Das Königreich Ungarn mit den einverleibten Ländern und das Großfürstentum Siebenbürgen

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German Pages 396 Year 1785

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Das Königreich Ungarn mit den einverleibten Ländern und das Großfürstentum Siebenbürgen

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A.

F.

Buſchings

große

Erdbeſchreibung .

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Band.

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M it t. k . Hofcenfurfreibeit .

Ero p p a ui gedrudt bei Joſeph Georg Traßler , und im Berlage der Kompagnis .

17 8

5

IS .

IS

NS

TA

1

Das

Königreich

Ungarn

mit

den einverleibten Ländern,

und das

Großfürſtenthum Siebenbürgen .

4

Einleitung .

Inter den vielen Charten von Ungarn ; Unter deren Verfertigung durch die häufigent Kriege mit den Lürfen veranlaßt worden , iſt diejenige eine der merkwürdigſten , welche der Hauptmann Müller auf Veranlaſſung der fåniglich - ungariſchen Rammer verfertigt, und 1709 mit einer Zuſchrift an den Kaiſer Joſeph I. ans Licht geſtellt , Homann aber auf vier großen Bogen nachgeſtochen hat . Ha ſens.Tabula Ungariae ampliori ſignifi eatu - ex recentiſfimis pariter et anti quiffimis relationibus et monumentis con cinnata & c. welche die homanniſchen Erben 1744 herausgegeben haben , iſt mit mühfa . mem und langwierigen Fleiß, und großer fris tiſchen Geſchidlichkeit

verfertigt , und ſtellt

# 3

6

rowohl den neuen als alten Zuſtand Königreichs vor ,

iſt

aber in

diefes

Abſicht

des

leßten voukommener , als in Anſehung des erſten . Seine Charte legt lingarns Abtheis lung in vier Kreiſe und in Gefpanichaften

& ſo deutlich und richtig vor Augen , als

dies

jenige , welche auf einem fleinen Bogen uns ter folgendem Titel ans Licht getreten iſt : Tabula noua inclyti rezni Ungariae , iuxta nonnullas obferuationes Samuelis Mykoviny concinnata ab

Andrea Erico

Fritſch , Pofonii 1753. Man hat auch von dem Herrn Syasztyy einen fleinen Atlas in der Große eines gemeinen halben Bogens , welcher außer dem Titelblatt neunzehn Bråt ter von der alten , mittlern und neuern Geos graphie dieſes Reichs enthält . Das ißige Ingarn bilden ein allgemeines Chartchen welches nach den vier Streiſen abgetheilt iſt , und vier beſondere Blätter von eben ſo viel Kreiſen ab.

Alle diefe Blätter

ſind

1750

und 51 zu Presburg geſtochen , und zur Ers läuterung derſelben dient das Compendium Ungariae geographicum , deſſen erſte Auss gabe zu Presburg 1753 ; die zweite farf vermehrte und verbeſſerte aber 1767 gedrudt worden. åre Matthiae Belii Notitia Ungariae nouae ganz beraus gekommen I ſo fåtten wir in derſelben von jeder Ges ſpan .

L

fpanſchaft eine beſondere von Mifovinn géo zeichnete Charte erhalten ; da aber außer dem Prodromo nur zwei Somi gedruckt worden ro fiud auch nur von den Geſpanſchaften Poſony , Lipto ; Churoß und Zolyom beſon . dere Charten erſchienen . Die erſte has ben die homanniſchen Erben nachgeſtochen . Die Charte von der Grafichaft Zips im Prodromo hat Paul Kray de Norus ges zeichnet , Franz Florian Czafi aber hat eine beſſere geliefert.

Die prachtige und ſehr foft .

bare Defcription du Danube depuis la montagne de Kalenberg en Antriche , jusqu'au confluent de la riviere Jantra par Mr. le dans la Bulgarie , Comte Louis Ferd .de Marſigli , traduite du Latin , à la Haye 1744 in großein Fo . lioformat , fünf Bånde, beſchreibt den Kauf der

Donau

von

dem

Kalenberge nberhalb

Wien an , bis Giorgio und Roſczig in Buls garien , theils auf zwei allgemeinen , theils auf ſiebzehn beſondern Charten , auf welchen aber feine andere Derter ſtehen , als die auf beiden Seiten an dem Strom liegen . 9.2 . Jn alten Zeiten hießun jarn Pannonien , welcher Name von den Pannoniern herrührt, die Abf8mmlinge von den Slawen geweſen, und ſich aus Hochmuth Panowe , o . i . Kers ren , A 4

8

ren , von

dem flamiſchen Wort an , ein

Herr genennet haben ; daher die Ausländer Es hat aber das fie Pannonier geheißen . alte Pannonien nicht das ganze ißige Una

UT

garn in ſich gefaßt , und das ißige Ungarn begreift nicht das ganze Pannonien . Der Theil des heutigen Ungarns , welcher von

do

dem farpathiſchen Gebirge , der Donau und der Theis eingeſchloſſen wird , hieß bei den Alten lazygum Metanaſtarum regio. Mes tanaſtå ivurden ſie genennet , weil ſie von

ber

andern Orten hieher gefommen waren ; wes'. wegen ſie aber Jajyges genennet worden , Woher der Name Hungarn iſt ungewiß . oder Ungarn tomme ? wird unten . 13. uns terſucht werden. Die Ungarn ſelbſt nennen ihr Land Magyar Orsjag , wie auch s. 13 vorfommen wird , die Túrfen nennen es Mas giar Ili , die Polen Wengierſkie . S. 3. Das Work Ungarn wird bald im engern , bald im weitern Verſtande genoms men ; nimmt man es in jenem , ſo bat es ju Gránzen gegen Mittag den Fluß Drau der eß bon Slawonien abſondert , und Sers wien ; gegen Morgen der temeſchwaret Bannat und Siebenbürgen ; gegen Mittera nacht das farpathiſche Gebirge , dadurch es von Galizien und lodomerien getrennt wird , und gegen Abend

Mähren ,

Deſtreich und Steier ,

L

Steiermark ; einige aber

nehmen es in ro

weitläuftigem Verſtande , daß ſie auch Slac wonien ,

Dalmatien ,

Bosnien ;

Serwien

und Siebenbürgen , ja auch wohl die Mols dau , die Walachei und Bulgarien dazu In dieſem leßten Berſtande iſt es rechnen . ungefähr 10875 geographiſche Quadratmei . Das itige Antheil des óſtreichis len groß . richen Hauſes an dieſen låndern beträgt etwa 4760 Quadratmeilen , das türfiſche aber 5945 Quadratmeilen. S. 4. Ungarn liegt in dem nordlichen ges mäßigten Erdgürtel. Der obere oder mits ternächtliche Theit iſt bergicht, falt , und zum Theil unfruchtbar, aber gefund ; der mitts lereTheil iſt ebener und wärmer,aber wåffericht und zum Theil fandicht ; und der untere oder ſúdliche Theil iſt eben , warm und fruchtbar, aber der vielen Moråſte und Sümpfe wegen ziemlich ungeſund. ſtande alſo genannte

Die im beſondern Ver: ungariſche Krankheit ,

( Credmer ) beſteht dem Anfange nach in K'nos. ten , die unter der Hand am Arm entſtehen . Wenn ſie mit Knoblauch , Efiig und Salg jur rechten Zeit ro lange gerieben werden , bis ſie zergeben , ro wird der våtlige

Aus ,

bruch der Krankheit gehindert . An dieſer Strankheit , welche eine Art des bißigen Fies bers iſt , iſt vornehmlich die Unmaßigkeit im 45 Effen

I Effen und

Trinken

ſchuld ,

trägt auch viel dazu 1

bei ,

und hiernåchſt daß , wenn

bei

Lage die Hiße ſehr groß geweſen, die Nächs te falt ſind , daher man ſich rehr leicht vers Die Beſt fommt aus der Tür. tålten fann . kei , und wird durch Unſtedung hieher auss ! gebreitet.

Sonſt iſt Ungarn mit allem dem . zur Nothdurft und Bequem .

jenigen , was

lichkeit des Lebens erfordert wird , fo reich =' lich v ?rſehen , daß jemand geſagt hat : ex tra Ungariam non eſt vita , ſi eſt vita Das ebne land bringt her , non eft ita . vor an Gerváchſen Grns , geſunde Kräuter , Labad , Safran , Spargel , Melonen , Hos pfen , Getreide , Hülſenfrüchte , Hirſe, Bucha weizen , vortrefflichen sein , verſchiedne Ara ten von Baum- und Gartenfrüchten , Pfir , fche , Maulbeerbaume , Kaftanien , Holz ; an Mineralien , Gold , Silber , Kupfer , Eiſen , Blei , Zinnopel , ( ein alfaliſches Sils hererz , davon der Zentner 6 bis 8 Roth giebt ) Quedſilber , Zinnober , Spiesglas , Auripigment , Schwefel , Vitriol , Marfar fit , Steinſalz

und gefochtes Saly , Salpe .

ter , Magnete , Asbeſt , Marmor von man . cherlei Farbe , Alabafter und Edelſteine, die aber ſehr von den morgenländiſchen unter : ſchieden ſind ; und an Chieren , gute Pfer = de , Ochſen , (deren Zucht abnimmt) Büffel, Rins

II Rinder ; Erel , Mauleſel , Schafe , ( deren Zucht ſich vermehrt und verbeſſert) Ziegen , Schweine , und mancherlei Gattungen von wilden Thieren , Wegeln

und Fiſchen , dar,

unter Hirſche , Damhirſche , Geinſe , Båren, lúchre , Biber , Trappen , Rephühner, Birk, hühner , Haſelhühner , Faſanen , Bienen , Die Berge , welche uns Hauſen u . 1. i . garn

von

allen Seiten einſchließen , haben

Hügel, auf welchen vortrefflicher Wein wächſt , und andere enthalten erhebliche Mineralien . S. 5. Ungarn iſt reich an Sauerbrunnen , falten und warmen . Bådern , als chen die meiſten Geſpannſchaften find.

mit wel. verſehen

Herr V. J. N. Crang hat reiner Ana

lyfi Therm . Herculanarum Daciae Traja ni, ein Verzeichniß dieſer Geſundbruns

nen angehängt , welche nach den Kreiſen und Geſpanſchaften

des Königreichs

eingerichtet

Es giebt auch Quellen oon andrer Art , iſt. als , die neurobliſchen in Herrengrund , und die ſchmSInißiſchen, welche Zementwaſſer mit Rich führen ; todtende Quellen in der altfon, ler Geſpanſchaft ;

verſteinernde

in der lips

tauer Geſpanſchaft , und Eisquellen in der torner Geſpanſchaft. 5. 6. Die vornehmſten Gebirge in Ungarn find : 1 ) das farpathiſche , ( Tatra ) welches auf der mähriſchen , ſchleſiſchen , galiziſchen und

. 12 und lodomeriſchen Grånze iſt, und Ungarn nebſt Siebenbürgen gegen Norden in Geſtalt eines halben Monds imgiebt. In der zip .

GO

Ĉ ſer Grafſchaft iſt es am höchſten , ro da man es bei heitern Himmel zu Erlau in

fi

Ungarn und zu Krakau in Polen erblicken kann. In der unterſten Gegend iſt es mit

id gemeiner Waldung , in der zweiten mit groß Fen Bäumen , in der dritten mit Krumholz bewachſen ; und die oberſte beſteht aus uns geheuern ſteilen Felfen , welche beſtandig mit Sdynee bebedt , und zwiſchen welchen ver. ( chiedne Seen

von flarem Waſſer find ; 2 )

der Berg Fatra , in der liptauer Geſpans fchaft ; 3 ) Matra , in der hedefer Geſpans fchaft , und 4 ) der Wald Batony . $ . 7. Die vornehmſten Fluffe find : 1 ) Die Donau , bei den Ungarn Duna , den Slaven Dunag , lat. Danubius , welche in Schwaben , und zwar im fürſtens bergiſchen Gebiet bei Don : Eſchingen ents bei

fpringt, aus Deutſchland gegen Morgen mits ten durch Ungarn und die Türkei fließt, und nachdem ſie ungefähr 60 meiſtentheils ſchiff bare , und die geringern mitgerechnet, über 120 Flüſſe aufgenommen hat , durch fünf Arme mit großer Heftigfeit in das ſchwarze Meer fürzt , ſo daß man ihren Strom und ihre Waffer, auf verſchiedne Meilen weit in dem

13 demſelben bemerken kann.

Es find aber nur

der linke und rechte Arm fchiffbar, und zwar alſo , daß ſie mit den größten dreimaligen Schiffen befahren werden können . Ehemais führte dieſer Strom bon da an , 100 er die deutſchen Gränzen verlaßt, den Mamen Jiter. 2 ) Die Morawa ; Marus , Marchus , ſcheidet Deſtreich und Mähren von Ungarn , und fällt etliche Meilen von Presburg in die Donau . Bei Mähren wird fie ausführlicher beſchrieben . 3 ) Die Waag , Vagus , bei den Ungarn Wagwis , bei den Slaven Wah , entſteht aus dem farpathiſchen Gebirge in der lip tauer Geſpanſchaft , nicht weit von Waren aus zwei Duellen, und fließt in die Donau. 4) Die Gran , bei den Ungarn Garam , bei den Slaven Hron , latein . Granus , ents ſpringt in der gómörer Geſpanſchaft, und fließt , nach einem Lauf von 24 Meilen , in die Donau .

5 ) Die Lyfſa ,

Theis ,

ungar.

latein . Tibiſcus ,

Diszója , Flaw . entſteht in

der

marmoroſcher Geſpanſchaft aus zwei Quel len , deren eine die ſchwarze , und die andre die weiße genannt wird. Beide ſind auf dem karpathiſchen Gebirge. Der Fluß iſt , lo lange er ziviſchen den Bergen fließt , ſchnell und flar , nachher aber langſamer und trus ber

14 ber ,

die kleinern Fliſſe Bodroch ; Szamos , ( Samofius , ) Kérés

nimmt

Kornat ,

( Chrylius ) und Maros , ( Maruſius) auf und ergießt ſich vier Meilen über Belgrad in die Donau . in

Europa ;

Es iſt der fichreichſte Fluß denn

er wimmelt

recht

von

Doch iſt die Menge der mancherlei Fiſchen . Fiſche weder in dieſem , noch in andern uns gariſchen Fluffen beſtåndig gleich , ſondern ſie ziehen bald in dieſen , bald in jenen Fluß. 6 ) Temes , Temeſlus , entſteht aus den fiebenbürgiſchen Bebúrgen , fließt bei Starans rebes , Lugos und Temesvar vorbei , jer's theilt ſich und macht verſchiedene Moråſte , bis er endlich nicht weit von Panczowa in die Donau fault. 7 ) Die Draw , Drawa , Dravus , fømmt

aus Steierinarf , macht die Gránzſcheidung zwiſchen Slavonien und ungarn , und fåut endlich bei dem Dorfe Darda in die Donau. 8 ) Die Arabo , gemeiniglich Raab , ents ſpringt in Steiermark , und fließt bei Raab in die Donau . 9 ) Die leitha , Litaha , ein kleiner Fluß , der zwiſchen Deſterreich und Ungarn fließt , und bei Altenburg in die Donau fånt. Es giebt auch zwei merkwürdige Seen ; påmlich Balaton , oder Plattenſee , in der ſimeghier Geſpanſchaft , welcher zw8lf Mets len

ht

15 len lang und an einigen Orten zwei Meilen breit iſt , aber jeßt abgelaſſen wird , um in urbares land verwandelt zu werden , und Neuſiedlerſee, Lacus Peiſonis , auf unga riſch Ferts , zwiſchen der ödenburger und wieſelburger Geſpanſchaft ; an welchem die Dedenburger wahrnehmen , ob der Wein gut gerathen werde , oder nicht : denn wenn er rebr voll von Waſſer iſt , ſo vermuthen ſie eine ſchlechte ,

wenn er aber wenig Waffer hat , eine gute Weinleſe. Auf dem farpa. thiſchen Gebirge ſind vier Seen .

§. 8. Ungarn hat viele Städte , ( vrbes ,) und eine große Anzahl privilegirter Marft fleden , ( oppida privilegiis donata , ) es ſind aber nur ein paar ſchöne darunter . Viele geringe Dörfer , die nicht viel über dreißig Häufer haben , ſind mit Marftgerech . tigfeit Berſehen , daher man ſich nicht wun . dern darf , wenn in einer Geſpanſchaft hunc Das dert und mehrere Marftfieden ſind. Reich iſt heutiges Tags nicht hinlänglich bes Es fönnte ziwei bis dreimal ſo vies odifert. le Einwohner ernähren , als es wirklich hat, und ſollte weit beſſer angebaut regn , als In neuern Zeiten hat es in der That iſt. man

fich Múbe gegeben , ſchlecht beidobnte

Ge panſchaften beſſer zu bepšlfern : allein von den vielen Bauern , welche aus Deutſch lothrin

lothringen , aus Schwaben und andern lån.

dern an der Donau , hieher gefommen , iſt fait die Hälfte bald nach ihrer Anfunft ges

forben , theils wegen der ungewohnten und ungeſunden Luft , theils wegen des wohlfeis len Preiſes der hitzigen Getränke. Die Eins wohner des Landes ſind verſchiedener her:

kunft. Die eigentliden Ungarn , ſind zwar weit geſitteter , als ihre Vorfahren , aber PB ſind doch bei dem.gemeinen Volt noch manche Merkmale des Urſprungs übrig. Die Jazygen und Kumanen werden auch mit zu den llngarn gerechnet. Die jeßigen Jazys gen halten die ungariſchen Geſchichtſchreiber nicht für Abf8mmlinge von den alten Jazy. gen , derea $ . 2. gedacht worden , ſondern

meinen , daß ſie von gewiſſen Pflichten , die fie in Kriegszeiten und Feldzuigen geleiſtet, und von den dafür erhaltenen Freiheiten den

Namen hátren . In alten Urfunden heißen fie auch Philiftaei. Jyr land iſt nach ih. nen von den Rumanen oder Kunern bewohnt

worden, welche daber von ungariſchen Schrifts ſtellern auch Jazygen genennet worden . Sie beißen bei den alten Schriftſtellern auch uizen oder Gazen . Von den Jazygen und Kumas nen kommt bernach bei der Landſchaft Klein , tumanien noch etwas scr. Sie hatten ehes

deſſen große Privilegien , die aber 1638 aufo : ges

17

gehoben worden. Der Großgraf (Palatina tus, ) des Reichs , führet unter ſeinen Lis. teln auch dieſen , daß er Comes et Iudex Cumanorum heizt : und bekommt von den

Gagygen und Kumanen jährlich 3000 Du. faten .

Ein

anderer Theil der Einwohner

iſt ſlawiſchen Urſprungs , und dazu gehören die Böhmen , Kroaten , Serwier oder Raie

Ben , Ruſſen und Wenden. Dieſe bewoh. nen den Sitlichen und nördlichen Theil von Ungarn in der presburger , neutraer , trents ſchiner , arvaer , liptauer , thuroßer , alt: fohler , bacſer , bonter , neograder , goma rer und denburger Geſpanſchaft, ſind auch ſonſt noch

durch Ungarn zerfreut.

cheint , daß ſie von den älteſten Zeiten ber bieſelbſt gewohnt haben. Zu der deutſchen Mazion , gehören Oeſterreicher , Steiermår : ker , Baiern

1

Franken ,

Schwaben und

Sachſen . Es ſcheint, daß ſie zu eben der Beit nach Ungarn gefommen ſind , als die Sachſen ſich in Siebenbürgen niedergelaſſen baben : nach der Zeit aber hat der Krieg cans

ins Land gezogen, des noch mehrere Deutſc ich henter er egierung l e r h e c n d l h e n c h e o i u s d hrRt w ſ eichſiſc Hauſe verme ich haben . des Sſterr igl en Warlgaena Die Blach , von uns gemein

bü t chen ghenann eſc, hr welche neben Sieben Burc . Erdb

. 6. » .

uno

18

und der Walachei ivohnen , haben mit den übrigen Walachen in Thracien , Macedo : nien , Theſſalien und Albanien , einečlei Urs ſprung.

Sie nennen fich ſelbſt Rumane ,

oder Rumunje , das iſt, Römer , weil ihre Vorfahren rómiſche Unterthanen und Bür: ger geweſen find. Den Namen Wlachi , welchen ſie ſelbſt mit Unwillen verwerfen , haben vermuthlich die Slaven aufgebracht , er wird auch von den Griechen gebraucht. Er bedeutet ein nomadiſches oder berumzies hendes Volt , daher ihn die tärfiſchen Vila

ter durch Ljuban überſekt haben , weldier Name hernach in Polen und Albanien bes

tannt geworden iſt. Zu den Fremdlingen in Ungarn , gehören die Griechen , welche der Handel veranlaßt hat , hieber ' ju fommen ; die Juden , deren Anzahl hiefelbft ehemals weit größer war , als die jeßt iſt ; die Túra

ten , und die Zigeuner , (Zingari, oder Czi gani, ) welche letten ſonſt ein herumſchwei. fendes Volt waren , nun aber genöthigt werden , ſich an beſtimmten Orten aufzubal. ten , den Ader zu bauen , und den Grunds berrein eben das zu leiſten , ivoju andre Un . terthanen und Bauern verpflichtat ſind . Die Ilngarn ; (daju auch die Slawen fommen) und die Deutſchen , werden in den Reichs,

verordnungen allein regnicolae, und die Etan

1

19

Stånde des ungariſchen Reiche, genennet; alle übrige heißen externi, extranei und forenfes. Es fönnen aber die Deutſchen und überhaupt die Husländer , in urgarn feine adeliche Güter erfaufen , bevor ſie ſich das Indige . nat erivorben haben , wofür ſeit 1741 in die Lands - Kaffe 1000 fremnißer Dufatent

erlegt werden müſſen : wenn aber ein gebore ner Ungar , der fein Edelmann iſt , daffelbige erlangt , entrichtet er dafür

nur die Hof,

Lare , welche ungefähr 1000 Gulden betragt. Alle Pusländer ſind des Indigenats fåhig , ausgenommen die Venezianer und Polen, wels che durch die Reichsgeſeke davon ausgeſchlof ren , und als gefährliche Feinde des Reichs

angeſehen worden , weil jene das Königreich Dalmatien zu fünfmalen an ſich geriffen has ben , und dieſe wegen der ehemaligen vielen Striege.

Aus obigen erhellet , daß die Ein.

wohner von verſchiedener Gemüthsart reyn muffen ; doch hat das gemeinſchaftliche Ver, tehr ſie einander ſehr ähnlich gemacht. Sie ſind großentheils von ſaguiniſch - choleriſchem Temparament. Der Adel iſt zahlreich , und

eben ſo gut gefittet, als der Adel in andern europäiſchen Staaten. Seit Kaiſers Karls VI Zeit verheirathen ſich viele Magnaten mit deutſchem Frauenzimmer : e8 fleidet ſich auch jekt faßt alles hieſige vornehme Frauens B2

zims

26 aimmer auf deutſche Weiſe ; und verläßt alle den ungariſchen Anzug , der doch viel vorzug. liches zu haben ſcheint. Der Adel hat inſon . derbeit ſeit Königs Andreå des zweiten Zeit, große und mancherlei Vorrechte und Freiheis , ten , jn welchen inſonderheit dieſes gehört , daß er von ſeinen Gütern , die er ſelbſt uns mittelbar

gebraucht , ohne reinen Untertha. nen die Nußung derſelben zu überlaſſen , deme Könige nichts entrichtet. Weil aber dieſes eine Veranlaſſung geweſen iſt , daß viele búrs gerliche Perſonen ſich haben in den Udelftand erbeben laſſen , um der damit verfnúpften Freiheiten zu genießen , und ſolches zur Schmålerung der fåniglichen Einfünfte ges reicht : ro iſt nunmehr die Erlangung des Edelſtandes auf mancherlei Weiſe eingeſchräns ket worden . Ein Edelmann , der keine land. gåter hat , wird ein Armalig genannt. Das Wort Jobagyon , welches ehedeffen von eda len Perſonen gebraucht wurde , zeiget nun einen Bauern an . Es giebt viele Edelleute , welche ihrem Eldel ungeſchadet ein Handwerk treiben . Die Bauern find von vielerlei Art, und heißen in den Gereken 1 ) Glebæ adſcrip ti , oder adſcriptitii, welche ganz leibeigen find , und mit dem Grund und Bogen vers fauft werden . Ihre Anzahl ist nicht febe groß .

2 ) pactitii oder conductitii , halbs freie ,

M

le

.

21

freie ,, welche Pachter ſind , aber ſich durch Verträge eines Theils ihrer natürlichen Frei beit begeben haben , und nach Wiuführ des Edelmanns ausgetrieben werden können . Sie Find zwar überhaupt armſelige Leute , aber ihr Zuſtand iſt ſehr verſchieden , bald beſſer bald ſchlechter , nach Inhalt der Verträge. Sie ſind an Unzahl die ſtårfſten .

3 ) liberae

emigrationis , welche in dem Gebiet eines Edelmanns Hutten gebauet , aber ſich den freien

Abzug

vorbehalten

weilen den Ort verändern.

haben , alſo

zur

Es ziehen wohl

ganze Gemeinen weg , und begeben ſich mit ihrem Bieb und der übrigen Habſeligkeit in eines andern Edelmanns Gebiet , ido ſie ents weder gegen gewiſſe Abgaben an Vieh , Ges treide , ic . oder gegen Herrendienſte ein Stück Land übernehmen . Von dieſer Klaſſe ſind die meiſten deutſchen Bauern . Es giebt . aber auch 4 ) noch freie Bauern in Ungarn , wel : che Eigenthum haben , auch andere Freiheis ten beſißen , und als Interthanen des Königs nur demſelben gewiſſe Abgaben entrichten. Ihre Anzahl iſt zwar jetzt flein ; ehedeffen aber ſind die meiſten Bauern freie Leute ges weſen , wie aus den Dekreten und vielen Urfunden erhellet. In den Gegenden , wo es an

Hotz zum

Bauen

mangelt , wohnen

die Bauern und vornehmlich die Kaißen , in $ 3

22 in der Erde , in

Adlon

oder

settern

wel .

che ſie zur Wohnung eingerichtet'haben , und zwar ſo , daß entweder nichts , oder doch nur der Rauchfang , oder das ganze Dach , hervortraget und zu ſehen iſt. 8. 9. Es giebt in lingarn vier Haupts

ſprachen .

Die ungariſche Sprache , oder die

Landesſprache der eigentlichen Ungarn , if mit den Sprachen der Wogulen , fondinis ſchen Oſtiafen , Finnen , Syrjänen , Pers miafen , Wotiaten , Tſcheremiſſen und Mord , winnen , verwandt ; es find auch tatariſche und alte perſiſche Wörter in derſelben . Im Schreiben bedienen ſich die Ungarn der latei. niſchen Buchſtaben : ihre

Stammvåter , die

Ungern , aber haben eigene Buchſtaben gehabt, welche ſie den Mongolen mitgetheilet , die ſich derſelben noch heutiges Says in ihren Schriften bedienen . Die deutſche Sprache bat hieſelbſt nach der Verſchiedenheit der deutſchen Nazionen , auch verſchiedene Diund . arten . Die flawoniſche Sprache , wird nach der Anzahl der Nagionen in die bómis ſche , froatiſche, wendiſche, raiſiſche und ruſs fiſche abgetheilt. Von der walachiſchen Sprache , iſt bei der Balachei gehandelt worden . Hiernachlt wird auch die lateini, fche Sprache nicht nur

von gelehrten und

vornehmen Leuten , ſondern

auch wohl von dein

23

dem

gemeinen . Mann ,

born lett en

aber

ſehr ſchlecht , geredet , ja in den ungariſchen Hofſtellen und Gerichten wird alles in latei diſcher Sprache derhandelt. der Zigeuner , iſt

Die

Sprache

aus walachiſchen , flawi.

Ichen , ungariſchen und anderer Nagionen verdorbenen Wörtern zuſaminengeſetzt. § . ic . Die chriſliche Lehre iſt, aller Ver. muthung nach , bald nach den Zeiten dess Herrn in dieſen Ländern zuerſt befannt ges worden ; denn da aus dem Briefe des Apoſtels an die Römer Kap. 15 , 19. erhellet , das er das Evagelium von Jeruſalem an bis nach Jilyrien verfündiget habe ; Fllyrien aber das heutige Dalmatien , Kroatien und Slavo nien gutentheils in ſich begriff : ro iſt wohl nicht ju zweifeln , daß einige Nachricht da .

+

pon bis in das benachbarte Pannonien ein , gedrungen reny. Jm vierten Jahrhundert hatte Sirmien ſchon Biſchofe , und die Gou then , welche Dacien bewohnten , hatten auch dergieichen . Unter den Ungarn aber iſt das Chriſtenthum erſt im zehnten Jahrhundert recht ausgebreitet worden , als der Fürſt Beyra nach 974 , und zwar wie man aus হAloldo Petlarn beweiſet , 980 , fich tau . fen

ließ ,

und

noch

mehr

unter

deſſelben

Sohn und Nachfolger Stephan , der feiner eifrigen Bemühungen wegen den Namen eis B4 nes

24 nes Apoſtels und Heiligen bekommen hat. 1523 fieng biefelbſt die Reformazion an , als Martinus Cyriafus , aus Leutichau gebürtig , zuerſt dieſe neue Lehre predigte ; in its benbürgen aber wurde ſie ſchon 1521 durch Vor einige lutheriſche Schriften veranlaſſet. der Zeit an giengen viele Ungarn Studirens Zwingli Lehrrat Halber nach Deutſchland. vom heiligen Abendmal , ward kurz vor oder gleich nach 1530 von einem Namens Mata thins Devas , der es anfänglich mit futhern gehalten , in Ungarn bekannt gemacht , und vor dem Jahr 1557 wußte man auch ſchon von Calvins Lehrfäßen , die von dieſem Jahr an häufiger angenommen wurden . Von der Zeit a !1 , da

die Jefuiten nach Ungarn und

Siebenbürgen gefommen ſind , hat die evans geliſche Kirche manden Angriff erlitten , fonia derlich aber vom Anfang des fiebzehnten Jahrhunderts an .

Unter Ferdinand II und

III wurden den Evangeliſchen verſchiedene Serchen genommen : noch mehrere aber unter dem Kaiſer Leopold , unter welchem 1681 auf dem Landtag zu Sopron oder Dedens burg , ausgemacht wurde , daß die Evanges Tiſchen nicht mehr als zwei Kirchen in jeg, ' licher Geſpanſchaft , wo man ihnen alle Kirchen genommen hatte , in den übrigen Geſpanſchaften aber alle ihre damaligen Kirs chen

25 chen und Schulen ,

und die

mit

denſelben

verknüpfte Religionsfreiheit, behalten ſollten . Miele Kirchen nun , welche im 26ſten Arti fel diætæ Sopronienfis nicht namentlich angeführet worden ; bat man von den Evan . geliſchen in neuern Zeiten zur Abretung vera langet , ihnen auch wirklich iber 300 Kirs chen genommen und verſchloffen ; wobei

die

eilenburgiſche Geſpanſchaft am meiſten gelits sen büt. Sie müſſen daher von manchen Ort auf zehn und mehr Meilen nach einem offintlichen Evangeliſchen Gottesdienſt reiſen . Din Wenden , welche rechs Kirchen gehabt, wird in ihrer Sprache nirgends mehr gepres diget. Diejenigen , welche außerhalb kandes ftudiren wollen , die Studiofi Theologiae ausgenommen , müſſen erſt bei Hofe Erlaub , niß

dazu ſuchen , welche aber auch die Kas tholifen in dieſem Fall ſuchen muffen ) die meiſter proteſtaniſchen Schulen im Lande ſind

bis auf die Syntafin berunter geſetet , und der Unterricht in Realwiſſenſchaften iſt unters rajet iorden ; doch haben die Proteſtanten zu Dedenburg , Preßburg , Eperies , Leuta fcheu und Kaiſersmarkt , Gymnaſia , in wela chen die Theologie , Philoſophie und Hifto. rie vorgetragen werden . Als eine kurzge . fafte Kirchenhiſtorie der evangeliſchen Kirche in Ungarn tann man folgende Schrift anſes ben : 55

26

hen : Kurze und zuverläfige Nachricht von dem Zuſtande der proteſianiſchen Kirche in dein Kinigreiche Hungarn , beſonders von den ge genwårtigen gefährlichen llmfånden derfel, 06 bin , 1743. in Oftav , fünf Bogen . nun gleich die Kémiſch fatholiſchen taum den dritten Theil aller Einwohner in Ungarn ausmachen , auch zu den Landesauflagen kaum den dritten Theil beitragen : 10 iſt doch ihre die herrſchende und Kirche heutigen Tag ihre Vorſteher ſind Erzbiſchoffe , und Biſcho. fe , die vom Könige gewahlet und vom Pabſt Die Namen der Erzbis beſiktiget werden . thümer 11. Bistvúmer fommen hernach $ 16vor . Die Debite und Probíte werden auch vom Kdo nige ernennet , und bedürfen der påbftlichen Beſtätigung nicht.

Der

apoſtoliſche König

bat auch das Recht die Stanonifos zu ernens nen , ungeachtet bisher die meiſten von den Die Präs Biſchoffen ſind ernennet worden . laten haben großtentheils große Erfünfte , welche hernach bei ihren Sitzon angegeben Die Gewalt des Pabſtes iſt iderden ſollen . aber in Ungarn ſo groß nicht , als in andern Reichen ; denn man darf nicht an ion appel, liren , und er kann die geiſtlichen Güter nicht Der $$. vergeben , ſondern nur beſátigen . nig genießt die Einfünfte von den erledigten es ihm beliebt , dieſel,

Bisthúmern ſo lange , bis

27 dieſelben wieder

zu bereken ;

onher

pflegte

ehedeffen das Erzbisthum Gran jederzeit ei . nige Jahre lang ledig zu bleiben . Dieſe und andere Gerechtſame der ungariſchen Könige in Kirchenſachen , hat Adamus Franc. Kolo larius in ſeinem Libro fingulari de origi. nibus et uſu perpetuo poteſtatis legis.a toriae circa facra apoſtolicorum regum Ungariae, Wien 1764 in groß 8 ausgeführet . Die illyriſche Mazion hat beſondere burgers liche und gottesdienſtliche Rechte. Zu Wien iſt ein Buch in Folio gedruckt worden , wel : ches das von der Raiſerin :stånigin Majeſtát em 2 Jánn . 1777 unterſchriebene Reglement für die illyriſche Nazion enthalt , welches demjenigen gemäß iſt , was 1774 u . 76 auf den 311 Starlowiß gehaltnen nicht unirten biſchs, flichen Synoden gemeinſchaftlich abgehanóelt worden . Es iſt givar ſchon unter dem 27 Sept. 1770 ein illyriſches Nazional -Regles ment befannt gemacht worden , welches dass jenige enthält , was 1769 auf einen Nazio : nal : Kongreß verabredet worden , und die Privilegien , das Religionsiveſen , und die Perſonen der illyriſchen Geiſtlichkeit angehet : allein es haben ſich ſeitdem die Umſtände ges åndert , und daher iſt auch das Nazional Reglement geändert worden . So wie es nun lautet , ſoll es die Vorſchrift für alle in un

28 Ungarn , Kroatien , Slavonien , dem Temes's warer Banat , den Karinádter und Warasdis ner Generalaten , imgleichen in den Provins zial- Militärs und Kameral: Bezirken befinds liche höhere und niedere nicht unirte Geiſts lid )feit graeci ritus , reyn.

In demſelben

werden die Privilegien , welche der illrriſchen Mazion 1749 und 1763 ertheilt worden , bez ftátiget. Die Majion foll nidt unter der uns gariſchen Hof - Kanjlei , ſondern unter einer eigenen

illyriſchen

Hof: Deputazion

ftehen .

Der Erzbi chof und Metropolit roll blos als als der illyriſchen Nazion Vorſeher in geiſt lichen Sachen , aber feinesweges in weltlis . den Sachen , angeſehen , von ihr gewählt , und von dein Stónige befatiget werden . Scine Einfair.fte belieben in 600ogl . aus der Eniger Kameralfaſe , in 3000 Fl. aus der Semesvarer Stameral , Kiafie , und in den Zinfin von 38000 Fl . Stopital, welches bei dem fönigl. Hof als Schuld Riehet , und zur Hypothef das Kammergut Dallya hat. Er bat auch den Nutzen von den Gütern Neradin und Pantofcje.

Unter demſelben ſtehen fola

gende nicht unirte Bisthümer , das Verſcheg oder Caranbeſer, das Temeswarer , daß Ba . cſer , das Arader , das Pakraßer , das Ofner und das Karinádter Bisthum . Die erzbi fchoflich

ſyrmiſche

Dióces ,

begreift

ſechs Proto

29

13

Protopopiats,Bezirke , mit 175 Pfarren und Dertern , und noch 28 Filialen , welche zu andern Pfarren gehören . Zu der Semesivas

$

1

rer Disces , gehören zehn Protopopiats - B2 . zirke , welche 287. Pfarren und Oerter , und 37

zu

andern

begreifen.

Die

Pfarren

gehörige

Filiale ,

Verſcheßer Didzes , enthalt

6 Protopopiats -Bezirfe , in welüyen 239 Pfarren und Derter , und 29 zu anderen Pfa. ren gehörige Filiale ſind .

Die Arader Dis .

ces , beſtehet aus 14. Protopopiats · Bezir , ten , in welchen 481 Pfarren und Derter , nebſt 126 zu andern gehörige Filiale , finde Die Ofner Disces , hat nur 2 Protopopiats : Bezirfe , welche 48 Pfarren und Derter , und 17 zu andern Pfarren geh &rige Filiale enthalten . Die Bacjer Dióces hat vier Pro topopiats - Bezirke , zit welchen 61 Pfarren und Derter gehếren . Die Pafraßer Dióces , bat neun Protopopiats Bezirfe , in welchen 100 Pfarren und Derter , und 473 zu an . dern Pfarren gehörige Filiale , find. End . lich die Karljiådter Dióces begreift 9 Proto popiats

Bezirke , in welchen

118 Prarren

und Oerter , und 300 filiale , die andern Pfarren zugehören , find. Die Biſchoffe follen aus den Kisſtern ges

nommen , und vorzüglich geſchicte

Per onen baju

30

dazu ausgeſucht werden . Zu jeder Synos dal , Verſammlung , fie geſchebe wegen der Wahl eines Biſchofs , oder wegen andrer Irfachen , muß vorher die landes fürſtliche Genemhaltung geſucht , und die Ankunft eis

nes faiſerl. königl. Kommiſſarii abgewartet iperden .

Dem Metropoliten werden für die

auszufertigende Bulle entrichtet , von dem neuen Biſchof zu Verſchecz oder Caranſebes und zu Teinesivar, 200 fremnißer Dukaten, von dem Bacſer und Araber Biſchof 150, von dem Patraßer 125 , und von dem Ofner 100 fremnißer Dufaten. und Karlſtadter

Die Ordinajion und Prieſterweihe , muß umtopft ertheilet werden , 20.

Für die lan.

desfürſtliche Beſtätigung , bezahlt ein Erz biſchof und Metropolit an die illyriſche Hofs deputazion 2000, und an die ungariſche Hofs

fanzlei 1000 Fl. ein Biſchof zu Sacs und Semeswar jeder zweimal 1000 Fl. von den übrigen vier , jeder zweimal 500 Fl. und einer 500 Fl. Die Anzahl der Protopress busteriate oder Protopopiate , iſt vorher ſchon angezeigt worden . Zu Popen oder Pfarren , rollen nur Unterthanen aus den faiſerlichens

föniglichen Erblanden beſtellt werden.

Ein

firch piel von 130 Häuſern , ſoll nur eis

nen , eins von 250 H &uſern nur zivei , eis nes von mehr als 250 Häuſern nur drei fun :

31

- Synor

fundirte Popen haben , und dieſe Anzahl

Egen der andrer

roll ohne ausdrúdliche landesfiirſtliche Bewil.

irſtliche

ligung nicht überſchritten werden. Dieſſeiti, ge Unterthanen , follen ſich nicht zu Ipped,

unft eis

oder an andern unter tứrfiſcher Bothmåfzig.

ewartet

feit ſtehenden Orten zu Prieſtern weiben ,

für die

und ju Archimandriten erwählen laſſen. Der

n dem

in den fanoniſchen Rechten der gried )iſchen Kirche feinesiveges gegründete Gebrauch , die

lebes Faten

Popen nach dem Code ibrer Weiber in die

Ofner

KiSfter zu verſtoßzen , zum Kloſtergelübde ges gen die Geſetze der Religion zu zwingen ,

aten.

und ihre Kinder dem Außerſten Elende zu

7501

mug

überlaſſen , wird abgeſchafft , und die vers

lano

witiveren Pfarrer rollen fünſtig bei ihren Pfar .

Ery: nofs

ren gelaſſen werden . Jedes Kloſter fou zwei geiſtliche Vorſteher haben , entweder einen

Hofs

Archimandriten und Iguman , oder einen Ijuman und Vifarium . In den Kisſtern rollen nicht bloß Hieromonachi, roudern auch einige Monachi reyn , jene ſind Prieſter , dicre rollen nůžliche Handwerke verſtehen , als die Gärtnerei , das kochen , die Kellne. rei , das Schuſter - und Schneider - Hands werf. Jede Disjes roll ihr Konſiſtorium baben , und bei dem Erzbiſchof ein Konfifto .

und

079

und

reg's

on ens

Sin

rei

In :

rium

.

an welches appellirt werden kann ,

reyn. Von dem leßten fann man ſich an den fón. Ehron idenden , Die Konſiſtorien har

haben nur in geiſtlichen Sachen zu richten , doch können ſie auch die Gefangenuehining eines Geiſtlichen beſorgen , und die Streitig keiten zwiſden zwei Geiſtlichen in Amtsſachen , Jn Kriminal - und Eiviljachen ſchlichten . hångt der Klerus eben ſo wie der Carenſtand von der weltlichen Obrigkeit ab , ' als , bon dem Hof - Kriegsrath , von der oberſten Ju . ftißſtelle, und von der ungariſchen Hof Sanz, Alle 1754 , 58 , 59 und 61 , lider lei . die um ſich greifende Bigamie ergangene Ver. Zur Verfchafs ordnungen , werden erneuret. fung der Bücher , welche zum Unterricht der Jugend , zum offentlichen Gottesdienſt und zur Hausandacht n $ thig ſind , iſt zu Wien unter Aufſicht der illyriſchen Hof Diputas zion , eine Buchdrucerei der illyriſchen und orientaliſchen Sprachen errichtet worden . Zu einem Nazional : Kongreß ſollen 75 Depu. tirte fommen , nämlich 25 aus dem Kriegs . ftande , 25 auß dein Provinziali , und 25 Wegen Haltung der Feis aus dem Klero . ertage , wiro zipar der illyriſchen Nazion der freie Gebrauch des alten Kalenders nach den dieſerwegen erhaltenen Privilegien beſtår tigt , ſie roll aber an Orten , wo auch Nós miſch - Katholiſche wohnen , die vier größern rómiſch - fatholiſchen Feiertage , als Oſtern, Pfingſten , Weihnachten und Fronleichnam , den

la

1 33 den erſten Tag mit feiern ,

wenigſtens den

ganzen Tag die Handlungs- und Handwerts . Geivdlbe verſchließen , und keine große oder tredtiſche Arbeit verrichten . Der griechi. ( che Kalender ,

welcher 1774 auf dem

bi:

ju Karlowiß vorgelegt worden , wird beſtätigt. In offenen Orten , wo nur nicht unirte Glaubensgenoſſen grae ei ritus , wohnen , und ſchon Popen ſind , können Kirchen ohne Anfrage erbauet were

ſchöflichen

Synodo

den. Hingegen in geſchloſſenen Orten , und in ſolchen , wo Einwohner von verſchied ner Religion ſind, eine griechiſche erbauet iverden oone Erlaubniß

auch in folchen , wo [chon Kirche iſt, und eine zweite fou , muß fein Kirchenbau der illyriſchen Hof : Deputa . 1

Die Vert fie jion vorgenommen werden . rung der Kirchengebäude , fann ohne Anfras In dieſer Verfaſſung iſt ge geſchehen. 1c. nachher die Veränderung entſtanden , das am vierten Dez. 1777 die illpriſche Hofo Deputazion aufgehoben , und die Angelegen . heiten der illyriſchen Nazion in dem Provin ciali der ungariſchen Hofs Sanglei zu Wien , im Militari aber dem Hof - Kriegsrath , auf: getragen worden . Die gotiesdienſtlichen Freiheiten der Pro . teftanten , ſind in den landesgereizen gegrins bet , und wenn der spanig will , fann er ih . Buich. Grobejchr. 6. B , nen

34 nen aus beſonderer Gnade noch mehrere ben Sie haben 4 Superintendenten und einige Senioren . ' In Dalmatien , Kroa. tien und Slavonien fann feiner , als ein Rómiſchkatholiſcher , Güter beſiken . Der

willigen .

griechiſchen

Kirche ſind auch die Raißen , Ruſſen und Wlachen zugethan , und ſie iſt 1690 vom K. Leopold und andern Königen Ein Sheil derſelben bat privilegirt worden . ſich mit der römiſch , katholiſchen Kirche vers einigt , und wird daher ecclelia redunita , oder die Altglåubigen genennet , der andre aber , welcher in der Trennung bebarret ,

Jene hat zwei heißt eccleſia diffentiens. Biſchsfe , nämlich zu Ofen und Munkatích, . : dieſe aber drei , námlich zu Ofen , Neu-Arad und Großwardein , welche unter ihrem Mes tropoliten oder Patriarchen zu Karlowiß ſtes Die Wiedertaufer oder Mennoniten , welche in der presburger , neutraer und tren.

ben .

1

tſchiner Geſpanſchaft geweſen , ſind . 1761 und in den nachfolgenden Jahren von dem Erzbiſchof von Gran , Franz , Grafen Bar koczy , unterdrůdt und ausgerottet worden . Die Juden werden hin wieder in den Städ. ten und Fleden geduldet.

Sie zahlen nur

ihren Grundherren Abgaben , in die Kriegs kaſſe aber geben ſie nichts.

$. II . Der

35

11. Der Gelehrſamkeit befliſſen ſich uns ter den Römifd , Katholiſchen ehedefſen am meiſten die Jeſuiten , welche auf den Unis verſitåten zu Tivnau , Ifen , Raab und Ras $.

fchau , und auf verſchiedenen Gymnaſien die Theologie , Philoſophie , Mathematik , Be ; redſamkeit und andre freie Kúnſte lehrten. Nachdem aber dieſer Orden aufgehoben wors den , ſind die Schulen der patrum piarum ſcholarum mehr empor gefommen . Jn den Kidſtern legen ſich die Benediktiner , Paulia ner und andre Drden nach ihrer Urt auch auf das Studiren . Die ratio educationis totiusque rei fcholofticae per regnum Hungariae et provincias eidem adnexas, Wien 1777 , jeiget die Einrichtung der neuen Univerſität zu Ofen , und die Be

y

1 1

fchaffenheit der , alten und neuen Gymnaſien und die gemeinen Schulen . Für die unga, riſche adeliche Jugend , iſt durch kónigliche Huld 1763 zu Wartberg in der presburger, und 1768 zu Waißen in der peſter Geſpans ſchaft , eine Ritterſchule angelegt worden . Die Lutheraner und Reformirten legen auf ihren Schulen und Gymnaſien den Grund der Wiſſenſchaften , und begeben ſich als , dann , wenn lie Erlaubniß dazu bekommen fónnen , auf die hohen Schulen in Deutſch land, in den Niederlanden und in Helvetien . Die

36 Die griechiſch - morgenländiſchen Chriſten , fangen auch an , beſſer zu ſtudiren . In der Rechtsgelehrfamfeit wurde ſonſt nur Privat unterricht ertheilt ; nun aber wird ſie zu Tir , nau auf der Akademie , und zu Erlau im jus riſtiſchen Kollegium Šffentlich gelebret. ſ . 12. Die Bürger befleißigen ſich der Handwerke , Kúnſte und Handlung , die lets te aber haben die Griechen und Raiten im untern Theil des Reichs großtentheils an fich gezogen : es treiben auch die Juden Man führet aus llngarn ſtarfen Handel. aus , Weine ,

Heu , Stroh ,

Gerſte , Safe

ran , Oel, Metalle , Mineralien , Vieb , Leo der ' ; rehr viel Polle , auch rehr viel Pottas fche , Haſenbålge und anderes Pelzwert , Salch , Wachs , und vornehmlich Getreide , inſonderheit Weizen- und Hafer. Von eini, gen dieſer Landeswaaren iſt beſonders etwas 211 ſagen . , Uller ungariſche Wein , welcher nach Deſterreich gebet , muß an der Grenze aus ben Schiffen genommen , und auf der Achie nach Wien gebracht werden : nach andern deutſchen Låndern aber fann er auf der Donau weiter geführet merden .

Defterich empfängt jähr.

lich ungefähr rechsınal hunderttouſend oſirri difche Meßen Getreide aus Ungarn. Es

1 werden dabin jabrlich ungefähr hunderttaus fend Ochſen , und über vierzigtaufend Schwcis

1

37 me getrieben : allein beide Arten der Chiere fom ten guten Theils aus den tůrfiſchen Låndern an der Donait . In lingarn werden wieder eingefiihret , Gewürze, Zinn , Seide, Del , mancherlei Manufakturwaaren , und andre auswärtige Sachen .

Die Geldſorten,

welche in Ilngarn gewöhnlich , find : 1 ) reit 1765 oon Kupfer , ein Ungriſch , (in uns gariſcher Sprache Pene ; in flavoniſcher Kras lovijft); ) . deren fünfe einen Kaiſergroldsen ausmachen , ein Grdial, ( Patat) welcher der vierte Theil eines Kaiſergroſden iit , ein Kreuzer , (Graizar) welcher der dritte Theil eines niſorgroſchen iſt , Polturace , ( in ungariſcher Sprache Poltura , in flavoniſcher

! Pulgros , ) welcher ein halber Kaiſergroſchen iſt ; 2 ) von Silber , ein Groſchen oder Rais

1 ſergrojchen ,

( in

ungariſcher Sprache Gas

1

1

1 1

rns ; in fa voniſcher Groß ; ) deren zivanzig einen Gulden ausmachen ; ein Siebner , (in un gariſcher Sprache Heteſch , in flawoniſcher chedmafi ) welder ſieben Krediger ausmacht ; ein Siebenzehner , Cungar. Mariaſch , flas von . Seztat oder Sjeftaf,) welcher ſiebenzehn Kreuzer beträgt ; ein haiber Gulden , (ungas riſch Ful - Forint , flavoniſch Pul - Slaty ,) und ein Gulden , welcher zwiefach iſt, nåm .: lich entweder Kurtaforint von funfzig Kreu jer ,

36

oder "Magyarforint don'51 Kreuzet. Ein < 3

38 Ein rheiniſcher Gulden gilt in Ober - Ungarn 34. gl. in Nieder - Ungarn 20 gl. Nun iſt auch alles ſogenannte Konvenzions - Geld, welches in den deutſchen Landen des Haus res Deſtreich gilt , in den ungariſchen láns dern gångbar , als , harte Thaler , Zwan : gig - und Zehn , Kreuzerſtúde.

3 ) von Sols

de . Seit 1784 gilt ein fremniker Dufat hier ſo wie in allen landen des Hauſes Deft reich , vier Gulden zwei und zwanzig Kereus jer , ein Nagy Banier oder faiſerlicher Dus kat aber zwei Preuzer weniger , ( von beiden Urten hat man auch doppelte ; ) ein faiſer , licher

Souverainsd'or ,

zwolf

Gulden

ein

und fünfziy Kreuger, g. 13. Was nun die Geſchichte des plane des betrifft , so iſt aus aiten hiſtoriſchen Denkmalen erweislich , daß die alten weſtlia chen Einwohner von Ungarn Pannonier, die

mitternachtlichen aber Jagugen gebeißen has ben . (S. 2. ) Die Römer brachten Panno. nien unter ihre Gewalt , und beherrſchten es fait 400 Jahre lang ; ihnen nahmen , es die Vandalen ain Ende des Dritten Jahr. hunderts weg , und behielten es 40 Jahre, Als ſie aber im Jahr 395 nach Gallien giengen , bemachtigten ſich die Gothen ihrer Site , welche von den Hunnen aus ihren alten Wohnungen

8

bertrieben

waren ,

und ih

32

1

ihnen bald darauf auch dieſe neuen Sike einräumen mußten . Die Geſchichte der Hun.

m nen , Awaren und Ungarn , in fofern ſie zur Erläuterung der alten Geſchichte dieſes fans

$

des und ſeiner Einwohner dienet, beſchreibet der Jeſuit (Sjeorg Pray , welcher die aſiatis ſche Geſchichte der genannten Völker aus Deguignes hiſtoire generale

des

Huns ,

geſchspft hat , kürzlich folgendermaßen. Die Hunnen , von den Sineren Hiong nu ge. nannt ,

haben

in

den

älteſten Zeiten

das

land , welches Sina gegen Norden liegt , bewohnt , und die Sineſen haben wider ih , re Einfälle die berühmte Mauer erbaut. Nachdem ihr Reich von den Sineſen zerſtórt worden , haben ſich die mitternachtlichen Hun , nen gegen Abend gewendet , und ſich erst

1

.

E

an der Wolga , hernach aber zwiſchen der aſowſchen und fgſpiſchen See niedergelaſſen . Im Jahr 374 giengen ſie über den Don , ſtrom , und famen in Europa an . Sie bes

> zwungen erſt die Atanen , hernach im Jahr

1

.

376. die Gothen , welche in Dacien , 0. i. zwiſchen dem ſchwarzen Meer und der Theis wohnten .

Im Jahr 377 nahmen ſie beide

Pannonien ein , und im Jahr 397 fiengen ſie an , ſich taufen zu laſſen. unter ihrem Kønig Attila , war ihre Herrſchaft am weis

I teſten ausgebreitet , doch gerieth ihr Reich C4 nach

nach deffelhen 454 erfolgtem Tote in Ver fall, und mit diffelben Sonu Dengizich gieng es 489 gang uniter , nachdem ſie von den bezwungen Gepiden und Gothen waren worden . Ihr itiberreit wohnte vom Dnie : fter 'bis über den Don ,

und theilte fid) in

die futurguriſchen und uturguriſcheu Hun : nen ab. Die Aivarer find in Aſien unter

dem Namen Ilm

der Geugener befannt geweſen .

die Mitte

des

rechſtem

Jahrhunderts

wurden ſie von den Türfen , welche lliber : bleibfel der Sunnen waren , und das altais fchen Gebirge bewohnten ,

úberiöundert, da

fie ſich denn theils nach China , theils nach Dieſe legten ſind von den Europa begaben . griechiſchen und lateiniſchen Schriftſtellern durch einen Irrthum Awarer genennet ivor : ben ,

ob ſie gleich die , eigentlichen

Awarer

nicht geweren , auch anfänglich mit dem Ma 1 men der Varchoniten ,, ( vielleicht von einem Die Chan , Namens Var , ) belegt worden . latriniſchen Schriftſteller legen ihnen auch den Ramen der bunniſchen Olivaren bei , entwe: der weil ſie geglaubt , daß fie urſprünglich Hunnen geweſen , oder weil ſie ſich mit den u berbleibfeln der Hunnen zu einem Bolt ver: miſcht haben , nadidem ſie diefelben über Wahrſcheinlicher Weiſe ha : wunden hatten. ben fe fchon vor 553 die Moldau und das lans

5

.

41 " fand auf beiden Seiten

des Dnieſterſtroms

inne gehabt , und hernach auch das Land der Gepiden oder Dacien eingenommen . 568 råumten ihnen die tongonirden Pannonien ein . 598. und 599 nahmen fie Dalmatien weg , welches ihnen aber 640 die Krpatin und Serwier wieder abnahinen . Hingegant eriveiterten die , Amarer ihr Gebiet gegen Baiern zu , uns beherrſchten auch das Land zwiſchen der Ens und Save . Allein , im achten Jahrhundert wurden ſie von Starl bem Grogen ſehr eingeſchränkt , unterwürfig gest macht , und zur Annehmung der chriftlichen Religion gebracht. Endlich ſchlugen fie fit zu den Ungarn , welche aus Ufien tamen . Dieſe Ungarn find den lateiniſchen Geſchicht: ſchreibern ſchon zu der Zeit , als ſie noch in Aſien waren , unter dieſem Namen oder unter dem Namen Hunuzari , bekannt ge weſen , haben alio denſelben nicht erſt von dem Schlofie Hungu befommen . Von den griechiſchen Geſchichtſchreibern ſind ſie Lůr fen genennet worden . Im rechſten Fahrhun : dert wohnten die lliberbleibfel der Hunnert unter dem Namen der Lürfen nahe bei den Sineſen , und theilten ſich in die skilich und , ideftlichen . Zwiſchen beiden war det Fluß Jrtiſch die Grånje. Die weſtlicher Lürfen erftreden ſich von dieſer Fluß Es

1

bis

an den arowſchen See, wurden aber im achs

ten Jahrhundert ro eingeſchränkt , daß ſie. ziviſchen den Stromen Wolga und Don woha nen mußten.

Als ſie aber , auch von dans

nen durch die Paginaciten , (Petſchenegen ) vertrieben wurden , gieng ein Theil von ih . men gegen Oſten , und ließ ſich in einer Ge: gend von Perſien nieder , (davon vermuth ,

1

lich die heutigen Túrken herkommen , die übrigen aber wandten ſich gegen Weſten , uno nahmen Siebenbürgen und die Moldau ein , welches wahrſcheinlicher Weiſe vor dem achthundert und zwei und zwanzigſten Jahr geſchehen iſt. Sie wurden aber 889 von den Pazinaciten , ( zu welchen vermuthlich auch die Kunen oder Kumanen gehørt has

ben ) aus Siebenbürgen vertrieben , und liefs ſen ſich hierauf an der Cheis nieder.

Im

Jahr 896 nahmen ſie auch das Land zwi ſchen den Flüſſen Gran und Wag ein . So weit Prar.

Nach dieſer Geſchichte ſind die Hungari und Ungri einerlei Nazion , und aus lliber, bleibfeln der Hunnen entſtanden . Allein , man kann dieſes nicht für gewiß annehmen. Der Name Ungar ' heißt eigentlich llger , uno nach einer andern Schreibart Uigur und Jus gur , und iſt kein eigenthůmlicher Name , ſondern ein allgemeines Nennwort , welches (eben

43 Ceben po , wie

die Wörter Tſchud , Scyth ,

Oſtiat , oder , uſchtak , Barbar , u . a . m.) einen Fremden oder einen Antómmling aus einem andern Lande bedeutet , und dieſe Be deutung

noch heutiges Tages in der mons

goliſchen Sprache hat. Nach dem Abulgaſi ſind die ligern ein mongoliſcher Stamm , oder haben erſt im Lande der Mongolen , zwiſchen den Gebirgen Tugra Tubuſluk , Uſtun Luf , Lugna und Kutt gewohnt ; fie ſind aber end , lich unter einander uneinig gevorsen , und ein Sheil von ihnen iſt in den alten Woon : ſißen geblieben , ein anderer aber hat ſich an den Fluß Jrtiſch begeben . Hiermit ſtimmen die fineſiſchen Annalen überein , welche Der

1

guignes gebraucht hat ;,denn nach dieſen ha: ben die ugri in der unterſten Gegend des Frtiſchfluffes , oder in der Gegend von Cur fan , gewohnt. ter

į 1 1

Von hieraus múffen ſie weis

gegen Weſten

gegangen ſeyn , und ſich da niedergelaſſen haben , wo ißt auf und an dem Gebirge Ural die von Baſchkiren bes

wohnte ufiſche Provinz im orenburgiſchen Gouvernement iſt , von ivelcher man im 4ten Bande nachſehen fann .

. 5

Carpin ,

Denn der Mönch

in der Beſchreibung ſeiner im Drei ,

dehnten. Jahrhundert angeſtellten Reiſe, nennt dieſelbige Großungarn , und Nubruquis ſtimmt nicht nur darin

1

mit ihm überein , ſondern

fett

.

relit auch hinzıt , daß die Sprache der eins wohner dieſer Sandſchaft mit der Sprache der lin garn einerlei fety , und daß Sie uns garn von daher getommen waren . fiſchen

Annaliſten muffen

geglaubt

Die ruſ haben ,

daň ſich die ugri noch weiter gegen Norden in die Gegenden , welche von den Wogulen bewohnt werden , hinbegeben hätten ; denn ſie mennen die Wogulen auch Ugritfcht, d . i. Ugern , und dieſes iſt auch in desmillen nicht unwahrſcheinlich , weil die woguliſche Sprache mit der ungariſchen nahe verwandt iſt. Alsdenn hat auch das jugoriſche Ger birge , welches Rußland von Sibirien tren's ket , den Namen von den llgern . Von dein Gebirge Ural , oder aus den Gegenden , wo die Quellen des Jaiks ſind , wurden ſie durch die Petſchenegen oder Paginaciten vertrieben , und begaben ſich an die Wolga. Wie weit fich dieſes Volt in ſeinen gegen

Süden als

gegen

Stammen , fowohl Norden ,

ausges

breitet habe, erhellet in Anſehung der nord, lichen Gegenden daraus , weil die ungariſche Sprache mit der Sprache der Bogulen Eſben , lappen , Finnen , Sirjanen , Pera miaken , Wotiaten , Tſcheremiſſen , Morda winen und fondiſchen Oftiafen verwandt iſt, davon Johann chung de

Eberhard Fiſchers

interfu .

origine Ungrorum , in feinen Quae .

.45

Cins

Quaeftionibus Petropolitnis nachzufehen.. Gegen Süden hat man eine Spur von ih

rache

ben in dem

eruſ

ment des rußiſchen Reichs am Fluß Kuma

bent,

bis auf den heutigen Tag zu ſehen ſind, und von welchen ich im fünften Theile meines Magasins für die Geographie und Hiſtorie Abbildungen geliefert habe. Es hat nämlich dieſe Stadt von den Ungarn , welche eine Beit lang in der Machbarſchaft der Perſer

Namen der Stadt Madſchar ,

beren Erůmmer im aftrach anſchen Gouvernes

rden ilen

enn

i.

EM he

not

rents Dein IVO

urch

gewohnt baben , ihren Namen , denn dieſela ben nennen fich nicht nur bis auf den heus tigen Tag felbft Magyar oder Madſchar , Tondern werden auch von den Türken , Arni bern , andern Aſianern , und von den ſla .

qviſchen Nazionen an der Donau alſo ges

hen,

nennet , haben auch dieſen Damen ſchon ge. habt, als ſie am Jaif und an der Wolga

veit pohl

gewohnt, ( Ubulgaſ 8. 43.) Die Ruſſen

Egés

und Poten aber haben den Namen Wengry oder Ungarn behalten , welchen die Ungarn

l'Os

von ſich ſelbſt nie gebraucht haben .

che

bisher geſagte erläutert auch , woher es

ords ift,

rfus inen

dae .

Alles

tomme , daß die Sprache der Ungarn nicht nur mit der Sprache der Wogulen, (welche

ſich relbſt Mantſchi nennen,) und andrer oor: bin genannten Vólfer verwandt iſt, ſondern auch tatariſche und alte perfiſche Wörter bat . Mac

46 Nach dem

Bericht der rußiſchen Anrialiſten

ſind die Ungarn oder Madſchar im Jahr 898 über Kiow nach der Donau gegangen ; haben die Wolochen vertrieben , und das Land derſelben eingenommen , welches auf von ihnen benannt worden . Im Jahr 973 fiengen ſie an ,

hier:

die chriſtia

liche Religion anzunehmen , dazu ihr Fürſt Geyſa den Weg babnte , deffen Sohn Ste . phan vermuthlich im Jahr 983 getauft ; auch nach des Vaters. 997 erfolgtem Tode der erſte einheimiſche König der Ungarn ges worden iſt , doch hat er den fåniglichen Ti. tel erſt im Jahr 1000 zu führen angefarts gen . Er führte, die chriſtliche Religion in feinem Lande vollends ein , evridatete Bis , thümer , Abteien und Kirchen , und wurde nach ſeinem Lobe unter die Bahl der Heilis gen verfekt. '

Ihm folgten noch zivangig eins

heimiſche stønige', von welchen der 'zweite , Namens Peter , ſich und ſein Reich , jedoch ohne Einwilligung der Stande , in des Kais fers Heinrich III. Sdut begab ; der dritte, Andreas I. das Reich in drei Theile abtheils te , und einen feinem Bruder Bela unter dem Namen eines Herzogthums gab ; der ad te , Ladislaus der heilige ; Kroatien und Talmatien ans Reid brachte, und in großer Hochachtung bei

ſeinem Volfe Rund ;

der

zwolfo

47

7

zw8ifte ,

:

Geyſa

Sachſen nach

II . , im Jahr 1154 die Siebenbürgen rief ; der fieb.

zehnte , Andreas II . , dem Adel große Pri. vilegien ertheilte , darunter auch dieſes war, daß derſelbe die Macht haben ſollte , ſich

3

7

den Königen zu widerfeßen , wenn ſie etwas wider die Reichsgerete unternahmen ; wel.

7 +

ches erſt 1687 aufgehoben und abgeſchafft worden ; der neunzehnte , Stephan , ſich Bulgarien zingbar machte ; und der leßte , Andreas III . , im Jahr 1301 ſtarb. Hierauf folgten zwölf auswärtige Könige , unter wel. chen ludwig 1. im Jahr 1356 das von den Venezianern ro oft angegriffene Dalmatien endlich ganz wieder mit dem Reich vereinig . te ; Siegmund 1390 die Moldau und Was lachei zum Abtrag eines Tributs nothigte , aber hingegen dreizehn Städte der gipfer Ges ſpanſchaft nebſt den Schloſſern Podolin und

1

Ľublyo und den dazu gehörigen zipei Stads ten und etlichen Dörfern an Polen verpfans dete ; Matthias Schleſien , Mähren und fauſik

t

1 5

von

den Böhmen erhielt .

Unterm

Uladislaus II. kam das jus confuetudina rium , welches tripartitum genennet wird ,

ť

zum Stande ; und Ludwig II . , der lekte von dieſen Königen , blieb 1526 in einer unglüds lichen Schlacht wider die Türfen bei Mo. bats .

Hierauf fam das Reich an das Sſtreis

ihi

1

48 chiſche Haus , bei welchem es bis auf dies fen Tag geblieben. Der erſte Köntg aus dieſem Hauſe , Ferdinand I. , Starls V. Bru . der , hatte mit ſeinem Nebenbuhler Jobans nes von Zapoiya , viel zu ſchaffen , und mußte ihm Siebenbürgen , nebſt einigen Stů . tin von Ungarn abtreten ; welche Abtretung Rein Sohn und Nachfolger Maximilian II. befiätigte.

Rudolph II. mußte das Reich bei ſeinen Lebzeiten feinem Bruder Matthias überlaſſen , dazu die lingarn halfen . Dies ſem folgte Ferdinand II . , Ferdinands I. Ens fel , dem der ſiebenbúrgiliche Fürft , Bethlen Sabor , das Reich 1620 entriß , welches er aber im ten mußte. Grieg mit

folgenden Jahre wieder abtres Serdinand Ill. wurde in einen dem Fürſten

von Siebenbürgen ,

Georg Ratony , verwidelt ; und obgleich ſein Soon , Ferdinand IV . ; zum König von Ungarn erwalt und gefront wurde, ſo farb er doch noch vor ſeinen Herrn Bater ; und ſein unter

1

Bruder

Leopolo wroe 1654 König , deffen Regierung die wegen der Re .

ligion und andrer Urſachen entſtandene in. tuben in einen innericben blutigen Krieg cusbrechen , in welchen der Graf Estsin cie Sirien mit hinein 30. , die aber feinen Vor. Siebenbürgen wurde . the tovun hatten . wieder an

bus

Nicich gebracht.

Die mig .

5

vergnügten Ingarn Rafoky ein Haupt dem Abſterben des Nachfolger Joſeph

funden hernach an Frang , unter welchem ſie nach Kaiſers Leopold dejfelben zu befriegen fortfuhren ,

bis ſie 1711 wieder zum Geborſam gebracht wurden . In eben dieſem Jahre ſtarb Jos feph , und ſein Bruder Kart VI. , welcher den Thron beſtieg , brachte 1718 durch den paſſarowißer Frieden den ganzen temesta : rer Bannat ' , ein Stúd von der Walachei', den großten Theil des Königreichs Serwien, mit der Hauptſtadt Belgrad , ein Stúd von Kroatien und Bosnien , und den übrigen kleinern Theil von Slawonien an ſich ; 1739 aber iſt Belgrad , nebſt ganz Serwien , die Øſtreichiſche Walächei, die Inſel und Feſtung Orſava , das Fort St. Eliſabeth , und der erworbene nordliche Theil von Bosnien, wel. cher an der Save liegt , wieder verloren ge. gangen , und der Cürfen in die Hände gen rathen . 1722 wurde auf dem Reichstage zu Presburg dem óſtreichiſchen Hauſe die Erbfolge in Ungarn dergeſtalt verſichert, daß, in Erinanglung mannlicher Nachkommenſühaft, die weibliche der fåniglichen Würde fåbig ſeyyn rolle. Als daher Kaiſer Karl VI. in Jahr 1740 mit Code abgieng , beſtieg dela felben älteſte Prinzeſſin , Maria Thereſia , Gemahlin des nachmaligen römiſchen Kaiſers Bilt . Ecobelctr. 6.B. Franze

1

Frang , den ungariſchen Thron , und wur .

de 1741 gefront. Ihrem Gemahl trugen die Reichsſtånde 1741 die Mitregentſchaft auf : und eben dieſes thaten ſie auch 1765

derfelben Sohn , dem Kaiſer Joſeph II . 1772 wurden die an Polen verpfåndet gewefenen

13 Marktfleden wieder an . Ungarn gebracht. f. 14. Ein König von Ungarn wird nach Dorfchriſt des Gefeßes , der fatholiſche , und wegen der Bemühung, welche Stephan I in Bekehrung der II ngarn zum Chriſtenthum an, gewendet hat , der apoſtoliſche genennet , welden Titel Pabit Klemens XIII , 1758 fiir die Kaiſerin Königin Maria Thereſia , und alle ihre Machfolger beſtätigt hat.

Die

Vieichstleinodien ', nämlich die : goldene Kros ne , das Zepter , das Schwert des Königs Stephan , und deſſelben Mantel, Handſchus he , und Schuhe , imgleichen das filberne Kreuz, welches das . Apoſtelamt bezeichnet , werden zu Presburg auf dem Schloffe vers wabrt. In eben dieſer Stadt geſchieht auch die Krónung durch den Erzbiſchoff von Gran . Das Wapen des Königreichs iſt ein in die Långe herab getheilter Schild , deſſen rech tes Feld roth , und durch vier ſilberne Strei, fen geſpalten iſt ; das linfe Feld iſt aud) roth,

und hat ein ſilbernes erzbiſchöfliches Kreuk, wel .

1

1

welches auf einem Mteht.

1

1

1

16

1

dreifachen grünen Hügel

f. 15. Ungarn iſt ſeit 1687 ein Erbreich des erzherzoglick - 8ſtreichiſchen Hauſes , und fraft der 1723 zu Presburg gemachten Vere ordnung , find auch die Prinzeſſinnen der Reichsnachfolge fähig , dergeſtalt, daß wenn die farolinſdhe Nachfommenſchaft ecloſchen ſollte , die joſephiniſche , und nach deren Abs gang die leopoldiniſche in Portugal , auf den Der erſte Erbprinz wurde Chron fémmt . ehedeffen ein Herzog von lingari genennet , jeßt aber heißt er ein Erzherzog von Oeſtreich . 1764 hat Kśnigin Maria Thereſia den Rits terorden des heil . Stephani , erſten apoſto . liſchen Königs in Ungarn , erneuert , und am sten und 6ten Mai die erſten Großfreus je , Kommenthure und Ritter aufgenommen . Das Ordenszeichen iſt das ungariſche Kreuz , welches die Großfreude an einem breiten Bande von der rechten Schulter zur linket Seite heras , die Kommenthure aber an einem Bande auf der Bruſt , und die Ritter an Die Bänder ſind dem Knopfloch tragen . von rother Seide mit einem grüneri Streif Neben dem Kreuz find an beiden Enden . die Buchſtaben M. T. zu reben , es iſt auch die ilmſchrift Publicum meritorum prae mium zu leſen.

Auf der Rüdſeite des Kreu

52

jes ſtehen in einem Kranz von Eichenblättern auf weißem Felde folgende Worte : Sancto

Stephano Regil. Apoftolico. "Die Groſs freuze tragen auf der Bruſt einen mit Sil

ber geſtidten Stern , in deſſen Mitte ein

Kranz von Eichenlaub , und darin das Or= densiteuz zu ſehen iſt.

: . 19. Es fann zwar ein König zu in = garn in Regierungsſachen nicht thun was er will , rondern die Reichsgeſeke binden ihm in vielen Stúden die Hände : die Macht def felben nimritt aber ſo wie die Gewalt det

Fürften anderer Staaten , je långer je mehr Es gicat in llngarn eben ſo wie in Eng. land , eine Hofparthei, und eine Gegenpar thei derſelben : jene ſucht die königliche Ges walt zu erweitern , dieſe beruúhet ſich , die relbe in ihren alten Schranken zu erhalten . Seits Karls des rechſten Code', iſt jene alles geit die fiartjie geweſen , und die Urſachen find leicht zu finden. Der Hof ertheilet den

gu .

Magnaten hohe civil - und militariſche Neni:

ter nicht nur in lingarn , ſondern auch in Deſtreich , und ziehet fie dadurch zu reiner

Parthei. Sie verheirathen fich gern mit óſtrei. chiſchem Frauenzimmer , und werden eben das

durch Sfireichird geſinnet.

Die meiſten Magi

naten wohnen zu Wien , laſſen auch daſelbſt

ihre Kinder- etziehen . Alle Biſchofe find dem Hoft

53 Hofe billig ergeben . Die meiſten Proteſtan . ten ſind auf mancherlei Weiſe gewonnen , und haben ſich zu der Hofparthei geſchlagen . Kaiſer Joſeph der zuveite , iſt von einem una gariſchen Magnaten erzogen worden , ſpricht die ungariſche Sprache ſehr gut , erſcheinet zuweilen in ungariſcher Kleidung , durchreis ſet das Königreich oft , und läßt ſich in dem ſelben allenthalben reben und ſprechen . Das durch hat er die Herzen aller Einwohner des Reichs gewonnen . Am Hofe iſt eine unga : riſche Leibwache , und der f. f. Schwieger . ſohn , der Herzog von Sachſen Serchen , wohn , te einige Zeit in Ungarn . Seit dem 1763 geendigten Kriege , liegen verſchiedene deut , fthe Regimenter in Ungarn , hingegen die ungariſchen Regimenter find theils in Deutſch , land , theils in Galizien und lodomerien , theils in den italieniſchen Staaten des Haus res Deſtreich , in Befaßung.

Jeßt

darfder

Hof manches thun , das im vorigen Jahr, hundert eine Empórung nach ſich gezogen haben würde.

Gefeßt auch , daß es einiges

Geſchrei erregte , ro iſt es doch nicht ſtarf , währet auch nicht lange , denn das Vole wird von den Großen nicht mehr aufgewiegelt, ſondern vielmehr zum Gehorſam ermahnet. König Andreas der zweite , ertheilte den Edelleuten im Anfange des dreizehnten Jahr: 23 buns

54

Hunderte , große Freiheiten.

Sie fouten mer

der Stontribuzion , noch irgend eine andere Abgabe von ihren Gütern und Infaßen ent, richten , hingegen mit ſolchen ihren Gütern

und Infaßen willfürlich ſchalten und wal . ten , daher jeder Reichsſtand auf ſeinen Gú tern auf gewiſſe Art einen landesherrn vor's Stellte. Kein Reichsſtand ſollte gefänglich . angebalten , oder gar berurtheilet werden , er wåre denn gehörig vorgeladen , und durch Urtheil und Necht eines Verbrechens über , weiſen worden. Wenn eines bieſer breien

Morrechte verlegt würde , ſo ſollte ein jeder befugt regn , ſich dem Könige ungeſtraft , und ohne des : Verbrechend der beleidigten 1

Majeſtät beſchuldiget ju werden , offentlich ju iviederfeßen .

Daraus entftunden ſo viel

Unruhen , Meutereien und Empórungen , daß ſchon st. Kart der rechte diefes legte

Vorrecht ganz aufhob. Die erſten Vorrech. te wurden im fechsehnten und ſiebenzehnten Jahrhundert , da das Haus Deftreich mes gen der benachbarten Türfen febr viel nachs geben mußte , gewaltig ausgedehnet. Alein

die Umſtände haben ſich geändert , und die Reichsftande werden nach und nach in die

alten Schranfen gurúdt gebracht , und für ben gof willfåhriger gemacht g. 13

53

$ . 17. Die ingariſchen Reichsſtände wer : ndere ent,

den in 4 Klaffen getheilet ; u . in den Meichegar

tern

Feben unter dem Namen Populus verſtanden .

lich

I ) Zu der erften gehören die Prälaten , welche die Geipalt über geiſtliche oder Kir chenſachen , und den Rang über alle iibrige haben , ausgenommen , daß der Palatinus des Reichs den Rang vor allen hat. Die

en ,

re ſind :

ch

a ) Der Erzbiſchof von Gran und der von Kolozſtha. Jener iſt Primas von Ingarn, Ober Sefretår und fangler, des påbſtlichen Stuhis legatus natis , und. Fürft des Heil.

wals

Sjú

Ol's

el's

Ren Eder eft

rom . Reichs. Er allein hat das Recht,

sich

den stenig zu frönen , iſt beſtåndiger Ober geſpan der graner Gjeſpanſchaft, macht Edels

viel

Leute auf ſeinen Siitcru , 11. f. 18. linter ihm

tek

elle

fteben rechs Biſchöfe , nåmlich der von En

ste

lau , Mitra , Naab, vam , Fiinfiirchen und

echo

ein

Veszprim , dazu noch die griechiſchet: BiſchSfe 3M Ofen und Munkats , welche ſich mit det rómiſchen Stirche vereinigt haben , gerechnet werden können. Seine jährlichen Einfunfte tourden ehcdeſſen fiber 360000 (Sulden ge

die

fchaft.

die

den , welche er als ehemaliger Dberwardini

fúc

von ganz lingarn aus den Bergwerfert ein :

Darunter find r2 bis 13000 Sul

pfängt, nåmlich von jeder Mark Feinen Hola des 1 Fl. 36 Krelijer und von jeden Mart 17

1

-56 Silbers neunzehn Denarien. Der Erzbiſchof von Colocía , hat die zweite Stelle nach je nem , und ist auch Biſchof von Vats ; reine

Suffraganei ſind die Biſchöfe von Großwa : radein , Eſanad , Zagrab , Sirmien , Bosa

nien , Siebenbürgen und Bafow in der Wa lachei.

Am erſten Jänner 1777 iſt das gros

ße Erzbisthum Gran jerſtüdt, und es ſind die Bisthúmer Varallya in der GrafſchaftZips, Neuſobl in den Bergſtädten , und Roſenau

in der gòmører Geſpanſchaft davon abge fondert worden .

Es iſt auch in eben dem

ſelben Jahr noch ein neues Bisthum zn Stuhl. weiſſenburg errichtet worden .

b) Die Biſchöfe, welche eben genennet Sie ſtellen eine gedoppelte Perron vor , nämlich eine geiſtliche und weltliche worden .

find meiſtens Obergeſpane der Geſpanſchafa ten , in welchen ſie ihren Siß haben , und die vornchmſten im Reichsrath . Aus dem

vorgehenden Verzeichniß derfelben erhellet , daß dreizehn in Ungarn , und vier außer Ungarn ſind. c) Die Aebte , unter welchen der Abt von

des beil. Martinus Abtei der vornehmſte iſt ; denn der heil. Stepban hat dieſe Abtei ge

ſtiftet , und der Abt ſteht unter feinem Bi

rehof noch Erzbiſchof , ſondern unmittelbar

unter dem Pabit. Er hat auch zwei Suffra gane

-

57 ganeos , welche ſind der Abt im Walde Bas tony , und der zu Cihany . d) Die vornehmſten Probſte ( Praepoſiti maiores ,) als der Probſt des Kapitels des beil . Martins auf dem Hügel bei dem Schlor ſe

zips ,

der

presburgiſche

Probſt, der

Probſt des Pråmonſtratenſer-Ordens zu le lesz , der großwaradeinſche 2. Dieſe haben auf dem Reichstage gemeinſchaftlich mit den Kapiteln eine Stimme. Von dem Probſt ju Stuhlweißenburg iſt noch anzumerken , daß er den ungariſchen Biſchofen gleicht Anmerk . Die Pauliner und Prämonſtratenſer Monche , werden auch zu den Standen ge rechnet , und haben Sik und Stimme auf dem Reichstage bei den Magnaten .

2 ) Zu der zweiten Klaſſe gehören die Ma: gnaten oder Reichs - Barone , welche ſind : ( 1 ) Die größeren Reichs - Barone , wel che vorzuglich Reichsbarone heißen , und die Erzämter des Reichs berwalten ( die aber nicht

erblich ſind )

nämlich

der

königliche

Großgraf , Palatinus regni , welcher der vornehmſte iſt , in den wichtigſten Angelegen: heiten des Reichs des Konigs Stelle vertrit , und alſo allegeit. Locumtenens ,regius iſti, an deſſen Stelle die Könige auch wohl einen Locumtenentem , oder Statthalter reßen , der 25 3

58

der nicht Groß-Graf ift: der Reichs-und

Hofrichter, Iudex curiae regiae ; der Ban ( Prorex) von Dalmatien, Stroatien und Sla wonien ; der Schaßmeifter , Magiſter Ta uernieorum (Savar beitt bei den iingart

ein Schat ) regalium ; der Obermundſchenfe, Magiſter pincernarum ; der Obertruchies , Magiſter dapiferorum ; der Oberſtallmeiſter, Magifter agaſonum ; der Oberfammerherr, Magiſter cubiculariorum der 'Thiirhiiter oder oberſte Trabantenhauptnian , Magiſter janitorum ; der Hofmarichall, Magiſter cu riae , und der Kapitaneus von der fåniglichs ungariſchen Leibgarde , welcher 1705 eine Stelle unter den Reichsbaronen befommen bat .

Siebe Car. Andr. Belii commenta

tionem de archiofficiis regni Ungariae , Ungari Baronatus vocant. Lipfae 1749 . 4to . Disſe Reichsbarone haben einen rehr geringen Gehalt ; wie den in Ungarn die meiſten Alemter nur Ehrenſtellen find : der !

Palatin aber hat einen Gehalt von 30000 Gulden. (2) Die kleinern Reichsbarone oder Ora: fen und Freiherren . Unter dieren haben die

Kronhüter , und mach denſelben die Ober: Geſpane , (Supremi comites) den hang

det den übrigen Grafen und Freiherren. 3 ) Zu

59

= ano Ban Sla :

Ta

$ ) zu der dritten Staffe gehören die Rita ter oder Edelleute , von welchen einige ade:

liche Güter , andre aber nur adeliche Pria

vilegien haben ; jene werden nobiles poffe. fionati ,' dieſe aber armaliftae genennet.

garn enfe, resi ter,

que regiae) welche mit zum Reichstage bez

errº,

rufell werden , und nicht unter der Grnfen

Frer ter

ftihen , pondern dem Könige zugehören , (pe.

cul

ben , dem gemeiniglich ein Stadtrichter und

Tichs eine

men

4) Zu den vierten Klaſie gehören die f& niglichen Freiſtadte , (ciuitates liberae ata?

culium ſacrae coronae ) und einen Rath bas Bürgermeiſter vorſeht.

Sie ſind von zwies

facher Art :

( 1 ) Solche, die unter dem fönigl. Schats

enta .

meiſter fteben , und

-jae ,

749.

werden müſſen , als : Bartfa , Karpona , taſchau , Stomorra , Debretzen , Eifenſiadt,

rehr

Eperies , Gúng , Leutſchau , Modra , Neun

die

ſak , Dedenburg , Ofen , Perth , Presburg, Raab, Sjathmar:Nemethi, Sjalfolka , Sjes

det 000

bei demſelbin belangt

get , Tirnau , Bagrab in Kroatien , und Zombor.

(2) Solche die unter dem Perſo

Bra:

nali præfentiae regiæ ſtehen , als : Altfohl,

1 die Ober :

hang

Baka- Banga , Bajin , Brezno , Kremniß , Bela.Banya oder ilngariſch-Neuſtadt, Gran , Resmart , Snigsberg , Leutichau , liebetős

-1 .

Banne , Neurobi, Kuſt, S. Georgen, Schems

:) 3 #

miß , Stuhlweiffenburg , Trentſchin , Beben,

!

60

und andere mehr. Einige unter dieſen f&: niglichen Freiſtadten ſind Bergitádte , und ſtehen unter ihrem Kaumer - Grafen , wels cher von der Hoffamıner zu Wien abhångt ; nämlich Stremniſ , Schemniß , Neuſohl, Li beth · Banya , Bela = Banya , Bafa - Bas nya , Kanigsberg , von deren Gemeinſchaft getrennet find Konigsberg und Fello - Bás nya , in der fathmariſchen Geſpanſchaft. Hiernachſt giebt es auch fleine Freimårf, te, oppida libera , unter welchen : ( 1 ) die Sechzehn ſogenannten Städte oder vielmehr Marfifleden in der Grafſchaft Zips. Diere find : Bela, laibit , Menhardsdorf , Deut

fchendorf, Griſen , Michelsdorf , Neudorf, Riſtdorf, Dallendorf, Füle , Pudlein , Vas rollia , Makdorf, Georgenberg , kůblau , und Durandsdorf. ( 2 ) Die Heiduden . Fles 1

den , (oppida Haidonicalia) welche befon : dre Vorzüge haben , nämlich Vamos - Perts , Hatha , Böszórmeny, Dorog, Nanas , Sjos bosilo, Polgar. ( 3 ) Die Bergfleden , (op

pida metallica) als : Schmolzniſz, Schwed: ler , und ſo weiter , welche unter dem f8,

niglichen Fiſco ſtehen. (4) Die Huſaren : Fleden , oppida militaria) der Serwier oder Raißen , in der batſcher und bodros ger Seſpanſchaft ,, und im temeſhwarer Bans

61

Xamat, welche unter den Kriegsrath geo ftanden haben .

Mit der ungariſchen Ritterſchaft haben

gleiche Freiheiten die erzbiſchöflichen und bis ſchöflichen Edelleute , welche Prádialiſten ges nennet werden ; wenn ihr Adel vom Könige beſtätiget worden , werden ſie der Reiches

ritterſchaft gleich geachtet.

Unter denſelben

ſind heutiges Cags die Edelleute oder ire

fallen des Erzbiſchofs von Gran , in jivei

Gerichtsſtühle , (Sedes) ' vertheilt , in den paifiſchen und berebeliſchen ; ſie ſind von der Gerichtsbarfeit der Geſpanſchaft ausgenom .

men , und haben ihre beſondern Obrigkeiten , foivohl in Anſehung des Großgrafen , als

der Vije - Grafen und der Richter der Aldes lichen .

S. 18. llngarn wird von dem sånige und von den Reichsftanden regieret , durch die Reichstage , die ungariſche Hoftanglei , den ,

königl . Rath , die fånigl . Kammer , die Ges ſpanſchaften , und den Senat der tönigl. Stådte.

Ein Reichstag ( comitia regni ) welcher diaeta heißet , wird alle drei Jahre ; wenn es des Königs , oder des Reichs Beſte zu erfordern ſcheint , vom Könige nach Press burg durch königliche Briefe ausgeſchrieben .

Solchem tönigl. Befehl gufolge erſcheinen an

62 an dem beſtimmten Tage die geiſt s und welts lichen Magnaten perſönlich in dem Zimmer der Magnaten ; die Ritterſchaft und Stad . te

aber ſchiden

jivei Abgeordnete ,

welche

in dein Zinumer der Stände zuſammen fom . tileil . Die abiderende geiſt - und weltliche Diagnatin

ſchicken

auch

ihre Abgeordnete,

weld )e man allegatos abſentium

zu nennen

pflegt. Die Reichsitånde tragen dem Könis ge ihre Angelegenheiten vor , und der König legt ihnen dasjenige , was er für ſich und für das gemeine Beſte verlangt, in gewiſſen Propoſizionen vor , ju welchen ſie ihre Eins ſtammung geben . Die bobe ungariſche Hofkanzlei, welche os et manus regis genannt wird , iſt zu Wien , und wird von einem königl. Hoffanjs Jer regiert; außer welchem fedis geheime Res çerendarien , drei Sekretare, und viele Sub alternen darin ritzen ,

welche Glieder derſele

ben von den fast täglich einlaufenden Tags geldern unterhalten werden . Von den Nes ferendarien beſorgt einer die Publika , zwei die Angelegenheiten der Stadte , einer die Juſtig , einer die Religionsſachen , und eis ner die Angelegenheiten des ungariſchen Kleri, Sie fertiget die Edifte des Konigs in bür. gerlichen , Kirchen - und rechtlichen Sachen für Ungarn und , die einverleibten Reiche , Stroom

63

Kroatien , Dalmatien tind Slavonien , #us. Es gehören dahin alle Sachen, welche an beit König gelangen, und bloß von deſſelben Willo führ abhangen . Alle diejenigen, welche pers

fønliche Audienf bei dem Könige haben wol. len , u . f. iv . muffen ſich zuerſt bei derſelben melden . Sie hat aber übrigens zar feine

Verbindung mit dem Reiche, ſondern rich . tet nur des König Willen aus .

Die hohe fSnigl. Statthalterei (Conſi lium regium Locumtenentiale ) zu Press burg , hat den Palatinum zum Präſidenten, und beſteht aus : 3 Rathen, idelche der RS. nig aus den Prälaten , Magnaten und Rits tern willführlich wählt. Satſer Karl VI bat fie 1723 angelegt. Sie beſorgt aus fånigl. Gewalt die offentlichen bürgerlichert Sachen , welche entweder durch die Landes. gerete verordnet , oder mit denſelben übers einſtimmig ſind, in Ungarn und den einver leibten Reichen .

Sie ſteht unter der unga :

riſchen Hoffanzlei, an welche alle bei derſele ben angebrachte Sachen , gelangen , damit ſię die Meinung dieſes Kollegii prüfe., und entweder beſtåtige oder åndere. Die königl. Befehle , welche in der Hoffanzlei ausgefer's

tigt werden , bsfördert der ſtatthalterifdie Rató weiter.

Sie beißen Intimata excelſi

confilii regii Locumtenentialis,

64 Die

fånigliche

Schatzkammer ,

wird

die ungariſche und Bergwerfsfammer,

ir

(Un

garica et metallica camera) abgetheilt , und beforget die tonigl . Gúter , Einfünfte und Rechte. Die hohe fåniglich - ungariſche Hofs

be

kammer , iſt zu Þredburg , hat einen Práfia denten und 24 Ráche , und beſorget die to nigl. Domainen und Negalien , die dem fós niglichen Fiſco anheim fallenden Gúter , das Salz- und Zollweſen.

Zu derſelben ſind die

kónyl. Kammerverwaltung zu Kaſchau , und in Anſehung der Kontribuzionen acht Pros vinzial - Kommiſſariate, gelegt worden . Je ne beißt die fonigl. zipfiſche Kammerverwals tung , ( Adininiftratio Scepufienfis ) weil ſie in dieſer Geſpanſchaft ſo lange ihren Sik gehabt , bis Kaiſer Maximilian II lie nach

Kaſchau

berlegt hat .

Die

1567

tonigliche

Bergwerksfammer, hat ihren Siß zu Schem niß , beforget in den Bergſtädten das Berg werfs , und Münzweſen , und ſteht unter der Hoffammer zu Wien , Unter derſelben aber ſtehen die Bergfammern zu Kremniß , Neufohl , in Königsberg .

der gipſer Geſpanſchaft und zu

f

Die ungariſchen Graf- und Geſpanſchaften Comitatus , auf ungariſch Vármegye , auf flaw . Stolice , find kleine abgemeffene Pro , vingen , welche in jivei ,, oder mehrere Dis Prikte

bu

fhrifte abgetheilet find. ' Sie haben ihreit Obergeſpan oder oberſten Grafen , einen lins tergeſpan , ſter ,

Steuereinnehmer

(Perceptor)

oder Rentmeis

Notarium ,

vier

obere

Stuhlrichter , und eben ſo viel Unterſtuhls richter. Die erſten nennet man im Lande Supremos iudices , die andern Vice iudi ces nobilium . Eine jede Geſpanſchaft hat alle dieſe Beamten , welche adeliche , und in der Grafſchaft mit Gütern verfehen reyn müſſen . Der Untergeſpan bat 600 Fl. der Rentmeiſter 300 , der Notarius 300 , von den Oberſtuhlrichtern jeder 150 ,

und von

den Unterrichtern jeder 50 Fl. , außer eini geti Ufzidenzien . Der Obergeſpan hat von ile dieſer Würde ordentlich 1500 FI. dieſe Beſoldungen

werden

aus der Geſpan ,

ſchafts - Kafle bezahlt. Der Name Oberges ſpan , rührt daber , weil vor Zeiten , als die ungariſchen Könige ihr Kriegsheer ſelbſt anführten , die Herren der Grafſchaften dies Pelben begleiten , und ihnen mit ihren Sol. daten zur Seite revyn mußten , deswegen fic comites regis hießen. Dieſe Würde iſt in zwolf Geſpanſchaften erblich , in andern aber iſt ſie entweder mit einem hohen Reichsani. te ,

oder

bunden ,

mit der biſchöflichen Würde der ( ſintemal die Biſchöfe insgeſamt ,

den zu Waißen ausgenommen , ſupremi co E wi Búrch. Erbberdor , . 6 .

66 mites ſind, und den gemdhnlichen Gehalt das von genießen ,) und in den übrigen Geſpan = ſchaften ernennet der Hof aus dem Adet zum Obergeſpan , wen er will. Die übris gen Beamten der Geſpanſchaften , werden von dem Udel erwählt, und der oberſte Graf

6

hat nur das Recht, drei vorzuſchlagen ; aus welchen der Adel einen erwählt. Diere dem . ter bedürfen der Beſtätigung des Hofs nicht, und dauren ro lange bis der Obergeſpan den Komitat erneuret, (welches alle rechs Jahre : geſchehen ſoll, alsdenn entweder andere Be= amten erwählt, oder die alten beſtätigt wer den , wenn der Udel mit ihnen zufrieden iſt. Uuf den Verſammlungen oder Landtagen die= fer Geſpanſchaften , werden bürgerliche, recht: liche und ökonomiſche Sachen berathſchlaget und verfüget. Alle dieſe Geſpanſchaften ha ben ihre Benennungen von darin belegenen Schloſſern befommen , wie denn der unga riſche Name Bármegye , eigentlich das Ge biet oder den Diſtrift eines Schlofjes bedeus tet. Man macht aber in lingarn einen un : terſchied zwiſchen Arx Caftellum von den Ehedeffen auftalten

. Der Siten als die fonnten

oder Caftrum ,

und

lebte Name wird eigentlich der Edelleute gebraucht. Schloſſer den Feind noch , biet der Befehlshaber

auf einem Schlos , Caftellanus ,

and

Co. mes

0

15

67 mes caftri , heutiges Tage , da die meiſten Schloſſer berwüſtet ſtehen, ſind keine Ray ſtellane mehr in Ungarn . $ , 18. Die öffentlichen Einfünfte , beſte hen in den Kontribuzionen , (davon der udel und die Geiſtlichkeit ganz frei iſt,) Zdulen Bergwerken und Mineralien ,

Salzwerken ,

(die ' der Krone zugehören ,) fånigl. Domai nen , zu welchen die Frei = Bergſtådte geho ren , und in den Güterti und Rechten , wels che dem foniglichen Fiſco beigelegt find. Die Kontribuzion von ganz Ungarn betrug ſonit jährlich 3,300000 Gulden, 1764, aber war ſie auf 4,700000 Fl. geſeßt. Alle Åb= gaben und königl. Einfünfte ſind erhobet. Die Bergwerke zu Schemniß

und freminiß

werden fait ganz allein vom Hofe gebaut. ſie haben von 1740 bis 73 faſt für bun . dert Millionen Gold und Silber aufgebracht, welche zu Kremniß ausgemünzet worden . Seit 1773 liefern ſie jährlich für drei Mils lionen Sold und Silber , ohne die andern gningen und halben Metalle zu rechnen. 1970 beſtunden die königl . Einfünfte in folgenden Cummen .

Das

68

Dao Camerale betrug 4,253003 FI. Das Montaniſticum 5,300 118 : 42 Das Bancale Das Politicum

58992 : 20

Das Contributionale 5,473579 Das Commerciale

r.

2,890731 - 151 -

152

27728 - 44

18,004153Fl . 18 Nr.

! $. '19. Das : KSuigreich Ungarn fanit teicht eine Kriegsmacht von 100000 Solda : baten auf die Beine bringen ; darunter 50003 Mann in Soid fehen, und eben ſo viel von

der Provinzen geliefert werden , diejenigen ungerechnet , welche die einverleihten Reiche ftellen .

Die Infanteriften beißen Heiduden ,

oder nach einer königl. Berordnung von 1741 , Huſaren zu Fuß ; und die Reuter Der Name Huszár bedeutet den Huſaren .

zir anzigſien, von den iingariſchen Wort Husj,

zwanzig , denn mermåge des Vertrags von 1445 , mußten zwanzig Aderleute einen Renter Rellen , welcher Hudjár genennes wurde . Beſpanſchafts - Heidudeni fino Jn: fanteriſten , welche den Gefpanſchaften dis : 3

nen , um die Straßen von Dieben , Rauhern und andern Unordnungen rein zu halten . Sie iverden auch zum Dienſt der Heſpani ſchafts - Beamten , und zur Züchtigung der:

1

69

jenigen gebraucht , welche wegen ihrer Ver breiten eine geringere als die Codesſtrafe auszuſtehen haben. Die Panduren ſind ſehr gute Soldaten.

Sie können alle Befühlver-

lichkeiten des Kriegs aussehen , ſcheuen feia meWiderwertigkeiten und Sefahr , und find

dein Landesherrn und ihren Offiziers ro ge= treu , daß ſie das Eritieichen für das der= abriheuungsıdůrdigite Verbrechen halten. An :

ftatt des Soldes , beſiken und nußen ſie ge= wiſie Landſtriche in Kroatient , Slawoniert und iin temeich warer Bannat , und ſind fei ner Pontribuzion unterworfen.

$. 20. Was die Verwaltung des Rechts in bürgerlichen Sachen betrifft , ſo geſchieht

dieſelbe im Namen des Königs nach Por : ſchrift des Seletes und des Hertoininene.

Von dem Gericht der kleinen Städte , (fo

rum oppidanum ,) gelangen die ſtreitigen Sachen entipeder an das Sericht der Geſpan fchaft , wenn ſie Freiſtadte find , oder an die Herren des Gebiets , ipenn ſie unter eia

ner gewiſſen Herrſchaft ftehen. In den f&:

niglichen Freiſtadten iſt die erſte Infang bei dem Stadtridyter, und die zweite vor dem Rath , von welchem man entweder an den Schaßmeiſter, oder an den ſogenannten Per fonalem regni , oder wie ihn einige tituli :

ten rallen, Perſonalem praeſentia re yine 10 .

70

Locumtenentem , welcher der Präſident der

tabulae regiae iudiciariae iſt , appellirt, Das Berggericht in den freien Bergſtåbten, iſt von dem Stadtgerichte unterſchieden, und gurunterſuchung der Bergwerffachen beſtimmt. Es wird bei dem Bergrichter gehalten , don welchem man an das Kommiſſionsgericht

der Bergſlådte appellirt.

Die adelichen lin :

tergerichte , find in jeder Geſpanſchaft theils bei den Herren des Gebiets in Sachen der

gemeinen Reute , theils bei den Richtern der

Edelleute oder Stuhlrichter und dem Vijes Sefpan in Sachen des Adels..

Von denta

felben wendet man ſich an das Geſpanſchafts , Gericht , und don da an die tabulam re giam und feptemuiralem . Das adeliche

mittlere Gericht ( forum nobilium fubal ternum ) wird in Sachen , die fich über zwei, oder mehrere Geſpanſchaften erſtreden , zu Sirnau, Ging, Eperies und Debreken gehal: ten , und von demſelben gelangen die Sachen an die fönigliche Lafel, und an die Septemvi. ral - Tafel, oder Tafel der ſieben Månner . Das adeliche Obergericht , welches zu Perth iſt , wird in die königl. Tafel der ſieben Mån:

ner, (tabulam feptemuiralem ,) getheilt , und unterſucht nicht nur die durch Appellazion an

daſſelbe gelangten Sachen, ſondern andre wich , tige Sachen des Udels. Der erſten ſteht der Per

72 Perſonalis praefentiae regiae (Locumte nens ) ; der zweiten aber der Comes Pala . tinatus , und wenn man feinen Palatinatum hat , der Locumtenens regius , oder in deſſelben Abweſenheit der Hofrichter , oder auch der nachſte Affeffor vom Iudice Curiae, Die tabula ſeptemuiralis hat daher bor, den Namen , weil ſie ehedeffen aus Rieben Männern beſtund ; Paiſer Kart VI . aber hat noch acht Männer hinzugefügt , und nun besteht fie aus einem Praefide 2 vier Prálaten , ſieben Magnaten , und rechs Edel, leuten . Sie unterſucht nur diejenigen Sa. chen , welche von der föniglichen Tafel an fie fommen , die fie durchſieht , und n8this genfalls verbeſſert. Das geiſtliche Gericht , welches zur Uns terſuchung der geiſtlichen Sachen verordnet iſt , wird in jedem Bisthum und Kapitel gehalten , von dar die Sachen nach dem Sitz des Erzbiſchofs gelangen . Annert. Ich hatte ſowohl die ungariſchen als flas woniſchen Namen der Derter" ro geſchrieben , wie ſie ausgeſprochen werden mů Ten , wenn ſie nicht dadurch für die Ungarn und Slawo nier unfenntlich geworden waren . Smird im ungariſchen wie ish , or wie zro , į faſt wie g ausgeſprochen .

I, un

72

1, Ungarn an fich felbft, welches von allen in Obers und Niederuns garn abgetheilt wird , aber doch auf ver: rchiedene Weiſe. Einige nennen den Theil von Ungarn , welcher über der Donau nach Galizient zu liegt, Oberungarn , und den uns ter der Donau liegenden Niederungarn ; ans dere aber ziehen von der zipſer Geſpanſchaft bis da , wo der temeſchivarer Bannat und

bie firmiſche Geſpanſchaft zuſammen ſtoßt, eine Mittagslinie , und nennen den nach Abend zu liegenden Theil Miederungarn , und den , welcher nach Morgen zu liegt , Dberungarn. Den letten wollen wir folgen . Hiernachſt iſt Ungarn im corp. iur. ungar. von 1723 art. 31 , in Anſehung der Res gierung , nach den vier Difaſterien in vier große Kreiſe , und zuvei und fünfzig Geſpan.

ſchaften , ( comitatus ) die auf ungariſch Vármegye heißen , abgetheilt.

A. Nieder un garni Ungaria inferior , beſteht aus zwei Kreiſen , welche ſind : I. Der über der Donau liegende Kreis , Circulus Cis - Danubianus.

Es erſtredt

fich derſelbe in der obere Gegend des weſts lie

73 lichen Sheils von Ungarn von

Donau

der

bis ans farpathiſche Gebirge , enthält 14 Geſpannſchaften , und wird von Ingarn běhmiſchen Slawen , Deutſchen , und in eis ner Gegend auch von Serbiern bewohnt. Die Geſpanſchaften folgen in ihrer Narrgorio nung alſo auf einander . Poronn

1. Die presburger Beſpanſchaft , Vármegne,

Comitatus Polonienfis , fiegt

an der øſtreichiſchen Gränze zwiſchen der Dos nau und Morawa , iſt givólf Meilen lang Die Berge in der's und acht Meilen breit. felben ſind der Anfang des farpathiſchen Ges Das Land um Sirnau iſt das beſte birgs. und

fruchtbarſte.

Die

Schütt hat

einen

Die großen Flüffe in fruchtbaren Boden . dieſer Sjeſpanſchaft ſind die Donau , Mora : wa und Wag ; die kleinern der Dudwág , Blawa , Tyrna ,, Padla - Woda , Die Luft iſt Gidra , Rudawa zc. vornehmlich an den Bergen , aber Die den Moråſten an der Donau .

Parna geſund , nicht bei Einwoh .

ner find lingarn , Deutſche , bóbmiſche Sla . Kroaten . Es giebt hier

wen , und einige

aus viel Juden. de iſt ſeit 1599

Die obergrafiche Wira bei dem palfyſchen Haus

Die ganze Landſchaft wird aba re erblich. fünf Diſtrifte , weiche die Ilma in getheilet garn Proceſſus nennen ;

und davou jeder

74

einen adelichen Richter hat, und in den wajs fiſchen Stuhl.

Dieſe Cheile ſind :

I ) Der ober äußere Diſtrikt , Proceffus extraneus ſuperior , welcher der dußere ge. nennet wird in Anſehung der Schütt, auſs ferhalb welcher er liegt. Darin ſind , auſs fer 58 Fleden ,

(1 ) Fünf königliche Freiſtadte , nämlich : a) Presburg , ungar. Poſony , flaw. Pres ſpuref , lat. Pofonium , oder richtiger Piſo

nium , ehedeffen auch Brecislaburgum und Iſtropolis, eine fönigl. Freiſtadt und heutis ges Tags die ſchönſte und volfreichſte Stadt, die Hauptſtadt des Reichs. Sie liegt una ter einem Berge , auf welchem das Schloß

ſtehet, an der Donau , hat eine angenehme Lage , vor vielen andern ungarſchen Städten eine geſunde luft, auch guten Weinbau. Die meiſten Bürger ſind Deutſche. In der dem heiligen Martin gewidmeten Domkirche wera den ſeit Ferdinands 1. Zeit die ungariſchen Kønige gefrånet. Die Reichstage werden meiſtens hieſelbſt gehalten , welches 1411 unter dem Kónige Sigismund zuerſt geſche hen .

Außerdem haben hier ihren Siß das

Confilium regium Locumtenentiale , feit 1723 ; die hohe königl. ungariſche stammer ſeit Ferdinands I. Zeit , und der Erzbiſchof von Gran feit eben dieſes Kaiſers Zeit. Man

75

man findet hier auch ein Domkapitel von

vierzehn regulirten Domherren, deſſen Probſt Archidiafonus der Geſpanſchaft iſt , ein ehes maliges Jefuiterfollegium , eine Reſidenz eben dieſes Ordens , ein Nonnenflofter , und ein

evangeliſches Gymnaſium . Die Stadt wird immer beſſer angebaut. Der Wohnhäuſer

der eigentlichen Stadt ſind wenig über 200, und die Befeſtigung beſteht in einer gedop. pelten Mauer und einem Graben . In den

weitläuftigen Porſtådten ſind zwei Nonnens und vier Mönchenfldſter , eine 1776 vollen : dete richome ſteinerne Kirche der Lutheraner , in weicher Kaiſers Joſephs II, gemaltes Bildniß in Lebensgroße aufgeſtellet worden

und die 1759 erbaute anſehnliche Raſerne. Die Vorſtadt , welche an der mitäglichen Seite der Stadt liegt , iſt ſchon angebaut , und hier ſieht man auch den an ſich gang unanſehnlichen Snigshügel , auf welchem der neuerwählte Któnig zu Pferde das Schwert des heiligen Stephans gegen die vier Him melsgegenden ſchwenket , um dadurch anju deuten , daß er das Land gegen alle und jes de Feinde pertheidigen wolle. Die Polhöhe

iſt hier 48 Grad , 8 Minuten. Die Stadt iſt ſehr alt , und roti zuerſt von den Jazı), Sie iſt oft belagert gen angelegt fenn,

worden , hat auch durch Feuersbrúnſte ' vica len

76

len Schaden gelitten , als 1515 , 63 , 99, 1642 . b) Dirnau oder

Türnau , ungar. Nagy.

Szombath , fiaivoniſch Ernawa , in Iirkun den Zumbathely , lat . Tyrnauia , eine wohl .

+

gebaute fånigl. Freiſtadt auf beiden Seiten des Fluſjes Cyrna , in einer ſehr ungeſuns den Segend , enthält neun Kirchen , uns eben ſo viel Kisiter , darunter einigė lihan ſind , das erzbiſchöflich graniſche Domkapis tel , welches bieber verlegt worden , als die Türfen

1543

Gran

eroberten ;

die 1635

geſtiftete , und 1772 mit einer mediziniſchen Fakultät vermehrte liniverſitat ijt bor bier nach Ofen verlegt worden ; ſeit 1723 befin : det ſich hier auch das hochite Gericht des über der Donau liegenden Kreiſes. Sie iſt zwiſchen 1230 und 1240 angelegt. 1683 ward ſie von den Cofóliſchen in die Arche gelegt , und 1704 wurden die rafotiſcher Truppen bei dieſer Stadt geſchlagen. c) Modern , ungar. Mosor , flaw . Mos dra , eine tonigl . Freiſtadt , von ungefähr 350 Häuſern , unten am farpathifchen Ges birge , in einen Sbal , welches auf einer Seite mit Weinbergen umgeben iſt. ſind hier zivei evangeliſche Bethäufer. 1607 fft ſie eine fśnigi . Freiſtadt geid orden . 1619 , 20 , 63 ,

82,1705 hat ſie in den Kriegsia

&

1

1

77

unruhen viel gelitten.

17 : 9

brannte

ſie

grdstentheils ab. d) Paſing , ungar . Bozyn , flaw . Pezna net , lat. Bazinga , Bazinium , eine fleine , aber wohlgelegene fånigl. Freiſtadt , auf eis Die Einwoh. nem etidas erhabenen Ort. ner legen ſich auf einbau , Handel und Handwerker . Haus .

Die Jeſuiten hatten hier ein

1605 , 1620 und 1655 iſt ſie eine

7 3

geäſchert worden. e) St. Gedrgen , ungar. Sjent Gygeayy,

8

Haw . Swaty Georg , lat . Fanum S. Geor gii , eine kleine und ſehr in Abnahm geras thene fånigl. Freiſtadt , in welcher ein Cola

$ 1

1

legium P. P. piarum ſcholarum , und bei welcher vortrefflicher Wein ivadhit. Vor Al, ters hat es berühmte Grafen von St. Georg

3

und Póſing gegeben . In den bethleniſchen und rafotiſchen Unruhen hat ſie viel gelits 1663 ward ſie von den Sürfen ver . ten .

3

wuſtet.

3

1728 brannte ſie ab . ( 2 ) Fünf Schloffer , welche zum Theil neben obigen Freiſtadten liegen.

a) Das prefburger Schloß liegt eiu Paar hundert Schritte non der Stadt Preßo burg gegen Utend auf einer luſtigen Höhe , Es iſt die Wohnung des und iſt befeſtigt. Kidnige , wenn ſich derſelbe hier aufhalt , und etwahret in einen einer vier Thürme die

28

die Reichsfleinodien , welche von der Kr8 nung an drei Tage geſehen werden können , und unter welchen die alte goldene Krone vornehmlich merkwürdig iſt. 1762 und in den folgenden Jahren iſt es inwendig rebre verbeſſert worden.

Unter demſelben liegt

ein Marftfleden, welchen die Ungarn Porony , Bárallya und die Deutſchen Schlotzberg nens nen , und worin viele Juden wohnen ; die

auch den größten Theil der Einwohner des

nabe dabei liegenden Fleckens Czudermandel ausmachen . Außerdem gehören noch zum Gebiet dieſes Schloſſes die beiden Markta fleden Samaria , auf flaw . Schomorin , auf deutſch Summarein und Szerdahely auf der Schütt, und dreizehn Fleden. b) Das Schloß St. Geórgen , welches nahe bei der Stadt dieres Namens auf eis

nem Hiigel lag, iſt nunmehr ein wüſter Steins haufen. Es gehört den Grafen Palfyy, und zum Gebiet derfelben der darunter liegende Fleden Neuſtift , die Staſtele Kiralyfalva , auf deutſch Kidnigsaden , auf flaw . Tſchtwr tef , und Német Guráb , die Marktflecken Grinnan und erótårtof , auf deutſd Lois persdorf , fünf Fleden , u . r. w . c) Das Schloß Paſing, liegt an der Nords feite der Stadt dieſes Namens gehårt den Grad

79

Grafen Palfy , und hat ſieben Kaſtele unter ſeinem Sebiet.

d) Das Schloß Bibersburg, Vérdító , Mlaw . Ezerweny- ( Tſcherwenn-) Kamen, liegt auf einem hohen Hügel des farpathiſchen Ge

birgs , und gehört der gråflich palfy [chens Familie.

Zum Gebiet deſſelben gehören das

Kaſtel Szuba, die Mauffleden Sjuba , Alſó

Dios , ( Aiſchó Dióſch ) auf ſlaw . Dolnj Dreſſanp , und auf deutſch, Windiſch Nuß.

dorf , Creszte, mawon. Czaſta , ( Eſchaſia ) Ompitál , ſlawon . Humpytal , und andere Derter.

e) Das Schloß Szomolán , Schmoleniķi liegt auf einem hohen Hugel in einer wal dichten Gegend, und gehørt dem Grafen von Erd$dy. Zu deffelben Gebiet gehören die

Marktfleden Sjomolan , und Fólfs Diós , ( Følſchó - Dióſch ) flaw. Horní Dreſſany) , deutſch Ober - Rußborf .

( 3 ) Einige Kaſtele , nämlich :

a ) Cretles , (Zſchefliſch ) auf deutſch fåhna fiß , welches dem Grafen Efterhaſy . gehört.

b) Magyar Bél, welches 1767 der Erds biſchof von Kolocſa , Graf Joſeph Batthya nn , gefauft hat.

c ) Nemet - Gurab , get ért den Grafeit Palfy .

d ) Sju:

d) Sjuba , gebort den Grafen

gleiches

Namens. e)

Vódród', flaw . Woderád ; gehört den

Grafen Zichy. f) Cziffer , (Briffer ) welcher Name zwei nabe bei einander liegenden Caftelen zutómmt. ( 4) Privilegirte Marktfleden . a ) Poroni Warallya , davon beim preſs purger Schloß gehandelt worden. b) Ratſchdorf oder Ratſchersdorf, ungar. Retſe , ( Retſche ) unten an einem Berge , eine Meile von Preßburg , iſt gråflich pals furch , und ſeines guten Beins wegen bes fannt. 1732 brannte es größtentheils ab . c ) landſit , Efeklész , ( Bichefléſch ) auf

cinem erhabenen Ort , neben dem oben ge bachten Kaſtel gleiches Namens . d) Bartberg , Schempik , Senß , der gräflich efterhafiſchen Familie zugehörig , in weichem 1763 die Patres piarum fchala rum eine Schule angelegt haben . e) Grún : au , Srinnau , Grynava , in einer gruinen und luſtigen Gegend , woſelbſt ſehr guter Wein wächſt. f) Cziffer , (3 ffer) in einer großen Ebes -ne , ochếrt verſchiedenen Herren . g) Sjuha , nicht weit vom Kaftei dieres Mamens, deſſen Einwohner vom Ader - und

einbau leben .

h) Ejesites

1 h ) Czeszte , ( ichesſte ) neben dem Schloſſe Bibersburg , auf einer lufiigen HShe. i ) Ompitál , unten an einem Berge . k) Windiſch- oder linternufdorf , ungar.

Miró Diós , ( Alſcho : Dióſch ) ſlaw . Dolnj Dreſſann , iſt gr & flich palfiſch. 1) Obernußdorf, ungar . Fólrs Diós , ( Fóls ſcho - Dióſch ) llaw. Hornj Oreſſany, bei wele chem ein edler und geſunder Wein wachh. m) Szomolan , unter dem fed Mamens.

Schloſje dier

n ) Spacá , Deite ' uns Boleraz , Marktfleden .

ficine

2 ) Der untere Sußere Diſtrikt , proceſs, ſus inferior extraneus , welcher enthalt :

( 1 ) Die Kaſtele Galantha , weldes Nar mens zwei ſind , die beide efterhaſiſch, Sophth, welches auch efervafiſch ; Vis ;feleth ; wels ches Namens auch zwei ſind , davon eines efterhaſiſch , das andere famogyiſch ; Hodi , welches der andraſyfchen Familie gehört ; Neboysja , welches der witfaiſchen Familie suſtändig , und Gáng , welches dem fartaſis fchen Geſchlecht gehørt. ( 2 ) Die privilegirten Marftfleden . a. Gniantha , ein feiner und wohibet wohnter Ort , in einer fruchtbaren Gegend. b . Szered , an der Bag , welcher ſeiner Jahrmärkte , und ſonderlich der Ochſenmark, Búſch . Erdbeſchr. 6 , B, F te

)

te wegen

berühmt iſt.

Er liegt neben dem

Echloß Szempthe , welches zur Geſpanſchaft Meutra gehört. 3 ) Der obere Diſtritt der Schütt , pro ceſſus inſulanus fuperior. Die Schütt , (welches Wort eine Inſel in einem Fluß , oder einen Werder bedeutet ) inſula Citua tum oder Cituorum , von den Ungarn Efals 16883 , ( 3 [challófds ) genannt , wird von der Donau gemacht , durch welche fie auch dreimal getheilet wird . Der einė. Theil , Namens Wiskos , gehört zu dein vorherges henden Diſtrikt ; der zweite liegt zwiſchen den zwei großero Armen der Donau , ift zwólf Meilen Lang, und wird die große Jnis ſel , Magy - Sziget , genant ; und der dritte , welcher einen Raum von ungefähr rechs Meis len einnimmt , heißt Sziget - Køs. Die Ins Telift inſonderheit an Früchten und Gras

1

ſehr fruchtbar ; denn das Getreide wird durch den Nebel ſehr ſtart verderbet .

An Wild , nilerlei Fiſchen und Holz iſt kein Mangel . Inter ihren Einwohnern ſind die Kršpfe ſehr gemein . Karl der große hat die Hunnen auf derſelben geſchlagen. Der obere Diſtrift derfelben enthalt ( 1 ) Die Burg Eberhard , welche in einer liegt , alt und mit Graben umges

Ebene

ben iſt. ( 2) Die

83 ( 2) Die Kaſtele Påspåfis, Efafany, ( Bichás fány) Gomba i Illyeshaza , ( Illyéſchbáſa ) Nagy - Szarva , 1838jor , Királyfalva , auf deutſch Idnigs Aden . (3 ) Die privilegirten Marktfleden . a. Půspoky ,

Buſchdorf oder Biſchofse

dorf , iſt wohlbewohnt, und gehört dem Erja biſchof von Gran . b. Summarein , lat. Samaria , ungar.

Somorja , (Schomorja ) flaw . Schomorin , ein alter und der vornehmſte Ort auf der Infel , in welchem die Provinzialgerichte ges halten werden . Er treibt einen ftarfen Fans Er gehört del , iſt aber oft abgebrannt . unter das Gebiet des preßburger Schloſſes . c. Cjøtórtóf , ( 3ſch & tortdk) flaw . Cztwr: tef , deutſch Loipersdorf , in Urkunden Leon poldsdorf , iſt ein geringer Drt. d. Nagy -Magyar , iſt groß und wohl bewohnt. 4) Der untere Diſtrift der Schütt, her greift

( 1 ) Die Kaſtele Bar und B88s ( Bodrich ) des Barons Amade ; Súly , (Schüly ) dess Barons Mabolany ; Befetfalva , einem Gras fen Efterhajn gehörig , und Sipos , (Schis poſch ) den Samogiyern zuſtändig. ( 2 ) Den privilegirten Marftfeden Sjer, dahelt , welcher daher den Namen hat , weil er F

34 . er mitten auf der

Guifel liegt.

Er iſt wohl

bebauet , und gehört zum Gebiet des presa burger Schloſſes. 5 ) Der jenſeits des Unfangs vom farpa: thiſchen Gebirge belegene Diſtrift , Proceflus transmontanus , iſt ungefähr ſieben Meilen lang , aber von ungleicher Breite ." båren hieber

Es gee

( 1 ) Die Schloſſer a . Dévén , Cheben , welches auf einene Berge , bei dem Zuſammenfluß der Morar, wa und Donau liegt , und dem gráflich pals fiſchen Hauſe gehdit. b . Boroſtyánto , Ballenſiein , auf einem fteilen Felſen des farpathiſchen gehört dem palfyſchen Hauſe.

Gebirgs ,

C. Detrets , Blaſenſiein , flaw . Plaves , liegt luſtig , und ift auch palfyſch. d. Eleifs ; Scharfenſtein í unter deſſen Gebiet das taſtel und der Marftfleden St. Johannes gehårt. ( 2 ) Das berühmte Eremitenfloſter Mas rienthal, Vallis divae Mariae , Coeno bium b . virginis Mariae , ist wegen eines Marienbildes , zu welchem häufige Wallfahrs ten geſchehen , in einem großen uf. hat eine luftige und geſunde lage. ( 3 ) Die Sinjiele Stompha, Detreto , Dia. Ingika , nilę drei Palfyld ) ; févárd in dem Natt

Marktflecken

Nagy , Levárd lévárd

auf deutſch

Eroß - Schußen , welcher foilonitſchiſch ; Sta Johann , welcher Mame zwei Kaſtelen jua kommit , Dévén - lijfalu und Devert , welche beite palfuſch find. (4) Die privilegirten Marftfleden. à . Diven, unter dem gleichnamigen staftel. b . Stompha , Stamphen , flaw . Stupas iſt palfiſch , und enthält das vorhint gedachte Kaſtel. .

c . Malaczka , ein feiner und wohlbebauter Ort , mit einem Franziſtanerfloſter , Dahiit jährlich viermal zahlreiche Wallfahrten ſchehen , liegt neben Namens .

dem Schloß

ges

gleiches

d. Gajár , an einem ebenen Ort , wo die Fiudau und Morau zuſammen Mießen . e . Nagy - Levárd , flaw . Levary , Groß : fetjüßen , iſt follonitſchiſch , und wohl der ohnt. f ) St. Johannes , ein feiner und gebauter Ort , mit zwei Staffelen .

gut.

6 ) Der vajtiſche Stuhl, Vajkenfis ſe des , macht

eine

beſondere Nepablif aus ,

deren Haupt der Erzbiſchof von Gran ift , hat auch ſeinen eigenen Statthaiter , Bizes grafen , adeliche Richter , Notarius und Qudſför .

Die Edelleute

werden

Prädiali .

ften gemennet , von denen in der Einleitung , 9.16 F 3

86

$. 16. gehandelt wochen .

Dieſes Landchen

liegt auf der Schitt, wird in den obern und untern Diſtritt abgetheilt , und begreift: ( 1 ) Vajfa , ein weitläuftiger Marftfiles đen , von deffen Einwohnern nan viel la cherliches erzählet . (2 ) Doboruns , ein großer Flecken . ( 3) Bacsfaisa , ein Flecken , in welchem ciri berúhnines Franziſkanerkloſter iſt, daju

håufige Wallfahrten geſchehen . 2. Die neutrer Geſpanſchaft , ungar. Nis tra Barmegye , flaw . Nytryanſká Stolice , Nitrienfis comitatus , iſt ungefähr 12 Meis len lang , an einigen Orten 6 , an andern aber faum 2 Meilen und noch weniger breit,

fihr bergicht , und mit nutzbaren Flüffen reich . lich verſehen , welche ſind die Way , Nitra , Siria , Livina , Dudidag , Blawa , Ho

leſchka , Mijawa , Chwoynitze ic. Es giebt in derſelben einen ſehr falten Brunnen , der

fen Waſſer ſtarken Appetit erreget , einen ſchwefelhaften und einen Sauerbrunnen , ei ,

nige warme Båder , gute Weinberge , an verſchiedenen Orten guten Uckerbau und an dere Bortheile. Sie wird von lingarn , böhmiſchen Slawen und Deutſchen beivoha

net. Die obergråfliche Würde dieſer Gje: ſpanſchaft beſitzt der Biſchof zu Nitra . Sie

voird in 5 Diſtritte abgetheilet, welche ſind :

1 ) Der

87

1 ) Der nitriſche Diſirift, Proceſſus ni trienfis , darin

( 1) Einige Schloſſer , nämlich : a. Nitra , Neutra , Nitria , ein feſtes Bergſchloß, am Fluß gleiches Namens , der fen ſchon im neunten Jahrhundert gedacht

wird. In demſelben iſt der biſchdfliche Pal (aft , die Kathedralfirche und das Domkas pitel von 12 Domherren . Der darunter

liegende Marktflecken wird von dem Fluß in zwei Cheile getheilt , iſt volfreich , aber mit niedrigen Häuſern bebauet , und hat fein ges fundes Waffer.

In demſelben haben die P.P.

piarum ſcholarum ein Kollegium und Gyms naſium , und die Franziſkaner ein Kloſter. Das hieſige Bisthum iſt von Genfa dem ziveiten angelegt , 1150 mit Einkünften und einem Domkapitel verfehen worden . Zur bis

rchdflichen Disjes gehört ein anſehnlicher Cheil dieſer Geſpanſchaft , urid die trentſchi.

ner Gefpanſchaft. Der Biſchof hat jährlich auf 40000 Sulden Einkünfte. Marktffecten und Schloß wurden 1619 von Bethlen Gas bor eingenommen , und 1663 den Türfen in

die Hände geliefert, im folgenden Jahr aber wieder erobert.

b. Neuhäuſel , ungar. Erref - ( Erſchef:) Iljvar , plano. Nowe • Zámky , Ujvarinum , am Fluß Mitra , war ehemals ein feſtes & 4 Schloß,

Schloß , welches 1573 zuerſt befeſtigt, und durch 10 Belagerungen berühmt , 1724 und 25 aber auf faiſerl. Befehl gefchleift

Nun iſt es ein offener Marktfles den , deffen Einwohner fich vom Acterbau und von der Viehzucht ernähren .”

worden .

6. Das Schloß Ghymes ,

(Shymefch )

oder Domes , ( Dymeſch ) liegt auf einen hoben und fellidyten Berge , und gehört den Grafen von Forgatſch .;

d . Sempte , Schintama , ein efterhaſia fches Schloß neben dein Marktleden Sie

red , der zur preßburgiſchen Geſpanſchaft gehört. ( 2 ) Die privilegirten Marktfleden . a. Mitra und Meuhauſel , welche rchon bei den Schlofern beſchrieben worden . b . Suran , war ehemals ein feſter und , berühmter Ort , iſt aber itzt wehrlos . c. Cellve ; an der Mag , it iveichem die

Jeſuiren ein Kollegium und eine Schule hata Er ſteht unter der thurokirchen Probu ftei , und iſt befeſtigt geiveren . ten .

d . Urmény, iſt in einer whabenen Gesi gend rehr luſtig belegent , und einer der bes ften dieſes Diſtrifts. i

e. Sempte , ein Ort , deren in der His forie Meldung geſchieht. Er liegt am flugi 25as .

Wag , legt ſich auf den Ader - und Weine bau , und ſteht unter efterhafſchex Both .

mafigieit. f. Mocronot , ift ißit ein geringer Ort der ſich vom Nderbau ernährt.

g. Komjátów , war ebeinals ein Fefter 1910 enfchnlicher Ort , ist aber iſt'er gering , und hat ſeine Zierde von zweien forgakiſchen

Schlöffern. Er gehørt zum Gebiet des Schlofes Ghymeſcha

h. Vjlak , deffen Einwohner fich auf den Uderbau legen . i . Ghymeß , ein kleiner forgaßiſcher Ort, i welcher gutes Aderland beſitzt. 2 ) Der baimokiſche Diſtrift , Proceffus: baimotzenfis , welcher enthalt : ( 1 ) Zwei Schidſer , nämlich : a . Boinit , Baimocs, ( Baimot ) welches auf einen Berge ungemein luftig liegt , und der palfyſchen Familie gehört. Neben dem : ſelben liegt am Fluß. Mitra ein mittelmäßi: ger : Marktfleden gleiches Namens ' , darin ei

nę Probſtei des heiligen Antons iſt.

Es iſt

bier ein wohieingerichtetes warmes Bad. b . Refills - k8 , liegt auf einem felſichten Berge , und gehørt der maythenyſchen Fa milie .

F G

( 2 ) Die

go ( 2) Die privilegirten Marktplecten : a . Baimoch , ( Vaimot ) wovon vorher beim Schloß gehandelt worden . b. Privigne , deutſch Priwik , Mai . Pris mice , Prividia , darin viele Luchmacher und Schuſter wohnen . Er hat zwei Pfarrs kirchen , ein Collegium P. P. piarum ſcho larum ,

und

Serrſchaft. c . Newet

geb rt

zu

der

Prona , deutſch

baimokiſchen

Proben , Nes

mékke - Prawno , bat fruchtbare Neder . d . Sambokret, war ehemals wohlbewohnt, iſt, aber ißt ein ganz geringer Ort. e . Szfacſany , iſt auch ein geringer Ort des nitrifchen Biſchofs . 3 ) Der bodofiſche Diſtrift , Proceſſus bo

dokienfis , darin ( 1 ) Bodof, ein Schloß der gräflich bere , ngichen Familie. ( 2 ) Magy - Topolcſan , ( Copolyſchan ) Groß - Dopoltidian, ſiam . Welike - Topolcann, ein weitläuftiger und wohlbewohnter Marfts Fiecfen , bei welchem Safran gebaut wird. Er iſt ehedeffent

eine fdnigi. Freiſtadt gewe

love en . Neben demſelben liegt das gråflich herenzſche Kaſtel Towarnot , zu welchem ei: ne Herrſchaft gehårt. ( 3 ) Bayna, ein Marktfleden , deſſen Eins wooner faſt blos Acerbau treiben .

( 4) Nas

!

1

gr ( 4 ) Kadoryn , Radosnya , ein Martt. flecken des nitriſchen Biſchofs. 4 ) Derujhelyſche Diſtritt , Proceſſus ujhelyienſis , darin folgende privilegirte Marftfieden und Schlöſſer find : ( 1 ) Neuſtadt an der Wag , Vág - Ujhely , we - Meſto nad Wahem , Ujhelinum , ein Marktflecken ,

welcher

durch oftmalige

Feuersbrúnſte reiner guten Häuſer beraube worden . Er liegt zwar im bežkoviſchen Ges biet , iſt aber doch von den Königen privis legirt , und hat eine reiche Probſtei. Der bieſige r8thliche Wein iſt ſehr beliebt. 1530, 1599 , 1620 , 24 , 63 iſt er von den Súr ten verwüſtet worden .

( 2 ) Eſeithe , riam . Ezachtice , ein

altes

Schlotz auf einem Hügel , mit einem darun tär liegenden Marftflecten , welcher Romarno genennet wird , und deſſen Einwohner auf den Acer - und Weinbau legen .

fich

( 3 ) Wrbau , Brbowo , Verbovia , ein wohlgebauter und beivohnter Marktflecken , in einem angenehmen und fruchtbaren Thal. Die

Einwohner legen ſich theils

auf dent

Acter - und Weinbau , theils auf Handwerfet ', ( 4 ) Páſtény , Pieſtyani , ein Marfiffes den , welcher zum galgokulichen Gebiet ges tørt , und zwiſchen den Grafen Erdódy ger theilt iſt.

Hier find an

der Wag berühmte ivar

warme Báber , welche Feine ordentliche Quel len haben, ſondern man gråbt am 1! fer Grus ben , die , nachdem der Fluß wachft , oder abnimmt , weiter von demſelben und naber gemacht werden

müſſen , und

darin

badet

man ſich. Sie ſind fehr beiti , und man fin det ſie audy in Fluß, wenn man den Grund befelben mit den Füſſen Sffnet. ( 5 ) Vittens , Ehrelnitſcha , ein Markta fleden , der ſich vom Ader- und Beinbau ernáhrt.

Er gehört zum jofdiſchen der Srafen Erddon und 3ſobor.

(Sebiet

( 6 ) Joks , ein Schloß auf einem ten Berge .

Felficho

i ( 7 ) Leopoldſtadt, Leopoldopolis , eine regelmäßig angelegte Feſtung an der Wag , in einer maaſtigen Ebene , welche Kaiſet Leopold 1663 anſtatt der verlornen Feſtung Neuhäuſel zur Bedeckung des Landes anles , gen laſſen . Sie iſt aber ist in ſchlechtem Wertheidigungsſtande. ( 8) Freiſtadt ; ungar. Galgóch , flaiv . Freysſtak, ein Bergſchloß an der Wag , wvelo ches dem Grafen Erdon gehört , 1663 von den Dürfen eingenommen , im folgenden Jahr aber wieder verlaſſen worden . lInter deinſelben liegt ein Marktfleden an denn ſteis, len Ufer des Fluiſes , in welchem aufer ei : #sr Pfarrkirche noch ein Franjifianec Slofter ift ,

93 if. Die Einwohner feben vornehmlich vom Ader- und Weinbau . (9 ) Temetrény , ein

Schloß, auf einem

ſehr ſteilen Berg , der crayfſchen und

ſana

dorſchen Familie gehörig . ( 10) Ujwaros ,

Meuſtadl ,

Mefteeffo i

ein Marftfleden , dicht bei Leopoldſtadt, ita Gebiet des Schloſſes Galgnez . 11 ) Kosztolá: , ein Marktflecken , guten Aderbau treibt.

der

( 12 ) 0 - Tura , das iſt , ult . Tura , ein Marttfleden , deſſen Einwohner von der Wiehzucht leben. ( 13 ) Breſowá , ein Marktfleden , Yderbaut und Handwerker treibt .

der

!

5) Der ſafolkiſche Kreis , [ cekoltzenfis , darin

!

( 1 ) Szafolk , Skaliſ , die einzige fönigl. Freiſtadt dieſer Geſpanſchaft , liegt an der

1

Proceffus

måhriſchen Gränge , und enthalt fünf Kirs chen und vier Kidſter , darunter auch ein ehemaliges Jeſuiterfollegium ift. Weil ſie in Kriegszeiten: viel gelitten nicht anſehnlich.

hat , ſo iſt ſie

( 2 ) Holitſch , ein Marftflecken , Schlos und Herrſchaft an der Morau , welche Sais ſer Franz an ſich brachte , aud) 1753 die daran gränzende Herrſchaft Kognioso daju faufte , und ihr einverleibte ,

zu Holitſch iſt eis

eine . Manufaktur bon teißem

Geſchirr

welches auf franzfſirche Art mit fleinen Blumen bemahlet wird.

(3 ) Efbel , ein Marktfleden , in welchem ein ſchwefelhafter Brunn iſt. ( 4) Schaffin ; Sas - Var , ein Marfte flecken und Schloß am Fluße Mijawa , nó. relbſt ein berühmtes Marienbild iſt, dazu h&uñge Wallfahrten geſchehen .

(5) Radofók , Radoſchowke, ein Marft . Fleden in einer luſtigen und fruchtbaren Ebene.

(6) Szeniße , ein Marktfle & en , darin viele Edelleute wohnen , im berentſchiſchen Gebiet am Fluß Chwoyniße. (7) Sjabatiſtye , ein Marftflecken am Shuß Chwogniſe , mit einem Kaſtel , und

emer ehemaligen wiedertåuferiſchen Kolonie, welche ſich aber hat zur fatholiſchen Kirche bekennen müſſen. ( 8) Berentſch , ein altes verfallenes Bergo ſchloß. O Korlatts , ein altes ſchlechtes Bergs chloß.

( 10) Sandorf, ein Marktfle &feu im fors . latkšiſchen Gebiet.

( 11 ) Eleskd ; ein Verfallenes Bergſchloš. 3. Die trentſchiner Geſpanſchaft ; ung. Trentſin Vármegye, Trentſchinienſis comi: tatus ,

95 tatus ,

liegt an Fluß Wag , und läuft an

der mähriſchen Grenge bis nach Schleſien fort. Sie wird in den obern , mittlern und untern Diſtrift , und in den jenſeits des ( karpatiſchen ) Gebirgs abgetheilet. Die Eins wobner derfelben ſind böhmiſche Slawen , unter welche ungariſche Edelleute gemenget ſind. Die obergeſpanſchaftliche Würde i sin hørt dem Hauſe Flieshazy erblich. Sie

11 enthält 1 ) Trentſin ,

( Trentſchin ) eine

fønigi.

Freiſtadt an der Bag , mit einem egentalis gen Jeſuiterfollegio und Gymnaſio. Die hies figen Lutheranier haben Offentlichen Gottes's dienſt , und eine fleine Schule. Das hieſis

10 ge feſte Schloß ,

welches

auf einem

ſteilen

Felſen liegt , gehört zum illmeshafiſchen Gen biet . Unweit der Stadt zu Ceplik , iſt ein warmes. Bad ,

deſſen

größte Wärme 100

fahrentheitiſche Grade beträgt.

P 2 ) Beczko i ein mit einer Mauer umges bener volfreicher Marktfleden an der Wag, welcher verſchiedenen Herren gehört. Das bierige Schloß hieß ehedeffen Bolond Bar. 3 ) Jilava , ein Marftfleden , mit einem Schloß , an der Wag . 4) ugroß , Sai - Ugroß , ein altes Schloß

mit einem Marktfledeli , niſchen Familie.

ein Erbſtůdt

der

5 ) Na

1

90 5 ) Viajet , ein Marktflecken , in welchein ein warmes Bad ift. 6 ) Betawa und lednicze , gwei Marftfiles den und verfallene Schloſſer an hohen Der , tern , zu weichen Herrſchaften geboren . 7 ) Puchow , ein Marktfleden , welcher ſeiner Tuchwebereien bekannt iſt. 8 ) Vag - Besztercze, Biſtrița, Biſtricia, ein andern ein Marftfeden an der Wag .

Ufer des Fluffes gegen demſelben über liegt ein Schloß auf einem ſteilen Felſen. 9 ) Bolna , Silein , Zilina , ein Marfts fleden in einer fruchtbaren Gegend , woſelbft die Jeſuiten ein Kollegiuni und eine Schule gehabt haben . 10) . Kiszuļa s Ujhely , flaw . Nowés Me ſto , Ujhelinum ,

ein Marktflecken am Fluß

Kisjuga , von welchem er den Namen hat, zum Unterſchied von Neuſtadt an der Wag . Er treibt einen ſtarfen , Weinhandel. 4. Die honter Geſpanſchaft , tus hontenfis , beſteht aus zwei

Comi:8 Theilen ,

zwiſehen welchen ein Stüc von der neogra . der und ſolienſer Geſpanſchaft liegt. Die Dhergeſpanswürde beſitzt das gráfliche Haus Koháry erblich . I ) Nagy) - Hont ,

Groß - Hont ; ift oon

Beia- Bánya bis Moras

auf neun Meilen

lang, und in den breiteſten Gegenden , nåms lich

97

fich zwiſchen Parfaney und Kovar, fünf Mei: len breit , läuft aber gegen Mitta : ſpitz jus fammen. Die Landſchaft iſt ganz bergicht ;

3

1

PB find aber ſowohl die mitten im Lande , als an der Grenze liegende Berge , und fons derlich die letzten , reich an Gol , Silber Die Flüſſe ſind die Donau , Gran , und Slei . Bei den Fles Ipola und einige ganz kleine . den Snogy und Sjanto ſind marme Báder ; ain likten Ort iſt auch ein berahmter Saus erbrunn , dergleichen_1.in auch bei den Fles den Sjalatiya , Gyógy und Feliö - Palojta Auf dem Berge Sitna , welcher findet. der høchſte in der Geſpanchaft iſt, findet man eine Quelle , welche im Sommer eis : Es giebt talt , im Herofte aber warm ift.

1

I

auch einige Geſundbrunnen .

In dem füdli

chen Theil der Geſpanſchaft wächſet etions Die Vieha Getreide und ein guter Wrin . Auf den Erzgebirgen iſt Zucht iſt gering. die Luft der Graben idegen nicht geſund. die Einwohner find Ungarn , böhmiſche Sla : wen und Deutſche. Die Obergeſpansivůrde hat das Haus Kohári Landſchaft ift

In dieſer

erblich .

( 1 ) Der ſchemniķiſche. Diſtrift , ſus fchemnicienſis , darin

Procel

a) Zwei fånigl. Frei - und Berg - Städte, nåmlich: Büſch. Erdbear. 6. B.

( a) Schein .

98 (a) Schemnit, Schemnicium , ungariſch Selmek - Banya , Mlaw . Sliawnika , vorills ters auch Schebnitz und Bana genannt , eine ziemlich große und ſehr volfreiche Stadt , welche in einem langen Chal dergeſtalt ges baut iſt , daß die Häuſer auf beiden Seiten deffelben und an den Hügeln hoch hinauf zerſtreut ſtehen . Der evangeliſchen Einwoh ner , die über zwei Drittel der Stadt aus : machen , find 6 bis 7000 , und ſie haben zwei Bethkuſer.

Die Stadt übertrifft alle

andere ungariſche Bergſtådte an Große und an Menge der Erzwerke , hat zwei Schidia ſer , zwei Kirchen , ein paar Kapellen , ein ehemaliges Jeſuiter - Kollegium , und eine hule Bergſc , es iſt hier auch der Siß einer königl. Bergkammer und eines Ober - Kam Die hieſigen Gold - und Silbers mergrafen . bergwerfe zeigen in den

fåniglichen Gruben

felten gedregen ſichtbares Gold , obgleich faſt alle Er'je Gold halten , in den gewerf: fchaftlichen Gruben aber iſt das gediegene Gold nicht ſo felten . Gediegen Silber iſt noch feltner.

Uiberhaupt ſind die hieſigen

Gold - und Silbergruben ziemlich reich , und Ser Arbeiter in denſelben ſind siber 5000 ; wie viel einträglicher ſie aber ehemals ges weſen , als iķt , erhellet daraus , daß man gegen

das Ende des vorigen Jahrhunderts bies

99 ,

Hieſelbſt wschentlich 3 bis 4000 Mart Sil. bers machte , iſt aber fommt es etwa auf

Das hieſige Erz enthält mehr und 1000 . beſſer Gold , als das Kremnißer ; der Ges win iſt aber auch nicht groß : doch hat sian 1751 eine ſehr reiche Goldader entdedi.

Die Unfoſten , welche der Hof jabrlich auf die hieſigen Bergioerfe wenden muß , belau fen ſich über 500000 Gulden.

Nahe bei Scheminiß , gegen Mitternacht, bat man auf einem jügel einen ſogenann ten Palvariberg errichtet.

(b) Bela - Bánya , d. i. Cipeiße Grube) flaw. Bela , Deutſch Důln , latein. Dilna,

oor Alters Fejér - Bánya , welcher Name einerlei Bedeutung mit dem erſten hat , ein

fchlecht gelegnes und gebautes Städtchen , deifen Bergierke aufgehoben ſind , daber ſich die Einwohner des Aderbaus befleißen , der ihnen fauer wird.

b ) Das deridůſtete Bergſchlos Szitna, gehört mit ſeinem Gebiet der tohariſchen Fa . milie.

c) Drei Marftfleden , nåmlich ;

( a ) Szebeflib, ſlarv. Sebechleby ; deutſch ktlib , iſt von einer fåchſiſchen Kolonie ange legt worden , und gehørt dem graniſchen Domkapital. Evedeijen iſt dieſer Ort der Siß der fandtage und des Archivs dieſer

1

Seſpanſchaft geweſen , nun aber wird der Landtag zu Kemenke gehalten , woſelbſt auch das Nrchiv iſt.

(b ) Memethy , Memek , iſt 1731 unter die privilegirten Marktflecken aufgenommen worden , und legt ſich auf den Nderbau . Der Name deiget an , daß der Ort eine deutſche Kolonie ſery.

( c ) Saagh , Sagh , ein Marftfieden war ehemals wegen einer Probllei der heila

ligen Jungfrau des Pråmonſtratenſerordens berühmt , und gehörte hernach dem Jeſui ter - Kollegio zu Neuſohi.

(d) Sud , ein Flecken , bei welchem der beſte Wein in dieſer Gefpan daft wichſet.

(2 ) Der bathiſche Diſtrikt, Proceſſus bathenfis , darin a) Bata : Bánpa , Puganj , Bugganz , Flaw . Pufanet , eine fênigl . Frei - und Bergs Radt , hat Gold- und Silbergruben , welche aber meiſtens auf Hoffnung bearbeitet wers den , daher ſich die Einwohner vornehmlich vom Wein-und Uderbau ernähren. 1664 wurde ſie von den Türken geplündert und verbrannt.

b) Báth , flaw . Batoweze, Fraumarkt, ein Marftfleden , der guten Ader-und Weins bau , imgleichen anſehnliche Jahr - und Wo. chenmårfte hat. 1774 brannte er gang nb. c ) Börs

IOI

c) Bérføniy , Pilſen , eine alte Bergſtadt

und Kolonie der Sachſen , die ehemals auf Goldgruben arbeitete, nun aber Aderbau treibt .

Sie gehört zum Gebiet des Erzbis

ſchofs von Gran .

d ) Die Flecken Maros an der Donau, und Szanto , wobei ein berühmter Sauers brunn , welcher dem Selzer gleichen roll.

e) Magyarad , woſelbſt warme Båder find.

(3 ) Der bozofiſche Diſtrift , Proceſſus bozokienſis , darin a) Bojok, flaw . Bjowif , ein Marktfle = den mit einein Schloß , hatte ehemals eine

Prámonſtratenſer , Probſtei ; welche aber eins gegangen iſt; und gehørte hernach den tira nauiſchen Jeſuiten.

b ) Ejábrág, ein Bergſchloß , gehört der kohariſchen Familie, deren Stammhaus es iſt.

c) Dregely , ein feſtes Schloß auf einem fteilen Berge , wurde 1552 bon den Cúrs

ken erobert , und ihnen erſt 1593 wieder abgenommen . 1649 nahmen ſie daſſelbe abermals iveg . Es gehört dem Erzbiſchof bon Sran .

d ) Hont , ein Fleden , welcher ehemals Der Hauptort der von ihm benannten Geſpan . ſchaft geweſen. 3

2) Kis ,

102

2) Kis - ( Kiſch - ) Hont , Silein Hont , iſt von Seisholz bis Nimabombath ungefähr 3 Meilen lang , und von Sjuba bis Soth : He met höchſtens eine Meile breit . Die Flúſje dieſer Bandſchaft ſind Rima und Sju ha. Sie iſt ganz berzicht , und hat daher Tchlechten Alderbau und geringe Biehzucht . Die luft iſt gefund . Man grabt hier gutes Eiſen , findet auch verfchiedene Sauerbrun , men . Die Einwohner ſind großtentheils boh miſche Slawen , zum Theil auch Ungarn . a) Rima : Szombathi flawon . Rimaior á. Sobota , Grož - Steffeisdorf , ein wohlge: hauter und bewohnter Marftflecken am Fluß Rima , in einer ebenen und zum Aderbau fehr bequemen Gegend , iſt der Siß der Land's ſchafts - Verſanımlungen , und mit Graben und åten umgeben . Die Einwohner les gen fich außer den Aderbau auch auf Han : del und Handwerfer.

b ) Teißholz,

ungar.

Tisjólk ,

flawon .

Tiſchowek , Taxovia , ein Marktflecken , bei welchem Eiſen und Magnetſteine gégra . ben iverden . Nabe dabei iſt ein Sauerbrunn . c) Rahó Fleden .

und

Oſchgyán ,

Kaſtele mit

5 Die thuroker. Geſpanſchaft , ungariſch Thurócz Vármegye , Thurotzienſis comi tatus , iſt an fünf Meilen lang , aber nur

103 on

ļ

wenig Orten

drei Meilen breit .

Sie

iſt eine von hohen Bergen , welche zum far pathiſchen Gebirge gehåren , eingeſchloſſene Ebene , und daher ungemein angenehm . Der Boden iſt ziemlich fruchtbar , ro , daß die Einwohner bei guten Jahren nicht nur hins

-1.

långliches Getreide haben , fondern auch an dern etwas davon diberlaſſen fornen ; fått aber einmal , welches doch ſelten geſchieht,) ein blechtes Jahr ein , ſo müſſen ſie ihr Brod anders ivo kaufen . Die Bieb ; uht iſt

3

hier die Hauptſache. Die vornehmſten Fluſhe ſind die Wag und der Churot , von wels chem letzten die Geſpanſchaft ihren Namen

20

haben roul.

Im hayiſchen Gebiet ſind die

0

warmen Båder zu Stuben , und bei Budiſch , Dubow , und an einigen andern Orten ſind

es

Sauterbrunnen .

M

mifihe Slawen , ungariſche Edelleute und Deutſche Die lebten halt man für einen

11

Neſt Gothen , ihre Sprache aber iſt andern Deutſchen wenig verftándlich . Die Obers

Die Einwohner ſind 686

2,

1.

11

7

geſpanſchaftswürde beſitzt das Haus Rewa erblich . Sie beſteht aus folgenden Diſtriften :

1 ) Der Szklabinyrihe Diſtritt ,

Proceſ

ſus ſzklabinyenſis , darin ( 1 ) Szklabinya oder Sklabina, ein groſs res Schloß auf einem hohen Berge , welches in G 4

104

in das obere; wittiere und untere eingetheilt wird , und der revajchen Familie gehdit. ( 2 ) Szent-Marton, flaw . Swatı ) - Mara

tir , Martinopolis , der Hauptort der Gea Ipanta oft am Fluß Churok , iſt ein priviles

girter Marffleden , ziemlich weitläuftis und In demſelben werden die Offentlichen Verſammlungen des Nocls ange:

wohl

bewohnt.

ftellt, um die Provinzialgericlyte gehalten ,

4

Er gehört zuin Gebiet des Sblojes Silla : binya der revajiſchen Familie.

( 3 ) Sjutran, Slutíchan ,) ſlaw . Sucanyx ein weirlauftig gebauter Marfificaten an der Wag , der kaum einen Schatten ſeines ehea maligen Anſehns übrig hat. (4) Turan , Eurany , ein Marktfleckerz

(

fi

an der Wag unter hohn Bergen , in einer 9

fruchtbaren und luſtigen Gegend. Er gehdit dem revajilchen Seſchlec;t und zum ſklabi

da

nyſchen Gebiet.

16

2 ) Der blatnitsiſche Diſtrift , Procellus blatnicenfis , darin

( 1 ) Blatniteza

ein Schloß auf einem

fteilen Felſen , gehört der prouvaiſchen Fan milie .

( 2 ) Nebpal, ein volfreicher Ort mit drec Saſtelen , welcher ein ſogenannter Artifelort

der augſpurgiſchen Konfeſſionsverwandten iſt.

1

105

Der Fleden Bela iſt faſt der größte in der ganzen Geſpanjchaft. 3) Der moſchokiſche Diſtrift, Proceſſus nofchovienſis.

Moſchók , llaw . Mosſowie , Mofchovia , war ehemals ein großer und reicier Marfta Pieden , iſt aber ſehr in Ubnahm gerathen . Die hieſigen Jahrmarfte find berufint . Die

Einwohner legen ſich auf Uderbau und Hand. werfer . Er gehørt zum Gebiet des blatnitis ſchen Schloſſes der revajiſchen Familie. 4) Der gnider Difirift, Proceſſus znio clauftrenſis , darin ( 1 ) Znio , ein Schloß , welches ehemals Thurot geheißen hat , und 1252 der Sitz einer Probſtei der heiligen Jungfrau Maria gelvorden iſt , welche von Ferdinand II. und III. den Jeſuiten zu Turnau eingeräumt wur . de , die ein Kollegium daraus moditen. Uns ter dem Schlofie liegt der Narftfleden 3nió,

Varallja , welchen die Slawen von dem ehea maligen Jeſuiterfollegio , welches in dem , ſelben war , Klachtor , Kloſter , menneit.

(2) Toth a Prona , Slowenife - Prawno , Windiſch Proben , ein Marftflecken , der ſid) vom Aderbau ernährt,

(3) Budis , ein Flecken, wobei ein bea rühmter Sauerbrunn iſt. SS

1

6. Die

106 6. Die orawer Seſpanſchaft, uingar . Aroa Vármegye , Arvenſis comitatus, liegt zwis fchen der fühleſiſchen Gränge und denı farpa . thiſchen Gebirge , und erſtreckt ſich bis nach Mitten durch dieſelbige fließt der Polen . Fluß Arva , welcher in die Bag fållt. Sie wird für die unfruchtbarite und ermite Ges ſpanſchaft in llngarn gejalten , von böhmi fchen Slawen belohnt , welche viel von der polniſchen Mundart angenommen haben , und beſteht aus dem obern und untern Diftrift. 1 ) Welicina , ein

Marktflecken

in einer

unfruchtbaren Gegend . 2 ) stubin , Alia , Kubin , ein Marfifies den in einer ſchlechten Gegend. In demſel, ben werden die Geſpanſchaftsverſainmlungen gehalten . 3 ) Arvá , raiv. Orawa , ein Bergſchloß, deſſen Intertheil noch im Stande iſt , nebit einein geringen Marktfleden . 4) Twvrouffin , ein Marftfieden in einer ſchlechten Gegend. 5 ) Nagy Falu , flaw . Belfa Wes , ein Marftſleden mit einem stafiel. chaft i ungar .. 7. Die lipsader Geroni Lipto Vármegye, Liptovienſis comitatus > gemeiniglich die Liptau genannt ; iſt unge . fåbe ſieben Meilen lang , und ein bis zivei Meiler breit , ganz bergicht und falt. Die bies

107

1

hieſigen Berge follen die Alpen , ſchweizeris ſchen und tyroliſchen Gebirge rowohl an Hd , he als Merfwürdigkeiten libertreffen . Die

1

Felſen find bewundernswürdig , ſonderlich die deminfalvifchen , port welchen einer Ma .

1

mens

Benitowa ,

faſt renfrecht aufſteigt ,

und an 3000 Schritte hoch iſt. In dieſen Felfen giebt es rehr große und tiefe natúrs liche Höhlen , darin durch verſteinerndes Waſı fer viele ronderbare Figuren gebildet worden , die an Große und Geſtalt bon den Ochien und Pfirdeknochen ganz verſchieden ſind . Die

-

vornehmſten Flüſſe ſind die Wag und Vieln . Der rufen Quellen iſt eine große Menge , der Sauer - und Geſundbrunnen auch eine

1

gute Anzahl , darunter

die boriſchen vor :

nehmlich ju merfen ; und wunderbare Waſſer giebt es auch von verſchiedner Art. Die Quellen bei Szentivan und Stanfowan er: ſtiden durch ihre Ausdiinftungen die darüber fliegenden Vögel.

1

!

In der Höhle der letzten

findet man zuweilen ein Karz , welches dein Bernſtein ziemlich ähnlich iſt. Zum Ader : bau iſt wenig Gelegenheit ; die Viehzucht iſt auch gering , indeſſen ſind doch die bieſigen Safe vorzüglich berühmt . Holz iſt häufis vorhanden , und

an Metallen iſt

dieſe Gas

ſpanſchaft ſehr reich . Die boßiſchen Gruben geben Gold , welches das beſte in Ungarn Teri

10 % reyn , und dem arabiſchen gleichen ſoll. Auf den boşiſchen Bergen ſind auch Silbergru hen . Ran findet auch etwas Eiſen , rehr viel Antimonium , auch Nitrum und an dere mineralien . Die Einwohner find bób , miſche Slawen mit untermenigten ungariſchen Edelleuten . Die boergespanſchaftliche Würs de gehört dem Haule.Jllyeshazy erblich . Es hat diefe Cofan haft eine Zeit lang den Tie tel eines Herzogthums gefiihret , als Mata thias Corvinus fie feinem Sohn Johannes Corvinus unter dieſem Titel gab : nach defy ren Tode aber hat er tvieder aufgehört. Die fandchaft besteht aus vier Diftriften .

1 ) Der Siliche Diſtrikt, Proceſſus orien talis , entó ált : ( 1 ) Hrader , ehedeffen Lipto , ujwár , eix Schloß , welches das einzige in dieſem Dis firift ift , und der Kammer gehört.

( 2 ) St. Nicolas, ungar. Szent Miflorø, flaw .,Swaty Mitulat , Nicopolium , ein Marftfloden , in welchem gemeiniglich die kleinen Geſpanſchaftsverſammlungen gehalten werden . Es iſt hier eine Reſidenz der Je fuiten geweſen , welde nicht weit von hier auf dem Grund und Boden von Wrbita ein Ichönes Kollegium hatten . De Ort bat oſt , ſonderlich 1713 , 19 , 24 , 32

groſ. fen

109

1 An Brand ( chaden erlitten , und 1773 branns te er ganz ab . ( 3 ) Wrbißa , Berbike , ein Marktfieden ,

1

nahe bei dem vorigen , gehört unter das bradetſche Gebiet . Hier haben die Jeſuiten ein Kollegium gehabt. 1773 brannte er zula gleich mit ganz ab.

dem

vorhergehenden

Ort

Faſt

(4 ) Gibbae , Geib , Hybe , ein Marft . flecter des bradelichen Gebiets , in welchein außer einer katholiſchen Mirche auch eine coans

22

geliſche ſogenannte Artikelfirche iſt. Er liegt nicht weit vom Berg Kriwan . Es ſind hier Salzquellen . ( 5 ) Bona , ein Bergfleden in einem tie,

Fen Thal , welcher aus drei Cheilen beſteht , die Ober - Boka , linter - Boka oder Toas chimsthal und Bobrow genennet werden . Das umberliegende land iſt theils foniglich, theils Die hieſigen Sauerbrunnen ſind von adelich . Das Goldbergwert liefert zwar guter Kraft.

1 lp

vortreffliches Gold , iſt aber in ſchlechtem Buſtande. Die ſogenannten Urburarier, wels che die Koſten dazu hergeben , und denen es gehört , erlegen dem König und den Edel: leuten davon weiter nichts , als einen 301. (6 )

Szent: Jivan , St.

Johannes , ein

Fleden , von deſſen ſchädlichen Quelle oben gehandelt worden . Auf dem hieſigen Kirch), hof

5

Ilo

hof bleiben die Leichen mehr als 100 Jahre, lang underwefet.

2 ) Der mittågige Diſtrift , Proceſſus meridionalis , darin ( 1 ) Deutſch,liptſch , ungar. Német-liptie, flaw . Némettá Luptßa , ein ziemlich weits läuftiger Marktflecken , bei welchem ehedeffen Metallgruben geweſen. Einige meinen , daß er zuerſt von leipziger Kaufleuten angelegt worden rey. Er gehört zum litauiſihen Gjes biet , hat zwei Kirchen , und iſt der Vers

fammlungsort des Adels zur Veränderung der Provianzialobrigkeit. ( 2) Demienfalva , ein Flecken , wovon die berühmten Höhlen den Namen haben .

1

3 ) Der weſtliche Diſtrift, Proceſſus oc cidentalis , darin ( 1 ) Lykawa , ein Schlotz auf einem Fel, fen , welches ebemals die einzige Zuflucht faft der ganzen Landſchaft war , aber 1707 im rafokiſchen Kriege zerſtört worden. Es gehört iſt nebſt dem ganzen Gebiet der fån. Rammer.

( 2) Roſenberg , flaw. Ružomberg , ein volfreicher Marftfieden , der mit dem Salz,

welches auf der Wag hieher gebracht wird , einen ſtarfen Handel treibt , und ein . Gym.

naſium der P. P. piarum fcholarum hat. Er hat ein Kaſtel, und gehört zum lykawi. fchen

6

VIT

fchen Gebiet. 1607 hielten die Evangeli ſd; en Gieſelbſt eine Kirchenverſammlung, auf der vier Superintendenten verordnet wurder., 4) Der mitternåchtliche Diſtrift , Pro

ceſſus ſeptentrionalis , darin ( 1) Sjelnite , Silnika , im lifauiſchen Gebiet.

( 2 ) Trnowet , Tarnoz , auch im ſifauis ſchen Gebiet , und

( 3) Bobrowell , Bobrok , drei geringe Marftfleden. 8. Die rolienſer Geſpanſchaft , ungar.

Zólyom Vármegye , Comitatus zolienſis iſt an gehn Meilen ' lang , und an einigen Orten vier bis fünf Meilen breit , an ans

dern aber viel ſchmåler. Das land iſt faſt ganz bergicht ; dieſe Berge aber ſind zum Theil reich an Erzen und Mineralien. Man findet in denſelben etwas Gold und Silber,

inſonderheit aber eine Menge des vortreff lichiten Kupfererzes , imgleichen Eiſen , Au .

ripigment , Quedſilber , Chryſocolla und Siegelerde.

Die Flüſſe dieſer Landſchaft find

der Gran , Biſtrița , Sjalatna und Starpos na oder Krupenisa.

Unter den Sauerbrun

nen ſind die bersihmteſten der oštroſtiſche, eis

ne halbe Meile vom Schloſſe Vigles , der altſohler , der am Fluß Gran , der ribar , ( che , tſatſinſche, bakuchiſche ; warme Bå. der

112 der aber find Herrengrund

311

Neurol 1118 ibar.

51:

bat man 3ement - oder Supfers

erbau iſt gering , man bat waſſer. Der aber ziemlich gute Biebzucht , ſonderlich viel Schafe. Die Einwohner find behiniſche Cins wen ; unter den Edelleuten ſind Ungarn , und inter den Bürgern verſchiedne Deutsche. Die Würde eines Obergeſpans gehört der gråflich Die land , revajiſchen Familie erblich zu . ſchaft beſteht aus zivei

Diſtrikten ,

welche

Tind : 1 ) Der obere Diſtrift , Proceſſus fupe. rior , darin ( 1 ) Drei fånigl. Freiſádte , nämlich : a . Neurohl , ungar. Beszterbe Bárva , Praw . Banſka Biſtrica , Neofolium , cine

1

königl. Freiſtadt , und die beſte Bernſtadt , in einer angenehmen Gegend am Fluß Gran . Eie iſt viel atif fådfiſche Art gebaut , bat ſeit dem Anfang des 1777ſten Jahrs einen Bifchof, 6 Kirchen , unter welchen auch evangeliſchlutheriſche find , ein ehemaliges cfuiterfollegium und Gymnaſium , und iſt ſowohl wegen ihres Wochenmarfts , als wes gen ihres guten Biers , und wegen der Ku pfererge , die in den umherliegenden Bergen Ißt iſt hier eis gefunden werden , beruhınt. Man fann hier ſehr ben ne Bergkammer. quem leben ,

doch

iſt

die

Luft

wegen der Schmelzs

P 1

113 @ chmelzhütten nicht recht geſund. 55 , 91 , 1653 erlitte fie großen

71

1500 ; Brands

fchaden , und 1762 brannte ſie gang aba Von Kremnik wird dieſe Stadt durch einen hohen Berg geſchieden , über welchen ein bez quemer Fuhrweg angelegt worden , um fünfi

CH

tig die fremniker Erge nach der neufohler Sil. berhütte zum Husſchmelzen zu führen . Eine Stunde egs von Reurobl liegt Car jooa , wo eine königl. Kupfer - und Saiger ! hútte iſt. b . Libethen, Libetha , ungar. libéry Bár nya , flaw. Lubjetowa, eine fånigliche freit

3

Bergſtadt, welche klein und gering iſt, ehes beffen auch Gold - auch gute Kupfer - und Eir Pengruben hatte , ibt abeř zur Nahrung dert Sie iſt Uderbau zu Hilfe nehmen muß. 1379 zu einer fönigl. Freiſtadt gemacht wor. den y und wird von der Bergkammer zu Neus fohl verwaltet. c . Brizno , Bánya, flaw. Brezno , deutſch die Bries , Britzna , eine königl. Freiſtadt

7

am Fluß Gran , welche oftmalige Feuers , brunite erfahren hat. Sie legt ſich ſtark auf die

Schafzucht , und der hieſige fogenannte

. Brinſen Räre iſt in dieſer Geſpanſchaft bes rühmt. Die Stadt hat 1655 die Würde einer königl . Freiſtadt erhalten , welches nach einiger Meinung ſchon 1380 geſchehen fenn tir Búſch. Erdbeſchr. 6 , B. H roul.

114

poll. Die P. P. piarum ſcholarum haben hier ein Kloſter . Die meiſten Bürger ſind evangeliſch , haben aber fein Bethaus . ( 2 ) Zwei Schlöſſer , nämlich : a. Das neuſohler Schloß iſt feſt , und Es liegt an der Nord , bat zwei Kirchen . •

feite der Stadt Neurohl an einem Hügel. b . liptre , ein fónigl. Schloß am Gran auf einem fteilen Felſen , in welchem ein Fehr tiefer Brunnen ausgehauen iſt. ( 3 ) Drei Kaſtele , nämlich : Das radīvaniſche , die mikiniſchen das dubrawitiſche ; welches ( 4) Drei Marffleden , a . Rádwány , am Fluß Neuſohl , welcher ſich von

und

leßte wüſte liegt. nåmlich : Gran , nabe bei Handwerfern und

kleinem Handel ernähret , gehört der rads wanſtylchen Familie . b . Coth , Liptſe , Slowenſfa Liptoje, win: diſch Liptſch , ein fånigl. privilegirter Marfts fleden unter dem Schloſſe Liptſche , ernährt fich mebrentheils vom Aderbau. c. Ponit , ein Marktfleden , woſelbſt Eis ſen gebrochen

wird.

Die umber

liegende

Ebene wird von Bergen eingeſchloſſen . ( 5 ) Herrengrund , Spania Dolina, Val lis dominorum , ein Bergflecten , welcher groiſchen den Spißen der Berge liegt , und von lauter Bergleuten bewohnt wird. Er iſt ſeis

IIS

feines weitläuftigen Kupferbergwerks und Bement : oder Kupferwaſſers wesen berühmt, ivelches zuerſt 1605 entdeckt worden ſeyn

ſoll. Es ſind hier ißt einige zivanzig Kam mern ,

in welchen es theils aus den Seiten

berabtropfelt , theils aus der Erde quillt.

Es wird durch hölzerne abſchůbige Ninnen in hölzerne aften und aus dieſen wieder in tiefere Kaſten geleitet. In die Winfel der Ninnen werden Eiſenſpåne geleit, die

theils von den zu Kremnik gedrehten Wala gen abfallen ; theils vom alten Pocheiſen Man erzeuget hierzu verwendet werden . aber hier jährlich nicht über 40 bis 50 Bents ner Bementfupfer. Es wird hier auch upfer oder Berggrún bereitet , und der Zentner nach Wien fir hundert Gulden Verkauft.

Alle herrengrundiſche Rupfererze ſind gúls diſch , daher in den Pochwerfen das Gold , To viel möglich iſt , aus den Schlichen ges zogen wird.

Durch einen Stollen fährt man

von Herrengrund nach Altgebirg , wo eine königliche Kupferhütte iſt. 2 ) Der untere Diſtrift , Proceſſus infe rior , darin

( 1 ) Zwei fønigl. Freiſtadte, nåmlich : a . Altrohl , ungar. Zólyom , ríaiv . 3100, len , Vetuſolium , die Hauptſtadt dieſer

Grafſchaft, an ſich aber ein kleiner Ort , dels

116

deffen erhabene lage angenehin all , and mes ben welchen die Fliiſſe Gran und Sjalatna fließen . Die Geſpanſchaftsverſamar:lungen

und Sedes judiciariae werden hier haufis ger als zu Neuſohl gehalten. b. Korpona , flaw . Krupina , deutſch Karpfen, lat. Carpona , iſt von geringein Anſehen , hat aber eine fehr angenehme Las ge mitten unter Weinbergen , und mancher. lei ſchôme Fruichte , ingleichen ein Gymnas fium P. P. piarum ſcholarum . 1417 ward ſie von den suſtiteit , und nachher von den Böhmen verwüſtet . 1708 ward ſie von den Rafobianern in die Aſche gelegt .

( 2 ) Drei Schlöſſer, nåinlich : a. Sólyom , welches mit der Stadt Alta rohl verbunden iſt , aber höher als dieſelbe

g

liegt , und itzt verfallen iſt.. Es gebert der eſterhafiſchen Familie.

b. Bigles , ( Wigléſch ) liegt auf einem fteilen Felſen, iſt auch eſterhaſiſch. Ehema's war es eine Grånzfeſtung. C. Dobroniwa, Dobrona , liegt auf eis nem Felſen , iſt aber in einem ſchlechten Zus t

ftande.

( 3 ) Vier Kaſtele , nämlich :

Király - Falva , Oaram · Siggi Hajnik und Detrolufa.

(4) Sechs

1

11‫ܕ‬ (4) Siche Marktflecken , nåmlich : 2. N.191 Sjalatna , Mlaw . Slatina , ein geringer Ort am Fluß Szalatna , im Ge biet des Schloſſes: Wigleſch.

b. Otſchova , iķže auch ein geringer Ort. Das Nderland iſt gut. Matthias Bel , der fen befanntes Werf von Iingarn uns fo nutz.

liche Dienſte leiſtet , iſt hier geboren .

c. Dobróna , Débring , Dobroniwa , iſt, wohlbewohnt, und liegtnahe beim Schloß

dieſes Namens.

Er hat zwar ehemals ts.

nig!. Privilegien erhalten , gehört aber doch zum Gebiet des altſohler Schloſſes. d. Babaßet , Babina , bat eben ſo gu ten Acer , als der vorhergehende Ort ,

und

gehört dem Grafen Berenys. e . Sjas , in alten Urkunden Nemeth,

Pelroß , hat fruchtbares Aderland , und ges hört zum Gebiet des Schloffes Solnom . f. Pelídk , Plieſovke , Toth's Pelfdt , giebt keine Zehenden , wie die vorhergehenden . Dieſer Marktfleden hat nebit Sjag , Dobros

na und Babasjef das jus gladij immedia tum , daher ihre Appellazion an den per

fonalem præſentiæ regiae gehen. ( 5) Ribar, ein merkwürdiger Fleden vor andern . Auf den Feldern deſſelben find in einem Hügel warme Båder von ungemeinen

Beilungskräften , aber auch von ronderbarer ‫ و‬3

Bes

118

Beſchaffenheit. Etwa 600 Schritte davon, nach Mittag zu , in einer grasreichen Wies Te eines kleinen ſchönen Thals , Sffnete ſich ehedeſſen eine Höhle , die wegen ihrer ſchads lichen Dåmpfe in einem übeln Ruf war. Die Dünfte dieſer Höhle , die allem Anſeben nach Schwefeldúnſte waren , verurſachten den Vs. geln und andern Thieren den 200. Inwen , dig brach mit großer Gewalt ein Waſſer hervor, welches in eben der Kluft wieder verſchlungen ward . linroeit davon iſt ein Sauerbrunn . Die Dämpfe

waren

zıvar

tødtlich ,

aber nicht

giftig ; denn man konnte das Waſſer trinfen , und die getödteten Vögel und Thiere effen. f. Bels Nachricht im Hamburgiſchen Magas zin , Band 4. 5. 69 F. Die Håhle iſt aber / nun ſchon lange mit Steinen angefüllt. 9.

Die

barſcher

Geſpanſchaft i

ungar.

Bars Vármegye , flaw . Lefowffa Stolica ! Comitatus Barſchienlis , iſt ungefähr zehn Meilen lang , und 3 bis 5 Meilen breit. Die Hauptflüſſe ſind die Gran , Nitra und Sits va, oder Zitawa. Es giebt nicht nur Sauer: brunnen , nämlich die

bufoviſchen und ebe.

deßiſchen, ſondern auch warme Båder, wel. che unter die berühmteſten in ganz Ungarn gehören .

Dieſe ſind das glashüttner

oder ſklene

$

1

de

2

LIG ſklenniſche Bad , und das eiſenbachirche, oder wihniſche. Es wächſt in dieſer, Geſpanſchaft ein guter Wein , und in den ebenen Gegens , den gutes Getreide.

Die fremnißiſchen und

königsbergiſchen Goldgruben ſind, lange nicht? mehr ſo ergiebig , als ſie ehedeſſen geweſen . Die Viehzucht iſt in den bergidhten Gegens den gering , doch zieht man viele Schafe ; und in

den

ebenen

nicht beträchtlich .

Gegenden

iſt ſie

auch

Die Einwohner ſind uns

garn , böhmiſche Slawen und Deutſche. Die Landſchaft beſteht aus folgenden Diſtriften : 1 ) Der oplaniſche Diſtrift , Proceſſus

oszlanenſis , darin ( 1 ) Zwei fånigl.

Freiſtadte , nåmlich :

a. Kremniß , Cremnicium ,, ungar. Kóra mocy - Bánya ,

flaw . Kremnicja,

nehmſte Bergſtaot in

Ungarn ,

die dort

liegt in

eis

nem tiefen Grund zwiſchen hohen Bergen , To daß man ſie nicht eher fiebt, als bis man Die Stadt an ſich ſelbſt iſt nahe Dabei iſt. nur ein ganz kleiner Ort , der zwei Kirchen , ein Franziſkanerkloſter , nicht über Dreißig Häuſer

und ein Schloß

enthalt ;

aber die

Vorſtådte ſind deſto großer , und beſtehen aus neun Gaſſen , nebſt einem Armenhauſe mit einer Kirche , und einem lutheriſchen Bethauſe, In dieſer Stadt iſt die fånigl. Berg B 4

Bergkammer und die Minge , in welche das gefundene Gold und Silber aus allen Berg . ftädten gebracht wird . Die hieſige Gegend der Goldgruben wird in den Hirter , und Borderzech eingetheilt ; jener entált fieben Gruben , und dieſer ziei ; alle neun Giuben aber ſind königlich ... . Hiernachſt find noch Gruben , welche ſowohl der Stadt übere Haupt , als einzelnen Bürgern gehören . Heutiges Tags Find die Gruben giebig , als ehedeffen. Der zu zogene Kies 'hált gwei bis drei Zuweilen Gold im Zentirer.

weniger er : Schlich ge ? Quentchen findet man

etivas gediegenes Gold, es kommt auch woh in blåtterichter Geſtatt vor. Neben der Stadt

liegt auf einem Hügel ein Schloß ,

in welchem eine Pfarefirche ift. Daß die Reute , welche in den Bergwerfen arbeiten , vielen Gebrechen unterworfen ſind , hat ſeis ne begreiflichen Urſachen . In den borſtajis fchen rafokiſchen und tófóliſchen Unruhen hat sie e . gelittén . 1751 hatte ſie die ungewohnte

Ebre , den römiſchen Kaiſer Franz I. bei ſich zu reben , welcher auch in einen ſehr tiefen 1765 Schacht in der Bergtteidung fuhr. wurde ſie vom Kaiſer Joſeph II. beſucht. 1777 brannte fie größtentheils ab.

b. Spea

I 21 b . Kidnigsberg , ungar. Uj - Bánya , ſlaw . Nowa , Bánya , das iſt , nova fodina , Re giomontum , eine Bergſtadt, in einem Thal, der die Berge , mit welchen ſie umgeben iſt, anſtatt der Mauern dienen . ' So tauh und traurig

die Lage

iſt , ſo ſchlecht

find auch

.

die Häuſer und ſo gering ihre Anzahl . Es ſind hier givei Kirchen , dason die eine zum Krankenhauſe gehört . Das ehemals

3

einträgliche Goldbergwerk dieſes Orts iſt eir Me Zeit lang liegen geblieben , 1770 aber war es wieder in Gange , und batte auser

>

3

der toniglichen Grube noch eine gemein : fchaftliche. Zuweilen findet man etivas ge

1

1

diegenes Gold . Die Nahrung des Orts beruhet mit auf den Glashütten , Akerbau und Bierbrau. 1664 brannten die Lürfen denfelben ab .

1

( 2 ) Marfeffecten und Schiffſer, nåmlich : a) Oszlány , ein Marktfleden , deſſen las ge angenehm iſt , der umherliegende Acer

1

1

1

1

I

aber iſt ſchwer zu bauen . 1662 und 83 ward der Ort von den Türken eingearchert. b) Heilig , Kreuz ,ungar. Szent Kereszt, flaw . Swaty Kriz , Fanum S. Crucis , ein Marktflecken am Fluß Gran , in einer luſti. gen und erhabenen Gegend, hat guten Ader . und Wieſenwachs ; und ein Kaſtel. Er ge bort nebſt einer Bertſchaft dem Erzbiſchof von S s

I 22

1

von

Gran ,

und

iſt zu verſchiedenenmalen

abgebrannt , ſonderlich 1726 . c ) Bernó , Zernowiß , ein Marktflecten am Fluß Gran , in einer bequemen und fruchtbaren Gegend , iſt ſonderlich reines gus ten Brods wegen bekannt , welches den bes nachbarten Dertern verkauft wird, und gehört der ſchemniķiſchen Bergkammer. d ) Welfa Polya , Hochwies , ein kleiner wohlbewohnter Marktfleden in einem anges nehmen Thal , gehört den P. P. S. Pauli des Eremiten . e ) Saffs , ( Schaſch -k8) Sachfenſtein, ein Schloß auf einem hohen und ſteilen Felſen am Gran , welches mit ſeinem Gebiet der Bergfammer zu Schemniß gehört. f) Rewiſchtye , Rém , ein Schloß

auf

einem hohen Berge , am Gran , welches der fchemnißiſchen Kammer gehört. ( 3 ) Eine große Anzahl Fleden , davon 14 zum faſtdiſchen oder hladomerſchen Ges biet , 12 - zum reibyſchtiſchen Gebiet , über 18 zum erzbiſchoflich · granſchen Gebiet der Stadt Heilig - Kreug , 24 verſchiedenen Hers ren , und 6 der Stadt Kremnik gehören. Bon denſelben iſt anzumerken : a ) Skleno , (Schkleno) Glashütten , wels cher feiner vortrefflichen warmen Båder wes gen

berühmt iſt , unter welchen das ſoge: nanns

*

123

nannte Schwißloch vornehmlich merkipärdig. Dben auf dem Hügel , in welchem ſie ſind, ſteht eine Kirche, auf deren Kirchhof die Ers de ro heiß

iſt , daß die Leichen , die

begraben werden ,

in

einem

daſelbſt

halben Jahre

perweſen , und zu Uſche werden. Der Ort liegt im faſtfiſchen Gebiet. b ) alſó - Sdániy , im rewiſchtyrchen Ge . biet ; worelbſt ein Sauerbrunn , iſt.

C ) Memes - Kosztolány ,

iſt anſehnlich ,

und ein Artifelort der augſpurgiſchen Ron , feffionsverwandten , woſelbſt ſie Offentlichen Gottesdienſt haben . niſchen Familie.

Er gehört der. koſtola. .

d ) Eiſenbach , Bihne, iſt wohl beroohnt, Der Ort und gehårt der Stadt Schemnik . iſt ſeiner vortrefflichen warmen Båder wegen Das heiffe Qüellivaſſer ivird von berühmt . den Quellen durch bólzerne Randle' auf 350 Schritte weit bis in die Badſtube geleitet , da es denn eine gemáſigte Wärme hat. 2 ) Der lewiſche Diſtrift , Proceſſus le venfis , darin

11

( 1 ) Folgende Marktfleđen und Schlöffer.

1

a ) Lewens , ungar . Léida , flaw . bewiße, ein fürſtlich - eſterhaſiſcher geringer Markt fleden , mit einem wüſten Schloß , welches ehedeſſen durch oftmalige Belagerungen und Eroberungen berühmt geworden . b) D.

124 b ) O Bars, ( O - Barfch ,) Berfenburg Defow , ein geringer Marktfleden am Fluſ Gran , der die umber liegende Ebene oft überſchwemmt. Die Geſpanſchaft hat davon den

Mamen , und er hat ebedeffen

den Titet

einer königl. Freiſtadt gehabt. c) Nagy 2 Sarlo , Welifé Scharluhy ,

ein Macftflecken , Feld

hat ,

der zum

A & erbau

gutes

und zum Gebiet des Erzbiſchofs

von Gran gehört. : ( 2 ) Szelfs und Sjolds ,

Fleden ,

bei

welchen ſehr guter Wein wachſet. 253) Der fiſch - topoltſchaniſche Diſtrikt ; Proceſſus Kis - Topoltanenfis , darin ( 1 ) Folgende Marktfleđen und Schlöffer. a ) Kis - Topoltſan , (Rifch - Topoltichan , ) Klein , Sopotíchan , flaw . Malo - Topolczas ny ; ein Marftfieden mit einem Kaſtel. Ec bat gutes Aderland.

In demſelben pflegen

die kleinen Landtage der Proving gehalten zu werden .

2 b ) Hruſſow , ein verfatřenes Bergſchlot, in welchem ehemals ' das Geſpanſchafts - Urs div verwahrt worden . a Szent Benedek, Swaty Benedef, Fa num S. Benedi& i , ein ehemaliges Benedits tinerfloſter , welches aun dem Domkapitel zw Gran Ufer

des

gehört.

Es liegt auf dem hoher

Fluffes Gran , ift befeſtigt ,

und hat

125 hat daher die Geſtalt eines Schlosjes. neben liegt ein Markfieden .

Dar .

d ) Aranyos - Maróth , Mlaw . Morawek oder Morawie , ein Marftfleden , der gu ten Nderbau tre " . Er gehört der paluſtis ſchen Familie. 3 ) Der werebeliſche Diſtrift und Gerichts , fuhly Proceſſus et fedes verebelyen is , darin die Edelleute , welche Prádialiſten ges

3 nennet werden , bloß dem Erzbiſchof von Gran als igrer héchſten Obrigkeit unters worfen

7.

ſind , auch ihren beſondern Palatin und Magiſtrat haben ; die übrigen Edelleute und Bauern aber haben Geſpanſchaftsrechte. Wir bemerken darin Verebély Wrable , ein Oarftfleden , wel : cher ehedeffen befeſtigt geweſen , am Fluž Blitvn. Zum Gebiet deſſelben gehören rechs Fleden . 10. Die neograber Geſpanſchaft , Comi tatus neogradienſis , ungar. Mográd Vars megye , iſt zivsif Meilen lang und fünf bis fechs Meilen breit. Sie iſt gegen Mitters nacht bergicht und waldicht , hat aber auch gegen Mittag und Morgen fruchtbare Ebes nen . Die meiſten Berge find bsher , als die niedrigen Wolfen , f . E. der Medieich, Die vornehmſten Flúite Szanda , Matra .

ma

in derſelben find Ipoly , (Eipl , Ipel ) und Sas

126

Saghoa ,

und die vornehmſten Sauerbruns

nen der garabiſche , poltariſche , filetiſche effergariſche , fürtöſiſche , Balatnyiſche, tiſ. Es giebt hier auch Quel ſownifiſche , 2c. len , die des Sommers eiskalt und des Wina Auf dem Berge Schalgo, ters warm ſind. entzündete ſich im Sommer 1767 die Erde, welche ſchwefelhaftigė Dåmpfe enthielt , von ſelbſt, und glimmte mit einem ſtarfen Rauch zwei Monate lang. Der Aderbau iſt in der mittägigen Gegend gut , und der Weinbau gleichfalls , wie denn infonderheit der fosdi , Tche , radiſche , etegiſche und jobbazyſche Die Viehzucht Wein von ſehr guter Art iſt. Die Eins iſt an einigen Orten ziemlich gut. wohner ſind ulngarn und böhmiſche Slawen . Dieſe Geſpanſchaft wird nach den biſchoflis chen Didjeren in Nagy- und Kiſch - Mograd , d . i. Groß- und Klein - Neograd , eingetheilt , davon jene unter dem Erzbiſchof von Gran , dieſe aber unter dem wakiſchen Bischof ſtebt. Außerdem wird fie auch in vier Diſtrifte abs getheilt , welche ſind : 1 ) Der Torontiſche Diſtrift , lofontzienfis , welcher ganz waldicht iſt , und enthalt

Proceſſus

bergicht

und

( 1 ) Zwei Schlöffer , nämlich : a) Gats , flaw . Hálitſch , ein Berylchloß. welches den Namen von den Halitichern, die bor

127 vor Ulters in Roth - Rußland mounten , be. 1

fommen hat , und zum Offentlichen Gefång niß der Geſpanſchaft gebraucht wird. ES gehørt den Grafen von Forgatſch. b ) Divin , ein Schloß auf einem ſehr fteie len Felſen. 1576 ward es von den Sürfen eingenommen , 1673 ivard es genommen und Steinhaufen iſt.

die es bis . 1594 behielten . dem unruhigen Balaſia ab : zerſtört , ſo daß es rbt ein Es gehört dem Grafen Sichy .

( 2 ) Drei Martfleden .

++

144

a) lorong , ( Lorchong) llaw Lukſenek , liegt in einer von Bergen eingeſchloſjenen Ebene , und wird des vielen Koths wegen , der

nach einem måßigen Regen in und bei

derſelben entſteht, im Scherz Lutetia Ungaro rum genenner. Die Geiranſchaftsverſamm :

J

lungen werden hier gehalten .

Dieſerwegen ,

und in Anſehung der vielen Edelleute, die an dieſem Ort wohnen , fann man ihn für den Hauptort der Geſpanſchaft halten . Die Jahrmårfte ſind rebr anſehnlich. b) Gats ,

( Gatſch )

ein geringer Ort ,

der zum Gebiet des Schloſſes gleiches Mas mens gehørt , neben welchem er auch liegt. c) Divin , hat den Namen von dem vor : hin gedachten wüſten Sayloß , zu deſſen G ? biet er gehört.

Die Einwohner legen sich

auf den Uderbau und die Jagd .

2) Der

I 28

2.) Der filefiſche Diſtrift, Proceſſus file kienſis , darin ( 1 ) Fünf Schloſſer , nämlich : a ) Filet , war ehemals ein feſtes Schloi auf einem fteilen Felſen , an welchem es in drei Abtheilungen hingebaut war ; iſt aber · nach mehrmaligen Belagerungen und Erobes rungen vom Esedli in die Luft geſprengt worden . Das Gebiet gehört den Grafen Kobari . b) Salgo , (Schalgo ) ein wüſtes Schloß auf einein ſteilen Berge , welches die Türfen 1551 durch eine Liſt einnahmen , und bis 1993

behielten .

1726 bekam es der Bar

ron Szluha von Iflad . c ) Somorts , ein Schloß auf einem ben Felfen ,

welde

hos

die Türfen von 1576

bis 93 im Beſitz gehabt. d) Sagyva und Baglyas Vara , zerſtörte Schlsffer. ( 3 ) Ein Marktfleden , nämlich Filef, wels cher unter dem Schloſſe gleiches Namens liegt , und ehemals anſehnlich geweſen , ins ſonberheit wegen ber vielen adelichen Famis fien , die barin wohnten : allein , itt liegt er wüſte ,

und

iſt

ein

ganz geringer

und

elender. Ort. Einige , tauſend Schritte das von iſt ein guter Sauerbrunn.

3 ) Der

i .

129

3 ) Der Getſcheniſche Diſtrikt , Proceſſus Azetſenienſis , darin

1

( 1 ) Sechs Schloſſer. a ) Szetfény , flaw . Setcany , ein zera fortes Schloß auf einem Hügel , deifen fa =

of

Die Cårfen has ge ungemein angenehm iſt. ben es einmal 42 , und einmal 20 Jahre

HI

lang iin Beſitz gehabt. Es gehört ißt, nebſi. ſeinem Gebiet , den Grafen Forgatſch. b) Holloks , Rabenſtein , ein Schloß auf einem hohen und ſteilen Felſen , der allent. balben mit Wåldern umgeben iſt , wurde 1552 von den Türfen eingenommen , und 41. Jahre lang beſeſſen . ' 1663 fiel es ih , nen abermals in die Hände, und ſie behieb Es gehört den For ten es 20 Jahre lang. gatſchen und Szemeren. c) Bujaf , ein Schloß zwiſchen Gebirgen auf einem feilen Felſen , iſt eſterhaziſch . d) Eszegh und Samſon Vara , oder Fer jerks und Szanda , verwüſtete Schlöſſer. ( 2 ) Der Marftflecken Sjefény , gehørt zu den gleichnamigen Schlofje , unter wels chem er liegt , und iſt ehmals befeſtigt ges meren . Er hat ein 1719 brannte er ab. Franziſkanerkloſter ,

und gehört den Grafen

Forgatſch.

BAT. rbbeldra 6.8.

4 ) Der

130 4)

Der

feffoiſche

Diſtrikt ,

Proceſſus

kekköientis , darin 1 ) Vier Schloſſer. a ) Rekfd , Modry Kamen , Blauenſtein , ein ehemals ſehr feſtes Schloß auf einem Fela

ren , und

welches die Tiirfen . 1576 einnahmen , Machdem die 1603 wieder verloren . abgebrannt haben , iſt nur Es ges Sheit deſſelben wieder erbaut.

Rafotianer , 'es ein

Hört den Grafen von Balaſſa. b) Balaſa - Gyarmath , Nograd und Ka . mor , ſind zerfiðrte Schloffer. den , nämlich : ! ( 22 ) Fünf Marktfle a ) Rekts , liegt unter dem Schloſſe glets ches Namens , und ist unordentlich gebaut , bat aber doch viel Einwohner .

1

Er ſteht uns

ter balafiſcher Bothmazigkeit . b ) Jpoly - Gyarmath , flawon . Darmos tyy , ſonſt auch Balaſſa . Gvarmath , ein Marttfleden , der Grafen von Balaſſa , am Ehedeffen war er befeſtigt. Fluß Ipoly . c ) Nagy - Oroſly, iſt von einer ruſſiſchen Kolonie angelegt , welches auch der Name anzeiget , denn Oro heißt bei den lingarn ein Ruffe. Liegt im ftarenbergiſchen Gebiet. d) Nograd , war ehemals ein feiner Marft

fleden mit einem wohlbefeſtigten Schloß , itt aber ißt nur ein Flecken , der zum Gebiet ers

13.1 des Biſchofs Gon Wat gehört. Die Geſpana ſchaft bat davon den Namen ..

e )

Wadfert

iſt

erzbiſchöflich · graniſch

ind oom Kaiſer Karl VI zu fleden gemacht worden .

einem

Markt.

fi . Die Bereinigten Sefpanichaften Peſth , Pilich und Schaltbe; So lange die Könige bon Ungarn ju Ofen ihren Sitz hatten , was ten dieſe Geſpanſchaften völlig von einandet abgeſondert : fie ſind aber Bereinigt worden , nachdem man ſie der túrfiſchen Bothinagige teit entriffen bät: Die fänge und Breite diejei Landſchaft läßt ſich nicht gut beſtimi ment , weil die Kumanen und Jajygen ihren Buſammenhang unterbrochen haberi, urid die Gréngen bie uns da noch nicht ausgemacht find . Es giebt hier jwar einige Gebirge und Walder , aber eine noch

grójere Ebene gidia

fchen der Donau und Cheis ; die aber doch meiſtens fandigt und unfruchtbåt, ift. Der Hauptfluß iſt die Donau ,

die fleinern ſind

Bajas , Sheis , Sagyva , Galga Rafos ünd Lapja. Jn det betgichten Gegendent iſt die luft des Winters talt, und des Som . mets gemäßiget ; hingegen in den großen Ebenen iſt der Winter raub , und der Soms ther faſt unerträglich. Beiß , es fölgert auch auf die heißen Sage Tebe kalté Nächte , die Müden ſind für Menſchen und Vieh ſehr bes febrero

* 32 schwerlich , und an geſundem Waffee

iſt ein

Mangel . In den bergichteo Gegenden wachs weißer Wein . fet guter råthlicher und Auf dem häufigen randigen Boden , kommt tein Getreide fort , an andern Orten aber geht der Aderbau etwas beſſer von ſtatten , doch nicht ohne große Schwierigkeiten . Auf der wüſten Ebene giebt es gute Viehweide , auf welcher das Viely weit und breit herum , Die Einwohner ſind iingarn , bobs, ärret . miſche Slawen , Deutſche , und einige dala Von dies matiſche und thraciſche Kolonien. ſen vereinigten Geſpanſchaften , iſt der Pala tinus regni, und in deſſen Ermangelung der Die Locumtenens regni , Obergeſpan . ganze Landſchaft wird in vier Diſtrikte abs getheilt. 1) Der

waßiſche

Diſtrift ,

Proceffus

çatzienfis , darin ( 1 ) Peſth , Peſtum , oder Peſtinum , eine tônigl. Freiſtadt in der Ebene an der Dos nau, gegen Ofen über, dahin man des Som . mers

auf einer

Schiffbrüde

geht.

Man

tann ſie für die beſte Stadt in Ungarn an . ſehen , denn ſie hat viele Edelleute zu Eins wohnern , und viele ſchöne Häuſer , deren immer mehrere, auch in den Vorſtådten ſch8. 1775 bat ne Gärten , angelegt werden . ich edl t chr l ad n vie vo erſ die St der ausge =

133

tretenen Donau gelitten. Man findet hier das Ober - Uppellazionsgericht , welches in tabulam regiam und feptemviralem abges theilet wird, ein großes Kriegslazareth, wels ches ungefåhi 200 Schritte lang , eben ro breit , und drei Stocwerf hoch von Steia nen aufgeführt iſt, rechs Hipſter , darunter

auch ein Collegium P. P. piarum ſchola ruin , und verſchiedene Kirchen.

Sie iſt

mit einer Mauer und einem Graben umges ben . Das nahe dabei gelegene Feld Rafos, ( Ratoſch ) am Fluß gleiches Namens , der feine Benennung von den Krebſen ( Rat) hat, iſt durch die auf demſelben gehaltenen Reichs . tage und Königswahlen berühmt geworden . 1526 und 41

wurde ſie von dem Sürfen

eingenommen, welche ſie bis 1602 behielten, da fie ihren von den Ungarn abgenommen , und gegen einen abermaligen Angriff der Súrfen vertheidigt, im folgenden Jahre , aber aus Furcht verlaſſen wurde , und den Cúrs ken abermals in die Hände gerieth , welche fie 1684 in Brand ſteckten , und ſich nach Ofen begaben . Die Kaiſerlichen nahmen jwar hierauf Beſiß von der Stadt , ließen

fie aber wieder fahren , und befamen fie erfi gwei Jahre hernach , in einem Febr elenden Zuſtande , wieder , aus welchem ſie durch des Kaiſers Leopold Gnade herausgeriſſent wurs, I 3

134

wurde.

1721 war hier eine Kommiffion

welche die Religionsbeſchwerden der Prote: ftanten unterſuchte , und im folgenden Jah : re zu Presburg geendigt waro.

. ( 2 ) Vacji ( Wáw ) Maißen , Vatzia , Vatzovia , eine wohlbewohnte biſchöfliche Stadt an der Donau , die eine angenehme Lage und fruchtbare Hecker hat. Das hie: ſige Bisthum hat Gepſa der Große 1074

oder 75 angelegt'; es trågt jährlich 50000 Gulben ein .

Außer den Häuſern der Dom

berren , find hier drei Kidſter , darunter auch

eines der P. P. piaruin fcholarum mit eis Mem Gymnaſio ift: Das Collegium The, refianum hat die Raiſerin Renigin Maria

Therefia zur Erziehung junger ungariſcher Edelleute anlegen , uno 1768 einweihen lara fen . Die Stadt hat ihre Aufnahm vornehms Tich den anſehnlichen Jahrmarkten , und in ſonderheit dem Ochrenmarkten , zu danken,

Sie iſt durch oftmalige Feuersbrünſte per: qvúſtet, auch vielmals erobert ivorden . 1535 wurde hier ein Friede zwiſchen dem Könige Johannes und Kønige Ferdinand geſchloſſen. 1543 ward ſie von den Cúrfen eingenoms meni und bis 1595 behalten: 1597 wur : De fie por den Kaiſerlichen in Brand geſtedt

und verlaſſen , gleich darauf aber ipieder be.

febt und befeſtigt. . Noch andret åbnļicher Schid :

135

Schidſale zu geſchweigen , fo gerieth ſie 1619 den Túrken abermals in die Hände , und ob dieſelben ſich gleich 1684. Den Kaiſerlichen ergeben mußten , fo verließen doch dieſe die Etadt von felbft, und befaren ſie erſt 1685

wieder , als ſie oon den Türken in Brand geſteckt war.

2) Dér fetffemetiſche Diſtrift , Procel ſus ketskemetenlis , Daciu ( 1 ) Ketj emét , Egopolis , ein großer und ſtart bevehnter Marftfleden, deffen Jahc. mårfte Haufla beſucht werden , und der ein : träglichen Ad erbau , treibt. Außer einem Franziſkanerflofter mit einer Stirche , und

einer Wohnung und Kirche per P.P. piarum fcholarum

iſt hier auch eine lutheriſche

Kirche. Bou dierein Ort wird eine Heide benannt, welche fajt funfzig Meilen lang und eben ſo breit iſt.

Ihr Boden iſt mit Sand

bededt, unter welchem fleine zerbrochne Mui fchelſchalen gefunden werden , und die ipeni gen Steinei, welche man antrifft , fino aus

dieſem Sande zuſammengebadan.

Man fåh

fet oft einen halben Tag, ohne einen Baum, oder ein Haus , außer den Poſthauſern an jutïeffen. Es weidet aber auf dieſer Heide Fehr viel Rindvieh. Man erblidt auch auf

derſelben ganze Heerden von Trappen , Ud 5.4

ler,

136 ler , und an den Moråſten verſchiebene ani dre Vogel.

( 2) Kérås ; ein wohlbewohnter Marttu fleden , welcher dem Grafen Reglewitſch und

einigen Edelleuten gehört. Die umher lies gende Gegend ift bequemer zum Weinbau und zur Weide , als zum Aderbau. (3 ) Eriġles Marftflecken , in einer fruchtbaren Gegend, gehört den Nonnen zu S. Klaren in Ofen . Er iſt nach der fikambriſchen Schlacht der

erſte Siß der ſiebenburgiſchen Sikler geieferko (4) Janos - Hidja , oder Hida , ein Fle:

den , der den Pråmonſtratenſern gehört , welche ihn die Probſtei von der Johannes brůđe nennen .

3) Der piliſche Diſtrikt , Proceffas pi lifienfis , iſt ein richlechtes Land, und gehört eigentlich zu dem Kreiſe, der unter der Do nau liegt, muß aber hier abgehandelt wera den.

( 1 ) Ofen , ung. Buda , bei den Slawen Budin , iſt der Name einer alten und neuen Das alte Ofen hat in der Ebene Stadt .

geſtanden , welche ſich von den Vorſtådren Meu - Ofens an zwiſchen den piliſchen Ber gen und der Donau erftredt , und roueber mals Sicambria genennet worden reyn . Heus

tiges Tages iſt es ein geringer Marktfleden ,

1

13.7

in und um welchen man die wiſten Stein, baufen und uiberbleibfel der alten großen

Stadt , und manches römiſche Denkmal fin = det. Der Ort gehårt zu den Krongütern , und die zichiſche Familie , welche eine Zeit: lang im Beſiß deſſelben geweſen , hat ande. te Güter dafür bekommen.

Neu - Ofen iſt

pon .Bela IV angelegt , und eine königliche Freiſtadt. Sie liegt auf einem Berge an der Donau , war ehemals die Hauptſtadt

des Meichs, die konigliche Reſidenz , und uns ter allen ungariſchen Städten die größte und

fchönſte, iſt aber durch viele Belagerungen, Eroberungen und Veripuſtungen ſehr herun. ter gefommen , doch erholt ſie ſich mieder .

Der verwüſteten Kirchen nicht zu gedenken, To iſt die zur Himmelfahrt Maria die vor : nehmſte, und bei derſelben hatten die Jeſui: ten ein akademiſches Kollegium und ein Se .

minarium . 1777 iſt die tyrnauiſche Univer: ſitåt bieber verlegt worden.

Bei dem Kars

meliter . S. Klaren - Nonien - und Franjiſta: ner - Kloſter ſind auch Kirchen. Im Rath hauſe iſt eine Kapelle, in welcher ein anſehn. licher Kirchenſchat verwahret wird.

Die

Stadt iſt mit Mauer und Graben umgeben, und ſtark befeſtigt. Neben derſelben liegt ein feſtes Schloß. Sie hat drei Vorſtådte.

In der Waſſerſtadt, die an der Donau liegt, I 5 {

find

138 fino zioei Kirchen und selbſter ; in der Rai . Benſtadt,

1

1

Chaban ,

iſt eine fatholiſche und

raißiſch = griechiſche Kirche , bei welcher lek= ten ein Biſchof ſtebet ; und im Neuſtift iſt nur eine Kirche , nebſt einer Säule oon zipei und funfzig Fuß , welche der heil. Dreiei nigkeit

zur

Dankſagung

für

die Erlöſung

pon der Peſt, 1690 gewidmet , uno 1751 pollendet worden . Es giebt hier gute war: me Båder , welche heiſſen das Gerhardsbad , Bürgerbad , Raikenbas , das Hoſpitalsbad und das faiſexliche Bad . Es iſt hier auch ein Fiſchteich von mineraliſchem Waffer, der dieſe ipunderbarę Urt hat , daß , wenn man das Waſſer gang. ablaufen läßt, die warmen Quellen zu fließen aufhören , ſich aber gleich wieder ergießen ,

wenn der Deich nicht viel

über die Hälfte wieder mit Waſſer angefül let ift. Der Wein , welcher auf den umlie: genden Bergen wächſt , iſt dunkelror ) , und sem burgunder Wein am Geſchmad Shnlich , Yo wie er auch oft unter deſſelben Namen berfauft wird . Weil er ſtart tühlet, trinkt man ihn nur bei der Sonnenbike. fem hier auch berrliche Melonen .

Es wach Dieſe be:

rühmte Stade ift pon 1529 bis 1686 in der Darken Gewalt geweſen , und hat ih men , aller angeſtellten Verſuche ungeachtety nicht eher ; als im lettgedachten Jahr , ent

139

11 kiffen werben tønnen , da fie aber in einem febr elenben Zuſtande war. 1723 ward fie

purch eine Feuersbrunft faſt ganz vertilget , Bwiſchen bier und Peſth geht auf der Do ngu eine Schiffbrúde. ( 2 ) Viſegrad , Plindenburg , Viſſegra Arx alta , ipar dum , altum Caſtrum 2 ehemals ein feſtes Schloß auf einem boben Berge , in welchem die ungariſche Krone per: pagret ipurde ; und unter demſelben an der Donau war eine Stadt pon mehr als 350 Häuſern , in welcher ſich die Könige , ihrer geſunden Luft , ſchönen Garten und anderer Unnehmlichkeiten wegen , fleißig aufhielten . Es dauerte aber das Glud des Arts nur bis auf den too des Matthias ; und iſt iſt das Schloß ein wüfter Steinhaufen , die Stade aber ein açmfeliger Fleden geworden , (3 ) Sámbék , ein Schloß auf einer Ebe: ne zwiſchen angenehmen Bergen , mit einer Marftflecken , gehört zu den Krongütern. ( 4) St. Andreas Inſel , Ros inſula , in per Donau , ift drei Meilen langi und eine Viertelmeile , mehr oder weniger , breit , Sie gehört mit ihren Fleden zu den unga , riſchen Krongütern. ( 5 ) St. Andreas, Szent Endre , Famum

S. Andreæ , an der Donau , ein Marktfle, sen , iſt ein beſſerer Ort , als Ofen , eing raigie

!

1 40 raißiſche Kolonie , und ein Erbgut der Sra. fen Zichy. (6 ) Das eugeniſche Vorgebirge, oder der Eugeniusberg , Eugenius Hyge , ein anges nehmer , mit Weinſt : cen und Waldung bes fekter Berg an der Donau , da , wo dieſelbe mit ihrem Arm die Inſel Crepel macht. Die barneben liegende luſtige und fruchtbare Ebe ne hat ungefähr eine Meile im Umfang, und enthält, außer einem eugeniſchen Kaſtel, noch verſchiedene Bauerh8fe. Der Prinz Eugez nius , welcher ſich hier gern aufhielt , hat hieber arabiſche Schafe bringen laffen . (7 ) Die Inſel Erepel , liegt eine Viertel, meile unter Ofen in der Donau , und iſt auf beiden Seiten mit kleinen Inſeln umgeben , deren zur Linken 10 find ; die zur Rechten aber ſind beträchtlicher , und unter denfelben iſt inſonderheit die Phaſaneninſel zu merken, welche 1000 Schritte lang und mit Holz bes wachſen iſt , ingleichen die ujvalvifiſche Ins fel , auf welcher eine verfallene Kirche iſt , die von der heiligen Margaretha erbaut reynt roll, daher einige Erdbeſchreibeč auch die Ins fel Cſepel die Margaretheninſel genennet has ben . Die Inſel iſt fünf ungariſche Meilen lang , ſandigt und wenig fruchtbar ; und enthält , außer anberm Wildpret , inſonders heit viele Haſen .

Ehemals war ſie ein Leib. ges

141

1

geding der Keniginnen , und ein Thiergar . ten . Im achtzehnten Jahrhundert hat ſie der Prinz Eugenius , und nachmals die vera

>

wittwete Kaiſerin

Eliſabeth

beſeffen .

Itt

ſteht ſie unter der boben ungariſchen Kams mer, von vier Marktfleden , die ehedeſſen darauf geweſen , iſt nur noch übrig geblieben . a , Ráßfeve , ein Marktfledenj , welcher von einer raißiſchen Kolonie den Namen hat, und ehemals ganz anſehnlich geweſen iſt. 1698 bekam ihn Prinz Eugenius , welcher neben dem Ort ein prachtiges Kaſtel erbauen ließ . b . Die neun Fleden dieſer Inſel ſind vors

C

mals ſchön geweſen , ißt aber ſind ſie ſehr gering. Von denſelben wollen wir nur an . merken : Cſepel , davon die Imrel den Namen hat , und Estdly , welcher der Stammort der stóliſchen Familie iſt. 4 ). Der ſcholther Diſtrift , foltenſis , darin

Proceſſus

( 1 ) Kolocſa , ( Kolozſcha ) eine erzbiſchof Kiche Stadt, die ehemals in großem Flor war , aber nach des Königs Ludwigs Code abrahm , und als Ofen von den Lürfen

b Grobert wurde , auch in derſelben Hände ge rieth , da ſie denn 1602 von den Ungarn , und nachher noch mehr von den Surfen ver, wüſtet wurde.

1686 ward ſie wieder fai, fer ,

1

1.42 Birlich und eitt erzbiſchöflicher Siß , und ers bolet ſich nun nach und nach wieder . Det beilige . Stephan ſtiftete hier ein Bisthum , Der Erge und Geyſa Il. ein Erzbisthum . biſchof hat jährlich 30000 Gulden Einfünftei ( 2 ) Solt , ( Scholth ) ein Marktfiedeni nicht weit von der Donau , welcher ſich auf ben Aderbau und die Viehzucht legt. Das ehemalige Schloß , welches neben demſelber lag , iſt jerſtdret worden . ( 3 ) Pathar , ein großer und volfreicher adelicher Marktfledena 12. Die graner Geſpanſchaft, ung . Ësztets gom Vármegye, Strigonienfis comitatus $ liegt an beiden Seiten der Dondu , wird sont Ungarn , Deutſchen und Böhmen bes ivohnt , und in den graniſchen und parkas niſchen Diſtrift abgetheilt. Der jedesmalige Erzbiſchof von Sran iſt Obergeſpan dieret Grafſchaft ; wenn aber fein Erzbiſchof vor: handen iſt , wird die Geſpanſchaft durch eis Hei Adminiſtrator verwaltet. 1 ) Gran , ungat . Esztergont, flaw . Oftris bom , $rigonium , eine tonigl . Freiſtadt art bet Donau , da , wo der Fluß Gran in dies

felbe fåüt, in einer luſtigen Gegend , wat ehemals ber Etß des vornehmſten Erzbi pofs und Primas des Reichs , ingleichent b¢8 Domkapitels , welches lekte aber feit 1843

143

1543 zu Eyrngu iſt, und der Erzbiſchof von Gran reſidirt zu Preßburg . Indeffen heißt die Stadt doch noch eine erzbiſchsfliche Stadt, und hat ein ehemaliges Jeſuiterfollegium , und Gymnaſium .

Sie beſteht eigentlich aus

rechs Theilen , welche ſind , die königl. Freis ſtadt , die Haitzenſtadt, das feſte Schloß auf einen hohen Feljen , die darunter beles

gene Waſſerſtadt, der St. Thomasberg, dem Domkapitel zugehörig, und die Jirgenſtadt,

oppidum D. Georgii. Binig Stephan I. iſt hieſelbſt geboren , und in der von ihin er: bauten Domkirche begraben. 1543 iſt die Stadt von den Sirfen zum erſtenmal ero:

bert , und ihnen erſt 1595 wieder entriſſent worden .

1604 wurde ſie von ihnen ver,

geblich belagert , aber im folgenden Jahr wieder eingenommen .

1683 befanien die

Kaiſerlichen ſie durch utford in ihre Gewalt. Es find hier warme Båder . 2) Párfány , oder Barafan , war ebes mals eine Feſtung an der Donau , welche die Kaiſerlichen 1594 vergeblich angegriffent; 1684 erlitten die Sürfen biefelbſt eine Nier

derlage ; und der Ort wurde von den Kaia ſerlichen mit ſtürmtender Hand erobert. Der

Marftflecken liegt gerade gegen Srari diber, 3 ) Batorkeszy , ein weitläuftiger und wohlbewohnter Marktfieden im Gebiet der Gras

144

Grafen Palfy , hat ein zur Saat und zuin Weinbau bequemes Feld befommen .

4) Balna , ein Marftflecken , welcher

ehemals berühmt und reich war , iſt aber ſehr gering und ſchlecht iſt.

13. Die batſcher Geſpanſchaft, ungar. Bács Vármegye, Bacſienſis comitatus , idar ehemals mit der bodroger Geſpanſchaft ver bunden , und ſteht größtentheils unter der königl. Kammer. Die Einwohner ſind uns garn , mit håufigen Serwiern oder Raißen

dermiſcht. Die Obergeſpanswürde beſigt der Erzbiſchof von Kolocfa und Batſch.

1) Bája , an der Donau, in einer frucht baren Gegend , iſt ſeit 1751 eine freie und königl. Stadt. Man hat mir geſchrieben ſie gehåre zu der bobroger Geſpanſchaft, von derſie aber nach den kandcharten weit ents ‫ܐܐ‬

fernt liegt.

2) Bachmonoſtra , Bathmünſter , Bats, monoſtra , war ehemals eine berühmte Probo ftei , davon nur noch einige uiberbleibſet in dem Marktfleden gleiches Namens anzu. treffen

3 ) Sombor , eine weitläuftige und volf. reiche Stadt in einer fruchtbaren Gegend

welche 1751 eine kønigl. Freiſtadt gewor. den iſt.

4) Bacs,

143

4) Bacs , ( Bázlich ) ein erzbiſch &flicher Marftflecken , von welchem die Grafſcharg benennet wird , und welcher ehemals ſowohl eines biſchöflichen Sißes , als der Menge

der Einwohner wegen berühmt war , nach mals aber ſehr in Abnahm gerathen iſt. Das hieſige fatholiſche Bisthum , welches jábrlich 50000 Gulden einbringt , iſt mit dem Erzbisthum von Rolocſa vereinigt wora den . Der von dieſem Ort benannte gries chiſche Biſchof wohnet zu Neuſaß.

5 ) Szabadka, oder Szent Maria , ſancta Maria , ein großer und volfreicher Solda , tenmarktflecken , raißiſcher Kolonie , in einer luſtigen Gegend an der Theis .

14. Die bodroger Geſpanſchaft, ungar. Podrogh Vármegye , Bodrogienſis comita tus , iſt im Jahr 1747 von der batſcher Ges

ſpanſthaft getrennet , und größtentheils der königl. Kammer zugeſchlagen worden . Die Einwohner ſind Raißen und einige Ungarn. 1 ) Palanka , ein Fleden , welchen die Túrfen ehemals mit einem Graben und Wall

befeſtiget haben.

2 ) Futat , ein Marfifleden in einer ein Marktfleden großen Ebene , welche gute Weide hat, und

zur Aufſchlagung eines lagers fehr bequem iſt , wie denn auch die Kaiſerlichen 1716 und 17 dergleichen hieſelbſt gebabt haben. 3) Bento Büſch . Erbefchr. 6. B.

146

3 ) Zentha, ein Marktflecken , bei welchem die Türfen 1697 litten .

eine große Niederlage er ,

4 ) Die Remerſchanze, Romani aggeres , iſt ein erſtaunliches Werf , welches ſich ver ſchiedene Meilen

lang von der Donau

bis

an den Theisfluß erſtreckt. Die Vorderſeis te deffelben iſt gegen Nordweſten , der Riis den aber gegen den Winkel gefehrt , den die Donau und Theis machen .

Der tiefe trodne

Graben , welcher ebedeffen an jener war , Der Augen : iſt nun zu Wieſen eingerichtet. ſchein zeiget , daß die Němer in dem Win , kel, welchen dieſe Schanze zuſchließt , ihren Man hat daſelbſt Schiffbau gehabt haben . rómiſche Schiffſchnabel , Unfer und man , cherlei Werkzeuge , auch

Münzen , Waffen

und andere Dinge theils aus dem Schlamm am Ufer , theils hin und wieder aus der Von den erſten findet Erbe hervorgezogen . man viele Stůde in dem Zeughauſe 311. Lia In dieſem Winkel wohnen iſt die Tſchai. tel. fiſten , oder die öſtreichiſchen Schiffroldaten auf der Donau , welche von dem tiirfiſchen Port Dichaife , welches ein Schiff bedeutet, den Namen haben , und nach dem vollzáhli, Ihr 1113 Köpfe ausmachen . gen Fuß Stab liegt allzeit zu Titel , wcfellit auch das Zeughaus , das Schiffszimmerwerft und Vors rathas

147 rathshäuſer für den Schiffbau

find.

Die

Efco aiten oder Sayfen ſind eine Art Galee ren mit Segeln und Niudern , und führen Die Tſchaifiſien ſind 4 bis 12 Kanonen . mit einem Patlard , einer kurzen Flinte und fidei fleinen Piſtolen bewaffnet , ſehr fühne Schiffleute , lauter JŲyrier und Wiachen von der griechiſchen Kirche , und ihr Obrifier iſt Ihr Bes allzeit von der illpriſchen Mazion . zirk erſtreckt ſich nicht ganz bis an die NS merſchanze , ſondern von der Donau an , da wo Karlowit liegt , in einer ſchrägen Linie gegen Mordoſten bis an die Theis , doch ro, Dieſer Sablia mit eingeſchloffen iſt. da

7 militäriſche Bezirt iſt

der einzige

in

gang

Ingarn . 5 ) Neuſak , ungar. Ujvidét , lat. Neo

planta ad Petrovaradinum , ehedeffen Pe terwardeinſchanz, eine große Stadt der Nai zen , welche mit einem Wall umgeben , und der Siß eines griechiſchen Biſchofs , auch ſeit 1751 eine fånigliche Freiſtadt iſt. Sie liegt an der Donau ,

dem ſlavoniſchen Pe .

terwardein gegen úber. 6 ). Kobila , iſt wegen Kloſters befannt.

eines griechiſchen

7) Titul, Titel, ein Marktfieden bei dem Zuſammenfluß der Donau und Theis , welo che.

ehedeſſen ſeiner Probitei wegen ſehr ans 2 rebn

fehnlich und reich war ; ist aber ist nicht ein Schatten von der vorigen Pracht melsx Siehe den vorhergebenden Artikel übrig . Remerſchanze. $ 8 ) Betſe , ein Soldatenmarktflecken an der Sheie , nabe beim Einfluß derſelben in die Donau ; tviro von Naißen bewohnt . 9) Martonos , ein raißiſcher Soldaten marftfleden an der Sheis und der Römer fchange. 15. Die fandfchaft Klein , fumanien , ung . Kis - Kunok, Cumania minor , iſt mit Große vorfommen tumanien , welches unten wird ,

verbunden ,

und

von den Kumanen . graf ,

wie

auch

bat

Dex der

ihren Namen

ungariche Großs

Locumtenens

re.

1 gius , heißt Judex Cumanorum et Jazy gum . Die ungarſchen Kumanen waren bis 1279 , ja zum

Theil

bis

1410 heidniſche

wahre Catarn , und zogen mit ihren Hút. ten von einem Ort zum andern. Der heil. Ladislaw fieng die Kumanen 1086 auf , und ließ ſie wieder frei , als ſie verſprachen , daß ſie ſich im Reich anbauen , und die chriſtliche Von dieſen Religion annehmen wollten .

1

Kumanen ſtammen

nach Stephan Kaprians

Meinung auch die Jagogen ab , und nicht von den farmatiſchen Japygen . Ihr Name bedeutet Bogenſchüken von Jass . , Schibe, und

149 und Ij Hogen. Man hat ſie Jaſones, Ba= liſtarios , Baliſtaeos , Phaliſiarios und Phas liftaeos genennet . Die Landſchaft enthalt vornehmlich vier ſtark bewohnte Marftflecken .

1

1 ) Kun - Szent Miklos, der erſte Marfta fleden der Kumanen , welcher in einer ebes nen und fruchtbaren Gegend liegt . 2 ) Szabad , Sjalas , Libera manſio , der

zweite

Marttflecken

der Kumanen , welcher

ftark bewohnt iſt , und gleichfalls in einem offenen Felde liegt , das Aeder und Wie ſen hat.

V

3 ) Phelep - Szalas , Felep - Sjalas , Philippi manfio , der dritte Marftfleden der fumanen , in einer ebenen und feucht baren Gegend . II . Der jenſeits der Donau liegende Streis, Circulus transdanubianus, welcher ein Theil vom

alten Pannonien iſt , wird von Ungarn

bewohnt, unter welchen Deutſche , Kroaten, Raißen und einige Slawen gemiſcht find ; und beſteht aus eilf Geſpanſchaften , die in ihrer Rangordnung alſo auf einander folgen : 1 ) Die denburger Geſpanſchaft, ungar.

Soprony Vármegye , Sopronienfis comi tatus , grånget an Deſtreich , und hat lin : garn , Deutſche, ingleichen einige böhmiſche Slaipen und Kroaten zu Einivohnern . Sie iſt eine der beften , fruchtbarſten und volf : Peibes * 3

15

reichstent in Ungarn , dazu die Nachbarſchaft von Oeſterreich viel beiträgt , dahin die Ein wobner ihre Landesfrüchte berfaufen .

Die

Obergeſpanſchaftswürde beſikt dasHaus Efters bazy erblich. Sie beſteht theils aus vier Diſtrikten , theils aus unterſchiedenen Herr: chaften .

1 ) Oedenburg , oder Edenburg , ungar. Soproniy ( Schopron) oder Suprun ,

tein . Sopronium « der Sempronium , die befte unter den føniyl . Freiſtadten in dieſem Sie iſt ziar nicht groß , aber Diltrift . wohlgebaut und gewohnt , und hat groje orftádte.

Es find bieſelbſt ein Jeſuiter =

kollegium , drei andere Kløfter , ein luthea riſches Komnaſium ,

Darin die Dogmatif ,

Philoſophie und Hiſtorie gelehret werden darf , und ein lutheriſches Bethaus , in

welchein zwei Prediger ſtehen .

Die Einwona

i

ner legen ſich vornehmlich mit großem und

forgf<igem Fleiß auf den Weinbau wel. cher hieſelbſt vortrefflich iſt. 1605 wurde die Stadt vergeblich belagert , 1619 von Bethlen Gabor eingenoin men , und 1676 brannte ſie meiſtentheils ab.

Unter den frid ,

tagen , welche hier gehalten worden , itt fona derlich der von 1681 mertivůrdig , als auf welchem den Proteſtanten vom Kaiſer Leda

pold die freie Religionsübung beſtätigt, aber auch

1

A

ISI

auch zieinlich fark eingeſchränkt worden . Von hieraus wird viel Wein ausgeführt. 2 ) Mattersborf , ein Fleden bei Dedena burg , welcher 1774 bis auf das Juden , ftädtchen nach

abbrannte.

3 ) Eiſenſtadt, ungar. Klis - Marton, flató. Belezne Meſto , eine königl. Freiſtadt. Es ſind hier vier Kloſter , und ein rehr fünfta lich gebauter Kalvarienberg. Die Stadt von Deſtreich , liegt an den Grängen hat auch ehemals eine Zeit lang dazu ges hørt , bis die ungariſche Stånde 1625 auf dem odenburgiſchen , und 1637 und 38 auf dem prefburgiſchen Reichstage um die Wies deteinláſung dieſer verpfändeten Stadt ane gehalten. 1768 iſt ſie größtertheils , und mit ihr zugleich der eſterhagiſche Pallaſt ab: gebrannt. 1776 blieben in einer neuen

Feuersbrunſt nicht viel über zwanzig Håu: ſer übrig. 4 ) Nyét , Mecenmarf, ein Marftflecken in einer fruchtbaren Gegend,

5 ) futsmannsburg , Luißburg , Rotsmas ny , ein Marktflecken . 6) Forchenſtein , ungar. Frakno , ein Schloß auf einem hohen Hügel , mit einem darunterliegenden Marktflecken , welcher

nebſt der dazu gehörigen Herrſchaft dem Fúr, ften von Eſterhazy gehört , und ehedeffen ei .

152 eine Zeit lang dem Hauſe Deſtreich verpfän , det geweſen , bis die ungariſchen Stånde in den Jahren 1625 , 37 und 38 die Wieder , cinldſung begehrten . 7 ) ladenbach , land ſee , ungar. fanfér , und Kobersdorf , ungar . Robold, find Schldt: rer und Herrſchaften der Fürſten von Eſter bajo . ungar. Szárufs 1 ein 8) Hornſtein Schloß mit einer Herrſchaft , an der Sſtrei.

chiſchen Stånge , gehørt den Fürſten Efters bazy. 8 ) Keresztur , Kreuß , ein Marktfieden auf einer ſchönen Ebene , mit einem feſten Schloß. 10 ) Cſepregh , war ehedefien ein volfrei cher Marktfleden , iſt aber iſt ein geringer Ort , der ſich auf den Ackerbau legt. 11 ) Rabat: s , die Nabau , Rabæ infu . la , wird vom Fluß Raab gemacht , hat ein geräumiges und fruchtbares Feld , und ents hålt den Marftfleden Cſorna , in welchem eine Probſtei des Pråmonſtratenſerordens iſt, der er zugehört. 12 ) Kapuvar , ein Schloß, welches durch einen gedoppelten Wall befeſtiget ift , nicht weit vom Fluß Raab , zwiſchen

Moråſten ,

gehört unter die Bothmáßigkeit des Fürſten Efter

1

153 Eſterhazy , welchen auch das Schloß Lofen . bauſen , ungar . Leuka , zuſtändig iſt. 13 ) Rakos , Kroisbach , das iſt, Serebes bach, ein Marktflecken mit einem Kaſtel ,

1

gehört dem Biſchof zu Raab.

.

14) Ruſt, Ruſtinum, eine geringe Stadt, welche aber doch unter die königl. Freiſtadte gehört ; fie liegt am neuſiedler See , und er : náhrt ſich vom Fiſchfang , Ader- und Weinta bau.

Der lette iſt anſehnlich uns vortreffo

lich , und der hieſige edle Wein iſt nach dem Dodaier der ſtarfſte.' Nach Deutſchland ,

Polen und Italien werden viele bundert Ei , mer deſſelben geſchickt , und daſelbſt fiir Lo Ob er gut Fery , prüfet daier getrunken . man daran , wenn er wie Weingeiſt brennt. Man darf nur ein Meſſer ins Glas tunken, und and Richt halten . 15)

1 :

St.Margarethen , Fanum S. Mar

garethæ , ein bemauerter Marktflecken , in einer an Wein und Getreide fruchtbaren Gegend. +6 ) Burbach , ungar. Fekete Varos , ein Marftfleden , der mit einer alten Mauer umgeben iſt , und den Fürſten Eſterhazy ges hørt. Er hat guten Weinwachs .

1

ein

17 ) Braitenbrunn , ungar . Széles - Kut, ſchöner wohlbewohnter und mit einer

Mauer

umgebener Marktfleden , As

im

fürſte lich

154

fich : eſterhagiſchen Gebiet.

Er bat gutett

einwachs .

2. Die wiefe'burger Geſpanſchaft, ung .

Moroni - Vármegne Mofonienfis comitatus, wird von Ungarn , Deutſchen und einigen froaten bewohnt.

Die Laitha theilet ſie in

zivei Diflritte , nåmlich in den Diſtritt diesa und jenſeits der Laitha.

1 ) Kitſee , ung, Kóptréni, ein geraumi: ger. Mar tfieden , mit einem Kaſtel , in eis ner großen Ebene ; gehört den Fürſten Eſters hagy ..

1

2 ) Karlburg , ung. Orosjvár, ein Marft : fleden und Kaſtel der Grafen von Zichu.

3 ) Rajfa , Nadendorf , ein Marftflecken , wore bft viele adeliche udfe find.

4) Altenburg, ungariſch Altenburg , O-vár, eine [ chone Stadt , bei welcher die laitha in die Donau fließt , und deren Schloß faſt

ganz in ein Kornhaus verwandelt worden iſt. Sie iſt größtentheils ein Eigenthum der uns gari chen Königin , iſt aber , nebſt der daju gehårigen Herrſchaft, welche jährlich goooo.fi . einbringt , und dem Schloß Halbthurn , 1766 von der Kaiſerin - Königin Maria Thes reſia deroſelben Frau Sochter Maria Chris

fline , Gemahlin des Pringen Albert von Sachſen , angewieſen morden. Die Stadt

ţat eine Schule der P. P. piarum fchola run .

0

155

rum . Durch dieſe Gegenden geht fein ante : rer Weg aus Ungarn nach Deutſchlandi , ald nieben dem Schloß hin .

Sie wurde 15:19

von den Türfen eingenommen , 160g anges

siindet , 1619 von Bethlen Gabor , tind 1621 von den faiſerlichen erobert. 1653 zogen ſich hier die faiſerl. Vélfer zuſamu.en. 5 ) Wieſelburg , ung. Moſon , ein offener Marft lecken , in einer fruchtbaren Gegend,

der gum nitenburgiſchen Gebiet gehört. 6) Halb Thurn , unga Fél Thoróny, He

mipyrzum, ein Marktflecken mit einen fönigl. Palaſt , welchen Kaiſer Karl VI erbauen Cara ren , liegt in einer ebenen Gegend zwiſchen

FaſanenhSfen. Eben genannter Start verfiel hier am zivsiften Oft. 1740 in cine todelia che tranfheit , an ipelcher er zu Bien ſtarb .

1768 iſt er auch der Erzherzogin Maria Chris ftina gegeben worden.

7 ) Galos , Bols , ein weitl&uftiger und wohlbewohnterMarktflecken ,der zum Aderbau bequem , und faſt mitten in der Proving liegt. 8) Neuſiedel , Nizider , ein Marfeffecten in einer Gegend , die guten Wein 1! nd Gies

treide tråzt , liegt am neuſiedler See , und gehört zur altenburgiſchen Herrſchaft. 9) SzentMiklos, St. Mifola, Fanum S. Nicolai , ein Saſtel, welches mit einem Graben umgeben iſt , nebſt einem Fleden die. res

256 fes Namens , liegt in einec freien Ebene , und gehört den Grafen von Zichy. 10) Leben , Lyben , eine berühmte Abtei des Heil. Jakobs , welche ebedelſen den fuiten zu Raab zugchorte .

Jes

3. Die raaber Geſpanſchaft, ungar. Gyðr Vármegye, Jaurienfis comitatus wird von ungarn bewohnt , und in drei Diſtrikte abgetheilt. Der jedesmalige Biſchof zu Raab iſt Obergeſpan dieſer Grafichaft. 1 ) Raho , ein Kaftel und Fleden , zivis Tchen einigen Armen der Donau. Ehemals hat es den Grafen von Kauniſ gehört , jeßt iſt es den Grafen Vikai zuſtändig, 2 ) Hederipar , ein altes Schloß der heder , moariſchen Familie auf der Schütt ; iſtdurch Erbſchaftsrecht an die Grafen Vitai gekom: mén . 3 ) Raab , ung . Gyók , Jaurinum , ift erſt ſeit 1742 eine kønigl. Freiſtadt, aber eine alte und ftarfe Feſtung , in einer anges nehmen ebenen Gegend , da , wo die Donau , der Fluß Raab und die Rabniß zuſammen fließen , von deren Gewpåffer fie rund umges ben . iſt. Sie hat lauter ſteinerne Häuſer , breite und gerade Gaſſen , einen Biſchof , ( welcher jährlich 20000 Gulden Einfünfte hat) ein Domfapitel , iſt mit ſieben Bollwer . Esn , einer farfen

Beratung , und binlangs

hicher

157 licher Kriegsgeråthſchaft , verſehen . Dan findet hier auch noch einige rómiche Alter: thúmer. Den Kaiſern Ferdinand I und Ma . fimilian II bar Stadt und Schloß in Anſe bung der Befeſtigung vieles zu danken . 1529 verließ die Beſatzung die Stadt aus Furcht vor der Cúrfen Freiwillig , und gain , dete das Schloß an . - 1566 brannte ſie ab. 1594 fain fie durch Afford in der Surfen Hånde ,

denen ſie 1598 Graf Adolph von



Schwarzenberg durch eine Kriegsliſt wieder wegnahm . 1749 wurden den futheranern und Reformitten ihre Kirchen und Schulen abgenommen .

*

4 ) Martinsberg, Sjent Marten , Fa num S. Martini , die vornehmſte Benedit:

6

tinerabtei in lingarn , welche der heil. Stes

!

pban , der erſte' Któnig dieſes Namens , auf einem hohen , luſtigen und ſich in die lange ziehenden Hügel, dem heil. Martin zu Ehreit, geſtiftet , und den heil , ungariſchen Berg ( Mons facer Pannoniae ) genennet hat. Das Kloſter hat die Geſtalt eines Schloſies , und

1

!

1 1

um daffelbe her iſt eine große und ebene Heis de , auf welcher chedelſen viele Dörfer und Kirchen geſtanden haben . Der hieſige Abt ſteht unmittelbar unter dem Pabſt. 1594 wurde das Kloſter von den Lürfen eingenom . men,

158 men , 1597 aber von den

Kaiſerlichen

wies

der erobert . 4. Die komorner - Geſpanſchaft , Romás rom Vármegye , Comaromienſis comitatus , liegt über und unter der Donau . Man tõelt fie in drei Dilirifte , nämlich in den raas bei, (weil er an die raaber Geſpanſchaft grán. zet, ) ujwarer ( von der benachbarten zerſter, ten Feſtung uj -var benannt ) und Inſel - Dis ſirift , und ſie wird von Ungarn, Deutſchen , böhmiſchen Slaven und einigen Raiten beo wohnt . Die Würde eines - Obergeſpans , gehört der feopold Nadasdiſchen Familie erblich zu. 1 ) Komorn ; Komarom , Komarno , Spo , morra , iſt ſeit 1745 eine fånigl . Freiſtadt, liegt unter der Schütt , zwiſchen der Donau und Wag , welche hier zuſammen fließen , und enthält das Gerichthaus der Geſpants fchaft , ein ehemaliges Jeſuiterfollegium und. ein Gimnaſium . Gleich darneben iſt eine noch nicht überwundene Schanze , welche gegen Abend mit einem tiefen Waffergraben , gegen Mittag und Mitternacht aber mit der Do , nau und Wag umgeben iſt , welche Geipaſſer gegen Mittag zuſammenſtoßen . Kaiſer Fers dinand 1 bat ſie erbaut , und ſie iſt von den Türfen niemals erobert , 1594 aber belagert , und 1663 angefallen worden . 1763 wurde

" fie

-1

.

159 fie von einem heftigen Erdbeben , und 1767 und 68 durch ſtarke Feuersbrúnſte , ſehr mers wüſtet. 2 ) Gutta , ein Macftflecen auf der Schütt, sſtlichen Arm der Donau , defien an dem 1624 Einwohner von der Fiſcherei leben . wurde ſie

einigermaßen befeftigt.

3 ) Tata , Dotis , ein Marftfleden , wels cher mitten in Waſſer und Simpfen liegt , batte ehemals ein ſchönes fånigl . Schloß , welches inſonderheit Matthias Corvinus febe auszierte , fånigliche luſtgårten und eine Bes nediftiner - Abtei ; jeßt aber iſt es ein gerin : ger Ort , deffen Schloß aus den übrig gea bliebenen Stiden des alten mieder erbaut worden . Der darneben liegende Hügel , aus welchem weißer und rother Marmor ge .. brochen wird , if dem Schloffe ſchädlich , als welches davon beſchoffen werden fann , 15 43 hat der türkiſche Kaiſer Soliman dies fen Ort zerſtört , welcher hernach wieder eta 1558 befamen die was angebaut worden . Türfen den Ort abermals , 1566 die Rai : ſerlichen , welche ihn 1594 verloren ,, 1597 wieder eroberten , aber nur ſechs Monate lang beraßen , daher er im folgenden Jahre den Cúrfen abermals abgenommen werden mußte.

Solche Veränderungen hat der Ort noch

160

noch mehr erfahren . Er geb & rt zum gráf, licis - eſterhazyſchen Gebiet.' 4) Sjóny , oder , wie ihn andre mennen , Schene ; ein Fleden am weſtlichen Ufer der Donau , woſelbſt man in einem Felde , wels

ches die Einwobner Pannonien nennen , Uis berblex fel der alten Stadt Bregetium , und mancherlei Alterthuimer findet. 5 ) Abwas , ein ſtark bewohnter Flecken , an eben dem Ilfer der Donau , im fomorri : fchen Gebiet , welcher einer Waſſerleitung die der fånigliche Baumeiſter Sa : ivegen , muel Mifowini im Jahr 1747 auf Befeh der fåniglichen Kamilt er angelegt hat , mert wirdin iſt. 6) Neszmely , ein geringer Flestin , 10 : felbſt der Kaiſer Albrecht 1439 geſtorben iſt. Er hat faſt lauter Reformirte zu

Einwoh

merni . 5. Die ſtuhlweiffenburger Geſpanſchaft, ung . Szétes Fejér Vármegye , Alba regalen fis comitatus , beſteht aus zwei Diftriften , bat ilngarn , einige Deutſche und Slawen Gebirge Vertes , Das Einwohnern. ju ( Wérteſch ) welches gang mit Eichenwaldung bededt iſt , iſt das berühmteſte in Ungarn , denn es erſtredt ſich durch viele Geſpanſchaften . 1 ) Stuhlweiſſenburg , ungar. Sgétes : Fejér. Bár', Alba regalis , eine tanigl. Freiſtadt,

161

an einem moraſtigen Ort , den der Fluß

Sárwiß macht, iſt nicht nur dieſer ihrer Lage wegen feſt, ſondern war ebedeſſen auch mit andern ſtarken Feſtungswerfen verſehen ,

die aber 1702. geſchleift worden . Von der Stadt aus gehen drei ſehr breite Dánime zwiſchen welchen Kirchen , Hauſer , Gärten und Wieſen liegen , To daß daſelbſt , als in Vorſtadten , mehr Leute wohnen , als in der

Stadt ſelbſt. Vor Zeiten ſind hier die KS, nige gekrónt , und gemeiniglich auch begrås ben worden . Die beſten Häuſer ſind jetzt Verfallen , und die Stadt iſt in große Abs nahm gekommen ; vielleicht aber wird ſie das

durch wieder in einige Aufnahm gebracht , daß 1777 die Kaiſerin - Königin das ebemas lige Domkapitel wieder hergeſtellt , auch den erimirten Probſt deffelben zu einem Biſchof gemacht hat. Indeffen hat ſie noch ein éhes

maliges Jeſuiterfollegium und Gymnaſium , ein Franziſkaner, und ein Karmeliter : Kloſter.

1490 wurde ſie vom Kdnige Maximilian eini genommen und geplündert. 1540 nahmen ſie die Raiſerlichen , drei Jahre hernach aber die Türfen ein.

1583 i 98 und 99 ward

ſie von den Kaiſerlichen , vergebens belagert, und 1601 zwar erobert , ihnen aber gleich im folgenden Jahre von den Dürfen wieder abs genommen . 1688 fam ſie in faiſerlicheHände. Büſch . Erdbeſchr. 6. B.

R

2) Cos

162 2 ) Crofats , Monedulae Petra , ein ebes maliges feſtes Bergſchloß , und nunmehriger @teinhaufen. 3 ) Mohr , ein weitläuftiger und wohlbe , wohnter Ort , welcher das Anſehn einer Stadt hat. 4) Eſif - Var , ein Fleden am Fluß Sár: wiß , welcher ehedelſen befeſtigt geweſen iſt. 5 ) Sar s Keresztur , ein großer Fleden in einer

fruchtbaren

Gegend , welcher

von

Zeit zu Zeit zunimmt. 6 ) Ertre und Adon , zwei volfreiche Fle. den in einer fruchtbaren Gegend nach der Donau zu . 6. Die weſprimer Geſpanſchaft, ungariſch Vesprim Vármegye , Vesprimienfis comi tatus , wird von Ungarn und einigen Deut. fchen bewohnt , und in den obern , mittlern und untern Diſtrift abgetheilt. Der

jedess

malige Biſchof zu Wesprim ift Obergeſpak dieſer Grafſchaft. 1 ) Efesnek , ( 3rcheſchnet ) ein Schloß auf einem hohen Felſen , unter den mit Holz ber wachrenen Bergen des

bafoniſchen

Walds ,

mit einem Marftfleden , gehört zum eſterhas ayrchen Gebiet. 2 ) Pápa , ein ziemlich großer und mohla bewohnter Marktfledtén , am Fluß Marjal , neben

163

meben welchem ein Kaſtel auf einer Ebene liegt. Ehemals war er mit einem Waſſers graben und einer gedoppelten Mauer , und das Schloß auch mit einem Graben umge . ben ,

ſo daß er eine Feſtung abgab , die 1594

# in der Túrfen Hände 1597 vom Erzherzog weggenommen wurde. den Dürfen vergeblich

gerieth , ihnen aber Maximilian wieder 1600 wurde fie don angegriffen. 1702

Feſtungswerfe

find

die

Die

ehemalige

hieſige

geſchleift worden. reformirte

iſt 1751 zerſtört worden . den Grafen Eſterhazy . 3 ) Devetſer , ein

Schule ,

Der Ort gehört

Fleden

am Fuß ' des

Bergs Somlyó , auf welchem guter Wein wachſet. 4 ) Palota , ein vieredichtes Schloß, nebſt einem gleichnamigen Marftflecken , unten ant bafoniſchen Walde , war ehedeſſen ein Luſt baus oder Pallaſt des Matthias Corvinus , und , weil es mit einem breiten Graben und einer boben Mauer umgeben war , eine gus te Feftung wider die Türfen , ſie

1565

und

1603

von

vergeblich

welchen belagert

1593 aber durch Afforb eingenommen , fünf Jahre hernach aber freiwillig wieder verlaſſen worden . Jeßt gehårt der Ort der zichiſchen familie erblich. 5 ) Desprim , eine Stadt , auf einer Hóa be,

164

be , ivoſelbſt ein Biſchof und Domkapitel iſt : jener hat jährlich 50000 Gulden Einfünfte. Seit 1702 , da die Feſtungswerke geſchleift worden , iſt ſie ein offner Ort. 1

Nach des

Matthias Corvinus im Jahre 1490 erfolg . tem Code , wurde ſie von den Deutſchen

eingenommen , 1551 von den Túrfen bela gert und erobert ; 1565 bemächtigten ſich ihrer die Chriſten , 1593 abermals die Súr. 臺

fen , und 1598 wiederum die Chriſten , 1655 wurde ſie von den Túrfen vergebens angegrifs fen , welche 1663 die Stadt plünderten und

anzündeten , von der Befaßung des Sdloſ fed aber geſchlagen wurden .

: 6) Vaſchon , ungar. Nagy - Vaſonts , flaw. Wazon , ein wohlbewohnter Marftfles đen , mit einem alten Schloß , iſt von Paul

Kinis erbaut worden , und gehørt dem Gra= fen Zichy bon Vafonts.

7. Die ſalader Geſpanſchaft , ung. Sja . la Vármegye , Saladienſis comitatus , liegt an der Grånze von Steiermark , und wird in fünf Diſtrikte abgetheilt, nämlich in den großern und kleinern Siß -Kapornak , in die Site Szántó undTapoltra , und in die Herrs ſchaft und Inſel Mutafss.

Sie wird von

Ungarn , Kroaten und Slawen bewohnt.

Die Obergeſpanswürde hat 098 gråfliche Haus Altban erblich. 1 ) Lim.

0

.

165 I ) Limbach ,

ungar.

Arrólendiva ,

ein

altes Schloß in einer an Getreide und Wein fruchtbaren Gegend , gehörte ehedeſſen den Grafen Banfy , die ausgeſtorben ſind, nun aber den Fürſten Eſierhazy . ſen

2 ) Tihany , ein Schloß auf einem Fel. am Platten - See , mit einem Marftfles

den und Abtei Martinsberg , der es gehört. 3 ) Deſchnin , eine Stadt . 4 ) Cſaka - Tornya, Tſihakathurn, ein Marft. flecken mit einem alten Schloß , dazu eine Herrs ſchaft von neunzig und einigen fehr volfrei , chen Dörfern gehört, welche zwiſchen der Mur und Drape liegt , daher man ſie die Inſel Muratórch nennet. Sie hat gute Viehzucht und guten Wein , und gehört einem Grafen von Althan .

Zu dieſer Herrſchaft gehört auch der Marfts flecten Legrád , beim Zuſammenfluß der Flüſs re Mur und Drave. Unmerf. Unweit Rak - Spaniſa , wird in der Mur Gold ausgewaſchen . Wer reines Gold in der Schwere eines Dukaten geſammlet hat, bez kommt dafür vom Rentmeiſter drei Gulden und das Gold wird in die Münze geliefert.

1

1

5 ) Strigova, Stridonia , auch Stridova , ein Marktfleden in einem angenehmen Chal, zwiſchen Hügeln , die mit Weinſtøden berekt ſind, 3

166

Find , nicht weit vom Fluß Mur ; iſt nach einiger Meinung das alte Stridonium 100 der Kirchenvatter Hieronymus geboren iſt.

6) Ormosbin und Palaſtram , Marktfle. den , die wohlbefe frigt geweſen .

7 ) Neu - Serinwar, Nowi Srin , war ebe.

mals eine Feſtung , oder vielmehr Schange an der Mur , da , wo ſie in die Drave fållt, welche die Grafen Zrini 1663 anlegten , und dadurch das Berkehr zwiſchen Staniſcha und andern túrtiſchen Feſtungen ziemlich abs ſchnitten , daher die Eurfen auf die Vernich tung derſelben drungen , fie 1663 angriffen , aber von dem tapfen Grafen Nif. Zrini zu: råd geſchlagen wurden , jedoch 1664 erhiela ten , daß ſie gefchleift wurde ; daher hier jekt nur ein geringer Fleden iſt.

Sie bieß Neua

Serinwar , im Gegenfat von Serinwar oder Alt -Serinwar , einem unweit taniſcha an der Mur in einem Moralt belegenen und von lauter Quaderſteinen erbauten Schloß.

8) Kaniſa, ( staniſcha ) ein offener Flecken an Moráſten , gehørt dem Hauſe Bathranıy.

Er iſt chedeffen eine gute Feftung geweſen , welche 1702 geſchleift worden. Aus den Srúmmern der Feſtungsiperke haben die dies

figen Franziſtaner ihr Kloſter erbaut. 9) Resto

(167 9) Keszthel , ein großer Marttflecken auf einer Höhe am Platten - See , von 1500 kleinen Häuſern.

10) Sjala , eine Abtei, war ehedeffen ein feftes Raſtel , von welchem die Geſpanſichaft benennet worden, und hat noch Merkmale ei. ker römiſchen Kolonie. 11 ) Fenéf.Vár , ein Schloß an einem niedrigen Ort , wo man noch Uiberbleibrel einer rdmiſchen Kolonie zeiget. 12) Sjegligeth , ein Schloß , nicht weit von Crobang , auf einem boben Felſen am Platten i See. 13 ) Erobanz , ein hohes Bergſchoß , nicht weit vom Platten - See , gehört den Fürſten Eſterhazy . 14) Tapoczſa , ein Marktfleden , welcher ehemals wider die Súrfen mit einem gedope pelten Wall umgeben worden , jeßt aber ein offener Ort iſt. Er hat eint fchwefelhaftes Bad.

15) Sümegh , ein Dorf mit einem ſchle nen Schloß , wo der Biſchof von esprim zu wohnen pflegt.

16) Egerszeg , welches einige Sjaladin nennen , war ebebeffen mit Mauern umges ben , iſt aber jeßt ein offener Marftfleden , in welchem die Geſpanſchaftsverſammlung geo halten wiro.

17) Szents

168

17) Sjent- Grot , Fanum S. Gotthardi , muß von einem andern Ort gleiches Namens

in der eiſenburger Geſpanſchaft , unterſchie, den werden .

18 ) Kopornaf , eine alte Abtei Benedit, tiner : Ordens .

19 ) Sechi,Sczigeth , ein Marktflecken , in ei mer an Getreide und Wein fruchtbaren Gegend. 8. Die ſchimeghier Geſpanſchaft, ung.

Somogy- Vármegpe , Simeghienſis comita tus , liegt zwiſchen dem Fluß Drave und dem Plattenſee , wird in den taponer , ſzis gether und faniſer Diſtrift abgetheilt und einis und oon llngarn Kroaten gen Drutſchen und Bohinen beidobnt. Sie

iſ gegen Morgen bergicit, und dennoch iſt in der ganzen Grafichaft fein Stein zu fin , Sie hat ſchone Eichenwalder , gute den Weiden , und einen fruchtbareu Getreidebo,

den , iſt aber voll von Sümpfen , und hat fein gutes Waſſer , hingegen ungefiinde fuft. 1 ) Plattenſee , Balaton , iſt ein ehema. (figer firchreicher See , der zipdlf Meilen lang zwei bis fünf Meilen breit , und rund um, ber mit guter Weinſtocen bereßt war , aber nun abgelaſſen iſt.

72) Kapos-Vár , ein geringer Fleđen am Flui Kapos. Hier werden die Geſpanſchafts, verſammlungen gehalten.

3) Sae

169

3 ) Samogwe Vár,Simigium , ein Mnrft. plecten , welcher ehemals ein Feſtes Schloß gehabt hat. Die Grafſchaft hat davon den Namen . Er gehört dem gräflichen Hauſe Szecſeni.

4) Grenz-Sigeth , ungariſch Szigeth , ein geringer Marktfleden am Fluß Nlmaſch , in einem Moraſt , mit einem Kloſter , und einer abgeſondert im Moraſt liegenden geringen Fe. ftung.

Diere ipurde 1556 von den Surfen

vergebens belagert. 1566 griff Soliman ſie abermals an , und ob er gleich währeno der Belagerung ſtarb , To bemachtigten ſich die Curfen doch der Stadt ; der tapfre Kom mendant , Graf. Nif. Zrini , aber that mit

dem Reſt ſeiner Beſaßung aus dem Schloſs re einen Ausfall , und ſtarb Fechtend . 1664 ward ſie von den Kaiſerlichen vergeblich an,

gegriffin, 1689 aber mit Ufford eingenommen. 5 ) Babocſa , war ehemals ein ſehr feſtes

Schloß , liegt aber jeßt wüſte. 6) Koppan , ein Marktfleden , welcher ſeiner ehemaligen Befeſtigung beraubt worden . 7) Tapſon , ein gutes Dorf , woſelbſt die Kriminalgerichte der Geſpanſchaft gehalten , auch die Gefangenen veripahrt werden . 9. Die eiſenburger Geſpanſchaft , ungar.

Vas -Vármegye , Caftriferrei comitatus, an den ſtejermarfiſchen Grängen. 5 .

In derſelben bat

170 bat

man Weinreben aus Champagne

anges

pflanzt , die wohl angeſchlagen ſind , und einen Wein geben , welcher dem champagner rebr ähnlich iſt. Sie wird von Ungarn , Deutſchen , Wenden und Kroaten und beſteht aus vier Diſtriften .

bewohnt, Die Obers

geſpanswürde beſit das gráfliche Haus Bats thyan erblich. I ) Rafitfan , ein Marftfleden und Herrs ſchaft der Grafen Bathyan , nahe beim Fluß Mur , an den Grángen von Unterſteiermart, in einer luſtigen Ebene. 2 ) Mura , Szombath ,

ein Marftfleden mit einem Schloß , in einer ebenen und fruchtbaren G gend , welche wendiſche Slaa wen ,

die

gemeiniglich Wandalen

werden , bewohnen . Bathyan .

Er

genennet

gehört dem Hauſe

3 ) Ober:findau , Felro -lendipa , ein volf reider Marktfleden der Grafen Nadasdy , am fleinen Fluß kindau , von welchem er den Mamen bat , iſt reines guten Weins wegen berühmt . 4) Sankt Gotthard , ungar. SzentBroth, Fanum S. Gotthardi , ein Marftfleden mit einer Abtei , welche Bela III geſtiftet hat , am Fluß Mur. 1664 wurden die Tür. ten hieſelbſt von den Kaiſerl. überwunden . 5) Sleis

171

5) Sleinit, ungar. Szálonok, Salonica, ein Schloß auf einem ſteilen Berge , nebſt einem Marftfileden .

6) Dobra , ein Schloß aufeinem ſehr hos hen Berge , mit einein darunter liegenden Marftfileden .

7) Rothenthurn , ung. Vfråg=Pár , Arx rubra, ein Schloß auf einer offenen Ebene am Fluß Pinfa , gehårt den Grafen Erdody. 8) Monyoróferét, ein Schloß und Marftfles eben an einem erhabenen Ort , delches die eroddyfche Familie mit unter ihren Titeln führt. 9) Kdrm8nd , ein Marktfiecen am Fluß Raab , in einer fruchtbaren Gegend , mit eis nem ſchonen Schloß , den Grafen Bottyani gehörig. 1605 im botſchfaiſchen Serieg mug : te ſich das Schloß aus Hungersnoth ergeben, wurde aber bald wieder erobert , und gieng alsdenn abermals verloren, 1621 nahm Bor:

tyani es wieder ein.

10) Eiſenburg, ung. Vas ,Vár, Caftrum ferreum , war ein ſehr feſtes Schloß in die . rer Gegend , und das vornehmſte in dieſer Grafſchaft , welche den Namen davon bat ; es ſind aber die Feftungswerke , nebſt den Gas båuden , geſchleift , und das hieſige Domkas pitel iſt nach Stein am Unger verlegt worden.

11 ) Güßingen , ung. Nemeth - uj- Vár , ein volfreicher Marftfleden , der mit einer Mans

172

Mauer umgeben iſt , und bei welchem ein Schloß auf einem ſehr hohen Felſen , dieſer Felſen aber gang frei und von andern Bera gen abgeſondert liegt. Ehemals gehörte dies rer Ortdem Herzog lorenz in Sirmien , nach deſſen Code , als reine wichtigen Güter der Sorone anheim fielen , ihn König fudewig unis Jahr 1523 dem Franziskus Bottyani, damaligen Ban in Dalmatien und Jllyrien, fchenfte , bei deſſen Familie er noch iſt , und zwiſchen Wåldern , Weinhügeln und frucht: baren Aedern , eine ſehr angenehme lage bat.

12) Pinkafeld , ein Marftfieden , mit ei nem Kaſtel , in einer angenehmen Gegend , am Fluf Pinka .

13 ) Boroſtyan , Boroſtyantó , ein Schloß auf einem hohen Berge , mit einem darun.

1

ter am Fluß Pinfa liegenden Marktfleden . 14) Stein am Anger , ung, Szombathe. 119, Sabaria , eine weitläuftige und volkreis che Stadt , in einer luſtigen Ebene am Flušš Gúny, welche aus den Ruinen der alten ros miſchen Stadt Sabaria entſtanden iſt , aber eine ganz andre Geſtalt als dieſelbe bat . Man

hat in der umherliegenden Gegend altes Gea mauer und alte Münzen gefunden. Sie iſt der Geburtsort des beil. Martins , Biſchofs

gu Cours in Frankreich , hat eine Kollegiata firche

173

r

firche mit 21 Domherren, und die Provinzials verſammlungen werden auch hieſelbſt gehalten . 15 ) Nohons , ein wohlbewohnter Marfts

flecken im bottyaniſchen Gebiet . 16 ) Vep , ein altes Schloß mit einer ſtars ken Mauer umgeben , gehört zum erdådy . ſchen Gebiet . eine 17 ) Monoſtor , Bors:Monoſtra

To

FIO 70

Pråmonſtratenſer Abtei ,

welche

der

Graf

Borſch gęſtiftet hat , nicht weit von Gúng . 18 ) Gúnz , ung. K8Bj8g , Paw . Kyſeg , Ginlium , eine tonigl. Freiſtadt am Fluß gleiches. Nimens , in einer angenehmen und an Wein und Getreide fruchtbaren Gegend, nebſt einem nach ungariſcher Art mit einem Wall und Graben umgebenen Schloß , unter einem mit Weinſtøden beſetten Hiigel.

Es

iſt hieſelbſt das héchſte Gericht des jenſeits der Donau liegenden Kreiſes , imgleichen ein ehemaliges Kollegium und Gymnaſium der Jeſuiten. Ehemals war ſie eine Zeitlang an Deſtreich verpfändet. 1531 belagerte der osmaniſche Sultan Soliman die Stadt vers geblich , und 162'1 wurde ſie von des Gas briel Bethlen Truppen auch vergebens anges griffen . 19 ) Sár - Vár , ein adelicher Marktfleden , mit einem alten Sdiloß , welches mit Maus ern und Graben umgeben iſt.

20) Szent,

i

174

20) SjentsMarton , Fanum S. Martini , ein Marktfieden im bottyaniſchen Gebiet . 21 ) Démolt , eine anſehnliche Benedifti : ner Abtei , nebſt einem

Dorf am

Fuß des

Hier Berges Schag, der guten Wein trågt. ld s enbi hmte . Mari iſt ein berü IÓ . Die tolner Geſpanſchaft , ung. Dóls 110 Vármegye , Tolnenſis comitatus , liegt an der Donau und Sarviß , wird in den obern oder foldwariſchen , mittlern oder : monthurnifchen , und untern oder voltre : geiſchen Diſtrift abgetheilt, und von Ungarn ; Raißen und einigen Deutſchen und Böhmen bewohnt . Der jedesmalige Biſchof von Fünf firchen iſt Obergeſpan dieſer Grafichaft . 1 ) Simons Thurn , ungar . Simons Sor . r72 , ein wohlbewohnter Marktfleden an dem Ort , wo die Flüſſe Scharwiß , Sio und Kapo8 zuſammenfließen , hat ebedeflen ein Hier wird die Geſpans feſtes Schloß gehabt. 1686 wurde ſchaftsverſammlung gehalten . fie von den Kaiſerlichen erobert. 2 ) Føld - Var , ein Marftfleden

an der

Donau , mit einer Abtei der heil. Helena , der er zugehört . Bei demſelben iſt ein ſtar,. fer Hauſenfang in der Donau . 3 ) Pais , Pafſch ) ein Marftfleden an der Donau , welcher

fich

vom Aders und eins

7

175

Weinbau ernährt , und der darojiyfchen Fas milie zugehårt. 1602 ward er von den Stai : ſerlichen eingenommen und abgebrannt. 4) Tolna , ein Marftfleden an der Do, nau , von welchem die Geſpanſchaft den Na. men hat , war ebedefſen anſehnlicher , als

er jetzt iſt. Er gehørt den Grafen von Wal.. lis . Attilla bat in dieſer Gegend die Römer beſiegt.

5 ) Báta am Fluß Scharwit , und Báta. Sjef , ſind geringe Marktfleden . 6) Sjefard , Serard , ein wohlbeivohn ter Marktfleđen nicht weit vom Fluß Schar

wiß , mit einem feſten Schloß , iſt wegen einer Abtei des Erldſers , in welcher R. Bes la I begraben liegt , und wegen ſeines rothen Weins beruhmt. 7) Dombovár , worelbſt ehedeffen ein fes ſtes Schloß geweſen , Dfora , Camaſi und Pinczebely , ſind geringe Marftfle & en . 11. Die baranyer Geſpanſchaft , ungar.

Baranya Vármegye , Baranienfis comitatus , liegt zwiſchen der Drave und Donau , wird

in den fünfiircher und ſchifloſer Diſtrift ab. getheilt , und von Raißen , Ungarn , und einigen Deutſchen bewohnt. Der jedesmali

ge Biſchof zu fünffirchen , iſt Obergeſpan dieſer Grafſchaft. 1 ) Fünf.

176 1 ) Sủnffirchen ,, ung . Pets ', ( Pétſch ) ſlawon . Pet Soſteln , Quinque ecclefiæ , vor Alters Peuce , eine biſchöfliche Stadt , welche ihren Namen von fünf Kirchen hat , Sie war vor die ehemals darin geweſen. mals eine anſehnliche Stadt mit einer berühms ten univerſität , die rehr ſtark beſucht wurde, hat aber von ſolchem Unſehen viel Werloren .

4

Indeffen , weil ſie ein biſchoflicher Sitz iſt, und ein Domfapitel hat , auch überaus ſu : ftig liegt und guten Weinbau hat , ſo kommte Sie fie nach und nach in großere Aufnahm . hat ein ehemaliges Jeſuiter - Gymnaſium Der hieſige Biſchof hat und drei Stiffter. h c i l r jäh der yon Natur noch durch Kunſt feſt, daher ſie Kaiſer Soliman 1543 leicht erobern fonn . te .

1664 wurde

ſie von

den Kaiſerl. mit

ſtúrmender Hand eingenominen . Man hat hier in neuern Zeiten 'viele rómiſche Alterthümer gefunden . eine 2 ) Pets -Váradıya, ( Petſchwarda ) Stadt mit einer alten und reichen Probſtei. 3 ) Siklos , ein Sd ;loß auf einem hohert Hügel , darin Kaiſer Sigismund gefangen faiz , gehört den Grafen Batthyan . 1543 bekamen die Siirfen dieſen Ort durch zaghaf tigkeit des commendanten ein , 1686 aber die Kaiſerlichen .

1) Mos

177

. d! 1.

be

4) Movnes ; éin Warftflecken unweit der Donau , welcher ſowohl durch die unglüdlie che Niederlage , die König Ludewig II hie : Telbſt 1526 von Oſchmaniſchen Sultan Sos liman erlitte , und nach derſelben nicht weit forhigen Waffet des kleiner davon in dem ſumpfichten Fluſſes Karaffus von ſeinem uma gefallenen Pferde erftigt wurde : als durch den 1687 dafelbft über die Türken er fochtes nen wichtigen Sieg ; berühmt geworden :

5 ) Dárda , Šarda; ein Marktffetten ; nicht weit von der Drave , der ebetñals zur Be fchüßung der Effecter Brútte befejligt , und 1686. von den Kaiſerlicheri erobert idörden. 6) Bellie ; ein Dorf beim Einfluß der Drai ve in die Donau , mit einer großen toniglts chen Herrſchaft.

.5

Hier iſt der größte und wichi tigſte Hauſénfaig , von dem man Štúde 1 die 15 Zentner gewogen , gefangen hat.

B.

‫ܐ‬

Ungår it )

Ober Ungaria

fuperior ,

welches den øftlichen Dheit des Reichs ; augé macht , und an Galizien

uud

kodomerien

1.41 Siebenbürgen und die Walachei grångt , bes ſteht aus -zivei Kreiſen , welche ſind : Búrós Erdbeſchr: 6. B.

AN

1.

De

178 I. Der Kreis , welcher dieffeits der Cheid liegt , Circulus Cis - Tibiſcanus , aus dreis jehn Geſpanſchaften beſteht , und von Uns garn , böhmiſchen Slaven , Deutſchen und Rußnaden bewohnt wird .

Die Geſpanſchafs

ten folgen nach ihrer Rangordnung alſo auf einander . 1. Die faboltſcher Geſpanſchaft , ungariſch Szabolts Vármegye , Szaboltſenſis comita trs, wird großtentheils von Ungarn bewohnt; doch ſind nun auch Ruſſen vorhanden . Sie wird in den Kilchwardiſchen, bathoriſchen oder madaiſchen , dadaiſchen und nadrudwariſcher Diſtrift eingetheilt . Dahin gehört 1 ) Klein Wardein , ungar. Kis - Várda ,

ein Marktfleden an einem moraſtigen Ort nas he bei

der

Theis , deſjen

ehemaliges

feſtes

Schloß zerſtört iſt. 2 ) Máda , ein geringer Marktfleden , deffer eine Hälfte zur raboltſcher , und die ande : re zur rathmárer Seſpanſchaft gehört. 3 ) Mándot , ein Marttfleden , ita fors gajiſchen Gebiet.

1

4) Bathor , ein Marktfleden , nebſt dem Kle ftel Niyr - Bathor , wovon das alte bathoriſche Geſchlecht den Namen hat , dem es auch ger bort . Ralló , ein Martofleden , welcher bes feſtigt geweſen iſt,

6 ) Na

1

f! .

det 12

179 6 ) Nánás, Dorog , Hatház, Vámos Pérk, Beszermény , Szoboszló , Polgár, ſind ſies ben Haiducen - Marftſleden , welche zuerſt Stephan Botſkay , und hernach 1606 auch . Rudolph II von der Geſpanſchaftsgerichts , barkeit befreiet hat : allein , aus Mangel an Einwohnern haben ſie rehr abgenommen. 1 746 ſind ihre vorigen Privilegien aufs neue beſtätiget worden . 7 ) Sjabólts , iſt ehemals ein Schloß und anſehnliche Stadt geweſen , jetzt aber ein ges ringer Ort. Von demſelben hat die Geſpans ſchaft den Namen , To wie er von Sjaboltsy dem alten Heerführer der Ungarn. 8 ) Erene , ehedeffen Cſafóvár , ein Fleden , welcher der Stammort der jfchafiſchen Famizi lie iſt , die ihren Urſprung von dem eben ges nannten Sjabolts herleitet , welcher einer der fieben Heerführer der Ungarn war , die int neunten Jahrhundert in dieſen Ländern anfas men .

2. Die abaujwaret Geſpanſchaft , ung . Ubauj Var Vármegye, Abaujvarienſis coa mitatus , hat Ungarn , böhmiſche Slawen und Ruſſen , und in den Städten Deutſche ju Einwohnern , und beſteht aus vier Dia ſtrikten , welche ſind der faſchauiſche, füſe. riſche , plcherhatiſche und fikkoiſche Diſtrikt. M 2 1 ) Sjepo

180

1 ) Szepli , ein Marktfleden , welcher enes mals mit einer Mauer umgeben geweſen iſt.

2) Kaſchau , ung. Kaſa, ſlaw . Roſehiće ,

Caſſovia , eine fdnigl. Freiſtadt und Feftung, am Fluß Hernath oder Kundert.

Sie iſt

der Siß der Geſpanſchaftsgerichte, der königl. jiprer Kammer , einer hohen Schule , eines

ehemaligen Seminarii und adelichen Konvik , torii der Jeſuiten , bat auch ein wohlverſes

benes Zeughaus.

Bier und luft taugent

hier gar nichts , fonderlich iſt die lette reht ungeſund , und zum Sprichwort geworden. 1400 wurde ſie von den Polen bergebens belagert ; 1535 nabm fie König Johann mit Liſt ein ; 1556 brannte ſie ab. 1604 wur

de die hieſige große und anſehnliche Pfarrfir che den Lutheranern genommen. Da nunt

noch andre Unterdrucungen Dagit famén , ſo ſchlugen ſich die Kaſchauer zur Parthei des

Stephan Botsfay , welcher 1606 bieſelbſt ſtarb.

Nach ſeinert Sode fam die Stadt

wieder in faiſerl. Gewalt. 1619 ergab ſie fich an Bethlen Gabor , 1644 an Georg

Rafoky , 1681 an Istdly , und 1685 int die Kaiſerlichen

3 ) Die Probſtei Muſli, hat eine Zeits lang den Jeſuiten gehört. 4 ) Ujvar , Aba Ujvar, Arx nova , eitt ehemaliges feſtes Schloß , welches der Stadts

*

bal:

191

balter Aba erbaut hat ; aber jeßt nicht mehr porhanden iſt.

Die Geſpanſchaft bat davon

den Namen .

5) Jász830, ein feſtes Bergſchloß , in wela chem eine Prámonſtratenſer Probſlei und das

Geſpanſchafts . Archiv zu finden. Im Thal liegt einer geringer Marktffecten. Es find bier Eifen und Kupfergruben .

6) Széplaf , war ebedeſſen eine Abtei der Benediktiner , nachher war bier das tyrnauir ſche Jeſuiter . Seminarium .

7 ) Ober - und Unter , Meßenſeif, Felides alſo Meßendfi , find zwei große Marfiften den einer alten rächrifchen Kolonie , welche Kupfer, und Eiſenbergwerfe bauen . 8) Sjalancz und Foßer ſind, zwei wuſte Schlsffer auf einem hohen Berge. 9) Góns , ein Marftfleden , welcher ebe? mals ein prachtiges Schloß hatre, davon man nur noch liberbleibfel fieht. 10) Nagy Ida , ein Schloß auf einem ers babenen Ort , mit einem darunter belegenen

Marftfleden , geh$rt jim jfchafiſchen Gebiet, 11 ) Boldog k8 , Bodots , ein Schloss

welches im rafoşiſchen Triege zerſtört, und dem Jeſuiter - follegio ju feutſchau gegeben worden.

Der Wein , welcher hier wachſt ,

iſt von edler Art .

M 3

12) gibi

18 12 ) Szikszó

ein Marktplecten , der einer

zweimaligen Niederlage wegen , welche die Sürken biefelbft erlitten haben , merkwürdig iſt, 13 ) Regéß , ein vorwüſtetes Bergſdylot . 3. Die torner Geſpanſchaft , Lorna Vars

megye , Tornenfis comitatus , liegt am Fuß des farpathiſchen Gebirgs , iſt unter allen ungariſchen Geſpanſchaften die kleinſte , uno voller Berge , die aber nach Art des farpas tiſchen Gebirgs verſchiedene natürliche Merfa Sie wird von un würdigkeiten enthalten . garn bewohnt , unter welche aber Slaven und Ruſſen gemiſcht find, und in den obern u . una Die Würde eines tern Diftrift abgetheilt . Obergeſpans , gehört der Keglevitſiſchen Fre milie erblich . 1 ) Lorna , ein offener Marktflecken , im Die Geſpan. Gebiet der Grafen Keglevich. ſchaft hat davon den Namen , uud hålt in Das ehes demfelben ihre Verſammlungen . malige Bergſchloß bei demſelben , iſt auf Kais fer Leopolds Befehl gerchleift worden . 2 ) Sjad , var , ein Schloß auf einem ſehr hohen Felfen , welches auf Befehl des fers Reopold geſchleift worden . jum eſterhaſiſchen Gebiet.

Es

Kai gehårt

3 ) Sjeliße , ein geringer Flecken , welcher einer wunderbaren Höhle wegen merkwürdig ift , die ſich bei demſelben in

einem

Berge fine

183

findet. Die Gegend iſt megen der Hügel und Walder unfruchtbar , die Luft raub und · falt. Die Kluft der Höhle iſt nach Süden

gekehrt , und die Deffnung 18 Klafter hoch und 8 breit , folglich weit genug , den hier

ſehr ſtarf und faſt beſtåndig wehenden Süd wind aufzufangen.

Ihre unterirdiſchen und

Fellichten Gånge erſtređen ſich nach Mittag , weiter als jemand unterſuchet hat . So weit man hienin kommen kann , iſt ſie go Klafter tief und 26 weit.

Das Wunderbare bei

der Höhle iſt , daß , wenn außen der Wins ter am ſtrengſten , inwendig die Luft lau , und wenn die Sonne am beißeſten ſcheint, hier eiskalt iſt. So bald der Schnee bei herein .

tretendem Frühling ſchmilzt , ſchwißet aus der innerſten Wölbung der Höhle , wo ihre au Bere Fläche der Mittagsſonne ausgelegt iſt, ein flares Waſſer , das hin und wieder herab tröpfelt, und von der inwendigen Rålte in Eis verwandelt wird , davon Zapfen , rodic wie große Fåffer , herabhangen , ſich in Ueſte ausbreiten , und ſeltſame Geſtalten bilden. Auch das Waſſer , das von den Zapfen auf die randichte Erde berabtropfelt , gefriert un.

glaublich geſchwinde. Die Rätte nimmt im . mer zu , je heißer es außen wird , und in den Hundstagen iſt alles voll Eis . Die Anwohner fühlen mit dem Eife des Som : M4

mers

184

mers das lauę Brunnenipafter ab , richmelzen es auch an der Sonne und trinfen das

Walſer.

Gegen den Herbſt du , wenn die

Nächte falt werden , und die Luft fühler

wird , fångt das Eis in der Höhle en auf: zuthauen , und bei eintretenoem Winter ift alles Eis weg , die Höhle pôllig troden und gelinde warm .

Alisbern trift man in ihr

Schwärme von Fliegen uno Múden , Haus fen Fledermäuſe und Nachteulen , auch Hag ſen und Fuchie an , bis ſie ipieder bei ange: bendem Frühling poll Eis ipiro . lliber der Hdhlę iſi rebr bobe Erde , die , ipo ſię der Mittagsionne auøgerett ift , báufiges und fettes Gras trent.

Eine ausführlichere Bes

ſchreibung und phyſikaliſche linterſuchung dieſer Hoble findet man in bamb, Magas

zin. Bano ly . S. 60. f. in einem kler: rekten Auffage des gelehrten Matth. Belo, 4 ) Dię Báoelòirche Köhle iſt groß , uno enthält piele Knochen , uno Merkmale , Das ſie bewohnt geweſen ſem .

4. Die gomårer Geſpanſchaft , ung, G8: mør Vármegye , Gömörienfis comitatus , wiro pon Ungarn , bøbmiſchen Slaven und Deutſchen bewohnt , und nach den Thülern und Flüffen in acht Diftrifte abgetheilt. 1 ) Murány , ein perfällenes Schloß nuf

einem -ſehr hohen und Meilen Felſen , bag mur

185

nur einen einzigen Zugang , und gehört der fohariſchen Familie. Unter demſelben liegt ein Stadtchen . In den hieſigen Bergen fin , det man Magnetſteine.

2 ) Sirgaften , ein Flegen unterm Berge. Kralowe Hore , wo der Flub Gran ent. ſpringt,

3) Kattó , ein Marktflecten , wo Gerber wobnen.

Alnovia , ein 4) jálfiva , Jelſaipa , Alnovịa Marktflecken mit einem Staſtel, ivo quch viel Gerber und Schuſter wohnen ; gehört der fobariſchen Familie,

5 ) Cſetnef , ein ipohlheipohnter Marktfle. đen , neben ipelchem in einer Ebene ein as

ſtel liegt, iſt ſeiner Eiſenbergwerfe noegen þeträchtlich , und der beſtändige Sitz eines poangeliſchen Superintendenten . 6) Dobrau oder Çobſchau i Dobitha , Ilaw , Dopšina , ein Bergfleden , wo viele Deutſche ivohnen , und der feines Rupfer 6 , Eiſens , sbeſts , Zinnobers und Papiers

Die Kupferbergwerfe

megen befannt iſt,

fino die erheblichſten.

7) Alló . Sajó , Saja inferior, ein Ort, weld )er einem Marktfleden áhnlich ſieht,

und ipo viel Zinnobep gegraben wird , liegt, Am Fluß Sajo ..

ME 5

Krág.

186

8) Kráſna : Kórfa , Großna -Horka , ein altes gutes Schloß , welches luſtig liegt , und der freiherrlichen anrafiſchen Familie get

hårt. Bei demſelben iſt eine ergiebige Qued , filbergrube , in welcher man ſchonen Zinno:, ber bricht.

9 ) Noſenau , ung, Roſnộ: Bánya , llaw ,

Rojnawa , ein wohlbewohnter Bergfleden der zwiſchen den Bergen auf einer Ebene

am Sajo luſtig liegt , ein ehemaliges jeſuia, tiſches Kollegium und Gymnaſium hat , und, durch ſeine Silber - Kupfer - Quedſilber und

Zinnoberbergwerfe , imgleichen durch ſeine Handiperfer und Handlung , immer mehr in Aufnahme fømmt. Er gehört zum Gebiet des Erzbiſchofs von Gran.

10) Berſetin , ein Fleden , der nicht

ľ

weit davon am Fluß Sajo liegt , und der

1

freien adelichen Häuſer Avegen , welche hies felbſt ſind , bekannt iſt. 11 ) Pelist , ein Marktflecken am Bach Sajo , in welchem die Provinzialverſamm : lung der Geſpanſchaft gebalten wird . 12 ) Gómór , ein Marftfleden i welrher

fich auf den Açerbau legt , am Fluß Sajo

im ſchatiſchen Gebiet. Die Geſpanſchaft bat davon den Namen.

4

4

13) See

1

187

13 ) Kevény , ein Marktflecken , der ſich ber Handperfer und des Ackerbaues befieiſs

higet.

14) Gombaszeg , ein Marktfleden , in einer fruchtbaren Gegend. 15 ) Nimasjérs , ein Marttfleden , der gute Jahrmårfte hålt. 16 ) Hainatſto , ein Schloß , auf einem

bohen Hügel. 5. Die

borſcheber Gjeſpanſthaft , ung .

Borros Vármegye , Borſodienlis comita tus , wird von Ungarn , böhmiſchen Slas wen und einigen Deutſchen beipohnt , und

in den miſfolziſchen , onodiſchen , Bendrdi ſchen und St. petriſchen Diftrift abg theilt .

1 ) Szendred , ein Marktflecken , welcher ebedeſſen mehr bedeutete , mit einem geritor's ten Schloß .

2) Dédes , Dedefla , ein gerſtårtes Schloß.

3) Borſod , ein Marktflecken , von wels ehem die Geſpanſchaft den Namen hat.

4) Dios.Gyor ein zerſtörtes Schloß , unter welchem ein Marktffecten liegt. 5) Miffólcs , ein großer und volfreicher Marftflecken , welcher ſowohl feines gutem Being , als der daſigen adelichen Häuſer , und der benachbarten topolziſchen Probſtei

moegen berühmt iſt. Er liegt in einer an

188 Getreide

A

fruchtbaren

Gegend

am

Flüschen

Ejunwa , und gehört der Strone, 6 ) Dnod , ein Marftfleden und Schloß am Fuß Sajo , welcher in den Kriegen , und ſonderlich durch die 1707 dafelbſt ges baltene ratotiſche Verſammlung befannt gez in orden . 7 ) Cſerepes , ung. Földes , war ehemals eine im Eile aufgeworfene Schanje , nuns mehr

aber

iſt

es

ein

geringer

Fleden ,

Er gehört der- Krone,

8 ) Keresztes , ein ſtark berpohnter Markt: Fleden in einer ebenen Biegend , bei welchem verſchiedene Schlachten gehalten worden , 9 ) Støpeſó , Mezos Kodvero , ein Dorf mit zwei Kirchen ,

großes

10 ) Sjént , Péter , ein Marttflecken .

Petri ,

Fanum

St.

11 ) Edelin , ein ſchönes Kaſtel der Gra : fen pon Forgazs . 6. Die gipſer Geſpanſchaft , ungar. Sjes

pes Vármegye , Scepufienfis comitatus , iſt 1o geometriſche Meilen lang und 6 breit , und hat ungefähr 28 Meilen im Umfreiſe : Sie iſt faſt gang bergicht und maldicht , boch giebt es hin und wieder , ſonderlich in der Mitte , eine luftige Ebene , fruchttraa gende Neder , Wieſen , und firchreiche Flüſs Per

Das farpathiſche Gebirge, iſt hier ams allers

189 außer demſelben abei sind zu

afierhóchften ;

merfen der Ochienberg , ſlaidon . Wolowetſchi der Königsberg ; flawon . Stralowa Hora , welcher ſeinen Namen von dem Könige Mats thias Corvinus hat , der 1424 auf dem .

1:

ſelben geſpeiſet; der Magura , Der Jola , der Reberg oder Nauberberg , und der Branſko. würdig .

Det leubitzer Wald iſt auch merfs Aus

dieſen Bergent entſtehen

ſols

gende Fluffe :: 1 ) der Popper , ( Poprad , ) welcher aus dem Popperfee auf der weltli chen Cheile des

1.

farpathiichen Gebirgs enit :

ſteht, und in Polen in den Fius Dunaide fällt. 2 ) Dundweg , oder Dunajetz , ento ſteht aus den Mitternachtlichen Hšhen des karpathiſchen Gebirgs , und ergießt fich inte

*

die Weichſel. 3 ) Die Kundert , ( Hernat, Hernadus , ) entſtehe iinter dem Königsbera gé , då , wo die gómörer und liptauer Gea

&

i LP

f

ſpanſchaft an einander grången , und fließeć in die Cheis . 4 ) Gślniß , entſteht auf dent Ochrenberge, und fällt in den vorhergehen : Andrer fleinern Flüſſe zu geſchideigen . den .

Die

Luft iſt hierelbſt gtår falt ,

aber ges Wein wachret, hier nicht , wohl aber Getreide , als Beigent , und ſonderlich gute

fund.

Gerfte , welche die beſte in dieſem Sheil von Ungarn iſt.

Erbſeni

wachſen hier aitch reht

guf , und auf den Flachsbau legt man ſich gleichs

190 Die Viehzucht iſt auch gleichfalls ſtart. Bon wilden Thieren findet man Bas gut . ren ,

Lůchië ,

wilde

Schweine ,

Damhira

ſche , Wolfe, Fuchſe , Murmelthiere, ( Mu res Alpini, ) Hafen und vornehmlich Gema ren , welche aber ſchwer zu fangen find. Hirſche , Marder und Biber giebt es bier Auf die Bergwerke legen fich die nicht. Einivoiner nicht viel , weil ihnen der Alder : bau bequemer iſt ; indeffen wird doch Kupfer Die Einwohner find uud Efren gegraben . Deutſche und bshmiſche Slaven , die Edels Die Grafichaft Zipg leute aber lingarn . kim unter Kaiſer Ferdinand dem ' dritten an die Crafty , und furš por 1671 theilten ſich die Brüder Franz und Stephan in dies Des erſten Antheil ward 1671 ant ſelbe. die fönigliche Kanimer gezogen , weil er ant Dem der tófóliſchen Unruhe Cheil nahm . andern Grafen ward

1690 feines Bruders

shemaliger Theil der Grafſchaft überlaſſen , er trat aber an die fönigliche Kammer rein Recht auf die Hälfte des ſchmolnißer Berg. tverfs , nebſt den Derterii Schmålniß und ſeine Hälfte des Marft Štros , und Sdwedler , nb.

Man theilt dieſe Geſpan ,

( chaft in den großern

oder untern , und in

Die Obergeſpanwurde be filet daw gråfliche saus @jaky erblich. 1. Der

diu

obern Sik .

1

1

1

191

1. Det grøßere oder unterė Šiti bes greift

1. Zwei freie fånigliche Stadte. 1 ) Leutſchau , ungar. Lótre , flaid. Los

wotſa , eine tonigliche Freiſtadt , und die Hauptſtadt der Grafichaft , auf einem Hú gel , welche mit ſtarken Mauern und zwolf Dhürmen umgeben iſt , eine ſchöne Kirche bat, welche dem heil. Jakob gewidmet iſt , und ehemals ein Jeſuiterkollegium , adeliz ches Gymnaſium und Konviftorium . Die Einwohner ſind mehrentheils Deutſche. Heue

tiges Tages iſt faum ein Schatten , von dem

1

ehemaligen Unſehn der Stadt mehr übrig.

1

Sie iſt zuerſt 1245 erbauet , und um deßo willen Leutſchau genennet worden , weil hier anfänglich eine Warte geweſen , von welcher man die Leute geſchauet , oder die herum .

ftreifenden Catarn beobachtet hat.

1285

mard ſie von den Tatarn jerſtørt, aber bald wieder aufgebauet. In den Jahren 1332 , 42 , 1432 , 41 , 1550 und 99 iſt fie abs

gebrannt , 1600 von der Pert heimgeſucht , 1601 von den Haiducen , und 1602 vom

Sigismund Bathorn geplundert , 1605 von den botſfaiſchen Heiduden erobert , 1619 vom Gabriel Bethlen , hernach vom Georg

Natoky , 1682 vom Tštóly , und 1703. vom Franz Rafoky eingenommen , Jefrem aber

192

aber i7io wieder entrifieii. 1494 würde hier zwiſchen den K Snigen von Ungarn und Polen ein Vertrag geſchloſſen.

Die Blich :

druckeret , weiche hier von der breueriſchert

Familie angelegt worden , hat die Feuersa

brunſt von 1752 großtentheils dernichtet. 2 ) Kasmátt í ungar. Kesmärk , flaw .

S'esmåtef , welche auf deutſch auch Kaiſersi mart genennét wird , einté tSnigliche Freis Radt , am Popper fluß , iſt eine der diteſtent ungariſchen Städte , und mit Matern und Thürmen umgeben . Sie enthält drei Kits

chen , und vor der Stadt iſt ein evangelis fches Bethbaus. Die Einwohner legen ſich auf Handel , terbau und Handwerker: Matthias Edrvinus hat ſich iffonderheit um

die Stadt berdient gemacht.

Im buffitis

fchent Striege iſt ſie 1433 geplündert und eingeåſchert worden . 1436 hielten fieſelbſt

die polniſchen und ungariſchen Magnátett eine Ber fathmlung. Jn deti bürgerlicheti Striegen des fiebzehntéti Jahrhunderts iſt ſie oft eingenommen worden.

1576 , 1720

und 2 t brannte ſie ab.

2. Die Schiffer und faſtele:

1

+

I ) Dié Schidffer.

( 1 ) Zipferháits , ungariſch ebédeſſert Šćés Þus , jeật Szepes-Vár, flaw . Sipſki Šis met , Scepufienfis arx , ein échloß , Bon tele

1

193

preſchein die Gefpanſchaft benennet worden . Es liegt auf einem fteilen Felfen , und iſt bon Natur und durch) Kunſt feſte die Mauern aber ſind dem Einfalle nahe. Joi bannes von Sapolva iſt auf deinſelben ges

boren. Im botſiaiſchen Kriege 1604 hielt es eine Belagerung aus. 1703 wurde es von den Ratosianern erobert , 1710 ihnen wieder entrivjen ; und jeħt gehört es der gråfl. ſchakiſchen Familie. Unter demſelben liegt der Marktfleden Sjepes Várallja , ders Ten oben gedacht worden , und nahe babei auf einem Hligel das Stapitel der Domkirche des heil. Martins von Szepus , welches ſeis

ner Gebäude wegen einem Stadtchen áhns lich ſicht, und wofelbſt auch die Jeſuiten ein Gymnaſium hatten . Nicht iveit davon iſt eine Verſteinernde Quelle und in einem

Bergė neben dem Schloſſe iſt eine - Hshle; in welcher das Waſſer des Winters flüßig iſt des Sommers aber gefriert , ſo daß

man daraus Eis bolet , um das Getrånfe zu erfriſchen ( 2) Kasmart , bei der Stadt dieſes Nas

mens , welches ehedeffen mit einer doppels ten Mauer , fünf farfen Thürmen und eis nem Graben umgeben war , 1902 faufte es

die Stadt Kåsmart , und zērſtórte es. Barch. Erdbeſchr. 6: B.

( 3 ) Duo

194 ( 3 ) Dunawek , ein altes Schloß , welches v . dem darneben fließenden Fluß den Namen hat , und auf einen hohen ſteilen Felſen erbaut iſt. Es iſt das äußerſte gegen Norden , und von dem jenſeits des Fluſſes liegenden polniſchen Schloss Schornſtein , einen Kanonenſchuß weit entfernt . Ehedeffen gehörte es dem Grafen von Sapolya : König Johannes aber gab es dem Hieronymus laſky ; nachs gehends hat es mancherlei Herren gehabt , und jeħt gehört es dem freiherrlichen Hauſe Joanelli. 1687 nahm Tšksly es ein . ( 4 ) Lublyo , flaw . Lubowna , deutſch lůblau , ein Schloß auf einem Berge Fluß Popper . 1553 brannte es ab.

am Es

hat viele Belagerungen ausgeſtanden . ( 5 ) Padlein , ungar. Podolin , flaw . Pos dolinet , ein Schloß dieſes Naplens .

bei

dem

Marktfleden

2 ) Die Kaſtele. ( 1 ) Batisfalva , ein Kaſtel , in einer Ebene , und Siß der alten mariaſiſchen aşelichen Familie. ( 2 ) Nehrer , oder Straſta , ein Kaſtel am Popperfluß , welches dem Hauſe Hors vath Stanſith von Gradecz gehört.

( 3 ) Loport , ein Kaſtel der gårgeiſchen Familie.

( 4) lan:

195 ( 4) Landof , ein Dorf und Kaſtel der lui Ichinftiſchen Familie , om farpathiſchen Ges birge , in deffen Gegend Marmor und Alas baſter gebrochen wird . Ehedeffen war hier eine Prämonſtratenſerabtei. ( 5 ) Fridman , ein Kaſtel der Grafen Bar . koky , am Fluß Dunawek . 3. Drei Diſtrikte , deren jeder einen ades lichen Richter hat , und welche auf lateiniſch Proceſſus genennet worden . I ) Der erſte oder große Diſtrikt ( Pro ceſſus) begreift den nordlichen Theil der Ger ſpanſchaft , welcher an dem karpathiſchen Gebirge und auf der Gränze von Galizien und Lodomerien liegt. Er enthält ungefähr 57 Marftflecken und Dörfer. die merkwürdigſten .

Folgende find

( 1 ) Batisfalva , ein Marktfleden in eis ner fruchtbaren Ebene , inter dem karpathis ſchen Gebirge , deſſen Kaſtel oben genannt worden , iſt ein Artikelort der Evangeliſchen , wo ſie ihren Gottesdienſt ungehindert hala ten dürfen . ( 2 ) Nagy- Szalók , flaw . Welify Slaw , fow , GroßeSchlagendorf, ein Marktfleden über dem Popperfluß , welcher Sachſen zu Einwohnern bat , und dem Grafen Eſafty gehårt. 02 2

(3 ) Mis

196 ( 3 ) Mitenbach

obet

Málenbach

ein

Sarktflecken , der eine angenehme kage und fruchtbaren Ucker bat. Seine Einwohnet find Sachfen , und € fafy. ( 4 ) Nagy lomniß

er

gehört dem oder

Grafer

Tafas foinnik ,

flawon . Welfa Romniña , Deutſch Grotislomi niß , ein Dorf , ehedefien ein Márftfleden , in welchem verſchiedene adelide Siße ſind. ( 5 ) Landof , ein Dorf und Kaftel der lui. fchinſtiſchen Familie zugehörig , welches oben ſchon genannt worden . ( 6) Doport , ein anſehnliches Dorf der gorgeiſchen Familie , deffen Kaſtel oben ges nannt worden , iſt ein Artifelort , wo die Evangeliſchen ihren Gottesdienſt halte:z duir fen . 2 ) Der zweite.Diſtrift (Proceſſus ) 45. Dörferii und Fleden . ( 1 ) Gránit , Hranowiķa , ger Bergfieden .

ein

von

ein ehemalis

( 2 ) Letanfalva , Lettensdorf , Letanowker großer Fleden , der fruchtbare Aedet

hat , und dem fcepuſiſchen Kapitel gebårt. Ehedeſſen war hier ein Kloſter , Johannes des Taufers

von

Retfanfd , lind nachmals

ein Kloſter der Karthåuſermånche , welches 1543 gerſtårt worden ; de fich denn die Mönche nach leutfchau wendeten .

( 3 ) Mar :

1

197 ( 3 ) Markusfalva, Marfsdorf, warfuss Porocje , ein Dorf und Kafiel der mariafirden Familie , der auch 098 Scaftel und Dorf Cſepanjaloa , 3ſchepensdorf, Stepanowcze, gehört . ( 4 ) Wagendruffel, Poratſoo , ein Berge Flecken in einem Shal , woſelbſt viel Kupfer gegraben wird . Er liegt am Fluß Gdiniß , gehört

der mariaſiſchen Familie , und zum zwanzigſten Theil der fånigl. Kammer. 3 ) Der dritte Diſtrift (Proceſſus) von 36 Flecken und Dörfern . ( 1 ) Schwedler , ein volfreicher Bergfles den , woſelbst ein reichen Kupferbergwert iſt. Es gehårt itt der fåniglichen Kammer.

( 2 ) Schmólnik , Szomolnok , ein Berg . flecken , der deutſche Einwohner , und ein erhebliches Kupferbergwerf hat, welches der föniglichen Kammer viel einträgt . Der ganze bieſige metallreiche Diſtrift und das Gebirge, iſt

von innen und außen voll Schwefelfies,

daher das hieſige Kupfer und Zementwaſſera nicht nur innerhalb der Gruben. a . ſondern auch zu Tage aus überall hervorbricht , und viel reichhaltiger , und Kupfer fallen zu laro Ten tứchtiger ift, als das im Herrengrund. Man erzeuget jährlich bis taufend Zentner Zementfupfer , es werden auch Kupfererge in der hieſigen Grube gewonnen . Unter dem bies # 3 G

198 hieſigen Oberamte , ſtehen die Bergwirfe zu Schmålnit , Stoos , Schwedler , Einſiedler, Gólnitį, Krumpach, Wagendrüffel, Neudorf und Wallendorf, insgeſamt in der gipſer Ge ſpanſchaft , imgleichen linker -und Ober - Me. zen -eifen , und Joſſau , in der aba ujwarer Geſpanſchaft, Tobſchau und Roſenau in der Es wird auch an gómórer Geſpanſchaft. dieſes Oberamt in Rechtshandeln von dem Nagy = Banyer Oberamt appellict. In dem botſfayſchen Kriege 1604 , wurde der Ort von den Heiduden in die Pfche gelegt. (3 ) Stoos , ein Bergflecken , woſelbſt Eis fengruben ſind. In ſeinem Bezirk ſind drei Eiſenhammer . ( 4) Jekelfalva , Jedlsdorf , Jaflowcze , ein Sik einer Familie dieſes Namens , am Fluß Gólniß , welcher ſeiner Eiſengruben wegen berubint ift. : ( 5 ) Krumpach , ein Bergflecken am Fluß Hernath , welcher ſeines vortrefflichen Ei ,

fens wegen berühmt iſt , und der gråflicha zſchafyſchen Familie gehört , es ſind auch in dem zu dieſer Herrſchaft gehørigen Der : tern Ober - und Unter - Zlorinen , Kupfer: gruben . Woikot , ein Flecken , der reines Santa erbrunns wegen bekannt iſt.

4. Das

1

>

199

4. Das Gebiet der Grafen Crafy , bez

fcht aus dreizehn Marktflecken und zwolf DStfern .

1 ) Nagn - Szalót , und 2) Milenbach, welche oben ſchon genannt worden .

3 ) Eisdorf , Zokaci , ein Marftfiecken. 4) Kabsdorf, ungar . Koposztafalva, ſlaw . Hrabusſicze , am Fluß Hernath , ein Marft fied ?n.

5 ) Schmegen , ungar. Szmiſany , ein Marktflecken .

6) Kirn i ungar. Kuriman , ein Markt flicten .

7) Sperndorf , ungar. Jlliesfalon , fla : ivon. Jliasſowcze , ein Marftflecken . 3 ) Balmsdorf , ungar. Harigoś , flaw. Harifowcze, ein Marktflecken in einer frucht baren Gegend .

9 ) Densdorf, ung. Daniſocz, ein Marft flecken .

10) Donnersmart, Cſótértékhely, Stwar:

tef , Oppidum S. Ladislai , oder Quin toforum , ein Marftflecken mit einem Non nenkloſter , der Stammort der Grafen Hen , fel , welche ehemals von demſelben Donrini

Henkel de Quintforo hießen .

11 ) Velbach oder Eulenbach , ein Marft: Pleden. N 4

12) Ein

12 ) Einſiedt, ungar, Sternete , flowon . Minifty , ein Bergfleden , woſelbſt gute Kus pfe gruben find, am Fluß GSinit . Die Eins wohner ſind Deutſche. 13 ) Gomiti ein Sergflecken

am

Flug

gleiches Namens , bat beffere Kupfergruben , als der vorhergehende , und iſt auch weit Marker bewohnt. 14) Baldok , ein Dorf nicht weit vom Bipferhauſe , woſelbſt ein warmes Bad und ein Sauerbrunn . II. Der obere Siß oder der Siß der zehn Langenträger, (ſedes decem lanceatorum , ) bat den leßten Namen daber, weil die Edel leute dieſer Landſchaft den ehemaligen Kónią

1

gen mit kangen bewaffnet folgen trußten , ſo oft ſolches die offentliche Wohlfahrt des Reichs. , oder ein , wider gemeinſchaftliche Frinde unternommener Krieg , erforderte. als unter Sie fochten aber nicht anders Anführung ihres Königs . , und zunächſt ne ben demſelbem , und waren alſo unter reinen vornehmſten Leibwächtern . Bela IV hat ih= re Vorrechte dermehrt ; ſie hat ihren Vizes Grafen , und dieſer hat einen Richter der Adelichen ; mit dem großern , oder untern Der jer Siß haben fie einerlei Grafen. ftreueten Flecken und find

pierzehn ,

Dérfer

davon die

dieſes Sites

merkwürdigſtent : 1. Abras

EL

3

11

1. Abrahamsdorf , Abrahamfalva , Abras hamowcze, ein ftark bewohnter Fleden , wel: cher einen ſehr fruchtbaren Ader hat. 2. Komarocs , beſteht ißt nur aus einem Haurem hat aber einen guten Sauerbrunn. 3. Horfa , wo auch Sauerbrunnen find . 4. Kiszocza , hat Sauerbrunnen von ver, ſteinernder Natur, 5. Bethlehemfalva ,

war

ehemals

inter

den Titeln der turzoniſchen Familie. 5. Die Provinz der rechzehn Zipſer:Städte. Bis 1775 hieß ſie die Provinz der dreizeh,n Stadte und Marftflecken , und wurde 1412 von dem ungariſchen fånige Sigismund an den polniſchen König Wladislaw Jagello får 37000 breite böhmiſche Grofben verpfän. det, und fam erſt 1772 wieder an lingarna und zwar ohne Bezahlung des Pfand - Schil lings. 1775 am jivanjigſten Februar wura den den ſogenannten dreizehn Zipfer - Stads ten noch drei angre , welche bisher unter ber unmittelbaren Gerihtsbarfeit des lubs lauer Dominii geſtanden hatten , einverleibet, påmlich Lüblau , Padlein , Gniſen , und die Provin; befam nun den Namen der ſechzehn Zipſer - St & ote . Dieſe erhielten auch ein andres Siegel , welches den Kaiſerlichen Na. men , und die Worte , Sigilium fedeciin oppidorun ſceputienſium , 1774 enthält, und M3

1

202 und dem beſondern Grafen der Proving Iglo iſt wurden drei Affefforen zugeordnet . nur der Ort der Provinzial - Verſammlung . Die rechzehn Städte , liegen in der Graf ſchaft Zips zerſtreut, und ſind eigentlich nur Marktflecken , wie ſie denn auch lateiniſch Sie folgen nur Oppida, genannt werden .

alſo auf einander. 1 ) Bela , ein Marktfleden in einer anges nehmen Ebene , nicht weit vom Popperfluß , welcher durch viele Feuersbrúnſte rehr be fchädigt worden iſt , ſich aber doch wieder erholet , und wohlhabende Einwohner hat. 2 ) Laibik , ung. Lebiß , flaw . Lubika , ein Marktflecken an einem Bach gleiches Namens , welcher vor Alters mehr als viermal ſo groß geweſen , als er ißt iſt, da er ungefåhr Er iſt inſonders 210 Wohnhauſer enthält .

heit durch Feuersbrünſte verwüſtet worden, dergleichen 1659 , 1680 und 1708 hieſelbſt gewútet haben . Die Einwohner ernähren rich theils von Holzhandel, theils vom Ader: bau. 3 ) Menhardsdorf ", ſlaw . Werbowo , ein fchlecht gebauter und bewohnter Marktfleden . 4)

Deutſchendorf ,

flaw .

Poprad ,

ein

Marktflecken, deſſen lage überaus angenehm iſt ; denn auf der einen Seite bat er den Sluß gleich es Namens, auf der andern aber ei:le

**

Yey

203

eine große Ebene.

Vor dem Brande 1718

war er vermögender als ißt . ner leben vom Ackerbau .

Die Einwoh

5) Gniefen , Gnasdo , ein Marktflecken am Popperfluß welcher Uecker hat , die nicht unfruchtbar ſind. 6 ) Michelsdorf , flaw . Strafa , ein vers fallener Marktflecken , welcher ehedeffen im guten Flor geweſen . 7 ) Neudorf, flaw . Nowo Wes , ungar. Iglo , Iglovia , von einigen Neocomium , iſt unter allen dieſen Marktflecken am beſten gebauet und bewohnt , und bat ehemals 1 Mauern gehabt . Er liegt am Fluß Jers nath , und die Einwohner legen ſich ſowohl auf den Ackerbau , als auf die Bergwerfe, ' wie ſie denn aus den nahgelegenen Bergen Kupfer und Eiſen graben .

Ist werden hier

die Verſammlungen der ſechzehn halten.

Stådte ge

8 ) Risdorf , ungar . Rußkonß , mawon . Ruſiinowke, ein Marftfleden , in einer una fruchtbaren Gegend , deſſen Einwohner ſich mehrentheils vom Holzhandel ernähren . 9 ) Wallendorf , ung. Glassy , flawon. Wlaſti , latein . Villa italica , Oleszium , ein Marktflecken , an einem kleinen Flui , der ſich in den Hornat oder Kundert ergiebt . Er iſt ehemals eine italieniſche, oder lateis niſche

niſche sfonie gepefent ſelben anzeigen ;

ipie die Namen tefs

ist aber wird er von Lu

ter De: lticten bewohnt.

Das umher liegen

de Feld in fruchtbar und luſtige 10 ) Sült , ung. Fulfa , flaip . Welfa , ein Maifrflecken , welcher in Verfall geraa then iſt, ob er gleich ein großes und frucht 1773 verlor er 54 det bares Geld hat . beſten

Jaurer durch eine Feuersbrunft.

11 ) Pudlein , ung. Podolin , Paw . Podo. finet , ein Marktflecten am Popperfluß , in welchem guter Handel getrieben wird , und die P. P. piarum ſcholarum eine Schule angelegt haben . Das unterliegende Rand iſt nicht fruchtbar. flußerhalb ift eine Ka , pelle auf einem Hügel ,

welche der heiligen

Anna geividmek , und der Wallfahrten , im, gleichen einer heilſamen Quelle wegen , bes fühmt ift. 12 ) Kirchdorf, ung. Szepes Várallja , flaw . Podhrad, ein feiner Mafftfilecken , wel der unter dem Zipſer Schloß liegt und am Himmelfahrtstage einen anfehnlichen Jahr: marft bat .

13 ). Maxdorf , ung . Matphaeocs , flaw . Natejowacze Matthæi villa , ein Marficca çken am Fluß Popper , welcher unter andern 1718 faſi gan ; abgebrannt ift.

1

14) Georo

20 $

14) Georgenberg , ung. Szombathely , flaw . Spifia, Szobota , Mons S. Georii, ein Maritflecken , der am Popperficit eine fuftige Page ; und zipar ein etidas kleines ,

nber doch frudytbares Feld hat. Er iſt ziar oft vom Fruer veriviifet , aber doch gut wieder aufgebauet worden .

15 ) ſublyo , ein weitl&uftiger und 901ts reicher Marktflecken unter dem Schloß dies fes Mamens , deffen Fahrs und Bocie !

Märfte bekannt ſind, und dahin Walfabu's ten geſchehen :

16) Duransdorf, oder Darlsborf , flatd. Swaroszna , ein Marft tecken , der ein weit : laufriges Feld , und gute Holzung hat. 7. Die ungher Sexpanſchaft , ung. Ungh .

Vármegye , Comitatus unghentis , wird von Ingarn und Ruffen bewohnt

und in

den unghwariſchen , ſobrangiſden į palosis ſchen und fapofcbifciyen Difrift abgetheilt.

1 ) Krajna Norfi, Ukrajnia inferior , iſt der Name einer bergichten Gegend unten am tarpathiſchen Gebirge , darin eine riips fiſchen Solonie wohnt

2) Oroszveg, ein großer Flecken am Fluß Laborta , toreitſ ein griechiſcher mit den Ndmiſch s fatholichen Bereinigter Biſchof feia nen Sik bat.

) Ville

206

3 ) Binna fieilen Berge .

ein Schloß

auf einem

ſehr

4 ) Sjobrántą , ein Dorf , iſt ehedeffen Bei dieſem ges ein Marktflecken geweſen. ringen Ort iſt eine heilſame Quelle . 5 ) Ungh , var, eine ſtarke Burg am Fluß lingh , mit einem Marktflecken , darin die Jeſuiten ein Gymnaſium batten . Die Graf: ſchaft bac davon den Namen .

1564 wehrs

te ſie ſich gegen den König Johann beſter maßen . 6 ) Sjereguna , ein Marktflecken mit ei nent alten Schloß , der barforiſchen Familie zugehörig. 7 ) Palocs ,

ein Marktflecken mit einem

Kaſtel , der auch der erblich gehört.

barfoßiſchen

Familie

8 ) Nag ? - Kappos , oder Groß- Kapoſch , ein Marftflecken , welcher ebedeifen in ei nem beſſern Stande geweſen iſt. 8. Die heveſer und joinoker Geſpanſchafu ten , welche vereiniget ſind, werden von uns garn , böhmiſchen Slawen , Raiten und ei Der Biſchof von nigen Deutſchen bewohnt . Erlau iſt jederzeit Obergeſpan. 1 ) Sjarmas . fo , Schloß.

ein altes biſchöfliches

2 ) Erlau , ung . Eger, ſlaw . Jager , lat . Agria , eine Stadt in einem Thal am Fluß glei :

207

gleiches Namens ; iſt mit alten Mauern um : geben. Sie hatte vormaiš gute Gebäude , iſt aber durch die häufigen Belagerungen und Eroberungen , welche ſie erfahren hat , in einen

ſchlechten Zuſtand verſetzt worden ;

aus welchem ſie ſich vielleicht nach nnd nach wieder erholt , weil hier ein Biſchof iſt , der 80000 Guloen jährliche Einfünfte hat. Man findet hieſelbſt ein ehemaligen Kollegium und Gymnaſium der Jeſuiten , und vier stis. ſter. Es wächſet hier ein guter weißer

und röthlicher Wein , und nicht weit von der Stadt iſt ein warmes Bad. König Stes phan der Heilige hat ſie zuerſt erhaut. 1552 wehrte ſie ſich gegen die Türken tapfer ,

1569 aber mußte ſie ſich denſelben ergeben. 1606 überrumpelten die Saiſerlichen die Stadt, und bauſeten übel in derſelben , fonn ten aber dem Schloß nicht beikommen .

Eine Stunde weit von Erlau , liegt ein foſtbares und ſchones Schlos , Fourfontraſti

genannt, welches der Graf und Biſchof Frans Barfozſv erbaut hat.

E3 ftet auf einem

Hügel zwiſchen zwei Bergen , auf welchen beiderſeits fünf oder ſechs kleinere Puſthåuſer unter gleichem Namen find.

Nabe dabei in

einem angenehmen Walde , iſt ein ſchönes Kloſter des neuen Ordens der Majaråer . "

33 ( ‫دلایا راق‬

1

208 3 ) Gyengés , ein voblbeivohnter Markt Flus gleiches Namens ; unter am Berge Mátra , in einer weiten Ebene, hat ein Jeſuiter Gymnaſium gehabt , und Acaen

dem

iſt feiner Jahrmårfte und feines Weins mes gen befannt. 4 ) Gyöngós Pata ; ein Marktflecken , welcher unten am Berg Matra gegen jeneč Stadt über liegt. 5)

Sirot - vár ;

ein

Marktflecken

und

Schloß , wo der Fluß Tarna entſpringt, im nyariſchen Gebiet. 6 ) Pásztó , ift ißt ein geringer Marfts Flecken , am Fluß Sadwa ; deffen Einwoh , ner ſich vom Ackerbau ernahren .

am

7) Hatwan , war ehemals eine Feſtung Sadwa ; iſt aber , nachdem fie Flu

1678 den Cúrfen wieder abgenommen wor : den , derivúſtet. Unter derſelben liegt ein Marktflecken , darin ein Kloſter , in welchem eine Probei iſt. 8 ) Heves , ein Marktflecken ,

hatte ehes

deſſen ein feries Schloß ; von welchem die Seſpanſchaft den Namen bat , nun aber iſt es ein Steinhaufen . 9) Oers und Def8 , neuer Vauart.

ſind Kaſtele

nach

10 ) Foroszló ;, ein iveitläuftiger Markt: Meden:

11 ) Sjols

1

3

11 ) Slofnof , ein ehenaliges Schloß , davon die Geſpanſchaft den Namen bat, mit einem Marftflicken. ' }

1 2 ) Chur , ein Marktflecken . 13 ) Das Land der Fajygen , oder Phis tiſter , iſt mit der heverer Geſpanſchaft vers einigt. Es ſteht mit dem Lande der Kuma. ner unter einer Gerichtsbartett, nåmlich une ter om Palatino oder auch Locumtenente bon Ungarn , und hat mit den Geſpany ſchaftsrechter nichts zu thun. Die Einpoh: her find ungariſche Jazygen .

( i ) Arot- Szallas , eine wohlbewohnte Stadt in einer eberien und fruchtbaren Segend;

(2 ) Sen Szaru , ein Marftflecken in eben dieſer fruchtbaren Gegend , nahé bei dent Fluß Sagowa.

( 3) Sjent - Cyfrgt); Fanum S. Georgii, ein gut bewohnter Marftflecken , in einer freien und fruchtbaren Ebene.

(4) Dora uno Jofóhalma i jwei groše Fiecén itt einer weiten Ebene. (5 ) Úpati ; ein großer Flidén , in einèt am Getreide und Gras feuchbaren Gegend. (6 ) Mihálytelef , ein Marktfleden in eis

tiei fruchtbaren Gegend .

(7) Jasj· Berény, ein großer und wohli brwöhnter Marktfieden welcher die übrie Büſch : Erdbeſchr; 6. B.

gent

210

'gen in Untehung der Große und Fruchtbari Feit ihres Feldes übertrifft. 14) Groß Kumanien

oder das funer.

land , Runſag , Cumafiorum maiorum re

gio , var einerlei Borrechte mit den Jazya gen , und iſt mit der heveſet Geſpanſchaft verbunden , ſteht aber mit ſeinen Städten unter den Statthalter von Ungarn. ( 1 ) Mabarass i ein Marftflecten in einer fruchtbaren Gegend , der auch gute Weide hat , aber an Holz Mangel leidet. ( 2) Kolbasz.Sjef, ein volfreicher Markt,

lia

bi

fledten , in einer ebenen Gegend , in welcher doch einige Waldung iſt. (3) Karşag - Ujsjalas , ein großer und

fo

Dolfreicher - Marktfleden , der zum Aderbau

und zur Viehzucht bequem liegt. (4) Kis : Ujsjalas , ein Marktfleden , der ein engeres , aber doch fruchtbares Feld bat.

di

(5 ) Kunhelyreg , Cunorum fedes , eint Marftflecken , der fich vom Aderbau und

ger G

Wiehzucht erndhrt.

9. Die ſcharoſcher Geſpanſchaft, ungar. Saros Vármegye, Sarofienfis comitatus ,

ci

welche von Ungarn , böhmiſchen Slawen ,

ber

Deutſchen und Ruffen bewohnt , und in den

Me

weſtlichen , nordlichen , Sftlichen und füdlis

chen Diſtrift eingetheilt wird,

1) Ma:

211

11

t) Mato , oder Matowicza, ein Schlog auf einem boben Hügel , an der Grånze von

D

Galijien .

2) Barka , Sarisjä , ein Raſtel nebſt eis nem Fleden , am Fluß gleiches Namens.

3) Zborow i ein weitläuftiger Marktfles

E1

en mit drei Kaſtelen .

4) Siebenlinden , hethars , Septemti. liae , ein Marktfleden an den ſcepuſiſchen Grången.

5 ) Beben , ungår. Sjebeno , flaw . Sau binow , Cibinium minus, eine fleine fånigl. Freiſtadt am Fluß Dartſa, welche fich 1604 an die Botſkayſchen und 1663 an die Súr

70

-4

ken ergeben mußte.

6 ) Kapi-Var, ein tv oblberoobnter Markt : fledten mit zwei Kaſtelen .

1

ti

7) Barthfeld , ungár. Bartfa, ( latv. Bar: biow , eine tonigl. Freiſtadt, ( daju ſie 1376 gemacht worden,) am Fuß des farpathiſchen Sebirgs, welche ehedeſſen ſtark mit Wein nach Polen bandelte , auch Weberſtühle für reis dene Bånder und Spiken , leoniſch Gold und Silber hatte, und mit guten Sauerbrunnen

verſehen , aber durch oftmalige Feuersbrúns ſte , von welchen die neueſte rich 1794 file getragen hat , in Armuth gerathen iſt. 8 ) Saros , ein wohlbewohnter Marfts

fledten mit einer Burg , wovon die Graf fchaft

212 ſchaft den Namen hat . Nicht weit davon find zwei tödtliche Quellen . 9) Sebes , ein Marftfleden mit einem 1

Kaſtel. 10 ) Eperies , flaw . Preffow ', Eperieſe num , eine tonigl . Freiſtadt am Fluß Eartſa . Sie iſt mit Graben , Mauern und Thårinen umgeben , und der Sitz des höchſtent Ses ricts des dieffeits der Theis belegnen Preis res , einer ehemaligen Reſidenz und Gyms naſii der Jeſuiten ; und zweiet Kloſter. Die evangeliſch ,- lutheriſchen , Stånde legten hier in dem ſiebzehnten Jahrhundert ein Collegium illuſtre an , welches 1667 eingeiveiht, " in neuern. Zeiten aufgehoben , 1751 aber wie: wurde. 1605 wurde3 ſie von 1684 wurde dem . Botſtay eingenomnien . Tótály Hiefelbft aus dem Felde geſchlagen , und in dem folgenden Jahre mußte ſich die

Städt den Kaiſerlichen ergeben. 11) Sowar , Salzburg , ein Marktflecken nahe bei Eperies , welcher Salzgruben hat ; weil aber das Salz mit irdiſcijen Theilen vermiſche iſt, wird es in Waffec aufgelåſete und hierauf ausgefocht. 10. Dié rempliner Geſpanſchaft , ungat. Zemplin Vármegye, Zeinplinienſis comita *tus , hat Ungarn , Deutſche , bshmiſche Slas

213 Slawen und Ruſſen zu Einwohnern , und pier Diſtrifte.

i ) Stropfo , ein Marftfleden , neben welchem ein Schloß iſt.

+

2.), Krajua - Wiszy , Ukrainia ſuperior, iſt ein bergichter Strich Landes unter dem Karpathiſchen Gebirge , welchen ruſſiſche Stog loniem bewohnen .

1 :3) Homonna, ein Marktfleden und Schloß an einem angenehmen Ort ; am Fluß la Þorva.

4 ) Vranodo , ein Marftfle & en mit zwej -15 ) Magy Mihály , ein feiner und wohl

Kaſtelen.

bewohnter Marktflecten , in einer fruchtbas

ON

81

7,

ren Gegend

6) : Keresztur , ein ziemlich weitl&uftiger

Marktfleđen in einer fruchtbaren Gegend welche ihres vortrefflichen Weing wegen bes fannt iſt.

7 ) Cerebes , ein Marftfleđen , neben ipel. chem ein eingefallnes Schloß ift. Die Pau. Hner haben hier eine Kirche und Kloſter,

$ 8 ) Zemplin, mar ehemals eine feſte Burg, nunmehr aber iſt es ein Marftflecken am Flu Bodrog , von welchem die Geſpanſchaft den Damen hat , und worelbſt die lingarn ihr

erftes Lager gehabt haben.

7

9) les

114

9) keless, ein Markifteden , wofülbft eio ne Probſtei der Pramonſtratenſer iſt , und in dem Schloffe wird das Archiv der Get ſpanſchaft verwahret. 10) Sjeroabely, ein Drt mit einem Maftet, 11 ) Mjhely , Sator Ujhely , eini wohlbes wohnter Marktfleden an einem angenehmen

Ort , woſelbſt vortrefflicher Wein 'wächſt.

12) Lapkany , an der Eheis , bat ein Kaſtel.

13 ) Patak , Sárgs Patat , ein wohiben wohnter Marktflecken am Fluß Bodroge welcher ebemals ein berühmtes rafotorches Schloß batte, und eine königl. Freiſtadt war, Die ehemaligen Feſtungswerke ſind geſchleifta Die Jeſuïten hatten hier ebedeffen eben los wohl als die Reformirten ein Gymnaſiumi das lekte hat Sigismund Ratoky nach der Vorſchrift des Johannes Comenius anges

legt.

Es wächſt hier ſehr guter Wein .

1

14) Fallya , Máða , Sarezfal , Coltswa, Benye und Satoralja , find fechs Marttfles den an den Flüffen Bodrog und Theis , die ihres feſtlichen Weing wegen , welcher dem Lofager an Güte gleicht, berühmt ſind. 15) Szerents , ein Marktflecken nebſt eis

nem Schloß und Kaſtel, in einer angenebs men und fruchtbaren Gegend.

16) TO

213

โร

562

16 ) Lokaj, ein anſehnlicher Marktflecken in einer angenehmen Gegend , bei dem Zu fammenfluß der Theis und des Bodrogo ; hatte ebemals ein feſtes Schloß , welches aber im rakokyſchen Kriege geſchleift wor. den. Es iſt hier ein Gymnaſium der P. P.

piarum ſcholarum , und ein Kapuzinertlo ſter , am meiſten aber iſt der Ort ſeines feſta lichen Beins wegen berühmt , welcher an Geſchmad und Kraft alle ungariſche Weine übertrifft ; doch gilt dieſes eigentlich nue von dem Weine , welcher auf dem Verge

Mézes - Málé , das ift, Honigſeim , wächſt.

I.

Es giebt vier Hauptarten des tokajer Weins,

!

mämlich die Effenz, (welche vor allen den

.

Vorzug hat, ) ein befferer und geringeretne

3

Ausbruch , und gemeiner Tofajerwein . Maw

Y

bereitet auch in hieſiger Gegeno aus roges nannten Muffatellertrauben eine Art Mu .

ffatweins , und aus den ſchwarzen Erauben einen rothen Wein .

Alle Arten des Cofas

jerweins find nach dem Unterſchiebe der kan ge der Weinberge fehr unterſchieben , und die Weinberge , welche an der Sſtlichen Sets te liegen , liefern die beſten Weine. Durch chymiſche Berſuche weiß man , daß der Tos kajerwein eine viel größere Menge Shlichter , falzigter und geiſtiger Eheile in ſich enthält, als alle übrige Beine , und daß ihm diefe

716

feine Starte iźnd Süßigkeit mittheilen . Dię

Efn iſt am ſüßeſten , weil ſie blog aus den durch die Sonnenhibe ausgetrodne: ten Trauben bereitet isird... 1527 und 1534 bahen pie ferdinardiſchen Truppen dieren

Drt eingenominen ; 1565 ward , er abermals erobert ; 1566 vom ſiebenburgiſchen Fürſten .. Johann Sigismund vergebliç belagert ; 1598 brannte er ab. 1605' jipang ihn der Fúiſt Botifay zu vibergabe , nach deffen To de er ſich jeder zum Kaiſer Rudolph wens dete , der ihn dem Grafen Georg Lurgon

ſchenfte. 1691 und 1624 wurde er dem Bethlen Gabor sabgetreten , kam aber hald, pieder in faiſerliche Gewalt.

168 ! wurde

er vom Cordly , uno 1703 vom Natohy eroberto

11. Die beregher Gefpanfchaft, ungar , Beregh Vármegye , Bereghienfis comita tus , hat Ungarn und Ruſſen , nebſt einigen Wlachen zu Einwohnern , und spird in den bern Dillvitt , nebſt der Herrſchaft Muns tárſch, in den bereghichen , tilſabátiſchen und fationiſchen Diſtrikt abgetheilt. Die Ober

geſpanswürde hat das gráfliche Haus Ochóng born erblich.

! ) Helmecfr ein Marktfleđen , liegt zwi:

ſchen Nügeln , und gehört zur leleffiſchen Probftei, 2) Muna

217

Muntátes , ein Faft un berqing'iches Schluß auf einem hohen und ſteilen Felfen , der in einer weiten Ebene liege , und deren natürliche Feſtigkeit

EJ

. it

1:

1

durch Kunſt und Fleiß

noch mehr vergroßert worden . Es ift dop Hauptort einer Herrſchaft , welche ebedefren ein Herzogthum genennet wurde . llnțer dema ſelben liegt ein Marftflecken am Fluß Latora fa , in welthem ein mit der katholiſchen Kirs che vereint ter griechiſcher Biſihof wohnt, und ein Stloſter von dem Orden des heiligen Baſilius iſt.

1688. ergab ſich das Schloß nach einer dreijährigen Einſchließung an die Kaiſerlichen ; uno Tstslys Gemahlin, welche 8 ſo lange vertheidigt hatte , mußte ſich in kaiſerlichen Schuß nach Wien begeben , da denn außer der tókslyſchen Familie auch ein peicher Schatz bieſelbſt gefunden ward , 1703 verſammelten fich biefelbſt die Rakobyanex . Als aber derſelben Rebellion gedämpft war, fiel das Schloß der fånigl , Kammeț 'anheim .. 3 ) Beregh - Sjas Szasz ein anſehnlicher ; i, ein Murftfleden , welcher wegen einer Fachſiſchen Kolonie den Namen Beregh - Sjas ; befoma men bat , (denn Szász heiß bei den Ungarn fin Sachre ) mun aber blog von Ungarn be = wohnt spird. St :inhaufen .

Das alte Schloß

iſt ißt ein

4) Váry , ein beträchtlicher Marktflecfen . Ds 5) Mus

218

5) Muſai , ' ein Marktflecken , nicht weit von der Theis.

12. Die fathmårer Geſpanſchaft , ungar .

Szathmar Vármegye , Szathmarienſis.com mitācus, hat Ungarn , Walachen , Ruſſen Slawen , und einige Deutſche zu Einwoh

nern, unb' iſt in die Diſtrikte Magy = Bánya, Számos -Kós , Kraszna - Kis und Nyir aba getheilt. Die Würde eines Obergefpans ges hørt der gråflich karoliſchen Familie erblich . 1 ) Matolefch, einMarkfi. amFlußSamorcha

2 ) Gyarmath , ein Marktflecken an eben dem Fluß .

3 ) Ungariſch - Altſtadt , Fekete . Bánya ; ein Burgfleđen zwiſchen metallreichen Hú

geln.

Er gehört der Stadt Nagy : Bánya ,

aber iſt febr šde. 3) Ungariſch - Neuſtadt , ungar. " Fells,

Bánya , Uj - Bánya , eine Metall - und k8, vigliche Freiſtadt. Sie hat ſeit einigen hun . dert Jahren den Bergbau ununterbrochen getrieben. Kaiſer Leopold kaufte 1690 die hieſigen Bergwerke an die fønigl. Kammet

für 25420 Gulden. Das gewonnene' Gold und Silber wird in die tonigl. Münze nach Nagy - Bánya geliefert. 5) Nagy) - Bánya , ( das iſt , die große Grube,) Kapnik - Bánya , Rivulus domi narum , eine Metallſtadt , die zu den König lis.

219

}

lichen Freiftedten gehørt , ehedeffen aber ein Eigenthum der Königin war. Die hieſigen Gold , und Silberbergwerke , welche ſchon 1347 gebaut worden , ſind ſehr betracht : lich, und die Dufaten , welche hier geſchla .

gert werden , ſind mit N. B. bezeichnet. Die Jeſuiten haben hieſelbſt ein Kollegium und

Gymnaſium gehabt,

nicht weit von hier

iſt ein Sauerbrunn . t . Die Herrſchaft Dlolapos , welche edle

Gange hat , gehørt nun durch Kauf der fø. nigl. Kammer,

$ 6 ) dranyos Mebgies , ein anſehnlicher

11

Marktfleden , welcher ebedem ein feſtes Schlog hatte.

7) Erodd ; ein Marttflecken der Grafen Karoly, welcher vor Zeiten ein feſtes Schloß

gehabt hat , das aber im Fiebenburgiſchen

1 f

Krieg der Erde gleich gemacht worden . Vott demſelben fcheint das berühmte eroddiſche Haus feinen Mamen bekommen zu haben , doch wollen andere ſolche Benennung von dem Eroddi in der tolnaer Geſpanſchaft berleiten. 8) Szathmár Némethi, eine königl. Freia Aabt , die eigentlich aus zwei Städten bes ſteht , welche find Sjathmar , auf einer Ing

fel im Fluß Szamos , und Némethi , gegen

über an dem einen Arm des Fluffes belegen ; beide aber ſind 1715 jy einer Stadt verei nige

migt worden . Die erſte iſt befeſtigt. 1534 oder 35 wurden ſie von des Kaiſers Fer;

binand I. Truppen erobert , geplündert uno in die Aſche gelegt ; 1562 vurdę ſie von den Lürfen belagert und angezündet , aber nicht erobert ; 1564 vom Könige Johan nes , 1605 vom Stephan Botskay , 1660

pom fiebenbürgiſchen Fürften Barskay , 1667 von den Kaiſerlichen eingenommeli ; 1689 pon den Malfontenten: belagert. 1646 hiel , ten die Reformiten bieſelbſt einen Mazionale

fynodum . 9 ) Crenger ; ein Marktflesten mit einem Sd106 1

10) Magy = Károly ,

ein weitläuftiger

Marftfleden mit einem ſchinen Staftel, 109

felbſt die P.P. piarum fcholarum ein Kolleg

gium uno. Gymnaſium haben . Es gehört ben Grafen Raroly .

11) Majtin , ein alter Marktflexen am Fluß Arasna , eine Meile von Karoly . 12) Etred, Echedum , ein Schloß ; Deme

banfiſchen Geſchlecht zugehörig , welches eher mals eine Feſtung war.

13. Dię ugoffcher Gefyanſchaft , ungar,

Gotra Pármegye , Ugotfenfis comitatus , wird von Ungarn , Nufſen , Slawen ung

einigen Walachen bewohnt , und in den per ters

2

221

Berfalviſchent ; nagy kšišſiſchen , tingalabifchen und halmiſchen Diſtritt abgetheilt : 1) Nyaláb , ein ehemaliges Schloß neberi

bem Flecken Kyralyhája ; an der Theis , iſt ißt ein wuiſter Steinhaufen.

• 2 ) Magy . Ez8188 , ein angenehnt liegens der Marktfleden nicht weit von der Theis ;

niit einigen Kaſtelen ; gehört dem perenys fchen haufe.

3) Rántó : vár , ein verfallenes Schloß auf einem hohen Hügel. 4) ugots, ein Steinhaufen von einer als

ten Burg , davon die Geſpanſchaft den Nai men hat.

1

5 ) Halmi , ein Marktfleckett. II. Der Kreis , welcher jenſeits Ósr Cheis liegt , Circulus Trans - Tibiſcanus, beſteht aus zehn Geſpånſchaften , und wird von Uns garn , an einigen Orten aber von Ruſſein Walachen Naiſen , einigen Deutſchen und

bhmiſdeni Slawen bewohnt. Die Geſpan, fchaften folgen in ihrer Rangordnung alſo auf einander .

1. Die biharer Geſpanſchaft, Bihar Wars

niegne , Biharienfis comitatus , fat Ungarn und Walacher zu Einwohnern , und beſteht aus den Diſtrikteni Béltenieſch , dem Waras

biſchen , Schár Rétthe, und Et Melltyéte. Det

) A

222 Der jedesmalige Biſchof zu Großwarbein ift Obergeſpan dieſer Grafſchaft. 1 ) Debrecjen , flaw . Debrecyn , eine fø = einer ſchönen Ebene , die

nigl. Freiſtadt in

zwar groß und volfreich , aber

ſchlecht get bauer iſt, und weder Mauer noch Chore hat. Es haben hier ſowohl die P.P. piarum ſchola rum , als die Reformirten , ein Gymnaſium . Die Viehzucht iſt in hieſiger Gegend anſebna lich ; man findet aber auf zwolf und mehr Meilen weder Berg noch Wald , ſondern es iſt alles Heide , und folglich auch großer Qolzmangel. 1564 , 65 , und 1640 branns te ſie ab. 2 ) Szent

Job ,

Fanum S. Jobi ,

iſt

wegen einer Abtei der heil. Jungfrau bes rühmt , und einem alten mit Paliſaden und einem Wall umgebenen Schloß áhnlich. 1604 tourde der Ort erobert und geplundert , da er dem Stephan Botskay gehörte, welches denſelben mit veranlaßte, ſich wider den Rai. fer aufzulehnen . 1660 verließen ihn die Raiſerlichen , und 1661 nahmen ihn die res belliſchen ſiebenbürgiſchen Bauern ein ; und ob ihn gleich die Kaiſerlichen einácherten , ſo blieb er doch eine Zeit lang in türkiſchen Hånden. 3 ) Telegt , ein geringer Marktfleđen am Fluß Kördich 4 ) Groß

223

1

IR

E1

4) Groß : Warðein , ungar. Várad oder Magy , Várad , eine Feſtung am Fluß Kea 1

róſch , welche ehemals der Reliquien des Kids nigs und heil. Ladislaus wegen berähmt war, nun aber der Siß eines Biſchofs , der jährs lich 70000 Gulden Einfünfte hat , aber 53000 zum Beſten ſeiner Kirche anwendent und dem Hof berechnen muß , eines Doma tapitels und eines Gymnaſii ift. 1556 und 1613 wurde ſie von den Siebenbürgern eins genommen ; 1598 von den Sürfen vergeb. lich belagerty 1660 aber mit Afford einges nommen , welche ſie auch 1664 im Frieden behielten , 1692 aber wieder verloren , und den Kaiſerlichen übergeben mußten . Etwa eine Meile von hier ſind bei den Flecen Hajo und Sjent Marton warme Båder. 5 ) Seu - Warbein , ein Marktfleden , wiro. burch den Fluß Kóróſch von Groß - Bardeint geſchieden , und beſteht aus drei Cheilen welche heißen , Püſpófi - Várad, das biſchofa liche Wardein , Olászi - Várad , das wala . chiloe Barbein , und Satena Város , die Soldatenſtadt. 6) Székely , Hid , Pons ficulus , ein ge . Tchleiftes Feſtungswerf bei einer Brüde über ben Fluß Berettyø.

7 7 ) Bit

224 17 ) Bihår ;* eitt Wiiftes Schloß , wovoni die Geſpanſchaft den Namett bat. Bei dems ſelben iſt ein Marktflecken : 8 ) Die Marktflecken Bellyénes , Bdszór: mény , Cſatár , Diosgeg ; Dieffe und Delegd . 2 : Die maramaroſcher Geſpånſchäft; ung : Maramaros Vármegye , Maranarulienſis comitatus , bat ingarn und einige Deutſche zu iſt reich an Salg: öder

wefdlichen ,

Ruſſen , Wlachen , Eintoobnert , und

Sie wird in den unterni figethiſchen

obern

oder

öſtlichen Diſtritt, und in den Diſteift Kasjsj @ abgetheilt. € 1 ) Hosjezü

Méjs , auf wałachiſch Kama

pilung , auf rußiſch Dluhe Polė ; Campus longus , ein Marftfleden an der Cheis , ift öftnialigen lliberſchwemmungen ausgeſetzt. 2 ) úr • Mego , Campus dominorum ,

liegt bei den forhergebenden , und macht éirie große Ebene aus : 3) Rhóna , Khonå Sjef , eiri reiches Steinfälzbergweit. Die Salzſteine' werdeit bon hier auf der Sheis durch Ungarn Bets führet. 4 ) Szigeth , eitt Martifieden , wo die Ses

fpânſähaftsgerichte útid Provinzialverſammta tungen gehälten iverdent. 5 ) Wiſt i ein Marftfleder , welcher deuts fthe Sinivohner hat. 6) Detrás,

1 3

7 2

223

6 ) Dets, ein der Theis .

geringer Mantifleden an

7 ) Husjt , ein auf einem ſehr hohen Fels ren belegenes ... Von Natur und durch Kunit unter welchem ein Marktfies feftes Schloß Nicht weit davon ſind die Quel den liegt . len der Cheis unten am farrathiſchen Gebirs 1556 nahmen die Siebenbürger das ge. Schloß ein ; uno 1605 brachte es Stephan Botstay in feine Gewalt .

Geſpanichaft ; Kraßna Krasznenfis comitatus , hat

3. Die fragner Bármegye ,

Ungarn , und auf den Gebirgen Walachen zu Einwohnern , und wird in den obern und untern Diſtritt abgergeilt. 1 ) Kraszna , ein Markt flecken , welcher den Mamen , den er von dem Fluß , baran befommen , der ganzen Geſpan. er liegt fchaft mitgetheilt hat. 2 ) St. Margaretha , iſt unter die beſten Oerter der Landſchaft zu rechnen. 3 ) Somlyo , ein Marktfieden mit einem dloß am Fluß Krafna , woferbit jerfiðrten' der polniſche boren iſt .

König Stephan Bathory ge

4 ) Nagy - falu , ein Marktfile.fen. 4. Die mittlere ſolnoter Geſpanſchaft,

ungar. aszép Szolnok Vármegije , Szolnok mediocris comitatus , wird ' pou angari , muſch , Erdbeſchr. 6. 5.

P

und

326 und in den Lhdlern son. Walachen bewohnt, und in den Bilaiſchen , Bilagyzſchehiſchen , taſchnadiſchen

und

peeriſchen Diſtritt eins

getheilt. I ) Hadad , ein geringer Marktfieden mit einem feſten Schloß. 2 ) Szilagy Ereb , ein wüſtes Schloß auf einem Berge , unter welchem ein Marfts fleden liegt. 3 ) Caſchnás , ein Marftfleden . 4) Szilai , ein

Marktfleden .

5. Die zichongrader Geſpanſchaft , ung. Cſongrád Vármegye , Cſongradienfis co

2

mitatus , bat Slawen , Ungarn , Raißen , und einige Deutſche zu Einwohnern. 1 ) Szentes , ein Marftfleden in einer

an Getreide und Gras fruchtbaren Gegend. 2 ) Szentha , ein verfallenes Schloß , bei welchem

Prinz Eugenius 1697

einen Sieg

über die Türfen erfochten bat .

2 3 ) Cſongrad , eine alte rerfallene Burg , da wo der Fluß Kóróſch in die Theis faut. Die bat davon den Namen . 4) Váſárhelyy, ein Marftfleden am Sumpf Hod , iſt reich an Getreide und Vieh , una gehårt den Grafen Starolo . 5 ) Szegedin , eine fefte fånigl. Freiſtadt, da , wo der

Fluß

Maroſch in

fåut , bat zwei Vorſtädte ,

die

Theis

drei Kirchen , ein

1,

11:

PC

.

EU

ein Gymnaſium der P. P. piarum fchola rum , einen Farfen Ochſenhandel, eine Men , ge von Fiſchen , und fruchtbare Aedex.: 15.13 batte ſie noch keine Mauern , aber doch.eis nen Graben und Wall. Einige Zeit bernach gerieth ſie den Túrfen in die Hände , welche darin ein Schloß von Ziegelſteinen erbauten . 1686 nagnien die Kaiſerlichen diefe Feſtung

den Türfen ab, und ſchlugen die berzueilenos Hilfe. 6. Die tichanader Geſpanſchaft , Ungar .

Cſanad Pármegne , Clanadienſis comitatus, wird von Ungarn , Griechen und Kaißen des

wohnt.

Ihr Obergeſpan iſt der jedesmalige

Biſchof zu Bichanad.

1 ) Cranad , ( 3 [chanad ) eine biſchöfliche Stadt am Fluß Maroſch , die vor Zeiten au Tehnlich und wohl befeſtigt war , nachher aber ihrer Befeſtigung beraubt worden. Der hieſige Biſchof hat 9000 Gulden jährlicher Einfünfte. 1595 kam ſie in der Sürfen Hånde.

2) Mató, ein Marttflecen am Fluß Mas

roſch , gehørt dem Biſchof zu Bichanad. 3 ) Egres , eine Ziſterzienſerabtei, welche

Sinig Andreas II. geſtiftet hata 7. Die arader Geſpanſchaft , ungar. Arad Bármegye , Aradienlis oder Orodienſis co mitatus , hat Raiken und Balachen zu Eina woh

wohnern ,

gut welchen auch Ungarn und Deutſche gekommen ſind , und beſteht aus dem áradiſchen und Tot waradiſchen Di ftrift. * !

? 1 ) Baradja ; Lot Váradja , war ehedef fen ein feftes Schloß, ißt aber jeßt eik Fleden . 2 ) Radna ,

ein Marktfledten

am

Maroſch , gehört jeßt dem Herzog dena.

Fluß

zu Mo.

3 ) up.Urad , ehedeffen Orod , Neu -Arab, eine Feſtung am Fluß Maroſch , in welcher ein griechiſcher Biſchof feinen Sik bat. Sie hat zwei Vorſtådte , die aber davon ent fernt liegen. 4) D'Urad , Alt-Urad , ift ehemals ein feftes Schloß geweſen , und jeßt einem Fler den aynlich .

Unmerf. Bei Ults und Neu - Urad , iſt , an dem Flure maroſch eine neue und erhebliche Fe + ftung angelegt worden , welche der Marof gegen Morgen und Mitternadt umfließt. Sie iſt im Anfange des 1776ſten Jahrs vole lig gun . Stande gekommen. 5 ) Solymos , ein verfallenes Grånz. ſchloß auf einem hohen Felfen . 8. Die befeſcher Geſpanſchaft , Békes Bármegye , Bekefienfis comitatus , begreift eine große Heide , durch welche der Fluß Kó

KörSrch fließt , aber nur einige Städte, ( und 1

-

wird, von Ungarn , böhmiſchen Slawen und einigen Walachen und Raißen bewohnt , und in den befeſchiſchen und zichabiſchen Diſtrikt abgetheilt. • I ) Bekes , (Béfeſch ) ein Marftfleden am Fluß Kóróſch , von welchem die Seſpanſchaft benennet worden . 2) Gyula , Julia , ein Schloß , deffen ehemalige Befeſtigung nicht mehr vorhanden Marktflecken gleiches iſt , liegt über dem :

Mamens , der auf einer Inſel fteht , welche der Fluß Kóróſch macht. 3 ) Eraba , ( : 3fchaba ) und Sjarwas ( Sjarwaſch ) zwei große Fleden , s'welche reis ne aus böhmiſchen .. Slaven gefammileté son lonie in dieſem Jahrhundert angelegt hat. )

9. Die " farándérisiGieſpanſichaft , ungar . Baránd, Vármegye Zarandiendis.comità tus , wird von Ingarn und Walacheti bes wohnt , und enthält vier Diſtrikte , nämlich den ſarandiſchen , jenfiſchen , halmagyſchen und bindifchen . Sarand ) eine ehemalige 1) Zarand , Stadt , wovon die Geſpanſchaft. benennet worden , iſt jeßt nur ein Fleden . 2 ) Deszna iſt ehedefſen ein Schloß auf einem hohen Hügel geweſen , davon nur noch der Name itrig iſt. P 3

3) Hal

3) Halmágy , ein Marktflexen am Fluß Kóróſch . 4) . Wilágossvár , ein wåſtes Schloß. 5 ) Boros: Jend , ein Marftfleden , deflent ehemaliges feſtes Schloß zerſtört worden . 6) Die Marftfteden Simand , Panfota und Brád . 10. Der fdwarſche Diſtrift , ung. Kot pár Vioéte , Kovarienſis diſtrictus , liegt an den ſiebenbürgiſchen Grängen , hat - Wla . chen " und Ungarn zu Einwohnern , und wird in

2 Diſtrifte abgetheilt ,

nåmlich

in Ras

pálnaf und den bergichten Diſtrift. 1 ) Kisvár , ein verwüſtetes Bergſchloß. Unter demſelben liegt 2 ) Bertest , ein Marktflecken , in

wel

chem viele Ebelleute wohnen . 3) Kápnit , ein fønigl. Bergfieden , welo der ergiebige Gold - und Silbergruben hat. Nach des Herrn von Born Briefen , gehört er zu Siebenbürgen. 3 Anmerk. Anſtatt dieſes Fowarer Diſtrikts fetgen an . dre die torontaler Beſpanſchaft , welche aber zu dem Bannat Temeſchwar geſchlagen worden .

1

IT. Das

23 i

3

II . Das temeſchwarer Bannat

E$

grångt gegen Norben an den Fluß Maros , gegen Weſten an die Theis

gegen

Süden

an

die

Often wird es von

Donau , und

gegen

Siebenbürgen und

der

1

Walachei durch große Berge geſchieden . Seine lange fann auf 22 , und die Breite

3

auf 15 werden .

bis 16 deutſche Meiten gerechnet Die Temes und Nera , find die

vornehmſten Flüffe. Die erſte iſt durch eiż nen Kanal von Outgofch an über Semeswar bis Peterwardein ſchiffbar gemacht 'ivorden . Der Bodén iſt febr fruchtbar , und an vies len Orten ivächſet trefficher Wein , und zwać mehrentheils rother. Pfirſchen , Kira ſchen und Pflaumenbäume iverden farf ges pflanzt , und bei den Dsrfern findet mani kleine Wålder von dieſen Bäumen , aus deš ren Früchten die Einwohner ihr Setrånt bei reiten . Håtte Graf Mercy – Argenteau ,, . welcher den Banat eingerichtet hat, långer gelebt , ro wurde auch der Seidenbau gekommen feyn.

weit

Die Bienenjurcat if ſchon Þ 4

33 %

be fSr ch n n i l e de n eb ter inte h M . Bie en Die erh mer . c ra n ieſ m d b f e e n o e u s i g zu , u W S a ftd en ig ner r d n z e e h r e g Bi ein ei , wi ſec irt Bi zt t h e n ſ . ne ge

Die

Bergwerfe ,

welche

1770

gebauet

wurden , Maren folgende . Gegen Oſten

die

Eiſenwerke Bogrihan

eigentlich Paſſioven , nebit dem neuen Eiz fenwerk Refchiga ; pon dannen aus etwas ſüdlich das Kupferbergwerf Dognaßta , noch weiter Orawita , Sasta ,

und am meiſten

gegenz Süden Bosniat , quch NeusMoldova genannt. In dem platten Stức Landes , welches von dein Oravijner , Saffaer , Boga ho un Donau Grange

ausmachen : eingeſchloſſen wird , waſcht man aus den Flüſſen Nera und Mea gediegenes Gold aus.; und im tarana niſch Ceberer Diſtrift zu Königsegg und an andern Orten , werden von einzelnen Gewerkſchafa ten ' Goldbergwerke betrieben ." Die geſam , ten Bergwerke , werden in vier Bergreviere , die man Bergámter nennt , abgetheilt , wels che ſind das Bogſchaner mit Neſchißa , das Oravijaer , Dognazfaer , und Sastaer ; dem lekten , iſt der Bergffecten Moldova einvera leibt.

Sie stehen unter einer Bergwerksdi.

retzion

;Welche 14 Lenesear aus

dem kan . dess

233

mespråfidenten , rinem Roth , der zugleich Die ferendarius iſt , und einem Sefretår , bei teht ,

die andern

Beiſiker aber , nebſt den

zur Kanzlei und Buchhaberei gehörigen Pelin ſonen , wohnen zu Dravißa . Unter dieſe Direffioni , geöðrt auch das in Oberungarn bei Groß - Wardein belegene Bergwerk und Amt Redzbanien . Die Einwohner find Raißen , welche ſich felbft Srbi ( Serbier ) nennen , und illyriſch oder ein unreines flawoniſch ſprechen , Bas

71

1

lachen :, welche ſich Romun nennen , eine ro » be lebensart, führen , und von wildem Ber ſen ſind , aber ſich zu der griechiſchen Kirche bekennen , und Deutſche, welche etwa den vierten Theil der Einwohner des Landes aus. maden. Es find inſonderheit von 1763 an , biefelbft viele deutſche Familien auf lan . desfúrſtliche Koſten anſågig gemacht worden. Nach einem mir zu Händen gekommenen Verzeichniß , waren 1769 in acht gang neuen und drei pormaligen uplachiſchen Dóra fern , 2319 deutſche Familien angefeßt, und die Unſeßung eines Koloniſten batte 202 fl. 15 fr, gefoſtet. Dieſes Land gerieth den. Türken 1552 in die Hände , welche es auch im Frieden nach einem

zu ' Kartowiß : 1699. behielten , hundert und vier und ſechzig .

jährigen Beſiß aber im Jahr

P 5

1716 ; pectos

ren

234

ren , und 1718 ini paſſarowitzer Frieden dem Kaiſer laſſen mußten , welchem es auch 1739 im belgrader Frieden beſtåttigt wurde , bis auf den dreniſchen Bannat nach , welcher von der Stadt Szóreny , Severinum , den Namen hat, und den die Sürfen bekamen. Schon 1739 , als der Sannat war wies

der erobert worden , wünſchten die Ungarn , dag er ihrem Staat wieder einverleibet wer .

6

den möchte , man fand aber dieſes zu Wien

b

damals nicht für gut , ſondern der Bannat ward als eine königl. Domaine angeſehen , und nicht mit Ungarn verbunden . Allein am Ende des Fahrs 1777 iſt das Provin

ciale deſſelben Ungarn einverleibet worden. : Es iſt in eilf Diſtrifte oder Bezirke , ivélche Verwaltet -Hemter heißen , eingetheilt, wels che find , der Crannader , Czakovaer , Szent Andraſchek , Szent Mikloſcher , Beczfereker, Ily - Palankaer , Verfcheper , Orſovaer , fa ranfebezer , lugoſcher und lippovaer Diſtrift. Jeder Diſtrift wird in kleine Gerichtsbar

feiten , welche man Projeffe nennt r abges theilt .

Ein Veripalteraint beſteht aus dem

Verwalter , Segenſchreiber , und aus drei Unterverwaltern , einem Amtſchreiber , einis gen Praktikanten und Ober , neeſen , welche leßten , Nazionalobrigkeiten ſind. 2 /te bắn . gen von der Landesadminiſtrazion, dieſe felbſt aber

1

235

aber von der fånigt. Hoffammerdeputazion zu Wien ab. Zu Temeswar iſt das Genea ralfommando. der Landesadminiſtrazion, und. das Landgericht , das clannader Domkapitel, deffen Biſchof zugleich Obergeſpan dieſes Ros

mitats iſt. Die Nazionaltruppen beſtehen aus einem illyriſchen Regiment , und aus den Plajaſchen , welche die Grange von Sie. benbürgen und der Walachei , oon Marga bis Orſowa bededen . Das land bat an rei nen Eten etwas haltbare Plätze als Kanis Tcha , Mebadia und . lippa , ſie ſind aber

nicht beträchtlich , ob ſie gleich in der Ger fchichte der Türkenkriege berühmt ſind .

e

Es folgen nun die merkwürdigſten Derter.

ไป

Mitten im Lande.

76

1. Lemesvár, ( Temeſchwar , ) Temena , lo

21

Temesvarinum , eine regelmäßige Feſiung und ſchon gebauete Stadt am Flug Begi zwiſchen den Moråſten , welche derſelbige verurſacht , die Hauptftadt in diefem Ban , nat , und außerdem der Siß eines Obriſtert

eines ehemaligen Kollegii umo. Gymnaſii der Jeſuiten , und eines griechiſchen Biſchofs , welcher jährlich 16000 Gulden Einkünfte

5

bat.

Bei der Stadt iſt ein feſtes Sdylos .

Sie hat faſt lauter deutſche Einwohner , die Straf

1

236

Straßen ſind breit mib grade ; und die Haus fer faſt insgeſamt nach italieniſcher Art ges . baut , aber die Luft iſt ungeſund . 1551 ivard , fie von den Túrfen dergeblich belagert, 1552 aber eingenommen ; . 1596 und 1597 von den

Siebenbürgern fruchtlos angegrif,

fen ; 1690 , von den Kaiſerlichen eingeſchlof. fen , 1716. aber vom obert .

Prinz Eugenius

era

1 2. Szent Andreas , ein Flecken , gegen Norden von Temesvar , von welchem ein Diſtrift den Namen bat. 3. Ejafovar , ein Flecken , der eines Diſtrikts , gegen Süden mosvar.

Hauptort don

Lee

4. Verreķi Berſite , ein Marktfleden von welchem der umherliegende Diſtrikt bes nannt wird , bat ziemlich guten Wein , und am Fuß des gleichnamigen Bergs.

hiegt

Hier wohnet der griechiſche Bifchof von Kas ranſebes. 5. Dravija , die Hauptſtadt der Berg * werke in dieſem Bannat , in einem hoch ge legenen Thal.

Man findet hier ein Kupfer : Von dies

bergwerf und vier Schmelzhütten.

fem Ort wird ein Bergamt benannt. 6. Saſta , vier Stunden " gegen Süden von Oravija , in einem Thal jiviſchen Ralf : bergen .

Es iſt ein Kupferbergimperf., daju vier

237 vier Schmelzhütten geboren , und es wird ein Bergamt von dieſem Ort benannt. 7. Almas , eiu Fleden . 8. Dognazka , ein Kupferbergwerk mit drei Schmelzhůtten. ; Don dieſem Ort wird ? ein Bergamt benannt. 9. Bogfichan , eigentlich Paffioven , vier Stunden von Dognazka , auf beiden Seis ten des Fluſſes Berſoda , ein Eiſenwerf , von welchem eitt Bergamt benannt wird , daju das neue Eiſenwerk Reſchiza , gehört.

Auf der Nordſeite.

*

10. Oſannað , ein Ort an der Maros bon welchem ein Diſtrift den Namen bat. Zwiſchen eſannad und Lemeſchwar , lies gen die neuen Beutfchen Koloniſtendorfer

Billied , ein neues Dorf von 252 Fami: lien . Szafelhas , ein ehemaliger walachiſcher Dit , von 300 Familien . II . Szent Miklos , ein Ort , von wela chem ein Diſtritt den Namen hat.

11

12. Neu - Urad , ein Ort an der Maros, gegen Arad in Ungarn über. Zwiſchen Meu - Arad und lippå , liegen drei neue Koloniſtendorfer

ET

Engels :

238

}

Engelsbrunn , von 119 Familien . Scondorf , von 210 Familien . beide vorher walachiſch . Neudorf , von 148 Familien . 13. Lippa , Lipova , eine kleine Feſtung am Fluß Maroſch , welche nach und nach perfällt. : Markgraf Georg zu Brandenburg

hat dieſen Ort zuerſt mit Mauern und Boll. Die Einwohner ſind Rai, werken befeſtigt. ſche. 1551 nahmen die Deut und sen , Sürken dieſe Feſtung tin , ſie ward ihnen aber in eben demſelben Jahr wieder wegges 1552 berließ ſie der faiſerliche nommen . Kommendant aus Furcht, und zåndete fie an , die Türfen aber 18ſchten das Feuer , berekten und behielten ſie bis 1595 , da fie ihnen von den Siebenbürgern abgenommen , und als dieſe ſich auf die türkiſche Seite ſchlugen ; 1603 von den Kaiſerlichen eror bert wurde. .1614 gieng ſie abermals ver's loren , und 1688 wurde ſie wieder erobert.

Auf der Ortſeite. 14. Facſád oder Facſet , ein Bergſchloß, Jeſſen Befeſtigung in Verfall gerathen iſt. 15. Eugos , ein Marftfleden zwiſchen Waldern , iſt ehemals befeſtigt yeweſen . Er

bat Deutſche , Raiken und Wlachen zu Eins wobnern . 16. Sta

23 ) 16. Karanſebes , ein , Marktflecken , am ' Fluß gleiches Namens , welcher ehemals ſchöner und anſehnlicher war , und durch die große Niederlage von türkiſchen Waas ren , die von hier zu kande nach Siebenbür . gen gebracht wurden , in Flor fam . Det von dieſem Ort benannte griechiſche Biſchof wohnt zu Verfeß. 17. Meadia , oder Mehadia , eine gerins ge Feſtung auf der Grange der Walachei , an dem Fluß Tſcherna. V

Auf der Mittagsſeite an der Donau . 18. Marecobila ein ehemaliges xómi rches Fort an der Donau , welche in dieſer Gegend ſehr ſchmal iſt. 19. Peſcabara , auch ein ehemaliges ro miſches Fort , nicht weit vor dein vorher :

M

7.

59

gebenden. 20. Trifule , drei Thürme an der Donau , 21. Rorvin Kule , ein verwüſteter Drt an der Donau , von deſſen Mauern noch ei. nige Uiberbleibſèl zu ſehen . 22. Neu = Moldova , oder Bosniaf , ein Bergfieden mit einem Kupferbergwerf, auf einer AnhShe , von welcher man weit in das türkiſche Gebiet oder in Servien hinein ſieht. Er gehårt jum raffer Bergamt.

23. Mob

23 : Moldova , Donau .

ein

24. Bofifiena , ein

Städtchen

an der

ehemaligen römiſches

Fort an der Donau . Anmert. An der Donau hat ehedeffen Haran ge ſtanden , davon eine Geſpanſchaft benannt morden , und an dieſe hat, wie es ſcheint, eine andre Geſpanſchaft gegrånzer , welche von dem Fluß Karaſch benannt worden. 25.

;

ulj Palanka , MeusPalanka , Jeni Pas

lanfa , eine Grángfeſtung oder Schanze am kleinen Fluß Karaſch , der hier in die Dee nau fließt. Sie iſt oft , und noch zuleßt 1716 von den Kaiſerlichen eigenommer wors den . 26. Pancova , eine ( chlechte Feſtung an der Lemerch , gegen Belgrad über , mit eis nem Marftflecken . 27. , Efovina , an der Donau.

ein altes

rémiſches

Fort

Auf der Weſtſeite.

28. Heczkeref , ein Marktfleden , deſſen feſtes Schloß gerført iſt. Er hat zu der tarontaler Geſpanſchaft gebårt.

29 ) Beto

247 mel an

29. Betfe , ein Flecken , iſt ehedeffen ein befeſtigter Ort geweſen . Er hat ju der tas rontaler Geſpanſchaft gehørt. 30. Komlos , ein

Fleden .

Ich will auch die von 1763 bis 69 mit deutſchen Koloniſten befekten , und größtens

figuel

theils neu angelegten Dörfer

.

Auf der Poſtſtraße von Komloſch bis Becze teref , nennen

ein neues Dorf von

200 Fac

Haßfeld , ein neues Dorf von milien .

400 Fas

Grabaß , milien .

Tradat , ein neues Dorf von 200 Fami: lien . Alt-Ječja , ein neues Dorf von 200 Fas milien. Neu- Jecja , ein Familien .

neues

Dorf von

150

Bugaroſch , ein neues Dorf von 150 Fa. milien . 31 ) Kaniſcha ; oder eine geringe Feſtung.

türkiſch

Kaniſcha ,

tre

y

Buſch . Erdbefcbr. 6, B.

III. Das

242

III .

Das

Großfürſtenthum

Siebenbürgen .

S.

ie & lteſten Charten von Siebenbürgen , welche Merkator und Blaeu gelies

fert haben , ſind ſo gut nicht , als diejeni ge , welche Koronelli ans Licht geſtellt hat . Noch beſſer iſt Johann Marandi Viſfonti Charte von zwei Bogen , welche gegen das Ende des ſiebzehnten Jahrhunderts zu Hers mannſtadt geſtochen worden . Nachmals hat Friedrich Schwanz Siebenbürgen nach ' feis nen eigenen Ausmeſſungen auf einer Chars te vorgeſtellet ,

und dieſelbige

dem Kaiſer

Karl VI. überreicht. Diejenige , welche Homann ausgegeben , hat Schmeijel - vers Die Ausgabe von Seutter , iſt ſehr beſſert. unrichtig. Siebenbürgen iſt ein Theil vom alten Dacien , und zwar derjenige , welcher ſeiner Lage wegen der mittelländiſche , und in Un. febung

243 rehung der römiſchen

Regierung der bürgera

Den deutſchert meiſterliche genennet wurde . Namen hat das Land vermutlich von fies

3

2

23

ben Burgen oder Schlöſſern , die ehemals Den lateiniſchen darin berühmt geweſen . Namen Tranſilvania , hat es daher befom . men , weil es jenſeits der Wälder , welche das karpathiſche Gebirge umgeben , gelegen ift ; und eben um deswillen nennen es auch die Ungarn Erdely , welches Wort eine wala dichte und bergichte Gegend bedeutet , und die Sürfen brauchen auch den Namen Er . Gegen Mitternacht wird es von der del. ungariſchen , galiziſchen und moldauiſchen Gránje umgeben ; gegen Morgen iſt die Bu . kowina und Moldau ; gegen Mittag die Walachei und

der

temeſchwarer

Bannat ;

und gegen Abend wieder Ungarn. 9. 2. Es iſt mit Bergen gang umgeben ,

daher es eine gemäßigte Luft , und geſuna des Quell . und Flußwaſſer hat ; und ob es gleich bergicht und ivaldicht iſt, ſo ſind doch auch fruchtbare Felder vorhanden , ſo daß dieſem Lande an nichts von dem fehlet, was zum Unterhalt des Lebens gehört. Die ſiebenbürgiſchen Berge erſtregen fich don Mitternacht nach Mittag, 'und laufen auch an der $ ſt - und weſtlichen Seite fort. Mit . ten jm fande endigen

ſie ſich in wein , und

244 metallreichen Hügeln .

Die höchſten

Berge

ſind unweit Fogaras , und beſtändig mit Schnee bebedt. Die weintragenden Hügel, find in der mittägigen Gegend des Landes ; der Wein wird aber an einigen Orten , des rauben Nordwinds megen , nicht recht reif. In allen Bergen trift man Spuren von Metallen an. Gold iſt häufig vorhanden , und fommt nicht nur aus Bergwerfen , ſon : dern auch aus Flüſſen

und Bächen , davon

hernach. Silber , Kupfer , Blei , Eiſen , Stahl , Zinober und Quedſilber hat man auch , derer

des Schwefels , Vitriols , Mineralien

und ans

nicht zu gedenken .

Un

Stein - und Bergſalz ſind die Tordaer , Vis zafaer , Rolofer , Sjefer , 'Deeſer , inſons derheit die Paraiter Gruben , ſehr ergiebig . Alle ſiebenbürgiſche Flüffe und alle Bache , ja ſelbſt die Gewäſſer , welche durch Regens gúffe entſtehen , führen Gold , der Aranyos aber übertrift in Anſehung deſſelben alle andere.

Die, Goldwaſcher ſind , außer

den

Wlachen , weiche an den Flüſſen wohnen , meie ſtens Zigeuner .

Un Gewächſen hat das Land

Gras , geſunde Kräuter , Getreide, Hülſens früchte , Weinſtdđe und Holz ; an Chieren , Pferde , Schafe , Bienen , allerlei wilde Thiere , Geflügel und Fiſche , vornehmlich Büffel, Waldeſel , ( bonaſi) Branohirsche ,

( tro

445 1 ( trogelaphi, ) Båren , wilde Schweine , Küchle , Gemſen , Marder , Hermeline und Biber . Unter den Quellen find. Ges ſundbrunnen , als die hunyadiſchen , die Warm ; die weißenburgiſchen , welche falt ; die

clifiſchen

und

Olach - falviſchen , welche

ſchweflicht; inigleichen die romlioiſchen und derebiſchen . 2 ) linterirdiſche warme und falzichte , als die falzburgiſche.

I

3 ) Sauer ,

brunnen , als die homorodiſche , u . a . m . 4) Verſteinernde Waſſer , die almaſiſchen im udvarhetiſchen Siß . Die vornehmſten Flüffe find : 1 ) der Sjamos , Samofius , welcher auf der biſtritiſchen und maramaru . fiichen Grange entſteht , und , nachdem er bei Dees den kleinern Sjamos aufgenommen , hat , in Ungarn geht. 2.) Der Maros , Marufius , Merifcus, der aus den mitters nächtlichen Gebirgen der Sifler entſteht , ſich mitten ins land ergießet , und , nacha dem er die kleinen Flüſſe Aranyos und Kos chel ;

aufgenommen , gegen Südweſten in Olta , 3 Ppringt unten am farpathiſchen Gebirge in der mitternachtlichen Gegend der Sikler

und fließet durch die Sſtliche und füdliche Gegend des Landes in die Walachei. “ Was im Lande fehlt , inſonderheit an Sachen der. Kunſt

246 Kunſt , wird aus Deutſchland und der Sür. tei vermittelſt des Handels herbei geſchafft. S. 3. Siebenbürgen bewohnen verſchiedes ne Nazionen : 1 ) Ungarn , welche mit den andern Ungarn dem Urſprung , Naturell , Sitten , der Sprache und den Beſchafftis gungen nach oder Zefler ,

übereinkommen .“ 2 ) Szekelyef , lateiniſch

Zifler , Siculi ,

Der Name Sjefely bedeutet einen Hüter , und mit demſelben ſollen diejenigen Pacina , citen oder Petſchenegen belegt worden Penn , welche als Húter oder Bewohner der Grena zen den bergichten Strich an dem Fluß Mas roſch und bei der Quelle der Uluta bewohnt Haben . Sie hatten ehedeffen ihres Alter, thums wegen beſondre Vorrechte, welche Sie aber nach und nach abgeſchafft find . reden ißt die ungariſche Sprache , ſprechen fie aber gråber aus , und haben auch noch Werter ihrer alten Sprache im Gebrauch . Jhre Sitten ſind auch von den ungariſchen verſchieden .

3 ) Die

Sachſen ,

auf ungas

riſch Sjafſok , ſind die in Siebenbürgen bes findlichen alten Deutſchen . Es ſcheint, daß lange vor Geyſa des zweiten Zeit in Sies benbürgen Sachſen oder Deutſche gewohnt Ob die ſiebenbürgiſchen plattdeuts haben . fchen Sachfen Uiberbleibfel der aus dem

al

ten Dacien ausgegangenen Niederſachſen und ſchwer

247 ſchwediſchen Gothen

find :

oder ob

fie in

meit ſpätern Zeiten aus Niederſachſen in das alte Dagien gekommen ſind ? das iſt noch nicht ausgemacht. Geyſa der zweite bewief entweder 1142 oder 43 viele neue Deutſde Familien hieher , welchen; er große Vortheile und beſondere Freiheiten berfprach. ſcheint , daß ſie ſich mit jenen ältern Deuts ſchen zu einem Volke vereinigt haben .

16

Sie

legten nach und nach viele gute Derter an . R. Andreas II ertheilte 1224 der ganzen deutſchen Nazion in Siebenbürgen eine Bes Großvater ftátigung der ihr von ſeinem

3 Berliehenen Freiheiten , und vermehrtę dieſel ben unter andern darin , daß er ihr den ſüdlichen Strich Siebenbürgens ,

3

von Broß

bis Burgenland , dieſes mit eingeſchloſſen , unter dem Namen der bermannſtådter Ges ſpanſchaften ., eigenthümlich überließ , ihr auch alle darin fallende Zehnden ſchenkte unter der Bedingung , daß ſie folche ihren Geiſtlichen geben ſollten , ja ſie rogar von der Woiwoden Gerichtsbarkeit befreiete. Dieſe Freiheiten beſtätigte K. Karl I im Dreizehn. hundert und ſiebzehnten Jahr ,

und in dies

5 fer Urkunde werden die ſiebenburgiſchen Deut. Die richen zum erſtenmal Sachſen genennet. folgenden

ungariſchen

Nazional , Privilegium

Könige , der

24

baben

Sadiſem

das beſtás tigt.

1 248 tigt. Die Sachren ſind zwar dem Natu . re!l und den alten Gebrauchen nach , über welche ſie ſteif halten , von den beiden vors hergebenden Magionen unterſchieden , aber doch heutiges Tags

den Ungarn

in vielen

Sticken ähnlich , und legen fich , wie dies felben , auf das Studiren , den Krieg , die Künſte und Handlung. Ihre plattdeutſche Sprache fommt mit der niederſächſiſchen viel überein .

Die Kleidung des

weiblichen Gea

ſchlechts iſt von der ungariſchen verſchieden, Dieſe ſind die drei Hauptnagionen . Die übris gen , welche unter die Fremdlinge gerechnet werden , und , wenn ſie des Bürgerrechts theilhaftig werden wollen , mit einer voni den dreien vorhergehenden Nagionen ſich vera binden müſſen , ſind 1 ) Deutſche , welche mit den übrigen deutſchen Völkern einerlei Eprache reden , die von der Sprache der Sachſen verſchieden iſt ; 2 ) Wlachen , auf ungariſch Oláhok , welche ſich für Machfoma men der alten romiſchen Kolonien halten , und fich daher Romunius und Numunyi das iſt , Rómer , nennen ; fie fommen auch in den Arten der Speiſen und in der Kleidung mit den alten Namern viel überein, lieben die italieniſche Sprache, und die Woiwoden laffen ihre Aerzte und Sefretáren aus Jtalien fom . men, mie denn auch die wenigen, welche ſtu direna

7

249

diren , nach Padua zu reiſen pflegen.

Von

dem Urſprunge der Wlachen habe ich bereits

ſchon oben bei der Walachei gehandelt , und iſt hier nur anzumerken , daß ſie von den Sachſen und andern Najionen auch Bulga. ren genennet worden .

Sie

leben in

den

bergichten Gegenden , und legen ſich blos auf den Aderbau. Sie haben ſich vom Ana fang an , da ſie den chriſtlichen Glauben ana

genommen , zu der griechichen Kirche bekannt ,

von der Zeit an aber , da die Siebenbürger unter das Erzhaus Deſterreich gefommen , haben die Jeſuiten allzeit getrachtet , ſie an fich zu loden , und unter dem zweideutigen

Namen der graeci ritus ụnitorum mit der römiſchen Kirche zu vereinigen . chiſchen

Der walas,

Geiſtlichen Geſchidlichkeit erſtredt

ſich nicht weiter, als daß fie gut leſen und ſingen fdnnen. Wil einer es ja dem an dern etwas zuvor thun, ſo geht er nach Bu.

chereſt in der Walachei , lernt daſelbſt ein wenig gute lebensart , Zeremonien , und jierlich ipalachiſch reden , fømmt aber libri: gens ſo unpviſend zurúc ,, als er dahin ges reiſet iſt.

Der gemeine Wlach lebt in gro

ber Unwiſſenheit, ſo daß kaum der zwanzig. fte das Gebiet des Herrn berſagen kann. Siehe Acta hiſt. ecclefiaft. Band 1o. S.

110 F.

11. S, 694 f. 3. 12. S. 60 F,

3) Ar

7

250

3 ) Armenier , velche ihre beſondre Sprache haben ; und ſich vornehmlich auf den Hans

del legen. 4) Raißen ; 5 ) Griechen , die fich auch mehrentheils des Handels bepleißis gen .

Es giebt auch Juden und Zigeuner

hiefelbſt, und die letzten ſind nicht ſo müßig und faul als die Zigeuner in Ungarn , fons dern ſie ſind entweder Spielleute, oder Schmies de und Schloſſer , oder ſie handeln mit Vieh und Pferden , und die meiſten ſind Gold, w &fcher. Sie zahlen ihren Tribut in Waſch , golde , und das vibrige wird ihnen bezahlt. Sie kennen die Gegend , wo ſie mit Vors

u

1

theil Gold waſchen werden , ſehr genau.

Die Bauern in Siebenbürgen ſind zur Etrafe für ihren 1514 vorgenommenen Aufs ruhr , in eben demſelben Jahr aller Freiheit

verluſtig erflaret , und zu einer harten Leib eigenſchaft verdammt worden , welche noch for tdauert.

1768 gehörten ju dem Lande der lingarn

1

1602. Derter,

zu dem Rande der Sefler

413

zu dem tande der Sachſen

260

zu den Fiftal : Dertern

e

76 1

alſo waren in ganzSiebenbürgen 2351 Oerter,

nämlich Städte , Marttfieden und Dörfer. 9.4 . Der

1

251

4. Der katholiſ hen Rirche, ſind und garn , Zekler und einige wenige Sachſen zugethan ; ſie hat mit der in Ungarn einer's lei Recht und Freiheit , und nur einen Vis fchof zum Vorſeher , der zu Weißenburg feinen Sitz hat , und unter dem Erzbiſchof von Kolocía fteht.

Der reformirten Kirche,

find blos Ungarn und Zekler ergeben ; fic bat einen Superintendenten zum Vorſteher ,

und iſt, vermoge der Reichsgereke , die zwei te in der Ordnung. Die evangeliſch - luis theriſche Kirche hat blos Sachſen und einis ge wenige Ungarn zu Anhängern. Sie ifte in Anſehung der Anzahl der Glieder , die ſtårfſte , ja man kann überhaupt ipohl 25 Proteſtanten gegen einen Katholiſchen recha nert . Die febrer derſelben ſind in 14 Kirch ſprengel vertheilt , welche Univerſitatem

ecclefiafticam Saxonum in Siebenbürgen ausmachen , und auf den Synoden Siß und Stimmen haben. Sie wird von einem Bi. ſchof oder Superintendenten regieret , der allezeit zu Berethalom oder Birthelm Obers

prediger , und die höchſte Inſtanz in Kirs chenſachen iſt.

Er wird von den Dechans

ten der Kapitel erwählt.

Zu Birthelm iſt

auch ein Konſiſtorium , welchem alle Defani beiwohnen müſſen , und eben daſelbſt wer.

den auch Kirchenberſammlungen gehalten ;

252

es

daſelbſt die Summe

wird auch

Geldes

ausgezahlt welche die Geiſtlichkeit dem Lan , desfiirſten entrichten muß , und die Rais fer Karl VI den Jeſuiten zu Klauſenburg Die Socinianer, oder wie fie fich fchenfte. waren ehedeffen Ilnitarier felbft nennen die herrſchende Partei in Siebenbürgen : lie haben einen Superintendenten zum Borſte . her . Dieſe vier Kirchen ſind durch die Reichsa gereke beſtätigt.

Man hat 1766 gezáhlet

93135 Rómiſch - fatholiſche , 140043 Rea formirte , 130365 Lutheraner , und 28647 Unitarier. Es find aber unter diefen Suma men weder die Römiſch - katholiſchen in

Her

mannſtadt und Kronſtadt, deren Anzahl nicht gering iſt , noch die Unitarier , welche von ihren Kirchen

entfernt leben ,

mit begriffen.

Die griechiſch -morgenländiſche Kirche , zu der fich die Wlachen und Griechen befennen , wird durch ein Privilegium des Fürſten gem ſchůbt, und in die Kirche , die mit der fas tholiſchen vereinigt iſt , und der Diffentien ten abgetheilet. Jener ſteht ein Biſchof nebſt Prieſtern vor , und dieſe hat ſeit 1761 auch einen eignen Bifchof, welcher zu "Ro hermannſtädter Stuhl Wohnt. finar im

}

Die Wlachen haben 1761 eine Unzahl von 547243 Seelen ausgemacht, die große Men se im burzlånder Diftrift ungevechnet.

Hies

3

853, her gehren , außer den Griechen , auch die Armenianer , deren einige in Anſehung des Gottesdienſtes von den Griechen unterſchies den ſind , andre aber ſich zur fatholiſchen Kirche halten. Es ſind auch in den locis articularibus Anabaptiſten vorhanden . $ . 5. Die Katholifen

haben eine Schule

zu Klauſenburg , und verſchiedne Gymnaſia ; die Reformirteit, rier , baben in welchen

Evangeliſchen und Unita :

auch Gymnaſia und Schulen die

Anfangsgründe der Wiffena

fchaften gelehrt werden. Hernach fetzen die Reformirten ihr Studiren in der Schweig und in den Niederlanden , die Sachſen aber in Deutſchland weiter fort. $. 6. Daß Siebenbürgen vor Zeiten ein Stúd von Dacien geweſeir fey , iſt oben ſchon angemerkt worden ; außer den Daciern aber wohnten auch die Geten hieſelbſt, wel. che ein thraciſches Volk waren. Kaiſer Trai janus befriegte , überwand und todtete dent daciſchen Sidnig Decebalus , machte ſein land zu einer römischen Proving , und erwarb ſich durch dieſe Chaten den Zunamen Dacius . Er führte nach der Hauptſtadt des Landes Sarmizegethuſa eine römiſche Kolonie , und ließ ſie Ulpia Trajana nennen , von welcher man noch zu Varhely Merkmale findet. Von folcher alten rßmiſchen Kolonie zeugen viele ge

254 gefundene Inſchriften auf Steinen .

Untermie

Gallienus gieng Dacien im dritten Jahrhun . dert wieder verloren , und ob es gleich vom Klaudius wieder unterwürfig gemacht wurde, To ipurde es doch vom Aurelianus verabs fåumet ; daher es das rómiſche Jod) abſch its telte , und ſich in die vorige Freiheit verſeks Hierauf kam das Land unter der Gos te. then , und im Anfang des fünften Jahrhun derts unter der Hunnen Bothmåßigkeit ; dies fen wurde es zwar von den Gepiden und Gothen mit Hilfe der Römer wieder entriſa ren ,

es

mußte ſich aber im rechſten Jahr: und im neunten den Dieſe ſind im Jahr

hundert den Avaren , Ungarn unterwerfen .

889 von den Pazinaciten vertrieben worden , welche einige Schriftſteller für einen Uſt der Hunnen halten , und zu denſelben auch die Runer oder Kumanen rechnen , ja auch die heutigen Jazyger und Zekler von ihnen her: König Stophan I nahm 1002 Sies leiten . und vereinigte es mit dem Königreich Ungarn , ſeit welcher Zeit die allgemeinen fåniglich ungariſchen Verorda nungen und Landtagsſchlufie, in Sieben . bürgen eben ro , wie in Ungarn , gegolten benbürgen in Beſit ,

haben.

Hierauf iſt Siebenbürgen durch Woi. Als K. Ludwig II

woden regiert worden .

im 1516ten Jahr umfam , und bierauf ein Theil

855 Sheil der tingarn den Riebenbürgiſchen Woi . woden Johann von Zapolna , ein andrer aber des Kaiſers Karl V Bruder Ferdinanu zum König erwählee , entſtund ziviſchen bei: den Parteien ein blutiger Krieg , welcher endlich 1538 durch den Frieden ju Wardein beigelegt , und ausgemacht wurde , daß Jo . bannes Siebenbürgen und den Theil von Ungarn , welchen er inne batte , Lebenslang mit dem Titel eines Königs von Ungarn , behalten , nach ſeinem Tod aber, wenn auch ein Sohn von ihm vorhanden

wäre ,

alles

dem König Ferdinand , oder deſſen Erben gufallen rolle. Würde Johannes einen Sohn hinterlaſſen , To folle derſelbe zum Beſiß aller väterlichen Güter ,

unter

dem

nzuen Titel

1 eines Herzogs von Zips , gelangen . verurſachte aber die folgende Zeit eine Ver. anderung.

K. Johannes ſtarb 1540 , und

hinterließ einen Sohn , Namens Johann Sigmund , welcher durch Hilfe der Sürfen Siebenbürgen als ein Fürſtenthum befaß. $ Nach dieſem wurde Stephan Battory zum

TO

Fürſten erwählt , welcher König von Polen tvard , und in Siebenbürgen ſeinen Better

olt M

Sigismund Battory zum Nachfolger hatte, der ſich von der türkiſchen auf die ungariſche Seite ſchlug. Dieſer verſprach dem Kaiſer Rudelph II die Abtretung des Fürſtenthums Sie

256

Siebenbürgen gegen Oppein und Ratibor

und eine jährliche Penſion von 50000 Rthlen , hielte aber den Vertrag nicht, ſondern nahm Siebenbürgen wieder im Beſiß , und trat es bald darauf ſeinem Vetter , dem Kardi nal Andreas Battory , ab. Weil derfelbe auf die tůrfiſche Seite hieng , To wollte ihn

1

Kaiſer Rudolph nicht leiden , ſondern half dém Woiwoden der Walachei , Michael , zum fiebenbürgiſchen Fürſtenthum , 'velcher aber bald beim kaiſerl. Hof in Verdacht geo rieth , und das Fürſtenthum dem General Georg Baſta , einräumen mußte. Darüber entſtunden große Unruhen. Die Siebenbúra ger wollten weder den Michael , noch den taiſerl. General haben , ſondern ergaben ſich an ihren alten Fürſten Sigismund Battory, welcher ſich aber gen8thiget rah , dem Kais

fer das Fürſtenthum zu überlaſſen , wofür er andre Güter in Schleſien bekam. Die Siebenbirger fuhren indeſſen fort , ſich wis der den Kaiſer aufzulehnen , hatten den Beth:

len Sabor zum Anführer ; und als man ſie zur Unnehmung der fatholiſchen Lehre zwin . gen wollte, erwählten ſie den Stephan Bots. tary , einen evangeliſchen Herrn , zu ihreth Fürſten , dem rogar ganz Ungarn zufiel, das her ihn der Kaiſer 1606 zum Fürſten in

Siebenbürgen und Statthalter von Obers Uns

257

100

F 13

11

27

Ungarn erflaren mußte.

Nuf diefen

folgte

Gigismund Rafotzy), welcher aber bald wie: der abbanfte , woraufGabriel Battory 1608 das Fürſtenthum erhielt , nach deffen Ers mordung Gavriel Berhlen 1613 in der Nez gierung folgte , welcher dein König Ferdia nand Il das ungariſche Reich entriß , rola ches aber 162 I wieder abtrat, und ein Fürſt des römiſchen Reichs wurde , welches Sitels er ſich aber 1624 wieder begeben mußte. Nach ſeinem 1629 erfolgten Dode fam das Fürſtenthum an Georg Rafoky den erſten , dem rein Sohn Rafoby der zweite folgte , welcher es mit den Schweden hielt, Ungarn feindlich angriff , und hiernachſt auch Polen befriegte ; durch dieſe leßte Unternehmung aber die Túrken beleidigte , welche ihn zivan gen , die Regierung niederzulegen , welches er auch 1658 that . Hierauf erwählten die. Stånde den Franziſkus Redey zum Fürſten , Ratoßy aber trachtete wieder nach der Ree gierung , weswegen ihn die Türfen befrieg. ten , und anſiatt des Redey den Uchatius Barskay zum Fürſten einſekten , der aber gegen Rafoky nicht auffommen fonnte , ber er das Fürſtenthum dem ehemaligen foxyfchen General , Johann Stemeny , trat , darüber aber von den Türfen in

das ra= abs Ur.

reſt genommen wurde , die den Krieg gegen R Kas Búrch . Erdbedr. 6. B.

Rafoky fortſetten , welcher endlich in einer Treffen , das bei Klaufenburg vorfiel , tódt lich, verwundet wurde , und an ſolcher Wun : Barſtay wurde hiernacht von den de ſtarb. Etånden

abgefeßt ,

und Kemenu an

ſeine

@tatt erwählt , deſſen Wahl die Cůrfen für ungültig erklärten , und 1661 den Michael Apatii zum Feirſten machten ; dagegen Ke: meny auf die Seite des römiſchen Kaiſers trat ,

aber 1662 auf der Flucht mit

dem

Pferde ſtürzte und umfam , Apaffi hingegen im Frieden 1664 in feiner Wurde unter 1687 bemách: beider Kaiſer Schuß verblieb . tigten ſich die Defireicher und Ungarn des ganzen Fürſtenthums , welches ſich 1689 der faiſert. Oberherrſchaft ſchlechterdings un terwarf , dem Fürſten Apafii aber wurde die Nachfolge für ſeine Nachkommen belias Als derſelbe 1690 farb , fiel Tótály in Siebenbürgen ein , wurde aber bald wie der hinaus gejagt , und Midyael Apafft II 1699 ward Furſt an ſeines Vaters tatt. tigt.

verblieb Siebenbürgen im farlowißer Fries den dem ungariſden Reich ; ' und.obgleich im Anfang dieſes Jahrhundert Franziſtus Rafony Anſpruch daran machte , ſo wurde er doch zu Paaren getrieben , und als der Fürſt Mich . Apaffi 1713 ohne Erben ders farb, Siebenbürgen ' mit Ungarn vsuig ber ei.

259

einigt , davon és aber hernach wieder ges trennet worden .

Am Ende des 1765ſteni

Jahrs erhob die verwitwete Kaiſerin - Kó, nigin Maria Thereſia , das Fürſtenthum Siebenbürgen zu einem Großfürſtenthum weil es von andernt Kronen ganz unabhån : gig , und ſowohl wegen ſeiner Große und Lage i als auch wegen ſeiner innerlichen Kräfte , ein beträchtlicher Staat fery.

$. 7. Die ſiebenbürgiſche Regierung iſt von der ungariſchen ofllig unterſchieden , durch

gemeinſchaftliche Bewilligung des Fürſten und Volfes ,(wie die Adprobatâ , Concòrdaa ta und Diplomata ausweiſen) monarchiſcha

ariſtokratiſch eingerichtet , und gehørt feit

1722 den Pringen und Prinzeſſinent des Øſtreichiſchen Haufes erblich. Ein ſiebeni búrgiſcher Großfürſt, welcher ehedeffen durch eine freie Wahl , nun aber feit 1722 durch die Erbfolge zur Regierung kommt, bat gwai eine mit dem König von Ungärn und Erzherz gogen fü Deſtreich Vereinigte Macht, ſeine Regierung und Rechte ſind aber doch vori beiden unterſchieden .

In dem Čitel des Hauſes Oeſtreich kommt das Großfürſtenthum Siebenbürgen gleich nach den Konigreichen vor. Das Wapen

der ſiebenbürgiſchen Ungarn iſt ein Adler ; das Wapen ber Setler die Sonne und bet

Mond )

260 Mond , und das Wapen der

Sachren find

ſieben Burge. § . & . Die ſiebenbúrgiſchen Stånde werden

nach der Anzahl der Magionen in lingarn , Setler und Sachfen , nach dem Unterſchied der Religion aber in Katholiſche , Refore mirte , Evangeliſche und Unitarier , nach dem Beiſpiel lingarns aber in Prälaten , Magna: ten , Edelleute und fånigl. Búrger eingetheilt. Zu den Prälaten gehören der ſiebenburgiſche Biſchof, die Hebte , Probſte , und regulirte Die Magnaten werden in hos Domberren . be Reichsbediente , Grafen und Freiherren abgetheilt. - Die Edelleute find theils uns Der ſiebenbúrgiſche garn , theils Sekler. Adel bat das Indigenat in ganz Ungarn , und das Recht , ſich darelbſt niederzulaſſen , Allein der ungariſche wo er will und fann . Udel hat daſſelbige Recht in Siebenbürgen nicht , und königl. Bürger heißen nur allein die Sachſen . 9. y . Das Großfürſtenthum Siebenbürgen wird im Namen des Großfürſten und der Magnaten regieret durch die tandtage , die Kanzlei , das,fwnigl. Gouvernement , die fds nigl. Sammer , die Grafſchaften der lin garn , und die Gerichtsſtühle und Magiſtras te der Setler und Sachſen . 1 ) Die Lands tage , ( Comitia provincialia ) werden von dem

M

261

8 m Fürſten nach Hermannſtadt ausgeſchries ben , und in die obere und untere Gerichtss tafel unterſchieden . An der obern Cafel fitt das hobe Gouvernement mit den Prälaten , Grafen und Freiherren .

An der untern Eas

fel berathſchlagen ſich die königl. Tafel, und die Abgeordneten von den Grafen der uns garn und von den Gerichtsſtühlen der Sekler und der fønigl. Sachſen über das ſchaftliche Beſte. Beiden ſteht im

gemeins Namen

des Großftirſten ein fåniglicher Kommiſſarius vor , welcher die fonigl. Antrage den Stan , den feierlich

vorlegt .

. 2 ) Die hohe ſiebene

búrgiſche Kanzlei, welche die fürſtlichen Edifte ausfertigt , iſt zu Wien , und hat in öffents lichen Sachen weder mit der ungariſchen , noch mit der Sſtreichiſchen Stanzlei einige Vers bindung. 3 ) Das hohe Gouvernement, deffen Siß zu Hermannſtadt iſt , beſorgt die öffentlichen Geſchaffte des Großfürſtenthums in geiſt- und bürgerlichen Sachen im Namen des Großfürſten . Es ſteht demſelben eij Gouverneur vor , dem aus den dreien Nas jionen , und zwar aus den Katholifen , Mes formirten und Evangeliſcher . , gerviffe Nåthe zugeordnet ſind. 4) Die ſiebenbürgiſche Kam . mer zu Hermannſtadt , welche die Offentlichen Einfünfte des Landes , die Domainen und Bergwerksangelegenheiten beſorgt , in Unſes N 3 Juny

(

262 bung welcher lekten ſie

der Bergwerkshof : kammer zu Wien untergeben iſt , hingegen das Oberbergamt zu Zalatna unter ſich hat . 5 ) Die ungariſche Nazion in Siebenbürgen iſt , nach dem Muſter der ungariſchen Ges ſpanſchaften , in ſiebzehn Geſpanſchaften und zwei Diſtrifte abgetheilt , und wird von ei. nem Grafen , Visegrafen, von adelichen Rich tern unter Beiſikern durch die adelichen Vers ſammlungen verwaltet . Die Sekler find in Anſehung der Regiefung unter ſieben Haupts ſtühle und eben ro viel Richtet pertheilet , und werden von einem Grafen regiert. Dies Te Würde fam ehemals den Woiwoden ju , nunmehr aber gebührt ſie dem Großfüriten in Siebenbürgen , deſſen Stelle gewiffe bar zu gewählte Grafen vertreten . Die rådh ſis fiche Nazion iſt unter neun Hauptſtühle und zwei Diſtrikte pertheilt , und wird von ei : mem fønigl. Grafen der Magion , von fönigl. Staộtrichtern und Magiſtraten regiert . 9. 10. Die Einfünfte fliegen aus

den

Steuern , Bollen , Metall , Mineralien , Stein , falz , königl. Domainen und den Gútern welche dem königl. Fiffo zuerfannt worden , und werden von der ſiebenbürgiſchen Kama met gehoben . 1770 wurden 2,198770 FI, 42. flr. an Gold , Silber und Kupfer aus . gemünzt , dazu das land die Metalle geliefert bata

263 hatte.

Die geſammten landesfürſtlichen Ein .

fünfte betrugen in dieſem Jahr 3,941707 Fl. 17. Kr . die Ausgaben 3,743670 Fl . 8 Kr . es blieb alſo ein Uiberſchuß von 198037 FI. 98 Kr . Ehemals konnten die Siebenbürger eine Kriegsmadt von 80 bis 90000 Mann ini das Feld ſtellen ; nunmehr ſtehen nur rech® Regimenter im

13

Solde , die das Land beſchüs Ben, und einen fommandirenden General zum

Oberhaupt' haben . 1762 iſt nach dem Beis fpiel der Stroaten und Slawonier , eine Ma zionalmiliz yon fünf Infanterieregimentern , einem Regiment Dragoner , und einem Res giment leichter Reuterei errichtet worden.

1 S. 11. Was die Verivaltung der Gerech : tigkeit in bürgerlichen und Kirchenſachen ans betrifft , ſo wird die Gerechtigkeit in bur gerlichen Sachen im Namen des Großfúra ften von den Unter - und Obergerichten ver's 1

>

int AT

waltet , doch ſo , daß eine jede von den dreier In Nazionen ihr beſonderes Gericht hat. Freiſtadten der Sachſen fåniglichen

den

werden die Sachen der Bürger zuerſt von Stadtrichter , und hiernachſt vom Stadts Davon appellirt man ' an rath unterſucht. die Stadteverſammlung , der ein fåniglicher Graf der Nazion vorſteht , und alsdenn an In den Geſpanſchaften die königl. Tafel. der Ungarn werden die Sachen der Edelleus te N 4

264 te zuerſt von den Nichtern der Edelleute und alsdenn vom ganzen Adel unterſucht. Die Appellazion geht auch an die fðnigl. Lafel. In den Gerichtsſtühlen der Sefler, welche ihre beſondern Gewohnheiten und Pri : vilegia haben ,

unterſuchen die fånigl. Nich .

ter , oder Pro's Prátores die Sachen der Sekler , und in zweifelhaften Fällen ſchicken fie dieſelben an den königl. Grafen , und'von dar an die königl. Tafel. Dieſe königl. Tas fel ( Tabula rezia ) die einen Präſidenten , nebſt Protonotarien und Aneffouen hat , iſt das hochſte Gericht ; nichts deſtoweniger ges langen alle zweifelhafte Sachen von derſel ben ans Gouvernenient , und hiernächſt an Für die Kirchenfachen iſt den fønigl. Hof. ein einziges Gericht in der Reſident des lies benbürgiſchen Biſchofs , von demſelben ges langen die Sachen an den Erzbiſchof, Me: tropoliten . Siebenbürgen wird in der ſiebenbürgiſchen Landeskanzlei eingetheilt in das Land der

Ungarn , in das Land der Setler , in ons Land der Sachren , und in die Loca Taxa lia oder Fiſkalgüter. 1. Das Land der Ungarn , beſteht aus fieben Geſpanſchaften , und aus dem Shal Hatog . Es nimmt die weſtliche Segend von Siebenbürgen

ein ,

und erſtreckt

ſich 810i ,

1

265 zwiſchen

Ungarn , den

Gerichtsſtühlen

der

der Sachren ,

bis

Sefler , und dem Rande nach Mittag.

tie 1. Die weiſſenburger oder farlsburger Ges ſpanſihaft, Gyula - Fejervar oder Karoſu - bar Vármegye , Albenlis oder Alba Julienfis comitatus , hat Ungarn, Deutſche und Wa

hink

lachen zu Einwohnern. untern und obern , in

1

dieſer 67 Oerter .

Sie beſteht aus der jener ſind 170 ; fit

Die Feſtung Karlsburg ,

MP

von welcher ſie den Namen hat , iſt von ber

1:

Geſpanichaft unabýängig , und gehårt zu den Fiſialgütern.

1 ) Torokk , ein Bergfleden , welcher reta ner Eiſen - und Silbergeuben wegen berühmt, und das Haupt einer gleichnamigen Baronie iſt. 3

Er gehört dem tarotiſchen Geſchlecht. 2 ) Enused , Nagy - Enged , ein wohibe

wohnter Marftfleden , wo ein reformirtes Grmnaſium , und in der Mitte des Orts ein init Waſſergraben umgebenes Schloß ift. In der umher liegenden Gegend find viele

013

rómiſche Münzen in den ledern und Ber: gen gefunden worden .

TE

3 ) Hosszú - Nsjú , ein Märktflecken und Raſtel des tomaiſchen Geſchlechts. 4 ) Balásfalon , Blarendorf , ein malas chiſcher Flecken , worelbſt der Biſikof der Wlas

W

chen ſeinen Sit hat .

N 5

5 ) Szent

266 5 ) Szent Stirály , ein ſchönes Kaſtel des banfiſchen Geſchlechts . 6 ) Esvis , ein Marktflecken am Fluß Mas rorch , woſelbſt ein Paulinecfloſter iſt. 7) St. Michael, oder Tótfalu , Caſtrum S. Michaelis , ein Schloß auf einem hohen

Felſen . 8 ) Szent Imre , Villa S. Emerici , ein geringes Dorf nicht ipeit von Weiſſenburg, bei welchem die Siebenbürger 1442 von den Túrfen geſchlagen worden . 9 ) Zalatna , Zlatna , Klein - Schlatten , Auraria parva , ein Bergfleden in einem angenehmen Thal , durch welches der Fluß Ampol lauft , in welchem reiche Gold's und Quedfilbergruben find , die ſchon zur Zeit der Dacier und Römer befannt , und ebes mals beträchtlicher geweſen , als ſie iſt ſind. Die Walachen reben dieren Ort als die Haupts ſtadt ihrer Mazion in Siebenbürgen an , und beſuchen ihn an den Marfttagen ſehr fleißig . Er iſt der Siß eines Oberbergamts , welches unter der ſiebenbürgiſchen Kammer zu Her : mannſtadt ſteht , und die vielen alten Aufs schriften , welche man hier findet , machen ihn für einen Ulterthumsforſcher ſehr merks würdig .

Zomocius , lagius , Afløſer und die hieſigen und übrigen in

Friðtalſky haben

F

1

267 in Siebenbürgén anzutreffenden Aufſchriften geſammelt und bekannt gemacht. Etipan eine halbe Stunde gegen Mitter : nacht von Zalatna iſt der Facebajer Berg , auf welchem ein Goldbergwert iſt , deſſen goldreiche Kieſe , von ? bis 10 , 30 , 40 und oft mehr foth Gold im Zentner haben , fie war aber 1770 noch nicht in dem Zu : Es ſind ſtande , welchen man wünſchte. auch bei dieſem

Ort zipei Quedfilberwerke , Zalatna werden

und in der Brennhütte zu jährlich etipa gebrannt .

60 Zentner Quedſilber

ays

Abrud - Bánya , vier Stunden von Za latna , der ehemalige Siß des Oberbergamus , in deſſen Gegend Goldgruben ſind . 10 ) Borberef , ein Schloß auf einem 50 hen

Felſen , das mit Chúrmen befeſtigt iſt , und neben ſich einen gleichnamigen Markt , 1 flecken hat , am Fluß Maroſch. 11 ) Alpink , Winß , ein offener Ort am Marorchfluß mit einem Schloß , auf wel chem der Kardinal Georg Martinuſius ge ftorben iſt. 12 ) Homorod , ein ſeiner Salzuverte idee gen merkwürdiger Ort. 13 ) Brad , ein Marktflecten I welcher der Hauptort eines gleichnamigen Diftrifts iſt.

14 )

Rea

268 14 ) Sr88 - Bánia ,

Chryfii Auraria ,

ein Bergfleden beim Urſprung des Fluſſes Kórós . In dieſer Gegend iſt eine Gold marche. 15 ) Ofenburg , Offen - Banga , ein Berg , plecten , welcher von den Namen befommen hat .

16 ) Das Dorf

Schmelzöfen

den

Schnocendorf , ungar.

Sjingpoffét, liegt zwar im Burgenlande , gehört aber zu dieſer Geſpanſchaft , und iſt iķt militariſch . 1 ? ) Nagyag , eigentlich

Seferemb ,

ein

Bergfleden, welcher anderthalb Stunde Wege höher als das Dorf Nagyag liegt. des Bergs , auf welchem er ſteht ,

Um Fuß fließt die

Maros . . Hier iſt ein Gold - und Silberberg werf , deffen reichſte Erze go bis 340 Poth Silber im Zentner halten , und die Marf Silber bat 200 bis 210 Denari Gold , das her ſind zivei Cheile der Erge Gold , und 1770 wurde nach ein Theil iſt Silber . Abzug der Koſten monatlich eine Ausbeute von 8 , 10 bis 20000 Fl. an die Sewerf, ſchaft ausgetheilt , und in den nachfverflors

renen zwanzig Jahren hatte eine einzige Gru . he flir mehr als vier Millionen Gulden an Cold und Silber geliefert. Gegen albend von Nagyag find noch uns terſchiedne Goldbergiverfe , als bei dem Berg ort

269 ort Ofertes , in dem fourager Berge , im fiſcher Berge, im toplijaer Berge , bei Fue 398 , bei Trsztyan , woſelbfi es reiche Gold ,

5

ile

gånge , die auch gediegene Stufen giebt , bei Boicja , u . f. iv .

liefern ,

2. Die kotelburger Geſpanſchaft, Suitsus Vármegye , Kukolienfis comitatus , toirt von Ungarn bewohnt , unter welchen Wlas chen zerſtreut ſind. Sie wird in die obere

n!

und untere abgetheilt ; in jener ſind 49 i in dieſer 63 Derter.

3

Mauern und Thürmen umgebene Schloſſer. 2 ) Bonnha , ein ſchönes Schloß der beth

+

leniſchen Familie. . 3 ) Kitsus - var , Kofelburg , eine und ſchöne Burg am Flug Kúfdus 1 von die Grafſchaft den Namen bat.

1 ) Notnod und Ebedfalva , ſind zwei mit

TV

Feſte

4) Szent Miflos , Fanum S. Nicolai , ein feiner Marftfleden am Fluß Kutsud , mit zwei Burgen . 3. Die torenburger Geſpanſchaft ,

Thor

da Vármegye , Thordenſis comitatus , bat Ungarn und Wlachen zu Einwohnern . Man theilt ſie in die obere und untere ab ; jene hat 91 , diere 75 Derter . 1 ) Disnájo ; ein ſchönes Kaſtel am Flu ; Maroſch .

2 ) Veßch ,

270 2)

Vetch , ein ſchöner Marktfeden mit ei.

nem Kaſtel, gehört dem femeniſchen Geſchlecht: 3 ) Gergjenv), Görgenty ,

eine

ehemalige

Feſtung , die im rakotzyſchen Krieg ihrer Boll : werfe beraubt worden, und dem fațnoniſchen Geſchlecht gehört.

4 ) Regen , lat . Regna , ein

weitläuftis

ger Marftfieden auf der nordlichen Seite des Flufſes Maroſch , in einer ſchönen Ebene . 5 ) Szent Jvány , Vajda - Szent : Jvá. ny , eine Burg an einem angenehmen Ort, wo ſich ehedeffen die ſiebenbürgiſchen Woi wodert oft aufzuhalten pflegten. 6 ) Gernyesjeg und Sjent Görgy , zwei geringe Kaſtele , davon das erſte dem telefia

ſchen Geſchlecht gehört. 7 ) Corda , Torenburg , ein offenet,

aber

weitläuftiger und volfreicher Marktflecken ist einem Chal am Fluß Arangos, iſt der Haupt: ört der Geſpanſchaft , und theils wegen der benachbarten Salzbergwerfe , theils wegen der alten rómiſchen Bergwerfe merkwürdig. Hier foll die ungariſche Sprache fehr rein geſpros Der Anfang zu Erbauung dies chen werden . fes Orts iſt 1453 gemacht , und 1531 iſt er Derbrannt worden . Das Salzbergwerf iſt ungefähr eine hals be Stunde von der Stadt in einem Chon : fchieferbügel , und die timberliegenden kleinert Hu:

1

271

Hügel ſind falficht ; es finden ſich auch von Enged bis Torda , und vou hier bis Klaus fenburg viele verſteinerte Körper, und allent. halben Kalfbúgel. Alſo iſt dieſe Gegend oh ne Zweifel aus dem Meer entſianden . In den Salzgruben hat man durchſichtige Salg ſtúde, in welchen entweder ein Waſſertro . pfen oder etwas Moos . eingeſchloſſen iſt

gefunden .

Man gråbt auch in dieſer Ges

gend Gips und Alabaſter.

8 ) Keresztes - Mero , Prat de la Craian , Pratum Trajani , iſt ein Feld , das ſich bis áns eiſerne Dhor erſtredt, auf welchem der Raiſer Erajan über die Dacier und den ks:

nig Decebalus einen herrlichen Sieg davon getragen hat. Unmerk .. 3tiſchert dieſer und der folgenden Ges fpanichaft liegt der aranniche Gerichstuhl der Sefier , welcher aber naciero wird abs gehandelt werden .

4. Die klauſenburger Geſpanſchaft, No, losvar Vármegye , Colosvarienfis comita. tus , wird von lingarn , Wlachen und eini , gen Sachſen beidohnt. Sie wird in die obere und untere abgetheilt ; eine jede hat 96 Derter. Die Stadt Kilauſenburg , von welcher fie den Namen hat , gehört nicht baju.

1) BM

272 1 ) Bura ; ein Schloß des Bichatiſchen Kaufes , zwiſchen Dobofa und Klauſenburg: 2 ) Bonnida ,

ein

Schloß ,

welches an

einem luſtigen Ort zwiſchen weintragenden Hügeln liegt . 3 ) Kolos , ein Marktfleden in einer Ebes ne , der feiner Salzgruben wegen berühmt

iſt , und von welchem Namen hat . 4) Gjamosfalva ,

die Geſpanſchaft den ein Marktfleden

zwei Kaſtelen , welchen Familie im Titel führt.

die

alte

mit

mitoliſche

5 ) Monofior ; Kolos Monoſtor , Mona. fterium , eine Benediktinerabtei , nicht weit von der Stadt , in welcher ein berühnites Marienbild iſt 6) Gyalu , Feniges Gyalu ,,ein Bergflea den mit einem Schloß , gehörte ehedeffen den Biſchöfen von Siebenbürgen , nun aber den Grafen Banffi. 7 ) Ereres , eine Abtei , die der mifeliſchen Familie gehört. Dobofa 5. Die dobofer Geſpanſchaft

Vármegye , Dobocenfis comitatus , wird Man von Ungarn und Wlachen bewohnt. theilt ſie in die obere und untere ab ; jene hat 77 , dieſe 83 Derter.

1 ) Szent

1 ) Szent Mihály , Szent Mihály Lelefe, ein Kaſtel im Flecken gleiches Namens gehört ber tormaiſchen Familie erblich .

C

2 ) Dobota , Dófoka , ein Marktflecken , am fleinen Szamoſch , wovon die Geſpana fchaft benennet worden .

1

3 ) Apafalva , Apafifalva , ein großer Fleden , von welchem das berühmte Haus der apafiſchen Fürſten feinen Namen bat . 6. Die innere ſzolnofer Geſpanſchaft ,

11

ET r?

F18

be

Belfs Szolnok Vármegye , comitatus Szol nok inferior , hat ungarn , Wlachen , Ars menier und einige Deutſche zu Einwohnerit. Sie wird in die obere und untere abgetheilt ; jene hat 82 , dieſe 105 Derter. I ) Koſár - vár , ein Kaſtel Szamoſch .

am kleinern

2 ) Kaplan , ein Kaſtel der Grafen Hals ler , unten am fleinen Sjamoſch . 3 ) Dées ; Dég , ein guter Marktfle den , am Suſammenfluß des großern und kleinern Szamoſch , iſt rowohl wegen ſeiner

Salzgruben , als des Sibes der Grafen Bethlen , berühmt. 4 ) Szent Benedef , Fanuni St. Bene. dicti , ein Schloß der forniſiſchen Familie, auf , einem hohen Hügel , am kleinen Szamoſch. Büſch . Erdbeſchr. 6. H.

5 ) Beths

74 5 ) Bethlen , ein Schloß am großen Sjamoſch , welches mit einem Wall und Thürmen befeſtigt iſt , und davon die Gras fen Bethlen ihren Namen haben. 6) . Retteg , ein wohlbeiwohnter

Marfts

fleden . 7. Die hunyader Geſpanſchaft , Hunyad Vármegye , Hunyadenſis comitatus , wird von Ungarn und Walachen bewohnt . Man theilt ſie in die obere und untere ab : jene bat 81 , dieſe 172 Derter. Der Ort Hus nyad , von welcher fie den Namen hat , ges hårt nicht dazu , ſondern zu den Fiskalgú tern . Bei dem Dorf Gigaller , iſt ein Eis ſenbergiverf , und an der Cſerne liegen Hama merwerke , in welchen das Erg zu Stangen eiſen geſchmiedet wird . Das hobe Alter dieſer Eiſenwerfe erhellet aus einem bei Oſtrow gefundenen rếmiſchen Denkmal , in welchem eines Collegii Fabrorum gedacht wird . Bei dem Dorf Kismunes iſt Bleierz. 1 ) Folt , ein Palaſt , am Fluß Maroſch, den ebedeffen die Tempelherren bewohnt, der aber jeßt der foltiſchen Familie gehört . 2 ) Rapot , ein Palaft , nahe beim Fluß Maroſch , welcher feines Sauerbrunnens wegen bekannt iſt , und der faſſoniſchen Fas milie gehørt.

3) Aras

* 75 3 ) Urany -var , ein wohlbefeſtigtes und ſchones Schloß in eben der Gegend . Schloß der joſifi 4) Branditſfa , ein Schloß

ſchen Familie. 5 ) Ille , Illye , ein von Natur durch Kunſt wohlbefeſtigtes Schloß. 6) Dobra , eine Schanje. 7)

.

Németi i

ein

Kaſtel ,

nebſt

und

einem

grožen Fleden . 8 ) Déva , Decidava , ein weitl &uftiger, wohlbewohnter und mit einer Mauer umge* welchem ein bener Marktflecken ,,neben neben

Sdlog auf einem hohen Felfen liegt. Drei. piertel Stunde von hier , iſt ein Kupferberg, Der Zentner Kupferfies pon der werf.

-

reichſten Art , hált faſt 17. Pf. Kupfer und im Zentner Kupfer i Quentchen 2 Denari Silber , und die Mark dieſes

1

11

Denari Gold . halts ,! fann

Silbers 21 Wegen dieſes geringen Ger man das Gold und Silber

durch die Saigerung nicht gewinnen. 9 ) Póſteni, eine feſte Burg , welche den engen Paß Eiſenthor , Porta ferrea , von den Ungarn Vas Kapu , von den Griechen . Afontisma , ſonſt auch der Paß Dela ges nannt , beſchüßt. 8. Das Chal Hatog , erſtredt ſich von dem Ort dieſes Namens auf acht Meilen bis

an den Fluß Syl , an die Berge , und an

276 an die parfe Voltány.

Es hat

chen bewohnt, und demſelben iſt auch

iſt

oon Wala, Ju

26 Derter .

Varhely , das iſt , der Ort einer Stadt, bber eines Schloffes , mit welchem Namen die uiberbleibfel der ehemaligen daciſdheu Haupt- und Reſidenzſtadt Sarmiß , oder Sarmizegethuſa ,

dahin Trajanus

eine

rós

miſche Kolonie geführt, und fie Ulpia tra Man hat jana genannt , belegt werden .

dem Steinhaufen viele alte goldne und ſilberne Münzen und andre Alterthús mer gefunden . 9. Zu dem Rande der Ungarn werden

unter

auch die ſogenannten Partes gerechnet , welche ſind

reapplicata

1 ) Die mittlere ſolnocker Gefpanſchaft, von 100 ivlachiſchen DStfern .

2 ) Diz frašner Gefpanichaft , wlachiſchen Dörfern.

von 41

3 ) Die farander Geſpanſchaft , bon 45 wladiſchen DStfern . 4) Der Diſtrift Koevar , chiſchen

won 83

wlas

Dörfern

II . Pas latid der Zefler , Terra Sieua lorum , nimmt den nordöſtlichen Theil von Siebenbürgen ein , und iſt in fieben Haupts fühle eingetheilt.

1 , Der 1

1 ..

1. Der

oberhelyer

Stuhl i

udvarhely

Sjef , Udvarhelyenſis fedes , nebſt den beiden damit verbundnen Stühlen Kerests Der tur und Barbutz , von 126 Oertern . benannt Stuhl dieſer Ort , von welchem wird , gehört nicht zu demſelben , ſondern Ich bemerke zu den Fiskalgutern . 1 ) Almás , Homorod Almas , einen Dis ftrift , in welchem

viele unterirdiſche Höh.

ben ſind , darin verſteinerndes Waſſer trópfelt. 2 ) Keresztur , Székely : Keresztur , einen gang eingeſchloßnen boben Bergen von hohen Marftflecten , von welchem der Stuhl die . fes Namens benannt wird . 3 ) Bardus , Parduk 1 Foohnten

Marktflecken ,

einen

wohlbe

welcher viel Salg

hat , und davon der gleichnamige Stuhl bea nannt worden . 2. Der maruſcher Stubi , Maros Szek,

Marofienſis ſedes , von ter welchen : Szent- Pal Schlöſſer ,

und Szent

davon

123 Oertern , un .

Deméter ;

swei

jenes dem Grafen Gyus

Lafi; vidas andere der redliſchen Familie gehört. 3. Der sſchifer Stuhl , Eſif Szek , El kienſis ſedes , wird in den obern und uns tern

abgetheilt : jener hat 20 , dieſer 16 Der S 3

278 Derter. Er hat auch die Filialſtühle Sn.: örgyu und Staſjon , jener . von neun , dieſer von vier Dertern und enthält folgende merkwürdige Derter . 1 ) Mifo.var , ein

davon das bat :

befeſtigtes Schloß ,

mifoiſche Geſchlecht ben Namen

2 ) Somlyo , ein Gymnaſio . 3 ) Szent Miklos ,

Fleden

mit

einem

Fanum St.

Nico

ein weitläuftiger und wohibewohnter Marftfleden , welcher der vornehmjie im györgynſchen Filialſtuhl iſt , nahe bei den lai ,

Quellen der Flüffe Maroſch wnd Aluta . 4) Raſſony , ein Narktflecken , welcher der vornehmſte im faffoniſchen Filialſtuhl iſt. 4. Der haromſzefiſche Stuhl , Három Szef , Haromfzekienlis fedes , oder Tri fedialis fedes , das iſt , die drei Stihle , wird wieder in den orbaiſchen , kesdiſchen und repſiſchen Stuhl abgetheilt , davon ein jeder beſonders zu beſchreiben . I) Der reprer Stuhl , Sepſi Sjef, Sep fienfis fedes , von 36 Derrern , nebſt dem Filialſtuhl Darin

Miflos

Vár ,

( 1) Szent Gyfrgy ,

von

9 Dertern .

Fanum St. Geor

gii , ein Marktfleden am Fluß Aluta .

(2) Kos

279

( 2 ) Kórospatak , ein Marftflecken mit 7

einem guten Sülot , gehört der kalnodis ſchen Familie.

(3 ) 1ljon , ein Marktfleden , der dem !

1

-1

T

7

miteſiſchen Geſchlecht gehørt. ( 4) Biffalva , ein Marktflecken , der wes gen des engen Paffes Buſa , an der molo dauiſchen Grange , bekannt iſt.

( 5 ) Hyefalva , ein Marktflecken , wel. cher ſo wie der vorhergehende , dem mifeſio ſchen Geſchlecht zugehårt. ( 6 ) Miklos - var , ein Marktflecken und Schloß , wovon der Filialſtuhl. den Nainen hat.

2) Der fessiſche Stuhl , Késdi Sjef , Kesdienſis ſedes , hat 31 Derter , unter welchen

Résdy.Szent-lélek , Fanum St. Spiritus Kesdienſe , eine ſchöne und feſte Burg auf einem hohen Felſen .

3 ) Der orbaiſche Stuhl , Drbai Sjef , Orbacenſis ſedes , von 17 Dertern , bar, unter

( 1 ) Sabola , ein Marktfleden mit einem

Schloß , welcher den Grafen Mifes und.

Kálnoki gehört. In den daſigen Bergen iſt Steinſalz.

(2 ) Kowaszna , iſt der geſunden Båder wegen berühmt.

(3 ) Par

680

( 3 ) Papols , Papulum , gehørt unter die vornehmſten Derter des Diſtrikts .. aranyaſcher Stuhl , Aranias 5. Der Sjef , Aranyenſis fedes , liegt unter den ungariſchen Geſpanſchaften , und zwar zwia ſchen der torenburger und fofelburger , am Fluß Araupos. K. Bela IV. hat ihn 1245 , da er durch die Latarn von allen Einwohnern entblößt war , aus einer Ses ſpanſchaft in einen Stuhl verwandelt , und der ſetleriſchen Mazion geſchenkt. Er bat 22 Derter .

Ich bemerke folgende. 1 ) Bagyon , Bagyona , ein anſehnlicher Marktflecten , nabe beim Fluß Maroſch . 2) Keresztes , Keresztes Meſeje , ein Feld , welches von den Getreidegarben be nennt worden , und wegen einer Niederlas ge der Türfen merkwürdig iſt. 3 ) Szent Mihály, Fanum St. Michae lis , ein Marktflecken am Fluß Aranyos . 4 ) Gerend , ein feſtes und ſchönes Kaſtel des femeniſchen Geſchlechts.

5 ) Várfalva , ein Marktfleden fel am Fluß Aranyos.

und

Ka

6) Fel- Vinki , Fóldwin; ein guter Marktfleđen . III. Das königliche Land der Sachſen , Fundus regius Saxonicus > machte ans her Geſ mannſtädter pannſchaft , fånglid; die Co

281

Comitatum Cibinienſem , aus , und war 1320 noch nicht in Stihle eingéteilt : ala lein , in Königs Andrea Beſtätigung des Nazionalprivilegii der Fibenbirgiidei Sach: ſen von 1366 , wird fibon der Septem ſe aus . dium Saxonum Transilvanienſium drůdlich gedacht. dieſes lands aus 6

Szeutiges Tags beſieht neun Stühlen und zwei

Diſtriften , welche in ihrer alſo auf einander folgen .

Rangordnung

1. Der bermannſtadter Stuhl , Sedes Cibinienſis , nebſt den Gütern der ſieben Richter , liegt in dem ſo genannten Altlans

!

1

de , und begreift 57 Oerter . ſten und merkwirdigſten find

Die vornehms

1) Hermannſtadt, ungariſch Sjeben, lat. Cibinium , die Hauptſtadt Siebenbürgens , dieſes Diſtrikts , und der ſách fiſchen Najion, Sie war an , und eine fönigliche Freiſtadt. fänglich ein Dorf , unter dem Namen Her mannsdorf , und wird auch noch in dem uralten Stadtſiègel Villa Hermanni ge : Wer aber der Hermann geweſen , nannt . nach welchem ſie benannt worden ?

iſt uns

gewiß . Sie liegt auf einer Ebene am Flut , doppelten Mauer , und mit tiefen Grabe! umgeben . Das Gouvernement , die könig . liche Kammer , das Apellazionsgericht, die S 5 Land:

1

282 kandtage , und außerdem der fommandiren : de General und der fånigliche Graf der fach), fiſchen

Nazion ,

haben hieſelbſt ihren

11 ,

Es iſt hier auch ein lutgeriſches Gymina ſium , und es war hier ein Jeſuiterfoile gium . Das Jahr der erſten Erbauung dies res Drts , kann nicht angegeben werden . 1100 bekam er viele gute Gebäude ; und 1223 vom

K. Andreas Il . gute Privilegien .

2 ) Heltan ,

ung .

Nagy Disznod , ein

Marktleden . 3 ) Roſinár , der Siß des ilachiſchen Biſchofs , welcher jährlich 2000 Reichsgul. den an feſtem Gehalt hat , und für ſeine Beſtätigung dem laudesfürſtlichen Hof 800 Fl . erlegen muß . 4 ) Hamleſch , ung . Omlas , ein betrachts

1461 ward er ausgeplündert. licher Ort. Anmerk. Zu dieſem Stuhl gehdren auch ( 1 ) Die Güter der ſieben Richter. Sols che Richter ſind der Hermannſtadter , der Müllenbacher , der Reprer , der Großſchen , der Lerch firder , fer , der Reißmarfter , und der Brodſer .

Ihre Güter , welche ihs

nen K. Ladislaus VI. im Jahr 1453 fchenft hat , beſtehn in neun Dörfern . gehört auch

der

ges

ſogenannte rothe Thurm ,

ung . Veres Corony , lat . Rubea Turris , dazu , welcher ein Wachthaus iftt , zwei Meis

283 Meilen von Hermannſtadt , nahe beim Fluß ult , und den aus der Walachei nach Sies benbürgen führenden engen Paß beidahrt. Bei

demſelben

wurde

1493

der

türkiſche

Beg Ali geſchlagen , als er Siebenblirgen geplündert hatte , und mit ſeinem Raub zus růct febren wollte. ( 2 ) Zwei klinere Stühle , nämlich a. Szeliſcht, von rechs Dörfern . b . Ealmuefch , ung. Calmats , zu welchen außer dem gleichnamigen Hauptort , fünf Dörfer , und noch andre Derter gehren. 2. Der ſchamburger Stuhl , in dem ro genannten Weinlande , begreift rechzehn Derter . Die merfivérdigſten fins : 1 ) Schåžburg , ung. Segesvar , eine fönigl . Freiſtadt , auf der Siidſeite des

großern Kastelfluſſes , in einein engen Ehal, Ind- am Fuß eines Hügels , auf welchein ein Schloss fteht. Sie iſt 1168 angelegt . viele Bürger aus der ſogenannten Burg oder obern Stadt in die untere gezo .

Als ſich

gen hatten , und jene der Gefahr , gang wüſte gelaten zu werden , ausgeregt war , bzfahl König lasifiai 1513 , da diejes nigen ,

welche

in der

untern

Stadt

moto

feine eigene Håurer hatten , wieder hinauf in die obere ziehen mußten ; und auswartis gen neuen Anbauern in der Burg , pere

ſprach

284 ſprach er eine ſiebenjährige Freiheit von als len offentlichen Abgaben . 1528 eroberte und plünderte Stephan Bathori die Stadt . 2 ) Keisd ! Marktflecken .

ung.

Sjas ;

Sysjd ,

ein

Anmerf. Die Wlachen befaßen 1761 in dieſem Stuhl vier Dórfer und eine Kirche , macs. ten 165 Familien , und 1006 Seelen aus. 3. Der burzlånder Diſtrikt , oder das Burgenland , ung. Barcſaszag , latein . Bur cia und Barcia , bat den Namen von dem durchfließenden Fluß Burgen , und iſt der außerfte Theil Siebenbürgens gegen Often , welcher auf der Oſtſeite von der Walachei gegen Mittag und durch hohe Berge ,

Abend von dem übrigen Siebenbürgen durch waldichte Berge , und gegen Mitternacht vom Seflerland durch den Fluß Alt geſchies den wird . Die Türfen verheereten dieſes Land

1421 ,

1432

und

1438 , auf

eine

jammerliche Weiſe : 1480 und 1495 wurde es durch die Peft fehr geplagt , 1529 durch die Moldauer , und 1530 durch den Bois woden der Walachei heraubt und verwvdiſtet. Es enthält I ) Kronſtadt , ung . Braffo , ( Braſcho ,) walach . Braſchó , latein . Corona , Braſlo . via

die

Hauptſtadt dieſes Diſtrikts , und uns

285

unter den fåniglich - ráchſiſchen Freiſtadten , ſowohl in Albſicht auf die Menge der Ein : wohner ,

als auf das Anfehn ,

nach Her :

mannſtadt die ziveite Stadt , auch ein bez Sie liegt am Fuß rühmter Handelsort. eines feilen Bergs , der mit Holz bervacia ren , und auf deſſen Gipfel eine katholiſche Kapelle iſt , iſt mit Mauern , Thürmen und Graben umgeben , Hat eine lutheriſche und gwei fatholiſche Kirchen , ein evangeliſches Gymnaſium , und ein ehemaliges Jeſuiter's Kollegium . In der Stadt ſelbſt , wohnen lauter Sachfen . Sie hat auch, drei grote Borſtådte,

nämlich die

Altſtadt

mit gidei

rächſiſchen Kirchen , die Blumenau , 'wriche meiſtens von lutheriſchen Beklern beivohnt wird , und zwei Sirchen hat , 'und die Bele gerve

oder Bulgarei ,

von

den Bulgaren

oder Wlachen alſo genannt , welche eine eis gne Kirche und einen Biſchof haben . gefähr eine halbe Vierthel - Stunde Stadt ,

iſt der Schloßberg ,

ein altes Schloß ſteht. fang 1203 genommen .

von der

auf welchent

Sie hat ihrer An , 1529 1vurde Stadt

und Schloß von Peter , Woiwoden der Molo Jau , erobert und geplundert .

ling

286

Ilimittelbar

1

unter

dieſer Stadt ,

ſtehen

( 1 ) Die vier fånigl. freien Marftfleden , welche das ius vitae et necis haben , nåm = tích : a. Merenburg oder Marienburg , ungar . Jóldvár , mit einer Burg oder einem Kas fiel. Bei demſelben wurden die Siebenbürs von den Moldauern geſchlagen. 159 Zu dieſem Ort geboren , in Unſehung der erſten Inſtanz, drei königl. freie Dørfer. b . Roſerau , ungar. Rosnyo , unmittel

ger

bar unter welchem zioei königliche freie Dör: fer ſtehen . Von hier

femrat

man

zu

den

engen

und befeſtigten Paffen Themis und Türzburg, ungar. Terßwara , die zwiſchen den wlachis fchen Bergen ſind . c . Zeyden oder Saiden , ungar. Fefetes halom , walach . Kotle . d. Tartlen oder Sartlari , ungar. Prass

mar , welcher Marktflecken groß und wohl 1529 wurde er von den Mols gebaut iſt. dauern verbrannt. ( 2) Vier königliche freie Dørfer. Die bona nobilitaria der Stadt Krons ſtadt find a . Die fogenannten ſieben Dérfer , welche

von evangeli ch- lutheriſchen llngarn bewohnt werden . b . Drei

287 b . Drei Dfrfer ches Neudorf heißt ,

in

deren einen ,

wel .

evangeliſch) - lutheriſche

Sachſen und lingarn wohnen . c . Drei ganze walachiſche Dörfer , welche ißt militariſch ſind.

lo

Anmerk. Schnofendorf, ungar . Szúngyoszek, liegt zwar im burzelander Diſtrikt , gehört aber i den comitatum denfem , und iſt ißt mili: tariſch . 4. Der medwiſcher Stuhl ,

Sedes Me

dienfis , auch Sedes duarum fedium , weil

C

er aus dem eigentlichen nedwiſcher , una aus dem fjelifer Stuhl , zuſammengeſekt iſt. Seine alten Privilegien find 1491 und 96

-

VIN

8

von dem König Wladislaw II beſtätigt wor= Er begreift 27 Derter. den . 1 ) Medwifch , ungar . Medgyes , latein. Media und Medgyeſchinum , eine fånigl. Freiſtadt, welche der Hauptort dieſes Stuhls iſt. Sie liegt in einem tiefen Thal auf der Südſeite des größern Kåfelfluffes. Der An , fang' ihrer Erbauung , 1146.

fåttt

in

das Jahr

2 ) Birthalmen oder Birtheim , ungar. Berethalom , ein weitläuftiger Marktplecten , in welchem der evangeliſch - lutheriſche Sur perintendent ſeinen Sik bat . In dieſer Se . gendi wachſet guter Wein . 3 ) HRS

288 3 ) Heßeldorf , ungar. Egel , ein Markt: fleden . 4) Reichesborf, ungar . Rihonfalva , ein Marktfieden . 3 ) Meſchen , ein Marktflecken . ein

Mart Schelfen , ung . Nagy . Szelik , Marftflecken , von welchem ein Stuhl

benannt wird.

Klein Schelfen , ungar . Kis

Szelik , iſt ein

Dorf.

5. Der noslier oder biſtriter Diſtrift , welcher von den übrigen Stühlen und Dis ftriften abgeriſſen iſt , und gegen Norden an dem

duerften Ende Siebenbürgens liegt.

Er begreift 46 Oerter , von welchen abec nur die beiden folgenden , merkivúrdig ſind, 1 ) Noren oder Biſtrit , ungar. Beszter's

ķe , latein . Biſtricium , eine Stadt , der Hmuptort dieſes Diſtrikts , liegt in einer großen Ebene am Wafier Biſtriß.

Der Ans

fang ihrer Erbauung fällt ins Jahr 1206 . Die Nieformirten haben hier ein Gymnaſium, und die Patres piarum ſcholarum, haben auch eins . Die Hügel, welche die Ebene einſchließen , ſind mit Weinſióden bepflanzt. 2 ) Klein - Riſtrit , ungar . Kis - Besztera te , latein. Biſtricia arida, ein Dorf , durch welches man zu den engen påſſen Carta und Sirmenitę , kommt.

3 ) Rods

289 3 ) Rodnen ,

ungar. und latein . Rodnas

ein geringes Dorf , zwiſchen Bergen , nicht weit von der moldauiſchen Grenje , ift ehedefjen ein ſehr bolfreicher Ort geweſen. 4 ) Die Dørfer Sjent Georgy , Metters, dorf ,

ungar .

Nagy - Demeter ,

Treppen ,

ungar . Tórpeny , lechnik , ungar . Lefenſe , und Durbach , wlach . Dipre. 6. Der miillembacher Stuhl , welcher zu dem ſogenannten Lande vor dem Walde ger hørt , und 11 Derter begreift. Ort iſt

Der Haupt

Mállembach , oder Mittenbach , oder Mühlbach , ' ningar . Sjás ; Sebes , latein . Sabeſus , eine königl. Freiſtadt in einer fchönen Ebené , an der Mühlbach. Sie

4 iſt 1150 erbaut.

3

7

1438 wurde ſie von den

Túrfen ausgeplundert. 1540 farb bier K. Johannes an einem Schlagfluß. Dlab Þian , ein Dorf , bei welchem am Fag des Bergs Radel , ißt auf trodnem Kande , viele Gruben , in welchen vor Alters

Waſchgold

gewonnen

worden ,

gu ,

reben

find. 7. Dec reprer Suhl ,

Sedes Köhalom ,

welcher zu dem ſogenannten Altland gehårty und 17 Derter bat , der Hauptort iſt Reps , ungar. Sobalom , latein . Rupes, fin Marftfleden , mit einem Schloß. Draas, Büro . Erbberdor, 6. B.

290 Draas , oder Draås , ungar . Daroß , la : tein . Darocinum, ein volfreiches Dorf, zidi . rochen welchem und Szent Pál die aufrühris fchen Setler

1518 von dem ſiebenburgiſchen

Woiwpden geſchlagen wurden . 8. Der groß fchenker Stuhl , ungar , Ma gy- Sinf, welcher auch zu dem ſogenannten Altenland gehört , und 22 Derter enthält. Unter dieren ſind 1

1 ) Groß - Schent , ungar. Nagy - Sink, ein Marftflecten , der Hauptort des Stuhls. 2 ) Agnetheln , ungar. Szent Agatha , ein Marftfleden . 3 ) Hundert Bücheln , latein . Centum

collis , ein Marftflecken . 9. Der reismarfter Stuhl , Sedes Mer curienſis, welcher zu dem ſogenannten Land vor dem Wald gehört, bat 11 Derter. Der Hauptort iſt Reismarft, ungar . Szeredahely ; latein. Mercarium , ein Marftflecken in einer Aris genehmen Ebene .

Er roll

1200 angelegt

feyn . 10. Der leſchkircher Stuhl , welcher zu dem ſogenannten Altenland gehørt , und zwölf Derter hat. Der Hauptort iſt Leſchfirch , ungar. Ulj egy baß, ein Markta

flecten .

II . Der

si

t

291 11. Der brooſer Stuhl , welcher ein Theil des Landes vor dem Wald iſt , begreift vier Der Hauptort iſt zehn Derter . Brood , ungar. Sjast Waroſch Saxopolis , ein Marktfleđen , in genehmen Ebene , nicht weit vom Fluß. Er iſt 1200 erbauet , und

, latein. einer ans Maroſch wird für

die ſiebente fåchſiſche Stadt gehalten. Auf dem ſo genannten Brodfeld , ungar .

Kenyerme: 8 ; erfochten die Siebenbürger 1479 über die Türfen einen voufómmnen Sieg . IV. Zuleßt ſind noch die rogenannten Fiſ kal - Güter ; latein . Loca Taxalia ,, anju: Jeigen .

Zu denfelben gehfren :

1. Der fogaraſcher Diſtrift, welcher im Lande der Sachren liegt , und rechsis Der . ter begreift. Der Hauptort iſt Fogaraſch , ein Schloß am Fluß ult , und an einem ebenten und fumpfichten Ort. Neben dem Schloß liegt eine offene Stadt, welche 1774 großen Brandſchaden erlitt. Das Schloß hat der fiebenburgiſche Boimos de ladislaus in den erſten Jahren des vier . zehnten Jahrhunderts erbauen laffen. 166 gieng úber.

es an des Feirſten Kemeny Truppen In eben demſelben Jahre ward es

von den Lúrfen vergeblich angegriffen ; es ergab ſich aber nach Kemerry Tode an Upaffi. 2 2. Plus

: 2. 0118 den Geſpanſchaften , und zidar 1 ) Nus der farlsburger und weiſenbur- " ger Geſpanjchaft, ( 1 ) Karlsburg , ungar . Károly . Var , las tein. Alba Carolina , eine wohlgebaute Fe. ſtung , nicht weit vom Fluß Maroſch , auf einer Anhöhe in einer angenehmen Gegend , mit Aedern und Weinbergen weit und breit umgeben. Den Namen Alba Iulia , fou ſie von Kaiſers M. Aurelii Antonini Mutter , Julia Auguſta , baben : den Namen Karls , burg aber hat ſie von ihrem Verbeſſerer, Kais linter der Feftung liegt der fer Part VI . Marftfleden Weiſſenburg , ungar. Fejer Dar , latein . Alba Julia , den andere eine Stadt Der hier wohnende ſiebenbürgiſche nennen . Biſchof hat jährlich 12000 Gulden Eins fiinfte. Es hier auch ein Jeſuiter - Kolles 1236 iſt dieſer Ort von gium geweſen. den Satarn rebr. verwüſtet worden . ( 2 ) Salzburg , Marftſleden .

ungar.

Mis Afna

ein

( 3 ) Groß Schlatten , ungar . Abrud Bá nya , latein . Auraria , ein Marftflecken und der vornehmſte Ort unter den Metatiſ &idten . ES find bier Gold - und Silbergruben , es hat auch ehedeffen das Oberbergame bieſelhi ſeinen Sitz gehabt .

2 ) Aus

293 . : 2 ) Aus der fofelburger Geſpanſchaft, Epeſchdorf , latein . Eliſabetopolis. 3 ) Aus der flauſenburger Geſpanſchaft , Klauſenburg , ungar. Kolosvar , ' latein . Claudiopolis , vor Alters , und von den Wlachen noch ist Klus genannt, eine Stadt, welche

von der nach ihr benannten Geſpan .

ſchaft ganz und gar nicht abhängig iſt. Sie liegt am Fuß eines ausThonſchiefer beſtehenden , ziemlich hohen nuch ganz frei und.obgeron : dert liegenden Bergs , von deffen Mitte ant bis zu dem Gipfel man viele fugelrunde drei bis fünf Schuhe dicke Steine ſiebet. Inter dieſem Berge , in einem ſchönen Thal , ivels ches gang von Bergen umſchloffen iſt , om kleines Sjamon , liegt die Stadt , iſt die vornehmſte im Lande der ſiebenbürgiſchen In : garn , weitläuftig und volfreich und hat viele ſteinerne Häuſer , iſt auch init Mauern und Thürmen umgeben . Man findet hier : eine katholiſche hohe Schule , ein Gymna Qum der Reformirten , und ein Gymnaſium der Initarier. Die letzten , welche zahlreich ſind , haben auch eine eigene Buchdruderei. Bis 1643 beſaßen ſie die Hauptfirche , in dieſem Jahre aber wurde ſie ihnen abgenom men , und den Jeſuiten gegeben , deren Kol . legiuin und Kirche fie feriidit hatten . An dem Stadtthor Portina , liefet man noch ei

294 ne lliberſchrift ; Welche " zur Ehre des Sais férs Trajans gemacht worden . Die Stadt ward 1601 vom Sigismund Battborn gebens belagert,

1603 von

ber

dem neuen auf:

geworfnen Fürſten erobert , ihm aber im fel bigen Jahre vom faiſerlichen General Baſta , wieder abgenominen , ben zwiſchen Rafoky

1659 fiel bei derſel: und den Túrfen ; ein

Haupttreffen vor , in welchem jener todtlich 1662 ivard ſie von verwundet wurde. Apafft mit Hilfe der Lürfen einserchloffen , und 1664 eingenommen , als die Befakung cinen Aufſtand machte.

4) Aus der innern ſzolnoker Geſpanſchaft, Armenienſtadt , ungar. Dermeny Váras, latein Armenopolis , ehedeffen Sjamos Uj Var , ein Marftfleden , welcher den erſten Namen 1726 befommen , als Raiſer start VI ihn den Armeniern eingeräumt hat . Er liegt neben einer Burg welche Georgius Mar tinuſius , Bifchof von Wardein , und fie: benbúrgiſcher Schaßmeiſter, am fleinen Gjas mofch erbaut bat. s ) Aug der bunyader Geſpanſchaft.

( 1 ) Wnida Hunyad , eine alte verfallene Burg , von welcher der Woiwode , Johan nes von Hunyad , eire die bunrader Ge= ſpanſchaft den Namen hat. Unter derſelben liegt

1

295

liegt ein Maeftflecken , und

in

dieſer

Ge=

gend giebt es gute Eiſenbergwerke . ( 2 ) Hateg oder Hatog , von welchem Ort das oben befchriebene Shal den Namen bat. 3. Aus den pleriſchen Stühlen und zwar 1. Aus den overhelyyer Stuhl. Dberhellen , ung . udvarhely ein Markta

flecken am Fluß Kufsilo , wo die Jeſuiten cinen Sitz hatten. 2 ) Uus dein baromsſefer

Stuhl ,

( 1 ) Ilgendorf , ung . Jlliefalva. ( 2 ) Kesdi Váſárheli , ein Marftfieden am Alt Flu . ( 3 ) Sepſi Szent György . ( 4 ) Bereßt , ein Marktflecten , von wel chem man nach dem engen Paf Djtos fommt.

3 ) Uus dem cfifer Stuhl , ein Marftflecken Eſik Szereða , ner feſten

mit ei

Burg . Er treibt guten Handel.

4) Aus dem maroſcher Stube , Máros Váſárhely , Neumart, lat. Agro polis , ein gedoppelter Marktfleden . Der

1 eine ; liegt auf einer

Hohe , iſt mit

einer

Mauer umgeben , ſtarf bewohnt , und gut gebaut : der andere , liegt nicht weit davon in einer weitläuftigen Ebene , unweit demt Maroſchfluß , und hat ein reformirtes Gyms naſium , welches ebedeſfem zu Weiſſenburg ges weſen : es iſt auch bieſelbſt die fdnigl. Safel. IV . Die S4

296

IV ,

Die

Bukowina .

jiefes ſes von vor dem Hauſe Deſtreich neu er: Die worbene land , welches auch die Biz freine , und vom Sarnicius, Bucovetia , genannt wird , grånget gegen Weſten an Sien benbürgen und an Galizien und Lodomerien , gegen Norden an den Dnefft , gegen Often und Süden an die Moldau. Dieſe Grange mit der Moldau fångt dreiviertel Stunde von Chotin oder Chotſchin an , gehet quer über den Pruth , gerade gen Süden bis an den Fluß Sereth , welcher bis dahin , wo er die Moldava aufnimmt, die Grange iſt. Algdent gehet fie die Moldava hinauf bis an dert Fluß Piſtriß oder Piftrieza oder Biſtereza , und dennt an dem Fluß Corruſch hin bis an Siebenburgen. Nach des moldauiſchen Flir: ften Demetrius Kantemirs Bericht , bat ein Theil dieſes landftrichs ehedeffen zu Sieben . buirgen

gehört , iſt aber von den

Fürfen

Stephan dem fünften oder großen an die Moldau gebracht worden. Dem Hauſe Defter :

reich

*

297 reich , welches Anſpruch daran gemacht , und ihn in Beſitz genommen hatte , ward er durch den Granzſcheidungsvertrag vom 25 Februar 1777. um deſto . williger auf eivig abgetreten , weil dein Hofe zu sconftantinos pel , wegen feines

Zwiftes

mit Nußland ,

an der Freundſchaft des Wiener Hofs viel Allein der Fürſt von der Mob gelegen ipar . dau Gregorius Ghita , war mit dieſer

ut

tretung fehr unzufrieden , und obgleich ſein die Huidigung , welche das Widerſpruch Haus Deftreich am 11 Oktober 1777 ju Ojera povicg einnehmen ließ , nicht hinderte , po peranlaßte er doch , daß er am folgenden Ta: ge auf Befehl des Sultans hingerichtet wurde. Es iſt ein bergichtes und weldichtes land . Der Urſprung des großen Eichenwaldes wird 1496 gieng ein polniſches Heer fo erzählt. von 80000 Mann nach der Moldau , und belagerte Sutſchava vergeblich . Auf dem Rúdmarſch i ward es von des Fürſten Stes phan des Großen Truppen ſo angefallen und gefchlagen , daß eine große Menge unikam und über 20000 gefangen genommen wurs dent , welche mehrentheils Edelleute waren . Der Fürft wollte dieſe nicht ausidren laffen , ſondern er ließ fie an Pflüge ſpannen , und das Feld , aufwelchem die Schlacht geſches ben war , umpflügen, und mit Eicheln befian . gen .

298 Hieraus entſtund ein treflicher Eichen ; wald , den die Moldauer wegen des poini

zen .

ſchen Bluts , mit welchem er. Ivar gefärbet worden , den rothen Wald nannten , und das iſt der Wald Bufowina . Das land hat vers muthlich Metalle und andere Mineralien , wenigſtens führen die Bäche Goldkörner uns ter ihrem Sarde . Die Pferde , welche hier fallen , ſind zmar klein und unanſehnlich , aber rehr dauerhaft und ſtark , und haben einen fo barten Huf, daß er die raubeſten Wege ohne Hufeifen ders tragen kann. Im Mårzmonat 1777 hat man in dieſem lande gezahlt , 4 Stabte , 2 Marftfleden 284 Dfrfer , und viele einzelne Hütten , 22 Bojaren - Familien 275 Mazilen oder

gemeine adeliche Familien , tiberhaupt 17047 chriſtliche, 526 júdiſche, und 294 Zigeuner, Die Zigeuner ſind entweder Golds Familien. wäſcher, (Kudari ) oder Löffelmacher, (Ling Die Einwohner des Landes ſind der mani) . griechiſchen Kirche zugethan , und die Geiſt. lichkeit beſteht aus einem Biſchof , der zu Radaucz wohnet , aus 415 Popen , 96 Dias tonen , 466 Kalugiern oder Månchen , und Sie iſt unter / ſtreichiſcher Re : 88 Nonnen . gierung dem illyriſchen Partiarchen zu Kar lowiß in Syrmien untergeben worden.

Man

7

299

ť

Man glaubte 1777 , daß dieſes land in lauter Soldatenbezirke nach llawoniſchem und froatiſchem Fuß , werde vertheilet werden , weil die Einwohner zu Kriegsdienſten Kräfte

1

und Muth , aber zur Kontribuzion tein Geld haben . Die merkwürdigſten Derter des Landes find

folgende :

1

1. Ezernoviß, Ezernaucii , (Tſchernovitih , Tſchernaucii ) die Hauptſtadt , und der Sitz der Landesverwaltung. Sie liegt am Fluß Pruth . 2. Kosmin , ein Dorf am Fluß fatſchur, der ſich in den Pruth ergießt , nicht weit von jener Stadt. In der Nachbarſchaft deſſelben

1

fiehet man die Trümmer einer ſehr alten Stadt . 3. Szeret , Siret , eine Stadt am Fluß

gteiches Namens . 4. Sucjawa ( Sutſchaia ) eine Stadt am Fluß gleiches Namens , welche ehedeſſen die Hauptſtadt der Moldau , und der Siß des Fürſten war. Sie liegt auf einem Hügel , Mauren hat hohe und Graben , und zählte ehedeſſen 40 ſteinerne und holzerne Kirchen, und 16000 Käuſer , ohne die Pallåſte 0.26

3

Fürſten und Bojaren . Nachdem aber die fürſtliche Reſidenz von hier verlegt worden iſt die Stadt ganz in Verfall gerathen .

S. Ra :

1

300

5. Ragaucf oder Radauz ,

ein Marktfie

cken am Fluß Sucjava , in welchem

der oben ,

genannte griechiſche Biſchof wohnet. 6. Piatra , ein Marktfleden , am Biſtrija . 7. Biſtrija , eine kleine Stadt am

Fluß

Flug

gleiches Namens .

V.Sklavonien und Syrinien.

1

f . ' I.

Die Charte von Sflavonien , Iſtrien , Kärnthen , Bosnien , Kroatien , und Dalmatien , welche Seb . Münſter gemacht hat , iſt ſehr flein , roh und unvollfommen . 1 Auguſtin Hirſchvogel , feichnete eine etwas beffere, welche Ortelius lieferte , und nacha her 1521 auch eine von Jllyrien an das Licht ftellte , welche Joh . Sambufus gezeichnet , und die Lage unterſchiedner Derter , welche in

der Hirſchvogelſchen Charte unrichtig ana

gegeben war , verbeſſert hatte. Merfator jcichnete oon Sklavonien , Kroatien , Bos : nien

301 nien , und einen Theil Dalmatiens , eine neue Charte , welche Wilh . Blaeu und Mat . thias Quade wiederholten , die aber auch noch nicht viel bedeutete . Der Feldmarfchall Graf von Khevenhüller ließ 1720 durch jo . feph Gadea , eine große Charte von Sklavo : nien und Syrmien auf zwei Bogen zeichnen , und zu Wien durch Joh . Ad. Schmutzer in Kus pfer ſtechen. Dieſe Charte hat aber viel Fehler, iſt auch nicht graduirt . Die Homanniſchen Erben zu Nürnberg , brachten dieſelbige 1745 auf einen Bogen , und gaben ihr auch Grade der Länge und Breite , die aber unrichtig ſind. 9. 2. Es iſt gleich viel , ob man den Namen des Landes Sklavonien oder Slavonien , ſchrei: bet . Die erſte Schreibart, iſt den alten griechis fchen, lateiniſchen und frånfiſchen Schriftſtels lern , den lirfuuden , Münzen und Siegeln der ehemaligen Kónige des Landes , wenigſtens som eilften Jahrhundert an , gemaß , und jeßt wird in der Landesſprache der Name im Anfange mit den Buchſtaben Szl geſchrieben : hingegen die Ruſſen , Niederdeutſchen , Hol lånder , Engländer, Dånen und Schweden , ſchreiben den Namen mit einem Sl. Das KS.

W

nigreich grånget gegen Abend an Kroatien , auf den drei übrigen Seiten aber iſt es von den ſchiffbaren Stromen Drave , Save und Donau , von den Jüyriern Dunag genannt, eins

302 Die beiden erſten Vereinigen eingeſchloſſen. lliber dieſelben iſt nira ſich mit dem dritten . gende eine Brüde gebauet.

Durch dieſe Stro ,

me wird es von Ungarn , Servien und Boss Es iſt in gerader linie nien , geſchieden. som Abend gegon Morgen 34 deutſche Meie len lang , und die grðište Breite zwiſchen Gras diſfa und der Drave , beträgt zwölf Meilen. S. 3. Es wird in feiner Länge von einer Sette hoher Berge durchſchnitten , welch : fich aus Kroatien bieber erſtredt , immer ſchmås ler wird , ſich bei Vukovar der Donau nås hert , bei Fllok dieſelbige berühret , hierauf vom ſüdlichen Ufer den Strom abwärts ge: bet , und lowiß

endlich eine Stunde unterhalb Kar,

aufhört.

Die

bochſten

Berge ſind ,

nach des Herrn von Taube Verficherung 458 Klafter , oder 2748 Schuhe über die Alle Berge ſind entweder Stróme erhoben . mit Gebüſchen , oder mit hohen Bäumen oder mit Weinſtocen , oder init Obſtbäumen Die Wälder ſind betrachlich , und beſtehen aus Eichen , welche bis Syrmien einen faſt an einander bangenden Wald ausmachen , Bú aus aber Hiernachit

bewachſen.

chen , Birken , Pappelbäumen , Erlen , tür. Obſtbau fiſchen Haſelnußbäumen , wilden Die meiſten men und wilden Weinſtocken . Arten der zahmen Obſtbäume, ſind ziem lich

303 lich

ſelten ,

weil ſie nicht genug gepflanzt

worden , doch ſind außer zahmen Kaſtanien : tri

fi

w

0

48

bäumen , die Zwátſchen - und Pflaumenbau . me håufig , weil die . Illyrier aus den Fruchs ten derſelben ihr angenehmſtes geiſtiges Ge : trånfe brennen , welches ſie Raky, auch Schli pavicza nennen , auch iſt an Mandel und Feie genbäumen kein Mangel. Die weißen Maula beerbäume iperden um des Seidenbaues wil kn in großer Menge gezogen . Das Süße bolz iſt überflüßig vorhanden , mit Weinſtda den ſind alle Hügel und niedrige Berge ben pflanget , imd man hat weiſſen und rothen Wein . Der beſte und meiſte Wein wachret in Syrmien , und der daſigedunkelrothe Wein , iſt ſo gut als der von Montepulciano . Es giebt ſehr viele Súmpfe , Moråſte und Seen im Lande , und die erſten , welche durch Auss tretung der Strøme entſtehen , mogen wohl den achten Sheil des Bodens einnehmen . Sie verderben durch die faulen Dünſte , welche aus ihnen aufſteigen , die Luft , und es wur. de alſo rehr núßlid reyn , wenn ſie abgea zapft wurden . Von da an , wo die vorhin beſchriebene Kette von Bergen aufh Sret , bis Zemlin , und auch am ſüdlichen Ufer der Drave , und nördlichen der Save , beſtebet Syrmien theils aus kleinen Hügeln , theils aus flachem Rande und fruchtbaren Ebenen , dic

304 Der Bo . die mit Moråſten untermiſcht ſind. den beſteht aus einem fetten Shon , und iſt alſo rower.

Man důnget die Heder nicht ,

und beſtellet :ſie überhaupt Tchlecht ; fie tra = gen aber doch Weizen , Mais , ( Kuferuc ;) Roggen , Hafer , Erbſen , Kichern , Bohnen , Linſen , Dinkel oder Spelt, girſe und Schwas den , ( welcher in Syrmien uvild wächſet ) reichs lich. Wenn der Ader gedünget wird , und die Witterung vortheilhaft iſt, vermehrt ſich der Weijen dreißig fáltig , und im ungedung ten Boden zwanzig fältig , der Mais aber auf gedungenen Ueckern dreitauſend , und auf zweitauſendmal. Der Mais

ungedüngten ,

bat oft Nehren die einen Schuh lang ſind. Das Getreide bleibet in Haufen unter dem freien Himmel liegen , wird auch nicht ger droſchen , ſondern von Pferden und Ochſen ausgetreten . Der Tabacsbau wird gut ges trieben , vornehmlich in der poſcheganer Ge fpanſchaft , und der daſige Tabac giebt dem Die Viebzucht iſt türkiſchen nichts nach. die Hauptbeſchäftigung der Jllyrier . Die Ochren werden an den Pflug und Wagen ge ſpannt , und häufig nach Deutſchland zum Verkauf getrieben .

Die

Büffel werden

zu

der Arbeit gebraucht , aber nicht gegeffent. Die Kübe nubet man nicht zu Butter , Kare und Milch) , und die meiſten Kubkalber wer: den

1

gos

den geſchlachtet. Die Schweinezucht iſt ſehe ſtarf, doit wird wohl der dritte Theil der Schweine aus Serwien und Bosnien bieber

getrieben , und in den Eichen und Büchens wåldern gemåſtet. Es werden rehr viel Schweine nach Deutſchland getrieben: Jn dem eigentlichen Sflavonien iſt die Schafzucht geringe , in Syrmien iſt ſie farfer und beſs ſer , auch die Wolle iſt daſelbſt beffer.

Auch

die Pferde ſind in Syrmien großer und beſſer. Alles Vieb muß im Winter und Sommer una

ter freiem Himmel 'bleiben , weil keine Stålle

gebaut werden und vorhanden ſind. Die Bären , wdife , Fuchre und Marder ; thun

dem Bith großen Schaden.

Luchre und

- Dachſe werden um der Felle willen verfol. get. Die Fiſchöttern ſind haufiger als die Biber. Die Bergmáuſe oder Biliche, auf illyriſch Pub , ſind häufig. Die Adler, Geis er , Habichte und Falten ; thun viel Schaa.

den .

Efbares wildes Geflügel iſt überflů

fig borhanden , als , Trappen i Berg-Has rel Bitf : und Reb : Súhner ; Faſanen ; Schneppen ; wilde Gänſe und Enten , Wach.

teln , Droffeln, Krämsvogel ; u. a. m. Die drei Hauptſtrómé, und die fleinen Flüffe und Bache ; ſind ſehë fiſchreich. Der Kaufen wird in der Donau häufig gefangen , und aus ſeinem Rogen Kaviar ; aus der Schidimma Buſch . Erdbeſchr. 6.

u .

blas

306

blaſe aber den thun cher aber feit 1761

Šiſiblein bereitet . Die Heuſdyréx oft großen Schaden , deſto nukli : iſt die Seidenraupe , welche mari zieht , und ſchon viel Seide ger

winnt. Der bergichte Cheil des Landes , bat einen liber fluß an warmen Badern und Geſundbrunnen .

Die

berühmteſten

find zu Daruvar umó Patracz.

Bäder

Jin Sommer

iſt es hier ſehr heiß ; der Winker iſt zwar im Gebirge ſcharf, dauert aber felten über zwei Monate. Im Gebirge iſt die fuft rein und geſund , an den drei Hauptſtromen aber febr ungeſund. · S. 4. Schöne Städte, Marktflecken, Schidi: fer , und adeliche Höfe , muß man hier nicht fuchen , vielmehr iſt die Bauart Fetyr rchlecht. Wenn man Peterwarbein und Effet ausnimmt , ro ſind die Saffen in den Stadten nicht ein : mal gepflaſtert , und mati finde i felten ſteis nerne Häuſer , fondern die ineiſtet fins don Holz und Leimen erbauet , auch ' zum Theil mit Schilf und Rohe gedeckt. Die beſten Ges bäude ſind die Kirchen , Kisfter und Raſer nen . Die ehemals ſo báufigen Einfälle um Berivuſtungen der Sürfen und Tataru , has

ben die Edelleute abgefchredt , ſich rechne Wohnfive" zu erbauen , und obgleich mehe als die Hälfte des Königreichs aus adelichen Herrſchaften und Landgütern befehet , To find doch

gº1

doch die Beſitzer derſelben faſt immer abmes Pend , und ivohnen in lingarn , Deutſhland

und . Jtalien. Dorfer find erſt ſeit der Mit: te des achtzehnten Jahrhunderts angelegt ; denn vorher gab es nur zerſtreute Bauerhåu . Fer ; fie ſind aber ſehr ſchlecht gebaut. Die hdelichen Herrſchaften ſind für groß , daher

ſchlechter Ánbau und geringe Bevölkerung bes Landes rubret: Die alten Einwohner nennet man Jüprier , ſie ſind aber , flavonio fche Urſprungs , und durch Neuanf&mmlinge von ihrer Majion aus Albanien , Dalmatien Kroatient í Bosnien Servien und andern Båndern , von Zeit zu Zeit verſtárfet worden ,

ivelches auch noch geſchiebet. Inſonderheit tam 16go in diefes durch Krieg, faſt ganz ents bølferte Land ; ein zahlreicher Haufen Jllyris er aus dein türkiſchen Gebiet: Mit den July: tiern haben ſich viele Wlachen oder Bala then vermiſcht, und derſelben Sprache anger nonimed. Die nach und nach hieber gekom, menen Deutſchen ; mogen etwa den gebnteri Theil der Einwohner ausmachen .

Die Uns

garn ivaren ehedeffen zahlreich ; Haben ſich aber nach und nach wieder verloren . Die Zigeus ner ſind nun Bauern

und dürfen nicht mehr

herum ziehen , daher ſie hier und in Ungarri Meubauer genennet werden . Die Einwoh, her werben jährlich gezahlet , die Magnateni H 2

titto

2018 und Edelleute mit ihrem Geſinde ausgenom : men . 1777 hat man in dem ganzen Königa reiche nur 235000 Menſchen gefunden , die Geiſtlichen und félavoniſchen Soldaten mit: gerechnet , jedoch die deutſchen und ungaris fchen Regimenter ausgenommen. Eine Fleis ne Anzahl für ein land von dieſer Große und Fruchtbarfeit. Es ſind zidar in neuern Zei: ten neue Jllyrier dus dem venezianiſchenDalmau tien ; und ziemlich viele Deutſche , welche hier ſo wie in Ungarn insgeſamttt Schwaben ges nennet werden , hieher gefommen ; und ha : ben ſich angebaut : weil ſie aber ſich ſelbl baben Häuſer bauen múffen , die Edelleut: ihnen nur drei Freijahre gegeben , ja ſie wohl går zu Leibeignen gemacht haben , ſo find ſie gr & ßtentheils wieder davon gegangen . Die Hauptſprache des Landes wird zwar die illys riſche genannt , iſt aber nicht die alte wabre illyriſche Sprache , welche nur noch auf dem Gebirge in Ulbanien geredet wird , ſondern eine Mundart der fflavoniſchen , die feit dem viergebenden Jahrhundert mit der türfiſchen Sprachet ermiſcht iſt , daher , um die neu aufgenommenen Worte auszudrücken , noch ein Buchhabe erfunden worden , ſo daß die illys tiſche Sprache jeßt 45 Buchſtaben hat. In grmien ſoll die beſteMundart geredet iverden . Die

369 Dit deutſche Sprache breitet ſich in Sklavos nien , ſo wie in allen ingariſchen Ländern , ſtarf aus , weil die Ebelleute und andre ſich

EN

gern mit deutſchem Frauenzimmer verheira . then , welches die Kinder deutich ergiebet , weil die jungen Edelleute zu Wien in der thes relianiſchen Ritterſchulę deutſch erzogen wer : den , auch zum Theil unter der , adelichen un . gariſchen leibipade daſelbit dienen , und ideil in Sklavonjen deutſche Regimenter liegen ,

ch

11

auch Deutſche Bauern , Hanhiperfer , Poſt knechte und Poſimeiſter hier find. 3u Efek und Peteripardein wird faft lauter Deutſch geſprochen , euch eben daſelbſt , ro ipie ju Zemlin und an einigen andern Orten , in den katholiſchen Kirchen wechſelideiſe deutſch und illyriſch geprediget. Zu Zemlin und an ans dern Orten werden deutſche Schauſpiele auf geführet , in den Soldatenbezirfen der Grång . regimenter , unter welchen viele deutſche Of

M fiziere dienen , werden alle offentliche Geſchaf:

Map te in deutſcher Sprache nbgehandelt , und bei den Wasſenübungen aller Regimenter , wird

be die deutline Sprache gebraucht.

Die ungari,

ſahe Sprache nimmt je långer je mehe ab. S. 5. Aus der Apoftels Pauli Brief an die

$

Rómer

Kap. 15 , 19

echellet , daß er die

chriſtliche Religion in Illyrien verfündiget haa be. Im Anfange des vierten Jahrhunderts wal II 3

310 war die damalige Stadt Sormien ber. Siin eines Biſchofs , und wenn die Stadt Murs fia da geſtanden hat , wo jeſt Effet ift , rg iſt auch dafelbft in: ! der erſten Hälfte des vjer ten Fahrhunderts ein Biſchof geweſen . Von peni vierzehnten Jahrhundert an , da die Tür= ken in dieſe Länder einzudringen angefangen haben , ſind viele in der chriſtlichen Religion ( chlecht unterrichtete Jüyrier zu der mubam medaniſchen Religiou getreten . Von 155.7. an iſt der reformirte Lehrbegriff aus Ungarn bieber gefommen , und im ſiebzebnten Jahre hunderthatten die Reformirten ein Paar hunia dert Kirchen . . 1776 aber waren nur noch , drei reformirte Kirchdorfer in der Gegend von Jetzt fino die Einwohner des König, Effek. reichs theils der rechtgläubigen morgenlana diſchen oder griechiſchen , theils der rómiſcha fatholiſchen Kirche zugethan . Ein Theil der ers. ften bat ſich unter geiviffer. Bedingung und Vorbehalt mit der texten vereiniget , und dies, fe mit gerechnet., machen die Römiſchkatholis fchen etwas mehr als die Hälfte aller Eins , wohner aus , es iſt aber nur ein einziger ros miſchtatholiſcher Biſchof im Lande , welcher fich 1739 aus Bosnien hieber begeben , una, pem die adeliche Herrſchaft Diakowar zu ſeinem Unterhalt angewieſen 'worden , wie er denn auch in

dem

Marktfleden

dieſes

Namens wohnt,

311

1

bosniſchen Bisthum , Mit dem wohnt. iſt 1773 anch) pon welchem er ſich benennet , Seine bas Syrmiſche Vereiniget worden .

6

E

TEL

5

Einfünfte betragen jährlich 25000 Fl. von welchen er aber , ſo wie alle fatholiſche Bi. Ichöfe in den ungariſchen Ländern , jährlich 25 Prozent zur Erhaltung der Feſtungen ab Zu ſeinem Kirchſprengel gehdyt geben muß . Syrmien , nur Vukovar ausgenommen , wels cher Ort unter dem Bisthum Fünffirchen ſtebet , und ein kleiner Eheil von Sklavonis en , inſonderheit Effet und die umliegende Die übrigen fatholiſdeu Gemeinen Gegend . nien , fteben unter dem Biſchof zu in Sflavo Die Franziſianermons Agram in Kroatien , che haben

fünfzehn wohlgebaute Kidſter , in

welchen 1776 über 1200 Köpfe waren , wie Sapuziner i , und nach Porchega ſind 6 Pau. linerm $ nche

geſetzt , um

anſtatt der ehema zu beſorgen .

ļigen Jeſuiten das Schulweſen Die

Fllyrier

und

Wiachen , welche der

rechtglaubigen morgenländiſchen Kirche zuger than find , dürfen , vermoge landesfiirſtl. Vzordnungen , von den Katholifen nicht Schismatifer genennet werden , ſondern Nicht? unirte und in öffentlichen Befehlen und Berordnungen beißen fie , die uns riſche Mazion,

liebe illy ,

Jhr Kirchenweſen ipar einer

großen Verbeſſerung bedürftig , welche auch auf +

312 auf einer unter dem Borfis eines landesfürfi. lichen weltlichen Kommiſarii, am 21 Septemb. 1776 zu Karlowiß angefangenen , und am dritten Jänner 1777 geendigten Kirchenver : fammlung ihrer Biſchofe , jum Stande ge : bracht worden . Die Schlüſſe derſelben har ben nicht nur die landesfürſtliche Beficitigung erhalten , ſondern ſind auch in ein förmliches landesfürſtliches am zweiten Jänner 1777 unterſchriebenes Edift gebracht , und als ein offentliches Landesgeſet in deutſcher und illy, etſcher Sprache zu Wien gedrudt worden . Ein Auszug daraus , ſtebet fchon oben in der Einleitung zu Ungarn . Der Metro. polit und Erzbiſchof , ipelcher 1740. ſich von Belgrad nach Karlowiß begeben hat , wird pon der illyriſchen Nazion ein Patriarch ges nannt , und den vier andern Patriarchen der. rechtglaubigen morgenländiſchen Kirche gleich geachtet. Er befommt zwar von dem Lan: desfürſten den Titul eines Patriarchen nicht, aber gemeiniglich den Karakter eines Geheis menſaths , welcher ihın dem Titut Excellente bringt. Sein Kirchenſpregel erfređt ſich jett pur über Sạrmien , über die Stadt Eſet und die benachbarte Gegend , und über die Bufo . wina. Ein mehreres on demſelben ftebet auch oben in der Einleit.

linter ihm ftehen 8

Biſchofe, nåmlich von Temesvar, von arn . febes

313

1

febes melcher zu Werſcheß pohnt, bon Bacs ,

V

Dren , oon Pafrače , von Karlſtadt , meliljer Don Koſtain :cz wohnt , und von Raducz . allen dieſen Piſchofen iſt nur einer in Silis ,

the

1775 vonien , nåmlich der von Pafracz; waren im ganzen Pande achtzehn griechnithe

welcher zu Neufak ipohnt, oon Arad , von

Place

1"

al

Ad

Thing

Monchenfifter , und unter denſelben einige prachtige Gebäude , es nahm aber die Kira chenverfimmlung von 1776 zum Grunsfutz an , daß alle Kidſter , die nicht iperrigſtens acht Móniche , die Vorſteheç mit eingeſchloſs ſen , aus eignen Mitteln unterhalten funn . ten , eingehen , und mit andern perbunten Ihr Vermögen befieht inch , werden ſollten. rentheils in

lånbereien

und

Grundſtiidei ,

reiten in Kapitalien. 5. 6. An die illyriſche Biſchdfe der Mor. genländiſthen iſt 1776 der landesfiirilithe ernſtliche Auftrag ergangen , Landſchulen anzulegen , und fleißig zu beſuchen , damit die Jugend beffer unterrichtet würde : es iſt auch 1776 zu Wien Poirohl ein Hantouch fiir Schulm : ilter der illyriſden midrunisten Privatfihulen in den faifeilich : fónis ', Erba fanden ; als ein von der farlowviser 3 : 17ny na (ung ocſi & tigter Katechismus in illarinnar, wlachischer und deutſcher Sprache auf lan = pesfürſtliche Koſten

gedrudt , uno in u 5

allen

314 ungariſchen lånbern ausgetheift worden , eta per ju gleicher Zeit gemachten Schulordnung nicht zu gebenfen. Die jungen Geiſtlichen dieſer Kirche , werden bloß in den løftern unte.ichtet , und zıvar nur in der Theologie. Flir dis

tatholiſchen Fllyrier , beſorgen

die

Frangiſianer das Schulweſen . Die hohe Sthule zu Porega , ift nach Aufhebung des Feſuiterordend, eingegangen , und 1776 in ein Gymnaſium verwangelt

evorder , deſſert

Beforgung fechs aus Ungarn berufene Paults permónche bekommen habe » . Die Jllncier haben eine natürliche Sabe

und Neigung zur Dichtfunſt , welche aber Die Gelehrten aus dice nicht ausgebildet iſt. Per Ragion , haben ihre Gelehrſamkeit in ana berr ländern et langt. §. %. Es iſt hier ein großer Mangel an Handwerksleutine Manufafturiffen , Fabrikan , ten und fünſtlern , daher die rohen Matea rien , welche das land hervorbringt , nicht berarbeitet werden . Auf landegfúrhlichen Befehl follen die Geſpanſchafter und der bes Fehlende General ausländiſche Handwerksleute in das Land ziehen , es Inffen ſich auch von Beit zu Zeit deutſche Handwerksleute bieſelha qohrhaft nieder fie rollen auch aus den fare Desfindern inſonderheit Maurer und Zimmer . leute machen.

Das fanboolt macht faſt al les,

14 1

B

3!S Für die les , mas es nöthig hat , felbft. Pods aktur Marktpléden in dem Bollenmanuf wele , gehört Daruvar Schloß þorie , der zum che deutſche Euchmacher errichtet haben , was xen 1776 noch keine Fårber und Tuchfchees rer vorhanden . S. 8. Zur Handlung find die Jilyrier ſehr geſchickt und geneigt , allein die Schiffahrt auf den drei Strömen , wird durch lintiefell , Sandbånfe , Baume und Schiffmühlen rehr beſchwerlich gemacht. Die vornehmſte Auss fuhr des Landes beſteht in natirlichen Lane besgütera , Bornehmlich in Getreide 1118 Schlachtvieh , jenes gehet feit 1770 vornehind lich nach Italien , über Fiumè, theils auf Per Save , theils auf Wagen und Pacifera den , uno die Ausfuhr deſſelben beträgt jáira lich etwa eine halbe Million Gulden : dieſes wird am meiſten durch Ungarn nach Deutſda Hand getrieben , auch etivas nach Venedig. Die geſammte Ausfuhr der Landesgüter bringt jährlich wenigſtens anderthalb Millionen Gul ben fremden Geldes bieber , und die Einfuhr aller fremden Baaren mug ungefähr eine bal. be Million betragen . Das land wird aber doch nicht reicher , weil der Vortheil im Hans, bel durch die Abgaben an den Landesfürſteny,

und durch die Einfünfte der adelichen Güters welche außerhalb kandes verzekrt iperden toie

316 wieder fortaehet. Wenn man bollån . Dufc Dufot. t.

und deutſches Konvenzionsgeld auienimmt , ro iſt hier fein andres Geld als Sſterr. gewöhnlich. S. 9. Dieſes land gehörte vor Alters zu Pannonien ; den Namen Slavonien , aber hat es von den Slaven befoinmen , welde fich hier im ſiebenten Jahrhundert feſtfekten,

Im achten Jahrhundert hatte es Herzoge , und wie es ficheint , fo wurde es im neunten

Jahrhundert in Ober und Nieder Sklavonig en getheiit , gerieth aber bald darauf in die Gewalt der Ungarn. Der ungariſche Kinig Stephan Vereinigte 1031 Ober - Gflavonien mit Kroatien. Der heilige kasiglaw berei nigte es wieder mit Ungarn. Der von dein

Sønig Mathras 1470 ernannte Ban von fro , at: en und Sflavonien , fog Dag Land aus ohne es gegen die Türfen zu vertheidigen ,

welche es 1471 zum erſtenmal verwuſteten und 1562 behielten . 1587 wurden die den Durfen entriffene Stúde von Ober- Sklavos

nien , zu Kroatien geſchlagen , und das ver einigte land yard tas Reich Sflavonien ges nannt. Nachher ward, a uch Nieder Sflavo,

nien den Türfen abgegominen , und hica das Deich Sflavonien , jenes Stroatien aber mit berfflavonien zuſammen genominen , ward, Kroatien genannt. Seit dem farloiviber

Frieden oon 1699 iſt Stlavonien beſtändig bei

317 1.

HI

Ds

m

bei dem Haufe Deftreich geblieben , es war aber durch die Türken gar ſehr verwiiſtet. Bis 1745 beſtund es bloß aus Soldatenbes

Jirfen , die Einwohner waren frei von aller Kontribuzion , aber verpflichtet, die Gräns gen befekt zu halten , und in Striegszeiten viele Sruppen zu Rellen . ' 1745 fieng man an ,

einige den Soldaten entbehrliche und abivárts bon den tårfiſchen Grängen liegende Bezirfe anders einzurichten , Geſpanſchaften daraus zu machen , dieſelben der Krone Ungarn eins

zuiverleiben , die Einwohner von allen Kriegs. dienſten zu befreien , und ihnen eine mäßige Kontribuzion aufzulegen. Dieſe Einrichtung

fain erſt 1747 vøllig zum Stande, und die Bezirfe der Sráng = Soldaten wurden auch beſſer eingerichtet. Mun hat mehr als die Hälfte des Landes eine bürgerliche Verfaſſung, und iſt in drei Beſpanſchaften eingetheilt , welche der Krone Ungarn etnverleibet ſind , nichts beſtoweniger wird Sllavoniert als eini

Zugebór des ' Königreichs Kroatien ange :ehen, deffen Stände 1729 auf dem Reichstage zu

Presburg Berlangten , daß Sklavonien wie: der mit Kroatien vereiniget werden møgte.

Die bürgerliche Proving, heißet hier i ro wie in allen Ungárifchen Ländern , das Provints

jiale, und die Soldatenbezirfe werden das

Militare genannt. In jenem legen ſich die

318 Einwohner bloß auf Åderbau ; Biebjuteti Fiſcherei und andere bürgerliche Gewerbe in dieſem auch auf den Strieyi To daß fie Bürget , Bauern und Soldaten zugleich find: $ . 10. Die Reichsſtande , welche ,Sik und Etimme auf den ungariſchen Reichstagen ha : ben ; (es iſt aber feit 1764 keiner gehalten ſind nur in den Gefpanſchaften worden und ihre Reichsſtandſchaft hangt bloß Wort Sie ſind der dem Beſiß adelicher Güter ab. Bifchof zu Diafovar , oder der fatholiſche Biſchof von Sklavonien , die Magnaten odet Pleichsbarove , d . is die Fürſten ; Grafen und Freiherren , die gemeinen Edelleute , weli che adeliche Güter beſitzen , und die

tonigt:

Freiſtadt Poregå. Der Biſchof und ein jeder Magnat hat eitie beſondere Stimme ; alle Edelleute einer Gefpånſchaft haben zuſammen nur zwei Stimmen , und die Stadt Porega Die Edeweute , welche bat eine Stimine, keine adeliche Gliter beſißen , ſondern Bauer bófe bewohnen , heißen bier ſo wie in den ana dern ungariſchen Ländern , Armaliſten , und werden als Bauern angeſehen , von welchert man ſie auch im Suterlichen Aufehn nicht unterſcheiden fann . Nicht nur die Bauern , andern auch die Burger in den Stådten und Smartfreten , ja auch flute , ſind

beibeigene,

viele begriterte Kauf le

Jüyrier , die ioge

319

T

WIL

tego aus deri túctiſchen Ländern Hieber ge= köminen , ſind Leibeigene geworden , allein die Leibeigenſchaft iſt nicht ſo hart ipie ſie in Bdhmen Mähren und andern deutſchen lånti dern war, ſondern durch die Landesgeſeke ziemas lich gemildert. In den Geſpanſchaſten wird die landesfürſtliche Gewalt durch die großen Freiheiten der Reichsſtånde vermindert , in den militäriſchen Begitfen aber , in welchen feinė Reichsſtände ſind , regieret der Kønig unumſdyrånft , jedoch mit Beobachtung der Reichsgeſete. S. it . In jeder Geſpanſchaft , find ro wie in lingarn und Kroatien , ein Obegejpan ( der aber gemeiniglich abweſend ) ein Unter : geſpan , ein Rentmeiſter , ein Einnehmer , ein Sefretár nebſt Unterſefretåren, vier Obers ſtuhlrichter , zwolf IInterſtuhlrichter: Obergeſpan wird vom sónige ernannt , alle übrige Beamte werden von den Magnatest und begüterten Edelleuten erwählet , dochy bringt der Obergeſpan bei jeder Wahl drei in Borſchlag, aus welchen einer erwählet wird . Que Beamte muiffen Edetleute fern , 1777 aber beſtunden ſie aus gebornen Ungarn, Kroa. ten und Deutſchen , weil man die Sklavoniex zu ſolchen Clemtern noch nicht fähig hält. Weil die drei Geſpanſchaften aus adelichem Gütern beſtehen , welche die Erbgerichts darı teis

320 keit haben , ſo

iverben

daſelbit dié

ineiſteri

Niech rachen von den adelichen Gerichten ento rohieden. Betrift die Sadie einen bauriſchen Edelman , ſo wird ſie bei dem Untergeſpari umb ben Stublrichtern im Namen der Serra icaft , untet weld er der Edelman einen Bau erhof beſitzt , ordentlich entſchieden. Von dent adeliden Gerichten kann an das Gefpan . fcbafregericht, und von dieſem in gewiffen Fal: len an die fónigiiche Safel appellirt verden. Bon dem Stadtgericht zu Poregå , gelangent dii Sachen auch an die fönigliche Tafel. In ipeltlicheti Rechtſachen und peinlichen Fällen , baben die flavonier von der fatholiſchen und griechiſchen Kirche , wenn ſie weltlichen Standes ſind , einerlei Obrigkeit , Richter und Gefeße : aber in Sachen , welche das Religionsweſen und die Privilegten des illys tiſchen Polfs betreffen , ſtehen die eflado: nier und alle fiturier unmittelbar unter der 1907 zu Wien errichteten faiſerlich , fånigli inlyéiſchen Hof- Deputazioni vor welche auch Alle Angelegenheiten der griechiſcheur Geiftli. deh gehören , ſie mögen aus den inilitári ſchen Befirfen , oder anis den Geſpanichaftent ſerin . Wer mit derſelben Ausſpruch nicht jufrieden iſt, kann ſeine Beſchwerden bei dem Banbesfürſten ſelbſt anbringen . Das

321

Das Militare , wird : foldatenmäßig res gieret , und ſtehet unter dem befehlenden Sex neral in Sflavonien , welcher ſeinen ordents lichen Siß zu Effet bat , übrigens aber der Hof - Kriegsrat ) zu Wien unterworfen iſt. Die Offiziere beſorgen das Juſtißweſen, und alle öffentliche Angelegenheiten des Landes, Sie müſſen alſo nicht nur den Soldaten , dienſt , ſondern auch die Landwirtſchaft und das Finanzweſen , ja ſogar die Rechtsgelehr: ſamkeit verſtehen . Hier geſchiehet alles or ,

3

1

7 24

dentlicher , geſchwinder und nachdrůdlichen als in den Geſpanſchaften , daher die Fuyr rier lieber in dieſem als in jenen Bezirke wohnen .

Die Slavonier

find zum

Kriege

geneigt, und dienen gern im Felde als Sol daten . Weil ſie ſich von Jugend auf fleis ßig in den Waffen üben ; ro fönnen ſie in fur. der Zeit zu geſchiđten Soldaten gebildet wers den , welche den Feind ohne Frucht angrein fen , und das Ausreißen für ein abſcheuliches Laſter halten . Allein um Michaelis eilen ſie nach Hauſe , um ihre Neder zu beſtellen . Uns geachtet der ſchwachen Beddiferung des lan , des , konnen fie doch im Nothfalle 30000

re Mann in das Feld

ftellen .

Die flavonis

fchen Gränz - Soldaten , machen drei Nazionala Regimenter zu Fuß und ein Huſaren -Regis ment aus : jene heißen das Burch . Erdbeſchr, 6, B.

peterwardeiner bros

broder - und grabiſtaner - Regiment.

Ein

jedes beſtehet aus vier Bataillons , ein Ba: taillon aus rechs Krompagnien , und eine Kompagnie in Friedenszeiten ungefähr aus 200 dpfen , die von einem Hauptmann , zwei Lieutenants , einem Fahnrich , und 6 Ilnteroffts zieren angeführet werden . Das Huſarenres giment iſt in Friedenszeiten über 2000 Mann ſtarf. Die Huſaren führen , wie alle Gránys Huſaren in den ungariſchen Ländern , nicht nur Karabiner , Piſtolen und Sábel, ſondern auch langen , mit welchen ſie im vollen Gas Anſtatt des lop einen Chaler treffen können . Soldes , baben dieſe Grångſoldaten Ländereien und Grundſtúde , robalo ſie aber wirklich ausmarſchiren , bekommen ſie Sold , den die Offigiere auch in Friedenszeit empfangen , wiewohl er geringer iſt, als der Sold der übris gen Eruppen des Hauſes Oefireich , weil ih . nen auch Ländereien angewieſen ſind. Selbſt die Gimeinen muiffen ſich ihre volle Montur felbſt anſchaffen , und wenn ſie gleich das Ges wehr auf Koſten der Regimentsfaſſe befoms men , fo múffen ſie es doch hernach unter andern Mamen bezahler . Es liegen auch deutſche und ungariſche Regimenter in Skla : vonien : jene find Reuter , une liegen in den Geſpanfchaften hin und wieder zu gangen und balben Kompagnien in Kafernen : dieſe fino - Infans

1

i

JU

323 Infanteriſten , welche die Befaßung der Fe ſtungen ausmachen . S. 12. Das Land mag für den Landesfürs ſten jährlich ungefähr eine Million Gulden aufbringen , i don welcher etwa die Hälfte zur Beſoldung der Beamten und Kriegsvol ker , und zur Erhaltung der Feſtungen ,

dfs

fentlichen Gebäude , ic . wieder angewendet wird . Der wichtigſte Theil derſelben , be . ſtebet in der Montribuzion , welche ſtart iſt. uno bloß in den drei Geſpanſchaften jährlich 170000 Fl. beträgt , und in den Zduen von aus

und eingebenden Waaren , welche infon ,

In den derheit zu Zeinlin betrachytlich ſind . und , Flot , Daruwar Freiſtadten Pafracz und Kubewo , bat der Landesfürſt auch den Behnten von Getreide , Ziegen und Schafen . Es folget nun die genauere Beſchreibung bes Landes . 1. Die Geſpanſchaften oder das Provin

ciale , welches mehr als die Hälfte des $ 8 . aigreichs begreift , und aus drei Geſpan = ſchaften beſteht, die feit 1747 eine bürger; liche Verfaſſung haben , ganz aus adelichen Herrſchaften beſtehen , und Ungarn , einder : leibet ſind , aber doch als ein Zugeh8r des Sdnigreichs Kroatien angeſehen werden welches mit Ungarn nur verknúpft iſt.

-

1. Die

324

Bez 1. Die werowitißer Geſpanſchaft , råbei Vármegye , Comitatus Veroczenfis oder Veroviticenfis , daju der größte Theil der Berrſchaft Valpo , geſchlagen worden . 1 ) Die Herrſchaft Verocza oder Verovis

tica , in welcher ( 1 ) Verocza oder Beroviticja, ein Markt fileden , in welchem ein Franziskanerkloſter. Ehedeffen war er ein feſter Ort. ( 2 ) Curnaſſicza , und andere Dörfer. 2 ) Turanovecz , an der Drave , und an dere adeliche Güter . 3 ) . Die Herrſchaft Valpo , in welcher det Marftfleden gleiches Namens , mit einem Franziskanerkloſter . 4) Effet , auf tůrkiſch', Deſef , eine ſtars te Feſtung an der Drave , auf deren beiden Seiten weitläuftige Moråſte find , über wel che ſowohl als über den Fluß und über eis nen

in den Moråſten aufgeworfenen alten r /miſchen Damm , eine hölzerne Brúde er: bauet iſt , die bis Dave in Ungarn in der

barmaier Geſpanſchaft reicht , und deren Långe Jithuanſius im Anfange reines dreis zehnten Buchs auf 8565 Schuhe ſchåßet. Der Sultan der Osmanen Solyman hat diefelbige 1566 anlegen , und über 20000 Mann daran arbeiten iaffen . Sie iſt im fiebzehnten

Jahrhundert

von den

Ungarn ein

325 ein paarmal ganz verheert- worden. In dieſer Feſtung hat der befehlende General in Sflavonien reinen ordentlichen Siß. Der Drt iſt ſehr mit ſchlimmen Fiebern geplagt,

RE

21

und wird , ſo wie Peterwardein , der Deuts Tchen Kirchhof genannt. Sie wird wegen ihrer Beſaßung , und weil in der Gegend derſelben das ſlawoniſche Kavallerieregiment liegt , zu den Soldatenórtern gerechnet. 1529 wurde die Stadt von den Sürfen er.

1 obert ,

11

1537 von den Kaiſerlichen vergebens

belagert , 1600 aber eingenommen . 1664 brannte Graf Zrini die Brüde bis auf den Srund ab , fie murde aber von den Sürfen bald wieder hergeſtellt. Ungarn

abermals einen

1685 brannten die Theil davon

ab ,

und im folgenden Jahr vernichteten ſie dies felbe durchs Feuer ganz und gar.

1687

wollte ihnen die Eroberung der. Stadt nicht gelingen : nach der Schlacht bei Mabok aber verließen ſie die Dürfen von relbſt. Es iſt hier ein Franziskaner « und ein Kapuzi nerkloſter. Man glaubet hier die Erůmmer der Stadt Murſia oder Murſa , entdeckt zu hau ben , wenigſtens hat man viele rómiſche Al. terthümer an Waffen , Münzen und In ſchriften hieſelbſt gefunden . Herr Regies

0

xungsrath von Taube ſuchte 1776 # 3

in den In

326

Inſchriften den Namen Murſia zu finden , welches ihm aber nicht glücte . Nichtsdeſtowe. niger glaubte er , daß diere Stadt in

dieſer

Gegend geweſen fer , nåmlich da , wo die SVorſtadt unterwaroích iſt. Denn als die 3 re um die Mitte des achtzehnten Jahrhun , derts erweitert werden ſollte , mußte man ivels alles romiſche Mauerwerf abbrechen

ches das Anfehn einer Feſtung

hatte , uno

den Hügel zwiſchen den Vorſtadten und der Feſtung , welcher der Galgenberg heißt, 300 Schritte lang , und 250 Schritte breit bes Man jog daſelbſt ſo viel Ziegel und deckte . Quaderſteine aus der Erde , daß man mit denſelben

die Landſtraßen

drei Meilen

um

Wåre dieren Ort her , pflaſtern fonnte. Murſia hier geweſen , ſo könnten die biefi. gen Moråſte der Lacus Murfianus oder Mufianus fenn , deffen Jordanes gedenkt. 5 ) Die Herrſchaft Erdod . 6 ) Diafovat 1 ein Marktflecten , Burg

1

und adeliche Sjerr (daft , dem bier wohnena den katholiſchen Biſchof gehörig , welcher aus Bosnien ſeinen Si bieber verlegt hat. hat jährlich 25000 Fl. Einfünfte. Ám Sten Jänner 1777 iſt hier auch ein Dom kapitel von einem Domprobſt und vier Dom , Er

berren feierlich geſtiftet worden , jedoch

mit

ſo geringen Ein fünften , daß der Domprobit nur

327

800 , der alteſte Domherr nur 600 , und von den übrigen jeder nur 500 FI. Beformen hat. In dieſer Herrſchaft find nur

noch lo :

1

Ant

El

W

keine

Dörfer

angelegt ,

Häuſer liegen jerſtreut umber. 7 ) Die Herrſchaft Naſſic ,

ſondern in

die

welcher

ein Franziskanerkloſter. 8 ) Die Herrſchaft Drafovicza. 9) Die Herſchaft Vuchin . 2. Die poſcheger Geſpanſchaft , Poregai Vármegye , Poſſeganus 1. Poffegienfis co Sie hat die beſten Wege in gang initatus. Sflavonien , und von Pafracz bis in Kroa. tien erſtređt ſich eine ganz gerade mit Obſte båumen beſetzte Landſtraße , ju deren Si cherheit an

beiden Seiten des Wegs biele Die Menge Soldatenhåuſer erbauet ſind. der Maulbeerbäume zum Bebuf des Seidens baues , iſt in diefem Komitat ſchon an : Tehnlich . I ) Porega , Porchef , bei den Osmanen Bocjega , eine fönigliche Freiſtadt , am Bach Drlova ; mit einem alten verfallenen Bergſchloß , ehemaligen Jeſuiterfollegio welches jeßt ſechs aus Ungarn berufene Vå. ter der frommen Schulen verſehen , einem Franziskanerkloſter , und einem Konſiſtorio des Biſchofs von Zagrab . # 4

7

328 2 ) Die Herrſchaft Kuttina , welche von Kroatien zu Sklavonien geſchlagen worden , daher der Fluß Flova nicht mehr wie ehes deffen , die Gränge zwiſchen Kroatien und Sklavonien iſt. *

3) Die Herrſchaft Sjirach . 4 ) Die Herſchaft Pakracja

( 1 ) Der Marktflecken dieſes Namens , iſt der Siß eines morgenländiſchen Biſchofs, und des Konſiſtorii deffelben , hat auch eis ne

fatholiſche Pfarrfirche ,

Kaſernen und In derſelben giebt es die ſten und grøften Bären in Silavonien . Sie liegt mitten in der ſogenannten kleinen alachei .

warme Båder.

2 ) Das

Schloß

Darobar ,

mit dem

Marktflecken Podborje. In der Nähe des Schlofſes , welches dem Grafen dieſes Nas mens gehört , ſind zwei warme Båder ; ei nes derſelben hat der Regierungsrath vor Laube 1776 in einem alten römiſchen mars mornen Bade entdeckt. 5 ) Die Herrſchaft Sztraſemon , in idel. cher an dem Orte , von welchem ſie benannt wird . , 1776 ſchon ſeit geraumer Zeit , Schnupftücher und verſchiedene kleine Waas ten aus ſtlavoniſcher Seide gewebet wurden . 6 ) Die Herrſchaft Velika.

7. Die

EN 1

7) Die Abtei Ruttjevo , welche den Jea fuiten zu Porchef gehört hat. Hier iſt eine Raſerne. 8 ) Die Herrſchaft Pleternicza , in wele der eine Kaſerne. Die Herrſchaft Blaffo . 10 ) Die Herrſchaft Ezernif. 11 ) Die Herrſchaft Bresztowacja 12 ) Die Herrſchaft Kaptol. 3. Die ſyrmiſche Geſpanſchaft , Sirmia

Bármegye Sirmienſis comitatus , oder das Herzogthum Syrmien , welche von dem Fluß Vufa anfängt , und ſich bis Semlin exftreckt , und von welchem noch jeßt der. Fürſt. Odeſcalchi den bloßen Litel führet. Darin iſt I ) Die Herrſchaft Nuſtar. 2 ) Die Herrſchaft Vufovar . Drt

diefes Namens werden fchaftsgerichte gehalten .

die

In dem Geſpana

3 ) Die Herrſchaft Juof. 4 ) Die Herrſchaft Karlovicja 5 ) Ein Theil der Herrſchaft Zemlin denn ein Theil fiehet unter dem Generalat. II. Das Militare oder das Generalat.

Es beſtehet aus

dem

peterwardeitter - bros

ber - und gradiftaner Regiment ; welche eis nige Feftungen und die Konfinien beſegt halten. 1. Das # 5

1

330

1. Das Senteralat.

1 ) Peterwardein , Péter Bára , eine ſtar. te Feſtung an der Donau , welche "152.6 von den Sürfen erobert / 1687 von ihnen verlaſſen , und von den Ungarn befekt , 1616 aber noch merkwürdiger wurde , als die Chriſten in der Gegend derſelben unter dem Kommando des Prinzen Eugenius eis nen wichtigen Sieg über die Túrken er- , hielten.

2) Karlovicz , ein Marktfleden an der Donau , in welchem der griechiſche Patris arch det illyriſchen Nazion ſeinen Siß hat,

feitdem er 1740 von Belgrad bieber gezo, gen iſt.

fammlung der Biſchofe der illyriſchen Naz gion unter dem Vorſitz eines faiſerlichen Kommiſſarii, auf welcher das , Kirchenweren dieſer Nazion gang umgeſchmolzen und več , beſſert wurde. 1699 wurde nabe bei Kars

lowicz ein Konferenzhaus mit vier Thüren für die kaiſerlichen , Oſchmaniſchen , polni. fchen und venezianiſchen Geſandten erbaut , welche hier einen Waffenſtilſtand auf 25 Jahre Tchloffen .“ Jeßt iſt dieſes Gebäude eine Kapelle genannt Maria Frieden . 3 ). Sjalankamen , ein Marktflecken an der Donau , mit einem Schloffe , gegen welchem über die Theis in die Donau fåut. 1691

1

331

1691 erhielten die Chriſten hierelbſt einen widtigen aber blutigen Sieg über die Cuirs 1716 fiel in hieſiger Gegend abers fen . mals eine Afzion zwiſchen beiden vor . 4) Zemlin , Semlin , eilt Marttflecken liegt beim Einfluß der Save in die Donau,

Hno unweit Belgrad. Er war ehedeſſen ein geringer Ort : nachdem aber Belgrað üürer türfiſche Bothmåßigkeit gerathen iſt , haben die meiſten chriſtlichen Familien ' biere Stadt nach und nach verlaffen , und ſich hieher jt!

wohnen begebenta Golchergeſtalt iſt er bis 300. Feuerſtellen angewachren . Weil den . felben alles berühren muß , was ſowohl auf

11

der Donau , als auch zu lande aus der Cúr. kei und Levante über Belgrad nach Wier geht : ro iſt hier ein Geſundheitsrath deks * ordnet worden , um zu verhüten , daß die Peſt nicht aus der Levante nach Ungarn und -Deſtreich gebracht werde. Dieſer Ges

1

* ſundheitsrath låßt alſo alle türkiſche und

11

*morgenländiſche Waaren , ja ſogar alle Handbriefe Sffnen , beräuchern , und etliche Tage an die freie Luft legen ; alsdenn wiro fein Siegel aufgedrückt, und die Sachen werden meiter verſendet. Hier múffen auch alle Reiſende die Hälfte der Quarantaine

balten .

Die zweite Hälfte der Quarantaine mut

33+ muf 3 Stunden von hier 317 Panorka gen halten werden . 5) Kupinova, ein Feſter Plaß an der Sabea 6 ) Ratſcha eine Feſtung auf einer Inſel beim Zuſammenfluß der Save und Driga. 7) Grudvicza , ein Raſtel bei dem Eins fluß der Bosna in die Save . Hier iſt ein Wachtthurm . 8 ) Brod , Marktflecten , Wachtthurm . 9)

eine kleine Feſtung mit einem an

Doroſchak

der Save.

Kobaß

Hier iſt ein

und

Sviniar ,

befeſtigte Prage. 1 ) Alt - Gradiſter ein befeftigter Marfts fledert , auf beiden Seiten des Fluſſes Save. Der Fluß Struga Tcheidet hier das Militas re uno Provinziale, . 2. Die Konfinien . Von den drei Greng Regimenteyn zu Fuß , hat das gradiftiſche ſeinen Stab zu Neu - Gradiſka , und begreift die ſogenannte kleine Walachei, die Abtei Belasztena , Kralieva Velifa , (welchen Ort man mit der obigen Herrſchaft Velifa, nicht verwechrein muß .) u . a . m. Der Stab des brodiſchen

Regiments , liegt zu Vincovej , am Fluß Boſut. Das peterwardeinſche Rea giment begreift die Herrſchaft Semlin faſt gang , und die ehemalige Herrſchaft Mitroa vice

333

bicgy mit dem Marktfleden dieſes Namens an der Save.

Die Grenzen ſind bei Tag und Nacht mit Schildwachen alſo beſeßt , daß einer von den andern nur einen Büchrenſchutz ſtehet.

An gewiſſen Dertern , wo der uibergang leicht iſt , ſind auch Chůrme , entweder von Steinen , oder von Holz , welche Crerdafen

und Rullen genannt werden , und eine kleine ne Beratung haben.

VI. Das Königreich Kroatien Croatia

Kroaterſtreft ungariſch Horwath Drbagi ien, . auf fich vom Fluß Drave bis an das adriatiſche Meer , grånzt gegen Morgen mit Slavonien und Bosnien , gegen Abend mit Steiermark und train .

Die Stroaten

ſtammen von den Sklaven ab , und ſind zur Zeit des Kaiſers Heraklius im Jahr 6.40 in dieſe Gegend Dalmatiens gefommen , aus welcher fie die Awaren dertrieben haben. Sie haben ebedeffen Hrmaten oder Hrowa:

ten , 0. t. Bergbewohner , geheiffen , WOW Qus

334 aus die Griechen Chrobaten machter . achten

Jahrhundert

entſtanden unter

Kroaten Herzoge von Sklavonien , Kroatien Jadra , Kroatien oder Alvaren in Pannonien . unter

JH den

Kärnthen , Friaul , oder Dalmatien ju kiburnia , und der Sie geriethen zwar

die Oberherrſchaft Kaiſers Karl des fich aber von 845 bis

Großen , machten

853 großtentheils frei , und vereinigten Die dalmatiſchen ſich mit den Bulgaren . Rroaten unterwarfer fich 867 dem griechi: fchen Reiſer , und nachber erhob ſich unter ein König Criſcimir , deſſen Soon

ihnen

Direesla 994 vom Hofe zu Konſtantinopel als König erkannt wurde. Demetrius Zwi , nimir , ein jungerer kroatiſcher König , ents 203 Dalmatien der griechiſchen Hoheit , und ließ dieſes Reich, nicht aber Stroatien, 1079 sont Pabfte zu einem Kønigreich erheben . Mit Kroatien wurde durch Freigebigkeit des ungariſchen Kønigs Stephan , 1031 Dvere Eflavonien vereiniget. Nach des Demetrii Zwinimir Lode , wurde Ober - Sklavonien, Kroatien und Dalmatien von dern ungari. fchen Könige dem heil . Ladislao erobert , und Dalmatien mit Ungarn wieder verbunden . ward

von Kroatien

getrennt ,

dieſes

aber

1091 als ein Zinsreich dem ungariſchen Pringen Ulmus gegeben , doch fam es durch frei

13

20

335 freiwillige Ergebung der Kroaten 1102 wies der an den König Koloman oon uingarn , deffen Nachfolger

ſeit dieſer Zeit ſtets ki $

nige von Dalmatien und Kroatien geweſen ſind . Im Jahr 1587 legte man die men Oſchmanen entrijenen Stúde von Ober : Sflavonien zu Kroatien , und nannte das vereinigte fand das Reich Sflavonien . 418 nachber auch Mieder - Sklavonien den Dich . manen entriffen wurde , nannte man dieſes das Reich Sklavonien , und jenes Kroas tien mit Ober - Sklavonien zuſammengenom men , Kroatien . Es iſt eine unrichtige Be nelinung , wenn der Cheil Kroatiens , wela coer an der See liegt , das bergichte Dal: matien , und der jenſeits der Bergé belege: ne Theil , das mittellándiſche Dalmatien ges nennet wird. Als der Name Dalmatien aufhörte , wurde von den einheimiſchen gang Illyrium und liburnia für Kroatien genoma men und diefes in das rothe , weiße und Das ißige ſerviſche Kroatien eingetheilet. Königreich Kroatien iſt zwar mit Ungarn

verbunden , aber demſelben nicht einverleibet, fondern ein beſonderes Reich , welches rein itiges Erbwapen 1496 betommen hat. Die Kroaten kommen in der Sprache un . ter allen ſogenannten illyriſchen Velfern den Polen am nächſten.

Fin jeder Proat iſt ein ges

336 geborner Soldat , und wird von Kindesbei, Sie ziehen nen an in den Waffen geubet, mit Freuden in den Krieg , und bleiben uns Sie werden zu Kriegszeis ten mit Gewehr verſehen , und empfangen den geishnlichen Sold . Ihr Band bringt guten Wein ' ; fie bauen aber nicht mehr , als ſie ſelbſt verbrauchen . Sowohl im Lans

gern zu Hauſe.

1

de ſelbſt ,

als außer' demſelben im Kriege ,

Jeben ſie wie Brüder. gufammen, und ſtehen alleſammt für einen Mann . Bisweilen fans gen fie Unruhe an , weil ſie dem Landes, fürſten von ihren Aedern Grundzins entrichs ten müſſen ; denn ſie wollen entweder Sol daten oder Bauern reyn , und in jenem Falle von ihren Nedern nichts erlegen . Sie find theils der römiſch , katholiſchen , theils der morgenländiſchen oder griechiſchen Kirche zus gethan , welche leßten ſich auch Altgläubige nennen , aber keine adeliche Güter befißen dürfen , doch können ſie bei den Kriegsvol tern zu den höchſten Ehrenſtufen ſteigen. Die geiſtliche Macht des Königs in Kroa. tien ift eben ſo groß als in lingarn , er tam Biſchöfe und Uebte ein - und abreken , Kirchenverſammlungen anordnen und halten, u. 1. w. In Kroatien und Dalmatien ſind 11 Nazional , und Grenz- Regimenter , nám . lich 8 Infanterie- und 3 Huſaren - Regimen , ter

1

li

1

71



337

fet ; bon welchen eben das gilt , was oben pon den ſklavoniſchen geſagt worden . Dem Militari ſtehet ein General , und dem Pro vinciali , ein Ban vor , welcher leßte re

gius capitaneus ſupremus iſt. Was man heutiges Tags das sodnigreich Kroatien nennet , beſtehet aus zwei Haupts theilen .

I. Der erſte iſt Ober - Sklavonien , weia thes mit Unrecht zu Kroatien gerechnet wird. Es beſtehet

A. aus dem Provinciali , zu welchem die Reichsſtåndė gehören , nåmlich die Prälaten ; Magnaten und übrigen Edelleute , und die freien fånigl. Stådte. Die Gerichte find

nd

die Tabula banalis', in welche der Ban den

er

Vorſitz hat ; Tabula judiciaria , errichtet

en

07

->

1725 von K. Karl VI , und die Geſpan. ſchafts- Gerichte. Die 3 Geſpanſchaften ſind 1. Die warasdiner Geſpanſchaft , Varas . diai Vármegye, Varasdinenfis comitatus.

Sie beſtehet aus vier Diſtritten. 1 ) Der warasdiniſche Diſtrift, Proceſſus Varasdinenſis.

( 1 ) Varasdin , Warasdin , eine fånigl. Freiſtadt am Flu Drave , welche befeſtigt

iſt, auch durch eine feſte Burg beschüßet wird, beren Hauptmannſchaft bei der Familie der

Grafen von Erdod erblich iſt, und zu wels • Buſc . Erdbeſchr, 6. B. cher

338

cher viele Häuſer in der Vorſtadt, auch Ders fer und Diſtrifte gehören . Die Stadt an fich ſelbſt iſt klein , aber die Vorſtådte find

groß . Sie iſt vom Könige Andreas II und deffelben Sohn Bela IV in einer grogen Ebene erbauet und privilegirt worden. Als der Seneral von Herberſtein fie 1597 den Túrfen entriffen hatte , ward fie zum Sitz des Generalats erwählt , welches aber nach , mals nach Kaproncza verlegt , und Waras:

din zum Sitz des Ban gemacht worden. Es brannte aber 1776 faſt die ganze Stadt ab, worauf der Ban ſich nach Ugram begab. Das Gebiet der Stadt iſt beträchtlich ; una ter andern gehørt Sinegynecz , vor Alters Kheene , dazu. Das warme Bad zwiſchen der Stadt und

einem hohen Berge , hieß anfänglich Aquae Jafae , hernach Thermae Conſtantinianae. ( 2 ) Steffanecz , ein bemauertes Kaſtel. ( 3 ) Mellen , ein gerfiertes Schloß , mit ſeinem Zugehör. (4) Vidovec;;, ein Kaſtel. (5) Die bemauerten Kaſtele , Ivanec ,

woſelbſt ehedeffen Eiſengruben geweſen, Ezers je und Bela , welche den Srafen von Erdo.

dy , gehören. (6) Los

339

3

(6) Toplicza, Schloß und Herrſchaft dem

1

Domfapitel zu Zagrab gehårig , bat warme

0

Båder .

1

( 7 ) Martianecz, eine alte Burg. ( 8 ) Szent Erſebeth, ein bemauertes Saſtel. 2 ) Der winitiſche Diſtrift , welcher an Steyermarf grenget und guten Weinwachs hat.

( 1 ) Vinicja , eine ehemalige Burg. , mit einem Marktfleden .

(2 ) Babineck , welches fiir das alte Ani. cium gehalten wird. (3 ) Die Schloſſer Maruffedecf , eigents' lich Mariasſevoz , Sifenovnik , und Trafos ſtein.

(4) Die Kaſtele Scriſovlian , Komar , Zen lendoor und Calinecz.

mi

.ae

(5 ) lepoglava , ein floſter der Eremiten des Heil. Pauls.

22.

Fil

THE

3 ) Der untere zagoriſche oder der trapi niſche Diſtrift.

( 1) Die alten Schiffer Mellen und Dfterez, ſind zerfiðrt.

Jenes iſt vorhin ge

nannt worden .

(2 ) Die Kaſtele Zajesda , Gothalovect , woſelbſt der Slut Frapina entſpringt , Bela

lecz , Szveti Siris , Sancta crux , Mirfos becy , Kumor.

92

(3 ) Ora,

349

( 3) Orahovicza , eine Burg , mit ( 4) Krapina , einem Marktflecken ,

DOM

daber Czech und Rech ausgegangen , und die Reiche Bdheim und Polen geſtiftet babent follen . Die Burg gehdet der gräflichen Fei milie Keglevich.

In dem Marktflecken if Das hieſige wars

ein Franziſtaner - Kloſter .

me Bad iſt berühmt . 4) Der obere zagoriſche Diſtrikt , welcher vornehmlich aus den Burgen Koſtel ; Eje fjarbar und Thakor, beſtehet : die beiden er's Toplicza , ein warmes ften find verwüſtet. Klanjelez , ein Marktflecken mit eis Bad . nem Franziſkanerklofter. Gorvatezka , ein be mauertes und geräumiges Kaſtel ,

Millan ,

U : A. m . 2. Die freußer Geſpanſchaft, - Kriſiai Várs Krifienfis comitatus , iſt viele Jahs megye , the lang mit der zagraber Geſpanſchaft der : einiget geweſen , 1756 aber davon getrena Sie begreift net worden . 1 ) Zwei königliche Freiſtadte, welche fino ( 1 ) Kreuß , Kóros Vaſarhely , Kriſevci Crifium , welche Stadt ſehr alt , und ehes deſſen die Hauptſtadt von Sflavonien gewes

Gewiß iſt , daß der R. Sii fen ſeyn ſoll . gismund ihre Privilegien erneuert und beſtås Die obere und untere Stadt tigt habe. hatte ehede jen jede

ifren

beſondern Magis ftrat,

u

341 Arat , fie find aber unter der Konigin Ma , rin Thereſia unter einem Magiſtrat vereinigt worden. Es iſt hier das Geſpanſchaftshaus , und ein Paulinerflofter , und in der Vors fadt iſt ein Franziſkanerkloſter, ( 2 ) Kaproncza , eine Stadt in einer Ebes

ne , mit einer Feſtung , in welcher die Pas rochialfirche , ein Franziſkanerklofter , uno das Rathbaus . 2 ) zwei Diftrifte. ( 1 ) Der kaproncziſche Diſtrift , Procef fus Caproncenſis. a . Ledbreg , eine Burg mit einem Markt.

fleđen . b . Kaszinga, eine Burg mit einem Markt. fleden . ... Opot , ein altes gerſtórtes Schloß . d . Hufovecs , ein bemauertes Kaſtel , zu welchem das angebaute Gut Szent Peter ges hört , woſelbſt viele Alterthümer aus der Es find hier Erde Hervorgezogen worden . Spuren einer ehemaligen Stadt. e . Bakovecs , ein Ort , woſelbſt auch Al .

terthümer gefunden worden . ( 2) Der freußer Diſtrift, Proceſſus Cri.

Benfis , welcher größer als der erſte iſt. a. Greben und Kino Šemlek , gemeiniglich Reta , alte zerſtörte Schldfſer.

b. Raa

342 b. Magij stemlef , gemeiniglich Sealnit ; ein Schloß auf einem hohen Berge. Es iſt hier eine großze Höhle. Der hieſige ros the. und weiße Wein iſt ſehr gut. c. Guſcherobec;, ein bemauertes Kaſtel. d . Miholey , ein Marktflecken , Gradec und Dombro Ivanich , Herrſchaften , geh8s

ren dem Biſhof von Zagrab. e . Berbooeef und Rafovecti Herrſchaften des Scafen Parachich . f. Glogoncia ,

war ehedeffen

Hei , unb gehårte hernach den Jeſuiten zu Zagrab .

eine Probe

ſo wie Tkalecz ,

g . Opatovech , eine ehemalige Abtei , hat den Jeſuiten zu Warasdin gehört. h . Lourechina , ein bemauertes Faſtel. i. Moszlovina , Mons Claudii , ein Bes zirf , welcher den Grafen Erdod von Mos nyoroferef gehårt , die davon Montis Clau dii comites fupremi genannt werden , man weiß nicht warunı .?

Es gehøren zu dieſem

Bezirk ſiebzehn angebaute Güter , auf wels chen liber 800 Seelen ſind. Die Ratholifen haben hier die Pfarren Osjetovo und Rudina, die nichtunirten Griechen die Pfarre Mis klovsjka .

Der hieſige Wein iſt beliebt . Det

Marktficken Podgorszka fcheinet hier geſtan di jll haben . Es war hier auch ein Schlos und Marttfleden Namens Garich . 3. Die

343

3. Die zagraber Seſvanfchaft , Zagrabiaj Vármegye , Zagrabienfis comitatus , wel. che ſich von dem Fluß Lonja bis an das Sie hat ſieben adriatiſche Meer erſtredt. hen ifte die beiden letten , von welc Diſtr

8.

. 5.

ganz zu Stroatien gehören . 1 ) Der feliniſche Diſtrift ,

Proceſſus

Selinenſis. ( 1 ) Srlina , ein Ort , welcher- in Sjoes tom Jivanu und Szent Miklos abgetheilet wird , jener Theil hat von Johannes dein

th

1

Täufer ,

dieſer von

dem heiligen Nikolaus .

den Namen . ( 2 ) Borako oder Borakovina , eine Herr, ſchaft. ( 3 ) Lupoglav , gehört dem Biſchofe vox

Bayrab . ( 4 ) Pjer , jekt Prarjevo , ein ehemaliges Schloß , in welchem eine Probſtei der heil. Cosmas und Damian geweſen iſt. 2 ) Dér gagraber Diſtrift . ( 1 ) Bagrab , ital. Sagebria ,

deutſch

Agram , latein . Zagrabia , und weil ſie auf einem fleinen Berge liegt , der ehedefen Grecs hieß , auf lateiniſch auch civitas. montis Graecenſis Zagrabienfis , eine tsa 'nigliche Friiſtadt , die Hauptſtadt von gang Sklavonien , ſeit 1776 der Six des Ban sonst 94

844

fonſt auch der Site der fåniglichen Eafel für. Kroatien , und eines Biſchofs und Domfa , pitels . Sie liegt an der Sabe , welche ro . wohl als die Kulpa nwegen der Schiffbar , Feit ihr Bequemlichkeit zum Handel verſchaft. Auf einer Seite der Pfarrkirche ſtehet ein Monnenklofter , auf der andern ein ehemali,

" ges Jeſuiterfollegium , und auf der dritten ein Kapuzinerkloſter , auch iſt hier das frang gepaniſche Seminarium , und eine Univerſia tåt , der ehemals die Jeſuiten vorfunden . Unter den Vorſtådten , iſt Manduſſedech , gemeiniglich auch. Harmicza genannt, die bornehmſte. Jm rechzehnten Jahrhundert war hier eine Buchdruckerei , welche nach ihrer Wiederherſtellung

1756 verbrannte 14

1769 aber iſt eine neue auf des Domkapi . tels Grund und Boden angelegt worden welcher mit einer beſondern Mauer umgeben iſt.

Der Biſchof bat 2000o Fl. Einfünf

te , mušš aber ein Bataillon Soldaten uns

terhalten , deſſen Obriſter und zugleich Kom, mendant von Dubicza , ein Domherr iſt.

( 2 ) Des zagrabiſchen Domkapitels Sú: ter Kraljevecz i Raffina , ?c. und das bis

ſchffliche Guţ Chucherje oder Vugra , foſt Vugrovecz.

(3) Meds

345

1

(3 ) Medroe, ein zerſtórtes Schloß. ( 4) Die Bezirke Puſcha und Berdovicz. 3 ) Der poſſavanſche Diſtrift , Procel fus Paffayanus , welcher dieſſeits und jenſeits der Save liegt , und in welchem

die Herrſchaften Sziszeg , Siſcium , Selin und Sjavo ujvar , gemeiniglich Novigrad , P. a . m .

4) Der Diſtrikt jenſeits der Save, Pro. ' ceſſus Tranşſavanus. lomnicja , ein zwie.

facher Ort diefes Namens.

Goricza , wo.

felbſt Fabımårfte gehalten werden.

5 ) Der podgoriſche Difrift , Proceſſus

Podgorienfis oder Submontanus. ( 1 ) Szamobor , ein Schloß auf einem hohen Berge , unter welchem ein Marktfle= den liegt. Es gehört jeßt einern Grafen pon Erosby, und hat in ſeinem Gebiet Ru. pfergruben. (2 ) Ofich oder Ochich , eine wüſte Burg auf einem boben Berge , welche in der Ges

Ichichte berúhınţ iſt. Jetzt iſt in die Stelle berſelben das bemauerte Kaſtel Keresztinect gekommen , welches unter Sjamobor liegt. (3) Jaſca , ehedeffen Podgoria , eine

Burg , nebſt dem Marktfleden Jasztera

þarsito. ( 4 ) pe=

346 ( 4 ) Petrovina , Freiheit ;

ehedefſen Petrina , eine

dem Dontfapitel zu Zagrab

ge

hårig. ( 5 ) Domagovich , Egvetkovich , und Dras ganicb , adeliche Freiheiten . Anmerk. Der Diſtrift jenſeits der Kulpa ; und das Litorale , kommen in dem hernach folgella den Abſchnitt von dem eigentlichen Kroas tien vor. B. aus dem Militari,

1. Das Generalat , welches in

das freus

Ber - und in das St. Jürgenregiment abges Der General hatte von 1597 theilt wird . an feinen Siß zu Warasdin , hernach be kam er ihn zu Kaproncja , und als 1756 Bellonar errichtet ward 1 an dieſem Ort. Die vornehmſten Oerter find , 1 ) Kapronczai eine königliche und Feſtung .

Stadt

Bald irach 1546 ward hier

eine Hauptmannſchaft zur Beſchüßung Grange errichtet. 2 ) Jagrodoveci , ehedeflen Qüvar ,

der

eitt

Raſtel , eine Stunde von Kaproncza . 3 ) Gyurgyeveef , Caftellum St. Geor gii , ein Kaſtel , von welchem ein Regiment, jeinen Nanien bat.

4) Dernt

347

4) Dernje und Virje , Caftelle. 5 ) Chasmay ein Macftfleden , in wel: chem der König Koloman begraben liegt. Er iſt am Fluß gleiches Namens . Eheder ſen war hier ein Kapitel , es hatte auch der

Biſchof von Zagrab hieſelbſt eine Reſidenza Die Urfunden gedenken von 1232 an eines alten und neuen Chasnia .

6) Jroanich , eine Feftung , welche mit dem biſch flichen Ort gleiches Namens nicht verwechſelt werden mut .

7 ) Pitomacha , Kamarcha , Kloſter , oon einein ehemaligen Kloſter benannt , Racſa , worelsft Mungen der alten fflavoniſchen RS. ' nige gefunden worden , Czirkveno , und an dere Derter.

8 ) Bellovar , ein 1756 angelegter feſtee

Plat , woſelbſt das Generalat ſeinen Sitz/ hat .

2. Die flavoniſchen Konfinien , welche auch der Diſtrift Sumberg oder Sichelberg genannt werden , der von einer Burg den

Namen hat. Hier giebt es unirte Griechen. IL Das eigentliche Kroatien , sſtreichis richen Antheils. 1. Das Generalat , nebſt den Soldatens

bezirken , welche das öguliſcher Fluiniſche , lika

348 lifaniſche , korbauiſche und ottochacziſche Nar gionalregiment bewohnen . Dieſes Generas lat wurde ehedeflen von der Stadt Karl. ftadt benannt , aus welcher aber 1776 das Generalfommando tegyenommen , und der Drt kommerzialiſch gemacht , auch mit ei: nem Bataillon deutſcher Truppen beretzt wurde , ro daß nun die Karolinerlandſtraße, welche von Karlſtadt nad Fiume fiihrt , die

Grenzſcheidung

zwiſchen

dem Militari

und Provinciali ift , und ganz zu Stroatien gehårt . Die feſte Stadt Carlſtadt , oder Karl, ftadt; flaw . Sarlowiß , von welcher das Generalat benannt worden , iſt erſt 1577 unter

K. Rudolph dem zweiten innerhalb der Burg Dubovac , von dem Erzherzog Karl angelegt , und nach reinem Mamen bes nannt , und 1582 erſt mit einem all um . geben worden .

Sie liegt an dem Fluß Kul.

pa .

Es ſind hier Franziſtanermonche, und ſeit 1764 auch Piariſten . Der Karlſtadter nich;tunirte griechiſche Biſchof, wohnt nicht hier ; fondern zu Softainicj. Das Namen

ogulnifche Regiment , hat feinen von der Burg und dem Schloß

Ogulin , woſelbſt der Stab liegt. Tovun, ein altes Schloß. Zwei Stunden davon it

349

Ht der hohe Berg Klet , den man ju 3a. grab rehen fann . Modruffe , war ehedeffen ein berühmter Ort , und hat viel Alter= thumer: Das fluiniſchë Regiment , wird von dem f erſtörten Schloſſe Szluin benannt , es lies gen auch im Umfange feines Bezirfs noch andere alte wußte Schlöſſer und Kaſtele. Der Srab des Regiments lag ſonſt zu Barilo vich , iſt aber von dannen nach Karlſtadt berlegt worden .

Unter den Dertein in dem Bezirk dieſer Regimenter , iſt auch Plaſto , woſelbſt noch 1745 i laut eines in Kercfelich Werf be.

findlichen Briefs , ein griechiſcher nichtunir.

ter Biſchof wohnte , welcher fich epiſco

pum partium Caroloftadienfium et Sega nienfium , nannte.

Das likaniſche Regiment; hat ſeinert Stab zu Goszpich. Zu den alten und vor . nehmſten Schloſſern , gehåren , Osztervicza, in dem Dorfe Pajariſche, Buſin , welchen

Mamen einige Derter führen , Keresmar , ehedeffen Kercs , Grachacs , der Six Sex

Oberſten des Grånghuſarenregiments: Das forbauiſche Regiment , hat ſeinen Stab zu Bunich. Es iſt hier ein alter Ort

Namens uobina oder udding , dergleichen auch

350 auch bei Karlſtadt liegt . Die Schlaffer Podlopach , Verpila , und andre mehr. Der Diſtrift des lifaniſchen Regiments , iſt bergicht und unfruchtbar. Der Diſtrikt des forbauiſchen Regiments aber hat fruchts bare Aeder und Weiden .

Des ottochacziſchen Regiments Stab hegt zu Ottochacz , welches ebedeſſen eine Stadt Das Schloß Profor , liegt auf einem war. }

Das hohen Berge. ehedeflen eine Abtei .

Schloß Gaczky , war

Die banaliſchen Konfinien , ſind . 1750 Sie grången gegen eingerichtet worden . Oſten an das gradiſfaiſche Regiment in Mies derſilavonien , von welchem ſie durch die

Flüſe Sjtruga und Save geschieden wers den ; gegen Mittag an den Fluß Vunna , und an das tårfiſche Gebiet , an Perna , an den Fluß Glin bis Sodje oder Stofibrod ; gegen Weſten an das Generalat Karlſtadt , an die zagraber

Geſpanſchaft

und

an die

thopusjfiſche Abtei, gegen Norden an die Es liegen Fluffe Glin , Kulpa , Save , ze . Infanterieregimenter , demſelben zwei in gliniſche und foſtanicziſche nämlich das und ein Huſarenregiment. : Im Bezirk des gliniſchen Regiments , find die Derter Glina , Szrachicze , Perna , u . å, m.

351

Der Stab liegt zu Petrina , welchen n Ort ehedeffen die Türfeni 1592 ige geräum angelegt haben , und der ſeinen eignen Be . zirf ziviſchen den Flüſſen Petrina und Kulpa ,

n. m.

bat. Im Bezirk des foſtanicgiſchen Regiments, iſt Koftanicza , der Siß des Obriſten , und eines Biſchofs der nichtunirten griechiſchen Kirche , welcher ſich von Karlſtadt benennet. Uiber dieſem Ort liegt auf einem Berge ein Schloß , welches ehedeſjen die Feſtung Ded Es gehören ' auch dieſem Regiment hieß . die Derter Jedzenovecf , Dubicza an der

78

Vunna ', Zrin , Goojdans ;fo , Divufje , das hin ſtark zu der heiligen Katharina gevall Fahrtet wird , Pedel, ein Schloß , Komo Es govina , Chultich , und andre Dörfer. giebt auch Schlöſſer bieſelbſt , als alt • Pes trina , Vinodol , Pecſti , St. Klemens , Budichina , und andere. 2. Stúde der zagraber Geſpanſchaft, wel che in Kroatien liegen . 1 ) zu dem pofjavanſchen Diſtrict ,

ge

hørt die bifchöfliche Herrſchaft Hraſtovicja , auf einem Berge , woſelbſt ein verwüſtetes biſchöfliches Kaſtel , und ein Franziskaner flofter ; Gore , eine Herrſchaft des Probites

the

des Doinkapitels ', und verſchiedenie Dörfer., web

a 352

welche: entweder dem Biſchof von Zagrat . oder dem Domkapitel gehören : 2 ) zu dem Diſtrikt jenſeits der Save

gehört das biſchöfliche Schloß Pokupsjfo i der Drť Dopusjko , und ein warines Bad. 3 ) Der Diftrift jenſeits der Kulpa , Pro ceſſus Transcolapianus ; enthält das Schloß Dzolium , zu welchem eine weitläuftige Herri ſchaft gehört , die Herrſchaft Sztenichnief , an der türkiſchen Gränze , in welcher Rate ken wohnen ; Novigrad , am Fluß Dobra Berlogh , ein Kaſtel , und unterſchiedene ani dere! Derter. Eine Anzahl der hieher gehói rigen Dörfer , iſt 1768 zu demi militaris ſchen Gebiet geſchlagen . 4 ) Der Diſtrift des Seeſtrandes , odere

bas litorale , Proceſſus

maritimus ,

wels

cher ganz felſicht und unfruchtbar iſt , ro daß die Einwohner von Salz , und anders Fuhren , und

von Handelsgeſchäften

lebent

müſſen . ' Dahin gehören ( 1 ) Die Kaſtele , Brod und Grobnif. ( 2 ) Die Herrſchaften Gabar und Gero : ( 3 ) Terſat, Terſactum , ein Kaſtel zivi: fchen der Fiumara und dem Strande des adriatiſchen Meers. ( 4) Bufar oder Buffari , ein Kaſtel mit einem Marttfleden . ( 5) Bus

353

(5 ) Bufaricja , ein Kaſtel , nebſt Porto Re, der fónigliche Hafen , gemeiniglich Krale jevicja genannt.

(6) Hrelin , Schloß und Marktfleden . (7 Drevenit , ein Schloß , eine Stunde bom Meer.

(8) Belgrad , ein altes Schloß , eine hal be Stunde vom Meer , und Czirquenicje, gehåren den Paulinern zu Egirkvenich. (9) Griſane , ein verfallenes Schloß , eine halbe Stunde vom Meer.

10) Bribir , ein Schloß . , eine halbe Stunde von dem am Meer liegenden Dorfe

Szelcje.

( 11) Novi , ein Schloß am Meer , in welchem ein Kapitel und ein Paulinerfloſter.

( 12) Berbovszto, Raunagora und Mer: fopolye , an der Karolinerſtraffe , militaris ſche Derter , die dem Hoftommerzienrath zu Wien abgetreten waren , welcher 1773 zu Raunagora eine Anzahl ſpaniſcher Schafe aus Kaſtilien anfeßen ließ , toelche 1775

nach Merfopolye , oder Mertóbal gebracht wurden .

( 13) Karlobago , ein Marktfleđen am Meer , woſelbſt ein Kapuzinerkloſter iſt. (14) Sein , Segna , Segnia , ehedeffen Senja , eine fönigliche Freiſtadt am Meer , dex Siß eines fatholiſchen Biſchofs und Búſch. Erdbeſchr. 6. B.

3

Doma

354

Domkapitels , es ſind auch Franziſkaner - und Paulinermånche biefelbſt. Ehedeſſen war hier eine berühmte Hauptmannſchaft , hernach wat ſie der Siß des Befehlshabers der Konfinien

in Kroatien ; hierauf verkaufte die ' ungari ſche Kammer fie , ſo wie alle obige Derter

von Num .“ 3 an , dem Wien , und alles ' ward commerciale zu Irieſt bis auf der Anfang des

sofiommerzrath zu zu dem Intendenza geſchlagen , welches 1776ften Jahrs gen

dauert hat , da der Hoftommerzrath aufge . hoben worden , und alle dieſe Derwer wieder

an Kroatien gekommen fins.

Die 3

1

EI

!

7

Die ..

Stepublik Raguſa.

1

357

Einleitung .

ie freie ariſtokratiſche

Republik Ragus

ra iſt ein Stúd von Dalmatien . Sie iſt nach dem Muſter der venezianiſchen Re Das Regiment iſt al gierung eingerichtet. n fo in den Hände des Adelo , der aber ſehr Das Haupt der Republik genommen hat. wird Reftor genannt , und alle Monate verandert , entweder durch das Sfrutinium, oder auf zweierlei Weiſe durch das loos ge Während ſeiner Regierung wohnet wählt. er im Pallaſt, trägt einen herzoglichen Ha bit , nämlich einen langen ſeidenen Rod mit tveiten Ermeln ; und ſeine Beſoldung iſt auf den Monat 5 Dufaten, iſt er aber einer von den Pregadi , der den Uppellazionsſachen mit beiwohnet , fo bef8mmt er alle Sage einen Dufaten.

Aufihn folgt ilConſiglio dei Dieci, oder 3 3

358 oder der Rath der Zehender .

In den grof

ren Rath , Conſiglio Grande , kommen alle edle Gerdylechter , die über 20 Jahre alt ſind , und wählen die Perſoncit , welche den Nath der Pregadi von 60 ausmachen .

Dies

re Pregaội beforgen alle Kriegs - und Fries densſachen vergeben , ille Menter , nehinen die Beſandten an , und fertigen welche ab . Sie ſind ein Fahr im- Olmt: Jl Conſiglietto der engere Rath , welcher mit 30

Edelleu:

ten befekt wird , beforgt die Polizei , Hands lung und die öffentlichen Einkünfte , urthelb auch in geringern Uppellazioneſachen . Fånf Proviſores befåttigen durch Vielheit der Stimmen alles , was die , ro im Regiment fiken, gethan baben. In burgerlichen , und fonderlich in Schuldſachen , haben - 6 Senas tores doer Konfules die erſte inſtanz , vom welchen man ſich ans Kollegium der 30 , und don'dar in gewiſſen Fällen an den Nath wenden fann . Zu den Kriminalſachen iſt ein Drei Pera Ban oder Blutrichter: vērordnet. fonen find uber den Wollenbandel beſtellt , fünf Geſundheitsråthe ſuchen die Stadt vor anſiedenden Seuchen zu erwahren . Wiber die 3 $lle, Afziſe und Münze find 4 Perros snen gefeßt, u . f. w .

Die Republif fon ebes

adeffen ungefähr eine Lonne Goldes Einfünf Weil ſie nicht machtig ge te gehabt haben. mug

395 nug iſt , ſich ſelbſt

zu ſchützen , Po bat

ſie

viele Schuķherren angenommen , unter wel: chen der vornehmſte der orchmaniſche Sultan Der Tribut an denſelben fomnit ihr mit ift.

2

den linfoſten der alle drei Jahr abgehenden Geſandtſchaft auf auf 20000 Zequine zit Den Olch itanen iſt an derſelben viel ſtehen . gelegen , weil ſie durch dieſelbe allerhand no thige Waaren , und ſonderlich Gewehr und

:

LITE

Kriegsgeråthíchaft befommen . Für ihre Frei: beit tránt ſie übertriebne Vorſorge , daher f B. die Thore der Stadt Raguſa tåglich nur einige Stunden offen ſtehen . Sie bekennt ſich gang gur rómiſchkatholiſchen Kirche ; duldet aber doch die Religionsübung der Armenier 11 . Muhammedaner . Die gemeine Sprache der Raguſaner ijt die ríawoniſche, fie ſprechen aber Die Ein auch faſt insgeſamint italieniſch . wohner bürgerlichen Standes treiben faſt alle Kaufmannſchaft, und ihre Manufafturen ſind Seidenzeuge dürfen nur der Reftor, ſch & n. Das Ge. die Nobili und Doftores tragen . gehört dazu : Es biet iſt flein . 1. Die Hauptſtadt Raguſa. Das alte Nás guſa iſt lange vor der Geburt Chriſti er. baut , nachber eine rémiſche Kolonie geweſen , und in dem dritten Jahrhundert zerſteret worden ; daber es heutiges Tages ein flei: Sie hieß vor Zeiten Pauſis mer Ort iſt. ober 3 4

366 oder Raufa , wird nun von den Orchma .

nen Pabrovifa , und von den Slawon jern Dobronich genannt , bat feinen weiten um . fang , iſt aber wohl gebaut ; und der Siķ der Republik und eines Erzbiſchofs , unter welchem die Biſchöfe qu' Stagno , Trebigne , Narenta , Brajja , Rhijana und Kurjola ſtehen , und treibt ſtarfen Handel. Sie iſt rund um den Meerburen herum gebaut , und wird rowohl , als der Hafen , vom

Fort S. forengo beſchußet. Wäre der im Meer liegende , und den Venezianern zuges b&rige Felfen Chiroma befeſtigt, fo würde fie unüberwindlich ſeyn. Die Luft iſt geo ſund , der Boden aber unfruchtbar , daher

die Einwohner ihre meiſten Bedürfniſſe aus den angrenzenden türfiſchen Provinzen bos len. Die anber liegenden Inſeln find alle fruchtbar , luſtig , wohl bewohnt , mit fchó men Städten , prachtigen Palláſten und herr lichen Garten gezieret. Dem Erdbeben iſt die Stadt fehr

unterworfen , davon

ſie

mehrmals unglaublichen Schaden erlitten , fonderlich 1634 und 1667 , bei welcher

Tekten Erſchütterung 6000 Menſchen umge: fommen , und da eine beftige Feuersbrunſt daju tam , ro wurde der Ort folchergeſtalt verwu ftet, daß er ſich in den nächſten zwanzig Jah ren nicht vdilig wieder erholen konnte. 2. Alta

C

361

2. Ult- Raguſa, ehebeffen Epidaurus, ein geringer Fleden.

3. Gravoſa , oder St. Croir , ein vor: trefflicher Hafen , und der beſte auf dieſer ganzen Küſte.

Er hat eine ſehr bequeme

Einfahrt, iſt ſehr weit , tief und wohl ver wahrt , und rings umher von fruchtbaren

Bergen umſchloſſen , die mit guten Weinber .

gen , Garten und kuſthäuſern prangen , in welchen die Raguſaner ihr Vergnügen Fu= chen und finden . 4. Stagno , Tittuntum , eine fleine , aber volfreiche und wohlbefeſtigte Stadt , auf der Halbinſel Sabionocello , mit einem be. quiemen Meerbuſen . Sie hat einen Biſchof. Sie liegt auf der Südſeite der Halbinſel , am sſtlichen Ende derſelben . Auf eben dies

ſer Seite ſind noch fünf Fleden , hina gegen die nordliche iſt faſt unbewohnt. 5.

Mlit , Milet , ital.

Melada , lat.

Melita , eine ſehr angenehme Inſel , wels che an Zitronen , Pomeranzen und gutem Wein rehr fruchtbar iſt

aber nicht ſo viel

Weizen hervorbringt , als die Einwohner

zu ihrem Unterhalt nothig haben .

An der

Nordſeite hat ſie einen guten Hafen . Auf der ſelben iſt eine Stadt gleichen Namend und ein berühmtes Benediktiner -Mönchen

kloſter , welches das Haupt der congrega tio. 3 5

362 tionis melitenfis

ift.

Die Inſel iſt

nach

einiger Gelehrten Meinung diejenige , an w Iche. Paulus nach erlittenem Sujiffbruch getrieben worden , welches aber unwagjchein : Id ut. 6. Elaphites , heißen die 3 zwiſchen Mit

Calamota , und Rauſa belegnen Inſeln . vrea giola di Mezzo und Guipana. S. iſt eine fleine ziemlich bewohnte Inſel , mit einer Stadt gleiches Namens.

Das .

00

Das

venezianiſche Dalmatien nebſt

den außerhalb Italien der Republik Venedig gebdrigen Ländern. í

1

365

!

Borbericht.

ch weiß die außerhalb Jtalien belegenen

Pånder der Republit Venedig nirgends

bequemer , als hier , anhangsweiſe abzuban deln . Selbige ſind ein Stůd von Dalma tien und ein Stid von Ulbanien. In die Ten Antheilen der Republit haben ſich 1758 31268 Einwohner befunden , die dem Geo ſchlecht und der Religion nach Griechen ſind, und von welchen der vierte Theil Soldaten,

dienſte thut, in beiden Landſchaften ſind 190

Kirchen , und 315 gottesdienſtliche Perſo: nen, deren Haß gegen die lateiner groß iſt. Dieſen Griechen hat die Republik aus Staats. flugheit nicht allein freie Religionsübung berſtattet , ſondern ihnen auch 1761 einen eigenen Biſchof ihrer Religion gereßt , aber dadurch den Pabſt ſehr beleidigt , der 1762 dieſerwegen ein bartes Breve an ſie ergehen laffen. 1. Der

366

1. Der Antheil von Dalmatien Pon Dalmatien überhaupt habe ich ſchon ohen S. 333. gehandelt. Der Antheil der Re.

publit Penedig , iſt mit Schlöſſern und bes feſtigten Oertern angefüllt: allein , die wes nigſten ſind nach neuer Art befeſtigt. Jn den anmuthigen Thålern von Chotar , am Meer , långſt den Flüſſen Eberca , Settina und Narenta , und zwiſchen den Gebica

gen des Inittelländiſchen Dalmatiens woh nen Morlachen , die aber in der Geſtalt und im Wefen verſchieden ſind. Diejenigen , welche in den Thålern von Chotar , und in

den Ebenen von Scográ und Kain wohnen i find faſt alle blond haben blaue Augent , einen weiten Mund , und eine platte Raſe ,

und find größtentheils von einem angeneh men , gelebrigen und hsflichen Weſen : bina gegen diejenigen , welche in den Gegenden

von Duaré und Pergoraj wohnen , haben faſtanienbraune Haare und långfic te Bificha ter , ſind slivenfarbig und gut gewach fert ; aber unbiegiam , übermüthig , finn und roubbegierig. In den Hölen und Gebüſchent be : felſichten und abhängigen Berge , hal: ten' fid Haiducen auf , welche ſich von Rauberet ernähren , and vornehmlich Vieh

zu rauben ſuchen . Ihr Muth iſt ihuet Wilda

1

367

M.

Wildheit und Bedürfniſſe gleid ).

Vier Hais

dudin greifen eine Geſellſchaft von 15 bis 20 Dürfen an , und gemeiniglich werden die leßten geplündert und in die Flücht ge jays . Das beſte Mittel , in den bergichten Gegenden mit Sicherheit zu reiſen , it, daß

&

man einige Haiducen zu Begleitern nimmt. lliberhaupt geberi die Einwohner Dalmatiens friegeriſcoe , unerſchrodene und tapfere Solo

8

daten ab , dienen auch zur See ſo gut als zu lande . Die Edlen machen ſich eine Eh re daraus , für Benedig 311 fechten . Die Dainiatier entrichten nur máßige Ubgaben , fönnen auch wegen des ſteinigten und un gebauten Bodens nicht viel entrichten . Mit Strenge richtet man wenig gegen ſie aus , mit Gelindigkeit gewinnt man ſie ſo ſehr , daß fie Leib und Leben für die Ebre der ver nezianiſchen · Waffen

aufopfern .

Weil

det

Adel den gemeinen Mann ganz an fich ger zogen hat , ſo darf man nur den erſten ' ge winnen , um von des teķtern Treue verfi: dyert zu ſeyn.

$

EN ort

Neuerungen können ſie nicht

bertragen , und es idúrde febr . gefährlich feyn , ihre Privilegien anzutaſten . Da ihr Land unfruchtbar iſt , ſo hat Venedig das Mittel in hånden , dadurch ihre Zuneigung zu gewinnen , das es für ihre Lebensmittel ſorgt.

Es iſt dieſes Stück von Dalmatien der

368 der andere Sheil von Liburnien , welcher Banadego genennet wird , und beſtehet I. Aus feſtem kande . Darauf liegt 1 ) Mona , Aenona , eine uralte Stadt und gute Feſtung ,

welche

faſt

ganz

vom

Meer umgeben iſt, und einen guten Hafen bat. Gegen Zara zu iſt ein großer Moraſt und See , welcher Lago di Nona genennet wird. Sie iſt der Siß eines Biſchofs , wel cher unter dem Erzbiſchof von Spalatro ſteht. Vor Alters war ſie die Hauptſtadt von Zua panien . 2 ) Die Grafſchaft Zara , welche ebedeſ fen Herzoge zu Landesherren gehabt hat. Im Sahr 1200 wurde ſie von den Venedigern erobert , welche ſie aber wieder verloren , und 1409 vom napolitaniſchen König Ladis lao fauften , von welcher Zeit an ſie beſtán . dig in ihrer Gewalt geblieben iſt. relben iſt

In der .

( 1 ) Bara , Jadera , die vornehmſte Stadt in dieſer Grafſchaft , und die Hauptſtadt im venezianiſchen Dalmatien . Sie iſt ganz dom Meer umgeben , und hånat auf der Oftſeite mit dem feftem fände vermittelft einer Zug brůđe zuſamnien , welche durch eine Schanze berwahrt wird. Sie wird für eine der

2

fårfſten Feſtungen in Dalmatien geachtet. Zwiſchen der Zitadelle und Stadt iſt ein rebe tie:

369 tiefer Graber in den Felfen gehauen . Det Hafen tiegt gegen Norden , iſt gut , groß und wohl derivabrt. Weil es hier am fri- . ſcheri Waffer Fehlt , fo wird das Regenwaſ.

1

1

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Per in Ziſternen geſammelt.

Der Gouverneur

oder Proviſor von Dalmatien , welcher alle brei Jahre abgewechſelt wird , wohnct auf dem Schloß. Vor Witers war hier ein Bise thum , ſeit 1154 aber iſt hier ein erzbi : ſchsflicher Siß. Unter dem Erzbiſchof ſtehen bie Biſchofe von Arbe , Begia und Ofero. Der beil. Simon iſt Patron Det Stadt , und ſein Leichnam wird in der ihm gewidmeten Kirche in einem mit Kriſtal bebedten Kaſten verwahret. Man findet hier einige römiſche Ulterthümer . ( 2 ) Bibigne , S. Caßiano und Corrette, ſind kleine Derter. ( 3 ) Zara Becchia , oder uit . Zata , ein geringer Fleden , von den Stiffern alſo gen nannt , war vor alters eine Stadt , Na

Mi

mens Blandona , und hieß in

den mittlern

Beiten Belgrad , oder Alba maris ; es war auch hieſelbit ein Bisthum , welches nach der Zerſtörung ber Stadt gen Scardona bera legt worden .

M

Nunmehr liegt der Ort wus

Ite , und wird von einigen Bauern bewohnt. Barch. Erdbefor. 6. 3.

1

370

Ć 4) Nuran, Uran, Laurana , ein Schinky iſt einer von den luſtigſten Dertern in Dale

matien , an einem See gleiches Ramens . Ehemals war hier ein Benediktiner Klofter,

welches aber von den Monchen berlaffen wur. de , worauf es Deinetrius , fjerzog von Kron: tien und Dalmatieri, Iongs den Pabſten für igre Legaten in Dama..in fchenite. 1217 burde es den Tempelherren , und nach Abs

gang derfelben von dem ungariſchen K&s nige

fudewig , den Svitalritterti

gegeben.

Nun kam bie Würde eines Priors von Uus

ran auf , welche der jedesmalige Beſiker deg Schloſſes befaß. , Mach 1926.gieng das Prio. rat , wie es ſcheint, ein , und Johann Za: polva gab das Schloß 1527 dem Feldherrit

Johann Tahi als Gubernator , ( Befehlsha ber ) nach welchem noch 2 Defehlshaber hier

geweſen ſind , worauf dieſe Würde auf bes jiandig mit der Dompi obſtei zu Zagrab vers

hunden worden. Georgii Pray. diff. de prioratu Auranae. Viennae 1773 4. Um · 1217 iſt dierer Ort befeſtigt worden . Die Vorſtadt iſt groß. Er illt eine Zeit lang in túrfiſchen Händen geweſen , denſelben aber 1684 entrifien worden .

(5 ) Zemonico , Zemunicho , Xemonico , *eine 1647 geſchleifte Feftung. ( 6 ) Nas

37*

66 ) Nabin ; liegt mitten in der Grafo fchaft auf der Spilze eines Bergs , und iſt ein feſtes Schlog , welches die Curfen 1539 zum erftenmal einnahinen . 1682 verliegen fie es und 1684 wurde es von den enes gianern Beſett

3 ) Novigrað , eine kleine Stadt und dolog mit einer Herrſchaft gleiches Mas Der Meerbuſen , Saran ſie teht , mens .

hat davon den Namen , und erſiredt ſich vier le Meilen ins Land hinein .

1646 verlorent

die Venezianer den Ort , eroberten ihn aber im folgenden Jahre wiedeľ , und ſchleiftent ihn.

1

4) Činen , ehederſen @lim genannt, es nen , Tininium , oder Knin, eine feſte Stade an den äußerſten Grängen von Bosnien und

Dalmatien , auf einem

ýågel in einer vori

theilhaften Gegend, ist zwar nicht groß, aber doch erheblich , weil ſie hoch liegt , und von Natur zu beiden Seiten mit zwei ſehr weis ten und tiefen Graben berieben iſt , die von

den Flüffen sterfa und Potisnijà , die ſich unweit davon von Bergen berabſtürzen , ges inacht ivorden. Sie iſt der Sit eines Bir

ichofo. . Im uzten und isten Jahrhundert VOE

372

2

war ſie die Hauptſtadt einer Grafſchaft; 1522 wurde ſie von den Dürfen , 1649 von den Benezianern erobert , und großentheils ges ( chleift , bon den Eůrfen aber 1652 wieder aufgeführt ; 1688 bemachtigten ſich ihrer die Venezianer wieder.

Dernis , tar ehemals eine anſehnliche Feſtung , iſt aber ißt eine geringe Stadt , 1648 wurde ſie nabe beim Fluß Eicola . 5)

von den Türfen verlaſſen , und von den Bes nezianern in Brand geſteckt, hierauf von jes Ren wieder befekt, und 1684 abermals ver: laffen .

6) Sebenico , iſt eine von den feſten Stådten am Meer , mit 4 Zitabelten und einem ſehr großen Hafen . Seit 1298 hat fie einen Biſchof. Die Domkirche zu St. Johannes auf dem

Schloß

iſt ein

Gebäude von gutem Marmor.

ſchönes

Seit 1417

iſt ſie beſtandig in der Venezianer Gewalt ges weſen , von den Türfen aber viermal hart , doch vergeblich , angegriffen worden .

7 ) Crau , Tragurium , eine Stadt auf einer Halbinſel , welche von einem durch Kunft verfertigten Kapal dom feften

lande abges

r

373 abgeſchnitten wird. Sie wird in die nelle und alte eingetheilt ; dieſe iſt mit einer doppel: ten , und jene mit einer einfachen Mauer umgeben. Die drei Chürme find wohl bes

feſtigt. Die Stadt liegt ſehr luſtig , 6.t an der Nordſeite ſchone Garten , und auf der Inſel Vua eine feine Vorſtadt, mit welcher fie , vermittelſt einer ſteinernen Brüde , mit dem feſten Lande aber durch 3 bdlzerne Brůs den zuſammenhängt. Es ivohnet hier der venezianiſche Proveditor unter dem Titel eio nes Grafen , und ein Biſchof , der unter dem Erzbiſchof von Spalatro fteht. Der Hafen , welchen ein Meerburen macht , iſt

rebr bequem, ſo daß die größten Schiffe darin

liegen können , durch 2 Vorgebiige bededt, und fiſchreich , wie man denn gute Sardet, len darin fångt. Sie ift eine alte römiſche Stolonie des Kaiſer8 Klaudius , und hat

ſchon im Jahr 997 der Venezianer Schuk geſucht , unter welchem ſie auch ſeit 1420 beſtåndig geſtanden, in der Zwiſchenzeit aber

vielerlei Veränderungen unterworfen geweſen. 8) Eliffa , dor Alters Andretium , ein feftes Schloß und Städtchen auf einem ho:

ben Hügel , wobei zwiſchen 2 hohen und ſteilen Felfen ein enges Ehal iſt, durch wir A 8.3

üyes

4

074

ches der Weg aus der Türkei in Dalmatien, und ſonderlich nach Spalatro geht , dem dieſer Ort zur Vormauer dient. Es hat fein ander Waffer vals was vom Himmel fault, und am Fuß der Feſtung in einem Dorf quillt.

1648 fam fe in der Benezianer Hånde. Die umber liegende Segend iſt wegen der richos

nen Wein = und Olivengärten vortrefflich . Salona , Salonae , war ehemals die Re ſidenzſtadt der erſten Kidnige von Fuyrien , welcbe Auguftus bewang uno perheerte Liberiuß aber wieder aufbaute , eine romi: che Rolonie , Martiæ Julia genannt , da hinchidte, und ſie zur Hauptſtadt von Jüy = rien macht , da ſie denn der Siß der fand : pfleger , und der Hafen der römiſchen Flot te war. Diokletianus hielt fich biefelba rehr

viel auf; und der Schagmeiſter , welcher dia Einfünfte aus den Bergwerfen hob, wobnte

biefelbft.

Man wußte hier den Purpur über.

aus richen zu fårben , und derfertigte gute Helme , Panger, u. f . 20. Es hat auch hier der Erzbiſchof Primas von Dalmatien und Kroatien reinen Siß gehabt. Sie lag in ein

per überaus ſchönen Ebene, hatte einige itą lieniſche Meifen im Umfange , erftredte fich,

big an einen fleinen Meerbufem ', der ihr Has fen

f

375 fin war , und mitten durch flott der Forels

*

i

Sie iſt fünfmal belagert, lenbach Salona . Von derfelben und dreimal erobert ivorden . find noch Uiberbleibſel vorhanden. 9) Sciga ,

ein Ort ,

Morlachen wohnen ,

in deffer Gegend

und ſich große

Geier

Mufhalten , deren ausgebreitete Flügel Schube groß ſind .

10)

Spalatro , Spalatrum ,

12

eine Sees

Stadt auf einer Halbinſel, iſi mit guten Bai ftionen von Quaderfüden befeſtigt , fann aber von den nahegelegnen Bergen beſtrichen Sie iſt der Sitz eines Erzbiſchofs , werden . ber Primas von Dalmatien und Kroatien iſt , und unter welchem die Biſchofe von Sengy , Moprus , Nona , Sfardin , Knin , lifſina , Srau , Sibenico , Diofovar in Sla . wonien , Macatſca und Dumito ſteben , und hat die Stapelgerechtigkeit ; daher die Raufs mannsgüter , welche aus der Türkei foms mn , oder aus Italien dahin geben ſollen , Daher iſt hier ni dergelegt werden müffen . auch unten an dem großen und tiefen Has fin ein großes fafareth angelegt worden , darin die Quarantaine gehalten werden muß. Die Einwohner find, außer eingebornen Dala ma.

376 matiern , Sroaten und ungarn.

Unter den

bieſigen cómifchen Alterthümern ſind inſon derheit die Uiberbleibret des diofletianiſchen Pallaſts rehenswürdig Stadt den Namen bat.

von welchem die ' Sie iſt im 7ten

Jahrhundert von den Einwohnern der ger ft & rten StadtSalona erbauet. Seit 1420 iſt ſie den Venezianern getreu geblieben. Um Spao latro her giebt es warme Duellen ,

11 ) Sign ; Singum , Sfinga , eine wich . tige Bergfeſtung , welche die Sürfen der Fea ftung Eliffa entgegengereßt. Die Feſtungs . werke ſind zwar gar nicht neumodiſch ; al. lein an dreien Seiten iſt der liberaus harte Fels faft unerſteiglich , und die vierte Seite iſt mit einer siden Mauer und zwei ſtarfen Abrchnitten verſehen , auf welche man mit Leitern ſteigen muß , und worelbſt in givet großen Ziſternen gutes friſches Waffer anju. treffen . Die Venezianer

haben dieſer Ort

1686 eingenommen , und , um ihn undber : windlich zu machen noch mehr befeſtigt.

12 ) Die landſchaft Primorife, welche eis ne Ebene iſt , ; Durch welche der Fluß Cetti na fließt , der einen ſchönen 150 Schuh bo . ben Waſſerfall hat , und dieſe landſchaft in die

ha



377 die untere und obere det man

theilt .

In jener fins

( 1 ) fiuno, ein feſtes Städtchen auf eineč fteilen . Hdhe.

( 2) Settina, ein Stadtchen am See glei: ches Namens ; welchen der Fluß Cettiná macht.

( 3 ) Noiac , ein gerſtårtes Bergſchloß in deſſen Nachbarſchaft am Fluß Settina die Stadt Aequum geſtanden bat , von welcher noch ein Schauplaß übrig iſt. geno ſind Zigeuner.

In dieſer Ge.

3 (4) . Dumno , vor Alters

Delminium

ein Städtchen, welches ehedeffen die Haupta ftadt der Dalmatier geweſen iſt. ( 5 ) Duare , ein Schloß fen an der Settina.

auf einene Fela

(6 ) Almiffa , vor Atters Piguntium , eine Stadt auf einem hohen Felſen , bei der Sie hat gutett Mündung der Settina,

Bein. la 5

( 7 ) Ros

378

( 7). Rogodnija , fo ein Ort am Meer , woſelbſt Felſen ſind , die wie Mauern aus reben , welche aus auf einander gelegten Werfſtúden beſtehen.

( 8 ) Peglija , ein Diſtrift, den eine Ko. lonie Ungarn bewohnt. Jedes Dorf wvåb . let für ein Jahr einen Grafen , und diefe Grafen erwählen für eben dieſe Zeit einen Großgrafen . In der obern Landchaft Pris

moriſe ſind, Emota , ein Städtchen auf ein ner HShe am See gleiches Namens '; Cit elut , ein feſtes Schloß auf einem fteilen

Hügel am Fluß Marenta , welches 1559. DON den Dürfen angelegt , und Sdeisla genen. net worden , und an dem Ort iſt , wo eben mals die Stadt Rarenta , ober Narona ,

oder Narbona , geſtanden hat. Norin , ein Feſtes Schloß am Fluß Narenta , unkrhalb welchem der Fluß die Inſel Opus macht ,

qui melcher ein feſtes Schloß gleiches Max mens iſt,

13) Macarſea, eine Stadt auf einer Hohe am Meer , welche der Siß eines Bis ſchofs iſt,

Ihre Einnaohner werden

für

ſcharfſinnige Leute gehalten. Ehedeffen war die Luft hier ungeſund , Me bat fich aber ges befe

22

379

Heffert , ſeitdem man einem gemiſfen Sumpf einen Ablauf perſchafft hat.

14) Herzogemina , Ducatus S, Sabaa

weil dieſer Heiligę darin begraben liegt , eig ne landſchaft , die ſich ebedeflen auf 12 Taa gereiſen in die Länge , und 4 in die Breite erſtredten und pon eigenen Herzogen regies

ret wurde. ' Sie gehårt theils d'en Venejiaa nern , theile den Lürfen . - Jene beſißen ( 1 ) Den Diftrift Caftel nuovo , welcher in das Gebiet der Republik Raguſa gren : Jet .

Die Stadt Caftel nuovo , Caftrum

navum, iſt die Hauptſtadt des Herzogthums ,

und die wichtigſte Feftung in Dalmatien

7

Sie hat ebedeflen Neocaftro geheißen , und

ift im Jahr 1373 von einem Snige in Bos. nien auf dem Felſichten Gründe eines hohen Hügels an einem Meerbufen erbauet wire pen , welcher vor Alters.Sinus Rhizonicus bieß. Sie iſt mehr von Natur , als durch

Kunft , befeſtigt , ſtellet ein ungleiches Vier: ed vor , und iſt gegen die See jut mit uns

bezipinglichen Felfen und Klippen beſikt.

Bei der obern Stadt liegt 098 Kaſtel Sulis

380 manega , und der verſchanzte Churm Hafta vich ; das beſte Befeſtigungswert aber iſt die Zitadelle , oder die obere Feſtung Gornigrad, nordiparts von der Stadt auf650 Schritte abgelegen . Es pird hier gute Handlung getrieben. Sie iſt 1687 von den Venezia : mern erobert worden .

( 2 ) Den Diſtrift Rifano , in welchen

Kiſano , Rhizana, Rhicinium, eine flei ne biſchöfliche Stadt , mit einem ſehr feſten und faſt unerſteiglichen Kaſtel auf einem ho ben Felſen . Sie iſt 1538 , 1647 und 1684 von den Venezianern eingenommen werden.

( 3 ) Den

Diſtrift Cattaro , welcher

an

Monte negro grenjet , und begreift a. Cattaro , ger Meinung ,

Catharum , und nach einis das alte Aſcrivium , eine

mit ſtarken Mauern wohlbewahrte Stadt , famt einem auf einem erhabener Hügel er . baueten Schloß. Sie liegt ån dem ſo ges nannten Canale di Cattard , iſt wegen der vielen ſchattichten Bergei die ſie umgeben ; von Natur feft, aber auch febr finſter. Det

bies

el

V.

381 buſige Biſchof flebt unter dem Erzbiſchof zu Die Stadt iſt ſeit 1418 in der Ves Bari. nezianer Gewalt.

b . Perafto , ein offenes Städtchen .

15 ) Der Diſtritt Zuppa , welcher rich von Monte negro bis ans Meer erfireft.

16) Der Diſtrift Budua , in welchem Budua , Butua , eine fleine regelmåßig befeſtigte Stadt , in welcher ein Biſchof res ſidirt , mit einem nicht weit davon beleger Ren Schloß , S. Stephan genannt.

This

17 ) Der Diſtrift Maini.

18 ) Der negro.

Diſtritt

Popori ,

am . Monte

2013

19 )

Der Diſtrikt Paſtovichi,

am Meer .

2. Uus Inſeln , davon die vornehmſten find

1 ) Orero , auf welcher eine fleine Stadt gleiches Namens ift , die 1770 nur 250

Gins

382

Einwohner ; und wegen ber naben Sümpfe von Bradwaſjer , eine ungeſunde luft haste: Ihr Biſa of ſtebet unter dem Erzbiſchof von Bara. Sie werd von den lateinifden Sdrifts

Viellern Abforus und Civitas Aufàrienfis , vom Plinus Abiyrtium , und vom Ptolo: måus Apſorus gener net. Die Einwohner der Inſel haben ihre meiſie Nahrung vomi Holzhandel und von dei Sdafzucht. ſcheint , daß die Inſel durch Vulkanen ents ſtanden ſey , denn , man findet auf derſelbent viel Wulfaniſche Steine:

2 ) Cherro , Crepfa , Creſca, hängt mit ber vorigen , vermittelſt einer in de zuſam : men . Sie führet den Titel einer Grafichaft. ſrinerlich iſt ſie felſicht und unfruchtbar i jedoch mit einigen Stauden bewachſen i inte ſonderheitmit Phillyrea ; deren Stämme jue weilen einer Fuß im Durchſchnitt haberi: Ein am Meer gelegeiter Theil iſt wohl anz

gebauet und fruchtbar. Das hieſige Del iſt das beſte im Gebiet der Republik Venedig i

und beträgt jährlich ungefähr 3000 Cone hen , jede 4 - Bechinen werth. Der hieſige Bein iſt nicht ſo gut , und Obſt iſt ſelten .

Der Seidenbau wird verſäumt.

Mit deni Waftiga

Maltijholz werden die Meßė gefärbet. dust dern Samen des Maſtirbaums macht man Del, welches dem Olivenol vorgezogen wird. 3er See Jaſero , roul periodiſch ab- und zus nehmen . Die Felfen beſtehen aus Mormor , in welchem man Abdrůde und Schalenthiere findet. Man findet aud in den Felſen die= ſer und der andern Inſeln Menſchentnos Die Stadt Cherſo , iſt etwas größer , den . als Ofero , und etwas geſunder , doch ſind zwei ſchädliche Leiche in der Nebe . bat einen fichern Safen .

3 ) Vegla , Begia , Veglia , iſt vom fez ften Lande durch einen ſchmalen Kanal gee ſõieden , und 1478 dem Grafen Johann Frangipani abgekauft worden . Die Haupt = fadt Veglia , Begini Curicum ġ liegt auf bem weſtlichen Theil der Inſel , hat einen Hafen und ein feſtes Schloß , worauf det venezianiſche Graf oder Gouverneur ; reſidirt, und einen Biſchof, der unter dem Erzbis fthof von Zara ſtebet.

4 ) Arbe ,

beim

liegt Almuthig ,

Prolomäus

Sdarduna

trågt viele Feigen ' und tøfte ! lichen

)

384

lichen Wein ; es iſt auch viel kleines Diet Die Stadt gleiches Namens iſt ein biſchofficher Sik. darauf.

5) Pago , Pagus, führt den Titel einer Grafſchaft, iſt rauh und falt, und hat wer

nig Hols , aber gutes Salg.

Außer der

Stadt gleiches Namens find noch einige Schlöſſer darauf. Man findet auch auf

derſelben die Uiberbleibfel der ehemaligen Stadt Giſſa , oder Keſſa. 6) Selve und ulibo find sein .

í

Der bien , a

lige

um Caferta bricht. Er ſpringt wie Mi ſcheln mit gewölbten und ausgehdlten Studio đen, und enthalt viel Abdrúde von Luftern .

7) frole Große , welche auch lantano und S. Michael heißt , enthält unterſchie :

dene Schloſſer und Städte, als Oglier , oder Uglian , Locarn , Eaglie , Codizia und S.

Euphemia. Wer Meiſter von dieſer und den andern nåchſtgelegenen Inſeln iſt, iſt zugleich Herr von Zara , gegen welchem fie Hiber 1

385

über liegt. Die Ruft iſt gut und geſund , und der Boden fruchtbar. 8 ) Pasman , iſt an der Nordſeite woh!

angebauet. 21

9) Sala oder Iſola longá , auf wel : cher an der Nordſeite Borava , Drague ,

Berbigno und andere Derter Tiegen . 2

.

EM

10) Mortero , oder Mortara , vor die ters Colentum, iſt wegen des guten Weine berühmt , hat auch einen Uiberfluß, an Olie ben , und zwiſchen zwei Inſeln einen wohla herg

zwiſchen zwei woblangebaueten hohen Hů? geln.

11) Bua , Bubus, Bovo, Boa, ift uns fruchtbar und ſchlecht bewohnt. Vor Al ters wurden libelthäter hieber geſchidt. Es giebt hieſelbſt edichte und flache Kietel , und gutes Judenpech , welches theils aus Felſen tr &pfelt und zu Ballen gerinnet , theils in

staltteinen gefunden wird . afch . Erbbeſbr .6.B.

36

12) Braga

886

12 ) Brazza , - lat. Bractia , auf weither ein Biſchof wohnet . Det veneziani che Greif, oder Gouverneur , bålt fich zu S. Pietro auf , welcher Ort gegen Weſten bei dem Hus fen Milna liegt. Auf dieſer Infel wachfet der beſte Wein in Dalmatien . isho ! 3130

11.13 ) tieſinn ein ; felſichtes und., xaxhes Land , mit einem Fleden gleiches Namens, an der weſtlichen Seite, der ſehr luſtig liegt, und fen iſt eine Mauer zur Sicherheit der Schiffe. Brod und Wein iſt hier in gutem Kauf € wachſen hier auch viel Feigen , und mit Sar dellen

wird ganz Italien und Griechenland .

ben dieſe Inſel 1424 gekauft. Sie roll die befannte Inſel Pharos oder Pharia reyn . 1 14) Iffa , eine kleine aber berühmte In fel , deren Einwohner ehemals großen Hans del getrieben haben. Die Römer, haben eis nę Beitlang ihe Arſenal biefelbft gehabt.

(

15) Curzola , Corcyra nigra , iſt ein Fürſtenthum , und 1986 an die Venezianet

387

f

9

dekommen, berten fter Statt eings Schiffeinge hauſes zur Verfertigung und Ausbeſſerung der Schiffe dienet , weil ſie voller Háljung ifta In der Stadt gleiches Namens ; wels che bie einzige auf der Inſel iſty reſidirt der Gouverneur und ein Biſchof ; und ſie hat gute Mauern und Lhůrme , einen guten har fen und guten Weinwachs. 1571 wehreten fich die biefigen Weiber gegen die Eurfen

X

11 .1 &

A welche eine Candung verſuchten , als Heldina uen , da ibre Männer als feige menimen bavon liefen .

Dahe bei dieſer Inſel liegen

bie fleinen Inſeln Agefta ,

éhebeſten Aur.

guſta , uod Lorcola.

II. Einige Städte in Albanien .

1. Barta , eine große und wohibetpohnte tadt an einem gleichnamigen Meerbuſen , 74 : 2. Boiniga , teine kleine Feſtung an den eben gedachten Meerbuſend 1 3. Prevere , eine Stadt mit einem Hafen in deren Gegend die Stadt Micopolis geſtane ben haben muß , welcheAuguft nach dem

flege bei Uetium angelegt batt B36

4. Buto

28 4. Butrinto ,

vor

Ulters Buthrotum ,

ein geringer Ort am Meer .

III. Folgende Inſeln im mittellandis ſchen Meer.

1. Corfu vor Alters Drepane , Scheria , Phaeacia , und hernach Corcyra , bat den itigen Namen von einem

ehemaligen

Berg

ſchloß Korypho , befommen , welches von dem

1 griechiſchen Port Koguor, ein Hügel , bes Sie iſt 70 italianiſche nennet worden . Meilen lang , oon Capo Barbara bis. Cap . Palacrum an die 30 Meilen , an den meis ften Orten aber kaum 12 Meilen breit. In alten Zeiten war

ſie wegen der anmus

thigen Garten des Königs Alcinous berühmt. Die mittågigen Gegenden ſind unfruchtbar bergicht und ſehr ſchlecht mit Waſſer vers ſorgt ; die mitternachtliche Kuſte aber iſt rebe fruchtbar und bringt allerlei Arten

ſchmads

bafter Früchte , vortreffliche Weine, Oliven , Die hieſigen allerlei Getreide 2c. bervor .

Ehedefſen Salzwerfe ſind ſehr einträglich . bat die Inſel eine lange Beit den Kinigen von Napoli ' gehört ; im 13ten Jahrhundert aber

aber übergaben fich die Einwohner den Ver nezianern , welche von der Zeit an im Bes fiß derſelben geblieben find ; and , weil ihs nen an der Erhaltung dieſer Vormauer viet gelegen iſt, in dem Hafen von Corfu beſtåne dig

de

3

EX 55

ti

eine Flotte von Galeeren und andern

Nach Boltiinóre uns Schiffen unterhalten . wahrſcheinlichem Bericht liegen 1000n Mann zur Beſaßung auf dieſer Inſel , und unters dem Proveditore oder Befehlshaber ſtehen alle Inſeln , welche der Republic Venedig gehören . Die Inſel wird in vier Theile ab: geſondert ,

welche Balleien

genennet werden .

oder Vogteien

Dieſe ſind

1 ) Afeſchimo, gegen Often , enthält 28 Pos Dårfer , und bei 10000 Menſchen . tami , am den bor :

Meer , ſtellet einen großen Fle Gegen Sübipeſten ſind noch ei

nige Uiberbleibfel der alten Stadt Gradichi zu ſehen .

2 ) Mejo , der mittlere Theil , enthale überhaupt an die 25000 Menſchen , und , außer 30 Fleden , Corfu , die Hauptſtadt des landes , den

Sitz der Regierung , wels be 63

I

Dailo , tano , fidei Náthen dem Groß - Capitan nó und Baſtellan beſtehet , imgleichen eir nes Erzbiſchofs . Sie iſt eine wichtige fer fung , in der beſtandig eine ſtarke Befa ung liegt , und beſtehet aus der Stadt i felbſt , der großen Vorſtadt Caſtrati , bet alten Zitadelle mit dem Waſſerfaſtet , und der peuen Zitadelle , welche leßte aber vor nabgelegenen Abrahamsberg beſtrichen dem werden kann . Der Hafen iſt bei der als ten Zitadelle , undwird von fremden Schifo fen häufig beſucht , und der ganze Plat ift zum Handel ſehr bequem . Die Einwohner lernen die Schiffahrt von Jugend auf, ulid find vor allen andern geſchidt , die Gafees ren des Staats anguführen . Auf Sem groß ren Plak iſt dem Grafen Matthiad vom Schulenburg 1716 eine Bildſaule, in- mehr als Lebensgroße errichtei worden , durch welche ihm die Republik ein Angedenken der tichtigen Erhaltung eine Dienſte , welche er der er

wollen . Es iſt bier eine Stademie der richs nen Künſte und Wiffenfchaften , 1537" und

1715 iſt die Stadt von den Tårten bart aber pergeblich , belagert woudella

3 ) Ugis

397

3), Agich , der weſtliche Eheil , bat an 20. Dórfer , und über 8000 Einwohnev . Kattel 6. Angelo , welches nicht weit von

1

1

dein Lüdlichen Vorgebirge Palaerum ftehet und unter inelchem ein anſehnliches Kloſter Namens Paleo Caſtrizga , liegt , iſt der eine sige

merkwürdige Ort

in

dieſem

Diſtrikt

Pored

4 ) Drog , der nordliche Theil , enthalt 25 Derter , mit ungefähr 8000 Menſchen . Caffopo , ehemals Caffiope , war ehedeffen eine berubinte Stadt , itt aber ißt ein ges ringer Oet " , mit einer Stirche , darin die jenigen , welche in

dem biefigen Hafen ans

Die nas langen , ihre Undacht verrichten . bie, belegen geweſene Fortezja , becchiu ' , wela che, die Genuefer angelegt haben , iſt vera fallent.

2. Paffo und Antipaſto , oder Durchfu und Antipachju , ehemals Pari oder Para find fidei fleine Inſeln zwiſchen S. Maua te und Corfu .

3. Santa Maura ehenials Neritis hernach Leucas war in alten Zeiten eine

Bb 4

Halos

892 Balbinfels, die mit dem feſten kanoe soon Hearnanien zuſammen, ýiengs die Karthagia menfer aber , oder , wie andere ſagen y die Korinther, haben dieſelbe durchſtochen , Ike iſt gipiſchen der Inſel und dem feſten Bande ein Kanal , der etwa 50 Schritte byeit iſt. Ihr Boden iſt fruchtbar an Getreide , Bein Del , Zitronen , Pomeranjen , Mandeln und andern Früchten ; ſie hat auch gute Vieha Die Einwohner ſind Griechen , die Weide . einen Biſchof baben . Die Inſel hat in als ten

Zeiten

drei

beträchtliche Städte

und

einen prächtigen Tempel der Venus gehabte Die beſten Häfen fino Englimeno , Dematao und Santa Maura... Die Stadt : Santa Maura , von welcher die Inſel ihren Nam men hat , iſt von 5 bis 6000 Menſchen bewohnt , und ſowohl wegen ihrer hohen . " Mauer und runden Thürme , als Lage im Waffer , eine gute Feſtung , der man weder zu lande noch zu Waſſer , recht beikommen ! kann. Vor der Feſtung liegen 2 Jufeln im Moraſt , welche wohl gebaut : find in und Dorſtådte abgeben .: Udle fleine Infelni, dię hier friſchen der Inſel und dem feſten Lan , de.. ſind , Hangen durch Brüden zuſammena 1373 , wurde die Stadt und Inſel dem gries chiſchen Kaiſer pon den Türfen genommen i 1502

393

1

1502 von den Veneztartern erobert dente Lúcten aber wieder eingeräumt, jedoch 1684 abermals entriffen . Snfel abermal in

1715 gerieth Stadtundi der Lårben Hånde'; int

folgenden Jahr aber bemachtigten ſich ihrer dies Benezianer wieder , die hier einen for Halten .

Prebedia

11

1

134. Eurzolari , ehedeffen Echinades , was ren 5 tleine Infeln ", an der Küſte von dem alten Acarnanien , welches ein Theil idest ißigen Livadien iſt ::es find aber fchon in den altern Zeiten einige derfelben durch die vom Uchelous ins Meers gefchlemmte Erde mit dem feſten Lände verbunden . Dulichium ;

0

welche ehemals dem : Ulyfies gehørte , 'wirb vom Strabo unter die rechinadifchen Inſelt gerechnet.

14

3

211567 Val di Compare , iſt idee ikige Ename der Inſel Ithaca , welches des Ulyffesha terland war .

pinoln ? ( idrio os 1.919 6. Cephalonia , oder Cefalonia , imglei ?

chen Cephalenia , inaden älteſten . Beter Sag mus 3 b5

mus und Epirus Melana, das in , (chwonny Epirus , batte ehemale 4 Städte , daruna ter die Hauptſtadt Same wat die an dem Dit geſtanden haben roll , welchen die grai liener Porto : Guiſcardo nennen . Dieſe fruchtbare Jnfel: tragt Rofinen , welche for rinthiſche genennet werden , Det rothen

Wein , Muffaten , Bitronen Pomerangen Granatäpfel, alle von ungemeiner Große and Getreiber Die meiſten Bäume'n rollen desabrs ifideinial reife Früchte bringen i nämlich im April und November doc fola len fie im lekten Monat etwas kleiner Ferna Es giebt auf der Inſel verſchiedente Unfubr. tent , darunter Argoſtoli der beſte Hafen iſt, 12 14 (andererfagen 12 24 ,) kamen die Va nezianer zum Beſī6 derſelben i 1479 Muta dieisdie ihnen uponsden Cuirfen ogenommen , 1499. aber wieder erobert. Sie halten hiep einen Proveditor und zwei Räthe. Die Erdo beben haben 1766 und 67 die meiſten Dera ter diefer moltigecſtort. Die mert úr.

biglene Deitero font: 09.00 - Atirani , ( 1) Cefalonia , eine Stadt mit einem Bistbaum 1966, toucde ffe durch ein hefti, ses Erdbeben ſehr verwuftete i ē

(2) ALTAN

F

9

1 995 af vintem wziemi (2 ) Affa , eine 1895 lich hohet und maet: Meer und jahen Slip ? peni umgebenen R.

Berg angelegte Feffungai CROIX

7. Banten, ehedeffen Bacynthus , eine ane fehnliche Infel , die an ſtarkem Bein , Rox finen Del , Feigen und andern Dingen Fehr fruchtbar , aber den Erdbeben febr ausger iſt. Un der Mittag - und Abendſeite iſt ein großes Gebirge ; und da noch aufer : dein ein Berg gegen . Morgen , und ein ano

feßt

g wil viro il file von Bere derer gegen -Mit tag Mitta gen faſt ganz eingeſchloſſen . In der Mit to in eine rich Sne Ebene." Bei den Hafen Chieri , auf einer Seite des Gebirgs , 20a Schritte vom Meern iſt ette. Pechquelle ; es wird aus Salz von hier ausgeführt. Der Dörfer und Flecken iſt eine große Mengea Die meiſten Einivohner find Griechen , die eimige 140 Kirchen , verſchiedné ridfter und Ein anderer Theil bei einen Blichof baben . fteht aus römiſchen Chriften , die drei Klos ſtir und einen Biſchof haben , und ein an. Die Republif Venedig derer aus Juden . hait hice einen Proveditor und zwei Kathe, und di & ft tie Infel mit vieler Silindigkeit tegieren

unul derſelben widiying wicht gut

3

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verlieren . Der vornehmſte Ort auf der In. fel iſt Zante , eine große und volfreiche Stadt; mit einer Feſtung , die auf einer hohen uns ter derſelben aber der Fleđen Bocoli liegt. Den Hafen macht der Molo di S. Nicolo , wonn einer Kirche alſo genannt , an deffen Ende ein Fefter Ehürm fteht. 13 2 rosin onning

:3

Ende des fechftet Bandes.

RETROUNA