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German Pages 333 [341] Year 1908
Der talmudische Traktat „Chulin", welcher von den Regeln des jüdischrituellen Schlachtens handelt, nach der Wiener Ausgabe vom Jahre 1865 (ed. Schlossberg) ins Deutsche übertragen und kommentiert von
Dr. M. R a w i c z , B e z i r k s - R a b b i n e r in O f f e n b u r g ( B a d e n ) .
I. T e i l : Fol. 2 a bis 6 9 b
Im Selbstverlag des Verfassers 1908
Hof- und U n i v e r s i t ä t s b u c h d r u c k e r e i C . A. W«gner, F r e i b u r g i
I.
Fol. y.i.
Traktat Chulin. Misclina. Alle dürfen schlachten 1 und ihr Schlachten ist gültig 2 , mit Ausnahme des Schlachtens eines Taubstummen, eines Idioten und eines Kindes, weil zu befürchten ist, sie könnten das Schächten verderben (die Handlung nicht richtig ausführen. Richtiger ist ¡rBTtüa, s. Dikduke). F ü r alle aber gilt die Regel: Wenn sie geschlachtet und andere es mit angesehen (und für gut befunden) haben, so ist ihr Schlachten gültig. G e m a r a . F. (In d e r M i s c h n a steht:) „Alle dürfen schlachten'-, ~IT hätte zu stehen brauchen. R . J e l i u d a hanassi.
4 ) Obwohl sie nach der Misehiui erlaubt war.
sieht aus, als ob die L e u t e nichts lernen würden.
2) Wäh-
3) d. i. der S o h n des 5) Das
—
:21
Fol. 5 b. tia.
hat. A u d i R. Asse ass von dem, was ein Kuthäer schlachtete, worüber sich R. Sera wunderte (und er dachte bei sich:) Haben sie (R. J o c h a n a n und R. Asse) es nicht gehört? 1 denn wenn sie es gehört hätten, würden sie es wohl angenommen haben. Oder haben sie vielleicht es gehört, nahmen es aber nicht an (richteten sich nicht danach)? Alsdann aber erklärte er es sich dahin, es sei einleuchtend, dass sie es wohl gehört, aber nicht angenommen haben; denn wenn man denken würde, sie haben es gar nicht gehört, und wenn sie es gehört hätten, hätten sie es angenommen, wie würden sie Gelegenheit gefunden haben 2 , etwas Verbotenes zu essen. Durch das den Frommen gehörende Vieh lässt Gott kein Straucheln (Sünde) kommen, um wieviel weniger durch die Frommen selbst. [Fol. 6 a .] W e n n du nun denken würdest, er (R. Sera) hat es nicht von ihm (R. J a k o b ) angenommen, sollte er (R. Sera) ihm antworten, hier 3 spricht er von dem Fall, dass der Israelit ihn (den Kuthäer) beaufsichtigte, dort 4 davon, dass der Israelit ihn nicht beaufsichtigte. (Rom. I I liest: rpj? ¡«3 ^«nr-1 |'K!P2 ¡K2). Folglich ist davon bewiesen, dass er es wohl von ihm angenommen hat, Avas bewiesen ist. F. Weshalb haben die Rabbanan gegen sie (die Kuthäer) den Beschluss gefasst (dass man von ihrer Schechita nicht essen darf)? A. .Das ist ähnlich dem Folgenden: R. Simon 1). Eleasar sandte R. Meir, dass er ihm Wein aus dem Hause eines Kutliäers bringen solle. Es traf ihn jener Greis, der zu ihm sagte: Es steht (Sprüche Salonions 23, 2): „Du setzest dir das Messer an die Kehle, wenn du ein Frommer bist, der sein Seelenheil w a h r t ' - \ Da ging R. Simon I». Eleasar und erzählte es vor R. Meir, welcher alsdann den Beschluss gegen sie t'asste 6 . Aus welchem Grunde? Es sagte R. Xachman b. Jizcliak: Man fand die Gestalt einer Taube auf dem Gipfel des Berges Gerisim 7 , welche sie (die Kuthäer) anbeteten. Audi richtet sich R. Meir nach seinem 1) W a s R. Ciamaliel und stiii Gerichtshof beschlossen haben, dass das von e i n e m Kuthiicr «jeschlachtete Vieh verboten sei. 2) Die H d s c h r . R o m . I I f ü g t in1? h i n z u ; KTI^'O irrt» W ' n o e . •'() W o R . Jouluuiuii und R. Asse von d e r Schechita der K u t h ä e r jre^essen haben. 4) W o R . Gamaliel u n d sein Gerichtshof es verboten haben. 5) I)u darfst vom K u t h ä e r keinen W e i n holen. 6) I h r e n W e i n verbot. 7) I n den H H d s c h r . steht, bloss 1.12 E T H , nicht r K I S .
—
22
Fol. 6 a.
—
(auch sonstwo ausgesprochenen) Grundsatze, indem er auch auf eine Minderheit
Bedacht
nimmt 1
wegen der Minderheit 2 .
und
R.
bescbloss
Gamaliel
gegen
die
Mehrheit
und sein Gerichtshof
(die
H a m b . Hdsclir. hat bloss: R . Gamaliel) richten sich ebenfalls nach R. Meir. F . W i e ist der einfache Wortsinn des Bibelverses (Spr. 23, 2) aufzufassen?
A. Er
Lehrer
denn
sitzt,
(ibid. 23, 1): Herrscher,
spricht von einem Schüler, in
Baraitha
der vor
seinem
lehrte R . C l i i j a 3 : Es heisst
du dich setzest zu speisen oin'r'r mit einem
„Wenn
merke
der
wohl,
wen
Messer an deine K e h l e ,
Du
setzest ein
wenn du ein Frommer bist",
du vor
dir
hast.
d. h. wenn
der Schüler weiss, dass der Lehrer ihm (auf eine an ihn gerichtete Frage)
eine
genügende Antwort
frage immerhin), setze
ein
Messer
nicht 4 ,
wo an
geben wird, so
so wisse, wen
deine K e h l e ,
wenn
merke wohl
(so
du vor dir hast und du ein
Frommer
bist
(schweige und bringe den Lehrer nicht in Verlegenheit), was soviel heist, wie: trenne dicli von ihm. J)en R . Jizchak b. Josef schickte R . Abaliu, ihm W e i n aus dem Hause eines Kuthäers zu holen, da traf ihn jener Greis, der zu ihm sagte: H i e r gibt es keinen, der die Tliora hält". und
erzählte es
dem R .
D a ging R . Jizchak
Abaliu und R . Abahu erzählte
es
vor
R . Arne und R. Asse, die nicht von dort (der Stelle) wichen, bis sie sie (die Kuthäer) für vollständige Nichtjuden erklärten. F.
I n welcher Hinsicht
(sind sie Nichtjuden
gleich)?
hinsichtlich der Schechita und des Libationsweines? die Rabbanan
Etwa
Darüber haben
(¡jai streichen die H H d s c h r . ) bereits von dort her
Beschluss gefasst? 6 .
A . Jene hatten wohl beschlossen, aber man
nahm
nicht an.
es von
ihnen
Da
kamen R . Arne und R . A s s e
und beschlossen es, was man von ihnen wohl annahm. unter „vollständige Nichtjuden'- zu verstehen?
1) Denn die meisten K u t h ä e r
wohnen nicht
beten keinen Götzen an, nur wenige tun es. ist das Schächten verboten, HHdschr. pan
steht " j m
IkS-
nicht holen.
statt
Denn
auf dem B e r g e Garisim
weil die Minderheit Götzen
verbot
den
dient.
3) I n den
4 ) Die H a m b . H d s c l i r . hat:
als f r o m m e r Mann
und
2) Der Mehrheit der K u t h ä e r
X"n'T K ^ m .
6) R . M e i r
F . W a s ist
A . R . Nachman b.
durfte er den W e i n v o m
von
den Kuthäern
und R . Gamaliel verbot das von ihnen geschlachtete V i e h .
DK1
Kuthäer
berührten
Wein
—
23
Fol. (ia.
J i z c h a k s a g t e : Hinsichtlich des Aufgebens des Besitzungsrechts u n d des Erteilens des Besitzungsrechts 1 ist es gemeint und wie in der Baraitlia (Erubin 6 9 u n d A b o d a S a r a 64 b ) gelehrt wurde: Ein israelitischer Apostat, der auf der Strasse (öffentlich) den S a b b a t h hält, kann das Besitzungsrecht a u f h e b e n und erteilen, und wer nicht den S a b b a t h öffentlich hält, darf weder das Besitzungsrecht a u f b e b e n noch erteilen, weil man s a g t e : Ein Israelit erteilt und liebt das Besitzungsrecht auf, aber bei einem Nichtjuden findet es nicht eher statt, bis man (den betreffenden Baum) von ihm mietet. W i e ist das gemeint? Wenn er zu ihm s a g t : Mein B a u m soll dir zu eigen sein, oder mein K a u m soll f ü r dich als aufgehoben zu betrachten sein, so hat der Betreffende ihn erworben und braucht ihn nicht noch besonders zu erwerben (durch Mantelgriii' u. dgl.). R . Sera und R, Asse ( R o m 1 liest R. Sera und R. Arne, R o m " R. Arne und R. Asse) kamen in dem Gasthause zu .Tao (Rabb. vermutet, aus ^Kpnis sei irrtümlich ' « n sp"i:iE geworden) an. M a n setze ihnen Eier, die (durch längeres Kochen in W e i n zusammenschrumpften, klein wurden), vor. R . Sera ass nicht davon, aber R . Assi ass. D a sagte R. Sera zu R, Assi: A c h t e t denn der H e r r nicht auf die Mischung von D e m a i ? 2 Dieser erwiederte ihm: Ich d a c h t e nicht d a r a n . R. Sera sagte: K a n n denn das möglich sein, dass m a n die Vermischung von Demai verbot und dem R. Asse sollte die Gelegenheit geboten worden sein, etwas 1'nerlaubtes zu essen? D u r c h das dem Frommen gehörende Vieh liisst Gott kein Straucheln {Sünde) kommen, um wieviel weniger durch die F r o m m e n selbst? D a n n ging R . Sera heraus, sann über die Sache nach und f a n d in der Mischna (muss heissen: B a r a i t h a , Tosifta, Demai 1, 24): „ W e n n j e m a n d W e i n k a u f t , um ihn mit der Salzbriihe* oder mit L i n i m e n t 4 ( R o m . " liest r : : ' : ^ ) zu vermischen, oder er kauft W i c k e n , um d a r a u s Graupen zu bereiten, oder Linsen, um
1) D a m i t m a n von e i n e m Oiehöfte in das a n d e r e am S a b b a t h t r a g e n d ü r f e , vgl. E r u b i n 691'. 2) D e r W e i n , w o r i n die E i e r g e k o c h t w a r e n , g e h ö r t e e i n e m solchen,
d e r in V e r d a c h t s t a n d ,
n a n n t wird. Wein,
der
3) zu
einer Salbe
ihn nicht v e r z a h n t e t zu h a b e n , w a s D e m a i g e -
ist vielleicht v o m g r i e c h . |iüpi£iu s a l b e n verwendet
wurde.
4) E s
bestand
klarem Wasser und Balsamöl, und wurde nach A b o d a Sara 3 0 a / u m im
B a d e h a u s e z u b e r e i t e t , also ä h n l i c h
dem
als S a l b e
abzuleiten. aus
Wein,
Gebrauche
verwendet.
—
24
—
Fol. ü a .
d a r a u s zerhackte Stücke zu machen, so ist er verpflichtet, (davon P r i e s t e r g a b e n ) wegen D e m a i 1 (zu entrichten), u n d um so mehr ist e r verpflichtet wegen bestimmt (Unverzelintes); sie (die Speisen) selbst a b e r 2 sind erlaubt, weil in ihnen (die unverzehnten G a b e n ) nur vermischt sind u n d wegen der M i s c h u n g von D e m a i h a t m a n keinen B e s c h l u s s gefasst (es nicht verboten). F . E s wurde doch in d e r B a r a i t h a gelehrt : AVenn j e m a n d seiner N a c h b a r i n Teig gibt, z u b a c k e n oder einen T o p f , eine Speise zu kochen, b r a u c h t er weder wegen Schebiit (der im 7. E r l a s s j a h r e verbotenen F r ü c h t e ) noch wegen des Z e h n t e n (ob er vielleicht n o c h nicht a b g e s o n d e r t sei) bei dem Sauerteige und bei den G e w ü r z e n , die darin (in dem T o p f ) sein k ö n n t e n , zu b e f ü r c h t e n (die H d s c h r . fügt hinzu ^ ü ö rfr i ö K c [OT2 K"na). S a g t e e r a b e r zu i h r 3 : B e r e i t e mir etwas zu von dem Deinigen, muss er bei dem S a u e r t e i g e und den Gewürzen, die darin (im Topfe) sind, wegen Schebiit u n d wegen des Z e h n t e n b e f ü r c h t e n ? 4 A . D o r t ist es a n d e r s , weil er zu ihr s a g t e : B e r e i t e es mir von dem Deinigen, d a n n ist es so gut, als würde er es selbst mit eigenen H ä n d e n vermischt h a b e n . R a f r a m sagte: Bei Sauerteig u n d Gewürz verhält es sich a n d e r s , weil es n u r geschieht, um einen (besseren) G e s c h m a c k zu erzielen u n d der G e s c h m a c k nicht a u f g e h o b e n wird1"'. F . D a s s sie es a b e r (mit etwas a n d e r e m ) verwechselt h a b e n könnte, b e f ü r c h t e n wir n i c h t ? W i r lernten doch in der M i s c h n a (Demai 3, ): . . W e n n j e m a n d seiner Schwiegermutter (einen Teig zum Backen) gibt, so verzehntet er das, was er i h r 6 gibt u n d auch das, was er von ihr als Z u b e r e i t e t e s e m p f ä n g t , weil sie im V e r d a c h t steht, sie k ö n n t e das, was verdorben wurde, u m t a u s c h e n (die Schwiegermutter w ü r d e also, wenn m a n ihr Unverzehntetes zum Z u b e r e i t e n gibt, V e r b o t e n e s essen u n d der Schwiegersohn wiederum würde, wenn er die e r h a l t e n e Speise nicht verzehntete, V e r b o t e n e s essen)? A . D o r t ist d e r G r u n d , wie er in der B a r a i t h a gelehrt wurde (h. ' j n p n s ) : R . •leluula s a g t e : Sie (die Schwiegermutter) will den Vorteil ihrer T o c h t e r u n d s c h ä m t sich vor ihrem Schwiegersohne 7 . [Fol. (>''.] F. l ' n d sonst 1) Z w e i f e l h a f t e r Zehnt. 2) W e n n nian die Speisen vom A i n h a a r e z kauft. 3) Der Nachbarin. 4) U n d muss er den Zehnten davon absondern, obwohl es auch mir eine Mischung ist. 5) Das ist die H a u p t s a c h e bei einem Gericht, deshalb ist es verboten. ti) Zum Zubereiten. 7) Sie n i m m t darum den Umtausch in guter Absicht vor.
Fol. 6 b. (wo dieser Grund niclit angeht) befürchten wir nicht? 1 Wir lernten doch (Demai 3, 5): W e n n jemand seiner Gastwirtin eine Speise zum Zubereiten gibt, verzehntet er das, was er ihr zum Zubereiten gibt, als auch das, was er von ihr als Zubereitetes empfängt, weil sie im YTerdacht steht, sie könnte es verwechselt haben? A. Dort lehrt sie auch (einen Erlaubnisgrund) und sagt: Ein Jünger aus der Schule (ein Gelehrter) soll Warmes und ich will Kaltes essen 2 . F. Dass sie aber einen Tausch vornehmen wird (um einen Diebstahl zu begehen), besorgen wir nicht? Es wurde doch in der Baraitha gelehrt (Tosifta Taharot 8, 4): Die F r a u eines Chaber 3 darf mahlen mit der Frau eines Am haarez 4 , z u r Z e i t , wo sie (die F r a u des Chaber) unrein ist, aber nicht zur Zeit, wo sie rein ist 6 . R. Simon b. Eleasar sagt: Auch wenn sie unrein ist, darf sie nicht mahlen, weil ihre Genossin ihr etwas geben könnte und sie es essen würde. W e n n man also schon befürchtet, sie würde einen Diebstahl begehen 6 , um wieviel mehr wäre zu befürchten, sie würde einen Unitausch vornehmen? A. E s sagte R. Josef: Dort hält sie es auch für erlaubt, weil sie sagt: Der Ochs frisst von dein, was er drischt (und da die Freundin mithilft beim Mahlen, glaubt sie, sie dürfe ihr etwas davon geben). Es bezeugte R. Jehoschua, der Sohn des Saros, der Sohn des Schwiegervaters (Rom 1 liest: i;mn der Schwiegersohn) des R. Me'ir, vor Rabbi, dass R. Me'ir Grünzeugblätter (ohne sie verzehntet zu haben) in Beth Schean gegessen habe, woraufhin Rabbi ganz Beth Schean für erlaubt erklärte 7. 1) S i e k ö n n t e es m i t zu b e r e i t e n .
etwas anderem
vertauschen,
u m Besseres
f ü r Meli
2) d. Ii. selbst wenn die S p e i s e n u r kalt g e w o r d e n ist, n i m m t
sie a u c h d e n U m t a u s c h v o r , weil sie nicht, will, d a s s d e r G e l e h r t e sie g e n i e s s e n soll u n d sie isst l i e b e r d a s K a l t e , d e n n ihre A b s i c h t ist eine g u t e . ist
ein
solcher,
(resetze
der
Ijevitengaben
der
eine
levitisehen sorgfältig
strenge
Pflichterfüllung befolgt,
.Reinheit,
sowie
beobachtet.
die
Entrichtung
dann
einer vom Landvolkc,
der
einer
aus d e m
könnte
i h r die F r e u n d i n
I s t sie a b e r u n r e i n ,
die und
4) " I N . " El? eig. d a s L a n d plcbs.
ein n i e d r i g e r ,
l e l i r t e r M e n s c h , d e r die b i b l i s c h e n ( l e h n t e n i c h t g e n a u b e f o l g t . ist.
Priester-
Der C h a b e r r a g t e j e d o c h nicht i m m e r an
G e l e h r s a m k e i t , h e r v o r , er w a r nicht a u t o r i s i e r t . volk,
.'!) C h a b e r
der namentlich
e t w a s von dem G e t r e i d e g e b e n ,
das
unge-
5) A l s d a n n nicht v e r z e h n t e t
so hält, sie sich f e r n u n d die a n d e r e g i b t ihr n i c h t s .
K| I n d e m sie d e r F r a u von d e m ,
was i h r e m M a n n e g e h ö r t , g i b t .
7) D a s s
m a n G r ü n z e u g , o h n e zu v e r z e h n t e n , d o r t e s s e n d ü r f e , weil es n i c h t zu P a l ä s t i n a g e h ö r e , w e s h a l b d i e P f l i c h t des Z e h n t e n n i c h t o b l i e g t .
—
26
—
Fol. 6 b. 7 a.
D a taten sich gegen ihn (Rabbi) seine Brüder und sein väterliches Haus zusammen und sagten zu ihm: Einen Ort, welchen deine Väter und deine Grossväter für verboten betrachteten, hältst du für erlaubt?! 1 Darauf legte er ihnen folgenden Vers aus: Es heisst (II Kön. 18, 4): „Er (der König Cliiskija) zerschlug die kupferne Schlange, welche Moses gemacht; denn bis zu dieser Zeit räucherten ihr die Kinder Israel und man nannte sie Nechuschtan (eherner Götze)." Kann es denn möglich sein (ist es denkbar), dass Asa, als er (zur Regierung) kam, sie nicht wegschaffte, und Josafat, als er (zur Regierung) kam, sie ebenfalls nicht wegschaffte? Allen Götzendienst haben doch Asa und Josafat beseitigt? [Fol. 7 a .] Demnach haben seine Vorgänger ihm einen Raum (eine Gelegenheit) gelassen, um sich (durch eine neue Institution, welche jene versäumt hatten) hervorzutun, ebenso Hessen mir meine Vorfahren einen Raum (Gelegenheit), mich hervorzutun 2 . Von hier ist bewiesen, dass wenn ein Gelehrter einen halachischen Ausspruch tut (eine neue Lehre vorträgt), man ihn nicht davon forthebt mix p m n pH (d. h. man veranlasst ihn nicht zu einem Widerruf). Einige sagen: • ¿ v . K p r r j T C p K , man veranlasst ihn nicht, ihn (den Lehrsatz) aufzugeben. Wiederum andere lesen: x i k p n ' n r e p s , man legt es ihm nicht als Uberhebung aus 3 . W e r p m c liest, nimmt es im Sinne des Schriftwortes (Exod. 39, 21) ¡crtn n r s1?' „der Blustschild soll sich nicht verrücken". Wer p p p j r ö liest, nimmt es im Sinne des Schriftverses (Echa 3, 31): >n oSiyS nor sS „denn nicht auf ewig verwirft der Ewige". Und wer p i r r i T e liest, nimmt es im Sinne der Mischna (Sota 47 b ): Als sich die Hochmütigen, die 2S "irma, vermehrten, mehrten sich die Streitigkeiten in Israel. F . Dagegen warf J e h u d a (nach Berachot 9 1 ' muss R. .Tehuda gelesen werden), der Sohn des R. Simon b. Päse, folgende Frage auf: Gibt es denn einen Autor, der annehmen sollte, dass Betli Schean nicht zu P a lästina gehörte? Es steht doch (Richter 1, 27): „Menasse nahm nicht in Besitz Betli Schean und seine Tochterstädte und Taanach 1) B e z ü g l i c h des Zehnten. erlaubt,
2) Darum haben meine Väter es nielit selbst,
sondern überliessen es mir, die Erlaubnis auszusprechen, damit ich mir
dadurch einen N a m e n m a c h e . 3) A r u c h liest: U T K prvHTÖ pK. m a n h ä l t ihn nicht für übermütig, d e n n es ist m ö g l i c h , dass es ihm b e s c h i e d e n sei, e t w a s zu entdecken, was seinen V o r g ä n g e r n
entging.
—
27
Fol. 7 a.
—
und seine Tochterstädte?'• A. E s entging ihm das, was R. Simon h. Eljakini im Namen des R. Eleasar b. Pedath und dieser im Namen des R. Eleasar b. Schamua sagte: Viele Städte eroberten diejenigen, welche aus Ägypten heraufgegangen sind (nach Palästina), aber es eroberten sie nicht wieder diejenigen, welche von Babylonien heraufgegangen sind (nach Palästina) 1 und er ist der Ansicht, dass die erste Heiligung (nach dem Auszuge aus Ägypten) sie nur für die damalige Zeit heiligte, sie aber nicht für alle Zukunft heilig sprach, und man liess sie so 2 , damit die armen Leute sich im 7. Erlassjalire darauf stützen konnten 3 . F. R. Jirmija sagte zu R. Sera: R. Meir ass doch bloss ein Blatt (ein weniges, was in Palästina erlaubt ist)? A. Dieser antwortete ihm: E r ass von Kräuterbiindeln (und von Bündeln darf man auch ein weniges nicht essen) und so lernten wir auch in der Mischna (Massroth 1, 5): Kraut, das gebunden wird (ist zum Zehnten verpflichtet), wenn es gebunden wird. F. Vielleicht dachte er (R. Meir) nicht daran (er vergass, den Zehnten zu entrichten, aber verpflichtet wäre er dazu gewesen)? A. Wenn schon durch das Vieh der Frommen (rott keine Sünde kommen lässt, um wieviel weniger durch die Frommen selbst. F. Vielleicht hatte er aber von anderswo für diese (Kräuter) den Zehnten entrichtet? A. Die Chaberim (Gelehrten) stehen nicht in Verdacht, dass sie die Hebe für Früchte, die sich an dem einen Orte befinden, von solchen erteilen, die sich anderswo befinden. F. Vielleicht richtete er sein Augenmerk auf diese Seite und ass auf der andern Seite? 4 A. E r sagte zu ihm: Sieh, welch grosser (bedeutender) Mann (sc. R. Jehoschua) das Zeugnis (Uber K. Meir) ablegte!'' F. Was ist das (was oben mehrmals erwähnt wurde), wenn schon durch das Vieh der Frommen keine Sünde herbeigeführt wird usw.? A. R. Pinchas b. J a i r ging einst, Gefangene auslösen. Da kam er an den Fluss Ginai und sagte zu 1)
Xach
*rT die Zauberei'.
das W o r t
es
R. C h a n i n a w a r A r z t . etwas abweichend:
ö) AV e n n sie e i n e n M e n s c h e n
NJRTOE
D1E'1 m i t 3) D e n n 4) I n
der
'S" H1? "ICK
nicht töten können, können
es
—
32
Fol. 7It. Ha.
(was besonders schmerzt) und er im Begriff war. eine religiöse Pflicht zu erfüllen (als er sich die Verwundung zuzog)'. Man sagte von R. Pinchas b. Ja'ir: Während seines Lebens brach er nie ein Brot an (d. h. ass nicht davon), wenn es ihm nicht gehörte, und seit dem Tage, da er auf seiner Meinung bestand (selbständig dachte), genoss er nicht von der Mahlzeit seines Vaters. [Fol. 8B.] Es sagte R. Sera im Namen Samuel's: AVenn jemand ein Messer glühend machte und damit schlachtete, so ist seine Schächtung tauglich (gültig), denn seine Schärfe wirkt früher als sein Glühen 2 . F. E s sind doch Seiten (am Schlachtmesser)? 3 A. Die Schlachtstelle (am Halse des Tieres) erweitert sich immer mehr (d. h. der Ort des Einschnittes klafft auseinander). F. Es entstand bei ihnen (den Gelehrten) die Frage: Wenn jemand einen Spiess heiss gemacht und damit einen andern geschlagen hat, wird er dafür wegen pntr, wegen Beibringens von Grind (entzündetem Geschwür), oder wegen maa, wegen Beibringens eines Brandmals, abgeurteilt? Und welcher Unterschied ist zwischen beiden? Bezüglich dessen, was in der Mischna (Negaim 3, 4 und 9, ]) gelehrt wurde: Grind und Brand verunreinigen für eine Woche 4 und es gelten dafür zwei Zeichen, nämlich: wenn das H a a r weiss wil d und der Schaden sich ausdehnt 5 . Und weshalb hat sie die Schrift abgeteilt? 6 Um zu sagen, dass man sie nicht miteinander vereinigt 7 . Ferner wurde (ibid. 9, 1) gelehrt: AVas ist p n r und was rnre? Entsteht die Arerletzung durch Holz, Stein, Olivensatz, durch die warmen Quellen von Tiberias, überhaupt durch irgend etwas, was nicht durch Feuer erzeugt ist, wobei Blei aus einem Schachte mit inbegriffen ist, so ist das pnc. AVas ist m : o ? AVenn man sich die H a n d verbrennt an (heissen) Kohlen, heisser Asche, heissein Kalk, oder an heissem 1) Darum sülmt sie die Sünden so gut wie ein Brandopfer. Der Halsschnitt geschieht, bevor noch das Fleisch von der Glut des Feuers versengt wird. 3) Die die Speiseröhre versengen, bevor sie durchschnitten wird. 4) Und man schliesst, den daran Leidenden nicht zum zweiten Male ein, wenn nach den ersten 7 Tagen noch keine Entscheidung eingetreten ist, s. Lev. 13, 3. 4, 5. 5) Und ist es kein p n i , wovon Lev. 13, 3 0 spricht. 6) Und [TIC und .T2Ö besonders behandelt, da für beide gleiche Bestimmungen gelten. 7) Die schadhafte Stelle muss ein Geris, ein Graupenkern, gross sein, war eine halbe Bohne p n u und eine halbe Bohne T i c , rechnet man es nicht zusammen.
—
33
Fol. 8 a.
—
Gips, überhaupt an irgend etwas, was durch Feuer entsteht, worin durch F e u e r erwärmtes (Wasser) mit einbezogen ist, so ist das r e o . Und es wurde (Tosifta Neg. 3, 13) gelehrt: AVenn p n r und mse sich-zugleich an j e m a n d finden, so verhält es sich damit folgenderniassen: W a r p n r vor mzc da, so hebt die ,-nso das p n r auf; war r c vor p n r , so hebt das p n r die mso auf. Und wie soll es hier gemeint s e i n ? 1 E s war z. B . eine halbe B o h n e gross p n r von A n f a n g an (»ap-pe hat die Hdschr. nicht) da, dann glühte er den Spiess und schlug ihn damit, wodurch die andere halbe B o h n e gross (Grind) entstand. W i e verhält es sich nun damit'? K o m m t der Schlag früher (der den Grind erzeugt) und dann die Glut des Feuers, somit kommt die Glut (das m - e ) und liebt den S c h l a g (das p n r ) auf, so bildet sich darum p n r und m=e, die man nicht miteinander verbindet. Oder vielleicht kommt der Hauch (die Glut) zuerst, dann kommt der S c h l a g und hebt die Glut auf, somit entsteht p n r und wieder pnr, die man wohl miteinander verbindet? A . Komm und höre! Denn R . S e r a sagte im Namen S a muels: W e n n j e m a n d das Messer glühend gemacht und damit geschlachtet hat, ist die Schlachtung gültig, weil die Schärfe früher wirkt als das Glühen, somit der Schlag zuerst kommt. Allein bei einem scharfen Messer verhält es sich anders 2 . Komm und höre! AVenn er einen Spiess glühend gemacht und jemand damit geschlagen hat, wird er verurteilt wegen r s m s e , einer Feuerbrandwunde; somit kommt der Schlag zuerst (und die Glut hebt ilin auf, deshalb wird er wegen mre bestraft). Allein dort hat er ihn (den Spiess) hineingebohrt 3 , was der Schärfe des Messers ähnlich ist. E s sagte R . Nachman im Namen des R a b b a b. A b u h a : Mit einem Messer, das zu götzendienerischen Handlungen verwendet wurde, darf man schlachten; aber es ist verboten, Fleisch damit zu schneiden. Z u schlachten ist deshalb erlaubt, weil man damit 1) W i e di«' W u t
das Fleisch geschlagen, nui
Glut;
gehoben.
winde
des
die F r a g e
Messers
nicht
aufgeworfen?
so stark,
und
2) Infolge der
Halsschnitt
der S c h ä r f e tritt
ein,
ist
bevor
versengt wird. 3.1 E r hat nicht mit voller K r a f t darauf sondern den Mann mit dem Spiesse gestochen, und es war hätte
er
aber
geschlagen,
so
hätte
der
Schlag
die
3
Glut
auf-
—
u —
Fol. Ha. I».
etwas verdirbt 1 , aber Fleisch zu schneiden, ist deshalb verboten, weil man damit etwas zurechtmacht (und man darf von zum Götzendienst verwendeten G e g e n s t ä n d e n keinen Nutzen haben). R a b a sagte: Zuweilen darf man (mit dem zum Götzendienst bestimmten Messer) nicht schlachten, z . B . wenn das T i e r gefährlich e r k r a n k t ist 2 , aber (Fleisch) zerschneiden darf man damit, z. B. Fleischstücke, die zu einem Geschenk bestimmt sind 3 . F . D a s sollte doch auch verboten sein wegen des verbotenen Fettes (das am Messer klebt)? — F o l . S b — A. Von einem neuen Messer (ist es gesagt, womit noch nie etwas Verbotenes geschnitten wurde). F . E i n neues Messer gehört sowohl nach R. Ismael, als nach R . A k i b a n u r zu den G e g e n s t ä n d e n , deren man sich beim Götzendienste bedient (ist jedoch selbst kein Idol), und solche G e g e n s t ä n d e sind nur dann" verboten (zu jeglichem Genüsse), wenn man sie zum Götzendienst verwendet h a t ? A . W e n n du willst, sage, man hat damit f ü r den Götzendienst Holz gespalten 4 . Oder wenn du willst, sage, es spricht von einem alten (gebrauchten) Messer, das man im F e u e r glühend m a c h t e ('wodurch das F e t t , welches darin steckt, herausgeht). E s wurde gelehrt: W e n n man mit einem Messer schlachtet, das Niclitjuden gehört, so sagt Rab, man soll (die Schächtstelle) abschälen (weil von dem verbotenen Fette, das am Messer klebt, etwas hineingekommen sein k a n n ) und R a b b a b. b. Cliana (manche lesen Samuel und manche R a b b a h b. R. H u n a ) sagt, man soll (die Stelle) abwaschen (mit W a s s e r ) . F . Soll man sagen, dass sie darum streiten: d e r e i n e ( R a b b a b. b. G h a n a ) nimmt a n , die Schächtstelle ist kalt, und der a n d e r e 5 nimmt an, die Schächtstelle ist lieiss? A. Nein, alle Autoren nehmen an, die Schächtstelle ist heiss. W e r nun sagt, man muss sie abschälen, hat gewiss recht; wer aber sagt, man braucht sie nur abzuspülen, ist der Ansicht, indem die beiden H a l s g e f ä s s e (die L u f t - und Speiseröhre) im Begriffe sind, Blut auszuströmen, ziehen sie nichts an (nehmen sie von dein, was am Messer klebt, nichts in sich auf], 1) Denn das geschlachtete Tier ist weniger weit als das lebendige und darum h a t man keinen Nutzen von dem zum Götzendienst bestimmten Messer, sondern Schaden. 2) Das sonst krepieren und noch weniger w e r t sein würde, so dass durch das Schlachten ein Nutzen entstünde. 3) D a d u r c h , dass sie zerschnitten werden, verlieren sie an W e r t . 4) Die H a m b . H d s e h r . liest: nr'n p'OSH. 5) sc. Hab.
35
—
Fol. 8 b.
Einige sagen, alle A u t o r e n nehmen an, dass die Schlachtstelle kalt ist. W e r darum sagt, dass man nur abzuspülen braucht, sagt gewiss recht, wer jedoch meint, man müsse die Stelle abschälen, meint, infolge des Druckes des Messers beim Schneiden zieht es an. Bezüglich eines Messers bei (einem Tier), d a s (bei der Untersuchung für) trefa (wegen etwaiger F e h l e r zum G e n ü s s e verboten befunden) wurde, streiten R. Aclia u n d R a b i n a . D e r eine sagt, (man wäscht es) mit warmem \ und der andere sagt, mit kaltem ( W a s s e r ab). Die H a l a c h a (gesetzliche Bestimmung) ist, dass man es [sc. ein Messer zu rituellem Gebrauch] auch mit kaltem W a s s e r abspülen kann, wenn jedoch ein L a p p e n von einer D e c k e da ist, es abzuwischen, braucht man gar nichts weiter. F . N a c h dem A u t o r , welcher sagt, man wäscht das Messer mit warmem W a s s e r ab, kann doch n u r der G r u n d der sein, weil es von dem Verbotenen (Fett) an sich zieht, aber d a n n sollte es auch bei einem erlaubten Tiere (abgewaschen werden müssen), weil es etwas von dem F e t t e eines Gliedes, das einem noch lebendigen Tiere angehört, an sich zieht'? 2 A . W a n n zieht denn das Messer etwas an sich? W e n n es (während des Schlachtens) warm wird. U n d wann wird es warm"? W e n n das Schlachten zu E n d e ist. N u n in diesem Moniente ist das Tier zum Genuss erlaubt. E s sagte R. .Jeliuda im N a m e n R a b s : D e r Metzger muss 3 Messer immer vorrätig haben. Eins, womit er schlachtet, eins (muss heissen m i r ) , womit er das Fleisch zerschneidet und eins (wieder nnxi), womit er die Fettstiicke zerschneidet. F . E r brauchte doch aber (fiir die' Fleisch- und Fettstiicke) n u r ein Messer vorr ä t i g zu haben und erst das Fleisch und d a n n die Fettstiicke zu zerschneiden? A. E s wäre zu befürchten, dass er erst die F e t t stiicke und d a n n das Fleisch zerschneidet. F. N u n könnte er sie (die zwei) j a auch verwechseln'? 3 A . D a wir ihm aufgeben, '2 anzuschaffen 4 , macht er sich (an ihnen) ein Erkennungszeichen. 1) U m es von den F e t t e i l e n zu r e i n i g e n , gezogen haben kann.
die os b e i m .Sclilacliton an .sich
2) Heven- d a s h e b e n s b l u t d e s T i e r e s a u s g e s t r ö m t ist,
d. i. w ä h r e n d d e s S c h l a c h t e n s ,
ist dieses v e r b o t e n w e g e n T i n ¡0 "CK, u n d d a s
M e s s e r zieht in d i e s e m F a l l e e t w a s V e r b o t e n e s
a n sich.
3) E r k ö n n t e d a s
f ü r die F e t t s t i i c k e b e s t i m m t e M e s s e r z u m Z e r s c h n e i d e n d e s F l e i s c h e s g e b r a u c h e n . 4) h . T l i n s t a t t T P . 3*
—
36
—
Fol. 8 h. 9 a.
Feiner sagte 1 E. J e h u d a im Namen Habs: Der Metzger niuss 2 Wasserkübel haben, einen zum Abwaschen des Fleisches und einen zum Abwaschen der Fettstücke. F. E r brauchte doch nur einen Kübel zu haben, um darin erst das Fleisch und dann die Fettstücke abzuspülen? A. E s wäre zu befürchten, dass er erst die Fettstücke und dann das Fleisch darin abspült. F . Jetzt (wenn er 2 hat) könnte er sie doch auch verwechseln? A. Da wir ihm aufgeben. 2 Kübel zu haben, macht er sich (an ihnen) ein E r kennungszeichen. Es sagte Aniemar im Namen des R. Papa' 2 : Man darf nicht die Lenden 3 auf das Fleisch legen, denn das verbotene Fett trieft ab und wird vom Fleische eingesogen (h. ^ s r T r n ) . F. Alsdann sollte man, wenn sie (die Fleischstücke und das Fett) nebeneinander gerade liegen, auch sagen, das (oben liegende) verbotene Fett trieft ab und wird vom Fleische eingesogen? A. Die Haut (die das verbotene Fett einschliesst) trennt von unten 4 . F. Alsdann — F o l . 9 a — scheidet ja, wenn es oben (auf andrem Fleisch) auch die Haut? r ' A. Weil die H a n d des Metzgers daran herumtastet, spaltet er sie (die Haut) 0 . Ferner sagte R. J e h u d a im Namen Rab's: Ein Gelehrter muss 3 Dinge lernen: Schreiben, Schlachten und Beschneiden. Und R. Chananja b. Schalmija sagte im Namen Rab's: Auch den Knoten an den Tefillin (den Phylakterien, die man des Morgens beim Geltete anlegt) zu binden, den Segenssprueli über Bräutigame (wenn sie unter'm Trauhimmel stehen) und (wie man) die Schaufäden (am Gewand anmacht). F. Und jener (R. Jehuda, weshalb erwähnt er die letzten 3 Dinge nicht)? A. Diese kommen so häufig vor (dass man sie nicht erst zu lernen braucht, sondern aus der Übung kennt). Ferner sagte R. J e h u d a im Namen Sanmel's: Wenn ein Metzger die (rituellen) Schlachtregeln nicht kennt, ist es verboten, von dem, was er geschlachtet hat, zu essen. Folgende sind nämlich die 1) H. liess 10K1 statt 10K1. 2) Oder des Raba. 3) [Solange das Fleisch nicht vom verbotenen Fett befreit ist. R. Gerschoni nennt dies slav. U W I B t f e b i o n o „getriebert", geporscht (purgatum); vgl. K o e n i g s h e r g e r , Fremdsprache Glossen, I. H e f t , 3 2 f . ] 4) Zwischen Fett- und Fleischteilen. 5) U n d das Fett kann dadurch nicht in das Fleisch einziehen. 6) h. m B ' E .
—
37
—
Fol. 9a.
(Haupt-) Regeln für das (rituelle) Schlachten: W e n n man (während des Schlachtens) gesäumt (das Schlachten unterbrochen) hat, wenn man das Schlachtmesser stark aufgedrückt (nicht hohl geschlachtet), wenn man das Messer unter die Vene (auch unter die Haut, die man spaltet) hineingesteckt, wenn man abgewichen, d. h. wenn man das Messer von der Stelle des Halses, wo das Schlachten stattfinden soll, abseits gelenkt, oder wenn man abgerissen, d. h. die Halsgefässe von ihrer Wurzel abgelöst hat (so ist das Tier trefa, zum Genüsse verboten). F. W a s lässt man uns damit hören? Alles dies lernten wir doch (in der Mischna, Fol. 32 b )'? A. Man meint nicht anders als: E r hat vor uns 2—3 mal geschlachtet und zwar gut (richtig) geschlachtet. Man könnte meinen, da er jenes richtig geschlachtet hat, so kann angenommen werden, dass er auch dieses richtig geschlachtet haben wird, deshalb lässt man uns hören, weil er nicht gelernt hat (die Kegeln des rituellen Schlachtens), so kann es zuweilen vorkommen, dass er pausiert oder das Messer fest eingedrückt hat, ohne dass er es gemerkt hat. Ferner sagte R. Jeliuda im Namen Samuels: Der Metzger muss die Halsgefässe (Gurgel und Schlund) nach dem Schlachten untersuchen (ob sie richtig durchgeschnitten sind). Dazu bemerkte R. Josef: Wir lernten auch so (weiter 32 a ) in der Mischna: R. Simon sagt: Wenn er so lange gesäumt hat (beim Schlachten), dass man währenddessen hätte untersuchen können, (ist das Schächten ungültig,) worunter doch gewiss die Untersuchung der Halsgefässe zu verstehen ist. Abaje sagte jedoch zu ihm: Nein, so sagte R. -lochanan: (R. Simon meint,) wenn es so lange wählte, dass der Gelehrte (des Ortes, dem der Metzger das Messer zeigen muss) hätte indess das Messer untersuchen können (ob es vorschriftsmässig glatt ist). F . Alsdann würdest du dich unbestimmt ausdrücken? 1 Darum ist gemeint, wenn indess der Metzger, der zugleich ein Gelehrter (während kein bedeutender da ist) ist, das Messer hätte untersuchen können. F . Wenn er (der Metzger die Halsgefässe) nicht (nach dem Schlachten) untersucht hat, wie verhält es sich damit? A. R. Elieser b. Antigonos sagte im Xamen des R. Elieser, des Sohnes des R. J a n a i : das Tier ist aldann trefa und zum Genüsse verboten. In der 1) J e n a c h d e m
der Gelehrte näher oder e n t f e r n t e r
vom Metzger wohnt,
w ü r d e der in Krage s t e h e n d e Zeitraum ein grösserer o d e r kleinerer sein.
38
Fol. 9 a.
—
B a r a i t h a lernten wir, es ist r ' r r : 1 und verunreinigt (rituell) beim T r a g e n . W o r ü b e r streiten sie? I n Betreff der Ansicht des R . H u n a , welcher sagte (Beza 25 a ): Ein Tier steht (befindet sich), solange es lebt, in dem Z u s t a n d e des Verbotenen (d. h. m a n darf das Fleisch nicht eher gemessen), bis man die Gewissheit hat, dass es rituell geschlachtet wurde; sobald es aber geschlachtet w u r d e , wird es so lange als zum Genüsse erlaubt betrachtet, bis m a n die Gewissheit hat, dass es trefft (durch einen F e h l e r an der L u n g e u. dgl.) war. D e r eine (der das Tier für n ' r a : erklärt) meint, das T i e r befindet sich im Z u s t a n d e des Verbotenen u n d jetzt ist es tot 2 , der andere (der es für trefa hält) m e i n t , wir sagen wohl, dass das Tier im Z u s t a n d e des Verbotenen sich befindet, a b e r dass es im Z u s t a n d e der Unreinheit sich befindet (und wer es trägt, selbst d a r a n sich verunreinigt), sagen wir nicht. Oben sagte R . H u n a : Ein Tier befindet sich, solange es lebt, im Z u s t a n d e des V e r b o t e n e n , bis man die Gewissheit hat, dass es rituell geschlachtet w u r d e : sobald es aber geschlachtet wurde, wird es so lange als erlaubt betrachtet, bis man weiss, wodurch es t r e f a geworden ist. F . E r sollte doch aber sagen, sobald das Tier geschlachtet ist, ist es gänzlich e r l a u b t ? 3 A. D a s liisst er uns auch f ü r den F a l l hören, dass an dem Tiere ein Fehler bemerkt worden ist' 1 ; ebenso wie R . A b b a den R . H u n a gefragt h a t : "Wenn ein "Wolf kam und (dem Tiere) die Eingeweide nahm, wie verhält es sich d a n n ? E r n a h m (sagst du)? D a n n sind sie doch nicht da? r ' Allein die F r a g e w a r , wenn der Wolf die Eingeweide gelöchert h a t , wie verhält es sich damit? Gelöchert h a t er (sagst du)? D a n n sahen wir doch, dass er (der W o l f ) das Loch gemacht h a t (und d a es f r ü h e r nicht da war, war das Tier nicht trefa). 1) E i n T i e r , der
Schlachtakt
rituell
richtig
das während unterbrochen
geschlachtet
des Schluchten» unbrauchbar wurde, wurde
wurde,
n. d g l . ,
w ä h l e n d •/.. K
b r a u c h b a r k e i t v e r a n l a s s t e , ist t r e f a . schlachtet, ist,
wird
es befindet sich
ist X e b c l i i . ein
innerer
wäre,
oder
nach
als " ' r a i a n g e s e h e n ,
das verunreinigt.
im Zustande des Erlaubten, dem Schlachten, der Fehler
keinen Fehler dabei
bis u s w .
in w e l c h e m F a l l e
sei n a c h h e r e n t s t a n d e n .
anzunehmen.
Fehler
4) es
R das
d i e ITn-
2) l u d ein T i e r , d a s n i c h t r i t u e l l
w e i s s , o b d e r F e h l e r v o r d e m S c h l a c h t e n w a r , in w e l c h e m n i m m t m a n au,
w e i l z.
Kin T i e r a b e r ,
ge-
3) U n d
nicht,
Und man
nicht
Falle das Tier trefa
koscher wäre,
alsdann
">) U n d b r a u c h e n
wir
39
Fol. 9 a. 1).
—
Allein m a n meint, der AVolf nahm die Eingeweide u n d b r a c h t e sie gelöchert zurück, wie verhält es sich d a m i t ? B e f ü r c h t e n wir, der W o l f könnte da, wo schon ein Loch war, das L o c h erweitert haben (dort mit den Z ä h n e n hineingebissen h a b e n und das Tier wäre trefa) oder besorgen wir das nicht? E r erwiderte ihm: W i r bef ü r c h t e n nicht, der Wolf könnte in eine bereits durchlöcherte Stelle gebissen haben. F . E s heisst (Tos. T e r u m o t h 7, 17): W e n n man gesehen hat, wie ein Vogel Feigen oder wie eine M a u s Melonen benagt, — F o l . 9 1 ' — befürchten wir, das Tier k ö n n t e vielleicht da hineingebissen h a b e n , wo schon f r ü h e r ein L o c h w a r ? 1 A . E r erwiderte i h m : W i e kannst du etwas, was rituell verboten ist, mit {dem, was wegen zu b e f ü r c h t e n d e r L e b e n s g e f a h r verboten ist), vergleichen? Bei einer L e b e n s g e f a h r verhält es sich a n d e r s (wird mehr erschwert). F . K a b a sagte zu i h m : W o r i n sind denn beide verschieden? Besteht ein Zweifel bezüglich einer lebensgefährlichen Sache, erschwert man u n d bezüglich eines zweifelhaften rituellen Verbotes erschwert man doch ebenfalls? A b a j e sagte zu i h m : I s t •denn in der T a t kein Unterschied zwischen einem Verbote, das zur V e r h ü t u n g einer G e f a h r entstanden, und einem rituellen V e r b o t e ? So lernten wir doch z. B. ( T a h a r o t h 4, 11): E i n Zweifel an einem G e g e n s t a n d e , der sich in einem öffentlichen B a u m e befindet, lässt ihn rein, während wir sagen, wenn ein Zweifel e n t s t a n d wegen Wasser, das (über Nacht) aufgedeckt blieb (wovon eine Schlange getrunken haben könnte), so ist das W a s s e r zu trinken verboten? A . J e n e r erwiderte ihm: D o r t (bezüglich der zweifelhaften Unreinheit in einem öffentlichen Räume) ist es eine Halaclia (gesetzliche Bestimmung), die man von (der B e s t i m m u n g bez.) einer des E h e bruchs verdächtigen F r a u ableitet. Wie diese (nur d a n n das Bitterw a s s e r nach Xuin. Cap. 5 zu trinken braucht, wenn sie) in einem P r i v a t r a u m e (war und dort sich vergangen, verunreinigt haben könnte), ebenso erklärt man auch sonst einen G e g e n s t a n d zweifelshalber nur d a n n f ü r unrein, wenn er in einem P r i v a t r a u m e g e f u n d e n ward. F. Es fragte Ii. S i m e 2 : (Es heisst T a h a r o t h 4, 2, E d u j . 2, 7:) W e n n ein Reptil im Schnabel eines Wiesels ist und das W i e s e l über Brote von T ' n u u a (die vom Teige der P r i e s t e r h e b e gebacken 1)
Was
verboten
2 i Ii. R. Silin- b. A s c h e .
ist,
weil
iler
Cienuss
iilsilniin
lebensgefährlich
wird.
—
40
Fol. 91). ](i.i.
—
wurden) läuft, es jedoch zweifelhaft ist, ob (das Reptil das T'rumabrot) berührt hat oder nicht, so ist das Brot zweifelshalber rein, während das Wasser, welches (über Nacht) aufgedeckt stand, zweifelshalber verboten ist? A. Dort ist es auch eine Halacha, die von der nuio hergeleitet wird. Wie diese Bewusstsein hat, dass man sie fragen kann (und zweifelshalber in einem Privatraume unrein wird), ebenso muss es sich hier 1 (überall, wo zweifelshalber in einem P . eine Unreinheit ausgesprochen werden soll) um etwas handeln, das man fragen kann (während man das Brot nicht fragen kann, ob es die Unreinheit berührt hat, und deshalb ist es rein). Es sagte R. Asche: Komm und höre! Es heisst (Para 11, ]): Wenn man eine ¡Schale (gefüllt mit Entsündigungswasser) offen stehen liess und, als man zurückkam, sie zugedeckt fand, ist sie unrein, denn ich sage, ein unreiner Mensch ging hinein und deckte sie zu. Liess man sie zugedeckt stehen und fand sie offen, so verhält es sich damit folgendermassen: Wenn ein Wiesel, oder nach R. Gamaliel, eine Schlange davon trinken konnte 2 , oder wenn Tau des Nachts d a r a u f 3 herabfiel, so ist es ungeeignet (zum Sprengen auf einen Unreinen). Und dazu bemerkte R. .losua b. Levi: Aus welchem Grunde (befürchten wir nicht, es könnte ein Unreiner die Schale aufgedeckt haben)? 4 — Fol. 10» — Weil die Reptile auf- und nicht zuzudecken pflegen. Oder" (es könnte der Beweis so geführt werden:) der Grund wäre der, weil man (die Sehale) offen zurückgelassen und sie zugedeckt gefunden oder umgekehrt, sie zugedeckt zurückgelassen und sie offenstehend gefunden. Würde man sie aber so finden, wie man sie zurückgelassen, wäre weder eine l nreinheit noch eine l'ntauglichkeit dabei*, während ein Zweifel bezüglich der über Nacht offen gebliebenen Wasser dieselben wohl zum Genüsse verboten macht. Somit ist davon bewiesen, dass man bei Lebens1) h. ' r w 1 ? n j H 12 CB? S s
ü) Denn
S c h l a n g e gleich einem W i e s e l .
3) Ii. V^P.
s e n k e n in eine Quelle w i e d e r rein und brauchbar durch Berührung einer S c h l a n g e riert werden kann. Berührung
eines
nach 1!. Gamaliel ist e i n e 4) S o dass sie durch V e r -
worden könnte,
L e h e n s g e f a h r in sich birgt
S o nach K. ( j e r s c h o m .
unreinen M e n s c h e n
auch
während sie
und nicht restau-
Xacli Raschi würde sie i n f o l g e d e r andere
verunreinigen.
Der Unter-
schied der Erklärung h ä n g t d a m i t zusammen, oh der in der f o l g . A n m . b o z e i c h uete Passus
e i n g e s c h a l t e t w i r d (Raschi)
oder nicht
bis ,,dabei"* lesen m a n c h e A u s g a b e n nicht.
(R. G.i.
ö) V o n hier
—
41
—
Fol. 10 a.
gefahr mehr erschwert, als bei rituellen Verboten. J a , es ist allerdings erwiesen. W i r lernten dort (Terumoth 8, 4 ) in der Mischna: Drei A r t e n von Getränken sind verboten wegen "iSi, Offenstehenlassens: W a s s e r , Wein und Milch. W i e lange müssen sie offen gestanden haben, dass sie verboten werden? S o lange, als ein Reptil (h. c m ) aus einem nahegelegenen Orte herauskommen und daraus trinken kann. Und bis wie weit heisst der Ort nahe gelegen? E s sagte R . J i z c h a k , der Sohn des R . J e h u d a : dass es unter dem Henkel (der Schnauze) eines Gelasses hervorkriecht und trinkt. Und trinkt? Dann sieht man es doch? 1 Vielmehr nieint man, dass es (das Reptil) trinkt und wieder in sein L o c h zurückgeht (so nahe gelegen muss der Ort sein, wenn man das Getränk verbieten will). E s wurde gesagt (gelehrt): W e n n man mit einem Messer geschlachtet hat und es erweist sich schartig, so sagte R . Huna, selbst wenn man den ganzen T a g mit dem Messer Knochen zerbrochen hat (so dass man annehmen könnte, die Scharte rühre davon her), ist die Schlachtung doch ungültig, denn wir befürchten, es könnte das Messer schon an dem F e l l schartig geworden sein. R . Chisda jedoch sagte, die Schlachtung ist gültig; vielleicht hat das Messer die Scharte durch den Knochen erhalten (den es nach der Schlachtung zerbrochen hat). F . Allerdings R . Huna richtet sicli nach seiner Auffassung 2 , aber was liegt der Ansicht des R . Chisda zu Grunde? A. E r will dir sagen: D e r K n o c h e n macht das Messer sicher schadhaft, aber bei der Haut ist es zweifelhaft, ob sie schartig macht oder nicht, somit liegt ein Zweifel und eine Gewissh e i t 3 vor, und das Zweifelhafte kann das Gewisse nicht verdrängen. F . R a b a (Ii. Rabbali) warf eine F r a g e auf, die zur Stütze der Ansicht des R . Huna dienen soll. ( E s heisst nämlich:) Wenn jemand (der unrein war) gebadet hat und (nach dem B a d e ) an seinem Körper einen Gegenstand findet, der ihn vom W a s s e r scheidet (der das W a s s e r an die durch ihn verdeckte Stelle nicht dringen Hess), wenn 1) L'nd w e n n es n i c h t so lange g e d a u e r t h a t ,
dass es t r i n k e n und
wieder
ins L o c h z u r ü c k g e h e n k a n n , so b r a u c h t man n i c h t zu b e f ü r c h t e n , dass ein R e p t i l d a v o n g e t r u n k e n hat.
2) W i e er o b e n
s a g t e , dass d a s T i e r heim
Leben
so l a n g e als v e r b o t e n g i l t , bis m a n weiss, womit es g e s c h l a c h t e t wurde. D i e H d s c h r . H a m b u r g und R o m . I I l i e s t :
HTI]?cr:.
3 ) D a s s das M e s s e r
beim
Beginn
des S c h l a c h t e n s n a c h der v o r g e s c h r i e b e n e n U n t e r s u c h u n g n i c h t s c h a r t i g war.
—
42
—
Fol. 10 a.
er sich auch mit der Gattung des Gegenstandes den ganzen Tag (nach dem Bade) beschäftigt h a t s o genügt doch das Baden (für die Beseitigung der Unreinheit) nicht eher, als bis er sagt: Ich weiss gewiss, dass der Gegenstand vorher nicht auf meinem Körper war. Hier ist doch auch die Gewissheit, dass er gebadet hat, und ein Zweifel, ob der Gegenstand schon beim Baden an ihm haftete oder nicht, und dennoch verdrängt das Zweifelhafte das Gewisse? A. Dort verhält es sich anders, weil man sagen kann, man nimmt an, dass der Unreine (über dessen Reinigung ein Zweifel obwaltet, ob sie vollkommen war oder nicht) nach seinem früheren Zustande beurteilt werden muss und man sagen muss, dass er nicht (vorschriftsmässig) gebadet hat. F . Hier könnte man doch auch annehmen, dass das Tier (über dessen rituelle Schlachtung ein Zweifel obwaltet) in seinem früheren Zustande verbleibt und sage ich, es wurde nicht (vorschriftsmässig) geschlachtet? A. Das Tier liegt doch geschlachtet vor dir (und der frühere Zustand kann nicht mehr aufrecht erhalten werden). F. »Sage hier auch, er (der früher Unreine) steht doch einmal als Gebadeter vor dir? 2 A. An ihm ist eine Inkorrektheit entstanden (indem sich an ihm fine Stelle zeigte, an die das Wasser nicht dringen konnte). F. Hier ist doch auch etwas Fehlerhaftes entstanden? A. N u r an dem Messer zeigte sieli etwas Fehlerhaftes, aber an dem Tiere war nichts Fehlerhaftes. F. Es lieisst (Tosifta Chulin 2, 4): Wenn man den Schlund schlachtete und dann riss sich die Gurgel (von der Wurzel) los, ist das Tier zum Genuss erlaubt. Riss sich die Gurgel zuerst los und dann schlachtete man den Schlund, ist die Schlachtung ungültig. Schlachtete man den Schlund, und es fand sich später, dass die Gurgel abgerissen war, und man weiss nicht, ob sie sich vor dem Schlachten oder nach dem Schlachten losgerissen hat — ein solcher Fall trug sich einst zu, wobei man sagte, dass jeder Zweifel bezüglich des Schlachtens es ungültig macht. W a s will das (•?=) einschliessen? Doch wohl einen ähnlichen Fall wie den vorliegenden (wenn an dem Messer ein Zweifel entstand, ob es vor oder nach dem Schlachten
1) ¡So dass man a n n e h m e n kann, es sei erst nach dem B a d e an ihn vkommen. ?) U n d der f r ü h e r e Z u s t a n d der Unreinheit kann nicht a u f r e c h t e r h a l t e n werden.
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43
-
Fol. 10 a. 1).
eine Scharte erhielt)? A. Nein, es will den Fall einschliessen, ) N a c h d e m schlachtete
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70
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Fol. 1 6 a .
dass er starb, macht er sich der Todesstrafe schuldig, weil es sein Pfeil war, der es bewirkte (bildlich für: er hat den Tod des Betreffenden direkt verschuldet, indem er ihn band, wodurch er nicht ausweichen konnte). D a s ist aber nur dann der F a l l , wenn es durch die erste K r a f t geschehen i s t g e s c h a h es aber durch eine zweite K r a f t 2 , wird es nur als eine blosse (mittelbare, indirekte) Veranlassung angesehen (und die T a t bleibt straffrei). E s sass R a b hinter R . Chija und R . Chija sass vor Rabbi, und es setzte sich R a b b i nieder und sagte: W o h e r ist bewiesen, dass das Schlachten (mit einem Gegenstande) ausgeführt werden muss, der vom Boden losgetrennt ist? W e i l (Gen. 22, 10) gesagt ist: „ E r (Abraham) nahm das Messer, seinen Sohn zu schlachten.' Ra.b sagte zu R . C h i j a : W a s meint R a b b i damit (wieso soll es davon bewiesen sein)? E r erwiderte ihm: E i n W a w auf einen Holzblock geschrieben, sagt er ( R a b b i , das nämlich infolge der Adern und Ritze unleserlich ist; bildlich für eine nicht einleuchtende Ansicht). F . D e r Vers sagt es doch aber? A . Der Vers will uns nur die Promptheit Abrahams hören lassen 3 . R a b a sagte: Mir ist es gewiss, dass ein Gegenstand, der zuerst losgetrennt und schliesslich mit dem Boden verbunden wurde, bezüglich des Götzendienstes als vom Boden getrennt angesehen wird, denn der H e r r 4 sagte [es ist gesagt worden] ([Ab. sar. 4 7 b und] Meilali 20 a ) : Wenn sich jemand vor seinem eigenen Hause niederwirft (und es götzendienerisch verehrt), so bat er es dadurch zu jeder Nutzniessung verboten gemacht. Würdest du nun annehmen, es würde als mit dem Boden verbunden betrachtet 5 , so heisst es doch (Deut. 12, 2) „(Vernichten sollet ihr) ihre (der kanaanitischen Völker) Götter auf hohen Bergen' - , was besagt, aber nicht (brauchet 1) K r band ihn am U f e r des Flusses und machte ein Loch, wodurch das Wasser 2) E r
über ihn
kam.
Somit
band ihn z. B . weit
war er
entfernt
die
unmittelbare
Ursache des T o d e s .
vom U f e r des Flusses,
und zufällig kam
das W a s s e r auch'dorthin und tötete den Gebundenen, so war er nicht unmittelb a r dabei beteiligt, was ' X ' 112 heisst.
3) "Weil er befürchtete,
es
könnte
kein Stein sich dort finden, wenn es auch einer wäre, der noch im B o d e n steckt, deshalb
nahm
er ein Messer
mit,
4) D e r Bajith chadosch (Bach) liest: früher nicht im Boden wurzelte
aber absolut 3 1 "1ÖK1.
nötig war das Messer
nicht.
5) "Wenn ein Gegenstand
und erst später in den Boden gesenkt wurde.
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71
Fol.
—
Hia.
ihr zu vernichten; die Berge, wenn sie zu Götzen von ihnen gemacht w u r d e n A b e r bezüglich der Tauglichinachung der Saaten (damit sie Unreinheit annehmen), sind die Tannaiten im Streit miteinander, denn wir lernten in der Mischna (Machschirm 4. 3): Wenn jemand eine Schüssel auf eine W a n d stülpt, damit sie (durch den Regen) abgespült werde, so wendet man dabei das Gesetz von ¡nv '21 .,wenn Wasser gegeben wird auf Samen und es fällt von ihrem Aase darauf, ist es unrein" (Lew 11, 38) an. Geschah es aber aus dem Grunde, damit die Wand nicht (infolge des Regens) schadhaft werde, wendet man dabei nicht ¡nv an. Das enthält eigentlich in sich selbst einen Widerspruch. Du sagst, wenn er eine Schüssel auf eine W a n d stülpt, damit sie abgespült werde, wendet man darauf ¡nv an, d. h. nur damit die Schüssel abgespült werde, wenn es aber zu dem Zwecke geschieht, damit die W a n d abgespült werde, wendet man darauf nicht ¡nv -21 an. Alsdann aber lernte man: Geschieht es, damit die W a n d nicht schadhaft werde, wendet man nicht ¡nv '21 an, somit geht daraus hervor, dass wenn es geschieht, damit die W r and abgespült werde, wohl darauf ¡nv "21 angewendet wird. Darum sagte R. Eleasar: Die Mischna ist gebrochen (geteilt); denn der Autor des einen Teils der Mischna ist nicht zugleich der Autor des anderen Teils derselben. R. P a p a sagte: Alles hat wohl ein T a n n a (Autor) ausgesprochen, aber das eine spricht von einer Höhlenwand und das andere von einer aufgerichteten Mauer eines Gebäudes 2 , und man meint es so: Wenn man eine Schüssel über eine Mauer stülpt, damit jene abgespült werde, wendet man darauf ¡nv "21 an; geschieht es aber, damit die Mauer abgespült •werde, wendet man darauf ¡nv "2i nicht an. Das gilt jedoch nur von einer Höhlenwand; aber bei einer Mauer eines Gebäudes wendet man nur dann das ¡nv "2i nicht an, wenn es geschieht, damit die Mauer nicht schadhaft werde; geschieht es aber, damit die Mauer 1) U n d wie
d i e B e r g e von j e h e r
im H o d e n w u r z e l t e n , so ist, als G ö t z e n -
d i e n s t n i c h t v e r b o t e n , was d e n B e r g e n g l e i c h t .
Das H a n s , d a s a n g e b e t e t w u r d e ,
s t a n d a b e r nicht v o n j e h e r im B o d e n n u d ist d a r u m v e r b o t e n . 2) Die sich v o n selbst b i l d e t , i n d e m d i e S c h o l l e n a u s g e g r a b e n w e r d e n u n d ist d a s e t w a s , w a s von A n f a n g a n mit d e m B o d e n v e r b u n d e n w a r , w ä h r e n d eine a u f g e r i c h t e t e iMauer
eines G e b ä u d e s f r ü h e r losgetrennt w a r
verbunden
wurde.
und dann
erst mit dem
Boden
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72
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Fol. 16a. 1).
abgespült werde, wendet man darauf wohl j r r an. F. Raba fragte: — Fol. lH b — wenn etwas früher losgetrennt war und dann mit dem Boden verbunden wurde, wie verhält es sich damit bezüglich des Schlachtens'? A. Komm und höre! E s lieisst (vgl. 15 b ): Ging ein Fels aus der Mauer heraus oder wuchs ein Rohr von selbst hervor und man schlachtete damit, so ist dies Schlachten ungültig. Allein hier spricht man von einer Höhlenwand (die von A n f a n g an mit dem Boden verbunden war), was auch zu erweisen ist, denn es ist in einer Reihe mit dem von selbst emporgewachsenen Rohre genannt (was auch von Anfang an mit dem Boden verbunden ist), wovon es allerdings bewiesen ist 1 . F . Komm und höre! Es lieisst (vgl. 15''): Wenn man ein Messer in die W a n d steckte und damit schlachtete, ist das Schlachten gültig? 2 A. Allein bei einem Messer verhält es sich anders, weil man dieses nicht preisgibt (und mit der W a n d nicht zu einem Gegenstände für immer verbunden bleibt) 3 . F. Komm und höre: Es heisst (vgl. 15 b ): Wenn man mit einem Gegenstände schlachtet, der mit dem Boden verbunden ist, ist das Schlachten gültig? A. Allein das kann vielleicht eine nähere Erklärung sein (und ist es so aufzufassen): Was ist unter dem Ausdruck: „mit dem Boden verbunden" zu verstehen (dass es de facto gültig ist)? Ein Messer (das er in die Wand steckte), weil er dieses nicht für immer in der W a n d belassen will. Der Herr sagte [Es ist gesagt worden]: W e n n man ein Messer in die Wand steckte und damit schlachtete, ist die Schlachtung gültig. Dazu bemerkte R. Anan im Namen Samuels 4 : Das gilt nur für den Fall, dass das Messer oben und der Hals des Tieres unten war; war jedoch das Messer unten und der Hals des Tieres oben, so befürchten wir, der Schächter könnte das Messer auf den Hals des Tieres fest eingedrückt haben (ohne es hin und her zu führen). F. Man lernte doch: Sei es, dass das Messer unten und der Hals des Tieres oben, oder sei es, dass das Messer oben und der Hals 1) Und die Frage Raba's war, wie es sich verhalte, wenn der Gegenstand früher losgelöst und dann erst mit dem Boden verbunden wurde. 2) Also wäre davon die Frage Rabas entschieden. 3) Raba fragte aber, wenn der 4) Die Hdsclir. Gegenstand mit dem Grundstück verbünde)) bleiben soll. Ron). I I liest R. Huna,
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73
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Fol. 16 Ii.
des Tieres unten ist (in jedem Falle ist die Schlachtung gültig, wenn das Messer mit dem Boden verbunden war, s. oben IS 1 ')? A. R. Sebid sagte: Man lernte dies für verschiedene Seiten (Fälle): Das Messer unten und der Hals des Tieres oben, bezieht sich darauf, dass das Messer losgelöst war, und das Messer oben und der H a l s des Tieres unten, bezieht sich darauf, dass das Messer mit dem Boden verbunden war. R. P a p a sagte, es bezieht sich beides auf Geflügel, das leicht ist 1 . Es sagte R. Chisda im Namen des R. Jizchak, oder wie einige sagen, in der Baraitha lernte man: 5 Dinge wurden bezüglich des Binsenrohrs ausgesprochen: Man darf damit nicht schlachten, nicht beschneiden (einen Knaben zu 8 Tagen), nicht Fleisch damit zerschneiden, nicht die Zähne damit reinigen 2 , und nicht sich damit abwischen (nach verrichteter Notdurft). F. Nicht schlachten darf man damit? Die Baraitha lehrte doch: Mit allein darf man schlachten, sowohl mit einem scharfen Stein, als auch mit einem Stück Glas, als auch mit einem Binsenrohr? A. R. P a p a sagte: es spricht (in der Baraitha, welche lehrt, dass man mit einer Rohrstange schlachten darf) von Ried, das auf der Wiese wächst 3 . (Es heisst oben:) Man darf kein Fleisch damit zerschneiden. R. P a p a zerschnitt damit das Innere der Fische, weil es hell (und man dabei erkennen kann, ob ein Spahn dringeblieben) ist. (Raschi erklärt r p mit clair klar wie ein Spiegel, miroir franz.) Rabbah b. R. Huna zerschnitt damit Geflügel, weil es weich ist (und auch nicht zu befürchten sei, dass das Rohr zersplittert). Es heisst: Man soll sich damit nicht abwischen (nach verrichteter Notdurft): F. Das soll schon aus dem Grunde nicht geschehen, weil der H e r r (Sabbath sagte (gesagt wurde): Wer sich abwischt (nach verrichteter Notdurft) mit etwas, worauf das Feuer eine Macht ausübt (leicht brennt), so fallen seine Knorpel am Mastdarm ab? A. R. Papa sagte: Von dem Abwischen der Öffnung einer Wunde sagten wir es. (In der Mischna steht:) Alle dürfen schlachten und immer darf 1) dass in der Baraitha s t e h t , T i e r e s oben ist,
wenn das Messel 1 unten und der H a l s des
ist das S c h l a c h t e n auch gültig, ist von Geflügel g e s a g t ;
b e f ü r c h t e t man n i c h t ,
dabei
er k ö n n t e zu fest eingedrückt haben, w ä h r e n d R . A n a n
v o m Grossvieh es g e m e i n t hat.
2) W e i l es leicht /ersplittert
biss gefährlich w o r d e n könnte.
.'{) W a s nicht zersplittert.
und d e m G e -
Fol. 16 h. 17a m a n schlachten. Alle schlachten — das heisst: Alles (Getier, auch Geflügel) schlachtet m a n (wird durch Schlachten erst zum Genuss erlaubt). Immer, heisst es, darf man schlachten — wer ist der T a n n a , der das lehrte? Rabbali sagte, es ist R. Ismael; denn die B a r a i t h a [Sifre z. St.] lehrte: E s heisst (Deut. 12, 20): ,,Wenn der Ewige dein Gebiet erweitern wird, wie E r dir verheissen, u n d du sprichst: Ich möchte Fleisch essen'- usw. R. Ismael s a g t : D e r Vers will n u r ihnen (den Israeliten) gestatten, Fleisch aus L u s t zu e s s e n ' , denn a n f a n g s 2 war ihnen Fleisch zu essen, um ihre L u s t zu befriedigen, verboten; als sie jedoch ins gelobte L a n d k a m e n , wurde es ihnen gestattet; n u n aber, da sie wieder in der V e r b a n n u n g leben, könnte man glauben, dass sie auch wiederum zu dem ersten (ursprünglichen) V e r b o t e zurückkehren, deshalb leinten wir in der Mischna: Immer (aucli in der Jetztzeit| darf man Tiere schlachten. F . Dagegen warf R. J o s e f eine F r a g e auf: D a n n hätte nicht bloss ..immer darf man s c h l a c h t e n " , sondern „immer darf m a n schlachten und essen" stehen sollen (da auf das Essen der N a c h d r u c k zu legen ist)? F e r n e r ist schwierig: W e s h a l b war es denn früher (in der W ü s t e ) verboten (Fleisch nach Lust zu essen)? Weil sie der Stiftshütte n a h e w a r e n 8 , Und weshalb wurde es schliesslich (als sie ins gelobte L a n d kamen) erlaubt? Weil sie von der Stiftshütte entfernt waren 4 . — F o l . 17" — Um so mehr sollte es jetzt, (wo die Israeliten in der V e r b a n n u n g leben) und sie noch mehr entfernt (von J e r u s a l e m ) wohnen, erlaubt sein (und die Mischna brauchte das nicht erst zu lehren)? A . D a r u m sagte R . .Josef: E s ist im Sinne des R. Aleiba; denn die B a r a i t h a [ib.] lehrte: E s heisst (Deut. 12, 21): W e n n dir zu entfernt ist der Ort, den der Ewige dein G o t t erwählen wird, daselbst Seinen N a m e n einzusetzen, so magst du schlachten von deinem Rindvieh und von deinen Schafen.'- D a z u bemerkte R . A k i b a : D e r Vers will n u r das Fleisch eines durchbohrten (abgestochenen) Tieres den Israeliten verbieten; denn früher (in Ägypten 1) B l o s s um die Lust und die B e g i e r d e nach F l e i s c h g e m i s s zu b e f r i e d i g e n , o h n e etwas von dem T i e r e im T e m p e l
zu opfern.
Wüste
Stiftshütte.
waren,
nach
Aufrichtung
der
2) Als sie noch in der 3) U n d
konnten
die
Israeliten das B l u t u n d das F e t t schnell darbringen und das Fleisch g e m e s s e n . 4) U n d k o n n t e n
die E n t f e r n t e r w o l m e n d e n die Opferteile nicht j e d e n T a g n a c h
J e r u s a l e m bringen, deshalb erlaubte man ihnen, das Fleisch so zu essen.
Fol. 17 a. und in der Wüste) war ihnen gestattet, solches Fleisch zu essen, das ihnen aber nach dem Einzüge in Palästina verboten wurde. Jetzt aber, da die Israeliten in der Verbannung leben, könnte man meinen, dass es ihnen wiederum erlaubt ist, deshalb lernten wir (in der Misclina): Immer soll man schlachten F. Worüber streiten sie? A. R. Akiba meint, dass Fleisch des Gelüstes (d. h. zur blossen Befriedigung des Gelüstes) überhaupt nicht verboten war, und R. lsmael meint, dass Fleisch eines durchbohrten (gestochenen) Tieres zu gemessen nie gestattet war. F. Allerdings nach R. Isnuiel ist es recht, da (Lev. 1, 5) steht: „Man schlachte das junge Rind' - 2 ; aber was bedeutet nach R. Akiba das u m „er soll schlachten"? A. Mit heiligen Opfertieren verhält es sich anders 3 . F . Allerdings nach R. lsmael ist der Vers (Nuin. 11, 22) „Sollen Schafe und Rinder für sie geschlachtet werden' - verständlich, aber nach R. Akiba ist es schwierig; es hätte doch statt „sollen Schafe und Rinder geschlachtet werden' - stellen müssen: „Sollen Schafe und Rinder für sie durchbohrt (gestochen) werden?" A. Im Durchbohren bestand damals für sie das Schlachten. F. Allerdings nach R. lsmael ist es recht, dass wir in der Mischna (weiter 85 a ) lernten: AVenn jemand ein Tier schlachtet, das unter seiner H a n d durch nicht rituelles Schlachten (wenn bei letzterem nämlich Unterbrechungen stattgefunden, oder wenn man mit dem Schlachtmesser auf den Hals des Tieres geschlagen, ohne es hin- und herzuführen u. dgl.), untauglich wurde, oder wenn man das Tier durchsticht oder die Halsgefässe von der Wurzel losreisst, so ist man nicht verpflichtet, das Blut zu bedecken (mit Erde), aber weshalb soll es nach R. Akiba nicht nötig sein, es zu bedecken? 4 A. Da es einmal verboten wurde, bleibt es verboten 5 . F. Allerdings nach R. Akiba, welcher sagt, dass Fleisch des l) Lud
darf
mini
ein g e s t o c h e n e s
Tier
n i c h t essen.
2) Demi
i h m n i u s s t e s c h o n in d e r W ü s t e im S t i f t s z e l t e g e s c h l a c h t e t , w e r d e n . mussten
iiucli n a c h
K. A k i b a g e s c h l a c h t e t
werden.
nach !i) Die
4) E r sagt d o c h ,
dass
m a n in d e r W ü s t e d a s T i e r g e s t o c h e n h a t t e u n d d e n n o c h mus.ste m a n d a s B l u t bedecken, der
so sollte
Stiftshütte
nicht
es j e t z t a u c h n ö t i g sein. zu
vergleichen.
Damals
5) L ' n d ist es mit war
das
m u s s t e d a s Blut e i n e s g e s t o c h e n e n T i e r e s b e d e c k t w e r d e n , braucht.
Stechen
der
Zeit
erlaubt
und
w a s m a n j e t z t nicht
—
76
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Fol. 17 a.
Gelüstes gar nie verboten war, ist es recht, dass (Deut. 12, 22) geschrieben steht: „Jedoch wie der Hirsch und das Reh gegessen wird, also ist es" aber war denn nach R. Ismael Hirsch und Reil selbst überhaupt erlaubt? A. Die Thora hat nur Vieh, welches geeignet ist, (auf dem Altar) dargebracht zu werden, verboten, aber Wild, welches zur Darbringung nicht geeignet ist, hat die Thora niemals verboten. F. R. Jirmija fragte: Stücke von gestochenem (nicht rituell geschlachtetem) Fleisch, die die Kinder Israel nach Palästina (bei der Eroberung des Landes) mitbrachten, wie verhielt es sich damit? 2 Gegenfrage. W a n n (sollten sie das Fleisch hineingebracht haben)? Etwa in den sieben Jahren, wo sie Palästina eroberten? Wenn ihnen selbst etwas Unreines gestattet war, da (ibid. 6, 11) geschrieben steht: „Und Häuser, voll alles Gutes, die du nicht gefüllt" 3 , wo/u R. Jirmija b. Aba im Namen Rab's bemerkte, darunter sind die Speckseiten 4 der Schweine zu verstehen (welche die Israeliten während der Eroberung Palästinas essen durften), so war ihnen um so mehr Fleisch von gestochenen Tieren gestattet? Darum bezieht sich die Frage auf später (nachdem die Israeliten nach sieben J a h r e n bereits das Land erobert hatten). Oder wenn du willst, sage: E r fragte immerhin, (wie es sich verhielt) innerhalb der sieben Jahre, wo sie das Land eroberten, und ihnen war mir die Beute der Heiden gestattet 5 , was ihnen aber selbst gehörte, war ihnen nicht erlaubt. Diese Frage (des R. Jirmija) bleibt bestehen. Es sagte Rabbah (eig. Raba): Du lerntest (in der Mischna): Alle dürfen, immer darf man und mit allem darf man schlachten. W a s lehrt sie eigentlicli mit dem Letzten (mit pernc bsa)? Willst du etwa sagen, (sie lehrt) dass man sowohl mit einem scharfen Stein, als auch mit einem Stück Glas oder auch mit einem Binsenrohr schlachten darf, so lehrt man es doch 1) d. Ii. wie jetzt Hirsch und Reh in Unreinheit gegessen werden darf, ebenso werden sie nach der Eroberung des Landes Schafe und Rinder in Unreinheit essen dürfen. 2) Ist nach R. Akiba das Tier zu stechen nur nach der Eroberung Palästinas verboten worden und da es von der Wüste mitgebracht wurde, wo das Stechen erlaubt war, blieb es auch dort erlaubt. 3) Davon sollst du essen und satt werden, steht am Sehhiss. 4) Aruch liest: ' b m p , Raschi erklärt es mit dem franz. bacinet. 5) Und ist es keine Klimax.
Fol. 17 a. 1). übereinstimmend mit jenen (ersten beiden (pumr cbiyS: ¡'tsnic AVenn jene von (Jenen handeln, die schlachten, so muss das Letzte auch von solchen sprechen, die das Schlachten ausüben; und handeln jene von den Tieren, die geschlachtet werden s o l l e n s o muss das Letzte ebenfalls von den Tieren handeln, die geschlachtet werden? Darum sagte R a b a : Von dem doppelten perne (sc. in Mischna 1, 1 und 1, 2) will eins mit einbeziehen einen Kuthäer und eins einen isrealitischen Apostaten. Das p u m r cSirS besagt: Sowohl am Tage, als auch des Nachts, als auch oben auf dem Schifte (darf man schlachten). Und das fem® besagt: Sowohl mit einem scharfen Stein, als auch mit einem Stück Glas, als auch mit einem Binsenrohr (darf man schlachten). (In der Mischna steht:) Mit Ausnahme von einer Erntesichel und von einer Säge (darf man schlachten). Der Vater Samuels machte eine Scharte (in ein Messer) und sandte es, machte (wieder in ein Messer) eine Scharte und sandte es (nach Palästina) 2 . Die Gelehrten Hessen ihm sagen: AVir lehrten (in der Mischna): Mit einer Säge (darf man nicht schlachten) 3 . Die Rabbinen lernten [Tos. 1, 7]: — Fol. 17'» — Ein Messer, welches viele Scharten hat, wird wie eine Säge angesehen, wenn es aber nur eine Scharte hat, so kommt es darauf a n : wenn sie den darüberfahrenden Nagel am Finger aufhält 4 , ist das Messer zum Schlachten untauglich, reibt sie nur, wenn der Nagel bloss nach einer Seite hin anstösst (d. h. bei der nur eine Spitze an der schadhaften Stelle des Messers hervorragt, während dasselbe sonst glatt ist) 5 , ist das Messer zum Schlachten tauglich. F. AVas ist n u m und was nroroe? A. R. Eliöser (richtiger: R. Eleasar) sagte: miiN ist eine Scharte, die zwei Spitzen hat (an die der darüber geführte Fingernagel sowohl auf- als 1) ,1. h. Win ü b e n F o l . 161> a u s g e f ü h r t wird, d a s s ¡ ' t s m c ^ r n b e d e u t e , a u c h Geflügel muss
rituell
geschlachtet werden, und p t : m r
Goliis m u s s d a s S c h ä c h t g e b o t v o l l z o g e n w e r d e n . Seharte
das
Tier
trefa
mache
c S i y S b e d e u t e , a u c h im 2) U m zu f r a g e n , w e l c h e
und welche nicht.
3) AVenn die S e h a r t e n
s ä g a r t i g sind u n d E c k e n n a c h b e i d e n S e i t e n h a b e n , d a n n m a c h e n sie d a s T i e r zum Genuss untauglich. F i n g e r stecken.
4) d. h. z w i s c h e n
n a c h S p r ü c h e 6, 8 : H ^ r K E "VXpa m i K .
beiden
S p i t z e n b l e i b t dei
5) R a s c h i n i m m t n s O i O B im S i n n e
v o n .Tesajas 1 9 , 2 C ' ^ S C S C I S C "flZOrOl reizen, letzen.
den
R a s c h i n i m m t m i l t t v o m S t . "UK s a m m e l n , in sich a u f n e h m e n , dann etwas ritzen,
leicht v e r -
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78
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Fol. 171K
auch abwärts anstüsst); r r o r o c hingegen ist eine Scharte, an die der Nagel bloss nach einer Seite hin anstüsst. F. Weshalb ist denn ein Messer mit einer Scharte von zwei Spitzen untauglich zum Schlachten? Weil die erstere Spitze (d. h. die zuerst an die H a u t und an das Fleisch des Tieres anstösst) lädiert und die letztere Spitze die Halsgefässe ritzt? Ebenso sollte man bei einer Spitze sagen: die Schärfe des Messers (bevor sie an die Scharte kommt) lädiert 1 (beschädigt die Haut des Tieres) und die Spitze ritzt dieselbe? A. Man meint, die Scharte steht am oberen Ende des Messers, F. Schliesslich lädiert sie doch beim Hinführen des Messers und ritzt beim Zurückführen? A. (Man nimmt an,) er hat z. B. nur das Messer einmal hinübergeführt (über den Hals des Tieres) und es nicht wieder zurückgeführt (was auch gültig ist). Raba sagte: Drei Normen gibt es für ein Schlachtmesser: H a t die Scharte zwei Spitzen (nach vorn und nach hinten), darf man damit nicht schlachten, und wenn man damit dennoch geschlachtet hat, ist die Schlachtung de facto ungültig. Hat die Scharte nur eine sägeartige Spitze (die beim Untersuchen nur einmal, entweder beim Hinauf- oder beim Herabfahren fühlbar ist), darf man von vornherein damit nicht schlachten, hat man aber dennoch damit geschlachtet, ist das Schlachten de facto gültig. Findet sich an dem Messer nur eine ausgeschliffene Stelle (ohne Scharte"), so darf man sogar von vornherein mit einem solchen Messer schlachten. F. E s sagte K. Huna, der Sohn des R. Nehemia (die Soneiner A. hat: .T'an; ' n ,-p-e -ie), zu R. Asche: IJu sagtest uns im Namen des Raba, dass eine Scharte mit einer Spitze das Schlachten untauglich macht, es sagte aber Raba (im Sche'iltoth Abschn. Achre steht: [d. h. Baraita]): Eine Scharte mit einer Spitze macht das Schlachten gültig? A. Das ist nicht schwierig, denn in dem einen Falle führte man das Messer hin und her, in dem andern Falle führte man es nur hin und nicht her. F. Es sagte R. Acha, der Sohn des R. Awja (h. Sohn des Raba), zu R. Asche: Wie verhält
1) Ilasolli erklärt es mit atteimefaisist, dünn machen, schwächen. war
eine .Scharte,
die man durch S c h l e i f e n beseitigt hat,
tiefung' am M e s s e r entstanden ist, was und herunter
daran.
wodurch
2) E s eine Ver-
g e n a n n t wird, man fährt herauf
—
79
—
Fol. 17 b.
es sich, wenn die Scharte einer Ährenspitze gleicht'? 1 A. Dieser erwiderte ihm: Wenn man uns von dem Fleische des Tieres, das mit einem solchen Messer geschlachtet wurde, geben würde, würden wir davon essen. E s sagte R. Chisda: Woher beweist man, dass die Untersuchung des Schlachtmessers (ob sich eine Seharte daran findet) von der Bibel aus geboten ist? Weil (1 Sam. 14, 34) gesagt ist: nre entann,, (Saul sagte zum Volke: Bringet her zu mir ein jeglicher seinen Ochsen und ein jeglicher sein Lamm) und schlachtet hier 2 und esset." F. Das ist doch gewiss, indem das Tier, wenn das Messer (wenn es nicht glatt ist, z. B. an der Speiseröhre) ein Loch macht (durch ungehöriges Schlachten), trefa (zum Genuss verboten) ist, dass wir (oben) sagten, man inuss es 3 vom Weisen (Gelehrten) untersuchen lassen. Es sagte aber R. J o c h a n a n : Man lehrte nur deshalb, man müsse das Schlachtmesser dem Weisen zeigen, um ihm E h r e damit zu erweisen (aber nötig ist es nicht)? 4 A. Es ist doch nur eine rabbinische Vorschrift, und der Vers dient zur blossen Stütze. Im Abendlande (in Paliistina) untersuchte man es (das Messer) in der Sonne (beim Sonnenschein sieht man jede Scharte), in Nekardiia untersuchte man es im Wasser 5 . R. Scheschet untersuchte das Messer mit der Spitze ) I n
dem
soll
h a b e d a s M e s s e r u n t e r s u c h t u n d es f ü r »Mit b e f u n d e n . messer. solle
4) " W ä h r e n d a u s
es d e r W e i s e
immer
dem
Verse
untersuchen.
in S a m u e l 5)
Man
rauh
angedeutet .'{) sc. d a s 1. c. e r w i e s e n
m a c h t sie im W a s s e r e i n e V e r t i e f u n » ' .
sein,
Saul
Schlachtwird,
lässt, die S c h n e i d e
M e s s e r s d a s W a s s e r b e r ü h r e n u n d w e n n eine S c h a r t e m i t e i n e r S p i t z e ist,
B'latt, aspera.
es des
vorhanden
-
80
—
Fol. 171).
X a n t e n R a b a s gesagt hättest, m a n müsse das Messer untersuchen am Fleisch, am X a g e l u n d an den drei Seiten. E r sagte zu i h m : A m Fleisch und am N a g e l , h a b e icli wohl gesagt, aber nicht an den drei Seiten. Einige s a g e n : (R. A s c h e sagte:) M a n muss das Messer untersuchen am Fleisch, am Xagel und an den drei Seiten, h a b e ich gesagt ; im X a m e n R a b a ' s habe icli es nicht ausgesprochen. R a b i n a und R . Aclia, der Sohn des R a b a , sassen vor R . Asche, als m a n ein Messer vor R . A s c h e zur Untersuchung brachte. Er sagte zu R. A c h a , dem S o h n e R a b a ' s : Untersuche du das Messer. D a untersuchte er es am X a g e l , am Fleisch und an den drei Seiten. E r (R. Asche) sagte zu ihm: E s ist recht so. Ebenso sagte R . K a h a n a : R . J e m a r s a g t e : A n dem X a g e l und am Fleisch muss man (das Messer untersuchen), a b e r an den drei Seiten ist es nicht nötig. Sagte denn nicht R . S e r a im X a m e n Saniuel's: W e n n man das Messer glühend gemacht und damit geschlachtet hat, ist die Schlacht u n g gültig, denn die S c h ä r f e des Messers wirkt f r ü h e r als sein B r e n n e n U n d wir f r a g t e n : E s sind docli auch Seiten (an dem Messer) v o r h a n d e n (woran das Tier versengt werden kann, bevor das Schlachten zu E n d e ist)? und sagten, die Schlachtstelle ¡1111 T i e r e erweitert sich immer mehr (d. Ii. der Ort des Einschnittes klatft a u s e i n a n d e r u n d das Fleisch verbrennt nicht), ebenso sage ich hier, die Schlachtstelle erweitert sich innner mehr. E s sagte R . H u n a b. R. K e t i n a im Namen des R. Simon b. L a k i s c h : D r e i A r t e n von Abbriichen (Verletzungen) gibt es, die als eine S c h a d h a f t i g k e i t anzusehen sind und für welche ein und dasselbe M a s s gilt und zwar: 1. das Abbrechen von einem K n o c h e n des P e s s a c h o p f e r s (Ex. 12, 46); 2. das Abbrechen, Verletzen des O h r s vom erstgeborenen Tiere (infolge dessen es nicht geopfert werden d a r f ) ; 3. die Verletzung eines Opfertieres durch andere Leibesfehler 2 . R . Cliisda sagte: Auch die Scharte des Schlachtmessers (ist dazu zu rechnen), während der andere (R. Simon 1). Lakisch) von p r o f a n e n Dingen nicht spricht (deshalb zählt er 1) U n d
wird a n g e n o m m e n ,
dass die V e n e n früher zerschnitten und dann
erst, w e n n der A k t des S c h l a c h t e n s v o l l z o g e n ist, von der Hitze des g l ü h e n d e n M e s s e r s verbrannt w e r d e n .
2) sc. bei weibliehen Tieren, die als S ü n d - nnd
F r e u d e n o p f e r d a r g e b r a c h t w e r d e n sollen, bei w e l c h e n es V e r l e t z u n g e n gibt, die bei e r s t g e b o r e n e n T i e r e n nicht als L e i b e s f e h l e r gelten. iKaschii.
81
Fol. 171). 18 a.
—
die Scharte bei einem Schlachtmesser nicht mit). Das Mass aller dieser Verletzungen gleicht dem der Beschädigung des Opferaltares (auf dem, wenn ein Stück davon abgehrochen ist, nicht geopfert werden darf, vgl. Sebachim 59 ll ). — Fol. 18« — W i e ist das Mass der Verletzung des Opferaltars? "Wenn der Fingernagel daran anstösst (stolpert) 1 . F. Es heisst: W i e ist das Mass der Verletzung? E. Simon b. Jochai sagt, eine F a u s t dick. R. Elieser b. J a k o b sagt, so gross wie eine Olive? A . Das ist nicht schwierig, denn das eine spricht von Kalk und das andere von Stein. E s sagte R. H u n a : Wenn ein Metzger das Schlachtmesser nicht dem Weisen (Gelehrten) vorweist, tut man ihn in den Bann. Und Raba sagte: Man setzt ihn ab und lässt öffentlich ausrufen (bekannt machen), dass das Fleisch (welches er an Israeliten verkauft) trefa (zum Genuss verboten) ist. Indes besteht keine Meinungsverschiedenheit zwischen ihnen (R. H u n a und Raba); denn in dem einen Falle (von R. Huna) meint man, man fand das Schlachtmesser in Ordnung (ohne Scharten) 2 , in dem anderen Falle (von Raba) meint man, man fand das Schlachtmesser nicht in Ordnung (deshalb setzt man ihn ab und erklärt das Fleisch für trefa). Rabina sagte: W e n n man das Messer nicht gut findet, besudelt man das Fleisch mit Mist, damit es selbst an Nichtjuden nicht verkauft werden könne. Ein Metzger wies dem Raba b. Chinena nicht das Schlachtmesser vor, weshalb dieser ihn absetzte und verkünden liess. dass das Fleisch jenes Metzgers trefa sei. Es kamen darauf Mar Sutra und R. Asche zu ihm (Raba b. Chinena) hin. Er sagte zu ihnen: Sie mögen sehr (h. [und R. Gerseh.] prn über die Sache (den Fall des Metzgers) nachdenken, denn (das Leben) kleiner Kinder hängt davon ab (wenn man ihm den Verkauf von Koschertfeisch verbietet, so kann er die Kinder nicht ernähren). Da untersuchte H. Asche das Messer und fand es in Ordnung, woraufhin er das (von dem Metzger geschlachtete) Fleisch für koscher erklärte. Es sagte Mar Sutra zu ihm: Ximmt der Herr auf den Greis (den gelehrten Greis, sc. Raba b. Chinena) nicht ll Tosafot fragen:
wie k o n n t e
l>enn so g l a t t e S t e i n e g a b es g a r sie ' l o c h
nicht, nach
man
dann
nicht und
E x o d . 20, 2 2 ?
ü b e r h a u p t einen Altar
lianon?
a b s c h l e i f e n mit, E i s e n d u r f t e m a n
2) U n d
m a n l e g t e i h n in d e n
weil e r so f r e c h w a r u n d d a s M e s s e r nicht v o r h e r d e m R a b b i n e r
zeigte.
Kann,
—
82
Fol.
—
18M.
Rücksicht (da er ihm nicht erst nochmals den guten Befund des Messers vorträgt)? E r erwiderte ihm: W i r handeln (h. ¡ in seinem Auftrage (indem er selbst uns aufgefordert hat, über den Fall nochmals nachzudenken). E s sagte Rabbah b. H u n a (oder Rabbah b. Rab H u n a ) : [Vgl. Tos. 1, 6] Mit einem ausgefallenen (oder losgerissenen) Zahne und mit einem losen Nagel darf man von vornherein schlachten. F . Willem ten doch in der Mischna (oben 15 b ): Mit Ausnahme einer Erntesichel, einer Säge, der Zähne und eines Nagels (womit man nicht schlachten darf), weil sie die Arterien aufritzen? A. Bezüglich des Zahnes bietet sich kein Widerspruch, denn das eine Mal spricht es von einem einzigen Zahne (damit darf man schlachten), das andere Mal von zwei Zähnen (mit ihnen darf man nicht schlachten, weil zwischen dem einen und dem andern Zahne eine Lücke ist). Bezüglich des Nagels ist auch kein Widerspruch, denn das eine Mal spricht es von einem losen und das andere Mal von einem am K ö r p e r noch haftenden Nagel (damit darf man nicht schlachten). Mischna. Wenn jemand mit einer Erntesichel, indem er einmal darüber hinfährt (und nicht auch zurückfährt, was de facto gültig ist), schlachtet, so erklärt die Schule Schammais die Schlachtung für ungültig, aber die Schule Hilleis erklärt sie für gültig. W e n n man die Zähne (die Zacken der Sichel) glatt gemacht hat, ist sie so gut wie ein Schlachtmesser. Gemara. R. Chija b. Abba sagte im Namen des R. J o c h a n a n : W e n n auch die Schule Hillels es für gültig erklärt, so erklärt sie es nur insofern für gültig, als das Tier für rein zu halten sei bezüglich der Vorschriften für ein Aas (das denjenigen, der daran anrührt oder es trägt, verunreinigt), aber zu essen ist das Tier verboten. Dazu bemerkte R. Asche: Das wäre auch (aus der Mischna selbst) zu erweisen, da man lernt: Die Schule Schammais erklärt es für untauglich und die Schule Hillels für tauglich, und man nicht lernt: Die Schule Schammais verbietet und die Schule Hillels erlaubt es (somit scheint es sich um den Genuss des Fleisches gar nicht zu handeln) 1 . F. Aber nach deiner Ansicht 2 hätte es doch 1) S o n d e r n
zu essen v e r b i e t e n , es
alle.
2) D a s s
es sicli nur in der
M i s c h n a darum handelt, ob das T i e r für rein oder unrein zu halten sei.
-
83
—
Fol. 18a. b.
heissen müssen: Die Schule Schanimais erklärt es für unrein und die Schule Hillels für rein? A. Vielmehr sind die Ausdrücke: für untauglich und tauglich erklaren mit den Ausdrücken: verbieten und erlauben identisch. Mischiia. W e n n jemand in der Mitte des grossen Ringes (d. i. der obere Teil der Gurgel, welcher geschlossen ist) schlachtet und lässt dabei einen Faden voll (gross) an der ganzen Oberfläche übrig 1 , so ist die Schlachtung gültig. R . J o s e b. R. J e h u d a sagt, man muss einen Faden voll (gross) am grösseren Teile des Ringes übrig gelassen haben 2 . Geniara. Hab und Samuel sagen beide, dass die Halacha nach R. J o s e b. R. J e h u d a zu entscheiden sei. Und R. Jose b. R. J e h u d a sagte es auch nur bezüglich des grossen Ringes, weil dieser die ganze Luftröhre umgibt, aber bezüglich der anderen Ringe sagte er es nicht. F. Und bezüglich der anderen Ringe sagte er es nicht? Man lernte doch in der Baraitha (vgl. Tos. I, 10): R. Jose b. R. J e h u d a sagt : — Fol. 181' — Wenn jemand schlachtet durch die übrigen Ringe, obwohl sie nicht die ganze Luftröhre umgeben, so ist, da sie doch den grösseren Teil der Luftröhre umgeben, das Schlachten gültig. Und wenn das Messer beim Schlachten des Tieres von der dazu geeigneten Stelle abgelenkt wurde, ist das Schlachten ungültig. Es bezeugte jedoch R. (Jhanina b. Antigonos, dass, wenn das Messer abgelenkt wurde, es gültig ist (vgl. 134'»)? A. R. Josef sagte: R. Jose b. .Jehuda hatte beides gesagt 3 , aber Rab und Samuel (h. S s ' m s n ) richten sich nur in einer Hinsicht 4 nach 1) So dass das Messer nicht ü b e r d e n R i n g hinausging und nicht abschwenkte. M a n meint nicht, es muss g e r a d e einen Faden gross sein, sondern wenn nur etwas von dem Ringe übrig blieb, ist es koscher. 2; d. Ii. er schnitt den grösseren Teil der L u f t r ö h r e innerhalb des Ringes durch, bei dem kleineren Teile wich das Messer nach dem K o p f e zu ab, u n d die S c h l a c h t u n g w u r d e dort erst vollendet; dann ist es koscher, weil man nicht die g a n z e L u f t röhre, sondern nur den grösseren Teil davon durchschneiden muss. 3) Dass es genügt, wenn man den grösseren Teil der Speiseröhre durchgeschnitten h a t . und dass es auch koscher ist, wenn m a n m i t t e n durch die übrigen Ringe gesehlachtet hat, weil sie den grösseren Teil der .Speiseröhre umgeben. 4) Dass wenn der grössere Teil der Speiseröhre durchschnitten ist, es so gut ist, als wenn die ganze durchschnitten wäre.
H*
—
8-4
Fol. 181).
—
ihm, während sie in einer anderen Hinsicht 1 mit ihm divergieren. F. Sie (Rab und Samuel) sagten doch, er (R. .Tose b. Jehuda) habe das gar nicht behauptet? A. So ist es gemeint (h. n e K p - r n ) : Die H a lacha ist nach ihm (R. Jose) zu entscheiden bezüglich des grossen Ringes, aber nicht ist die Halacha nach ihm zu entscheiden bezüglich der übrigen Ringe. Als R. Sera hinaufging (nach Palästina), ass er von einem Tiere, bei dessen Schlachtung im Sinne von Rab und Samuel das Messer als von der dazu geeigneten Stelle abseits gelenkt betrachtet werden musste 3 . Man sagte zu ihm: Bist du nicht aus dem Orte, wo Rab und Samuel wohnen? E r erwiderte ihnen: Wer hat denn das gesagt (dass Rab und Samuel in einer Hinsicht mit R. Jose b. J e h u d a übereinstimmen und in einer andern Hinsicht nicht)? Das war nur Josef b. Ohija. Dieser Josef b. Chija nimmt von aller Welt (von irgendwo) eine Tradition an (die vielleicht gar nicht richtig ist). Als R. Josef dies hörte, wurde er zornig und sagte: Ich soll von aller W e l t 4 es gelernt haben? Ich habe es von Rab Jehuda gelernt, der, wenn es auch zweifelhaft war, wer der Autor einer Tradition sei, sie dennoch lernte (und als solche ausgab); denn es sagte (z. B.) R. Jehuda. im Kamen des R. Jirmija b. Abba (Bechor. 36 b ): Es ist zweifelhaft, ob es im Namen Rabs oder im Namen Samuels gelehrt wurde, dass drei (Privatleute) ein erstgeborenes Tier zum Genüsse erlauben dürfen (sc. wenn es einen Leibesfehler erhalten hat), sobald kein approbierter Gelehrte da ist (und dennoch richtet man sich danach). F. Stimmt denn R. Sera nicht (der Mischna Pes. 4, 1) zu: Man legt einem die E r schwerungen des Ortes, von welchem er fortgegangen, und auch zugleich die Erschwerungen des Ortes, nach welchem er sich begibt, auf? "' A. Abaje sagte: Das gilt nur in dem Falle, wenn sich jemand von einer Stadt in Babylonien nach einer anderen Stadt in Babylonien oder von einer Stadt in Palästina nach einer anderen Stadt in Palästina 1) Dass die ¡ihrigen R i n g e auch als eine für das S c h l a c h t e n g e e i g n e t e S t e l l e gelten können.
2) Dass die übrigen R i n g e als ¡Schlachtstelle g e l t e n
u n d sie g e b e n gar nicht ihre A n s i c h t , sondern die des R . J o s e an. m a n hat mitten durch die übrigen R i n g e geschlachtet, was nach S a m u e l als HD11." ( A b w e i c h u n g von der richtigen Schlachtstelle] gilt. irgendwo.
5)
Und
demnach
hätte
sich
R. Sera
übliche E r s c h w e r u n g bezüglich H Ö H " halten müssen.
an
die
in
können,
Rah
d. h. uud
4) V o n Rabvlonien
—
85
—
Fol. 181).
begibt, oder wenn jemand von Palästina nach Babylonien auswandert, geht aber jemand von Babylonien nach Palästina, so findet es auf ihn keine Anwendung, weil wir (Babylonier) nämlich ihnen (den Palästinensern) unterworfen sind 1 , so müssen wir nach ihrer Entscheidung verfahren. R . A s c h e s a g t e : Du kannst sogar sagen, wenn j e m a n d von Babylonien nach Palästina geht, gilt es nur dann, (dass man sich nach Babylonien richten muss), wenn man die A b sicht hat, wieder dahin zurückzukehren, aber R . Sera hatte nicht die Absicht, nach Babylonien zurückzukehren (und darum richtete er sich nicht nach Rah und Samuel, die in Babylonien lebten). F . A b a j e sagte zu R . J o s e f : Die R a b b i n e n , welche von Meehusa kamen, sagten doch [es sagte R . S e r a : Sirkes ( B a c h ) streicht diese Worte] im Namen des R . Nachnuin, dass, wenn das Messer bei der Schlachtung von der richtigen Stelle abgelenkt wurde, das Tier zum G e nüsse erlaubt sei? 2 A. Dieser erwiderte ihm: [Mein S o h n ! (fügt R . Gesch. hinzu; s. auch weiter 5 7 a ) ] J e d e r Strom hat seinen eigenen L a u f 3 . R . Simon b. Lakisch erklärte die Spitze der helmartigen E r höhung an der Gurgel für erlaubt 4 . D a rief ihm R. J o c h a n a n zu: O, Schwager, Schwager!'' E s sagte R . P a p e im Namen R a b a ' s : W e n n der S c h ä c h t e r (beim Scillae,Ilten) die kleinen Erhöhungen oben auf der Luftröhre, nahe am Halse, die AYeizenkörnern ähnlich sind 6 , berührte (durchschnitt, (1. h. zu hoch schlachtete), ist das Tier trefa (zum Genüsse verltoten). F. E s entstand bei ihnen (den Gelehrten) die F r a g e : Muss er auf diese (genannte) Stelle gestossen sein und ll der
Indem
die
liuissten. heftig. 4)
d . Ii.
wenn
.loehanans
übersetzt:
warum
langsam:
man hat.
die ist
—
zu w e i t ! " ) .
im
verbieten
ablaufende,
Kopfes
erklärt
[nach
Neumondes Palästina
seinen
eigenen
Erhöhung
[R. S . b. L. hatte \V. 1 1 1.
ein V e r w e i s
hat,
d . h . e s ist d e m
R. (terscliom
Straschun es m i t g l a n e ,
312a,
übersetzt: Ahre.
v
.
0"
R. S.
IV h.
L.
viel
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bedeutet
es
Kopfe
und Raschi
(lurgcl
Schwester
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strömt Brandl.
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die
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:i) d. Ii. d e r e i n e
Levy, soll
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sein sollte S.
Es
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nach
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Ii. m e z . 8 4 a j .
zu w e i t .
ti) R a s c h i
sich
wir es?
es k o s c h e r .
u n w e i t des
du g e h s t
der Einsegnung
Schaltjahre
hildl. f ü r : j e d e r Ort befolgt
sehnig
geheiratet:
als d a s s e s e r l a u b t
„Seite"
bezüglich
Monats
K s ist zu n a h e , zu n a h e !
das Sehlachten nahe,
eines l'nd
der andere
durchgeschnitten K.
liabylnnicr
Interkahition
„Schwager,
du
gellst
—
86
—
Fol. 18b. 19 a
sie berührt haben, wie (I Kön. 2, 46) geschrieben ist: piB'i nev .,er (Benajahu) stiess auf ihn (den Schimei), und er starb", oder braucht er nur darauf gestossen zu sein, ohne die Stelle berührt zu haben (dass das Tier so auch schon trefa würde), wie (Gen. 32, 2) steht: c \ - 6 k t k ^ o l p i B ' i „es begegneten ihm (Jakob) Engel Gottes"?"- A. E s wurde gelehrt: R . P a p a sagte im Namen Raba's: Wenn der Schächter an der den Weizenkörnern ähnlichen E r höhung (nahe am Halse durchschneidend einen Teil nach dem Kopfe, den andern nach der Luftröhre) übrig gelassen hat (sie also berührte), ist das Tier erlaubt. Es sagte R. Aniemar b. Mar J a n u k a : Ich stand vor R. Chija, dem Sohn des R. Awija, welcher mir sagte: Wenn man die Weizenkörner (sc. die den Weizenkörnern ähnliche Stelle) durchschnitten hat, ist das Tier erlaubt. E s sagte Rabina zu R. Asche: Mir sagte R. Schaman von Sikra-: E s kam Mar Sutra nach unserer Stadt und trug vor, dass, wenn man die den Weizenkörnern ähnliche Stelle durchschnitten hat, das J i e r erlaubt ist. Mar, der Sohn des R. Asche, sagte: Stiess man nur an die Stelle, die den Weizenkörnern ähnlich sieht, (und schnitt über ihr,) ist das Tier zum Genüsse erlaubt, durchschnitt man sie aber, ist es zum Genüsse verboten. — Fol. 19 » — Und die Halacha (gesetzliche Bestimmung) ist dahin zu entscheiden, dass von der schräg ablaufenden, helmartigen Erhöhung der Gurgel abwärts 3 es für koscher zu erklären ist, was soviel ist, wie wenn man die den Weizenkörnern ähnliche Stelle durchschnitten hätte (was nach unsrem Autor ebenfalls koscher ist). R. Naclinian erklärte es für i r r , wenn man von der schräg ablaufenden, heiniartigen Erhöhung abwärts geschlachtet hat. Da sagte R. (Jhanan b. R. Ketina zu R. Nachman: Das wäre weder im Sinne der Rabbinen noch im Sinne des R. Jose b. R. J e h u d a 4 . E r erwiderte ihm: Ich kenne weder Chillak noch Billak 5 , sondern ich kenne (h. Kiei) nur die
l l Iii ] K ö n . 2, 4 6 bedeutet J71B stossen, b e r ü h r e n . während es in (ien. nur begegnen heisst. 2) h. X i r ' O C . 3) W e n n man an der Stelle gesehlachtet hat. wo die helmartige E r h ö h u n g noch nicht begonnen, ist es "ICS, darüber n E ^ E . 4 ) Denn R . .Tose erklärt es nur f ü r erlaubt, wenn der g r ö s s e r e Teil der L u f t r ö h r e mitten in dem grossen Ringe durchschnitten wurde. 5) [Weder die Diirchsehneidung (p^'H) noch die Z e r s t ö r u n g des Ringes ( p ' r D ) . indem er ihn schräg durchschneidet, d. i. und J?1E. Vgl. K o h u t , A r . comi>l
—
87
F o l . 19 a.
—
Tradition '; denn ß . Chija b. A b b a sagte im Namen des R . Jochanan, oder wie einige nieinen, R . A b b a b. Sabda (Zabodaeus) sagte im N a men des R . Chanina, oder wie andere meinen, R . Jakob b. I d i sagte im Namen des R . Josua b. L e v i : V o n der schräg ablaufenden, lielmartigen
Erhöhung
abwärts
ist es koscher
(wenn man
an
dieser
Stelle geschlachtet hat, wie auch h. steht: 'in tsmcn). Ferner sagte R. .Josua b. L e v i :
Das,
was nach den Rabbinen als
abgewichen
betrachtet wird 2 , ist nach R . Jose b. R . Jehuda für i c = , nach R. Jose b. R. Jehuda für abgewichen nach R.
Ohanina
b. Antigonos
doch selbstverständlich?
für i r r
und was
betrachtet wird 3 ,
zu erklären.
F. Das
ist ist
A . Sonst hättest du gesagt, R. Chanina
b. Antigonos bezieht sich auf das, was die Rabbinen sagten 4 ; deshalb lässt man es uns hören. lich so?
F . Sage aber, es verhält sich wirk-
A . Alsdann hätte es heissen müssen:
„er
n,lr» t j h
R . Clianina b. Antigonos) legte davon Zeugnis ab' i 5 .
(sc.
Die Halacha
ist nach R. Chanina b. Antigonos zu entscheiden, weil sich R . N a c h man
nach ihm richtet
(der oben sagt: V o n
der schrägen,
helm-
urtigen Stelle nach unten ist es -icr). Es
sagte R . Huna
im Namen des R. A s s e :
Eine
Divergenz
(zwischen den Rabbinen und R . Jose) ist nur dann, wenn man zwei Drittel (der Gurgel innerhalb des Ringes) geschlachtet und beim letzten Drittel
abgewichen
ist.
Dabei
meinen
die Rabbinen,
alles muss
innerhalb des grossen Ringes geschlachtet werden, während R . J o s e b. R . Jehuda man jedoch
meint, der grössere gleich beim
Teil
ist wie
das
Ganze.
Hat
ersten Drittel abgelenkt (und schlachtete
zuerst (iberhalb des grossen Ringes) und dann schlachtete man zwei Drittel der Gurgel (innerhalb des grossen Ringes), ist die Schlachs. v. p ^ H
X o . 6.]
v s sind d i e Ii
N a c h S a n h e d r i n 98'> b e d e u t e t es s o v i e l w i e : H i n z
Xüiuen z w e i e r e r d i c h t e t e r
der
Wenn
nämlich
für
H?3
halten,
noch
unterhalb
ein
die
es
kleiner Teil
der L u f t r ö h r e
geschlachtet wurde, nachdem der grössere Teil war.
!$) W e n n
geschlachtet nennen, allen
wurde.
vgl.
wurde, jedoch
Anioriier,
Ringes geschlachtet
Personen;
nämlich 4)
alles
oder
Auf
das,
wenn der
oberhalb
obersten Erhöhung'.
nicht an d e r r i c h t i g e n
derselben
die
des
hehnartigen
der grössere T e i l was
und K u n z ,
Riiselü z. St.
bereits
o b e r h a l b des
Rabbinen
Stelle
durchschnitten
."¡Clin
Ringes
Ablenkung
dies e r k l ä r t R . Ohanina f ü r " I C 3 , h i n g e g e n o b e r h a l b des R i n g e s ist nach
nB'HC.
öl
riBIllö h ä t t e nicht noch rttHIO R"3m TJ?,"!.
U n d das W o r t
sein brauchen, w i e es l i e f e s t : '1=1
einmal
wiederholt
—
88
Fol. 19 M.
—
tung trotzdem nach allen Autoren ungültig, weil in dein Momente, wo das Leben (des Tieres) schwindet, der grössere Teil (der Gurgel) durch richtiges Schlachten durchschnitten sein muss, was nicht der F a l l war (denn nach zwei Dritteln der Schlachtung war der grössere Teil der Gurgel nicht vorschriftsmässig durchschnitten, da das erste Drittel an einer unrichtigen Stelle ausgeführt wurde). F. E s sagte R. G'hisda zu ihm (R. H u n a ) : Im Gegenteil, umgekehrt hätte der H e r r (hättest du) sagen müssen: D e r Streit dreht sich nur darum, wenn ein Drittel unrichtig und zwei Drittel richtig geschlachtet wurde; dabei meint R, J o s e b. R . J e h u d a , es sei so gut, als wenn die H ä l f t e der L u f t r ö h r e schon verletzt wäre 1 , während die Rabbinen ineinen (wie h. steht: "-oo), dort war die Verletzung an der Stelle, wo rituell geschlachtet werden soll, aber hier war die Abweichung nach einer Stelle, die zum rituellen Schlachten gar nicht geeignet ist; hat man indes zuerst zwei Drittel richtig geschlachtet und beim letzten Drittel ist man abgewichen, ist es nach allen Autoren gültig, denn wir lernten in der Mischna (weiter 27 ; l ): D e r grössere Teil (wenn er bei den beiden Schlachtstellen, der L u f t - u n d Speiseröhre, durchgesclilachtet wurde) stellt f ü r das G a n z e ? R. Josef sagte ih. rppne) zu ihm: "Wer sagt uns, dass dort, wo gesagt ist, dass der grössere Teil Hildas Ganze stellt, nicht auch R . J o s e 1). R. J e h u d a es gelehrt h a t ? Vielleicht hat es wirklich R . J o s e b. R. J e h u d a gelehrt? A b a j e sagte zu ihm (R. J o s e f ) : H a t etwa überall sonst, wo über eine Mehrheit (grösserer Teil einer Sache) etwas ausgesprochen ist, R. J o s e b. R. J e h u d a es gelehrt? J e n e r erwiderte ihm: Ich sagte es bezüglich des grösseren Teils (der Schlachtstellen), der beim Schlachten in F r a g e kommt 2 , weil ich hörte, dass dabei eine Meinungsverschiedenheit zwischen ihnen (R. J o s e 1). R. J e h u d a und den Rabbinen) sei. — Eine andere L e s a r t ist: Einige meinen: R. Huna h a b e im N a m e n des R . Asse gesagt: Die Divergenz (zwischen R. J o s e und den Rabbinen) findet, dann statt, wenn man zuerst ein Drittel un1) W o v o n es w e i t e r 2 8 « u n d
lioisst: W e n n die L u i t i c i h r c
b e r e i t s zur
H ä l f t e v e r l e t z t (losgerissen) w a r u n d m a n n o c h ein S t ü c k dazu w e g s c h n i t t , wodurch
die
.Schlachtung
vollendet
wurde,
ist, d a s
Tier
zum
Ueims.-
erlaubt.
2) "Wenn b e z ü g l i c h d e s S c h l a c h t e n » g e s a g t ist, d a s s m a u n a c h d e r M e h r h e i t r i c h t e t , so hat, d a s K . .Tose z u m A u t o r , weil sind.
die
Rabbinen
anderer
sich
Meimniy
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89
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Fol. 19a.
richtig und dann zwei Drittel richtig schlachtete. Dabei ist Ii. J o s e 1). R. J e h u d a der Ansicht, es sei so gut, als wäre die H ä l f t e der Luftröhre verletzt (losgerissen) gewesen, während die Rabbinen meinen, dort war die Verletzung an der richtigen Schlachtstelle, aber hier war (das erste Drittel) nicht an der richtigen Schlachtstelle (durchschnitten worden). Schlachtete man aber zuerst zwei Drittel richtig und dann ein Drittel an der unrichtigen Stelle, so ist das Tier nach allen Autoren zum Genuss erlaubt, denn wir lernten in der Misclma (27 a ): Der grössere Teil eines Schlachtzeichens steht für das Ganze. F. R. Cliisda warf dagegen folgende Frage auf: Wer sagt uns, dass der Autor der letzteren Mischna, welche sagt, dass der grössere Teil für das Ganze steht, nicht R. J o s e b. R. J e h u d a ist? Vielleicht hat es wirklich R. J o s e b. R. J e h u d a gelehrt? D a sagte zu ihm R. Josef: W i r d etwa überall sonst, wo von einer „Mehrheit" etwas ausgesprochen wird, R. J o s e b. R. J e l m d a es gelehrt h a b e n ? Darauf erwiderte ihm jener: Ich sagte es nur bezüglich des grösseren Teiles beim Schlachten, weil ich gehört habe, dass dabei eine Meinungsverschiedenheit stattfindet. W e n n man ein Drittel nicht an der richtigen Stelle, ein Drittel richtig und wiederum ein Drittel nicht richtig geschlachtet hat, so sagte R. H u n a im N a m e n Rab's, es ist zum Genuss erlaubt, aber R. J e h u d a sagte im N a m e n Rab's, es ist verboten. R. H u n a sagte deshalb im Namen Rab's, dass es erlaubt sei, weil in dem Momente, als das Leben von dem Tiere fortging (d. i. beim zweiten Drittel), es durch richtige Schlachtung fortging (indem das zweite Drittel richtig geschlachtet war), aber R. J e l m d a im Namen Rab's erklärte es deshalb für verboten, weil der grössere Teil (der Luft- und Speiseröhre) richtig g'eschlachtet sein muss, was hier nicht der Fall war (das fehlt in den HHdschr.). H a t t e jemand ein Drittel an der richtigen Stelle geschlachtet, dann ein Drittel unrichtig und wieder ein Drittel richtig geschlachtet, so sagte R. J e h u d a im Namen Rab's, eine solche Schlachtung sei gültig. Darauf kam man zu R. H u n a , um ihn darüber zu befragen, und dieser erklärte es für trefa. Als dies R, J e h u d a hörte, war er aufgebracht darüber und sagte: W a s ich f ü r trefa erkläre, erklärt er (R. H u n a ) für koscher, und was ich für koscher halte, erklärt er für trefa (Rom. 1 liest: TCTC K:E,'IE
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90
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Fol. 19 a. b.
«pta K n c r e ) . Es sagte R. H u n a : E r (R. Jeliuda) hat wohl Grund, aufgebracht zu sein, denn erstens hatte er die Tradition von Rah gehört, während ich sie nicht (von Kab) gehört habe (h. rrre), und zweitens war j a der grössere Teil (der Schlachtstellen) durch richtige Schlachtung durchschnitten worden. Aber R. Chisda sagte zu ihm: Nimm deine Ansicht nicht zurück; — Fol. 19l> — denn sonst würdest du den ersten F a l l 1 schlecht machen. Warum hast du dabei das Tier für erlaubt erklärt? Weil das Leben des Tieres durch rituelles Schlachten schwand? 2 Ebenso ist hier das Leben in dem Momente geschwunden, wo die Ablenkung (die unrituelle Schlachtung) geschah 3 (und es muss demnach, nach deiner früheren Annahme, trefa sein). Als R. Nachman nach Sura kam, fragten ihn die Gelehrten: W e n n man das erste Drittel an der richtigen Stelle, das zweite unrichtig und das dritte Drittel wiederum richtig geschlachtet hat, wie verhält es sich damit? E r erwiderte ihnen: Ist das nicht dasselbe, was R. Eleasar b. Manjume sagte? denn es sagte R. Eleasar 1). Manjume: W e n n eine Schlachtung in der Form eines Kammes 4 geschah 5 , so ist sie als rituell zu betrachten. Allein das könnte vielleicht nur dann gültig sein, wenn man (alles) an der richtigen Stelle geschlachtet hat (aber bei einer Ablenkung nach einer unrichtigen Stelle hält es R. Eleasar b. Manjume auch für trefa). An der richtigen Stelle (meinet ihr, erwiderte R. Xaclniian)? Wozu brauchte das erst gesagt zu werden (gewiss ist das koscher)? Allein sonst hättest du gesagt, das Schlachten muss ein aufgedecktes sein (d. h. an einer Stelle, wo das Schlachten kenntlich ist, nicht an mehreren Stellen), was doch nicht der Fall ist. Deshalb lässt er (R. Eleasar b. Manjume) es uns hören. |CO c . Es sass R. Abba hinter R. Kaliana und
1) W e n n das erste Drittel unrichtig, (las zweite Drittel richtig und das d r i t t e Drittel w i e d e r u m unrichtig geschlachtet w u r d e . 2) sc. beim zweiten Drittel. .'() sc. beim zweiten Drittel, das hier nicht richtig geschlachtet war. 4) Die H H d s c h r . lesen: piOCH T ü r . 5) d. Ii. man fängt, an einer Seite des H a l s e s (der A r t e r i e n ) zu schneiden an, biegt a b e r das Messer nach einer a n d e r n Seite, ohne zu schneiden, f ü h r t es d a n n nach d e r ersten Stelle des Halses zurück u n d schneidet daneben, so dass es wie gezackt aussieht. 6) Das mnemonische Zeichen b e d e u t e t : R. A b b a . R. Kaliana und 1{. J e l i u d a . Die S o n c i n e r A u s g a b e liest besser
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91
Fol. 19b.
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R. Kahana sass vor [gegenüber, sc. als Schüler] R. Jehuda, zu dem er sitzend sagte: Wenn das erste Drittel an der richtigen Stelle, das zweite unrichtig und das dritte wieder richtig geschlachtet war, wie verhält es sich damit? Er erwiderte ihm: Die Schlachtung ist gültig. Er fragte weiter: "Wenn aber das erste Drittel unrichtig, das zweite richtig und das dritte Drittel wieder unrichtig war, wie verhält es sich dann? Das ist ungültig, gab er ihm zur Antwort. Wenn man aber an einer Stelle, wo ein Loch (von aussen) war, schlachtete 1 , wie verhält es sich damit? Alsdann ist die Schlachtung gültig, gab er ilnn zur Antwort. Wenn man aber geschlachtet hat und stiess auf ein (inneres) Loch 2 , wie verhält es sich damit? Eine solche Schlachtung ist ungültig, lautete die Antwort. Es ging R. Abba und sagte es (vor) R. Eleasar. Alsdann ging R. Eleasar [nach Palästina] und sagte es (vor) R. Jochanan. Dieser sagte zu ihm: Worin unterscheidet sich der eine Fall von dem anderen? Jener erwiderte ihm: Wenn man an einer Stelle, wo ein Loch ist, geschlachtet hat, ist es gleich, als wenn ein Niclitjude geschlachtet und ein Israelit die Schlachtung zu Ende geführt hätte 3 , hat man aber geschlachtet und stiess auf ein Loch, ist es, als ob ein Israelit geschlachtet und ein Niclitjude die Schlachtung zu Ende geführt hätte 4 . Er (R. Jochanan) rief ihm (R. Eleasar) zu: Niclitjude, Niclitjude!"' Raba sagte: Recht hatte er (R. Jochanan) gehabt, dass er ihm Niclitjude, Niclitjude zurief, denn dort, wo der Israelit den grösseren Teil (der Luft- und Speiseröhre) hätte schlachten sollen und es nicht tat, ist das Leben des Tieres durch einen Niclitjuden fortgegangen, aber hier hat er doch geschlachtet (was er konnte), und was liegt daran, ob er an einer durchlöcherten Stelle schlachtete oder ob er auf ein Loch stiess. Mischna. Wenn man an den beiden Seiten des Halses (nicht in der Mitte) schlachtet, ist die Schlachtung gültig. Wenn man Ii
Die h a l b e L u f t r ö h r e
war
ler
äusseren
Seite
s c h a d h a f t . [nach
K.
< i e r s c l i o m : er traf b e i m S c h l a c h t e n ein Loch u n d s c h l a c h t e t e w e i t e r ] ,
Ü) Die
L u f t r ö h r e w a r zur H ä l f t e an d e r i n n e r e n S e i t e v e r l e t z t , g e g e n ü b e r d e m
Genick
[ n a c h K. ( i e r s c h o m : a m E n d e t r a f er ein L o c h ] . Tiere den Todesstoss gegeben 4) AYas u n g ü l t i g ist. weil
der
h a t . kommt, d i e e r s t e H ä l f t e n i c h t
der J u d e
a u s s e r o b i g e m n o c h F o l . lKn.
3) D a
nicht d a s N ö t i g e s c h l a c h t e t e .
Israelit
dem
in B e t r a c h t . 5) V g l .
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92
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Fol. 19 b.
un den Seiten abkneift 1 , ist das A b k n e i f e n ungültig. W e n n m a n an dein Nacken schlachtet, ist die Schlachtung ungültig. Hat man an dem Xacken abgekneift, ist das Abkneifen gültig. Schlachtet man am Halse, ist das Schlachten gültig, kneift man aber am Halse ab, ist das Abkneifen ungültig, denn der ganze Nacken ist die geeignete Stelle f ü r das Abkneifen, w ä h r e n d f ü r das Schlachten der ganze H a l s geeignet ist. D a r a u s ergibt sich: W a s für das Schlachten geeignet ist, ist f ü r das Abkneifen ungeeignet, und was f ü r das Abkneifen geeignet ist, ist f ü r das Schlachten ungeeignet. Gemara. F . AVas ist unter N a c k e n (in der Mischna) zu verstellen? E t w a wirklich der Nacken ? W a r u m spricht man a l s d a n n gerade vom Schlachten, d a n n findet dasselbe auch beim Abkneifen statt (das auch untauglich ist, wenn es am Nacken selbst geschah)? Denn die T h o r a sagte (Lev. 5, 8): is^y ^ics gegenüber dem Nacken (oberhalb desselben), d. h. a b e r nicht am Nacken selbst (soll man abkneifen)? A. Vielmehr versteht man (in der Mischna.) unter Nacken „gegenüber dem N a c k e n ' - , wie im /.weiten Teil der Mischna gelernt wird: D e r ganze Nacken ist f ü r das Abkneifen geeignet 2 . F . W o h e r ist das bewiesen? A. Die E a b b i n e n lehrten (s. Torat K o h a n i m 18, 7): E s steht (Lev. 1. c.): - e i y Sics gegenüber dem Nacken, d. Ii. das Gegenüber, welches den Nacken vor sic^i sieht, und ebenso lieisst es (Nuni. 22, 5): 'Siee - r " s i r : „es (Israel) wohnt mir gegenüber''. F e r n e r lieisst es (.lerem. 2, 27): „Sie wenden mir den N a c k e n zu und nicht das Gesicht." F. Was' will das letzte Z i t a t b e s a g e n ? 3 A . W e n n du nämlich sagen würdest, was Nacken selbst lieisst, wissen wir nicht, und wie sollen wir wissen, was dem N a c k e n gegenüber liegt? D a r u m wird der Vers zitiert: „Sie wenden mir den N a c k e n zu und nicht das Gesicht'", woraus hervorgeht, dass sich der Nacken dem Gesichte gegenüber befindet. E s sagten die Söhne des R. (üiija: D a s Gebot des Abkneifens l j (1. Ii. den Xacken des Opfervogels vermittelst des Nagels abbrechen. Man musste in den K o p f , von der Seite des Nackens an, mit dem F i n g e r n a g e l einschneiden, ohne den Kopf vom R u m p f e abzulösen. 2) W ü r d e der Nacken selbst, gemeint sein, so passte nicht der A u s d r u c k : der ganze Nacken, da das nur wenig ist. was dem Nacken g e g e n ü b e r liegt. 3) In Thorath K o h a n i m I. c. findet es sich nicht: s. Handglosse.
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93
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Fol. 191). ¿>fj4 ein Widder ist, soll das ganze Speise- und Gussopfer dafür sein, ist es aber ein Lamm, soll ein Zehntel Mehl und ein Viertel W e i n dafür sein und das übrige als freiwillige Spende gelten. 4) Zu einem Dankopfer gehören 30 ungesäuerte und 10 gesäuerte Brote. 5) Siehe über den Streit von R. Me'ir und R. Jehuda Fesachim 48 b. 6) Sei es, dass es Gesäuertes, oder dass man es als Ungesäuertes ansieht.
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Fol. 23b.
mich, B r o t e des D a n k o p f e r s zu b r i n g e n , so bringt er ein D a n k opfer u n d das dazu gehörige Brot. D a er sich nun verpflichtet hat, ein D a n k o p f e r nebst seinem dazu gehörigen Brote zu bringen, so wusste doch j e n e r M a n n 1 nicht, ob es 2 Gesäuertes ist und er noch dazu U n g e s ä u e r t e s als Ergänzung, oder ob es Ungesäuertes ist u n d er noch dazu Gesäuertes als E r g ä n z u n g bringen nmss? A . M a n meint nicht anders als: E r sagte: Ich nehme auf mich, B r o t zu bringen, um den X. X . von seinem D a n k o p f e r zu entlasten 3 . F . Schliesslich wusste doch der M a n n auch dann nicht, ob es (das TWIT) Gesäuertes ist u n d er als E r g ä n z u n g (für den X . X.) Ungesäuertes, oder ob es Ungesäuertes ist und er als E r g ä n z u n g (für den X . X.) Gesäuertes bringen muss? A. M a n nieint nicht anders als: E r sagte nicht (ich gelobe die Brote), um den X. X . zu entlasten (sondern n u r : ich gelobe 10 Brote zu dem D a n k o p f e r des X . X.). E r f ü l l t a l s d a n n der M a n n damit (mit dem T N T ) sein Gelübde oder erfüllt er es nicht? D a s bleibt unentschieden. M i s c h n a . W a s bei der roten K u h (Xum. 19, 1 ff.) tauglich (gültig) ist, ist bei der Sühnekalbe (Deut. 21, 1 ff.) ungültig; was bei der Sühnekalbe gültig ist, ist bei der roten K u h ungültig. Gemara. Die R a b b i n e n lehrten: Eine rote K u h wird durch rituelles Schlachten tauglich (zur Reinigung für die an einer Leiche unrein Gewordenen), aber durch Genickzerbrechen untauglich. E i n e S ü h n e k a l b e wird durch Genickzerbrechen tauglich (für ihren Zweck, den unentdeckten M o r d zu sühnen), aber durch rituelles Schlachten untauglich. Somit ergibt sich: AVas bei der roten K u h gültig ist, ist bei der S ü h n e k a l b e ungültig, und was bei der S ü h n e k a l b e gültig ist, ist bei der roten Kuli ungültig. F . E s sollte doch die rote K u h durch Genickzerbrechen tauglich werden nach einer F o l g e r u n g a minori ad majus. AVenn schon eine Sühnekalbe, die durch rituelles Schlachten nicht tauglich gemacht wird, durch Genickzerbrechen tauglich wird, so sollte eine rote K u h , die durch rituelles Schlachten tauglich wird, um so eher durch Genickzerbrechen 1) D e r gesagt hat, er wolle die lirote sowohl von Gesäuertem als auch von U n g e s ä u e r t e m b r i n g e n . 2) Das 1"N 1 w. 3) E r ü b e r n a h m f ü r den N. N. 10 Brote, damit dieser nicht alle 40, die vorgeschrieben sind, zu bringen brauche.
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108
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Fol. 24 a.
tauglich werden. — Fol. 2 4 a — A. Der Vers sagt (Xum. 11, 3): „Er (der Priester Eleasar) soll sie (die rote Kuh) schlachten'- und (ibid. V. 2) steht: n w i npn nsr „das ist ein Gesetz der Lehre", so soll damit angedeutet werden: durch Schlachten wohl (wird die Kuh tauglich), aber nicht durch Genickzerbrechen. F. Und überall, wo das W o r t npm „Gesetz" geschrieben ist, wendet man die Folgerung a minori ad majus nicht an? Beim Versöhnungstage steht doch auch das "Wort npn (Lev. 16, 29 steht nämlich: est1 nnvn cbiy npnb „es sei euch zur ewigen Satzung") und die Baraitha lehrte (Joina 41 a ): Es heisst (ibid. V. 9): „Er mache ihn 1 zum Siindopfer", d. h. das Los macht ihn zum Siindopfer, aber nicht macht die blosse Benennung ihn zum Siindopfer 2 , denn man hätte glauben können, es sei logisch zu erweisen (dass der Name massgebend ist): wenn nämlich schon da, wo das Los nicht heiligt 3 , die Benennung heiligt, so miisste da, wo das Los heiligt, um so mehr die Benennung heiligen, deshalb steht: „es mache ihn zum Sündopfer", d. h. nur das Los bestimmt ihn (den Ziegenbock) zum Sündopfer, aber nicht bestimmt die blosse Benennung ihn zum Sündopfer. Der Grund wäre also der, weil die Thora geschrieben hat: „es mache ihn zum Sündopfer", sonst aber hätten wir die Folgerung a minori ad majus dabei angewandt (du sagst aber, wo npm steht, wird sie überhaupt nicht angewandt)? A. Bei der Sülmekalbe hat die Thora (die Vorschrift) darauf beschränkt, dass nur bei dieser durch das Genickzerbrechen die Tauglichkeit zu ihrem Zwecke bewirkt wird, aber nichts anderes kann durch Genickzerbrechen zu etwas tauglich gemacht werden. F. E s sollte aber die Sühnekalbe durch rituelles Schlachten tauglich gemacht werden können durch die Folgerung a minori ad majus: wenn schon die rote Kuh, welche nicht durch Genickzerbrechen tauglich wird, durch rituelles Schlachten tauglich wird, so sollte die Sühnekalbe, welche wohl durch Genickzerbrechen tauglich wird, um so eher durch rituelles Schlachten tauglich werden? A. Der Vers sagte (Deut. 21, 4): „sie sollen daselbst der Sühnekalbe 1) Den Ziegenbock, auf den das Los „für den Ewigen" gefallen ist. 2) AVenn der Priester, ohne zu losen, dem Ziegenbock den Namen „für den Ewigen" gegeben hat, so genügt das nicht. 3) z. B. bei den Vogelopfern für Aussätzige, Lev. 14, 22, und für eine "Wöchnerin, Lev. 12, 6, von denen eins auch ein Sünd- und eins ein Ganzopfer ist; wenn dabei gelost wurde, gilt es nichts.
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109
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Fol. 24a.
das Genick zerbrechen", so ist damit angedeutet, dass durch Genick• zerbrechen wohl (sie tauglich zur Sühne des unentdeckten Mordes •wird), aber nicht durch rituelles Schlachten. Mischna. W a s bei Priestern gültig ist, ist bei Leviten ungültig, und was bei Leviten gültig ist, ist bei Priestern ungültig. Gemara. Die Rabbinen lehrten: Die Priester werden durch Leibesfehler untauglich (für den Tempeldienst), aber trotz der J a h r e (weil sie entweder zu jung oder zu alt wären) sind sie tauglich. Die Leviten sind (zu ihrem Dienste im Tempel) trotz Leibesfehler tauglich, aber wegen der J a h r e 1 untauglich. Daraus ergibt sich: W a s bei Priestern gültig, ist bei Leviten ungültig, und was bei Leviten gültig ist, ist bei Priestern ungültig. F. Woher ist das bewiesen? A. Weil die Rabbinen lehrten: Es heisst (Num. 8, 24): „Das sei Bestimmung für die Leviten." Wozu braucht das gesagt zu sein? Weil (ibid. V. 25) gesagt ist: „Und nach dem fünfzigsten J a h r e trete er aus der Reihe des Dienstes", so erweisen wir davon, dass die J a h r e (das vorgerückte Alter) die Leviten (zu ihrem Dienste) untauglich machen und es wäre eine Steigerung a minori ad majus dabei anzuwenden; wenn die Priester, die durch das vorgerückte Alter nicht untauglich werden, die Leibesfehler untauglich machen, so sollten die Leviten, die das (vorgerückte oder noch nicht erreichte) Alter (von 50 resp. 25 Jahren) untauglich macht, die Leibesfehler um so eher untauglich machen. Darum steht: „das sei Bestimmung für die Leviten", d. h. diese Bestimmung (über das Alter) gilt für die Leviten, aber eine andere Bestimmung (wie z. B. die über die Leibesfehler) gilt nicht für die Leviten. Dann könnte man aber meinen, dass die Priester wegen Alters untauglich werden, was ebenfalls durch eine Steigerung a minori ad majus zu erweisen wäre; wenn schon die Leviten, die wegen Leibesfehler nicht untauglich werden, wohl wegen Alters untauglich werden, so sollten die Priester, die wegen Leibesfehler untauglich werden, um so eher wegen Alters untauglich werden. Deshalb ist gesagt: „das ist die Bestimmung für die Leviten", d. h. aber nicht für die Priester. Man könnte meinen, dass das (das Alter) auch für den Tempel in Silo
1) AVenn sie e n t w e d e r unter 25 oder über 50 J a h r e sind, vgl. N u m . 8, 2 4 , 25.
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110
Fol. 2 4 a.
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und für das Haus der E w i g k e i t 1 gilt. Deshalb steht (Xum. 4, 4 7 ) : „zu verrichten die Arbeit des Dienstes und die Arbeit des T r a g e n s " , d. h. ich habe es nur gesagt für die Zeit, wo der Dienst im Tragen auf den Schultern besteht 2 . E i n Vers (Xum. 8, 24) lautet: „Vom 25. J a h r e an und darüber (komme der Levite in die Reihe, einzutreten zum Dienste beim Stiftszelte)" und ein anderer Vers (ibid. 4, 23) lautet: „Vom 30. J a h r e an und darüber." E s kann also das 30. J a h r nicht allein massgebend sein, weil das 25. J a h r auch erwähnt ist, und es kann das 25. J a h r nicht allein massgebend sein, weil auch das 30. J a h r erwähnt ist. "Wie verhält es sich nun damit? Mit 25 J a h r e n soll man lernen (h. [Sifre X u m . § 62 u. X u m . r. 4, 12] (die Regeln des Dienstes in der Stiftsliiitte) und mit 30 J a h r e n soll man wirklich in den Dienst eintreten. Davon ist zu entnehmen, dass wenn man bei einem (h. c r n r e S n b ) Schüler fünf J a h r e lang im Unterrichte keine Fortschritte wahrnimmt, der Unterricht erfolglos bleiben wird. R . J o s e sagt, schon nach drei J a h r e n (zeigt es sich, ob der Schüler es zu etwas bringen wird), denn es ist (Daniel 1, 5, 4) gesagt: „Man soll sie (die israelitischen K n a b e n ) drei J a h r e grossziehen und sie lehren B ü c h e r und Sprache der (in der Hdsclir. R o m . 1 fehlt c i c r pu-'n i e o me'jS'O Chaldäer." F . Und der a n d e r e ? 3 A . Mit der Sprache der Chaldäer verhält es sich anders; die ist leicht zu lernen (und man kann es mit drei J a h r e n darin schon zu einer gewissen Fertigkeit bringen). F . Und j e n e r (R. .lose)? A. Mit den Regeln des Tempeldienstes verhält es sich anders, die sind stärker (zahlreicher) 4 . Die Rabbinen lehrten [Tos. I 16; vgl. Sifre Xum. § 6 3 ] : Priester ist von der Zeit an, wo er zwei H a a r e am Körper 1) d. i.
der
salomonische
zu S i l o u n d an a n d e r e n G o t t
Tempel,
im
Gegensatz
geweihten Stätten,
zu
die von
den
in
Ein (als
der Wüste,
kurzer Dauer waren.
C ö ^ l » D ' 2 w i r d z u g l e i c h a u c h f ü r den z w e i t e n T e m p e l g e b r a u c h t , vgl. P e s i k t a Beschalach 85 a r.'ai p i ? : n D'JE? B ' o ' r i r
r6"cn
'ri'rn
nye
Si«
tnc'm?
nysir
¡n
i 1 ?«
2) W o die L e v i t e n w ä h r e n d d e r A Y ü s t e n w a n d e r u n g die G e r ä t e
des z e r l e g b a r e n S t i f t s z e l t e s a u f den A c h s e l n t r a g e n m u s s t e n , w ä h r e n d im T e m p e l zu S i l o u n d im e r s t e n u n d z w e i t e n T e m p e l zu J e r u s a l e m im G e s a n g u n d i m T o r h ü t e n b e s t a n d . spricht
doch
dem V e r s e
in D a n i e l .
der Dienst der L e v i t e n
3) D e r f ü n f J a h r e a n n i m m t , 4 ) "Wie
man
das
Stiftszelt
wider-
herunter-
n e h m e n , es z e r l e g e n u n d l e n k e n soll, wie m a n die B r e t t e r u n d H a k e n a n b r i n g e n , wie m a n b e i m O p f e r n
die V e r b a l - u n d I n s t r u m e n t a l m u s i k
machen
soll usw.
—
Ili
—
Fol. 24a. b.
Beweis der Pubertät) vorweist, bis er alt wird tauglich zum Dienste (im Tempel), aber Leibesfehler machen ihn untauglich. Ein Levite ist vom 30. bis zum 50. Lebensjahre tauglich zum Tempeldienste, aber die J a h r e (d. h. das entweder noch nicht erreichte 30. oder das bereits überschrittene 50. Lebensjahr) machen ihn untauglich. Das gilt jedoch nur vom Stiftszelte in der Wüste, aber in Silo und dem ersten und zweiten Tempel (zu Jerusalem) 2 wurden sie (die Leviten) nur untauglich durch die Stimme (wenn sie keine Stimme zum Singen hatten). R. José (li. E . Asse) sagte: Mit welchem Verse kann das belegt werden? — Fol. 24 b — Es heisst (II Chronik 5, 13): „Und als zugleich die Trompeter und die Sänger einstimmige Klänge ertönen Hessen." Oben steht: Bis er alt wird (kann der Priester den Dienst versehen). F . Bis wann ist das? A. R. E l a a sagte im Namen des R. Chanina, bis er zitterig wird (an Händen und Füssen). W i r lernten dort in der Mischila (Mikwaoth 8, 4): AYrenn jemand, der Pollution hatte, badete und nicht urinierte 3 , so wird er, nachdem er uriniert hat, unrein 4 . R. Jose sagt, ein Kranker und ein alter Mann werden dabei in der T a t unrein, aber ein Kind und ein starker gesunder Mann bleiben rein 5 . Wie lange wird jemand als Kind angesehen? R. E l a a sagt im Namen des R. Chanina: Solange es auf einem Fusse steht und dabei die Schuhe aus- und anzieht. Man sagte von R. Chanina, dass er in einem Alter von 80 J a h r e n auf einem Fusse stehen und sich die Schuhe dabei aus- und anziehen konnte. Es sagte R. Chanina: W a r m e s Wasser (Bäder) und das Ol, womit mich meine Mutter in meiner Kindheit salbte, stand mir bei (gab mir soviel K r a f t ) in der Zeit meines Alters. Die Rabbinen lehrten (Tosifta Chagiga 1, 3): Sobald bei einem jungen Mann der Bart ringsum gewachsen ist, ist er geeignet, der Abgesandte (Beauftragte [nach R. Gerschom: Verwalter, P a r 1) [Tos. : S e l b s t w e n n sie alt s i n d . S i f i v : ( l a u e r n d ( CS'J? 11').] T e m p e l zu J e r u s a l e m
heisst C S ^ I J n ' 2 ,
nicht geopfert werden durfte.
weil n a c h s e i n e r Z e r s t ö r u n g
3) V o r d e m B a d e .
d e m U r i n e i n i g e S a m e n t r o p f e n a b g e g a n g e n sein. aller Samen abgegangen
ist.
2) D e r anderswo
4) D e n n es k ö n n t e n 5) W e i l bei i h n e n
mit
vorher
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112
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Fol. 24 b.
ness]) einer (jüdischen) Gemeinde zu werden, zu dem Betpulte hinabzusteigen 1 und den Priestersegen zu erteilen (sc. wenn er ein Kohen ist). Yon wann ab 2 ist er tauglich zum Dienst (im Tempel)'? Von der Zeit an, wo er zwei Haare am Körper (als Zeichen der Pubertät) vorzeigt. Rabbi sagt : Ich bin der Ansicht (dass er zum Dienste erst tauglich wird), wenn er 20 J a h r e alt ist. R. Chisda sagte: W a s liegt der Ansicht Rabbis zu Grunde? E s steht (Esra 3, 8): „Sie (Serubabel und Josua) stellten die Leviten vom 20. J a h r e und darüber an, dass sie vorstehen dem Werke am Hause des Ewigen." F . Und jener? A. Dort steht (d. h. schwerere Arbeiten j zu bewältigen (R. Gerscliom verweist auf Neh. 4, 15) und es verhält sich damit anders (dazu konnte man nur Leute von 20 J a h r e n an brauchen, zum gewöhnlichen Priesterdienst aber schon früher). F. Der Vers handelt doch von den Leviten (und der Streit drehte sich j a um die Priester)? A. Es ist im Sinne des R. J o s u a b. Levi; denn R. J o s u a b. Levi sagte: An 24 Stellen in der Bibel werden Priester auch Leviten genannt, und das ist eine davon, wie z. B. Ez. 44, 15: „Die Priester (sc. die Leviten), die Söhne Zadoks." Die Rabbinen lehrten (Tor. Koh. Emor Par. 3, 1): E s heisst (Lev. 21, 17): „Ein jeder von deinen Nachkommen für ihre Geschlechter' - , davon, sagte R. Eleasar [b. R. Jose], sei bewiesen, dass ein Minorenner zum Tempeldienst ungeeignet ist, selbst wenn er sonst fehlerfrei ist. Von wann a b 3 wird er tauglich zum Dienste? Sobald er zwei Haare am Körper vorweist, aber seine priesterlichen Brüder lassen [führen] ihn zum Dienste nicht zu, bevor er das 20. Lebensjahr erreicht hat. Einige sagen: Das sei im Sinne Rabbi's ausgesprochen, und es ist nach ihm nicht einmal eine rabbinische Untauglichkeit dabei 4 ; aber andere sagen, nach Rabbi ist der Dienst (vor 20 Jahren) rabbinisch untauglich (auch de facto) und oben ist es im Sinne der Rabbinen ausgesprochen, und zwar ist es von vornherein nicht gestattet (vor 20 1) Die Gemeinde kann ihn beauftragen, vorzubeten, Schofar zu blasen u. dgl.; deshalb heisst es, zum Betpult hinabsteigen, weil es tiefer lag. 2) Vgl. Tosifta Sebachim 11, 6. 3) h. - | nB , Kai, so Rom. I. 4) Rabbi sagte oben, vor 20 Jahren darf man keinen Tempeldienst verrichten, und jetzt wird gesagt, dass nach Rabbi de facto der Dienst gültig sei, nur Hessen es die Priester nicht zu, dass man vor 20 Jahren einen Dienst tue.
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113
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Fol. 24b. 25a.
J a h r e n den Tempeldienst zu verrichten), aber wenn es geschehen ist, de facto, ist der Dienst gültig. Mischna. W a s bei irdenen Gefässen rein ist, ist bei allen übrigen Gefässen unrein, und was bei allen übrigen Gefässen rein ist, ist bei irdenen Gefäss&n unrein. Gemara. Die Rabbinen lehrten (Tosifta Chulin 1, 20): Kommt etwas Unreines in den Luftraum eines irdenen G e l a s s e s i s t dieses unrein, aber wurde nur die Rückseite (von dem Unreinen) berührt, ist es rein. Der Luftraum aller übrigen Gefässe lässt sie rein 2 , aber die Rückseite macht sie unrein. Daraus ergibt sich: W a s rein ist bei irdenen Gefässen, ist unrein bei allen übrigen Gefässen, und was rein ist bei allen übrigen Gefässen, ist unrein bei irdenen Gefässen. F. Woher ist das bewiesen? A. Die Rabbinen lehrten: E s heisst (Lev. 11, 33): „Alles irdene Gefäss, in welches von innen •ein1? fällt", d. h. selbst wenn der unreine Gegenstand das Gefäss nicht berührt. Du sagst, selbst wenn er es nicht berührt, vielleicht ist es aber nicht so? sondern nur dann (ist es unrein), wenn er es berührt? E s sagt R. J o n a t h a n b. Abtolamos [Ptolemaeus]: Es ist -ein gesagt beim Verunreinigen (anderer Gegenstände) ( I N R O -ICK bz ibid.) und es ist auch -cm gesagt beim Ilnreinwerden (kcu1 i n n Ss ^ i c ibid.). Wie das i ; i n , welches beim Verunreinigen gesagt ist, gemeint ist, selbst wenn es nicht direkt berührt 3 , ebenso ist das i n n beim Unrein werden 4 gemeint, selbst wenn es nicht berührt 6 . Und woher ist es dort bewiesen? A. E s sagte R. Jonathan: Die Thora bezeugt von einem irdenen Gefäss, — Fol. 25" — selbst wenn es voll Senf ist 8 . F. E s sagte R. A d a b. Ahaba zu Raba: E s sollte ein irdenes Gefäss von aussen unrein werden infolge einer Folgerung a minori ad majus: wenn alle übrigen Gelässe, die nicht von ihrem Lufträume unrein werden, von aussen unrein werden, so sollte
stand
1) Selbst o h n e das G e f ä s s zu b e r ü h r e i l . 2) S o b a l d d e r u n r e i n e G e g e n das G e f ä s s selbst nicht b e r ü h r t e , s o n d e r n n u r im L u f t r ä u m e h i n g .
3) AVenn auch das u n r e i n e G e f ä s s d e n G e g e n s t a n d , d e r hineinfiel, n i c h t ber ü h r t e , er v i e l m e h r in d e m L u f t r a u m des G e f ä s s e s sich b e f a n d . 4) AVenn ein unreiner G e g e n s t a n d in das reine G e f ä s s fiel. 5) "Wenn d e r u n r e i n e Gegenstand das Gefäss nicht berührte. 6) "Wo das G e f ä s s d e n G e g e n s t a n d , d e r in ihm sich befindet, nicht g a n z b e r ü h r t h a b e n k a n n , u n d doch heisst es d a v o n K B C I r i n a *IÜK b c . 8
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Fol. 25 a.
ein irdenes Gefäss, (las von seinem Luftraum unrein wird, um so mehr von aussen unrein werden? A. Der Vers sagt (Xum. 19, 15): „Und jedes offene Gefäss, worauf kein festschliessender Deckel ist, ist unrein." Welches Gefäss hat wohl die Eigenschaft, dass die Unreinheit schon an der Öffnung eintritt? 1 Das ist das irdene Gefäss 2 . Nun ist es nur dann unrein, wenn kein festschliessender Deckel darauf ist, ist aber ein festschliessender Deckel darauf, ist es rein 3 . F . E s sollten doch alle übrigen Gefässe durch ihren Luftraum unrein werden gemäss einer Folgerung a minori ad majus: wenn schon ein irdenes Gefäss, das nicht von aussen unrein wird, wohl von seinem Luftraum unrein wird, so sollten alle übrigen Gefässe, die von aussen unrein werden, um so mehr von ihrem Lufträume unrein werden? A. Der Vers sagt (Lev. 11, 33): i n n drinnen (nämlich alles, was in einem irdenen Gefässe drinnen liegt, ist unrein), so soll damit angedeutet sein: N u r was in ihm 4 drinliegt, aber nicht wird unrein, was in einem anderen Gefässe darin liegt. F. J e n e Worte urgieren wir doch anders? 5 A. Viermal steht j a das W o r t i:in. Einmal (Lev. 11, 33) « w , es hatte aber nur -¡in zu stehen brauchen (und da es irin heisst, so gilt es für zwei). Dann steht (in demselben Verse) ir:n, wofür wieder nur -pn hätte zu stehen brauchen, (also = viermal -pn, h. irin -pn ism "pn). Davon verwendet man eins zur Sache selbst 6 , eins zur Wortanalogie 7 , eins deutet an, dass nur in einem irdenen Gefäss was drin ist, unrein wird, aber nicht im Innern eines anderen Gefässes, und das letzte wird dahin urgiert: irm das Innere, aber nicht irm -pn das Innere des Inneren 8 , und selbst wenn es ein (hölzernes oder metallenes) G efäss ist, das, (wenn es unrein geworden, behufs Reinigung) 1) d. h. bei w e l c h e n Geräten p f l e g t die Tliora zu sagen, dass die U n r e i n heit
schnell,
schon
bei
der Ö f f n u n g ,
L e v . 11, 37 B i n b « steht.
im
Lufträume,
3) O b w o h l
das Gefäss
eintritt. im Zelte
2)
Wobei
einer L e i c h e
sich befindet, ist es d o c h rein, weil v o n aussen kein G e g e n s t a n d das G e f ä s s verunreinigt.
4) D e m irdenen G e f ä s s .
5) Zu einer W o r t a n a l o g i e .
6) D a s s
das unreine Gefäss alles, w a s in s e i n e m L u f t r ä u m e sich befindet, verunreinigt, w e n n es auch an dem G e f ä s s e selbst nicht anrührte.
7) Dass das G e f ä s s un-
rein wird, auch w e n n die U n r e i n h e i t seine W a n d nicht berührte. S i e h e o b e n 2 4 b . R . J o n a t h a n b. A b t o l a m o s s a g t e : HOB"'? I n n 1CKJ1 KCD1? 13in "IttKJ. 8) W e n n
in dem
irdenen G e f ä s s
ein anderes Gefäss liegt und in d e m L u f t -
raum des letzteren sich e t w a s befindet, ist es nicht unrein.
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115
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F o l . 25 a.
abgespült werden muss (vgl. Lew 6, 21 u. 15, 12 u n d sonst von aussen unrein wird). F . E s sollten doch alle übrigen Gefässe nicht von aussen, sondern nur von innen und zwar durch B e r ü h r u n g unrein werden infolge einer Steigerung a minori ad m a j u s : wenn schon ein irdenes Gefäss, das von seinem L u f t r a u m unrein wird, nicht von aussen unrein wird, so sollten alle a n d e r e n G e f ä s s e , die nicht von ihrem L u f t r a u m unrein werden, um so weniger von aussen unrein w e r d e n ? A . D e r Vers sagt (Num. 19, 15): „ J e d e s offene G e f ä s s , worauf kein festschliessender Deckel ist, ist u n r e i n " , ]I d. h. n u r d a n n (das 'KH fehlt in der H d s c h r . Rom. 1 ), wenn kein festschliessender Deckel darauf ist, ist es u n r e i n ; ist jedoch ein festschliessender Deckel darauf, ist es rein, woraus hervorgeht, dass alle übrigen G e f ä s s e (ausser irdenen) sowohl wenn ein festschliessender Deckel darauf (h. vty) ist, als auch, wenn kein festschliessender Deckel darauf (h. v1?») ist, unrein (h. pKoe) sind. M i s c h n a . W a s bei einem hölzernen G e f ä s s e rein (die A . A . der M i s e h n a j o t h von N e a p e l und Cambridge lesen n.-tsn, ebenso m a n n '"rra -pnen) ist, ist bei einein metallenen Gefässe unrein, u n d was bei einem metallenen Gefässe rein ist, ist bei einem hölzernen G e f ä s s e unrein. Geniara. Die Kabbinen lehrten (Tosifta 1, 21): H a l b f e r t i g e H o l z g e f ä s s e 1 sind u n r e i n , aber angeformte (glatte) R o h s t ü c k e von Holz sind rein. H a l b f e r t i g e metallene G e f ä s s e sind rein, a b e r einfache metallene Rohstücke sind unrein, woraus sicli ergibt: W a s bei hölzernen Gefässen rein ist, ist bei metallenen unrein, u n d was bei metallenen r e i n , ist bei hölzernen unrein. Folgende heissen unfertige hölzerne G e r ä t e [vgl. Tos. Kelim I I 2, 17 u. 10]: Die, welche m a n später abfeilen und mit Verzierungen versehen wird, welche m a n später abhobeln, umrändern und mit dem Fett des T h u n fisches bestreichen wird (die noch dieser Vorkehrungen bedürfen). F e r n e r wenn das G e r ä t eines Gestells, oder eines R a n d e s oder eines H e n k e l s 2 noch bedarf (diese noch d a r a n fehlen), ist es unrein.
1) D i e z w a r als B e h ä l t n i s s e e i n e r S a c h e n o t d ü r f t i g d i e n e n k ö n n e n ,
welche
j e d o c h n o c h d e r P o l i t u r o d e r i r g e n d eines A d d i t a m e n t s b e d ü r f e n u n d d a h e r als Mittelding
zwischen
2) Kaselii e r k l ä r t
G e f ä s s und
CX'S
einfaches, rohes Stück
es m i t d e m f r a n z . a n s e . G r i f f , H e n k e l .
erscheinen.
[Vgl. a u c h
8*
Koeuigs-
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116
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Fol. 25 a. b.
Fehlt aber (bei einem Stück Holz) noch das Ausgraben, Aushöhlen (um ein Gefäss daraus anzufertigen), ist es rein. F . AVenn das Ausgraben fehlt, ist es ja selbstverständlich (dass es rein ist)? A. Man meint nicht anders als: Man hat ein Kapis (kleines Mass oder Becherchen) in einem K a b a u s g e h ö h l t F o l g e n d e sind unvollendete metallene Gefässe: Die, welche man später — Fol. 25 b — abfeilen 2 , mit Verzierungen versehen, abhobeln, umrändern (h. [n. Aruch] s r i r b ) 3 und denen man den Hammerschlag erteilen wird (h. c r n b ) 4 . Ferner wenn das Gestell oder der R a n d oder der Henkel noch fehlt, so ist das Gefäss rein 6 . Fehlt jedoch nur noch der Deckel daran, ist es unrein 6 . W a r u m sind die einen von den andern unterschieden (sc. die Holz- von den Metallgefässen) ? A. R. Jochanan sagte: Weil sie (die Metallgefässe) zur E h r u n g (einer Person) dienen (deshalb werden sie erst dann als vollendet angesehen, wenn alle Verzierungen daran ausgeführt sind). R. Nachman sagte: Weil sie teuer verkauft werden (deshalb kann man den hohen Preis erst erzielen, wenn sie ganz ausgearbeitet sind). F . Welche Differenz ist zwischen beiden Erklärungen? A. Eine Differenz bildet ein elfenbeinernes G e r ä t 7 und richtet sich R. Xachman nach seiner sonstwo ausgesprochenen Ansicht; denn es sagte R. Xachman: Ein beinernes Gefäss gleicht einem metallenen Gefäss. F . Daraus würde wohl hervorgehen, dass ein beinernes Getäss Unreinheit annimmt? A. J a w o h l , denn die Baraitha lehrte: R. Ismael, der Sohn des R. Jochanan b. Berokah, sagt: Weshalb steht (Num. 31, 20): „Alles Werk von Ziegenhaaren (und alle Geräte von Holz) sollt ihr entsündigen"? Das will mit einschliessen, was von Ziegen, von ihren Hörnern und von ihren berger, Fremdsprachliche Glossen I : R. Gerschora S. 3 5 f . Das Bestreichen mit OJItä diente zum Rotfärben.] 1) Man wollte 1 Kab fassendes Gefäss haben und hatte erst 3 Log tief ausgehöhlt. 1 Kab = 4 Log. [Zu capis vgl. Zuckermann, Das jüdische Masssystem 38f.] 3) Raschi erklärt rpC mit dem franz. lime, Feile. 3) Raschi erklärt es mit neille, Kimme, Einschnitt machen. 4) Um die Narben lind Krümmungen auszuglätten. 5) AVeil es noch nicht fertig ist. 6) Der Deckel wird als besonderes Gefäss angesehen, und das Gerät ist auch ohne ihn brauchbar. 7) Das ist teuer und dient nicht zu Ehrengeschenken, nach R. Jochanan wäre ein solches mit Holzgeräten und nach R. Xachman mit Metallgeräten zu vergleichen.
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117
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Fol. 25 b.
Hufen gemacht wird. Wovon ist es aber bezüglich des übrigen Grossviehs und des Gewildes erwiesen? 1 Deshalb steht (ibid.) „alles Werk von Ziegen". F. Wozu steht demnach gerade Ziegen? A. D a s will Geflügel ausnehmen 2 . Mischna. W a s bei bitteren Mandeln pflichtig ist (davon die Priester- und Levitengaben abzusenden), ist bei süssen frei davon, und was bei süssen pflichtig ist, ist bei bitteren nicht pflichtig. Gemara. Die Babbinen lehrten (Tosifta 1, 24): Die kleinen bitteren Mandeln sind pflichtig, die grossen nicht pflichtig. Die grossen süssen sind pflichtig, aber die kleinen süssen nicht pflichtig 3 . B. Ismael b. B. Jose sagt im Namen seines Vaters: Sowohl diese als jene (sowohl die kleinen bitteren, als auch die kleinen süssen Mandeln) sind nicht pflichtig; einige sagen (nach B. I. b. J . ) : Beide 4 sind pflichtig. B. Alaa sagte: Es lehrte B. Chanina 5 in Seppboris im Sinne desjenigen, welcher sagte, dass beides (nach B. I . b. J . ) nicht pflichtig ist. F. AVer nun sagte, dass beides pflichtig ist, nach ihm ist schwierig: Wozu dienen die grossen bitteren Mandeln? A. B. Jochanan sagte: Weil man sie durch (Braten beim) Feuer herrichten kann (zum Essen, deshalb sind sie pflichtig). Mischna I. Der mit Wasser angestellte Tresterwein (nach Tosafot z. St. u. B S b M in B. bathra 97 a Weinhefen mit W'asser angestellt) darf, bevor er gesäuert hat, nicht vom Erlöse des Zehnten gekauft werden; auch macht er das Tauchbad untauglich (zum Beinigen von einer Unreinheit) 6 . Nachdem er aber gesäuert hat, darf er wohl vom Erlöse des Zehnten gekauft werden und macht das Tauchbad nicht untauglich. I I . Brüder, die gemeinschaftlich ein Geschäft betreiben (d. h. die sich nach der Teilung der Erbschaft ihres Vaters wieder asso1) Dass Gefässe, die aus ihren H ö r n e r n oder H u f e n gefertigt w u r d e n , U n r e i n h e i t annehmen. 2) Gefässe, die von den Tatzen der Vögel g e m a c h t werden, sind nicht unrein. Klaue erklärt Raschi mit Griffe. 3) Die S o n ciner A u s g a b e h a t : D n C 3 TIBB D ' p i n c a 3 " H , o p i r i a a n i 3 B D'-iCa 3 " n KXCJ 4) Die grossen bitteren u n d die grossen süssen M a n d e l n . 5) Einige l e s e n : R. Chananja. 6) Weil ungesäuerter Tresterwein noch als W a s s e r angesehen wird, und wenn vom g e s c h ö p f t e n "Wasser, das nicht u n m i t t e l b a r aus der Quelle kommt, drei L o g in eine Badestelle fallen, ist dieselbe unbrauchbar, weil es Quellwasser sein muss.
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Fol. 25b. 26 a.
ziiert haben), welche zur Zahlung des Aufgeldes verpflichtet sind 1 , sind vom Entrichten des Zehnten der Tiere befreit (weil dieser Zehnt bloss von einem einzelnen, nicht aber von mehreren Inhabern gegeben werden muss); wenn sie aber zur Entrichtung des Zehnten verpflichtet sind (d. h. vor der Teilung der Erbschaft, wozu auch Tiere gehören, oder wenn sie solche hierzu erst angeschafft haben), so sind sie vom Entrichten des Aufgeldes (wenn sie aus der Nachlassmasse einen Sekel entrichten) befreit. Gemara. Wessen Ansicht entsprechend wird dieMischna sein? Nicht der des R. J e h u d a und nicht der der Rabbinen? Denn die Mischna 2 lehrte (Massroth 5, 6): Wenn jemand Tresterwein anstellt und das Wasser nach Mass hineingiesst und findet in der Mischung soviel als das Mass betrug, ist er frei (von Entrichtung des Zehnten), aber R. Jehuda verpflichtet ihn dazu. In wessen Sinne wird also die Mischna sein? Nach den Rabbinen (sollte man es nicht kaufen dürfen vom Erlöse des Zehnten), selbst wenn es sauer geworden 3 und nach R. Jehuda (sollte man es kaufen dürfen für den Zehnt), selbst wenn es nicht sauer geworden? A. Es sagte R. Nachman im Namen des Rabbah b. Abuha: — Fol. 26 a — Die Divergenz findet statt, wenn der Tresterwein sauer geworden ist 4 , und die Mischna ist im Sinne des R. Jehuda. Ebenso sagte R. Jose b. R. Chanina, dass die Divergenz dann stattfindet, wenn der Tresterwein sauer geworden ist. Ferner sagte R. Nachman im Namen des Rabbah b. Abuha: Wenn man Tresterwein für Zelmtgeld gekauft hat und er schliesslich sauer wird, so hat ihn der Zehnt erworben 5 , weil es sich zeigt (indem er sauer wurde), dass er schon früher (zur Zeit des Einkaufes) Frucht war. F. Es steht doch aber in der Mischna: Wenn er sauer wurde, wohl, aber wenn er nicht sauer wurde, nicht (darf man ihn nicht um Zehntgeld kaufen). Vielleicht wäre er aber sauer geworden, wenn man ihn länger liegen gelassen hätte? A. Rabbah sagte: (Man meint 1) Die Mischnajoth v o n N e a p e l und Cambridge haben p ^ T t e n statt p a ^ P i r : 2) Muss heissen J J r n , da das Folgende eine Mischna, keine Boraitha, ist. 3) D a es gar nicht als W e i n angesehen wird und keine Frucht ist, für die Zehntgeld verwendet werden dürfte. 4) 'Wurde er nicht sauer,
pabips.
wird er auch nach R . J e h u d a keine Frucht genannt. 5) Und er gilt als durch den Tresterwein ausgelöst, der wie der Zehnte behandelt werden muss.
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Fol. 26 a.
in der Mischna:) Man (der Verkäufer) liat etwas davon im Becher zurückgelassen, und es ist nicht sauer geworden. Raba sagte: E s ist im Sinne des R. Jochanan b. Xuri, denn in der Mischna (Mikwaoth 7, 5 [dort fehlt 'p non]) lehrten v i r : W e n n in drei Log Wasser weniger ein K u r t u b 1 (a:unp -ion fehlt in den HHdschr.) ein K u r t u b Wein hineingefallen ist, die F a r b e der von Wein gleicht, und es fällt alsdann alles in ein rituelles Tauchbad, so machen sie das Tauchbad nicht untauglich (zur Reinigung). Ist in drei Log Wasser weniger ein Kurtub ein Kurtub Milch gefallen, es behielt jedoch die Farbe des Wassers, und es fällt alles in ein rituelles Tauchbad, macht es das Tauchbad nicht untauglich. R. Jochanan b. Nuri sagt: Alles richtet sich nach dem Aussehen (nach der Farbe) 2 . H a t denn nicht R. Jochanan (h. inx t 6 'o) gesagt, dass wir uns nach dem Aussehen (der Farbe) richten? Ebenso richte dich liier 3 auch nach dem Aussehen 4 , wobei der Geschmack und das Aussehen wie Wasser ist. Und er befindet sich im Gegensatz zu R. Eleasar; denn R. Eleasar sagte: Alle Autoren gestehen zu, dass man von einer andern Stelle (von anderem Trestenvein) für diesen den Zehnt nur dann absondern darf (h. -¡rrx e p e Sy uea ptpnsa psc), wenn er sauer geworden ist, weil er der Ansicht ist, dass die Divergenz (zwischen R. J e h u d a und den Rabbinen) nur dann stattfindet, wenn der Trestenvein nicht sauer wurde, und alsdann hält ihn (den Besitzer) R. J e h u d a für verpflichtet (den Zehnt abzusondern) von ihm (dem fraglichen Trestenvein) selbst, aber von anderem (h. KB^PS Trestenvein darf für diesen der Zehnt nicht gegeben werden, weil man vielleicht von Pflichtigem für Nichtpflichtiges und von Nichtpflichtigem für Ptlichtiges den Zehnt absondern würde"'. 1) = 57 f.
1/M Log; vgl. Tos. B. bathra 5, 10 (90a) und Zuckermann a. a. 0 . 2) Und da die drei Log minus ein Kurtub Wasser durch das Kurtub
Milch das Aussehen nicht veränderten, ergänzt die Milch das zu drei Log Fehlende, es fielen somit drei Log geschöpftes (nicht lebendiges) Wasser in das Tauchbad, die dasselbe untauglich machen. Ebenso darf man nach der Mischna den noch nicht gesäuerten Trestenvein für den Erlös vom Zehnten nicht kaufen, weil er an Farbe und Geschmack Wasser gleicht und er nicht als Frucht angesehen wird. 3) In der Mischna beim Tresterweiu, bevor er sauer wurde. 4) Und weil er wie Wasser aussieht, macht er das Tauchbad untauglich und darf von dem Erlös des Zehnten nicht gekauft werden. 5) d. h, es ist zu befürchten, der Tresterweiu, der für den oder dasjenige, von dem der Zehnt
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Fol. 26a. b.
Die Rabbinen lehrten: Solange der Tresterwein noch nicht sauer geworden ist, — Fol. 26 b — kann man ihn (wenn er unrein geworden) mit Wasser verbinden 1 , aber nachdem er sauer geworden, kann man ihn nicht mit Wasser verbinden 2 . R a b a sagte: Das (dass man den Tresterwein durch Heranrücken an Wasser reinigt) gilt nur in dem Falle, wenn man den Tresterwein mit reinem Wasser angestellt hatte und er unrein wurde, aber wenn das Wasser von vornherein unrein war, gilt es nicht. E s ging R. Gabiha von Be Kethil und sagte diese Lehre vor R. Asche (und fragte): Welcher Unterschied ist zwischen beiden (ob das Wasser später erst unrein wurde oder von vornherein unrein war)? Weshalb gilt es bei von vornherein unreinem Wasser nicht? Weil wir sagen: da das Wasser schwer ist, so sinkt es herab, und die Frucht hebt sich, und somit kommt die Flüssigkeit der Früchte (deren Saft) mit dem AVasser nicht ganz in Berührung. Dasselbe sollte alsdann auch der Fall sein, wenn das Wasser (womit der Tresterwein angestellt wurde) anfangs rein war und später unrein wurde? Vielmehr wird angenommen, es sei alles untereinander vermischt - , dann ist doch auch hier (wenn das W a s s e r von vornherein unrein war) alles untereinander vermischt (und nützt auch dabei die Berührung mit dem Wasser). Misclina. Uberall da, wo Verkauf angeht 3 , gibt es kein Strafgeld (für die Vergewaltigung eines Mädchens), und wo Strafgeld entrichtet wird 1 , geht ein Verkauf nicht an. Gemara. Es sagte R. J e h u d a im Namen R a b ' s 6 : Das sind die Worte des R. Me'ir, aber die (übrigen) Weisen sagen (Rom. 1 liest: nnoiK c o s n bz«): Es gibt wohl Strafgeld, wo ein Verkauf anabgesondert wird, Ersatz bilden soll, könnte sauer werden, wenn er es heute auch noch nicht ist und dann wäre der eine pflichtig und der andere nicht pflichtig, was nicht sein darf. 1) d. h. man stellt den Tresterwein, da er noch als "Wasser gilt, in einem steineren Gefäss in ein Tauchbad, so dass das Wasser des letzteren über ihn hinwegströmt, wodurch er rein wird, nach Beza 17 b. 2) Denn alsdann heisst er Wein, und nur bei unreinem Wasser wird die Reinheit durch HpWH, Berührung mit dem Wasser eines rituellen Tauchbades, herbeigeführt, aber nicht bei anderen (Jetränken oder Speisen. 3) W o immer es möglich ist, ein Mädchen zu verkaufen, d. i. wenn das Mädchen noch minorenn ist, welches der Vater als Sklavin verkaufen darf. 4) W e n n ein Mädchen im Alter von 12—12 Vs Jahren vergewaltigt wurde. 6) Rom. I I liest: bKIOlP 1DK.
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121
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Fol. 26b.
gängig ist, denn die B a r a i t h a (Kethuboth 4 0 b [Tos. ibid. 3, 8]) lehrte: E i n kleines Mädchen vom ersten T a g e 1 seiner Geburt, bis es zwei H a a r e am K ö r p e r als Zeichen der P u b e r t ä t zeigt, kann (vom V a t e r ) verkauft werden und hat kein Strafgeld zu beanspruchen. Von der Zeit an, wo es zwei H a a r e zeigt, bis es m a n n b a r wird, hat es Strafgeld (für Vergewaltigung) zu beanspruchen, kann aber nicht (vom V a t e r ) verkauft werden; so sind die "Worte des ß . Me'ir, denn i t . Me'ir sagte: Uberall, wo Verkauf angeht, ist kein Strafgeld zu entrichten, und wo Strafgeld bezahlt wird, darf kein V e r k a u f (bei einem solchen Mädchen) stattfinden. Die übrigen W e i s e n aber sagen: E i n weibliches K i n d von drei J a h r e n und einem T a g e an bis zu der Zeit, wo es mannbar wird, hat Strafgeld zu beanspruchen. Sollte etwa wohl Strafgeld, aber Verkauf nicht angängig sein? Sage vielmehr: auch Strafgeld wird bezahlt, selbst wenn V e r k a u f stattfinden darf. M i s c h n a . Uberall, wo Eheverweigerung 2 stattfindet, findet die Zeremonie der Chaliza (des Schuhausziehens) nicht statt, und wo die Zeremonie des Schuhausziehens angängig ist, ist die Eheverweigerung nicht angängig. G e m a r a . R . J e h u d a sagte im Namen R a b ' s : Das sind die W o r t e des R . Me'ir, aber die übrigen W e i s e n sagen: E s gibt eine Eheverweigerung d a , wo die Zeremonie des Schuhausziehens angängig i s t ; denn die B a r a i t h a (Kethuboth 3 6 a [u. Parall., Tos. Nidda 6, 5]) l e h r t e : B i s wann hat eine Tochter, (welche von der Mutter oder dem Bruder als minderjähriges K i n d verheiratet wurde), das R e c h t , die E h e zu verweigern? B i s sie zwei H a a r e am Körper zeigt (bei E i n t r i t t der Pubertät); das sind die W o r t e des R . Me'ir. als R . J e h u d a s a g t : B i s das Schwarze mehr ist (h. r o u r © iv) das W e i s s e (und die H a a r e den grössten Teil der S c h a m bedecken). M i s c h n a . Immer wenn geblasen wird (mit dem Schofar) 3 , gibt es keine H a b d a l a 4 , und wenn es eine H a b d a l a gibt, gibt es kein 1) h. IHK OVl D'JU v b v r o o . 2) Wenn nämlich ein Mädchen, als väterliche Waise, im Kindesalter von der Mutter oder dem Bruder verheiratet wurde, so hat es, bei eintretender Grossjährigkeit, das Recht, die Ehe aufzugeben und den Mann zu verlassen, ohne einer Scheidung zu bedürfen. 3) An jedem Rüsttage des Sabbaths und des Festes wurde gegen Abend geblasen, damit das Volk zu arbeiten aufhöre. 4) Das ist der Segensspruch beim Ausgang des Sabbaths und des Feiertages.
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122
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Fol. 26b.
Schofarblasen. Trifft ein Feiertag auf Freitag, bläst man, macht aber keine Habdala. Trifft der Feiertag auf den Ausgang des Sabbaths (auf Sonntag), macht man Habdala, bläst aber nicht. W i e macht man H a b d a l a ? 1 (Man sagt:) Der unterscheidet zwischen Heilig und Heilig 2 . R. Dose (in der Neapolitaner A. steht: ß . Jose) sagt: Der unterscheidet zwischen strenger und leichter Heiligkeit 3 (muss man Sagen). Gernara. F. Wie bläst m a n ? 4 (h. ,-rypn e r aipa b=). A. R. J e h u d a sagt: Man bläst zuerst eine T'kia und lässt mitten in der T'kia ein Lärmblasen ertönen 6 . II. Asse aber sagte: Man bläst eine T'kia und eine T'rua in einem Atemzuge [jede in vorgeschriebener, gleicher Dauer]. R. Asse ordnete es in Huzal nach seiner Tradition an. F. E s heisst (Tosifta Succa 4, 13 und Tosifta Cliulin 1, 26): AVenn ein Feiertag auf einen Freitag trifft, bläst man eine T'kia, aber keine T'rua. Meint man nicht, dass man überhaupt keine T'rua bläst? A. R. Jehuda beantwortet dies nach seiner, und R. Asse wiederum nach seiner Ansicht. R. J e h u d a beantwortet es nach seiner Ansicht insofern, als damit gemeint sein soll, man bläst nicht eine T'rua für sich, sondern in der Mitte der T'kia [lässt die T'kia nur in eine T'rua auslaufen]. R. Asse beantwortet es aber insofern nach seiner Ansicht, als damit gemeint sein soll, dass man die T'rua nicht in zwei Atemzügen, sondern in einem Atemzuge (mit der T'kia) blasen soll. I n der Mischna steht: Am Ausgang des Sabbaths macht man Habdala, ohne zu blasen. F. W o sagt man sie (die Worte der Habdala, h. nb neK t v * ) ? 6 A. R. J e h u d a sagt: am Schluss der Eulogie. Ebenso sagte R. Nachman: am Schluss wird es ausgesprochen. R. Scheschet, der Sohn des R. Idi, sagte: auch zu Anfang; aber die Halacha richtet sich nicht nach ihm. R. Dose sagt: Man sagt: bp n p b man r n p pa Snaan, ohne dass die Halacha sich nach • 1) W e n n Samstag abend Feiertag ist. 2) Da man nicht wie sonst sagen kann: binb lTTip f'3 b ^ S a n . 3) Da der Sabbath heiliger und strenger gehalten werden muss als der Festtag. 4) W e n n Freitag ein Festtag ist, am Freitag gegen Abend. 5) Bevor die T'kia zu Ende geht, wird mittendrin eine T'rua geblasen. [Richtiger: er lässt die T'kia in eine T'rua übergehen resp. auslaufen, ohne dass sie wie sonst vorgeschrieben dauert.] 6) Das
cnp1? ünp "3 •jnaen.
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123
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Fol. 26 b. 27 a.
ihm richtet. R. Sera sagte: W e n n ein Feiertag in die Mitte Woche fällt, sagt m a n 1 : Der unterscheidet zwischen Heilig Profan, zwischen (h. r = ) Licht und Finsternis, zwischen (h. Israel und den übrigen Völkern, zwischen dem 7. (Sabbath) und 6 Werktagen. Weshalb? Die Ordnung der Unterscheidungen überall des Wort n^-cn vorkommt in der Tkora) zählt er auf.
[Fol. 27a.]
der und p) den (wo
I I . A b s c h n i t t Envtfn.
Mischna. W e n n man bei Geflügel ein Halsgefäss 2 oder bei Grossvieh beide Halsgefässe schlachtet, so ist die Schlachtung rituell gültig, und der grössere Teil (von jedem Halsgefäss) steht f ü r das ganze 8 . R. J e h u d a sagt: (das Tier wird nicht eher zum Genuss erlaubt), bis man auch die Halsadern schlachtet. H a t man bei Geflügel die Hälfte des einen Halsgefässes oder bei Grossvieh ein ganzes und ein halbes Halsgefäss geschlachtet, ist die Schlachtung rituell ungültig. H a t man bei Geflügel den grösseren, Teil des einen Halsgefässes oder bei Grossvieh den grösseren Teil von beiden Halsgefässen geschlachtet, ist die Schlachtung gültig. Geinara. F. (In der Mischna steht:) tsmrr, wenn man geschlachtet hat, d. h. de facto wohl (ist es gültig), aber von vornherein nicht (darf man so nicht schlachten). Also soll man die beiden Halsgefässe von vornherein bei Grossvieh nicht schlachten. Wie weit soll man denn dabei (-ry fehlt in der Hdschr.) im Schlachten gehen? A. Wenn du willst, sage, es (das n a y i ) bezieht sich auf Geflügel (dabei genügt de facto ein Halsgefäss, während von vornherein zwei geschlachtet werden müssen), oder wenn du lieber willst, sage, es bezieht sich darauf, dass der grössere Teil so gut wie das Ganze ist 4 .
1) A m A u s g a n g des Feiertages.
2) Die beiden Halsgefässe, die man
durclischlachten muss, sind: H:p die L u f t r ö h r e und B1PH der Schlund, d u r c h welchen die Speise v o m M u n d e in die D ä r m e geht,. 3) W e n n m a n i m m e r n u r den grösseren Teil geschlachtet hat, so genügt es. 4) W e n n m a n den grösseren Teil des Halsgefässes geschlachtet hat, ist es de facto gut, aber von vornherein muss es ganz durchgeschnitten w e i d e n .
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124
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Fol. 27 a.
je'O C o r 1 . E s sagte R. K a h a n a : Woher ist bewiesen, dass das (rituelle) Schlachten am Halse geschehen muss? Weil (Lev. 1,5) gesagt ist: „ E r schlachte das junge Rind", d. h. an der Stelle, wo das Tier sich bückt, d. i. am Halse, reinige er es vom Blute 2 . F. Woher entnimmst du, dass das W o r t man reinigen (h. mirsK-i kj®^) bedeutet? A. Weil (ibid. 14, 52) geschrieben ist: man nx Ktsm „er reinige das H a u s . " Oder wenn du lieber willst, sage, es sei von folgender Stelle (Ps. 51, 9) bewiesen: mein 2TK3 MKtinn „reinige mich mit Ysob, dass ich rein werde." F. Sage doch, dass man das Tier vom Schweife aus töten soll? A. Da es heisst n c r , wo das Tier sich (beim Schlachten) bückt, so geht daraus hervor, dass das Tier die betreffende Stelle sonst aufrichtet, während es am Schweife immer gebückt ist. F . Sage, dass man es am Ohre schlachtet? A . E s muss das Blut entfernt werden, woran das Leben hängt, was dabei nicht der Fall wäre. F. Sage, man reisst (vom Ohre ab) immer weiter, bis man zu der Stelle kommt, wo sich das Lebensblut befindet? Und d a n n : Woher wäre denn bewiesen, dass die Schlachtung ungültig ist, wenn man dabei gesäumt, das Messer zu tief hereingedrückt, es (unter der Wolle) versteckt gehalten, oder wenn man (von dem richtigen Schlachtort) abgewichen ist oder die Halsgefässe abgerissen h a t ? A. Darum musst du annehmen, das sei Tradition (Rom. 11 liest ,-6 Krisen >6k); ebenso ist es Tradition, dass man vom Halse aus schlachten muss. F. Wozu benötigt man dann den Vers? A. Dass man das Tier nicht in zwei Teile zerschneiden soll. — R. J e m a r sagte: Der Vers sagt (Deut. 12, 21): n r e n „du sollst schlachten", d . h . von der Stelle aus, wo das Blut (beim Töten des Tieres) rinnt, sollst du es brechen, schneiden innrr. F. AVoher ist bewiesen, dass mnn bedeutet, man soll es brechen? A. Es steht (ibid. Y. 21) nnn KTTI „du sollst nicht fürchten und nicht schrecken" (sc. gebrochen sein). F . Sage, dass man an der Nase schlachtet? A. Das Blut muss durch das Schneiden (h. statt ¡ r r a ) abfliessen, während bei der Nase (der Schleim) von selbst abfliesst. 1) Das mnemonische Zeichen bedeutet: I C ' 'n KJH3 '1 und b s y a e ? ' '1 6 schuldig machen soll)? Davon wäre also bewiesen, dass wenn man das J a h r über ein Pessachopfer darbringt, es nötig ist, dass man erst den Namen CPessachlamm) aufhebt (was in Pessachim strittig ist)? Und sagte R. Chija b. Gamda: Es wurde aus dem Munde der Genossenschaft hingeworfen und ausgesprochen, dass es hier davon handelt, dass die Eigentümer des Tieres unrein waren infolge der Berührung einer Leiche, wobei ihr Pessachopfer alsdann auf das I I . Pessach (am 14. des zweiten Monats Ijar) verschoben wird (h. p n r i ) , in welchem Falle das Lamm, wenn es unbestimmt gelassen wurde (als was es gelten soll), für seinen Namen (Pessachopfer) steht und nur ein solches Opfer bedarf der A u f h e b u n g des Namens (wofür es ursprünglich bestimmt war), aber ein anderes Opfer bedarf der Aufhebung des Namens nicht. Allerdings, wenn angenommen wird, dass die Prozedur des Schlachtens vom Anfang bis Ende Schächten heisst, so wird das Lamm schon ungültig (zum Pessachopfer) bei Beginn des Schlachtens \ wenn du aber sagst, dass nur zum Schluss das Schächten perfekt wird, so wurde es schon als Pessachopfer ungültig gemacht, sobald man nur ein Stückchen geschlachtet und was man weiter schlachtet, gilt als ]) D e n n auch, wenn es u n b e s t i m m t gelasseil wird, gilt es als P e s s a c h o p f e r u n d dazu ist es untauglich.
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144
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Fol. 30a.
Freudenopfer? 1 A. Abaje sagte zu ihm: W e n n es (das Lamm) auch vom Pessach verdrängt wird (nicht als Pessachopfer gelten kann), ist es dann auch vom Ersatz für das Pessachojifer verdrängt? 2 Und wenn du sagen wirst, es ist nötig, dass das Tier hingestellt und abgeschätzt wird 3 (was dabei nicht angeht, da das Tier bereits geschlachtet ist), so lehrten wir doch in d e r M i s c h n a : H a t man beide Halsgefiisse oder den grösseren Teil davon geschlachtet und das Tier zappelt noch, wird es wie lebend in jeder Hinsicht betrachtet 4 . Es sagte R. J e h u d a im Namen R a b ' s : Schlachtete man ein Tier an zwei oder drei Stellen, ist die Schlachtung gültig. Als ich dies vor Samuel sagte, sprach er zu mir: Es muss ein aufgedecktes Schlachten sein (d. h. an einer Stelle, wo das Schlachten kenntlich ist, nicht an mehreren), was dabei nicht der Fall ist. Und auch R. Simon b. Lakisch meint, es muss ein aufgedecktes Schlachten sein; denn es sagte R. Simon b.Lakisch: "Woher ist bewiesen, dass das Schlachten ein aufgedecktes sein muss ? Weil (Jirmija 9, 7) gesagt ist: „ererb eine ;m ein mörderischer Pfeil" ist ihre Zunge, Trug redet jeder.'' F. Es fragte R. Eleasar: Es heisst (weiter 30 b in der Mischna): „Wenn zwei Leute ein Messer anfassen und schlachten 6 , selbst wenn der eine oben und der andere unten schlachtet, ist das Schächten gültig." Weshalb aber (soll es gültig sein)? Es war j a kein aufgedecktes Schlachten? 7 A. E s sagte zu ihm R. J i r m i j a : Unsere Mischna spricht von einem einzigen Messer (h. r n x pros), das zwei Leute anfassen. F. R. A b a sagte zu ihm: AVenn es so ist, stimmt es, dass man dazu lehrte: Man befürchtet nicht, sie 1) Denn was nicht f ü r P e s s a c h o p f e r geeignet ist, gilt als F r e u d e n o p f e r . 2) U n d man darf es vor dem Schluss des Schlachtens v e r k a u f e n u n d f ü r das Geld ein Pessachlamm kaufen, u n d da es zum Ersatz f ü r P e s s a c h tauglich ist, so gilt das Schlachten, wenn der Zweck nicht bestimmt wurde, f ü r ein Pessachopfer. 3) AVeil Lev. 27, 11, 12 stellt: „er stelle das A'ieh vor den Priester u n d d e r P r i e s t e r schätze es." 4) Tosafot m a c h e n darauf a u f m e r k s a m , dass so gar
keine Mischna lautet, sondern pbsiK nKisitä n m s a n o s - i B a i
weiter 1171) steht n u r in hkoio n e n n t a n i e m .
der M i s c h n a : 5) AVeil das
AVort ü i n t r g e b r a u c h t ist, so soll damit angedeutet sein, dass das Schlachten so offen wie ein P f e i l sein muss. 6) d. h. j e d e r von beiden n i m m t ein Messer z u m Schlachten. 7) h. J U m E ä ntSTIC K J ' J » «H 'KßKl.
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145
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F o l . 30 a. b.
könnten (wenn zwei schlachten) gegenseitig das Tier trefa machen. Allerdings, wenn es von zwei Messern, die zwei Leute in der H a n d halten, spricht, ist es recht, denn wenn man es nicht gesagt hätte, würde
man
wohl befürchten, sie könnten
sich auf einander ver-
lassen, so dass weder der eine noch der andere den grösseren T e i l (des Halsgefässes)
durchschneiden
würde,
hören, dass man das nicht befürchtet.
deshalb lässt man uns
W e n n du aber sagst, dass
es von einem Messer spricht, das zwei Leute in die H a n d nehmen, so hätte es nicht heissen sollen, man befürchtet nicht, sie könnten gegenseitig das T i e r trefa machen, sondern (man befürchtet nicht,) sie
könnten
gegenseitig
das Messer hineindrücken?
A. R.
Abin
sagte zu ihm: L i e s : Man befürchtet nicht, — F o l . 3 0 b — sie könnten gegenseitig das Messer hineindrücken. F . Es
fragte
R. Abin:
Es
lieisst: W e n n
man den Schlund
nach unten und die Luftröhre nach oben, oder den Schlund nach oben
und die Luftröhre nach
'121 tswiin fehlt h.),
unten
geschlachtet
so ist das Schlachten
hat
(das riK ik
rituell gültig.
Weshalb
aber? Das Schlachten war doch kein aufgedecktes (h. rrtrnt? x r y s Km 'Bö)?
A.
man
Er
stellte
spricht von
die
einer
Frage
und er
Schlachtung,
beantwortete
sie
dahin,
die wie ein Schreibrohr ge-
staltet ist (d. h. die Gurgel wurde schräg und dann der Schlund durchschnitten).
E i n Ochs wurde an 2 — 3 Stellen geschnitten.
ging I i . Jizchak
b. Samuel b. Martha hinein und nahm (für sich)
von
den
allerbesten
Damit hat
Fleischstücken.
mich unser H e r r belehrt,
Es
sagte
11. Sera
zu
Da ihm:
dass unsere Mischna davon
spricht, dass zwei Messer zwei Leute gehalten haben (und dennoch ist es koscher). E s sagte R . Jeliuda im Namen Rab's: W e n n man das Messer zwischen die eine und die andere Vene (d. h. zwischen Gurgel und Schlund an der Schlachtstelle des Tieres) steckte und eine der Venen spaltete (d. h. entweder den Schlund, indem er das Messer nach unten zu, oder die Gurgel, indem er das Messer nach oben zu führte), so ist das Schlachten nicht rituell gültig. Steckte man es aber unter die Haut, ist die Schlachtung rituell gültig. lässt man uns damit hören? wenn
man
W i r lehrten doch (weiter 3 2 a ) :
das Messer unter
F . AVas „Oder
das zweite Halsgefäss steckte 1 und
1) Das erste H a l s g e f ä s s wurde richtig geschlachtet und man steckte dann das Messer zwischen das zweite Halsgefäss und den Hals..
10
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146
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Fol. 30b.
spaltete sie (die Vene), so sagt R. Jeschbab: Es ist Nebela (das Tier ist als gefallen zu betrachten und verunreinigt den, der es berührt), R. Akiba sagt: Es ist nur trefa (zum Genüsse verboten, verunreinigt jedoch nicht)? A. Wenn es nur von dieser Mischna erwiesen wäre, hätte ich gesagt, dass es nur in dem Falle ungültig ist, wenn man von unten nach oben geschnitten hat, weil man dabei nicht nach Art des Schächtens v e r f u h r a b e r von oben nach unten hätte ich angenommen, dass es richtig geschlachtet sei, weil man dabei nach der vorgeschriebenen A r t 2 des Schächtens verfuhr, deshalb lässt man es uns hören. (Es heisstoben:) „Unterhalb der Haut ist es koscher." In der Schule des Hab sagte man, unterhalb der Haut ist es zweifelhaft (ob es koscher oder trefa ist). F. Die Gelehrten richteten an die Schule Rab's, welche sagte, es sei zweifelhaft, die Frage: Wenn man das Messer unter ein abgerissenes Stück Zeug 3 , oder wenn man es unter die Wolle (des Tieres), die verwickelt war 4 , steckte, wie verhält es sich damit? Das bleibt unentschieden. F. R. Papa fragte: Wie verhält es sich, wenn man bei dem kleineren Teile der Halsgefässe (nachdem der grössere bereits richtig durchschnitten war) das Messer versteckt hielt? Das bleibt unentschieden. Mischna. Wenn jemand zwei Köpfe (von zwei Tieren) auf einmal (h. nn«r) schlachtet, ist die Schlachtung rituell gültig. Halten zwei Leute (bei der Schlachtung eines einzigen Tieres) das Messer und führen das Schlachten aus, selbst wenn der eine oben und der andere unten schlachtet, ist das Schlachten rituell gültig. Wenn jemand den Kopf des Tieres mit einem Male abgeschlagen hat, ist das Schächten ungültig. War jemand im Begriffe zu schlachten und schlug dabei den Kopf mit einem Male ab 5, so ist das Tier, falls das Messer so breit wie der Hals war, zum Genüsse erlaubt. Wenn jemand schlachtete und schlug zwei Köpfe mit einem Male ab, so ist das Tier, falls das Messer so breit war wie ein Hals, tauglich. Das gilt nur für den Fall, dass er das Messer hin- und nicht zurückführte, oder er führte es zurück und nicht hin, führte l) h. ni^ro -j-n vayp 2) Wieder h. nenw -pn Tappt. 3) Das um den Hals gewickelt war. 4) Haseln erklärt "p"0C mit dem französischen filtrire. 5) Nämlich beim Hin- oder Herziehen des Messers wurde der Kopf abgeschlagen.
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147
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Fol. 30b. 31a.
er es aber hin und her, selbst nur ein wenig, oder bediente er sich zum Schlachten auch nur eines Kneifs 1 , ist das Tier erlaubt. G e m a r a . F . W o h e r ist das bewiesen (was in der Mischna steht, dass man den Kopf nicht abschlagen darf)? A. Samuel sagte: Es steht im Yers (Jerem. 9, 7): nnio DJurb uirrc prr Man lehrte in der Schule des R. Ismael: Unter c n n , man soll schlachten, ist nur t|b?ei, man ziehe das Messer hin und her, zu verstehen; ebenso heisst es (I Kön. 10, 16): e m u :n? 3 und ferner steht: (Jerem. 1. c.): i m ne-ia e r r b u i n r pn. F. W a s will der letzte Yers noch mehr beweisen? A. Du könntest sagen, unter ein» anr ist gemeint: Gold, das einem Faden gleich gesponnen wird, deshalb komm und höre den andern Yers airrc pn. Raba (h. Rabbah) untersuchte den Pfeil (das pfeilartige Schlachtmesser) des R. J o n a ( h . skv "21?) b. Thachlifa und schlachtete damit einen Vogel, während dieser dahinflog. F. Vielleicht steckte er das Messer hinter die Vene? A. Nein, wir sahen, — Fol. 31 a — dass die Federn (um den Hals) zerschnitten waren 4 . F . Man muss doch das Blut (mit Erde) bedecken (was Raba, der den Vogel im Flug schlachtete, nicht tat)? Und wenn du sagen wirst, er hat das Blut bedeckt, so sagte doch R. Sera im Namen R a b ' s : Der Schächter muss unten und oben E r d e legen, weil (Lew 17,13) gesagt ist: „Man soll das Blut (eines geschlachteten Vogels oder Wildes) mit Erde bedecken?" 5 Es heisst nicht sondern "iej?2, was - die Lehre erteilt, dass der Schächter unten und oben E r d e legen muss? A. Man meint, er hält den Staub des ganzen Tales bereit 6 . (In der Mischna steht:) ,,Wenn man geschlachtet und den Kopf abgehauen hat usw.": R. Sera sagte: Man meint, das Messer muss so gross sein, wie ein voller Hals und Avas ausserhalb des Halses ist. Es enstand bei ihnen (den Gelehrten) die Frage: Ist
Binr
1) E i n kleines, schneidendes Werkzeug. 2) Da bei dein Worte Pfeil steht, so muss die Schlachtung ebenso langgestreckt wie ein Pfeil sein.
3) Gedehntes G o l d ,
ähnlich
wie
die Kupferschmiede
das K u p f e r ganz
diinn
m a c h e n , um daraus Nadeln zu verfertigen. Raschi. 4) Raschi erklärt •'OlB'ßT mit dem französischen mincer, in kleine Stücke schneiden. 5) W e i l "1BJ>3 steht, so ist damit angedeutet, das B l u t muss ganz in der Erde vergraben sein. 6) Uberall wurde die Erde im Tale zerstossen, damit das Blut hineingehe, und so ist das B l u t vollständig unten und oben mit Erde bedeckt. 10*
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148
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Fol. 3 1 a .
das, was ausserhalb des Halses liegt, so gross, wie der volle Hals, das wäre (statt nb steht h. in1? i m ) demnach soviel wie zwei Hälse, oder vielleicht beträgt es (das ausserhalb des Halses) nur ein klein wenig? A. Komm und höre! E s lieisst: Schlachtete man und schlug zwei Köpfe dabei auf einmal ab, so verhält es sich folgendermassen: Ist das Messer (h. pron) so gross, wie die Weite eines einzigen Halses, ist es koscher. W a s ist darunter gemeint? Etwa nur die AVeite eines einzigen Halses u n d sonst nichts? W e n n schon bei einem Stück Vieh das Messer so gross sein muss, wie ein voller Hals und was ausserhalb des Halses liegt, wie sollte bei zwei Tieren es genügen, wenn das Messer so gross ist, wie ein einziger voller (h. x^ea) H a l s ? Daruni ist gewiss unter -war xbc gemeint, es braucht nicht das Messer so gross, wie zwei Hälse voll zu sein und somit ist bewiesen, dass mit nsix n^c im ersten Falle gemeint ist: das, was ausserhalb des Halses liegt, was wohl bewiesen ist (h. a"c -isis1? fim iKis ß"r). (In der Mischnil stellt:) „Das gilt nur dann, wenn man beim Schlachten mit dem Messer nur hin, aber nicht hergefahren ist usw.'-: E s sagte R. Manasse: Es spricht von einem Kneif, der keine Spitzen hat 1 . Es sagte R. Aclia, der Sohn des R. Awja, zu R. Manasse: Wenn man mit einer Xadel die Schechita ausgeführt hat, wie verhält es sich damit? Dieser sagte zu ihm: Eine Nadel zerreisst und durchlöchert (zerschneidet aber nicht die Halsgefässe). F . Wie verhält es sich mit einer Schuhniacliernadel? 2 E r sagte zu ihm: W i r lehrten (in der Mischna): Selbst wenn er nur ein wenig das Messer bin- und herführte (ist es genügend), womit wohl gemeint ist: selbst wenn man sich nur einer Schuhmachernadel dabei bediente? Doch nicht (erwiderte jener), die Mischna spricht von einem Kneif. F. Ein Kneif ist doch ausdrücklich gen a n n t ? A. Das soll nur eine nähere Erklärung des früheren sein. W a s lieisst ein wenig (hin- und herfahren)? E r bedient sich z. B. eines Kneifes; was auch zu erweisen ist; denn wenn du dabei an eine Schuhmachernadel denken solltest, so wäre schwierig:
1) Welche nämlich vom Stiele an den beiden Seiten des Kneifs ausgingen und diesem zur Verzierung dienten. 2) Die eine scharfe Schneide hat und wohl etwas durchschneidet.
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149
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Fol. 31a.
Wenn schon eine Schuhmachernadel das Tier erlaubt macht, dann um so mehr ein Kneif (und dieser brauchte gar nicht genannt zu sein). Allein der Kneif muss trotzdem stehen, weil ich sonst gemeint hätte, man verbietet einen Kneif ohne Spitzen aus dem Grunde, weil man sonst auch einen Kneif mit Spitzen dazu verwenden würde; deshalb lässt man uns hören (dass man das nicht befürchtet). Mischna. Ist ein Messer (von einem erhöhten Orte) herabgefallen und schlachtete das Tier, wenn auch sonst das Schlachten auf gewöhnliche (richtige) Weise vollzogen wurde, ist das Tier dennoch trefa (die Hamb. Htlschr. liest nSiaa w r n c ) , weil (Deut. 12, 21) gesagt ist: „Du sollst schlachten . . . und du sollst essen", d. h. das, was du schlachtest 1 , darfst du essen (während es hierbei durch Zufall geschah). Gemara. F. Der Grund (dass es in der Mischna trefa ist) wäre also der, weil das Messer von selbst heruntergefallen war, hätte man es aber (absichtlich) heruntergeworfen, wäre das Tier koscher, wenn man auch nicht beabsichtigt hätte (das Schächten dadurch zu vollziehen). Welcher Tanaite sagt denn, dass beim Schächten keine besondere Absicht (es zu vollziehen) nötig ist? A. Raba sagte, das ist R. Nathan; denn es lehrte Oschaja (h. Hoschaja), der jüngste von der Genossenschaft: Wenn jemand ein Messer wohin warf, um es in die W a n d zu stecken und es schlachtete dabei ein Tier auf gewöhnliche (richtige) AVeise, so erklärt R. Nathan ein solches Schächten für tauglich, aber die übrigen Weisen erklären es für untauglich. E r 2 lernte es (von seinem Lehrer) und er sagte auch, dass die Halacha nach R. Nathan zu entscheiden sei. F . Raba sagte es doch schon einmal (oben 12 b )? Denn wir lehrten (oben 2") in der Mischna: ..Wenn all (die genannten) 3 geschlachtet haben und andere sahen es mit an, ist das Schächten gültig", und wir sagten: W e r ist der Tanaite, welcher annimmt, dass beim Schächten keine besondere Absicht (es auszuführen) zu sein braucht? Worauf Raba sagte: Das ist R. Nathan? A. Es muss beidemal stehen; denn wenn er (Raba) es uns nur 3) sc. ein
Taub-
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150
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Fol. 31a.
dort (d. h. bei der Bemerkung zur obigen Mischna 2 a ) hätte hören lassen 1 , hätte ich als Grund angenommen, weil man dabei jedenfalls die Absicht hatte, etwas zu schneiden 2 (und es ist deshalb gültig), während hier (in der vorliegenden Mischna), wo man gar nichts beabsichtigte, ich nicht so gesagt hätte 3 . Und wenn er es uns hier (zur vorliegenden Mischna) hätte hören lassen, hätte ich als Grund angenommen, weil (das Hinabwerfen des Messers) jedenfalls von einem solchen ausging, der seiner Sinne mächtig ist, während dort (in der Bemerkung zu Mischna 2 a ), wo es nicht von jemandem ausging, der seiner Sinne mächtig ist, ich nicht so gesagt hätte. Deshalb muss beides stehen. E s wurde gesagt (gelehrt): Wenn eine Menstruierende zwangsweise untergetaucht wurde (sie fiel z. B. von der Brücke ins Wasser), so sagt R. J e h u d a im Namen Rab's: Sie ist rein für ihr Haus (d. h. sie darf mit dem Manne ehelich leben), aber es ist ihr verboten, T'ruma (Priesterteil von Getreide) zu essen (wenn der Mann ein Koben ist), während R. Jochanan sagt, selbst für ihr Haus ist sie nicht rein. F. Es sagte Raba zu R. Nachman: Nach Rab, welcher sagt, dass sie zwar für das Haus rein ist, aber keine T'ruma essen darf, ist schwierig: Wenn sogar etwas, auf dessen Übertretung die Strafe von Köret (frühzeitiges, kinderloses Sterben) gesetzt ist, dabei erlaubt ist 4 , um wieviel mehr sollte etwas erlaubt sein, auf dessen Übertretung nur der Tod durch göttliche Bestimmung erfolgt 6 . A. E r sagte zu ihm: Dass sie mit dem Manne ehelich leben darf, ist etwas Profanes, wozu keine Absicht nötig ist 6 . F. Und woher beweist du es? A. W i r lehrten (in der Mischna Mikwaoth o, 6): „ W e n n sich eine Welle von 40 Sea auf das Ufer geworfen und 1) Dass nach R. Nathan keine Absicht beim Schächten zu sein braucht. 2) Der Taubstumme usw. wollte doch richtig schlachten. 3) Sondern hätte das Schächten für ungültig gehalten, auch wenn jemand das Messer heruntergeworfen hat. 4) Denn wenn ein Mann mit seiner in der Menstruation befindlichen Ehefrau ehelichen Umgang pflegt, wird er mit der Koretstrafe belegt. 5) Nach Sanhedrin 83" macht sich der Priester, welcher in levitischer Unreinheit reine T'ruma geniesst, nur der göttlichen Todesstrafe, aber nicht der Koretstrafe, der Strafe der Ausrottung, schuldig. Die Hdschr. Rom. I liest niTD p y statt n r r n HO'K. 6) Darum ist das erlaubt, wenn die Strafe bei Übertretung auch eine schwerere ist.
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151
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Fol. 31a. b.
auf einen Menschen oder auf Geräte 1 gefallen ist, so sind diese rein. Meinst du nicht, dass Mensch und Geräte insofern gleich sind, als: sowie die Geräte nicht absichtlich (die Reinigung an sich vollziehen lassen), ebenso braucht bei der Reinigung des Menschen keine Absicht obzuwalten: W o h e r weiss man das aber? Vielleicht sprechen wir dort davon, dass er (der Unreine) dasitzt und wartet, bis die Welle sich loslöst (vom Meere) 2 — Fol. 3 1 b — und werden die Geräte mit dem Menschen verglichen. W i e beim Menschen Beabsichtigung nötig ist, ebenso muss bei Geräten der Mensch beabsichtigen (sie zu reinigen, wenn sie unrein wurden, aber von selbst können sie nicht rein werden). Und wenn du sagen wirst, man meint, er sitzt da und wartet (bis die Welle sich loslöst), wozu braucht es dann gesagt zu sein, (dass Mensch und Gerät rein werden durch die AVelle)? Sonst hätte man geglaubt, (sie seien unrein), n weil man einen Sturzbach (Rom. - hat r p ^ n n ) vom Regen3 wasser befürchtet , oder man darf (Gefässe u. dgl., die der Reinigung bedürfen) in die beiden Enden der Wasserstrahlen (die den Fluss berühren) nicht eintauchen, weil man sie sonst auch in die Wölbungen des Strahles tauchen würde, deshalb lässt man uns hören, dass wir das nicht befürchten? 4 Und woher beweisest du, dass man in die AVölbungen des Strahles nicht tauchen darf? Weil in der Mischna 5 (Chagiga 19 a ) steht: „Man darf (Gefässe u. dgl.) in die Enden der Wasserstrahlen, aber nicht in die Wölbungen des Strahles tauchen, weil man nicht in der Luft das Tauchen vornehmen darf." Dass aber bei profanen Dingen keine besondere Absicht zu sein braucht, woher ist das bewiesen? A. W i r lehrten in der Mischna (Machschirin 4, 7): „Wenn Früchte in einen Wasserkanal fielen und es streckte ein solcher, dessen Hände unrein waren, die H a n d nach ihnen aus und nahm sie, so sind die Hände des Betreffenden rein und auch bezüglich der Früchte nimmt man nicht an, dass auf sie die Worte (Lev. 11, 38): jnr Sp s ' s jnv „wenn Wasser getan werden auf Samen . . . ist es unrein" 6 , an1) Die unrein w a r e n . 2) Und es war wohl eine Beabsichtigung dabei. 3) AVenn man das e r l a u b t , w ü r d e man auch die Geräte in einen .Sturzbach von .Hegenwasser tauchen, was die Reinheit nicht bewirkt. 4) A b e r dass bei Reinigung von P r o f a n e m keine Absicht zu sein b r a u c h t , wäre davon nicht bewiesen. 5) h. K ' i f n , 6) Die H ä n d e sind rein, weil dazu keine A b -
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152
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Fol. 31b.
wendbar sind. Tat man es jedoch, um die H ä n d e abzuwischen, sind diese rein, aber bezüglich der Früchte finden die W o r t e ^ (1. c.) darauf Anwendung." F . Es fragte Raba den R. Nachman: Es heisst (Chagiga 18 b ): Wenn jemand sich gebadet hat, um (reines) Profanes zu geniessen und seine Absicht war gleich, zu diesem Zwecke das Tauchbad zu nehmen, darf er Früchte, die als Zehnt bestimmt sind, nicht essen. Also nur dann verhält es sich so, wenn er die Absicht dazu hatte (sich zu baden, um reine, profane Früchte zu essen), aber wenn er nicht eine solche Absicht hatte, nicht? A. So meinte man (antwortete R. Nachman): Selbst wenn er die Absicht hatte, reines Profanes zu essen, darf er doch keinen Zehnt geniessen. F . Es heisst (Chagiga 18 b ): Wenn jemand gebadet, ohne die Absicht dazu gehabt zu haben, ist es so gut, als würde er nicht gebadet haben. Meint man nicht, es sei so gut, als würde er überhaupt nicht gebadet haben? A. Nein (sagte R. Nachman), es ist so gut, meint man, als würde er nicht zum Zwecke des Genusses des Zehnten gebadet haben, wohl aber genügt das Bad zum Zwecke des Genusses von (reinen) profanen Gegenständen. E r (Raba) meinte, jener (R. Nachman) wolle ihn nur (mit den Fragen) abweisen (aber in Wirklichkeit sei es nicht so gemeint). Da ging er hinaus, untersuchte die Sache und fand, dass die Baraitha lehrte: „ W e n n man gebadet, ohne eine Absicht zu haben, darf man Profanes geniessen, aber keinen Zehnten." F. Abaje sagte zu R. Josef: W ä r e zu sagen, dass R. Joclianan 1 von liier widerlegt ist? Dieser erwiderte ihm: R. Joclianan richtet sich nach R. J o n a t h a n b. Josef, denn die Baraitha lehrte: „R. J o n a t h a n b. Josef sagt: E s heisst (Lev. 13, 58): (Das Gewand, wovon der Ausschlag gewichen) wurde zum zweitenmal gewaschen." Wozu steht zum zweiten Male? 2 Dadurch vergleicht man das zweite AVaschen mit dem ersten. AVie das erste AVaschen mit AVissen und AVillen (des Besitzers des Gesicht nötig ist, aber damit die F r ü c h t e durch das "Wasser f ä h i g werden,
eine
U n r e i n h e i t anzunehmen, muss man beabsichtigen, das AVasser darauf zu giessen, was hier nicht der Fall war. 1) Der oben sagte, dass wenn eine Menstruierende zufällig badete, sie mit dem M a n n e nicht ehelichen U m g a n g pflegen darf. 2) Da ibid. V . 54 das e r s t e AVaschen g e n a n n t ist, so ist das selbstverständlich das zweite.
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Fol. 311).
wandes) geschehen muss 1 , ebenso muss das zweite Waschen (zum Zwecke der Reinigung) mit Wissen (mit Absicht) geschehen. W e n n du aber meinen wirst, dass, sowie oben (in V. 54) die Zustimmung des Priesters (zum Waschen) nötig ist (weil dabei steht: der Priester befiehlt usw.), so muss hier (in Y. 58) auch der Priester die E n t scheidung treffen, so steht ibid. iriEi „und es ist rein, d. h. unter allen Umständen (auch wenn der Priester nicht das Waschen befiehlt)". F . R. Sime b. Asche warf folgende Frage auf: Sagte denn R. Jochanan so (dass zu Profanem auch die Absicht, zu diesem Zwecke zu baden, nötig ist)? E s sagte doch R. J o c h a n a n : Die Halacha ist nach der allgemein rezipierten Mischna zu entscheiden nnd wir lehrten in der Mischna: „Fiel ein Messer herab und schlachtete das Tier, wenn das Schächten auch richtig war, so ist es doch ungültig." W i r fragten dabei: Der Grund ist also der, dass das Messer von selbst herabfiel, würde es aber jemand herabgeworfen haben, wäre es gültig, obwohl der Betreffende nicht beabsichtigte (das Schächten zu vollziehen). Und wir sagten: W e r ist der Tanaite, welcher sagt, dass zum Schächten keine besondere Absicht nötig ist? worauf R a b a erwiderte: Das ist R. N a t h a n ? 2 A. Bezüglich des Schächtens gesteht R. Jonathan b. Josef auch zu (dass keine Absicht dabei nötig ist), weil die Tliora kund getan, dass wenn jemand bezüglich des Schächtens heiliger Opfertiere etwas unabsichtlich getan hat, es ungültig ist 3 , so geht daraus hervor, dass bezüglich des Schächtens profaner Gegenstände keine Absicht zu sein braucht. F. Und die R a b b a n a n ? 4 A. W e n n auch zum Schlachten keine Absicht nötig, so ist sie doch zum Zerschneiden (der Halsgefässe) notwendig. Es sagte R a b a : Darin überwand R. Nathan die Rabbanan (und seine Ansicht scheint die richtige zu sein). Denn es steht ja nicht: Du sollst schneiden, sondern es lieisst (Deut. 12, 21): n r a r du sollst schlachten. Muss beim Schneiden (der Halsgefässe) eine Absicht sein, ist sie gewiss 1) AVeil dabei s t e h t : der 1'riester befehle, dass man wasche.
2) W e l c h e r
die Absicht f ü r unnötig hält und R. J . muss sich danach richten. 3) W e i l L e v . ISt, 5 s t e h t : lnnSTfl D r J l ' l S d. h. mit eurer Absicht sollet ihr es schlachteil. 4) Die es f ü r ungültig erklären, wenn man das Messer g e w o r f e n und es ein T i e r schlachtete.
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Fol. 31b. 32 a.
auch beim Schlachten nötig; ist sie aber beim Schlachten unnötig, ist sie auch beim Schneiden nicht nötig. F. "Wie ist das gemeint (was oben Fol. 31 a gesagt ist): W e n n eine Menstruierende zwangsweise untergetaucht wurde? Soll man s a g e n e s hat sie ihre Genossin gezwungen, sich unterzutauchen? Dann wäre die Absicht ihrer Genossin eine richtige gewesen und sie könnte ausserdem auch T'ruma essen, denn in der Misclma (Nida 13 b ) lehrten wir: „Eine Taubstumme, eine Idiotin, eine Blinde und eine Irrsinnige dürfen, sobald normale (eigentlich kluge) Frauen sie ( z u r Z e i t der Menstruation) richtig behandeln 2 , T'ruma essen?" A. E s sagte R. P a p a zu R. N a t h a n : Man meint, sie wäre von einer Brücke herunter- (und ins Wasser) gefallen. Und nach den Rabbanan meint man, sie ging hinab (ins Bad), um sich abzukühlen (und stürzte unwillkürlich ganz ins Wasser und tauchte völlig unter). Es sagte Raba: W e n n man zur roten Kuh noch ein anderes Stück Vieh mitgeschlachtet hat, ist nach allen (die rote Kuh) unbrauchbar (zu ihrem Zwecke) 3 . — Fol. 32 a — W u r d e jedoch ein anderes Stück Vieh (durch Zufall, ohne dass es beabsichtigt war) mit geschlachtet, ist nach R. Nathan die Kuh unbrauchbar (zu ihrem Zwecke), aber das andere Stück Vieh koscher (zum Genüsse erlaubt) 4 . Nach den Rabbanan ist die K u h koscher und das andere Stück Vieh ungültig 6 . F. Das ist doch selbstverständlich? A. Der zweite Fall, wenn zufällig noch ein Stück Vieh mit geschlachtet wurde, muss nach R. Nathan erwähnt sein, weil ich sonst geglaubt hätte, dass mit den Worten (Num. 19, 3): „er (der Priester) schlachte sie (die rote Kuli)" die Tliora sagen wollte: sie (die rote Kuh) allein soll man schlachten, aber sie darf nicht mit noch einem anderen Tiere zugleich geschlachtet werden (h. K\"! 1) KO^K zusammengesetzt aus 'K und KO'1'? = "18'^, wenn man sagen sollte, wenn etwa, in dem Falle, dass usw. 2) Indem sie sie zur Zeit untersuchen, ob sie menstruieren und am Ende der Menstruation das Tauchbad nehmen lassen. 3) Weil keine andere Arbeit bei dem Schlachten der roten Kuh verrichtet werden darf; das andere Stück Vieh ist aber koscher. 4) Weil R. Nathan sagt, man braucht zum Sehlachten von profanen Tieren keine besondere Absicht zu haben. 5) Denn nach ihnen ist das andere Stück Vieh trefa, weil das Schächten desselben nicht beabsichtigt war und als nicht geschachtet angesehen wird und deshalb die Kuh koscher.
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155
Fol. 32 a.
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H312 "W m-pDn rjs nris "W K"H ne ,-ar nn-vam). Und wie wäre das gemeint? E r schlachtet z. B. zwei Kühe (die zur Entsündigung dienen sollen) zusammen auf einmal, während von einem Stück Vieh, das zu profanem Gebrauch dienen soll, ich nicht so gesagt h ä t t e d e s halb lässt man es uns hören 2 . H a t jemand zugleich mit der K u h einen Kürbis durchgeschnitten, ist erstere nach allen Autoren untauglich (zur Entsündigung), wurde jedoch (durch Zufall) ein Kürbis mit durchgeschnitten, ist die K u h nach allen Autoren tauglich (zur Entsündigung) 3. Mischna. Fiel das Messer beim Schlachten zu Boden und der Schächter hob es auf, oder fielen dem Schächter Kleidungsstücke (wie H u t , Halstuch u. dgl.) zu Boden und er hob sie auf, oder wurde er beim Schleifen des Messers so matt, dass er das Schächten nicht zu E n d e führen konnte und ein anderer musste für ihn kommen (h. KSI), der den Schächtakt vollführte, so ist die Schlachtung, wenn die dadurch entstandene Pause so lange währte, dass man währenddessen noch eine andere Schlachtung hätte vornehmen können, ungültig. R. Simon sagt: W e n n die Pause so lange währte, dass man während derselben eine Untersuchung hätte anstellen können (ist die Schlachtung ungültig. W a s mit der Untersuchung genieint ist, erklärt die Gemara weiter). G e m a r a . F. W a s bedeutet in der Mischna: ntrrns n : ? A. Hab sagte: Wenn die Pause so lange dauerte, dass man während derselben ein anderes Tier hätte schlachten können. F. Es sagten R. K a h a n a und R. Asse zu R a b : Dauert die Pause bei Grossvieh so lange, dass man währenddessen ein Stück Grossvieh, und bei Geflügel, dass man währenddessen ein Stück Geflügel schlachten kann, oder bemisst man vielleicht die Pause bei Geflügel auch danach, dass 1) Dabei hätte ich die Kuli nicht u n b e a b s i c h t i g t e Schlichtung
des
für u n g ü l t i g gehalten,
andern Tieres
g ü l t i g ist,
weil
wenn
auch
die Thora
die nur
z w e i K i i h e zusammen zu s c h l a c h t e n verbietet, die beide zur E n t s ü n d i g u n g dienen sollen.
2) Dass w e n n
m a n ein Tier,
das
zu p r o f a n e n Z w e c k e n gebraucht
wird, m i t der roten K u h z u s a m m e n g e s c h l a c h t e t hat, letztere auch untauglich zur Entsündigung weil durch
ist.
3) I m
das S c h l a c h t e n
des
ersten
Falle
andern
ist
Tieres
die noch
Kuh eine
deshalb
untauglich,
Handlung
bei
der
S c h l a c h t u n g der roten K u h v o r g e n o m m e n wurde, was nicht sein darf, im letzten F a l l e g e s c h a h es aber unwillkürlich und es schadet nicht.
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Fol. 32 a.
man währenddessen ein Stück Grossvieh hätte schlachten können? A. E r sagte zu ihnen: Ich stehe nicht gut mit meinem Oheim (R. Chija, dessen Schwestersohn R a b war), dass ich ihn darüber befragen könnte. Es wurde gesagt: Rab sagte: Die Pause bemisst man bei Grossvieh danach, ob man während derselben ein Stück Grossvieh, und bei Geflügel, ob man während derselben ein Stück Geflügel hätte schlachten können. Samuel aber sagte: Die Pause bei Geflügel bemisst man auch danach, ob man während derselben ein Stück Grossvieh schlachten kann. Und ebenso sagte Rabin, als er (nach Palästina) kam, im Namen des R. J o c h a n a n , dass man auch bei Geflügel die Pause danach bemisst, ob man während derselben selbst ein Stück Grossvieh schlachten kann. R. Chananja (oder R. Chanina) aber sagte, (die Pause wird bemessen), ob man während derselben ein anderes Stück Grossvieh herbeibringen und schlachten könnte. Herbeibringen (sagst du), d. h. selbst von sonstwoher? Dann (h. p n y r 1 ? -p-m n n j p dk) würdest du dich unbestimmt ausdrücken? 1 E s sagte R. P a p a : Die Differenz zwischen beiden (zwischen R. J o c h a n a n und R. Chanina) ist: wenn das Tier bereit steht, es auf den Boden zu werfen 2 . Man sagte in Palästina im Namen des R. Jose b. Chanina: Man bemisst die Pause danach, ob es so lange dauert, bis man das Tier emporhebt, es niederlegt und schlachtet, und zwar kommt bei Kleinvieh wiederum Kleinvieh und bei Grossvieh wiederum Grossvieh in Betracht. Es sagte R a b a : Wenn jemand mit einem schlechten (stumpfen) Messer schlachtet, selbst wenn er den ganzen T a g mit dem Messer hin- und herfuhr, ist es gültig. F . R a b a fragte: Vereinigt man mehrere Säumungen miteinander oder nicht, wie verhält es sich damit? 3 E r könnte es doch beantworten mit dem, was er selbst aussprach? 4 A. Allein da meint man, er hat überhaupt nicht 1) .Te nachdem der Ort näher oder entfernter ist, woher man das Tier bringt, würde die Pause eine grössere oder kleinere sein. 2) R. Jochanan nimmt nur auf das Schlachten Rücksicht, aber R. Chanina auch auf das Niederwerfen des Tieres. 3) Wenn er das Schlachten mehrmals unterbrach, aber es dauerte kein Mal so lange, dass man währenddessen eine andere Schlachtung hätte vornehmen können, würde man aber alle Unterbrechungen zusammenrechnen, würde es wohl so lange gedauert haben? 4) W e n n man
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Fol. 32 a. b.
gesäumt. F . Es fragte R. Huna, der Sohn des R. N a t h a n : Wie verhält es sich, wenn man bei dem Schlachten des kleineren Teils gesäumt hat, (nachdem der grössere richtig geschlachtet war)? A. Das bleibt unentschieden. In der Mftchna steht: „R. Simon sagt: Wenn er so lange wartete, dass man währenddessen untersuchen k o n n t e . F . AVas ist mit der Untersuchung gemeint? A. R. Jochanan sagte: Wenn es so lange dauerte, dass währenddessen ein Weiser (Rabbiner) das Messer hätte untersuchen können (ob es schartig ist oder nicht). F. Dann würdest du dich unbestimmt ausdrücken? 1 A. Darum meint man: W e n n es so lange währte, dass währenddessen der Metzger, wenn er zugleich ein Weiser ist, das Messer untersuchen konnte. Mischila. W e n n jemand den Schlund richtig geschlachtet und die Gurgel gespalten (nicht richtig geschlachtet) hat, oder er spaltete zuerst die Gurgel und dann schlachtete er den Schlund, oder er schlachtete eins von beiden (Ii. i n s nx u n r itt) und wartete so lange, bis das Tier verendete, oder er versteckte das Messer unter das zweite Halsgefäss (zwischen dieses und den Hals) und spaltete es, so sagt R. Jeschbab, das Tier ist als Xebela (gefallenes, das bei der Berührung verunreinigt) zu betrachten; nach R. Akiba ist es nur trefa (zum Genüsse verboten, verunreinigt aber nicht). Als allgemeinen Grundsatz stellt R. Jeschbab im Xamen des R. Josua dabei auf: Alles, was infolge unrichtigen Schächtens untauglich wurde, ist als Xebela, und alles, was zwar richtig geschlachtet wurde, aber etwas anderes bewirkte, dass es untauglich wurde, ist als trefa anzusehen, wobei ilun R. Akiba zustimmte (ihm recht gab. Das letzte fehlt in den HHdsclir.). Gemara. (In der Miscbna stellt:) ..Wenn jemand den Schlund geschlachtet hat usw. bis R. Akiba stimmte ihm zu.' - F . Dagegen lässt sicli folgender Widerspruch erheben: Es steht (weiter 42 a ): „Folgende Arten von Trefa gibt es bei Grossvieh: — Fol. 32 b — Die Durchlöcherung des Schlundes und das Spalten der Gurgel'-? 2 d e n g a n z e n T a g mit e i n e m s t u m p f e n Messer schlachtete, ist es koscher, obwohl alles z u s a m m e n g e r e c h n e t gewiss eine lange U n t e r b r e c h u n g g e w e s e n sein muss. 1) J e n a c h d e m der W e i s e näher oder e n t f e r n t e r w o h n t , würde die P a u s e l ä n g e r oder kürzer dauern. w i e die Mischna a n n i m m t .
2) Somit ist das Tier trefa und
nicht X e b e l a ,
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Fol. 32b.
A . R a b a sagte: Das ist nicht schwierig, denn hier (in unserer Mischna) meint man, er hat erst richtig (den Schlund) geschlachtet und dann die Gurgel gespalten, dort (weiter 42 a ) meint man, er hat erst die Gurgel gespalten und dann (den Schlund) geschlachtet. W e n n man zuerst geschjachtet und dann gespalten hat, ist das Tier infolge des Schlachtens untauglich geworden (und es ist Nebeia), wurde es aber zuerst gespalten und dann geschlachtet, ist es so gut, als würde etwas anderes die Untauglichkeit bewirkt h a b e n 1 (und das Tier ist nur trefa). F. R. Acha b. H u n a fragte R a b a : (Es heisst doch:) W e n n man den Schlund geschlachtet und die Gurgel gespalten, oder wenn man die Gurgel gespalten und dann den Schlund geschlachtet hat, ist das Tier Nebela (als gefallen anzusehen)':1 A. Sage: W e n n man den Schlund bereits vorher geschlachtet hat. F. J e n e r (R. Acha) sagte zu ihm (Raba): Darauf sind zwei Antworten zu geben: Erstens wäre das letzte alsdann dasselbe, was das vorangehende ausspricht, und zweitens lehrten wir doch in der Mischna (h. in der Baraitha): „ E r spaltete die Gurgel und darauf schlachtete er den Schlund" (und du willst sagen, er hatte vorher den Schlund geschlachtet)? A. Darum sagte R a b a : (Es muss weiter 42« lieissen:) Folgendes ist verboten (nicht trefa) und zwar ist manches davon Nebela und manches Trefa 2 . F. Mag man auch das von Chiskija dazu rechnen; denn Chiskija sagte: Wenn man das Tier gespalten hat, ist es wie ein gefallenes zu betrachten, l ' n d dann könnte man auch das von R. Eleasar dazu rechnen, denn R. Eleasar sagte: Wenn die Hüfte nebst ihrer Höhlung bei einem Tiere fehlt, ist es Nebela (als gefallen anzusehen)? A. Man lehrt nur solches Nebela, das nicht in lebendem Zustande schon verunreinigt, aber solches, das schon beim Leben verunreinigt 3 , lehrt man nicht. R. Simon b. Lakisch sagte 4 : In dem einen Falle (in 1) Da schon vor dem Schlachten die Untauglichkeit durch das Spalten eingetreten ist. 2) W e n n der Schlund durchlöchert oder die Gurgel gespalten w u r d e , ist es Nebela, das übrige t r e f a . 3) W e n n die H ü f t e f e h l t , v e r u n r e i n i g t das Tier schon beim L e b e n denjenigen, der es b e r ü h r t , was bei N e b e l a infolge des Schlachtens nicht sein kann. 4) Man b r a u c h t weiter 4 2 a nicht zu lesen fllllBK I^N, f o l g e n d e sind verboten, sondern n i B l ü I^N, f o l g e n d e sind t r e f a u n d doch ist nichts schwierig.
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Fol. 32b.
unserer Mischna) meint man, er schlachtete an der Stelle des Einschnittes (wo der grössere Teil der Gurgel bereits gespalten war) und in dem andern Falle (weiter 42 a ) meint man, er schlachtete nicht an der Stelle des Einschnittes. Schlachtete man an der Stelle des Einschnittes, wurde das Tier untauglich durch die Schechita, schlachtete man aber nicht an der Stelle des Einschnittes, wird es betrachtet, als ob etwas anderes die Untauglichkeit bewirkt hätte (was nicht Nebela macht). F. H a t denn aber R. Simon b. Lakisch so gesagt? Es sagte doch R. Simon b. Lakisch: W e n n man die Halsröhre geschlachtet hat und alsdann die Lunge gelöchert wird (bevor der Schlund geschlachtet war), ist das Tier erlaubt; folglich ist es so gut, als würde sie im Korbe liegen 1 , ebenso sollte es hier 2 so gut sein, als würde (die Gurgel) im Korbe liegen? 3 A. Darum sagte R. Chija b. A b a im Namen des R. J o c h a n a n : Es ist deshalb keine Schwierigkeit (zwischen unserer und der Mischna 42 a ), weil dort (weiter 42 a ) R. Akiba noch nicht abgekommen war von seiner Ansicht 4 , aber hier war er schon von seiner Ansicht abgekommen und die Mischna (weiter 42 n ) ist nicht von ihrer Stelle gewichen B . Oben steht: R. Simon b. Lakisch sagte: W e n n jemand die Halsröhre schlachtete und dann die Lunge gelöchert wurde, ist das Tier erlaubt: Dazu bemerkte R a b a : R. Simon b. Lakisch sagte das nur bezüglich der Lunge, indem das Leben der Lunge an der Halsröhre hängt, aber von den Eingeweiden gilt es nicht 6 . Dagegen warf R. Sera die Frage auf: W e n n du in dem Falle, wo die Zeichen von Trefa erst später (nach einer teilweisen richtigen Schechita h. nnxo 'Si) entstanden 1) d. h. da die Lunge an iler Halsröhre hängt und diese richtig geschlachtet wurde, ist es so gut, als würde die Lunge schon im Korbe liegen und von den übrigen Teilen des Tieres ganz getrennt sein, so dass durch sie kein Trefa mehr entstellen kann. 2) "Wenn er die Gurgel gespalten und dann den Schlund geschlachtet hat. 3) Und das Tier hat nur ein Halsgefäss beim Schlachten gehabt, was Nebela ist. 4) W i e es in unserer Mischna heisst: R. Akiba stimmte dem R. Jeschbab zu. 5) Und die Halacha blieb in der Mischnasammlung stehen, obwohl der Autor anderer Ansicht geworden ist. 6) Und wenn diese zwischen dem Schlachten der beiden Halsgefässe gelöchert wurden, ist das Tier trefa, weil das Leben der Eingeweide nicht von der Gurgel (die zuerst geschlachtet wurde) abhängt, sondern vom Schlund.
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Fol. 32 b. 33 a.
sind, das Tier für erlaubt hältst, was liegt daran, ob es sich um die Lunge oder um die Eingeweide handelt? A. E s ist auch R. Sera von seiner Ansicht zurückgekommen 1- , denn E . S e r a fragte: W e n n die Eingeweide zwischen dem Schlachten des einen Halsgefässes und dem des andern gelöchert wurden, wie verhält es sich damit? Vereinigt man das erste mit dem zweiten Halsgefäss, um das Tier f ü r rein zu halten, dass es nicht Nebela ist oder nicht? 2 worauf wir sagten: Ist denn das nicht dasselbe, was Ufa fragte: Wenn das J u n g e im Mutterleibe die Tatze herausgestreckt hat zwischen dem Schlachten des einen Halsgefässes und dem des andern, wie verhält es sich d a m i t ? 3 — . F o l . 3 3 a : — Vereinigt man das erste Halsgefäss mit dem zweiten, um das Tier für rein zu erklären und es nicht für Nebela zu halten oder nicht? Nun war es uns (Ii. rr1? ihm) nur fraglich, ob das Tier rein und keine Nebela ist, aber zum Essen ist es verboten. Es sagte R. Acha b. Rab (h. Raba) zu Rabina: Vielleicht hat aber R. Sera seine Ansicht immerhin nicht zurückgenommen und hat es R. Sera nur nach den Worten Raba's gesagt, aber er selbst ist ganz anderer Ansicht 4 . R. Acha b..Jakob sagte: Von den Worten des R. Simon b. Lakisch sind drei Dinge zu entnehmen: Man darf zu den Eingeweiden einen Israeliten, aber keinen Nichtisraeliten einladen'"', weil für den Israeliten hauptsächlich in Betracht kommt, ob geschlachtet wurde, und da die Schlachtung eine richtige war, ist es ihm erlaubt (von den Eingeweiden
1) Und gibt zu, dass es nur bei der Lunge koscher ist, weil nach dein Schlachten der Gurgel es so gut ist, als würde sie im Korbe liegen und sie kann nicht mehr trefa werden, wohl aber sind die Eingeweide in einem solchen Falle trefa. 2) Sagt man, dass das erste Halsgefäss geschlachtet ist,, um das Tier genussfähig zu machen und dass es nicht Nebela werden kann, das zweite aber wird nur zu dem Zwecke geschlachtet, dass es nicht Nebela wird und da sie verschiedene Zwecke haben, vereinigt man beide nicht miteinander, oder weil sie in einer Hinsicht gleich sind, vereinigt man sie wohl miteinander?/ 3) Weiter 681) heisst es nämlich: "Wenn eine Kuh geschlachtet wird, ist das im Mutterleibe befindliche Junge schon zum Genüsse erlaubt, aber wenn es vorher ein Glied herausstreckt, gilt es als trefa geschlachtet. 4) Nur nach Raba, welcher annimmt, R. L. sagt es blos von der Lunge, aber die Eingeweide sind trefa, stellte R. Sera die Frage, ob man das erste mit dem zweiten Halsgefäss verbindet. 5) d. h. wenn die Gurgel des Tieres durchgeschnitten •wurde und das Tier noch weiter lebte.
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Fol. 33a.
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zu essen). Hingegen für Xichtisraeliten genügt das Stechen (das Durchbohren eines Tieres mittelst spitzer Instrumente) und es kommt bei ihm hauptsächlich auf das Totsein a n w e s h a l b jene (die Eingeweide, das ? Somit soll damit angedeutet sein, dass nur solches Unschlitt 1 nicht verschieden ist von dem Fleische des Tieres 2 , aber es gibt Unschlitt 3 , das wohl vom Fleische unterschieden ist 4 , nämlich das von einem kranken Tiere. Oder wenn du willst, sage, von folgendem sei es bewiesen : E s heisst (Jecheskel 4 , 1 4 ) : „Da sprach ich: Ach, Herr, o Gott, sieh, meine Seele ist nicht verunreinigt worden, nnd A a s und Z e r rissenes habe ich nicht gegessen von meiner J u g e n d an bis jetzt und nicht kam in meinen M u n d Fleisch des Gräuels." Mit den W o r t e n : „Sieh, meine Seele ist nicht verunreinigt worden" ist gemeint: ich h a b e am Tage keine leidenschaftlichen Gedanken gehegt, wodurch eine nächtliche Pollution hätte erfolgen können (h. t n e u : ' T b TiKai rr'rba). Mit den W o r t e n : „Aas und Zerrissenes ass ich nicht von meiner J u g e n d a n " ist gemeint: ich ass nie das Fleisch eines Tieres, betreffs dessen man ausrief: Schlachte es, schlachte es! 6 U n d mit den W o r t e n : „nicht kam in nieinen Mund Fleisch des Gräuels" ist genieint: ich ass nicht von einem Tiere, wobei der Gelehrte (der Rabbiner) eine Entscheidung t r a f 0 . Im Namen des 11. N a t h a n sagte m a n : (Jecheskel meinte:) ich ass nicht von einem Tiere, wovon man die Gaben (für den Priester) noch nicht abgesondert hatte. Allerdings wenn das sonst erlaubt ist 7 , so war das ein Vorzug von Jecheskel (dass er es dennoch nicht ass, und konnte er sich damit rühmen), wenn es aber sonst verboten ist, was lag darin für ein Ruhm f ü r Jecheskel? F . W a n n ist ein Tier gefährlich k r a n k ? A . lt. J e h u d a sagte im Namen Rab's: Sobald man versucht, es aufrecht stehen zu lassen und es bleibt nicht stehen (h. utsyS n'nr-1 nr»r). R- Chanina b. Schalmija sagte im Namen R a b ' s : Selbst wenn es S p ä n e (h. nvypa), Holzstücke frisst (aber nicht stehen kann, wird es als gefährlich krank angesehen). R a m e b. Jecheskel sagte: Selbst wenn das Tier Balken frisst (und nicht
1) V o n Aas u n d Zerrissenem. 2) Vielmehr auf beiden das V e r b o t von rtBIBI n ' r a j r u h t . 3) V o n einem gefährlich kranken Tiere. 4) "Worauf das V e r b o t von HEnti"! H ^ a : nicht ruht. 5) Das n ä m l i c h , weil dem Vere n d e n n a h e , dem Gefallenen ähnlich ist; denn der P r o p h e t w ü r d e sich wohl n i c h t damit g e r ü h m t h a b e n , dass er das Fleisch von gefallenen Tieren nicht gegessen h a b e . 6) W e i l es z w e i f e l h a f t war, ob es koscher o d e r trefa sei. 7) sc. von einem gefährlich k r a n k e n Tiere zu essen. Die H d s c h r . h a t n i a i O f i .
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181
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Fol. 37b. 38a.
stehen kann, heisst es gefährlich krank). In Sura lehrte man so, in Pumbaditha lehrte man anders, nämlich: W a n n ist ein Tier gefährlich krank? R. J e h u d a sagte im Namen Rab's: Sobald man es hinstellt und es nicht stehen bleibt, selbst wenn es dabei Späne frisst. Käme b. Jecheskel sagte: Selbst wenn es Balken frisst. Es traf Samuel die Schüler Rab's. E r sagte zu ihnen: W a s hat Rab bezüglich eines gefährlich kranken Tieres für einen Ausspruch getan? Sie erwiderten ihm: So sagte R a b : — Fol. 38 a — Wenn das Tier brüllt, oder Exkremente auswirft, oder wenn (das dem Verenden nahe Tier) die Ohren schüttelt, so heisst das Zappeln. E r sagte zu ihnen: Brauche ich denn den Ausspruch des Aba (d. i. A b a Areka = R a b ) 1 in Betreff des Ohrenschüttelns? Da ich sage, alles, was nicht eine Folge des Yerendens ist (wird Zappeln genannt, und brauchte Hab gar nicht soviel Merkmale dafür anzugeben). F. Was ist ein Merkmal des Verendens? A. R. Anan sagte: Mir wurde von Mar Samuel erklärt: Wenn der Vorderfuss des Tieres zusammengeballt (krumm gebogen) war und es ihn geradegestreckt hat, so ist das ein Merkmal des Verendens. W a r er geradegestreckt und das Tier beugte ihn krumm, so ist das kein Merkmal des Verendens. F. WTas lässt man uns damit hören? W i r lehrten doch bereits: Wenn Kleinvieh den Vorderfuss geradegestreckt und nicht wieder zurückgezogen hat, ist es untauglich (zum Genüsse), denn das ist nichts anderes als ein Zeichen, dass ihm das Leben ausgeht, woraus hervorgeht, dass wenn es den Vorderfuss zurückgezogen hat. es wohl tauglich ist (zum Genüsse)? A. Wenn es nur von dieser Baraitha (h. cnna zu entnehmen gewesen wäre, hätte ich gesagt, dass es nur dann sich so verhält (dass es koscher ist, wenn es den Fuss zurückzieht), wenn es ihn zuerst gekrümmt, dann geradegestreckt und dann wieder gekrümmt hat, hätte es ihn aber erst geradegestreckt und dann gekrümmt, würde es nicht so sein (wäre es trefa), deshalb lässt man es uns hören. F. Es heisst (Tosifta Chulin 2, 12): „R. Jose sagt, R. Me'ir hätte gesagt, wenn das Tier während des Schächtens brüllt, ist das kein Zappeln. 1) So fasst es auch Tosafoth z. St. auf, nicht wie Kaschi, der N3K als Ehrentitel ansieht und hätte ihn Samuel „Vater" genannt.
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182
F o l . 3 8 a.
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R . Elieser (Ii. R . E l e a s a r ) b. R . J o s e sagt in seinem ( R . Meir's) Namen, selbst wenn es Exkremente auswirft oder mit dem Schweife (oder mit den Ohren) schüttelt (wedelt), ist das kein Zappeln" (und oben sagte R a b , es ist wohl Zappeln)? Somit ist bezüglich des Brüllens, als auch bezüglich des Exkrementeauswerfens ein W i d e r spruch? A . Bezüglich des Brüllens ist nichts schwierig, denn da (wo R a b sagt, das B r ü l l e n ist Zappeln) meint man, die Stimme war stark (h. -^p ^ j h ) , dort (in der B a r a i t h a ) , die Stimme war schwach (h. rbp . Gamaliel ist damit gemeint? Etwa der von des
und
das
H i n f ü h r e n d e r O p f e r s c h a l e . AVenn d a b e i die A b s i c h t w a r . d a s F l e i s c h n a c h
Blutes
in die O p f e r s c h a l e .
Sprengen
des
Blutes
auf
den Altar
der
Z e i t zu essen, ist es S ' l ' B . 1) W e n n m a n d a s T i e r eines K u t h ä e r s zu E h r e n eines G ö t z e n
schlachtet.
2) "Welche n i c h t s a g e n , dass j e d e r K u t h ä e r e i n e g ö t z e n d i e n e r i s c h e A b s i c h t b e i m Schlachten
eines T i e r e s h a t ,
und
ebenso
n e h m e n die K a b b i n e n h i e r n i c h t a n ,
d a s s e r s c h o n b e i m S c h l a c h t e n ein A p o s t a t w a r u n d eine g ö t z e n d i e n e r i s c h e A b s i c h t hatte,
wenn
er
auch
später
B l u t f ü r den Götzen sprengte,
als A p o s t a t
sicli zeigte.
3) U n d
d a er
das
so s c h l a c h t e t e e r es g e w i s s a u c h ihm zu E h r e n .
4) U n d m a g er e r s t n a c h d e m S c h l a c h t e n A p o s t a t g e w o r d e n sein.
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190
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Fol. 39b.
Gittin 6 6 a , wo es in der Mischna heisst: „ W e n n ein G e s u n d e r (zu m e h r e r e n P e r s o n e n ) sagte: Schreibet meiner F r a u einen Scheidebrief, so wollte er n u r Scherz mit ihr treiben (weil er nicht zugleich i ; r , gebet den G e t der F r a u , gesagt hat). U n d es t r u g sich zu, dass ein G e s u n d e r s a g t e : Schreibet einen Scheidebrief f ü r nieine F r a u , aufs D a c h stieg, herunterfiel u n d starb, wobei R. Simon b. Gamaliel sagte: W e n n er von selbst herunterfiel, ist der Scheidebrief gültig \ h a t ihn aber der W i n d heruntergestossen (h. l r x m ) , ist der Scheidebrief ungültig." W i r f r a g t e n dagegen: D e r von der M i s c h n a ang e f ü h r t e V o r f a l l widerspricht j a der H a l a c h a (anstatt sie zu bek r ä f t i g e n ) ! ? Allein es ist etwas ausgefallen und lehrte m a n so: W e n l i j e d o c h das E n d e auf den Beginn einen Schluss zulässt (wie es gemeint gewesen sein kann), ist der Seheidebrief gültig, u n d es t r u g sich auch zu, dass ein Gesunder sagte, man soll seiner F r a u einen Scheidebrief schreiben, worauf er aufs Dach stieg, h e r u n t e r fiel und s t a r b , wobei R. Simon 1). Gamaliel sagte, wenn er von selbst fiel, ist der Scheidebrief gültig, stiess ihn jedoch der W i n d h e r u n t e r (Ii. - . r e m ) , ist er nicht gültig. F . Vielleicht verhält es sich dort a n d e r s , weil er sagte: Schreibet (meiner F r a u ) einen Selieidebrief? 2 A . D a r u m sagte R a b a : Folgender Ausspruch des R. Simon b. Gamaliel ist gemeint: E s lehrte die B a r a i t h a : „ W e n n j e m a n d sein V e r m ö g e n a n d e r n verschreibt und es waren Sklaven d a r u n t e r und es sagte j e n e r (der die Schenkung erhalten soll): ich will sie (die Sklaven) nicht, so dürfen sie, wenn der zweite H e r r (h. p n ihr H e r r , dem das Vermögen verschrieben war) ein K o b e n ( A h a r o n i d e ) war. T ' r u m a essen. R. Simon b. Gamaliel sagt, sobald j e n e r sagte, ich will sie nicht, halten bereits die E r b e n (des ersten H e r r n ) sie erworben." W i r f r a g t e n : Sollte denn nach dem ersten T a naiten es sich so verhalten, selbst wenn er (der Schenkungsempfänger) d a s t e h t u n d schreit (und gegen die A n n a h m e der Sklaven laut protestiert)? D a r a u f sagte R a b b a oder R. J o c h a n a n : W e n n er gleich zu A n f a n g protestiert, ist unter allen keine Meinungsverschiedenheit d a r i n , dass er sie (die Sklaven) nicht mit erwirbt, und wenn ll Denn alsdann
hatte
er g l e i c h
die A b s i e h t
gehabt.
sieh
das L e b e n
zu
n e h m e n u n d er w a r d a m a l s s e i n e r S i n n e nicht m e h r m ä c h t i g , als e r s a g t e , m a n solle d e r F r a u e i n e n G e t g e b e n . beweist das, dass er nicht
scherzte.
2) U n d d a er sieh s p ä t e r das L e b e n n a l n n ,
-
191
Fol. 39 b.
—
er anfangs schwieg (und die S c h e n k u n g s u r k u n d e a n n a h m ) u n d schliesslich dagegen protestiert, ist auch unter allen A u t o r e n keine Meinungsverschiedenheit darin, dass er sie wohl miterworben hat, sondern eine Divergenz findet statt, wenn er (der Geber) ihm (dem E m p f ä n g e r ) durch einen a n d e r n es h a t zueignen l a s s e n , was er anfangs stillschweigend a n n a h m und wogegen er schliesslich protestierte. Dabei meint der erste Tanaite, d a er a n f a n g s schwieg, hat er sie (die Sklaven) erworben und mit dem späteren P r o t e s t e will er die E r w e r b u n g zurücknehmen (was nicht angängig ist). R. Simon b. Gamaliel nieint a b e r , der Schluss weist auf den A n f a n g h i n 1 u n d dass er nicht gleich zu A n f a n g protestierte, war aus dem G r u n d e , weil er glaubte, wenn das Geschenk nicht in meine H a n d kommt, wozu soll ich protestieren (die H a m b . H d s c h r . h a t : nr.i'K "SCK 'T1? lfiK k1? i r ) - E s sagte R. J e h u d a im N a m e n S a m u e l ' s : Die H a l a c h a ist nach l i . J o s é zu entscheiden. Von j e n e n A r a b e r n , die nach Z a w - K o n j a (h. s^ipa 1 ?) kamen, gab einer jüdischen Schächtern seinen "Widder (zum Schlachten) und sie sagten d a b e i : D a s B l u t und das F e t t ist f ü r uns und die H a u t und das Fleisch ist für euch. E s schickte l i . Tobi b . R . M a t l m a zu Ii. J o s e f und liess ihn f r a g e n , wie es sich bei einem solchen Falle verhalte. Dieser liess ihm erwidern, dass Ii. J e h u d a im K a m e n Samuel's sagte: Die H a l a c h a (gesetzliche Bestimmung) sei n a c h i i . J o s é zu entscheiden (dass es erlaubt ist). E s sagte Ii. Aclia, der Solin des Ii. Awja, zu Ii. A s c h e : W i e verhält es sich nach Li. Eliéser, wenn er (sc. ein K u t h ä e r ) einem jüdischen Metzger einen Stis gibt (dass er ihm d a f ü r Fleisch gebe) 2 . E r sagte zu i h m : W i r sehen uns den M a n n an. Ist es ein gewalttätiger M a n n , den er (der jüdische Metzger) nicht mit Geld abweisen kann, ist es verboten, sonst sagt er zu ihm : Hier ist dein K o p f und da der B e r g (entweder schlage deinen Kopf an den Berg oder gib meinem Verlangen nach und nimm das Geld wieder zurück). Mischila. W e n n jemand im K a m e n (zu E h r e n ) von Bergen, Hügeln, Meeren, Flüssen oder Wüsten ein Tier schlachtet, ist die
ll
Dass
er
die S k l a v e n ¿deich nicht h a b e n
wollte.
2) I s t
dabei
z u b e f ü r c h t e n , d e r K n t h i i e r k ö n n t e d a s S t ü c k c h e n , d a s e r zu h c U n i m n e n (iützcii
weihen.
hat,
aneli dem
—
192
—
Fol. 4 0 a.
S c h ä c h t u n g untauglich. — F o l . 40 f t — W e n n zwei L e u t e das Messer anfassen (der eine oben an der Spitze und der andere unten am Stiele) und schlachten, der eine schlachtet im N a m e n eines der oben genannten Naturgebilde und der andere schlachtet im N a m e n (zum Zwecke) von etwas E r l a u b t e m , ist die S c h ä c h t u n g ungültig (die H d s c h r . R o m . 1 liest: nbics ¡nirrnp). Gemara. F . (In der Mischna steht:) „Ungültig ist die S c h ä c h tung" (zu E h r e n eines Naturgebildes), aber als Totenopfer (resp. .Götzenopfer) ist das Tier nicht zu betrachten. Dagegen lässt sich folgender W i d e r s p r u c h erheben: E s heisst (Tosifta 2, 18): „AVenn j e m a n d schlachtet im N a m e n von Bergen, Hügeln, W ü s t e n (Ii. wird hinzugefügt c c DUPS), ZU E h r e n von Sonne, Mond, Sternen, S t e r n bildern, zu E h r e n des grossen F ü r s t e n Michael oder im N a m e n des kleinen G e w ü r m s 1 (sei es f ü r etwas Grosses oder Kleines), so ist es ein Götzenopfer?" A. A b a j e sagte: D a s ist nicht schwierig, denn in dem einen F a l l e meint man, er sagte, er schlachte f ü r den B e r g 2 , und in dem andern, er sagte, er schlachte f ü r den Schutzgeist des Berges; was auch zu erweisen ist, da man es parallel dem grossen F ü r s t e n Michael lehrt 3 , somit ist es davon bewiesen. R . H u n a sagte: W e n n j e m a n d das Tier seines N ä c h s t e n vor einem Götzen hingestreckt sieht u n d schlachtet auch nur ein H a l s geiäss davon durch, ist das Tier verboten. E r ist nämlich der Ansicht des V i a im N a m e n des R . .Tochanan, welcher (Aboda S a r a 54») sagt: Obgleich sie (die W e i s e n ) aussprachen, dass wenn j e m a n d sich zu dem Tiere seines N ä c h s t e n bückt (es götzendienerisch verehrt), es nicht verboten ist, hat er jedoch an dem Tiere eine T a t vollzogen, so ist es verboten. F . R. N a c h m a n f r a g t e den R . H u n a : E s heisst (Pesachim 7 3 a ) : „AVenn j e m a n d ein S ü n d o p f e r am S a b b a t h zu E h r e n eines Götzen ausserhalb des Tempels schlachtet, so m a c h t er sich dreier S ü n d o p f e r schuldig." AVenn du n u n sagst, dass, sobald er ein H a l s g e f ä s s geschlachtet hat, das Tier verboten ist, sollte er doch wegen Schlachtens ausserhalb des Tempels sich
1) Die H d s c h r . R o m . I I f ü g t hinzu: C'SC. 2) Und d a d u r c h wird das T i e r nicht verboten, nach A b o d a Sara 45a. 3) AVie dieser als lebend gedacht wird, so meint die Tosifta unter B e r g auch den Schutzgeist des Berges, der auch lebend gedacht wird.
—
193
—
Fol. 40b.
keiner Sünde schuldig machen, — Fol. 4 0 b — denn das wäre so gut, als würde er in Staub hineinschneiden? 1 A. R. P a p a sagte: Hier handeln wir von einem Vogelsündopfer, wobei alles zugleich eintritt 2 . F. Nach wem richtet sich doch R. H u n a in seinem Lehrsatze? Nach Ula (richtet er sich) und Ula sagte j a , dass ein Stückchen von einer Handlung genügt? 3 (h. ,-nox u m i s na tsnen ]v:i)? A. Darum meint man, er (der Schlachtende) sagte, am Schluss des Opferns wolle er erst dem Götzen dienen. F. Warum spricht man alsdann von einem Sündopfer, mag man es uns von einem Schlachtopfer (h. ' c j -inn '"ß«) hören lassen? A. Darum sagte Mar Sutra im Namen des R. P a p a : Hier handeln wir davon, dass z. B. die Hälfte der Halsröhre unvollkommen (nicht ganz durchgeschnitten) war, er fügte noch ein Stückchen hinzu (schnitt noch etwas weiter) und vollendete den Schächtakt 4 , dabei treten alle drei Sünden auf einmal ein. R. P a p a sagte: W e n n R. H u n a nicht von einem Halsgefäss gesprochen hätte (wenn er dem vor dem Götzen hingestreckten Tiere ein Halsgefäss durchgeschnitten hat), wäre die Frage wegen Sündopfer nicht angängig 6 . Denn man könnte sagen, dass unter dem W o r t nirye Handlung (was Ula sagte, miox nt'i?n na n r r , wenn man an dem Tiere eine götzendienerische Handlung vorgenommen, ist es verboten) eine grosse Handlung zu verstehen sei (d. i. der Schluss einer Tat, h. roi rnrye k^ck xcyt: "kc). Ferner sagte R. P a p a : Wenn R. H u n a nicht von dem Tiere des Nächsten gesprochen hätte (h. inera ick nm '«), wäre die Frage wegen Sündopfer nicht angängig, denn das Seinige kann man wohl verboten machen, aber nicht das Eigentum des Nächsten (und das 1) Da d a s T i e r w e g e n G ö t z e n d i e n s t gesehen
u n d das S c h ä c h t e n gar nicht
als
Halsgefäss dabei g e n ü g t sowohl bezüglich züglich
der Strafe
wegen
Schächtens
züglich des G ö t z e n d i e n s t e s . H a l s g e f ä s s zu S c h ä c h t e n ,
verboten solches
wird
es w i e S t a u b
an-
betrachtet.
ist,
2) W e i l
ein
d e r Melika, des A b k n e i p e n s ,
ausserhalb
des
Tempels,
als
als be-
auch
3) A l s o b r a u c h t m a n n i c h t g e r a d e
ein
s o n d e r n b e i m e r s t e n S t ü c k c h e n h ö r t schon der
„heiliges O p f e r " bei e i n e m f ü r d e n G ö t z e n g e s c h l a c h t e t e n T i e r auf S c h ä c h t e n s ausserhalb des T e m p e l s wird m a n H a l s g e f ä s s g e s c h l a c h t e t ist.
erst
straffällig,
und
wenn
4) W e g e n d i e s e s l e t z t e n S t ü c k c h e n s
sich zugleich dreier S ü n d e n schuldig.
be-
ganzes Xame wegen
das
ganze
macht
5) W e i l ich s o n s t g e s a g t h ä t t e ,
er
dass
U l a n u r m e i n t , w e n n m a n ein g r o s s e s S t ü c k g e s c h n i t t e n h a t , ist m a n s t r a f f ä l l i g , d . i. a m S c h l u s s d e r
Handlung.
13
—
194
—
F o l . 40 b. 4 1 a .
S ü n d o p f e r gehört dem Priester) 1 . F . D a s ist doch selbstverständlich? A . Sonst hättest du gesagt, da er es zur S ü h n e erworben hat, wird es als sein E i g e n t u m angesehen. D a r u m lässt m a n es uns h ö r e n 2 . p r o ysi (: = jen: '-i, y = m a p '-i, y = prur '-i, von jedem N a m e n ist ein B u c h s t a b e genommen). R . X a c h m a n , K. A n n a n i und R . J i z s c h a k s a g e n : N i e m a n d kann etwas verboten machen, was n i c h t ihm gehört (h. ibu nritc). F . E s heisst: W e n n j e m a n d ein S ü n d opfer am S a b b a t h ausserhalb des Tempels zu E h r e n eines Götzen schlachtet, m a c h t er sich dreier Sünden schuldig, was wir dahin erklärten (h. tce-piKi), es war ein Vogelsündopfer u n d die halbe H a l s r ö h r e war unvollkommen. D e r G r u n d wäre also der, weil es ein V o g e l s ü n d o p f e r war, wobei alle drei Sünden zu gleicher Z e i t auf einmal eintreten, — Fol. 4111 — würde es aber ein Schlachtopfer (d. h. das nicht abgekneipt, sondern mit dem Messer geschlachtet wird, sc. Grossvieh) gewesen sein, verhielte es sich nicht so. W e n n nun n i e m a n d etwas verboten machen kann, was nicht ihm gehört, w a r u m spricht man gerade von Vogelsündopfer, bei Grossviehsündopfer findet dasselbe s t a t t ? 3 A. Sobald er es der S ü h n e wegen erworben hat, wird es als sein Eigentum betrachtet 4 . F . E s heisst in der Misclnia: „ W e n n zwei Leute ein Messer a n f a s s e n und ein Tier schlachten, der eine schlachtet es im N a m e n eines (1er oben genannten X a t u r g e g e n s t ä n d e und der a n d e r e schlachtet es zum Zwecke von etwas E r l a u b t e m , ist das Schächten ungültig" ? 5 A. Hier h a n d e l n wir davon, dass er (der Schlachtende) teil d a r a n hatte. F . E s heisst (Gittin 52 1 '): W e n n j e m a n d (die T'runia) seines N ä c h s t e n verunreinigt oder vermischt (mit profanem Getreide, wodurch es nur f ü r A h a r o n i d e n zum Essen erlaubt ist), oder wenn j e m a n d mit dem Wein eines andern f ü r den Götzen 1) Darum kann die götzendienerische Absicht, welche der Besitzer dos Tieres liegte, es nicht verboten machen; Ii. , Jt81 T i n s ^"li K^CK m m KM m - n IKS rxtsni p : c o ' ¡ e s -,OK ^irc >6 m - e r n Szix -in« je^os -IOK "IHK ¡ 0 - 0 2 r s b s T"J? verboten wird. man
dabei
'mir sSs. 2 ) I ) a s s es d e n n o c h n i c h t 3 ) D e n n e i n h e i l i g e s O p f e r b l e i b t es i m m e r h i n u n d b e g e h t
die S ü n d e wegen Schlachten«
4) U n d
er k a n n
alsdann
kann man
mit darf man
durch
wegen
p n ntS'n®
pH niSTIC.
ausserhalb
des T e m p e l s
Götzendienst
es v e r b o t e n
machen
und
nicht m e h r bestraft werden.
5)
So-
die Absicht zum
etwas, was andern gehört, verboten
machen.
—
195
—
Fol. 41a.
eine Libation macht (wodurch der W e i n zu jedem Gebrauche verboten wird), so ist er, falls es unvorsätzlich geschehen, befreit (von Bezahlung), geschah es jedoch mutwillig, ist er schuldig (Ersatz zu leisten)?
A . Hier meint man ebenfalls, er hatte teil daran gehabt.
Um die Sache streiten auch folgende Tanaim: Sara 59 b ): Libation
Es heisst (Aboda
„ W e n n ein Nichtjude mit dem Weine eines Juden eine
gemacht hat, jedoch nicht in Gegenwart
eines Götzen-
bildes, so hat er den W e i n dadurch verboten gemacht." b. Bathera und R. Jehuda b. Baba doppelten Gründen:
Erstens
halten
R. Jehuda
ihn für erlaubt aus
kann man nur in Gegenwart eines
Götzenbildes eine Libation machen und zweitens kann der israelitische Eigentümer des AVeines zu ihm sagen: Du bist gar nicht im Stande, meinen W e i n
gegen
meinen Willen verboten zu machen.
R. Nachman, R . Amram und R. Jizchak sagen: Selbst nach dem Autor, welcher sagt, der Mensch kann etwas verboten machen, was ihm nicht gehört, so findet das nur bei einem Kuthäer statt 1 , aber ein Israelit tut es nur, um den andern zu kränken. höre!
Es heisst (in der Misclma): „ W e n n
F . K o m m und
zwei ein Messer zum
Schlachten anfassen, der eine schlachtet im Namen der genannten Naturgebilde, während der andere zum Zwecke von etwas Erlaubtem schlachtet, ist das Schächten untauglich"? 2 von einem abtrünnigen Israeliten.
A.
Hier spricht man
F. K o m m und höre! Es heisst
(Gittin 1. c.): „ W e n n jemand die T'ruma seines Nächsten verunreinigt, vermischt oder den W e i n eines andern libiert, so ist er bei unvorsätzlicher Tat frei, bei vorsätzlicher schuldig"? auch von einem abtrünnigen Israeliten.
A . Hier spricht es
Es sagte R . Acha,
der
Sohn Raba's, zu R . Asche: W e n n man jemand verwarnte und er nahm die Verwarnung
an, wie
verhält
es sich damit? 3
Dieser
sagte zu ihm: W e n n jemand sich dem Tode preisgibt 4 , so gibt es gar keinen grösseren Abtrünnigen als einen solchen. Mischna. noch in
Man darf weder in Meere, noch in Flüsse hinein,
Gefässe
hinein
1) W e n n ein solcher
schlachten,
den W e i n
wohl
eines Juden
aber libierte.
doch aber, ein Jude tut es gar nicht des Götzen wegen.
darf jemand
in
2) Du sagst 3) M a n verwarnte
ihn vorher, er soll beim Schlachten keine götzendienerische Absicht haben und er sagte, er hatte wohl eine solche gehabt.
4) d. h. er beging die Sünde
trotz der vorangegangenen Verwarnung, dass hierauf die Todesstrafe gesetzt ist.
la*
—
196
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Fol. 41a. b.
einem "Wassergraben (h. jnx) schlachten und auf einem Schiffe darf er auf Gefässen s c h l a c h t e n M a n darf überhaupt fehlt in der Hdschr.) in keine Grube (h. «cur) hinein schlachten, aber man (in den Ausgaben von Neapel und Cambridge steht: E-IK HBIJI •131 KEU) darf eine Grube im Hause machen, damit das Blut hineingehe (h. DJrnw 'tr), auf öffentlichem Markte soll man so nicht tun, um nicht — Fol. 41 b — die Sektierer (h. pren) abzukonterfeien (d. h. ihre Bräuche nachzuahmen). Geinara. In der Mischna steht: „Man darf nicht in Meere usw. schlachten": F. Weshalb darf man denn nicht in Meere hinein schlachten? Weil man sagen würde, man schlachtet zu Ehren des Meeresfürsten (des Meeresgottes). Ebenso würde man auch bei einem Wassergraben sagen, er schlachtet zu Ehren der im Wasser abgespiegelten Figur? A. Raba sagte, man lehrte es von trübem Wasser (worin keine Figur sichtbar ist). In der Mischna steht: „Man darf nicht in eine Grube hinein schlachten, aber man darf im Hause eine Grube machen" usw.: F. Du sagst doch zuerst, dass man überhaupt nicht in eine Grube schlachten darf? A. Abnje sagte: Zuerst spricht man von einer Grube auf einem öffentlichen Platze. F. Raba sagte zu ihm: Da zuletzt gelehrt wird, man darf auf einem öffentlichen Platze so nicht tun, so geht daraus hervor, dass man zuerst nicht von einem öffentlichen Platze handelt? A. Darum sagte Raba: So meint man: Man darf überhaupt in keine Grube hinein schlachten, wenn aber jemand seinen Hof rein halten will, wie macht er es dann? Er richtet einen Ort her zum Schlachten ausserhalb der Grube, so dass das Blut in die Grube abfliesst, auf einem öffentlichen Platze jedoch soll man das nicht tun, um nicht die Bräuche der Sektierer nachzuahmen. In der Baraitha wurde im Sinne Raba's gelehrt, (denn es heisst Tosifta 2, 19:) „Wenn jemand auf dem Schiffe fährt und hat keinen Platz, auf dem Schiffe zu schlachten, soll er seine Hand aus dem Schiffe hinausstrecken und schlachten, damit das Blut an den Wänden des Schiffes abfliesst (und von da in den Fluss geht). In eine Grube darf man überhaupt nicht schlachten und wer seinen Hof rein halten will, wie soll er es machen? Er richtet einen Ort 1) Damit das B l u t ins M e e r abfliesse und das Schiff nicht b e s u d e l t würde.
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Fol. 41b.
her ausserhalb der Grube und schlachtet, so dass das Blut in die Grube abfliesst. Auf einem öffentlichen Platze soll man das aber nicht machen, weil (Lev. 18, 3) gesagt ist: „Nach ihren (der Heiden) Satzungen sollet ihr nicht wandeln." H a t jemand aber dennoch so getan, muss man nach ihm Nachforschung halten (ob er nicht ein Sektierer sei)" Mischna. Schlachtet jemand (ein Tier, das zu profanem Gebrauche dienen soll) als Ganz- oder als Schlacht- oder als zweifelhaftes Schuld- 2 oder als Pessach- oder als Dankopfer, ist das Schächten ungültig, aber R. Simon erklärt es für gültig. Wenn zwei Leute ein Messer anfassen und es schlachtet der eine zum Zwecke eines der oben genannten Dinge, während der andere das Tier zu irgend etwas Erlaubtem schlachtet, ist das Schächten ungültig. Schlachtet jemand ein profanes Tier als Sünd- oder als sicheres Schuldopfer, als eine Erstgeburt, als Zehnt, oder als ein Opfertier, das für ein anderes eingetauscht wurde, in allen diesen Fällen ist das Schächten gültig. Folgende Regel gilt: Für alles, was gelobt oder freiwillig gespendet wird, ist das Schächten ungültig (wenn das profane Tier als ein Gelübde oder freiwillige Gabe geschlachtet wurde), schlachtete man es aber als etwas, was nicht gelobt und freiwillig gespendet wird, ist es gültig. Gemara. I n der Mischna steht: „Wenn jemand ein Tier schlachtet als Ganzopfer" usw.: F. Ist denn ein Schuldopfer, das zweifelshalber gebracht wird, etwas, was gelobt oder freiwillig gespendet werden kann? A. R. Jochanan sagte: Es ist im Sinne des R. Eleasar (h. R. Elieser), welcher sagte, man kann ein Schuldopfer wegen einer zweifelhaften Sünde freiwillig jeden Tag geloben 3 . F. K a n n man denn ein Pessachlamm freiwillig spenden oder geloben (h. 2-P:I ITJ)? Dafür ist doch eine Zeit bestimmt? A. R. Oschaja sagte, mit dem Pessachlamm verhält es sich anders, weil man das ganze J a h r hindurch es absondern kann (und bis zum Pessacli1. c. lautet die Stelle: "pn1? xbl D ^ -pnb >6 ptam» pK bv nraeni o1» bxi ¡IK -pr6 IK tamir ba« p i s y crn ^inb KVI nvrn: DVT "pnb tarn® n r B 0 3 'IpO ib p« DK1. 2) d. h. zweifelshalber bringt er 1)
In der Tosifta
D^A
'131 ein Schuldopfer, weil er nicht sicher weiss, ob er die betreffende Sünde begangen hat oder nicht. Statt CPOT steht h. D'nbtf. 3) Weil man täglich fürchten muss, man könnte eine Sünde begangen haben.
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198
Fol. 4 1 b .
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feste es aufhalten darf) 1 , R . J a n a i sagte: Das lehrte man nur 2 von fehlerlosen Tieren, aber bei fehlerhaften weiss man es wohl (dass er lügt 3 und wird keine Sünde dadurch entstehen). R . J o c h a n a n j e d o c h sagte: Selbst von fehlerhaften Tieren gilt es, denn manchmal würde er etwas auf die fehlerhafte Stelle werfen und man würde es nicht wissen (und es für fehlerlos halten). In der Mischna steht: „ S c h l a c h t e t j e m a n d ein Tier als Sündopfer (ist es gültig"). Dazu bemerkte R . J o c h a n a n : D a s lehrte man nur dann so, wenn er (der S c h l a c h t e n d e ) sich keines Sündopfers schuldig gemacht hatte, hätte er sich aber eines Sündopfers schuldig gemacht, so würde ich sagen, er tut es wegen seiner Sünde. F . E r sagte doch nicht "fixen BCS ich tue es wegen meiner Sünde? A . R . Abahu sagte, man spricht davon, dass er wohl "fixen air^ sagte. In der Mischna steht: E r schlachtet das T i e r als solches, das für ein anderes eingetauscht wurde. Dazu bemerkte R . E l i e s e r : D a s lehrte man nur in dem F a l l e (dass das Schächten gültig ist), wenn er kein Schlachtopfer im Hause hatte, hatte er jedoch im Hause ein Schlachtopler, so sage ich, er hat eben das Tier, das er schlachtete, für das Schlachtopfer im Hause eingetauscht. F . E r sagte doch aber nicht: n c S "naT m i e n es sei als Austausch für mein Schlachtopfer? A. Man meint, er sagte wohl: "nzr f i T e r c™^. In der Mischna stellt: Folgende Hauptregel gilt: F . W a s will das mit einschliessen? A . E s soliliesst das Ganzopfer eines Nasiräers mit ein; sonst hättest du gesagt, man weiss ja, dass er (der Schlachtende) kein Gelübde getan hat 4 , (darum lässt man uns hören), es könnte sein, dass er im Geheimen das Gelübde getan hat 5 . Die W o r t e : „ W a s nicht gelobt oder freiwillig gespendet wird (solches macht das Schächten gültig"), schliessen das Ganzopfer einer Gebärerin" mit ein. Dazu bemerkt R . E l e a s a r : D a s lehrte man nur in dem F a l l e , wenn der Betreffende keine F r a u hatte, hatte er jedoch eine F r a u , so sage,
1) U n d
hat
als F r e u d e n o p f e r , Ü) D a s s
das
4)
könnte
Und
braucht
man
xr-inx r r 6 i " n^'.p. ""IN>6
er
es
wenn
Schächten keine
davon
vielleicht man
es
ungültig Sünde
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eben
zu ist.
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X : ^ " 1 ? H1? J T X « B P
auch
dazu
unbestimmten
zu
3) U n d
abgesondert
Zwecken ist
entstehen. haben.
-rbixn xrrx
DX
das
Schächten
n) U n d
vor
6) h. w i r d
V'ep
T'TIX
und
gilt
geschlachtet
n"Six
30
es hat.
gültig. Tagen
hinzugefügt: K E N
ine
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Fol. 41b. 42 a.
er hat es in ihrem Namen so getan. F . E r sagte doch nicht: E s sei als Ganzopfer für meine F r a u ? A. R. Abahu sagte, er hat wohl dabei gesagt: es sei als Ganzopfer für meine F r a u . F . Dann ist es doch selbstverständlich? — Fol. 4 2 a — A. Sonst hättest du gesagt, wenn die F r a u geboren hätte, hätte man es gehört 1 , darum lässt man uns hören, es könnte sein, dass sie abortierte (was man nicht hört).
III. Abschnitt mmt: i'rs. Mischna. Folgende Arten von Trefa gibt es bei Grossvieh: 1. Die Durchlöcherung des Schlundes, 2. das Gespaltensein der Gurgel, 3. wenn die H a u t des Gehirns durchlöchert ist, 4. wenn das Herz nacli dem hohlen Räume zu durchlöchert ist, 5. wenn die "Wirbelsäule gebrochen und ihr Mark (das sicli fadenartig hindurchzieht) gespalten ist, 6. wenn die Leber fehlt und gar nichts davon übrig ist, 7. wenn die Lunge durchlöchert ist oder es fehlte etwas davon, wobei R. Simon sagt: (das Tier ist nicht eher trefa,) bis die Lunge da, wo die Venen liegen, durchlöchert ist, 8. wenn der Magen durchlöchert, 9. wenn die Galle gelöchert, 10. wenn die dünnen Därme durchlöchert sind, 11. wenn die Innenseite des Bauches, oder wenn der grössere Teil der Aussenseite gelöchert ist, wobei R. J e h u d a sagt, bei einem grossen Stück Vieh muss das Loch eine Faust dick sein und bei einem kleinen 2 der grössere Teil durchlöchert sein, 12. wenn der dicke D a r m und die Haube von aussen gelöchert sind, 13. wenn das Tier vom Dache heruntergefallen und dabei der grössere Teil der Rippen gebrochen wurde, 14. wenn ein Wolf das Tier getreten hat, wobei R. J e h u d a sagt, das Treten des Wolfs ist schädlich beim Kleinvieh, das des Löwen beim Grossvieh; das des Habichts 3 beim kleinen Geflügel 4 , das des Falken 6 beim Grossgeflügel 0 . Folgende Regel gilt: Wenn das 1) Ii. , t S fl'K X^p. 2) Die H H d s e l i r . Hsnnlmrjr u n d R o m . I I und I I I l e s e n : H ^ T l l " und 3) Raseiii verstellt einen S p e r b e r d a r u n t e r . 4) z. B. Vi'i^el und T a u b e n . 5) X a r l i A r u e l i m u s s es T1 lieissen, s. R a n d glosse. R a s c h i e r k l ä r t es mit oiseau. T o s a f o t v e r w e i s e n auf die S e l i e h a venu zweiten Busstage, Dach M i n h a g E l s a s s vom v i e r t e n B u s s t a g e , die mit r i ^ m n ^ t a S T b e g i n n t , u n d w o r i n stellt: C l " " i p r v m E K T1 O n e . 6) z. B. Gänse und
Hühner.
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200
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Fol. 42 a.
Tier bei dergleichen Verletzung nicht weiter leben kann, ist es trefa. Gemara. E s sagte R. Simon b. Lakisch: W o ist in der Thora «eine Andeutung für Trefa zu finden? W o sie zu finden ist? E s steht doch (Exod. 22, 30): „Fleisch auf dem Felde, das trefa ist, sollet ihr nicht essen?" Allein die Frage war: W o ist eine Andeutung dafür in der Thora (das min,-: je fehlt in den HHdschr.) zu finden, dass ein Tier, welches trefa ist, nicht weiter leben kann? Denn da in der Mischna zuletzt steht: „Folgende Regel gilt: Sobald das Tier bei dergleichen Verletzung nicht leben kann, ist es trefa", so geht daraus hervor, dass ein Tier, welches trefa ist, nicht lebensfähig ist und so entsteht die Frage, woher das bewiesen ist? A. Es steht (Lev. 11, 2): „Folgendes Lebende dürfet ihr essen", d. h. was lebensfähig ist, darfst du essen, aber was nicht lebensfähig ist, darfst du nicht essen, woraus hervorgeht, dass ein Tier, welches trefa ist, nicht leben kann (h. rrrt nrs). F . Nach dem Autor, welcher sagt, dass ein Tier, welches trefa ist, wohl leben kann, woher ist es dann bewiesen (dass es zu allem verboten ist)? A. Der erweist es von den Worten: „Folgendes Lebende dürfet ihr essen" (1. c.), d. h. dieses Lebende (das genannt ist) iss, aber anderes Lebende 1 iss nicht, woraus hervorgeht, dass ein Tier, welches trefa ist, leben kann. F. Und wie wendet jener A u t o r 2 das .Tnn riKT an? A. E r braucht es zu dem, was der Tanna aus der Schule des R. Ismael lehrte, denn in der Schule des R. Ismael lehrte man: Es heisst: „Folgendes Lebende dürfet ihr essen", das will sagen, Gott habe gleichsam von jeder Gattung von Tieren (h. pai pa Ss) eines angefasst, es dem Moses gezeigt und zu ihm gesagt: Das und das iss und dies und jenes iss nicht. F . D a n n muss es der andere Autor auch zu dem verwenden, was man in der Schule des R. Ismael lehrte? A. In der Tat so, aber woher beweist er, dass ein Tier, das trefa ist, lebensfähig sei? Das erweist er von dem, was ein anderer Tanna aus der Schule des R. Ismael sagte, denn es wurde in der Schule des R. Ismael gelehrt: Es heisst (Lev. 11, 47): „(Zu unterscheiden) zwischen einem Tiere, das gegessen und einem solchen, das nicht gegessen 1) W a s t r e f a ist. nicht leben kann.
2) "Welcher meint, dass ein Tier, welches t r e f a ist,
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201
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Fol. 42 a. b.
werden darf." Damit sind die 18 Arten von Trefa angedeutet, die dem Moses auf dem Berge Sinai gesagt wurden. F. Gibt es denn sonst nichts (ausser den 18 Arten)? E s gibt doch «nycc? a n n o a ? 1 —• Fol. 4 2 b — Allerdings nach unserem T a n n a in der Mischna, der manches lehrte und manches ausliess, kann man sagen, dass das andere in den W o r t e n "ai bSan ni inbegriffen ist, aber nach dem T a n n a aus der Schule des R.Ismael, welcher die Zahl 18 f ü r die verschiedenen Arten von Trefa nennt, ist schwierig: Gibt es denn sonst nichts? Es gibt doch noch den F a l l , wenn dem Tiere die Füsse vom Knie aufwärts abgeschnitten sind, was ebenfalls trefa ist? 2 A. E r ist der Ansicht des R. Simon b. Eleasar, welcher sagt 8 , das Tier kann, wenn seine W u n d e ausgebrannt wird, am Leben bleiben. F. Wenn es auch, nachdem die W u n d e ausgebrannt wird, am Leben bleiben kann, so ist das doch nur nach dem T a n n a aus der Schule des R. Ismael gesagt und dieser nieint j a , dass überhaupt ein Tier, welches trefa ist, leben bleiben k a n n ? 1 A. D a r u m richtet er sich insofern nach R. Simon b. Eleasar, als dieser sagt, das Tier ist erlaubt (wenn die Füsse abgeschnitten sind). F . Es ist doch noch das (als trefa) zu nennen, wenn vom Rückgrat etwas fehlt? Denn wir lehrten in der Mischna (Aholoth 2, 3): Wieviel niuss vom Rückgrat fehlen (wenn es das, was im Zelte sich befindet, nicht verunreinigen soll)? Beth Schammai sagt zwei Knorpeln und Beth Hillel sagt ein Knorpel, wozu R. J e h u d a im Namen Saniuel's bemerkte: Bezüglich Trefa verhält es sich ebenso? 5 A. Den dicken D a r m und die Haube, die du für zwei rechnest, darfst du nur für eins rechnen (und dafür irnn:c nenn rp'rn einsetzen), somit nimm eins fort und füge ein anderes (in die 18 Arten Trefa) ein. F. ,-hi^i, das enthäutete Tier (d. h. dessen Fell durch K r a n k heit, Grinde oder durch Arbeit sich losgeschält hat) gibt es doch? 1) "1103 ist ein m n e m o t e c h n i s c h e r A u s d r u c k als A b b r e v i a t u r f o l g e n d e r v i e r Halachoth:
l. .-rbn iann:i? nc-a, 2. rmi?a pon, 3. nn'ri
welche die f o l g e n d e n F r a g e n bilden.
und
Ü b e r T r i p e l ? 3w d i e sieben
4. wrnn, Traditionen
e b e n f a l l s F o l . 42i>. 2i Ii. rair-.xn ¡o r i ^ n iann:r nena k='n sm m e z ncc'r'l naisixn je n'rlOE nSrc'n. 3) T o s i f t a 3. 6. 4) U n d k ö n n t e siehe
n a c h I i . S i m o n es t r e f a sein, w e n n a u c h das T i e r l e b e n k a n n , n a c h d e m die AVunde ausgebrannt wurde.
n) Xacli B e t h S c h a n i m a i ist es t r e f a , w e n n zwei K n o r -
peln fehlen und nach Beth Hillel, wenn n u r einer fehlt.
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202
F o l . 42 b. 4 3 a.
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A . E r richtet sich nach R . Me'fr, der ein solches T i e r für erlaubt hält. F . E s gibt doch noch « m n , ein T i e r , dessen L u n g e , dem Aste einer Palme gleich, verdorrt ist? A. W e r lehrte denn die G a l l e ? ß . J o s e b. R . J e h u d a . Nimm die Galle heraus und füge dafür tcnnn, die vertrocknete Lunge, ein F . Dann gibt es noch sieben Traditionen (über Trefa), denn es sagte 1. R . M a t h n a : D a s Dickbein der Flanke, das von seiner Stelle gerückt ist, ist trefa. 2. sagte Rachisch b. P a p a im Namen R a b ' s : E i n T i e r , dessen eine Niere schadhaft ist, ist trefa. 3. In der Mischna (weiter 5 4 a ) lehrten wir: W e n n die Milz fehlt, ist das Tier koscher, wozu R . Awira im Namen R a b a ' s bemerkte: Nur wenn sie fehlt, ist es koscher, ist sie aber durchlöchert, ist das T i e r trefa. 4. E s sagte ferner R a b b a h b. b. Ghana im Namen Samuel's: W e n n die Venen (Schlund und Gurgel) zum grössten Teil losgerissen herabhängen, ist das T i e r trefa. 5. E s sagte ferner R a b b a h b. R . Schila im Namen des R . Mathna und dieser im Namen Samuel's: W e n n die Rippe vom Stamm losgerissen ist, ist das T i e r trefa. 6. W e n n der Hirnschädel grösstenteils zerschellt wurde, und wenn 7. das Fleisch den grössten Teil des B a u c h e s bedeckt, ist das Tier trefa? A. Die acht Trefoth wegen Durchlöcherung rechne nur für eins, nimm somit sieben fort und füge, sieben («nnpcu r r ) ein. F . Dann sind auch zwei (in der Mischna) 2 , die, wenn sie gespalten sind (als trefa gelten)? A. R e c h n e sie für eins. F . Dann würde immer noch eins weniger sein und das, wovon R . Awira im Namen R a b a ' s spricht, ist doch auch ein F a l l von Durchlöcherung (wenn die Milz durchlöchert war)? — F o l . 4 3 a — A . Darum sollst du j e n e beiden, die du herausgenommen hast, nicht herausnehmen 3 . Tlla sagte: Acht Arten von T r e f a wurden dem Moses auf dem B e r g e Sinai mitgeteilt: 1. die Durchlöcherung; 2. die Spaltung; 3. wenn (die Leber) genommen; 4. wenn etwas (an den inneren Organen) fehlt; 5. wenn etwas zerrissen; 6. wenn das T i e r (von 1) R . .Tose b. R . .Teliuda der T a n n a setze für
aus der Schule
allein zählt die Ualle zu den 18 T r e f o t h ,
des R . Ismael
Galle N n i i n Vertrocknetsein.
Mark des Rückgrats gespalten ist.
rechnet
sie nicht dazu
und
aber darum
Ü) AVenn die Gurgel oder das
3) sc. wenn
dem T i e r e die Fiisse ab-
geschnitten sind und wenn das Fell des T i e r e s sich losgelöst hat.
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203
Fol. 4 3 a.
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einem W o l f ) getreten w u r d e ; 7. wenn es gefallen und 8. wenn etwas gebrochen ist. Ausgenommen ist d a s , was Rachisch b. P a p a sagte (wenn eine Niere schadhaft ist). E s sagte Gliija b. R a b : A c h t A r t e n von T r e f a gibt es bei Durchlöcherung, u n d wenn du sagen wirst, es sind neun, so hat die Galle nur R . J o s é b. R . J e h u d a gelehrt (nach dem sich jedoch die H a l a c h a nicht richtet), denn die B a r a i t h a lehrte: W e n n der Magen oder wenn die d ü n n e n D ä r m e gelöchert sind, ist das Tier trefa. R . J o s é b. R . J e h u d a sagt, auch wenn die Galle gelöchert ist (ist es trefa). ¡CO p p n p i r.'iz - c n m r S i 1 . R. Jizchak b. J o s e f sagte im N a m e n des R . J o c h a n a n : Die H a l a c h a (gesetzliche Bestimmung) richtet sich n a c h R . J o s é b. R . J e h u d a . F e r n e r sagte R. Jizchak b. R. J o s e f im N a m e n des R. J o c h a n a n : W a s erwiderten die Genossen dem R . J o s é b. R. J e h u d a ? 2 E s steht ( H i o b l 6 , 1 3 ) : „Man schüttet zur E r d e meine Galle'- u n d dennoch lebte H i o b weiter (folglich k a n n m a n ohne Galle am L e b e n bleiben). E r (R. José) erwiderte ihnen aber, m a n erwähnt keine W u n d e r t a t e n 3 , denn sonst wäre (das V o r h e r g e h e n d e im genannten Verse:) „ J e d e r durchsticht meine N i e r e n u n d schont nicht" schwierig. W i e konnte denn Hiob a l s d a n n weiterleben? Folglich verhält es sich bei einem W u n d e r a n d e r s , weil (ibid. 2, 6) geschrieben ist: „(Der H e r r sagte zum S a t a n : ) n u r seines L e b e n s wahre", ebenso ist es liier (beim Fehlen der Galle) anders, weil es sich um ein W u n d e r handelt. F e r n e r sagte R. J i z chak b. R . Josef im N a m e n des R. J o c h a n a n : Die H a l a c h a richtet sich n a c h dem, welcher s a g t , es muss (das, was an der L u n g e übrig bleibt) so gross wie eine Olive sein (h. n"Trs, wenn das Tier koscher sein soll). F . Sagte denn R. J o c h a n a n so? E s sagte doch R a b b a h b. b. Clianah im N a m e n des R. J o c h a n a n : Die H a l a c h a ist nach der allgemein rezipierten Mischila, und in der Mischila lehrten wir: W e n n die L e b e r fehlt, oline dass ein Stückchen davon übrig geblieben, (ist es trefa), blieb jedoch etwas übrig, wenn es auch nicht so gross war wie eine Olive, ist es koscher? A . Die A m o r ä e r streiten in Betreff der Ansicht des R. J o c h a n a n 4 . 1) nehmen lebte
Das sie
sind
die
an, d a s s
durch
4) R . J i z c h a k
ein
Stiehworte das
Fehlen
"Wunder
weiter
meint,
R. J o c h a n a n
folgender d e r Galle und sagt
Abhandlungen. nicht
trefa
kann
das
nicht
überall,
2) AVarnm
macht.
nicht
als
3) H i o b Regel
die H a l a c h a
dienen. sei
nach
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204
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Fol. 43 a.
Ferner sagte 1 R. Jizcbak b. R. Josef im Xamen des R. J o c h a n a n : Wenn die Galle durchlöchert ist und die Leber verdeckt das Loch, ist es koscher. Ferner sagte R. Jizchak b. R. Josef im Xamen des R. Josef: W e n n der fleischige Magen durchlöchert, aber sein Beutel (d. h. die innere H a u t , die abgeschält werden kann) ganz geblieben ist, so darf das Tier gegessen werden. E s entstand bei ihnen (den Gelehrten) die F r a g e : W e n n der Beutel durchlöchert und der fleischige Magen ganz geblieben ist, wie verhält es sich damit? A. Komm und höre! Es sagte R. Nachman: Wenn das eine ohne das andere durchlöchert ist, ist es koscher. Es sagte R a b a : Der Schlund hat zwei Häute, die äussere H a u t ist rot und die innere weiss; ist die eine ohne die andere gelöchert, ist es koscher. F. W a r u m sagt man inir es, dass die äussere H a u t rot und die innere weiss ist? A . (Um hören zu lassen,) dass wenn die Farbe verwechselt war (die äussere Haut weiss und die innere rot), es trefa ist. Es entstand bei den Gelehrten die F r a g e : Wenn beide Häute gelöchert sind und zwar nicht gegenüber vis-à-vis (sondern die eine war oben und die andere unten durchlöchert), wie verhält es sich damit? A. Mar Sutra sagte im Xamen des R. Papa, beim Schlund ist es koscher, beim fleischigen Magen trefa. F. Dagegen warf R. Asche die Frage auf: Im Gegenteil, der Schlund, womit das Tier isst und damit schreit (d. h. der beim Schreien mit angestrengt wird, denn das eigentliche Schreien kommt aus der Gurgel), zieht sich zusammen und dehnt sich aus, so dass sie (die beiden Häute) zusammentreffen können (und die Löcher gegenüber zu stehen kommen), da sollte das Tier trefa sein (h. in1? s i e : rvb xnnei rvs TS «"yen n ^ x c n ) , aber bei dem fleischigen Magen, der ruhig liegt und immer in derselben Lage bleibt (sollte es koscher sein)? A. R. Aclia, der Sohn des R . J o s e f , sagte zu R. Asche: So sagten wir im Namen des Mar Sutra, dass er im Namen des R. P a p a so wie du (eben sagtest) lehrte (h. •jvnia sro^n). Ferner sagte R a b b a h : Ein Häutchen, das sich infolge der allgemein rezipierten Mischna, s o n d e r n wenn es so ist, lehrt er es ausdrücklich, aber der andere A i n o r ä e r meint, die H a l a c h a ist immer so, w e n n es 11. J o c h a n a n auch nicht sagt. 1) E s muss heissen ICSI, s. Randglosse.
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205
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Fol. 43 a. b.
einer W u n d e am Schlund gebildet bat, wird nicht als Haut angesehen (d. h. eine solche Haut schützt nicht die Schadhaftigkeit und ist das Tier trefa). Ferner sagte R a b b a h : Den Schlund kann man nicht von aussen, sondern muss ihn von innen (h. CIESC) untersuchen l . F . In welcher Hinsicht? — Fol. 4 3 b — A. W e n n es zweifelhaft war, ob das Tier von einem AVTolf getreten wurde. Ein Tier, von dem es zweifelhaft war, ob es von einem Wolf getreten wurde, wurde vor Rabbah zur Entscheidung gebracht. R a b b a h untersuchte den Schlund von aussen' 2 . D a sagte Abaje zu ihm: Der Herr sagte ja, dass man einen Schlund nur von innen zu untersuchen braucht? Darauf wandte Rabbah den Schlund um, untersuchte ihn (von innen) und fand darauf zwei Tropfen Blut 3 , infolge dessen er das Tier für trefa erklärte. Indes wollte Rabbah (durch seine Handlung) nur den Scharfsinn des Abaje wecken (ihn prüfen) Es sagte Ula: Wenn ein Dorn im Schlünde sass, befürchtet man nicht, dass er diesen durchlöchert 4 hat 6 | c o rtKEta p:02 maTin o n F . Nach Ula ist schwierig: Weshalb ist es anders, als wenn es zweifelhaft wäre, ob das Tier von einem Wolfe getreten wurde? 6 A. Ula meint, man befürchtet nicht, es könnte zweifelhaft sein, ob nicht von einem Wolfe das Tier getreten wurde (s. weiter 53 a ). F. W e s halb soll es anders sein, als wenn zwei Stücke da wären, ein Stück Unschlitt und ein Stück F e t t (und es ass jemand ein Stück, ohne zu wissen welches, wobei er zweifelshalber ein Schuldopfer bringen muss)? A. Dort stand es fest, dass etwas Verbotenes (das Unschlitt) da war (während hier es nicht feststeht, denn vielleicht machte der Dorn kein Loch in den Schlund). F. Warum soll es anders sein, als wenn jemand mit einem Messer sclilachtcte und fand es (nach der Schlachtung) schartig (wobei es zweifelhaft ist, ob das Messer vor oder nach dem Schächten schartig wurde)? A. Dort
1) Weil die H a u t von aussen rot ist. kann man nicht erkennen, olj ]51ut d a r a n ist oder nielit. 2) Ii. p r o c rvp-Cö 1 ? ""!-0 er hatte die Absicht, ihn von aussen zu untersuchen. 3) Ii. SD"! "t2~lip '"in pC2 rP3 Pt~w'*0 oder xai 'anp nn:. 4) Xaeh einer E r k l ä r u n g Raschi's bedeutet gesund, heil werden, was jedoch nicht einleuchtet. R i e h t i g e r ist die andere E r k l ä r u n g , wonach das Wort in d e m Sinne von J e c h e s k e l 23, 47 E J U S i n a ¡¡"TI'K zu nehmen ist. 5) d. s. die Stichworte f o l g e n d e r F r a g e n . 6) W a s auch zweifelshalber trefa ist.
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206
Fol. 43b.
—
ist doch e i n m a l ein Fehlei- am M e s s e r e n t s t a n d e n ( a b e r hier weiss m a n n i c h t , ob ü b e r h a u p t d e r S c h l u n d b e s c h ä d i g t wurde ). F . "Warum soll
es
anders
sein,
als
in einem P r i v a t r a u m rein gilt)'? wir
es
wenn
findet
Gegenfrage.
mit
einer
man
eine
zweifelhafte
als
rein
gilt?
als
W i e ist es n a c h deiner A n s i c h t ?
zweifelhaften
Unreinheit
R a u m vergleichen (h. n " - s rrxciis p e o c einer Sota,
Unreinheit
(die auch des Zweifels wegen in
einem
öffentlichen
die des Zweifels
A . D a r u m ist es dort eine H a l a c h a ,
e i n e r des E h e b r u c h s verdächtigen F r a u ,
un-
Mögen wegen
die man von erweist 1 .
Es
sass e i n e r der G e l e h r t e n vor R . K a h a n a , er sass (d. h. blieb sitzen und s t e l l t e sich nicht nur
gelehrt,
wenn
a u f die R e d n e r b i i h n e )
er
(der D o r n )
und s a g t e : E s
gefunden
wurde
(im
wurde
Schlünde,
ohne dass er t i e f drin steckte), a b e r sass er (drin fest), b e f ü r c h t e n wir wohl (es könnten beide H ä u t e durchlöchert sein und auch die ä u s s e r e H a u t ein L o c h h a b e n , was man nicht erkennen k a n n , weil sie r o t ist).
E s sagte R . K a h a n a zu ihnen (den G e l e h r t e n ) :
nicht auf ihn,
denn es wurde t a t s ä c h l i c h z'i",
Höret
der D o r n s a s s fest,
gelehrt, wurde er a b e r n u r ( o b e n a u f liegend) gefunden, b r a u c h t man den A u s s p r u c h
des U l a
gar
nicht,
"Wiese weiden, fressen D o r n e n . der o b e r s t e ( g e r ä u m i g e ) T e i l ist)2,
auch
das T i e r
nur trefa.
denn
des S c h l u n d e s
ein wenig durchlöchert Samuel
alle T i e r e ,
aber
die a u f der
E s wurde gesagt ( g e l e h r t ) :
sagt,
(der hofartig
ist.
nur
macht
wenn
davon d u r c h l ö c h e r t ist (ist das T i e r trela).
es
der
Wenn geformt
nach
Rai)
grössere
Teil
R a h sagt d e s h a l b , dass
auch ein wenig trefa m a c h t , weil d a s 3 nach ihm der Ort, wo man schlachten
d a r f , ist,
während n a c h S a m u e l es nicht die
Schlacht-
steile ist und es niuss der grössere T e i l durchlöchert sein (wenn das T i e r t r e f a sein soll). des S c h l u n d e s ? Wenn
man
F . W a s heisst
der oberste (geräumige)
A . M a r b. M a r U k b a
hineinschneidet
und
sagte im Manien
das L o c h
dehnt
Teil
Samuels:
sich weiter aus
(wie die Öffnung eines S a c k e s ) , so ist das der c r r n y - n : - , der ger ä u m i g e T e i l des S c h l u n d e s , bleibt aber der S c h n i t t so wie er ge1) W i e linlhcr ihrem zweifelhafte nicht des
d i e s e in Manne
einem
Unreinheit
vergleichen. Schlundes.
Privatraume
zu w e i t e r e m im
Privatraume
2) U n d
sich
ehelichen
verunreinigt
Umgänge
unrein,
an d e r K i n n l a d e
hat
verboten
aber anderes liegt.
und ist.
kann
so
zweifelsist j e d e
mau
damit
!l) D e r o b e r s t e T e i l
—
207
—
Fol. 43 b.
m a c h t wurde stehen (und erweitert sich n i c h t ) i s t es der Schlund selbst. F . E s sagte zu ihnen (den Gelehrten) R. P a p a : D e r H e r r , nämlich R . B i b e b. A b a j e , sagte doch nicht so? A . D a r u m ist es u m g e k e h r t , überall d a , wo der Schnitt so bleibt (und sich nicht erweitert), heisst es tscrn p=nn und Schlund wird n u r die Stelle genannt, die sich zusammenzieht '2, wenn m a n einen Schnitt hineinmacht. J o n a sagte im X a m e n des S e r a 3 : D e r obere Teil des Schlundes wird pywi genannt. F . U n d wieviel ist d a s ? A . R. Awira sagte, weniger als ein G e r s t e n k o r n und mehr als ein Weizenkorn. Einen Ochsen hatten die Söhne des R a h Ulcba (h. rr1? iirrn IST bei welchem m a n am t : r n - p - n n zu schlachten anfing und am t r i das Schächten vollendete. R a b a sagte: Ich werde dabei die E r s c h w e r u n g des R a b und die E r s c h w e r u n g des Samuel anwenden und das Tier f ü r trefa erklären, nämlich: die E r s c h w e r u n g R a b ' s insofern, als R a b sagte, dass ein wenig genügt 4 u n d wenn R a b auch sagte, dass das die richtige Schlachtstelle ist (und es koscher sein sollte), so richte ich mich in dieser Hinsicht nach S a m u e l , welcher sagt, dass es nicht die richtige Schlachtstelle ist. W enn es aber im Sinne Saniuel's ist (h. bircirr 's), so sagt er doch, es muss der grössere Teil (vom a n m p n n ) durchlöchert sein, alsdann richte ich mich in dieser Hinsicht wieder nach R a b , welcher sagte, ein wenig genügt. Die Sache wälzte sich hin und her (der Ausspruch verbeitete sich), Iiis R. A b a davon erfuhr, welcher zu ihnen (den Söhnen des R. Ukba) sagte, der Ochs ist sowohl nach Rai» als nach Samuel erlaubt. Gehet und saget dem Sohne des R, J o s e f b. C h a m a id. i. Raba), er soll den W e r t des Ochsen seinem Eigentümer bezahlen. E s sagte Mar, der Sohn des R a b i n a : Ich werde einen E i n w a n d vortragen gegen die F e i n d e R a b a V ' , denn es heisst: Die H a l a e h a ist immer nach Beth (der Schule) Hillel zu entscheiden", und wer in der P r a x i s tun will, wie B e t h Schanmiai
1) nach
'Weil
2) l-etus, w i e R. Sera; der
au
dieser
Stelle
das
d e m K o p f e zu hart, iluilu, Kasclii
s. D i k d u k e
CirVrr
f l T "
Fleiseh
wie
erklärt.
nach
H) A r u c h
z. S t . S . 4 5 a .
durchlöchert
selir weich
Kasein 4)
ist.
ist, « l a ^ c ^ o n
dem Französischen
s. v . j ' S i r f
m
und
sich
in M e i n u n g s v e r s c h i e d e n h e i t
mit
Beth
mehr
erklärt.
z. 8 t .
lesen wenn
für
R a b a ; auf dieselbe W e i s e steht oft „die F e i n d e I s r a e l s " f ü r „ I s r a e l - . sie
es
es
das T i e r t r e f a zu m a c h e n ,
5) Kuphenistisch
Aseheri
ist
Schanmiai
befindet.
's'rz
jreo-en
6) W e n n
—
208
Fol. 43 b. 44 a.
—
sagt, mag so tun, wer jedoch so tun will, wie Betli Hillel sagt, mag danach handeln. W e r aber die Erleichterungen von Betli Schammai und die Erleichterungen von Betli Hillel annimmt und danach handelt, ist ein Frevler. — Fol. 44 a — Wer an die Erschwerungen von Betli Schammai und die Erschwerungen von Beth Hillel sich hält, von einem solchen sagt der Vers (Kohelet 2, 14): „Der Tor wandelt im Finstern", sondern entweder muss man sich ganz nach Beth Schammai, sowohl nach seinen Erleichterungen als auch nach seinen Erschwerungen, oder ganz nach Beth Hillel, sowohl nach seinen Erleichterungen als auch nach seinen Erschwerungen, richten. F. Dies enthält doch einen Widerspruch in sich selbst. Du sagst, die Halacha ist nach Beth Hillel zu entscheiden und bald darauf, lehrt man: Wer so, wie Beth Schammai sagt, tun will, darf so tun? A. Das ist nicht schwierig, denn das eine (das letztere) spricht von der Zeit, wo noch nicht die Himmelsstimme (das Bath Kol) war und das andere (das erstere) spricht von der Zeit, nachdem die Stimme vom Himmel bereits gekommen war 1 . Oder wenn du willst, sage, es spricht das letztere auch von der Zeit, nachdem die Himmelsstimme gekommen war (h. p"s -in«1? K.n K"), aber es ist im Sinne des R. Josua, welcher sagt, man gibt auf eine solche Himmelsstimme nichts. F. Immerhin bleibt doch die Frage bestehen? 2 A. R. Tabutli sagte, er (Raba) tat (h. m s » oder isy) ganz so wie Rab, denn als Rame b. Jecheskel (nach Babylonien) kam, sagte er: Folget nicht den Grundsätzen, die mein Bruder Jeliuda im Namen Rab's 3 aufstellte, vielmehr sagte Rab so: Bezüglich des Schlundes gaben die Weisen ein Mass an (wie weit man schlachten soll), somit geht daraus hervor, dass der ac.in psnn, der obere geräumige Teil des Schlundes, gar nicht der richtige Ort ist, wo man schlachten darf, und dennoch sagte er, dass wenn er auch nur ein wenig durchlöchert ist, das Tier für trefa erklärt wird. 1) Nach E r u b i n .61) soll eine S t i m m e v o m Himmel
g e k o m m e n sein,
dass
bei einer D i v e r g e n z v o n B e t h S c h a m m a i u n d Betli Hillel i m m e r nach letzterem zu entscheiden Schammai
sei.
2) W i e
konnte
und B e t h Hillel a n n e h m e n .
Rabba
die E r s c h w e r u n g e n
von
Beth
3) A l l e L e h r s ä t z e Kab's, die ohne
N a m e n s n e n n u n g v o r k o m m e n , hat in späterer Zeit 11. J e l i u d a im L e h r h a u s e mitgeteilt, Raschi.
—
209
Fol. 44 a.
—
F . W i e weit darf m a n n a c h oben schlachten? A. R. Naclim a n sagte, bis zur L ä n g e eines H a n d g r i f f e F . U n d nach unten wie weit? E s sagte R. N a c h m a n im N a m e n des R a b b a h b. Abulia bis zur Stelle (so h. t t c t c:pe -ty), wo die Speiseröhre h a a r i g wird 2 . F. E s ist doch nicht so? E s sagte doch Rabina, es h a b e G e n i b a im N a m e n R a b ' s ausgesprochen, eine F a u s t breit am S c h l u n d , nahe am Bauch, das ist der innere Bauch. Weshalb? E r schlachtet j a alsdann am B a u c h (nicht am Schlund)? A . S a g e : eine F a u s t b r e i t e am B a u c h in der N ä h e des Schlundes, das ist der innere Bauch. Oder wenn du willst, sage: R a h lehrte dies 3 von einem Ochsen, dessen Speiseröhre sehr mit H a a r e n bewachsen ist (d. h. dessen behaarte Stelle des Magens weit hinauf reicht). E s sagte R. N a c h m a n im N a m e n S a m u e r s : W e n n der p a n n t s r n n ganz vom K i n n b a c k e n a b g e t r e n n t ist, ist das Tier koscher. So lehrte auch der T a n n a in der M i s c h n a 4 (weiter 54 a ): „ W e n n der K i n n b a c k e n abgetrennt ist, ist das Tier koscher." F. D a g e g e n warf R . P a p a die F r a g e auf: D a b e i sind doch die Halsgefässe von der Wurzel losgerissen (was trefa ist)? G e g e n f r a g e : N a c h R . P a p a ist doch die Mischna schwierig, welche lehrt, dass wenn der untere K i n n b a c k e n fehlt, es koscher ist? Allerdings braucht die M i s c h n a nach R . P a p a nicht schwierig zu sein, denn in dem einen F a l l e meint man, die Halsgefässe waren abgetrennt von ihrer Wurzel, in dem anderen Falle, das K i n n wurde abgeschnitten von den H a l s gefässen ( ' c t k Nifal von cci), aber nach S a m u e l 5 bleibt es schwierig? A. Sage nicht das Ganze, sondern n u r der grössere Teil war losgerissen. F . E s sagte doch R a b b a h b. 1). Ghana im N a m e n Samuel's (statt dessen hat die Hdsclir.: p - r n 'rK'cr icxni xsn 'aiprK s p r m enr: urvrt): W e n n die H a l s -
1) N a c h Hasolii: •'!—l F i n g e r ; n a c h H a l a c l i n t h ( i e d o l o t h : Soviel m a n zwei F i n d e r n
fassen kann.
2) V o n ila
man abrupft oder abbrüht. g e n a n n t wird.
p n x:n. F e r n e r : kS &cn""ce Sas* ¡'rr S o h l u n d allein
eine F a u s t b r e i t e
mit
dessen
Haare
am Schlünde
Baueli
4) R a b b i n . in D i k d u k e z. S t . b e m e r k t : Kl'il N j n i ist soviel
wie
tCijl fr-lCS.
¡3) D a s s
beginnt der M a g e n ,
n p n n x « n r o c a k'tbx K:rc= n m Kr-rr br" r n n D ' r n e n ¡ v ; : "ren n v j r n v i c a - r ':eo
5) "Welcher
sagt:
"Wenn
der
Ufflin [ " T f l
fehlt,
d. h .
der
ist vom F l e i s c h l o s g e t r e n n t , ist es k o s c h e r n u d das w ä r e g e g e n
die A n n a h m e des K. l ' a p a . 14
—
210
—
Fol. 4 4 a. b.
gefässe grösstenteils herunterhingen, ist es trefa? A. R . Schischa, der Sohn des R . Idi, sagte, hier spricht man davon, dass die Halsgefässe vom Fleisch abgeschält wurden, dort davon, dass sie ganz davon losgetrennt (mit Gewalt losgelöst) wurden. I n der Misckna steht: „ W e n n die Gurgel gespalten ist" (ist es trefa). Dazu wurde gelehrt: W i e weit muss sie gespalten sein (wenn das T i e r trefa sein soll)? D e r grössere Teil davon (muss gespalten sein). Und wie viel gehört zum grösseren T e i l e ? R a b sagt: — F o l . 4 4 b — Der grössere T e i l der Dicke (der Gurgel), und einige sagen, der grössere Teil der Höhlung (der G u r g e l ) E i n e F r a g e bezüglich einer gespaltenen Gurgel kam vor R a b . E r sass und untersuchte die Dicke derselben. D a sagten zu ihm R . K a h a n a und R . A s s e : Möge uns unser L e h r e r eine Lohre erteilen bezüglich des grösseren Teiles der Höhlung (der Gurgel). E r (Rab) sandte die S a c h e dem Rabbah b. b. Chanah, dieser untersuchte die Gurgel auf ihre Dicke, erklärte das Tier für erlaubt und kaufte davon für 13 (b. 12) gewöhnliche Stater (d. h. Provinzialselas) Fleisch. F . W i e durfte er so tun? E s wurde doch in der Baraitha gelehrt: „ W e n n ein W e i s e r etwas für unrein erklärte, darf sein Genosse es nicht für rein erklären. Hatte er etwas verboten, darf sein Genosse es nicht erlauben"? A. Hier verhielt es sich anders, denn Rai) hatte gar kein Verbot ausgesprochen gehabt. F . D a aber der W e i s e (sc. R a b ) eine Entscheidung dabei getroffen, wie durfte er ( R a b b a h b. b. Chanah) von dem Tiere essen? E s steht doch (Jecheskel 4, 1 4 ) : „ D a sprach ich: Ach, Herr, o Gott, siehe, meine Seele ist nicht verunreinigt worden und A a s und Zerrissenes habe ich nicht gegessen von meiner J u g e n d an bis jetzt und nicht kam in meinen Mund Fleisch des Gräuels", was folgendermassen auszulegen i s t : „Meine Seele ist nicht verunreinigt", d. h. ich hegte keine leidenschaftlichen Gedanken am T a g e , wodurch eine nächtliche Pollution hätte erfolgen können. „Aas und Zerrissenes ass ich nicht", d. h. ich ass nie Fleisch von einem Tiere, betreffs dessen man ausrief: schlachte es, schlachte es (s. oben 37 1 '). „ E s kam in nieinen Mund kein Fleisch des Gräuels", d. h. ich ass nicht von einem T i e r e , wobei ein Weiser eine Entscheidung getroffen hat. I m .Namen ue& 1) d. h. einige sagen, Rab hätte gesagt nS^Pl a n und nicht "'all? 311.
—
211
F o l . 44b.
—
R . N a t h a n sagte m a n allerdings: E s soll bedeuten: icli ass von keinem Tiere, wovon die Priestergaben noch nicht abgesondert w a r e n ? 1 A . D a s gilt mir von einer Sache, bei der es sich 11111 eine A n s i c h t (einen Y e r n u n f t g r u n d ) handelt 2 , aber R a b b a h b. b. Chanali stützte sich auf seine Tradition. F . A b e r wegen V e r d a c h t ( d u r f t e er es doch nicht t u n ) ? 3 D e n n es wurde in der Baraitlia gelehrt (Tosifta J e b a m o t h 4, 7): „ W e n n der Weise ein richterliches Urteil gefällt, entweder freigesprochen oder verurteilt hat, wenn er etwas für unrein oder f ü r rein erklärt hat, etwas rituell verboten oder rituell erlaubt hat, ebenso die Zeugen, welche eine Aussage gemacht h a b e n (bei einem Prozesse über Mein und Dein [h. i T r ~ r m c n •?»]), alle dürfen (von Rechts wegen) den fraglichen Gegenstand kaufen, allein die Weisen sagten: H a l t e dicli fern von Hässlichem u n d von dem, was ihm ähnlich i s t ? 4 A . D a s gilt nur von Dingen, die nach Schätzung (h. Kevrs) verkauft werden, hier aber beweist es j a das Gewicht (dass er nicht zu billig, sondern preiswert das Fleisch kaufte). D a s ist ähnlich dem folgenden: R a b b a h h a t t e etwas, was f ü r trefa galt, f ü r erlaubt erklärt und k a u f t e davon. E s sagte zu ihm die Tochter des R . Chasda (seine eigene F r a u ) : Mein V a t e r hatte einmal ein erstgeborenes Tier (das einen F e h l e r hatte) f ü r erlaubt (für Priester) erklärt, er selbst kaufte jedoch davon kein Fleisch (obwohl er auch ein Priester war). D a sagte er ( R a b b a h ) zu ihr: D a s war ein Erstgeborenes, das nach Schätzung (h. Kevwm) verkauft wird (und konnte man glauben, er bekomme es billiger, weil er es für erlaubt erklärte), aber hier (in meinem Falle) beweist j a das Gewicht (dass ich es nicht billiger bekomme) 5 . Meinst du etwa, man könnte glauben, ich bekomme ein schönes Stück Fleisch (von der fetten Seite) 0 , jeden T a g verk a u f t man mir ein solch schönes Stück.
1) N a c h andern.
ihm
wäre
er in der
Praxis
sich
nicht
lelirten
vorausgegangen
kommt
das
Fleisch
doch Rabbah legte
also
die
Frage
~2) D u k ö n n t e j e m a n d
das
6) W e n n
b.
Cield auch
danach
ist. weil
b. C ' h a u a h
nicht
das
die
richten,
.ii M a u
billiger,
für
nicht
nicht
von
er
dem
doch
wenn
könnte
eine ihn
es f ü r e r l a u b t
abgewogene
billiger,
richtig,
Fleisch Fleisch
besser
¡ihn-
richtige Ansicht
wohl haben
Entscheidung
in V e r d a c h t kaufen
so
gut
bekomme
ich
den dürfte
eines
Indien,
erklärte.
nicht
nach und
er
4) A l s o sollen.
wie
die
5)
14*
behätte
andern
es.
(!e-
Ich hin.
—
212
Fol. 44b.
—
45a.
R . Chasda sagte: W e r ist ein ( w a h r h a f t e r , f r o m m e r ) G e l e h r t e r ? Wer
sich selbst etwas f ü r t r e f a erklärt.
A u f wen
ist
der V e r s ( S p r ü c h e
wird leben" anwendbar? f ü r t r e f a erklärt.
Auf
Es legte M a r
etwas
für
Wer
Cliasda:
Geschenke
liasst,
einen solchen, der sich selbst etwas
in einer S c h r i f t f o r s c h u n g aus: und sich selbst
F e r n e r sagte I i .
15, 2 7 ) : Sutra
im X a m e n
des R .
Chasda
W e r B i b e l liest und M i s c l m a
trefa
lernt
und G e l e h r t e bedient (sc.
erklärt
U m g a n g mit ihnen pflegt), auf einen solchen ist der V e r s ( P s a l m e n 128, 2 ) : „ W e n n du von deiner A r b e i t geniessest, H e i l dir, dir geht es g u t " anwendbar.
R . Sebid sagte:
E i n solcher
hat
an zwei AVelten teil zu nehmen (h. nie1?':!? '¡crS an j e n e r
Welt;
AVeit und AVenn
mit
man
denn mit dem W o r t e : ,,-jS -•¡ta es
dem
R.
geht
Eleasar
G e s c h e n k ) geschickt hatte,
ihn (zu einer M a h l z e i t ) einlud,
„yiCK
Heil
dir
gut"
ist j e n e
etwas
vom
Hause
nahm
er
das
Glück,
an dieser
es nicht
des
an
g i n g er nicht,
d i r " ist Welt
diese
gemeint.
Xassi
und
und
(zum
wenn
man
denn er sagte:
Der
H e r r (h. der X a s s i ) will nicht, dass ich lebe (Ii. "n>n pn1? k i t : k1?), da es
heisst:
.,AVer
Geschenke
hasst,
lebt
lang."
"Wenn
man
dem
R . Sera e t w a s ' schickte, nahm er es nicht, an, alter wenn man ihn zur T a f e l lud,
ging
er wohl
hin,
denn
er
sagte:
S i e fühlen sich durch nieine A n w e s e n h e i t
—
Fol. 45"
—
geehrt.
E s sagte R . J e h u d a im X a m e n R a b ' s : W e n n
sie ( d i e G u r g e l )
wie ein Sieb durchlöchert ist 2 , vereinigt man alle (Tjüche)-) zu dem grösseren
Teile3.
Hirnschale
F.
R. Jirmija fragte:
ein langes L o c h
hat,
selbst wenn
sind, werden sie zusammen vereinigt, wie
ein B o h r e r
AVeil
als M a s s
angegeben sollten
ausfüllt (h. m p a
K^arS).
so
weil
werden
als
alle
Mass
ein
Löcher Ass
so viel
dazu
die
daran
ausmachen,
Somit'nimmt
man
h. m p a
vereinigt,
(h. - i c s r : )
a l l e L ö c h e r zu einem A s s vereinigt w e r d e n ?
.,Wean
viele L ö c h e r
dass sie
die F ü l l u n g eines B o h r e r s (wieder
wird,
hier,
E s heisst 4 :
an:
sSa; 1 ?) ebenso
angegeben
wird,
A . Ihm (dem Fragen-
1) sc. v o m H a u s e des X a s s i , so auch in d e r r ö m i s c h e n H d s c h r . : " K 1 ! ! ' ; 2 ) E s sind
lauter
sammennimmt,
kleine L ö c h e r
w ü r d e n sie
den
daran. grösseren Teil
T i e r trefa.
4 ) A h a l o t h 2, 3.
wie
ausfüllt,
ein B o h r e r
d e s s e n sie n i c h t m e h r
wild
3 ) "Wenn
Dort
steht:
die L e i c h e
verunreinigt.
als
man
der Gurgel Wenn
alle
ausmachen,
am S c h ä d e l
mangelhaft
fl'Sa.
Löcher soviel
angesehen,
zu-
ist das fehlt,
infolge-
—
213
—
Pol. 45 a.
den) entging das, was R. Chalbo im Namen des R. Chama b. Gorja und dieser wiederum im Namen Rab's sagte: Löcher, durch die die betreffende Stelle mangelhaft ist (etwas daran fehlt), werden zu einem Ass vereinigt, fehlt nichts, so werden sie zum grösseren Teile vereinigt 1 . Es sagte Rabbali b. b. Chana im Namen des R. Josua b. Levi: Wenn ein Streifen (der Länge nach) fortgenommen ist, wird er zu einem Ass vereinigt 2 . Es fragte R. Jizchak b. Nachman den R. Josua b. Levi: Wenn sie (die Gurgel) wie ein Sieb durchlöchert ist, wie verhält es sich damit? A. Dieser sagte zu ihm: Man sagte j a bereits: Löcher, wenn etwas an der betreffenden Stelle fehlt, werden zu einem Ass, und wenn nichts fehlt, zu dem grösseren Teile vereinigt. E. Wie verhält es sich bezüglich Geflügel? 51 A. R . Jizchak b. Nachmani sagte: Mir wurde von R. Eleasar erklärt: Man faltet es 4 zusammen und legt es auf die Mündung der Halsröhre. Bedeckt es den grösseren Teil der Halsröhre, ist das Tier trefa, sonst koscher. Es sagte R. P a p a : Als mnemonisches Zeichen diene dir K^BJ das Sieb (um eine Verwechslung mit einer anderen Halacha zu vermeiden. Das Verfahren des Darauflegens ist dem der Anfertigung des Siebes ähnlich). Wenn ein Teil der Gurgel in der Form einer Tür ausgebrochen wurde (d. h. er ist nicht ganz abgelöst, sondern blieb an einer Seite hängen, so dass man mit dem Abgebrochenen die Öffnung schliessen kann), so sagte R. Nachman: Sobald ein Ass der Breite nach (in das Loch) hinein kann (ist das Tier trefa). Wurde die Gurgel (der Länge nach) gespalten, so sagte Rab, selbst wenn nur ein Knorpel oben und ein Knorpel unten übrig geblieben ist, ist das Tier koscher 6 . Als man dies vor R. Jochanan sagte, sagte er: W a s spricht da Rab von Knorpeln? Sage vielmehr so: Selbst wenn nur ein wenig oben und ein wenig unten übrig geblieben ist, ist das Tier koscher. Als man es (was Rab Jochanan lehrte) vor 1) (1. h. wenn die Löcher den grösseren Teil ausmachen, trefa, sonst koscher, und ebenso meint oben R. Jehuda: Die Gurgel war wie ein Sieb gelöchert, es fehlte aber nichts davon. 2) W e n n der Streifen beim Zusammenrollen ein Ass ausmacht, ist das Tier trefa. 3) "Wenn bei Geflügel durch Löcher ein Defizit entsteht, wo das Ass nicht massgebend sein kann. 4) Die Stelle, wo das Loch sich befindet. 5) Denn dabei schliesst sich die Wunde, sowie das Tier den Hals streckt.
—
214
—
F o l . 45 a.
R . J o c h a n a n im N a m e n des R. J o n a t h a n (h. rvece fn:v ' n rvep im-ie« 'in j;nv ' n ) sagte, sprach er so (das >sn fehlt h.) zu ihnen (den Gelehrten): E s weiss unser Genosse aus Babylonien (d. i. R. J o n a t h a n oder R. J o c h a n a n , der von Babylonien nach P a l ä s t i n a kam) die Sache nach diesem G r u n d e (h. t t n ^ e «n "s bloss diese Sache) zu erklären. E s lehrte R. Chija b. J o s e f vor R. J o c h a n a n : D e r ganze H a l s (d. h. j e d e Stelle am Halse) ist geeignet, das Schächten d a r a n vorzunehmen und zwar vom grossen Ringe an bis zu den F l ü g e l n der untern L u n g e 1 . R a b a sagte: D e r untere Teil, d. i. der obere, denn ich sage: Soweit (die H a m b . H d s c h r . h a t : n t i r i s r "is) das Tier den H a l s beim W i n d e n reckt (ist die richtige Schächtstelle), n u r darf der H a l s nicht mit Gewalt heraufgezogen werden. F . E s f r a g t e R . C h a n i n a oder R. C h a n a n j a : Wie verhält es sich, wenn das Tier selbst den H a l s gewaltsam gedehnt hat? Dies bleibt unentschieden. E s sassen R . J o c h a n a n und R. Simon b. Lakisch (zusammen im Lehrhause), da ging folgende Sache von ihnen aus: W e n n man (während des Schlachtens) die Venen (Speiseröhre und Schlund) gewaltsam heraufgezogen hat, und schlachtete alsdann, so ist das Schächten ungültig. Ist die Speiseröhre unterhalb der B r u s t durchlöchert, wird es wie die L u n g e betrachtet 2 . Die R a b b i n e n l e h r t e n : W a s versteht man unter B r u s t ? Dasjenige Stück, welches den B o d e n sieht, und zwar nach unten bis zum Halse, nach oben bis zum B a u c h ; (Ii. -¡y n'rre'r on;n nceS -1X13H, sc. wenn das Tier steht. H ä n g t es, muss es umgekehrt heissen). M a n schneidet zwei Rippen von den zwei W ä n d e n nach dieser und jener Seite ab und das ist das Bruststück, welches den P r i e s t e r n gegeben wird. (In der M i s c h n a steht:) „AVenn die H a u t des G e h i r n s durchlöchert ist" (ist das Tier trefa): R a b und Samuel sagen beide: W e n n nur die obere H a u t u n d nicht auch zugleich die untere gelöchert ist (ist das Tier trefa). Einige sagen aber, es muss auch die untere H a u t durchlöchert sein. E s sagte R. Samuel b. N a c h -
1) sc. des unteren Teiles der L u n g e . kleines L o c h
das Tier trefa m a c h t u n d
Teil durchlöchert ist, w i e bei der Gurgel.
2) Insofern,
als auch ein ganz
nicht bloss dann, w e n n
der grössere
—
215
—
Fol. 45 a. b.
mani: Als mnemonisches Zeichen diene dir: der Sack, in welchem das Hirn liegt 1 . Es sagte Rabbah b. b. Chana im Namen des R. Josua b. Levi: Ahnlich ist es auch bei den Eiern kenntlich 2 (h. pua). Es sagte R. Simon b. Päse im Namen des R. Josua b. Levi und dieser im Namen des Bar Kapra: Bezüglich des Hirns wird alles, was in der Schale sich findet, als Hirn angesehen 3 (und ist das Tier trefa, wenn davon etwas gelöchert ist), aber da, wo sie beginnt, sich auszudehnen, wird es angesehen, wie das Mark, das sich fadenartig durch die Wirbelsäule zieht. Und wo beginnt die Hirnschale sich zu dehnen? R. Jizchak b. Nachmani sagt: Mir wurde von R. Josua b. Levi erklärt, ähnlich wie zwei — Fol. 45 ^— Bohnen 4 liegt etwas an der Öffnung der Hirnschale. Von den Bohnen nach innen zu, gehört es zum Innern, von den Bohnen nach aussen, gehört es zum Äussern, wozu die Stelle an den Bohnen selbst 5 gerechnet wird, weiss ich nicht, aber es leuchtet ein, dass es als Inneres angesehen wird. R. Jirmija untersuchte es bei Geflügel und fand, dass ähnlich wie zwei Bohnen sich etwas an der Öffnung der Hirnschale befindet. (In der Mischna steht:) „Wenn das Herz nach dem hohlen Räume zu durchlöchert ist" (ist das Tier trefa): F. R. Sera sagte: Meint man, nach dem kleinen hohlen Räume oder nach dem grossen hohlen Räume zu? A. Abaje sagte zu ihm (h. ^DK nb rppriö): Was ist dir (h. ,-pb) dabei fraglich? Lehrten wir nicht in der Mischna (oben 42 a ): „R. Simon sagt, das Tier ist nicht eher trefa, als bis die Lunge da, wo die Venen liegen, durchlöchert ist", und wozu Rabbah b. Tachlifa (so richtig h., nicht Chalifa) bemerkte (weiter 49 a) im Namen des R. Jirmija b. Abba und dieser im Namen Rab's: 1) Darunter ist die unterste, das G-ehirn unmittelbar umgebende Haut zu verstehen, also nicht die oberste, äussere Haut. 2) Auch daran kann man die Lage des Markes erkennen, denn sie haben zwei Häute ausser dem Säckchen, ein»Häutchen ist äusserlich und eines innerlich, worin die Eier liegen. Raschi. 3) d. h. nur wenn die Haut, die das Hirn einschliesst, durchlöchert ist, wird das Tier trefa, nicht aber, wenn die Haut des Markes, das unterhalb des Schädels liegt, durchlöchert ist, da dies schon zur Wirbelsäule gehört. 4) Raschi erklärt b i s mit gland im Französischen. 5) d. h. das Mark, welches den Bohnen gegenüber liegt.
—
216
F o l . 45 b.
—
E s muss die Lunge nach der grossen V e n e zu durchlöchert sein'? W e l c h e r Vergleich! Dort lehrte man, es muss die Lunge nach dem m:i2co,"! rrs, dem Venenhaus zu, durchlöchert sein, d. h. da, wo alle Venen sich hin ergiessen (sc. in die grosse Vene), aber hier steht nur i^bn rrsK nach dem hohlen Räume, ganz gleich, ob es der grosse oder der kleine hohle Raum ist. W a s die Herzröhre betrifft, so sagte R a h , wenn auch nur ein klein wenig davon durchlöchert ist (ist das Tier trefa), aber Samuel sagte, der grössere Teil davon muss durchlöchert sein. F . W a s ist unter Herzröhre zu verstehen? A . R a b b a h b. J i z c h a k sagte im Namen R a b ' s : D a s F e t t , welches auf den W ä n d e n (auf den Seiten des Herzens) liegt. W i e kannst du glauben, auf den W ä n d e n ? Man meint vielmehr (das F e t t ) auf den W ä n d e n der Lunge (die Fettröhre, welche zwischen den zwei Lungenreihen hinabgeht, an dem Rückgrat hängt und mit dem hohlen R ä u m e des Herzens verbunden ist. Rasehi). E s sagte Amemar im X a m e n des R . K a c h m a n : Drei Röhren gibt e s 1 : Die eine sondert sich nach dem Herzen, die zweite nach der Lunge und die dritte nach der L e b e r ab. D i e n a c h der L u n g e 2 zu liegt, wird wie die Lunge, die nach der L e b e r zu, wird wie die L e b e r angesehen und über die, welche dem Herzen zu liegt, sind Meinungsverschiedenheiten (von R a b und Samuel s. oben). Mar b. Chija lehrte umgekehrt. D i e nach der Lunge zu liegt, wird wie die Leber und die nach der L e b e r zu liegt, wird wie die Lunge angesehen und über die, welche dem Herzen zu liegt, ist eine Meinungsverschiedenheit (von R a b und Samuel). E s ging R . Chija b. J o s e f und sagte diesen Lehrsatz des R a b 3 vor Samuel. Dieser bemerkte ihm: W e n n so A b b a (sc. R a b ) gesagt hat, so verstand er gar nichts von den Trefoth (ob ein T i e r infolge eines Fehlers koscher oder trefa ist). (In der Mischna steht:) „ W e n n das Rückgrat gebrochen i s t " : Die Rabbinen lehrten: Das M a r k , welches sich ladenartig durch die Wirbelsäule zieht, macht das T i e r nur dann trefa, •wenn es
1) W e n n die H a l s r ö h r e in die B r u s t k o m m t , z w e i g t sie sich in drei ab.
2 ) W o sie sich z e r t e i l t u n d die V e n e n b i l d e t .
Teile
3) D a s s die R ö h r e
des H e r z e n s t r e f a m a c h t , wenn sie auch ein w e n i g d u r c h l ö c h e r t
ist.
—
217
—
Fol. 45b.
zum grössten Teile gespalten ist, das sind die Worte Rabbi's. R. Jakob sagt, selbst wenn es nur etwas durchlöchert ist (macht es trefa). Rabbi entschied in der Praxis nach R. Jakob. R. Huna sagte, die Halacha ist nicht nach R. Jakob zu entscheiden. Und was macht den grösseren Teil (des Markes, wenn er gespalten ist) aus? Rab sagt, der grössere Teil der Haut, und einige sagen, der grössere Teil des Markes (muss gespalten sein). F. Wer den grösseren Teil des Markes annimmt, lässt es um so mehr von dem grösseren Teil der Haut gelten, wer aber den grösseren Teil der Haut annimmt, wie verhält es sich nach ihm mit dem grösseren Teil des Markes? A. Komm und höre! Niwle sagte im Namen des R. H u n a : Unter dem grösseren Teile, wovon sie (die Gelehrten) sprachen, ist der grössere Teil der Haut gemeint, aber das Mark tut nichts zur Sache (w. bringt nicht herauf und nicht herunter h. m i ß Kbi nbyn R- Nathan b. Abin sass vor Rab und untersuchte sowohl den grösseren Teil der Haut, als auch den grösseren Teil des Markes. Dieser sagte zu ihm: AVenn der grössere Teil der Haut unversehrt ist, kommt das Mark gar nicht in Betracht. Es sagte Rabbah b. b. Chana im Namen des R. J o s u a b. Levi: Wenn das Mark im Rückgrat erweicht ist, darf das Tier nicht genossen werden, ist das Mark zerflossen, darf das Tier ebenfalls nicht genossen werden. F . Was ist unter Erweichen und was unter Zerfliessen zu verstehen? A. Erweichen heisst, wenn das Mark beim Aufritzen der Haut aus derselben, wie aus dem Wasserschlauch herausspritzt. Zerfliessen heisst, wenn das Rückgrat (die Vene desselben) nicht aufrecht stehen bleibt (sondern sich krümmt). R. Jirmija fragte: W e n n das Rückgrat nicht aufrecht stehen bleibt, weil es zu schwer ist, wie verhält es sich damit? Das bleibt unentschieden. In der Schule Rab's sagte man, wenn das Mark zerfliesst, ist das Tier verboten, wenn es aber bloss erweicht ist, ist das Tier koscher. F. R. Simon b. Eleasar sagt: AVenn das Mark eines Tieres erweicht rorano ist, ist es trefa? A. Dabei wurde ODOBOJ das Mark ist zerflossen gelehrt. F . Das ist doch nicht so, denn Levi sass (h. ^ p mn) im Badehaus und sah jemanden, dessen Kopf wackelte, worauf er sagte: das Gehirn dieses Mannes ist erweicht roTaru. Meinte er nicht, der kann nicht länger leben (und müsste auch ein Tier bei Gehirnerweichung trefa sein)? A. Abaje
—
218
—
Fol. 45 b. 46 a.
sagte, nein, er (Levi) wollte nur sagen, dass der Betreflende keine Kinder zeugen kann (aber weiter leben kann er wohl). F . Wie weit reicht das fadenartige Mark der Wirbelsäule? 1 A. R . J e h u d a sagte im Namen Samuel's, bis zur Stelle am Rückgrat zwischen diesen Abzweigungen. R. Dime b. Jizchak wollte nach Be Chosai gehen. E r kam vor R a b (nach der Randglosse) und sagte zu ihm: Möge mir der H e r r zeigen, wo die Abzweigungen (des Markes der Wirbelsäule) sich befinden. Dieser sagte zu ihm: Geh und bringe mir ein Böcklein, so will ich es dir daran zeigen. E r brachte ihm ein fettes Böcklein. J e n e r sagte zu ihm: D a ist der Knotenpunkt zu tiefliegend und daran nicht zu erkennen, (wo die Abzweigung ist. Eine Hdschr. hat ¡r-^a, eine andere: sin kiH» n n oder im joic "bu). Erbrachte alsdann ein mageres, da sagte jener, da ist es zu hervorstechend und auch nicht zuerkennen. E r sagte zu ihm: Komm, ich will dich etwas lehren: So sagte Samuel: Bis zur ersten Abzweigung ist es trefa, bis zur dritten ist es koscher, bis zur zweiten weiss ich nicht (wie es sich damit verhält) 2 . Es fragte R. H u n a , der Sohn des R. J o s u a : — Fol. 46 a — Ist das „bis zur ersten Abzweigung" einschliesslich (der Abzweigung) oder ausschliesslich derselben gemeint? R P a p a fragte: W e n n du auch sagen würdest, es ist nicht inklusiv gemeint, wie verhalt es sich mit der Öffnung der Abzweigung? 3 Dann fragte R. J i r m i j a : Wenn du auch sagen würdest, dass dies inklusiv genieint ist, wie verhält es sich mit der Abzweigung selbst? 4 A. Komm und höre! Es heisst: Die Abzweigung wird als Fleisch angesehen 5 . Meint man nicht die erste oder zweite (dem Kopfe zugewendete) Abzweigung? Nein, man meint die dritte Abzweigung. F. Wie ist es bei Geflügel? A. R. J a n a i sagte, unterhalb der Flügel (ist die Stelle am Rückgrat zwischen den Abzweigungen) und Resch Lakisch 3) d. h. um das Tier für trefa zu erklären, wenn das Mark gespalten ist. 2) d. Ii. wo immer vom Halse bis zur ersten Abzweigung das Mark gespalten ist, ist es trefa, ist es in der Nähe der dritten Abzweigung gespalten, koscher, bez. der zweiten ist, es zweifelhaft. 3) W e n n da, wo die Abzweigung lwginnt, der grosse Faden gespalten ist. 4) W e n n das Mark gespalten ist gegenüber der zweiten Abzweigung, d. i. zwischen der ersten und zweiten Rippe. 5) Und ist es koscher, wenn das gegenüberliegende Mark gespalten ist.
—
219
F o l . 46 a.
—
sagte, bis zur Stelle zwischen den Flügeln. U l a sagte: Ich s t a n d vor Ben P a s i (h. vor R . Pasi), als man vor ihn ein Stück Geflügel brachte, welches er bis zu der Stelle zwischen den F l ü g e l n untersuchte und überliess die weitere E n t s c h e i d u n g der S c h u l e 1 des N a s s i . D e r Betreffende (der das Stück Geflügel brachte) m a c h t e sich auf u n d ging (zum Nassi). Ich weiss j e d o c h nicht, ob m a n es weiter nicht zu untersuchen brauchte, oder ob es geschah, um dem Nassi E h r e zu erweisen (darum sollte er weiter u n t e r s u c h e n ; h. s ' c : 'an »np11 e i r e n1"1»). (In der Mischna steht:) „ W e n n die L e b e r f e h l t " (ist es t r e f a ) : F. W ü r d e a b e r noch etwas davon übrig geblieben sein, wäre es Wir koscher, wenn es auch nicht so viel wie eine Olive wäre. lehrten doch in der M i s c h n a (weiter 5 4 n ) : „ W e n n die L e b e r fehlte u n d es blieb ein Stück von der Grösse einer Olive übrig, ist es k o s c h e r " ? Ä . R . J o s e f sagte, das ist nicht schwierig, d e n n das eine ist im Sinne des R . Chija und das andere im Sinne des R . Simon b. Rabbi, ähnlich d e m , was gesagt ist: R . Chija warf es f o r t 2 u n d R. Simon b. R a b b i tauchte (das Fleisch von einem Tiere, wovon die L e b e r fehlte u n d nicht ein Stück übrig war) n u r (in eine S a u c e ; h. p e p o und ass es) und als mnemonisches Zeichen diene dir: die Reichen sind sparsam (der reiche R. Simon, der Sohn des Nassi, ass das fehlerhafte Fleisch, w ä h r e n d es R . Chija fortwarf). Als ein K r i e g e r t r u p p nach P u m b a d i t h a kam, flohen R a b b a l i und R. J o s e f . Sie begegneten dem R . Sera, welcher zu ihnen sagte: I h r Flüchtlinge, (lernet von mir,) dass wenn sie (die G e lehrten) sagten, es muss ein Stück so gross wie eine Olive von der L e b e r übrig bleiben, dies an der Stelle, wo die Galle liegt, sein muss. R. A d a b. A h a b a sagte, an der Stelle, von wo die L e b e r ihr L e b e n zieht (nuiss sich der Rest von der Grösse einer Olive befinden). Ii. P a p a sagte: Deshalb muss das Stück von der Grösse einer Olive, das übrig ist, sich an der Galle oder da, wo die L e b e r das Leben hat, sich befinden. F . R. J i r m i j a f r a g t e : W e n n die Leber eines Tieres s c h a d h a f t , und der gesunde Teil derselben (von lj Dem Lehrhause. ."INT: ."VST
In
der
2) W e n n n i c h t
römischen ein S t ü c k
Hdsehr. steht: von der Grösse
w a r , hielt er d a s T i e r f ü r t r e f a u n d warf es f o r t .
KItSc
n^y
KDK1
einer Olive
übrig
—
220
—
Fol. 4 6 a . b.
der Grösse einer Olive) nicht zusammenhängend, sondern da ein Stück und dort ein Stück vorhanden ist, wie verhält es sich damit? O d e r wenn das übrige Stück (so hart) wie ein Lederriemen ist, wie verhält es sich damit? R. Asche f r a g t e : W e n n der Rest von der Grösse einer Olive p l a t t geschlagen ist, wie verhält es sich d a m i t ? D a s bleibt unentschieden. R . Serika fragte den R. Arne: W e n n die L e b e r losgelöst ist und noch am L a p p e n hängt, wie verhält es sich damit? Dieser sagte zu ihm: W a s das H e r a b h ä n g e n der L e b e r betrifft, weiss ich nicht, was dabei fraglich ist. W e n n es im Sinne des A u t o r s gemeint ist, welcher sagt, der Rest muss an der Stelle, wo die Galle liegt, sich befinden, so trifft es dabei zu u n d nach dem A u t o r , welcher sagt, er muss sich da befinden, wo die L e b e r ihr Leben hat, trifft es auch zu. (In der Mischnil steht:) „ W e n n die L u n g e durchlöchert ist" (ist das Tier trefa): R a b und Samuel und R. Asse sind diejenigen, welche sagen, die obere H a u t ist gemeint., aber einige sagen, die untere H a u t sei gemeint. E s sagte R. Josef 1). M a n j u m e im X a m e n des R. X a c h m a n : Als innenionisches Zeichen diene dir: die rosenrote H a u t (Bezug), in welcher die L u n g e liegt (d. h. bloss die Schadhaftigkeit der inneren H a u t , die rot ist und die sich unmittelbar an der L u n g e befindet, bewirkt das Verbot). D a s ist sicher, wenn die obere H a u t durchlöchert ist, aber nicht die untere, so schützt die u n t e r e w i e R a b a nieint, denn R a b a sagte: W e n n eine L u n g e abgeschält wurde, — Fol. 4G b — wodurch sie einer roten Feige ähnlich sieht, ist das Tier erlaubt. Wenn aber nur die untere und nicht zugleich auch die obere H a u t durchlöchert ist, schützt die obere alsdann auch oder nicht? D a r ü b e r streiten R. Aclia und Rabina. D e r eine sagt, sie schützt nicht u n d der andere, sie schützt wohl. Die H a l a c h a ist, dass sie wohl schützt, im Sinne des R . Josef, denn R. J o s e f sagte: W e n n eine L u n g e (beim A u f b l a s e n ) ein Geräusch von sich gibt 2 und man weiss, von welcher Stelle das Geräusch kommt (so h. s c r x so legt man darauf eine F e d e r oder etwas Speichel oder einen S t r o h h a l m . W e n n sie Blasen schlägt, ist das Tier trefa (weil alsd a n n ein Loch in der L u n g e ist), sonst koscher. Wissen wir aber
1) Die S c h a d h a f t i g k e i t .
2) W a s d u r c h ein L o c h entstellt.
—
F o l . 46b.
—
nicht, von wo (las Geräusch kommt, so bringen wir ein Becken (h. x n ' r r r c ) mit lauem W a s s e r und legen die s c h a d h a f t e Stelle hinein, was jedoch mit heissem "Wasser nicht geschehen soll, weil es die H a u t zusammenschrumpfen macht 1 , mit ganz kaltem W a s s e r nicht, weil es die H a u t h a r t m a c h t 2 ; sondern wir legen sie in laues W a s s e r und blasen sie auf. Schlägt sie Blasen, ist das T i e r trefa, wo nicht, koscher, denn alsdann ist n u r die untere H a u t durchlöchert und nicht auch die obere und das G e r ä u s c h r ü h r t von dem W i n d e dazwischen (zwischen den beiden H ä u t e n ) her. yco " i ' r i r a n spc.o v " « 3 Oben steht: R a b a sagte: W e n n die L u n g e abgeschält wurde (d. h. die oberste H a u t wurde abgeschält), wodurch sie einer roten Feige ähnlich sieht, ist das Tier koscher. F e r n e r sagte R a b a : W e n n die Lunge teilweise rot ist, ist es koscher, ist sie gänzlich rot, trefa. F. F,s sagte R a b i n a zu R a b a : W e s h a l b ist es, wenn die L u n g e teilweise rot ist, koscher? W e i l sie wieder gesund wird. Dasselbe sollte auch gelten f ü r den F a l l , dass sie gänzlich rot ist, denn sie könnte ebenfalls wieder gesund werden? L e h r t e denn nicht die B a r a i t h a : „Bei allen übrigen I n s e k t e n und W ü r m e r n (wird m a n nicht eher bestraft, wenn man sie am S a b b a t h verwundet hat), bis Blut von ihnen h e r a u s g i n g " ? 4 Und wenn du sagen wirst, wir vergleichen sie (die L u n g e eines Tieres) mit den acht W ü r m e r n , von denen die Baraitha (Sabbat 107 b ; h. ne nein) lehrte: „ W e n n das B l u t eines Tieres (infolge des Schlages) zusammengedrängt ist (so dass die H a u t von aussen gerötet ist,) wenn es auch nicht a b g i n g , (so wird es als eine W u n d e , die sich nicht von selbst verzieht, angesehen, weil in diesem F a l l e die innere H a u t zerrissen wurde), alsdann sollte es ebenso sein, wenn n u r ein Teil der L u n g e gerötet ist? A. D a r u m ist kein Unterschied (ob die Lunge ganz oder teilweise gerötet ist).
1) I n f o l g e d e s s e n
das
konnte.
2)
Wodurch
könnte, dass
der Schaden
in
ilrr
dieselbe bereits
Iluut
vorhandene
durchlöchert heim L e h e n
ist, w i r d sie schnell r o t , und
die H a u t
von a u s s e n
sein u n d e b e n s o liier.
und rot
verstopft und
man
werden glauben
des T i e r e s v o r h a n d e n w a r
w ü r d e m a n ohne G r u n d das Tier f ü r trefa erklären. wortc der folgenden Abhandlungen.
Loch
werden '•i)
und
Das sind die Stieh-
Ii W e i l bei i h n e n die H a u t s e h r w e i c h
wenn' d a r u m
auch
ist, braucht, es
das Blut
noch
zusammengedrängt
k e i n e S c h a d h a f t i g k e i t zu
—
Ferner
sagte
Raba:
ist das T i e r trefa.
222
AVenn
die
F o l . 46b. 4 7 a .
—
L u n g e ' teilweise
vertrocknet
F . U n d wie sehr trocken muss sie sein (damit
es trefa ist)?
A . Es sagte R . P a p e
(Ii. P a p a ) im N a m e n
So,
mit dem Fingernagel
zerrieben werden
dass sie
wer ist
das?
(h. j : m
Bechoroth
AVie R .
kein
R . Jose
Jose
b. Hamschulam,
3 7 a b ) lehrte:
T i e r e ) vertrocknet? kommt
ist,
AVenn
Blut
es
heraus
b. Hamschulam
Loch
erhält
Trocken
wird
sagen,
es ist im Sinne der Rabbanan,
eines
Erstgeborenen,
wo
der AVind
dazu
Organ
nicht
es
beim
ci
dann
wenn man es mit dem F i n g e r n a g e l zerreiben kann? sogar
AVie
Baraitha
; p : n c bz und
h. e t rurar.e n r s i ,
sagt:
die
„AVann heisst (ein
ein
(so
denn
Raba's:
kann.
es
pib'b).
genannt,
A . D u kannst
aber bei dem Ohre
dringt,
wird
es
nicht
wieder gesund werden, hingegen bei der L u n g e , wo der AVind nicht dazu dringt, wird es wieder gesund. F e r n e r sagte R a b a : AVenn die L u n g e aus verschiedenen Krusten bestellt (die sich über schadhafte Stellen gezogen), oder wenn sie mit schwarzen Flecken bedeckt ist, oder wenn verschiedene Farben (schadhafte F l e c k e n ) an der L u n g e sind, ist das T i e r koscher. sagte im N a m e n R a b a ' s : aneinander 1 .
Ferner
Man
sagte
Amemar
rückt nicht (¡('schwüre der L u n g e
Raba:
Wenn
zwei
Lungenflügel
an
einander gewachsen sind, darf man sie nicht untersuchen (h. ."TicrK1? d. h. die Untersuchung
nützt nichts, da es trefa ist);
was jedoch
nur in dem F a l l e gesagt ist, wenn die F l ü g e l nicht der Reihe nach angewachsen ist
das
so
sind 5 ,
war
es aber der R e i h e nach (wie sie liegen),
ihr AVachstuni.
—
Fol. 4 7 a
—
Ferner
sagte
Raba:
W e n n zwei Geschwüre nebeneinander sich befinden, geht bei ihnen keine Untersuchung an.
W a r es nur e i n Geschwür, sah aber aus
wie zwei, so bringen wir einen Dorn und machen einen ¡Stich hinein
(Ii. - t ^ j m a a i ) .
Geschwür
und
Ergiessen
das T i e r
sie sich ineinander,
somit koscher,
wo nicht,
ist es nur e i n werden sie als
zwei angesehen und ist das T i e r trefa. Ferner
sagte R a b b a l i 3 :
1) W e n n
die L u n g e
Die Lunge
schadhaft v o r g e f u n d e n
hat fünf L a p p e n , wird,
01) v o r o d e r n a c h d e m S c h l a c h t e n d i e S c h a d h a f t i g k e i t man 2)
eine andere Stelle
z. B .
die
oberste
3) Muss heissen:
(wenn
man weiss j e d o c h eingetreten
ist,
so
nicht, ritzt
a u f ; sind b e i d e S t e l l e n e i n a n d e r ä h n l i c h , ist es k o s c h e r . ist
Kaba.
mit
der
untersten
zusammengewachsen:
h.
p^COT
— sie so liegt,
223
dass) die V o r d e r s e i t e
F o l . 47 a. b.
—
dein M a n n e (dem M e t z g e r ) zu-
g e k e h r t ist, und zwar sind drei a u f der r e c h t e n und zwei auf der linken Seite.
Fehlt
ein L a p p e n ,
oder
ist
einer
zuviel
oder
ver-
w e c h s e l t (der von der r e c h t e n S e i t e steht a u f der l i n k e n oder umg e k e h r t ) , ist das T i e r trefa.
E i n e L u n g e mit einem
L a p p e n wurde dem M a r e m a r g e b r a c h t . an
der Tür,
Was
hat
klärt, Da
D a sass g e r a d e R a b A c h a
welcher zu ihm (dem, der die L u n g e b r a c h t e )
er ( M a r e m a r ) zu dir g e s a g t ?
g a b er zur A n t w o r t .
die L u n g e
überschüssigen
gehörte):
sagte:
E r h a t es für k o s c h e r er-
R . A c h a s a g t e zu dem M e t z g e r (dem
G e h e noch einmal zu ihm ( M a r e m a r )
s a g t e M a r e m a r zu ihm (dem M e t z g e r ) :
hinein.
S a g e dem, der an der
T ü r steht, dass bei einem überschüssigen L a p p e n die H a l a c h a n i c h t n a c l i R a b a richtet. koscher
ist),
wenn
der überschüssige
übrigen L a p p e n steht, es t r e f a .
sich
D a s ist a b e r nur dann der F a l l (dass es Lappen
in
der
Reihe
der
befindet er sich a b e r dazwischenliegend, ist
E i n F a l l , wo der überschüssige L a p p e n
dazwischen
kam vor R . A s c h e und wollte er es für t r e f a e r k l ä r e n . M a r b. R . A w j a sagte a b e r zu i h m :
R.
D a s kommt bei allen
lag, Huna
Tieren
(Ii. T » ) , die auf der W i e s e weiden, vor und n e n n e n es die M e t z g e r : „der kleine und dünne L u n g e n l a p p e n " , welcher b e s o n d e r s der N a s e (an F a r b e und F o r m ) gleicht.
D a s ist j e d o c h nur i n n e r h a l b 47b
der i n n e r e n S e i t e der L u n g e zu), — F o l .
— a b e r obenauf,
dem R ü c k e n
(d. h. auf
selbst
(der überflüssige L a p p e n so gross ist),
wenn
der oberen S e i t e
(nach auf
der L u n g e ) ist es trefa, wie das B l a t t
einer M y r t e . R a f r a n i 1 sagte: W e n n
die L u n g e einem H o l z b l o c k ähnlich ist
(an F a r b e u. dgl.l, ist es trefa. sehens, wieder
einige
wieder
bezüglich
beim A u f b l a s e n
ist aufgeschwollen
(gleicht
E i n i g e meinen bezüglich des A u s des sie
Antastens, einem
Fühlens,
Holzblock),
(wie ein H o l z b l o c k , h. sr.s'MZ r r n c i
einige
einige,
sie
KI-PÜ"!: ">«
Kns^te n i T E n « n v n s -Tx") und wieder einige nieinen, sie ist so glatt (wie ein H o l z b l o c k ) , d. h. sie h a t keine E i n s c h n i t t e an den L a p p e n (die L a p p e n sind n i c h t voneinander g e t r e n n t ) 2 .
R a b a sagte:
Wenn
die L u n g e die F a r b e von S t i b i u m hat, ist es koscher, sieht sie wie T i n t e aus, 1) S o l l
trefa, denn R . Clianina sagte, lieissen
R a i i n , s.
Randglosse.
die schwarze F a r b e
2) A l l e s d i e s ist
trefa.
war
—
224
—
Fol. 47 b.
eigentlich rot und durch eine Wunde hat sie diese Farbe erhalten. Sieht die Lunge grün aus, ist es koscher, aus dem Grunde, den R. Nathan angibt, ebenso ist rot koscher nach 11. Nathan, denn die Baraitha lehrte (Tosifta Sabbat 16, 8): „R. Nathan sagt: Einst ging ich nach den Küstenstädten des Meeres (die vom Meere umgeben sind h. c n n n e ^ ) , da kam eine Frau vor mich, welche ihren ersten Sohn hat beschneiden lassen, der jedoch infolgedessen starb, ebenso ging es ihr beim zweiten Sohne, der auch durch die Beschneidung starb. Den dritten brachte sie mir, da sah ich, dass er eine rote Farbe hatte. Ich sagte zu der Frau: Meine Tochter, warte ihm zu, bis das Blut bei dem Kinde (in das Fleisch) eingedrungen ist. Sie wartete ihm zu und liess es beschneiden und blieb dieses Kind am Leben, weshalb man es nach mir „Nathan der Babylonier" nannte. Dann ging icli wieder einmal nach der Provinz (h. und in der A. von Pesaro stellt: n n e S ) Kappadocien. Auch da kam zu mir eine Frau, der ihre ersten beiden Kinder infolge der Beschneidung gestorben waren. Den dritten Sohn brachte sie vor mich und sah ich, dass er grünlich war. Ich schaute ihn genau an und fand, dass in ihm kein Bundesblut vorhanden war (dass man es noch gar nicht beschneiden konnte). Ich sagte zu der Frau: Meine Tochter, warte, Iiis Blut in das Kind hineinkommt (h. igt 13 » S s t ty). Sie wartete, liess es alsdann beschneiden und es blieb am Leben 1 und nannte sie es nach mir Nathan der Rabylonier." E s sagte R. Kahana: Wenn die Lunge wie eine Leber aussieht (sie hat eine Loberiarbc), ist das Tier koscher, hat sie eine Fleischfarbe, trefa, und als mnemonisches Zeichen diene dir der Vers (Exod. 22, ¿30): „Fleisch auf dorn Felde von Zerrissenem esset nicht." R. Szama, der Sohn Raba's sagte: AVenn die Lunge dem Hopfen oder dem Grocos oder dem Gelbei gleicht, ist es trefa. F. Aber wie kann eine grüne Farbe koscher sein (wie es oben heisst)? Wenn die Lunge so grün ist wie Lauch. Rabina sagte: Wenn ein Teil der Lunge verstopft ist (in den infolge einer Schadhaftigkeit keine Luft eindringt und der daher beim Aufblasen nicht in die Höhe geht), nimmt man ein Messer 1) Mithin k a n n die g r ü n e F a r b e werden, ebenso beim Tiere.
sich ä n d e r n und die K r a n k h e i t
geheilt
—
225
—
F o l . 47 b.
u n d schneidet die Stelle auf. I s t eine trübe Flüssigkeit darin, kommt es gewiss von dieser trüben Flüssigkeit her und koscher, sonst legt man eine F e d e r oder etwas Speichel darauf. Schlägt es Bläschen, koscher (denn a l s d a n n geht L u f t durch), wo nicht, t r e f a (denn a l s d a n n ist die L u n g e schadhaft). R. J o s e f sagte: E i n e H a u t , die infolge einer S c h a d h a f t i g k e i t an der L u n g e entstand, ist keine H a u t (nicht als solche zu betrachten). Ferner sagte R. J o s e f : E i n e L u n g e , die (wenn m a n sie a u f b l ä s t ) ein Geräusch von sich gibt, ist folgendermassen zu b e h a n d e l n : W e n n wir wissen, von wo das Geräusch kommt, legt man auf die Stelle eine F e d e r oder einen Strohhalm oder Speichel. Schlägt sie B l a s e n , ist das Tier t r e f a , wo nicht, koscher. Wissen wir jedoch nicht, woher das G e r ä u s c h kommt, bringt m a n ein Becken mit lauem W a s s e r und legt die s c h a d h a f t e L u n g e hinein (und probiert, ob sie Bläschen schlägt). In warmes W a s s e r darf man sie nicht legen, weil es die H a u t zusammenschrumpfen m a c h t 1 , in kaltes nicht, weil es die H a u t h a r t m a c h t 2 , sondern man lege sie in laues W a s s e r . Schlägt sie Blasen, ist das Tier trefa, sonst koscher, denn, alsdann ist n u r die untere H a u t durchlöchert, aber die obere nicht durchlöchert und das G e r ä u s c h rührt von der L u f t d a zwischen her. E s sagte IJla im Namen des R . J o c h a n a n : E i n e L u n g e , deren I n n e r e s sich hin- und herschüttet, wie W a s s e r in einer Flasche, ist koscher. F . D e m n a c h meint er (h. kS'P i : o p ) , dass wenn im I n n e r n etwas fehlt, dies nicht als etwas F e h l e n d e s betrachtet wird. Dagegen fragte aber R . A b a den L'la: E s heisst (oben 42 f t ): AVenn die L u n g e durchlöchert ist, oder wenn etwas davon fehlt" (ist das Tier trefa): W i e ist gemeint, dass etwas d a r a n fohlte? Soll man sagen, es fehlte (so h. m o n ) von aussen etwas? D a n n wäre es dasselbe, wie durchlöchert (und wozu stünde beides)? Meint man also nicht, es fehlte von innen etwas (h. n r p ' : 'X1? K^K p n a e ) und wäre davon bewiesen, dass wenn innerlich etwas fehlt, es wold als etwas F e h l e n d e s angesehen wird? A . Nein, 1) Infolgedessen das etwa in der H a u t v o r h a n d e n e L o c h v e r s t o p f t werden könnte. 2) d. Ii. sie ausdehnt, wodurch dieselbe durchlöchert w e r d e n und man glauben könnte, dass dieser s c h a d h a f t e Z u s t a n d bereits beim L e b e n des Tieres vorhanden gewesen wäre und man es ohne ( i r u n d f ü r t r e f a erklären müssto.
15
—
226
—
Fol. 47 b. 48 a.
immerhin meint man, es fehlte von aussen etwas, und wenn du dagegen einwendest, das wäre dann dasselbe wie aip'j, die Lunge ist durchlöchert, so ist das in der Tat nur nach R. Simon zu erwähnen nötig, welcher sagt (die Lunge ist nicht eher bei einem Loche trefa), bis sie an der hohlen Stelle, wohinein die sämtlichen Venen sich ergiessen, durchlöchert ist (und wird hierbei gesagt): Das gilt nur von einem Loche, womit nichts Fehlendes verbunden ist, aber bei einem Loche, wobei zugleich auch etwas fehlt, gesteht sogar R. Simon zu (dass es trefa ist, wenn das Loch auch wo anders sich befindet als am pacon jts). Als R. Chananja (h. s r j n ) krank war, gingen zu ihm R. Nathan und alle Grossen des damaligen Zeitalters hinein. Man brachte vor ihn (h. w n ) eine Lunge, deren Inneres sich hin- und herschüttete, wie Wasser in einer Flasche, was er (R. Chananja) für koscher erklärte (h. rrnraKl). Raba bemerkte dazu, nur dann ist es koscher, wenn die Venen unversehrt sind. Es sagte R. Acha, der Sohn des Raba, zu R. Asche: "Woran erkennen wir es (dass die Venen unversehrt sind h. ¡r-ey t u n ) ? Dieser erwiderte ihm: W i r bringen eine irdene Schüssel, die glasiert ist und schüttenden Inhalt der Lunge hinein. Sind darin weisse Pünktchen, ist es trefa, sonst koscher. Es sagte R. Nachman: W e n n die Lunge zerflossen (faulig) ist, aber die Haut ist unversehrt, ist das Tier koscher. ' Die Baraitha lehrte auch so (Tosifta 3, 10): „Wenn die Lunge zerflossen ist und ihre Haut ist unversehrt, selbst wenn es ein Viertel Log beträgt (was an dem Inhalte fehlt), ist es dennoch koscher." Fehlte — Fol. 48 a — der Muttermund des Tieres, ist es zum Genüsse erlaubt. Dass die Leber wurmfrässig war, das trug sich einmal wirklich zu und gingen die Einwohner von Asia deshalb an drei Wallfahrtsfesten nach J a b n e , aber erst am dritten Wallfahrtsfeste erlaubten sie (die Gelehrten) es ihnen. Es sagte R. Josef b. Manjume im Namen des R. Nachman: AVenn die Lunge an die W a n d (die Rippen) angewachsen ist (h. npisnn), befürchtet man nicht (dass die Lunge durchlöchert sein könnte h. m i r r i ) l . Bekam sie (die an die Rippen angewachsene 1) Sondern an den Rippen war eine Wunde und daran war die Lunge angewachsen.
—
227
—
Fol. 48 a.
Lunge) Blasen, so ist zu besorgen (dass sie schadhaft ist und ist das Tier trefa). Mar (h. 21) Jehuda sagte im Namen des Abime: Sowohl in diesem als in jenem Falle ist zu besorgen (es könnte ein Loch entstehen). Wie machen wir es also (wie macht man die Probe, ob die Lunge ein Loch hat oder nicht)? Raba sagte: Itabin b. Schaba erklärte mir es folgendermassen: Wir nehmen ein Messer, dessen Schneide dünn (scharf) ist und lösen sie los (von den Rippen). Ist ein Fehler an den Rippen, schreiben wir es ihnen zu (h. fsins p ^ r ) , sonst rührt es von der Lunge her und ist das Tier trefa [wenn auch kein Wind h e r a u s k o m m t ] R . Nehemia, der Sohn des R. Josef, untersuchte die Lunge mit lauem Wasser. Da sagte Mar Sutra, der Sohn des R. Huna, der Sohn des R. Pape, zu Rabina: Ihr lehrtet das, was R. Nehemia, der Sohn des R. Josef, tat, zu dem vorliegenden Fall (wenn die Lunge an die Rippen angewachsen ist), wir lehrten es zu dem, was Raba sagte, denn Raba sagte: Wenn zwei Lungenflügel aneinander angewachsen sind, hilft keine Untersuchung (Probe), um das Tier für koscher zu erklären, und dazu bemerkte man: R. Nehemia, der Sohn des R. Josef, untersuchte die Stelle mit lauem Wasser. F. Dagegen warf R. Asche die Frage auf: W a s ist das? Hier (wenn die Lunge an die Rippen angewachsen ist) machen wir es allerdings von der W a n d (den Rippen) abhängig und ist es koscher, aber dort (wenn zwei Lungenflügel aneinander gewachsen sind), sei es, dass dieser, oder sei es, dass jener Flügel durchlöchert ist, immerhin ist es tiefa (und geht dabei gar keine Probe an, ob die Stelle Blasen schlägt oder nicht)? Gegenfrage. H a t denn aber R. Nachman so gesagt?® Es sagte doch R. Josef b. Manjume im Namen des R. Nachman: Wenn die Lunge durchlöchert ist und die W a n d verstopft das Loch, ist es koscher? A. Das ist nicht schwierig, denn dort meint man, es war an der Stelle, wo die Lungenlappen nebeneinander liegen, hier aber war es nicht an der Stelle, wo sie nebeneinander liegen. Und welches ist die Stelle, wo sie nebeneinander liegen? Der Einschnitt der Lappen an der Lunge (d. h. die Trennung der Lappen voneinander). Oben sagte R. Josef b. Manjume 1) Das letzte streicht der Bach ("Joel Serkes). 2) Dass wenn die L u n g e Blasen bekam, ein L o c h dabei zu b e f ü r c h t e n ist, woraus hervorgeht, dass wenn die L u n g e sicher durchlöchert ist, keine P r o b e hilft.
15*
—
228
—
Fol. 48 a.
im Namen des R. Nachman: AVenn eine Lunge durchlöchert war und die W a n d (die Rippen) verstopfte das Loch, ist das Tier koscher. Dazu bemerkte Rabina: Und zwar in dem Falle (ist es koscher), wenn sie mit dem Fleisch verwachsen ist. F. R. Josef sagte zu Rabina: „Wenn die Lunge aber nicht mit dem Fleisch verwachsen ist, wie ist es da? Ist es trefa. Somit sagen wir, sie ist durchlöchert. Alsdann sollte es trefa sein, wenn sie auch mit dem Fleisch verwachsen ist, denn die Baraitha (Tosifta Jebamoth 10, 4) lehrte: „Wenn (das männliche Glied) durchlöchert ist, ist der betreffende Mann ungeeignet (in die Gemeinde Gottes aufgenommen zu werden, nach Deut. 23, 2, dass ein Verschnittener, ein n n : H2EC, nicht Aufnahme finden kann), weil der Same bei einem solchen langsam abfliesst (und nicht pfeilartig herausschiesst). Ist das Loch später wieder verstopft worden, wird er wieder tauglich (zur Aufnahme in die Gemeinde), weil er alsdann zeugungsfähig ist, und das ist eine Untauglichkeit, die wieder in eine Tauglichkeit übergehen kann." W a s will das Wort vir, das ist eine Ungültigkeit, die wieder gültig werden kann, ausschlössen? Wohl etwas ähnliches wie das? 1 A. Nein, es will den Fall ausschlössen, wenn eine Haut sich an der Lunge infolge einer Wunde gebildet hat, dass dieses nicht als Haut angesehen wird (die das Loch an der Wunde verstopft, weil sie sich wieder davon ablösen kann). F. Dagegen fragte R. Ükba b. Chama: Wenn die W a n d ihr (der Lunge) gegenüber durchlöchert wäre, wie würde es sich damit verhalten? Das wäre doch trefa. Mag man (in der Mischna) noch den Fall von ¡ann m ' p j lehren, wenn die W a n d (die Rippen) durchlöchert ist? Gegenfrage. Wie ist es nach deiner Ansicht. Es sagte doch R. Jizchak b. Josef im Namen des R. J o c h a n a n : Wenn die Galle gelöchert ist und die Leber das Loch zustopft, ist es koscher. W ä r e aber die lieber der Galle gegenüber (so h. m o nnb) gelöchert, wäre es trefa. Alsdann sollte man in der Mischna auch lehren: Ist die lieber gelöchert, ist es trefa? Darum muss man annehmen, etwas, was gelöchert ist und nicht wegen sich selbst trefa ist 2 , lehrt man nicht, ebenso lehrt 1) W e n n die Lunge gelöchert ist und die Kippen verstopfen das Loch, eine solche Ungültigkeit kann nicht mehr gut gemacht werden. nur wegen der Lunge.
2) Sondern
—
229
—
Fol. 48 a. b.
man auch dies (wenn die Rippen gelöchert sind) nicht, weil es nicht wegen sich selbst trefa ist. F. Es fragte Rabbah b. b. Chana den Samuel: Wenn die Lunge (die an die Rippen angewachsen ist) Blasen bekam, wie verhält es sich damit? Dieser sagte zu ihm, es ist koscher. Jener erwiederte ihm: Auch ich sagte so, aber die Schüler sind unwillig darüber (nach Raschi: sie flüsterten sich etwas Unverständliches dabei zu, h. - a n s p n J i ö oder p n j n a oder p-nJte), denn R. Mathna sagte: W e n n eine Blase mit Eiter gefüllt ist, ist es trefa, ist sie aber mit klarem Wasser gefüllt, koscher. Samuel sagte zu ihm: Das wurde von der Niere gesagt. R. Jizchak b. Josef ging hinter R. Jirmija auf dem Markte der Metzger. Sie sahen jene Lungen, an welchen sich viele Blattern, Gewächse, befanden. Der Metzger sagte zu ihm (R. Jirmija): Möchte der Herr nicht ein Stück rohes Fleisch haben? E r erwiderte ihm: Ich habe kein Kleingeld (kleine Münzen) bei mir. J e n e r sagte zu ihm: Ich werde dir leihen (h. *]iBpK oder F]ip,K). Darauf sprach er (R. Jirmija): W a s soll ich dir tun? Denn als man mit einer solchen Frage zu R. Jochanan kam, schickte, er die Leute zu R. J e h u d a b. R. Simon, welcher im Namen des R. Eleasar b. R. Simon es für erlaubt erklärte, aber er (R. Jochanan) richtete sich nicht danach. Raba sagte: Als wir hinter R. Nachman einhergingen auf dem Markte (Strasse) — Fol. 4 8 b — der Riemer, oder, wie einige sagen, auf der Strasse der Rabbanan, sahen wir solche Lungen, an denen sich viele Blasen befanden, ohne dass er (R. Nachman) zu ihnen (den Metzgern) etwas sagte. Als R. Arne und R. Asse an dem Markte von Tiberias vorübergingen, sahen sie solche Lungen, an welchen sich harte, steinartige Auswüchse (h. nrta •nria) befanden, ohne dass sie zu ihnen (den Metzgern) etwas sagten. Es wurde gesagt (gelehrt): W e n n eine Nadel in der Lunge gefunden wird, so erklären R. Jochanan, R. Eleasar und R. Chanina das Tier für erlaubt (zum Genüsse), aber R. Simon b. Lakisch, R. Mane b. Patisch und R. Simon b. Eljakim erklären es für trefa (h. IBIBÖ). F . W ä r e zu sagen, dass sie darum streiten. Der eine 1 meint, dass wenn etwas innerlich am Tiere fehlt 2 , dies als 1) Resp. die einen, nämlich: R. Simon b Lakiscli und die beiden andern. 2) Denn die eiserne Nadel vertilgt das Fleisch der Lunge, wenn sie sich dort lange befindet und fehlt etwas daran.
— ein
Defekt
wenn
zu
betrachten
innerlich
etwas
A u t o r e n nieinen,
230
ist,
fehlt,
während
dies
dass wenn
Fol. 48 b. der
andere1
kein D e f e k t ist?
meint,
dass
A . Nein,
innerlich etwas fehlt,
es
kein
alle
Defekt
ist, aber hier streiten sie d a r u m : der eine meint, es 2 ist durch Vene
in
die L u n g e
h i n e i n g e k o m m e n 3 , während der
meint,
Eine
Nadel
es ist i n f o l g e eines L o c h e s in die L u n g e g e k o m m e n 4 . wurde in einem Stück von der L u n g e gefunden. Tier
dem R . A r n e
zur Entscheidung,
welcher
die
andere
M a n brachte
das
es f ü r koscher
er-
klären zu sollen meinte, aber R . J i r m i j a oder R . Serika f r a g t e i h n : E s heisst: „ W e n n
die L u n g e gelöchert ist, oder wenn etwas
f e h l t " (ist es trefa). ist es dasselbe, von
innen
innen man
zu
fehlte etwas?
als wenn
fehlt
etwas
Wo
etwas,
fehlt,
es
R . Jizchak,
sie gelöchert wäre.
und
ist
davon
als D e f e k t
bewiesen,
der
es
dass
wenn
Dann
auch
vor
widerlegte.
R . Arne,
Dann
f ü r koscher
schickte
man
Frage
sagte
Sie
erklärten,
vielleicht, als
aus
welchem
wenn
die
durchlöchert
sie
sollten
wir
Lunge
erweisen.
L u n g e nicht da w a r , durchlöchert
Grunde
Grunde
F.
es
f ü r koscher
es
vorliegen Der
für
koscher
würde,
Grund
erklären,
würde
war
also,
sie
sich
weil
die
w ä r e sie aber dagewesen und sie w ä r e nicht
gewesen,
sagte doch: W e n n
uns
erklärte.
einmal sagte:
welchem
trefa
noch Er
aus
für
die
zu i h m : D i e R a b b a n a n erklärten es doch f ü r koscher? wussten,
das T i e r
er-
gleichen
Man
aber
der j e t z t
von
schickte
klären wollte und den R . «Jirmija oder R . S e r i k a mit der Frage
Dann
M i t h i n meint man,
angesehen wird.
dem Schmied,
daran
E t w a von aussen?
wäre
es koscher.
eine V e n e
Weshalb?
an der L u n g e
R.
Naehmnn
g e l ö c h e r t ist,
ist
es
t r e f a ? A . D a s wurde bezüglich des andern ( G e g e n ü b e r l i e g e n d e n ) gel e h r t 5 (h. -icri'K ivan 1 ? ap-j K i r r ) . Gekröse
l i e g e n d e n ) Seitenstück 6
1) R e s p . d i e nannten.
andern,
die Haut gelöchert
ist. wenn
Teils;
und
nämlich
R. Jochanan
das L o c h
Därme voneinander
4) Durch
den S c h l u n d .
trennen.
sonst
die beiden
koscher.
an-
(dass
mit
die H a l s r o h r e ,
das
ililn
ohne
Wand,
wo
weil die andere W a n d 6) Da,
wo
sich
gedass
5 ) d. h. b e z ü g l i c h
der gegenüberliegenden
so ist es deshalb t r e f a ,
nicht v e r s t o p f t ,
und
Das
dem (nächst
schützt dieses
3 ) d. Ii. d u r c h
die L u n g e bei
sich spaltet, ein L o c h hat,
ist g e g e n ü b e r
(h. nnan^ aprx-r)
2 ) sc. die X a d e l .
gespaltenen ist
F . R . N a c h m a n sagte d o c h :
des D a r m s , das gelöchert
des sie hart
beide
—
231
Fol. 48b. 49a.
Loch zubleibt und ist das Tier koscher)? A. E . A s c h e sagte: Die verschiedenen Arten von Trefa willst du miteinander vergleichen? Dabei sagen wir nicht, dass eins dem andern gleicht, denn wenn man von da ein Stück wegschneidet, krepiert das Tier, schneidet man aber von dort ein Stück fort, bleibt es am Leben Eine Nadel wurde gefunden in der grossen Vene der Lunge. Man brachte die Frage vor die Rabbanan, welche etwas Ahnliches für trefa erklären (sc. R. Mane, Resch Lakisch und R. Simon), diese jedoch sprachen weder ein Verbot noch eine Erlaubnis dabei aus. Eine Erlaubnis wollten sie nicht aussprechen, weil sie sich nach ihrer Tradition richteten, ein Verbot aber wollten sie auch nicht aussprechen, weil die Nadel in der grossen Vene gefunden wurde, darum könnte ich sagen, es ist durch die Vene (sc. durch die Halsröhre, nicht durch den Schlund) in die Lunge hineingekommen. Eine Nadel wurde in einem' Stück Leber gefunden. Es meinte Mar, der Sohn des R. Josef, das Tier für trefa erklären zu sollen, aber R. Asche sagte zu ihm: W e n n die Nadel im Fleische gefunden worden wäre, hätte der Herr da es auch für trefa erklärt (h. rpts mn , »)? Darum sagte R. Asche: W i r sehen nach: wenn der Kopf der Nadel nach aussen (der Leibeshöhlung) zu gerichtet ist, so hat sie nach und nach die Eingeweide durchlöchert, bis sie in die Leber gekommen ist; wenn hingegen der Kopf nach innen zu liegt, so kam sie durch die Röhre der Leber. Das gilt jedoch bloss von einer Nadel mit starkem Kopf; bei einer dünnen Nadel hingegen hat sie, gleichviel, ob ihr Kopf nach innen oder nach aussen gerichtet ist, die Eingeweide durchlöchert. F. AVarum soll es verschieden sein von einer Nadel, die gefunden wird — Fol. 4 9 a — an der dicken Stelle eines Darmes, wobei wir sagen, wenn es nur von der einen Seite war 2 , ist es koscher, war es aber von zwei Seiten, ist es trefa, und sagen wir dort nicht, wir sehen, ob der Kopf der Nadel nach aussen zu oder nach innen zu liegt? A. Dort (ist der Grund der:) weil im Darm 1) So ist z. B. das Tier koscher, wenn man oberhalb des Knotenpunkts der Adern ein Stück wegschneidet, aber unterhalb desselben trefa. 2) An den Seiten sind kleine Säckchen, wo der Mist hineinfällt.
—
232
—
Fol. 49 a.
sich Speise und Trank befindet, so sage ich, diese haben die Nadel hineingedrängt Eine Nadel fand sich in der grossen Vene der Leber und erklärte Huna, der Sohn des R. Idi, das Tier für trefa, aber R. A d a b. Manjume erklärte es für koscher. Man befragte sich deshalb bei R a b i n a , welcher zu ihnen (den Fragestellern) sagte: Nehmet denen, die das Tier für trefa erklärten, den Mantel (vom Leibe) fort (d. h. machet sie ersatzpflichtig, da sie mit Unrecht es verboten haben). Ein Dattelkern, der sich in der Galle fand, davon sagte R. Asche: Als wir in der Schule des R. K a h a n a waren, sagte er: der ist sicher durch die Vene hineingekommen, und obwohl er nicht herausgehen kann (durch die Vene, weil diese zu eng ist), so wird er doch hinabgeschüttelt. Das gilt jedoch nur von dem Kern einer Baumfrucht, aber der Kern einer Olive spaltet sich (und ist es trefa, wie bei einer Nadel). R. Jochanan sagte: Weshalb lieisst die Lunge auf hebräisch .-¡«n? Weil sie die Augen sehend macht (erleuchtet, a. v. ,-tsi sehen). F. E s entstand bei ihnen (den Gelehrten) die Frage: E r l e u c h t e t ' s i e die Augen durch den blossen Genuss (in natura), oder wenn sie mit bestimmten Gewürzarten- gekocht wird? A. Komm und höre! R. Huna b. Jehuda sagte: Eine Gans kauft man für einen Sus und ihre Lunge für vier Sus. Wenn du glauben würdest, dass die Lunge durch den Genuss in natura die Augen erleuchtet, so mag man für einen Sus eine Gans nehmen und sie essen (h. n ^ s S p c : El 1 ?: ¡Tin 1 ? KTirr), folglich ist gemeint, erst durch die Gewürzarten, die hinzukommen (erleuchtet die Lunge die Augen). W a r die Lunge an der Stelle, wo die Hand des Metzgers sie antastet, durchlöchert, sollen wir da diesem Umstände es zuschreiben (dass das Loch von dem Metzger herrührt), oder schreiben wir es dem nicht zu. R. A d a b. Nathan sagte, wir machen es davon abhängig, aber Mar Sutra, der Sohn des R. Mare, sagte, wir machen es nicht davon abhängig. Und die Halacha ist dahin zu entscheiden, dass wir es wohl davon abhängig sein lassen (h. ¡r-iotn m m ¡ t t s npTD sroe). E s sagte R. Samuel, der Sohn des R. Abahu: Mein Vater gehörte zu den Vorstehern der Kallas 2 von Rafram, 1) Und ist durch den Druck die Nadel ins Fleisch gekommen und entstand kein Loch, wenn auch der Kopf nach aussen zu liegt. 2) Kalla ist
—
233
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Pol. 49 a.
und sagte er, wir schreiben es (der H a n d des Metzgers) zu. Sie (die Gelehrten) trugen das vor der Kala des Mar Sutra, des Sohnes Rama's, vor (h. i^iai ö " n n a Kitair "iöl ,Töpb rrnc«), aber er nahm es nicht an (richtete sich nicht danach). Es sagte R. Mescharschija, es leuchtet ein, dass es so ist, wie mein Grossvater (d. i. R. Acha) lehrte, denn wir machen es auch von einem Wolfe abhängig (wenn er in einer Herde war und man findet bei einem Stück Vieh von dieser Herde ein Organ durchlöchert, so schreiben wir es dem Bisse des Wolfes zu und ist es koscher, s. oben 9 a ). Bezüglich einer Made, die sich auf der Lunge eines geschlachteten Tieres vorfindet, sind R. Josef b. Dosai und die Rabbanan geteilter Ansicht; der eine meint, dass schon vor dem Schlachten die Made aus der Lunge herausgekrochen ist (und sie durchlöcherte und es trefa ist), während der andere meint, die Made sei erst nach dem Schlachten herausgekrochen (und es koscher ist). Die Halacha ist, dass man annimmt, sie sei erst nach dem Schlachten herausgekrochen. In der Mischna (oben 42 a ) steht: R. Simon sagt: „(Es ist nur dann trefa,) wenn die Lunge durchlöchert ist" (nach den Yenen zu): Es sagte Rabbah b. Thachlifa im Namen des R. Jirmija b. A b a : (R. Simon meint:) die Lunge muss nach der grossen Yene zu durchlöchert sein (wenn es trefa sein soll). Es sagt R. Acha b. Aba vor R. H u n a und im Sitzen (ohne aufzustehen) sagte er im Namen des R. Malloch und dieser im Namen des R. Josua b. Levi: Die Halacha ist nach R. Simon zu entscheiden. E r (R. Huna) sagte zu ihm (R. Acha): Du nennst den Araber Malloch (der in Arabien wohnte)? der sagte gerade, die Halacha sei nicht nach R. Simon zu entscheiden. Als R. Sera (nach Palästina) hinaufging, traf er den R. Bibi, der (im Lehrhause) sass und im Namen des R. Malloch und dieser im Namen des R. J o s u a b. Levi sagte, dass die Halacha wie R. Simon sei. E r sagte zu ihm: Beim Leben des Herrn (schwöre ich), dass ich und die bildliche Benennung für die Gelehrtenvorträge vor dem Neujahrs- und Pessachfeste, dann führten auch die Schüler, welche diese Vorträge besuchten, selbst den Namen Kalla, r h s , was eigentlich die Gotteslehre bezeichnet, die der Gemeinde Israel „der Braut Gottes" gegeben wurde. . S. Raschi z. St-
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F o l . 49 a.
R . Chija b. A b a u n d R. A s s e nach dem Orte des Malloch kamen und fragte ich ihn, ob er gesagt hätte, dass die H a l a c h a wie R. Simon sei, worauf er uns erwiderte: die H a l a c h a sei nicht wie R. Simon, habe ich gesagt, l ' i u l was hast du f ü r eine T r a dition d a r ü b e r ? (fragte R . Bibi den R. Sera). E r sagte zu i h m : So lehrte R . J i z c h a k b. Asse im Namen des R. J o s u a b. Levi: Die H a l a c h a ist wie R . Simon. I n d e s ist die H a l a c h a doch nicht wie R . Simon. (In der Mischna steht:) „ W e n n der Magen durchlöchert i s t " : E s sagte R . J i z c h a k b. N a c h m a n i im Namen des R . O s c h a j a : Das F e t t auf dem Magen betrachteten die Priester als erlaubt, im Sinne des R. Ismael, der im N a m e n seiner Väter es so lehrte, und als mnemonisclies Zeichen diene dir: der P r i e s t e r Ismael unterstützte immer die Priester (fand für sie Erleichterungen). Wobei (unterstützte er die Priester)? Die Baraitlia l e h r t e : „ E s heisst (Num. 6, 23): „So sollet ihr die Kinder Israel segnen." Dazu bemerkte Ii. I s m a e l : Davon erweisen wir nur, dass der Segen Israel aus dem Munde der Aharoniden zuteil wird, aber dass auch dem A h a r o n i d e n selbst Segen gespendet wild, das erweisen wir nicht daraus. D a aber (ibid. V. 27) stellt: .,Icli werde sie segnen", so sage ich: Die A h a r o n i d e n segnen Israel und G o t t (eig. der Heilige, gelobt sei er) segnet die K o h a n i m . R. A k i b a sagt: W i r erweisen davon, dass I s r a e l aus dem Munde der K o h a n i m gesegnet wird, wir erweisen jedoch nicht d a v o n , dass es auch aus dem Munde Gottes den Segen vernimmt, da jedoch stellt (ibid.): „ich werde sie segnen", so sage ich: Die Kohanim segnen Israel und G o t t stimmt ihnen bei." F . A b e r woher beweist R, A k i b a den Segen für die Priester (dass auch sie gesegnet werden)? A . R. Nachm a n b. Jizchak sagte: V o n den Worten (Gen. 12, 3): „ich werde segnen, die dich segnen" ist es bewiesen. F. Und worin unterstützte er (R. Ismael) die Priester (da R . Akiba sie auch gesegnet sein lässt)? A. Weil er an derselben Stelle, wo von dem Segen Israels die R e d e ist, auch zugleich den Segen für die Priester findet (in e : - c k 'jtr, während R . Akiba in Gen. ]2, 3 sie mit einbezieht). F . W a s ist damit gemeint, dass R. Ismael etwas im Namen seiner Väter sagte? A . Die B a r a i t h a (Tosifta Chulin 9, 14) lehrt:
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F o l . 49 a. b.
„ E s heisst ( L e w 3, 14): „Alles Unschlitt, das an dem Eingeweide ist" usw., — Fol. 4 9 b — so scliliesst das das Unschlitt, welches auf den kleinen schmalen Därmen sich befindet, mit ein; das sind die W o r t e des R . Ismael, aber R. A k i b a sagt, es scliliesst das Unschlitt, welches auf dem Magen liegt, mit e i n " 1 . F . Dagegen lässt sich folgender W i d e r s p r u c h erheben: E s heisst (s. J a l k u t zu Lev. 1. c. § 461): „ D a s F e t t , welches an den Eingeweiden ist." D a z u bemerkt R. Ismael (nicht R. Simon): W i e „das Fett, welches die Eingeweide bedeckt" (Lev. 7, 3) in einer dünnen H a u t besteht u n d abgeschält werden kann, ebenso darf kein Fett, das eine diinne H a u t bildet u n d abgeschält werden kann (d. h. das F e t t auf dem M a g e n und auf den D ü n n d ä r m e n ) , gegessen werden. R. A k i b a s a g t : W i e die W o r t e : „das F e t t , welches die Eingeweide bedeckt" dasjenige F e t t , welches den Eingeweiden hautartig fest anliegt und abgeschält wird, verbieten, ebenso ist alles Fett, welches hautartig fest anliegt und abgeschält wird, verboten. Rabin schickte (liess sagen) im N a m e n des R . J o c h a n a n : So ist zwar der W o r t l a u t der Mischna ( B a r a i t h a ) , aber die erstere muss geändert w e r d e n 2 . F . W a s f ü r einen G r u n d siehst du, die erstere zu ändern, ändere die letztere? A. H i e r 3 ist es anders, weil die B a r a i t h a mit na beginnt, so ist sie genau (und j e d e r I r r t u m ausgeschlossen) 4 . F . A l s d a n n ist es nicht im Sinne des R. I s m a e l 6 , sondern im Sinne des 11. A k i b a ? A . R. X a c h m a n b. Jizchak s a g t e , er (R. Ismael) hätte es nur im N a m e n seiner V ä t e r ausgesprochen, aber er selbst ist der Meinung gar nicht. R a b sagte: Reines F e t t 6 verstopft ein Loch, alter unreines F e t t 7 verstopft ein Loch nicht (wenn ein solches an der betreffenden Stelle entstanden ist). R. Scheschet jedoch sagt, sowohl dieses als jenes F e t t Ii M i t h i n m u s s n a c h R. I s m a e l e r l a u b t sein statt
und
R. i s m a e l
darin
ilas F e t t
u n t e r s t ü t z t e er sie.
Priestern
Bihelwort
haben.
Irrtum
Ü) i n
in d e r N e n n u n g
der
muss
4) W e i l d e r V e r s d i r e k t urgicrt. w i r d und die F o r s c h u n g sich au d a s kein
werden.
den
Baraitha.
so k a n n
gelesen
dem Magen
2) I n d e r T o s i f t a 9, 14 letzten
anschliesst,
K. A k i b a
auf
der Autoren
stattgefunden
5) "Was o b e n F o l . 4 9 a s t e h t : Bei d e m F e t t e auf d e m M a g e n p H e g t e n
die Priester,
es f ü r e r l a u b t zu h a l t e n .
löchert sind
und
6) z. B. w e n n
Eingeweide
das F e t t d e s D a r m e s v e r s t o p f t d a s L o c h .
d e r dicke D a r m o d e r die H a u t d u r c h l ö c h e r t ist u n d d a s F e t t , geweide b e d e c k t , v e r s t o p f t das L o c h .
durch-
7) z. H. w e n n w e l c h e s die E i n -
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Fol. 49b.
verstopft. F . R . S e r a f r a g t e : W i e verhält es sich mit dem F e t t e eines wilden Tieres? Meint man durchaus, reines F e t t verstopft und rein ist auch dieses, oder ist der G r u n d , weil das reine F e t t sich fest anschliesst (an das Fleisch), was hier nicht der F a l l ? A . A b a j e sagte: W a s ist ihm dabei fraglich? W e n n es auch zum E s s e n erlaubt ist, so ist es (das F e t t von Gewild) doch nicht befestigt. Ob ein Loch unreines F e t t verstopfe, diese F r a g e k a m vor R a b a , welcher sagte: W a s sollten wir dabei besorgen? E r s t e n s sagte R. Scheschet, dass auch unreines F e t t ein Loch verstopft, u n d zweitens schont die T h o r a das Geld von Israeliten (und verbietet, unnötigerweise etwas f ü r trefa zu erklären). R. P a p a sagte jedoch zu R a b a : W e n n R a b etwas ausgesprochen h a t 1 u n d es h a n d e l t sich um ein biblisches Verbot, willst du sagen, die T h o r a schont das Geld von Israeliten? D e m Manjoniin, einem Ivriigeverkäufer, ist ein F a s s H o n i g unbedeckt geblieben (über N a c h t , was gefährlich ist, davon zu gemessen). E r kam vor R a b a , welcher sagte: W a s sollen wir dabei besorgen? Erstens steht in der Mischna (Terumoth 1, 4): „drei Arten Getränke sind verboten, wenn sie offen s t a n d e n : W e i n , W a s s e r und Milch4*, aber alle andern G e t r ä n k e sind erlaubt, und zweitens schont die T h o r a das Geld der Israeliten. E s sagte R . Naclmian Ii. Jizchak zu R a b a : R . Simon ist dagegen und d a n n handelt es sich um Lebensgefahr (weshalb das offene G e t r ä n k verboten ist) und du sagst, die T h o r a hätte israelitisches Geld geschont-? F . W o sagte denn R. Simon etwas darüber? A . Die B a r a i t h a (Tosifta Terumoth 7, 12) lehrte: „Hei fünf Arten von G e t r ä n k e n ist das Unbedecktsein nicht verboten: Bei S a f t (von Fleisch, Fischen oder F r ü c h t e n ) , E s s i g , Öl, H o n i g und Salzbrühe, a b e r R. Simon sagt, auch bei ihnen m a c h t das Unbedecktsein verboten. U n d sagte R . S i m o n : Ich sah eine Schlange, welche in Sidon S a f t getrunken hatte, worauf sie (die Gelehrten) zu ihm sagten: Die Schlange war unsinnig und von Unsinnigen bringt man keinen Beweis." E r (Raba) sagte zu ihm (R. N a c h m a n n ) : Gestehe mir wenigstens bezüglich S a f t zu (dass dabei nicht die H a l a e h a wie R. Simon ist)*, denn R . P a p a und R. H u n a , der Sohn des 11. J o s u a , und die R a b b a n a n 1) Der oben sagte, unreines F e t t verstopft das Loch nii-M.
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Fol. 4 9 b . 50a.
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w a r f e n , wenn bei ihnen ein G e t r ä n k w a r , das unbedeckt blieb, es in einen S a f t 1 . Dieser erwiderte ihm: D a n n gestehe mir auch bez. H o n i g zu (dass die H a l a c h a wohl wie R. Simon sei), denn R . S i m o n b. E l e a s a r richtet sich nach ihm, wie die B a r a i t h a lehrte: E b e n s o verbietet R . Simon b. E l e a s a r bei H o n i g (das Unbedecktsein). R . N a c h m a n sagte: F e t t , das helmartig gebildet ist, vers t o p f t das (daran sich befindliche Loch) nicht. "Wo ist solches F e t t ? Einige sagen: E s ist die W ü l s t e (Fettstücke) des M a s t d a r m s , o d e r sagen einige: E s ist der L a p p e n des Herzens. R a b a s a g t e : V o n dem A u s s p r u c h des R . N a c h m a n sind zwei Dinge zu entn e h m e n : Von dem F e t t auf dem krummen (bogenförmigen) Teile u n d dem F e t t auf dem s c h n u r g e r a d e n Teile des D a r m e s 2 verstopft das eine u n d das a n d e r e verstopft nicht (das daneben "befindliche Loch). Ich weiss jedoch nicht (sagte Raba), welches von beiden (verstopft u n d welches nicht verstopft). R. H u n a b. Chinnena (h. s r i n ) u n d R . H u n a , der Sohn des R . N a c h m a n , sagen: D a s «sa-n -12 verstopft und das Kxcn verstopft nicht, wozu R. Tabith bemerkte: Als mnemonisches Zeichen diene dir: Besser ist die K r a f t des Sohnes, als die K r a f t des V a t e r s 3 . F . W i e steht es mit x x c n und KiDTt 1 3 ? A. R. N a c h m a n sagte: Sie (die Palästinenser) essen es (wenn solches F e t t das Loch verstopft). — F o l . 5 0 a — F . U n d sollte es n a c h uns (Babyloniern) auch nicht einmal verstopfen? 4 A . B e treffs des Fettes, das auf dem r u n d e n D a r m sich befindet, herrscht keine Meinungsverschiedenheit, denn es ist unzweifelhaft zum Essen verboten, eine Meinungsverschiedenheit waltet bloss ob hinsichtlich des F e t t e s , das auf dem seilartigen D a r m liegt, ob es gegessen werden dürfe oder nicht'"'. Einige sagen: Betreffs des F e t t e s , das auf dem seilartigen D a n n liegt, herrscht keine Meinungsverschiedenheit, denn es ist unzweifelhaft verboten, eine Meinungsverschiedenheit waltet n u r ob hinsichtlich des Fettes, das auf dem runden D a n n sich befindet. Ähnlich dem (ist die erste Annahme), was 1) W e i l gekommen
ist,
der Saft
das G i f t ,
verbrennt
K J i ö ' n "CT X l ' c n ,
Agg.
bildlich
ist,
gebraucht
und
es n a c h
von
es
S l ' l i ' n 111 K S C n . s. S c h a b u n t h 481).
während K S C n nicht verstopft. stopft
welches
schadet
e i n e r Schlangt- in
dann
nicht
mehr.
das G e t r ä n k 2) A r . liest
ii) Ü b e r die P h r a s e , die h i e r Gemeinst
ist:
KSCP! 1 =
verstopft,
4) D a s ist nicht a n z u n e h m e n , f o l g l i c h v e r -
den Babyluniern auch.
5) U n d d a s ist K S C n " C .
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238
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F o l . 50 a.
R . A w j a sagte im N a m e n des R . Arne, dass man den oberen Teil des Darmes, woran verbotenes F e t t ist (das ist F e t t x-in"s-t), fortnimmt (und das übrige geniesst, wie die Palästinenser taten) u n d ebenso sagte R. J a n n a i im N a m e n eines Gelehrten, dass m a n den oberen Teil fortnimmt. E s sagte R . A w j a : Ich stand vor R . Arne, als man den oberen Teil fortnahm und ihm das übrige zn essen gab. D e r Diener des R. C h a n i n a stand vor R. C h a n i n a und dieser sagte zu j e n e m : Nimm den oberen Teil fort und gib mir das übrige, dass ich es esse. D a sah