Der Gartenfreund, oder Inbegriff des Wesentlichen aus allen Theilen der Gartenkunst: Band 4 Von Kase-Pappel bis Maltheserkreuz [Reprint 2021 ed.] 9783112443187, 9783112443170


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Der Gartenfreund, oder Inbegriff des Wesentlichen aus allen Theilen der Gartenkunst: Band 4 Von Kase-Pappel bis Maltheserkreuz [Reprint 2021 ed.]
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Der

Gartenfreund oder

Inbegriff deö Wesentlichsten aus allen Theilen der

Garten k u n st in alphabetischer Ordnung herausgcgebrn

von

G. F. Jdkler Prediger zu Bentwisch in der Pricgnilj.

Vierter Band. Von Rase-Pappel bis Malrheserkeeuz. Berlin,

tgoö.

3» der Buchhandlung des Königl. Preußischen Geh. Commerzien $ Raths Pauli.

K. K. ^^^ase-Pappet/ siehe Malve. Raßriienstaude, siehe GF. Thl. 1t. Zxtiftrtiiic/. t'ie Frucht des KastanicnbauMs. Den Nahmen Rastanie, in Oberb; die Raste/ aus dein Jcal. Caltagnn, und iat. Cgltanea, @r. K«rx>«, etwa auf dem bretterneu Fußboden einer luftigen Kammer ausgebrei­ tet, aufbewahren. Noch besser aber ist es, wenn man sie. laaenwesse mit rrocknem Sande vermischt, in hölzerne Kasten packt, und diese an einen küh­ len Ort stellt. Die bequemste Zeit, die Kastanien zu legen, ist im Februar oder Marz, wenn das land als­ dann nicht nur vom Froste frey, sondern auch hin­ reichend abgetrocknet ist. Den Platz in der Sa­ menschule, den man dazu bestimmt hat, kann man am besten schon im frühen Herbste dazu mit wohl­ vermodertem Kuhmiste stark düngen, sogleich tief umgraben, und bis zur Zeit der Aussaat ungeharkt liegen lassen, damit sich das Land nicht nur den Winter hindurch gehörig senken, sondern mich durch Frost und Schnee noch fruchtbarer gemacht werden könne. Zur Zeit der Aussaat theile man das Land nach der Menge der vorräthigen Kasta­ nien in 3 Fuß breite Beete ab, auf deren jedem man nach der Schnur 2 Furchen von 2 bis 3 Zoll Tiefe macht. Diese Tiefe richtet sich aber immer nach der Beschaffenheit des Bodens. Ist dieser leicht, wohl gar sandig, so können die Kastanien immer , bis 1 Zoll tiefer gelegt werden, als in einem schweren und niedrigen Boden, und in die­ sem letztem sind 2 Zoll völlig hinreichend. — In die Furchen legt man auf jede 3 — 4 Zoll eine Kastanie, und drückt sie mit der Hand sanft an die Erde, damit sie nickt hohl zu liegen komme, und der hervortreibende Keim sogleich Erde zu sei­ ner Nahrung sinden könne. Die Furchen werden sodann mit der atlsgesckarreten Erde angefüllet, und das Beet eben geharkt. Sobald

Kastanre.

9

Sobald die rauhe- Frühlingswikterung nachge­ lassen hat, wird die Kastanie weich, und bekommt ihren Keim, welcher, wenn das gelinde und war­ me Wetter etwas anhalt, bald vollends durch die Erde hervorsticht. Fallt aber trocknes und heißes Wetter ein, so daß die Erde davon dürre wird, so dauert es oft noch eine lange Weile, ehe die Keime sich außerhalb der Erde zeigen. Wenn demnach die Dürre so stark ist, daß das Aufgehen der Kastanien dadurch verhindert wird, so muss man durch wiederhohltes Besprengen der Beete und durch Auflockern der obern Erdrinde den­ selben zu Hülfe kommen, aber sorgfältig dahin se­ hen, daß man den zarten Keimen dabey nicht zu nahe komme. Sind die jungen Pflanzen, die dann bald, und noch in demselben Frühjahre hervorzusprießen pflegen , und nie, wie dieß bey andern Baumsamereyen oft der Fall zu seyn pflegt, bis ins fol­ gende Frühjahr überlicgen, anfgegangen, so muß man sie beständig vom Unkrauts rein halten. Diese Reinigung darf aber, besonders im ersten Jahre, da dir Pflanzen noch zart und schwach sind, und weil sie in den Reihen enge L;.) einander stehen, nicht mit der Hacke, sondern mit der Hand ver­ richtet werden. Fallt Dürre ein, so müssen sie zuweilen begossen werden, doch nicht zu sehr, be­ sonders im ersten Jahre, da sie ohncdieß nicht viel Nasse vertragen können, und leicht davon verderben. Die Erde muß beständig locker gehalten wer­ den, damit der Regen gehörig Eindringen, und sich die zarten Wurzeln gut ausbreiten können. Im folgenden rren Jahre können sie, wenn die Witterung es erfordert, schon etwas.mehr begos­ sen werden, weil die Pflauzen . nun schon starker A 5 sind,

io

Kastanie.

smb, und schneller wachsen, folglich mehrere NaA rung fordern. Wenn der Boden, in welchen man die Ka­ stanien gelegt hat, hinreichende Fettigkeit hat, so werden sie ohne einen neuen Zuwachs vyn Dün­ ger gut genug wachsen, Sollte dieß aber nicht seyn, so kann man ihnen auch durch eineWinterbedeckung mit ganz vermodertem Kuhmiste, den matt in die leeren Zwischenraums legt, der aberdie Stamme selbst nicht berühren darf, zu .^>ülfe kommen, damit sie gerade und glatte Stamme machen. Mit dieser Wartung fahrt man im ersten und zweyten Jahre fort. Dann aber ist es Zeit, dieselben zu versehen, damit sie mehr Raum be­ halten, sich auszubreiten, Das Versehen geschieht am besten gegen das Ende des Februars, wenn die Erde alsdann offen ist, und also wenn die Stam­ me aus den Samen 2 Jahr ält sind, Die Kastanicnhäume haben die Unart an sich, daß sie.sehr strauchartig wachsen, und aus einer Wurzel meh­ rere Stamme treiben, Wenn sie ausgenommen sind, muß nicht nur ihre Pfahlwurzel, wie bey anbern Fruchtbaumen verkürzt, sondern auch alle Seitentriebe bis auf den lebhaftesten und gesun­ desten weggeschnitten werden. Man hat nicht zu besorgen, daß sie dadurch Schaden leiden ; sie wach­ sen vielmehr desto starker fort. Wenn man sie nach dem Beschneiden wieder einpstanzt, muß man ihnen nun ungleich mehr Raum, als vorher geben, nähmlich in den Reihen i-J Fuß, und die Reihen . wenigstens ai Fuß von einander bringen. Auch nach der ersten Verfehung pflegen sie noch fortzu­ fahren, mehrere Seitentriebe aus der Wurzel zu machen, und ihr strauchartiges Ansehen beuzubeHglten.

Kastanie.

n

halten. Um dieß zu vermeiden, und einstämmige, grade und ansehnliche Stamme zu erzwingen, -ist e6 nöthig, daß man die Stamme ein Jahr nach der ersten Verpflanzung, nachdem sie sich gehörig wieder bewurzelt haben, i Zoll hoch über der Erde abschneide. Nach dieser gewaltsamen Behänd^ lung gehen sie mit einem einzelnen starken und graden Schosse lebhaft in die Höhe. Thut man dieß nicht, so pflegen sie gern krumm und schief zu wachsen, und nur ein langsames Wachsthum zu haben. Zn der Baumschule erhalten sie ihre rechte Bildung, indem man nicht nur durch sorgfältige Reinigung vom Unkraute und durch fleißiges Auf­ lockern der Erde ihr befferes Wachsthum zu be­ fördern, sondern durch Anbinden an gerade Stabe und durch Wcgschneiden der-unnützen Zweige, ihr besseres Ansehen zu befördern sucht. In der Pflanzschule kann man sie alsdann 4 — 5 Jahre stehen lassen, bis sie die erforder­ liche Starke zum Versehen erhalten haben, In dieser gairzen Zeit muß man sie beständig vom Unkraute rein halten, den Zwischenraum zwischen den Reihen in jedem Winter umgraben,. nnd ih­ nen immer die gar zu starken Zweige, und solche, die ihren Wuchs gabelich machen würden, weg^ nehmen. In der Pstanzschule den Stämmen' mir Dünger zu Hülfe kommen zu wollen, ist nicht zu rathen, so wie dieß überhaupt in keiner guten Baumschule geschehen muß, Wenn das land, wel­ ches man dazu gewählt hat, an sich mager ist, • und solches land wird ja ohnehin niemand zu ei­ ner Baumschule bestimmen, und man hat es vor der Bepflanzung mit den jungen Stammen gehö­ rig

i2

Kstftauie^

rig tief umgegraben , und von allen Unkrautwur­ zeln sorgfältig gerciniget, auch nachhe'r' füv' be­ ständige Reinlichkeit- und Aufilöckerung gesorgt,, so werden die jungen Kastanienbaume' immer Nah­ rung genug finden. Im Gegentheile würden -sie durch die wiederhohlte Düngung zu-frech in die Hohe getrieben werden, als daß sie' in der Folge in jedem andern Boden mit Sicherheit fortkommen sollten. Der Kastanienbaum kömmt zwar in jedem Boden, selbst in einem magern und sandigen 'lehr gut fort, doch ist ihm ein fetter jeimboden der zuträglichste, und eine jage, in welcher er weder heftigen Stürmen, noch allzu großer Kalte aus­ gesetzt ist, die angenehmste. Wenn man ihn in eine solche jage bringen kann, so wächst er sehr gut, rind trägt reichliche Früchte. Zur endlichen Verpflanzung an Ort und Stelle, wählt man am liebsten den October oder November. Nachdem man sie mit möglichsterSorgfalt ausgenommen, um ihre Wurzeln so we­ nig als möglich zu verletzen, schneidet inan an ihnen nichts, als etwa die beschädigten Theile, und setzt sie dann in eben der Tiefe wieder ein, in welcher sie vorher gestanden haben. Man macht zu -.dem Ende auf den ihnen bestimmten Stel­ len 3 Fuß im Durchschnitte weite, und andert­ halb Fuß tiefe Gruben, in welche zuvor der obere Rasen hincingeworfen und zerstoßen worden. Die Wurzelfasern bedeckt man mit recht feiner Erde, damit sich dieselbe allenthalben gut zwischen die Wurzeln einlegen könne. Wenn die jungen Stamme hinreichende Wurzeln haben, wie dieß' gewöhnlich zu seyn pflegt, so har man nicht nö­ thig, die Erde an den Stammen festzutreten, und

er

Kastanie.

iz

es ist ihnerwweit zuträglicher, wenn maw die Erde sich den Winter hindurch von selbst senken läßt.

Zur Vorsicht gegen das Umwerfen der Stamme vom Winde kann, man die mit Erde angefüllten Gruben mit Rasenstücken bedecken, wodurch^ zu­ gleich ■ im folgenden Frühjahre das Austrocknen tvV Erde verhütet wird. Zn der Folge, wenn die Kastanienbaume ein­ mahl gehörig angewachsen, sind, schneidet man an ihnen nichts, außer wenn.- es nöthig ist, einen etwa über die andern herwachsenden oder zu weit umhcrschweifenden. Zwe,i,g, verkürzen' oder wegzunchmcn, und laßt sic -übrigens frey fortwachsen. Wer auf gute, große und wohlschmeckende Früchte siehet, gehet am sichersten, wenn er die aus' den Kastanien erzogenen Stamme durchs Propfen mit Reisern von solchen Stammen be­ seht, von deren Güte in "Ansehung der Früchte er bereits überzeugt ist. Wenn man auch die vortrefflichsten und größten Maronen ausgesetzt hat, so werden doch nicht alte Stamme, die. aus ihnen erwachsen, gleich vollkommene Früchte brin­ gen, sondern es werden sich immer viele soge­ nannte wilde unter ihnen finden, deren kleineund magere Früchte nicht des Anxsianzens der Stamme werth sind. Wenn man aber einmahl einen Stamnr hat, der vollkommene Früchte tragt, so kann man die übrigen Stamme, leicht durchs Propfen ver­ bessern. Man will auch bemerkt haben, daffsvlche veredelte.Stamme eher und besser tragen. Der Wuchs des Kastanienbaums ist ziemlich geschwinde, wenn er einen für sich dienlichen Bo­ den hat.' Er erreicht fein höchstes Wachsthum in

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Kastanie:

Matt will vom Kastanienbaum angemerkt haben, daß er nicht leicht im Stamme wurmstichig werde, denn man findet alte Bäume die vollkommen fest find. Wider die Kälte ist er dauerhaft, und hat also in unserm Klima nichts zu befürchten. Ja «ach Hrn. du Rot Versicherung finden sich in ei­ nem Kastanienwalde bey Schwöbber ohttweit Ha« meln alte Stämme, welche die bekannten kalten Winter von 1709 und 1740 ertragen haben. Die Früchte der Kasianienbäume werden bey uns im Ottober reif; alsdann weroen sie gesammlet, aufgehoben und genuhet. Wenn die Rüste ihre Vollkommenheit erreicht haben, pflegt sich die ganze Frucht von den Zweigen zu lösen, und ab­ zufallen. Oft, insonderheit bey einem warmen uttd trocknen Herbste, öfnet sie sich schon auf dem Baume, und läßt Nur die Rüste fallen. An diesem pflegt die äußere Schüale anfangs wohl noch, wenigstens unten, weiß zu seyn; sie färbt sich aber bald. Diese ersten, von selbst ausge­ fallenen Früchte sind die besten; die andern schlagt man mit Stangen ab. Man sammlet sodann entweder die ganzen stacheligen Früchte, und brei­ tet sie auf einem luftigen Boden aus, bis sie sich öfnen; oder man öfnet sie gleich unter dem Bau­ me, indem Man entweder mit dem Fuße dararif tritt, oder die Schale mit einem Stocke' zer­ schlägt. Eine Akt von denen, die bey uns wach­ sen, hat den Fehler, daß eine äte, den Kern umHebenve membranöse Haut sich nicht gerne davon abldsen will. Man räth dagegen, die Früchte auf einige Tage in die Erde zu vergraben, da­ mit sie besser nachreifen.

Von

Kastanie.

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Von dem bisher beschriebenen Europäischen Kastanienbaume unterscheidet sich: 2. der Nord-Amerikanische Sder Virgini­ sche Zwergkastanienbaum, Caftanea pumila Milk Callariea humilis Virginiana racemola, fructu parvo in fingulis capfulis echinatis unico Pluk. et Catesb. Caiianea Americarra foliis averfa phrte argentea lanugine villosis Pluk. Pagur foliis ovato * lanceolatis serratis Roy en» Fagus (pumila) foliis lanceolato - ovatis, acute ferratis, Ihbtus torhentoßs, amentis filiformibus nodofis Gron. et Linn. pfl. 11. 331. du Roi L 275. Lueder 1. c. m3. Hirschfeld Handb. d. F. 'Baumz. I. 97. Fr. Chataignier a grappes, Chätaignier nain de Virginie Engl. The Chinquapin bufh or dwarf Virginian Cheltnüt. Dieser Baum hat, seinen Früchten Nach, die Kräuterkenner lange ungewiß gemacht, Zu welcher Gattung er zu rechnen sey. Einige hielten ihn für eine Eiche, andere für eine Kastanie, Ändere hingegen für eine Haselnuß. Er wachst in dem ganzen nördlichen Amerika, macht aber keinen ho­ hen Baum, sondern nur einen niedrigen Busch, indem er selten über 12 bis rz Fuß hoch wachst. Die Blatter stehen, wie bey dey Europäischen, Wechselsweise an den Zweigen, sind aber kleiner ' Und kürzer, spitzig oval, in den Zahnen scharfer, und in der Gestalt schmaler und kleiner, als bey der zahmen Kastanie, auf der obern Flache dun­ kelgrün , auf der untern hingegen mehr hellgrün und wollig. Nach Gronov und der Abbildung von Laresby erscheinen die Blüthen in langen Kätzchen zwischen den Blattern, so daß sieden Blüthen des zahmen Kastanienbaums, die Größe gusgenommen, vollkommen gleichkommen. Sie

geben

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Kastanie.

geben also m der Benennung kern Unterscheidungs­ zeichen an, ob sie gleich Lmnö als ein solches an­ genommen hat. Das Hauptkennzeichen bestehet in der Frucht, indem in jeder runden, stachelichten Kapsel oder Schale, nur eine einzige langlich-runve, unten breite und oben spitzig zulaufende beynahe pyramidenförmige, braune und glatte Nuß sttzr, welche man für eine kleine Eichel halten könnte. Dergleichen Früchte sitzen gemeiniglich 5 oder 6 Stück rraubenförmig neben einander, und werden in Amerika im Sepr. reif. Der Geschmack dieser Nüsse soll süßer, als bey der Europäischen Art seyn; da sie aber klein, von der Größe einer Haselnuß sind, überricß bey uns höchst selten zu ihrer Vollkommenheit kommen, so ist es nicht werth, diesen Baum seiner Früchte wegen zu er­ ziehen. Er wird deßwegen auch selten anders als zu lustgebüschen iittb dergleichen V.erzierunaspsianzungen, in denen, er die Mannigfaltigkeit -ver­ mehrt, genützt, und kommt in denselben sehr.gut fort , besonders in einem feuchten-Boden und in einer schattigen läge. Du . 453 beschriebenen Hauhechel, Ononis arvensts Linn. Ratzentraub, Ratzentraublein, eine Benennung: i, des im III. Thl. S. 461 beschriebenen schar­ fen gelben ^»auslaubes, oder Mauerpfeffers, Sedum acre Linn. 2. des Sedum reflexum Linn. s. ibid. S. 467. Reich-Blume, ein Strauch aus Carolina, welcher von verschiedenen Krauterkennern fast zugleich be­ merkt worden, und daher auch mit verschiedenen Nahmen belegt ist. Ehre! nannte ihn ßeureria petalis coriaceis oblongis, calycis foliolis reflexis; Duhamel, Buettneria anemones fiore; Miller Basteria (calycanthus) foliis ovatis oppofitis, floribus lateralibus, caule frurtcofo ramofo. Diel; und (Laresby, Frutex cornifoliis, floribus instar anemones stellatae, petalis crastis rigidis, colore ibrdide rubente, cortice aromatico. Calycan­ thus (floridus) petalis inrerioribus longioribus-. Linn. Pfl. Sy st. HI. 681. Gemeine Relchblume, Gewürzstrauch, Basterie. Dieser Strauch wird selten-über 4 — 5 Fuß hoch, und theilet sich von unten aus in viele schwache Aeste, die mit einer braunen Rinde, von sehr angeneh­ men gewürzhaften Gerüche überzogen sind. Die großen, eyrunden, zugespißten, beynahe 4 Zoll langen und wenigstens 24 Zoll breiten Blatter sind völlig ganz, und stehen alt kurzen Stielen, an den Zweigen einander gegen über. Die langge« stielten, dunkelpurpurfarbigen oder chocoladebraunen, sehr wohlriechenden Bltimen kommen im May und Jun. aus dem Blatterwinkel gegen das Ende der Zweige hervor. Sie bestehen auä dielest lanB 5 zen-

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Kelch-Blume.

z'enföxmigen Blättern, welche über einander lie­ gen, und nach innen zu anGröße zunehmen, doch alle unter einander verwachsen scheinen, Man hält dieselben für den Kelch, und nimmt keine i besondere Blumenblätter an; und daher rührt der Nahme dieser Pflanze, denn sie sind alle gefärbt, und haben also eine Aehnlichkeit mir den Blu­ menblättern. An den verwachsenen Kelchblättern sißcn viele Staubfaden, und in der Mitte viele Fruchtkeimchen, deren jedes seinen Griffel und einen drüsenartigen Staubweg tragt, Die ge­ schwänzten Samen liegen in dem Kelche, welcher gegen die Zeit der Reife saftiger, und einer Beere ähnlich wird, Dieser Strauch verdient in den vornehmsten lustgcbülchen, und zwar vor derFrpnte, eine Stelle, Er muß aber wohlbedachtig in eine warme, gutgeschühte läge, und in einen trocknen Boden ge­ pflanzt, und überdieß imWinter eingebunden wer­ den, weil er sonst der Kalce nicht mit hinreichen­ der Sicherheit widerstehet, Die Fortpflanzung dieses fchönblühenden Strauchs ist zwar nicht schwer; die Erhaltung der jungen Pflanzen aber, bis zu der Zeit, da sie an die freye lüft ausgepflanzr werden dürfen, macht viel Mühe, Wenn man lehtjahrige Schösse ein­ legt, so pflegen solche, besonders wenn die Rinde nyr ein wenig gebrochen ist, und sie beschattet und int Sommer bey trockner Witterung ab und an begossen werden, binnen 12 Monaten Wurzeln zu schlagen. Diese müssen im Frühjahre abge» nommen, und in Töpfe gepflanzt, und mögen, damit sie sich um so viel eher und besser einwurzelü, auf 4 —■ 5 Wochen in ein geringes Mist­ beet

KellerhM

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beet eingesenkt, müssen aber nachher wahrend dec Sommerhihe auf einen schattigen Plah gestellct, oder noch besser, in die lerbe eingesenkt, gegen den folgenden Winter aber in ein Gewächshaus, oder unter ein Verdeck, und in dem nachher fol­ genden Frühjahre wiederum in den Garten, an ihre vorige Stelle gestcllet, und mit dieser War­ tung so lange fortgefahren werden, bis sie zur förmlichen Verpflanzung groß und stark genug sind. — Wenn die Töpfe, in welche man sie an­ fangs gepflanzt hat, nur klein sind, so müssen sie im ersten oder zweyten Frühjahre nachher in grö­ ßere Töpfe umgeseht, und zuleht aus den Töpfen mit voller Erde in den Garten gepflanzt werden, jedoch so sorgfältig, daß sie die Vorsehung im geringsten nicht empsindcn, weil sie, sobald sie ei­ nige Größe erreicht haben, sehr schwer in Wachs­ thum zu bringen sind. Nur bey einer solchen Wartung kann man junge Pflanzen, die in freyer Luft durch den ersten harten Frost zu Grunde ge­ richtet werden würden, erhalten; man muß aber dennoch ihre Wurzeln mit Garberlohe belegen, weil sie auch noch dann, wenn sie völlig ausge­ wachsen sind, zärtlich sind, und nur in einer sehr warmen läge, und in einem sehr trocknen Boden fortkommen.

Aellerhals, Daphne Linn. eine Gattung der er­ sten Ordnung in der 8ten Pflanzenklasse (Qctandria Monogynia). Sie begreift niedrige, theils immergrüne, theils im Wintep unbelaubre Verzie­ rungssträucher unter sich, tnit meistens lanzettför­ migen Blättern, und sehr kleinen, aber zahlrei­ chen, einblättrigen, vierspaltigen Blumen, welche meistens sehr früh im Jahre blühen, und eine Men-d

Kellerhals. Menge Beeren Hintersassen, die meistens im Jun. tinb Jul. reif werden, und eine jede ein Sa­ menkorn enthalten. Die erste und sechste Art sind die schönsten, und diejenigen, die der Aufmerk­ samkeit vorzüglich würdig sind; aber auch die übri-gelt, wenn man ihnen einen anständigen Platz anweisen samt, machen eine liebliche Mannigfal­ tigkeit unter andern niedrigen Blumenstrauchern.

Der Gattungsnahme des Rellcrhalses ist nach dem Bauhin, Tourneforr rind Bay Thymelea, und nach Linn^/ Miller und Royen Daphne. Die Blume hat keinen Kelch. Das Blumenblatt zeigt eine lange Röhre, und einen kleinen, in 4 eyförmige, spitzige, gleichförmige Ab­ schnitte getheilten Rand. An der Röhre sitzen 8 kurze Staubfaden, welche wechselsweise höher und niedriger gestellt sind. Der ganz kurze Griffel ■ tragt einen knopsigcn Staubweg. Linnö hat 13 Arten angegeben, davon die 8 ersten Acten ihre Blumen zur Seite, die übrigen aber an dem Gipfel des Stammes tragen.

I. Mit den Blumen an den Seiten der Zwer'Fe (floribus lateralibus)

1) der nackend blühende Rellerhals, Thymelaea folio deciduo, flore purpureo, officinis Laureola femina C. B. Laureola folio de­ ciduo f. Mezereum germanicum Joh. ßauh, Chamae daphne f. Laurus pusilla Lob. Lau­ reola femina & Daphnoides crocea H. Lugd. Chamaelea germanica Dod. Thymelaea lauri fo­ lio deciduo, L Laureola femina Tournf, Daph­ noides Camerar. Daphne floribus feflilibus infra folia ellipücQ- lanceolata, Royen, Daphne (Me­ zereum

Kellerhals.

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zereum floribus sessilibus ternis caulinis, foliis lanceolaus depiduis Linn. pfl. Gyft. III- 459. Mill. n. r. du Roi 1. 211. Lued. b. Lustg. II. 356. n. 2. Gemeiner Rellerhnls, Seidel-, Zeidel-, Guß-, Wolfs - Baft, Bergpfeffer, Rehbeeren, Elendsbluc, Fr. Bois Gentil, Carou, Laureole, Thymal^e, (schweb. Kaellerhals baer. Die Staude wachst in dem nördlichen Eu­ ropa, auch in Schwaben und in der Schweiz, tu weitlauftigen, etwas feuchten Waldern wild, wird aber wegen des angenehmen Geruchs seiner Blu^ men, die sich oft schon im Februar und Marz, ehe noch die Blatter zum Vorschein kommen, zei­ gen, auch in Garten häufig gezogen. Ihr Stamm wird als wild selten über 3, in den Garten aber vft über 6 Fuß; hoch, wird stark, holzig, treibt ganz niedrig viele aufrechte Zweige, welche mit einer grauen, glanzenden und so zähen Rinde, daß man sich ihrer statt des Bastes zum Binden bedienen könnte, bekleidet sind. Ihre Blatter sind zart, glanzend, glatt, dunkelgrün und lanzettför­ mig. Mitten durch ihre Oberfläche läuft der lauge nach eine erhöhete Ader. Sie zeigen sich erst, wenn die Blumen verwelken, an dem Gipfel des Stängels und der Aeste,.an welchen sie auf einem kaum merklichen Stiele zu beyden Seiten sihen. Sie fallen gegen den Herbst, öfters aber nych diel früher ab. Die merklich schönen Blumen kommen an den obern Theilen aller Zweige und jungen Schösse, rings um dieselben her, dicht zuie Blätter stehen wechsielsweife, nnd sind auf der Oberfläche hellgrün, auf dec untern aber bestaubt und graulich, mit vielen großen Adern. Die Blumen stehen an den Stielen der Zweige in Aehren und sind weißlich gelb.

6) Die Chinesische Retnrie, Chinesische Rose, Fest-Blunre, Aloci Javanica arborescens, flore pleno rubicundo Breyn. ’Ketmta sinensis, fructu fubrotundo, flore pleno. Tournef. Hibisi cus (rosa Sinensis) foliis ovatis acuminatis, ferratis, glabris, caule arboreo. iLtnn. Pfl Spst. IV. 152. H. Javanicus Mill. dict. 11.7. Lueder tni Mspt. n.iz. doppelte ChinesischeRose, wachst in Ostindien, ist nur von einem niedrigen 'Wüch­ se. DieWurzel treibt einen baumartigen Stamm, der sich unter dem Gipfel in mehrere Zweige thei­ let, und von selbst eine Krone bildet. DieBlatter sind eyrund, scharf gespitzt, sageförmig, glatt, blaßgrün, weich anznfühlen, lang gestielt, und stehen ohne gewisse Ordnung. Die Blumen ste­ hen, an den Seiten der Zweige, sind groß, schön Und lebhaft roth, gefüllt, d. i. aus- mehrer» Rei­ hen länglicht runder, und am Rande wellenför­ mig gebogener Blumenblätter, wie eine recht große gefüllte Rose/ zusammengesetzt. — Man hat Ab­ änderungen, davon a, mit rose n rothen, b, mit dunkelrochen, c, mit gefüllten, d> mir einfa­ chen, e, mir weißen Blumen. 7) Veränderliche chinesische Retmie, ge­ wöhnlich auch chinesische Rose, Althea arboreo, tofa Sinensis^ Morls. Flos horarius Rumph, tchbifcus (mutabilis) foliis cordato - quinquangularibus, obsolete ferratis, caule arboreo. Linn.

E a

pfl.

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Ketmie.

pfl.G^ftIV.154. Mill. n. 2. fcuetier im tllfpc. n. 1Diese Art ist ebenfalls in China einheimisch,

und wird ein mäßig hoher Baum von io?.i2 Fuß hoch, und oft noch höher; seine haarigen Aeste bilden eine regelmäßige Krone. Der Stamm ist schwammig und zart, wird aber mit der Zeit Har­ rer, und holzig, so daß er stark genug, ist, seine Zweige zu träger». Die Blatter sind herzförmig, fünfeckig, und unmerklich gekerbt, auf der Oder flache dunkel- auf der Unterfläche blaßgrün und rauh anzufühlen. Die Blumen sind das vorzüg­ lichste, an diesem schöner» Strauche; sie erscheinen in den Winkeln der Stängel und Zweige in gro­ ßer Menge, sind roseuahnlich, sehr groß, einfach, oft gefüllt, anfangs milchweiß, nehmen aber nach und nach eine rothe Farbe ar», und sind, wenn sie halb abgcblüher sind, vortrefflich roth, welche Nöthe sich nach und nach bis zum schönsten Pur­ pur erhöhet. Zm November stehen sie in voller

Diese und b.te vorige Art gehören unter die schönsten Blumen, die in Asien anzutreffcn sind, und werden deßweaen von den Chinesern zur Ver­ zierung auf Waaren-Porzelan rc. gemahlt, beson­ ders H. murabjlis. Sie lassen sich in Glashäu­ sern in größter Voll^miuenheit zur Flor brin­ gen, und blüb-" oann so vorzüglich schön, daß sie unfern schönsten Rosen gleichkommen. .8) Mexikanische Retmie, mit baumarti­ gem Gramme, und herzförmigen gekerbte»» Blattern/ deren äußerste Seicenwinkel klein sind. Hibifcus frurefcens, foliis angularis cordacis, acuminatis, petalis ab una latere auritis Brown. Malvaviscus arbordcens, fiere mincato dau

KetrE

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clauso. Dill. FJth. 210. Alceä arbörea indica, folio molli, Höre amplo eleganter coccino Pink. Alm. 14. Hibiseus (Malvaviseus) folfls cordaits crcnatis, angulis lateralibus extimis parvis, caule arboreo. Lrttn. 0yft IV. 155. AZ/ZZ. n. 2?. Lueder in Mspt n. 14. Mexikani­ scher Hibiskus Diese ?Irt ist kn Mexico, NeuSpanien und Cämpecbe zu Hause. Sie treibt ei­ nen strinchigen, ästigen Stamm, der ro; 1 ahoch wird. Die Blätter sind herzförmig, eckig, gekerbt und glatt. Die Blumen stehen in den Winkeln der Stängel einzeln, sind surzgestielt, und vortrefflich scharlachroch. Die Blumenblätter breiten sich nie aus, sondern sind.beständig zufammcngewickelt. DieStaubfädensäüle mit den oberwärts abstehenden Staubfaden, imgleichen der fünfspalti'ge Griffel, ragen über die Blume weit hervor. Auf die Blumen folgen rundlick)e Bee­ ren, die, wenn sie reif sind, eine scharlachrpthe Farbe haben, lind eine harte Schale in sich schlie­ ßen, welche 5 Fächer hat, deren jedes ein einzel­ nes Samenkorn enthalt. 9) Unbewehrte Rermie mit silberlappicttn Älattern. Alcea finica Manihot, serrato, nore amplo fulphureo. Dill. Ellh. Alceä finica Manchot, fiellato foiio, eapfula longa, piioft, pyramidata, quinquefariam divifa Pluk. Alnr. 355. Hibiseus (''Manihot) foliis palmato digitatis, septem partitis; caule periolisque inermibus. Linn. Pf! Sy ft. IV. 162. Mitt. dict. n. 4. Lueder int Mspt. n. 20. Manihot. Man findet diele Art ursprünglich in Ost- und Westindien, vor­ nehmlich in China. Sie ist eine zarte Staude, die ohngefahr 4 F. hoch wird, immergrünend ist, E 3 und

7Q

Ketmie,

und einige Jahre ausdauert. Der Stängel ist • krautartig und unbewehrt; die Hand fingerförmi­ gen Blatter sind in 7 tappen getheilt, und stehen auf 4 Zoll langen Stielen. Aus den Winkeln der obern Blatter treiben einzelne kurze Stiele, mit sehr großen, schwefelgelben, und am Boden mit dunkelpurpurrothen Flecken bezeichnete Blumen, die, wenn sie völlig aufgeblühet sind, oft 5 Zoll in der Breite messen. Nach Millers Zeugniß ist sie eine kraut­ artige Pflanze, welche gleich den einjährigen Ar­ ten schon im ersten Jahre blühet, und Samen giebt, und sich in einer mäßigen Wanne den Win­ ter hindurch erhält; deren längere Erhaltung je­ doch nicht die Mühe belohnet, weil die jungen -Pflanzen ein weit besseres Ansehn haben.

10) Ketmia palustris', foliis lobatis fubrotundis ioferna parte molli fubcinerea lanugine, florc purpureo magno. Mich. Hibifcus (pentacarpos) foliis cordatis angularis, serratis, stipulis setaceis divariatis. Roy en. Hibifcus (pentacarpos) foliis inferioribus cordatis angularis, fuperioribus fubhastatis, floribus fubnatantibus piftillo cernuo. jtinn. Pfl. Syst- IV. 168. Mill. dict. n. 16. Lueder tTIfpt. 16. Diese Art wachst um Venedig auf sumpfigen Plätzen, in Astrachan. Sie treibt aus einer peronnirenden Wurzel dünne, 3 66. Lued. in Mspc. n. 8weinbläccriger Hi­ biskus. Er wächst in Ostindien. Der Aufrechte Stängel wird etwa Firß hoch, fast fingersdick, Unbewehrt, rund, grün, filzig. Die fünfeckigen, stumpfsägeförmigen, adrigen, abstehenden Blatter stehen auf Stielen, die langer sind, als sie selbst, und haben vollkommen die Gestalt und Größe der Johannisbeerblätter. Die großen gelben Blumen mit dunketpurpurrothem Boden stehen in den Win­ keln der Blätter auf einblumigen Stielen, sie ha­ ben einen Kelch, der aus 8 schmalen Blättchen bestehet, und sind vor dem Aufblühen umgebogen. 20) HcknfbläkkeriZe Aetmie. Ketmia in­ dica Foliis digiraris, flore magno (ulphureo umbone arro - purpureo , petiolis fpinosis. Ehrer. Alcea Benghalenhs fpinosiffima, acetofae fapore. flore luteo pällido, irmbone purpurafcente Comm.

So

Ketmie.

Comm. Hiblscus (cannabinus) foliis ferratis, luperioribus palmatis quinque partitis fubcus uniglandulofis, cauie aculeato, floribus feililibus, Linn Pfl. Sy sc. IV. 161. Lued. Mspr. 9. Hanfarciger -Htbiscus. Er wächst in Ostin­ dien, und ist ein Sommergewachs, welches einen krautartigen, dornigen Stängel von etwa 3 Fuß Höhe treibt, und sich in mehrere Zweige zerthei­ let. Die langgestielten, sägeförmigen Blätter sind sehr haarig. Die obern sind in s eyrnnd - lan­ zettförmige lappen zertheilt, die mittlere drcylappig, die untere eyrund und ungetheilt. Dieungesiielten, kleinen blaßgelben Blumen stehen an den Seiten dec Zweige, und haben einen hochpurpurrothen Boden.

21) Bisam-Nermie, Abclmasch, Bisam­ körner, Bisamkraur, Bistum Pappel, BisamSaure, Abel-MoCah Alpini, Alcea aegyptiaca villofa C. Bauh. pin. 317. Mosch live Bammia tnofchata. Alp. exor. Kermia aegyptiaca femine mofchato Tournf. Flos Moschatus Merian, Granum mofcharum. Rumph. Hibifcus (Abelmofchus) foliis fubslellato cordatis, feprem angula* ribus ferratis, cauie hifpido. Linn. pst. Sysr.

IV. 163. Lued. Mspc. 5. Mill. dict. n. 3. Fr. Ambrette, Grain de Mule. Diese vorzüglich schöne Art, deren Samen Bisamkörner genannt werden, ist in Ost- und Westindien einheimisch. Die zaserige Wurzel treibt einen 6 bis 7 Fuß hohen Stängel, welcher rauh, weich anzufühlen, und von hellgrüner Farbe ist. Aus diesem kom­ men die Blätter hervor, welche ziemlich schild- und herzförmig, sehr groß, an den untern Theilen der Pflanze siebeneckig sind, höher hinauf aber weniger Ecken

Ketmie.

8t

Ecken haben, alle sehr rauh, sägeförmig, lieblich­ grün, mit purpurroten Adern, und langgestielt sind. Die Blumen kommen aus den Winkeln der Stängel auf langen aufrechten Stielen, sind zahlreich, groß, Llaßgelb Mit einem dimkelrothen Boden. Die Blumen hinterlassen aufgeblasene Kapseln, in welchen die Samenkörner in 5 Kap­ seln eingeschloffen sind.

22) Brasilianische eßbare Retmie. Ket^ mist Brafilienfis, folio fici, fructu pyramidato sulcato. Tournf. Hibifcus Ficifoliüs, Mill. dict. n. 15. Hibifcus (eseulentus) foliis quinque partito pedatis, calycibus interioribus larere rumpentibus. Linn. psi- Gysi. IV. 164. Lued. tUfpt. n. 10. Eßbarer oder feigenblactriger Hibiscus. Er wachst in Ost- und Westindien. Der rauhe, krautartige ästige Stängel lst 3 ?4 Fuß hoch. Die Blätter sind zlappig-fußförurig. Die sehr kleinen weißlichen, oder viel­ mehr blaßgelben Blumen stehen in den Winkeln der Stängel, verblühen beynahe sogleich, als sie sich öfnen; die innern Kelche sind an der Seite aufgerissen. Die Bluine hinterläßt gefurch­ te, pyramidenförmige, nach dem Unterschiede dek Varietäten an Gestalt und Größe verschiedene Kapseln, die bald nicht dicker als ein Mannsfin9er, und 5-6 Zoll lang, bald sehr dick, und nicht über 2-z Zoll lang sind; bald aufrecht, bald nie? dergcbogen wachsen. Sie werden in Wesiindierr grün zu Suppen gebraucht. 23) Großblättrige Zxetmte. KehnU ärti« pliflimo folio angulato, capfulis truncatis hifpidis. Plum. Hibifcus (clypeatus) foliis cordatis angularis, capfulis turbinatis, truncatis, hisId«l«e, G. A. 4 Th. $ pidis.

82

Ketrme.

pidis. L-nn. Pfl. Sv ft. IV. 166 Lueder VHfpt. n. 11. SchridfLrmigee Hibiskus. Diese Art gehört ebenfalls in Amerika zu Hause, und ist ein- Sommergewachs. Sie hat sehr große Blat­ ter, Und ihre Früchte sind .gleichsam mit. einem Schilde bedeckt, rundlicht, und sehr stachelicht, so daß sie bey dem Anrühren ein schmerzhaftes Bei­ ßen erregen. Die Samen dieser einjährigen Arten sae man in den ersten Wochen des Marz dünn auf ein DWöeet; nehme die jungen Pflanzen, wenn sie 2-Z Zoll hoch sind, mit einer hohlen Gartenkelle mit einem Ballen Erde um ihre Wurzeln behut­ sam auf, und versehe sie vorläufig auf ein zwey­ tes Mistbeet; begieße sie sehr oft, jedoch allezeit sehr mäßig, und gebe, ihnen möglichst viele stift, und pflanze sie endlich an einem feuchten Tage auf die Rabatten. Man pflegt sie auch noch wohl erst auf ein drittes Mistbeet zu versehen, darf man sie aber auf dem. rten nicht zu lange lassen. Denn wenn sie auf diesem Mistbeete zu groß werden, so pflegt ihr Wachsthum mehr auf­ gehalten zu werden, als das dritte Mistbceet den­ selben befördern kann. Wenn inzwischen da» Verfplanzen mit Vorsicht geschiehet, und die Wur­ zeln dabey nicht von Erde entblößt werden, so pflegen sie freylich durch ein drittes Mistbeet mehr vorwärts gebracht zu werden, und dann in grö­ ßerer Vollkommenheit-zu blühen. Nach Millers Anweisung müssen sie, weil sie in freyer lüft nicht zu ihrer rechten Vollkommenheit kommen, vom ersten Mistbeete in Töpfe gepflanzt, in ein 2tes Mistbeet cingesenkt, und nachher wie Amaranms tricolor behandelt werden, wenn sie im Jul. blü­ hen, und im Herbste reifen Samen geben sollen.

Keuschbaum.

Keuschkraut.

8z

24) Hibifcus (tomento(us) fo.'iis cordatis angularis fcnaris romentofis caulc arboreo. MilL n.5. Lusd. tllfpr, n. 23. F;'.ziger Hibiskus. Er ist in Westindien einheimisch. Der Stamm ist holzig, 7-8 F- hoch, und mit vielen, mit ei­ ner weißlichten Rinde bekleideten, Seitenzweigen beseht. Die Blatter sind herzförmig, winklicht, sagefbrmia, filzig, gespitzt, mit vielen entlangs laufenden Adern. Die langaestielten Blumen ste­ hen in den Winkeln der Blatter, sind gelb, und nehmen beym Verblühen eine rothe Farbe an. Die großen, stumpfen, fünfeckigen Samenkapseln sind haarig. Lz) Hibifcus (cordifolius) foliis cordatis hirfutis crenatis, floril>üs larerahbus, caule ar­ boreo ramoso. Milt: n. 13. Lueb. 1. c. n. 24. Herz bla teeriger Hibiskus. Er wachst auf der Insel Cnba. ,Der holzige, ästige Stamm wird ■ji : 14 F. hoch. Die herzförmigen, gekeroten Blatter sind stcifvorstig. Die Blumen in den Winkeln der Blatter einzeln, sehr glanzend gelb, nicht so groß, als eine der vorhergehenden Arren.

Diese zwey Pflanzen müssen nach der wei­ ter eben nach n. 14. gegebenen Vorschrift aus Samen erzogen, und endlich im Herbste für, be­ ständig im lohglashause eingesenkt, und im Win­ ter nur wenig begossen werden. Sie pflegen dann int zweyten Jahre zu blühen, und die letzte auch guten Samen zu geben.

Reuschbaum, siehe Müllen. Beuschheitsbaum, f. Müllen.

Reuschkraut/ f. Heinpflanze. keusch-

84

Keuschschlamm. Kibitzblurne.

Reuschschlamm, f. Nlüllen. Ribitzblume, gehört zur Gattung der Rronenblume, unter welche auch die Raiserkronerr und persischen Lilien gehören, die schon weiter oben tm 111. Thl. des G. F. beschrieben sind, wo auch p. 899 in dec Anm. 500 der Gattungs - Charakter und derOrt, den sie imSysteme einnimmt, angegeben sind. Die Blumen dieser Art sehen den Kibiheyern in Gestalt, Farbe und Zeichnung nicht unähnlich, daher sie auch Ribitzey genannt wird. Wegen ihrer gewür­ felten Flecken wird sie auch Breccspielblume, Gchachblmne, sonst auch Tulpe von G oudeba genannt. 1) Fritillaria (Meleagris) foliis omnibus: alternis, caule unifloro. Linn.psl Syst XI. pag. 287. Mill. dict. n. 1. Luep. b. p. Lustgarc. II. 218« n- 1* Lilio Narciffus purpureus variegatus Lob. Fritillaria praecox purpurea variegata C. B. pin. 64. Fritillaria & Narcissus Caparonius Camerar. Fritillaria radice depreffa Royen. Fritillaria caule paucifloro, foliis caulinis gramineis al remis Hall. Gemeine Fricil? Icttte, Gchachbrecrblume. Sie wächst in Frank­ reich, Italien, Oesterreich, um Upsal, in Siberien, der Schwei; :c. wild. Die Wurzel ist eine Zwiebel von ganz eigner Beschaffenheit. Sie ist breitgedrückt, und also mehr platt als erhaben, an der untern Fläche mit kurzen Fäserchen dicht beseht, oberwärts durch eine Vertiefung gleichsam in 2 Hälften getheilet, weswegen auch verschiede­ ne Botaniker dieselbe für eine doppelte Zwiebel gehaltn, ob sie gleich durchaus zusammenhängt; sie ist weder schuppig noch häutig, sondern inwen-

Krbitzblume.

85

wendig dttrchaus von einem festen Wesen,, und saftig. Der einfache Stängel ist anfangs ge« krümmet, richtet sich nachher in die Höhe, ist i bis Fuß hoch, mit wechselsweise gestellten, bläu­ lich aagelaufenen, ansitzenden, langen, schmalen, völlig ganzen, grasartigen Blattern besetzt. Oft kommt aus dem Winkel des obern Blattes die zweyte, selten die dritte Blume. Die Blumen bestehen aus 6 dicht an einander gereiheten Blät­ tern, die zusammen eine glockenförmige Gestalt haben. In Ansehung der Höhe des Stängels und der Anzahl der daran hängenden Blumen, vorzüglich aber in Ansehung der Farbe und Zeich­ nung der Blumen findet man eine große Ver­ schiedenheit, die aber, ob sie sich gleich in ihren Zwiebeln unverändert erhalten, doch keineswegeS so viele Arten ausmachen, sondern bloße Abarten sind. Deßwegen sind auch die Millerschen Arien: Fritillaria (nigra) floribus adfcendentibus, Mil), dicr. n. z.

Fritillaria (lutea) foliis lanceolatis, Wnifloro maximo. M. d. n. 4.

cayle

FritiHaria (vmbellata) floribus umbellatis. Mill. dicr. b. 5. als bloße Abarten- der F. Meleagris L. anzuschcn.

a. Fritillaria (Pyrenaica) foliis infimis op* pofitis, floribus nonnullis folio interjectis. Linn. XL. sgo. Lueder I. c. n.a. Fritillaria (Aquitanica) foliis infimis opposifis. Mill, dict. n. 3. pyrenaische Fricillarie. Sie wächst auf dem pyrenaischcm Gebirge und in Rußland. Sie kommt im äußern Ansehn in sehr vielen Stücken mit der vorhergehenden, überein, ist ab§r irj. allen F 3 ihren

86

Kibitzblume.

ihren Theilen merklich kleiner. Die Blätter sind verhältnißmäßig breiter, hochgrün von Farbe, fte* hen an dem untern Theile des Stängels paar­ weise gegen einander über, höher hinauf aber wechselsweise. Die Blumen stehen auf dem En­ de des Stängels zn zweyen oder Mehrere beysam­ men, hangen unter sich, und sind nach dein Un­ terschiede der Sorten von verschiedenen Eigen­ schaften, Größe und Farbe. Da der Hauptunterschied dieser beyden wirk­ lichen Arten nur in der Stellung der Wurzel­ blatter bestehet, so werden sie häufig mit einan­ der vermenget, und man findet in den Garten­ büchern und Blumcnverzeichniffen viele Varietä­ ten angemerkt-, bey welchen auf diesen wesentli­ chen Unterschied gar keine Rücksicht genommen. Nach L'reder am a. d>. sind die vorzüglichsten Varietäten folgende: 1) gemeine gewürfelte Lritillarre, von welcher es verschiedene mitPurpnrroth, W-'iß, imb andern Farben artig gewür­ felte Abänderungen giebt, r) dunkelpurpurroch, gelbgefleckt, 3) gclh, 4) große gelbe, 5) ge­ scheckte gelbe, 6) weiße, 7) schwarze, 8) ro­ the, 9) rorhgeflcckre, io) große gefüllte, 11) gefleckte, wovon es verschiedene Abänderungen giebt, 12) mit Blumendolden, 13) mit ahrenförmig geordneten Blumen, 14) mit schma­ len und 15) mit breiten Blattern, 16) die frühe purpurrothe, 17) die spate purpurrothe und 18) die grüne Fririllarie. Alle diese Sorten unterscheiden sich, außer ihrer Far­ benmannigfaltigkeit und der Breite der Blätter, auch-durch ihre theils höhere, theils niedrigere Stängel, und durch die verschiedene Farbe ihrer Stän-

Kibitzblutne.

O7

Stängel und Blätter. Sie haben alle wegen der Mannigfaltigkeit ihrer großen, glockenförmi­ gen, und niederhangenden Blumen einen großen Werth; vorzüglich sonderbar aber sind die gewür­ felten Sorten, weil solche ans eine sehr artige Weise mit regelmäßigen Vierecken vortrefflich ge. würfelt sind. Sie blühen vornehmlich am Ende des Marz, im April und in der ersten Hälfte des Mays, einige spate Sorten aber im Zunius, und im Herbste geben sie alle eine Menge reifen Samen. Man setzt sie mit Recht unter die Zahl der besten frühblühenden Zwiebelblumenpflanzen, und weil der größte Theil der Sorten zu gleicher Zeit zu blühen pflegt, so machen sie alsdann ei­ nen auffallenden Effect, und sind also im Früh­ fahre eine sehr große Zierde der Rabatten. So groß inzwischen die Anzahl der Sorten glich ist, so entstehen doch aus dem Samen immer neue.

Man kann die Kibitzblumen, entweder durch die Zwiebelbuur, oder noch bester aus idem Sa­ nken erziehen, weit man nicht nur neue Varietä­ ten, sondern auch in einer Zeit von z Zähren mehrere Wurzeln dadurch erhalt, als auf die andere Art in 30 Jahren. Man nimmt den Samen der besten Blumen, säet ihn zu Anfänge des Augusts in flache Kasten, die in ihrem Bo­ den die nöthigen Abzugslöcher haben, und mit leichter frischer Erde, ungefüllt sind. Den Sa­ men übersichte man 4 Zoll dick mit zarter Erde, und stelle die Kasten im Schatten, und den Win­ ter über auf einen gut geschützten und warmen Platz. Von der Zeit an, da die Pflänzchen im Frühjahre erscheinen, warte man solche mit Gä­ ren und öfterem Begießen, und stelle sie ben zuF 4 ndy

8S

Kibitzblume.

nehmender Sonnenhitze auf einen schattigen Platz. Im Herbste nehme man die Zwiebeln auf, und pflanze sie auf einer gut geschützten Stelle in leichte Erde, etwa 4 Zoll weit von einander; die Erde aber, in welcher sie gewachsen sind, werfe man nicht weg, sondern streue dieselbe, um auch die noch ganz kleinen Zwiebeln zu retten, über «in anderes Beet, und sichte über dieselben etwa Zoll tiefe Erde. Hier lasse mau sie, bis sie nach 2 bis 3 Jahren zur Blüthe kommen, und zeichne dann nicht nur die -besten Sorten zur Aufnahme in den Blumengarten, sondern bemerke zugleich die Zeit der Blüthe einer jeden Sorte, nm ihnen eine derselben - angemessene Stelle ge­ ben zu können, indem es nicht schicklich ist, wenn frühere und spatere Sorten durch einander ge­ pflanzt werden. In den 3 Jahren, da die Pflanzen stehen bleiben, lockert man die Erde im Herbste mit einem kleinen Spaden etwa» auf, aber nicht zu tief, um die Zwiebeln nicht zu be­ schädigen. In der Folge muß man sie, zwar nicht jedes Jahr, aber doch gewiß um jedes zweyte oder dritte Jahr, aufnehmen, weil sich die Zwiebeln binnen wenigen Jahren zu großen Bü­ schen vermehren. Man kann sie dann sehr leicht zertheilen,, da man dann die tragbaren Pflanzen wieder auf die Rabatten des Blumengartens bringt, die jlmge Brut hingegen auf besondere Beete pflanzt, bis sie ihre Tragbarkeit erreicht haben. Die beste Zeit der Pflanzung, oder des Umlegens und Zertheilens dec Klbitzblumenzwiebeln ist der Jul. obec der Anfang des Augusts, wenn ihre Stängel abgestorben sind. Die Zwie­ beln können es nicht vertragen, daß man sie lange außer der Erde läßt, und müssen demnach mög­ lichst

Kibitz'Ey.

S9

ltchst bald, und noch besser sofort unmittelbar auf ein dazu zum voraus zubereiteteS Beet wiederum, verpflanzt werden. Sollten es indessen die Um« stände nöthig machen, dieselben mehrere Woche» außer der Erde zu lassen, zum Beyspiel, man wollte sie versenden, so muß man sie, so viel möglich ist, in einem kühlen Zimmer in trocknem Sande aufbewahren, damit sie »sicht »velken und einschrumpfen. Die besten und ansehnlichsten Sorten kann man zwar, um das Vergnügen ihrer Flor desto vollständiger zu genießen, vnd sie mit einem Blicke übersehen zu können, auf einem besondern Beete zusarnmen pflanzen, da man sie dann in i Fuß von einander entfernte Reihen, 8 bis io Zoll von einander, und die Zwiebeln 3 bis 4 Zoll tief einlegt. Uebrigens fallen sie sehr Vortheil« haft ins Auge, wenn man sie gegen die Fronte der Rabatten, zwischen andern Blumen, trippel­ weise urnher pflanzt, und auf jeden 9 bis »r Fuß von einander entfernten Trippel z bis 4 Zwiebeln von verschiedenen Sorten einlegt. Die Zwiebeln leiden zwar von keiner Winterkalte; jedoch kann inan sie, um sie recht schön blühen zu sehen, im spaten Herbste, mit wohl verfaul« tem Miste, etwa eine Hand hoch bedecken. Dieß wird ihnen nicht nur hinreichende Kräfte zuführen, sondern auch gegen trockne Kalte den sicher« sien Schuh gewahren.

Um die Kibihblumen zur Winterzeit blü« hend zu haben, verfahrt man mit ihnen, wie mit andern Zwiebelblmnengewächsen.

Dibitz - lLy, s. den vorigen Artikel,

i5

Richer,

90

Kicher.

Archer, RLchercr.sise, eine Hüffenfrucht, die in dem mittäglichen Eriror-a und im Oriente unrer ■■ den Saaten einheimisch ist. Lar. Cicev, wovon der Deutsche Nahme abstammt, der auch Zieste, Ziest rerbfe trab Gifererbst lautet. Irak. Cicerchia, Fr. Cichcs, Engl. Chich. Diese 'Pflanze macht allein eine Gattung aus, die itür*ne in die 4te Ordnung der 17. Pflanzenklaffe seht, und Cicer (Arietinum) foliis serraris nennt. Die Kicher ist eine jährige und schwache Pflanze; ihre Wurzel ist zaserig und klein, sie dringt also nicht tief. Sie treibt viele aber schwache Stängel von 2 bis 3 Fuß Höhe,"die ohne Unterstützung auf der Erde liegen. Die Blatter gleichen denen der Erbsen und Wicken, sind aber schöner. Sie sind geflügelt, und beste­ hen aus 7 bis 9 Paaren kleiner rundlicher, am Rande eingekerbter Blättchen, mit einem einzel­ nen am Ende. Die schmetterlingsförmigen Blu­ men sind weiß, röthlich oder xurpurroth, und ste­ hen im Jun. an den Seiten der Zweige auf ein­ zelnen gekrümmten Stielen. Die Blumen hin­ terlassen kurze, rauhe, und aufgeblasene Schoten, die ein bis 2 Samenkörner einschließen, die so groß als Erbsen, aber nicht ganz rund, sondern an einem Ende spitzig, fast viereckig und von gelbrythcr Farbe sind.

Sie werden an manchen Orten, wie die Erb­

sen zum Küchengebranch gebauet, häufiger aber, besonders in England, als Futter für das Vieh.

Geröstet geben die Kichern, zumahl wenn sie schon ein Jahr, oder noch alter sind, ein dem Kaffee nicht unähnliches Getränk, daher sie auch Agffeeerbsen, oder Deutscher Aaffee genannt werden.

Kichern.

Kiefern.

91

werden. Sie sind schon lange dafür bekannt ge­ wesen, da sie schon von Gartenschriftstellern an­ der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts von dieser Seite angepriesen werden; und Reichen t in sei­ nem Land- und Garcenschatz vom Jahr 1754 versichert im zten Theil pag. 163, daß er die klügsten Kaffeeschwcstern in Erfurt einige Mahle damit angeführt habe; sie werden aber seit eini­ gen Jahren hausiger als sonst zu dieser Absicht angebauet, und, zur Hälfte mir wahrem Kaffee vermischt, von vielen sehr gerne getrunken. Um dieselben anzubauen, steckt man solche im Frühjahre mit einem Pflanzstocke, nach der Gartenschnur, 1 bis anderthalb Fuß von einander entfernt, ins-Gevierte und Zoll tief. Da die Pflanzen, wenn sie ihre völlige Größe errei­ chen, sehr viele Nebenzweige treiben, und sich folglich weit ausbreitcn, so dürfen sie nicht en­ ger gepflanzt werden. Wenn sie aufgegangen sind, muß man sie vom Unkraute rein halten, und die Erde mit einer Hacke etwas an ihre Stängel scharren, auch ihnen mit einigen Erbsreifern zu Hülfe kommen, um ihren aufrechten Wuchs zu befördern. Wenn ihre Schoten gelb werden, nimmt man sie auf, lind verfahrt mir ihnen, wie mit' andern Hülsenfrüchten.

Bichern (Wald-) Orobus vernus L. s. Erve

d,

1,

G. Fe 11. 641.

Bachern, wilde, Alh-agnlus (cicer) f. Altrag«. Ins n. 1. in der Anm. G. F. I. p. 520.

ein gewöhnlicher, aber nicht genau bestimm­ ter Nahme, welcher die Gattungen des hohen Nadel- oder Tangelholzcö, d. i. derjenigen Bau­

Bicfer,

me,

92

Kiefer.

me, welche statt der Blätter Nadesii oder Tan­ geln haben, die Fichten, Tannen, Kiefern u.f.ro. unter sich begreift. Sie werden bald unter die­ sem, bald unter jenem Nahmen aufgeführt, und hausig mit einander verwechselt. Limit begreift alle dahin gehörenden Arten dieser Gattung un­ ter dem allgemeinen Nahinen (Pinus) und sie werden nach der Art, wie ihre Nadeln an den Zweigen stehen, in verschiedene Klassen getheilet. Im II. Th. des G. F. pag. 790 habe ich schon unter dem Artikel Fichte diese Klassen angege­ ben. Die erste Klasse hat einfache Nadeln, und begreift die eigentlichen Tannenarten, die schon oben Thl. I. p. 3. folg, unter Abies beschrieben sind. Die dritte Klasse begreift diejenigen Arten, welche aus einer gcmcinschaftlrchen Scheide mehr als 5 Nadeln hervortreiben. Von diesen ist die Leder schon im Il.Thl. 421 beschrieben worden, und der Lerchenbaum wird im Buchstaben l. folgen; es bleibt also hier nur die zweyte Klasse oder diejenigen Arten, bey denen mehr als eine Nadel aus einer gemeinschaftlichen Scheide her­ vorkommen, übrige Die Gattungskennzeichen und die Stelle, die die Gattung Pinus im Systeme einnimmt, sind schon oben Thl. I. pag. 4. angegeben worden.

Diese Gattung enthalt eine große Samm­ lung immergrüner Baume, die, einige wenige, aus­ genommen, eine große Höhe erreichen, und zum Theil mit völlig geraden Stammen über 100 Fuß hoch wachsen, ganz von unten auf, rings um den Stamm her, und meistens in kreisförmigen, in einer gewissen Entfernung über einander stehenden Reihen, regelmäßig,,' und fast wazrechr stehende, mit

Kiefer.

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mit Nadelblättern dicht bekleidete Zweige treiben, die nach oben zu stufenweise kürzer werden, und den Bäumen ein kegelförmiges, majestätisches An­ sehn geben, so sehr dauerhaft sind, daß sie fast in jeder Lage und Boden fortkommen, nicht nur we­ gen ihres schönen Wuchses zur Verschönerung der Verzierungspflanzungen angewendet werden kön­ nen, sondern auch größtentheils vortreffliches Zim­ merholz geben, und also als sehr schöne Baume der ersten Größe, beydes zur Verzierung und zum Nutzen angepflanzt zu werden'.verdienen. Die hieher gehörenden Arten sind

i) Die gemeine Riefer, Riefersichce, der Zirbelbaum, die Dala, Ferge, derFestenbaum, die Feuren, Föhre, Forche, Forle, Förling, Fackelfohre, Fuhre, Grünholz, -Harzbaum, Rienbaum, Rienfohre, Mandelbaum, Perge, Thale, Ziegenholz, Zirkelbaum, Pinus fylveitris geneventis vulgaris & Taeda. J. Bauh. Pinafter CluC Plin. Lob. Picea Caefälp. Plcealler Bellon. Pinus foliis binis, convexo-concavis, conis mafcülis folitariis axillaribus Hall. Pinus (sylvestris) foliis geminis, primordialibus folitariis glabris. Linn. pfl. Syfr. II. 347. Mill. dict. n. 1. Lueder b. p. Luftgarr. IV. P.Z26. N.2. Dü Roi Harb. Baum. II. p. 13. %v. Pin des bois. Engl. The wild Pine. Diese Art wachst beynahe in allen Theilen-bon Europa, besonders im nördlichen, an dürren sandigen Or­ ten. Sie treibt einen geraden^ 50-60-70 Fuß hohen, mit sehr großen, oft besinahe wagerechten, gelblichen, unregelmäßigen Aesten besetzten Stamm. Die Blatter oder Nadeln sind anderthalb Zell lang, stumpf zugespitzt, auf beyden Seiten grün und

94

Kiefer.

rind glatt. Es kommen imir.er zwey aus einet nmzlichen, häutigen, grauen, abgestutzten, etwas eingeschnittenen, kurzen Scheide. Der Rand der Blatter ist etwas nach oben zu umgcbogen, ihre Oberfläche ist dadurch ein wenig hohl, und hat 2, etwas vertiefte Striche, die Unterflache ist etwas rundlich, und dicht gestreift. An den Zweigen stehen sic im Kreise Herum, verändern im Herbste ihre Farbe nicht, und bleiben den Winker über auf dem Baume. Die Blumen kommen im May, und zwar die männlichen Blumen dicht zufammengedrängk an der Spitze der Zweige, die weib­ lichen einzeln, oder 2 Kätzchen unter den neuen Trieben. Der Zapfen ist eyförmig zugespitzt. Die Schuppen sind rautenförmig abgestutzk, unb haben eine stumpfe Erhabenheit. Diese Art wachst sehr schnell, und giebt Pech, Terpemhm und Harz, und sehr gutes Holz zu Zimmer-, und Tischlerarbeiten. Weil sie, besonders wenn ihrer nur wenige bey einander stehen, sobald sie ihren völligen Wuchs erreicht hat, sehr große nackte Aeste macht, so wird sie von einigen zu Verzierurrgspflanzungen nicht für schicklich gehalten;, ihre großen Aeste haben gleichwohl ein majestätisches Ansehen, unb machen mit ihren dicht bekleideten jüngern Zweigen einen schönen Effect. Da sie, wenn sie einmal Wurzel gefaßt hat, überall fortkommt, so braucht man über den hhx anzuweisenden Boden keine Auswahl anzustellcu.

Von dieser gemeinen Fichte ist die Schotti­ sche Fichte, Schottische Riefer Pinus (rubra) foliis geminis brevioribus glaucis, conis parvis mucronatis. Mill. dict. n. 3. Pinus sylvestris foliis brevioribus glaucis, conis parvis albicantibus

Kiefer.

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tibus Ray. et du Ham. The Scotch Fir, or

pine. Fr. Pin d’Ecoflc, als eine bloße Abart an­ zusehen. Sie wachst ebenfalls im nördlichen Eu­ ropa, in kiesichten Waldern, auch auf den Gebir­ gen in Nord-Schottland sehr häufig. Der Stamm ist völlig gerade, 60-70 Fuß hoch, und noch drü­ ber, rings umher regelmäßig astig. Die Nadeln find kürzer, als an der vorhergehenden Art, dick, glatt, gestreift, dunkelgrün, in jeder Scheide 2 Nadelblätter. Die Knospen dieser Art pflegen um die Mitte des April stark geschwollen zu seyn, und bald nachher so stark zu schießen, daß sie ih­ ren ganzen Sommerschoß/ welcher oft 3 Fuß lang schon um den Anfang des Zul.,-'.und also bey­ nahe binnen 2 Monathen vollenden,,-und dieser also die übrige Zeit des Sommers, anwenden kaum, ;an Starke Zuzunehmen. Ihre Brinnen fangen gegen das Ende des April an, ,sich zu östnen. Sie ist unter allen Fichtenarten die dauerhafteste, und koimnt, obgleich in fettem feuchten Boden und im Thongxunde am besten, in jeder Lage und Boden, .yicht.nur auf Gebirgen und Felsen, und sogar da, wo kaum einrnahl etwas Erde ist, nnb wo ihre Wurzeln nur in..bie Rihen der Felsen eindringen können, in sandigem und steinigem Grunde, und auf unfruchtbaren Heiden, wo kaum etwas anders, als Heidekraut wächst, sondern auch auf kleinen, mitten in Teichen befindlichen Inseln, unb über­ haupt in. niedrigem und feuchten Grundtz gut fort, und kann also mit gutem Vortheile auf. solchen Platzen angepflanzt werden, auf welchen manche andere BLlune nicht fortkommen können. Sie schickt sich zu Pflanzungen aller Art-, sie mögen groß oder klein seyn; macht jedoch in,, geringerer Anzahl bey einander stehend keinen so angeneh­ men

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Kiefer»

mm Effect, Äls in großen Anpflanzungen, tmb ist zum Zfoliren auf Feldern, Rasenplahen, und in Parks gar nicht zu empfehlen. Ihr Holz ist bisweilen roth, bisweilen gelblich, meistens aber weiß, und hat zu Bauholz, Tischlerarbeiten, u. s. w. einen großen Werth. a) die zweyblarcerige, krummwachsende Rieferfichce, kleine Zllpenkiefer, Crein in der Schweiz, Dosenbaum, Felsenföhre, Grünholz in Ungern, Rrummholzbaum, in Bayern Lack­ holz, im Würtenbergschen Legföhre, Löwenföhre, Rorhföhre, Spurtföhre, Zunderbaum, Rmeholz. Pinus tubulus PI in. aculeis fqüamarum reflexis. Du Hot. 1. c. 38. Sie ist von einigen andern Nord-Amerikanischen Kiefern, und besonders von der vorigen Jerseykiefer nur sehr wenig unterschieden. Die Blätter sind langer und dünner, bald zn zweyen, bald zu dreyen in einer Scheide/ gegen die Basis gewöhnlich gelb­ lich, an den Enden aber grün. Die Zapfen sind dünn, Und fast lang zu nennen. Die Enden der Schuppen sind solchergestalt gespiht, daß sie des­ wegen oft stachelichrzapstge Riefer genannt wird.

G -

5)

IOO

Kiefer.

5) Die zwey langblattrige Riefersichth die Meerkiefer, Meerföhre, der lanmmde-lige Pinafter. Pinus fylvestris minor Gerard. Pfnus sylvestris quarta Dod. Pinaster tenuifolius, julis virefcenribus C. Bauh. Pinus mari­ tima altera Math. & du Ham. Pinus (mariti­ ma) foliis geminis longioribus glabris, conis longioribus renuioribusque Mill. n. 7. Pinus (maritina) foliis geminis, conis pyramidatis, Iquamis oblongis obtusis, spiee fplendentibus. Du Roi l.c. pag. 42. Fr. Pin maritime, Engl. The maritime Pine. Diese Sorte wächst in Jtalien an der See, und in den südlichen Theilen von Frankreich wild. Die Blätter sind 7 bis 8 Zoll lang, hellgrün, je 2 bey einander stehend, und mehremhcils wechselsweise rund um die Zweige her geordnet, von außen gewölbt, lind von innen platt. Die Stamme erreichen eine Höhe von 70 bis 80 F"ß, und sind mit stark ausgebreiteten umherflatternden Zweigen beseht, die eine braun­ gelbe Rinde haben. Die jungen Triebe sind im Frühjahre grün. In Ansehung der Blumen kommt diese Art mit der gemeinen Kiefer überein» Die Zapfen sind pnramidenförmig, beynahe 7 Zoll lang, und 3 Zoll breit, braungelb, und so lange sie ge­ schlossen sind, glänzend, weil die Spitzen derselben glänzend sind. Die schwarzen Samenkörner ha­ ben aschfarbige Flügel mit braunen Streifen ge­ zeichnet. Sie ist in ihrer Jugend weichlich, und leidet von der Winterkälte gemeiniglich Schaden. Man muß sie daher in Kasten auösaen und erziehen, und sie die ersten 2 bis 3 Jahre in ei­ nem Gewachshause durchwintern, um sie gegen den Frost schützen zu können. Wenn sie nach 3 Jah­ ren die nöthige Starke erreicht haben, kann man

Kiefer.

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sie in das freye land sehen; aber man muß dazu einen warmen Boden und eine gutgeschühte Lage Wahlen, dann pflegt sie hinlänglich'auszudauern, und macht, unter andern Tannensorten gemischt, mit ihren langen hellgrünen Nadeln, und flatterhaften: Wüchse, eine angenehme Mannigfaltigkeit.

6) Die zweyblätkerige, vngestügelre Samen tragende Flchre, die Italienische Riefer, pinichenbaum, piniolendaum, Pinin, Pinus (pinea) foliis geminis, primordialibus folitariis ciliatis. Linn. pst. Sy st. 1L 351. & Mill. diel. n. 2. Pinus (pinea) foliis geminis, primordialibus ciliaris, conis ovatis obtufis fubinermibus, Folio longioribus, nueibus duris. Al­ ton Ke wen L Pinus (pinea) foliis geminis, co­ nis pyramidalis fplendentibus, fquamis oblongis obtufis, nueibus ovatis, ala membranacea defiitutis. Dü Koi II. pag. 39. Genießbare Fichte, Pinien Fr. Pin - Pignier, ou Pin cultiv

Kirsche.

131

Rande scharf, und groß doppelt gesagt, oder viel« mehr gezahnt, viertehalb Zoll lang) fast zwey Zoll breit, auf der Oberfläche glatt, schön grün, auf der untern blasser, glatt, mit sehr kleinen Bü­ scheln Haare in den Winkeln der Adern. Der Blattstiel ist einen halben bis % Zoll lang, in der Mitte mit zwey Paar von einander entfernten rothen Drüsen beseht. Man findet aucf) zuwei­ len 6 Drüsen; an den jungen Blattern zur Zeit der Blüthe finden sich öfters nur 2, oft auch nur i Drüse; sobald aber die Blatter völlig ausgebil­ det sind, haben sie immer 4 Drüsen. Die Blüthe kommt von der Mitte des Mays an hervor, und steht in drey bis vier Zoll langen, einfachen, schlaff hängenden, vielblumigen Trauben, an den Spitzen der kleinen Zweige. Die Blumen sind kleiner, als an der ersten Art, und die Blumen­ blätter mehr rund, und fein gekerbt. Die Frucht ist eine kleine, schwarze, glanzende Kirsche, sie ist fleischig, und reifet in der letzten Hälfte des Au­ gust. Sie ist von einem bittersüßlichem, etwas herben und. zusammenziehenden Geschmacke, der aber nicht ganz unangenehm ist. Sie dienen al­ len Arten von Singvögeln, die darnach gierig sind, zur Speise, und finden auch unter Menschen ihre siebhaber, weil man sie für gesund halt. Dieser Baum nimmt sich, hochstämmig ge­ zogen, überall gut aus, und macht in Parks und aufRasenstücken eine artige Mannigfaltigkeit. Da feilt Wuchs überdieß sehr schnell ist, und da er eine ziemlich beträchtliche Dicke erreicht, so ver« dient er auch als Waldbaum angepflanzt zu wer­ den. Sein Holz hat schöne schwarze und weiße Adern auf gelbbraunem Grund -, und nimmt eine Z a schöne

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Kirsche.

schöne Politur an; deßwegen ist es zu Tischlerar­ beit sehr brauchbar. 5) Prunus (ferotina) floribus racemofis; racemis laxis, foliis deciduis fimplicirer ferratis, serraturis infimis fubglandulofis. Wito Berl. Baumz. 239. Prunus serorina foliis lato-lanceolatis acuminatis simpliciter serratis, glaberrimis fubglandulofis deciduis, serraturis adpresso inflexis; infimis faepe petiolo insidentibus; costa fubtus bifariam pubeseente; racemis pubefcentibus; petalis integerrimis. Ehrh. Beirr. 3 p. 20. (Nach Dü Kot eine bloße Abart der Virginischen Traubenkirsche); späte Traubenkirsche. Diese Art- ist ebenfalls im nördlichen Amerika zu Hause, und wird 30 ; 40 Fuß hoch. Sie wachst sehr rasch, und vertragt, wie alle vorhergehende, unser Klima sehr gut. Die Zweige sind nicht vollkom­ men rund, mit vielen erhabenen Warzen bedeckt. Die Blatter stehen wechselsweise, sind gestielt, länglich eyförmig, an der Basis schmal zulaufend, au der Spitze rund, mit vorgezogcner Spitze, von fester Substanz, auf der Oberfläche glanzend dun­ kelgrün, auf der untern glatt blaßgrün. Die Adern auf der Unterflache sind gar nicht hervor­ stehend, sondern sehr fein und flach, die Mittels rippe ragt dafür auch um so weiter hervor, und ist öfters von der Basis deß Blatts bis zurHälfte auf jeder Seite mit einer Reihe kurzer, dichcstehender Haare beseht. Der Rand ist einfach gesaget; die Zahne sind stumpf, kurz und angedrückt, die untern Zahne haben bisweilen Drüsen an der Spihe, und verlaufen sich endlich im Blattstiel. Der Blattstiel ist £ Zoll lang, glatt und ohne Drüsen. Die Blumen kommen Ende Mays und An-

Kirsche.

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Anfang Junius, in einfachen, zwei) bis drey Zoll langen Trauben, an der Spitze der kleinern Zweige. Sie sind kleiner als bey allen vorigen Arten. Die Frucht ist von der Größe einer Erbse, und schwarz.

6) Prunus (lanceolata) floribus racemosis, foliis deciduis ovato lanceolatis, iimpliciter terraris, ferraturis glandulosis, petiolis biglandulosis. Willd. 1. c. pag. 34c. Gparblühende Traubenkirsche. Sie wächst in Nord-Amerika. Diese neue, sehr seltene Art, wird ein mittelmä­ ßiger. schöner Baum. ' Die Zweige sind rund, rothbraun und glatt. Die Blatter stehen selswcise, sind gestielt, ey- und lanzettförmig, an der Basis zugerundek, am obern Ende sehr lang zugespißt, fast 4 Zoll lang, fünfviertel Zoll breit, am Rande sehr fein gleichförmig gesaget; jeder Sägezahn hat an der Spitze eine zugespitzte Drüse. Auf beyden Seiten sind sie vollkommen glatt. Der Blattstiel ist 4 Zoll lang, und hat oberhalb zwey, selten mehr große Drüsen. Die Blumen kommen in der Mitte des Mays in 3 bis 4 Zoll langen, einfachen, niederhangenden, vielblumigen Trauben. . 7) Lanadische Traubenkirsche, Kanadi­ sche Vogclkirfche. Prunus (canadcnlis) floribus racemosis, foliis deciduis eglandulosis, lato.lanceolatis rugolis, utrinque pubefcentibus. Linn. Pfl. Gyft. I. 7ZsDiese Art wächst in Nord-Amerika, wird etwa ein 4:5 Fuß hoher Strauch, ist nahe über dem Boden astig, mit wagerechten ebenen Zweigen. Die Blätter sinbreit, lanzettförmig, runzelicht, auf beyden tcn haarig, ohne Drüsen. Die weißen Blumen 2 3 kommen

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Kirsche.

kommen im May in langen, hängenden Trauben, und hinterlassen kleine runde schwarze Beeren, die im Herbste reif werden.

Alle diese Arten der Traubenkirschen werden vorzüglich zu lustgebüschen, zur Verzierung und zur Mannigfaltigkeit genüht. Sie lassen sich in Menge aus ihren Kernen ziehen. Man legt diese im Herbste in leichte Erde beynahe i Zoll tief, und pflanzt die im Frühjahre hervorkommenden Stämmchen ein Jahr nachher in die Pflanzschule, in 2 Fuß von einander entfernte Reihen, und in den Reihen selbst i Fuß weit, woselbst sie binnen einigen Jahren zur förmlichen Verpflanzung groß genug zu werden pflegen. — Sie lassen sich auch leicht durch Absenker ver­ mehren, weil die jungen Zweige sich binnen ei­ nem Jahre zu bewurzeln pflegen. — Auch durch absseschnittene Zwerge; Man stecke dieselben auf der feuchtesten Stelle im Garten, nur 3 Zoll weit von einander, begieße sie im folgenden Früh­ jahre und Sommer bey trockner Witterung an jedem Abende, und pflanze sie im folgenden Herbste, da sie bewurzelt zu seyn pflegen, in die Pflanzschule. Wenn man indessen einmahl einen Stamm von jeder dieser Arten hat, so ist die leichteste Vermehrung durch pfropfen oder Lopuliren auf die erste Art der Traubenkirschen (s. oben Prunus Padus n. z.) 8) Die Lorbeerkirsche, oder der Kirsch­ lorbeer, Cerafus folio laurino, Laurus majori folio fplendente, Lauro- Cerafus du Ham. Pa­ dus Lauro cerafus. Mill. dict. n. 4. Prunus (Lauro - Cerafus) floribus racemofis fbliis fernper virentibus dorfb biglandulofis. Linn. Pfl.

Gyst.

Kirsche.

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(5yfl. I. 737. du Roi II. .196;' Fr. Lautier Cerise. Engl.. The Commori Laurel: tree. Lueder b. p. Lustgarc. II. pag. 546. Dieser Baum wächst im Orient, z. E. in "Persien, am Caucasnö, am schwanen Meere, 511 Trapezunt rc. Er ist 1576 zuerst aus klein Asien nach . Europa ge­ bracht worden. Er wachst 20 bis 30 Fuß hoch, fast ganz von unten auf sehr astig, 'mit starken grünen Schossen. Die Blätter stehen wechselöweift, sind gestielt, länglich und zugespitzt, 5 Zoll lang und L Zoll breit, von lederartiger fester .Substanz, immergrün, am Rande etwas umge­ bogen, weitlauftig, kurz und scharf gesägt, auf der Oberfläche dunkelgrün, glätt' und glänzend, auf der untern glatt, blasgrün, mit flachen Adrrn, die Mittelrippe steht aber stark hervor, und nach der Basis zu sind-airf jeder Seite e.ne, zwey, bisweilen auch 3 flache Drüsen: Der Blattstiel ist kaum Zoll lang, glätt, tief rinnenförmig. Die Blumen kommen im April und May init den Winkeln der obern Blatter, in 3 Zoll -kdti­ gert, einfachen, aufrecht stehenden Trauben. Sie breiten sich nie ganz flach aus/ wie die andern Arten dieser Gattung, sondern bleiben immer et­ was glockenförmig. Sie hinterlassen große, läng­ liche, sehr schwarze Beeren, die im September nnd Octob-r reif werden, und einen zerbrechlichen, ovalen, etwas zugcspihten und gefurchten Stein einschließen. ’ Die Früchte sind nicht geniestbar, kommen auch bey uns sehr selten zu ihrer Wold

kommenheit. — Man har Abarten, davon-mir gelb- und mir rvelßgescreifren Blättern.

Diese Axt, nebst ihren beyden Abarten,gachört zu den schönsten immergrünen Baumen' in

Z4

dar

zz6

Kirsche.

der ganzen Natur. Sie ist von schönem migezwungenen Wüchse, und ihre, das ganze Jahr hindurch bleibenden Blatter geben ihr ein sehr verzierendes' und reizendes Ansehn, ist auch bauer haft genug, in einer etwas beschützten Lage, ohne Schaden zu leiden, unsere Winter auszuhalten.

9) portugiesischer Rirschlorbecrbauyi, Laura - Cerasus lufitanica minor du Ham. Padus lulitanica. Mill. dict. n. 5, Prunus (Lulitanica) floribus racemosis, foliis fempervireptibus eglandulofis. Linn. pfl. Gysi. I, 736. Lueder 1. c. pag. 547. Engl. Porcugall-Laurel. Diese Art wächst in Portngall und Madera. . Sie wird rv-lz Fuß hoch, mit einer sehr vollen upb asti­ gen Krone,, und röthlichen ptugen Zweigen. Die Blatter stehen wechselweise, find -gestielt, ey-und lanzettförmig, an der Basis rund, an der Spitze schmal zu laufend, drittehalb Zßll lang, und an her Basis anderthalb Zoll breit, am Rande mit runden stumpfen Sagezahnen beseht; die Sub­ stanz ip, wie bey der vorigen Art, lederactig, die Dberflache glatt, dunkelglänzend grün, die. untere glatt, blaßgrün, mit sehr flachen Adern, von de­ nen, nur die Mittelrippe hervorsteht. -DerBlatt­ stiel ist über 5 Zoll lang, glatt, ohne Drüsen. Die Blumen find klein, weiß, und kommen im Zunius in den obern Winkeln der Blatter in 8 6fe 9 Zoll langen, einfachen, aufrecht stehenden Trauben. Sie hinterlassen rundliche schwarze Beeren, die im Herbste reif werden. Diese Art ist noch zärtlicher, als die vorige, und verlangt bey uns eine sehr beschützte Lage, und bey strenger Kälte noch eine besondere Be­ deckung. Diese

Kirsche.

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Diese beyden Arten sind edle ünmergrüne Pflanzen, die zwar gewöhnlich als Sträucher an­ gesehen werden, eigentlich aber Bäume sind, be­ sonders aber die gemeine Art, welche in ihrem Waterlande, und in den südlichen Ländern von Europa zu einem großen Baum erwächst, und von welcher man z. B. in Italien ganze Wälder autrifft. In England kommen beyde, und zwar vorzüglich in Gestalt von Sträuchern sehr gut fort, und leiden selbst in den strengsten Wintern gar keinen, oder doch uur unbeträchtlichen Scha­ den. Die Engl. Gärtner machen daher von ih­ nen, besonders von der gemeinen Art, den man­ nigfaltigsten Gebrauch zur Verzierung ihrer Gar­ ten. Sie nimmt mit jeder Lage und Boden vorlieb, und kommt fast allenthalben, und sogar unter dem Schatten der Baume, und gegen Wände gepflanzt, gut fort. — In unsern deutschen Gar­ ten ist sie nicht ganz so gefällig, und verlangt schon mehrere Sorgfalt in der Behandlung; ja sie wird noch voit vielen als eine GewächshausPflanze angesehen, und den Winter unter Schuh gebracht. Daß dieß «»nöthig sey, haben neuere Erfahrungen überzeugend bewiesen. Hr. R. R. Medikus, Vorsteher des botanischen Gartens zn Manhenn, der sich überhaupt um die Angewöh­ nung ausländischer Baume an unser Klima ein entschiedenes Verdienst erworben hat, erzählt in seinen Beyträgen zur- schönen Gartenkunst

pag. 93. folgst, die Versuche, die er mit dem Kirschlorbeer angestellt, und zieht aus den gemach­ ten Erfahrungen den Schluß, daß er sich an stnser Klima gewöhnen wird. Er sagt: Der Kirschbaum (Prunus iaura - cerafus) ist ein Stranä', an Lessen Angewöhizung ich nun I 5 nicht

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Kirsche»

nicht mehr zweifle. Diese, durch ihre herrliche und große Blätter sich ganz vorzüglich auszeich­ nende Scaude hat mir anfänglich gar nicht zu Glücke schlagen wellen, da ich sie, ohne auf ihnen Anbau weitere Mühe zu verwenden, in das Freye versetzte. Ich sah also, daß ve mehrere Sorgfalt erheische, und habe in dem Jahre 1779 zur nährm liehen.Zeit und auf das nähmliche Gartenbeet, wo ich Granarbaume gepflanzt habe, auch 4 Kirsch­ lorbeerbäume hingesetzt, und die nähmliche Aufmerrlamkeit auf sie, wie auf die Granakbaupre verwendet. (Unter diese Mittel, die er sich in dieser Absicht bediente, rechnet er Seite 90. eine Bedeckung der Wurzeln mir Mist von -I- Fuß hoch, und das 'lockere Einbindcn derselben mir S>roh. — Doch versichert er nachher, daß die­ jenigen Stamme, die er nicht eingebunden habe, sich besser erhalten harten, als diejenigen,, die..er eingebunden hätte). — Unter dieser Pflege haben sie einen unerwarceren Wuchs gehabt, den schön­ sten davon hatze ich iit diesem Winter «neinge­ bunden stehen lassen; bey der strengsten Kalte wa­ ren seine Blatter ganz dunkelgrün, und er hat sich bis in die äußersten Spitzen ganz außerordent­ lich erhalten, und dieß Frühjahr schon eine Menge fußlanger 'Sommerlarten getrieben/ Die an­ dern, mit Stroh ganz eingebundenen Kirschlorbeerböume sind zwar au.ch bis in die Spitzen meist frisch gewesen, aber ihre Blatter waren gclblicht und schwächlich, selbst dieStäuune haben bis jetzt nicht den kraftvollen mächtigen Trieb des er­ sten. Ich habe hieraus, wie auch aus mehrern Erfahrungen gesehen, daß. das Umwinden mir Stroh den Baur,len mehr schädlich als nützlich sey. -Desto wesentlicher ist, besonders in den ersten Jah­

noch

ren

Kirsche.

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ren, der Umsaß mit Dung, weil der Stamm sel­ ten Noth leider, wenn die Wurzel von der ein# dringenden Kalte nicht beleidiget wird; ein Ereigniß, die bey den jungen und schwammigren Wurzeln der erstem Jahre leicht möglich ist, hin­ gegen bey dem Erstarren derselben, und bey ihrem Tiefereindringen alle Jahre weniger nothwendig wird, bis sie endlich auch dieser Vorsorge gar nicht mehr bedürfen. So weit Medikus. Eben dieselbe Erfahrung habe ich an eineyr Kirschlorbeerstrauche gemacht, der viele Jahre als Gewachshauspflanze behandelt, und in Ermange­ lung eines Gewächshauses, im Keller durchwin­ tert war. Ich seßte ihn im Frühlinge 1794 in eine Rabatte des Blumengartens, wo er nun schon einige Winter ohne Nachtheil ausgehalten,, und gute Sommertriebe gemacht hat.

Die Fortpflanzung des Kirschlorbeer kann sehr leicht durch Samen, und durch abgeschnirrene Zweige geschehen, die letzte ist aber die bequemste, weil die Samencrziehuna, aller ange­ wendeten Sorgfalt ohngeach^et, oft fehl schlagt, auch die Anschaffung der Beeren und die Ver­ wahrung derselben gegen die Vögel viele Mühe macht. Die abgeschnittenen Zweige schlagen leicht Wurzel, und werden bald gute Pflanzen, zumahl wenn sie am Fuße etwa 1 Zoll altes Holz ha­ ben, wiewohl dieses nicht ganz unumgänglich noth­ wendig ist. Man stecke im Aug. oder Septem­ ber solche abgeschnittene junge Schöffe zu ivbis i2; 18 Zoll lang, nachdem man zuvor ihre un­ tern Blätter, so weit sie in die Erde kommen, abgestreift hat, in 6 Zoll weit von einander ent­ fernte Reihen, zu f ihrer lange auf eine Rabat­ te,

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Kirsche.

re, welche, damit die gesteckten Zweige vom Win­ de nicht losgcrüttelt, und am Bewurzeln nicht 'ge­ hindert werden mögen, im Schutze liegen, anch eine schattige Lage unter - einer nördlichen Mauer, oder doch den größten Theil des Tages von gro­ ßen Baumen Scharren haben muß, weil die Son­ ne sonst bald alle Feuchtigkeit auszichen, und die gesteckten Zweige Zu Grunde richten würde, wo­ fern man sie nicht beständig bewässerte und be­ schattete; aus welcher Ursache auch das Stecken der Zweige mic bey regnichter oder feuchter Wit­ terung vorgenommen werden darf. Wenn solche Stecklinge bey erfolgender trockner Witterung gehörig begossen werden, so pflegen sich die im Aug. gesteckten meistens noch vor dem Winter, die übrigen aber doch im folgenden Sommer zu bewurzeln, und müssen dann in solchem Sommer bey trockner Witterung fleißig begossen werden. In dem. dann folgenden Herbste, da sie Schösse von i Fuß und darüber gethan zu haben pflegen, oder mich in. dem nachher folgenden Früh­ fahre müssen sie behutsam aufgenommen, in die Pflanzschule weiter von einander entfernt gepflanzt werden, um erst die zur förmlichen Verpflanzung nöthige Starke zu gewinnen. In der Pflanz­ schule sahn man die jungen Stamme nach Beliebenaentweder strauchig oder buschig, oder hoch§ stämmig erziehen.

io) Die eigentliche eßbare Rirsche oder Oakcenkirscbe, unterscheidet sich von den übri­ gen, bisher beschriebenen Kirschcnartcn durch ihre größere, flcischigecre imd wohlschmeckende' Früchte merklich. Dieser Baum wachst i-n feinen wilden Arten in den Waldern von Europa, besonders itt den

Kirsche.

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den nördlichen Gegenden. Man hat eine unend­ liche Menge Abarten desselben, die durch die Cultur, und besonders durch die Pflege desselben in warmern Klimaten, hervor gebracht sind. Das eigentliche Vaterland unserer edlen Kirschsorten, ist nach der Meinung der meisten Pomowgen Lerasunt im Königreiche Pontus in Asien und Lukull, der den Mithridat im Poncus besiegte, soll die Kirschen zuerst nach Italien gebracht, und in seinen Garten angcvflanzt haben. Von dieser Stadt EerafUNt oder Eerasus soll auch der La­ teinische Nahme, und aus diesem durch Verstüm­ melung der deutsche Nahme Kirsche entstanden fern. Zu den Zeiten Virgils war er noch ein Neuling unter den römischen Baumen. Aus Italien ward er zuerst nach England, und dem­ nächst weiter in Europa verpflanzt. Man findet ihn in Canada, so wie in allen gemäßigten Thei­ len unsers Weltthcils. Er ist sowohl in England, Frankreich und Deutschland, als auch besonders in Holland in den neuern Zeiten sehr häufig angebauet und vervielfältiget/ Die Leichtigkeit der Erziehung und die Dauerhaftigkeit der Stamme haben, so wie die Annehmlichkeit und Nutzbarkeit der Früchte, einen gleichen Antheil an der Ver­ mehrung der Kirschbäume,

Man hat zwey Hauprarten von Gartcnkirschen, nähmlich mit süßem und mit saurem Gaste, unter welche alle übrigen Arten, so viele ihrer auch sind, geordnet werden müssen. Diese beyden Arten unterscheiden sich so merklich in ih­ rem ganzen äußern Ansehn, im Wüchse, Blät­ tern und Früchten, daß nicht nur alle Garten­ kenner liefen. Unterschied, der auch in allen ein­ zelnen

142

Kirsche.

zelnen Abarten sichtbar bleibt, annehmensondern daß auch die Kränterkcnner 2 Arten (Species) der Gattung Prunus daraus gemacht haben. Beyde Arcen werden in den Gehölzen wild wach­ send angecroffen, unb pflanzen sich unverändert in ihren Kernen fort.

A. Die Stammmutter der süßen Kirschen ist der Holzkirscybaum, Vogelktrschbaum, waldkirschbcrum, wilde Rirschbauur, Ccrasüs major f. sylvestris fructu fubdulci nigro colore inficiente. C. Bauh. Cerafus fylvestris fructu rubro er nigro J. Bauh. Cerafus nigra foliis serrans lanceolatis. Mill. dicr. Ceralüs major /ylvellris fructu cordato minimo fiibdulci aut infulfo Duham. Prunus (Avium) umbellis seslilibus, foliis ovato lanceolatis, conduphcatis, fubtus pubefcentibus Lmn. Pfl. S^st. I. 749. Fr. Merilier, Engl. The wild CherryTree, the Mazard. Die Frucht heißt im Deutsehen, die Holzkirsche, Holzweichsel, Rarsebeerc, Rasbeere, Resbccre (wovon das nie­ dersächsische Reeper), Rofcrkr'rsche, Rostebee­ re, Twieselbeere, Vogelkirsche, Wildkirsche, ZVißbeere, Zwieselbeere Der Baum wachst durch ganz Europa in Waldern. Er unterschei­ det sich vom sauren Kirschbaume durch Wachs­ thum und Größe der Stamme. Er wird 40 bis 50 Fuß hoch. Er macht aufrechte starke Zweige. Seine Blätter stehen wechselsweise, sind gestielt, länglich eyförmig, an der Basis etwas schmäler, lang vorgezogen, zugespitzt, am Rande ungleich gezahnt; die letzten Sagezahne und die Basis sind drüsig, von weicher Substanz, auf der Hberflache glatt, auf der untern mattgrün, und •n

Kirsche.

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an den Adern mit sparsamen Härchen beseht. Die weißen Blumen erscheinen im April und May, in hangenden einfachen Dolden. Die Früchte, die im Julius reif werden, sind nur klein, bale schwarz, bald roth. Der Stein ist mit dem Fleische verwachsen, und gegen die Frucht, die in ihrem wilden Zustande nur wenig Fleisch hat, sehr groß. Das Holz ist gelln ochlich, mit feinen Adern, die Rinde ist glatt und aschfarbig. Der Stamm wachst schnell und mir einem graben Schaft, kommt in einem .jeden Boden, wenn er nur nicht zu feucht ist; und in jeder hohen und niedrigen läge fort. Von dieser Vogclkirsche giebt es 2 Arten, die wildwachsend angetrosten werden, und die so beständig sind, daß sie von verschiedenen Krautes kennern als bestimmte Arten unterschieden sind, nähmlich:

Prunus nigricans; Caulis arboreus, Ih'ictus Folia ovato lanceolaca, scrrata, conduphcara, pubesccntia: petiolo biglandulofb. Umbellae iessiles. Drupa fubglobofa: fücco sanguineo dulci

und Prunus varia Caulis arboreus — fucco aquofo dulci. Ehrharc Bcycr. 7. p. 126 und irg. Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch den Saft ihrer Früchte, der bey der erster» Art hochroth und süß, bey der andern wassericht und schleümcht süß ist. Die äußere Farbe der Frucht ist bey der erstern Art dunkelroth oder schwarz, bey der zweyten weiß oder röthlick. Von benden Arten giebt es eine klciirerc und größere, die aber bloß durch die bessere Pflege entstanden sind.

Di«-

144

Kirsche.

Dieser Baum, ungeachtet er einheimisch ist, verdient dennoch nicht nur als Frucht- und Wald­ sondern auch als Verzierungsbaum gezogen zu wer­ den, und weil er int Frühjahre wahrend seiner milchweißen Blüthe ein herrliches Anschn hat, und eine Menge Früchte giebt, welche den Gartenkir­ schen in der Reife folgen, die Singevögel, beson­ ders Amseln und Krammetsvögel herbey locken, und obgleich klein, dennoch lieblich vom Geschmacke sind,. so findet man ihn oft in Garten, All,een, auf Rasenstücken und in Parks gepflanzt; gleich­ wie auch sein Holz, weil es eine sehr röthliche Farbe, und vor dem gemeinen Mrschbaum den Vorzug hat, von verschiedenen Handwerkern sehr geschätzt wird.

B. Die Stammmutter der sauren Kirschen ist die gemeinhin so genannte Garrenkirfche, ge-ineittc Rirsche, Ceralüs vulgaris, foliis ovatolanceolatis scrratis. Mill. dict. Cerafus vulgaris fructu rotundo. Duhara. Prunus (Cerafus) umbellis sessilibus, foliis ovato lanceolatis , concluplicatis glabris. L nn. Pfl. G>'st I 746. Dü 2\ot II. 175. Fr. Le Cerisier ordinaire, The common Cherry. Dieser ist, gegen den vorigen betrachtet, nur ein kleiner Baum, der selten über 15-20 Fuß l^och wird. Er treibt gewöhnlich nur schwaches, Hangendes Holz. Seine Blatter ste­ hen wechselsweise, sind gestielt, länglich eyförmig, an der Basis etwas schmaler, stumpf zugespitzt, amRaude doppelt gesagt, auf beyden Seiten glatt, auf der Oberfläche glanzend, von fester Substanz. Die Blumeit kommen im May mit den Blattern, in sitzenden, zuweilen kurzgestielten, einfachen Dol­ den. Die Früchte werden kugelrund und roth, sind

sind herber,.als die der vorigen Arten, Und mit einem säuerlichen Safte angefüllt, und reifen von der Mitte des Junius bis zu Ende des Julius. Das Holz gleicht dem der vorigen Wt, hur er­ halten Vie Stamme selten eine beträchtliche Starke. Um den Kirschbaum, (ohne auf die eine oder andere Art besonders zu sehen) naher zu beschrei­ ben- so sagt Du Hamel in seiner Abhandlung von den Dbscbaumen Theil L S. 113. fgg. Der Stamm und die Zweige aller Kirschbaume haben 4 Rinden. Die erste, welche die andern alle bedeckt/ ist zähe/ stark und fest; die Ire ist auch zähe, aber nicht so hart als die erste/ und dünner. Die dritte ist sehr dünn, schwammig, und fast ohne Consistenz. Die Richtung von den Fibern dieser 3 Rinden geht über die Quere, und macht eine Zirkel- oder Spirallinie. Die vierte ist eine weiße und schwammige Substanz, von wel­ cher die Fibern nach der Lange der Zweige und des Stammes gerichtet sind, Alle Kirschbaume haben Z Arten von Augett oder Knospen; Holzknosven, Laubknospen und AlMchcknospen. Die Holzknospen sind nicht so dick Und spitziger/ als die andern, und stehen ge­ meiniglich am Ende der Zweige, welche nach der Starke der Baume mehr oder weniger haben. Sie dienen zur Vermehrung der Zweige, Und also trifft man solche nur bey den jungen Baumen an. Die Lmlbknvspen sind etwas größer Und stumpfer als die Holzknospen. Sie stehen an den jungen Aesten, und hauptsächlich an kleinen, kurzen, dikken, unebenen, und gleichsam höckrigen Zweigen. Aus diesen Knospen kommen 8 bis 10 Blätter, zwischen deren Achseln sich für das künftige Jahr

Jdelrr, G. A. 4 Ty.

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Kirsche.

andere Laubknospen und auch Fruchtk'nvspen Hilden, die so geordnet sind, daß eine Fruchtknospe neben einer Laubknospe, oder eine Fruchtknospe zwischen 2 Laubknospen, oder eine Laubknospe zwischen 2 Fruchtknospen stehet. Die Fruchtknospen sind lin­ ker allen die dicksten und die stumpfsten. Diese drey Arten Knospen sind im Winter desto schwe­ rer von einander zu unterscheiden, als es Sorten von Kirschbaumew giebt, an denen alle Knospen etwas spitzig sind; und andere, an denen alle Knos­ pen etwas stumpf sind, so daß man sie nicht von einander unterscheiden kann , als in Vergleichung der mehrern mit den niedern.

Die Blatter sind in der Knospe einmahl über eirrander gelegt. An den Zweigen stehen sie wechselsweisc. Sie sind/ langlicht, oder machen ein fast langlichtesOval, und endigen sich hinten und vorne mit einer Spitze. Die untere Seite ist hellgrü­ ner als die obere, und hat eine dickere Rippe, an welcher auf beyden Seiten sieben oder acht klei­ nere herausgehen, die sich in eine Menge sehr kleiner Acste vertheilen. Die obere Spitze hat Vertiefungen, die aus die unten stehenden Nip­ pen oder.Adern passen. Die Größe, die Dicke, die Auszahnung, die grüne Farbe rc. ist nach den Sorten verschieden. Am Ende, nahe bey dem Anfänge des Blatts, sichet man fast allezeit zwey kleine Erhöhungen, welche die Gestalt von Drüsen haben, und roth gefärbt sind. Die Blüthen der Kirschbaume öffnen sich zu Ende des Marz oder Anfang des Aprils, (nachdcin das Jahr ist, in Deutschland spater). Sie sind Zwrtterblumen, stehen an längcrn oder kür­ zern Stielen, und kommen gememiglich mehrere

aus

Kirsche.

14?

Sus demselben Knöpfe. Sie bestehen i) aus ei­ nem becherförmigen Kelch, der oben zmahl getheilt ist, oder 5 löffelförmige hohle Ausschnitte hat, welche! sich nach Eröffnung der Blume auf bett Becher, oder den Theil vomKelch, der ganz bleibt, zurücklegen. Dieser Kelch ist unten am Boden durchlöchert, und da der Stiel durch dieses Loch gehet, so bleibet er bisweilen vertrocknet bis zini Zeitigung der Frucht an demselben hangen, i) aus fünf zugerundeten, dünnen, nach der Sorte größern oder kleinern Blattern, welche Mit einem sehr dünnen Nagel an den Winkeln befestiget sind, die von den Ausschnitten des Kelchs gebildet wer­ den. Sie sind weiß, und färben sich etwas röth, wenn sie abfallen wollen. 3) Aus 20 bis 30 Staubfaden, welche oben olivenfarbige KölbleiN haben, und an.den innern Wanden des Kelchs mit dünnen Stielen von verschiedener Lange befer stigt sind. 4) Aus einem auf dem Boden des Kelchs stehenden rundlichen Früchtlein, welches einen Griffel über sich stehen hat, der sich Mit eU Ner stumpfen Narbe endiget.

Von diesen Kirschen giebt es eine großeMatv nigfaltigkeit in den Sorten, die sich in der Form, Farbe, Geschmack, und Zeit der Reife von ein« ander unterscheiden, und die man in den Garten und Obsiverzeichniffen antrifft. Alle diese Arten stammen ursprünglich' von einem der vorhin ge­ nannten BauMe ab, und alle theilen, sich also in süße und sauere. Es giebt aber noch einige be­ sondere Arten, die, ohne besonders auf die Früchte zu sehen, um einiger anderer Ursachen willen, be­ merkt werden. Dahin gehören

K>

0)

148

Kirsche. a) Der Rirfchbaurn mit gefüllten Blu­

men, Cerasos vulgaris duplici tiore. Dü IT. i So. Engl. Double-bloilbmed Cherry.

Roi.

Ein

Baum von mittelmäßigem Wüchse, mit sehr gro­ ßen, sehr gefüllten, rein wcißen, in großen und edlen Büschen beysammen stehenden Blumen, web che eine große Schönheit haben, auf langen dün­ nen Stielen stehen, und den Zweigen ein freyes und ungezwungenes Ansehn geben, so gefüllt als eine Rose sind, an dem ganzen Baum überall in schwelgerischer Menge erscheinen, und in lustgebüschen und andern Quartieren der Lustgärten ein herrlich verzierendes Ansehen machen, im May blühen, selten aber, weil ihnen wegen der verviel­ fältigten Blumenblätter die Befruchtungswerkzeuge fehlen, Früchte hinterlassen, außer daß die etwannigen nur. halbgefüllten Blumen deren bisweilen hinterlassen. Der gemeine Kirschbaum hat zur Zeit seiner Blüthe eilt gefallendes, der mit gefüll­ ten Blumen aber ein bezauberndes Ansehn, und macht mit seiner schwelgerischen Blüthe auf die Einbildungskraft einen frappanten Eindruck. Hoch­ stämmig und in der Ferne gleicht er einem Bal­ ken Schnee, und je mehr man sich ihm nähert, desto mehr Vergnügen gewährt sein Anblick. Er läßt sich sowohl hochstämmig, als zwcrgig ziehen, und kann also in alle Garten und Pflanzungen ausgenommen werden.

b) Der RLrfchbcmm mit rother Blüche, Red bloflömed or red flowering Cherry, un­ terscheidet sich. von der gemeinen Art nur durch die blaßrothe. Farbe seiner Blumen, um berent« willen ihn viele schähem Beyde

Kirsche.

149

Beyde Arten werden nicht um ihrer Früchte willen geschätzt, sondern vornehmlich zur Verzierung der lustgebüschc gepfianzt, und wie die gemeinen Kirschen durch Propfen und Oculiren auf saure Kirschstämme vermehrt. Den mit ge­ füllten Blumen mag man, um in den Pflanzun­ gen eine desto größere Mannigfaltigkeit zu bewürken, theils Zwerg- , theils halb-, theils hoch­ stämmig ziehen. Wenn er niedrig und zwergig gezogen werden soll, so seht man ihn lieber auf Kernstämme von Prunus Padus, weit solche nur einen niedrigen Wuchs haben.

C. Die Oecoberkiesche, immerblühende pirsche. Prunus (femperflorens) floribus fubracemosis, calycibus ferratis, foliis ovatis ferratis, baß glandulofis Willd. Berl Baumg. 247. Prunus femperflorens, Caulis arborefcens, folia ovaro lanceolara, serrata. conduplicata glabca, periolo eglandulck). Racemi elong'ati folioH penduli Ehrh. Beyt. 7. p. 132.. Prunus Cerafus aestate continue florens et frugefccns. Burgsdorfs Anl. n. 406. Das Vaterland ' dieses Baumes ist unbekannt, aher chan trifft ihn seht häufig in den Garten der Liebhaber an. Er ist immex als eine Abart der sauern Kirsche an­ gesehen worden, unterscheidet sich aber wesentlich von dieser, und bleibt aus Samen erzogen un­ verändert. Der Stamm wird nicht hoch, die Zweige sind schlank und hangend. Die Blatter stehen wechselsweise, sind gestielt, länglich eyfbvmig, lang zugespitzt, an der' Basis etwas schmÄler, am Rande doppelt stumpf gesagt. Die bey­ den letzten Zahne an der Basis haben «ine große Drüse; auf beyden Seiten sind sie vollkommen K 3 glatt,

150

Kirsche.

glatt, «nd von fester Substanz. Die Blumen kommen vom May bis in den spaten Herbst. Sie sinden sich nur an der Spihe der jungen Triebe, in einer Traube, die blättericht ist, uud 6 bis 8 Blumen enthält. Die Blumenstiele sind andert­ halb Zoll lang, nach oben zu starker. Die Ein­ schnitte des Kelchs sind lanzettförmig, wie bey den andern Arten zurück geschlagen, stumpf, und mit runden Sagezahnen beseht. Die Frucht ist klein, braun und säuerlich. — Die Vermehrung ge­ schieht durch Samen, Pfropfen und (Dcultrcn. -Obgleich die Art beständig den ganzen Sommer blüht, so tragt sie doch so viel nicht zu, als die andern Arten. ■ Es giebt allerdings, wie ich schon erinnert habe, eine große Menge Kirsch-Sorten, aber es giebt gewiß doppelt und dreyfach so viele Nahmen von Kirschen, Eine bestimmte Kirschsorte führt daher nicht nur verschiedene Nahmen, sondern, welches noch weit schlimmer ist, ein Nahme wird oft mehrern Kirschen zugleich beygelegt. Es kann also gar nicht fehlen, daß Verwirrung und Irrun­ gen in den Benennungen der Kirschen Vorfällen müssen, und ob wir uns gleich überhaupt noch nicht rühmen können, in irgend einer Obstart mit der Nomenclacur aufs Reine zu seyn, so ist dieß bey den Kirschen am wenigsten der Falk.

Um dieß indessen dereinstens einmahl, und sollte es auch erst in langer Zeit seyn, zu errei­ chen, haben die Pomologen sich bemühet, durch Festsetzung einiger allgemeinen Merkmahle die Gattung Kirsche in einige bestimmte Klassen zu theilen, unter welche dann die einzelnen Sorten gichtiger vertheilt werden könnten. Die Franzö­ sischen

Kirsche.

M

fisch?» Pomologen-haben nach den Sprachgebrauch 'ihres Landes fünferlei) verschiedene Lahmen, .für die Hauptarten unter den Kirschen:

i. Merifes nennen sie die Früchte des «5ol.v krrschbaums oder Vogelkrrfchbaums, so ferne sie durch Cullur veredelt sind, da der VogelkirschbauM bey ihnen Men fiel4 heißt. Hierzu rechnen sie §lle Kchschenarcen, die schwarz,, etwas .länglich, und süß sind.

2,. B^garreaux sind die ^erzkirschen mit har­ tem Fleische, übet die sogenannten Zxtiov# pelkirschen, besonders diejenigen mit weißer und bunter Farbe.

z. Guigniers solche ^erzkirschen, jenen festen au

weicheres haben.

Gestalt gleichen,

Fleisch

und

die zwar aber ein

mehr

Saft

Diese 3 Arten rechnen sie zu den Herz­ kirschen. Zu den rzmdjm Kirschen rechnen sie '

4» ;Cerifes, welche alle

gewöhnlichen sauern Bürstchen bezeichnen, ohne auf schwarze oder rothe Farbe .zu. sehen, und

5. Griottes, diejenigen runden Rwschen, die. sich durch' sehr große süße Früchte unter­ scheiden. Wenn man nach dieser allgemeinen Eintheilung die vorhandenen Kirscharten klastistcicen wollte, so würde , man bald gewahr werden, daß viele Sorten in diese Facher gar nicht paßten, K 4 untz

izr

Kirsche.

und also eine bestimmtere Eintheilung nothwen, dig machten. Noch unbestimmter ist die Eintheilung der Hollander, die alle runde oder kugelförmige Kir­ schen, ohne auf Farbe und Saft zü sehen, Ker­ fen, die herzförmigen Krieken, und die großen, schwarzen, sqfrreichen, sauren Morellen nennen.

Hr. von Münchhausen, der es fühlte, daß diese Eintheilungbn Der Franzosen und Hol­ lander zu unbestimmt waren, eine richtige Ein­ theilung der Kirscharten darauf tzü gründens hak im III. Theil seines Hausvaters 4 Hauptarten angenommen. A. Schwarze fuße Rirfchen, zweyerley Sorten giebt, als:

davon

es

g. weiche, saftige, runde, mit einein run­ den Steine; diese nennt man schlechthin schwarze pirschen, oder Weichsel», Rinstebeer, Holl. Krieken, $r. Guignes, und scheinen von der dritten Art abzu­ stammen.

t>. lange, herzförmige, am Fleische här­ tere , mit einem länglichen Steine, welche man schwarze Herzkirschen, oder Anorpelkirschen, Fr,-, des Cerifes »d’Es*

pagne oder Coeurets noirs nennt. V. Weiße Rirschen, welche ebenfalls diesen doppelten Unterschied, zeigen, s. runde, welche schlechthin weiße Rirfchen, Fr. Cerifes Manches, heißen, und

b. lan-

Kirsche. b. lange herzförmige, welche man weiße Herzkirschen, oder Eyerkirschen, Fr. Coeurers blancs, oder, wenn sie Bunt sind, Bigarreaux nennt. Die weißen Kirschen, welche gar nichts rothes haben, nennt man auch Machskirschen, weil sie die Farbe vom gelben Wachse haben.

C. Saure Rirschen, ley Areen:

Es giebt davon zweyer-

s. pechr saure Rirschen, von einigen Em­ merlinge oder Bloderkirschen genannt. Wenn solche groß, schwarz und saftig sind, nennt man sie Morellen, Morillen, Marellen, Marillen, Amarellen oder Amorellen, Holl. Moerellep, b. säuerlich süße Rirschen, des aigredovx, Fr. Griottes, Holl. Kerfen, worunter sie alle weiche saure Kirschen begreifen. Diese Art gehört dem Geschmacke nach zu den angenehmsten, und machen gleichsam zwi­ schen den sauern Amarellen, und Mischen den Glaskirsch em das Mittel aus, D. Glaokirschen. lat. Cerafus oarne tenera er aqt?o(a. C. B. Cerafus Juliana L. Fr, Cerifes ä courte queue oder Guiqdoliers. Die Frucht ist hellroth, halbklar, und fast durchsichtig, rund', etwas platt gedrückt, mit einein weißen, säuerlich süßem Safte. Es verdient bemerkt zu werden, daß es keine weiße saure Kirsche giebt, da wir sowohl schwat­ ze, als rothe und braune von beyderley Geschmack haben,

154

Kirsche.

Die neuern Pomologen gehen von-, dieser allgemeinen Eintheilung ab, und sind einen ändern Weg zur Bestimmung der verschiedenen Kirschen­ arten cingcschlagen, der mich offenbar der richti­ gere zu seyn dünkt. Da alle Kirschenarten ent­ weder von der Vogelkirsche, oder von der gemei­ nen Gartenkirsche abstammen, so zerfallt dadurch offenbar das ganze Geschlecht der Kirschen in 2 Hauptfamilien, die sie unter den Nahmen der süßen und sauren Ritschen von einander un­ terscheiden, Dieser Unterschied ist so allgemein, und bestimmt, daß man es in den meisten Fallen schon dem Baume an Wüchse, Rinde und Blat­ tern ansehen kann, zu welcher Familie er gehört, wenn man gleich keine Früchte an demselben sie­ het. Da die Saure und Süßigkeit, in den ver­ schiedenen Arten so sehr verschieden'ist, so sind diese Ausdrücke nicht dazu bestimmt, den eigentli­ chen Geschmack zu characcerisiren, sondern blos die Abstammung einer Art, und also die erste Haupteintheilung zu bestimmen. Die süßen Kirschen werden gewöhnlich Herzkirschen genannt, und die sauren nennt man in Sachsen Weichsel». Eben so beständig ist die 2te Eintheilung je­ der' dieser Familien in Kirschen mit färbendem und nicht färbendem Safte. Bey den süßen Kirschen nennt man die erstern schwarze, die an­ dern weiße'Rirschen, und bey den sauren Kir­ schen die erstern schwarze/'und' die andern rothe Rirschen.Von beyden Arten giebt es eine große Verschiedenheit ch der Starke der Farbe. Die süßen Kirschen, sowohl mit färbendem,

der stufenweise an die freye Luft, und pflanze im Herbste einen Theil wie Samenpflanzen in Töpfe, bte übrigen' aber lasse man auf Gewinn und Verlust im Garten stehen.

Die Vorsicht der Durchwinterung in einem Mäßig warmen Gewächshause ist in Deutschland um so nöthiger, weil sie in kalten Wintern sehr leicht veclohren gehen. 14) Gestreckter Lotus, Lotus (pröftratus) leguminibus fubsolitariis, tomentosis, Foliolis acuminatis, ftipulis minutis. caulibus filiformibus. Linn. pst. G^st. Vlll. Diese Art wachst auf dem Vorgebirge der guten Hofnung. Die perennirende Wurzel treibt viele spannenlange, gestreckte und krautartige Stängel. Ihre drey­ fachen Blatter sind lanzettförmig, glatt, auf der untern Flache etwas haarig, haben steife Spitzen, und. sehr kleine, scharf zugespitzte Ansätze. Die ^Blumenstiele sind lang und fadenförmig, tragen

stur.eine Blume, und haben unter ihrer Spitze ein Gelenke. ’ Der Blumenkelch ist so groß, als die Blatter. Die Hülse steht horizontal, endiget sich in eine steife Spitz^und ist noch einmahl so lang, als der Blumenkelch. 15) Schmalblättriger Jacobs - Lotus, Jacobs-Schorenklek Lotus angustifolia, störe hiteo purpuraseente, instilae St. Jacobi. Commel. Lötus(Jacobaeus) leguminibus fubternatis, caule "herbaceo ercjcto, foliolis linearibus. Linn. pst. Syst. VIII. 752. Mill. dict. n. 16. Wächst auf der Insel St. Jacob wild. Der Stängel ist hol­ zig, erreicht ben uns 2 Fuß Höhe, und blühet schon

Klee.-,

W

schon im ersten Sommer,. Dfe Blättchen und Blattansätze sind ganz schmal und spitzig. Drey auch 5 Blmnen stehen auf einem gemeinschaftli» chcn Stiele, und haben eine dunkelpurpurrothe, besonders glanzende Farbe. Die Hülsen sind dünn und walzenförmig.

16) Glanzender, wollichrer Locusklee, silberfarbiger Schotenklee aus Lreta, Lotus argentea cretica, Pluken. Lotus polyceratos fruticoßi cretica argentea, siliquis longifEmis propendentibus rectis MoriC Lotus (creticus), leguminibus subternatis, caule fruticoso, foliis lericeis nitidis. 2_inn. Pfl. Svst VIH 753, Mill. dict. n.5. Dieser wachst in Syrien, Creta, Spa­ nien. Die dauernde Wurzel treibt jährlich hol­ zige, schwache, an 4 Fuß hohe Stängel, welche, wie auch die Blatter mir einem glanzenden, wei­ ßen, wollichten Filze überzogen sind. Gemeinig­ lich .stehen 3 gelbe Blumen bey einander. Die Hülsen sind walzenförmig, und hangen unterwärts. 17) Griechischer Lotus oder Schoten­ klee. Lotus graeca maritima, folio glauco et veluti argenteo Tournf. Lotus (graecus) capitulis fubrotundis, caule erecto, f-oliolis quinatis, leguminibus ovatis. Linn. Pfl. Sv st. VIII. 754. Er ist in den Morgenländern, besonders Arabien und auch in Griechenland zu Haufe. Seme pe-rennirendeWurzel treibt jährlich aufrechte, gerade Stamme, die sich in verschiedene, .wertabstehende Aeste zertheilen. Die Blätter sind insgemein fünf­ fach, und haben überdieß noch 2 längliche Ansätze. Die Blumen sind weiß, und die Hülsen eyruud.

S 3

iS)

Klee.

278 ir)

Arabischer Lotus ober Schotenklee.

Lotus (arabicus) leguminibus cylindricis arilbatiS) caulibus prostratis, pedunculis trifloris, bractcis monophyllis. Cinn. Iß ft. Gyst. VIII. 751. Er hat mir dem vorigen gleiches Vaterland. Die perennirende Wurzel treibt viele, etwas haarige Stängel, welche ungefähr i| Fuß hoch werden, seine Blätter sind dreyfach, und sihen auf eigenen Stielen; die Blättchen sind umgekehrt eycund, ziemlich stumpf, etwas grau und beynahe glatt, ihre Blattansätze haben fast die Gestalt und Größe der Blättchen. Die Blumenstiele stehen wieder auf eigenen Stielchen, welche eine aufrechte, den Blättchen ähnliche Blattdecke haben, und hangen über; die Zähne des Kelchs sind pfriemenförmig, und in einiger Entfernung von einander; die Kro­ nen sind rothgelb, das Fähnchen hat rothe Adern, und die Flügel schließen das Schiffchen ein. Bey der Nacht legen sich die Blumen fest an den ge­ meinschaftlichen Stiel an, und über ihnen liegt die Blattdecke; auch die Blättchen und die Blattansätze fallen zusammen. Die letztem 5 Arten (n. 14-18) sind so zart, daß sie nicht die geringste Winterkälte ausste­ hen können. Sie müssen daher in einem Ge­ wächshaus durchwintert werden. Man kann sie alle 5 sehr leicht aus dem Samen erziehen, den man im April auf ein mäßiges Mistbeet aussäet; sobald die Pflanzen pflanzbar sind, muß man sie einzeln in Töpfe pflanzen, in ein anderes Mistbeet .einsenken, und so lange, bis sie angewurzelt sind, sorgfältig beschatten. Alsdann kann man sie, bis zum Eintritt der Winterkälte, in das Freye stel­ ln, und im Anfänge des Oktobers in ein Ge­ wächs-

Klee,

279

Wachshalis bringen. — Die Arten mit holzigen Stängeln L. creticus und Jacobaeus kann man auch aus abgeschniccenen Zweigen erziehen, die man in einem der Sommermonathe auf ein Beet von leichter Erde stecken, und gegen die Sonnenstrahlen schühen muß. Sie pflegen' in 5 bis 6 Wochen Wurzeln zu treiben, da man sie dann nach und nach an die Luft gewöhnen, ein­ zeln kn 'st- V1IL 769. LueOer l.c. n.4. Stigs. Round-podded Medik. Auch diese Art ist ein Sommergewachs, welches in Spa» nie« und Italien zu Hause gehört. Sie hat lie­ gende Stamme, welche mit gcsiiederten Blattern beseht, und wovon das oberste Blättchen eyrund, und am größesten ist. Die Blumenstiele sind so lang als die Blatter, und tragen meistens vier kleine gelbe Blumen mit eyrunden Deckblattchen, auf welche die Hülsen pon beschriebener Figur folgen.

4) Gestreckter Schneckenklee, Hopfenfcucevne, Trifolium pratenfe luteum capitulo breviore C. B. Medicago (lupulina) fpicis ovalibus, leguminibus reniformibus monolpermis, caulibys procumbendbss. Linn Pfl. Öyft.VIIl. 772. Lueder 1. c. n. 5. Melilot-Trefoil. Man findet ihn in ganz Europa auf Wiesen, wo seine einjährige Wurzel zahlreiche, astrce, 1 Fuß lange Stängel treibt, die auf der Erde liegen. Der Blattstiel ist lang, und die z Blättchen sind iyeich, etwas haarig, am Rande fein gezahnt. DieBlüthenahren stehen am Blattwinkel, zeigen sich im May, umd bestehen aus kleinen gelben Blumen. Die Hülse ist gestreift, runzelig, einigermaßen borstig, nierenförmig, und enthalt nur einen mierenförmi­ gen Samen.

Diese 3 Arten, können ebenfalls wie die fost. gende Zte Art, behandelt werden. Aus ihren tnx Herbste ausfallenden Samen entspringen oft neue Pflanzen, welche im folgenden Sommer zeitig blüh en.

5) Jähriger gestreckter Schneckenklee, wahrer Schneckenklee, Igelsklee. ^ledicaga (Pe-

Klee.

Z84

(Polymorpha) leguminibus cochleatis, ftipnlis denratis, caule diffuso. Linir. psi. Syst- VIII. 77Z. Lueder 1. c. n. 2. Diese Art wächst im südlichen Europa, hat krautartige, gestreckte, sehr weitschweifige Stängel, die sich in viele Zweige theilen, die nach dem Unterschiede der Unterarten, bald langer, bald kürzer sind. Die Blätter sind gleichfalls bald größer, bald kleiner, mit gezähn­ ten, bey einigen aber mit gefranzten Blattansähen. Die gelben Blumen kommen an den Seiten der Zweige vom Anfänge des Sommers bis zum Ende des Herbstes. Die Hülsen sind schneckenförmig gewunden, aber von mannigfaltig unterschiedener Form; und diese verschiedene Form der Hülsen unterscheidet mehrere Sorten, die sich zwar bey der Cultur unverändert im Samen erhalten, die aber doch nicht als wirkliche Arten der Gattung Medicago, sondern nur als Unter­ arten der M. polymorpha angesehen werden. Dahin gehören:

a) Tellerförmiger, kreisrunder oder plattrunder Gchneckenklee. Medicago (po­ lymorpha orbicularis) leguminibus solitariis cochleatis depreflis planis, ltipulis ciliatis, caule diffuso. Linn. pfl. Sysc. VIII. 774. n. •. Lueder 1. c. n. 2. e Die Blattansätze sind gefranzet; der Blumenstiel endigt sich mit einer Granne, und trägt nur eine Blüthe. Die Frucht ist linsenförmig oder rundlich, platt, und an den Windungen ohne Stacheln, doch ruuzelich. b) Schildförmiger Schneckenklee, Schild­ klee. Medjcago (polymorpha (cutellata) major dicarpos,

capYbla rotunda,

globofa fcutellata.

n. ß. Lueder I. c. n. 2. a. Mill. n. 2. Die

Klee.

285

Die Blattansätze sind gezahnt; die Blumenstiele endigen sich in Grannen, die Früchte stehen einzeln, haben die Gestalt einer halben Kugel, und die Windungen sind ohne Stacheln unv vertieft. c) Gedrehecer Gchneckeyklee, gedrechselter Gchneckenklee. Medicago (poiymorpha tornata) leguminibus cochleatis nudis, cylindricis, apice bafique planiusculis. Linn. v. {Milk n. z. Lueder 1. c. 2. n. i. Die Blattansätze sind gezahnt, die Früchte, deren mehrere beysam­ men stehert, haben beynahe die Gestalt einer Walze, und'ihre Windungen sind ohne Stacheln und flach.

d) Rrausel- wirbel- oder Wirtelklee, birnförmiger Schneckenklee. Medicago (po­ iymorpha turbinara) leguminibus cochleatis inermibus fubcylindris, extremitatibus complanatis. Linn. Pfl. Sysc. VIII. 774. Lueder 1. c. n. 2. c. Die Hülse ist länglich, an bey­ den Seiten breit gedrückt, von ziemlicher Größe, ■ ohne Stacheln, gleicht der Gestalt nach fast einer ,Birn. e) Durchflochrener Schneckenklee, Dor­ nenkrone, Horn-.Igel, Igelklee. Medicago (poiymorpha intertexta) pedunculis unifloris, leguminibus cochleatis fphaericis fpinis longioribus dicaricatis recurvis. Linn. 1. c.n. e. Mill. n. 4. Lueder 1. c. n. 2. b. Engl. tiedgehog Medicago. Die Blattansätze sind gezahnt; jeder Blüthenstiel tragt 2 auch z Füchte; diese sind syvder kugelförmig, und ihre Windungen ober- und unterwärts mit steifen und zurückgebogenen Sta­ cheln besetzt.

2Z6

Klee.

f) Arabischer Gchneckenklee, Medicago (polymorpha arabica) pedunculis fiibtrifloris, leguminibus echinacis, foliolis obcordatis. Linn. L c. n. C. Die Blättchen sind herzförmig, und zuweilen mit einem braunen oder röthlichen Flecke bezeichnet. Die Blattansätze sind gefranzet. Der Blürhenstiel tragt 2 auch mehrere Früchte; diese sind unten flach, oben aber etwas schmaler. Die Windungen sind flach, und mit hervorstehenden, an der Spitze gekrümmten Stacheln beseht.

g) Gekrönter Gchneekenklee, Medicago (polymorpha coronata) pedunculis fubbifloris. leguminibus compreslis, fubfpinoßs, stipulis fubulatis integerrimis. Linn. 1. c. n. ». Die Frucht ist sehr klein, platt gedrückt, und stellk eine auf beyden Seiten ausgezacfte, oder mir kleinen Stacheln besetzte Krone vor. Die Blattansätze sind pfriemenförmig und völlig ganz. Der Blüthensiiel tragt mehr als eine Blume.

h) Gefranzter Gchneekenklee, Medicago (polymorpha ciliaris) pedunculis multifloris, leguminibus congettis globosis hifpidis, stipulis ciliaris. Linn. 1. c. n. s. Lueder 1. c. n. 2. h. Die Blattansätze sind gefranzet. Die Früchte stehen zahlreich bey einander, sind ey- oder kugel­ förmig, und ihre Windungen mit ziemlich graben und rauhen Stacheln besetzt.

i) Rauher oder zottiger Gchneckenklee, steifborstiger Gchneckenklee, Medicago (po­ lymorpha hirfina) pedunculis multifloris, legip minibus cochleatis, fpinulis hamatis, stipulis integris. Linn. 1. c. n. i. Lueder 1. c. n. 2. 1. Die Blattansätze sind sageattig gezahnt; die Früchte

Klee.

287

Früchte stehen einzeln, sind kugelrund, und mit kurzen Stacheln beseht.

k) Steifer Schneckenklee, Medicago (oolymorpha rioidula) pedunculis multifloris, ieguminibus cocnleatis, inrcnsa aculeads. Linn. 1. n. k. Die untern Blättchen sind keilförmig, die obern rundlich; die Früchte breit gedrückt, und haben steife Stacheln.

l) Ganz kleiner Schneckenklee, Medica­ go (polymorpha minima) Ieguminibus cochlearis fübternatis, fpinulis uncinatis ftipulis integris« Linn. 1. c. n. \ Die Blattansätze sind ganz. Die Früchte steten- zahlreich bey einander, sind sehr klein, und tue Windungen mit seitwärts ge? krümmten Stacheln besetzt.

m) Dorniger Schneckenklee, Medicago (polymorpha muricata) fLinn. pfl. Syst- L c. n. Zwey, auch mehrere Früchte stehen auf ei­ nem Stiele, und sind rund, stachelich und ziem, lich klein. Die Blättchen sind etwas wollig.

n) Schwarzer Schneckenklee, Medicago nigra, pedunculis paucifloris Ieguminibus cochleatis hamulis longitudine leguminum, Linn. 1. c. n. '. Der Stiel trägt wenig Früchte, denen die Stacheln an lange fast gleich sind. o) Zerschlissener oder zerschnittener Schneckenklee, Medicago (polymorpha laciniata) Ieguminibus cochlearis fpinoßs, ftipulis contortis, foliis oblongis duplicato-ferratis. Linn. 1. n. v Mill. dict. n. 5. Lueder 1. c. n. k. Die Blättchen sind gleich, breit und zerschnitten, wie die zerschlissene Trigonelle; sie sind an ihrem Rande . gleich»

288

Klee.

gleichsam wie von einer Raupe angefreffen. Die Blättchen sind längliche, ausgerändet, und auf beyden Seiten durch 2 ziemlich lange Einziehun­ gen wie in Querstücke getheilt. Die Blattan­ sätze sind gefranzet und zusammengedrehet, und die Hülsen mit Stacheln besetzt.

Alle diese Sorten werden vornehmlich wegen ihrer sonderbaren Hülsen in die Lustgarten ausge­ nommen, und sind sehr dauerhaft; kommen auch in seder Gartenerde fort. Man lege den Samen auf den Rabatten, gegen die Fronte zu, trippelweise umher, auf jeder Stelle nur einige wenige Sa­ men; bedecke diese kaum 3 Zoll hoch mit Erde, und versetze hernach die Pflanzen nach der Be­ schaffenheit der Sorten; von den kleinsten Sorten lasse man auf jeder Stelle nicht mehr als 2, von den weitschweifigern hingegen nur eine Pflanze ste­ hen, weil ihre Zweige sonst so verwirrt durch ein­ ander wachsen, daß ihre Hülsen ihre rechte Voll­ kommenheit nicht erlangen, und also die Schön­ heit der Pflanzen vermindert wird. Wenn dec Same am Ende des Märzes oder im Anfang des Aprils gelegt wird, so pflegen die Pflanzen im Junius zu blühen; um sie also noch langer in der Blüthe zu haben, kann man am Ende des Aprils noch eine Aussaat machen. Weil man inzwischen mehr auf ihre sonderbare Hülsen, als auf ihre Blumen siehet, so begnügt man sich meistens mit einer einmahligen Aussaar.

6) Gestreckter Gchneckenklee, gelber Sichelklee, wilder Sichelklee, Ackerklee, gro­ ßer Steinklee, wildes heiliges -Heu, Schwe­ disches Heu, gelbe Lueerne, Schwedische oder Deutsche Lucerne, Mcdicago sylveltris Kari­ bus

Klee.

Ltzy

büs efoceis J. B. Trifolium fylveftre luteum, liliqua cornura, vel Medica frutefcens C» -B. Medtca caule procumbcnte, filitjtia lerne! lntiexa, floribus raeemoßs. > Hall. Medicago (falcara) pedunculis racemosis, leguminibus lunatis, caule proftraro. Linir. pst. Gvst. Mill. dict. n. 2. LtreDee 1. c. n. 7. Enal. Yellow Med'ick. Diese Art wachst in ganz Europa/ auf magern, trocknen und der Sonne ausgesetzten Feldern. Die starke und zähe Wurzel geht tief in diy Erde, Und dauert mehrere Jahre. Auch die ausgestreckten, in viele Zweige verbreiteten holzigen Stängel dauern den Winter über, rind schlagen, wenigstens am untern Theile wieder aus. Sie sind gemeiniglich 2 Fuß lang, wenn sie sich aber an andern Ge­ wächsen anhalten können, öder unterstützt werden, erreichen sie wohl 4 Fuß lange. Die 3 Blätt­ chen sind lang, schmal, abgestumpft, fein ausgejahnt und nervig; der mittelste Nerv verlängert sich in eine kleine vorragende Spitze. Die Blatt­ ansätze sind lanzenförmig, ausgezackt, und sitzen noch an dem Stängel und den Zweigen, wenn sie gleich schon dürre sind. Die Blumen erschei­ nen im Jun. und Jul. und stehen trauben- oder ährenförmig. Die obern Zahne des Kelchs sind gegen einander gekehrt, Und der unterste ist der längste. Die Blumenblätter sind zuweilen ganz gelb, zuweilen auch violett; zuweilen verändern sie die Farbe, wenn sie dem Abfallen Nahe sind, und die gelbe Farbe wird grünlich, und endlich bläu­ lich. Das Fähnchen ist ausgeschnitten, und besten Seitentheile sind ausgebreiret; die Flügel haben lange Widerhaken. Die Frucht ist breit, halb­ mondförmig, und enthält gemeiniglich 4 Samen»

Idrler, GA.4.LH.

T

?)

390

Klee. 7) Gestreckter weißwolliger Schnecken­

klee, Meerstrands-Schneckenklee, Seefchnekkenklee. Medien lutea gnaphalkea marina nostras e iittore veneto Donati. Medicago (mari­ na) peduncuHs racemosis, leguminibus cochleatis fpinolis, caule procumbente tomentofo.lLmn. pfl. Syst. VIII. 733. Mill. diel. n. I. Lueder l.c. n.6. Engl. Sea-Medick. wächst an dem mittel­ ländischen Meere, ist in allen seinen Theilen, mit einer dichten weissen Wolle bekleidet, unb dauert mehrere Jahre aus. , Die Stängel, liegen auf.-.tzer Erde, und verbreiten sich in Zweige. Am Blatt­ stiele stehen lanzenförmige, völlig ganze Blattansähe, und die drey Blättchen sind verkehrt eiför­ mig, und gleichfalls völlig ganz. Aus den Blatt­ winkeln treiben, entweder Zweige oderBlüthenstiele. Die Blumen kommen im Jun. oder Jtil. zum Vorschein, stellen ein Köpfchen vor, und sind gelb. Die meisten fallen ab, einige lassen eine kleine, gemeiniglich dreyfach gewundene, auch wollige, und mit kleinen Stacheln besetzte Hülse zurück. Diese Pflanze wird aus dem Samen gezo­ gen. Wenn die Pflanzen aufgegangen sind, kann man r oder 3 in kleine Töpfe sehen, um sie im Winter unter Obdach bringen zu können, weil diejenigen, die im freyen lande stehen, bey ein­ fallendem starken Froste insgemein zu Grunde ge­ hen, ungeachtet sie die Kälte unserer gewöhnlichen Winter gar wohl ertragen können, wenn sie nur in einem trocknen Boden und an einem bedeckten Orte stehen. .Diejenigen Pflanzen, die im freyen lande stehen bleiben, erfordern weiter keine War­ tung, als daß nran sie verdünne, wenn sie zu dicht beysammen stehen, und dass man sie fleissig vom Un-

291

Klee»

Unkraute reinige. — Man kann diese Sorten auch durch abgefchnittene Zweige fortpflanzen.

8) Aufrechcstehender Gchneckenklee mit vielfach gewundener blauer Rlec/ ewiger Rlee, Lueerne, Lr-ferkle, Luzerne, Lucernklee, Medifcher ^lee, Spargelklee, Medica major ereccior, floribus purpurafcentibus J. B. Medica caulc erecto, floribus fpicatis, liliquis r^petiro-intortis glabris Hall. Medicago (fativa) pedunculis facemolis, leguminibus contortis, caule ere den, damit cs sich nicht besamen könne.

Gewöhnlich fangt man an, die unterste« Blatter für das Vieh abuiblatten, sobald er »u schließen anfangt. Dieß Abblatten ist aber allen Kohl-irten sehr nachtheilig. Die äußern, umher« flatternden Blätter bienen nicht nur den Köpfe« zum Schuhe, sondern auch vorzüglich zur Ernahetung der ganzen Pflanze. Die Blatter, die den Kopf bilden, sind der !uft entgegen, können also keine Nahrungstheile mehr einsaugen, (f. G. F. Thl. 1. Einleitung §. 49) und die Wurzeln al­ lein sind nicht im Stande, den ganzen Vorrath allein zu besorgen. Der Kopf muß also in die« sein Falle aus Mangel an Nahrung klein bleiben, und fangt leicht an zu faulen. Sollten sich aber Blatter finden, die gelb zu werden ansingen, so können diese weggenommen werden, ehe sie von selbst abfallen, weil sie das Vieh alsdann nicht mehr frißt. Aber weint der Kohl überhaupt in hinreichender Weite verpflanzt ist, so daß sich die Pflanzen nicht unter einander ersticken können, so werden gewiß keine andern Blatter gelb wer­ den, als etwa hier oder dort eins von denen, die sie mit aus dem Pflcmzenheete gebracht Ha­ den, Diese würden die Mühe des Abblattens Pb 3 nicht

390.

Kohl.

nicht belohnen. Auch gehen diese Blatter nicht verlohren, denn wenn sie abfallen, so geben sie einen vortrefflichen Dünger, und wenn sie ste­ hen bleiben, so bleiben sie zur Fütterung des Viehes im Herbste, wenn der Kohl aufgefchnitten wird, immer gewiß genug. Der Weißkohl, und auch die übrigen Kohl­ arten sind sehr hausig einer Krankheit unterwor­ fen, die darin bestehet, daß an den Wurzeln und Strünken, Knollen und Auswüchse von mancher­ ley Gestalt entstehen, die man Rlünze oder Rlürnpe nennt. Sie werden dadurch verur­ sacht, daß ein gewisses Jnsect seine Eyer in den Stamm der Kohlgewächse legt. Aus diesen Eyern entstehen Maden, die sich tiefer in die Wurzeln und Strünke hinemfressen, sich vom Fleische derselben nähren, folglich die Saftge­ fäße zerfressen, und eine Unordnung im Umlaufe der Safte, wenn nicht eine gänzliche Zer­ störung derselben verursachen. Solche Pflanzen pflegen dann zu kränkeln, und endlich ganz um­ zufallen. Es sind viele Mittel zur Verhütung dieser Klünze vorgeschlagen worden, z. E. man soll bey dem Pflanzen die Löcher größer als ge­ wöhnlich machen, und die Wurzeln der Kohl­ pflanzen in Sand füttern, oder man soll Ofen­ ruß zwischen die Pflanzen streuen, wodurch die Znstcten abgehalten würden, und dergl. Mittel mehrere, die entweder nicht im Großen anwend­ bar sind, oder die verlangte Wirkung nicht lei­ sten. .Das sicherste Mittel bleibt wohl, daß man für völlig gesunde und starke Pflanzen sorge, und das möglichst geschwinde Anwachsen und FortMgchsen derselben auf alle mögliche Weise zu be­ fördern

Kohl.

391

fördern suche. Denn es ist durch vielfache Eis fahrungen bestätiget, daß alle Jnsccren ihre Eyer nur an schwächliche, und nie an gesunde Pflan­ zen legen. Da auch anhaltende Dürre im Zu» nius und Julius die Pflanzen schwachen, und dem Jnsectenstiche unterwerfen kann, so ist dieß mit eine wichtige Ursache, warum man den Kohl nie {in hochliegende Felder, sondern in feuchten Boden pflanzt, damit er jederzeit hinreichende Nahrung habe. Wenn man ihm dann überdieß im Nothfälle mit Begießen zu Hülfe kommt, so wird man diese Krankheit bey dem Kohl nicht leicht zu befürchten haben.

Die Kohlköpfe müssen nicht zu früh im Herbste ausgeschnitten, oder wie man wohl zu sagen pflegt, ausgehauen werden, theils weil dieselben, so lange es noch nicht frieret, immer fort wachsen, theils weil sie desto weniger dauern, je früher sie ausgeschnitten werden. Daß der Kohl, auch im späten Herbste, seinen Wachsthum nicht eher, als bis es zu frieren anfangt, endige, ist keine leere Einbildung,, sondern man kann sich davon durch den Augenschein auf mehr als eine' Weise überzeugen. Man wird nähmlich bey ge« linder Witterung noch im November gewahr, daß Kohlköpfe oben in der Mitte aufplechen, wie solches nicht selten in den frühern Monathen ge' schiehet. Dieß ist aber, wie ich schon weiter oben bemerkt habe, bloß eine Folge des fortdau­ ernden Wachsthums; denn indem die kleinern und innern Blätter sich vergrößern, auSdehnen und mehrer» Raum einnehmen, und den innern Raum ganz ausgefüllt haben, sprengen sie die äußern Blätter, die sich zu fest geschlossen haben, als daß

Bb 4

sie

M

Kohl.

sie nachgehen könnten. Dieß würde nicht gesche­ hen, wenn die Köpfe im Wachsthum stille standen. Ferner dient zum Beweise des immer noch im spaten Herbste fortdauernden Wachsthums der Kohlköpfe, daß die im September und Anfänge des Occobers nicht niedrig, sondern ganz hoch, ih­ rer Köpfe entledigten Strünke nicht nur neue Blatter austreiben, sondern selbst noch ganz kleine Köpfe ansehen.

Daher ist es nicht rathsam, die zum Win«tergebrauch und zum Einmachen bestimmten Kohl« köpfe, der spätern Arten eher, als mit dem Ende des Octobers, noch bester in der ersten Hälfte des Novembers aufzuschneiden. Es ist in guten Kohlgegenden zum Sprüchwort geworden: Grmon Judas haur den Roh! ad, d. h. um die Zeit da das Fest dieses Heiligen cinfüllt, und zwar nach dem alten Kalender, und also in der ersten Hälfte des Novembers, soll der Kopfkohl aufgeschnitten werden. Geschieht dieß Aufschnerden des Kohls zu früh, so ist derselbe noch nicht völlig ausgewachsen, er dauert also nicht, wird welk, und verdirbt. Ein ziemlich scharfer Nacht­ frost ist ihm nicht nachtheilig, und er pflegt seine rechte Haltbarkeit nicht eher zu erlangen, als bis er einige derselben ausgestanden hat. Nur an­ haltender starker Frost ist ihm nachtheilig, und vor einem solchen muß mqn ihn zu verwahren suchen. Bey dem Aufschneiden der Kohlköpfe sucht man erst eine hinreichende Anzahl der vollkommeipsten Köpfe in jeder Art, zur Samenerziehung en Wgizen und andere Früchte er­ stickt. mnS wird sie ihrer Körner wegen/ die als Gewürz und zur Arzeney gebraucht wer­ den, in den. Garten angebaüer. Die dünne fase­ rige Wurzel treibt einen astigen, ungefähr 2 Fuß hohen Stängel,'an welchem die Blatter wechsels­ weise auf breiten Stielen stehen. Aus den Bkatterwinkelff und dem obern Theile des Stängels, brechen die weißröthlichen Blumenschirme .hervor.' Die 5 Blumenblätter sind zwar allen Blumen nicht döllig einander ähnlich, doch sind die Rand­ blümchen von den mittelsten merklich verschieden. Bey der» Randblümchen ist das zu äußerst stehende Gg a da-

46H

Koriander.

das größeste, und' bis über die Hälfte gespalten; die zwey daneben stehenden sind -in 2 ungleiche Lappen, und die übrigen viel weniger eingeschnitten und auch kleiner; bey den innern Blumen 'sind dieselben alle kleiner, am Rande zurück ge­ bogen, und mir die beyden äußersten etwas ge­ spalten. — Frisch hat die Pflanze und der Saryen einen widrigen unb betäubenden Geruch, dec aber durch das Trocknen vergehet, und sich in eitien angenehmen g'ewürzhafren Geruch verwan­ delt; deswegen wird der Same sehr häufig an­ statt Anis gebraucht, auch wohl mit demselben vermischt. Der Koriander fordert einen leichten, lokkern Boden, und wird in denselben entweder schon im Herbste, sobald derselbe reif ist, oder im Früh­ jahre, sobald^ man in die Erde kommen kann, auögestreliet. Der Same bleibt selten über i Jahr zur Aussaat brauchbar, und man ist sel­ ten bey demselben versichert, wenn man ihn aus dem Kramladen nimmt; man thut daher besser, wenn man ihn von betankten Schnenhandlern kauft. Bey dem Aussaen muß er 1 Zoll tief untergeharkt werden. Die aufgegangenen Pflan­ zen werden nicht versetzt, aber desto sorgfältiger vom Unkraute gereiniget, und da, wo sie zu dichte stehen, auf 6-8 Zoll verzogen, damit sie sich in Zweige zertheilen, und viele Samendolden ansetzen können, welches den besten Vortheil verschafft. Wenn sie zu dicht stehen, und sich drängen, wer­ den sie überdieß leicht gelb, und verderben. Kann man den Boden einmahl zwischen den Pflanzen mit der schmalen Hacke auflockern lassen, ehe sie in den Samenstängel treiben, und die Arbeit un­ möglich

Koriander.

469

möglich machen., so wird der Wachsthum dadurch merklich befördert werden. Im Julius wird er blühen, und im August eine Menge reifen Samen bringen.

Sobald man die Reife desselben an den gclbwerdenden Samenstangeln und braunen Kor­ nern erkennt, muß man die ganzen Pfianzen auf­ ziehen, in Bünden binden, und nach Hause schaf­ fen. Hier müssen dieselben aber sogleich wieder geöffnet, und auf einem triftigen Boden, oder über Stangen unter Obdach' ausgcbreitet werden, damit er erst gehörig nachreife und abrrockne. Unterlaßt man dieß, so kann er sich, wie der Anis, oft schon in einer Nacht anstecken, und schwarz werden, da er alsdann nicht zu gebrauchen ist. Der Same wird alsdann abgedroschen, und wie der Kümmel, Anis:c. vereiniget und aufbe­ wahrt. Bey trüber Witterung ist er schwer vom Stroh zu bringen, man muß daher die Arbeit des Dreschens bey möglichst heiterer Witterung, oder starkem Froste vornehmen.

2) ZUcmer ftomiiber mit zwey knöpfigen Samen, hodenförmiger oder wilder Koriander; doppclsamirzcr Koriander; Koriander mit einer gczwieselren Frucht, Coriandrum akerum inodorum Theod. Coriandrum akerum minus odorum Lob. Dalech et Dod. Coriandrum minus, telticulatum C. B. Coriandrum (tefticulatum) fructibus didymis.

L nn. Pfl. Gvst. VI. 153. Mill. n. 1. Lueder b. p. Lusttz. il. p. tos. Engl. finaller telticulated Coriander. Dieses einjährige Gewächs ist gleichfalls im südlichen Europa auf Aeckern ein­ heimisch. Es ist in seinem ganzen Wachsthum Gg 3 dem

47o

KorinLhenbaum.

Kornblume,

dem vorigen sehr ähnlich. Der Stängel ist nie­ driger und etwas eckig. Die Blumendolde ist einfacher, und bey der Hauptabrheilung mit einem Blättchen, bey den Unterabrheilungen hin­ gegen mit gar keinem umhüllet; auch sind die Blumenblättchen in den äußern- und Schirmen nicht merklich, der Größe nach ver­ schieden. Der wichtigste Unterschied liegt in der Frucht, indem die Samen nicht genau mit ein­ ander vereiniget, sondern von einander abgeson­ dert sind, mithin..2 besondere Früchte oder Sa­ men erscheinen. Der Geruch dieser Pflanze ist noch widriger und unangenehmer, als der der vorigen Art. Man kann den Samen dieser Art im Früh­ jahre, und auch schon im Herbste aussäen, und die Pflanzen ihrem Schicksale überlasten. Sie pflanzt sich nachher durch den ausfallenden Sa­ men überflüssig fort.

1 ein Nahme der wilden JoBorinchenbaum, hannisbeere, Ribes alpinum beere, » L. wegen der Süßigkeit ihrer s H« Borkbaum.

] Quercus indes L. f. Eiche n. 6.

Rorkeiche,

; G. Fr. ?hl. II. 6sr.

Rorkulme, f. Ulme.

Bornblume, ist eine Art von der Gattung Flocken­ blume, von der die übrigen Arten schon oben, im II. Thl. p. 819 fgl. beschrieben sind, wo die Gattungskennzeichen und die Classification nach» -eschen werden kann. Di«

Kornblume.

47t

Die gemeine Rornblume, kleine Rornblume, blaue Rornblume, schmalblättrige, blaue Flockenblume, Rockenblume, Sichel, Tremisie, Tremse, Tremzen, premse, Zachariasblume, Ziegenbein, Cyanus off. Cyanus coeruleus arveniis. Tab. Cyanus Cegerum flöte cocruleo. C. B. et Tournef. Cyanus fegetum vulgaris minor annuus MoriC Cyanus flofculis radicalibus latiflimis septifidis. Hall. Centaurea (Cyanus) calycibus serratis, foliis linearibus integerrimis, infimis dentatis Linn. pst. Sy st. IX. 590. Mill. dicr. n io. Lueder b. p. Lust« gart. 1V. p. 171. n 22. §r. Aubifoin, Barbeau, Blaveole, Bleuer, Bluet, Cafle-lunette, Perole, Engl. Corn« Bottle. Sie wächst in ganz Euro­ pa unter dem Winterkorne. Die Wurzel ist holzig und zaserig, und treibt einen 2-z Fuß ho­ hen, in mehrere Zweige abgetheilten, eckigen, et­ was wolligten Stängel, der unten mit rief eiligeschnittencn, oben aber mit vollkommen ganzen schmalen Blattern beseht ist. Jeder Zweig endi­ get sich mit einer Blume. Die Kelchschuppen liegen dicht über einander, und ihr schwärzlicher Rand ist mit weißen Haaren beseht, doch mehr sagcartig eingekerbr, als gefranset. Bey der gro­ ßen hellblauen Blume sind die unfruchtbaren Randblümchen breiter und ansehnlicher, als bet­ vielen andern Arten, und die Einschnitte einge­ kerbt, und gleichsam Lippenweise gestellt, so, daß man zu der obern 4-5, zu der untern aber 2-z rechnen kann. Die Samen tragen eine kleine Haarkronc, und sihen auf dem haarigten Blumen­ beete. Die Blümchen, davon die äußern blaß-, die innern dunkelblau sind, verändern öfters diese Farbe. In den Gärten findet man sie von yieGg 4 len

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Kornblume.

len Farben, sowohl einfach, als auch gefüllt; als: ganz weiße, fleischroche, hochroche, purpurroche, schwarzrothe, aus dein Weißen ins Violette spielend, violett/ blasblau, mit weißem Strahl und blauer Scheibe, mit weißem Strahl und purpurrother Scheibe, mit weißem Strahl und fleifchrother Scheibe, mir weißem Strahl und schwarz­ rother Sterbe, mir weißem Strahl und rechlicher Scheibe, mir weißem Strablund violetter Scheibe, mit f-cischrochem Strahl und schneew'ißer Scheibe, mit blauem Strahl und purpurrother Scheibe, gefüllte blaue, gefüllte purpurcoche, gefüllte, mit weißem "Strahl und purpurrother Scherbe. Dieser großen Verschiedenheit wegen werden sie zur Vermehrung der Mannigfaltigkeit' in den Garten gezogen. Man sae.n Samen, >obald er im Herbste reif ist, damie sie noch vor dem Winter aufgehen, (denn sie scheuen keine Kalte) und im folgenden Sommer desto eher und starker blühen, oder im folgenden Frühjahre zeitig auf den Rabatten, vor der Fronte der Lustgcbüsche, wo sie am vorthcilhaftesten in die Augen fallen, trippelweise umher, auf jede Stelle einige wenige Samen, | Zoll tief; und sobald sie ihre Blumen zeigen, reißt man die schlechten Sorten aus, und laßt nur diejenigen stehen, deren Blumen die besten Eigenschaften und die glänzendsten Farben haben. Von diesen nimmt man auch nur Samen auf, weil sie sonst leicht in die gemeine blaue mit der Zeit zurück arten. Sobald sie ihre wich­ tigste Flor beendiget haben, muß man sie aufrei­ ßen, ehe alle Blumen ihren Samen zur Reife bringen, und.von selbst auöstreuen, weil sie sonst den

Kornelbaum.

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den Garten weit umher verunreinigen, und, so wie sie es auf dem Acker sind, zu einem lästigen Unkraute werden würden.

kornelbaum, kornelflraucb Cornus L. ist eine Pflanzengattung mit 4 Staubfaden und i Staub­ wege, welches also in die 1. Ordnung der 4ten Pflanzenklasse gehört (Tetruhdria Monogynia). Es sind bey dieser Art mehrere Blümchen in einer Hülle cingeschlossen, die meistens vierblatterig ist. Jede Blume hat einen kleinen, vierzahnichtcn, ab­ fallenden Blumenkelch, und eine auf dem Frucht­ knoten sitzende, aus 4 Vlattlein bestehende Blumenkrone. Die Frucht ist eine Steinfrucht, welche einen zweyfacherichten Stein oder Nuß enthalt. Diese Gattung begreift dauerhafte, im Win­ ter unbelaubte, mit länglichen Blattern bekleidete, ihre weiße Blumen in Dolden zum Vorschein bringende, und zu lustgebüschen sehr schickliche Baume und Strauche unter sich Nur einer ist in England einheimisch, die übrigen gehören in Amerika zu Hause. Sie sind aber insgesammt so dauerhaft, daß sie alle bey uns in freyer lüft fortkommen.

1) Der zahme Rorn elbaum, Derlerrbaum, Dierlembaum, Drerlirzenbauin, Dierlingbaum, Dorlenbaum, Dorlenftranch, Dorlmgsbaum, Dürlitzenbaum, Fürwirzelbaum, Herlskenbaum, Horlitze.rbaum, S>orlskenbeerstaube, Hornkrrschenbaurn, Ronrelbeerstrauch, Rarlskirschenbaum, Zxernevbaum, kornlebaum, Zxütbeevbaum, Tvicrleinbaum, wälscher ktrschenbanm, Zieserleinbaum, ZieGg 5 ser-

474

Kornelbaum.

serleinstraüch. Cornus horrensis mas, C. B. Cornus (malcula) arborea, umbellis involucrum aequantibus. Linn. pst I. 237. Mill. dict. n.2. Lueder b. p. Luftgarc I. 174. n. 2. Düroi Baumz. I. 169. Willdenow Berl. Bauntz. 74. Fr. Cornouiilier; ordinaire. Engi, the Cornelian Cherry-tree. Dieser Baum wachst in Europa an Zäunen. Er wird 18-20 Fuß hoch, und seine Aeste haben eine braune Rinde. Die Blatter stehen gegen einander über, sind kurzgesticlt, cyförmig-rund, lang zugespitzt, ohne Zahne, eben dunkelgrün, unten etwas Heller. Sie sind, durch ein Vergrößerungsglas betrachtet, auf bey­ den Seiten mit anliegenden weißen Härchen spar­ sam bedeckt. Die Adern verlängern sich alle bis nach der Spitze zu. Die Blumen brechen eher als die Blatter, im Anfänge des Aprils hervor, sind schön gelb, und haben eine kleine, vierblätterichte Hülle. Die Blatter derselben sind eyförmig, hohl, spitzig, außerhalb grün, innerhalb schmutzig gelb, und nur so lang als die Blumen. Die Frucht ist roth, elliptisch, einen Zoll lang, und von angenehmem säuerlichen Geschmacke. Diese Frucht wird die Kornelkirsche, Rorneliuskirsche, Rornelle, Dierleiu, Dörlem, Hahnen­ hoden, Herliye, Herlirzke, Herlske, Hornkir­ sche, Rannelbeere, Ranelkicsche, Rarlskirsche, Rarniole, Rornbeere, Rurbeere, wat­ sche Rirsche, Zieftrleinrc. genannt,

Er ist nicht bloß um seiner Früchte willen beliebt, welche eingemacht, und zu Torten genützt werden können, sondern auch wegen seiner Blu­ men. Diese sind zwar an sich selbst nur klein, sie bekleiden ihn aber in großer Menge, und zwar so

Kornelbaum.

475

so früh, daß der Baum oft schon in boller Blüthe siehet, wenn der Boden noch voll Schnee liegt. Deßwegen machen diese Baume in Pflanzungen einen gefallenden Effect, und man zahlt sie zu den Blumenstrauchern. Man £at Abänderungen dieses Baumes mit gelben Fruchtest und bun­ ten Blättern.

2) Der rochblatkrr'ge Rornelbaum, wil­ der Rornelbaum, wilde Dürliye, -Härtern, Haprreder, Hartriegel, Hartwjede, Hecken­ baunr, Hundsbeerbaum, Hundsbeerstrauch, ^orhbeinholz, Rochgercen, Gchwißbeerholz, Teufelsmarren, Teufelsmercern. Cornus foemina C. B. Cornus umbellis nudis Hall. Cor­ nus umbellis involucro multoties longioribus Roy en. Cornus (faoguinea) arborea, cymis nu­ dis, ramis rectis. Linn- pfl. G^si-1. 240. Mill. dict. n. 1. Lueder 1 c. n. 3. Düroi H. Baumz. I. 162 Willdenow Daumz. 74. Fr. CornouilHer languiri. Engl. the bloody Twig. Dieser in den südlichen Gegenden von Amerika, Asien und Europa, auch in der Schweiz und in Schwa­ ben an Gehägen wildwachsende Strauch, wird 10 bis 12 Fuß hoch, hat gerade in die Höhe gehende schöne, rothe, glanzende Zweige. Die Blatter sind oval, zugespiht, gcrippet, etwa 2 Zoll lang, und 15 Zoll breit; ihre Farbe ist hellgrün, und die untere nur ein wenig blasser, mit feinen wei­ ßen Haaren beseht. Die Adem auf der Unter­ flache sind so erhaben, daß sie auf der -Oberfläche Furchen verursachen. Die Blätter nehmen gegen die Zeit des Abfallens oft eine hochrokhe Farbe an. Die Blumen kommen im May und Zunius, Md zuweilen tpt Herbste noch einmahl, an der

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Kornelbaum.

Spiße der Zweige, in einer kleinen Trugdolde, die flach ausgebreitet ist. Die Blumen find weiß, und hinterlassen schwarze Beeren, Vic gemeiniglich Huudsbeeren genannt werden, uns einen her­ vorstechenden Nabel haben. Dieser Baum schickt sich sehr gut in lustgebüsche. Denn mit seinen Blumen und Blattern vermehrt er nicht nur die Mannigfaltigkeit, sondern im Winter, wenn er von Blättern entkleidet ist, haben auch seine junge Schösse, wegen ihrer rothen Farbe, ein artiges, auffallendes Ansehn.

3) Blumige Covnelle, NordlAmerikanLschcr Hartriegel mir großen Blumcndecren, Virgmrschcr oder Amerikanischer ftersblüHeader Hartriegel, Virginische Hundsbeere, Beinbolz mit " der großen Blumenhülle. Blumigtcr Rornelbaüm. Cornus mas vir* giniana, flosculis in corymbo digeftis, a perianthio tetrapetalo albo radiatim cinctisPluk. Cor­ nus (Honda) involucro maximo, soliolis obcordaris. Linn. pfl. Sy st- I. 237. Mill. dict. n. 3. Lueder 1 c. n. 1. Düroi Bauinz. I. 167. XVtUbenoiv Berl. Baumz 73. Er wachst ur« sprünglich in Carolina, 5Üirginien re. in Wäldern. Dieser prächtige Strauch erreicht eine Höhe von 12 < 15 Fuß, hat aber nur einen sehr langsamen Wachsthum. Die Zweige haben ein graugrünes glanzendes Ansehn; die Blatter stehen einander gegen über, sind kurzgestielt, angenehm grün und unten graugrün, ellipnschrund, mit vorgezogener Spihe, ohne Zahne. Durch eine Vergrößerung betrachtet, sind auf der Oberfläche der Blatter ganz kurze anliegende Härchen, auf der Untcrflachc aber dichtstehende ähnliche Haare; mit bloßen Augen wird

Kornelbaum.

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wird man aber davon nichts gewahrt Die Adern ans den Blattern sind gerade aus laufend,' und verlängern sich nach der Spihe hin. . Die Bleu men kommen an den Spitzen der Zweige im,May, wenn die Blatter im Austreiben sind, zum Vor­ schein. Sie sind gelbgrün, und stehen in einem runden Kopfe beysammen, mit einer großen, zar­ ten, weißen, vierblattrigen Hülle umgeben. Die Mürrer der Hülle sind über anderthalb Zoll lang, nervig, oben weiß, unten röthlich, am obern Ende umgekehrt 'herzförmig, mit. einer Spihe versehen. Auf'die Blumen folgen , Büschel von 2 bis 6 dicht bey einander sitzenden rothen Beeren, welche einen sehr .bittern Geschmack haben. Dsese Früchte bleiben öfters bis ins Frühjahr anden, Baumen, und so ziert er den Winter hindurch wirchschieselben die lustgcbüsche eben sowohl, als im Früh­ linge durch seine Blüthe. 4) Meister Rornelbaum, Hartriegel mit weißen Beeren, weißharigces Beinholz, wei­ ßer Hartriegel. Cornus (alba) arborea, cymis nudis, ramis recurvatis. Linn. PfL @y|t. I. 242. ^ornus (tartarica) foliis oblongo ovatis, nervofis, in ferne albis, floribus corymbosis terminalibus. Mill. dict. n. 7. Lueder 1. c. 'n. 4. Düroi Baumz. I. 165. Wllldenow Baumz. 76. Diese Art wachst in Siberien und Canada, und ist ein Strauch, der 8 Fuß wird, und etwas bogenförmig gebogen, schöne rothe Zweige hat. Die Blatter sind gestielt, elliptisch, ohne Zahne, lang zugcspiHt, oben grün, unten weißlich. Die Blumen kommen im Junius in flachgedrückten, kleinen Dolden, an der Spitze der Zweige.' Die Blumenkrone ist weiß, derKelch weißhaarig. 'Diese Arr

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Korrrelbaum.

Art unterscheidet sich von C. fanguihea nur durch die zurückgekrümmten Zweige und weißen Beeren» 5) weiblicher, oder schmalblarcrichteit Virginischer Hartriegel. Cornus (foemiria) arborea, foliis lanceolaris acutis irervosis, floribus coryrnbolis terminahbus, Mill. ditr. n. 4. Lueder 1. c. n. 5. Engl. Female Virginian Dogwood. Diese Art wachst in Virginicn, Neu - England, Mayland, Canada. Der aufrechte, baumartige Stamm ist astig, und wird 8-ioFuß hoch. Die jungen Schöffe sind so sehr schönroth, daß der Baum sich dadurch in den Wintermonathen vor­ züglich auszeichnct. Die Blatter sind lanzettförirrig/ spiß, gerippt, und nehmen im Herbste gegert die Zeit des Abfallens eine schöne, rothe Farbe an. Die, weißen Blumen stehen auf den Enden der Zweige in Straußern beysammen, blühen im May und Zunius, und hinterlassen rothe Beeren-

6) Blaübetriger Hartriegel- Cornus (Am und bloß vpr dem Froste bewahrt seyn wollen, so kann man sie sehr gut erhalten. Alle diese Arten lassen sich sehr leicht audem Garnen und aus abgeschnittcnen Zweiqen erziehe::. Da aber dds letztere sehr geschwinde , von Statten gehet, so wird diese Art auch am meisten in Ausübung gebracht. Wenn man die abgeschnittenen Zweige in eine schattige Rabatte, tn einem der Sommecmonathe, setzt, so werden sie leicht Wurzeln schlagen. Alsdann muß man sie, mit einem Ballen Erde an den Wurzeln ausheben, und einzeln in besondere Töpfe setze«, welche mit einer guten Küchengartenerde angefüllt sind. Die Töpfe selbst aber muß man in den Schatten stellen, bis sie frische Wurzeln geschla­ gen haben. Alsdann kann man sie in eine etwas freyere

KreuZpflanzen.

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fteyere jage bringen, woselbst sie bleiben können, bis sich die strengere Kälte einstellen will, worauf man sie sodann.unter Obdach bringen, und an» dern dauerhaften Gewachshauspflanzen gleich be­ handeln muß.

Wenn man diese Pflanzen aus dem Sa­ men erziehen will, so muß man denselben auf ein Beet von frischer Erde säen, welches bloß die Morgenlonne hat. Dabey muß man bey trockr nein Werrer den Boden dann und wann begiee ßen, damit die Pflanzen desto eher aufgehen. Hernach muß man sie sorgfältig vom Unkraute reinigen, bis sie zum Versehen taugen; alsdann muß man sie in Töpfe sehen, und sie eben so, wie die aus den abgeschnittenen Zweigen gezoge­ nen Pflanzen, behandeln. 22) Jacobs Rreuzkraut, mit aufrechtem Stängel, Senecio (Jacobaea) siehe Jacobsblu­ me, G. F. III. 662. Rreuzpflanze, Senecio L. s. den vorigen Artikel.

Rreuzpflanzen, das Versetzen der Pflanzen ins Rreuz/ welches man auch das Versetzen in den Öumcuux, in die fünffache Ordnung, nach Gchachspielart rc. nennt, hat sowohl bey Bau­ men, als bey andern kleinern Gewachsen, einen wesentlichen Vorzug, vor jeder andern Pflanzungsart. Sie bestehet darin, daß sich die Rei­ hen der Pflanzen nicht unter rechten Winkeln, sondern nach den Diagonalen durchschneiden, und man also nicht: erste Reihe 0000000 zweyte Reihe 0000000 dritte Reihe o o ® o; 0 0 e u. s. w. sondern

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Kreuzeaute. KrollbluM.

sondern erste Reihe 0000000 zweyte Reihe 0000000 drittle Reihe 0000000 pflanzt. Dadurch, daß die Pflanzen jeder fok genden Reihe zwischen denen der vorhergehenden Reihe zu stehen kommen, erhalten sie mehr Raum, sowohl ihre Wurzeln in, als ihre Blatter und Zweige über der Erde auszubreiten. Rreuzraute, Ruta graveolens L. s. Raute.

Areuz-Galbey, Salvia officinalis L. s. Salbg Areuzwurzel, Gentiana cruciata L. f. Enzian ß; 5. G. Fr. II. 665. Areuzwurzel, Phythetima fpicata. s. Rapunzel.

Ariechbohtte, Phafeolus manus, f/ Bohne G. Fr, II. 290. Rrieche, Prunus insiritia s. pflaumbauiN.

Rriechenbaum, s. d. v. Art.

Arock, Vicia croccä s. Wicke. Tröten blätter, Rumex criipus L. s. Grundwur zel G. F. III. 345.

ArZcendill, Anthemis cotula. s. Ranille G. F. III. 913. Rröcenkrauk, Senecio Jacobaea s. Jakobsblume G. F. III.