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German Pages [176] Year 1973
HYPOMNEMATA H E F T 37
HYPOMNEMATA UNTERSUCHUNGEN UND
ZU I H R E M
ZUR
ANTIKE
NACHLEBEN
Herausgegeben von Albrecht Dihle / Hartmut Erbse Christian Habicht / Günther Patzig / Впшо Snell
H E F T 37
VANDENHOECK
& R U P R E C H T IN
GÖTTINGEN
ANTONIOS DEM.
PAPANIKOLAOU
Chariton-Studien Untersuchungen zur Sprache und Chronologie der griechischen Romane
VANDENHOECK
& RUPRECHT
IN G Ö T T I N G E N
ISBN 3-525-25129-7 С) Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen 1973. — Printed in Germany. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus auf foto- oder akustomechanischem Wege zu vervielfältigen Gesamtherstellung: Hubert & Co., Göttingen
D E M A N D E N K E N MEINER M U T T E R
Vorwort Die folgende Abhandlung ist eine nicht nur im einzelnen erweiterte, sondern auch in der Zielsetzung veränderte Fassung meiner Dissertation, die im Jahre 1962 der Philosophischen Fakultät der Universität Köln vorgelegen hat. Daher hielt ich es für richtig, den Titel „Zur Sprache Charitons" durch „Chariton-Studien. Untersuchungen zur Sprache und Chronologie der griechischen Romane" zu ersetzen. Eine umfassende Untersuchung hielt ich schon deswegen für notwendig, weil bei den bisherigen Datierungsversuchen Diskrepanzen von fast einem halben Jahrtausend auftraten. Zwar ist Rohdes Ansetzung ins 5./6. nachchristliche Jahrhundert durch Papyrusfunde erledigt, aber auch unter den Versuchen neuerer Gelehrter besteht immer noch ,,eine Differenz von nahezu 3 Jahrhunderten", wie Mazal (Sp. 13) noch 1965 feststellen mußte, ein für einen so umfänglich und relativ gut erhaltenen Autor höchst unbefriedigendes Ergebnis. Trotzdem besitzt dieses Thema für einen Philologen auch gewisse Reize. Haben wir doch in Chariton einen Autor vor uns, von dem die gesamte Antike schweigt. Jeder Hinweis, jedes Testimonium fehlt. Auch der Roman selbst entbehrt fast jeglichen Ansatzpunkt für eine Datierung. Wir sind demnach fast nur auf seine Sprache angewiesen, und ich habe daher die sprachliche Untersuchung auf alle Romanautoren und weiterhin auf die übrigen nachklassischen Schriftsteller ausgedehnt. Zum Schluß möchte ich zuerst dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) danken, der mir die Arbeit an der ursprünglichen Fassung finanziell ermöglicht hat. Ebenso habe ich der Alexander von Humboldt-Stiftung zu danken, deren Stipendium der jetzigen Arbeit sehr zustatten kam. Nicht vergessen möchte ich auch dem Ehepaar Josef und Johanna Kutz zu danken, das jederzeit bereit war, bei der deutschen Formulierung behilflich zu sein. Ganz besonders bin ich Herrn Prof. Dr. Albrecht Dihle zu Dank verpflichtet, da er die Untersuchung zu Chariton nicht nur angeregt, sondern sie auch von der ursprünglichen Dissertation bis zur heutigen Fassung mit großem Interesse begleitet und mit wertvoller Belehrung gefördert hat.
Inhaltsverzeichnis Einleitung
^
Kapitel I : Entlehnungen aus Idassischen Autoren
13
Kapitel II : Zum Wortgebrauch
25
1. Dichterische Ausdrücke 2. Andere Koine-Wörter a) Verba Simplicia und Komposita b) Verba Dekomposita
25 30 57
Kapitel III: Gebrauch der genera verbi
61
Kapitel IV: Zum Tempusgebrauch: Aorist-Perfekt
71
Kapitel V: Zur Umschreibung
1. Umschreibung des Verbums mit anderen Wörtern 2. Zur coniugai io periphrastica
75 77
Kapitel VI : Zum Kasusgebrauch
83
Kapitel VII : Einzelne Besonderheiten
90
Kapitel VIII : Der Gebrauch des Partizips
96
1. Das Partizip mit Artikel a) Als Attribut b) Als attributives Partizip c) Das substantivierte Partizip d) Das epexegetische Partizip e) Die Sperrung von Artikel und Partizip 2. Das adverbiale Partizip a) Kausal b) Konzessiv c) Temporal d) Final e) Partizip absolutum i) Genitivus absolutus ii) Accusativus absolutus iii) Nominativus absolutus 3. Abweichungen von der klassischen Syntax bei den Partizipien a) Die Auslassung des Partizips ών b) Die Auslassung des Subjekts eines Gen. absolutus c) Ersetzung des Partizips durch einen Relativsatz
96 100 101 102 103 104 107 108 113 120 122 123 123 125 127 7
Kapitel I X : Partizipial-, Infinitiv- und Konjunktionalkonstruktionen
129
Kapitel X : Charitons Verhältnis zu Xenophon von Ephesos . . .
163
Zusammenfassung Literaturverzeichnis Register 1. Namen 2. Sachen 3. Wörter
172 173
Einleitung Erwin Rohde hat 1876 erstmals den griechischen Roman systematisch und umfassend bearbeitet. Sein Werk galt als grundlegend und erlebte noch 1960 seine 4. Auflage. Er hatte seine Chronologie auf eine geistesgeschichtliche Zuordnung der Romanautoren zur zweiten Sophistik aufgebaut, hatte also die Erotiker ins 2. bis 6.i Jahrhundert gesetzt. An dieser Theorie wagte niemand zu zweifeln, bis die Papyrusfunde aus dem 2./3.'' Jahrhundert eine ganz neue Lage schufen. Man begann jetzt nicht nur die Rohdesche Konzeption einfach zeitlich zu versetzen, sondern zweifelte auch an der Abhängigkeit der Erotiker untereinander. Besonders betraf das unseren Autor, Chariton von Aphrodisias, der von einigen Gelehrten vom letzten Platz bei Rohde ® an die Spitze der Romanautoren gestellt wurde. Wilamowitz nahm an, daß der Roman Charitons dem zweiten Jahrhundert angehört und damit der älteste ist, den wir vollständig besitzen··. Etwas später meinte er, Chariton gehöre „vielleicht noch in neronische Zeit, sicherlich nicht viel später"®. Schmid sagte sogar ,,Chariton ist unter den uns vollständig erhaltenen Romanschreibern nicht, wie Rohde angenommen hatte, der letzte, sondern der erste, spätestens gegen Ende des 1. Jahrhunderts V. Chr. zu setzen." ® Unser Autor machte also einen gewaltigen Sprung vom 5./6. Jahrhundert n.Chr. ins 1. vorchristliche Jahrhundert. Dieser Meinung, daß der Charitonroman der älteste sei, schlossen sich die meisten Gelehrten an, u.a. auch Kerényi, Lesky, Reitzenstein, Weinreich und Zimmermann'. Die Ursache für diese fast einhellige 1 Rohde, S. 388-554. ^ a) Grenfell, Hunt, Hogarth, Fayûm Towns and their Papyri, London 1900, Nr. I, pp. 74-82. b) Grenfell et Hunt, Oxyrhynchus Papyri, Pars VII (1910), Nr. 1019, pp. 143-146. c) Michaelidae, Papyri, Nr. I. Siehe Blake, Praefatio X - X I I ; Pack, S. 33 (Nr. 241, 242, 243 und 244). ' Rohde, S. 52If. schreibt: ,,daß er die Romane des Jamblichus, Heliodorus und nicht am wenigsten den des Xenophon vor Augen hatte und nachbildete. Wenn sich ein gleiches Verhältnis unseres Dichters ziun Achilles Tatius nachweisen ließe, so würde man denselben schwerlich vor den Anfang des sechsten, höchstens in die letzten Zeiten des fünften Jahrhunderts setzen dürfen". Vgl. auch Kekkos, S. 16. « Wilamowitz, Papyri S. 30. s Wilamowitz, Sprache S. 258 (oder S. 182 der 1. Aufl.). Vgl. auch Bartsch, S. 1. β Schmid-Rohde, S. 610. ' Siehe Kerényi-Rohde, S. X I V : „Von Chariton, der für ihn ( = Rohde) der letzte in der zeitlichen Folge der Romanschriftsteller war, hat es sich herausgestellt, daß er sich vom zweiten Jahrhundert n.Chr. an — er gehört aber wahrscheinlich in das erste v.Chr. — . . . " Vgl. auch Kerenyi, Die Papjrri S. 179;
Verschiebung auf den ersten Platz ist, daß man von der Rohdeschen geistesgeschichtlichen Verknüpfung mit der Sophistik abging und vor allem Charitons Sprache stärker berücksichtigte. Zwar führt der eine oder andere Gelehrte Nähe zur Historiographie bzw. Anlehnung an Historisches an, aber alle nennen an erster Stelle seine Sprache Zu einem anderen Ergebnis kommt Merkelbach, der zwar den Chariton nicht wieder wie Rohde an die letzte Stelle, aber doch zumindest hinter Xenophon von Ephesos, Achilles Tatius und lamblichus ans Ende des 2. Jahrhunderts setzen will®. Zur Begründung bemerkt er nur, daß Chariton „die Mysterienromane, deren Hintersinn er nicht verstand, ziemlich sklavisch nachgeahmt" habe, eine eingehendere Begründung werde sein Schüler Petri vorlegen. Die von diesem vorgebrachten motivischen Übereinstimmungen bzw. angeblich mißverstandenen Motive sind jedoch, wie auch Mazal" sagt, in Wirklichkeit Dinge, die zum geistigen Gesamtbestand jener Epoche gehören und von jedem aufgegriffen werden konnten. Für ein Abhängigkeitsverhältnis müßten außer Motivgleichheit auch irgendwie geartete sprachliche Indizien konstatiert werden können. Davon ist bei Petri keine Redei^. Außerdem entstehen schwierige Datierungsprobleme. Denn wie sollte das Werk eines Autors, der von Petri selbst Der hellen. Rom. S. 400; Romanliteratur S. 285. Lesky, S. 913. Reitzenstein, S. 94 Anm. 3. Weim-eich, Nachwort S. 330 (oder Liebesroman S. 13) schreibt: ,,Die acht Bücher, die Rohde ins 5. oder 6. J h . rücken wollte, dürften noch im l . J h . v.Chr. entstanden sein (so Schmid bei Rohde^ 610); Sprache u n d Anlehnung an die klassische Historiographie sprechen d a f ü r . " Siehe Zimmermann, Kallirhoes Verkauf S. 72 Anm. 4. Dazu vgl. auch : Dalmeyda, Longus et Alciphron S. 277; Gärtner, R E 9,2 (1967) Sp. 2085; Garin, S. 424; Grimal, S. Χ u n d 381; Hägg, S. 14f.; Haight, CJ 46,1 (1950) 6; Hefti, S. 130; Lehmann, S. 3; Perry, Romances S. 343 und 350; R a t t e n b u r y , Greek Romance S. 89; Sinco, Eos 41,1 (1940/46) 26-31; Weinstock, Eos 35 (1934) 32-37. ® Lesky, S.913: ,,Die Sprache u n d die Anlehnung an Historisches machen es möglich, den Roman noch früher, vielleicht schon im 1. J a h r h u n d e r t v.Chr. entstanden zu denken." Vgl. auch Weinreich, Nachwort S. 330 (oder Liebesroman S. 13). Dihle, Griech. Lit. S. 406 schreibt dazu: „Aus der Serie der erhaltenen griechischen Liebesromane gehört n u j der älteste, der des Chariton, noch in den letzten Abschnitt der hellenistischen Periode, denn seine Sprache zeigt keine Spur des Attizismus, obwohl der Autor vielfach auf Werke klassischer Zeit anspielt." ' Merkelbach, S. 339 Anm. 4: „Chariton h a t gegen Ende des 2. J a h r h . geschrieben, nach Xenophon, Achilleus Tatios u n d lamblich, deren Werke er b e n ü t z t . " Vgl. auch Petri, S. 57: „Chariton benutzt Xenophon von Ephesos, lamblichos u n d Achilleus Tatios, er ist später als diese." Merkelbach, S. 340. " Mazal, Sp. 13f. Mazal, Sp. 14 schreibt d a z u : ,,Auch sollte Petri die Argumente der Dissertation von A. Papanikolaou (Zur Sprache Charitons, Köln 1963), in der der hellenistische Charakter betont wird, nicht so leichtfertig abtun, wie er es getan h a t (auf S. 58, Anm. 22)."
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in die 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts gesetzt wird^®, schon in der Mitte des 2. Jahrhunderts auf äg5rptischein Papjrrus auftauchen? Man kann m.E. diesen Papyrus nicht einfach in das Jahr 200 d a t i e r e n E b e n s o erstaunlich ist Petris Behauptung, daß Chariton „keine gute Schulbildung genossen und nicht systematisch gelernt" habe „attisch zu schreiben" i®. Wir können dagegen einwandfrei feststellen, daß Chariton von Homer bis Menander fast alles gelesen haben muß (siehe Kapitel I) imd sogar, was man bei einem Erotiker mit Überraschung feststellt, recht detaillierte juristische Kenntnisse besitzt i'. Zwar hatten, wie schon gesagt, alle diejenigen, die Chariton ins 1. vorchristliche Jahrhundert setzten, vor allem auf seine Sprache hingewiesen, ohne allerdings näher darauf einzugehen. Ich glaube daher, daß nunmehr eine sprachliche Untersuchung das Nächstliegende ist, um dieses philologische Problem einer Lösung näherzubringen. Charitons Sprache ist die eines späthellenistischen Schriftstellers, wie sich zeigen wird P e t r i , S. 57 s c h r e i b t : , , D a die D a t i e n m g der eben g e n a n n t e n A u t o r e n ann ä h e r n d gesichert ist, k o m m t f ü r Chariton n u r die zweite H ä l f t e des 2. J a h r h . in Frage. Die P a p y r i bieten andererseits als t e r m i n u s a n t e q u e m e t w a das J a h r 200. Chariton h a t also nicht lange vor d e m D a t u m der P a p y r u s - T e x t e geschrieben." ( ! ) " Vgl. Petri, S. 47 ff. » P e t r i , S. 58 A n m . 22. Vgl. a u c h Merkelbach, Lexikon der Alten Welt, A r t e m i s Verlag, Z ü r i c h / S t u t t g a r t 1965, s . v . Chariton, Sp. 573: „ R i c h t i g attisch zu schreiben h a t Chariton nicht gelernt, er h a t a b e r die Klassiker gelesen u n d ü b e r n i m m t a u s ihnen viele W e n d u n g e n . " P e t r i , a . a . O . sagt d a z u : „ E r wäre j a a u c h sonst n i c h t einfacher Sekretär geworden." E r will, im Anschluß a n Merkelb a c h (S. 340: ,,Br w a r kein großer Geist, sondern n u r ein kleiner Schreiber zu Aphrodisias in Kleinasien i m d h a t die Mysterienromane, deren Hintersiim er nicht v e r s t a n d , ziemlich sklavisch n a c h g e a h m t . . . " ) , d a m i t sagen, d a ß Chariton kein großes Genie war. E i n e n ähnlichen Vorwurf t r i f f t aber auch schon X e n o p h o n V. E p h e s o s d u r c h H e n n e (S. 97), der bei X e n o p h o n " p e u de genie" feststellt. Auf S. 105f. schreibt H e n n e d a z u : "capable de reminiscences scolaires ou littéraires (et elles l'ont mal servi ici) il n ' a rien, certes, d ' u n érudit alexandrin . . . Ce p a u v r e a r t i s t e était bien à t o u s égards im esprit f o r t superficiel, plus m ê m e q u ' o n ne le d i t . " Z i m m e r m a n n , Chariton-Geschichte S. 329 schreibt d a z u : „ C h a r i t o n war ein außerordentlich belesener Schriftsteller." 1' Z i m m e r m a n n , Kallirhoes Verkauf S. 73 s a g t : , , D a unser Verfasser infolge seiner beruflichen B e t ä t i g u n g auf d e m Gebiete des R e c h t s g u t Bescheid weiß, k o m m t den v o n i h m gewählten jiu-istischen Formulierxmgen höchste B e d e u t u n g zu, wie bereits F r e u n d t m i t vollem R e c h t z u m A u s d r u c k gebracht h a t . " Vgl. a u c h F r e u n d t , S. 45: „Diese seine Schulung in juristischer P r a x i s erklärt sein Interesse a n einer juristisch genau detaillierten Darstellung des Sachverhalts i m d gibt Gewähr f ü r ihre juristische Zuverlässigkeit." M a n m u ß natürlich die P r o b l e m a t i k berücksichtigen, die d a r i n besteht, d a ß Vulgarismen oder Attizismen in den T e x t eines nachklassischen Autors im L a u f e der handschriftlichen Ü b e r l i e f e n m g eingedrungen sein k ö n n e n u n d wir hoffen d ü r f e n , d a ß alle diese d u r c h die modernen Herausgeber berichtigt worden sind. I m folgenden wird jedoch die Sprache Charitons vor allem m i t derjenigen der
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Hinzu kommt noch, daß Charitons Roman sich von denen der anderen Erotiker besonders in der Handlung unterscheidet. Merkwürdigerweise beginnt er seinen Roman wie ein Historiker mit dem Hinweis auf ein geschichtliches Ereignis und nicht wie die anderen Romanautoren Bartsch (S. 6) schreibt in seiner Dissertation, daß Charitons Roman der Historiographie nahestehe; er sei nach denselben Prinzipien geschrieben wie die Werke der hellenistischen Historiographie. Und wirklich scheint Charitons Lebenszeit vor das Einsetzen der attizistischen Bewegung im ausgehenden 1. Jahrhundert v.Chr. zu fallen, was ich in dieser Arbeit nachweisen möchte. I n den ersten zwei Kapiteln meiner Arbeit wird dargelegt, daß es E n t lehnungen aus bestimmten Autoren der klassischen Zeit in Charitons Werk gibt (Kap. I), daß sich aber daneben auch zahlreiche KoineAusdrücke finden, die als solche zuweilen aus dem jonischen und dem poetischen Sprachgebrauch stammen (Kap. II). Danach beschreibe ich den Gebrauch der genera verbi, soweit er sich nur in nachklassischer Zeit nachweisen läßt (Kap. III). Es folgt die Erörterung des Tempusgebrauchs und der coniugatio periphrastica und des Kasusgebrauchs (Kap. IV, V, VI). Sodann befasse ich mich mit einzelnen sprachlich-grammatischen Erscheinungen, wobei sich der Eindruck verstärken wird, daß Chariton in eine frühere Epoche gehört als alle anderen Romanautoren (Kap. VII ). In den Kap. V I I I und I X werde ich von dem syntaktischen Gebrauch der Partizipien bei Chariton und den anderen Romanautoren handeln, und es wird sich nachweisen lassen, daß unser Autor wirklich in der vorattizistischen Periode gelebt hat. Bemerkenswert ist bei Chariton, daß viele jonische Ausdrücke vorkommen, die der hellenistischen Sprache angehören. Ebenso fallen syntaktische Konstruktionen ins Auge, die zwar bei den Evangelisten und anderen vulgären^" Schriftstellern üblich, den übrigen Erotikern aber fremd sind. Schließlich folgt das Kap. X über die Abhängigkeit des Xenophon von Ephesos von Chariton. übrigen Erotiker verglichen, die, von Heliodor abgesehen, mit ihm Überlieferimgs- und Editionsgeschichte teilen. Die statistische Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß sich die unentdeckten Überlieferungsfehler auf diesen Elreis von Autoren ziemlich gleichmäßig verteilen. Zimmermann, Chariton-Geschichte S. 330 schreibt dazu: „Nach dem Vorbild großer Historiker stellt sich der Verfasser zu Anfang seines Werkes dem Leser vor." Vgl. auch S. 345 und Jakob, S. 5. ^^ Im Folgenden wird es stets darum gehen, das Vorhandensein oder das Fehlen von Spuren einer Sprachbehandlimg nach attischer, der gleichzeitig gesprochenen Sprache fremder Norm festzustellen. „Vulgär", „Vulgarismus" bezieht sich darum im Zusammenhang dieser Arbeit auf die Abwesenheit attizistischer Elemente in literarischen Texten. Die genauere Einteilung der Sprachschichten, die Rydbeck in die Diskussion um das nachklassische Griechisch einzuführen versuchte, kann im vorliegenden Zusammenhang außer acht bleiben.
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KAPITEL I
Entlehnungen aus klassischen Autoren Die im folgenden zu untersuchenden Unterschiede zwischen Chariton und den anderen Romanautoren hinsichtUch der Befolgung attischer Normen lassen sich schwerlich damit erklären, daß Chariton ungebildeter gewesen sei, man also die Diktion seines Werkes in geringerem Grade der Literatursprache zuzurechnen habe. Wie die nicht wenigen literarischen Anspielungen und Zitate in seinem Roman zeigen können, ist er ein belesener Mann, der über einen unverächtlichen Grad der Bildung verfügt. In der Kaiserzeit würde man von einem Autor, dessen literarische Bildung etwa der des Chariton entspricht, jedenfalls erwarten müssen, daß er die attizistische Literatursprache der Zeit, die man im Schulunterricht und aus der Lektüre lernt, mindestens bis zu einem gewissen Grade beherrsche wie die anderen Erotiker, wenn nicht gar vollkommen wie Aelius Aristides. Seit dem Siege der attizistischen Reform ist es so selbstverständUch, jeden Prosatext, der auch nur bescheidene literarische Ansprüche erhebt, nach den Normen der repristinierten Literatursprache abzufassen, daß es einen völlig singulären Fall bedeuten würde, wenn ein kaiserzeitlicher Autor vom Schlage Charitons sich von dieser Regel emanzipierte. Alle anderen Autoren der erhaltenen Romane zeigen denn auch eine unübersehbar attizistische Färbung ihrer Sprache, wie das in der Kaiserzeit nicht anders zu erwarten ist. Für die Zeit seit dem Ausgang des 1. Jahrhunderts V. Chr. gilt, daß bei steigender literarischer Bildung auch die Reinheit der Sprache hinsichtlich der Befolgung attischer Normen größer wird. Da nun Chariton nichts vom Einfluß des Attizismus erkennen läßt, muß er in die vorattizistische Zeit gehören. Daß Chariton klassische Historiker und Dichter gelesen hatte, erkennen wir aus der Handlung seines Romans, die an den thukydideischen Bericht anknüpft, sowie aus einigen sprachlichen Wendungen und Versen, die er wörtlich, besonders von Homer, übernimmt. Um die Sprache Charitons in einem wesentlichen Zug zu beurteilen, greife ich vor allem seinen Partizipialgebrauch heraus und möchte in diesem Kapitel zeigen, aus welchen klassischen Autoren er „zitiert" hat. 13
Einige wörtliche Entlehnungen stammen aus Homer i : Char. 1,1,14; 3,6,3; 4,5,9 = II. Φ 114-115 (vgl. auch Od. σ 212) Της 8' αύτοΰ λύτο γούνατα καΐ φίλον ήτορ 1.4.6 "Ως φάτο· τον δ' αχεος νεφέλη έκάλυψε μέλαινα, άμφοτέρησι δέ χερσΙν έλών κόνιν αίθ-αλόεσσαν χεύατο κάκ κεφαλής, χαρίεν δ' ησχυνε πρόσωπον = II. Σ 22-24. 2.3.7 και τε θεοί ξείνοισιν έοικότες άλλοδαποΐσιν άνθρώπων ΰβριν τε καΐ εύνομίην έφορώσι = Od. ρ 485 und 487. 2,9,6 μέγεθος τε καΐ βμματα κάλ' έϊκυϊα, καΐ φωνήν, καΐ τοϊα περί χροΐ εϊματα {εστο^ = II. Ψ 66-67. 3,4,4; 7,1,11 Ουπω παν ε'όρητο επος = 11. Κ 540; Od. π 11 und 351. 3,5,6 τάδ' αϊδεο καί μ' έλέησον αύτήν, εϊ ποτέ τοι λαθικηδέα μαζόν έπέσχον = II. Χ 82-83. 4.1.3 θ-άπτε με, δττι τάχιστα τΐύλας Άΐδαο περήσω = II. Ψ 71. 4,1,5 ώς κεν τηλεφανής έκ ποντόφιν άνδράσιν εϊη = Od. ω 83. 4,4,5 κείνου βούλεται οίκον οφέλλειν, δς κεν όπυίη = Od. ο 21. 4.7.5 Άρτέμιδι ίκέλη ή χρυσείη 'Αφροδίτη = Od. ρ 37. 5.2.4 κόνιν αίθαλόεσσαν χεύατο κάκ κεφαλής, χαρίεν δ' Ιίσχυνε πρόσωπον = II. Σ 23-24. 5.4.6 οΐ δέ θεοί πάρ ΖηνΙ καθήμενοι ήγορόωντο = II. Δ 1. 5,5,9 άμφΐ Πρίαμον καΐ Πάνθοον ήδέ Θυμοίτην = II. Γ 146. 5,5,9 πάντες δ' ήρήσαντο παραί λεχέεσσι κλιθήναι = Od. α 366; σ 213. 5,10,9 εΐ δέ θανόντων περ καταλήθοντ' είν Άίδαο αύτάρ έγώ και κεϊθι φίλης μεμνήσομαί σου = II. Χ 389-390. 1 Siehe Blake, S. 134 s.v. Homerus; Cobet, Mnemosyne 6 (1857) 278; 8 (1859) 231; 234f.; 271; Novae lectiones S. 372. Jakob, 34; 36. Naber, Ad Charitonem, Mnemosyne, N.S. 29 (1901) 96. Petri, S. 18 Anm. 9; 25 Anm. 9. Rohde, S. 529. Schmid, RE 3,2 (1899) Sp. 2169. 14
6,1,8
άλλοτ' έπΙ πλευράς κατακείμενος, (άλλοτε δ' αδτε ύπτιος), άλλοτε δέ πρηνής = II. Ω 10-11.
6,2,4
κνίση S' ούρανόν ΐκεν έλισσομένη περί καπνω = II. Α 317.
6,4,6
ο'όη δ' "Αρτεμις είσι κατ' ουρεος ίοχέαιρα, ή κατά Τηόγετον περιμήκετον ή Έρύμανθ-ον, τερπομένη κάπροισι καΐ ώκείης έλάφοισι = Od. ζ 102-104. Μή μάν άσπουδί γε καί άκλεώς άπολοίμην, άλλα μέγα ρέξας τι και έσσομένοισι πυθέσθαι = II. Χ 304-305.
7.2.4
7.3.5
νώι δ', έγώ . . . τε μαχησόμεθα' . . . σύν γάρ θ-εω είλήλουθ-μεν = II. I 48-49. '
7,4,3
άσπίς άρ' άσπίδ' ερειδε, κόρυς κόρυν, άνέρα 8' άνήρ = II. Ν 131; Π 215.
7.4.6
τύπτε δ' έπιστροφάδην των δε στόνος ώρνυτ' άεικής.
Dieses Z i t a t s t a m m t n i c h t aus Od. χ 308, wie Blake m e i n t (siehe I n d e x a n a l y t i c s : H o m e r u s . . . X X I I 308 [cf. П. Χ 483] = Ζ 4,6), sondern direkt aus der Stelle II. К 483. D a ß gerade diese Stelle b e n u t z t ist u n d n i c h t die erste, beweist der d a r a u f folgende p a r a p h r a s i e r t e T e x t des Chariton, der aus II. К 485 f. e n t l e h n t ist^: άλλος δε άλλον έφόνευεν, ώσπερ λέοντες εις άγέλην βοών έμπεσόντες άφύλακτον = II. Κ 485 f. ώς δέ λέων μήλοισιν άσημάντοισιν έπελθών, αϊγεσιν ή όίεσσι. Char. 8,1,17 άσπάσιοι λέκτροιο παλαιού θ-εσμόν ίκοντο = Od. ψ 296. 8,5,2
Στάτειραν πρόφασιν, σφών 8' αυτών κήδε' έκαστος = II. Τ 302.
8 , 5 , 1 5 πηλχς ταϊς χερσίν = II. Ζ 474. Die n a c h s t e h e n d e n Stellen a u s Chariton klingen ebenfalls a n H o m e r an: 1,12,6 ξένος είναί μοι δοκεϊς ή μακρόθ-εν ήκειν = Od. ι 273 νήπιός εις, ώ ξεϊν', ή τηλόθεν είλήλουθ-ας 2 , 5 , 1 2 εκλαιε προφάσει μεν Καλλιρόην, το δε άληθές έαυτόν = II. Τ 301 f. ώς έφατο κλαίουσ, . . . Πάτροκλον πρόφασιν, σφών δ' αύτών κήδε' εκάστη. " Siehe Jakob, S. 36. 15
Vgl. auch Char. 8,5,2. Char. 2,7,4 3.1.3 4,5,9
Υ 321
καί τις άχλύς αύτοϋ κατεχύθη προς τό άνέλπιστον άχλύς αύτοϋ των οφθ-αλμών κατεχύθ·η είτα σκότος των οφθ-αλμών αύτοϋ κατεχύθη = II. Ε 696 τον δ' ^λιπε ψυχή, κατά δ' οφθαλμών κέχυτ' άχλύς αύτίκα τω μέν επειτα κατ' οφθαλμών χέεν άχλύν.
Nach Cobet® stammen die folgenden Stellen von Chariton auch aus Homer : 2,11,1 τοΰτό μοι καί γονέων ήδιον καΐ πατρίδος καί τέκνου 3.8.4 έμοί μέν ήρκει Καλλιρόη, καΐ πατρίδος μοι και γονέων γλυκυτέρα = Od. ι 34 ώς ούδεν γλύκιον ής πατρίδος ούδέ τοκήων. Die schöne Stelle II. Ζ 476ff. Ζεΰ άλλοι τε θεοί, δότε δή καί τόνδε γενέσθαι παϊδ' έμόν, ως καΐ εγώ περ, ., χαρείη δε φρένα μήτηρ kombiniert mit Soph. Ai. 550f. ώ παϊ, γένοιο πατρός εύτυχέστερος, τά δ' αλλ' όμοιος erscheint nachgebildet in dem Gebet der Kallirhoe 3,8,8^ στασα πλησίον της 'Αφροδίτης και άνατείνασα χερσί το βρέφος ,,. . . δος δή μοι γενέσθαι τον υΙόν εύτυχέστερον μέν τών γονέων, δμοιον δέ τω πάππω· . . . ήσθήσεται μέν γαρ καΐ ó πάππος . . ." Besonders stark hat sich Chariton an die Historiker angelehnt. Er übernimmt nicht nur Personennamen (z.B. Aristón, Hermokrates) und einige Elemente der Handlung von Thukydides®, sondern er hält sich auch an gewisse Prinzipien der klassischen und hellenistischen Historiographie Das zeigt sich an der Einleitung : Chariton beginnt sein Werk nicht wie die übrigen Romanautoren. Nach dem Vorbild großer Historiker stellt sich der Verfasser zu Anfang seines Romans dem Leser vor: Χαρίτων Άφροδισιεύς, Άθηναγόρου τοϋ ρήτορος ύπογραφεύς, πάθος έρωτικόν έν Συρακούσαις γενόμενον διηγήσομαι. Man vergleiche 3 Mnemosyne 8 (1859) 271. * Siehe Jakob, S. 36 Anm. 1. ® Vgl. Zimmermann, Chariton-Geschichte S. 33ef. ' Bartsch, S. 31 schreibt dazu: „Es zeigt sich im Verlauf unserer Untersuchung, daß Chariton seinen Roman nach den Forderungen der hellenistischen Historiographen geschrieben hat."
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damit Herodot: Ηροδότου Άλικαρνησσέος ίστορίης άπόδειξις ήδε, wie auch Thukydides: Θουκυδίδης 'Αθηναίος ξυνέγραψε τον πόλεμον των Πελοποννησίων καΐ 'Αθηναίων'. Außerdem finden sich zu Anfang des 5. und 8. Buches sogenannte Rekapitulationen, die z.T. wortwörtlich mit den Rekapitulationen übereinstimmen, die in Xenophons Anabasis den Büchern 2, 3, 4, 5 und 7 offenbar von alexandrinischen Gelehrten vorangesetzt wurden: Char. 5,1,1 ώς μέν έγαμήθη ΚοΛλιρόη Χαφέα, . . . καΐ ώς δι' έρωτικήν ζηλοτυπίαν . . . εδοξε τεθνάναι, . . . καΐ ώς Μιθριδάτης έγνώρισε Χαιρέαν καΐ ώς έσπευδεν . . . — ταϋτα έν τω πρόσθεν λόγω δεδήλωται* τά δέ έξης νυν διηγήσομαι. 8,1,1 ώς μέν οδν Χαιρέας ύποπτεύσας Καλλιρόην Διονυσίω παραδεδόσθαι, . . . νικήσας δέ κατέσχεν "Αραδον, . . . εν τω πρόσθεν λόγφ δεδήλωται = Xen. Anab. 2,1,1 ώς μέν οδν ήθροίσθη Κύρω τό Έλληνικόν . . . και ώς ή μάχη έγένετο καΐ ώς οί Έλληνες έκοιμήθησαν . . ., έν τω πρόσθεν λόγω δεδήλωται®. Vielleicht könnte man von hier aus gesehen sagen, daß Chariton, da das Genos des erotischen Romans noch gar nicht entwickelt war, sich sichtHch darum bemüht, für die dem Inhalt nach neue Gattung sich noch auf eine schon vorhandene Form zu stützen. Chariton hat auch Herodot benutzt®. Eine Ähnlichkeit finde ich an den Stellen : Char. 2,6,3 ούκ άκούεις Έρμοκράτην τον στρατηγόν της δλης Σικελίας έγκεχαραγμένον μεγάλως; Her. 7,1,1 ΈπεΙ δέ ή άγγελίη άπίκετο περί της μάχης . . . παρά βασιλέα Δαρειον . . . καΐ πριν μεγάλως κεχαραγμένον τοϊσι 'Αθηναίο ισι . . . Es gibt nur hier zwei verschiedene Bedeutungen: bei Herodot bedeutet das Partizipium κεχαραγμένον ,,berüchtigt", bei Chariton aber ,,berühmt". Außerdem bemerken wir hier die Neigung der Späteren, die Komposita dem Simplex vorzuziehen (siehe unten S. 49ff.). Char. 6,2,1
έδονεϊτο πασα Βαβυλών
Her. 7,1,1 Char. 6,7,7
ή Άσίη έδονέετο έπΙ τρία ετεα^^ Πάρεισιν οδν σοι δύο όδοί, όποτέραν βούλει τρέπεσθαι· μηνύσω δέ άμφοτέρας
Her. 1,11,2 νυν τοι δυών οδών παρεουσέων, Γύγη, δίδωμι αϊρεσιν, όκοτέρην βούλεαι τραπέσθαι^®. ' Siehe oben Ашп. 19. 8 Siehe Birth, S. 465f. ; Dalmeyda, Autour de Xenophon S. 22 ; Kekkos, S. 29f. ; Zimmermann, Chariton-Geschichte S. 330. » Siehe Gebet, Mnemosyne 8 (1859) 235f.; Jakob, S. 26f.; Rohde, S. 529; Schmid, R E 3,2 (1899) Sp. 2170. 1» Vgl. Jakob, S. 47. 11 Vgl. Cobet, Mnemosyne 8 (1859) 236. " Vgl. Cobet, Mnemosyne 8 (1859) 233. 17
Andere Ausdrücke stammen direkt aus dem Wortschatz Herodots, doch läßt sich nicht immer entscheiden, ob eine echte Entlehnung oder ein nur bei Chariton bezeugter Koine-Jonismus vorliegt: Das Verb μνασθαι kommt bei Homer vor mit der Bedeutung „sich erinnern, gedenken, freien, werben". Vgl. II. В 686; Od. α 39. Bei den Späteren finden sich ähnliche Stellen : Long. 3,26,1 ; 2 ; 30,2 ; 4,7,1. Bei Heliodor steht es in nicht eindeutiger Überlieferung: 3,14,4 μνώμενος (v.l. μυούμενος) Plut. reg. et imp. apophth. 185 E των δε τήν θ^υγατέρα μνωμένων Thes. 31 έκέλευε τούτω διαμάχεσ&αι τούς μνωμένους τήν παϊδ« Clem. Alex. Paedag. I I I 5,32,1 (GCS) μνώμεναι. Bei Herodot hat das Verb μνασθαι jedoch die Bedeutung „sich um eine Würde bewerben, nach einer Herrschaft trachten". Vgl. z.B.: 1.96,2 οία μνώμενος άρχήν 1,205,1 συνιεΐσα ουκ αύτήν μιν μνώμενον άλλά τήν Μασσαγετέων βασιληίην. Dieselbe Bedeutung findet sich bei Chariton auch an der Stelle 4,6,5
τοις μέν . . . ή τήν σατραπείαν αύτοΙ5 μνωμένοις.
E r schreibt weiter 6,5,5 ϊδι,ον έκ της ομιλίας μνώμενος κέρδος. Wir müssen hier sagen, daß es ein Jonismus ist, der in die Koine übergegangen ist und sich bei Chariton als einzigem unter den Romanautoren findet. Eine direkte Entlehnung aus Herodot läßt sich hier wohl nicht nachweisen. Char. 6,9,2 ποιήσας στίφος ουκ εύκαταφρόνητον Her. 9,70,4 oí δέ βάρβαροι ούδεν ετι στίφος έποιήσαντο. Charakteristisch ist die Verwendung des Aktivs statt des Mediums. Das ist eine Eigentümlichkeit der hellenistischen Sprache (siehe unten S. 61 ff.). Char. 1,6,2 κατέκειτο μέν Καλλιρόη νυμφικήν έσθήτα περικειμένη. ι® Vgl. 2,8,2 γίνωσκε δέ έλευθερίαν σοι προκειμένην το άθλον Her. 1,171,4 περί τοϊσι αύχέσι τε καΐ τοϊσι άριστεροϊσι ώμοισι περικείμενοι (sc. τελαμώνας). Das ist wiederum ein echter Koine-Jonismus. Er kommt bei den folgenden Autoren vor ^^ : " Vgl. D'Orville-Reiske, S. 240. " Vgl. Blaß-Debrunner §159,4; Mayser II 2,323f. (A); Schmid, Attizismiis I 307 ; Sexauer, S. 44. 18
Ach. T a t . 8,14,3 'Μελίτη το γραμματεϊον περιέκειτο Ael. V H 99,5 (Hercher) χρυσοϋν στέφανον περιέκειτο Ν Α 376,25; 390,25 Artemid. 3,14 θεοϋ σκευήν εχειν καΐ περικεϊσθαι 4,36 χαλκα ιμάτια περικεϊσθαι Luc. Icar. 14 άετοϋ πτέρυγα την δεξιάν περικείμενος Nigr. 11 προσωπεϊον περικείμενος Pise. 33 τον περικείμενον αύτών τά προσωπεία P l u t . Alex. 73 ανθρωπον . . . το διάδημα καΐ την στολήν την βασιλικήν περικείμενον A r a t . 17; Pel. 30; P o m p . 51 Str. 15,3,5 τιάρας περικείμενοι πιλωτάς N T : Act. 28,20 τήν άλυσιν ταύτην περίκειμαι Hebr. 5,2 έπεί καί αύτος περίκειται άσθένειαν H e r m a e Pastor Vis. 5,1 περικείμενος δέρμα αϊγειον. Char. 8,7,8
crû δέ ήμϊν διήγησαι τά μετά τον εκπλουν συνενεχθέντα τον σον έντεϋθ-εν^®.
Das Verb συμφέρεσθαι „accidere" s t a m m t auch aus dem Gebrauch Herodots 1® : 1,19,1 συνηνείχθη τι τοιόνδε γενέσθ-αι πρηγμα 3,10,2; 4,157,1; 8,86. E s begegnet auch bei : Ar. N u . 594 Thuc. 7,44 8,84
έπΙ το βέλτιον το πράγμα . . . συνοίσεται. ήν ουδέ πυθέσθ-αι . . . δτω τρόπφ έκαστα ξυνηνέχθη ξυνηνέχθη καί τοιόσδε τις θΰρυβος.
Vgl. Ael. V H 66,13 (Hercher) έπεί δέ αύτω συνηνέχθη νοσησαι . . . Chariton h a t vieles aus Xenophons K y r o u p ä d i a übernommen i', d a dieser als eine A r t historisch-didaktischer R o m a n sich vielleicht besonders anbot, z . B . : Char. 2,3,10 τότε δέ ήν ίδεϊν δτι φύσει γίνονται βασιλείς, ώσπερ ó έν τω σμήνει των μελισσών
Χθη. Суг. 5,1,24 βασιλεύς γάρ ϊμοιγε δοκεϊς φύσει πεφυκέναι ούδέν ήττον ή ό έν τω σμήνει φυόμενος των μελιττών ήγεμών
Siehe D'Orville-Reiske, S. 638. " Siehe Gebet, Mnemosyne 8 (1859) 236. Schmid, Attizismus III 173. " Vgl. Cobet, Mnemosyne 8 (1859) 231 ; 232; 234. Jakob, S. 26f. Kekkos, S. 12; 22-32. Zimmermann, Chariton-Geschichte S. 329. 18 Vgl. D'Orville-Reiske, S. 306. Jakob, S. 35.
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2 , 5 , 7 ταΰτα λέγουσα έπειρατο μέν λανθάνειν, έλείβετο δέ αύτης τά δάκρυα κατά των παρειών. Vgl. auch б, 2,4.
6 , 4 , 3 ταϋτα δέ λέγουσα όίμα ένέδυε τά δπλα, καΐ λανθάνειν μέν έπειρατο, έλείβετο δέ αύτη τά δάκρυα κατά των παρειών
5 . 2 . 9 την δέ Καλλιρόην εϊασεν έπΙ της άρμαμάξης καΐ συνεκάλυψε τήν σκηνήν
6 , 4 , 1 1 άπήγον αυτήν είς την άρμάμαξαν καΐ κατακλίναντες κατεκάλυψαν τη σκηνη
5 , 3 , 7 καταπηδήσας άπό τοϋ ίππου
7 , 1 , 3 8 καταπηδήσας δέ τις άπό του ϊππου
5 . 3 . 1 0 ή μέν άρμάμαξα προήει συγκεκαλυμμένη, οί δέ άνθρωποι, μηκέτι 2χοντες Καλλιρόην όραν, κατεφίλουν τόν δίφρον
6 , 4 , 1 0 ούκ έχουσα ή Πάνθ-εια, πώς αν έτι άλλως άσπάσαιτο αυτόν, κατεφίλησε τόν δίφρον καΐ τφ μέν προήει ί^δη τό αρμα, ή δέ λαθοϋσα αύτόν συνεφείπετο, _
_ 21
6 , 3 , 9 οΐδα γάρ σεύφ' ήδονής διημερεύοντα άβρωτον, άποτον
7 , 5 , 5 3 μετά σου άσιτος καΐ άπατος διημέρευον^^
6 , 9 , 5 άλλά έν έκείνφ τώ άδιηγήτφ ταράχω . . .
7 , 1 , 3 2 έν δέ τφ άδιηγήτφ τούτφ ταράχφ ..
7 , 4 , 9 έν δέ τ φ άδιηγήτφ τούτω ταράχί(>
Wahrscheinlich stammt auch die nachstehende Stelle Charitons aus Xenophon: Char. 4 , 5 , 3 ó μέν οδν άπήει καΐ ϊπραττε τά κεκελευσμένα.
X e n . Суг. 4 , 1 , 3 ύπήκουσέ τε εύθύς καΐ τό κελευόμενον έπραττεν.
Wichtig ist hier die in der Koine verbreitete Ersetzung des Partizipiums praes. pass, durch Partizipium perf. pass. (vgl. ähnliche Erscheinung im Neugriechischen). Herodot schreibt: 7,16,1 τόδε έποίεε τό κελευόμενον. Vgl. auch Xen. Eph. 4,6,4 καΐ oí μέν έποίουν το προσταχθέν. Hei. 1,28,2 το προστεταγμένον έπραττε. Chariton hat auch die Anabasis benutzt. Vgl. z.B.: Char. 7 , 4 , 8 oí δέ έξω παιόμενοι καΐ κεντούμενοι . . .
X e n . A n a b . 3 , 1 , 2 9 παιούμενοι, κεντούμενοι . . .
Von der folgenden Stelle ist es nicht sicher, ob sie von Xenophon übernommen ist. τέμνειν καΐ καίειν ist zu gebräuchlich, als daß es nur aus Xenophon stammen könnte: Char. 1,5,2 έτι δέ καιομένων καΐ τεμνο1» Vgl. Hertlein, S . 100 A n m . 3. 2» Vgl. Hertlein, S. 102 A n m . 11. Hertlein, S. 101 Anm. 10 schreibt d a z u : „ A b g e s c h m a c k t ist die N a c h a h m u n g dieser Stelle bei Chariton V , 3 , 1 0 . " Vgl. Cobet, Mnemosyne 8 (1859) 244. 23 Vgl. Cobet, Mnemosyne 8 (1859) 234. Hertlein, S . 114 A n m . 32. Vgl. Cobet, Mnemosyne 8 (1859) 234.
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μένων αύτών εμαθε τήν άλήθ-ειαν. Normalerweise müßte er umgekehrt geschrieben haben: τεμνομένων καΐ καιομένων . . . Vgl. Xen. Hell.4,2,15 τέμνοντες καΐ κάοντες τήν χώραν. Über die Rekapitulationen in Xenophons Anabasis siehe oben S. 17. Chariton hat viele Ausdrücke offenbar aus Thukydides entlehnt^®: Char. 1 , 1 1 , 1 . . . τ ω μή προκεΐσθαΐ τινα πλουν ϊδιον αύτοϊς, άλλά πας &νεμος ούριος αύτοϊς έδόκει καΐ κατά πρύμναν είστήκει
Thuc. 2,97,1 αΰτη περίπλους έστίν ή γη τά ξυντομώτατα, ήν αΐεΐ κατά πρύμναν Ιστηται τί» ττνεϋμα, . .
1,14,6 πρίν έκπύστους γενέσθαι.
3,30,1 πριν έκττύστους γενέσθαι.
Vgl. auch 3,6,5; 4,70,2 und Philostr. Im. 394,9 (Kayser) έ'κπυστος γίγνεται. Char. 3,3, И θαλαττεύοντες 8έ πολύν χρόνον έν άπορία κατέστησαν των άναγκαίων
Thuc. 7,12,3 νϋν δέ αΐ τε νήες διάβροχοι τοσούτον χρόνον ήδη θαλασσεύουσαι, καΐ τά πληρώματα έφθαρται^'
3,4,9 θαλαττεύοντες δέ χρόνον μακρόν οί μέν δλλοι πάντες διεφθάρησαν άποptf^ του ποτοϋ, . . .
Vgl. auch Hei. 3,15,3; App. ВС 1,62; Philostr. Gymn. 287,2 (Kayser); Plut. Luc. 3. Char. 4,1,4 καΐ διαναστασα της κλίνης κατεσκόπει χωρίον, . . . Schmid^® nennt es als thukydideisch : 4,128,5 των δέ άναγκαίων ξυμφόρων διαναστάς έπρασσεν . . . Bei den Romanautoren kommt es sonst nur bei Xen. Eph. 5,13,4 ol δέ άναλαβόντες έαυτούς, διαναστάντες είς το της "Ισιδος ιερόν εισήλθαν und bei Heliodor vor: 1,10,3 ούδέ διανέστη τότε της εύνης. Derselbe Ausdruck findet sich in den Dialexeis des Maximus von T J T O S (siehe Dürr, S. 104). Das Verb διανίστασθαι findet sich bei den Folgenden: Arist. Oec. 1, 345al6; Polyb. 3,74,1 ; 8,22,5; 18,1,6; 18,4,1; Ps. Callisth. 87,5 (Kroll); Str. 8,3,30. Das Aktiv schreibt Dionysios V. Halikamassos : Ant. Rom. 4,2,4 ; vgl. auch Ach. Tat. 5,18,1 Wahrscheinlich handelt es sich hier, wie bei mehreren Dekomposita, um einen Jonismus in der Koine (siehe unten S. 57ff.). Char. 4,6,6
άγχωμάλων δέ των γνωμών γενομένων . . .
Siehe Cobet, Mnemosyne 8 (1859) 229ff. ; Novae lectiones S. 372. Jakob, S. 26; 28f. Kerényi, Die Papyri S. 174. Rohde, S. 529. Zinmiermann, CharitonGeschichte S. 329; 336f. Vgl. Cobet, Mnemosyne 8 (1859) 302. Siehe Schmid, Attizisraus ГУ 257. 28 Attizisraus IV 257. 2» Vgl. Sexauer, S. 45.
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Dieser Ausdruck kommt bei Thuc. 3,49,1 vor: ρηθ-εισών δέ των γνωμών τούτων μάλιστα άντιπάλων . . . και έγένοντο έν τ^ χειροτονία άγχώμαλοι, 30 D'Orville findet eine Ähnlichkeit an der Stelle Char. 4,7,1 δεδοικώς τάς διαβολάς και τον θυμον του βασιλέως mit Thuc. 6,61,6 δείσαντες το επί διαβολή ές δίκην καταπλεΰσαι®^. Char. 2,7,4
μόλις δέ άνενεγκών . . .
Schmid charakterisiert das Verb άναφέρειν in der hiesigen Bedeutung als thukydideisch®^. Vgl. Thuc. 8,97,2 καΐ εκ πονήρων των πραγμάτων γενομένων τοϋτο πρώτον άνήνεγκε τήν πόλιν. Aber das Verb άναφέρειν mit der Bedeutung ,,sich erholen" kommt auch bei Demosthenes und Herodot vor : Dem. 16,31 ; Her. 3,22,4 ; es begegnet auch bei Hippokrates : Aph. 2,43. Bei den Späteren: Dion. Hai. Ant. Rom. 4,67,2; Ael. NA325,27 (Hercher) ; Philostr. Gymn. 284,8 (Kayser), Im. 359,22; Plut. Cam. 23. Von den Romanautoren gebrauchen es : Long. 3,26,1; Xen. Eph. 1,9,2; 2,3,8 ; 5,10,11 ; 5,12,6. Es handelt sich also wiederum um ein jonisches Wort, das im Hellenismus Allgemeingut wurde, das aber auch Thukydides und Demosthenes verwendeten. Char. 7 , 5 , 1 1 όλίγον τε έπενόουν ούδέν, άλλά ώρμηντο . . .
T h u c . 2 , 8 , 1 ολίγον τε έπενόουν ούδέν αμφότεροι, άλλ' έρρωντο ές τόν πόλεμον ουκ άπεικότως'®.
Nach Cobet ist die folgende Stelle des Chariton auch thukydideisch®*: Char. 8 , 5 , 1 2 δίδωμί σοι πάσης 'Ιωνίας άρχειν, καΐ 'πρώτος ευεργέτης' είς τόν οίκον τοΰ βασιλέως άναγραφήναι.
T h u c . 1 , 1 2 8 , 4 εΰεργεσίαν δέ άπό τούδε πρώτον ές βασιλέα κατέθετο καΐ του παντός πράγματος αρχήν έποιήσατο.
Außerdem vgl. oben S. 16f. Chariton hat auch die Redner benutzt. Aus Demosthenes stammen die folgenden Stellen: Char. 1 , 3 , 1 εσπέρα μέν ήν, ήκε δέ άγγέλλων τις ότι 'Αρίστων ό πατήρ Χαιρέου πεσών άπό κλίμακος έν άγρφ πάνυ ολίγας ίχει του ζην τάς ελπίδας
D e m . 1 8 , 1 6 9 έσπέρα μέν γάρ ήν, ήκε δ'άγγέλλων τις ώς τούς πρυτάνεις ώς 'Ελάτεια κατείληπται'®
3» V g l . Cobet, M n e m o s y n e 8 (1859) 231. J a k o b , S. 50. 31 V g l . D ' O r v i l l e - R e i s k e , S. 4 5 5 . 32 A t t i z i s m u s I I 182; I I I 169; I V 262. S i e h e C o b e t , N o v a e l e c t i o n e s S. 3 7 3 ; M n e m o s y n e 8 (1859) 231. 31 S i e h e Cobet, M n e m o s y n e 6 (1857) 2 7 9 ; N o v a e l e c t i o n e s S. 373. 35 S i e h e Cobet, M n e m o s y n e 6 (1857) 2 7 8 ; N o v a e l e c t i o n e s S. 372. P e t r i , S. 16 A n m . 1.
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3,9,3 δ γάρ βούλεται, τοϋθ' έκαστος καΐ οϊεται 6,5,2 φύσει γάρ άνθρωπος, δ βούλεται, τούτο καΐ οϊεται. Char. 7,3,4 νικώμεν γάρ, αν θεοί θέλωσι . . . πολλά δέ έν πολέμφ τά έμπόδια γίνεται, πρός â δει μή παντάπασιν άποκνεϊν, άλλά έγχειρεϊν προβαλλομένους άεΐ την άγαθήν έλπίδα.
3,3,19 δ γαρ βούλεται, τοΰθ·' έκαστος καΐ οϊεται, τά δέ πράγματα πολλάκις ούχ οΰτω πέφυκεν'®. Diese Stelle findet sieh auch bei Stob. 3 , 2 3 , 9 (Wachsmuth-Hense). Dem. 18,97 δεϊ δέ τούς άγαθούς άνδρας έγχειρεϊν μέν άπασιν άεΐ τοις καλοϊς, τήν άγαθήν προβαλλομένους έλπίδα, φέρειν δ' âv ó θεός διδφ γενναίως".
Aus Aischines hat Chariton die folgende Stelle Char. 2,3,6 Καλλιρόη μέν οδν πρός τό δνομα του κυρίου κάτω κύψασα, πηγήν άφήκε δακρύων όψέ μεταμανθάνουσα τήν έλευθερίαν.
übernommen
Aeschin. 3,157 πρεσβύτας άνθρώπους, πρεσβύτιδας γυναίκας όψέ μεταμανθάνοντας τήν έλευθερίαν, κλαίοντας, Ικετεύοντας ύμάς, . . .
Vgl. auch Char. 4,2,4 και οδτοι μεν ήσαν έν τοιαύταις συμφοραϊς, όψέ μεταμανθ-άνοντες τήν έλευθερίαν. Chariton hat auch Isokrates gelesen. Vgl. die folgenden Stellen з": Char. 4,7,2 μονία.
έντάφιον ένδοξον ή ήγε-
Isoer. 6,45 ώς καλόν έστιν έντάφιον ή τυραννίς.
SchHeßlich aus Menander stammen folgende Stellen^®: Char. 1,4,2 γυνή εύάλωτόν έστιν, δταν έρασθαι δοκγ)
Men. fr. 290 (352) Körte καΐ φύσει πως εύάγωγόν έστι πας άνήρ έρών
1,4,3 καΐ γάρ εΐ κοινόν αγαθόν πάσης Σικελίας ευτυχών
fr. 542 (791) κοινόν αγαθόν έστι τοϋτο, χρηστός εύτυχών, (πόλει)
1,7,1 άνερρίφθω κύβος
fr. 59 (65), 4 δεδογμένον άνερρίφθω κύβος".
τό
πραγμ'·
Vgl. auch Athen. 13,559 i f . 2,1,5 ,,άδύνατον" εΐπεν ,,ώ Λεωνα, καλόν είναι σώμα μή πεφυκός έλεύθερον. ουκ άκούεις τών ποιητών δτι θεών παιδές εΐσιν οί καλοί, πολύ δέ πρότερον άνθρώπων ευγενών;"
Men. Her. fr. 2 (210) έχρήν γάρ είναι τό καλόν εύγενέστατον, τόν ελεύθερον δέ πανταχού φρονεϊν μέγα.
" J a k o b , S. 35 schreibt dazu : ,,Ein wörtliches Citât aus Demosthenes 3. olynthischer Bede (§ 19), allerdings vielleicht nicht dieser selbst entnommen, sondern einer Citatensammlung, in die die Stelle übergangen ist; so findet sie sich bei Stob. 23,9." Siehe Cobet, Mnemosyne 6 (1857) 278; Novae lectiones S. 372. Siehe Cobet, Mnemosyne 6 (1857) 278f.; Novae lectiones S. 372f. ä» Siehe J a k o b , S. 35. Siehe Cobet, Mnemosyne 8 (1859) 265f. Blake, S. 135 s.v. Menandri. Siehe Cobet, Mnemosyne 8 (1859) 266. J a k o b , S. 35. Petri, S. 18 Anm. 9.
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3 , 2 , 2 έξω σε γαμετήν παίδων έπ' άρότφ κατά νόμους 'Ελληνικούς.
fr. 682 (720) παίδων έπ' άρότφ γνησίων δίδωμι σοΙ 'γώ τήν έμαυτοϋ θυγατέρα. Perik. 435f. ταύτην γνησίων παίδων έπ' άρότφ σοι δίδωμι
Vgl. auch Clem. Alex. Strom. I I 23 (S. 188,29f. StähUn). 3 , 3 , 9 πωλήσαντες γάρ oí τυμβωρύχοι τί» δυσδιάθετον φορτίον, τήν γυναίκα
fr. 18 χαλεπόν γε θυγάτηρ κτήμα καΐ δυσδιάθετον
1 , 1 2 , 4 ^ϊψον εις θάλασσαν τήν άκαιρον καΐ περιττήν σοι γυναίκα καΐ μηκέτι φορτίον έπάγου δυσδιάθετον.
Vgl. auch Stob. 4, 24, 39 (Wachsmuth-Hense [ = 77,6 Meineke]). Aus etlichen der oben angeführten Stellen können wir schließen, daß Chariton viele klassische Autoren genau gelesen hat. Daher darf man die Abweichungen vom attizistischen Sprachgebrauch nicht durch die mangelnde Bildung des Autors erklären. Chariton war ein relativ belesener Mann. Man muß, so glaube ich, Charitons Stil anders rechtfertigen : Chariton dürfte in einer Epoche geschrieben haben, in der es attizistische Tendenzen im Rahmen eines Programmes noch nicht gab. Der Vorwurf, seine Vulgarismen seien ein Zeichen geringer Bildimg, wird damit hinfällig. Siehe Cobet, Mnemosyne 8 (1859) 266. Siehe Cobet, Mnemosyne 8 (1869) 265f. J a k o b , S. 37. Außerdem erwähne ich die Stelle Char. 4 , 7 , 7 έξόν καθεύδειν τήν τ' έρωμένην έχειν, die in Adesp. Nov. Com. F r . 282 K o c k ( = Meineke, F r . Com. Anon. 83 [IV S. 625]) vorkommt (vgl. Cobet, Mnemosyne 8 ^1859) 266. Blake, S. 135 s.v. Menandri.
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KAPITEL II
Zum Wortgebrauch 1. Dichterische Ausdrücke I n diesem Abschnitt beschäftige ich mich mit einigen sprachlichen Wendungen, die dem poetischen Bereich angehören. Man k a n n aber nicht sagen, daß die folgenden Wörter nur poetisch sind. Sie kommen durchaus auch in vulgärer Umgebung vor. Bekanntlich gibt es in der nachklassischen Vulgär-Sprache viele Elemente, die in der älteren Zeit nur poetisch zu belegen sind^. Solche Wörter sind: άλύειν „irr sein im Geiste" Char. 1,12,5 οϊα δε άλύων επί τίνος έργαστηρίου καθ-ηστο 2,1,1 άλύων γάρ υπό της λύταις ούδε προήει τά πολλά 4,2,8 ó S' έν παραδείσω τινί κατέκειτο μόνος άλύων. I n dieser Bedeutung kommt das W o r t bei den Dichtern vor : II. E 352 ; Aesch. Septem 391; Soph. Ph. 174. Hippokrates verwendet es auch^: Epid. A ια' Kühlewein (2,708,10 Littré); Epid. Γ ζ' (3,122,5). Vgl. auch Men. Epitr. 383 (Körte) und Gal. in Hippocr. Aph. comm. 18,167 (Kühn). Bei den Späteren h a t das Verb άλύειν die Bedeutung „betrübt, verwirrt umherirren, lungern"®. Char. 1,4,3 3,6,3
αύτω περί τάς παλαίστρας άλύοντι μεταξύ δέ άλύοντες περιέπεσον . . .
Dasselbe fand ich auch bei den anderen Erotikern : Xen. E p h . 1,13,4; 5,10,5; Hei. 1,14,3; 2,22,3; 2,30,1; 3,7,1; 4,7,7; 5,2,2; 5,2,5; Long. 1,28,2. Vgl. auch Ael. V H 103,13 (Hercher); 162,26 ( = faulenzen, Langeweile haben)*. 1 Thumb, S. 217 schreibt dazu: „Aber daß auch diese 'poetischen' Wörter ein echter Bestandteil der hellenistischen Volkssprache gewesen sind, wird durch ihr Vorkommen in der biblischen Gräcität, in den Papyri und in anderen Texten der Koine, z.B. in den sog. griechisch-lateimschen Hermeneumata oder Conversationsbüchern sowie schließlich in der heutigen griechischen Volkssprache aufs deutlichste bewiesen." Vgl. auch Valley, S. 45. ' Siehe Papanikolaou, Glossikai S. 44. 3 Vgl. Schmid, Attizismus I 353; IV 339. Valley, S. 8; 60. * Vgl. Schmid, Attizismus III 180.
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άπολάμπειν „abglänzen, zurückstrahlen" Char. 2,2,2 ό χρώς γάρ λευκός ^στιλψεν εύθ-ύς μαρμαρυγή . . . άπολάμπων. Schmid charakterisiert es als homerisch®. Vgl. II. Ζ 295; X 319; Od. о 108. Es kommt auch bei den folgenden vor: Ar. Av. 1009; Epicur. Epist. ad Pyth. 3,109 (Arrighetti) ; Luc. Dom. 8; Syr. D. 30. Merkwürdig ist die Verwendung des Verbums βαστάζειν bei Chariton. Es kommt bei Homer und anderen Dichtern vor, aber nicht bei den attischen Prosaikern, außerdem in LXX und NT, in Papyri des 2. Jahrhunderts n.Chr. und im Neugriechischen®. Im Passiv kommt βαστάζειν bei Aristoteles einmal vor: Rhet. 12, 1413*> 12 βαστάζονται {= beliebt, geschätzt sind) oí άναγνωστικοί. Vgl. Od. λ 594 λααν βαστάζοντα πελώριον άμφοτέρησιν φ 405 μέγα τόξον έβάστασε Soph. Ai. 827 πρώτος ώς με βαστάστ] ΕΙ. 1129 νυν μεν γάρ ουδέν δντα βαστάζω χεροϊν. Chariton verwendet das Verb βαστάζειν mit dem Substantiv σταυρός. Dieser Ausdruck erinnert an das NT. Ich habe ihn nur im NT, bei Chariton und bei Artemidoros gefunden'. Es ist nicht ohne Bedeutung, daß βαστάζειν τον σταυρόν nur an den oben erwähnten drei Stellen vorkommt. Es ist wahrscheinlich, daß dieser Ausdruck im 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. im Volksmund verwendet wurde. Es handelt sich aber nicht um einen religiösen Terminus®, denn φέρειν τον σταυρόν und βαστάζειν τον σταυρόν stehen nebeneinander. Char. 4,2,7 Πολύχαρμος δέ τον σταυρόν βαστάζων . . . 4,3,10 καΐ σταυρόν έβάστασα . . . Artemid. 2,56 κακούργφ μεν ίδόντι — σταυρόν βαστάσαι — σημαίνει. "Εοικε γάρ καί ó μέλλων αύτω προσηλοϋσθαι πρότερον αυτόν βαστάζει Joh. 19,17 καί βαστάζων έαυτω τον σταυρόν έξήλθεν Lucas 14,27 δστις ού βαστάζει τον σταυρόν έαυτου. Chariton gebraucht φέρειν τον σταυρόν einmal : 4,2,7 και έκαστος αύτών τον σταυρόν εφερε. 5 Attizismus I 321. β Vgl. Fabricius, S. 99ff. Helbing, Grammatik S. 117. Kapsomenos, S. 345f. Bydbeck, Fachprosa S. 154ff. Tabachovitz, Études S. 60f. Thumb, S. 217. ' Siehe Cobet, Mnemosyne 8 (1859) 275f. 8 Siehe Kerenyi, Bomanliteratur S. 109. Kittel, Bd. 1, S. 696f.
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Denselben Ausdruck fand ich bei Lucas 23,26 : έπέθηκαν αύτω τον σταυρόν φέρει,ν όπισθεν τοΰ Ίησοϋ. Das Verb βαστάζειν kommt sonst bei den Folgenden vor : Vgl. Blaß-Debrunner § 343,1. 43
X e n . E p h . und Ach. Tat. haben έπώλησα je einmal : X e . E p h . 2,11,7 Ach. Tat. 8,16,3
βούλομαί σε μόίλλον πωλήσαι πωλήσαι.
Ferner hat der letzte es im Präsens : 1,11,2 8,16,1
. . . με πωλεϊ των έπί μισθφ πωλουσών τά 'Αφροδίτης.
D a s Passiv zweimal: 1,7,5 'ίνα γήμω πωλούμενος 2,37,5 ταϊς εις Άφροδίτην πωλουμέναις. Vgl. auch Plut. Sol. 23
πλην δσαι πεφασμένως πωλούνται
Apophth. Lac. 234 С ετερος πωλούμενος. Dagegen gebraucht X e n . E p h . sonst immer άποδίδοσθ-αι : 1,13,6 άπόδου τούς σούς οίκέτας 2,2,5 ως μεγάλα κερδανών εΐ άπόδοιτο της άξίας αύτούς τιμής 2,9,2 την μεν Τόδην . . . κελεύει . . . άποδόσθαι . . . 2,11,9; 3,2,10; 5 , 5 , 4 ; 5 , 5 , 7 ; 5 , 7 , 9 ; 5,9,4. I m N T kommen πωλεϊν und άποδίδοσθαι (letzteres nur im Aorist) vor : Nach Blaß-Debrunner ist άπεδόμην ,,gebildete Sprache"®^. Vgl. Act. 5,1 έπώλησε κτήμα Matth. 19,21 υπάγε πώλησόν σου τά υπάρχοντα Dagegen : Act. 5,8 7,9 Hebr. 12,16 L X X Gen. 37,28
είπέ μοι ει τοσούτου το χωρίον άπέδοσθε καΐ οΐ πατριάρχαι . . . τον 'Ιωσήφ άπέδοντο δς άντί βρώσεως μιας άπέδοτο τά πρωτοτόκια και άπέδοντο τον 'Ιωσήφ τοις Ίσραηλίταις.
Vgl. auch Ps. Luc. Asin. 43 ώστε εγνωκε ô δεσπότης πωλήσαι Acta Thomae 2 (S. 101,9 Bonnet) εχω δοϋλον τέκτονα και βούλομαι αυτόν πωλήσαι 23 (S. 137,7) αίτοϋμαί σε ϊνα πωλήσης μοι δ αιτούμαι 23 (8.137,8); 159(8.270,17). Dagegen Ps. Luc. Asin. 42 καΐ άπέδοντο με ξένφ 43 καί άποδίδοταί με άνθρώπφ. Wir sehen also hier auch, daß Chariton die hellenistische Form έπώλησα gegenüber der „gebildeten" Form άπεδόμην bevorzugt. "
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§ 101 s . v . πιπράσκειν.
Der Aorist έκέρδησα und das F u t u r κερδήσω von κερδαίνω kommen nicht bei den Attikern vor. Sie verwenden έκέρδηνα-κερδανώ®^. Bei Herodot 4,152,3 steht μέγιστα δή . . . έκ φορτίων έκέρδησαν. Dieser Aorist aus dem jonischen Dialekt ist in die Koine übergegangen. I m NT finden sich beide Formen®®: Matth. 18,15 τί γαρ ωφελείται άνθρωπος κερδήσας τον κόσμον δλον Lucas 9,25 έκέρδησας τον άδελφόν σου iCor. 9,19 έμαυτόν έδούλωσα, ίνα τούς πλείονας κερδήσω 9,20 έγενόμην . . . ως 'Ιουδαίος, ίνα 'Ιουδαίους κερδήσω. Dagegen iCor. 9,21 ίνα κερδάνω τούς άνομους (v.l. κερδήσω). Bei Chariton ebenso : 6,2,10 έκείμην ταύτη μετά ταϋτα κερδήσας, aber 2,10,2 κερδανεϊς γάρ ώδϊνας ματαίας καί κυοφορίαν άχρηστον. Nachklassisch ist also bei Chariton wohl gerade das Nebeneinander der Formen. Xen. Eph. gebraucht nur die attische Form κερδανώ an der Stelle 2,2,5
ως μεγάλα κερδανών.
Ach. Tat. schreibt nur die spätere Form einmal: 5,6,1
έκερδήσαμεν δε ούδέν.
Heliodor dreimal : 4,13,1 τούτο κερδήσας 4,18,2 ίν' έκ πάντων μόνους αλλήλους κερδήσωσι 5,6,2 κερδήσωμεν αλην άνήνυτον . . . Vgl. Plut. Reg. et imper, apophth. 180 С άλλ' αυτοί κερδανοϋσι. Eine nachklassische Bildung ist das Verb βαρυθ-υμεϊν. Chariton schreibt in 6,6,2 Στάτειραν δε βαρυθυμοϋσαν μέγα τι βουλεύσειν. Vgl. 2,7,2 φύσει δέ έστι βαρύθυμος. Parallelen dazu finden sich bei : Diod. Sic. 20,41,3 L X X : Num. 16,15 3 Reg. 11,22 App. ВС 2,20
βαρυθυμουσαν έπΙ τω πάθει καί έβαρυθύμησε Μωυσης σφόδρα και έβαρυθύμησεν 'Ισραήλ μέχρι βαρυθυμών ó Μίλων.
Das Medium schreibt Plutarch in : Sull. 6 έφ' ώ του Μαρίου βαρυθυμουμένου Quaest.conv. 739Ε όρων άποσιωπώντα και βαρυθυμούμενον. Vgl. Schmid, Attizismus II 24; III 35. «ä Vgl. Blaß-Debruimer § 101.
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Eine ähnliche Bildung ist das Verb μελανειμονεϊν bei Chariton : 1.12.6 1.12.7
μελανειμονών καΐ σκυθ-ρωπός διατί τοίνυν μελανειμονεϊ;
Er gebraucht auch das Adjektiv μελανείμων 5 mal : 1,6,3 έπΙ τούτοις αί γυναίκες των πολιτών μελανείμονες 2,4,5; 3,4,4; 4,1,8; 5,9,7. Vgl. auch: Polyb. 2,16,13 τούς μελανείμονας τους περί τον ποταμόν οίκοϋντας Jos. A J 16,8,6 μελανείμων Plut. Mar. 27 μελανείμονες Vett. Val. 2,5 (Kroll) μελανοείμονας. Das Verb steht auch bei : Ps. Arist. Mir. 840b 7 πάντες Sè . . . μελανειμονοϋσι Scymn. 401 (Müllerus) μελανειμονεϊν τε πενθικάς τ' έ'χειν στολάς ΙΡΕ 12 34,24 (Olbia, 1. Jh. v.Chr.); Str. 11,11,8; Jos. B J 4,4,3; Plut. 2,838F; Lib. Or. 30,8. Nachklassisch ist der Gebrauch des Verbums νυμφαγωγειν Char. 1,1,13 παρήσαν δε και at γυναίκες αΐ . . . νυμφαγωγοϋσαι. 1,1,14 ή πόλις σε νυμφαγωγεϊ 2,11,3; 3,2,12. An der folgenden Chariton-Stelle finden wir die neue Bedeutung „ich selbst führe die Braut heim": 2,1,2
εδοξα δε είναι την πρώτην ήμέραν των γάμων καΐ άπο των χωρίων μου των παραθ-αλαττίων αύτήν νυμφαγωγεϊν, σου μοι τον ύμέναιον άδοντος.
Sonst steht es bei : Polyb. 25,4,10 των νεωστί νενυμφαγωγηκότων αύτω τήν Λαοδίκην Dion. Hal. Ant. Rom. 11,41,6 τάς των . . . θυγατέρας . . . νυμφαγωγοΰσιν Plut. Sol. 20 γάμους νυμφαγωγών παρ' ήλικίαν. Vgl. auch Polyb. 25,4,8 τήν τε νυμφαγωγίαν τήν νεωστί τω Περσεϊ γεγενημένην. Chariton hat das Nomen, das aus der dichterischen Sprache stammt : 3,2,5
και τον Έρωτα τον νυμφαγωγόν.
" Vgl. Gasda, S. 7.
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Vgl. Eur. ΙΑ 610 πάρειμι νυμφαγωγός®®. Bei den Späteren : Ach. Tat. 3,10,5 καί σοι νυμφαγωγός ληστής Luc. D. Deor. 20,16. LXX Gen. 21,22; Poll. 3,41. Bei Chariton ist das Verb υλάσσω erstmals zu belegen. Er gebraucht es an der Stelle 6,4,3 κυνών ύλασσόντων Es findet sich auch bei Eust. 1791,64. Der Aorist ΰλαξα steht bei Dio Gass. Epit. (Nero) 63,28 (Boissevain) εϊ τέ που κυνίδιον ΰλαξεν. Außerdem verwendet Chariton die attische Form einmal: 6,4,4 ουτε κυνός ήκουε, τοσούτων ύλακτούντων. Ebenso Longus: 1,21,2 κύνες ύλακτήσαντες ; 1,22,2; 2,16,2. Vgl. das Kompositum περιυλακτώ bei Ach. Tat. 2,29,2 ή δε οργή περιυλακτοΰσα τήν καρδίαν έπικλύζει τον λογισμόν τω της μανίας άφρω. Unldassisch ist die Form κέκλεισμαι statt κέκλειμαι®' bei Chariton: 1,3,4 καταλαβών δέ τον ·9·άλαμον έτι κεκλεισμένον 1,12,5 κοιμηθ-είς δέ ένύπνιον εϊδε κεκλεισμένας τάς θύρας 7,1,2; 7,6,7. Vgl. auch NT Joh. 20,19: και των θυρών κεκλεισμένων δπου ήσαν οι μαθηταί. Dagegen: Xen. Gyr. 8,5,27 κεκλειμένας. Das Simplex κλείω ist ein Jonismus der Koine. Das Attische verwendet stets die Komposita άπο- oder κατα-κλείω. Chariton schreibt das Kompositum αποκλείομαι nur einmal: 1,10,2
ήνοίξαμεν . . ., ΐνα σώσωμεν τήν ένδον άποκεκλεισμένην.
Vgl. auch Ps. Arist. Probi. 49,904b 18 το φως άποκέκλεισται. Xen. Ephesius gebraucht das Kompositum κατακλείομαι zweimal: 2,9,1 ó μέν ούν έν τω δεσμωτηρίω κατεκέκλειστο (κατέκλειστο F) ; 4,6,7 καΐ ή μέν έν τη τάφρω κατεκέκλειστο μετά των κυνών. Nach Blaß-Debrunner ist der Gebrauch des Aktivs βλέπειν im Sinne von ópStv „sehen, wahrnehmen" hellenistisch®®, βλέπειν mit Objekt findet man jedoch schon klassisch. Vgl. z.B. : Plat. Tim. 51С ή ταϋτα άπερ καΐ βλέπομεν Hippocr. morb. sacr. 6,388,9 (Littré) : άλλοτε άλλο όραν και άκούειν τήν τε γλώσσαν τοιαύτα διαλέγεσθαι οϊα αν βλέτΐη τε καΐ άκούη. Vgl. Schmid, Attizismus I 339. Sexauer, S. 51. Außerdem haben wir die Konjektur von Cobet (Mnemosyne 8 [1859] 238f.) ύλάσσοντες statt der überlieferten Form φυλάσσονΐες an der Stelle 4,2,6 ot γάρ κύνες ύλάσσοντες έμήνυσαν αύτούς. Vgl. Blaß-Debrunner § 70,3. Schmid, Attizismus II 31. •8 §101. 47
Bei den Dichtern: Soph.Ai. 1042 βλέπω γάρ έχθ·ρόν φώτα Eur.Cycl.354 εί γάρ αυτά μή βλέπεις, . . In der hellenistischen Sprache aber ist dieser Gebrauch sehr verbreitet. Chariton verwendet es häufiger als die übrigen Romanautoren : 1,5,6 βλέπω τους έπιβουλεύοντας ήμϊν 2,2,6 εικόνα βλέπειν σεαυτης 2,3,9 ουκ έ'βλεπε ούδε την συνήθη Πλαγγόνα 3,3,16 άλλά τά μέν σά βλέπω, σύ 8έ που; 3,4,18 έβλεπεν άπο τοϋ σταυροΰ την θάλασσαν 4.2.2 βλέπων Χαιρέαν έργάζεσθαι μή δυνάμενον 4 , 2 , 9 ; 4 , 7 , 7 ; 5 , 1 , 3 ; 5 , 2 , 5 ; 5 , 5 , 5 ; 6 , 1 , 1 0 ; 6,1,12; 6 , 2 , 7 ; 6 , 4 , 4 ; 6 , 4 , 5 ; 6 , 7 , 9 ; 7 , 4 , 3 ; 7,5,13; 8,6,4.
6,3,6;
E r gebraucht den Aorist ^βλεψα zweimal : 3,9,3 βλέψασα δέ προς Πλαγγόνα; 8,5,6 βλέψας δέ είς 'Αρταξάτην τον εύνοΰχον. Bei Ach. Tat. kommt er auch einmal vor: 3,17,5 βλέψας οδν προς αύτόν. Vgl. auch Plut. Merc, sept. sap. conv. 160A εις ταϋτα βλέψαντα τον "Ομηρον. Xen. E p h . gebraucht das Verb βλέπειν viermal : 1.3.3 1,9,8 5,12,1
άλλήλους βλέπειν έθέλοντες ύμεϊς δέ άεΐ βλέποοτε ταύτά βλέπουσι τά άναθήματα . . . Άνθίαν βλέποντες.
F ü r die Stelle 5,4,7 αυταρκες γάρ αύτω φιλοϋντι έδόκει είναι καν βλέπειν μόνον καΐ λαλεΐν αύτη können wir αύτήν als Objekt von βλέπειν ergänzen. Longus verwendet ebenfalls βλέπειν in der erwähnten Bedeutung'®: 1,9,2 1,25,1 2,29,3
βλέποντες δέ σκιρτώντας τους αρνας αύτήν εβλεπεν άπλήστως καί τον συρίττοντα εβλεπεν ούδείς.
Heliodor gebraucht es seltener : 1,9,2 1,24,3 4,18,5
οΐς άπασιν ó πατήρ μου σαγηνευθείς δλην έκείνην καί επνει καί εβλεπεν τήν δψιν της κόρης ού δυνατόν βλέπειν τε άμα και σωφρονεϊν ήγούμενος δταν ανευ προμάχου βλέπη το ποθούμενον προκείμενον.
Aufschlußreich ist der Gebrauch von βλέπειν bei Chariton 2,6,5 βλέπε μή δεσπότην ε'ίπης. E r verwendet es hier in der Bedeutung von ,,cave" wie im N T " : «9 Weitere Beispiele siehe bei Papanikolaou, Glossikai S. 84 f. '» Vgl. Valley, S. 46; 71. Ί Siehe Blaß-Debrunner § 461,1.
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Act. 1 Cor. НеЪг. Matth.
13,40 10,12 12,25 24,4
βλέπετε οδν μή έπέλθη το είρημένον έν τοις προφήταις ώστε ó δοκών έστάναι βλεπέτω μή πέση βλέπετε μή παραιτήσησθ-ε τον λαλοϋντα βλέπετε μή τις ύμόίς πλανήση.
Dagegen : Ach. Tat. 2 , 4 , 6 δρα μή καταψεύσ») του θεοϋ Long. 2,5,5 δρα δέ μή τί σοι τών φυτών κατακέκλασται, μή τις οπώρα τετρύγηται, . . . wie im Attischen. Über die Form βλέπομαι siehe unten S. 64. Bei Chariton ist das Verb λαμπρειμονεΐν ,,glänzende, weiße Kleider tragen" erstmals zu belegen: 3,1,3 λαμπρειμόνει, θυε, προσδέχου νύμφην, ής έρας. Die Koine gebraucht gern Komposita, wo die klassische Sprache mit dem Simplex auskommen k a n n S o l c h e Komposita verwendet Chariton : άποσιωπαν Das Verb άποσιωπδν kommt bei Isocr. 12,215 vor: ούδ' αδ παντάπασιν άπεσιώττησεν άλλ' έλεγεν. Außerdem findet es sich bei den Späteren'®: Ps. Hippocr. Epid.'« Ζ 5,396,12 (Littré) : καΐ πάλιν άπεσιώττησε καί έν ήσυχίη ήν Polyb. 8,20,9 ώστε πολύν μεν χρόνον άποσιωττησαι 15,29,10; 1 8 , 7 , 2 " Plut. Ale. 10,4 άπεσιώπα Demetr. Eloc. 44 το γάρ ταχέως άποσιωπαν 243 άποσιωπήσαι". Schmid, Attizismus I V 441 schreibt dazu: „Composita werden, einer Neigimg des Spätlateinischen wie des Spätgriechischen entsprechend, im Sinn der Simplicia verwendet." Außerdem vgl.: Blaß-Debrunner § 116,1. Chatzidakis, Einleitung S. 208f. Hermelin, S. 58. Knodel, S. 46f. Palm, S. 6 1 ; 174 Anm. 1. Papanikolaou, Glossikai S. 99 f. Radermacher, Koine S. 36. Schmidt, De Flavii S. 525f. " Siehe Papanikolaou, Glossikai S. 100. Der starke Koine-Charakter der Sprache dieser pseudo-hippokratischen Schrift zeigt, daß dieses Werk in das 3. oder 2 . J h . v.Chr. zu datieren ist. Siehe Papanikolaou, Glossikai S. 82-112. " Siehe Papanikolaou, Glossikai S. 100 und 106f. " Mehrere Beispiele findet man in: A. Mauersberger, Polybios-Lexikon, l . B d . , Berlin 1956, S. 201 f. s.v. αποσιωπώ. " Mit Objekt steht es bei Lukian : Pise. 29 Pseudol. 21
ώστε καΐ εϊ τινα ή αυτός οδτος άπεσιώπησεν . . . τοΰνομα 8έ αύτός δώσεις άποσιωπήσαί μοι, . . .
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Chariton gebraucht es an der Stelle : 6.3.3
άποσιωττήσαντος δέ εύθύς μεν Άρταξάτης ήπίστατο πόθεν έτρώθη.
Auffallend ist hier auch die Unterdrückung des S u b j e k t s des Partizips άποσιωτΐήσαντος (sc. βασιλέως), ein Zeichen der hellenistischen Sprache (darüber siehe unten S. 125ff.). άναζωγραφώ Char. 6 , 4 , 7
ταΰτα άναζωγραφών καΐ άναπλάττων
Vgl. auch Str. 8 , 3 , 3 0 Phil. 2 , 5 9 1
παρακαλείται . . . άναζωγραφεϊν
άσπίδες αΐς ούδέν άνεζωγράφητο μίμημα
Arr. E p i c t . 2 , 1 8 , 1 6
ούδε τά έξης άναζωγραφώ
S e x t . E m p . M. 7 , 2 2 2
άπο της φαντασίας έκουσίως άναζωγραφώ καί άναπλάσσω έμαυτω φάντασμα
Clem. Alex. Strom. I I
4 , 1 4 , 2 (GCS) δίνους . . . άναζωγραφών
Apocryph. E p i s t . Abg. 4 , 1 7 4,29 Ael. Г г . 2 7 8 , 8 (Hercher)
άνεζωγραφήθη άνεζωγραφή·9·η εις εν τοιούτον άναζωγραφώ
Unklassisch ist das Kompositum έναβρύνομαι. Chariton verwendet es in 8,1,17
έναβρυνόμενος τοις κατορθώμασιν®®.
Vgl. auch Dion. Hal. D e m . 5 ; Luc. Salt. 2 ; Dio Cass. 4 3 , 4 3 . Chariton verwendet die spätere F o r m άνανήψας®ι in 3.1.4
οψε δε καί μόλις έκεϊνος άνανήψας άσθενεϊ φωνη ,,τίς με δαιμόνων" φησίν
5.1.1
ταφεϊσαν δέ πολυτελώς εϊτα άνανήψασαν έν τώ τάφφ . . .
D a s Simplex νήφω verwendet er auch in 4 , 3 , 1 2 τη δέ ύστεραία νήφοντες βουλευώμεθ-α περί τούτων. D a s Partizip νήψας k o m m t bei Ach. T a t . an zwei Stellen vor : 1,13,1 7.4.2
μεταξύ δέ νήψας έκ τοϋ καμάτου μικρόν δέ νήψας έκ της μέθης τοϋ λόγου . . .
D a s K o m p o s i t u m findet sich auch bei den Folgenden : P s . Arist. Mir. 1 7 8 , 8 4 7 b 9 ; Dion. Hal. A n t . R o m . 4 , 3 5 , 2 ; N T 2 T i m . 2 , 2 6 ; Martyr. Andr. prius 4 8 , 3 ( B o n n e t ) ; Luc. Salt. 8 4 ; Plut. Cam. 2 3 ; '8 Vgl. Gasda, S. 12. " Vgl. Schmid, Attizismus III 231. 8» Vgl. Gasda, S. 13. Vgl. Schmid, Attizismus I 155.
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Dio Chrys. De regno 4,77 (S. 86,25 Budé); Nie. D a m . F G H 90 F 4 S. 332,21 (Jacoby); Marc. Aurel. A n t . 6,31; Clem. Alex. P r o t r e p t . 10. 101,4 (GCS); 103,2; Paedag. I I I 11,85,3. L u k i a n verwendet es in Bis Асе. 17 transitiv: τοϋτον . . . ύπέστρεψα καΐ άνένηψα . . . άνεξικακώ E s k o m m t n u r bei Chariton vor : 8 , 4 , 3 πρέπει γάρ βασιλεϊ μάλιστα πάντων άνεξικακεϊν. άντιλυπώ Char. 7,1,8
δύο Έλληνες άδικηθέντες άντελύττησαν τον μέγαν βασιλέα καΐ άπέθανον ώς άνδρες.
Vgl. auch P l u t . Demetr. 22 ούχ ύπέμεινεν άντιλυπησαι τους 'Ροδίους Lue. D. Meretr. 3,3 άντιλυπεϊν έβουλόμην αυτούς 12,5 βούλει δε άντιλυττήσω σε καί αύτή; άντιμνηστεύομαι N u r bei Chariton findet sich das Medium von άντιμνηστεύω : 8,7,6
τήν των άντιμνηστευομένων έπιβουλήν είς ψευδή ζηλοτυπίαν . . .
Das A k t i v steht bei Diod. Sic. 8,19,2 où μόνον τους άντιμνηστεύοντας, άλλά και τον τύραννον αύτον ύπεραραι. άποκαρτερώ Char. 3,1,1 6,2,8 8,1,6
μηκέτι