Das Wirtschaftsdenken im Dritten Reich


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German Pages [44] Year 1936

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selbst vernichtet sei. Und aus dieser Ausbeutungstheorie wiederum ...
und eben nur dann ihr eigenes persönliches G I ű ...
schaft ein, gibt nicht Millionen dem Hungertode preis, ...
Wirtschaftsdenken vorgeben. Sie ist, seitdem überhaupt Menschen ...
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auf neuen, nie beschrittenen Wegen, die ihren schaffenden ...
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Das Wirtschaftsdenken im Dritten Reich

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DIETRICH

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Dr. Otto Dietrich

Das Wirtschaftsdenken

im

Dritten Reich

19

36

Zentralverlag der NSDAP., Franz Eher Nachf., München

Printed in Germany Druck: Münchner Buchgewerbehaus M. Müller & Sohn KG., München

HC286 .3 D53

We enn man im nationalsozialiſtiſchen Deutschland von der Wirt schaft sprechen will, dann muß man bei der Weltanschauung beginnen. Wir wissen, daß alle wirtschaftlichen Ideen, die die Geschichte der Menschen bewegt haben, und die in der Geschichte etwas bedeuten, eine weltanschauliche Wurzel haben, aus der sie erwachsen sind. Und wie man ein politisches System durch ein anderes nur dann erfolgreich ersetzen kann, wenn es von einer besseren Weltanschauung getragen ist, so kann man auch ein wirtſchaftliches Syſtem nur dann mit Erfolg durch ein anderes ablösen, wenn dieſes auf einem richtigeren welt anschaulichen Fundament ruht. Das ist jene große Wahrheit, die uns der Führer am wundersamen Beiſpiel des deutschen Volkes gelehrt hat. Durch eine Leistung, die einzigartig ist und in der Geschichte der Völker auf einsamer Höhe steht, hat der Führer das deutſche Volk aus tiefster Zerrissenheit zur politischen Einheit und weltanschaulichen Ge= schlossenheit gebracht. Er hat es zu einer einzigen Gemeinschaft, zu einem einzigen Block zusammengeschweißt. Und hat es dadurch wieder zu nationaler Kraft emporgeführt. Kraftgewinnung durch Konzentration , Beseitigung aller Kraftvergeudung im Innern, um alle Energien der Nation zum Einſaß nach außen freizumachen, das ist lebten Endes das große politische Grund= geset , das der Nationalsozialismus im deutschen Volke zum Durch bruch gebracht hat. Das iſt das Geheimnis des Erfolges der national ſozialiſtiſchen Politik und ihrer fruchtbaren Wirkungen für die Nation. Wir wissen, daß die unheilvolle Zersplitterung unseres politiſchen Denkens, die der Nationalsozialismus beseitigt hat, von der Wirt = schaft ausgegangen

ar. Skrupelloser kapitaliſtiſcher Wirt=

schaftsgeist und blinder marriſtiſcher Haß sind die Ursache dieser nationalen Zerrissenheit gewesen. Und deshalb ist es von so = außerordentlicher Wichtigkeit , daß der gewon

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HONAN

neneneinheitlichen Weltanschauung im deutschen Volke auch eine einheitliche Wirtschaftsanschau u n g entspricht! Deshalb brauchen wir neben der Einheit des politiſchen = Denkens auch die innere G e s ch l o s s enheit des wirt schaftlichen Denkens . Eine Geſchloſſenheit des wirtſchaftlichen Denkens, die nicht nur die wirtſchaftlichen Quellen politiſcher Uneinigkeit ein für allemal verstopft, ſondern auch eine Quelle neuer Kraftgewin= nung für die Wirtschaft erschließt. Auch in unserem wirt = schaftlichen Denken muß das Geseß der Kraftge = winnung durch Konzentration zu fruchtbarer Wirkung gebracht werden. Im Dritten Reich iſt die Deutſche Arbeitsfront der organiſatoriſche Zuſammenſchluß aller in der Wirtſchaft Schaffenden . Die Deutſche Arbeitsfront iſt die äußere Ordnung der sozialen Arbeit, die heute die geſamte Volkswirtſchaft umfaßt. Was liegt näher als der Wunſch und die Notwendigkeit, daß der geistige Inhalt, der dieſe Gemeinſchaft der Arbeit trägt und beseelt, die Einheit eines wirtſchaftlichen Denkens iſt, das seine Wurzeln in der nationalsozialiſtiſchen Weltanschauung hat, aber dieRichtigkeit seiner wirtſchaftlichen Prinzipien tagtäglich auch in der Ver bundenheit mit dem wirtſchaftlichen Leben der Nation beſtätigt findet. Wir Nationalsozialiſten, alle, die wir nationalsozialiſtiſch denken und empfinden, fühlen mit abſoluter Gewißheit, daß die geſchloſſene nationalsozialiſtiſche Weltanschauung auch ein einheitliches wirtschaftliches Ideengebäude in ſich birgt. Wir wissen, daß all unser Handeln und Streben, all unser Ringen um das Für- und. Miteinander im wirtschaftlichen Leben der Nation, um die seelische Einheit der wirtſchaftlich ſchaffenden Volksgenoſſen, auch die innere Logik der Dinge für sich hat. Wir wissen es; denn wo würden all die Männer in den Betrieben ſonſt den Mut und die Kraft hernehmen, tagein, tagaus dieſes einzigartige Werk der wirtſchaftlichen Gemeinschaft zu predigen und unermüdlich an ihm zu arbeiten?

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Aber zu diesem Wiſſen um uns ſelbſt und um die Richtigkeit unseres Handelns muß die feſtgegründete und unangreifbare wirtschaftliche Begriffsbildung hinzukommen. Muß die Lehre hinzukommen, die unſer wirtschaftliches Ideengut gedanklich zuſammenfaßt und es jedermann verständlich so darbietet, daß seine Logik die wirk schaft liche Afterweisheit des kapitalistischen Libera lismus und des klassen kämpferischen Marxismus in hohem Bogen aus dem Sattel wirft! Es darf nicht sein, daß ein Teil der Nation, die Betriebsführer und Unternehmer, in der Deutschen Arbeitsfront marſchieren, aber über ihre wirtschaftlichen Auffassungen etwa lächeln und sie für wirklichkeits fremd halten. Und es darf nicht sein, daß ein anderer Teil, die Gefolgs= männer in den Betrieben, ſich innerlich deshalb noch nicht ganz frei machen können von der marriſtiſchen Irrlehre und der nationalſozialiſti ſchen Auffaſſung von der Wirtſchaft noch verſtändnislos gegenüberſtehen, weil sie ihnen nicht in logiſcher und populärer Form dargeboten wird . Mit

anderen

Worten :

Nationalsozialistische = Volkswirtschaftslehre muß zu einem festen Be standteil unserer Volksbildung werden, mit dem sich nicht nur der Gelehrte, der Betriebsführer uſw. befaßt, ſondern die auch dem Arbeiter in Fleisch und

Blut überge =

gangen ist. Nun sind Theorien im Wirtschaftsleben eine mißliche Sache, sie stehen bei den Praktikern bekanntlich nicht hoch im Kurſe. Und das vielfach mit Recht. Ich will deshalb hier auch die wirtschaftlichen Theorien nicht durch eine neue bereichern. Ich will vielmehr die wirt schaftlichen Theorien der Vergangenheit an den Erfahrungen des praktischen Lebens meſſen, um daran ihre Untauglichkeit für uns auf zuzeigen. Und ich will andererseits aus dem mutigen, tatkräftigen und kühnen Vorstoß in wirtſchaftliches Neuland, den das nationalſozia listische Deutschland unternimmt, die Grundlinien eines neuen wirt=

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schaftlicher Gedankenbaues aufzeigen, den das aufgehende Zeitalter des Nationalſozialismus dem Liberalismus und Marrismus entgegen zuſtellen und zu errichten berufen iſt. Vor etwa einem Jahre habe ich in Köln einen Vortrag gehalten über die philosophischen Grundlagen des Nationalsozialis mus und dort den wissenschaftlichen Nachweis geführt, daß nicht das Individuum, nicht der einzelne, sondern die Gemein schaft der notwendige Ausgangspunkt unseres Denkens und der Schlüssel zur menschlichen Erkenntnis ist. Ich habe dort den Gemeinschaftsbegriff als weltanschauliche Grund lage unseres Denkens umriſſen und erkenntnistheoretisch verankert. Und ich fügte damals hinzu, daß von dieser neuen Grundlegung des Denkens aus sich auch alle anderen wissenschaftlichen Forschungsgebiete im nationalſozialiſtiſchen Geiſte erſchließen und sinnvoll gliedern laſſen. An diese Feststellung möchte ich heute anknüpfen und für das Gebiet der Wirtschaft darlegen, daß auch hier die Gemein ſchaftsidee nicht nur eine ſittliche Forderung, s o n d ern die ökono misch notwendige und die wissenschaftlich zwin gendè Grundlage unserer Wirtſchaft iſt. Die wirtschaftliche Gedankenwelt des Liberalismus war über ein Jahrhundert lang beherrscht von der sogenannten klassischen Nationalökonomie. Sie war in England in der Blütezeit seiner überſeeiſchen Wirtſchaftsexpanſion auf dem Boden der humani stischen sog. menschlichen Aufklärung entstanden und hatte im Libe= ralismus die ihr entsprechende weltanschauliche Grundlage. Der Begründer dieſer freiheitlichen Wirtschaftslehre, die sich später den Titel Volkswirtschaftslehre zulegte, obwohl sie mit dem Volk eigentlich nur sehr wenig zu tun hatte, war der Engländer Adam Smith mit seinem 1770 erschienenen Buche ,,Der Reichtum der Nationen“. Weiter ausgebaut wurde sie durch Stuart Mill und andere, erhielt aber ihre entscheidendste Ausprägung durch den Juden David Ricardo . Als die

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Lehre von der menschlichen Wirtschaft schlechthin wurde sie aus England von der Wiſſenſchaft der europäischen Kultur ſtaaten, insbesondere auch in Deutſchland eingeführt. Es ist die Lehre von den Tauschwerten und Preisen, von den Märkten und Konjunkturen, von den Zinsen und Renten, von der Ware Arbeitskraft und dem Kapital als der alles bewegenden Macht. Die Lehre von der Wirtschaft als eines den Lauf der Geschichte beſtimmenden Mechanismus, in dem der Mensch nur eine sehr neben sächliche und untergeordnete Rolle spielt. Man hat seitdem in Deutſch land diese Wirtschaftslehre auf vielen Gebieten modifiziert und ent sprechend dem wirtschaftlichen Fortschritt weiter entwickelt. Hat vieles, was nicht mehr in die Verhältnisse paſſen wollte, verworfen und Neues hinzugefügt. Aber der begriffliche Kern dieſer Lehre ist geblieben und bis heute nicht über Bord geworfen und durch ein neues wirt schaftliches Denken ersetzt worden. Diese sogenannte klaſſiſche Nationalökonomie geht aus von dem Einzelmenschen und seiner wirtschaftlichen Ver nunft , die ihn verpflichte, mit dem kleinstmöglichen Einsatz von Arbeit nach dem größtmöglichen Erfolg zu streben .

Es ist der

reine , nackte Egoismus , der hier zum höchsten Prinzip, zum Träger des wirtſchaftlichen Lebens überhaupt erhoben wird. Dieſe Lehre sagt: Der wirtschaftliche Egoismus des einzelnen ist die er habenste und wichtigste Antriebskraft zur menschlichen Wohlfahrt. Wenn alle Menschen diesen Egoismus nur in der rechten Weise anwenden und betätigen, und wenn er nicht gehemmt wird durch außerhalb der Wirtſchaft liegende ſtaatliche Einflüsse, dann wird dieser ſelbſttätige wirtſchaftliche Mechanismus am Ende die Intereſſen aller zur höchſten Harmonie zuſammenführen . Mit einem Wort, der oberste Leitsatz der klassischen Wirtschaftsdoktrin lautet :

Durch Eigennutz zum Gemeinnutz ! 7

Wenn wir daraufhin das vornationalsozialiſtiſche kapitalisti= sche Deutschland betrachten, dann müssen wir feststellen :

Dieser

Egoismus ist zur höchſten wirtſchaftlichen Entfaltung gekommen. Er hat am Baum der Praxis ſeine höchsten Blüten hervorgebracht. Aber das Paradies, das er nach dieser Lehre hätte bringen müſſen, iſt ausgebliebe n. In der Praxis hat dieſes Prinzip uns den Klaſſen= kampf von oben und unten beschert den Kampf aller gegen alle ! Statt der Harmonie, die es versprach, hat es einen wirtschaftlichen und politischen Trümmerhaufen erzeugt und mit der gesamten Nation auch seine gutgläubigſten und überzeugteſten Anhänger in den Abgrund gerissen. Aber wir haben in Deutschland nicht nur den Bankrott dieser kapitaliſtiſchen Wirtſchaftslehre, dieſer „Nationalökonomie für Unter nehmer", erlebt, die der Arbeiter nie verstanden und ſtets gehaßzt hat. Wir alle waren auch Zeugen des Zuſammenbruchs jener ebenso ver hängnisvollen Wirtſchaftslehre, die sich der Arbeiterbewegung bemäch tigte, als diese sich in berechtigter Abwehr gegen den Kapitalismus und das verständnislose Bürgertum zu organisieren begann. ― Der Jude Karl Marx, der aus Deutschland ausgewiesen -- in England lebte und dort die Lehre der klassischen Nationalökonomie ſtudierte, entwickelte aus ihren Grundbegriffen in seinen Büchern = „Zur Kritik der politiſchen Ökonomie“ und im „Kapital “ eine öko nomische Gegenlehre für die Arbeiter , den sog. Marxismus, deſſen vergiftende Wirkungen auf die Arbeiterschaft in Deutschland eine so unheilvolle Bedeutung gewinnen sollten. Man überſieht oft, daß Marr in seiner sich als streng wiſſenſchaftlich bezeich= nenden Lehre und auf Grund ſeiner dialektischen Methode den Kapi= talismus selbst in seiner schärfsten Form als notwendig bezeichnet und anerkennt.

Als

eine geschichtliche Übergangsstufe

zu jenem inter

nationalen klaſſenkämpferischen Sozialismus, den er als die Fata Morgana der Zukunft der Arbeiterschaft vorgegaukelt hat. Er mußte

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den Kapitalismus als geschichtlich notwendig anerkennen , denn wie hätte er sonst die Tatsache begreiflich machen wollen, daß er sein ganzes wirtschaftliches System auf den Grundbegriffen eben jener kapitaliſtiſchen Wirtſchaftslehre aufgebaut hatte, die er zu überwinden vorgab . Auf der wirtschaftlichen Wertlehre der kapitaliſtiſchen Wirt schaftsdoktrin, auf der Wertlehre des Juden David Ricardo, hat der Jude Mary das ökonomische Gebäude seines sog. wiſſenſchaftlichen Sozialismus aufgebaut. Er hat diese objektive Wertlehre, die sagt, daß ber Wert einer Ware durch die darauf verwendete Arbeitszeit beſtimmt HANSENENÄatamá za Ka wird, zwar für seine Zwecke ein wenig geändert, aber im Kern über nommen. Diese Werttheorie ist ein geradezu lächerlicher wiſſenſchaft licher Irrtum. Sie hat ſich für die Erklärung wirtſchaftlicher Vorgänge als völlig unfruchtbar erwiesen ; wie überhaupt die Beſchäftigung mit der Wertlehre, die man ſolange als das zentrale Problem der Wirt schaftswissenschaft anſah, die Nationalökonomie wiſſenſchaftlich geradezu kompromittiert hat. " Ich habe Ihnen diese Ausführungen gemacht, weil hier ein ent scheidender Punkt iſt, an dem man in einfachster und gemein verständlichster Weise das ganz e mar x í ſt i s ch e S y ſt em a us den Angeln heben und ad absurdum führen kann. Denn diese Wertlehre ist die Säule, auf der die ganze Gedankenkonſtruktion des Marxismus ruht. Aus dieser Wertlehre entwickelte Marr seine berüchtigte Lehre voin Mehrwert. Er machte den Arbeiter glauben, daß es seine Arbeit sei, die den Wert einer Ware bestimme.. Er sagte dem Arbeiter, daß derPart Unternehmer ihm bei der Entlohnung einen Teil dieses Wertes, Ag den sog. Mehrwert, vorenthalte.

Aus dieser Mehrwertlehre

leitete Marr seine Ausbeutungstheorie ab. Er sagte dem Arbeiter, daß diese Ausbeutung nach den Gesezen der kapitalistischen Wirtschaft nicht aufhören könne, bis das System der Privatwirtſchaft 9

selbst vernichtet sei. Und aus dieser Ausbeutungstheorie wiederum** folgerte er die volkszerstörende Klassen kampf theorie.-யினர் Erkennt man diese Wertlehre als glatten Unsinn, und zieht man sie unter der marristischen Konstruktion fort, dann fällt auch das ganze Gebäude des wissenschaftlichen Marrismus mit seinen wirtschaftlichen Wahnoor ſtellungen wie ein Kartenhaus zusammen. Erst der Nationalsozialismus hat diesem Spuk, der das wirtſchaft liche Denken vernebelt, ein gründliches Ende bereitet: Jeder deutsche Arbeiter, der auch nur eine Spur von Empfinden für die natürlichen Zuſammenhänge des Wirtschaftslebens hat, in dem er selbst steht, weiß, daß weder seine Arbeit noch die des Unternehmers oder deſſen Kapital den Wert der Ware beſtimmen, die ſie gemeinſam produzieren. Wenn die Ware nicht verkauft werden kann, hat sie wirtschaftlich überhaupt keinen Wert . Ob sie aber verkauft werden kann und ob zu angemessenen Preisen oder nicht, das hängt von zahlreichen Faktoren und Umständen ab, die durch die gesamte volkswirtschaftliche und politische Lage der Nation bestimmt werden. Erst der Absatz gibt den Waren ihren Wert. Kaufkraft und Qualität, technischer Fortschritt und Dispositionstalent, Verkaufsorganiſation und Handelsverträge und vieles andere sind für den Wert einer Produktion ebenso mitbestimmend wie Arbeit und Kapital. Sie alle haben ihren Anteil am Erfolg, und dieser Erfolg ist in seiner Gesamt heit um so größer, je reibungsloser ihr Zuſammenwirken iſt. Die Qualität einer Nation, die Form, in der sie sich befindet, ist es, die letzten Endes über den Wert ihrer Arbeit und die Höhe ihres Lohnniveaus entſcheidet. Es ist nicht so , daßz der einzelne durch seine Arbeit wirtschaftliche Werte hervorbringt, deren Summe die Volkswirtschaft ausmacht. Sondern es ist umgekehrt: wirtschaftliche Werte werden nur durch Zusammenarbeit in der Gemeinschaft geschaffen, und der Anteil des einzelnen an ihnen leitet sich aus der Gemeinschaft nach Maßgabe

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seiner Leistung für sie ab. Mit anderen Worten: Das Wohl der Gemeinschaft ist das erste , die Voraussetzung und Bedingung für das wirtschaftliche Wohlergehen des einzelnen. Das ist der einzig richtige , weil allein mit den tatsächlichen Gegeben heiten übereinstimmende . Ausgangspunkt alles wirtschaftlichen Denkens , den sowohl der Kapitalismus wie das marriſtiſche Denken mißachtet haben. Und deshalb mußten ſie in der Praxis zur Zerstörung und zum Chaos führen . Der Nationalsozialismus begann den Neubau von Grund auf. Der oberste wirtschaftliche Leitſatz seines Programms lautet nicht „ durch Eigennutz zum Gemeinnuß“, ſondern umgekehrt, „Gemeinnutz geht vor Eigennuß“ . Der ökonomische Wirkungskreis dieses Grundfahes ist nicht die sog. „Wirtschaft“ als etwas Eigengesetzliches, über oder neben der Nation Stehendes, sondern es ist die Volkswirtschaft als wirtſchaft= licher Organismus der Nation, der alle ihre Glieder zu dienen haben, wie sie allen ihren Gliedern dient. Die Zelle, auf der sich die Volks= wirtſchaft aufbaut, aber ist die Betriebsgemeinschaft , in der alle, Führer wie Gefolgschaft, wissen, daß sie aufeinander ange= wieſen ſind, in der alle ihr Wirken und Werken begreifen als Dienſt an der Volksgemeinschaft, die ſie alle trägt und erhält. Gemeinnutz geht vor Eigennuß — das ist die wahre Parole wirtschaftlicher Vernunft , die nicht nur das wirtſchaftliche Leben in der Nation fruchtbar, sondern es auch für den einzelnen erfolgreich werden läßt. Dieſer oberſte Grundſaß ist nicht etwa nur eine notwendige moraliſche Gesinnung, ſondern er trägt auch den innerſten Erforderniſſen der Wirtſchaft Rechnung. Und zwar ſowohl für den Arbeit geber wie für den Arbeitnehmer. Er ist die gemeinſame Plattform, auf der beide Teile ihre eigensten wirtschaftlichen Interessen gewahrt finden. Es muß einmal grundsätzlich mit dem Irrtum

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aufgeräumt werden , daß das private Erwerbsstreben mit der Respektierung des Gemeinwohls, das der Nationalsozialismus fordert, wirtschaftlich nicht vereinbar ſei und dadurch in seinem natür lichen und erfolgreichen Wirken beeinträchtigt werde . Wir Nationalsozialiſten ſind nicht so hirnverbrannt, das geſunde persönliche Erfolgsstreben zu unterbinden und damit den stärksten Motor der menschlichen Wirtſchaft abzudrosseln. Im Gegenteil, wie der Nationalsozialismus mit allen Kräften bestrebt ist, die Persönlichkeit innerhalb der Gemeinschaft zur Entfaltung und für die Gemeinſchaft zur Geltung zu bringen, ſo fordert er auch im Rahmen seiner Volks wirtschaft die Persönlichkeitsleistung als ihre stärkste und durch nichts zu erseßende Kraft. Wir wiſſen, daß ſie der stärkste Träger des wirtschaftlichen Fortschritts und die unerläßliche Voraussetzung unſerer Kultur iſt . Was wäre uns allen das Leben ohne die Möglich keit und Aussicht, durch unsere persönliche Leiſtung nach Höherem zu streben und es zu erreichen, und seien es auch nur Wünsche und Träume? Ohne sie wäre uns das Leben nicht wert, gelebt zu werden. Wir setzen dem persönlichen Erfolgsstreben im Wirtschaftsleben nur diejenigen

gemeinnüßigen

Grenzen ,

die

für

das

Ganze unerläßzlich sind, und die letzten Endes auf dem Wege über die Gemeinschaft den Intereſſen jedes einzelnen wieder dienen. Indem wir die volkswirtschaftliche Solidarität als die Grundlage unseres Wirt schaftens stützen, schützen wir jeden einzelnen selbst und fördern seine eigenen wohlverstandenen Interessen - auch wenn er es oft in seiner wirtschaftlichen Kurzsichtigkeit nicht erkennt . Möglich, daß es manchmal als Zwang empfunden wird . Aber dann ist es der 3wang zur Wahrung der eigenen Interessen , der hier auferlegt wird . Denn die Rücksicht auf das Gemeinwohl ist für den Volksgenoſſen im nationalsozialiſtiſchen Staat nichts anderes als die Wahrnehmung seines eigenen Interesses , das mit dem der Gemeinschaft unlösbar verbunden ist. Wer jedoch an diesen Vorteilen

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innerhalb der Gemeinschaft teilnimmt und sich als einzelner tro ß= dem von seinen Verpflichtungen auf Kosten der Anständigen drücken zu können glaubt, der iſt nichts anderes als ein Betrüger am gemein samen Werk und verdient die Verachtung aller! Und was der Gemeinschaftsgedanke dem Betriebsführer und Arbeit geber bedeutet, bedeutet er auch dem Gefolgsmann und Arbeitnehm e r. Wie oft hört man den Nationalsozialismus wirt schaftlich in der Form ausgedrückt, daß man dem Arbeiter lediglich ſagt, er ſei wie alle anderen und jeder an seiner Stelle dazu da, u m in der Volksgemeinschaftſeine Pflicht zu erfüllen. Das sind Reden, die auf die Dauer nicht überzeugen. Auch das muß einmal gesagt werden. Von der Pflicht und der Selbst = losigkeit allein läuft die Weltgeschichte nicht weiter ! Wer beispielsweise Tag für Tag in der Grube, in Dreck und Schweiß vor der Kohle arbeitet, den kann man mit solchen wohl gemeinten, aber unzulänglichen Argumenten nur ſehr ſchwer von seiner hohen volkswirtschaftlichen Miſſion überzeugen. In der Praxis ſieht das ein wenig anders aus. Die Menschen leben letzten Endes, um glücklich zu werden, und nicht nur deshalb, um ihre Pflicht zu tun. Jedenfalls stellen sie sich das alle irgendwie ein wenig vor. Auch der einfachste Arbeiter will vorwärtskommen im Leben. Und nur die Hoffnung auf dieses persönliche Fortkommen für sich und seine Kinder und der Glaube an die Möglichkeit, es zu erreichen, läßt viele ihre schwere Arbeit leichter tun. Ihnen allein die Pflichterfüllung ohne die Befriedigung ihres persönlichen Strebens als Lebensziel zu setzen, iſt das Gerede weltfremder Moraliſten oder unſozialer Kapitalelemente, die auf die Einfältigkeit ihrer Mitmenschen spekulieren. Mit nationalsozialistischer Weltanschauung hat das wenig zu tun. Der Nationalsozialismus lehrt etwas ganz anderes . Er lehrt die arbeitenden Volksgenossen begreifen, daß s i es el b st nur dadurch 13

und eben nur dann ihr eigenes persönliches G I ű ď finden können , wenn sie ihre Pflicht gegenüber der Gemeinschafttun. Diese Gemeinschaft, in der sie arbeiten und für die ſie arbeiten, das sind sie selbst. Die Gemeinschaft ist die Voraussetzung und Bedingung, durch die das eigene Glück erst Wirklichkeit werden kann . Wer in der Wirtschaft anderen hilft, hilft ihnen, um sich selbst zu helfen. Daß man den eigenen Interessen am besten dient, wenn man das Wohl der Gemeinschaft an die Spitze seiner eigenen Wünsche stellt, das zu erkennen und andere erkennenzulassen , daraufkommtes an ! Das ist das wahre Grund ges é ßz wirtschaftlicher Vernunft , das jede geſunde Volkswirtſchaft beherrscht und ihre Entwicklung beſtimmt. Dieser Gemeinschaftsgedanke des Nationalsozialismus ist keine theo= retische Phrase, kein leerer Begriff, kein billiges Schlagwort, sondern hat zum ersten Male dem Wort Sozialismus leben digen Inhalt gegeben. Unser Sozialismus ist nicht weltfremde Utopie, sondern natur gegebenes blutvolles Leben. Er ist der Sozialismus der Hilfsbereitschaft für die Ärmſten der Armen und der Sozialismus der Leiſtung für alle Schaffenden. Er gibt kein Versprechen auf die Seligkeit, gaukelt den Arbeitern keine unerreichbaren Trugbilder vor, um sie in der Praxis nur um ſo tiefer ins Elend zu führen . Er predigt nicht die kindliche und aller Wirklichkeit hohnsprechende Lehre von der Gleichheit der Menschen. und ihrem gleichen Anspruch auf die Zuteilung der Güter dieser Erde, sondern er gibt ihnen das Bewußztſein zurück, einem großen Volke anzugehören, mit dem sie auf Gedeih und Verderb verbunden sind , und in dem jeder genau so viel erreichen kann, wie er an Können und Leistung einzusetzen imſtande ist. Der einzige gleiche wirtschaftliche Anspruch, den er allen Volksgenossen zubilligt, ist das Recht auf Arbeit.

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Dieser wahre, weil einzig mögliche Sozialismus ſorgt dafür, daß die Bedingungen zum Aufstieg für jeden Volksgenossen die gleichen sind, so daß Charakter, Fähigkeit und Leistung der ein zige Maßstab des Fortkommens sind. Der Nationalsozialismus hat alle Vorrechte der Geburt und des Standes beseitigt, dafür aber das Vorrecht der Natur wiederhergestellt. Indem er allen Volksgenossen -- nach den gegebenen Maßen der Natur - die gleiche Chance gibt, unternimmt er es nicht - welch findliche Utopie!

die Ungleichheit der Menschen zu beseitigen,

sondern die Ungleichheit der Bedingungen , unter denen sie arbeiten ! Das ist ein großer und entscheidender Gedanke. Größer, als er im ersten Augenblick erscheinen mag. Seine Verwirk lichung im nationalsozialistischen Staat bedeutet für Millionen die Befreiung aus der Aussichtslosigkeit ihres bisher rein kapitaliſtiſchen Arbeitsverhältnisses. Bedeutet die Erlösung aus der erschlaffenden Hoffnungslosigkeit eines Arbeiterdafeins, das sich bisher als ohn mächtiges Handelsobjekt kapitaliſtiſcher Mächte fühlte, ohne sich jemals aus dieser Lage zum Lichte schöpferischer Mitgestaltung am Leben der Nation erheben zu können. Diesen Ausgestoßenen und Enterbten einer unheilvollen kapitaliſtiſchen Entwicklung gibt der Nationalsozialis mus die wirtschaftliche Gleichberechtigung . Er räumt mit revolutionärem Schwung die Hinderniſſe beiseite, die das libera= listische System mit all seiner Bevorrechtigung des Besitzes und des Kapitals als eine unübersteigbare Mauer vor ihm aufgetürmt hat . Er gibt den in ihnen ſchlummernden Kräften und Fähigkeiten freie Ent faltung und läßt sie vollberechtigt teilnehmen am wirtschaftlichen Wett= bewerb der Leistung und des Könnens. Man unterschätze nicht die tiefen seelischen Wirkungen, die große moralische Kraft und die ungeheure praktische Bedeutung dieser Mög lichkeiten für die breite Maſſe der schaffenden Volksgenossen. Wir 15

haben im deutschen Volke eine wirtschaftliche und soziale Ordnung eingeleitet, in der jeder Volksgenosse, was er auch sei und woher er auch komme, zu den höchsten Stellen der Wirtschaft und des Staates emporſteigen kann, wenn er nur die Kraft , den Willen und die Fähigkeit dazu hat. Das ist unsere Idee, und das ist unser Wille! Der Wille des Führers, von dem wir alle wissen, daß er Berge zu versetzen vermag, und von dem ich weiß, daß er für ſeine deutschen Arbeiter, wenn nötig, die Hölle zu stürmen bereit ist ! Wenn sich hier und da noch Hinderniſſe in den Weg stellen, sie werden niedergeriſſen werden, um diesen Marschweg des unbekannten deutſchen Arbeiters nach aufwärts bis zu den höchsten Stellen der Nation freizulegen. Vielleicht wird die ältere Generation unserer Arbeiterschaft diesen Weg nicht mehr in so erfolgreichem Maße beſchreiten können. Dann werden ihn ihre Söhne gehen ! Und wenn jemand sagt: der Weg iſt zu lang und zu schwierig, um ihn erfolgreich zu gehen, dann verweiſe ich die Kleinmütigen auf das herrliche Beispiel, das ihnen unser Führer Adolf Hitler gegeben hat. Ein unbekannter, namenloſer Arbeiter in der Millionenmaſſe ſeiner Kameraden, bahnte er sich in unbändiger Willenskraft und Zähigkeit den Weg nach oben, zur höchsten Spiße des Staates . Unter unendlich schwereren Verhältnissen, als sie heute im Zeichen des Nationalsozialis= mus dem deutschen Arbeiter sich bieten ! Er ging diesen Weg, ganz auf sich allein gestellt, und erreichte ſein Ziel gegen den Widerſtand aller! Heute steht er, als ein Sohn des arbeitenden Volkes, am Steuer der Nation, um seinen Kameraden das leichter werden zu laſſen, was er selbst sich so hart erkämpfen mußte. Er hat den wahren deutschen Volksstaat erbaut und mit den wirtschaftlichen Grundsätzen eines lebendigen, schaffenden deutschen Sozialismus erfüllt. Und darum gehören ihm die Herzen und Hände aller, die an diesem Gemein

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ſchaftswerk teilhaben.

Mit Stolz dürfen wir feststellen: In der nationalsoziali . stischen Volksgemeinschaft hat die jahrhunderte alte sozialistische

Sehnsucht

aller

zum ersten Male ihre praktische

Schaffenden geJ

Erfüllung

funden. Und zwar ihre einzig mögliche Erfüllung ! Was sich in dieser Gemeinſchaft verwirklicht, ist der Sozialis = mus der Leistung , die natürliche und daher einzige Harmonie der wirtschaftlichen Interessen, die es gibt. Der Nationalsozialismus, der dem persönlichen Erfolgsstreben aller im Rahmen des ihm über geordneten Prinzips der Gemeinschaft freien Raum läßt und es für alle nutzbar macht, hat zum ersten Male in der modernen Wirtſchafts geschichte, ich möchte ſagen - das Kunststüc fertiggebracht, Gemein nuß und Eigennuß auf einer gemeinsamen Ebene miteinander zu ver einen. Und wenn man fragt, wie war das möglich ?, dann antworten wir: Es wurde möglich, weil das deutsche Volk aus den schmerzlichen Erfahrungen seines Schicksals heraus eine höhere Stufe der nationalen Entwicklung beschritten hat, als sie die Geschichte bisher kennt. Der Führer hat es in seiner Münchner Rede so überzeugend ausgeführt, welchen schweren Weg das deutsche Volk nehmen mußte, damit aus seinen verschiedenen Raſſekernen, aus seinen Stämmen und Ländern endlich trotz aller störrischen Widerstände die Volkwerdung der deutschen Nation wurde. Nur so konnte die heutige Entwicklungsstufe erreicht werden, auf der die politischen und wirtschaftlichen Gegensätze der Vergangenheit sich auflösen und zu einer höheren Einheit des Lebens der Nation zuſammenwachsen. Unser Sozialismus ist deshalb keine = ſtarre Gedankenkonſtruktion, die der Natur Gewalt antun muß , ſ on dern die sinnvolle Gestaltung und höchste Form des wirtschaftlichen Lebens , aus der die Nation immer wieder die Kräfte zu neuer Blüte entwickeln kann. Dieser Sozialismus reißt nicht in blinder Zerstörungswut, wie der Marxismus im Sowjetparadies, die Grundlagen der Wirt 17

schaft ein, gibt nicht Millionen dem Hungertode preis, um dann den verruchten Kapitalismus zur Rettung herbeizurufen. Dieser Sozialismus ist nicht der Sozialismus . der Nichtskönner, nicht der Sozialismus der Unterleiſtung, der, wie im marxiſtiſchen Sowjetſtaat, ein barbariſches Antreiberſyſtem, das Syſtem Stachanow, zwangsweise einführen muß, um Leistungen aus der Arbeiterschaft herauszupreſſen , die das System als solches von innen heraus un möglich macht. Dieser unser Sozialismus beseitigt nicht das Eigentum und damit die Triebkraft jeden Fortschritts überhaupt, sondern er beseitigt den Mißbrauch des Eigentums und erschließt damit den Fortschritt für alle. Dieser Sozialismus ſagt nicht : Eigentum ist Diebstahl an der Gemeinschaft, sondern er erhebt das ehrlich erworbene Eigentum z ur verdienten Leistung für die Gemeinschaft. Dieser Sozialismus sagt nicht: Eigentum gibt Vorrechte in der Nation, sondern Eigentum verpflichtet für die Nation . Dieser wahre Sozialismus, der die Welt des wirtſchaftlichen Er folges auch dem einfachsten Menschen erschließt, läßt die wirtschaft lichen Kräfte der Nation nicht verkümmern , sondern bringt sie zur Entfaltung und eröffnet die Aussicht, die Antriebskraft der mensch lichen Wirtschaft zu vervielfältigen . Das iſt unser Sozialis . mus !, der Sozialismus, der alle umfaßt, die guten Willens sind, der Sozialismus, der der Nation den Weg in eine große Zukunft freimacht. Wie wir gesehen haben, ſtellt ſich diese Ausrichtung der wirtſchaft lichen Interessen auf das Gemeinwohl ´n ích t von selbst ein . Die Wirtschaft ist kein Mechanismus, der sich selbst schaltet, und in dem jeder schalten und walten kann, wie er will ! Sie ist ein Organismus, der von einer Zentralstelle geführt und geleitet wird ! Die Wirtschaft ist kein Ding an sich, wie das kapitaliſtiſche und das marxiſtiſche 18

Wirtschaftsdenken vorgeben. Sie ist, seitdem überhaupt Menschen bei ſammen wohnen, ohne den übergeordneten Zusammenhang mit der S Nation nicht denkbar. Wirtschaft ist nur als Volkswirt schaft möglich , wobei allerdings die einzelnen Volkswirtſchaften in internationalen Austausch miteinander treten; aber eine Weltwirt schaft im Sinne der Auflösung der nationalen Grenzen aller Volks wirtschaften gibt es nicht. Ausgangs- und Endpunkt ist stets die nationale

Gemeinschaft.

Und

deshalb

ist

es

nicht

nur

richtig , sondern für das Gedeihen der Wirtschaft notwendig , daß der nationalsozialiſtiſche Staat als Repräsentant der Volksgemeinschaft die Führung und auf allen Wirtschaftsgebieten das oberste Aufsichtsrecht übernimmt, das die Harmonie der Inter essen in Unterordnung unter die höhere Idee der Arbeit für das ganze Volk gewährleistet. Er überwacht in engster Zusammenarbeit mit der Deutschen Arbeits front die Befolgung der nationalsozialistischen Grundsätze im Wirt schaftsleben. Er unterstüßt und fördert alles Gute in der privaten Wirtschaft, er merzt alles Ungeſunde und Schlechte aus. Und er gibt von seiner Zusammenschau des Ganzen aus die Richtlinien für die wirtschaftlichen Notwendigkeiten des Augenblicks. Das mag für den einzelnen Volksgenossen, ob Betriebsführer oder Gefolgsmann, wenn er im Augenblick den Notwendigkeiten des Ganzen Rechnung tragen muß, nicht immer begreiflich sein. Aber das Be= wußtsein, daß dieſer nationalsozialiſtiſche Volksstaat sein Staat ist, zu dem er als Sachwalter seiner eigensten Interessen Vertrauen haben darf, wird ihm das vorübergehende Opfer gering erscheinen laſſen im Hinblick auf den entscheidenden Nutzen, der allen und damit auch ihm selbst daraus erwächst. Ich sagte bereits, daß die Wirtschaft kein Ding an sich ist . Daßz die Vorstellungen von der Wirtschaft als eines ökonomischen Mechanis mus, der überall und unveränderlich nach seinem eigenen Geſetz ab

19

Zveal

läuft,

ein

grundlegender

und

verhängnis voller

Irrtum ist. Die Wirtschaftslehren des Kapitalismus und die des Marrismus haben sie als solche rein sachlich wirkende materielle Ge= gebenheit aufgefaßt. Sie befaßten sich mit den Verhältnissen und mit den Dingen, mit den Waren und Produkten, weniger mit den Men= schen, die sie schaffen. Sie forschten nach den ewigen Geseßen dieser sogenannten Wirtschaft oder suchten die sogenannten „ ökono mischen Bedingungen“ zu ergründen, durch die das ganze menschliche Dasein angeblich bestimmt und gelenkt werde. In dieser materia= liſtiſchen Auffassung von der Wirtschaft hatte der menschliche Geiſt, die Idee, der Idealismus als schöpferiſcher und geſtaltender Faktor des Wirtschaftslebens keinen oder nur geringen Raum. Sie • wollten es

nicht

wahrhaben ,

menschliche

daß

es

der

schöpferisch e

Geist ist , der das Wirtſchaften zu allen Zeiten

bestimmt und gestaltet hat, von der primitivſten Stufe bis zu ihrer fortgeschrittenſten Form.

Und doch ist es so ! Die Wirtschaft ist nicht jenes sich selbst überlassene seelenloſe Ge bilde in der Welt des Egoismus und Materialismus. Der wirtſchaf tende Mensch ist nicht jener Homo oeconomicus, von dem man gesagt hat, daß er statt des Herzens ein Hauptbuch in der Bruſt hat. Die Natur hat den Menschen nicht als Einzelweſen oder modernen Ro binson in die Welt gesetzt. Er ist da als Glied einer Gemeinschaft des Blutes und der Rasse, die ihn hervorgebracht und zu dem empor= geführt hat, was er iſt, und für die er zu wirken und zu arbeiten hat, wie sie es für ihn tut. Das Reich der Wirtſchaft ist keine Welt für sich, die ― einmal geschaffen ― ihr Leben lebt eigengesetzlich und un abhängig von der Seele und dem Willen der Menschen, denen zu dienen ſie beſtimmt ist. Wirtſchaft, ich sagte es schon, ist immer Volks wirtschaft. Das Volk aber ist nicht der Knecht seiner Wirtschaft , sondern ihr Herr ! Es gestaltet seine Wirt 20

schaft nach Maßgabe seiner Kräfte und seiner Fähigkeiten, nach Maß gabe seiner besonderen Bedürfnisse und volklichen Notwendigkeiten. Wie es keine Wirtschaft als ewig gleichbleibendes Gebilde der Natur gibt, so gibt es auch keine ewig geltenden Geseße des Wirtschaftslebens , in deren Beſiß man ſeinen Lauf nun ein für allemal vorher beſtimmen könnte. Das haben die Wirtſchafts wissenschaft des Kapitalismus und die marxiſtiſche Lehre lange genug geglaubt. Und deshalb hat die Wirklichkeit sie auch so oft Lügen ge straft! Man kann innerhalb eines bestimmten und für eine bestimmte Zeit geltenden Wirtſchaftsſyſtems zur Erkenntnis typischer Bezie= hungen und auch gewiſſer gesetzmäßiger Tendenzen gelangen, niemals aber zu ewig geltenden Naturgesehen der Wirtſchaft.

Das gibt es

nicht und iſt ein wiſſenſchaftlicher Nonſens. Ich habe zu Anfang auf den Unſinn der wirtſchaftlichen Wertgesetze und ihre Folgen hingewieſen, und ich möchte diesen Punkt hier grund sätzlich unterstreichen, weil er später im Zuſammenhang unserer Ge danken von Bedeutung ist. Der Führer selbst hat es in klarer und ein deutiger Weise zum Ausdruck gebracht . Er sagt: „Es gibt keine Doktrin. Im Laufe der Jahrtausende hat ſich die Wirtschaftsform ununterbrochen gewandelt. Aber es liegt im Wesen der Menschen, daß sie in einer bestimmten Zeit nur zu leicht der Doktrin zuneigen, daß die diese Zeit beſtimmende Wirtſchaftsform die allein mögliche und die allein erträgliche ist; mit anderen Worten, daß die Menschheit einer Doktrin verfällt, die genau so schädlich iſt wie vielleicht das Bekenntnis zur umgekehrten Doktrin ſchädlich sein könnte. Wir haben eine einzige Doktrin, nämlich die, daß es in der Wirtschaft keine Doktrin gibt!" Das sagte der Führer und sagte damit das Entscheidende. Die Wirtschaft der ziviliſierten Völker war immer, in jeder Phaſe ihres Daseins und in der Höhe ihrer jeweiligen Entwicklungsstufe, das

Produkt

ihres

schöpferischen

Geistes ;

wenn

21

ihre Organisation in unsoziale, überstaatliche und volkszerstörende Bahnen gelenkt wurde, dann war es die Schuld unfähiger Führer oder führender Schichten. Die Wirtschaft ist kein toter, ewig gleichbleibender Mechanismus, ſondern sie hat ihre lebendige Geschichte, deren Träger der menschliche Geist und die menschliche Arbeit ist. Die patriarchalische Hauswirt schaft, die handwerklich gebundene Wirtschaft des Mittelalters, die arbeitsteilige Wirtſchaft und die Gewerbefreiheit, das Zeitalter der Maschinen und der modernen Induſtrialiſierung, sie lösten einander ab, weil menschlicher Geist und menschliche Organiſation der Arbeit den Weg zu neuer Entwicklung gebahnt hatten. Technik und geniale Organisation sind immer die Bahnbrecher der Wirtschaft gewesen ! Wie stets in der Geschichte der Handel dem Schwerte kühner Eroberer folgte, so sind auch alle großen wirtschaftlichen Erschließungs- und Kon junkturperioden der Völker durch den ihrer Zeit weit vorauseilenden Unternehmungsgeist wagemutiger Männer in Marsch gesezt worden. Bedenken Sie, was ein Friedrich Krupp für die wirtſchaftliche Ent wicklung dieser Stadt bedeutet, und was er ihr und darüber hinaus der deutschen Nation gegeben hat . Und so weit wir auch zurückblicken in unsere Geschichte: germanischem Erfindergenius, der der Natur ihre Geheimnisse entrang und mit der Fackel seines Geistes der Wirtschaft doranleuchtete,

und abenteuerlicher Unternehmungsluft nordischer

Seefahrer verdanken die weißen Raſſen ihre jahrhundertelange wirt schaftliche Vormachtstellung in der Welt. Immer waren es geniale Ideen und vorausschauende Tatkraft, die die Plattform geschlagen haben zu neuer Entwicklungsstufe der mensch= lichen Wirtschaft, auf der ſie dann Fuß faſſen und sich zu neuer Blüte entfalten konnte. Wirtschaftlicher Fortschritt aber be = deutet fortschrittliche soziale Lebenskultur. Und auch hier waren es immer die Nationen, deren Männer vorangingen, 22

auf neuen, nie beschrittenen Wegen, die ihren schaffenden Volks genossen den Segen dieser Entwicklung, den Lebensstandard hoher Zivilisation und Kultur zuteil werden laſſen konnten. Und wenn ich diese Gedanken zuſammenfaſſe, dann ergeben sie einen fundamentalen Satz aller Volkswirtſchaft, den ich so ausdrücken möchte: Das Lohn- und Lebensniveau einer Nation ist nichts anderes als das Produkt ihres eigenen Geistes und der Qualität ihrer schaffen den Menschen ! So ist es unzweifelhaft im ganzen und auf die Dauer gesehen. Aber auch der Wellenspiegel der Wirtschaft hat Ebbe und Flut. Das haben gerade jene, die Wirtſchaft anderer Länder befruchtenden Völker, und voran die deutsche Nation, erfahren müſſen. Was sie der Welt gaben durch den genialen Aufbau höherer Stufen der Technik, fiel oft nach Jahrzehnten des wirtschaftlichen Aufschwungs schmerzlich auf sie au rück, wenn andere Völker und andere Erdteile folgten, und wenn ſie sich unsere technischen Fortschritte nußbar und die Produktion unserer hochwertigen Induſtrieerzeugniſſe in Selbstversorgung zu eigen machen konnten. Die Perioden der Exportblüte wurden abgelöst durch wirt schaftliche Depreſſionen, die bedingt waren durch eine Verlagerung und Angleichung der weltwirtschaftlichen Struktur. Wir wissen alle, wie dieser wirtschaftliche Strukturwandel in der Welt zum Mittel handels politiſcher Droſſelung und oft genug zur politischen Waffe anderer Völker gegen uns wurde. Diese gefährliche weltwirtย schaftliche Abhängigkeit seines nationalen Le= 3 bens beseitigt das nationals o zi a list is che Deutsch land , indem es die liberalistische , kapitalistische Wirtschaftshülle abstreift und sie ersetzt durch ein aus seinem Organisationsgeist geborenes und a seinem Leben entsprechendes neues Wirtschafts system . Den Geist der Gemeinſchaft, von dem es getragen ist, habe ich Ihnen 23

nicht nur weltanschaulich, sondern auch in seiner inneren wirtschaft= lichen Notwendigkeit zu erläutern versucht. Von außzen gesehen, ist es die Brotfreiheit und die wirtschaftliche Unabhän gigkeit der Nation, die wir durch die grundlegende Neugestaltung unſerer Volkswirtschaft

gewinnen

wollen

und

gewinnen

werden.

Niemand wird erwarten, daß sich eine stärkere Umlagerung unſeres wirtschaftlichen Schwergewichts auf den inneren Markt und seine wechselwirkende Durchorganiſation von heute auf morgen bewerk stelligen läßt. Von der Erfindung notwendiger Erſahrohstoffe bis zur wirtschaftlichen Großherſtellung dieser Produkte bedarf es einer ge= = wiſſen Zeit. Aber das Ziel werden wir erreichen. Es heißt kei neswegs Lösung vom Welthandel und inter= nationalen Güteraustausch ! Das kann nicht entschieden genug gesagt werden . In dem Maße, in dem wir in der Lage sind, die Erzeugnisse unserer hochwertigen Qualitätsarbeit auszuführen, werden wir immer auch die Produkte anderer Völker einführen . Wir wollen lediglich unser Volk sichern vor den Wechſelfällen politiſch wirtschaftlicher Situationen, die zu meistern wir im Notfall nicht in der Lage sein würden ; eine Verantwortung, die eine zielbewußte Führung vor der Nation nicht tragen kann. Aber diese Selbsthilfe durch die Organisation nationaler

Selbstversorgung wird

die deutsche

Nation niemals verzichten lassen auf ihre stolze , schöpferisch - technische Tradition und ihre große kulturelle

Aufgabe

im Kreise

der

Völker !

Das

nationalſozialiſtiſche Deutſchland hat nicht die Absicht, vor der indu striellen Weltmarktkonkurrenz anderer Völker, wenn sie den hohen Lebensstandard ſeiner fähigen und fleißigen Söhne bedroht, die Waf fen zu strecken. Es wird ni ch t reſigniert vergangenen Erportmöglich feiten nachtrauern, wenn und soweit sie durch die internationale wirt schaftliche Entwicklung überholt und unwiederbringlich sind. Es wird , 24

Y

wo es seinen Vorsprung durch die Entwicklung in außer europäischen neue

Schöpfungen

Ländern seines

verlor ,

Geistes

ihn

um so

霪 durch * leuch -

tender wieder erstehen lassen. Solche Neuschöpfungen seines Erfindergeiſtes hat das national ſozialistische Deutſchland in der Technik, auf dem Gebiete der Chemie und der Phyſik bereits herrlich zu entfalten begonnen . Nicht im kapita listischen, sondern im höchsten volkswirtschaftlichen Sinne. Wer bisher dem lächerlichen Irrtum verfallen war, daß die moderne Technik und der dadurch bedingte wirtschaftliche Fortschritt mit dem Kapitalismus untrennbar verbunden sei, den werden die Tatsachen eines Besseren belehren. Der Nationalsozialismus befruchtet die Technik in einem bisher kaum vorſtellbaren Maße. Denn er weiß, daß es gerade die breite Maſſe der schaffenden Volksgenossen ist, deren wirtſchaftliche Lage von der Stellung der Nation im internationalen Kraftfeld ab hängig ist. Er weiß, wie unmöglich es iſt, daß ein starkes gesundes Volk, das sich vorwärtsentwickelt, techniſch auf einer Stufe zurückbleibt, die seine schaffenden Menschen zu Sklaven anderer fortschrittlicherer Nationen werden läßt. Und deshalb macht er es den gei stig führenden Schichten zur nationalen Pflicht , im Wettbewerb der Völker unaufhörlich den tech= nischen Fortschritt

für

die

breite

Masse ihrer

Volksgenossen zu erkämpfen. Das Beglückende der schöpferischen Technik ist für den National ſozialisten der Ruhm der sozialen Leiſtung. Denn das Glück, das der Erfinder den Menschen bringt, iſt die Erlöſung aus Sorge und Noţ für Millionen, die im Räderwerk der nationalen Wirtſchaft, jeder an seiner Stelle, in schwerer, gemeinſchaftsbewußter Arbeit ihr Brot ver dienen. Ihnen allen ihr Los zu erleichtern und sie teilhaben zu laſſen auch an den Annehmlichkeiten des Lebens, das ist die große erhabene Aufgabe des technischen und wirtschaft 25

lichen Fortschritts , für den der Nationalsozialismus ſo leiden schaftlich eintritt. Er läßt die Technik nicht zur Knecht .. schaft und zum Fluch werden für das schaffende Volk , sondern gibt ihm durch seine herrlichen, der Erholung dienen= den Einrichtungen der

NS. - Gemeinschaft

Kraft durch Freude“

wieder die Natur und die Freude an den Schönheiten des Vater landes zurück. So verstanden und dem Volke nußbar gemacht, dient die Technik in höchster schöpferischer Synthese wieder der Natur, zu deren Bezwingung fie ausgezogen war, indem sie ihre unerschöpfliche Schönheit und Kraft auf höherer sozialer Stufe den schaffenden Volks genossen wieder erschließt. Wir sehen also, daß der nationalsozialiſtiſche Wirtſchaftshorizont nicht etwa hinter den Fortschrittsidealen der kapitaliſtiſchen Wirtſchaft zurückbleibt, sondern sie einſchließt und über sie hinaus weiter vorstößt. Ich habe vor kurzem an anderer Stelle ausgeführt, daß mit der nationalsozialiſtiſchen Idee eines der größten schöpferiſchen Prinzipien des Geistes in der Weltgeschichte eingetreten ist. Und ich habe der felsenfeſten überzeugung, die uns alle beseelt, Ausdruck gegeben, daß diese Idee in der Geschichte der Menschheit als eine neue Geiſtesmacht eine segensreiche Rolle spielen wird . Heute möchte ich aussprechen, was vielleicht vielen noch nicht zum Bewußtsein gekommen ist, daß der Nationalsozialismus auch auf dem Gebiete der Wirtschaft die Schwelle eines

neuen

Zeitalters

überschritten

hat.

Eine

Wende des Schicksals nicht nur in der Politik, sondern auch in der Wirtschaft! Was wir heute in Deutschland an wirtschaftlichem Geschehen er leben, vielfach noch ohne es begreifen zu können, all das Neue und Kühne, all das dem Denken Ungewohnte, das nicht Voraussehbare und doch Tatsachengewaltige, es ist der Schritt auf eine neue Stufe menschlicher Wirtschaft , den das national= 26

sozialistische Deutschland vollzogen hat oder zu vollziehen noch im Be griff iſt. Wir ſelbſt ſtehen vielleicht zu ſehr mitten in dieser Bewegung, um sie schon mit jener Klarheit sich abzeichnen zu ſehen, wie sie einmal die Geschichte sehen wird . Aber daß es ſo iſt, erſcheint mir unzweifelhaft. Das

kapitalistische

W i r t s ch af t s s ystem

ist

ab

gelöst durch das national s o zi a liſt i sche , das von einer ganz anderen Geisteshaltung getragen ist, und das anderen inneren Gesetzen gehorcht als sie die kapitaliſtiſche Wirtschaft beherrschen. Und hier an dieſem Punkt lösen sich auch alle scheinbaren Wider sprüche des Denkens, erklären sich die auseinanderklaffenden Auf faſſungen über Wert und Bedeutung des praktiſchen wirtschaftlichen Geschehens unserer Tage. Wer mit den doktrinären Wirtſchaftsauffaſſungen einer bereits ver gangenen Epoche die neue zu deuten unternimmt, wer die Maßstäbe des überholten kapitaliſtiſchen Wirtschaftsdenkens an den volkswirt schaftlichen Neubau des nationalsozialiſtiſchen Deutschlands anlegt, der macht eine falsche Rechnung auf und wird der neuen Zeit so lange verſtändnislos gegenüberstehen, bis sie über ihn hinweggeschritten ist. Können wir uns zum Beispiel vorstellen, daß ein rechtschaffener Hand werksmeister des achtzehnten Jahrhunderts durch die Brille seiner ehrbaren Zunftgeſetze die wirtschaftlichen Zuſammenhänge und Not wendigkeiten der anbrechenden industriellen Epoche hätte erkennen können? Verhält es sich heute anders, wenn man mit überholten kapitali ſtiſchen Wirtschaftsbegriffen die Notwendigkeiten der nationalſozia listischen Gegenwart beurteilen will? Wir stehen mitten in einer wirtſchaftsorganiſatoriſchen Aufgabe von gewaltigem Ausmaß. Das deutsche Volk, das unter einer neuen großen Idee politisch geeint und zuſammengefaßt iſt, um den Marsch in eine neue Zukunft anzutreten, errichtet auf den Trümmern einer ver= gangenen Zeit ein neues Wirtschaftsfundament, das in seinem Um 27

fange und in seiner Anlage der Größe jener neuen Wirtſchaftsepoche gemäß ist, die vor ihm liegt, und in die es mit ſeinen neu entfalteten Kräften hineinzuwachsen im Begriff ist. Es ist die Wirtschaftsaufgabe, die uns das Schicksal geſtellt und zum Wohle der Nation zu lösen für würdig befunden hat. Dürfen wir vor der Größe dieſer Aufgabe zagen? Dürfen wir zögern, den Fuß in dieses wirtschaftliche Neuland zu sehen, ohne den finanziellen Erfolg zahlenmäßig im voraus errechnen zu können? Dürfen wir an notwendige volkswirtschaftliche Investitionen auf weite Sicht, die für Millionen brachliegende Arbeitskräfte Arbeit und Brot schaffen, den Rechenstift kurzfristiger kapitaliſtiſcher Rentabilität anlegen? Wenn wir volkswirtschaftlich denken, wenn wir wirtschaftlich weit schauend denken, dürfen wir es nicht!

Dürfen es nicht in einem so

grundlegenden Aufbauabſchnitt wie dem, in dem wir uns jetzt be= finden. Denn auch da, wo „kapitalistische Rentabilität“ und Ver= zinsung zahlenmäßig nicht vorausberechenbar sind , kann das Ver= trauen in die produktiven Kräfte, in die Qualität und Leistungsfähig= keit eines Volkes Kapitalaufwendungen rechtfertigen, ja wirtſchaftlich notwendig machen, wenn sie dem Bau einer Wirtſchaftsapparatur dienen, in die eine im Aufstieg begriffene Nation hineinwächst. In einer solchen Periode stehen wir heute. Es war bei uns eines der Kennzeichen des kapitaliſtiſchen Wirt ſchaftsſyſtems, daß es solche Entwicklungen sich selbst überließ, dem Spürsinn des Kapitals, dem freien, aber langſamen Spiel der Kräfte. Heute ist die Aufgabe dafür zu groß und gewaltig, ſind die Verhält nisse dafür zu schnellebig geworden. Der Nationalsozialismus lehrt uns, solche Entwicklungen planmäßig zu leiten, ſie von Staats wegen tatkräftig zu unterſtüßen und sie durch Organiſation und Auslese der Kraft zu unerhörter vielfacher Wirksamkeit zu bringen .

28

Aber woher nehmen Sie das viele Geld für all diese Anlagen und Unternehmungen? wird man fragen, und diese Frage hört man ja heute nicht selten. Kapitalbildung und Auftragsvolumen müſſen im Einklang miteinander stehen, sagt die kapitaliſtiſche Wirtſchaftslehre, oder gemeinverständlich ausgedrückt, man kann auf die Dauer nicht mehr ausgeben, als man verdient, nicht mehr anlegen, als man er arbeitet und erspart, ſonſt müſſen es die Nachfolgenden für uns` sich absparen und wieder hereinbringen. In diesem Punkte allerdings ſtimmt das nationalſozialiſtiſche Wirt schaftsdenken mit der bisherigen wirtschaftlichen Auffassung überein. Auf die Dauer gesehen und für den Ablauf einer gesamten Konjunktur periode ist es so . Aber ich darf daran erinnern, daß auch von jeher ein Grundsaß des privatwirtſchaftlichen Denkens gewesen ist, daß bei Beginn jeder Konjunktur ein kreditpolitischer Vorgriff auf die Zukunft nicht erlaubt, sondern sogar notwendig ist. Aber ist das, was bei uns geschieht, etwas anderes als ein ebenso berechtigter Vorgriff auf eine Konjunktur- und Wirtschaftsausweitung, die unſere ſteigende Wirtschaftskraft und wachsende nationale Stellung in der Welt natur notwendig im Gefolge haben muß? Solange wir Ausgaben anwenden, um bisher brachliegende un produktive Arbeitskräfte für die Nation produktiv zu machen, solange wir Geld ausgeben, um Leute zu Verdienern zu machen, die bisher nur Verzehrer waren, solange wir Geld ausgeben zur notwendigen wehrpolitischen Sicherung des Wirtschaftsraumes, in dem wir leben und von dem wir leben, solange wir Geld verwenden, um vorhandenen. unfruchtbaren Boden zu kultivieren und ertragreich zu machen solange ist die Finanzierung dieser Dinge der echteste wirtſchaftliche Bedarf, den man sich überhaupt denken kann ! Allerdings ist die Konjunkturperiode, in der ſich dieſe produktiven finanziellen Aufwendungen volkswirtschaftlich umsehen und mit Ge winn zurückfließen, nicht so kurzfristig wie der gewohnte Ablauf nor

29

maler wirtschaftlicher Konjunkturen. Aber außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Mittel. Und niemand wird bestreiten, daß wir uns in einer neuen außergewöhnlichen Zeit befinden. Das nationalsozialiſtiſche Wirtſchaftsſyſtem hat nicht mit theore= tischen Erörterungen begonnen, sondern mit praktiſcher Arbeit. Es ließ das Notwendige zur Tat werden. Der sichere Faktor in seiner Wirt schafts- und Rentabilitätsrechnung ist das Vertrauen in die produk tiven Kräfte der wiedererstandenen Nation. Der Zuwachs dieser Kräfte ist unerhört groß, und diese Kräfte werden von einem starken Willen geführt. Wer darauf baut, ſteht fest und sicher. Was heute investiert wird, wird in der Zukunft tausendfältige Frucht tragen.

Die gewaltigen Straßen und Ackerbauflächen, die

Bauten und Anlagen, die heute geschaffen werden, werden noch in Jahrhunderten Zeugen eines kühnen und erfolgreichen Wirtschafts denkens sein. Könnten sie reden , sie würden vor unse== ren Nachfahren Zeugnis ablegen , um unendlich wieviel mehr sie sich bezahlt gemacht haben , als kleine Geister ihnen einst zugestehen wollten. Die Lehre aber, die unserem Volke aus dieser Tat erwächst, wird das ist meine Überzeugung - zur klassischen Theorie national

einst

sozialistischen Wirtschaftsdenkens werden. Dann wird man auf den Schulen und Univerſitäten etwa folgendes lehren : „Dem kapitaliſtiſchen Wirtſchaftsprinzip ,Kapital muß Kapital er zeugen' ſeßte das nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsſyſtem damals die Wahrheit entgegen Arbeit schafft Arbeit!"" Auch das Kapital ist nichts anderes als ersparter, nicht verzehrter Arbeitsertrag. Auch das Kapital ist ein Produkt der Arbeit. Es wurde durch Arbeit geschaffen, und daher ist es seine Bestimmung, auch wieder der Arbeit zu dienen . Ein System aber, das den Miß brauch des Kapitals herausfordert, ja überhaupt zur inneren Voraus setzung hat, nennen wir Kapitalismus.

30

Der Nationalsozialismus brachte demgegenüber den fundamentalen Grundsatz zum Durchbruch, daß die Wirtschaft kein Kapitalproblem, ſondern ein Organiſationsproblem iſt. Durch den konzentrischen Antrieb der wirtschaftlich notwendigen Investitionen, die zugleich der Arbeitsbeschaffung für Millionen von Volksgenossen dienen, erwachte die am Boden liegende Wirtschaft zu neuem Leben. Aus dem Kapital wurden Löhne und Baustoffe, aus den Löhnen und Einkommen wiederum erwuchsen Kaufkraft und Nachfrage nach den Waren. Aus dem Bedarf an Waren und Baustoffen entstand neue Arbeit, neue Nachfrage, neues Einkommen, neues Kapital und neues Unternehmen. Aus der Arbeit erwuchs mehr Arbeit und

aus

vermehrtem Acker größeres Brot. Das Geld wurde vom Selbstzweck zum Mittel, und das Kapital, das damals aufgewendet wurde, diente nicht ſich ſelbſt, ſondern dem Leben der Nation und ihrer Entfaltung, denen zu dienen seine Be stimmung ist. Mit

einem

Wort ,

damals

national s o zi a list is che Wirtschaftsprinzip der „ volkswirt 3 schaftlichen

Produktivität"

Dogma von

der

hat

das

das

liberalistische

„kapitalistischen

Rentabilität“

a b g elöst und praktisch den wirtschaftlichen Auf = stieg der Nation begründet. Es hat den Weg freigemacht zu einer neuen Epoche wirtschaftlichen und sozialen Aufstiegs, zu neuer Blüte und Entfaltung abendländischer Kultur!" Das, was man ſpäter einmal über die heutige Zeit in den Schulen lehren wird, schon jetzt zu begreifen und danach mit Einsicht und wirtschaftlichem Weitblick zu handeln, darauf kommt es an ! Aber dazu bedarf es eines wahrhaft volkswirtschaftlichen und nicht nur eines unzulänglichen privatkapitaliſtiſchen Denkens.

Mit der 31

Sicherheit seines intuitiven Könnens ist uns der Führer auch hier vorangegangen . Die private Wirt= schaft aufzufordern, ſeiner Initiative zu folgen, heißt leßten Endes nichts anderes, als den Spürſinn des Kapitals auf die richtige wirt schaftliche Fährte zu lenken .

So handeln, heißt wirtschaftlich und

zugleich gemeinſchaftsbewußt denken im höchsten nationalsozialiſtiſchen Sinne. Dem großen Verständnis, das der Arbeiter und Angestellte dem 1 gemeinsamen Aufbauwerk heute entgegenbringt, muß die pro duktive

Arbeitsbeschaffung

des

Unternehmers

entsprechen. Getreu dem nationalsozialiſtiſchen Grundſaß, daß Eigentum nicht bevorrechtigt, sondern für die Gemeinschaft verpflichtet. Daß in unserer heutigen Lage sich diese Arbeitsbeschaffung wirt schaftlich produktiv

auswirken

muß,

glaube ich in meinen

Aus-.

führungen dargelegt zu haben. Was hier für die Gemeinschaft be gonnen wird, wird allen, Arbeitern wie Unternehmern, aus der Gemeinschaft heraus reichen Nutzen bringen.

Das ist wahrer

Sozialismu s. Sozialismus der Leiſtung und Sozialismus der

Cat. Zeigen wir uns würdig unserer großen Zeit und ihrer Erforderniſſe ! Bedenken wir, daß man nicht nur kämpfen muß, um zu leben, sondern daß wir verpflichtet sind , Kämpfer zu sein, um innerlich frei und ſtark zu werden zu ſchöpferischer Leistung für das Leben unseres Volkes!

Rechnen wir nicht, wo wir glauben müſſen !

Wägen wir nicht, wo wir wagen müſſen !

Handeln wir im gläubigen Vertrauen auf die Kraft unſeres Volkes und den unsterblichen Geiſt der deutſchen Nation !

32

S

In flüffigem Stil ſchildert Dr. Dietrich ſeine Er lebnisse mit dem Führer im letzten Jahre des Kampfes um die Macht, mit seiner nicht abrei ßenden Woge von Verſammlungen und kon ferenzen. Die weite Verbreitung des Buches beweiſt ambesten, daß es wirklich gewordeniſt:

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