Der Koran. Arabisch - Deutsch: Band 3 Sure 2,213 - 2,286
 9783641247508

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DER KORAN Arabisch-Deutsch

DER KORAN Arabisch-Deutsch Übersetzung und wissenschaftlicher Kommentar von Adel Theodor Khoury

Band 3 Gütersloher Verlagshaus

DER KORAN Arabisch-Deutsch Übersetzung und wissenschaftlicher Kommentar von Adel Theodor Khoury

Band 3

Sure 2,213 – 2,286

1992 Gütersloher Verlagshaus

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://portal.dnb.de abrufbar.

Copyright © 1992 Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen. Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen. Umschlaggestaltung: Dieter Rehder, B-Kelmis Gesamtherstellung: ICS Communikations-Service GmbH, Bergisch Gladbach ISBN 978-3-641-24750-8 www.gtvh.de

Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

7

Umschrift und Lautwerte arabischer Buchstaben.

10

Abkürzungen. Der Koran . Die Bibel .. Arabische Kommentare. Koranübersetzungen . . Allgemeine Literatur . . Jüdische und christliche Literatur . Altes Testament 13 - Rabbinische Texte

11 11 11 11 11 12 13 14 -

Neues Testament

14

Allgemeine Abkürzungen. Zeitschriften, Lexika Die Suren des Korans .

16

Hinweise für den Leser

Wissenschaftlicher Kommentar Sure

2:

Die Kuh (al-Baqara)

213-286

Kommentar .

21

2,213-214.

22

2,215

...

32

2,216-218 .

38

2,219-220.

46

2,221-223.

56

Exkurs: Mischehen im islamischen Recht. 2,224-232 . 2,233

.. .

61 72

2,234-235.

94 102

2,2J6-2J7·

110

2,2J8-2J9 ·

116

2,240 -242 .

122

6

Inhalt

2,243-252. 2,253 2,254 . . . 2,255 . . . 2,256-257· Exkurs: Aussagen des Korans über die Annahme des Glaubens 2,258-260 . . . . . . . . . : . . . . . . . 2,261.-265. . . . . . . . . . . . . . . . . Exkurs: Almosen und gesetzliche Abgabe 2,266-267. . . . . . . . . . . . . . . . . 2,268-274· . . . . . . . . . . . . . . . . Exkurs: Die Vorzüge der Zurückhaltung im J:Iadith. 2,275-281.. 2,282-284. . . . . . . . . . . . . . . 2,285-286. . . . . . . . . . . . . . . Exkurs: Das Gesetz Gottes im Koran . Gebete Mu~ammads Bibliographie . Register Koranstellen . Bibelstellen. Personen . . .

128 :q8 1.56 1.62 1.70 1.74 1.80 1.90 200 206 212 224 228 244 256 261. 265

Vorwort

Dieser auf mehrere Bände angelegte Korankommentar ist für Religionswissenschaftler und Theologen sowie für alle bestimmt, die den Islam nicht in erster Linie als ein gesellschaftliches Gebilde und ein politisches System betrachten und die an den Koran nicht vor allem als ein philologisch zu erschließendes Material herangehen. Der Autor richtet sein Augenmerk, über das Philologische, das Gesellschaftliche und das Politische hinaus, auf das Religiöse im heiligen Buch des Islam. Das Religiöse, zumal im Islam, umfaßt zwar nicht nur die Aussagen des Glaubens, die Formen der Frömmigkeit und die Normen des sittlichen Handelns, sondern auch die Regeln des gesellschaftlichen Lebens und die Grundlagen der politischen Staatsführung. Es begründet aber all dies und sanktioniert es durch die Berufung auf die Autorität einer unmittelbaren Offenbarung Gottes. Gerade diese Dimension des Islam als Ergebung in den Willen Gottes und Stehen unter dem Wort des Herrn der Welten erlaubt es, nach der Möglichkeit zu fragen, Verbindungslinien zwischen dem Inhalt des Korans und ähnlichen Aussagen anderer Offenbarungen aufzuzeigen. Gedacht ist hier vornehmlich an die Offenbarungen Gottes im Alten und Neuen Testament. Dies um so mehr, als der Koran selbst sich nicht als ein einmaliges Ereignis in der Geschichte der Menschheit versteht, sondern sich in eine Kontinuität mit der Tora und dem Evangelium und zugleich in ein Spannungsverhältnis zu ihnen stellt. Daher wird in diesem Kommentar nicht ausschließlich das Material rezipiert, das die muslimischen Kommentatoren mit Eifer und Scharfsinn gesammelt haben, sondern es werden, wo es mÖglich ist und sich anzeigt, die Parallelen aus den heiligen Schriften der Juden und der Christen sowie aus der jüdischen und der christlichen Literatur zitiert oder wenigstens angegeben. Aber der Koran ist das heilige Buch der Muslime. So ist der Autor vorrangig bemüht, das Verständnis der muslimischen Gelehrten von der Hauptquelle ihrer eigenen Religion zu berücksichtigen. Zunächst werden also die großen islamischen Kommentare herangezogen, und zwar die der klassischen Zeit sowie ausgewählte moderne Werke. Da jedoch bei vielen Stellen die islamische Tradition keine einheitliche Deutung der betreffenden Verse enthält, wird auf die wichtigsten vertretenen Meinungen hingewiesen. Es gibt auch bei der Erklärung mancher Verse bzw. Kleinabschnitte Meinungsverschiedenheiten zwischen der Auslegung, die von Muslimen vertreten wird, und der Deutung, die Islamwissenschaftler ausarbeiten: Hier werden auch die Forschungsergebnisse bzw. Thesen und Hypothesen der westlichen Islamwissenschaft wiedergegeben, insofern sie zu einem besseren Verständnis der Stelle beitragen. Viele Abschnitte des Korans beinhalten theologische Aussagen über Gott, die

8

Vorwort

Schöpfung, den Menschen in seinem Leben und seinem jenseitigen Los, über die Normen des religiösen Vollzugs und über die Rechtsbestimmungen, die die verschiedenen Bereiche in Familie und Gesellschaft regeln. Was die Gelehrten des Islam aus diesen Stellen an theologischen Lehren und konkreten Gesetzen ausgearbeitet haben, wird durch Hinweise erwähnt oder näher dargestellt. Es gibt auch Verse des Korans, die die geistlichen Bemühungen der Asketen und Mystiker angeregt, ja gefördert haben und diese Gottsucher zu besonders prägnanten und lehrreichen Äußerungen veranlaßt haben. Solche Äußerungen werden in diesem Kommentar wiedergegeben. Erwähnt werden auch die Stellen, die die religiöse Auseinandersetzung zwischen Christen und Muslimen im Lauf der Jahrhunderte bis in unsere Tage hinein genährt haben. Bei der Behandlung dieser Koranstellen werden die wichtigsten Positionen der beiden Protagonisten angegeben bzw. in der gebotenen Kürze dargelegt. Dies und alles andere geschieht mit Maß. Denn der vorliegende Kommentar will nicht eine Kompilation aller geäußerten Meinungen und vertretenen Deutungen sein, sondern vor allem ein Gefährte und Wegweiser für Theologen, Religionswissenschaftler und Islamwissenschaftler sowie für die gebildeten Leser, der ihnen allen zu einem genaueren und besseren Verstehen des Korantextes helfen will. Damit soll eine Doppelbewegung der Öffnung in Gang gesetzt und gefördert werden: Öffnung der Christen, der Juden und der anderen Gläubigen auf den Islam und Öffnung der Muslime auf das Christentum und die biblische Tradition allgemein. Die deutsche Übersetzung, die hier wiederaufgenommen wird, ist die des Autors, die er unter der Mitwirkung von Muhammad Salim Abdullah angefertigt hat und die bereits im Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn erschienen ist (1987, 2. Auflage 1992), versehen mit einem Geleitwort des Generalsekretärs des Islamischen Weltkongresses, Dr. Inamullah Khan, der das Unternehmen ausdrücklich gutheißt. Es werden hier nur die Druckfehler, die sich eingeschlichen haben, korrigiert. Nur an sehr wenigen Stellen wird die Übersetzung selbst verbessert, und dies, damit die Treue zum arabischen Original noch größer wird. Gerade weil jede Übersetzung nur eine mögliche Deutung übernimmt, wird hie_r das arabische Original des Korantextes der Übersetzung gegenübergestellt. Somit haben Muslime, die des Arabischen mächtig sind, sowie Islamwissenschaftler und andere Leser die Möglichkeit, die Qualität und die Richtigkeit der Übersetzung zu überprüfen. Außerdem wird im Kommentar zu jedem Vers angegeben, ob der Text grammatikalisch und sprachlich, sowie aufgrund der islamischen Auslegungstradition selbst, andere Deutungs- und Übersetzungsmöglichkeiten zuläßt und welches diese Möglichkeiten konkret sind. Der unbeschwerteren Benutzung des Werkes dienen die Hinweise für den Leser (siehe unten). Die ersten Bände dieses Korankommentars haben von seiten zahlreicher, namhafter Fachkollegen eine freundliche und überaus positive Aufnahme gefunden. Ich

Vorwort

9

danke all denen, die mir schriftlich oder mündlich ihre zustimmende Beurteilung des Werkes und ihre Ermunterung mitgeteilt und einige nützliche Vorschläge zur praktischen Gestaltung des Textes unterbreitet haben.

Adel Theodor Khoury

Umschrift und Lautwerte arabischer Buchstaben

th dj djj ):1 kh dh z

sh

gh w

y ä, i,

ü

= Explosionslaut - vor jedem anlautenden Vokal gesprochen = stimmloses englisches th (thing) = stimmhaftes dsch =Doppel dj = scharfes, ganz hinten in der Kehle gesprochenes h = eh (wie in: ach) = stimmhaftes englisches th (the) = französisches z = sch = dumpfes stimmloses s = dumpfes stimmloses d = dumpfes stimmloses t = dumpfes englisches th (the) = gepreßter, in der Kehle gebildeter, stimmhafter Reibelaut = Gaumen-r = englisches w = englisches y; deutsches j = lange Vokale

..,; ...... ..;;..

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b

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J

m n h w

~

y

.)

_,.

Abkürzungen

Der Koran Die arabische Standardausgabe: al-Mu~baf al-sharif, oder: al-Qur'än al-karim, Kairo 1344 H/1923. Es gibt auch verschiedene Ausgaben, deren Text allgemein dieser Standardausgabe entspricht, mit Ausnahme der Hinweise für die Rezitation, welche von einer Ausgabe zur anderen variieren können.

Die Bibel Sie wird hier nach der Einheitsübersetzung zitiert.

Arabische Kommentare Bayqawl: Anwär al-tanzil wa asrär al-ta'wil, 2 Bde., lstanbul1296 H/1889; auch Ausgabe Fleischer, Leipzig 1846-1848. Ibn Kathlr: Abü 1-Fidä' Ismä'il Ibn Kathir: Tafsir al-Qur'än al-'a~im, 4 Bände, Kairo 1408 H/ 1988. Manär: Tafsir al-Qur'än al-bakim (Tafsir al-Manär) von Mubammad 'Abduh/Mubammad Rashid Rigä, 11 Bde., Kairo 1325-1353 H/1907-1934; Neudruck in 12 Bänden, Kairo 1367-1375 HII948-1956; erneuter Neudruck in 12 Bänden, Beirut o.J. Räzl: Fakhr al-Din al-Räzi, Mafätib al-ghayb, 8 Bde., Kairo 1308 H/1891. Tabarl: Djämi' al-bayän fi tafsir al-Qur'än, 30 Teile in 10 Bänden, Kairo 1323-1329 H/ 1900-1911; neuere Ausgabe unter dem Titel: Djämi' al-bayän 'an ta'wil al-Qur'än, hrsg. von Mabmüd Shäkir/Abmad Shäkir, 15 Bde. (bis Sure 16), Kairo ab 1374 H!t954. Tabätabä'l: al-Mizän fi tafsir al-Qur'än,. 20 Bde., 3· Auf!., Beirut 1393 H/1973 (Shi'it).

Koranübersetzungen Bell: Richard Bell. The Qur'än. Translated, with a critical re-arrangement of the Surahs, 2 Bde. , Edinburgh 1937!1939. Blachere: Regis Blachere, Le Coran. Traduction selon un essai de reclassement des Sourates, 2 Bde., Paris 1949/1951. Paret: Rudi Paret, Der Koran. Übersetzung, Taschenbuchausgabe, 3· Auf!., Stuttgart 1986. Paret: Rudi Paret, Der Koran. Kommentar und Konkordanz, Taschenbuchausgabe, 3· Auf!. , Stuttgart 1986. Yusuf Ali: Abdallah Yusuf Ali, The glorious Qur'än. Translation and commentary, 2 Bde. , Lahore 1935; Neudruck nach der 3· Auf!. von 1938: Beirut o.J.

12

Abkürzungen

In den Bänden des vorliegenden Werkes wird meine Übersetzung gegenüber dem arabischen Original abgedruckt: Der Koran. Übersetzung von Adel Theodor Khoury. Unter Mitwirkung von Muhammad Salim Abdullah, Gütersloher Taschenbücher, Siebenstern 783, Gütersloh 1987, 2. Auflage: 1992.

Allgemeine Literatur Buhl: Frants Buhl, Das Leben Muhammeds (deutsch von H.H. Schaeder), Leipzig 1930; 3· Aufl., Heidelberg 1961. Els': The Encyclopaedia of Islam, neue Ausgabe, Leiden/ London ab 1960. Geschichte des Qoräns ( = GdQ): Th. Nöldeke/F. Schwally, I. Teil: Über den Ursprung des Qoräns, 2. Auf!., Leipzig 1909; II. Teil: Die Sammlung des Qoräns, 2. Aufl., Leipzig 1919. Th. Nöldeke/G. Bergsträsser/0. PretzL 111. Teil: Die Geschichte des Korantexts, 2. Aufl. , Leipzig 1938. Neudruck der drei Teile in einem Band: Hildesheim 1961. Hirschfeld: H. Hirschfeld, New Researches into the composition and the exegesis of the Qoran, London 1902. ]. Horovitz: Koranische Untersuchungen, Berlin 1926. jeffery, Foreign vocabulary: A. Jeffery, The foreign vocabulary of the Qur'än, Baroda 1938. ]effery, Materials: A. Jeffery, Materials for the history of the text of the Qur'än, Leiden

1937· Masson: Denise Masson, Le Coran et Ia revelation judeo-chretienne, 2 Bde. , Paris 1958. Speyer: H. Speyer, Die biblischen Erzählungen im Qoran, Gräfenhainichen 1931; Neudruck: Hildesheim 1961. Stieg/ecker: H. Stieglecker, Die Glaubenslehren des Islam, 2. Auf!., Paderborn 1983. Watt/Bell: W.M. Watt, Bell's introduction to the Qur'än, completely revised and enlarged, Edinburgh 1970. Watt/Welch : W.M. Watt/AT. Welch, Der Islam I, Stuttgart 1980.

Abkürzungen

1}

Jüdische und christliche Literatur Altes Testament Gen Ex Lev Num Dtn Jos Ri Rut 1 Sam 2 Sam 1 Kön 2 Kön 1 Chr 2 Chr Esra Neh Tob }dt Est 1 Makk 2 Makk Ijob Ps

Genesis Exodus Levitikus Numeri Deuteronomium }osua Richter Rut 1 Samuel 2 Samuel 1 Könige 2 Könige 1 Chronik 2 Chronik Esra Nehemia Tobit Judit Ester 1 Makkabäer 2 Makkabäer Ijob Psalmen

Spr Koh Hld Weis Sir }es }er Klgl Bar Ez Dan Hos )oel Am Obd Jona Mi Nah Hab Zef Hag Sach Mal

Spüche Kohelet Hoheslied Weisheit Jesus Sirach Jesaja Jeremia Klagelieder Baruch Ezechiel Daniel Hosea joel Amos Obadja Jona Micha Nah um Habakuk Zefanja Haggai Sacharja Maleachi

Abkürzungen

Rabbinische Texte Babylonischer Talmud Palästinischer Talmud

Mischna Tosefta

(Die Traktate dieser Werke sind folgende:) Abot Arakhin Aboda Zara Baba Batra Bekhorot Berakhot Betsa Bikkurim Baba Metsia Baba Qamma Chagiga Challa Chullin Demai Edujot Erubin Gittin Horajot Jadajim Jebamot

Pea Pesachim Quidduschin Quinnim Rosch ha-Schana Sanhedrin Schabbat Schebiit Schebuot Scheqalim Sota Subka Taanit Tamid Tebul Jom Temurot Terumot Uqtsin Zabim Zebachim

Joma Kelim Ketubbot Kilajim Masserot Makkot Makhschirin Maaser Scheni Megilla Meila Menachot Middot Miqwaot Moed Qatan Nazir Nedarim Negaim Ohalot Orla Para

Neues Testament Mt Mk Lk Joh Apg Röm 1 Kor 2 Kor Ga! Eph Phi! Kol 1 Thess 2 Thess

Matthäus Markus Lukas Johannes Apostelgeschichte Brief an die Römer 1 Korinther 2 Korinther Galater Epheser Philipper Kolosser 1 Thessalonicher 2 Thessalonicher

Tim Tim Tit Phlm Hehr Jak 1 Petr 2 Petr 1 Joh 2 Joh 3 Joh Jud Offb 1

2

Timotheus Timotheus Titus Philemon Hebräer Jakobus 1 Petrus 2 Petrus 1 Johannes 2 Johannes 3 Johannes Judas Offenbarung des Johannes 1

2

Abkürzungen

15

Allgemeine Abkürzungen a.a.O. Anm. arab. Art. Bd. Bde. bzgl. bzw. ca. ders. d.h. dt. ebd. ed. etc. f. ff. GdQ geh.

am angegebenen Ort Anmerkung arabisch Artikel Band Bände bezüglich beziehungsweise circa derselbe das heißt deutsch ebenda editiert et cetera = und so weiter folgend folgende Geschichte des Qoräns: siehe Nöldeke geboren

gest. Hidjra hrsg. Hrsg. Jg. Jh. Nr. N.S. o.J. p.

s. s.o. sog. s.u. u.a. u.ö. usw. vgl. vol. z.B.

gestorben (islamische Zeitrechnung) herausgegeben Herausgeber Jahrgang Jahrhundert/Jhs. Nummer Neue Serie ohne Jahr pagina = Seite Seite siehe oben sogenannt siehe unten unter anderem; und andere und öfter und so weiter vergleiche volumen = Band zum Beispiel

Zeitschriften, Lexika Eis' MW PG PL ShEis ZDMG

The Encyclopaedia of Islam, neue Ausgabe, Leiden/London ab 1960. The Muslim World, Hartford ab 1911 (bis 1947= The Moslem World). Patrologia Graeca, ed. J.P. Migne, 161 Bde., Paris 1857-1866. Patrologia Latina, ed. J.P. Migne, 217 Bde., 4 Registerbde., Paris 1878-1890. Shorter Encyclopaedia of Islam, hrsg. von H.A.R. Gibb/J .H. Kramers, Leiden 1953; Neudruck: Leiden/London 1961. Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Leipzig ab 1847.

Die Suren des Korans

Im Anhang des Kapitels über den Koran befindet sich eine komplette Liste der in der islamischen Literatur gebräuchlichen Bezeichnungen der Suren des Korans. Hier werden nur die üblichen Surennamen wiedergegeben. Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure

1: 2: 3: 4: 5: 6: 7: 8: 9: 10: 11: 12: 13: 14: 1Y 16: 17:

Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure

18: 19: 20: 21: 22: 23: 24: 25: 26: 2T 28: 29 : 30: 31: 32: 33: 34: 3Y 36:

Die Eröffnung (al-Fäti})a), zu Mekka, 7 Verse Die Kuh (al-Baqara), zu Medina, 286 Verse Die Sippe 'Imräns (Äl 'Imrän), zu Medina, 200 Verse Die Frauen (al-Nisä'), zu Medina, 176 Verse Der Tisch (al-Mä'ida), zu Medina, 120 Verse Das Vieh (al-An'äm), zu Mekka, 165 Verse Der Bergkamm (al-A'räf), zu Mekka, 206 Verse Die Beute (al-Anfäl), zu Medina, 75 Verse Die Umkehr (al-Tauba), zu Medina, 129 Verse Jonas (Yünus), zu Mekka, 109 Verse Hüd, zu Mekka, 123 Verse Josef (Yüsuf), zu Mekka, 111 Verse Der Donner (al-Ra'd), zu Medina, 43 Verse Abraham (Ibrähirri), zu Mekka, 52 Verse l;lidjr (al-l;lidjr), zu Mekka, 99 Verse Die Bienen (al-Nal)l), zu Mekka, 128 Verse Die Nachtreise (al-Isrä') - oder: Die Kinder Israels (Ban! Isrä'il), zu Mekka, 111 Verse Die Höhle (al-Kahf), zu Mekka, 110 Verse Maria (Maryam), zu Mekka, 98 Verse Tii Hä, zu Mekka, 135 Verse Die Propheten (al-Anbiyä'), zu Mekka, 112 Verse Die Wallfahrt (al-l;ladjj), zu Medina, 78 Verse Die Gläubigen (al-Mu 'minün), zu Mekka, 118 Verse Das Licht (al-Nür), zu Medina, 64 Verse Die Unterscheidungsnorm (al-Furqän), zu Mekka, 77 Verse Die Dichter (al-Shu'arä'), zu Mekka, 227 Verse Die Ameisen (al-Naml), Z\1 Mekka, 93 Verse Die Geschichte (al-Qa~a~), zu Mekka, 88 Verse Die Spinne (al-'Ankabüt), zu Mekka, 69 Verse Die Byzantiner (al-Rüm), zu Mekka, 6o Verse Luqmän, zu Mekka, 34 Verse Die Anbetung (al-Sadjda), zu Mekka, 30 Verse Die Parteien (al-Abzäb), zu Medina, 73 Verse Saba', zu Mekka, 54 Verse Schöpfer (Fätir), zu Mekka, 45 Verse Yä Sin, zu Mekka, 83 Verse

Die Suren des Korans Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure Sure

Die sich reihen (al-$äffät), zu Mekka, 182 Verse $äd, zu Mekka, 88 Verse Die Scharen (al-Zumar), zu Mekka, 75 Verse Der vergibt (Ghäfir) - oder: Der Gläubige (al-Mu'min), zu Mekka, 85 Verse Im einzelnen dargelegt (Fu~~ilat) - oder: I;Iä Mim Sich niederwerfen (I:Iä Mim al-Sadjda), zu Mekka, 54 Verse 42: Die Beratung (al-Shürä) zu Mekka, 53 Verse 43= Der Prunk (al-Zukhruf), zu Mekka, 89 Verse 44= Der Rauch (al-Dukhän), zu Mekka, 59 Verse 45= Die auf den Knien sitzt (al-Djäthiya), zu Mekka, 37 Verse 46: Die Dünen (al-AI;tqäf), zu Mekka, 34 Verse 47= Mul;tammad, zu Medina, 38 Verse 48: Der Erfolg (al-Fatl;t), zu Medina, 29 Verse 49= Die Gemächer (al-I;Iudjurät), zu Medina, 18 Verse 50: Qäf, zu Mekka, 45 Verse 51: Die aufwirbeln (al-Dhäriyät), zu Mekka, 6o Verse 52: Der Berg (al Tür), zu Mekka, 49 Verse 53 = Der Stern (al-Nadjm), zu Mekka, 62 Verse 54= Der Mond (al-Qamar), zu Mekka, 55 Verse 55= Der Erbarmer (al-Ral;tmän), zu Medina, 78 Verse 56: Die eintreffen wird (al-Wäqi'a), zu Mekka, 96 Verse 57= Das Eisen (al-I;Iadid), zu Medina, 29 Verse 58: Der Streit (al-Mudjädala), zu Medina, 22 Verse 59= Die Versammlung (al-I;Iashr), zu Medina, 24 Verse 6o: Die Prüfung (al-Mumtal;tina), zu Medina, 13 Verse 61 : Die Reihe (al-$aff), zu Medina, 14 Verse 62: Der Freitag (al-Djumu'a), zu Medina, 11 Verse 63: Die Heuchler (al-Munäfiqün), zu Medina, 11 Verse 64: Die Obervorteilung (al-Taghäbun), zu Medina, 18 Verse 65: Die Entlassung (al-Taläq), zu Medina, 12 Verse 66: Das Verbot (al-Tal;trim), zu Medina, 12 Verse 67: Die Königsherrschaft (al-Mulk), zu Mekka, 30 Verse 68: Das Schreibrohr (al-Qalam), zu Mekka, 52 Verse 69: Die fällig wird (al-I;Iäqqa), zu Mekka, 52 Verse 70: Die Himmelsleiter (al-Ma'äridj), zu Mekka, 44 Verse 71: Noach (Nül;t), zu Mekka, 28 Verse 72: Die Djinn (al-Djinn), zu Mekka, 28 Verse 73 = Der sich eingehüllt hat (al-Muzzammil), zu Mekka, 20 Verse 74= Der sich zugedeckt hat (al-Muddaththir), zu Mekka, 56 Verse 75= Die Auferstehung (al-Qiyäma), zu Mekka, 40 Verse 76: Der Mensch (al-Insän) oder: die Zeit (al-Dahr), zu Medina oder zu Mekka, 31 Verse 77= Die gesandt werden (al-Mursalät), zu Mekka, 50 Verse 78: Der Bericht (al-Naba'), zu Mekka, 40 Verse 79= Die entreißen (al-Näzi'ät), zu Mekka, 46 Verse

37= 38: 39= 40: 41:

18

Die Suren des Korans

So: Er runzelte die Stirn ('Abasa), zu Mekka, 42 Verse 81: Umwinden (al-Takwir), zu Mekka, 29 Verse 82: Zerbrechen (al-Infitär), zu Mekka, 19 Verse 83: Die das Maß verkürzen (al-Mutaffifin), oder: Das Maß verkürzen (al-Tatfif), zu Mekka, 36 Verse Sure 84: Sie spalten (al-Inshiqäq), zu Mekka, 25 Verse Sure 85: Die Sternzeichen (al-Burüdj), zu Mekka, 22 Verse Sure 86: Der Nachtstern - oder: Was in der Nacht erscheint (al-Täriq), zu Mekka, 17 Verse Sure 87: Der Allerhöchste (al-A'lä), zu Mekka, 19 Verse Sure 88: Die bedecken wird (al-Ghäshiya), zu Mekka, 26 Verse Sure 89: Die Morgenröte (al-Fadjr), zu Mekka, 30 Verse Sure 90: Das Gebiet (al-Balad), zu Mekka, 20 Verse Sure 91: Die Sonne (al-Shams), zu Mekka, 15 Verse Sure 92: Die Nacht (al-Layl), zu Mekka, 21 Verse Sure 93= Der Morgen (al-I;>ui)ä), zu Mekka, 11 Verse Sure 94= Das Weiten (al-Shar})), - oder: Sich weiten (al-Inshirä})), zu Mekka, 8 Verse Sure 95= Der Feigenbaum (al-Tin), zu Mekka, 8 Verse Sure 96: Der Embryo (al-'Alaq), zu Mekka, 19 Verse Sure 97= Die Bestimmung (al-Qadr), zu Mekka, 5 Verse Sure 98: Das deutliche Zeichen (al-Bayyina), zu Medina oder zu Mekka, 8 Verse Sure 99= Das Beben (al-Zalzala, oder: al-Zilzäl), zu Medina oder zu Mekka, 8 Verse Sure 100: Die laufen (al-'Ädiyät), zu Mekka, 11 Verse Sure 101: Die Katastrophe (al-Qäri'a), zu Mekka, 11 Verse Sure 102: Wettstreit um noch mehr (al-Takäthur), zu Mekka, 8 Verse Sure 103: Der Nachmittag (al-'A~r), zu Mekka, 3 Verse Sure 104: Der Stichler (al-Humaza), zu Mekka, 9 Verse Sure 105: Der Elefant (al-Fil), zu Mekka, 5 Verse Sure 106: Quraysh, zu Mekka, 4 Verse Sure 107: Die Hilfeleistung (al-Mä'ün), zu Mekka, 7 Verse Sure 108: Die Fülle (al-Kauthar), zu Mekka, 3 Verse Sure 109: Die Ungläubigen (al-Käfirün), zu Mekka, 6 Verse Sure 110: Die Unterstützung (al-Na~r), zu Medina, 3 Verse Sure 111: Die Palmenfaser (al-Masad), - oder: Lodern (al-Lahab), zu Mekka, 5 Verse Sure 112: Der aufrichtige Glaube (al-Ikhlä~), zu Mekka, 4 Verse Sure 113: Das Frühlicht (al-Falaq), zu Mekka, 5 Verse Sure 114: Die Menschen (al-Näs), zu Mekka, 6 Verse Sure Sure Sure Sure

Hinweise für den Leser

Dieser Kommentar in mehreren Lieferungen gibt neben einer deutschen Übersetzung den arabischen Originaltext der offiziellen Ausgabe des Korans in der schönen osmanischen Handschrift wieder. Dieser Text fand die Zustimmung einer Kontrollkommission der Kairoer Universität Azhar. Die Übersetzung ist die des Autors. Sie ist bereits veröffentlicht worden in: Der Koran. Übersetzung von Adel Theodor Khoury. Unter Mitwirkung von Muhammad Salim Abdullah. Mit einem Geleitwort von Inamullah Khan, Generalsekretär des Islamischen Weltkongresses, Gütersloher Taschenbücher/Siebenstern 783, Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn, Gütersloh 1987, 2. Auflage: 1992. Diese Übersetzung ist um größtmögliche Treue zum arabischen Original bemüht. Notwendige Zusätze werden in Klammern ()gesetzt. Wo Abweichungen vom genauen Wortlaut des Originals unumgänglich sind, um Verwechslungen und Mißdeutungen vorzubeugen, wird die wörtliche Wiedergabe des Originals im Kommentar zu dieser Stelle angegeben. Zur Gestaltung der Rezitation und des frommen Gebrauchs des koranischen Textes gliedert sich dieser Text in 30 Teile, welche wiederum in je zwei Abschnitte aufgeteilt sind. Insgesamt sind es also 6o Abschnitte. Teile, Abschnitte und deren Untergliederungen ('l':., Y, und V.,) werden durch ein Sternchen (*) vor dem jeweiligen Vers angezeigt. Wenn der Beginn dieser Gliederung mit dem Anfang einer Sure zusammenfällt, wird auf das Sternchen verzichtet. Der Kommentar des Korantextes befaßt sich zunächst einmal mit allgemeinen Fragen, die die jeweilige Sure betreffen, wie Name der Sure, Datierung, Struktur, besondere Inhalte, Aussagen über die Vorzüge der Sure. Dann folgt der Kommentar, wobei der Text der Sure, insofern diese eine gewisse Länge besitzt, in übersichtlichen und zusammenhängenden Abschnitten behandelt wird. Bei jedem Abschnitt werden bekannte Varianten zum offiziellen Text hinter dem arabischen Original angegeben. Diese Varianten sind die, die bei den muslimischen Kommentaren sowie bei Jeffery, Materials ... , erwähnt werden. Die Angabe hinter der Klammer lautet bei, wenn die Variante in einem Codex enthalten ist; sie lautet nach, wenn es sich um die Tradition der Rezitatoren handelt. Wenn eine Variante eine andere Bedeutung hat als die offizielle Version, wird sie übersetzt. Die zu kommentierenden Verse werden halbfett angegeben, dahinter in Klammern eventuell abweichende Verszahlen der Ausgabe von Gustav Flügel/Gustav Redslob aus dem Jahr 1834. Beispiel: 2,35(33)· Der Kommentar ist bemüht, eine breitangelegte Konkordanz der Begriffe und Wörter innerhalb des Korans zu erstellen. Dies erfolgt meistens dort, wo im Koran eine Vokabel zum ersten Mal vorkommt. Wenn die gleiche Vokabel später noch-

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Hinweise für den Leser

mals erscheint, wird auf die erste Stelle mit einem ~ verwiesen. Dort findet dann der Leser die weiteren Koranstellen und auch eventuell eine Liste der Verse aus der Bibel, die einen ähnlichen Inhalt aufweisen oder gleiche Ausdrücke gebrauchen. Die Wörter, Halbsätze bzw. Sätze, die Gegenstand der Kommentierung sind, werden halbfett gesetzt. Kursiv erscheinen die arabischen Termini, nicht jedoch die arabischen Personennamen. Oben ist eine Liste häufig zitierter arabischer Kommentare und wissenschaftlicher Bücher aufgestellt. Der Leser möge sich deren bedienen, vor allem bei der Bearbeitung der Anmerkungen.

2,213-286

Die Menschen waren eine einzige Gemeinschaft. Dann ließ Gott die Propheten als Freudenboten und Warner erstehen. Er sandte mit ihnen das Buch mit der Wahrheit herab, damit es zwischen den Menschen über das urteile, worüber sie uneins waren. Und nur jene, denen es zuteil wurde, waren darüber uneins, nachdem die deutlichen Zeichen zu ihnen gekommen waren - dies aus ungerechter Auflehnung untereinander. Nun hat Gott die, die glauben, mit seiner Erlaubnis zu der Wahrheit geleitet, über die sie uneins waren. Und Gott führt, wen Er will, zu einem geraden Weg. 214 Oder meint ihr, daß ihr ins Paradies eingehen werdet, noch ehe euch das gleiche widerfahren ist wie denen, die vor euch dahingegangen sind? Not und Leid berührten sie, und sie wurden hin und her geschüttelt, so daß der Gesandte und diejenigen, die mit ihm gläubig waren, dann sagten: Wann kommt die Unterstützung Gottes? Wahrlich, die Unterstützung Gottes ist nahe. 213

(!) - - - - - - - - - - - - - ...... - - - . - .... - .. - . - - .. - - ...... - - . - - ...... - . (!)

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Varianten

Varianten: 2,213:

2,214:

2,213-214

2,213-214

käna 1-näsu: käna 1-basharu (bei Ubayy). ummatan wäl_tidatan: Zusatz: fa-khtalafü : (eine einzige Gemeinschaft), dann wurden sie uneins (bei Ibn Mas'üd, Ubayy). li-yal_tkuma: li-tal_tkuma : damit du (zwischen den Menschen) urteilst (bei Mudjähid). djä'at hum: djä'ahum (bei $älil_t ihn Kaysän). fihi mina 1-l_taqqi: 'anhu mina 1-l_taqqi (bei Ibn Mas'üd). (Tabari bringt hier einen Zusatz: 'alä 1-islämi: in bezugauf den Islam). bi-idhnihi: Zusatz: li-yakünü shuhadä'a 'alä 1-näsi yauma 1-qiyäma: (mit seiner Erlaubnis), damit sie Zeugen über die Menschen am Tag der Auferstehung seien (bei Ubayy). wa zulzilü: fa-zulzilü: so wurden sie hin und her geschüttelt (bei Ibn Mas'üd); thumma zulzilü: dann wurden sie hin und her geschüttelt (nach anderen Rezitatoren). l_tattä yaqüla: l_tattä yaqülu (nach Näfi' ); wa yaqülu : und (der Gesandte .. . ) sagten; yaqülu l_taqiqatan ( ?) : dabei sagten (der Gesandte .. . ) wirklich .. . (bei Ibn Mas'üd).

Kommentar

2,213(209): Die Menschen waren eine einzige Gemeinschaft: Der Koran denkt hier an den ursprünglichen Zustand der Menschen, an die Zeit, als sie noch eine einzige Gemeinschaft bildeten und noch keine Differenzen in Sachen des Glaubens und der sittlichen Normen hatten. Dann wurden sie uneins, und ihre Geschichte wurde die Geschichte ihrer Spaltungen, ihrer Streitigkeiten und ihrer gegenseitigen ungerechten Auflehnung. So sandte Gott die Propheten mit der göttlichen Entscheidungsnorm, dem Buch der Offenbarung, damit seine Bestimmungen über die strittigen Fragen urteilen und somit die Verschiedenheiten überwinden helfen. Dennoch weiß der Koran, daß es nicht die Aufgabe der Propheten ist, um jeden Preis und mit jedem Mittel die Spaltungen und Differenzen unter den Menschen zu beseitigen (vgl. 5A8: Und wenn Gott gewollt hätte, hätte Er euch zu einer einzigen Gemeinschaft gemacht ... ; vgl. 2,148). Daher gilt es, eine gewisse Pluralität der Religionsgemeinschaften auszuhalten und miteinander in Wettstreit um die guten Dinge zu treten1 . Die Menschen waren eine einzige Gemeinschaft: d. h. sie bildeten eine einzige Religionsgemeinschaft, hatten eine gemeinsame Religion und hielten am Glauben und an der Wahrheit fest, so die Meinung der Mehrheit der Kommentatoren. Andere, wie l:fasan al-Ba~ri und Ibn 'Abbäs, denken eher an die Gemeinsamkeit der Menschen im Irrglauben und im Bösen. Dies erinnert an den biblischen Bericht über den Turmbau zu Babel: Bibel, Gen 11,1-9 (Gen 11,6: »Seht nur, ein Volk sind sie, und eine Sprache haben sie alle«); - Weish 10,5 (»Als die Völker, einmütig nur in ihrer Schlechtigkeit, durch die Verwirrung ihrer Sprachen getrennt wurden, erwählte sie [die Weisheit) den Gerechten«). Andere (wie Abü Muslim als-I~fahäni) vertreten die Meinung, daß es sich hier um den Zustand vor der konkreten Offenbarung handelt, als die Menschen einmütig an den natürlichen Erkenntnissen über die Existenz des Schöpfers und seine Eigenschaften festhielten, sowie an der Bereitschaft, ihm zu dienen, ihm für seine Gaben zu danken und die Taten zu meiden, die sie durch ihre Vernunft als böse erkannt haben. Eine weitere Meinung sieht hier die einfache Feststellung, daß die Menschen eine einzige Gemeinschaft bildeten, und zwar ohne näheren Bezug auf Glauben oder Unglauben, auf Gutes oder Böses. Eine letzte Deutung identifiziert die Menschen mit den Leuten der Schrift, die an Mose geglaubt haben. Sie hatten eine einzige Religion und folgten einem gemein-

1. Vgl. Adel Theodor Khoury : Wer war Muhammad?, Freiburg 1990, S. 50-52; ders. : Der Koran. Übersetzung und wissenschaftlicher Kommentar, Bd. II, Gütersloh 1991, S. 167-169.

Sure

2:

Die Kuh (al-Baqara)

samen Gesetz. Dann wurden sie uneins aus Neid und ungerechter Auflehnung gegeneinander2 • Der gleiche Satz: 10,19; - 43,)3; »Und wenn Gott gewollt hätte, hätte Er euch zu einer einzigen Gemeinschaft gemacht«: 5A8; 11,118; 16,93; 42,8; - eine einzige Gemeinschaft: 21,92; 23,52. Gemeinschaft: ~ 2,128.

Dann ließ Gott die Propheten als Freudenboten und Wamer erstehen: die Propheten:~ 2,61. Freudenboten und Warner: auch 4,165; 6,48; 18,56; ~ 2,119. Warnerund Freudenbote: 7,188; 11,2. Einen Propheten bzw. Gesandten erstehen lassen: auch 2,129; 3,164; 7,103; 10,74·75; 16,J6; 17,15.94; 25A1.51; 28,59; 40,34; 62,2; - einen König: 2,246.247; Vorgesetzte: 5,12. Der Satz geht davon aus, daß die Menschen uneins wurden und daher ihre ursprüngliche Einheit verloren hatten. Er sandte mit ihnen das Buch mit der Wahrheit herab: herabsenden: ~ 2,4.23; das Buch: ~ 2,2.44; das Buch mit der Wahrheit:~ 2,176. Verbindung zwischen Buch und Wahrheit: 39A1; 47,2; ~ 2,144.147. damit es zwischen den Menschen über das urteile, worüber sie uneins waren: es: oder Er, d. h. Gott; -oder auch, so die Meinung einiger Kommentatoren, der jeweilige Prophet. Das Buch urteilt: 3,23; Gott urteilt zwischen den Menschen ... : ~ 2,113 (am Tag der Auferstehung, während es hier um Entscheidungen in der konkreten Geschichte geht); der Gesandte urteilt: 4,65.105; 5A2-43·48.49; 24,{8.51; die Propheten bzw. die zuständigen Menschen urteilen: 5,44·45·47·48·49·95; 6,136; 16,59; 29A; 21,78; 38,22.26; 45,21. worüber sie uneins waren:~ 2,113.176; - vgl. ähnlich: 16,64 (MuQ.ammad); 27,76 (der Koran); 43,63 (Jesus). Auch in der Bibel wird die Entscheidung Gott überlassen oder auf die Bestimmungen Gottes gegründet oder in die Zuständigkeit des Propheten gestellt: Gen 16,5; Ex 18,16; Lev 24,12; Num 15,}4; Ri 11,27; 1 Sam 24,13.16; Ps 119,39·43·62.75-102.106.1o8.137·149·164.175; Spr 16,33; Ez 44,24 (» ... nach meinen Rechtsvorschriften sollen sie [den Streit] entscheiden«).

2 . Räzi merkt hier an: »Diese Meinung entspricht wohl dem Wortlaut des Verses und stimmt mit dem Kontext vor und nach dem Vers überein. Außerdem weist sie keine problematische Seite auf, außer daß sie das Wort Menschen auf bestimmte Leute bezieht, und dies entgegen dem äußeren Wortlaut« (Räzi II, 5. 214).

Kommentar: 2,213

Und nur jene, denen es zuteil wurde:~ 2,87.146; siehe auch 2,53. Diejenigen, denen das Buch zugekommen ist, sind im allgemeinen Sprachgebrauch des Korans vor allem die Juden und die Christen. Hier deutet der Kontext daraufhin, daß es um die verschiedenen Gemeinschaften geht, denen ihre jeweiligen Propheten die Bestimmungen des Buches Gottes kundgetan haben. waren darüber uneins: über das Buch oder die Wahrheit. nachdem die deutlichen Zeichen zu ihnen gekommen waren: auch 3,105; - 2,253; 4,153; vgl. 40,28. Die deutlichen Zeichen (al-bayyinät): ~ 2,87. Der Ausdruck: die deutlichen Zeichen kamen (und ähnliche Verben): auch in 2,209; 3,86.184; 5,32.110; 7,101; 10,13-74; 14,9; 20,72; 29,39; 30,9-47; 35,25; 40,28.34·66.83; 43,63; 61,6; vgl. 40,22.50; 45,17; 64,6.

dies aus ungerechter Auflehnung untereinander: auch 3,19; 42,14; 45,17; aus ungerechter Auflehnung (baghyan): ~ 2,90. Nun hat Gott die, die glauben, mit seiner Erlaubnis zu der Wahrheit geleitet, über die sie uneins waren: Die, die glauben, sind hier entweder alle echten Gläubigen in jeder Religionsgemeinschaft oder, nach dem allgemeinen Sprachgebrauch des Korans, die MuslimeJ: ~ 2,62. Auch der I:Iadith enthält einen Spruch Mul;ammads, der diesen Satz auf die Muslime bezieht: Nach Abu Hurayra Wir sind die letzten, aber die ersten am Tag der Auferstehung. Wir sind die ersten unter den Menschen, die das Paradies betreten werden, obwohl das Buch ihnen vor uns zuteil wurde, uns aber nach ihnen zuteil wurde. So hat uns Gott mit seiner Erlaubnis zu der Wahrheit geleitet, über die sie uneins waren ... 4 Über die Einzelbestimmungen, bei denen der Islam die richtige Entscheidung gebracht hat, macht Ibn Wahb, nach 'Abd al-Ra}:tmän Ibn Zayd, folgende nähere Angaben5: Uneins waren sie über den Freitag: Die Juden nahmen den Sabbat, die Christen den Sonntag; so leitete Gott die Gemeinschaft Mu}:tammads zum Freitag. - Sie waren uneins über die Gebetsrichtung: Die Juden beteten in Richtung Jerusalem, die Christen zum Osten hin; so leitete Gott die Muslims zur Ka'ba (vgl. 2,142152). - Sie waren uneins über das Gebet: Die einen verneigten sich, warfen sich

3· Vgl. Manär II, 5. 289-290. 4· Zitiert bei Ibn Kathir I, 5. 237· 5· Vgl. Räzi II, 5. 215, und noch ausführlicher Ibn Kathir I, 5. 237-2J8.

28

Sure 2: Die Kuh (ai-Baqara)

aber nicht zu Boden, andere warfen sich zu Boden, aber verneigten sich nicht, andere beteten und redeten dabei, wieder andere beteten und liefen dabei; so leitete Gott die Gemeinschaft Mu}.lammads zur richtigen Haltung in dieser Sache. - Sie waren uneins über das Fasten: Die einen fasteten einen Teil des Tages, andere enthielten sich nur einiger Speisen; so leitete Gott die Gemeinschaft Mu}.lammads zur richtigen Vorschrift in dieser Sache. - Sie waren uneins über Abraham: Die Juden sagten, er sei Jude gewesen, die Christen sagten, er sei Christ gewesen; so sagen die Muslime, er ist Anhänger des reinen Glaubens, ein Gottergebener (mus/im) (vgl. 3,65-67). - Sie waren uneins über Jesus: Die Juden ziehen ihn der Lüge und äußerten über seine Mutter eine gewaltige Verleumdung (vgl. 4,156; 3,27), die Christen machten aus ihm einen Gott und ein Kind (Gottes) (vgl. u. a. 5,72-77); Gott aber bezeichnet ihn als seinen Geist (4,171) und sein Wort (3A5; 4,'17'1), so leitete er die Gemeinschaft Mu}.lammads zur Wahrheit in dieser Sache6 . Leiten: ~ 1:,6; mit seiner Erlaubnis: ~ 2,97. Im allgemeinen handeln die verschiedenen Personen bzw. Wesen mit der Erlaubnis Gottes. Hier, wie in 2,221:; 42,51:, handelt Gott selbst mit seiner Erlaubnis : d. h. nach Tabari mit seinem Wissen; andere glossieren: auf seinen Befehl erfolgte die Rechtleitung; wieder andere ergänzen den Text: Gott leitete sie dazu, so folgten sie seiner Rechtleitung mit seiner Erlaubnis. BayUnd gebt den Frauen ihre Morgengabe als Geschenk. Wenn sie euch freiwillig etwas davon überlassen, so könnt ihr es verbrauchen, und es wird euch zur Freude und zum Wohl seinlt may fairly be doubted whether the Koran allows more than two divorces, and whether vers 230 does not refer to every divorce which has become definite, be it the first or the second>sehr schön>Doch wer bin ich, und was ist mein Volk, daß wir die Kraft besaßen, diese Gaben zu spenden? Von dir kommt ja alles; und was wir dir gegeben haben, stammt aus deiner Hand ... dir gehört alles« (1 Chr 29,14.16). A. Cohen schreibt: »En donnant des aumönes, on se borne a pratiquer Ia justice. Tout ce qu'un homme possede lui a ete prete par le Createur de l'univers, a qui appartient Ia terre et tout ce qu'elle contient ... L' idee rabbinique de Ia lzedaka ne saurait etre mieux definie qu'en ces termes: >Donne-lui ce qui est a lui, attendu que toi et tout ce que tu as lui appartient«: Le Talmud, Paris 1950, S. 276; zitiert in: D. Masson: Le Coran et Ia revelation judeo-chretienne, II, Paris 1958, S. 6o6. 7· f. Bonsirven faßt von ihm herangezogene Texte aus dem Midrasch und dem Talmud (SDt XV, 9-10 (117], 98b; TPea IV, ·q ; PPea VIII, 7,21 ; Babha batra 10 ab) in folgenden Verhaltensregeln zusammen: darauf achten, den Armen beim Almosengeben nicht zu demütigen, ihn rücksichtsvoll behandeln; vgl. Le Judalsme, II: Theologie morale, vie morale et religieuse, Paris 19J5, s. 256.

200

Sure

2:

Die Kuh (al-Baqara)

2,263(265): Freundliche Worte, für den Fall, daß die angegangene Person den Armen wegschicken muß, ohne ihm die erbetene und erhoffte Hilfe zukommen zu lassen.

und Verzeihen: Wer ist es hier, der verzeiht bzw. verzeihen soll? Darüber gibt es verschiedene Meinungen: Verzeihen soll der, der eben das Almosen nicht geben kann, der vielleicht ungehaltene Worte vonseitendes Bettlers bzw. des Bedürftigen zu hören bekommt; oder Gott wird dem verzeihen, der, wenn er die Bitte nicht erfüllen kann, den Armen mit freundlichen Worten entläßt; oder der Angegangene soll Nachsicht und Diskretion üben, so daß er den Armen nicht in der Öffentlichkeit bloßstellt und seine Lage verrät; oder endlich soll der Angegangene im beschriebenen Fall freundliche Worte finden, und der Bedürftige, dessen Bitte unerfüllt bleibt, soll verzeihen und den anderen entschuldigen. Der Koran schärft Muoammad und durch ihn den Gläubigen ein : »... und fahre den Bettler nicht an« (93,10). Siehe auch die Angaben aus der jüdischen Literatur in der Anmerkung 7· sind besser als ein Almosen, dem Ungemach folgt: denn sie bewirken nur Gutes, während das Ungemach das gute Verdienst des Almosens aufhebt.

Exkurs: Almosen und gesetzliche Abgabe Der Koran kennt zwei Sorten von Spenden. Die eine ist das Almosen (~adaqa), die andere die gesetzliche Abgabe (zakät). Der Koran lobt die Gottesfürchtigen, die bereit sind, dem Bettler und dem Unbemittelten »ein bestimmtes Recht auf ihr Vermögen« einzuräumen (51,19; 70,24-25). Er unterstreicht wiederholt die Pflicht (9,60), Spenden von dem zu geben, was Gott den Menschen an Unterhalt und Vermögen beschert hat (vgl. u. a. 14,31; 2,154; 57,7; 63,10), sowie die Pflicht, die gesetzliche Abgabe zu entrichten (vgl. u. a. 2A3i 58,13). Die Freigebigkeit verdient den Gläubigen das Wohlwollen Gottes, seine Vergebung und seine Belohnung (64,17; vgl. 92,18; 35,29; 13,22-23; 2,261.271.274; 57,18; 9,99). Gleiches gilt für die Entrichtung der gesetzlichen Abgabe (7,156). Eine gute Spende ist diejenige, die offen oder geheim »im Streben nach dem Wohlwollen Gottes« (2,265.272; 30,39i 64,17), nicht aus Heuchelei vor den Menschen (2,264; 4,38), gegeben wird. Auch soll man weder verschwenderisch noch knauserig sein, sondern die goldene Mitte halten (25,67) 8 .

8. Mit einigen Änderungen meinem Buch entnommen: A. Th. Khoury: Einführung in die Grundlagen des Islams, 2. Auflage, Graz/Wien/Köln 1981, S. 217-218.

Kommentar: 2,263-264/Almosen und gesetzliche Abgabe

201

Gott ist auf niemanden angewiesen und langmütig: Er braucht nicht die Almosen seiner Diener und stellt die Bestrafung derer zurück, die ihre Spenden und Almosen durch Prahlerei und Ungemach verderben. Daß Gott auf niemanden angewiesen ist (ghanl), wird an vielen Stellen im Koran betont: »Gott ist auf die Weltenbewohner nicht angewiesen«: 3,97; 29,6; auf euch nicht angewiesen: 39,7; siehe auch 6,133; 10,68; 47,J8; auf niemanden angewiesen und freigebig: 27-40; auf niemanden angewiesen und des Lobes würdig: 2,267; 4,131; 14,8; 22,64; 31,12.26; 35,15; 57,24; 6o,6; 64,6.

2,264(266): 0 ihr, die ihr glaubt: Der Ausdruck bezeichnet im Koran im allgemeinen die gläubigen Muslime: Davon zeugt eine sehr große Anzahl von Stellen: ---+ 2,62.

vereitelt nicht eure Almosen, indem ihr auf euer Verdienst pocht und Ungemach zufügt: Siehe oben die Ausführungen zu 2,262.2639. gleich dem, der sein Vermögen spendet: Vgl. oben unter 2,261. um von den Menschen gesehen zu werden: Der Ausdruck findet sich auch in 4,38; 8-47; Verb: 4,142; - 107,6. Der Satz erinnert an die Worte des Evangeliums: »Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten ... Wenn du Almosen gibst, laß es also nicht vor dir herposaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden .. . Dein Almosen soll verborgen bleiben, und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten« (Mt 6,1-2.4). und nicht an Gott und den Jüngsten Tag glaubt: Der Ausdruck an Gott und den jüngsten Tag glauben kommt öfter im Koran vor: ---+ 2,8. Im Vers 2,8 werden die Heuchler als die beschrieben, »die sagen: Wir glauben an Gott und an den Jüngsten Tag. Doch sie sind keine Gläubigen.« Der Unglaube bringt nach islamischer Lehre Unheil über die Ungläubigen. Er macht ihre Werke wertlos, während der Glaube die Zuversicht verleiht, Gottes Wohlgefallen zu erfahren. Über die Folgen des Unglaubens drückt sich der Koran unmißverständlich aus: »Das sind keine Gläubigen. Gott macht ihre Werke wertlos« (33,19; vgl. 7,147). Der Unglaube führt daher zum Verderben und zur 9· Während die Mehrheit der Kommentatoren das Pochen auf das Verdienst und das Ungemach auf die Spender und Almosengeber bezieht, unterscheidet Ibn 'Abbäs zwischen dem Pochen auf das Verdienst Gott gegenüber und dem Ungemach, das man dem Bedürftigen zufügt. Vgl. Räzi II, S. 351.

202

Sure

2:

Die Kuh (al-Baqara)

Höllenstrafe. Das gleiche wird in dem vorliegenden Vers mit dem darin enthaltenen Gleichnis und der Schlußfolgerung am Ende des Textes bestätigt. Zunächst wurden also die Gläubigen davor gewarnt, ihre Almosen durch Pochen auf ihr Verdienst und durch Ungemach zu vereiteln, wie der ungläubige Heuchler den Wert seiner Werke verliert. Nun folgt ein Gleichnis über die Lage des ungläubigen Heuchlers.

Mit ihm ist es wie mit einem Felsen, der von Erdreich bedeckt ist: Der ungläubige Heuchler wird hier mit einem glatten Stein bzw. Felsen, auf dem nur ein wenig Erdreich liegt, verglichen. Dieses wenige Erdreich, das mit dem Felsen nicht fest verbunden ist, sondern nur lose darauf liegt, das sind seine Werke: Sie sehen nach außen wie Taten der Tugend aus, sind jedoch nur äußerlich tugendhaft. Es trifft ihn ein Platzregen und macht ihn zu einem kahlen Ding: Wenn also etwas geschieht, was die Wahrheit der Dinge aufdeckt, wird man feststellen, daß all diese Werke wie Staub sind, sie werden weggespült, und das kahle Ding darunter, die nackte Wahrheit, kommt zum Vorschein. Die Wahrheit der Dinge bringt eben der Tag des Gerichtes Gottes ans Licht. Damit wird der, der die Werke tut, mit dem Felsen verglichen, seine durch Pochen auf das Verdienst und Ungemach verdorbene Taten mit dem dünnen Erdreich und der Tag des Gerichts mit dem Platzregen. Die Mu'taziliten vertreten eine andere Deutung des Gleichnisses: Das äußere Werk ist das dünne Erdreich auf dem Felsen, das Pochen auf das Verdienst und das Ungemach sind der Platzregen, der die durch die Spenden erworbenen Verdienste wegspült und vereitelt. Al-Qaffäl, ein scharfsinniger und selbständig denkender Geist, sieht hier noch eine dritte Deutungsmöglichkeit: Die Werke der Menschen sind ihr Vorrat für den Tag der Auferstehung. Wer mit Aufrichtigkeit seine Taten verrichtet, ist wie der, der in die Erde eine Saat legt: Diese vervielfältigt sich, wächst, bis die Zeit der Ernte da ist, und er findet sie zur nötigen Zeit. Der Felsen ist aber der Ort, wo der Heuchler sät: Darauf wächst bekanntlich nichts, denn er kann die Saat nicht aufnehmen. Die Werke dessen, der auf sein Verdienst pocht und Ungemach zufügt, gleicht dem Säen auf einen harten Felsen, auf dem ein wenig Staub liegt10• Auch wenn der Kontext anders lautet und die Adressaten der Mahnung sowie das Anliegen des Gleichnisses verschieden sind, erinnert dieser Vers an die Worte des Evangeliums im Gleichnis vom Sämann: »Ein anderer Teil (der Körner) fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, 10. Wiedergegeben nach Räzi II, S. 352. Für Manär (II, S. 66) ist der Platzregen nicht ausschließlich der Tag des Gerichtes: »Die Ereignisse und die Prüfungen der Gläubigen und der Heuchler enthüllen ihre Wahrheit und geben ihre verborgenen Gedanken preisDoch. Aber mein Herz soll Ruhe finden. « Gerade diese Ruhe des Herzens in der Ausübung der guten Werke ist das Ergebnis der Festigung der Seele, von der hier die Rede ist.

Kommentar: 2,265

205

Es trifft ihn ein Platzregen, und er bringt den doppelten Ernteertrag: d. h. doppelt soviel, wie er sonst an Ernteertrag bringt (al-Zadjjadj); oder er bringt in einem Jahr soviel, wie andere Gärten in zwei Jahren bringen (al Rabi'); oder doppelt soviel, wie andere Gärten sonst bringen (al-A~amm); oder doppelt soviel, wie man sonst von diesem Garten erwartet (Abü Muslim al-I~fahani) 14. Platzregen: siehe oben 2,265. Zur näheren Erläuterung des Adjektivs doppelt siehe oben 2,261. Ernteertrag (ukul): auch in 6,141; 13,35; 14,25; 18,33·

Und wenn ihn kein Platzregen trifft, dann ist es der Tau: oder ein Sprühregen. Das Wort tall kommt im Koran nur an dieser Stelle vor. Der Tau bzw. der Sprühregen sichert auf jeden Fall den Ertrag: entweder als weniger ergiebigen oder gar als doppelten Ertrag.

Und Gott sieht wohl, was ihr tut:

~

2,96. Diese Schlußbemerkung bedeutet, daß Gott weiß, wieviel, aus welcher Einstellung heraus und aus welchen Beweggründen die Menschen spenden, und daß Gott ihnen allen vergilt: das Böse mit Strafe und das Gute mit Belohnung. Die Belohnung Gottes, wie diese Stelle neben zahlreichen anderen im Koran zeigt, fällt sehr großzügig aus: Es ist vom Doppelten (2,261.265), ja von einer vielfältigen Verdoppelung (vgl. 2,261: die üppigen Ähren; 2,245) die Rede.

14. Vgl. Räzi, II, S. 354· - Hier eine Einwirkung von Mt 7,24-27; Lk 6,47-49 (vom Haus auf dem Felsen, an das Wolkenbruch und Wassermassen heranfluten) zu sehen, wie es Wilhelm Rudolph (Die Abhängigkeit des Qorans von Judentum und Christentum, Stuttgart 1922, S. 16) und Kar/ Ahrens (Christliches im Qoran, in: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft 6o, 1930, S. 162) tun, scheint mir zu weit hergeholt.

266 Möchte einer von euch einen Garten von Palmen und Weinstöcken haben, unter dem Bäche fließen und in dem er allerlei Früchte hat? Dann trifft ihn das Alter, während er (noch) schwache Nachkommen hat. Nun trifft ihn ein Wirbelsturm mit Feuer, er verbrennt. So macht Gott euch die Zeichen deutlich, damit ihr nachdenkt. 267 0 ihr, die ihr glaubt, spendet von den köstlichen Dingen, die ihr erworben habt, und von dem, was Wir für euch aus der Erde hervorgebracht haben. Und sucht nicht das Schlechte aus, um davon zu spenden, wo ihr es nicht nehmen würdet, es sei denn, ihr würdet ein Auge zudrücken. Und wißt, daß Gott auf niemanden angewiesen ist und des Lobes würdig.

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208

Varianten: 2,266-267

Varianten: 2,266-267 2,266: a-yawaddu: a-yu}:tibbu (bei 'Umar). a'näbin: 'inabin (bei Ibn Mas'üd; nach Ya'qüb). 2,267= tayammamü: ta'ammamü (bei Ibn Mas'üd, al-Rabi', 'Ikrima; nach Abü 'Imrän); tu'ammimü (bei Ibn Mas'üd, Ubayy); tuyammimü: (bei Ubayy, Ibn 'Abbäs, al-Zuhri, Sa'id ibn Djubayr; nach Mu'ädh, 'isä al-Thaqafi und anderen)'. tughmiqü: taghmuqü (bei Ibn Mas'üd; nach 'Ä~im al-Dja}:tdari); tughammiqü (bei Ubayy; nach al-Zuhri).

1. Ibn Kathir liest hier walä tayammamü, sowie an 23 anderen ähnlichen Stellen im Koran: vgl. Räzi Il, S. 357, der all diese Stellen angibt.

Kommentar

2,266(268): Möchte einer von euch·einen Garten von Palmen und Wein-

stöcken haben, unter dem Bäche fließen und in dem er allerlei Früchte hat?: Das ist ein weiteres Gleichnis für den Fall, daß jemand zwar Spenden macht, aber seine Spenden dadurch vereitelt, daß er »auf sein Verdienst pocht und Ungemach zufügt« (vgl. 2,264). Deswegen beziehen die Autoren diesen Vers auf solche Heuchler. Einige von ihnen denken aber hier an das Jenseits, also an die Zeit, in der der Mensch gute Werke dringend benötigt, um sie vorzuweisen; der Heuchler wäre wie der Greis des Gleichnisses, dessen Garten durch den Wirbelsturm versengt wurde und der daher keine Versorgung mehr davon erhoffen kann: Seine vermeintlichen guten Werke sind Opfer des Feuers geworden. Andere meinen, der Vergleich betrifft nicht nur das Jenseits und den Tag der Abrechnung, sondern auch das Diesseits: Auch hier auf Erden können die guten Spenden dem Menschen Ansehen und Sympathie erbringen; sobald aber das Pochen auf sein Verdienst oder das Zufügen von Ungemach oder gar seine Heuchelei sichtbar werden, verliert er die einzige Quelle, die ihm verblieb. Möchte einer von euch:~ 2,96. Garten (djanna): ~ 2,35. Garten von Palmen und Weinstöcken (nakhll wa a'näb): auch in 17,91; 23,19; 36,34; 18,32; 80,29; - Palmen, Weinstöcke und Früchte (thamarät): 16,11.67; Früchte, Palmen und Granatapfelbäume: 55,68; Ölbäume und Palmen: 16,11; 80,29; Palmen, Getreide, Öl- und Granatapfelbäume: 6,141; Getreide und Palmen: 26,148; Palmen (nakhl): 6,99; 19,23.25; 20,71; 50,10; 54,20; 55,11; 69,7· unter dem Bäche fließen:~ 2,25; allerlei Früchte:~ 2,22.

Dann trifft ihn das Alter, während er (noch) schwache Nachkommen hat: Der Satz will die extreme Bedürftigkeit des alten Menschen verdeutlichen: Er ist ein Greis geworden und seine Nachkommen sind noch zu jung und schwach. Dann: wörtlich: Und. a~äbahü (trifft ihn):~ 2,156; das Alter (al-kibar): auch in 3,{0; 14,39; 15,54; 17,23; 19,8. Nachkommenschaft (dhurriyya): ~ 2,124; schwache Nachkommenschaft: 4,9; schwach: plural: 4u'afä': 9,91; 14,21; 40,{7; singular: 4a'lf: 2,282; 4,28; 11,91; - 4,91; - die wie Schwache behandelt werden (musta4'afün): 4,75·97·98.127; 8,26. Nun trifft ihn ein Wirbelsturm mit Feuer, er verbrennt: ihn: den Garten. Eine ähnliche Wirkung hat in 3,117 ein eisiger Wind. Das Wort i'~är (Wirbelsturm) wird im Koran nur an dieser Stelle gebraucht. Feuer (när) kommt oft im Koran vor in bezugauf das jenseitige Feuer der Hölle:

210

Sure

2:

Die Kuh (al-Baqara)

~

2,24; - als irdisches Feuer auch in 2,17; 3,183; 5,64; 7,12; 13,17; 15,27; 18,96; 20,10; 21,69; 24,35; 27,7.8; 28,29; 29,24; 36,8o; 38,76; 55,15; 56,71; 85,5· Auch das Verb verbrennt in der Form ihtaraqa kommt nur an dieser Stelle vor. In der Form harraqa: 20,97; 21,68; 29,24. Pein des (Höllen)brandes ('adhab al-harlq): 3,181; 8,50; 2,9.22; 85,10.

So macht Gott euch die Zeichen deutlich, damit ihr nachdenkt:~ 2,219; 2,187; Zeichen: ~ 2,39. Das Gleichnis will deutlich machen, daß derjenige, der gute Werke tut und auf deren Lohn wartet, im Jenseits bitter enttäuscht werden wird, wenn er in seiner überaus großen Not feststellt, daß sie wertlos geworden sind. Ähnlich drückt es der Koran an anderen Stellen aus: ),117= Mit dem, was sie (die Ungläubigen) in diesem irdischen Leben ausgeben, ist es wie mit einem eisigen Wind, der das Saatfeld von Leuten traf, die sich selbst Unrecht getan hatten, und es vernichtete. 25,23: Und wir wenden uns den Werken, die sie (die Übeltäter) getan haben, zu und machen sie zu verwehtem Staub.

2,267(269): 0 ihr, die ihr glaubt, spendet von den köstlichen Dingen, die ihr erworben habt, und von dem, was Wir für euch aus der Erde hervorgebracht haben: 0 ihr, die ihr glaubt: Das sind die Muslime: ~ 2,104; spendet: ~ 2,254; die köstlichen Dinge: ~ 2,57; die ihr erworben habt: ~ 2,79; was Wir für euch aus der Erde hervorgebracht haben: ~ 2,22. In diesem Vers geht es nicht mehr um die Einstellung des Spenders, sondern um das, wovon gespendet werden soll. Wie im Vers 2,254 gehen die Meinungen auseinander, ob es sich hier um die Pflichtabgabe, zakat genannt, oder um beide Arten von Abgaben - die gesetzliche Pflichtabgabe und das Almosen - handelt. Die köstlichen Dinge sind nach der Meinung derer, die hier die Pflichtabgabe als Gegenstand der Stelle ansehen, das, was man auf erlaubte und legitime Weise erworben hat (so Ibn Mas'üd und Mudjähidf. Das Wort tayyibät (köstliche Dinge) kann im Sinne von gut oder von erlaubt verstanden werden.

2. Ein Einwand gegen diese Meinung lautet: Aber der Vers sagt weiter unten, daß man das Schlechte als Spende annehmen darf, wenn man die Augen zudrückt; aber das Unerlaubte kann nicht einmal bei dieser großzügigen Haltung angenommen werden. Der feinsinnige Qaffäl meint: Man könnte diesen Einwand entkräften, indem man sagt: Das Zudrücken der Augen bedeutet die Bereitschaft, Dinge zu übersehen, nicht weiter nachzuforschen. Wenn man also sich vornimmt, nicht nach dem Ursprung der entrichteten Abgabe nachzuforschen, dann könnte es sein, daß auch das Schlechte als Abgabe entrichtet wird. Vgl. Räzi II, S. 356.

Kommentar: 2,267

211

Und sucht nicht das Schlechte aus, um davon zu spenden: tayammama (suchen, aussuchen): Auch in 4,43; 5,6; das Schlechte (al-khab'ith): 5,100; 8,37; 21,74; - der Gegensatz tayyib!khab'ith (köstlich/schlecht): 3,179; 4,2; 5,100; 7,58.157; 8,37; vgl. 14,24.26; 24,26. Eine von nur einigen Kommentatoren vertretene Deutung läßt den Satz mit dem Wort aus enden. Der nächste Satz würde dann lauten: Wollt ihr denn davon spenden, wo ihr ... Weiter 2,267(270): wo ihr es nicht nehmen würdet, es sei denn, ihr würdet ein Auge zudrücken: Das Verb tughmiqü (ein Auge zudrücken) kommt nur in diesem Vers vor.

Und wißt, daß Gott auf niemanden angewiesen ist und des Lobes würdig: 2,263. Gott braucht eure Spenden nicht; und er verdient das Lob für die deutlichen Beweise, die er euch erteilt. Eine andere Deutung des Wortes ham'id geht von einem transitiven Gebrauch dieses Adjektives aus: Gott lobt euch für das, was ihr an guten Werken tut, dies im Sinne der Stellen des Korans, an denen bekräftigt wird: »Denen wird für ihr Mühen gedankt« (17,19); »Das ist der Lohn für euch, und euch wird für euer Mühen gedankt« (76,22).

~

268 Der Satan droht euch Armut an und befiehlt

euch Schändliches. Gott verheißt euch Vergebung von seiner Seite und Huld. Gott umfaßt und weiß alles. 269 Er schenkt die Weisheit, wem Er will. Und wem die Weisheit geschenkt wird, dem wird viel Gutes geschenkt. Jedoch bedenken es nur die Einsichtigen. 270 Was ihr an Spenden spendet oder an Gelübden gelobt, Gott weiß es. Diejenigen, die Unrecht tun, haben keine Helfer. 271 Wenn ihr die Almosen offen zeigt, so ist es schön. Wenn ihr sie geheimhaltet und den Armen zukommen laßt, so ist es besser für euch, und Er sühnt euch etwas von euren Missetaten. Gott hat Kenntnis von dem, was [5Yz] ihr tut. *272 Es ist nicht deine Aufgabe, sie rechtzuleiten, sondern Gott leitet recht, wen Er will. Und was ihr an Gutem spendet, es ist zu eurem Vorteil. Und ihr spendet nur in der Suche nach dem Antlitz Gottes. Und was ihr an Gutem spendet, wird euch voll zurückerstattet, und euch wird nicht Unrecht getan. 27.3 (Die Spenden sind) für die Armen, die auf dem Weg Gottes Behinderung erleiden, so daß sie nicht im Land umherwandern können. Der Törichte hält sie für reich wegen ihrer

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Zurückhaltung. Du erkennst sie an ihrem Merkmal. Sie betteln die Menschen nicht in aufdringlicher Weise an. Und was ihr an Gutem spendet, Gott weiß es. 274 Diejenigen, die ihr Vermögen bei Nacht und Tag, geheim oder offen, spenden, haben ihren Lohn bei ihrem Herrn, sie haben nichts zu befürchten, und sie werden nicht traurig sein.

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21.6

Varianten: 2,268-274

Varianten: 2,268-274 2,268: al-faqr: al-fuqr, al-fuqur (laut Zamakhshari) 2,269: wa man yu'ta: wa man yu'tihi llähu bzw. wa man yu'tihi: Und wem Gott bzw. Er (die Weisheit) schenkt (bei al-A'mash); wa man yu'ti: Und wem Er ... schenkt (bei al-A'mash laut Zamakhshari). 2,271.: fa-ni'immä: fa-ni'ma mä (bei Ibn Mas'üd); fa-ni'mä (nach Abü 'Amr, Qälün, Abü Bakr in der Tradition von 'Ä~im); fa-na'immä (die übrigen Rezitatoren, die der Form der gängigen Ausgabe nicht folgen; diese übernimmt die Lesart von I:Iaf~ in der Tradition von 'Ä~im, sowie von Ibn Kathir und von Warsh in der Tradition von Näfi'). wa yukaffiru: yukaffiru (ohne wa) (bei Ibn Mas'üd); wa nukaffiru (bei Ubayy; nach Ibn Kathir, Abü 'Amr,.Abü Bakr in der Tradition von 'Ä~im); nukaffir (nach I:lamza, Näfi', al-Kisä'i); nukaffira (I:lasan al-Ba~ri), die Varianten ergeben folgende Übersetzung: und Wir sühnen ... ; tukaffiru, tukaffir: sie sühnen (d. h. die Almosen) (laut Zamakhshari) . 2,273: yal;tsabuhum (die gängige Lesart von H>Die richtige Interpretation ist, daß dieses Merkmal keine besondere Form hat, denn es ist verschieden nach den verschiedenen Personen und ihrem jeweiligen Zustand. Wer genau hinschaut, dem bleibt die Not des Bedürftigen nicht verborgen