C. M. Wielands Sämmtliche Werke: Band 5 Geschichte des Agathon, Band 2/3 [[Erstausg.]. Reprint 2020 ed.] 9783111404622, 9783111041148


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C. M. Wielands Sämmtliche Werke: Band 5 Geschichte des Agathon, Band 2/3 [[Erstausg.]. Reprint 2020 ed.]
 9783111404622, 9783111041148

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u sondern sich von dem Strome sorrreißen li ßen.

erheben,

sie

worauf

die Hauptanwendung

von

ihrer

Auf — Rechtsstreite, Processe, Politik. ihnen, um durch

kam

Jeder

sie gewinnen zu lernen.

Man

Dialektik machen

in

bedenke,

mußten.

der Absicht |u

Freilich war dieß an sich un­

möglich , allein da man'- gleichwohl verlangte, so machte man den Ver­ jede- Ding von mehreren Seiten |u beleuchten, die eben vortbeil-

such,

in- glänzendste Licht zu seyen, allenfaU- auch durch Schetngründe

haftere

-u blenden.

Hiewit wurde der Weg gebahnt, überall eine Schetnwahr-

heit zu erkünsteln,

welche-

allerding-

auf

den

Geist wie auf den Cba-

rakter eine nur nachrbeilige Wirkung haben konnte, denn die Geister wuß­ ten dadurch gleichgültig «erden für die Wahrheit, und dieß kann nicht geschehen , ohne daß die Herzen gleichgültig wurden für die Sittlichkeit. —

Diese Gleichgültigkeit entstand bet d n Sophisten au- ihrer zu politischen

Di-putirku»st, bei der

welche

Mittel er

e- nur auf den

erlangt worden.

Sieg aukam,

Da nun alle-,

gleichviel durch

wa- von Ehrgeizi­

gen und Ruhmsüchtigen in Athen war, zu tbnen strömte, so zogen sie von

ihrer

Wissenschaft

und Kunst immer

größeren Vortheil;

Gewinnsucht

wurde ihr hervorstecheneer Eharakterzug, und um diele desto besser zu be­

friedigen, lehnen sie auch eine Weisheit, der eS in einem frivolen Zeit­

alter nicht an Anhängern fehlen konnte.

tät an

Dadurch griffen sie die Humani­

der Wurzel ihre- Leber - an.

S. 72. 3. — 4 — «. Der Vorwurf, den sich Platon----------

-»gezogen gegen

die

hatte — Nämlich den Vorwurf, mir allem seinem Haß

Sophisten

(Dieser Vorwurf Dialektik

selbst

kann

selbst zuweilen

eine

Art

von

Sophist

bei Platon nur insofern sehr

zu

seyn.

W. —

gültig seyn, al- seine

spipsindtg ist, und man zweifelhaft bl.ibt,

ob er durch einen Scheingrund g-räastdr war oder täuschen wollte.

Der

reinste Smn für Wahrheit und Sitrlietkeit, der stete Hinblick auf daß Göttliche, seine Achtung vor der Würde der Menschennatur erheben ihn

über

jeden Vergleich mir den Sophisten, denen er nur Beredsamkeit und

Dialektik schuldig war.) S. 8 8. Z. 1. Harmodiu -

und

Aristogiton



De-

Tyrannen Plsistrato- Nachfolger zu Athen waren seine Söhne Hipparchounö Hippla- (die Ptsistratiden). Hipparcho- harte de- Harmodro- Schwer

S54 sirr öffentlich beleidigt,

und der Bruder verband sich mit Aristogiion zur

Rache an dem Tyrannen. unter Myrtenzwetgen,

An dem Feste der Panathenäen verbargen sie

welche die Feiernden trugen,

die Schwerter der

Hipparcho- siel unter ihren Schwertern, und dieß war da- Stg.

Rache,

Htppia- mußte da- Land verlassen, und siel noch-

nal für die Freiheit.

her im Kampfe gegen fein Vaterland. Dem Harmodio- und Aristogiton errichtete man Bildsäulen, ihre Nachkommen wurden von alten Abgaben befreit, keinem Sklaven dursten ihre Namen betgelegt werden, und man

Sin- derselben, von AthenLo- ausbewahrt,

sang ihnen zu Ehren Lieder.

welche- den Geist jener Zeit charakterisirt, s. b. Herder Merke für Liter,

und Kunst. Dd. 8. S. 165. Den großen Deschüyer der Griechi

S. 89. 3. 15. 16-

schen

Freiheit —

Miltiade-, der im Gefängnis, starb, weil er eine

Geldstrafe, zu der er verurtheilt war, nicht bezahlen konnte.

Die wahre

Ursache zu seiner Verurthellung war die Furcht, er möchte durch sein Ueber, gewicht die kaum gestürzte Tyrannie wieder fiiftrn. — — Sokrater-

wie Wieland von Agatbon erzählt,

würde,

frei gesprochen worden senn,

wenn er sich zu einer Vertheidigung-rede im Sinne de- Volke- hätte er. niedrigen können.

S. 94. 3. 13.

Eine

andre Mine springen

lassen —

ist wohl ein in Agathon- Munde sehr unpassender Au-druct, Dichter hier entschlüpft ist.

106.

S.

fassung wo er

von

aus

5.

Gebäude

Tugend

der

republikanischen Ver-

gründe— Monte-guieu

den Haupttriebfedern

nennt al- die Ehre,

3.

der repudlicanischen

der despotischen die Furcht.

der

der den,

drei

im

drittenDucb,

Regierung-formen

die Tugend,

der

handelt,

monarchischen

die

nun Montesquieu oder Mieland

Recht babe, untersuche jeder selbst; ich bemerke dieß bloß um zu bewei. sen, wie treu sich Mieland auch in seinen politischen Grundsätzen blieb,

von denen zu sprechen einem andern Orte vorbehalten bleibt. S. 110. 3. 17. Einwohner de - Monde- —Die

Ein

wobner de- Monde-, wiewohl wir Neuern erst durch Hungen- und Fon

teneUe mir ihnen in Bekanntschaft gekommen,

sind in Agatbon- Munde

nicht unschicklich. Schon die alten Aegnptischen Priesier hielten den Mond für eine brwobnte Meir, und Orpheus brachte diese Lenre den Griechen.

W.

SSL Buch

9.

G. 118. 3. 16. -ßelden de- Petronius — Enkolp- höchster Grad der Erschlaffung,

und die 3aubermittel der alten Enothea,

einer

Priesterin des Prtapus, gegen jenes Uebel, find in einer der ärgerlichsten

Scenm des Satyrtkon von Petronius geschildert. S. 135. 3. 22. Mentor- — Die Göttin der WeiS-ekt selbst leitete den jungen TelemachoS, alS er seinen Dater Odysseus aufsuchte,

in der Gestalt eines ManneS, unter dem Namen Mentor, welcher Name daher jedem Führer von Jünglingen gegeben wird, in dem man doch Weisheit vvrau-setzt.