Der Kinder Brockhaus in vier Bänden. Band 2. Festkörper bis Kunst 3765318221

Kinder wollen vieles wissen, manchmal mehr, als Eltern erklären können. Der Kinder Brockhaus gibt auf wichtige Fragen ve

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German Pages 168 Year 1997

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Der Kinder Brockhaus in vier Bänden. Band 2. Festkörper bis Kunst
 3765318221

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z®>4*4 z5>^^ *^4^ *¥-J >Gewitter gibt es im Sommer. Warme wasserhaltige Luft steigt dabei schnell auf in kalte Luft­ schichten. Dort frieren die Wassertropfen zu Eiskör­ nern, dann fallen sie nach unten. Weitere warme Luft­ schichten können sie aber wieder nach oben tragen. Dabei lagern sich neue Eisschichten ab. Auf diese Weise entstehen Hagelkörner, die sogar die Größe von Hühnereiern erreichen können. Wenn sie vom Himmel fallen, richten sie in der Landwirtschaft schwere Schä­ den an. Große Hagelkörner können sogar Dachziegel zertrümmern oder Fensterscheiben zerschlagen.

Haie__________________________________

▼ Die hier abgebildeten Haie sind alle Jager. Ihre scharfen Zähne wachsen in mehreren Reihen hintereinander. Ist eine Zahnreihe abgenutzt, so übernimmt die nächste Reihe ihre Aufgabe (kleines Bild).

Hammerhai

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Die Haie gehören zu den -►Fischen, haben aber ein Skelett aus Knorpel und nicht aus Knochen. Ihre Haut ist nicht von flachen Schuppen bedeckt, sondern von spitzen Zähnchen. Die meisten Haie leben in warmen Meeren. Der Walhai wird über fünfzehn Meter lang und ist damit der größte Fisch. Das harmlose Tier er­ nährt sich ausschließlich von -►Plankton. Nur wenige Haie können dem Menschen gefährlich werden, da­ runter der Hammerhai und der Weißhai. Sie verfügen über einen sehr empfindlichen Geruchssinn. Ihre Beute zerschneiden diese Haie mit rasiermesserscharfen Zähnen.

Handball ◄ Reinstes halbleitendes Silizium wird in dünne Scheiben, so genannte Wafer (sprich: wäifer), geschnitten. Nach kom­ plizierten Behandlungen gewinnt man daraus Chips, Bauteile für Computer.

Halbleiter Metalle leiten elektrischen Strom gut. Nichtmetalle wie Glas leiten Strom überhaupt nicht. Zwischen den Leitern und den Nichtmetallen stehen die Halbleiter, wie -►Silizium, Selen und Galliumarsenid. Durch Hin­ zugabe winziger Mengen anderer Stoffe kann man ihre Fähigkeit Strom zu leiten stark verändern. Aus Halb­ leitern baut man elektronische Bauteile.

Handball Beim Handball geht es darum, einen Ball möglichst oft in das gegnerische Tor zu werfen. Die Regeln des Handballs und des ^Fußballs ähneln sich sinngemäß. Es ist beim Handball allerdings verboten, den Ball mit den Füßen zu schießen. Überdies ist der Torraum nur dem Torhüter vorbehalten. Der Spieler darf den Ball nur drei Sekunden lang halten und drei Schritte damit gehen. Dann muss der Ball weitergespielt werden.

◄ Der Torhüter muss im Handball sehr flink reagieren. Die Abwehr der schnellen Bälle tut oft weh.

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Handel ► Die Weltkarte zeigt, auf welchen Wegen die wichtigsten Waren gehandelt werden. Nahrungsmittel und Rohstoffe gelangen in die Industrieländer und diese liefern fertige Maschinen und andere Waren.

Nahrungsmittel und Rohstoffe

Welthandel

Handel___________________________ ____

▼ Diese Färber in Nordafrika betreiben ihr Handwerk noch so wie bei uns im Mittelalter.

Wer Güter kauft und verkauft, treibt Handel. Ur­ sprünglich gab es nur den Tauschhandel, bei dem ver­ schiedene Waren gegeneinander getauscht wurden. Heute setzt man den Wert der gehandelten Waren durch -►Geldsummen fest. Der Handel im eigenen Land heißt Binnenhandel, den Handel mit anderen Ländern nennt man Außenhandel. Alle Waren, die in ein Land eingeführt werden, bezeichnet dieses Land als Import. Die ausgeführten Waren sind Exporte. Je­ des Land möchte möglichst viel exportieren, weil da­ durch Geld von den kaufenden Ländern ins eigene Land fließt. Unternehmen, die große Mengen von Gütern kaufen, nennen wir Großhändler. Sie verkaufen ihre Waren weiter an Besitzer von Läden. Diese Einzelhändler ge­ ben die Waren stückweise an ihre Kunden weiter.

Handwerk___________________________ Es gibt heute über 400 verschiedene Handwerksberufe. Handwerker stellen ihre Güter meistens einzeln und auf Bestellung eines Kunden her, während die -►Indus­ trie einen Gegenstand massenweise im Voraus produ­ ziert. Über die Ausbildung der Handwerker wacht die Hand­ werkskammer. Die Ausbildung dauert zwei bis drei Jahre. Es ist genau vorgeschrieben, was der Handwer­ ker bei der Gesellenprüfung wissen und können muss. Nach einigen Jahren praktischer Arbeit und weiterer Ausbildung darf er die Meisterprüfung ablegen.

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Hasen Hannibal

Wenn der Hase verfolgt wird, läuft er im Zickzack und schlägt viele Haken. Damit schüttelt er seine Verfolger leicht ab. Auf dieses Verhalten bezieht sich unsere Redensart: „Man muss wissen, wie der Hase läuft." Weil der Hase nicht kämpft, sprechen wir im übertragenen Sinn von einem „Angsthasen" odereinem „Hasenfuß".

„Hannibal steht vor den Toren!“ war ein Schreckensruf, mit dem römische Mütter ihre Kinder noch Jahr­ hunderte nach Hanmbals Tod in die Häuser scheuch­ ten. Der Feldherr Hannibal (247-183 v. Chr.) war mit seinen Truppen nach Italien eingedrungen. Das Heer stammte aus Karthago, einer großen Stadt in Nord­ afrika, die damals mit Rom um die Vorherrschaft im -►Mittelmeer kämpfte. Um das Jahr 218 marschierte Hannibal von Spanien aus mit seiner Armee über die Alpen nach Italien. In dem Heereszug befanden sich auch 37 Elefanten, die Lasten tragen mussten. Hannibal gewann in Italien eine Reihe von Schlachten. Dennoch gelang es ihm während der sechzehnjahre, in denen er sich in Italien aufhielt, niemals, Rom zu erobern. Schließlich besiegten ihn die Römer und Hannibal be­ ging Selbstmord.

Hasen _____________________________ Wer Hasen beim Fressen zusieht, erkennt deutlich die langen meißelförmigen Schneidezähne. Wegen dieser Zähne glaubte man lange Zeit, die Hasen gehörten wie die »Mäuse und die ►Goldhamster zu den ►Nage­ tieren. Heute wissen wir, dass die nächsten Verwand­ ten der Hasen unter den -►Insektenfressern zu suchen sind. Unser Feldhase liebt offene Landschaften und legt im Gegensatz zum -►Kaninchen keine Baue an. Bei Gefahr drückt er sich fest an den Boden und läuft erst im letzten Augenblick weg. Dabei kann er Geschwin­ digkeiten bis 70 Kilometer pro Stunde erreichen. Junge Hasen kommen mit geöffneten Augen und mit Fell auf die Welt. Im Gegensatz zu den Jungen des Kaninchens sind sie nicht hilflos.

▼ Der Feldhase lebt in Feldern und Wiesen. Er ist für seine Schnelligkeit berühmt. Der Schneehase passt die Farbe seines Fells der Umgebung an. Er trägt im Sommer ein braunes Fell und im Winter ein weißes.

Schneehase

Sommerfell

Winterfell

Feldhase

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Haus Unter den Fischen gibt es nur zwei echte Haustiere, den Karpfen und den tropischen Gurami. Der Karpfen wird in mehreren Rassen intensiv in Fischteichen gezüch­ tet. Die Indonesier halten den Gurami meist einzeln in großen Tontöpfen neben der Küche. Die Fische bekommen Küchenabfälle zu fressen. Auch unter den Insekten gibt es Haustiere. Die Honigbiene liefert uns Wachs und Honig, die ver­ schiedenen Seidenspinnerarten produzieren wertvolle Seide.

Wärmeabgabe durch ie Haut Zz\ Schweiß

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Haus__________________________________ Die ersten richtigen Häuser errichteten vor einigen Tau­ send Jahren die Menschen des Zweistromlandes und der Türkei. Diese Häuser hatten eine viereckige Form und flache Dächer. Fenster und Türen waren einfach in den Wänden ausgespart. Weiteres über die verschiede­ nen Häuser des Menschen auf den Seiten 240 und 241.

Haustiere______________________________ Vor ungefähr 10000 Jahren begann der Mensch Wild­ tiere aus seiner Umgebung zu halten. Die Tiere wur­ den in Gefangenschaft gezüchtet. Sie lieferten dem Menschen Nahrungsmittel und Rohstoffe. Im Lauf der Zeit verloren sie viele ihrer Merkmale und veränderten sich. Haustiere entwickelten zum Beispiel einen ver­ kürzten Schädel; die Himmasse verringerte sich. Die Tiere konnten sich aber häufiger fortpflanzen. Die ältesten Haustiere des Menschen sind Schaf, Ziege, Rind und Hund. Der Mensch erkannte bald, dass ihm das Rind nicht nur als Fleischlieferant, sondern auch als Arbeits- und Lasttier dienen konnte. Insgesamt sind nur wenige Tiere zu Haustieren geworden. Unter den Säugetieren sind es neben den bereits genannten der Büffel, das Jak, Kamel und Lama, daneben Schwein, Pferd, Esel, Rentier, Kaninchen und Meerschweinchen. Bei den Vögeln sind es Huhn, Perlhuhn, Truthahn, Gans und Ente. Unter den Reptilien und Amphibien gibt es keine Haustiere. Wenn jemand Schlangen zu Hause hält, so bezeichnet man diese nicht als Haus­ tiere, sondern als Heimtiere.

Schweißdrüse

Haut__________________________________

k Die Haut reagiert auf Kälte und Wärme. Bei Kälte richten kleine Muskeln die Haare auf und wir bekommen eine Gänsehaut. Beim Menschen bewirkt diese Reaktion kaum mehr etwas, wohl aber bei Tieren mit einem dichten Fell: Mit abgesträubten Haaren wird die wärmende Luftschicht besser festgehalten. Bei Hitze geben die Schweißdrüsen Schweiß ab. Dieser ver­ dunstet auf der Haut und entzieht dem Körper Wärme: Wir kühlen ab.

Die Haut bedeckt die Außenseite unseres Körpers. Sie schützt uns vor Verletzungen und vor dem Eindringen schädlicher Bakterien. Die Haut enthält auch Sinnesor­ gane für den Tastsinn, den Temperatursinn und den Schmerzsinn. Unsere Haut setzt sich aus zwei Schichten zusammen, der Oberhaut und der Lederhaut. Die äußere Schicht der Oberhaut heißt auch Hornschicht. Sie besteht aus abgestorbenen, verhornten Zellen. Wo die Haut stark beansprucht wird, bildet sich eine dicke Hornschicht, die Schwielen. Der Farbstoff Melanin in der Oberhaut verleiht der Haut die braune Farbe.

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Hefen Oberhaut

Lederhaut Talgdrüse

r Hornschicht

◄ Die Haut bildet die wasserundurchläs ­ sige, elastische Hülle des Körpers. Sie hält Schmutz und schädliche Keime fern. Bei Verletzungen kann die Haut von selbst heilen. Durch die Haut findet ein Teil der Atmung statt. Bei den Amphibien kann diese Hautatmung weit über die Hälfte der gesamten Atmung ausmachen. Beim Menschen sind es nur wenige Prozent. Talgdrüsen sorgen dafür, dass die Ober­ fläche der Haut nicht austrocknet.

Haarwurzel Schweiß­ drüse Haarmuskel Blutgefäße

Die Lederhaut enthält Nerven, Sinnesorgane, Blutge­ fäße, Schweißdrüsen und die Haarwurzeln. Die Haut eines erwachsenen Menschen hat eine Oberfläche von ungefähr 1,7 Quadratmetern. Ein kleiner Teil der Atmung geschieht über die Haut.

Hefen_________________________________ Hefen sind mikroskopisch kleine, einzellige -»Pilze. Sie verwandeln den Zucker von Fruchtsäften durch -»Gärung in -»Alkohol und das Gas Kohlendioxid. Ohne Hefen würde aus Traubenmost kein Wein und aus dem Sud der Brauerei kein Bier entstehen. Beim Kuchenbacken verwenden wir oft Backhefe. Sie ver­ wandelt die Stärke des Mehls in Zucker und diesen Zucker ebenfalls in Alkohol. Auch dabei entsteht das Gas Kohlendioxid. Es bildet Blasen, die den Teig lockern.

Hefen für die Herstellung von Brot und Bier fanden Archäologen schon in 4000 Jahre alten ägypti­ schen Gräbern. Früher behielt man beim Brot­ backen immer ein kleines Stück Teig zurück. Mit diesem Hefeteig versetzte man den nächsten Back­ teig um ihn zum „Gehen" zu brin­ gen. Von diesem Teig wurde wie­ der ein wenig aufbewahrt. Damit besaß man immer einen Hefe­ vorrat. Mach es selbst Wir können zu Hause den Hefen bei der Arbeit zusehen. Dazu brauchen wir ein bisschen Backhefe, etwas Zucker und einen hellen Fruchtsaft. Wir lösen einen Esslöffel Zucker in einem Glas Fruchtsaft auf und geben ein hasel­ nussgroßes Stück Hefe hinein. Dann stellen wir alles nahe ans Fenster. Nach ein paar Stunden steigen von der Hefe Kohlendioxidbläschen auf. Sie beweisen, dass die Hefen mit der Ver­ gärung des Zuckers begonnen haben.

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Haus In der vorgeschichtlichen Zeit lebten die Menschen in Höhlen. Die ersten „Häuser" waren einfache Unter­ stände oder Hütten aus Zweigen, Blättern und Lehm. Später lernten die Menschen Ziegel herzustellen, indem sie feuchten Lehm an der Sonne trockneten. Ziegel, Holz und Steine waren über Jahrtausende hin­ weg die wichtigsten Baustoffe. Moderne Häuser sind so gebaut, dass sie Kälte und Nässe abweisen, Wärme jedoch speichern. Dafür sor­ gen doppelt verglaste Fenster und Isolierstoffe im Dach und an den Wänden. Die meisten Häuser haben heute bei uns eine Zentralheizung. Das heißt, das ganze Haus wird von einer zentralen Anlage aus beheizt. In heißen Gegenden muss die Innenluft kli­ matisiert werden. Dabei stellt eine Klimaanlage ange­ nehme Raumtemperatur her. Wenn zwei oder mehr Häuser nebeneinander gebaut werden, so spricht man von einem Doppel- oder Rei­ henhaus. Liegen die Wohnungen übereinander, so bilden sie einen Wohnblock. Häuser mit sehr vielen Stockwerken heißen Wolkenkratzer. In vielen großen Städten gibt es nicht genügend Häu­ ser und Wohnungen für alle, besonders in Ländern der —►Dritten Welt. Arme Menschen leben dann in Hütten aus Wellblech oder Abfallholz. Solche Sied­ lungen nennen wir Slums. Wer ein Haus kaufen oder mieten will, schaut sich die Anzeigen in den Zeitungen an oder nimmt die Dienste eines Maklers in Anspruch. Dieser vermittelt Häuser oder Wohnungen und verlangt dafür Geld.

Wie Häuser gebaut werden Ein Einfamilienhaus wird anders gebaut als ein Wohnblock. Beide brauchen jedoch ein Fundament, Wasserleitungen und Stromkabel. Das Einfamilienhaus besteht oft aus Ziegelwänden, die außen ver­ putzt sind. Die einzelnen Stockwer­ ke werden mit Betondecken oder Holz eingezogen. Das Dach ist nor­ malerweise stark geneigt, sodass Regen und Schnee leicht ablaufen können. Große Wohnblocks hält ein Stahlskelett zusammen. Die Wände werden aus Fertigteilen zu­ sammengebaut und von einem Kran an Ort und Stelle gehievt.

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▲ Einfamilienhäuser werden nor­ malerweise aus Ziegeln, Holz und Beton gebaut. Hier sehen wir Hand­ werker beim Dachdecken.

▲ Bei großen Wohnblocks und Hochhäusern spielen Stahl und Glas als Baustoffe eine große Rolle.

Häuser rund um die Welt

indonesischer Pfahlbau

sudanesische Lehmhütten

moderner Wohnblock

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englisches Cottage mit Schilfdach

amerikanisches Vorstadthaus

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Moderne Häuser in Großstädten se­ hen heute auf der ganzen Welt ähn­ lich aus. Dennoch gibt es besonders auf dem Land noch ganz erhebliche Unterschiede beim Hausbau. Hier ist jedes Haus bestens an das Klima und die Bedürfnisse der Bewohner angepasst. Nordafrikanische und arabische Häuser beispielsweise haben dicke Wände aus Schlamm­ ziegeln und kleine Fenster. Sie blei­ ben damit schön kühl. In Südostasien leben viele Menschen in Pfahlbauten über dem Wasser. In Borneo gibt es Langhäuser, die sich über viele Hundert Meter erstrecken können und in denen die Bevölke­ rung eines ganzen Dorfs wohnt. In Kanada, den USA und Skandinavien sind die meisten Häuser aus Holz. Bei uns gibt es noch viele alte Fach­ werkhäuser. Sie bestehen aus ei­ nem Holzskelett mit Ziegelwänden.

Zur Geschichte des Haushalts

100 v. Chr. Wohlhabende Römer leben in Häusern mit fließendem Wasser und Unterbodenheizung. 13. Jahrhundert Nur reiche Leute können sich Glas („Butzenschei­ ben") in den Fenstern leisten. 16. Jahrhundert Das Wasser­ klosett wird erfunden. 1858 Ferdinand Carre erfindet den Kühlschrank. 1879 Die elektrische Glühlampe wird erfunden. um 1885 Gaskocher ersetzen die Holzöfen in der Küche. 1901 Der Staubsauger erleichtert die Hausarbeit. 1910 Erste elektrische Wasch­ maschine um 1935 Elektrische Kochherde kommen auf. um 1955 Erste Geschirrspüler in den Haushalten

◄ Dieses Haus in Florida wurde so gebaut, dass für den Haushalt möglichst wenig Energie gebraucht wird. Wir spre­ chen auch von einem „Nullenergiehaus" Solche Haushalte belasten die Umwelt kaum.

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Heilige Heilige Die Menschen, die heilig genannt werden, führten ein vorbildliches christliches Leben. Damit die ►katholi­ sche Kirche diese Leute heilig sprechen kann, müssen erst alle Quellen und Zeugnisse ihres Lebens sorgfältig überprüft werden. Auf die Fürbitte dieser Menschen müssen nach katholischem Verständnis auch mindes­ tens zwei Wunder geschehen sein. Die Heiligen wer­ den von den Gläubigen um Vermittlung gebeten, aber nicht angebetet. Die >evangelische Kirche kennt diese Verehrung der Heiligen nicht.

Heilpflanzen___________________________

▲ Ein ländlicher Bildstock von 1774 mit der Darstellung der vierzehn Nothelfer (siehe Kastentext).

Heilpflanzen enthalten Stoffe, die unsere Gesundheit fördern und Krankheiten heilen helfen. „Unsere Wei­ den und Berge sind Apotheken“, sagte der berühmte Arzt Paracelsus (1493-1541). Ungefähr ein Siebtel aller unserer einheimischen Pflanzen lässt sich als Heilpflan­ zen verwenden. Je nach Art nimmt man die ganze Pflanze oder nur die Wurzeln, die Blätter oder die Blü­ ten. Meist bereitet man daraus einen Tee oder zieht die medizinisch wirksamen Stoffe mithilfe von Alko­ hol heraus. Zu den wichtigsten Heilpflanzen gehören Arnika, Kamille, Benediktenkraut, Eibisch, Fingerhut, Salbei, Huflattich, Knoblauch, Lungenkraut, Wermut und viele andere.

Herz Der katholische Volksglaube kennt vierzehn Heilige, die in ganz besonderen Notsituationen ange­ rufen werden. Diese vierzehn Nothelfer sind die drei Bischöfe Dionysius, Erasmus und Blasius, die drei Jungfrauen Barbara, Mar­ garetha und Katharina, die drei ritterlichen Heiligen Georg, Acha­ tius und Eustachius, der Arzt Pan­ taleon, der Mönch Ägidius, der Diakon Zyriakus oder der Bischof Leonhard, der Knabe Vitus sowie Christophorus, der nach der Legende das Christuskind trug. In sehr vielen Kirchen gibt es Gemälde und Skulpturen von diesen vierzehn Nothelfern.

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Das Herz ist ein großer, hohler Muskel. Es pumpt -►Blut durch die Blutgefäße, die Arterien und Venen. Bei einem erwachsenen Menschen schlägt das Herz siebzig- bis achtzigmal pro Minute. Dabei befördert es 5,5 bis 6 Liter Blut. Bei starker körperlicher Anstren­ gung kann ein trainiertes Herz bis zu 30 Liter Blut pro Minute befördern. Das Herz des Menschen saugt sauerstoffarmes Blut aus den Venen in die rechte Vorkammer an; von dort gelangt es in die rechte Herzkammer. Zieht sich das Herz zusammen, wird dieses Blut zu den Lungen ge:)umpt. Es reichert sich dort mit Sauerstoff an und cehrt zur linken Vorkammer zurück. Die linke Herz­ kammer pumpt das nunmehr helle, „arterielle“ Blut in den Körper. Das Blut fließt also im kleinen Lungen­ kreislauf und im großen Körperkreislauf.

Heuschnupfen )ie obere Hohlvene ransportiert das Blut om Körper zum Herzen.

Die Aorta oder Haupt­ schlagader bringt sauerstoffreiches Blut in den Körper.

)ie Lungenarterie ransportiert Blut i die Lungen. Das Hut ist ausnahms­ weise sauerstoffarm, ibwohl es in einer Ulerie fließt.

◄ Das Herz eines erwachsenen Menschen wiegt ungefähr 300 Gramm und ist so groß wie seine geballte Faust. Es pumpt ununterbrochen Blut durch den Körper, damit alle Zellen mit Sauerstoff und Nähr­ stoffen versorgt werden. Die im Bild rot eingezeichneten Gefäße befördern sauer­ stoffreiches, arterielles Blut. Die blauen Gefäße transportieren sauerstoffarmes, venöses Blut. Die Vorkammern nehmen das Blut auf, das zum Herz zurückfließt. Die Herzkammern pumpen es dann wei­ ter. Klappen verhindern, dass das Blut in die falsche Richtung transportiert wird.

Die Lungenvenen bringen Blut von den Lungen heran. inke Vorkammer rechte Vorkammer Klappe

rechte Herzkammer

Klappe

Klappe

linke Herzkammer

Wenn das Herz zu schlagen aufhört, kommt es zual­ lererst im Gehirn zu einem schweren Sauerstoffman­ gel. Dies führt einen schnellen Tod herbei. Durch Herzmassage kann ein Arzt das Herz wieder zum Schlagen bringen. Die Medizin kann heute Herzklap­ pen ersetzen. Auch die Verpflanzung oder Transplan­ tation eines Herzens ist keine schwierige Operation mehr. Die bisherigen künstlichen Herzen sind aller­ dings dem Verschleiß noch längst nicht gewachsen.

Heuschnupfen Wer unter Heuschnupfen oder Heufieber leidet, rea­ giert überempfindlich auf Blütenpollen. Am häufigsten löst der Blütenstaub von Bäumen, Gräsern und Brenn­ nesseln einen Heuschnupfen aus. Dieser äußert sich durch Jucken in der Nase, im Rachen und in den Au­ gen, durch Schnupfen und häufiges Niesen. Heu­ schnupfen ist eine Form von -»Allergie. Gegen diese Reaktion ist kaum ein Kraut gewachsen. In vielen Fäl­ len hilft nur die Desensibilisierung: Dabei wird unter ärztlicher Aufsicht ein Patient langsam an die Pollen gewöhnt, sodass seine Empfindlichkeit dagegen zu­ rückgeht. 16*

Der Herzschlag bei Tieren

Weinbergschnecke Hummer Hirschkäfer Wasserassel Kreuzspinne Kohlweißling Taufliege Wattwurm Hecht Grasfrosch Eidechse Ente Huhn Mauersegler Elefant Fledermaus Hund Igel wach Igel im Winterschlaf Katze Pferd Spitzmaus

Schläge pro Minute 30-40 50 16 310 130 29 235 13-22 30-42 35-40 60 230-420 330-375 700 22-28 660 60-180 280-320 18 110-130 32-44 500-1320

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Heuschrecken Zu den Heuschrecken gehören auch die Grillen oder Heimchen, die im Sommer zirpen. Stumm ist die Maulwurfsgrille. Sie erregt oft den Zorn von Gartenbesitzern, weil sie Nutz- und Zierpflanzen von unten her annagt. Das Vor­ kommen von Maulwurfsgrillen im Garten erkennt man an kleinen aufgeworfenen Erdhäufchen.

▼ Auf diesem alten Holzschnitt stopfen zwei Hexen lebende Tiere, eine Schlange und einen Hahn, in ihren Kessel, in dem sie einen Zaubertrank brauen. Hexen stellte man sich früher vor allem als häss­ liche alte Frauen vor. Diese Meinung zeigt sich noch heute in unserer Redens­ art von der „alten Hexe".

Heuschrecken Die Heuschrecken gehören zu den »Insekten. Wir erkennen sie vor allem an den langen Hinterbeinen, mit denen sie zwanzigmal weiter springen können, als ihre Körperlänge beträgt. Viele Männchen reiben die Hin­ terbeine an den Adern der langen Hügel und erzeugen dabei ein typisches zirpendes Geräusch. Jeder kennt dieses Geräusch, das an warmen Sommerabenden zu hören ist. Heuschrecken fressen Pflanzen. Die Wander­ heuschrecken gehören zu den schädlichsten Insekten, die es gibt. Sie vermehren sich plötzlich massenhaft in der Sahara und formen sich dann zu riesigen Flug­ schwärmen, die bis zu einer Milliarde Tiere umfassen. Wo diese Heuschrecken landen, fressen sie die Land­ schaft innerhalb kürzester Zeit völlig kahl. Früher ka­ men Heuschreckenschwärme bis nach Mitteleuropa. Schon die ►Bibel berichtet von Heuschreckenplagen.

Hexe_ ________________________________ Früher glaubten viele Menschen, Hexen besäßen magi­ sche Kräfte, also Zauberkräfte, und stünden vor allem mit dem Teufel im Bunde. Man nahm an, dass sie an­ dere Menschen verhexen könnten, ihnen den Tod und Krankheiten an den Hals wünschten. Man erzählte sich vom Hexensabbat, zu dem die Hexen auf ihren Besen flögen. Diese Vorstellung hat ihren Grund wahr­ scheinlich darin, dass früher Rauschgifte aus Bilsen­ kraut eingenommen wurden. Diese erzeugten Zu­ stände, bei denen man zu fliegen meinte. Etwa in der Zeit von 1540 bis 1630 herrschte in Europa ein richtiger Hexenwahn. Tausende unschuldiger Frauen wurden verdächtigt, gefangen gesetzt, gefoltert und dann als Hexen bei lebendigem Leibe verbrannt. Der letzte Hexenprozess fand im Jahr 1793 statt. Heute gibt es wieder Menschen, die an Hexen glauben. Sie lassen sich von ihnen beraten, weil diese „Hexen“ Liebeszauber, Wahrsagerei und andere Dinge betrei­ ben. Niemandem würde es aber in den Sinn kommen, solche angeblichen Hexen zu verfolgen.

Himalaja______________________________ Das Wort Himalaja heißt so viel wie Land des Schnees. Gemeint ist damit die höchste Gebirgskette der Welt. Sie liegt in Asien zwischen Indien und Tibet. Viele

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Hinduismus China

Tibet

Pakistan

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Der Himalaja bildet eine natürliche Grenze zwischen Indien und dem Hoch­ land von Tibet. Die Pässe, die zu diesem Land fuhren, gehören zu den höchsten dieser Welt. Nur wenige liegen niedriger als 5000 Meter. ◄ A

Flüsse Asiens entspringen im Himalaja, zum Beispiel der -»Ganges. Noch zu Beginn unseres Jahrhunderts war der Himalaja wenig erforscht. Auch heute noch kommt man in die­ sem Gebirge am besten zu Fuß vorwärts. Viele Men­ schen unternehmen Trekking-Touren im Himalaja. Die schweren Lasten werden von den dort einheimi­ schen Menschen, den Sherpas, von Pferden, Jaks und sogar Ziegen oder Schafen getragen. Der höchste Berg der Welt liegt im Himalaja; es ist der Mount Everest mit 8848 Metern Höhe.

Hinduismus Der Hinduismus ist eine der großen Weltreligionen. Seine Anhänger heißen Hindus. Die meisten Men­ schen, die sich zu dieser Religion bekennen, leben in Asien, vor allem in Indien. Der Hinduismus ist über 4000 Jahre alt. Er hat sich im Lauf der Zeit stark verän­ dert. Die Hindus glauben daran, dass der Mensch end­ los wieder geboren wird. Die guten und die bösen Ta­ ten der vorangegangenen Leben entscheiden dabei über die Art der Wiedergeburt. Wer also als armer Mensch geboren wird, ist daran selbst schuld. Typisch für den Hinduismus ist die Kastenordnung. Jeder Mensch wird in eine bestimmte Kaste oder Ge­ sellschaftsschicht hineingeboren. Er bleibt sein ganzes Leben lang Mitglied dieser abgeschlossenen Gruppe. Die höchste Kaste ist die der Brahmanen, der Priester. Insgesamt gibt es einige Tausend Kasten in Indien. Am stärksten benachteiligt sind die so genannten Unbe­ rührbaren oder Parias, die von allen übrigen Kasten ver­ achtet werden.

▼ Die Hindus verehren viele verschiedene Götter, die alle unterschiedliche Merk­ male aufweisen. Der vierarmige Schiwa wird häufig tanzend dargestellt. Kali ist eine stolze, blutrünstige Göttin, welche die Dämonen und die bösen Geister ver­ nichtet. Der elefantenköpfige Ganescha bringt Weisheit und Glück, wenn man zu ihm betet.

Schiwa

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Hirsche ▼ Der Elch ist die größte Hirschart. Der Rothirsch wird in Amerika besonders mächtig. Dort heißen die Rothirsche Wapitis. Der gefleckte Damhirsch stammt aus dem Mittelmeergebiet und wird auch bei uns gezüchtet, nicht zuletzt wegen sei­ nes wohlschmeckenden Fleisches. Die Lappen Nordskandinaviens züchten Ren­ tiere und verwenden sie auch als Zugtiere für die Schlitten. Der asiatische Muntiak wird nur 45 cm hoch und bellt bei Gefahr wie ein Hund.

Hirsche Hirsche sind mit den Rindern und den ‘■Antilopen verwandt. Sie unterscheiden sich von diesen aber durch ihr ^Geweih. Jedes Jahr entwickeln die Hirsch­ männchen ein neues Geweih und werfen es nach der Fortpflanzungszeit wieder ab. Die Weibchen tragen mit Ausnahme des Rentiers überhaupt kein Geweih. Der Rothirsch kommt bei uns nur in großen Wäldern vor. Dort richtet er oft beträchtlichen Schaden an, weil er im Winter den Bäumen die Rinde abzieht. Das Reh ist die zweite bei uns heimische Hirschart. Es war im Mittelalter noch sehr selten, konnte sich aber durch die Rodungen der Wälder weiter ausbreiten. Auch die Rehe verursachen großen Schaden in Wäl­ dern, weil sie die jungen Triebe der Bäume abfressen.

Hitler, Adolf___________________________ Adolf Hitler (1889-1945) war seit 1921 Führer der Na­ tionalsozialistischen Partei Deutschlands. 1933 wurde er zum Reichskanzler gewählt. Er versprach dem Volk ein neues, starkes Deutschland zu schaffen und die Menschen glaubten ihm. 1939 entfesselte Hitler den Zweiten -»Weltkrieg, indem er deutsche Truppen in

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Hobby Polen einfallen ließ. Schlag auf Schlag eroberte er einen großen Teil Europas. Doch dann wurde die deutsche Armee (Wehrmacht) von den alliierten Truppen der Franzosen, Engländer, Amerikaner und der Sowjet­ union wieder zurückgedrängt. Im Mai 1945 musste Deutschland aufgeben. Hitler ließ Millionen von »Juden, Sinti und Roma, Ho­ mosexuellen und missliebigen Bürgern brutal umbrin­ gen. Er selbst beging Selbstmord um einer Gefangen­ nahme zu entgehen.

Hobby ________________________________ Die Menschen haben heute immer mehr Freizeit. Sie müssen immer weniger arbeiten und genießen längere Ferien. Frauen und Männer gehen früher in Rente, leben jedoch insgesamt länger. Selbst die Hausarbeiten neh­ men weniger Zeit in Anspruch, weil Maschinen dem Menschen die Arbeit erleichtern. All das bedeutet, dass die Menschen heute so viel freie Zeit haben wie nie zuvor. Diese Freizeit füllen sie mit einem oder mehre­ ren Hobbys aus. Solche Hobbys sind zum Beispiel Brief­ marken, Muscheln oder Flaschen sammeln. Schöpferi­ sche Menschen weben, zeichnen oder fotografieren. Unter den Hobbys spielt der Sport eine große Rolle, wie Wandern, Schwimmen, Angeln, Segeln, Tennis oder Schachspielen. Besonderen Spaß macht auch Origami, die Kunst des Papierfaltens (s. unten).

▲ Hitler liebte große Massenveranstaltun­ gen. Hier gelang es ihm, die Menschen für seine wahnsinnigen Ziele zu begeistern. Das Symbol seiner Partei, der NSDAP, war das Hakenkreuz.

Mach es selbst Wir falten einen Pinguin: 1. und 2.: Falte ein quadratisches Stück Papier längs den beiden ge­ strichelten Linien. 3. Falte die Ecke B nach oben. 4. Nach unten falten. 5. Zusammenklappen, so­ dass E und F aufeinander liegen. 6. Falte die Ecke F längs der gestri­ chelten Linie (Pinguinfuß). 7. Papier umdrehen und mit E gleich verfahren. 8. Die Spitze A wird nach rechts gefaltet (Pinguin­ kopf). 9. Wir klappen den Kopf wieder zurück und falten ihn längs der Mittellinie. Schwanz ein wenig einschneiden, die Schwanzteile wegklappen. 10. Augen einzeich­ nen.

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Höhle ▼ Die Menschen der Frühzeit lebten meist in der Nähe eines Hohleneingangs. Tief in der Höhle lagen die Gräber der Toten und Orte, an denen religiöse Handlungen stattfanden.

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Höhle Höhlen entstehen vor allem dann, wenn leicht säure­ haltiges Wasser durch Kalkgestein fließt. Säure löst den Kalk auf. Manche Kalkgebiete sind durchlöchert wie ein Schweizer Käse, vor allem der kroatische und slowenische Karst. Dort liegen auch einige der schöns­ ten Höhlen der Welt, allen voran die Adelsberger Grot­ te von Postojna. Nach der Bildung der Höhle tropft weiterhin Wasser von den Decken und Wänden. Dieses Wasser enthält gelösten Kalk. In der Höhlenluft lagert sich dieser Kalk langsam wieder ab. So entstehen die Tropfsteine mit ihren merkwürdigen Formen. Wenn sie von der Decke hängen, nennen wir sie Stalaktiten, wenn sie vom Bo­ den nach oben wachsen, heißen sie Stalagmiten. Viele Tiere haben sich an das Leben in den lichtlosen Höhlen angepasst. Sie verloren dabei oft ihre Farbe und sogar ihre Augen. Dafür verlängerten sich ihre Fühler und Beine, damit sich die Tiere in der Dunkelheit tas­ tend fortbewegen konnten. Eines der merkwürdigsten Höhlentiere ist der weiße, schlangenartige Grottenolm, ein salamanderähnliches Lurchtier.

Holz Höhlenbewohner Höhlen boten den ersten Menschen eine willkommene Unterkunft. Der Höhleneingang ist oft trocken und man kann dort bei kaltem Wetter leicht ein Feuer ent­ zünden. Im heißen Sommer spendet die Höhle Kühle. Von Höhlen aus konnten sich die Menschen gut vor wilden Tieren verteidigen; in Höhlen fühlten sie sich sicher. Reste von Höhlenbewohnern wurden überall auf der Welt gefunden: in China, Südasien, Europa und Afrika. Die Archäologen gruben in Höhlen auch die Überreste von Waffen, Werkzeugen und von gejagten Tieren aus. Reste von Feuerstellen haben sich ebenso erhalten. Weit im Höhleninneren fand man die Gräber der Höh­ lenbewohner. An den Wänden vieler Höhlen in Nord­ spanien und Südwestfrankreich erschienen wunder­ volle Malereien. Sie stellen vor allem jagdbare Tiere dar. Aus all diesen Funden konnten sich die Archäolo­ gen ein Bild davon machen, wie die Höhlenbewohner einst gelebt haben.

Holographie Die Holographie stellt mithilfe von »Laseriicht drei­ dimensionale Bilder dar. Wir nennen sie Hologramme. Sie sehen so naturgetreu aus, dass man meint, man müsse sie anfassen. Wir können ein solches Holo­ gramm von verschiedenen Seiten betrachten. Es verän­ dert dabei sein Aussehen. Wenn man die Platte eines Hologramms in Stücke schneidet, ergibt jedes Stück nicht einen Teil des ursprünglichen Bildes, sondern im­ mer wieder das ganze Bild. Unser Gedächtnis funktio­ niert wahrscheinlich ähnlich wie ein Hologramm.

▲ So entstehen Höhlen in Kalkgebieten. 1. Im Wasser enthaltene Kohlensäure löst langsam den Kalk auf, sodass die Spalten immer breiter werden. 2. Das Wasser bildet einen unterirdischen Fluss, der die Höhle weiter vergrößert. 3. An der Oberfläche entstehen trichterförmige Senken, die Dolinen. In den Höhlen wach­ sen langsam die Tropfsteine.

Holz__________________________________ Bäume und Sträucher bringen Holz hervor. Der höl­ zerne Stamm trägt die schwere Krone des »Baumes und muss gleichzeitig Wasser und die darin gelösten Nährstoffe zu den Blättern transportieren. Jedes Früh­ jahr bildet sich unter der -»Rinde eine neue Schicht von Zellen. Wir bezeichnen sie als Jahresring. Darin laufen die Gefäße, die das Wasser transportieren. Im Herbst verholzen die Zellen des Jahresrings und im Frühjahr bildet sich der nächste Jahresring. So ver­ größert der Holzkörper des Baumes seinen Durchmesser.

Die ungefähre Holzmenge, die ein Baum liefert, kann man so berech­ nen: Wir messen den Durchmes­ ser des Baumes in Dezimeter in einer Höhe von 1,30 m mithilfe eines Maßbands. Den Durchmes­ ser multipliziert man mit sich selbst und dann mit 0,1. Dann erhält man den Holzinhalt in Kubikmeter (Festmeter).

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Homöopathie ► Holz wird meist in Form von Brettern verarbeitet. Gewachsenes Holz kostet heute viel Geld. Meist verleimt man deshalb Bretter aus kleineren, billigeren Holzstücken. Sperrholz besteht aus mehreren dünnen Holzschichten, so genannten Furnieren. Sie werden kreuz­ weise aufeinander geklebt. Deshalb verzieht sich Sperrholz kaum. Die Tischlerplatte setzt sich aus größeren, miteinander verleimten Holzstücken zusammen. Auf die Ober- und Unterseite klebt man ein Furnier. Hartfaserplatten und Pressspanplatten werden aus feinen verleimten Holzspänen hergestellt. Die Hartfaserplatten entstehen unter viel höherem Druck als die Pressspanplatten.

▼ Am Meer oder an einem großen See hat man den weitesten Horizont. Ein erwachsener, rund 1,80 Meter großer Mensch sieht dort etwa fünf Kilometer weit. Weiter kann man nicht sehen, weil sich auf diese Entfernung bereits die Erd­ krümmung bemerkbar macht. Mit einem guten Fernglas und bei schönem Wetter kannst du sie selbst beobachten: Suche den Horizont ab. Mit etwas Glück siehst du erst die Aufbauten eines herannahen­ den Schiffes. Erst sehr viel später erscheint der Schiffsrumpf. Er war vorher nicht zu sehen, weil er wegen der Erdkrummung unter dem Horizont lag. Bei klarem Wetter ist es z. B. am Bodensee möglich, 40 km weit zu sehen. Wenn du von Lindau nach Konstanz schaust, wirst du trotzdem nichts von dieser Stadt ent­ decken können. Erst die Spitze eines 75,3 m hohen Gebäudes wäre zu erkennen!

Frisch gefälltes Holz enthält bis zur Hälfte seines Ge­ wichts Wasser. Vor der Verarbeitung muss es deshalb getrocknet werden. Harthölzer werden vor allem in der Bau- und Möbelindustrie verwendet. Aus weichem Holz, zum Beispiel der Fichte, gewinnt man Brennholz und vor allem den Holzschliff, ein musartig zerfasertes Holz, aus dem man Papier und Karton herstellt. Holz­ bretter aus einem Stück sind heute sehr teuer. Viel billiger sind Bretter aus verleimten Holzspänen, die Pressspanplatten.

Homöopathie__________________________. Dieses merkwürdige Wort kann man heute immer häufiger an Apotheken lesen. Der Begründer der Ho­ möopathie war der Arzt Samuel Hahnemann. Er be­ hauptete, man sollte zur Bekämpfung einer Krankheit ein Mittel verwenden, das, in größeren Mengen ge­ nommen, eben diese Krankheit hervorrufe. Er nannte das: Ähnliches mit Ähnlichem heilen. Das Mittel wird in außerordentlich hoher Verdünnung eingenommen. Die Homöopathie verwendet fast nur Heilmittel aus der Natur. Die herkömmliche Art des Heilens heißt Allopathie. Sie verwendet hohe Dosierungen und meis­ tens künstliche Heilmittel.

Horizont__ _____ ______________________ Wenn wir uns umsehen, reicht unser Blick immer nur bis zum Horizont. Der Horizont ist die Trennlinie zwi­ schen Himmel und Erde. In einer großen Ebene liegt der Horizont weiter entfernt als in einem engen Tal.

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Hormone Von einem geistig beweglichen Menschen sagen wir, er habe einen weiten Horizont. Vom Begriff Horizont kommt das Wort horizontal; es bedeutet so viel wie waagerecht.

Hormone______________________________ Hormone sind hochwirksame Stoffe, die von ►Drü­ sen ins Blut abgegeben werden. Ihre Wirkung entfalten die Hormone dann an ganz anderer Stelle im Körper. Deshalb nennen wir sie auch Botenstoffe. Wenn wir uns zum Beispiel in Gefahr befinden, schüt­ ten die Nebennieren das Hormon Adrenalin aus. Es steigert den Blutdruck, den Puls, verbessert unsere At­ mung und bewirkt, dass der Zuckergehalt des Blutes steigt. Damit sind wir für Kampf oder Anstrengung besser gerüstet. Wir nennen diesen Zustand auch -►Stress. Wenn die Gefahr vorüber ist und wir uns ent­ spannen, verschwindet das Adrenalin aus unserem Blut. Hormone steuern zusammen mit den Nerven alle Le­ bensvorgänge. Es sind dabei nur winzige Hormonmen­ gen notwendig. Der Körper reagiert schon auf ein Hun­ derttausendstel Gramm Adrenalin. Die häufigste Hor­ monstörung ist die Zuckerkrankheit. Sie beruht auf ei­ nem Mangel an ►Insulin.

▲ Die Hormondrüsen liegen an ganz ver­ schiedenen Stellen im Körper. Ihre Pro­ dukte, die Hormone, steuern zum Beispiel das Wachstum, die Fortpflanzung und den Stoffwechsel.

Die Hormondrüsen des Körpers Hypophyse

Hoden (beim Mann)

Die Hypophyse oder Hirnanhangsdrüse steu­ ert die übrigen Hormondrüsen. Sie produziert mindestens neun Hormone, darunter auch je­ ne, die das Wachstum und die Fortpflanzung steuern.

Die männlichen Geschlechtshormone Andros­ teron und Testosteron sorgen für den Ge­ schlechtstrieb und die Ausbildung der Ge­ schlechtsmerkmale sowie die Produktion der Samenzellen (siehe auch Fortpflanzung).

Schilddrüse

Bauchspeicheldrüse

Regelt die Stoffwechselvorgänge und beson­ ders die Geschwindigkeit, mit der Nährstoffe in Energie umgesetzt werden. Die winzigen Nebenschilddrüsen regeln die Menge des Kalziums im Blut und in den Knochen.

Produziert Insulin, das den Zuckerspiegel im Blut steuert.

Eierstöcke (bei der Frau) Produzieren nicht nur die Eier, sondern auch Östrogene und Gestagene, die den weiblichen Zyklus steuern (siehe auch Fortpflanzung).

Nebennieren

Im Mark der Nebennieren entstehen Adrenalin und Noradrenalin, die beide den Körper auf Trab bringen. Die Nebennierenrinde bringt Kortikosteroide hervor, die zum Beispiel für den Gehalt des Körpers an Mineralstoffen ver­ antwortlich sind.

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Horn Horn__________________________________ Haare, Nägel, Hufe, die Federn und Schnäbel der Vögel und die Schuppen der Reptilien bestehen aus Horn. Dieser Stoff ist leicht und sehr widerstandsfähig. Das -►Eiweiß, aus dem er gebildet ist, wird auch Keratin genannt. Aus Horn bestehen auch die Hörner der Rin­ der, Schafe, Ziegen und der meisten Antilopen. Im In­ neren dieser Hörner befindet sich ein Knochenzapfen, der mit dem Schädel fest verwachsen ist. Hörner wer­ den deshalb im Gegensatz zu den -»-Geweihen der ►Hirsche nie abgestoßen. Die Hörner dienen demselben Zweck wie die Ge­ weihe. Die Tiere verteidigen sich damit gegen ihre Feinde. Auch bei dem Kampf um ein Weibchen setzen die Männchen ihre Hörner ein. Sie achten aber darauf, dass der Gegner nicht verletzt wird.

Hubschrauber ▲ Die Hörner vieler Huftiere zeigen eine typische, sehr auffällige Form. Aus Hör­ nern stellte man früher gelegentlich Trink­ becher, Behälter und Musikinstrumente her.

▼ Den Hubschrauber UH-I Iroquois verwendete die amerikanische Armee vor allem im Vietnamkrieg. Ein ähnlicher Typ wird noch heute gebaut. Die Ka-26 Kamov Hoodlum wird vor allem in der Landwirtschäft und als fliegende Ambulanz einge­ setzt. Neben den beiden Hauptrotoren hat sie noch zwei Schubdüsen für den Vor­ wärtsflug.

Der Hubschrauber oder Helikopter wurde in den Drei­ ßigerjahren in Deutschland entwickelt. Heute ist er das Flugzeug, das man am vielseitigsten verwenden kann: Der Hubschrauber kann nämlich senkrecht star­ ten und landen und braucht keine große Landepiste. Hubschrauber können in alle Richtungen fliegen und haben statt zweier Tragflächen einen Rotor, der die Rolle der Tragfläche und des Propellers gleichzeitig übernimmt. Der Pilot steuert den Hubschrauber, indem er den Anstellwinkel der Rotorblätter verändert. Wenn ein Hubschrauber nur einen großen Rotor besitzt, braucht er am Schwanzende noch eine zusätzliche Heckschraube, sonst würde er sich aus physikalischen Gründen dauernd um die eigene Achse drehen. Wenn sich zwei Hauptrotoren in entgegengesetzter Richtung drehen, ist eine Heckschraube überflüssig.

Ka-26 Kamov Hoodlum UH-I Iroquois

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Humus

Huftiere Allen Huftieren sind die Hufe gemeinsam. Sie beste­ hen aus ->Hom und sehen ein bisschen wie Schuhe aus. Hufe bedecken die Zehenspitzen und dienen als Schutz beim Gehen. Nach der Zahl der Zehen unter­ scheiden wir die Unpaarhufer und die Paarhufer. Die Letzteren haben entweder zwei oder vier Zehen, wie die Rinder, die Schafe, die Ziegen, die Antilopen, die Schweine, die Kamele und die Hirsche. Zu den Un­ paarhufern zählen vor allem die Pferde, die Esel, die Zebras und die Nashörner. Hauspferde tragen zum Schutz ihrer Hufe Hufeisen.

▲ Der nordamerikanische Bison gehört zu den Paarhufern. Er ist mit unserem Haus­ rind so nahe verwandt, dass er sich mit ihm kreuzen lässt. Daraus entsteht das sogenannte Beefalo. Einst zogen Millio­ nen von Bisons über die Prärien Nord­ amerikas. Den Indianern lieferten sie Nah­ rung und Bekleidung. Die weißen Siedler und Eroberer, die in das Land gekommen waren, jagten die Bisons hemmungslos. Innerhalb weniger Jahre waren nur noch wenige Tiere übrig geblieben. Sie konnten vor dem endgültigen Aussterben gerade noch unter Naturschutz gestellt werden.

Huhn Wahrscheinlich gibt es auf der Welt mehr Hühner als Menschen. Hühner liefern auf sehr viel billigere Weise Fleisch als etwa Schafe oder Rinder. Dazu kommt, dass ein gutes Legehuhn bis über 300 Eier pro Jahr legt, also fast jeden Tag eines. Das ist eine enorme Leistung, wenn man bedenkt, dass das wilde Bankivahuhn, von dem unser Haushuhn abstammt, im Jahr nur etwa zwanzig Eier legt. Das Bankivahuhn lebt heute noch wild in Indien und Indonesien.

▼ Der Steinbock ist eine Wildziege und gehört somit zu den Paarhufern. Oberhalb der Hufe besitzt er zwei Afterklauen. Sie bieten auf glatten Felsen zusätzlichen

Humus Je mehr Humus ein >Boden enthält, umso fruchtba­ rer ist er. Humus entsteht durch den Abbau und die Verwesung von pflanzlichen und tierischen Resten. Er verbindet sich mit Bestandteilen des Bodens und hält zum Beispiel Mineralstoffe fest. Der Regen kann sie somit nicht auswaschen. Humusreiche Gartenerde er­ hält man, indem man aus Garten- und Küchenabfällen -►Kompost herstellt und in den Boden einarbeitet.

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Hund Männliche Hunde heben bei Spa­ ziergängen oft das Bein. Mit einem Harnspritzer markieren sie an Bäumen und Wänden ihr Gebiet. Damit wollen sie anderen Hunden sagen, dass sie in diesem Umkreis Herr und Meister sind und keinen anderen neben sich dulden.

► Die wichtigsten Körperteile des Hun­ des, hier gezeigt an einem Boxer.

Hund Wahrscheinlich ist der Hund das älteste ‘■Haustier des Menschen. Vor rund 10 000 Jahren wurde er aus dem ►Wolf gezüchtet. Wir können nur vermuten, welchen Nutzen der Hund dem Menschen damals brachte. Vielleicht machte er ihn auf wilde Tiere oder auf Beu­ tetiere aufmerksam, vielleicht wurde er auch einfach nur gegessen. Doch im Laufe der Zeit übernahmen die vielen Hunderassen ganz verschiedene Aufgaben: Die niedrigen Terrier jagen vor allem Ratten, die Dachs­ hunde Dachse. Der Retriever apportiert Enten, die der Jäger geschossen hat. Vorstehhunde machen unbe­ weglich auf Beutetiere aufmerksam. Hinterhaupt Hütehunde wie die Sennen­ Vorderschädel hunde beaufsichtigen Stirnabsat Herden. Schulter

Flanke Kruppe

Lende

Vorderbrust

Kniegelenk

Mittelfuß

Hinterpfote

Hunde sehen nur verschwommen und können keine Farben unter­ scheiden. Sie sind kurzsichtig und nehmen nur Weiß, Schwarz und Grautöne wahr. Dafür riecht der Hund aber tausendmal besser als der Mensch. Hunde orientieren sich vor allem mithilfe ihres Geruchssinns. Am Zoll arbeiten besonders ausgebildete Hunde, die nach Rauschgift suchen. Koffer müssen dazu nicht geöffnet werden. Auch wenn die Drogen fest in Dosen und Beutel verpackt sind, riecht sie der Hund dennoch.

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Die besonders großen Hunderassen werden vor allem als Wachhunde eingesetzt. Heute haben die meisten Hunde noch eine ganz andere Aufgabe: Sie sollen dem Menschen Gesellschaft leisten. Es gibt über 300 Hunderassen. Die größte Art ist der Irische Wolfshund. Zu den kleinsten zählen der York­ shire Terrier und der Chihuahua. Absonderliche Züch­ tungen sind die Nackthunde und die chinesischen Sharpei, die an einer Erbkrankheit leiden. Die Jungen der Hunde, die Welpen, kommen blind auf die Welt und sind völlig hilflos. Sie saugen zunächst nur Milch von der Mutter. Erst nach drei bis vier Wo­ chen fressen sie auch etwas geschabtes Fleisch.

Hygiene

Hunger Wir Europäer wissen kaum, was Hunger bedeutet. Der Hunger, den wir vor dem Mittagessen verspüren, ist nicht zu vergleichen mit dem Hunger, den viele Millio­ nen Menschen vor allem in den ^Entwicklungslän­ dern jeden Tag ertragen müssen. Diese Menschen kön­ nen sich kaum jemals satt essen. Und selbst wenn ihnen dies gelingt, so sind doch viele fehlernährt. Das heißt, sie bekommen nicht das Richtige zu essen. Ihre Nahrung enthält vor allem nicht genügend Vitamine und Eiweiße. Das hat zur Folge, dass besonders die Kinder nicht richtig heranwachsen. Kinder mit ge­ schwollenen Bäuchen leiden unter Fehlernährung.

Die Entwicklung des Gehirns und damit der geistigen Fähigkeiten wird durch Hunger beeinträchtigt. Schwere Unterernährung von der Mitte der Schwangerschaft bis zum zweiten Geburtstag schädigt möglicherweise die geistigen Fähigkeiten des Menschen. Rich­ tige Ernährung im frühen Kindes­ alter ist also lebenswichtig.

Hunnen _______________________________ Die Hunnen wanderten um 400 n. Chr. von den Ebe­ nen Zentralasiens nach Europa. Sie waren wilde Krie­ ger. Auf Pferden eroberten sie einen großen Teil Frank­ reichs und Deutschlands. Ihr berühmtester Heerführer Attila griff auch das römische Reich an und drang bis kurz vor die Stadt Rom vor. Doch 453 n. Chr. starb er ohne sie erobert zu haben. Nach seinem Tod verloren die Hunnen an Macht und Durchschlagskraft. Die Sage der -»Nibelungen erzählt auch von den Hunnen.

Hyänen ______________________ Die Hyänen sehen ähnlich aus wie Hunde, sind aber mit den -»Katzen näher verwandt. Lange Zeit glaubte man, die Hyänen würden nur Kadaver und Überreste von Löwenmahlzeiten fressen. Doch dann fand man heraus, dass häufig das Gegenteil der Fall ist: Hyänen erlegen nachts Beutetiere und nachher finden sich Lö­ wen ein um am Fraß teilzuhaben.

▼ Fleckenhyänen können sogar Knochen verdauen. Nur gegenüber Zähnen und Horn sind sie machtlos. Sie leben in Afrika.

Hygiene Die griechische Göttin der Gesundheit hieß Hygieia. Von ihr stammt das Wort Hygiene für die Gesund­ heitspflege ab. An erster Stelle steht die persönliche Hygiene, die Körperpflege. Gemeint sind damit regel­ mäßiges Waschen und Baden, Zähneputzen und Käm­ men, aber auch Sport und gesunde Ernährung. Auch der Staat muss sich um Hygiene kümmern, etwa um einwandfreies Trinkwasser, die Verhütung von Seu­ chen und die Lebensmittelkontrolle.

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i

Idee__________________________________ Wenn jemand viele Ideen hat, so ist er voller Einfälle. Ideen sind auch geistige Vorstellungen, die man nie wirklich sehen wird. Mit solchen Ideen arbeitet vor allem die ►Mathematik. Nach der Lehre der Mathe­ matik ist zum Beispiel ein Punkt unendlich klein. Er hat keinerlei Ausdehnung. Es gibt ihn sozusagen nur als Idee. Auch die Kugel ist eine solche Idee. Sie um­ fasst alle Punkte, die im Raum von einem Punkt gleich weit entfernt sind. Eine vollkommene Kugel kann es in der Natur und der Technik nicht geben. Sie weist im­ mer irgendwelche Ungenauigkeiten auf. Auch die Erde ist eine leicht abgeplattete Kugel.

Igel----------------------------------------------------------Bei einer Störung oder Gefahr rollt sich der Igel zu einer Kugel zusammen. Dabei spreizen sich die Stacheln so ab, dass er praktisch unangreifbar wird. Diese ▼ Wenn wir im Oktober noch Igel drau­ Reaktion nützt dem Igel im modernen Straßenverkehr ßen sehen, so handelt es sich um kranke aber nichts: Zusammengerollte Igel werden einfach oder unterernährte Jungtiere, die noch keine 800 Gramm wiegen. Sie werden überfahren. Igel kommen bereits mit Stacheln auf die den Winter nicht überleben, weil sie zu Welt. Diese sind aber weich und tief in die Oberhaut wenig Fett angesammelt haben. Solche eingebettet, sodass sie die Mutter bei der Geburt nicht Igel können wir zu Hause aufnehmen und aufpäppeln. Das ist aber eine sehr zeitrau­ verletzen. Danach erhärten sie an der Luft. bende Arbeit, die viel Muhe macht. Zu­ Der Igel macht sich im Garten nützlich, weil er Nackt­ nächst müssen solche Igel medizinisch behandelt werden. schnecken und andere Schädlinge frisst. Er ist mit den Spitzmäusen verwandt und gehört damit zu den ►In­ sektenfressern. Die Igel ziehen sich im Herbst zur 1 ►Überwinterung zurück.

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Immunität und Impfung

1. Ein weißes Blutkörper­ chen bewegt sich auf ein­ gedrungene Bakterien zu.

2. Es umfließt die Bakte­ rien und nimmt sie in die Zelle auf.

3. Die Bakterien werden von besonderen chemi­ schen Stoffen abgetötet.

Immunität und Impfung Wahrscheinlich bist du gegen -»-Kinderlähmung ge­ impft. Bei der Schluckimpfung nahm dein Körper -►Vi­ ren auf. Diese Viren waren so weit abgeschwächt, dass sie nur eine ganz milde Form der Kinderlähmung her­ vorgerufen haben. Der Körper allerdings wusste nicht, dass er es nur mit abgeschwächten Viren zu tun hatte. Er bekämpfte die Eindringlinge und produzierte Ab­ wehrstoffe gegen sie. Diese heißen Antikörper. Wenn Antikörper mit Antigenen wie zum Beispiel Viren Zu­ sammentreffen, so werden diese Viren unschädlich ge­ macht. Die Antikörper verschwinden nach der Imp­ fung nicht aus dem Körper, sondern bleiben zeitlebens erhalten. Jedesmal, wenn wir an Kinderlähmung zu erkranken drohen, werden die Krankheitskeime sofort bekämpft. Man sagt: Wir sind immun geworden gegen Kinderlähmung. Wir besitzen Immunität. Solche Immunität erwirbt man nicht nur durch Imp­ fung, sondern auch wenn man an der -►Infektions­ krankheit wirklich erkrankt. Wer als Kind Masern durchgemacht hat, bekommt im Alter die Krankheit höchstwahrscheinlich nicht noch einmal. Manche Infektionskrankheiten hinterlassen allerdings keine Immunität. Sobald eine grippeähnliche Erkältung vorbei ist, hört der Körper mit der Produktion von An­ tikörpern auf. Deshalb können wir uns in kurzer Folge hintereinander immer wieder erkälten. Dazu kommt, dass es viele verschiedene Grippeviren gibt. Das »-Aidsvirus schädigt das Immunsystem des Kör­ pers, sodass dieser aufhört, Antikörper zu bilden. Aidsolympischen Diszip­ linen gehört. Es werden dabei nur Griffe und keine Schläge angewandt. Die Fachsprache des Judo ist heute noch das Japanische. Das Karate dient der Selbstverteidigung ohne Waffen. Die Schläge, Stöße und Tritte können im Ernstfall auch tödlich wirken. Das Kendo ist aus der Fechtkunst der japanischen Samurai hervorgegangen. Die Sportler kämpfen dabei mit Bambusstöcken.

Kanada________________________________

1*1 Hauptstadt: Ottawa Oberfläche: 9 958 319 km2 Bevölkerung: 27 780 000 Sprachen: Englisch, Französisch Währung: Kanadischer Dollar

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Kanada ist eines der größten Länder der Welt. Es liegt nördlich der Vereinigten Staaten von Amerika und hat eine Oberfläche von rund zehn Millionen Quadratkilo­ metern. Ganz im Norden reicht Kanada fast so weit in das Polargebiet wie die Nordspitze ^Grönlands. Der süd­ lichste Zipfel liegt auf derselben geographischen Breite wie Südfrankreich. Die Entfernung von der Pazifikküs­ te im Westen zur Atlantikküste im Osten ist größer als die zwischen Nordamerika und Europa. Dennoch leben zwei Drittel der rund 25 Millionen Kanadier in einem schmalen Streifen nicht weiter nördlich als 200 Kilometer von der Grenze zu den USA. Im Osten des Landes, an der Grenze zu den USA, liegen die Großen Seen. Ihr Abfluss ergießt sich in den St.-Lorenz-Strom, der sie mit dem Atlantik verbindet.

Kanäle ◄ Kanada ist für seine schönen Land­ schaften berühmt. Hierein Nationalpark in Alberta.

▼ Mithilfe von Schleusen können Schiffe Höhenunterschiede überwinden. Bevor das Schiff einfahren kann, muss in der Schleusenkammer gleicher Wasserstand herrschen wie im Unterwasser.

Das politische und wirtschaftliche Zentrum des Landes ist die Provinz Ontario. Kanada gehörte früher zu Frankreich und England. Von 1840 an konnte es sich selbst regieren. Heute gibt es noch eine überwiegend französische Provinz, Quebec, und fast ein Fünftel aller Kanadier spricht nur Franzö­ sisch. Kanada verfügt über enorme Erdöl- und Minerallager­ stätten, deren Ausbeutung noch kaum richtig begon­ nen hat. Obwohl das Land zu den zehn führenden Wirtschaftsnationen der Welt gehört, sind große Teile der Landschaft noch völlig unangetastet.

Die untere Schleuse öffnet sich und lässt das Schiff in die Schleusenkammer ein­ fahren.

Kanäle Kanäle sind künstliche Wasserwege. Sie dienen unter­ schiedlichen Zwecken, zum Beispiel der Bewässerung trockener Gebiete, der Entwässerung von Sümpfen und als Wasserstraßen vor allem für den Schiffsverkehr. Bis ins 16. Jahrhundert hinein konnte man Kanäle nur in ganz flachem Gelände bauen. Nach der Erfin­ dung der Kanalschleusen wurden mit Kanälen jedoch auch Höhenunterschiede überwunden. Viele Kanal­ schiffe hatten früher keinen eigenen Antrieb, sondern wurden von am Ufer laufenden Pferden gezogen. Man nannte das damals Treideln. Heute können Ozeandampfer durch den Panama- und den Suezkanal fahren. Der Panamakanal durchsticht die schmälste Landbrücke Mittelamerikas und erspart damit den Schiffen einen Weg um die Südspitze Ame-

Durch Öffnungen fließt Wasser in die Schleusenkammer und hebt das Schiff.

Wenn der Wasserspiegel in der Schleu­ senkammer gleich hoch ist wie im Ober­ wasser, öffnet sich das obere Stemmtor und das Schiff fährt weiter.

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Kängurus rikas herum. Der Suezkanal führt vom Roten Meer ins Mittelmeer. Schiffe auf dem Weg zwischen Europa und Asien kürzen ihre Fahrt um 9650 Kilometer ab den Seeweg um Südafrika.

Kängurus______________________________ Die Kängurus leben in Neuguinea und Australien und gehören zu den -»Beuteltieren. Es gibt rund fünfzig Arten. Allen gemeinsam sind die ziemlich kurzen Vor­ derbeine, die überaus kräftigen Hinterbeine und der lange Schwanz. Kängurus nehmen oft eine aufrechte Körperhaltung ein. Sie bewegen sich hüpfend fort. Die Riesenkängurus machen dabei bis zehn Meter weite und drei Meter hohe Sprünge und erreichen Ge­ schwindigkeiten von 40 Kilometern pro Stunde. Einige Känguruarten leben auch auf Bäumen. Die Australier nennen die kleineren Arten Wallabys. Das allerkleinste Känguru wird nur kaninchengroß. ▲ Kängurus gelten in Australien als Schädlinge und werden unbarmherzig verfolgt. Ihr Fleisch schmeckt sehr gut und ist fettärmer als das jedes Haustiers.

▼ Aus dem Wildkaninchen, das seine Heimat wahrscheinlich in Spanien hat, wurden sehr viele Rassen gezüchtet. Die schwersten erreichen dabei ein Gewicht von sieben Kilo und mehr.

7“ V Widderkaninchen

Wildkaninchen

Kaninchen Das Kaninchen ist mit dem -*Hasen am nächsten ver­ wandt, unterscheidet sich aber in der Lebensweise deutlich von ihm. Es gräbt Gänge und Baue im Boden. Das Weibchen wirft bis ein Dutzend Junge, die blind und völlig hilflos sind. Einmal am Tag kommt die Mut­ ter um sie zu säugen. Das Wildkaninchen hat seine Heimat im Mittelmeer­ gebiet, breitete sich dann aber zunächst über fast ganz Europa und über andere Erdteile wie Australien aus. Dort wurde es zu einer echten Landplage. Das Kanin­ chen ist ein Haustier des Menschen. Wir kennen sehr viele Rassen, zum Beispiel Riesenschecken und Riesen­ kaninchen, Angora- und Widderkaninchen.

Kanton________________________________ Deutschland setzt sich aus sechzehn, Österreich aus neun Bundesländern zusammen. Die -»Schweiz kennt die Bezeichnung „Bundesländer“ nicht, sondern hat Kantone. Jeder Kanton stellt seine eigene Regierung. Insgesamt gibt es in der Schweiz 23 Kantone, von de­ nen drei, nämlich Unterwalden, Basel und Appenzell, noch in je zwei Halbkantone unterteilt sind. Der Kan­ ton mit der größten Fläche ist Graubünden.

Kartoffel

Karies_________________________________ Die am weitesten verbreitete Krankheit auf der Welt ist Karies. Fast alle Menschen in den Industrieländern leiden unter Karies. Wir bezeichnen sie auch als Zahn­ fäule. Bakterien zerfressen den harten Schmelz der -►Zähne und es entstehen Löcher im Zahn. Wenn sie tief in den Zahn hineinreichen, können starke Schmer­ zen und Eiterungen die Folge sein. Karies wird durch Zucker stark begünstigt. Bakterien verwandeln den Zucker in Säuren, die den Zahn angreifen. Die beste Vorbeugung ist regelmäßiges und sorgfältiges Zähne­ putzen.

Karikatur Karikaturen sind stark übertriebene Zeichnungen von Menschen. Die Dargestellten sind leicht zu erkennen. Ihre persönlichen Merkmale werden jedoch übertrie­ ben, z. B. eine besonders geformte Nase oder die Kopf­ form. Politiker werden am häufigsten karikiert und dabei ins Lächerliche gezogen.

Sachsen Franken

Neustrien

w

Ludwig Bsye

Lothar

Lombardei und

Aquitanii Das Reich V Karls des Großen

▲ Ausdehnung des Reichs von Karl dem Großen. Karl hatte nur einen Sohn, Lud­ wig den Frommen. Als dieser starb, wurde das riesige Reich unter den Söh­ nen Karl, Ludwig und Lothar geteilt. Ludwig, später „der Deutsche" genannt, erhielt die östlichen Gebiete. Daraus entwickelte sich im Lauf der Geschichte das deutsche Staatsgebiet.

Karl der Große Karl der Große (747-814) wurde 768 König der Franken und des Fränkischen Reiches, das sich damals über einen großen Teil Frankreichs erstreckte. Durch viele erfolgreiche Kriegszüge dehnte er sein Reich weiter aus und eroberte Gebiete des heutigen Spanien, Italien, Österreich und Deutschland. Zu seiner Zeit galt er als Herrscher des ganzen Abendlandes. Im Jahr 800 wurde er in Rom vom Papst zum Kaiser gekrönt.

Kartoffel Die Kartoffel gehört vor allem in Europa zu den wich­ tigsten Grundnahrungsmitteln. Sie enthält besonders viel »Stärke, auch »Eiweiß und -»Vitamine. Kartoffeln sollten nicht roh gegessen werden. Die Kartoffel ist mit der Tomate nah verwandt, doch isst man nicht die Früchte, sondern die Sprossknollen. Wenn diese reif sind, stirbt die Pflanze ab und treibt im nächsten Frühjahr wieder aus den Knollen aus. Die Kartoffel stammt aus Südamerika. Die spanischen Eroberer brachten sie zusammen mit der Tomate nach Europa. Eine wichtige Nahrungspflanze wurde sie jedoch erst vor 200 Jahren durch »Friedrich II.

Vermutlich war die Kartoffel in Irland schon im 17. Jahrhundert zum Volksnahrungsmittel gewor­ den. In den Jahren 1845 und 1846 wurden sämtliche Kartoffelpflan­ zen in Irland jedoch von einer Krankheit befallen, sodass die Ernte praktisch ausfiel. Tausende von Iren starben an Hunger und sehr viele wanderten in die Ver­ einigten Staaten von Amerika aus.

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Käse

▲ Die wichtigsten Schritte der Käseberei­ tung: 1 Anlieferung der Milch; 2 Ausfällen des Bruchs mit Lab; 3 Abtropfen des Bruchs; 4 Einlegen in Formen; 5 Abpres­ sen; 6 Lagern.

Käse Käse wird aus Milch hergestellt. In den meisten Fällen gewinnt man ihn aus Kuhmilch, doch gibt es auch Käse aus der Milch von Ziegen, Schafen, Büffeln und sogar Rentieren. Milch enthält ungefähr ein Zehntel Fett, Eiweiß und Milchzucker. Bei der Herstellung von Käse sollen diese Stoffe möglichst vollständig gewon­ nen werden. Durch Hinzufügen von Lab gerinnt die Milch und trennt sich in die klare, grünlich gelbe Molke und den weißen Bruch. Dieser Bruch wird dann zu Käse weiterverarbeitet. Man gibt ihn in Formen und lässt ihn abtropfen. Wenn er sich verfestigt hat, nimmt der Käser ihn aus der Form und salzt die Oberfläche. Nach ungefähr vier Monaten kann man den Käse essen. Es gibt in Europa über tausend verschiedene Käsesorten und jede hat ihr eigenes Herstellungs- und Lagerverfahren.

Kästner, Erich__________________________

▲ Der Schriftsteller Erich Kästner ist vor allem als Kinderbuchautor bekannt.

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Der Schriftsteller Erich Kästner (1899-1974) ist als Autor von Buchern für Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt bekannt. Seine berühmtesten und belieb­ testen Geschichten heißen „Emil und die Detektive“, „Pünktchen und Anton“, „Das fliegende Klassenzim­ mer“ und „Das doppelte Lottchen“. Alle Romane wur­ den mehrfach verfilmt. Daneben schrieb Kästner aber

Kathedrale auch Gedichte für Erwachsene und beißende zeitkriti­ sche Texte für das Kabarett. Während der Zeit des -►Nationalsozialismus waren Kästners Bücher verbo­ ten und wurden auf öffentlichen Bücherverbrennungen vernichtet.

Katalysator____________________________ Der Chemiker bezeichnet als Katalysator alle Stoffe, die eine chemische Reaktion beschleunigen ohne selbst daran teilzunehmen. Dieses Prinzip liegt auch dem Abgaskatalysator des Autos, kurz Kat genannt, zu­ grunde. Die Abgase ziehen durch die Waben des Kats. Beschichtete Edelmetalle wandeln die schädlichen Abgase in unschädliche um. Dabei werden vor allem die Stickoxide in Stickstoff verwandelt und das Benzin wird vollständig verbrannt. Der Katalysator verarbeitet nur bleifreies Benzin.

Katastrophe___________________________ Eine Katastrophe ist ein Unheil, ein Verhängnis, ein Zusammenbruch. Wenn ein Geschehen eine schlimme Wendung nimmt, so wird daraus eine Katastrophe. Bei großen Vulkanausbrüchen, schweren Erdbeben, Über­ schwemmungen und lang anhaltenden Dürrezeiten sprechen wir von Naturkatastrophen. Solchen Ereig­ nissen ist der Mensch hilflos ausgeliefert. Er selbst ist aber heute auch imstande ähnliche Katastrophen zu verursachen, zum Beispiel die Umwelt- und vor allem die -►Luftverschmutzung oder die Explosion eines Kernkraftwerks, die weite Landstriche verseucht.

▲ Vorrückende Lava am Ätna in Sizilien zerstört Wald und Weide.

Eine der ersten Naturkatastro­ phen, von denen wir ziemlich genaue Berichte haben, war der Ausbruch des Vesuvs am 24. August 79 n. Chr. Dabei wur­ den die Städte Pompeji und Herculaneum zerstört und unter den Schuttmassen begraben.

▼ Die Londoner Westminster Abbey gehört zu den berühmtesten Kathedralen der Welt.

Kathedrale Kathedralen oder Dome sind die größten und beein­ druckendsten Kirchen der Christenheit. In der Kathed­ rale hat ein -»Bischof seinen Sitz. Von hier aus ver­ waltet und überwacht er alle anderen Kirchen seines Bistums. Kathedralen aus alter Zeit sind meist komplizierte Ge­ bäude mit Türmen, Haupt- und Seitenschiffen, Kapel­ len, Chören, Statuen, Gemälden, Glasfenstern und an­ derem Schmuck. Ihre Pracht erklärt sich dadurch, dass sie zu Ehren Gottes erbaut wurden. Kathedralen gibt es in vielen -»Architekturstilen. Besonders große Kathedralen wurden im Stil der »Gotik errichtet. 19 KB2

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katholische Kirche Die wichtigsten Männerorden der katholischen Kirche sind die Jesuiten, die Franziskaner, die Benediktiner und die Dominikaner. Die meisten Ordensangehörigen wohnen in Klöstern und tragen eine Ordenskleidung. Die Kar­ täuser gehören zu den strengsten Orden. Ihre Mitglieder leben allein in einer kleinen Klause mit einem Gärtchen und verbringen den Tag überwiegend mit Gebet. Unter­ einander sprechen sie fast nicht.

katholische Kirche_____________________ Die katholische Kirche ist die älteste und größte Kirche des -►Christentums. Sie zählt über eine Milliarde Mitglieder. Die katholische Kirche unterscheidet sich von der ►evangelischen vor allem dadurch, dass sie für die Glaubenslehre nicht nur das -►Evangelium, son­ dern auch die Überlieferung, also die seit langem be­ stehende mündliche Auslegung, heranzieht. Das Ober­ haupt der katholischen Kirche ist der ->Papst, der in Fragen des Glaubens und der Moral verbindliche Leh­ ren verkünden kann. Er hat seinen Sitz im -►Vatikan in Rom. Die Katholiken befolgen die Lehren von -►Jesus Chris­ tus. Ihr Gottesdienst heißt Messe. Die Eucharistiefeier ist eines der sieben -►Sakramente. Die katholischen Priester dürfen nicht heiraten. Manche gehören einem religiösen Orden an und legen dann zusätzlich das Gelübde der Armut und des Gehorsams ab. Frauen dür­ fen nicht Priester werden, können aber einem Nonnen­ orden beitreten.

► Die katholische Kirche legt großen Wert auf feierliche Gottesdienste und Zeremo­ nien. An besonderen Festtagen führen die Gläubigen zum Beispiel Prozessionen durch. Sie tragen dann das Allerheiligste durch ihre Gemeinde - wie hier in einem Schweizer Tal.

Unsere Hauskatze entwickelte sich nicht aus der einheimischen Wildkatze, sondern ist Nach­ komme der ägyptischen Falb­ katze. Obwohl es viele Hauskatzen­ rassen gibt, ist unsere Katze doch noch kein echtes Haustier geworden, denn sie hat ihre unab­ hängige Lebensweise stets beibe­ halten. Die europäische Wildkatze unterscheidet sich von der Haus­ katze vor allem durch den dicken, am Ende stumpfen Schwanz.

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Katzen________________________________ Die Katzen oder Raubkatzen umfassen ungefähr vier­ zig Arten aus der Gruppe der -►Raubtiere. Sie alle haben einen kurzen, runden Kopf mit langen Schnurr­ haaren und scharfen, tödlichen Eckzähnen. Ihre Krallen können sie im Gegensatz zu den Hunden zurück-

Kelten

ziehen, sodass man ihren Gang fast nicht hört. Die meisten Katzen schleichen sich an ihre Beute an. Zu den Katzen zählt der Zoologe auch den Luchs und den Puma, vor allem aber Leopard, Jaguar, Tiger und Löwe.

▲ Katzenartige Raubtiere gibt es in allen Größen. Vordere Reihe von links nach rechts: Hauskatze, Wildkatze, Luchs, Schwarzer Panther oder Leopard, Schneeleopard; hinten: Löwe und Tiger.

Kelten Vor über zweitausend Jahren lebte der Volksstamm der Kelten in Großbritannien und Frankreich, in Teilen Spaniens und Deutschlands. Die alten -*Römer nann­ ten sie Gallier, d. h. Kämpfer. Die Kelten lebten in Stämmen, an deren Spitze ein Häuptling stand. Das Volk war in Adlige, Freie und Sklaven gegliedert. Die Stämme führten untereinander häufig Krieg. Die Kel­ ten waren gute Schmiede und schmückten ihre Waffen und Rüstungen mit eigentümlichen Mustern. Ihre Pries­ ter hießen Druiden. Als die Römer vorrückten, zogen sich viele Kelten in weit entfernte Winkel zurück. Nur dort konnten sich ihre Lebensweise und Sprache behaupten, während sie in anderen Gebieten völlig untergingen. Noch heute wird in Europa etwas Keltisch gesprochen: das Gäli­ sche in Irland und Schottland, das Walisische in Eng­ land und das Bretonische in Nordfrankreich.

▼ Mit diesen Beigaben und auf einem Wagen liegend begruben die Kelten ihre Häuptlinge. (Siehe auch S. 292.)

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Keramik Keltische Siedlungen bis zum Jahr 270 v. Chr

Nordsee

Atlantik

Schwarzes Meer

Mittelmeer

▲ Keltische Völker, die aus dem Norden kamen, drangen sogar bis nach Italien, in die Türkei und nach Sudosteuropa vor. Typisch für die keltische Kunst ist dieser Schild, der in der Themse bei London gefunden wurde.

In den Reaktoren von Kernkraft­ werken entstehen viele radio­ aktive Stoffe. Manche bleiben über viele Jahrtausende hinweg giftig und sehr gefährlich für den Menschen und alle übrigen Lebe­ wesen. Leider hat man bisher noch keinen sicheren Aufbewah­ rungsort für die radioaktiven Abfälle gefunden. Das ist ein Grund, warum viele Menschen Kernkraftwerke ablehnen.

Keramik_______________________________ Keramik ist die Sammelbezeichnung für alle Waren aus Ton. Dazu gehören zum Beispiel das edle Por­ zellan, das weniger feine Steingut und das Steinzeug. Fast jedes Volk entwickelte im Lauf seiner Geschichte die Fähigkeit Tonwaren herzustellen. Anhand von Scherben können die Archäologen das Alter der Funde meist sehr gut bestimmen.

Kernenergie___________________________ Zwischen den einzelnen Teilen des ->Atomkerns herr­ schen unvorstellbar große Kräfte. Wenn gewisse Atom­ kerne gespalten oder miteinander verschmolzen wer­ den, werden diese Kräfte frei. Dabei wandelt sich ein kleiner Teil der Masse in -►Energie um. Die Kernspaltung ist schon seit vielen Jahrzehnten be­ kannt und wird im Kernkraftwerk genutzt. Man ver­ wendet dazu eine seltene Form des Metalls Uran mit der Bezeichnung Uran-235. Wenn ein Neutron auf einen Kern des Uran-235 stößt, so bricht dieser ausei-

► Wenn ein Kern von Uran-235 mit einem Neutron beschossen wird, kann eine Ket­ tenreaktion die Folge sein. Der Atomkern wird gespalten und gibt seinerseits wie­ der Neutronen ab, welche neue Uran­ kerne spalten. Bei dieser Reaktion wird sehr viel Wärmeenergie frei.

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King, Martin Luther nander und es werden weitere Neutronen frei. Die neuen Neutronen treffen wiederum auf Urankerne. Diese brechen ebenfalls auseinander und erzeugen ih­ rerseits weitere Neutronen. Wird diese Kettenreaktion nicht gebremst und kontrolliert, so findet eine Explo­ sion statt, wie bei Zündung einer Atombombe. In Kernkraftwerken läuft dieselbe Reaktion ab, aller­ dings gebremst und unter ständiger Überwachung. Kontrollstäbe im Reaktorkern sorgen dafür, dass gerade so viele Neutronen vorhanden sind wie notwendig um die Kettenreaktion aufrechtzuerhalten.

Kernreaktor

▼ Im Kernkraftwerk finden kontrollierte Kernspaltungen statt. Dabei entsteht viel Wärmeenergie. Sie heizt Wasser zu Heiß­ dampf auf. Dieser treibt Turbinen und Generatoren zur Stromerzeugung an. Viele Menschen haben Angst vor Kern­ kraftwerken, weil die Möglichkeit besteht, dass die Kernreaktion außer Kontrolle gerät und zur Kernexplosion wird. Dabei würde die Umgebung eines Kraftwerks in weitem Umkreis von radioaktiven Stoffen verseucht, wie dies bereits in der ukraini­ schen Stadt Tschernobyl geschehen ist.

Pumpe

Durch die Kernspaltung wird das Uran sehr heiß und gibt seine Wärme an eine Flüssigkeit oder ein Gas ab. Dieses heizt Wasser auf, sodass überhitzter Wasser­ dampf entsteht, der -»Generatoren antreibt.

Kinderlähmung________________________ Die Kinderlähmung wird durch ein -»Virus hervorge­ rufen. Die Erreger befallen das Rückenmark und die Nerven. Dies führt zu einer Lähmung der Beinmuskeln. Ungefähr ein Fünftel der Erkrankten stirbt, weil auch die Atemmuskeln gelähmt werden. Gegen die Kinderlähmung gibt es eine einfache »Impfung.

▼ Martin Luther King kämpfte für die Gleichberechtigung der Rassen. Dabei rief er immer zur Gewaltlosigkeit auf.

King, Martin Luther Martin Luther King (1929-1968) war ein Bürgerrechtler und evangelischer Pfarrer, der sich für die Gleichbe­ rechtigung der amerikanischen Schwarzen einsetzte. 1964 erhielt King den Friedensnobelpreis. Vier Jahre später wurde er ermordet.

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Kirchen

Die christlichen Kirchen sind so vielfältig wie die Län­ der, in denen sie stehen. Es gibt Kirchen in allen Größen und Formen - angefangen von winzigen Holzräumen bis zu den riesigen -►Kathedralen aus Stein. Alle Kirchen dienen aber demselben Zweck: Sie sind Stät­ ten des Gebets. Hier werden Gottesdienste gefeiert und es werden vielerlei religiöse Gegenstände darin aufbewahrt. Größere, besonders katholische Kirchen zeigen oft die Form eines Kreuzes. Der Altar steht meist am östlichen Ende, während sich der Haupteingang entgegengesetzt am westlichen Ende befindet.

▲ Der Bau einer Kirche im Mittelalter war ein Riesenunternehmen, das oft länger als hundert Jahre dauerte. In dieser Zeich­ nung bauen Arbeiter an einer gotischen Kathedrale.

▼ Größere Kirchen, besonders aus der Gotik, haben ein Hauptschiff und daneben je ein Seitenschiff, dazu einen runden Altarraum (Apsis) gegenüber dem Ein­ gang. Von oben betrachtet erkennt man einen kreuzförmigen Grundriss.

Klebstoffe

mechanische Reinigung

biologische und chemische Reinigung

Tropfkörper

Abwasser

Vorklärbecken

Pumpe

Schlammtrocknung

Nachklärbecken

Kläranlage_____________________________ Kläranlagen reinigen unser Abwasser. Die meisten ha­ ben zwei, manche sogar drei Reinigungsstufen. Zu­ nächst wird das Wasser von grobem Schmutz befreit. Dann folgt die zweite Reinigungsstufe. Bakterien und Kleintiere fressen die Schmutzstoffe des Wassers. Am Ende entsteht der so genannte Belebtschlamm. In Faul­ türmen wird er weiterbehandelt und ergibt vor allem Biogas für die Heizung. Der zurückbleibende Klär­ schlamm wurde früher auf die Felder gebracht. Heute landet er meistens auf Sondermülldeponien, weil er oft größere Mengen giftiger Schwermetalle enthält. Nach der zweiten Reinigungsstufe bleiben noch biolo­ gisch nicht abbaubare Stoffe wie Schwermetalle sowie Phosphate und Nitrate, die als Düngemittel wirken, übrig. Diese müssen in einer dritten, der chemischen Reinigungsstufe entfernt werden.

▲ Die drei Reinigungsstufen einer Klär­ anlage bezeichnen wir als mechanisch, biologisch und chemisch. Biologisch abbaubar sind jene Stoffe, die von Bakte­ rien und Tieren zersetzt werden können.

Klebstoffe Früher kannte man als Klebstoffe vor allem Knochen­ leim und Kleister. Sie gehören auch heute noch zu den harmlosesten Klebern. Fast alle anderen heutigen Kleb­ stoffe sind der Gesundheit oder der Umwelt nicht be­ sonders zuträglich. Manche Klebstoffe enthalten Lösungsmittel, die wir bei der Verarbeitung einatmen. Sekundenkleber halten wirklich innerhalb kürzester Zeit, können aber auch Finger verkleben. Die Zwei­ komponentenkleber bestehen aus einem Binder und einem Härter. Man muss sie mischen und dann meist schnell verarbeiten.

Die Miesmuschel heftet sich mit so genannten Byssusfäden am Untergrund fest. Diese enthalten ein Eiweiß als Klebstoff. Felsen­ fest haftet es unter Wasser. Chi­ rurgen und Zahnärzte machen mit diesem Eiweiß Versuche. Sie hoffen damit einmal Wunden und Zähne verkleben zu können.

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Klee, Paul Klee, Paul_______________________ Der schweizerische Künstler Paul Klee (1879-1940) malte hauptsächlich Bilder in kleinem Format. Viele sind abstrakt, bilden also keine bestimmten Gegen­ stände ab. Mit ihren zarten Farben, feinen Linien und einfachen Formen wirken Klees Kunstwerke häufig leicht und fröhlich, fast kindlich. Andere Bilder von Paul Klee scheinen fantasievolle Träume darzustellen; wir nennen sie surrealistisch.

Kleidung_ ____________________________

▲ „Die Zwitschermaschine" (1922) von Paul Klee. - Versuche einmal zu beschrei­ ben, was du auf dem Bild siehst. Wie ver­ stehst du den Titel? ▼ Die englische Königin Elisabeth I. (1558 bis 1603) bestimmte die Mode ihrer Zeit.

Die meisten Menschen tragen irgendeine Art Kleidung. Welche Kleidung sie anziehen, hängt von ihrer Lebens­ weise und vom Klima ab. Da uns Kleider nicht nur schützen, sondern auch schmücken, ändert sich die Art der Kleidung ständig, je nach der ->Mode. Die frühesten Kleidungsstücke bestanden aus Tier­ fellen. In der Antike trugen die Menschen lose über­ geworfene Gewänder, die Tuniken. Im Mittelalter blieb die Kleidung der armen Leute einfach, während sich die Reichen in feines Seiden- und Damasttuch aus dem Fernen Osten kleideten. Zur Zeit der -►Renaissance stieg das Interesse an Kunst und schmückendem Bei­ werk; es erschienen reiche, bunte Kleider. Im 18. Jahr­ hundert wurden an Europas Höfen vornehme, großar­ tige Kleider und breite gestärkte Röcke getragen. Die

▼ Kleiderformen von der Vorgeschichte bis zum Mittelalter: Die alten Griechen und Römer trugen lose drapierte Tuniken und Togen. Die Kleidung entwickelte mehr Vielfalt, als aus dem Osten Seiden- und Musselinstoffe eingeführt wurden.

15. Jahrhundert

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12. Jahr­ hundert

Römer

Höhlen­ bewohner

Kleopatra Stoffe waren oft wundervoll bestickt. Männer und Frauen setzten sich ausladende gepuderte Perücken auf den Kopf. Auch das -»Bürgertum entwickelte eine ei­ gene Mode. Im 20. Jahrhundert verlangte man nach praktischer Kleidung, besonders für die Frauen. Diese trugen nun wie die Männer Hosen. Die westliche Art der Kleidung wird heute vielfach von Menschen auf der ganzen Welt getragen. u

um 1855

▲ Die Mode ist heute zu einem mächtigen Wirtschaftszweig geworden. In jeder Sai­ son zeigen Modelle die neuesten Kleider der Modeschöpfer. ◄ Mode in vier Jahrhunderten. Die moderne Mode spiegelt die Lebensweise unseres Jahrhunderts wider. Die Kleider sind praktisch und bestehen aus Stoffen, die leicht zu pflegen sind.

um 1965 ▼ Kleopatra soll tatsächlich keine sehr schöne Frau gewesen sein. Sie bezauber­ te die Männer eher durch Liebenswürdig­ keit und Klugheit.

Kleopatra Kleopatra (69-30 v. Chr.) war eine ägyptische Königin. Als Julius »Caesar sich in Ägypten aufhielt, verliebte er sich in Kleopatra und nahm sie mit nach Rom. Nach seinem Tod im Jahr 44 v. Chr. ging Kleopatra mit ihrem gemeinsamen Sohn Kaisarion zurück nach Ägypten. Drei Jahre später heiratete sie den Römer Marcus Antonius. Doch dieser war in einen Bürgerkrieg ver­ wickelt und sein Heer wurde bei einer Seeschlacht vom späteren Kaiser Augustus geschlagen. Deshalb gaben sich beide den Tod. Kleopatra tötete sich durch den Biss einer Giftschlange.

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Klima

polares Klima (immer kalt)

kaltes Klima (kalte Winter)

▲ Man kann die Erde ganz grob in fünf Klimazonen einteilen. Innerhalb jeder Zone gibt es noch viele Schwankungen, da das Klima zum Beispiel auch durch die Meereshöhe und die geographische Breite bestimmt wird.

▼ Die Polargebiete bekommen weniger Wärme als der Äquator, weil die Sonnen­ strahlen einen weiteren Weg durch die Erdatmosphäre zurücklegen müssen. Die Strahlen treffen hier in einem schrägen Winkel auf und verteilen sich damit über eine größere Oberfläche. Auch das ver­ mindert die Kraft der Sonnenstrahlen.

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gemäßigtes Klima (milde Winter)

Wüstenklima (trocken)

tropisches Klima (feuchtheiß)

Klima Unser Klima wird vom Wetter bestimmt. Dieses kann sich von Tag zu Tag ändern, während das Klima je­ doch dasselbe bleibt. Man kann auch sagen: Das Klima ist die Gesamtheit des Wetters. Die Sonne hat den größten Einfluss auf das Klima. Sie erwärmt das Festland, das Meer und die Luft. Länder nahe am Äquator bekommen mehr Sonne und haben em heißeres Klima als Länder weiter im Norden oder im Süden. Nur wenige Sonnenstrahlen gelangen in die “»•Polargebiete. Deshalb herrscht hier ein sehr kaltes Klima vor. Wenn die Sonne die Luft erwärmt, entste­ hen Winde. Schaffen die Winde Regenwolken heran, so wird das Klima feuchter. Warme Winde hingegen bewirken ein trockenes Klima. Zusammen mit den Winden ist die Sonnenhitze auch der Motor für Meeresströmungen wie z. B. den -»•Golfstrom. Auch er beeinflusst das Klima. In Groß­ britannien etwa herrscht ein viel milderes Klima, als man bei seiner geographischen Breite erwarten könnte. Berge beeinflussen das Klima ebenfalls. Hoch oben im Gebirge ist die Luft dünner. Sie wird nicht so leicht aufgeheizt wie die Luft in den Tiefebenen und Tälern.

Kloster Kloster Mönche und Nonnen leben in Klöstern. Die Leitung ihres von der Außenwelt abgeschlossenen Lebens­ raums hat ein Abt oder eine Äbtissin inne. Statt Kloster kann man auch Abtei sagen. Im ^Mittelalter wurden in Europa zahlreiche Klöster gebaut. Einige besaßen prächtige Kirchen, zum Beispiel die Abtei Maria Laach in der Eifel. Klöster haben oft einen allseitig umschlos­ senen Hof, den Kreuzgang. Dort verweilten, spazierten oder studierten die Mönche und Nonnen. Viele Klöster waren wie kleine unabhängige Städte. Sie besaßen Schlafsäle, Küchen, Stallungen, Lagerräume, Hand­ werksbetriebe, Gästehäuser und einen Garten. Die Mönche nahmen ihre Mahlzeiten in einem Speisesaal, dem Refektorium, ein. Der Betrieb eines großen Klosters erforderte die unter­ schiedlichsten Arbeiten. Dazu gehörten Putzen, Ko­ chen, Bau- und Zimmerarbeiten, Landbau, Viehzucht und Imkerei. Einige Klöster sind heute noch für ihren Wem, ihr Bier oder ihre Schnäpse berühmt. Andere stellen vor allem Honig, Heilmittel und Käse her. Im Mittelalterwaren die Mönche die gebildetsten Männer. Davon zeugen die prächtigen, handgeschriebenen und bemalten Bücher. Zu den Klöstern gehörten oft große Ländereien mit abhängigen Bauern. Diese mussten einen Teil ihrer Ernte an das Kloster abgeben.

Klöster waren kalte, zugige Gebäude. Das Leben, besonders im Winter, muss sehr hart gewe­ sen sein. Feuer waren nicht erlaubt, mit Ausnahme des Spi­ tals für die Kranken, der Küche und eines Raums zum Aufwär­ men. Dort durften sich die Mönche allerdings nur wenige Minuten aufhalten.

▼ Ein mittelalterliches Kloster bildete eine kleine Welt für sich. Das wichtigste Gebäude war die Klosterkirche. Lange vor Sonnenaufgang erhoben sich die Mönche in ihren Schlafsälen und gingen zum Mor­ gengebet in die Kirche. Das Essen muss­ ten sie schweigend im Refektorium ein­ nehmen, während ein Mitbruder aus heili­ gen Schriften vorlas. Im Mönchskapitel diskutierten die Mönche über Angelegen­ heiten des Klosters. Der Kreuzgang war zur Erholung und zum Studium gedacht. Der Abt wohnte in einem eigenen, kom­ fortableren Haus. Zu einem Kloster gehör­ ten auch Gästehäuser und ein Kranken­ haus.

Lagerräume, darüber die Schlafräume

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Knochen

kompakter .Knochen

Knochenmark"14®?^ haverssche Kanäle

▲ Knochen sehen unbelebt aus, setzen sich aber aus lebendigen Zellen zusammen. Im Innern der haversschen Kanäle verlaufen Blutge­ fäße. Der Knochen ist von der Knochen­ haut umgeben, die sehr schmerzempfind­ lich ist.

Knochen ______________________________ Die Knochen bilden zusammen mit dem Knorpel das Skelett der Wirbeltiere und des Menschen. Knochen besteht aus lebendigem Gewebe und Knochenzellen, in die das Salz Kalziumphosphat eingelagert ist. Eiweißfasern sorgen für eine gewisse Biegsamkeit des Knochens. Bei Kindern ist die Elastizität am größten, bei älteren Menschen am geringsten. Wenn ein Kno­ chen bricht, wächst er wieder zusammen, sofern er richtig zusammengefügt wird. Das Skelett eines erwachsenen Menschen besteht aus ungefähr zweihundert Knochen. Nach ihrer Form un­ terscheidet man vor allem die Röhrenknochen von den Plattenknochen. Im Inneren der Röhrenknochen befin­ det sich das lebenswichtige Knochenmark, das rote -►Blutkörperchen herstellt. Knorpel ist ein elastisches, doch ziemlich hartes Ge­ webe. Unsere Nase, die Ohrmuscheln und der Kehl­ kopf bestehen aus Knorpel.

Knospen ______________________________ ▼ Schneide im zeitigen Frühjahr einige Äste der Rosskastanie ab und stelle sie in der warmen Wohnung ins Wasser. Nach einigen Tagen öffnen sich die klebrigen Knospenschuppen und geben die einge­ falteten Laubblätter frei.

Knospenschuppen bedecken die Blattanlagen

Knospenschuppen öffnen sich und geben die Blätter frei

Blätter entfalten sich

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In den Knospen von Blütenpflanzen befinden sich eng aufgefaltete Blüten- oder Laubblätter. Sie sind zum Schutz von Knospenschuppen umgeben. Wenn im Herbst die Laubblätter abfallen, sind die Anlagen der neuen Blätter des folgenden Jahres bereits als Knospen vorhanden. Manche besondere Knospen können als „schlafende Augen“ bis zu einem Jahrhundert überdau­ ern und sich erst dann entfalten.

Knoten________________________________ Mit Knoten befestigt man Seile oder Schnüre aneinan­ der oder an anderen Gegenständen. Wir kennen fast nur den „Hausfrauenknoten“, der nur schwer wieder aufzubekommen ist. See- und Zimmerleute kennen viele verschiedene Knoten, die ganz unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Am häufigsten braucht man auf Schiffen wohl den Palstek. Man erhält damit ein Auge, das sich nicht zusammenzieht und sich zum Fest­ machen über einen Poller eignet. Mit dem Palstek kann man auch einen Sicherheitsgurt um die Brust legen. Die Geschwindigkeit von Schiffen wird heute noch in Knoten angegeben: Früher warf man eine Logleine mit einem Brett über Bord und ließ sie innerhalb von

Kohlenhydrate

14 Sekunden abrollen. In der Leine waren Knoten ein­ geknüpft, die je eine Seemeile bedeuteten. 1 Knoten entspricht einer Geschwindigkeit von 1 Seemeile (1,852 km) pro Stunde.

▲ Es gibt Hunderte verschiedener Knoten für ganz unterschiedliche Zwecke. Es ist eine Kunst, den richtigen Knoten nicht nur zu kennen, sondern ihn auch zu knüpfen.

Koala Obwohl die Koalas wie kleine, niedliche Bären ausse­ hen, gehören sie zu den ►Beuteltieren. Die Koalas stammen aus Ost- und Südostaustralien. Ihre Lebens­ weise ist der der »Faultiere ähnlich. Koalas klettern langsam im Geäst der Eukalyptusbäume, von deren Blättern sie sich ausschließlich ernähren. Sie kommen fast nie auf den Boden. Die Jagd und Waldbrände haben die Koalabestände stark verkleinert. In Naturschutz­ gebieten können die Tiere jedoch ungestört leben.

Kohle Die Kohle gilt als fossiler Brennstoff, weil sie im Lauf von vielen Jahrmillionen aus Pflanzen, besonders aus Bäumen tropischer Urwälder, entstanden ist. Die Schicht der abgestorbenen Pflanzen wurde erst von Schlamm und dann von Gesteinsmassen überdeckt. Unter Druck und Luftabschluss verwandelte sie sich langsam in Steinkohle. Diese besteht fast ausschließ­ lich aus reinem »-Kohlenstoff. Braunkohle ist viel jün­ ger. Sie enthält noch viele andere Stoffe, die bei Ver­ brennung die Luft stark verschmutzen. Kohle wird im »■Bergwerk abgebaut.

▼ Koalajunge halten sich am Rücken der Mutter fest, während diese durch das Geäst der Eukalyptusbaume klettert.

Kohlenhydrate_________________________ Kohlenhydrate sind Verbindungen aus »Kohlenstoff, »■Wasserstoff und ^Sauerstoff. Wer den Begriff Koh­ lenhydrate gebraucht, meint damit meistens Zucker

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Kohlenstoff Das chemische Element Kohlen­ stoff ist deshalb bemerkenswert, weil es beliebig lange Ketten bil­ den kann. Ein Kohlenstoffatom hängt dann am anderen. So sind unvorstellbar viele chemische Verbindungen möglich. Ihr Koh­ lenstoffskelett kann lang gestreckt, verzweigt, ringförmig oder hen­ kelförmig sein. Vor kurzem fand man sogar Verbindungen, die Fullerene, deren Kohlenstoffatome ein räumliches Gebilde wie einen Fußball bilden.

▼ Kolibris können mit ihren Flügeln bis siebzigmal pro Sekunde schlagen. Wie Hubschrauber schweben sie über Blüten und tauchen ihren Schnabel ein um Nek­ tar zu saugen und kleine, Bluten bewoh­ nende Insekten zu fressen. Bei ihrem Schwirrflug können sich die Kolibris sogar rückwärts bewegen.

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und Stärke. Diese werden von Pflanzen gebildet. Koh­ lenhydrathaltige Nahrungsmittel sind lebensnotwen­ dige Energiespender für Menschen und Tiere. Reich an Kohlenhydraten sind vor allem die Getreidearten, Kar­ toffeln sowie zuckerhaltige Nahrungsmittel. Nur jene kohlenhydrathaltigen Lebensmittel sind gesund, die daneben noch weitere Nährstoffe enthalten, zum Bei­ spiel Gemüse und Hülsenfrüchte. Reiner Zucker liefert jedoch nur leere Energie und ist damit ungesund.

Kohlenstoff____________________________ Der Kohlenstoff ist ein chemisches -»Element, das in allen Lebewesen vorkommt. In der Natur finden wir Kohlenstoff in reiner Form nur als -»Diamant und Graphit. Sehr viele Gegenstände des täglichen Lebens enthalten Kohlenstoff, zum Beispiel alle Kunststoffe, Papier, Kohle und Erdöl. Auch alle -»-Eiweiße, -»Koh­ lenhydrate, -»Fette und »Vitamine enthalten Kohlen­ stoff.

Kolibri________________________________ Die kleinsten Vögel gehören zur Gruppe der Kolibris. Sie leben nur in der Neuen Welt, von Kanada bis zur Südspitze Südamerikas. Die kleinste der 320 Kolibri­ arten stammt aus Kuba. Sie erreicht nur eine Größe von fünf Zentimetern und wird damit kaum größer als eine Hummel. Die Federn der Kolibris sind oft metal­ lisch leuchtend gefärbt. In der Sonne sehen diese Vögel deshalb wie fliegende Juwelen aus. Kolibrifedern wur­ den früher übrigens für modische Kleidung verarbeitet.

Komet Kolumbus, Christoph___________________ Christoph Kolumbus (1451-1506) entdeckte im Jahr 1492 Amerika, die Neue Welt. Wie viele Menschen seiner Zeit wusste Kolumbus, dass die Erde nicht flach ist, sondern die Gestalt einer Kugel hat. Europäische Seeleute pflegten damals ostwärts nach „Indien“ zu segeln. Sie brachten Gold, Gewürze und andere Reich­ tümer aus Asien zurück. Kolumbus glaubte nun, er würde leichter nach Indien gelangen, wenn er west­ wärts segelte. Der spanische König und die Königin gaben ihm Schiffe und Geld für seine Entdeckungs­ fahrt. Nach dem ersten Erfolg reiste Kolumbus noch weitere drei Male nach Amerika. Er starb in dem Glau­ ben die Rückseite Asiens entdeckt zu haben. Die ame­ rikanischen Ureinwohner heißen heute noch -»India­ ner. Und die Inseln, die Kolumbus als Erste erreichte, bezeichnen wir als Westindische Inseln. Auf seiner ersten Fahrt segelte Kolumbus viele Wochen lang quer über den Atlantik ohne jemals Land zu sich­ ten. Die Mannschaften hatten bereits große Furcht. Am 12. Oktober gelangten sie wahrscheinlich nach San Salvador, einer Insel der Bahamas. Von dort aus er­ reichte Kolumbus die größeren Westindischen Inseln. Danach landete er an der Küste Amerikas.

Komet Kometen sind kleine Himmelskörper, die ihre Bahnen im -»Sonnensystem ziehen. Bisweilen fliegen sie nahe an der Sonne vorbei; dann wandern sie bis weit über die Bahn des sonnenfernsten Planeten Pluto hinaus.

Christoph Kolumbus fuhr viermal nach Amerika. Das erste Stückchen des ameri­ kanischen Kontinents sichtete er wahr­ scheinlich in San Salvador, einer kleinen Insel der Bahamas. A

▲ Das Flaggschiff der ersten Reise von Christoph Kolumbus, die Santa Maria, lief in Amerika auf Grund und musste aufge­ geben werden. Die beiden anderen Schiffe hießen Pinta und Nina (sprich: ninja).

◄ Der Komet West, aufgenommen am 9. Marz 1976. Deutlich sind der blaue Schweif aus Gasen und der weiße Schweif aus Staubteilchen zu erkennen.

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Kommunismus Einer der berühmtesten Kometen ist der Halleysche Komet. Er ist benannt nach dem englischen Astronomen Edmond Hailey. Die­ ser Wissenschaftler studierte den Lauf des Kometen im Jahr 1682. Seine Voraussagen, wann der Komet wiederkehren würde, erwiesen sich als richtig. Die Periode des Himmelskörpers währt 76 Jahre. Zum letzten Mal war er 1986 zu sehen, erschien jedoch enttäuschend klein. Im Jahr 1910 hingegen leuchtete er so stark, dass er sogar tagsüber zu beobachten war. Kometen verbreiteten zu allen Zeiten Angst und Schrecken. Sie galten früher als Vorboten von Kriegen und Katastrophen.

Die Zeit für einen vollständigen Umlauf bezeichnen wir als Periode des Kometen. Der Komet Encke hat mit dreieinhalb Jahren die kürzeste Umlaufzeit. Andere Kometen haben Perioden von vielen Hunderten, ja Pausenden von Jahren. Kometen bestehen aus gefrorenen Gasen, Eis, Staub und Gesteinsteilchen. Man hat sie zutreffend mit schmutzigen Schneebällen verglichen. Die größten Kometen haben nur einige Kilometer Durchmesser, doch ihr heller Schweif kann Millionen von Kilometern lang werden. Kometen sind nur in Sonnennähe zu sehen. Die Son­ nenstrahlen schlagen dann Teilchen aus dem Kometen weg. Diese bilden den langen Schweif. Er ist immer von der Sonne abgewandt. Bisher kennen wir rund 1900 Kometen. Jedes Jahr wer­ den drei bis vier neue entdeckt. Sie tragen den oder die Namen der Entdecker. Dadurch gibt es Zungenbrecher wie „Schwaßmann-Wachmann“.

Kommunismus_____ ___________________

▲ Wladimir lljitsch Lenin (1870-1924) führte eine kommunistische Bewegung an, die 1917 das russische Zarenreich stürzte. Damit wurde die Sowjetunion zum ersten kommunistischen Land der Welt.

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Der Kommunismus ist eine Lehre über das Zusam­ menleben der Menschen. Sein Hauptgedanke ist, dass es keinen größeren Privatbesitz mehr geben darf. Alle Menschen sollen sich alle Güter teilen. Damit würde es keine sehr reichen und keine sehr armen Menschen mehr geben. Der Lehre nach besitzt das Volk alle Fab­ riken und Bauernhöfe. In Wirklichkeit war es aber immer die Regierung eines Staates, welche sie betrieb. In den kommunistischen Ländern kontrollierte die regierende Partei alle Bereiche des Lebens. Die persön­ liche Freiheit der Menschen war dadurch eingeschränkt. Bislang hat in keinem Land die kommunistische Wirt­ schaft funktioniert, sodass mit Ausnahme der hohen Beamten und Politiker alle sehr arm waren. Vor einigen Jahren gaben ehemals kommunistische Länder wie die Deutsche Demokratische Republik, Tölen, die Tschechoslowakei und -►Ungarn den Kommunismus ganz auf und kehrten zur -►Demokra­ tie zurück. Auch andere kommunistische Länder wie die frühere -►Sowjetunion ließen wieder Privateigen­ tum zu und wählten demokratische Regierungen. Den Kommunismus begründeten im Jahr 1848 Karl -►Marx und Friedrich Engels.

Kompass______________________________ Mithilfe des Kompasses können wir uns orientieren. Die Nadel des Magnetkompasses zeigt überall auf der Welt auf die Magnetpole, die in der Nähe des Nordund Südpols liegen. Seit Jahrhunderten benutzen See­ fahrer und Entdeckungsreisende den Kompass um sich zurechtzufinden. Die Nadel des Kompasses ist ebenfalls magnetisch. Sie zeigt deshalb immer nach Norden und nach Süden, weil die Erde selbst em riesiger Magnet ist. Die magne­ tischen Pole stimmen allerdings nicht mit dem Nordund dem Südpol überein. Besonders in der Nähe der Pole kann es also zu Missweisungen kommen. Mithilfe von Karten des Erdmagnetfeldes kann man sich aber dennoch gut zurechtfinden.

Komponist Komponisten gestalten und erfinden Musikwerke. Man kann sie auch als Tondichter bezeichnen. Ihre Werke heißen Kompositionen. Jede Zeit hat ihre be­ sondere Musik und ihre berühmten Komponisten. Die bekanntesten deutschsprachigen Meister sind Johann Sebastian -►Bach, Ludwig van -»Beethoven, Georg Friedrich Händel, Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus -►Mozart und Richard -»Wagner.

magnetischer Nordpol

geographischer Sudpol

geographischer Nordpol

magnetischer Südpol

▲ Die frei bewegliche Kompassnadel zeigt nicht genau auf den Nordpol, sondern auf den magnetischen Nordpol. - Der Magnetkompass wurde bereits im 12./13. Jahrhundert von den Arabern in Europa eingeführt.

Kompost____________________________ Wenn sich pflanzliche Abfälle aus Küche und Garten zersetzen, wird daraus Kompost. Wir arbeiten diesen Kompost in den Boden ein und erhalten dadurch wert­ vollen humusreichen Boden. Der Boden gewinnt an Fruchtbarkeit, wird locker und wir können auf eine -►Düngung ganz verzichten. Heute sammeln viele Gemeinden den Biomüll getrennt ein und stellen da­ raus in großen Anlagen Kompost her. Der Hausmüll verringert sich dadurch um fast die Hälfte.

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▼ So legt man einen Komposthaufen an: Garten- und Küchenabfälle zerkleinern und gut vermischen. Etwas Hornmehl dazugeben und reichlich gießen. Weitere Abfälle darauf setzen und dann ruhen las­ sen. Nach einiger Zeit entsteht guter Kompost.

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Konfirmation Neben der Lehre des Konfuzius und dem Buddhismus war der Taoismus in China früher von gro­ ßer Bedeutung. Er suchte ursprünglich die Harmonie zwi­ schen Mensch und Natur. Doch wurde der Taoismus später zu einer einfachen Dämonen- und Zauberreligion.

Konfirmation Bei der Konfirmation wird der junge Konfirmand in die Gemeinde der mündigen -»evangelischen Christen aufgenommen. Gleichzeitig darf er erstmals das Abendmahl empfangen. Die Konfirmation erfolgt meist zwischen dem 14. und 16. Lebensjahr und ist mit der -»Firmung der »katholischen Kirche vergleichbar.

Konfuzius_____________________________ Konfuzius (551-479 v. Chr.) lebte vor ungefähr 2500 Jahren in China. Er war ein berühmter Religionslehrer und Philosoph. Konfuzius lehrte die Menschen, wie sie zu leben hätten. Die wichtigste Tugend war der Ge­ horsam gegenüber den Eltern und die Verehrung der Ahnen. Konfuzius sagte auch, man solle das, was man selbst nicht wolle, nicht anderen zufügen. Die Lehre des Konfuzius galt in China bis in unser Jahrhundert hinein als Staatsreligion. Selbst im chinesi­ schen »Kommunismus haben sich konfuzianische Lehren bis auf den heutigen Tag lebendig erhalten.

König

▼ Wenn ein König stirbt, wird sein Nach­ folger - der Kronprinz oder die Kronprin­ zessin - gekrönt. Das Bild zeigt die engli­ sche St.-Edwards-Krone und die könig­ lichen Zepter.

Könige sind oberste Herrscher. Königreiche bezeichnet man auch als Monarchien. Es gab Könige, die ganze Völker oder aber nur einzelne Stämme regierten. Uber dem König stand nur der -»Kaiser. Einige europäische Staaten sind heute noch Königreiche, nämlich Belgien, Dänemark, Großbritannien, die Niederlande, Nor­ wegen, Schweden und Spanien. Der König bzw. die Königin haben hier aber keine Regierungsgewalt mehr. Alle diese Länder werden demokratisch regiert. Wir bezeichnen sie als konstitutionelle, also durch eine -»Verfassung kontrollierte Monarchien.

Konkurrenz____________________________ Konkurrenz belebt das Geschäft, sagt man. Wenn zum Beispiel zwei Händler in einer Stadt ähnliche Güter anbieten, machen sie sich Konkurrenz. Sie stehen un­ tereinander in Wettbewerb. Also vergrößern sie zum Beispiel ihr Angebot, senken die Preise und werben um die Kunden. Konkurrenz kann natürlich auch zu viel werden. Sind vier Händler in derselben Stadt, so unter­ liegen vielleicht zwei der Konkurrenz und müssen ihr Geschäft schließen.

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Kontinent Überall wo zwei annähernd dasselbe wollen, gibt es Konkurrenz. Das gilt auch bei Pflanzen und Tieren. Buchen und Fichten etwa wetteifern untereinander in Wäldern um das verfügbare Licht. Auch sie stehen in Konkurrenz.

▼ Die Erde veränderte ihr Gesicht in den letzten 200 Millionen Jahren ganz deut­ lich. Der Urkontinent Pangaea zerbrach nach und nach in die einzelnen Konti­ nente, wie wir sie heute kennen.

Kontinent___________________________ Es gibt sechs Kontinente auf der Erde: -»-Europa, -►Asien, -►Afrika, -»Amerika, -»Australien und die -►Antarktis. Amerika setzt sich eigentlich aus zwei Kontinenten zusammen, -»Nordamerika und -»Süd­ amerika, die sich nachträglich verbunden haben. Vor 200 Millionen Jahren wäre diese Liste noch viel kleiner ausgefallen und hätte nur einen Kontinent um­ fasst. Die Geologen nennen ihn heute Pangaea. Einige Dutzend Millionen Jahre später brach Pangaea in ein­ zelne Stücke, erst in zwei, den Nordkontinent Laurasia und den Südkontinent Gondwana. Die beiden Teile entfernten sich voneinander und zerbrachen später in weitere Kontinente. Man muss sich die Kontinente wie Fettaugen auf einer Suppe vorstellen. Auch diese lassen sich leicht auf ihrer Unterlage verschieben. Bei den Erdteilen nennen wir diese Erscheinung Kontinental­ drift. Ihr Motor liegt in den Meeren verborgen. Dort gelangt flüssige Lava aus dem Erdinneren in langen Spalten bis an den Meeresboden. Sie erstarrt dort und drückt die Platten der Kontinente auseinander. Noch heute entfernt sich Amerika von Europa jährlich um rund zwei Zentimeter. In einer Million Jahren macht dies immerhin 20 Kilometer aus!

vor 200 Millionen Jahren

vor 100 Millionen Jahren

heute

20*

vor 50 Millionen Jahren

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Konto

Konto_________________________________

▲ Kopernikus widerlegte die Ansicht, die Erde sei das Zentrum des Weltalls, Er bewies vielmehr, dass alle Planeten sich um die Sonne bewegen. Er nahm aller­ dings fälschlicherweise an, dass dies auf Kreisbahnen geschehe. Heute wissen wir, dass die Bahnen auf mehr oder minder lang gestreckten Ellipsen verlaufen.

Wer Geld auf der Bank hat, besitzt dort ein Konto. Die Ersparnisse zahlt man zum Beispiel auf ein Sparkonto ein. Dafür bekommt man Zinsen. Die meisten Leute lassen sich ihr Gehalt auf ein Konto überweisen. Von diesem zahlen sie dann bargeldlos die Wohnungsmiete und verschiedene Rechnungen. Dieses Konto heißt auch laufendes Konto, Kontokorrent oder Girokonto (sprich: schirokonto). Alle drei Monate macht die Bank einen Saldo, d. h., sie rechnet die Einnahmen und die Ausgaben gegeneinander auf und schaut, wie viel Geld noch auf dem Konto ist. Wer sein Konto überzieht, gibt mehr aus, als er hat, und muss dazu einen -►Kredit in Anspruch nehmen.

Kopernikus, Nikolaus___________________ Der polnische Geistliche Nikolaus Kopernikus (1473-1543) wird oft als Vater der modernen -►Astro­ nomie bezeichnet. Kopernikus bewies, dass die Erde nicht das Zentrum des Weltalls darstellt, wie zu seiner Zeit noch alle Menschen glaubten. Stattdessen zeigte er, dass sich die Erde und die Planeten um die Sonne drehen. Überdies wies er nach, dass sich auch die Erde selbst einmal pro Tag um die eigene Achse dreht.

Korallen_______________________________ Die Korallen gehören zu den Tieren und sind mit den ►Seeanemonen verwandt. Die einzelnen Korallentiere nennen wir Polypen. Viele Polypen leben gemein­ schaftlich in Stöcken zusammen. Diese bauen um sich herum em Kalkskelett. Solche Korallenstöcke können

► Die Korallenriffe stellen die artenreichs­ ten Lebensräume unter Wasser dar. Sie bieten Hunderten von Fischen Unter­ schlupf und Nahrung.

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Kosmetik die unterschiedlichsten Formen annehmen: Es gibt kugelige, flache, pilzförmige, geweihartig verzweigte oder fächerähnliche. Korallen leben nur in tropischen Meeren. Dort bilden sie oft große Korallenriffe. Eines der größten ist das Barriereriff vor der Küste Australiens. Es bietet Nah­ rung und Unterschlupf für Hunderte wundervoller Tierarten. Korallenriffe gehören zu den buntesten Lebensräumen, die es gibt. Zurzeit sind allerdings viele Korallenriffe von großen, stacheligen Seesternen be­ droht. Diese fressen die Korallen weg und breiten sich unaufhaltsam aus. Die Gründe dafür sind unbekannt und liegen vielleicht in der Umweltverschmutzung. Die Südsee besteht aus zahlreichen kleinen, oft ring­ förmigen Koralleninseln. Wir nennen sie auch Atolle. Sie sind durch das Wachstum von Korallen entstanden, während sich die Inseln senkten oder der Wasserspie­ gel anstieg.

Koran_________________________________ Der Koran ist das heilige Buch des -Tslam. Er besteht aus 114 Kapiteln oder Suren. Diese Schrift lehrt, dass es nur einen Gott gibt. Seine Propheten sind Abraham, Jesus und ->Mohammed. Der Koran fordert die Moslems auf sich in Gottes Willen zu ergeben, groß­ zügig und gerecht zu sein. Er sagt ihnen auch, wie sie zu leben haben, ist also Grundlage des Rechts. Der Legende nach soll der Erzengel Gabriel Mohammed den Koran offenbart haben.

Wie ein Atoll entsteht

Korallen wachsen in warmen Gewässern um eine Insel. In die­ sem Fall besteht die Insel aus einem Vulkanberg.

Die Korallen wachsen in die Höhe, während die Insel absinkt oder der Meeresspiegel steigt.

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Die Insel ist nun völlig veschwunden und übrig bleibt nur das kreis­ förmige Korallenriff, das Atoll.

Kosmetik Kosmetik oder Schönheitspflege kannten schon die Höhlenbewohner. Wir wissen zum Beispiel, dass sie ihre Toten mit Farben bemalten. Um wie viel mehr müssen die Lebenden davon Gebrauch gemacht haben ... Lippenstift, Lidschatten, Nagellack, Rouge (sprich: ruusch) zum Färben der Wangen und Färbe­ mittel für die Haare verwendeten auch die alten Ägyp­ ter gerne. Die Griechen und Römer liebten es, parfü­ mierte Bäder zu nehmen, und tränkten ihre Kleider mit Duftstoffen. Heute ist die Kosmetik zu einer großen Industrie angewachsen. Die Menschen verwenden auch zahlreiche Mittel um jeglichen Körpergeruch zu unterdrücken oder zu übertönen.

Mach es selbst Viele Mittel zur Schönheitspflege kannst du selbst herstellen. Für ein Meerwasserbad beispiels­ weise brauchst du nur 500 g Meersalz aus dem Reformhaus und 100 g flüssi­ gen Algenextrakt aus der Apotheke. Beide Zutaten lösen sich gut auf, wenn du sie in die Badewanne gibst, bevor du das warme Wasser einlaufen lässt. Etwa 20 Minuten kannst du dich in deiner Bademischung er­ frischen. Dieses Bad bekommt durch den Algenextrakt eine tiefblaue Farbe. Du wirst dich wie beim Baden im Meer fühlen.

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Kraftwerk ▼ Turm- oder Turmdrehkrane werden meistens auf Baustellen eingesetzt. Mit einem langen Ausleger heben sie Bau­ stoffe, Träger und Betongefäße. An der gegenüberliegenden Seite befindet sich ein kürzerer Ausleger mit Gegengewich­ ten. Solche Turmdrehkräne können auch auf einem Fahrwerk und zwei Schienen laufen. Damit vergrößert sich ihre Reich­ weite beträchtlich. Beim Bau von Hoch­ häusern kann der Turm dieser Kräne fast beliebig verlängert werden. Verbindungs­ streben gewährleisten seine Standfestig­ keit.

Kraftwerk Kraftwerke erzeugen elektrischen Strom. Ein Physiker würde allerdings sagen, „erzeugen" sei nicht das rich­ tige Wort. Streng genommen sind Kraftwerke nämlich nur Energiewandler. So wandelt das Wasserkraftwerk die »Energie des fließenden Wassers in Strom um. Das geschieht mithilfe von -»Turbinen. Wärmekraft­ werke verbrennen Kohle und Erdöl. Die Wärme, die dabei entsteht, bringt Wasser zum Sieden. Der Heiß­ dampf treibt dann wiederum Turbinen an. Auch Kern­ kraftwerke sind Wärmekraftwerke. Sie beziehen ihre Energie aus dem Zerfall von Atomkernen, der »Kern­ energie. In jedem Kraftwerk befinden sich -»Generato­ ren, die eigentlichen Stromerzeuger. Heute will man vermehrt erneuerbare Energiequellen nutzbar machen. Dazu gehören die Wasserkraft, die Windkraft und auch die Lichtenergie. Sie wird in heißen Ländern von Solarkraftwerken genutzt.

Krähe_________________________________ Die Krähen sind westlich der Elbe einfarbig schwarz und heißen auch Rabenkrähen. Östlich der Elbe und in einem Teil Österreichs und Norditaliens begegnet man der Nebelkrähe mit grauem Körper, schwarzem Kopf und schwarzen Flügeln. Rabenkrähe und Nebelkrähe sind Unterarten der Aaskrähe. Auch andere, überwie­ gend schwarze Vögel werden umgangssprachlich als Krähen oder Raben bezeichnet. Die größte Art ist der mächtige Kolkrabe mit dem großen Schnabel. Unge­ fähr gleich groß wie die Aaskrähe ist die Saatkrähe, die man am schlanken, hellen Schnabel erkennen kann. Deutlich kleiner ist die Dohle, die für ihr gutes Ge­ dächtnis berühmt ist. Überhaupt zählen die Raben­ vögel zu den intelligentesten Tieren.

Kran__________________________________ Kräne heben schwere Lasten. Neben den Turmkränen, die wir vor allem auf Baustellen beobachten können, gibt es viele unterschiedliche Krantypen. Der Laufkran hat Laufschienen. Auf ihnen rollt eine Laufkatze, wel­ che die schweren Lasten hebt. Solche Kräne sehen wir in der Schwerindustrie und auch an Häfen. Dort lö­ schen und beladen sie Schiffe. Die allerschwersten Las­ ten heben Schwimmkräne.

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Kräuter Krankenhaus__________________________ In Krankenhäusern werden kranke Menschen, die Pa­ tienten, behandelt, gepflegt und geheilt. Statt Kranken­ haus kann man auch Klinik, Spital oder Hospital sagen. Es gibt verschiedene Arten von Krankenhäusern. Das allgemeine Krankenhaus behandelt alle möglichen Verletzungen und Krankheiten, auch ansteckende -»In­ fektionskrankheiten. Häufiger sind spezialisierte Klini­ ken. Die psychiatrische Klinik beschäftigt sich zum Beispiel mit Erkrankungen der Seele. In Geburtsklini­ ken kommen vor allem Kinder auf die Welt. Andere Kliniken haben sich auf die Behandlung alter Menschen spezialisiert.

Die Ärzte haben viele Tausend Krankheiten beschrieben. Häufig sind aber nur ein paar Hundert. Wenn man es genau nimmt, gibt es kaum einen gesunden Men­ schen: Der eine ist zu dick, der andere zu dünn, der Dritte hat ein Loch im Zahn, der Vierte eine Glatze, brüchige Fingernägel oder Krampfadern. Glücklicherweise empfinden wir solche Störungen nicht als schwerwiegend und wir haben nicht das Gefühl richtig krank zu sein.

Krankheit Wenn ein Teil des Körpers nicht richtig funktioniert, so hat man eine Krankheit. Auch die Seele kann krank sein. Jeder von uns weiß, was es bedeutet, krank im Bett zu liegen. Krankheit gehört zum Leben des Men­ schen, so wie die »Gesundheit. Der Körper neigt dazu, die meisten Krankheiten selbst zu heilen. Bei schweren Krankheiten sollte man jedoch den Arzt auf­ suchen. Er muss herausfinden, an welcher Krankheit der Patient leidet. Wir sagen: Er stellt die Diagnose. Erst dann kann er etwas gegen die Krankheit unterneh­ men und einen Weg zur Heilung, eine Therapie, wäh­ len und einschlagen.

Kräuter_______________________________ Kräuter sind Blutenpflanzen mit weichem, unverholz­ tem Stängel. Viele von ihnen sterben im Herbst ab. Deshalb nennen wir sie einjährige Pflanzen. Mehrjähri­ ge Kräuter schlagen im Frühjahr aus unterirdischen Wurzelstöcken wieder aus. Sie heißen auch Stauden.

▼ Viele Gewürzkräuter kann man leicht im Garten oder sogar in Blumentöpfen in der Wohnung ziehen.

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Krebs Mach es selbst

Küchenkräuter können wir selbst gewinnen. Wir trocknen die Pflanzenteile 3 bis 5 Tage lang an einer trockenen, warmen Stelle. Dann legen wir sie in ein Sieb und reiben sie mit der flachen Hand auf ein helles Stück Papier. Die Stiele und harten Stücke, die Zurückbleiben, werden wegge­ worfen. Die getrockneten Kräuter bewahren wir vor der Sonne geschützt in Gläsern oder Dosen auf.

In der Küche spielen die Gewürzkräuter eine große Rolle, denn sie verleihen den Speisen einen feinen Geschmack. Die meisten Arten stammen ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet. Die wichtigsten Gewürz­ kräuter sind Estragon, Salbei, Thymian, Petersilie, Basi­ likum, Lauch, Dill, Majoran und Rosmarin.

Krebs _________________________________ Als Krebs bezeichnen die Mediziner eine bösartige Ge­ schwulst. Das Wort „bösartig“ meint, dass die Zellen der Geschwulst sich ohne Ende immer weiter teilen und vermehren. Sie können sich auch ablösen und an ganz anderen Stellen des Körpers neue Geschwülste bilden. Diese heißen Metastasen oder Tochterge­ schwülste. Krebs kann praktisch alle Organe des Men­ schen befallen. Besonders betroffen sind aber die Haut und die Eingeweide. Krebserkrankungen haben ganz verschiedene Gründe. Häufig sind jedoch chemische Stoffe die Auslöser. Besonders berüchtigt ist der Lun­ genkrebs, den sich Raucher durch die Teerstoffe des Rauches zuziehen. Krebs entsteht auch durch -►radio­ aktive Bestrahlung. Krebs ist keinesfalls ansteckend. Bei Kindern und Ju­ gendlichen tritt er selten auf. Nicht jede Geschwulst ist bösartig und damit ein Krebs.

Krebse________________________________

Das schwerste Krebstier ist der Hummer des Nordatlantiks. Man hat schon Tiere gefangen, die zwanzig Kilo und mehr wogen und über einen Meter lang waren. Hummer erreichen ein Alter von fünfzig Jahren. Die größte Krebs­ art ist die japanische Riesen­ krabbe. Sie erreicht mit ihren langen, spinnenähnlichen Beinen eine Spannweite von drei Metern oder mehr.

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Die Tiergruppe der Krebse umfasst über 20 000 Arten. Zu ihnen gehören die Wasserflöhe, die Asseln, Seepo­ cken, Garnelen, Krabben und Hummer. Sie alle haben einen gepanzerten, harten Körper, der in gleich dicke Ringe unterteilt ist, sowie gegliederte Beine. Mit ihren Scheren am Vorderkörper können Krebse Nahrung und Beutetiere ergreifen. Die meisten Krebsarten leben im Meer. Sie kommen aber auch im Süßwasser und sogar auf dem Festland vor, wie die Kellerasseln. Aus Krebseiern schlüpfen kleine Larven, die zunächst frei im Wasser treiben und zum -»Plankton gehören. Daraus entwickeln sich langsam die Krebse. Da der äußere Panzer wie bei den Insekten starr ist, muss sich ein Krebs häuten, wenn er wachsen und größer werden will. Die bekanntesten Krebse sind jene, die als Delikates­ sen auf den Tisch kommen, also Garnelen, Shrimps

Kredit

(sprich: schrimps), Hummer, Krabben und Flusskrebse. Sie alle haben fünf Beinpaare. Krabben erkennt man daran, dass sie den Hinterleib unter dem Bauch nach vorne geschlagen haben. Ganz eigentümliche Krebse sind die Seepocken. Sie leben festsitzend auf Felsen, Pfählen und Bootsrümp­ fen. Ihre Beine tragen gefiederte Haare, mit denen sie ihre Nahrung aus dem Meerwasser filtern.

▲ Alle hier abgebildeten Tiere sind Krebse. Die männliche Winkerkrabbe winkt mit ihren großen Scheren (Einschlussbild) und markiert dadurch ihr Territorium. Ein großer Hummer kann übrigens mit seinen Scheren leicht einen menschlichen Finger abzwicken.

Kredit Wer einen Kredit von der Bank bekommt, leiht sich Geld. Er muss den Kredit zurückzahlen und als Leihge­ bühr Zinsen entrichten. Diese betragen zum Beispiel zehn Prozent vom geliehenen Geld pro Jahr. Einen Kredit bekommt nur derjenige, der das Vertrauen der Bank genießt. Das Wort „Kredit“ stammt vom lateini­ schen „credit“ = er glaubt, er hat Vertrauen. Oft verlangt die Bank aber eine Sicherheit, ein Pfand.

Wer sich ein Haus kauft, muss sich meistens Geld leihen. Als Sicher­ heit bekommt die Bank eine Hypothek auf das Haus. Sie hat dann das Recht das Haus verstei­ gern zu lassen, wenn die gelie­ hene Summe und die Zinsen nicht rechtzeitig zurückbezahlt werden.

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Kreislauf ► Bei diesem Kreislauf gelangt Wasser dauernd in die Atmosphäre und kehrt wieder auf die Erde zurück. Vom Festland und Meer verdunstet Wasser unter dem Einfluss der Sonnenstrahlen. Der Wasser­ dampf verdichtet sich zu Wolken. Diese fallen als Regen oder Niederschläge auf den Boden. Das Wasser sammelt sich in Flüssen und Seen und fließt zum Meer. Dort beginnt der Kreislauf von neuem.

▼ Die Abbildung veranschaulicht den Kreislauf der Stoffe. Dabei geht nichts verloren, sondern alles wird immer wieder in den Kreislauf eingebracht. Die Natur ist heute so stark geschädigt, weil die Menschen viele ihrer Kreisläufe unterbrochen haben.

Energie von der Sonne

\NasseV

Verdunstung

Kreisläufe führen immer wieder zum Ausgangspunkt zurück. Beim Blutkreislauf pumpt das Herz Blut durch die Arterien. Nach einiger Zeit trifft dieses Blut über die Venen wieder beim Herzen ein. Die Natur funktioniert in Kreisläufen. Es gibt zum Beispiel einen Kreis­ lauf des Wassers. Der allgemeine Stoffkreislauf der Natur verläuft folgendermaßen: Grüne Pflanzen (Pro­ duzenten) stellen mithilfe des Sonnenlichts Nahrung in Form von Zucker und Stärke her. Alle Tiere und der Mensch hängen von dieser Pflanzennahrung ab. Die Tiere nennen wir Konsumenten. Die Exkremente und die Körper toter Tiere und Pflanzen werden von Klein­ tieren, Bakterien und Pilzen, den Reduzenten, wieder in ihre Bestandteile zerlegt. Diese stehen dann den grünen Pflanzen als Aufbaustoffe zur Verfügung. So schließt sich der Kreislauf. Es gibt in der Natur auch Kreisläufe für die einzelnen Stoffe, zum Beispiel für Stickstoff und Phosphat.

Pflanzennahrung

grüne Pflanzen

Exkremente, Kadaver

Zersetzer

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Kriminalistik Kreuzzüge Während der Kreuzzüge kämpften die Christen gegen die Moslems um das heilige Land Palästina. Im Jahr 1071 hatten moslemische Türken Jerusalem erobert und den Christen den Besuch der heiligen Stätten, wo Jesus gelebt hatte, verboten. Die christlichen Herrscher in Europa wollten dies nicht dulden. Einige Jahre später organisierten sie den ersten Kreuzzug zur Rücker­ oberung Jerusalems. Das Unternehmen gelang, 1099 war Jerusalem frei. Nach dem ersten Kreuzzug gab es sechs weitere solcher Eroberungskriege. Bald wurde aus dem Kampf für die Religion auch ein Kampf um Landbesitz und Reichtum. Durch die Kreuzzüge lernten die Europäer den Orient kennen. Sie erfuhren, dass die -»Araber viel mehr als sie selbst über Medizin, Mathematik und Astronomie wussten. Die Ritter brachten viele fremde Güter mit, zum Beispiel Seide und Gewürze. So begann ein inten­ siver Handel mit dem Orient.

Krieg_________________________________ Der Krieg ist das Gegenteil von -»Frieden, eine be­ waffnete Auseinandersetzung. Die alten Griechen sag­ ten, der Krieg sei der Vater aller Dinge. Sie meinten da­ mit, dass viele Erfindungen nur gemacht werden um im Krieg die Oberhand zu behalten. Wahrscheinlich stimmt das heute noch. Völligen Frieden gab es auf der Erde nie. In diesem Jahrhundert tobten nicht nur die beiden -»Weltkriege, sondern auch Dutzende kleinerer Kriege. Die letzten großen Kriege, die die Welt erschütterten, waren der Golfkrieg gegen den Irak, der Krieg in Tschetschenien und der Bürgerkrieg in »Jugoslawien. Wie jeder Krieg brachten auch diese unendliches Leid.

Die Kreuzzüge Erster Kreuzzug (1095-1099): Eroberung Jerusa­ lems. Zweiter Kreuzzug (1147-1149): Unter Führung von Ludwig VII. von Frankreich und Konrad III. Damaskus konnte nicht eingenommen werden. Dritter Kreuzzug (1189-1192): Unter der Leitung von Philipp August von Frank­ reich und Richard I. von England gelang es nicht, Jerusalem von Saladin zurückzuerobern. Vierter Kreuzzug (1202-1204): Endete mit der Eroberung des christlichen Konstantinopel (Istanbul). Kinderkreuzzug (1212): Tausende von Kindern zogen Richtung Jerusalem; viele kamen um oder wurden zu Skla­ ven gemacht. Sechster Kreuzzug (1228-1229): Unter Kaiser Fried­ rich II. Durch Verhandlungen kam er in den Besitz von Jerusalem. Doch die Stadt ging 1244 endgül­ tig verloren. Siebter Kreuzzug (1248-1270): Die letzten Besitzun­ gen in Palästina gingen verloren.

Kriminalistik___________________________ Die Kriminalistik will Verbrechen aufklären und ver­ hüten. Heute setzen die Kriminalisten Computer und Analyseapparate der Physik und Chemie ein. Aus Blutund Speichelspuren können sie die Blutgruppen und andere Körpermerkmale eines Täters oder Opfers erfahren. In schwierigen Fällen fertigen sie einen gene­ tischen Fingerabdruck an. Dabei analysieren sie das Erbgut. Anhand der Kratzspuren auf Geschossen kann man feststellen, aus welcher Waffe Kugeln stammen.

Von allen Straftaten, die in Deutschland begangen werden, stehen die Diebstähle mit etwa 60 % an erster Stelle. Danach folgen Sachbeschädigung und Betrug.

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Kristall ► Kristalle von Mineralien: 2 Phillipsit 3 Kalifeldspat 5 Flussspat 6 Bergkristall

1 Granat 4 Schwefel 7 Topas.

Kristall________________________________

Wir können zu Hause selbst Alaunkris­ talle züchten. Wir gießen warmes Was­ ser in ein Glas und lösen darin möglichst viel Alaunsalz (aus der Apotheke} auf. Wir hängen nun einen Faden in das Glas und lassen langsam abkühlen. Allmäh­ lich bilden sich Kristalle am Faden.

Wenn wir weißen Zucker mit einer Lupe betrachten, erkennen wir, dass er aus vielen kleinen Stücken mit glatten Seitenflächen besteht. Das sind Zuckerkristalle. Auch -»Schneeflocken bestehen aus Kristallen. Die meisten -^Mineralien liegen ebenfalls in Form von Kris­ tallen vor. Es gibt Kristalle, die mannshoch werden! Alle Kristalle sind -»Festkörper mit einem geordneten inneren Aufbau aus -»Atomen und -»Molekülen. Die­ ser innere Aufbau zeigt sich auch an der Außenseite. Glatte Flächen grenzen die Kristalle ab. Es gibt viele verschiedene Kristallformen.

Kroatien______________________________ Kroatien

Kroatien ist eines der Länder, die nach dem Krieg in Jugoslawien entstanden. Kroatien besteht aus drei Landschaften: Slawonien im Landesinneren sowie Istrien und Dalmatien an der Küste der Adria. Nur lang­ sam kommt hier der Tourismus nach dem Krieg von 1991/92 und 1995 wieder in Gang.

Krokodil_______________________________

Hauptstadt: Zagreb Oberfläche: 56 538 km2 Bevölkerung: 4 510 000 Sprache: Kroatisch Währung: Kuna

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Es gibt 21 Krokodilarten. Am größten werden das Nilkrokodil, das eine Länge von fünf Metern erreicht, sowie das Leistenkrokodil. In Nordamerika heißen die Krokodile Alligatoren, in Südamerika Kaimane. Krokodile jagen im Wasser Fische, Schildkröten und Säugetiere. Das Nilkrokodil vergräbt seine -»Eier im Sand der Flussufer. Danach hält das Weibchen Wache. Wenn es nach ungefähr drei Wochen hört, dass die Jungen schlüpfen, gräbt es das Nest auf und transpor­ tiert die kleinen Krokodile behutsam in seinem zahn­ bewehrten Maul ins Wasser.

Kuh

▲ Unsere Kuckucke fliegen nach Süd­ afrika um dort zu überwintern. ◄ Die jungen Kuckucke sind größer als die Wirtseltern, von denen sie aufgezogen werden.

Kuckuck_______________________________ Der Kuckuck baut sich kein eigenes Nest. Das Weibchen legt seine Eier immer in die NesterandererVögel. Wenn die zukünftigen Stiefeltern das Nest einmal verlassen, wirft das Kuckucksweibchen ein Ei heraus und legt ihr eigenes Ei an dessen Stelle. Die Wirtseltern merken von dem Schwindel nichts. Nach ungefähr zwei Wochen schlüpft der junge Kuckuck. Er wirft erst alle anderen Jungen und Eier aus dem Nestund bleibt als einziges Jun­ ges übrig. Die Stiefeltern ziehen den Jungvogel groß. Wir nennen den Kuckuck deshalb einen Brutschmarotzer.

Kuh___________________________________ Kuh heißt das weibliche Rind, das schon ein Kalb be­ kommen hat. Erst nach der Geburt beginnt die Milch­ produktion, die dann ein Leben lang anhält. Die junge Kuh, die noch nicht geworfen hat, heißt Färse. Das Männchen bezeichnen wir als Stier oder Bullen. Das Rind ist wohl das wichtigste Haustier des Menschen. Es liefert ihm Milch, Fleisch und Häute; früher diente es vor allem auch als Zug- und Lasttier. Eine gute Kuh liefert täglich fünfzehn Liter Milch. Es gibt Hunderte von Rinderrassen. In unseren Breiten leben nur sechs Rassen: die deutsche Schwarzbunte, das Fleckvieh und das Emmentaler Vieh, die deutsche Rot­ bunte, das Braunvieh und das Angler Rotvieh.

k Die deutsche Schwarzbunte macht rund vierzig Prozent unseres Rinderbestandes aus.

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