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German Pages 111 [120] Year 1991
Schriften des
NIKOLAUS VON KUES in deutscher Übersetzung
Im Auftrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften herausgegeben von ERNST HOFFMANN † · PAUL WILPERT † und KARL BORMANN Heft 20b Lateinisch-deutsche Parallelausgabe
NICOLAI DE CUSA
Cribratio Alkorani
Edidit LUDOVICUS HAGEMANN
IN AEDIBUS FELICIS MEINER HAMBURGI
NIKOLAUS VON KUES
Sichtung des Korans Zweites Buch
Auf der Grundlage des Textes der kritischen Ausgabe neu übersetzt und mit Einleitung und Anmerkungen herausgegeben von LUDWIG HAGEMANN und REINHOLD GLEI
Lateinisch - deutsch
FE LI X M EI NE R VE R LAG H AMB U RG
P HILOS OP H IS C HE B IB LIO T HE K B AND 420b Der lateinische Text ist der kritischen Edition der Heidelberger Ausgabe entnommen: Nicolai de Cusa opera omnia, vol. VIII. Cribratio Alkorani. Edidit Commentariisque illustravit Ludovicus Hagemann, Hamburgi in aedibus Felicis Meiner MCMLXXXVI, p. 72-128. - Eine deutsche Übersetzung des Zweiten und Dritten Buches von Gustav Hölscher mit Anmerkungen erschien 1946 als Band 222 der Philosophischen Bibliothek (•Sichtung des Alkorans, Zweites und Drittes Buch«).
Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet abrufbar über ‹http://portal.dnb.de›. ISBN: 978-3-7873-0937-5 ISBN eBook: 978-3-7873-3266-3
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INHALT
Vorwort. Von Ludwig Hagemann und Reinhold Glei . . . VII
Nikolaus von Kues Cribratio Alkorani Sichtung des Korans Liber secundus - Zweites Buch Text und Übersetzung der »Cribratio Alkorani«
1
Liber secundus /Zweites Buch . . . . . . . . . . . . . . . . . 2/3
1. Über die mystische Theologie, wonach Gott unII. III. IV.
V. VI. VII. VIII. IX. X. XI.
aussprechlich ist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Über die affirmative Theologie, wonach Gott als Schöpfer dreifaltig und einer ist . . . . . . . . . . . . Wie wir aus dem Wirken der vernunftbegabten Natur die göttliche erkennen . . . . . . . . . . . . . . Wie wir von der Fruchtbarkeit der vernunftbegabten zur Fruchtbarkeit der göttlichen Natur kommen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hinführung zur Erkenntnis des dreifaltigen Gottes durch Betrachtung der Welt . . . . . . . . . . . . . . . Hinführung von der geistigen Dreifaltigkeit zur göttlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hinführung durch die Liebe . . . . . . . . . . . . . . Darlegung der heiligen Dreifaltigkeit . . . . . . . . . Ein wenn auch nur entferntes Gleichnis der geheiligten Dreifaltigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . Erneute Hinführung aus den drei ein anderes Evangelium von ihm annehmen werden, da es ja - selbst nach dem Koran - vollkommen ist. Wenn also andere sich an Bücher halten, die dem Evangelium widersprechen oder mit ihm nicht übereinstimmen, dann werden sie diese verwerfen müssen, um dem Evangelium zu folgen. Jene sind also noch nicht auf dem rechten Weg, sondern werden es erst dann sein. Völlig absurd ist es daher, wenn die Araber die Anhänger des Evangeliums mit der Begründung verfolgen, daß der Koran nach ihrem Verständnis nicht übereinstimmt. Sie handeln nämlich darin gegen den Koran, daß sie die Gläubigen verfolgen und in ihnen das im Koran bestätigte Evangelium. 122 Vielleicht sagen sie: Die Christen sind in dem Punkt keine Christen, sondern Gotteslästerer, daß sie glauben, Christus, das Wort Gottes, sei von den ruchlosen Juden ans Kreuz gehängt worden. 97 Die Christen erwidern darauf: Der Koran -an die sechshundert Jahre nach Christi Tod verfaßt - bestätigt das Evangelium98, das vor seinem Tod den Zeitpunkt seines Kommens geweissagt haben, , daß er so handeln werde, wie er gehandelt hat, und daß er so sterben werde, wie er gestorben ist. Auch ist zu berücksichtigen, daß der Engel Gabriel dem Propheten Daniel geoffenbart hat, Christus werde ganz gewiß nach zweiundsechzig Wochen getötet werden, wie im 9. Kapitel des Buches Daniel zu lesen ist. So geschah es auch. 99 Jenen Engel Gabriel, der dies dem Propheten geoffenbart hat, stellt Mul,iammad hin als den, der ihm den Koran eingegeben habe.100 Wie paßt das zusammen, daß Gabriel auf Gottes Befehl dem Propheten den Tod Christi vorhersagte, und daß derselbe behauptet, > intelligatur in comparatione ad deum, «qui solus habitat immortalitatem>>, a quo omne 1 vivens in tantum vivit, inquantum ipse deus sibi tribuit. Sed deus tribuit animae intellectivae, ut libere vivat et iudicetur, si errorem veritati praefert; non deficiet igitur, cum sit subiectum divini iudicii. Animalia vero ratione carentia, cum non possint iudicari et ad iudicium ipsa resurgere non sit necesse, in vanum resurgerent. Et quomodo eadem animalia resuscitarentur anima priore non redeunte in corpus, quae penitus per mortem fuit exstincta et
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Gott alles geschaffen hat, schafft und schaffen wird.1 46 Dazu paßt auch, was in der »Chronik« MuJ:iammads und der auf ihn folgenden Khalifen zu lesen ist, daß nämlich Maria, die Mutter Jesu, nach ihm noch fünf Jahre gelebt habe und dreiundfünfzig Jahre alt geworden sei.147 131 Ihr Gelehrten des Korans, was sagt ihr zu folgendem: Wenn die für Gott Gestorbenen nicht tot sind, da sie bei Gott leben 14 8, zumal ihre Seele getrennt vom Körper leben wird, muß dann nicht ihre Seele später, am Tag des Todes alles Lebendigen, sterben? Und wenn ihr das bejaht, wird dann nicht jemand, der Gott liebt und auf seinem Weg wandelt149, und der an jenem Tag vom Todesengel getötet wird, der Seele nach ebensowenig sterben, wie wenn er schon lange vorher getötet worden wäre? Wenn ja, dann wird also jener der Seele nach am Tag der allgemeinen Auferstehung nicht tot sein, ebenso die nicht, die früher für Gott gestorben sind, da für sie keine schlechteren Bedingungen gelten werden. Die Seele aller derartigen Menschen wird folglich niemals sterben noch auferstehen 150 , mag auch der ganze aus Seele und Leib bestehende Mensch, der tot war, auferstehen.151 Und da es nicht angeht zu sagen, die Seele eines Sünders werde - tot und vernichtet , daß er wahrhaft von den Toten auferstanden ist.156
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XVI. Das Geheimnis der Geburt und des Todes Christi
Um den Sinn des Kreuzestodes Christi zu verstehen, ist vorauszuschicken, daß Gott alles zur Offenbarung seiner Herrlichkeit geschaffen hat. 15 7 Da nämlich ein unbekannter König in seiner Herrlichkeit ebensowenig als König angesehen werden könnte wie jemand, der gar kein König ist, und da er weder Ehre noch Huldigung erfahren dürfte, richtet er sein ganzes Bemühen darauf, seine Macht und Herrlichkeit sichtbar werden zu lassen, um dadurch als bedeutsam erkannt, geehrt und verherrlicht zu werden. 158 Seine Herrlichkeit aber ist nur Einsichtigen erkenntlich. 159 Ebenso hat Gott, um erkannt zu werden, die vernunftbegabten Geschöpfe, die in der Lage sind, über Herrlichkeit und Wahrheit zu entscheiden, erschaffen, und um ihretwillen alle niederen Geschöpfe 160; um seiner selbst willen nämlich hat er alles bewirkt - so wie es im 94. Kapitel des Korans heißt, daß er den Anfang und das Ende aller Dinge sei.161 134 Der Mensch aber, der unter diesen vernunftbegabten Geschöpfen den untersten Platz einnimmt, hat seine Vernunft nur
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lectum habet in potentia indigens alio actu, qui ipsum de potentia in actum ducat. Positus est igitur in paradiso dotatus innocentia, ut innocens sub oboedientia dei vivens demum gratia dei ad visionem gloriae dei sui transferatur et ea fruatur. Sed quia homo liber suasu s diaboli elegit potius per scientiam ascendere quam innocentiam et oboedientiam, recusavit deo oboedire, ut secundum promissa diaboli esset per se sciens bonum et malum, de paradiso perdita innocentia eiectus exsistit; et qui prius, si stetisset, semper vivere potuisset, factus est mortalis et ignorans; et propter hoc non fuit possibile ullo 10 umquam tempore ex omni studio suo ipsum ad immortalitatem et visionem gloriae dei pertingere, quae ab omni mortali videri nequit. Nec erat remedium, nisi ille, qui ipsum ad hoc creavit, etiam denuo gratiose reformaret. Ad hanc itaque reformationem aptandam probatus est homo, an 135 lege naturae, quae sibi concreata est, proficere posset, cui postea lex scripta superaddita hominem erexit ad sperandum promissa dei primo in sensibilibus deinde in intellectualibus. Et inter omnes prophetias omnium salvator Messias a deo mittendus sibi praenuntiatus est ali- s quando venturus, qui virtutem dei habens complete ipsum dei populum reformaret et salvaret. Hie tandem diu exspectatus de caelo summus legatus et dei filius in forma hominis humilis et pauperis filius virginis Mariae in hunc mundum veniens Jesus Christus nominatus cum divina potestate apparuit se opere hanc potestatem et dei virtu- 10 tem palam doctrina caelesti et miraculis divinis habere ostendens, ut viderent in ipso deum patrem, qui ipsum misit, operari et verba, quae loquebatur, veracis dei esse, cui Johannes Zachariae testimonium cer-
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der Möglichkeit nach und bedarf einer anderen Wirklichkeit, die ihn von der Möglichkeit in die Wirklichkeit überführt.162 Deshalb erhielt er seinen Platz im Paradies, ausgestattet mit Unschuld, um so im Gehorsam gegen Gott zu leben und durch Gottes Gnade schließlich zur Schau der Herrlichkeit Gottes zu gelangen und sich daran zu erfreuen. Weil aber der Mensch aufgrund seiner Willensfreiheit es vorzog, sich lieber durch Wissen als durch Unschuld und Gehorsam zu erheben dazu hatte ihn der Teufel verleitet-, und er Gott den Gehorsam versagte, um nach den Versprechungen des Teufels selbst um gut und böse zu wissen, verlor er seine Unschuld und ist seither aus dem Paradies vertrieben; er, der früher, wenn er standhaft geblieben wäre, ewig hätte leben können, wurde sterblich und unwissend; deshalb war es ihm nicht möglich, jemals wieder aus eigener Anstrengung - und sei sie noch so groß - zur Unsterblichkeit und zur Schau der Herrlichkeit Gottes zu gelangen, die von keinem Sterblichen geschaut werden kann. Und es gab kein Heilmittel, außer daß der, der ihn dazu erschuf, ihn aus Gnade wieder neugestaltete.163 Um nun diese Neugestaltung durchzuführen, wurde der Mensch erprobt, ob er weiterkommen könne durch das Gesetz der Natur, das mit ihm geschaffen war; dem wurde später das geschriebene Gesetz hinzugefügt, das die Hoffnung des Menschen auf die Verheißungen Gottes richtete, zunächst in sinnenfälligen Dingen, dann in geistigen.164 In allen Prophezeiungen wurde ihm der Erlöser aller vorhergesagt, der Messias, der, von Gott gesandt, einst kommen werde, um in der Kraft Gottes das Gottesvolk völlig neuzugestalten und zu erlösen. Dieser lange vom Himmel her ersehnte höchste Gesandte und Gottessohn, der in Gestalt eines einfachen und armen Menschen, als Sohn der Jungfrau Maria, in diese Welt kam, Jesus Christus mit Namen, erschien mit göttlicher Macht, wobei er diese durch seine Taten, Gottes Kraft durch seine himmlische Lehre und seine göttlichen Wunder vor aller Augen bewies, damit man in ihm Gott-Vater, der ihn sandte, wirken sehe und erkenne, daß seine Worte die des wahrhaftigen Gottes seien. Dafür legte Johannes, der Sohn des Zacharias, ein unwi-
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fal. 139v
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tissimum declit et illa, quae apud patrem suum caelestem viclit, enarravit, et qui eius verba receperunt, compererunt ipsum esse dei 1 verbum veracissimum. Declit igitur omnibus ipse, qui dei filius clilectus, qui crecliderunt eum dei filium, «potestatem filios dei fieri». Nam in hoc fuit omnis cliligentia eius, ut crederetur filius et verbum dei; tune enim firma fide cuncta, quae adnuntiaret, reciperentur et promissis suis de regno futuro caeli, resurrectione a morte et aeterna vita indubia fides adhiberetur et eius praecepta servarentur. Quis igitur peccaret, quando ex verbo dei indubitato sciret peccatum mortem inferre perpetuam? Et quis non oboecliret usque ad mortem, quando non haesitaret in verbo dei sibi pro temporali morte vitam perpetuam a deo optimo remuneratore tribuendam? Quomodo enim homo dubitare poterit in promissis, qui certissima fide ea dei promissa esse creclit. Intravit igitur Iesus in hunc mundum sine quacumque carnis concupiscentia et voluntate viri, morti nequaquam obnoxius, quae ob actuale peccatum primorum parentum et originale eorum suorum filiorum ex carnis concupiscentia genitorum cunctos invasit. Erat igitur innocens Iesus liber a morte, qui nec in peccatis natus est nec ullum umquam peccatum fecit. Revelavit ea de patre caelesti et eius regno et gloria, quae sibi soli nota erant et nulli alteri, cum nemo patrem umquam vidisset in hoc mundo sensibili, ubi neque videri potest, et se viam, vitam et veritatem propalavit. Scripturas aperuit, quoniam de ipso erant et quod ipse meclicus contra omnes infirmitates corporis et animae, etiam contra martern esset, facto et doctrina patefecit. Quodque ipse rex et Messias esset, licet regnum suum de hoc mundo non esset, atque hunc mundum et hanc sensibilem vitam pro
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derlegliches Zeugnis ab.165 sprach von dem, was er bei seinem himmlischen Vater gesehen hatte, und die, die seine Worte in sich aufnahmen, erkannten, daß er das wahrhaftige Wort Gottes war. 166 136 Und so gab er, der Gottes geliebter Sohn ist 16 ~ allen, die an ihn als den Sohn Gottes glaubten, »Macht, Söhne Gottes zu werden«.168 Denn darin bestand sein ganzes Bestreben, daß man an ihn als Sohn und Wort Gottes glaube; dann nämlich werde alles, was er verkünde, in unverbrüchlichem Glauben angenommen, seinen Verheißungen über das künftige Reich des Himmels, die Auferstehung von den Toten und das ewige Leben zweifelsfrei Glauben geschenkt und seine Gebote befolgt werden. Denn wer würde sündigen, wenn er durch Gottes unbezweifelbares Wort wüßte, daß die Sünde den ewigen Tod nach sich zieht? Und wer würde nicht bis zum Tod gehorsam sein, wenn er sich über Gottes Wort im klaren wäre, wonach ihm für den zeitlichen Tod von Gott, der großzügig vergilt, ewiges Leben geschenkt wird? Wie könnte denn ein Mensch Verheißungen in Zweifel ziehen, der zutiefst davon überzeugt ist, daß es Gottes Verheißungen sind? 169 137 So kam Jesus ohne jegliche Begehrlichkeit des Fleisches und ohne Wollen eines Mannes in diese Welt, nicht dem Tod unterworfen, der wegen des Sündenfalls der Stammeltern und der daraus entstandenen Erbsünde ihrer in Fleischeslust gezeugten Nachkommen über alle gekommen ist. Jesus, ohne Sünde, war deshalb frei vom Tod: Er wurde weder in Sünde geboren, noch hat er jemals selbst gesündigt. Von seinem himmlischen Vater und dessen Reich und Herrlichkeit offenbarte er das, was nur ihm und keinem anderen bekannt war, während niemand in dieser sinnenfälligen Welt den Vater jemals gesehen hat, da er hier nicht gesehen werden kann; und sprach öffentlich von sich als dem Weg, dem Leben und der Wahrheit. Er erschloß die Schriften, da sie ja von ihm selbst waren, und zeigte in Wort und Tat, daß er der Arzt für alle Krankheiten des Leibes und der Seele, selbst gegen den Tod, war. Auch erwies er durch Wort und Tat, daß er selbst der König und Messias war, mochte auch sein Reich nicht von dieser Welt sein, und daß diese Welt und
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nihilo habendam comparatione futuri saeculi et vitae verbo et facto manifestavit. Et post multa signa et miracula, ut ostenderet hanc 15 vitam propter veritatem et regnum immortalis vitae contemnendam et deo usque ad mortem etiam crucis turpissimam oboediendum, ipse, qui esse potuit immortalis, si voluisset, mortuus est sie deum patrem suum, qui ita voluit, clarificando et morte sua innocentissima omnibus hominibus ipsum per fidem recipientibus et indutis aeter- 20 nam secum vitam promerendo. Meruit enim consummata mors innocentissimi unigeniti filii dei, 138 quam in humana natura passus est, redemptionem omnium captivorum per Satan mortis auctorem, in qua Christi morte quisque eidem incorporatus mortuus est et vitam meruit. In morte igitur crucifixi Messiae commortui omnes fideles meruerunt vitam sibi perpetuam in 5 Christo retribui. Resurrexit autem die tertia propria virtute, qui habuit potestatem ponendi animam in morte et iterum sumendi eam in resurrectione. Unde sua resurrectio est, per quam omnes homines resurgunt, qui eiusdem sunt secum humanae naturae, quae in ipso est vitae immortali unita. Resurrexit autem tertia die, ut facto probaret 10 resurrectionem mortuorum credendam, quam docuit die iudicii exspectandam. Ipse est igitur, in cuius morte morimur et in cuius resurrectione vivificamur et per quem accessum habemus ad deum patrem creatorem ad videndum ipsum in gloria sua et secum ipsum Christum 15 Iesum eius filium semper benedictum. Ex his quam breviter tactis constat mortem Christi in cruce igno- 139 miniosa maxima habere mysteria et fuisse tarn fidelibus necessariam quam Christo gloriosam, qui mortuus est, ut clarificaret patrem et
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dieses sinnenfällige Leben nichts sei im Vergleich zur künftigen Welt und zum künftigen Leben. Nachdem er viele Zeichen und Wunder vollbracht hatte, um zu zeigen, daß dieses Leben um der Wahrheit und des Reiches der Unsterblichkeit willen gering zu achten, und daß Gott bis zum Tod, sogar bis zum schmachvollen Tod am Kreuz, zu gehorchen sei, ist er gestorben, er, der, wenn er gewollt hätte, unsterblich hätte sein können; dadurch hat er Gott, seinen Vater, der es so wollte, verherrlicht und durch seinen unschuldigen Tod allen Menschen, die ihn gläubig annehmen und mit ihm bekleidet sind, ewiges Leben an seiner Seite erworben. 138 Denn durch seine Hingabe im Tod, den er in seiner menschlichen Natur erlitten hat, hat der unschuldige, eingeborene Sohn Gottes die Erlösung all derer erworben, die durch den Satan, den Urheber des Todes, gefangen waren; durch diesen Tod Christi ist jeder, der zum Leib Christi gehört, gestorben und hat dadurch das Leben erworben. Alle Gläubigen, die im Tod des gekreuzigten Messias mitgestorben sind, haben sich so die Verleihung des ewigen Lebens in Christus erworben. Am dritten Tag aber ist er aus eigener Kraft auferstanden, er, der die Macht hatte, sich im Tod von seiner Seele zu trennen und in der Auferstehung sich wieder mit ihr zu vereinen. Daher ist es seine Auferstehung, durch die alle Menschen, die ja die gleiche menschliche Natur wie er haben, die bei ihm mit dem unsterblichen Leben geeint ist, auferstehen. Am dritten Tag aber ist er auferstanden, um dadurch zu beweisen, daß man an die Auferstehung der Toten glauben muß, die - wie er lehrte am Tag des Gerichts zu erwarten ist. Er ist es also, in dessen Tod wir sterben, in dessen Auferstehung wir wieder lebendig gemacht werden und durch den wir Zugang haben zu Gott, dem Vater und Schöpfer, um ihn in seiner Herrlichkeit zu schauen und mit ihm Christus Jesus, seinen für immer geheiligten Sohn. 139 Aus diesen äußerst knappen Bemerkungen geht hervor, daß der Tod Christi am Schandholz des Kreuzes die tiefsten Geheimnisse in sich birgt, und daß er ebenso notwendig für die Gläubigen wie ruhmreich für Christus gewesen ist, der gestorben ist, um den Vater zu verherrlichen und zu zeigen, wie groß
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ostenderet, quantus ille est, cui Messias in suo corpore et turpissima et dolorosissima morte usque ad omnium terribilium terribilissimum s ostendit oboediendum, et quanta est illius dei pietas et remuneratio fidelium, qui omnibus Christiformibus ob filii sui mortem eis communicatam cum eodem suo dilectissimo filio regnum vitae retribuit possidendum. Haec mors Christi crucifixi Iesum clarificavit esse divinae bonitatis 10 filium, quoniam non fuisset adeo pius, misericors et voluntarius ad oboediendum usque ad mortem inclusive, nisi perfectissimus fuisset et deiformis, sie revelans patrem per testimonium in sanguine suo deum supra omnia amandum et sie ei serviendum et eius praecepta implenda et vitam futu[ram magnificandam usque ad huius miserae 1s vitae contemptum. Ostendit etiam promissa patris sui et, quae de se ipso praedixit, impleta et veracem esse patrem seque eius veritatem omnemque scientiam et scripturarum mysteria atque, quantum sit pater de caelis ab omnibus diligendus, patefecit. Haec sciunt filii lucis, qui Christum sequuntur; et filii tenebrarum huius mundi ama- 20 tores spiritu Christi carentes ignorant.
XVII. De fructu mortis Christi.
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Diceret aliquis zelosus Arabs : Si mors Christi clarificat patrem omnium creatorem, utique virtuosa et laudabilis est et de hac re gaudiosum foret plenius informari. Zelo illius viri conabimur pro nostra parvitate aliqua adhuc aperire, ut quisque sie esse non haesitet. s
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er ist, dem man nach dem Vorbild des Messias - er hat das am eigenen Leib durch seinen schmachvollen und schmerzlichen Tod bis hin zum Allerschrecklichsten unter Beweis gestellt - gehorchen muß. , wie groß der Gnadenerweis und der Lohn dieses Gottes für die Gläubigen ist: Er gibt allen, die Christus gleichförmig sind, aufgrund ihrer gemeinsamen Teilhabe am Tod seines Sohnes das Reich des Lebens zusammen mit seinem geliebten Sohn zu eigen. Dieser Tod des gekreuzigten Christus hat Jesus als den Sohn der göttlichen Güte ausgewiesen, da er ja nicht so ehrfürchtig, barmherzig und zum Gehorsam bis zum Tod bereit gewesen wäre, wenn er nicht vollkommen und Gott gleichförmig gewesen wäre. So hat er durch das Zeugnis seines Blutes den Vater als den Gott geoffenbart, den man über alles lieben, dem man dienen und dessen Gebote man erfüllen muß, ferner daß man das zukünftige Leben wertschätzen soll bis hin zur Verachtung dieses elenden irdischen Lebens. Er hat auch gezeigt, daß die Verheißungen seines Vaters und auch seine eigenen sich erfüllt haben, daß der Vater wahrhaftig und er die Wahrheit ist, und er hat alles Wissen und alle Geheimnisse der Schriften offenbar gemacht, und schließlich, wie sehr der Vater im Himmel von allen geliebt werden muß. Das wissen die Söhne des Lichtes, die Christus nachfolgen; die Söhne der Finsternis aber, die sich an diese Welt verlieren und die den Geist Christi entbehren, die wissen es nicht.
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XVII. Über Nutzen und Wert des Todes Christi Ein Araber, voll Glaubenseifer, könnte sagen: Wenn der Tod Christi den Vater, den Schöpfer aller Dinge, verherrlicht, dann birgt er, der Tod, eine besondere Kraft in sich, die unser Lob verdient, und es wäre erfreulich, darüber genauer informiert zu werden. Wir wollen versuchen, dem Glaubenseifer eines solchen Mannes, soweit es in unseren schwachen Kräften steht, , und ihm noch weitere Aufklärung geben; keiner nämlich soll daran zweifeln, daß es sich so verhält.
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Nam cum non sit dubium peccata dividere inter deum et hominem, ut ait propheta dicens: «Peccata vestra diviserunt inter vos et deum vestrum» et hinc David propheta imitator dei ait: «lniquos odio habui», hoc quidem peccatum potest esse ab ortu, ut sie in peccatis conceptus a matre exsistat ex immunditia et voluptate carnis, ut idem propheta se conceptum asserit. Et quoniam omnes sie ex Adam a matre «ex voluntate viri» concepti sunt et nemo mundus illa munditia, quae est deo grata lob dicente: «Numquid iustificari potest homo comparatus deo aut apparere mundus natus de mutiere?» nascimur enim filii irae cum spiritu concupiscentiae carnis, qui non est de regno intellectuali caelorum dei nostri incorporei, et experimur ex pronitate ad malum, quam ab adolescentia habemus, nos non moveri spiritu dei bono, et hoc in nobis dei dono experimur; deus enim sie hominem composuit, ut malo viso expavescat, ut ait capitulo LXXIX Alkorani. Quapropter nullus est ex Adam via concupiscentiae natus, qui non sit a deo vel vitio originis vel peccati actualis separatus solo Christo excepto, qui attestante etiam Alkorano a matre virgine Maria, quae numquam mala operata est, sine virili semine seu carnis voluntate mundissime natus exsistit, et non est natus filius irae et odii aut abominationis, sed mundissimus, quare deo inter omnes, qui fuerunt et erunt, homines dilectissimus. Hie utique nullum umquam peccatum fecit actuale. Ipse enim est, de quo scriptum est: «Qui peccatum non fecit, nec est inventus dolus in ore eius», et ita a deo numquam divisus seu separatus. Hunc divina sapientia in sui unionem assumpsit. Nam
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Da kein Zweifel daran besteht, daß die Sünde den Unterschied zwischen Gott und Mensch ausmacht - der Prophet sagt nämlich: »Eure Sünden haben euch von eurem Gott geschieden«17D, und infolgedessen heißt es beim Propheten David getreu seiner Nachfolge Gottes: »Ich hasse die Ungerechten«171 -, so kann eben diese Sünde vom Zeugungsakt herrühren, so daß , in Sünden von der Mutter empfangen, sein Dasein der Unreinheit und Fleischeslust verdankt, was ja der Prophet ebenfalls von sich behauptet.172 Weil also alle, angefangen von Adam, auf diese Weise von einer Mutter »nach dem Willen eines Mannes« 173 empfangen wurden und keiner jene Reinheit besitzt, die Gott wohlgefällig ist - nach den Worten Ijobs: »Kann etwa ein Mensch im Vergleich zu Gott gerechtfertigt sein oder rein erscheinen, da er doch von einer Frau geboren wurde?« 174 -, werden wir folglich geboren als Söhne des Zorns mit dem Hang zur Fleischeslust 175 , der nicht dem vernunfthaften Himmelreich unseres Gottes entstammt, der ja unkörperlich ist 176 , und erfahren wir aus unserer Neigung zum Bösen, die wir von Jugend an haben, daß wir uns nicht vom guten Geist Gottes bewegen lassen - eine Erfahrung, die wir der Gnade Gottes verdanken; denn Gott hat den Menschen so geschaffen, daß er angesichts des Bösen zurückschreckt, wie es im 79. Kapitel des Korans heißt. 177 142 Deshalb gibt es seit Adam keinen Menschen, der, auf dem Weg der Lust geboren, nicht von Gott aufgrund der Erbsünde oder eigener Sünden getrennt ist, bis auf Christus allein, der selbst nach dem Zeugnis des Korans von der jungfräulichen Mutter Maria, die niemals Böses tat, ohne männlichen Samen und ohne Fleischeslust ganz rein geboren wurde 178 , und eben nicht geboren wurde als Sohn des Zorns und des Hasses oder des Abscheus, vielmehr als der reinste und deshalb als der unter allen Menschen, die jemals waren oder sein werden, der von Gott am meisten geliebt wurde. Er hat ja auch tatsächlich niemals eine Sünde begangen. Er ist es nämlich, von dem geschrieben steht: »Er beging keine Sünde, und kein Trug fand sich in seinem Mund« 179, und so war er von Gott niemals geschieden oder getrennt. Ihn hat die göttliche Weisheit zur Einigung mit 141
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sicut sapientia malevolam animam et corpus subditum peccatis abominatur, sie diligit sanctam animam et corpus ab omni peccato mundissimum et sibi perpetuo foedere desponsat. Ipse est igitur primogenitus similiter et unigenitus filius regis virtutum, qui est rex gloriae. Nam si Moyse teste deus dixit: «Filius meus primogenitus est Israeb>, negari non potest Christum in Israel omnium primum, quia Messias, atque ipsum primogenitum dei in orbem terrarum missum, qui et simul est unigenitus dei filius, ut ipse Christus ait: «Qui non credit in me, iam iudicatus est, quia non credit in nomine unigeniti filii dei.» Si igitur hunc suum dilectissimum primogenitum et unigenitum filium deus dedit pro salute mundi, utique maxime mundum dilexit. Quod autem hoc fecit, attestatur evangelium quod dicit: «Sie enim deus dilexit mundum, ut filium suum unigenitum daret etc.» Nonne empti sumus pretio magno puta pretiosissimo sanguine unigeniti filii sui, ut simus dei, qui fuimus sub principe tenebrarum? Ait enim Alkoranus, quod Adam a deo praeceptum minime operatus ius mortale subivit. Unde totum genus humanum ob peccatum primi parentis spoliatum innocentia, quae sola in regno caelorum locum habet, subditum principi huius mundi, aeternaliter damnatum ad privationem visionis gloriae dei, quae mors est intellectualis naturae, solvit debitum in morte unigeniti filii, qui pro omnibus ipsum ut Messiam et regem intellectualis vitae recipientibus mortuus est; sie omnes in eius morte mortui satisfecerunt et liberati sunt a servitute principis mortis. Mors enim unigenitti, qui plus omnibus diligebatur a deo, pretiosissima abunde ideo satisfecit, quia fuit mors
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sich auserkoren. Ebenso wie diese Weisheit eine böswillige Seele und einen der Sünde ergebenen Leib verabscheut, so liebt sie eine heilige Seele und einen von aller Sünde reinen Leib und geht einen ewigen Bund ein.180 143 Darum ist der erstgeborene und zugleich eingeborene Sohn des Königs der Mächte und der Herrlichkeit. Denn wenn Gott nach dem Zeugnis des Moses gesagt hat: »Mein erstgeborener Sohn ist Israel«181, dann steht fest, daß Christus als der Messias der erste von allen in Israel ist, und daß er als der Erstgeborene Gottes auf die Erde gesandt wurde, er, der zugleich der eingeborene Sohn Gottes ist, wie Christus selbst sagt: »Wer nicht an mich glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes glaubt.« 182 Wenn demnach Gott diesen seinen geliebtesten, erstgeborenen und eingeborenen Sohn zum Heil der Welt dahingegeben hat, dann hat er die Welt aufs höchste geliebt. Daß er genau dies getan hat, bezeugt das Evangelium, wo es heißt: »So sehr hat nämlich Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn dahingegeben hat usw.« 183 Sind wir nicht um einen hohen Preis erkauft 184, nämlich durch das teuerste Blut seines eingeborenen Sohnes 185 , auf daß wir, die wir unter dem Fürsten der Finsternis lebten, Gottes seien? l86 144 Im Koran heißt es, daß Adam, weil er Gottes Vorschrift ganz und gar nicht befolgte, dem Gesetz des Todes verfiel.187 So hat das gesamte Menschengeschlecht - wegen der Sünde des Stammvaters der Unschuld beraubt, die allein im Himmelreich ihren Platz hat, und dem Fürsten dieser Welt untergeben sowie auf ewig der Schau der Herrlichkeit Gottes verlustig, was den Tod der vernunftbegabten Natur bedeutet- die Schuld bezahlt durch den Tod des eingeborenen Sohnes, der für alle, die ihn als Messias und als König des vernunfthaften Lebens annehmen, gestorben ist; so haben alle, die in seinem Tode gestorben sind, Genugtuung geleistet und sind von der Knechtschaft des Todesfürsten befreit worden.188 Denn der Tod des eingeborenen , der mehr als alle anderen von Gott geliebt wurde, war der allerteuerste und
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praescientis dolorem mortis, ut ait propheta, quem omnes morientes ignorant. Quare dicit idem: «Vere languores nostros ipse portavit.» Et dum ad fidelem fidei patrem Abraham respicimus, quantum ipse meruit, quia filium suum unigenitum Isaac, ut deo placeret, in mortem tradere voluit, statim videmus, quid meruit Messias se ipsum 15 in martern tradens, ut deo placeret in redemptione generis humani. Vide ineffabilem laudem dei patris in eo, quod «filio suo non peper- 145 cit, sed pro nobis tradidit illum>>. Nonne meruit habere innumerabilem multitudinem filiorum et heredum regni sui caelestis quemadmodum Abraham? Et quid meruit Iesus realiter turpissima et dolorosissima morte mortuus, quae omnes dolores morientium excedit? 5 Certe quia vitam dedit, resurrectionem a mortuis meruit pro se et fratribus suis patri acquisitis, inter quos ipse est ut primogenitus in multis fratribus principatum tenens. Nec est regnum intellectualium caelorum aestimandum ut est regnum huius mundi, quod dum plures habent, quilibet minus habet; sed dum idem sine defectu potest ab in- 10 numeris videri et intelligi, ita regnum intellectuale ab innumeris intellectibus potest a quoUbet in solidum possideri. Intellectualis est vita resurgentium, ut sciant et delectentur se vivere. Quae foret remuneratio fidelis pro deo morientis, si maneret in morte aut si nesciret se vivere ! Potius homo optat non esse quam sine omni intellectu esse. 15 Quare non resurgit homo ad vitam intellectualem nisi in sapientia, quae est sapida scientia, ut se sapiat et sciat vivere. Sapientia autem, quae participatur in omnibus intellectum habentibus, in Messia ma-
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hat deswegen überreichlich Genugtuung geleistet, da es der Tod dessen war, der, wie der Prophet sagt 189 , um den Schmerz des Todes im voraus wußte, den die Sterblichen nicht kennen. Deshalb sagt der Prophet auch: >>Wahrlich, unsere Krankheiten hat er getragen.«190 Und wenn wir auf den Glauben Abrahams schauen, unseres Vaters im Glauben 191 , wieviel er erworben hat, weil er, damit er Gott wohlgefällig sei, seinen eingeborenen Sohn Isaak dem Tod überantworten wollte, dann erkennen wir sogleich, was der Messias erworben hat, der, damit er Gott wohlgefällig sei, sich selbst dem Tod überantwortete zur Erlösung des Menschengeschlechts. 145 Schau auf den unaussprechlichen Ruhm Gottes, des Vaters, daß »er seinen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns dahingegeben hat!« 192 Hat er es nicht verdient, wie Abraham eine unzählige Menge an Söhnen und Erben seines himmlischen Reiches zu haben? Und was hat Jesus erworben, als er in der Tat den schimpflichsten und schmerzlichsten Tod starb, der alle Todesschmerzen übertrifft? Gewiß hat er, weil er sein Leben hingab, für sich und seine für den Vater gewonnenen Brüder, unter denen er als Erstgeborener unter vielen Brüdern den ersten Rang einnimmt, die Auferstehung von den Toten erworben. Das vernunfthafte Himmelreich aber ist nicht so einzuschätzen wie das Reich dieser Welt, weil hier, wenn mehrere es besitzen, der einzelne um so weniger hat; doch weil dasselbe ohne Einbuße von beliebig vielen gesehen und erkannt werden kann, kann auch das vernunfthafte Reich von beliebig vielen Geistwesen, und zwar von jedem einzelnen, vollständig besessen werden. Vernunfthaft ist das Leben derer, die auferstehen, so daß sie um ihr Leben wissen und sich daran erfreuen. Was wäre es für eine Belohnung für den Gläubigen, der für Gott stirbt, wenn er im Tode bliebe oder nicht wüßte, daß er lebte! Lieber wünscht der Mensch, nicht zu existieren, als ohne jede Vernunft zu sein. Deshalb gibt es keine Auferstehung des Menschen zum vernunfthaften Leben außer in der Weisheit, im schmeckenden und verkostenden Wissen, so daß er schmeckt, verkostet und dann weiß, daß er lebt. Die Weisheit aber, an der alle vernunftbegabten Wesen teilhaben, hat
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gisterium habet. Participatione igitur illius magisterii v1vlt omnis in Christo resurgens, quia ipse est resurrectio et vita, quae appetitur. 20 Iam videt quisque zelosus, quantum opus reformationis humanae 146 naturae excedit opus creationis et quam sapienter omnia sunt ordinata. Sapientia autem, quae omnia sapientissime disposuit tarn circa martern quam resurrectionem Christi, licet numquam Christum dereliquerit, non tarnen mortua est Christo secundum humanitatem per s separationem animae et corporis mortuo; nec est alia sapientia, quae assumpsit Iesum hominem, quam illa sapientia patris dei creatoris, per quam cuncta creavit, quam Alkoranus animam dei nominare videtur, cum dicat animas hominum participare tantum de anima dei quantum in ipsis sapientia relucet. Sed anima Christi plenitudini sa- 10 pientiae dei est unita. Ob hoc ait Alkoranus deum proprie animam suam Christo dedisse 147 et ipsum illam ab utero matris habuisse certis miraculis exemplificat; loquebatur enim, ut ait, matri suae in puncto nativitatis ipsam confortando. Respondit tune pro ipsa illa die cum consanguineis malum de matre suspicantibus. Loquebatur, quando voluit, infantibus sicut seni- s bus et luto formato, ut homo aut avis fieret. Et ita factum esse Mahumetus in Doctrina sua et in Alkorano asserit. Sie locutus est caeco nato, ut videret, leprosis et aliis infumis, ut sani essent, mortuis, ut viverent. Haec et plura ex evangelio et Alkorano elici possunt; qui liber eum etiam sapientem asserit dans ei idem nomen quod deo, 10 quem incomprehensibilem et sapientem saepissime affirmat. Si igitur fatetur Christum absolute sapientem sicut et deum patrem, 148 non erit alia sapientia patris creatoris et alia Christi, sed pater creator per
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ihr Lehramt im Messias. Durch Teilhabe also an dieser Lehre lebt jeder, der in Christus aufersteht, ist er doch selbst die ersehnte Auferstehung und das Leben.193 146 Nunmehr wird jeder, der eifrig im Glauben ist, einsehen, wie sehr das Werk der Neugestaltung der menschlichen Natur das Schöpfungswerk übersteigt, und wie weise alles geordnet ist. Die Weisheit aber, die alles besonders weise eingerichtet hat, sowohl was den Tod als auch was die Auferstehung Christi betrifft, ist, als Christus gemäß seiner menschlichen Natur durch die Trennung von Seele und Leib starb, dennoch nicht gestorben, obwohl sie Christus niemals verlassen hat; auch ist die Weisheit, die den Menschen Jesus erwählte, keine andere als die des Vaters, des Schöpfergottes, durch die er alles geschaffen hat und die der Koran >Gottes Seele< zu nennen scheint194, wenn er sagt, die Seelen der Menschen hätten insoweit an der Seele Gottes teil, als in ihnen die Weisheit widerscheint. 195 Die Seele Christi aber ist eins mit der Fülle der Weisheit Gottes. 147 Darum sagt der Koran, Gott habe Christus seine Seele im eigentlichen Sinne gegeben 196 ; und daß er, , sie vom Mutterleib an gehabt hat, bestätigt durch unzweifelhafte Wunder: sprach nämlich, wie es heißt, im Augenblick der Geburt seiner Mutter Mut zu.197 Sodann antwortete er für sie an jenem Tag, als ihre Verwandten Übles von ihr argwöhnten. 198 Wann immer er wollte, sprach er zu Kindern oder Greisen, zu einem geformten Lehmklumpen, daß er ein Mensch oder ein Vogel werde. 199 Daß das so geschehen ist, behauptet Mul:iammad in seiner »Lehre«200 und im Koran. So hat er auch zum Blindgeborenen gesprochen, daß er sehend werde, zu Aussätzigen und anderen Kranken, daß sie gesund, und zu Toten, daß sie lebendig würden. 201 Dies und anderes mehr kann man dem Evangelium und dem Koran entnehmen; letzterer nennt ihn auch weise202, indem er ihm denselben Namen gibt wie Gott, den er sehr häufig als unbegreiflich und weise bezeichnet. 203 148 Wenn er also Christus als schlechthin weise ebenso wie Gott, den Vater, bekennt, dann kann die Weisheit des Vaters, des Schöpfers, keine andere sein als die Christi, vielmehr wirkt der
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suam sapientiam, quae Christus est, omnia operatur. Haec est sapientia immarcessibilis vitam dans omni intellectuali naturae, quae sine sapientia mortua est. Ideo ad illius apprehensionem finis tendit creationis s intellectualis naturae, quam homo non nisi mediatore Christo, in quo humana omnibus hominibus communis natura sapientiae supremae indissolubiliter unita est, attingere potest in sua propria natura humana Christo et sibi communi. Quare Christus est magister habens doctrinam et verbum vitae intellectus nostri, revelator omnium, quae 10 in thesauro sapientiae dei conJtinentur, ostensor patris fontis sapientiae et gloriae eius; quae ostensio est receptio sapientiae in se intellectualiter vivificans aeternaliter ipsum et faciens ipsum similem Christo filio dei, qui est et capitulo XXXII: «Dicito, 1 mihi nil iniunctum est nisi solum deum adorare nec illi participem aestimare, cui me commendo et ad ipsum redibo.» Si haec vera sunt, cur non servavit? Cur aliis sibi non iniunctum iniunxit? Cur capitulo LXXVII se doctorem gentium nominavit, qui secundum praemissa nuntius ad Arabes idolatras fuit et se de his sibi non commissis intromittere nulliter praesumpsit? Die Mahumete, cur loqueris contra evangelium et vetus testamentum et novam legem et librum docere temptasti, quasi haec tibi commissa fuerint? Quando fateris tuae linguae non esse facultatem concessam nisi ut nunties deum timentibus nuntium gaudio plenum et castigamen incredulis, in his facile tibi et cuicumque creditur. Hoc enim quisque dicere et nuntiare potest, cum sit verum, et a deo vero omne est verum. A deo te potestatem haec dicendi habere tibi et omnibus dicentibus facile credi potest. In aliis vero quomodo loqui praesumis, cum tibi non sit a deo nec iniunctum nec indultum? Et si dicis, cur tibi credam, quando deo non oboedis? Utique inexcusabilis es, nisi varietatem immutabili deo, ut soles, tribuas, ut sie blasphemando evadas. Tarnen omnipotens deus inter omnia illa spurca et vana et sapientibus etiam Arabum abominabilia talia etiam inseri voluit, in quibus evangelicus splendor sie late-
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Auch erwog ich die Tatsache, daß im 76. Korankapitel zu lesen ist, Gott habe Mul)ammad folgendes geboten: Um dich als wahrhaftig zu erweisen, sag, daß du »nur ein Gesandter« bist. 249 Dasselbe bekräftigt Gott am Anfang des 77. Kapitelsf durch einen Schwur, daß nämlich ein Gesandter an die götzendienerischen Araber sei 250 ; und im 27. Kapitel : »Wir haben dir lediglich zugestanden, den Gottesfürchtigen eine freudvolle Botschaft und den Ungläubigen Züchtigung zu verkünden« 251 ; und im 32. Kapitel: »Sag: Mir ist nichts aufgetragen, außer Gott allein anzubeten und ihm keinen Teilhaber beizugesellen; ihm vertraue ich mich an, und zu ihm werde ich zurückkehren. « 252 Wenn das wahr ist, warum hat er sich nicht daran gehalten? Warum hat er anderen aufgetragen, was ihm selbst nicht aufgetragen war? Warum nennt er sich im 77. Kapitel Lehrer der Völker, er, der - wie erwähnt - ein Gesandter an die götzendienerischen Araber war253, und wo er doch keineswegs für sich in Anspruch nimmt, mehr hineinzulegen, als ihm aufgetragen war? Sag, Mul)ammad, warum redest du gegen das Evangelium und das Alte Testament und versuchst, ein neues Gesetzbuch einzuführen, als ob dir dies aufgetragen wäre? Wenn du zugibst, daß dir nur zugestanden ist, den Gottesfürchtigen eine freudvolle Botschaft und den Ungläubigen Züchtigung zu verkünden, dann wird man dir und einem jeden das gern glauben. Das kann nämlich jeder sagen und verkünden, weil es wahr ist, und alles Wahre stammt ja vom wahren Gott. 254 Daß du die Fähigkeit, dies zu sagen, von Gott hast, das kann man dir und allen, die das sagen, leicht glauben. 158 Wie kannst du aber für dich in Anspruch nehmen, über andere Dinge zu reden, da es dir von Gott weder aufgetragen noch gestattet worden ist? Und wenn du das behauptest, warum sollte ich dir glauben, wenn du Gott nicht gehorchst? Du bist gänzlich unentschuldbar, außer du unterstellst dem unwandelbaren Gott Wankelmütigkeit, wie du es ja zu tun pflegst, um dem Lästern zu entgehen. Doch der allmächtige Gott wollte, daß zwischen all dem Schmutzigen, Unsinnigen und selbst den Weisen der Araber Widerwärtigen auch solches eingefügt wurde, worin der Glanz des Evangeliums insgeheim so verborgen ist, 157
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ret occultatus, quod sapientibus diligenti studio quaesitus se ipsum manifestaret. Tanta etenim est lux evangelica, quod sine ipsa nihil apparere potest verum et darum, sed omne dictum et scriptum illa luce carens, quae dicit: «Ego sum lux mundi illuminans omnem hominem venientem in hunc mundum, ut, qui sequitur me, non ambulet in tenebris», est obscurum, inordinatum, tenebrosum, mortiferum et intellectuali naturae abominabile, licet bestialitati et animalitati, quae est de hoc sensibili mundo, sapida videatur.
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daß er sich den Weisen offenbart, wenn sie nur mit Sorgfalt und Eifer danach suchen.255 So groß ist nämlich das Licht des Evangeliums, daß ohne es nichts wahr und klar erscheinen kann; wenn jenes Licht aber fehlt, das von sich sagt: »Ich bin das Licht der Welt, das jeden Menschen erleuchtet, der in diese Welt kommt, damit, wer mir nachfolgt, nicht in Finsternis wandle«2 56 , dann ist alles, was gesagt und geschrieben wird, unklar, verworren, dunkel, tödlich und der vernunftbegabten Natur widerwärtig, mag es auch dem Tierischen und Animalischen, das von dieser sinnlichen Welt ist, schmackhaft erscheinen.
ANMERKUNGEN ZUR ÜBERSETZUNG
t Die folgenden elf Kapitel (n. 86-114) dienen ausschließlich dazu, zum Glauben an die Dreifaltigkeit Gottes hinzuführen. Da Nv K um die Kompromißlosigkeit des Korans in dieser Frage gewußt hat, suchte er nach immer neuen Möglichkeiten und Wegen, um dieses Glaubensmysterium den Muslimen näherzubringen; vgl. L. Hagemann, Der J5.ur'än, a.a.O., 149-172. 2 Das Motiv der pia interpretatio kommt mehrfach in der Crib. Alk. vor: Il,1 n. 86; Il,12 n. 119; Il,13 n. 124; Il,19 n. 154. Was seine inhaltliche Bedeutung angeht, sind unterschiedliche Meinungen vertreten ·worden (vgl. A. Scharpff, Der Cardinal und Bischof Nicolaus von Cusa als Reformator in Kirche, Reich und Philosophie des fünfzehnten Jahrhunderts. Tübingen 1871; Nachdruck: Frankfurt 1966, 259; P. Naumann, Sichtung des Alkorans I, a.a.O., 66; G. Hölscher, Sichtung des Alkoransll/III, a.a.O., 181.201.205.226; M.Seidlmayer, »Una religio in rituum varietate«. Zur Religionsauffassung des Nikolaus von Kues, in: AGK36 [1954] 166f.). Am ehesten wird A. Scharpff dem Sinngehalt der pia interpretatio gerecht, die als weite und wohlwollende Auslegung (im Gegensatz zur strikten Interpretation) zu verstehen ist. 3 Striktes muslimisches Bekenntnis zur Einheit und Einzigkeit Gottes, von Nikolaus korrekt wiedergegeben; s. Bd. 1, Anm. 171. 4 Vgl. Ricoldus, Contra legem c. 13, fol. 221 ',5-24: »Elfochaa (alFu\rnhä [Plural von Fa~ih], die Rechtsgelehrten, Kasuisten) tarnen i. e. doctores et expositores magni, numquam concordaverunt in expositione ipsius nec in perpetuum concordabunt. Et hoc non solum orientales ab occidentalibus, sed etiam ab invicem et occidentales ab invicem. Et in eisdem scolis sunt diversae sectae et tarn diversae quod una contemnat aliam. Quidam enim sequuntur Machometum et isti sunt plures. Et quidam sequuntur Haal ('Ali) et isti sunt pauciores et minus mali. Et dicunt quod Machometus usurpavit eos per tyrannicam potestatem, quod erat Haali ('Ali). Surrexerunt autem contra utrosque Sarraceni quidam periti in philosophia et ceperunt legere in libris Aristotelis et Platonis et ceperunt contempnere omnes sectas Sarracenorum et ipsum Alchoranum. Quod advertens quidam Califfa de Baldacco aedificavit in Baldacco Nadamiam et Mestanzeriam scolas solempnissimas et reformavit studium Alchorani. Et ordinavit, quod de quibuscumque provinciis venirent in Baldaccum ad studium Alchorani et studentes haberent cellas et stipendia necessaria
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Anmerkungen
de communi. Et ordinavit, quod Sarraceni et attendentes ad Alchoranum nullo modo studerent in philosophia. Nec reputant eos bonos Sarracenos, qui philosophiae intendunt, pro eo quod omnes tales contempnunt Alchoranum propter causas superius dictas in VIII 0 et IX0 capitulo etc.« Unter al-Ma'miin (813-833) war die griechische Philosophie begünstigt worden, was bereits 851 unter al-Mutawakkil (847-861) zu Baghdäd in einer orthodoxen Reaktion zum Verbot führte. Die von Ricoldus angesprochenen Hochschulgründungen betreffen die berühmte Ni+ämiya (vgl. Bd. 1, Anm. 24) sowie die von alMu~tansir (1036-1094) eröffnete Akademie, an der vier Professoren der vier orthodoxen Richtungen lehrten. Vgl. E Wüstenfeld, Die Akademien der Araber und ihre Lehre. Göttingen 1837, 8 ff., 29. Zu 'Ali s. Bd. 1, Anm. 38. Vgl. ferner Ricoldus, Contra legem c. 16, fol. 226v,29-fol. 227',3: »Non est alia causa quare non legunt Sarraceni praedictos libros, nisi quia sapientes sciunt, quod de facili deprehenderetur falsitas Alchorani, si libros sanctos et veraces legerent. « s Vgl. Ricoldus, Contra legem c. 3, fol. 200',12-17: » ••• ut etiam Califfa de Baldacto (Baghdäd) moreretur christianus, et fuit inventa crux ad collum eius, uttestaretur facto, quia ipse dominus Sarracenorum mortuus est vere christianus. Et ideo iudicaverunt eum Sarraceni quod sequestratus sepeliretur ab aliis caliphis. Et hoc sepulchrum et locum vidi in Baldaco oculata fide. « 6 Koran 4,171-172. 7 Nikolaus folgt hier den Gedanken des Ps.-Dionysius Areopagita: Vgl. De mystica theologia c. V. (PG 3, 1048 A; Dionysiaca I, 712); De div. nom. c. XIII,2 u. 3 (PG 3, 977C-981D; Dionysiaca I, 706 ff.); siehe Cod. Cus. 43, fol. 36'-64'; Cod. Cus. 44, fol. 2'-140v; Cod. Cus. 45, fol. 29v_79r. 8 Vgl. De pace adnot. 8 (h VII, p. 70-71 ). 9 Dieses Argument geht auf Proklos zurück: vgl. De pace adnot. 12 (h VII, p. 73). 10 Vgl. Jes 45,15. 11 Koran 20, 98. 12 Koran 55,26-29. 13 Nach der theologia affirmativa läßt- so NvK- die Beschaffenheit der sichtbaren Welt auf einen analog der frei agierenden geistigen Natur frei schaffenden Urgrund schließen; vgl. R. Haubst, Das Bild des Einen und Dreieinen Gottes in der Welt nach Nikolaus von Kues (Trierer Theologische Studien, Bd. 4). Trier 1952, 27-41.42144; H. Schnarr, Modi essendi. Interpretationen zu den Schriften De docta ignorantia, De coniecturis und De venatione sapientiae des Ni-
Anmerkungen
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kolaus von Kues (Buchreihe der Cusanus-Gesellschaft, Bd. 5). Münster 1973, 22-24. Die cusanische Konzeption der Welt als Manifestation Gottes läßt sich knapp so zusammenfassen: »quid ergo est mundus, nisi invisibilis Dei apparitio?« (De poss. n. 72,6-7 [h XI/2, p. 84]). Dahinter dürfte Röm 1,20 stehen. Diese Thematik durchzieht die mittelalterliche Theologie; vgl. die Quellenverweise in De poss. n. 72 (h XI/2, p. 84) undinh VIII, p. 235 (adnot. 111). 14 Vgl. z.B. Jes 46,10; Eph 1,11; Apk 4,11. Vgl. De beryl. n. 37, 12-15 (NvKdÜH. 2, p. 44-45 und Anm. p. 113-114). 15 Vgl. dazu die Quellenhinweise in h VIII, p. 76 (Quellenapparat). 16 Vgl. dazu z.B. Thomas Aq., De rationibus fidei V (ed. Leon. XL, p. 61a sqq.; ed. Hagemann/Glei n. 25 sqq.). Vgl. auch Mt13, 3b-9par. 17 Zu den Quellen vgl. die Hinweise in h VIII, p. 78 (Quellenapparat). 18 Gn 1,1. Die Pluralform des hebräischen Gottesnamens meint ursprünglich die Zusammenfassung der göttlichen Mächte und ist nicht als pluralis majestatis zu verstehen: vgl. W. H. Schmidt, Art. »'aelohim-Gott«, in: E.Jenni (Hrsg.), Theologisches Handwörterbuch zum Alten Testament, Bd. I. München/Zürich 1971, 153-167; s. auch R. Schulte, Die Vorbereitung der Trinitätsoffenbarung, in: MySal II, a.a.O., 49-84 (bes. 55-73). 19 Gnl,26. 20 Ex20,5. 21 Koran 77,20. Schon Ricoldus, Contra legem c. 15, fol. 22Jr224r weist auf die plurale Redeweise Gottes im Koran hin: vgl. Crib. Alk. II,11 n. 113. Von muslimischer Seite wird der Majestätsplural vertreten. 22 Koran 51,47. 23 Koran 15,49; die sowohl singulare wie plurale Redeweise Gottes im Koran, die Ricoldus, Contra legem c. 15, fol. 223r-2z4r aufgreift, findet sich bei NvK als Vorwurf gegen die Muslime in Crib. Alk. III, 9 n. 185. 24 Vgl. die Randbemerkung des Cusanus in Cod. Cus. 107, fol. 2tr (Dionysius Cartusianus, Contra perfidiam lib. 1, a. 12): Quomodo tolli potest fecunditas a deo, qui dat pro maximo munere omnibus perfectis creaturis fecunditatem? Nonne sterilitas defectus est? Utique deo defectum attribuere insanire est. 25 Vgl. die Hinweise im Quellenapparat zu De ven. sap. n. 10,7 (h XII, p. 12). 26 Röm 9,23.
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Anmerkungen
Vgl. Spr16,4;Sir42,16. Vgl. näherhin h VIII, p. 80-81 (Quellenapparat); zu »formis plenas« vgl. Seneca, ep. 65,Z 29 S. dazu Bd. 1, Einleitung S. X. 30 Vgl. dazu G. v. Bredow, Der Sinn der Formel »meliori modo quo«, in: MFCG 6 (1967) 21-26.26-30. 31 Gn 1,26; vgl. Jac 3, 9. 32 Gleichsam als Sonderfall der allgemeinen natürlichen Fruchtbarkeit (s. vorhergehendes Kapitel II,5) zieht NvK hier die geistige Natur im besonderen heran, um von der Fruchtbarkeit der geistigen Selbsterkenntnis her die Trinität wiederum mittels der analogia proportionalitatis (s. Crib. Alk. II,2 n. 91; II,3 n. 94. 95) zu erhellen. 33 Zu den Quellen s. Sermo In. 8,6-10 (h XVI/1, p. 8). 34 Vgl. dazu Thomas Aq., De rationibus fidei II (ed. Leon. XL, p. 58; ed. Hagemann/ Glein. 7) sowie unsere Einleitung S. 31 ff. 35 Vgl.Jes66,9. 36 Vgl. 1 Jo 4,8.16. Zum Unterschied von caritas und amor vgl. De doctaign. III (NvKdÜ H. 15c, p. 152-153). 37 Zu den Quellen vgl. De pace adnot. 18 (h VII, p. 76-77). 38 Vgl. Koran 4,171. 39 Vgl. Jo 5,21; 6,64; vgl. auch Symbolum Constantinopolitanum I (ES 150). 40 Jes66,9. 41 Im Koran ist in der Aufzählung der Propheten Jesaja zwar nicht genannt, doch kennen ihn muslimische Tradition und Theologie; vgl. H. Lammens, I:Islam, croyance et institutions. Beyrouth 31943, 66; vgl. die Liste der koranischen Propheten bei Y. Moubarac, Abraham dans le Coran, a.a.0., 22-23. 42 Vgl. Ez 47,1-12; Ps 36,9b-10; Jo 4,14. Neben möglichen biblischen Assoziationen vgl. zur Vorgeschichte des hier von NvK angeführten Ternars »fons, fluvius, stagnum« die Quellenhinweise in h VIII, p. 236. - In Sermo 180 (p II/1, 106v) war NvK vom Ternar »fons, fluvius, mare« ausgegangen, hat ihn aber hier in der Cribratio Alkorani möglicherweise deswegen modifiziert, weil innerhalb desselben Wassers neben Quelle und Strömung ein drittes Korrelativum zu denken ist. Deshalb ist »stagnum« als drittes Ternarglied nicht mit G. Hölscher, Sichtung des Alkorans II/III, a.a.O., 195-196 durch »Teich« wiederzugeben, sondern mit R. Haubst, Das Bild, a.a.O., 302, Anm. 5 als »Stillstand«. 43 Mittels des Ternars »unitas, aequalitas, nexus« versucht Nikolaus das Gleichnis trinitarisch zu deuten; zu »unitas, aequalitas, nexus« s.o. n. 104,3-10. 27 28
Anmerkungen
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Koran 21,30; vgl. auch Koran 25,54, wo auf das Geschaffensein des Menschen aus Wasser verwiesen wird; vgl. ferner 86,6; 32,8; 77,20; s. dazu H. Speyer, Die biblischen Erzählungen im Qoran. Leipzig 1931, 45. - Nach Koran 24,45 sollen auch die Tiere aus dem Wasser entstanden sein; J. Hirschfeld, Jüdische Elemente im Koran, Berlin 1878, 14, hält das für ein Mißverständnis von Gn 1,20-21. Die Schöpfung aus Wasser wird besonders in den Koranstellen deutlich, die von der Befruchtung des ausgedorrten Bodens durch Wasser sprechen: 7,57; 22,5; 25,48-49 u. a. Die kosmogenetische Funktion des Wassers ist bereits aus der antiken Welterklärung bekannt; seit jeher galt das Wasser als Symbol der Lebenskraft: vgl. Art. »Wasser«, in: Encyclopaedia of Religion and Ethics XII (21926), 704-719; Ph. Reymond, Art. »Wasser«, in: Die Religion in Geschichte und Gegenwart VI (31962), 1549-1550. Zur diesbezüglichen Vorstellung im jüdischen und christlichen Schrifttum vgl. die Stellenangaben bei H. Speyer, Die biblischen Erzählungen, a.a.O., 5. 4 5 Cusanische Fehlinterpretation von Koran 21,30; vgl. L. Hagemann, Der JS:.ur'än, a. a. 0., 169-171. 4 6 Vom grammatikalisch dreifach gegliederten Personenverhältnis ausgehend, versucht NvK in einer letzten »manuductio ad trinitatem« den Muslimen den innertrinitarischen Personenbegriff zu erläutern. Zum Begriff »Person« in der frühchristlichen Trinitäts- und Inkarnationstheologie vgl. A. Grillmeier, Vorbereitung der Formel von Chalkedon, in: A. Grillmeier, H. Bacht (Hrsg.), Das Konzil von Chalkedon, Bd. I. Würzburg 1951, 45-52. - Zur Etymologie des Wortes »Person« vgl. M. N edoncelle, Prosopon et persona dans l' antiquite classique: Revue des Sciences Religieuses 22 (1948), 277-299. - Zu den Quellen dieses Paragraphen s. die Hinweise in h VIII, p. 90 (Quellenapparat). 4 7 Diese Aussage des NvK beruht auf der Fehlinterpretation des koranischen Wortes rii]:i (Geist), wie die folgenden Koranzitate zeigen. Zum Begriff rii]:i vgl. L. Hagemann, Der JS:.ur'än, a.a.O., 130132; s. Crib. Alk. I,12 n. 59; I,18 n. 75.76; I,20 n. 81. 48 Koran 42,52. 49 Koran 26,193-195. 5 Koran 4,171. 51 Koran 16,102. 52 Vgl. die diesbezüglichen Koranzitationen bei L. Hagemann, Der JS:.ur'än, a. a. 0., 130 ff. 53 Zur Bezeichnung Jesu als »Wort Gottes« (vgl. Crib. Alk. I,12 n. 59; I,10 n. 55; I,13 n. 61.62) s. L. Hagemann, Der JS:.ur'än, a.a.O., 123-128. 54 Koran 16,102. 44
°
90
Anmerkungen
55 »particeps« (Teilhaber) ist die lateinische Wiedergabe des arabischen ashraka, d. h. jemanden zum Teilhaber Gottes machen (Substantiv: mushrik). 56 Vgl. Koran35,25;3,184;3,1-4. 57 Cusanische Fehlinterpretation des Korans. Vgl. Ricoldus, Contra legem c. 15, fol. 226v q. 4, 15-19; dazu Randbemerkung: Sarraceni dicunt Iudaeos et Christianos eorum libros corrupisse, sed hoc non dicit Mahmetus in Alchorano; vgl. Dionysius Cartusianus, Contra perfidiam Mahometi lib. II, a. 11, fol. 44v_47v,-MuJ:iammad selbst hat indes Juden und Christen vorgeworfen, den ursprünglich von ihnen richtig erfaßten Sinn der Schrift entstellt zu haben; vgl. Koran 5,14-41; 2,75-76. 58 Mt19,17. 59 Jo 3,16. 60 Jo 14,26. 61 Jo 15,26. 62 Mt 28,19. 63 Koran 4, 157-159. In Cod. Cus. 108, fol. 44ra merkt NvK am Rand an: nota dicit quomodo deus Christum vivum recepit et negat crucifixionem. - Vgl. auch Petrus Venerabilis, Summa totius haeresis, fol. 13rb ( ed. Glein. 2). 64 Zu diesem Ausdrucks. Bd. l, Anm. 45. 65 Da außerbiblische Zeugnisse über Jesu Tod sehr rar sind (vgl. Flavius losephus, Antiquitates Iudaicae XX,200; Tacitus, Ann. 15,44; Traktat Sanhedrin 43a), sind die »historiae temporum« als Werke christlicher Autoren anzusehen. Vgl. zur Thematik J. Blinzler, Der Prozeß Jesu. Regensburg 41969; W Trilling, Fragen zur GeschichtlichkeitJesu. Düsseldorf 1966. 6 6 G. Hölscher, Sichtung des Alkorans II/III, a.a.O., 292 (Kap. 12, Anm. 4) identifiziert »sequaces« mit den »Leuten der Schrift« (ahl al-kitab, s.dazu Bd. 1, Anm. 143), was aus dem Kontext unbegründet ist. Vgl. auch Crib. Alk. 11,19 n. 154, wo von den Muslimen als »sequacium libri« die Rede ist. - Ricoldus, Contra legem c. 15, fol. 223v,25 bezieht die Bezeichnung »ahl al-kitab« (»familia libri«; Bibi.II, 148,32: »Societas libri«) nicht auf die Muslime, wie Hölscher meint, wohl aber in c. 3, fol. 200',24-25: »Familia vero libri sunt Sarraceni«. 67 Den Vorwurf der Widersprüchlichkeit finden wir in der antiislamischen Tradition häufig; vgl. z.B. Rescriptum Christiani, fol. 12ova-b_ 121 r•,19. Hier ist auch davon die Rede, daß solche Widersprüche nicht durch die sogenannte Abrogation (arab. naskh) aufgehoben würden. Dieses hermeneutische Prinzip muslimischer Koranexegese hat seine Grundlage im Koran selbst: vgl. 2,106; 16,101;
Anmerkungen
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(87,6-7). Es beinhaltet keine Textkritik, war aber ein Motiv zur Erforschung der relativen Chronologie der Koranverse, um zu prüfen, welche Offenbarungsstücke tilgend (näsikh) und welche getilgt (mansükh) sind; vgl. dazu Art. »al-~ur'än«, in: HW Islam 349-350; A. Haqq, Abrogations in the Koran. Lucknow o. J.; H. Gätje, Koran und Koranexegese (Die Bibliothek des Morgenlandes). Zürich-Stuttgart 1971, 45.85.212.220.349, Anm. 41. - Zur Koranexegese insgesamt s. 1. Goldziher, Die Richtungen der islamischen Koranauslegung. Leiden 1920 (Nachdruck: Leiden 1952); J. M. S. Baljon, Modern Muslim Koran Interpretation (1880-1960). Leiden 1961; J. Jomier, Le commentaire coranique du Manär (Islam d'hier et d'aujourd'hui 19). Paris 1954. 68 Vgl. J o 10,16. 69 Vgl. Koran 4,157-159; diese Koranverse beziehen sich jedoch nur auf die »Leute der Schrift«, die in der lat. Übersetzung als »viri legum« bezeichnet werden, unter die Nikolaus hier seinerseits allerdings auch die Muslime zählt. 70 Vgl.Jo12,44. 71 Neben Gott (vgl.2 Thl,5; 1 Kor5,13; Röm2,3ff.; 14,10; s. auch Mt 10,28 par; Mt 6,4.6.15.18) wird im NT ebenso Christus als Richter genannt: Mt25,31-46; 7,22f.; 13,36-43; Lk13,25-27; 1 Th 4,6; 1Kor4,4f.;11,32;2Kor5,10.-NachdemKoranwirdJesusam Ende der Tage als »Zeuge« über die »Leute der Schrift« auftreten (4,159); Koran 5,117 spricht davon, daß Jesus auch während seines Erdenlebens „zeuge« über sie war. 72 Vgl. Koran4,159. 73 »testis« und »iudex« zu identifizieren, verbietet sich vom Koran her. Richter ist Gott allein (s. im Text !in. 5-6); die verschiedenen Propheten treten als Zeugen gegen ihre jeweiligen Völker auf (vgl. Koran 16,84.89; 10,47; 4,159). Die fälschliche Identifizierung rührt von der mangelhaften lateinischen Koranübersetzung her; vgl. z.B. Alk. 29,52, fol. 84ra,36-39: »Tu constanter dicito: Deus universa caeli terraeque dinoscens mihi vobisque testis atque iudex sufficiens intersit ... « 74 Vgl. Koran73, 9; 40,64; 69,17; 2,81 und öfter; vgl. auch Petrus Venerabilis, Summa totius haeresis fol. 13rb,25 (ed. Glei n. 2,2122). 75 Diese von Nikolaus gezogene Konsequenz widerspricht koranischer Lehre, ebenso das im Text !in. 9-13 Gesagte. 76 Koran 39,69. 77 Vgl. Jo 5,22-27. 78 Vgl. Phil 2,7. 79 Vgl. Jo 1,2; 1Jo3,2.
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Anmerkungen
Vgl. Koran3,7; vgl. auch Ricoldus, Contra legem c.13, fol. 220v,26-29; c. 8, fol. 207v,10 sq.; c.17, fol. 231v,26-28. 8l Vgl. Koran 98,6. Dieser Vers bezieht sich entgegen der cusanischen Interpretation auf diejenigen von den »Leuten der Schrift« und den »Heiden«, die ungläubig sind. Dieselbe Formulierung findet sich in Koran 98,1 f. und2,105. 82 Y. Moubarac, Fragen des Katholizismus an den Islam, in: Bilanz der Theologie im 20. Jahrhundert, hrsg. v. H. Vorgrimler, R. van der Gucht, Bd. I. Freiburg - Basel - Wien 1969, 431, Anm. 11, schlägt »lsmaelitismus« als Bezeichnung vor, da der Terminus »lsmailiten« bereits durch jene so gekennzeichnete shi'itische Gemeinschaft belegt sei, die nach dem Tode des 6. Imams (765) in dessen Sohn Isma'il, der von ihm zum Imam nominiert, aber bereits vor ihm 760 verstorben war, den rechtmäßigen Imam sahen. Zu den »lsmailiten« vgl. M. G. S. Hodgson, The lsma'ili State, in: The Cambridge History of Iran, Bd. 5. Cambridge 1968, 422-482; A. S. Tritton, Theology and Philosophy of the Ismailis: Journal of the Royal Asiatic Society (1958) 178-188. 83 Vgl. Koran2,124-135 u.ö.; s. dazu R.Blachere, Le Coran, Bd. II. Paris 1951, 1148, wo sich eine Aufstellung der sich auf Abraham beziehenden Koranstellen findet. Vgl. auch D. Masson, Le Co ran etla Revelation judeo-chretienne, Bd. I. Paris 1958, 353-377; M. Gaudefroy-Demombynes, Mahomet. Paris 1957, 377-390; Y. Moubarac, Abraham dans le Coran. Paris 1957; M. Hayek, Le mystere d'Ismael. Paris 1964; L.Hagemann, Propheten, a.a.O., 53-60. 84 Vgl. z.B. Koran2,136-137. 85 Vgl. Koran 2,130; 16,122; 29,27. 86 Vgl. Koran 6, 74-84 und öfter. 87 Vgl. Koran 96,1 und öfter. 88 Vgl. Koran3,68.95; 16,123undöfter. 89 Vgl. Koran 2,140; 3,67. 90 Vgl. Koran 19,49;6,84-86undöfter. 91 Nach dem Koran hat Jesus zwar einige allzu strikte Vorschriften der Thora gemildert (vgl. 3,50), dennoch blieb das Evangelium zu rigoristisch; erst mit dem Koran (vgl. 4,26.28) hat aller Rigorismus ein Ende, will doch Gott dem Menschen keine Last auferlegen (vgl. 5,6; 22,78; 7,157). 92 Vgl. Koran 3,112.116; 3,10. 93 Vgl. z.B. Jo 12,32; 17,4-5. 94 Vgl. Koran 4,158; 3,55. 95 Vgl. Koran 43,61; zur eschatologischen Rolle Christi s. A. Th. Khoury, Einführung in die Grundlagen des Islams, a.a.O., 80
Anmerkungen
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68-69; H. Gätje, Koran und Koranexegese, a.a.O., 175-176 (Kommentar von Bai puellae) schreibt NvK an den Rand: de paradiso et nigris puellis. - Vgl. Koran52,20; 56,22; 55,70.72.74; 37,48. Vgl. Ricoldus, Contra legem c. 8, fol. 208v,17 ff.; Dionysius Cartusianus, Contra perfidiam lib. II, a. 48, fol. 115v_116'. 236 Davon ist im Koran nicht die Rede. Ricoldus, Contra legem c. 6, fol. 203v,24-25, schreibt: »Item in capitulo de vacca (vgl. Koran 2,221) concedit sodomiam tarn cum masculo quam cum femina. « Angespielt ist dabei auf jene Verse im Koran, in denen von jungen Männern gesprochen wird, die im Paradies beim Bedienen und Reichen der Getränke umhergehen: vgl. 52,24; 76,19; 56,17. Ausdrücklich wird im Koran die Homosexualität verurteilt: 4,16; vgl. 7,80-81. Das gilt auch für die Unzucht: 6,151; vgl. 25,64; 16, 90; 7,28.33. - Vgl. G.-H. Bousquet, La morale de !'Islam et son ethique sexuelle. Paris 1957. 237 Koran 78, 36. 238 Vgl. Lk20,35f. 239 Mt12,34;Lk6,45. 24 0 Alk. 33,50 fol. 86v•,47-fol. 86vb,7: »Tibi quidem, o propheta, mulieres omnes, quibus donando dederis, et omnes tuae manui (manus Lex) per emptionem suppositas et amitae tuae materteraeque filias, omnes item bonas mulieres tibi volenti gratias subcumbere cu-
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Anmerkungen
pientes, hocque tibi soli permittitur, licitas constituimus. Iam notum esse censeo, quid tibi et ceteris de mulieribus vestris agendum sit. « NvK merkt an: nota stultitiam! - Die Versangabe bei G. Hölscher, Sichtung des Alkorans II/III, a.a.O., 306, Anm. 20, trifft nicht die hier gemeinte Sache. -Zu den von Mul,iammad beanspruchten Sonderregelungen in Heiratsangelegenheiten vgl. W. M. Watt, Muhammad at Medina. Oxford 51972, 393-399; L. Caetani, Annali dell'Islam II. Mailand 1907, 476-481; R. Paret, Mohammed und der Koran, a.a.O., 142-145; L. Hagemann, Der J>.ur'än, a.a.O., 95-97. In der antiislamischen Polemik sind diese als Offenbarung dargestellten Sonderrechte von Anfang an kritisiert worden: vgl. A. Th. Khoury, Polemique byzantine contre !'Islam, a.a.O., 90-93; N. Daniel, Islam and the West, a.a.O., 96-102. Vgl. z.B. Dionysius Cartusianus, Contra perfidiam lib. II, a. 44, fol. 108v-109v, 241 Diese Stellenangabe deutet zunächst auf 3,195 hin. Eher ist aber an Alk. 4,3 zu denken: fol. 40'h,43-fol. 4ova,1: »Sed si vos illis orphanis non aequilibre rectum facere putaveritis, alias quotcumque placuerit duas scilicet aut tres vel quatuor uxores ducite ... « NvK merkt an: quatuor uxores. Vgl. Dionysius Cartusianus, Contra perfidiam lib. II, a. 19, fol. 65'-68v. Er spricht vom 8. Kapitel des Korans. Daraus erhellt, daß er und Cusanus verschiedene Koranexemplare besaßen. Die Surenangabe (»capitulo VII Alkorani in fine«) bei NvK scheint falsch zu sein; vgl. auch Ricoldus, Contra legem c. 8, fol. 208v, 5 ff.; dazu schreibt M. Luther in seiner deutschen Übersetzung von »Contra legem« in einer Randglosse: »Das ist hunde und saw Hochzeit, keine Ehe«: WA, Bd. 53, 320. Vgl. L. Hagemann, Martin Luther und der Islam. Altenberge 1983. 24 2 Koran 66,1 f. -Entsprechend der Überlieferung hatte sich Mu1,iammad seiner Gattin I:Iaf~a gegenüber verpflichtet, die intimen Beziehungen zu seiner christlichen Sklavin Maria abzubrechen. Koran 66,2 annulliert den Enthaltungsschwur. Daß es sich um eine Jakobitin gehandelt haben soll, entstammt Ricoldus, Contra legem c. 8, fol. 206v,10 ff. und c. 12, fol. 219',5 ff. - Zur Vorgeschichte von Mul,iammads Schwur vgl. F. Buhl, H. Schaeder, Das Leben Muhammads. Heidelberg 31961, 361f.und297, Anm. 93. 243 Alk. 68,10, fol. 102va,53-54: »... nullatenus sequaris nec iterum crebre iurantes, quoniam ipsi contemptibiles sunt. « Vgl. Ricoldus, Contra legem c. 8, fol. 206v,10 ff. und c. 12, fol. 219',5 ff. Der Koran verurteilt die Gewohnheit, leichtfertig beim Namen Gottes zu schwören (2,224 ), ferner den Mißbrauch der Eide für Intrigen (16, 92. 94 ). Prinzipiell fordert er die Erfüllung der Gelübde (22,29) und eidesstattlichen Versprechen (16, 91 ). 24 4 Koran 2,223.
Anmerkungen
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245 Koran 4,3. 246 Alk. 4,24, fol. 41ra,9-18: »Liber hie vobis caelitus missus lucrum (statt licitum), atque tenendum hoc vobis statuit, ut pecuniis vestris castas mulieres undecumque quaesitas, quae malitiis semotis nec meretrices nec fornicatrices existant, ducatis, illis pecuniam scitam et determinatam praebendo. Illis itaque vestris taliter factis, quod deinceps placuerit, tumoris (statt ruboris) atque timoris expertes agite. « Die hier in Lex enthaltenen Schreibfehler, die Nikolaus in seinem Zitat nicht übernimmt - auch hat er in seiner Vorlage Lex nicht korrigiert-, deuten darauf hin, daß Cusanus noch ein anderes lateinisches Koranexemplar besessen haben muß. - Im Druck von Bibliander (1, 31,7-10) findet sich diese Stelle ohne die genannten Schreibfehler. 247 Vgl. 1 Sam 25,42f.; 2 Sam 3,2-5; 5,13; 12,8; vgl. auch 1 Kg 11,1.3. 248 Vgl. Jak 1,25. 249 Koran 67,25 f. 25 Koran 68,1-2. 251 Koran 19,9Z - Zur Übersetzung der Sure vgl. G. Hölscher, Sichtung des Alkorans 11/111, a.a.O., 308, Anm. 32. Die Kapitelzählung ist unrichtig; es handelt sich um c. XXVIII nach Cod. Cus.108. 252 Koran 13,36. -In Lex fehlt »commendo« (n. 157,9); wiederum ein Hinweis darauf, daß NvK aus einem anderen Exemplar zitiert (vgl. Bibi. 1,82,37-39). -Die Handschriften und ebenso die Drucke überliefern alle Kapitel 32 statt Kapitel 22 entsprechend Cod. Cus.108. 253 Alk. 68,52, fol.102vh,43: » ..• cum non sit doctor gentium ... « Hier fehlt in der lat. Übersetzung das entscheidende Wort »nisi«: »cum non sit nisi doctor gentium« (Bibi. 1,176,15). 254Vgl.Jo17,3;1Jo5,20. 255 Vgl. Ricoldus, Contralegem c. 13, fol. 220r,t-3. 256 Jo 8,12.
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LITERATURVERZEICHNIS
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CCSL CISC ES
h
MFCG MySal NvKdÜ
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NAMENVERZEICHNIS':-
Abdallah 128,10 Abel 127,2 Abraham 119, 9.13.14.16; 144,13; Achaia 123,8 [145,4 Adam 127,3; 141,6; 142,1; 144,1 Adriel 128,14; 130,14 Aegeas 123, 8 Aegyptus 155,3 Afrus 155,3 Alkoranus 86,4; 87,2.7.12.12-13; 89,1; 96,5; 108,9; 110,5; 112, 3.4.11.12; 114,5; 115,2.3; 116,5; 117,3.5; 118,1.3.6.7.11.13; 119, 1.3.4; 120,4; 121,8.12-13.14. 15; 122,3.11.19; 123,1; 124,1; 125,3.17; 126,11; 127,10; 128, 9.13; 129,5.10; 130,3; 132,1.17; 133,11; 141,15; 142,3; 144,1; 146,8; 147,1.7.9; 149,2-3.3; 150,4.5.9; 152,3; 153,5; 154, 1.2; 155,10; 157,1 Andreas 123,8 Arabicus 112, 8 Arabs 87,1; 99,5; 108,8; 112, 1.2; 113,14; 117,4; 119,4; 121,11; 124,1; 131,1; 132,16; 140,2; 149,2; 150,6; 153,2; 155,3; 157,4.11-12; 158,5 Avicenna 153,2
Christianus 87,5.10.11; 95,2; 96, 9-10; 99,3; 119,8.10.17; 121,6; 122,1.3.17; 123,5.6.13; 125,9. 16; 132,16; 155,12 Christiformis 139, 7 Christus 87, 13.17; 107,5; 112,8; 114,6.10; 115,1.3.4.5; 116,2; 117,2.7.9; 118,2.3.5.6.10; 119, 13; 120,10; 121,1.2.3.4; 122, 2.3.5.6.9.12.15; 123,4.8.10; 124,2; 125,1.3.7.8.17; 126,3. 9; 129,1.3-4.8.9; 130,2.4.7.11. 13.17; 131,13; 132,19; 133,1.2; 138,3.6.14; 139,1.3.10.20.21; 140,1.2; 142,2; 143,3.6; 145, 20; 146,4.5.10; 147,1; 148,1.2. 3.6. 9.13-14.16; 150,2; 152,3; 153,7; 155,6. Chronica 130,20 Daniel 122,8.9 David 141,3; 156,10 Dionysius Areopagita 88,13 Doctrina 128,10; 130,14; 147,7; 151,20 Elohim 96,3
Baldach 87, 8
Gabriel 122,8.10.12 Genesis 96, 3 Graecus 123,12
Califa 87,8.11 Christianitas 120,4-5
Iacob 119,19 Iacobinus 155,12
" Die Angaben beziehen sich auf die Paragraphen- und Zeilenzählung des lateinischen Textes
Namenverzeichnis Iesus 87,13; 112, 9; 113,5; 130, 21; 137,1.5; 138,15; 139,10; 145,4; 146,7 Iesus Christus 130,1; 135, 9 Iherusalem 128,17 lob 141,8 Iohannes 107,8; 130,9.10; 135, 13; 154,10 Isaac 119,19; 144,14 Isaias 108,6. 9 Ismaelita 119,9 Israel 119,20; 143,3 Iudaeus 115,4; 119,10.17; 122, 2.17; 123,11; 126,1.4; 129,2.3. 8.10 Mahumetus 91,14; 96,8; 99,2; 112,5; 119,6.15; 120,6; 122, 11.18; 126,1.3.11.15; 130,14.20; 147,6-7; 150,2; 153,3; 155,1.4; 156,11; 157,2.13 Maria 87,13.14; 112,9.10; 113,5;
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130,7.20; 135,9; 142,3; 154,9 Maria Iacobina 155,12 Maurus 155,3 Messias 116,3; 135,5; 137,12;138, 5; 139,4; 143,4; 144,7.15; 145, 18 Metaphysica 153,2 Moyses 96,2.8; 119,13; 143,2 Muselmanus 87,7 Paraclitus 114,8 Paulus 123,10-11 Persa 155,3 Pontius Pilatus 129,10 Sapientiae liber 153,12 Satan 138,3 Seraphael 128,15-16 Turcus 155,3 Zacharias 130,9; 135,13; 154,10