Der Appell. Heft 1. Wille und Vollendung


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Und in den Stunden der Kameradschaft werden wir in ...
Nie aber darf das Ziel aus dem Auge verloren werden, ...
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Der Appell. Heft 1. Wille und Vollendung

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vor llppoll Im auftrage der obersten sn.fünrung herausgegeben oon der Nbteilung Meltansrliauung und Kulturelle vienstgestaltung Vearbeitet oon Lturmlinuptfülirer Herbert Löbme

lieft ! lllillo und Vollendung Nuftrag und vurrnfünrung der Kulturellen vienstgestaltung in derLN,, oon Oberfiitirer friedrirt, Barnim Klsnn

Veutsmlond. «eilige» veutscklond ll°« grofie belübni«, »an Heribert Menzel

Wintersonnenwende «nd 6estalt

Chef der Abteilung „Weltanschauung und kulturelle Dienstgestaltung in der Obersten SA.-Führung"

Zenttalverlag der NSDAP., Franz Eher Nachf., München

Alle Rechte beibehalten!

Druck: Münchner Luchgewerbehnus M, Müller i^ Lohn KG,, Minchen

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Der Auftrag: Die SA. erzieht den deutschen Menschen zum politischen Soldaten. Politischer Soldat ist der Mann, der sein Weltbild nach den Grundgesetzen des Nationalsozialismus geordnet hat und in der Befolgung der daraus entspringenden Notwendigkeiten seinem Leben in freiwilliger, soldatischer Pflichterfüllung höchsten Sinn gibt. Seine politische Neife bestimmt die Übereinstimmung seines Handelns und seiner Haltung mit den Gesetzen des Blutes und des Bodens, des Volkes und des Raumes. Gemeinnutz geht ihm vor Eigennutz. Er ertüchtigt aus weltanschaulicher Überzeugung seinen Körper. Ehre, Treue und Kämeradschaft bilden die Richtschnur seines Handelns. Die SA. erzieht den politischen Soldaten durch die weltanschauliche Ausbildung, durch die körperliche Ertüchtigung und durch die Pflege der sittlichen Werte in der Kameradschuft. Wenn hiermit im Zusammenhang die kulturelle Dienstgestaltung genannt wird, so soll damit gezeigt werden, daß auch sie der Erziehung dient. In der kulturellen Dienstgestaltung, in den SA.-mäßigen Feiern, bietet die SA. eine Schau ihrer sittlichen Werte und Leistungen im Spiegel der Kunst. Läuterung des Wollens, Erhebung und Antrieb zu neuen Leistungen ist der Erfolg ihres Wirkens. Durch die Spiegelung des politischen Soldaten besitzt sie thpenbildende Kraft. Um dieses hohe Ziel zu erreichen, ist die kulturelle Dienst-

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gestaltung der SA. einfach und soldatisch, klar und übersichtlich. ^ Wir sprechen heute mit Stolz von der Tatsache, daß sich im politischen Soldaten des Dritten Reichs endlich die Einheit von Korper, Gel st und Seele gefunden habe. Wir stellen aber auch damit fest, daß es eine Zeit gegeben hat, m der der deutsche Mensch in seinem Wesen aufgespalten war. Das äußerte sich nicht allein in der Gegensätzlichkeit der politischen Parteien, Richtungen und Auffassungen, sondern vor allem in der seelischen Verwirrung des einzelnen Menschen, die ihn unsicher und schließlich unfähig machte, sich für das einzusetzen, was seinem Volke diente. Grundsätzlich entgegengesetzte Weltanschauungen mit ihren Erziehungssystemen haben sich am deutschen Menschen ausgewirkt, zuweilen gleich mächtig nebeneinander, zuweilen überwog diese oder jene Auffassung. Jedoch fanden selten staatliches, wirtschaftliches und auch seelisches Leben den großen Einklang der Kraft, dem im Einzelleben des Menschen jene glückliche Übereinstimmung von Korper, Geist und Seele entspricht. Wie ist der deutsche Mensch hin- und hergerissen worden! Lehrte man ihn auf der einen Seite die Liebe zu Volk und Vaterland, so ließ man es zu, daß ihm andererseits durch die Mittel der Politik und der Kunst der hohe Begriff Volk und Vaterland zersetzt wurde. Aber auch der innere Mensch wurde durch die Aufspaltung seines Wesens unglücklich gemacht. Körper, Geist und Seele, so wurde Hm gelehrt, seien getrennt wirkende Kräfte, die sich wie Gut und Böse bekämpften und die sich unterschieden durch ihre Werthaftigkeit oder Minderwertigkeit.

Wie unglücklich mußte der Mensch werden, dessen Geist gegen den „minderwertigen" Körper angesetzt wurde, in der Vorstellung, damit der Seele einen Dienst zu erweisen. Wie tief wurde er in den Widerspruch zum natürlichen Leben hineingestoßen. Die Verachtung aller Wirklichkeiten des Blutes und des Bodens und aller menschlich echten Freuden erschütterten den Menschen so, daß ihm die Kraft zur Wahrung der blutmäßigen Werte verlorengehen mußte, weil er sie in seiner Verwirrung nicht mehr zu erkennen vermochte. Und es ist kein Wunder, daß sich dieser Mensch im Iwiespult seines Wesens in eine Welt erträumter Vorstellungen flüchtete und sich schließlich mit der Hoffnung auf ein besseres Jenseits tröstete. Ist es Schuld des deutschen Menschen, daß er nicht wußte, was er tat? Da versuchte zum Beispiel in der Vorkriegszeit der Staat, diesen Menschen soldatisch zu erziehen, um ihn wehrhaft und wehrfähig zu machen. Auch viele Schulen gaben sich hier alle erdenkliche Mühe. Aber trotzdem ließ der Staat es zu, daß die durch die soldatische Erziehung geschaffenen Werte in politischen Parteien, im kulturellen Leben, in internationalen Organisationen und in anderen Schulen eifrig erschüttert und zersetzt wurden. Man trennte gewissermaßen, um sich den Anteil an der Erziehung des deutschen Menschen zu sichern, Körper, Geist und Seele, wobei der Staat auf die Erziehung und Betreuung der seelischen Werte verzichtete. Und wie wirkte das kulturelle Loben dieser Zeit auf den einzelnen Menschen? Die Kunst ist der Spiegel des Volkes. Auch die Kunst dient in der Erhebung und in der Läuterung des einzelnen Men

schen der Gemeinschaft, sie ist ein Mittel seelischer ElZiehung. Wie aber mußte die Kunst jener Zeit die Verwirrung des Menschen vertiefen. Wie fremd und wie einsam mußte der Mensch werden, wenn er das große Erlebnis wirklicher Kunst mit den Tatsachen des Lebens verglich. Wie stark aber ist dieser deutsche Mensch in seinen seelischen Eigenschaften, daß er sich trotz aller dieser Verwirrungen erfolgreich — wenn auch oft unbewußt — gegen die Vergewaltigung seines natürlichen Wesens gewehrt hat. Ja, oft die Erziehungssysteme gezwungen hat, sich seinem Wesen anzupassen. Mit welchem beglückenden Gefühl aber hat dieser Mensch die Befreiung seiner eigenen Werte aus diesen Ketten durch die Gemeinschaftslehre des Nationalsozialismus erlebt. Es ist nicht allein die politische Aufklärung, die Wiederherstellung der nationalen Ehre und der sozialen Gerechtigkeit, die die deutschen Menschen begeistert im Nationalsozialismus mitmarschieren laßt, es ist das kaum in Worte faßbare Erlebnis von der Übereinstimmung des Blutes und der Tat und von der wiedergewonnenen Achtung vor sich selbst in der lebensbejahenden Einheit von Körper, Geist und Seele. Das eigene Wesen ist unzertrennlich im Eigenleben des Menschen, auch das Wesen des Volkes kann nicht zertrennt werden. Zum ersten Male in der Welt ist hier der deutsche Mensch geeint. Zum ersten Male ist das deutsche Volk in seiner politischen, wirtschaftlichen, kulturellen, aber auch seelischen Einigung mit Bewußtsein deutsches Volk. Dem deutschen Menschen sind Volk und Staat, Blut und Boden, Gemeinschaft, Ehre, Treue und Kameradschaft

gleichwertige und unzertrennliche Begriffe geworden, in ihrem Erlebnis hat er die wahre Heimat gefunden. Im Dienst seines Volkes sind ihm auch die Werte des Körpers, des Geistes und der Seele gleichwertig und unzertrennllch. Das ist ein Erlebnis, das die Erschütterungen der Vergangenheit weggewischt hat. Hier ist nicht mehr die Frage nach Wert oder Unwert, eine andere Frage wird hier jäh wach: Wie bewahre und fördere ich als deutscher Mensch meine heiligsten Güter, und wie wehreich mich gegen alles, was meine Art zersetzen oder befremden will? Wir treten zum Kampf an! Dieser W e h r g e l st stützt seine Kraft nicht nur auf die körperliche Ertüchtigung, die Schulung des Geistes zu Erkenntnissen, sondern auch auf die Pflege der sittlichen Kräfte der Seele. Aus der Übereinstimmung dieser drei Werte des Körpers, des Geistes und der Seele wächst dem deutschen Menschen die unüberwindliche Kraft seines Wesens und seiner Art zu. Diese Kraft ordnet seine Vorstellungswelt, sie gibt ihm die Schau der Welt, die seinem Blut entspricht. Sie überwindet alle Widersprüche, und die Welt erhält ihren tiefen Sinn. Achtung und Ehrfurcht vor den Werten des Blutes, der Gemeinschaft, des Bodens, der Ehre, der Treue, des Gehorsams bilden die Fundamente, auf denen eine tiefe und unerschütterliche Ordnung der Welt wachst. Aber mit der Erkenntnis von der Unzertrennlichkeit dieser Werte von der eigenen Person bildet sich die Erkenntnis

von der Untrennbarkeit des Einzelwesens von der Gemeinschuft. Hier bindet das Wort Pflicht. Das Wort, das in der Schwere seiner Erfüllung zugleich das Glück enthalt, das dem Leben seine Form gibt. Und die Pflicht wird zur freiwilligen Hingabe, Deutschland, Volk und Erde, Blut und Boden und alle seelischen Werte zur vollen Entfaltung zu bringen und damit auch gegen alle Bedrohungen und Hemmungen unter dem Einsah unserer Person zu verteidigen. Die Erhaltung und Entfaltung unseres Wesens in der Welt bedeutet Kampf, und so kann der Sinn aller Erziehungsarbeit nur sein, den deutschen Menschen mit den Kräften des Glaubens an Volk und Vaterland zu starken und ihn durch die Anerziehung eines Wehrgeistes zum Kämpfer auszubilden. Diesem Ziel dient die Partei seit ihrem ersten Tag. „. . . Ziel und Zweck ist: Alle körperlich und geistig arbeitenden deutschen Volksgenossen, die deutschen Blutes sind, zu sammeln, um gemäß dem Parteiprogramm in gemeinsamer Zusammenarbeit durch Erziehung zur politischen Reife, durch körperliche Ertüchtigung und Pflege der sittlichen Kräfte den einzelnen und damit die Gesamtheit auf eine höhere und glücklichere Kulturstufe zu bringen..." So steht es im Gründungsprotokoll des „Nationalsozialistischen Deutschen Arbeitervereins". Die Erziehung des deutschen Menschen zur politischen Reife, durch körperliche Ertüchtigung und durch Pflege der sittlichen Kräfte in gemeinsamer Zusammenarbeit, das ist die Mobilisierung der Werte des Korpers, des Geistes und der Seele in der Gemeinschaft der Art, des Volkes. Die SA. tritt hier in den Erziehungskreis des deutschen

Mannes. Gie formt seine wehrgeistige Haltung durch die weltanschauliche Ausbildung, durch die körperliche Ertlichtlgung und durch die Pflege der sittlichen Werte: Treue, Ehre, Gehorsam und Kameradschaft. DieDurchführung: Wenn hier in diesem Heft von der „kulturellen D i e n st g e st a l t u n g" gesprochen werden soll, so hat die bisherige Einführung nur den Zweck gehabt, darauf hinzuweisen, daß dieses Arbeitsgebiet der SA. kein willkürliches ist, sondern in der seelischen Betreuung des Menschen, in der Weckung des Glaubens an Volk und Vaterland, in der Wege der sittlichen Kräfte ein M i t t e l d e r E r z i e h u n g ist, um durch die Sprache der Kunst Menschen in die Gemeinschaft einzuordnen. Die Kunst, die in unserer kulturellen Dienstgestaltung geboten wird, und die Form, in der wir sie bieten, werden nicht mehr die Menschen verwirren, sondern sie zusammenführen im gemeinsamen Erlebnis und ihre Kräfte wecken zur gemeinsamen Tat. Unsere kulturelle Dienstgestaltung ist SA.-mäßig und soldatisch. Hier in unseren gemeinsamen „Feierstunden" wollen wir Zeugnis ablegen von unserem Wirken und unsere wehrgeistige Haltung wie in Kundgebungen zeigen. Hier werden durch Wort, Spiel, Vild und Klang Glaube und Kraft unseres deutschen Volkes, unseres Blutes und der deutschen Heimat zu uns sprechen. Hier werden wir die soldatische Geschichte der Deutschen nacherleben, Wesen und Werk großer Männer wird lebendig werden. Die deutsche Kunst wird uns ihr Lied singen und ihr Spiel zeigen. Ehre und Treue werden Leitgedanken der Feierstunden sein.

Und in den Stunden der Kameradschaft werden wir in froher und natürlicher Gemeinschaft unseren Bund festigen und erhärten. So hat die „kulturelle Dienstgestaltung" ihren fest umrissenen Rahmen, sie ist ein wichtiges Glied unserer Arbeit und vollendet die Erziehung zum Ganzen.

Diese große und ernste Aufgabe der kulturellen Arbeit der SA. bedingt, daß sie sich fernhält von allem Spielerischen, Willkürlichen und Konstruierten. Es kommt hier auf die Form an, die dem Inhalt würdig und angemessen sein muß. Hüten wir uns vor gedankenlos übernommenen Formen aus der Vergangenheit. Blut und Boden, Volk und Erde, Raum und Zeit, kämpferfüllte Vergangenheit und Fernblick in die Zukunft, Ehrfurcht vor dem was war und was werden soll, das gemeinsame Opfer, das gemeinsame Bekenntnis zur Idee, der Stolz auf unser Vaterland und seine Leistungen, die Kumeradschaft . . . das sind Leitgedanken, die eine eigene würdige Formung verlangen. Junge Generationen neigen dazu, über alles Herkommen den Stab zu zerbrechen. Gewiß müssen wir uns hüten, die Formen für unsere kulturelle Dienstgestaltung zu verwenden, die eine andere Zeit aus anderem Geist geschaffen hat. Doch gibt es selbstverständlich hier Güter, die unserem Volke gehoren und die wir auch unseren Zwecken wieder dienstbar machen müssen. Es ist zumeist das Brauchtum in Festen und heimatlichen Felem. Selbstverständlich verwerfen wir alle Formen, die uns in der Notzeit des deutschen Volkes eine jüdisch-bolschewistische Nichtung aufzwingen wollte. in

Auch wenden wir uns mit Grausen von den vereinsmäßigbürgerlichen „ Feiergestaltungen" der Vorkriegszeit. Auch ist es unrichtig, für unsere kulturelle Dienstgestaltung Formen zu entlehnen, die auf kirchlichem Voden gewachsen sind. Wohl sind wir auf Wahrung des volklichen Eigentums bedacht und streben danach, es von fremden Überlagerungen zu befreien, aber wir können keine Formen verwenden, durch die der Eindruck erweckt werden könnte, unsere Weltanschauung sei der Ersatz für eine andere und unsere Feiergestaltung sei nur deswegen da, um dem Bedürfnis der Menschen nachzukommen, das sie durch eine andere Feiergestaltung nicht mehr erfüllt sehen. Die Kraft unserer Weltanschauung ist so groß, daß sie sich mit der Zeit ihre eigenen Formen schaffen wird, sie ist nicht Ersah, sie ist etwas Neues. Denn es ist ja das erstmalige Erlebnis des deutschen Volkes, Körper, Geist und Seele, Blut und Voden, Volk und Erde in völliger llbereinstimmung zu finden. Die Stimme unseres Blutes und ein wenig Takt werden uns schon die Wege weisen, die zum Fiel führen. Was arteigen ist, auch wenn es von fremdem Gewand umkleidet ist, wird zu uns sprechen und wieder ohne Umkleidung unser Eigentum werden; was aber tote Form ist, wird zerfallen. Erst ist der Geist, dann kommt die Form. Und da wir den Geist in drängender Kraft besitzen, ist uns um die Form nicht bange. Die Formen werden mit der Festigung und der Vertiefung unserer Gemeinschaft wachsen, und erst die kommenden Geneiationen werden sich ein Urteil darüber bilden können, wie weit wir selbst formbildend waren. 11

Ablehnen müssen wir aber jedes Experimentieren, jedes krampfhafte Suchen und jedes modehafte Nachmachen. Bleiben wir einfach und SA. -mäßig auch in den Formen unserer Feiergestaltung und arbeiten wir mit den Mitteln, die uns die deutsche Kunst in reicher Fülle geschenkt hat, fügen wir das hinzu, was aus uns selbst echt und wahr aufbricht.

Um aber bei der Fülle der Formen und der Gestaltungsmittel hier gleich von vornherein das Richtige zu treffen, ist eine Klärung und Deutung der Begriffe notwendig, damit die Haltung der SA. auch auf diesem Gebiet einheitlich und kraftvoll wirkt. Die SA. trennt die Sammelbegriffe: Feiern, Feste, Appelle, Abende, Gedenkfeiern, Veranstaltungen und dergleichen in zwei Gruppen: in Appelle und Veranstaltungen. Hierbei ist sie von der Erkenntnis ausgegangen, daß „Appelle" Aufrufe und Weckrufe kämpferischer und glaubensmäßiger Kräfte sind, die gemeinsamer, innerer Erhebung und Vertiefung, gemeinsamer Verpflichtung und gemeinsamem Gedenken dienen. „Veranstaltungen" dagegen haben den Zweck, die Kämeradschaft zu fördern, uns zu unterhalten oder werden auch für einen bestimmten Zweck zu benutzen sein, wie etwa zu Werbezwecken, für das Winterhilfswerk oder ähnliches. Die «Appelle" sind also SA.-mäßige Feiern. Dabei soll das Wort „Feier" nach Möglichkeit im SA.-Dienst vermieden werden, da es in seiner Vegriffsfassung nicht dem vollen Sinn eines Appells gerecht wird. Für uns und unsere ernsten weltanschaulichen Dienste trifft der Ausdruck „Appell" schon das Richtige. 12

An Stelle des Begriffs „Appell" im allgemeinen sachlichen SA.-Dienst ist das Wort „Musterung" getreten, das auch hier sinnvoller ist. „Veranstaltungen" sind leichterer Art, hierhin gehören die Kameradschaftsabende, Heimatfeste, Volksfeste, Abende, die der Unterhaltung dienen, Werbeveranstaltungen, Tanz und Spiel. Aus der Gegenüberstellung dieser Begriffe „Appell" und „Veranstaltung" ergibt sich eine Regel für die Verwendung der Gestaltungsmittel) allein hieraus finden wir für deren Anwendung das richtige Verständnis. Man kann nicht die hohen Werte eines Appells gleichzeitig auf einer Veranstaltung bringen, man würde die Teilnehmer innerlich auflockern, anstatt sie einem Gedanken zuzuführen.

Es hat sich leider eingebürgert, daß man „Appell" im oben geschilderten Sinn und „Veranstaltung" gleichzeitig an einem Abend bringt, ja sogar die Dinge durcheinanderwirft und dadurch weder Menschen einem Gedanken dienstbar macht, noch irgendwelche Werte vermittelt. Aus überkommenen Gewohnheiten hat sich diese Form erhalten, die es liebt, mit einem ernsten, dem sogenannten „offiziellen" Teil mit appellartigem Charakter zu beginnen, um dann den Abend mit dem zweiten, dem heiteren und „inoffiziellen" Teil zu beschließen, der den Anstrich einer Veranstaltung hat. Wir alle kennen den Erfolg dieser Gestaltung. Entweder konnen die Teilnehmer den zweiten, heiteren Teil kaum vor Unruhe erwarten, oder aber, mag auch der Weltanschauliche Appell noch so packend gewesen sein, der heitere Teil loscht diese Wirkung wieder aus. Dieses Wissen

um den zweiten Teil und seine Wirkung beeinträchtigen also die Aufnahmefähigkeit des Teilnehmers ganz außerordentlich in bezug auf die weltanschaulichen Werte, auf die es uns ankommt. Bei einem so aufgebauten Abend werden die Teilnehmer, wenn sie nach Hause gehen, sich kaum noch der weltanschuulichen Werte erinnern, die ihnen zu Beginn des Abends geboten wurden. Wir können also nicht beides in emem Atemzuge bringen. Wir trennen daher grundsätzlich beide Gebiete und vermeiden es auch, sie an einem Abend aufeinanderfolgend darzustellen. Entweder rufen wir die Volksgenossen zu einem Appell, oder wir laden sie zu einer Veranstaltung ein.

Der Wert der „Appelle" und der „Veranstaltungen" liegt darin, daß sie stets einem Leitgedanken folgen. Er bestimmt die Richtung und die Form der Gestaltung. Wenn dieser Leitgedanke in der richtigen Steigerung durch die Stunden des Appells oder auch der Veranstaltung hindurchgefühlt wird, so prägt sich unser Wille dem Teilnehmer leichter und eindrucksvoller ein, als wenn ihm vielerlei geboten wird, das sich womöglich gegenseitig aufhebt oder doch beeinträchtigt und letzten Endes nur verwirrt. Wir haben den Grundsatz, daß es wirkungsvoller ist, weniger vom Leitgedanken z u r e d e n, ihn aber dafür um so mehr durch die Mittel der Gestaltung zu zeigen. Das ist ja auch der Grundsatz unserer SA.-mäßigen Lebensführung, daß wir weniger von unserem weltanschaulichen Wollen und von unseren großen Absichten sprechen, sie aber dafür um so mehr im praktischen Leben zur AnWendung bringen und diese verwirklichte Weltanschauung 14

werben lassen. So haben zum Beispiel alle Aufsähe und alle Reben über den Wert einer körperlichen Ertüchtigung nur bedingten Erfolg? wie aber wird das auf die deutschen Volksgenossen wirken, wenn bei einem SA.-Kampftag SA.-Männer aus allen Berufen und allen Lebensaltern in geschlossenen Mannschaften in tadelloser Haltung ihre Leistungen vorführen!

Appelle konnen und dürfen nur selten abgehalten werden, denn alle Gewohnheit verflacht den Menschen und macht ihn weniger aufnahmefähig. Die Appelle aber sollen stets eine Quelle der Kraft sein, sie sollen den Menschen innerlich anpacken, sollen ihn von den Schlacken reinigen, die das Leben im Alltag hinterläßt, sie sollen den Menschen aufschließen, ihn begeistern, ihn verinnerlichen, ihn dertiefen und ihn zu dem Entschluß führen, unter dem Einsah aller seiner Kräfte dieser großen Idee zu dienen . . . Daher müssen auch die Appelle kurz sein. Während sich eine Veranstaltung, vielleicht kameradschaftlicher Art, bis spät in die Nacht erstrecken kann, ist das Maß der Appelle ganz von selbst durch die Aufnahmefähigkeit des Menschen einer Zeiteinschränkung unterworfen. Appelle müssen pünktlich beginnen und enden, das bestimmt wesentlich ihre Wirkung. Nichts verletzt das soldatische Empfinden des SA.-Mannes mehr und beeinträchtigt daher auch seine Aufnahmefähigkeit, als die Feststellung, daß in der Organisation etwas nicht klappt.

Es ist notwendig, an dieser Stelle noch einiges über die Ausgestaltung der Appelle und Veranstaltungen zu sagen. 13

Und zwar über die Form, die Anwendung der Mittel und über die Räume. Bei einem Appell der SA. spricht die SA. zum Volk. Die SA. ist also hier der allein Verantwortliche, es können daher nur Mittel verwendet werden, die SA.-mäßig sind. Es ist bei einem Appell nicht angebracht, daß zuvor eine Begrüßung etwa erschienener Gäste stattfindet, daß das „Programm" erläutert wird, daß Künstler auftreten, deren Darbietungen in keinem Zusammenhang mit den an diesem Appell herausgestellten Leitgedanken stehen. Alles, was zur Ausgestaltung des Appells herangezogen wird, muß sich dem Leitgedanken unterordnen. Bei einer Veranstaltung kann es anders sein, doch wollen wir auch hier Vorsicht walten lassen. Vor allem vermeiden wir dabei alle vereinsmäßigen Angewohnheiten. Die Führung der Veranstaltung befindet sich nicht an einem „Vorstandstisch", von dem aus sich der „Vorstand" mit Klingellärmen oder gar mit dröhnenden Schwertschlägen Gehör zu verschaffen sucht. Ebensowenig gibt es dort „Ansager", die nun den Verlauf des Abends erläutern. Da treten auch keine kleinen Mädchen auf, die für den Abend verfaßte Gelegenheitsgedichte vortragen. Und wenn wir deutsche Künstler zu unseren Veranstaltungen heranziehen, so müssen deren Darbietungen durchaus in den Rahmen des Ganzen passen und müssen damit unser Wollen und unser Ziel unterstreichen. So ist es nicht richtig, wenn wir auf einem Appell, den wir zum Beispiel unter dem Leitgedanken „Einheit von Körper, Geist und Seele" abhalten, einen Männergesangverein auftreten lassen, der sich uns „freundlichst und bereit 16

willigst" zur Mitarbeit angeboten hat. Vor allem nicht, wenn der größte Teil dieser Männer schon allein durch seine körperliche Verfassung den Beweis erbringt, daß er den Sinn unserer körperlichen Ertüchtigung gar nicht erfaßt hat. Ebensowenig wird es angebracht sein, auf einem Appell mit dem Leitgedanken „Der Kampf unserer Weltanschauung" einen Posaunenchor auftreten zu lassen. Auch kennen wir keine „Feldgottesdienste". Derartige Veranstaltungen sind ureigenes Gebiet der Kirchen, auch vermeiden wir alles, was hier einem Ersatz gleichen könnte. Ebensowenig wie es angängig ist, daß wir uns an der Ausgestaltung dieser rein kirchlichen Angelegenheiten beteiligen, ist es unmöglich, daß kirchliche Vertreter unsere Appelle zu kirchlichen Zwecken benutzen.

Wenn Kleinkünstler, wie Tänzer und Tänzerinnen, Akrobaten oder sonstige herangezogen werden sollen, so können sie selbstverständlich nie in einem Appell Verwendung finden, sondern höchstens in Veranstaltungen. In Appellen hat nur ernste Kunst Platz. Einer Verwendung der leichten und heiteren Kunst bei kameradschaftlichen Veranstaltungen kann man Zugestandnisse machen, sofern die Darbietungen in den Gesamtrahmen der Veranstaltung sich einfügen lassen. Damit ist nicht gesagt, daß der berufene Künstler in der SA. kein Wirkungsfeld hätte. Im Gegenteil, wir öffnen ihm unsere Pforten, wir warten auf ihn. Aber es sind ihm einige Bedingungen gestellt. Der Künstler muß uns durch seine Kunst und durch seine Persönlichkeit etwas geben können. Er soll ja gerade durch sein Kunstwerk das in uns zum Erlebnis wachrufen, was i?

man mit Worten in einer Rede oder Ansprache nicht auszusprechen und zu erklären vermag, was eben die Kunst als solche nur sagen kann. Aber wir wollen Künstler am Werke sehen, die unseren Geist in sich tragen, die unsere Weltanschauung in einer wehrgeistigen, sieghaften und kämpferischen Haltung verkörpern. So ist es uns unmöglich, einen Künstler am Werke zu sehen, der weder geistig noch körperlich unseren SA.mäßigen Voraussetzungen entspricht. Es war ein Irrtum vergangener Zeiten, daß ein Künstler unbedingt Vohemien sein mußte.

Eines der wichtigsten Gestaltungsmittel ist das Spiel. Für uns in der SA. kommt in erster Linie das Laienspiel in Frage. Die Bildung von Spielgemeinschaften wird daher angeregt. Als Laienspiele! können wir selbstverständlich nur Laienspiele bringen. Nie dürfen wir uns an Werke heranwagen, die eben nur von Verufsschauspielern dargestellt werden können, unsere Arbeit würde hier immer nur hilfloses Gestammel bleiben. Auch sollen die Darsteller in Laienspielen nun nicht glauben, sie müßten sich unbedingt die Art berufsmäßig geschulter Künstler aneignen; sie sollen vielmehr so spielen, wie sie sich im Leben zeigen. Selbstverständlich steht unsere kulturelle Dienstgestaltung den berufsmäßigen Schauspielern und Spielgruppen offen, die SA.-mäßigen Voraussetzungen entsprechen. Doch liegt die Schwierigkeit hier weniger bei den Darstellern, als vielmehr bei den schaffenden Künstlern. Wir haben bis heute nur wenige Werke, die sich innerhalb !8

der Einheiten der SA. zur Aufführung durch Laienspieler eignen. Doch zweifeln wir nicht, daß die Werke, nach denen wir suchen, kommen werden. Auch soll diese Heftreihe „Der Appell" dazu dienen, gute Werke, die aus dem Kulturkreis der SA. von seinen Mitgliedern geschaffen wurden, den Einheiten nahezubringen. Den vielen Machwerken, die aus irgendwelchen Gründen heute den Einheiten angeboten werden und die nicht unserem Wollen entsprechen, muß das notwendige Mißtrauen entgegengebracht werden. Es sind das zumeist Stücke von Gelegenheitsdichtern oder auch von Verlegern wieder ausgegrabene Werke, die einst in der Vorkriegszeit bei den Vereinen beliebt waren. Die Stücke, die wir aufführen, sollen, ob sie nun ernst oder heiter sind, erzieherisch wirken, sie sollen uns den Menschen in seinem Kampf und in seinem Ringen um seelische Werte schildern. Allmählich sollten sich aber die Gelegenheitsdichter von heute ein anderes Thema wahlen, als das hundertfältig variierte: „Ein Fabrikbesitzer, der sehr unsozial und renktionär ist, entdeckt in seinem Betrieb einen SA.-Mann, er entlaßt ihn. Der SA.-Mann rettet die Tochter des Fabnkbesitzers aus Lebensgefahr, dadurch wird der Fabrikbesitzer überzeugter Nationalsozialist, weiß auch gleich Bescheid über die Aufgaben der SA. Der SA.-Mann heiratet die Tochter und wird nunmehr Teilhaber!" Dem berufenen Künstler bietet sich Gestaltungsstoff in überreicher Fülle: Blut und Boden, Heimat und Volk und die Werte des deutschen Menschen in der Vergangenheit und in der Gegenwart warten auf die Hand eines Schaffenden. Aber die Menschen, die wir dann in unseren Spielen sehen 19

wollen, müssen den Boden unter den Füßen behalten. S i e müssen klar und SA. -mäßig denken und handeln. Wir wollen nicht Menschen, die in den Traumen der Mystik die Kraft ihres Handelns verlieren und damit auch das Bewußtsein ihrer Eigenart, wir wollen harte, selbstbewußte Männer, die sich zu jeder Zeit ihrer Verantwortung gegenüber der Gesamtheit bewußt sind. Das Spiegelbild dieser Männer wollen wir in der Kunst sehen. Es kann also im wahrsten Sinne des Wortes nur der Künstler wirklich für uns schaffen, der selbst in unseren Reihen steht, der SA.-Mann ist oder SA.-mäßig denkt.

Aus dem inhaltslosen Vereinsleben der Vorkriegszeit ist der Begriff „Das lebende Bild" geprägt worden. Unser soldatisches und natürliches Empfinden lehnt derartige Schaustellungen restlos ab. >,Lebende Bilder" sind in der SA. verboten. Sie sind nicht nur wirkungslos, sie sind lächerlich . . . Und es kommt den meisten Zuschauern nur darauf an, festzustellen, ob nicht irgendeiner der Darsteller wackelt, wie lange er stillzuhalten vermag . . . Auch sind für uns Sargattrappen, sterbende SA.-Männer, Wachen mit Stahlhelm und Gewehrpyramiden unerträglich und unpassend. Unsere ewige und große Erziehungsausgabe am deutschen Volk, die Schau unseres Volkes in Gegenwart und Vergangenheit bietet unendlich viel Stoff zur Gestaltung von Feiern, Bühnenstücken und auch anderen Darstellungen in der Dichtung. Wir müssen endlich damit aufhören, immer vom Sterben zu sprechen. 20

Erstens stirbt es sich nicht so leicht, und zweitens setzen wir durch ein dauerndes Davonsprechen den Wert der Tat unserer Gefallenen herab. So ist es also durchaus nicht notwendig, daß unsere „Appelle" nun stets Totengedenkfeiern zu sein brauchen, sie wirken vielmehr, wenn sie in einer weiten und großzügigen Schau das zeigen, wofür wir kämpfen: Volk und Vaterland, Blut und Boden. Und sie wirken erst recht dadurch, daß wir bei diesen „Appellen" und „Veranstaltungen" unseren Lebenswillen und die Freude am Dasein betonen. Die deutschen Volksgenossen, insbesondere die Jugend, sollen sich zu uns hingezogen fühlen, weil wir mitten im Leben stehen, das Leben mit allen unseren Sinnen bejahen, und uns ohne alle übertriebenheit mit soldatischer Gradheit für die Werte unseres Volkes einsetzen, nicht weil wir müssen, sondern weil wir selbst Freude daran haben.

Es ist ganz klar, daß wir bei der Auswahl unserer Gestaltungsmittel nicht nur auf ernste Sachen zurückgreifen, es gibt unendlich viel Werte des Humors und der Heiterkeil, die unser Volk und seine Kunst in sich trägt, die wir benutzen können. Es gehört aber auch hier Instinkt und Takt dazu, das Richtige auszuwählen. So ist es nicht angebracht, wenn wir die in gewissen Kreisen beliebten Militärschwänke der Vorkriegszeit wieder ausgraben, die sich fast ausnahmslos mit einem entsetzlich dummen Soldaten oder mit brüllenden Unteroffizieren oder geckenhaften Leutnants befassen) diese Bilder entsprechen in keiner Weise dem, was wir von der 21

Wehrmacht sehen. Und eine Übersetzung dieser Stücke auf die Verhältnisse der SA. Ware noch verfehlter. Da wir schon an anderer Stelle darauf hinwiesen, daß gerade die Stücke, die wir für unsere kulturelle DienstGestaltung im Laienspiel benutzen könnten, noch sehr wenig vorhanden sind, wollen wir hier in dieser Reihe „Der Appell" im Laufe der Zeit Werke bringen, die jeder Sturm ohne viele Mühe in seinem Kreis bringen kann.

Zur Ausgestaltung unserer Appelle und auch unserer Veranstaltungen wollen wir auf die Hausmusik hinweisen, auf die sogenannte „kleine Musik", die besonders in der SA. auf dem Lande gepflegt werden muß. über die Musik im Dienstgebrauch der SA. wird ein besonderes Heft in dieser Reihe weitere Ausführungen bringen.

Auch der Gesang bietet weitgehende Möglichkeiten zur Ausgestaltung unserer „Appelle" und „Veranstaltungen", vor allem, wenn der Gesang gut und geschult ist. Außer einem in dieser Reihe erscheinenden Heft über die Pflege und Anwendung des Liedgutes innerhalb der SA. bieten die fortlaufend erscheinenden „Lieder der Mannschaft", die von der Obersten SA.-Mhrung herausgegeben werden, so viel Anregungen, daß ganze Abende damit ausgestaltet werden konnen. Weitere Mittel bieten uns die Werke unsererSA.-Dichter,die im „Kulturkreis der SA." zusammengeschlossen sind. Je nach dem Leitgedanken des Appells oder der Veranstaltung lassen sich ernste und heitere Darbietungsfolgen zusammenstellen. 22

Nie aber darf das Ziel aus dem Auge verloren werden, denn der Zweck unserer Appelle und Veranstaltungen ist es, in SA.-mähiger Form Ziel und Weg unseres Wollens und unseres Kampfes in möglichst verständlicher und eindringlicher Art darzustellen. Vor allem aber wollen wir das heimatliche Brauchtum in unseren Appellen und Veranstaltungen zu Worte kommen lassen. Das ist ein herrlicher Besitz unseres Volkes, zu dessen Erhaltung auch wir unser Teil beizutragen haben.

Wichtigste Gestaltungsmittel sind im Appell «die Ans p r a ch e und in der Veranstaltung die N e d e. Ansprache und Rede werden in der Regel den Mittelpunkt bilden. Wie solche Ansprachen und Reden aufgebaut und gegliedert werden, wird das Thema eines der Hefte dieser Sammlung sein.

Ähnlich wie bei der Stoffgestaltung in unseren Appellen und Veranstaltungen stellt die Raumgestaltung an uns eine Unmenge Fragen, die der Lösung harren. Wir besitzen noch wenig Räume, die unserem Wesen angepaßt sind. Wir müssen uns daher heute noch in der Regel mit Räumen begnügen, die zu anderen Zwecken errichtet sind. Keineswegs passen Gasth ausräume, Turnhallen, Theater, Säle oder Schulräume uneingeschränkt für unsere kulturelle Dienstgestaltung. 3n diesen Räumen wirkt sich zum Teil noch der Geist aus, der sie geschaffen hat oder dessen Zwecken sie dienen. Auch sind sie fast alle heute noch mit 23

Symbolen oder Ausschmückungen angefüllt, auf die eine andere Zeit Wert legte. Wir müssen also diese Räume für unseren Dienst Herrichten. Die Symbole und Ausschmückungen, die uns nichts angehen, sind zu verkleiden oder zu entfernen. Unsere Ausschmückung soll möglichst einfach und einheitlich

sein. Wir wollen keinen Wald in unseren Sälen haben und auch kein Fahnenmeer. Mit der Verwendung nationalsozialistischer Symbole ist sparsam umzugehen, damit sie nicht an Wirkung verlieren. Es dient der inneren Sammlung, wenn nur ein Symbol einer Art vorhanden ist, also auch nur eine Fahne. 5

Auch bei der Wahl eines Appellortes im Freien konnen Schwierigkeiten auftreten. So verbietet es der Takt, einen Appell innerer Sammlung auf einem Platz abzuhalten, auf dem ln der Regel Viehmarkt stattfindet. Dagegen werden wir mit Vorliebe die schönsten Punkte unserer engeren Heimat zu unseren Appellen wählen, hier soll, wenn wir unsere Heimat überschauen, unsere Verbundenheit mit Blut und Voden, Erde und Landschaft besonders zum Ausdruck kommen. Und es gibt keine bessere Gelegenheit, den deutschen Mann beim Anblick seiner schönen Heimat, bei der Schau der deutschen Ecke, von der wir leben, zum wahrhaften Wehrgeist zu erziehen, indem wir die Kraft seines Wehrwillens wecken, sich für diese Heimat mit ihren Menschen und ihrer Erde einzusetzen, wie für den größten Reichtum, den er besitzt. 24

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