136 6 11MB
German Pages [232] Year 1991
HYPOMNEMATA 96
V&R
HYPOMNEMATA UNTERSUCHUNGEN ZUR ANTIKE UND ZU IHREM NACHLEBEN
Herausgegeben von Albrecht Dihle/ Siegmar Döpp/Christian Habicht Hugh Lloyd-Jones/Günther Patzig
HEFT 96
VANDENHOECK & RUPRECHT IN GÖTTINGEN
KARLA POLLMANN
Das Carmen adversus Marcionitas Einleitung, Text, Übersetzung und Kommentar
VANDENHOECK & RUPRECHT IN GÖTTINGEN
Verantwortlicher Herausgeber: Siegmar Döpp
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Pollmann, Karla: Das Carmen adversus Marcionitas : Einleitung, Text, Ubersetzung, Kommentar / Karla Pollmann. Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 1991 (Hypomnemata ; 96) Zugl.: Bochum, Univ., Diss., 1990 ISBN 3-525-25195-5 NE: Carmen adversus Marcionitas; GT
D 294 © Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1991 Printed in Germany. - Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Herstellung: Hubert & Co., Göttingen
Inhaltsverzeichnis I.
Bibliographie
II.
Bemerkungen zur Textgrundlage und zum Titel
III.
Der Autor
15
IV.
Metrik, Prosodie, Stil
22
V.
Bericht zur Forschungslage/Eingrenzende Datierung des CM
1 . ,
·
. ,
.
.
12
28
VI.
Theologischer Gehalt
33
VII.
Inhaltliche Übersicht
38
VIII.
Beobachtungen zur Struktur und zur anti häretischen Argumentationstechnik . . —. . . . . .
43
IX.
Vorbemerkungen zu Text, Übersetzung und Kommentar
.
51
,
55 55 56 70 86 104 118
X.
Text und Übersetzung Siglenliste Buch 1 Buch 2 Buch 3 Buch 4 Buch 5
XI.
Kommentar Buch 1 Buch 2 Buch 3 Buch 4 Buch 5
134 134 145 160 175 186
XII.
Indices
197
Vorwort Aus der christlichen Spätantike ist ein fünf Bücher (mit insgesamt 1302 Hexametern) umfassendes, in Sprache und Inhalt sehr anspruchsvolles Gedicht eines unbekannten Verfassers überliefert, das sich gegen die häretische Sekte der Marcioniten wendet. Nachdem das Carmen 1564 durch Georgius Fabricius ediert worden war, hat es in der Neuzeit immer wieder Aufmerksamkeit gefunden und ist vor allem in den Jahrzehnten von 1870 bis 1940 vielfach behandelt worden. In den letzten fünfzig Jahren hat die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Carmen jedoch stark nachgelassen. Die Gründe dafür liegen im Fehlen einer zuverlässigen, dem heutigen Stand der Editionsphilologie entsprechenden Ausgabe (auch die letzte, von R. Willems im CCL 2 verantwortete Ausgabe aus dem Jahre 1954 bleibt ganz unbefriedigend) und in der Schwierigkeit, das Werk zeitlich zu fixieren: Die Datierungen bewegten sich in dem Zeitraum vom 3. bis zum 6. Jahrhundert. Die hier vorgelegte Arbeit unternimmt es, die Frage der Datierung zu klären und eine verläßlichere (der einschränkende Komparativ hat seinen Grund im Fehlen jeglicher Handschriften) Textgestaltung zu bieten, verbunden mit einer (in der deutschen Sprache erstmaligen) Übersetzung. Der vornehmlich philologisch—exegetische Kommentar berücksichtigt neben Interpretationsfragen die Erörterung der Datierung sowie das theologische und geistesgeschichtliche Umfeld. Der Entstehungszeitraum des Gedichts läßt sich auf 420 — 450 eingrenzen (s. vor allem Kapitel V). Diese Arbeit ist im Sommersemester 1990 von der Ruhr — Universität Bochum als Dissertation angenommen und mit einem Preis ausgezeichnet worden. Sie ist auf dem Boden dessen entstanden, was ich von meinen akademischen Lehrern lernen durfte. Dafür danke ich den Professoren K. Gaiser (f), E. Heck, R. Kannicht, E.A. Schmidt (Tübingen); P.E. Easterling (London); E.J. Kenney, M. Reeve (Cambridge/GB); G. Binder, S. Döpp, B. Effe, W. Geerlings, A. Kleinlogel (Bochum) und R. Herzog (Bielefeld). Der Studienstiftung des Deutschen Volkes gilt mein Dank für die ideelle und materielle Förderung während meiner Studienzeit. Bei Prof. W. Ott (Rechenzentrum Tübingen) bedanke ich mich für die Erstellung einer kwic — Konkordanz zu dem Gedicht, die mir unzählige Dienste geleistet hat; für die Arbeitserlaubnis im Vetus — Latina— Institut in Beuron und im Münchener Archiv des Thesaurus Linguae Latinae danke ich Prof. H.J. Frede und Dr. P. Flury. Prof. E. Heck hatte die Freundlichkeit, das gesamte, für den Druck überarbeitete Manuskript zu lesen. Zuverlässige Hilfe beim Korrekturlesen leisteten mir C. Danier, E. Kirschfeld und Κ.—H. Schulz.
I. Bibliographie
Rezensionen sind hinter den jeweiligen Werken aufgeführt; Lexikonartikel sind nach ihren Autoren alphabetisch eingegliedert; Ausgaben von Kirchenschriftstellern sind, soweit nicht eigens angegeben, nach Frede, Kirchenschriftsteller, benutzt. Die zitierten Werke werden bei lateinischen Autoren nach dem Indexband des Thesaurus Linguae Latinae (TLL) abgekürzt, wobei ich z.T. etwas vereinfache; bei griechischen christlichen Autoren folge ich G.W.H.Lampe, A Patristic Greek Lexicon, Oxford 1961, bei paganen Liddell/Scott/Jones, Greek —English Lexicon. Zeitschriften sind abgekürzt nach der Annee Philologique und S.Schwertner, Internationales Abkürzungsverzeichnis für Theologie und Grenzgebiete, Berlin/New York 1974. Bibelstellen werden nach der Vulgata zitiert, die einzelnen Schriften werden nach der Ausgabe von Weber, Bd 1, p. XXXI abgekürzt.
1. Editionen des Carmen (chronologisch) Fabricius G.: Poetarum Veterum Ecclesiasticorum Opera Christiana, Basel 1564, 2 5 7 - 2 8 6 (Editio princeps) Pamelius J.: Tertulliani opera, Paris 1583 (Ndr. 1584 in Paris sowie in Antwerpen, u. ö.; Waszink 1 Anm. 2 gibt an, daß er der Ausgabe von 1579 nicht habhaft werden konnte; diese bei PL 1 [1844], 40f angeführte Ausgabe existiert nicht, es findet sich lediglich in der Ausgabe von 1583, 10, am Ende der Einleitung das Datum der tatsächlichen Fertigstellung von 1579), 1050 — 1082 (die Anmerkungen von Pamelius sind in PL 2 [1844], 1049 — 1090 abgedruckt, wonach ich zitiere) Junius F.: Tertulliani opera, Franeker 1597, 515 — 542 (Text von J.Pamelius). 277 — 281 (Im ersten Anhang mit neuer Seitenzählung: Anm. von Junius) Rigaltius N.: Tertulliani opera, Paris 1634, 7 9 7 - 8 0 7 Rivinus Α.: Tertulliani 1 2 1 - 2 0 1 (Anm.)
opera,
Gotha
1651,
57 — 106
(Text).
2
Bibliographie
Priorius Ph.: Tertulliani opera, Paris Venedig 1744 = PL 2, 1844, 1 0 4 9 - 1 0 9 0 )
2
1675,
650-659
(Ndr.
Maittarius M.: Opera et fragmenta veterum poetarum latinorum ... 2, London 1713, 1 5 2 5 - 1 5 3 3 Amati P.: Collectio Pisaurensis 5, Pisauri 1766, 1 — 11 Oehler F.: Tertulliani opera 2, Leipzig 1854, 781 - 7 9 8 Müller M.: Untersuchungen zum Carmen adversus Marcionitas, Ochsenfurt a.M. 1936 (Zugl.: Diss. Würzburg 1935) (Rez.: Reynders BTh 3, 1938, 280) Willems R.: Carmen adversus Marcionem, cura et studio R.W., CCL 2, Turnhout 1954, 1 4 1 7 - 1 4 5 4 (Rez.: C. Becker ThRev 53, 1957, 1 7 2 - 1 7 4 ; Botte RecTh 23, 1956, 139; Campos Helmantica 7, 1956, 322; Greenslade JThS N.S. 7, 1956, 1 2 5 - 1 2 9 ; Herrmann Latomus 14, 1955 , 563 - 565; van den Hout MPh 60, 1955, 2 2 4 - 2 2 6 ; Orbe Gregorianum 37, 1956, 6 9 1 - 6 9 3 ; Preaux RBPh 36, 1958, 9 5 1 - 9 5 3 ; Scarpat Paideia 12, 1957, 4 1 - 4 5 )
2. Weitere Textausgaben, Kommentare, Übersetzungen Bailey C.: Titi Lucreti Cari De rerum natura libri sex..., 3 Bde, Oxford 1947 (u. ö.) Beckby H.: Anthologia Graeca, Buch I —VI. Griechisch — Deutsch ed. H.B., München 1957 Becker G.: Catalogi bibliothecarum antiqui, Bonn 1885 (korrigiert bei Bischoff 170 Buecheler F./Riese Α.: Anthologia Latina I 1. 2 (rec. A. Riese), Leipzig 1894. 1906 (Ndr. Amsterdam 1964) Dibelius M.: An die Kolosser..., HNT 12, Tübingen 1953 Dombart B.: Commodiani carmina, CSEL 15, Wien 1887 Duchesne L./Vogel C.: Le Liber Pontificalis. Texte, introduction et commentaire, t. 1 . 2 , Paris 1886. 1892 (Ndr. 1955), t. 3, Paris 1957 (Ergänzungen und Korrekturen von C.V.) Evans E.: Tertullian. Adversus Marcionem, edited and translated by Ε.Ε., 2 Bde, Oxford 1972 Frede Η. J.: Epistula ad Ephesios, Hg. Η. J. F., Vetus Latina 24/1, Freiburg 1962 Gnilka J.: Der Epheserbrief, Herders Theologische Kommentare zum Neuen Testament X 2, Freiburg u.a. 1971
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Kurze
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II. Bemerkungen zur Textgrundlage und zum Titel Als Textgrundlage für das Carmen adversus Marcionitas (CM) besitzen wir lediglich die Editio princeps von Georgius Fabricius, Basel 1564 als codicis instar, da die von ihm benutzte Handschrift verloren gegangen ist und auch sonst keine Handschriften des Gedichts erhalten bzw. bekannt sind . In demselben Band ediert Fabricius unter anderem Gedichte des Prudenz (Psychomachia, Peristephanon), unter der Autorschaft Cyprians von Karthago das Gedicht De Sodoma und, direkt hinter dem CM angeordnet und ebenfalls Tertullian zugeschrieben, De iudicio Domini (von Waszink unter den Titel De resurrectione mortuorum herausgegeben). Da er den Text des CM metrisch wie stilistisch als "fehlerhaft", d.h. nicht klassisch — antiken Maßstäben entsprechend, empfand, griff er immer wieder "zur Verbesserung" in den Text ein2, jedoch ohne die Bezeugung der Handschrift für den Leser in einem apparatus criticus zu bieten. Daß Fabricius in seinen Editionen dabei generell willkürlich verfahren sein muß, bekräftigen Urteile im Jahr 1740 bei J. Liron, Bd. 3, 143 wie "trop grande liberte", "infidelite criminelle et scandaleuse" und in neuerer Zeit Waszink 18f, der wegen der für das Carmen de resurrectione mortuorum vorhandenen Codices die Möglichkeit hat, die Zuverlässigkeit von Fabricius in bezug auf dieses Gedicht im einzelnen besser zu beurteilen und zu einem weniger harten Urteil zu gelangen, ihm in manchen Fällen sogar den besseren Text zuzugestehen . Fabricius griff bei der Edition des CM höchstwahrscheinlich auf denselben Codex zurück wie für die Edition von De resurrectione mortuorum, das bei ihm De iudicio Domini genannt wird. Da bei CM die Hand-
1) Wie Fabricius zu der HS gelangte, vgl. s. Ausführungen 133; in Paraphrase auch Hückstädt 1 und Waitz 1. Schon Pamelius (PL 2, 1054) bedauert das Fehlen der bzw. einer Handschrift. Prospers Carmen de ingratis (s. Huegelmeyer 2 — 6) und Galens Protrepticus ad medicwam (s. ed. Kühn 1, S. LXXII) sind z.B. ebenfalls nur codicis instar überliefert. 2) S. sein Commentarium, 133 s. v. Tertullianus: "quamvis autem plurimos errores sustulimus e vestigiis antiquae scriptionis, tarnen lector in reliquiis videbit, quantum adhuc supersit, quod emendatione egeat". In G. Fabricius, Poematum sacrorum libri XV, Basel 1560, hat er selbstverfaßte Gedichte religiösen Inhalts verfertigt. Fabricius bedient sich verschiedenster antiker Versmaße, wobei er sich nur Lizenzen gestattet, die klassische Vorbilder haben; der Hexameter taucht relativ selten auf. Die gründliche Kenntnis der klassischen Norm verursacht das im Humanismus häufige Unverständnis für metrische wie auch grammatische Abweichungen. 3) Vgl. auch S. 39f.
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schrift fehlt, ist die Beurteilung der Zuverlässigkeit des Textes bei Fabricius an konkreten Einzelstellen reine Spekulation und hat daher zu unterbleiben. Nur geringe Möglichkeiten der Rektifizierung werden durch zwei zusammengehörige Centonen geboten, die erst im letzten Jahrhundert herausgegeben worden sind und beide Abhängigkeit vom CM verraten: Den ersten Teil veröffentlichte A. Oxe, Versus Victorini (de lege domini nostri Iesu Christi). Ein unedierter Cento aus dem Carmen adversus Marcionitas, Gymn.—Progr. Krefeld 1894; in den 216 Hexametern sind rund 150 Verse, Versteile und Junkturen hauptsächlich aus dem dritten Buch des CM entnommen. Den zweiten Teil entdeckte und publizierte A. Mai, Victorini de nativitate, vita, passione et resurrectione Domini carmen, Auetores Classici V, Rom 1833, 382—386, wo etwa 80 der 106 Hexameter vom CM abhängig sind. Beide Gedichtteile stammen aus dem Vatic. Regin. 582 (9. —10. Jh.). Brandes hatte bereits in den Wiener Studien 1890 auf diese "unabhängige Nebenquelle" verwiesen und einige Emendations Vorschläge für das CM gemacht5, was dann von Oxe, Cento, 15 — 20 weiter fortgeführt wurde . Aber schon Jülicher in seiner Rezension zu Waitz von 1901, 631 und Müller, 1936, 3—5 relativierten die textkritische Bedeutung dieser Centonen: Da darin neben "freieren" grammatischen Konstruktionen auch solche vorkommen, die sich eng an der klassischen Regelgrammatik orientieren, bieten Abweichungen gegenüber dem CM, das selber grammatische Phänomene uneinheitlich handhabt, nicht immer ein sicheres Indiz für die korrigierende Hand des Fabricius. Auch tauchen dort manchmal offensichtliche Mängel auf, die das CM nicht bietet . Besonders hervorzuheben ist, daß gerade wegen der kontaminierenden Centonentechnik die Gedichte keine sichere textkritische Gewähr leisten. Zur Illustration folgendes Beispiel: CM 1,133 sideribus caelum totumque illuminat orbem de lege 2 sideribus caeli totum qui luminat orbem. Dadurch, daß der Vers im Cento an den Eingang des Gedichts gerückt ist, bot es sich für den Centonendichter an, nach dem Hauptsatz in Vers 1 (Beschreibung der Tätigkeit Gottes) in der Art des Hymnenstils einen Relativsatz folgen zu lassen, in asyndetischer Reihung mit einem zweiten in Vers 3. Im CM dagegen ist der Vers Teil einer umfangreichen Aufreihung (1, 4) 310 — 312 erörtert Brandes die wahrscheinliche Zusammengehörigkeit der Centonen (gegen die Edition der Centonen in PLS 3, 1139). 5) 3 1 4 - 3 1 6 . 6) C. Weyman, HJ 16, 1895, 675 bekräftigt in einer kurzen Notiz zu Oxe, Cento die seiner Meinung nach große textkritische Relevanz dieses Centos. 7) Vgl. die Müller 5 angeführten Beispiele.
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126 — 135) der wunderbaren Schöpfungstaten Gottes: Nach Pflanzenwelt (1, 130f) und Wasserläufen (1, 132) folgt als weiterer Bereich des geschaffenen Kosmos der gestirnte Himmel (1, 133), wobei in der für den Dichter charakteristischen Weise —que erst später im Vers gesetzt wird . Gegen Brandes 314 ist also der Text des CM nach Fabricius zu halten. In der Editio princeps trägt das Gedicht den Titel Q. Septimii Florentis Tertulliani presbyteri Carthaginiensis adversus Marcionem. Da Fabricius keine Rechenschaft darüber ablegt, ob oder was für einen Titel er in seiner Handschrift vorgefunden hat, zweifelten bereits Hückstädt 35 und daraufhin Manitius, Poesie, 154 dessen Echtheit an. Haupteinwände gegen den Singular Marcionem basieren etwa auf CM 1, 141 — 144 (Apostrophe an die 2.P.P1.) und 3, 300 — 302 (wo Marcion als abiectus, also als exkommuniziert, bezeichnet wird), so daß Hückstädt 36 für den Plural Marcionitas plädiert. Im folgenden schließen sich dieser Benennung Hilgenfeld 155, Brandes, Oxe, Müller, Thraede, Epos, 1016 und Dattrino an. Ausdrücklich gegen Hückstädt spricht sich Waitz 136 Anm. 5 aus; wiewohl auch er in 4 Anm. 1 zugibt, daß die eigentlichen Adressaten des Gedichts die Anhänger Marcions sind, befürwortet er im Titel den Singular. Denn er geht von einer bewußten Nachahmung von Tertullians Prosaschrift Adversus Marcionem aus, weil auch die Einteilung in fünf Bücher dieselbe ist. Einer solchen Annahme widersprechen schon die Grobstruktur und das Argumentationsziel beider Werke. So fehlt im CM gänzlich die in Tert. adv. Marc. 4 und 5 vorgenommene kritische Auseinandersetzung mit den Schriften Marcions, die zu dem Ergebnis gelangt, Marcions Gott sei, seinen häretischen Anstrengungen zum Trotz, derselbe wie der der orthodoxen Kirche (4, 43, 8 frustra laborasti. Christus enim Iesus in evangelio tuo meus est). Dieses Argumentationsziel wird im CM nicht angestrebt. S. dazu noch ausführlicher u. S. 46f. Die grobe thematische Ähnlichkeit dieser beiden Werke verursachte aber auch die (falsche10) Zuschreibung des CM an Tertullian, so daß dadurch nichts für die Authentizität des Singulars im Titel sowie des Titels überhaupt bewiesen ist. Allgemein wenden sich Kirchenschriftsteller des öfteren gegen einen oder mehrere Vertreter einer kirchenkritischen Haltung, z.B. Ter-
8) S. dazu allgemein u. S. 21 und 39. 9) Und das Possessivpronomen vester in CM 1, 140. 151; 3, 286; 5, 53. 86. 89, während Marcion nur in der 3. Person erwähnt wird. Als aktiv dargestellt werden die Anhänger der Sekte in 1, 175 (nunc); 4, 228f; 5, 19ff. Anders dagegen die affektische Apostrophe zu Marcion in Prud. harn. 56. 10) S. u. S. 16 mit Anm. 19.
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tullian, Adversus Praxean, Origenes, Contra Celsum, Augustin, Contra duas epistulas Pelagianorum, auch sein Psalmus contra partem Donati; hierbei handelt es sich um Schriften mit aktuellem Zeitbezug. Da Texte in poetischer Form oft auch andere Absichten verfolgen, finden wir hier teilweise andere Titulierungen : Z.B. Prospers Carmen de ingratis (gegen die Semipelagianer) oder die Hamartigenia des Prudenz, wo der Titel die Auseinandersetzung mit marcionitischem Gedankengut nicht mehr erkennen läßt. Gegen Harnack, Geschichte 2, 2, 442 Anm. 3 halte ich es für sehr wahrscheinlich, daß Fabricius die Bezeichnung der Schrift so, wie er sie bietet, in der Handschrift vorlag und auch er bereits nur noch Kenntnis vom Endresultat des Verdrängungsprozesses der vom Kanon ignorierten christlichen Dichtung in die Pseudepigraphie hatte12. Sonst hätte Fabricius 133 nicht die "Fehler Tertullians" entschuldigt. Der wahre Titel ist also als verloren zu betrachten. Meine Entscheidung für den Plural geschieht aus pragmatischen Erwägungen 13 .
III. Der Autor Es ist m. E. sehr wahrscheinlich, daß Tertullian dem Fabricius bereits in der Handschrift als Autor vorgegeben war . So erklären sich am besten die Entschuldigungen, die er für die "Fehler" Tertullians gibt 15 , 11) Vgl. die grundlegende Feststellung bei Thraede, Epos, 1041 der "notorische(n) Unaktualität der dogmatischen Polemik im christlichen Lehr —Epos", was er bereits 1016 speziell zum CM unter Berufung auf Holl betont. Ergänzt wird dies durch Brox, der 284 — 286 hervorhebt, daß die antihäretische kirchliche Argumentation über Jahre hinweg stereotyp blieb. Beide Tatsachen erschweren die zeitliche Einordnung beträchtlich. 12) Vgl. Herzog, Bibelepik, S. XXVIf. Man glaubt, das Werk auch in einem Lorscher Bibliothekskatalog wiederzufinden, der von Bischoff 13 — 15. 118 in die 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts datiert wird, nämlich bei G. Becker 111 Nr. 37 metrum tertulliani de resurrectione. eiusdem lib. V adversus marcionem. Daß es sich bei dem letzteren ebenfalls um ein "metrum" handelt, legt der Zusammenhang der Auflistung in Nr. 37 nahe sowie die Tatsache, daß davor bzw. danach weitere Gedichte genannt werden (metrum avieni, epigrammata prosperi, metrum fortunati episcopi). M. Rist, Pseudepigraphie refutations of Marcionism, JR 22, 1942, 39 — 62 geht auf das CM nicht ein. 13) S. S. 20f zu Isidors Erwähnung eines Gedichtes Adversus Marcionistas (sie!) von einem Bischof Victorinus. 14) Rigaltius im Vorwort seiner Ausgabe (zit. Oehler II 782); danach Waitz 76f, Harnack, Geschichte 2, 2, 447 und Willems 1419; anders Krüger, Gedichte, 407, der die Autorschaft Tertullians für eine Hypothese des ersten Herausgebers hält. 15) Commentarium, 133 s.v. Tertullianus.
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wobei er diese fälschlicherweise16 mit der Prosaschrift Tert. adv. Marc. 1, 1 in Verbindung bringt, wo Tertullian beklagt, daß ihm das Manuskript einer früheren Fassung dieses Werkes entwendet und fehlerhaft exzerpiert worden sei. Auch Pamelius, Paris 1583 (PL 2, 1053), akzeptiert Tertullian als Verfasser . Zum ersten Mal vehement gegen eine Autorschaft Tertullians hat sich Rigaltius, Paris 1634, gewandt. Er berücksichtigt bereits alle dagegensprechenden Gesichtspunkte, die auch von späteren Gelehrten für ihre Argumentation aufgegriffen wurden18: —Prosodisch — stilistische Anstöße, die nicht mehr (wie bei Fabricius) entschuldigt werden, sowie Kritik an der mangelnden Stichhaltigkeit bzw. Schlagkräftigkeit der antihäretischen Argumentation, die für Tertullian untypisch sei. — Tert. adv. Marc. 1, 1 nimmt Bezug auf eine Prosafassung (s. o. Anm. 16). — In der antiken Überlieferung wird Tertullian nirgends als Dichter erwähnt . — Inhaltliche Widersprüche zwischen dem CM und dem Oeuvre Ter20
tulhans . Hinzu kommt noch, daß eine dichterische Produktivität von Christen z. Zt. Tertullians keinerlei überlieferten literarhistorischen Kontext hätte. Rigaltius selbst beläßt es dabei, den Autor als Incertus zu bezeichnen. Während die nachfolgende Forschung die Ablehnung Tertullians als
16) Vgl. Bähr 21 f. 25. Die Prosaschrift Tertullians stellt keine Neubearbeitung eines früher von ihm verfertigten Gedichts dar. So bereits Rigaltius (zit. Oehler II 781): disputatio fuit, non poema. 17) S. zit. Oehler III 14. 18) Für die ersten drei Kriterien s. zit. (Dehler II 781 f, für das letzte Kriterium vgl. ζ. B. den Hinweis bei (Dehler Π 792 zu CM 3, 277, s. auch Komm, ad 1. (zu dem Problem der Bischofslisten). 19) So auch Cave 43: nullo tarnen Antiquorum testimonio, nulla ratione suffultus. Manitius, Poesie, 148 macht auf die fehlende Erwähnung Tertullians als Dichter bei Hier. vir. ill. 53 aufmerksam. 20) Im Anschluß an Rigaltius ausführlicher Allix (zit. (Dehler III 77); zusammenfassend PL 2, 1049—1051. Allerdings ist dieses Kriterium nicht in allen Fällen stichhaltig: Solche Divergenzen (ζ. B. Tert. anim. 57 gegen CM 3, 126—129, s. u. Komm, ad 1.) sind bei jeweils verschiedener Autorintention durchaus denkbar. Man vergleiche etwa die unterschiedlich strengen Stellungnahmen Tertullians in seinen apologetischen und seinen innerkirchlichen Schriften zur Frage des christlichen Militärdienstes für den Kaiser, oder Hieronymus, der sich in wissenschaftlichen Werken gegen die Legende von Abrahams Grab auf Golgotha wendet (in Eph. 5, 14 PL 26, 559 AB; in Matth. 27, 33 PL 26, 2170, während er sie in einer privaten Korrespondenz selber zum besten gibt (epist. 46, 3 CSEL 54, 332). Damit soll nicht eine Autorschaft Tertullians als These neu gesetzt werden, sondern die relative Unsicherheit dieses Kriteriums deutlich werden.
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Schöpfer des Gedichts akzeptiert hat, gab es doch immer wieder Versuche, das CM einer mehr oder weniger bekannten historischen Persönlichkeit zuzuordnen. Bereits Oxe 40ff hatte eine "Affinität" zwischen Commodians Werken und dem CM festgestellt, aufgrund ähnlicher prosodischer Besonderheiten sowie lexikalischer, stilistischer und inhaltlicher Gemeinsamkeiten. Ihm Schloß sich Holl 47f an, der (weitergehend) das CM als den abhängigen Teil bezeichnet, da "der einfache und klare Ausdruck Commodians von ihm ins Dunkle und Geschraubte übertragen ist" (47). Thraede, Epos, 1016 setzt das CM später als Commodian an, da dort "die Position bereits antihäretisch" ist. Umgekehrt folgert Müller 92f, sich insbesondere auf sprachliche Übereinstimmungen stützend, daß Commodian direkt vom CM abhängig ist. Wie sie zu diesem PrioritätsVerhältnis gelangt, führt sie nicht näher aus. Solche entgegengesetzten Resultate werden erzielt, wenn methodisch fragwürdig bzw. gar nicht reflektiert wird. Imitationen von sprachlichen Wendungen oder Gedanken bei verschiedenen Autoren lassen nur selten eine Schlußfolgerung bezüglich des Prioritätsverhältnisses zu, da die entgegengesetzten Verfahren der Diminutio und der Augmentatio möglich sind. Oft existiert auch noch eine dritte (frühere) Fassung (im Sprachlichen ζ. B. Vergil), die ein eindeutiges Abhängigkeitsverhältnis verschleiern kann, s. dazu neben anderen Kroll, Studien, 150 — 155, Waszink S. V, Thraede, Untersuchungen 2, 136. Analog zu sprachlichen Imitationen verhält es sich mit dem Grad der Ausdifferenziertheit bei der Entfaltung eines Gedankens: Eine knappe, andeutende Form kann sowohl eine rudimentäre gedankliche Vorstufe als auch die Anspielung auf einen bekannten Zusammenhang bedeuten, die der weiteren Ausbreitung — je nach Zusammenhang und aktueller Aussageintention — nicht mehr bedarf. Auch das zeitlich spätere Ansetzen einer Schrift aufgrund ihrer antihäretischen Haltung ist nicht zur Gänze zwingend, da bereits Tertullian innerkirchliche, apologetische und antihäretische Schriften nebeneinander verfaßt hat. Waitz 112ff endlich hat, hauptsächlich anhand sprachlicher und inhaltlicher Übereinstimmungen, den Verfasser des CM mit Commodian gleichgesetzt. Ihm gefolgt sind Harnack, Geschichte 2, 2, 443, der auch einen Schüler Commodians als möglichen Dichter erwägt, und Krüger, Rez. Harnack, 53. Diese kühne These rief eine Flut von Einsprüchen hervor: Seitens der Rezensenten Grützmacher 499, Funk 137f, Jülicher 632 und Pfeilschif-
21) S. zum Prioritätsproblem grundsätzlich C. Becker, Apologeticum, besonders 31 lf. 346f.
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ter 1290, in den Handbüchern von SH VIII 3, 397 und Monceaux 502; 504 und, mit einer eigenen Abhandlung, Königsdorfer passim, dem Martin, Dichter, 83 beipflichtet. Die gewichtigsten Gründe gegen Waitz sind: Zum einen divergiert die Metrik . Während das CM in Hexametern abgefaßt ist, die, wenn auch mit Lizenzen, nach klassischen Prinzipien gebaut sind, läßt sich die quasihexametrische Dichtung Commodians nicht befriedigend nach den Regeln einer quantitierenden Metrik analysieren23. Des weiteren sind die von Waitz aufgeführten sprachlich — stilistischen Kriterien viel zu allgemein. Sie sind typisch für die generelle Weiterentwicklung der lateinischen Sprache in der Spätantike und stellen keine spezifischen Besonderheiten ausschließlich des CM und der Werke Commodians dar . Waitz führt sich also teilweise selbst ad absurdum, indem er zu Commodian bzw. dem CM auch Parallelen aus weiteren spätantiken Werken nennt (z.B. 106 Anm. 7 und 8; 107 Anm. 4; 111 Anm. 1). Besonders schlagend läßt sich die Fruchtlosigkeit seines Ansatzes anhand der 119f angeführten Gottesprädikationen zeigen: Zu deren weiter Verbreitung seit dem Beginn christlich — lateinischen Schrifttums vergleiche man Braun passim sowie zu summus und omnipotens auch den Testimonienapparat zu Mar. Victor aleth. praef. lf und Waitz selbst 106 Anm. 8. Auch aus einigen identischen Gottesprädikationen läßt sich keine Abhängigkeit oder Identität der Autoren ableiten. Die Kritik der zu großen Allgemeinheit und zu geringen Konzentration der Parallelen25 trifft auch für die Stellen des CM zu, die die Ausgabe
22) S. u. IV ausführlicher. 23) Kabell 83 mit Verweisen; zu einer einleuchtenden Beschreibung des commodianischen Hexameters jüngst Norberg, Versification, 145f: Commodian las die Hexameter mit Betonung der (damals bereits beginnenden) Wortakzente, als ob er ein Stück Prosa vor sich habe. In der eigenen Versifikation strebte er danach, den gehörten Akzente —Rhythmus umzusetzen. Das erklärt auch die häufige quantitative Korrektheit des zweiten Hemistichs, da dort bereits in der klassischen Antike Wortakzent und Versiktus zusammenfallen. 24) Vgl. denselben Einwand gegen diese sogenannten Abhängigkeiten bei Waszink 35. Bereits Jülicher 632f konstatiert allgemein Mängel an Waitzens Methode der Materialgegenüberstellung; treffend in seiner Kritik auch Pfeilschifter 1290. Einzige Ausnahme bilden die thematische wie verbale Ähnlichkeiten aufweisenden Versionen des "tema delle seduzioni diaboliche" (Salvatore zu Comm. carm. 174) in CM 1, 9 — 28 und Comm. carm. 172—184, die ich aber nicht für beweiskräftig genug halte. 25) Ebenfalls unbefriedigend in ihrer Aussagekraft in bezug auf Abhängigkeiten sind die Parallelen zum CM bei Manitius, Beiträge, 22 — 24. Ihre Brauchbarkeit zur Illustration von Gedankenparallelen auch ohne direkte Abhängigkeit (etwa im Sinne Smolaks, Apoth., S. XIII) wird damit nicht geschmälert. Auch die Parallelen zwischen dem CM und Iuvencus bei Oxe 33 sind für ein Abhängigkeitsverhältnis wenig beweiskräftig, da Junkturen wie scelerata insania und rex inclitus viel zu allgemein sind. Auch begeht er denselben methodischen Fehler wie nach ihm Waitz, die klassi-
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von Dombart im Testimonienapparat zu Comm. instr., Martin, Commodianea, llOf und Salvatore 253 in seiner Ausgabe von Comm. carm. (in teil weiser Überschneidung) bieten. Einige exemplarische Fälle zur Verdeutlichung: Comm. carm. 3 spe captus inani | und CM 1, 2 spe postquam cepit inani | haben als gemeinsame Vorlage Verg. Aen. 11, 49 spe multum captus inani | (so bereits Oxe 32 Anm. 2) . Viele Wendungen haben biblischen Ursprung: Ζ. B. vgl. zur gerne zitierten Analogie von Comm. instr. 2, 12, 1—3 und CM 4, 3 den Komm, ad 1. Die Typologie der beiden ligna Kreuz und Paradiesesbaum in Comm. carm. 327 und CM 2, 142f. 160ff stammen aus Apc 2, 7; 22, 2. 14. 19. Auch die von Oxe 29 gezeigte Berührung in Bibelzitaten an drei Stellen bei Commodian und dem CM lassen weder einen Schluß auf die Benutzung der gleichen Bibel noch auf dieselbe Heimat der beiden zu. Corssen 33 in seiner Rezension zu Oxe betont, daß Commodian seine Zitate zumeist aus Cyprian entlehnt, während die dem Carmen — Dichter vorliegende Bibel jünger gewesen sein muß, wegen der Reihenfolge der 12 Kleinen Propheten nach der LXX in 3, 196 und der vier Evangelisten in 2, 61. In diesem Zusammenhang ist auch die völlig andere Art der Bibelparaphrase hervorzuheben: Im Gegensatz zum CM nehmen Typologien bei Commodian einen viel geringeren Raum ein, die "Bibelzitate" sind knapper, unvermittelt aneinandergereiht und enger an die Vorlage angeschlossen, s. etwa Comm. carm. 369ff. 399ff. 415ff. Trotz lexikalischer oder morphologischer Homonymie macht einige Male der Kontext die verschiedene semantische Intention des Verfassers deutlich: Comm. instr. 1, 27, 8 oblivitos esse mortuos de gesto priore | (vom stultus, der glaubt, es gebe kein Endgericht und daß somit die "früheren Sünden" vergessen würden) im Unterschied zu CM 2, 16 culpareque gesta priora | (die Marcioniten schmähen die "früheren Taten" Christi, d.h. die im Alten Testament verzeichneten, da sie sie nicht als Zeugnisse des einen Christengottes akzeptieren.
sehe Vorlage, die er ζ. T. selbst in 32 Anm. 2 angibt, aufler acht zu lassen, ζ. B.: CM 4, 56 ~ Iuvenc. 1, 217 < Verg. Aen. 11, 166f; CM 2, 158 ~ Iuvenc. 2, 396< Verg. Georg. 3, 460. Besonders unbefriedigend ist CM 2, 151 nuntia (n. PI.!) famä abl.) |, das nicht mit Verg. Aen. 9, 474 | nuntia (f. Sg.) Famä und Iuvenc. 2, 342 nuntiä (f. Sg.) famä zusammenstimmt. Wie S. 26 ausgeführt, sind hier Abhängigkeiten kaum aufzuzeigen. 26) Siehe wieder S. 26 mit Anm. 42 und Smolak, Agrest., 18 mit neuerer L i teratur. 27) Gesta priora als "im AT verzeichnete Taten" auch im Cento De aativitate in Vers 1, also in ungebrochener Übernahme.
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Im jeweiligen Kontext findet sich auch kein Hinweis auf eine bewußt kontrastierende Imitation. Bei inhaltlichen Ähnlichkeiten handelt es sich häufig um Topisches, z. B. um den Topos pauca e multis, der variiert in Comm. instr. 1, 37, 35f u. ö. sowie im CM 1, 171 — 173; 3, 79 auftaucht. Zu Commodian s. ausführlich Thraede, Untersuchungen 1, 11 — 127 und seine methodischen Reflexionen in Untersuchungen 2, 136f, wo er betont, daß mit diesem Ansatz Abhängigkeiten nicht nachzuweisen sind. Diese Untersuchung führt zu dem Ergebnis, daß die Anzahl der Parallelen stark eingeschränkt und ihre Bedeutung relativiert werden muß. Μ. E. läßt sich aufgrund des bisher dargebotenen Materials keine positive Aussage über ein wie auch immer geartetes Abhängigkeitsverhältnis zwischen dem CM und Commodian machen28. Anlaß für anders gerichtete Spekulationen hinsichtlich eines möglichen Autors hat eine Notiz bei Isid. vir. ill. 8 (entstanden 615/18)2 gegeben (PL 83, 1088 A): Victorinus Episcopus composuit et ipse versibus duo opuscula admodum brevia; unum adversus Manichaeos reprobantes veteris testamenti Deum veramque Christi incarnationem contradicentes; alium autem adversus Marcionistas, qui duo principia, id est, duos Deos fingunt; unum malum, iustum creaturarum conditorem et retributorem factorum; alterum bonum, animarum susceptorem et indultorem criminum. Ohne nähere Begründung setzt das Scholion ebd. diesen Victorinus mit Victorinus Afer Rhetor gleich, obwohl es zugesteht, daß dieser von Hieronymus nirgends als episcopus bezeichnet wird. Ihm folgt Hückstädt 53ff, der 55 fälschlicherweise behauptet (ohne Stellenangabe!), daß sich bei Cassiodor ein Beleg für die Bezeichnung des Victorinus Afer als episcopus fände; die Aussage in Cassiod. inst. div. 1, 5, 3, auf die Hückstädt hier wohl anspielt, ist jedoch auf Victorinus von Pettau zu beziehen . Bei Hückstädt machen in der Hauptsache die
28) Nur mit starken Einschränkungen gilt deshalb Thraede, Epos, 1016 (was ähnlich von ihm in Untersuchungen 1, 115 wiederholt wird): "In die Stiltradition Commodians gehört auch das Carmen adversus Marcionitas". Die dort aufgeführten Stilmittel (zu deren Relativierung s. S. 26) sind auch keineswegs ausschließliche Spezifika von Commodian und dem CM. 29) Bei Miraeus 103 zitiert unter Appendix sive libellus incerti auctoris de XII scriptoribus ecclesisticis, qui Isidoro et Ildefonso subiici solet cap. 7; PL 83, 1083f wird die Verfasserschaft Isidors gerechtfertigt. Vgl. Frede 407: "Eine längere (spanische) Rezension fügt Teile ein (sc. in Isid. vir. ill.), die von einem Afrikaner Mitte des 6. Jahrhunderts stammen". 30) Das ist C. Marius Victorinus (4. Jh.), s. Harnack, ThLZ 1, 1876, 266 und Krüger, Geschichte, 218. 31) Korrigiert bei Harnack, ZWTh 19, 1876, 114 Anm. 4; s. auch HLL 5 (1989),
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biographischen Verhältnisse jenes Victorinus ihn zu einem plausiblen Dichter des CM. Gegen dieses ungenügende Kriterium kam Einspruch von Harnack, ZWTh 1876, 1 1 4 - 1 1 6 , und Geschichte 2, 2, 448 Anm. 2, Hilgenfeld 155f, Koffmane, Mar. Victor., 35f (inhaltlich — theologische Aspekte), Oxe 6f und Willems 1420. Dagegen identifizierte Tillemont 5, 313 diesen Victorinus mit dem gleichnamigen Bischof zu Pettau Of 304). Dieser Hypothese schlossen sich Haußleiter, 256 und, mit Vorbehalten, Krüger, Gedichte, 407 an. Widersprochen haben aus theologischer Sicht Lumper (zit. PL 5 [1844], 294), Harnack, Chronologie 2, 2, 448, Zahn 338 Anm. 1, Bardenhewer, Geschichte 2, 432, Moricca 1, 668 und ohne Begründung Willems 1420, der als "Ersatz" einen bei Sidon. epist. 5, 21, 1 als Dichter gepriesenen Victorius (sie; die beiden Namensformen Victori(n)us wurden oft verwechselt) vorschlägt. Schließlich stützt sich ein weiterer Vorschlag auf Mai 382, der den Cento de naüvitate, als dessen Verfasser im Titel ein Victorinus angegeben wird, dem Victorinus Massiliensis saeculi quinti zuschreibt. Dieser entspricht Claudius Marius Victorius, dem Rhetor in Massilia um 440, der das drei Bücher umfassende hexametrische Gedicht Alethia verfaßt hat. Oehler II 782 folgert daraus, daß derselbe der eigentliche Verfasser des CM ist, was sich in dem Centonentitel "widerspiegelt"; im Anschluß daran auch Bähr 22. Einwände finden sich schon bei Hückstädt 57 Anm. 1 und, besonders ausführlich, zu allen drei Vorschlägen Waitz 80-90. Im Vergleich zum CM finden sich in dem Gedicht Alethia weder so langgereihte, in ihrer syntaktischen Struktur z.T. schwer durchschaubare Perioden noch in solchem Maße prosodische Lizenzen32. In metrischer, prosodischer und stilistischer Hinsicht ist Cl. Marius Victorius wesentlich stärker an klassischen Vorbildern orientiert (vgl. den Quellenapparat bei Hovingh, CCL 128, passim). Er verwendet Ausdrücke, die für die heidnische Mythologie und Dichtung charakteristisch sind, im CM jedoch gänzlich fehlen: aleth. 2, 431 Tartara. 437 Olympo. 449 Hyperboreas u. v. a. (was sich aber schlecht als Datierungskriterium verwenden läßt, da Tartarus auch bereits bei Comm. carm. 435 und in den Hymnen des Hilarius vorkommt). Sprachlich steht das CM in dieser Hinsicht dem Sedulius am nächsten. Theologisch ausdifferenzierte Aussagen zur Trinität wie ζ. B. aleth. praef. 5; 1, 4 — 6 (vgl. Prud. apoth. praef. 1 [ = Hymnus de Trinitate] passim, Sedul. c. pasch. 1, 292f; hymn. 1, 109f) fehlen im CM,
§ 564 Lit. 2. 32) Vgl. CSEL 16, 497f (Index Rei Metricae).
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ähnlich wie in Prospers Carmen de ingratis. Aufgrund der genannten Unterschiede ist eine gemeinsame Verfasserschaft für beide Werke von der Hand zu weisen. Es ist fraglich, ob Isidors Notiz überhaupt in Zusammenhang mit dem CM zu sehen ist: Zum einen ist die Bezeichnung opusculum admodum breve sehr vage, da wir den Vergleichsmaßstab des Schreibers nicht kennen. Auch ist die Authentizität des Titels des CM nicht garantiert (s. o. S.14f), so daß eine Identifikation nur im Bereich des Vermutbaren liegen kann. Durch die Häufigkeit des Namens Victorinus hätte dieser Hinweis keine entlastende Funktion im Hinblick auf die Datierungsproblematik (s. u. V).
IV. Metrik, Prosodie, Stil Mit dem Aussprachewandel des Lateinischen ging im 3./4. Jh. ein zunehmender Verlust der ursprünglichen Silbenquantitäten einher. Die Metren der klassischen Dichter waren nicht mehr aus sich allein heraus verstehbar, sondern die Vers— und Prosodielehre wurde mit Hilfe der Grammatiker erlernt. Aus diesen theoretischen Quellen schöpften alle späteren Dichter, wenn sie die klassische Form übernehmen wollten33. Generell ist zu betonen, daß in der Spätantike je nach Bildungsstand und Kunstfertigkeit des Dichters verschieden strenge Realisierungen der klassischen Metrik nebeneinander vorkamen, so daß man nicht von einer linearen (Auf— und Ab — ) Entwicklung sprechen kann. Exemplarisch hat Vollmer dies für die kurzen Endsilben "in arsi" gezeigt . Die metrische Gestaltung des CM kann somit — abgesehen von der unsicheren Textgrundlage — nicht als Kriterium für eine Datierung dienen. Μ. E. kommt einer Untersuchung wie der bei Ratkowitsch 19 — 21 nur geringe Aussagekraft bezüglich des Datierungsansatzes zu, nicht zuletzt wegen der von ihr zu schmal gehaltenen Materialbasis (je 300 Verse verschiedener Dichter werden in bezug auf die prozentuale Häufigkeit von Zäsuren u.a. verglichen). Auch stilistische Merkmale eignen sich nicht als Anhaltspunkt für eine Datierung, besonders wegen 33) Vollmer, Römische Metrik, 17 und zuletzt Leonhardt 14—17. 34) Vollmer, Geschichte, besonders 53f für die Dichter des 3. bis 6. Jahrhunderts, w o er beachtenswerterweise dafür plädiert, Abweichungen von der klassischen Norm nicht verächtlich und damit ahistorisch zu verurteilen. Die kurzen Endsilben "in arsi" für das CM bietet er 41f, wobei er aber den korrupten Zustand des Textes einräumt. Allgemein zum Nebeneinander der verschiedenen Niveaus im Versbau im 5. Jh. s. Huegelmeyer 24.
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der für die Spätantike insgesamt charakteristischen Kontamination, s. u. S. 26f. Ich beschränke mich hier bei Metrik und Prosodie des CM auf eine knappe Charakterisierung dessen, was von der Forschung bisher nicht zutreffend eingeschätzt oder übersehen wurde; vollständig aufgezählt finden sich die Phänomene bei Oxe 17 — 20 und Waitz 150 — 153. Grundsätzlich folgt der Dichter dem Vorbild des klassischen Hexameters, läßt aber "vulgäre" Lizenzen zu. Da diese aber nicht durchgängig erscheinen, sind sie kein sicherer Anhaltspunkt bei textkritischen Entscheidungen. Besonders Müller gerät hierbei des öfteren sehr ins Spekulative; ζ. B. liegt in 1, 27 kein zwingender Grund vor, mit Müller und Willems culpa carent statt culparent bei Fabricius zu lesen. Versiktus und Wortakzent müssen nicht notwendigerweise zusammenfallen, tun dies jedoch zumeist im 5. und 6. Fuß, wie es auch in der Klassik häufig der Fall ist. Monosyllabon am Ende des Verses kommt nicht vor, außer in Wortbildern mit est (1, 239; 3, 150. 160^ 4 1 _16. 27: 5, 192. 253). Der einzige Versus spondiacus ist 3, 197 Aggaeusque | (Eigenname!). Kein Vers außer dem eben genannten endet auf mehr als drei Silben. Hauptzäsur ist die Penthemimeres, oft ergänzt durch die Trithemimeres oder die Hephthemimeres oder beide. Aber der Dichter zeigt auch eine Vorliebe für das "anspruchsvollere" χατα τρίτον τροχαιον. Trotz des unsicheren Textbestandes lassen sich diese Tendenzen aus dem prozentualen Verhältnis der einzelnen Zäsuren zu den insgesamt 1302 Hexametern erkennen: Trithemimeres 56,8 % Penthemimeres 78,2 % χατα τρίτον τροχαιον 9,2 % Hephthemimeres 60,4 % Bukolische Dihärese 4,2 % Das Verhältnis zwischen Satzstruktur35 und Versbau ist nicht als ausgewogen zu bezeichnen, oft fallt die Hauptsatz —/Nebensatz — Grenze mit der Versgrenze zusammen.
35) Zu deren Problematik s. S. 21 und 39.
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Die prosodischen Lizenzen des CM kommen auch, obgleich in der Regel in geringerem Umfang, bei den anderen christlichen Dichtern vor . Sie finden sich bereits in der archaischen lateinischen Dichtung. So behandeln Ennius und Plautus37 teilweise vor Vokalen ΐ wie i und υ
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u wie u . Für manche Erscheinungen lassen sich auch klassische Vorbilder finden (daß sie im CM wesentlich häufiger erscheinen als in diesen Vorbildern, mag seine Ursache in der Aneignung aus den Grammatikern haben, wo naturgemäß den Ausnahmen oder besonderen Erscheinungen größerer Raum zugestanden wird): In 2, 42 und 3, 46 wird defuerunt gemessen; eine solche alte Perfektform findet sich analog bei Lucr. 3, 86. 134, Verg. Aen. 2, 774; 8, 677 und wird bei den Grammatikern behandelt, s. Sacerd. gramm. 6, 451, 4ff K., weitere Stellen bei Leonhardt 45. connubium wird metri causa in obliquen Kasus bereits bei Vergil und Ovid dreisilbig gemessen, wie auch im CM 5, 57. 84. Besonders häufig werden Vokale vor einfachem Konsonanten oder am Wortende in den Quantitäten (nach klassischem Maßstab) falsch behandelt, was sich in vielen Fällen mit "Scheinprosodie" erklären läßt39. Erscheinungen wie ergo finden sich ab Ovid. Gefördert wurde der Verlust der Quantitäten gerade in den syllabae finales durch die lateinische Akzentregel, daß Schlußsilben stets unbetont sind, s. Leonhardt 30. Keine Scheinprosodie stellt die Messung coperio dar (CM 1, 136; 2, 11. 91; 3, 116; 4, 13; 5, 174. 213), wegen Consent, gramm. V 387, 36 K. (5. Jh ?): (de prothesi) si dicat "coperit" pro "operit" faciet barbarismum, was 392, 1 ähnlich formuliert ist, mit Beispielen wie "gruit" statt "ruit" und "tottum" statt "totum". Es ist hier also nicht an eine Kontraktion aus co —operire zu denken, sondern an stilistische Prothesis ( = adiectio litterae), ausgehend von dem eigentlichen operio. Bereits Gellius kannte die Herkunft von co—operio nicht mehr, s. L.Müller 295 und 453. _yu _ Der Hiat kommt sehr selten vor: 3, 195 | spiritu implicitus (in 3, 174
36) Vgl. Reuter passim, der auch das CM miteinbezieht. 37) Stellen bei Norden, Ennius und Vergil, 77 Anm. 2; 135 Anm. 1 und Leppermann passim. 38) Was sich prosodisch auch als eine Kurzmessung der beiden aufeinanderfolgenden Vokale beschreiben läßt, ζ. B. abl. sapientjä oder sapientia. Zu solchen Fällen im CM s. die Auflistungen bei Oxe 17—20 und Waitz 150—153. Der Befund im CM ergibt, daß verschiedene Analogien gebildet wurden: Die Vokalkürzung kann auch bei nicht vorangehendem i eintreten, ζ. B. in 2, 51 | umbrae fütürörüm (vgl. Norberg, Introduction, 9); Iotazismus liegt vor in 3, 174 _zur Vermeidung des Hiats; ein Iotazismus ζ. B. auch bei Prud. cath. 12, 162 erröns imperio gravi |. 39) S. Kabeil 85 mit Literatur; geprägt hat diesen Begriff Wilhelm Meyer (Ges. Abh. 2, 13. 122).
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dei ore profudit | wird das i von dei wohl konsonantisch gefaßt; zur Dehnung des "e" vgl. das Folgende unter Dichrona). Dichrona: — säbbata 2, 204. 209 gegen sabbata 2, 207 — fames 3, 153 gegen famis 3, 40. 185 — cuius 2, 58 (wie Lucr. 1, 149, s. Bailey ad 1.) gegen die zweisilbige Messung in 2, 60 u. ö. Dagegen folgt das CM mit der Messung rifi (statt jambischer oder pyrrhichischer Messung) stets dem vorsenecanischen Gebrauch der Synizese, wie ζ. B. auch Claudian und Coripp. — prophetica 3, 129 gegen propheta 1, 46 u. ö. Zur häufig freien Behandlung von pro— s. Wackernagel 238 — 240 mit Belegen von Ennius bis Ovid. — deum 5, 135 gegen die einsilbige Messung in den obliquen Kasus in 2, 240 u. ö., die schon bei Plautus vorkommt. Die Längung der ersten Silbe ist ein barbarismus per transmutationem temporis, erwähnt bei Don. gramm. 4, 392, 21 K. — ecclesia 3, 236. 291 gegen ecclesia 2, 42. 190. 194, was in der Spätantike besonders bei Dichtern der ersten Hälfte des 5. Jh. vorkommt, s. TLL, s. v. ecclesia, V 2, 32, 83ff. Bei plaga, das je nach Quantität der ersten Silbe eine andere Bedeutung hat, weiß der Dichter jedoch streng zu scheiden (2, 4; 3, 55 gegen 4, 13. 154), was in der karolingischen Zeit selten wurde, s. Ratkowitsch 22f. Eine Erklärung für manche prosodischen Erscheinungen im CM ist die gewandelte Aussprache des Lateinischen: —Teilweise wird ae kurzgemessen (2, 51. 198; 3, 35. 108; 4, 85. 201), was sich häufiger besonders bei Cyprianus poeta findet und sich bis ins Mittelalter fortsetzt, s. L. Müller 445 und Norberg, Introd., 8. — h wird, allerdings sehr selten, als Konsonant aufgefaßt in 5, 107. 142 (positionsbildend), was in der spätantiken Dichtung häufiger vorkommt, in der quantitativen Dichtung der karolingischen Renaissance jedoch wieder streng verpönt war, s. W. Meyer 1, 121. 189. 275f und Norberg, Introd., 33. Muta cum liquida kann Position bilden40. Die Prosodie des CM weist große Ähnlichkeiten mit der von Carm. de resurr, auf, vgl. Waszinks Index metricus 173 — 178, was aber nicht für Versbau und Syntax gilt. Ebenso bemerkt Waszink 36 Anm. 1 richtig, daß dem CM der für Carm. de resurr, auffallende Gebrauch von Homoioteleuta fehlt. Der "Reim" ist also, trotz des gelegentlichen Auftauchens, gemessen an der Verszahl für den Stil des CM nicht
40) S. Reuter 39.
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konstitutiv (gegen Oxe 23f und Manitius, Poesie, 155 Anm. 2; Hexameterpaare mit reimendem Ausgang finden sich häufiger z.B. auch bei Ovid), ebensowenig wie die Alliteration (gegen Koffmane, Kirchenlatein, 159 — 163). In dieser Hinsicht ist ebenfalls problematisch Stutzenberger 26 — 29, der das Auftauchen der Alliteration mit ihrem didaktischen Wert gerade bei gallischen Dichtern zur Zeit des Cyprianus poeta festzustellen glaubt. Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die prosodischen Lizenzen des CM in das historische Umfeld der Spätantike gehören, für die damalige Praxis in der quantitierenden Metrik nicht außergewöhnlich sind, und daß das Carmen, wenn es auch nicht als streng klassizistisch zu bezeichnen ist, kaum unerklärliche Lizenzen bietet, weswegen von Eingriffen in den Text, die sich allein dadurch rechtfertigen wollen, abzusehen ist, gegen Oxe 19, Müller und Willems passim. Einige stilistische Besonderheiten des CM: Allgemein ist hierbei der Begriff der Kontamination treffend, den besonders Thraede zur Charakterisierung der christlichen Dichtung gebraucht . So finden sich neben teilweise sehr kühnen, auch gräzisierenden Konstruktionen klassische Wendungen und — besonders hervorstechend — Wörter aus dem altrömischen Bereich: 2, 6 lolium; 5, 166 praetextatus; 5, 169 scriblita; 4, 120 sagmen; 5, 53 prosapia; 1, 183 u.ö. vates (aber auch propheta wird verwendet). Die Übernahme von vates im Sinne von propheta war möglich, weil der Begriff "im öffentlichen römischen Kult niemals eine Rolle gespielt hat", wie Dahlmann 344 ausführt. Hier wurde die sekundäre Bedeutung eines Wortes von den Christen aufgegriffen und in den Vordergrund gerückt, s. Mohrmann 1, 156 und Innovations, 324f; vates erscheint ζ. B. auch bei Iuvencus und Prudenz. Zur Antinomie "archaisch oder vulgär" s. HSz 768f. 771 mit Literatur. Nach Norden, Kunstprosa 1, 366f war Fronto bis ins 6. Jh. hinein populär, und in 2, 578 — 580 konstatiert Norden besonders für das 4./5. Jh. eine Vorliebe für das Archaisieren. Die Doppelung von Aussagen, wobei am Ende der zweiten Wiederholung ein gedanklicher Fortschritt stattfindet, wie ζ. B. CM 5, 48—51, erinnert an dasselbe Verfahren bei Lucrez, ζ. B. 1, 62 — 79; archaisierend wirkt auch die teilweise semantische Überdeterminierung der Aussage, z.B. CM 3, 30 tarn manifesta patens ex omni parte retecta est (sc. natura) analog zu Lucr. 3, 4 ficta pedum pono pressis vestigia signis. Im CM häufiger auftretende asyndetische Reihen (wie 1, 65bf) können
41) Thraede, Rez., 187 auf Prudenz bezogen, und als grundsätzliches Phänomen spätantiker Dichtung bereits bei Kroll, Studien, 154f.
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nicht als Datierungsanhalt herangezogen werden, da sie von Lucrez (s. Bailey zu 1, 1590 über Juvenal bis zu christlichen Versinschriften, Prudenz (etwa apoth. 646 — 648; ham. 7600 und Sedulius (z.B. c.pasch. 5, 59 — 62) zu finden sind und auch noch der schulmäßig gelehrten Rhetorik des Mittelalters angehörten, s. Curtius 289. Zu den aus dem Griechischen übernommenen Fremdwörtern s. zuletzt die Aufstellung bei Müller 83. In 2, 65 gebraucht der Dichter das hebräische Wort phase statt pascha (s. Komm, ad 1.). Dieses Wort wird im lateinischen Westen erst durch die alttestamentliche Vulgata des hebräischkundigen Hieronymus eingebürgert. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt damit nach 400. Bei aus der Antike (besonders aus Vergil und Ovid) stammenden Wortverbindungen, die oftmals im poetischen Sprachgebrauch so verbreitet waren, daß sie bei den Späteren auf keine konkrete Quelle zurückzuführen sind42, ist bezeichnend, daß sie im CM größtenteils nicht bewußt kontrastierend auf die klassische Entsprechung anspielen (vgl. u. Komm, zu 2, 206). Thraede benutzt dies als Kriterium für die Periodisierung der christlichen Dichtung: Nach Thraede, Arator, 194 ist das Stadium der Kontrastimitation (spätestens) ab Mitte des 5. Jh. überwunden. Hierbei muß jedoch mit gegenläufigen Tendenzen gerechnet werden, da ζ. Β. Αvitus und Dracontius sich bewußt auf klassische Vorbilder beziehen. Die große Zurückhaltung bei der Verwendung von pagan — epischem Wortornat sowie die fehlenden Anspielungen auf die heidnische Mythologie (s. o. S. 21) entsprechen einem Programm, wie es auch Sedulius in c. pasch. 1, 17 — 59 und in op. pasch. 1, 1 äußert, wo er die antike Dichtung inhaltlich ablehnt, ihrer Form jedoch nacheifert. Sedul. c.pasch. 5, 72 läßt allerdings das aus der heidnischen Mythologie stammende Tonans zur Umschreibung Gottes zu (im o.pasch. 5, 4 durch das prosaische deus ersetzt), was im CM nicht vorkommt. Gottesprädikationen, die auch der paganen Philosophie vertraut waren, wie CM 5, 202 omnitenens und 5, 228 omnipotens, sind der christlichen Systematik kompatibel und bedeuten in antihäretischem Kontext zusätzlich eine Affirmation der Allmacht des Christengottes (vgl. dazu auch Smolak, Agrest., 11). Eine Weiterentwicklung ist bei den Verifikationen von Bibelstellen zu beobachten: Während Iuvencus sich noch in viel stärkerem Maße an das biblische Wort gebunden fühlte, ist bei Sedulius und seinen Zeitgenossen die
42) Zu dieser Wucherung des epischen Formelwesens im Lateinischen s. Zingerle 84. 98.
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Lösung vom Wortlaut "schon kein ungewöhnliches Verfahren mehr" 43 . Dies gilt in einem viele christliche Dichter überbietenden Maße für das CM, bei den AT —wie den NT — Paraphrasen . Die genannten Gesichtspunkte machen eine Datierung des CM in die erste Hälfte des 5. Jh. sehr wahrscheinlich (s. dazu ausführlicher das folgende Kapitel).
V. Bericht zur Forschungslage45/ Eingrenzende Datierung des CM
In jüngerer Zeit wurde dem CM in den Jahren 1875 (Hückstädt) bis 1936 (Müller) wissenschaftliche Aufmerksamkeit gewidmet. 1. Datierungsansätze In der Bestimmung der Entstehungszeit divergieren die Forschungsmeinungen vom 3. bis zum 6. Jahrhundert. Hauptsächlich mit dem Hinweis auf die "rudimentäre und widersprüchliche" Theologie erfolgt eine Datierung in das 3. Jahrhundert; so zum ersten Mal Hilgenfeld 156 (gegen Hückstädt), der besonders den Umstand für entscheidend hält, daß "der Marcionismus als die einzige nennenswerte Haeresie" bekämpft wird, und dies nicht so "abstract" wie später in der Hamartigenia des Prudenz. Ausführlich aufgegriffen wurde dies von Waitz 8—32, der weitere inhaltliche Gründe aufzählt: Aus CM 1, 136 —138 u. a. folgert er, daß zur Abfassungszeit des Werkes noch das Heidentum herrschte (vgl. meine Argumentation dagegen im Komm, zu 1, 136 — 138). Ebenso ist für ihn die Aktualität der Polemik gegen die Marcioniten von Relevanz. Auch glaubt er einen Anhaltspunkt für die Entstehungszeit darin zu finden, wie die kirchlichen Zustände und religiös—theologische Anschauungen im CM reflektiert werden (d. h. auf jeden Fall v o r Nicaea). Mit ähnlichen Argumenten oder ohne Begründung schließen sich an: Jülicher 632, Pfeilschifter 1289, Krüger, Rez. Harnack, 53f, Barden43) Kartschoke 87. 44) Ungenau deshalb Kartschoke 97, der für die AT—Paraphrasen eine größere Wortgetreue behauptet als für die NT —Paraphrasen. 45) Zum Autor des CM s. o. III; zu den meisten Stellen, auf die im folgenden verwiesen wird, s. Näheres im Komm, ad 1.
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hewer, Geschichte, 432, Teuffei 130, SH VIII 4, 1, 224. 508, zuletzt Müller 100 und Quasten 1, 319. In den Zeitraum nach Nicaea bis zur Mitte des 4. Jahrhunderts wird das CM gesetzt von Harnack ThLit 1876, 266; ZwTh 1876, 114f und Geschichte 2, 2, 446 — 449, der ebenfalls stark auf der nicht lediglich akademischen Auseinandersetzung mit den Marcioniten insistiert (vgl. ThLit 1888, 521), Krüger, Geschichte, 173, Monceaux 503, Jordan 48 Anm. 1, Moricca 1, 349 (während er in 2, 2, 796 zu keiner Entscheidung gelangt) sowie Altaner/Stuiber 410. In den Grundzügen ist die Argumentation dieselbe wie für den früheren Ansatz, nur daß die Wendung de lumine lumen in CM 4, 29 und 5, 199 als Nachhall der christologischen Formulierung von Nicaea gedeutet wird (s. dazu u. S. 31). In die zweite Hälfte des 4. Jahrhunderts verweisen das CM Hückstädt 39 — 52 und Oxe 37 (hauptsächlich wegen Wortwahl und Stil). Hückstädt zieht theologische Detailinformationen (z.B. 43: Zahl der Bücher des AT in CM 4, 198f; 44: Stellung zum Hebräerbrief in CM 4, 66ff) und "dogmatische" Aussagen heran, die seines Erachtens bestimmte Konzile als termini post bzw. ante bedingen. Diesen beiden schloß sich Bardenhewer, Patrologie, 190 an, ähnlich auch Koffmane, Mar. Victor., 35f und Kirchenlatein, 154f sowie Souter S. XII und HSz II S. LVI. Noch später datiert wurde zum ersten Male von Allix (zit. Oehler III 77; aufgrund der Anordnung und Anzahl der Bischöfe in CM 3, 275ff) und Cave 43, die eine Entstehung nach dem Zeitalter des Hieronymus vermuten; eine ähnliche Argumentation auch bei Duchesne I S. XI Anm. 2; III 47, Lightfoot I 176; 275 und Bähr 22. Ebenfalls ins 5. oder gar 6. Jahrhundert datieren Ebert 312 Anm. 1, Duchesne III 47 (Das CM ist später als der Catalogus Liberianus), Manitius, Beiträge, 22 — 24 (aufgrund von Parallelen eine Festlegung nach Dracontius, vor Fortunatus; Widerspruch bei Waitz 75), Brandes 313 (wegen der metrisch—prosodischen "Verlotterung"), Holl 53 u.ö. aus theologischen Gründen, die Martin, Dichter, 83f teilweise bestreitet, und Fischer; jüngst ohne Begründung Willems 1420 und Frede 556. 2. Lokalisierung Ahnlich vielfaltig präsentiert sich das Meinungsspektrum bezüglich der Lokalisierung der eventuellen Heimat des Verfassers des CM: Hauptsächlich aufgrund sprachlicher Charakteristika schließt Oxe 38 auf Afrika, worin ihm Waitz 5 — 8, Monceaux 501 und Moricca 2, 2, 797 folgen. Harnack in seiner Rezension Oxes (ThLZ 1888, 521) wendet sich mit dem Hinweis dagegen, daß ab der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts keine Marcioniten mehr in Afrika anzutreffen gewesen seien,
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und plädiert deshalb für Rom; Vorbehalte dagegen auch bei Pfeilschifter 1288 und SH VIII 4, 1, 224; 508. Zuvor wies bereits Allix 8 5 - 8 7 (zit. Oehler III 77) auf die für Afrika atypische Form der Bischofsliste in CM 3, 275ff hin. Für Rom als Ort der Abfassung haben sich ausgesprochen Hückstädt 36—39, sein Rezensent Hilgenfeld 155, Koffmane, Kirchenlatein, 154, Erhard 444 und Harnack, Geschichte 2, 2, 449 (wie schon in früheren Äußerungen), wogegen jedoch Krüger, Rez. Harnack, 54 Zweifel anmeldet . Aus der Tatsache, daß die Handschrift, in der die beiden Centonen des Victorinus überliefert sind, "sonst nur Stücke gallischer Herkunft enthält", schließt Holl 52 auf die ebenfalls gallische Herkunft des Carmen — Dichters (genauer Südfrankreich); dieselbe Lokalisierung nehmen auch Quasten 319, Fischer, Willems 1420 (der auch die Alternative Afrika offenläßt) und Frede 556 vor. 3. Beurteilung Die Mannigfaltigkeit der Vorschläge erklärt sich aus der Unsachgemäßheit der meisten Ansätze: So überzeugend die sprachlichen Analysen Oxes größtenteils im einzelnen auch sind, die "Africitas" hat mit ihren Stileigentümlichkeiten auch über die Grenzen Afrikas hinaus Verbreitung gefunden 47 . Eine klare lokale Abgrenzung literarischer Erscheinungsformen wird oft auch durch die große horizontale Mobilität spätantiker Persönlichkeiten erschwert . Eventuell plausibel, jedoch nicht zwingend, scheint mir der Vorschlag Holls zu sein. Hingegen bieten die das CM umgebenden Werke in der Edition des Fabricius bzw. in dem Lorscher Bibliothekskatalog keine sicheren Anhaltspunkte, da diese Einordnung (ζ. T. unter weitere
46) Auch Harnack, Marcion, 394*f wird wieder, wegen Holls Argumenten, daran irre und faßt spekulativ Spanien (und Rom) ins Auge. 47) S. Pfeilschifter 1288; unter der Bezeichnung Africismus s. Norden, Kunstprosa 2, 588ff (Kroll, Das afrikanische Latein, 590 äußert die veraltete These, daß es durchaus afrikanische Dialektizismen gegeben habe, Konkreteres wegen der geringen Materialbasis jedoch nicht feststellbar sei). So auch Ehrhard 444, der den Dichter des CM in Rom ansiedelt: "Dem steht Oxes Beweis, daß der Verfasser von Geburt und Bildung ein Afrikaner gewesen sei, nicht entgegen." 48) Vgl. etwa den Fall des Agrestius (Gallier auf spanischem Bischofssitz, wodurch in seinem Gedicht eine ungewöhnliche Kombination von Form und Inhalt zustandekommt, s. Smolak, Agrest., 22). Zur Schwierigkeit, aufgrund stilistischer Erscheinungen lokale Unterschiede feststellen zu wollen, s. Thraede, Studien, 7ff und Löfstedt, Langobard. Gesetze, 207ff, der auch die Unsicherheit von sogenannten Provinzialismen nachweist. Im Falle des CM kommt wieder die Tatsache der Stilkontamination erschwerend hinzu; s. o. S. 18—21 und 26 Anm. 41.
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Pseudepigrapha) erst nach der pseudepigraphischen Absorption des CM stattfand. Ebenfalls methodisch verfehlt ist das Herausgreifen einzelner Verse oder Junkturen unter Vernachlässigung des Kontextes bzw. der dichterischen Intention: So stützt sich beispielsweise die vorgeschlagene Lokalisierung in Rom in der Hauptsache auf den Umstand, daß CM 3, 297 u. ö. Rom mit dem oft auf das Nächstliegende verweisenden hic umschrieben wird. Bereits Oxe 38f hat dies mit sprachlichen Argumenten überzeugend widerlegt, in der Nachfolge ergänzt durch Waitz 4f und Holl 50f. Zudem gehört dies auch in den Zusammenhang der poetisch — rhetorischen Stilisierung. Ähnlich verhält es sich mit den Kriterien für die Datierung. Aus der Nichtbeachtung der werkimmanenten gedanklichen Struktur ergibt sich teilweise die groteske Konsequenz, daß ein und dieselbe Stelle zur Untermauerung divergierender zeitlicher Ansetzungen dienen kann: Während etwa CM 4, 49 — 56 (Reflexionen über die Erbsünde) von Hückstädt 46 — 48 als Aussage beurteilt wird, die in ihrer theologischen "Unreife" nur (kurz) vor Augustin entstanden sein kann, und Hilgenfeld 158 sie sogar bereits für das 3. Jahrhundert für angemessen hält, wertet Holl 49 diese Verse als einen Versuch, in Reaktion auf die augustinische Erbsündelehre deren Härte zu mildern. Diese Argumentation wird von Martin, Dichter, 84 wieder relativiert mit der Behauptung, es liege "ein bei derartigen Schilderungen eines Strafgerichtes üblicher Topos" (zeitlos!) vor. Weiter vergleiche man zu CM 2, 186 — 188 (oft unkorrekt als Anspielung auf die Reaktion unter Julianus Apostata verstanden) die klärende Erläuterung Hilgenfelds 158f, daß diese Verse auf die typologischen Entsprechungen von AT und NT zu beziehen sind (s. Komm, ad 1.). Daraus folgt aber andererseits nichts Positives für eine alternative Datierung. Die Formel de lumine lumen in 5, 199 wird immer wieder als Beweis für Nicaea als terminus post angesehen, obgleich schon Hilgenfeld 156 dies mit dem Hinweis relativiert hat, daß diese Wendung bereits bei Tert. apol. 21, 12 steht: (Über das Verhältnis von Gottvater und Sohn, das dem Verhältnis von Sonne und Strahl entspricht) nec separatur substantia, sed extenditur ut lumen de lumine accensum. Hinzu kommen die allgemeine Vorliebe im CM für Polyptota, wie ζ. Β. 1, 72 pravi pravos; 2, 73 pro sanguine sanguis, und der Umstand, daß auch die dogmatischen Formulierungen von Nicaea auf bereits geprägte, bildhaft — verständliche Vorstellungen zurückgegriffen haben. Natürlich fand diese Wendung im Anschluß an Nicaea weite Verbreitung, auch in der christlichen Dichtung, s. TLL, s. v. lumen, VII 2, 1823, 1—7 (von den Hymnen des Hilarius bis Dracontius). Als ahistorisch muß auch eine Betrachtungsweise gelten, die für die
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Forschungslage/Datierung
Entstehungszeit des Gedichts wegen theologischer Aussagen, die bestimmten Konzilen widersprechen, das jeweilige Konzil als terminus ante setzt . Konzile bilden immer nur eine "Fahrrinne" in einer Vielzahl bestehender Meinungen, unter denen der Dichter aus künstlerischer oder persönlicher Vorliebe heraus wählen konnte. Auf die generelle Unaktualität dogmatischer Polemik in christlicher Lehrdichtung wurde bereits oben S. 15 Anm. 11 hingewiesen. Angesichts der Umstrittenheit und Komplexität der literarhistorischen Problematik erscheint es verständlich, daß manche Gelehrte ihren Standpunkt verändern, wie Bardenhewer, Krüger und Moricca, oder, ohne sich festzulegen, lediglich die allgemeine Unsicherheit konstatieren: Manitius, Christliche Poesie, 148, Ebert 301 Anm.l, Labriolle 476f und erst jüngst Dattrino 592f. Es ist auf die undankbare Überlieferungslage und die unbefriedigenden methodischen Ansätze der Jahrhundertwende zurückzuführen, daß die Feststellungen von Waitz 4: "So erscheint es (sc. das CM) in der christlichen Litteraturgeschichte wie ein Irrlicht..." und Waszink 36 Anm. 2: "Accedit quod de aetate istius opusculi adhuc sub iudice Iis est" bis heute Gültigkeit besaßen50. Der bereits am Ende des vorigen Kapitels ermittelte Ansatz des CM in die erste Hälfte des 5. Jh. läßt sich noch etwas eingrenzen: Die in 3, Iff vorgenommene Kombination von Gal 4, 21—31 und der ecclesia ab Abel findet sich außerdem nur in Augustins Civitas Dei, Buch 15 (s. dazu Komm, zu 3, 14ff). Die ecclesia ab Abel ist ebenfalls ein augustinischer Gedanke, der bei ihm ab 410 auftaucht, s. Congar 84. Die enge Kombination mit der Galater — Stelle legt jedoch eine Kenntnis der Civitas nahe, die in Teilen publiziert wurde. Der t. p. für das CM ist dann zumindest der Zeitpunkt der Fertigstellung von civ. 15, also nach 419, vgl. Bardy 29. Für den t. a. ist es schwieriger, einen eindeutigen Hinweis aus dem Text des Gedichts, der einziges Kriterium bleiben muß, zu finden. Augustin wandte sich im Jahr 420 (Datierung nach Raveaux 7) in seiner Schrift Contra adversarium legis et prophetarum gegen einen anonymen Marcioniten, den Raveaux 28—30. 140 der römischen Sekte der Patricianer zuordnet, s. schon Harnack, Marcion, 424*f ("Neo — Marcionitismus"), vgl. May 133 Anm. 18; Aug. retr. 2, 58 (CCL 57, 136) spricht von einer anonymen Schrift, die bei Karthago vor großem Publikum verlesen worden und auf großes Interesse gestoßen sei; er ist
49) Ζ. B. Hückstädt 41f. 50) Konkrete Folgen hat dies noch bei Raveaux, der zwiespältig für das CM zuerst das 3. Jh./Nordafrika im Anschluß an Waitz vermutet (21), dann jedoch im Anschluß an Hückstädt das 4. Jh./Rom (25).
Theologischer Gehalt
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sich nicht sicher, ob er den Verfasser den Marcioniten oder einer anderen dem Alten Testament feindlichen Richtung zuordnen soll. Danach sind für den Westen keine Erwähnungen mehr über die historische Existenz von Marcioniten bezeugt, sie werden lediglich in theologisch—systematischen Erörterungen mit den Sabellianern oder dem Doketismus der Priszillianer in gedanklichen Zusammenhang gebracht, s. Harnack, Marcion, 157 Anm. 2 und 34* Anm. 3. Im CM läßt es sich aber nicht ausmachen, daß über die vordergründige Adresse der Marcioniten hinaus ein weiterer, eigentlich gemeinter Gegner im Spiel ist; die Bezeichnung "Marcioniten" ist hier als Gattungsbegriff zu verstehen, d.h. unser Dichter sah theologische Anliegen Marcions in bestimmten Kreisen Wiederaufleben. Ich halte es jodoch aufgrund mangelnder historischer Bezeugungen für eine Existenz von "Marcioniten" nach der ersten Hälfte des 5. Jh. für nicht gerechtfertigt, das CM wesentlich später als die Schrift Augustins anzusetzen. Die Entstehungszeit grenzt sich somit etwa auf den Zeitraum von 420 bis 450 ein.
VI. Theologischer Gehalt Generell ist hierbei zu betonen, daß, bedingt durch spezifische Autoreigentümlichkeiten und — interessen, weder für die häretische noch für die orthodoxe Position aus dem Gedicht heraus ein vollständiges Bild rekonstruiert werden kann. Es soll und kann in diesem Zusammenhang nur darum gehen, Tendenzen und Schwerpunkte aufzuzeigen. Der Carmen — Dichter unternimmt es, die gegnerische Häresie in folgenden Punkten zu widerlegen: (1) Widersprüche zwischen AT und NT, die einen verschiedenen Gott darstellen (2) Reduzierung des biblischen Kanons (3) Doketismus. Die in unserem Gedicht gegebenen Informationen decken sich nicht immer mit denen in den (uns erhaltenen) Handbüchern über die Lehre des Marcionitismus: So stimmt der Ketzerkatalog in Act. Archel. app. (CCL 9, 327) nicht genau mit dem von CM 1, 152 — 170 überein. Aug. haer. 22 (CCL 46, 2990 gibt an, daß Marcion von drei Prinzipien ausgeht, was sich im CM nicht niederschlägt. In Filastr. 45, 1—6 (CCL 9, 236) finden sich die Punkte (1) —(3), jedoch ohne die in unserer Dichtung zentrale Konfrontation von AT und NT. Auch ist für die Marcioniten neben der Verachtung des Schöpfergottes die daraus abgeleitete Verachtung seiner Erzeugnisse überliefert (z.B. Thdt. haer. 1, 24 [PG 83, 376]), der die Polemik in CM 1, 123f entgegensteht,
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Theologischer Gehalt
wo den Gegnern gerade der Genuß des Geschaffenen vorgehalten wird. Zu den Unterschieden zwischen dem CM und Tert. adv. Marc. s. Kapitel VIII. Es liegt die Vermutung nahe, daß einige Vorstellungen des marcionitischen Lehrgebäudes zur Zeit des Dichters eine "Renaissance" erlebten und somit von der Orthodoxie bekämpft werden mußten. Zur weiteren Einordnung sei das Gedicht bezüglich der von ihm bekämpften marcionitischen Positionen mit der Prosaschrift Augustins Contra adversarium legis et prophetarum verglichen: Aus Augustins Argumentation kann rekonstruiert werden, daß sein anonymes häretisches Gegenüber radikal den Schöpfergott und dessen Schöpfung ablehnt. Während im Manichäismus eine soteriologische Funktion der Schöpfung denkbar ist, entspricht dieser kompromißlose Dualismus marcionitischen Vorstellungen. Das Faktum einer Erlösung durch den Unbekannten Gott kann dann nicht aus der vorhandenen Schöpfung abgeleitet werden, sondern muß postuliert werden. Die methodische Ausführung einer Kritik am AT als Ganzem und die Aufzählung von Widersprüchen zwischen AT und NT sind einer allgemeinen, manichäisch — marcionitischen Tradition zuzuordnen. Die Hermeneutik des adversarius, nämlich die esoterische Bibelauslegung zur Relativierung anstößiger Stellen, hat gnostischen Ursprung und entspricht nicht der marcionitischen Lösung mittels der Kanonreduktion. Insgesamt ist der adversarius Augustins also ein Mischtyp, der marcionitisch — manichäische Vorstellungen aufgenommen hat (auch Augustin war sich in der häretischen Einordnung nicht sicher, vgl. Aug. retract. 2, 58, 1 (CCL 57, 136) und Raveaux 19-21). Harnack, Marcion, 162 hat fünf Kennzeichen für die marcionitische Lehre zusammengetragen: 1) die Anerkennung der marcionitischen Bibel, 2) die Verwerfung des Schöpfergottes, 3) der Fremde Gott, der in Christus zur Erlösung erschienen ist, 4) strenge Askese, 5) Hochschätzung des Meisters. Für den adversarius lassen sich nach Raveaux 139 nur die Punkte 2 und 3 als erfüllt bezeichnen, für das CM jedoch alle Punkte außer 4 (Einschränkung der Askese, vgl. den Genuß der geschaffenen Produkte in 1, 123f im Gegensatz zum Eheverbot in 5, 82ff). Im Gegensatz zum adversarius kommt der Kanonreduzierung in den Augen des Carmendichters bei den von ihm bekämpften Marcioniten große Bedeutung zu, die er deshalb ausführlich widerlegt. Auch der gedankliche Schwachpunkt des marcionitischen Systems, die mangelnde Plausibilität der Erlösung durch den Fremden Gott, wird eingehend behandelt, vor allem im Zusammenhang mit dem Doketismus einerseits und der Herkunft des Bösen andererseits, dessen Erzeuger der Schöpfergott ist (s. CM 1, 74. 77f und dazu knapp Rottenwöhrer 31. 75 — 77, wo dieser Dualismus als genuin von Marcion stammend her-
Theologischer Gehalt
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vorgehoben wird, im Gegensatz z.B. zu Ansichten seines Nachfolgers Apelles). Nach häretischer Position erweist der Schöpfergott seine Inferiorität auch dadurch, daß er eine zum Untergang verdammte Welt erschafft. Diese ursprünglich aus der paganen Philosophie stammende Kritik findet sich auch bei dem adversarius, vgl. Raveaux 14 — 19. Im CM 4, 21 dagegen wird das Argumentationsziel genau umgekehrt: Dort soll die endliche, geschaffene Materie durch ihre ontologische Inferiorität gerade die einzigartige Allmacht und Wesenheit des Schöpfers hervorheben (vgl. die umgebenden Verse 4, 16 — 25). Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß das häretische Gedankengut im CM und beim adversarius nicht in allen Punkten übereinstimmt und daß im CM mehr genuin Marcionitisches behandelt wird. Eine Zuordnung zu einer bestimmten Sekte wäre Spekulation, es handelt sich um eine Erscheinung des Neo —Marcionitismus. Zur Widerlegung seiner Gegner bzw. zur Ausrüstung der Christen mit Material zur Verteidigung des wahren Glaubens verfügt der Dichter über reiche Kenntnis der christlichen Literatur, in der Prosa besonders Tertullian, Irenäus, C. Marius Victorinus, Ambrosius, Hieronymus, Augustin; dichterisch steht er der Tradition von Iuvencus, Prudenz, Prosper näher als der Commodians. Die trümmerhafte Klassikerrezeption ist nur schwer einem eindeutigen Vorbild zuzuschreiben. Inhalüichen Anliegen wird vor formalen Bestrebungen der Vorrang eingeräumt. Besonders zentral sind die Beziehungen zum Werk Augustins: Neben der für die Datierung relevanten Rezeption der Civitas Dei (s. Komm, zu 3, 14ff) sind das die Betonung des freien Willens bei der Wahl und Ausführung des Bösen (1, 28), die Ausdeutung der Iephta—Erzählung (s. Komm, zu 3, 117. 118) und die Gottesprädikation omnitenens (5, 202 mit Komm.), die in der christlichen Spätantike selten ist, gerade bie Augustin jedoch einige Male vorkommt. Weniger signifikant aufgrund ihrer Knappheit sind 2, 144 (Rolle Adams beim Sündenfall, s. Komm, ad 1.), 2, 146 massa ( = massa damnata ?) und 3, 8 peregre ( = peregrinatio des civis caelestis in der civitas terrena ?). Nicht an den (späteren) Augustin schließt sich der Dichter mit seiner "gemilderten" Auffassung von der Erbsünde in 4, 43 — 56 an. Überhaupt ist insgesamt die überaus eigenständige argumentative Darstellung des Dichters hervorzuheben, was sich besonders in der reichen Typologie und der Verknüpfung theologischer Argumente im Sinne der Widerlegung des Gegners niederschlägt. Auffallend ist ferner die häufiger auftretende Akzentuierung der beiden Naturen Jesu Christi (4, 72; 5, 131. 196f. 2500, der die relativ vage Terminologie bezüglich der Vermischung dieser beiden Naturen gegenübersteht (1, 44 miscetur in unum; 5, 93 sociatus in uno; 5, 97
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Theologischer Gehalt
commixtus), was auch bei Augustin noch der Fall ist, epist. 137, 2f; c. Faust. 22, 40; serm. 291, 6; vgl. auch Ps. Prosp. carm. de prov. 464 (entstanden um 416). Am ehesten paßt dies in die Zeit vor den Konzilen von Ephesus bzw. Chalcedon. In 5, 172 haucht Jesus seinen Geist aus, wobei er als deus bezeichnet wird; hierbei handelt es sich um Idiomenkommunikation. Die Bezeichnung Christi als factor mundi in 5, 196 ist preisender Ornat (vgl. Ps. Prosp. carm. de prov. 465f rerum creator); auch die Formulierung in 3, 225 ecce deus Christus (vgl. Ps. Prosp. carm. de prov. 463) darf nicht zu einer Festlegung des Carmendichters als Modalisten verführen (schon Holl 21 Anm. 5 wendet sich dagegen); der Ausdruck deus wird gewählt, um Christus als den Höhepunkt und das eigentliche Ziel der vorausgehenden typologischen Kette herauszustellen und abzusetzen; neben dem engeren Kontext widerspricht dieser Festlegung aber auch die bereits erwähnte Hervorhebung der zwei Naturen Christi im CM. Es fehlt der Begriff persona zur Definierung des dreifaltigen Gottes; die Dreifaltigkeit insgesamt taucht nicht auf. Orthodoxe Verhältnisbestimmung ist die Gleichewigkeit von Vater und Sohn in 5, 201; spiritus in 3, 68 hat die "moderne" perpetuierende Funktion. Die Bibelkenntnisse des Carmendichters beschränken sich nicht lediglich auf die häufig gelesenen Bücher der Genesis und der Psalmen, sondern umfassen auch den übrigen alttestamentlichen Kanon. Aus dem NT werden ebenfalls alle Schriften berücksichtigt, besonders der sonst im Westen eher zurückhaltend behandelte Hebräer—Brief. Kennzeichnend ist eine Vorliebe für verklausulierte Anspielungen auf teilweise entlegene Bibelstellen, was einen poeta doctus christianus ausmacht. Die Bibelvorlage des Dichters war eine mit vertrauten altlateinischen Lesarten vermischte Vulgata — Fassung: So steht dem hieronymianischen phase in 2, 65 (s. Komm.) die altlateinische Namensform Iesus Nave in 3, 67 (s. Komm.) gegenüber. Im Einzelfall kommt allerdings oft die poetische Überformung hinzu, so daß die wörtliche Formulierung der Vorlage häufig nicht mehr erschlossen werden kann. Die theologischen "Spekulationen" der Carmen — Untersuchungen von Hückstädt bis Holl sind durch die Rezensionen und die nachfolgenden Untersuchungen, besonders von Harnack, in der Hauptsache widerlegt worden. Weitere Argumente werden unten im Kommentar behandelt, nämlich zu den Versen 1, 9ff. 44. 109. 1 3 6 - 1 3 8 . 1 5 7 - 1 7 0 . 187; 2, 3 8 - 4 1 . 65. 168-188; 3, 2 7 5 - 2 9 7 ; 4, 4 9 - 5 6 ; 5, 196. 201. 207ff. An dieser Stelle seien noch Müllers Quellenuntersuchungen besprochen, auf die in der Forschung noch nicht eingegangen wurde. Im Anschluß an F. Loofs, Theophilus v. Antiochien, Adv. Marcionem, u. d. a n d e ren theologischen Quellen bei Irenäus, TU 46, 2, Leipzig 1930 u n t e r nimmt Müller 70 — 92 den Versuch, eine verlorene Schrift Justins des
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Märtyrers, die gegen Marcion gerichtet gewesen sei, als Quelle für die Bücher 1 bis 3 des CM nachzuweisen, da der Carmen — Dichter vollständiger daraus entnehme als Irenäus. Schon bei Loofs wurde sein Verfahren von der Forschung kritisiert: Da viele antihäretische Schriften gegen Marcion verlorengegangen sind, lassen sich keine eindeutigen Quellenzuschreibungen vornehmen, zudem ist der Ansatz von Loofs fragwürdig, aus teilweise erbaulichen Textgattungen ein geschlossenes theologisches System entwickeln zu wollen (wobei er den fragwürdigen Begriff "Geistchristologie" prägt, den auch Müller verwendet, s. dazu insgesamt ablehnend die Rezensionen von J. Lebon, RHE 26, 1930, 6 7 5 - 6 7 9 und J. Lebreton, RSR 21, 1931, 5 9 6 - 6 0 1 , sowie Schnee melcher 2, 212f bzw. ausführlicher die 3. Auflage, Tübingen 1964 von Hennecke/Schneemelcher 2, 240). Dieselben Einwände lassen sich auch gegen Müller geltend machen: Schon Bardenhewer 2, 433 wandte gegen Waitz ein, daß Theophilus v. Antiochien als Hauptquelle des Carmen zweifelhaft sei, da wir die Quellenschrift nicht kennen. Ebenso machen es die bei Müller gegebenen Stellen nicht zwingend, Justin als die Quelle des Carmen anzunehmen: Die Textbasis ist viel zu schmal, vieles gehört zu christlichem Allgemeingut. Auch machen es das im CM fehlende Streben, eine geschlossene Dogmatik zu entwickeln, und die uneinheitliche Terminologie etwa für die Gottesbezeichnung unmöglich, einen Begriff wie Geistchristologie zur theologischen Einordnung des Gedichts zu verwenden. Plausibel ist es allerdings, wegen einiger sprachlicher Anklänge den Irenaeus Latinus als Quelle des CM anzunehmen (aufgezählt bei Müller 77 — 80; nicht zwingend sind jedoch dort ihre Folgerungen bezüglich einer für Irenaeus und das CM gemeinsamen Justin— Quelle), wenngleich er nicht die einzige Quelle des CM gewesen sein kann, da dort auch Elemente der Häresie angesprochen werden, die bei Irenäus nicht vorkommen: der christologische Doketismus und die asketischen Grundsätze Marcions. Dagegen fehlt im CM die Vorstellung von der "bösen Hyle", mit der der Demiurg die Welt erschaffen hat, was Clem. str. 3, 3, 12f als marcionitisch überliefert. Ebenso ist Victorinus von Pettaus Apokalypsekommentar (wahrscheinlich in der Überarbeitung des Hieronymus, jedenfalls ist keinerlei chiliastische Tendenz im CM festzustellen, die in der Überarbeitung von Hieronymus ebenfalls beseitigt wurde) zwar für wenige Details ein Anhaltspunkt, nicht jedoch für die typologischen Verflechtungen im CM. Zu Tertullian, Adversus Marcionem und Prudenz, Hamartigenia s. u. S. 46f.
VII. Inhaltliche Übersicht
Buch 1 Ursprung der marcionitischen Häresie sowie ihre Widerlegung in einzelnen Punkten 1—72 1—28 29—36 37 — 57 58 — 72
73-242
Weltgeschichtlicher Zusammenhang Mannigfaltige Arten der Menschenverführung durch den Bösen seit Anbeginn Da der Teufel sein Verführungswerk im Verborgenen vollbringt, glaubt er sich sicher vor Strafe Gott kommt in Fleischesgestalt in die Welt und überwindet den Teufel Mit der Erkenntnis seiner Niederlage entschließt sich der Teufel zu einer neuen, gefährlichen Strategie, die Menschheit zu verderben: Er läßt die häretische Sekte der Marcioniten entstehen
Einige Punkte der marcionitischen Irrlehre und deren Widerlegung 73-95 Entfaltung einiger Elemente der marcionitischen Häresie: 73 — 86 Existenz zweier Götter 87 — 91 Leugnung der Auferstehung des Fleisches 92 — 95 Doketismus 96-118 Mit Polemik versetzte Widerlegung der Behauptung, daß Christus zwar als Heilsbringer, jedoch mit einem Scheinleib in die Welt kam (92 - 95) 119 — 188 Direkt an die Marcioniten gewendeter Einschub: 119 — 151 Aufdecken eines Widerspruchs im Verhalten der Marcioniten: Sie schmähen den Schöpfergott, obgleich sie sich an seinen Werken erfreuen und selbst seine Geschöpfe sind 152 — 176 Katalog gnostischer Häretiker, die der Teufel zur Schmähung des Schöpfergottes einsetzte 177 — 188 Aufruf an die Häretiker zu Besinnung und Umkehr
Inhaltliche Übersicht
189 — 242
39
Fortsetzung der bei 118 unterbrochenen Gegenargumentation, die sich jetzt gegen die Leugnung der Auferstehung des Fleisches richtet (87—91): 189 — 224 Die Erlösung betrifft die Seele und auch den Leib des Menschen 225 — 242 Da Gott den Leib geschaffen hat, ist er auch dazu fähig, ihn wieder auferstehen zu lassen, da nichts seiner Macht widerstehen kann
Buch 2 Die Verteidigung des vollständigen Kanons der Heiligen Schrift mündet in die Darlegung des Erlösungswerkes Christi 1 — 12
Methodische Reflexion: Durch das Vermischen von Wahrem und Falschem kann der Teufel Unvorsichtige zum Irrglauben verführen
13 — 85
Darstellung und Widerlegung der für die Marcioniten charakteristischen Elemente der Irrlehre: Negation des Alten Testamentes Negation der Vierzahl der Evangelien Nachweis der Vierzahl der Evangelien, wofür gerade Paulus ein Zeuge ist Nachweis der Einheit von Altem und Neuem Testament durch den typologischen Zusammenhang zwischen dem Paschafest und dem Opfertod Christi
13 — 25 26 — 35 36 — 63 64 — 85
86 — 269
Das Erlösungswerk Christi, dargestellt in dem typologischen Dreischritt Adam — Christus/Ecclesia — Endzeit 86 — 126 Scharnierstelle: Jesus Christus ist das eine vorherverkündigte Opferlamm für die Vielen 127 — 188 "Einst": Jesus Christus muß für sein Erlösungswerk denselben Weg wie der einst gefallene Mensch gehen, ohne aber mit der Todesschuld behaftet zu sein; in vielen typologischen Entsprechungen wird er als der zweite Adam erwiesen, wofür wiederum Paulus ein Zeuge ist 189 — 195 "Heute": Ekklesiologische Deutung des Kreuzesgeschehens
40
Inhaltliche Übersicht
196-269
"Endzeit": 196 — 214 Eschatologische Deutung der Heilstaten Christi am Sabbat 215—225 Da Christus diese Taten am Körper vollbrachte, ist auch dies ein Beweis für die Auferstehung des Leibes 226—239 Analogien aus der Natur für das Prinzip, daß Vergehen die Voraussetzung für neues Werden ist 240 — 269 Zu diesem Prinzip befindet sich Paulus nicht im Widerspruch, da caro bei ihm allegorisch zu verstehen ist
Buch 3 Nachweis der Kontinuität des populus novus von seinen Anfangen im Alten Testament bis zur Zeit Marcions 1 — 13
Methodische Reflexion: Voraussetzung dieses Nachweises ist die allegorische Auslegung von Gen 16.21 nach dem Vorbild von Gal 4,21—31 (Sara als Mutter des verheißenen Volkes)
14-241 14 — 224
Biblische Gestalten Von Abel bis Johannes (dem Vollender des Alten Testaments und Vorläufer Christi) werden Typoi aufgereiht, die durch ihren Glauben und ihre Standhaftigkeit das Leiden und die Herrlichkeit Christi andeuten Jesus Christus selbst war Vorbild für seine Apostel und andere, die für den Glauben Leid auf sich nahmen
225 — 241
242 — 271
Summierung und 14 — 241 einrahmender Rückbezug auf 1 — 13: Auch das Schicksal von Sara war in den Mechanismus "erst Leid, dann Ruhm" eingebunden; sie und ihre Nachfahren legen das wahre Zeugnis für Gott ab (Gelenkfunktion für 2 7 2 - 3 0 2 )
272 — 302
Liste der Bischöfe Roms von Petrus bis Anicet (der Lehrer und Hüter der christlichen Herde, die sich erfolgreich gegen die Irrlehrer Cerdo und Marcion behaupten konnten)
Buch 4 Nachweis der Identität des in den beiden Testamenten dargestellten Gottes: Er ist gerecht und barmherzig
Inhaltliche Übersicht
41
1 — 15
Methodische Reflexion: Sein Zutun zur Erfüllung des Auftrages, gegen die Feinde des Gottes Volkes anzukämpfen, sieht der Dichter darin, aus den von Marcion selbst hervorgebrachten Einwänden (vgl. 57 — 64) heraus mit einer gegenläufigen Argumentation die Marcioniten zu widerlegen
16 — 56
Preis der Allmacht und Liebe des Vaters, der eins ist mit dem Sohn Nochmalige Darlegung der orthodoxen Lehre bezüglich des einen Gottes Dessen Liebe erweist sich auch im "Gnadenakt" der Sintflut
16 — 42 43 — 56
57 — 64
Scharnierstelle: Fingierter Einwand seitens der Marcioniten (sie meinen, in bezug auf die Opfervcrschriften Widersprüche zwischen dem Gott des Alten und des Neuen Testaments zu entdecken)
65—201
Unter Aufgreifen dieses Einwandes erfolgt die eigentliche Beweisführung für die Einheit von Altem und Neu em Testament und damit des in ihnen dargestellten Gottes durch die typologische Auslegung der Opferhandlungen mit 6 5 - 8 3 Kalb 8 4 - 9 9 Kuh 1 0 0 - 1 0 8 den beiden Böcken des Jerusalemer Tempels (Ort der Opferhandlungen) 109 — 120 Beschreibung des Allerheiligsten 121 — 125 Beschreibung des Heiligen 126 — 155 Auslegung des Heiligen 156 — 201 Auslegung des Allerheiligsten
65 — 108
109 — 201
202 — 214
Rahmender Rückbezug auf 16 — 56: Schilderung der Herrlichkeit Gottes und Preis seiner barmherzigen Liebe nun in bezug auf das Endgericht
215 — 236 215 — 229
Fazit der Beweisführung Warnung vor der Ansteckung durch die in ihrem Irrtum befangenen Häretiker Die wahren Gläubigen loben den einen Gott in der H o f f nung auf ewiges Leben
230 — 236
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Inhaltliche Übersicht
Buch 5 Das Wesen des wahren Gottes ist mit dem Erlösungswerk am Menschen verknüpft 1 — 18
Binnen —Prooimion: Inhaltsangabe der vier vorausgegangenen Bücher und des letzten, das noch ausstehende Widerlegungen der Marcioniten anführen soll
19 — 30
Methodische Reflexion: Aufgrund der häretischen V e r mischung von Wahrem und Falschem durch den Teufel besteht das Risiko von Doppeldeutigkeiten
31—229
Widerlegungen der Marcioniten unter neuen Gesichtspunkten 31—45 Der Gott des Neuen Testaments kann nicht "unbekannt" sein, da sonst seine Heilstat für die der Sünde und dem Tod unterworfene Menschheit nicht einsichtig motiviert wäre 46 — 87 Nachweis der Unwahrscheinlichkeit der alleinigen Erlö sung der Seelen, verbunden mit Polemik gegen das sinnlose und verlogene Eheverbot Marcions 88 — 111 Es wird auch eine Erlösung des Leibes geben, da Christus sich mit seinem Leib dem Leiden um dieser Erlösung willen unterzog 112 — 130 Dieses Heilsgeschehen ereignete sich bei den Juden, dem Volk des Alten Testaments, und war lange vorher dort prophezeit worden 131 — 197 Nachweis, daß Jesus Christus Gott und Mensch war 131 — 150 durch den Hinweis auf Dokumente der Heiligen Schrift (Lukas), die seine Geburt belegen 151 —162 Juden und Marcioniten befinden sich bezüglich seines Wesens im Irrtum 163 — 197 Jesus Christus selbst hat der Welt in seiner Passion Zeichen für seine Göttlichkeit wie für seine Leiblichkeit gegeben 198 — 229 Die Einheit des Gottes des Alten und Neuen Testaments: Erneute Ausführung der Koexistenz des Erlösers Christus mit dem Schöpfergott seit Anbeginn
230 — 253
Bündelung der im Gedicht verwendeten Motive und Ausblick auf die Endzeit (in der Christus vom Vater zum Endgericht wieder auf die Erde gesandt wird)
VIII. Beobachtungen zur Struktur und zur antihäretischen Argumentationstechnik Im ersten Buch des Carmen werden die wesentlichen Elemente der marcionitischen Häresie dargestellt: (1) in 73—86 die Behauptung der Existenz zweier Götter (Schöpfergott des AT im Gegensatz zum Unbekannten Gott des NT), (2) in 87 — 91 die Leugnung der Auferstehung des Fleisches, (3) in 92 — 95 der Doketismus. In umgekehrter Reihenfolge, also in chiastischer Stellung, werden sie widerlegt, und zwar zunächst (3) in 1, 96 — 118, (2) in 1, 189 — 242; der Widerlegung von (1) ist größerer Raum gewidmet: In Buch 2 wird (1) durch das spezifische Vergehen der Marcioniten erweitert, nämlich das Wort des Herrn zu beschneiden (s. Iren. 1, 27, 4 u.ö.). Dieses Vergehen gehört gedanklich deshalb zu (1), da die Abtrennung des Alten Testaments und der judaisierenden Bücher des Neuen Testaments von Marcion aufgrund seiner Kritik an der als unterschiedlich empfundenen Gottesdarstellung unternommen wurde, die er radikal zu einer Zwei — Götter — Lehre ausbaute. Buch 2 setzt dann die Widerlegung von (1) fort, der auch, mit anderem Material, das ganze Buch 4 gewidmet ist. Buch 5 führt noch zusätzliche Argumente gegen (2) in 46 — 111 und gegen (3) in 131 — 197 an, die durch Widerlegungen von (1) jeweils gerahmt werden (31—45. 112 — 130. 198 — 229). Die Argumente in Buch 5 sind durch die Erlösungsthematik miteinander verbunden, die auch, zusammen mit dem Ausblick auf die Endzeit, in den Schlußteilen der Bücher 1. 2. 4 auftaucht; die Argumentation mündet immer in diese Thematik ein, sei es von der Seite des Menschen her (Buch 1. 5) oder von der Gottes bzw. Christi (Buch 2. 4. 5). Der Autor ist also von einem starken soteriologischen Interesse geleitet, was auch in dem großen Versumfang dieser Passagen zum Ausdruck kommt. Den Büchern 2—5 ist gemeinsam, daß im Eingangsteil jeweils eine methodische Reflexion steht, in den Büchern 3 und 4 bezogen auf die eigene Vorgehens weise, sowie auf die der Häresie in den Büchern 2 und 5; auch hier findet sich also eine chiastische Anordnung, wobei in der betreffenden Passage in Buch 5 der Dichter aus der häretischen Vorgehensweise persönliche Konsequenzen zieht, wodurch über eine bloße Symmetrie hinaus ein gedanklicher Fortschritt und die Verknüpfung der beiden Vorgehensweisen stattfindet. Zu Beginn von Buch 1 fehlt eine solche Reflexion, was mit dem hohen poetischen Anspruch des Dichters zusammenhängt, der implizit gleich zu Beginn des Gedichts deutlich werden soll: Der stark affektische Einsatz, der an eine Beschwörung erinnert und anfangs auch relativ abstrakt und vage bleibt, wird "rational" durch die weit ausgespannten Perioden in 1,
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Struktur/Argumentationstechnik
1—24 ausgewogen, die auf die antike Prooiraientradition (ζ. B. Cicero, Sallust) zurückgehen. Dieser Verwandtschaft in der Grobstruktur der einzelnen Bücher entspricht das korrespondierende Verhältnis der Bücher untereinander: Dem Buch 3 in seiner zentralen Mittelstellung fehlt am Ende der Gedanke der Erlösung, es hat in krassem Gegensatz dazu das Aussageziel, den Ketzer Marcion als historisch von der orthodoxen Kirche überwunden zu erweisen, ihn in den Sinnzusammenhang des orthodoxen Weltbildes einzuordnen (Marcion als Ausgeburt Satans) und damit in seiner Wirkung zu eliminieren. Die um Buch 3 angeordneten Bücher lassen zwar, wiederum in chiastischer Stellung, eine Bezogenheit aufeinander erkennen (in den Büchern 2 und 4 die Widerlegung von (1), in den Büchern 1 und 5 die Widerlegung von (2) und (3), wegen der Resümierung die Widerlegung von (1) auch in Buch 5), entscheidend ist dabei aber die ungleichmäßige, nicht ausgewogene Verteilung des Versumfanges auf die häretischen Elemente bzw. ihre Widerlegungen: (1), dem Nachweis der Einheit des alt— und neutestamendichen Gottes in Verbindung mit der Verteidigung des vollständigen Kanons der Heiligen Schrift, kommt mehr als doppelt soviel Raum zu wie (2) und (3) zusammen. Generell kristallisieren sich also zwei miteinander verflochtene Schwerpunkte der Argumentationsführung heraus: Die speziell gegen die Marcioniten zu verteidigende Einheit von Altem und Neuem Testament (und die damit zusammenhängende Identität des in beiden Testamenten dargestellten Gottes) sowie die Erlösung der Menschheit durch den Menschen und Gott Jesus Christus. Das Argumentationsziel ist somit der Erweis der untrennbaren Verbindung der Komplexe Altes Testament/Schöpfung und Neues Testament/Erlösung. Daß der Gedankengang in den Büchern 1. 2. 4. 5 immer auf die Tatsache der Erlösung abzielt, bedeutet umgekehrt, daß der Dichter, über theoretisch—spekulative Divergenzen hinaus, durch die marcionitische Häresie in all ihren Einzellehrsätzen grundsätzlich und wesentlich die christliche Heils— und Erlösungsbotschaft in Frage gestellt sieht. Daß es dem Dichter letztlich um diese seiner Ansicht nach entscheidende negative Konsequenz der Häresie geht, macht auch der zu den Schlußteilen der restlichen Bücher in Kontrast stehende Abschluß des dritten Buches deutlich: Marcion, verworfen und aufgrund seiner Lehre vom Heil ausgeschlossen, ist ein warnendes Gegenbild (mirabile monstrum) zur Heilsgewißheit der Gläubigen. Das bereits mehrfach erwähnte Anordnungsprinzip des Chiasmus findet sich auch innerhalb der einzelnen Bücher, besonders in 2, 1 3 - 8 5 ( 1 3 - 2 5 und 6 4 - 8 5 rahmen 2 6 - 3 5 und 3 6 - 6 3 ) , 4, 1 0 9 - 2 0 1 ( 1 0 9 - 1 2 0 und 1 5 6 - 2 0 1 rahmen 1 2 1 - 1 2 5 und 126-155) und 5, 3 1 - 1 3 0 ( 3 1 - 4 5 und 1 1 2 - 1 3 0 rahmen 8 8 - 1 1 1 und 112 — 130), wobei das äußere Paar in betonter Rahmenstellung (das in
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den Bücher 2 und 4 auch den größeren Versumfang hat) jeweils die Einheit von Altem und Neuem Testament bzw. des einen Gottes behandelt. Darüberhinaus verbinden weitere strukturierende Verfahren das Gedicht zu einer festen Einheit. Im jeweils vorhergehenden Buch erscheint ein Begriff oder Gedanke, der im nachfolgenden Buch (wörtlich oder paraphrasierend) aufgegriffen und weiter entfaltet wird: 1, 233f Kampf des Bösen gegen Gott durch die häretische Annahme einer Gott überlegenen Macht / 2, 12ff Kampf des Bösen gegen Gott durch die häretische Teilung Gottes; 2, 186 — 188. 254 enthalten das Programm für das gesamte dritte Buch; 3 passim, besonders 250 / 4, 1 iuvenis populus liber et haeres; 4, 223 alium (sc. deum) quaerunt sub nomine ficto / 5, 31 f deus ignotus. Ferner wird manchmal in einer Folientechnik auf bereits benutzte Wendungen angespielt, die nun in einem kontrastierenden Zusammenhang verwendet werden: 1, 45 nova ianua vitae ( = Jesus Christus) gegen 1, 139 nova porta gehennae ( = Marcioniten); 1, 226 vitam non invidet ulli (sc. deus) gegen 1, 1 mens invida vitae bzw. 1, 219 causa invida vitae; 3, 102 florentes fide gentes gegen 1, 137 florentes opibus gentes (vgl. 3, 49 florentes divitias). Einheitsstiftend sind des weiteren Metaphern und Vorstellungen, die sich leitmotivartig durch das gesamte Gedicht ziehen: Die Bekleidungsmetapher (s. Komm, zu 1, 3), die Prophezeiung des Kommens Christi im Alten Testament (s. Komm, zu 1, 33f), das verborgene Wirken des Teufels bzw. der Sekte (s. Komm, zu 1, 136), die Raserei und Unvernunft des Teufels bzw. der Sekte (1, 6. 111. 157; 2, 13; 3, 18; 4, 220. 224; 5, 134. 161). Ebenso finden sich motivische "Klammern" oder Korresponsionen, die einzelne Bücher übergreifend verketten: Buch 1 / 3 — Charakterisierung des Teufels bzw. Marcions: 1, 5 tanti sceleris temerarius auctor, 1, 155 distribuit.-.inemendabile crimen / 3, 301 tarn saevi criminis auctor; 1, 6 accepit maledicta merens / 3, 301 abiectus merito; 1, 26. 36 / 3, 288f; — Kompositorische Korresponsion von 1, Iff und 3, 272 ff: Die Einreihung der Bischöfe Roms in die Kette der alttestamentlichen homines iusti, die ihren Glauben gegen die Irrlehrer Cerdo und Marcion behaupten können, entspricht der Einreihung Marcions und seiner Anhänger in den Gesamtzusammenhang der Verführung des Menschen durch den Teufel seit Anbeginn ihrer Existenz. Dadurch wird Marcion vom Dichter in eben jenen Sinnzusammenhang eingeordnet und in ihm als unterlegen erwiesen, dessen Relevanz
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der Häretiker in seiner Lehre geleugnet hatte (s. zu diesem traditionsgeschichtlichen Argument auch Komm, zu 3, 275 — 297). Buch 2 / 3 - 2 , 189-195 / 3, 272-302 Christus als die Präfiguration der Ecclesia Buch 2 / 5 -Christus als der Hirte (2, 127. 205 / 5, 45. 232) und als das Opferlamm (2, 65-122 passim / 5, 64, auch 4, 65 — 83) — Der Weg des Verderbens und des Heils: 2, 133 — 183 / 5, 230 - 245 (Stationen), 2, 196-214 / 5, 252f (Eschatologie) — Die Menschengestalt Christi verknüpft mit der Auferstehung des Leibes 2, 25f / 5, 8 8 - 1 1 1 Buch 3 / 4 — Kompositorische Korresponsion in der Rahmentechnik 3, 1 — 13. 241-271 / 4, 16-56. 202-214 Buch 3 / 5 — Buch 3 passim leistet den expliziten Beweisgang des präfigurativen Wirkens Christi in alttestamentlichen Geschehnissen; in 5, 198 — 229 wird das Beweisziel als erreicht vorausgesetzt: Überbietend werden die Taten Gottes im Alten Testament unvermittelt als diejenigen Christi hingestellt (wie bereits 3, 59). Durch die Verklammerung wird im wesentlichen der konzentrische Aufbau des Gedichts mit Buch 3 als dem kompositorisch — motivischen Mittelpunkt noch manifester. Durch das Einsetzen mit dem Sündenfall zu Beginn der Schöpfung in 1, Iff und dem Ausblick auf das Endgericht am Ende von Buch 5 erhält das Gedicht einen universalhistorischen Rahmen. Dieser findet sich z.B. auch in Prospers Carmen de ingratis: Nach praefatio und inductio hebt das Gedicht mit dem Sündenfall an und endet mit dem Hinweis auf den Ewigen Sabbat in Vers 1002. Daß die Struktur des Gedichts, wie immer wieder behauptet wird (zuletzt bei Fontaine 271 Anm. 578), vornehmlich von Tertullians Prosaschrift Adversus Marcionem bestimmt wäre, trifft nicht zu. Die fünf Bücher des Carmen stellen nicht eine versifizierte Epitome der entsprechenden fünf Bücher von Tert. adv. Marc. dar. Dessen Bücher 1 und 2 leisten den Nachweis der Identität des in AT und NT verkündeten Gottes, während Buch 3 Christus als den Sohn des Schöpfergottes darlegt, der als Logos die Welt erschuf. Im Carmen werden die Themen nicht getrennt auf einzelne Bücher verteilt, sondern in ihrer Verflochtenheit bücherübergreifend erörtert; die in adv. Marc. 4 und 5 von Tertullian geleistete kritische Analyse von Mängeln und Widersprüchlichkeiten der marcionitischen Bibelfassung fehlt im Carmen gänzlich, ebenso wie die für Tertullian typischen logischen Deduktionen nach dem Vorbild der antiken Philosophie, ζ. B. zum
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Nachweis der zwingenden Annahme eines einzigen höchsten Wesens, Gottes, in Tert. adv. Marc. 1, 2 (der im Carmen vorkommende knappe Antithesenstil ist dichterischer Konvention zuzuschreiben). Dafür spielt das im Carmen strukturbestimmende Beweisverfahren der typologischen Auslegung bei Tert. adv. Marc, nur eine untergeordnete Rolle, z.B. in 2, 26, 4 Moses als Typus Christi, da er Gott für die Sünden seines Volkes um Verzeihung bittet (Ex 32, 30ff). Dieser Aspekt ist an der entsprechenden Stelle in CM 3, 48 — 66 jedoch nicht aufgenommen; adv. Marc. 4, 12, 15 Elischa als Präfiguration Christi, da er den toten Sohn der Witwe wieder auferweckt (4 Rg 4, 32 — 37), was in CM 3, 161 — 172 ebenfalls nicht erwähnt wird. Dagegen lassen sich manche Typologien des CM in diesem oder anderen Werken Tertullians wiederfinden, s. Komm, zu 2, 169; 3, 58. 64. 166. Im Carmen sind Reihenfolge, Gewichtung und Ansatz zur Widerlegung der häretischen Lehrsätze völlig verschieden von denen Tertullians: manches wird exemplarisch herausgegriffen (ζ. B. werden die Opfervorschriften, die das alleinige Thema von Buch 4 des Carmen bilden, in Tert. adv. Marc. 2, 22 unter anderen Antithesen widerlegt); die Behandlung weiterreichender theologischer Fragestellungen, wie z. B. die Lehre vom freien Willen in Tert. adv. Marc. 2, 6 — 8, wird im Carmen 1, 28 nur knapp angedeutet und als bekannt vorausgesetzt. Etwas ähnliches ist bei dem oben erwähnten Leitmotiv der alttestamentlichen Verkündigung Christi der Fall: Die Typologien im Carmen entfalten und belegen dieses Leitmotiv, es fehlt jedoch eine eigene theoretische Reflexion der inneren Notwendigkeit dieser Aussage, wie sie Tert. adv. Marc. 3, 1—5 enthält. In einzelnen Einwendungen oder polemischen Anwürfen weist das Carmen jedoch manchmal Übereinstimmungen mit Tertullian auf: z. B. in der Polemik gegen das Eheverbot Tert. adv. Marc. 1, 29, 8 und CM 5, 86f oder in der Hervorhebung der polaren Position von Juden und Marcioniten Tert. adv. Marc. 3, 6 und CM 5, 151 — 162 (insgesamt dazu auch Stellen bei Müller 38 — 56 passim). Ferner vermißt man deutliche Anklänge an die Hamartigenia des Prudenz. Bei ihm findet die direkte Auseinandersetzung mit der Sekte nicht in dem Maße statt wie im Carmen, vielmehr wird auf Marcion die Initiierung der Lehre des Dualismus von Gut und Böse zurückgeführt. Marcion dient bei Prudenz als Mittel zu dem Zweck, das eigentliche Thema vom Ursprung des Bösen auf verschiedenen Ebenen zu erörtern. Es finden sich in den beiden Gedichten kaum stilistische oder inhaltliche Berührungen; auch eine Strukturanalogie ist nicht feststellbar; hinzu kommt noch, daß die Hamartigenia zusammen mit Apotheosis und Psychomachia eine Trilogie mit übergeordneten Aussageintentionen bildet, während das Carmen für sich abgeschlossen dasteht.
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Wenn man das Carmen anhand der drei Kommunikationsebenen Erbauung für die Orthodoxen, Aufgreifen und polemische Destruktion der häretischen Positionen sowie dogmatisch—typologische, also konstruktive Gegenargumentation untersucht, so gilt, was für die apologetische und antihäretische Literatur der christlichen Spätantike generell kennzeichnend ist: die Bilateralität des Adressenbezuges (obgleich der christliche Adressat dominiert, s. das Ende dieses Kapitels). So, wie ζ. B. Tertullians Apologeticum oder Augustins Civitas Dei von Christen wie Heiden gelesen werden konnte und Augustins Psalmus contra partem Donati an Orthodoxe wie an die Häretiker gerichtet ist, enthält das Carmen ambigue Elemente, die von den beiden Adressatengruppen unterschiedlich gelesen werden können: Die polemischen Passagen (vor allem 1, 96 — 118. 139 — 151 und 5, 46 — 87) dienen der Decouvrierung der Häresie, der Verletzung und Überwindung des Gegners, für einen orthodoxen Leser jedoch bedeuten sie satirisches Vergnügen. Dagegen haben die hymnischen Abschnitte (1, 225 — 242; 2, 2 6 2 - 2 6 9 ; 4, 1 6 - 4 2 . 2 0 2 - 2 1 4 . 2 3 0 - 2 3 6 ; 5, 198 - 229) zwar in erster Linie die Funktion der Erbauung der Gläubigen, bedeuten neben dieser ornativ — liturgischen Anreicherung aber auch eine zusätzliche dogmatische Affirmation des orthodoxen Standpunktes. Somit sind diese Passagen keineswegs als entbehrliche Exkurse anzusehen, ihre Länge bleibt moderat und ihre inhaltliche Entfaltung wird immer von der Blickrichtung auf die Bekämpfung häretischer Aussagen bestimmt. Besonders instruktiv ist in dieser Hinsicht auch die relativ detaillierte Schilderung der Einsetzung des Abendmahles durch Jesus in 5, 189 — 193, wodurch im folgenden die Gott— und Menschennatur Christi untermauert wird. Der Dichter bedient sich noch weiterer typisch antihäretischer Argumentationsstrategien: Die Häresie wird als dem Bereich der Hölle bzw. des Teufels zugehörig beschrieben, so in 1, 139f. 174; 3, 290, und als der Verdammnis anheimgegeben in 5, 112. Ferner dienen zur Stigmatisierung des Gegners die Verbrechermetapher (3, 286. 297. 301; 5, l l f . 54), die Wahnsinnsmetapher (4, 224; 5, 134) und die Blindheitsmetapher (1, 115. 148; 2, 34), die in 1, 7 0 - 7 2 kombiniert sind. Dies alles läßt sich auch aus der Prosa belegen, s. Opelt passim, besonders 195-197. Der Gewährsmann der Marcioniten, Paulus, wird des öfteren gegen sie ausgespielt, wodurch implizit ihre einseitige und überspitzte Paulusrezeption entlarvt wird. So, wie Marcion und seine Anhänger den Vorwurf der Widersprüchlichkeit von AT und NT zum Angelpunkt ihrer Kritik an der Orthodoxie machten, bezichtigt umgekehrt der Carmen — Dichter die Marcioniten in ihrem Verhalten der Widersprüchlichkeit (1, 119-151; 5, 7 7 - 8 7 ) . Er formuliert in 1,
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212 — 216 Antithesen mit einem der marcionitischen Lehre entgegengesetzten Beweisziel, nämlich dem Nachweis der Einheit von Leib und Seele. In 1, 96 — 118 weist er polemisierend nach, daß nicht Jesus Christus mit einem Scheinleib auf die Erde kam, sondern die Marcioniten einer Scheinlehre anhängen (vgl. Tert. adv. Marc. 3, 24). Er wendet in diesen Fällen das auch in der Apologetik des lateinischen Westens beliebte Verfahren der retorsio criminis an, indem er die von den Marcioniten gegen die Orthodoxie erhobenen Einwände umbiegt und gegen die Häretiker selbst wendet. Bereits weiter oben erwähnt wurde die Einordnung und damit Uberwindung der Häresie innerhalb eines biblisch—theologischen Sinnzusammenhangs (Anfang von Buch 1; Buch 3 passim), wozu auch der Ketzerkatalog in 1, 152 — 170 dient, der den Marcionitismus als einen Ausfluß des fortwährenden teuflischen Wirkens kennzeichnet. Müller 85f geht also fehl, wenn sie (allzusehr von der Konvention der frühen, griechischen Apologetik beeinflußt) behauptet, daß es das Argumentationsziel des Carmen sei, die Kurzlebigkeit des Marcionitismus bzw. der Häresien generell nachzuweisen. Auch wenn zu Beginn von Buch 1 einzelne Motive aus dieser Apologetentradition stammen (vgl. Müller 70 — 87 passim, aber ohne die Schlußfolgerungen), verfolgt der Verfasser im übergeordneten Zusammenhang doch ein eigenständiges Ziel: den (der These von Müller entgegengesetzten) Nachweis, daß der Marcionitismus in das seit Beginn der Menschheit wirkende Zerstörungsstreben Satans eingebettet ist, vgl. ζ. B. in 1, 176 semper. Die bereits angesprochene scharfe Trennung zwischen der Heilsgewißheit der Gläubigen und der Verdammnis der Häretiker kommt auch in "beiläufig" eingeflochtenen Hinweisen auf das drohende Endgericht und das dann folgende Strafurteil für die Marcioniten zum Ausdruck (2, 36f. 224f; 5, 88 — 90. 2520, die jedoch durch die Aussicht auf Vergebung bei rechtzeitiger Einsicht und Umkehr gemildert werden (1, 177-188; 4, 2 1 1 - 2 1 4 ; 5, 1490- Die für das Gedicht charakteristische psychagogische Taktik intendiert ihre spezifische Wirkung durch den Wechsel von streng sachlich argumentierenden und stark affektischen (polemischen, drohenden oder hymnisch — preisenden) Abschnitten (was bereits im Gedichteingang der Fall war), wobei der überlegene Autoritätsanspruch aus der offenbarten Heilsgewißheit resultiert. Hervorzuheben ist, daß der eigentlich intendierte Adressat des Gedichtes der christliche Leser ist, der in seiner Glaubenshaltung durch verschiedene Vorgehensweisen des Dichters gestärkt werden soll (Destruktion der gegnerischen, meditative und argumentative Affirmation der eigenen Position). Deutlich ausgeführt ist dies in 4, 1 — 15: Der Dichter sieht sich als Bekämpfer von Irrlehren, womit er sich an die Erben der Verheißung wenden will. Seine Dichtung versteht er als kämpferische Prophylaxe, die die Verführung Rechtgläubiger verhin-
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dem soll. Die vordergründig antihäretische Ausrichtung bildet also den kommunikativen Rahmen für binnenchristliche Didache. Die poetische Dimension besteht in der formalen Gestaltung (Hexameter, hymnische Versatzstücke) und in inhaltlichen Lizenzen, d.h. Beschränkung auf wenige exemplarische Fälle (z.B. nur die Behandlung der Antithese bezüglich der Opfervorschriften in Buch 4), fehlende Entwicklung eines dogmatisch—terminologischen Systems. Ferner kann es zur extremen Ausnutzung des poetisch — flktionalen Spielraums kommen, um theologische Anliegen umzusetzen, wie die Allegorie in Buch 3 (s. Komm, zu 3, 14 — 224) und die Verschmelzung von Typos und Antitypos (s. Komm, zu 2, 74 und 3, 57). Durch die Exemplarität wird eine besondere Verdeutlichung und Einprägsamkeit erzielt, während die anspielungsreiche Assoziationstechnik Reflexion und den Rekurs auf Hintergrundswissen erfordert, was durch der delectatio dienende, meditativ — ornamentale Ruhepausen aufgelockert wird. Mehr noch als Sprache und Form war die Art der thematischen Behandlung nur gebildeten Christen verständlich.
IX. Vorbemerkungen zu Text, Übersetzung und Kommentar Insgesamt heben die Urteile bezüglich des CM seine inhaltliche Bedeutsamkeit (theologisch und kirchengeschichtlich) im Gegensatz zu seiner formalen Minderwertigkeit hervor. Diese Zweigleisigkeit nimmt ihren Anfang bereits bei Fabricius 133: Imitandi itaque gratia non proponuntur haec carmina (sc. wegen der "Fehler" im CM), sed agnoscendi propter pietatem (...) et Studium quod in res sacras ad doctrinam universae posteritatis collocavit; sie läßt sich weiterverfolgen bei Krüger, Gedichte, 406 und SH 4, 1, 224. Auf die der Kritik am Formal — Künstlerischen implizite Ästhetik und deren nur begrenzte Berechtigung müßte in einer eigenen, größeren Abhandlung eingegangen werden. Trotz des von allen zugestandenen, zumindest historischen Zeugniswertes ist die Forderung Hilgenfelds 159, nämlich eine "berichtigte Ausgabe des gar nicht unwichtigen Gedichts", bis heute nicht befriedigend eingelöst. Aus mehreren Gründen ist auch die jüngste Ausgabe von Willems (1954) als ungenügend zu bezeichnen (in den Rezensionen zu den ersten beiden CCL —Bänden wird das CM mit keiner Bemerkung gestreift): Abgesehen von einem Druckfehler und zwei ungenauen Titelangaben im Monitum 1419 und zwei Druckfehlern im Text (3, 110 Ieptha statt Iephta oder Jephtha [Fabricius] und 5, 206 fluiuus statt fluuius) und einigen ungenauen Bibelangaben (unkorrekt ζ. B. zu 2, 164, s. Komm, ad 1.; zu 2, 169 muß es statt Ιο 1, 14 Io 3, 14 heißen) sind im textkritischen Apparat die Angaben dessen, was von Früheren (die in der Siglenliste größtenteils gar nicht verzeichnet sind) vorgeschlagen wurde, völlig unzuverlässig. Ich greife wahllos einige Beispiele heraus: In 1, 232 hat Müller nicht cupit, sondern capit, in 4, 188 nicht abominatis, sondern abominatus, in 5, 160 bietet Oehler nicht illi hominem, vos falso deum, sondern illi deum, vos falso hominem, und in 3, 28 schreibt Fabricius nicht servatus, sondern servatur. Oft wird (ohne ersichtlichen Grund) nicht derjenige genannt, bei dem eine Konjektur das erste Mal auftaucht. So erwähnt Oehler selbst in seinem Apparat, daß in 2, 94 sit und in 4, 131 perlucent bereits bei Rivinus stand. 2, 100 aris hat vor Müller schon Hückstädt 6 erwogen und 5, 178 apertum vor Müller bereits Oxe 15. Auch ist in Buch 2 nicht die Reihenfolge der Verse 161 und 162 vertauscht, sondern die von 160 und 161 (außerdem macht Willems die Versumstellung in der Numerierung der
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Vorbemerkungen zu Text, Kommentar, Übersetzung
Verse oben im Text nicht deutlich, was unpraktisch ist, da man nicht bei jeder Versangabe in den textkritischen Apparat sehen möchte, ob die Numerierung eventuell nicht die ursprüngliche ist). In 3, 161 ist fortis (Fabricius) zu sortis bei Willems verlesen, er unterstellt jedoch Müller, die fortis bietet, im textkritischen Apparat einen Irrtum. In 3, 163 hat Fabricius ad, nicht at wie Willems (ohne Erklärung im textkritischen Apparat). In 3, 262 hat nicht Müller subisset und Fabricius subisse, sondern umgekehrt. In 4, 22 und 23 sind keine Angaben im textkritischen Apparat gemacht, obgleich Willems Konjekturen späterer Editionen übernimmt. Er übernimmt auch unkritisch prosodisch_unhaltbare Eingriffe seiner _Vorgänger: 2, 78 caro tösta comeditur esca |_und 4, 158 non ümbra signähtur | von Müller, in 5, 31 | qüTsnam ergo deus nach Rigaltius, das nach nam den sonst sehr seltenen Hiat in Kauf nimmt (zum Hiat im CM s. o. S. 25), s. auch im Komm, zu 5, 89. 211. Auch hat Willems zu großzügig und oberflächlich Änderungen früherer Ausgaben übernommen, die ζ. T. unnötig bzw. spekulative Verbesserungen sind. In der hier vorgelegten Edition sind alle Abweichungen gegenüber Fabricius (als der chronologisch ältesten Textfassung) im textkritischen Apparat aufgeführt. Einheitliche, als Methode immer anwendbare Regeln für falsches Abschreiben bzw. Textveränderungen durch Fabricius, die eine Hilfe bei der Wiedergewinnung des ursprünglichen Textes darstellen könnten, lassen sich nicht aufstellen, gegen den Versuch bei Oxe 15. Um den Apparat zu entlasten, habe ich auf eine vollständige Anführung aller Konjekturen sowie der in den Centonen gebotenen Abweichungen verzichtet. Methodisch gerechtfertigt ist dies bei den Centonen dadurch, daß diese, bedingt durch ihren intendiert kontaminierenden Rezeptionscharakter, keine in jedem Falle auf das CM b e ziehbaren Überlieferungsträger sind. In den mir bisher zugänglichen Textausgaben bestehen gewaltige Unterschiede in der Interpunktion, die darauf zurückzuführen sind, daß der Dichter seine Sätze teilweise syntaktisch nur undeutlich strukturiert. Besonders durch lange Reihungen von Partizipialkonstruktionen, Appositionen o. ä. wird das Erkennen von Sinneinschnitten bzw. von (Haupt/Neben — )Satzgrenzen erschwert. Verstärkt wird dies durch eine weitere charakteristische Vorliebe des Autors, nämlich komplizierte Perioden über mehr als vier Hexameter (was eigentlich die Norm ist) "auszuspannen" und syntaktische Signale nachzustellen (wie Konjunktionen, Relativpronomina oder den Ausdruck, der jeweils den Acl regiert). Als ein illustratives Beispiel vergleiche man etwa CM 1, 9 — 24 in den Ausgaben vuii PL, Oehler, Müller, Willems und hier in dieser Edition sowie die allgemeine Bemerkung von Thelwall 330 Anm. 1 zur Interpunktion. Es erscheint mir schon wegen dieser Unklarheiten nötig, den Text neu
Vorbemerkungen zu Text, Kommentar, Übersetzung
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zu erstellen. Meine Interpunktion soll in erster Linie dazu dienen, beim Lesen Zusammengehöriges bzw. Neuanfänge leichter kenntlich zu machen, was weder durch die relative Sparsamkeit Müllers in der Zeichengebung noch durch die abundante und damit nichtssagende Handhabung bei Oehler und Willems erreicht wird. Der schillernde Charakter des uns nur in der Editio princeps vorliegenden Textes (metrisch "Falsches" oder inhaltlich schwer Verständliches kann "original" sein, korrupte HSS — Abschrift oder "Verbesserung" des Fabricius; entsprechend kann es sich mit glatten und "korrekten" Stellen verhalten) macht es über weite Strecken unmöglich, zum Text der HSS —Vorlage des Fabricius zurückzugelangen, geschweige denn, wie Krüger, Gedichte, 407 unrealistisch verlangt, wiederherzustellen, "was und wie denn der Dichter eigentlich geschrieben hat". Die relativ willkürliche Vorgehensweise des Fabricius bei der Texterstellung — auch im Vergleich zu anderen Humanisten — kann man, da dort noch Handschriften erhalten sind, verfolgen in den Apparaten von dem Carmen de pascha seu de ligno cruris (ed. W. Härtel, CSEL 3,3, 1871, 3 0 5 - 3 0 8 bzw. in der N e u - E d i t i o n Schwinds 1989, 386 — 390, sowie dessen Bemerkung 381 Anm. 19) und vom Carm. de resurr. (ed. Waszink). Einen ähnlichen Mangel an textkritischem Bewußtsein, wenn es um die Edition von spätantiken, unklassischen Texten geht, zeigt noch Mai in seiner Cento —Ausgabe, von dessen in seiner Ausgabe nicht kenntlich gemachten Veränderungen Brandes 312 einige zusammenträgt. Oxe, Cento hingegen genügt diesem Anspruch. Bei dem Versuch einer Texterstellung des CM muß neben äußerster Behutsamkeit die Schlüssigkeit des Textes (eventuell mit Bezug auf eine Bibelvorlage) das einzige Kriterium bleiben. Zudem ist eine zu große Konjekturfreudigkeit zu vermeiden und der Text von Fabricius zu halten, wenn dies grammatisch, prosodisch und vom Sinn her akzeptabel ist (auch wenn teilweise der Verdacht einer Glättung besteht). Etwaige Eingriffe zur Vereinheitlichung des Stils oder zur Erstellung einer "authentischeren" Textfassung, wie besonders Müller es immer wieder unternimmt, müssen schon deswegen unterlassen werden, da der Dichter sich uns in der Anwendung grammatischer Regeln nicht einheitlich präsentiert (s. o. S. 13). Eingriffe wie 1, 142 tribuit (Müller) statt attribuit (Fabricius) sind als willkürliche Spekulationen, denen keine Grenzen gesetzt sind, zu betrachten. Die Schreibweise wurde von mir vereinheitlicht. Zudem ist um das Verständnis des Aussagegehalts sowohl in der Makrostruktur wie in der Detailerklärung noch nicht ausreichend gerungen worden, so daß Festlegungen bezüglich des Ortes und der Abfassungszeit des Gedichtes, die sich auf Inhaltliches stützen (s. o. S.
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Vorbemerkungen zu Text, Kommentar, Übersetzung
31f), größtenteils fragwürdig erscheinen. Bisher von der Forschung nicht berücksichtigt wurde die einzige mir bekannte Übersetzung von S. Thelwall (in das Englische) aus dem Jahre 1870 mit Anmerkungen. Meine Prosaübersetzung bemüht sich um eine möglichst enge Orientierung am Original; wenn Wendungen aufgrund des elitären Anspruchs der Dichtung bei "wörtlicher" Wiedergabe zu schwer verständlich blieben, wurde (in so geringem Umfang wie möglich) sinninterpretierend und —verdeutlichend ergänzt, in der Regel ohne Klammersetzung (Ausnahmen bilden lediglich die Zusätze in der Wiedergabe von 1, 109. 161; 3, 67. 127). Die Übersetzung erhebt keinen Anspruch auf Kongenialität, manche Stilerscheinungen (wie Wortspiele, Alliterationen) sind nicht übertragbar, auch mußte die Reihenfolge der Information bei besonders komplizierter Syntax des Lateinischen im Deutschen geändert werden, um die Grenzen des Verstehbaren nicht zu sprengen. Zusätze in Klammern stehen so auch in der Vorlage.
X. Text und Übersetzung Siglenliste Barthius
=
F
=
Hi
=
Hü
=
lege
=
Mü
=
Oe
=
Oxe
=
Pam
=
Rig Riv
= =
Th
=
Wi
=
Barthius C.: Adversariorum commentariorum libri LX..., Frankfurt 1648 Fabricius G.: Poetarum Veterum Ecclesiasticorum Opera Christiana, Basel 1564, 257 — 286 (Editio princeps) Hilgenfeld Α.: Hermae Pastor. Graece ... instruxit ... A.H., Leipzig 1866 Hückstädt E.: Über das pseudotertullianische Gedicht Adversus Marcionem, Diss. Leipzig 1875 Oxe Α.: Versus Victorini (de lege domini nostri Iesu Christi). Ein unedierter Cento aus dem Carmen adversus Marcionitas, Gymn.— Progr. Krefeld 1894 Müller M.: Untersuchungen zum Carmen adversus Marcionitas, Ochsenfurt a.M. 1936 (Zugl.: Diss. Würzburg 1935) Oehler F.: Tertulliani opera 2, Leipzig 1854, 781-798 Oxe Α.: Prolegomena de Carmine Adversus Marcionitas, Leipzig 1888 Pamelius J.: Tertulliani opera, Paris 1583, 1050 — 1082 Rigaltius N.: Tertulliani opera, Paris 1634, 797 - 807 Rivinus Α.: Tertulliani opera, Gotha 1651, 57 — 106 (Text). 1 2 1 - 2 0 1 (Anm.) Thelwall S.: The writings of Tertullianus. In: Ante —Nicene christian library: translations of the writings of the fathers down to AD 325, Hgg.: A. Roberts/J. Donaldson, Bd. 18, Edinburgh 1870, 318-383 Willems R.: Carmen adversus Marcionem, cura et studio R.W., CCL 2, Turnhout 1954, 1417-1454
Zahlen hinter Siglen im Apparat bedeuten Seitenangaben, die das Auffinden erleichtern sollen, wenn die textkritischen Vorschläge innerhalb einer Monographie gemacht wurden. Rivinus druckt manchmal im Text (im textkritischen Apparat nur mit Riv gekennzeichnet) etwas anderes, als er in seinen beigefügten Anmerkungen vorschlägt (Riv mit Seitenzahl).
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I 1-31
CARMINIS ADVERSUS MARCIONITAS LIBER PRIMUS
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31
6a: Gn 3, 14sq
Impietas profunda Mali, mens invida vitae, seductos homines spe postquam cepit inani, nudavit suadendo nefas sibi credere falsum. non impune quidem; facti nam protinus ille — ut reus et tanti sceleris temerarius auctor — accepit maledicta merens. sic postea demens amplius aggressus, desperatissimus hostis, infudit mentes hominum caligine mersas. oblitos dominum docuit spem linquere certam, idola vana sequi, turbam sibi fingere divum, sortes, auguria, stellarum nomina falsa, nascentum geneses constringere posse videri extorum inspiciis resque exspectare futuras. terribilis magicae refugarum audacia ductos, confictam molem mirantes spernere vitam impuniti in praeceps scelerata insania mersos, sanguine gaudentes homicidia saeva minari, corpore in alterius tunc carnis vulnus amare. ardentes etiam, calida dulcedine captos foedera naturae transcendere, corpora munda complexu infando sexum maculare virilem, femineos usus vulgi contamine mixtos illicitos castosque sinus generique dicatos in coitum obscenum pro luxu suasit habere. talia praeterito grassatus tempore gessit per latebras animae sepis manante veneno. non quia culparent homines, nam sponte secuti: ille dolo suasit, homo libertate peregit. haec dum continuo per saecula perfxdus halat consiliumque suum seductis cordibus infert — sperans (heu!) sceleris veniam se stultus habere,
2 1 - 2 4 : Sap 14, 2 4 - 2 8
6 sic] F, sed Hii 3 22 mixtos] F, mixto Mü 24 habere] Mü, haberi F 27 culparent] F, culpa carent Oxe 44 Mü 31 sceleris veniam] Barthius 884 Oe, scelerisque viam F
Buch 1
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Gedicht gegen die Marcioniten Buch 1 Die bodenlose Ruchlosigkeit dessen, der Böses wirkt, sein dem Leben mißgünstiger Sinn, hat die Menschen, nachdem er sie verführt und mit nichtiger Hoffnung eingefangen hatte, ihrer Sündenlosigkeit entkleidet, indem er sie dazu überredete, ihm den falschen Frevel zu glauben. (3) Nicht ungestraft freilich; für die Tat nämlich empfing jener sogleich — als Schuldiger und unbesonnener Urheber eines solch großen Verbrechens — verdientermaßen Bannflüche. So rückte er später, des Verstandes beraubt, weiter vor, ein äußerst verzweifelter Feind, überflutete die Sinne der Menschen und tauchte sie in Dunkelheit. (9) Er lehrte sie, den Herrn zu vergessen und von der sicheren Hoffnung abzulassen, nichtigen Götzenbildern anzuhängen, sich eine Schar von Gottheiten auszudenken sowie Losorakel, Deutungen von Wahrzeichen, falsche Bezeichnungen für die Gestirne; und er lehrte sie zu glauben, daß sie die Konstellationen von Neugeborenen sicher durch die Untersuchung von Eingeweiden vorherbestimmen und zukünftige Dinge vorhersehen könnten. (14) Diejenigen, die durch die Unverfrorenheit der schrecklichen Zauberkunst der Abtrünnigen verführt worden waren, trieb er dazu an, in Bewunderung des erdichteten Lehrstoffs das Leben ungestraft für nichts zu achten und, kopfüber in verbrecherischen Wahnsinn eingetaucht und an Blut ihre Freude habend, grausame Menschenmorde anzudrohen und dann an der Verwundung am Körper eines Mitmenschen Gefallen zu haben. (19) Auch überredete er sie dazu, brennend und in hitziger Leidenschaft befangen die Gesetze der Natur zu übertreten, reine Körper männlichen Geschlechts durch abscheuliche Umarmung zu beflecken, Verkehr mit Frauen aus dem Volk zu haben, der doch mit Befleckung verbunden und unerlaubt ist, und für ihre Geilheit den keuschen Schoß einer Frau, der dem Familiengeschlecht geweiht ist, zu unzüchtiger Kopulation zu gebrauchen. (25) In der vergangenen Zeit ging er heftig zu Werke und vollbrachte solcherlei Dinge, wobei er das Fäulnis erregende Echsengift in die dunklen Winkel der Seele rinnen ließ. Nicht als ob die Menschen ihm die Schuld daran geben könnten, denn sie folgten ihm ja aus eigenem Antrieb: Jener überzeugte sie mit List, der Mensch führte es in freier Entscheidung aus. (29) Während er dies in einem fort durch die Jahrhunderte hindurch hinterhältig von sich gibt und seine Intrigen verführten Herzen einflößt — (ach!) dumm in seiner Hoffnung, er werde Gnade für sein Verbrechen erlangen, da er nicht weiß, was für ein Strafurteil wegen seiner
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I 32-67
32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67
38: Lc 11, 22 61: 2 Cor 1, 22
ignarus qualis maneat sententia facti —, turba prophetarum tectis sapientia verbis spiritu deque dei praesaga voce loquuntur. publice non audet dominum maledicere nude secreto ingenio sperans se posse latere. tandem lux animae carnis captiva tenetur, desperatorum certat spes fortior hoste: ipse figurator, renovator corporis ipse, gloria vera patris, dei filius, unicus auctor, iudex et dominus venit, rex inclytus orbis, oppressis veniam dare promptus, solvere vinctos, cuius amicitiae auxilio, patientia poenae et deus et renovatus homo miscetur in unum. virgo sancta parit, patefit nova ianua vitae, dicta prophetarum factis impleta probantur, templa sacerdotes linquunt, stellae quoque ductu mirantur dominum tantum se cernere partum. in vinum vertuntur aquae — memorabile visu —, lumina redduntur caecis iussuque trementes daemones expulsi clamant Christumque fatentur. omnia sanantur verbo iam tabida membra, iam graditur claudus, surdus spem protinus audit, dat dextram mancus, loquitur magnalia mutus, fit mare tranquillum iussu ventique quiescunt. omnia cognoscunt dominum, confunditur hostis iamque triumphatus ferus armis paret iniquis. omnia cum revocata videt, quae ceperat ipse, cladis in interitum mersam iam surgere carnem, in caelos hominem devicta morte levari, signari populos effuso pignore sancto (mirandae virtutis opus invisaque facta), audit et extremas flammarum in gurgite poenas a domino sibi perpetuas tenebrasque paratas irrevocata dei sententia — nudus, inermis, damnatus, victus, periturus morte perenni, iam reus et nullam veniam se certus habere.
42: Mt 18, 11
43b: 1 Cor 11, 32
47: Mt 2, 9
34 loquuntur] Cte, loquentum F, locuti lege 185, locuta est Oxe, correxit lege 185 35 audet] Oe, audens F 48 se cernere] Hii 4 Oxe 15, secernere F
Ceato,
Buch 1
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Taten besteht —, spricht die Schar der Propheten mit verdeckten Worten in Weisheit mit aus dem Geist Gottes weissagender Stimme. In der Öffentlichkeit wagt er es nicht, den Herrn unverhüllt zu schmähen, in der Hoffnung, mit geheimer geistiger Tätigkeit verborgen bleiben zu können. Endlich läßt sich das Licht der Seele als ein Gefangener des Fleisches halten, die Hoffnung der Hoffnungslosen tritt in den Streit ein und ist stärker als der Feind: (39) Der Bildner selbst, der Erneuerer des Körpers selbst, die wahre Herrlichkeit des Vaters, der Sohn Gottes, der einzigartige Schöpfer, der Richter und Herr ist gekommen, der ruhmreiche König des Erdkreises, bereit, den Bedrängten Gnade zu gewähren und die Gefesselten loszubinden, aufgrund von dessen liebender Hinwendung und seiner Bereitschaft, die Strafe zu erdulden, sich Gott und der erneuerte Mensch in eins vermischen. (45) Die heilige Jungfrau gebiert ihn, es öffnet sich eine neue Pforte des Lebens, die Worte der Propheten werden durch die Geschehnisse als erfüllt erwiesen, die Priester verlassen die Tempel, auch wundern sich die Sterne in ihrem Lauf bei dem Anblick, daß der Herr so niedrig geboren ist. (49) Wasser wird in Wein verwandelt — ein erinnerungswürdiger Anblick —, Blinden wird das Augenlicht zurückgegeben, und auf Geheiß zittern die Dämonen und schreien, wenn sie ausgetrieben werden, und bekennen Christus. (52) Alle schon faulig—eitrigen Glieder werden durch das Wort geheilt, schon geht der Lahme, der Taube hört sogleich die Botschaft der Hoffnung, der Verkrüppelte reicht die rechte Hand, der Stumme spricht Zeichenhaftes, das Meer wird auf Geheiß still, und die Winde kommen zur Ruhe. Alles erkennt den Herrn, der Feind wird zuschanden, und schon wird über ihn, den Wilden, triumphiert, und er gehorcht den gegnerischen Waffen. (58) Während der Feind sieht, wie alles zurückgerufen worden ist, was er selbst in seinen Besitz genommen hatte, und wie das bereits im Untergang der Niederlage versunkene Fleisch sich schon wieder erhebt, daß der Mensch nach dem vollständigen Sieg über den Tod in den Himmel erhoben wird, daß die Völker getauft werden, wobei das heilige Pfand verströmt wird (ein Werk von bewundernswerter Kraft und Taten, die zuvor nicht gesehen wurden), (63) hört er auch, daß ihm für die Endzeit Strafen in einem Abgrund von Flammen und Finsternis auf ewig vom Herrn bereitet sind, gemäß dem unwiderruflichen Ratschluß des Herrn — er, der Feind, nun entblößt, waffenlos, verdammt, besiegt, dazu bestimmt, in einem ewigen Tod zu vergehen, schon angeklagt und dessen gewiß, daß er keine Gnade erhält. (68) Weiterhin
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1 68-103
68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103
protinus extremum nefas ausus spargere passim auribus horrendum verbum neque voce loquendum; abiectos a plebe dei, sine luce vagantes, inventos sine mente viros, terrena sequentes aggressus pravi pravos docet esse magistros. praedicat his duos esse patres divisaque regna: esse mali causam dominum qui condidit orbem quique figuravit carnem spiramine vivam quique dedit legem et vatum qui voce locutus. hunc negat esse bonum, iustum tamen esse fatetur, crudelem, durum, belli cui saeva voluptas, iudicio horrendum, precibus mansuescere nullis; esse alium suadens, nulli qui cognitus umquam (qui non est usquam, falsum sine nomine numen!) constituens nihil et nulla praecepta locutus. hunc ait esse bonum, nullum qui iudicat, aeque sed parcit cunctis, vitam non invidet ulli. iudicium negat esse reis dulcique cruentum circumfert miseris mixtum cum melle venenum. surgere posse negat carnem, cui causa ruinae ipse fuit, quam contemptam spoliavit inique. propterea maledictus habet sine fine dolorem, hostis huic semper, vario quia vulnere vitam nititur excutere et, de qua ruit ipse, salutem. inque hoc ait Christum terris venisse repente, sed nulla socium carnis compagine factum: spiritus est forma et fictum sub imagine corpus; fallere vult homines, quod non est, esse videri. hoc decet ergo deum caligine ludere suasos, mentiri nefas aut hominem se dicere falso? portatur, graditur, vestitur, rite quiescit, tractatur, patitur, suspenditur et sepelitur: omnia sunt hominis qui sancto in corpore versus, a patre deo vero missus, qui cuncta creavit, perfecit proprie, sua, non aliena requirens; cognitus ipso opere populis sperantibus olim
72 aggressus] F Mii, agressus Oe Wi docet] Paw Oe, decet F 81 numen] Pam Rig, nomen F 92 ait] Mü, et F 94 est] Μΰ, at F 100 qui] Mii, quae F versus] Oxe 15 Mü, versis F, versans Pam Rig Oe
Buch 1
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wagt er das äußerste Unrecht, nämlich eine Lehre allenthalben zu verbreiten, die für die Ohren schrecklich und mit der Stimme nicht aussprechbar ist; und Leute, die vom Volk Gottes ausgestoßen sind, ohne Erhellung umherschweifen, Männer, die erwiesenermaßen ohne Verstand sind und den irdischen Dingen anhangen, lehrt er, verworfene Lehrer eines verworfenen Übergriffs zu sein. (73) Er verkündet diesen, daß es zwei Gottväter gebe und zwischen diesen aufgeteilte Reiche: Die Ursache des Übels sei der Herr, der den Erdkreis erschaffen hat und der das Fleisch, das durch den Odem lebendig ist, bildete und der das Gesetz gab und der durch die Stimme der Propheten sprach. (77) Von diesem sagt er, daß er nicht gut sei, gesteht jedoch ein, daß er gerecht sei, grausam, unerbittlich, der grausige Lust am Krieg habe, schrecklich in seinem Urteilsspruch und somit durch keine Gebete milde zu stimmmen; er legt überredend dar, daß es einen anderen, zweiten Gott gebe, den keiner jemals gekannt habe (dieser existiert nirgendwo, sondern ist eine fingierte Gottheit ohne Namen!), der nichts anordne und keine Gebote ausspreche. (83) Von diesem sagt er, daß er gütig sei, der über keinen als Richter urteile, sondern in gleicher Weise alle verschone, keinem sein Leben neide. Er sagt, daß es keine Verurteilung für die Angeklagten gebe, und er trägt bei den Elenden blutiges Gift umher, das mit süßem Honig vermischt ist. (87) Er sagt, daß das Fleisch nicht auferstehen könne, für das er selbst die Ursache des Falls war, das er verachtete und in Sünde beraubte. Daher ist er verflucht und hat Schmerz ohne Ende, diesem Fleisch ständig ein Feind, da er sich ja anstrengt, mit mannigfaltiger Verwundung aus dem Menschen das Leben und das Heil auszutreiben, von dem er selbst abgefallen ist. (92) Dazu, sagt er, sei Christus sogleich auf die Erde gekommen, der aber durch keine Zusammenfügung zu einem Gefährten des Fleisches gemacht wurde: Seine Beschaffenheit ist geistiger Art und sein Körper durch ein Abbild fingiert; er will die Menschen täuschen, daß er etwas zu sein scheint, was er nicht ist. (96) Dies also schickt sich für Gott, die Überredeten in Dunkelheit zu narren, frevlerisch zu lügen und sich fälschlicherweise Mensch zu nennen ? Er wird getragen, er schreitet einher, er kleidet sich, er geht, wie es üblich ist, zur Ruhe, es wird ihm der Prozeß gemacht, er leidet, er wird am Kreuz aufgehängt und begraben: Dies alles sind Merkmale eines Menschen, der in einen heiligen Körper verwandelt worden ist, der vom Vater, dem wahren Gott, gesandt wurde, der alles geschaffen hat, und der es eigenständig vollbracht hat, wobei er das Seinige, nicht Fremdes aufsuchte; (103) aufgrund seines Werkes selbst ist er von den Völkern erkannt worden, die seit langer Zeit auf ihn
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107sq:
perque prophetarum vocem notissimus orbi: et nunc errantes manifesto in limine mortis ignotum dominum quaerunt notumque relinquunt. quorum falsa fides, falsus deus, irrita merces, falsa resurrectio, mortis devictio falsa, martyria et vacua et Christi quoque nomen inane. quem magicae nebulae similem venisse docentes mendacem facti dementes esse fatentur nec quidquam passum, populum sine crimine factum. sic verax deus? hi domino referuntur honores? heu miseri gratis ingrata morte perempti! qui caeco duce praecipites in fossa ruistis, et velut in somnis thesauri munere dives exsultat manibusque tenet spe lusus inani, decepti vacuam speratis muneris umbram. ah! tumidi rictus funesta{ve} praeda draconis, speratis pro pace truces homicidia blanda? audetis culpare deum, qui tanta creavit? in cuius terris nimia pietate profusa immemores large laudatis dona fruentes, ipsum factorem reprobatis facta probantes, artificem mundi? cuiusne opus estis et ipsi? qui vobis magnos parvis donavit honores, prosevit fruges, animalia cuncta subegit, tempora qui certis fecundat mensibus anni, dulcores, potus varios, pingues et odores, iucundos flores nemorumque umbracula grata, mirificos tribuit succos pubentibus herbis, fontes et fluvios diffundit dulcibus undis, sideribus caelum totumque illuminat orbem, immensus solus dominus iustusque bonusque, cognitus ex opere, aspectu non cognitus ulli. quem stultae quam vis gentes errore copertae, florentes opibus alieno nomine laudent, factoremque tamen gnari culpare verentur. nec quisquam tantum, nisi vos, nova porta gehennae,
1 Cor 15, 1 3 - 1 9
105 errantes] Hü 4 Oxe IS, errantem F 112 nec quidquam] Mü, nequidquam F factum] Mü, fictum F 119 tumidi] Mü, tacidi F, taciti Riv (134: = inferni, qui summo quasi silentio mortuos devorat) { } Mü 123 fruentes] Mü, ruentes F
Buch 1
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hofften, und durch die Stimme der Propheten war er dem Weltkreis wohlbekannt: Und jetzt irren diese an der offensichtlichen Schwelle zum Tode umher und suchen den unbekannten Herrn und fallen vom bekannten ab. (107) Deren Glaube ist falsch, falsch ihr Gott, der Lohn nichtig, falsch seine Auferstehung, sein vollständiger Sieg über den Tod ist falsch und seine Passion nichtig, und auch der Name Christi ("gesalbter Erlöser") ist dann wertlos. (110) Indem sie lehren, daß dieser einer Zauberwolke gleich gekommen ist, bekennen sie gleichzeitig in ihrem Wahnsinn, daß er der Vortäuscher einer Tat ist und nicht irgend etwas erlitten hat, daß auch das Volk der Juden ohne Verbrechen ist. So soll der wahrhaftige, zu seinem Wort stehende Gott sein ? Solche Ehren werden dem Herrn dargebracht ? Ach, ihr Elenden, die ihr umsonst in einem unwillkommenen Tod zugrunde geht! (115) Die ihr unter einem blinden Führer kopfüber in Gräben stürzt, ihr erhofft — so wie im Schlaf der Reiche über das Geschenk eines Schatzes jubelt und es mit seinen Händen festhält, da er durch eitle Hoffnung genarrt wird — betrogen den leeren Schatten eines Geschenkes. (119) Ah! Erhofft ihr, die todgeweihte Beute für den Rachen der aufgeblähten Schlange, in eurem Trotz etwa anstelle des Friedens den hinter lügnerischen Verlockungen verborgenen Tod ? Ihr wagt es, Gott zu schmähen, der solch große Dinge erschaffen hat ? Auf dessen Erde ihr, ohne dessen gewärtig zu sein, die Güter preist und genießt, die er in übergroßer Vaterliebe großzügig ausgestreut hat, den Schöpfer selbst lehnt ihr ab, während ihr seine Werke begrüßt, den Erbauer der Welt, dessen Werke auch ihr selbst seid ? (126) Der euch Geringen große Ehren geschenkt hat, Früchte hingesät hat, euch alle anderen Lebewesen Untertan gemacht hat, der die Jahreszeiten durch die sichere Abfolge der Monate fruchtbar macht, der süße Spezereien, mannigfaltige Getränke, üppige Düfte, liebliche Blumen und willkommene Schatten der Haine verteilte sowie den heranwachsenden Kräutern wunderwirkende Säfte, der die Quellen und Flüsse mit süßen Wogen verströmen läßt, mit Sternen den Himmel und den gesamten Erdkreis erleuchtet, er, der unermeßliche, alleinige Herr, der gerecht wie auch gut ist, aus seinem Werk erkannt wird, vom Anblick her jedoch niemandem bekannt ist. (136) Obgleich die Heidenvölker diesen, da sie ungebildet und mit Irrtum überhäuft sind, aber in Reichtum blühen, mit einem anderen, fremden Namen preisen, scheuen sie sich dennoch, wissend, den Schöpfer zu schmähen. Keiner außer euch tut es so sehr, ihr neue Pforte zur Hölle, die ihr in Undankbarkeit euch dafür entscheidet,
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ingrati eligitis dominum maledicere vestrum. haec vobis per Marcionem, Cerdone magistro, terribilis refuga attribuit fera munera mortis; nec venit in mentem, quod vos a nomine Christi seductos ad Marcionis tulit (infima!) nomen. dicite, de multis quid vobis displicet unum? quidve deus fecit quod non sit laude vehendum? aut illud, quod vos nimium patientia larga indignos dulcem permittit cernere lucem? quae legitis vera et concisa, ea falsa docetis, quae sunt postque futura, prius haec facta probatis. aut incredibilem quid differt credere vestrum? nec mirum si vos versutus cepit inermes persuadens duos esse patres (damnatus ab uno!), esse deos, qui principio seduxerat omnes, postea multiplici manantem vulnere pestem distribuit multis et — inemendabile crimen! — infandos omni magicae dementia plenos persuasit sese virtutem dicere summam, fingere cum meretrice nefas, peragrare, volare. namque Valentino deus est insanus et aevo triginta tribuit caelos patremque Profundum; bis docuit tingi transducto corpore flamma. tantos esse deos Basiliden credere iussit, quantos et dies annus habet, tot denique mundos. Marco per numeros argumentatus acute tradidit in magicae formam violare pudicam, offerri calicem precibusque in sanguine verti. Hebioni Christum suasit de semine natum et circumcidi docuit legique vacare, fontibus amissis elementa resumere legis. extremum facinus verbis extendere nolo aut omnes causas aut nomina dicere cuncta. est per pauca satis crudelia multa notare infandosque homines atque organa saeva draconis, per quos nunc tantum sceleris infeste locutus
150: 2 Tim 2, 18 149 152 164 165 175
152: 2 Cor 11, 14
157-159: Act 8, 9 - 1 3
quae] M0, qui F 151 incredibilem] Oe, incredibile F, incredibili Mü nec mirum] Pam, nimirum F 158 persuasit] Rig, pervasit F mundos] Pam Rig Hii 4, mundo F Marco] Hü 4, Marcio F, Marcus Pam infeste] Oe, sine teste F locutus] Oe, locuti F
Buch 1
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euren Herrn zu schmähen. (141) Diese grausigen Gaben des Todes hat euch der schreckliche, abgefallene Engel durch Marcion, dessen Lehrer Cerdo war, zukommen lassen. Und es kommt euch nicht in den Sinn, daß der Gefallene euch verführt hat und (das ist das Letzte!) vom Namen Christi weg hin zum Namen Marcions brachte. Sagt an, welche einzige von den vielen Taten Gottes erregt euer Mißfallen ? Oder was hat Gott getan, was nicht mit Lobpreis angeführt werden müßte ? (147) Etwa jenes, daß er es zuläßt, daß ihr, seiner allzu großmütigen Geduld unwürdig, das liebliche Tageslicht erschaut ? Was ihr Wahres und Kurzgefaßtes lest, das beurteilt ihr falsch, was ist und was später sein wird, das ist nach eurer Meinung früher geschehen. Was macht es da für einen Unterschied zu glauben, daß es euren Unglaublichen gibt ? (152) Und es ist nicht verwunderlich, wenn der Böse in seinem Listenreichtum euch Waffenlose einfing, indem er euch davon überzeugte, daß es zwei Gottväter gebe (wobei doch er selbst von dem einen einzigen verdammt ist!), daß es also Götter gebe, er, der am Anfang alle verführte, später aber unter vielen eine verderbliche Pestseuche verbreitete, die sich mit mannigfacher Sünde verströmte, und (unsühnbares Vergehen!) abscheuliche Leute, die angefüllt sind mit jedem Wahnsinn der Zauberei, dazu überredete, daß sie sich die "Höchste Tugend" nennen ließen, daß sie mit einer Hure Frevlerisches erdichteten, durch die Lande zogen, Flugversuche unternahmen. (160) Und bei Valentin gibt es einen wahnsinnigen Gott, und er teilte dem Pleroma dreißig Äonen zu und den vollkommenen Äon Bythos ("Tiefe") als Gottvater; er lehrte, zweimal zu taufen, wobei der Körper durch die Flamme hindurchgeführt wird. (163) Er befahl dem Basilides zu glauben, daß es so viele Götter gebe, wie das Jahr Tage hat, und daß es ferner auch soviele Welten gebe. Mit Marcus stritt der Teufel scharfsinnig in Zahlenspekulationen und überantwortete es ihm, keusche Jungfrauen gewaltsam zu Magierinnen zu machen, Wein in der Schale anzubieten und ihn durch Gebete in Blut zu verwandeln. Den Hebion überzeugte er davon, daß Christus aus menschlichem Samen geboren ist, und er lehrte, sich zu beschneiden und sein Leben nach dem Gesetz des Alten Testaments einzurichten, also unter Vernachlässigung der neutestamentlichen Quellen die Elemente dieses Gesetzes wieder aufzugreifen. (171) Ich will nicht die äußerste Schandtat mit Worten ausbreiten noch alle Fälle oder alle Namen nennen. Es ist genug, mit wenigen Andeutungen viele Grausigkeiten zu kennzeichnen und die unaussprechlichen Menschen und die scheußlichen Werkzeuge der Schlange, durch die er jetzt so viel Verbrecherisches feindselig spricht
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I 176-211
semper factorem mundi culpare laborat. sed revocate pedem saevi latronis ab antro, dum spatium datur et patiens pietate perennis facta per errorem miseris deus omnia donat. credite vero patri, vere qui condidit orbem, verum qui dominum misit renovare ruinam, imparibus legi, peccati in gurgite mersis, per vates olim promissam afferre salutem. qui mandata dedit, hie et peccata remittit. exigit hie aliquid merito, quia credidit ante, aut donat large dominus quasi debita servis. denique confusos populos poenamque merentes deleto elogio cunctos iubet ipse lavari. ergo totus homo credit totusque lavatur. abstinet aut patitur pro nomine vulnera vere, verus surgit homo, vere mors victa silebit; sed non pars hominis anima, sua parte relicta, percipiet palmam, socia quam carne laborans in stadio luctata simul coniuncta meretur. grande nefas portare duos per vincula pondus, quorum sit locuples unus atque alter egenus, et miserum sperni, felici praemia reddi. non facit hoc iustus, mercedis redditor aequus, et bonus et dives, quem credimus omnia posse, sua vis in ingratos, miserendi plena voluntas. quin potius, cui maior inest mortalis egestas, possit ut aequari socio praelatus, id ultro, quidquid eget, tribuet locuples; sic credere iussum nec velle illicite dominum culpare docendo, suscitet ut qui animam, tamquam sit passa ruinam, liberet a morte et vivendi facta maneret copia de solo merito, quia fortiter egit, et caro communem semper sortita laborem linquatur terrae, mortis sit praeda perennis. ergo hominis anima placuit deo fortibus actis? nullo sola modo potuit sine carne placere.
176 laborat] Oe, laborant F 177 revocate] Pam, revocare F 178 datur] Pam Rig, detur F 180 vere] Λίϋ, vero F 181 ruinam] F, salutem lege 3 187 confusos] Mü, conlusos F, conclusos Pam Oe merentes] Pam, merentem F 188 deleto] Pam (cf. Col 2,14), delecto F 191 verus] F, versus Oe victa] Pam, vita F 205 ut qui] Oe Hii 5 Oxe 21, aut quem F, ut quam Μϋ, aut quam Riv 206 et] F, ut Th 328 n.l Hü 5 vivendi] Th 328 η. 1 Μΰ, viventi F
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und dadurch ständig bemüht ist, den Schöpfer der Welt zu schmähen. (177) Jedoch: Zieht euren Fuß zurück aus der Höhle des grausamen Räubers, solange noch Zeit dazu gegeben ist und der geduldige, in seiner Vaterliebe unvergängliche Gott den Elenden alle aus Irrtum begangenen Taten vergibt. (180) Glaubt an den wahren Gottvater, der in Wahrheit den Erdkreis geschaffen hat, der den wahren Herrn gesandt hat, um die gefallene Menschheit zu erneuern und denjenigen, die dem Gesetz nicht gemäß und im Strudel der Sünde versunken sind, das durch die Propheten schon lange versprochene Heil zu bringen. (184) Der die Gebote gegeben hat, der erläßt auch die Sünden. Der Herr fordert hier verdientermaßen etwas ein, da er es ja zuvor als Kredit gegeben hat, oder er verschenkt es großzügig an seine Diener, als ob er es ihnen schuldete. Schließlich befiehlt er selbst, die in die Irre gegangenen Völker, die die Strafe eigentlich verdienen, alle zu taufen, nachdem er den Schuldschein durchgestrichen hat. (189) Ferner glaubt der Mensch als Ganzes und wird als Ganzes getauft. Er enthält sich der Nahrung oder erleidet um des Namen Christi willen in Wahrheit Wunden, als wahrer Mensch ersteht er auf, in Wahrheit wird der Tod besiegt verstummen; aber es wird nicht nur ein Teil des Menschen, nämlich die Seele, unter Zurücklassung des anderen Teils von sich, die Siegespalme empfangen, die die Seele zugleich in Verbindung mit dem Leib verdient, da sie mit dem Gefährten Fleisch Strapazen erleidet und im Stadion kämpft. (195) Es wäre ein großes Unrecht, daß zwei durch Fesseln vereint eine große Last tragen, von denen der eine reich ist und der andere arm, und daß dann der Elende verachtet wird und der Wohlhabende den Lohn bekommt. Dies tut der Gerechte nicht, der ausgleichende Vergelter des Lohnes, sowohl gut als auch reich, der, wie wir glauben, alles vermag, der leutselig ist gegenüber den Undankbaren, ein Wille voll von Erbarmen. (201) Ja vielmehr wird der Reiche alles, was der Arme entbehrt, aus eigenem Antrieb dem Armen abgeben, dem ja die größere Bedürftigkeit an Vergänglichem inne ist, so daß er, da ihm der Vorzug gegeben wurde, sich seinem Mitmenschen gleichstellen kann; so ist es befohlen, zu glauben und nicht in unerlaubter Weise den Herrn dadurch schmähen zu wollen, daß man lehrt, daß der, weil er die Seele erweckt, als ob sie allein den Fall erlitten hätte, sie vom Tode befreit und daß das Vermögen zu leben für sie bestehen bleibt, erworben allein durch ihren Verdienst, da sie sich ja tapfer bewährt hat, und daß das Fleisch, obgleich es immer am Los der für beide gemeinsamen Mühe teilhatte, auf der Erde zurückgelassen wird und auf ewig eine Beute des Todes ist. (210) Also hat die Seele des Menschen Gott mit ihren tapferen Taten gefallen ? Keinesfalls vermochte sie allein ohne das Fleisch
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I 212-242
212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242
vincta tulit poenas — caro membris vincula gessit. contempsit mortem — sed carnem morte reliquit. ilia dolens gemuit — haec victa a vulnere caesa est. ilia petit requiem — haec ferro in pulvere fusa piscibus, alitibus, tabo cinerique relicta est. frangitur infelix laniata, sparsa liquescit: surgere non meruit? quid enim committere sola exanimis potuit? quae sic causa invida vitae impedit aut prohibet dei dona capessere carnem cumque sua socia coniunctam vivere semper, cernere quid fuerit con versa in pulvere quondam? post meritos renovata ferat deo laudis honores, non ignara sui, fragilis, mortalis et aegra. certatis, Magni possit quid vivida virtus, qui bonus atque potens vitam non invidet ulli? haec captiva fuit mortis, haec vincta peribit, quam dominus mira sapientia fecit et arte? hanc virtute sua miranda suscitat ipse, hanc revocat dux fortis et hanc sua gloria vestit. ergo dei aptavit ars et sapientia corpus, quod cupit his fieri; deest hoc virtute reduci? causa potest pietati nulla resistere sanctae, ne maior sit causa mali quam summa potestas, ut cognoscat homo iam tunc dei munere salvus, mortalis quondam, nunc inviolabile et ingens vestitus lumen, vivus cum corpore totus, immensum virtute deum pietate perennem per Christum regem, per quem via lucis aperta est. et iam luce nova, iam dono plenus utroque, fructibus et vitae paradisi laetus amoenis laudet in aeternum caelesti dives in aula.
212 vincta] Mü, vincla F 214 victa] Oe, vita F 235 tunc] Mü, nunc F 241 vitae] Mü, vivae F
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dieses Gefallen zu bewirken. Gefesselt ertrug sie die Strafen — das Fleisch bewirkte in den Gliedern die Fesseln. Sie verachtete den Tod — aber sie ließ das Fleisch im Tode zurück. Jene seufzte im Schmerz — dieses ist, besiegt von der Verwundung, vernichtet worden. Jene strebt nach Ruhe — dieses ist, durch das Schwert im Staub hingestreckt, für die Fische, die Vögel, die eitrige Verwesung und die Asche zurückgelassen worden. (217) Das unglückliche Fleisch wird zerstückelt und zerteilt, und zerstreut verwest es: Und es hätte es da nicht verdient aufzuerstehen ? Was hat es denn allein, ohne Seele, zu verschulden vermocht ? Welche dem Leben mißgünstige Ursache unterbindet oder verhindert es, daß das Fleisch in den Genuß der Gaben Gottes gelangt und mit seiner Gefahrtin, der Seele, vereint immerwährendes Leben hat und betrachtet, was es einst gewesen ist, in Staub verwandelt ? Später möge es erneuert Gott die ihm zustehenden Ehrungen des Lobpreises darbringen, im vollen Bewußtsein seiner früheren Eigenschaften, nämlich Zerbrechlichkeit, Sterblichkeit und Krankheitsanfälligkeit. (225) Ihr liegt darüber im Streit, was die lebendige Kraft des großen Gottes vermag, der, gütig und mächtig, niemandem das Leben mißgönnt ? Das Fleisch ist ein Gefangener des Todes gewesen, soll dies gefesselt zugrunde gehen, was der Herr in wunderbarer Weisheit und Kunstfertigkeit geschaffen hat ? (229) Dieses erweckt er aufgrund seiner eigenen bewundernswerten Kraft selber auf, dies ruft der tapfere Anführer zurück zu sich, und dieses kleidet er mit seiner Herrlichkeit. Also fügten die Kunstfertigkeit und Weisheit Gottes den Körper zusammen, der nach seinem Wunsch durch diese entsteht: Und da soll es nicht möglich sein, diesen durch die Macht Gottes wiederherzustellen ? (233) Keine Wirkursache vermag der heiligen Liebe entgegenzustehen, auf daß nicht die Wirkursache des Bösen größer sei als die höchste Macht, damit der Mensch, schon damals durch das Geschenk Gottes gerettet, einst sterblich, jetzt unverletzlich und mit dem unermeßlichen Licht bekleidet, lebendig in seiner Gänze mit seinem Körper, Gott erkenne, der unermeßlich ist in seiner Macht und ewig in seiner Liebe durch den König Christus, durch den der Weg des Lichts zugänglich gemacht wurde. (240) Und schon von neuem Licht, schon von der doppelten Gabe erfüllt, erfreut sich der Mensch an den Früchten und lieblichen Gegenden des Paradieses des Lebens und stimmt den Lobpreis auf ewig an, wohlhabend im himmlischen Königshof.
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CARMINIS ADVERSUS MARCIONITAS LIBER SECUNDUS
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Postquam fracta fides refugis spirantibus hostis et glomerata dolis emersit pestis operta, sponte sua mendax contempto numine sensus conflxit plagas fallaci tramite callens: sanctorum dictis sua miscuit impia verba inque bonum semen lolium miserabile sevit inde volens omnem causam constare ruinae, scilicet ut sua facta deo subsignet iniqua ocius et possit suasos infigere poenis, veris falsa tegens et Ienibus aspera vertens et roseis sertis hastae mucrone coperto improvisa necans incautos morte supremum. suppressit nefas in tantum dementia mersos abruptos homines numen sine fine tremendum dividere in partes, Christi sublimia facta falsa laude sequi culpareque gesta priora, innumerata dei miracula, visa nec umquam ante nec audita contemptaque corde nec ullo, tam temere scelus illicitum componere verbis, adversum sese duo testamenta sonare, dissimili longe sententia velle probare, contra prophetarum domini committere verba, omnem legis ut infamem deducere causam sanctorumque patrum vitam reprobare priorem, quos in amicitiam adlexit deus ad sua dona. accipitur sine principio pro parte minori, quattuor ex uno cum sint, ex quattuor unum. his tamen una placet, reprobant tres denique partes auctoremque sui Paulum per multa capessunt. "necnon ex ipso furiebat in extima verba." omnia quae veteri de foedere cumque locutus, dura videntur eis merito, quia corde gravati.
2 pestis] Pam, pectis F 3 sensus] F, prensus Μΰ 4 callens] Oe, pallens F, palans Oxe 15 Mii 12 necans] Pam, negans F supremum] Mii, suprema F 13 suppressit] Mii, suppremum (sic) F 19/18 versuum ordinem mutavit Pam, 22/21 ego 23 ut] Mii, et F 28 reprobant] Oe, reprobat F
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Gedicht gegen die Marcioniten Buch 2 Nachdem der Glaube zerbrochen war, als die Überläufer des Feindes lebten und die Pestseuche auftauchte, aus Listen zusammengeballt und verhüllt, da ersann der lügnerische Sinn des Teufels aus eigenem Antrieb, unter Verachtung der Gottheit, Angriffe gegen die Rechtgläubigen und war auf diesem ränkevollen Pfad verschlagen: (5) Er vermischte seine ruchlosen Worte mit den Aussprüchen der Heiligen und säte unter den guten Samen elendes Unkraut, in der Absicht, daß dadurch der Grund für das Verderben völlig feststehe, indem er nämlich seine sündigen Taten durch Gott unterschreiben lasse und so schneller den Überredeten die Strafen anheften könne; dabei deckt er Falsches mit Wahrem zu und verkehrt das Rauhe zu Weichem und läßt mit einer Lanzenspitze, die durch Rosenkränze unsichtbar gemacht wurde, schließlich die Arglosen in unvorhergesehenem Tode zugrunde gehen. (13) Er zwang die in Wahnsinn befangenen Menschen zu solch großem Frevel, daß sie, vom wahren Glauben losgerissen, die ewig zu fürchtende Gottheit in Teile trennten, die erhabenen Taten Christi mit falschem Lob umgaben und die Taten des Alten Testaments schmähten, die ungezählten Wunder Gottes, die niemals zuvor gesehen noch gehört noch von irgendeinem Herzen verachtet worden waren, (18) und daß sie so blindlings ein frevlerisches Verbrechen mit Worten formulierten, nämlich daß die beiden Testamente im Widerspruch gegeneinander klingen, und daß sie beweisen wollten, daß die beiden Testamente von stark unterschiedlicher inhaltlicher Bedeutung sind, daß sie die Worte des Herrn gegen die der Propheten ausspielten, daß sie den gesamten Stoff des Gesetzes, wie wenn er ruchlos wäre, wegstrichen und das Leben der heiligen Väter in der Frühzeit verwarfen, die sich Gott doch zur Freundschaft auserkoren hat für seine Gaben. (26) Von den Marcioniten wird nur ein kleinerer Teil der Schrift ohne den Anfang angenommen, nämlich von vier Evangelien ein einziges, wo es doch vier aus einer einzigen Quelle sind. Diesen ist dennoch nur ein einziger Teil willkommen, sie verschmähen kurzum die drei restlichen Teile und nehmen in vielen Dingen Paulus als Gewährsmann für sich in Anspruch. (30) "Und gewiß doch hat sich Paulus von sich aus zu den bedenklichsten Formulierungen verstiegen." Denn alles, was auch immer er über den Alten Bund gesprochen hat, erscheint ihnen mit gutem Grund anstößig, da sie ja in ihrem Innern verstockt sind. (33)
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pondus apostolicum, fulgentis gratia verbi. lumina praeducit menti neque cernere possunt: spiritu lata putant hebetes animalia dicta. sed vos, qui nondum penitus duce numine falso mente ipsa reprobi penetrastis ad intima mortis, discite de fonte fluvium manare perennem, qui nutrit lignum (bis senos gratia fructus), exit et in terram ventosque in quattuor orbis: tot fluit in partes fontis color et sapor unus. sic et apostolico decurrit ecclesia verbo ex utero Christi, patris omni gloria plena, sordida diluere et sata mortua vivificare. quattuor in numero diffusum in gentibus unum electaque fide susceptum doctor opimus tradit evangelium Paulus sine crimine mundum abque hoc et Galatas vetuit discedere sanctos, quos falsi fratres se circumcidere suasos atque elementa sequi nova libertate relicta umbrae futurorum veteri servire docebant. has habuit Galatis causas conscribere Paulus, non ut evangelii partem pro corpore toto exciperent modicam maiori parte relicta. atque adeo non verba libri, sed missus in orbem ipse Christus evangelium est, si cernere vultis, a patre qui venit solus bona nuntia portans, testificata prius cuius ingens gloria complet, ostendens opere quantus sit conditor orbis. cuius facta simul dictis coniuncta fideles illi, Matthaeus, Marcus Lucasque, Ioannes, conscripsere mera non extera verba locuti spiritu sancto dei tanto praesente magistro. hie agnus paschae suspenditur hostia ligno; hunc Paulus phase conscribens decreta Corintho occisum tradit vitamque deumque futurum, promissum patribus, quos illectaverat ante. cernite quid virtus, quid paschae possit imago.
39: Ape 22, 2 40sq: Gn 2, 10 48: Gal 2, 16 49: Gal 2, 4 50b: Gal 4, 31; 5, 1 51: Col 2, 16sq; Hbr 8, 5; 10, 1 65: 1 Cor 5, 7sq 35 44 46 63
dicta] Mii, digna F 36 numine] Pam, nomine F 43 omni] Mii, omnis F sordida] Oe, sordide F sata] Oxe 7 (cf. 1 Cor 15,36), Fata F electaque] Pam, electoque F 51 umbrae] Mii (cf. Col 2,17), umbra F sanctoj Mii (cf. lege 185), sancta F
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Die Gewichtigkeit des Apostels und die Gnade des strahlenden Wortes blendet ihren Sinn, und sie können nicht deutlich wahrnehmen: Was durch den Geist emporgehoben wurde, halten sie in ihrer Verblendung für fleischliche Worte. (36) Aber ihr, die ihr noch nicht unter der Führung einer falschen Gottheit in eurem Sinn selbst verworfen und tief bis in das Innerste des Todes vorgedrungen seid, lernt, daß von der Quelle ein ewiger Strom entspringt, der das Holz des Lebensbaumes nährt (aus Gnade zweimal je sechs Früchte) und sich auf die Erde verströmt und in die vier Himmelsrichtungen des Erdkreises: In so viele Richtungen fließt die eine einzige Farbe und der eine einzige Geschmack der Quelle. (42) So hat auch die Kirche nach dem apostolischen Wort ihren Anfang genommen aus dem Leib Christi, sie, voll der gesamten Herrlichkeit des Vaters, um das Schmutzige aufzulösen und um das, was gesät worden und gestorben ist, wieder lebendig zu machen. (45) Der umfassende Lehrer Paulus übergibt den Völkern das einzige Evangelium, das sich vierfach ergießt und das er durch seinen auserwählten Glauben empfangen hat und das ohne den Makel der Verfälschung rein ist, und er verbot sogar den frommen Galatern, von diesem abzuweichen, als diese durch falsche Brüder belehrt wurden, dem alten Schatten der zukünftigen Welt zu dienen, und sie dazu überredet wurden, sich zu beschneiden und den alttestamentlichen Glaubensgrundlagen allein Folge zu leisten unter Aufgabe der neugewonnenen Freiheit. (52) Diese Argumente wußte Paulus für die Galater zusammenzutragen, damit sie nicht einen bescheidenen Teil des Evangeliums anstelle des gesamten Schriftkörpers annähmen unter Aufgabe des größeren Teils. (55) Und tatsächlich besteht das Evangelium nicht aus den Worten des Buches, sondern aus Christus selbst, der auf die Welt gesandt worden ist — wenn ihr euer Augenmerk darauf richten wollt —, er allein, der vom Vater gekommen ist, die frohe Botschaft mit sich tragend, dessen unermeßliche Herrlichkeit das bereits zuvor Bezeugte erfüllt, indem er durch sein Werk klar anzeigt, wie groß der Schöpfer des Erdkreises ist. (60) Dessen Taten, die zugleich mit Gesprochenem verbunden sind, zeichneten jene Getreuen, nämlich Matthäus, Marcus, Lucas und Johannes, unverfälscht auf, ohne etwas zu sagen, was außerhalb der Wahrheit steht, da doch der Heilige Geist Gottes ihnen gegenwärtig ist, ein so erhabener Lehrmeister. (64) Dieses Paschalamm wird als Opfertier am Kreuz aufgehängt; in seinen Weisungen für Korinth überliefert Paulus, daß dieses Paschalamm geschlachtet worden ist und daß es Leben und Gott sein wird, was den Vätern verheißen worden war, die es zuvor für sich gewonnen hatte. Betrachtet, was die Tapferkeit, was die Erscheinung des Paschalamms vermag. So werdet ihr sehen können, was das wahre Pascha-
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sic verum quid sit poteritis pascha videre. ne fidus pater et vates, cui pignus et haeres carus erat, quem forte deus donaverat illi, hunc deo mactaret merito temptatus amore (supplicium magnum!), sanctus pro sanguine sanguis: connexus capite spinis ostenditur agnus hostia sancta deo, cuius de morte piatus esset, ut in signum et vastatae pignora gentis sanguine signantur postes et limina fulta (immane auxilium!); caro testis creditur esca. Iesus transgressus Iordan terraque potitus lege dedit pascham gaudens atque immolat agnum. et reliqui magni reges sanctique prophetae non ignorantes certae promissa salutis ingentemque metu pleni transcendere legem — venturam summae virtutis imagine molem — inspectam e speculo celebrarunt ordine pascham. denique, si celeri primordia mente recurras, invenies funesta nimis post impia verba. credulus, (heu!) facile nudatus tegmine vitae, pellibus ut tegeretur homo, suspenditur agnus aut peccata necat aut sanguine funera delet aut coperit nudos, fovet aut suo vellere vulnus. num pecoris sanguis humano sanguine pluris, ut pro peccatis oblatus dirimat iram? aut multae plebis, veluti si carior agnus, auxilium immane, tantae tutela salutis, oblatus potuit pretium satis esse redemptis? at deus omnipotens, caeli terraeque creator, immensus, vivus, perfectus, luce perennis, his non placatur, pecudum neque sanguine gaudet. omnia mactentur pecora, grex omnis in aras decremet, ut veniam vel peccati expiet unus. nequaquam domini sapiens maculata figura tam vili pretio caro foeda paravit honores; sed spes et promissa fides mortalibus olim
76: Ex 12, 13; Hbr 11, 28 77sq: Ex 12, 7 - 1 4 . 2 1 - 2 7 79: los 3, 7 - 1 7 80: los 5, 10 9 2 - 9 6 : Hbr 9, 13sq; 10, 4 99: Is 1, 11; Hbr 10, 5sq 15 90 92 93
piatus] Hü 5, piati F 11 fulta] Oxe 7 (cf. Ex 12,7), multa F delet] Pam Rig Riv, dolet F num] Riv 149, non F ut] Pam, aut F
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lamm ist. Damit der gläubige Vater und Prophet, dem das Pfand und der Erbe, den Gott jenem wider die Natur geschenkt hatte, teuer war, diesen nicht für Gott schlachtete, als er in seiner Liebe zu Gott auf die Probe gestellt wurde, ob sie sich bewähren würde (eine große Qual!), wurde heiliges Blut für dieses Blut gegeben: (74) Ein mit dem Haupt in den Dornen verfangenes Lamm wird Abraham gezeigt als ein Gott heiliges Opfertier, durch dessen Tod er gesühnt werden sollte, so wie zum Zeichen und Pfand für das von der ägyptischen Gefangenschaft ausgezehrte Volk die Türpfosten und der Türsturz mit Blut gekennzeichnet werden (unermeßliche Hilfe!); das Fleisch ist, wie man glaubt, eine das Heil bezeugende Speise. (79) Josua richtete, nachdem er den Jordan durchquert und sich des Landes bemächtigt hatte, nach dem Gesetz freudig die Paschafeier ein und opferte das Lamm. Auch die übrigen großen Könige und heiligen Propheten wußten genau um die Verheißungen des sicheren Heils, und da sie voll Furcht waren, das gewichtige Gesetz zu übertreten, feierten sie — während die eigentliche Herrlichkeit erst mit dem Erscheinen der höchsten Tugend kommen wird — gemäß der Ordnung das Paschafest, aber nur als ein Abbild, das man durch einen Spiegel betrachtet. (86) Schließlich wirst du, wenn du mit flinkem Verstand zu den Anfangen zurückgehst, Todesschicksale als Folge von allzu frevlerischen Worten finden. In seiner Arglosigkeit — (ach!) bereitwillig der Hülle des Lebens entkleidet, damit der Mensch mit den Fellen des Lebens bedeckt werde — wird das Lamm aufgehängt und tötet die Sünden ab und vernichtet mit seinem Blut den Tod und hüllt die Nackten ein und hegt mit seinem Vlies die Wunde. (92) Ist denn das Blut eines Tieres mehr wert als das Blut eines Menschen, so daß es, dargebracht für die Sünden, den Zorn Gottes vertilgt ? Oder vermochte denn das Lamm, wie wenn ein Lamm wertvoller wäre, als gewaltige Hilfe eines zahlreichen Volkes und als Schirmherr eines so großen Heils, indem es dargeboten wurde, ein ausreichender Preis für die Erlösten zu sein ? (97) Jedoch der allgewaltige Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, unermeßlich, lebendig, vollkommen, unvergänglich in seinem Lichte, wird dadurch nicht besänftigt, und er freut sich auch nicht über das Blut von Tieren. Es müßte alles Vieh geschlachtet werden, jede Herde müßte an den Altären verbrennen, damit durch Sühnung auch nur ein einziger wohl Gnade für seine Sünde erwirken würde. (102) Umsonst hätte das befleckte Abbild des weisen Herrn als schändliches Fleisch für einen so geringen Preis Ehren bereitet; sondern die Hoffnung und der den Sterblichen einst verheißene Glaube,
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haec operata tulit, magnae rationis imago, praemeditata patris, nimia pietate parata: venturum Christum terris hominemque futurum quem visum Ioannes, baptismi primus apertor et vatum socius necnon et apostolus ingens, praecursor missus certus testisque fidelis, angustus vita, sublimi laude notatus, olim pascha dei verum quaerentibus agnum ostendit tandem venisse piacula facti, qui delicta suo multorum sanguine solvat, pro reprobis probus et carus, pro vilibus unus, corpore homo vitaque deus, mactatus ut agnus acciperet nos et nobis se effunderet ipsum: sic placuit domino mortem spoliare superbam. sic poterit miserandus homo sperare salutem. hunc pascham Paulus mactatum praedicat agnum. non species domini pecoris sublimis inertis consimilis patitur, quapropter dicitur agnus, sed quia lanitie renovata haec corpora vestit, dat tegimen multis, umquam nec deficit ipse. sic dominus virtute patris, quos morte redemit, exutos sua luce tegit, quae semper in illo est. ergo pastor ovem qui perdidit, ipse requirit. is robur spinasque viae calcare paratus aut rabiem superare lupi peeudumque potiri, eripere et fortis contemptis dentibus ultro obiectat sese leo pelle obtectus ovili deeipiens habitu raptoris sanguine fauces. Adam vi captum sie quaerit Christus ubique ipse viam gradiens qua mors operata ruinam est, omnia perlustrans veterum monumenta virorum, singula perspiciens, exemplis omnibus unus, ex utero ineipiens inimicam expellere mortem conceptam simul in gremio cum semine carnis, aetates omnes tacita sapientia lustrans, debita suseipiens, cunctos mundare paratus,
114—117:Rm 5, 15sq; 2 Cor 5, 15; Hbr 9, 28 120: 1 Cor 5, 7 130: Gal 1, 4 134: 1 Cor 15, 21 136: Rm 5, 1 2 - 2 1 123 lanitie] Mii, lanities F 128 viae] Λίΰ, uvae F 130 eripere et] Oe, eriperet F 138 conceptam] Hü 6 (cf. lege 22), conceptae F
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das Abbild der erhabenen Vernunft, vollbrachte diese Werke, die vom Vater zuvor ersonnen und in übergroßer Liebe bereitet worden waren: (107) Daß nämlich Christus auf die Erde kommen und Mensch sein werde. Als Johannes ihn erblickte, der erste Wegbereiter der Taufe und zum Kreis der Propheten gehörend und gewiß auch ein gewaltiger Gesandter des Herrn, geschickt als sicherer Vorbote und getreuer Zeuge, kärglich in seinem Lebensunterhalt, jedoch mit erhabenem Lobe ausgezeichnet, (112) da zeigte er denen, die schon lange das wahre Paschalamm Gottes suchten, daß es endlich gekommen sei als Sühne für die sündigen Taten der Menschheit, das die Vergehen von vielen durch sein Blut sühnen soll, gegenüber den Verworfenen aufrecht und voll Liebe, für die Eitlen der einzige Retter, mit seinem Leib ein Mensch und seiner Lebenskraft ein Gott, damit er als geschlachtetes Lamm uns annehme und sich selbst für uns verströme: (118) So hat es dem Herrn gefallen, den hoffartigen Tod seiner Rüstung zu berauben. So wird der erbärmliche Mensch auf das Heil hoffen können. Diesen preist Paulus als das geschlachtete Paschalamm. Es leidet nicht die äußere Gestalt des erhabenen Herrn, einem einfältigen Vieh ähnlich, weswegen er Lamm genannt wird, (123) sondern weil er diese Körper mit erneuerter Wolle kleidet, gibt er vielen eine Bedeckung, aber niemals erleidet er selbst eine Einbuße. So bedeckt der Herr durch die Kraft des Vaters die Entblößten, die er vom Tode freikaufte, mit seinem Lichte, das immer in jenem ist. (127) Ferner sucht der Hirte selbst das Schaf, das er verlor. Seine Stärke ist bereit, auf die Dornen des Weges zu treten und die rasende Tollheit des Wolfs zu überwinden und sich der Tiere wieder zu bemächtigen und sie ihm tapfer, unter Verachtung seiner Fangzähne, aus eigenem Antrieb zu entreißen, und deshalb wirft er sich ihm als Löwe entgegen, verhüllt mit der Haut eines Schafes und täuscht mit seiner äußeren Erscheinung den blutigen Rachen des Räubers. (133) So sucht Christus überall den mit Gewalt gefangengehaltenen Adam, indem er selbst den Weg beschreitet, auf dem der Tod das Verderben bewerkstelligte, und indem er alle Erinnerungsmale der Menschen der Vorzeit durchgeht und sie einzeln durchmustert, als das eine Vorbild für alle Vorbilder, (137) und indem er von seiner Menschwerdung im Mutterleib an den feindlichen Tod zu vertreiben begann, der im Schoß zugleich mit dem Samen des Fleisches empfangen wird, und indem er in verschwiegener Weisheit alle Lebensalter durchschritt, die Schulden der Menschheit auf sich nahm und bereit war, alle reinzuwaschen und dem
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11141-175 reddere factori multos, quos sparserat unus. et quia terribilis puteo demersus iniquo vir cecidit, suasit virgo subducta dracone, consilio placuit, tegmen caeleste reliquit. arguit hos lignum nudos, mors atra coegit; ex eadem massa simili ratione refecta iam renovata redit, flos carnis et hospita pacis, virgine desponsa caro non ex semine nata artifici coniuncta suo sine debito mortis. angelus haec mandata patris per sidera defert lucida, ut angelica credantur nuntia fama, virginis ut virgo, carnis caro debita solvat. talibus ingressus sequitur vestigia mortis parvulus immanis, senior puer et iuvenis vir. post, ubi iusta viri completa est roboris aetas, (paulatim solitus socia deperdere vita, in foedas etiam rugas et inertia membra mutari specie vacuatis sanguine venis) constitit haud habitum passus veterascere carnis. qua die quove loco cecidit clarissimus Adam quave manum extendit temere contingere lignum, hac eadem redeunte die volventibus annis in stadio ligni fortis congressus athleta extenditque manus, poenam et pro laude secutus devicit mortem, quia vitam sponte reliquit. exuit exuvias carnis et debita mortis; serpentis spolium devicto principe mundi adfixit ligno, refugarum immane tropaeum. in cuius signum Moses suspenderat anguem, ut, quotquot fuerant multis serpentibus icti, adspicerent ipsum victum fixumque draconem. post, ubi secretas inferni venit ad undas atque suum victor captivum luce retexit adstanti iussumque patris virtute peregit, sponte suum corpus quod liquerat ipse recepit.
141: Rm 5, 1 2 - 2 1 1 6 9 - 1 7 1 : Nm 21, 6 - 9 ; Io 3, 14 144 reliquit] Pam, relinquit F 148 nata] Hü 6, nato F 149 debito] Pam Rig, debita F 153 mortis] Pam, mortem F 156 socia ... vita] F Rig, sociam ... vitam Ηϋ 6 Oxe 10 n.3;15; al. al. 161/160 ordinem versuum recte mutavit Oe 161 clarissimus] Pam, carissimus F 165 vitam] Mii (cf. 2,166.175), mortem F reliquit] Pam, relinquit F 171 victum] Oe, fictum F
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Schöpfer viele zurückzuführen, die der eine Adam zersprengt hatte. (142) Und da ja der schreckliche Mann, der Teufel, fiel und in die sündige Grube hinabsank, überredete die Jungfrau Eva den Adam, da sie dazu von der Schlange verleitet wurde, und Adam stimmte in planvollem Bewußtsein zu und ließ die himmlische Bedeckung fahren. Das Holz des Paradiesesbaumes machte sie dessen bewußt, daß sie nackt waren, und der finstere Tod brachte sie unter seine Herrschaft; (146) aus derselben Masse auf ähnliche Weise von neuem hergestellt, aber bereits erneuert, kehrt er zurück, die Blüte der Menschheit und Herberge des Friedens, geboren von einer verlobten Jungfrau, nicht aus menschlichem Samen, verbunden mit seinem Schöpfer ohne die Hypothek des Todes. (150) Ein Engel brachte diese Aufträge des Vaters durch die leuchtenden Sterne herab zur Erde, damit die Verkündigungen aufgrund der Herrlichkeit des Engels Glauben fänden, daß eine Jungfrau die Schuld einer Jungfrau, das Fleisch die des Fleisches sühne. Gemäß solchen Bestimmungen einherschreitend, folgte Jesus Christus den Spuren des Todes, als winziger Säugling bereits unermeßlich groß, als Knabe älter und reifer, als man es von seinem Alter her hätte erwarten können, und als Jüngling ein Mann. (155) Später, als das rechte Alter der Manneskraft vollendet worden war (wobei er sich allmählich daran gewöhnen mußte zu altern, obgleich ihm die göttliche Lebenskraft zugesellt war, und sich in seiner äußeren Erscheinung in scheußliche Runzeln und schwerfällige Glieder zu verwandeln, wobei das Blut aus den Adern wich), da hielt er auf seinem Lebensweg inne und ließ nicht zu, daß seine leibliche Erscheinung altere. An dem Tag und an dem Ort, an welchem der überaus berühmte erste Adam fiel und an dem er verblendet die Hand ausstreckte, um das Holz zu berühren, (162) als dieser selbe Tag im Lauf der vergehenden Jahre wiederkehrte, trat der tapfere Athlet auf der Kampfbahn des Holzes an und streckte die Hände aus, erlangte die Strafe zu seinem Ruhm und besiegte den Tod vollständig, da er ja das Leben freiwillig verließ. (166) Er streifte die Hüllen des Fleisches und die Hypotheken des Todes ab; und nachdem er den bösen Fürsten dieser Welt besiegt hatte, heftete er die abgezogene Haut der besiegten Schlange an das Holz des Kreuzes, das gewaltige Siegeszeichen über die Abtrünnigen. Um dies zu bezeichnen, hatte Moses die Schlange aufgehängt, damit alle, die durch zahlreiche Schlangen gebissen worden waren, die Schlange Satan selbst besiegt und festgeheftet erblickten. (172) Später, sobald er zu den entlegenen Wogen der Unterwelt gelangte und als Sieger seinen Gefangenen, den Tod, mit dem ihn umgebenden Licht sichtbar machte und das Geheiß seines Vaters in Tapferkeit ausführte, empfing er seinen Körper zurück, den er selbst aus eigenem Antrieb verlassen
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causa haec mortis erat, eadem via facta salutis; nuntius ille doli, sed pacis nuntius iste; sponsa virum necuit, genuit sed sponsa leonem; virgo viro nocuit, sed vir de virgine vicit. cuius in exemplum sopito corpore somno sumitur ex latere mulier, quae costa mariti; quam carnem de carne sua deque ossibus ossa evigilans dixit praesaga mente locutus. mira fides! — merito Paulus certissimus auctor Christum de caelis Adam docet esse secundum. Veritas ipsa suis exemplis usa refulget. nec cupit ex alieno acres ostendere gressus; pauperis hoc opus est, propriae virtutis egeni. haec Paulus docuit magnus mysteria docta scilicet in Christo esse decus tuum, ecclesia, cernens. huius de latere ligno pendentis in alto corporis exanimi sanguis manavit et humor. femina sanguis erat, aquae erant nova dona lavacri, haec populi vera est viventis ecclesia mater, de Christi nova carne caro deque ossibus ossum. Golgotha locus est, capitis calvaria quondam; lingua paterna prior sic illum nomine dixit; nie medium terrae est, hic est victoriae signum. os magnum hic veteres nostri docuere repertum, hic hominem primum suseepimus esse sepultum, hic patitur Christus, pio sanguine terra madescit, pulvis Adae ut possit veteris cum sanguine Christi commixtus stillantis aquae virtute levari. haec ovis est una, quam se per sabbata vivam inferni e puteo statuit subducere pastor. propterea cunctae carnis praemortua membra curabat sabbatis aut caeci a germine nati lumina, quae nondum dederat, cernendo peregit aut hominem totum exanimem per sabbata vivum deque sepultura praesenti plebe voeavit, ipse no vi factor, veteris bonus ipse refector, aut quae defuerunt supplens aut perdita reddens.
176: 1 Cor 15, 21sq 1 8 0 - 1 8 3 : Gn 2, 2 1 - 2 3 185: Rm 5, 14; 1 Cor 15, 45 196: Mt 27, 33parr 2 0 6 - 2 0 8 : M t 12, 9-14parr; Lc 13, 1 0 - 1 7 ; 14, 1 - 6 ; Io 9, 1 - 1 7 198 victoriae] Mü (cf. Th 339,261), victoria F 203 levari] Pam, levare F
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hatte. (176) Dieser Weg war die Ursache des Todes, derselbe Weg wurde zur Ursache des Heils gemacht; jener war der Sendbote der Hinterlist, dieser aber ist der Sendbote des Friedens; eine Verlobte brachte dem Mann das Schicksal der Sterblichkeit, aber eine Verlobte gebar dann auch den Löwen; eine Jungfrau fügte dem Mann Schaden zu, aber es siegte auch ein Mann, aus einer Jungfrau geboren. (180) Als eine Vorprägung dafür wurde aus der Seite Adams, nachdem der Körper in den Schlaf gewiegt worden war, die Gattin genommen, die eine Rippe des Gatten gewesen war; erwachend nannte er sie Fleisch von seinem Fleisch und Gebein von seinem Gebein, mit weissagendem Sinn sprechend. (184) Wunderbarer Glaube! Paulus, verdientermaßen der zuverlässigste Gewährsmann, lehrt, daß Christus vom Himmel herab der zweite Adam ist. Die Wahrheit selbst erstrahlt, sich ihre eigenen Vorbilder zunutze machend. Und sie wünscht nicht, aus dem Unbekannten heraus ihre kühnen Schritte darzutun; dies ist das Werk eines Armen, der der eigenen Wirkkraft entbehrt. (189) Der große Paulus lehrte diese Geheimnisse, die man ihn selbst gelehrt hatte, wobei ihm natürlich deutlich vor Augen stand, daß deine Zier, Kirche, in Christus besteht. Aus der Seite seines entseelten Körpers, der hoch oben am Holze hing, strömten Blut und Wasser. Das Blut war die Frau, das Wasser war das neue Geschenk der Taufe, dies ist die Kirche, die wahre Mutter des lebendigen Volkes, neues Fleisch vom Fleisch Christi und Gebein von seinem Gebein. (196) Der Ort ist Golgatha, einst der Schädel eines Hauptes; die Sprache der Väter bezeichnete früher so jenen Ort mit dem Namen; hier ist der Mittelpunkt der Erde, hier ist das Zeichen des Sieges. (199) Unsere Vorfahren lehrten, daß hier ein großer Knochen gefunden wurde, wir haben erfahren, daß hier der erste Mensch begraben ist, hier leidet Christus, von heiligem Blut wird die Erde feucht, damit der Staub des alten Adam, vermischt mit dem Blut Christi, durch die Kraft des rinnenden Wassers erweckt werden kann. Dies ist das eine Schaf, das der Hirte gemäß seinem Beschluß am Sabbat lebendig aus der Höhle der Unterwelt emporführte. (206) Daher heilte Jesus die abgestorbenen Glieder von allem Fleisch an Sabbaten, und er brachte das Augenlicht eines von Geburt an Blinden, das er noch nicht verliehen hatte, zur Vollendung, so daß er sehend wurde, und er rief einen gänzlich entseelten Menschen an einem Sabbat lebendig aus seinem Grab unter der Anwesenheit des Volkes, er selbst der Schöpfer von Neuem, er selbst auch der gütige Wiederhersteller des Alten und somit ergänzend, was fehlte, und zurückgebend, was verlorenging. Er lehrte, daß
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haec ineunte die sancto sperantibus in se facturum plene pro pacto posse docebat. quid ? caro si moritur nec spes datur ulla salutis, quas habuit causas hominem se fingere Christus et medicare homines aut curam carnis habere ? si revocat paucos, cur non revocabit et omnes ? corruptela potens liquefactum solvere corpus, non poterit virtus domini revocare solutum ? credunt interitu qui non sua corpora solvi, non credunt domino, sua qui vult mersa levare; aut nolle praestare bonum neque posse potentem dicunt ignari, quanta se crimine iactent infirmas ausi causas praeponere mortis. in grano latet arbor et hoc, nisi terra sepultum putrescat, non dat decoratos arbore fructus. iam liquidae stringuntur aquae; stridente rigore saxa fiunt et semper erunt, nisi magna potestas solverit inducto molli spirante tepore. viticulae in gracili latet ingens corpore botrus; si quaeras, non est; cum vult deus, esse videtur. arboribus folia, spinis rosa, germina campis mortua deficiunt et rursus viva resurgunt. haec homini deus ante oculos revocata reformat, propter quem locuples primus large omnia fecit. omnia nuda cadunt, suo corpore singula vestit: cur hominem solum, cui tantos fudit honores, non tantum revocet sibi, quem super omnia fecit ? ergo caro et sanguis dei regno digna negatur, tamquam sit Paulus proprie de carne locutus. ille quidem magna docuit, sed inania corda carnali sermone putant; nam pristina facta sanguinis et carnis voluit sub nomine dicta caelestis magni memoratus verba magistri, qui per aquam de se genitis sui nomen honoris donavit pignusque suo de spiritu fudit, ut, cuius fuerant homines virtute redempti,
226sq: Io 12, 24; 1 Cor 15, 36 240: 1 Cor 15, 50 247: 2 Cor 1, 22; Rm 8, 23; Eph 1, 13sq 214 218 225 234
facturum] Mü, facturus F 215 quid] Pam, quod F salutis] Paw, saluti F revocabit] Oe, revocavit F 224 se crimine iactent] Mü, de crimine Iactent F mortis] Mü, morti F 228 stringuntur] Mü, stringentur F deficiunt] Pam, deijciunt (sic) F
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er imstande sei, dies bei Anbruch des Heiligen Tages für diejenigen, die hofften, er werde es tun, vollständig gemäß der getroffenen Abmachung zu tun. (215) Wie ? Wenn das Fleisch stirbt und ihm gar keine Hoffnung auf Heil gegeben wird, was für Gründe hatte Christus dann, sich die scheinbare Gestalt eines Menschen zu geben und Menschen zu heilen und Sorge um das Fleisch zu haben ? Wenn er die wenigen mit ihren Leibern erweckt, warum sollte er nicht auch alle so erwecken ? Die Verderbnis ist fähig, einen Körper zu verflüssigen und aufzulösen, und da wird die Kraft des Herrn nicht imstande sein, den aufgelösten Körper wieder zu erwecken ? (221) Diejenigen, die glauben, daß ihre Körper mit dem Tod nicht aufgelöst werden, vertrauen dem Herrn nicht, der ihre untergetauchten Körper wieder erheben will; und sie behaupten, daß Gott nicht das Gute leisten wolle und nicht dazu fähig sein kann, und sie wissen nicht, mit was für einem großen Verbrechen sie sich brüsten, indem sie es wagen, bedeutungslose Begleitumstände des Todes der göttlichen Macht voranzustellen. (226) Im Keim ist der Baum verborgen, und dieser spendet keine am Baum prangenden Früchte, wenn er nicht, in Erde eingegraben, vermodert. Schon ziehen sich die flüssigen Wasser zusammen; in brausender Unbiegsamkeit entstehen Felsen und werden immer bestehen, wenn nicht eine große Kraft sie auflöst, da eine weich atmende Wärme eindringt. (231) Im zierlichen Körper eines Weinstöckchens ist eine gewaltige Rebe verborgen; wenn du sie suchst, ist sie nicht da; wenn Gott es will, sieht man, daß sie da ist. An den Bäumen verwelken abgestorben die Blätter, an den Dornbüschen die Rose, auf den Feldern die Keime, und kommen doch wieder lebendig hervor. (235) Diese ruft Gott für den Menschen vor seinen Augen hervor und gibt den Dingen eine neue Gestalt, die er doch in seiner Fülle am Anfang alle um des Menschen willen im Überfluß geschaffen hat. Alles Nackte kommt zu Fall, er kleidet jedes einzelne mit seinem Körper: Warum sollte er allein den Menschen, dem er solch große Ehren reichlich austeilte, nicht in solch umfassender Beschaffenheit zu sich rufen, den Menschen, den er als Herrn über alles geschaffen hat ? (240) Also wird dem Fleisch und dem Blut die Würdigkeit des Reiches Gottes abgesprochen, als ob Paulus im eigentlichen Sinn über das Fleisch gesprochen hätte. Jener lehrte freilich Großes, aber die selbstgefälligen Herzen glauben, daß er mit einer wörtlich gemeinten Predigt lehre; aber er wollte, daß über die alten Taten mit der Bezeichnung "Fleisch" und "Blut" gesprochen wird, denn er erinnerte sich seines großen himmlischen Lehrers, der denen, die durch das Wasser der Taufe von ihm hervorgebracht wurden, den Namen seiner Ehre schenkte und ein Pfand von seinem Geist herabströmen ließ, so daß die, die durch dessen Kraft erlöst worden waren, mit ihrer Erneuerung
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huius et acciperent renovati nomen honoris. ergo, quia populis nondum suo fonte renatis, sordibus antiquis tectis (ea debita mortis), ex veteri causa regnum caeleste negavit dicens humanuni rursus debere renasci: quod natum est de carne, caro est, de spiritu, vita radicis veteris nova germina gloria mutans, ablutum corpus iam non de carne vocari; hoc sequitur Paulus, sie est de carne locutus. denique dixit oportere superindui vestem, hunc habitum fragilem, mortalem contegi formam, non aliud corpus dari, sed prius illud inerme undique regno dei lato circumdari totum: "momento aspectus oculi mutabitur," inquit. ut rufae cerae facies dispanditur herba et mutat proprium candenti sole colorem, sie eadem caro fulgenti de gloria sumens gaudebit semper gaudens et morte carebit devictum clamans crudelem corporis hostem, glutitam mortem fortis victoria Christi, ingentes deo summa ferens ad sidera laudes.
254: Io 3, 6; 1 Cor 15, 4 2 - 4 6 2 5 8 - 2 6 1 : 1 Cor 15, 53; 2 Cor 5, 2 - 5 262: 1 Cor 15, 52 268: 1 Cor 15, 54
269: 1 Cor 15, 57
251 ea] Oe, et F 253 humanum] Pam Rig, humano F 260 inerme] Hü 6, inermem F 268 Christi] Oe Oxe 27, Christus F
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auch den Namen von dessen Ehre erhielten. (250) Also, da ja die Völker noch nicht durch seinen Quell wiedergeboren waren, sondern noch mit alten Schmutzschichten bedeckt waren (dies ist die Schuld des Todes), versagte er aufgrund der alten Angelegenheit das himmlische Königreich und sagte, daß das Menschengeschlecht wiedergeboren werden müsse: (254) Was vom Fleisch geboren worden ist, ist Fleisch, was vom Geist geboren worden ist, ist Leben, das die neuen Abkömmlinge der alten Wurzel in Herrlichkeit verwandelt, damit nicht mehr gesagt wird, daß der von der alten Wurzel abgelöste Körper vom Fleisch abstamme; (257) diesen Gedankengang verfolgt Paulus, so hat er über das Fleisch gesprochen. Schließlich sagte er, man müsse ein Gewand überziehen, diese vergängliche Ausstattung, das sterbliche Äußere müsse bedeckt werden, es werde kein anderer Körper verliehen, sondern zuerst werde jener waffenlose Körper von allen Seiten gänzlich mit dem weiten Reich Gottes umgeben: (262) "In einem Augenblick wird die äußere Erscheinung verwandelt werden", sagt er. Wie sich die äußere Erscheinung von rotem Wachs ausdehnt und das Gras seine eigentliche Farbe unter der gleißenden Sonne verändert, so wird sich dasselbe Fleisch, von der strahlenden Herrlichkeit empfangend, immer in Jubel freuen und vom Tode frei sein und dabei laut ausrufen, daß der grausame Feind des Leibes gänzlich besiegt ist, (268) daß der Tod vom Siege des tapferen Christus verschlungen worden ist, und es wird dabei unendliche Lobpreisungen für Gott zu den höchsten Sternen tragen.
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CARMINIS ADVERSUS MARCIONITAS LIBER TERTIUS
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lam genuit, quondam sterilis cognomine, mater iamque novus gaudet populus de libera natus expulsa famula merito cum prole superba; viventis quoque fontis aquas ingrata reliquit et tepidis errans ardenti sidere potat. iam possunt gentes et Abram clamare parentem, quae vocem domini simili ratione secutae omnia liquerunt peregre se sistere vitae. laetare, ο sterilis, promissam concipe plebem! erumpe et clama, quae nulla prole beata, de qua dicebat per vates spiritus olim! haec genuit gentem multis ex gentibus unam, cuius principio semper pia membra laborant: huius ABEL iustus, pastor pecudumque magister, fraternae occidit quem olim violentia dextrae. huius ENOCH (insigne decus, de corpore membrum) a deo digressos populos facinusque sequentes, dum furit in terris refugarum turba latronum, sacrilegum genus ut fugeret crudele gigantum, consilio revocabat in omnibus ipse fidelis. ingenti gemitu placuit meritoque labore translatus magno pignus servatur honore. perfectus laude et sine culpa NOE repertus testificante deo iustus in adultera plebe, bis quinquagenis arcam qui texuit annis, venturum excidium factis et voce ferebat; promeruit tantis ereptus mortis ab undis et cum prole sua servatur gente sequente. est ABRAHAM, cuius gnatos vos esse negatis, qui primus genere et patria et genitore relicto voce dei suasus secessit in extera regna, tantos dei meruit sublimis dignus honores,
I —13: Gn 16sq. 21 1: Hbr 11, 11 6: Gn 17, 5 7: Gn 12, 1 - 5 ; Hbr 11, 8 - 4 0 9sq: Is 54, 1; Gal 4, 27 II — 13: Is 57, 1 1 4 - 4 7 : Gn 4 - 4 9 ; Sir 44; Hbr 11 14: Mt 23, 35 6 Abram] Oxe 25, Abraham F 22 translatus] lege 33 Th 344 n.3, translatum F
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Gedicht gegen die Marcioniten Buch 3 Schon hat sie geboren, die Mutter, die einst mit Beinamen "die Unfruchtbare" hieß, und schon freut sich das neue Volk, das von einer Freien geboren wurde, nachdem die Sklavin verdientermaßen mit ihrem Nachwuchs vertrieben worden war aufgrund ihres Stolzes; (4) nicht mehr willkommen verließ sie auch die Wasser der lebendigen Quelle, und unter glühendem Gestirn umherirrend trank sie von lauem Wasser. Und schon können die Völker sogar Abram "Vater" rufen, die der Stimme des Herrn auf ähnliche Weise wie dieser Folge geleistet haben und alles zurückgelassen haben, um sich in der Fremde dem widrigen Leben zu stellen. (9) Freue dich, ο Unfruchtbare, empfange das verheißene Volk! Brich in Jubel aus und jauchze, die du zuvor mit keiner Nachkommenschaft gesegnet warst, und über die durch die Propheten einst der Geist gesprochen hat! Diese hat ein einziges Volk geboren, das aus vielen Völkern besteht, seit dessen Anbeginn seine frommen Mitglieder immer Leid erduldeten: (14) Aus diesem stammt der gerechte ABEL, der Hirte und Aufseher über das Vieh, den einst die Gewalttätigkeit der brüderlichen Rechten tötete. Der aus diesem stammende ENOCH (ein in seiner äußeren Würde ausgezeichnetes Mitglied aus der Gesamtheit) rief die von Gott abgewichenen Völker, die dem Verbrechen anhingen, planvoll zurück, während auf Erden die Schar der abtrünnigen Räuber wütete, damit das frevlerische und grausame Geschlecht der Giganten die Flucht ergreife, wobei er selbst in allem gläubig blieb. (21) Mit seinem unendlichen Seufzen fand er bei Gott geneigtes Gehör, und verdientermaßen wurde er aufgrund seiner Mühe entrückt und als Pfand für die Völker in großer Ehre bewahrt. Der in seinem Ruhm vollkommene und ohne Schuld befundene NOAH, der — wie Gott es bezeugt — in einem abtrünnigen Volk ein Gerechter blieb, der in zweimal je fünfzig Jahren die Arche baute, verkündete mit seinen Taten und mit seiner Stimme den kommenden Untergang; (27) er hat sich Verdienste erworben und wurde deshalb aus den so gewaltigen Fluten des Todes gerissen, und mit seiner Nachkommenschaft wurde er gerettet, und es folgte ein neues Geschlecht. Dazu gehört auch ABRAHAM, dessen Nachkommen zu sein ihr abstreitet, der als erster unter Zurücklassung von Stamm und Vaterland und Vater, durch die Stimme Gottes überzeugt, auszog in fremde Königreiche, und würdig verdiente er sich so große Ehrenbezeigungen seitens des erhabenen Gottes, Vater zu sein den Hei-
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gentibus ut pater et populis credentibus esset. cum patribus IACOB, quorum pater ipse, per omne vitae suae spatium laetissima tempora Christi praececinit verbis, actu, virtute, labore. hunc sequitur IOSEPH foedae sine sorde iuventae, carceris et durae conficta calumnia poenae, gloria post gemitus regnique secunda corona inque fame panis tribuendi larga potestas. tarn propria Christi, tarn lucida lucis imago omnibus est manifesta, quibus sunt lumina menti, ut speculo vultus firmam spem cernere possint. IUDAS ipse pater, regalis sortis origo. unde duces geniti, cuius de semine reges numquam defuerunt, donec Ventura potestas gentibus exspectata diu promissa veniret. dux populi MOSES, qui limina regia liquit spernens divitias florentes tempore parvo, maluit adflictus populi portare labores subnixa cervice, minis non territus ullis, quam sibi delicias multasque remittere poenas, pro magnaque fide, pro tanto mirus amore, armatus virtute dei magnalia gessit: percussit gentem plagis terramque reliquit, confundit regem durum populumque reducit, calcavit fluctus, hostes demersit in undis, fecit aquam dulcem per lignum, semper amaram, cum Christo (populo manifeste) multa locutus, cuius de facie lux et nitor ore refulsit; acceptam legem per paucos fudit in orbem (exempla implicita propriorum certa laborum), percussit petram, iussus quoque flumina fudit extenditque manus, ut signo vinceret hostem. omnia de Christo, per Christum cuncta loquuntur. hic probus et magnus cum laudis pace quievit. at IESUS Nave filius Auses ante vocatus (spiritus hunc sanctus socium sibi nomine iunxit):
48 — 64: Ex 2sq 4 8 - 5 2 : Hbr 11, 2 4 - 2 7 58: Ex 15, 2 3 - 2 5 ; Idt 5, 15; Sir 38, 5 60: Ex 34, 29 66: Dt 34, 5 67: Nm 13, 17 (vulg) 41 prius tarn] Pam Oe, tum F 59 cum Christo (populo manifeste)] Th 345 n.4, cum Christi popuio manifeste F; al. al.
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den Völkern und den gläubigen Völkern. (34) Zusammen mit den Vätern, deren Vater er selbst ist, kündete JAKOB im voraus während der gesamten Spanne seines Lebens durch seine Worte, Handeln, Tapferkeit und Mühsal die überaus beglückenden Zeiten Christi an. (37) Auf diesen folgt JOSEPH mit der trotz seiner Makellosigkeit so schmachbeladenen Jugend, die gegen ihn ausgesonnene Schurkerei der Kerkerhaft und der harten Strafe, der Ruhm nach der seufzerreichen Plage und die glückhafte Verleihung der Krone über das Königreich und die Macht, freigebig in der Hungerszeit Brot auszuteilen. (41) Dieses so leuchtende Abbild des Lichts, das so kennzeichnend für Christus ist, ist allen offenbar, die einen erleuchteten Verstand besitzen, so daß sie im Spiegel der Gestalt Josephs die festgegründete Hoffnung erblicken können. (44) JUDAS selbst ist auch ein Vater, der Ahnherr eines königlichen Geschlechts, von ihm stammen die Führer ab, aus deren Samen es niemals an Königen fehlte, bis die Macht, die kommen sollte und aufgrund der Verheißung von den Völkern lange erwartet war, tatsächlich dann auch kam. (48) Der Führer des Volkes, MOSES, der die Schwellen des ägyptischen Königshauses zurückließ aus Geringschätzung der Reichtümer, die nur eine kleine Zeit üppigen Bestand haben, wollte lieber hart mitgenommen die Strapazen des Volkes mit darunter gestemmtem Nacken tragen, durch keine Drohungen eingeschüchtert, als sich Annehmlichkeiten zuzugestehen und viele Mühseligkeiten zu erlassen, und — wunderbar aufgrund seines großen Glaubens und der so großen Liebe — gewappnet mit der Tapferkeit Gottes vollbrachte er großartige Taten: (55) Er beutelte das Volk der Ägypter mit Plagen und verließ ihr Land, er richtete ihren unbeugsamen König zugrunde und führte sein eigenes Volk zurück, er durchtrat die Fluten, tauchte die Feinde in den Wogen unter, er machte durch das Holz das Wasser süß, das immer bitter gewesen war, er sprach viel mit Christus — für sein Volk offenkundig —, er, von dessen Angesicht das Licht und von dessen Antlitz der Glanz Gottes erstrahlte; (61) das von Gott empfangene Gesetz verbreitete er durch wenige Gehilfen auf dem Erdkreis (darin sind zuverlässige Beispiele seiner eigenen Mühen enthalten), er schlug an den Felsen, auf Geheiß hin ließ er auch Wasserströme fließen, und er streckte die Hände aus, damit er in diesem Zeichen den Feind besiege. Alle Taten sprechen von Christus, alle auch nur durch Christus. Dieser Moses, treu in seiner Pflicht und groß, kam in ruhmvollem Frieden zur Ruhe. (67) Ferner aber ist JOSUA ("JESUS") zu nennen, der Sohn Nuns, der zuvor Auses genannt worden war (durch seinen Namen verband sich diesen der Heilige Geist zu seinem Bun-
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hie fluvium scidit et populum transire coegit, distribuit terram gnatis, promissa paterna, solem cum luna statuit, dum vinceret hostem, expulit externas gentes prolemque gigantum, excidit lucos, aras et templa subegit, omnia legitima sollemnia mente peregit; nominis exemplum Christi, virtutis imago. quid de IUDICIBUS populi per singula dicam ? quorum virtutes si conscribantur in unum, verborum spatio numerosa volumina complent. attamen ex multis paueorum dicere vitam corporis explendi verborum postulat ordo. ex quibus est GEDEON dux agminis, acer in hostem, non virtute sua tutelam acquirere genti firmatusque fide signum petit excita mente, quo vel non posset vel posset vincere bellum, vellus ut in noctem positum de rore maderet et tellus omnis circum siccata iaceret (hoc inimicorum palmam coalescere mundo) atque iterum solo remanente vellere sicco hoc eadem tellus roraret nocte liquore. hoc etenim signo praedonum stravit acervos congressus populi Christi, sine milite multo, tercenteno equite (numerus Tau littera Graeca) armatis faeibusque et cornibus ore canentum. vellus erat populus ovium de semine saneto (nam tellus variae gentes fusaeque per orbem); verbum quod nutrit ros, nox est mortis imago, Tau signum crucis et cornu praeconia vitae lucentesque faces in lychno spiritus ardens. scilicet hoc testamen erat virtutis imago, non prius angelica mortis fera proelia vinci quam populo indocili merito sua culpa relicto florentesque fide gentes in laude reeeptae. DEBBORA quin mulier super omnem maxima famam, pro patria quae belligero subnixa labore
69: los 3sq 7 6 - 7 8 : Hbr 11, 32 81 —102: Idc 6sq; Hbr 11, 32sq 1 0 3 - 1 0 9 : Idc 4 69 hic] lege 100 Riv, hinc F 70 gnatis] lege 34, gratis F 81 est] lege 111, ut F 83 mente] lege 113 Hü 6, menti F 88 remanente] lege 117 Riv, remanenti F 96 ros] lege 124, sed F 104 labore] Mü, labori F
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desgenossen): Dieser teilte den Fluß und trieb das Volk dazu an hinüberzugehen, er verteilte das Land an die Nachkommen, was den Vätern verheißen worden war, (71) er hielt die Sonne mitsamt dem Mond an, bis er den Feind besiegt hatte, er vertrieb die fremden Völker und die Nachkommenschaft der Giganten, er ließ Haine fällen, zerstörte Altäre und Tempel von Götzenanbetern, er vollzog alle feierlichen Handlungen mit einem nach dem Gesetz ausgerichteten Sinn; ein Beispiel des Namens Christi, ein Abbild seiner Macht. (76) Was soll ich über die RICHTER aus diesem Volk im einzelnen sagen ? Falls deren Leistungen auf einmal aufgeschrieben werden sollten, füllen sie wohl zahlreiche Buchrollen mit dem Umfang der Erzählungen. Dennoch aber erfordert es die Anordnung der Erzählungen, um das Gesamtcorpus auszufüllen, aus vielem von dem Leben weniger zu berichten. Unter diesen befindet sich GEDEON, der Führer eines Heerzuges, eifrig gegenüber dem Feind, (82) nicht jedoch eifrig darin, aufgrund seiner Tapferkeit die Königswürde für sein Familiengeschlecht zu erwerben, und gefestigt im Glauben erbat er erregten Sinnes ein Zeichen, aufgrund dessen er entweder den Krieg gewinnen könne oder nicht dazu im Stande sei, nämlich daß beim ersten Mal das Vlies, das zur Nacht hingebreitet wurde, vom Tau feucht würde und die ganze Erde ringsum trocken wäre (während, wenn das Vlies unversehrt bliebe, die Folge wäre, daß die Siegespalme der Gegner Wurzeln fassen würde) und daß beim zweiten Mal diese selbe Erde in der Nacht von Tau befeuchtet würde, während allein das Vlies trocken bliebe. (90) Aufgrund dieses Zeichens nämlich streckte er die Scharen der Plünderer nieder, zum Kampf antretend mit dem Volk Christi, ohne viele Soldaten, mit dreihundert Reitern (dieser Zahl entspricht im Griechischen der Buchstabe Tau), bewaffnet mit Fackeln und Widderhörnern derer, die mit dem Munde lärmend sangen. (94) Das Vlies war das Volk der Schafe aus heiligem Samen (denn die Erde stellte die verschiedenen, auf dem Erdkreis verstreuten Völker dar); der Tau ist das Wort, das nährt, die Nacht ist ein Bild für den Tod, das Tau das Zeichen des Kreuzes und das Widderhorn die Verherrlichung des Lebens und die im Halter leuchtenden Fackeln der brennende Geist. (99) Natürlich war dieses Zeugnis ein Abbild der Macht Gottes, daß nicht früher durch die Engelsposaune die grausigen Schlachten des Todes überwunden werden, als das unbelehrbare Volk der Juden verdientermaßen von seiner Schuld verlassen worden ist und die Heidenvölker in die Herrlichkeit Gottes aufgenommen werden, da sie im Glauben blühen. Ja sogar DEBBORAH, die über jeden Ruhm hinaus größte Frau, die sich für das Vaterland der Mühe der Kriegsführung unterzog und am Fuße
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III 1 0 5 - 1 3 5
105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135
stipite sub palmae populum vicisse canebat, quapropter victi simul hostes terga dedere, Sisara dux fugit, cui non vir nec manus ulla restitit. hie IAHEL Christi victoriae signo extemplo refugam devicit femina ligno. IEPHTA fide firma, qui duro vulnere votum ausus mercedem belli deo dicere grandem; hie quia quae non vult dominus promiserat amens, occurrit primum carum sibi pectore pignus, nulli sperata cecidit quod sorte repente. promissum ut staret, solvit pia iura parentis, peccati votum violenta mente coperuit immanis timor, orbatae solacia vitae pro scelere obtinuit famam, pro crimine laudem. nec non SAMSONIS super omnia corpora vires, spiritus hoc donum ? capiti concessa potestas. pro populo solus, nullo mucrone nec armis, os retinens asini prostravit corpora mille. vincula nulla virum vinctum potuere tenere; gloria sed postquam capiti vi mota recessit, occidit atque hostes victor sua morte peremit. mirificus SAMUEL, cui reges ungere primum praeceptum, dare chrisma, viris ostendere christum, talibus in vitae spatio laudabilis egit, ut quoque post requiem prophetica iura teneret. psalmographus DAVID magnus rex atque propheta, passurum Christus cuius se voce canebat (sponte quod ingratus populus sine lege peregit), cui deus ex utero fructum promiserat olim, prolem sublimi solio suo ponere sanctam. fixa fides domini quae sponderat omnia fecit.
103 — 109: Idc 4 1 1 0 - 1 1 9 : Idc 1 0 - 1 2 ; Hbr 11, 32 1 1 9 - 1 2 5 : Idc 1 3 - 1 6 124sq: Idc 16, 2 8 - 3 0 1 2 6 - 1 2 9 : 1 Sm 9sq; 28, 1 1 - 1 9 131: Ps 21, 8. 17. 19 133sq: 2 Sm 7, 12sq; Ps 131, 11; Lc 1, 32; Act 2, 30 108 109 124 125 127 131
IAHEL] Mü (cf. Idc 4,17), Baal F victoriae] Mü, victoria F extemplo] Oe, exemplo F refugam] Riv 161 Oe, refugae F capiti vi] Mü, captivi F victor] Mü, victos F peremit] lege 136, redemit F viris...christum] lege 138 (cf. 1 Sm 10,24), viros...christos F Christus] lege 143, Christum F
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eines Palmenstammes weissagend sang, daß das Volk gesiegt habe, weshalb die besiegten Feinde sogleich die Flucht ergriffen und auch der Anführer Sisara, dem kein Mann und keine Hand widerstand. Hier besiegte JAEL zum Zeichen des Sieges Christi alsbald den Flüchtigen, sie als Frau, mit dem Holz. (110) Von standhaftem Glauben war JEPHTA, der es bei einer harten Niederlage wagte, als Gelübde einen großmächtigen Kriegslohn für Gott zu benennen; da nun dieser in seinem Unverstand ein Versprechen gegeben hatte, was der Herr nicht will, lief ihm zuerst das ihm in seinem Herzen teure Pfand entgegen, das durch ein plötzliches, von keinem geahntes Los fiel. (115) Damit er sein Versprechen halte, hob er seine heiligen Vaterrechte auf, ungeheure Furcht überdeckte das sündige Gelübde in seinem ungestümen Sinn, als Trost für sein der Tochter beraubtes Leben erlangte er für das Verbrechen Ruhm, für die Schandtat Preis. (119) Und gewiß hat doch SAMSON Körperkräfte, die die aller anderen überragen, was ein Geschenk des Geistes ist? Der Sitz dieser Kraft wurde dem Kopf zugestanden. Für das Volk hat er als einzelner, ohne Schwert und sonstige Waffen, mit der Kinnlade eines Esels in der Hand, 1000 Leiber hingestreckt. (123) Keine Fesseln konnten den Mann, wenn er gebunden war, halten; aber nachdem seine Herrlichkeit geschwunden war, da man dem Haupt die Kraft entzogen hatte, kam er zu Fall und vernichtete als Sieger mit seinem Tode seine Feinde. (126) Der bewunderungswürdige SAMUEL, dem es zuerst aufgetragen wurde, Könige zu salben, das heißt das Chrisma ("die Salbung") zu verleihen und so für die Menschen auf den Christus ("den Gesalbten") zu verweisen, verhielt sich in der Zeitspanne seines Lebens durch solche Taten löblich, so daß er auch nach seinem Tod das Recht innehatte, Prophezeiungen zu geben. (130) Der Psalmist DAVID war ein großer König und Prophet, durch dessen Stimme Christus gesungen hat, daß er leiden werde (was das undankbare Volk der Juden aus eigenem Antrieb ohne Geheiß des Gesetzes vollbrachte), dem Gott einst Frucht aus seinem Leib versprochen hatte und daß er seine heilige Nachkommenschaft auf seinen erhabenen Thron setzen werde. Die festgegründete Treue des Herrn vollbrachte alles, was er gelobt hatte. (136) Der David nacheifernde
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aemulus EZECHIAS, populi corrector inertis, oblitis legem qui restauravit iniquis, haec olim mandata dei prior omnia iussit, qui precibus bellum, non ferri cuspide solvit. hic moriens lacrimis annos ac tempora vitae accepit, merito talem tulit actus honorem. ingenti zelo IOSIAS, rector et ipse; tantum nemo supra nec postea taliter egit: idola destituit, destruxit templa nefanda atque sacerdotes super aras igne cremavit, ossa prophetarum falsorum cuncta refodit incenditque aras, adolenda cadavera lignis. insignis fidei in laudem — memorabile! — tractus nobilis HELIAS, qui nondum debita mortis gustavit, quoniam rursum venturus in orbem est. ergo infracta fide populum regemque furentem, militiam domini qui deseruere beatam, verberibus famis castigans hostes amaris, sidera conclusit tenuitque in nubibus imbrem. esse deum ostendit cunctis, apparuit error. nam madidae partes hostiae fluvio super aras de caelo precibus veniens vi flamma comedit; et quotiens voluit, toties ruit ignis ab alto. divisit fluvium, transgressus et avia fecit, sublatus curru paradisi vectus in aulam est. huius discipulus, fortis successor HELISEUS, qui duplicem Heliae petiit sibi sumere sortem, ad castigandam violento verbere plebem: tantum pro domino et talem spiravit amorem. Iordane percusso pedibus via facta regressus demersam fluvio relevavit virga securim mortificumque cibum in vitalem transtulit escam, detinuit pluvias iterato tempore duplo mundavitque lepras, hostes caligine cepit;
1 3 6 - 1 3 9 : 4 Rg 18; 2 Par 2 9 - 3 2 ; Sir 48, 1 9 - 2 5 140sq: 4 Rg 20, 5sq; Is 38, 5; Sir 48, 23 1 4 2 - 1 4 7 : 4 Rg 23; Sir 49, 1 - 3 ; 2 Par 34, 5 148. 160: 4 Rg 2, 11 149sq: Mal 4, 5sq (vulg); Mt 11, 14; Lc 9, 27 1 5 1 - 1 6 0 : 3 Rg 17sq; 4 Rg lsq; Sir 48 1 6 1 - 1 6 9 : 4 Rg 2 - 6 ; Sir 48 148 tractus] Riv 162 Hü 7 JVfü, tactus F, factus F.Simon 151 fide] lege 167 Hü 7, fides F 153 famis] lege 169 (cf. 3 Rg 18,2), flammis F
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EZECHIAS, der Zurechtweiser des nicht standhaften Volkes Israel, der bei den Abgeneigten das Gesetz, das sie vergessen hatten, wiederherstellte, ordnete einst zuerst diese ganzen Aufträge Gottes an, er, der dann den Krieg mit Bitten, nicht mit eisernem Wurfspieß beilegte. Als er unter Tränen starb, erhielt er zusätzliche Lebensjahre und Lebenszeit, und verdientermaßen erhielt sein Handeln eine solche Ehre. (142) Von außerordentlichem Eifer war JOSIAS, selbst auch König; in solchem Umfang vollbrachte keiner darüber hinaus mehr, noch verhielt sich später jemand in solcher Weise: Er ließ Götzenbilder beseitigen, zerstörte frevlerische Tempel und verbrannte Priester auf den Altären im Feuer, ließ alle Gebeine falscher Propheten wieder ausgraben und zündete Altäre an und Menschenkadaver, die auf ihnen mit Holz zu verbrennen waren. (148) Der edle ELIAS, ausgezeichnet in seinem Glauben, wurde — welch erinnerungswürdiges Ereignis! — zum Ruhm emporgeführt, er, der noch nicht die Schuld des Todes gekostet hat, da er ja wieder auf die Erde zurückkommen wird. So züchtigte er denn, als der Glaube zerbrochen war, das Volk und den rasenden König, die aus dem glückseligen Kriegsdienst für den Herrn desertiert waren, mit den bitteren Schlägen einer Hungersnot wie Feinde, verdunkelte Sterne und hielt den Regen in den Wolken zurück. (155) Er zeigte allen deutlich, daß es einen einzigen Gott gibt, der Irrtum wurde offenbar. Denn die Teile des Opfertieres, die vom Wasserstrom feucht waren, verzehrte eine Flamme mit Kraft, die auf das Gebet des Elias hin vom Himmel herab auf den Altar fiel. Und sooft er wollte, fiel Feuer vom Himmel herab. Er zerteilte einen Fluß und machte das Unwegsame zu einem Durchgang, er wurde auf einem Wagen entrückt und fuhr in den Hof des Paradieses. (161) Dessen Schüler und tapferer Nachfolger war ELISCHA, der darum bat, für sich den doppelten Anteil des Geistes des Elias in Anspruch nehmen zu dürfen, um das Volk mit gewaltvollem Schlag zu züchtigen: Eine so große und so geartete Liebe atmete er für den Herrn. (165) Nachdem er den Jordan mit Schlägen auseinandergetrieben hatte und zu Fuß auf dem gebahnten Weg zurückgekehrt war, ließ er mit einem Holzstab das im Fluß untergetauchte Beil wieder nach oben aufsteigen und verwandelte eine tödliche Speise in ein Lebenskraft spendendes Essen, hielt Regengüsse zurück, wobei er den Zeitraum der Trockenheit verdoppelte, und er reinigte Aussätzige, hielt Feinde mit Dunkelheit umfangen; (170) nach seinem Tode waren
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III 170 - 203
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cuius post obitum iam condita membra sepulchro abiectus quidam, mactatus caede latronum, mortuus ut tetigit, revocata luce revixit. IESAIAS locuples vates, cui fontes aperti (tam manifesta fides!), verbum dei ore profudit largaque per Christum patris est promissa voluntas, praetestata viam vitae atque probata per ipsum est. quem populus sectum ligno sine labe repertum, immeritum demens crudeli morte peremit. sanctus HIEREMI AS, quem gentibus esse prophetam aeterni virtus iussit dixitque futurum; qui quoniam plebis facta inlaudanda revolvit et fore captivam, nisi paenituisset iniquos, in famulos fieri praesaga voce locutus, vincula dura tulit squallenti carcere clausus inque luto putei famis hausit tabida membra. sed postquam quae noluerant audire probavit atque hostes victum populum duxere triumphis, horrida vix tandem caruit sua dextra catena; nulla morte vir um constat neque caede peremptum. EZECHIEL fidus, dives cui gratia verbi concessa est peccatorum secreta videre, adflictus lugere suos veniamque precari, cernere vindictam sanctorum caede futuram sanctorumque locum regni carnisque salutem, spiritu implicitus, gressus aditusque videre. OSEA, AMOS et MICHEAS, IOEL, ABDIA, IONAS atque Ν AHUM, HABACUC, SOPHONIAS AGGAEUSque, ZACHARIAS vim passus et angelus ipse MALACHIM: hi vates domini, quorum chorus usque canentum ac pariter laudis propriam meruere coronam. quam magnus DANIEL! qualis vir! quanta potestas! qui falsos testes ipsorum prodidit ore servavitque animam damnatam crimine ficto,
170-172: 4 Rg 13, 20sq; Sir 48, 15 179—188: Ier 1, 5; 2, 5sq; 5, 15; 38, 6sq; 39 190-195: Ez 8sq; 4 0 - 4 8 2 0 1 - 2 0 7 : Dn 4; 6, 17sq; 13; 14, 31sq 173 185 188 190
fontes] Pam, fontis F 184 carcere] lege 198 Pam, currere F famis] Mii, fames F 186 noluerant] Pam Oe, voluerant F catena] Oxe, Cento, correxit lege 202, catenis F fidus] Pam, sidus F 196 IOEL] Pam, simul F, Ioel et lege 186
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seine Glieder schon im Grab geborgen worden, als ein Mann von Räubern in einem Gemetzel hingeschlachtet und dorthinein geworfen wurde. Sobald dieser, schon tot, die Gebeine des Elischa berührte, kam sein Lebenslicht zurück, und er erstand wieder auf. (173) JESAJA, der zuverlässige Prophet, dem die Quellen der Weisheit offen stehen (ein so offensichtlicher Glaube!), verströmte mit seinem Munde das Wort Gottes, und durch Christus ist der freigebige Wille des Vaters verheißen worden, er bezeugte im voraus den Weg des Lebens und ist durch Jesaja selbst bestätigt worden. Diesen brachte das jüdische Volk in seinem Wahnsinn unverdientermaßen durch eine grausige Todesart um, der zersägt am Marterholz ohne Makel aufgefunden wurde. (179) Heilig war JEREMIAS, den die Macht des Ewigen geheißen hat, den Völkern ein Prophet zu sein, und dem sie das Zukünftige kündete; weil dieser die unrühmlichen Taten des Volkes aufzeigte und mit prophetischer Stimme verkündete, daß das Volk in Gefangenschaft geraten würde und die Abgefallenen zu Knechten würden, wenn sie nicht bereuten, (184) trug er harte Fesseln, eingesperrt in einem schmutzstarrenden Kerker, und im Schlamm eines Grubenverlieses entkräftete der Hunger ausgezehrte Glieder. Aber nachdem er das, was sie nicht hatten hören wollen, unter Beweis gestellt hatte und die Feinde das besiegte Volk in Triumphzügen einherführten, da kam denn doch endlich seine Rechte von der schrecklichen Kette frei; es steht fest, daß der Mann weder eines natürlichen noch eines gewaltsamen Todes gestorben ist. (190) EZECHIEL war treu ergeben, dem die reiche Gnade des Wortes zugestanden wurde, damit er die heimlichen Riten der Sünder betrachte, Gottes Strafgericht der Zerschmetterung betrauere und Gnade erflehe, die zukünftige Rächung der Heiligen durch das Blutbad schaue und den Ort des Reiches der Heiligen und das Heil des Fleisches, und im Geiste versenkt die Schritte und Zugänge dorthin sehe. (196) HOSE A, AMOS und MICHA, JOEL, OBADJA, JONA und NAHUM, HABAKUK, ZEPHANJA und HAGGAI, SACHARJA, der Gewalt erleiden mußte, und der Bote selbst, MALEACHI: Dies sind Propheten des Herrn, deren in einem fort singender Chor auch in gleichem Maße die Krone des Ruhms als ständiges Eigentum verdient hat. (201) Wie groß war DANIEL! Was für ein Mann! Welch große Fähigkeit! Er überführte die falschen Zeugen durch ihre eigene Aussage und errettete eine aufgrund eines erfundenen Vergehens verurteilte Seele, und er löste mit seinem Mund
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somnia secreta et regi prior ore resolvit, praevidit Christum regnorum solvere membra, pro domino reus est, factus quoque praeda leonum servatusque palam cunctis in pace quievit. huius TRES SOCII (vix digna laude canendi) ex numero tanto decretum regis iniquum contempsere pii, quorum data corpora flammis, tradere se poenis potius pro nomine magno quam genibus nixi simulacro pandere palmas. iam praeclara fides, iam spes super omnia fulgens extinxit rapidos ignes et vicit iniquos. ESDRAS vates, legis doctor et ipse sacerdos, qui populum captum post tempora plena reduxit, ignibus et multa consumpta volumina vatum spiritu completus memori omnia reddidit ore. grandis IOANNES super omnes semine natos; cuius difficile poterimus dicere laudes: ablutor carnis, domini praecursor apertus, ablutor Christi, prior ipse renatus ab illo, foederis ille novi primus veterisque supremus proque via vera prior hostia caesus obivit. ecce deus CHRISTUS! pariter bis sena iuventus: omnibus una fides, amor unus et una potestas, flos hominum; mundo lucentes lumine Christi et comites et apostolici, qui vera locuti auribus audivere, oculis videre salutem, tractavere manu corpus de morte receptum, convixere cibo assidue, testantur ut ipsi. hinc PAULUS, praelectus apostolus in vice missus, in caelos raptum vidit quoque; missus ab illo Barnaba cum comite sociisque prioribus uno foedere coniunctis per gentes tradit ubique esse caput Christum, sunt cuius ecclesia membra; corporis ipse salus, membrorum vita perennis, ipse caro factus, pro cunctis ipse peremptus
2 0 1 - 2 0 7 : Dn 4; 6, 17sq; 13; 14, 31sq 2 1 5 - 2 1 8 : 1 Esr 7sq 223: Lc 16, 16 236: 1 Cor 12, 1 2 - 3 0 ; Col 1, 1 5 - 1 8
2 0 8 - 2 1 4 : Dn 3, 1 - 9 7 233: Act 9
204 regi] lege 206, regis F 207 servatusque] lege 208 Th 353 n.2, servatisque F cunctis] F, victor lege 208 Μϋ 233 raptum] Mii, raptus F missus] F, iussus Mii (cf. Act 9,6sq) ab illo] Pam Oe, ad illud F
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beim König rechtzeitig das Rätsel der geheimgehaltenen Träume, er sah im voraus, daß Christus die Glieder der weltlichen Königreiche auflöst, Daniel, der für den Herrn angeklagt war, auch zu einer Beute für die Löwen wurde und öffentlich vor den Augen aller gerettet wurde und in Frieden starb. (208) Aus einer so großen Anzahl von Menschen straften nur seine drei Gefährten (die mit einem kaum je gerecht werdenden Lob zu besingen sind) in ihrer Frömmigkeit den frevlerischen Erlaß des Königs mit Mißachtung, so daß deren Körper den Flammen übergeben wurden, das heißt, sie überließen sich eher den Strafen um des erhabenen Namens Christi willen, als daß sie auf die Knie gestützt vor dem Standbild die Hände ausbreiteten. Ein so hervorleuchtender Glaube, eine schon so alles überstrahlende Hoffnung löschte die wütenden Feuer aus und besiegte die Sünder. (215) Der Prophet ESDRAS, ein Schriftgelehrter und selbst Priester, der das gefangene Volk nach der Erfüllung der Zeit wieder heimführte, gab, von Geist erfüllt, die Bücher der Propheten, von denen viele durch Feuer vernichtet worden waren, alle durch seinen sich erinnernden Mund zurück. (219) Erhaben ist JOHANNES über alle anderen aus Menschensamen Geborenen; dessen Lobpreisungen können wir wohl nur unvollkommen aussprechen: Der Täufer des Fleisches, der offenkundige Vorläufer des Herrn, der Täufer Christi, der selbst zuerst von Christus wiedergeboren wurde, jener erste des Neuen Bundes und der letzte des Alten, und für den wahren Weg ging er zuerst als Opfertier niedergeschlachtet zugrunde. (225) Da, sieh - der Gott CHRISTUS! Und in Gleichheit die zweimal je sechs zählende Jüngerschar: Ihnen allen ist ein Glaube, eine Liebe und eine Kraft zu eigen — sie, die Blüte der Menschheit; auf Erden leuchtend im Glänze Christi sind sie Gefährten und Apostel, die wahr sprechen und das Heil mit ihren Ohren gehört, mit ihren Augen gesehen haben, die mit ihrer Hand den vom Tode wiedererhaltenen Leib berührten und beständig beim Mahl mit ihm zusammen waren, wie sie selbst bezeugen. (232) Dann sah auch PAULUS, der auserwählte Apostel, der als Stellvertreter des Herrn ausgesandt wurde, wie er in den Himmel entrückt wurde; von diesem entsandt verbreitete er überall zusammen mit seinem Gefährten Barnabas und früheren Genossen, die durch einen Bund vereint waren, bei den Völkern, daß Christus das Haupt sei, dessen Glieder die Kirche sind; (237) er selbst ist das Heil des Leibes, das unvergängliche Leben der Glieder, er ist selbst Fleisch geworden, er selbst für alle zugrunde gegangen, er selbst erstand als
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ipse resurrexit primus, spes una salutis, discipuiisque suis formam dedit: hi simul omnes indignas varie poenas pro nomine passi. talia membra gerit specioso corpore mater libera, quod numquam domini praecepta reliquit, inque domo senuit, domino lectissima semper, invidiam, poenas eius pro nomine passa. nam sterilis, quoniam nondum secura futuri ediderit populum caelesti semine natum, atque suae famulae portavit spreta dolorem; hanc sterilem quondam nunc tempus cernere matrem haeredem natum suae libertatis habere non similem famulae; quamquam de semine caeli conceptum genuit sibi conditione iugatum. absit ut illicitis verbis temeraria voce egregios homines, ardentia sidera caeli, (semine coniunctos tantum vel sanguine plebi) in solidum passim famulum dicatis atrocem aut populum domini legis mandata secutum servili specie quisquam putet esse loquendum, sed peccatorum vacuam sine mente catervam, qui promissa dei dubia spe corde locarunt, praesentis vitae misera dulcedine victos, debita servitia captos sua culpa subisse, si legem plebi peccati causa iugavit. nam servire deo totoque incumbere corde intemerata fides, libertas sponte paratur. ergo patres iusti, sancti sine labe prophetae, adventum domini multi cecinere futurum testanturque fide caelestia iussa profanis. cum quibus immanes, sociati gloria Christi, consortes virtutis, verba sacrata replentes firmavere fidem factis praedicta probando. quorum discipuli, qui successere per orbem, conflati virtute viri nostrique magistri coniunctos operis nobis tribuere honores.
2 4 2 - 2 5 0 : G n 16; 18; Gal 4, 2 3 - 3 1
263: Gal 3, 19. 25
262 servitia captos] Mü, servitio captis F 263 iugavit] Mü, iugabit F 269 sociati] Oxe 15, satiati F
subisse] Mü, subisset F
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erster wieder auf, die einzige Hoffnung auf Heil, und er gab seinen Jüngern ein Beispiel: Sie haben alle zugleich für den Namen Christi auf unterschiedliche Weise unwürdige Strafen erlitten. (242) Solche Glieder brachte die freie Mutter aus ihrem ansehnlichen Leib hervor, weil sie niemals von den Vorschriften des Herrn abwich, und sie wurde in ihrem Haus alt, allezeit eine von dem Herrn besonders Auserwählte, die Mißgunst und Beschwerlichkeiten für seinen Namen erduldete. (246) Denn als Unfruchtbare — da sie ja noch nicht des Zukünftigen sicher war, nämlich daß sie ein Volk hervorbringen würde, das aus himmlischem Samen geboren war — ertrug sie sogar die Verachtung und Kränkung ihrer Sklavin; jetzt aber ist die Zeit da zu sehen, daß die einst Unfruchtbare einen Erben ihrer Freiheit geboren hat, der dem Sohn der Sklavin nicht ähnlich ist; obgleich er aus einem Samen des Himmels empfangen worden war, gebar sie ihn als einen, der mit ihr durch das Schicksal der Sterblichkeit verbunden war. (253) Es sei ferne, daß ihr mit unstatthaften Worten und unbedachter Stimme herausragende Menschen, flammende Himmelsgestirne (die nur durch ihre Abstammung oder Blutsverwandtschaft mit dem sündigen Volk der Juden verknüpft sind), gänzlich alle ohne Unterschied einen rohen Sklaven nennt oder daß irgend jemand glaubt, man müsse sagen, daß das Volk des Herrn, das den Weisungen des Gesetzes Folge leistet, von der Gestalt eines Sklaven sei, sondern man muß sagen, daß eitel und hirnlos der Haufen der Sünder ist, die den Verheißungen Gottes nur mit zweiflerischer Hoffnung in ihrem Herzen einen Platz gaben, und daß die durch die elende Süße des gegenwärtigen Lebens Besiegten und so in ihrer eigenen Schuld Gefangenen den geschuldeten Sklavendienst auf sich genommen haben, wenn Gott wirklich dem Volk wegen seiner Sünde das Gesetz als Joch auferlegt hat. (264) Denn der unbefleckte, makellose Glaube und die Freiheit sind dafür eingerichtet, Gott zu dienen und mit ganzem Herzen anzuhangen. Deshalb haben die gerechten Patriarchen und die heiligen Propheten ohne Fehl in ihrer Vielzahl die zukünftige Ankunft des Herrn besungen und mit ihrem Glauben den Gottlosen die himmlischen Anordnungen bezeugt. (269) Zusammen mit diesen haben auch die ungeheuren Giganten, vereinigt in der Herrlichkeit Christi, Teilhaber an der göttlichen Macht, den Glauben gestärkt, indem sie die geheiligten Worte erfüllten und dadurch, daß sie das Vorhergesagte mit Taten unter Beweis stellten. (272) Deren Jünger, die auf dem Erdkreis die Nachfolge antraten, Männer, die aus Tugend geschmiedet und unsere Lehrer sind, haben uns die mit Mühen verknüpften Ehren zugeteilt. Von diesen hat
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275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 300 301 302
III 2 7 5 - 3 0 2
ex quibus electum magnum plebique probatum hac cathedra PETRUS, qua sederat ipse, locatum maxima Roma LINUM primum considere iussit. post quem CLETUS et ipse gregem suscepit ovilis. huius ANACLETUS successor sorte locatus. quem sequitur CLEMENS; is apostolicis bene notus. EUARISTUS ab hoc rexit sine crimine gregem. SEXTUS ALEXANDER SIXTO commendat ovile, post expleta sui qui lustri tempora tradit TELESPHORO; excellens hic erat martyrque fidelis (post ilium socius legis certusque magister), cum vestri sceleris socius, praecursor et auctor advenit Romam Cerdo nova vulnera gestans, deiectus, quoniam voces et verba veneni spargebat furtim; quapropter ab agmine pulsus sacrilegum genus hoc genuit spirante dracone. constabat pietate vigens ecclesia Romae composita a Petro, cuius successor et ipse iamque loco nono cathedram suscepit HYGINUS. post hunc deinde PIUS, Hermas cui germine frater, angelicus pastor cui tradita verba locutus; aque Pio suscepit ANICETUS ordine sortem, sub quo Marcion hic veniens, nova Pontica pestis. nondum secretum facinus suo corde reclusum, passim vulgo loquens latebrosa perfidus arte. sed postquam coepit mortis proferre sagittas, abiectus merito tam saevi criminis auctor a sanctis reprobus patuit — mirabile monstrum.
281 gregem] Mti, legem F 286 socius] Pam Rig, socio F 295 cui] Hi p. X MÜ, quia F
Buch 3
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PETRUS einen Großen ausgewählt, der beim Volk anerkannt war, und befohlen, daß LINUS auf dem Stuhl, auf dem er selber gesessen hatte, als erster Platz nehmen sollte, angesiedelt im alles überragenden Rom. (278) Nach diesem empfing auch CLETUS selbst die Herde des Pferchs. Als dessen Nachfolger wurde ANACLETUS durch das Los bestimmt. Diesem folgte CLEMENS; dieser ist durch seine Apostelbriefe gut bekannt. Nach diesem regierte EUARISTUS ohne Fehl die Herde. SEXTUS ALEXANDER überantwortete die Schafhürde dem SIXTUS, der sie nach der Erfüllung seiner Amtszeit dem TELESPHORUS übergab; dieser war herausragend und ein treuer Märtyrer (nach jenem Sixtus ein Gefahrte des Gesetzes und ein zuverlässiger Lehrer), (286) als plötzlich der Gefährte eures Verbrechens, der Vorläufer und Anstifter, nach Rom kam, Cerdo, neue Wunden bereitend, der verworfen wurde, da er ja die Meinungen und Worte von Gift in diebischer Heimlichkeit verstreute; deshalb erzeugte er, als er aus der Schar der Rechtgläubigen ausgestoßen war, dieses frevlerische Geschlecht unter dem Fauchen des Drachen Satan. (291) Die Kirche in Rom war standhaft, stark in ihrer Frömmigkeit, von Petrus gegründet, als dessen Nachfolger auch HYGINUS selbst, schon an neunter Stelle, den Stuhl übernahm. Nach diesem kam dann PIUS, der den Hermas durch die Abstammung zum Bruder hat, zu dem der Engel in Hirtengestalt die überlieferten Worte gesprochen hat; (296) und von dem "Frommen" ("Pius") übernahm ANICETUS nach der Ordnung das Amt, unter dem Marcion hierher kam, die neue Pestseuche vom Pontos. Noch sprach er nicht die geheime Schandtat, die unter seinem Herzen verschlossen war, allenthalben in der Öffentlichkeit aus, unredlich in seiner versteckten Kunst. (299) Aber nachdem er begonnen hatte, die Pfeile des Todes hervorzuholen, wurde er verdientermaßen verworfen als Verursacher eines so gräßlichen Verbrechens, als ein von den Heiligen Ausgestoßener stand er vor aller Augen, ein außerordentliches Mahnzeichen.
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IV 1 - 3 2
CARMINIS ADVERSUS MARCIONITAS LIBER QUARTUS
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32
Haec populo iuveni, qui dives, liber et haeres possidet aeternam spem laudis, iure dicamus: non ut doctores (solus docet omnia Christus), sed famulos Christi iubet inviolata potestas ingenti zelo flagrantes, pacis amore armatos molem belli deducere terrae, excelsas turres et moenia saeva malorum surgentesque minas populi contra agmina sancti detrahere et vacuas voces dissolvere vento. quapropter merito nos aemulamenta locuti ipsius ex verbis etiam monumenta salutis nitimur exprimere, quae gratia larga profudit, praedonisque plagam sanctis aperire copertam, ex improviso ne quis rudis, inscius, audax incidat et captus caelestia dona relinquat. ergo deus cunctis mortalibus unus ubique est, aeternum regnum, profundae lucis origo, fons vitae, potus, sapientia creditus omni. protulit ipse orbem, cuius sinus omnia cingit. nulla ilium regio, nullus locus ambitu claudit; materies nulla est facta, ut sit sponte perennis, quae fuerit semper, nullo factore creata: caelorum, terrae, maris infernique locator spiritus; aeris est divisor, conditor, auctor, solus perpetuus deus est, immensa potestas. hunc lex esse deum populo monstraverat unum, cuius vox Mosi pollens in monte locuta est. illius haec virtus, sapientia, gloria, verbum, filius, immenso genitum de lumine lumen: per vatum voces hunc unum clamitat esse. ordine suscipiens Paulus sic tradit et ipse unum hunc esse patrem, per quem sunt omnia facta,
3: Mt 23, 8. 10; lac 3, 1 28: 1 Cor 1, 24
4 - 1 3 : 2 Cor 10, 4sq
18: Col 2, 3
2 dicamus] Oxe 41, dicatam F 3 docet] Th 358 n.5 Oxe 15, daret F 9 detrahere et] Hü 8 Oxe 15, detraheret F 21 perennis] Pam Rig, perenni F 22 factore creata] Riv 178sq Oe, facto recreata F Rig 23 locator] Pam, locatur F 32 per quem] F, ex quo Oxe 8 (cf. 1 Cor 8,6)
Buch 4
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Gedicht gegen die Marcioniten Buch 4 Dies wollen wir dem jungen Volk mit Recht sagen, das reich ist und als Erbe der Freiheit ewige Hoffnung auf Ruhm besitzt: (3) Nicht wie Gelehrte (allein Christus lehrt alles), sondern als Knechte Christi heißt uns, die wir in ungeheurem Eifer brennen und mit der Liebe zum Frieden gewappnet sind, die unverletzte Macht, die Masse des Krieges von der Erde abzuziehen, hochragende Türme und grausige Mauern der üblen und sich gegen die Heerscharen des heiligen Volkes erhebenden Drohungen zu entfernen und nichtige Meinungen im Wind aufzulösen. (10) Deshalb sprechen wir mit Fug und Recht rivalisierende Antithesen aus und strengen uns an, aus den Worten des Marcion selbst sogar Zeichen des Heils herauszupressen, die die Gnade freigebig hervorströmen ließ, und das verdeckte Fangnetz des Räubers den Heiligen offen darzulegen, damit nicht irgendein unerfahrener Katechumene unversehens in seiner Unwissenheit und Forschheit hineinfällt und darin verstrickt der himmlischen Gaben verlustig geht. (16) Es gibt also den einen einzigen Gott für alle Sterblichen überall, das ewige Reich, den Ursprung des unausschöpfbaren Lichtes, die Quelle und den Trank des Lebens, von dem wir glauben, daß er von allumfassender Weisheit ist. Er selbst brachte den Erdkreis hervor, dessen Schoß alles umfängt. (20) Kein Raum, kein Ort hält ihn mit seinem Umfang umschlossen; es ist keine Materie solcher Art entstanden, daß sie aus eigenem Antrieb unvergänglich sei, keine Materie, die immer Bestand haben sollte, ohne von einem Schöpfer erschaffen worden zu sein: (23) Der Schöpfer der Himmel, der Erde, des Meeres und der Unterwelt ist der Geist Gottes; er ist der Spender der Luft, der Begründer, Urheber, Gott allein ist ewig, eine unermeßliche Macht. Das Gesetz hatte dem jüdischen Volk dargelegt, daß dieser der eine Gott ist, dessen Stimme mächtig auf dem Berg zu Moses sprach. (28) Von jenem stammt diese Kraft, Weisheit, Herrlichkeit, das Wort, nämlich der Sohn, das Licht, gezeugt von unermeßlichem Licht: Durch die Stimmen der Propheten läßt Gott verkünden, daß dieser der Eine ist. (31) Nach der Ordnung empfängt es Paulus, und gibt es so auch selbst weiter, nämlich daß dieser der eine Vater ist, durch den alles geschaffen worden ist, und daß dieser der eine Christus ist, durch den
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33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67
atque unum Christum, per quern deus omnia fecit, ad quem se curvare genu plane omne fatetur, ex quo omnis patria in caelo terraque vocatur, qui zelat populum summo pietatis amore ut pater et sancte vult omnem vivere carnem, apparere sibi mundam sine crimine plebem. hoc zelo nostram custodit lege salutem, legitimos monet esse, iubet, castigat et instat. corripiens Galatas fratres et apostolus idem talem se Paulus zelum ipse scripsit habere. reddidit ergo deus gnatis peccata paterna in cataclysmo enecans pariter cum prole parentes genteque iam quarta genitos de Stirpe nepotes, cum fere nongentos hos tunc adiuverit annos ? iudicium durum, sententia saeva videtur, parvulus et Sodomis adhuc insons, mollis, inermis, ut careat vita: quid enim peccaverat infans ? quod crudele putes, hoc est pietatis honestum. auctores sceleris, facinus ne cresceret ultra, extinxit sobolemque patrum peccata sequentum. sed non cum patribus poenas innoxius infans perpetuas luit ignarus neque criminis auctor; ne fieret sceleris consors aetatis adultae, sponte futura mala mors immatura resolvit. cur deus ergo iubet pecorum sibi sanguine fundi legeque constringit, ne quis transcenderet errans in populo, lapidum praesenti morte minatur atque iterum haec reprobat, negat haec sibi munera grata, corripiens plebem peccati examine pressam ? ipse iubet verax, iustus simul ipse repellit ? si quaeris causas, errans desiste moveri; causa etenim fidei rationis imagine maior. aspice per speculum fulgentis luminis umbram, quid vituli sanguis, vitulae cinis, hircus uterque (hie dimissus abit, cadit alter ut hostia templo):
33: Col 1, 16 34: Is 45, 23; Rm 14, 11; Phil 2, 10 41sq: Gal 4, l l s q . 19sq 64: 1 Cor 1, 25 65: 1 Cor 10, 11; 13, 12; Col 2, 17; Hbr 8, 5; 10, 1 66sq: Lv 16, 1 - 1 1 ; Nm 19, 1 - 1 0 ; Hbr 9, 13sq
35: Eph 3, 15
42 se] F, sic Th 360 n.8 ipse] Mu, se F 43 gnatis] lege 34, gratis F 54 auctor] Hü 8 Oxe IS, auctus F 57 sanguine] F, sanguina Oxe 20 67 ut] Mu, at F
Buch 4
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Gott alles geschaffen hat, vor dem sich — wie deutlich bekannt wird — ein jedes Knie beugen wird, (35) nach dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden seinen Namen hat, der sein Volk heftig liebt mit der höchsten Liebe der väterlichen Zuneigung, eben wie ein Vater, und der will, daß alles Fleisch heilig lebt und daß ihm das Volk rein ohne Verbrechen erscheine. (39) Aufgrund dieser eifrigen Liebe wahrt er unser Heil durch das Gesetz, er ermahnt uns, gemäß dem Gesetz zu leben, er befiehlt es, er züchtigt, und er besteht unablässig darauf. Als derselbe Apostel Paulus seine Brüder in Galatien tadelte, schrieb er, daß auch er selbst einen solchen liebenden Eifer habe. (43) Zahlte also Gott den Kindern die Sünden der Vorfahren heim, indem er in der Sintflut die Eltern zugleich mit der Nachkommenschaft tötete sowie die schon im vierten Geschlecht vom Stamm geborenen Enkel, obgleich er diese damals jeweils etwa 900 Jahre lang unterstützte ? Es erscheint als ein hartes Gericht, ein grausamer Urteilsspruch, daß auch das kleine Kind, bislang unschuldig, weich, schutzlos, in Sodom seines Lebens verlustig geht: Denn was hatte der Säugling für Sünden begangen ? (50) Was du für grausam hältst, das ist die sittliche Würde der göttlichen Vaterliebe. Sie löschte die Urheber des Verbrechens aus, damit die Schandtat nicht von sich aus weiter anwachse, und zugleich die Nachkommenschaft der Vorfahren, die den Sünden Folge leisteten. (53) Aber der unschuldige Säugling büßte nicht mit seinen Eltern ewige Strafen ab, da er unwissend ist und nicht der Urheber eines Vergehens; sondern damit er nicht im Erwachsenenalter an einem Verbrechen teilhabe, vertilgte ein zu früher Tod böse Taten, die aus eigenem Antrieb begangen worden wären. (57) Warum befiehlt Gott nun, daß ihm mit Tierblut geopfert wird, und legt durch das Gesetz Zügel an, damit nicht einer im Volk abirrend fehl gehe, wobei Gott mit einem unverzüglichen Tod durch Steinigung droht, und dann wiederum straft er dies Lügen und sagt, daß ihm diese Gaben nicht willkommen sind, indem er das Volk tadelt, das durch die Menge der Sünde zu Boden gedrückt ist ? (62) Er selbst, der Wahrhaftige, ordnet es an, und zugleich verwirft er es selbst, der Gerechte ? Wenn du nach Gründen forschst, höre auf, dich in deinem Irrtum zu bewegen; der Inhalt des Glaubens ist nämlich größer als das Abbild der Vernunft. (65) Betrachte durch einen Spiegel das Abbild des blitzenden Lichtes, was das Blut des Kalbes, die Asche der Jungkuh und die beiden Böcke bedeuten (der eine läuft weg, hinausgeschickt in die Wüste, der andere fällt im Tempel zu Boden als ein Opfertier): (68) Denn mit dem Blut
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sanguine nam vituli populum, simul omnia vasa atque sacerdotes et scripta volumina legis sparsit aquae mixto vates, sic iussus ab alto; non propriam spem, nec speciem virtute vacantem, exemplo vituli passurum in corpore Christum qui iuga dura ferens humeris temonis aratri fortiter abrupit sua pectora vomere ferri infundens sulcis animae sui sanguinis undam. nam templi vasa haec designant corpora nostra. ipse dei templum verum non ante dicatum; namque suo socios homines sibi sanguine fecit atque sacerdotes voluit sui corporis esse, ipse patris summi perfectus iure sacerdos. auditum, visum, gressum mundavit inertem aspersitque libro testes praesaga locutus demonstrans legem suo vinctam sanguine sancto. hanc et per vitulam manifestat victimae causam, sanguine de cuius pro plebe piacula sumens intra velamen primus Levita ferebat, castrorum extra fores corpus iussuque cremavit, cuius de cinere mundabat corpora lapsa. hoc dominus noster, qui nos sua morte redemit, extra castra (volens populi vim passus iniqui) implevit legem factis praedicta probando. qui vere mundat plebem contamine plenam omnia concedens, quasi dives corporis auctor, intra velamen caeli cum sanguine gressus, effudit quem pro multorum mortibus unus. ergo sacerdotem magnum decet hostia sancta, quam digne perfectus habens offerre probetur. corpus habet, haec est mortalibus hostia viva, hanc dignam magnus pro cunctis obtulit unam. hircorum species homines docet esse repulsos ex duobus populis steriles, sine fructibus ambos, quos in evangelio dominus quoque dixit et haedos abs ovibus cerni stantes in parte sinistra.
6 8 - 7 0 : Ex 24, 6 - 8 ; Lv 16, 33; Hbr 9, 13. 1 9 - 2 1 ; 10, 10 71: Hbr 10, 1 80: Hbr 4, 14 82: Hbr 9, 1 9 - 2 1 83: Hbr 9, 1 5 - 1 8 85 - 88: Nm 19, 2 - 9 8 9 - 9 9 : Hbr 7, 27; 9, 1 1 - 1 4 . 2 4 - 2 8 ; 10, 5. 10 102sq: Mt 25, 3 1 - 4 6 70/71 lac. ind. Mü 73 aratri] Hü 8, aratro F 82 libro...locutus] F, libros...locutos Oxe 15 Mü 84 victimae] Mü, victima F 99 magnus] Mü (cf. 4,96), magnis F 100 docet] Riv 182 Hü 9, decet F
Buch 4
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des Kalbes, das mit Wasser vermischt ist, besprengte der Prophet Moses das Volk und zugleich die Gefäße und die Priester und die beschriebenen Gesetzesrollen, da ihm so vom Himmel geheißen worden war; das bedeutet, (71) daß dies nicht die eigentliche Hoffnung ist, daß es aber auch keine äußerliche Handlung ist, die der göttlichen Macht entbehrt, sondern daß Christus nach dem Beispiel des Kalbes an seinem Körper leiden werde. Dieser trug auf seinen Schultern die harten Jochstangen der Pflugdeichsel und zerriß tapfer sein Herz mit der Pflugschar von Eisen und goß eine Woge seines Blutes in die Furchen der Seele. (76) Denn diese Tempelgefäße deuten auf unsere Körper hin. Christus selbst ist der wahre Tempel Gottes, der zuvor nicht geweiht war; denn durch sein Blut machte er sich die Menschen zu Bundesgenossen und wollte, daß sie Priester seines Leibes seien, während er selbst mit Recht der vollendete Priester des höchsten Vaters ist. (81) Er heilte nicht arbeitendes Gehör, Sehvermögen und Gehvermögen, und er besprengte Zeugen mit Schriftworten, Zukünftiges sprechend, womit er anzeigt, daß das Gesetz durch sein heiliges Blut gebunden ist. (84) Und durch diese Jungkuh macht er die Zeremonie des Opfertieres offenkundig, von dessen Blut der Levit für das Volk Opfergaben nahm und es als erster hinter den Vorhang trug, nach Geheiß vor den Türen des abgegrenzten Heiligtums den Körper des Opfertieres verbrannte, mit dessen Asche er die verfallenen Körper reinigte. Dadurch erfüllte unser Herr, der uns durch seinen Tod loskaufte, außerhalb des Stadtbezirks das Gesetz (willig die Gewalt des sündigen Volkes erduldend), indem er das Prophezeite durch Taten unter Beweis stellte. (92) Dieser reinigte in Wahrheit das Volk, das voller Befleckung war, indem er alles hingab, gleichsam ein großzügiger Verkäufer seines Körpers, der mit seinem Blut durch den Vorhang des Himmels trat, welches er als der Eine für den Tod von vielen vergoß: (96) Also ziert einen großen Priester ein heiliges Opfertier, das er in Würde besitzt und als Vollkommener darbietet, wie nachgewiesen ist. Er hat einen Körper, das ist das lebendige Opfertier für die Sterblichen, dieses brachte der große Priester als einziges und würdiges Opfertier anstelle aller anderen dar. (100) Das Bild der beiden Böcke lehrt, daß die Menschen der zwei Völker verworfen sind, ertraglos und beide ohne Früchte, die auch der Herr im Evangelium nennt, wenn er nämlich sagt, daß die Böcke von den Schafen abgesondert werden und auf der linken Seite stehen. (104)
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esse quidem quosdam domini pro nomine passos, sic actum sterilem fructum velasse supremo, hos merito dignos arae docet esse propheta, abiectos alios (Lazaro ut dives iniquus), in sua duritie qui permansere repulsi. nam velum in medio pendens cernebat utrosque inque duas partes aedem diviserat unam, interiora quidem sanctorum sancta vocata. istic ara sita effulgebat nobilis auro, testamenta simul tabularum legis et area pellibus agnorum caeli contecta colore, interius vestita auro, media omnia ligno. hie tabulae legis, hie manna est urna repleta, hie Aaron est virga, nucis quae germina profert, ipsi dissimilis, styracis tamen arbore nata. atque super Cherubim per formam quattuor unam pandebant pinnas et sagmina iussu tegebant. exterius velum, pars aedis aperta patebat, in faciem lato gravis ara stabat aheno; et candelabrum bis ternis undique ramis connexis medio calamo totidemque lucernae. aurea materies complebat lumine tempi um. ergo prior templi facies communis, aperta, declarat ritum populi sub lege morantis. in cuius tenebris septemplex spiritus unus lucebat sanctus semper plebemque tegebat. hoc candelabrum verum vivaeque lucernae per legem et vates praelucent corde subactis. inque typum terrae facta ara traditur esse: hie operae populi, quas non sine sanguine semper obtulit, effuso vitam sine lege cruore (in patulo passim comparuit omnibus olim). istic et dominus pro cunctis hostia factus totam designat terram specialiter aram. foederis hinc etiam novi inenarrabilis auctor,
1 0 4 - 1 0 6 : Ape 6, 9sq 107b: Lc 16, 1 9 - 3 1 1 1 2 - 1 2 5 : Ex 2 5 - 2 7 ; 30; 3 6 - 3 8 1 1 6 - 1 2 0 : Ex 37, 6 - 9 ; Hbr 9, 4 - 5 127. 1 3 3 - 1 3 5 : Hbr 9sq 106 113 120 131 135
docet] Mii, decet F propheta] Mii, prophetas F area] Pam Oe, arcae F 117 nucis] Oxe 7; 15 Mii, crucis F iussu] Mii, iussa F 122 ara] Oxe 16, aeris F praelucent] Mü, perlucens F comparuit] F, cum par fuit Mii
Buch 4
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Der Prophet lehrt freilich, daß es einige gab, die für den Namen des Herrn gelitten haben, daß so die Frucht das unfruchtbare Tun schließlich verhüllt hat, und daß diese verdientermaßen des Altars würdig seien, andere aber verworfen wurden (wie der Reiche, der dem armen Lazarus gegenüber unbarmherzig war), die in ihrer Hartherzigkeit verstockt blieben und zurückgewiesen worden waren. (109) Denn der in der Mitte herunterhängende Vorhang trennte beide und hatte das eine Gebäude in zwei Teile geteilt, das Innere freilich wurde Allerheiligstes genannt. Dort stand ein Altar und erglänzte edel in Gold, dort waren die heiligen Bücher und die Lade mit den Gesetzestafeln, die mit himmelsfarbenen Schafsfellen bedeckt war, innen mit Gold ausgekleidet, dazwischen war alles aus Holz. (116) Hier befinden sich die Gesetzestafeln, hier ist das mit Manna gefüllte Gefäß, hier ist der Stab Aarons, der Triebe des Nußbaums hervorbringt, während er selbst doch gerade dem Nußbaum unähnlich ist, da er von einem Styraxbaum abstammt. Und darüber spreizten Cherubim, vier von derselben Gestalt, ihre Flügel und bildeten nach Geheiß ein Dach über der Sühneplatte. (121) Nach außen hin gab es einen Vorhang, der vordere Teil des Gebäudes war offen zugänglich, es stand vor aller Augen ein Altar, schwer von einer dicken Eisenschicht, und ein Leuchter war da mit zweimal je drei Armen auf beiden Seiten, die durch einen mittleren Arm verbunden waren, und ebensoviele Öllampen. Eine Fülle von Gold erfüllte den Tempel mit Glanz. (126) Es war nun also die vordere Front des Tempels allgemein zugänglich und offen, und sie bezeichnete deutlich den Brauch des Volkes, das unter dem Gesetz verweilte. In dessen Dämmerlicht leuchtete ständig der eine siebenfache Geist in seiner Heiligkeit und schützte das Volk. Dieser Leuchter aber und die lebendigen Ollampen leuchten durch das Gesetz und die Propheten denen, die im Herzen demütig sind, voraus. (132) Es ist überliefert, daß der Altar zu einem Typos der Erde wurde: Hier haben die Opfer des Volkes stattgefunden, die es immer nicht ohne Blut darbrachte, ein Leben ohne Gesetz, wobei Blut vergossen wurde (in der Öffentlichkeit war es einst noch überall für alle vorhanden). (136) Und dort ist der Herr für alle zum Opfertier geworden und kennzeichnet so die gesamte Erde typologisch als Altar. Dort hat auch der unbeschreibliche Darsteller des Neuen Bundes, der
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discipulus Ioannes, animas pro nomine passas testatur tali sese vidisse sub ara clamantes dei vindictam pro caede potentis; istic interdum requies sub corpore terrae. in parte ignota quidam locus exstat apertus, luce sua fretus; Abrahae sinus iste vocatur, altior a tenebris, longe semotus ab igne, sub terra tamen < e s t > : haec ara vocatur ahena. in quo velamen pullum memoravimus esse: dividit hoc partes ambas unamque recludit dissitam ab aeterna cultura et temporis usu. non inimica sibi, quam vis distantis amoris, tempore divisa et spatio, {et} ratione ligata: una domus, quamvis velo partita videtur; atque adeo passo domino, velamine rupto caelestes patuere plagae celataque sancta atque duplex quondam facta est domus una perennis. interius templum populum de nomine Christi caelesti cultu ipsa dei mandata sequentem. personae hie propriae vere, non umbra ligatur; perfectis rebus completur traditus ordo. area sub exemplo corpus venerabile Christi ostendit sacro per lignum spiritu iunctum. aeriae pelles caro non ex semine nata, extensa in ligno; simul intus spiritus ardens aurigera specie conflatus iungitur illi, ut caro pace data cum spiritu mixta vigeret. carnis et urna typum domini fert aurea plena: foederis ipsa novi dominum declarat aperte manna, quod est panis caelestis verus, in ilium traditus a patre, quem tribuit pro pignore sanctis; perfecte dabit hunc illis qui vincula pacis semper amatores operum tenuere bonorum. et tabulae duplices conscriptae legis in area significant simul haec in Christo condita semper, qui vetus atque novum mandatum pertulit ipse,
1 3 9 - 1 4 2 : Ape 6, 9 - 1 1 139 147 154 159 162
161: Is 11, lsq
nomine] Pam Oe, numine F 146 < > Μΰ in quo] Mü, in qua F 148 hoc] Oe, haec F 151 { } Mü celata] Oxe 17 n.2 Μΰ Wi, coelata F, caelata Pam Rig Riv completur traditus] Mü, completum tradidit F aeriae] Pam Oe, aeria F
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Jünger Johannes, — wie er selbst bezeugt — die Seelen, die für den Namen des Herrn gelitten haben, unter einem solchen Altar gesehen, wie sie schreiend die Rache des mächtigen Gottes für das an ihnen verübte Blutbad forderten. (142) Dort herrscht unterdessen Ruhe unter der Masse der Erde. In einer unbekannten Gegend gibt es einen offenen Ort, der in seinem eigenen Licht erstrahlt; dieser wird "Schoß Abrahams" genannt, der höher als die Unterwelt gelegen ist und weit entfernt vom Höllenfeuer, aber dennoch unterhalb der Erde: Dieser Ort wird "Eherner Altar" genannt. An diesem Ort befindet sich, wie wir erzählt haben, der verdunkelnde Vorhang: Dieser trennt die beiden Teile des Gebäudes und verhüllt den einen, der dem andauernden heiligen Dienst und dem Gebrauch in dieser Zeit entzogen ist. (150) Das Gebäude ist nicht mit sich entzweit, obgleich beide Teile Gott unterschiedlich lieben, es ist durch Zeit und Raum getrennt, aber durch denselben Heilsplan verbunden: Es ist ein einziges Haus, obgleich es, wie man sieht, durch einen Vorhang zweigeteilt ist; und als der Herr so sehr gelitten hatte und der Vorhang entzwei gerissen war, da standen die Räume des Himmels und die vordem verborgenen Heiligtümer offen, (155) und das einstmals zweigeteilte Haus ist zu einem einzigen in Ewigkeit geworden. Der innere Tempel kennzeichnet das Volk, das aufgrund des Namens Christi in himmlischer Kulthandlung eben Gottes Aufträge ausführt. Hier geht es in Wahrheit um die eigentlichen Personen, kein Schatten ist hier hinein verknüpft. Nach der Vollendung der Dinge wird die überlieferte Ordnung erfüllt. (160) Beispielhaft weist die Bundeslade durch das Holz, das mit dem Heiligen Geist verbunden ist, auf den verehrungswürdigen Leib Christi hin. Die himmelsluftfarbenen Felle sind das Fleisch, das nicht aus menschlichem Samen geboren wurde und auf dem Holz ausgebreitet ist; zugleich wird im Innern der lodernde Geist, aus goldtragender Pracht gegossen, mit jenem Fleisch verbunden, damit das Fleisch, wenn der Frieden gegeben worden ist, mit dem Geist vermischt lebendigen Bestand habe. (166) Auch die goldene, angefüllte Urne enthält einen Typos für das Fleisch des Herrn: Das Manna selbst bezeichnet offensichtlich den Herrn des Neuen Bundes, weil es das wahre himmlische Brot ist, das vom Vater zum Zeichen für jenen geschenkt wurde, den er den Heiligen zum Pfand gab; in vollendeter Weise wird er dies jenen geben, die die Bande des Friedens immer, als Liebende guter Werke, bewahrt haben. (172) Und die beiden beschriebenen Gesetzestafeln in der Bundeslade bedeuten, daß alles zugleich auf immer in Christus begründet ist, der in eigener Person den Alten und den Neuen Bund vollendete, er, die
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175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211
180: Is 11, lsq
IV 1 7 5 - 2 1 1
area patris summi, per quem dedit omnia dives. et virga styracis fructus nucis adtulit ipsa; virginis haec species, genuit quae sanguine corpus, coniuncta; in ligno sedavit mortis amarum interius fructum dulcem de spiritu sancto. sicut Iesaias virgam de semine Iesse praedixit Mariam, de qua flos exit in orbem. ara nitens auro caelum declarat in alto, quo sanctae subiere preces sine crimine missae. hanc aram dominus dixit, qua munera si quis offert, ut primum pacem cum fratre retractet; sic demum flagrare preces ad sidera possunt. hoc Christus, victor solus primusque sacerdos, obtulit incensum precibus, non arbore natum. nam Cherubim cum sit bis binis vultibus unum, est unum verbum per quattuor ordine ductum, de patre quae Christus plenissima pertulit ipse mandati sperata novi solatia vitae. ast quater alae sex veteris praeconia verbi testificantis ea, quae postea facta docemur. his alis volitant caelestia verba per orbem; his etiam Christi sanguis contectus habetur, obscure vatum praesago dictus ab ore. alarum numerus antiqua volumina signat, esse satis certa viginti quattuor ista, quae domini cecinere vias et tempora pacis. haec cohaerere novo cum foedere cuncta videmus. sic quoque Ioannes, sic pandit spiritus illi: tot numero soliis senioribus insuper altis atque coronatis cohibentibus omnia mira ad solium domini vitreum et mare stare sub igne, quattuor aligera atque oculis animalia plena intus et exterius; quae sunt arcana patere significat, verbo simul omnia clausa videri. nam vitreum flammae mixtum mare dona lavacri spiritu conflata credentibus esse tributa. quae pietas domini! quis tantum dicere possit!
184sq: Mt 5, 23sq
203sq: Ape 4, 3sq
178 sedavit] Oxe 19, sedabit F 202 prius sic] Pam Oe, si F 203 soliis] Wi, solio F 210 conflata] Mü, conflato F
Buch 4
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Bundeslade des höchsten Vaters, durch den er in seiner Fülle alles gegeben hat. (176) Und der Sproß vom Styraxbaum selbst brachte Früchte des Nußbaumes hervor; dies ist das damit verbundene Abbild der Jungfrau, die einen Körper aus Fleisch und Blut gebar; im Holz hat weiter im Innern die Bitterkeit des Todes die durch den Heiligen Geist süße Frucht zur Ruhe gebracht. (180) So wie Jesaja Maria als den Sproß vom Samen Jesse im voraus ankündete, von dem die Blüte in den Erdkreis hinausging. Der von Gold glänzende Altar verkündet den Himmel in der Höhe, wohin die heiligen Bitten gelangen, die ohne Vergehen entsandt wurden. Wenn einer auf diesem Altar Gaben darbringt, — so spricht der Herr — soll er zuerst mit seinem Nächsten wieder Frieden schließen; so können endlich die Gebete zu den Sternen emporlodern. (187) Dieses Räucherwerk bot Christus, der alleinige Sieger und oberste Priester, unter Gebeten dar, ein Räucherwerk, das nicht von einem Samen stammte. Ferner stellt der Cherub, da er als einer zweimal je zwei Gesichter hat, das eine Wort dar, das gemäß der Ordnung in vier Ausprägungen vorhanden ist, die erhofften Tröstungen, die Christus selbst vom Vater erhalten hat und die gänzlich angefüllt sind von dem neuen Auftrag des Lebens. (193) Die viermal sechs Flügel aber bedeuten die Verherrlichung des Alten Wortes, welches bezeugt, was später, wie wir belehrt werden, geschehen ist. Auf diesen Flügeln fliegen die himmlischen Worte durch den Erdkreis. Darin ist auch, wie man meint, Christi Blut verhüllt, vom vorhersagenden Mund der Propheten im Verborgenen ausgesprochen. (198) Die Anzahl der Flügel bezeichnet die Buchrollen des Alten Testaments, daß nämlich diese vierundzwanzig ausreichend zuverlässig sind, die die Wege des Herrn und die Zeiten des Friedens im voraus besungen haben. Wir sehen, daß dies alles mit dem Neuen Bund zusammenhängt. So sieht es auch Johannes, so breitet der Geist es vor jenem aus: (203) So viele Greise an der Zahl, auf hohen Thronen und gekrönt, haben in ihrer Mitte alles Wunderbare, daß nämlich beim Thron des Herrn ein gläsernes Meer unter einem feurigen Bogen liegt und vier flügeltragende Lebewesen, innen und außen voller Augen; dies zeigt an, daß das, was geheim ist, offen daliegt und daß durch das Wort alles ehedem Verschlossene zugleich gesehen wird. Ferner bedeutet das gläserne Meer, das mit der Flamme vermischt ist, daß die aus dem Geist geschmiedeten Gaben der Taufe den Gläubigen zugeteilt worden sind. (211) Was für eine liebende Barmherzigkeit des Herrn! Wer könnte
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IV 2 1 2 - 2 3 6
212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236
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ante tribunale, ante pavimentumque paravit, ut fora iudiciumque sibi anticipare volentes effugerent, esset properanti copia lata. sic igitur lex et miri cecinere prophetae, omnia sic coniuncta vigent veterisque novique foederis, ilia sacra et verborum immania dicta. sic et apostolicae voces testantur ubique nec quidquam veteris non est novo denique iunctum. sic errant et dictorum sic fata retorquent, qui falsas finxere vias dominumque deumque, aeternum regem, qui tantum protulit orbem, detrectant, alium quaerunt sub nomine ficto mentibus orbati, quas amisere furentes, externum legi Christum affirmare volentes nec mundi dominum, carnis neque velle salutem nec virtute patris factorem corporis ipsum; quos obturatis fugiendum est auribus ultro, ne sermone suo maculent innoxia corda. nos igitur, quos tanta dei perfudit honestas veraque doctoris caelestia verba magistri instituere bonis recta et monumenta dedere, semper honoremus dominum, sine fine canamus gaudentes puraque fide certaque salute. nati vero deo nutrimur pane perenni aeternam toto sperantes pectore vitam.
effugerent] Oxe 15;43 Mü, et fugerent F fata] Mü, facta F dominumque] Pam Oe, dominique F alium] Mü, aliud F
Buch 4
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solch Großes ausdrücken! Er richtete es so ein, daß vor dem Tribunal und vor dem Tag des Schreckens diejenigen den Gerichtsverhandlungen und dem Urteil entkommen, die für sich einen Vorsprung zu gewinnen trachten, und daß somit für den, der sich beeilt, eine umfangreiche Möglichkeit zu entrinnen besteht. (215) So nämlich haben es das Gesetz und die wunderbaren Propheten gekündet, alles aus dem Alten und dem Neuen Bund hat so verbunden lebendigen Bestand, jene heiligen Handlungen und außerordentlichen Aussprüche. So bezeugen es auch die Stimmen der Apostel überall, daß nichts aus dem Alten Testament letztlich nicht mit dem Neuen Testament verbunden ist. (220) Also irren diese und verdrehen so die Bestimmungen der Aussprüche, sie, die falsche Wege erfunden haben und den Herrn und Gott herabsetzen als ewigen König, der doch den so großen Erdkreis erschaffen hat, die einen zweiten suchen unter einem fingierten Namen, ihres Verstandes beraubt, den sie in ihrer Raserei verloren haben, als sie behaupten wollten, daß Christus außerhalb des Gesetzes stehe, daß er nicht der Herr dieser Welt sei und daß er nicht das Heil des Fleisches wolle und daß er nicht durch die Macht des Vaters selbst der Schöpfer seines Körpers sei; vor diesen muß man mit verstopften Ohren aus eigenem Antrieb fliehen, damit sie mit ihrem Geschwätz nicht unschuldige Herzen besudeln. (230) Darum wollen wir, welche die so große Gnade Gottes überströmt hat und welche wir die wahrhaftigen himmlischen Worte des gelehrten Meisters mit Gutem ausrüsteten und aufrechte Ermahnungen gegeben haben, den Herrn beständig ehren und ohne Ende besingen, in Freude und reinem Glauben und in sicherer Heilsgewißheit. (235) Geboren im wahren Gott nähren wir uns vom ewigen Brot und hoffen mit ganzem Herzen auf das ewige Leben.
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V 1-32
CARMINIS ADVERSUS MARCIONITAS LIBER QUINTUS
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32
8: Is 61, 6 11 13 25 27 31
Primus erat referens inimici ex ordine verba, quae refuga illicite molitus protulit amens. hinc etiam carnis spes et victoria Christi et species breviter falsarum dicta viarum. inde sequens coniuncta docet mysteria legis inque novo dives quae foedere tradidit unus. tertius ingenua gentem de matre creatam, vatibus et patribus sacratos esse ministros, quos numero bis sex de cunctis, Christe, legebas; maiorum natu cum nomine tempora lustri, tempora, acervati sceleris cum paruit auctor ignotus, sine lege vagus, cum prole relictus. quartus et ipse refert obscura piacula legis esse typum veteris, quae paruit hostia vere iamdudum exspectata piis cum semine sancto. hie quintus multos nexus nodosque resolvit, in planum mala convolvit quaecumque latebant, argumenta trahens, sed non sine teste propheta. et quamvis hostes muniti fortibus armis vincamus, tamen illicita, polluta, nefanda, commaculata simul sic miscuit omnia serpens (caecorum sine luce viam contamine vocum), ut — dum factorem mundi contendimus ipsum esse deum solum, vatum quoque voce locutum ignotumque alium quemquam non esse probamus — vix mundam linguam sermonis culpa reservet, complexu vario notum dum laude sequentes culpamusque alias ignoti tempora sera; sed cogunt nos multa doli celata venena, ancipiti quamquam cum crimine, pandere verba. quis nunc ergo deus, quem verum dicitis esse, ignotum populis, alienum denique mundo?
9: Lc 6, 13; Io 6, 71
acervati] Mü, Servati (sic) F legis] Pam Rig, regis F 22 quemquam] Pam, quanquam (sic) sequentes] Pam, sequentem F quis nunc ergo] scripsi, quis, non
cum] Mü, cui F vocum] Mü, vocem F F 29 celata] Oe, caelata F Rig ergo F, quisnam ergo Rig
Buch 5
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Gedicht gegen die Marcioniten Buch 5 Das erste Buch dieses Gedichts hat die Aussagen des häretischen Gegners Punkt für Punkt referiert, die der Apostat frevlerischerweise ersonnen und in seinem Wahnsinn verbreitet hat. Von da ausgehend wurde auch von der Heilshoffnung des Fleisches und dem Sieg Christi und kurz von der Art der falschen Wege gesprochen. (5) Danach legt das folgende Buch die mit dem Heil verknüpften Geheimnisse des Gesetzes dar und was der eine Gott in seiner Fülle im Neuen Bund übergab. Das dritte Buch spricht von dem Geschlecht, das von der frei geborenen Mutter geschaffen wurde, und davon, daß die Jünger durch die Propheten und die Väter geheiligt worden sind, die du, Christus, zweimal sechs an der Zahl, von allen ausgewählt hast; es werden die Amtsperioden der "Ältesten" mit jeweiliger Namensnennung angeführt, (11) und zwar bis zu dem Zeitpunkt, als der Urheber des geballten Verbrechens auftauchte, zuerst unbekannt, ohne Gesetz umherschweifend, mit seiner Anhängerschaft exkommuniziert. Und das vierte Buch eben erzählt, daß die verhüllten Opfergaben des Alten Gesetzes ein Typos dessen sind, der als das Opfertier mit heiligem Samen erschienen ist, das in Wahrheit schon längst von den Frommen erwartet worden war. (16) Dieses fünfte Buch nun löst viele Verflechtungen und Knoten, setzt die üblen Aussagen ins Licht und alles, was verborgen war, wobei es Argumente anführt, aber nicht ohne prophetische Bezeugung. (19) Und obgleich wir, mit Waffen der Tapferkeit gewappnet, den Sieg über die Feinde innehaben, hat dennoch die Schlange alles Unstatthafte, Verunreinigte, Frevlerische, Befleckte zugleich so mit der wahren Lehre vermischt (ein lichtloser Weg für Blinde durch die Befleckung der Aussagen), so daß — während wir behaupten, der Erschaffer der Welt selbst sei der alleinige Gott, der auch durch die Stimme der Propheten gesprochen hat, und beweisen, daß es irgendeinen anderen unbekannten Gott nicht gibt — (26) die Unzulänglichkeit der Sprache kaum die Rede rein erhält, während wir dem durch mannigfaltige Verbindung bekannten Gott mit Lobpreis nachkommen und ein anderes Mal die zu späten Zeiten des unbekannten Gottes schmähen; aber es zwingen uns viele verborgene Gifte der Hinterlist, Worte darüber zu verbreiten, obgleich unter dem Vorwurf der Doppeldeutigkeit. (31) Wer ist denn nun dieser Gott, von dem ihr sagt, daß er der wahre sei, den Völkern unbekannt, dieser Welt letztlich fremd ? Die-
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V 33-68
33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68
hunc quem nemo prius norat, hie venit ab alto ? si sua, cur tam sera petit ? si non sua, quare ut praedo rapit et populum sub lege morantem ignotis toties per legem vocibus opplet ? si misereri etiam venit et succurere cunctis et relevare gravi devictos funere mortis, carnis et obsceno spiramen solvere vinclo, quo cohibetur homo interior concisus inique, cur tam sero pius vigilans semperque benignus, qui numquam prius omnino se praebuit ulli, transmissos numeroque alienos ore requirens, numquam exspectatus, non notus missus in orbem, pastor ovem quaerens, quam non amiserat ante ? debuit (exutus carnem, quasi victor et ipse spiritus, ut fuerat semper talisque volebat) omnes expulsas animas sine corpore passim eripere et carnem spoliatam linquere terrae, una die pariter complere cadavere mundum, evacuare orbem atque animas adtollere caelo. progenies hominum nasci cessasset in unum et nulla posthac generis prosapia vestri nata foret pestemque novam fudisset in orbem. vel quia tunc nihil ex his factum ostenditur esse, debuerat finem generi statuisse futuro, connubii solido complexus corde replesset, fecisset torpere viros, sine germine fructus, feminei sexus cubitus taedere dedisset, clausisset penitus carnis genitalia membra; nulla voluntas nostro animo neque posse facultas. post haec posset et interior homo sanguine iunctus haerere infusus carni semperque periret. semper ovis perit, — ergo nec est servare potestas, cum semper nascatur homo sub crimine mortis ? quod pastoris opus, si sic inventa docetur ? inquaesita ergo, sed non erepta probatur. nunc vero delectus adest connubia adire,
34: Ιο 1, 11 40 43 46 62 66
quo] Mü, qui F transmissos numeroque] Mü, transmissis numero F et] Pam Oe, ut F 47 talisque] Mü, talesque F iunctus] Th 374 o.l Hü 9sq. Oxe 15, iunctis F docetur] Th 374 n.2, docentur F
Buch 5
121
ser, den vorher niemand kannte, kam hierher von der Höhe des Himmels herab ? Wenn dies hier sein Eigentum ist, warum sucht er es dann erst so spät auf ? Wenn es nicht sein Eigentum ist, warum raubt er es dann wie ein Plünderer und überhäuft das Volk, das unter dem Gesetz weilt, so oft mit vom Gesetz her unbekannten Aussagen ? (37) Wenn er sogar kommt, um sich zu erbarmen und allen zu Hilfe zu eilen und diejenigen wieder aufzuheben, die von dem schweren Untergang des Todes besiegt wurden, und den Lebensodem des Fleisches von der garstigen Fessel zu lösen, durch die der innere Mensch in Schranken gehalten wird, nachdem er ungerechterweise niedergeworfen worden ist, wenn er also wegen all dieser Dinge gekommen ist, warum ist er dann so spät liebend zugeneigt und aufmerksam und allezeit huldvoll, der sich niemals zuvor überhaupt irgend jemandem gezeigt hat, (43) der nach seiner Aussage die bis dahin nicht Beachteten sucht, deren Anzahl er nicht kennt, er, der doch niemals erwartet wurde, der unbekannt in die Welt gesandt wurde, als ein Hirte ein Schaf suchend, das er zuvor nicht verloren hatte ? (46) Er hätte dann (seines Fleisches entkleidet, gleichsam auch als Sieger selbst Geist, wie er es immer gewesen war und als solcher auch schon immer die Erlösung wollte) alle Seelen aus den Körpern heraustreiben müssen und überall ohne Körper dem Tod entreißen und das ausgeplünderte Fleisch auf der Erde zurücklassen müssen, an einem einzigen bestimmten Tag gleichmäßig die Erde mit Kadavern anfüllen, die Welt von den Seelen entvölkern und diese gen Himmel erheben müssen. (52) Es hätte auf einmal ein Ende damit gehabt, daß bei den Menschen Nachkommenschaft geboren wird, und danach wäre keinerlei Sippschaft eures Geschlechts geboren worden und hätte nicht das neue Verderben in die Welt verströmt. (55) Oder Jesus Christus hätte — da ja, wie sich zeigt, damals nichts von diesen Dingen geschah — für das zukünftige Geschlecht das Ende beschließen müssen, er hätte ungerührten Herzens die Umarmungen des Beischlafs beendet, er hätte die Männer schlaff werden lassen, Früchte ohne Abkömmling, er hätte bewirkt, daß ihnen der Beischlaf mit dem weiblichen Geschlecht Ekel bereitet hätte, er hätte tief im Innern die Geschlechtsteile des Fleisches eingeschlossen; (61) es gäbe kein Verlangen danach in unserem Sinn und auch nicht die Fähigkeit dazu, es auszuführen. Danach könnte auch der innere Mensch, mit dem Blut verbunden, hineingeströmt dem Fleisch anhangen und würde auf immer untergehen. Auf ewig geht das Schaf zugrunde, — also gibt es keine Möglichkeit zur Rettung, da der Mensch immer unter der Schuld des Todes geboren wird ? (66) Was ist da das Werk des Hirten, wenn gelehrt wird, daß das Schaf so aufgefunden wird ? Also wird das Schaf erwiesenermaßen nicht gesucht, aber auch nicht entrissen. Nun ist der Mensch aber dazu bestimmt, wie er es immer war, Beischlaf auszuüben, der Mensch, den die sichere
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7 2 - 7 6 : 1 Cor 7
V 69-104
ut semper fuerat, quem iunxit certa propago, nascuntur gentes et vix numerabile vulgus, accipiunt animas nascentum corpora viva; nec Paulum decuit (quamvis pro tempore quosdam) hortari, velut ipse fuit, pare sorte manere, temporis angusti cernens instantia multa; nam teneras alias aetates nubere iussit, nec se fraudari, sed debita reddere pacto. vos autem astuta quis suasit fraude manere, diviso prolis secures degere amore, crimen adulterii committere, perdere vitam et, quamquam perit, id falsare agnomine verbi ? quapropter vocis tam dulcia cuncta profundit: "impavidi, quidquid placet, ut faciatis oportet in faciem casti, maculati crimine furtim." hac causa vos connubio privavit honesto. sed quid plura? bene est disiunctos scilicet esse; expedit et mundo, ne vestri germinis ullus nascatur; tandem cessabunt organa mortis. partem hominis dum speratis retinere salutem, totus homo vester deperdit mente profana, interior simul et veterem quem dicitis hostem; sed nec homo solum spiramen dicitur esse; nec vetus est homo dicta caro, nec sunt inimica spiritus et caro (verus homo est sociatus in uno) nec sibi privatos sensus cernuntur habere. haec regitur, regit ille, gemit gaudetque doletque; diligit, ipse suae carni carissimus idem, per quam paret homo, cum qua commixtus habetur, vulneribus curas adhibet lacrimasque profundit, nutrimenta cibi cupide per membra resumit. hanc optat secum immortalem semper habere, quam frangi gemit et dolet evacuari per artus; illi mors miserae dominatur tempore certo, quo renovata levi de pulvere mors inimica deficiat tandem, caro cum resoluta resurgit.
92: Rm 6, 6
69 fuerat] Mil, fuit F 101 evacuari] Oxe 19, evacuare F
Buch 5
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Aussicht auf Nachkommenschaft verband, es entstehen Geschlechter und ein kaum zählbares Volk, und die Körper derer, die gerade geboren werden, empfangen Seelen, auf daß sie lebendig sind; (72) nicht einmal Paulus stand es an (obgleich er es für seine Zeit bei einigen tat), dazu zu mahnen, in dem gleichen Los zu bleiben, wie er selbst es war im Blick auf die vielen Bedrohungen der bedrängten Zeit; denn er hatte an einer anderen Stelle seiner Schriften dem zarten Alter der Jugend geheißen zu heiraten und sich nicht zu betrügen, sondern das Geschuldete gemäß dem Vertrag abzuleisten. (77) Wer jedoch hat euch dazu überredet, in verschlagenem Betrug zu verharren, sicher vor Nachkommenschaft mit einer unter vielen aufgeteilten Liebe zu leben, das Verbrechen des Ehebruchs zu begehen, das Leben zugrunde zu richten, und, obwohl euer Leben dadurch zugrunde geht, dieses Verbrechen durch den Beinamen "Ehelosigkeit" zu verfälschen ? (81) Daher verströmt Marcion all diese so süßen Aussagen: "Alles, was euch gefälllt, müßt ihr ohne Scheu tun, keusch nach außen hin, nur im Verborgenen mit dem Verbrechen besudelt". Mit dieser Argumentation hat er euch das redliche Eheverhältnis entzogen. (85) Aber wozu noch mehr anfügen ? Allerdings ist es gut, daß ihr ehelos seid. Es nützt auch der Welt, daß nicht einer von eurem Geschlecht geboren wird; es werden einst endlich die Werkzeuge des Todes verschwinden. (88) Während ihr darauf hofft, daß ein Teil des Menschen das Heil erlangt, verliert es euer Mensch als ganzer aufgrund seines ruchlosen Sinnes, der innere zugleich mit dem äußeren, den ihr den alten Feind nennt; aber man sagt, daß der Mensch nicht nur aus Atemhauch besteht; (92) auch ist mit dem "Alten Menschen" nicht das Fleisch bezeichnet worden, noch sind Geist und Fleisch verfeindet (der wahre Mensch ist zu einer Einheit verbunden), noch werden sie so betrachtet, als ob sie jeweils auf sich beschränkte Sinne hätten. (95) Das Fleisch wird gelenkt, der Geist lenkt, seufzt und freut sich und ist betrübt; er liebt, und dabei ist gerade er selbst seinem Fleisch am teuersten, durch das der Geist als Mensch eine äußere Erscheinung hat, mit dem er als vermischt angesehen wird, mit dem er Verwundungen Pflege angedeihen läßt und Tränen vergießt, die Nährstoffe der Nahrung begierig durch die Gliedmaßen aufnimmt. (100) Dieses Fleisch wünscht der Geist immer als Unsterbliches bei sich zu haben, und er seufzt, wenn es geschwächt wird, und er ist betrübt darüber, wenn der Körper Glied für Glied entkräftet wird; jenes elende Fleisch beherrscht der Tod für eine festgesetzte Zeit, wonach das Fleisch wieder aus leichtem Staub erneuert wird und der feindliche Tod dann endlich seine Stärke verliert, während das Fleisch befreit wieder aufersteht. (105) Dies wird
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V 105-141
haec erit exspectata diu victoria summa, quam fecit virtute patris, venerandus in aevum, factus verus homo, hominis qui membra redempta in caelos tulit atque aditus spe dives aperuit. principio gentis in Unguis omnibus, inde hie, ubi semper opus, patria pietate minister, visus ab inviso missus patiendo peregit. quid nunc infandae voces ? quid perdita turba ? si non ipse dedit leges, deus ipse creator, Aegypti de calle viam qui stravit in undis et sedes gnatis dedit has quas dixerat olim, ipsa cur in gente venit terraque dicata, non alios populos aut altera regna petivit ? cur iam per vates praedicto nomine toto non proprio suo se vocitatum tradidit esse ? unde etiam potuit baptismi dona benigna promissa abs alio tamquam sua promere facta ? haec mandata dei transgressi, sorde reperti, optabant veniamque fera de morte petebant; exspectata diu merito venere; sed illis, qui prius audita, at nunc agnovere reperta, hoc dat vera manus Christi; pater ipse creator semper ab aeterno monet et pia voce requirit quodque figuravit, fovet atque figurat et armat et iam despectum victor sua luce revestit, ut maneat virtutis opus cum laude perenni. quid praestare deus, quid possit homo pati, ut omnes agnoscant, videant, quod fecit viva potestas ? sed quia nec praedicta prius nec facta suprema dementes homines possunt suadere furentes, esse hominem factum deum passumque, sepultum, surrexisse, ut eis tantis clamantibus olim caelesti verbo complexis testibus ambo terrestri saltern rationi credere discant. cum dominus Christus caro nasci venit in orbem Augusti regis Romani tempore, primum decreto gentes censu numerantur ubique;
111: Col 1, 15 118sq: Is 7, 14; 8, 8; Ier 23, 5sq; Dn 9, 25sq; Mt 1 , 2 3 1 3 9 - 1 4 1 : Lc 2, lsq 111 inviso] Oxe 9, inciso F 113 dedit] Pam Oe, deus F 115 gnatis] lege 34, gratis F 126 dat] Oxe 15, det F 132 videant] Mü, vivant F 134 furentes] Rig Pam, ferentes F 135 deum] F, divum Mü
Buch 5
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der lang erwartete, endgültige Sieg sein, den Jesus Christus durch die Macht des Vaters bewirkte, er, zu verehren in Ewigkeit, der ein wahrer Mensch geworden ist, der die erlösten Glieder der Menschen in die Himmel trug und die Zugänge geöffnet hat, er, der reich an Hoffnung ist. (109) Seit dem Beginn des Volkes war er in allen Zungen, daraufhin vollendete er hier, wo er immer gewirkt hat, als ein Knecht aufgrund der väterlichen Liebe Gottes gegenüber den Menschen, als Sichtbarer von einem Unsichtbaren gesandt, das Werk durch sein Leiden. (112) Wozu also nun die abscheulichen Meinungen ? Wozu die verlorene Schar ? Wenn nicht er selbst, der Schöpfer Gott selbst, die Gesetze gegeben hat, er, der vom Pfad aus Ägypten den Weg durch die Wellen hindurch fortsetzte und den Nachkommen die Wohnsitze gab, die er einst genannt hatte, warum kommt er dann gerade zu diesem Volk und in dieses verkündete Land (117) und sucht nicht andere Völker oder andere Königreiche auf ? Warum hat er bereits durch die Propheten mitgeteilt, daß er, obgleich der ganze Name vorhergesagt wurde, nicht mit seinem eigentlichen gerufen worden sei ? (120) Woher vermochte er es, die gütigen Gaben der Taufe, die von einem anderen versprochen worden waren, gleichsam als von ihm vollzogene kundzutun ? Dies wünschten sich diejenigen, die die Gebote Gottes übertreten haben und in Schmutz aufgefunden wurden, und sie erbaten Gnade bezüglich des grausamen Todes; diese Dinge sind lange erwartet worden und aus gutem Grund eingetroffen; aber jenen, die erkannt haben, daß das früher nur Gehörte jetzt doch erlangt worden ist, (126) gewährt dies die wahre Hand Christi; der Vater selbst, der Schöpfer, ermahnt ständig seit ewiger Zeit und verlangt es mit huldvoller Stimme, und was er geschaffen hat, das hegt er und bildet es und wappnet es, und als Sieger kleidet er den schon Verachteten mit seinem Licht, damit das Werk der Tugend unter ewigem Lobpreis Bestand habe. (131) Was könnte Jesus Christus als Gott denn leisten, was als Mensch erleiden, auf daß alle es erkennen, es sehen, was die lebendige Macht gewirkt hat ? (133) Aber da ja weder das zuvor Angekündigte noch die erhabensten Taten die unverständigen Menschen in ihrer Raserei davon überzeugen können, daß Gott Mensch geworden ist und gelitten hat und nach seinem Begräbnis wieder auferstanden ist, da mögen die beiden Richtungen der Zweifler es wenigstens lernen, der irdischen Vernunft Glauben zu schenken, obgleich auch diese so großen Zeugen der Schrift es bereits seit langem in himmlischen Worten herausrufen und erfassen. (139) Als der Herr Christus in die Welt kam, um als Fleisch geboren zu werden zu der Zeit des römischen "Königs" Augustus, da wurden das erste Mal aufgrund eines Erlasses überall die Familiengeschlechter nach dem Vermögen zahlenmäßig
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V 142-176
142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176
143: Prv 21, 1 169: Ps 68, 22 142 147 163 164 169
idem hoc rex forte tulit, quia summa voluntas in cuius manu regnantis cor legimus esse. fecit primus et in numerum scriptura redacta est. tunc etiam Ioseph Maria cum coniuge feta caelesti pariter gnato numerantur et ipsi. his instrumentis humana astutia nisa, quae testes sancti verbi praebere probantes, inquirant vel sic invento postea victi paeniteant veniamque rogent, dum tempus habetur. Iudaei grave qui scelus admisisse fatentur, dum detrectantes ardent nobisque resistunt nec genus ignotum dicunt neque dicere possunt suspendisse hominem se ligno vera locutum ignari domino carnem sine semine victam. sed pro parte quidam reticent, pro parte triumphant; namque deum populis hominem vulgare laborant. adspicite errorem qui vos expugnat utrosque; pro nobis hie erit, dum vobis certa probamus. illi hominem, vos falso deum sine corpore corpus dicitis et varia (heu!) mentes vesania mergit, quod qui praesumpsit, mergentes spargitis ambo. namque hominem pariterque deum tunc facta probabant commixtum nec pauca dabat signacula mundo, filius ipse dei dum carnis membra requirit: iam praetextatus palmarum sustinet ictus, conspuitur vultus, spinis innexa corona compungit caput et ligno suffigitur ipse, potatur, scriblita et fei miscetur aceto, dividitur vestis, sortes mittuntur in ilia; quod rapuit sibi quisque tenet; caligine multa exspirante deo tacite de corpore carnis in tenebris tremefacta dies cum sole refugit: bis fuit una dies, mediam nox atra coperuit. a fundamentis montes agitantur in orbem, commota est tellus, patuere sepulchra piorum
1 6 6 - 1 7 0 : Is 50, 6; Ps 21, 19; Mt 27 170: Ps 21, 19; Mt 27, 35
forte] F, fort, sorte 143 legimus esse] Mü, legibus esset F his] Hii 10 Mii, hunc F 148 quae] Mü, qui F 161 mentes] Mü, mentis F probabant] Oxe 12 n.9 Mii, probabunt F dabat] Oxe 12 n.9 Mü, dabit F mundo] Mii, mundus F Oxe 12 n.9 scriblita] F, scribtum est Oxe 42, scribtura fortasse (cf. Io 19,28)
Buch 5
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erfaßt; eben dieser König führte dies vielleicht herbei, da es ja der höchste Wille Gottes ist, in dessen Hand — wie wir lesen — das Herz eines Königsherrschers ruht. Augustus machte dies als erster, und die Schrift darüber ist zum Kanon gerechnet worden. (145) Damals wurden auch Joseph und seine Ehefrau Maria, die soeben von dem himmlischen Kind entbunden worden war, in gleicher Weise wie die anderen selbst gezählt. Die menschliche Schläue stützt sich auf diese Hilfsmittel, die, wie die Marcioniten anerkennen, Zeugen des Heiligen Wortes bieten, und solchermaßen mögen die Marcioniten Nachforschungen anstellen und mögen Reue empfinden, wenn sie so, da sie etwas gefunden haben, später besiegt sind, und sie mögen um Gnade bitten, solange sie noch Zeit dazu haben. (151) Die Juden, von denen es zutage liegt, daß sie ein schweres Verbrechen begangen haben, sprechen aber weder, während sie glühend vor Eifer unseren Glauben von der Hand weisen und uns Widerstand leisten, von einem unbekannten Geschlecht, noch können sie sagen, daß sie einen Menschen am Holz aufgehängt haben, der die Wahrheit spricht, (155) da sie nicht wissen, daß bei dem Herrn Fleisch, das nicht von menschlichem Samen stammt, überwunden wurde. Aber zum Teil verschweigen gewisse Leute etwas, zum Teil triumphieren sie; denn sie bemühen sich ja, den Gott bei den Völkern als Menschen zu verbreiten. Betrachtet den Irrtum, der euch beide bezwingt: Dieser wird zugunsten unserer Argumentation sein, während wir euch das Zuverlässige beweisen. (160) Jene nennen den Leib fälschlicherweise einen Menschen, ihr dagegen einen Gott ohne Leib, und (ach!) mannigfaltiger Wahnsinn taucht euren Verstand unter, da ihr ihn, der dies bereits im voraus erwartete, beide zerteilt, die ihr in Wahnsinn eintaucht. (163) Denn die damaligen Ereignisse erwiesen ihn ja gleichermaßen als Menschen und Gott in eins vermischt, und er gab der Welt nicht wenige Zeichen, als der Sohn Gottes selbst die Glieder des Fleisches aufsuchte: Schon mit der purpurverbrämten Toga bekleidet, empfing er die Schläge von Händen, sein Antlitz wurde bespien, die aus Dornenzweigen gewundene Krone drang bohrend in sein Haupt ein, und er selbst wurde am Kreuz festgenagelt, man gibt ihm zu trinken, Speise und Galle werden mit Essig gemischt, seine Kleidung wurde aufgeteilt, das Los über jene geworfen; (171) was er ergattert hat, behält ein jeder für sich; in großer Dunkelheit hauchte Gott schweigend seinen Geist aus dem Körper von Fleisch aus, und in Finsternis entfloh der erschütterte Tag mit der Sonne: Zweimal nahm ein einziger Tag seinen Anfang, in seiner Mitte verhüllte ihn finstere Nacht. (175) In ihren Grundfesten werden die Berge erschüttert über den Erdkreis hin, die Erde bebte, es öffneten sich die Gräber der Frommen, und alles fürch-
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V 177-212
177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212
cunctaque quem norunt passum timuere videre. exanimum telo miles latus haurit aperto, profluit et sanguis, nec aqua minus inde secuta. haec illi pacto celant noluntque fateri admissi factum, nefas occultare volentes. spiritus ergo potest gerere sine corpore vestem aut poenam capit aut < s u f > f e r t violentia vulnus ? aut moritur surgitque et sanguis funditur inde ? de qua carne, quia ilium vos habuisse negatis ? aut finxit potius ? sic vobis dicere tutum est, quamquam praecipites dicatis, plura tacendo. non ergo manifesta fides, non omnia fixa ? ante diem quam cum pateretur pascha celebrans discipulisque suis tradens — memorabile factum! — acceptum panem pariter vitisque liquorem "corpus" ait "sanguisque meus qui funditur hie est pro vobis"; fieri semper quod postea iussit. quave creatura panem vinumque putatis esse suum corpus cum sanguine ? quaeque fatenda ? non se factorem mundi per facta probavit et portare simul de carne et sanguine corpus ? hie deus, hie et homo verus verumque locutus, de patre principium, genitum de lumine lumen, spiritus et verbum, Christi sub imagine virtus. cum patre semper erat, unitus gloria et aevo, omnitenentis enim solus quia verba ministrat, quem capit in terris et per quem cuncta creavit: filius ipse dei, carissimus ipse minister. hinc genus, hinc et nomen habet, hinc denique regnum, de domino dominus, fluvius de fonte perenni. hie patribus sanctis parens ab origine mundi testeque eo quicumque deum vidisse fatetur. promissa et memoranda patris patefecit ab alto, eduxit populum, gentem percussit iniquam, ipse columna fuit lucis nubisque rigoris siccavitque mare et populos iubet ire per undas
190—193: Lc 22, 19sq 180 183 186 208
211: Ex 13, 21sq
celant] Rig Riv Oe, caelant F Paw < > Mü sic] Mü, si F testeque eo] Mü, teste deo F
Buch 5
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tete sich zu sehen, daß der gelitten hat, den sie nun kannten. Der Soldat trifft die entseelte Seite mit der bloßen Waffe, und es fließt das Blut hervor, und es folgt von dort nicht weniger Wasser. (180) Dies verbergen jene Juden nach Absprache und wollen nicht offen als diejenigen bekannt sein, die die Tat begangen haben, sondern wünschen das Unrecht zu verhüllen. Kann also der Geist eine Umhüllung ohne tatsächlichen Körper tragen und nimmt so die Strafe in Empfang und erträgt so die gewaltsam zugefügte Wunde ? (184) Oder stirbt er und steht auf, und es wird von daher das Blut vergossen ? Von welchem Fleisch, wo ihr doch sagt, er habe es nicht ? Oder hat er es eher vorgetäuscht ? Eine solche Behauptung ist eurer Meinung nach sichere Wahrheit, obgleich ihr sie überstürzt äußert und mehr Dinge verschweigt. (188) Ist also der Glaube nicht offenbar, nicht alles festgesetzt ? Einen Tag bevor er leiden sollte, feierte Jesus Christus das Paschamahl und übergab seinen Jüngern — eine erinnerungswürdige Tat! — das zuvor genommene Brot und in gleicher Weise den Saft vom Weinstock und sprach: "Dies ist mein Leib und mein Blut, das vergossen wird für euch"; er trug auf, daß dies später immer geschehen solle. (194) Gemäß welcher Beschaffenheit sind denn eurer Meinung nach Brot und Wein sein Körper mit seinem Blut ? Und was muß bekannt werden ? Hat er durch seine Taten sich nicht als Schöpfer der Welt bewiesen und daß er zugleich einen Leib trägt, der von Fleisch und Blut ist ? (198) Dieser ist Gott, und dieser ist wahrer Mensch, und er spricht wahr, der seinen Anfang vom Vater hat, ein Licht gezeugt vom Licht, und als Wort Geist, die Macht Gott Vaters in dem Bild Christi. (201) Er war immer mit dem Vater vereint in Herrlichkeit und Ewigkeit, da er nämlich als einziger den Worten des Alleshaltenden Folge geleistet hat, den dieser auf Erden auserwählt hat und durch den er alles geschaffen hat: Dieser selbst ist der Sohn Gottes, er selbst der meistgeliebte Diener. (205) Von dort hat er seine Abstammung, von dort seinen Namen, von dort schließlich seine Herrschaft, Herr vom Herrn, Strom von ewiger Quelle. Dieser tritt durch die heiligen Väter seit Anbeginn der Welt in Erscheinung und nach dem Zeugnis eines jeden, der bekennt, Gott gesehen zu haben. Die Verheißungen und die erinnerungswürdigen Worte des Vaters eröffnete er von der Höhe, (210) er führte das Volk aus der Gefangenschaft, er zerschlug das sündige Volk der Ägypter, er selbst war die Lichtsäule und die Nebelwolke von Starrheit, und er hat das Meer ausgetrocknet und dem Volk befohlen, durch die Wellen zu schreiten, während die Feinde von den Wasser-
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213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248
V 213-248
hostibus implicitis fluctuque fretoque copertis; per deserta viam fecit sua iussa secutis; de caelo populo panem dimisit in umbris erupitque petram, sitientes unda rigavit, a deo mandatum legis Mosique locutus cum tonitru cantuque tubae flammaeque columna terribili visu, tremebundo corde virorum. post bis vicenos completis mensibus annos Iordane diviso patuit via, constitit unda; ipse prophetarum verbum patris ore locutus partiri{que} t r i < b u > b u s terram promissa paterna. esseque venturum terris hominemque futurum praedixit Christum terris manifeste profatus. exspectatus in auxilium, spes unica vitae, mundator carnis serae mortisque fugator, tandem venit ab imperio patris omnipotentis, humanis sese vestivit et artubus ille. Adam, virgo, draco, lignum, quae causa ruinae, et via qua nos mors temeraria vicerat omnes, hac eadem gradiens pastor pecudemque requirens, angelo, virgine, carne sua lignique medela. ex quo victus homo victos periturus obibat; hie interpositus pro captis omnibus unus sustinuit patiens inimicam in corpore poenam, morte sua spolians mortem fit causa salutis; nec non in terris suo postquam corpore sancto omnia perpessus persolvit debita nostra, infernum petit; hie animas pro crimine vinctas, quae sine praesidio conclusae pondere legis olim promissa et sperata et tarda rogabant, sanctorum in requiem dedit et cum luce retraxit. tertia namque die subiens cum corpore victor, immani virtute patris, via facta salutis inque creatura portans hominemque deumque conscendit caelos captivas ille reducens primitias, munus domino caramque figuram,
215sq: Ex 16, 1 3 - 2 6 ; 17, 1 - 7 ; Ps 104, 40sq 247: Eph 4, 8 248: 1 Cor 15, 23
241: Gal 3, 23
223 { } < > scripsi 234 victos] Pam Oe, victo F, victu Hü 10 Oxe 15, victor Riv 200
Buch 5
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strömen und Wogen eingehüllt und bedeckt wurden. (214) Er schuf denen durch die Wüste einen Weg, die seinen Anordnungen Folge leisteten; er sandte dem Volk vom Himmel Brot herab im Schatten der Nacht, und er öffnete den Felsen, die Wassermasse benetzte die Dürstenden, und er nannte Moses das von Gott kommende Gebot des Gesetzes mit Donner und dem Schall der Tuba und in der Flammensäule — in einem fürchterlichen Anblick, unter dem Erzittern der Herzen der Menschen. (220) Nach zweimal je zwanzig Jahren — die Zahl ihrer Monate war erfüllt — wurde der Jordan geteilt, der Weg stand offen, die Woge verharrte. Er selbst sprach das Wort des Vaters durch den Mund der Propheten, daß nämlich den Volksstämmen das Land zugeteilt wird, was den Vätern verheißen war. Er ließ vorhersagen, daß er auf die Erde kommen werde und Mensch werde, und ließ so den Christus der Erde deutlich prophezeien. (226) Er wurde zur Rettung erwartet, die einzige Hoffnung des Lebens, der Läuterer des Fleisches und Vertreiber des zu späten Todes, endlich kam er aus dem Reich des allmächtigen Vaters herab, und jener bekleidete sich mit menschlichen Gliedmaßen. (230) Adam — die Jungfrau Eva — die Schlange — das Holz, was alles die Ursache des Falls war und was auch der Weg war, auf dem uns alle der blindwütige Tod besiegt hatte, auf eben diesem selben Weg schritt er als Hirte einher und suchte seine Tiere, mit dem Engel — mit der Jungfrau Maria — mit seinem Fleisch — und mit dem Heilmittel des Holzes. (234) Aufgrund dessen trat er als besiegter Mensch zu den Besiegten heran, er, der untergehen sollte; hier wurde er als einziger für alle Gefangenen als Pfand eingesetzt, und duldend nahm er die feindliche Strafe an seinem Körper hin, mit seinem Tode den Tod überwindend wurde er die Ursache des Heils. (238) Und nachdem er nun gewiß auf Erden mit seinem heiligen Körper alles durchlitten und dadurch unsere Schulden eingelöst hatte, suchte er die Unterwelt auf; hier führte er die Seelen, die unter dem Gewicht des Gesetzes auf verbrecherische Weise gefesselt und ohne Schutz eingesperrt waren und die immerzu das einst Verheißene und Erhoffte, das auf sich warten ließ, erbaten, zu der Ruhe der Heiligen und hob sie im Licht empor. (244) Denn am dritten Tag stieg er als Sieger hinauf mit seinem Leib, aufgrund der unermeßlichen Macht des Vaters zum Weg des Heils geworden, und in seiner fleischlichen Beschaffenheit den Menschen und den Gott tragend stieg er auf in den Himmel, wobei jener die gefangenen Erstlinge zurückführte, ein Geschenk für den
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249 250 251 252 253
V 249-253
conseditque patri lucis virtute recepta, gloria qua munitus erat, dum vinceret hostem, spiritu coniunctus, de nobis carne ligatus. hunc pater et dominum et Christum regemque deumque iudicio regnoque dato missurus in orbem est.
249sq: 1 Cor 15, 2 4 - 2 8
253: Io 5, 22
Buch 5
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Herrn und eine teure Gestalt, (249) und er setzte sich zum Vater, nachdem dieser die Macht des Lichts wieder empfangen hatte, er, der durch die Herrlichkeit, mit der er gewappnet gewesen war, bis er den Feind besiegte, mit dem Geist vereint, mit uns aber durch das Fleisch verknüpft war. (252) Diesen, der sowohl Herr ist wie auch Christus, sowohl König wie auch Gott, wird der Vater wieder auf die Erde senden, wobei er ihm die Vollmacht zu richten und zu herrschen geben wird.
XI. Kommentar Buch l 1—30: Zur Ähnlichkeit mit Comm. carm. 172 — 184 vgl. o. S. 18 Anm. 24 I Impietas: Lact. inst. 5, 11, 1 spricht von der impietas der Christenverfolger Mali: Gegen PL 2, 1055 Anm. a nicht neutrum, sondern masculinum ("der Böse") 3 nudavit: Zum Gegensatzpaar nudare (sündiger Mensch) — vestire (erlöster Mensch), das sich in Synonymen durch das ganze Gedicht zieht, s. Oxe 10 Anm. 3 II; weitere Stellen aus den Kirchenvätern bei Smolak, Agrest., zu Agrest. 44. Vorgeprägt ist dieser Sprachgebrauch in 1 Cor 15, 53f und 2 Cor 5, 2 — 4. In eine etwas andere Richtung geht die Vorstellung in Gal 3, 27, daß die auf Christus Getauften ihn angezogen haben 6 maledicta: In poetischer Form ζ. B. bei Ale. Avit. carm. 3, 116-136 8 caligine mersas: Das Partizip Perfekt ist hier als gleichzeitig zum Hauptverb aufzufassen, eine relativ seltene Erscheinung (HSz 391), vgl. Verg. Aen. 1, 69 submersas...obrue puppes ( = submerge et obrue), hier also statt infudit et mersit; inhaltlich korrespondiert zu caligine die Wendung per latebras animae in 1, 26 (vgl. Comm. carm. 174 per latices animae) 9ff: Holl 20 Anm. 2 widerlegt die Ansicht Früherer, hieraus auf eine Herrschaft des Heidentums zur Zeit des Dichters schließen zu können; Magie und Aberglaube haben sich noch lange nach der Etablierung des Christentums gehalten; s. zum selben Thema den Exkurs bei Ale. Avit. carm. 2, 277 — 325 10 idola: Statt idolum (είδωλοv) nahezu ausnahmslos in der Dichtung, s. TLL VII 1, 226, 4f und Lavarenne 81 I I stellarum nomina falsa: Da die Namensgebung durch die heidnische Astrologie im Widerspruch zu der in Gn 1, 14 gebotenen Teleologie der Himmelskörper steht; Ale. Avit. carm. 2, 291 vana nomina, inhaltlich ausgeführt bei Verg. georg. 1, 137f; der wahre Namensgeber ist in christlicher Tradition der Schöpfergott, s. Smolak, Agrest., 18 mit Parallelen. Die Herrschaft über das All und das menschliche Schicksal liegt nun bei Christus und nicht mehr in den Sternen 12 geneses: In der Bedeutung "Nativität", d.h. der Stand der Gestirne bei der Geburt bzw. das angeblich dadurch vorherbestimmte Schicksal 14 refugarum: = apostata, auch 1, 142; 2, 168; 3, 18. 109; 5, 2; s. Koffmane, Kirchenlatein, 23
Kommentar zu Buch 1
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audacia: = Abi. Sg., wie auch in 2, 13 u. ö., s. o. S. 24 zur Messung 17 sanguine gaudentes: Diese Wortverbindung auch in 2, 99; davor schon Lucan. 4, 278, dann auch Drac. laud. 3, 152 19 — 24: Der Dichter prangert hier die sexuellen Perversionen Homosexualität, Verkehr mit Prostituierten, Ehebruch an; zu Homosexualität vgl. Carm. de Sod. 21 —23 25 praeterito: Gegen das (wegen Comm. carm. 183f) von Oxe 43 vorgeschlagene und von Waitz 11 befürwortete partito wendet sich zu Recht Jülicher 631, da die Übereinstimmungen mit Commodian nicht wörtlich sein müssen (s. o. Komm, zu 1, 8); gemeint ist das Wirken des Teufels in der Zeit vor der Ankunft Christi 26 sepis: Erster Beleg bei Lucan. 9, 723 | ossaque dissolvens cum corpore tabificus seps |; es handelt sich um eine Schlangen— oder Eidechsenart, deren Biß den betroffenen Körperteil in Fäulnis versetzte; vgl. u. a. Sol. 27, 32; Prud. c. Symm. 1 praef. 74; Aug. epist. 12, 10, 2
27 non quia culparent: Ist wegen des befriedigenden Sinns gegen die Konjektur von Oxe 44, Müller mit Bern. 57 ad 1. und Willems zu halten 29 halat: = halitu inficere et corrumpere (PL 2, 1056 Anm. g) 31 sperans...habere: Inf. präs. nach sperare auch 5, 88; inf. fut. in 2, 213, Umschreibung mit posse in 1, 36 33f: Leitmotivartig durchzieht dieser Gedanke in sprachlichen Variationen das gesamte CM, der (gegen Marcion gerichtet) die Vorbereitung des NT — Geschehens durch das AT ständig betont (1, 46. 104. 183.; 2, 58. 67. 82. 104. 183; 3, 11. 35f. 47. 70. 175. 183. 266. 270; 4, 30. 82. 90. 180f. 193f. 2 1 5 - 2 1 9 ; 5, 8. 18. 24. 188f. 133. 136. 209. 222) 34 cecinere prophetae: Auch 3, 266 und 4, 215; allgemein sehr beliebte Klausel in der christlichen Dichtung, vgl. Waszinks Kommentar zu Carm. de resurr. 356 37: Hückstädt paraphrasiert 15 Anm. 1 "Endlich wird das bessere Ich des Menschen von der Sinnlichkeit ganz beherrscht"; diese Auffassung des Textes trifft nicht zu, da es sich in diesem Vers um die Menschwerdung des Sohnes Gottes handelt 44 renovatus homo: Ebenso wie 2, 146f. 195 wird hervorgehoben, daß Christus sich bei der Menschwerdung mit der erneuerten Menschennatur verbunden habe, er selbst also ohne Erbsünde war; nach Holl 23f setzt dieser Sprachgebrauch eine strengere Erbsündenlehre voraus; vgl. auch 1, 100 sancto in corpore versus in unum: HSz 278 reziprok "ineinander"; im Hintergrund steht die stoische Krasis —Lehre, die auf Jesus Christus angewendet wird; der bildhaft anschauliche Sprachgebrauch findet sich bereits bei Tertullian, ζ. B. apol. 21, 14; adv. Marc. 2, 27, 6; wegen seiner Allgemeinheit
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Kommentar zu Buch 1
läßt er keine Schlüsse für die Datierung zu, daher auch die divergierenden Ansätze bei Waitz 24 ("früh") und Holl 23ff ("spät"); s. dazu auch o. S. 35f. 45 nova ianua vitae: = Geburt Jesu, als Gegenbild zu 1, 139, wo die Marcioniten als nova porta gehennae bezeichnet werden; zum ganzen Vers vgl. Sedul. hymn. 1, 7f sola fuit mulier, patuit quae ianua leto: et qua vita redit, sola fuit mulier. Die hier dichterisch umgesetzte Antithetik basiert auf der marianischen Deutung von Gn 3, 15: Durch Maria erfolgte eine überreiche Wiedergutmachung der Verfehlung Evas, was auf Just. dial. 100 und Iren. 3, 22, 4 zurückgeht. Auf dieser Ideenverflechtung beruht ein Großteil der marianischen Bildprogramme des Mittelalters; die Herstellung einer Verbindung zwischen Maria und Eva ist für die Kunst bereits im 4. Jh. bezeugt, s. Guldan 24, der 26—35 die Entsprechungen zwischen künstlerischer Darstellung und Kirchenvätern behandelt 46: Zweiheit von Xoyos und egyov wie 3, 271 und 4, 91; bereits die homerischen Helden zeichneten sich in diesen beiden Fähigkeiten (Reden und Handeln) aus, s. Horn. II. 9, 443; vgl. auch CM 3, 271 und 4, 91 48 tantum: Eine media vox für die Wiedergabe dieses Ausdrucks läßt sich nicht finden. In der Geburt Christi offenbarte sich sowohl seine Menschlichkeit (durch die Niedrigkeit des Stalls) als auch seine Göttlichkeit (durch die Herrlichkeit der den Hirten erscheinenden Engel), s. Leo epist. 28, 4 (PL 54, 7 5 5 - 7 8 1 , hier 768ff) 54 magnalia: Gr. μεγαλεία; nach Mohrmann 3, 208 eine christliche Erfindung, da die Bezeichnungen portentum und prodigium zu stark mit profan — religiösen Assoziationen belegt waren. Es findet sich auch ausschließlich in der Bibel und bei den Kirchenvätern, vgl. z.B. Aug. conf. 13, 27, 42 magnalia miraculorum; Hymn. Ambros. 2, 38b, 20; Sedul. hymn. 1, 59 cernunt magnalia caeci; Ven. Fort. Mart. 1, 511 60 devicta morte: Eine sehr gebräuchliche Formel, s. Waszink zu Carm. de resurr. 188 mit paganen und christlichen Belegstellen, als erster wohl Manil. 4, 87 61 signari: Gr. σφραγίζΕσθαι, "taufen" 68 spargere: Epexeget. Inf. zu extremum nefas; gemeint sind, was 1, 73 — 95 entfaltet wird, die Zwei — Götter — Lehre Marcions, seine Leugnung der Auferstehung des Fleisches und der Leiblichkeit Christi; zur Darlegung bei anderen Kirchenschriftstellern s. Hückstädt 15 Anm. 6 und 7 69 horrendum...loquendum: Manitius, Poesie, 155 Anm. 2 vermutet den bewußten Bau eines Versus Leoninus und gibt weitere Parallelen; mir scheint dies jedoch kein konstitutives Stilelement des CM zu sein, sondern in der Morphologie des Latein begründet; im Vergleich wird im Carm. de resurr, der dominierende Gebrauch dieser Figur deutlich 70 plebe: Im Sinne von ecclesia wie 3, 275
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71 terrena sequentes: Ähnlich Paul. Nol. carm. 15, 96; Mar. Victor aleth. 2, 355 72 aggressus: Das von Oehler und Willems gebotene agressus ist im TLL nicht aufgeführt; daher halte ich den Text von Fabricius und folge in der Wiedergabe Müller 57 ad 1.; vgl. TLL, s. v., I 1319, 23 73 duos patres: Vgl. 1, 153; hier allgemein im Sinn von deos zu verstehen, also nicht t. t. für "Schöpfergott", gegen Holl 14, der die "ungewöhnliche Wortwahl" moniert. Es gilt insgesamt zu beachten, daß die (theologische) Terminologie im CM nicht einheitlich gewahrt ist, ζ. B. bereits 1, 74 dominus für den Schöpfer (sonst häufig Christus bezeichnend, etwa 1, 181); zudem handelt es sich hier um eine pointierte Kontrastformulierung zu 1, 180 vero patri und 4, 32 unum hunc esse patrem, die die Absurdität der häretischen Zwei —Götter — Lehre zum Ausdruck bringen soll 74 condidit orbem: Auch 1, 180; zu dieser Klausel s. Smolak, Agrest., 87 zu Agrest. 43 75 carnem spiramine vivam: S. Smolak, Agrest., 90 "Lebenshauch im Sinn der anima sensibilis" mit Parallelen 76 vates: Schon bei Commodian in der Bedeutung "Prophet, Lehrer", manchmal negativ konnotiert wie in instr. 1, 17, 1, s. Thraede, Beiträge, 95; vgl. auch o. S. 26 81 sine nomine numen: "Reimmäßige Koordinierung", s. mit Stellen von Accius bis Prudenz Smolak, Apoth., 16; numen: Auch 2, 3. 14. 36; s. Smolak, Apoth., 14f. Während der Begriff im Plural in christlichem Kontext polemisch die Götter der polytheistischen Religionen bezeichnet, gebrauchte ihn im Singular bereits Lact. inst. 2, 2, 8 zur Definition der spirituellen Natur Gottes; in der christlichen Dichtung verwendet ihn Iuvenc. 1, 22 das erste Mal in Zusammenhang mit dem Christengott ( = vis divina) 83 — 85: Holl 15 bezeichnet diese Aussagen über die Lehre Marcions als maßlose Verdrehung; m. E. dient die überspitzte Formulierung dazu, eine Schwäche im System Marcions zu verdeutlichen, wonach der gerechte Gott das Gericht doch vollstreckt (vgl. Tert. adv. Marc. 1, 27) 85f dulcique cruentum | ...mixtum cum melle venenum: Vgl. Lucr. 1, 936 — 942; es handelt sich hierbei um die pervertierte didaktische Tätigkeit des Teufels (und somit auch der Häretiker), der, statt die bittere, aber heilende Medizin durch Honig angenehmer zu machen, diesen Honig dazu gebraucht, das tödliche Gift zu überdecken. Statt einer Lehre des Heils (wie bei Lucrez oder im Christentum) verbreitet er also eine Lehre des Verderbens. Es ist sehr schwer zu bestimmen, ob es sich hierbei um eine bewußt kontrastierende Anspielung auf Lucrez handelt, da die Textbasis sehr schmal ist; jedenfalls fehlen im CM morphologische Archaismen, wie sie etwa bei Prudenz auftauchen. Zudem ist die Vorstellung, daß süßer Honig gefahrliches Gift überdek-
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ken soll, sehr verbreitet, s. Horn. Od. 10, 315ff ( = Ov. met. 14, 264ff); Ov. am. 1, 8, 104; Hier, epist. 107, 5 (u.ö., s. Otto 218 s.v. mel Nr. 5); Sedul. c. pasch. 5, 64f; deutlich ist die Kontrastimitation zu Lucrez bei Prosp. carm. de ingrat. 805 — 808, wo dem malus magister Pelagius vorgehalten wird, er beschmiere den Becher erst gar nicht mit Honig, sondern reiche das bittere Gift pur; s. auch Ps. Prosp. carm. de prov. 875f und Lact. inst. 5, 1, 10. 14; analog ist CM 2, 11 92 terris venisse: Auch 2, 107 statt Akk. der Richtung 96 ludere suasos: Ludere statt Kompositum illudere, analog mit Akk., vgl. Sedul. c. pasch. 1, 245 animos...ludit 97 aut: = et, s. Müller 57 zu 2, 9 0 - 9 6 mit Lit. und HSz 499 (Disjunktion statt Kopulation hinter Negationen bzw. Fragen mit negativem Sinn bereits im Altlatein), ζ. T. auch ähnlicher Gebrauch im Deutschen 102 perfecit: Sc. tempus vitae; zu beziehen auf qui in 1, 100 sua: Vgl. lo 1, 11 in propria venit (sc. Iesus Christus) 107 merces: PL 2, 1058 Anm. f sc. operum (nämlich von Jesus Christus). Der Lohn, nämlich die Aussicht auf eine Erlösung, ist in der marcionitischen Lehre nicht begründet, da Christus das Leid nur in einem Scheinleib auf sich nahm, also gar nicht wirklich litt. Der Argumentationsbestand dieser Passage ist aus Tert. adv. Marc. 3, 8 geschöpft 109 martyria: Hückstädt 16 Anm. 4 und Hilgenfeld 159 beziehen dies auf die Marcioniten (zu deren Martyrien s. Tert. adv. Marc. 1, 27); es können aber auch grundsätzlich alle Martyrien gemeint sein, ebenso wie in 1, 190. 212, s. Holl 18f. Abzulehnen ist die Interpretation von Waitz 12, der darin eine Anspielung auf die Gegenwart sieht, also die Zeit der Christenverfolgungen, da es sich hier um eine rein theoretische Ausmalung der Konsequenzen des häretischen Lehrgebäudes handelt 113 verax: Wichtige Prädikation des A T - / N T - G o t t e s , ζ. B. Ps 85, 15; Io 3, 33; die Bedeutung ist hier ambivalent: Es geht um die Authentizität sowie um den moralischen Wert der Wahrhaftigkeit der Aussagen Gottes; zum zweiten vgl. Braun 75f. 88 115 caeco duce: Vgl. Mt 23, 16 duces caeci bezogen auf Schriftgelehrte und Pharisäer; eigentliches Vorbild ist Mt 15, 14, s. Otto 60; dasselbe Bild bei Comm. instr. 1, 37, 4 idcirco caecus caecum in fossa reducit in fossa ruistis: Nicht abl. sg. f., sondern PPP von fodio, = defossa (acc. pl. n.) 119 tumidi...draconis: Vgl. für die Wendung Prud. cath. 5, 56 (draco = Standarte) und Cypr. Gall. num. 543 120: Ergibt nur Sinn als rhetorische Frage mit der Antwort nein, vgl. Thelwall 323 Anm. 3 pace: Der Friede mit Gott, s. Löfstedt, Late Latin, 80 123 fruentes: Diese Konjektur von Müller hebt gut den krassen Gegen-
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satz zwischen Lob und Genuß des Geschaffenen einerseits und der Schmähung des Schöpfers durch die Marcioniten andererseits hervor; das von Fabricius gebotene ruentes ("während ihr doch zugrunde geht") würde lediglich nochmals den Gedanken von 1, 118 — 120 aufnehmen und sich nicht so gut in den Zusammenhang fügen; pointiert kommt der Gegensatz im Wortspiel 1, 124 zur Geltung 125 cuiusne: An Frage— oder Relativpronomina wird — ne in Sätzen angehängt, die eine ungläubige Einwendung enthalten, s. HSz 366 mit Stellen ab Plautus und Lit. 126 — 135: Hymnisch stilisierte Entfaltung des Waltens Gottes, der die Welt zum Wohle des Menschen eingerichtet hat 128 mensibus anni: S. 5, 220 und dazu Smolak, Agrest., 86 zu Agrest. 41 mit weiteren Belegen zu dieser weitverbreiteten Klausel (zuerst Verg. georg. 1, 64) in astronomisch — chronometrischem Zusammenhang 133: Zur Textkritik s. o. S. 13f 134 iustusque bonusque: Feierlich in alter epischer Tradition, gr. — re — re; inhaltlich ist dies ein Hieb gegen die Marcioniten, die ja zwischen dem Gott des AT (notus/iustus) und des NT (ignotus/bonus) trennen 136 — 138: Die hierauf basierenden Datierungsversuche von Allix (zit. Oehler 3, 78), Hückstädt 52 und Waitz 9 sind nicht fundiert; die Stelle soll die Kritik an den Marcioniten verstärken: Selbst die zwar wohlhabenden, aber ungebildeten Heidenvölker erweisen Gott die gebührende Ehre, auch wenn sie das Christentum noch nicht erreicht hat (1, 137 alieno nomine). Vgl. die analoge Argumentation mit apologetischer Intention bezüglich der ungewollten heidnischen Bezeugungen der Existenz des einen Gottes Tert. test. anim. passim; Scap. 2, 1; apol. 17, 6; adv. Marc. 1, 7 — 10; Min. Fei. 18, 11; etwas anders akzentuiert Prosp. carm. de ingr. 328 —331, s. Huegelmeyer ad 1. 136 gentes: Zur Bedeutungsentwicklung s. Löfstedt, Late Latin, 74f copertae: Zur Prosodie s. o. S. 24. Leitmotivartig durchzieht der Vorwurf, daß der Teufel bzw. die Sekte im Verborgenen ihr Unwesen treibt, ζ. T. sprachlich variiert, das gesamte Gedicht (vgl. 1, 26. 35f; 2, 1 - 1 2 ; 3, 2 8 7 - 2 8 9 . 298; 4, 13; 5, 29. 83). Durch seine pia fraus (2, 1310 weiß Christus dieser Taktik jedoch zu begegnen 138 factoremque: Zur freien, d. h. abundanten Verwendung von —que bei verseinleitenden Wörtern vgl. HSz 476 tarnen: Nachgestellt, s. HSz 497 mit Lit. 139 gehenna: Hebräisches Lehnwort seit Tertullian, s. CCL 2, Index rerum et locutionum, s.v., und CIL 5, 3216. Es ist auch in der Vetus Latina und dem Vulgatatext des NT immer feminin 141 Marcionem: Hier erst nennt der Dichter namentlich das Werkzeug, welches der Teufel nach dem Erscheinen Christi auf Erden zum Verderben der Menschheit einsetzte; für die Lehre Marcions immer noch
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grundlegend ist Harnack, Marcion; neuere Literatur und Bilanzierung der Forschung bei Aland, Rudolph und May, wo jedoch keine Erörte — rung des CM vorgenommen wird. Marcions sich bereits im 2. Jh. rasch ausbreitende Häresie war der katholischen Kirche im Westen bis ins 3. Jh. hinein gefahrlich und wurde dort bis ins 5. Jh. hinein literarisch bekämpft (im Jahr 420 schrieb Augustin Contra Adversarium Legis et Prophetarum). Für das CM sind vor allem folgende Gesichtspunkte der marcionitischen Häresie relevant: Die aus einem radikalen und überspitzten Paulinismus resultierende Trennung des göttlichen Schöpfers einer schlechten Welt vom barmherzigen und unbekannten Erlösergott, die damit einhergehende Verwerfung des AT und die Erstellung eines von judaisierenden Zusätzen "gereinigten" Evangeliums ( = Lukas), das mit zehn Paulusbriefen (ohne Hebräer — Brief und Pastoralbriefe) den autoritativen Kanon bildete, die Leugnung der Leiblichkeit Christi und, damit zu sammenhängend, der A u f e r stehung des Leibes, sowie die Forderung von geschlechtlicher Enthaltsamkeit. Letzteres benutzt der CM —Dichter zur Polemik, während er den Antithesen mittels typologischer Auslegung zu begegnen sucht. Harnack, Marcion, 394*f bescheinigt dem Dichter eine im Verhältnis gründliche Kenntnis der Lehre. Der Name Marcion findet sich nur noch in 1, 144; 3, 297, sonst wird er polemisch umschrieben (s. die Aufzählung bei Waitz 13 Anm. 2), was sich ζ. T. mit den u m schreibenden Bezeichnungen für den Teufel überschneidet Cerdo: Auch 3, 287; syrischer Gnostiker, der um 140 nach Rom kam; nach Iren. 1, 27, 1 und Hipp. haer. 7, 10 u. ö. der Lehrer Marcions (weiteres Material bei Harnack, Marcion, 31*ff). Vgl. auch Kretschmar, Cerdo, und G. Maier 20 143f: Vgl. die verschiedenen Auffassungen des Textes bei Thelwall 324 Anm. 2; ich fasse infima ( = vilissima, TLL VII 1, 1403, 33) als Satzapposition auf. Hier wird pointiert deutlich gemacht, daß die Marcioniten, die sich selbst als wahre Christen bezeichneten, in Wirklichkeit eine andere Person als Führer und Vorbild hatten 147 nimium: Gehört zu larga 149 legitis: Sc. in (Teilen) der Heiligen Schrift 150 futura: D. h. die Endzeit, vgl. 2 Tim 2, 18 qui a veritate exciderunt dicentes resurrectionem iam factam et subvertunt quorundam fidem. Es wird hier der falsche exegetische Ansatz der Marcioniten bei der Interpretation des AT kritisiert, die dessen Aussagen historisch — vergangen anstatt typologisch auf Zukünftiges hinweisend auffassen. Die Forderung nach einer typologischen Exegese wurde besonders von Origenes gestellt, was ζ. B. auch Hieronymus mit der Trennung secundum litteram/secundum spiritum aufnimmt 151 incredibilem: Sc. deum esse; zu credo mit Acl s. HSz 43; es handelt sich hierbei um ein pointiertes Wortspiel
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differt: "Was macht es für einen (positiven) Unterschied?", also "Was ist es für ein Vorteil?", gegen Hückstädt 4 Anm. 2 152 cepit: Sj. ist der Teufel 155 postea...: Nach dem Erscheinen Christi verbreitet der Teufel Häresien, wie sie im folgenden aufgezählt werden pestis: Beliebte Bezeichnung für Häretiker und Häresien, s. Prosp. carm. de ingrat. 39 und Huegelmeyer ad 1. 156 inemendabile crimen: Parenthetischer Einschub zur rhetorischen Steigerung, ähnlich 2, 73. 78; 3, 148; 5, 190 157 — 170: Der Ketzerkatalog reicht wie die Bischofsliste in 3, 276 — 296 nur bis in die Mitte der 2. H. des 2. Jh. (sie geben somit beide keinen Anhaltspunkt für die Datierung), Waitz 34 —38 und Müller 106f bieten analoge Listen von anderen Kirchenschriftstellern. Die unterschiedliche Reihenfolge der aufgezählten Irrlehrer deutet auf die relativ selbständige Verarbeitung im CM hin, oder das CM gebrauchte uns unbekannte Quellen. Die Verwendung von Ketzerkatalogen hat in antihäretischer Literatur die Funktion, der aktuell zu bekämpfenden Häresie bereits bekannte und überwundene Häresien zuzuordnen und die neue Häresie dadurch unschädlich zu machen; vgl. dazu die grundlegenden Erkenntnisse bei Brox 286f 157 — 159: Im Plural, der in seiner Anonymität und quantitativen Übersteigerung die Polemik verstärkt, wird auf Simon den Magier (mit seiner Gefährtin Helena) angespielt; s. Act 8, 9 — 13, wo er allerdings auch bekehrt wird. Dennoch galt er als der Prototyp der Häretiker, wozu Brox 284. Man glaubte in Samaria von Simon aufgrund seiner Zauberkünste, daß er mit außergewöhnlicher Gotteskraft ausgestattet sei; Material in PL 2, 1059 Anm. d 157 infandos: Wie 1, 174 gleichbedeutend mit non nominandos 158 virtutem summam: Vgl. Act 8, 10 ...omnes...dicentes: hic (sc. Simon) est virtus dei quae vocatur magna 159 volare: Zu dem in der Simonsage erwähnten Flugversuch vgl. das Material bei Waitz S. VII (Nachträge und Berichtigungen) 160 Valentino: Vgl. Wegenast mit Lit.; der Gnostiker weilte 135/140 bis 160 in Rom; s. insgesamt Iren. 1, 5 — 14 und im Anschluß daran Tert. adv. Val. 161 caelos: Entspricht den 30 Äonen, die der einzige und ungezeugte Gott ( = Profundum) entstehen läßt und die das πλήρωμα ( = aevum) bilden, d.h. die Fülle und Vollkommenheit der Gottheit; vgl. ausführlicher Iren. 1, 1 und zur begrifflichen Ungenauigkeit Thelwall 325 Anm. 3 Profundum: Dies entspricht bei Valentin dem einen vollkommenen Äon, der vor allen war und βυθός genannt wurde; Tert. adv. Marc. 1, 5, 1 spricht von zwei Hauptäonen, Bythos und Sige, aus denen die 30 anderen göttlichen Äonen hervorgehen 162: In keiner uns bekannten Quelle ist für die Lehre Valentins eine
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doppelte Taufe bezeugt, s. Hückstädt 16f; dasselbe gilt für die Feuertaufe, für die Holl 17 einen Erklärungsversuch unternimmt 163 Basiliden: Gnostischer Lehrer in Alexandria zur Zeit Hadrians, s. Kretschmar, Basilides, 909f 164: Vgl. Iren. 1, 24, 3 et angelos factos esse dicunt et caelos CCCLXV. Quapropter et tot dies habere annum secundum numerum caelorum 165 Marco: Mit guter Begründung konjiziert Hückstädt 4 den Dativ gegen Marcio bei Fabricius (die Verschreibung ist in diesem übergeordnet antimarcionitischen Kontext gut vorstellbar); der Gnostiker und Schüler Valentins ist nur aus Iren. 1, 13 — 21 bekannt. Er stellte Spekulationen über Zahlen an 166: Hückstädt 17 paraphrasiert "keusche Jungfrauen gewaltsam zu Magierinnen zu machen", was angesichts von Iren. 1, 13, 1—3 überzeugt 168 Hebion: Vgl. Reuss, Ebioniten; Hebion ist der fiktive Stifter der judenchristlichen Sekte der Ebioniten, die die Jungfrauengeburt leugneten (1, 168), die Beachtung des mosaischen Gesetzes als heilsnotwendig ansahen (1, 169) und ein eigenes Evangelium besaßen ("gereinigter" Pentateuch und Matthäus; 1, 170); er wird erwähnt etwa bei Iren. 1, 26, 2 sowie Tert. earn. 18, 1 (wo auch die orthodoxe Lehrmeinung wiedergegeben wird: filius ex patris dei semine, id est spiritu). Eine ausführliche Diskussion häresiologischer Quellen zum Ebionitismus ab Justin findet sich bei Strecker, in Bauer 274 — 287; die historisch nicht fundierbare Benennung eines Stifters (H)Ebion erklärt er 283 durch eine "unreflektierte Assimilation an andere Sektengründer", die seiner Meinung nach auf das Syntagma Hippolyts zurückgehen 170 fontibus: Müller 58 ad 1. setzt dies mit NT gleich, wie 2, 41; hier überspitzt für die starke Vernachlässigung des NT; TLL VI 1022 — 1027 s. v. wird dieser Wortgebrauch nicht erwähnt elementa legis: Vgl. 2, 50; es dient als Umschreibung für das AT, s. Müller 58 ad 1. und Lumpe 1098 mit Parallelen, da das AT die "elementare" Voraussetzung für das Verständnis des NT ist; ζ. B. bedürfen Hbr 5, 12 die Adressaten noch der Belehrung über die στοιχεία τ ψ άρχί/s των Xoyiwu του 0eov; die von Müller hier und 44 zu 2, 25 als Parallelen gegebenen Bibelstellen Gal 4, 3. 9 sind nicht korrekt, da dort die Elementarmächte im antiken, physikalischen Sinn gemeint sind, die oft auch als dämonische Potenzen verstanden wurden (wie Sap 7, 17; 19, 17; Col 2, 8 und öfters in Rm), s. Schlier 1 9 0 - 1 9 3 mit Lit. 187f: Aus dem Präsens von iubet folgert Waitz 11, daß die "Durchführung (dieses Befehls) nahe bevorstehe" und schließt, auch aufgrund von 3, 6 — 9, auf eine Entstehungszeit für das Gedicht auf die 2. H. des 3. Jh. Dies läßt sich bei der Allgemeinheit der Aussagen nicht zwingend ableiten
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188 deleto elogio: Diese Konjektur stützt Pamelius mit dem guten Verweis auf Col 2, 14 (durchgestrichener Schuldschein), s. PL 2, 1060 Anm. k. Dölger 129 — 140 erörtert die in ihrem Verständnis schwierigen Verse Col 2, 14f: Der Schuldschein wird von Christus an das Kreuz geheftet; dahinter steht die Vorstellung vom Kreuz als Triumphzeichen (vgl. Komm, zu 2, 167f), der Schuldschein entspricht der aus jüdisch — apokalyptischer Tradition kommenden Schriftrolle, auf der die Sünden der Menschheit von Engeln aufgezeichnet werden (Dölger 1380- Ferner war es bei Hinrichtungen üblich, den Verurteilungsgrund für die Todesstrafe an das Kreuz zu heften (vgl. Mc 15, 26 bei Jesus Christus selbst). In Col 2, 14f fließen die beiden Vorstellungen zusammen: Jesus nimmt den die Menschheit belastenden Schuldschein an sich und gibt ihn als Grund für seine Hinrichtung an — denn er starb schuldlos für die Sünden der Menschheit. Auf den komplexen Zusammenhang wird hier nur knapp angespielt lavari: = baptizari, wie 2, 193 lavacrum = baptismus 189 ergo: Nicht als konkludierende Konjunktion, sondern zur lebhaften Einführung eines neuen Gedankenganges, s. HSz 511 und im CM auch 2, 127. 240. 250; 3, 266; 4, 16. 43. 57. 96. 126; 5, 31. 182. 188 totusque: Hier geht es weniger um die altkirchliche Sitte, den Täufling ganz unterzutauchen, wie Waitz 18 meint, sondern das Folgende macht deutlich, daß der Mensch in seiner Ganzheit von Leib und Seele gemeint ist 190 abstillet: Sc. in der Nahrung (Askese), s. Tert. resurr. 8, 4 195 — 209: Zu der Versicherung, daß auch das Fleisch aufersteht, s. Hückstädt 18 Anm. 1 —3 mit Belegen bei Tertullian 195 —197:In Ps.Prosp. carm. de prov. 583 — 586 wird der prinzipiell gleiche Ursprung von Armen und Reichen hervorgehoben 199 dives: Gott allein ist wahrhaft so zu nennen, s. Oxe 26 mit Anm. 2; auch 4, 93. 175; 5, 6. 108. Für diese Gottesprädikation finden sich bei Braun und im TLL V 1, 1587 — 1592 keine Belege, obgleich sie in der christlichen Dichtung einige Male vorkommt, z.B. Ps.Prosp. carm. de prov. 117f. 518f; Prud. cath. 3, 83; Mar. Victor aleth. praef. 38f; 1, 38b —40; ähnlich 3, 127. Ausgangspunkt dafür dürften Bibelstellen wie Rm 10, 12; Eph 2, 4. 7 und 2 Cor 8, 9 sein. Bei Prud. perist. 2, 122. 171f wird mit dieser Prädikation gespielt, indem ideeller mit materiellem Reichtum kontrastiert wird 201—203a: Müller 58 ad 1. ist nicht ganz befriedigend, da sie anscheinend in 203 locuples mit deus gleichsetzt; es handelt sich hier jedoch, analog zu 1, 195 — 197, um das Gegensatzpaar locuples/egenus, das gleichnishaft das Verhältnis von Seele und Körper veranschaulichen soll. Damit entfallen auch die Überlegungen zur Textgestaltung bei Oxe 21 205f: Vgl. Müller 58 ad 1. Ihr Vorschlag, ut ( = velutsi, abhängig von culpare) animam, quam suscitet,...liberet anhand des Textes bei
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Fabricius zu konstruieren, erscheint mir zu gewollt, so daß ich mich der Konjektur ut qui von Oehler u. a. anschließe; ut dient zu Verstärkung des kausalen Relativsatzes ("weil er/wie wenn er"), der stets mit Konjunktiv steht, s. HSz 560 und Hückstädt 5 Anm. 1; der Relativsatz verselbständigt sich in 208f 208 caro: Hier nicht pejorativ gebraucht (de corporibus infirmitate et libidinibus) 211: Vgl. Tert. resurr. 40 Porro nec anima per semetipsam homo 217: Vgl. Tert. resurr. 56 ut haec quidem caro per martyria lanietur. Zur Auferstehung des Fleisches s. Waszink zu Carm. de resurr. 113 — 120 mit Belegen aus dem frühen Christentum 219 causa invida vitae: Mit 226 vitam non invidet ulli (sc. deus) zusammen wird 1, 1 mens invida vitae kontrastierend aufgegriffen. Während in 1, 1 damit der generell der menschlichen Existenz Verderben sinnende Teufel gemeint ist, wird hier die Perspektive auf Marcion eingeengt, der ja vom Teufel als Unheil für die Menschheit eingesetzt wurde; seine Lehre ist schon deshalb lebensfeindlich, da sie die Auferstehung des Fleisches negiert 221 sua: = eius, wie noch öfters im CM; eine im Spätlatein verbreitete Erscheinung, s. HSz 175 224 non: Auf alle Adjektive des Verses zu beziehen, da diese frühere Eigenschaften des (unerlösten) Körpers darstellen, s. Thelwall 328 Anm. 5 225 Magni: = dei 228: Vgl. Carm. lat. epigr. I p. 311 n. 656 , 8f (Buecheler, Anthol. Lat. 2, 1) quam dom(inu)s nasci mira sapientia et arte | iusserat in carnem über eine früh verstorbene Virgo Severa; die Inschrift entstand unter Bischof Marcellinus (296—304) 232 deest: Unpersönlich mit inf. ("man kann nicht") spätestens seit Silius Italicus, s. HSz 347 237 vestitus: Zu vestire mit doppeltem Akk. s. Löfstedt, Vermischte Studien, 148 und HSz 45 (etwa seit der altlateinischen Bibel version vorkommend); hier die daraus abgeleitete passive Konstruktion mit dem beibehaltenen Akk. der Sache, während in 4, 115; 5, 229 u. ö. stattdessen der Abi. gesetzt ist. Vgl. zum analogen indutus mit Akk. resurr. 188 und Waszink ad 1. sowie Löfstedt, Syntactica 2, 421
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Buch 2 1 spirantibus: "lebendig", s. Thelwall 330 Anm. 2 hostis: = Teufel; Mt 13, 25 inimicus 4 piagas: "Heimsuchung, Plage", vgl. Prud. perist. 2, 381 Aegyptiae plagae (d. h. die Finsternis) callens: Die Konjektur Oehlers steht paläographisch dem von Fabricius gebotenen pallens am nächsten und ist zudem die sinnvollste; der Ausdruck wird durch fallaci tramite näher spezifiziert 5: Ähnlich die bildhafte Vorstellung in 1, 85f miscuit: Die Tätigkeit deutet etymologisch den Namen des Teufels, "Diabolos" ( = "Durcheinanderwirbier"), aus; ebenso in 5, 21 6: Zur Unkraut — Metaphorik in antihäretischer Deutung s. Smolak, Agrest., 56—58, was auf Mt 13, 25 zurückgeht; dort steht für Unkraut zizania, das hier verwendete lolium ist bereits bei Ennius belegt. Weitere Stellen von Tertullian bis Augustin für die Exegese von Mt 13, 25 in bezug auf Häretiker finden sich bei Waszink zu Tert. anim. 16, 7 12 improvisa: Abi., Attribut zu morte supremum: Nach Müller; suprema bei Fabricius würde, vom Sinn her abundant, zu morte gehören 13 suppressit: Nach Müller, gegen das wesentlich umständlicher zu konstruierende suppremum von Fabricius; eine Verschreibung ist vom Ende des vorherigen Verses her gut denkbar und die Konstruktion hätte eine Analogie in 1, 16 — 18 impulit...insania mersos...minari,...amare; die final — konsekutive Verwendung des Inf. ist im CM verbreitet 14 abruptos: Müller 58 ad 1. gibt als erklärende Synonyme praecipites, temerarios; unpassend ist Thelwall 330 Anm. 4 "excommunicated"; zur zugrundeliegenden bildlichen Vorstellung vgl. Io 15, 4 — 6 und Rm 11, 17-20 15 dividere in partes: Gemeint ist die marcionitische Unterscheidung eines AT —Gottes und eines NT —Gottes 16 falsa laude: Da die Marcioniten behaupteten, der Christengott sei nur in einem Scheinleib auf Erden gewesen gesta priora: S. o. S. 19 mit Anm. 27 17 — 23: Bereits Pamelius sah hier die Notwendigkeit einer Versumstellung (17. 19. 18), s. PL 2, 1063 Anm. a. Weitergehend ordne ich 17. 19. 18. 20. 22. 21. 23; 18 enthält das Verbum dicendi, von dem 20 abhängig ist, während 22 und 21 jeweils ein eigenes regierendes Verb haben (probare/committere) 20ff: Es geht um die Kritik der Marcioniten am AT, während 26ff auf ihre teilweise Verwerfung des NT eingegangen wird; Material dazu bei Hückstädt 20 Anm. 2 und 3; adversum sese...sonare und dissimi-
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Ii ... sententia sind übersetzende Anspielungen auf Marcions Hauptwerk AvTideaeLS
22 dissimili sententia: Abi. qual., sc. testamenta esse 21 verba: άττο xolvov bezogen auf contra prophetarum sowie domini committere: "ausspielen" 25f: Müller ad 1. nimmt einen Zeilenausfall an, da ihr der Übergang vom AT zum NT zu abrupt zu sein scheint; diese Ausdrucksweise ist jedoch typisch für den Autor, der oft eine syntaktische Spannung über mehrere Verse hinweg aufrecht erhält 26 accipitur: Sj. erst in 27 unum (sc. evangelium), gegen Thelwall 331 Anm. 3 ("accipitur" has no subject of any kind) 29: Holl 16 glaubt aus diesem Vers herauslesen zu können, daß Paulus hier als der Autor der Evangelienschrift Marcions genannt wird; ich fasse dies additiv als Anspielung auf die Paulus —Briefe, von denen ja zehn ebenfalls zum Kanon Marcions gehörten; Hückstädt 20 Anm. 4, der wie Holl interpretiert, gibt zu, daß sich diese Information sonst nirgends findet 30 füriebat in: Dieser Text von Fabricius ist zu halten, da alle Konjekturen prosodisch wie inhaltlich unbefriedigend sind und der bei Fabricius überlieferte Text einen guten Sinn ergibt. Es handelt sich hierbei um die mit einem fingierten Einwand wiedergegebene Meinung der Marcioniten, in deren Augen die vorhandenen Bezüge bei Paulus auf das AT in der Tat eine "Raserei" darstellten, weswegen in ihrer Bibelfassung diese Bezüge auch getilgt wurden 31 locutus: Sc. est Paulus; im CM findet sich öfters Pt. anstelle eines Vollverbs, vgl. HSz 306. 389f. Es muß hier nicht ausschließlich auf den Hebräer — Brief angespielt sein, wie Thelwall 331 Anm. 6 und Koffmane, Mar. Victor., 35f meinen 31 quae...cumque: Tmesis 32 corde gravati: "In ihrem Innern verstockt", d. h. ihnen ist die Erkenntnis der Wahrheit verwehrt; gravare ist eine ungewöhnliche Wortwahl, die ihre Ursache in der sprachlichen Kontaminierung zweier Bibelstellen hat: Is 6, 10 excaeca cor populi (dieses Bild taucht 2, 33 — 35 auf).··et aures eius adgrava..., ne...corde suo intelligat sowie Act 28, 27 incrassatum est enim cor populi huius, et auribus graviter audierunt. Der Vers spielt auf die tendenziösen Korrekturen an, die Marcion und seine Anhänger an den ihrer Meinung nach judaistisch verfälschten Paulusbriefen (und auch dem Lukas — Evangelium) vornahmen, s. Harnack, Marcion, 43 — 67 34 lumina praeducit menti: Sc. Paulus, dessen Wirkung als Erleuchteter auf die Marcioniten eine verfehlte ist (da sie dadurch geblendet sind), während sie sonst als positiv gepriesen wird, ζ. B. Anthol. Gr. I
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79, lf IlaüXoj ewei 6e?ov aeXas ονραι>ον βδραχβν αντην, \ φωτos άπβιρβσίον yaiav eirXyaev ολην. \ 35 lata: = elata hebetes: = occaecati, vgl. Lact. epit. 52, 9 caeci et hebetes dicta: Mit Müller gewählte Textverbesserung, da das bei Fabricius stehende digna keinen guten Sinn gibt und auch eine andere Strukturierung von 2, 34f (spiritu lata als Obj. zu cernere, nach lata ein Komma setzen und digna dann als umschreibendes Aufgreifen von spiritu lata verstehen) nicht gänzlich befriedigt; dicta statt verba steht im CM auch noch in 1, 46; 4, 217 (ζ. B. auch bei Sedulius, s. CSEL 10, Index s. v.). Der Dichter geht hier auf die verfehlte exegetische Methode der Marcioniten ein, die nicht spiritaliter ( = spiritu lata) auslegen, sondern den Sinn wörtlich nehmen (vgl. CM 2, 243 carnali sermone). Es handelt sich hier also um das bei den Christen verbreitete Gegensatzpaar animalis/spiritalis, s. TLL II 83, 51 ff s. v. animalis, wobei animalis die Bedeutung von carnalis, terrenus hat, s. ζ. B. Tert. anim. 2, 2 homo animalis non recipiens quae sunt spiritus, was ähnlich auch bei Ambr. parad. 11, 53 und Aug. c. Iul. 6, 17, 52 steht; der Dualismus geht zurück auf 1 Cor 2, 14 animalis autem homo non percipit ea quae sunt spiritus dei und 1 Cor 15, 44 seminatur corpus animale, surgit corpus spiritale. 38 — 41: Dieses Bild für die Vierzahl der Evangelien findet sich schon bei Iren. 2, 27 und 3, 11, 7 sowie bei Victorin. Poetov. apoc. 4, 5, taucht aber auch später in christlicher Literatur auf; Waitz 30 folgert aus dieser Art der Begründung, daß die Vierzahl "noch nicht allgemein als feststehend betrachtet ward". Dies ist aber nicht zwingend, da es ja um die Argumentation gegen die Marcioniten geht, die nur ein einziges Evangelium anerkennen wollten. Zudem paßt das Bild gut zur poetischen Gattung, vgl. Carm. de resurr. 238f und Waszink ad 1. mit Parallelen, in denen der vierfach strömende Fluß Teil der Paradiesesbeschreibung ist (vgl. bereits die zwei Quellen im Garten des Alkinoos Horn. Od. 7, 129ff, was der Prototyp für die Beschreibung eines locus amoenus ist) 39: Vgl. Apc 22, 2 ex utraque parte fluminis lignum vitae adferens fructus duodecim 42f: Die Vorstellung von der aus der Seitenwunde Christi ausgehenden Kirche findet sich bereits bei Justin, Hippolyt, Irenaus, Cyprian und Tertullian, s. Rahner 219 — 235, bes. 219 — 223. Ihren Ursprung hat diese von Origenes ausgehende und über Rufin die kleinasiatische Exegesetradition fortsetzende Auffassung in der Lesart von Io 7, 37f si quis sitiat, veniat et bibat, qui credit in me; sicut scriptum est flumina de ventre eius fluent aquae vivae; de ventre eius ist dann in Verbindung mit Io 19, 34 sed unus militum lancea latus eius aperuit et continuo exivit sanguis et aqua auf Jesus Christus zu beziehen. Im Gegensatz dazu steht die Lesart si quis sitiat, veniat ad me et bibat; qui
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credit in me, sicut scriptum est, flumina de ventre eius fluent aquae vivae, was die Vulgata, der alexandrinischen Exegese folgend, übernommen hat. In 43 ist uterus die Wiedergabe von κοιλία in Io 7, 38 (vulg. venter); vgl. zum Sprachgebrauch auch 2 Sm 7, 12f und Ps 131, 11 (G). S. auch Komm, zu 2, 1 9 1 - 1 9 5 44 sata: Oxes Textvorschlag statt fata bei Fabricius, mit gutem Verweis auf 1 Cor 15, 36 quod seminas non vivificatur, nisi prius moriatur 46f susceptum...evangelium: Vgl. Gal 1, l l f ; Paulus erhielt das Evangelium per revelationem Iesu Christi und nicht durch einen Menschen; vgl. Aug. doctr. ehr. prol. 12 doctor: Als Bezeichnug für Paulus ζ. B. auch bei Tert. pudic. 14, B7; Prud. ham. 506; ditt. 192; perist. 12, 24 48 Galatas: Ζ. B. Gal 2, 16 (keine Gerechtigkeit aufgrund von Werken des Gesetzes) scientes autem quod non iustificatur homo ex operibus legis nisi per fidem Iesu Christi et non ex operibus legis propter quod ex operibus legis non iustificatur omnis caro 49 falsi fratres: Gal 2, 4 sed propter subintroduetos falsos fratres qui subintroierunt explorare libertatem nostram quam habemus in Iesu Christi ut nos in servitutem redigerent; gemeint sind Judenchristen, die eine extrem gesetzestreue Haltung verlangten 50 elementar S. o. zu 1, 170 novä libertate: Sc. vom Buchstaben des alttestamentlichen Gesetzes, vgl. Gal 5, 1 u. ö.; nova ist hier Abi. 51 umbrae veteri: Das AT als typologische Präfiguration des NT, vgl. Col 2, 16f u. ö.; analoge Formulierungen im CM sind bei Oxe 12 verzeichnet 52 — 54: Erst jetzt wird die Absicht des Gedankengangs ab 48 deutlich; s. Hückstädt 21 Anm. 2 : Die Aussage "ist gegen falsche Schlüsse gerichtet, die die Marcioniten aus Gal. 2 zogen", besonders aus Gal 2, 7f. Dort hat Petrus das Evangelium für die Beschnittenen, weswegen ihn die Marcioniten als "Mann des AT" ablehnten, s. Geerlings 63 55 atque adeo: Adeo steht hier gleichsam als Partikel zur Intensivierung der Aussage; zur Junktur atque adeo s. TLL, s. v. adeo, I 612, 58ff mit Belegen von Plautus bis in die Spätantike. Die Umschreibung von adeo...sed bei Müller 59 ad 1. mit non tarn...quam ist etwas frei 57 bona nuntia: Hier wird mittels einer etymologischen Erklärung evangelium von 56 wieder aufgegriffen; Oxe 25 zählt weitere Etymologien griechischer Wörter auf. Ein solches Verfahren entspricht dem Anspruch des Dichters auf Gelehrsamkeit (der Dichter erhebt jedoch keinen Anspruch auf die Belehrung des Lesers, s. Komm, zu 4, 3) und war in der patristischen Literatur sehr beliebt. Inwieweit man daraus auf Griechischkenntnisse schließen muß oder darf, ist fraglich, da keine allzu ausgefallenen Wörter etymologisiert werden und solche Erklärungen teilweise schon mit den frühen lateinischen Bibelübersetzungen
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vorlagen; vgl. etwa zu chrisma — unctio Koffmane, Kirchenlatein, 22 und u. den Komm, zu 2, 65 62 mera: "unverfälscht", nämlich durch judaisierende Zusätze, vgl. 2, 47 sine crimine mundum; es korrespondiert zum folgenden non extera; diese Stelle im TLL, s. v., VIII 847, 66f ( = nulla admixta alia re et ex una eademque materia constans) non extera: S. TLL V 2, 1989, 55ff (de gentilibus, haereticis, impiis eorumque verbis, cogitationibus sim.) 63: Nach der unter Zuhilfenahme von Paulus unternommenen Abwehrung inhaltlicher Fehlschlüsse seitens der Marcioniten in 48ff erfolgt jetzt die positive Affirmation der Authentizität aller vier Evangelien durch den Hinweis auf die dies garantierende Verbalinspiration. Der Anspruch ist bereits biblisch: 2 Tim 3, 15f scriptura divinitus inspirata und etwas allgemeiner 2 Pt 1, 21, wodurch die prophetische und die Schriftinspiration gleichgestellt werden. Somit wird die Tradition des AT fortgführt, wo Ex 24, 4 Moses die Worte Gottes schriftlich fixiert. Zum Christentum als Buchreligion s. Morenz passim. Die Verbalinspiration in verschiedenen Kontexten findet sich auch Iuvenc. praef. 25f; Paul. Nol. carm. 6, 22 — 24; Prud. ham. 343; apoth. 594f; perist. 13, 9 64 paschae: Gen., zur morphologischen Variation s. Oxe 20 65 phase: Hebräisches Synonym für pascha im vorigen Vers, s. Oxe 25 mit weiteren Etymologien hebräischer Ausdrücke; eigene Hebräischkenntnisse sind dafür nicht nötig, ζ. T. sind die Erklärungen bereits biblisch (s. Golgatha in 2, 196f; Malachim in 3, 198); außerdem existierten schon früh Listen mit griechischen bzw. lateinischen Erklärungen, s. Wutz passim; zu phase s. Hier. nom. hebr. CCL 72, 140. 157, der es auch in seiner AT — Übersetzung ζ. T. bot. Da dieser Begriff vor Hieronymus in der lateinischen Literatur nicht vorkommt (vgl. Wutz 119 und 473), ist anzunehmen, daß der Carmen — Dichter ihn aus der Vulgata entnommen hat. Deren alttestamentliche Teile waren kurz nach 400 fertiggestellt, was einen t. p. für das Gedicht ergibt decreta Corintho: 1 Cor 5, 7f (Christus als geopfertes Paschalamm) Pascha nostrum immolatus est Christus, was hier mit phase occisum wiedergegeben ist 70ff: Anspielung auf die Opferung Isaaks, Material bei Hückstädt 21 Anm. 5 71 forte: "mit glücklichem Ungefähr, wider die Natur eintreffend", s. Thelwall 333 Anm. 5 72 merito temptatus amore: Merito ist proleptisch aufzufassen, also "in seiner Liebe zu Gott auf die Probe gestellt, ob sie sich weiter bewähre", s. Gn 22, 1 tentavit Deus Abraham, jedoch dort typisch alttestamendich in Gn 22, 12 (Sprecher Gott) nunc cognovi quod times Deum; in interpretierender Paraphrase ersetzt der Dichter also die
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überwundene alttestamentliche Gottesfurcht durch die neutestamentliche Liebe zu Gott; vgl. auch u. Komm, zu 2, 74 73 sanctus pro sanguine sanguis: Verkürzter Hauptsatz (sc. datus/ provisus est), der 74f entfaltet wird; zum Polyptoton s. o. S. 31; ähnliche Wortspiele wie sanctus — sanguis in 2, 85. 166; 3, 41. 227; 4. 83 74: Der gesamte Vers ist stilisiert im Hinblick auf die Herstellung einer Analogie zum Opferlamm Christus, connexus capite spinis entspricht der Dornenkrone auf dem Haupt Jesu (Mt 27, 29 et plectentes coronam de spinis posuerunt super caput eius) und ersetzt Gn 22, 13 arietem inter vepres haerentem cornibus; agnus statt aries und das Verbum ostenditur verstärken den Verweischarakter. Grundlegend zu dieser Technik ist Herzog, Exegese, besonders 59 ("paraphrastische Signale" unter "Nutzung des periphrastischen Spielraums"). In Sedul. c. pasch. 1, 114— 120 wird die Opferung Isaaks zwar auch christologisch gedeutet, jedoch nicht in der hier vorkommenden Überlappung zur Herstellung der Analogie. Diese Auslegung findet sich auch Tert. adv. lud. 13 und Aug. civ. 16, 38, wozu ausführlicher Danielou 106-110 75 piatus: Nach Hückstädt, statt des syntaktisch schwierigen piati bei Fabricius; durch das Ersatzopfer des "Lamms" wird Abraham entsühnt, d. h. er ist nicht gezwungen, seinen Sohn Gott zu opfern; nur indirekt klingt hier die Präfiguration an, daß auf dieselbe Weise das Lamm Christus uns entsühnt hat 76 in signum: = pro signo, s. Müller 59 ad 1., wie auch in 2, 169; biblisch ζ. B. Lc 2, 34 vastatae: Die Verbesserung Müllers in vastandae ist unnötig; gut wurde der Sinn bereits erfaßt bei Thelwall 334 Anm. 1 "Israel, wasted by the severities of their Egyptian captivity" 77 limina fulta: S. Ex 12, 7 et sument de sanguine ac ponent super utrumque postem et in superliminaribus domorum, weswegen ich den textkritischen Eingriff von Oxe (fulta statt multa bei Fabricius) billige 78 cärö testis creditur escä: Dieser Text ist, wie ihn Fabricius bietet, prosodisch korrekt, während Müllers Vorschlag (cäro tösta cömeditür escä), gemessen an den Gepflogenheiten im CM, prosodisch unhaltbar ist. Zu testis als Adj. vgl. etwa Aug. serm. 57, 3 (Mai) caelum teste vocat. Angespielt wird mit dieser Aussage auf Ex 12, 14. 24 — 27, daß das Pascha —Opfer jährlich als Erinnerung an die Rettung durch Jahwe von den Juden dargebracht werden soll 79 Iesus: = Iesus Nave = Iosua, s. Komm, zu 3, 67 82 promissa salutis: Vgl. 3, 70. 149; 5, 124. 242 und Comm. carm. 98. 956; instr. 1, 3, 3; Paul. Nol. carm. 31, 69 84: Das Verständnis des Verses ist schwierig, s. Thelwall 334 Anm. 3 mit starken Eingriffen in den Text, denen ich nicht zustimme. Ich fasse den Vers als appositioneile Parenthese, die inspectam...pascham in 85
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näher erläutert; zu moles vgl. TLL, s. v., VIII 1340, 79ff (respicitur potissimum magnitudo, gravitas, maiestas, vis), wo diese Stelle jedoch nicht aufgeführt ist. Für imago in der Bedeutung "wirkliches Erscheinen, Gestalt" s. Müller 59 ad 1. und Hbr 10,1 umbram enim habens lex bonorum futurorum, non ipsam imaginem rerum 85: Der Gedanke, daß im AT wie in einem Spiegel die Wahrheit in einem Abbild erblickt werden kann, findet sich auch noch in 3, 43 und 4, 65 88: Zur Kleidermetaphorik s. o. Komm, zu 1, 3 90f aut: Abgeschwächt statt et, s. HSz 499 u. o. Komm, zu 1, 97 92 pluris: Sc. est, Gen. pretii 94 aut: = num, s. HSz 465 multae plebis: Gehört zu auxilium in 95 95 auxilium/tutela: Prädikativa zu agnus in 94 101 expiet: "Durch Aussöhnung erwirken"; die Wahl des Objekts veniam ist ungewöhnlich, da sonst expiare in Verbindung mit negativen religiösen Begriffen steht (z.B. ira deorum, peccata), im Sinne von abluere (TLL V 2, s.v., 1706, 53ff),violatum reficere (ibid. 1706, 77ff) und restituere (ibid. 1707, 57ff); die beiden letzteren haben möglicherweise diese Verbindung erleichtert 102 domini maculata figura: Prädikativ oder Apposition zu caro foeda in 103 sapiens: Enallage ( = domini sapientis ...figura) 105 magnae rationis imago: Sc. Dei; vgl. Col 1, 15 imago Dei invisibilis als Aussage von Jesus Christus 106 pietate: Von Gott Vater, s. u. Komm, zu 4, 36 108 apertor: = πρώτος βΰρίτής (hapax legomenon) 109 apostolus: "Gesandter, Bevollmächtigter", nicht auf die Zwölf oder Paulus bezogen in der Bibel Io 13, 16; 2 Cor 8, 23; Phil 2, 25; Hbr 3, 1 considerate apostolum et pontificem confessionis nostrae Iesum; anders Arator act. 2, 437 sed apostolus Adam | iam melior. Inhaltlich analog ist Iren. 3, 11, 4 Iohannes autem et praenuntiavit...et credere in eum suasit multis, ita ut ipse et prophetae et apostoli lucum habuerit 111 sublimi laude notatus: Nämlich von Jesus selbst, s. Thelwall 336 Anm. 1 115 reprobis probus: S. 2 Cor 13, 5 vosmet ipsos temptate si estis in fide, ipsi vos probate, an non cognostis vos ipsos quia Christus Iesus in vobis est nisi forte reprobi estis 116 corpore homo: Hervorhebung der Menschennatur Christi gegen den marcionitischen Doketismus, vgl. 1, 98 — 100 vita: "Lebensprinzip" 120: Vgl. 1 Cor 5, 7 ...etenim pascha nostrum immolatus est Christus und o. Komm, zu 2, 65
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121 domini pecoris sublimis inertis: Kontrastierender Parallelismus ABab 123 renovata: "Erlöst", s. denselben Gedanken in 2, 89 131 leo: Zu diesem Bild der pia fraus Christi vgl. Victorin. Poetov. apoc. 5, 5 ad devincendam enim mortem leo dictus est...tamquam leo confregit mortem; weiteres Material bei Waitz 28 Anm. 1; falsch ist die Paraphrase von Hückstädt 22: "...wie ein Hirte...ohne Furcht vor dem mordgierigen Wolfe und Löwen..." 132 sanguine: Abi. qual. zu fauces, s. Thelwall 336 Ζ 174 "The robber' s bloody jaws"; Müller 59 ad 1. ist viel zu gewollt 134: In 2, 176; 5, 232 wird noch weiter ausgeführt werden, daß der Weg, der den Menschen das Verderben brachte, auch von Jesus Christus beschritten wurde, um ihnen das Heil zu bringen; s. Oxe lOf u. o. S. 46 135 omnia perlustrans veterum monumenta virorum: Vgl. Verg. Aen. 8, 312 virum monimenta priorum | und 356 veterumque vides monimenta virorum | 136 unus: Der Text bei Fabricius ist gegen Oxe 15 usus zu halten, da unus ("Urbild, Prototyp") in Kontrast zu exemplis omnibus steht und, bezogen auf Christus, zu unus in 141, bezogen auf Adam, korrespondiert; im Hintergrund Rm 5, 1 2 - 2 1 ; vgl. auch CM 2, 115. 141 137: Da Jesus Christus ex spiritu und nicht cum semine carnis gezeugt wurde, war er frei von Sünde und Tod, s. 2, 149 142f: Es handelt sich um den Fall Lucifers, der hier vor der Verführung der Menschheit stattfindet (nicht als Strafe dafür), wie auch Prud. ham. 2 0 3 - 2 0 5 142 puteo iniquo: = Hölle 143: Eva wird auch in 2, 152. 179 und 5, 230 als virgo bezeichnet, da die Ehe vor dem Sündenfall pneumatischer Art war; vgl. Iren. 3, 22, 4 und 5, 19, 1; Ps. Ambr. trin. 17 (PL 17, 530) u.a. 144 consilio placuit: Sc. Adae, "planvoll/wissentlich stimmte Adam zu"; s. 1 Tim 2, 14 und die Erläuterungen in Aug. civ. 14, 11, auf denen diese Stelle wohl basiert; eine etwas andere Akzentuierung bei Ale. Avit. carm. 2, 2 5 4 - 2 6 0 und Drac. laud. 1, 4 8 6 - 4 7 2 tegmen caeleste: Vgl. die Wendung caeli tegmen für "Himmelsgewölbe" bei Lucr. 1, 988; 2, 663; 5, 1016 145 arguit hos...nudos: = probavit; vgl. 1, 3 nudavit lignum: Paradiesbaum der Erkenntnis, von dem verbotenerweise gegessen wurde, ebenso 2, 161 154 parvulus immanis: Gemeint sind die Ereignisse vor und nach der Geburt Jesu, die seine Göttlichkeit kundtaten, s. Lc lf und Leo epist. 28, 4 (PL 54, 7 5 5 - 7 8 1 , hier 768ff), wo die Bescheidenheit der Geburtsstätte Stall als Zeichen für die Menschlichkeit Jesu, die Verkündigung durch die himmlischen Heerscharen als Zeichen für seine Göttlichkeit verstanden wird (vgl. 1, 48). Die der Inkarnation innewohnen-
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de, schwierig zu denkende, scharfe Antithetik kommt in einigen Variationen z.B. auch in Claudians De Salvatore (carm. min. 32, vgl. unter den dubia c. 20) zum Ausdruck. In der paganen Vorstellungswelt entspricht dies ζ. B. Herakles, der als Säugling bereits zwei Schlangen erwürgte, was auf seine späteren Heldentaten vorauswies senior puer: "Als Knabe älter und reifer, als man es von seinem Alter erwarten konnte"; Oxe 10 Anm. 3 I fordert die Wiedergabe "als Knabe ein Greis" mit der Begründung, daß Christus alle Lebensaltersstufen durchlaufen habe, nach Iren. 2, 22, 4 (vgl. CM 2, 139). Hier haben wir aber lediglich einen pointierten Hinweis auf Jesu Aufenthalt im Tempel, s. Lc 2, 41—50: bei Irenäus hat der 40 — 50jährige lehrende Jesus das Alter der Vollendung ("Greisenalter") erreicht; Irenäus mußte zu dieser Konstruktion greifen, da Jesus als vir gekreuzigt wurde (s. CM 2, 155 — 159). Die Junktur senior puer ist ein in der Antike verbreitetes Lobschema, s. Curtius 108 — 112, das auch auf Jesus übertragen wurde. Inhaltlich analog ist Sedul. c. pasch. 2, 136 — 138 155 completa est : Sc. ei 156 —158: Der Text von Fabricius ist zu halten; wegen seiner schweren Verständlichkeit wurden ζ. T. starke Eingriffe gemacht. Zu deperdere ist aus dem vorigen Vers eam aetatem o. ä. zu ergänzen (hier mit "altern" etwas freier wiedergegeben); deperdere ist von solitus abhängig, wovon auch der inf. mutari in 158 abhängt; vita bedeutet wie in CM 2, 116 "Lebensprinzip" und bildet mit socia einen konzessiven Abi. abs; die Klammern setze ich zur Erleichterung des Verständnisses 159 constituit: Thelwall 338 Ζ 208 "his course he stayed" habitum...carais: Zu dem christologischen Terminus Technicus habitus ( = figura, forma corporis) s. TLL, s. v., VI 3, 2482, 20ff. Mar. Victorin. in Phil. 2, 7 folgert aus der biblischen Formulierung in Phil 2, 7 habitu inventus tamquam homo: accipiamus igitur habitu figuram et ut se homo habeat. Zu der menschlichen Erscheinung Jesu gehört also auch sein menschliches Verhalten, vgl. CM 1, 98f 160 qua die quove loco: Dasselbe bei Iren. 5, 23, lf. Zur Golgathalegende s. o. S. 16 Anm. 20 und Holl 36 — 45, nach dem diese Legende ab etwa 600 verworfen wurde; zur Entsprechungssymbolik s. Dürig, Imago, 159 Anm. 354 161/160 — ve... — ve: = et - et, s. HSz 521 163 congressus: Sc. morti; Ringkampfmetapher mit der Kampfbahn "Holz" (zuerst der Baum der Erkenntnis, dann das Kreuz), wobei in der ersten Runde Adam dem Tod und der Sünde unterliegt und in der zweiten Jesus Christus als Sieger hervorgeht, da er die Sünde und den Tod freiwillig auf sich nimmt (s. 2, 165); in 2, 167f wird die Metapher mit spolium—tropaeum fortgeführt. Die Gegenüberstellung der beiden ligna des Paradieses und des Kreuzes ist ältestes theologisches Gut (s. Stellen ab Irenäus bei Rahner 339 Anm. 1), was auf Apc 2, 7
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u.ö. zurückgeht; es findet sich auch noch Aug. serm 84, 3 und Sedul. hymn. 1, 61f 164 extenditque manus: Müller und im Anschluß daran Willems bieten die Bibelparallele Prv 1, 24 qui vocavi et renuistis, extendi manum meam et non fuit qui aspiceret. Sie ist nicht zutreffend, da inhaltlich in den Sprüchen eine Geste des Bittens beschrieben wird, während es im CM um die am Kreuz ausgespannten Arme Jesu geht (analog zur entsprechenden Geste Adams, die auch bei dem alttestamentlichen Typos Moses in 3, 64 noch einmal auftaucht) 166 exuit exuvias: Fig. etym. 167f: Im Hintergrund steht, wie in 1, 188 (s. Komm, dort), Col 2, 14f, wobei hier jedoch nicht der Schuldschein an das Kreuz geheftet wird, sondern das serpentis spolium; dies wird durch eine entsprechende Exegese von Col 2, 15 exspolians principatus et potestates traduxit palam triumphans illos in semet ipso ermöglicht, wozu Dibelius 31 — 33. Ähnliches formuliert Ambr. in psalm. 118 serm. 21, 11 (PL 15, 1506 B) zur Erklärung des Verses exulto ego in verbis tuis, sicut qui invenit spolia multa: ...et ut iterum cognoscas, quia spolia Christus a diabolo, quae in Adam ille invaserat, vindicavit 167 mundi: Gegensatz zu caelum, aeternitas, in der Bedeutung "diese Welt", vgl. Io 14, 30 iam non multa loquar vobiscum. venit enim princeps mundi huius et in me non habet quicquam 168 tropaeum: Das tropaeum ist ein Siegesmal griechischer Herkunft und wurde ursprünglich dort errichtet, wo der Feind zur Flucht (τροπή) gezwungen wurde. An einem Baum oder zwei gekreuzten Hölzern wurden dort die feindlichen Beutestücke aufgehängt. Aufgrund der Form und des Siegescharakters des tropaeum übertrugen es die Kirchenväter ab dem 2.13. Jh. auf das Kreuz Christi, ζ. B. Just. 1 apol. 55, 3; Orig. Jo. 20, 36; Min. Fei. 29, 7; vgl. auch Paul. Nol. carm. 19, 654 und Rahner 377ff. Das Kreuz ist also das Zeichen des Sieges Christi über den Satan und das Böse 169 —171: Hier wird eine inhaltliche Analogie zwischen der durch Moses aufgehängten ehernen Schlange (Nm 21, 6 — 9) und der durch Christus besiegten Satansschlange hergestellt. Diese Auslegung steht dem Hauptstrom der christlichen Exegese entgegen, die, ausgehend von der innerbiblischen Typologie in Io 3, 14f, die eherne Schlange mit dem an das Kreuz geschlagenen Christus identifizierte, wie ζ. B. Barn. 12, 5f; Comm. carm. 328; Iuvenc. 2, 217ff; Ambr. in psalm. 118 serm. 6, 15 (PL 15, 1272f); Aug. c. Faust. 12, 30. Wie Tert. idol. 5, 3f überliefert, bildete dies einen Angriffspunkt für die Marcioniten, die die Widersprüchlichkeit zwischen der Anfertigung dieser Schlange und dem Verbot, sich Bilder von Dingen zu machen und sie zu verehren (Ex 20, 4f), anprangerten. Während Tertullian dem entgegenhält, daß die Befehle Gottes durchaus dem Buchstaben des Gesetzes widerstprechen können, wird im CM die Typologie ohne nähere Erklärung ein-
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fach durchgeführt. Nur bei Tertullian idol. 5, 4; adv. Marc. 3, 18, 7; adv. lud. 10, 10 klingt die Gleichsetzung der ehernen Schlange mit dem Teufel an 172 inferni: "Unterwelt", auch in 2, 205 und 5, 240, s. u. Komm, zu 4, 23 176 — 179: Prägnanter Antithesenstil, hier zur Beschreibung der typologischen Zusammenhänge; in 1, 212 — 216 diente er zur Widerlegung der Antithetik von Leib und Seele; beide Male wird also die Technik und Vorgehensweise des Gegners Marcion eingesetzt, um ihn selbst damit argumentativ zu überwinden (retorsio criminis, s. o. S. 49) 178 necuit: Statt necavit, "brachte die Sterblichkeit" (Sj. Eva) leonem: = Jesus Christus, s. Apc 5, 5 leo de tribu Iuda, radix David; Gn 49, 9 wird Juda, ein Sohn Jakobs, mit einem jungen Löwen verglichen; vgl. Greg. 111. tract. Orig. 13, 26f und auch u. Komm, zu 3, 44 182f: Vgl. Gn 2, 23 dixitque Adam: hoc nunc os ex ossibus meis et caro de carne mea und CM 2, 195 (entspricht der Einlösung der Prophezeiung Adams) 186-188: Vgl. S. 31; Hückstädt 51 faßt dies fälschlicherweise als Anspielung auf die heidnische Reaktion unter Julianus Apostata auf (besonders auf den Erlaß des Lehrverbots für Christen im Jahr 362), während Waitz 10 darin die allgemeine Aussage sieht, "dass die christliche Wahrheit, reich wie sie ist, keiner äusseren Zeugnisse bedarf, sondern sich durch sich selber rechtfertigt"; dagegen ihre jeweiligen Rezensenten Hilgenfeld 158f und Jülicher 631, beide mit dem richtigen Hinweis auf den Kontext, der auf die typologische Verbindung zwischen Adam und Jesus hinaus will, so daß die exempla von 186 im Sinne von τυτοι zu verstehen sind; vgl. Paul. Nol. epist. 49, 9 191 — 195: Das aus der Seite Christi rinnende Blut wird als Bild für die Kirche gedeutet (als Gegenstück zur Erschaffung Evas aus der Rippe Adams) und ist mit der Auffassung des aus der Seite Jesu rinnenden Wassers als Taufwasser kombiniert. Während sich letztere Auffassung bereits häufig bei Tertullian findet (Stellen bei Rahner 219 Anm. 216 und 218), der auch die Theologie von der aus der Seite des Herrn im Wasser des Geistes und im Blut der Erlösung hervorgehenden Kirche entwickelte (anim. 43, 10; s. Waszinks Kommentar ad 1. mit zahlreichen Belegstellen für die verschiedenen Auslegungsrichtungen), ist die Ineinssetzung von Blut und Kirche erst bei Augustin zu finden, s. Holl 24f (trotz Martin, Dichter, 84), und zwar Aug. c. Faust. 12, 8 (CSEL 25, 1, 336): Fit viro dormienti coniux de latere; fit Christo morienti ecclesia de sacramento sanguinis, qui de latere mortui profluxit. vocatur Eva vita et mater vivorum, quae de viri sui latere facta est; daneben findet sich diese Ausdeutung noch im Tractatus de divitiis 9, 3 (ed. C.P. Caspari, Briefe, Abhandlungen und Predigten aus den zwei letzten Jahrhunderten des kirchlichen Alterthums
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und dem Anfang des Mittelalters, Christiania 1890, 37): ...lateris Adae costa in mulierem versa est, in qua Christi praefigurabatur ecclesia a sopore passionis eius vulnerati lateris cruore formata; Caspari 340 datiert die Schrift zwischen 418 und 430, höchstwahrscheinlich stammt ihr Verfasser aus Britannien, hielt sich zeitweilig aber auch in Sizilien auf (Caspari 338. 342). Wiederum ist die große horizontale Beweglichkeit der Menschen in der Spätantike hervorzuheben, die eine lokale Fixierung bestimmter Vorstellungen sehr erschweren. Eph 5, 31f präformiert die Analogie Eva/Kirche, wozu Lit. bei Guldan 33 Anm. 38; s. auch Komm, zu 2, 42f 193 lavacrum: Nach Koffmane, Kirchenlatein, 21 war dieser Ausdruck im Volk für "Taufe" sehr beliebt; s. z.B. aber auch Lact. inst. 5, 19, 34. 195 ossum: Ist gegen Hückstädt 6, der analog zu 2, 182 ossa vorschlägt, mit Oxe 20 als "vulgär" für os, ossis (neutr.) beizubehalten, s. biblische Belege bei Rönsch 259 und Aug. doctr. ehr. 3, 3, der die Form als Barbarismus verurteilt; ibid. 4, 65 erlaubt er jedoch, daß der Prediger sie verwendet, wenn er ein Mißverständnis mit os, oris vermeidet und dadurch seinen Zuhörern besser verständlich wird 196 Gölgöthä: Anders Iuvenc. 4, 657 ubi ruris Golgatha nomen | und Carm. de pascha 2 | Gölgöthä Iudaei patrio cognomine dicunt. Die Messung der Quantitäten hebräischer Namen wurde sehr frei gehandhabt und oft der metrischen Notwendigkeit angepaßt, s. dazu allgemein Lavarenne 76 — 78 197 paterna: = Iudaea 198: Golgatha wird als der Mittelpunkt der Erde auch in Carm. de pascha lf bezeichnet, aber ohne die biblische Etymologie 199 os: Die Golgatha — Legende spricht vom Schädel Adams, s. Holl 46 und Thelwall 339 Ζ 262 "head". Die Vorstellung vom übergroßen Adam findet sich bereits im Bartholomäus — Evangelium 1, 21 (Schneemelcher 1, 428) 201: Zur Ortsidentität s. o. Komm, zu 2, 160 204 — 214: Eschatologische Deutung des Sabbat. So, wie Christus am Sabbat seines Todes bereits einen Menschen erlöste und davor am Sabbat Heilstaten vollbracht hatte, wird er am Jüngsten Tag alle, die auf ihn hoffen, erlösen, vgl. Ambr. paenit. 2, 7, 54f. Iren. 5, 23, 2 konstruiert eine Analogie zwischen Karfreitag und dem sechsten Schöpfungstag 204f: Im Kontext der Golgatha — Legende ist ovis der vetus Adam und der pastor Christus; vgl. etwa die Version Hier, epist. 46, 3 ...ut secundus Adam...primi Adam...peccata dilueret et tunc sermo ille apostoli compleretur "excitare qui dormis et exsurge a mortuis et inluminabit te Christus" (vgl. Eph 5, 14). Aufgrund dieses Zusammenhangs ist es nicht wahrscheinlich, daß das Osterereignis mit der Erweckung Christi selbst gemeint ist
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206 praemortua membra: Dieselbe Klausel Ov. am. 3, 7, 65 in obszönem Kontext, hier aber ohne intendierte Anspielung des Dichters; zu den verschiedenen Zitiertechniken und deren Implikationen s. Herzog, Bibelepik, 1 8 5 - 2 1 1 und Ratkowitsch 24 207 caeci a germine nati: S. Comm. carm. 648 caecum ex utero natum 208 lumina...ceniendo peregit: Finales Gerundium im Abi., s. HSz 380 und Oxe 22 cernendo = ut cernerent oder cernentia 209f: Es ist eine selbständige Zutat des Autors im Sinne seiner Intention, daß er die Auferweckung des Lazarus (Io 11, 38 — 44), auf die hier angespielt ist, an einem Sabbat stattfinden läßt; in dem von B. Bischoff aufgefundenen, bisher unveröffentlichten Fragment des Bibelepikers Severus findet sich in der Paraphrase von Jh 11 diese Zusatzinformation nicht. Dagegen sind die Heilungen an einem Sabbat biblisch (206 spielt auf die Heilung eines Mannes mit einer verdorrten Hand an, Mt 12, 9 —14parr, sowie eines Gelähmten Io 5, 1 — 18; 207f auf die Heilung eines von Geburt an Blinden, Io 9, 1 —34) 21 lf: Theologisch wird hier Jesus Christus als novi factor ( = quae defuerant supplens) und als veteris bonus refector ( = perdita reddens) bestimmt; somit wird das Heilswirken Christi im Heilsplan des Vaters nicht nur als Wiederherstellung des alten Zustande ( = Status des Menschen vor dem Fall Adams) verstanden, sondern Erlösung bedeutet eine Überführung des Menschen in einen höheren, noch nie dagewesenen Zustand 213f: Gegen Holl 47 läßt sich aus dieser allgemeinen Bezugnahme auf das Endgericht kein "sanfter Chiliasmus" herauslesen 215 —239: In 215 — 225 wird behauptet, daß Gott die Menschen mit ihrem Leib wieder auferwecken kann, was in 226 — 239 durch Analogien aus Naturvorgängen bewiesen wird; dieselbe Argumentationsstruktur findet sich in Carm. de resurr. 102 — 120/121 — 136, wozu Waszink im Komm, weitere Parallelen ab der frühen griechischen und römischen Apologetik anführt 218 revocabit: Das konjizierte, deliberative Futur (HSz 311) fügt sich besser in den Zusammenhang der Argumentationsstruktur der vorangehenden und der folgenden Frage. In Sedul. c. pasch. 4, 280 — 282 wird der erste Teil dieser Aussage rhetorisch angezweifelt:...Christum dubitatis, an unum | possit ab infernis hominem revocare cavernis, | qui dabit innumeras post funera surgere turbas ? | 225 causas mortis: Vor allem die Verweslichkeit, s. Iren. 5, 12f; der Dativ morti bei Fabricius ergibt keinen Sinn praeponere: Sc. divinae virtuti 232 esse videtur: Persönliches Passiv (s. HSz 796f zur phraseologischen Hypercharakterisierung des Verbalbegriffs), "man sieht, daß sie (sc. die Weinrebe) da ist" (weil sie als Keim hervorkommt und wächst) 236 locuples: Als Gottesprädikation wie dives in CM 1, 199 (wozu s. Komm.); 4, 175; 5, 6. 108
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238 fudit: TLL VI 1569, 19 umschreibt mit largiri sc. bona, opes sim., abunde donare 239 non tantum: Thelwall 341 Anm. 5 sc. quantum primo fuerat (nämlich Seele und Leib) 240 — 249: Der Verfasser verwahrt sich gegen die buchstäbliche Auslegung von 1 Cor 15, 50 ... quoniam caro et sanguis regnum Dei possidere non possunt neque corruptio incorruptelam possidebit... seitens der Marcioniten (ein Mißverständnis wird eigentlich auch durch den Zusammenhang von 1 Cor 15, 42 — 46 vermieden); Aug. c. Faust. 16, 29 setzt caro und sanguis mit mortalitas gleich, die im Mysterium des Endes gegen die immortalitas ausgetauscht wird. Marcion verwarf allein von allen Gnostikern die allegorische Auslegung, s. Material bei Hückstädt 24 Anm. 5. Geerlings 63 plädiert dennoch dafür, Marcion stärker zu den Gnostikern zu zählen, vgl. auch Aland passim, besonders 447 und Rudolph, besonders 337—341; eine ausgewogene Position findet sich bereits bei Hilgenfeld, Ketzergeschichte, 317f, der hervorhebt, daß Marcion trotz seiner gnostischen Unterweisung ein "Mann der That und des Lebens war", dessen spezifische Leistung es gewesen sei, eine esoterische Schullehre in das öffentliche Leben der Kirche überführt zu haben 243 carnali sermone: Sc. Paulum docere, vgl. Barn. 10, 9 \αβων Μωυστ/ϊ τρία δόγματα ουτωΐ tv πνευματι ί\ά\ησεν, οι δ\ κατ'έιτιθνμίαν της σαρχος ώί ιτερι βρώσβω$ προσβδίξαντο und CM 2, 241; sermo taucht im CM dreimal auf, während verbum im Singular sechzehnmal vorkommt; verbum nimmt ab dem 4. Jh. überhand, zuvor war sermo vor allem für Afrika typisch. Prudenz etwa verwendet die Ausdrücke synonymisch, aber verbum wesentlich häufiger. Zu carnalis im Sinne von corporalis, temporalis, terrenus, libidinosus bei den Kirchenvätern s. TLL, s. v., III 474, 79ff und 1 Cor 3, 1 non...loqui vobis quasi spiritalibus, sed quasi carnalibus. Es könnte sich hier zusätzlich auch um ein Wortspiel mit caro handeln, um dessen Auslegung es in diesem Zusammenhang geht nam: Adversativ wie 3, 95; 4, 109. 189. 209; 5, 163. 244 247 pignus: S. 2 Cor 1, 22 dedit pignus Spiritus in cordibus nostris; ähnlich Rm 8, 23 und Eph 1, 13f 250 suo: Bezogen auf Christus, das Subjekt des übergeordneten Hauptverbs negavit in 252 252 ex veteri causa: Gemeint ist der Sündenfall 254 vita: Statt Io 3, 6 ex spiritu spiritus, da es mit 1 Cor 15, 51—54 kontaminiert ist; es entsteht dadurch eine mehrschichtige Aussagedimension: Analog zu der Identifizierung von spiritus mit vita steht dann das vorausgegangene caro für Tod; vita steht als abstractum pro con-
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creto für die Lebenden, die "zu der Zeit der letzten Posaune" verwandelt werden 255 mutans: Attr. zu vita in 254 256 ablutum: Sc. a radice vetere de carne: Sc. esse vocari: Final — konsekutiver Infinitiv 262: Vgl. 1 Cor 15, 52 In momento, in ictu oculi...nos immutabimur 263f: Uberzeugend faßt Müller 60 zu 264 das et als et postpositum auf (vgl. HSz 484), also: facies dispanditur et herba mutat...; auch das Nachstellen von Konjunktionen ist charakteristisch für das CM 263 rufae cerae: Dieselbe Bezeichnung für die Farbe von Wachs auch Veg. mulom. 3, 15. Daß die Macht der Sonne auch Wachs zum Schmelzen bringt, findet sich ζ. B. in Lucr. 6, 965 und Aug. serm. 53, 3 (Mai) velut cera sole calente soluta 268: S. 1 Cor 15, 54 absorpta est mors in victoria
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Buch 3 1 — 13: Die im Anschluß folgende Kette von Gestalten des auserwählten Volkes wird eingeleitet mit den beiden Linien der Nachkommenschaft Abrahams, nämlich der Sklavin Hagar mit Ismael und der unfruchtbaren Sara mit Isaak, vgl. Gn 16f. 21. Die allegorische Auslegung wird im Anschluß an Paulus (Gal 4, 21—31) vorgenommen, also wiederum der Gewährsmann der Marcioniten gegen sie verwendet 3 superba: S. Gn 16, 4 (Hagar achtet ihre Herrin Sara nicht mehr so sehr, da sie selbst von Abraham schwanger ist, Sara aber nicht) 4 ingrata: = Hagar; in Gn 21, 9 — 21 entläßt Abraham Hagar und Ismael auf Betreiben Saras. Sie irren in der Wüste umher und finden einen Brunnen 5 tepidis: Poetisch, sc. aquis, s. Müller 60 ad 1 und TLL II 347, 10 — 14 (Stellen bei Plautus, Cato, Cicero u.a.). Zum Ablativ vgl. Sil. 13, 856 amne potare sopor ο 6 et Abram: Nach Willems, da et Abraham bei Fabricius einen versus hypermetros ergäbe: Beide Namensformen wurden in der Dichtung wohl ohne Bedeutungsunterschied verwendet, s. Lavarenne 76, obgleich der Namensänderung in Gn 17, 5 symbolische Bedeutung zukommt: Abram wird zu Abraham ( = pater multarum gentium), was hier mit parens etymologisierend angedeutet wird; ähnliche Definitionen ununterschieden für beide Namensformen bei Ambrosius, zit. bei Wutz II 764 und Hier. nom. hebr. S. 61. Sonst wird im CM die Form Abraham gebraucht: 3, 29; 4, 144 7 simili ratione: Sc. Abraham, d. h. bedingungsloser Gehorsam und Vertrauen in die Verheißung Gottes, vgl. Hbr 11, 8 — 40 8 peregre: Vgl. Hbr 11, 9 Fide moratus est (sc. Abraham) in terra repromissionis tamquam in aliena sistere: = obsistere, "die...alles verlassen haben, um sich in der Fremde dem widrigen Leben zu stellen" 9f: Nach Gal 4, 27 Laetare, sterilis, quae non paris; erumpe et clama, quae non parturis, das eine ähnliche Formulierung aus Is 54, 1 aufgreift, die dort auf Jerusalems zukünftige Fruchtbarkeit bezogen ist. Wie bei Paulus wird hier Sara allegorisch als das himmlische Jerusalem gedeutet und ihre Nachkommen als das Volk der Verheißung 13: Von Anfang an stellen Mitglieder des verheißenen Volkes Typoi für das Leiden bzw. die Standhaftigkeit Christi dar. In einer besonders provozierenden Antithese formulierte Marcion, daß der unbekannte Gott nicht Abel und seine Nachfahren erlöste (dies tue bereits der Schöpfergott des AT), sondern Kain und dessen Nachkommen das Heil bereite (s. Harnack 294*f und allgemeiner 129-131). Ob sich der
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Dichter mit der nun folgenden Reihe der Gerechten bewußt gegen diese Antithese stellt, kennzeichnet er nicht ausdrücklich 14 — 224: Die nun beginnende Typenreihe durchzieht in unterschiedlicher Gewichtung der Gedanke, daß die Schuldlosen und Gerechten Leid oder Mühsal ertragen, aufgrund ihres Glaubens jedoch verdienten Ruhm erlangen. Die Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt, ist in Hbr 11 thematisiert; viele der dort genannten AT —Gestalten tauchen auch in dieser Reihe auf (ab Abel); eine ähnliche Liste, die Gottes Herrlichkeit in der Geschichte demonstrieren soll, ist das Lob der Väter Henoch, Noah, usw. in Sir 44ff, wo sich jedoch auch viele andere Personen finden, die im CM nicht auftauchen, und die Akzentuierung der geschilderten Verdienste der einzelnen Gestalten manchmal verschieden ist. Für die jeweilige Paraphrase werden die verschiedenen AT— und NT —Vorlagen im Einzelfall unterschiedlich ausgewertet und kombiniert. In formaler Hinsicht erinnert diese Aneinanderreihung von Episoden an das Dittochaeon von Prudenz oder an Sedulius passim. Auch die Exemplareihen in der Prosa (ζ. B. Cie. off., Ambr. off., die christliche Paideia —Tradition) entsprechen diesem Verfahren, das sich noch bei Drac. laud. 3 findet; zur episodischen Zuspitzung typologischer Reihen vgl. auch das Dittochaeon des Prudenz und Sedul. hymn. 1. Der Dichter rechnet hier die Typoi ab Abel zum Volk der Verheißung, welches er also jetzt — scheinbar unter Vernachlässigung von 3, 1 — 13 — als schon vor Sara existierend auffaßt. Bruchlos ist die Chronologie bei Aug. civ. 15, 1—3, da Gal 4, 21—31 als methodologischer Schriftbeweis in civ. 15, 2 eingefügt ist und das Wesen der beiden in ihrem procursus entfalteten civitates erläutern und rechtfertigen soll, wozu Cranz passim. Der bei Augustin dargestellte "historische" Abriß dieser civitates ab Abel bzw. Kain ist von dem dazwischengeschobenen Schriftbeweis klar abgesetzt. Gerade die Geschichtsphilosophie Augustins jedoch erlaubt dem Carmen — Dichter eine solche kühn kontaminierende Überblendungstechnik: Die Verneinung der Möglichkeit, daß innerhalb der historisch—diesseitigen Abfolge von Ereignissen Fortschritte und qualitative Umschläge stattfinden können, die Betonung der Außergeschichtlichkeit der Heilstat Christi und die daraus abgeleitete Vorstellung einer Kirche aller Heiligen ab Abel lassen die hier vollzogene, unmittelbare Nebeneinanderstellung von Sara und ihren "Kindern" ab Abel überhaupt erst zu. Der Dichter nutzt also den poetisch — fiktiven Freiraum, um die Theologie Augustins "mit anderen Mitteln" in ihren gedanklichen Konsequenzen umzusetzten, wobei er die bereits in der Bibel vorhandene Allegorese von Sara als der Mutter des freien Volkes ausschöpft. Das Wort clvitäs kann im CM aus metrischen Gründen nicht verwendet werden und wird durch populus oder gens ersetzt. Die Kombination von Gal 4, 21—31 und ecclesia ab Abel
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findet sich erst bei Augustin (s. o. S. 32); deren spezifisch poetische Weiterverarbeitung setzt Augustin als den Gebenden voraus 14 huius: Wie in 3, 16 Gen. orig., abhängig von gens una in 3, 12 Abel iustus: S. Mt 23, 35. Ab dem Ende des 4. Jh. wird iustus in der kirchlichen Literatur zu einem kennzeichnenden Titel des Christen, was in Zusammenhang mit der nun zentral gewordenen Theodizee — Frage steht; diese grundlegende Entdeckung bei Geerlings, besonders 61 pecudumque magister: Zum Ausdruck vgl. Liv. 1, 4, 6 magister regii pecoris ( = Faustulus) 16 Enoch: Nicht der Sohn Kains, sondern der an siebter, also bevorzugter, Stelle stehende Urvater, der durch Gott entrückt wurde, s. Gn 5, 18. 2 1 - 2 4 ; Hbr 11, 5 und Aug. civ. 15, 19. Lawlor 211 stellt die These auf, daß das CM hier aus dem äthiopisch und griechisch überlieferten Enochbuch zitiert, besonders da Vers 19 die gleichzeitige Existenz von (H)Enoch und den Giganten voraussetzt. Dies läßt sich aus den biblischen Quellen nicht erschließen, während das Enochbuch dies nahelegt. Μ. E. ist diese Abhängigkeit nicht eindeutig, da unsere Stelle auch auf einer Ausdeutung von ζ. B. Tert. idol. 4, 2 beruhen kann 18 refugarum: Substantiv als Attribut verwendet; gemeint sind die Gottessöhne und ihre Nachfahren, die Giganten, aus Gn 6, 4 22 translatus...pignus: Dieser Vorschlag von Thelwall 344 Anm. 3 zur Verbesserung von translatum...pignus bei Fabricius ist grammatisch wie inhaltlich am befriedigendsten, vgl. Sir 44, 16 Enoch placuit Deo et translatus est in paradisum, ut det gentibus paenitentiam 29 cuius...negatis: Da die Marcioniten die Relevanz des AT für den christlichen Glauben leugneten 33: S. o. Komm, zu 3, 6 37 foedae sine sorde iuventae: Der Text von Fabricius ist zu halten, die Verbesserungsvorschläge sind unbefriedigend; Jülicher 631 übersetzt "mit der trotz seiner Schuldlosigkeit so erbärmlichen Jugend" 41 imago: Vgl. 3, 75 Christus als imago virtutis; Ambr. in Luc. 4, 7 unterscheidet zwischen Adam (ad imaginem dei) und Jesus Christus (imago dei) 44 Iudas: S. Mt 2, 6 et tu Bethleem terra Iuda...ex te enim exiet dux qui reget populum meum Israel 4 8 - 5 2 : Unverständlich ist Hückstädt 25 Anm. 5: "In v. 48 seq. weicht der Verfasser von der biblischen Relation ab, indem er den Moses aus freiem Antriebe das königliche Haus meiden läßt" 52 delicias multasque remitiere poenas: Müller 60 ad 1. bietet eine ungenügende Erklärung; es handelt sich um ein hartes Zeugma von remittere: "Sich Annehmlichkeit zuzugestehen und viele Mühseligkeiten zu erlassen" 57 calcavit fluctus: Moses durchquerte das rote Meer, s. Ex 14, 16 ut gradiantur filii Israhel in medio mari per siccum; Hbr 11, 29 fide transierunt Mare Rubrum tamquam per aridam terram; wie schon
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häufiger wird hier die Typologie in die Gestaltung der Aussage eingeschmolzen, denn der Antitypos von Moses, Jesus, schritt über das Wasser, Mt 14, 25 venit ad eos ambulans supra mare. In der Dichtung des 5. Jh. ist calcare der charakteristische Ausdruck für das Gehen über das Meer, s. Prud. apoth. 664; cath. 9, 49; Sedul. c. pasch. 3, 226; Paul. Nol. carm. 22, 141, das auch die Prosa kennt, ζ. B. Aug. in psalm. 138, 22. Das hier bis zur äußersten Konsequenz angewendete Verfahren der Typologie zur Untermauerung des Beweiszieles rechtfertigt dieses dichterische Vorgehen, das sich bei Prudenz (cath. 5, 57 — 80; harn. 4 7 1 - 4 7 4 ; psych. 6 5 0 - 6 6 2 ; perist. 5, 4 8 1 - 4 8 4 ; tit. hist. 9) und Sedulius (c. pasch. 1, 136 — 147) nicht findet und auch im Mittelalter selten ist, s. Ohly 318f, der aus den Vorauer Büchern Moses (12. Jh.) eine Stelle gibt, wo Gott auf dem Berg Sinai zu Moses die Worte Christi an den Sadduzäer spricht (Mt 22, 37ff) 58: Zu dieser Typologie vgl. Tert. adv. lud. 13, 12; Or. hom. in Ex. 7, 1; Prud. ditt. 13; cath. 5, 9 3 - 9 6 ; Hier, epist. 122 praef.; Aug. c. Faust. 12, 30 59 cum Christo (populo manifeste) multa locutus: Dieser Eingriff von Thelwall 345 Anm. 4 ändert am wenigsten gegenüber dem Text bei Fabricius (cum Christi populo...), auch ist die Aussage so nicht abundant. Moses sprach sowohl mit Gott als auch zum Volk, vgl. ζ. B. Ex 19. 20. 24, wobei jedoch dem Ersteren mehr Gewicht zukommt; dazu s. weitere Bibelbelege bei Thelwall ebd., und speziell Sir 45, 3 glorificavit (sc. deus) illum (sc. Mosea) in conspectu regum et iussit illί coram populo suo. Die Gleichsetzung des Gottes des AT mit Christus geschieht auch 4, 174 und 5, 207ff, wobei nicht so sehr das christologisch — trinitarische Anliegen eines präexistenten Logos im Vordergrund steht als vielmehr die Verteidigung und Affirmation der Kontinuität und Identität des göttlichen Handelns vom AT hin zum NT 60: S. Ex 34, 29 und 2 Cor 3. Der Text bei Fabricius ist prosodisch korrekt. Der Verdacht einer Glättung seinerseits liegt zwar nahe, aber die Verbesserungsvorschläge anderer sind nicht befriedigend. Trotz 2 Cor 4, 6 beziehe ich die Aussage auf Moses, nicht auf Gott bzw. Jesus Christus, da auch Moses den Abglanz Gottes auf seinen Gesicht trägt; so kommt wiederum seine präfigurative Transparenz zur Geltung 61 per paucos: S. Hückstädt 25 "durch wenige Leute", was einer Präfiguration der zwölf Apostel entspricht 64 extenditque manus: Dieselbe Geste bei Adam in 2, 161 und Jesus in 2, 164; weitere Parallelen bei Hückstädt 26 Anm. 1, ζ. B. Tert. adv. lud. 10, 10; Ps. Orig. ( = Greg. Ilib.) tract. 14, 4; Aug. c. Faust. 12, 30. Wiederum wird hier nicht ausdrücklich gesagt, daß dem eine (widerlegte) Antithese Marcions entgegensteht, nämlich daß Moses mit dieser Geste seine Feinde töte, Christus aber die Menschen erlöst habe, vgl. Harnack, Marcion, 90 signo: Vgl. Constantins Vision des Kreuzeszeichens in Lact. mort.
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pers. 44, 5f und in der V. Const. 1, 26; auch CM 3, 108 das lignum als Christi victoriae signum 66 cum laudis pace: Zur Konstruktion s. u. Komm, zu 3, 116 67: Die Namensänderung wird durch Moses vorgenommen, als sich Josua in seinen Dienst stellt, s. Nm 13, 17 (vulg) und Tert. adv. Marc. 3, 16; ausführlich dazu Danielou 203 — 216. B. Löfstedt, Zenonis Veronensis Tractatus, CCL 22, Turnhout 1971, 76* erläutert, daß die Namensform Iesus Nave aus der Vetus Latina und den von ihr abhängigen Texten geläufig ist, während Hieronymus in der Vulgata die ältere hebräische Namensform Iosue filius Nun einführte. Die hier verwendete Form Iesus Nave (filius) ist kein Anhaltspunkt für einen t. a., da auch nach der Verbreitung der Vulgata teilweise die gewohnten Namen oder Wendungen beibehalten bzw. mit neuen Formen gemischt wurden, was auch im CM der Fall ist (s. o. S. 36) 70 promissa palerna: "Was den Vätern verheißen worden war", ebenso 4, 43 und 5, 223 72: Eine negative Vorstellung vom Geschlecht der Giganten, wie 3, 19 im Zusammenhang mit Enoch; anders in 3, 269 76: Dasselbe Verfahren der Praeteritio in Hbr 11, 23. 33 81 —105: Die typologischen Analogien der Gedeongeschichte lassen sich auch bei Ambr. spir. 1 prol. 7 — 9 und ähnlich vid. 3, 18f finden, bis auf die Deutung der faces in Vers 98 als spiritus sanctus, was indirekt auf 1 Cor 3, 12f und Ambr. spir. 1, 14, 149 zurückzuführen ist; insgesamt vgl. auch Or. hom. in Jud. 8, 4f und Iren. 3, 17, 3 81 acer: Davon hängt από XOLVOV auch 3, 82 ab 82 virtute sua: "Aufgrund seiner Tapferkeit", vgl. Idc 8, 22f, wo Gedeon und seinen Söhnen (gens) die Königswürde (tutela) angetragen wird, die er aber, bescheiden trotz seiner Erfolge, ablehnt 83 excita mente: Vgl. 3, 74 legitima mente; hier ist eine Stufe der Entwicklung zu beobachten, die im Romanischen in die Adverbialbildung auf — ment(e) mündet, s. HSz 170 85 — 89: Inhaltlich vgl. Idc 6, 36 — 40 (Doppelzeichen mit der Widderwolle) 85 ut: Abhängig von petit in 3, 83; zur Nachstellung s. HSz 399, die seit dem Altlatein möglich ist 87 hoc...mundo: Abi. abs. statt Pt. coni. zu vellus in 3, 85. Nach HSz 139ff ist diese seltene Konstruktion zum Ausdruck eines Gegensatzes bereits ab Plautus möglich und entspricht einem appositionellen Nachtrag unter Wiederaufnahme des Beziehungswortes durch ein Demonstrativpronomen (hoc). Zu mundum im Sinne von "trocken" s. Müller 61 ad 1. Gemeint ist, daß, falls das Fell trocken bleibt, die Feinde siegen werden. Ein völlig anderer Vorschlag zum Verständnis des Textes bei Thelwall 347 Anm. 7 (er konjiziert coarescere für coalescere, was eine Kontrastformulierung zur blühenden Palme in Ps 91, 13 (G) wäre)
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92 Tau: Als griechisches Zahlzeichen für 300 und als Zeichen für das Kreuz, s. Oxe 13 und CM 3, 97a sowie Rahner 398f. 413 — 426, zu dieser Stelle 421. Diese Deutung war der christlichen Exegese ab der Wende des 1. Jh. (Barn. 9, 8) vertraut und stellt eine Abwehr der talmudischen Interpretation des Tau im Anschluß an Ez 9, 4 dar, wozu auch F. J. Dölger, Beiträge zur Geschichte des Kreuzzeichens II, JbAC 2, 1959, 1 5 - 2 9 , hier 1 5 - 2 0 95 nam: Als einleitende Partikel einer begründenden Parenthese, s. HSz 472 97 cornu: Tert. adv. Marc. 3, 18 Christus in illo (sc. tauro) significabatur..., cuius cornua essent crucis extima; das Bild hat sich aber verselbständigt, da in der hier vorliegenden AT —Stelle von Widderhörnern die Rede ist; auch Prud. ditt. 80 spricht von cornu crucis; zur Bildlichkeit s. Rahner 396f 98 lychno: Dieses Wort hat eine lange poetische Tradition, s. TLL, s. v., VII 2, 1940f ab Ennius über Lucrez, Vergil, Statius, und dient hier der stilistischen Überhöhung. Die inhaltliche Ungenauigkeit wird deshalb in Kauf genommen, denn in Idc 7, 16. 19f befinden sich die Fackeln in Krügen 100 angelica: Sc. tuba ο. ä., die für das Endgericht steht; vgl. Thelwall 348 Ζ 128 "By trump angelic" 101 populo indocili: = Die Juden, die in 3, 132 als ingratus populus bezeichnet werden, wofür in 5, 151 — 164 die Erklärung gegeben wird 101/102: Wegen der Inkonzinnität der Konstruktion vermutet Müller 61 ad 1. einen Versausfall, was auch Willems für wahrscheinlich hält. Hückstädt konjizierte deswegen quam indocilis populus merito sua culpa relictus (ungenau angegeben im Apparat vom Willems). Ich halte dies nicht für zwingend, da im Spätlatein Abi. abs. und Pt. coni. nebeneinander erscheinen können, s. HSz 140 102: S. o. Komm, zu 1, 1 3 6 - 1 3 8 105 stipite sub palmae: Die Prophetin Debbora hatte ihren Sitz unter einer Palme, s. Idc 4, 5 106 quapropter: = "Weshalb", nach HSz 515 pronominales Adverb zur Bezeichnung der Folge. In der biblischen Vorlage ist dieser Zusammenhang nicht so pointiert enthalten 108 Iahel: Die neueren Ausgaben vermerken diese notwendige Korrektur des von Fabricius gebotenen Baal, was keinen Sinn ergibt, nur im Apparat; da der Name Iahel selten vorkommt, ist diese Verdrängung in der Überlieferung erklärlich 109 extemplo: Fabricius hat exemplo, was aber abundant ist, da mit signo in 3, 108 semantisch das Gewünschte bereits abgedeckt ist und die Wiedergabe "in einem (weiteren) Typos" gekünstelt wäre femina: = Iahel, s. Idc 4, 9; betont gesetzt gegen vir in 3, 107 ligno: Der Zeltpflock, den Iahel dem feindlichen Sisara durch die Schläfen treibt. Dieselbe Auslegung noch ausführlicher in Aug. c.
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Faust. 12, 32, auffallenderweise ohne Nennung des Namens Iahel: Quid est illa mulier alma fiduciae, hostis tempora ligno transfigens, nisi fides ecclesiae, cruce Christi regna diaboli perimens ? 110 vulnere: = "Niederlage", wie Cie. nat. deor. 2, 7 112 hic: Greift Iephta aus 3, 110 nochmals auf und bildet das Subjekt des quia —Satzes, s. HSz 187, eine aus dem Umgangssprachlichen übernommene Erscheinung. Müller 61 ad 1. ist zu umständlich, während Thelwall 349 Anm. 2 mit der Konjektur huic unnötig glättet 116 peccati votum: Peccati ist Gen. qual. bzw. Genitiv eines Substantivs statt attributivem Adjektiv, vgl. 3, 66 cum laudis pace und HSz 63f. 152, was besonders bei Abstrakta seit Vitruv vorkommt 117 timor: Die Furcht steht im Gegensatz zu seiner vorigen Hybris, in der er das Gelübde geleistet hatte ( = crimen in 3, 118). Dieser Aspekt der paraphrasierenden Exegese findet sich Aug. quaest. iud. 49, 15 (CCL 33, 366) Magis ergo intellexit in eo, quod illi fllia occurrit, ultorem deum iustaeque poenae se fideliter subdidit timens saeviorem tamquam de tergiversatione vindictam. Die knappe Andeutung in unserem Vers wird erst durch die Kenntnis der Auslegung Augustins richtig verständlich, s. auch zum folgenden Vers 118: Aug. quaest. iud. 49, 7 - 1 5 (CCL 33, 3 6 1 - 3 6 6 ) diskutiert die auf den ersten Blick widersprüchliche Tatsache, daß Iephta trotz des sündigen Gelübdes zweifachen Ruhm erlangt: Zum einen besiegt er seine Feinde, nachdem er das Gelübde abgelegt hat, s. ibid. 49, 10 (ibid. 363) Iram quippe dei metuebat quia noverat se tentando peccare, quod deus in lege sua manifestissime prohibet. Hoc tarnen peccatum eius et mirabilis signi evidentia et magna victoriae prosperitas liberationisque populi consecuta est. Zum anderen wird Iephta trotz seines Vergehens zu den gerechten Glaubenszeugen gezählt (Hbr 11, 32), was bereits bei Ambrosius erörtert wird, in Cor. 1, 15 (PL 17, 266) Nam et Iephta, quamvis in re, quae aeeepta fieri non posset, fidelis inventus est, offerens filiam suam secundum votum suum, quod stulte voverat (Idc 11, 39), non ergo factum probatur, sed perseverantia fidei in exemplum praefertur 122 os asini: In Idc 15, 9 — 17 erschlägt Samson mit der Kinnlade (vulg.: maxilla/mandibula) eines Esels 1000 Männer 125 hostes victor: Fabricius hat hostis victos, was den Sinn nicht trifft. Samson präfiguriert hier Jesus, der ebenfalls in seinem Tod seinen Feind, den Bösen, überwindet; diese Assoziation dürfte auch die Verschreibung redemit bei Fabricius erklären. Nicht überzeugend ist Oxe, Cento, 19, der hostem ultor in de lege 136 für authentisch hält. Um den Hiat zu vermeiden, hätte Fabricius nicht so stark ändern müssen 126f: In 1 Sm 9, 15f ergeht der Salbungsauftrag Gottes an Samuel, allerdings nur auf eine Person bezogen, ebenso wie 1 Sm 16, 13, doch vgl. Sir 46, 16 (vulg) et unxit prineipes in gente sua (sc. Samuel) 127 viris ostendere Christum: Willems entscheidet sich richtig für den
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Text von de lege 138, gegen viros ostendere christos bei Fabricius, mit dem Verweis auf 1 Sm 10, 24 Et ait Samuel ad omnem populum: certe videtis quem elegit Dominus. In dem etymologischen Dreischritt ungere — dare chrisma — Christum soll das letzte Glied dieser Reihe erklärt werden, vgl. Arator act. 1, 31f ...cum desuper unctos | abluit interius Christi de nomine chrisma. Zudem ist christum doppeldeutig: Neben der AT —Gestalt wird auch bereits auf den Gesalbten Christus verwiesen, vgl. das Signalwort ostendere wie in 2, 74. Zur Etymologie selbst s. o. Komm, zu 2, 57 und reiches Material im TLL, s. v. Christus, III 1028f 129: S. 1 Sm 28, 11 — 19, wo Saul den Geist Samuels herbeischwören läßt. Dies ist eine der Stellen, die als Argument gegen eine Verfasserschaft Tertullians angeführt werden, da dieser in anim. 57 die Faktizität dieser Beschwörung bestreitet, vgl. dazu aber auch o. S. 16 Anm. 20 131: S. Ps 21, 8 (Verlachen). 17 (Durchbohren von Händen und Füßen). 19 (Loswurf über das Gewand) 132 ingratus populus: S. u. Komm, zu 3, 253 — 258 133 cui: Wie cuius in 3, 131 auf David zu beziehen. Das Versprechen findet sich im AT in 2 Sm 7, 12 und Ps 131, 11, worauf im NT in Lc 1, 32 und Act 2, 30 Bezug genommen wird 136f: S. 2 Par 29—31; Ezechias richtete den Kult für Jahwe wieder ein, von dem die Judäer unter Ahab abgefallen waren 136 aemulus: D. h. mit David in seinen Tugenden wetteifernd 138 prior: Thelwall 350 Anm. 7 betont die genau eingehaltene Reihenfolge, da die Reformen vor dem Krieg gegen Sanherib stattfanden, s. 2 Par 32, 1 140f: Vgl. 2 Sm 20, 5 ...vidi lacrimam tuam et ecce sanavi te; die tertio ascendes templum Domini 6 et addam diebus tuis quindecim annos 148 tractus: Trotz 3 Rg 19, 5. 7 angelus tetigit (als Elias in der Wüste Brot erhält und so vor dem Verhungern bewahrt wird) bietet Fabricius mit tactus einen unbefriedigenden Text, da hier der Zusammenhang eine Anspielung auf die Entrückung des Elias fordert (4 Rg 2, 11 ...et ascendit Elias per turbinem in caelum). Gegen alle vorhergehenden Ausgaben wäre es aber auch denkbar, diesen Vers noch zu der Perikope über Josias zu ziehen, dessen Leichnam auf einem Wagen nach Jerusalem gefahren wird (tractus), s. 4 Rg 23, 30. Alle anderen Verbesserungsvorschläge des Textes sind sprachlich weniger befriedigend; wegen Sir 48, 13 Helias qui in turbine tectus est wäre auch die Verbesserung von tactus zu tectus zu erwägen 149f: Teilweise Analogie zu Christus, der auch wieder auf die Erde zurückkommen wird, jedoch den Tod bereits erlitten und überwunden hat. In Mt 11, 14 und Mc 9, 11 — 13 wird Johannes mit dem wieder-
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gekehrten Elias identifiziert, und Ιο 1, 21 betont Jesus, daß er nicht der wiedergekehrte Elias sei 152 militiam domini: Zur Militia—Christi —Topik s. Harnack, Militia Christi, passim mit Anhang 153f: Poetische, komprimierende Ausdeutung, denn in 3 Rg 17, 1 kündigt Elias die Dürre nur an; in 3 Rg 18, 10 Iäßt König Ahab ihn überall_ suchen, da er glaubt, Elias habe sie auch herbeigeführt 153 verberibus famls: Flämmis bei Fabricius ist inhaltlich unkorrekt, vgl. 3 Rg 18, 2 erat autem fames vehemens in Samaria und ähnlich Lc 4, 25; auch Brandes 316 hält famis trotz der unklassischen Prosodie, die wahrscheinlich durch die Ähnlichkeit des Wortes mit fäma zustande kommt 154 sidera conclusit: Lc 4, 25 clusum est caelum; Sterne werden in der Antike als Wetterzeichen gesehen, s. besonders Arat. 758ff und die lateinischen Übersetzungen 162 duplicem sortem: 4 Rg 2, 9 obsecro ut fiat duplex spiritus tuus in me 165 —167: Angespielt wird auf die Episoden 4 Rg 2, 14; 6, 1 — 7; 4, 38 — 41. Der Dichter folgt hier also nicht der Chronologie der biblischen Erzählung 166: Vgl. Tert. adv. lud. 13, 1 7 - 1 9 168 iterato tempore duplo: In Lc 4, 25 und Iac 5, 17 wird angegeben, daß die Dürre unter Elias drei Jahre und sechs Monate dauerte; diejenige unter Elischa währte jedoch die doppelte Zeit, nämlich sieben Jahre, s. 4 Rg 8, 1 170 — 172: Vgl. 4 Rg 13, 20f. Daß der Tote, den man gerade begraben wollte und beim Anblick der einfallenden Räuberscharen von sich warf, deren Opfer gewesen sei, ist im Bibeltext nicht ausgedrückt 172 ut: = ubi, das als Konjunktion den durch einen relativischen Anschluß eingeleiteten Nebensatz regiert; hier haben wir wiederum ein Beispiel für die im CM charakteristische Nachstellung einer Konjunktion 176 praetestata viam vitae: Nämlich in den Gottesknechtsliedern, etwa Is 50, 6; 53, 5. 7. 9 177 sectum: Vgl. Hbr 11, 37 alii...secti sunt und Comm. carm. 221 Esaiam serrant, sowie die Geschichte der Zersägung Jesajas schaurig ausgemalt in der Apokalyptik des Urchristentums, s. Ascensio Iesaiae 5, 1 — 16 (Schneemelcher 2, 5530 184 sqallenti carcere: Derselbe Ausdruck auch Prosp. carm. de ingr. 667 188 vix tandem: "Denn doch, endlich einmal" catena: Wenn man das von Fabricius gebotene catenis hält, läßt sich der Satz syntaktisch nicht zufriedenstellend lösen; ich beziehe horrida auf catena (Abi.) 189: Mors als natürlicher Tod im Gegensatz zum gewaltsamen (cae-
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des); das CM nimmt hier explizit gegen unterschiedliche Versionen vom Tod des Jeremias (ζ. B. bei Hieronymus, s. Holl 27) Stellung, und zwar im Sinne von Victorin. Poetov. apoc. 11, 3, gegen die bei Tert. Scorp. 8, 3 und Comm. carm. 221 erwähnte Steinigung 191 secreta: Die heimlichen Riten in Ez 8, 12 192 afflictus suos: Suos = eius ( = Dei), s. HSz 175; gemeint ist das Strafgericht Gottes, der durch sechs Männer in Ez 9, 7f die Ungläubigen zerschmettern läßt 194f: Ezechiels Visionen vom neuen Israel in Ez 40 — 48 196 — 198: Die zwölf kleineren Propheten sind in der Reihenfolge der Septuaginta aufgezählt; hier auftretende Hiate fallen unter die Lizenz bei Eigennamen. Man kann hier eine didaktische Funktion des Gedichts vermuten, da sich die Propheten in einem hexametrischen Merkvers besser einprägen lassen; für wahrscheinlicher halte ich den künsderischen Ehrgeiz, diese Namen in der richtigen Reihenfolge in einen Hexameter einzubinden, vgl. die Aufzählung der vier Evangelisten in 2, 61 198 Zacharias vim passus: Sc. Iudaeorum; er wurde gesteinigt, s. 2 Par 24, 20 — 22 und Mt 23, 35 (Tötung gerechter Unschuldiger von Abel bis Zacharias) angelus ipse Malachim: Comm. carm. 345 Malachiel..., qui et angelus ipse; die Wendung entspricht einer Etymologisierung des Namens, s. Hier. nom. hebr. S. 125 Malachia angelus domini vel meus, die auch bereits in Mal 2, 7; 3, 1 gesehen wurde; frühe Väterstellen dazu bei Salvatore zu Comm. carm. 345; vgl. auch Aug. civ. 15, 3 Malachiel propheta propria quadam, i. e. proprie sibi impertita gratia dictus est angelus 199f chorus.../...meruere: Constructio ad sensum 199 canentum: Statt canentium bei Fabricius; canendus (sc. est) bei Müller 61 ad 1. ist unnötig 202: Anspielung auf Daniels Rettung der Susanna durch Überführung der beiden lügnerischen Ältesten in Dn 13 204 secreta: "Geheimgehalten" prior: Ist hier temporal aufzufassen, vgl. Thelwall 353 Ζ 265 "before that", nämlich bevor Susanna der ungerechten Todesstrafe überantwortet wurde; nach Dn 2, 16. 24 könnte auch (weniger wahrscheinlich) gemeint sein, daß Daniel das Rätsel löste, bevor der König alle hinrichten ließ 205 Christum: Wiederum findet sich hier eine christologische Eigendeutung von Bibelstellen durch den Dichter, da Dn 2, 21. 44 Daniel nur von Gott allgemein spricht, nicht von einem Gesandten oder Messias; s. zu dieser Technik grundsätzlich o. Komm, zu 2, 74. Gestützt wird diese Interpretation hier allerdings durch Dn 7, 13, wo vom Erscheinen des Menschensohnes die Rede ist 208 — 214: Die drei Jünglinge im Feuerofen Dn 3, 1—97; ihr Erschei-
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nen in dieser Reihe von Einzelgestalten ist auffallend, sie gehören in den Kanon der Beispiele der christlichen Paideia — Tradition, s. Geerlings 60. Seit der Verfolgungszeit wurden sie als Vorbilder der Standhaftigkeit verherrlicht, s. Dürig, Imago, 50f und vgl. Sedul. c. pasch. 1, 1 9 7 - 2 0 5 21 lf: Final —konsekutive oder epexegetische Infinitive, abhängig von contempsere pii in 210; Müller 61 macht sie von 213 tarn praeclara fides abhängig, was ich für unwahrscheinlich halte 211 pro nomine magno: Ähnlich in 3, 241. 245; gemeint ist nicht ihr eigener Ruhm, sondern "der Name des Herrn". S. Act 5, 41 pro nomine Iesu contumeliam pati und Mohrmann 3, 345 zur Wendung confessio nominis (sc. Christi/Christiani) 216 post tempora plena: Nach dem babylonischen Exil, s. 1 Esr 7, 13ff (Dekret des Artaxerxes) 218 spiritu completus: S. o. Komm, zu 2, 63 memori...reddidit ore: Vgl. 3, 204 ore resolvit | und 3, 174 dei ore profudit | 224 prior hostia: Johannes der Täufer wurde früher als Jesus Christus zum geschlachteten Opfertier 227: Vgl. Comm. instr. 2, 22, 9 vos flores in plebe, vos estis Christi lucernas; letzteres geht auf Mt 5, 14 zurück, zur flos — Metaphorik vgl. Cypr. hab. virg. 3 flos est ille ecclesiastici germinis, ... illustrior portio gregis Christi ...; in illis largiter floret ecclesiae matris gloriosa fecunditas 228 vera locuti: Vgl. 2, 62 und von Jesus in 5, 154 240 formam: = exemplum 242 mater: Rahmung der Typenkette durch den Rückbezug auf 3, 1 — 13, s. u. Komm, zu 3, 9f und 3, 14. Sara selbst wird hier ebenfalls, analog zum Schema der vorhergehenden Reihe, dargestellt als eine, die als Standhafte erst leiden muß, bevor ihr Wunderbares widerfährt, vgl. Hbr 11, 11 246f: Zu konstruieren: nondum secura futuri (sc. ut) ediderit (Koni, pf.); zu ut nach den Verba sentiendi s. HSz 645; andernfalls wäre mit Müller nondum...ediderat zu lesen 248 atque: Vom Sinn her vor die Parenthese zu stellen, im Sinne einer Steigerung, "und dazu, und sogar", s. Löfstedt, Kommentar, 139. 317 dolorem: "Kränkung", vgl.Gn 16, 4f 251f quamquam...iugatum: Durch diese Hinzufügung wird hier betont, daß Isaak trotz seiner Geburt aufgrund einer Verheißung (de semine caeli) dennoch ein Mensch ist (conditione sc. humana), im Gegensatz zum deus Christus in 3, 225 251 non similem famulae: Sc. nato, "der Sohn der Freien war dem der Sklavin unähnlich", vgl. Gn 17, 20f; 21, 12f 253 — 258: Der Verfasser nimmt hier ausdrücklich die AT —Gestalten aus dem durch die Tötung Christi sündigen Volk der Juden heraus, da
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ja sonst seine typologische Reihe wirkungslos wäre; in 255 ist eine durchaus antijüdische Tendenz zu spüren, die auch in einem anderen Zusammenhang feststellbar ist, s. o. Komm, zu 3, 101. Die ambivalente Haltung, daß die traditionelle Hochschätzung der jüdischen Patriarchen mit einer abwertenden Polemik gegen die von Gott abgefallenen Juden verbunden wird, findet sich seit Euseb, s. Schreckenberg 265 mit Stellen, was bereits durch Tertullian angebahnt wird, s. Schreckenberg 216 — 225; vgl. auch Prud. apoth. 321ff, wo 347 die Juden als gens ingratissima bezeichnet werden, vgl. CM 3, 132 ingratus populus und Opelt 191 254 egregios homines: Sc. Iudaeorum 256 in solidum: = solide, s. dazu HSz 276, verstärkt durch passim, also in der Bedeutung "gänzlich alle ohne Unterschied" famulum: - Ismael 265 fides, libertas: Rambaux 44 paraphrasiert "les hommes aimes par la foi, les hommes libres" 266 — 268: Die für die Typenreihe zentralen Begriffe iustus und fides, die für die Kinder der Freien charakteristisch sind, stehen hier im Kontrast zu 259 peccatores und 262 sua culpa (Kinder der Sklavin) 269 immanes: Sind mit den patres iusti bzw. sancti prophetae von 266 als weitere Gruppe in den typologischen Zusammenhang eingeordnet. Man hat darunter die Giganten zu verstehen, die nach Gn 6, 1—4 die Nachkommen der gefallenen Gottessöhne und der Menschentöchter waren und daher als etwas Schlechtes betrachtet wurden, wie auch in CM 3, 19. 72. Erst ab dem 4. Jh. setzte sich unter dem Einfluß griechischer Exegeten eine positive, entmythisierte Deutung durch, wie sie sich auch hier niederschlägt, s. Speyer 1265 mit weiteren Stellen. Signifikant sind auch Hier. nom. hebr. S. 70, wo Rafaim mit gigantes synonymisiert wird, und Ps.—Clem. Rom. recogn. 1, 29, 1—4, wo homines iusti als Väter der Giganten bezeichnet werden. Es existierten im folgenden positive und negative Vorstellungen nebeneinander, was sich auch im CM widerspiegelt, wozu weitere Stellen bei Speyer 1265-1267 275 — 297: Bischofsreihe Roms von Petrus bis Anicetus (etwa 154 — 166; die Amtszeiten der Bischöfe vor 235 sind alle zweifelhaft, s. Heussi 82 Anm. 1). Ihre Beschaffenheit hat Anlaß zu komplizierten Datierungsversuchen gegeben. Entscheidend ist die getrennte Aufführung der Bischöfe Cletus und Anacletus ( = Dopplung der Namensform), die sich sonst nur im Liber pontificalis findet. Dieser wird gemeinhin als (nicht in allen Teilen übereinstimmendes) Vorbild angesehen, so daß man das CM frühestens in das 4./5. Jh. datieren kann, s. Lipsius 150, Hückstädt 37 Anm. 3, Lightfoot 176. 275, Duchesne I S. Xlf. LXIX, Harnack, Datierungen, 649f und ders., Chronologie 1, 190f, Waitz 4 1 - 5 9 , Holl 3 1 - 3 5 . Ohne Begründung äußert Martin 84 Vorbehalte gegen diese Abhängigkeit. Als Anhaltspunkt für einen ter-
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minus post für das CM verliert der Liber pontificalis insofern an Wert, als er in mehreren Redaktionen entstanden ist. Die erste nahm den Catalogue Liberianus zur Grundlage, eine Liste der Päpste bis Liberius (352 — 366), die ebenfalls die Namensdopplung enthält und auf älteren Quellen beruht, s. Altaner/Stuiber 472 und Koep 411—413. Über die Kontamination der Reihenfolge der Bischöfe mit der Liste bei Iren. 3, 3, 3f (der die Namensdopplung nicht kennt), s. Hückstädt 28 Anm. 1; 37 Anm. 1. 2, Duchesne I S. LXXIII, Waitz 59, Funk 138, Holl 2 8 - 3 1 . 34. Caspar 428 — 435 kommt zu dem Schluß, daß die Bischofsliste des CM ursprünglich aus dem 3. Jh. stammen muß, will 434 Anm. 2 jedoch daraus keine Schlüsse für die Datierung ziehen. Auch Koep 412 betont, daß die im CM verwendete Bischofsliste ein hohes Alter haben muß, da sie Linus als ersten Bischof nennt (276f Petrus... Linum primum considere iussit) und nicht, wie später üblich, mit den Aposteln beginnt. Warum er die Liste als dem 4. Jh. zugehörig ansieht, bleibt unklar. Die Umstellung des Clemens vor Cletus/Anacletus, die im Catalogue Liberianus zum ersten Mal vorkommt, wird im CM nicht vorgenommen. Eine eindeutige Quellenzuschreibung ist mithin nicht möglich. Ζ. B. haben auch Optat von Mileve und Augustin Namensverschiebungen gegenüber ihrer vermutlichen Vorlage, dem Catalogus Liberianus, vorgenommen, s. Koep 413. Die Ketzersukzession ist innerhalb der Bischofsliste andeutungsweise in der Abfolge Cerdo/Marcion enthalten, die genealogische Fortpflanzung des Bösen innerhalb der Ketzer spielt also eine im Vergleich zu 1, 152 — 170 geringere Rolle. In anderer Hinsicht bedient sich unser Dichter jedoch der traditionsgeschichtlichen Argumentation zum Erweis der unverfälschten orthodoxen Lehre in zweifacher Weise: Das eine Argumentationsziel ist es zu zeigen, daß die Häresie nicht über ihre Schulhäupter (Häresiarchen) hinaus historisch zurückgehen kann, also ihre Lehre von Menschen bzw. vom Teufel stammt. Daher werden Cerdo und Marcion jeweils bestimmten römischen Bischöfen zugeordnet, was ihren zeitlichen Abstand zum Leben Jesu deutlich macht. Zum anderen wird im Gegenzug die direkte und ununterbrochene Sukzessionsreihe der Orthodoxen aufgeführt, durch die über die Apostel für die Kirche ein unmittelbarer Anschluß an Jesus Christus gewährleistet ist. Wie Fellermayr 2 9 5 - 2 9 8 , bes. 296, ausführt, haben die Bischofslisten sich aus der apostolischen Sukzession heraus entwikkelt und wurden mit Vorliebe zur Bekämpfung von Häresien eingesetzt, da dadurch gleichzeitig die historische Dynamik und die dogmatische, unveränderliche Tradition berücksichtigt werden konnten. Die Bischöfe wurden als gegenwärtige Garanten und Verantwortliche für das unveränderliche Glaubensgut angesehen, s. Fellermayr 274 und 289—301. Auf der anderen Seite galten die Apostel als die Nachfolger der Patriarchen und Propheten, was anhand der Exegese von Ps 45, 17 pro
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patribus tuis nati sunt tibi filii; constitues eos principes super omnem terram entwickelt wurde (z.B. von Origenes, s. Fellermayr 61 Anm. 1 mit Lit.). Im dritten Buch des CM findet sich nun eine konsequente Aneinanderknüpfung dieser beiden Traditionsglieder zu einer kontinuierlichen Kette, wodurch die Falschheit der Häresie gleichzeitig durch ihre Traditionslosigkeit und Entfernung von Jesus Christus sowie durch ihre Abstammung vom Teufel gebrandmarkt wird. Vorbereitet wird eine solche umfassende Sichtweise etwa durch Ambr. Abr. 2, 8, 48 (CSEL 32, 1, 601), wo betont wird, daß es allein der Glaube(nsgehorsam) ist, der eine (geistige) Verwandtschaft mit Abraham (erst bei Augustin: Abel!) herstellt und an den einmal gegebenen Segenszusagen Anteil gewährt, s. Fellermayr 64; vgl. auch Hil. in Matth. 2, 3 (PL 9, 925 C) non... successio carnis, sed fidei hereditas. Dahinter steht eine Geschichtstheologie, die die Einheit der Heils— und Unheilsgeschichte auch in der Ketzerbekämpfung zum Ausdruck bringt 277 maxima Roma: Abi. zu locatum in 276; nicht Roma, sondern Petrus ist das Subjekt zu iussit. Die Sukzession wird eigens betont, da die Marcioniten Petrus als den Gesetzgeber für die Beschnittenen ablehnten, s. o. Komm, zu 2, 52 — 54 285 post ilium: D. h. Sixtum; die Nominative beziehe ich auf Telesphorus; nach Iren. 1, 27, 1 und 3, 4, 3 kam Cerdo unter Hygin, dem achten Bischof, nach Rom; da in 3, 293 Hygin ausdrücklich als neunter Bischof bezeichnet wird, ist eine Verschiebung denkbar. Wenn man mit Müller 62 zu 3, 286 die Nominative auf Hygin bezieht, nimmt man einen unbefriedigenden Anakoluth in Kauf. Widersprüchlich und ungenügend ist auch Hückstädt 7f. 27 290 sacrilegum genus: = Marcion (und damit seine Anhänger) genuit: Subjekt ist Cerdo, der Lehrer Marcions dracone: Steht für den Teufel, wie auch in 1, 119. 171; 2, 143. 171; 5, 230. Zu weiteren umschreibenden Bezeichnungen für den Teufel s. Waitz 25 Anm. 1. Der Vers bildet einen Kontrast zu Apc 12, Iff. Dort will eine Frau den Weltherrscher gebären, den ein Drache, der vor ihr steht, zu verschlingen droht (Apc 12, 9 draco ille...qui vocatur Diabolus et Satanas qui seducit universum orbem). Hier nun kommt eine "Ausgeburt an Frevel" zur Welt, und das Fauchen des Drachens dient zur beifalligen Untermalung. Teilweise wurden in der kirchlichen Literatur auch Häretiker selbst als Drachen bezeichnet, s. Merkelbach 240 291: Zur Funktion der Häresie, die Standhaftigkeit der Rechtgläubigen zu erproben, s. Brox 265. 274f 295 cui: In der Schrift Hermae Pastor erscheint dem Hermas ein Engel in der Gestalt eines Hirten und offenbart ihm religiöse Wahrheiten. Das bei Fabricius überlieferte quia würde bedeuten, daß der Verfasser Hermas hier mit seinem Werk bzw. dessen Hauptperson, dem Engel,
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gleichgesetzt wird; Hilgenfeld favorisiert in der zweiten Auflage seiner Edition des Hermae Pastor, Leipzig 1881, IV diese Auffassung und konjiziert dort deswegen qui, was strenggenommen unnötig ist, da dieser Sinn bereits in der Textfassung des Fabricius zum Ausdruck kommt. Ich entscheide mich für die von Hilgenfeld in der ersten Auflage, Leipzig 1866, X vorgeschlagene Änderung zu cui, da mir das Verständnis sonst zu gewollt erscheint, was m.E. auch der Fall ist, wenn man, dem Text bei Fabricius folgend, angelicus pastor als Apposition zu Pius auffaßt 296 Anicetus: Gr. \ν'χητο%\ diese Prosodie ist erklärbar durch das Bestreben, den lateinischen mit dem griechischen Wortakzent zusammenfallen zu lassen 297 hic: Gemeint ist Rom, wie bereits der Zusammenhang zur Genüge deutlich macht. Somit kann daraus nicht auf den Entstehungsort Rom für das CM geschlossen werden, s. o. S. 31 302 mirabile monstrum: Dieselbe Klausel kommt viermal bei Vergil vor, Aen. 2, 680 (Flammenzeichen auf dem Haarscheitel des Iulus); 3, 26 (Laocoon bezeichnet so die aus dem Meer auftauchende Schlange); 8, 81 (die weiße Sau); 9, 120 (die Rückverwandlung der Schiffe der Trojaner in Nymphen). Da bei Vergil positive wie negative Erscheinungen damit bezeichnet werden, ist ein eindeutiger Rückbezug zum klassischen Vorbild nicht auszumachen. Opelt 197 bezeichnet den Ausdruck als ein "Zeugma" (womit wohl der schillernde Charakter des Ausdrucks gemeint ist), zu dem es keine Parallelen gibt. Zur etymologischen Herkunft ( : Da tarnen im CM sonst stets pyrrhichisch gemessen wird, folge ich Müller; die Verbesserungsversuche von Oxe 15 und Buecheler (zit. bei Oxe 15 Anm. 3) sind unbefriedigend haec: Assimiliert, bezieht sich auf locus in 143; vgl. bereits diese Erscheinung bei Enn. ann. 20 (Skutsch) Est locus Hesperiam quam mortales perhibebant, was sonst außer bei Lucrez von den klassischen Dichtern gemieden wurde; falsch Müller 65 ad 1. (richtig dagegen, sich selbst widersprechend, zu 4, 147) 147 in quo: Zu beziehen auf locus in 143; der Vers verweist zurück auf 4, 104 — 109. Müller 97f bezeichnet dies als Ausgestaltung durch den Verfasser des CM 148 recludit: "Verschließt" (nämlich das Allerheiligste); auch das Folgende nimmt Bezug auf Hbr 9, 6 — 10 149 aeterna cultura: "Fortwährender heiliger Dienst", synonym zu temporis usu, s. Hbr 9, 6 semper introibant sacerdotes; für diese
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Bedeutung von aeternus geben Krebs/Schmalz 122 bereits Belege aus Caesar und Livius; im Gegensatz dazu Müller ad 1., die den Ausdruck parallel zu 157 caelesti cultu sieht, was aber vom logischen Zusammenhang her schwierig ist 150 quamvis: Beim Partizip stehend, was schon in der augusteischen Dichtung vorkommt (s. HSz 385) 154 caelestes plagae/celata sancta: Oxe 17 bezeichnet dies als "schlechte Etymologie"; laut Klinck 87 ist Cassiod. in psalm. 113, 24 (caelum... quod intra se celet universa) "wohl der Initiator dieser Umformung" (sc. aus Varro ling. 5, 18 caelum dictum...contrario nomine celatum, quod apertum est, ... sed non minus illud alterum de celando ab eo potuit diei, quod interdiu celatur, quam quod noctu non celatur), die einer Anpassung an das christliche Dogma entspricht und ab Beda viele Nachfolger fand, s. Klinck 87 Anm. 96 und 97. Diese Stelle im CM jedoch ist ein Beleg vor Cassiodor; da dieser kompilatorisch Wissen zusammentrug, ist es schon deswegen nicht schlüssig, bei ihm Originalität zu erwarten. Weitere Etymologien von caelum/coelum greifen auf xolXov oder coelatum ( = caelatum) zurück; trotz der Schreibweise coelatum bei Fabricius erfordert der Zusammenhang die Verbesserung celatum 156: Sc. declarat, analog zu 4, 126f 158 ligatur: Dieser von Fabricius gebotene Text ist zu halten, da signantur von Müller, das Willems übernimmt, vom Sinn her kaum verbessert und zudem prosodisch völlig unhaltbar ist. Vgl. Thelwall 367 Ζ 206f "no shade is herein bound, but persons real" und Hbr 9, 23 Necesse est ergo exemplaria quidem caelestium his mundari, ipsa autem caelestia melioribus hostiis quam istis 158f: Als Argumentationsziel will der Dichter zeigen, daß das interius templum keine Präfiguration mehr darstellt, sondern die Erfüllung der Heilsgeschichte ist 161: Vgl. Is 11, 1 et egredietur virga de radice Jesse et flos de radice eius ascendet 2 et requiescet super eum spiritus Domini 162 aeriae: S. o. Komm, zu 4, 114 und Est 8, 15 Mardocheus...fulgebat vestibus regiis hyacinthinis videlicet et aerinis. Die Bedeutung "himmelblau" ( = gr. αερινον) wird ähnlich schon bei Ov. ars 3, 173f mit aeris color beschrieben caro...: Vgl. 2, 148 165 pace data: Gemeint ist der Friede der Endzeit 166 — 181: Laut Müller 99f bildet das CM für diese Ausdeutungen die einzige Quelle 166 carnis: Bei Fabricius; panis von Müller (wegen Hbr 9, 4 urna aurea habens manna) stellt eine gewaltsame Verbesserung dar. Zum einen ist das nochmalige Aufgreifen von caro (wie in 162 und 165) bei einer Argumentation gegen die Marcioniten sinnvoll, da diese ja einen
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tatsächlichen Leib Christi und dessen Auferstehung leugneten. Zum anderen käme dann der manna erklärende Relativsatz in 168 zu spät 168: Zur Erklärung von manna vgl. Orig. hom. in Num. 10, 3 urna habens caelestem cibum mannae, thesaurus utique est verbi divini 176: S. o. Komm, zu 4, 117 177 sanguine: Abi. qual., s. 5, 189 — 197 (Argumentation gegen den Scheinleib durch die Abendmahlsszene) 178f: Gemeint ist, daß so, wie der Stab vom Styrax — Strauch eine ihm selbst bzw. diesem Strauch unähnliche Nußfrucht hervorgebracht hat, Maria (wie alle Menschen der Sterblichkeit unterworfen) eine vom Heiligen Geist erfüllte, unsterbliche, also ihr in dieser Hinsicht unähnliche Frucht geboren hat. Diese Auslegung ist selten, meist wird der Stab Aarons auf Jesus Christus selbst gedeutet, z. B. Ps. Ambr. mans. 15 (PL 17, 25) arida virga Aaron quae postea miraculo germinavit, Christi caro est, quae virga dicitur a propheta; egredietur virga de radice Iesse (Is 11, 1). Haec arida floruit, quia mortua resurrexit 182 ara: Der Altar im Himmel ist eine dem AT geläufige Vorstellung (Ex 25, 9. 40; Nm 8, 4) und wird in der Apokalypse mehrmals erwähnt (6, 9; 8, 3. 4; 9, 13; 11, 1; 14, 8) 188 incensum: "Räucherwerk", vgl. Apc 8, 3f 189 — 194: Kontamination verschiedener biblischer Vorstellungen: Ex 25, 18 u. ö. (zwei Cherubim), Ez 1, 6 (vier Cherubim mit je vier Gesichtern und Flügeln), Apc 4, 6—8 (vier Lebewesen vor dem Thron Gottes mit je sechs Flügeln; s. auch Is 6, 2 sechsflügelige Seraphe). Die bei Victorin. ad apoc. 4, 5 —8 gebotenen Zusammenhänge erklären die typologischen Verflechtungen im CM nicht zur Gänze, s. Martin 84 gegen Holl 25f 189 nam: Anknüpfend in der Bedeutung "ferner", s. HSz 505f; ebenso in 4, 209 193 veteris praeconia verbi: Für die seltene Zählung des AT in 24 Büchern ist Victorin. Poetov. apoc. 4, 5 der erste Zeuge (er verbindet dies mit den vier sechsflügeligen Lebewesen und den 24 Altesten aus der Apokalypse), s. Zahn 338 195 caelestia verba: Auch in 4, 231; wird gerne von prophetischen Äußerungen gesagt, s. Waszink zu Carm. de resurr. 361 196 contectus: "Typologisch verhüllt", was die Änderung bei Oehler und Müller (vgl. Thelwall 369 Ζ 256) unnötig macht. Für die Aussage in 196f konnten Hückstädt 30 Anm. 2 und Müller 52 ad 1. keine Parallelen finden 198f: S. o. Komm, zu 4, 193 203 soliis...insuper altis: Insuper mit Abi. loc. seit Vitruv, s. HSz 282; vgl. Apc 4, 4...et super thronos viginti quattuor seniores sedentes...et in capitibus eorum coronas aureas 204 cohibentibus omnia mira: Da die Ältesten um den Thron Gottes herum sitzen, der in Apc 4, 3. 5 beschrieben wird
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205 sub igne: Gemeint ist der den Thron Gottes umgebende Regenbogen (Apc 4, 3 iris), der gerne mit der Vorstellung "Feuer" in Verbindung gebracht wird, so ζ. B. in Gn 9, 13 statuam, inquit (sc. Deus), arcum meum in nubibus, ne iam aquam timeatis sed ignem; Victorin. Poetov. apoc. 4, 3 Iris autem circum solium ardentem colorem habet; Amm. 20, 11, 26 umoris spiramina ...disiecta...igneum orbem irimque conformant 207 intus et exterius: Zu dieser Lage der Augen vgl. Apc 4, 6 quattuor animalia plena oculis ante et retro 209 nam: = "Ferner", wie in 4, 189 vitreum mare: Subjekt, sc. significat aus 208 dona lavacri: Vgl. Victorin. Poetov. apoc. 4, 6 mare vitreum simile crystallo donum baptismi 212 pavimentum: = trepidatio; gemeint ist das Weltgericht. Es handelt sich hierbei um eine kühne Übertragung des Begriffs (m. W. ohne weitere Parallelen), die durch die etymologische Verknüpfung unterstützt worden sein könnte, die noch belegt ist bei Isid. orig. 10, 230 pavidus est, quem vexat trepidatio mentis, habet cordis pulsationem, cordis motum. nam pavere ferire est, unde et pavimentum. 213 sibi anticipare volentes: "Indem sie für sich einen Vorsprung zu gewinnen suchen" (nämlich durch das Verrichten guter Werke aus dem Glauben heraus bzw. durch rechtzeitige einsichtige Reue und Umkehr); vgl. Müller 66f zu 2 1 1 - 2 1 4 222 protulit: S. o. Komm, zu 4, 19 231 doctoris magistri: Kontrastierender Rückbezug zum Anfang des Buchs (4, 3); doctor ist hier adjektivisch gebraucht; zur Adjektivierung von Substantiven s. HSz 157 — 159 232 monumental = admonitio
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Buch 5 1 —18: Zäsurbildendes Binnenprooimion, das literarisch aus der interfatio entwickelt wurde. Die Unterteilung der langen Abhandlung dient zur Verringerung des taedium (Quint, inst. 4, 2, 50) und entspricht dem Anspruch eines Lehrgedichts auf Systematik. Vgl. Hes. Th. 963 — 968 (der Verfasser dieser Passage ist umstritten), Arat. 758 — 772, den Eingang von Lucr. 1. 3. 5 und Verg. georg. 1, 1—5a, sowie in der Epik ζ. B. Apoll. Rhod. 3, 1—5 und Verg. Aen. 7, 37 —45a, in lehrhafter christlicher Prosa z.B. Lact. inst. 6, 1 und Aug. trin. 3, 1. In der christlichen Dichtung war es allgemein beliebt, dem Werk ein Vorwort beizugeben, oft ebenfalls in einem (unter Umständen divergierenden) Metrum, vgl. dazu mit Beispielen Kartschoke 55 — 78. Claudian hat Präfationen zu den späteren Büchern mancher Gedichte. In einem auffallenden Unterschied zum CM findet sich dort aber nie eine so schematische Inhaltsübersicht, sondern es wird ζ. B. dem Lobpreis Raum gegeben (u. a. Epikurs bei Lucrez, von Politikern bei Claudian). Die hier gebotene Form erinnert eher an später entstandene, metrische Zusammenfassungen von Epen, wie Vergils Aeneis, Anthol. Lat. I 1. 653. 654 (Riese) oder Statius' Thebais, Hg. Klotz/Klinnert 476 — 482. 588 (Argumenta Antiqua). Gattungstheoretisch entspricht dies der Kontamination zweier Gattungsstränge, nämlich der Binnenprooimien — und der Argumenta — Tradition 5 coniuncta: "Typologisch mit dem N T verbunden" docet: Aber vgl. 4, 3 6 dives: S. o. Komm, zu 1, 199 10 maiorum natu: Etymologisierende Übersetzung von presbyter, s. Thraede, Datierung, 95 12: Vgl. 3, 3 0 0 - 3 0 2 relictus: Thelwall 371 Ζ 16 "cast forth with his brood"; die Konjektur und das Verständnis bei Müller 67 ad 1. sind unzutreffend 14 typum: Sc. eius (masc.), wovon quae abhängig ist; zur Assimilation s. o. Komm, zu 4, 146 27f sequentes | culpamusque: Noch häufiger im C M , was für den spätantiken Sprachgebrauch charakteristisch ist, wird ein Ptz. mit einem verbum finitum koordiniert, s. HSz 389. Nach sequentes ist eine Ellipse von sumus zu denken 30 ancipiti quamquam cum crimine: Thelwall 372 Ζ 39 "although with double risk" 31 quis nunc ergo: Der Text bei Fabricius ergibt keinen guten Sinn. Mein Textvorschlag vermeidet den Hiat bei Rigaltius 40 homo interior: = ό ecros άνθρωποs in 2 Cor 7, 22 ( = anima); Rm 7, 22 und Eph 3, 16; auch in CM 5 , 62 . 90; zu diesem Theolo-
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gumenon s. Smolak, Agrest., 20f. Der paulinische Terminus hat eine komplizierte Vorgeschichte. Die Vorstellung vom inneren und äußeren Menschen taucht zum ersten Mal im Zusammenhang mit dem L e i b Seele — Dualismus in Piatons Politeia (9, 588b lOff) auf. Über den Stoiker Poseidonios gelangte sie zu Philon von Alexandrien und wurde im Horizont hellenistisch—jüdischer Weisheit rezipiert. Paulus schließlich vollzog eine eschatologische Neufassung dieser platonisch — stoisch— jüdischen Anthropologie. Im Unterschied zu seinen Vorgängern betonte Paulus jedoch, daß gemäß dem christlichen Glauben auch eine gottgemäße Neuschöpfung des Körpers stattfinden wird (trotz der Gefahr der auch dualistisch deutbaren Äquivokationen und einer ebenfalls vorhandenen popularphilosophischen, leibfeindlichen Ethik). Darüberhinaus hat Paulus die Einsicht in die Unmöglichkeit des Gesetzesweges und in die notwendige Dimension der Gnade, d.h. der Nus kann sich nicht völlig aus den Fesseln der täuschenden Sünde befreien, womit er im Gegensatz zur Stoa und Philon steht. Eine vorzügliche Darstellung der gesamten geistesgeschichtlichen Entwicklung findet sich bei Duchrow 59-136 41 semper: Auf alle drei Adjektive zu beziehen; in pointiertem Gegensatz zu tarn sero gestellt macht es eine Schwäche im gedanklichen System der Marcioniten sichtbar: Warum kommen die ewigen, also schon immer vorhandenen Eigenschaften des Deus ignotus den Menschen erst so spät zugute ? 46 debuit: Thelwall 373 Anm. 2 "i. e. according to Marcion's view" 47 talisque volebat: Nämlich als Geist; nach der Vorstellung der Marcioniten hätte Jesus Christus seine Geistgestalt auch nicht in der Passion, also für die Erlösung der Menschheit, aufgegeben; diese Geistgestalt besaß er als immerseiender Logos von Anfang an, ebenso wie er in dieser Geistgestalt von Anfang an die Erlösung der Menschheit geplant hatte 51 evacuare: Sc. von den Seelen 52ff: Die Vision des Untergangs und der Sterilität der Menschheit auch bei Lucr. 5, 1026f und Ps. Prosp. carm. de prov. 755 — 758 52 in unum: = ets απαξ, "auf einmal" 53f: Polemisch wird hier die Lehre der Marcioniten in ihren Konsequenzen gegen sie verwendet, wie auch in 5, 85 — 87 53 prosapia: Archaisches Wort, das bereits von Cie. Tim. 39 mit einer Entschuldigung gebraucht wird und das Quint, inst. 1, 6, 40 und 8, 3, 26 entschieden ablehnt; hier wird es als gesuchter Ausdruck für eine pointierte Schmähung gebraucht. Ab dem Archaismus des 2. Jh. n.Chr. wird das Wort von paganen wie kirchlichen Schriftstellern gebraucht, ζ. B. Apul. met. 1 , 1 , Min. Fei. 14, 1, weitere Stellen bei Rönsch 237; Lavarenne 453 gibt Stellen bei Prudenz 55 vel: Im Sinne von aut (spätlateinisch, s. HSz 501) zur Einleitung eines alternativen Arguments gegen die marcionitische Erlösungsthese
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tunc: Thelwall 373 Anm. 7 "apparently on the day of Christ's resurrection" 57 replesset: "An ein Ende bringen, beenden", s. Blaise s. ν. 3) "etre passe" (passiv von der Zeit, ζ. B. Comm. carm. 791 sex milibus annis repletis); gut ist die Erklärung bei Thelwall 373 Anm. 8 ("would have taken away all further desire..., as satiety or repletion takes away all appetite for food"), jedoch übernehme ich nicht den Vorschlag zur Textverbesserung (represset statt replesset) 61: Sc. esset; d. h. wir hätten weder das geistig—psychische Verlangen nach noch die physische Fähigkeit zu Sexualität 62 interior homo: S. ο. Komm, zu 5, 40 68 delectus adest: = delectus est sc. homo, s. TLL II 925, 74f adesse i. q. esse mit weiteren Belegen aus christlichen Dichtern (ab Commodian) 69 certa propago: "Die sichere Aussicht auf Nachkommenschaft" 71: Analog zu 1, 75 figuravit (sc. deus) carnem spiramine vivam, wird hier die Geburt jedes Menschen als neuer Schöpfungsakt gesehen, indem nach dem biblischen Genesisvorbild dem Körper eine belebende Seele verliehen wird 72 Paulum decuit: Oxe 15 verändert zu Paulus docuit zur Vermeidung des Anakoluths, da cernens in 74 auf Paulus zu beziehen ist; die Aussage wird dadurch aber inhaltlich ungenau, zudem ist der Nominativ cernens konstruktions — und sinngemäß abhängig von 73 velut ipse fuit quamvis pro tempore: Sc. suo hortaretur 73 hortari: Mit inf. statt ut —Satz schon bei Cicero, hauptsächlich in seinen frühen Schriften, s. HSz 346 pare: Diese Form kommt seltener auch in der Klassik und der frühen Kaiserzeit vor, s. Cie. p. red. in sen. 17; Sen. ira 2, 34, 1; Ον. fast. 3, 193. 526; 4, 98 u. a. 74: S. besonders 1 Cor 7, 26 existimo ergo hoc bonum esse (sc. die Ehelosigkeit) propter instantem necessitatem. Paulus stand in einer starken Naherwartung 75 alias: "An einer anderen Stelle", ebenfalls 1 Cor 7, s. die genaue Aufschlüsselung bei Müller 54 zu 73. 75. 76 76 debita reddere pacto: 1 Cor 7, 3 uxori vir debitum reddat, similiter autem et uxor viro; nach christlicher Auffassung dient die Ehe neben der Kanalisierung von Sexualität hauptsächlich dem Zweck der Kindererzeugung, s. Wilpert 75 — 77 78 diviso amore: S. 5, 85 disiunetos esse; "unter viele aufgeteilte Liebe" 85 —87: Die Forderung Marcions nach Ehelosigkeit bzw. geschlechtlicher Enthaltsamkeit wird polemisch gegen die Marcioniten gewendet, ähnlich schon Tert. adv. Marc. 1, 29, 8; weitere Belege bei Hückstädt 31 Anm. 4 89 deperdit: Sc. salutem aus dem vorigen Vers. Bereits Hückstädt 32
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_¥ hatte die Stelle richtig paraphrasiert; der Eingriff von Müller (deperiit) ist prosodisch unhaltbar 90 veterem hostem: = caro = homo exterior; ein marcionitischer Ausdruck, der nach Hückstädt 32 Anm. 1 sonst nicht überliefert ist; die Wendung wird auch gern zur Umschreibung des Teufels gebraucht, wie Comm. carm. 181 92 vetus homo: S. Rm 6, 6 ...quia vetus homo noster simul crucifixus est ut destruatur corpus peccati ut ultra non serviamus peccato; der Begriff vetus homo findet sich auch in Col 3, 9 und Eph 4, 22 95: So bereits Arist. Pol. 1, 1254 b 96 ipse...idem: Pleonastischer Gebrauch von Pronomina seit Tertullian, s. Hoppe, Syntax, 104; idem steht für ein verstärktes is ( = "eben der"), HSz 188 97 paret: = apparet, wie auch in CM 5, 11. 14. 207, aber nicht in 1, 57, wie Oxe 48 s. v. pareo möchte; Subjekt ist spiritus, dazu prädikativ homo 101 evacuari: Die Konjektur von Oxe ist aus sprachlich — inhaltlichen Gründen notwendig, da evacuare intransitiv nicht belegt ist, s. TLL V 2, s.v., 983 — 986 (womit auch ibid. 983, 21 f die auf diesen Vers bezogene dubia interpretatio entfällt); die Kurzmessung des auslautenden i beim inf. pass, findet sich im CM öfter, s. 1, 13; 2, 258. 259. 260. 261; 5, 101, immer im zweiten Hemistich 109 principio gentis: Es handelt sich um das neue Volk, das von Sara abstammt, vgl. 3, 12f 110 ubi semper opus: Sc. Iesus Christus perfecit; gegen die Marcioniten gerichtet, die meinten, daß Christus einen bis dahin unbekannten Gott offenbart habe, während die Ereignisse in der Welt vor seinem Erscheinen von dem anderen Gott, nämlich dem Schöpfergott, bestimmt wurden 111 visus ab inviso: S. Iren. 3, 16, 6 invisibilis visibilis factus est und CM 1, 135 pater invisibilis, 3, 229. 233 filius visibilis. Da nach hellenistischem Verständnis die Sichtbarkeit des Wortes zugleich auch seine Wandelbarkeit und Inferiorität bedeutete, bestand die Gefahr der subordinatianischen Interpretation, weswegen bis zum Ende des 4. Jh. die Sichtbarkeit des Sohnes mehr und mehr umgangen wurde, vgl. jedoch ζ. B. Prud. apoth. 80f Latet os patris illud | unde deus qui visibilem se praestitit olim. Ich vermute eine Beeinflussung durch liturgisch — meditative Formeln, die in der Messe weitertradiert wurden und von da aus den dichterischen Ausdruck beeinflußten, wodurch teilweise Kollisionen mit der weiterentwickelten, begrifflich ausdifferenzierteren "aktuellen" Theologie in Kauf genommen wurden 122 mandata dei transgressi: transgredi wird hier, wie im Griechischen παραβαίναν, metaphorisch gebraucht, ζ. B. auch Nm 5, 6; Dt 17, 2, als "Christianismus" für peccatores; ähnlich Prosp. carm. de ingr. 4 mandatum transgrederentur; s. Smolak, Agrest., 93 zu Agrest. 48;
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nach Löfstedt, Late Latin, 56 "Übersetzungslehnwort"; in derselben Bedeutung in 2, 83 transcendere 131— 150: Marcion hatte, um die Leiblichkeit Christi zu leugnen, auch seine Geburt geleugnet, damit sich nicht Geburt und Fleisch wechselseitig Zeugnis geben, vgl. Tert. earn. 1 , 2 , und deshalb die Erzählungen von der Geburt und Kindheit Christi abgelehnt 134 suadere: = persuadere, mit Akk. der Person seit Hadrian, HSz 33 136 ut: = utinam, s. Müller 69 ad 1. und HSz 331 137 ambo: S. u. 5, 151 — 164; gemeint sind die Juden und die Marcioniten; unrichtig sind die bei Thelwall 377 Anm. 6 unterbreiteten Vorschläge ("both Jews and Gentile heretics...or...Marcionites and Manichees") 138 rationi: Ich halte diesen Text von Fabricius, gegen Müller 68 ad 1., die den Abi. fordert und ausführlich die Entstehung des Fehlers darlegt. Dieses Konstrukt ist unnötig, wenn man in 136f eis...testibus als Abi. abs. auffaßt, d. h. der Dichter möchte seine Gegner dazu bringen, wenigstens den Überlegungen menschlicher Vernunft Glauben zu schenken, wenn sie es schon bei den Schriftzeugnissen, wiewohl diese mit himmlischer Autorität sprechen, nicht tun. Eine analoge Strategie findet sich bei Lact. inst. 1, 5, 1: Da seine Gegner den Propheten keinen Glauben schenken, will Lactanz heidnische Autoren als Zeugen nehmen 140 Augusti regis Romani: rex ist eine relativ ungewöhnliche, archaisierende Bezeichnung statt z.B. Lc 2, 1 Caesare Augusto (παρά Καισαροϊ Airyoi;a7oi>), vgl. Prud. perist. 5, 21 rex...Orbis maximus, | qui seeptra gestat Romula | (vom römischen Kaiser). Zur historischen Dimension dieser Zeitangabe s. Harnack, Datierungen, 617ff; rex hat hier keine pejorative Bedeutung, sondern es wird damit die gesuchte Analogie von 142f vorbereitet 142f: Lies "quia summa voluntas dei est, in cuius manu regnantis..."; inhaltlich vgl. aus der hellenistischen Panegyrik Theoc. 17, 73f, daß die achtenswerten Könige Zeus am Herzen liegen 143 manu regnänüs: Die Veränderung zu manu regis bei Müller ist keine (prosodische) Verbesserung; auslautende Vokale werden im CM gerne frei behandelt (s. o. S. 24) legimus esse: Vgl. Prv 21, 1 sicut divisiones aquarum ita cor regis in manu Domini; quocumque voluerit inclinabit illud; cor wird hier jeweils in ähnlich umfassender Bedeutung gebraucht wie bei Augustin, s. Maxsein passim 145f Ioseph Maria cum coniuge... | ...ipsi: Constructio ad sensum 145 feta: = "Soeben entbunden"; vgl. Lc 2, 4 - 7 147 his instrumentis: Gemeint ist das NT, insbesondere Lukas, der ja zum Kanon der biblischen Schriften gehört, die die Marcioniten wenig-
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stens teilweise als authentisch anerkannten (148, was aber nicht für die Juden gilt) humana astutia nisa: Abi. abs. 148 probantes: Sc. sunt; vgl. z.B. 5, 27f 149 inquirant: Absoluter Gebrauch, "Nachforschungen anstellen" vel: = et, wie öfters 151 Iudaei: Hückstädt 32 Anm. 3 "Es ist auffällig, daß unser Dichter hier plötzlich von den Juden spricht" ist unzutreffend; erstens sind die Juden schon öfter einbezogen worden (ζ. B. in 3, 253 — 263; 4, 101; 5, 135), zum anderen dient ihre Erwähnung hier der rhetorischen Zuspitzung: Der Dichter stellt die beiden äußersten Pole des Irrglaubens nebeneinander, da die Juden die Göttlichkeit von Jesus Christus leugnen, die Marcioniten aber seine Menschlichkeit; vgl. auch Brox 289f, daß der Judaismus als eine der "Mutter —Häresien" oder als der "Prototyp" von Häresien galt; zum Verfahren der polaren Nebeneinanderstellung von Häresien vgl. Sedul. c. pasch. 1, 322f | Rursus: ego atque Pater unum sumus. Arrius unum | Debet scire sumusque Sabellius esse fatendum. | fatentur: Passiv wie in 4, 34, "von denen es zutage liegt"; falsch ist die Paraphrase bei Hückstädt 32 "Zwar geständen die Juden ein...", während Thelwall 378 Anm. 4 bereits das Passiv hat 152 detrectantes ardent: Gräzismus, in dem der Begleitumstand mit dem Vollverb ausgedrückt wird, s. schon Verg. georg. 2, 510 gaudent perfusi und vgl. HSz 364 155 sine semine: Vgl. z.B. Aug. epist. 102, 2 qui nulla seminis conditione natus est (sc. Christus) u. ö. 162: Relativische Verschränkung 165 carnis membra: Sc. hominum; vgl Rm 6, 13 ...sed exhibete vos Deo...et membra vestra arma iustitiae Deo; 19 ...ita nunc exhibete membra vestra servire iustitiae in sanctificationem; carnis ist vom Dichter hinzugefügt, um wiederum die Bedeutung des Fleisches im Erlösungszusammenhang hervorzuheben 166 praetextatus: In diesem Zusammenhang bizarre Wahl eines altrömischen Begriffs; s. Mt 27, 28 et exuentes eum chlamydem coccineam circumdederunt ei palmarum: = manuum, im Gegensatz zu 1, 193; 3, 87, wo palma "victoria" bedeutet. In der Bibel ist von Geißelung und Stockschlägen die Rede, s. Mt 27, 26. 30 (vgl. Jes 50, 6) 167f spinis innexa corona | compungit caput: Vgl. vom Lamm in 2, 74 connexus capite spinis 169 scnblita: In der ersten Wortsilbe wird muta cum liquida als positionsbildend behandelt, gegen PL 2, 1088 Anm. b "penultima contra naturam correpta". Im TLL X 2 fasc. III 358, 46 ist die Stelle mit dem Zusatz "contextu obscuro" aufgeführt. Bereits Fabricius referiert verschiedene Auslegungen (zit. bei Hückstädt 33 Anm. 2), entweder
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"genus iuris et cibi plebeii, de quo in cruce potionem datam Christo" oder als Wiedergabe des biblischen νσσωποί (Ιο 19, 29). Thelwall 379 Ζ 231 bietet "wine drugged with myrrh" (vgl. P L 2, 1088 Anm. b). Der Vers wäre dann, wie schon öfters, eine Kontamination aus Ps 68, 22 (fei, acetum), Mt 27, 34 (vinum cum feile mixtum) und Mc 15, 23 (murratum vinum). Oxe 42 konjiziert in Anlehnung an Comm. carm. 418 scribtüm est (noch besser wäre dann scribtüra wegen der größeren paläographischen Nähe mit nur einer Haste Differenz; zum Sinn s. Io 19, 28 ...ut consummaretur scriptura dicit sitio), dem sich Hauri — Karrer 40 anschließt, während sie — reichlich unwahrscheinlich — 144 Anm. 4 meint: "eventuell schwebte dem Autor Abendmahl mit Essen und Trinken vor". Zur Verschreibung von ρ mit b s. Rönsch 456. Erwägenswert ist auch der briefliche Vorschlag von D r . Stohlmann, Köln, der den Begriff in der Bedeutung "kalter Kuchen— oder Brotteig als Nahrungsmittel der armen Leute, außerdem haltbar in der Aufbewahrung" als eine Variation zu dem Schwamm (spongia) versteht, mit dem in den Evangelien Jesus der Essig an den Mund gereicht wird. Die uns sonst überlieferten Wortbelege von scriblita (je einmal in der Alten Komödie, bei Cato maior, Petron und Martial) bezeichnen jedenfalls übereinstimmend eine warme oder kalte kuchenartige Speise. Wenn man auf die (beste) Konjektur scribtüra verzichtet, um das Überlieferte zu halten, ist scriblita in der allgemeinen Bedeutung "Speise" zu verstehen und der gesamte Vers eine hart zusammengedrängte Anspielung auf Ps 68, 22 (G) et dederunt in escam meam fei et in siti mea potaverunt me aceto 170 dividitur vestis: Mt 27, 35 ...diviserunt vestimenta eius sortem mittentes (vgl. Ps 21, 19); deshalb ist der Einwand bei Thelwall 379 Anm. 8 falsch, der eine irrige Wiedergabe von Io 19, 24 vermutet 171b —176a: Sympathetisches Mitempfinden der Natur beim Tode Jesu (episch —panegyrisch); vgl. Prud. cath. 11, 61—76 (bei der Geburt Jesu wird es Frühling auf Erden) 172 tacite: Diese Information läßt sich nicht eindeutig aus den Schilderungen des Todes Jesu in den Evangelien entnehmen (Mt 26, 63 schweigt Jesus vor dem Hohepriester Kaiphas, Mt 27, 14 vor dem Statthalter Pilatus, nicht jedoch in Mt 27, 49; Mc 15, 37; Lc 23, 46 und Io 19, 30 am Kreuz); in der für das CM charakteristischen Weise spielt eine AT —Stelle herein, nämlich Is 53, 7 oblatus est quia ipse voluit et non aperuit os suum sicut ovis ad occisionem ducetur et quasi agnus coram tondente obmutescet et non aperiet os suum. Gefördert wird die vorliegende dichterische Paraphrase durch Ambr. off. 1, 3, 9, wo ausgeführt wird, daß der Herr selbst im Evangelium schweigend das Heil der Menschen bewirkte (das Schweigen wird in dieser Schrift des Ambrosius als zentrale christliche Tugend hervorgehoben) 177: Vgl. Mt 27, 54 Centurio autem et qui cum eo erant custodientes
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Iesum viso terrae motu et his quae fiebant timuerunt valde dicentes "vere dei filius erat iste" 178 aperto: "Entblößt, blank" 180 illi: = Iudaei 182: Eine Anspielung auf den von den Marcioniten verfochtenen Doketismus 189 — 193: Eine detailgenaue Schilderung der Abendmahlsszene; besonders die Worte Jesu in 192f sind nahezu wörtlich aus der Bibel übernommen, im Gegensatz zu der sonst recht kühnen Paraphrasierungstechnik im CM. Dies hängt mit dem dichterischen Ehrgeiz zusammen, das göttliche Wort Jesu Christi in den Hexametern möglichst authentisch wiederzugeben. Ähnliches ist in der Vulgata — Übertragung des Hieronymus zu beobachten, der die wörtliche Rede Gottes enger an den Originaltext anlehnt und unter Zulassung von mehr Verstößen gegen das klassische Latein übersetzt 189 ante diem quam cum pateretur: — ante diem quo passus est, Oxe 21; antequam steht hier in Tmesis und fungiert als Präposition (gr. πριν), s. Svennung, Untersuchungen, 395. Lc 22, 15 Et ait illis: desiderio desideravi hoc pascha manducare vobiscum antequam patiar. Die Formulierung ist von der Liturgie beeinflußt, s. H. Lietzmann, Das Sacramentarium Gregorianum nach dem Aachener Urexemplar, Liturgiegeschichtliche Quellen 3, Münster/W. 1921 (Ndr. 1958), 3 die Ausdrucksweise 1, 24 qui pridie quam pateretur accepit panem in sanctas ac venerabiles manus suas... 194 creatura: Synonyme im TLL IV 1117, 51 conditio, factura, generatio, opus. In eine ähnliche Richtung gehen auch Thelwall 380 Ζ 262 ("created elements") und Müller 69 ad 1. ("natura"), gegen Oxe 47 s. v. creatura ("corpus, caro"); vgl. CM 5, 246 196 factorem: Prud. apoth. 667 ; ham. 338 u. ö. wird der Sohn als Schöpfer bezeichnet; manchmal bemüht sich Prudenz aber auch, "der aktuellen Theologie gerecht zu werden", Smolak, Apoth., 19. Zudem kann man diese Formulierung damit rechtfertigen, daß sie hier wiederum die Identität des einen Gottes gegen die Häresie der Marcioniten bekräftigen soll; auch steht im Hintergrund die (orthodoxe) Vorstellung, daß Gott durch den Logos die Welt erschuf (z.B. Ιο 1, 3 und Col 1, 16). Es ist also auch bei dieser Stelle problematisch, Schlüsse für eine Datierung abzuleiten, wie es z.B. Waitz 23 tut; s. dazu auch o. S. 36 198 verumque locutus: S. 5, 154 201: Verfehlt ist Waitz 21, der in dieser Formulierung die Logoslehre des 3. Jh. wiederzufinden glaubt. Richtig hebt dagegen Holl 22f hervor, daß die Gleichewigkeit von Vater und Sohn besonders in der Auseinandersetzung mit Arius bedeutsam war und danach zum festen Bestand christologischer Prädikationen gehörte; ein zwingender Anhalt für die Datierung läßt sich daraus jedoch nicht ableiten
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202 ministret: = "Folge leisten, nachkommen", vgl. Ov. epist. 20, 135 (Dörrie) me miserum, quod non medicorum iussa ministro 207ff: Nach Waitz 22 hängt der Verfasser keinen kosmologischen Spekulationen über den vorweltlichen Logos nach, sondern folgt einer heilsgeschichtlich orientierten Logostheorie. Ohne daß man das Gedicht infolgedessen zeitlich festlegen muß, ist hervorzuheben, daß diese Theorie besonders gut geeignet ist, den gegnerischen Marcioniten die Kontinuität von AT— und NT-Geschehen zu demonstrieren. Auch Paulus deutet ein AT —Wunder auf Christus hin aus in 1 Cor 10, 4 ...petra autem erat Christus 208 testeque eo: Dieser Text mit Müller, da teste deo bei Fabricius vom Sinn her schwierig ist quicumque: Ζ. B. Jakob in Gn 32, 30; s. auch Comm. carm. 122 cum sit invisibilis, faciet se videri quibusdam _ _ 211 nubisque rfgöris |: Der Verbesserungsvorschlag nubesque frigoris | bei Willems ist prosodisch unakzeptabel und läßt zudem (ebenso wie der Vorschlag Müllers) keine inhaltliche Verbesserung erkennen. Zum Nominativ nubis s. Rönsch 263; rigoris ist Gen. qual.; zum Inhaltlichen vgl. Aug. c. Faust. 12, 29 ... Petra autem erat Christus quo aperto cuncta fulserunt. Cur ergo non et nubes Christus et columna quia rectus et firmus et fulciens... 215 in umbris: Sc. noctis; das Manna fiel immer nachts vom Himmel, ζ. B. Ex 16, 13 — 26. Die Konjektur Thelwall 381 Anm. 7 demisit in imbris ist unnötig 217 Mosique locutus: S. 3, 59 220: Der Vers beziffert die Dauer des israelitischen Exils mit 40 Jahren, während in der Bibel die symbolische Zahl 70 angegeben wird, s. z.B. Ier 25, 11 (davon zu trennen sind die 40 Jahre, die Israel in der Wüste weilte, was erst nach der Jordandurchquerung der Fall war, Ex 16, 35). In Hier, in Ezech. 1, 4 — 6 (CCL 75, 460 jedoch wird der vierzigtägige Schlaf des Ezechiel auf die vierzigjährige Babylonische Gefangenschaft bezogen: sic a primo anno Iechoniae, quando magna pars Hierusalem translata est in Babylonem, usque ad primum Cyri regis Persarum annum, ... supputantur anni quadraginta, sub quo Iudaeorum laxata captivitas est et libertas populi reddita (ibid. 1, 4) 227 serae: Auf mortis zu beziehen; —que ist hier, wie öfters, erst an ein späteres Wort angehängt. "Zu spät" ist im Sinne von "nicht als Sieger, zuletzt ankommend" zu verstehen; "langandauernd", was bei Georges und Forcellini s. v. (ohne Angabe dieser Stelle) als Bedeutungsmöglichkeit aufgeführt ist, hält einer textkritischen bzw. semantischen Überprüfung aller aufgezählten Stellen nicht stand; daher ist sie im Oxford Latin Dictionary auch nicht mehr übernommen. Vorbild für die Junktur sera mors könnte Val. Fl. 1, 803 sein, wo der Zusammenhang das Epitheton aber leichter verständlich macht. Eine Kontrastimitation durch unseren Dichter läßt sich nicht feststellen
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229: Zur Kleidmetapher für die Beschreibung des Menschseins Jesu Christi s. Smolak, Agrest., 88f u. o. Komm, zu 2, 159 (habitus carnis) 2 3 0 - 2 3 3 : S. 2, 1 3 3 - 1 3 8 243 sanctorum in requiem: S. 4, 142 244 victor: Im CM ausschließlich zur Bezeichnung von Jesus Christus gebraucht und nur in dieser Flexionsform, 2, 173; 3, 125; 4, 187; 5, 46. 129 (an verschiedenen Stellen im Vers) 246 creatura: S. o. Komm, zu 5, 194 249 virtute recepta: Sc. a patre 251 de ...ligatus: Tmesis, statt deligatus 253 iudicio regnoque dato: S. Io 5, 22 neque enim Pater iudicat quemquam sed iudicium omne dedit Filio, was wiederum eine Zitatausspielung gegen die Marcioniten ist, die ja von einem Endgericht durch den "bösen" Gott Vater ausgingen missurus: = remissurus
XII. Indices 1. Namen und Sachen (in Auswahl) Abhängigkeitsverhältnis 17 Adressat des CM 48. 49f Antihäretische Argumentationsstrategie 48 — 50 Archaisierendes 26 Augustin (Bezüge zum CM) 32. 35 Bibelkenntnisse 36 Bibelparaphrase 27f Bibelvorlage 19. 36 Binnenprooimion 186 Bischofsliste 171 — 173 Centonen aus dem CM 13 Chiasmus 43. 44f. 175 Commodian und das CM 18—20 "Dichtung und Dogma" 48—50 Etymologien 183 —griechische 148f. 166f — hebräische 149 Golgotha — Legende 16. 156 Hebräerbrief im CM 178f Imitatio 1 8 - 2 0 . 27. 157 Juden (ambivalente Haltung zu) 170f. 191 Ketzerkatalog 49. 141 Lobschema senior puer 153 Marcioniten 29f. 32f. 34 Cl. Marius Victorius 21 Neo—Marcionitismus 32. 35 Prioritätsverhältnis s. Abhängigkeitsverhältnis Prosper 22. 46 Quellen des CM 36f Rezeption von Paganem 21. 27 Soteriologie 43. 44 Textkritische Kriterien 23. 26. 51. 53 Traditionsgeschichtliches Argument 45f. 171 — 173 Typologie 50. 161 f. 162f — der ehernen Schlange 154f — des Holzes 153f — der Opferung Isaaks 150 —des Schuldscheins am Kreuz 143. 154 —der Seitenwunde Christi 147f. 155f Verbalinspiration 149
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Bibelstellen
2. Bibelstellen im CM Rg Gn 3, 17f: 3, 1 5 1 - 1 6 0 2, 10: 2, 40f 4, lf: 3, 1 5 1 - 1 6 0 2, 2 1 - 2 3 : 2, 1 8 0 - 1 8 3 4, 2 - 6 : 3, 1 6 1 - 1 6 9 3, 14f: 1, 6a 4, 2, 11: 3, 148. 160 4-49:3, 14-47 4, 13, 2Of: 3, 1 7 0 - 1 7 2 12, 1 - 5 : 3, 7 4, 18: 3, 1 3 6 - 1 3 9 16: 3 , 2 4 2 - 2 5 0 4, 20, 5f: 3, 140f 16f: 3, 1 - 1 3 4, 23: 3, 1 4 2 - 1 4 7 17, 5: 3, 6 Par 18: 3, 2 4 2 - 2 5 0 2, 2 9 - 3 2 : 3, 1 3 6 - 1 3 9 21: 3, 1 - 1 3 2, 34, 5: 3, 1 4 2 - 1 4 7 Ex Esr 1, 7f: 3, 2 1 5 - 2 1 8 2f: 3, 4 8 - 6 4 12, 7 - 1 4 : 2, 77f Idt 12, 13: 2, 76 5, 15: 3, 58 12, 2 1 - 2 7 : 2, 77f Ps 21, 8: 3, 131 13, 21f: 5, 211 21, 17: 3, 131 15, 2 3 - 2 5 : 3, 58 21, 19: 3, 131; 5, 1 6 6 - 1 7 0 16, 1 3 - 2 6 : 5, 215f 68, 22: 5, 169 17, 1 - 7 : 5, 215f 104, 40f: 5, 215f 24, 6 - 8 : 4, 6 8 - 7 0 131, 11: 3, 133f 25-27:4, 122-125 Prv 30: 4, 1 2 2 - 1 2 5 34, 29: 3, 60 21, 1: 5, 143 36-38:4, 122-125 Sap 37, 6 - 9 : 4, 1 1 6 - 1 2 0 14, 2 4 - 2 8 : 1, 2 1 - 2 4 Sir Lv 38, 5: 3, 58 16, 1 - 1 1 : 4, 66f 44: 3, 1 4 - 4 7 16, 33: 4, 6 8 - 7 0 Nm 48: 3, 1 5 1 - 1 6 0 . 1 6 1 - 1 6 9 48, 15: 3, 1 7 0 - 1 7 2 13, 17: 3, 67 48, 19 - 25: 3, 1 3 6 - 1 3 9 19, 1 - 1 0 : 4, 66f 19, 2 - 9 : 4, 8 5 - 8 8 48, 23: 3, 140f 21, 6 - 9 : 2, 1 6 9 - 1 7 1 49, 1 - 3 : 3, 1 4 2 - 1 4 7 Is Dt I, 11: 2, 99 34, 5: 3, 66 7, 14: 5, 118f los 3f: 3, 69 8, 8: 5, 118f 3, 7 - 1 7 : 2, 79 I I , lf: 4, 161. 180 5, 10: 2, 80 38, 5: 3, 140f Idc 45, 23: 4, 34 50, 6: 5, 1 6 6 - 1 7 0 4: 3, 1 0 3 - 1 0 9 54, 1: 3, 9f 6f: 3, 8 1 - 1 0 2 57, 1: 3, 1 1 - 1 3 10-12:3, 110-119 61, 6: 5, 8 13-16:3, 119-125 Ier 16, 2 8 - 3 0 : 3, 124f Sm 1, 5: 3, 1 7 9 - 1 8 8 2, 5f: 3, 1 7 9 - 1 8 8 1, 9f: 3, 1 2 6 - 1 2 9 5, 15: 3, 1 7 9 - 1 8 8 1, 28, 1 1 - 1 9 : 3, 1 2 6 - 1 2 9 23, 5f: 5, 118f 2, 7, 12f: 3, 133f
Bibelstellen 38, 6f: 3, 1 7 9 - 1 8 8 39: 3, 1 7 9 - 1 8 8 Ez 8f: 3, 1 9 0 - 1 9 5 40-48:3, 190-195 Dn 3, 1 - 9 7 : 3, 2 0 8 - 2 1 4 4: 3, 2 0 1 - 2 0 7 6, 17f: 3, 2 0 1 - 2 0 7 9, 25f: 5, 118f 13: 3 , 2 0 1 - 2 0 7 14, 31f: 3, 2 0 1 - 2 0 7 Mal 4, 5f: 3, 149f Mt 1, 23: 5, 118f 2, 9: 1, 47 5, 23f: 4, 184f 11, 14: 3, 149f 12, 9 - 1 4 : 2, 2 0 6 - 2 0 8 18, 11: 1, 42 23, 8: 4, 3 23, 10: 4, 3 23, 35: 3, 14 25, 3 1 - 4 6 : 4, 102f 27: 5, 1 6 6 - 1 7 0 27, 35: 5, 170 Lc 1, 32: 3, 133f 2: 5, 1 3 9 - 1 4 1 6, 13: 5, 9 9, 27: 3, 149f 11, 22: 1, 38 13, 1 0 - 1 7 : 2, 2 0 6 - 2 0 8 14, 1 - 6 : 2, 2 0 6 - 2 0 8 16, 16: 3, 223 16, 1 9 - 3 1 : 4, 107b 22, I9f: 5, 1 9 0 - 1 9 3 Io 1, 11: 5, 34 3, 6: 2, 254 3, 14: 2, 1 6 9 - 1 7 1 5, 22: 5, 253 9, 1 - 1 7 : 2, 2 0 6 - 2 0 8 12, 24: 2, 226f Act 2, 30: 3, 133f 8, 9 - 1 3 : 1, 1 5 7 - 1 5 9 9: 3, 233 Rm 5, 1 2 - 2 1 : 2, 136. 141 5, 14: 2, 185 5, 15f: 2, 1 1 4 - 1 1 7
6, 6: 5, 92 8, 23: 2, 247 14, 11: 4, 34 Cor 1, 1, 24: 4, 28 1, 1, 25: 4, 64 1, 5, 7: 2, 120 1, 5, 7f: 2, 65 1, 7: 5, 7 2 - 7 6 1, 10, 11: 4. 65 1, 11, 32: 1, 43b 1, 12, 1 2 - 3 0 : 3, 236 1, 13, 12: 4, 65 1, 15, 1 3 - 1 9 : 1, 107f 1, 15, 21: 2, 134 1, 15, 21f: 2, 176 1, 15, 23: 5, 248 1, 15, 2 4 - 2 8 : 5, 249f 1, 15, 36: 2, 226f 1, 15, 4 2 - 4 6 : 2, 254 1, 15, 45: 2, 185 1, 15, 50: 2, 240 1, 15, 52: 2, 262 1, 15, 53: 2, 2 5 8 - 2 6 1 1, 15, 54: 2, 268 1, 15, 57: 2, 269 2, 1, 22: 1, 61; 2, 247 2, 5, 2 - 5 : 2, 2 5 8 - 2 6 1 2, 5, 15: 2, 1 1 4 - 1 1 7 2, 10, 4f: 4, 4 - 1 3 2, 11, 14: 1, 152 Gal 1, 4: 2, 130 2, 4: 2, 49 2, 16: 2, 4 8 3, 19: 3, 263 3, 23: 5, 241 3, 25: 3, 263 4, 1 lf: 4, 41f 4, 13: 2, 50b 4, 19f: 4, 41f 4, 2 3 - 3 1 : 3, 2 4 2 - 2 5 0 5, 1: 2, 50b Eph 1, 13f: 2, 247 3, 15: 4, 35 4, 8: 5, 247 Phil 2, 10: 4, 34 Col 1, 15: 5, 111 1, 1 5 - 1 8 : 3, 236 1, 16: 4, 33 2, 3: 4, 18
200 2, 16f: 2, 51 2, 17: 4, 65 Tim 2, 2, 18: 1, 150 Hbr 4, 14: 4, 80 7, 27: 4, 8 9 - 9 9 8, 5: 2, 51; 4, 65 9f: 4, 127. 1 3 3 - 1 3 5 9, 4f: 4, 1 1 6 - 1 2 0 9, 1 1 - 1 4 : 4, 8 9 - 9 9 9, 13: 4, 6 8 - 7 0 9, 13f: 2, 9 2 - 9 6 ; 4, 66f 9, 1 5 - 1 8 : 4, 83 9, 1 9 - 2 1 : 4, 6 8 - 7 0 . 82 9, 2 4 - 2 8 : 4, 8 9 - 9 9 9, 28: 2, 1 1 4 - 1 1 7 10, 1: 2, 51; 4, 65. 71
Bibelstellen 10, 4: 2, 9 2 - 9 6 10, 5: 4, 8 9 - 9 9 10, 5f: 2, 99 10, 10: 4, 68 - 70. 89 - 99 11: 3, 1 4 - 4 7 11, 8 - 4 0 : 3, 7 11, 11: 3, 1 11, 2 4 - 2 7 : 3, 4 8 - 5 2 11, 28: 2, 76 11, 32: 3, 7 6 - 7 8 . 1 1 0 - 1 1 9 11, 32f: 3, 8 1 - 1 0 2 Iac 3, 1: 4, 3 Apc 4, 3f: 4, 203f 6, 9f: 4, 1 0 4 - 1 0 6 6, 9 - 1 1 : 4, 1 3 9 - 1 4 2 22, 2: 2, 39
Wortliste
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3. Wortliste (In Auswahl; es fehlen die meisten Präpositionen und Pronomina sowie esse, et u.a.) aeneus s. ahenus Aaron 4,117 aequari 1,202 aequus 1,83.198 abiectus (ptz) 1,70;3,171.301;4,107 aer 4,24 abire 4,67 aerius 4,162 ablutor 3,221.222 ablutus 2,256 aetas 2,139.155;4,55;5,75 abesse 3,253 aeternus 1,242;3,180;4,2.17.127.222. Abr(ah)am 3,6.29;4,144 236;5,127 abrumpere 2,14;4,74 aevus 1,160,5,106.201 abstinere 1,190 afferre 1,183; 4,176 affirmare 4,225 accipere 1,6;2,26.117.249;3,61.141; Aggaeus 3,197 5,71.191 aggressus (ptz) 1,7 acer 2,187;3,81 aggressus.us 1,72 acervatus 5,11 agitare 5,175 acervus 3,90 agmen 3,81.289;4,8 acetum 5,169 agnomen 5,80 acquirere 3,82 agnoscere 5,125.132 actum,i 1,210 actus,us 3,36.141;4.105 agnus 2,64.74.80.89.94.112.116.120. acute 1,165 122;4,114 Adam 2,133.161.185.202;5,230 ahenus 4,122.146 adeo (adv) 2,55,4,153 ait 1,83.92;5,192 adesse 5,68 ala 4,193.195.198 adferre s. afferre ales 1,216 adfigere 2,168 Alexander 3,282 adflictus (ptz) 3,50 alias (adv) 5,28.75 adflictus.us 3,192 alienus 1,102.137;2,187;4,107;5,32.43. adhibere 5,98 117.121 adhuc 4,48 aliger 4,206 adire 5,68 alius 1,80;2,260;4,107.223;5,25.117.121 aditus.us 3,195;5,108 alter 1,18.196;3,28;4,67;5,117 adiuvare 4,46 altus 2,191;3,158;4,70.145.182.203; adlegere 2,51 5,33.209 admittere 5,151.181 amare 1,18 adolere 3,147 amarus 3,56.153;4,178 adspicere 2,171 amator 4,171 adstare 2,174 ambitus 4,20 adtollere 5,51 ambo 4,101.148;5,137.162 adtribuere 1,142 amens 3,112;5,2 adultera,ae 3,24 amicitia 1,43;2,25 adulterium 5,79 amittere 1,170;4,224;5,45 adultus 4,55 amoenus 1,241 advenire 3,287 amor 2,72;3,53.164.226;4,5.36.150;5,78 adventus,us 3,267 Arnos 3,196 adversum (adv) 2,20 amplius (adv) 1,7 aedis 4,110.121 Anacletus 3,279 aeger 1,224 anceps 5,30 Aegyptus.i 5,114 angelicus 2,151:3,100.295 aemulamentum 4,10 angelus 2,150;3,198;5,223 aemulus 3,136 anguis 2,169
202
Wortliste
angustus 5,74 Anicetus 3,296 anima 1,26.37.192.205,210;3,203;4,75 animal 1,127;2,35;4,206 animus 5,61 annus 1,128.164;2,162;3,25,140;4,46; 5,220 ante 1,185;2,19.67.235;3,67;4,77.212; 5,45.189 anticipare 4,213 antiquus 2,151;4,198 antrum 1,177 aperire 4,13;5,108 apertor 2,108 apertus 1,239;3,137.221;4,121.126. 143.167;5,178 apostolicus 2,33.42;3,228.280;4,218 apostolus 2,109;3,232;4,41 apparere (s. auch parere) 3,155;4,38 aptare 1,231 aqua 1,49;2,193.203.228.246;3,58; 4,70;5,179 ara 2,100;3,73.145.147.156;4,106.112. 122.132.137.140.146.182.184 aratrum 4,73 arbor 2,226.227.233;4,118.188 area 3,25;4,113.160.172.175 arcanus 4,207 ardere 1,19;3,5.98.254;4,163;5,152 arguere 2,145 argumentatus 1,165 argumentum 5,18 arma 1,57;3,121;5,19 armare 3,54.93;4,6;5,128 ars 1,228.231 ;3,299 artifex 1,125;2,149 artus,us 5,101.229 asinus 3,122 aspectus,us 1,135;2,262 asper 2,10 aspergere 4,82 aspicere 4,65;5,158 assidue (adv) 3,231 ast 4,193 astutia 5,147 astutus 5,77 at 2,97;3,67;5,125 ater 2,145;5,174 athleta 2,163 atrox 3,256 attamen 3,79 auetor 1,5.40;2,29.184;3,286.301 ;4,24. 51.54.93.138;5,11 audacia 1,14
audax 4,14 audere 1,35.68.121 ;2,225;3,111 audire 1,53.63;2,19;3,186.229;4,81; 5,125 augurium 1,11 Augustus 5,140 augustus 2,111 aula 1,242;3,160 aureus 4,125,166 auriger 4,164 auris 1,69;3,229;4,228 aurum 4,112.115.182 Auses 3,67 aut 1,97.147.151.172.186.190.220; 2,90.91.94.129.207.209.212.217.223; 3,257;5,117.183.184.186 autem 5,77 auxilium 1,43;2,78.95;5,226 avius,a,um 3,159 baptismus 2,108;5,120 Barnabas 3,234 Basilides 1,163 beatus 3,10.152 belliger 3,104 bellum 1,78;3,84.111.139;4,6 bene 3,280;5,85 benignus 5,41.120 bini,ae,a 4,189 bis 1,162;2,39;3,25.225;4,123.189;5,9. 174.220 blandus 1,120 bonus 1,77.83.134.199.226;2,6.57.211. 223;4,171.232 botrus 2,231 breviter 5,4 cadaver 3,147;5,50 cadere 2,143.160.237;3,114;4,67 caecus 1,50.115;2,207.237;5,22 caedes 3,171.189.193;4,141 caelestis 1,242 ;2,144.245.252 ;3,247. 268;4,15.154.157.168.195.231 ;5,137. 146 caelum 1,60.133.161;2,97.185;3,233. 251.254;4,23.35.94.114.182;5,51.108. 215.247 caesus (ptz) 1,214;3,224 calamus 4,124 calcare 2,128;3,57 calidus 1,19 caligo 1,8.96;3,169;5,171 calix 1,167 callens 2,4 callis 5,114 calumnia 3,38
Wortliste calvaria.ae 2,196 campus 2,233 candelabrum 4,123.130 candens 2,264 canere 3,93.105.131.199.208.267; 4,200.215.233 cantus.us 5,218 capere 1,2.19.58.152;2,133;3,169.216. 262;4,15;5,183.203.235 capessere 1,220;2,29 captivus 1,37.227;2,173;3,182;5,247 caput 2,74.196;3,120.124.236.;5,168 carcer 3,38.184 carere 1,27;2,266;3,188;4,49 carnaüs 1,243 caro (passim) carus 2,71.115;2,94;3,113:5,96.204.248 castigare 3,153.163;4,40 castra 4,87.90 castus,a,um 1,23;583 cataclysmus 4,44 catena 3,188 caterva 3,259 cathedra 3,276.293 causa 1,74.87.172.233.234:2,7.23.52. 176.216.225.252;3,263;4,63.64.84; 5,84.230.237 celare 4,154;5,29.180 celebrare 2,85;5,189 celer 2,86 census,us 5,141 cera 2,263 Cerdo 1,141;3,287 cernere 1,48.148.222;2,34.56.68.190. 208;3,43.193.249;4,103.109;5,74.94 certare 1,38.225 certus 1,9.67.128:2,82.110.184;3,62. 285;4,199.234;5,69.159.102 cervix 3,51 cessare 5,52.87 Cherubim 4,119.189 chorus 3,199 chrisma 3,127 Christus (passim) cibus 3,167.231:5,99 cingere 4,19 cinis 1,216;4,66.88 circum (adv) 3,86 circumcidere 1,169;2,49 circumdare 2,261 circumferre 1,86 cladis 1,59 clamare 1,51;2,267;3,6.10;4,141;5,136 clamitare 4,30
203
clarus 2,161 claudere 3,184;4,20.208;5,60 claudus 1,53 Clemens 3,280 Cletus 3,287 coalescere 3,87 cogere 2,145;3,69;5,29 cognitus 1,80.103.135 (bis) cognomen 3,1 cognoscere 1,56.235 cohaerere 4,201 cohibere 4,204;5,40 coitus,us 1,24 color 2,41.264:4,114 columna 5,211.218 comedere 3,157 comes 3,228.234 commaculatus 5,21 commendare 3,282 committere 1,218;2,21;5,79 commixtus 2,203;5,97.164 commotus (ptz) 5,176 communis 1,208:4,126 compago 1,93 complere 2,58.155;3,78.218;4,125.159; 5,50.220 complexus (ptz) 5,137 complexus.us 1,21;5,27.57 componere 2,18:3,292 compungere 5,168 concedere 3,120.191;4,93 concipere 2,138;3,9.252 concisus (ptz) 16,149;5,40 concludere 3,154;5,241 condere 1,74.180;3,170;4,173 conditio 3,252 conditor 2,59;4,24 configere 2,4 confingere 1,15;3,38 conflatus 3,273;4,164.210 confundere 1,56.187;3,56 congressus (ptz) 2,163;3,91 coniunctus 1,194.221 ;2,60.149;3,235. 255;4,178.216;5,5.251 coniunx 5,145 connexus 2,74;4,124 connubium 5,57.68.84 conscendere 5,247 conscribere 2,52.62.65;3,77;4,172 considere 3,277;5,249 consilium 1,30;2,144;3,20 consimilis 2,122 consistere 2,159;5,221 consors 3,270,4,55
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Wonliste
conspuere 5,167 constare 2,7;3,189.291 constituere 1,82 constringere 1,12;4,58 consumptus (ptz) 3,217 contamen 1,22;4,92;5,22 contegere 2,259;4,114.196 contemnere 1,88.213;2,3.19.130;3,210 contendere 5,23 contingere 2,160 cotinuus 1,29 contra (adv) 2,21 ;4,8 conversus (ptz) 1,222 convivere 3,231 convolvere 5,17 coperire ( = operire) 1,136;2,11.91; 3,116;4,13;5,174.213 copia 1,207;4,214 cor 1,30;2,19.32.242;3,260.264.298; 4,131.229:5,57.143.219 Corinthus 2,65 cornu 3,93.97 corona 3,39.200;5,167 coronatus 4,204 corpus (passim) corrector 3,136 corripiens 4,41.61 corruptela 2,219 costa 2,181 creare 1,101.121;4,22;5,7.203 creator 2,97:5,113.126 creatura 5,194.246 credere 1,3.151.163.180.185.189.199. 203:2,78.151.221.222:3,33:4,18.210; 5,138 credulus 2,88 cremare 3,145;4,87 crescere 4,51 crimen 1,112.156;2,47.224;3,118.203. 281.301 ;4,38.54.183;5,30.65.79.83.240 crudelis 1,78.173:2,267,3,178;4,50 cruentus,a,um 1,85 cruor 4,134 crux 3,97;4,117 cubitus,us 5,59 cuiusne 1,125 culpa 1,27;3,23.101.177.262;5,26 culpare 1,121.138.176.204;2,16;5,28 cultura 4,149 cultus.us 4,157 cuncti,ae,a 1,84.101.127.172.188; 2,140.206:3,65.146;4,16.99.136.201; 5,9.37.81.177.203 cupere 1,232;2,187
cupidus 5,99 cur 2,218.238:4,57;5,34.41.116.118 cura 2,217;5,98 curare 2,207 currus,us 3,160 curvare 4,34 cuspis 3,139 custodire 4,39 daemon 1,51 damnatus (ptz) 1,66.153:3,203 Daniel 3,201 dare 1,42.54.76.178.184:2,80.124.208. 215.227.260:3,106.127.210.240.;4,165. 170.175.232. ;5,59.115.126.164.243.253 David 3,130 Debbora 3,103 debere 1,186;2,140.149.152.166.251. 253;3,103.149.262;5,46.56.76.239 decet 1,96;4,96;5,72 decipere 1,118;2,132 declarare 4,127.167.182 decoratus (ptz) 2,227 decremare 2,101 decretum.i 2,65;3,209;5,141 decurrere 2,42 decus,oris 2,190;3,16 deducere 2,23;4,6 deesse 1,232;2,212;3,46 deferre 2,150 deficere 2,124.234:5,104 degere 5,78 dei (pl) 1,154.163 deiectus (ptz) 3,288 deinde 3,294 delectus (ptz) 5,68 delere 1,188;2,90 deliciae 3,52 delictum,i 2,114 demens 1,6.111;3,178:5,134 dementia,ae 1,157;2,13 demergere 2,142;3,57.166 demonstrans 4,83 demum 4,186 denique 1,164.187;2,28.86.258;4,219; 5,32.205 dens 2,130 deperdere 2,156;5,89 deserere,serui 3,152:5,214 designare 4,76.137 desistere 4,63 despectus (ptz) 5,129 desperatus 1,7.38 desponsus (ptz) 2,148 destituere 3,144
Wortliste destruere 3,144 detinere 3,168 detractare ( = detrectare) 5,152 detahere 4,9 detrectare (s. auch detractare) 4,223 deus (passim); s. auch dei (pl) devictio 1,108 devincere 1,60;2,165.167.267;3,109; 5 38 dexter 1,54;3,15.188 dicatus 1,23;3,256;4,77;5,116.187 dicere 1,97.145.158.172;2,122.183. 197.224.253.258:3,11.76.79.111.180. 220;4,2.102.184.197.211:5,31.90.91. 115.153(bis). 161.186 dictum,i ( = verbum) 1,46:2,5.35.60. 244;4,217.220;5,4.92 dies 1,164;2,161.162.213;5,50.153. 173.174.189.244 differre 1,151 difficilis 3,220 diffundere 1,132;2,45 dignus 2,240;3,22.32.208;4,97.99.106 digressus (ptz) 3,17 diligere 5,96 diluere 2,44 dimittere 4,67;5,215 dirimere 2,93 discedere 2,48 discere 2,38:5,138 discipulus 3,161.240.272 ;4,139;5,190 disiunctus (ptz) 5,85 dispandere 2,263 displicere 1,145 dissimilis 2,22;4,118 dissitus (ptz) 4,149 dissolvere 4,9 distans 4,150 distribuere 1,156;3,70 diu 3,47:5,105.124 dives 1,116.199.242;3,190;4,1.93.107. 175:5,108 dividere 1,73;2,15 ;3,159:4,110.148. 151:5,78.170.221 divisor 4,24 divitiae 3,49 divus 1,10;5,6 docere 1,9.72.110.149.162.169.204; 2,51.185.189.199.214.242:4,3.100.106. 194;5,5.56 doctor 2,46;3,215;4,3.231 doctus,a,um 2,189,3,285 dolere 1,214:5,95.101 dolor 1,89,3,248
205
dolus 1,28;2.2.177;5.29 dominari 5,102 dominus (passim) domus 3,244:4,125.155 donare 1,126.179.186:2,71.247 donec 3,46 donum 1,123.220.240:2,25.193 ;3,120; 4,15.209:5,120 draco 2,143.171 ;3,290;5,230 dubius 3,260 ducere 1,14.47;4,190 dulcedo 1,19;3,261 dulcis 1,85.132.148;3,58;4,179;5,81 dulcor 1,129 dum 1,29.178:3,18.71:5,23.27.88.150. 152.159.165.250 duo 2,20:4,101.110 duplex 3,162:4,155.172 duplus,a,um 3,168 durities 4,108 durus 1,78;2,32;3,38.56.110.184;4,47.73 dux 1,115.230;2,36;3,45.48.81.107 6CC6 3 225 ecclesiä 2,42.190.194;3,236.291 edere 3,247 educere 5,210 effugere 4,214 effulgere 4,112 effundere 1,61;2,117;4,95.134 egenus 1,196,2,188 egere 1,203 egestas 1,201 egregius 3,254 elementum 1,170;2,50 eligere 1,140;2,46;3,275 elogium 1,188 emergere 2,2 enecans 4,44 enim 1,218;4,49;5,202 Enoch 3,16 eques 3,92 ergo 1,96.189.210.231:2,127.240.250; 3,151.266;4,16.43.57.96.126;5,31,64. 67.182.188 eripere 2,130;3,27;5,49.67 errare 1,105;3,5;4,58.63.220 error 1,136.179:3,155;5,158 erumpere 3,10;5,216 Esaias 3,173;4,180 esca 2,78:3,167 Esdras 3,215 esse (passim) et (passim) etenim 3,90;4,64
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Wortliste
etiam 1,19;2,157;4,11.138.196;5,3.37. 120.145 Euaristus 3,281 evacuare 5,51.101 evangelium 2,47.53.56;4,102 evigilans 2,183 exagere 1,185 examen 4,61 exanimus/exanimis 1,219;2,192.209. 219;5,178 excellere 3,284;4,7 excidere 3,73 excidium 3,26 excipere 2,54 excitus (ptz) 3,83 excutere 1,91 exemplum 2,136.180.186;3,62.75.109; 4,72.160 exire 2,40;4,181 expedire 5,86 expellere 1,51;2,137;3,3.72;5,48 expiare 2,101 explere 3,80.283 exprimere 4,12 expugnare 5,158 exspectare 1,13;3,47;5,15.44.105.124. 226 exspirans (ptz) 5,172 exstare 4,143 ex(s)tinguere 3,214;4,52 exsultare 1,117 exta.orum 1,13 extendere 1,171;2,160.164;3,64;4,163 exter,a,um 2,62;3,31;4,121.207 extemus 3,72;4,225 extimus 2,30 extra (praep) 4,87.90 extremus 1,63.68.171 exuere 2,126.166;5,46 exuviae 2,166 Ezechias 3,136 Ezechiel 3,190 facere (passim) facies 2,263;3,60;4,122.126;5,83 facilis 2,88 facinus 1,171 ;3,17.298;4,51 factor 1,124.138.176;2,141.211;4,227; 5,23,196 facultas 5,61 fallax 2,4 fallere 1,95 falsare 5,80 falsus 1,3.11.81.97.107 (bis). 108.149; 2,10.16.36.49:3,146.202;4,221:5,4.150
fama 2,151:3,103.118 fames/famis 3,40.153.181.210 famulus,a,um 3,3.183.248.251.256:4,4 fateri 1,51.77.111;4,34;5,151.180.208 fatum 4,220 faux 2,132 fax.cis 3,93.98 fecundare 1,128 fei 5,169 felix 1,197 femina 2,193;3,109 femineus 1,22;5,59 ferre 1,144.212.223;2,35.105.269;3,26. 141.184;4,73.86.166;5,108.142 ferrum 1,215;3,139;4,74 ferus 1,57.142:3,100;5,123 fetus,a,um 5,145 fidelis 2,50.110:3,20.284 fides 1,107;2,1.46.104.184:3,32.53.83. 102.110.135.148.151.174.213.226.265. 268.271;4,64.234;5,188 fidus 2,70:3,190 fieri 1,55.232:2,229;3,183;4,55;5,193. 237 figura 2,102:5,248 figurare 1,75;5,128 (bis) figurator 1,39 filius 1,40;3,67;4,29;5,165.204 fingere 1,10.94.159;2,216;3,203;4,221. 223:5,186 finis 1,89;2,14;4,233;5,56 firmare 3,83.271 firmus 3,43.110 fixus (ptz) 2,171;3,135;5,188 flagrare 4,5.186 flamma 1,63.162;3,157;4,209;5,218 florere 1,137:3,49.102 ilos 1,130;2,147;3,227;4,181 fluctus,us 3,57;5,213 fluere 2,41 flumen 3,63 fluvius 1,132;2,38;3,69.156.159.166; 5,206 foedus,a,um 2,37.103.157 foedus,eris 1,20;2,31 ;3,223.235 ;4,138. 167.201.217:5,6 folium 2,233 fons 1,132.170;2,38.41.250;3,4.173; 4,18;5,206 foris.is 4,87 forma 1,94.166;2,259;3,240;4,119 forte (adv) 2,71;5,142 fortis 1,38.207.210.230;2,130.163.268; 3,161;4,74;5,19
Wortliste forum 4,213 fossa 1,115 fovere 2,91;5,128 fragilis 1,224,2,259 frangere 1,217;2,1;5,101 frater 2,49;3,294;4,41.185 fraternus 3,15 fraudari 5,76 fraus 5,77 fretum.i 5,213 fretus,a,um 4,144 fructus,us 1,241;2,39.227;3,133;4,101. 105.176.179:5,56 fruens (ptz) 1,123 frux 1,227 fugator 5,227 fugere 3,19.107;4,228 fulgens (ptz) 2,33.265;3,213;4,65 fultus (ptz) 2,77 fundamentum 5,175 fundere 1,215;2,238.247;3,61.63.95; 4,57;5,54.184.192 funestus 1,119;2,87 funus 2,90;5,38 furens (adj/ptz) 3,151;4,224;5,134 furire 2,30:3,18 furtim (adv) 3,289;5,83 futurus,a,um 1,13.150;2,51.66.107; 3,180.193.246.267:4,56:5,56.224 Galatae 2,48.52;4,41 gaudere 1,17:2,52.80.99.266 (bis);3,2; 4,234;5,95 Gedeon 3,81 gehenna,ae 1,139 gemere 1,214;5,95,101 gemitus,us 3,21.39 genesis 1,12 genitalis 5,60 genitor 3,30 genitus (ptz) 2,246;3,45;4,29.45;5,199 gens 1,136;2,45.76;3,6.12 (bis).28.33. 47.55.72.82.95.102.179.235;4,45;5,7. 70.109.116.141.210 genu,us 3,212;4,34 genus,eris 1,23;3,19.30.290:5,53.56. 153.205 gerere 1,25.212;3,54.242;5,182 germen 2,207.233.255;3,294;4,117; 5,58,86 gesta,orum 2,16 gestans (ptz) 3,287 gigas 3,19.72 gignere 2,178:3,1.12.252.290:4,177 glomeratus 2,2
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gloria 1,40.230;2,43.58.255.265;3,39. 124.269:4,28:5,201.250 glutitus (ptz von glu(t)tio) 2,268 gnarus 1,138 gnatus 3,29.70:4,43:5,115.146 Golgotha 2,196 gracilis 2,231 gradi 1,53.98;2,134;5,232 Graecus 3,92 grandis 1,195:3,111.219 granum 2,226 grassatus (ptz) 1,25 gratia 2,33.39;3,190;4,12 gratis (adv) 1,114 gratus 1,130:4,60 gravatus (ptz) 2,32 gravis 4,122:5,38.151 gremium 2,138 gressus (ptz) 4,94 gressus.us 2,187;3,195;4,81 grex 2,100:3,278.281 gurges 1,63.182 gustare 3,150 Habacuc 3,197 habere 1,24.31.67.89.164;2,52.216. 217;3,250;4,42.97.98.196:5,94.97.100. 150.185.205 habitus,us 2,132.159.259 haedus 4,102 haerere 5,63 haeres 2,70;3,250;4,1 halare 1,29 hasta 2,11 haud 2,159 haurire 3,185:5,178 hebes 2,35 Hebion 1,168 Helias 3,149.162 Heliseus 3,161 herba 1,131:2,263 Hermas 3,294 heu 1,31.114:2.88:5,161 Hieremias 3,179 hircus.i 4,66.100 homicidium 1,17.120 homo (passim) honestus 4,50.230:5,84 honor 1,113.126.223:2,103.238.246. 249:3,22.32.141.274 honorare 4,233 horrere 1,69.79 horridus 3,188 hortari 5,73 hospita 2,147
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hostia 2,64.75;3,156.224;4,67.96.98. 136;5,14 hostis 1,7.38.56.90:2,1.267:3,57.64.71. 81.106.125.153.169.187:5,19.90.213. 250 humanus 2,92.253;5,147.229 (h)umerus,i 4,73 (h)umor 2,192 Hyginus 3,293 iacere 3,86 Iacob 3,34 iactare 2,224 Iahel 3,108 iam 1,52.53.57.59.67.235.240:2,147. 228.256:3,1.2.6.170.213.293:4,45; 5,118.129.166 iamdudum 5,15 ianua 1,45 ictus (ptz) 2,170:5,166 idolum 1,10:3,144 Iephta 3,110 Iesse 4,180 Iesus ( = Nave filius) 2,79;3,67 igitur 4,215.230 ignarus 1,32.224;2,224;4,54;5,155 ignis 3,145.158.214.217:4,145.205 ignorans (ptz) 2,82 ignotus 1,106;4,143;5,12.25.28.32.36. 153 illectare 2,67 illicitus 1,23.204;2,18;3,253;5,2 illuminare 1,133 imago 1,94;2,68.84.105;3,41.75.96.99; 4,64;5,200 imber 3,154 immanis 2,78.95.154.168;3,117.269; 4,217:5,245 immaturus 4,56 immemor 1,123 immensus 1,134.238;2,98;4,25.29 immeritus 3,178 immolare 2,80 immortalis 5,100 impar 1,182 impavidus 5,82 impedire 1,220 impellere 1,16 imperium 5,228 impietas 1,1 impius 2,5.87 implere 1,46;4,91 implicitus,a,um 3,62.195;5,213 improvisus 2,12;4,14 impune (adv) 1,4
inanis 1,2.109.117;2,242 incautus 2,12 incendere 3,147 incensum.i 4,188 incidere 4,15 incipere 2,137:3,300 inclytus 1,41 incredibilis 1,151 incumbere 3,264 inde 2,7;5,5.109.179.184 indignus 1,148;3,241 indocilis 3,101 inductus (ptz) 2,230 inemendabilis 1,156 inenarrabilis 4,138 inermis 1,65.152;2,260;4,48 iners 2,121.157;3,136;4,81 inesse 1,201 infamis 2,23 infandus 1,21.157.174;5,112 infans 4,49.53 infelix 1,217 infernus 2,172.205;4,23;5,240 inferre 1,30 infeste (adv) 1,175 infigere 2,9 infimus 1,144 infirmus 2,225 infractus 3,151 infundere 1,8;4,75;5,63 ingenium 1,36 ingens 1,236;2,58.83.109.231.269; 3,21.142:4,5 ingenuus 5,7 ingratus 1,114.140.200;3,4.132 ingressus (ptz) 2,153 iniens (ptz) 2,213 inimicus 2,137;3,87;4,150;5,1.92.103. 236 iniquus 1,57.88;2,8.142;3,137.182.209. 214;4,90.107;5,40.210 inlaudandus 3,181 inlicitus 5,20 innexus (ptz) 5,167 innoxius 4,53.229 innumeratus 2,17 inquaesitus 5,67 inquirere 5,149 inquit 2,262 insania,ae 1,16 insanus 1,160 inscius 4,14 insignis 3,16.148 insons 4,48
Wonliste inspectus (ptz) 2,85 inspicium 1,13 instare 4,40;5,74 instituere 4,232 instrumentum 5,147 insuper (praep) 4,203 intemeratus,a,um 3,265 interdum 4,142 interior 4,115.142.156.179;5,40.62.90 interitus.us 1,59;2,221 interpositus (ptz) 5,235 intimus 2,37 intra 4,86.94 intus 4,163.207 invenire 1,71;2,87;5,66.149 invidere 1,84.226 invidia 3,245 invidus 1,1.219 inviolabilis 1,236 inviolatus 4,4 invisus 1,62;5,111 loannes 2,61.108;3,219;4,139.202 Ioel 3 , 1 9 6 Ionas 3,196 Iordnn 2,79;3165;5,221 loseph 3,37;5,145 Iosias 3,142 ira 2 , 9 3 ire 5,212 irrevocatus 1,65 irritus,a,um 1,107 iteratus (ptz) 3,168 iterum 3,88,4,60 iubere 1,163.188;3,63.138.180.277,4,4. 40.57.62.70:5,75.193.212 iucundus 1,130 Iudaeus.i 5,151 Iudas 3,44 iudex 1,41 iudicare 1,83 Iudices 3,76 judicium 1,79.85;4,47.213;5,253 iugare 3,252.263 iugum 4 , 7 3 iungere 3,68;4,161.164.219;5,62.69 ius 3,115.129;4,2.80 iussum.i 1,203;2,174;3,268;5,214 iussus.u 1,50.55:4,87.120 iustus 1,77.134.198;2,155;3,14.24.266; 4,62 iuvenis 2,154;4,1 iuventa,ae 3,37 iuventus,utis 3,225 labes.is 3,266
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labor 1,208:3,21.36.50.62.104 laborare 1,176.193:3,13;5,157 labrum 4,122 lacrima 3,140;5,98 laetari 3,9 laetus 1,241;3,35 laniatus (ptz) 1,217 lanities 2,123 lapis 4 , 5 9 lapsus (ptz) 4,88 largus,a,um 1,123.147.186;2,236;3,40. 175;4,12 latebra 1,26 latebrosus 3,299 latere 1,36;2,226.231 ;5,17 latro 1,177:3,18.171 latus,a,um 2,261;4,214 latus,eris 2,181.191:5,178 laudabilis 3,128 laudare 1,123.137.242 laus 1,146.223:2,16.111.164:3,23.66. 102.118.148.200.208.220:4,2:5,27.130 lavacrum 2,193:4,209 lavare 1,188.189 Lazarus 4,107 lectissimus,a,um 3,244 legere 1,149;5,9.143 legitimus 3,74;4,40 lenis 2,10 leo 2,131.178:3,206 lepra,ae 3,169 levare 1,60:2,203.222 levis 5,103 Levita.ae 4,86 lex 1,76.169.170.182:2,23.80.83:3,61. 132.137.215.257.263.285:4,26.39.58. 69.83.91.113.116.127.131.134.172. 215.225:5,5.12.13.35.113.217.241 über,a,um 3,2.243:4,1 liber.bri 2,55,4,82 liberare 1,206 libertas 1,28;2,50:3,250.265 ligatus (ptz) 4,151:5,251 lignum 2,39.64.145.160.163.168.191; 3,58.109.147.177:4,115.161.163.178; 5,154.168.230.233 limen 1,105;2,77;3,48 lingua 2,197:5,26.109 linquere 1,9.47.209;2,175;3,8.48;5,49 Linus 3,277 liquefactus 2,219 liquescere 1,217 liquidus 2 , 2 2 8 liquor,oris 3,89:5,191
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littera 3,92 locare 3,260.276.279 locator 4,23 locuples 1,196.203;2,236;3,173 locus 2,161.196;3,194.293;4,20.143 lolium 2,6 longe (adv) 2,22;4,145 loqui 1,34.54.69.76.82.175;2,31.62. 183.241.257;3,59.65.183.228.258.295. 299;4,10.27.82;5.24.154.198.217.222 Lucas 2,61 lucere 3,98.227;4,129 lucerna 4,124.130 lucidus 2,151 ;3,41 luctatus (ptz) 1,194 lucus 3,73 ludere 1,96.117 luere 4,54 lugere 3,192 lumen 1,50.237;2,34.208;3,42.227;4,29 (bis).65.125;5,199 (bis) luna 3,71 lupus 2,129 lustrans 2,139 lustrum 3,285;5,10 lusus (ptz) 1,117 lutum.i 3,185 lux 1,37.70.148.239.240:2,98.126.173; 3,41.60.172;4,17.144,5,22.129.211. 243.249 luxus.us 1,24 lychnus.i 3,98 mactare 2,72 (bis). 100.116.120;3,171 maculare 1,21;2,102;4,229;5,83 madere 3,85 madescere 2,201 madidus 3,156 magicus,a,um 1,14.110.157.166 magister 1,72.141 ;2,63.245.;3,273;4,231 magnalia,ium 1,54;3,54 magnus 1,126.225:2,73.81.105.189. 199.225.229.242.245:3,22.53.66.130. 201.211.275:4,96.99 maior 1,201.234;2,54;4,64;5,10 Malachim 3,198 maledicere 1,6.35.89.140 malle 3,50 malus,a,um 1,1.74.234;4,7.56;5,17 manare 1,26.155:2,38.192 mancus 1,54 mandatum.i 1,184;2,150;3,138.257; 4,157.174.192;5,122.217 manifestare 4,84 manifestus 1,105;3,42.59.174;5,188.225
manna 4,116.168 mansuescere 1,79 manus 1,117;2,160.164;3,64.107.230; 5,126.143 Marcion 1,141.144;3,297 Marcus 1,165;2,61 mare 1,55;4,23.205.209:5,212 Maria 4,181 ;5,145 maritus,i 2,181 martyr 3,284 martyrium 1,109 massa,ae 2,146 mater 2,194;3,1.242.249:5,7 materies 4,21.125 Matthaeus 2,61 maximus 3,103.277 medela 5,233 medicare 2,217 medius 2,198:4,109.115.124;5,174 mel 1,86 membrum 1,52.212;2,157.206;3,16. 123.170.185.205.236.237.242;5,60.99. 107.165 memor 3,218 memorabilis 1,49;3,148;5,190 memorandus 5,209 memorare 4,147 memorari 2,245 mendax 1,111;2,3 mens 1,1.8.71.143:2,34.37.86.183; 3,42.74.83.116.259;5,89.161 mensis 1,128;5,220 mentiri 1,97 merces 1,107.198;3,111 merere 1,6.185.187.194.207.218.223; 2,32.72.184:3,3.21.32.101.141.200. 301;4,10.106;5,124 meretrix 1,159 mergere 1,8.16.59.182;2,13.222;5,161. 162 merus 2,62 metus 2,83 meus 5,192 Micheas 3,196 miles 3,91;5,178 militia 3,152 mille 3,122 mina 3,51 ;4,8 minari 1,17;4,59 minister 5,8.110.204 ministrare 5,202 minor,minus 2,26;5,179 mirabilis 3,202 miraculum 2,17
Wortliste mirandus 1,62.229 mirari 1,15.48 mirificus 1,131 ;3,126 mirus 1,152.228;2,184;3,53:4,204.215 miscere 1,22.44.86;2,5:4,70.165.209; 5,21.169 miser 1,86.114.179.197;3,261 ;5,102 miserabilis 2,6 miserandus 2,119 misereri 1,200;5,37 mittere 1,101.181:2,55.110:3,232.233; 4,183:5,44.111.170.253 modicus 2,54 modus 1,211 moenia 4,7 moles 1,15:2,84:4,6 molitus (ptz) 5,2 mollis 2,230;4,48 momentum 2,262 monere 4,40;5,127 mons 4,27;5,175 monstrare 4,26 monstrum 3,302 monumentum 2,135;4,11.232 morans (ptz) 4,127;5,35 moriri 2,215;3,140:5,184 mors 1,60.66.105.108.114.142.191. 206.209.213 (bis).227;2,12.37.75.118. 125.134.137.145.149.153.165.166.176. 225.251.266.268:3,27.96.100.125.149. 178.189.230.300:4,56.59.89.95.178; 5,38.65.87.102.103.123.227.231.237 (bis) mortalis 1,201.224.236;2,104.259;4,16. 98 mortificus 3,167 mortuus 2,44.234;3,172 Moses 2,169;3,48;4,27;5,217 movere 3,124;4,63 mucro 2,11;3,121 mulier 2,181:3,103 multiplex 1,155 multus 1,145.156.173;2,29.94.114.124. 141.170:3,12.52.59.79.91.217.267; 4,95;5,16.29.74.171 mundare 2,140;3,169;4,81.88.92 mundator 5,227 mundus,a,um 1,20;2,47;3,87;4,38;5,26 mundus.i 1,125.164.176;2,167;3,227; 4,226;5,23.32.50.86.164.196.207 munitus (ptz) 5,19.250 munus 1,116.118.142.235:4,60.184; 5,248 mutare 2,158.255.262.264
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mutus 1,54 mysterium 2,189;5,5 Nahum 3,187 nam 1,4.27;2,243;3,95.156.246.264;4,68.76.109.189.209;5,75 namque 1,160;4,78;5,157.163.244 nasci 1,12:5,52.65.71.87.139 natura 1,20 natus,a,um 1,168;2,148.207.254;3,2. 219.247.250;4,118.162.188.235;5,54 natus.u 5,10 Nave 3,67 nebula 1,110 necare 2,12.90.178 necnon 2,30.109 nefandus 3,144;5,20 nefas 1,3.68.97.159.195;2,13;5,181 negare 1,77.85.87;2,240.252;3,29;4,60; 5,185 nemo 3,143;5,33 nemus.oris 1,130 nepos 4,45 nequaquam 2,102 nexus,us 5,16 nihil 1,82:5,55 nimis 2,87 nimius 1,122.147:2,106 nitens (ptz/adj von nitere) 4,182 niti 1,91.139;2,226.229;3,182.212; 4,12;5,147 nitor,oris 3,60 nobilis 3,149:4,112 nocere 2,179 nodus 5,16 Noe 3,23 nolle 1,171 ;2,223;3,186;5,180 nomen 1,11.81.109.137.143.144.172. 190;2,197.244.246.249;3,68.75.211. 241.245;4,104.139.156.223;5,10.118. 205 nondum 2,36.208.250:3,149.246.298 nongenti 4,46 nonus 3,293 nos 2,117 (bis);3,274;4,10.89.230:5,29. 231.152.159.251 noscere 5,33.177 noster 2,199;3,273;4,39.76.89;5,61.239 notare 1,173;2,111 notus,a,um 1,104.106;3,280;5,27.44 novus 1,45.139.240:2,50.193.195.211. 255;3,2.223.287.297:4,138.167.174. 192.201.216.219:5,6.54 nox 3,85.89.96:5,174 nubere 5,75
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nubes 3,154;5,211 nudare 1,3;2,88 nudus 1,35.65;2,91.145.237 nullus 1,67.79.80.82.83.93.211.233; 3,10.114.121.123.189;4,20 (bis).21.22; 5,53.61 num 2,92 numen 1,81 ;2,3.14.36 numerabilis 5,70 numerare 5,141.146 numerosus 3,78 numerus 1,165;2,45;3,92.209;4,198. 203;5,9.43.144 numquam 3,46.243;5,42.44 nunc 1,105.175.236;3,249;5,68.112.125 nuntium 2,57.151 nuntius.ii 2,177 (bis) nutrimentum 5,99 nutrire 2,39;3,96;4,235 nux 4,176 ο 3,9 obferre s. offerre obiectare 2,131 obire 3,224;5,234 obitus.us 3,170 oblitus (ptz) 1,9;3,137 obscenus 1,24;5,39 obscurus 4,197;5,13 obtectus (ptz) 2,131 obtinere 3,118 obturatus (ptz) 4,228 occidere,occasum 3,125 occidere.oceisum 2,66;3,15 occultare 5,181 occurrere 3,113 ocius (adv) 2,9 oculus 2,235.262;3,229;4,206 odor 1,129 offerre
1,167;2,93.96;4,97.99.134.185.
188 olim 1,103.183;2,104. U 2 ; 3 , l 1.15.133. 138;4,135;5,115.136.242 omnino 5,42 omnipotens 2,97;5,228 omnis (passim) omnitenens 5,202 opera,ae 3,274;4,133 operatus (ptz) 2,105.134 operire s. coperire opertus (ptz) 2,2 opes 1,137 opimus 2,46 oportere 2,258;5,82 opplere 5,36
oppressus (ptz) 1,42 optare 5,100.123 opus.eris 1,62.103.125.135;2,59.188; 4,171;5,66.110.130 orbatus (ptz) 3,117;4,224 orbis 1,41.74.104.133.180;2,40.55.59; 3,61.95.150.272:4,19.181.195.22;5,44. 51.54.139.175.253 ordo 2,85;3,80.296;4,31.159.190;5,1 Organum 1,174;5,87 origo 3,44;4,17;5,207 os,oris 3,60.93.174.202.204.218:4,197; 5,43.222 os,ossis/ossum 2,182 (bis).195 (bis). 199;3,122.146 ostendere 2,59.74.113.187;3,127.155; 4,161 ;5,55 ovile,is 3,278.282 ovilis 2,131 ovis 2,127.204;3,94;4,103;5,45.64 pactum,i 2,214:5,76.180 paenitere 3,182;5,150 palam 3,207 palma 1,193;3,87.105.212;5,166 pandere 3,212;4,120.202;5,30 panis 3,40;4,166.168.235;5,191.194.215 par 3,200.225;4,44.135;5,50.73.146. 163.191 paradisus 1,241 ;3,160 parare,paratus 1,64;2,103.106.128.140; 3,265;4,212 parcere 1,84 parens (=genitor/genetrix) 3,6.115;4,44 parere 1,57 parere ( = apparere) 5,11.14.97.207 parere 1,45.48 pars 1,192 (bis);2,15.26.28.41.53.54; 3,156;4,103.110.121.143.148;5,88.148 parvulus 2,154;4,48 parvus 1,126;3,49 pascha, atis/pasc ha ,ae 2,64.68.69.80.85. 112.120:5,189 passim 1,68;3,256.299;4,135;5,48 pastor 2,127.205;3,14.295:5,45.66.232 patefacere 1,45;5,209 pater (passim) patere 3,302;4,121.154.207;5,176.189. 221 Paternus 2,197;3,70;4,43;5,223 pati 1,99.112.178.190.205;2,122.159. 201:3,131.198.241.245;4,72.90.104. 139.153;5,111.131.135.177.236 patientia 1,43.147 patria 3,30.104;4,35;5,110
Wonliste patulus 4,135 pauci 1,173;2,218,3,61.79;5,164 paulatim 2,156 Paulus 2,29.47.52.65.120.184.189.241. 257;3,232;4,31.42;5,72 pauper 2,188 pavimentum 4,212 pax 1,120;2,147.177;3,66.207:4,5.165. 170.185.200 peccare 4,49 peccatum 1,182.184;2,90.93.101;3,116. 191.259.263;4,41.52.61 pectus,oris 3,113;4,74.236 pecus.oris 2,92.100.121 ;4,57 pecus.udis 2,99.129;3,14;5,232 pellere 3,289 pellis 2,89.131;4,114.162 pendens (ptz) 2,191 ;4,109 penetrare 2,37 penitus 2,36;5,60 peragere 1,28;2,174.208;3,74.132;5,111 peragrare 1,159 percipere 1,193 percutere 3,55.63.165;5,210 perdere 2,127.212;5,79.112 peregre (adv) 3,8 perennis 1,66.178.209.238;2,38.98; 3,237;4,21.155.235;5,130.206 perfectus 2,98;3,23;4,80.97.159.170 perferre 4,174.191 periicere 1,102 perfidus 1,29;3,299 perfundere 4,230 perimere 1,114;3,125.178.189.238 perire 1,66.227,5,63.64.80.234 perlustrans (ptz) 2,135 permanere 4,108 permittere 1,148 perpessus (ptz) 5,239 perpetuus 1,64;4,25.54 persolvere 5,239 persona 4,158 perspiciens (ptz) 2,136 persuadere 1,153.158 pes 1,177;3,165 pestis 1,155;2,2;3,297;5,54 petere 1,215;3,83.162;5,34.117.123.240 petra 3,63;5,216 Petrus 3,276.292 phase 2,65 piaculum 2,113;4,85;5,13 piatus (ptz) 2,75 pietas 1,122.178.233.238;2,106;3,291; 4,36.50.211 ;5,110
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pignus 1,61;2,70.76.247;3,113;4,169 pinguis 1,129 pinna 4,120 piscis 1,216 pius 2,201;3,13.115.210.296;5,15.127. 176 Pius 3,294;5,41 placare 2,99 placere 1,210.211;2,28.118.144;3,21; 5,82 pläga,ae 2,4;3,55 pläga.ae 4,13.154 planus 4,34;5,17 plebs 1,70;2,94.210;3,9.24.163.181. 255.263.275;4,38.61.85.92.129 plenus 1,157.200.240;2,43.83.214; 3,216;4,92.166.191.206 plus.pluris 2,92;5,85.187 pluvia 3,168 poena 1,43.63.187.212;2,9.164;3,38. 52.211.241,245;4,53;5,183.236 pollens 4,27 pollutus 5,20 pondus 1,195;2,33;5,241 ponere 3,85.134 Ponticus 3,297 populus (passim) pona 1,139 portare 1,98.195;2,57;3,50.248;5,197. 246 posse 1,12.36.87.199.202.211.219.225. 233;2,9.34.68.69.96.119.202.214.220. 233;3,6.43.84.123.220;4,186.211;5,61. 62.120.131.134.153.182 possidere 4,2 postea 1,6.155 ;3,143;4,194;5,149.193 posthac 5,53 postis 2,77 postquam 1,2;2,1;3,124.186.300;5,238 postulare 3,80 potare 3,5;5,169 potens 1,226;2,219.223;4,141 potestas 1,234;2,229;3,40.46.120.201. 226;4,4.25;5,64.132 potiri 2,79.129 potius 1,201 ;3,211 ;5,186 potus.us 1,129;4,18 praebere 5,42.148 praeceps 1,16.115;5,187 praeceptum.i 1,82;3,127.243 praecinere 3,36 praeclarus 3,213 praeconium 3,97;4,193 praecursor 2,110;3,221.286
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praeda 1,119.209;3,206 praedicare 1,73;2,210 praedicere 3,271;4,91.181;5,118.133. 225 praedo 3,90;4,13;5,35 praeducere 2,34 praelatus (ptz) 1,202 praelectus (ptz) 3,232 praelucere 4,131 praemeditatus (ptz) 2,106 praemium 1,197 praemortuus 2,206 praeponere 2,225 praesagus 1,34;2,183;3,183;4,82.197 praesens (ptz) 2,63.210;3,261 ;4,59 praesidium 5,241 praestare 2,223;5,131 praesumere 5,162 praeteritus (ptz) 1,25 praetestatus (ptz) 3,167 praetextatus (ptz) 5,166 praevidere 3,205 pravus 1,72 (bis) precari 3,192 preces 1,79.167;3,139.157;4,183.186. 188 pressus (ptz) 4,61 pretium 2,96.103 primitiae 5,248 primordium 2,86 primus 2,108.200.236:3,30.113.126. 223.239.277;4,86.185.187;5,1.140.144 princeps 2,167 principium 1,154;2,26;3,13;5,109.199 prior 2,16.24.197:3,138.204.222.224. 234;4,126 pristinus 2,243 prius 1,150;2,58.260;3,100;5,33.42. 125.133 privare 5,84.94 probare 1,46.124.150;2,22;3,176.186. 271.275;4,91.97;5,25.67.148.159.163. 196 probus 2,115;3,66 prodere 3,202 proelium 3,100 profanus 3,268:5,89 profatus (ptz) 5,225 proferre 3,300;4,19.117.222:5,2 profiliere 5,179 profundere 1,122;3,174;4,12;5,81.98 profundus 1,1.161;4,17 progenies 5,52 prohibere 1,220
proles 3,3.10.28.72.134;4,44;5,12.78 promere 1,42;5,121 promerere 3,27 promittere 1,183:2,67.82.104:3,9.47. 70.112.115.133.175.260:5,121.209. 223.242 propago 5,69 properans (ptz) 4,214 propheta 1,33.46.104;2,21.81;3,130. 146.179.266;4,106.215;5,18.222 propheticus 3,129 proprius 1,102;2,188.241.264;3,41.62. 200:4,71.158:5,119 propter 2,236 propterea 1,89;2,206 prosapia,ae 5,53 proserere.sevi 1,127 prosternere 3,122 protinus 1,4.53.68 psalmographus 3,130 pubens 1,131 publice 1,35 pudicus 1,166 puer 2,154 pullus,a,um 4,147 pulvis 1,215.222:2,202:5,103 purus 4,234 putare 2,35.243;3,258;4,50;5,194 puteus.i 2,142.205:3,185 putrescere 2,227 quaerere 1,106;2,112.133.232:4,63. 223;5,45 qualis 1,32;3,201 quamquam 3,251:5,30.80.187 quamvis 1,136;4,150.152;5,19.72 quamus 1,164;2,59.224;3,201 quapropter 2,122;3,106.289;4,10;5,81 quare 5,34 quartus 4,45;5,13 quasi 1,189;4,93;5,46 quater 4,193 quattuor 2,27 (bis).40.45;4,119.190. 199.206 quave 2,161;5,194 quia 1,27.90.185.207:2,32.124.142. 165.250;3,112;5,55.133.142.185.202 quidam 3,171 ;4,143:5,156 quidem 1,4;2,242;4,104.111 quidve 1,146 quiescere 1,55.98:3,66.207 quin 1,201:3,103 quinquageni 3,25 quintus 5,16 quisnam 5,31
Wortliste quoniam 3,150.181.246.288 quoque (adv) 1,47.109;3,4.63.129.206. 233;4,102.202;5,24 quotiens 3,158 quotquot 2,170 rabidus 3,214 rabies 2,129 radix 2,255 ramus,i 4,123 rapere 3,233;5,35.171 raptor 2,132 ratio 2,105.146;3,7;4,64.151;5,138 recedere 3,124 recipere 2,175;3,102.230;5,249 recludere 3,298;4,148 rector 3,142 rectus 4,232 recurrere 2,86 redactus (ptz) 5,144 reddere 1,50.197;2,141.212;3,218;4,43; 5,76 redditor 1,198 redimere 2,96.125.248;4,89;5,107 redire 2,147.162 reducere 1,232;3,56.216;5,247 refector 2,211 refectus (ptz) 2,146 referre 1,113;5,1.13 refertus 5,122 refodere 3,146 reformare 2,235 refuga 1,14.142;2,1.168;3,18.109;5,2 refugere 5,173 refulgere 2,186;3,60 regalis 3,44 regere 3,281 ;5,95 (bis) regio 4,20 regius 3,48 regnans (ptz) 5,143 regnum 1,73;2,240.252.261 ;3,31.39. 194.205;4,17;5,117.205.253 regressus (ptz) 3,165 relevare 3,166;5,38 relinquere 1,106.192.213.216;2,50.54. 144.165;3,4.30.55.101.243;4,15;5,12 reliquus 2,81 remanens (ptz) 3,88 remittere 1,184;3,52 renasci 2,250.253;3,222 renovare 1,44.181.223;2,123.147.249; 5,103 renovator 1,39 repellere 4,62.100.108 repente (adv) 1,92;3,114
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repertus (ptz) 2,199;3,23.177,5,125 replere 3,270;4,116;5,57 reprobare 1,124;2,24.28;4,60 reprobus 2,37.115;3,302 requies 1,215;3,129;4,142;5,243 requirere 1,102;2,127;5,43.125.165.232 res 1,13,4,159 reservare 5,26 resistere 1,233;3,108;5,152 resolvere 3,204;4,56;5,16.104 restaurare 3,137 resumere 1,170;5,99 resurgere 2,234;3,239;5,104 resurrectio 1,108 retegere 2,173 reticere 5,156 retinere 3,122;5,88 retorquere 4,220 retractare 4,185 retrahere 5,243 reus 1,5.67.85;3,206 revestire 5,129 revivere 3,172 revocare 1,58.177.230;2,218 (bis).220. 235.239;3,20.172 revolvere 3,181 rex 1,41.239;2,81;3,45.56.126.130. 151.204.209;4,222;5,140.142 rictus,us 1,119 rigare 5,216 rigor,oris 2,228;5,211 rite (adv) 1,98 ritus,us 4,127 robur 2,128.155 rogare 5,150.242 Roma 3,277.287.291 Romanus 5,140 rorare 3,89 ros,roris 3,85.96 rosa 2,233 roseus 2,11 rudis 4,14 ruere 1,91.115;3,158 rufus 2,263 ruga 2,157 ruina 1,87.181.205;2,7.134;5,230 ruptus (ptz) 4,153 rursum/us 2,234.253;3,150 Sabbata.orum 2,204.207.209 sacer 4,161.217 sacerdos 1,47;3,145.215;4,69.79.80.96. 187 sacratus (ptz) 3,270;5,8 sacrilegus 3,19.290
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saeculum 1,29 saevus 1,77.78.174.177;3,301;4,7.47 sagitta 3,300 sagmen 4,120 saltem (adv) 5,138 salus 1,91.183;2,82.95.119.176.215; 3,194.229.237.239;4,11.39.226.234; 5,88.237.245 salvus 1,235 Samson 3,119 Samuel 3,126 sanare 1,52 sanctus (passim) sanguis (passim) sapiens 2,102 sapientia 1,33.228.231 ;2,139;4,18.28 sapor 2,41 sata.orum 2,44 satis (adv) 1,173;2,96;4,199 saxum 2,229 sceleratus 1,16 scelus 1,5.31.175;2,18;3,118.286;4,51. 55;5,11.151 scilicet 2,8.190;3,99;5,85 scindere 3,69 scribere 4,42.69 scriblita,ae 5,169 scriptura 5,144 secedere 3,31 secretum,i 3,191 secretus,a,um 1,36;2,172 ;3,204.298 sectus (ptz) 3,177 secundus 2,185;3,39 securis,is 3,166 securus 3,246;5,78 sed (passim) sedare 4,178 sedere 3,276 sedes 5,115 seducere 1,2.30.144.154 semen 1,168;2,6.138.148;3,45.94.219. 247.251.255;4,162.180;5,15.155 semotus (ptz) 4,145 semper (passim) senescere 3,244 seni,ae,a 2,39;3,225 senior 2,154;4,203 sensus.us 2,3;5,94 sententia 1,32.65;2,22;4,47 sepelire 1,99;2,200.210.226;5,135 seps,sepis 1,26 septemplex 4,128 sepulchrum 3,170;5,176
sequi 1,10.27.71 ;2,16.50.153.164.257; 3,7.17.37.257.280;4,52.157;5,5.27. 179.214 serere,sevi 2,6 (s. auch sata.orum) sermo 2,243;4,229;5,26 serpens 2,167.170;5,21 serta,orum 2,11 serus 5,28.34.41.227 servare 3,22.28.203.207;5,64 servilis 3,258 servire 2,51 ;3,264 servitia 3,262 servus 1,186 sex 4,193;5,9 Sextus 3,282 sexus 1,21;5,59 sie 1,6.113.203.219;2,42.69.118.119. 125.133.197.257.265;4,31.70.105.186. 202.215.216.218.220;5,21.66.149.186 siccare 3,86;5,212 siccus 3,88 sicut 4,180 sidus 1,133;2,150.269;3,5.154.254;4,186 signaculum 5,164 signare 1,61;2,77;4,158.198 significare 4,173.208 signum 2,76.169.198,3,64.83.90.97.108 silere 1,191 similis 1,110;2,146;3,7.251 simul 1,194;2,60.138;3,106.240;4,62. 68.113.163.173.208;5,21.90.197 simulacrum 3,212 singulus 2,136.137;3,76 sinister 4,103 sinus 1,23;4,19.144 Sisara 3,107 sistere 3,8 sitiens (ptz) 5,216 situs (ptz) 4,112 Sixtus 3,282 soboles (=suboles) 4,52 sociatus 3,269;5,93 socius 1,93.193.202.221;2,109;3,68. 208.234.286;4,78 Sodoma,orum 4,48 sol 2,264;3,71;5,173 solacium 3,117;4,192 solidus 3,256;5,57 solitus (ptz) 2,156 solium 3,134;4,203.205 sollemnis 3,74 solus, a, um 1,134.207.211.218;2.57. 238;3,88.121;4,3.25.187;5,24.91.202
Wortliste solvere 1,42;2,114.152.219.220.221. 230;3,115.139.205;5,39 somnium 3,204 somnus 1,116;2,180 sonare 2,20 Sophonias 3,197 sopitus (ptz) 2,180 sordes 2,251;3,37;5,122 sordidus 2,44 sors 1,11;3,44.114.162.279.296;5,73. 170 sortitus ( p u ) 1,208 spargere 1,68.217;2,141;3,289;4,70; 5,162 spatium 1,178;3,35.78.128;4,151 specialiter 4,137 species 2,121.156.158;3,258;4,71.100. 164.177;5,4 speciosus 3,242 speculum 2,85;3,43;4,65 sperare 1,31.36.103.118.120;2,119. 213;3,114;4,192.236;5,88.242 spernere 1,15.197;3,49 spes 1,2.9.38.53. U7;2,104.215;3,43. 213.239.260;4,2.71;5,3.108.226 spina 2,74.218.233;5,167 spiramen 1,75;5,39.91 spirare 2,1.230;3,164.290 spiritus 1,34.94;2,35.63.247.254;3,11. 68.98.120.195.218:4,24.128.161.163. 165.179.202.210:5,47.93.182.200.251 spoliare 1,88;2,118;5,49.237 spolium 2,167 spondere 3,135 sponsa,ae 2,178 sporne 1,27;2,32.165.175:3,132.265; 4,21.56 spretus (ptz) 3,248 squal(l)ens 3,184 stadium 1,194:2,163 stare 3,115;4,103.122.205 statuere 2,205;3,71;5,56 Stella 1,11.47 sterilis 3,1.9.246.249;4,101.105 sternere 3,90;5,114 stillans ( p u ) 2,203 stipes 3,105 stirps 4,45 stridens (ptz) 2,228 stringere 2,228 stultus 1,31.136 styrax 4,118.176 suadere 1,3.24.28.80.96.168:2,9.49. 143;3,31;5,77.134
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suavis 1,200 subagere 1,127;3,73:4,131 subducere 2,143.205 subire 3,262:4,183 sublimis 2,15.111.121 ;3,32.134 subnixus (pu) 3,51.104 suboles s. soboles subsignare 2,8 succedere 3,272 successor 3,161.279.292 succurrere 5,37 succus 1,131 sufferre 3,160,5,183 suffigere 5,168 sulcus,i 4,75 sumere 2,181.265;3,162;4,85 summus 1,158.234;2,84.269;4,36.80. 175;5,105.142 super (adv) 4,119 super (praep) 2,239:3,103.119.145.156. 213.219 superare 2,129 superbus 2,118;3,3 superinduere 2,258 supplens (ptz) 2,212 supplicium 2,73 supra 3,143 supremus 2,12.13;3,223;4,105;5,133 surdus 1,53 surgere 1,59.87.191.218;4,8;5,136.184. 244 suscipere 2,46.140.200:3,278.293.296; 4,31 suscitare 1,205.229 suspendere 1,99:2,64.89.169;5,154 sustinere 5,166.236 tabes s. tabum tabidus 1,52;3,185 tabula 4,113.116.172 tabum ( = tabes) 1,216 tacere 5,187 tacitus 2,139:5,172 taedere 5,59 talis 1,25;2,153;3,128.141.143.164. 242;4,42.140;5,47 tarn 2,18.103;3,41.174.213.301;5,34. 41.81 tarnen 1,77.13;2,28;4,118.146;5,20 tamquam 1,205;2,241;5,120 tandem 1,37;2,113;3,188;5,87.104.228 tangere 3,172 tantus (passim) tardus 5,242 Tau 3,92.97
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Wortliste
tegere 1,33;2,10.89.126.251;3,25; 4,120.129 teg(i)men 2,88.124.144 Telesphorus 3,284 tellus 3,86.8995;5,176 telum 5,178 temerarius 1,5;3,253;5,231 temere (adv) 2,18.160 temo 4,73 tempi um 1,47;3,73.144;4,67.77.76.125. 126.156 tempus ("Zeit") 1,25.128;3,35.49.140. 168.216.249.283;4,149.151.200;5,10. 11.28.72.74.102.140.150 tenebrae 1,64;4,128.145;5,173 tener 5,75 tenere 1,37.117;3,123.129.154;4,171; 5,171 tepidus 3,5 tepor 2,230 tercentenus 3,92 tergum 3,106 terni 4,123 terra (passim) terrenus 1,71 terrestris 5,138 terribilis 1,14.142;2,142;5,219 territus (ptz) 3,51 tertius 5,7.244 testamen 3,99 testamentum 2,20;4,113 testari 3,231.268;4,140.218 testificari 2,58;3,24;4,194 testis,e (adj) 2,78 testis 2,U0;3,202;4,82;5,18.137.148 thesaurus 1,116 timere 5,177 ting(u)ere 1,162 tonitrus 5,218 torpere 5,58 tot 1,164;2,41;4,203 totidem 4,124 totiens 3,158;5,36 totus 1,133.189 (bis).237;2,53.209.261; 3,264;4,137.236;5,89.118 tractare 1,99;3,230 tradere 1,166;2,47.66;3,211.235.283. 295;4,31.132.159.169;5,6.119.190 trahere 3,148;5,18 trames 2,4 tranquillus 1,55 transcendere 1,20;2,83;4,58 transductus (ptz) 1,162 transgressus (ptz) 2,79;5,122
transgressus.us 3,159 transferre 3,22.167 transire 3,69 transmissus (ptz) 5,43 tremebundus 5,219 tremefactus (ptz) 5,173 tremere 1,50;2,14 tres 2,28;3,208 tribuere 1,131.161.203;3,40.274;4,169. 210 tribunal 4,212 tribus 5,223 triginta 1,161 tiumphare 1,57;5,156 triumphus 3,187 tropaeum 2,168 trux.cis 1,120 tuba 5,218 tumidus 1,119 tumor 3,117 tunc 1,18.235;4,46;5,55.145.163 turba 1,10.33;3,18;5,112 turris 4,7 tutela 2,95,3,82 tutus 5,186 tuus 2,190 typus 4,132.166;5,14 ubi 2,155.172;5,110 ubique 2,133;3,235;4,16.218;5,141 ullus 1,84.135.226;2,19.215;3,51.107; 5,42.86 ultra 4,51 ultro 1,202;2,130;4,228 umbra 1,118;2,51;4,65.158;5,215 umbraculum 1,130 umerus s. humerus umor s. humor umquam 1,80;2,17.124 unda 1,132;2,172;3,27.57;4,75;5,114. 212.216.221 unde 3,45;5,120 undique 2,261 ;4,123 ungere 3,126 unicus 1,40;5,226 unitus 5,201 unus (passim) urna 4,116.166 usquam 1,81 usque 3,199 usus (ptz) 2,186 usus,us 1,22;4,149 uterus 2,43.137;3,133 uterque 1,240;4,66.109;5,158 vacare 1,169;4,71
Wortliste vacuare 2 , 1 5 8 vacuus 1 , 1 0 9 . 1 1 8 ; 3 , 2 5 9 ; 4 , 9 vagans (ptz) 1 , 7 0 vagus 5 , 1 2 Valentinus 1 , 1 6 0 vanus 1 , 1 0 varius 1 , 9 0 . 1 2 6 ; 3 , 9 5 . 2 4 1 ; 5 . 2 7 . 1 6 1 vas 4 , 6 8 . 7 6 vastandus 2 , 7 6 vates 1,76.183;2,70.109;3,11,173.199. 215.217;4,30.70.131.197;5,8.24.118 vehi 1 , 1 4 6 : 3 , 1 6 0 vel 2 , 1 0 1 : 3 , 8 4 . 2 5 5 : 5 , 5 5 . 1 4 9 velamen 4 , 8 6 . 9 4 . 1 4 7 . 1 5 3 velare 4 , 1 0 5 velle 1,95.204:2,22.56.222.232.244; 3,112.158:4,37.79.90.213.215.226; 5,47.181 vellus.eris 2 , 9 1 ; 3 , 8 5 . 8 8 . 9 4 velum 4 , 1 0 9 . 1 2 1 . 1 5 2 velut(i) 1 , 1 1 6 ; 2 , 9 4 ; 5 , 7 3 vena,ae 2 , 1 5 8 venenum 1 , 2 6 . 8 6 ; 3 , 2 8 8 ; 5 , 2 9 venerabilis 4 , 1 6 0 venerandus 5 , 1 0 6 venia 1 , 3 1 . 4 2 . 6 7 ; 2 , 1 0 1 ; 3 , 1 9 2 : 5 , 1 2 3 . 1 5 0 venire 1,41.92.110.143;2,57.113.172; 3,47.157.297:5,33.37.116.124.139.228 ventus.i 1 , 5 5 ; 2 , 4 0 ; 4 , 9 venturus 2 , 8 4 . 1 0 7 ; 3 , 2 6 . 4 6 . 1 5 0 : 5 , 2 2 4 verax 1 , 1 1 3 ; 4 , 6 2 verber 3 , 1 5 3 . 1 6 3 verbum (passim) vere (adv) 1,180.190.191:4,92.158; 5,14.126 vereri 1 , 1 3 8 veritas 2 , 1 8 6 vero (adv) 5 , 6 8 versutus 1 , 1 5 2 vertere 1 , 4 9 . 1 0 0 . 1 6 7 ; 2 , 1 0 verus (s. auch v e r e ) 1 , 4 0 . 1 0 1 . 1 4 9 . 1 8 0 . 181.191;2,10.69.112.194;3,224.228; 4,77.130.168.231.235;5,31.93.107.154. 1 9 8 (bis) vesania 5 , 1 6 1 vescere ( = vesci) 2 , 1 2 3 vester 1 , 1 4 0 . 1 5 1 ; 3 , 2 8 6 ; 5 , 5 3 . 8 6 . 8 9 vestigium 2 , 1 5 3 vestis 2 , 2 5 8 : 5 , 1 7 0 . 1 8 2 vestire 1 , 9 8 . 2 3 0 . 2 3 7 ; 2 , 2 3 7 ; 4 , 1 1 5 ; 5 , 2 2 9 vetare 2 , 4 8 veterascere 2 , 1 5 9 vetus 2,31.51.135.199.202.211.255; 3,223;4,174.193.216.219;5,14.90.92
219
via 1,239;2,128.134.176;3,165.176. 224:4,200.221 ;5,4.22.114.214.221.231. 245 (in) vice 3 , 2 3 2 vicenus 5 , 2 2 0 victima 4 , 8 4 victor 2 , 1 7 3 ; 3 , 1 2 5 ; 4 , 1 8 7 : 5 , 4 6 . 1 2 9 . 2 4 4 victoria 2 , 1 9 8 . 2 6 8 : 3 , 1 0 8 ; 5 , 3 . 1 0 5 videre 1,12.49.58.95.217;2,17.32.69. 108.232:3,191.195.233;4,47.140.152. 201.208:5,111.177.208.219 vigere 3 , 2 9 1 : 4 , 1 6 5 . 2 1 6 vigilans (ptz) 5 , 4 1 viginti 4 , 1 9 9 vilis 2 , 1 0 3 . 1 1 5 vincere (passim) vinctus (ptz) 1,42.212.227;3,123;4,83; 5,240 vinc(u)lum 1,195.212;3,123.184;4,170; 5,39 vindicta.ae 3 , 1 9 3 ; 4 , 1 4 1 vinum 1 , 4 9 : 5 , 1 9 4 violare 1 , 1 6 6 violentia 3 , 1 5 : 5 , 1 8 3 violentus 3 , 1 1 6 . 1 6 3 vir 1,71:2,135.143.154.155.178.179 (bis);3,107.123.127.189.201.273:5,58. 219 virga 3 , 1 6 6 : 4 , 1 1 7 . 1 7 6 . 1 8 0 virgo 1 , 4 5 ; 2 , 1 4 3 . 1 4 8 . 1 5 2 (bis). 1 7 9 (bis); 4,177;5,230.233 virilis 1,21 virtus (passim) vis 2 , 1 3 3 ; 3 , 1 1 9 . 1 2 4 . 1 5 7 . 1 9 8 : 4 , 9 0 visus,us 4 , 8 1 ; 5 , 2 1 9 vita 1,1.15.45.84.90.219.226.241 ;2,24. 66.88.111.116.165.254:3,8.35.79.97. 128.140.176.237.241 ;4,18.49.134.192. 236;5,79.226 Vitalis 3 , 1 6 7 vitans 2 , 1 5 6 viticula.ae 2 , 2 3 1 vitis 5 , 1 9 1 vitreus 4 , 2 0 5 . 2 0 9 vitula.ae 4 , 6 6 . 8 4 vitulus 4 , 6 6 . 6 8 . 7 2 vivere 1 , 2 0 6 . 2 2 1 ; 2 , 1 9 4 ; 3 , 4 ; 4 , 3 7 vividus 1 , 2 2 5 vivificare 2 , 4 4 vivus 1,75.237;2,98.204.209.234;4,98. 130;5,71.132 vix 3 , 1 8 8 . 2 0 8 : 5 , 2 6 . 7 0 vocare 2 , 2 1 0 . 2 5 6 ; 3 , 6 7 ; 4 , 3 5 . 1 1 1 . 1 4 4 . 1 4 6 vocitatus 5 , 1 1 9
220 volare 1,159 volitare 4,195 volumen 3,78.217;4,69.198 voluntas 1,200;3,175;5,61.142 voluptas 1,78 volvere 2,162 vomer 4,74 vos (passim) votum 3,110.116
Wortliste vox (passim) vulgare (inf) 5,157 vulgus 1,22;3,299;5,70 vulnus 1,18.90.155.190.214;2,91; 3,110.287;5,98.183 vultus 3,43;4,189;5,167 Zacharias 3,198 zclare 4,36 zelus 3,142;4,5.39.42
Initia carminum Latinorum saeculo undecimo antiquiorum Bibliographisches Repertorium für die lateinische Dichtung der Antike und des früheren Mittelalters. Bearbeitet von Dieter Schaller, Ewald Könsgen, unter Mitwirkung von John Tagliabue. 1977. LXIV, 785 Seiten, Leinen
Carmina Medii Aevi Posterioris Latina: Band II: Proverbia Sententiaeque Latinitatis Medii Aevi Lateinische Sprichwörter und Sentenzen des Mittelalters in alphabetischer Anordnung. Gesammelt und herausgegeben von Hans Walther. Teil 1: A - E . 2. Auflage 1974. XLVIII, 1095 Seiten, Leinen / Teil 2: F - M . 1964. 1038 Seiten, Leinen (vergr., Neuauflage in Vorbereitung) / Teil 3: N-P. 1965. VIII, 1027 Seiten, Leinen / Teil 4: Q-Sil. 1966. VIII, 1055 Seiten, Leinen / Teil 5: Sim-Z. 1967. VI, 945 Seiten, Leinen / Teil 6: Register der Namen, Sachen und Wörter zu Teil 1-5. 1969. 209 Seiten, Leinen
Band II / Neue Reihe: Proverbia Sententiaeque Latinitatis Medii ac Recentioris Aevi Lateinische Sprichwörter und Sentenzen des Mittelalters und der frühen Neuzeit in alphabetischer Anordnung. Aus dem Nachlaß von Hans Walther herausgegeben von Paul Gerhard Schmidt. Teil 7: A-G. 1982. XI, 941 Seiten, Leinen / Teil 8: H - O . 1983. XI, 992 Seiten, Leinen / Teil 9: P - Z . 1986. XII, 831 Seiten, Leinen Das Material basiert auf gedruckten Proverbia-Sammlungen der frühen Neuzeit - namentlich auf Janus Gruter - und in geringerem Umfang auf mittelalterlichen Handschriften europäischer Bibliotheken; ergänzende Hinweise kamen von zahlreichen in- und ausländischen Kollegen und Benutzern der ersten Proverbiabände. Mit Teil 9 liegt die „Neue Reihe" vollständig vor. Aus den Rezensionen: „. . . liegt in der alten und neuen Reihe der Carmina Medii Aevi Posterioris Latina eine ungeheure Materialfülle zur Auswertung bereit. Und sooft man suchend an das Material herantritt, erhält man Auskunft und Aufklärung." Deutsche Literaturzeitung
Vandenhoeck & Ruprecht · Göttingen
James W. Halporn / Martin Ostwald Lateinische Metrik Aus dem Englischen übersetzt von Herbert Ahrens. (Studienhefte zur Altertumswissenschaft 8). 3., durchgesehene Auflage 1983. 62 Seiten, kartoniert
Albrecht Dihle Die Vorstellung vom Willen in der Antike (Sammlung Vandenhoeck). 1985. 178 Seiten, Paperback
Albrecht Dihle Die Goldene Regel Eine Einführung in die Geschichte der antiken und frühchristlichen Vulgärethik. (Studienhefte zur Altertumswissenschaft 7). 1962. 135 Seiten, broschiert
Josef Speck (Hg.) Grundprobleme der großen Philosophen: Philosophie des Altertums und des Mittelalters Sokrates, Piaton, Aristoteles, Augustinus, Thomas von Aquin, Nikolaus von Kues. (UTB Uni-Taschenbücher 146). 4., durchgesehene und teilweise neubearbeitete Auflage 1990. 257 Seiten, Kunststoff
Kommentar zu den Apostolischen Vätern „KAV" Ergänzungsreihe zum Kritisch-exegetischen Kommentar über das NT
Band 1: Kurt Niederwimmer · Die Didache 1989. 329 Seiten, Leinen
V&R
Vandenhoeck & Ruprecht · Göttingen