Briefe. Band 6 Juli 1815 bis September 1818: 1: Briefe. 2: Erläuterungen 9783110234114, 9783484108167, 9783484108165

In October 1816 Therese Huber became editor of the Kunstblatt, an art supplement to Cotta's Morgenblatt für gebilde

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German Pages 1450 [1444] Year 2011

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Table of contents :
Band 6.1
Briefe
Verzeichnis der Briefe
Brieftexte
Band 6.2
Erläuterungen
Einleitung zur »Morgenblatt«-Korrespondenz
Editorischer Bericht
Verzeichnis der Diakritischen Zeichen
Verzeichnis der Abkürzungen, Kürzel und Symbole
Verzeichnis der Währungen, Maße und Gewichte
Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur
Verzeichnis der abgekürzt zitierten Archive, Bibliotheken und Privatbesitzer
Erläuterungen zu den Briefen
Zeittafel
Personen- und Werkregister
Verzeichnis und Nachweis der Abbildungen
Danksagung
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Briefe. Band 6 Juli 1815 bis September 1818: 1: Briefe. 2: Erläuterungen
 9783110234114, 9783484108167, 9783484108165

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Therese Huber Briefe

Therese Huber Briefe Herausgegeben von Magdalene Heuser und Petra Wulbusch

De Gruyter

Therese Huber Briefe Band 6: Juli 1815 – September 1818 Band 6.1: Briefe Bearbeitet von Petra Wulbusch

De Gruyter

Gedruckt mit Untersttzung der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Bearbeitung: Petra Wulbusch: Textkonstitution, Kommentar und Register Dieter Neiteler und Sylvia Cordie: Vorarbeiten zur Textkonstitution Magdalene Heuser: Sammelanmerkungen, redaktionelle berarbeitung und Drucklegung

ISBN 978-3-484-10816-7 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet ber http://dnb.d-nb.de abrufbar.  2011 Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin / Boston Satz: epline, Kirchheim unter Teck Druck: Hubert & Co., Gçttingen

Gedruckt auf surefreiem Papier ¥ Printed in Germany www.degruyter.com

Inhalt Band 6.1 Briefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1

Verzeichnis der Briefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

3

Brieftexte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Band 6.2 Erluterungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 723 Einleitung zur »Morgenblatt«-Korrespondenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 725 Editorischer Bericht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 733 Verzeichnis der Diakritischen Zeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 737 Verzeichnis der Abkrzungen, Krzel und Symbole . . . . . . . . . . . . . . . . . . 738 Verzeichnis der Whrungen, Maße und Gewichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 740 Verzeichnis der abgekrzt zitierten Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 743 Verzeichnis der abgekrzt zitierten Archive, Bibliotheken und Privatbesitzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 747 Erluterungen zu den Briefen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 749 Zeittafel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1295 Personen- und Werkregister. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1299 Verzeichnis und Nachweis der Abbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1435 Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1437

Briefe

3

Verzeichnis der Briefe

Verzeichnis der Briefe 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37.

An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An

Th. Forster M. Hartmann G. Mller P. Usteri V. A. Huber Th. Forster E. Hartmann C. A. Bçttiger M. Hartmann J. G. Reinhold P. Usteri P. Usteri Th. Forster V. A. Huber J. G. Reinhold C. A. Bçttiger Th. Forster E. Hartmann V. A. Huber V. A. Huber V. A. Huber Ph. E. von Fellenberg P. Usteri F. A. Brockhaus Th. Forster P. Usteri F. von Matthisson M. Hartmann Th. Forster Th. Forster M. Hartmann F. von Matthisson P. Usteri C. A. Bçttiger J. G. Reinhold Th. Forster P. Usteri

30. Juni u. 1. Juli 1815 15. Juli 1815 20. Juli 1815 20. Juli 1815 22. Juli 1815 26. Juli 1815 29. Juli 1815 6. Aug. 1815 6. Aug. 1815 9. Aug. 1815 25. Aug. 1815 13. Sept. 1815 15. u. 17. Sept. 1815 30. Sept. 1815 2. Okt. 1815 6. Okt. 1815 11. u. 12. Okt. 1815 15. Okt. 1815 vor 24. Okt. 1815 vor 24. Okt. 1815 24. Okt. 1815 etwa 24. Okt. 1815 25. Okt. 1815 etwa 25. Okt. 1815 24. Nov. 1815 30. Nov. 1815 7. Dez. 1815 16. Dez. 1815 19. Dez. 1815 20. Dez. 1815 3. Jan. 1816 3. Jan. 1816 4. Jan. 1816 10. Jan. 1816 4. bis 13. Jan. 1816 18. u. 19. Jan. 1816 8. Febr. 1816

R R R R R R

R

R

R R R

R

29 35 35 35 36 36 37 37 38 41 46 50 50 55 56 61 67 71 71 72 72 75 75 79 81 87 90 92 93 94 95 95 96 100 107 114 116

4

Verzeichnis der Briefe

38. An Th. Forster 39. An F. Campe 40. An B. von Epplen 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 51. 52. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. 71. 72. 73.

An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An An

M. Hartmann J. F. Cotta P. Usteri Th. Forster E. Leube J. G. Reinhold Th. Forster V. A. Huber C. A. Bçttiger V. A. Huber F. Haug J. F. Cotta C. A. Bçttiger V. A. Huber L. Simanowiz Th. Forster Th. Forster V. A. Huber J. G. Reinhold Th. Forster Th. Forster C. A. Bçttiger E. Hartmann Th. Forster P. Usteri Th. Forster V. A. Huber Th. Forster die J. G. Cottasche Buchhdlg. V. A. Huber Ph. E. von Fellenberg die J. G. Cottasche Buchhdlg. V. A. Huber

74. An V. A. Huber 75. 76. 77. 78.

An An An An

P. Usteri V. A. Huber V. A. Huber M. von Fellenberg

20. Febr. 1816 23. Febr. 1816 zw. 24. Juli 1814 u. 14. Mrz 1816 14. Mrz 1816 18. Mrz 1816 18. Mrz 1816 29. u. 30. Mrz 1816 31. Mrz 1816 17. April 1816 26. April 1816 27. April 1816 26. Mai 1816 29. Mai 1816 31. Mai 1816 6. Juni 1816 7. Juni 1816 16. Juni 1816 18. Juni 1816 19. Juni 1816 30. Juni 1816 4. Juli 1816 9. Juli 1816 30. Juli 1816 5. Aug. 1816 10. Aug. 1816 15. Aug. 1816 16. Aug. 1816 16. Aug. 1816 2. Sept. 1816 9. Sept. 1816 25. Sept. 1816 Ende Sept. 1816 Sommer 1816 1. Okt. 1816 2. Okt. 1816 zw. 20. Mai 1806 u. 7. Okt. 1816 zw. 20. Mai 1806 u. 7. Okt. 1816 7. Okt. 1816 7. od. 9. Okt. 1816 7. od. 9. Okt. 1816 10. Okt. 1816

119 122 123 R 127 128 128 R 132 133 133 138 142 R 142 143 143 145 145 149 R 150 R 150 R 151 151 151 R 155 R 155 156 R 160 R 160 161 163 168 R 169 169 169 170 171 171 171 171 173 173 174

Verzeichnis der Briefe

79. 80. 81. 82. 83. 84. 85. 86. 87. 88. 89.

An An An An An An An An An An An

F. von Breuning die J. G. Cottasche Buchhdlg. P. Usteri C. A. Bçttiger J. F. Cotta J. G. Reinhold Th. Forster P. Usteri G. von Greyerz V. A. Huber J. F. Cotta

90. 91. 92. 93. 94.

An An An An An

J. F. Cotta J. H. von Dannecker V. A. Huber P. Usteri J. F. Cotta

95. 96. 97. 98. 99. 100.

An An An An An An

J. F. Cotta J. F. Cotta J. F. Cotta J. G. Reinhold J. G. Reinhold J. F. Cotta

101. 102. 103. 104. 105. 106. 107. 108. 109.

An An An An An An An An An

J. F. Cotta C. A. Bçttiger V. A. Huber P. Usteri J. F. Cotta Th. Forster J. F. Cotta J. F. Cotta J. F. Cotta

110. 111. 112. 113. 114. 115. 116. 117. 118.

An An An An An An An An An

die J. G. Cottasche Buchhdlg. J. F. Cotta J. F. Cotta J. F. Cotta J. F. Cotta P. Usteri J. F. Cotta J. F. Cotta J. F. Cotta

14. Okt. 1816 14. Okt. 1816 17. Okt. 1816 18. Okt. 1816 18. Okt. 1816 19. Okt. 1816 22. Okt. 1816 31. Okt. 1816 31. Okt. 1816 8. Nov. 1816 Ende Okt. od. Anfang Nov. 1816 15. Nov. 1816 16. Nov. 1816 17. Nov. 1816 21. Nov. 1816 zw. 28. Okt. u. 23. Nov. 1816 23. Nov. 1816 23. Nov. 1816 23. Nov. 1816 22. u. 23. Nov. 1816 24. Nov. 1816 zw. 30. Okt. u. 25. Nov. 1816 24. od. 25. Nov. 1816 23. u. 26. Nov. 1816 30. Nov. 1816 30. Nov. 1816 2. Dez. 1816 2. Dez. 1816 4. Dez. 1816 5. Dez. 1816 zw. Mitte Okt. u. 7. Dez. 1816 vor 7. Dez. 1816 7. Dez. 1816 8. Dez. 1816 15. Dez. 1816 16. Dez. 1816 17. Dez. 1816 23. Dez. 1816 24. Dez. 1816 25. Dez. 1816

5 R 175 175 175 180 185 185 R 189 190 195 195 198 198 199 199 R 199 200 201 201 201 202 211 214 214 215 220 222 226 R 227 228 228 229 229 230 230 230 232 232 236 237 238

6 119. 120. 121. 122. 123. 124. 125. 126. 127. 128. 129. 130. 131. 132.

Verzeichnis der Briefe

An An An An An An An An An An An An An An

A. Blumenbach Th. Forster J. F. Cotta J. F. Cotta V. A. Huber P. Usteri W. Cotta J. F. Cotta P. Usteri F. A. Brockhaus J. F. Cotta E. Hartmann J. F. Cotta J. F. Cotta

133. An J. F. Cotta 134. 135. 136. 137. 138. 139.

An An An An An An

140. 141. 142. 143. 144. 145. 146.

An J. F. Cotta An J. F. Cotta An J. F. Cotta An J. F. Cotta An J. F. Cotta An P. Usteri An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Ch. G. Nees von Esenbeck An J. F. Cotta An J. F. Cotta An J. F. Cotta An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. D. Kanngiesser An J. F. Cotta An Th. Forster An J. F. Cotta An J. F. Cotta

147. 148. 149. 150. 151. 152. 153. 154.

C. A. Bçttiger J. F. Cotta J. F. Cotta J. F. Cotta J. F. Cotta J. F. Cotta

155. An J. F. Cotta 156. An J. F. Cotta

26. Dez. 1816 28. Dez. 1816 5. Jan. 1817 8. Jan. 1817 9. Jan. 1817 11. Jan. 1817 etwa 15. Jan. 1817 16. Jan. 1817 16. Jan. 1817 15. od. 16. Jan. 1817 20. Jan. 1817 22. Jan. 1817 23. Jan. 1817 zw. Anfang u. 24. Jan. 1817 zw. Anfang u. 27. Jan. 1817 27. Jan. 1817 27. Jan. 1817 28. Jan. 1817 31. Jan. 1817 31. Jan. 1817 zw. 23. Nov. 1816 u. 31. Jan. 1817 31. Jan. 1817 1. Febr. 1817 etwa 4. Febr. 1817 6. Febr. 1817 6. Febr. 1817 7. Febr. 1817

R 238 238 242 244 244 249 253 253 254 255 255 R 256 256

8. Febr. 1817 zw. 3. u. 10. Febr. 1817 10. Febr. 1817 10. Febr. 1817

R 267 267 267 268

12. Febr. 1817 12. Febr. 1817 15. Febr. 1817 zw. 12. u. 17. Febr. 1817 zw. Anfang Jan. u. 17. Febr. 1817 zw. 12. u. 17. Febr. 1817 17. Febr. 1817

257 257 257 259 260 260 260 261 R 261 261 262 263 264 264

271 271 273 277 278 278 279

Verzeichnis der Briefe

157. 158. 159. 160. 161. 162. 163. 164. 165. 166. 167. 168. 169.

An J. F. Cotta An P. Usteri An J. F. Cotta An J. F. Cotta An C. A. Bçttiger An J. F. Cotta An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. W. Kçrte An J. F. Cotta An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. W. von Blomberg An P. Usteri An J. F. Cotta An J. F. Cotta An J. F. Cotta

170. An J. F. Cotta 171. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 172. An J. F. Cotta 173. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 174. An die J. G. Cottasche u. F. Rittler 175. An die J. G. Cottasche 176. An die J. G. Cottasche 177. An J. F. Cotta 178. An J. F. Cotta 179. An F. A. Brockhaus 180. An J. F. Cotta 181. An Th. Forster 182. An J. F. Cotta 183. An J. F. Cotta 184. An die J. G. Cottasche 185. An J. F. Cotta 186. An J. F. Cotta 187. An J. F. Cotta 188. An J. F. Cotta 189. An die J. G. Cottasche 190. An J. F. Cotta 191. An J. F. Cotta 192. An die J. G. Cottasche 193. An F. A. Brockhaus

7

etwa 18. Febr. 1817 19. Febr. 1817 22. Febr. 1817 27. Febr. 1817 2. Mrz 1817 3. Mrz 1817

R 280 280 282 283 283 285

3. Mrz 1817 5. Mrz 1817

R 286 286

10. Mrz 1817 10. Mrz 1817 11. Mrz 1817 11. Mrz 1817 zw. 25. Febr. u. 13. Mrz 1817 zw. 25. Febr. u. 13. Mrz 1817 13. Mrz 1817 etwa 16. Mrz 1817 zw. 10. Febr. u. 18. Mrz 1817

287 287 289 290 290 291 R 291 291 292

Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg.

Buchhdlg.

Buchhdlg.

Buchhdlg.

18. Mrz 1817 19. Mrz 1817 20. Mrz 1817 21. Mrz 1817 22. Mrz 1817 25. Mrz 1817 26. Mrz 1817 26. Mrz 1817 28. Mrz 1817 etwa 28. Mrz 1817 29. Mrz 1817 zw. 21. u. 30. Mrz 1817 30. Mrz 1817 4. April 1817 5. April 1817 5. April 1817 7. April 1817 7. April 1817 zw. 29. Mrz u. 8. April 1817 9. April 1817

R 292 292 293 293 294 295 295 R 296 297 297 R 298 298 298 299 R 299 R 300 300 301 R 302 302

8 194. 195. 196. 197. 198. 199. 200.

Verzeichnis der Briefe

216. 217.

An J. F. Cotta An J. F. Cotta An J. F. Cotta An J. F. Cotta An F. A. Brockhaus An J. F. Cotta An die J. G. Cottasche u. J. Ch. Markwort An die J. G. Cottasche u. Unbekannt An J. F. Cotta An P. Usteri An J. F. Cotta An J. F. Cotta An die J. G. Cottasche u. Ph. Breitenstein An J. F. Cotta An die J. G. Cottasche u. F. Rittler An J. F. Cotta An J. F. Cotta An die J. G. Cottasche An J. G. Reinhold An J. F. Cotta An die J. G. Cottasche u. J. F. Abel An die J. G. Cottasche u. D. Kanngiesser An C. A. Bçttiger An J. F. Cotta

218. 219. 220. 221. 222. 223. 224. 225. 226. 227. 228. 229. 230.

An An An An An An An An An An An An An

201. 202. 203. 204. 205. 206. 207. 208. 209. 210. 211. 212. 213. 214. 215.

11. April 11. April 12. April 12. April 13. April 13. April

1817 1817 1817 1817 1817 1817

303 R 303 303 304 305 305

14. April 1817

R 306

Buchhdlg. Buchhdlg. 14. April 15. April 16. April 17. April 17. April

1817 1817 1817 1817 1817

306 306 307 311 311

17. April 1817 18. April 1817

R 312 312

18. April 1817 zw. 10. u. 21. April 1817 21. April 1817 21. April 1817 22. April 1817 zw. 4. u. 23. April 1817 zw. Anfang Jan. u. 24. April 1817

R 312 313 313 R 313 R 313 315

Buchhdlg.

Buchhdlg.

Buchhdlg.

Buchhdlg.

315

Buchhdlg.

J. F. Cotta J. F. Cotta J. F. Cotta J. F. Cotta J. F. Cotta J. F. Cotta Th. Forster V. A. Huber J. F. Cotta die J. G. Cottasche Buchhdlg. J. F. Cotta J. F. Cotta J. F. Cotta

24. April 1817 25. April 1817 zw. 27. Mrz u. 26. April 1817 26. April 1817 26. April 1817 26. April 1817 29. April 1817 30. April 1817 etwa 30. April 1817 1. Mai 1817 4. Mai 1817 etwa 5. Mai 1817 7. Mai 1817 9. Mai 1817 zw. 1. u. 10. Mai 1817 10. Mai 1817

315 316

R

R

R R

319 320 320 321 322 322 322 323 324 325 325 326 326 326

9

Verzeichnis der Briefe

231. 232. 233. 234.

An An An An

P. Usteri die J. G. Cottasche Buchhdlg. die J. G. Cottasche Buchhdlg. die J. G. Cottasche Buchhdlg.

11. Mai 1817 11. Mai 1817 11. Mai 1817 zw. 10. Febr. u. 13. Mai 1817 13. Mai 1817 15. Mai 1817

235. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 236. An J. F. Cotta 237. An J. F. Cotta od. die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. F. Rittler 16. Mai 1817 238. An J. F. Cotta zw. Mitte April u. etwa 16. Mai 1817 239. An J. F. Cotta etwa 16. Mai 1817 240. An J. F. Cotta 17. Mai 1817 241. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. J. J. von Willemer 17. Mai 1817 242. An J. F. Cotta 18. Mai 1817 243. An J. F. Cotta 19. Mai 1817 244. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 17., 18. od. 19. Mai 1817 245. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 21. Mai 1817 246. An J. F. Cotta 22. Mai 1817 247. An Th. Forster 23. Mai 1817 248. An J. F. Cotta 26. Mai 1817 249. An J. F. Cotta 26. Mai 1817 250. An J. F. Cotta 26. Mai 1817 251. An F. A. Brockhaus 27. Mai 1817 252. An J. F. Cotta 27. Mai 1817 253. An J. F. Cotta 30. Mai 1817 254. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 30. Mai 1817 255. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. J. von Hammer 1. Juni 1817 256. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Unbekannt 1. Juni 1817 257. An V. A. Huber 2. Juni 1817 258. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 3. Juni 1817 259. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 3. Juni 1817 260. An P. Usteri 3. Juni 1817 261. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 4. Juni 1817 262. An C. A. Bçttiger 5. Juni 1817 263. An J. F. Cotta 6. Juni 1817 264. An J. F. Cotta 7. Juni 1817 265. An Th. Forster 9. Juni 1817 266. An J. F. Cotta 10. Juni 1817 267. An J. F. Cotta 10. Juni 1817

R 327 M 327 327 327 R 328 328

328 329 329 330

R R

R R

330 330 331 332 332 332 332 336 337 337 339 341 341 341 342

R 342 342 R 346 R 346 R 347 R 348 348 R 351 R 352 R 352 353 353

10 268. 269. 270. 271.

Verzeichnis der Briefe

An An An An

J. F. Cotta C. A. Bçttiger J. F. Cotta J. F. Cotta

272. An die J. G. Cottasche u. J. Nrnberger 273. An die J. G. Cottasche u. Herrn Locher 274. An die J. G. Cottasche 275. An Th. Forster 276. An die J. G. Cottasche 277. An die J. G. Cottasche 278. An J. F. Cotta 279. An J. F. Cotta 280. An J. F. Cotta 281. An J. F. Cotta 282. An J. F. Cotta 283. An J. F. Cotta 284. An die J. G. Cottasche 285. An die J. G. Cottasche 286. An die J. G. Cottasche 287. An die J. G. Cottasche 288. An P. Usteri 289. An F. A. Brockhaus 290. An die J. G. Cottasche 291. An die J. G. Cottasche u. H. von Schrçter 292. An die J. G. Cottasche 293. An J. F. Cotta 294. An J. F. Cotta 295. An die J. G. Cottasche u. Herrn Lohenstein 296. An J. F. Cotta 297. An die J. G. Cottasche 298. An J. G. Reinhold 299. An P. Usteri 300. An H. von Reden 301. An J. F. Cotta 302. An die J. G. Cottasche 303. An J. F. Cotta

10. Juni 1817 11. Juni 1817 12. Juni 1817 zw. Ende Mai u. 13. Juni 1817

354 355 357 R 357

14. Juni 1817

R 357

16. Juni 1817 16. Juni 1817 18. Juni 1817 19. Juni 1817 19. Juni 1817 23. Juni 1817 24. Juni 1817 24. Juni 1817 23. od. 24. Juni 1817 26. Juni 1817 26. Juni 1817 26. Juni 1817 26. Juni 1817 26. Juni 1817 27. Juni 1817 27. Juni 1817 29. Juni 1817 1. Juli 1817

R R R R R

Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg.

Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg.

Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg.

M R R M R R

R

357 357 358 359 359 359 359 361 362 362 362 362 363 363 363 363 365 368

3. Juli 1817 zw. 29. Juni u. 4. Juli 1817 etwa 4. Juli 1817 9. Juli 1817

368 369 369 370

9. Juli 1817 13. Juli 1817 14. Juli 1817 14. Juli 1817 14. Juli 1817 zw. 9. Mai u. 15. Juli 1817 16. Juli 1817 17. Juli 1817 18. Mrz, 18. Juni od. 18. Juli 1817 21. Juli 1817 22. Juli 1817

370 R 371 371 371 376 377 378 378

Buchhdlg.

Buchhdlg.

Buchhdlg.

304. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 305. An J. F. Cotta

379 R 379 379

11

Verzeichnis der Briefe

306. An H. von Reden 307. An die J. G. Cottasche u. Unbekannt 308. An die J. G. Cottasche 309. An J. F. Cotta 310. An die J. G. Cottasche 311. An Th. Forster 312. An P. Usteri 313. An die J. G. Cottasche 314. An die J. G. Cottasche 315. An die J. G. Cottasche 316. An die J. G. Cottasche 317. An J. F. Cotta 318. An J. F. Cotta 319. An die J. G. Cottasche u. M. Lange 320. An die J. G. Cottasche 321. An C. A. Bçttiger 322. An die J. G. Cottasche

22. Juli 1817

380

Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg.

Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg.

23. Juli 1817 23. Juli 1817 24. Juli 1817 27. Juli 1817 27. Juli 1817 27. Juli 1817 etwa 27. Juli 1817 etwa 27. Juli 1817 30. Juli 1817 vor 2. Aug. 1817 4. od. 8. Aug. 1817 zw. 30. Juli u. 9. Aug. 1817

380 R 381 R 381 381 R 382 R 383 384 384 R 384 M 385 385 386

Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg.

323. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. H. Voß 324. An J. F. Cotta 325. An J. F. Cotta 326. An J. F. Cotta 327. An F. von Matthisson 328. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. A. Klebe 329. An J. F. Cotta od. die J. G. Cottasche Buchhdlg. 330. An H. von Reden 331. An E. Reinbeck 332. An J. F. Cotta 333. An J. F. Cotta 334. An J. F. Cotta 335. An J. F. Cotta 336. An J. F. Cotta 337. An J. F. Cotta u. die J. G. Cottasche Buchhdlg. 338. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. A. Karow 339. An Th. Forster 340. An H. von Reden 341. An die J. G. Cottasche Buchhdlg.

9. Aug. 1817 8. od. 9. u. 10. Aug. 1817 10. Aug. 1817 Ende Juli od. Anfang Aug. 1817 Ende Juli od. Anfang Aug. 1817 11. Aug. 1817 12. Aug. 1817 13. Aug. 1817 13. Aug. 1817 etwa 14. Aug. 1817 zw. 11. Juli u. 15. Aug. 1817 16. Aug. 1817 18. Aug. 1817 etwa 18. Aug. 1817 20. Aug. 1817 25. Aug. 1817 31. Aug. 1817 31. Aug. 1817 1. Sept. 1817 1. 1. 1. 3.

Sept. Sept. Sept. Sept.

1817 1817 1817 1817

387 387 388 R 390 390 R 390 391 392 392 393 393 R 393 394 397 397 398 399 399 400 400 R 401 R 401 R 401

12

Verzeichnis der Briefe

342. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. K. Ph. Conz 343. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. H. Hundt-Radowsky 344. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Unbekannt 345. An J. F. Cotta 346. An J. F. Cotta 347. An V. A. Huber 348. An F. A. Brockhaus 349. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Herrn Langsdorf 350. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 351. An Th. Forster 352. An J. F. Cotta 353. An J. F. Cotta 354. An J. F. Cotta od. die J. G. Cottasche Buchhdlg. 355. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. K. K. von Thumb-Neuburg 356. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. L. Guckenberger 357. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 358. An J. F. Cotta 359. An C. A. Bçttiger 360. An J. F. Cotta 361. An J. F. Cotta 362. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 363. An J. F. Cotta 364. An J. F. Cotta 365. An J. F. Cotta 366. An J. F. Cotta 367. An J. F. Cotta 368. 369. 370. 371. 372. 373. 374. 375. 376.

An J. F. Cotta An J. F. Cotta An F. A. Brockhaus An J. F. Cotta An die J. G. Cottasche u. H. A. O. Reichard An die J. G. Cottasche An die J. G. Cottasche An die J. G. Cottasche An J. F. Cotta

3. Sept. 1817

R 401

3. Sept. 1817

402

4. Sept. 1817 4. Sept. 1817 vor 5. Sept. 1817 5. Sept. 1817 6. Sept. 1817

402 402 403 403 404

8. Sept. 1817 9. Sept. 1817 9. Sept. 1817 10. Sept. 1817 10. Sept. 1817

406 R 406 R 406 407 407

Anfang Sept. 1817

M 408

Anfang Sept. 1817

408

12. Sept. 1817 11. od. 12. Sept. 1817 12. Sept. 1817 13. Sept. 1817 14. Sept. 1817 14. Sept. 1817 15. Sept. 1817 15. Sept. 1817 16. Sept. 1817 16. Sept. 1817 16. Sept. 1817 zw. 4. u. 14. Aug. od. zw. 31. Aug. u. 18. Sept. 1817 18. Sept. 1817 18. Sept. 1817 20. Sept. 1817 20. Sept. 1817

409 R 410 410 410 414 415 416 416 416 417 417 418 418 419 R 419 419

22. Sept. 1817 23. Sept. 1817 23. Sept. 1817 24. Sept. 1817 25. Sept. 1817

420 420 R 420 R 421 421

Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg.

Verzeichnis der Briefe

377. 378. 379. 380. 381. 382.

An An An An An An

J. F. J. F. J. F. J. F. J. F. J. F.

Cotta Cotta Cotta Cotta Cotta Cotta

383. 384. 385. 386.

An H. von Reden An Th. Forster An J. M. Frnkel An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. K. Trummer 387. An die J. G. Cottasche Buchhdlg.

388. 389. 390. 391. 392.

An An An An An

393. 394. 395. 396. 397. 398. 399. 400. 401. 402.

An J. F. Cotta An J. F. Cotta An J. F. Cotta An J. F. Cotta An P. Usteri An J. F. Cotta An J. F. Cotta An J. G. Reinhold An J. F. Cotta An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. A. Mllner An J. F. Cotta An die J. G. Cottasche Buchhdlg. An J. F. Cotta An G. Cotta An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. W. J. Biergans An J. F. Cotta An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. D. G. Nusch An J. F. Cotta An J. F. Cotta u. G. von Gaal An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. K. W. Gessner

403. 404. 405. 406. 407. 408. 409. 410. 411. 412.

die J. G. Cottasche Buchhdlg. J. F. Cotta J. F. Cotta J. F. Cotta J. F. Cotta

26. Sept. 1817 26. od. 27. Sept. 1817 26., 27. od. 28. Sept. 1817 29. Sept. 1817 30. Sept. 1817 zw. 23. Sept. u. 7. Okt. 1817 7. Okt. 1817 9. Okt. 1817 10. Okt. 1817

13 422 422 422 423 424 M 425 425 427 R 431

13. Okt. 1817 zw. 23. Sept. u. 15. Okt. 1817 15. Okt. 1817 15. Okt. 1817 16. Okt. 1817 16. Okt. 1817 zw. 12. Sept. u. 17. Okt. 1817 17. Okt. 1817 zw. April u. 18. Okt. 1817 18. Okt. 1817 19. Okt. 1817 19. Okt. 1817 20. Okt. 1817 etwa 20. Okt. 1817 24. Okt. 1817 23. od. 24. Okt. 1817

434 434 435 435 435 436 438 439 439 444

etwa 26. Okt. 1817 etwa 26. Okt. 1817 27. Okt. 1817 zw. 21. u. 30. Okt. 1817 30. Okt. 1817

444 446 446 446 447

30. Okt. 1817 30. Okt. 1817

447 448

31. Okt. 1817 2. Nov. 1817 2. Nov. 1817

R 449 449 449

2. Nov. 1817

431 432 432 432 433 433

450

14

Verzeichnis der Briefe

413. An V. A. Huber 414. An C. A. Bçttiger 415. An die J. G. Cottasche u. A. J. Bssel 416. An die J. G. Cottasche 417. An die J. G. Cottasche 418. An die J. G. Cottasche u. H. A. O. Reichard 419. An Unbekannt 420. 421. 422. 423. 424.

An An An An An

Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg.

J. F. Cotta J. F. Cotta J. F. Cotta J. F. Cotta die J. G. Cottasche Buchhdlg.

426. An J. F. Cotta An An An An

J. F. Cotta J. F. Cotta J. F. Cotta die J. G. Cottasche Buchhdlg.

431. An J. F. Cotta 432. An die J. G. Cottasche 433. An die J. G. Cottasche u. K. W. Grote 434. An die J. G. Cottasche u. G. W. O. von Ries 435. An die J. G. Cottasche u. Graf F. von Riesch 436. An J. F. Cotta 437. An J. F. Cotta 438. An J. F. Cotta 439. An die J. G. Cottasche 440. An F. A. Brockhaus 441. An J. F. Cotta 442. An J. F. Cotta

450 451

4. Nov. 1817 4. Nov. 1817 4. Nov. 1817

454 454 R 455

Buchhdlg.

425. An J. F. Cotta

427. 428. 429. 430.

2. Nov. 1817 3. Nov. 1817

Buchhdlg. Buchhdlg.

4. Nov. 1817 455 zw. 25. Juli 1804 u. 7. Nov. 1817 455 zw. 4. Sept. u. 8. Nov. 1817 456 10. Nov. 1817 456 10. Nov. 1817 458 Anfang Nov. 1817 458 30. od. 31. Okt. od. Anfang Nov. 1817 459 zw. 31. Jan. u. 13. Nov. 1817 459 zw. 31. Jan. u. 13. Nov. 1817 459 zw. 8. u. 13. Nov. 1817 M 459 vor 13. Nov. 1817 M 460 vor 13. Nov. 1817 460 zw. 31. Jan. u. 13. Nov. 1817 460 13. Nov. 1817 460 13. Nov. 1817 461 13. Nov. 1817

R 461

13. Nov. 1817

461

Buchhdlg. Buchhdlg.

Buchhdlg.

443. An J. F. Cotta 444. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. J. A. Schultes

13. Nov. 1817 17. Nov. 1817 17. Nov. 1817 18. Nov. 1817 19. Nov. 1817 20. Nov. 1817 19. od. 20. Nov. 1817 zw. Anfang Jan. u. 21. Nov. 1817 21. Nov. 1817 21. Nov. 1817

461 462 463 463 464 464 M 465 465 R 465 466

Verzeichnis der Briefe

445. An J. F. Cotta 446. An J. F. (von) Cotta 447. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Herrn Mller u. Herrn Krug 448. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 449. An J. G. Reinhold 450. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 451. An Th. Forster 452. An P. Usteri 453. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. A. E. Boye 454. An J. F. (von) Cotta od. die J. G. Cottasche Buchhdlg. 455. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Unbekannt 456. An J. F. von Cotta 457. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 458. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. J. C. Mielach 459. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 460. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 461. An A. von Kotzebue 462. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 463. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 464. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Th. von Held 465. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. K. W. Grote 466. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 467. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. A. Krmer 468. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. A. Wendt 469. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. J. Widemann 470. An J. F. von Cotta 471. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. P. G. Kummer 472. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 473. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. K. Wielandt 474. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. K. Wielandt

15

21. Nov. 1817 zw. 12. u. 26. Nov. 1817

466 M 467

26. Nov. 1817 zw. 12. u. 27. Nov. 1817 27. Nov. 1817 26. od. 27. Nov. 1817 26. od. 27. Nov. 1817 28. Nov. 1817

467 468 468 R 470 R 470 471

etwa 28. Nov. 1817

R 475

zw. Aug. u. 29. Nov. 1817

475

zw. 23. u. 29. Nov. 1817 29. Nov. 1817 29. Nov. 1817

475 476 476

29. Nov. 1817 29. Nov. 1817 29. Nov. 1817 29. Nov. 1817 30. Nov. 1817 2. Dez. 1817

476 477 477 478 479 R 479

3. Dez. 1817

480

4. Dez. 1817 4. Dez. 1817

480 481

4. Dez. 1817

481

4. Dez. 1817

482

4. Dez. 1817 6. Dez. 1817

482 483

8. Dez. 1817 8. Dez. 1817

484 484

23. Juli od. 8. Dez. 1817

R 485

23. Juli od. 8. Dez. 1817

R 485

16

Verzeichnis der Briefe

475. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. J. B. Durach 476. An P. Usteri 477. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. K. Wielandt 478. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 479. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. K. Trummer 480. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 481. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. A. Niemeyer 482. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 483. An P. Usteri 484. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. K. Trummer 485. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 486. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. J. von Plçtz 487. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. K. Stein 488. An M. von Greyerz 489. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 490. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 491. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Ch. G. Nees von Esenbeck 492. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 493. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 494. An C. S. E. Frnkel 495. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. J. Kerner 496. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. A. Krmer 497. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 498. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Ch. M. Engelhardt 499. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 500. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 501. An J. F. von Cotta 502. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 503. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Herrn Hoerner 504. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. C. L. A. von Boehnen 505. An die J. G. Cottasche Buchhdlg.

9. Dez. 1817 10. Dez. 1817

485 486

25. Juli od. 10. Dez. 1817 11. Dez. 1817

R 487 R 487

11. Dez. 1817 12. Dez. 1817

R 488 488

11. od. 12. Dez. 1817 14. Dez. 1817 15. Dez. 1817

488 489 489

15. Dez. 1817 16. Dez. 1817

R 491 R 491

16. Dez. 1817

491

16. 16. 18. 18.

Dez. Dez. Dez. Dez.

1817 1817 1817 1817

492 492 R 493 R 493

18. 19. 21. 22.

Dez. Dez. Dez. Dez.

1817 1817 1817 1817

493 R 494 494 495

24. Dez. 1817

498

24. Dez. 1817 25. Dez. 1817

R 498 499

26. 27. 29. 30. 30.

1817 1817 1817 1817 1817

R 499 R 499 R 500 500 R 501

31. Dez. 1817

502

Mitte od. Ende Dez. 1817 Mitte od. Ende Dez. 1817

502 502

Dez. Dez. Dez. Dez. Dez.

17

Verzeichnis der Briefe

506. An J. F. (von) Cotta od. die J. G. Cottasche Buchhdlg. 507. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 508. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 509. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 510. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. K. Trummer 511. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Ch. G. Nees von Esenbeck 512. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 513. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 514. An A. von Kotzebue 515. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. A. Krmer 516. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. K. W. Thrmin 517. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 518. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 519. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. M. Lange 520. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 521. An J. F. (von) Cotta 522. 523. 524. 525. 526. 527. 528. 529. 530. 531. 532. 533. 534. 535. 536. 537. 538.

An H. von Reden An die J. G. Cottasche An die J. G. Cottasche An die J. G. Cottasche An die J. G. Cottasche An die J. G. Cottasche u. A. Fchsel An die J. G. Cottasche u. A. Krmer An J. G. Reinhold An Th. Forster An C. A. Bçttiger An die J. G. Cottasche An P. Usteri An die J. G. Cottasche u. K. W. Thrmin An J. F. von Cotta An die J. G. Cottasche An F. Wilmans An die J. G. Cottasche

Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg.

Ende Nov. od. Dez. 1817 1. Jan. 1818 etwa 1. Jan. 1818 3. Jan. 1818

503 R 503 R 503 R 504

3. Jan. 1818

R 504

4. Jan. 1818 4. Jan. 1818 4. Jan. 1818 5. Jan. 1818 zw. 24. Dez. 1817 u. 6. Jan. 1818

504 R 505 R 505 505

8. Jan. 1818 8. Jan. 1818 8. Jan. 1818

R 507 507 507 508

9. Jan. 1818 10. Jan. 1818 zw. 23. Jan. 1817 u. Mitte Jan. 1818 11. Jan. 1818 12. Jan. 1818 12. Jan. 1818 12. Jan. 1818 12. Jan. 1818

508 R 509

12. Jan. 1818

R 515

13. 14. 14. 17. 17. 17.

Jan. Jan. Jan. Jan. Jan. Jan.

1818 1818 1818 1818 1818 1818

R 515 R 516 516 520 521 523

19. 19. 19. 20. 22.

Jan. Jan. Jan. Jan. Jan.

1818 1818 1818 1818 1818

526 527 R 529 529 R 530

509 510 R 514 514 R 515 R 515

Buchhdlg.

Buchhdlg. Buchhdlg.

Buchhdlg. Buchhdlg.

18

Verzeichnis der Briefe

539. An die J. G. Cottasche u. E. Horstig 540. An die J. G. Cottasche 541. An die J. G. Cottasche u. K. W. Thrmin 542. An die J. G. Cottasche 543. An die J. G. Cottasche u. K. G. Th. Winkler 544. An J. F. von Cotta 545. An P. Usteri 546. An die J. G. Cottasche u. Ch. D. Eidenbenz 547. An C. Carus 548. An die J. G. Cottasche 549. An die J. G. Cottasche u. G. Ch. Otto 550. An die J. G. Cottasche 551. An die J. G. Cottasche 552. An die J. G. Cottasche 553. An die J. G. Cottasche u. Ch. M. Engelhardt 554. An V. A. Huber 555. An H. von Reden 556. An J. F. von Cotta

Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg.

22. Jan. 1818 24. Jan. 1818

530 530

24. Jan. 1818 24. Jan. 1818

531 R 531

25. Jan. 1818 31. Jan. 1818 1. Febr. 1818

R 531 R 532 532

5. Febr. 1818 7. Febr. 1818 10. Febr. 1818

R 534 534 M 536

10. 10. 11. 11.

537 R 537 R 537 R 537

Buchhdlg.

Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg.

557. An J. F. von Cotta 558. An J. F. von Cotta 559. An J. F. von Cotta 560. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Ch. G. Nees von Esenbeck 561. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 562. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 563. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. C. de la Motte-Fouqu 564. An F. A. Brockhaus 565. An H. von Reden 566. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. M. Kartscher 567. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. J. H. Bender 568. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. G. L. P. Sievers

Febr. Febr. Febr. Febr.

1818 1818 1818 1818

12. Febr. 1818 17. Febr. 1818 19. Febr. 1818 zw. 15. Dez. 1817 u. 20. Febr. 1818 zw. 26. Dez. 1817 u. 20. Febr. 1818 zw. 26. Dez. 1817 u. 20. Febr. 1818 20. Febr. 1818

R 538 538 R 545

21. Febr. 1818 21. Febr. 1818 21. Febr. 1818

549 R 550 R 550

25. Febr. 1818 26. Febr. 1818 26. Febr. 1818

550 551 552

27. Febr. 1818

554

28. Febr. 1818

554

28. Febr. 1818

R 554

546 546 547 548

19

Verzeichnis der Briefe

569. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. K. Trummer 570. An J. F. von Cotta 571. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 572. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Ch. G. Nees von Esenbeck 573. An P. Usteri 574. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Herrn Wagner 575. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. I. Strauss 576. An J. F. von Cotta 577. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. F. Tarnow 578. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Ch. Rommel 579. An A. Blumenbach 580. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 581. An C. A. Bçttiger 582. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. W. Kçrte 583. An Th. Forster 584. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. A. Richter 585. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. G. H. Ritter 586. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. J. B. Durach 587. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 588. 589. 590. 591. 592. 593. 594. 595. 596. 597. 598.

An W. Heeren An H. von Reden An P. Usteri An die J. G. Cottasche u. F. H. Bothe An die J. G. Cottasche An die J. G. Cottasche An die J. G. Cottasche u. C. Mller An die J. G. Cottasche An die J. G. Cottasche u. G. L. P. Sievers An J. D. Reuß An Th. Forster

28. Febr. 1818 Ende Febr. 1818 8. Mrz 1818

R 555 555 R 556

8. Mrz 1818 8. Mrz 1818

R 556 556

9. Mrz 1818

R 559

9. Mrz 1818 13. Mrz 1818

R 559 559

13. Mrz 1818

561

14. Mrz 15. Mrz 15. Mrz 20. Mrz

1818 1818 1818 1818

R 562 562 R 564 564

22. Mrz 1818 22. Mrz 1818

567 R 567

24. Mrz 1818

R 569

24. Mrz 1818

569

26. Mrz 1818 zw. 27. Dez. 1817 u. 27. Mrz 1818 30. Mrz 1818 30. Mrz 1818 30. Mrz 1818

R 569

20. od. 30. Mrz 1818 31. Mrz 1818 4. April 1818

R 575 575 R 576

4. April 1818 6. April 1818

R 576 R 576

7. April 1818 7. April 1818 7. April 1818

576 R 577 577

570 570 571 573

Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg.

20 599. 600. 601. 602. 603. 604. 605.

Verzeichnis der Briefe

An J. F. von Cotta An K. H. von Lang An die J. G. Cottasche Buchhdlg. An J. F. von Cotta An Th. Forster An J. F. von Cotta An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. K. Stein

606. An die J. G. Cottasche u. K. W. Gessner 607. An die J. G. Cottasche 608. An J. F. von Cotta 609. An die J. G. Cottasche u. J. C. Appenzeller 610. An die J. G. Cottasche 611. An die J. G. Cottasche 612. An die J. G. Cottasche 613. An die J. G. Cottasche 614. An J. F. von Cotta 615. An J. G. Reinhold 616. An C. A. Bçttiger 617. An J. F. von Cotta 618. An die J. G. Cottasche 619. An J. F. von Cotta 620. An P. Usteri 621. An die J. G. Cottasche u. J. Nrnberger 622. An J. F. von Cotta 623. An J. F. von Cotta 624. An J. F. von Cotta 625. An J. F. von Cotta 626. An J. F. von Cotta 627. An J. F. von Cotta 628. An die J. G. Cottasche u. A. Wendt 629. An die J. G. Cottasche 630. An J. F. von Cotta 631. An die J. G. Cottasche u. K. Ph. Conz 632. An die J. G. Cottasche 633. An E. von Struve 634. An J. F. von Cotta 635. An J. F. von Cotta

11. April 1818 14. April 1818 20., 21. od. 22. April 1818 24. April 1818 25. April 1818 26. April 1818

R 580 581 582 583 584 585

zw. 8. Jan. u. 27. April 1818

R 585

Buchhdlg. Buchhdlg.

27. April 1818 etwa 28. April 1818 28. April 1818

585 586 587

Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg.

Buchhdlg.

29. April 1818 588 30. April 1818 588 Mitte od. Ende April 1818 589 Ende 1817 od. Anfang 1818 R 589 Ende 1817 od. Anfang 1818 590 2. Mai 1818 590 2. Mai 1818 590 3. Mai 1818 594 4. Mai 1818 597 4. Mai 1818 597 5. Mai 1818 598 6. Mai 1818 598

Buchhdlg. etwa 6. Mai 1818 7. Mai 1818 7. Mai 1818 7. Mai 1818 7. Mai 1818 8. Mai 1818 etwa 8. Mai 1818

599 R 599 599 600 600 600 601

Buchhdlg. Buchhdlg.

zw. 15. April u. 9. Mai 1818 601 zw. 15. April u. 9. Mai 1818 602 9. Mai 1818 R 602

Buchhdlg. Buchhdlg.

10. Mai 1818 602 10. Mai 1818 R 603 April od. Anfang Mai 1818 603 zw. 9. April u. 12. Mai 1818 603 zw. 6. u. 12. Mai 1818 603

21

Verzeichnis der Briefe

636. An die J. G. Cottasche u. G. F. Taute 637. An die J. G. Cottasche u. A. Wendt 638. An die J. G. Cottasche u. L. von Baczko 639. An J. F. von Cotta 640. An die J. G. Cottasche 641. An die J. G. Cottasche 642. An P. Usteri 643. An V. A. Huber 644. An J. F. von Cotta 645. An die J. G. Cottasche u. F. Ch. Kçler 646. An die J. G. Cottasche u. H. Winter 647. An die J. G. Cottasche u. K. Ph. Conz

Buchhdlg.

648. An die J. G. Cottasche u. J. B. Pfeilschifter 649. An J. F. von Cotta 650. An die J. G. Cottasche 651. An J. F. von Cotta 652. An die J. G. Cottasche 653. An die J. G. Cottasche 654. An J. F. von Cotta 655. An J. G. Reinhold 656. An die J. G. Cottasche u. A. Sthele 657. An J. F. von Cotta 658. An J. F. von Cotta 659. An J. F. von Cotta 660. An J. F. von Cotta 661. An die J. G. Cottasche 662. An J. F. von Cotta 663. An die J. G. Cottasche u. J. F. Wurm 664. An die J. G. Cottasche 665. An J. F. von Cotta 666. An J. F. von Cotta 667. An die J. G. Cottasche u. A. Benzler 668. An J. F. von Cotta

Buchhdlg.

14. Mai 1818

604

14. Mai 1818

R 604

Buchhdlg. Buchhdlg.

Buchhdlg. Buchhdlg.

vor 15. Mai 1818 vor 15. Mai 1818 zw. 25. Mrz u. 15. Mai 1818 15. Mai 1818 17. Mai 1818 Anfang od. Mitte Mai 1818 22. od. 23. Mai 1818 M

604 605 605 605 606 608 608

24. Mai 1818

608

25. Mai 1818

R 609

zw. Ende April u. 26. Mai 1818

R 609

27. Mai 1818 etwa 28. Mai 1818 Mai 1818 2. Juni 1818 2. Juni 1818 2. Juni 1818 3. Juni 1818 3. Juni 1818

609 R 610 R 610 611 611 611 612 612

3. Juni 1818 4. Juni 1818 4. Juni 1818 4. od. 5. Juni 1818 6. Juni 1818 7. Juni 1818 7. Juni 1818

615 616 616 617 618 R 618 618

Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg.

Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg.

Buchhdlg.

Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg.

7. Juni 7. Juni 8. Juni 9. Juni

1818 1818 1818 1818

619 619 620 620

Buchhdlg. 9. Juni 1818 10. Juni 1818

R 622 622

22 669. 670. 671. 672. 673. 674. 675. 676. 677. 678. 679. 680. 681. 682. 683. 684. 685. 686. 687. 688. 689. 690. 691. 692. 693. 694. 695. 696. 697. 698. 699. 700. 701. 702. 703. 704. 705.

Verzeichnis der Briefe

An Th. Forster An die J. G. Cottasche Buchhdlg. An F. A. Brockhaus An J. F. von Cotta An J. F. von Cotta An F. Brun An die J. G. Cottasche Buchhdlg. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. An J. F. von Cotta An J. F. von Cotta An J. F. von Cotta An J. F. von Cotta An H. C. F. W. von Reden An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Herrn von Becker An die J. G. Cottasche Buchhdlg. An J. F. von Cotta od. die J. G. Cottasche Buchhdlg. An A. von Kotzebue An die J. G. Cottasche Buchhdlg. An P. Usteri An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. C. E. Schubarth An J. F. von Cotta An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. R. H. B. von Bosse An J. F. von Cotta An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. H. Hirzel An J. F. von Cotta An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. S. Hess An C. A. Bçttiger An J. F. von Cotta An die J. G. Cottasche Buchhdlg. An J. F. von Cotta An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Herrn Karschin An V. A. Huber An J. F. von Cotta An J. F. von Cotta An J. F. von Cotta An J. F. von Cotta An die J. G. Cottasche Buchhdlg.

10. Juni 1818 622 zw. 12. April u. 11. Juni 1818 626 11. Juni 1818 627 11. Juni 1818 631 11. Juni 1818 632 etwa 11. Juni 1818 634 12. Juni 1818 635 13. Juni 1818 R 635 14. Juni 1818 636 14. Juni 1818 637 15. Juni 1818 638 15. Juni 1818 R 638 15. Juni 1818 R 638 14. od. 15. Juni 1818 17. Juni 1818

639 641

15., 16. od. 17. Juni 1818 19. Juni 1818 21. Juni 1818 21. Juni 1818

641 641 R 642 644

22. Juni 1818 23. Juni 1818

R 647 R 647

23. Juni 1818 26. Juni 1818

648 648

26. Juni 1818 27. Juni 1818

R 648 R 649

27. Juni 28. Juni 28. Juni 28. Juni 29. Juni

R 649 649 652 652 654

1818 1818 1818 1818 1818

29. Juni 1818 Mai od. Juni 1818 1. Juli 1818 3. Juli 1818 3. Juli 1818 zw. 23. Juni u. 4. Juli 1818 4. Juli 1818

654 654 655 655 R 656 656 R 656

23

Verzeichnis der Briefe

706. 707. 708. 709. 710. 711. 712. 713. 714. 715. 716. 717. 718. 719. 720. 721. 722. 723. 724. 725. 726. 727. 728. 729. 730. 731. 732. 733. 734. 735. 736. 737. 738. 739. 740. 741. 742.

An die J. G. Cottasche Buchhdlg. An J. F. von Cotta An J. F. von Cotta An J. F. von Cotta An A. von Kotzebue An C. Pichler An J. F. von Cotta An die J. G. Cottasche Buchhdlg. An J. F. von Cotta An F. Tarnow An J. F. von Cotta An die J. G. Cottasche Buchhdlg. An J. F. von Cotta An die J. G. Cottasche Buchhdlg. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Ch. M. Engelhardt An die J. G. Cottasche Buchhdlg. An F. H. Bothe An die J. G. Cottasche Buchhdlg. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. An J. G. Reinhold An G. von Cotta An J. F. von Cotta An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Herrn Karschin An P. Usteri An die J. G. Cottasche Buchhdlg. An E. u. H. von Struve An P. Usteri An J. F. von Cotta An J. F. von Cotta An die J. G. Cottasche Buchhdlg. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. An Th. Forster An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. J. K. Mielach An die J. G. Cottasche Buchhdlg. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Ch. M. Engelhardt An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. F. Ch. Kçler An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. K. von Oberkamp

4. Juli 1818 R 5. Juli 1818 5. Juli 1818 R 5. Juli 1818 5. Juli 1818 5. Juli 1818 6. Juli 1818 10. Juli 1818 R 11. Juli 1818 11. Juli 1818 zw. 11. April u. 12. Juli 1818 zw. 11. April u. 12. Juli 1818 12. Juli 1818 13. Juli 1818 R

657 657 657 658 658 661 662 662 663 664 665 666 666 668

14. Juli 1818 etwa 15. Juli 1818 16. Juli 1818 16. Juli 1818 16. Juli 1818 16. Juli 1818 zw. 11. u. 17. Juli 1818 18. Juli 1818

R 668 R 668 669 R 670 670 670 674 675

18. Juli 1818 18. Juli 1818 21. Juli 1818 21. Juli 1818 21. Juli 1818 23. Juli 1818 23. Juli 1818 24. Juli 1818 27. Juli 1818 27. u. 28 Juli 1818

676 R 677 677 R 677 678 678 679 680 680 R 680

29. Juli 1818 2. Aug. 1818

682 682

3. Aug. 1818

R 682

3. Aug. 1818

R 683

3. Aug. 1818

683

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Verzeichnis der Briefe

743. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. G. J. Schlachter 744. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. C. A. F. Seeger 745. An J. Hartmann 746. An W. Heeren 747. An H. von Reden 748. An C. von Greyerz 749. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 750. An J. F. von Cotta 751. An J. F. von Cotta 752. An J. F. von Cotta 753. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. Th. F. Kniewel 754. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 755. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. A. von Seckendorff 756. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. K. Stein 757. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. K. W. Thrmin 758. An J. F. von Cotta 759. An J. F. von Cotta 760. An J. F. von Cotta 761. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 762. An J. F. von Cotta 763. An J. F. von Cotta 764. An P. Usteri 765. An W. Heeren 766. An F. A. Brockhaus 767. An K. Mayer 768. An J. F. von Cotta 769. An J. F. von Cotta 770. An J. F. von Cotta 771. An J. F. von Cotta 772. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. J. Nrnberger 773. An J. F. von Cotta 774. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 775. An J. F. von Cotta 776. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 777. An J. F. von Cotta 778. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. K. F. von Wiebeking

4. Aug. 1818 4. Aug. 1818 4. Aug. 1818 4. Aug. 1818 4. Aug. 1818 etwa 4. Aug. 1818 6. Aug. 1818 7. Aug. 1818 7. Aug. 1818 8. Aug. 1818

R 683 684 684 685 686 688 688 688 688 689

8. Aug. 1818 9. Aug. 1818

R 689 690

9. Aug. 1818

R 690

9. Aug. 1818

690

9. Aug. 1818 10. Aug. 1818 10. Aug. 1818 10. Aug. 1818 10. Aug. 1818 11. Aug. 1818 15. Aug. 1818 15. Aug. 1818 etwa 15. Aug. 1818 16. Aug. 1818 17. Aug. 1818 17. Aug. 1818 18. Aug. 1818 18. Aug. 1818 19. Aug. 1818

691 691 692 692 693 694 694 694 R 695 696 699 700 700 R 701 701

zw. 10. u. 20. Aug. 1818 21. Aug. 1818 23. Aug. 1818 25. Aug. 1818 zw. 20. u. 26. Aug. 1818 26. Aug. 1818

702 702 703 703 704 705

26. Aug. 1818

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Verzeichnis der Briefe

779. An C. A. Bçttiger 780. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. u. C. E. F. W. von Cçlln 781. An die J. G. Cottasche Buchhdlg. 782. An J. F. von Cotta od. die J. G. Cottasche Buchhdlg. 783. An F. von Matthisson 784. An Th. Forster 785. 786. 787. 788. 789. 790. 791. 792. 793. 794. 795. 796.

An An An An An An An An An An An An

P. Usteri J. F. von Cotta J. G. Reinhold die J. G. Cottasche Buchhdlg. C. A. Bçttiger F. W. Gubitz J. F. von Cotta die J. G. Cottasche Buchhdlg. J. F. von Cotta J. F. von Cotta die J. G. Cottasche Buchhdlg. J. F. von Cotta

797. An die J. G. Cottasche u. W. A. Lindau 798. An die J. G. Cottasche 799. An die J. G. Cottasche 800. An die J. G. Cottasche u. J. Nrnberger 801. An die J. G. Cottasche 802. An die J. G. Cottasche 803. An P. Usteri 804. An die J. G. Cottasche 805. An die J. G. Cottasche u. L. von Schlaich 806. An die J. G. Cottasche 807. An J. Engelmann 808. An die J. G. Cottasche u. S. F. Merkel 809. An die J. G. Cottasche 810. An die J. G. Cottasche u. J. F. von Cotta

29. Aug. 1818

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29. Aug. 1818 31. Aug. 1818

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Anfang od. Mitte 1818 Mitte 1817 od. Mitte 1818 30. u. 31. Aug. od. 31. Aug. u. 1. Sept. 1818 1. Sept. 1818 3. Sept. 1818 4. Sept. 1818 5. Sept. 1818 5. Sept. 1818 6. Sept. 1818 7. Sept. 1818 zw. 3. u. 10. Sept. 1818 10. Sept. 1818 10. Sept. 1818 10. Sept. 1818 zw. 28. Aug. u. 11. Sept. 1818

709 709 R 710 R 711 711 R 712 712 R 713 713 714 714 715 715 716 716

Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg.

12. Sept. 1818 14. Sept. 1818 14. Sept. 1818

R 717 717 R 717

14. 17. 18. 19. 21.

1818 1818 1818 1818 1818

R 718 R 718 718 718 720

21. Sept. 1818 22. Sept. 1818 24. Sept. 1818

R 720 M 721 721

30. Sept. 1818 Sept. 1818

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Frhjahr od. Sommer 1818

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Sept. Sept. Sept. Sept. Sept.

Buchhdlg. Buchhdlg. Buchhdlg.

Brieftexte

Juni – Juli 1815

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An Therese Forster in Berlin Bchingen an der Brenz 30. Juni und 1. Juli 1815 Freitag und Sonnabend

Bechingen den 30 Jun 1815 Ich hatte Dir eine Seite voll der schçnsten Dinge geschrieben, meint Nanny es sei klger sie nicht fortzuschicken und da bin ich eine so lenksame Person daß ich die schçne Seite voll herrlicher Dinge Dir nicht schicke. Deinen Brief vom 24 Mai habe ich und nun Deinem lezten, mein liebes, gutes Kind. Ich hatte unter andern auch gesagt daß mir Humbold von seiner zweiten Tochter geschrieben hatte: sie habe eine italianische Natur und das scheint mir heute zu Tage gleich lautend mit dem was Großmama Brandes »Mansschtig« genannt haben wrde. Die Meinung der Frau v. Humbold ber die Veranlaßung zur Trennung von Herder, ist recht merkwrdig und karakteristisch. Daß diese Verschiedenheit unsrer Meinung ein Ingredienz von seinem Gift und unsrer Entfremdung war, ist entschieden; aber nur allein darum weil er giftig und wir entfremdet waren. Die Epoche war schneident, es war die Wendung zum Vortheil Deutschlands. Unsre Gefhle schmerzlich und gnreux, er war ein Bierhaus Politiker mit dem Fustchen im Sack. Anfangs hatten wir ein paar Diskußionen in denen ich ihn nur erinnerte welche heilge Andenken mich an jenes Volk bnden, wie jenes Volkes Blut in Luisens Adern flçß, wie meine Theilnahme, mein Schmerz also n a t  r l i c h sei, sich ans Hçchste, Schçnste in mir binde. Das htte einen edeln, verstndigen Mann gengt; aber sein ganz unsinniger Hochmuth, der Haß und die Galle die in ihm kochten, die Rohheit seiner Herrsucht und Tçlpelschwere seines Sinnes machten ihn zu jeder Vertrgsamkeit unfhig. Er war unsre Gewohnheit ber viele Gegenstnde zu lachen, und besonders Unglck und Kummer wegzulachen, gewohnt, seit acht Jahren. Daß wir ber die zahlloßen Blçßen, den Bombast, die Rodomontaten des neuen Bundes lachten und Einflle hatten, ber den purismus der Deutschheit, das erregte seine Wuth. Im ernsten Gesprch wiederholte ich meinen Wunsch ber Deutschlands Freiheit, Glanz, Einigkeit, meine Bereitwilligkeit diesen Seegnungen alles zu opfern; ich war in der Zeit berufen ein paar junge Leute zum Kriegsdienst zu bestimmen, ich entschied Wilhelm dazu, und so wie Herder mich kannte, mußte er wißen: das sei meine Denkart unbeschadet von der Neigung zu der meine Individualitet mich hinzog; aber der Mensch muß einen Vulkan von Haß und Gift unter seiner patelins Haut getragen haben. Frau v. Humboldt hat also Recht, und hat Unrecht. Das Kind mußte einen Namen haben, hatte deren aber 100 wovon einer verschiedne Politische Meinung hieß. Daß Du von Herrn v. Stegemann so viel Gutes erfuhrst, freut mich. Es ist eine hçchst angenehme Sache jemand beßer zu finden wie man meint. Die Kazen haben darinn eine recht artige Eigenschaft; das jungenmßige Jahrhundert hat nur mancher unserer wackersten Kazen Schweinsblasen mit Philosophie, Theorie, Spekulation, Mystik u dergleichen an die Beine gebunden; so daß sie in der Luft schwebend, zum Skandal der Erdbewohner gar nicht am Boden kommen kçnnen.

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Brief 1

40 Deshalb ist ein Kaze etwas werth, welche immer wieder fest auf der w o h l g e -

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g r u n d e t e n E r d e aufsteht. Du liebe Gute! Du hast noch auf eine Maus gehoft? und indes brach schon ein Blutstrom aus des Berges Schoos. Vielleicht erlosch in den Tagen vom 15 zum 18 auch Alphonsens Leben. Geliebt hier und jenseits. Von Dir werden wirs doch wohl am ersten erfahren, und schreib es uns ja. Kçnnte ich nur aus dem Zauberschloß das alles verhllt was den lieben verlohrnen Sohn angeht so viel erfahren: ob der Entschluß den Feldzug mit zu machen Folge seiner Gestçrten Gemthsrhe war, auch nur ferne, ferne, und ob ihn der Vater so ansehen kann? Uberhaupt ob und was der Vater an der Sache denkt und haßt – obschon bei den Leuten ein Drittes außer Denken und Haßen ist, das ist: abthun und vergeßen, oder vielmehr: Liegen laßen. Ich glaube die Mutter hat mehr wie der Vater g e w o l l t. Was ist doch das vor ein zerstçrender Vorfall gewesen! Es freut mich sehr daß Du Dich so behutsam, und zurckhaltend betragen hast. Wr ich klug gewesen so htte ich das auch thun // sollen, wenigstens von dem Augenblick an da der Vater Alphons abgeholt hatte; allein es giebt Augenblicke wo der krftigere Mensch sich an Gottes Stelle fhlt wie Attila an der Spize des Hunnenheeres – der Anblick der kalten Selbstsucht in dem Vater empçrte meine innre Menschheit. Ich habe ihm foudroyant geschrieben, aber mit vollkommner Achtung. Er hat mir nicht geantwortet – was ich mir auch verbeten hatte – aber das Andenken der Sache ist dadurch bittrer. Deine Zurckhaltung ist wohlthtig und an ihrem Plaz gewesen; m e i n e Klugheit htte das Phariser Grab zugedeckt, aber sie wr ein Verrath am Gefhl gewesen. Nun ists kein Phariser Grab, aber ein Grab ists wohl und von vielem Glcke, von der Mçglichkeit in Neuchatel zu leben wohin uns das Herz zçg und welches Mçglich wr. Daß doch Alphons dort bei euch wie hier wirkte! er stellte also zwischen Me. Tralles und mir eine Simpathie auf. So war er der tadelnswrdigste Mensch, und allgeliebt; stez pflichtloß ohne je unedel zu scheinen. Wenn dieses Wesen eine nur ertrgliche Erziehung bekommen htte! – aber sein Karakter ward durch die Unvernunft der Mutter verwahrloßt, sein Verstand blieb durch die Schlechtigkeit des Unterrichts brach. Bei ihm war der Wille, d e r Tr i e b unbndig, die Fantasie sprlich, Verstand gut, aber das moralische Gefhl sehr schwach. Sein Verstand htte mßen gebildet, durch ihn seine Fantasie belebt werden, sein Wille gebrochen und durch den Verstand berichtigt, durch die Fantasie abgelenkt, werden – dann wr es ein herrlicher Mensch geworden. Wundre Dich nicht ber die Hlfe die ich von der Fantasie erwarte. Indem ich einem Kinde unerbittlich versage suche ich seiner Fantasie schnell ein neues Bild zu geben, damit an die Stelle des Willens eine andre Thtigkeit tritt. Indem der richtig entwickelte Erwachsne Mensch sich einen Willen versagt, ergreift seine Fantasie sogleich eine andre Thtigkeit, weil sie der Beweglichkeit gewohnt ist, und macht seiner Vernunft die Arbeit leicht die Idee, an die Stelle des Willens zu sezen. In Molly Beobachte ich den Mangel an Gleichgewicht von Seelenkrften sehr deutlich. Die Fantasie ist null bei ihr, Verstand, Wille schwach, aber das moralische Gefhl lebendig. Vernunft und Wille muß gestrkt werden, auf die Fantasie aber sehr behutsam gewirkt werden, da sie bei so schwachen Verstande sich mit Unvernunft fllen wrde. Du klagst auch

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ber Schwche des moralischen Sinnes in Deinen Zçglingen. Das zu erwecken und bilden ist fr Dich freilich viel schwerer als in einem freiern, vielseitigern Leben. Das Moralische Gefhl bildet sich nicht im Sallon, noch an dem Lehrtisch – Zweckmßiges Leben sehen, den Lohn des Zweckmßigen Lebens selbst empfinden, und Tadel und Lob um Bçßes und Gutes laut aussprechen und Anzeigen hçren, das bildet das moralische Gefhl. Deshalb sehen wir es in den untern Stnden, auf dem Lande noch lebendig. Die Menschen kçnnen schlechte Streiche dabei begehen, denn ein jeder whlt sich s e i n e Tugend, aber fr d i e s e fhlen sie lebendig. Im Sallon wird nichts l e b e n d i g gefhlt, darf nichts laut ausgesprochen werden, die Seele wird ein Moorgrund in den die Gegenstnde versinken ohne daß der dicke trbe Patsch eine Welle schlgt. Weil der Patriotismus ein Ding ist das man einmal laut nannte, hat er belebt und erweckt – nennt andre Tugenden also laut, und sie werden wieder lebendig werden, und durch sie endlich auch der Patriotismus zur Tugend werden – jezt ist er eine Leidenschaft. Daß Tante Antonie uns vertheidigte gegen Frau v. Humboldt hat mich innig gerhrt. Sage ihr so oft Du von uns sprichst in unsern Namen das Herzlichste; so allen Forsterschen. Ich habe von einem ostreichischen Offizier mich nach Georgs lezten Tagen erkundigen laßen, erfuhr aber keine Details, nur daß sich die Behçrde beklagt von der Familie keine Anweisung erhalten zu kçnnen wie die Verlaßenschaft // verwaltet werden soll. Sage doch dieses der Tante, oder den Tanten. Ich begreife es nicht. Ich will noch diesen Brief die Notize von der Behçrde beilegen die solche Nachricht gab. Zugleich schickte mir das Kriegskollegium einen legalen Todtenschein an dem es leider! der Mutter nicht fehlen wird. Ich hebe ihn also auf, um den Brief nicht zu beschweren. Wie oft stellt sich mir noch das Bild dieses Mannes vor Augen wie er, mit Luisen scherzend, vor ihr kniete – Er wrde mehr wie ein Paradoxon ber ihr trauriges Loos gesagt haben.  propos von dem, so hat Herder eine Erklrung gemacht die uns den Pabst vçllig entbehrlich macht. Er hatte also mit Papa Schmid verabredet Luise auf Desertion zu verklagen, da bei ihrer engel Unschuld und ganz pflichtmßigen Betragen nur diese Klage gehçrt werden konnte, indem Unvertrglichkeit der Gemuther vor den philosophischen deutschen Tribunalen nicht gelten. Luisens Advokat gestand in seiner Replik die Deßertion ein, modivirte sie aber durch Herrn v. Herders bçße Laune, rauhes Betragen, ble Wirthschaft – das mußte geschehen um ein Legales Recht zu einer Pension zu haben, und weil kein Angeklagter ohne Vertheidigung bleiben darf. Diese Motivirung erregte Herders ganzes Gift weil sie ihn einem gerichtlichen Ausspruch fr Luisens Unterhalt sorgen zu mßen, aussezte; Er gab nun seine Duplik ein und nach sehr unartigen Recriminationen und: »seine Frau wrde wohl selbst nicht wnschen jene traurige Vergangenheit vor dem Tribunal erçrtert zu sehen« legt er die Erklrung ab: daß er seine Heirath mit Luisen nie vollzogen, daß sie also seine Frau nicht sei, daß sie also gar kein Recht an eine Alimentation habe. Zugleich schreibt er Papa Schmid daß er aus G r o ß m u t h, aus G n a d e eine Pension geben wollte, aber das Gesez sollte ihn nicht dazu zwingen. Luisens Anwald hat diese Erklrung voll Zufriedenheit aufgenommen – sie trennt die Ehe vor der katholischen Kirche. Aber was denkst Du zu dem

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Brief 1

Karakter dieses Menschen? ist das nicht ein Hildebrand? ich erstaune mich ber diejenigen die von diesem Betragen das auf Schande beruht (denn der ohnmchte Gatte ist schmhlig verlacht) – oder durch Meineid besiegelt werden muß, nicht zurck rechnen zu der Nothwendigkeit daß dieser Mensch ein edles Mdchen zur sogenannten Deßertion zwingen mußte. Aber das moralische Gefhl hat auch bei den besten Menschen nrrisch verpanzerte Fleckchen, so wie berreizbare Stellen. Luise schien zu glauben sie sei seine Frau – aber diese reine Unschuld kann darber nicht urtheilen – daß sie der Mensch kçrperlich besudelte ist aber klar, und erregt Grausen. Gute Rçse wie habe ich mich durch Fantasie, und kalte Vernunft mißleiten laßen! eine beschrnkte Frau kann jemand l e i d e n, oder n i c h t leiden. Wie ich Herder nicht m e h r l e i d e n ko n n t e htte ich ihn entfernen, ihm den Rcken kehren sollen – da kam aber die khle Vernunft und wieß die Empfindung und Empfindlichkeit zurck, und strafte das glhende Hoffen, und beschnitt die Fantasie die von des Menschen guten Seiten gewonnen war, und troz dem wahren, warnenden »nicht leiden kçnnen« schritten wir ins Verderben. Du hast wegen den Plan auf Mannheim dasselbe unbehagliche Gefhl wie ich – die vornehme Welt die ich allein dort kenne und die Entfernung von Gnzburg. Deine Idee einen Aufenthalt am See zu e i n e m S o n d i r e n zu benuzen, habe ich schwankend, auch gehabt – nmlich so: »Zusehen ob nichts sich bildet« – allein die Nhe der Schweiz hat keinen Vortheil mehr sobald Aim von Hofwyl fort ist, im Gegentheil dann ist das Intereße ganz verndert – denn das des Herzens fr die Schweiz als Land, drfen wir nicht zu Rathe ziehen. Den 1 Jul – indeß ist gestern eine neue Idee aufgestanden, die so bald wir kein wrmeres Klima suchen so gut wie jede andre ist. Die Bçhnen, bei der Luise und ich seit ein paar Tagen sind, hat mich auf die Idee von Neuburg gebracht. Die Gegend ist hpsch, Logis, Holz, wohlfeil, die Lebensmittel wohlfeiler als auf // unsrer Seite, es ist in demselben Krais also htte ich gar keine Beschwerlichkeiten wegen Zinsen, Pension u. s. w. Unsers Rentbeamten Bruder ist dort im FinanzFach, die drei ersten Beamten werden beschuldigt nicht  la hauteur (pensez y bien) zu sein, Aretin ist chef der Regierung Bukinham der Forstinspekter, ist Greyers Inspekter; es ist eine çffentliche Bibliothek daselbst, es ist nur 12 Stunde von Gnzburg, ich kçnnte alle meine Effekten zu Waßer dahin schaffen bedurfte also gar keine zu miethen, zu kaufen. Dagegen ist: es ist dort nicht wrmer als hier, es ist ein Hof dort, es wrde auf Krhwinkel herauskommen. Aber noch ein Vortheil: es war ein englisches Kloster dort, das aber einiger Skandala wegen aufgehoben ward. Noch ist die Idee nur eben angeregt; ich muß ihr nach gehen. Wenn es einen deus ex machina gb der mir im Traum befçhl, das wr gut. Natrlich zieht mich alles Nahe, alles Bekannte an. In meinem Alter ist das: Neu Anfangen sehr angstlich. Eile hat es noch nicht da es immer beßer ist den jezigen Sturm noch eine Weile mit anzusehen damit man berechnen kann was er fr Trmmern hinter sich lßt. Denn nur Trmmern werden es sein. – Da hat ein Professor Schultheß im Jahr 11 eine Reise von Landshut ber Bern, Genf Lyon nach Cette, dann ber die Cevennes, Orleans, Fontainebleau nach Paris, Nancy Strasburg, nach Hause, gemacht. Der Mensch ist ein Crane und ein muthwilliger

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Enthusiast fr den gesunknen Stern, aber dabei voll Kenntniße und empfnglichen Gefhls fr Großes und Gutes. Er reiste grçßtentheils zu Fuße – so war er zugleich mit mir in Hofwyl wo er sehr mißfiel, welches er aber auch ganz en boutteille behandelt: Er sagt, sehr einseitig, die Knaben mßten Heuchler oder Bren werden, anders kçnnte die Einsamkeit in der sie lebten nichts bilden, und das Ackerbauwesen sei eine ganz vergebliche Mhe; endlich rth er Fellenberg in Buchsee ein Hospital fr verunglckte Okonomen anzulegen. Das ist nun ein verzweifelter Einfall ber den Papa Fellenberg gewiß Bauchweh bekm. Allein die lebhafte Empfindung die ihm der Karakter des Franzosen erregt, intereßirt fr den deutschen Profeßer. Er reiste zu Fuß, kehrte unter dem Volk ein – die Huslichkeit die er fand, Achtung gegen die Weiber, eifrige Kindesliebe, herzliche vterliche Zrtlichkeit; der allgemeine Reichthum von Bildungs anstalten (denn daß sie nationel sind und nationelle Fehler haben verhindert die Allgemeinheit der Bildung nicht) die herrlichen çffentlichen Anstalten, die Bestimmtheit in der Denkart wie beschrnkt sie sein mag, die Allgemeinheit edler, Wohlthtiger Anstalten von Seiten der Regierung – da sind Farben zu einem tableau deßen Bekanntmachung im Jahre 1815 mich erstaunt. Ich wrde mich nicht wundern wenn der Kronprinz dem Mahler abdankte und ihn die Germanen zerrißen. Die Karakteristik des Volkes, petit peuple und Nation, trifft mit dem was ich von ihn kenne aus dem schweizer franzçsischen Bauer durch Emigrirte und Soldaten, Geschichte und Sittenschilderung in Romanen, so genau berein daß mich der Herr Schultheß in Verwundrung sezt. An den Pont du Gard, den schçnsten romischen Aquaduct, drank er Großvater Heynens Gesundheit, weil die Deutschen ihm vor allen die lebendige Kenntniß des erhebenden Alterthums zu danken hatten. Hier habe ich Selbstbekenntniße der Kçniginn Christine von Schweden gelesen, nebst einer Menge Aphorismen von ihr in Rochefoulcaus Art. Vorher hat Herr Georg Mller Notizen gegeben in denen er Monaldeschis Tod leise, leise, beurtheilt, welches ich wohl begreife da die Frau h e f t i g fromm war. Aus ihren eignen Papieren wird sie sehr intereßant indem sie offenbar keine Komçdie spielte, sondern mit heftigen Wollen irrte und sich selbst beurtheilte, doch mit Seelenadel und Seelengrçße der Zerknirschung fremd blieb. Ihre wiederholte Beweißfhrung daß Weiber nie regieren sollten, daß auch ihr es nicht auf die Lnge gelungen sei, ist intereßant. Die Art wie ihre Handelnsweise ihr selbst erscheint, ist sehr edel. Herr Georg Mller hat Christinens Papiere wahrscheinlich aus einem ganz andern Gesichtspunkt angesehen als ich, hat mir aber recht viel Vergngen durch diese Bekanntschaft ihrer eignen Papiere gemacht. Sie erzhlt Kapitelweise, dem lieben Herr // Gott, mit vielen sehr heiß andchtigen Ergießungen vermischt, die Geschichte ihres Hauses, von Gustav Wasa an. Du weißt großer Gott, schreibt sie, wie mein großer Ahnherr u. s. w. und so fhrt sie fort – leider nur bis wenige Jahre nach Gustav Adolphs Tode. Man weiß nicht warum sie diese wunderlichen Notizen unterbrach. Sie schrieb sie in den lezten 10 Jahren ihres Lebens. – In Gnzburg, was wir vor 3 Tagen verließen, und bermorgen wieder dahin gehen, geht es gar leidlich – Claire ist Hypochonder bis zur Narrheit und dann wieder vernnftig; Greyers eigensinnig und albern aber da ich nicht

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Briefe 1 – 4

daran rhre, thut mir und ihm das nichts; die Kinder sind gesund. Sie trumen noch von ihrer Schweizer Reise, und da es was Dummes ist wird es wohl geschehen, so sehr alle Umstnde sie abhalten sollten. Die beiden Alten in Bmpliz werden schwachsinnig und da berlßen sich die guten Greyersleute ihrer Reise Lust die mit der kindlichen Liebe zusammen fließt. Gehen sie hin, so wird sie das politische Wesen und die Wunderlichkeit der Alten in Neßeln sezen. Ich sage kein Wort dazu, gegen mein Gewißen und meine Rechte, denn eine Mutter soll und darf Gegenvorstellungen machen wenn Kinder auf dem Weg sind ihre Oekonomie zu zerrtten. Sagte ich aber etwas so bekm Greyerz eine Gallenergießung und Claire Hysterische Schwermuth, ich laße also die Zeit walten. In Deinem vorlezten Biefe hattest Du ber die Fehler Deiner Zçglinge wieder viel Anfechtungen. S o l c h e Kinder sind freilich schwer zu erziehen da ihr Lebensgang den gesunden Begriffen entgegen strebt. Nach meiner Ansicht solltest Du so wenig mçglich ist bei der Mutter klagen, sie aber mehr consultiren. Durch das erste erweckst Du unangenehme Empfindungen, durch das lezte angenehme indeß es en ralit die Klage mit einschließt. Darfst Du denn religios sein? wirkt denn der Gedanke an Gottes Liebe und Zorn nicht? an seine Allgegenwart? an die geistige Theilnahme geliebter Verstorbner? Geduld und Abwarten ist wohl sehr nothwendig, aber fr den vornehmen Stand halte ich die streng religiosen Begriffe fr den sichersten Zgel. Sie kçnnen sich von ... Gott nicht vor begnstigt halten. Hier in Bechingen seh ich wieder was die Menschen fr Saat aussen – dann jammern sie wenn Dornen und Disteln aufwachsen und sie ins Herz stechen. Bçhnens verloren voriges Jahr eine Tochter von sechs Jahren, nun verziehen die jngre – das heißt sie e r z i e h e n sie – denn sie meinens gut also bringen sie die Verzieherei in eine Art Erziehungsplan. Ihre Sçhne sind leer und Herzloß.. so wirds dem Mdchen gehen. Sieht man diese Menschen in ihren verderblichen Verhltnißen so bewundert man ihr Gutes und dankt Gott fr sein Schicksal. Luise und ich waren 4 Tage in Ulm. Papa Schmid grßt Vterlich. Jette Schad hat einen verschuldeten lockern wrttembergischen Obersten von Gaisberg geheirathet, alten Adel; der Mann ist im Krieg, der alte Schad pensionirt die Zwei Tçchter mit ihren Mnnern – eine große Ehre! Wir stehen stez sehr gut zusammen. Ich besuchte alle alte Bekannte und war gerhrt ber die innig, achtungsvolle Aufnahme die Luise berall fand. Wir machten die Bekanntschaft einer Familie Alberti die von Stuttgardt hierher versezt wurden. Du hast, glaube ich, die lteste Tochter bei der Simanowiz gekannt. Sie starb vor 2 Monat als Wittwe u ließ 3 Kinder welche die Großeltern ernhren und erziehen. Elegante Damen und geschickte Mdeln – ihr Vater war Comandant in Elwangen wie Jasmund Landvogt dort war, und die Madeln mit Emma ein Herz und ein Seel – das heißt: ein Leichtsinn. AbÆeær artige Mdchen. Ich bin unbegreiflich wohl und unzerstçrlich. Diese Tage kam eine Buerinn aus Hilbershausen Æbeiæ Stoffenried, die hatte uns 8 Jahre nicht gesehen uÆndæ war erstaunt ber mein Aussehen. Das einfache Lob was sie mir gab kçnnte vor Menschen Æundæ am allgemeinen Gericht gegen Herders Anschuldigungen auftreten. Lebe wohl! Hoffe das Beste, bleib dem Rechte treu, ertrage die Narren, auch die blutdurstigen – und mçge Gott uns vereinen wenn auch in Neuburg.

Juni – Juli 1815

2.

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An Mariette Hartmann in Stuttgart Gnzburg 15. Juli 1815 Sonnabend

Neuregelung fr die Zusendung von Seide, Stramin, Porzlan per Post, da Xaver Leixl sich so gar Krhwinklich bewies und nicht gewagt hat, zu August Hartmann, einem Staatsrath, zu gehen. Der Abscheu sich Fremden darzustellen ist etwas so illiberales, Demthiges oder Bauerstolzes das der Jugend gar nicht ziemt noch natrlich ist. Diese bedarf, wie auch das Alter, der Vielseitigen Ansichten als Lehre. 5 Unverstndnis fr die von Claire und Gottlieb von Greyerz geplante Reise mit der Familie nach Bern: wegen der Kosten und Claires Schwangerschaft. Wenigstens Molly soll bei ihr und Luise bleiben. Ich muß also alles Ortsverndern bis Claire Wiederkommt aufgeben, hte das Haus, mache Bohnen, Gurken, Rben, und Kohl ein. Erbittet Besuch einer der Hartmann-Tçchter. Ein Auftrag von Claire an 10 Julie Hartmann. Nichts Neues von Emil von Herder: er zahlt nichts, schickt nichts.

3.

An Georg Mller in Schaffhausen Gnzburg 20. Juli 1815 Donnerstag

Empfehlungsschreiben fr Gottlieb von Greyerz, der noch nheres Verlangen hat, ihn als moralischer Schriftsteller und als Johann Mllers Bruder zu begrßen. Nach Luise von Herders gescheiterter Ehe bleibt nur der Wunsch, Emil von Herders Haß gegen mich ersterben zu sehen, zu hçren daß er mir sage: wir irrten uns einer in den Andern, aber wir wollten nur das Gute. Also sei Friede zwischen uns. 5 Versichert ihn ihres Strebens stez nach dem gleichen Ziel in ihrem kleinen Kreis und ihrer Freude an Ihrem Grçßern. Grße an Balthasar v. Pfister.

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An Paul Usteri in Zrich Gnzburg 20. Juli 1815 Donnerstag

Zur Ursache ihres langen Schweigens: Sie hat Luise von Herder einem verkehrten Menschen zur Frau gegeben, ihren Irrthum zu spt eingesehen, die Ehe ist gescheitert. Wir haben uns ber die Folgen einer Ehescheidung keine Tuschung gemacht; aber: eine Ehe welcher keine Achtung, kein Vertraun zum Grunde liegt, ist ein Zustand der Demoralisation. Ein khn bernommner Schmerz ist beßer 5 wie ein leidendes Leben; eine khngerichtete That moralischer wie eine schlechte Ehe. Diese Begriffe leiteten mich. Sorge um Luises schlechte Gesundheit. Suche nach einem Wohnort der die Mçglichkeit eines Erwerbs anbietet, z. B. die Grndung eines Erziehungsinstituts mit den Tçchtern Therese und Luise. Wir drei Weiber wrden den grçßten Theil der Lehrer ersezen. Georg Forster, Ludwig Ferdi- 10 nand Huber und Christian Gottlob Heyne ist die aktuelle politische Lage erspart geblieben. Was bleibt uns? Die Zukunft die wir mit bilden helfen. Bern-Reise von

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Briefe 4 – 8

Claire und Gottlieb von Greyerz fhrt nicht ber Zrich. Kritik an neuer Literatur: Was ich von ihr lese gleicht allen was geschieht an Wahrheit, Grçße und Anstand. 15 Herr La Mothe Fouquet kann der Nachwelt als Representant der heutigen religiosen Poetik gelten, der Congreß Æin Wienæ als der Politischer Wrde, und die Proklamationen als Belege der Wahrheit. Positiv: Eine Reise in Island von einem Englnder Makenzie, hat mir wahres Neue gelehrt. Sonst lese ich altes Zeug. Erinnerung an Usteris Besuch in Stuttgart – Nun sinds in diesen Tagen 13 Jahr 20 – und Versicherung ihrer Freundschaft: D a s Band bleibe fest – nicht zum weichlichen Verkehr, aber zum sichern »sich wiederfinden« wo man sich sucht. Philipp Emanuel von Fellenberg verlangt weniger Schulgeld fr Aim. Edward Gibbon: The history of the decline and fall of the Roman Empire. Bd. 1–6. London 1776–1788; Maximilian Jacobi (bers.): Thucydides. Bd. 1–3. Hamburg 1804–1808; ÆFerdinand Retenbacher (bers.):æ George Stuart Mackenzie: Reise durch die Insel Island im Sommer 1810. Weimar 1815; Johann Christoph Schlter (bers.): Publius Cornelius Tacitus: Annalen. Bd. 1.2. Duisburg und Essen 1809–1814.

5.

An Victor Aim Huber in Hofwil Gnzburg 22. Juli 1815 Sonnabend

ÆAnfang fehltæ Gieb auf Deine Haltung wohl Achtung, da Dein Wuchs den Fehler Deines lieben Vaters zu bekommen scheint – das heißt: Dein Hals ist nicht hoch genug ber die Schultern gestellt. Deine glckliche Erziehung kann da Vieles bessern, da 5 sie den Kçrper ausbildet, whrend Dein guter Vater durch unverstndige Sorgfalt von aller Leibesbung zurckgehalten wurde. Ich hielt deshalb so viel auf Exerciren. Die weichen Knochen eines sechzehnjhrigen Jnglings folgen noch der Richtung, welche Uebung ihnen giebt. Du kannst also durch festen Willen noch viel erlangen 10 ÆSchluß fehltæ

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An Therese Forster in Berlin Gnzburg 26. Juli 1815 Mittwoch

Erlutert ihre ußerungen zur politischen Lage: Die gefallnen Stern haben geleuchtet, und kein Orkan und keine Sumpfgebuhrt kann das Leben vertilgen das ihr Licht entzndete. Nicht das schreckliche Weh, sondern die tiefe erstarrende Verachtung ist fr sie am schmerzlichsten. Zur Tagesgeschichte im Urteil 5 zuknftiger Geschichtsschreibung. Beilage: Georg Sprengels Todtenschein. berlegung zur Abschaffung des Trauertragens. Unkluge Reise von Claire und Gottlieb nach Bern in den neuen 500 Gulden theuren Wagen; Gottliebs teure Uniformen, whrend Claire kein schwarz seidnes Kleid hat und im Haushalt es von der Hand

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Juli – August 1815

im Mund geht. Noch unentschieden wegen ihres Wohnorts: Neuburg muß freilich bedacht werden. Ich gestehe daß mir Amerika lieber wr. Auch die Crimm. Hçrst 10 Du ein Mittel dahin, so faß es auf. Æ…æ Am liebsten ist mir jedes Land, außer Deutschland. Wnscht, man mçge ihr, wie Frau von Mezler, einen Bastard aus frstlichem Hause zur Erziehung anvertrauen: Kçnnte er beßer sein wie bei mir? Trauerfall bei Frau von Goldbeck. Thereses Ankunft in Dresden will sie selbst Carl August Bçttiger schreiben. ber ihr Zusammenleben mit Luise und Molly: Wir 15 leben recht vergngt mit Lesen und gewaltig viel nehen und sticken. Fragt nach ihren Erzhlungen im »Morgenblatt«: Hast Du einen Magnetisten gelesen? und eine heilige Elisabeth? Ihre Lektre. Trçstet: Trotz trber Gesamtlage bleiben Freunde, Theilnahme, Geistesgenuß, Blumen, Kinder und eine beßre Welt. Christian Frchtegott Gellert: Trost des ewigen Lebens. In: ders.: Geistliche Oden und Lieder. Leipzig 1757, S. 158–160, hier: S. 159; Edward Gibbon: The history of the decline and fall of the Roman Empire; ÆTh. Huber:æ Alte Familiensage, vom Jahre 1765 datirt. In: Morgenblatt, Nr. 141 (14. 6. 1815), S. 561–563; 142 (15. 6. 1815), S. 565–567; 143 (16. 6. 1815), S. 570– 571; Ædies.:æ Elisabeth, die erste Heilige der Letten. In: Morgenblatt, Nr. 54 (4. 3. 1815), S. 213–215; 55 (6. 3. 1815), S. 218–220; Jean-Charles-Lonard Simonde de Sismondi: Histoire des rpubliques italiennes du moyen aˆge. Bd. 1–16. Zrich und Paris 1807–1818, hier: Bd. 1– 11. Zrich und Paris 1807–1815 (dt.: Geschichte der italienischen Freystaaten im Mittelalter. T. 1–12. Zrich 1807–1820, hier: T. 1–8. Zrich 1807–1811); Graf Christian zu StolbergStolberg (bers.): Sofokles. Bd. 1.2. Leipzig 1787; Ludwig Tieck: Prinz Zerbino oder die Reise nach dem guten Geschmack, gewissermaßen eine Fortsetzung des gestiefelten Katers. Ein deutsches Lustspiel. In: ders.: Romantische Dichtungen. T. 1. Jena 1799, S. 3–422, hier: 5. Akt, 6. Szene, S. 320 f.; franz. Trauerspiel (nicht ermittelt); Morgenblatt; Zeitungen (nicht ermittelt)

7.

An Emilie Hartmann in Stuttgart Gnzburg 29. Juli 1815 Sonnabend

Beklagt ausbleibende Antworten auf ihre und Luises Briefe. Mçchte der Franzçßinn ÆMademoiselle Penneveyre?æ bei der Ihr und die Mathison lerntet die Stelle als Erzieherin bei Familie von Boehnen anbieten. Ob Mariette Hartmann von Kaufmann Schnell das Geld erhielt? Gottlieb von Greyerz mit Familie nach Bern abgereist. Hausarbeiten. Luisens Gesundheit ist wie immer: Anlaß zu Hoffnung oder 5 Bekmmernis. Johann Baptist Kellers Besuch bei Th. Huber; seine Reise nach Rom kann fr Luise sehr vortheilhaft sein. Frau v. Schertel mçchte Hartmanns in Stuttgart besuchen.

8.

An Carl August Bçttiger in Dresden Bchingen an der Brenz 6. August 1815

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Vertraut ihrem fortgeerbten Verhltniß von Freundschaft was Heynens Tochter sich bewußt ist. Empfehlungsschreiben fr ihre Tochter Therese – die großauige,

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schchterne, sanftstimmige Person –, die anlßlich eines Dresdenbesuchs seine Bekanntschaft machen mçchte. Wnscht u. a. Nachricht von seinem Sohn in Wien. Ich habe dort keine geordnete Correspondenz – Humbold – vor diesen lezten 2 Jahren – und de Carro; aber dieser lezte hat seinen eignen beschrnkten Krais von Intereße. So weiß ich nichts Persçnliches. Bekanntschaft mit Alexander von Engelhardt, der mit Lektre und lebhaften litterarischen Gesprch und rein menschlichen, allgemeinem Intereße seine Zeit hinbringt und uns einen lebhaften Begrif des Zirkels um Frau v. Pichler und der Wiener gebildeten (litterarisch) Welt bot. Ich glaube ich wrde mich recht gut drinn finden. Politische Lage in Wrttemberg: Auseinandergehen der Wirtembergischen Landstnde; Prinz Paul von Wrttemberg in Zrich hat starke Dinge gesagt und besonders den nahen Ausbruch schrecklichen Zwiespalts in Deutschland versichert. Æ…æ Wohl denen die ihre Frsten lieben, die sich Sachsen, Bayern zu sein rhmen – dieses Gefhl wird endlich retten – nicht die Deutschheit. Aber wir Alten – mein Freund – wir hçren das Kriegsgeschrei noch ber unsern Grbern, unserer Sçhne Blut dngt noch ihren Rasen. Als Matrone, die Enkel erzieht, drfe sie von der Sache des Tages reden das dem Weib sonst verboten sein soll. Reise von Claire und Gottlieb von Greyerz nach Bern. ÆJohann Friedrich Cotta (Eins.):æ Adresse an Se. Maj. den Kçnig. In: Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 92 (3. 8. 1815), S. 363–365 (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 215).

9.

An Mariette Hartmann in Stuttgart Bchingen an der Brenz 6. August 1815

Sonntag

Bechingen den 6 Augst 15 Habe Dank fr Deinen Brief, meine gute Mariette. Du hast Deinen alten Beruf zu helfen und Freude zu machen auch wieder in Hailbronn erfllt. Der guten Gustel wnsche ich freilich recht Gesundheit und Zufriedenheit damit sie die manchen 5 Vortheile ihrer Lage genießen und erkennen, die manche daran haftende Last aber freundlich tragen mçge. Du hast mich mit einem, mir am Alter gleichen, Mann glcklich gesehen, indeß in meiner Jugend mein Wunsch, und jezt noch meine Ansicht, einen ltern Mann vorzieht. Der Herr Bruckmann hat besonders meine Achtung erworben. Ich erwarte mit Dank die Sendung die Du mir ankn10 digst. Aus Deinem lieben Brief muß ich vermuthen der Stuttgarter Kaufmann habe Dir die 12 Gulden eingehndigt. Unsrer lieben Emilie schrieb ich vor beiluftig 8 Tagen, woraus sie ersehen wird daß Briefe von Deinen Mdchens nicht mßen angekommen sein, da Du mir meldest sie haben geschrieben. Mit der porzellanen Zuckerdose hat Claire etwas – ich glaube von Julchen, erhalten – 15 wahrscheinlich ist es ihr nicht weitluftig genug gewesen, denn sie sprach noch von Manschetten die sie – ich weiß nicht ob in Ludwigsburg vergeßen, oder gekauft hatte? – ich habe die ganze Geschichte berhçrt und weiß nur daß ich selbst, besonders Luise, uns freun wrden wenn unsre Emilie nicht so Briefkarg

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wr. Du bist es nie, da D u bei Deinen Verhltnißen und Gesundheit wahrhaftig zur Schreibfaulheit berechtigt wrst. Du sonderbares seltengutes und seelenlebendiges Weib. Dich kann ich oft wie eine gute, belehrende, beschmende Predigt ansehen, und wenn der Herrgott Dir einmal etwas anhaben wollte so trt ich vor Dich: ich weiß Deinen Werth beßer wie Du selbst. Sei nur froh in Deiner innern Seele wenn Dir die Dinge schief gehen, denn Du fhrst Dein Lebensschiflein von dem hellsten Stern geleitet der dem Menschen geschenkt ist – Seelengte und durch diese erhellten Geist. Das sind keine Schmeichelein, denn ich weine dabei und wenn Du Dich willst von mir tadeln hçren, so rufe mich bei der nchsten Veranlaßung dazu auf. Ich werde eben so frei sein. Aber der Tadel kann nur einzelne Momente trefen; die Freude an Dir trift Dein ganzes Leben. Ja – ich habe unsre Emilie ber ihr U n schreiben ausgepuzt und ihr einen Auftrag wegen der Franzçsinn gegeben. Du kannst leicht begreifen daß bei einem Schicksal wie Luisens, daß im zarten Alter so viele Bande zeriß eine Art von schchterner Reizbarkeit dem Herzen bleibt die es gegen jede Fehlschlagung und Nachlßigkeit der wenigen vertrauten Freunde sehr empfindlich macht. Luise hat niemand nheres als Emilie, sie hat niemanden je so nahe sich treten laßen, und das Verhltniß zu Deinem Mann giebt dem zu Emilien etwas ganz Schwesterliches, da Dein Mann ihr immer als Stellvertreter ihres Vaters erscheint. Bei solchen Gesinnungen die ihre krftige, stolze, jugendliche Individualitet motivizirt, ist der Mißmuth Emilien nie einen theilnehmenden Briefwechsel abgewinnen zu kçnnen, natrlich. Du wirst sagen: meine Mdel haben nzlichere Dinge zu thun – da hast Du recht. Ich sage aber: man muß einen Lumpen Brief so schnell schreiben lernen daß die nzlichern Dinge nicht drunter leiden. Und da habe ich wieder recht. Und nun wieder zu Deinem Brief. Die Besorgniß fr das Allgemeine mit der Du schließest, wird uns von vielen Seiten her besttigt. Wir stehen in der Mitte einer so furchtbaren Zeit und bei einem Abschnitt in dieser Zeit der uns so durchgreifende Vorgnge droht, daß die Grçße des Wehes uns erheben mit Vertraun und Zuversicht strken muß, sonst erlgen wir, jeder in seinen Verhltniß als Brger, Mutter, Gattinn, Wittwe. Laß // uns muthig abwarten was die Zukunft uns aufbewahrt. Ich muß persçnlich eben das thun. In Mannheim ist das Leben, in den Hauptartikeln: Holz, Wohnung – viel wohlfeiler – Wird die Gegend bayrisch so sh ich dort viel mehr Leichtigkeit zu leben. Aber was kann binnen hier u 6 Monat in Mannheim und bei euch nicht ndern? Claire ist den 24 vorigen Monats abgereist. Freilich mçgen die Kinder reisen! – Aber da Du alle Verhltniße kennst sind 1000 Gulden in einem Jahre mehr als nçthig ausgegeben, nicht zu ersezen. 500 Gulden kostet der k a u m fertig zur Reise gebrauchte Wagen, 500 Gulden hat Greyerz zur Reise mitgenommen (woher? weiß ich nicht) kurz vorher hat er ein Pferd vertauscht wo er 12 Louis aufgab – wenn Du Dir Clairens Haussorgen dabei denkst und was ich in dem Haushalte vorgehen sehe – dann ein Kindbett bei ihrer Rckkehr, dann die tglich drohende Mçglichkeit daß der Staat die Gehalte suspendirt, vermindert – dann ist die Sorge wohl am rechten Plaz, Clairens Gesundheit ungerechnet. Das mit dem alten Vater, ist meines Bednkens nach eine Kinderei. Bleibt der Vater leben, so kçnnen sie ihn zu einer

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andern Zeit besuchen; stirbt er, so wr ja das beßre Leben ein Lumpen Leben wenn der Vater in der Kinder Herzen nicht ihre Liebe lse, troz dem »Nichtreisen«. Wenn sie jezt reisen und er von ihnen im nchsten 6 Monaten angesprochen wird ihnen aus çkonomischer Noth zu helfen, wird er wenig Spaß haben und wenn er nach ihrem Besuch stirbt und sieht sich Clre in Haussorgen grmen und Greyerz dem Teufel am Schwanz zerren, wird ihm das beßre Leben verzweifelt verbittert sein. Das sind recht wackre Empfindungen, mit der kindlichen Zrtlichkeit und vterlichen Sehnsucht, sie haben aber ihre zwei Seiten. Ich bin denn mit Molly und Luise allein geblieben. 2 Tag nach Clairens Abreise bekam diese eine neue Magd. Die soll Kçchinn werden, kann aber noch gar nicht kochen. Da muß ich unser Mittagseßen selbst brauen und ihr lehren. Das ist mir nun sehr fatal, muß aber sein und freut mich Clairen – das Hrteste abzunehmen. Der Anschlag eine Kçchinn zu nehmen, die gar nichts kann, ist sehr dumm. Clairens A r t Krnklichkeit zieht sie leider immer mehr vom Haushalt ab; sie lßt alles der Alten. Diese wird so alt, so stumpf, daß sie alles verwirrt und fahren lßt. Dabei nimmt sich Claire auch der Kinder nicht an, sondern brtet in ihrem Zimmer – wie soll da nun die Magd kochen lernen? Aber Claires Furcht vor jeder unangenehmen Empfindung, der alten Lise Herrschsucht u bçser Kopf, macht Claire sich vor einer Magd die ko c h e n k a n n sich also von Lise nicht m e i s t e r n ließ, zittern. So ein Brçdel meinen sie regieren zu kçnnen. Ich sehe nun wohl daß ich, bis nach Claires Kindbett Kçchinn bleibe. Das steht meinen Schreibtisch und Gewohnheiten schlecht an. Ich finde mich aber leicht in alles. Gott gebe nur daß Claire g e s  n d e r aus dem Kindbett aufsteht, sonst seh ich nicht ab wie es gehen soll. Diese lezte Zeit hat sie alles gehen laßen wie es wollte. Sie fhlt sich ber alles angegriffen und vermeidet also alle Anregung, wobei sie dennoch aus den Zçrnlen nicht heraus kommt. Ach es ist sehr traurig! Jede Vorstellung bringt neuen Reff von Ubel hervor und die stete Nachsicht macht das Ubel immer tiefer Wurzeln. // Die Frau v. Bçhnen ließ nicht nach uns zu sich zu laden und um jede Schwierigkeit zu heben schlug sie mir vor meine U n kçchinn mit nach Bechingen zu nehmen wo sie, whrend unsers Besuchs in ihrer Kche lernen kçnnte. Das war nun eine herrliche Sache. Der Bçhnen Kçchinn ist ausgelernt, der tgliche Tisch immer auserlesen, wenn gleich nicht prchtig (desto beßer) die Kçchinn ist aus einem Ort wie meine Unkçchinn – da ist diese von frh bis Abends in der Kche u lernt mehr in 8 Tagen als in 6 Wochen bei mir. Im Garten kann ich jezt nichts thun denn Bohnen und Gurken sind noch nicht zum Einmachen gewachsen; der Jger ist bei seinem Vter von Greyers in Kost gethan, der Forstgehlfe im Gasthof, also versume ich keinen Menschen. Molly hat ihre Lexionen ohnehin alle bei mir und bleibt in ihrem train. Dennoch bleibe ich, des Gartens wegen, nur 8–10 Tage hier. Ich hofte immer von hier nach dem nahen Heidenheim fahren zu kçnnen; allein die Ernte beschftigt die Pferde so streng daß es unmçglich ist. Das thut mir gar leid. Emilie kennt diese Gegend und die hiesigen Leute. Sie sind in ihrem Hause gar gut. Vormittag geh ich nicht aus meinem Zimmer Nachmittag arbeiten wir, Abends lesen wir vor.

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Habt ihr von euern Vettern Martin gute Nachricht? Albrecht ist auch in Frankreich. ob er noch lebt, weiß ich nicht. Es mag dort sonderbar aussehen – von unsrer Armee hatten Eltern u Verwandte seit 6 Wochen keine Briefe. Man mag lieber nicht beschreiben laßen was die rchende Zeit einst doch offenbart. Ge- 110 stern bekam eine Grfin Pappenheim wieder Briefe von ihrem Mann der beim Kronprinz ist. Alphonse Sandoz ist auch in der preußischen Armee – war es schon vor den 15ten u bei belle alliance. Auch von ihm weiß ich nichts. In der Schweiz droht der tollste Sinn. Fr Aim bin ich in keinem Fall besorgt, sollte er auch Gefahr kennen lernen mßen; dazu ist er da auf der Welt – muß ers ja 115 doch bald fr sein Vaterland lernen wenn die Zeiten so bleiben. Aber ich wollte die hochschwangre Frau wr zu Hause. Heut zu Tage wird das Tolle aber oft so platt daß vielleicht alles mit Einschlafen endigt. Lebe wohl liebe, treue Freundinn. Die Alte Hopfengrtner habt ihr mit vielen Ehren ganz faßelich gemacht. Sie weint ber Ulm wie ber Zion. Ich sah sie noch 120 nicht. Der gute Keller besuchte uns. Grße alles. Keiner der mich nicht intereßirte und freute. Was machen Mathisons? ist denn vor 4 Wochen mit dem was gewesen? man wollte etwas wißen. Deine stez ergebne Th. H.

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An Johann Gotthard Reinhold in Rom Bchingen an der Brenz 9. August 1815

Mittwoch

Bechingen an der Brenz den 9 August 1815. Gleich nach Empfang Ihres Briefes aus Genua antwortete ich mit einem Handelsmann aus Mailand der eben nach Haus ging und den Brief von da absenden wollte. Indeß trieb die Strçmung wieder nach Rom zurck und hat meinen Brief vielleicht nicht mit sich geschwemmt; er hngt vielleicht an irgend einem Pilz oder Schwamm fest, welchen ich eine frohe Stunde damit gemacht zu haben wnsche. Daß ist eine meiner lustigen Vorstellungen. Die Verduztheit oder Lange Weile derer, welcher unberufen meine Briefe lesen. In den Jahren 95. 96 vorigen Jahrhunderts empfing eine Neuchatellerinn einen Brief ihres Bruders aus Frankreich – der war verliebt und schilderte seiner Schwester seine Liebespein. Damals wurden die Briefe zu Zeiten in Pontarlier geçffnet und redlich mit dem Postsiegel wieder versiegelt. Unter diesen oberwhnten Brief hatte der Wohlbesta . .llt-Lesende geschrieben: va, jeune homme! tu nest pas dangereux. Wenn so ein çsterreichischer Wohlbestallter Leser meine Briefe ls – ? was stnde drunter? Haltes zu Gnaden, ich verstçhs halt nit. und dann wr er grad so aufrichtig wie jener. Mein damaliger Brief enthielt hauptschlich die Nachricht daß sich der Gegenstand gendert habe, indem Herr v. Herder bei seiner Replic an das Oberappelationsgericht erklrt habe: daß seine Ehe mit Luisen nie vollzogen worden sei. Er weiger..t aus diesem Grunde jeden Anspruch seiner ehmaligen Frau, an Alimentation, da sie nie seine Frau gewesen sei; verndert aber zugleich Luisens Anspruch um Scheidung vor

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ihrem geistlichen Richtern. Eine unvollzogne Ehe ist kein Sacrament. Es scheint mir intereßant in Herrn v. Herder die Wirkung frçmmelnden Hochmuts zu sehen, und frçmmelnder Exaltation, in mehrerer Rcksicht. Ein 30 Jhriger Mann besizt 6 Monate lang eine 18jhrige holdseelige Frau und erklrt daß sie nicht seine Frau ward; ein Frçmmling, ein Sittenstrenger, ein Heilger, den seine kindlich unschuldige Gattin nach 6 Monaten glaubt als Gattinn angehçrt zu haben – das ist ein Abgrund in dem Luisens Herz zermalmt wird und ihr Leben wohl unrettbar verblutet. War der Mensch ein Narr? ein Ohnmchtiger? oder opfert er seinen Ruf der Rache-Lust Luise: ohne Unterstzung zurckzuschicken? unser Advokat glaubt dieses lezte. Ich glaube nichts als daß des Menschen Herz unergrndlich und ein Frçmmler jeder Tollheit fhig ist. Nun trifft sichs aber hçchst glcklich daß vielleicht schon jezt ein sehr wackrer Mann, ein Geistlicher aus Wirtenberg in Rom eingetroffen ist. Er ist Luisens Religions Lehrer, ihr Beichtvater, und derselbe der ihre Ehescheidungssache den geistlichen Gerichte vortragen wollte. Ich gab ihm eine Karte an Sie mit da er von allen Umstnden dieses Traurigen Verhltnißes unterrichtet ist, so bedarf ich gar nichts hinzuzusezen. Ich bin mit Luisen und meiner Enkelinn in diesem Augenblick auf dem Land dans un beau chateau an der Brenz in einer Gegend die man eigentlich eine Nichtgegend nennen kann, denn es ist eine einfçrmige Ebene in welcher Wald und ferne Thrme einen ungeheuern Horizont begrenzen. Helas! Sie mahlten mir im Fluge von Rom nach Genua die Monumente einer vergangnen Heroen Welt – rufen Sie die, in der de heulenden Barbaren Gespenster von Rthien bis an den Ausfluß der Ister herauf, und wo sie nicht einen Rçmer Namen heulen wendet sich Ihr Ohr mit Langweile und Ekel ab. Ich hatte stez so einen Zahn gegen die Reformation als solche, und da gehe ich vor einiger Zeit recht fromm zu meinem alten Freund Schmid und sage: ich mag wohl Vorurtheil gegen das Ding haben, dagegen hilft Erkenntniß – geben Sie mir Bcher aus der Zeit. Da las ich Reformations Geschichte von Breslau, Nçrdlingen, Augsburg Hameln, Frankfurth u. s. w. mort de ma vie! – Denn wenn die Reformation Leben sein soll so brachten ihm diese Geschichten den Tod. Nun kenne ich sie (von Genf auch noch) – Nun denn! – applizier ich mich immer mehr und mehr deutsche Geschichte zu lesen – neure und ltere Schriftsteller. Erkenntniß soll ja das Hçchste Gut des Menschen sein und ich halte es dafr; aber das gestehe ich daß ich noch ungeheuer viel lesen muß – d e u t s c h e G e s c h i c h t e – bis ich Wohlgefallen an dieser Nation finde, bis ich b e g r e i f e woher sie ihren Ruf von Treue, Redlichkeit, Beharrlichkeit hat, bis ich eigentlich begreife warum sie eine Nation zu sein behauptet. Ihre Vorzge, besonders die ihr durch ihre Zersplitterung erwachsenen, erkenne ich und fhle und erkenne wie der Deutsche der seine Sprache lernte durch sie die Eigenschaft welche er Innigkeit nennt, erweckt und sich fr den einzigen Besizer dieser // Eigenschaft halten muß. Ich habe das was wir Innigkeit nennen in keinem Auslnder gefunden. Allein ich glaube daß jeder Auslnder welcher s e i n e Sprache lernte, eine Eigenschaft in seiner Seele entwickelt die ihm das ist, was uns Innigkeit, und daß dieses Etwas die unbersteigliche Scheidewand zwischen Nationen ausmacht. Ich habe Auslnder Lieben und haßen, streben und erlangen sehen – und sie fhl-

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ten etwas in sich daß ihnen Innigkeit war, uns aber nur mit Mhe, und nur durch Vernunftansicht so erscheinen kann. Dieses Spracheigenthum intereßirt mich ungemein, und macht mich herzlich lachen ber die jezigen Germanen. Als wenn bei der Ausbildung unsrer Litteratur eine Sprache zerstçrt werden kçnnte! und als wenn die Obhut der Sprache von den Leuten abhing die das Deutsche verlernen kçnnen. Wer eine Sprache l e r n t e kann sie nicht mehr haßen, wer eine Sprache gering schzt, hat sie nie erlernt. Wer das Deutsche so behandelt wie jezt unsre Tollhusler es behandeln mçgten, fhrt es auf dem Punkt wo die franzçsische Akademie das Franzçsische gern hingebannt htte; was Gott, oder die Sprache die seine Offenbahrung im Menschen ist, aber nicht gestattet. Welche Bande diese Akademie auch der franzçsischen Sprache anlegte, und wie sie sie pfhlte und welchen Schaden sie auch damit der Universalitet des franzçsischen nationalen Geist that, die Sprache bildete sich fort – die Dichter muß man da nicht befragen, sondern die Geschichtsschreiber, und die conversation. Toulongeon schreibt nicht mehr wie St Real, und Rulhieres nicht wie Vertot. Die Dichter die jezt wieder Aufducken beweisen so wenig fr die Befeßlung der franzçsischen wie der »deutsche Eichwald«, fr die Vervollkomnung der deutschen Sprache. Die Sprache ist die den Menschen sichtbare Nationen Scheide, wie die Geschlechter die Menschenscheide ist. Das innigste Paar empfindet – im Moment der innigsten Innigkeit, dem Punkt wo es sich nicht mehr versteht weil es Mann u Weib ist, und dann blicken beide jen Himmel und in ein vollendeteres Dasein wo dieses Nichtverstehen schwindet, und fester Herz ans Herz gedrckt fllt eine Thrne auf die unverstndliche Scheidewand – in diesem Geist sollten die Edlern der Nationen die Nationen Scheidung empfinden, und der Troß – als Troß behandelt werden. Ich habe mich mit der Baschkiren Sprache, da so eben abgegeben und wie ich lerne daß der Baschkir fr Himmel und Gott nur ein Wort hat: Schkylok (Sky?) htte ich dem ersten besten Baschkiren der vor mir gestanden wr, mit Freudethrnen im Auge die Hand gegeben. Spracherlernung seze ich gleich neben Gotteslehre um den Menschen das GebÆoæt: Liebet eure Brder, zu lehren. Gut – von der Sprache also zurck zum Donau Moos auf welchem das beau Chateau du Clbre Baron, meines Gastfreunds steht. Da mçgen die Hunnen vor Zeiten sich geschlagen haben, und ein Slavenschedel das hçchste Alterthum sein das der Torfboden einstens Zollen kçnnte. Dort 1/% Stunde weit, steht Brenz, ein Dorf in deßen Kirchlein rund umher als Frieß die Trmmer eines alten Heidengebus eingemauert sind welche in mehr wie 12 Abentheuerlichen, etwa 2 Fuß hohen Sigeren zu eine Zodiakus gehçrt zu haben scheinen. Die Gestalten sind nicht rçmisch sondern mçgen eh Slavisch sein, aber sehr roh gehaun und sehr verwittert. Ich sah sie seit zwei Jahren nicht und erinnre mich nicht mehr was meine Ansicht modivirte. Von diesem Brenz hinter dem Kalkhgel sich heben, bis Hochstett wo das alte Schlachtfeld grnt, und bis Bhel wo das Gnz Thal ein kleines Ufer bildet, ist alles platt platt! Platt! Gundelfingen, Lauringen, Dillingen, Hochsttt zeigt sich von diesem beau chateau hintereinander liegend wie e i n e große Stadt mit zahlreichen Thrmen; das arme Donau Moos sieht von Fern grn wie Wiesen aus, die angebauten Feldstcke tragen zu dem Trug Bilde einer angebauten Ebne bei und der

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Seigneur de ce beau chateau richtet seinen Dollon in alle 4 Himmels Gegenden 110 und ist berzeugt le plus beau chateau in dem plus beau canton de lAlle-

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magne zu besizen. Wirklich besizt er 15000 Jauchert eines Bodens den ein gescheuter Bauer in einer friedlichen Zeit, in einem gesezlichen Zustand der Dinge, zu einer blhenden Landstrecke kçnnte machen. Dieser Baron, ein armer schwedschpommrischer Edelmann ward nach Stuttgardt ins Kadettenhaus gethan und war 27 Jahr lang der Vertraute der bekannten Franziska die vor 4 Jahren als verwittwe Herzoginn von Wirtenberg starb und diesem Baron zum Universalerben machte. Bei Herzog Carls Tod ging die herzogliche Familie mit ihr um wie die kçniglich preußische mit der Grafinn Lichtenfeld? Der Raiz. Franziska hatte diese Strenge in keiner Rcksicht verdient, denn daß eine arme Sklavinn sich whrend 19 Jhriger Kettenlast ein Wittthum zu sammeln sucht … das muß der Sklavenherr erwarten. Nach der verwittweten Herzoginn Tode that der jezige Kçnig von Wrttemberg was er konnte um ihren Erben zu plndern, der vieles vertheidigt u gerettet haben mag und nun hier innert der bayerschen Grenze dans son beau chateau lebt mit einer sehr lieben, guten Frau. Nun! da ist das Gerippe zum Gemhlde. 27 Jahr der Vertraute und alles was das einbedingen kann, einer Maitreße des verdorbensten prin- // cillon aus der lezten Hlfte des vorigen Jahrhunderts zu sein, ist wohl das mhseeligste Leben. Franziska starb als Lavaterianische Betschwester und quasi Herrnhtern, le Baron hatte einen Hieb davon bekommen. Sie invitirte ihn mit ihren lezten Worten zu einem rendez Vous auf ein Jahr hinaus. Sie starb in der Neujahrsnacht. Der Baron richtete in einem dongeon dieses Schloßes, oben wo man die ganze Plattheit bersieht, ein Zimmer ein das dem Sterbezimmer der Herzogin ganz glich, alles ihr Gerth hatte, das Sterbebett wie es der Leichnam zurckließ, die Wsche mit dem Todesschweiß, die Gebetbcher neben dem Bett, jedes Tischchen u. s. w. mit eben solcher Gewißenhaftigkeit hebt er noch jezt eine Menge Schubksten in einem halben Duzend Chiffonnieres auf, in eben dem Zustand wie sie, den Tag vor dem Tode, noch drinn kramte, auch einen Wandschrank voll Theebchsen, Salben, odeurs u gleichem. Das alles darf niemand anrhren, aber zeigen thut ers so liberal daß ich ihn schon habe çstreichsche einquartirungs Leutnante in das heilge Zimmer fhren sehen, obgleich eine verborgne Thr auf einer kleinen Wendeltreppe dahin fhrt. Uber den Theevorrath trieb Luise noch ehgestern den lustigsten Scherz mit ihm, indem er ihr den guten Thee, um sie zu necken von Weiten zeigte, aber ihn durchaus nicht trinken lßt. Am ersten Jahrstag des Todes dieser Frau, war er sehr unruhig je nher er kam, nun, da es ins 4te Jahr geht, wird er ruhiger und berhaupt nimmt seine Todtenfeier ab. Dieser Mensch ist dabei der beste Ehemann den man sehen kann, und ein sehr gtiger Herr. In diesen Verhltnißen hat er etwas Florianisches an Gte und Naivitet. Als Gutsherr ist er mir Representant der Kaste wie sie in diesem Augenblick handelt. Fertig sich mit dem Volk gegen die Frsten zu stellen. Ich schwaze von diesen Mann mehr wies in einem Brief nach Rom ziemt, weil es einer der nrrschen Karaktere ist welche die verderbte Welt aus einer guten Anlage bildet. Ein allgemeines Intereße giebt uns die Entlaßung der benachbarten Landstnde welche unter Umstnden statt fand welche die deutschen Volksstmme

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emporheben und die Frsten aus ihrem Irrthum erwecken sollten. Ich habe nicht gemeynt daß die Wirtemberger ein solches Vorbild geben wrden. Ihre lezte Eingabe steht in der Allgemeinen Zeitung. ob sie auch die Umstnde der Entlaßung der Stnde aufnehmen darf weiß ich nicht. Der Kçnig entließ sie mit der Fordrung 6 Mitglieder zurckzulaßen um seine Befehle zu erwarten, die Stnde erklrten daß keines ihrer Mitglieder dieser gesezwidrigen Fordrung entsprechen kçnnte, dann gab er ihnen eine Abschiedsaudienz whrend der das Volk mit endlosen »Hoch leben die Landstnde, hoch lebe der Kronprinz!« den Schloßhof fllte; bei Erscheinung des Kçnigs todtenstill war und endlich die Landstnde unter neuen Lebe Hoch, nach Hause begleitete. Der Geheimrath legte ein Instrument ins Archiv: daß er an der Entlaßung der Landstnde unschuldig sei, indem er alles gethan habe den Kçnig mit ihnen zu verstndigen. Man schreibt mir von mehreren Seiten: man frchte das Volk wrde es nicht dabei laßen. Da wir hier an der Grenze sind (100 Fuß vom Schloß Thor) so hçren wir von den rckgekehrten Landstnden mancherlei welches das Intereße erhçht. Greyers, mit Frau und beiden jngsten Kindern nebst alter Bonne, reiste im vorigen Monat nach Bern seine Eltern zu besuchen; welche Reise in jeder mçglichen Rcksicht eine Unklugheit war, zufçrderst weil seine stez krnkelnde Frau im 7ten Monat einer hçchste beschwerlichen Schwangerschaft ist, und er sie im 9ten, Ende September oder Anfang Oktober wieder nachhaus bringen will. Wenn schwache Menschen auf den Einfall gerathen selbststndig sein zu wollen so stehen sie in Gefahr stez das Unklugste am Beharrlichsten auszufhren, denn ihr Eigensinn steigt mit anderer Mißfallen. Ich erwarte fr Clairens Gesundheit und ihres Mannes Geldbeutel die nchsten traurigen Folgen; dann sind noch politische Rcksichten die diese Reise nicht klger machen. Therese fhrt fort ihre Bestimmung in Berlin erfreuend zu erfllen. Welch ein bunter Zufall muß es fgen daß j e z t ein Kind von mir d o r t lebt? ist es um nebst der Macht der Vernunft eine Macht des Herzens zu grnden daß in mir der Abscheu vor jener Stimmung und Handelsart gezhmt und in den Schranken der Billigkeit gehalten werde? Damit das allgemeine Gefhl unsers Landes veredelt und gemildert bliebe? Ich weiß nicht ob es etwas dazu thut. Mein Bedrfniß ist ohne hin Mßigung und Abwehren der Persçnlichkeit. Nach allen was geschehen ist, und bei den Hindernißen die j e z t der Krieg der Ausfhrung unsers Plans, Luise und mich in Mannheim zu etabliren, im Weg legt, wchst in uns beiden eine unendliche Sehnsucht sdwrts, weit fort zu ziehen. Ehemals vernachlßigte ich Verhltniße im Sden von Frankreich – htte ich sie jezt, so zçg ich gern in die Gegend von Nimes bis Cette – Warme Sonne ist alles was ich wnsche, Blumen, Obst – dort fnd vielleicht Luise ihre Gesundheit wieder. Stricks dringen in uns daß wir diesen Herbst nach Mannheim ziehen sollen, allein das wr unklug whrend des Kriegs und unrecht bis Claire ihr Kindbett gehalten hat wo sie meiner sehr bedarf. Darber naht Weinachten und bei Luisens Schwche kann ich nicht Æimæ Winter reisen. Wenn meine Kinder nicht um mich weinen mßten und weinen wrden, wrde ich sagen daß das Leben mir schwer lastete. Aber ich werde schon fortrudern bis ich wieder hellre Sterne sehe. Indeß liebe ich E u c h herzlich und treu.

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Brief 11

An Paul Usteri in Zrich Gnzburg 25. August 1815

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Wohl dem Hausvater der nur so viel wie mir Ihr werther Brief meldet, von seiner Familie sagen kann! Sie haben aus freier Wahl Ihres Geistes an den allgemeinen Angelegenheiten Antheil genommen, aber wenn diese auch mittelbar etwa auf Ihre Wohlhabenheit wirkten, so griffen sie in die Schicksal der Ihren nicht merklich ein. Ihre Kinder bewohnen das Haus Ihrer Vter, und Ihre Enkel werden einst unter den Bumen sich ausruhen die Sie pflanzen sahen. Glcklich wem das Loos ward! Besonders glcklich das Weib dem es ward. Dem Manne wnsche ich daß er die Welt sehe um froh zurckzukehren in die Heimath, aber das Weib ist sehr glcklich wenn sie nie sie verlßt. Mit dieser Beschrnkung hngen die beglkkendsten unsrer Tugenden und die mchtigsten Mittel die unerlaßlichen Ubel unsers Lebens zu ertragen, zusammen. Die nothwendige Bedingung zu unsern Frieden: d i e S u p r e m a t i e d e s G a t t e n, wird schon dadurch gesichert. Der Welterfahrne Mann gewinnt so leicht ein Ubergewicht ber die huslich beschrnkte Gattinn, und die Anerkennung von dem Vorzug des Gatten begrndet den genugthuendsten Stolz der Frau. Sie lachen vielleicht daß Sie m i c h, »den umgetriebnen Sohn der Erde«, solche Meinung aufstellen hçren? ich thue es mit voller Einsicht. Nur mßen natrliche Umstnde, allgemeine Sitte, vor allen: des Himmels Fgung, diese Beschrnktheit erhalten. Mit Knstlicher Umstellung, mit Autoritet und Willkhr bringt man keine Einfalt, nur Einfltigkeit hervor und die hebt die Wrde des Haus und Ehestandes auf. Nach meinen Ansichten sollen Eltern ihre Kinder stez beßer wie sich selbst zu bilden suchen, aber nicht auf einen ganz andern Weg den Grad der Bildung erzwingen. Daraus entsteht Knstelei und Halbheit. Ich kenne wohlmeinende Eltern die, selbst, von manchem allgemeinen Begrieff abweichend, ihre Kinder in den Schlen- // drian zwngen wollten. Ich sah sehr viel Monstrçses daraus entstehen. Der Einfluß des Menschen auf den Menschen ist berhaupt ein so umfaßendes Ding, daß mir grauen kann wenn ich ihn recht betrachte. Mein Vater ging durch sein Verdienst gehoben von dem ausgetretnen Weg der Menge ab; er bildete sich zu einem seltnen Menschen in seinen Innern, und von einem solchen Punkt fort kçnnte man die Wechselwirkung von ihm und auf ihn wie einen chemischen Vorgang darstellen. Er zog nach den Gesezen seiner Natur Menschen besondrer Art an sich, auch unter seinen Kindern nur die besondrer Art, diese mußten von ihm nach den Bedingungen ihrer Natur nun wieder von seinen Eigenheiten nur bestimmte, sich aneignen, und sie in Verein der Umgebung besonders ausbilden. Auf diese Menschen wirkten nun besondre Begebenheiten und sie ergriffen unter ihnen grade die als Schicksale, welche ihre Eigenheiten ihnen wichtig machten. So kommen denn Menschen gewißer Art zu heftigen Schicksalen, Sie mçgen sie hinstellen wo Sie wollen. Ich kçnnte dem Moment wo ich aus dem gewçhnlichen Weg gezogen werden mußte, vielleicht zurckverfolgen bis zu den bestimmten Augenblick wo mein Vater seinen Virgil so oder so interpretirte; aber wie ich nun

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auf meine Kinder gewirkt habe, wie sie fort wirken, steht nicht mehr in meiner Berechnung. Ich bin mir bewußt durch das seltne Glck meiner Ehe, ein paar Ehen unglcklich gemacht zu haben. Eine Braut, ein gutes, edles aber im Sinne unsrer deutschen Bildung Jean Paulisch schwrmendes Mdchen, lebte die lezten sechs Monate von Hubers Leben mit uns und erwartete und wollte ihr Brutjam sollte Hubern gleichen, sie richtete sich ein wie ich zu handeln. Das arme Geschçpf erwartete die Rckkehr ihres Brautjams mit Sehnsucht, war ganz disappointet wie er anlangte, heirathete ihn nach 6 Monaten in wahrer Verzweiflung und starb nach andern sechsen zu ihrem großen Glcke denn sie htte den Mann endlich doch unglcklich gemacht. Partiel sah ich diesen unwillkhrlichen Einfluß vielfltig. Mir verschlgt das // nichts, denn Menschen auf die ein andrer so viel Einfluß haben, werden nie ohne Einfluß bleiben, ich bin unschuldig daran daß sie den meinen so falsch wirken laßen, und gegen einen so unglcklichen kenne ich wenigsten immer auch einen glcklichen. Wohl aber denen die nie großen haben, die wenig wagten und strebten; ihnen wird, was sie besizen am Wichtigsten scheinen. – Denn ist uns der Besiz denn wichtig? uns umgetriebnen Sçhnen der Erde? wir kennen die Wandelbarkeit der Dinge und glauben kaum an Besiz. Das Bitterste aber fr die Menschen die ein manichfaltiges Schicksal ihren Huslichen Kraise entzog, ist es dahin zu kommen wo das Streben und die Wnsche in bittrer Fehlschlagung ersterben und die Thtigkeit fortan kein Trieb des Herzens mehr ist, sondern ein strenges Gebot des Verstandes. Das ist mein Fall und ich kann nicht Wege finden meinem Geschlecht verstndlich genug zu sagen wodurch ich in diesem entkrftenden Zustand in dem Hofnung und Streben schweigt, mir t  g l i c h e n Muth und beruhigendes Gefhl erwerbe; – – das sind einfache hausliche Geschfte die ich nie vernachlßigte, und stez erlernte: Kche, Haushalt, Nahezeug, Kinder Unterricht. Indem ich diese be, fhle ich daß mein Leben nicht unnz ist, wenn es gleich seines Glckes beraubt ward. Erfahrung und Kenntniß der Menschen und Privatgeschichten muß mir dabei die historische Gewißheit geben daß nach vielen Ubel wieder etwas Gutes kommen kann. Die alberne Behauptung daß ich zum Unglck geboren sei, kann sich also in mir nicht festsezen. Fr das Tgliche Weh eines unaussprechlich verwundeten Herzens, dient weibliche Geschfftigkeit; fr die Aufrichtung und Krftigung des Geistes, hilft mir das Lesen der Geschichte und jede Wißenschaftliche Beschfftigung in meinen Erholungsstunden. Der erste Umstand: die Beschwichtigung des Herzens, bei einem so heftigen, leidenschaftlichen Wesen wie das Meine, wird freilich mit Opfern erlangt – ich erkaufe sie oft mit einer erzwungnen B e s e i t i g u n g des verwundenden Gegen- // standes die oft wie Leichtsinn wirkt. Ich muß mich von dem Gegenstand abwenden wenn er mich nicht berwltigen soll. Habe ich diesen ersten Moment gewonnen, so kann ich spter aus Vernunft fortsezen, was ich Anfangs aus Willenskraft erzwang. – Da habe ich Ihnen meine Art von Faßung auseinander gesezt. Daß die Verstandesthtigkeit die darinn wirkt durch religiose Gefhle sich an die Fantasie anschließt, da wo Erkenntniß ihr ausgeht und das Gefhl ihrer Unfhigkeit eintritt, ist in meiner Individualitet und ich schreibe es nicht vor. Religionsbedrfniß ist den Menschen inwohnend und ohne intelektu-

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dividuum am trçstlichsten ist. Deshalb ist Religion etwas so Schçnes. Ihr Gedanke mich auf die franzçsische Schweiz zu verweisen, trift mit meinen Wnschen und manchen andern Rcksichten zusammen. Nach Neuchatel kann ich nicht z u m w o h n e n. Das gehçrt mit zu d e n S c h i c k s a l e n. Der liebe Ort wo ich die liebsten Freunde habe ist uns verpçnt. Ich finde es weibisch Sie mit Details zu unterhalten, erçrtre also nicht was Sie vollkommen wißen kçnnen denn es ist edel und gut. Eben Neuchateller Freunde schlugen mir vor im pas de Vaud auf eine unbestimmte Zeit en pension zu leben (immer unzertrennlich von Luisen) um Luise von hier, wo die schmerzlichsten Erinnerungen sie peinigen zu entfernen und sie in ein milderes Clima als unsre strmische, feuchte Donau Hçhe, zu bringen. Auf jedem Fall wird es nzlich sein das terrain kennen zu lernen und u n s dem terrain bekannt zu machen. Deutsche Eltern werden vielleicht ihre Tçchter gern einer gebildeten Deutschen in einem franzçsischen Lande anvertraun. Die Hinderniße die sich j e z t einem jeden Unternehmen entgegen sezen, sehen Sie ein, ich wrde also in den, zu nichts bindenden Verhltniß eines temporren Familien Mitglieds eines // proprietaire oder Pfarrers oder dergleichen im Waatlande ein paar Jahre die Dinge abwarten und einleiten. Rengger ist, wie ich hçre in Ihre Nhe nach Arau verpflanzt. Sie kommen gewiß mit ihm zusammen, ich bitte Sie ernstlich, sprechen Sie mit ihm ber meine Absichten, die dringendes Bedrfniß zum Grunde haben. So lange Aim in Hofwyl ist, kann ich noch bestehen, so bald der wackre Bursche auf Universiteten geht, muß ich mich fr ihn entblçßen – denn auf das Unsichre von Stipendien darf ich nicht fußen, so ernstlich ich mich drum bemhen werde. Das steht mir in 3 Jahren bevor – dann auch ungefhr, kann Therese ihre Zçglinge in Berlin verlaßen – die lteste ist dann 15 Jahr alt – bis dahin gelingt es mir vielleicht Zçglinge zu finden die zwischen Mir, Luise und Therese aufgezogen, gewiß in guten Hnden wren. Rengger ist ein Mensch dem ich in 100 Jahren wie vor 18 fr unsern Freund halten werde, er giebt sich, wenn Sie ihm von mir unterhalten, gewiß die Mhe in meine Lage einzugehen. Wenn ich den Plan mich ins Waatland zu begeben, ausfhre, schreibe ich es Ihnen. Den nchsten Winter kanns nicht sein. Die Greyers erwartet im November ihr Kindbett, ihre Krnklichkeit legt die Wirthschaft bis Weinachten in meine Hnde; dann verhindert die Jahrszeit jedes willkhrliche Reisen da Luisens Schwche jede zufllige Unbßlichkeit gefahrvoll machen wrde. Luise verdankt ihre Erhaltung dem Ubergewicht ihres Geistes ber die Leiden des Kçrpers und die des Herzens, und ihren sittlichen Gewohnheiten von Arbeit und Nchternheit. So bald sie die Aussicht erlangt hat ihren Unterhalt m i t m i r v e r e i n t zu verdienen, wird sie K u m m e r l o ß sein. Herder, nmlich, hat gerichtlich erklrt sie nie als Weib erkannt zu haben, ihr also keine Alimentation schuldig zu sein .. Kombabus htte das mit mehr Ehre thun kçnnen nachdem er 6 Monate mit einem 18 Jhrigen, so holdseeligen Mdchen wie Luise ist lebte. Es ist ein u n g e h e u r e r Mensch! // Frau v. Mongelas hat ihren Knaben der 12 Jahr alt sein mag, nach Hofwyl gebracht. Wenn Gott kein Wunder gethan hat, muß es ein, an Leib und Seel

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verkrppelter Kamerad sein. Vor 5 Jahren ungefhr, fragte mich Fellenberg: ob Frau v. Montgelas eine tugendhafte Mutter sei? Denn er wolle nur Sçhne moralischer Eltern haben. Ich lachte wie ein Kobold ber diese Frage. Ich weiß nicht ob er seitdem seine Grundsze vernderte oder die Tugend der Frau v. Mongelas ergrndet hat. Da sie ber Acht Tage in Hofwyl war, hat er die beste Zeit dazu – ich kann mir unsern right honnorable Friend lebhaft denken wie er ohne Mntelchen aus der Dame ihren boudoir geschoßen kommt, und sie sein Mntelchen ganz erstaunt um und um kehrt als das erste was sie in Hnden behielt. Oder kommt er mit dem Mntelchen heraus? nimporte! – Es ist ein eigner Mann! Gern sh ich ihn wieder. Ich habe ihm so recht eigentlich lieb, denn alles was er ist und nicht ist, vermindert die Wrme meiner Theilnahme an ihm nicht. Warum er kalt gegen mich geworden ist, weiß ich nicht. Haßen kçnnte er mich weil ich ihm Wahrheiten gesagt habe die, wenn man den Freund nicht liebt, Haß erregen mßen – sein Betragen gegen Aim bezeugt das Gegentheil. So wie er ist, besizt er meine Theilnahme so lebhaft, so sicher wie er es sich gar nicht vorstellen kann. Von dem Institut weiß ich gar nichts als was Aim schreibt deßen Entwicklung mich erfreut. Ein paar der Lehrer die ich persçnlich kannte, sind abgegangen, ein paar andre die dort blieben sind eben gegen mich eingeschlafen. Griepenkerl, der eine von ihnen, bleibt mir, in Rcksicht seiner Wirksamkeit in Hofwyl, ein Rthzel. Aim hat schon lange keine Lexion mehr bei ihm. Ich konnte Wieland noch nicht finden. Was Sie von seinen Briefen // sagen, flçßt mir Geduld ein. Ich lese indeß seine Ubersezung von Ciceros Briefen mit vielem Intereße – Ciceros Zeit sieht der unsern hnlich – die Hallunken und Verrther sind jezt nur Pygmen – damals warens Coloße – aber wenn unter diese Pygmen ein Colloß tritt gebehrden sie sich auch wie toll. In wie fern aber Wieland Cicero einen Rçmer sein ließ, kann ich nicht urtheilen: Er scheint mir ekelhaft modernisirt. Ich will mich einmal um irgend eine ltere Ubersezung umsehen. Mich zieht alles was tgliche Weise, Sitte und Bildungs Gang Jedes Volkes schildert sehr an, daher lese ich auch diese Briefe mit Geduld. Lezthin war ich 10 Tage wo auf dem Lande wo mir Pallas Reisen eben zufielen. Ich lernte vieles daraus was mein Grauen und meine indignation gegen die rußische Macht nicht minderte. Aber das Talent Menschen und Sitten zu schildern fehlt dem Menschen doch auch so total, daß ich ihn ordentlich bewundre wie er dem Nothzwang endlich einmal etwas Darstellendes anzumerken, stez entgehen konnte. Herr Gott welch ein drockner Mensch! Mit unsern Prinzen sieht es wunderlich aus. Sie sahen also wieder einen davon. Der Bruder der Kronprinzessin von Bayern welcher ebenfalls dem Heer folgte oder vorausging, ist vom Geist der Zeit, so wie sein Bruder durch drungen. Der Sohn eines meiner Bekannten schrieb: er htte fnf gefangne National Gardisten vor ihn gefhrt, Prinz Carl habe ihn hart angelaßen ihnen Pardon gegeben zu haben und befohlen sie sogleich vor dem Zelt zu sabriren. Der junge Mensch, ein Baron, ein eben entlaßner Page, ein Mensch der alle Fehler der Zeit hat und haben muß, schrieb seinen Eltern: man verfhre so daß es fast nicht mçglich wr anders als unmenschlich zu werden.

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Ein wrdiger Geistlicher schrieb mir: endlich mße man jezt den Begrif von Rache Gottes doch auch als sich aufdringend annehmen // und so htten die Deutschen in Frankreich Recht alles Ubles zu vergelten was sie gelitten. Das ist einer der mildesten, besten Menschen die ich kenne. Wo ist denn der Punkt ruckwrts wo dieses Recht aufhçrt? wo ist er vorwrts wo es seine Kraft verlieren soll? Um ihn Grenzen zu sezen giebt es nur ein Mittel: .. Ausrottung. Humboldt erzhlt: wie vor 60 Jahren der lezte der Gouanchen in Tenerifa in einem einsamen Felsthal starb. Da endet das Vergeltungsrecht. Vielleicht hat sich einer der großen Menschen von der Spree zu diesen Riesengedanken aufgeschwungen und sieht schon im Geist den lezten Franken am Ufer der Loire verschmachten. Erinnern Sie sich noch der Zeit wo die Friedensprliminarien die Clio geschrieben ward. Glauben Sie wenigstens nicht daß n u r privat Unglck mich so fest geschmiedet haben. Heute ist endlich ein Sommertag. Wir pflcken Bohnen zum Einmachen und sizen mit unsern Nhzeug im Garten, und Abends lesen wir Gibbon und trinken statt Abendbrod Thee von 8 bis 10, und dann gehçrt die Welt u Vorwelt Luise u mir, bis Mitternacht. Luise grßt Ihre Kinder von ganzer Seele. Ich gedenke ihrer mit der Erinnerung an 20 verfloßne Jahre die uns als Freunde sahen. Leben Sie wohl! den 25. 8. 15.

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An Paul Usteri in Zrich Gnzburg 13. September 1815

Mittwoch

Kndigt an, daß Claire, Gottlieb, Emil und Alphons von Greyerz ihn auf ihrer Rckreise aufsuchen werden: eine Ehre, eines solchen Ehrenmannes Hand gehalten zu haben. Freundschaftliche Verbundenheit ihrer Familien. N. in Wirtenberg scheint der deutsche Geist quasi zu leben der in Preußen posaunt. Erfahren Sie diese 5 Vorgnge?

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An Therese Forster in Berlin Gnzburg 15. und 17. September 1815 Freitag und Sonntag

Gunzb. ce 15. 7br. 15. Cest letre le plus prosaique de la Germanie rgnere qui prend la plume – et dune autre part je serais tent de croire quil faut une prodigieuse Posie pour etre comme il est – letre en question, mon petit individu. figure toi que depuis 5 5 jours je travaille comme une journalire  la lsive, au jardin,  la cuisine – je metonne de mes forces, et je crois que la providence fait au mieux de me forcer 

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tant dexercise de corp, dans une poque ou il me garantie peutetre de beaucoup dincomodits. Claire ma un peu mal arrang en ne me donnant que cette seule servante dans un moment de tant douvrage. le. . jardinage a muri si vite quil exige detre vite reduit; ils mavoient laiss un tas de linge quils vouloient faire laver par la servante seule ainsi jai du aider; toute la maison doit etre rcure par la servante seule – ainsi je fais la cuisine – aujourdhui jai et de 9 a 1 heure  arracher des oignons, ceuillir des concombre pp – laprs dine il ma encore fallu retourner au jardin donner des ordres puis serrer la lsive – demain je mettrai des concombres  la saumure, je ferai le Saurerant. – lundi jinspecterai le regain – bonne Louise aide tant quelle peut et plus quelle ne doit  proportion de sa foiblesse. Ma bonne chre amie, tu prends tous nos projets pour des resolutions – tous nos plans de voyage sont evanouis. tant que Claire etoit loin, il ny avoit pas moyen de quitter la maison; elle va revnir le 24–26 de ce mois et accouchera  la fin d8br ou au commencement du 9br – comment la quitter et comment compter  avoir du beau tems dans une saison si recule? quand  Neubourg, je ne saurois ten rien dire. cetoit une ide passagre, ou hazarde – on y revient, on la laisse tomber – Je ny connois personne personnellement – je ne my sens pas attire – je nai point de confiance dans les personnes auquelles jy aurois  faire. On me degoute de tout cot de lide dexecuter  prsent le plan que nous avons form – et je sens trs bien que ce nest pas le moment. lincertitude gnrale nous contrarie. Je dsire de me retirer de Gunzbourg de sjourner allieurs pour my former un public, un circle de connoissances, et dattendre lvnement qui peut se rencontrer dun jour  lautre – mais ou? la perspective dune nouvelle guerre en Allemagne, laisse tout en suspend. Ustri me conseille le pa de Vaud; Sophie Gorgier pense aussi que l Louise guerirait. Une modeste pension chs quelque Cur aux environs dOrbe, de Lausanne – sans doute que cela nous conviendrai le mieux. l nous fondrions un institut semblable  celui des Mie¨g – mais pour des demoiselles allemandes – mais nous ne brusquerions rien. Mais voici encore un plan, pas de resolution. lhyver nous verra ici – Sophie sent linpossibilit pour nous de vivre  Neuchatel, mais, elle nous invite de nous etablir asses prs delle pour nous voir pendant quelques semaines de lane a plusieures reprises. Une pension maccomoderai beaucoup jus quau retablissement de Louise, parceque mon indifference extrme sur la nouriture, ensemble avec lincapacit totale de manger de Louise, font que je me nouris trop mal quand il me faut donner la peine de faire la cuisine pour moi. dune autre cot Je suis si active que le mnage me fatigue beaucoup et Louise est trop foible pour en partager les ouvrages. Jaimerois nous en viter la peine encore pendant quelque tems – et je prfre la pension  un Traiteur que je choisirois si je metablissois allieurs. Il y a aumoin un point dassur. Herder a renvoy les effets de Louise – les lits ne sont plus neufs, mais toujours trs jolis, et nous avons maintenant des lits et du linge et de la vaisselle dargent suffissant pour une entreprise du Genre de la notre. // les procds qui ont accompagns ce renvoi de Herder sont tels que bon Papa Schmid en est lui meme outr. Cest un homme fou, mais dont la folie a un caractre tout aussi bas que mechant. enfin, cela ne me fait pas grand chose quand  la douleur passagre que je ressens 

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chaque marque du souvenir de ce furieux – mais quand  lhumanit – quand  la confiance que javois dans les hommes, quand aux esperances que je formois pour lavenir – – voila des meaux irreparables. Nous avons eu l  faire  deux furieux – lun aimable, lautre degoutant – nous nous sommes sacrifi pour eux deux. lun nous  effac de sa memoire, lautre nous voudroit perscuter – quoiquil professe des beaux et gnreux sentimens pour Louise. eh comme je bnis mon dieu davoir rtir cette pauvre Louise! il avoue  Schmid detre encore toujours hors detat de payer  Louise la pension promise – lui qui est tout seul, qui na  nourir que lui seul – donc Louise auroit pass sa vie dans la pnurie, dans les peines – manquant de tout, elle auroit eu des enfans quelle nauroit pu habiller – si avec 1500 florins vivant tout seul il ne peut pas sarranger – quauroit il fait en mnage? tu sais que jai prdit cette inpuissance de jamais payer la pension de sa femme. enfin je rends Grace  dieu davoir permi et decid cette demarche, mais javoue qu cette occassion jai vu que le mariage est une chose formidable. Ni Votre pre ni celui de Louise ne ma fait envisager lesclavage de cet Þtat tel que les epoux daujourdhui le prescrivent. Je ne me suis jamais senti gne, et jai et port dinstinct de prvenir la volont de mon mari; mais aussi jamais ces dignes mortels ne mont impos leur volont comme une loi. Je nai connu quun guide de mes actions, cetoit mon respect pour leur caractre et le bien de notre mnage. Jai vou toutes mes forces au dernier, le premier etoit mon instinct, pour ainsi dire. Je ne me souviens pas dun moment de ma vie ou jai o b e  – car je nai jamais et expos  un ordre. Jai duˆ avoir une ide trs fausse du mariage parce que je nai jamais respect les unions dont la paix reposoit sur lesclavage, la resignation muette, labngation de lindividualit dun des deux partis. les braves gens que jentends parler, me rendent stupfait, lun deux me dit: pourvu que le mari ne soit pas Eunuque, le mariage peut bien aller; lautre: M. d. Herder ne jouoit, ne buvoit, ne …. pas, il auroit pu devenir bon mari; encore un autre: helas! que voulez Vous? Si Votre fille avoit tent toutes les voyes de la complaisance – aprs une couple danes, le mariage seroit mieux all – damnation dun tel mariage! – que me parlent ils de loix divines? les loix d i v i n e s sur le mariages ne regardent que cette partie du mariage que les bÞtes pratiquent egalement que les hommes – la partie morale et intelectuelle varie avec les tems et les lieux – ce qui constitue un bon mnage turc na rien de comun avec les bases dun bon mnage allemand, et diffre dun mnage du Languedoc et du Val Notte, et eux tous ne ressemblent pas aux bons mariage du 13 sicle, mais un mauvais mnage de lancien et du nouveaux testament, des tems anciens et modernes amne une vie imorale de sy exposer est une tmerit coupable comme tout Martyre rcherch. Ces hommes ont raison de faire les pretentions que jai nomm, car ils cachent sous le masque du despote leur pauvret spirituelle et la foiblesse de leurs moyens. et comment se corrigeroient ils? les femmes veulent se marier  tout prix; une partie est si bonne que les misres et les horreurs du mariage est balanc pour elle par les soit disantes jouissances de la maternit, et le bonheur de se devouer  quelquun // vraiment cest le besoin de donner un but  leur existence qui leur fait supporter et chrir le mariage – le Coeur dune femme est si adorablement bon que la per-

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versit de notre Sexe me pntre de tristesse par ou je la rencontre car tant elle est contre nature. la nature nous a fait bonne, toute bonne, et nous a donner tant de moyens de le rester. la femme est toujours ramen  la nature, donc, au besoin daimer, de se dvouer – cet atrait se prononce souvent trs grossirement – il finit souvent  ne plus avoir dautre caractre que la Jungenliebe – et encore dans cet tat abjet, il reste touchant. Mais une femme dont lame est developpe ne doit pas hazarder  etre reduite a cette deplorable portion de felicit. – cest aujourdhui un autre jour et je vais te dire que nous avons et au Premices dun jeune prÞtre – cest  dire  sa premire Messe. cet etat est si rarement choisi de nos tems, quon observe avec un estrme etonnement quil y a aujourdhui 3 Prmices dans notre Canton.  Dillingen,  Bourgau et ici. Notre Nophite est le fils dune veuve de l bas,  Cot de la SpittelsKirche, il a une exellente reputation; il est venu nous inviter  sa Prmice nous y serions all sans cela, mais il a et tellement touch de notre edifiante conduite quaprs le service il venoit en personne nous remercier et nous inviter au repas qui se donne au Creuz – il va sans dire que nous refusions, mais toute pntres de part et dautre. le vieux prlate de Rocconbourg disoit le Sermon – Sermon digne des tems de Hildebrand, ou il nous expliquoit les prrogatives du PrÞtre, la saintet de la Messe, et son merite pour les croyans. il atribuoit au PrÞtre le pouvoir de damner les hommes ou de les absoudre de tous les pchs; pour exprimer limportance et lefficacit de la Messe il assuroit que les anges prenoit le moment ou on dit ici bas la messe, pour prier le bon dieu, parcequalors il est plus traitable et un prÞtre est un etre tellement distingu, que les anges memes nont pas lavantage de dire la Messe. des devoirs du prÞtre, il ne disoit mot. la ceremonie mÞme etoit mal dirige comme cela arrive toujours. Il y avoit une foule immense! lepouse spirituelle ne jouoit aucun Role; cetoit une gentille enfant de 7 ans, mais elle navoit aucun R le  jouer  toute laction. Cela duroit 3 heures – mais jaime mieux travailler tout une semaine que de passer 3 heures  lglise – je nen puis plus de fatigue. – Jai et extremement frapp de la lecture dont tes lves sont capable. Certes que tu ne la leur feroit pas faire si elles ny prenoient pas dinterÞt – mais je tadmire. tu dois etre satisfaite de tes succs. Je pense toujours que cest la benediction de feu mon pre qui repose sur ton sjour  Berlin. les parens de tes lves doivent avoir beaucoup de mrite; car tu leur est attach et malgr les difficultes que leur condition et leur individualit oppose au succes de tes efforts, leurs bonnes qualites doivent les surpasser et te preter la main. dieu veuille te faire achever comme tu a fait jus quici! – tu dis que tu ne lis pas de Gazettes – je ne sais ce que lesprit actuel des gazettes de Berlin fait taire, ou ce quil se glorifie de pr ner dans lpoque actuelle – les notre font un tableau affreux dabus du pouvoir, de follie et de rage. le parti qui parle le plus haut, qui est le plus envenim, enrage de lunanimit, de la constance, de lhroisme avec lequel les franÅois sopposent  leur assujetissement. Il se comettent des horreurs de tout genre. Nous en parleront lorsque les playes seront cicatrices ou quelles ont epuises les forces vitales de cette brave nation. tout ce quil y a de gens clair voyants et clairs, sattend  des revolutions violentes dans le sein de lAllemagne mÞme. Les Wurtemberger donnent un exemple tou-

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chant et respectable dun peuple qui reclame ses droits par des voyes lgitimes – ce 140 petit payes sera, je crois, le foyer de la libert constitutionelle de lAllemagne. Ce

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petit peuple prouve quon peut avoir du Caractre et de la dignit malgr une frau Basenhaftigkeit epouvantable dans la vie journalire et un manque de gout absolu. // Je pense que Claire ta ecrit de Berne. leur voyage na pas et malheureux jusquici, et je les crois sur leur retour. Claire paroit toujours bien souffrante et le hazard  rapproch pour elle les emotions les plus tranges. la Chute dEmile qui a duˆ avoir un bon trou dans la tÞte, la triste mort du jeune Zenter qui perissoit sur son retour de Bumpliz  Berne, et la mort du vieux Sprungli netoient pas dvenments propres  conserver lquilibre de la pauvre Claire. Greyers  hazard une responsabilit furieuse! enfin! – leur sjour  Bumpliz  duˆ etre trs Lahm. Cependant Sophie Gorgier, lexellente, bonne Sophie, est venu la voir, et Aim leur a fait plaisir. figure toi que cet Þtre est si grand que Greyers! – il apprend trs bien, il est aim de ses camarades et estim de ses superieurs. On ne lui rproche quun orgeuil trs deplac a confesser ses t rts et une grande promptitude dans ses mouvemens. le premier de ces dfauts est trs facheux, trs funeste. Je len prcherai dans toutes mes lettres. – Nous eumes cette semaine au milieu de nos travaux la visite de la bonne Susette avec ses fillettes, aprs que nous eumes et la voir il y a 15 jours environ. la bonne crature est bien contente dans son mnage, elle estime son mari qui se perfectionne de plus en plus, elle doit etre satisfaite de ses enfans, son rvenu meme, seroit suffissant ds que la guerre finissoit et avec elle le passage des trouppes et les autres corves – mais sa sant est deplorable. Son mari me confia ce quelle ne sait pas – que des organes importants sont attaqus en elle. la bonne pauvre femme! son mnage est si bien rang, elle fait des belles toiles, elle  des bons lits. elle a pass 3 jours ici – je navois dautre fÞte  lui donner que lui faire cueillir des haricots et lui raconter mille dtails de notre famille. les filletes, dont laine est une perfekte Schwabinn, la cadette resemble  sa mre, sont merveilleusement bien avec Molly. – Jai eu deux fois des lettres de Reinhold. la dernire de Rome. Je trouve que les gens potiques sont par fois asses plaˆts – ce brave homme est asse commun dans les notions relles de la vie, craintif – was die alte Frau fSly einen difficulteten ScheiSer nannte, et tÞtu en meme tems. Mais l ou il na rien  craindre, il et bien compatissant et comunicatif. Keller, le prÞtre qui recut la premire confession de Louise, est  Rome, et son Zle incomparable lui faisoit esprer de pouvoir y travailler pour Louise – cest pourquoi la lenteur du proc  Munic nous dsole, parcequil ne peut rien faire avant que le tribunal civil nait prononc. – Wilhelm doit se bien porter comme toute notre arme, qui aprs la campagne la moin glorieuse possible sengraisse dans la belle terre de France. Wilhelm na pas mme crit  Sa Mre, depuis 5 mois quil est loin; cependant on le dit estim de ses superieurs et aim de ses Soldats. la Soeur dAlphonse, Isabelle, pouse un Steiger de Rigiberg, frre de celui qui fut chs nous  Gunzbourg. le pre dAlphonse Rougemont et un Monmoulin furent deputs au Bundestag  Bern; on rend justice  leur caractre personnel mais on est trs mecontent de leur politique

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qui est toute Þgale  celle des Bernois. – La sant de Louise reste toujours au meme point. souvent sa paleur fait compassion au plus indifferent, dans dautres momens elle a lair dune rose. elle travaille au del des ses forces, et son esprit est 185 toujours dispos  linstruction et au jouissances du coeur et de lame. Ma Sant est merveilleuse! eh bien! courage! malgr que les heureuses rencontrs nont jamais et  lordre du jour chs nous, il peut sen presenter qui nous fixe dune manire satisfaisante. le principal est de nous aimer et de nous reuinir – et cela est en notre pouvoir. ainsi, courage! mes saluts  tes tantes. cris bien tot, tes lettres 190 nous font tant de plaisir! porte toi bien, baigne toi et promne. Je ne fais ni lun ni lautre et me porte bien. ce 17 7br. 15.

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An Victor Aim Huber in Hofwil Gnzburg 30. September 1815 Sonnabend

ÆAnfang fehltæ Deine Geschwister haben die allerinnigste Freude an Dir gehabt. Der gute, redliche Greyerz nimmt einen so warmen Anteil an Dir, daß ich Dich in Allem, was Mann gegen Mann betrifft, an ihn verweise. Wo Du mir nicht traust, glaube ihm. Auch Deine Schwester Claire hat eine so innige Freude an Deinen Fortschritten und Deinem Wohlergehen, daß sie Louisen schrieb, sie baue einen großen Teil ihrer Lebensfreude auf Dich. Sie hatten in Hofwyl das Beste von Dir gehçrt, und auf ihr ernstes Befragen, wozu sie als Geschwister und ltere Verwandte berechtigt waren, hat man ihnen nur e i n e besorgliche Bemerkung ber Deine Gemtsart gemacht, welche ihre Beobachtungen besttigte. Du betrbst Deine Lehrer und Freunde durch zu große Empfindlichkeit, Schmollen und hartnckigen Widerwillen, Dein Unrecht durch ein freiwilliges Eingestndniß zu versçhnen. Die erste dieser Eigenheiten ist von einem empfnglichen Gemth unzertrennlich, und deren fehlerhafte Ausschweifung muß durch den redlichen Gebrauch der Vernunft im Zaume gehalten werden. Arbeite an Dir, den ernsten Moment zu ertragen, als Dir selbst aufgelegtes Gebot, als Selbstherrschaft, ohne alles Nachdenken, ob Du Recht oder Unrecht hast, – einzig weil dieser erste Moment Dein Despot zu werden droht. Im zweiten Moment hat dann schon die Vernunft Platz gefunden, um der Empfindlichkeit die Menschenliebe, die Klugheit, die Mnnlichkeit vorzuhalten. Das Schmollen, das Festhalten einer verdrießlichen Empfindung, die Gewalt, die wir ihr ber Gesicht, Geberde, Stimme einrumen, ist geradezu ein weibischer Fehler, und wenn ich ihn so bezeichnet habe, wird ein werdender Mann ihn wie die Schande fliehen. ÆLckeæ Mein Aim, laß mich denken, daß Du mein Andenken einst segnen wirst, wenn ich es ber Dich gewonnen habe, Dich von diesem Fehler zu heilen. Er und Dein Schmollen und Dein Auffahren drcken besonders auf Herrn Fellenberg, der gegen Greyerz mit recht einfach aufrichtiger Treue und Hoffnung von Dir ge-

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sprochen hat. Im Verhltniß der Kinder zu den Eltern kommt frher oder spter 30 der Zeitpunkt, wo Gehorsam und Ehrerbietung in der Kinderseele ihre Gestalt

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ganz verndern. Sie werden zu etwas Hçherem und Heiligerem, als Unterwerfung und Glaube ist, sie werden zur Erkenntniß des Rechts. Dann wgt das Kind seine Rechte und die des Vaters ab, es erkennt sein Unrecht und das des Vaters, und muß glcklich sein, zu ertragen und zu dulden, weil es wahrnehmen muß, wie viel es fr die Jahre abzuzahlen hat, wo es nicht rechnen konnte. Ich weiß es, und wir wollen uns nicht darber tuschen, Herr Fellenberg hat Dich entfremdet durch ein paar Momente von Mißkennen, – denke Dir aber diesen Mann von seltenem Verdienst, der mit angestrengten Krften sein Leben fr das Wohl Anderer verlebt, dessen verschiedene Eigenschaften ihm bei einem sehr empfindlichen Gemth wenig Zeit zum Lieben lassen, und der doch im inneren Grunde der Seele fhlt, daß die Liebe e i n e s Wesens mehr erfreuen wrde, wie alle Ehre der Welt – denke, wie es diesem Manne weh thun muß, wie es ihm schaden muß, wenn gerade der Jngling ihm Empfindlichkeit, Schmollen, Hartnckigkeit zeigt, den er frher als Alle liebte, von dem er, mit geringen Ausnahmen, mehr wie von Allen hofft (denn das hat er Greyerz gesagt), den er als Sohn versorgt und begnstigt. Nicht weil Du Unrecht hattest, sondern weil e r Dir Unrecht that, sei stets seinen Befehlen freudig ergeben; nicht weil er untrglich ist, sondern weil Du bewußt bist, kein Unrecht zu wollen und keins zu thun, weil Du als ein freies, moralischen Wesen den Umstnden nachgiebst, aber in Deinem Innern nur die Vernunft zum Herrn hast, deshalb sei vertrauenvoll und frei in seiner Gegenwart, wie es der freie Mann sein soll, und wie es der Vater, auch der irrende, fordern kann. Ich fr meinen Theil scheue mich nicht, auch meine Kinder um Nachsicht zu bitten. Wenn ich einmal gegen Euch irre, gegen Euch Unrecht habe, so vergebt es mir. Denke, Herr Fellenberg habe jetzt mit mir gebeten, und Du wirst frohen Muth in seiner Nhe haben und seine Eigenheiten tragen; denn er hat Verdienste um Dich, und that viel mehr fr Dich, wie ich habe thun kçnnen ÆSchluß fehltæ

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An Johann Gotthard Reinhold in Rom Gnzburg 2. Oktober 1815 Montag

Gnzburg den 2 8br 15 Ich habe so viel auf Ihren Brief vom 27 August zu antworten daß es mir eine Art Unbehaglichkeit giebt weil ich doch nicht damit fertig werden werde. Wir sind uns sehr nahe getreten ohne uns viel zu kennen und das stçrt uns mehr seit 5 wir uns gesehen haben. Ich will versuchen was ich kann – wo Sie mich nicht verstehen, verfahren Sie aber milde und vorsichtig damit Sie sich und mir nicht das Wehe anthun mich zu verwerfen wo Gott mir am liebsten verzeiht. – Ich glaubte nicht Ihnen von K e l l e r mehr sagen zu brauchen, da er Sie ber das Geschft unterrichtet wußte, und daß er davon unterrichtet war und Sie darum

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ansprach, ein hinreichendes Creditiv fr ihn war. Sein çffentlicher Karakter berichtigte das Ubrige. Daß Keller zuerst mit Ramdohr sprach, ist eine Bevue die aus der Neuheit der Verhlniße diesen braven Manne entschlpft ist. Er hat Euch beide grade zu verwechselt. Das mag euch beide, allerprotestantischen Representanten der aller Vçlkerbefreiendsten Mchte sehr schmeicheln. Vortheilhafter fr eine katholische Scheidung muß, a priori Ihre Verwendung sein, da Ihr Herr, der nicht Roi dHollande, sein soll der Ubermacht der Kirche zu begegnen geneigt scheint; indem Ramdohrs Herr (immer wohl verstanden daß d i e H e r r n: »unschuldig wie Joseph« dabei stehen) Prinz Zerbinos schçnes Beispiel befolgend, die Culißen ins 12te Jahrhundert zurck zu schieben bemht ist. Was nun die Sache selbst betrift, so kann keine Discußion zu einem Schluß fhren, da uns die Entscheidung nicht obliegt. Keller kennt die Flle aus Erfahrung und sagt: es kann gelingen. Meine Meinung ist immer: wenn der Zeitpunkt nicht gnstig ist ihn abzuwarten; denn es wird sich noch manches ndern. Klger wre es sicherlich die Schfchen durch Nachgiebigkeit in der Hrde zu erhalten, weil auch das Kleinste, im Falle der Noth, drber hinausspringen kann. Luise hat keine Ursache frei sein zu wollen. Ihre Ansicht, als kçnne Alphons der sie vor ihrer unglcklichen Ehe liebte, noch irgend einen Einfluß in ihr Schicksal haben, ist ganz irrig. Wenn Herders Charakter Ihnen ein Rthzel ist, so ist es Alphons Benehmen – noch mehr wie sein Karakter, mir; aber als ein bloßes Problem; denn er steht in gar keiner Berhrung mit Luisens Schicksal. Der Jngling verbindet eine grenzenlose Heftigkeit mit der grçßten Apathie, einen furchtbaren Eigensinn mit dem unverbrchligsten Gehorsam, eine seltne Klarheit des Verstandes mit großer Leere der Ideen. Er liebte Luise bis zur Raserei – nicht metaphorisch, sondern im eigentlichen Sinn; denn seine Trennung von ihr (sie ging nach der Schweiz weil er nicht ohne Aufsehen abreisen konnte) brachte ihn am Rand der Gefahr in welcher der Arzt keine Rettung mehr in seiner Kunst fand. Acht Tage nach dieser Crisis kam sein Vater, fhrte ihn fort, und seit dem war Alphons fr uns verschwunden. Der Vater, stolz, beschrnkt redlich, durch seine Individualitet unfhig die Verhltniße seines Sohnes zu schzen; er hat sie verworfen und ihm jeden Verkehr mit uns verboten, hat selbst den seinen mit uns mit vieler Klte ersterben laßen. Ich habe ihm sein Verfahren, so bald Luise verheirathet (den Tag nach der Hochzeit wie ich noch hoffen mußte daß sie glcklich sein wrde.) war, strenge vorgeworfen, habe ihm erklrt wie fr den Jammer den Alphons ber unser Haupt brachte keine Shne gewesen wr als freundschaftliche Treue zwischen seinem und unsern Hause, und so schieden wir auf immer. Alphons schrieb Greyers zwei Mal, a l s Fo r s t s c h  l e r, das erstemal sezte er unter den Brief: ditez  Maman que mon silence nest pas volontaire – Nach einem Jahre ging er nach Berlin – dort war er wie hier geliebt von allen die ihn kannten, alle die ihn liebten desolirend durch seinen Eigensinn, seine Indolenz und alle den Zauber seines edeln, kindlichen, verdammten Hexenwerks nachgebend. Dann ging er im Krieg, focht bei Waterloo und ist nun eben mit dem Heere der bescheidensten, begngsamsten Helden in dem »verfluchten Lande« wie es der gebildetste, bescheidenste, staatsklugste aller Helden, der Beckerstochter Urenkel, nennt. Sollte

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ich Ihnen unverstndlich sein, so schlagen Sie fein in der Rolle Opheliens nach, 55 wo sie die Genealogie der Beckerstochter finden. So viel unerklrliches von Al-

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phonsens Individualitet. Luise liebte ihn wohl recht innig, und so liebt sie ihn noch; aber nie mit Hinsicht auf eine ehelige Verbindung. Vor ihrer Ehe nicht, weil sie ihre Versprechungen an Herder vorzog und Alphonsens Jugend (er war wie sie 18 Jahr alt) mit seiner rcksichtslosen Heftigkeit vereint, ihm nie die ernste Wrde in ihren Augen gab, die sie von den Mann forderte der ihr Gatte sein sollte. Wenn ihre Pflichten sich mit ihrer Neigung vertragen htten, wrde // sie gewiß Grnde zur Entschuldigung fr Alphonsens Fehler gefunden haben, wie sie nun diese Fehler zur Schuzwehr ihrer Pflicht machte. So wie Alphonsens Vater den Knoten aber so ungroßmthig zerhaute, war alles Vergangne unwiederbringlich von der Zukunft abgeschnitten. Den Vater begreife ich sehr wohl. Er konnte nie eine heftige Leidenschaft begreifen also ihre ernste Wirkung nicht weiter als es nçthig war sie unter die Quellen des Unrechts zu ordnen –. Er ist strenge redlich, evangelisch wohlthtig, preußisch patriotisch, kalvinisch fromm – aber weiter nichts. Alphons verstehe ich nicht; die 9 Monate seiner Liebe mßte ich denn ganz als eine Gehirn krankheit ansehen, welche des Vaters Curmethode: Zerstreuung und absolutes Verbot, nach der furchtbaren Crisis wo er drei Tage starr und fhlloß vor meinen Augen lag, gnzlich geheilt habe. Sein Wesen ist sich noch ganz gleich – Therese sah ihn in Berlin wie wir ihn hier sahen. Rein sittlich, grenzenloß indolent, unermdlich in Leibesbungen, tief erschttert so bald sein Gefhl angeregt wird und diese Anregung frchtend! Luise hat also nie an eine Verbindung mit Alphons gedacht, und ich kann nie an sie denken obschon die Natur diese beiden Geschçpfe fr einander geschaffen hatte und Alphons durch Luise die Veredlung erhalten htte, zu der seine Anlage ihn bestimmte. Die stumpfesten Menschen wurden erfreut wenn sie Alphons und Luisen neben einander sahen. Sie waren ein poetisch holdseeliges Paar, und wie Luise abreiste und Alphons in Lebensgefahr war, hatten die wenigen unterrichteten Menschen das Gefhl: ein Mord werde begangen, Gottes Fgung werde zerstçrt. So holde war das Paar, so bezaubernd der stille, verschloßne, kindliche Jngling. Sie sehen daß Unmçglichkeit und Stolz jeden Gedanken an eine Verbindung entfernt. Verstehen Sie diese Dinge nicht, so sind Sie nur so weit wie ich, denn ich begrif nie wie ein Ehrenmann wie Alphonsens Vater, seinen Sohn die grausamste Undankbarkeit lehren konnte, wie er sie selbst ben konnte. Wir a l l e hatten uns fr Alphons aufgeopfert. Ich rettete ihn zwei Mal das Leben – ein mahl, indem ich ihn mit einer phisischen Kraft anstrengung die mir auf immer einen Gelenk knoten an der rechten Hand zuzog, die Flinte entriß deren Lauf auf seiner Brust lehnte indem er sie mit dem Fuß loßdrcken suchte – das andre Mal, indem ich durch einen khnen Versuch des Arztes l e t z e n R a t h ins Werk sezte, ihn geistig durch Hofnung zu beleben, da sein Gehirn der Lhmung zu unterliegen in Begrif war. Der Arzt erklrte Herdern (der gegenwrtig war) daß nur ein Hofnungsstrahl diesen Zustand von dem Ubergang zur Raserei ablenken kçnnte, da des Kranken Nerven gegen jeden Reiz unempfindlich waren; er stellte Herder vor daß er, der reife Mann, eines etwa nçthigen Opfers fhiger wre wie dieser unbndige Jng-

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ling, ich bat Herder auch darum, und das war der Moment wo Herders Haß gegen mich ausbrach. Haben Sie die Zge gegenwrtig die Gçthe in seinem Leben vom alten Herder darstellt? – Das sind die Grundzge von des Sohnes Karakter. Der Vater hatte einen viel umfaßendern Geist und bildete ihn durch Kenntniße aus; der Sohn versumte die Schulzeit und schlrfte die Zeitbegriffe von naturphilosophischer Tndelei. Dazu kam ein geistiger Ahnenstolz der seine Abkunft vom großen Herder ihm und seinen Geschwistern einen Werth beilegt den er mit geistigen Stolz despotisch fhlen lßt. Zulezt geriet er in den Mystizismus der Schuberte, Wagner, Ritter und dieser veranlaßte seine Trennung von mir, lange ehe seine Heirath vollzogen ward. Schlaff und sinnlich, mit sittlichen Gewohnheiten und poetischen Willen zum Guten, ist diese mystische Wirthschaft ganz geeignet den Gelsteln zu schmeicheln, sie zu entschuldigen, sie zu verherrlichen. Dann heißt Ohnmacht, Entsagung; Taumel, frommer Genuß, verchtliche Faulheit, gemthliches Leben; sorglose Wirthschaft, Vertraun auf Gott; Borgen und Schulden, brderliche Mittheilung. Das alles erfuhr Herder an sich und ich an ihm. Mit dieser Frçmmeley, wchst immer Hochmuth im Gemthe, und bei Herder bildete er sich an dem Hochmuth Herders Sohn zu sein, fort, und er haßte die Frau die unablßig gegen Schwrmerei, Mystizismus, Schuldenmachen, Lsteln und Praßen durch ihr Leben zeugte und durch unablßige Bitten arbeitete. Bedrfen Sie nun noch mehr Erluterung ber den Umstand: daß dieser Mensch die Ehe als unvollzogen erklrt und die reine Rosenknospe die nie ein Hauch der Lust berhrte – denn Alphonsens furchtbare Heftigkeit blieb der strengsten Sitte treu und weiter kannte sie nie eines Mannes Neigung, diese reine Knospe sein Weib zu sein glaubt – so lernen Sie die verchtliche, bemitleidenswrdige Brut der Mystiker beßer kennen. Haß ist die Herrscherinn in jedes Frommen Seele – deshalb mißtraue // ich aller christlichen Frçmmigkeit seit meinem 13ten Jahre, wo eine herrenhutische Freundinn meiner so eben verstorbnen Mutter meinen Vater schrieb: Gott wolle ihn strafen durch der Mutter Tod daß er sich nicht zum Lmlein wende. Diese Frau war außerdem ein Muster von Tugend. Ich habe Herder mit aller Mutter wrme geliebt und Jahre lang alle seine Fehler in der Uberzeugung getragen daß sein Gutes sie berwçge. Spter wollte ich meinen Glauben an ihn nicht zu Schande werden laßen, verblendete mich also willentlich, endlich unterjochte mich Menschenfurcht, und schob mir die elende Hofnung unter: daß Gott helfen wrde wo ich mir zu helfen zu lahm war. Wenn es nur darauf angekommen wr Luisens Heirath zu trennen, so wr mein Entschluß entschieden gewesen; allein unter den Umstnden htte Alphonsens Vater und das Publikum geglaubt ich trenne sie um den reichen, schçnen, vornehmern Jngling zum Schwiegersohn zu kapern – und der Menschenfurcht schlachtete ich Luisens Leben. – Luisens Gesundheit hatte schon durch den Anblick von Alphonsens Verzweiflung gelitten, schon von der nie erschtterten Festigkeit mit der sie gegen den geliebten Menschen ihre Pflicht treu blieb, und so wie Herders niedertrchtige Verachtung seines Nebenbuhlers, sein Bauernstolz ber seine Ansprche sich entwickelte, saugte sich, erst Mißtraun gegen Herders Karakter, dann Verachtung seines Unedelmuths wie ein Wurm an ihr Herz an. – Sie spre-

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chen von g e b o t n e r I n n i g k e i t? wie kann in diesen Worten ein klarer Begrif liegen? gestatten Sie denn auch eine gebotne Wrme bei 600 N.B? G e b o t n e P f l i c h t e n, die erkenne ich ehrerbietig an; aber kein einzig gebotnes Gefhl. Auch in der Ehe nicht; tritt nun Karakter und Umstnde der Erfllung der Pflichten im Weg, so entsteht die Nothwendigkeit der Scheidung, nach 10 Jahren, 20 Jahren und bei einem Schwarm Kindern – aber dann ist sie furchtbar frs Gewißen – nach 6 Monaten, ohne Kinder, im 19ten Jahre, ist sie ein krftiger Vernunftentschluß. S i e zerstçrt Luise nicht. Die Kirche urtheile aber wie ihr zukommt. – Gott weiß wie weit Ihnen nun das alles mehr Klarheit giebt. Uber Deutschheit und was die große Trmmer die nach St Helena treibt, an betrift, schreibe ich nicht da wir ganz verschiedne Ansichten haben, und ich jede fremde Ansicht ehre. Ich wrde Deutschland mit Freuden verlaßen weil ich mit den jezigen Deutschen nichts gemein habe als die angebornen Eigenheiten unsers Volkes die mit der jezigen Fieber Epoche nichts zu thun haben, wenn sie gleich, wie jede Individualitet, den Karakter der Krankheit Modiviren. Ich bin keine Deutsche des 19 Jahrhunderts noch des 15 noch des 12 – ich bin eine Deutsche die ihre Sprache in den deutschen Karakter einweihte und die jedes Jahrhundert nach seinen Werth zu schzen lernen will. Streiten kann ich unmçglich wollen, da ich die Ursachen warum andre Anders denken sehr natrlich finde und recht geduldig die Jahre Abwarte wo die jezige Ansicht zur Vergangenheit hinab gleiten wird. Ein paar Momente lustiger Spott berraschen mich hie u da – als ungtig, tadle ich mich fast immer darber. Mein Sohn wird in Ihren Ansichten aufgezogen und das macht mir keinen Augenblick Verdruß. – Meine Greyers Kinder kamen den 25 dieses aus der Schweiz zurck. Sie fanden den unerwartetsten, erfreulichsten Besuch bei mir – Heeren und seine Frau, meine Schwester, die ein paar Tage vorher angekommen waren und nur ihre Ankunft abwarteten um dann nach Mnchen und zurck ber Franken zu gehen. Seit dem Jahr 1791 war das das erste Mal daß ich Verwandte beherbergte. Heeren handelt wie ein liebevoller Bruder und wrdiger Stellvertreter unsers Vaters an mir – das besteht neben viel Profeßorlichen das meiner Natur fremd ist. Dieser Besuch schenkte uns allen ganz reine Freude. Claire leidet viel, besorglich viel. Luise verblht, magert, ermattet ohne daß eine Arznei mçglich ist, da jede ihr den Rest Fhigkeit Nahrung zu genießen, benimmt. Ein wrmeres Klima, sßes Obst – das bleibt mir – vielleicht gehen wir noch im Winter ins pas de Vaud, in ein warmes Thal. – Selbstbewußtsein kann trgen, selbst Betrachtung irre leiten; aber kann das Bedrfniß eines langen Lebens unwißend laßen ber die Natur unsers eignen Gemths? Ich habe den Augenblick meines Bewußtseins nie gekannt wo ich nicht mein bischen Geist fr mein Herz hingegeben htte, wo ich nicht zuerst geliebt und zulezt gedacht htte – Mein Verstand war nie mit meinem Herzen entzweit – daß er manchen meiner Bekannten auf Kosten meines Herzens berwiegend scheint, ist sehr wunderbar. Meine franzçsischen Freunde wurden nie irre in mir, sie bestraften meinen muthwilligen Wiz und trauten meiner herzlichen Vernunft – und unter diesen sind Freunde von meinem 15ten Jahre her. Doch muß ein Fehler in mir liegen, der meiner Faßungskraft aber eben deshalb entgeht, weil er unnationel ist.

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Euer Mißtraun meines Herzens ist das schmerz- // vollste was mein Leben beengt. Ich kann mir den Moment in einem beßern Dasein, wo Ihr euern Irrthum einsehen werdet so seelig denken wie das Erwachen von Schillers Johanna unter ihren, vom Irrthum geheilten, Freunden. Leben Sie mit Ihren Lieben wohl. O wr meine Luise bei Ihnen! erhlt sie diesen Winter ihre Krfte vom Erlçschen, so 190 sieht uns das Frhjahr gewiß in einem Mildern Plzchen. Clairens Niederkunft steht mir nun zunchst bevor. Der Baron heißt Boehnen – das ist wohl ziemlich gleichgltig. Von Stricks hçre ich nichts. Grßen Sie Keller wenn Sie ihn sehen. Leben Sie wohl und denken Sie mehr an mein Herz wie an meinen Kopf der cht weiblich ist und nie mehr sein konnte. Da ist Frau Pichler u Helmuth und Ber- 195 lebsch und Bruns – die bewundre ich oft unbndig – und viele andre gegen die ich gar nichts aufzuweisen habe als Kochen, Flicken, Nhen, eine hçchst wetterleuchtige Sallons Conversation, und Offenbarungen meines Innern die ich mir nie zum Verdienst anrechne – ist das aquit?  demain! Dann wißen Sie wie viel mehr ich Sie liebe, als bewundre – das lezte mßte der Verstand thun 200 aber ich bin mit dem Herzen zufrieden.

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An Carl August Bçttiger in Dresden Gnzburg 6. Oktober 1815 Freitag

Gnzburg Ædeæn 6 8br 1815. Im Ernst machte mir Ihr Schreiben vom 8 7br eine recht wohlthtige Empfindung. Fr ein weibliches Gemth deßen wichtigste ußre Regel die Sitte, und also auch die Meinung ist, wird die Treue gleichgltiger Bekannter schon zur Bedingung von Herzensruhe; die Treue vorzglich geschzter Freunde ist also fr sie eine Stze im Leben. Nun hat aber der Vorgang mit Herder als çffentlicher Vorgang, mit Recht auf die Meinung gewirkt und ich muß mich ohne Klage bescheiden wenn er mir in der Meinung geschadet hat. Zwischen einen Mann wie Herder der nie bedeutend auftrat und durch seine patelin Weise als ein sanfter, geflliger Mann erscheint, einer achtzehnjhrgen Tochter die mir ganz ergeben ist, und m i r – muß ich als der wirksame Theil in der Begebenheit erscheinen, und, da eine Scheidung ein furchtbarer Entschluß ist, Vorurtheilen ausgesezt sein. Meiner Ansicht nach sollten warme Menschen in einem solchen Fall wo sie mißbilligten, fragen: Freundinn, welche Ansicht bewegt euch so zu handeln? – Denn jede Vertheidigung, auch eine schlechte, lehrt uns den Angeklagten kennen. Die mehrsten Menschen schweigen in so einem Fall, laßen ihn unerçrtert, der Wurm: Verdacht nistet sich ein, Mißtraun folgt und bei dem ersten Windstoß des Zufalls fllt die angefreßne Frucht der Freundschaft vom schwachen Zweige herab. Habe ich gefragt, so verstehe ich den Freund, tadle ihn wo er fehlte und ordne den Fehler mit seinem Guten in ein Ganzes dem Menschenkenntniß und Freundes-

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liebe wieder Harmonie giebt. Weil die Menschen hiezu selten den Muth haben mçgen so wenig Freundschaften mit ins Alter bergehen, so wenige im Alter geknpft werden. In der Jugend lßt man sich von den Fehlern wie von den Tugenden des Freundes fortreißen, und sezt die Freundschaft drein: beide zu vertheidigen. Bei reifen Jahren wird man nicht fortgerißen, hat sein eignes Urtheil, seine eigne Ansicht und meint die mße man fr sich behalten, und nennt das Klugheit. Wenn man nicht Urtheil mit Verurtheilung verwechselte, wrde das nicht geschehen, man wrde seinen Freund freundlich sagen: mir ducht du fehltest; er wrde es ruhig hçren. Ich spreche mich hier nicht selbst aus, noch meine Denkart welche wohl zu nachsichtig ist, indem ich keinen Menschen ber nichts verurtheilen mçgte, so bereit mein leicht angeregtes Gefhl mich zum Beurtheilen bewegt. Ich kann nicht aufhçren lieb zu haben, nicht aufhçren meine Krfte fr einen Jeden zu verwenden, wie ich ihm auch beurtheile in einzelnen Handlungen. Ich frchte aber daß ich zu schlaffe Begriffe ber diesen Gegenstand habe – ich ehre strenge Tugend darum nicht minder. Daß Ihre Tage, mein werther Freund, dieses lezte Jahr, oder 18 Monate (Gott! es sind ja ber 2 Jahre!), nicht von Seide gesponnen waren, konnte ich mir wohl denken. Warum? wodurch? mßen wir ganz unerçrdert laßen. Ich wnsche meinem Vater Glck daß er im Grabe ruhete wie das alles, geschah, und erinnre mich mit Stolz daß durch ihn und meine Mutter ich Sachsen nahe verwandt bin. Diese Jahre gehçren nicht den Geschichtschreibern unsrer Mitzeit, sondern denen der Nachwelt an. Die Nachricht von Ihrer Gesundheit betrbt mich. Ich glaubte Sie gençßen einer festen Gesundheit und betrog mich da ich den sich immer gleichen Ton Ihrer Schriften, der mir zu beweisen schien daß Ihr Geist ohne Anstrengung sich abzuziehen stez seinen Gegenstand umfaßte, fr Folge eines ungestçrten Wohlseins hielt. Wenn frohe Tage zurckkehrten wrden die sanften Wellen des Lebens mehr Weh hinweg sphlen als die Gesundbrunnen die man Ihnen so grausam mißgçnnte. Von Ihren Sçhnen schrieben Sie mir doch nichts da ich in meinem lezten Brief denn doch ausdrcklich darum bat. Sie mßen Ihnen Hoffnungen geben, sonst erwhnten Sie ihrer gewiß. Hofnungen fr Ihr brgerliches Wohl, denn gut und brav sind sie gewiß. Ich habe fr Sie und fr uns Bayern getrumt, indem ich Mnchen daran reihte und kann es nicht leugnen daß ich mit meinem Schwager Heeren von diesem Traum sprach, wie er bei seiner Reise nach Mnchen einige Tage bei uns zubrachte. Er und meine Schwester erwhnten mit der lebhaftesten Anerkennung den Dank den Heynens Hinterlaßne Ihnen schuldig sind fr Ihre Verwendung zu ihrem Besten. Sie besorgen die Gaben welche meine Ge- // schwister zu geben fortfahren, mit den zarten Geist einer hçhern Menschenliebe, Sie handeln in Heynens Andenken. Meine gute Schwester Heeren drckte sich darber Voll der innigsten Hochachtung aus. Wie sonderbar, mein wrdigster Freund, daß diese ganze Familie, dieser ganze Stamm, nur die eine Herrliche Frucht, meinen Vater trug, und sonst nie wieder eine, auch nur halbwegs ertrgliche. Was waltete bei Heynens Geburth? was verdarb die folgenden Blthen? Armuth, Hinderniße? Huften die sich nicht alle auf seinem Haupte? – Nehmen Sie auch noch meinen Dank fr die Bemhung die Sie sich fr diese

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armen Verwandten gefallen laßen! Ich sagte daß ich mit Heeren von meinen Trumen gesprochen htte. Dieser gute Schwager mit seiner Frau, meiner ltesten Stiefschwester, berraschten uns den 23 vorigen Monats durch ihren lieben, lieben Besuch. Ich hatte keine Ahndung von ihrer Reise; sie waren die ersten Verwandten die ich seit dem Jahre 1791 bei mir sah – die Freude war unendlich, sie war gegenseitig, denn die lieben Menschen – die lieben H a n o v r a n e r hatte sich doch so einen alleinig herzlichen Empfang nicht vorgestellt. Meine Greyerzkinder waren bis auf meine lteste Enkelinn noch auf einer Schweizer Reise begriffen. Heerens warteten aber ihre Ankunft noch ab, und lernte so meine ganze Familie kennen, bis auf meinen redlichen Aim der noch immer in seinem hochbeglckten Hofwyl ist. Meine Luise und ich hatten mit meiner 7 Jhrigen Enkelinn 9 Wochen welche Greyerz Reise dauerte, in der vollkommensten Einsamkeit und angestrengten Haushaltsarbeit zugebracht. Luise deren Gesundheit noch um keinen Schritt vorwrts ging, sondern der tgliche graue Nebel meines Lebens bleibt, Luise half mir bei Bohnen, Gurken, Rben einmachen, Samen puzen, Wsche und Zimmer ordnen, ber ihre Krfte, da ihre Freude an Thtigkeit sie immer wieder aufruft wo ihre Mattigkeit sie niederdrckt. Nach fleißig durchlebten Tage erquickten wir uns am Abend mit Sismondis Geschichte der italienischen Freistaten, Gibbon (die Theile von Mahomets Erscheinung an) und zur Nach und Naschspeise mit den schçnsten franzçsischen Trauerspiele – dabei wuchs der Geist jeden Abend wieder durch den Tagesschutt in die Wolken hinein. Nun sind Enkel und Kinder wieder da. Die Greyers machte diese Schweizerreise mit Furcht und Sorge, und wir alle sahen sie mit Furcht u Sorge abreisen, weil sie sich unter sehr nachtheiligen Umstnden im 7ten Monat einer Schwangerschaft befand. Ihr Mann meinte er mße seinen alten, schon altershalb kindischen Vater noch einmal sehen. Das war eine der lçblichen Entschlße die ich aber, auf die vorliegende Weise ausgefhrt, tadelte. Das hindert nicht daß er nicht aus seiner Ansicht recht that. Er hatte mehr Glck wie Einsicht denn die kranke Frau kam am 26 vorigen Monats ertrglich nach Hause und erwartet nun fast tglich ihre Niederkunft. Da habe ich wieder meinen angewiesenen Beruf der mir ziemlich peinlich und ngstlich ist, denn das arme junge Weib bersteigt diesen Zeitpunkt nie ohne Gefahr. Heut zu Tage, und wenn eine Mutter nicht hoffen darf, robuste Kinder zu haben, und wenn sie drei Kinder besizt durch die sie ihre Schuld gegen die Menschheit und den Staat lçsen kann, halte ich das Kinder Haben auch vor ein problematisches Glck. Sind sie einmal da, so sind sie sehr willkommen, nothwendig und kostbar. Meiner Tochter Gesundheit geht, nach der Arzte Ansicht, dabei vollends zu Grunde. Darber lßt sich aber in dieser besten Welt kein Wort verlieren. Ich schrieb ihnen daß ich einen Enkel im Merz an skrophuleuser Lungensucht verlor? ein Knabe deßen Gte ihn den Ubergang zum hçhern Dasein recht leicht machte. Er krnkelte ber ein Jahr. Vorigen Sommer, wenn die andern Kinder sprangen und tobten, sezte er sich neben Luise die auch zur jugend Freude zu matt war – zwei schçne Knospen die der Wurm in ihrer Entwicklung zernagte. Haben Sie denn schon ein Kind langsam sterben sehen? Der Anblick lehrt viel; drngt Ihnen viel Lehre auf.

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Ich glaubte von den Verhltnißen zwischen Herder und uns sei Ihnen nichts mehr unbekannt, deshalb erçrterte ich sie nicht weiter in meinen lezten Brief. Der Ehescheidungsprozeß ist dem Ausspruch nahe vor dem protestantischen Tribunal. Herders kaprisioser Hochmuth und die Langsamkeit unsrer Tribunalsrthe hat ihn verlngert. // Sobald er beendigt ist wird ein eifriger Freund Luisens, ihr Beichtvater, der eben in Kirchengeschften in Rom ist, die Auflçßung des Sakramentes vor dem katholischen Tribunale betreiben. Da Herder gerichtlich und ganz aus eignen Antrieb, wie es scheint einzig um zu keiner Alimentation verpflichtet zu werden, bezeugt hat daß er nie die Ehe vollzogen, zweifelt Luisens Beichtvater nicht daß die kirchliche Trennung erlangt werden kann. Ob oder ob nicht, ist eigentlich sehr gleichgltig. Wenn Luise auch ihr armes junges Leben rettet – wie sollte sie Muth haben noÆch einmaæl. zu Whlen? sie mßte es nun aus Leidenschaft wagen und diese wird ihr klares, festes, pflichterflltes Gemth ÆLckeæ schwer einnehmen, als sie ihren klaßisch gebildeten Verstand beschleichen kann. Sie glauben Herder sei Herzloß? nein, nicht zuvçrderst. Er ist Hochmthig, rachschtig, unversçhnlich, ohnmchtigen Willens – jedes Gute was daneben besteht, kann er haben. Sie kannten ja den Vater. In Ihren Innern werden Sie neben der Bewundrung die sein Geist heischt, dem Zauber den seine Liebenswrdigkeit bte, sich wohl eingestanden haben, ob Mephistophles Gçthe ihn wahr schildert, wo er ihn in »Dichtung und Wahrheit« auffhrt. So wie er da erscheint ist sein Sohn. Geist wie des Vaters Geist hat er nicht, aber er hatte Geist ehe Mystizismus und Hochmuth ihn verschrumpfte. Seine Verfhrerinn war Schwarmerei bei einem Gang der Vernunft der ihre Reifung verhinderte. Er war von den Vorgngen im Leben entzckt oder gedrckt, je wie es kam, ohne daß sein tgliches Leben mit ihnen verwuchs. So lebte er ein Leben der Fantasie, und ein sehr gemeines, und das der Fantasie stimmte sich nach den Menschen die ihm umgaben. Sein Entschluß zu heirathen, die Stellung in die er ihn gegen Luise und mich brachte, verpflanzte Luise und mich plçzlich in das tgliche praktische Leben von dem er Gewohnheit und Muster ganz wo anders hergenommen hatte als von uns – deshalb vielleicht war er als Sohn und Ehemann ein so gnzlich verschiednes Geschçpf von ehemals. Sein Geist war durch frh versumte Schulstudien nie sehr klar geworden, zum Mystizismus hatte ihn Vater u Schwester bereitet, Schubert fortgefhrt, Widerwillen gegen seine brgerliche Lage, zerruttete Oekonomie, seines Bruders Adelbert Gesellschaft brachten alles zur Reife – Nachdem ich den Mann 7 Jahr in den erhabensten Gefhlen schwrmen sah, handelte er als Brautjam, als Gatte, als Sohn mit gemeiner Unvernunft, Undankbarkeit und Hrte. Er muß die Sache anders ansehen, sonst mßte er verzweifeln. Sein unbegreiflicher Hochmuth wird ihn wohl auf immer vor aller Selbsterkenntniß bewahren. Ich habe nie einem Menschen gekannt deßen Denkart von seiner Handelsweise mehr getrennt gewesen wre – doch kann man das nicht Denkart nennen. Es sind Gefhlsblasen, die steigen eine nach der Andern in so einem sinnlichreizbaren Menschen auf. Die Fantasie frbt sie, je hçher sie steigen mit so schçnern Farben, aber die Maße aus der sie aufsteigen ist mit diesen reizenden Erscheinungen im befremdlichsten Widerspruch. Die Umstnden hatten Herder

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berufen hçchst edel, beglckend, lohnend zu handeln. Luise hatte mit einer heilgen Treue gegen ihn gehandelt, er kannte mein Innres, jeden Fehl, jeden Wunsch – ihm konnte nichts fremd geblieben sein – wie konnte sein Verstand so befangen sein uns die Wilkhr seines Hochmuths aufzudringen? Sein Betragen ist whrend des ganzen Prozeßes ein Wechsel von Haß und Hochmuth geblieben. Seine husliche Lage bleibt gnzlich zerrttet, obschon er mit 1500 Gulden eine Familie zu erhalten gedachte – er giebt Luisen keinen Heller – ich glaube Adelbert mit seinen schlechten Anhang mißbraucht ihn – doch war schlechte Wirtschaft und leichtsinniges Schuldenmachen stez sein Fehler – seine Freunde waren sicher daß die Ehe ihn heilen wrde – Er fing sie ohne Ordnung an und borgte an den Tage Geld von mir, an dem er mir sein Haus verbot. Doch still von diesen Verkehrtheiten. Ich liebte den Menschen mit Vorliebe, und werde sein Unglck stez voll Wehmuth tragen. Uber unsre Zukunft ist nichts entschieden. Luisens Gesundheit fordert eine wrmere Gegend, ihre Jugend, die Nothwendigkeit sich durch Erwerb eine Zukunft zu grnden, fordert einen andern AufenthalÆt als dieæsen Krhwinkel. Wir whlen, und whlen. Endlich werden uns Zuflle bestimmen. Ich habe nach so vielen Worten doch sehr unzulnglich geschrieben. Daher bitte ich Sie zum Schluß: Denken Sie das schonendste von Herder, das schonendste von mir. Luise A l l e i n steht Makelloß – so stehe sie auch vor Ihren Augen die schçne bleichende Rose. // Aim lernt wacker in Hofwyl wo KnabenInstitut und Armenschule und Fellenbergs Privatgeschfte, herrlichen Fortgang haben. Greyers waren von der Anstalt tief gerhrt und erfreut. Die 40 Knaben (Mongelas hat auch einen Sohn daselbst, Wrede 3.) glhen vor Gesundheit und entwickeln sich hçchst erfreulich. Aim bleibt noch den alten Sprachen und der Geschichte vorzglich zugethan, doch meint er Arznei studiren zu wollen. Er schreibt mir mit lebendigen Feuer von Tacitus und Thucidides, und empfindet Freiheit, Seelenadel, Vaterland wie es dem 16jhrigen Jngling geziemt. Noch 3 Jahre bleibt er dort, dann ist er im 19 Jahre, und meine Mutter, Heeren, Blumenbach erwarten ihn in Gçttingen. Gott erhalte ihm diese Beschzer. Fellenberg ist rstig und unermdlich, giebt sich mit Politik nicht ab, und trgt seinen rußischen Orden nicht. Ich mag nicht sagen: Leben Sie wohl! kçnnen Sie es, kann es irgend Jemand so lange Recht und Wahrheit das Spiel der Ubermacht und Tollheit ist? Glaube und Muth Ihnen und mir, und den Genuß des Augenblicks in Natur und Menschengeist – dort sinkt die Sonne golden ber der Donau – sie strahlt ber geerntete Felder und lchelt auf die mhbeladne Welt. Heute Abend erwartet mich Retz mit seinen memoires und Mullers Briefe (ach, diese zeigen wohl auch den gedrckten Menschen, die gefeßelte Psyche.) Unten bei Greyers lesen wir nur deutsch. – Gott mit uns!

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ÆS. 4, oberer Rand:æ Da fllt mir noch ein – Kannten Sie die Grafsche Tochter die den Maler Katz heirathete? ich sah sie vorigen Winter in Mannheim ziemlich oft. Was ist doch ihre Geschichte? sie schien mir ziemlich abentheuerlich, aber flçßte Intereße ein. – Theresens Reise nach Dresden ist durch eine Geschftsreise Herrn v. 195 Goldbecks nach Preußen verhindert worden. Ich wnschte Sie kennten diese Tochter. Wenn es angeht verschaffe ich Ihnen ein Tagebuch von ihr daß sie in

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den Monaten aufschrieb wo im Jahr 13 die Armeen unsere Briefwechsel trennten. Wenn dieses Mdchen noch den Lohn ihrer Tugenden nun bei ihren ußern Verhltnißen fnde, wie er aus ihren lieben Herzen strahlend, ihr Leben tglich mit neu ÆLckeæ // Noch ein recht wichtiger Punkt in meinen Verhltnißen vermag mich ein Zettlchen bei zufgen. Wißen Sie mir in keinem Zeitblatt, das nicht grade zu germanische Faseleien fordert, einen Plaz fr kleine Aufsze romantischen Inhalts wie sie das Morgenblatt aufnimmt? Dieses ist jezt ganz in Haugs und Weisers Hnden die es zu einem reinen Gevatterschafts Stbchen machen. Cotta steckt in Geschften und ist vielleicht auch mit dem Provit allein zufrieden; so wird dann nur w i e d e r g e d r u c k t was Cotta selbst herausgiebt, oder was Haug fr gut findet. Mich findet Haug aber nicht fr gut – das ist Wahlverwandschaft – das heißt: Antagonismus, von lange her. Ich kann nicht ber platten Spaß lachen als auf Kosten des Spasmachers – das weiß er vielleicht. Genug daß er meine Aufsze durchaus nicht druckt, da sie Cotta doch alle aufnimmt, und ich so vergeblich fr meine Verhltniße zum Publikum, und fr meinen Beutel, schreibe. Ich beurtheile mich, gegen meine Vorbilder gehalten, sehr strenge, erkenne auch das Gelingen meiner Mitbewerber, aber fhle auch bestimmt meine Vorzge vor den Miserabeln und Langweiligen; ich kann also fordern daß man mich vor Langbeins Gemeinheit, Weisers neu aufgewrmten Mhrchen der blauen Bibliothek, und Herrn von Bietenfelds Gewsch aufnehme, oder mir durch redliches Abweisen meine Manuscripte zurckgbe. Da ich nie zwei Abschriften habe, und keinen Abschreiber, incomodirt mich diese Verfahrungsweise gar sehr. Haug hat es so entschieden auf meine Compositionen abgesehen daß ich lezthin lachen mußte wie eine Stelle aus Sismondi, die ich einschickte, mit umgehender Post abgedruckt war, da Legenden, Volksscenen und Betrachtungen Jahre lang ungedruckt blieben. Ich habe mich mit Cotta loyal darber erklrt. Cotta ist als Mensch meines herzlichsten Dankes, meines festen Vertrauns gewiß; als Mensch, als Freund, handelt er mit immer gleicher Treue an mir; als Buchhndler macht er mir bçse Streiche. Ich muß einen andern Weg suchen meine armseeligen Geisteskinder in die gedruckte Wirklichkeit zu versezen – lachen muß ich dabei – vielleicht findet kein Mensch seine Rechnung dabei? Dann giebt sich manch einer unberufen die Mhe mir zu schmeicheln, denn – in den hçhern Stnden besonders, fand ich sie oft mit Theilnahme erwhnt – Nun gut – Wißen Sie // nicht vielleicht mir eine Connektion zu erçffnen, welche mir das Morgenblatt ersezte? Bezahlt muß ich werden, und viel zahlt man nicht gern. Ich kann mir denken daß grade Ihre Leipziger Buchhndler jezt mehr wie je leiden. Wr denn in Wien nichts zu thun? kommen dort keine Morgenbltter heraus die anders heißen? Eile hat die Beantwortung dieser Frage nicht, aber beherzigen Sie dieselbe doch. Mein Ideal von Glck wre: nichts mehr drucken zu laßen, aber fort zu schreiben ohne auf den Ertrag des Geschriebnen je zu rechnen. Daß des Menschen glck oft von solchen Kleinigkeiten abhngt? – Wenn ich jezt 500 Gulden mehr Einkommen htte kçnnte ich Luisen am Genfersee in das wrmste Winkelchen fhren und schreiben dort ohne Geldsorge mein eignes Leben und Forsters – was ich noch immer vorhabe aber nie Zeit u Ruhe. – Da noch

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ein Fingerbreit Plaz ist erzhle ich Ihnen noch von Bern wie mein Schwiegersohn es fand. Die Selbstsucht und Hartnckigkeit dieser Menschen muß zu einen traurigen Ziele fhren. Die Bundesakte ist ihnen ein Grul, das Schicksal der ganzen Schweiz ihnen ganz gleich gltig so bald es nicht ihre Supremacie befçrdert. Am 245 Bundestage freute man sich in Bern darber daß es wenigstens stromweise regnete, also das Fest in Zrich verdorben wr. Die Menschen sizen im Gelde bis ber die Ohren durch den ganzen Kanton. Greyers Schwager ist amtlich in den Vermçgens Zustand der Leute eingeweiht – sie wißen das Geld nirgend hinzuthun da sie weder Zutraun noch Geschicklichkeit zum Geldverkehr haben. Neuchatel theilt die 250 Denkart der Berner Aristokraten vollkommen, so daß seine Deputirten, sonst hçchst wrdige Mnner, bei der Bundesversammlung sehr mißfielen. Argau wird in Bern so gehaßt daß man jede Verbindung dorthin, sogar uralte Freundschafts Bande, mißbilligt. In Arau hat das Volk gar keine Abgaben als die Stempel und die Regierung will keine Auflegen. Jezt macht das den Kanton zum Schlaraffenland, 255 einst wird es seine Einwohner sehr unzufrieden machen. In Arau sind sehr viel Auslnder in allen Fchern angestellt. Vor kurzen ward Rengger, der ehmalige Justizminister bei der .H ...elvetischen Republik daselbst Staatsrath; ein Badner (in der Schweiz) ein vortrefflicher Mann. – –

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An Therese Forster in Berlin Gnzburg 11. und 12. Oktober 1815 Mittwoch und Donnerstag

Gunzbourg ce 11 8br 1815 Cest aujourdhui jour de grand courier. les vnemens se succedent rapidement. le 23 7br arrive inattendue dOncle Heeren et Tante Mimi, 25 du meme, 5 retour de la famille Greyers; aujourdhui 11 8br deliverance trs fortune de Claire qui a eu lesprit de mettre au monde un superbe GarÅon qui trouvra Son nom par laide de Mes. ses tantes  droite et  Gauche. Je ne doute pas que Mr. Son pre trouvra les forces necessaire pour ajouter  cette lettre le petit billet de convenance pour inviter Mademoiselle Antonie  Concourir pour le debarraser du diable. 10 Cest un beau GarÅon, et comme il y en a 2 le troisieme aura toujours des haut de Chausses  heriter. Voila donc lindex, aprsent passons au texte. ta bonne lettre qui etoit ta dernire ou tu me mande lhabit de percale, et me demande lordonnance du Zahnpulver – nous a fait du plaisir comme toutes les autres. la Mort de Madame Spalding ma touch sensiblement pour amour de Vous. Ses 15 amis, mais surtout Iphigenie, font une perte bien ireparable, et je Vous tmoigne la part profondement sentie que je prens  Vos rgrets. bien heureuse lexellente femme qui a et retire dun monde que les vertueux ne peuvent jamais regretter car ils ont reconnu, et respect limportance du moment que dieu leur a ordonn

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20 de lhabiter. puisais je aller au devant de ma dernire heure comme je crois que

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cette brave femme la pu – mais je dsire encore de vivre, parceque la netet de mes ides a ete trouble par les vnements des dernires annes. la vie ne me rejouit plus – et cest un tort. Je suis sur que je reapprendrai  la chrir et alors je ne craindrai plus de mourir. Sais tu pourquoi la vie ne me rejouit plus? – cest parceque je naime plus personne comme jai aim ce triste mortel qui nous  trahi, ni comme jai aim Alphonse qui na sÅu que faire de notre amitie. et cest un tort. Vous valez tous mieux queux, et je Vous aime tendrement, mais pieusement – jai aim ces apostats mondainement, exessivement, avec exaltation. le tems me guerira, parceque je connais mon mal. quand  ta lecture potique – je ten flicite! Jaime mieux ma mienne! – cest  dire l e V i e u x et l  a n t i q u e. ton Lord Byron est peu de chose sil est a i m a b l e comme tu dis – on na jamais dis que la marche marseillaise etoit aimable, ni le Roi de la fÞve, ni le Prometh de Gçthe, ni les plaintes dAntigone pp – mais cela est dit sans hauteur – Lord Byron peut etre miraculeusement potique et beau et je veux tacher de lavoir. Mais toi, accroche les Perses dAichyle et tu ne dira pas quils sont aimables mais pire encore. et puis accroche les memoires du Cardinal de Retz – ce nest pas de la posie, mais de la psychologie et philosophie et profonde etude de lhomme – et Retz fait souvent soupÅonner quil ait et aimable. et puis, en le lisant, et en comparant cet homme detat, et les hommes detat auxquels il avoit  faire, on a une vlet de secrier comme Maraˆt de benigne memoire: oh les cochons, les imbeciles! et voyant agir et parler et en lisant les hommes detat daujourdhui, surtout ceux dune certaine Galre ou le diable sest plu de fourer certains gens pp. quand  ton petit raisonnement sur la lecture et le besoin de la lecture, il est trs clair et vient de source. lorsquune fois la lecture a obtnu dans une ame la place que tu a scu lui assigner, elle ne manque plus jamais de consolation, de restauratif, de Monitore. mais quel born que soit le cercle de personnes avec les quelles tu peux dentretnir de les lectures, et auxquelles tu peux comuniquer tes ides, nvite jamais den profiter et ne repugne pas de te comuniquer, meme au danger de netre compri qua moitie, ou de nemballer ta drogue – cest toujours un avantage de se comuniquer, meme aux laques et aux professionnels. // on ne leur ouvre pas le sanctuaire, mais on promne avec eux dans les Propyles; on ne leur sert pas toute notre savoir mais on le morcelle; on le met  toute sauces, pour le leur faire agrer et cela nous fait prcisement connaitre son tendue. et le savoir comme la lumire nest pas diminu par la comunication. ta societ mele ma divertie! Vous autre la bas vers le nord en etes encore  lalphabÞte! des courtisans, des ministres detat, des artistes, des gens de lettres pÞle mÞle! – pauvres esprits que Vous etes! – cela se voit chs Mongelas tous les jours et tu te souviens quil y a 15 ans que cela se rencontroit habituellement ches Strik, Madeweis pp. Je suis charm que tu aie eu cette jouissance. ton Alopaa est donc bien plus aimable que sa belle Soeur que quelquun avoit connu  Ems. celle ci est jeune, belle, cachectique, coquette et puis peu de chose aprs,  ce quon ma dit. Aimons la tienne et laissons lautre. qua t il etre verdrieSlich et goiste, l u i? je crois que cest le mme que je refusois pour danser une quadrille avec, il y a 35 ans. petit, trapu, une

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phisionomi dApis marque, faute detoffe – cela lui va mal,  lui. Vois tu que la bonne lettre est bien prsente a ma mmoire? eh bien! maintenant je vais raconter en racontant – non pas! il me reste lHloise! va! lis paisiblement! cest trs bien que cela tinteresse. cest une belle marqueterie, un beau mosaique – mais cest un peu trop long et trop moderne. pour lire de la philosphie, jaime mieux Platon, Socrate et quelques robustes modernes, pour mdifier, lvangile est plus court, et pour me passioner il me faut des gens plus maˆle que Maitre St Preux, et plus sensible que magistre Wolmar. Mais cela est beau  lire et il faut lavoir lu. quand au danger de le lire – cest une absurdit. il y a tout autant de danger  lire Plutarque et les biografie des grands larrons Hanniquel et Ksebier – il y a une vertu pour tous les etats; aussi pour celui des crimes; mais il ny a pas de mauvaise action, quelle petite quelle soit, qui ne soit condamnable et qui nentraine sa punition dans ce monde et celui  vnir – il ny a pas besoin denfer ni de diable pour Cela – tu na qua observer le developpement du premier choux que tu rencontre pour te convaincre que la piqure dune insecte, une minute de gele, une goute de nielle, dfigure, dpare la plante et que la saison la plus favorable ne peut rgagner  la plante le moment perdu pour son developpement. elle  rempli sa vocation lautomne venue; nous sommes transplantes dans un terrein plus favorable  regagner le tems perdu; et de terrein en terrein dobtnir le plus haut dgr de develloppement – dgr pour lequel nous manquons dimage et de mesure. – Heloise avoit les vertus de son etat – St. Preux ne les a pas – Wolmar avoit des ides trs Simples sur le sien et une parfaite facilit pour le bonheur dont il etait capable. ce sont tous des braves gens  en exepter Claire et St. Preux qui ne savent pas ce quil veulent, parcequils veulent plus quils ne peuvent. Je me suis toujours ennui  cette lecture parceque jetois toujours un peu perverse. tu est bonne et sage; tu ty amusera. les deductions artistes  part, Corinne et son Lord anglois mont paru presquaussi mausade que St. Preux et Hloise quand elle  d u q u e son amant. Mais il me faudroit le rlire. je suis aussi moins perverse que je netois. – eh bien, aprs que nous avions t longtems seuls, jusquau matin du 23 7br la porte souvre, prcisement lorsque, par un prssentiment trs marqu, je mtois habill contre ma coutume  10 heures du matin, et entrent deux individus dont le femelle me dit quelque chose que je ne comprens pas, et le maˆle quelquautre chose que je ncoute pas, et voila que je reconnois Heeren et que je dvine Mimi. Non, jamais acceuil na et plus herzlich et jamais herzlichkeit na et mieux reÅu, accept, repondu. Mais, il ny avoit que dagrable et de bienfaisant  cette visit. i l s etoient visiblement attendue de notre exs de joi, et charm de la maison de Claire et flatt de la place que nous occupions parmi nos alentours. le tems etoit beau, je // les menois  Reisersbourg – ils etoient delects! le lendemain le tems etoit sombre – je leur invitois la bonne Breuning – bon Heeren ajoutoit de son propre mouvement un 3ieme jour pour attendre Claire – je les menois  Bechingen ou les Boehnens nous attendoient, et Mr. le Baron, conseiler priv, Chambellan, les recut avec une politesse tout aussi franche que flatteuse – grande livre, vaisselle, lappartement ouvert – enfin cela etoit duement arrang –  peine de rtour  6 heures du soir les Greyers arriverent

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et la joi se renouvelloit et le contentement augmentoit par gradation jusqu leurs adieux. – donc, Greyers arriverent, et de meme le plus heureusement possible. Claire a gagn tous les suffrages pendant son sejour  Berne. Sophie Gorgier, Mama Fellenberg en sont enchants. elle a fait par tout patte de velour; ce qui est extrmement different dhypocrisie. Si elle vit assez longtems cela deviendra une exellente femme. elle a beaucoup gagn sur ses defauts et gagneroit bien autrement si son Mari ne d  c h o i o i t pas  mesure quelle prend des forces. Il sera toujours un parfaitement brave et honnÞte homme, mais la sensualit, les vellets, lgoisme pueril, vont toujours en augmentant chs lui. Maintenant, cest la gourmandise qui le gouverne – et comme il a la digestion foible. il ne vaut pas la peine de se donner au diable pour si peu de chose. enfin – pour quun mariage ruissise il faut de lgalit, ou de la suprematie – je crois que Claire est en chmin de gagner la dernire, et cela ira bien. Je passe sous silence les dtails de son voyage quelle te referera aprs ses couches elle mÞme. les Heerens etoient galement charm delle et de son mari – comme il a, de fondation, patte de velour et que ce nest que Vieux Adam qui en gagnant de jour en jour sur lui, fait croitre ses griffes, il doit toujours prvnir en sa faveur quand on ne fait que le voir – et puis, il reste fondemantalement bon. Cest la plus grande misre quil ny a que des miseres  rdire en lui. lOncle et la Tante demandoient etre Gevatter, Voila donc – je ne sais plus quoi? car on ma interompu. Mais des maraine et parains  foisson! le jeune homme peut se vanter davoir et reÅu trs flatteusement – on etoit tellement rejouit de le voir sexpdier si promptement, quon lui faisoit un merite de son apparition et plus encore de sa carrure et de sa voix dordonance. Louise surtout sen engoue, et cela me touche sensiblement. cest une vie deperissante qui se delecte dune vie naissante. cette victime de lerreur! elle dperit sans devenir plus malade – elle change prodigieusement. toujours conservant des forces de corp audla de son etat et augmentant ses forces morales et intelectuelles. Si elle voit arriver encore le printems, je la mne en Suisse et sil est possible, au bord du Lac de Gnve. Je la mnerois tout aussi bien  Neuchatel – the torch of Venus burns not for the dead – mais le lac de Gnve offre une temprature encore plus douce. elle etoit si belle! cetoit un couple ravissant, Alphonse et Louise – mort et pire que mort – cest leur cas – cela s e r a leur cas! Sandoz pre etoit des deputs auprs du jour du Serment  Zuric! les gens sens ont et trs mecontents de ces dputes, quoique les reconnoissant au reste pour des gens trs stimables, mais parcequils sont Enbern du pid en cap,  nuire bien plutot qua faire prosprer le Schweizer Bund – Greyers en a jusquau dessus des oreilles des miseres, et des follies et des bassesses quil a vu la haut. Mondieu quen deviendra? – tu est bien l ou tu est, jen suis charm quand mÞme tu vois les choses  traver les lunettes de tes alentours. Ce sont des gens respectables et tu nen pervertira pas. Mais ce qui est horrible et indigne  revolter tout honneur et toute humanit, tu lapprendra en 10 ans dici comme aujourdhui – les couleurs de ce tableau ne terniront point. – pour tout le reste tout est bien. Aim est bien, Hofwyl est superieuÆræement bien, tout le monde ty aime et testime. nos voisins sont biens. Samdi jasistois aux couches de notre Landrichtern, hir je m i n i s t r o i s  celles

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de Claire – jen ai encore deux en perspectiveÆ.æ tu vois que je gagne du credit. Herder maccusera encore dagir par esprit dintrigue.  la bonne heure! dieu te benisse ma chre bonne enfant. Je me porte bien comme le pont neuf. // Zahnpulver: Salbey Bltter, schwarzes Brod gebrannt, RoSkastanien alles aufs feinste geplvert. In Pepliers Gramaire steht die Geschichte von einen roitelet der wohl ein Berner war und Scanderbeg um seinen Sbel bat um seine Feinde zu schlagen. – Dampfnudeln: Du nimmst einige Lçffel Mehl und 2 Lçffel (Suppenlçffel) voll Hefe, nebst ein bischen fette Milch mit welcher Du einen Vortaig machst, ziemlich dunn, und lSt ihn bei der Wrme gehen; dann rhrst Du 3 Eyer daran, und so viel Milch daS er, nachdem Du hinlnglich Mehl dazu knetetest um den Taig im Hnden zu rollen, MaSe genug hat um 18–20 WallnuS groSe Klçschen herauszustechen. Er muS weicher sein wie ein Kuchentaig u fester wie ein Topfkuchentaig. Nun nimmst Du eine blechne SchSel oder Form wenigstens 5 Finger tief, streichst sie dick mit Butter, dann mit Zucker, legst die Klçschen mit ziemlichen Zwischenrumen darein, und lSt sie nochmals gehen, dann gieSest Du so viel wa r m e fette Milch darauf, bis die Klçschen schwimmen. Nun giebst Du ihnen unten u oben Feuer, oben mehr wie unten bis sie drokken u hell braun sind. Das Backen ist das Schwerste. ist fr 9 Person

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An Emilie Hartmann in Stuttgart Gnzburg 15. Oktober 1815 Sonntag

Bitte, Aim durch August und Eduard von xkll 3 Kupferstiche welche ich voriges Jahr bei Dir deponirte, zu senden. Geburt von Friedrich Karl Walo von Greyerz; Bitte, die Nachricht an Luise Duttenhofer weiterzuleiten. Die Tage mit Heerens in Gnzburg. Hofft auf ihren Besuch. Zur Geldabrechnung mit Mariette Hartmann. Keine konkreten Umzugsplne. Keine Nachrichten von Frdric Alphonse de San- 5 doz-Rollin und Wilhelm Albrecht. Wenn die Menschen mich nur nicht also um meinen Glauben an Dankbarkeit und Treue brchten – Aber an euch glaube ich doch – und mein innres Herz macht mirs zu eigen doch wieder zu lieben – zu glauben, zu hoffen freilich nicht mehr. Albrecht Drer(?): Madonna, zwei Kupferstiche (nicht ermittelt); Heilige Ccilia, Kupferstich (nicht ermittelt)

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An Victor Aim Huber in Hofwil vor 24. Oktober 1815

ÆAnfang fehltæ Wer ist denn Dein Pylades? ÆSchluß fehltæ

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Briefe 20 – 21

An Victor Aim Huber in Hofwil vor 24. Oktober 1815

ÆAnfang fehltæ Wer ist Dir der Liebste Deiner Kameraden? ÆSchluß fehltæ

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An Victor Aim Huber in Hofwil Gnzburg 24. Oktober 1815 Dienstag

Gnzb. den 24 8br 1815. Mein wackrer Freund, Du wirst Dich freun daß Claire am 11 dieses von einem großmchtigen gesunden Knaben entbunden ward. Sie ist ganz unerwartet wohl und der Knabe, gesnder wie noch eines der vorigen Kinder, giebt bis jezt nicht die geringste Mhe. Leider aber ist so vieles unverhoftes Glck nicht hinreichend um Clairens angewçhnten Mißmuth zu zerstreuen, und wer ihre trbseelige Mine sh, ihr Geseufze hçrte und wie sie jede Lapalie vor Unglcksflle und Krnkungen hlt, der mßte sie vor eine geplagte Frau halten. Da ist eben ein Hauptspektakel der ihr gewaltigen Kummer macht. Da ist ein kleiner, krummer, schmuziger Feldmeßer, Herr Kreuz, dem verschaft Greyerz vieles Verdienst. Da hat nun der schmierige Kauz auf gut wirtembergisch die Gelegenheit des Kindbetts ergriffen um sich erkenntlich zu zeigen. Heute frh kommt nun die Frau Kreuzerinn in ihrer besten Adrienne und Fontange angezogen, an jedem Arm einen Handkorb mit Viktualien, Ulmerbrod Leckerle, verschnurrte Birnen und Chokolat, und oben drauf drei Pckchen, jedes mit einem Laubthaler fr die drei Kinder – das ist nun ein so pudeldummer Einfall wie mçglich; allein nach Herrn Kreuzers schmieriger Gewohnheit alt Hergebracht; denn in Wirtemberg ist das in solchen Verhltnißen Gebrauch. Das Einfache wr: das bischen Eßware freundlich anzunehmen, die drei Laubthaler aber mit einer freundlichen Zurechtweisung zurck zu geben. Statt deßen Hat Greyers seiner Frau die falsche Ansicht gegeben: solche Dinge wie eine Bestechung zu behandeln und drachenmßig gegen die armen Tçlpel zu verfahren. Da springt nun Claire in ihrem Bett wie ein Floh umher, vor Arger und Wehtage, und die Frau Creuzerinn steht wie vor dem lieben Gott ein Apfelhçker – und wenn ich drfte lachte ich mich todt ber den vielen Lrmen um nichts. Das ist aber das Unglck wenn man sich durch beschrnkte Ansichten leiten lßt. Ehemals, unter ostreichischer Regierung, waren die Beamten auf die Sporteln und Geschenke angewiesen, und das war in einem abscheuligen Mißbrauch ausgeartet, so daß kein Bauer zu einen Beamten ging, ohne ein Geschenk in der Hand zu haben. Bayern besoldet seine Beamte hingegen sehr gut, hat aber alles Sportelwesen und Geschenke streng verboten. Greyers soll und darf also von keinen Bittenden ein Geschenke annehmen. Wenn aber außer dem Geschftsbezirk ein Bauer dem er Dienste leistete, ein Forstmann

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den er befçrderte, ein Feldmeßer der durch ihn mehrere 100 Gulden erwarb, ein Duzend Eyer aus seinem Hnerstall, eine wilde Ente von seiner Jagd, ein Ulmerbrod ins Kindbett bringt, so steht es dem edeln Manne der seiner Grundsze und seines Rufes sicher ist, nicht an durch eine drachenmßige Strenge die Menschen zu demthigen. Nur wenn er mit anerkennt schlechten Menschen zu thun hat soll er sie als solche, nicht als d a n k b a r e, zurckweisen. Ich habe Deinen edeln Großvater Heyne hundertfach handeln sehen in diesem Fall – ich erinnre mich nicht daß je ein Geschenk von geldeswerth ins Haus kam – aber wenn ein dankbarer Handwerker, Student, Knstler, Rektor, ein Produkt seines Fleißes, seiner Kunst darbot // so nahm ers freundlich und vergalt auf eine andre Weise was es an Auslage gekostet haben konnte. Guten Menschen thut diese Hrte weh, und schlechte glauben darum nicht an seine Rechtlichkeit, sondern denken nur daß sie es links angefangen haben. Ich weiß noch wie heute, wie ich von Mollys Alter war, da war ein verlumpter Baron in Gçttingen, Rettberg, den half der Großvater zu einem kleinen Amt. Da hatte der Mann den tollen Einfall und schenkte einem Schwesterchen das mir eben geboren ward einen goldnen Dukaten mit einem hr um ihn am Hals zu henken. Ich weiß noch recht gut wie der Großvater betrbt ber den Unverstand aussah, und nicht durch ein Gesinde, sondern durch mich, schickte er ein Billet hin das meine Mutter schreiben mußte damit es noch weicher sein konnte, und ich mußte den Dukaten wiederbringen. Dahingegen erinnre ich mich das der Buchbinder den Großpapa das Einbinden der Bibliotheksbcher zugewendet hatte – ein Verdienst von vielen Hundert Gulden jhrlich – einen Sohn hatte, der machte eine roth Saffiane Brieftasche mit blauen Taft gefttert und mit Goldnen gedruckten Blumen – die galt dazumal fr ein Meisterstck, jezt wr sie ein bloßes Ungepunz – die berreichte er Großpapa der sie freundlich annahm und den jungen Gesellen zum Fleiße aufmunterte. Auch bei den richtigsten Grundszen muß sich der verstndige Mann durch eine hçhere Weisheit leiten laßen. Sieh was ich Dir da nicht vorgeschwazt habe! Dein lezter Brief ist ein recht wackrer Brief gewesen der mir die Aussicht giebt mich mit Dir, mein werther Freund, immer beßer zu verstndigen. Bei der glckseeligen Einfachheit Deiner Erziehung und der Vielseitigkeit die ein so langes, reiches Leben mir gab, muß ich Dir noch oft unverstndlich sein. Das laß Dich nicht stçren. Leg Du meine Briefe in Deinem Schrank, und was ich Dir sage, in Deinem Gedchtniß at acta – die Zeit wo Du mich verstehen wirst, kommt gewiß frher oder spter. So bald ich Zeit habe lese ich Deinen Herrn Generalfeldmarschal Nikitas nach, den Du mit Erzherzog Carl vergleichst. Dieser lezte ist ein Ehrenmann in seiner Art – denn unter den ungnstigen Umstnden unter denen dieser Prinz erzogen ward und handelte, ist es sehr, sehr verdienstlich den Grad von Verdienst zu entwickeln den er erreichte. Du hast ein Leben voll geistigen Genußes vor Dir – denn alles was Du jezt lernst, ist in Vergleich deßen wozu es fhrt doch nur wie die Eichelnuß gegen den tausendfach verasteten Eichbaum. So wird sich in jeder Wißenschaft Dein Ideenkrais erweitern, und in die hçhere Region des Geistes hinan wachsen. Die einzige Bedingung dazu zu gelangen, ist strenger Gebrauch Deiner Zeit. Deshalb sollst du nie ein Bcherwurm werden. Natur und Menschen

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umgang sind eben so unentbehrliche Capitel in unserer Bildungsgeschichte, wie die gelehrtesten Codexe; aber wir mßen sie nicht mit schlfricher Betubung noch sinnlicher Uberfllung genießen, sondern mit geistiger Theilnahme. Also werde nchtern und Herr Deiner Sinne und Leidenschaften. In jedem Punkt. Herr Deines Kçrpers durch Gelenkigkeit, Anstand, Freimthigkeit; Herr Deiner Sinne durch willkhrliche Abhrtung, Herr Deiner Zeit, durch Ordnung und Nchternheit in Schlaf und Wachen; Herr Deiner Umgebungen, durch bescheidne Ansprche, und Bemhung jeden Dienste u Liebe zu erzeigen. // Ich habe in Zeit 4 Tagen zwei Kindbetterinnen beigestanden. Den 7 dieses der Landrichtern, den 11 der Claire aber Claire blieb dann mit ihrem neuen Walo so gesund daß ich mit ihr gar nichts zu thun hatte. Gesellschaft leistete ihr die HerzensLuise, die sie gar nicht verließ. Ich bekam indeß mit der Landrichtern ihrem kleinen Mdchen zu schaffen. Das war um 14 Tage zu frh geboren – ein bildschçnes Kind! Aus Faulheit wollte es die Mutter nicht sugen, da futterten sie es mit Papp – den 5ten Tag bekam es Krmpfe – ich badete es 5 Mahl in Kamillen, und es erholte sich; nach drei Tagen kam der krampfhafte Zustand zurck, man rief mich; ich fand das Kind blau, mit offnem Munde, das war Montag und bis Donnerstag frh v e r h i n d e r t e ich das Kind am Sterben durch eine unablßig knstliche Anfachung des Lebensfeuers. Ich machte ihm sogleich Uberschlge von Wein, die es nach wenig Minuten ranimirten; der Arzt kam, und hieß mich fort machen, nebst Moschs zum Verschlucken und Clystiren von assa-foedita – diese erhielten nun den armen Wurm bis jeder Funke von Lebensfhigkeit aufgezehrt war, und das Lichtchen nur auslçschte. So wie ich eine halbe Stunde die Behandlung aussezte, traten wieder Krmpfe ein, die jedes Mal dem erneuten Umschlage wichen. Die ersten 2 Tage hofften wir daß die Aphten (denn daran litt das Kind) heilen und es dadurch fhiger werden wrde den Nahrungsstof zu aßimiliren – aber wie diese Aphten heilten, war die Erschçpfung schon zu groß. Der Arzt sagte daß er in seinem Wirkungskreis so selten Menschen fnde welche so viel Mhe an einen Kranken wendeten, daß ihm dieses Beispiel von der Wirksamkeit angewandter Mittel, sehr wichtig sei. Aber diese 3 Tage ber und drei Nchte bin ich abwechselnd mit Frau v. Breuning, der v e r w i t t w e t e n Landrichtern, gar nicht von dem Wrmchen fortgekommen. Endlich war es eine wahre Erlçsung wie dieser Kampf des Lebens mit der Zerstçrung beendet war. Da legten sie das kleine blaße Gebilde in seinem weißen Hemdchen mit blauen Schlaufen in die Mitte eines großen Kranzes aus allen glhenden Farben des Herbstes geflochten – Du glaubst nicht wie rhrend das aussah. Es war ein poetischer Sinn in dieser Lebensflle die den stillen Tod umgab. Grß mir Deinen lieben jungen Freund den Gott mit Dir mçge einem wrdigen Lebensweg fhren damit ihr beide stez freudig auf eure jezigen Tage zurckblicken mçget. Geh ihm mit mnnlicher Tugend voran, und zeuch ihr mit Bruder Liebe Dir nach. Mit Liebe werde auch ich Deinen jngern Freund empfangen. Gebe mir Gott diese Freude recht bald! Lebe wohl mein lieber Sohn. Du wirst durch Herrn Wyß aus Bern einen Laubthaler erhalten den ich Dir zu Deinen kleinen Bedrfnißen schenke. Gieb Herrn

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Fellenberg inliegenden Zettel und bitte ihn um baldige, gtige Anwort. Schreibe Du Deiner Luise so heiter Du immer willst. Das ist eben das Schçne an dieser lieben Schwester Karakter daß sie ihrem Geist stez frei hlt und durch Vertraun auf Gott und wißenschaftlichen Unterricht gestrkt, jeder Freude offen bleibt.

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An Philipp Emanuel von Fellenberg in Hofwil Gnzburg etwa 24. Oktober 1815

Werther Freund, ein Buchhndler in Leipzig, Brockhausen, mit dem ich seit eingen Jahren Connektionen habe schickt mir den Prospektus eines Buches: Zeitgenoßen, welches die Biografien der intereßanten und berhmten Lebenden, und seit dem Jahre 1789 Verstorbnen enthalten soll. Er schreibt mir dabei: er bte mich dringend meine eigne Biografie zu bernehmen weil er sonst gar nicht dafr stehen kçnnte daß ein Unberufner sie bernhme da mein Name einmal unter die, in sein Buch gehçrigen, Zeitgenoßen gezhlt wrde. Der Ihre steht ebenfalls im Prospektus. Das ganze Unternehmen, Lebende zu schildern, ist eine Impertinenz, oder eine Niedertrchtigkeit, oder eine empfindelnde Plattheit. Wehren kann ichs aber nicht. Ich fr meine Person, werde ihn bitten mich daraus wegzulaßen, dringt er aber darauf so werde ich von meinem Leben eine chronologische Notiz aufsezen die ihm das Papier gereuen machen soll. Mit Ihnen ist es ein andrer Fall. Das Weib gehçrt der Stille und der Vergeßenheit außer dem Krais ihrer Pflicht. Umstnde kçnnen sie herausreißen; nie soll es ihr Wille. Aber Ihr wohlthtiges Leben gehçrt Ihrem Zeitalter, doch nur von einer wrdigen Hand die Sie anerkennt soll es erzhlt werden. Wenn Sie es auf Brockhausens Bitte nicht schon einer sichern Feder anvertrauten – wollen Sie m i r erlauben Ihr Biograf zu sein? sehr kurz aber innig und wahr. Gçnnen Sie mir dieses ÆDenækmal der Freundschaft und Dankbarkeit, so senden Sie mir einige kurze Notizen ber Ihren Bildungsgang, und den ÆGanæg Ihrer außern Thtigkeit, bis vor 10 Jahren. Kurz und roh hingeworfen in der ersten freien Stunde. Der gegebne ÆRaæum erlaubt keine Ausfhrlichkeit, 12–20 geschriebne Seiten, ist das Außerste. Wißen Sie Jemand dem Sies lieber Æaænvertraun wie mir, so zeigen Sie mirs an damit ich nur Brockhaus mit Zuversicht benachrichtigen kann: Fellenbergs LebensÆbæeschreibung sollen sie aus guten Hnden erhalten; nehmen Sie sie aber aus keiner fremden oder belwollenden Hand an. Ich bitte Sie um eine baldige und gnstige Antwort: die Ehrlose Indiskretion der jezigen Skribler sichert auch den edelsten Mann vor keiner Entweihenden Entblçßung seines mißverstandnen Selbstes. Therese Huber.

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An Paul Usteri in Zrich Gnzburg 25. Oktober 1815

Mittwoch

Ich danke Ihnen herzlich fr Ihre thtige Theilnahme an meinem Wohl und fr Ihre Gte gegen meine Kinder. Die Greyers ist am 11 dieses Ihrer Tochter mit

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gutem Beispiel vorausgegangen, indem sie einen großen, starken Knaben gebahr und ihr Kindbett ohne allen widrigen Zufall nun berstanden htte wenn sich nicht ihre Hypochondrie zur einzigen Form ihrer Unbehaglichkeit konstituirte, und die diese gute Frau, die vielfache Ursache hat zufrieden zu sein, zu einem, alles Glck stçrenden Mißmuth verleitete. Da ist gar nichts zu thun als das schlecht gebaute Fahrzeug durchs Leben hinzusteuern. Jede Art Behandlung hat Nachtheile und Vortheile, und kann nie consequent wirken da niemand die Anregungen von Außen in seiner Hand hat und die sicherste Consequenz im Gegensaz willkhrlicher, oder vielmehr zuflliger, Erscheinungen, in dem kranken Gemth, zur disparaten wird. Sie sieht es in Stunden oft ein daß sie nur krank, aber nicht unglcklich ist; diese Selbsterkenntniß ist aber immer mit einer Emotionsscene begleitet die wieder auf die Nerven zurckwirkt und meinen Grundszen, so wie meinem Gefhl von Vernunftwrde, ganz widerspricht. Solche gute Menschen gehen immer auf dem Weg einer Sinnenerschtterung zur Erkenntniß ein. Eine zweite Sinnenerschtterung fhrt sie auch wieder von ihr abwrts und ihr Leben ist zwischen Ebbe und Fluth welche das Alter endlich immer mehr und mehr mit Stagnation abwechseln lßt, getheilt. Das ist die Geschichte der meisten Menschen. Ihre und Renggers Mittheilung und Vorstellungen ber meinen Plan auf Ohlsberg, erfordern meinen lebhaftesten Dank. Renggers Haupteinwurf: mein Mangel an Talent zur Einigkeit, wr mir am leichtesten aus dem Weg zu rumen, indem ich meine ganze Lebenserfahrung dagegen seze. Ich bin durch Karakter eigenheit, Gewohnheit und Grundsaz sehr vertrglich. Ich bin dahin gelangt den ersten Eindruck des Unangenehmen sehr zu bemeistern, und kenne die vielfachen Schwchen der Menschen zu gut um whrend mein imperiçser Wille diesen ersten Eindruck von sich stçßt, nicht Grnde zur Nachsicht zu finden. Ich bin sehr stolz und da ich dabei nicht dumm bin, erkenne ich meine und andrer Rechte, mein Stolz sucht also seine Befriedigung in unverhohlner Freimtigkeit eignes Unrecht einzugestehen, und fremdes zu verzeihen. Ich stehe fr beides hoch genug – mich zu beßern und andre zu gewinnen. Ich diene gern und meine Thtigkeit, meine Erfahrung und meine Herrsucht machen mich dazu geschickt zu dienen. Endlich: ich fordre und bedarf keinen Dank, denn ich bin an keinen gewçhnt und machte ihn nie zum Beweggrund meiner Dienste. Diene also immer wieder und bin gar keiner rancune fhig. Das lezte auch außerdem aus der Gewohnheit von mir zu abstrahieren und Persçnlichkeit grade zu zu v e r g e ß e n. // Die Vorzge welche Ohlsberg fr mich gegen ein eignes Institut hat, liegen einmal: in der Ersparung der Auslagen zur Einrichtung; in Ersparung des A n f a n g e n s; in Ersparung persçnlicher Concurenz mit andern Instituten. Besonders aber darinn daß ich einer hçhern Fhrung unterworfen bin, und v o n M  n n e r n abhnge. Mein ganzes Seyn bedarf alle Schranken meines Geschlechtes; innert ihnen fhl ich mich frei. Ich denke Ohlsberg ist dem Kantonsschulrath unterworfen, und hat vielleicht einen besondern Curator. Was diese nun wollen, wie sies wollen, ist mir recht. Ob ich meine Meinung oder eines Andern realisire, ist mir ziemlich einerlei, ich muß nur g e b i e t e n oder g e h o r c h e n kçnnen.

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Willenlosigkeit meiner Umgebungen, halbes sich abhngig machen, und dumpfes Struben, zwingt mich zur Isolirung welche dem Despotismus hnlich sieht. Der Vortheil in ein vorhandnes Institut einzutreten, lßt meine kleinen Kapitale unangegriffen und erspart mir jedes Wagstck. Der Vortheil mit Gewißenhaftigkeit und Vernunft zu gehorchen, stellt mich an dem Plaz den ich als Weib bedarf und den mir ein unabhngiges Institut noch mehr nhme wie meine Wittwenschaft schon that. Eine gewçhnliche Frau wird als Wittwe jedes Vetters, Curators, Gevatters Unterthan, ein fester weiblicher Karakter wird schwankend, weil seine Uberlegenheit ihm eine Herrschaft aufdringt welche seinem Geschlechte nicht zukommt. Ich glaube Gutes wirken zu kçnnen. Die Jugend liebt mich und ich verstehe sie. Die Aufforderung sagt nichts von Lehrstunden – ich wrde um die Befugniß Wißenschaftliche Ubungen zu halten bitten. Im Styl im Lesen (welches jezt zu meinem Jammer: Deklamiren heißt und zur Komçdianten Fraze gemacht wird) Ich wrde – wenn das Institut keine Bibliothek hat, ihm den Gebrauch der meinen anbieten, die in einigen hundert Bnden, zwar keinen Roman, aber an Geschichte und klaßischen Dichtern zur Bildung eines Fraunzimmers ganz hinreicht. Diesem allen hngt nun aber ein … Hinderniß an, welches vor der Vernunft und dem Gefhl, ja vor dem Eigennuz des Erziehungsraths, ein Beweggrund mehr sein mßte mich zu whlen. Ich kann mich nicht von Luise trennen. Ich entsage also eines Drittels meiner Besoldung um sie als meinen Beistand im Hauswesen und meine Pflegerinn zu mir nehmen zu drfen. Der Vortheil welcher den jungen Mdchen dadurch entsteht eine junge Person von so liebenswrdigen Sitten, von so cht weiblicher Bildung und strenger Sittsamkeit bei angeborner Eleganz um sich zu haben – der Vortheil ist wohl unleugbar. Bei Besorgung der Wsche wrde Luise hçchst hlfreich sein, und wenn eine Lcke im Unterricht weiblicher Arbeiten entsteht, jede Aushlfe bernehmen, bis die mnnlichen Aufseher sich selbst berzeugten: ob sie als Lehrerinn eintreten kçnnte? Wenn mir diese Be// gnstigung nicht ertheilt wird, muß ich auf das ganze Unternehmen renonciren. Unter welchem Namen man Luise erlaubt im Institut zu bleiben, ist mir ganz einerlei. Als meine Gefhrtinn und Beistand ist wohl das Einfachste. Uber diesen Punkt mir eine Auskunft zu verschaffen, ist meine dringende Bitte an Sie und dem wrdigen Rengger. Auf welchem Wege kann ich diese Bitte, Bedingung – wie Sies nennen wollen, vorbringen? Soll ich davon sogleich in meinem Vortrage sprechen, oder wollen Sie durch Ihre Freunde erst eine Einleitung machen? ich bitte Sie herzlich, werther Freund, mir ber diesen Punkt Aufklrung zu geben. Luisens Unglck ist, unverschuldet zwar, dennoch mein Werk. Sie hngt mit allen Fden ihres tieferschtterten Lebens an mir, wenn ich die Stelle in Ohlsberg nur dadurch erkaufen kann daß ich sie von mir trenne, so entsage ich ihr, so sehr sie meine Ansichten eines wrdigen Lebenszwecks erfllte. Glck zur nahenden Stunde die Ihrem hauslichen Zirkel erweitern soll! – Was sagen Sie denn zu Brockhausens Ankndigung des biografischen Werkes: Zeitgenoßen? Das ist eine bestimmte Inpertinenz. Wer wird von Lebenden die Wahrheit sagen? Und jezt! – Ich bin in persçnlichem Verhltniß mit ihm. Er

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schreibt mir: ich mçgte meine eigne Biografie ja selbst bernehmen, sonst stnd er gar nicht dafr daß eine unbefugte Hand sich ihrer bemeisterte. Ist das nicht Banditenmßig? Was kann ein Vernnftiger jezt von der Biografie der Tageshelden und Tages Mrtyrer erwarten? Hintertreiben kann man so ein Unternehmen nicht, verbieten einen Plaz darinn, kann man auch nicht – also hat jeder 95 Laffe das Recht und die Mittel Sie lppisch oder Boßhaft faßelnackt, verzerrt, bekleistert auf die Leipzigermeße zu bringen. Sie sind nicht unter der A n g e k  n d i g t e n Zahl – wohl Fellenberg Benjamin Constant, Uzschneider, Brandes – Heyne, Forster, versteht sich – die nichts bedeutensten Menschen mit unter und die Tagesgçtter – das versteht sich! Kçrner, Vater, Sohn, und E m m a des deut- 100 schen Helden Kçrner Schwester, ein verzognes, verfehltest Kunst und gefhls Frulein das voriges Frhjahr starb und außer den Kçrnerischen Kunst und Heldenkrais billigermaßen von niemanden gekannt ist und fr niemanden etwas that – die steht auch in der Reihe. Ich finde es in jeder Rcksicht eine Impertinenz. Aber Kufer findets denn jeder Krhwinkel findet seinen großen Mann darinn. 105 Gnzburg Mit treuer Achtung Ihre ergebenste den 25 Oktober 1815. Therese Huber

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An Friedrich Arnold Brockhaus in Leipzig Gnzburg etwa 25. Oktober 1815

Werther Herr, Ich wrde Ihre Ernste Mißbilligung verdienen, wenn ich aus Nachlßigkeit Ihren gtigen Brief vom 28 Juni nicht beantwortet, Ihr Geschenk des 5.6 Bandes des Conversations Lexikons ohne Anerkennung gelaßen htte. Ich wollte Sie meinen Dank, und meine Antwort kein Postgeld kosten laßen, sondern wartete auf eine Veranlaßung die fr Sie doch nicht ganz von Intereße baar wre. Ihre Theilnahme an meinen Intereßen, so weit sie persçnlich sind und in so fern sie auf Andre einwirken, weiß ich zu schzen. Ich habe die Absicht Forstern zu schildern durch Erzhlung seiner Schicksale und durch seine Briefe, keineswegs aufgegeben; aber um sie meinen Begriffen gemß auszufhren warte ich die Zeit ab wo ich einen wrdigen Greis keine unangenehme Empfindung mehr damit mache. Das ist Friz Jakobi, der ber die Schranken welche man den Nachrichten ber Tode geben soll, anders denkt wie ich – und die intereßantesten Briefe von Forster, philosophischen Inhalts, sind an Jakobi, aber in meiner Hand. Schloßers Sohn besizt deren auch viele, die er aber Hubern auf eine sehr illiberale Art zurckzugeben verweigerte, um so illiberaler, da Huber ihm mit edler Voraussezung Schloßers Briefe zusendete. Außer dem Zweck zu Warten, hat mein Zçgern noch Nothwendigkeit zur Ursache. Pflichten gegen meine Enkel nehmen mir jezt zu viele Zeit um besonnen zu arbeiten. Ich bin Schulmeister und Kindsfrau. Bald ndre ich meine Lage also daß ich viel Ruhe zum Schreiben bekomme, oder seiner durch nhere Pflichten auf immer berhoben werde. So viel ber Forster; deßen frhen Tod ich glcklich preiße, und Hubers und aller derer die der Eingang zur Wahrheit das schnçde

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Blendwerk unsrer Tage ersparte. Ihr Conversations Lexikon scheint mir ein so empfehlenswerthes Buch daß ich es suche jedem der es zu kaufen fhig wre, als Hausbedrfniß darzustellen. Aber die erknstelten, oder sinnlichen Bedrfniße schneiden jeden Weg zur geistigen Ausbildung ab. Viele Artikel haben uns schon die grçßte Befriedigung gegeben. Im Artikel Rheinhold Forster scheinen mir Unrichtigkeiten. In vielen Artikeln ber Frankreich erkennt man die Wetterfahne und den Gallenerguß – das ist jeziger Zeit zu menschlich um ganz vermieden zu werden. Lavater ist, meines Bednkens, ein herrlicher Artikel – doch die welche mich erfreuten, belehrten, mir Achtung fr ihre Verfaßer, Dank fr den Herausgeber einflçßten, sind zu zahlreich um auch nur die Vorzglichsten zu nennen. Ich seze aber voraus, werther Herr, daß irgendeine Arbeit meiner Feder die Schuld abtrgt welche ich durch die Bitte bei Ihnen eingehe, mir ja auch die brigen Theile dieses Buchs zu senden. Auf dem Lande, in kleinen Stdtchen ist es ein wahrer Schaz. Der Prospektus der Ihren lezten Brief begleitete, und was dieser Brief enthlt, hat mich sehr lebhaft angeregt. Das Unternehmen wird Ihnen sehr gedeylich sein, und ich kann es nicht tadeln da es ein Andrer jedem Tag beginnen kçnnte der es nicht mit der liberalen und edeln Be- // handlung ausfhrte, die Ihr Conversations Lexikon beweißt. Aber weil ich mich gegen Andre meiner Ansicht der Sache gemß ausdrcke, muß ich es auch gegen Sie, werther Herr. Ein solches Unternehmen muß eine Mißgeburth von streitenden Elementen werden. Wenn ward je von Zeitgenoßen einer gewißen Art – von M i t l e b e n d e n – Wahrheit gesagt? und ist der jezige Augenblick nicht weniger wie irgend einer dazu gemacht der Wahrheit fhig zu sein? sie zu sagen, sie zu hçren? und sie zu erkennen noch vorzglich. Wie drohend jedem Einzelnen das Unternehmen ist, beweißt Ihre Aufforderung an mich: meine Biografie selbst zu bernehmen. – Werden Sie diese E r l a u b n i ß nicht jedem u n s c h  d l i c h e n Einzelnen geben, den Sie aus Gte und Privatneigung nicht aussezen wollen? Das habe ich I h n e n sagen mßen weil ich es andern sagen muß – gewiß ohne damit Ihrem Unternehmen zu schaden, denn je mehr Persçnliches man darinn erwartet; je mehr wird es gelesen werden. Jeder Krhwinkler findet seinen Helden darinn, oder sollte ihn finden, und darum wnschte ich Sie kçnnten eine gewiße Beschrnkung die Sie in der Ankndigung sezen, aufheben. »Solche noch so erfreuliche Erscheinungen die in stiller Verborgenheit dahin wandeln« – diese Verborgenheit ist relativ – es kann ein Kirchendiener, ein Magistrat, ein Landmann in seinem Krais sehr wirksam sein, und dieser sein Krais wirkt nun in die Ferne ohne daß deßen Mittelpunkt entdeckt wird. Und Herz erhebend und Geistbeflgelnd ist dem Leser oft mehr der Unbekannte der Riesenkrfte anwendete um sich in der Arabischen Wste der Sandwolken zu erwehren, als der berufenste Architekt der 1000 Hnden gebietet einen Pallast zu errichten. Und diese Artikel wrden das Intereße fr Ihr Buch noch mehr individualisiren. – Nachdem ich nun ohne Scheu geurtheilt und berathen habe, fge ich – eine Art Bitte – bei. Meine Biografie erhalten Sie a u s m e i n e r H a n d – ich weiß noch nicht ob v o n meiner Hand; Haben Sie aber von folgenden Mnnern nicht schon die Artikel unmittelbar aus der Ihren, Eignen, so bitte ich ernst und dringend sie mir zu berlaßen – nmlich Benjamin Constant und Fellenberg. An beide schrieb ich gestern

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und bat sie ihre Biografien fr Ihren Zweck selbst zu bernehmen, oder einer Feder ihrer Wahl zu bertragen. Bot mich aber zugleich zur Redaktion an. Benjamin ist seit 23 Jahren meines Mannes geliebter Freund und mir brderlich geliebt. Fellenberg folgte ich seit 10 Jahren in jeder Handlung – diese beiden Mnner – 70 so schwer zu schildern – mçgte ich um Alles! – nicht unberufnen Federn berlaßen. Ich verspreche Ihnen daß Sie dabei nicht verlieren sollen. // Mein Brief ist viel lnger als er werden sollte – verzeihen Sie das den Gegenstnden die mich beschfftigten. Ihr Besuch wird mir Freude machen und meinen Kindern eine frohe Stunde schenken. Wenn Ihr Weg Sie so fhrt in Gnzburg ein 75 Nachtlager nehmen zu kçnnen, so behandeln Sie meiner Kinder Haus wie unsre wackre Landessitte es mit sich bringt: – kehren Sie bei uns ein. Fr gute Bekannte und fernherkommende Freunde giebt es keine Gasthçfe fr unser Haus und keines bayerschen Landstdtler unsrer Art. Ein reinliches Bett und eine Familienmahlzeit nimmt jeden lieben Gast auf. 80 Mit Achtung und Freundschaft, werther Herr, Ihre ergebne Therese Huber geb. Heyne. Warum fehlt Wedekind, der Arzt und Revolutions Mann, in Ihrem Verzeichniß? Warum der Linth Escher aus Zrich der ein so schçnes Unternehmen mit festem Sinn durchsezte? warum Pourtales der wackre Neuchateller? Freilich kçnnen Sie nicht Jeden erwhnen der fr sein Zeitalter wirkte – aber was wirkte denn Frulein Emma Kçrner? was kçnnen Sie Normann von Ehrenfels nachsagen das nicht lieber unberhrt blieb? Ich spreche vom Vater – mir ducht der Sohn ward nur in einem Handel genannt der die Ideenverwirrung der Zeit bewieß und deßen Wiederanregung sie nur vermehren kann. Ein Werk der Art soll freilich fr den Augenblick besonders intereßiren, aber Sie sind sicher der schzbare Mann der ihm den Geist einhauchen will der nicht vor der khlern Ansicht der nchsten zehn Jahre errçthen muß. Wie wir uns fr eine beßre Welt erziehen und unsre Kinder fr ein beßres Menschenalter, so sollten wir auch immer fr eine Zeit schreiben wo Vernunft und Edelmuth und Ehre die Thaten beurtheilt. – Noch eine Bitte! Verschaffen Sie mir doch 2 Exemplare des Kupferstichs vor Theodor Kçrners Gedichten u Biografie welcher sein Bildniß darstellt. Es kam in Leipzig heraus. Theodor Kçrnern soll er gar nicht hnlich sehen, aber er gleicht einem Jngling der mir sehr werth war und von dem ich seit dem Tage von Waterloo nichts mehr erfuhr. Dieses Bildniß soll mir sein Portrait ersezen.

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An Therese Forster in Berlin Gnzburg 24. November 1815

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Gunzb. 24 9br 15. Ma memoire se trouble si facilement que jen suis souvent en peine, et les efforts avec lequels je my oppose moccuppent tellement que mes songes sen

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remplissent et me fatiguent lesprit. Je ne puis absolument pas dcider si je tai 5 ecrit deux fois depuis les couches de Claire, ou si ma seconde lettre est reste un

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fantome. Elle ne se trouve pas not dans mon Postbuch, et je metois cependant si bien propos den crire que son omission me paroit tout improbable. Je supposerai toujours de ne point avoir ecrit. il vaut mieux tennuier des repetitions que timpatienter de lacunes. tes lettres sont arrives, celle au petit billet et hir, celle  la grande page en blanc. jaime mieux 10 petits billets quune grande page blanche. mets ton ame en paix sur la secheresse de tes paroles et la difference doppinion, meme sur lamertume que tu me suppose quand au deux premiers points, je pense quil nous faut tre sure lune de lautre. suppose quil tarrivois de texprimer sechement je men percevrois, je le trouvrois peutetre desagrable quand au Style, mais incapable de tattirer le moindre reproche, la moindre desapprobation. les differentes o p p i n i o n s ne me font jamais rien; je meprise une oppinion parce quelle manque de noblesse et de gnrosit, et de justesse desprit, et je meprise lopinant quand il exprime son opinion avec passion et grossirt. lantagoniste le plus vigoureux des franÅaises ne ma jamais irrit; jai admir la force de ses raisonnemens et je me suis clair de la pntration de son esprit. Mais qulques hazards que soyent souvent ses hypotheses, quelquinjustes que soient ses accussations, il est capable de distinguer le beau, il estime son adversaire, et ne sabaise pas aux injures. Cest en faits politiques et particulires mon Criterion – qui injurie, se degrade et fait aveux de son insuffisance. Je te renvois  tout ce que les proclamations dun certain etat et de ses hros  publi pour prouver mon assertion. puis il faut encore observer que le Style epistolaire, comme la conversation familire emporte  une concision qui resemble souvent  lepanchement de la bile. car des ames Actives en opposition des ames passives sexpriment en aussi peu de mots que possible lorsquelles se sentent emportes par leur sujet, et leurs ides sont beaucoup plus modres que leurs discours. elles dsirent avoir vite fait, pour rentrer dans la concentration qui est la base de leur force, et cette hate leur fait acumuler le sens dans le moindre nombre de paroles. Je nai point damertume, mais je puis dire en un certain sens que je suis triste au dela de toute expression. Cela ninflue aucunement sur mon bien etre journalir. Je parois toujours enclin  la gat et je suis gae – mon esprit segaye trs facilement, et y est toujours dispos. Mais ma raison est profondement afflige. elle ne se cache aucun des cueils qui menvironnent. Je suis sure de ma faÅon de penser sur les grands interÞts du jour, et je sens tous les inconveniens, toutes les suites, toute la douleur de me voir separe, exclu par ma faÅon de penser, de la pluspart de mes conpatriotes, et desaprouve par tous mes amis. Je mafflige, n o n de la diversit de nos opinions, mais parce quils soutiennent, et manifestent la leur, dune manire que diminue mon estime pour eux. Vieux Schmid fait exeption, et quoique fanatique de son cot, nous ne nous blessons pas en diversant de tout au tout, car il ninjurie pas. et cette situation porte pour moi un Caractre contre nature par le silence inviolable que jobserve sur tout sujet relatif  lobjet en question, – moi etant la plus foible, il me donne lair de la poltronnerie, ou // dune obstination m  p r i s a n t e – supposition galement desavantageuse, mais 

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la quelle je ne puis echapper parceque mes adversaires suppossent toujours les torts dont ils se sont sentis coupables des longues annes. Cest leur Caractre, de ne croire  aucune vertu que celles de leur parti. joint  cette exclusion, cet isolement sur les point les plus important  ma raison, est la douleur que le malheur ou lapostasie de tant detre distingus que jai reconnu – – – applique pour la cause publique ce que tu as dit pr rapport  Herder et tu conÅois ce que je veux dire par le dernier point. le premier se conÅoit aisement. compte encore le sort personnel de Louise, la Sant de Claire et la situation de son mnage (tu verra plus bas) la perte successive de toutes mes relations (Hertling est au terme de la mort) toutes ces considerations me ramenent sans cesse  une existence perfectione ou ces enigmes trouveront leur suite, si non leur solution. la necessit du mal – necessit incontestable parceque ce nest qua condition du mal que le bien prend existance – cette necessit me tranquilise parfaitement sur lexistence du mal, mais la souffrance me brise le coeur. la souffrance de tout tems, de tout genre. Athuatipa sur les braises ardentes, Damien sur la roue, Csar voyant le poignard de son Brutus, Brutus envisageant son Genie fatal, Mon pre manquant dun diner pendant ces etudes, Walo dans les angoisses de la mort, Napoleon qui attend un autre cheval aprs que le sien leut dmont, ou qui voit perdre la battaile de StJean toutes les souffrances me brisent lame et me demontrent en meme tems son origine divine et le foyer de lumire ou elle va retourner. Mais une singularit trange! tandis que je ne trouve par tout que du malheur, et que lide du crime sanantit devant ma raison; mes proprs action gagnent en moi un juge de plus en plus svres et scrupuleux, et lapproche du terme de ma vie meffraye quelque fois parce que je juge ma vie passe avec mes lumires actuelles – ce qui est une rreur, toute action ne pouvant etr juge que sur les lumires du moment ou elle fut comise. de meme le jour actuel me trouve, en raisonnement, avec une consience timore. le bien que je veux, ne me tranquilise pas sur le mal qui y est compris. quand il me faut mopposer a une btise de vielle Lise parce que le bien des enfans le necessite, et quelle devient insolente, je sens son injuste colre comme une injustice par moi comise. Comme la gravit de nos jours et Celle de mon age ma rendu plus sensible sur les sources de nos meaux, je le crois de mon dvoir de montrs au doigt au jeunes gens les faux pas qui mnaÅent les entrainer vers labyme du desordre, de la honte devant dieu – mais quand je lai fait, je scrutinise mon ame et ne me trouve jamais assez denue de sentiment personel. enfin Je nai plus lassurance morale que javois, et cela est un mal. la connoissance que jai de lame, cest une crise morale qui moccuppe occassione du concour des malheurs exterieurs et de maturit intelectuelle. Je vaux mieux quautrefois, mais jen suis moin satisfait parceque je connois mieux mon dvoir, et parce que mon entendement sest perfectione, mon merite diminue au yeux de ma raison. Mais avec cette humeur de frre morave il ne soffre jamais un moment  mon ame qui maccuse de tort envers cette homme  Munich, tandis que jenvisage pauvre Louise comme victime de mon erreur. Ce qui me tranquilise sur ces aparitions psychiques, cest la clart de mon esprit, qui ne doute jamais, et ne sent jamais le besoin de limagination pour echapper  la ralit ou se recon-

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cilier avec elle. Au contraire, jetudie avec delices et avec fruit, et les sienÅes ne manquent jamais declaircir ma perspective. // Ayant pour comencement de ma lettre poursuivi une si longue reverie philosophique, tu presume que tout va bien ici, et tu as raison. Mais tout nest pas toujours bien all; car 15 jours aprs ses couches, petit Walo avoit grande disposition de battre retraite du monde, et Claire prit mal au sein, qui passa en supuration et aprs neufs jours de douleurs abominables fut oper heureusement. ces 9 jours etoient une rude preuve. les 24 heures du jour pas un moment de rlache ni pour la souffrante ni pour les assistans. elle passoit des heures entieres  pousser des cris aigus, et le reste du tems  gmir amerement. Louise ne la pas quitt un moment du jour les 5 semaines de ses couches et en a agit de la plus aimable manire. Jai fait ce que jai duˆ, et je rends grace  dieu de men donner la sant necessaire. Je conduis encore tout le mnage et jai eu occassion dapprendre  ce sujet que Greyers agit mal enver sa femme en ce qui concerne les dpnses du mnage. tandis quil depense largent comme un fat, il restreint sa femme  une somme absolument insufissante aux besoins de sa maison. toute sa conduite est miserable – et dautant plus miserable quon ne le peut accuser daucune faute capitale. Cest une laˆchet, un enchainement de petitesse toujours plaˆtrs du nom de Gutherzigkeit – qualit abominable et ruineuse de tout sentiment vigoureux. pendant les douleurs affreux de sa femme il alla pendant 5 jours  la chasse du pauvre Sire Comte Spauer, et au moment de lopration il accepta diligement mon conseil persifflant de se decamper – laissant sa femme entre mes mains et celles du Chirurgien. Il na aucune conomie pour sa garderobe, aucune force  regler ses petites vlleit pour des nippes de toute espce – et il entend et il voit sa femme renoncer  des b e s o i n s memes  lgard de sa garderobe. et  lgard de ses enfans il joue un miserable r le. toute sa relation avec eux consiste a venir regulirement  6 heures du soir, setendre sur un vieu lit de repos et les appeller se rouler sur lui. Alors il joue Vterles – outre cela il leur fait par ci par la des plattes caresses mais pas une ide de vouloir les instruire, de leur etre utile lui entre dans la tÞte. Jai enseign a lire les deux langue  Molly; aprs quil avoit comenc plusieurs fois  lui enseigner  crire de la manire la plus gauche, negligente, et endormie, il labandonna, et pendant que Claire etoit  Heilbronn je fis venir Mr. Fahr. elle apprit bien. pendant mon sjour  Manheim on le congedia, et son pretexte quil vouloit continuer ses lecons, elle desapprit tout car de 15 jours il ny pensoit pas 2 fois. enfin je reuisis de faire reprendre Mr. Fahr dans le cours de let. la petite profita bien, mais le voila quil le renvoit aprs son retour de Suisse, disant quil vouloit lui continuer les leÅons. il y  2 mois de cela – moi, connoissant son zle, je pris tout de suite mon parti et je donnois rgulierement tous les jours la leÅon decriture et dOrtographe, de manire que, de ces deux mois elle  beaucoup profite – et depuis quil a congedie Fahr il ne sest plus jamais inform: ni si elle crit, ni si elle profite de mes leÅons – cest comme sil nen existoient pas pour elle. il est meme entr que je lui en ai donn dortographe une autre fois de morale – il ny a fait aucune attention, il ne me dit pas une seule fois: tu sacrifie ton loisir  mes enfans – rien de cela. et, dieu en est tmoin – ce nest pas pour

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obtnir de la reconnoissance que cette indifference me peine, mais  cause de leffet que cela a sur les enfans, et du mpris que cela inspire pour lui. Me voila donc appresent charge du mnage, qui avec les soins que jy mets me retient tous les matin jusque vers onze heures, puis deux heures de leÅon, et il me reste rarement une demi heure du matin pour crire une lettre. laprmidi est si courte; et bonne Fanny vient encore tous les jours prendre une leÅon de franÅais sans jamais rien profiter, car elle na aucune memoire, et aucune application. et ce // nest pas tout – je racomode encore les hardes des enfans par ci, par l et Emile travaille auprs de moi – Louise lui enseigne  tricoter et il acheve dja tout seul une aiguille. tu dis avec impatience: mais que fait Claire? – helas! elle crois vouloir faire, mais il nen ai rien, elle sen tient:  vouloir, et  regretter son manque de succes. Ses forces phisiques le lui rendent difficiles, mais son indolence, lhabitude de suivre continuellement des motifs exterieurs, lempechent, et son humeur irritable le rend trs dangereux parceque chaque leÅon devient une scne de desolation et de courroux, souvent les deux parties pleurent  lenvie lune de lautre. tant que je suis ici, cest mon dvoir de me charger de tous ces soins, quoique cette obligation ne diminue pas le tort de Greyers, qui ne se trouvant ni le loisir, ni le talent, ni le zle, ni la disposition dinstruire ses enfans, devrait faire la depense dun instituteur; et me voyant me charger de ce qui seroit son dvoir, il devoit encourager les enfans en prenant aumoin part  leurs succes. Cest un miserable Caractre! on se desole de sa bont dame – jaimerois tout autant dire  la louange de la boue: quelle est molle, que dun homme: quil est bon. – Et Lise? – nest bonne  rien. elle est obstine comme un ane rouge, elle na aucune autorit sur les enfans et les gaˆte par foiblesse comme elle les rudoye par mauvaise humeur; elle na plus de memoire, et neglige tout ce qui lui est confi. Je voudrois pouvoir la laisser passer une bien douce vie au coin du poe¨l, mais arrogante, et impuissante comme elle est, elle forme un trs mauvais lment dans ce Chaos. eh bien, voila tous mes griefs. Claire  raison de se plaindre du peu de proportion entre ses dpense et largent assign au mnage. Il est honteux quun homme qui est chiche sur tout le reste, prleve pour son usage 2/$ de son rvnu, tandis quil nest jamais dispos  accorder aux depenses gnrales. Il est gourmand et friand – car il va le matin au buffet de cuisine manger les restes de roti, et il se jette sur les confitures sen rassassier comme dun plat de chou. durant mon regne ces pirateries lui sont deffendus  son suprme rgret. eh bien! voila des foiblesses humaines! car les indignites  part, ces enfans me font un extrme plaisir. Ils nont aucun genie, mais Molly a une constance rare  apprendre, sans application ni memoire, et une absence totale de pentration, mais elle y revient sans cesse et finira par comprendre. Emil est petillant de vivacit, bon et dcid – il ne lui faudroit quune education tranquile et ferme pour en faire quelque chose. Mais vielle Lise le traite comme une paˆte, la pauvre mre lamollit, et le pre croit remplir sa vocation en se roulant avec lui sur le grabat, en lemenant quelques fois au plantage pp. malgr tout cela ce sont des bons enfans. Alphons developpe de la gat et de la bont – il samuse et sattache. Molly est lobjet de mes soucis. Je tremble de la laisser ici. elle est la plus expose. Claire simpatiente  la voir

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180 seulement, et la vielle ne la peut pas souffrir. dans les momens paisible Claire la

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caresse avec attendressement, et ds que ses sotises innombrables lirritent, elle la gourmande et la prche et se met, avec elle, et galement quelle, dans la passion la plus violente. le pre est avec elle comme un grand singe avec son singelet, et quand il vient detre tmoin dun rprimande necessaire, douce, modive que loutrance de son obstination lui a atiree il va la carresser et faire des plaˆts Spsle avec elle. et ce nest pas du tout quil nentrevoioit ce qui seroit de son dvoir – mais la laˆchete de son tre le. . prive du peu de fermet quil faudroit pour coincider avec mes remontrances. il sentend que je ne relve rien de tout cela, que je ne parle jamais de ce que je fais, et que je prend toujours le parti de la petite quand Claire pleure de ses crimes, et surtout quand la detestable vielle la rudoye. // mais quavec tout cela les mortels sont des pauvres bÞtes! nous, tant que nous sommes, ne laissons pas detre des particulierement braves gens – et observe combien il se faut que nous nous rendions heureux. et observe que cest notre brin de superiorit qui nous en empche. parmi de femmes vulgaires Greyerz paroit un homme distingu. il ne boit pas, il ne fait des enfans qu sa femme, il ne hante pas les caffes – et. Claire seroit une femme superieure pour un bon homme qui neut pas eu de son tems le Sort du borgne parmi les aveugle jadis que Greyerz etoit fils de Mr. le Cur  Bumpliz. et Lise est une personne dun merite tout  fait rare qui nauroit eu besoin dune maitresse active et Svre – Und was sollen wir daraus lernen? – detr content malgr toutes ces inperfections. et dieu le sait, je le suis de Coeur, mais je ne voudrois pas etre desprit – cest  dire: je ne voudrois pas renoncer au sentiment vif de toutes ce misres mais je nai pas bsoin defforts pour les supporter. Car comme aprs tout ceci est le meilleur des mondes, de memes ces gens sont les meilleurs des mortels; ou  peu prs. Nous avons eu une Visite de Manheim, un Mr. de Zyllenhard qui ma apport des lettres des Stricks. O n n o u s d  s i r e. – hlas! tu sais que je ne puis encore rien resoudre. Cotta me promet 500 florins fixe pour des petits riens que je ferois pour le Morgenblatt, si je veux mtablir  Stuttgard. Cela auroit maint avantages – il ny a que la Chrt, qui fait rflchir, mais malgr elle jy pourrois vivre. Nous verrons. Neubourg na presquaucun avantage que la proximit de Gunzbourg et la Souvranit bavaroise. Wilhelm doit revenir ce jours ci  Wurzbourg. Je suis curieuse sil fera entendre de lui aprs son retour – durant toute la glorieuse campagne, nous nen avons obtnu pas un mot. que fera Alphonse  son rtour? sa soeur a pous le frre du jeune Steiger qui fut ici. – Ne te decourage pas de Matilde quoique ce tic soit infernal. Je ne crois pas quil y ait dautre rmde  y faire que de lui opposer pendant le paroxisme une fermt froide qui le x c l u t tant que possible de la societ quelle lze par ses caprises; mais quand elle est de sens rassis, travaille  clairer sa raison, et si tu crois saisir le moment au commencement dun paroxisme, tache deveiller son coeur son Gefhl, ou de distraire son imagination. au reste: – attend! Molly  le meme defaut sans le compenser par aucune vertu possitive. Mais permet moi de te faire une observation sur Vos lectures. Je rprouve tout abrg. Je veux des details dans lhistoire, et des details si detaills que possible. ce sont eux qui se saisissent la memoire et qui servent

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damalgame entre lame et la raison – dem Gefhl und dem Verstand. Cest pourquoi le vieux testament fait un effet si unique et Homre et 1001 nuit. ainsi lit des histoires particulires, et broche les avec des petits details que t a lecture te fournit, avec des pieces de thatres qui en traitent des episodes. parle leur de romans auxquels elles ont fourni le canneva pp cela rend lhistoire interessante. tout ce qui la rend dramatique. les abrgs desechent lesprit. – – le cadet Walo est un gentil enfant, trs paisible et il a des beaux yeux. Louise mattreste par son mauvais visage – Je viens de me procurer un sujet de tranquilit – elle occuppe le petit cabinet au bout de mon corridor parcequil se chauffe facilement et que la grand chambre na plus de poe¨l – je viens dy faire mettre un cordon  cot de son lit dont la sonnette est  cot de mon lit – afin quelle puisse demander dÆe laideæ si elle se sent mal la nuit. elle auroit pu prir sans scour. Nous avons lu Anton ReÆiser.æ cest  dire la biografie de feu // professeur Moriz de Berlin. Greyers la lu et meme achev avec interÞt. quel misrable homme. jouet de ses sensations et de ses vellits. Vous avez l  Berlin et Mr. Varnhagen von Ense – ma bÞte noire! il ne se prsente au public que pour prouver son arrogance et lesprit le plus faux que jamais jai vu  un plat personnage. larrogance paroit singulirment prosperer dans la latitude de la Havel. pour nous, dans notre petit particulier, nous lison les Memoires de Retz et puis le Contrat social. Nous avons achev Sismondi et Ficht ber den Krieg, et plusieures piecs du thatre franÅais. Je fais mes excuses  Lord Byron, le Morgenblatt nous en donne un S p e c i m e n An einen Becher der aus einem Hirnschdel gemacht war. je ne tai pas cru si altre de sang. Je crois que la caractristique que tu fait de ce Mr. est plus aimable que sa posie. adieu bonne Bonnisime! Je me porte unbegreiflich wohl mais je nai pas le tems de relire ce fatras. adieu chre enfant

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ÆS. 6, rechter Rand:æ Aim est tout bien, tout  fait. Nos amis te conservent tous un tendre souvenir. batis donc tes chateaux en espagne! pourquoi non? mais il ne 250 faut jamais vouloir manger des raisins au bas Rhin – cest a´ dire depuis Manheim  Coblence – Æils sontæ aigre. le raisin du Nekar est doux du Margraviat du Lac de ÆConstanceæ – et cest l quil faut aller et retourner par Munic. hÆ!æ

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An Paul Usteri in Zrich Gnzburg 30. November 1815

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Gnzburg den 30 9br 1815. Werther Freund, ich habe Ihren Brief erhalten und meine Schrift fr Arau aufgesezt und mit einem Brief an Herr Hrner begleitet. Uber die Details habe ich niemand Rath zu fragen, und glaube auch nicht daß aus dem Rath fragen etwas heraus kommt. Ich habe geschrieben; es nach 12 Stunden berlesen und nach 12 5 Stunden wieder und nun mag es gehen wie es will. Und alles gehen wie E s – das heißt: Gott will. Wenn Luise dort nzlich werden kann, das Gefhl erlangen kann

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mir mein Brod erwerben zu helfen, so ist fr das Leben dieses geliebten Kindes viel gewonnen, weil der Gedanke mir mein Einkommen zu schmlern, ihr nagender Kummer ist. Es kann Gutes aus dem Entschluß kommen. Es wird Unbequemlichkeit damit verbunden sein, er wird Opfer fordern – aber ich mache mir keine Tuschung, und g a r k e i n e Vorstellung ins Kleine gemahlt. Fehlschlagung droht mir also nicht. Renggers gtiger Brief hat mir sehr wohl gethan. In meinem Alter sprießt Freundestrost aus der Vergangenheit; neuen sucht, und findet man nicht mehr. Bleibt nun das Individuum so empfnglich und bedrfig des Freundschaftsgenußes wie ich, so ist so eine Theilnahme wie Sie, wie Rengger mir schenken, eine wahre Lebensverlngerung. Wedekind – einer der nrrischten Kuze die ich kenne und der so lange ich ihn kenne, immer so unklug ist, daß er, ohne alles Bewußtsein einer schlechten Handlung, um den Strick herum schlenderte – Wedekind, wie er mich vorigen Herbst nach langer Zeit wiedersah, sagte in der ersten Viertelstunde mit seinen trumerigen Nasenton: Sie haben die strafste Fiber die ich je bei einer Frau sah: Deshalb habe ich sie kçnnen im Jahre 1890 beim Leben erhalten. Nach ein paar Tagen, wie wir von der Vergangenheit sprachen, fngt er wieder an: Sie haben die grçßte Elastizitet des Geistes, die ich bei einer Frau sah; deswegen konnten Sie die Jahre 90–91 berstehen – Ob ich lachen mußte kçnnen Sie denken. Recht hat aber dieser aller unvernnftigste Sterbliche. Der Mann hat das Schicksal durch einen unwiderstehlichen Kizel sich immer in Lagen einzudringen zu denen ihn seine Natur immer am aller wenigsten bestimmt zu haben scheint. Furchtsam, indolent, grob sinnlich, grund hßlich, ohne ußre Bildung, ohne Biegsamkeit, brouillon, schwazhaft, sah ich ihn sich in todesgefhrliche Unternehmen strzen, mit unerhçrter Mhseeligkeit arbeiten, Spartaner sein wollen, die Weiber verfhren, am Hofe sein Glck machen, endloß intriguiren, gefhrliche Geheimniße muthwillig auf sich laden – und das im Jahre 89 wie im Jahre 1814 – aber nirgend scheint er dauerhaft auszusehen. Neben diesen Widersprchen hat der Mann so viel Verstand, Gte, Gefhl, Treue, Beobachtungsgabe und // Menschenkenntniß, daß man ihn mit Intereße ansehen muß. Es ist alles in ihm; aber nichts harmonisch, und nichts vollendet. – Das ist mir eine der hufigst wiederkehrenden Betrachtungen, daß selbst die mçgliche Vollendung des Einzelnen, in jeder Gattung so selten ist. So stehe ich an einem Korb voll Apfeln, so an einem Rosenstock, so unter einer Reihe Menschen – und unter ihnen ist die meiste Verkrpplng, und die furchtbarste; denn der Mensch verkrppelt den Menschen. Nicht Begebniße, nicht Armuth, Verwaisung, Krankheit, sondern die Einwirkung der Menschen bei diesen sind daran schuld. Einzeln, ohne die andern Menschen, kçnnen alle jene Ereigniße veredeln, thun es oft. – Ich habe abscheuliches Papier, und abscheulige Federn und bin in einem miserabeln Gedankenzug. Ich hatte – das schrieb ich Ihnen? – Brockhausen ber seine Ankndigung der »Zeitgenoßen« einen sehr unbefangnen Brief geschrieben. Er hat fr gut gefunden ihn dem eigentlichen Redacteur des Buches: Herrn Profeßor Koethe in Jena, mitzutheilen. Heute erhalte ich von diesem Mann einen Brief der mich sehr beschmt durch seine Wrdigung meiner Ansichten und nachsichtigen Gte. Der gute Mann nimmt sich die Mhe alle meine Einwrfe zu widerlegen. Da er von

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denen ist die in dem veritablen Morgenrothe deutscher Freiheit und Veredlung zu stehen glauben, sieht er die Mçglichkeit als Wirklichkeit an: nichts als Wahrheit zu schreiben, hoft dem knftigen Geschichtschreiber eine gewaltige Freude zu machen und meint: wer auf dem Fuß getreten wr und noch lebte, htte ja vor dem Todten den Vortheil voraus: schrein zu kçnnen. Er scheint es sehr gut, und so gar ein bischen religiçs im mystischen Sinn, zu meinen, und hat mich recht gerhrt. Ich schrieb Fellenberg daß er unter denen zu Beschreibenden stnde, er mçgte jemanden dem er es zutraute den Auftrag geben seine Biografie zu verfertigen und wßte er niemand Beßern, m i r einige Data senden. Er antwortet mir so befremdlich unartig, fremd als htte er mich nie gesehen, hochmthig wie Don Pomposo Furiose »–: ehemals htte er Publizitet gesucht, nun wr sein Werk auf einem Punkt gediehen wo er sie eben so sorgfltig vermied, und nur darauf bedacht wr sich … ich weiß nicht in was? – zurckzuziehen. Ubrigens mçgte man von ihm sagen was man wollte, wenn es nicht das Rechte wr, wrde er den quidam schon auffreßen.« – Nun ist das ein Mißverstand an dem weder seine Gte noch seine Bescheidenheit schuld ist. Man will ihn nicht celebriren, sondern ich frchte daß man ihn verzerrt, deshalb wollte ichs in seine Hand geben. Wißen Sie jemand der diese seine Biografie auf 16–28 Seiten bernhm? Htte ich die Data seines frhern Lebens, so machte ich was ich kçnnte. Ich bitte Sie, nehmen Sie doch das Conversationslexikon, laßen Sie den Artikel: Fellenberg auf gebrochnen Pa- // pier abschreiben, und notiren Sie mir Ihre Correktionen und Zusze daneben. Dieser Artikel ist eben so fehlerhaft wie unzulnglich. Wenn Sie unbekannt bleiben wollen, will ichs auch und da ich Fellenberg Verdruß ersparen will, sage ich gewiß nur das Beste. Sie thten mir einen wesentlichen Dienst damit. – Weiter wnschte ich sehr von Ihnen zu wißen – wenn sie es mir sagen kçnnen – Wo Benjamin Constant sein mag. Diesen Mann, der Hubern und mir seit dem Jahr 93 lieb wie ein mißrathner Bruder ist, soll nicht in f r e m d e P f o t e n fallen – ich trug schon Cotta auf mir seinen jezigen Aufenthalt aufzufinden. Kçnnten Sie mir aber jemand nennen der ihn genau kannte und mir vielleicht die zerstreuten Zge dieses einnehmenden, reichen, disharmonischen, Menschen sammeln helfen kçnnte, so dankte ich es Ihnen sehr. Ich las von Fichte: »Begrif des wahrhaftigen Kriegs« oder dergleichen. Wenn die Menschen, jeder in seiner Partey so gescheut schrieben, ließ ich gern jeden sprechen. Aber welch geradebrechtes Deutsch! – Ich las es Luisen vor, mußte aber meist jeden Perioden zerstcken, Glieder dazwischen sezen und die Worte unsern Sprachgebrauch gemß wieder zusammen sezen. Besonders die 3 ersten Reden, die er mit Weile hielt – da hat er sich der erstaunlichsten Undeutlichkeit beflißen; in der lezten nahm er sich nicht Zeit dazu, da wollte er eben den Turnister umschnallen um ein unsterblicher Held zu werden – die ist viel menschlicher stylisirt. Nun noch ein Wort! kçnnten Sie mir aus Arau ber den jezigen Zustand von Ollberg, der Zahl der Lehrer, Schler und des Lokals, nicht einige Details verschaffen? Gebe Gott Ihrem Erwarteten eine gute Stunde! Nun wirds wohl da sein? was ich an Kindern habe, Luise ausgenommen, ist ziemlich wohl – Molly, die lteste

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Briefe 26 – 27

Enkelinn, scheint an entwicklungs Ubeln des 7–9 Jahrs zu leiden, so daß ich j e z t sorge, da sie von Greyers aus weder Lebenskraft noch gesundes Blut erbte. Seine Familie hat das Schicksal aller zu Ende gehenden Familien – Schwche jeder Art. Er ist der robusteste. Ich glaube es ist nur noch ein mnnlicher Zweig dieser Leute 100 in Bern. Das ist ein indiskreter Brief! Wir haben seit 4 Tagen 7–11 Grad Klte bei Nord ost und wenig Schnee. Das ist unerhçrt am Ende 9br. Dabei steige ich tglich an 20 Mal eine Stiege von 52 Staffeln, und bis im Hof 72 und im Keller 90 und einen Tag wie den andern – und bin dabei Thtig und heiter – Und Wedekind wollte 105 mich im Jahr 90 nach einem Bluthusten von 7 Monat begraben, und das Jahr eh Huber starb, schien ich abzehrend – Ist mir das alles geschehen um im 52 Jahre nach Olsberg zu kommen? cela vaut Ca peine! Ihre dankbar ergebne Th H.

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An Friedrich von Matthisson in Stuttgart Gnzburg 7. Dezember 1815 Donnerstag

Lieber Freund, der Ideengang der mich nach langen Wollen und nicht Thun endlich heut vermag an Sie zu schreiben, hat viel komisches. Es ist eine Mordgeschichte mit dabei thtig, und ein Sprichwort, auch ein sehr ernstes Schicksal und ein heitres Zutraun daß Sie ein guter Mensch sind. Aus dem allen sezen Sie sich nun ja nichts Wichtiges zusammen, denn es ist ganz trivial. Ich bat Sie vor 8 Monaten um etwas das Sie gutmthig versprachen, und nachher nicht hielten. Oft wollte ich Ihnen darber schreiben, war aber zu besonnen, denn Sie konnten v e r h i n d e r t sein Ihr Versprechen zu erfllen. Seit einigen Wochen hatte ich aber etwas anders zu bitten; fand aber die Bereitwilligkeit nicht in mir; weil ich mich frchtete Sie nicht unbefangen zu finden, indem Sie eine zweite an meine erste Bitte erinnerte. Heute bat ich aber einen unsrer Aßeßoren zum 3ten Mal um die Akten eines hçchst intereßanten Mordprozeßes, die er mir schon zwei Mal versprochen hatte. Da fragte ich mich: warum schreibst du dem Mathison nicht zum 2ten Mal, da du den Aßeßor zum 3ten Mal bittest? – ich fand daß eine Art Menschenfurcht dran schuld war; weil Sie ein berhmter Mensch, und ein vornehmer Mensch sind, und da nahm ich gleich die Feder in die Hand, indem ich die Menschenfurcht in mir vertilge wo sie den Kamm hebt – Vor dem g u t e n Mathison giebt es keine, und in dem guten Mathison ist mir der Mathison jeder andern Art immer verloren gegangen. Also, g u t e r Mathison, Ich bin mit dem zeitigen Redakteur der Morgenblatts in einem sehr beln Verhltniß. Ich sende Cotta, auf seine Einladung meine kleinen Aufsze, und er nimmt sie an; Haug aber druckt sie nicht ab. Sehr natrlich finde ich, als Autor, daß im Morgenblatt manche Seite herunter steht die viel weniger dahin gehçrt wie meine zierlichen, rhrenden, manierlichen Geisteskin-

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derlein, fataler Weise kçnnte ich diesen herzlieben Geschçpfen anderwrts auch die Mittel verschaffen in die Wirklichkeit versezt zu werden. Cotta habe ich darber mein Mißfallen schon oft gezeigt, er scheint // aber in dem Fall manches andern Autokraten, und auch des uralten Herzogs von Gotha zu sein (des jezigen Großvaters) der bei schlecht befolgten Auftrgen sehr gewichtig gesagt haben soll, »Wir befahlens, aber sie thatens nicht« – Kurz, Haug druckt viele Sachen – recht gelehrte, wizige bekannte, auch solche die in so eben herausgekommnen Bchern breit zu lesen sind; auch solche die der grçßre Theil des Publikums nie liest, auch stechend geistvolle Anekdoten die ihm Huber vor 15 Jahren erzhlte – kurz eine Welt von Dingen, aber nicht meine ehrlichen, kleinen Geschichten. Sie, nun aber, lieber Mathison, imponiren diesem Haug (den ich vielleicht ein bischen von innrer Natur wegen nicht schmeichelhaft gewesen bin) und Ihr Wort hat ein großes Gewicht bei ihm – kçnnen Sie ihm nicht einmal Geprchsweise andeuten: Sie wßten daß er 3–4 Aufsze von mir habe: ob er sie nicht bald drucken ließe? u dergleichen – die chiffons die ich dahin schicke, haben in meinen Augen e i n z i g den Werth d e s Au g e n b l i c k s – nach sechs Monaten ist das Intereße, die Frische davon abgestreift. Man macht es Schriftstellern zum Vorwurf in jedem genre zu schreiben. Wenn es aber ohne Ansprche geschieht, lßt es sich, ducht mir, sehr erklren. Ich habe meine kleinen Geschichten meistens auf eben die Veranlaßung hin componirt, wie ich schon sehr viel Predigten gemacht habe: – als Gegen-Predigt und Gegen-Geschichte. So viel Predigen ich hçre, mache ich auch. Seit ich recht achtung gebe, gefllt mir keine; ich fhle immer stachelnd, beunruhigend, anspornend was die Canzelmenschen htten ber ihrem Text sagen sollen – und siehe da! – die Predigt ist in meinem Kopfe fertig. – Eben so geht es mir mit Geschichten die ich im wirklichen Leben erfahre, oder einer Geschichts Gattung die eben recht Mode ist. Ich denke mir bei einem Wirklichen Schicksal die innern Triebfedern, und so reiht es sich zum Roman; oder ich suche den eigentlichen Charakter eines genre in meinem Gefhl fr Wahrheit, meinen Lebens Erfahrungen auf, und da wirds wieder ein Roman. Mein Judenbube – als das lezte Gedruckte ist wirkliches Lebensschicksal drei verschiedner Menschen das mir bekannt wurde, und zu dem ich mir die moralischen Ursachen erschuf. – So machten mich die Legenden die auf einmal auskrochen u n w i r s c h – ich lebe seit 32 Jahren mehr mit Katholiken wie Freiforschenden (so wollen wir Protestanten ja heißen.) – und konnte die sßlichen, motivirten, platonisirenten, madrigalisch, epigramatischen Dichtun- // gen die man uns auftischte, unmçglich fr Legenden anerkennen –. Warum? – ich gab sie unsern Ntherinnen und Knechten zu lesen, und die fragten mich: warum die Jungfern »Heilig« hießen? – Da machte ich eine Legende – bei der faltete unser Scheuermdel die Hnde und meinte: sie sollte aber lieber auf so kleines Papier gedruckt sein wie die vom heilgen Martin. – Der ist unser Stadtpatron – Weil nun meine Chiffons solche Zeitblthen sind, durch die Zeit aufgeschoßen, haben sie außer der Zeit auch keinen Werth. Zurckfordern, thu ich mein zartes Gut nicht gern, denn Cotta ist mir seit 20 Jahren ein so unfehlbar treuer Freund, daß er mir nie als Buchhndler erscheinen darf. Da habe ich versuchen wollen Ihren Einfluß wirken zu laßen,

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Briefe 27 – 29

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ich die Sache ganz beruhen und ziehe mich vor Herrn Linse von Varnhagens liederlichen Offizieren, Frulein Arnould wizigen Einfllen in germanischem Gewande und vielen andern Schçnen, leichtherzig zurck. Daß mein vertrauliches Geschwz wie meine vertrauliche Zumuthung an Sie, unter uns bleibt, das weiß ich, weil Sie gut und Weltklug sind. Die Bitte die ich vor 8 Monaten that, bleibt permanent, denn noch fand ich fr meine Tçchter weder Zryni noch Rosamund, weder D i e S c h u l d – an der mir am meisten Lag. Aber meine Einsicht daß Sie nur das Mçgliche und Schickliche thun kçnnen, bleibt auch permanent. Sie bedrfen also weder Antwort noch Entschuldigung. Ach lieber Mathison! – Wenn Huber lebte und seinen alten Gustel sh – – lieber Mathison wrde er denn nicht denken: Die Eule sei eine Beckerstochter gewesen? ich verstehe es nicht, aber die unumstçßliche Zuversicht daß d e r Mann nur das Gute will, die habe ich – d i e s e s H e r z v o n G o l d . Ich bin sehr reich geworden durch mein mhseeliges Leben; aber wie mancher Wißender blickt nach seinen Lehrjahren mit sehnender Wehmuth zurck! Der Lehrling hoft – der Wißende – – – weiß. Und was ists denn nur, endlich lieber alter Bekannter der mit mir fast gleicher Zeit jung war, was ists denn nur mehr? sind wir Wißende in dieser Claße geworden, so stehen wir ja auch nahe an dem Pfçrtchen jenseits deßen wir wieder zu Lehrlingen werden; hoffenden, strebenden Lehrlingen – Also muthig voran! Sie brauchen mir gar nicht zu antworten, denn ich halte Sie fr wenig schreibseelig. Tragen Sies Ihrer Frau auf wenns einer Antwort bedarf; oder wenn die Frau gern Christkindle giebt, so soll ein Briefchen von ihr mein Christkindle sein. Sie hat ohne hin etwas von der liebenden Gte des kleinen Freudebringers. Gott mit Ihnen und meine Wnsche fr Ihren Frieden. Therese Huber. Gnzburg 7 Xbr 15.

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An Mariette Hartmann in Stuttgart Gnzburg 16. Dezember 1815 Sonnabend

Bedrfniß mit Dir zu sprechen: ber den Dezember, der ihr Feyermonat ist, ein sichrer Trauermonat vor allen; Gedenken an im Dezember Verstorbene ÆLudwig Ferdinand Huber, Arco, Isabelle de Charrire, Charlotta Reichardæ; Wilds Tod in diesem Jahr. Claires schlechte Gesundheit; Sie lernt die Thtigkeit und die Mh5 seeligkeit ihres Haushalts nicht ertragen. Es ist ein fataler Haushalt: Gottlieb von Greyerz Hang zur Verschwendung, unregelmßige Mahlzeiten und Gste, Unthatigkeit und Gleichgltigkeit gegenber dem Unterricht ihrer Kinder. Luise bernimmt die Kranken- und Kinderpflege. Von Theresen habe ich immer erwnschte

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Nachricht; aber jedes Mal daß die Zeit wo sie schreiben sollte naht, mache ich mir wieder Gedanken und bereite mich das Uble ergeben zu ertragen. Eben so geht es 10 mir mit Aim, der aber keine gewaltige Erschtterung erleiden werde, lernte er doch d e n Menschen in den wahren ernsten Bildern der alten Welt kennen. Die Entscheidung ber die eigne Zukunft steht wegen ihrer Verpflichtungen in Gnzburg noch aus: Unterrichtet Molly und Emil von Greyerz.

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An Therese Forster in Berlin Gnzburg 19. Dezember 1815

Dienstag

Zum Wetter im Herbst. Ironische Bemerkung zu August von Kotzebues Vorschlag de transportr la Riesensaule sur le champ de battaille de Leipzig. Beschftigt sich von allen am meisten mit Emil von Greyerz; auch Luise unterrichtet ihn. ber Bernhard Morells Besuch bei Claire und Gottlieb von Greyerz, ohne Th. Huber aufzusuchen, und ber seine Frau Elise: leurs travers et ceux de tout le monde me sautent aux yeux. Despektierlich ber Landrichter Wochinger und dessen Frau: Voila Mad. que se defait de son Goldhuble et de ses jupons rond et saffuble de Chapeaux et chemissettes, mais il lui arrive comme au petits chiens quon fait danser dans la rue, qui, ds que leur despote ne les observe plus, malgr leurs vertugadins et Fontanges se mettent sur leurs fesses et se grattent les oreilles de leur pattes de derrieres –  la maison Mad. Landrichter se met  son aise en jupon et corset, et Mr. Landrichter jette son frac et dine i m We i S e n (en manches de chemise). Krankheit von Frau von Molo, der eigentlichen Geschftsfhrerin des Handelshauses Molo; deren Ehemann verletzte einen Bauern schwer. Johann Georg Blçsts antikatholische Einstellung; Erschçpfung seiner Frau durch zahlreiche Schwangerschaften. Tod von Maximilian Wild; seine unglckliche Ehe; sein Streit mit Gottlieb von Greyerz vor zwei Jahren und dessen letzter Besuch bei Wild. Charles Berthoud studiert in Ulm, mçchte aber nach Gçttingen, wofr sie sich – trotz ihrer kritischen Vorbehalte – bei Heeren einsetzt. Je nai pas encore vu le jeune homme et je ne linvite pas – Greyerz la vu et invit. Je suis degout de ces connoissances. Erkundigt sich nach Herrn Schmalz und hofft, daß wahr ist, was man ber ihn, Arndt und Niebuhr sagt: Cest asses dr le que notre nation, qui manque absolument de bon comique sur le thatre, en fournit tant dans la vie journalire, et allieur. maints articles de Gazette fourniroient des scenes du Boulevard inimitables! et le peuple que nous assurons dune si outrageante lgert desprit, noffre que de sujet de tragedie, et encore des plus nobles. Lektre der Schriften von Johannes von Mller von 1785 etc.: eh que cela est cependant jeune! et que les saillies et rotomontades, la Jactance et la mauvaise foi de nos crieurs est vielle! pauvre Johannes Muller en composant Son Furstenbund et cet. ne pensoit pas leur servir de modle. Æ…æ Sa Schweizergeschichte ne sera jamais lue – je suis sure quil y a peu de lecteur qui laient achev. on sempresse, on lachte meme, cest un article de foi de la proner, mais il y a peu de gens qui puissent la lire

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jus qua la fin. le Style en reste odieux, et lemphase constante avec laquelle lauteur nous raconte de trs petits venemens, fatigue mortellement. autant vaut 35 il de prouver la grandeur divine dans la construction dune puce. il ny a etre pensant qui ne ly reconnoitra mais on se lasse de lentendre longtems expliquer. Fasziniert von Kannes Ausfhrungen zur Mythologie und Sprache, aber Ablehnung der christlich-mystischen Erweckungsbewegung: le voila frre en Jesus de pauvre Schubert, et modle de Herder ÆEmil von Herderæ – car cest l le genre! Je fris40 sonne de penser que le Sort de ces pauvres femmes de Schubert et de Kanne auroit pu etre celui de Louise. Kritisiert die zurckhaltenden Reaktionen in ihrem Bekanntenkreis, wenn sie ber Herder etwas erfahren mçchte. comment me seroit il possible de perdre lintrÞt que je prens  son Sort? Æanonym:æ Korrespondenz-Nachricht. In: Allgemeine Zeitung, Nr. 327 (23. 11. 1815), S. 1416; Æanonym:æ Korrespondenz-Nachricht. In: Allgemeine Zeitung, Nr. 352 (18. 12. 1815), S. 1416; Johann Arnold Kanne: Erste Urkunden der Geschichte oder allgemeine Mythologie. Bd. 1.2. Bayreuth 1808; ders.: Leben und aus dem Leben merkwrdiger und erweckter Christen aus der protestantischen Kirche. T. 1.2. Bamberg und Leipzig 1816–1817; hier: T. 1, S. 290–294; ders.: Pantheum der Aeltesten Naturphilosophie, die Religion aller Vçlker. Tbingen 1811.; ÆJohannes Mller:æ Darstellung des Frstenbundes. Leipzig 1787; ders.: Die Geschichten Schweizerischer Eidgenossenschaft. T. 1–8. In: ders.: Smmtliche Werke. Hg. von Georg Mller. T. 19– 26. Tbingen 1815–1817; ders.: Smmtliche Werke. Hg. von G. Mller. T. 16–18; ÆWilhelm Scheerer:æ Korrespondenz-Nachricht. Berlin. In: Allgemeine Zeitung, Nr. 352 (18. 12. 1815), S. 1416; ÆKarl Stein(?):æ Korrespondenz-Nachricht. Dsseldorf. In: Allgemeine Zeitung, Nr. 276 (3. 10. 1815), S. 1111 f.; Æders.(?):æ Korrespondenz-Nachricht. In: Allgemeine Zeitung, Nr. 319 (15. 11. 1815), S. 1284; Æders.:æ Korrespondenz-Nachricht. Kçln. In: Allgemeine Zeitung, Nr. 338 (4. 12. 1815), S. 1360.

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An Therese Forster in Berlin Gnzburg 20. Dezember 1815

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et puis voila! coupez ce chiffon et offrez le avec une excuse de ma part, a ton exellente dame Goldbeck. ta lettre du 4 Xbr narrivoit quaujourdhui. Je lai tout de suite expedie avec un billet  la bonne Maman qui applaudit  ta decission et y ajoute tout ce qui peut les en dedomager. Cet vnement est mon Christkindle. 5 rien pouvoit me donner une plus grande satisfaction que le tmoignage que cette proposition de Fellenberg taccorde. je souscris  tout ce que tu dis sur cette proposition et le pour et contre. le 5 ans ou 15 ans sont le point le plus choquant – le plan dinstruction le point le plus absurde, et la propabilit de ne point satisfaire Fellenberg le point le plus important. Mais tous ces points disparoissent 10 devant la consience dachever ce que tu a commenc  Berlin, et la prudence de ne chercher un mieux quand on est bien. Je suis tout de ton avis sur tout les points  tous gards. Dieu disposera de notre Sort,  Louise et moi comme notre bonheur veritable lexige. je tache de ne le point contrarier par mes actions et dmarches. tout coin de la terre me convient pourvu que Louise aie un soutient et que je sois 15 utile. quand  Aim tu peux sans doute lui rendre des services essentiels si ses

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tudes lattachent au Nord. Je nai pas le tems dajouter quelque chose aujourdhui. ta lettre ayant et trs retard, tu sera impatiente davoir une reponse. Nous sommes bien  notre manire. les enfans tout  fait. dieu te benisse et te donne la recompense de ta vertu. Gunzb. le 20 Xbr 1815. 20

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An Mariette Hartmann in Stuttgart Gnzburg 3. Januar 1816 Mittwoch

Dankt fr Brief zum Jahresschluß. Das war ein schweres trbes Jahr, das mir fr das nchste auch gar keinen hellen Blick giebt. – wenn ich Dir nur das Gefhl deutlich machen kçnnte wie in mir das kindlichste berzeugteste Vertraun auf Gott, mit dem unruhigen Mißtraun in meinem Verstand nebeneinander geht. Wie ich alles unverschuldete so heiter annehme; aber berall wo ich die Begebenheit 5 als Folge einer freien That ansehe, furchtsam das Schlimmste erwarte, und wenn ich handeln soll mich zu einen Willen zwingen muß, da ich meiner Verstandeswahl gar nicht mehr traue. Dahin haben mich die Begebenheiten der lezten drei Jahre gebracht. Tritt dann der Drang der Nothwendigkeit ein, so nimmt mein natrlicher Karakter seine Rechte wieder, und ich entscheide schnell und reuelos 10 – und die ußern Umstnde sind nun ganz dazu gemacht die Unbestimmtheit zu vermehren. Alles hngt und stockt, und was jezt als entschieden uns aufgedrungen wird, erkennt unsre Urtheilskraft als vçllig unsicher und Einsturz drohend. So kann ich nichts beschließen, nichts betreiben. Zu M. Hartmanns Geldsorgen. Luise meidet Gesellschaft und arbeitet und lernt stattdessen. Bitte um Vermittlung 15 einer Stelle als Gesellschafterin fr Henriette Kçhler. Familiennachrichten. Empfiehlt Bder gegen Julie Hartmanns Husten.

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An Friedrich von Matthisson in Stuttgart Gnzburg 3. Januar 1816 Mittwoch

G. den 3.1.16. Die Schuld, meiÆn wrædiger Freund, htte freilich Ihre Schuld mehr wie versçhnt; wenn Sie nicht durch diese Schuld meine Beharrlichkeit der Freundschaft Schuldigkeit aufzufordern, zur Schuld gemacht htten – mir ducht einen solchen Perioden drften sich die Deutschen im Dichterwald nicht schmen. Sie hatten 5 mir wrklich den Mund nun gestopft mit dem Bchlein, das aber nicht wie des Johannes wirkt mit Grimmen; aber wie der Hirschberger in deßen Nhe sein intereßanter Verfaßer wohnt; auf die Augen – und nach der unverschmten Bemerkung unsrer besiegten, großmthig mit der edelsten Regierung beglckten Nachbarn – auf die Nasendrßen. – Eine solche Uberschwemmung, Abwße- 10 rung, und Ergrndung der Hirnfeuchtigkeiten wie diese Schuld meinen Zuhçrern

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zubrachte!!!! – Dem sei wie ihm wolle – ein romantisches Gedicht ist es, aber es hat so viel Schçnes daß ich mich Stunden lang abarbeiten kann: wie wr Mllner zu bereden einer strengern Critik wie die der Wiener Thalia Gehçr zu geben, und die Fehler innert der von ihm gewhlten Gattung, zu verwischen? Dahin, oder als solche stçrt mich des Spaniers Duelsucht und Orindurs Faßelei in seiner lezten langen Unterredung mit Jerta, wo er bald unter des Henkers Beil sterben will, dann Erobrer, Sieger, Rebell sein – das ist als langsamer Folgenreihe im Leben des Verbrechers psychologisch consequent, in ein Gesprch zusammengedrngt, wirds eine Faßelei und Bravade die dem Schuldigen zum armen Snder erniedrigt. Der Natur nach htte uns das Stck erzhlen sollen wie er das alles s c h o n in den 10–12 Jahren g e t h a n htte, ja mehr – wie er htte guter Gatte, Vater und Herr sein, aber von Schuld gepeinigt nichts gedeihen wollte – dann wrde auch der Doppel Mord unvermeidlicher als l e z t e That. Nun mein Herr? – Da hat die Schuld mich der schuld schuldig gemacht Sie durch meine unberufne Meinung gleich einen Schuldigen zu strafen. Haugs chiffçnelein gngt mir ganz. Man geht mit pauvre moi, und Grand Vous // eben um wie die Regierungen mit den Regenten. Der alte Herzog von Gotha, des jezigen G r o ß v a t e r, sagte, wenns schief ging: wir befahlens, aber sie thatens nicht. Ich wollte ich kçnnte einmal in Ihren portefeuillen kramen und lesen was Sie entwarfen, nicht fertigten, verheimlichen. Die natrliche Harmonie Ihrer Verse, ihre ungesuchte Adelichkeit mçgte ich im Entwurf sehen. Mein Herr, die Deutschen im Dichterwald werden Sie nicht fr einen chten Deutschen halten, denn Ihre Sprache ist der Sprache dieser großen Waldmenschen gar nicht hnlich. Scanarel sezte doch nur das Herz auf die andre Seite, aber diese medecins malgr les autres, changent bien dautre chose encore. Ich bitte Sie, leben Sie lange, gesund thtig, und stemmen sich gegen den Strom bis er verlaufen ist. Mathison, das aufgewhlte Land aus dem er sein Bett machte, ber deßen Fluren er Sand, Steine und Trmmern fhrte wird schrecklich aussehen, nachdem es die trbe Flut verließ. Mein guter Freund, Sie und ich werden dann alt sein – Nun! wir wollen uns ber der de die Hnde schtteln und sagen »und die Sonne Homers, siehe! sie scheinet auch uns« – und diese Sonne belebt auch die Oede wieder. Gruß der Frau und herzliche Anhnglichkeit beiden Eheleuten. Therese.

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An Paul Usteri in Zrich Gnzburg 4. Januar 1816

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Ich wollte daß ich meine Leute nicht so gut berechnete – diesen Liebesdienst bin ich mir von Fellenberg gewrtig gewesen. Er ist mir feindlich gewesen seit er mich gar nicht mehr brauchen zu kçnnen glaubt, und ich ihm in einigen Ansichten grade zu widersprach; allein vor zwei Jahren wie mein Sohn mich besucht hatte, 5 und ich mit Freimthigkeit dem Rath der Lehrer des mnchner Gymnasiumes folgte und ihm einige Vorstellungen ber einige Vernachlßigungen in der Lehrart

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machte, schrieb er mir einen sehr krnkenden Brief. Ich antwortete tief eingreifend und khn: daß er Jemanden der seinem Institut das erste Intereße in Deutschland erweckt habe, nicht undankbar krnken, Jemand der alle Schwchen seines Insituts kenne, nicht hochmtig imponiren, Jemand der ihm Dank schuldig sei, aber bisher seine Geldschuldigkeit gethan habe, nicht demthigend zurckstoßen solle. Den Brief ließ ich, ganz gegen meine Sitte, Greyerz erst lesen und stellte es ganz in seine Willkhr und Einsicht ihn wegzusenden, oder zu vernichten. Greyerz der kein Tollkopf ist, hieß ihn gut und schickte ihn fort. Er antwortete hçchst milde auf etwas Geschftliches, und gar nichts auf meine khne Erinnerungen. Nach einiger Zeit trat nun der Fall ein daß ich Luisen zurcknehmen mußte u mein ganzes Schicksal mich zum Sparen drngte, ich machte einen Versuch Aim eine Freistelle im Koniglichen civil Institut in Mnchen zu schaffen, und benachrichtigte Fellenberg daß meine Lage mich nçthigte Aim von HofWil wegzunehmen. Er antwortete im Namen des Instituts, eingentlich zu sagen: man kçnne sich nicht entschließen Aim zu verlieren, er sei einer der besten Schler, der lteste im Institut, ganz in ihm gebildet, das Institut nhme ihn hiemit fr die brigen Jahre (noch 4 Jahre) als sein Kind auf, mit heiligen Versprechen daß diese Adoption seine Freiheit beim Antritt der Universitets Jahre, keines Wegs beschrnken sollte. Ich zog Greyerz zu rathe u meinen bejahrten Fhrer und Freund, Prlat Schmid in Ulm. Meines Sohnes frohe Jugend, consequente Erziehung und Ausbildung stand gegen meinen Stolz. Wenn ich mich e n t b l ç ß e n will, kann ich am Ende der 4 Jahre ein Kapital aufopfern um das rmer, Aim studirt u ich subsistire im Fall Fellenberg u n e d e l endet. ich that fr das Institut mehr wie Sie wißen, einmal, indem ich Fellenberg von 100 Thorheiten abbrachte, zweitens indem meine chetifen Aufsze der f e i n e n We l t Geschmack fr selbes gab, drittens, indem ich ihm die ersten Schler zufhrte, und noch jezt die Vornehmsten auf meinen Einfluß hingehen. – Weiter seh ich ein daß es dem Institut intereßiren muß seinen ersten, ltesten Schler, der einer seiner b e s t e n Schler ist, zu vollenden, nach Gçttingen zu schicken, ihn als Enkel Heynens einer nordischen Universitt als guten Schler darzustellen. Ich verwieß meinen Stolz zur Ruhe und willigte mit der Dankbarkeit die meinem Herzen so nothwendig ist, in den Vorschlag die bisherige P e n s i o n von 25. . Louis zu ersparen. Seit dem schrieb mir Fellenberg nie mehr, ich ihn wenns die Umstnde forderten, herzlich – denn ich bin dem Mann zugethan mit der Wrme meines Geschlechtes und meiner Individualitet – ich erkenne jeder seiner Tugenden und verheele mir keine seiner Schwchen – so liebte ich stez, meinen Vater // und alle die ich liebte, auch meine Geliebten vom 16ten Jahr bis ins Grab. In dem Unterricht wurden, Tiersch und Weilers Bemerkung gemß, einige Vernderungen gemacht, aber Fellenberg ließ nie etwas von sich hçren. Vor 14 Tagen  peu prs, erhielt ich einen Brief von meiner Therese aus Berlin vom 9 Dezember. sie schreibt mir: Fellenberg habe ihr durch seine Frau den Antrag gemacht wieder als Erzieherinn zu seinen Tçchtern zu kommen. Sie werde auf 15 Jahre beschftigt sein, dann ihren Plaz in seiner Familie lebenslang als Mitglied behalten; die Bedingungen solle sie selbst machen. Theresens Herz, das ganz der Schweiz ange-

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hçrt that weh und brannte, aber ihre Vernunft, ihre Liebe zu ihren lves ihre Freundschaft fr deren Mutter belehrten es eines Beßern, sie schlug den Antrag aus, benachrichtigte mich nun davon und trug mir auf ihre Antwort an Frau Fellenberg zu lesen u zu befçrdern. Ich begleitete diese Antwort mit einigen Zeilen, eben falls an Frau Fellenberg, die so tief gefhlt waren wie meine Achtung u Liebe fr sie, wie mein Dank fr den Ort wo mein Sohn seit 10 Jahren glcklich ist. Diesen Brief schickte ich den 20 Dezember ab. Das ist mein Verhltniß mit Fellenberg der lange Zeit ein fast leidenschaftliches Intereße an mir nahm und mir vieles zutraute. Bei meiner ersten Idee nach Arau hatte ich Lust um seine Unterstzung zu bitten. Aus Liebe zum nicht Bitten ließ ichs. – Ich verstehe diesen Karakter recht gut – er ist von den unzuberechnenten, indem die Leidenschaft Mntelchen von der Frçmmigkeit borgt, und die Frçmmigkeit Beweggrnde von der Leidenschaft. Er ist also alles nach Antrieb oder Bedarf. Ich warte die Arauer Sache ruhig ab. Fr Luisens Gesundheit muß ich hier fort und die Arzte meinen ich sollte ihr die Schweizer Luft genießen laßen. Fehlts mit Arau, so suche ich auf ein paar Jahre eine Pension in einem Stdtchen des pas de Vaud wo wir l e r n e n um, wenn Luise hergestellt und manches vergeßen ist, einen indeß im Auge behaltnen Plan, ausfhren kçnnen. Dort habe ich Zeit einige Arbeiten auszufhren, die ich entworfen habe, und zu den hier meine huslichen Verhltniße mir die Zeit nehmen. Vielleicht kennte Rengger so einen Pastor im pade Vaud oder einen anderweitigen Menschen der uns fr einen billigen Preiß einfach logirte, und nhrte? Wir brauchen wenig – Sonne, Schatten, einen Plaz in Freyen zu arbeiten und ein freundliches Gesicht. Dagegen geben wir Theilnahme, bei zuflligen Beisammen sein heitres Gesprch, bei jedem Vorfall Hlfe, Dienste, und Geduld. Gott seegne Ihren Enkel. Wahrlich man muß Muth haben heut zu Tage auf die Welt zu kommen! kommt denn ein Jurnal: Allemania in Ihre Hnde? Das schlgt hinten u vor aus, aber gute Laune ist drinn, Thatsachen und Derbheit. Die preußischen Truppen betragen sich beim Durchmarsch ganz unerhçrt! Die Kosacken plnderten 3 Stunden von Frankfurth ein Schloß und Dçrfer – das habe ich von den Eigenthmer des Schloßes. Ich habe von einem Reisenden aus Hannover einige Notizen ber das Verhltniß der hannoverschen u englischen Truppen gehçrt, die mir frappant schienen. In Hannover sind viele Individuen aus deutschen, unter den englischen Linientruppen stehenden, Regimentern. Diese Offiziers sind im Vergleich der Hannoverschen Truppen ungeheuer bezahlt. Ein Artillerie Unterleutnant hat 12 Louis dem Monat u. s. f. Diese treiben einen Luxus der mit ihrem Einkommen im Verhltniß steht und die armen deutschen // Offiziers ganz niederdrckt. Keiner dieser englischen Offizier geht im Schauspiel an dem Plaz welcher den hannoverschen Offizieren angewiesen ist, ins Parterr, sondern in die ersten Logen – so ein Abonnementsbillet sah ich gestern von einem 15jhrchen Artillerie Leutnant. Der Adjudant dieses Regiments, ein hannovransches Barçnle, hat englische Teppiche in seinem ganzen appartment die ganze Treppe herab, große Spiegel, bronze Statuen im Zimmer, Schawls zur Dekoration der Wnde. wie der deutsche Stolz das ansieht? – Der Luxus steigt ganz ausgelaßen in dem Lndchen. Alles will englische Wagen, Pferde, Meubles – Herr Graf Mn-

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ster, der hannçvrische große Mann, strzte deshalb weil er einen Englnder englisch beschlagen – das heißt ohne Zapfen im Eisen, auf der hannoverschen chaus ritt (Blcher fllt aus solidern Ursachen herunter.) Wie gefllt Ihnen General Blows Vorwurf an seine Helden daß sie in Frankfurth das Fraunzimmer im Schauspiel beleidigt? wie weit muß das gehen wenn ein General seine Untergebnen dergestalt beschimpft! und wie gefllt Ihnen Blcher der von eroberten Festungen spricht, tandis keine einzige anders als durch Vertrag in fremde Hnde kam? Wie der Besuch den die heimkehrenden Helden bei Herrn Schmalz machten? Der  la lettre wahr ist – national sind diese Dinge ohne Zweifel, so daß die Geschichte dieser Zeit einstens einen sehr bestimmten Karakter tragen wird. – Ich finde es vollkommen recht und anstndig daß Sie nichts ber Fellenberg schreiben wollen. Ich bin aber drum in Verlegenheit, denn ich mçgte es gar gern jemanden anempfehlen damit es weder zum Lachen, noch zum Widerlegen werde. – Ich danke Ihnen fr Ihre Nachricht von Constant. Ich weiß nicht was er vor ein Intereße haben kann nach Paris zurckzugehen, außer in dem Fall daß er noch Gter in Frankreich Besizt, die er ehmals in der Normandie hatte. Frau v. Stael schreibt, wie mir Reinhold aus Rom meldet, sur la socit, worunter sie wohl la cotterie versteht, und ein großes episches Gedicht: Richard Lçvenherz. Mir ducht die Kreuzzge und dieser Richard besonders wren nun bis auf den Zettel abgetragen. Ich las zu meinem Erbarmen »Kannes Geschichten erweckter protestantischer Christen« – dieser Mann der sein Leben mit dem Studium alter Mythen hinbrachte, der auf dem Weg der Sprache die Weltgeschichte verketten zu suchen glaubte, wird ein erweckter Christ, wirft seine 3 Bnde Pangloßum ins Feuer weil der liebe Jesus dergleichen vor Weltliches Wißen hlt, und hockt zu Schubert und seinen Webermeister hin, die Erleuchtung abwarten. Das ist zum Verzweifeln! Ich mçgte nur wißen ob Herder schon zum Durchbruch gekommen ist, oder ob ihm das Ding zu viel Anstrengung kostet. Ich konnte Wielands Briefe immer noch nicht bekommen – berhaupt nichts Neues – denn Cotta treibt seine Freundschaft nicht so weit daß er mir Bcher schickte. Einige Romanen die Claire liest, das ist alles N e u e – das Alte geht mir nie aus und erfreut mich sehr. Unter den Neuen ist ein neues Trauerspiel: »Die Schuld« jezt gedruckt, das ich mit vielem Vergngen Vorstellen sah. Es hat bei einigen Fehlern schçne Verse und macht vielen Eindruck. Seine Gattung ist schon ein Fehler; es ist ein Schicksals Stck – aber schçne Tiraden und ein meistens wohl gefhrtes Stck – sein Verfaßer ist ein g e s t a n d n e r Mann, Regierungs Rath in Weißenfels. Lasen Sie denn je Dia-Na-Sore? Deren Verfaßer war ein thtiger Vollstrecker der Zchtigung der vterlichen Alliirten in Paris, rcksichtlich der Kunst Æund Literæaturschze. Ein Herr Meyer – er war lange in Cicilien und soll »ein so reines Kindergemth sein das sich nie in die Welt finden kann – so tief und still und innig an den Menschen hangend.« Ich habe diese Flos- // keln so gern! Die Leute kçnnten einem so viele honette Worte verleiden daß man endlich wie Figarro zum fond de la langue zurckkehrte und nur noch God dam sagte. Unsre Nachbarn am Necker warten ganz verduzt auf das was sie erwartet. Im April soll der Kçnig fr Alt Wirtemberg die alte Konstitution wieder annehmen und im May soll die neue Kronprinzeß

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kommen. Von ihr versichert man sich daß sie dem Petersburger Hof dergestalt 140 regiert habe, daß die Minister ihr haben die Papiere bringen mßen ehe sie der

Kaiser sah. Rechnen Sie nun davon so viel ab wie es braucht um sie nur zu einer Herrschschtigen Frau zu machen. Sie hatten diesen Sptsommer einen vornehmen Besuch in Hofwyl, den Bergen, auch Zrich, ber deßen Wesen man sich etwas wunderte. Jezt sagt man diese Dame wrde ganz einfach hin nrrisch, so 145 daß man es bald nicht mehr verheelen kçnnte. Das ist schade, es war eine Kluge Frau. – Das heißt, glaube ich: klatschen? mag sein. Leben Sie wohl! Ihnen schreiben wohl wenig Menschen so k l a g e l o ß die mit so viel Hindernißen und bçßen Einflßen zu kmpfen haben. – Sie sehen daß mich dieser kampf nicht wortarm noch schachmatt macht – ich darf nicht wie Falstaf mich nach der Schlafenzeit 150 sehnen, ich bin nicht allein, ich wache fr andre mit. Heil Ihren Enkel und seiner Mutter von Luise und mir. G. den 4.1.16.

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An Carl August Bçttiger in Dresden Gnzburg 10. Januar 1816 Mittwoch

Ihr lieber Brief vom 19 9br vorigen Jahres kçnnte mir zu einem recht empfindlichen Gewißensvorwurf werden wenn in meinem Stillschweigen eine Willkhr wr. Sie erlaubten mir darinn Ihnen nach Gotha zu schreiben, und die e i n e S e i t e Ihres Briefes war so voll intereßanten Dingen, daß ich lieber zehn wie eine Seite drauf geantwortet htte. Dennoch mußte ichs vom 29 November bis heute verschieben. Jezt aber mag es nun eine oder zehn Seiten geben – ich schwaze mich ins Neuejahr hinein. Haben Sie Dank fr Ihre Empfehlung an Fleischer und Herrn Friedrich Kind. Um ein recht saubres Manuscript einzusenden berschickte ich mein Geschreib sogleich einen Abschreiber; der mich aber bis gestern warten ließ. Heute nun ist D e r K r i e g s g e f a n g n e Ihrer Anweisung nach, unmittelbar und unfrankirt an Herrn Fleischer abgegangen. Diesen Brief lege ich einem Aufsaz an Herrn Kind bei, von deßen Schicksal ich jedoch nicht sicher bin. Es ist eine Criminalgeschichte – da ich nun weder den Beckerschen Kalender noch die Harfe kenne, aber bei beiden unwillkhrlich an etwas Sßes denke, so weiß ich nicht ob mein ernster, trauriger Aufsaz dahin paßt. Herr Kind verfahre damit wie ihn gut ducht, ich bitte ihn selben Ihnen zu bergeben wenn er ihn nicht mag – Sie senden ihn dann mit der nchsten Gelegenheit an Cotta, und Herr Kind bekommt zu seiner Zeit ein frivoleres Unglck beschrieben. Bei frivolen Unglck fllt mir der Frau von Fouquet »mßige Ruchlosigkeit« ein, die sie einem ihrer nettesten Helden zuschreibt; welcher Ausdruck uns ganz ungemein ergçzt hat. Bester Freund der Vater, der Alte, mçgte wohl, wenn er Kinder und Enkel s  h e, das Haupt noch ganz anders schtteln als wenn er sie, nach Iphigeniens schauerlichen Gesang, nur d a c h t e. Kann man noch lachen? noch Scherz ersinnen? noch Rosenfarbe ber die Frazen hauchen? was machen W i r? in j e d e r Beziehung W i r, das lebende Geschlecht? nicht nur die mßig ruchlosen Helden

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der germanischen Schreiberinn Frau Fouquet – aber wir vom Morgen zum Abend der festbegrndeten Erde? – // Ihre Reise und Beschftigung in Gotha war m i r eine Freude und eine Erholung da ich lebhaft mit empfinde wie nçthig Sie sie haben mußten. Und Ihr Geschft in Gotha, wenn eine ehrliche Hausmutter die in ihrer Nadel, Kochheerd und Kinderpflege lebt Æundæ webt, in den Dingen die den Sie in Gotha beschfftigenden, Gegenstnden verwandt sÆindæ ihr Seelenbaad, ihre Geistesstrkung und wahre Predigtstunde findet, wie mßen Sie mit Ihrem reichen Wißen dabei genießen! Zeigen Sie mir doch an wo ich einstens etwaÆsæ ber diese Sammlung des Herzogs v. Gotha lesen kann. – Und wie gern htte ich Ihnen nach Gotha geschrieben! Dieser Ort ist ein stiller, sehr wichtiger Markstein meines LebenÆs.æ Ich kam im 18 Jahre zuerst dahin, und verband mich mit Auguste Schneider, des vorigen Herzogs Geliebte – was diese Liebe war ist die klare Wahrheit meines Lebens gewÆoræden: wie heilig das in seiner Wirklichkeit ist was die Außenwelt so unheilig ansiehÆtæ – und einer andern Wahrheit: daß das Heiligste die hergebrachte Formen behalÆtenæ muß, um nicht endlich doch Tadel zu verdienen. Nach anderthalb Jahren vom Anfang dieser Bekanntschaft ging ich zu Augusten nach Gotha zurck und pflegte die, dem Tode Zueilende, vom 2 7br bis 26 Februar wo sie in meinen Armen starb. In diesen MÆoænaten war ich tglich in des alten Herzogs Gesellschaft, er behandelte mich wie seine Tochter, nannte mich immer: unser Kind, gegen Auguste – ich habe diesen armen guten Mann vieles zu danken das ich erst spt erkannte. Zufçrderst die sehr große Indifferenz gegen das persçnliche Beisammensein mit Frsten und großen Herrn (Ich sah den guten Prinzen August auch sehr viel) dann war mir mancher Blick in der Nhe in die armseeligen Bedingungen der Mçglichkeit, unter denen Frsten gute und beßre Menschen sein kçnnen, sehr wohlthtig, wie ich als Republikanerinn a l l e a u s z u f e g e n gute Lust hatte – ich liebte und ehrte d e n e i n e n so herzlich daß ich nie gegen k e i n e n unbillig sein konnte; aber er und ein und der andre die ich nahe gesehen, haben mich auch auf Zeit lebens von der Bewundrung fr geborne Frsten geheilt. Ich kann ber alle aus Theilnahme Weinen, – Ruhmsulen sezen? – Das thut ja jezt Herr Hyde de Neuville ohnehin. – Dann htte ich – wr ich nicht Forsters Braut gewesen, den alten Leibmedikus Grimm sein Leben froh oder trb gemacht – denn dieser gescheute 48 // jhrge Mann beehrte mich 19 Jhrge Hexe mit einer Neigung deren Werth ich zu erkennen wußte, und die mir mehr Selbstbewußtsein gab wie die hoch und theure Liebesnoth und Anbçtung (so sprechens unsre geistliche Herrn aus) mancheiner ÆLckeæd Grafen und Herrn der gçttingschen Hohenschuljugend damaliger Zeit. Dann hatte ich dort viele liebe Gespielinnen und eine Freundinn deren armes verfehltes Leben der Tod im selben Jahre wie Hubers, ein Ziel steckte – Amelie Reichardt. – Darum ist mir Gotha so lieb! und ich ward bitter von ihm getrennt durch meinen republikanischen Enthusiasmuß im Jahre 1792 und Reichards aristokratische Rache nach Hubers Tode – wie gern sh ich es wieder! aber wie mçgte ich dort vergeblich unter den Lebenden, vergeblich unter den Liebenden, noch Freunde von mir suchen. Lebt mein werther, gtiger Grimm noch? er half meiner Karakter-Entwicklung ansehnlich fort durch sein Verhltniß zu mir. Dem sehr bestimmten 19

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70 Jahrigen Mdchen war es eine Wohlthat statt der bewundernden, oben ausen,

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seufzenden Schulbbchen in Gçttingen mit e i n e m M a n n in ein Verhltniß zu treten in dem das Herz sehr verwickelt war. Ich war ganz frei – denn mit Forster hatte ich keine Liebschaft, und ein f r e i e s Weiberherz vertheilt sich in alles was der Kopf treibt. Gern htte ich Sie gebeten in Gotha Trmmer meiner damaligen Welt aufzusuchen und sie mit dem Gedanken an mich anzusehen – zuerst die Mumien, dann meine alten Lieben. Lieber Herr! Trmmer fr Trmmer! eines untergegangnen Volkes, einer untergegangen Jugend – – wo ist das Maß des Werthes? in der Zahl? – Das Herz unter den beharzten Binden litt, blutete, hpfte und stand still, und so meiner engelgleichen, nun lange zum Engel gewordnen Auguste Herz, und wie bald das meine? – und ber dem weiten Grab der Erde steht der Schçpfer und spricht: es ist gut, wie am Sabbathtage der jungen Schçpfung. Denn jeder Tag ist ihm Sabbath und jedes Grab ist ihm Schçpfung. – Sie laden uns (denn in allen geistigen Genuß bin ich mit meiner Luise Eins) Sie laden uns zu Ihren Vorlesungen ein – (in einen Prospektus den ich mit Ihren Brief, n i c h t empfing) – ach dieser frçhlige Scherz ist fr uns fast schmerzlich. Sie haben immer in allen Reichthmern des Wißens mit allen // Vorkehrungen sie sich anzueignen gelobt, Sie fhlten nie die Sehnsucht zu erfahren auf welchem Wege Unterricht zu erhalten sei, und wenn Sie das herausgefunden: woher die Mittel den Weg zu gehen? Wie glcklich wir sein wrden Sie zu hçren! Was mich betrift, ich lernte als Kind fast gar nichts. Von unterthnigen Studenten armseelige Lexionen in welchen ich mit großer Lebendigkeit etwas anders als das Vorgesezte trieb das war mein U n t e r r i c h t. Aber h ç r e n that ich bloß Wißenschaftliches, so daß ich einen eignen Kindischen Ideengang mir bildete in welchem k e i n christliches Dogma und k e i n e Mdcheneitelkeit, aber auch keine mdchen Geschicklichkeit und keine Mdchen Ordnung war. Im 14 Jahr in eine franzçsische Pension und dem großen Welts Zirkel in meines Großvater Brandes Hause versezt, bemchtigte sich mein Verstand der Formen des gesellschaftlichen Lebens und entdeckte nun warum ihm die Unordnung, Unzartheit, Uneleganz in den Umgebungen meiner Kindheit so verlezend gewesen war. Von meinem 5ten Jahre bis zu meiner Mutter Tod, in meinem 13ten, hatte ich Romane gelesen (damals brachen die Ubersezungen in den »Landbibliotheken« u. s. w. ber Deutschland ein) – von meiner Mutter Tod an fhrte mich Voltairs Charles XII in die neuern Geschichtsschreiber – ich las, las, las und schwazte mit meinem Vater, der mich ber spekulative Gegenstnde a l l e s schwazen ließ, las alles was mir im Lesen vorgefhrt wurde, nur n i c h t s a l t k l a ß i s c h e s. Das langweilte mich. Nie ward ich einem Modegçtzen unterthan, nicht dem Werther, nicht SiegwarÆt,æ nicht Gçtz von Berlchingen, nicht Roußeau, nicht den Rubern. ich sah die Menschen thçrigt drum werden, las es, fand die nachtheilige Seite und blieb unbethçrt; genoß aber auch die Schçnheiten dieser Dinge nicht. Ich las freigeisterische Schriften, ich las dogmatische, ohne Gewißenszweifel, ohne Kirchenglauben, Gott, Unsterblichkeit, Pflichterfllung fand ich berall wo gebildete Menschheit war; Leßens Hçllenstrafen und jede G o t tlosigkeit war mir gleich fatal und erregte meine Geringschzung. Ich las l e i c h t f e r t i g e Bcher

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und belustigte mich am Wiz ohne je einen leichtfertigen Gedanken zu haben – das erfuhr ich erst in sptern Jahren wie ich Gattin und Matrone ward wie kinderschuldloß und rein ich Frau ward – So bald das leicht // fertige lderlich ward, erregte es mir Verachtung und Ekel und ich legte es zurck, rein aus dem schmuzigen Gedankenstrom auftauchend wie der Schwan aus der trben Fluth steigt. Ich hçrte Archologie von meinem Vater sprechen Naturgeschichte von Blumenbach, Anatomie u Medezin von meinem Bruder, Politik Staatengeschichte von meinem Onkel Brandes – mit dem saß ich spt in der Nacht und ersannen Reden die wir auf den Schaffot halten wollten wenn wir wie Algernoon sterben drften – dabei erzog ich meine lieben Geschwister, kochte, machte alles was das Haus mit sich brachte, tanzte mit 6 Liebhabern, spielte Tarock mit ein paar andern, regierte sie alle daß sie in meiner Nhe die B e ß e r n sein mußten, nahm s t o l z e n Antheil an ihrer edlern Entwicklung und verplemperte mich n i e. Das ist sehr leicht so bald man herrscht; das leitet das Lieben ab auf a l l e s was man beherrscht, und wie es denn endlich mit dieser Unabhngigkeit schief ging und ich m e i n e n Herrscher fand, floh ich wie eine Heldinn und zerbrach aus eigner Kraft eine Feßel die ich v e r w a r f weil ich aus freier Wahl Braut Georg Forsters war. – Wie habe ich bei diesem Bildungsgang etwas lernen kçnnen? ich habe 1000 Nationen gesammelt – denn von meiner Heirath an sah ich nun Menschen und Welt und lebte mit Forstern im innigsten Geistesverein – aber u n t e r r i c h t e n that er mich nie – er ließ mich m i t s e i n e m G e i s t e l e b e n – Was Forster war, das weiß die Welt noch nicht und faßt es nie, denn sie will ein g e l o b t e s Ding haben um es zu preißen, und wenn ich ihn darstellte mßte ich Schwchen und sogar Laster mahlen um diesen reichen, seltnen, erstaunlichen Menschen zu schildern. Dann folgte das allmchtige Intereße der franzçsischen Nation – Ich habe das Hçchste empfunden was eines Weibes Brust heben kann – Freiheitsliebe die mchtig genug war jede andre Liebe zu veredeln und alle andre Liebe zum frçhligen Opfer zu erhalten. Oft ergriffen mich die Worte aus Schillers Leander und Hero mit dem Gefhl der reinsten Begeistrung Frh ist schon mein Lauf beschloßen, doch das Glck hab ich genoßen, und das schçnste Loos war mein. Die reinste Freiheits, die reinste Mnner Liebe – ob Hero // den Tod in den Wellen des Hellespontus fand, ich in den Wogen der Zeit – das ist eins. – Dann starb Forster, und ich blieb Frankreichs und wuchs an das Volk und an die Sprache in dem innig verwandten Neuchatel. Whrend 6 Jahren blieb ich von deutscher Litteratur getrennt und ganz an die franzçsische gewçhnt fielen mir nun Ubersezungen der griechischen Tragiker, fiel mir Homer, Horaz, Mark Aurel und Seneka in die Hnde. Von der deutschen schçnen Litteratur der Genie und Mondscheins Epoche, von dem prosaisch strengen Geist Popes und der englischen Dichter, von Shakespear, Schiller und Gçthe hatte ich vom 15 bis 28 Jahre nicht zu den Alten bergehen kçnnen. Von Pascal, Montaigne, Rousseau Contract, Montesquieu, Racine, Corneille, ward es mir viel leichter und nun çffnete sich mir die Reifungs Epoche und Genußes epoche meines hçhern

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Geistigen Daseins und das schreitet seitdem in immer grçßrer Demuth fort, immer froher des Lernens und beschmter des Wißens, immer bedrfiger das Leben dem Ahnden wrdig zu machen, immer hoffender daß in einem knftigen Dasein diese Kluft zwischen der Erkenntniß des Hçchsten und Thun des Besten gefllt werden wird. Und so ist mein Lernen Gottes-Dienst und Beßer-werden. Mein weiblicher Beruf wird mit jedem Jahre schwerer, als Mutter, Großmutter, Freundinn; das irrthums Volle Leben raubt mir Freunde, Beschzer und Kinder – aber ich finde in mir: alles zu tragen und alles zu thun wenn es kommt, und hoffe mit freudiger Zuversicht daß es fortan eben so gehen werde. So mache ich Seifenblasen mit meinem Enkel, Lehre meine Enkelinn vom A. B. C an, koche und Nhe, lehre meiner Freundinnen Kinder, lerne noch ochi machen und Tapeten nhen und wenn ich einmal unbillig behandelt, mit 100 Sorgen und drohender Zukunft Abends neben meiner welkenden Blume Luise bei unsern Bchern size (jezt Johann Rheinhold Forsters Entdeckungen im Norden) so waschen wir die Thrnen und das Lcheln und das Dulden des Tages Ab und freuen uns der Offenbarung des Weltgeists in uns und der Welt. – Begreifen Sie wie Ihre Vorlesungen uns erfreuen wrden? Ihre Wißenschaft lehrt nun einmal das Zeitalter verstehen was die Entwicklung des Menschen an einem Volke symbolisch // darstellte. Jeder Mensch strebe in sich zu werden was in der Blthe Zeit jedes Wesen ist, Volk, Pflanze – jedes im hçchsten Moment des Seyns – und darum ist mir jedes Seyn ein heiliges Studium; aber das der Alten im Osten steht durch Gewohnheit und Individualitet am glanzvollsten, am klarsten vor meinem Geiste. Doch zurck von diesem ungezgeltem Erguß meines Gemths zu einzelnen Vorfllen die der Freund zu wißen wnscht. Luisens Gesundheit thut keine Vorschritte, muß also tiefer zurck sinken. Verndrung des Wohnorts gegen einen mildern, ist die einzige Hoffnung sie wieder aufzurichten. Geschfte, ein Ziel der Thtigkeit, das Bewußtsein durch ihre Krfte ihren Unterhalt zu erwerben, das wrde ihr Gemth heilen und so den Kçrper strken. Herder versprach Alimentation, zahlte aber von 1 1/# Jahren jezt nur 1/% Jahr, das erste, und gesteht keine Mittel dazu zu haben. (und er wollte Hausvater werden mit demselben Einkommen!) (Er hat Adelbert nebst dieses seiner Kçchinn ihrem Mann und Kindern bei sich welches er alles von je her futterte) Daß Luise von meinem Einkommen lebt, ist der Stachel ihres Herzens, und sie hat Unrecht in j e d e r Rcksicht den ich lebe ja auch von ihrem kleinen Capital. Wir suchen nun seit 1 1/# Jahren einen Plan auszufhren – einige Pensionrs die uns hlfen in einer Stadt zu leben, und durch ihre Erziehung uns einleiteten nach und nach ein Institut zu bilden – oder, was uns noch lieber wr: ein Kind – wir nennen es, um die Verumstndungen zu bezeichenen: einen vornehmen Bastard – der uns anvertraut wrde ihn zu pflegen und erziehen. Nun that sich eine Aussicht auf – die Arauische Tochteranstalt zu Olsberg bedarf einer Obern. a trs bonnes enseignes bot ich mich an unter der einzigen Bedingung Luise f  r e i n Ko s t g e l d als Gehlfinn mit zu bringen. Ich habe viele bedeutende Stimmen im Erziehungsrath f  r mich – Jezt schreibt mir ein Freund d a ß F e l l e n b e r g d e n E r z i e h u n g s r a t h s e h r a b g e r a t h e n h a b e m i c h z u w  h l e n . – Sie machen große Augen? – ich nicht. Fellenberg ist

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ein sehr merkwrdiger Mensch. Seine Leidenschaften sind brennender Schwefel sie dmpfen // und gebrauchen sich immer eine die andre durch die verschiednen Ziele seines Wollens. Ich habe ihm durch den Sinn fahren mßen weil die Ehre und die Nuzbarkeit seines Instituts mir theurer war wie seine Gunst; ich habe mich seiner hochmthigen Behandlung mit Stolz entgegen sezen mßen, weil ich ihm liebe und sein Gutes hoch schze – aber seine Rache ist entzndet und sie traf mich. Und er ist sich dabei der Tugend bewußt indem er meinen Sohn mit Wohlthaten berhuft und meiner Therese aufs neue die ehrendsten Vorschlge machte zu ihm zurck zu kehren – er sagt sich also: »ich habe kein Vorurtheil gegen diese Frau, ich erzeige ihr Gutes, aber stolz, khn, herrÆschæschtig wie sie ist, taugt sie nicht zur Oberinn in Olsberg, da muß die alte Freundschaft dem allgemeinen Besten weichen« …. Kennen Sie denn nicht die Wendungen des Selbstbetrugs? Ich habe nun wenig Hofnung mehr fr OlsbÆergæ welches alle meinen Wnschen entsprochen htte. Die Freiheit und Bequemlichkeit meineÆsæ Alters war ich zu opfern bereit, ich htte dagegen den Vortheil getauscht Pflichten zu erfllen und Luise u Therese (nachdem sie Goldbecks kinder f e r t i g e r z o g e n Æ ) æ einen Beruf und Versorgung zuzubereiten. Mein erstes Augenmerk muß Luisens Lebensrettung sein. Mit dem Frhling gehe ich darum hier fort – finde ich k e i n e n B e r u f, so fhre ich sie am Genfer See, und verdiene mit Schreiben was mir fehlt. Die franzçsische Schweiz zieht sie, als Geburtsland – sie, Luise, ohnhin magisch an. Ich wollte wir w  r e n in eine Ihrer beßern Stdtchen verpflanzt – Ists denn jezt Theuer in Chemniz, Naumburg, Meißen? – meine Freunde rufen mich nach Mannheim, Stuttgardt; mein Herz ruft mich in die franzçsische Schweiz. Htte ich 500 Gulden mehr sicheres Einkommen, so ging ich wohin ich wollte. Aim befindet sich in Hofwyl sehr gut und nach Berichten der verschiedensten Menschen geht es dort sehr gut. Frau v. Mongelas brachte ihren 9jhrgen Sohn hin und ward entzckt; ein ernster, wrdiger wrttembergischer Schulmann brachte einen 15jhrgen Baron hin und ward entzckt; meines Sohnes Briefe zeugen von einer Entwicklung des Verstandes und Reinerhaltung des Herzens die mich entzckt. Aim ist nun so fortgerckt und bildet mit seiner ersten Klaße ein so festes Gemeinwesen mit seinen Lehrern, daß mir um seine consequente Fortbildung nicht bange ist. Im Ubrigen frchte ich daß Fellenberg durch die Menge der Zçglinge und das // Ubermaß vornehmer Buben die schçne Anstalt verpfusche. Diese Montgelas, zwei Prinzen Taxis (der Kçniginn von Preußen Neffen von einer Mutter die nur als Prinzeßinn ihre Liebschaften dulden machen kann) – das sind verderbliche Pflanzen in diesem Boden. Fellenbergs Zweck, Proklamationen, Vorwand und Posaune: die Familienerziehung, ist bei der Zahl von 42 Knaben nun lngst unmçglich. Aim hat an seinen Wißenschaften hohen Genuß, und lebt dabei das heiterste Kinderleben. Die Heiterkeit, das Vertraun, die Bescheidenheit, die Festigkeit im Anerkannten Recht die unser Briefwechsel in ihm vorleuchten lßt, erfreun mich sehr. Wir sind ber Begriffe und Grundsze im Streit, und er beharrt, so bald er berzeugt ist. Er ist ein Niebelungscher Germane; ich gieße stez Waßer in den germanischen Wein – aber wenn er mir

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von seinen Alten spricht, freuen wir uns beide. Sonderbar wird ein so gebildetes Gemth in die Welt hinein treten! – In 3 Jahren sptestens, geht er nach Gçttingen. Nur dort kann ich ihn unterhalten, wo meine Familie ihn mit so treuer Liebe erwartet, wo es ihm von Onkel, Großmutter, Tanten, Wohlthaten anzunehmen, nicht weh thun kann. Die Empfindungen die Fellenberg in mir erregt hat, diese Treulosigkeit neben so viel Gte die er meinem Sohne erzeigt; diese Hinterlist da ich mit einer khnen loyaut mit ihm umging, mßen auf Aims Schicksal keinen Einfluß haben. Die Wittwe, die Mutter, die fr die hlflose Luise zu sorgen hat, muß Stolz und Zorn niederwerfen und nur fr das G u t e danken – das Bçße auch vor ihrem Verstand geheimhalten, denn der kçnnte sich rchen wollen, soll es aber gewiß nicht. Therese hat die Aufforderung Fellenbergs siegreich abgewiesen. Ihr ganzes Herz zog sie nach der Schweiz und nach Aim und nach Frau von Fellenberg hin; aber Pflicht und Klugheit, Dankbarkeit und Liebe zu ihren Zçglingen hielt sie bei Goldbecks die treffliche Menschen sein mßen. Und so fand eines m e i n e r Kinder ein frohes Wirken i n P r e u ß e n!!! – Unsre politische Existens gewinnt eine Phisionomie die tglich dummer, toller und karikaturiger wird. Das Innviertel hat eine rein revolutionre Bittschrift an den Kçnig drucken laßen bayrisch bleiben zu wollen. Lieber Gut u Blut zu laßen als çsterreichisch zu werden – und die bayrische Regierung lßt diese Schrift verbreiten. Von d e n S t e l l e n aus sucht man die Illergegend zu bewegen daß sie eine Bittschrifft // an Bayern verfaße: nicht wrtenbergisch zu werden. Man kundschaftet: ob das Landvolk die Waffen gegen Osterreich ergreifen will. Daneben belebt unser guter alter Vater Max durch stez erneute Zge von Gte die Liebe seiner Unterthanen fr seine Person. Die Kriegssteuer hat aufgehçrt. Die Staatszinsen werden ertrglich bezahlt. Die Pensionen werden stez fort gezahlt, aber die Geschfte stocken und das Vertrauen ist dahin. Das Verhltniß ist immer wunderbar! Der Haß gegen den Minister bei der Liebe fr den Frsten. In Salzburg sieht man einen Angrif der Osterreicher entgegen; man sprach davon als wirklich geschehen, was sich aber unwahr fand. Was denken Sie aber von unsern erweckten Christen? Kanne, Wagner u. s.w? Das ist Schuberts Einfluß und Zustimmung. Nun horten Sie mehr wie Sie brauchten. Doch noch nicht genug denn von meinen Gnzburger Kindern sagte ich noch nichts. Die Greyers machte im August u 7br eine Reise in die Schweiz zu ihren Schwiegereltern die mich, da sie im 8 und 9 Monat ihrer Schwangerschaft fiel, sehr beunruhigte. Ihre elende Nervenkonstitution und Schwche der Blutgefße machten ihr diese Reise zur Qual. Den 29 7br kam sie nach Hause, den 12 8br sehr glcklich ins Kindbett; aber eine Verhrtung in der Brust gab ihr H ç l l e n l e i d e n , denn sie brachte 9 Tage und 9 Nchte unter steten Gewinsel und oft lauten Schmerzensgeschrei hin bis eine Operation mçglich war. Geschwchter wie je, bringt sie einen trben Winter hin. Hysterische Hypochondrie, einen seit 9 Jahren chronischen Rckenschmerz deßen Ursache kein Arzt ergrndet, nicht einmahl zu lindern vermag, hat diese

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hbsche 26 Jhrige Frau zu einem trbseeligen, oft unfhigen Geschçpfe gemacht. Meine Enkel, nun 4 an Zahl, gedeyhen mehr oder weniger, nach eines Jeden Individualitet. ein 5jhriger Knabe und das 8 Jhrige Mdgen sind meine Zçglinge – die beiden Kleinern pflege ich nur wo sie mich bedrfen. Vom Julius bis Dezember fhrte ich die ganze Wirthschaft und das thue ich sehr gern. Da wohne ich 3 Treppen hoch und springe sie 20 und 30 Mal im Tage; hatte einen Garten von 3 Morgen einzuheimbsen, Schweine, vier Gesinde, Kinder unter- // richten, die Wçchnerinn besorgen, mit unter Nachtwachen – meine Lebendigkeit nimmt dabei zu – aber, mein Freund, wer so viel zu leisten im Stand ist, wird h e r r s c h e n d – nicht herrschs  c h t i g – O behte! So wie Claire die Wirthschaft wieder nimmt danke ich Gott mein Regiment wieder auf mein Zimmer zu beschrnken, so wie ich immer am glcklichsten war wenn ich g e h o r c h t e. Aber hochmthige schlaffe Menschen mçgen eben so wenig t h u n wie t h e i l n e h m e n, daher mçgen sie auch nicht gehorchen. Deshalb beschuldigte man mich wohl der Herrschsucht. Meine Schwestern schreiben mir mit Achtung von Ihrem lieben Sohn. Haben Sie denn Hofnung ihn in Dresden angestellt zu sehen? mçgte was Ihnen Freude macht Ihnen gelingen! Lesen Sie von dem Geschwz nur was Sie mçgen und haben Nachsicht mit der sorglosen Lebhaftigkeit Ihrer achtungsvoll ergebnen Therese Huber Gnzburg den 10.1.16.

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An Johann Gotthard Reinhold in Rom Gnzburg 4. bis 13. Januar 1816 Donnerstag bis Sonnabend

G. angefangen den 4 Jenner, geendigt den 13. 1816 Ich wollte Rom wre nicht so weit und Sie wren meine Persçnlichkeit mehr gewohnt – ich auch die Ihre – denn zwischen Ihren leiblichen Seyn welches mir sehr weich und sanft schien, so daß ich mit unter dachte: Sie kçnnten wohl von Ihren liebenswrdigen Gefhrtinnen bis zu einem zrtlichen Despoten verzogen 5 sein – zwischen diesem leiblichen Seyn und der apostolischen Strenge Ihrer Bemerkungen ber mich, ist ein Mißverhltniß das diesen Bemerkungen den Karakter von Grbelei giebt, welche denn Ihr sehr scharfsinniges Erkennen meines Innern zu einer W i ß e n s c h a f t machten und mich zu dem Vorwurf Ihres Verstandes, ohne Antheil an Ihrem Gefhl. Ich glaube mich aber in beiden eben so 10 gut irren zu kçnnen; wenn ich aber in beiden Recht htte vernderte das mein Verhltniß zu Ihnen nicht, weil gar nicht das was der Mensch ist, sondern die Art wie ers ist seinen Werth bei mir bestimmt. W i e Sie aber ein S t  c k l e zrtlicher Despot sein kçnnten, lehrte mich Ihrer lieben, zarten Frau Glck und Freude an

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15 Ihnen, und Friderikens Ihnen geweihtes Gemth – diese Friderike habe ich recht

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fest ins Herz geschloßen, und w i e Sie Grbeln, erklrt mir der treue Antheil den Sie nun eilf Jahre an mir nehmen. Sie grbeln mein Innres aus. Ja! Sie sehen ganz richtig in mir und haben m e i n G e w i ß e n lebhaft angeregt. Ich wende das Ding hin und her und finde daß es erstaunlich schwer ist nicht zu herrschen wo es zu Beherrschende giebt. Ich bin jedes Mal beherrscht worden daß ich meinen Herrn fand, und bin, je lnger je wohler wenn ich mich andern unterwerfen kann. Das widerlegt Sie gar nicht? nicht wahr? man soll nicht herrschen oder gehorchen, sondern gleich nebeneinander her gehen. Das ist preziçs schçn so lange man recht viel Raum zwischen sich hat; geht man sich nahe, so wirkt man auf des Mitwandelnden Gang ohne alle Absicht ihn zu stçren. Dem wrde kein Ende wenn ich fortfhr zu allegorisieren. In meinem Innern sollten Sie fortgrbeln wenn Sie nher um mich lebten. Da sollten Sie sehen daß mein entschiednes – wollen Sie es b a r s c h e s We s e n , nennen, eben daher kommt daß ich niemand leidend um mich haben mçgte, niemand beengt, sondern alle e i n g e p a ß t. Ich bezeige schnell was ich meine, weil ich sehr wnschte daß andre eben so rund herausgingen; weil ich das bedarf. So bald ich weiß was andre wollen, habe ich eine große Leichtigkeit nachzugeben; so bald sie aber nicht wißen was sie wollen, entscheide ich instinktmßig. Wunderlich ist es daß die Unrechte die ich im Leben beging, das Unglck das ich veranlaßen half, lauter Folgen meiner Nachgiebigkeit war. Mein Gefhl fr andrer Freiheit und Recht verblendete mich ber die Ausdehnung meiner Autoritet. Gewiß wrden Sie ein befremdliches Kapitel in der Menschengeschichte lesen wenn Sie unsre Herzen studierten. Wenn ich Ihnen nur keine Ungeduld errege mit meinem Geschwz? – Wenn ich der Ursache des Mißverhltnißes zwischen Herder, den Greyers Kindern und mir, n a c h g r  b l e, so scheint es mir in einer Ungleichheit der Entwicklungsfortschritte zu liegen welche wir in den 10 bis 12 Jahren unsers Beisammenseins gethan haben. Ich habe in diesen Jahren an meinem Geiste und Gemthe auf dem Weg der Wißenschaften und Selbsterkenntniß, und Selbstbeherrschung Fortschritte gemacht die mir sehr deutlich sind, mich geistig beglcken, mir aber eine Schchternheit des Selbstgefhls und Beschmung des Selbstbewußtseins gegeben haben, die ich nur zwischen Gott und mir empfinden kann, – ich gestehe Ihnen daß ich ber mein Recht und Unrecht bis zur Angstlichkeit wache; aber einzig als Wahl des Verstandes, nie als Neigung des Herzens; dieses, mein Wille mein moralisches Bedrfniß, ist stez entschieden zum Guten und zu Opfern jeder Art bereit – meine Unruhe beruht auf dem Mißtraun in meine E r k e n n t n i ß d e s Re c h t e n. Dieses Mißtraun gab mir das Unglck der lezten drei Jahre. Ich faßte stez mit khner Hand die Zgel meines Schicksals, ich that was vielen Unrecht schien mit ruhigen Bewußtsein das Rechte zu wollen; ich lernte einsehen daß es, bedungen, Unrecht gewesen war, und blieb unbeunruhigt ber meine ganze Vergangenheit, denn ich war stez sicher, so lange sie Gegenwart war, und noch jezt weiß ich daß fr s i e Gottes Liebe und Weisheit, die Eins sind, kein Richtschwerdt hat. – Aber das Unglck dieser lezten Jahre z o g i c h h e r b e i, indem ich fr das Schçne und Gute schwrmte, indem ich meine strenge Erkenntniß meinen und andrer Ge-

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fhlen aufopferte, und so verlor ich das Vertraun in meine Weisheit und Wahl des Rechten. Ich bin also sehr viel behutsamer und mißtrauischer mit mir selbst geworden; bin duldender geworden, und habe meinen Geist sehr viel mehr bereichert. Aber vom 40–50 wird ein fortschreitender Geist auch ernster, und wenn die Umstnde alle ernster sind, erwgt er sie mehr und ihre Ansicht verwebt sich mehr mit seinem Wirken und Seyn. Die Natur giebt der 50 Jhrgen Mutter auch das Recht ernstre Ansichten der Dinge aufzustellen als der 40 Jhrigen. Ich glaube von mir sagen // zu drfen daß ich in 10 Jahren 10 Jahre weit fortschritt, und mein Beichtvater wrde wißen daß ich in meiner Bescheidenheit mich zu schzen, um 30 Jahr zurckging und mit Kindesdemuth die jedes Jahr zunahm mein Ideal in meiner eignen Brust anschaue – denn in meiner Brust ist es und so unerreichbar es ist, so unermdet, khn und zuversichtlich strebe ich nach ihm. Daher strube ich mich so ungeduldig gegen das Mißfallen an mir selbst, den Tadel der wohl bis zur Todesfurcht steigen kann, wenn ußre Schicksale die Irrthmer meines Thuns grausam bestrafen – die Irrthumer und das Re c h t t h u n. So ist es am Ende von 10 Jahren mit mir. Nicht so mit denen die mich, wie es scheint tadeln. Herder war ein 24 Jhriger Schwrmer wie ich ihn kennenlernte, und ist nun ein 34 Jhriger, der diese ganze Zeit mit Schwrmen verbrachte, der alle Modifikationen des Alters, der ußern Vehltniße, der physischen Abstufungen der Zeit also außer Verhltniß mit der Wirklichkeit brachte. Wir wurden uns selbst zu Contrasten – er beharrte und vertiefte sich mehr ins Schwrmen, weil ich ihn je mehr und mehr zur Klarheit zog, und der Augenblick wo seine Schwrmerei fr mich zum Haß zu werden anfing, ist der wo es ihm duchte daß ich s e i n e m Ve r s t a n d mißtraute. Es war bei einer Erzhlung vom Tode einer erweckten Christinn die 36 Stunden hintereinander geschrien hatte: Gott erbarme sich meiner und dann Erscheinungen gehabt. Ich bat ihn seine grenzenlose Bewundrung nach Grundszen des Verstandes zu prfen – er antwortete mir wie ein Hildebrand der nur aus Langmuth nicht verbrennt, und von diesem Tage hielt er mich fr eine gemthslose Person, sich fr gekrnkt und mißkannt, der Kopfesschwche beschuldigt – also ging Herders Weg von meinen ab indem er in Mystizismus und ich in die Freiheit durch Forschen und Whlen schritt. Ich mußte einen solchen Menschen beherrschen so lange er fr mich schwrmte, und er mußte mich fr Herrschschtig halten so bald er damit aufhçrte. Mit Greyers ist der Fall anders. Er ist ein ganz beschrnkter Mensch mit einem sehr weichen Herzen und unbeschrnkt rechtlichen Willen. Die Beweglichkeit der Jugend gab ihn die lebhafteste Theilnahme an mir und mir den grçßten Einfluß auf ihn. Er ward mir zugefhrt in dem Jahre von Hubers Tod. Gut, weich, rechtlich, sah er in mir eine Frau wie er noch keine gekannt hatte mit gewaltsamen Schicksalen kmpfen, und Hinderniße besiegen. Er unterlag der Gewalt meines Karakters und war stolz durch die Eigenschaften seiner Herrinn. Er trat dann in den gewçhnlichen Gang des brgerlichen Lebens ein, und bildete sich in ihm zu aller Eigenheit aus die ein ziemlich geistloser Beruf, kleinliche Geschftsform, in einen Menschen ohne frhere wißenschafftliche Bildung, entwickeln mußte. Ohne mich wr er grçßtentheils ein ruhiger Oberfçrster geworden der sich in seinen Umge-

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bungen oft htte kçnnen der klgste scheinen. Mein Wesen stellte einen Contrast neben ihn der ihn stez rieb. Er ist langsam und nachlßig, ich schnell und pnktlich; ich zwinge mich zu allen was ich wollen soll, oder wollen will, er will schlaff und vollstreckt von 10 Willen 1/#. Ich bin spartanisch hart gegen meine Sinne und Bedrfniße, er lstelt und befriedigt seine armen Lstlein, die bei seiner Rechtlichkeit und beschrnkter phisischen Kraft sich auf einen »geschlampte Spinnat« (eine Berner Delikateße) und den langsamen Mord: seiner Frau alle Jahre schwanger zu machen, beschrnken. Ich kann nie einen Begrif unklar laßen der in die Kette meiner Gedanken gereiht wird, er bedarf nie sich einen Begrif klar zu machen und wird auf keine Unklarheit aufmerksam; eine Lcke in einer kçrperlichen Vorstellung bewegt ihn hçchstens zum Nachschlagen in einem Handbuch. Denken Sie nun selbst wie weit in 12 Jahren Menschen so verschiedner Art auseinander gehen, wenn ihre Eigenheiten mit ihrem Geschlecht also contrastiren. Wr ich der Mann und er das Weib, so tht das gar nichts, denn ein Weib bindet ein, sie genießt wenn sie lieb hat, die Uberlegenheit des Mannes. Wenn nun Greyerz ein eben so gewçhnliches Gemth htte, wie gewçhnlichen Verstand und gewçhnliche Bildung, so wren wir uns nie nahe gekommen; aber sein // Gemth ist ungewçhnlich gut und rein und wr bei einem glcklichern Verhltniß zu seinem Verstande, reich und glcklich geworden. Mit dem Gemthe hat er sich nun an mich gefeßelt und mit dem fhlt er alles Zusammenstoßen unsrer Wesen. Bin ich fern von ihm, so erinnert er sich nur daß er mich ehrt und ich ihn liebe; aber bin ich ihm nahe, so fhlt er daß mein Wesen seinem Wesen ein Vorwurf ist. Ein so guter Mensch mçgte dann den Geehrten der ihn liebt doch lieber bei sich haben und ihn seine unwiderstreitlichen Rechte auch mit Aufopfrung, einrumen; aber in der Gegenwart behlt die Schwche die Oberhand. In zwçlf Jahren muß er sehr viel Weg zurckgelegt haben und ich auch. Er glaubte vor 12 Jahren nur nachgeben zu mßen; nun hlt er, wie alle Menschen das Alter fr eine Berechtigung nicht mehr nachzugeben – Nicht m e i n e m W i l l e n aber meinem Einfluß. Diese Details wren ja hçchst albern wenn sie nur unsre Geschichte darstellten – aber sie sind die Geschichte der Menschlichen Verhltniße berhaupt. Es ist so ein trostloser Anblick ein menschliches Geschçpf v e r g e m e i n e r n zu sehen. Ich bitte Sie, betrachten Sie die Menschen um sich! Der mßige Muthwillen des Schulknabens sieht wie Geistesanlage aus, und wrde es werden wenn die Zucht gut wr. Dann die Verliebhaberei und schçne Naturserquikung des Jnglings – statt der Brodwißenschaft und den Clasikern machen sie Auszge aus Jean Paul und allen 12 Aposteln deutscher Zunge und gehn dicke Milch eßen unter grnen Bumen – das heißt Gemthlichkeit. Nun treten sie ins Amt mit den schçnsten Verbeßrungsplanen, heirathen einen Engel den sie nach sich bilden wollen, richten eine Htte ein worin doch lieber Mahagony als Tannen Meubles gehçren. Die Verbeßrungen verbrennen ihnen die Finger und um ruhig zu Amtthieren bleibt man beim Alten; der Engel zieht seiner Sei . . .ts eben auch, und es entsteht eine Zweikçpfigkeit die man endlich geduldig fortschleppt weil uns die Erfahrung lehrt: das alle Engel wenn sie mehr als Bste sind, zu Menschen werden; die Htte wird zu klein wenn die junge Engelsbrut heran wchst, und wir

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fhlen mit Unbehagen daß jeder junge Engel einen Mahagony Seßel braucht, oder sehen sehnschtig auf das prosaische Gemisch der mahagony Seßel und Tannenschemel. Das tiefe Weh der zerstçrten Poesie bleibt, aber die Kraft Poet zu sein (welche nie da war) weicht immer mehr und dem armen Gesellen wchst die gemeine Natur immer mehr bern Kopf. Darum bin ich hart und streng und greife leicht ein, wo ichs sinken sehe, weil die verschrumpften Seelen mich graun machen. Sie stehen wohl da und wißen gar nicht mehr was ich mit meinem Gewsch will? – Streben will ich nach hçhrer Bildung, Bedrfniß des Geistigen Theils, Sieg der Seele ber die Sinnen, Leben fr Andre, vergeßen unsres Ichs – befçrdern daß dieses Wollen nun die Nchsten, die Geliebten, mehr ergreift wie die Fernern, die Gleichgltigen, das ist natrlich, und nun zhlen Sie alle Fehler auf die ich in meiner Unvollkommenheit gegen diese lieben Menschen begehen muß und die ich m i r n i c h t v e r z e i h e. Wie wre das zu beßern? – Durch Liebe die zum Glauben erwchse. Ich sage: S o solltet ihr sein, aber ich liebe euch w i e ihr seid. – Jene mßten nur sagen: s o wollen wir werden, aber Du liebst uns w i e wir sind. – Dagegen sagen Jene: S o kann nicht ein Jeder werden, und wir sind das und das, Du liebst uns aber nicht weil wir nicht sind wie Du zu sein strebst – und nun hat der Teufel freies Spiel. – Uh! wie mir das ganze Geschwz mißfllt! Es belehrt Sie nicht und macht mir nur ein schweres Herz. Lieber Reinhold! und selbst mein herzliches Thun fr diese Kinder wird von ihnen nicht kindlich mehr angenommen; sie fhlen daß sie nicht Gleiches kçnnten, weil sie ihre Schwche Herr werden laßen ber sich, und da ists ihnen wieder ein Vorwurf, und um dem was ich thue weniger Werth zu geben, thu ichs wieder runder, unabgeredt, vollstndiger und da siehts wieder h e r r s c h e n d e r aus. Und wo Unvollkommenheit uns so umgiebt, feßelt, lhmt, weilen wir gern? nennen den Tod Trennung und den Abschied Schmerz? O wir Thoren! Auch darinn haben Sie recht daß in Luisens Leben die Erinnerung an den Mann der sie liebte mit eben so scharfen Zahn nagt, wie der Abscheu den Herder ihr einflçßte und der Kampf der Verhltniße in den sie versezt ward. Jene // Verbindung hatte so viel Besondres daß es nicht gelingen kann sie Ihnen zu schildern. Daß Luise als 18 Jhrges Mdchen so viel ausgebildeter war wie Alphons als 18 Jhrger Jngling, verhinderte Luisens Gefhl Leidenschaft zu werden. Daß Alphons in jener reinen, unverkunstelten, unverkmmerten Natur im 18 Jahre eine Bestimmtheit des Willens hatte, und durch seine Individualitet eine Gewaltthtigkeit der Leidenschaft die wir in unsrer Conventionellen Welt wenig kennen, gab ihm dagegen ein Ubergewicht von Geschlecht zu Geschlecht – Er war Mann und sie Weib im reinen Naturverhltniß – und dann schien eine angeborne Harmonie zwischen ihnen – sie waren ein so liebliches Paar daß die rohen Bauern beim Spazierengehen auf sie sahen und mir zunickten: Gott seegne ihre schçne Kinder! – Ich habe vielleicht darinn etwas Heidnisches – aber seelenvolle Schçnheit ist bei mir ein Anspruch an geistige Theilnahme. Also hat Luise Alphons freilich wohl geliebt und um so inniger weil diese Neigung mit vielen gemischt war was Mdchen Liebe berlebt und was in ihrer Uberlegenheit gegrndet war, und von ihrem Bewußtsein einen andern zu gehçren, erzeugt

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ward. Die Kraft mit der die Liebe sonst nach Besiz strebt, verwandte sie nach der VerVollkommnung des Geliebten zu streben. Die Unmçglichkeit der Vereinigung htte aber diese Neigung in einem so vernunftgemßen, starken Gemth wie Luisens nicht zerstçrend gemacht – Allein die Art wie das Band vernichtet ward that es. Der Vater that es der diese Liebe und ihre Zerstçrende Folgen voll Geringschzung gar nicht in Betrachtung nahm, der Luisen nicht das geringste Intereße bewieß, der uns allen fr die Noth die sein Sohn ber uns gebracht, fr die Liebe die wir ihn bewiesen, gar keine Empfindung ußerte, der den Sohn nur vermogte nie mehr mit Luisen und mir die geringste Gemeinschaft zu haben, und der, so bald sein Geschftsintereße mit Greyers abgethan war, alle Gemeinschaft mit ihm fallen ließ. Alphons war fr uns aus der Reihe der Lebenden getilgt, von dem Augenblick da ihn sein Vater ohnmchtig neben sich in die Chaise steigen machte. Therese sah ihn 2–3 Mal in Berlin wo er mit allem Zauber der Liebenswrdigkeit die Herzen fr sich gewann und betrbte – unthtig, trbsinnig, ernst, milde, apathisch und mit einem Ausdruck innern Schmerzes der mehr in seiner Stimme lag die doch fest und mnnlich ist – Sein Aufseher zrnte daß er seine Zeit ganz verlçr – mit stummen Brten – eine asiatische Unthtigkeit die bei der Heftigkeit unbegreiflich ist die ihn in seiner Liebe dominirte – und sein Aufseher wagte nicht ihn zu betrben. Nie nannte er Luisen und mich gegen Theresen. Ich schrieb Luisen vorigen Winter: Der Stolz muß das Thor der Vergangenheit bewachen – und darauf antwortete sie mit tiefen Schmerz: »Das ists!« – Was wr da zu w  n s c h e n? es ist ja alles unerklrlich. Nicht das Zerreißen dieser Bande, aber die Art wie der Vater sie trennte, haben Luisens Herz zerquetscht. Wißen Sie einen Rath? und kçnnen Sie nur den Jngling v e r s t e h e n? Der Vater ist ein sehr schzenswerther Mann. Er bewieß nie Stolz, auch ist hier nicht der Plaz dazu. Obschon er in seinem Lande von Adel ist, ist mein Rang in m e i n e m Lande ihm gleich, aber er hat die streng beschrnkten, e h r w  r d i g e n Begriffe seines Landes; – diese und seine ruhige Individualitet – haben ihn so Selbstschtig gemacht unser Unglck unser gehabtes Leiden nicht schzen zu kçnnen. Was er nun seit Luisens Heirath von uns weiß? ist mir unbekannt. Wenn ich denke daß Luisens Leben endlich unterliegt – gebiete ich mir Alphonsens Vater nicht zu trozen und wnsche das Alphons weine, aber nur sanft. Nationalitet war bei seiner Liebenswrdigkeit. Jezt lernt einer seiner Landsleute Deutsch in Ulm (!!!) der gar nicht liebenswrdig ist; er gewinnt aber durch das candide, ingenue seines Wesens, den unverdorbnen Verstand, redlichen Sinn und milde Sitte die er mit Alphons, als Nationalitet, gemein hat meines ehrwrdigen Prlaten Schmid Herz dergestalt daß dieser mir lezthin sagte: nun faße ich Ihre Liebe zu dem Vçlkchen. – In Luisens Prozeß kann ich nichts thun. Er ist zum Spruch reif; der Referent, den ich nicht kenne, glaubt aber wohlmeinend ein lngrer Ausschub // kçnnte die beiden Leute versçhnen. Bezeigte nun Luise Ungeduld, so kçnnte sie einen nachtheiligen Schatten auf ihren Karakter werfen. So sagt mir ihr Advokat. Ich sehe aus den Zeitungen daß unser wackrer Keller als wirklicher Gesandter beim Heiligen Vater anerkannt ist; das macht mich hoffen daß er lnger in Rom bleibt. Ich will noch reiflicher berlegen: ob ich nicht Luisens Advokaten auftragen soll ber

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diese Bedenklichkeiten weg zu gehen, und das Urtheil zu provokiren? Herder ist ganz stumm. Er hat Schmid erklrt nicht im Stande zu sein Luisen die versprochne Alimentation zu zahlen. Er lebt mit seinem Bruder den bankeruttirten Projekten macher der ohne einen Gulden Vterliches ein Gut von 140000 Gulden kaufte und damit zu Grunde ging indem er zugleich n i e ein Intereße bezahlt, und deßen Kçchinn nebst ihrem Mann und Kindern. Das futtert er alles und berlßt seinem Jesu die Sorge frs brige – Ach der arme Mensch mag ein çdes, mißtonvolles Gemth haben! Ich gestehe Ihnen daß ich die kirchliche Trennung gar nicht fr wichtig fr Luisens Beruhigung halte. Diese ganze Scheidung ist eine Gesezessache; vor ihren Gewißen ist sie vollzogen. Die kirchliche Scheidung kçnnte nur nçthig scheinen wenn sie wieder heirathen wollte, und daß dieser Gedanke keinen Raum in ihr findet, ist wohl klar. Sollte ein gutes Schicksal ihr je wieder den Muth, die Mittel geben, einem Mann zu trauen, von einem Manne dem sie traute gesucht zu werden, so wrde fr Geld und gehçrige Empfehlung die kirchliche Trennung immer zu erlangen sein, da der einzige Grund der sie mçglich macht gerichtlich deponirt ist. Da ich alle meine Mittel aufwenden muß fr Luisens Gesundheit zu sorgen, stehe ich an eine Summe fr jenen Behuf aufzuwenden die mir beistehen kann Luisens – vielleicht Lebens r e s t, sßer zu machen. Sollte aber der Stand der Dinge jene Trennung jezt besonders erleichtern, sollten Umstnde gegen die ich mich keineswegs verblenden will, sie dringend machen, so bin ich zu den nçthigen Geldopfern bereit. Ich suche noch immer meine Wahl eines fernern Aufenthalts mit meinen Hlfsmitteln zu vereinigÆen. Ich muæß dabei wo mçglich eine sanftere Luft whlen. Ich hatte die Hofnung zur Oberinn in einem Erziehungsstift im Kanton Arau Ægeæwhlt zu werden – der Plaz htte alle meine Wnsche erfllt. Ich htte Luise bei mir behalten und sie als Lehrerinn beschftiÆgtæ – htte Theresen mit der Zeit zu mir gezogen, ich war begnstigt – da bt Fellenberg die Rache der Frommen und Philantropen und rth dem Erziehungsrath sehr ab mich zu whlen. Warum das? weil ich ihn ehrlichkeithalber hatte hie und da durch den Sinn fahren mßen. Ich hatte Rache von ihm erwartet und um so mehr da sein Feuereifer fr sein Institut ihn verhinderte sie an Aim Æmæeinem Sohn zu nehmen – da mir bisher nichts gelungen ist um meine Lage zu verbeßern – ich suche einen vornehmen Bastard Ædæen ich erzçg und deßen Pension mir, vermçg 500. 600 Gulden Zuschuß, leichter machte irgend wo an einem wohlfeilen Orte zu leben – ich suche einige Pensionairs die ich mtterlich erzçg – ich suche die Aussicht erwachsenern Mdchen Unterricht und BiÆldungæ durch einige Stunden tglichen Umgang zu geben. – Wo das wr, ist mir einerlei nur muß es mich n i e von Luisen trennÆen.æ Denn tout au plus kçnnten wir in verschiednen Husern wohnen – weiter getrennt aber nicht. Ob in Constantinopel oder Æinæ Pied de port ist einerlei; aber im Norden nicht. Da mir nun aber bis jezt alles fehlschlug und Luisens Leben Entschluß forderÆt, soæ werde ich im Frhling, wahrscheinlich in ein Dorf in das Waatland gehen und dort mit der Feder mein Einkommen vermehren wie ich kann. Seit zwei Jahren hat mich das Unstete meiner Lage wenig zum Ausarbeiten kommen laßen und meine Correspondenz vermehrt. Ich schrieb verschiedene

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Kleinigkeiten die im Morgenblatt gedruckt sind und einige Novelles die es noch 280 nicht sind. Unter erstern ist eine Legende die ich gern habe, die ich zu Betty

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Stricks Geburtstag schrieb. Seit meiner Rckkehr aus Mannheim und meines Enkel Walos Tod, nehmen mir meine beiden lteÆsten Enkelæ die Vormittage ganz hin – der Mutter traurige Gesundheit stçrt sie an dem Erziehungsgeschft, des Vaters biscornue Ansichten uÆnd Nachælßigkeit sorgt fr nichts – ich bringe meine Zeit mit Schulmeistern zu. Dabei fhrte ich fast 5 Monate die Wirtschaft. Wenn ich nÆicht mehræ hier bin, m u ß Claire erziehen, Greyers Lehrer halten – jezt thue ich was ich soll und kann. Dabei schreibe ich aber wenig. Von Æden Enkelnæ ist nichts Neues zu sagen als daß Emil, wie ich von Æeinemæ sehr wackern Bekannten des Hauses weiß, ein elender Schler und trauÆriger Jngæling ist und unter das preußische Militair gesteckt werÆden soll, weæil er keine Fhigkeit zu etwas anders entwickelte. Die MutteÆr weißæ diesen Entschluß noch nicht, den ich fr den besÆten halte.æ Die liebe Frau ist eben lieb und ÆLckeæ immer. Ich frchte des Mannes ÆLckeæ und der Kinder sorglose ÆLckeæ // ÆLckeæ alle an den çffentlichen Begebenheiten scheitern. Die Obern Behçrden befragen ÆLckeæ gegen OsterreÆichæ ÆLckeæ ÆGnæzburg erwÆartetæ man einen Uberfall. Sie begreifen wohl daß wir, von Herzen Sdteutsche, mit Jammer ÆLckeæ mit Oesterreich entzweien kann, und hçren daß ÆLckeæ sein will. Wir waren so froh wie unser alter Kçnig und der alte Franz Freunde schienen! – ÆLckeæ gegen Westen erwarten lauter Verderben und werden es nicht abwenden kçnnen. Wo ist Ruhe? wo ist Frieden? – Kennen Sie die herrliche Scene aus der Oper Orpheus? wo Æer inæ der Hçlle die Schatten angstvoll aufruft und der ferne Chor immer antwortet: Suchest du Frieden? Frieden wohnt hier. – Ich bin mit meinem Briefe sehr unzufrieden, Æer iæst unter Kindergeschwz und 1000 Stçrungen geschrieben, und ist das 1000 Theil deßen was ich htte sagen mçgen. F r a g e n Sie mich wo Sie etwas wißen wollen. Ich habe kein Geheimniß ÆLckeæ keine That meines Lebens. Leben Sie wohl und kßen Ihrer Lieben Augen fr mich. Sagen Sie dem Wackern Keller aus dem Stegreif das aller Herzlichste von mir, das ehrerbietigste Ævonæ seiner Beichttochter. Ertragen Sie, berwinden Sie die Fçrmlichkeit dieses Mannes und thun Sie ihm mit Vertraun wohl. Der hat Berge von Hinderniße berstiegen um zu werden waÆs eræ ist. Es gehçrt oft Heldenkraft dazu die Schaale zu sprengen d i e s o e i n e n Mann vom Lichte abhlt. Grßen Sie ihm recht theilnehmend.

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An Therese Forster in Berlin Gnzburg 18. und 19. Januar 1816 Donnerstag und Freitag

Fragt nach Ursache fr versptetes Eintreffen des Briefs der Tochter. Besuch von Charles Berthoud und des jungen Pury in Gnzburg; des ersteren geringe Bildung und (von Th. Huber untersttzter) Plan, in Gçttingen Theologie zu studieren; Problem der Ablehnung der dt. Theologie in Neuchaˆtel. Situation von Isabelle Ber-

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thoud und Emilie Tieke als Gouvernanten in England. Zu Thomas Brand: il nest pas un mortel  mes yeux – il etoit si singulier, si reserv, si pur, si Clment, si genereux, et en influent si particulirement sur mon Sort il nest jamais entr dans nos confidences – enfin cest un etre abstrait pour moi revetu de la forme humaine pour inspirer le courage de le chrir; bittet um Hilfe bei der Suche nach seiner Adresse. Sucht Untersttzung bei der Vermittlung einer Gouvernantenstelle fr Henriette Kçhler. Zur Problematik dieses Berufs. Lektreempfehlungen fr Unterricht: Memoiren und poln. Geschichte – cela fera b o n d i r tes petites tetes exaltes en leur substituant un second objet  Cot du pitre patriotisme Prussien, quau reste jestime de tout mon coeur. Angewidert von publizistischer Fehde zwischen Schmalz und Friedrich Fçrster. Probleme mit Elisabeth Roschi, Claire und Gottlieb von Greyerz; dessen finanzielle Lage. Zu den Enkeln. Sorge um Louises Gesundheit. Ratschlge fr den gesellschaftlichen Umgang der Tochter in Berlin. Bewundert Johann Reinhold Forster anlßlich der Lektre von »Allgemeine Geschichte der Entdeckungen und Schiffahrten im Norden«. Kritik an Literaten wie den Fouqus: je te les denonce comme les plus pauvres ecrivailleurs qui existent, impertinent  abuser de la psent btise du public et sans consience  corrompre la foi et exterminer le bon sens de leurs lecteurs. Sans gout, sans soins, sans rgle, il composent des contes de vielles femmes ou des litanies sentimentales assaisones de quelques brins de mysticisme et Ruchlosigkeit. Empfiehlt ihre Lektre: Seneca. Zum Abschied von Ch. Berthoud. Anna Komnena: Denkwrdigkeiten aus dem Leben des griechischen Kaisers Alexius Komnenes. In: Friedrich Schiller (Hg.): Allgemeine Sammlung Historischer Memoires vom zwçlften Jahrhundert bis auf die neuesten Zeiten. 1. Abt., Bd. 1 und Bd. 2. Jena 1790; Karl Friedrich Becker: Die Weltgeschichte fr Kinder und Kinderlehrer. T. 1–9. Berlin 1801–1805; Martin Æund Guillaumeæ du Bellay: Les Mmoires Æ…æ contenant le discours de plusieurs choses advenues au Royaume de France, depuis lan MDXIII jusques au trespas de Roy FranÅois premier Æ…æ. Paris 1571; Richard de Bury: Histoire de la vie de Henri IV., roi de France et de Navarre. Bd. 1–4. Paris 1766; Philippe de Comines: Mmoires Æ…æ lhistoire des rois de France Louis XI Æ…æ. Bd. 1–3. Neuaufl. London und Paris 1785; Gabriel-FranÅois Coyer: Histoire de Jean Sobieski, Roi de Pologne. Bd. 1–3. Amsterdam und Leipzig 1761; Friedrich Fçrster: Von der Begeisterung des preußischen Volkes im Jahr 1813 als Vertheidigung unsers Glaubens. Berlin 1816; Johann Reinhold Forster: Allgemeine Geschichte der Entdeckungen und Schiffahrten im Norden; Gottfried Grosse (bers.): Titus Livius von Patavium Rçmische Geschichte von Erbauung der Stadt an. Bd. 1–7. Halle 1789–1795; David Hume: The history of England. Bd. 1–6. London 1754–1762 (dt.: Geschichte von Grossbritannien. Bd. 1–20. Frankenthal 1786–1788); Jean de Joinville: Histoire de Saint Louis. Paris 1761; Johann David Michaelis: bersetzung des Alten Testaments mit Anmerkungen fr Ungelehrte. T. 1–13. Gçttingen 1769–1785(?); Johannes von Mller: Vier und zwanzig Bcher Allgemeiner Geschichten. In: ders.: Smmtliche Werke. Hg. von Georg Mller. T. 1–3. Tbingen 1810; Johann Georg Rosenmller (bers.): Lehren der Weisheit nach dem Seneka. Leipzig 1816; ClaudeCarloman de Rulhire: Histoire de lanarchie de Pologne et du Dmembrement de cette rpublique. Bd. 1–4. Paris 1807; Friedrich Schiller: Dom Karlos. Infant von Spanien. Leipzig 1787; The New Annual Register, or General Repository of History, Politics, and Literature, For the year 1809. London 1810(?); 1. Mose 14,18; Hebrer 7,1; Koran

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An Paul Usteri in Zrich Gnzburg 8. Februar 1816

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Gott sei Dank! Der Meinung bin ich auch daß noch viele Schritte rckwrts gethan werden mßten bis die Finsterniß wieder die Oberhand behielt, und daß es schwerlich geschehen wird. Unsern lebenden Geschlecht kann es an manchem Ort und in manchem Augenblick wohl so vorkommen; aber nur weil wir grade in der Wolke verhllt sind. Steigen wir auf eine Hçhe und wir sehen sie ber die farbereiche Gegend hinziehen. Ich kann in meiner Abgeschiedenheit und Beschrnktheit nicht urtheilen, beurtheilen, und verurtheilen; aber meine Ansichten muß ich mir als denkendes Wesen bilden, und nach diesen sehe ich manchen Vorfall wohl als Beweis von Kampf, aber nicht, bei Weiten nicht! von Ubermacht an. Bisher gestehe ich Ihnen aufrichtig daß ich, seit 32 Jahren, da ich als Protestantinn in Katholischen Lndern, oder doch mit Katholiken lebe, die Ansprche, die Galle, die Anmaßung, unter den Protestanten fand, nie unter den Katholiken. In Polen frondirten die Protestanten, in Mainz bezeichneten die Protestanten bei jeder Gelegenheit ihre Abneigung gegen die katholische Kirche mit Ostentation – das that sogar Forster der k e i n e n Kirchenglauben hatte, ja damals seine Spçtterperiode die von seinem Rcktritt aus dem Rosenkreuzer Orden bis zur franzçsischen Revolution dauerte. Bei Gelegenheit von Clairens (der Greyerz) Geburth, ging er recht polemisch zu werke. Der Sitte nach durfte kein protestantischer Geistlicher in Mainz funktioniren. Forster konnte sein Kind nach Bibrich fahren und dort taufen laßen, aber den Prediger nach Mainz kommen zu laßen litt das Gesez nicht. Forster htte das Wrmlein eben so wohl ungetauft gelaßen – denn was fr FarÅen wurden damals getrieben! Besonders mit einer Mrs. Frederic North nachmaligen Gouverneur von Ceylan – Aber Forster traktirte mit dem Weihbischof, wovon ich noch die Correspondenz in Hnden habe, um sich zu sichern daß Claire nicht von der katholischen Kirche in Anspruch genommen werden kçnne. Des Weihbischofs Briefe sind ruhig, hçflich, sicher und jede Anmaßung seiner Kirche abschneidend; Forsters, gallschtig und Mißtrauisch. In Neuchatel las ich çfter Briefe von protestantischen Geistlichen aus dem sdlichen Frankreich – ich versichre Sie daß der Geist der darinn herrscht wenigstens ein fatales Element ahnden ließ, das bei den jezigen Abscheulichkeiten mit gewirkt hat. Hochmuth und erzwungnes r u h i g sein und s i c h b e s c h e i d e n l a ß e n, aber freudige Zuversicht einer einstigen, gottseeligen Rache. Hier um uns her wo Dçrfer und Beamten gemischt sind, beleidigen die Protestantischen Beamten wo sie Gelegenheit finden, durch Worte und That den katholischen Kultus – immer mit furchtsamer Heimlichkeit wie der Schwache thut; aber mit stez wacher Galle. Pastor Magenau in Stozzingen, ein sonst in jeder Rcksicht hçchst wackrer Mann, hatte die gallschtige Albernheit der Nationaltruppe seiner Gemeine zu verbietten an der Kçniginn Namenstage beim Hochamt zu paradiren – so forderte der protestantische Stiftungsadministra- // tor daß man bei einem Begrbniß i h m einen Teppich an das Grab legen sollte weil es so

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bei den protestantischen Begrbnißen in Wirtenberg geschhe. Beides ward ohne Lrm verhindert und ich habe nie Nachtheil darber fr diese Leute entstehen sehen. Ich rechne dieses den Katholiken nicht zum Verdienst an. Sie sind in katholischen Landen fast im Fall des Adels der seiner Vorrechte sicher, ohne Gefahr dem Bauernstolz begegnen kann. Aber diese Lumperein abgerechnet, die eigentlich nicht hierher gehçren, so macht mich auch was in Spanien und Nimes vorgeht nicht die Rckkehr der Finsterniß frchten. Schrferes Licht wird dieser gewaltsame Schatten her vorbringen, und dann wieder ruhige Helle – wie es immer ging. Manchmal scheint mir das unvorsichtige Kundthun aller Denkarten einen Zustand hervorbringen zu kçnnen, wie der der Vorwelt – eine Art Mysterien und Volksreligion. Vielleicht war dieser Zustand verschieden Modificirt, auch im Mittelalter. Mir ducht man kçnnte in den Klçstern eben so gut eine Freistatt freier Erkenntniß des Hçchsten, als Fabrik des Aberglaubens nachweisen, wenn man ohne Vorurtheil zu Werke ginge. Die Maße, Vornehm und Gering, muß Form und gesteckte Grenze haben, der Einzelne muß den unendlichen Raum durchschweifen kçnnen. Form und Grenze muß aber so beschaffen sein, daß sie als Symbol auch das Bild des unermeßlichen bedeute. Das thut das reine Katholische und Protestantische Dogma und jenes wird keine Erdenmacht verhindern. Ihre Sendung nach Luzern macht mir wahre Freude, was darber in der Allgemeinen Zeitung stand, ruhte den Geist ordentlich aus von dem Harro! Geschrei der Zeit. Ich leugne Ihnen nicht daß ich nur noch auf die Pnktchen Licht, auf die Trçpfchen Glck zum Besten der Menschen rechne, die jeder um sich her verbreitet – endlich kommt doch der Berufne der die Fnklein zur Lichtgarbe, die Trçpflein zum Meere sammelt. Fr Ihre Anzeige der Faisischen Predigten danke ich noch herzlich. Solche Dinge sind mir sehr lieb. Wenn man so oft als Matrone befragt wird, trçsten, zureden muß, ist eine solche Lektre von soliden Werth. Htten wir mehr Predigten die Ihre Achtung erwerben! Ich danke Ihnen innig daß Sie in Arau meiner gedachten. Bei meiner Ansicht des Gesezes wrde ich wohl nicht leicht in Gefahr gerathen »Einzugreifen.« Eine fr mich so wichtige, wnschenswerthe Sache, mußte ich von Anfang an sehr ruhig in Gottes Hand legen. Sie falle aus wie sie wolle. Ich hatte Gutes vor. Sehr dankbar wrde ich Rengger sein wenn er mir ein Plzchen andeuten kçnnte wohin ich mit Luisen ziehen kçnnte. Ihr Leben fordert mit dem rckkehrenden Frhjahr eine Verndrung der Luft und der Lage. Zu etwas muß ich mich also entschließen. Mçgte es etwas solides sein. Eingreifen! Herrschen! – wie wr die Mde doch so froh wenn ihr g e b o t e n wrde was sie thun sollte! Wir hatten eine Zeit von großer Bewegung die in den verschiednen Theilen des Kçnigreichs sehr verschiedene Empfindung anregte. Die Sage verbreitete sich daß Osterreich Salzburg berrumpeln wollen und das Innviertel in Besiz nehmen wollte. Gleich darauf ward den Landgerichten von unbezeichneten Behçrden oder Orten eine Bitt- // schrift der Einwohner des Innviertels an den Kçnig, zu 2–3 Exemplaren zugeschickt, die rein und gut geschrieben in den strksten Ausdrcken den Entschluß Bayrisch zu bleiben, und den lezten Tropfen Blut gegen Osterreich zu vergießen erklrte, wenn diese Provinz abgerißen werden sollte.

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Gesinnung des Volks rcksichtlich des Verhltnißes gegen Osterreich erforschen. Dann erschienen nach einander der Salzburger Bittschrift hnliche, Adreßen an dem Kçnig welche den lebhaften Willen fr die Unzertrennbarkeit des bayerschen Landes ausdrckte. Man sagte in Mnchen habe man die Landwehr versammelt und ihr die Frage vorgelegt: ob sie gegen Osterreich ziehen wolle? einige Indiskrete wren Verhaftet worden. Dieses lezte habe ich nicht durch Augenzeugen. Die andern Papiere las ich und sah die Vorgnge in unsern Landgericht. Was aus solchen Dingen heraus kommt versteh ich nicht; daß unser Kronprinz nach Mailand ging und Rechberg bei sich hatte, freut jeden Vernnftigen und beruhigt allgemein. Einige Steuern sind nachgelaßen, das Brod ist nicht theuer aber Armuth und Sittenlosigkeit kreucht den Kriege nach wie ein ekler Wurm der Fulniß. Der Vorgang in Gçttingen ist ein neuer Zweig des herrlichen Baumes preußisch deutscher Kraft. meine lieben Leute Heeren, Blumenbach und Gauß, hatten sich nicht trumen laßen daß sie sich sollten persçnlich bei dem Ritterschlag einfinden. Dennoch hatte es der Herzog Regent so verstanden, freute sich seine alten Lehrer zu sehen und schob die Cerimonie 2 Stunden auf in der Gewißheit sie kmen. Die wackern Mnner hielten »Rom fr verloren«. In der Zeit kam Mnster nach Gçttingen; man fragte ihn: wie der Regent zu versçhnen sei? Mnster besttigte seine Fehlschlagung und rieth ihnen hin nach Hannover zu gehn und ihm am 18 Jenner aufzuwarten. Er empfing sie herzlich und ehrend und das eingebildete Donnergewçlk lçßte sich in einen milden Gnadenregen auf. Ich erhielt heute Briefe von Heeren und meiner Schwester vom 28 Jenner; die den 29ten abgingen in denen sie kein Wort von jenem Vorfall schreiben. Ich weiß nicht ob er erst nach Schluß ihres Briefes statthatte, oder ob meine Familie ihre eigne Ansicht der Sache hat, kraft der es nicht der Mhe werth war sie mir zu schreiben. Heil und Seegen dem kleinen Paul. Mein Enkel Walo gedeiht eben so erfreulich. Der lteste Knabe kçnnte ein wackrer Bursch werden wenn er unter eine mnnliche Zucht gerieth. Eine nerven kranke Mutter und ein ehrlicher gutmthiger Vater der kein Erziehungserfahrung hat als die welche er beim Herr Prdikanten in Bmpliz und im Berner Waisenhaus empfing, bedrften aber Beistand. Lob und Kuchen, Drohen und Zorn sind vier Elemente die ich aus meiner Zucht vertilgt habe – aber es fhrt mancher Weg nach Rom. Ich erstaune mich auf wie vielerlei, in Absicht auf Erziehung, man auch dahin kommt – oder doch aux environs. Wenn beßre Sorgfalt proportionirte Frchte trg! – Die gewçhnliche Behandlung der Kinder und Jugend da um uns her ist unklug und abscheulich! Ich schreibe unter den Enkeln die um mich Lexion nehmen von Luise und arbeiten. Daher die P u d e l s. Haben Sie nochmals Dank fr Ihre Theilnahme, Ihre Gte. Therese Huber Gnzb. den 8. II. 16.

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An Therese Forster in Berlin Gnzburg 20. Februar 1816

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Gunzb. ce 20.II.16. Quoique le jour de t o n courrier ne soit pas encore arriv je veux tcrire avant de me remettre  un petit roman que jai quitt pour des lettres dont celle ci sera la dernire pour le moment. ta dame Ministresse des highlands minspire un dsir extrme de la traduire. Cest une drogue qui trouvra des Amateurs. Ne pourrois tu pas aquerir cette exemplaire avec suret detre rembours par Cotta a la foire de Leipzig? ou en cas que le propritaire laimoit comme ses petits boyaux desquels on naime pas se sparer, tu lui offrirois une garantie, un rvers qui lassureroit du retour de son livre aprs un tems quil fixeroit suivant le besoin de le traduire. Ne pourois tu pas ngocier cette affaire? Je connois ce genre qui plait  beaucoup de personnes et qui a effectivement quelque chose dinsinuant, qui a cette qualit de faire de lauteur notre ami, notre Compagnon. te souviens tu dune certaine Dame Mnioch (ce diable dhomme! comment -t-pu ramasser ce nom sur les sables de lOder? nous en avons un aujourdhui dans le Regierungs Blatt qui sappellant: Alletag, a obtenu du Gouvernement des lettres patentes pour se nommer  lavenir Allerbach – cela doit etre un amateur decid de lextraordinaire enclin de changer le Patre notre et de demander son pain de fÞte et non quotidien) eh bien, te souviens tu de Dame Mnioch? cetoit dans ce genre – il y avoit des charmantes choses. Vois tu – voila un des effets que la douleur a produit en moi – je naime pas ces ouvrages gefhlvoll reflektirend, und raisonnirend gefhlvoll. ou ils amollissent mon ame – chose que je dois me defendre et qui me fait trop mal, ou ils me prouvent la s u b e r f i c i e l l i t  de la douleur de lauteur, et je voudrois leur dire Comme Constance assise sur la terre au milieu des grands de la Cour: »cest ou la douleur ma reduite – cest ici mon trone, que les Rois de la terre viennent sy humilier« – cest dans le Roi Jean sans terre. et le souvenir de mes maux me donne alors une firt malfaisante qui misole. Cest pourquoi je ne rcherche pas ces livres comme lecture, mais que je men occuppe volontier comme tude; car alors ils changent deffet, dvenant tout  fait subjectifs; cest ainsi avec tout objet scientifique – il cesse daffecter objectivement, je midentifie avec lui et jen deviens le maitre. Cest pourquoi un malade, un bless affecte moin loprateur qui agit, que lassistant oisiv; pourquoi mme le moment du malheur est moin affligeant que lide quon sen fait davance, ou le souvenir qui nous en reste. le malheur prsent est une partie de moi mme, je le soutiens et il se confond avec ce qui nest pas lui en moi. le malheur  venir, est non mlang, et pour cela plus corrosiv. Oh le beau raisonnement! teech me the situation where man can nether act nor die and I will own them unhappy – ou  peu prs cela dit Brutus quelque part; et le a c t contient la plus parfaite verit. cest pourquoi la femme de la Calabre qui a t t e n d o i t pendant 13 jours enfouie sous les decombres, faisoit une action au dl de la conception humaine. »Mais elle etoit bien force dattendre,« me diras tu – Neni – elle etoit force de n d u r e r; mais pour

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a t t e n d r e il faut de la volont – ja t t e n d s lorsque jai des raisons  compter sur un changement. L a t t e n d e suppose la conviction dune progression des circonstances – celui qui e n d u r e, sabandonne a une influence despotique. Si les // circonstances permettoient toujours  lhomme dattendre dans les cas difficiles, il viteroit bien de maux. Mais son inquiete foiblesse sy oppose, et la complication des venemens le rend difficile. les livres du genre de la Mnioch et comme je suppose de la dame l a C u r  e, rrendent mes douleurs passes objectives, je my arrete et les combat encore une fois. des livres aux principes au contraires, Gnralisent les maux la perte que jai faite devient une loi gnrale, une partie de lUniver qui est lobjet de mon lutte, et elle nest plus une playe, une lacune, une souillure, un dfaut, mais une partie harmonieuse du grand To u t auquel jappartiens galement. Ce rgime – comme tu pourois nomer mon gout de lecture, peut paroitre artificiel – il nest cependant que consequent. lhomme doit s d u q u e r comme il soigne leducation de ses enfans. Mais cest asses sur cet objet. tu taˆchera  satisfaire  ma prire concernant le livre en question. ton S a u b e r f l o  Spectacle a du etre extremement beau! Claire en a eu leau  la bouche. Jai cependant observ que pour peu quon ne se contente pas de sparer la facult de la vue, totalement de celle de lentendement, il faut quelque habitude du Spectacle pour gouter, meme les plus belles dcorations. ne le frequentant que rarement, y mettant de trop longs intervalles lillussion se refuse  nos sens; nous voyons des toiles barbouilles quelle artificielle quen soit lenlumination.  la 6– 7ieme Visite du Thatre, les yeux entrainent le bon sens pour former un ensemble de veritables corps humains que se remuant et parlent, avec les lambeaux colors. Votre Thatre evit-il-donc une Scandale qui me choque toujours? je veux dire: le plancher nud sur lequels se livrent des combats, se placent des trones, croissent les arbres et germent les fleurs? cela me creve les yeux! des tapis et des toiles peintes loigneroient ce disparate sans causer des dpenses exorbitantes – avez Vous donc dja eu Die Schuld von Millner? Je lavois demand  Mathison pour en faire la lecture  Louise et Claire sur quoi il a eu la graciosit de men faire cadeau. il y a des grandes beautes lyriques, et cest une pice bien compose quoiquil y ait encore  rdire beaucoup. les passions y sont bien dpeintes et memes les Caractres bien soutnus. Jai relu de meme Mr. le Grand hros de la Germanie, Thodor Korner dans son Zryni et sa Rosamund, et la mediocrit qui ma refroidi  la premire lecture, ma degout  la seconde. il est impossible de moin rasembler de moyens, et doffrir au Public un ouvrage plus mal mur. cest une production detudiant; elle ne manque pas de Gefhl und Feuer; mais pas un brin de GewiSenhaftigkeit als Knstler. tu na pas dide de productions monstrueuses qui nous sont offerts. il y a l  Stoutgardt un quidam, Mr. Freimund Reimar – petit bonnet, oeil doison – tu sait que les soldats francois se donnoient autrefois des noms de guerre, ainsi font aujourdhui nos poetes patriotisch – ce Freimund Reimar sappelle probablement Biertumpel ou Weinhefe, un comte Nostitz, Saxon, se signe Adamant Nordstern pp – M e i s t e r Freimund Reimar (car ils sappellent apresant M e i s t e r, entre eux comme les cordonniers et tisserans) – nous a beni lautre jour d une Ode qui commencoit ainsi: // Brnstige

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Nachtigall / die Du aus schwangrer Seele / Deinen Sohn, den Schall, / gebierest durch die Kehle – heute stehen vier Sonnette drinn (im Morgen Blatt) davon das an die Eiche: – »Baum meines Vaterlandes, mchtige, / Du sonst den stattlichen Reichsapfel tragend (Line na rien scu, de cette production du chÞne) bis klglich in der Zeiten Sturm verzagend, / Du uns zur Schmach Gallpfel trugest, schmchtige« – – Vois tu – cela me remplit dune indignation si violente quil me faut une habitude de raison pour ne point fuir un sol ou la plate follie est indigne et que tout sentiment gnreux et libre abandonne de plus en plus. tout y devient monstrueux – mais dans le petit genre – il ne sagit pas de crations enormes que la corruption de lempire romain faisoit naitre, ni meme de tçlpischen Mondklbern dont la reformation inondoit lAllemagne; elle fourmille de petits Wechselblger du genre des insectes, des puces  cornes, de perceoreilles velus, daraignes  crinires de cheval – cette engence degoutante rampe, bourdonne, bondit dans un demi jour malfaisant clair de tems en tems par quelques feu follets mystiques qui nous font apercevoir par ci par la – non d e s b e a u x d e b r i s, mais de belles pierres tailles qui auroient pu former un digne difice, servant aujourdhui dchafaudage  la vermine biscornue qui les couvre. – Ouf! me voila degonfle aus schwangrer Seele, meine lieben Kinder, die Schimpfirungen, geboren aus der Feder – la rime manque un peu davantage qu lOde de Maitre Reimar; mais je ne suis pas promeneur im Eichhain, il me faut passer cela. – tes ides sur Stoutgardt sont tout  fait les miennes, et je crois qu ma prochaine lettre je te mandrai que tout sy arange. pauvre Louise languit de revoir les mons et les valles de la Suisse; mais elle se resignera aux bonnes raisons qui me font prfrer Stuttgart et dieu sait que ce sont d e s r a i s o n s! car – Freimund Reimar y a beaucoup de cousins comme partout ailleur dans le pas du ChÞne qui – a ce que le Barde assure: reproduira bien tot le Reichsapfel – mais l a r a i s o n ! ! – et puis, tu remerciera Mad. de Goldbeck de ses aimables lignes. La perspective de Votre voyage est charmante. Je voudrois seulement que la chre dame prit des exactes informations sur les eaux qui lui sont propres. elle devroit sinformer  quelque Mdecin estim des environs. Sur les bains du Wurtemberg  Klein oder Jager, sur ceux du Rhein  Wedekind. le Wildbad, Bollerbad, Deinach, fait des Merveilles et quand on sy rend en famille, cest un sejour tout  fait champÞtre, et trs bon march. le Grumbach, Uberkingen a aussi des merites. Grumbach surtout pour les femmes – si Vous sjourniez dans un de ces endroits, il pourroit se faire que Louise prit les memes eaux et que je venois passer quelque tems avec Vous. n e r  v o n s pas, mais voyons si cela ne peut sarranger. – quand  bonne Mademoiselle Kohler il ny a plus rien  faire. je lui avois trouv une place qui avoit tous les avantages quelle pouvoit desirer, mais Voila la plaˆt orgeuil de son gredin de pre et du badaud Mr. Reba qui se redresse et lobligent de rompre les engagemens prit. elle en est au dsespoir. ta proposition des longues crivailles ne valoit rien. Cela peut etre bon avec des personnes plus formes que bonne Kohler – mais cette discution est maintenant inutile. tu na pas fait grand Mal  Mr. Pourtals – jai dans mon ame le cadre tout prÞt // pour des tels portraits. Je te puis fournir 50 pendants. Ces

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Meuron, cest la dernire – car quel merite il y -t-il que le riche donne un peu dargent? jeune Berthoud a donc obtnu de son pre la permission daller  Gottingue. il est encore venu nous faire une visite et hir, Claire la mn au bal. il y a baign au mil quoiquil ny alloit que par mon ordre, avec la plus 135 grande repugnance. Cette bonne dame Berthoud ne sest pas appliqu ni de notre tems ni plus tard  donner des bonnes manires a ses enfans; aussi pauvre Charles Rufus en manque t il totalement. Claire a et danser  Ulme jeudi pass, hir danser ici et jespre beaucoup la faire encore danser dimanche – cela te donne le taux de sa melancolie. les enfans sont biens. le cadet qui est charmant a la petite 140 verole volante sans la moindre incomodit quune allure de St. Roch. la bonne Breuning te fait ses amities. cest une exellente femme. Louise nest pas plus mal – cest quelque chose. Aim ma ecrit une lettre que jai comuniqu au vnrable Schmid qui men parle dans les termes suivans: »… Aims Brief, der mir mehr Freude gemacht hat als ich Ihnen sagen 145 kann. Seine Knaben Thrnen und daneben Thukidides! – Ihr Mutterherz freue sich seiner. Dieser Mensch geht nicht zu Grunde und wird vielen Wrme, Licht und Kraft mittheilen.« – Voila un cordial qui fait supporter beaucoup de maux. adieu! penses  nous, spre du sort, confie en tes forces et laisse aller le monde comme il veut.

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An Friedrich Campe in Nrnberg Gnzburg 23. Februar 1816 Freitag

Wohlgeborner Herr, Ihre Anforderung zu Ihrem neuen Tageblatt beizutragen, freut mich. Weit entfernt daß die Entstehung eines Mitbuhlers des Morgenblatts dieser Stiftung meines vieljhrigen geehrten Freundes Cotta schaden sollte, hoffe ich daß beide 5 Bltter sich durch Wetteifer heben und nuzen sollen. Unser lesendes Publikum ist zu zwei solchen Instituten zahlreich genug, und das Ihre hat im Bayerreiche auf ein n  h e r e s Publikum zu rechnen. Gehçret nun gleich mein frheres Intereße dem Morgenblatt, so gehçret Ihrer Zeitschrift doch mein herzlicher Wunsch des Gelingens und meine warme Theilnahme an der Ehre unsers guten Landes. Be10 drfte es einer Anfeurung, htte einer unbedeutenden Frau Stimme einigen Einfluß bei Ihnen, so bte ich eifrig und ernst Ihre Mhe nicht zu sparen, Menschen von Geist freundlich anzugehen und so Ihr Blatt in einem schçnen Wettstreit mit seiner ltern Schwester in Cottas Verlag, eintreten zu laßen. Eben diese Bitte, diese Ansicht lege ich dem Morgenblatt in meinem lezten Schreiben ans Herz. Im 15 Reiche des Gei- // stes muß das hçhere Streben nur vereinen, nie sich durchkreuzen. – Meine Beitrge sind zu nichtsbedeutend um ein oder dem andern Institute ein besonders Intereße, zu erregen – meine Familienverhltniße erlauben

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mir auch wenig litterarische Arbeit. Um Ihnen meine Anerkennung Ihrer Einladung zu beweisen, sende ich ein Blatt das Gutes und Intereßantes befçrdern kann. Ich werde mit Vergngen mehrere Beitrge liefern nachdem es meine Muße 20 erlaubt und Ihnen jedes Mal dabei melden wenn ich sie eines Honnorars bedrfig halte. Dieses Blatt soll nicht berechnet werden, aber ein Frei Exemplar soll mir – so lange es Ihnen gefllt, lieb sein. Mein Name darf aber unter keinen meiner Aufsze stehen. Meine Verleger haben bis jezt diese Rcksicht auf meine Denkart genommen, und ich bin zu unwichtig in der Litteratur Welt als daß ich nicht leicht 25 zu nehmen wre. Ich wnsche Ihrer Arbeit Seegen und Ehre und verharre mit Achtung Wohlgeborner Herr Ihre Gnzburg ergebenste Therese Huber den 23 Fbr 1816 geb. Heyne 30

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An Babette von Epplen in Regensburg zwischen 24. Juli 1814 und 14. Mrz 1816

Liebes Frulein, Da ich Ihren freundlichen Brief nicht als eine Schmeichelei anzusehen brauche, sondern als den Ausdruck eines, Ihnen von Ihrer verehrten Frau Mutter berkommenen Wohlwollens gegen mich, so habe ich ihn mit wahrer Freude gelesen. Aus diesem Gesichtspunkt angesehen setze ich mich auch in das einzige Verhltniß gegen Sie, welches mir erlaubt Ihrem Verlangen ohne Anmaßung zu entsprechen. Ich lese die bersendeten Fragmente mit dem Wohlgefallen und dem Ernste einer Mutter, und bespreche mich darber mit Ihnen, wie mit einer hoffnungsvollen Tochter. Wie wenig eine Mutter weiß und versteht, so fordert sie die Moralitt ihres Verhltnißes gegen ihr Kind auf, ihrer Ansicht gemß mit ihr zu sprechen. Daß ich dieses mit Ihnen thue ist also keine Anmaßung, und wenn meine Meinungen hie und da, von denen Ihrer Lehrer abweichen sollten, so bitte ich im Voraus mich nicht als beßernd, Vorgreifend anzusehen. Ich habe herzliche Wertschtzung fr die Personen welche Ihre vortheilhaften Anlagen so weit ausgebildet haben. Ihre Fortschritte bezeugen ihren Werth. Ich habe an allen den kleinen Aufstzen, welche Ihr Heft enthlt, mit Vergngen eine richtige Wortverbindung, klaren Ausdruck, richtige Schreibart, und meistens folgerechte Bilder gefunden. Das sind Vortheile, welche Ihr ganzes Leben hindurch dem Verstande wohlthun. // Jeder einzelne Aufsatz ist auch rein ausgearbeitet in der ihm gegebenen Anlage, und bei Ihrer großen Jugend ist das Ganze ein sehr berzeugender Beweis, daß Gott Ihnen schçne Anlagen gab, und daß Sie auf dem Wege sind diese Anlagen zur F r e u d e I h r e s G e w i ß e n s a u s z u b i l d e n . Wenn ich gar nicht die Ehre htte Sie zu kennen, wenn ich Ihrer Familie nicht durch lange, durch Unglck und Tod geweihte Freundschaftsbande zugethan wre, und ich fnde Ihr Heft bei fremden Menschen, so wrde ich mit

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lebhafter Theilnahme sagen: mçchte das junge Geschçpf, bei so vielem Talent, zur Innigkeit des Gemths, und Tiefe der Erkenntniß angefhrt werden, so wrde sie ein wohlthuendes und glckliches Weib! – Die Vorzge, oder da wir hier keinen Kontrast abwgen – die Verdienste Ihrer Aufstze berhrte ich beim Anfang dieses Absatzes. meine Anforderungen an Innigkeit und Tiefe will ich Ihnen nher erklren, da sie der Zweck alles meines Bemhens bei der Erziehung, und das Ziel aller meiner Wnsche fr den Werth der jungen Menschheit sind. Sie haben vielfltige Gegenstnde in Ihren Aufstzen berhrt, und mir fehlt die Geschichte ihrer Entstehung. Whlen S i e den Gegenstand? arbeiten Sie ihn a l l e i n aus? sind die vor // mir liegenden Bltter von Ihren Lehrern corrigirt? Da ich das auch nicht weiß, gehe ich sie ohne Rcksicht darauf durch. Gleich der Erste enthalt am meisten die Innigkeit des Gemths, welche ich zum Hauptzweck des Unterrichts mache. Sie drcken ein natrliches, frommes Gefhl aus, durch den Rckblick auf Ihr Leben, durch das Anschauen der Harmonie im Universum, welche sie auffordert durch Ihr Thun in die Harmonie des ganzen einzustimmen. Kenntniß der einzelnen Theile macht uns aber allein fhig den rechten Ton, der uns in diesem Chor der Schçpfung gegeben ward anzustimmen; schçn ist es demnach, daß Sie Ihre Kenntniße vervielfltigen; was Sie aber erlernen, wie weit Sie aber forstschreiten, nie verlocke Sie Ihr Weg der Pflicht zu vergeßen, daß Sie nur indem Sie fr das G a n z e leben, in die allgemeine Harmonie einstimmen kçnnen. Wie unsere Sonne ihr Weltensystem belebt, den ihr angewiesenen Kreis, so Jeder den Seinen; den nchsten zuerst, wohin ihr Gesichtskreis reicht, Licht, Liebe, Leben verbreitend. Der zweite Aufsatz handelt ber einen Gegenstand, den ich Ihnen abgerathen htte, weil er viel zu vielseitig ist, um fr einen solchen Zweck zu paßen. Wenn diese furchtbare That Sie je im Ernst beschftigt hat, oder beschftigt, so finden Sie eine geistvolle Abhandlung darber in der nouvelle Heloise, in // einem Brief des Lord Bomston, welchen Ihnen Ihre Frau Mutter aufsuchen wird, und die sie mit Genuß lesen werden. Eine zweite Abhandlung in mehr philosophischer Krze finden Sie in Montesquieu, lettres persanes. Das lezte Resultat faßte Rousseau in folgender Grabschrift zweier Liebenden, die sich selbst tçteten zusammen: Ci gissent deux amans, lun pour lautre ils vcurent, Lun pour lautre ils sont morts, et les loix en murmurent. La simple pit ny trouve quun forfait, Le sentiment admire, et la raison se tait. Wenn Sie die Geschichte der großen Vçlker des Alterthums lesen, so werden Sie wahrnehmen daß die Zulßigkeit und Strafbarkeit dieser That ganz von der Denkart der Zeiten abhngt. Auf dem Standpunkt wohin uns die Erkenntniß brachte, kçnnen wir die Unglcklichen in Rcksicht auf ihre Pflichten, nur mit Mitleid – wenn Schmerz und Unglck sie dahin riß; nur mit Verachtung, wenn sie den Rest eines vergeudeten Lebens vollendeten; in Rcksicht auf ihre Zukunft

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bleiben s i e und w i r in der Obhut e i n e s Gottes und Vaters. Das Alpenrçschen ist mir das liebste // Stck ihres Heftes. Ihre Jugendgefhle sprechen sich darin rein aus, Trauer Hoffnung, Liebe. Ich bemerke Ihnen daß critisch genommen, das Band zwischen den beiden Gegenstnden, des Vaters Grab und der Hochzeitfeyer, fehlt. Sie htten dieses leicht knpfen kçnnen, wenn Sie den Aminto die Rose beim Krnzewinden als Blume der Liebe gleich Anfangs htten zurcklegen, nicht nach der Anrede an seines Vaters Grab erst suchen laßen – oder seine Hochzeitfeyer auf andre Art angedeutet htten. Die Alpenrose hat brigens keinen Geruch, gehçrt gar nicht ins Rosengeschlecht, und sieht dem Oleander an Blttern, der Genziane an Blumenform ahnlich. Das ist aber ein Irrthum der Ihr Gedicht nicht entstellt. Die P h a n t a s i e ist sehr wohltçnend, und verspricht gnstigen Erfolg. Ihr Gegenstand ist zu schwankend angedeutet. Wenn Sie in dieser Gattung dichten, bringen Sie erst Ihr Phantasiebild zu klaren Umrißen, hernach kleiden Sie es so phantastisch ein wie es Ihnen gefllt. Ihnen muß es nur klar sein, dann muß Ihr Leser es auch wieder in klaren Umrißen herstellen kçnnen. In Ihrem lezten Aufsatz haben Sie sich ein sehr umfaßendes Thema aufgegeben, welches Stoff zu endlosen Erçrterungen darbietet. // Im Ganzen haben Sie die Außenlinien Ihrer Meinung richtig dargestellt, und verdienen daher Beifall; die Motive dieser Meinung wird Ihre zunehmende Kenntniß aufhellen, bestimmen, bereichern. – Ich berging den Brief ber das Romanenlesen, weil es abermal ein Gegenstand ist, den ich Ihnen nicht vorgeschlagen htte. Nur der Romane las kann ber ihre Schadlichkeit urtheilen. Das junge Mdchen kann sagen: ich sehe so viel zu lernen vor mir, ich sehe wie nothwendig meine Zeit mir ist, um meine nchsten Pflichten als Tochter zu erfllen, im Hause, im Haushalt, gegen Nothleidende, gegen Freunde, mir bleibt keine Zeit zu Romanen. Wißen Sie aber schon was Romane enthalten, so kçnnen Sie sagen: Romane schildern Leidenschaften und ihre Schrecken; daß ich diese bekmpfen soll, weiß ich, ihr Anblick in den Romanen kann mich also nur betrben oder mir schmeicheln; sondern lerne meiner Leidenschaften Herr werden, durch Thtigkeit, Enthaltsamkeit, Beschftigung mit erhabenen Gedanken, durch Beseitigung meines persçnlichen Intereßes, und Erkenntniß des großen Ganzen. Aber das kann der Lehrer Ihnen sagen, in Ihrem jungen Munde klnge das pedantisch; da sie also ber den Gegenstand etwas sagen sollten, haben Sie das paßendste gesagt. // Sehen Sie meine junge Freundin, wie aufrichtig ich mit Ihnen verfuhr. Nun muß ich aber meine Vorschlage thun, wie Ihre Entwicklung die Innigkeit und Klarheit erlange, die ich Ihrer schçnen Anlage wnsche. Fr Ihr Gemth empfehle ich Ihnen das einfachste Nachdenken ber Ihr tgliches Leben. Unsre Moralitt sezt den Gesichtspunkt fest, aus dem wir Welt und Menschen ansehn mßen. Ist unser Herz warm frs Gute, so erkennen wir es leicht in der Außenwelt; verstehen wir die Wege auf denen wir strauchelten, erkennen wir wie leicht ein Strohhalm uns aufhlt, wie wir bei großen Fehlern dennoch das Rechte kennen wollen, beim Unrechten nie glcklich sind, so werden wir mild gegen Andere, streng gegen uns sein. Ich bin nun eine alte Frau, das Unglck schmiedete meinen Charakter, und das Streben, gut zu sein bewaffnete mich gegen das Unglck; aber noch heute geht kein Tag zu

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Ende in dem ich mich nicht prfe, was ich that und was ich lernte. Oft bin ich 115 zufrieden wenn mir eine Viertelstunde vor dem Schlaf bleibt, in der ich durch

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Gellerts schçnes Gebet: »Der Tag ist wieder hin, und diesen Theil des Lebens. pp.« mit mir selbst besprechen kann. So viel ber die Mittel zur Gemthsbildung. Sind Ihnen diese Gedanken erst zum Bedrfniß geworden, so wird die Wißenschaft erst zum verschçnerten Glanz Ihres Lebens. Alles was Sie lernen vergrçßert // fr Sie die Grçße Gottes und Ihre eigene, als Gottes Geschçpf. Jede Kraft der Natur und des Menschen ist eine Offenbarung dieser Grçße; das Wohlthtige als Genuß, das Schdliche als Entwicklungsmittel des Guten, durch den Widerstand den wir ihm leisten; und daraus entsteht die Harmonie des Weltalls, wie unser begrenzter Blick sie faßen kann. Ich weiß nicht welche Bcher durch Ihre Lehrer vorgeschlagen sind. Zur Veredlung Ihres Geistes und Geschmacks wnschte ich Sie gewçhnten sich an gute Uebersetzungen der alten Meisterwerke in der Geschichte und Dichtung, und um diese in ihrem eigentlichen Geist zu verstehen, wrde Beschftigung mit der Mythengeschichte Ihnen erfreulich sein. In lezter Absicht giebt es ein Werk von Gçrres: »Geschichte der ltesten Mythen des Menschengeschlechts.« welches eine schçne Zusammenstellung enthlt. Bey uns Frauenzimmern kommt es nicht auf unbestrittene Critik, sondern auf allgemeine Ansichten an; diese fand ich nirgends so einleuchtend zusammengestellt. Zur Belehrung ber die poetischen mythischen Gestalten, ntzt Ihnen schon Moritz Gçtterlehre. Das franzçsische Werk: Lettres mythologiques ist unleidlich platt – so wie die franzçsischen D i c h t e r den tieferen, heiligen Sinn der alten Mythe noch nie benuzten, so viel franzçsische Gelehrte darin aufhellten. Mit dieser Vorbereitung lesen Sie griechische Dichter, griechische und rçmische Geschichte, dann werden Sie fhlen wie Ihr Geist von hçheren Gedanken angefllt, auch große Bilder vor Ihre Phantasie fhrt. Einfache, große Natur, // Liebes und Familienbande, idyllisches Leben und Heldenthum sind in jenen Schriftstellern auf angestammtem Boden. Nach den Schauspielen des Sophokles werden Sie von selbst Gçthe vor allen deutschen Dichtern lieben, und dem Werth unserer lteren Dichter, Gleim, Gçtz, Rammler, Gerechtigkeit widerfahren laßen, wenn Sie einige Proben von Anakreon, Catull und Tibull gelesen haben. Dann erkennen Sie auch wer der Englnder und Franzosen Muster waren. Gott behte mich, daß ich diese Bcher zu Ihrer jetzigen Tageslection machen wolle! Ich deute sie Ihnen an, um – vielleicht Ihr ganzes Jugendleben hindurch Ihnen als Wegsulen zu dienen, an denen Sie, bei x-x Abweichungen, Einfachheit, Innigkeit, Schçnheit, Menschengrçße wiederfinden in ihrer Urform. Gçrres empfehle ich Ihnen aber als jetzigen Unterricht. Sind Sie seiner Art die Mythe aufzufaßen geneigt, so sehen Sie sich nach Werken von Professor Kreutzer um, der die alten Mythen mit philosophischem Geist und zartem Sinn behandelt hat. Gçrres so wie Moritz bilden einen mßigen Band, ein Jeder. Um Ihrem Styl auf dem gnstigen Weg zur Vollendung auf dem er ist, fortzuhelfen, ben sie sich, so wie jezt im Erzhlen, auch im Abhandeln, aber lezteres als Erçrterung solcher Stze welche beim Lesen oder Hçren Ihnen auffallen, Ihre Aufmerksamkeit oder Ihren Wiederspruch erregen. Bleiben wir – um deutlich zu sein, eben bei dem Epitaph von Rousseau stehen.

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Erçrtern Sie z. B. die 3. Stze: La simple piet ny trouve quun forfait, Le sentiment admire et la raison se tait. Geben Sie sich Rechenschaft: ob, und warum sie wahr sind. So behandeln Sie, wenn es Ihre Zeit zulßt, einzelne Stze, Gedanken – Schiller, der der Representant der Dichter unseres Zeitalters ist, // und seine Krone, giebt Ihnen in seinen mythisch philosophirenden Gesngen dazu oft Veranlaßung. Sein Spruch des Confucius, der Sinn seines Leander und Hero, »doch das Glck hab ich genoßen, und der schçnste Lohn war mein.« Ich fhre nur diese an, Sie stoßen in den meisten seiner ernsten Gedichte auf Gegenstnde des Nachdenkens. – Wenn das Lesen solcher herrlichen Dinge Ihren Verstand, Ihr Gefhl aufregt, so schreiben Sie Ihre Gedanken nieder, aber ganz aus Ihrem Innern, schreiben Sie wie sie beten mßen: im Geist und in der Wahrheit. Wollen Sie mich mit solchen Mittheilungen erfreuen, so will ich Ihnen dann meine Ideen daneben setzen – schreiben Sie auf gebrochenem Papier. Ich will bei dichterischen Auf- und Ausflgen Ihnen andeuten was mir unrichtig scheint. Das alles nicht weil ich gelehrt bin, weil ich systematisches Wißen besitze, sondern weil ich lange und viel lebte und erfuhr, und mit dem Schçnsten mancher Zeit und manches Volkes mein Gefhl vertraut machte. Ich habe Sie mit meinem Geschwtz recht aufgehalten, und wundre mich nicht, wenn Sie endlich eine unangenehme Empfindung von diesen Seiten mit hinwegnehmen. Laßen Sie sich das nicht von mir abwenden. Sehen Sie dann in einem andern frohen Augenblick wieder in die Bltter hinein, wenn Ihnen etwas Gutes gelungen ist; wenn Sie etwas Hbsches gedichtet, etwas Erhebendes empfunden haben. So im ausdrcklich unternommenen Schreiben, kommt alles pedantisch heraus. Ich wollte ich lebte in Ihrer Nhe, da wrde ich mir eine Freude daraus machen sie einige Stunden in der Woche um mich zu haben, und mit Ihnen zu lesen, zu schwatzen und Gedanken zu ordnen. Sollte ich wieder in einer Stadt leben, so wnschte ich zu diesem Zweck junge Mdchen von vorzglichem Talent um mich zu versammeln, um ihnen eigentlich zu lehren, wie unser Geschlecht die Kenntniße benutzen, sie mit seiner Individualitt aßimiliren soll, um Liebenswrdiger, seelenstrker, huslich wohlthtiger zu werden.

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An Mariette Hartmann in Stuttgart Gnzburg 14. Mrz 1816 Donnerstag

Besuch von Karl Ludwig Friedrich Hartmann mit Frau und Sohn Georg in Gnzburg. Nachdem meine Schweizerbekannte mich seit drei Monaten auf die verlangten Nachrichten haben warten laßen, gebe ich jeden Plan in die Schweiz zu gehen auf; fr Umzug nach Stuttgart spricht Anwesenheit M. Hartmanns und ihrer Familie sowie die von Johann Friedrich Cotta; bittet um Hilfe und Rat bei Woh- 5 nungssuche und -einrichtung sowie bei der Suche nach einer Unterkunft fr Luise in Cannstatt, wo sie eine Kur machen soll. Hofft in Stuttgart als Erzieherin fr Md-

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chen arbeiten zu kçnnen. Sorge, ob sie dort wegen ihrer Vergangenheit nicht gern gesehen sein mçgte?

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Gnzburg 18. Mrz 1816 Montag

Meine Zeit auf Briefe aus der Schweiz zu warten ist aus, und ich habe Hartmanns gebeten mir ein Logis zu suchen und andre Einrichtungen zu treffen. Auf Georgi kann ich nicht hoffen ein accomodement zu finden – so dann Johanni – bis dahin muß ich andre Mittel fr meine Kranke suchen. 5 Ich arbeite eine Novelle aus die etwa 4 hçchstens 5 Bogen Kalenderdruck betragen wird. Ich will mich damit mçglichst beeilen. Meiner Enkelinn Unterricht beschrnkt meine Zeit unleidlich! – Da ich sie verlaße will ich gern noch a l l e s anwenden um Mutterpflicht erschçpfend erfllt zu haben. Doch muß es gehen. Ende Aprils soll das Manuscript fertig sein. Ists dann noch Zeit? 10 Mein Vertraun, Dank und Gebet erwidert Ihre Gte. Therese Huber Gnzburg den 18. 3. 16.

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An Paul Usteri in Zrich Gnzburg 18. Mrz 1816

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Den Chevalier nach dem Sie mich fragen, traf ich ein paarmal in Stuttgardt bei einer Frau v. Weinheim, Wittwe eines rußischen General Bauer der bei dem Neva Kanal etwas trieb – eine Frau die eine andre allure wie die Schwbinnen hat und deshalb mehr gilt – ihre lteste Tochter Frulein Bauer ist Hofdame bei der neuen 5 Kronprinzeßinn (Prinzessin v. Oldendorp) und daran hngt dann eine Hofnung der patriotischen Loyalen, Royalen, die es sehr eifrig treiben; aber cousu de fil blanc, wie es franzçsisch heißt. Zu der Parenthese eine andre. Von 2 Sçhnen hat sich der jngste mit dem Vater entzweit und ist aus dem vterlichen Hause entwichen. Der lteste stand im Begrif sich zu verheirathen, wodurch er, wenn er 10 Sçhne erhielt, das Erbe ihnen zusicherte. Der entwichne Jngste hatte deren schon; wie die Heirath des ltesten ruchbar ward, schrieb er einen Brief an des Vaters Geschftsleute in dem er erklrte: »sein Bruder heirathe; seine Frau werde ohne Zweifel Kinder bekommen, er erklre aber hiemit als gerichtliche Anzeige daß sein Bruder der Zeugung durchaus unfhig sei, welche Thatsache er durch 15 alle Beweise zu erhrten sich anbiete und zu seiner Zeit thun werde.« Die Geschftsleute wiesen den Brief von sich; der junge Mensch schickte darauf seines Vaters nchsten Nachbarn eine Abschrift dieses Briefes und erzhlte çffentlich »daß die Sache darum // nicht unterdrckt werden wrde weil man seinen Brief bei der Behçrde zurck gewiesen habe« soll auch eine legale Abschrift davon bei

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dem Magistrat seines dermaligen Aufenthalts niedergelegt haben. – Solche J o d e l e i n, wie die Schwaben sagen, beschfftigen das Publikum. Von der Generalin Bauer erzhlte sich in den Jahren 1788 oder dergleichen das Frankfurter Publikum daß sie unbewußter Weise ihren Vater zum Manne gehabt, maßen General Bauer der werkthtige Liebhaber ihrer Mutter gewesen. Wie der General Bauer in jener Zeit in Frankfurt starb, entdeckte sich dieses Schreckensgeheimniß, ich weiß nicht wie? seitdem blieb die Wittwe (spter hin heirathete sie einen lieflndschen Menschen: von Weinheim) unstt und flchtig; fhrte auch immer die firma des Unglcklichseins (in der eleganten Welt giebt es solche Leute fr die des grands malheurs ein Prdikat sind.) Das Schreckensgeheimniß blieb aber nicht unbekannt denn vor 7 Jahren nennten die Widersacher der Frau v. Weinheim und ihrer Tçchter, die manch einem durch Talente, Intriguen, bel air und savoir faire verdroßen, diese Familie: la famille dAtrus – O Sie gelehrter, vernnftiger Geschftsmann! mßen Sie sich solche Scandales de cotteries erzhlen laßen. Nun sind die Parenthesen alle. Chevalier Harmesen hatte den Ton eines Mannes der als Subaltern seine Vorgesezten zu bersehn gewohnt war. Unabhngig, aber unanmaßend, mehr bereichernd als belehrend im Gesprch, Litteratur und Notionen ohne Pedanterei auch ohne Glanz – er sah cynisch aus und hatte damals fr die grand // monde noch keinen skandalçsen Ruf. Nachher hat es einen ungeheuern eclat gegeben auf den er so schimpflich von Stutttgart wegkam daß ich ihn fr verloren vor dem Angesicht der Menschen hielt. Mir scheint die Sache wunderlich. Um der Sitten willen freut es mich daß Ihr Lrm schlagt; aber in wie fern der Ru f der Unsittlichkeit ein diplomatisches Corps berechtigt ein ihm zugesandtes Mitglied zu verwerfen, weiß ich nicht. Er kann neben s e i n e m Ru f ein guter Diplomat sein. Wenn er sich bei Euch eine Thatsache erlaubte, dann habt ihr das Recht ihn fr d i e s e zu belangen u zu diffamiren. Ich verstehe eben die Sache nicht. Solltet ihr aber consequent sein, so frchte ich ihr kmmt nie dazu euer Corps zu vervollstndigen. Es giebt noch andre Schrecken der Natur außer des edeln Chevaliers Ruf. – Wahrlich, mein Freund, wenn man in die We l t g e r  t h , so erfhrt man Dinge! – Das ist ein Schmerz, der Anblick grenzenloser Schlechtigkeit, den ich mit nichts vergleichen kann. Ein so dumpfer, vergiftender Schmerz. Man mçgte aus der Welt hinaus eilen, weil der Qualm des Schlechten alle ihre Farben versudelt hat. – Da sprech ich viel lieber von L a n g. Das ist hbsch daß er das Buch Latein schrieb! Lang ist einer der reichhaltigsten Menschen den ich kenne. Weich, verschloßen, und aus diesem Widerstreit goguenard und bourru, durch Studium der Alten mit dem Schçnsten vertraut, durch das Leben in der Welt, durch und mit ihr, von ihrem Geschwz ber // das Schçne gesttigt, ist er zuweilen fast cynisch, besonders wenn er spotten will, und Spott ist sein gewohnter Ton so bald er Albernheiten sieht. Da habe ich ihn denn aber auch schon mit einer Sorglosigkeit die Leute mit Spott vernichten sehen wobei ich vor Lustigkeit und Verwundrung recht innig das Leben des Geistes fhlte. Ich hçrte ihn eines Tages in Mnchen unter einem Krais ultra Germanen der Academie des Frsten von Wallerstein erste patriotische Proklamation analysiren – Sie kannten Kstner?

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Genialitet. Er machte eine Darstellung dieses Proklams bei der man sich todtlachen mußte! stand vor dem Theetisch, sah zerstreut lustig rund herum den Leuten ins Gesicht, den verduzten Schlichtegroll, den verwunderten Hhnlein, ein paar giftige Kammerherrn und einige Damen die so wenig sich ahnden ließen daß man eine solche Frechheit haben kçnnte daß sie ihren Ohren nicht trauten und den sorglosen Schwzer ansahen wie die Enten den Bliz. Lang spielte auf dem Theetisch, sprang voll Lebhaftigkeit auf seinem Plzchen und fragte die ernsthaftesten Gesichter: ob dem nicht so wre? Er war A l l e s – ein verwaister Pachterssohn der auf das Unabhngigste im Innern seines Gemths, die abhngigste Lage erduldete, ganz a l l e i n Sprachen lernte, ohne zu studieren eine Welt von Wißenschaften sammelte, kaprizios wie ein Romanen // Englnder seinen Verwandten weglif, den Frsten von Wallerstein die Stirn bot, und endlich erst im 24–25 Jahr Mittelfand nach Gçttingen zu gehen und allein zu studieren, meist ohne die Profeßoren. Dann gerieth er zu Hardenberg deßen Geschftsmann er auf dem Schloß Hardenberg, bei Gçttingen, ward, und so weiter ward er Archivar in Ansbach. Da schrieb er seine Geschichte von Bayreuth ganz nach Aktenstkken – ohne hystorischen Styl aber mit einem Reichthum darstellender Zge und oft inniger Wrme. Er war Mann zweier schçner, wohlhabender Weiber die er nur ein, zwei Jahre besaß, das lezte war Schçpfs Wittwe, des Gesandten Hhnleins Schwester – nachher soll er noch eine privat Ehe mit einer Magd gefhrt haben. Nach der bayerschen Besiz nahme wollte er von Canzlei Direktor was er war, Kraisdirektor werden; das Ging nicht; er ward Archivar und Referent beim Herolden Amt und bekam Geheimrathsrang, Orden u dergleichen. Einmal Zankte er sich mit der Regierung forderte seinen Abschied und reiste, ohne ihn abzuwarten fort. Man bat ihn zurck und erfllte seine billigen Geschftsforderungen. Er hat in den Adelsbestimmungen m i t Mongelas den Adel nur auf den ltesten Sohn forterbend festsezen wollen, die jngern in die Brger klaße zurck tretend. Es ward so dagegen geschrien daß der Vorschlag nicht einmal erçrtert ward. Voriges Jahr wollte er abermal seinen Abschied um sein briges Leben in Gçttingen zu privatisiren. Ich schrieb ihm: er sezte sich in die Neßeln – wie die Sache sich machte, weiß ich nicht – genug er blieb, ward Finanz Direktor in Anspach und wird dort // geliebt fr seine Amtsfhrung, gefrchtet fr sein Gottloses Maul. In der Zeit wo er seinen Abschied fordern wollte, (wie er mir schrieb) sagte er einst  taˆble dhte: »Mnchen sei eine große Taubstummen Anstalt.« Seine Lebhaftigkeit ist ganz erstaunlich! Mitten im Park berfiels ihm indem er von Sçmmering sprach, ihn unwilkhrlich nachzusprechen und zu gestikuliren. Wir fanden ihn oft bei Sonnenuntergang mit Kinderheiterkeit die Mçwen ansehen, die zu vielen 100 ber der Isar flattern. Wenn er bei mir und Luise allein war, so belehrte er uns wie ein guter Vater, (er ist so alt wie Sie oder ich, sieht aber lter aus) ber Sprache, Geschichte, Rechte. Luise hatte er sehr lieb – er sah ihre schçne, anmuthige Jugend mit Wohlgefallen und humoristischer Theilnahme an ihren damaligen Schmerz ber die çffentliche Angelegenheit ber die wir in

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Gesellschaft n i e ein Wort verloren. – Aus dem allen sezen Sie sich einen Menschen zusammen der mehr durch Fantasie und Laune als durch Vernunft und Grundsze regiert ist; deßen berlegner Verstand ihn beim Guten fest hlt; der aber die Welt zu gut kennen lernte um sich fr die Gçtzen der Zeit, welche sie sein mçgen, zu enthusiasmiren. Ich traue ihm Haß und Rache zu; aber sie wrde, begegnete man ihr edel, leicht weichen. Ich habe von den wunderlichen alten Menschen eine rechte Menge Worte gemacht. // Gott behte mich vor dem Sekular Fest. Das wird etwas Feines werden! Wenn man nur meinen Beutel nicht in Anspruch nimmt – vor den Predigten will ich mich denn schon hten. Die Sie mir anzeigten konnte ich noch nicht finden, da ich sie gern htte indem ich gern die Menschen bei diesem Gang des Denkens e r h a l t e. Mçgen sie einen andern Weg f i n d e n. L e h r e n muß man ihn n i e. Ich gestehe Ihnen, gtiger Freund, die Versptung einer Antwort wegen einer Pension fr Luise und mich bei einem Bewohner des Waatlands, hat mich sehr bengstigt und endlich mich gezwungen andre Schritte zu thun. Ich wartete 5 Monate auf Briefe aus der Gegend von Neuchatel, die ich noch nicht erhielt. S i e waren also weit expeditiver. Ich habe um Luisens Gesundheit willen zu einer Entscheidung schreiten mßen und vor 4 Tagen fr die Monate Mai, Junius, Julius ein accomodement in Kannstadt gesucht, weil die Arzte versuchen wollen ob sie die dasige w a r m e Quelle voll Gaz trinken l e r n e; im Julius wrde ich mich dann in Stuttgart etabliren wo ich in Cotta eine Erwerbsstze htte. Vor 4 Tagen f r a g t e i c h a n. Luise welche 5 Monate lang hoffte in ihr Bergland zurckzukehren, hatte H e i m w e h das sie der Nothwendigkeit gern opfern will. Aber ihr Kçrper ist vielleicht schwcher wie ihr Wille. Ihr Zustand m u ß sich in diesen Sommer beßern, sonst mßen ihre Krfte unterliegen. Sollte sie das Kannstadter Waßer nicht trinken kçnnen, sie // die lauere Luft des Weinlandes n i c h t strken, ihrem Magen das Eßvermçgen erleichtern, so mßte ich auch die Schweiz versuchen. Vielleicht erhalte ich auch in Stuttgardt nicht die accomodemens die ich bedarf; ich bitte Sie demnach, leiten Sie uns eine Hlfsquelle ein, indem Sie sich in dem Waatlande umthun was folgende Lebensweise kosten wrde: 1 Wohnzimmer, 2 Kabinetts davon 1 geheizt wr, in der sçnnigsten, wrmsten Position. Einfacher Mittagstisch, Rahm und Brod fr Frhstck und Abendthee (wir soupiren nie.) Heizung fr 2 Zimmer, bescheidne Aufwartung. Wie viel Kostgeld wrde man dafr fordern? Ein Pfarrer, Gutsbesizer Beamter – alles ist einerlei. Wir sind sehr v e r t r  g l i c h e, Ru h i g e Menschen. Findet meine Anfrage in Stuttgardt j e z t Hinderniße, oder fordert Luisens Gesundheit einen neuen Versuch, so haben Sie uns dann einen Ausweg bereitet. Daher darf ich Sie auch bitten Ihre Erkundigungen nicht zu verschieben, denn gelingt es nicht in Kannstadt noch in Stuttgart so muß ich, um Luisens willen b a l d einen andern Entschluß faßen. Ich sollte mit ihr dem Frhling e n t g e g e n gehen, und kann nur was mit meinen Mitteln sich vertrgt, also nicht d o p p e l t e Reisen.

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Meine Enkel sind wohl. Mçgens die Ihren auch sein! Ihrer Tçchter Andenken erfreut Luise recht innig. Mit unwandelbarer Herzlichkeit Ihre ergebne G. den 18. 3. 16. Therese H.

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An Therese Forster in Berlin Gnzburg 29. und 30. Mrz 1816

Freitag und Sonnabend

Zum Rhythmus ihrer Korrespondenz. Jai fait des efforts pour achever une composition pour lalmanac de Cotta, jai envoy une bagatelle dans une feuille que se publie  Nurnberg et que jobtiens gratis moyenant ces petits Beytrg – je ne la lis pas, mais les Greyers existent dans c e s f o l l i c u l e s, cest pour leur faire plaisir. Macht Auszge aus Charles Ferdinand Morels Buch. Gibt tglich drei Stunden Unterricht fr Molly, die eine sehr schlechte Schlerin ist; anschließend Franzçsischstunden fr Fanny von Breuning. Claire und Gottlieb von Greyerz Versumnisse als Erzieher. Rckblick auf Bildungsprozesse ihrer eigenen Kinder. Umzug nach Stuttgart fr Juli geplant. Philipp Emanuel von Fellenberg soll ihre Anstellung in Olsberg hintertrieben haben. Aussicht auf 500 Gulden Gehalt von Johann Friedrich Cotta. Wohnen in der Schweiz ist zu teuer. Kritik der Berichterstattung in Beckers »National-Zeitung der Deutschen«. Ablehnung der deutschnationalen Tendenzen, nicht der Deutschen: enfin lAllemagne est un pa dont les habitants attachent tous mes sentimens, mais qui me repoussent ds quils se prtendent former en Nation, parcequalors, ils ne se comprennent plus eux meme. detre une nation ne dpend pas de la Volont des habitans dun pas, et les convulsions que cela leur fait prendre prouve seulement quils courent aprs une qualit que la Nature leur a rfuse. Geburtstagsfeier von G. von Greyerz. Ratschlge zur Behandlung der Augenprobleme von Antonie Forster. Charles Berthouds Abreise. Bankrotte. Tod von Mademoiselle Wagner und Krankheitsflle am Schluß ihres longue lettre c h i r u r g i c a l e : z. B. Une dame Dambacher Æ æ qui a le cancer de la matrice menvoit le docteur me faire prier de consulter en sa faveur Osiander – Voila de ces besognes que Mr. de Herder nommoit »meine Intriguensucht« ma mauvaise reputation de faire du bon et de rendre service sans consideration personnelle, me procure ces occassions de rendre services. je les saisis avec plaisir et ne souhaitrois que de rester ignore  ceux meme qui me les demandent; car depuis cette indigne accussation de ce malheureux, la reconnoissance me paroit toujours lavant courreur de la trahison. Daniel Defoe: The life and strange surprizing adventures of Robinson Crusoe. T. 1-3. London 1719–1720 (dt.: Das Leben und die gantz ungemeinen Begebenheiten des weltberhmten Engellnders, Robinson Crusoe. T. 1.2. Hamburg 1731); Christian Frchtegott Gellert: Lied am Geburtstage. In: ders.: Geistliche Oden und Lieder. Leipzig 1757, S. 68 f.; ÆJ. W. Goethe:æ Gçtz von Berlichingen; -b- Æd.i. Th. Huberæ: Montaignes Kindheit; Anna Louisa Karsch: Gebet eines Kindes. In: dies.: Gedichte. Berlin 1792, S. 134–135; Charles-Ferdinand Morel: Abrg de lhistoire et de la statistique du ci-devant E´vÞch de Baˆle runi  la France en 1793. Straßburg 1813; ÆTh. Huber:æ Abrg de lhistoire et de la Statistique du cidevant EvÞche de

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Baˆle par Mr. Morel, Pasteur et Prsident de lglise de Corgemont. In: Uebersicht der neuesten Literatur Nr. 11, S. 41–43 zum Morgenblatt, Nr. 172 (18. 7. 1816); Allgemeine Literatur-Zeitung; Deutsches Unterhaltungsblatt fr gebildete Leser aus allen Stnden; National-Zeitung der Deutschen; Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1817. Tbingen Æ1816æ.

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An Ernst Leube in Ulm Gnzburg 31. Mrz 1816

Sonntag

Wohlgeborner Herr, Verzeihen Sie die Bemhung die ich Ihnen zu machen wage, wozu mich aber der Umstand aufmuntert daß Sie solche zum Besten der leidenden Menschheit bernehmen sollen. Unser Arzt, Herr Doktor Gaßer, sucht das Blatt des Allgemeinen Anzeigers fr Deutsche Nº 281 und 330 vom Jahr 1808. Es enthlt ein Mittel gegen den Mutterkrebs das er bei einer hçchst gefhrlich Kranken versuchen will. Herr v. Greyers sagt mir daß der Anzeiger in Ihrer Lesegesellschaft sei, und so bernahm ich es Sie um die Geflligkeit zu bitten mir diese Bltter zur Durchsicht fr Herrn Doktor Gaßer zu senden. Sie sollen schleunig und unbeschdigt zurckgesandt werden. Die Gefahr eines qualvollen Todes welcher der Kranken bevorsteht wenn nicht baldige Hlfe sie rettet, ruft gewiß jedem Geflvollen zum Beistand auf – hatte ich nun gleich nicht die Ehre Sie persçnlich zu kennen, so blieb mir doch der menschenfreundliche Character der biedern Ulmer von der Zeit wo ich das Glck hatte ihre Mitbrgerinn zu sein, so gegenwrtig, daß ich mich nicht lange bedachte diese Bitte an einen der Geschztesten derselben zu thun. In Hoffnung einer gtigen Willfahrung verharre achtungsvoll, Wohlgeborner Herr, Ihre Gnzburg den 31 Merz 1816. gehorsame Dienerinn Therese Huber geb. Heyne

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An Johann Gotthard Reinhold in Rom Gnzburg 17. April 1816 Mittwoch

Gnzburg den 17 April 1816. Das ist wunderlich! ich sage: Fellenberg hat aus Rachegefhl gegen sehr nothwendige Wahrheiten die ich ihn sagte, seine Leidenschaftlichkeit zu einem Grundsaz: a l l e s dem allgemeinern Wohl aufzuopfern, gestempelt, vermçge deßen er meine Absichten in Arau vereitelte. (Die Nachricht erhielt ich aus Arau 5 von Gliedern des Erziehungsrathes und die Handlung ist dergestalt dem Karakter des Mannes angemeßen daß ich vom ersten Augenblick berechnete: daß wenn Fellenberg dort sich hçren laßen kç n n t e, er mir schaden wrde) wenn ich sage

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Bei einem Karakter dieser Art sei eine solche Handlung nicht Bosheit, sondern 10 Irrthum des Verstandes, bei dem die Regsamkeit des Gefhls nur schade, weil

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diese Regsamkeit die Grundsze des Allgemeinen Wohls wie Endreime benuze, Leidens c h  f t c h e n zu befriedgen. – Sie sagen dagegen: D a m i t beweisen Sie Ihr barsches Wesen. We n n Fellenberg s o gehandelt htte so wr er der lezte der Menschen oder dergleichen. – Wir mßen, ducht mir das: Wenn, abschneiden. We n n ich auf eine unzuverlßige Gevatterklatscherei hin Ihnen eine, ganz auf das in ihr erzhlte, Faktum gegrndete Begebenheit, erzhlte, wr ich – wenn nicht die lezte der Frau Gevatterinnen, doch eine der ersten – also bleibt meine Frage: wer ist barscher, der da sagt: Michel hat Hansen ein Bein untergeschlagen; das meint aber Michel nicht um Hansen den Hals damit zu brechen, sondern weil er glaubt daß es der Gemeine viel heilsamer sei der Hans komme nicht wieder auf den Tanzplaz – oder wenn ich sage: wenn der Michel den Hansen ein Bein gestellt hat so ist er der allerlezte der Menschen. – We n n es nun so ist lieber Herr, so haben Sie also das Recht Gott des Allmchtigen Donner zu handhaben? – Denn das es so sein kçnnte, liegt wenigstens im Reich der Mçglichkeiten. Ich gestehe Ihnen nun daß meine Barscheit mich nie berechtigt einen Menschen fr den lezten seines Geschlechtes zu erklren; daß mir aber meine Erfahrung gelehrt hat in der wunderlichen Mosaikarbeit des Menschenkarakter meschant schlechte Steinchen neben einer Menge freundlicher Umriße und reiner Farbengebung zu erkennen. Mir ducht zum lezten der Menschen, also eigentlich: Nichtmenschen, sollten nie Leidenschaftsf e h l t r i t t e stempeln, sondern nur sinnliche Unmßigkeit. Der sich in thierischen Befriedigungen verliert, der ist der lezte der Menschen – ja ich rechne den Zorn fast mit zur thierischen Befriedigung und empfinde bei der Ansicht seiner Wirkung auch gar keine andre Empfindung wie sehr abkhlende Entfremdung vom Zornigen. Jede Leidenschaftliche That erscheint mir so sonnenklar als unglck bringender Irrthum, daß ich einen entschiednen Trieb habe den Seelengang des Thters nach zu forschen und ihn zu entwirren. Eignet sich die That von menschlichen Gesezen beurtheilt zu werden, so sprechen sie so streng als mçglich! mçgten sie beßern kçnnen! Bis jezt kçnnen sie, ducht mir nur abs o n d e r n und am wohlthtigsten durch Todtesstrafe – – Eignet sich die That nur fr das moralische Urtheil, so verabscheue dieses streng und unerbittlich die That, aber b e u r t h e i l e nie den Thter. Das sind alte Ansichten und Grundsze. Fellenberg muß mich haßen, denn er hat mich geliebt. Ich kannte ihn noch wie er ein weiches Herz und eine umherschweifende Fantasie hatte; daneben hatte ihm die Natur sehr heftige Begierden gegeben die sein Durst nach einer // hçheren Moralitet von je her siegreich bezwungen hatte. Menschen die das thun, thaten, und thun mußten gerathen auf zwei Wege: sie geben durch gefllige Selbsttuschung ihren Gelsteln den Karakter der Empfindung oder Frçmmeley – das that Lavater als oberster Kçnig der Selbsttuschung von dem ich Stckchen weiß die Boccaz beneidet htte – oder sie vermeiden mit rhmlicher Scheue auch die reinste Empfindung, weil sie sich selbst nicht trauen. Eigentlich grndet sich diese Zwietracht schon auf Mangel an Verstandeshelle, und diese mangelt Fellenberg wie allen Schweizern, in einem hohen Grade. Nach und nach verlieren diese

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ehrwrdigen Streiter gegen sich selbst, das Urtheil ber ihre eignen Empfindungen und wißen aus Ungewohnheit ihnen Raum zu geben, nicht mehr recht welcher Natur sie sind. In diesem Fall war Fellenberg. Er war tief und beglckend ergriffen bei seiner Bekanntschaft mit mir; nicht wie ein Geck, denn das ist der Mann mit keiner Faser seines Wesens, nicht als ein Wollstling, denn darber hat er sich von seiner Jugendblthe an erhoben, und ich bin 6 oder 7 Jahr lter wie er – aber er fand ein Wesen das strker wie er, seinen Starrsinn nicht empçrte weil es ein Weib war. Bei einem zwei Maligen Beisammen sein von 2–5 Monaten stritt er sich zwischen dem Gefhl beglckender Freundschaft und der Furcht e i n G e f  h l thtig werden zu laßen neben seinem G r o ß e n B e r u f – denn diese Menschenwohlthter ex professo haben immer etwas von meiner hannçvrischen Gans (fragen Sie doch Ana ob sie die Geschichte nicht kenn: Rauch und Schmauch! Die Welt will untergehn!) oder Gellerts Heupferd – ich liebe ihn heut wie damals, nur freilich sehr viel wehmthiger weil er mir viel weh gethan hat; aber damahls und jezt war er mir n e b s t dem Liebhaben und v o r dem Liebhaben: Studium: Menschenexemplar das ich las und entzifferte und sein Unternehmen wie noch heute, mir fest ans Herz gewachsen und so unbeschreiblich lieb daß ich mein Weh alles vergeße wenn ich von Hofwyl erzhle. Ich mußte also Fellenbergs Unternehmen, welches benebst einem bischen dogmatischer Religion der einzige Gegenstand aller unsrer endlosen Gesprche war, als meinen ernsten Zweck bestndig vor Augen behalten und ihn auch meine Freude von Fellenberg quasi geliebt zu sein opfern Ich habe ihn vigoureus zurecht gewiesen, seine hçchst verworrnen Begriffe geordnet, seine hçchst stmperhaften Aufsze korrigirt, habe ihm bestritten, zrnen laßen, gewonnen, ertragen, besiegt, alles um sein Ziel ihm erreichen zu helfen. So lange er allein arbeitete, kam nichts Fremdes zwischen uns, wie sein Werk sich ausbreitete ward mein Verhltniß zu ihm H  k e l i g – er unterschied mich nicht mehr von meinen Widersprchen, und mißtrauisch wie alle unklaren Kçpfe, hielt er vor Einfluß und Mißgunst was Collision und Intereßenirrthum war – kurz ich mußte als Herrschschtig unter 6 Mnnern aussehen die ich als Weib bersah weil ich lter wie sie in 100 Verhltnißen gelebt hatte, sie, jnger in 1 1/#ben. Nun revoltirte Fellenberg. ich blieb mir unvernderlich gleich. Er empfand als Beeintrchtigung was ihm sonst wohlgethan und es mogte sich zehnerlei Menschliches hinein mischen, das ich nie untersuche weil ich es nie achte. Treuherzige, stolze Weiber a c h t e n berhaupt viele Albernheiten zu wenig, weil sie nicht gern in ihrem einfachen und innigen Wesen gestçrt sind, und zu leicht zum Ve r a c h t e n gezwungen sind; eine Behandlung welche moralische Strke, bei indi- // vidueller Schwche (die unsers Geschlechtes Antheil sein muß) leicht gegen Unrecht und Schwche eures Geschlechtes gebraucht. Htten wir nicht das Bedrfniß z u l i e b e n ber alle andre Bedrfniße Leibes und der Seele hinaus, so wrden wir erstaunlich oft v e r a c h t e n – dieses Bedrfniß zu Lieben operirt aber einen ganz eignen Prozeß in unsrer Seele – –: wir resigniren uns in die Nothwendigkeit welche die Veranlaßung der Verachtung zur Bedingung machte, und diese unsre Verachtung neutralisirt sich in Mitleid welches wieder die erste Stuffe der Liebe ist. – Ich sage Ihnen da vielfach wunderliches Zeug. Neh-

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men Sie daraus was Sie kçnnen. Sie glauben gewaltig fest im Vernunftsattel zu sizen, vermçge Ihrer Geschlechtsvorzge und weil Sie sich wahrscheinlich bewußt sind sich mit Ihrem Gotte recht gut zu stehen. Ich halte Sie auch fr eine recht wackre Art Menschen der der beßern und hçhern Momente so viele hat, daß sein Ubergang zum hçhern Seyn einst ein siegreiches »im Licht erkennen« sein wird – Aber Sie mßen die zahllose Manigfaltigkeit der Wege die zu dem Lichte fhren nie beschrnken – der Regenbogen Weg der orphischen Bienen ist nicht der einzige, sondern Symbol a l l e r. Revoltiren Sie nur nicht gegen alle die scharfen Umriße die ich da hinstelle – ich bin da in zweierlei Personen Ihnen gegenber – als Weib liebe ich Sie und liebte Sie mit Schattirungen – nach Hubers Tod als sein Abglanz und Schattenbild, nun ganz mtterlich; denn ich lebte sehr viel mehr in meinem Leben das sogar ein bischen lnger als das Ihre ist – in der zweiten Person liebe ich Sie als ausgezeichneter Mensch den ausgezeichneten Menschen – beide frei. Wr ich bei Ihnen, so wrde ich mich in allen brgerlichen Thun von Ihnen leiten und rathen laßen, und Sie htten in Rcksicht Herders viel Ubel verhten kçnnen; aber meinen Trieb nach Erkenntniß, meinen Gesichtspunkt und mein Urtheil b e s c h r  n k t n i c h t s – influenciren kann mich vieles – das ist ja was wir nicht merken, also nicht absprechen kçnnen. – – So fremdartig der ganze Brief ist, so unterrichtet er Sie doch ber mich. Gewçhnen Sie sich nur an meinen Ausdruck der durch Lebhaftigkeit und Geschftsdrang immer  b e r s t o l p e r t – auch durch eigne Bildung, außer der deutschen Nationalitet, mit der ich a u ß e r mir nichts zu schaffen habe; aber in mir selbst sie sehr deutlich wahrnehme. Wenn Ihr um meine Barschheit wie um einen Igel herum geht, so denke ich eben an die vielen Menschen die, wenn ihr Herz wund ist, sich an das meine lehnen, die wenn ihr Muth sinkt, mich anrufen, die im Leiden und Tod sich auf mich verließen. Mann den ich noch junger Mensch nennen kçnnte – gern nennen mçgte, weil ich hoffe daß er nicht so viel litte wie ich gelitten habe – Mann der mich nur eine halbe Stunde sah, sei nicht vorwitzig und Hart! Ich bin b a r s c h ; ja! wßtet ihr sammtnen Menschen doch wie zahlloß oft ich b a r s c h b i n wo ich es ber mich gewinne nicht mit dem Schwerd drein zu schlagen – schaut: Das haltet ihr nicht fr Uberwindung und Sanftheit. – Das ist im Grunde unendlich komisch! ich nenne den Bren ein rhrend sanftes Thierchen weil er brummt wo er die grçßte Lust hat zu zerreißen. Und von dieser Kraft, Troz, Schrfe, Ubermuth des Verstandes, hin zum Herzen! – – – welch ein leidend, unterworfnes Wesen! – O htte ich einen Herrn, wr ich Sklavinn, hing ich von Eines Blicken ab, beugte ich mich unter einen Zepter – aber ich bin Herrenloß und da drang sich mir die Herrschaft auf; den was allein mich beherrschen konnte – die Liebe, war fr mich tod. Ich habe aber Huber auch beherrscht denn alle Mnner sind beherrscht und alle Weiber unterwrfig und wrs anders so wrs fatal und wo es anders ist gehts schief und ich langweile mich bei diesen Geschreibsel mehr als Sie es je beim Lesen thun kçnnen; und das weil ich nur den 1000 Theil deßen sage was ich im Kopf habe und ber diese Short hand im Gesagten wieder alles barsch aussieht. »Glhend noch von heilgen Feuer, deck O Jungfrau mich Dein Schleier, einst am Tage des Gerichts« – das heißt: vor Ihrem Gericht sammtner Herr. //

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Von Luisen kann ich Ihnen nichts Beruhigenderes sagen, sondern nur was meine Tage zu einer Fortbung tiefen Leidens macht. Sie erhlt sich noch o h n e F i e b e r. Das ist das Einzige was Hofnung lßt noch eine Curart glcken zu sehen. Aber sie sieht meistens einer Leiche gleich, ist ganz abgezehrt und leidet an allen Symptomen der sinkenden Krfte. Sie genießt nicht 4 Loth des Tages und kann es nie dahin bringen mehr zu genießen weil sie die Empfindung eines berladnen Magens an mechanischen Schmerz hat – denn nie findet Unverdaulichkeit statt. Ich kann mir die Unmçglichkeit zu Eßen nicht ganz erklren, mçgte sie gern des Eigensinns beschuldigen, kann aber diesen bei einem so moralischen Geschçpf und bei der Ansicht des immer fortschreitenden Zerstçrens nicht denken. Die Lebensweise im Waatlande ward zu theuer befunden, da ich dort in Rcksicht meiner litterarischen Hlfsquellen zu beschrnkt und zu sehr dem Zufall ausgesezt war. Cotta bot mir einen leichten Gewinn an, Stuttgardt hat den Vorzug der Nhe, Obst, Trauben – m u ß es in Deutschland sein – nun so sei es da! – und dann ist Kannstadt nahe dabei, wo eine w a r m e sehr gazreiche Quelle ist – so beschloß ich denn Anfang Juni mit Luise nach Kannstadt zu gehen und zu versuchen ob sie dort trinken (an der Quelle) vielleicht baden kann, ihr dort freie Luft, Frchte, Schatten, Sonne genießen zu laßen. Dann nach Jakobi nach Stuttgardt zu ziehen und uns dort anzusiedeln zu suchen. Das ist jezt beschloßen. Wird Luise krnker, so nehme ich dann keine Rcksichten weiter, sondern gehe grade mit ihr nach Bevey am Neuchateller See, oder nach Grandson wo wir eine Heimath haben und laße sie im Angesicht ihrer Berge erlçschen. Sie wißen daß Alphons Familie uns von Neuchatel entfernt hlt – tritt jener Fall ein, so ist mir das keine Rcksicht mehr und the torch of Venus burns not for the dead. Das ich davon ohne Wehegeschrei spreche ist wohl auch Barschheit? Mein guter Herr, das macht barsch daß man so viel Wunden zudrckt und so viel Narben bedeckt. Das merke ich Euch noch an: seht ihr einen weichherzigen, so genannten gutmthigen Karakter vor Euch, der Euch auch die hinreichenden Blçßen giebt, den ihr auch fein um des Augenblicks willen aufbraußen seht, so nennt Ihrs mit theilnehmend duldsamer Uberlegenheit: einen wohlthtigen Murrkopf, – ich habe auch oft wahrzunehmen geglaubt daß es den Lesern von Marc Aurel eine wahre Erleichtrung war zu erinnern: daß er fr einen geduldigen Ehemann angesehen werden kçnnte – – O wenn an jenem Tage auch nur die heimlich blutenden Wunden offenbar werden und was Wirkung einer bequemen Neigung war von der Beute eines gewaltigen Willens geschieden werden wird, so ist er schon ein Tag des Gerichtes. – Von dem Scheidungsprozeß ists vçllig still. Im Jenner ward Luise aufgefordert einen Curator zu whlen damit der ganz bereit liegende Spruch promulgirt werden kçnnte. Greyerz bernahm diese Formalitets Mhe, und seitdem verlautete nie etwas. Die Langsamkeit der Tribunale ist – wieder verchtlich. Von Herder hçrt man kein Wort – er brtet in seinem Seelentraum fort und mag brten so lange es Gott gefllt. Ich kçnnte ihn jezt ins Zimmer treten sehen ohne eine andre emotion als die der Neugier wo es hinauswollte und des Uberdrußes abermals etwas Dummes zu erleben. Wo ich nicht mehr achte da ists mit dem Weh vorbei, und meine Achtung zu verdienen

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185 und irgend eines gesunden Verstandes Achtung thut er nichts; also ist er mir

nichts wie ein verworrner Mensch. Meine andern Kinder sind wohl. Ich schreibe freilich allerlei, aber was gehn diese Ephemeren Euch an in euern unsterblichen Trmmern? Grßen Sie mir den guten Keller mit herzlicher Achtung. Leben Sie wohl und besinnen Sie sich ehe Sie mir bçß sind die ich S i e liebe wie Sie 190 sind und sein mçgen – als mosaic. ÆS. 4, oberer Rand:æ Der teutonische Knstelern aprentif ist jezt in Florenz. Die ehrliche Seele! Ich habe den Ardinghello w i e d e r g e l e s e n – das ist ein verchtlich seichtes Gewsch vor dem die Kunst errçthet und die Fantasie sich mit Ekel abwendet. Das gehçrt zum G a n z e n. Siehe: Barsch.

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An Therese Forster in Berlin Gnzburg 26. April 1816 Freitag

G. ce 26. Eh la vigoureuse curieusit qui Vous anime! Voyez Voir! quand  moi je regarde tout ce que jentreprens comme des postes perdus dont le succs est improbable au point de ne presque point minspirer de linterÞt – je prends toutes les messures que ma raison, mon experience ou mon courage minspire ou me fait decouvrir – une fois prises je les abandonne  la providence, jai meme la foiblesse de ne point aimer y penser et lorsque le moment du resulta arrive je repugne de men informer et le succs me cause des sensations prsque plus pnibles que le contraire parceque je trouve bien plus de facilit de me rsigner dans un pouvoir suprme, de supporter linjustice et la follie, que dagir sans passion et sans persuassion de suffire  lentreprise. faut il y venir, mon courage et ma raison me soutiennent et plus quelles, ma confiance en dieu. En me remettant la lettre de Brand on auroit pu mimposer de ne point la lire de 6 semaines, ou de la laisser lire au Caff in pleno avant dy jetter les yeux, je laurois fait de trs grand sang froid. Une fois lu, jagis avec vivacit et courage si le cas lexige. quand  cette lettre que tu as bien fait de ne point ouvrir parce que jai des ides trs antiques sur cet article – je me suis emerveill que Lessing dit dans sa correspondance quil a ouvert et lu une lettre  lui confie pour la remettre  quelquun, je crois  Mr. Nicolai – je retrouve le meme trait  plusieures rprises dans le meme livre. – cela est plus inexplicable pour moi que la Quatratur des Zirkels – je vois maints zartlich et langweilig Eheleut qui souffrent une comunaut de bien absolue sur ce point – que chacun fasse ce quil peut; quand  moi je me formalisois quand Votre pre touchoit  mon bureaux ou jettoit les yeux sur ma table ou jcrivois, et je laurois cru simplement fou sil avoit rompu le cachet dune de mes lettres. plus une liaison est intime, plus la seule reserve quelle impose par ordre de la raison, doit etre rigoureusement observe. Cest la seule proprit qui reste aux Epoux, aux amis – leurs secrÞts dont les lettre sont le Symbole, comme la modestie est la seule reserve

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que les deux partis se reservent. Otez la premire et le plus foible de deux devient esclave ou miserable ou mprisable selon le sexe, otez lautre et lunion de deux devient un accouplement honteux. Te souviens til dune histoire de Reinhold, que jai oubli, qui regardoit une lettre? il lavoit lu et depuis ce tems il a perdu ma confiance comme amis, il ne lui reste plus que mon attachement et mon estime pour son talent – Il est encore  Rome et jen ai reÅu une lettre il y a 8 jours. Son Caractre se modifie; de doucereux et enthousiaste, il devient rigoureux et casuiste scrutieneur. il me prÞche (de trs bon droit) comme un confesseur et je lui ai dclar que je le croyois passablement Haustyran, dont sa femme suportoit le pouvoir parce qua cot de cela, il etoit aimable, et Sa Soeur le toleroit, parcequeelle lui etoit superieure. Tu te souviens que le pre Spirituel de Louise, honnÞte Keller, est envoy au pape de la part de Wurtenberg? jai rapproch ces deux individus – le modeste et exalt Schwabe admire la gent Reinhold. lgoiste et rafin Pote de lElbe tolre celui ci, et se vante de lui avoir rendu des services. Je pense que le traducteur de Petraca a de la besogne la haut; car le saint pre joue le r le des sept dormans; pour avoir dormi au lieu dapprendre – malheureusement que grand nombre de gens ont dormi avec lui et ne trouvent pas  propos de le reveiller ou de lui faire observer quil sest pass toute sorte de choses depuis. Eh bien! il faudra toujours finir par sen appercevoir de toute part. On seveillera tout de bon; mais le reveil naura pas lieu sans secousse. le duo evangelique est impayable! Mr. Rahmdohr de Votre part – vieux libertin esthetique, denue de Sentiment et de verit dans la vie comme dans letude de lart; mais erudit et compos de bonnes Velleits et aristocratment orthodoxe (cest a dire: ordonnant au peuple de croire); Reinhold Pote, heros des femmes, sentimental, raisonneur et sur le chemin de la foi implicite, frisant le mysticisme – je len soupÅonne au moins –  cot deux bon Keller, zl, Prtre erudit et honnÞte, humain et vou- // lant la gloire et la puret de son eglise; mais sans connoissance des hommes, des moeurs, de la vie, etant port  ladmiration comme tout homme neuf qui poursuit un Ideal du beau Moral – les deux premiers doivent se heurter immanquablement par leur formidables pretentions. bon Keller aura la respectable btise de les croire les deux bien superieurs en lumires, bien inferieur en politique et finira par leur trouver les qualites hrtiques qui contrarient tout veritable union entre gens de deux confessions, fussent ils reciproquement incrdule. cela sera plaisant! – eh bien! la lettre de Brand et lassignation dont je ne ferai pas usage dans le moment actuel – Sa lettre ma fait un plaisir sensible. le gentlemans Magazine sest plu  assomme lhonnÞte Lady Dacre qui vit encore tandis que son fils peut se passer parfaitement de Son titre. Brand est pour la seconde fois membre du Parlement pour une Bicoque de Herefordshire. il mcrit avec le meme attachement et avec cette expression noble et candide qui lui gagna dja – quil navoit que 18 ans – ma confiance et m a s o u m i s s i o n. il est le meme; pret  tout faire pour nous et absolument ignorant de la possibilit den agir autrement. Il dit mavoir repondu  une lettre que je lui adressois il y a 6 ans. cette reponse a et perdue. Il fait laveu detre apauvri par la ruine pouvantable de son pas, ses biens consistant en fonds de terre, et sexcuse pour cela de noffrir  son fillieul

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Aim que 50 Guines pour commencer ses tudes. Il touche avec une douce melancolie les changemens que le tems  opr, me mande quil nest point marie et ne se mariera probablement pas, et finit par me solliciter de lui rcrire tout de suite, et bien au long. tu pense bien que je vais le faire. il dsire ardement de nous rvoir »in this World« et fait entrevoir la vraisemblance dun voyage au continent, ou il tacherai de visiter Bavaria. – Voyez ma bonne amie – tout aussi jalouse que je suis sur mes lettres, toute aussi dispose me trouveront mes amis et tout le monde,  repondre  toute leurs questions. Surtout toi, que je sais etre fidle comme le Soleil et discrete comme la nuit. Oui, cette lettre ma fait un plaisir extrme. En crivant  ton amie tu voudra bien tmoigner  Mr. Oppenheimer ma reconnoissance pour la manire loyale et Zele dont il sest charg de ta commission. Vivent les Juifs! – mais de cela aprs. Encore du secrt des lettres. Une partie du m i e n public prtend que je ne sais plus mot de lhistoire de Reinhold et de la lettre en question; que cest toi qui laie lu. dans ce cas l, mes paroles peuvent te blesser et je les reprens. Mon erreur prouve que je nen ai jamais conserv dimpression. Au reste, quand meme ce nest pas Reinhold qui ait lu une lettre pas  lui adresse, il a fait autre chose qui ne valoit rien; car cest depuis cette sienne Visite  Lindschoten que jai perdu lhabitude de lui crire pour amour de moi. Jai recommenc notre correspondance qui avoit repos une couple danes lors de son passage par Gunzbourg et je le continue avec plaisir et aujourdhui par interÞt parceque cest une liaison utile – sil avoit besoin de moi je le multiplierai avec ardeur parceque je lui suis attach. – quand au Juifs, cest comme avec tout le reste. au grand reveil des 7 dormans ils auront aussi leur tour, et il le faut, car ils nous mettent aux abois en semparant de tous nos capitaux, biens fond et finances. Je suis fou des gouvernemens europens. lautre jour jexpliqois  Fanny lidee de lEsclavage; de ce que cetoit ches les anciens, de ceque cest encore aujourdhui dans lOrient, et de lsclavage quon tache depuis 23 ans  abolir en Europe. tout en expliquant lindignation et le mpris se saisirent de moi. Ils nont du courage – non! ce mot de courage et trop beau pour aucune de leurs actions – ils nosent o s e r de violence que pour opprimer et pour satisfaire leurs besoins honteux – car il ny en a aucun que le brigandage puisse enrichir – // des hommes perdus de dettes ne senrichissent jamais. Voila ce peuple maudit (que je respecte et defend et met  laise dans chacun de ses individus.) levoila quil nous apauvrit et nous demoralise tandis quil se damne – quel bienfait de sunir pour lexclure de lEurope! quon les transporte dans le plus beau pas des tropiques mais dans un pas dsert, quon ne leur laisse pas un sous, mais que des interÞts de leurs biens ou leur envoye toutes les anes des flottes charges de vivres et de moyens de Cultiver leur nouveau pas jusqu ce quil leur assure leur subsistence. Voila un beau plan! Si ce Mrs. en savent un meilleur, quils lexecutent pourvu que ces malheureux nous quittent. – Jai lu votre petite pice: Unser verkehr – cela est bon,  mon gr car cela nattaque que les abus. pour etre irreprochable, il faudroit y ajouter un pendant qui representoit Votre militaire, Land et Seesturm avec des traits tout aussi piquants, vrais et Gutmuthig – puis viendroient les hommes detat et finalement les vielles femmes caustiques et frondeuses. tu pourrois offrir  lauteur une couple de mes

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lettres pour enrichir son tableau. Louise nous a lu cette brochure. avec sa douce et foible voix le langage juif etoit tout  fait comique. – Jattends encore une lettre de Cannstat pour my rendre avec Louise lui faire boire leau  la source. Je pense que nous partirons vers le Milieu du May. cela nous menera jusquau commencement du Juillet ou je retournerai probablement seul ici, arranger notre emigration. ton bien heureuse a p p r o c h e se rencontrera avec cette Epoque, de manire que, quel endroit tu nous assigne pour un rendezvous, Louise et moi nous y rendrons et quel l e d e r n que Soit Greyers je pense quil y menera sa feme – peut etre queux, les Greyerz, te rejoindroient le plus facilement  Nurnberg? ou trouvrois tu moyen de venir depuis Nurnberg par Gunzbourg et procder aprs par Souttgard  Heidelberg? ou les Greyerz viendroient  Stoutgart et se joindroient  Louise et moi pour nous rendre  Heidelberg? tu na quarranger cela. Greyers est bien dans ses affaires actuellement et sil forme le plan dun tel voyage, il suprimera une autre platte fantaisie – Nous ne voulons nous flatter de rien, mais jouir de tout et puis – attandons que le fruit murisse. Jai fait partir un petit Paquet que Gçschen est charg de te faire parvenir depuis Leipzig. lorsque Vos marchands sont de retour de la foire de Leipzig sans te lavoir apport, crit quelques mots  Gçschen, amis de Jeunesse de feu ton Pre Huber, et demande lui  qui il la remi. Il y a des droleries. – tout ceque tu me mande de Hhnlein et Bauer et pp, nest raisonnable que quand  toi, qui ne peut et ne veut changer de faÅon detre. cette faÅon suppos, je ne puis pretendre de toi que tu aille, lorsque loccassion se presente, te presenter  ces gens, asses minces de leur nature, leur dire: Ich bin Butterweck und das ist mein Degen. Comme tu le dirois mal, il faut sen abstnir. tu as tort; mais tu ny perd rien. toute cette engence na pas asses detendue dame pour y recevoir celui qui sy prsente  limproviste – il faut des portiers, des crachats, des vnemens ou des caprices pour pousser de cot les vetilles qui la remplissent et faire place au nouveau venu. dieu benisse les exeptions dont jadmets peu et nen connois aucune (en parenthese. Je voudrois bien que tu ne te choqois pas de la secheresse et du ton tranchant de mon Style. il est lapidaire – car je laboure avec ma plume tout aussi durement que si je menois le burin. Non que loye dont je tiens ma plume avoit les tuyaux dur comme du fer, ou que mon papier le soit comme du roc, mais parceque je mimpatiente de mexprimer et que les crivailles mes suffoquent. il faut tremper mes lettres comme la morue pour y revoir leur sens pri- // mitif – pourvu quon naye pas la malice de dire qualors il nen resterait quun caput mortuum. la morue conserve de la glue et du sel animal, du nitre.) eh bien. Voila les Greyers qui vont demain  Ulm, pour 4 jours. cest un trait de Scanarell. tu connois les griefs de Claire contre Mr. de Ringel? Greyers administre ses forÞts depuis 6 ans, les deux premires anes Ringel lui a demand, comment le recompenser de ses peines? Greyerz a refus en Mylord anglois, depuis, il le laisse faire et voila Claire  le har et le calomnier le plus imprudement. Il sagiroit de dire,  la premire recette dargent  son profit, trs modestement: Mr. mes interÞts me deffendent de continuer ces soins sans dedomagement, veuillez consentir aux memes arrangemens que lAsseseur Gebhard a fait avec le gnral Rachlowiz pour les memes soins, que je continuerai avec zle

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160 davoir pour Vos interÞts. au lieu de cela on jure et demain ils vont  Ulm pour la

vente de ces bois (das heurig Geschlagne) et se proposent faire bombance au depend de Mr. Ringel 4 jours durant. ÆS. 4, linker Rand:æ qu moi ne tienne! – on me mande dAnsbach que Wilhelm qui ne nous ecrit plus depuis 14 Mois ait quitt lepaulette et soit devenu Ver165 walter aux environs de Munic. Je ny entends rien et vais lui ecrire pour lui faire comprendre que nous laimons toujours. le pauvre Mortel! ces gens qui veulent etre prit pour des tres parfait pour etre sur de lattachment de leurs amis – ou plutot pour etre satisfait de leur attachement. Je tai dit que Sophie ma crit. on demande 8 louis de pension au pas de Vaud. – Adieu! mande nous larrive du 170 paquet et parle de ton voyage qui sera charmant car rien ne sauroit tempecher detre toi en parcourant les jolies Contres que Vous verrez. Adieu! adieu! oblig pour les details sur les tantes.

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An Victor Aim Huber in Hofwil Gnzburg 27. April 1816 Sonnabend

ÆAnfang fehltæ Ich habe, so heftige Leidenschaften, daß ich mit der Vernunft nicht aufkomme gegen sie. Ich bedarf der Furcht vor dem Teufel. ÆSchluß fehltæ

49.

An Carl August Bçttiger in Dresden Cannstatt 26. Mai 1816 Sonntag

Ihre Situation: ich bin aber der Fremdling der irre Wandrer – ich hçre meinen Kobold mich rufen, bald hier, bald da. Aufenthalt in Cannstatt zur Rettung Luises durch eine Kur. Umzug nach Stuttgart: Beabsichtigt weiterhin eine Stelle als Erzieherin zu suchen; bis dahin erleichtert mir Cottas Nhe meinen litterarischen Er5 werb. Luise hat Freude am Geldverdienen und verkauft ihre Handarbeiten: In Mnchen ist ein Breau eingerichtet wo man gegen eine gewiße Abgabe seine Arbeiten auftrgt und zu selbstbestimmten Preisen verkauft ohne daß ein Mensch weiß woher sie kommen. Emil von Herder zahlt Luise keinen Unterhalt. Bittet um Vermittlung eines Lehrers fr Sçhne der Familie Wergo. Unsachgemße Sektion des 10 gestorbenen Elefanten in Stuttgart durch hiesigen Tierarzt statt z.B. durch Soemmerring. ber Aim und Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut: zu viele adelige Schler. Streit mit Fellenberg wegen Koethes »Zeitgenossen«. Ludovico Ariosto: Roland der Wthende. Ein Heldengedicht. bers. von Wilhelm Heinse. Bd. 1–4. Hannover 1782–1783(?); Christoph Willibald von Gluck: Orfeo ed Euridice, 2. Akt, 1. Szene; Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken

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An Victor Aim Huber in Hofwil Cannstatt 29. Mai 1816 Mittwoch

ÆAnfang fehltæ Ich brachte das grçßte Opfer mtterlicher Liebe und gab Dich so frh aus meinen Armen – denn bei mir wrest Du ein excentrischer Phantast geworden, wenn Du nur mich gehçrt httest (der krftigste weibliche Charakter, wenn er sich im Manne abspiegelt, bringt nur excentrische Phantasterei hervor) – oder Du httest Dich unserem elenden Schulgang angeschlossen und wrest mit Deiner inwohnenden Lebendigkeit ein derber Lmmel geworden, der mich in Verzweiflung gebracht htte ÆLckeæ Dein Anstand wegen des Entschlusses ber ein Kirchenbekenntniß, mein guter Sohn, muß Dir nie die geringste Sorge machen. So lange Dich brgerliche Verhltnisse zu keinem Entschluß nçthigen, habe ich nicht den geringsten Beweggrund, Dich zu einem Entschluß aufzufordern. Meiner Ansicht nach muß ich das Kirchenthum ganz von der Religion trennen, und ich kann keine Unruhe darber haben, was ber das Kirchenthum bestimmt wird, so lange ich ber Deine Religion sehr ruhig sein kann. Siehst Du die Frage nach dem Kirchenthum zweifelhaft an, so warte, bis Zeit und Umstnde Dir die Entscheidung nahe legen. Das ist also unter uns abgethan. Ich mache nur den Rechtsvorbehalt, daß Du ohne mein Mitwissen nichts beschließt. Die Sache hat in meinen Augen nur die Wichtigkeit, welche ihr die Individualitt eines Gemths giebt. Hoffnung, Liebe, Glauben ist nicht auf Kirchenthum begrndet, aber wohl ist die Kirche die edelste und trçstlichste, welche ihre Sttzen am meisten auf Hoffnung, Liebe und Glauben gebaut hat ÆLckeæ Du sollst keines Mannes, keines Dinges Sklave sein, also sei auch nicht Sklave Deiner Freundschaft. Du sollst mßig auch in der Tugend sein, denn es giebt deren keine, die bertrieben oder am unrechten Platz nicht Unrecht wrde. O, ich bitte Dich, mein geliebter Sohn, helfe mir die Zeit unangenehmer Irrungen muthvoll tragen. Ehre Du den Ort, wo Deine Kindheit und erste Jugend gedieh, mit Sohnes Ehrfurcht, der das augenblickliche Unrecht seines Vaters mit Geduld ertrgt ÆSchluß fehltæ

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An Friedrich Haug in Stuttgart Cannstatt 31. Mai 1816 Freitag

Werther Herr und Freund, Von jeher ist mirs unheimlich gewesen wenn ich in Ihrer Nhe, in Stuttgardt war, ohne Sie zu sehen – nun ichs aber einleite eine Zeitlang in dieser Ihrer Nhe zu wohnen, ducht mir daß Hubers freundliches Andenken mir fragend winkt: ob

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5 ich denn nicht mit dem alten Freund in freundliches Verkehr treten mçgte? Haben

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Sie nicht Lust, verehrter Haug, den Versuch einer sonderbaren Offenheit mit mir zu machen? – Sie kennen Ihren Werth und Ihr Publikum fhlt ihn mit der Beimischung von Liebe den Ihre achtungswrdige Individualitet vom genauen Freund, zum fremden Leser nachhallt. Ich wende das Ding nun um und wende mich durch den rein guten Menschen zum allbeliebten homme de lettres – Kçnnen Sie meine Bitte begreifen: mich als Freund ein bischen auf dem hießigen litterarischen Boden zu orientiren? aber indem wir beide uns ber die kleinen Autorintereßen erheben, als gescheute Menschen die ihre Autorswirksamkeit unterordnen unter ihren persçnlichen Willen – das ist der einzige Gesichtspunkt unter dem ich mich mit Ihnen zugleich nennen darf wenn von Autorschaft die Rede ist. Belehren Sie mich ber die Verhltniße in denen jezt das Morgenblatt steht – ich war ber seine Redaktion oft nicht ganz zufrieden, und wenn ich fragte wer? schickte man mich von Herodes an Pilatus; da ichs nun mit der Sache, nicht mit der Person zu thun hatte, klagte ich gegen Sie und gegen Cotta. Jezt sagt man mir: nicht Sie, nicht Cotta redigirte es, sondern ein Meister Freimund Reimar, oder Raimund Freimar Meister, den ich nur bei dem Vers mich erinnre: Brnstige Nachtigall, die du aus schwangrer Seele, Deinen Sohn, den Schall, gebierest durch die Kehle – den ich einst im Morgenblatt unter seinen Namen fand. Nun bitte ich Sie – denken Sie an nichts als daß ich eine gute, alte Frau bin – Die Sie nun seit 18 Jahren Von der Jugend niederwrts steigen sahen – daß ich aus Mutterpflicht schriftstellere, also ber derlei litterarische Verbindung einige Notizen zu erhalten trachten muß. Der Schçpfer der schwangern Nachtigall, der in der Sprache der Menschen Magister Rickert heißen soll, soll, wie mir mein vterlicher Freund Prlat Schmid sagt, in Prosa ein sehr ver- // nnftiger, umgnglicher Mensch scheinen – ach das ist ja das Einzige was uns ltere jezt ber mancherlei bignesses in Versen und Proklamationen trçsten kann, und weshalb ich schon zuweilen ganz stille fr mich Antonius Rede bei Csars Leiche gelesen habe, um mirs anschaulich zu machen that they were all quite honnorable men – aber darf ich diesen Herrn Rickert mit meinen kleinen Intereßen so khnlich antreten als ich es Sie that? oder sind Sie noch das Organ der bedrckten Autoren beim Morgenblatt? – Und wohin sind die vorhandnen Aufsze gekommen? – es waren von mir 2 da wovon ich keine Abschrift habe, die ich lngst vortheilhaft htte anbringen kçnnen »Geschichte eines christlichen Jnglings« und ein Bericht ber eine Geschichte von Prunntrut – wer hat diese Papiere? wo kann ich sie zurckbitten? wem soll ich fortan meine arme Geistesprodcktchen bergeben? – Sie kçnnen mich verwundert fragen: warum fragen Sie das nicht Cotta? – Das hat einfache Grnde: Cotta ist so unbegreiflich gut gegen mich, so beharrlich gut, so niefehlend gut, daß ich – alte Frau – gegen ihn in eine Art kindliches Verhltniß gerathen bin; ich kçnnte alles von ihm bitten, bin aber schchtern ihn etwas zu fragen. Das macht daß er in zweierlei Person mir gegenber steht: als 20 Jhrger

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treuer Freund, und als Buchhndler – Mir liegt aber nicht nur daran ber die Redaktion des Morgenblattes Aufklrung zu haben, sondern allerlei Litterari- 50 sches zu erfahren – wenns nun einmal recht schçnes Wetter ist und Sie spazieren gehen mçgen – wollen Sie nicht einmahl kommen bei uns sich ausruhen und uns ein Glas Weines oder andern Naßes zur Erfrischung zu fodern? Wir wohnen – meine gute Luise v. Herder und ich, auf dem Wege zur Brcke neben dem Waßer fast am Eck im Huslerischen Hause. 55 Leben Sie indeß und alle zeit wohl! keine Menschenseele weiß daß ich schreibe – es sieht fast wie eine Intrigue aus – aber ich mçgte Ihre freimtige Gte gern Ihnen allein, ohne Rcksicht auf andre Freunde, zu verdanken haben – sollten denn ein paar gescheute Leute wie Sie und ich nicht ohne Menschenfurcht sich einander ihre Meinungen ber Menschen und Dinge sagen kçnnen? Wie? – Ich 60 empfehle mich achtungsvoll Ihrer Frau. Werther Herr und Freund Ihre Kannstadt ergebene Therese Huber. den 31 Mai 1816.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Cannstatt 6. Juni 1816 Donnerstag

Kçnnten Sie, geehrter Freund, mir die kleine englische Broschre der Prinzeß Charlotte und des Prinzen von Coburg Heirath betreffend auf wenige Tage leihen, fr den bayerschen Gesandten der mich darum bat. Th. Huber.

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An Carl August Bçttiger in Dresden Cannstatt 7. Juni 1816 Freitag

Kannstadt den 7 Jun 1816 Wrs mein Wankelmuth nicht das Schicksal das mich fhrt, so wrde ich mich schmen meine Hofmeister Commißion wieder zurcknehmen zu mßen. Die Familie Wergo fand unerwartet einen Landsmann mit dem sie zufrieden sein will. Wie ich noch gestern das frçhlige Zimmer sah daß ihm bestimmt war mit der 5 Aussicht ins Nekerthal hinab und das Schlafkmmerchen hin gegen den rothen Berg der aus Rebhgeln hervor ragt, zrnte ich der wrtenbergischen Gengsamkeit die das Vorhandne ergreift um nach dem Beßern die Hand nicht ausstrecken zu drfen. In dem Herzlichen Zimmerchen htte vielleicht ein Landsmann von meinem Vater im Anblick der freundlichen Gotteswelt fr sich und sein geliebtes 10 Geburtsland ein gnstiges Schicksal erwartet. Was kommt nun hinein? – ein wrtenbergscher Przeptor – denn – sehen Sie! – das ist das rgerliche reichgewordner Kaufleute in Binnenstdten besonders. – Bei dem besten Willen vorwrtszugehen liegt das wahre Ziel das sie zu erstreben htten  b e r ihrem Ge-

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15 sichtskrais. Wergo will keine Kosten sparen, aber daß die Ausbildung seiner

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Sçhne m e h r wie einen Przeptor braucht, begreift er nicht. Was ein Przaptor ist? Das ist ein Ding das in dem untern Schulen sich brav gehalten, bis zur obern Klaße herauf geruckt ist, lateinsche, vielleicht Griechische Gramatik durch paukte Rechtschreiben, Rechnen erlernt hat – wenn das nun zum Studieren nicht Ehrgeiz oder Mittel hat so wird es Przeptor – das heißt: er wird als Lehrer der untern Claßen angestellt, giebt Privatstunden in dem was er weiß und kommt begngsam nicht weiter sein Lebelang. So ein Ding hat vielleicht nie einen alten Autor gelesen; Geschichte und Geographie werden nur in der Obern Schulklaße zu lehren begonnen, also erfuhr es von diesen auch fast nichts – und so ein Ding soll die Lage erhalten die ich Ihnen in meinem vorigen Brief schilderte. Und warum? Weil die hiesigen Profeßors und Schullehrer der Mutter versichern: Das sei hinreichend; das Ubrige brauche Panajot, der zur Handlung bestimmt sei, gar nicht zu wißen und die andern Lernens auf Universitet. Verzeihen Sie also daß ich Sie vergeblich a n r e g t e. – – Vorgestern besuchte mich Haug – Ach d i e Musen erhalten nicht jung! – es giebt doch Musen die es thun? Bei den seinen ist der gute Mensch steif und dicklich und katharralisch geworden, macht aber tag tglich – sein Amt nimmt ihm, wie er sagt, nicht viel Zeit – so viel Verse, daß die ekelste Auswahl jezt Manuscript zu 6 Bnden liefert. Wie er zu mir herab ging hatte er eine Romanze bersezt, den Tag vorher wo er mich nicht fand, eine im Hingehen, ein Epitaph im Nachhause gehen. Doch machte mirs lange Freude zu bemerken daß er mehr ernsthaft dichtet, und darunter gefhlte Sachen – da erweckte die Muse ja doch eine spte Jugend? – Denn ist denn nicht tiefes Gefhl der Antheil der Jugend – das heißt: der Kraft? – (Jezt geh ich erst mit Luise zur Quelle, dann schreib ich weiter.) – Was man so von Herzensgrunde Gut machen will, sollte doch geseegnet sein? Warum muß nun meine arme Luise einen so heillosen Frhling treffen bei einer Heilart die Wrme und Drockne zur Bedingung macht? Htten wir nur acht warme Tage! – ich glaube der Aufenthalt hçbe ihre Krfte – denn so naß, kalt und sonnenloß das Wetter ist, ertrgt sie doch Ermdungen die sie in Gnzburg nicht ertragen htte. Sie drinkt an der Quelle nur eben den Schaum des Waßers und Schluck weise, so daß sie nur die Gaz wenig vom Waßer genießt, und das wollten die Arzte schon durch Champagne Schaum bewirken; allein der Weingenuß ist der Kranken erschwert weil er, gnzlicher Ungewohnheit wegen, ihr zu Kopf steigt – Ich erkundigte mich bei Haug nach der eigentlichen Beschaffenheit der Redaktion des Morgenblatts. Haug hatte sie bis vor einigen Monaten und mußte geduldig meine Satyren dagegen anhçren. Er warf die Schuld auf Cotta, der einen K . ...ehrigtwinkel und Geiselgewçlb darausmachte. Einmahl sollte hinein was er aus 10 Grnden nicht verweigern konnte, und ein andres Mal, was vorgeschoßne Gelder abverdienen sollte. Wenn // ich gegen Cotta klagte, beschuldigte er Haug: es an Critik und Wahl fehlen zu laßen – beide hatten Recht. Plçzlich hçrte ich bei meiner Ankunft daß Freimund Reimar, der zu seiner Zeit im Dichterwald irrte, spter im Morgenblatt germanische Burzelbume schlug, in der Sprache der Menschen aber Magister Ricker heißt, die Au f s i c h t ber das Morgenblatte habe. Haug sagt mir nun: Minister von

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Wangenheim habe gefunden daß besagtes Blatt sich mehr zur Hçhe des Augenblicks heben mße. Er habe also Cotta an be- oder e m pfolen daß Freimund Reimars Geist ber ihm schweben solle damit nichts gegen Teutschheit, Magnetismus, Mistizismus, und noch ein »muß« ich weiß nicht welches? sich einschlich – und in Gemßheit vom ersten Kapitel der Schçpfung, geschah es also. – Von dem Wangenheimischen Brief der ungebhrlicher Weise in Frankfurth gedruckt ward, werden Sie in der Zeitung gelesen haben? Die Sache incommodirt Wangenheim sehr. Die Handschrift ward den Buchhndler durch einen Bedienten in des Wirtemberger Gesandten Livrey gebracht; ihr lag eine Anweisung bei wie viele Exemplare er drucken, und wohin er sie schicken solle. Er that es. Ein andrer Buchhndler in Frankfurth – der mit Wangenheim in Verkehr steht und dem der Erste auch Exemplare berschickte, ward ber dem Inhalt der Druckschrift stuzig, ließ sich die Handschrift vom Ersten zeigen und erklrte daß keines der Papiere Wangenheims Handschrift sei und er einen Mißbrauch frchtete. So kam der Brief ins Publikum. So wie Wangenheim die Sache erfuhr reiste er selbst nach Frankfurth um gut zu machen u. s. w. Das ist nicht der einzige Verdruß den er hat. Er hat unbedachtsam lebhafte Partei fr eine Somnambule genommen die er aus der Gegend von Ehingen kommen ließ. Arzte fr und wieder beobachteten sie; der brave Praktikus Jger gab Grnde an; Wangenheim fuhr i h m  b e r s M a u l, die Untersuchung endete mit dem Gestndniß der Somnambule daß sie zum Betrug angefhrt und im Betrug beharrt sei. Wenn ein Mann wie Wangenheim in so einer Geschichte begriffen ist, sieht man sie, so bald sie an Tag kommt und frommen sollte, einschlafen. – Der Kronprinz wohnt mit seiner neuen Gemalinn 100 Schritte von uns in einem ganz brgerlichen Hause am Fuß des Kahlen Steins – eines himlischen Standpunkts! Das Haus ward von einem Fabrikanten gebaut, der Kçnig kaufte es, richtete es zu einem pied  terre sezen ein und schenkte es nun seiner Schwiegertochter. Sie leben ganz einsam als glckliche Gatten, tÞte  tÞte ohne Hofleute – kaum sehen sie die Hofdamen bei der einfachen Mittagstafel. Sie fahren auf einer Cariol mit 2 Pferden, gehen ohne Bedienten u. s. w. Der Kçnig sagte verdrießlich spottend: nchstens wrden sie auf nen Berner Wgle fahren. (ein kleiner Leiterwagen mit Sizen) Der Wirtemberger freut sich des brgerlichen Sinnes und ich glaube wohl daß aus ihm etwas Gutes hervor gehen kann. Die Frstinn soll geußert haben: daß man unbeschadet der Wrde die intereßanten, nicht nur galla fhigen Menschen um sich versammeln kann. Mit Wahl hat sie recht; da sie aber bis jezt keinen Menschen sieht muß sie noch weder intereßante noch Galla fhige gefunden haben. – Aus Neuchatel schreibt mir ein angesehner Geistlicher wehmthige Klagen ber den zunehmenden Luxus und ber die zahlreichen Auswandrungen. Alles geht nach Amerika. Kçnnte das Wesen nicht vom Staate aus nach Art der Alten organisirt werden? Denn vernnftig ists einmal gewiß. Es ist ein Aderlaß den manche Provinz bedarf. Bildete man befreundete Stdte unter dem Schuz der amerikanischen Regierungen so wrde dem Kolonen das Tugend Prinzip Landsmannschaftlicher Vereinigung Helfens und Berathens gegeben. Wenn die Regierung selbst die Auswandrung organisirte blickte sie in den Verkauf // den Erwerb der Verlaßenschaften,

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Briefe 53 – 54

zeigte eine liberale TheÆLckeæ Æwæelche das schwankende Herz von 100 zu bleiben bestimmte und bnd die Herzen der Ausgewanderten an das Andenken des Mutterlandes und somit an 100 Tugenden fest. – Ich raisonnire glaube ich wie ein Kutschpferd? – Wie? – Weiter schreibt mir mein Doyen daß die audience Gnrale (eine Art von corp legislatif) zusammengesezt von 10 conseillers detat, 14 Notables, au choix du Roi, und 30 Deputirte aus den verschiednen Cantonen des Landes gewhlt (von wem?) im vollsten Einklang gewesen wr. Man bestimmte die Mittel die durch den Krieg gemachten Schulden, zu tilgen; aber das gouvernement fand un Maitre dans les Audiences gnrales quil avoit invent pour supler au grands Conseils des autres Cantons et dans lesquelles par leur composition, il croyoit setre assur une Superiorit immense! Je vois venir quil sera forc de suivre lopinion publique qui se prononce avec douceur, mais avec une force irresistible, et que la Cour sera bien etonne tot ou tard davoir trouv un imense contrepoid dans un corp cre ce semble, pour sanctionner les impositions quxige notre inclusion dans la Confederation Suisse. Das ist nichts wie un ouragan dans un Verre deau – aber die Chemiker lernen in kleinen Versuchen die großen Prozeße der Natur kennen – ob so eine Erfahrung nicht auf das Versammeln und nicht Versammeln von Landstnden in Preußen Einfluß haben sollte? Ich las Mllners neues Stck Yngurd in der Handschrift – lieber Freund, giebt es denn keine Menschen mehr die einem Mann, der so viel versprach wie Mllner in »der Schuld« zur Selbsterziehung anhalten kçnnte wie WielaÆnd,æ Leßing, und ihre Zeitgenoßen thaten? Wenn Gçthe – der Luzifer, Mephistophles, Satan, Erzengel und Frst der Geister, so einen Mllner beim Schopf faßte, ihm Voltaires Comentar ber Corneille gleich Fußblçcke anlegte jeden Schritt zu betrachten, ihn mit Leßings Wintersonnenklarheit jeden Gedanken d u r c h k a u e n ließ – dann wr die Schuld und Yngurd wahrscheinlich erst nach meinem Tode erschienen, aber sie hatte Mllner berlebt. So viel Schçnes! wofr ihn Gott lohnen wird. D i e Tugend lag in ihm einen Yngurd zu denken und die Menscheit zu rechtfertigen in dem Verdunkelten auf den Felsen im Sdmeer. Glauben Sie daß ich hier unter 10–14 Lesern noch nicht einen fand der an d i e s e m gemahnt worden wr? – Leben Sie wohl! Was macht den Brockhaus mit meiner »kurzen Thorheit ist die beste und Gebhard Fleischer mit meinem »Kriegsgefangnen«? – Ich betrachte die bernomne Verpflichtung fr Koethe von allen Seiten – Ach der gute Koethe ist eben auch in der Wolke die Schubert fortzog und Kanne umhllte! ist er nicht? Lasen Sie: Glockentçne, aus dem Leben eines jungen Geistlichen 1816 unten am Rhein gedruckt? sonst lesen Sies, geben Sies ihren Freundinnen, geben Sies jedem guten Geistlichen auf dem Lande, in der Stadt. Leben Sie wohl! Verzeihen Sie mein Geschwz.

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An Victor Aim Huber in Hofwil Cannstatt 16. Juni 1816 Sonntag

ÆAnfang fehltæ Laß Dir Alles sagen, was Dein Lehrer zu sagen fr gut findet; sobald Du eine Anzahl Stationen erfaßt hast, so gehe damit wie beim Verkleinern der Brche zu Werke. Schneide alle Hlften ab von 100/1000 Theilen, bis auf 19/175 Theile das heißt: schneide von jeder Kirchenlehre die menschliche Darstellung ab, so findest Du in allen die Bemhung des Menschen sich Gott durch Gutsein zu verhnlichen, das Bedrfniß und daher die Sicherheit der Unsterblichkeit ÆLckeæ Das ist ja das Gçttliche der Religion, daß sie in jeder Form das glaubensbedrftige Gemth befriedigt. Ich ehre den Lutheraner, der seine Lehre der Erlçsung g l a u b t; ich ehre den Katholiken, dem seine Absolution zum Pfand der Gottversçhnung dient, – ich htte die Tçchter Sions geehrt, die ihre Opfer dem Gott ihrer Vter darbrachten. Erlaubt Dir Deine Denkart, die Lehre der katholischen Kirche zu glauben, so findest Du die menschlichste Beruhigung in ihren vterlichen Lehren; kann Deine Vernunft ihr großes dichterisches Symbol umfassen, so wirst Du in ihr Raum zu aller Freiheit des Geistes gewahr werden. In beiden Fllen wirst Du mit Freuden die Verbindlichkeit eingehen, in der Gemeinschaft mit Deinen Brdern Dein Betragen nach der angenommenen Form dieser Gemeinschaft einzurichten. Ist in Deinem Gefhl ein Widerstreben, so bitte um die Erlaubniß, Deinen Beitritt zu verschieben, bis Du lter bist. Ich autorisire Dich dazu als Mutter auf den Rath wrdiger und angesehener Geistlichen, die ich zu Rathe zog. Nimm die Sache nicht schwer, dann wird sie Dich nicht drcken. Nimm auch Herrn Fellenbergs Betragen nicht schwer – dann wird es Dich nicht erbittern. Mein theurer Freund, Du mußt in der Geschichte gelernt haben, daß ausgezeichnete Menschen sich oft mit Mhseligkeiten neben ausgezeichneten Menschen vertragen, welche fest auf ihrem Platze stehen. Wenn ich eine gewçhnliche Frau wre, wrde Fellenberg mich mit gewçhnlicher Achtung gegen Dich erwhnen. Wenn zwei hçlzerne Kbel einen Bach herunterschwimmen, so schupsen sie sich und schwimmen nebeneinander her; ein paar eiserne Kessel prallen gegeneinander, tçnen, verndern im Abstoßen ihren Lauf. Laß das Deinem Herzen nicht weh thun. Wenn Herr Fellenberg sagt: Du allein habest Bedenklichkeit, Grbeln, so muß Dich das nicht krnken. Fellenberg selbst muß sich bewußt sein, daß er damit Dein Lob spricht. Ich fhle wohl, daß Deine Lage jetzt Dornen hat, aber, theures Kind, sie entkeimen nicht f  r D i c h, sondern weil Du in das Alter trittst, wo Dein Weg durch Dornen geht, – es ist der Zeitpunkt der Reife objectiv und subjectiv, – es ist Dornenzeit. Mache es wie tchtige Holzhauer, wenn sie Reißbndel aus Dornbschen binden, fasse sie krftig, daß sie brechen, so verwunden sie weniger ÆSchluß fehltæ

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Briefe 55 – 59

An Ludovike Simanowiz in Ludwigsburg Cannstatt 18. Juni 1816 Dienstag

Anbei: Brief von Therese Forster. Empfindet Genugtuung ber Aims Charakter; dessen Kampf mit den Erdenmchten – jedes beßere Menschen Leben ist ja Alcidens Laufbahn zu vergleichen. Wetterbedingte Verschlechterung von Luises Gesundheit. Und das alles sind die Folgen tiefen Seelenwehes, Wunden von Hn5 den geschlagen denen wir die unsern nur zum Seegen gereicht. – Undank – Wenn ich Sie einmal lnger allein sehe, so mache ich Ihnen diese traurige Erzhlung. Friedrich Schiller: Das Ideal und das Leben. In: Gedichte von Friederich Schiller. T. 1, 2. verb. und verm. Aufl. Leipzig 1804, S. 262–269, hier: 14. und 15. Strophe.

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An Therese Forster in Berlin Cannstatt 19. Juni 1816 Mittwoch

Ihre Zeit in Cannstatt ist dem Wohle von Luise gewidmet. Konflikt zwischen Philipp Emanuel von Fellenberg und Aim wegen dessen Konfession. Ratschlge, wie Caroline Alexandrine von Goldbeck darber informiert werden soll. Zu Fellenbergs Charakter bien noir. Aims Freundschaft zu Wilhelm von Stillfried: Il aime comme Achill aimoit Patrocle. Kein Kontakt zu Wilhelm Albrecht seit Mrz 1815; seine und anderer Undankbarkeit. Je moccuppe  crire lapologie des ingrats – tu la trouvra en son tems dans le Morgen Blatt. Bernhard Morells viermonatige militrische Haftstrafe. Regenwetter und Unsauberkeit in Cannstatt; Luises Gesundheitszustand verschlechtert sich: Kann sich nicht zum Essen zwingen; soll ich sagen: Das glaube ich nicht? – Ich beschuldigte den Vater ÆLudwig Ferdinand Huberæ aus Weichlichkeit nicht am Boden liegen, sich nicht bcken zu wollen, und nach seinem Tode zeigte sich daS seine kranke Leber ihn jede solche Bemhung peinlich machen muSte. Walo hatte kein GedchtniS beim Lernen – Gottlob! er kam stez mit Freuden sein bchelchen unterm Arm, er blicke stez heiter in mein ruhiges Gesicht wenn er 600 Mal nichts behielt – wenn ich ihn geschmhlt, gestraft htte, und dann seinen kranken Schedel gesehen, sein krankes Gehirn? – Du verstehst mich wohl. Vernderung August Hartmanns durch diverse Ttigkeiten im çffentlichen Leben. Il a abandonn les interÞts des etat pour embrasser ceux du Prince – on le blame, le msestime. Ist ihrer vornehmen Bekannten berdrssig. Besuch bei Familie von Brand und Simanowiz in Ludwigsburg. Ihre zuknftige Wohnung in Stuttgart gegenber von Luise Duttenhofer. Zu Johann Friedrich Cottas Familie. Friedrich von Matthissons Unflle wegen seiner Trinkerei. Sa petite femme lidolatre tellement quelle suppose que la bouteille soit une condition sine qua non des grands Poe¨tes. »Yngurd« represente le Caractre de l  e x i l  ÆNapoleon Bonaparteæ justifi et condamn par lui meme Æ…æ – Mathisson les Hartmanns Haug, les Hopfengrtners et dautres qui lont tous lu, ne ly reconnoissent pas – nen disent rien – ou

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leur haine seroit elle si poltronne de noser le nommer? ou seroit elle si consequente de ne point confesser que tel il etoit que Yngurd? – Car Yngurd est un noble Mortel! – je nen sais rien. Besuche von Johannes Anhuser; seine Familie. 30 Nachrichten aus Gçttingen: ber Charles Berthoud, Alfred Heynes tçrichte Verlobung, Familie von Jasmunds Schulden. Auswanderungswelle nach Amerika; si les Gouvernement etoient sages, ils songeroient  d e s c o l o n i e s organises avec lesquelles elles conserveroient des relations intimes. Kçnnte fr sich, Luise, Aim und Therese, in einer Gruppe mit Wilhelm Albrecht, sich Entsprechendes vorstellen. 35 Th. Huber: Beitrag (nicht ermittelt)(?); Adolph Mllner: Kçnig Yngurd; ders.: Die Schuld; Germaine de Stae¨l: Corinne ou lItalie, 14. Buch, Kap. 1(?); Johann Heinrich Voß (bers.): Homers Ilias; Zitate (nicht ermittelt); Morgenblatt

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An Therese Forster in Berlin Cannstatt 30. Juni 1816 Sonntag

Vorbereitungen fr gemeinsames Treffen. Das Claire Dich nicht sieht, schmerzt mich tief. Aber es hat sein Gutes – Sie wrde uns durch ihre Leidenschaftlichkeit drcken. Soll Seide fr Luise mitbringen; deren Appetit. Nachricht von Aim, der Ausarbeitungen schickt.

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An Victor Aim Huber in Hofwil Cannstatt 4. Juli 1816 Donnerstag

ÆAnfang fehltæ bei der Du und Deine Schwester mit Suzette oft waren ÆSchluß fehltæ

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An Johann Gotthard Reinhold in Rom Cannstatt 9. Juli 1816 Dienstag

Kannstatt bei Stuttgard den Æ9. 7. 16æ Mein Herzlieber Freund, wir kommen uns in unsrer Streitsache nicht nher, aber mit unsrer Neigung wohl denn Sie werden mir lieber und werther in diesem Streit und ich verliere darinn bei Ihnen gewiß auch nichts. Sie sezen bei der bçßen That das Bewußt sein Bçßes zu wollen voraus und die Absicht eines Bçßen End- 5 Zwecks. Das lezte hat, so lange der Mensch bei Sinnen ist, nie statt; das erste: die That als Bçße zu kennen, nur bei sehr starken, mchtigen Menschen. Die allermeisten faßen einen falschen Gesichtspunkt indem sie sich zwischen L e i d e n s c h  f t l i c h e n und Absichten abfinden. Sie gleichen Hamlet und Gldenstern in einer Person. So bald ihnen die Wolke wie eine Schildkrçte aussieht, ist 10

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Brief 59

ihr Verstand bereit sie auch so zu finden und sie mßten lange, selbst mit ihrem Beichtvater, sprechen, bis sie sich selbst bemerkbar machten daß ihre Vernunft der Leidenschaft nachbetete. Leider werden die B ç ß e t h u e r (mal faiteur ist ein sehr psychiologisches Wort) M i ß e t h  t e r, giebt es ja! – werden die Mißethter dadurch viel verchtlicher, aber es ist also. Fellenberg ist mehr wie irgend Jemand in dem Fall. Der Mann hat durch Umstnde veranlaßt eine Idee von Menschen Beglcken aufgefaßt deren Bestimmung und zur That Werdung er gar nicht gewachsen war. (glauben Sie nicht daß es mir einfalle diesen barbarischen Styl im Ernst zu schreiben, ich mache mirs eben jezt bequem nicht ber die Worte zu denken) Der Lauf der Zeiten schrfte sein Gefhl fr die Grçße der Idee und die Nothwendigkeit ihrer Verwirklichung; rief aber durch individuelle Verhltniße, seine Persçnlichkeit gewaltsam hervor. Seine Lage, Erziehung, Landessitte, bot ihm keine Mittel seinen Verstand durch strenges Studium aufzuhellen; die Begebenheiten beschftigten und verkrftigten seine Leidenschaft, er dachte sich dmisch und trunken an dem unentwickelten Vorsaz: die Menschen zu beßern. Pestaloz kam ihm im Wurf; er hing sich an ihn und glaubte einige Jahre, der Heiland sei gefunden. Daß er Eigenschaften und Erfahrungen hatte die ihn ber Pestalozzis persçnliche Schwchen bald die Augen çffneten, dankte er seinem Stand und seiner politischen Thtigkeit, daß er sich mit ihm herum balgte, bewieß seinen Mangel an Uberlegenheit. Wie ich Fellenberg kennen lernte, 1806 meinen Sohn zu ihm brachte, war sein Begrif von Erziehung noch ganz schwankend; aber seine Uberzeugung durch Erziehung das M e n s c h e n g e s c h l e c h t (denn darunter thuns diese Weltumkehrer nicht) zu retten, bis zum Mrtyrerthum bestimmt. Er Pestalozzirte noch, aber tappte nach etwas das der angebornen Grçße seines Ehrgeizes, seiner Gewohnheit von G e l t u n g in der brgerlichen Welt, angemeßner war. Die Handwerkspurschen Vortrefflichkeit von Yverdun widerte ihm – aber er verstand s i c h nicht. Er w o l l t e, und dieses Wollen nahm seit dem tglich zu. Das Wie? ward ihm nicht klarer, aber die Umstnde halfen ihm so unbegreiflich, daß er stez in dem Irrthum fortging das Rechte gewollt zu haben. Dieser Streit zwischen Unklarheit, Gewaltsamkeit und dem schçnen Zweck eine beßre Menschheit zu schaffen, gebierth seine Mißethaten. Er gebraucht das Bçße wie der Vater die Ruthe – haben Sie denn nicht schon oft vor einer solchen Peitscherei eines Kindes geschaudert? Der Vater haute aus Leidenschaft, das Kind blutete unschuldig, der Keimende Mensch ward zertrmmert in ihm – hielten Sie deshalb den Vater vor einen Bçßewicht? – O nein! Sie verabscheuten seine That. Es giebt keine bçße Handlung die ich // Fellenberg nicht begehen sah – daß ich ihm das jedes Mal sagte, trug er lange; anfangs liebte er mich darum, dann scheute er mich deshalb, endlich haßte er mich darum – nicht weil er mich verderben will, sondern weil er meinen Tadel als ein Hemmwerk seines Laufs zum Ziel ansieht, meine Denkart als Hinderniß, meine Thtigkeit als Eintrag thuend – und nun wird es Pflicht g e g e n mich zu handeln. Sein Wohlstand war nçthig um seinen Erziehungsplan auszufhren; ein gewißer Quell oder dergleichen war ihm nçthig um sein Feld zu verbeßern: ein Nachbar machte ihm sein Recht streitig; man prozeßirte; er war in Gefahr zu verlieren; er verkleidete einen Knecht in ein

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Gespenst, ließ den Nachbarn ins Bockshorn jagen, gewann den Prozes, verbeßerte das Feld, wendete den Ertrag zum Fortgang seines Zwecks an. Ein Lehrer ward angenommen und wieß sich schlecht aus, war untauglich und nahm den Abschied; Fellenberg gab ihm nur einen Theil des v e r s p r o c h n e n Salars weil e r n i c h t m e h r v e r d i e n t e. Ein andrer fhrte sich wie ein Geck auf, hatte Geld bei ihm aufgenommen und verließ das Haus; Fellenberg behielt ihm seine Effekten zurck und wollte dem armen Schlucker die Kleinigkeit abdrngen. Er schrieb Hunderte von Seiten um alle seine Hçckershndel mit Pestalozzi zu dokumentiren und wollte sie drucken laßen um als Nemesis auf zu treten – ich bewieß, bat, dißertirte und verhindert es – Also, in Arau wirkte er gegen mich? – Aim ist bestimmt als Sohn eines Katholischen Vaters und als Bayer, katholisch zu werden so bald er nicht e i n e a n d r e K i r c h e v o r z i e h t. Jezt ist er 16 Jahr alt, alle die Sçhne erhielten e i n e r l e i Unterricht bis jezt 3 protestantische Jnglinge in dem Calvinischen Kirchen glauben unterrichtet und confirmirt wurden. Zugleich bergiebt man 2 katholische Sçhne, AiÆmæ und den ltesten Prinz Wrede, einem katholischen Priester. Aim bittet: sein Glaubensbekenntniß noch um einige Zeit verschieben zu drfen weil er, seiner Mutter und Vormndern zufolge, freie Wahl habe, und sich von den andern Kirchenlehren unterrichten mçgte. Fellenberg nimmt ihn vor, macht ihm Vorwrfe der Einzige zu sein der ber diese Wahl grble. Er solle seiner Vter Glauben folgen. Sein Vater sei Kalvinisch gewesen (sehen Sie wie die Leidenschaft den Menschen verblendet eine Lge zu sagen) seine Mutter sei es noch, nachher habe ihr der Katholizismus beßer gefallen, da habe sie L u i s e d a z u v e r l e i t e t u n d d a s h a b e i n i h r d i e s o n d e r b a r e Geistesverwirrung verursacht welche das Unglck ihrer Ehe h e r b e i g e f  h r t . Aim hat mit Festigkeit darauf bestanden sich erst zu unterrichten, mit mir Rcksprache zu nehmen. Fellenberg erboßt sich noch mehr: »er solle mich mit dergleichen nicht plagen i c h w e r d e o h n e h i n n i c h t m e h r l a n g e l e b e n « – Aim verlßt ihn und schreibt mir mit einer Faßung die bei der Tiefe seines Schmerzes seinen herrlichen Karakter ans Licht legt. Ich berichtigte ihm historisch mit der grçßten Ruhe, gab seinem Thun Beifall, sezte ihm meine Ansicht des Kirchenglaubens auseinander und ließ ihm freie Wahl; machte ihm ber Fellenbergs Betragen gar nichts weiß, ermahnte ihn aber muthig zu tragen was eine gute Schule sei, da seine ganze Lage, diese sehr einzelnen Momente ausgenommen, seiner Bildung bis zu seinem, in 2 Jahren bevorstehenden Abgang nach Gçttingen, am angemeßensten sei. Ehe er meinen Brief bekam war Fellenberg selbst b a n g e g e w o r d e n – er hatte Aim durch seinen Lehrer und kindlich geliebten Freund (einen Menschen der in // der ersten Kirche ein Heilger geworden wr – aber aus keinen brillantern Grnden) ließ ihm alles sagen was ihn beruhigen, sein Gefhl heilen konnte. Der edle, brave Knabe schreibt mir muthig, erheitert, neuen Sturm zu ertragen nicht scheuend und geht seinen Weg fort. Nun? ist das nicht abscheulich? von 55 Sçhnen ist Aim der einzige der offen und gewißenhaft widersteht wo er seine Freiheit in Gefahr glaubt und da reizt er den Mann bis zur Vergeßenheit alles Menschengefhls. – Daneben bleibt er voll Gutem, aber da er von Leidenschaft geleitet, und unklarem Verstandes ist, er-

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laubt er sich jedes Mittel zu seinem Zwecke zu gelangen. Je hçher der Endzweck, 100 je umfaßender der Wirkungskrais, je verwstender Wirkt nun die Zeit auf einen

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solchen Menschen, so bald seine Erkenntniß nicht zunimmt und das kann sie schwerlich bei einem so glnzenden Zweck und so nothwendigen praktischen Geschften. Ich weiß nicht ob ich Ihnen meine Ansicht: die Thaten von dem Menschen zu trennen, klar mache? Ob ich gelitten bei Aims Kummer? – Mein Freund ich gehe mit einem so verlezten Herzen durchs Leben daß ich oft ber die Elemente meines Muthes nachdenke, aus Furcht daß meine tgliche Fhigkeit heiter zu sein in Abstumpfung ausarte. In mir steht ein sehnsuchtsvoll fester Glaube daß Gott mich als Vater leitet – oder mit andern Worten: daß ich, selbst gçttlicher Abkunft, Theil des Weltalls, zu seinem Bestehen mitwirke, neben einer Klarheit die Welt, die Menschen, mich selbst zu erkennen – das Eine hilft den Andern fort, aber menschlich weich weine ich ber mich und die Menschheit. Daß ich verlaßen ward von denen die ich mir zur Stze gegeben glaubte – das ist mein m e n s c h l i c h e r Schmerz (persçnlicher) Ich war Tochter bis ich Gattinn ward dann ward ich Wittwe in dem Moment wo ich einen Sohn erhielt auf ihn zu lehnen, ich bertrug alle meÆiæne Gewohnheit zu lieben, so fern sie nicht meinen Kindern gehçrte, auf diesen Sohn und den andern – diese verriethen mich und ich bin ohne Stze – fr die Welt und fr mein Herz. Ich war den Schuz eures Geschlechts, der Sicherheit die es dem Weibe giebt neben einem Manne zu stehen, ihn zu lieben, gewohnt – n u n bin ich erst Wittwe. Greyers findet sich beßer ohne mich – niemandes Existenz ist nun seinen schlfrigen Leben ein Vorwurf. Gott seegne ihn! ich bin nun allein. Sehnlich, sehnlich wnsche ich daß er es immer vor Recht hlt mich abgeschttelt zu haben. Ich und Luise sind allein. – Wir kamen am 17 Mai hierher und hatten nun whrend acht Wochen nicht 4 gute Tage nach einander, und nicht 14 warme Tage im Ganzen. Khle, Uberschwemung, s t e t e n Regen, drohenden Mißwachs, Hunger und Ghrung in den Gemthern. Luise konnte nicht beßer werden. S i e s c h w i n d e t zum Schatten – zum schçnen Schatten. Morgen ziehen wir von hier nach Stuttgardt – dann den 23 dieses nach Mannheim wohin Therese mit Goldbecks in den folgenden Tagen kommt, worauf sie mit ihrer Familie nach Wisbaden geht und dem Rhein herab ber Kçlln, Hannover nach Berlin zurck. Therese ist glcklich bei Goldbecks. Anfang Augusts kommen wir nach Stuttgardt zurck, dann muß ich in Geschften nach Bayern und erst Ende Augusts beziehen wir unsere Wohnung in Stuttgardt wo Luise whrend meiner Abwesenheit in Gnzburg, bleibt. Die Aussicht auf das Herumwandern verçdet mir das Gemth troz dem Wiedersehen meiner Therese. Dergleichen Wiedersehen ist nicht viel. Strick ist stez krank an rheumatischen Ubeln – die rchende Nemesis hlt ihre Hand ber ihn. Er wollte mit einen jungen Frsten von Frstenberg nach Italien und Griechenland, sein Siechthum verhinderte ihn. Meine Kinder in Gnzburg sind ertrglich wohl. Der ehrliche Greyers thut von Herzen, kleine Dinge. Claire grmt sich ber unzureichende Krfte meine Gegenwart an Arbeit und Erziehung ihrer Kinder zu ersezen und trgts mit lieber, schzenswerther Ergebung ihrer Mutter beraubt zu sein – so recht Ehefraulich dem Manne ergeben. Die Enkel hoffen: morgen komme die //

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Tante wieder, die Großmutter, und gewçhnen sich uns zu entbehren. So ist der Welt Gang. Meine Enkelinn besucht zu allen Lexionen die ich ihr gab, ein schotten Kloster das in Gnzburg Schule hlt – das war beßer wie Clairens Un- 145 fhigkeit Geduld zu haben, Greyers Schlfrichkeit und sinnliche Weichlichkeit – die Knaben wachsen eben auf und da sie unter guten Menschen sind wirds schon gehen. Endlich muß der Vater fr sie sorgen. Ich denke immer er thut sie endlich nach Bern, wohin sie gehçren u Rechte haben. Die Kinder sind mir unendlich lieb. Blicken mich aus den Rosen an und den Sternen. Gestern ging wieder ein 150 Mandat in Luisens Prozeß nach Mnchen ab – nachdem man wieder 7 Monate alles verschoben hatte. Grßen Sie Keller von Herzen. Wnschen Sie ihm Glck, erhalten Sie uns seine Theilnahme. Ich begrße Ihre Frauen und Kinder mit Mutterliebe. Gott mit Ihnen! Laßen Sie mich ber Ihr Wohl und Weh nicht in Unwißenheit. 155

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An Therese Forster in Wiesbaden Mannheim 30. Juli 1816 Dienstag

Bittet, Georgine Heyne und Georges de Rougemont zu einem Treffen mit Th. Huber und Luise in Heidelberg zu berreden. Zum stattgefundenen Zusammensein mit Therese und der Familie von Goldbeck in Heidelberg; das gegenseitige Kennenlernen habe beiden Seiten gut getan und einen gnstigen Eindruck fr Dich gemacht. An Dir ist wenig zu wnschen, wirklich nur Nichtsbedeutentheiten vor dem Auge der 5 Vernunft. Ratschlag: bewache Deine Haltung und Deine Stimme. Du hltst Dich zu schlecht fr eine Erzieherinn, und Deine reizbaren Schlund Drsen machen Deine Stimme oft falsch. Wegen des lezten habe ich schon gedacht: ob Du versuchen solltest zu weilen Taback zu schnupfen? immer wache darber immer den tiefern Ton zu nehmen, da Du wie Claire, sonst zu hoch kommst. Ich halte Herr- 10 schaft, auch die k l e i n s t e, fr nzlich – unser Außeres hilft dazu Christian Frchtegott Gellert: Trost des ewigen Lebens, S. 160

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An Therese Forster in Wiesbaden Heidelberg 5. August 1816 Montag

Plan eines Treffens zwischen Th. Forster und Georgine Heyne, die gerade bei Th. Huber ist, in Frankfurt: um ihre so ehrwrdige Großmutter – wohl zum lezten Mal zu sehen. Vielleicht auch Mçglichkeit eines Wiedersehens mit Georges de Rougemont? Mannheimer Bekannte. Nachteile von Kurorten wie Wiesbaden.

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An Carl August Bçttiger in Dresden Ludwigsburg 10. August 1816 Sonnabend

Ludwigsburg den 10 Augst 1816. Ich greife wieder einmal zu dem elenden Behelf des SchreiÆbæens indeß es mir auch nicht einmal mit dem Reden ausreichte, sondern ich am liebsten Ihnen, werther Freund, still gegenber sß daß Sie mir anshen, oder aus mir heraus shen wie ich diese Zeit gelebt habe. Wenn ich mit weyland Leonorens Reimlein antwortete: »geweinet hab ich und gewacht« – so klnge das hçchst tragisch und jeder der mich fleisig lachen sah und mich regelmßig schlafen wußte, bezeihte mich der Lge, und doch streifte das am nchsten an der Wahrheit; denn es giebt Weinen ohne Thrnen und Wachen ohne Schlaflosigkeit. Ich schrieb Ihnen einmal im Frhjahr und Sie empfingen gtig Theilnehmend den Brief; das sagte mir Herr Kanzler Herrmann aus Bauzen der mich im Juli in Stuttgardt aufsuchte. Gestern traf er auf seiner Rckreise aus der Schweiz wieder daselbst ein und war so gtig mich wieder aufzusuchen und mir Nachricht von meinem Sohn zu geben wobei er mir zugleich erlaubte ihm einen Brief an Sie anzuvertraun. Ich eile nun Ihnen zu sagen: Wie es mir weiter ging – denn mein Leben erscheint mir endlich selbst wie eine Abentheuerliche Geschichte vor die ich in Capiteln lese und die armen Helden manchmal beweine indem ich die gçttliche Gerechtigkeit, oder die poetische, drinnen bewundre. Ich weiß nicht mehr wenn ich Ihnen schrieb? Daß aber der ganze Juni, Juli schlechtes Wetter war und immer schlechtes Wetter und wieder schlechtes Wetter das wißen Sie leider so gut wie ich. Das Brunnen Trinken konnte also wenig consequent gebraucht werden und wenig wirken. Ich fhlte bei dem tglich wiederkehrenden grauen Himmel daß ich meine Zeit // und meine Mittel vergeblich aufwendete – meine Luise gewann nichts dabei. Therese bestimmte uns endlich den 23 Juli als den Tag, an welchem sie in Heidelberg eintreffen wrde; indem Goldbecks bei ihrer Badereise nach Wisbaden bis Heidelberg den Rhein heraufgehen wollten. Meine Miethezeit in Kannstatt war dem 10 Julius zu ende; wir brachten die 12 Tage bei Freunden in Stuttgardt und in Ludwigsburg zu, und trafen den 23 Julius wirklich mit Goldbecks in Heidelberg zusammen. Ich fand meine gute, wackre Therese in den Hnden sehr wrdiger Menschen, und nahm mit dankbarer Freude an ihren Zçglingen wahr daß ihr Tagwerk glckt und geseegnet ist. Die beiden Kinder die sie erzieht, sind vortrefflich gebildet; kindlich, geistvoll, und gemuthlich, so viel es die Umgebungen ihres Standes erlauben – ihres Standes und ihres Landes – doch davon unten. Ich fand an Goldbecks sehr schzenswrdige Menschen deren Geist und Herz mchtig genug ist um nach und nach die Rinde des Standes und der Gewohnheiten zu durchbrechen. Die Nationalitet ußerte sich sehr intereßant, und ward dem gescheuten Goldbeck selbst, zum Studium. Ich htete mich vor jeder Dißkußion; gestand aber, fast Traktatenmßig, Darlegung von Thatsachen zu. Zum Theil beurkundeten sie sich vor seinen Augen, zum

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Theil warens Dinge die er durch die einfachste Erkundigung bewhren konnte. Er zog endlich unangeregt den Schluß: daß in Preußen unzweifelhaft eine grçßre Zahl gelehrt und stethisch gebildete Mnner wren; aber in Sdteutschland das Volk mehr Erregbarkeit, Allgemeine Bildung und Gewohnheit das allgemeine Intereße zu besprechen, besße. Sehr merkwrdig ist mirs bei lngern Nachdenken bei dieser Gelegenheit, wieder vorgekommen, daß der Katholizismus zu dieser allgemeinen Bildung b e i t r  g t und einer noch hçhern Stuffe derselben i m We g e s t e h t. Das allgemeine Lesen von Zeitungen, Volksblttern, Regierung, Landbausblttern, in Bayern, wird von // den Pfaffen befçrdert die in den Schenken, so roh sie sind, doch die Litteratoren des Dorfs sind und p r i m i r e n wollen; es wird von den Wallfahrten befçrdert die hie u da Vo l k aus verschiednen Gegenden versammeln; es durchstreift benachbarte u fremde Fluren, spricht von den Verordnungen im Sundgau im Schongau, von dem Landbau an der Donau an der Iser u. s. w. Das bringt eine Reibung der Ideen, einen Austausch derselben hervor, aber die Beschrnkung derselben durch die Mittel selbst, ist leicht zu berechnen. Ich mçgte nun einen Sprung machen den ich Ihrem Raisonnement auszufllen berlaße und folgere: daß der Katholizismus das gnstigste Kirchenthum sei indem es das Vo l k ohne studier Verordnung b e z  u n t, dem Denker ungemeßne Freiheit giebt, da die ußre Form der Kirche genug thut, und das Gemth am tiefsten ergreift. D a s habe ich aber Goldbeck nicht gesagt so lebendig ein Theil dieser Andeutungen sich bei Boiseres Kundthaten – Im Ernst, lieber lutherischer Freund – ohne d i e G e w o h n h e i t des Katholischen Ritus, kann die Schçnheit dieser alten Bilder nicht wirken. (ich habe nicht G l a u b e n gesagt, sondern G e w o h n h e i t – Gewohnheit unter d e m Symbol d e n erhabnen Gedanken zu verstehen). Am deutlichsten erschien mir das bei Boiseres Gemhlde der sterbenden Jungfrau. Es ist das Geprng welches den Sterbenden an die geheimnißvolle Pforte fhrt, wo ihm durch jedes sinnliche Bild der hçchste Genuß der bersinnlichen Herrlichkeit die ihm jezt aufnehmen soll, dargestellt wird. Wenn Ihr Weib, Ihr Kind, Ihr Freund so vor Ihnen lag – rufen Sie doch die Stelle aus Popes Brief Heloisens zurck die mit den Worten schließt »Lehre mich und lerne von mir zu sterben« Nur dann wenn ich eine geliebte erstarrende Hand diese Kerze faßen sah, das Symbol des anbrechenden, ewigen Lichtes, nur wenn ich eine geliebte, bleichende Stirn salben sah zum Erben // des Himmels, nur wenn diese Rauchwolken mit der Frbitte fr einen geliebten Scheidenden aufstiegen, nur wenn diese Glocke meine Mitbrger aufforderte fr eines geliebten lezten Kampf zu beten – nur dann verstehe ich das unnachahmliche Leben dieses Bildes – das bloße Knstler Auge? – Ach was ist bloße Kunst vor einem Kunstwerk? Der Vogel der die Traube picken wollte sprach jenem Griechischen Knstler den Preiß zu, nicht der Kunstrichter Urtheil. Und da stand auch – nach des komischen Bertrams gutmthiger Erklrung, der ehrliche Goldbecks und benickte herablaßend die natrliche DaÆræstellung einer so componirten Cerimonie. Und nun hçren Sie nÆochæ mein unendliches Leidwesen! – Da hat der Kçnig v. Preußen eineÆnæ quidam gesandt und feilscht um Boiseres Sammlung und die guten

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Boiseres oben drein! – und das ist ein Sklaventhum denn diese Menschen kçn85 nen auf die Lnge nicht da oben gedey hen. ..

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Anfangs wird man ihnen ihr freies, selbststndiges, unbesorgtes Wesen nachsehen, wenn ihnen aber bebnderte, besternte, und berucherte Herrn Jahr aus Jahr ein hçchst gleichgltig sind, wird man ihnen bald das Leben verleiden – diese Bilder und diese Menschen paßen nicht da oben hinauf im Norden und ich mçgte vergehen daß das im Werke ist – ich zerbreche mir den Kopf zu intriguiren damit unser Kronprinz noch zur rechten Zeit dazwischen tritt – aber ich habe keine Relation in Mnchen durch die ich wrken kçnnte und die GeniestreichÆeæ sind mir verboten. Meine Flgel sind gelhmt und die Taubenweisheit (Freund, die Gengsamkeit hat berall genug) leitet mich auf den bereiften Pfad des Alters auf die Klte des Grabes zu – Nun! – Das ist Poetisch – Mir fllt dann immer Racines u n  b e r s e z b a r e s: – jetois jeune et superbe ein. Also meine Rçse fand ich mit allem Trost und mit allem // Gegengewicht von Guten welches die unerlaßliche Unannehmlichkeiten Æiæhres Standes begleiten kann. Menschen sind Menschlich – ich glaube sogar daß die Ansicht die Goldbecks von meiner und meiner Familie Verhltniß gegen die Gesellschaft, besonders in der v o r n e h m e n in Mannheim, noch beytrug ihre Lage angenehmer zu machen. Der Himmel begnstigte uns mit 5 schçnen Tagen in Heidelberg und Mannheim. Dort verließen uns die lieben Nordteutschen und ich erfuhr daß meine Mutter und meine Schwester Heeren am 4 August, von Ems zurckkehrend, bis Heidelberg herauf gehen wrden. Diese wußten von unsrer Anwesenheit in der Pfalz kein Wort – ich befand mich in Mannheim bei Freunden und konnte diesen 4ten August vom 26 Julius an, sehr bequem abwarten. Am 4ten also, hatte ich das unerwartete Glck Mutter und Schwester in Heidelberg zu finden und anderthalb Tage mit ihnen zu verleben. Sie waren uns von großen Werth. Meine gute, liebe Mutter hat sehr abgenommen – ich glaube nur im Außern – denn sie ist beweglich und theilnehmend wie sonst. Mçgte sie doch noch einige Jahre leben – auch fr meinen Aim den sie mit mtterlicher Gte in Gçttingen erwartet. Am 6ten reisten wir – durch alle Verherungen welche ein furchtbares Gewitter den 5ten von Heidelberg bis Hailbronn anrichtete, hierher zurck. Nun muß ich noch auf einige Tage nach Gnzburg um unvermeidliche Geschfte zu besorgen, dann wohnen wir, Luise und ich, auf einige Zeit in Stuttgardt. Ich sehne mich unaussprechlich nach einer Heimath, nach Arbeit, nach e i n g e b  r g e r t s e i n, so schwach die Bande sein mçgen. Ich kann Ihnen die G r u n d l o s i g k e i t die ich in mir fhle so herum zu ziehen, mich aus den hinreichendsten Grnden aus meines Schwiegersohn Greyers Hause loßgerißen zu haben, nun noch nirgend Wurzel – g e p f l a n z t, schweige denn g e f a ß t zu haben nicht lebendig genug schildern. – Luise fhlt ihre A b w e i c h u n g vom Leben ihrer Jugend, ohne Klage – aber der Klaglose Mund // einer geliebten, schçnen Leidenden, schneidet tiefer als ihr Schrei in unser Herz. Wenn wir h  u s l i c h, beschrnkt, arbeiten werden, wirds uns wieder wohler sein. Verzeihen Sie diese Außerungen. Das Gefhl der Herzen wird von einem reifen Verstande leicht geregelt. Das Bewußtsein des vielfach tiefen Wehes das mein Leben begeleitet trbt meinen Verstand nicht,

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vermindert nicht meine Genße, stumpft meine Empfnglickeit nicht ab – ich beschftige mich nicht wohlgefllig damit; aber ich w e i ß sie alle diese Wehe und lese sie in der Geschichte meines Lebens. – Denn so, wie ich eine Geschichte lese, verlebe ich meine Tage – ja wie ich eine Geschichte d i c h t e – denn redlich, innig, herzlich suche ich das Rechte, Beste drinn aufzustellen. In Mannheim wollen mich viele Freunde gern haben – ich fnd dort viele Vortheile aber ich wr dort sehr fern von meinen bayerschen Kindern und Geschften. Haben Sie denn ein Wiener Produkt: »Das Leben ein Traum« nach Calderon, gelesen? Das ist eine Sule unter Fachwerk – so sinnvoll und groß – die Wiener mçgte ich doch noch kennen lernen. H i e r muß jezt ein hçchst intereßanter Schauplaz fr den Beobachter sein. Ich denke Herr Herrmann wird mehr beobachten kçnnen wie meine Verhltniße mir erlauben und Ihnen vieles mittheilen. Was ich Ihnen vielleicht beßer sagen kann wie er da ich l  n g e r hier bin und vielfachere Bekanntschaften habe, das ist nicht trçstlich – es betrift die Mittelmßigkeit der Einzelnen. Keine Parthei hat einen ausg e z e i c h n e t e n Kopf, und die besten sind von Theorien und Dnkel befangen, oder vom Schlendrian gefeßelt. // Die rßische Frstinn scheint mit berlegnem Geiste alle Zweige der Verwaltung kennen lernen zu wollen; sich alle Vorsteher zueignen zu wollen, und sich zum Regiment vorzubereiten. J e z t begngt sie sich nur in jeder Angelegenheit Ve r b e ß r u n g zu v e r s p r e c h e n, ohne sich in irgend etwas zu mischen – so hoft j e d e r s e i n Beßres stehe bevor. Ich glaube daß ihre und ihres Gemahls Reise in dem jezigen Momente sehr beabsichtigt ist. Die Kçniginn von Bayern frhstckte bei der Großfrstinn in Kannstatt, der Kçnig besuchte den Kçnig in Ludwigsburg – Nach der Scheidung unsrer Prinzeß Charlotte kann das lezte nur aus Politik geschehen, und ohne Politik wr das erste Unanstandig von der Stiefmutter. Herrmann wird Ihnen von Hofwyl mehr erzhlen wie ich weiß. Ich war froh von ihm etwas von Aim zu erfahren, da ich lange keine Briefe hatte. Ich hoffe der brave Herrmann sagte mir nur die Wahrheit von ihm. Haben Sie denn Grafs Tochter, die Frau Katz gekannt? war sie denn immer so Abentheuerlich? Hat sie denn Vermçgen? Ein Abentheurer l  r m i g t e r e r Art schwelgt hier herum; das ist Tettenborn der sein geraubtes Gut in Mannheim Baden u dergleichen verschwendet. Er lernte eine Mad. Bertus, eine Kaufmannsfrau aus Frankfurt voriges Jahr in Baden kennen, Mutter von 4 Kindern Gattin eines wackern Mannes – Nach ihrer Rckkehr erklrt diese Arme ihrem Mann daß sie ihm verlaßen mße, daß sie seiner Unwerth sei, daß sie ohne Tettenborn nicht leben kçnne. Der Mann erbietet sich zu jeder Nachsicht, verspricht ihr Kind als das seine zu erziehen, nie mehr dieses Vorfalls // zu gedenken, beschwçrt sie ihre Ruhe wieder zu suchen. Es Æwaræ alles vergeblich, sie verließ Gatten und Kinder, verließ iÆhreæ – die katholische – Kirche, und ward mit Tettenborn verheirathet, den sie vier Monate darauf zum Vater machte. Sie hatte ihren Stand beleidigt, die religiosen Seelen erbittert, die rechtlichen erschreckt, den Adel empçrt – Bescheidenheit, Zurckgezogenheit allein konnte versçhnen. Roh und

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hochmthig pochte der gemeine Glcksritter Tettenborn auf sein Geld, seinen Sbel und seinen problematischen KriegÆsæruhm und die angesehnsten Huser wurden ihm u seiner Frau verschloßen. Man sagt sie sehe sehr schwermthig aus 175 – ihr Gemlde von Stiller thut so – er, der General ließ sich in Lebensgrçße malen mit der Kapitulation von Bremen in der Hand. So mahlerisch wie die Brcke von Arcola, wie die Einnahme von Alexandrien ist das nicht – vielleicht ists eine grçßre Kriegsthat Bremen zu besezen? ich weiß nicht. Tettenborn hat mehr Orden an sich wie der Mann auf Helena und ist 1 1/# Fuß grçßer. 180 O wie mçgte ich so gern mehr von unsrer Zeit, unsern Sorgen unsern Aussichten wißen! nicht einmal Zeitungen bekomme ich. Meine Mutter erhielt in Heidelberg die Nachricht daß so eben wieder ein Graf Dçnhof im Zweikampf gefallen sei, sie sagte mir daß voriges Jahr ber 100 Duelle gewesen – in Heidelberg zeigte man mir mehrere Verkrppelte Studierende – Und d a s bleibt s o? ists 185 denn nicht mçglich diesem Blendwerk deutscher Vereinigung e i n e n Nuzen abzudrngen? nicht s o viel Einigkeit zu erlangen wie nçthig wr dieses ehrlose Mordspiel unter SchuÆlæknaben abzuschaffen? erziehe ich meinen Sohn fr so ein Schicksal? – Gott helfe uns! Leben Sie wohl! Bleiben Sie mein Freund. Therese Huber

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An Emilie Hartmann in Stuttgart Gnzburg 15. August 1816 Donnerstag

Mit Julie Hartmann in Gnzburg eingetroffen. Anbei: Zettel an Johann Friedrich Cotta auf dem Dir wahrscheinlich sogleich 200 Gulden ausgezahlt werden. Soll damit z. B. Schreiner und Fuhrmann bezahlen. Bitte um weitere Hilfeleistungen fr Umzug und um Zusendung u. a. von: 2 Aufsze von einer fremden kindischen 5 Hand 1. Alarich – 2. Carls Martel. Vorsichtiger Umgang mit den anderen Papieren, da ungedrucktes und unabgeschriebnes Manuscript dabei ist. Aufstze (nicht ermittelt)

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An Therese Forster in Wiesbaden Gnzburg 16. August 1816 Freitag

Hat Treffen Th. Forsters mit Georgine Heyne stattgefunden? ber das Altern: je sais que mon agilit diminue, que la promptitude de mes resolutions a diminue, que ma memoire est trs affoiblie, que ma demarche nest plus si leste, que mon expression a souvent ce tranchant que l a d i g n i t  donne – or lage et le malheur 5 agit sur lame comme le haut rang agit sur la vanit. Unwetter auf der Rckreise von Heidelberg nach Treffen mit G. Heyne. Luises Koliken und Aufenthalt bei Wergos. Sie selbst fuhr mit der krnkelnden Julie Hartmann weiter nach Gnzburg; cette pauvre fille est malade de coeur et de corp. Lob fr Th. Forsters Geschenke.

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Brief von Sophie dAndri de Gorgier: Todesflle; schlechte Gesundheit von Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin. Zeitungsmeldung ber Frankreichs Kriegsvorbereitun- 10 gen. Aussicht auf Wiedersehen mit Elise und Bernhard Morell. Umzugsvorbereitungen und Angabe der Stuttgarter Adresse. William Shakespeare: King John, 3. Akt, 1. Szene; Allgemeine Zeitung; Schwbischer Merkur

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An Paul Usteri in Zrich Gnzburg 16. August 1816

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Ich schmeichle mir recht treuherzig daß Sie, werther Freund immer mit Theilnahme meiner gedenken, wie groß die Lcken in unserm Briefwechsel sein mçgen. Habe ich denn einmal eine Stunde Muße, oder mache ich sie mir, so treibt mich mein Gemth Ihnen zu schreiben. B e s t a n d in Freundschaft weil die Basis auf der sie ruht einfach und fest aus Achtung und Erkenntniß nicht auf Wohlgefallen und Empfindung gegrndet ist, scheint mir ein Bedrfniß des vernnftigen Geistes. Ich folgte den Rath der Arzte und der Stimme meiner Sorge und widmete die Lezten 4 Monate Luisens Gesundheit. Ich blieb 8 Wochen mit ihr an der Quelle zu Kannstatt, dann ging ich mit ihr nach Heidelberg und Mannheim wohin glckliche Umstnde Theresen aus Berlin fhrten, und meine Mutter nebst meiner Schwester Heeren aus Gçttingen. Erste kam mit den Eltern Ihrer Zçglinge die in Wisbaden die Cur brauchten u bei der Gelegenheit den Rhein von Heidelberg bis Cçlln bereisten; meine Mutter hatte das Bad in Ems gebraucht – wir wußten nichts eine von der Andern, bis kurz vor unsrer Zusammenkunft. Vor 10 Tagen brachte ich Luise endlich nach Stuttgart zurck, aber eben so krank wie sie am 17 Mai von hier abreiste. Ich habe das schwere Opfer meiner Zeit, Ruhe, Geldes, vergeblich gebracht. Ich ließ sie in Stuttgardt, bringe hier meine Geschfte in Ordnung und reise wieder zu ihr, da die sanftre Luft des Weinlandes ihr Erleichterung verspricht; da man ihr Trauben anrth und ich ihr dort mehr Hlfquellen des Lernens und Intereßes verschaffen kann, durch Bcher, Theater, Umgang. Der Aufenthalt in Stuttgart htte, der Natur und Wißenschaft wegen, viele Annehmlichkeiten, wenn die Persçnlichkeit des Regenten nicht Zentner schwer auf den Menschen drckte und der Ton der Gesellschaft, den ersten Rang abgerechnet, nicht so unleidlich platt und gemein wr. Es ist sonderbar daß diese Stuttgarter u. Wrtenberger welche sich mit Recht eines beßern Schulunterrichts wie viele andre deutsche Stmme rhmen kçnnen, welche dem Vaterlande so viele ausgezeichnete Mnner gaben, sich der unrichtigsten Sprache bedienen und mit einer Art Starrsinn gemeine Sitten behalten indeß sie in einer auffallenden Stuffenfolge im Luxus zunehmen. Der Aufwand an Kleidern und Hausgerth steigt in Stuttgart mit jeder Epoche die ich dort zubringe. Die husliche Verfaßung der Menschen ist mir ein Rthzel. Ein Staatsrath hat 2000 Gulden – die meisten haben gar kein // eignes Vermçgen, aber alle mehr oder weniger Familie. Das

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Logis kostet ihm ohne Ausnahme 400–500 Gulden der Wein 300 Gulden Ehren35 geschenke 200 Gulden – Nun bleibt fr Kleidung und Nahrung die Hlfte der

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Besoldung – der Unterricht der Kinder findet da noch keinen Plaz. Hartmann hat 4 Tçchter wovon die jngste 9 Jahr die lteste 22 – voriges Jahr bekam jede (um e i n Beispiel zu fhren) ein Merinos Kleid macht 80 Gulden eine große enveloppe macht 60 Gulden einen Schawl macht 60 Gulden – fragen Sie Ihre Tçchter ob ich nicht diese Artikel sehr niedrig seze da sie s e h r  l e g a n t sein mußten. Das waren aber nur 3 Artikel – wenigstens mußte die brige Kleidung eben so viel Kosten, also 400 Gulden die Mutter, die es in keinem Stcke fehlen lßt soll, nur 200 Gulden brauchen – bleiben 400 Gulden fr Gste haben, tgliches Brod, Wsche, Licht – woher nehmens die Menschen? Dabei haben die Menschen einen verdammten tic ihre Tçchter bis gegen das 30 Jahr lectionen nehmen zu laßen. Zeichnen, Musik, Franzçsisch – ohne daß eine – in der Regel – außer den Lexionen zeichnen kann, Musik macht, ein Wort Franzçsisch liest, oder spricht. – Der Anstand des Geschlechtes ist ohne alle Sanftheit, Leichtigkeit, Grazie; seine Gewohnheiten ganz gemein. Ohne Hut, ja ohne Handschue gehen sie ber die Straße; ihre Stimmen sind roh und ungebildet – im Gesprch vermeiden sie Lektre blicken zu laßen selbst wenn sie welche haben. Der Ausnahmen sind sehr wenige. Unter dem Adel ist mehr ußre Form wenn gleich wenig eigentliche Bildung; aber da finden sich viele Ausnahmen. Die jezige Spannung ist sehr ngstlich. Es sind viele Feindschaften entstanden und diese drckt sich bei der Gewohnheit von Submission sehr unedel und Hinterrcks aus. Ich kann ber den Stand der Partein durchaus nicht urtheilen da es mir selbst wenn ich es bersehen kçnnte, an Daten fehlt, indem ich jedes Gesprch darber vermeiden mußte. Der Kçnig scheint ganz allein zu stehen als Partei, er hat nur Creaturen welche Haß und Verachtung auf sich laden. Zu der gemßigten Partei gehçrt mein redlicher Freund Hartmann u Cotta; sie hat Wangenheim zum Chef. Dieser ist ein Mann von Geist und Gemth, den man immer wieder lieb haben mçgte; aber ein Theorien Krmer mit Misticismus und Germanismus poetisch gesteigert, und ohne alle Conduite. Er wird in jedem Zirkel zum Trunk hingerißen; dann geht es von Paradoxien und Gemeinplzen durch einander. de sens rassi ist er gewinnend durch wahre Herzlichkeit und Anerkennung des Schçnen. Er soll durch Vortheile welche er bei seiner zerrtteten Huslichkeit unerlaßlich bedurfte, von der Volkspartei zur sogenannten kçniglichen bergegangen sein. Der Gesellschaftliche Ton dieses, mir sehr lieben Mannes, ist heilloß – ganz Purschikos – er duzt sich // mit Hartmann, er duzt sich mit dem ÆLckeænen Freimund Raimar, unter den Menschen Magister Richart genannt, einen unerzognen Brausekopf von 22 Jahren – und da wird denn getrunken und deraisonnirt daß ich ganz verduzt zuhçre. Ausgezeichnete Menschen hat – wie jede Partei klagt – keine Partei. Die Armuth und der Unmuth des Volks wird durch die schlechten Ernten so erhçht, daß man der Zukunft mit Angst entgegen geht. Der Druck der persçnlich von einem jeden gefhlt wird, bald durch den Gewaltsamen Willen des Obern, bald durch Augendienerein der Untern, ist lstig oft hçchst lcherlich. Auf diese Weise ward ich der Gegenstand der Aufmerksamkeit

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des Polizei Ministers Winzingerode »weil das Postbreau ein berichtet: ich habe eine sehr ausgebreitete, bedenkliche Correspondenz.« – Meine Gesellschaftlichen Verhltniße sind dort sehr angenehm da sie meist im Krais der Diplomaten und einigen Gebildeten des Adels u Brgerstandes bestehen, und weil wir Bayern dort einen Gesandten haben der oben drein mich persçnlich kennt und mir wohlwill. Im litterarischen Verkehr war ich recht fremd, den ganzen Sommer. Du Pradt seine H a b b e l e i n (wie wir Hannoveraner sagen) waren nur m i r neu. Der Mann mahlt ein andres Bild als er selbst mahlen will – er glaubt seinen Zweck erreicht zu haben wenn er Bçses sagt, merkt aber nicht daß er nicht ein Unmenschen sondern S c h i w a, einem Gott des Verderbens zeichnet. In Wien ward eine Ubersezung von einem Stck des Calderon gegeben das Schlegel nicht bersezt hat, und das ich seit 12 Jahren bewundre, da sonst mein Intereße an Calderon n u r litterarisch ist – Huber las es auf seinem Sterbebett: »Das Leben, ein Traum«. Es ist groß und ernst und gehçrt in unsre Zeit – er zeigt wie der Mensch das Schicksal ber winden k a n n und s o l l. Die Verdeutschung ist gut. C o r r e g i o von Ohlenschlger, las ich recht gern und weinte recht gern dabei. Mllner schrieb einen Yngurd, der schçne Stellen hat aber bereilt und voll Auswchse ist. Als tgliche Erholung von Nh und Strickarbeit lasen wir Gibbon, Schrçks Kirchengeschichte, und zum »Gutle« Homers Ilias – und da bleibt denn das lezte das beste – seis Gewohnheit, Eigensinn oder gesundes Gefhl. – Hartmanns lteste Tochter war 4 Monate in Zrich bei einem Herrn Vogl der auch Bruder Herz mit Hartmann, Wangenheim u compagnie ist. Ich wußte nicht ob Sie mit Herrn Vogel zu thun hatten und mogte das gute Mdchen daher nicht auffordern Ihre Bekanntschaft – Ihrer Tçchter wegen – zu machen. Meine Gnzburger Kinder sind wohl. Ich wnsche von Ihnen, von Ihren Kindern und Enkeln, von Rengger, ein Wort zu hçren. Aim hat mit Fellenberg ernste Hndel gehabt; die sich gut endigten – aber der Mann wird die Nemesis noch furchtbar bei sich einkehren sehen – sein Ubermuth wird von manchem Menschen aufgezeichnet. Was wißen Sie von seinem Treiben? Mit unvernderter Freundschaft Therese Huber.

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An Therese Forster in Berlin Stuttgart 2. September 1816

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Stuttgard ce 2 7br 16. Jessaye dadresser encore ces lignes  Francford, dx-x. Mathiae, en cas que tu sois dja plus loin, pourra te les faire parvnir sans quelles en soient rtardes. Je tecris donc de mon nouveau domicile, et je pense bien Souvent: Gott seegne Deinen Ausgang und Eingang. jen ai besoin; car tout ces changemens, tous 5 ces soins, ces arrangemens, mont rassassie de sensations pnibles. Jai eu tant besoin des secours dautrui, jai rencontr quelques personnes qui mont tellement combl de bons offices, jen ai rencontr dautres qui ont si grossirement

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tromp mon c a l c u l – car ce nest pas que jattendois uniquement de leur coeur, 10 mais que javois lieu dattendre de leur interÞt et de leurs habitudes – enfin je suis

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soul de sensations surabondandes et jaimrois dormir tout une semaine pour macoutumer  ma nouvelle Situation sans mapercevoir du tems qui scoule. Mon appartement tout petit quil est  trs bonne faÅon. Je rencontre mal le moment, car la chert hausse tous les prix, si bien que mon diner est rencherit dun quart – et je ne conÅois pas comment cela puisse suffire aux frais, le pain etant quadrupl de prix. mais ces arrangements, tout pnible quils soyent, non par l  o u v r a g e quils mont donn, car louvrage est mon lement, mais par le contact dans lequel ils mont mit avec des gens inconnu et contraire  ma manire detre – ces arrangemens ne sont pas lessentiel et le durable – cest la manire de vivre que je dois me fixer, cest le cercle de mes relations que je dois fixer, les refus, les recherches, les visites de politesses, les gards de politique – helas! cest enfin detre scu dependante et inferieure car ma qualit dhabitante me depouille des avantages que celle detrangre maccordoit, et je suis reduite  ma place avec la ncessit de faire appercevoir quune superieure mest duˆ par mes qualites personnelles. Klinger dans ces Aphorismes, Ansichten, Reflexionen – je ne sais quel titre il a donn  ce livre – observe que cetoit la tache la plus difficile, lexercise le plus fatiguant pour un etre intelectuel, que de veiller toujours  suprimer toute ide brillante,  etouffer tout sentiment profond,  niveller ses vues avec les vues vulgaires des autres – enfin a se garantir du crime davoir plus desprit queux. cela est trs aise parmi des gens simples qui ne traitent que les matieres qui composent leurs interÞts, leurs occuppations et cet; mais l ou les gens ont la vocation, ou se larrogent, de raisonner sur des interÞts gnreaux, de juger et de blaˆmer – le tems actuel est tellement pauvre de raison et de – je ne sais plus  qui javois  faire? car ils se sont pass quelques heures qui mont dtourn de mon sujet. eh bien reprenons de plus loin. Nous nous sommes separ, je suis retourne  Heidelberg. jai vu ma bonne Maman, nous sommes revenu  Louisbourg – cetoit le 6 dAout, et le 12 je laissois Louise  Cannstatt chs la bonne Wergo ou je lavois men la veille, le 13 je me mis en route avec Julie Hartmann pour arriver le 14  Gunzbourg. ÆJæe trouvois tout le Monde parfaitement bien. Claire bien portante, Greyers inalter et inalterable en Æbieæn et en mal, les enfants rjouissant le coeur par leur air // de bont, de sant, et leur Kindliches Wesen. ÆIlæs sont tout  fait bien et aimable, et bien capable de faire comprendre  Julie quelle de son cot devroit au moin tenter de corriger un tant soit peu Mademoiselles ses soeurs cadettes dont les mauvaises manires et les execrables mauvaise faÅon est insupportable. Greyers ont beaucoup enbelli leur maison, il a achet des chevaux vendant un des siens, se proposant de vendre lautre ds quon voudra lacheter  son prix – mais les chevaux nen ont plus. lavoine et trs chre et bientot son poulain rentrera du paturage et alors ils en nourira quatre. Mais cela ne me fait rien. Enfin ils paroissent contents lun de lautre, et ils ont raison, car Claire est une exellente et gentille femme, et Greyerz est un des meilleurs de sa miserable espce. Une des premires nouvelles que jappris, fut la prochaine arrive de lillustre couple Morel, devenu Landbauinspektor und Gemahlinn 

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Wurzbourg. tu sais ce que cest que dÞtre n coff? ils sont de ces gens l. tant mieux! car je suis sur quils ne sont pas de ceux que des revers ennobliroient. les chres personnes arriverent donc effectivement un des quatre matins. pauvre Claire fut dans un terrible emoi. elle avoit meme la foiblesse de me proposer davancer ma visite  Bechingen pour les viter, ne pouvant pas se figurer que je pouvois les voir sans mechauffer la bile. pauvre Claire prouvoit la violence de ses haines et la virulence de ses Passions. Cependant elle reuisit  les dompter et faire des efforts victorieux pour les cacher. elle etoit dans un etat visiblement violent, surtout le premier jour. quand  moi je navois rien  combattre que petit Mephisto qui se plait par fois dans des persifflages et petits coups de patte qui, par mgarde manquent par ci par l demporter la pice – mais je le garrotois si bien, Mr. Mephisto quil ne trouvoit pas moyen de se montrer. Jetois aimable comme une Sainte et je nai commis de diablerie que dEvangeliques – jai bni mes ennemis jai fait la charit  ceux qui me haissent et me persecutent – cest  dire que jai parl avec linterÞt que je sens de pauvre Wilhelm Apostat, jai charg les ns coff des choses les plus firement tendre pour les Lerchenfelds et enfin jai entretenu Mr. le coff de mes voeux pour le bonheur de Mr. de Herder – tout cela avec lair naturel qui est propre  la nature – cela les gnoit et leur donnoit lair sot – et puis ils ny pouvoient rien. ils ne devoient rester que 2 jours. le premier je les rendois heureux par ma presence, le 2 je fis ma visite  Bechingen ou je trouvois les Stricks, revenant le mme jour pour amour deux. enfin cela est bien all. figure Ætoiæ quils etoient gauche au point de ne jamais sinformer par un seul mot de la sanÆt dæe Louise et de ses interÞts a c t u e l s // jai admir une conduite quaucune excuse de lUniver ne peut expier. Mad. Lise est fade, etourdie et goiste comme elle a et, la seule difference exepte quelle a 10 ans de plus. Mr. Bernhard etoit asses modeste et moin quar quautrefois. dieu les conduise! mes bons Gunzbourger me combloient de bont, de services, dempressements de toute espce. Je me pressois de faire emballer et partir mes effets. Je ne te parle pas des sensations pnibles que ces soins exitoient en moi. Je voyois ton pre Huber reposant avec reproche sur ces 4 murs nus de ma chambre ou il avoit cru me voir trouver un asyle pour la vie. Je fuyois les rgards expresifs de pauvre Claire qui ne saveugloit pas, mais qui, avec une humilit inconcevable, se soumet a Son mari – et je detournois mes yeux de dessus de cet homme foible et despote qui avoit obtnu lexil volontaire de celle qui navoit plus de foyer quand elle quittoit son toit. Cest un cas curieux que celui de cet homme! on seroit tent de ne plus croire  ce quon apelle la consience en voyant ce que cet homme a amn sans se faire des reproches, et ce que jen souffre sans avoir de la rancune. tu peux trs bien me dire: Ma mre Vous avez amn Cette sparation tout aussi bien que lui – mais tu a tort ou les livres du vieux tems en mentent et la loi qui ordonne de respecter les parens est un mensonge. elle ne dit pas quon ne doit shumilier quenvers les parens qui ne nous contrarient jamais, ni que nous ne devont protger la viellesse que lorsquelle nous flatte et nous aprouve – enfin je ne lui en veux pas et japprouve trs fort sa femme quelle laprouve. le 28 fut enfin le jour de mon dpart. Je labregois et Claire setoit fix  un coup doeil si raisonnable quelle maitrisoit

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son affliction asses bien. toute sa conduite me prouve son attachement  son mari – ce qui est trs bien, mais aussi combien son mari la fait souffrir sur mon compte – car sans cette circonstance elle nauroit jamais pu ranger dans sa tÞte la possibilit de mon dpart. Mais je suis parti et il ne me reste que de tirer tant de profit que possible de cette separation – cest  dire de ne jamais plus me lir asses intimement pour emporter de la separation une plaie aussi profonde – mais cela est difficile – car daimer est lessence de mon etre, de gagner de linfluence et de men servir, cest leffet de mon individualitet, den etre bless sans pouvoir sen passer ni sen debarrasser. javoue quil me faudra du tems pour maccoutumer au vuide que je ressens de me passant de toute relation intime avec un etre maˆle – car cest le caractre de lhomme quil me faut pour mabandonner  mes reflections et a mon imagination. elles ne veulent pas entrainer, mais etre regles, epures, conduites – cela arrive en comuniquant avec des hommes ou parceque je suis toujours sur mes gardes pour me modrer ou pour les persuader, ou ils ont la superiorit requise pour me dompter et conduire. Vis  vis de femmes ma Æcæonsience et mon respect pour la delicatesse die Zartheit de mon sexe me met dans la meme Æsituaætion ou je me trouve vis  vis dun enfant. je ne // mabandonne jamais, japprÞte mes ides  leur convenaÆncæe, ou je mamuse  les amuser de peur de les rendre telle que moi, ou de leur donner mauvaise opinion dun etre dont elles ne peuvent saisir les contours. Il est permit  lhomme daller aussi loin que ses forces le conduisent, mais il nest jamais permi  un homme d  e n t r a i n e r lautre ou s e s f o r c e s ont pu parvenir. – Mon existence actuelle est encore toute difforme. Jenvisage tour  tour ses differentes faces pour decouvrir les points ou je puis mabandonner au sort et dautres ou je dois le regler. la foule de mes connoissances me pse plus que le reste – je ne sais quen faire – je sais tout aussi peu comment les diminuer. jai besoin de tous ces gens dune ou dautre manire. les connoissances protectrices me gnent le plus, car quoique ce sont elles qui conviennent le mieux  mes habitudes de socit, elles repugnent le plus  ma firt et  mon experience, ou meme  ma consience, car je ne les estime pas et mes visites ne peuvent que les flatter vu quelles sont rgard comme une distinction en ma faveur. je crains de perdre mon tems par des soire nombreuses, je crains de paroitre bizarre ou de faire trop de dpense de toilette, je crains davoir de lesprit dun genre qui nest pas de mise – enfin je crains la fausset avec la noblesse et les juifs parceque mes principes volent  les dtruire, tandis que les convenances mobligent  les menager.  propos! mon hote est Juif, et Prussien en meme tems. Mad. Duttenhofer nous tmoigne lamitie la plus active. Cest  dire que je me suis rendu hier soir toute seule dans mon logis ou jai pass seule la nuit car Louise narrive de Cannstatt que dans la matine. Mad. Wergo paroit sincerement charme de sa socit et trs afflige de la perdre – je metonnois de mon peu detonnement de me trouver hir dans une situation toute neuve, seule, isole entour de murs que mes yeux navoient encore jamais vu. Jai us meme de ruses pour e s c a m o t e r  Louise la fatigue des premiers arrangemens; de placer les meubles, de separer le linge enmel par lempaquetage eternelles transports, les repartitions. Je suis presque prete un meuble neuf  part que le tapisier va finir –

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ce sont des chaises et un sopha de trs joli bois couvert de Bombasin gros bleu et cordons noir. cela fait un joli effet. tu trouvrois mes chambres tout  fait jolis. tes lettres sont arrives consecutivement et leur contenu nous a beaucoup interess. Je ne reconnois pas ma compagne de Pension  son nom actuel. la dame qui tenoit la pension sappelloit Friederici. il ny avoit de Bremenserinnen que trois demoiselles galement mal pourvu de la nature mais asses, je crois, de la fortune, Mertens, Wichelhausen et Hase – puis des environs – du Platteland une demoiselle Neubourg de Nienbourg, et Kalkmann dOtternbourg – je nai jamais sÅu ce quetoit devenu toutes ces fillettes  en exepter Mademoiselle de Wurmb, aujourdhui Mad. de Reden – dont le sort nest pas brillant – Voila Louise qui arrive de Cannstatt et qui mempecÆheæ dcrire si longuement que je me // letois propos. Je minteresse  ta connoissance avec Mad. Vieweg – Æson mæari etoit en relation avec feu papa Huber mais elle fut rompue avec quelques desagrmens amn de sa part. Je comunique avec son frre Libraire  Nurnberg et jaurai peutetre des affaires plus interessantes avec lui. jusquici je nai fait que lui donner quelques bagatelles pour sa feuille quotidienne. Japrouve ta discretion  loccassion du voyage de Francford parce que cela est fait; mais je te conseille beaucoup de mnager ta discretion parcequil ne faut pas trop gaˆter les gens – je crois meme quon ne doit pas toujours supposer quils soient  gaˆter mais de les bien elver en demandant son droit. et s i tu avois pris une chaise de poste, et s i tu etois all seule  Francfort quel mal? cetoit pour voir ta grandmre – et ces allemands du Nord me degoutent de pouvoir admettre des omissions de devoir si contraire  la nature que dempcher un enfant daller voir son ayeule qui est  3 lieues delle que peut etre elle ne verra plus de sa vie. Cela narrivroit pas en Bavire. enfins ces Goldbecks sont des allemands, des Prussiens et des Barons. Ne vas pas seulement les deffendre ni ten cacher lorsque tu sens la chose comme moi; dis avec moi quil faut les s u p p o r t e r, balancer leurs bonnes qualites avec la damnation de leur gaucherie et continue la marche bienfaisante. Je nai pas sÅu que ce Wisbaden eut des alentours si intressans. les bons Beckers! jaurois dsir de te charger de complimens les plus Herzlich de ma part. Ma mre a attendu 3 jours  Francford sans voir arriver Rougemont. Jai eu des lettres de Sophie – te lai je dis? dans une lettre precdente? elle est plus bonne que jamais. mais oui, je tai mande la mort de Marianne Berthoud, celle de Mad. Dubois Sandoz. Aim est bien. jen ai des lettres. Une dame de Stuttgart qui la vu me mande que Mr. Lippe va faire un voyage  Brunswic et quil lui a confi que probablement il mameneroit Aim me faire une visite. je ny comprends rien. Je ne le dsire pas de peur de le desorienter, de peur de lui donner occassion de prononcer ce qui vaut mieux rtnir au fond de son ame: les torts de Fellenberg. cela ne devroit avoir lieu quapres quil ait quitt Hofwyl. et il ne faut pas amollir cette ame de feu par des reuinions et des adieux – je nen ai besoin non plus. Mais tout cela ira son chemin comme il voudra. Je nai pas dide bien claire de la continuation de Votre voyage – quand serez Vous de retour  Berlin? Je crains aprs tout que cette lettre fera le tour du monde avant que de te parvenir. Les Stricks parlent de toi avec une effussion touchante. Jattends le voir ici en peu de

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dispose – je me rejouis de travailler, de me fatiguer  force de travail. adieu! adieu! dieu te conduise! parle de nous  tes bonnes fillettes. eh mon dieu! tache de toutes tes forces  force de Herzlichkeit inspirer Æunæ brin de cette qualit precieuse  ces pauvres petites. Æles enfanæs de Claire sont tout touchants 190 par lÆ. Adæieu!  y revenir bien tot. ÆS. 1, oben:æ je ne puis rlire ce griffonnage.

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An Victor Aim Huber in Hofwil Stuttgart 9. September 1816 Montag

ÆAnfang fehltæ Dein Brief vom Zweiten muß mich zur herzlichen Theilnahme auffordern. Deine Reizbarkeit stellt Dir Alles in ein zu grelles Licht. Ich erkenne die Unmçglichkeit, mit Herrn Fellenberg auf einem zutraulichen Fuße zu stehen, vçllig an, aber Du mußt Dich nicht von Deinem Gefhl zum Sklaven machen lassen. Herr Fellenberg kann Dich nicht verstehen und kann nicht lieben. Er liebt keinen Menschen in der Welt, nur seine Idee, und der opfert er alle Gefhle. Ich bin berzeugt, daß Du seine Meinung von Dir falsch beurtheilst. Er ist Dir abgeneigt, wie einem, mit dem seinen im Gegensatz stehenden Wesen; aber alles Andere sieht Dein verletztes Gefhl in Riesengestalt. Ich bitte Dich innig, mein gutes Kind, halte Deine Heftigkeit im Zgel ÆLckeæ Liebe Du Deinen Wilhelm ungestçrt, hebe aber Euren Verkehr, der den Andern unverstndlich ist, bis auf die Zukunft auf. Aim, der Mann hat Verachtung gegen Unrecht und Ertragen gegen Uebermacht und Widersetzlichkeit, wenn Klugheit und Umstnde es gebieten. Dies thun sie jetzt nicht. Du sollst nicht Schuldner bleiben; Du sollst, wie spt es sei, mit Deinem ersten Erwerb das Institut bezahlen und Dich frei fhlen. Herrn Fellenbergs wunderliche Ausdrkke sind die Folgen von einer eben so ungezgelten Heftigkeit, als die Deine ist. Lerne daraus, wie unentbehrlich nothwendig es ist, seine Leidenschaften zu zgeln. Sieh, wie dieser Mann mit herrlichen Eigenschaften von Unrecht zu Unrecht fortschreitet. Wie wrde er bestrzt sein, wenn er wßte, wie Alle, die ihn kennen lernen, voll Abneigung vor seiner Herrschsucht zurckkommen. Ach wenn er htte wollen geliebt sein! ich liebte ihn herzlich. Rechne ihm nicht an, was er von mir gesagt hat, das sprach blinde Leidenschaft aus ihm. Er weiß ja nichts von mir als Gutes, – so sage er, was er will! ÆSchluß fehltæ

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An Therese Forster in Berlin Stuttgart 25. September 1816

Mittwoch

Unruhe wegen fehlender Nachrichten von der Tochter; war sie in Gçttingen? Empfiehlt ihr, sich Caroline Alexandrine und Carl Friedrich von Goldbeck unterzuordnen. Steht sie mit Mad. Vieweg noch in Verbindung? Steigende Nahrungsmittelpreise. Louises Gesundheit wird von Carl Schelling berwacht. Deren Scheidung vom Ehegericht endlich ausgesprochen, aber ohne Zusprechung von Unterhaltszah- 5 lung, weil sie sich weigerte, zu ihrem Ehemann zurckzukehren; Cela est juste. Neugierig auf Emil von Herders Reaktion. Johann Baptist Keller aus Rom zurckgekehrt, ohne eine Annullierung von Louises Ehe erreicht zu haben. Charakterisierung der Stuttgarter Bekannten. Philipp Emanuel von Fellenberg im Streit mit Aim. Byron-Lektre: il y a du grand, mais le noir est tellement permanent, fonc 10 quil fait soupconner une ame souille par le mal. Lord George Noel Gordon Byron: The siege of Corinth. A poem. London 1816; Xenophon: Cyropdie, oder Geschichte des Cyros. bers. von Hermann Jacob Lasius. Rostock, Wismar 1761.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart Ende September 1816

Ich hatte das Buch noch nicht u werde es anzeigen. Beikomendes Blatt hatte bersehen

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An Victor Aim Huber in Hofwil Sommer 1816

ÆAnfang fehltæ Mir thut das Herz weh, wenn ich wahrnehme, auf welche elende Faschingspossen sich das Deutschthum unserer Jnglinge beschrnkt: Schimpfen, Renommiren, altdeutsche Rçcke, schlechte Verse, Verachten aller bestehenden Form und geschmackloses Nachjagen nach neuen Abzeichen. Doch Zucht, Nchternheit, 5 Milde, Fleiß, Andacht bleibt ihnen fremd. Du liebst Dein Vaterland, und diese Liebe kann ich Dir nicht genug empfehlen. Aber sie sei des hohen Begriffs wrdig, der mit diesem Worte verbunden ist. Strebe Du der edlere Mensch zu sein, dann bist Du der bessere Deutsche. Werde unabhngig durch Kenntnisse, die es mçglich machen, Dich berall hlfreich zu zeigen, damit Du berall Dein Brod 10 findest, – das ist fr die Friedenszeit; werde stark durch Mßigkeit und Entbehrung, muthig durch Uebung Deines Kçrpers, entschlossen durch Vertrauen auf Gott und Menschen, heiter in Gefahr durch die Ahnung, daß etwas ist, das hçher ist denn dieses Leben, – das ist fr den Krieg, dem Du Dich, wenn Dein Herr ruft

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15 – sei er Senat oder Frst – nie entziehen sollst. Aber bekmpfe die Sucht der

Schwchlinge, die in Geschrei und Mummerei ihr Deutschthum beweisen ÆSchluß fehltæ

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An Philipp Emanuel von Fellenberg in Hofwil Stuttgart 1. Oktober 1816 Dienstag

Geehrter Freund, Lippe sein Besuch sei hundertmal geseegnet, weil er mir durch seine redliche Zurechtweisung gezeigt hat, wie viel Unrecht ich gegen Sie hatte. Unwißenheit ber alle Verhltniße Aims, die ich bei meiner Sorge fr ihn nicht paßiv ertragen konnte, hatte mich zu Irrthmern verleitet. Ich habe Sie verlezt als Mensch und Pflegvater. Lippe hat mir alle meine Mißgriffe erklrt. Htte ich die Art gekannt wie ich falsch auf Aim wirkte, so htte ich von je her meine Briefe anders eingerichtet. Aber seit Jahren erfuhr ich nur von ihm was ich erfuhr. Verzeihen Sie mir das Unrecht in das ich verfiel! ich wollte nie Aim Ihnen entziehen. Ich beging die Unvernunft den Knaben einseitige Dinge zu sagen die ein Mann zu deuten und motiviren verstnden htte, die aber dem Knaben nicht gebhrten. Ich wiederhole Ihnen das Versprechen was ich Lippe gab: meine Briefe an meinen Sohn vorsichtig einzurichten. Fehle ich dennoch und bemerken Sie daß ich meines Knaben Begriffe abwende, so bitte ich Sie ihm freundlich zu bemerken: daß seine Mutter in der Entfernung irren kann. Mein Herz hat nie gefehlt; mein Verstand war nicht berichtigt, und ich trage mit Recht den unendlichen Schmerz meines Irrthums. Dahin gehçrt daß ich in der Angst meines Herzens Herrn Schbler bat mir Nachricht von Aim zu geben. Sie beantworteten seit Jahren keinen meiner Briefe mehr. O htten Sie mir Vorwrfe gemacht wie bald htte ich mein Unrecht eingesehen. – Lippe schrieb mir keine Silbe auf drei Mal wiederholte ngstliche Bitte, seit den Mai dieses Jahrs, wo ich Aims Gemthsstçhrung wahrnahm. Nun lßt mir Lippe versprechen: er komme durch Stuttgardt und werde mir Nachricht bringen. Er reist ab; 14 Tage vergehen und ich hçre nichts von ihm – an Hrte gegen meine Bekmmerniße gewçhnt, denke ich, Lippe habe einen andern Weg genommen und bekmmre sich nicht um mich – da bat ich Herrn Schbler um Nachricht. Verzeihen Sie das der Angstvollen Mutter! Aber ich flehe Sie an! – Laßen Sie mich fortan nicht so gnzlich ohne Fingerzeige ber mein Kind. Ich kann ja nur helfen oder schaden – Gott gab mir ihn ja zum Sohn, gleichgltig neben ihm stehen kann ich ja nicht. Ein Wink wo ich vermeiden soll, ein Wink wo ich mitwirken soll, muß mich ja leiten. Halten Sie meiner Persçnlichkeit etwas zu gut! Es ist ja keine glckliche, gewçhnliche Mutter die mit ihrem Sohne verkehrt – Ich bin vereinzelt, die Undankbarkeit der Nchsten um mich her, der Tod, meine Thorheit endlich, hat // mich schrecklich, schrecklich beraubt – ich beging aus Schwche und Allein stehen manchen Irrthum – Sein Sie g u t und helfen nicht den Menschen, nicht dem Schicksal mich zertreten!

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Ich habe Aim durch einen Reisenden einen Dukaten geschickt – Frucht eines kleinen Aufsazes auf die ich nicht rechnete. Er steht Ihrer Verfgung zu wie jedes Mal daß ich ihm (zwei Mal geschah es, ducht mir) – ihm Geld schenkte, wo ich stez berzeugt war daß Sie es wßten. Leiten Sie mich damit ich, was meinem 40 Sohn anbetrifft, recht gehe. Ich hoffe Lippe der mich ganz durchblickt hat, wird Ihnen vieles erklren. Es bedarf nur mich zu durchsehen um z u w i ß e n daß ich nie anders dachte und thue als in den Tagen da Sie mit mir zufrieden waren, weil Sie mich verstanden. Mit Wahrheit und dem Wunsch nicht mehr zu irren 45 Stuttgardt Ihre ergebenste den 1 8br 1816. Therese Huber

72.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 2. Oktober 1816 Mittwoch

Ich bitte um Verzeihung die Buchhandlung doppelt zu belstigen weil durch ein Sich Kreuzen der Briefe ein zweimaliges Schreiben sehr nothig ward. Th. v. Huber.

73.

An Victor Aim Huber in Hofwil zwischen 20. Mai 1806 und 7. Oktober 1816

ÆAnfang fehltæ Das Maul muß gelenkig werden ÆSchluß fehltæ

74.

An Victor Aim Huber in Hofwil zwischen 20. Mai 1806 und 7. Oktober 1816

ÆAnfang fehltæ Wscht Du Dich rein, putzest Deine Zhne rein? ÆSchluß fehltæ

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 7. Oktober 1816

Montag

Werther Freund, durch Umstnde die Folgen der Gesinnungen sind welche Fellenberg allmhlig gegen mich gefaßt hat, findet er fr nçthig meinen Sohn von Hofwyl zu entlaßen.

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Briefe 75 – 77

Ich werde Ihnen die nhern Umstnde in einen lngern Brief – der manche andre 5 Notizen enthalten soll die mit Fellenberg und Aim nichts gemein haben, enthal-

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ten soll – berichten. Jezt bitte ich Sie nur meinen Sohn bei seiner Durchreise durch Zrich gtig aufzunehmen und ihm ber seine weitre Reise einen weisen Rath zu geben. Ich habe ihn von der Hofbank 66 Gulden nach Hofwyl zahlen laßen. Dazu schrieb ich ihn daß er bis Schafhausen zu Fuß gehen kçnnte, dann aber den Postwagen nehmen kçnnte. Rathen Sie ihm und beruhigen Sie mein Gemth dadurch daß Sie ihm an irgend einen Freund in Schafhausen eine Zeile mitgeben, damit er dort, wenn er auf den Postwagen warten muß, nicht zu vereinzelt ist. Er wird nur wenige Tage hier bleiben da ich ihn sogleich von hier nach Gçttingen schicke. Dort soll er in meiner Mutter Hause wohnend, die Vorbereitung zu seinem Universitts Studien vollenden, und dann den gewçhnlichen Cursus antreten. – Ich habe von Fellenbergs Karakter immer eine nachtheilige Handelnsweise erwartet; aber die Unmenschlichkeit nicht – mit welcher er meinen Sohn, eine Waise, einen Jngling deßen schuldlose Kindheit unter seinen Augen verfloßen – diese Unmenschlichkeit mit welcher er ihn dem nachtheiligen Urtheil der Welt aussezt indem er ihn unvorbereitet von seinem Institut verabschiedet, habe ich nicht erwartet. Sie haben Lippe bei seiner Gegenwart in Zrich gesehen und sein Zeugniß von Aim wird schon hinreichen um jede Anschuldigung Fellenbergs zu entkrften. Des Knaben Briefe sind aber der Spiegel seiner Seele – ich bin sicher und ruhig ber ihn und muß Fellenbergs Leidenschaftlichkeit wie jedem Unfall deßen Ursache außer meiner Macht liegt, ihren Lauf laßen. Ich bersehe mein Schicksal mit Erstaunen. Ich werde in allen Tiefen des Herzens verlezt und angegriffen. Dieses Hofwyl fr das ich rastloß wirkte, das ich unendlich liebte, muß mir die Quelle des bittersten Kummers werden. Unseeligerweise kann Fellenberg sein grenzenloses Un- // recht nur durch neues Unrecht motiviren. Er muß Aim verlumden um seine Tyrannei gegen ihn zu rechtfertigen. Ich bin als Wittwe und als vereinzeltes Weib unter der Obliegenheit zu leiden und zu schweigen; daher sage ich zu denen die Aims Abreise von Hofwyl erfahren: daß meine Familie in Gçttingen Ursache gehabt habe jezt seine Uberkunft zu wnschen, da man ihm einige Vortheile zu seinen Fortkommen zu verschaffen, Gelegenheit fand. Wenn Sie es der Mhe werth halten befragen Sie Aim selbst um die nhere Veranlaßung seiner unvorhergesehnen Abreise. – Ich bin bis in mein innerstes Leben erschttert von diesem Schmerz – und leider wirkte er auf Luisen so daß sie kaum aufrecht zu bleiben scheint. Sie liebt ihren Bruder unaussprechlich und hat die Entwicklung seines ganzen Wesens von je her vor Augen gehabt. Engelrein und menschlich fhlend wie Natur und Sitte es wnschen. Nun sieht sie seine Jugend von der Wuth fremder Leidenschaft gebeugt. Welch ein Mensch ist dieser Fellenberg! – Es ist sonderbar wie sein moralischer Karakter seit lange Abscheu eingeflçßt hat – wie ich ihn vertheidigte – noch stez, noch diese Tage, und fortfahren werde seiner Anstalt zu danken die Aimes Jugend wohlthtig gepflegt.

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Verzeihn Sie diesen nichtssagenden Brief. Ich rechne auf Ihre Gte fr Hubers Sohn. Seine Zukunft wird Fellenberg beschmen und Ihre Gte fr ihn rechtfertigen, denn ich zweifle nicht daran daß er ein braver Mann werde. Mit festem Muth aber jezt sehr zerschlagnem Herzen Ihre ergebenste Therese Huber 50 Stuttgardt den 7 8br 1816 Ich habe mich, indem ich Fellenberg die Abreise Aims ankndigte, die nothwendige Sicherheit gegeben um seine Erziehungskosten seit 2 1/# Jahr daß das Institut sie bernommen, zurckzuzahlen. Diesen Umstand bitte ich Sie gelegentlich 55 gelten zu laßen. Aim bleibt Fellenberg Dank, aber keine Wohlthaten schuldig.

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An Victor Aim Huber in Hofwil Stuttgart 7. oder 9. Oktober 1816

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ÆAnfang fehltæ In Dir und in mir lagen die Ursachen, uns in dieses Mißverhltniß mit Herrn Fellenberg zu setzen. Insofern wir fehlten, ist es unser Wohl und eine Gte Gottes, uns durch Leiden zu bessern; verstehen wir die Zchtigung, so ruft sie mich auf zur Milde, zur Demuth, zur weiblichen Kraft; lßt sie in Dir jede Tugend erstar- 5 ken, so wird sie uns zur Wohlthat. Die erste Wohlthat sei, daß wir uns um so inniger lieben; die zweite laß es sein, daß Du um so eifriger in allem Guten fortstrebst; die dritte, daß Du durch ehrerbietigen Dank Herrn Fellenbergs Seele besnftigst. ÆSchluß fehltæ 10

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An Victor Aim Huber in Hofwil Stuttgart 7. oder 9. Oktober 1816

Montag oder Mittwoch

ÆAnfang fehltæ Nach den stattgefundenen Auftritten mißbillige ich jeden Tag, den Du ohne Noth noch dort verweilst. Sorge nicht fr die Folgen des jetzigen traurigen Augenblicks. Ehre und Dankbarkeit werden Dich strken, um dem Platz Deiner Erziehung und der Welt zu beweisen, daß Du ein wrdiger Schler und Zçgling 5 gewesen bist. Bedarfst Du einen Rathgeber fr Deine Abreise, so geh mit Dir zu Rathe, ob Du nicht Herrn Fellenberg zuerst befragen willst, – ruhig wie das gute Gewissen, was Du in Dir trgst. Bezeige der herrlichen Mama Fellenberg Deine Dankbarkeit; wie Du sie fhlst ÆSchluß fehltæ 10

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Briefe 78 – 81

An Margarethe von Fellenberg in Hofwil Stuttgart 10. Oktober 1816 Donnerstag

Stuttgard ce 10 8br 1816 Madame et trs chere Amie, Mon fils va vous quitter. Il seroit d u M a l si des liens que les plus nobles sentimens ont forms, fussent rompus par laveugle erreur. Cest  notre sexe de mÞler le baume de la fidle amitie, du veritable attachement, de lindulgente bont,  un venement que je regarde comme le plus affligent que dieu ma fait prouver. mais cen est fait! il ne me reste que den profiter pour mon bien, tel quest lintention de cette Providence qui ma destin une vie de larmes. Rcevez donc, Madame, mes actions de grace pour les bonts maternelles que, durant une longue suite dannes, vous avez accordez  mon fils. Ma rconnaissance resteroit sterile sans les efforts de mon fils pour prouver que ces bonts netoient pas accords  un indigne. Ces efforts russiront  Aim – cest sur cette conviction que je fonde ma consolation. Lexellent Lippe, celui de tous les Individu de Hofwyl qui a le plus suivi mon fils, qui etoit son confident, qui etoit sa seconde consience, ma parfaitement rassur sur son moral et son intellectuel. Jattends donc avec calme le moment fortun ou il pourra se prsenter a Hofwyl, reclamer la bienveillance de Son ancien bienfaiteur. Cette perspective et mon eternelle reconnaissance doivent manimer uniquement, et cest de ces sentiments que je vous prie, trs chre amie, dentretenir votre poux. Veuillez y ajouter que je compte rvoir Vos contres bienheureuse et qualors je ne doute pas quun peu dentretien suffira pour retablir entre nous les relation qui conviennent  des gens qui se savent reciproquement apprcier et que le bienfait et la reconnaissance ont uni une longue suite dannes. Je vous suplie, trs chre Dame, de favoriser le prompt dpart de mon fils. langoise que jeprouve de la disposition dame ou les derniers venements lont mit, est trop pnible pour Þtre longtemps support, et quel que soit votre maniere de les envisager, Vous compatirez aux afflictions dun coeur maternel. Ayant tout de suite comuniqu  ma famille les lettres qui ont dcids le dpart dAim de Hofwyl, son arrive est attendu  Gçttingue. Mes beaufrres feronts // leur possible pour concourrir  lachevement favorable de linstruction du jeune homme; surveill de ces dignes savans, log chz ma mre, il continuera ses tudes particulires jusquau moment convenable pour suivre les cours publics. Je prie lInstitut quil accorde au jeune homme la permission de lui donner de temps en tems des nouvelles de ses progrs et des venements de sa jeunesse que le moment actuel a cruellement abreuv damertume. Je fini, bien chre dame, avec les veux les plus ardents pour votre Salut et celui de vos chrs enfans. Louise joint ses sentimens aux miens. Souvenez vous, amie  jamais chrie, du tems fortun que je passois auprs de vous, ou vous me reconnaissiez et me confiassiez – cetoit alors que la verit habitoit au ddans de nous et ce souvenir seul se conservera Madame et trs chre amie, dans lame de votre toute devoue.

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An Franziska von Breuning in Gnzburg Stuttgart 14. Oktober 1816 Montag

Zur bersendung von Strmpfen. Philipp Emanuel von Fellenbergs Rache an Aim; ich muß etwas haben was mich so verhaßt macht daß selbst mein Bemhen gutes zu thun, Dienste zu leisten, daß meine herzliche Neigung den Haß nicht berwindet. Lippes Besuch in Stuttgart: Prinz Wilhelm und Prinzessin Katharina von Wrttemberg haben ihm die Stelle des Prinzenerziehers angeboten. Frage nach 5 Bekannten. Hat vor, Babette von Epplen zu schreiben. Johann Nepomuk Franz Xaver von Tautphçus Ball zu Ehren von Marc Ren Anne Marie Comte de Montalembert.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 14. Oktober 1816 Montag

Die ganze Sendung gehçrt in die Abtheilung welche ich ins Kurze zu ziehen, einen kleinen Theil auch nur gehçrig ins Reine zu bringen, wnsche. Ich bitte mir also nach nçthiger Gutbeachtung das Ganze zurck aus. Mit Welkers archologischen Aufszen will ich einen Versuch machen wie sich einer ohne Citationen und Griechische Brocken ausnimmt. Ich sende ihn nch- 5 stens zur Betrachtung. Ich bitte Langer Vater und Sohn zu einer schmucklosen Ansicht (schriftlichen) ihrer beiden Altarstcke aufzufordern 1 Laßt die Kindlein zu mir kommen 2 Die Heilung des Gichtbrchigen. Beide in diesen lezten 3 Jahren beendigt 10 und vom Kçnig von Bayern theuer bezahlt. Daneckers Amor zu erwhnen – gern mçgte ich er bemhte sich sich ber seine Entstehung in seiner eignen Fantasie zu erklren – das hat ein großes Intereße »den schçpfungs Gang« eines solchen Knstlers anzuhçren. Bei Boiseres um Mittheilungen sich zu bemhen. 15 Zugleich sende ich eine Notiz aus Reinholds (des niederlndischen Gesandten) lezten Brief.

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 17. Oktober 1816

Donnerstag

Stuttgardt den 17 8br 1816. Nun glaube ich, daß ich die Zge zur gnzlichen Vollendung von Fellenbergs Karakteristik gesammelt habe; aber zugleich auch die Ursache bestimmt ward, sie nie zu unternehmen. Sie hies nun: Selbstrache und die geziemt und gelingt dem Weibe nicht. Vielleicht ist mein guter Aim jezt schon bei Ihnen gewesen – er- 5

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hielten Sie meinen vorigen Brief schon, so ließen Sie sich vielleicht von ihm die Geschichte seiner Verabschiedung erzhlen, und mag das oder nicht so steht sie hier. Je mehr ich Fellenberg a u s g e d i e n t hatte und er Hlfe zu seinem Institut fand, je fhlbarer ward ihm, ein mal: daß ich nicht sein gedungner Sklav war, anderseits: daß wir verschieden dachten. Nun war ich ihm unnz und seine Freundschaft ward klter. Bei Gelegenheit von Aims Besuch in Mnchen, vor 3 Jahren, fand ich mich gençthigt ber die Mngel des Unterrichts in Hof Wil auf das Examen welches die Mncher Lehrer mit Aim angestellt hatten, aufmerksam zu machen; spter ber einen beleidigenden Brief Fellenbergs an mich, streng zu antworten, beides that ich unter meines Schwiegersohns Mitwißen und Vorwißen indem ich ihn fragte: Darf ich so zu einem Manne reden? – Das mogte Fellenberg zur Rache bestimmen. Damals bot er mir an: Aim als Pflegkind des Instituts zu adoptiren. Ich nahm es an, (und beging einen Fehler; jezt zahle ich Fellenberg alle Kosten zurck, wofr schon Sicherheit gegeben – ich bin also von dergleichen Wohlthaten ledig.) Von der Zeit an erhielt ich nie mehr Nachricht ber Aim; seit 2 1/# Jahre wußte ich nie etwas von ihm als was er mir selbst schrieb. und er schrieb mir daß Fellenberg ihm mit Hrte behandle, ihn seinem mir gegebnen Versprechen entgegen, an das Institut wollte Ketten; daß er mich gegen ihn schmhe, daß er meinen Einfluß auf ihn – m e i n e m S o h n tadle; daß er seinen kirchlichen Gewißen Gebote aufzulegen gesucht hatte; daß er eine jugendlich berspannte Freundschaft fr einen Gespielen mit schimpflichen Verdacht beschmuzte und tyrannisch verbot. Das war der Inhalt von Aimes Briefen, die besonders von dem lezten Frhjahr an ein tief empçrtes Gefhl und krftigen Widerstand gegen Unterdrckung, bei frommem Streben Pflichtgemß zu handeln, ausdrckten. Ich schrieb ihm stez meiner Ansicht getreu, mildernd, ermahnend, aufrichtend im Sinne des Spruches: »Seid unterthan, auch dem Wunderlichen.« Mir war aber unbekannt daß Fellenberg heimlich oder mit Gewalt meine Briefe an Aim las. – (Das entdeckte mir L i p p e bei seinem Hiersein.) Fellenberg aber hat den Grundsaz: »seid unterthan, denn ich bin unfehlbar« – Die Geistesfreiheit zu der ich Aim aufrufte, schien Fellenberg ein unerlaßliches Verbrechen; er verfolgte den Jngling mit gehßiger Strenge, sprach ihm von mir mit herabsezenden Haß – Aim schrieb verzweiflend. – Ich bat Lippe in 3 Briefen seit dem Monat Mai, mir Licht ber Aim zu geben – L i p p e a n t w o r - / / t e t e n i c h t. (wie er hier war hat er mir gestanden daß er nicht antworten d u r f t e – also ward einer Mutter 2 1/# Jahr die Lage ihres Sohnes, der Fortgang seiner Bildung von den Lehrern entzogen, und so wenig das Mutterherz geachtet, so wenig des Junglings Kampf und Schmerz gewrdigt, daß Lippe Aims verzweiflungsvolle Briefe an mich, l a s und mir keine Aufklrung gab. Das sagte mir Lippe daß er Aims B r i e f e l a s –) Ich war also unwißend wie ich mit jedem Brief des Sohnes Zustand verschlimmerte; wie er zwischen meiner Anmahnung zur f r e i e n Unterwerfung unvermeidlicher Willkhr, und Fellenbergs Befehl b l i n d e n Gehorsams zerrißen ward. Endlich kam Lippe hier her. (er besuchte Sie auf seinem Wege.) er sagte mir von Aim nichts als Beruhigendes, Erfreuendes – er rechtfertigte ihn von jedem Schatten unsittlicher Regung bei seiner jugendlichen Freundschaft, bestttigte mir aber

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was augenscheinlich ist: des Knaben feuerheißes Herz, und dazu noch seine, alle andern Rcksichten bersteigende, Liebe zu mir. Hat nun Lippe mir einen Theil von Fellenbergs Rachelust verschwiegen? Hat Fellenberg nur Lippens Abreise abgewartet um sie ganz auszulaßen? – Das weiß ich nicht. Genug acht Tage nach Lippes Abreise von Hofwyl fngt Fellenberg wieder Hndel mit Aim an, will ihn von neuen unbedingt an das Institut binden, schmht mich von neuen und es schlgt dahin aus daß er den Knaben seine Entlaßung aus dem Institut ankndigt. Ich erhalte also einen Brief von Fellenberg in dem er mir sagt: »Da mein schdlicher Einfluß es unmçglich mache den Knaben zu einer reinen Sittlichkeit zu erziehen, so zçg er seine Hand von ihm ab und eine Drohung angehngt, im Fall ich mich rhre.« – Aim meldet mir seinen erhaltnen Abschied mit verzweifelnden Schmerz. – Ich gehe mit alten Freunden und ltern Mnner zu Rathe; Antworte Fellenberg sehr hçflich, sanft; bitte er soll Aim sogleich abreisen laßen; fordre die Berechnung der Kosten der lezten 2 1/# Jahr, sichre deren Erstattung und danke fr die, Aim geschenkte, Pflege. Aim schreibe ich, ihn zu Faßung ermahnend; laße ihm durch die Hofbank sogleich 6 Louis Reisegeld bermachen, verspreche ihm Liebe und versichre ihn meiner Achtung. Ich schreibe meiner Mutter, meinen Schwgern und bitte sie – wie sie fr Aims Universitets Jahre zu thun gedachten – Aim sogleich aufzunehmen, damit er nach einigen Selbststudien die Collegien zu besuchen in Stand komme. Das Geschah den 7–8 8br. Ehe ich Fellenbergs Verabschiedung meines Sohns erhielt, ließ ich mich von Lippe beredten ihn versçhnend, Irrthum einsehend, dem 2 8br zu schreiben. Ich hoffte dadurch Aims Lage so ertrglich zu machen, daß er kçnne seine Studien in Hofwyl vollenden. Ich opferte meine ganze Selbstheit auf fr mein Kind. Den 14 dieses bekomm ich Fellenbergs Antwort: »er sei meinem Leben gefolgt von Gçttingen nach Mainz, Neuchatel, Gnzburg bis Mnchen und habe daraus gesehen daß mein Einfluß auf Aim so schdlich sein mße i h m alles Streben den Knaben zu reiner Sittlichkeit // zu erziehen zu entkrften, er zçg also seine Hand von ihm ab und ich werde den Lohn meiner Thaten empfangen.« Nun hoffe ich jedem Tag der Ankunft meines Sohnes entgegen, so wie Antwort meiner guten Mutter, meines Schwager Heerens, ihn bei sich aufzunehmen, seine Studien zu inspektiren; ich habe einen Weg eingeleitet mehr Geld zu verdienen, ich will Mittel suchen mich mehr noch einzuschrnken damit Fellenberg in festgesezten Raten bezahlt wird und Aim in Gçttingen subsistire. Und nun? – Ist mein Glaube an Glck auf immer vollends zerstçrt. Verlieren kann ich noch – durch den Tod? Das schwcht meine Kraft nicht. Das ist Zoll unsers Daseins – aber Anders wo: Sie kçnnen aufhçren mir freundlich gewogen zu sein, und so noch andre – aber mit Undank mein Herz brechen kann nun niemand mehr denn ich werde den ich wohlthue nie mehr lieben, und der mich krnkt nicht mehr geliebt haben – denn ich lçse mich vom Liebgehabtsein ab wie die Frucht wenn die Reife sie der Erde zu senket. D a s i s t n u n g e t h a n. Greyers hat brderlich brav, Sçhnlich gtig, bei der Gelegenheit gehandelt. Fellenberg wird nun Aim und mich weiter verfolgen wie er kann. Wird Aim

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Zeugniße versagen, ihn dadurch verhindert Stipendien zu erlangen, in seinem 95 bayerschen Vaterland sein Brod zu finden – Ich weiß das alles. – Werden die

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vielen Menschen die er drckt keinen Rcher finden? – Lippe war hierher eingeladen um sich mit der Großfrstinn zu besprechen die ihn mit den vortheilhaftesten Bedingungen die Erziehung ihrer 2 Sçhne (Oldenburg) bertragen wollte. Er wurde hier vom Kronprinzen und auf seinen Befehl von seinen Geschftsmann Kollegen Bachmann, fetirt, von Herzog Willhelm, ander Vornehmen. il baignoit au miel, dennoch schwankte er – er hat in Braunschweig sehr ehrenvolle Antrge dort beamtet zu werden – Er hat von hier aus Fellenberg geschrieben: er habe zwischen der Stelle bei der Großfrstinn (sehr vortheilhaft) und der in Braunschweig zu whlen; wenn Fellenberg ihm einen sichern Antheil und einstige eventuelle Nachfolge an der Direktion von Hofwyl versprch, schlg er jene beiden Stellen aus, sonst gb er seinen Abschied von Hofwyl. Er erwartet die Antwort in Braunschweig ab. In Hofwyl ist jezt ein Hollnder van Meuden gegenwrtig, der mißfllt und drckt die Lehrer. – Das sehe ich daß ein Zauber die Menschen alle in Fellenbergs Joch beugt, indeß sie – wie Lippe es nicht hehlte – seinen moralischen Karakter verabscheun. Lippe hatte 60 Louis Besoldung u alles frei. (in Hofwyl) Ich schrieb Ihnen einmal von einem Brief des jngern Sohnes des Ihnen bekannten Hauses, in welchem dieser seinen ltern Bruder die Unfhigkeit Erben zu zeugen Vorwarf. Dieser Jngre ist vor 3 – Wochen nach Haus gekommen, hoffend sich mit dem Vater gegen seinen Altesten zu verbinden. Der Vater verweigerte ihn zu sehen, trug seinem Altesten die Verhandlung auf, der sie streng aber anstndig verwaltete. Der Jngre ist // in ein altes Deutschordens Kloster verwiesen mit drei Bedienten und ohne alle Gesellschaft. Die Kastellaninn kocht ihm. Seine Frau blieb beim Vater – wie man sagt auf Bitte ihrer Mutter, die sogar eine Scheidung gewnscht hat, welche der Schwiegervater zu vermeiden wnscht. Die Heirath der Prinzeß Charlotte hat den hiesigen Kronprinz zu einer intereßanten Außrung veranlaßt. Wangenheim war im Begrif ihn mit andern Herrn zu verlaßen als er ihn zurckrief und in einem kurzen Gesprch sich also ausließ: Er empfnd die grçßte Beruhigung seine ehmalige Gemalinn nun ihrem Verdienst gemß versorgt zu sehen. Unwißende Menschen kçnnten glauben daß seine Verhltniße gegen den Kaiser dadurch unangenehmer werden kçnnte; so wie er aber diese Frstinn kenne, htte er fortan an ihrer Großmuth und ihrem richtigen Verstand die erste Stze beim Kaiser von Oesterreich. Die Freude, Charlotte auf dem çsterreichischen Thron zu sehen ist hier im Lande allgemein; in alt Bayern macht das Volk, besonders in den çstlichen Provinzen scheele Geschichter. In Wien soll man sich vor der Kirche Zorn wegen der Geschiedenen scheun! – sie sezt die Menschen erst recht  leur aise ihres Kronprinzen glckliche Ehe und ihrer Kronprinzeßinn Verdienste sich zu erfreuen. Ich las einen Brief von einer Prinzeßinn dieses Hauses die Charlottens Heirath als Hinwegrumung der lezten trben Wolke ansah, die auf des Kronprinzen Ehe lag. Die langen Unterhaltungen die Lippe mit diesem Frstenpaar hatte, bezeugten ebenfalls einen sehr hochachtungswrdigen Karakter. Wahre Einsicht in die Gefahren ihres Standes, wah-

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re Wrdigung seiner Pflichten. Dieses Ehepaar fhrt fort in der grçßten Stille zu Leben. Ich hçrte der Frstinn vorwerfen: sie gb keine Almosen – ich glaube das ist weise; dagegen giebt sie Armenanstalten Unterstzung und soll alle Details der Bedrfniße dieses Zweigs des Staatshaushalts, eifrig studieren. Sie hat keine L i e b l i n g s Dame, Kammerfrau, u dergleichen. Die Damen bringen außer der Eßstunde fast keine Zeit bei ihr zu; sie scheint fr die Kunst wenig Neigung zu haben, fr Poesie, besonders neuere, wenig Geschmack, aber Klaßiker und Geschichte jeder Zeit eifrig zu lesen. Das ist ein intereßanter Karakter. Ihr Benehmen soll dabei sehr sorgloß und sicher sein. Ohne das punctilio zu bercksichten, zeigt sie frstlichen Anstand und weibliche Geschmeidigkeit. – Sie wrden, wren Sie hier, wiederholen sehen was wir schon mehr erlebten. Die Ansicht eines Wetter Himmels ist von Fern oft viel drohender als da wo er sich zu entledigen droht. Ich bin mit der Contenance unsers alten Freundes, mit dem wir seit so langen Jahren litterarische Verbindungen haben, sehr zufrieden. Er ist im tglichen Leben ruhig wie ein Mensch der seiner Uberzeugung folgt. Ich hçrte kein schimpfendes Wort aus seinem Munde. Er lebt von allen Vornehmen Gesellschaften fern, zu welcher Consequenz seine kluge Frau ihm sehr behlflich ist; lebt ohne allen Luxus, aber anstndig. Sein Sohn ist ein hßlicher aber angenehmer und geistreicher Mensch // mit einer hier ganz fremden, gesellsÆchaftlichen Bilædung – die mir immer eine wahre Erholung gewhrt – denn ein gemeinerer, aller Urbanitet ÆLckeærer Ton wie der, hiesiger junger Mnner, ist nicht zu denken. Die Roheit von Sçhnen gegen Mtter, von Brdern gegen Schwestern empçrt (ich spreche vom guten Brgerstande) da nun die Tçchter eben so ungeschliffen sind, ist das Beisammen sein wahrhaft ekelhaft unter jungen Leuten. Noch muß ich hinzufgen daß jenes Freundes Betragen gegen mich, wahrhaft treu ist. Unsre gesellschaftlichen Verbindungen sind hier meistens angenehm. Wir sind – wenn Luisens Gesundheit nicht einen kleinen Spaziergang erlaubt, was selten ist, da wir kein Fuhrwerk und sie keine Krfte hat – bis Abends halb 6 oder spter, zu Hause. Dann besuchen wir Gesellschaft oder vielmehr sehr kleine Zirkel. In manchen wird gelesen, in manchen Musik gemacht, in einigen sehr gescheut ber jeden Gegenstand, nur nicht Politik, gesprochen. Diese ist ohne Verabredung ausgeschloßen. (Der seit 3 Wochen angekommne franzçsische Gesandte findet durch aus keine Wohnung zu miethen, nicht einmal zu kaufen und ist in Begrif nach Karlsruhe, wo er auch acreditirt ist, zu ziehen.) Wangenheim versçhnt durch seine lebendige Theilnahme an allen menschlichen Intereße, und einen Ausdruck von Gutmthigkeit die je lnger, je herzlicher an ihn bindet. Er soll des Kçnigs Gunst ganz verloren haben. Fr einen Staatsmann u Gesezgeber halte ich ihn nicht. Ein Herr Freimund Reimar der heilloß furchtbare Sonnette in berwltigender Menge macht, ist als Mensch 100fach h a h n i g e r (von haben, was gut zu haben ist) als wie als Dichter. Er appartient aux Wangenheims. Er ist, wenn er nicht mit dem Mangel an gesellschaftlicher Bildung den seine proprietairs n i c h t a n i h m r  g e n, seine Laune walten lßt, ein sehr gescheuter Zusaz zur Unterhaltung. Die Frau und Tochter des preußi-

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schen Gesandten sind sehr gebildete Frauen. Ins Schauspiel gehen wir nie. Luise muß den sehr weiten Weg bei Nacht, vermeiden und es ist zu theuer. Der wackre Keller, der wirtembergische Agent in Rom, ist zurck. Nun Bischof von Evara, Coadjutor von Ellwangen, Staatsrath – Luisens Beichtvater und vterlich geneigter Freund. Ein sehr vorzglicher M e n s c h. Er erzhlte uns intereßantes von dem unziemlichen Wesen der deutschen Knstler in Rom, die sich unter den Nahmen des heilgen Bundes ganz aus und abschließend, von Pater Breys Heerde die grçßte Ahnlichkeit haben. Rahmdor ist ganz verschuldet und – fiel – Niebuhr ersezte ihn. – Sie kçnnen denken daß ich keinen Gedanken habe wie Aim und bis er nicht hier ist, nagend leide – ich halte den Mann der ihn vielleicht in diesem Augenblick noch K n e c h t e t, jeder Unbilde fhig die ihn nicht unvermeidlicher Rge bedroht. War Aim bei Empfang dieses noch nicht bei Ihnen, so bitte ich Sie, senden Sie ihm sogleich die Einlage mit der Post – und wißen Sie ein Mittel seine Entlaßung von Hofwyl in irgend einer Form die Sie nicht compromettirt, zu sichern, zu beschleunigen, so thun Sie es im Andenken Ihrer verklrten Gattinn die auch Mutter war und meine Angst verstanden htte. Gruß an Tçchter und Enkel. Luise ist durch den Kummer den Fellenberg uns machte, von neuen sehr geschwcht; in Gnzburg ist man brav und wohl und kindlich theilnehmend an mir. – Wenn Huber wßte wie sein Sohn gekrnkt wird! – // Greyers hat schon durch Herrn Ott Steiger und Professor Wyß Aim von Hofwyl abzuholen Auftrag gegeben, frchtet aber beide kçnnen Abwesend sein, Aim ist dann der Willkhr Fellenbergs ganz berlaßen, wenn? wie er ihn entlaßen will. Wenn Sie meine Ansichten theilend ber den Schaden den ein solches Knechtthum einem feurigen Karakter bringt, keinen beßern Rath wißen, so zahle ich auch gern einen Expreßen Bothen der ihn dort abholte als von mir beauftragt, durch Sie besorgt. Ein rechtlicher Schulmeister, Schreiber, der ihn zu Fuß abholte und zu Ihnen fhrte. Heute ist der 17 Tag daß ich Fellenberg antwortete und Aim abrief. Aim war, wie Lippe abreiste, von Gram blaß und zerstçrt – er wollte schon damals aus Verzeiflung f o r t l a u f e n – Fellenberg kann d a s wnschen, denn um sein Thun zu rechtfertigen muß er Unbilde mit Unbilde steigern.

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An Carl August Bçttiger in Dresden Stuttgart 18. Oktober 1816 Freitag

Stuttgardt den 18 8br 1816 Sie haben einen profetischen Geist, mein sehr geehrter Freund. Fellenberg hat wirklich seine Rachelust an mir aufs Außerste gesttigt, indem er nach der tyrannischten Mißhandlung meinen Sohn seines Instituts entlßt, und das mit solchen 5 unmnnlicher Behandlung gegen mich, daß sie jeden Mann der sie erfhrt, die Seele empçrt. Er hat, wie ich nun erfahren habe, meine Briefe an meinen Sohn stez gelesen – da Aim mir das nie schrieb, da ich mir das Gegentheil fest bedungen, muß er es heimlich gethan haben. Seit den 2 Jahren wo er anfing Aims

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Karakter nicht mehr zu verstehen, und der Knabe sich mir offner mittheilte, schrieb ich ihm i n m e i n e m B e g r i f von dem Verhltniß zwischen Eltern und Kind: Sei unterthan, auch den Wunderlichen. Das verleitete ihn zu der Anklage die er mir nun macht: ich habe des Knaben Vertraun gegen Fellenberg zerstçrt. Ich werde Ihnen meine Briefe an Aim – (wenn Fellenberg nicht die Vorsicht braucht sich ihrer vor des Knaben Abreise zu bemchtigen, da sie nur seine Beschmung begrnden kçnnen) einst mittheilen. Endlich beschuldigt er mich in seinem lezten Briefe: (ich erhielt deren 2 ber Aims Verabschiedung.) mein ganzes Leben beweise daß mein Einfluß auf Aim nur zum Nachtheil seiner rein Sittlichen Entwicklung wirken kçnne. Das sagt ein Mann einer Mutter, einem schuzlosen Weibe. – Ich hatte vor 3 Wochen hier den Besuch von Herrn Lippe der seit 8 Jahren der Pfleger, Morallehrer und Gefhrte der Hofwiler Jugend ist. Er entdeckte mir den Umstand daß Fellenberg meine Briefe an Aim gelesen, daß daher sein Haß entsprungen sei. Die ehrlose Bemhungen von Klatschschtigen Zwischentrgern mag dazu gekommen sein – das ist mir sehr gleichgltig. Ich stehe umgeben mit meiner Kinder, meiner Enkel Tugend und Liebe, mit meiner Feinde Zeugniß selbst: daß ich auch irrend, Gutes bte – Fellenberg kann keines lebenden Wesens Liebe sich erfreun – Furcht und Eigennuz sind keine Huldigung welche Gestalt sie auch tragen. In 2 1/# Jahre erhielt ich vom Institut nie ein Wort Nachricht von meinem Sohn, auf vielfache, seit dem Mai auf 3 flehende Briefe an Lippe mir Nachricht zu geben: was Aimes schmerzvolle Unruh veranlaße, erhielt ich k e i n e Antwort – Lippe gesteht daß Fellenberg es ihm v e r b o t e n habe mir zu schreiben – also drittehalb Jahr lßt Fellenberg eine Mutter ohne Nachricht, drittehalb Jahr vernachlßigt er sie zurecht zu weisen da er ihren Einfluß vor nachtheilig hlt – und Lippe liest seit 7 Monaten Aims seine verzweifelnden Briefe an mich (das gesteht Lippe mir ein, gesteht mir ein daß Aim ber Fellenbergs Hrte um alle Faßung gebracht auf dem Punkt war zu entspringen) u n d a n t w o r t e t m i r n i c h t. Dieses Verfahren ist unerhçrt. Lippe hat mir vieles gesagt, aber vieles auch, um Fellenberg zu schonen, verschwiegen. Das hat er mir // erzhlt – aber nicht mit klarer Einsicht: es sei nothig die Mutter ber ihren Sohn zu belehren; sondern es entwischte ihm in der Flle seines engelguten Herzens, denn er ist ein Mann mit goldnem Gemth – er erzhlte mir: Fellenberg habe mehrmals mehrere Stunden, habe bis gegen Mitternacht dem 16jhrchen Knaben vorgesprochen: von seinem Berufe sich ganz dem Institute zu widmen. Der Knabe sei dann whrend dieses ermdenden Vortrags (ich kenne dieses in mystisches Dunkel gehlte Anreihen das Gemth anregender ewig in einander geschlungner, Reden dieses Mannes!) von dem Wunsche ergrifen worden seines Wohlthters Wunsch zu entsprechen; bei khlern Sinne sei dann wieder seine Zrtlichkeit fr Mutter und Geschwister, Bayern und Heimath, seine Wunsch hinaus und frei zu werden, zurckgekehrt, und dann habe ihm Fellenberg als einen Gemtslosen Menschen mißhandelt. Da ich von Fellenberg das schriftliche Versprechen hatte: Aims Zukunft n i c h t in Anspruch zu nehmen, so begrif ich des armen Knaben Unruhe nie. – Kann man aber die Gewißenlosigkeit gegen Mutter und Kind weiter treiben? ist das nicht ein ganz Jesui-

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tisches Verfahren? – Eine solche nochmals erneute Zumuthung, scheint denn Fellenbergs Zorn endlich zum lezten Ausbruch gebracht zu haben – denn Aim schrieb mir: ich konnte nicht zwischen meiner Mutter und dem Institute whlen. – Ich consultirte bei Empfang der tiefkrnkenden Briefe meinen alten Freund, den wrdigen Staatsrath von Hartmann allhier, antwortete nach seinem Gutachten aufs hçflichste, dankend fr vergangner Zeiten Gutes und Aims Verabschiedung sogleich verlangend; ich forderte die Rechnung ber den Vorschuß der lezten 2 1/# Jahre und wieß Brgschaft fr deßen Rckzahlung an. Mein Schwiegersohn Greyers that dieses lezte ebenfalls und nahm Masregeln des jungen Schwagers Verabschiedung von Hofwyl durch Berner Freunde zu betreiben. Ich ließ Aim von der hießigen Hofbank sogleich Geld zur hier her Reise auszahlen. Ich schrieb meiner guten Mutter um Aim sogleich aufzunehmen, damit er dort nach einem kurzen Zeitraum von Selbststudieren den Universitets Cursus antrt. Lippe hielt ihn deßen nach 6 Monaten fr fhig, Aim schreibt mit bescheidner Zuversicht: er wolle durch eignen Fleis dahin gedeihen. Meine Antwort an Fellenberg die Aims Abreise forderte und erleichterte, ist am 7ten geschrieben – ich kann tglich Antwort, oder der unausbleiblichen Ankunft des Knaben entgegen sehen. – Aber hier wird sich Fellenbergs Rache nicht befriedgen. Ich erwarte nun jede Art von Verfolgung gegen mich und meinen wackern Sohn. Daher bitte ich Sie um jede Masregel der Klugheit ihn zu e n t w a f f n e n. Ich bin ein hlfloses Weib, ich muß mich aufopfern fr mein geliebtes Kind. Wßten Sie die Details alle die mir nun bewiesen sind durch das Schicksal Aims – das (Schicksal) eines jungen Vçllderndorfs der mit gebrochnen Herzen von Hofwyl fortging und bald nachher starb – wie seine Schwester, die Baroninn von Unger Sternberg es mir erzhlte vertheidigte ich – noch diesen Sommer, Fellenberg mit lebendigem Eifer – Sie wrden mit mir frchten sein schçnes Werk mße an seiner Ungerech- // tigkeit untergehen. Von meinem tiefen, lebenvergiftenden Schmerz, schweige ich. Ich denke Hubers Sterbe Stunde, seine frohe Zuversicht das seine Kinder wrden Liebe bei den Menschen finden, wie er die Menschen geliebt hatte; ich suchte ihnen diese Liebe durch innig gut gemeinte Dienste zu sichern; so arbeitete ich fr Fellenberg so vertrat ich Mutterstelle bei Herder und Fellenberg und Herder vergiften das Leben meiner Kinder. – Ich stehe unter lauter Trmmern welche die Undankbarkeit andrer und mein Irrthum um mich anhuften. Das ich Vertraute, daß ich mir anmaßte mit freiern Geiste und klarern Ansichten die Menschen zu behandeln, nicht bloß bewundernd und dienend meine Geistesthtigkeit in Romnchen zu versplittern und empfindsamen Ruchrungen oder frçmmelnden Verlumdungen auszuleeren – das bße ich. Ihren Vorschlag wegen des Kunstblatts danke ich Ihnen herzlich. Ich habe meine Selbstprfung: ob ich zur Redaktion fhig sei? Cotta nach Erwgung Ihres Entwurfs mitgetheilt und will das Werk versuchen. Helfen Sie mir treulich. Die Okonomische Rcksicht ist fr mich nach dem Vorgang in Hofwyl hçchst wichtig – ich muß alle meine Thtigkeit anspannen da nun meine kranke Luise auf immer und Aim noch viele Jahre lang, meiner zur Versorgung bedrfen. Erlauben Sie mir nun mich im nçthigen Fall stez an Sie zu wenden. Eine der Bedingungen

Abb. 2

Titelseite von »Kunst-Blatt« Nr. 19, Beilage zum »Morgenblatt« Nr. 294 (7. 12. 1816). Redaktionsexemplar mit handschriftlichem Vermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung zum Einsender/Verfasser des Artikels.

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welche die Leselust des gebildeten Publikums stez wach erhlt ist k  r z e der Aufsze, und Einfachheit des Styls – nun sagen Sie nur wie erhlt man das von den Mitarbeitern? Sie verlangen 1 Blatt die Woche? wie wenig steht darinn? – Die Aufsze mßten durchaus jeden Gegenstand in so kurzen A b s  z e n als mçglich ist, trennen, so daß die Gegenstnden abgewechselt werden kçnnten, ohne zerrißen werden zu mßen. Nicht als wenn e i n Gegenstand nicht durch mehrere Bltter durch gehen drfte, aber doch nur einem dem Blatte angemeßnen Raum, muß er einnehmen. Wenn wir uns bemhten die Klarheit und Einfachheit franzçsischer Schriftsteller in diesem Fach ohne ihre Seichtigkeit und Gemthlosigkeit (Du moustier par exemple) zu erlangen, so wrden wir das Publikum gewiß aufmerksam erhalten. Bei den kleinen Raum den wir erhalten, kçnnen wir gewiß auf Materialien rechnen, wenn wir auch alle Phrasenmacherei und alle mikroscopischen Beschreibungen ausschließen. Habe ich recht wenn ich dem Kunstblatt einen ganz andern Charakter als: einem Blatt fr Knstler, beilege? jenem km es zu mit Genauigkeit der Parzenscheere zu zergliedern, in diesem sage ich mit schnellen Worten das Resultat der, hierber gemachten Entdeckungen. Der Leser soll den Reichthum der Kunst, ihre Geschichte, ihre Mittel kennen lernen, nicht das herum Tappen, Irren und Streiten des Archologen; nur die endliche Ausbeute seines Scharfsinns: Was meinen Sie? Sie haben sich bei einer Flle von Kenntnißen die Ihnen die Wahl schwer machen muß, zu allen Erfordernißen eines Vortrags wie ich ihn meine, bequemt, was soll man thun wenn ein Aufsaz daran ganz Mangelt der, mit diesen Erfordernißen, großen Werth htte? Ich bitte Sie recht dringend und vertraunvoll: Weisen Sie mich an wie ich meinen Beruf nun so erfllen mag Cotta zu befriedgen, der bei der Gelegenheit von Aims Rckkehr von Hof Wil sich wieder mit der einfachsten Treue und Gte benommen hat. Ich will gern jeden Fleis aufwenden. Was kçnnen wir thun um alle intereßanten Menschen zu Beitrgen zu gewinnen? Leiten Sie mich an – denn glckt das Unternehmen, so errth das Publikum doch berall Ihre Beihlfe. Hat der Commentar zu Fausts Umrißen Ihren Beifall? Erkennen Sie denn meine schwache Feder in den wenigen Beitrgen zum Morgenblatt? Denn man druckt f a ß t n i c h t s von mir gegen den Vorrath den sie haben. Freimund Reimar, unter den Menschen Doktor Riekard genannt, ist ganz das Gegentheil seiner Gedichte; ein recht l i e b e r j u n g e r M a n n, der, wenn berlegene Erfahrung ihn leitete, gewiß erfreulich reifen wrdeÆ.æ Leider fehlt es an ernster Fhrung da seine Freunde mit ihm faßeln. Aber zu einer RedaÆktionæ taugt er nicht; die erfordert Viel- // seitigkeit und Reife des Geschmacks. Wangenheim gewinnt als Mensch das Herz je lnger je mehr. – Erfhren Sie wie schndlich man die alte Akademisten Geschichte in Mnchen aufwrmte? wie Tiersch aufs Neue bloßgestellt ward? – Das ist heilloß! Wißen Sie daß des guten Canzlers Herrmanns Tochter ein wenig beglckendes Loos zog? – Luisens Scheidung ist in Mnchen gesprochen, und wird in Rom keinen Widerspruch erleiden. Keller, nun Bischof von Evara, Coadjutor von Ellwangen, wirklicher Staatsrath, ist ihr Beichtvater und betreibt ihre Angelegenheit mit vterlicher Theilnahme. Ein sehr wrdiger Mann und gelehrter Priester. Leben Sie wohl! Denken Sie daß mein ganz zerschlagnes Herz

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nur durch Freundestreue fr Freundesverrath geheilt werden kann – geheilt? – kaum; aber vor gnzlichen Verbluten geschzt. Leben Sie wohl! Therese Huber. Noch eins. Fleischer nhm im Februar dieses Jahres ein Manuscript von mir: Der spanische Kriegsgefange, ausdrcklich an, um es in seinen Almanach zu benuzen und hat nicht Wort gehalten, hat mir auch auf 2 Briefe keine Antwort gegeben. Er 145 hatte schon frher, durch Brockhaus, denke ich – ein andres: »eine kurze Thorheit ist die beste«, angenommen, das er ebenso wenig zum Druck befçrdert. Kçnnen Sie den Mann nicht zur Billigkeit mahnen? wenigstens ihn bewegen daß er mir die 2 Manuskripte wieder schickte? Die heillose Zeit giebt uns arme Belletristen den Buchhndlern Geisttçdtend dahin – ich seegne Sie daß Sie mir eine Außicht 150 erçffnen ohne D i c h t e n mich litterarisch zu beschfftigen. Sendet mir Fleischer meine beiden Manuscripte zurck, so werde ich doch Cotta anliegen sie mit 2–3 andern Novellen die er von mir hat als ein Bndchen Erzhlungen drucken zu laßen. Wie wenig er zahlt so ists beßer sie erscheinen in der Zeit fr die sie geschrieben sind. Nicht wahr ich plage Sie recht? – Sollte Heeren uns nicht aus 155 meines Vaters Nachlaß, Beitrge fr das Kunstblatt schenken kçnnen? – und was wird aus diesem Nachlaß? – Ja wir haben eine goldne Zeit begonnen! –

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 18. Oktober 1816 Freitag

Zurcksende ich Demeter. Ich habe den Aufsaz zwei Mal mit großer Besonnenheit gelesen und gestehe daß ich ihn, o h n e d i e N o t e n, fr hçchst unterrichtend und unlckenhaft, fr den, an Kunstideen gewçhnten, selbst ungelehrten Leser, wie ich bin, fr hçchst anzie- 5 hend halte. Nur fçrderte der Karakter des Kunstblatts, und s e i n R a u m daß die Noten fortgelaßen wrden. Es kçnnen in einem Blatt fr das Lesepublikum unmçglich Anfordrungen gemacht werden denen nur Gelehrte im Besiz reicher Bcher schze gengen kçnnen. Ich wnschte Herr Welker vergçnnte den Text ohne die Noten zu benuzen. Geht das nicht so wrde ich mich freuen diesen Aufsaz 10 unverkrzt an einem ehrenvollen Orte zu sehen – aber nicht im Kunstblatt. Th. H.

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An Johann Gotthard Reinhold in Rom Stuttgart 19. Oktober 1816 Sonnabend

Stuttgardt den 19 8br 1816. Keller ward wirklicher Staatrath. Mein guter Freund, Sie werden glauben klger wie ich gewesen zu sein und ich kann dann doch nur sagen daß Sie eine entschiednere Meinung ber sich haben,

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5 denn ich kann mich eben so wenig dmmer wie Sie nennen. Das ist die traurigste

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Folge meiner Unglcksflle daß sie mich zu einem verçdenten Simplizismus zu fhren drohen – oder heißt es Indifferentismus? nein – beides nicht; denn ich strebe inniger wie je meiner erkannten Tugend nach und ich liebe meine Geliebten inniger wie je; aber an andrer Menschlichkeit und andrer Liebe glaube ich nicht mehr, oder vielmehr: ich erwarte jeden Augenblick daß sie mich verrathen wird. Ich kçnnte nicht mehr wie ein grçßrer Mensch einst that, rufen: Du auch? sonder wenn mich ein neuer Dolch stich trift so ists eben als wenn der stille Beter eine Kugel mehr von seinem Rosenkranz fallen lßt – er hat nun einen Wunsch mehr Gott anheim gestellt und eine Hoffnung mehr, der Erde, entsagt. Ich bitte Sie daß Sie ja nicht glauben ich bedrfe Ermahnungen zur Ausdauer, vielleicht gar Trçstungen oder Anrathen milder Gesinnungen. Ich fhre mich ohne Pomp und Prahlerei auf dem Weg der Natur. Meine Rachelust feßle ich, weil sie Unrecht ist, und weil ich zu schwach bin sie sicher durch zu sezen – denn b e i d e Grnde wirken in mir und Gott sei Dank daß der schlechte den Guten hilft; meine Standhaftigkeit beruht auf den unerschtterlichen Glauben daß mein Schicksal, mit Gte und Wrde getragen, seine Entschdgung finden wird, und auf die Klare Ansicht: in wie fern es Folge meiner Irrthmer ist; dabei behlt aber die Menscheit ihre Rechte; vermçge dieser gestehe ich mir ein unaussprechlich zu leiden. Das dulde ich bis die Zeit es abstumpft. Man sieht es mir auch wenig an; wenn ich aber meinem Gefhl Worte geben muß, so klingen sie wie nagender Schmerz. – Luise lebt und ist nicht krnker wie sie war. Schelling, ihr nun fr sie sorgender Arzt, des Philosophen Bruder, gesteht zwar daß er noch keine Aussicht hat sie zu heilen; aber daß sie lange sÆoæ wie ÆjeæzÆtæ fortleben kann, da ihre Organisation fehlerloß ist. – Uberhaupt kann mich der Tod nicht elend machen. Im Grabe; oder bern Grabe, ist kein Leiden, und ich blicke bers Grab. Elend macht mich Menschen Bosheit, Menschenirrthum und den hat mir Fellenberg nun aufs aller bitterste Empfinden laßen. Die Details wrden Ihnen unzulnglich bleiben, also nur die Haupt punkte. Seit 2 1/# Jahre gab mir Fellenberg nicht mehr die geringste Nachricht von meinem Sohn; der Knabe schrieb mir mit zunehmenden Vertraun mehrere Zge die Fellenbergs unbilliges Betragen bewiesen. Ich ermahnte Aim nach meinen Begriffen von freien, selbst sich aufgelegten Gehorsam, alles zu ertragen. Fellenbergs Hrte ging in Tyrannei ber, er bezweckte des Jnglings Einwilligung sich mit Hintansezung meiner und meiner Wnsche, dem Institut leibeigen zu machen. Aim widerstand – dieses erfahre ich erst jezt durch Aims liebsten Lehrer der h i e r v e r w e i l t e. – Nun artete Fellenbergs Strenge in Verfolgung aus, und nach 2 1/# Jahre schreibt er mir Anfang dieses Monats: daß ich durch meine Einwirkung Aims Bildung zur Sittlichkeit unmçglich mache und er ihn also verabschiede. Sein Brief schmht mein ganzes vergangnes Leben also daß zu andern Zeiten nur sein Blut von meinem Sohn oder Schwiegersohn vergoßen mich shnen kçnnte; daß bei einem andern Humor in Ihrem jezigen Wohnort Vollstrecker der Strafe gefunden werden wrden. Aims Lehrer der hier verweilte bezeugte mir die Nachrichten welche viele Reisende mir gegeben hatten, und welche Aims Briefe mir bewiesen, die Nachrichten seiner gnzlich genugthuen-

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den Entwicklung in jeder Rcksicht. Dieser gestand mir: er htte mir auf Fellenbergs Gebot n i e a u f m e i n e a n g s t l i c h f l e h e n d e n B i t t e n u m N a c h r i c h t v o n A i m  a n t w o r t e n d  r f e n – (sagen Sie, was ist nun Moralitet? was Gte? D i e s e r engel gute, moralische Mensch dieser Lehrer ließ mich 3 mal vergeblich flehen, las oft Aims schmerzvolle Briefe an mich, sah den Jngling im August auf dem Punkt z u e n t w e i c h e n, und schrieb mir nicht, und rettete Aime nicht vor dem grausamsten Unrecht.) – Der Mensch belehrte mich daß Fellenberg heimlich meine Briefe an Aim // Gelesen, daß daher seine Rachelust und Haß gegen mich km, weil ich Aim bei einer Gelegenheit geschrieben: er solle Fellenberg gehorchen wenn er auch das Beschrnkte seiner Ansicht, in Rcksicht seiner, einshe. Er sagte mir daß ihn Fellenberg verfolgt habe sich dem Institut zu verpflichten. – So bald ich alle diese schrecklichen Briefe erhielt – denn Aims seine drcken Verzweiflung aus da ihn Fellenberg durch schwarze Beschuldigungen zu entehren, durch tçdtende Klte zu qulen sucht – ging ich mit einem ltern Freund zu Rathe, forderte Aims unvorzgliche Abreise, sicherte Fellenberg die Bezahlung a l l e s Vorschußes zu und nahm alle Masregeln seine Reise zu erleichtern. Greyerz stand mir mit treuen, rechtlichen Eifer bei. Das Geschah den 7ten dieses. Nun sehe ich mit einer Angst die ich nicht aussprechen kann, seiner Ankunft entgegen. Ich halte Fellenberg jeder Grulthat fhig – er wrde Aim vergiften wenn er sich sicher glaubte, um alles Bekanntwerdens seines erlittnen Unrechts zu entgehen; da das nicht angeht wird er unmenschliche Verlumdung mit noch unmenschlicheren aufhufen, um jener Bekanntwerdung zuvorzukommen. Ich werde schweigen, und muß es. Ich bin ein hlfloses Weib. – Ich warte nun auf Aims Ankunft und Antwort von meiner Familie aus Gçttingen, wo hin Aim sogleich sich begeben soll um dort zur Universitet zu reifen, wozu ihm, wie der oben erwhnte Lehrer mir versicherte, ein halbes Jahr selbst studieren hin reichen wird. – Ich habe durch meine Betriebsamkeit Hofwyl grnden helfen, ich liebte die Menschen dort innig; ich that viel fr sie – und nun thut mir jeder Gedanke dahin weh, und Fellenbergs Abscheuligkeit hat mir diesen geliebten Aufenthalt auf ewig verschloßen. Neuchatel war das Paradies meines LeÆbens, icæh thÆat fræ einen jungen Neuchateller alles was eine Mutter fr einen Sohn thun kann; ich litt grenzenloß durch ihn; ich rettete ihn doppelt das Leben durch Muth und Hingabe – und seine Eltern zahlen mit einer Undankbarkeit die mir diese sichre Zuflucht meines Alters, die treuen Arme meiner dortlebenden Freunde, verschließt. – Ich that fr Greyerz a l l e s und die Klugheit lehrt mich: ihn nicht a m R a n d seines Pflichtgefhls gegen mich zu fhren, sondern meiner Tochter; meiner Enkel Wohnung gegen ein fremdes Haus zu vertauschen. Barrre sagte einmal: je suis soul de la vie – er hat sich gut ausgedrckt. Er sezte hinzu: il ny a plus que dieu et la Nature – das war im Jahr 1796(?) Damals fragte ich erstaunt: Wie kann das dieser Mensch sagen? und grbelte – das sind 20 Jahr her und daß ich es nun begreife, leitet zu dem mir schmerzlichen Sceptizismus der sich von der Vereinigung des Schlechtesten mit dem Besten berzeugt; also nirgend Sicherheit im Vertraun sieht. Ich kanns nicht ndern. Was ich kann ist: heute immer noch vertraun bis ich morgen verrathen bin. Das

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muß ich; das bedarf ich. Aims Anblick wird mich erquicken – er soll so gesund und krftig gewesen sein – die lezten Wochen sich windend unter Fellenbergs Hnden sollen ihn abgeblaßt haben. Das ist ein Karakter! – Der mehr erwhnte Lehrer heißt Lippe, aus Braunschweig. Die hießige Kronprinzessin lernte ihn in Hofwyl kennen (wo ihr Scharfblick ihr Abscheu gegen Fellenberg einflçßte) er flçßte ihr so viel Achtung ein daß sie ihn hierher beschied und ihm antrug die Erziehung ihrer beiden Sçhne Oldenburg auf selbst zu fordernde Bedingungen zu bernehmen. Zugleich bot ihm Braunschweig ein ehrenvolles Amt. Lippe hat von Fellenberg einen sichern Antheil an der Direktion der AnÆstalt gefoærdert, sonst nimmt er einen jener Vorschlge an. qu moi ne tienne! – – Nun Ihre Bcher Bestellung. Das besorge ich mit Freuden. Ich sende die Dinge nchstens ab. Aber nicht Crummmacher, der machts zu krumm – das heißt poetisch, mystisch. Das Dogma // wird unter seinen Hnden zum Madrigal und Concetti. Einen andern. Den Becker auch. ber das Geschichtslehren bei Mdchen bin ich noch gar nicht recht klar – trieb es aber wohl indeß anders wie andre Leute. Eine allgemeine Geschichte ist nichts fr kleine Mdgen. – Die Bibel, – nun, das ist das Erste – meintwegen ja! – Denn ich glaube es ist am sichersten ihnen das Kirchliche Dogma wie das A. B. C. zu lehren; nachher sezen sie sich, was sie faßen kçnnen, daraus zusammen. Also Bibel – die sollte ihnen aber v o r g e l e s e n werden, und so viel Lokalkenntniße wie mçglich damit verbunden werden, damit sie mçgten eine Nadel dahin stecken wo Eva ein Apfel biß, Abel opferte, Noah den Weinstock pflanze (bei Mschet in Armenien zeigt man den Fleck) aber immer wieder zusammenfaßend fort erzhlen – dann mag das Kind den Herrn Kohlrausch l e s e n. Im Erzhlen hebe man das Kirchlich erbauliche aus. Das ist nun Anfang unsrer Geschichte. Nun Ansicht dieses Anfangs andrer Vçlker; stez erzhlend, Denkalion, Mancherlei andrer Vçlker und wie ihr Geburtsort war – dann Homer erzhlen und zwischen durch lesen laßen. Vergçtterte Naturkrfte, vergçtterte Menschen, Gçttern nachstrebende Menschen. Dann Herodot – je lnger je mehr lesen sie selbst, aber dazwischen stez, hinzuziehend, erzhlt. Dann Xenophons Cyrus, seine 10000 dann Thucyd – d a n n erst eine allgemeine Geschichte erst im 13–14 Jahr – n e b e n dieser als Lesebcher ganz einzelne Geschichten, Memoires alte rçmischen Geschichtschreiber zuerst, Plutarch am HuptenÆLckeæ Auch als Beihlfe zur Geschichte: die alten Tragiker. noch mehr – die Allgemeine Geschichte mehr als Nachschlage Buch um tabellarisch zu ordnen und daneben stez eine historische Ta b e l l e wohin der Schler oft blickt um die Gleichzeitigkeit vor Augen zu haben – daher ists eine herrliche Ubung die Begebenheiten eines Jahrhunderts von Ost nach West, als Spiel, zu summiren; – und so bald mçglich stez die Landkarte auf dem Tisch. So viel mçglich bei jedem Zeitalter, jedem Volk, Cultur geschichte und Uberblick ber die damals bekannte Naturkunde – A l s o glaube ich daß fr ein Mdchen das Gemth am erwecktesten, der Geist an vielseitigsten, und die Gelehrsamkeit a n s c h w  c h s t e n wird. Alle Kinderschriften habe ich von je her Verabscheut. Auswendig kennen? Gellerts Fabeln so lange die Kinder Klein, und Gellerts Lieder von Klein an bis im Tod. – Nun rufen Sie: Kreuzige! – ja noch mehr: im 15 Jahr wo der Pfarr nçtig wird, Marc

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Aurels Maximen und Senekas Aphorismen – damit sie sehen daß die Erde allenthalben des Herrn ist; daß er lebt und webt in allen – daß ihr junges Herz der hçchste Gedanke belebe: Gott ist in uns. – O da schwindet Fellenbergs tief gedrungner Dolch in meiner Brust bei diesem Gedanken und ich verdanke dem hier befolgten Ideengang den ersten siegenden Athemzug seit vielen Wochen. – Keller ist gut und trçstend und hlffertig. Sie hatten mich ganz falsch verstanden. Ich m u ß t e w a r t e n bis das Mncher Tribunal gesprochen hatte. Das ist nun geschehen. Meine litterarische Thtigkeit tritt wenig heraus weil die jezige Redaktion vom Morgenblatt nichts von mir druckt. Manches doch – meist zufllige Dinge – 4–5 Novellen warten bis Cotta durchgreifen kann. Cotta ist sehr brav und treu gegen mich. Jezt habe ich die Redaktion eines, das Morgenblatt begleitenden, Kunstblatts bernommen. Sehen Sie hier den Plan. Ich hoffe b e r a t h e n zu werden. Ich bitte Sie mir Vortheil zu gewhren indem Sie mir elegante Kunstsachen verschaffen in dem angezeichten Sinn. Beschreibend, nicht gelehrt, von vornehmen Leuten, besonders indem Sie mir von u ndeutschen Knstlern Einsendungen verschaffen »An Cotta fr das Kunstblatt« – einerlei in welcher Sprache – dafr soll gesorgt werden. Zeichnungen dazu – desto beßer. Ich muß nun Aim studieren laßen und Luisens schwankendes, liebes Leben kosend erhalten; mein zerfleischtes Herz hat meine Erfindung, gleichen Schrittes mit den Jahren, verarmt; eine solche Arbeit wie die Redaktion ist mir wohlthtig. Wenn Sie ganz neue Dinge haben deren Ubersezung fruchtbringen kann, so schicken Sie an Cotta. (Die Bcher sind nicht von Cotta, er hat gar keinen Sortiment Handel aber durch ihn kçnnen Sie Mezler bezahlen) – Haben Sie denn Lord Byron haben Sie Walter Scott gelesen? So weit beides von der Schçnheit fern ist, scheint es unsre Deutschlinge, Niebelinge und Sonettlinge doch ÆLckeæ als Schwchlinge hinzupflanzen. Von Gçthes Leben s o l l ein Theil wieder da sein. – Luise hat sich bei diesem lezten Schlgen aus Fellenbergs Faust wie ein Engel betragen – n u r m i l d e r n d, zum Besten rathend, duldend; aber ihr Herz traf es wie die Herbstnebel das Laub – blaß und marmorkalt arbeitet sie den ganzen Tag lang, und glnzen ihre Augen Abends wenn wir bei Freunden sind. Die Gnzburger Kinder sind wohl und gut, mit mir leident. Greyerz hat nun alles weitre mit Fellenberg abzuthuende, bernommen. Ich forderte Aims Absenden sehr hçflich, sehr kurz und schreibe ihÆmæ nie wieder. Leben Sie wohl. Mit den Bchern will ich Ihnen von andern Dingen erzhlen. Dieses alles mußten Sie vÆon mæiÆræ wißen. Heute ist F e r d i n a n d s t a g. D a s sahe Huber fr seine WÆitweæ nicht voraus, nicht fr seinen Sohn.

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An Therese Forster in Berlin Stuttgart 22. Oktober 1816

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Bruch mit Philipp Emanuel von Fellenberg. Aim ist bei Th. Huber; seine von Fellenberg gegen Lehrer und Schler durchgesetzte Abreise aus Hofwil. Besuch von Th.

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Huber und Aim bei Familie Brand in Ludwigsburg. Abendgesellschaft mit Matthissons, Mariette, Emilie und Julie Hartmann und einem ancien Reichsstadter. Ausgrabungen von Mammutknochen in Cannstatt. Th. Forsters Plne fr ein Erziehungsinstitut mit Th. Huber und Luise: je nai plus de confiance en moi mme et je me sens trop age. jai 53 ans – jen aurai 57–58 – il seroit fou de fourer une piece de vielle mesure comme moi, dans un nouveau baˆtiment, bien plus den faire la base. aussi on me craint parceque je suis trop vielseitig pour etre comprit. Hat Redaktion vom »Kunst-Blatt« bernommen – cela me rapporte sans me forcer  activer mon imagination que les chagrins ont maˆts. Befrwortet Verbot der Nachdrukkerei, wrde aber dennoch gnstige Nachdrucke kaufen (so wie sie jdischen Hausierern kritisch gegenbersteht, aber dennoch bei ihnen gnstig kauft). Verzichtet um Aims willen auf Bcherkufe und Catalani-Konzert. ber Erziehungsbcher fr Johann Gotthard Reinhold. Ramdohrs Verschuldung. Prinzessin Katharina von Wrttemberg bietet Lippe Stelle an. Negativer Einfluß Fellenbergs auf Hofwiler Institute. Positives ber Familie Kster. Brief von Thomas Brand ber Biographie Ludwig Ferdinand Hubers: il en a et touch profondement; il y a trouv la conviction combien son souvenir sest conserv dans nos ames. Madame Chaillets Brief an Th. Forster ber Lord Byron. je lis Walter Scott qui ne sait quun air, mais quil chante bien. Donnerstags Lesezirkel bei August Hartmann oder Wangenheims. Lektreempfehlung an Th. Brand: Die Schuld, Ohlenschlger, den Zauberring pp. Æanonym:æ Der Nibelungen Lied, 37. Abenteuer, Vers 9613–9618; Karl Friedrich Becker: Die Weltgeschichte fr Kinder; Pedro Caldero´n de la Barca: Spanisches Theater. bers. von August Wilhelm Schlegel. Bd. 1.2. Berlin 1803–1809(?); Friedrich de la Motte-Fouqu: Der Zauberring. Ein Ritterroman. T. 1–3. Nrnberg 1812; Johann Gottfried von Herder: Smmtliche Werke. T. 1–45. Tbingen 1805–1820; ÆTh. Huber:æ L. F. Hubers Æ…æ Biographie, in: Huber Werke, Bd. 1, S. 5–246; Friedrich Kohlrausch: Die Geschichten und Lehren der heiligen Schrift; Friedrich Mller: Sixtinische Madonna. Kupferstich nach Raffael. 1816; Johannes von Mller: Smmtliche Werke. Hg. von Georg Mller. T. 1–27. Stuttgart und Tbingen 1810– 1819; Adolph Mllner: Die Schuld; Adam Gottlob Oehlenschlger: Aladdin oder die Wunderlampe. Ein dramatisches Gedicht. Amsterdam 1808; ders.: Axel und Walburg. Eine Tragçdie. Tbingen 1810; ders.: Corregio; ders.: Hakon Jarl. Ein Trauerspiel. Tbingen 1809; Raffael: Sixtinische Madonna. 1513; Friedrich Schiller: Smmtliche Werke. Bd. 1–12. Stuttgart und Tbingen 1812–1815; ders.: Smmtliche Werke. Bd. 1–18. Karlsruhe 1815–1817(?); ÆW. Scott:æ Minstrelsy of the Scottish Border (?); Laurence Sterne: The life and opinions of Tristram Shandy, Gentleman. Bd. 1–9. London 1763–1767, hier: Bd. 6, Kap. 8; Friedrich Strauß: Glockentçne; Johann Heinrich Wilhelm Witschel: Morgen- und Abendopfer in Gesngen. Sulzbach 1806; Kunst-Blatt

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 31. Oktober 1816

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Stuttgardt den 31 8br 1816. Ich habe heute frh Ihren Brief vom 23 8br erhalten und danke herzlich fr Ihre Theilnahme. Da ich nie einen Sohn erzogen hatte und auch nie mit Knaben bis

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zum 18–19 Jahre, zu thun hatte, wunderte ich mich im Stillen daß Aim sich noch nie mit besonderer Wrme an einen seiner Kameraden angeschloßen hatte. Ich war um so weniger geeignet diesen Entwicklungsgang zu beurtheilen weil ich nicht einmal eigne Erfahrung ber meine Verhltniße in jenem Alter hatte; indem meine gute Stiefmutter meine Freundinn war, in so fern ich Rath und Hlfe bedurfte, intelektuelle Mittheilung und Austausch von Ideen; das Herzausschtten und Fantasieren, aber nie meine Sache war, indem ich gern still mich selbst dmpfte und rastloß thtig arbeitete. Da ich frher wahrnahm daß das Institut das: sich besonders zusammen Gesellen der Knaben, mißbilligend verhinderte, so dachte ich: Durch dieses Stçren natrlicher Hinneigung von einem Karakter zum andern, sei der Freundschafts Trieb bei den jungen Leuten, oder Knaben, paralisirt und werde, wenn sie berhaupt nicht an Gemthlichkeit verhindert wrden, schon einst hervorbrechen; entweder durch ußre Freiheit oder innre Kraft. So war Aim 16 Jahr alt geworden. Im Mai dieses Jahres schreibt er mir endlich nun htte er einen Freund gefunden, Wilhelm Stillfried 3 Jahre jnger wie er, habe sein ganzes Herz erworben. Er habe lange gewartet mir sein Glck zu melden weil er stez gefrchtet habe diese Verbindung werde vorber gehend sein wie vorhergehende gewesen waren, jezt sei er aber ihrer Dauer gewiß. »Ich habe, schrieb er, nun zwei Sçhne, denn Wilhelm werde auch mein Sohn sein, und ich mße seinem Wilhelm auch einige Zeilen schreiben.« – Der ganze Brief war 5 Seiten lang in einem so leidenschaftlichem Tone abgefaßt daß ich sehr unangenehm davon betroffen ward. Etwas Unsittliches konnte ich nicht frchten, aber mir psychisch erklren: wie in Aims heftigem Gemth ein solches Erwachen von Gefhl wirken mße unter den Augen eines Pflegvaters der den Menschen nicht hinlnglich kennt, weil er selbst ein zu außerordentlich componirter Mensch ist, Aim also schon deshalb nicht verstehen konnte von dem Augenblick an da dieser Jngling außer den Institutsregeln empfand. Dazu war Aim schon in scharfen Mißverhltnißen mit Herrn Fellenberg durch einige Streitigkeiten die ich mehr aus Lippes Gesprch ahnden, als aus Aims Briefen erklren kann. Die Hauptspaltung bestand darinn daß Herr Fellenberg mich gegen meinen Sohn sehr schmhlig behandelte und dadurch alles Vertraun in ihm tçdtete. Ich war also ber Aims heftige Freundschaft sehr unruhig; schrieb ihm gtig, theilnehmend und zur Mßigung anmahnend; ging in Grundsze und Beispiele ein, und fhrte noch Achill an, deßen grenzenlose Liebe zu Patroklus die Vçlker verdarb. Ich schrieb, Aims Bitte zu gengen, einige Zeilen an Wilhelm, den ich eben so zur Maßigkeit in seiner Freundschaft aufrief, und ihm die Pflicht ans Herz legte seine Freund- // schaft fr seinen Gefhrten einzig zu ihrer beider Vervollkomnung zu benuzen, indem sie nur als dann, auf Tugend gegrndet, Dauer haben kçnnte. Da Herr Fellenberg, wie mir Herr Lippe unvorsichtiger Weise verrieth, meine Briefe an meinen Sohn – ich weiß nicht wie? – las, so wird ihm der Inhalt dieser beiden Briefe erinnerlich sein, wo nicht, so kann er sie selbst in Aims Papieren hervorsuchen laßen – die Briefe mçgen von 17–18 Juni gewesen sein; Aims Briefe aber an mich, die er von diesem Zeitpunkt an geschrieben hat, sind in Herrn Professor Schachts Hnden in Hofwyl, dem sie der Jngling v o n h i e r a u s aus eigner

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Bewegung zuschickte, um ihn ganz von seiner Lage zu unterrichten. Außer dieser Antwort an Aim und den Brief an Wilhelm trieb mich meine Sorge Herrn Lippe zu schreiben und ihn dringend zu bitten, mir doch Nachricht von Aims Gemthsbeschaffenheit zu geben, und mir zu melden: ob diese Verbindung mit Wilhelm seinen Beifall habe? Aim schrieb mir bald: »Herr Lippe habe ihm begreiflich gemacht, er mße den Ausdruck seiner Freundschaft fr Wilhelm mßigen, und das wolle er thun« – er schrieb mir aber dieses eben so exaltirt wie sein voriger Brief war. Bald meldete er mir daß er um seiner Freundschaft willen fr Wilhelm, mit Herrn Fellenberg einen sehr schmerzvollen Auftritt gehabt htte. Herr Fellenberg hatte durch seine Vorwrfe in des Jnglings reiner Seele die Schmach gebracht fr unrein angesehen zu werden und er war darber in einer grenzenlosen Verzweiflung. Ich ermahnte ihn zum Gehorsam, auch wo ihm unrecht geschh; zur Ehrerbietung auch wo Herr Fellenberg Unrecht htte, und schrieb Lippe wieder ihn um Anwort flehend, ihm bemerklich machend welch Unrecht es sei einer Mutter nun ins dritte Jahr nichts von ihrem Sohne zu schreiben; wie unbarmherzig es sei mich nun Wochenlang meinem Sohn in der gewaltsamsten Gemthsstimmung wißen zu laßen, und vergeblich um Nachricht zu bitten. Herr Lippe antwortete auf diesem zweiten Brief so wenig wie auf dem ersten, und so wenig wie er mir im vorigen Jahre geantwortet hatte, wie ich ihn einmal, auch besorgt, um eine Erluterung bat. Ich hatte nun im drittem Jahr keine Nachricht ber meinem Sohn als was er selbst mir schrieb. Ein mal beantwortete Herr Fellenberg eine Anfrage von mir, seine Biografie in die Zeitgenoßen betreffend, mit einer Leidenschaftlichkeit die ich mit einem stolzen Bewußtsein nicht reimen kann, und fgte nur hinzu: Aim wrde sich gnstig entwickeln wenn kein schdlicher Einfluß von fremdher auf ihn wirkte. Da er Vater ist, konnte ich, M u t t e r diese Worte nicht auf mich deuten; Herr Lippe hat mir nachmals gesagt daß sie mir gegolten haben. Aim schrieb mir endlich Herr Lippe werde ber Stuttgardt reisen und mir alles erklren. Da Herr Lippe sehr lange n i c h t kam, frchtete ich er habe einen andern Weg genommen, und von Sorge gepeinigt schrieb ich nun Herrn Professor Schbler in Hofwyl und bat diesem um Nachricht. Herr Schbler antwortete mir auch nicht. Endlich kam Herr Lippe hier her. Er gestand mir daß Herr Fellenberg es nicht erlaubt habe daß er mir antworte. Herr Schbler wird das selbe Verbot haben. Er sagte mir daß Aims Sittlichkeit unbefleckt, seine Seele rein // wie Schnee sei; daß seine Freundschaft fr Wilhelm eine verkehrte Form angenommen habe, weil Aims Gemth glhend heftig sei; er sagte: in freiern Verhltnißen, im Umgang mit Frauen und Jungfraun, wrde der heftige Knabe eine stumme Liebschaft gefaßt haben; in seinen abgeschiednen Verhltnißen wirft sich seine Heftigkeit auf die Freundschaft – – Nun folgten Fellenbergs beiden Briefe von denen er Ihnen die Abschrift wie es scheint, mittheilte. Ich werde mich nie ber Herrn von Fellenberg beklagen. Ich gebe zu Aims schneller Abreise von Hofwyl, die mit der innigen Freude die ich diesen Sommer noch wiederholt ausdrckte: meinen Sohn noch 2 Jahre in dem Institut laßen zu drfen, gar keinen Grund an als den Wunsch seiner Oheime Heeren und Blumenbach ihm j e z t einige Vortheile zuzuwenden; macht man mir eine indis-

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krete Frage, so sage ich gleichgltig: Herrn v. Fellenbergs Ideen ber Aims Zukunft wren von den meinen einiger Maßen abgewichen. I c h werde nie meinem Schmerz, meinem tief verwundeten Herzen eine Sprache gegen gleichgltige Menschen geben. Aims Rechtschaffenheit muß in Zukunft Herrn Fellenberg Versçhnen, oder beschmen. Ich gedenke nur des Dankes den ich ihm schuldig bin. Was allen andern Verkehr mit dem Institut anbetrift, so habe ich es meinem Schwiegersohn, Herrn von Greyerz bergeben. Er wird auch die nothwendigen Unterhandlungen ber die Rckzahlung von den lezten paar Jahren von Aims Unterhalt mit dem Institut pflegen. Von einem Freund durfte ich Wohlthaten fr den Sohn annehmen; bei verndertem Verhltniß tritt Familien Ehre als einzige Richtschnur ein und diese liegt dem Schwiegersohn als Familienhaupt, zu verwalten ob. – Allein mit dem Schweigen welches Dankbarkeit und die Schwche meines Geschlechts mir ziemend macht, ist es nicht gewonnen. Seit dem Aufenthalt der Großfrstinn in Hofwyl hçrt das Publikum mehrerlei Urtheile (ich gebe diesen Zeitpunkt an weil ich seit dem h i e r bin, denn ich fand von je her Gelegenheit Herrn Fellenberg zu vertheidigen.). Es kamen seit Aims Abreise von Hofwyl einige Mnner hierher die nicht m e i n e Verhltniße zu beobachten haben; die Vorflle mit Capo dIstrias Neffen werden vielfach erzhlt; mancher andrer Auftritt wird wiederholt von dem ich nichts verstehe weil ich von Aim n i c h t s erfragte, und Aim n i c h t s erzhlte was außer seiner Persçnlichkeit lag – Wenn man also in der Gesellschaft spricht, so bin ich aus dem Spiel, ich kann nur dem Erzhler in m e i n e r G e g e n w a r t Einhalt thun; den rapporteurs habe ich stez geantwortet: Bei berwiegend Guten, muß man Irrthmer bersehen. Sie mçgen nun selbst urtheilen in wie fern hier von meiner Seite Roman spielerei war. Aim hatte in Hofwyl von seinen Kameraden 6 Louis geborgt – die hiesige Hofbank hatte Anweisung diese Summe dort auszuzahlen; sie verzçgerte aber, also wird diese Summe nun R c k z a h l u n g, anstatt Reisegeld geworden zu sein. Aim kam bei dieser khlen Jahrzeit in einem dnnen Kamelottnen Rocke und so unscheinbar an daß ich ihn nicht auffhren konnte ehe er gekleidet war. Sobald das geschehen war und Cotta nebst dem treuen Hartmann die beide alle Aktenstcke seiner Hofwyler Laufbahn kennen ihm ihren Seegen gegeben, manche Freundinn ihm Liebe erwiesen um seiner Eltern willen, reiste er heute Frh nach Gnzburg ab; dort begrßt er seine Geschwister die ihn unendlich lieben. Des Jnglings Gefhl ist in Hofwyl so gefhrlich verlezt worden durch Anschuldigungen die sein Bewußtsein Grundloß erklrte, daß er es bedarf viel Liebe zu genießen um eine gewiße Verstummung, ein A l l e i n Fo r t m a c h e n, in ihm zu verwischen. Die Familie seiner Schwester wo Vertraun und Achtung herrscht, wird ihm wohlthun; doch nur wenige Tage ist ihm diese Wohlthat vergçnnt, dann geht er ber Nrnberg und Bamberg nach Gçttingen. Gott leite ihn! Es ist herzzerreißend Wittwe zu sein und dann als Mutter und Weib gekrnkt zu werden. Ich litt unbeschreiblich in dieser Geschichte. // Der Tod des Kçnigs war endlich ein ganz berraschender Vorfall. Samstags 27 war er in Kannstatt und besuchte die Ausgrabung von Mamuth Knochen die

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daselbst entdeckt waren. Demselben Abend war er schon unbaß, dem Montag frh war ich bei Mathison wie er »Faust in Umrißen« von ihm holen ließ und ihn noch sah und las – und in der Nacht vom 29–30 starb er. Die Kronprinzeßinn hat die lezten 48 Stunden seine Zimmer kaum verlaßen; er hat wirklich Kinderpflege genoßen, denn auch der Kronprinz hat sich ganz sçhnlich benommen. Die Prinzeß hielt den Sterbenden, und kßte noch seine Hand wie er Tod war. Das sagte sein Arzt Jger und die Hofdame v. Bauer, die zugegen waren. Gegen 2 Uhr die Nacht des 30 starb er; um 7 Uhr bekam die Großfrstinn Wehen und ward um 11 Uhr von einem gesunden Mdchen entbunden. Diese Frau bemht sich jede Einfachheit die ihr Stand erlaubt, zu pflegen. Sie sprach eine Stunde nach der Niederkunft ein paar Mnner die sie htte vermeiden kçnnen, mit Mutter Freude, fester Stimme, ohne schwach sein zu wollen. So ist ihr Betragen im Zirkel ganz frei und wrdig. Erblickt sie Jemand im fernen Haufen des Saales den sie sprechen will, so geht sie rasch durch alle Hofleute, begrßt die Zurckgezognen tritt zu dem den sie sucht und spricht halbe Stunden von dem ihr intereßanten Gegenstand. – Die Katalani sang den 22 am Hof und entzckte den Kçnig also daß er in seinem Delirium von ihr sprach. Er war so artig gegen sie, daß er sie ganz eroberte. Nach dem Konzert schickte er ihr 300 Dukaten; dem 23 war sie bei der Grafinn Dillen in einem Conzert; den 24 sang sie im Theater und nahm 4000 Gulden ein; der Kçnig schickte ihr nochmals 100 Louis, den 25 fuhr sie frh nach Mnchen ab. So hçrte ich in 3–4-Gesandtenhusern. Gestern frh um 12 Uhr wurden die Collegien beeidigt. Einige Beamte verweigerten den unbedingten Eid. Die Folge wird lehren ob sie rechtliche Ursache hatten. Der Kronprinz hat in den Verfgungen rcksichtlich der nchsten Dienerschaft seines Vaters, die grçßte Milde und Wrde beobachtet. Noch ist alles Gespannt, jeder Billige wnscht sich um den neuen Kçnig mit den Beßern zu vereinigen. Ich wollte es wr hbsches Wetter damit ich den Leichenzug sehen kçnnte. Ich sah noch keinen Frsten begraben. Man sagt der Verstorbne habe seinem Sohn befohlen seinem Leichnam einen Ring an den Finger zu stecken den er ehmals von seinem Freund Zepplin erhielt, und das habe der Sohn mit ehrerbietiger Stille gethan. Er soll auch neben Zepplin begraben sein wollen. Sie begreifen daß die Begierde Zge zu sammeln sehr groß ist. Ich sehe k e i n Vo l k, wenig Stuttgardter, also weiß ich wenig. Ich gestehe daß mein Gefhl und meine geringe Kenntniß der hießigen Partheien mich hin zieht von ganzer Seele zu wnschen man mçge dem neuen Kçnig mit Liebe und Vertrauen entgegenkommen, man mçge i h n lieben als Mensch und seine Frau, die sich als gute Menschen zeigten und dann edel und so viel mçglich d i e Ve r g a n g e n h e i t v e r g e ß e n d von allen Seiten dem neuen Kçnig helfen das Rechte thun. Ich bin zu mde von eignen Unglck um etwas anders thun zu kçnnen als zur Vermeidung des Unglcks rathen das Eigendnkel und Herrsucht herbei zieht – und diese beiden Irrthmer halten h i e r die Partheien gefeßelt. Mçge ein guter Engel ber alle Wachen. Ich verstehe nichts von ihren Rechten, ich leide nur wenn ich die Menschen irrend und unglcklich sehe. Leben Sie wohl! Luise ist seit den lezten Kummer ber Hofwyl sehr viel leidender. Ich grße die Ihren. Therese Huber.

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ÆS. 1, linker Rand:æ Hartmanns belehren mich: Staatsrath sei Ihr Titel – da habe 180 ich bisher gefehlt. I h n e n wird das wenig verschlagen doch bitte ich um Entschuldigung Ich bitte untersuchen Sie was in dem Paket ist – sind es bloße Bcher, so senden Sie mir solche mit Gelegenheit. Wsche mßte ich sogleich haben. –

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An Gottlieb von Greyerz in Gnzburg Stuttgart 31. Oktober 1816 Donnerstag

Lies hier lieber Gottlieb. Ich antworte dem Mann nicht mehr. Mir ducht, da ich erklrt habe daß ich nicht mehr schrieb, mßtest Du, dem ich alles bertragen, doch ein Wort an ihn schreiben und sagen: ich lese ferner keines seiner Schreiben mehr er mogte mit Dir verhandeln. Wolle zugleich die Ubersendung von Aimes Wsche erbitten. 5 Mache Aim begreiflich daß er n i c h t s Beleidigendes schreiben darf. Ich sprach mit n i e m a n d von der Sache. Ich m u ß t e sie Ustri, Botticher und Theresen, nebst meiner Mutter, schreiben. Cotta u Hartmann wißen sie, sonst niemand. Nenne Fellenberg diese Menschen als Vormnder der Knaben im herzlichen Sinne. Thu was D e i n e E h r e f o r d e r t denn ich bin aus dem Spiele. 10 Hartmann liest auch diesen Brief. Hebe alle diese Papiere auf. Sie kçnnen Noth thun. Berathe Dich mit Schmid. Sorge nicht fr mich. – Wohl fr Luise. Der gÆreiæfts ans Herz. Lebe wohl! Deine Mutter Th. H. 15 Stuttg den 31 8br am Tage da Aim fort ging.

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An Victor Aim Huber in Gnzburg Stuttgart 8. November 1816 Freitag

Stuttgardt den 8 9br 16. Deinen Brief, mein guter, braver Aim, erhielt ich zu meiner großen Freude. Deine Geschwister schrieben mir nicht und ich gestehe daß der viele Kummer den ich erlitten mich immer bereit macht etwas Trauriges zu erwarten wenn nicht alle m e i n e Nachrichten zur rechten Zeit eintreffen. 5 Du hast mir recht herzlich die Ursach Deines Unmuths entdeckt; das ist hbsch von Dir. Laß uns aber doch, mein guter Sohn, klare Ansichten von den Dingen haben. Niemand kann es tadeln wollen daß Du Kummer hast, und Ursache traurig zu sein; allein die Mnnlichkeit, Menschlichkeit und Hçflichkeit erfordert seine Gefhle immer zu bemeistern und im gesellschaftlichen 10 Leben am meisten. Es ist immer nçthig damit wir einen freien Geist behalten zu jedem Beruf; es ist in Gesellschaft nçthig damit wir bei einer Art von Verein

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welcher den Kultivirten Menschen eigenthmlich ist, die uns innerhalb seiner obliegenden Pflichten, erfllen kçnnen. Wenn Du also nun Hartmanns, Frau von Wangenheim und uns versammelt siehst, kommst Du herein und bist sehr betrbt weil Du auf dem Spaziergang an Wilhelm dachtest – Ich bin da und denke an meine kranke Luise, die ich nicht heilen kann; an Deine Zukunft fr die ich arbeiten muß, an vieles Ubel das auf mir lastet und bin auch traurig; Luise denkt wie Herder ihr hat Gesundheit und Versorgung beraubt und ist auch traurig; Mama Hartmann denkt wie ihr Mann so viel bçße Leute zu Feinden hat, wie ihre Tçchter lter werden ohne Mnner zu kriegen, wie ihr Haushalt mehr Geld kostet als ihr Mann einnimmt, und ist auch traurig; Frau von Wangenheim hat viele Haussorgen, viele Schulden, ist sehr krnklich, und ist auch traurig – nun hat doch ein jeder dieser Menschen das Recht seine Traurigkeit zu ußern wie // Du; sag nun selbst wo es aber mit der Geselligkeit hinausging, wenn sich das jeder erlauben wollte? – Denk doch diesem nach, mein lieber Sohn und Du wirst die Nothwendigkeit einsehen Deinen Kummer beim Eintritt in das Gesellschafts Zimmer zu adjourniren wie ein geistreicher Mann seine Geschfte adjurnirt wenn er vom Schreibtisch aufsteht. Daß Du sollst Poßen reißen wenn Du betrbt bist, fordert niemand; aber die Gewalt der Gewohnheit muß in Dir entstehen daß Du acht giebst auf das Gesprch und je mehr und mehr Theilnimmst, das Deinige dazu beitrgst. Das gilt auch bei Deinen n  c h s t e n L i e b e n. Wenn Du Dich befangen fhlst kannst Du ja bei der ersten Frage heiter antworten: mir sind fatale Gedanken im Kopf, nun will ich aber heiter sein – Sieh, liebste Seele, so ists Human und mnnlich. – Deine Betrbniß ist zu ehren, jede Betrbniß als solche; aber jede soll bekmpft werden, ber jede soll der Willen siegen. Ich begreife sehr gut, mein ehrlicher Junge daß d i e H ç f l i c h k e i t Dir schwer wird. Denke aber doch nur immer daß sie die Form der Menschenliebe in der gesellschaftlichen Welt ist. Du weißt wie ich immer darauf drang; so oft, und ernst. Ich sah voraus daß der jezige Augenblick kommen wrde wo die Entbehrung dieser Form Dir im Weg stehen mßte. Das thut aber nichts – wenn Du mit k l a r e n Ve r s t a n d die Nothwendigkeit einsiehst, und mit l i e b e n d e n W i l l e n diese Form zu erlangen strebst, so findest Du sie bald. Du hast jezt Vortheile vor Dir. Du bist gut gewachsen, gesund, hast Deinen Kçrper durch eine weise Erziehung gestrkt, Gott gab Dir Gte und Aufmerksamkeit zum Ausdruck Deines Gesichtes; die Natur legte Dir also nicht die Nothwendigkeit auf Dich zurck zu ziehen. Du hast das Bewußtsein von edeln Vtern zu stammen, wackre // Geschwister zu haben, Du brauchst also auch deshalb nicht zu zagen; Du wirst in ein Haus aufgenommen, gehçrst in Gçttingen zu einer Familie wo Du mit Ehren auftreten darfst. Sieh, Du Lieber, wenn Du nun nicht auch thun wolltest! – Ach erinnre Dich wie Dein edler Großvater ohne allen Vorschub vom Schicksal sich Raum schaffen mußte. Scheue nur die Mhe nicht zu lernen was hçflich heißt. Andern Mhe nehmen, dem Alter und den Frauen jede Achtung leisten, jede Mhe nehmen; sanft antworten, und wo Dir etwas mitzutheilen einflt, es einfach mittheilen. So viel wie mçglich immer und berall in A n d r e r I n t e r e ß e eingehn. Aber nie ngstlich! mit Wohlwollen, mit dem Wunsch Liebe zu gewinnen.

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Habe in allen Muth und heitern Willen. Ich weiß nun noch gar nicht wie Deine Studien eingerichtet werden sollen. Großmutter wird Dir die Berathung mit wißenschaftlichen Mnnern verschaffen – Sei dann nicht schchtern – n i e schchtern. D e n k e a n G o t t, dann liebst Du die Menschen, scheuest keinen. Wie ich dem Kçnig von Polen prsentirt ward, frchtete ich mich so; da dachte ich: Gott ist sein und mein Vater, und so weiter; da ward ich ganz ruhig. Und so habe ichs dann immer gemacht wenn ich mich in Gesellschaft schchtern fhlte – ich habe fromm an die Verhltniße gedacht in die ich trat – wie ich aber meinen herrlichen Marc Aurel kennen lernte, fand ich in ihn die wahre, feste Beruhigung. Schreibe mir recht offen von allen Eindrcken die Du empfngst. Auch von der Eintheilung Deiner Zeit, so bald Du in Gçttingen darber bestimmt hast. Dein eigener Verstand wird Dir sagen wie gewißenhaft Du mit ihr schalten mußt. Bedenke stez daß ich 53 Jahr alt bin und ber mein Alter mich anstrenge um Deine Luise zu erhalten und Dich zu unterstzen. Das ist meine strenge Pflicht // und gar kein Verdienst; Deine Pflicht ists aber ein wackrer Mann zu werden. Benuze dann jede Stunde – benuze sie auch zur Lust, zur Freude; aber keine z w e c k l o ß. Die Frau v. Behr hat mir sehr gtig von Dir gesprochen. Sie ist also wohl nur wie Du, links gewesen. Hartmanns haben es ein wenig bel genommen daß Du ohne Abschied fortgingst. Ich htte freilich gewnscht Du httest meine Herzlichkeit fr Deines Vaters alten Freunde getheilt und deshalb Mittel gefunden ihnen einen Abschied zu sagen. Ich ging von der Post, wo ich Dich verließ, zu ihnen. Emile freute sich Deines Andenkens. Ich habe ihr in Deinen Namen eine Scheere geschenkt. Wenn Du einmal wieder hierher kommst, wirst Du ein reiferer Mensch sein und diese liebe Leute contentiren. Sei Du nur heiter und zuversichtlich daß Gott Deinen reinen Willen seegnen wird. Ach wenn ich das nicht hoffte, htte ich ja gar keinen Muth, denn sieh! – Die Menschen plagen mich sehr. Dein Kasten ist eben noch nicht angekommen. Melde mir nur fein: o b e r f o r t g e s c h i c k t i s t. Im widrigen Fall muß ich andre Anstalten treffen wegen Deiner Wsche. Wie verlangt mich Dich in Gçttingen zu wißen! Luise grßt Dich innig. Ihre Gesundheit leidet vom schlechten Wetter. Schreib mir doch wenn Du ungefhr in Gçttingen ankommen kannst. Wir wollen uns dann regelmßig schreiben – da das Porto so theuer ist, mßen wir uns ordentliche, sachreiche Briefe schreiben. Ich denke regelmßig alle 4 Wochen; a u ß e r der Regel, so oft wir wollen. Ich erzhle Dir dann von Menschen und Dingen und Du mir auch. Wir lasen bei Mathison ein gar artiges Schauspiel Van Dyk und mit Duttenhofer fingen wir den herrlichen Odipus auf Kolonos an und lesen ihn heut aus. Herr Duttenhofer liest ganz Gottloß! meints aber so gut! – Hast Du gejagd? schreib mir das alles. Leb wohl mein Herzens Kind! Ich denke 100 Mal an Dich und bete fr Dich.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart Ende Oktober oder Anfang November 1816

Ich bitte sehr! Wollten Sie doch gtig bemerken ein Werk das in Philadelphia bei Abraham Smal N 37 South second Street Philadelphia hat heraus kommen sollen memoirs of my own Time by 5 James Wilkinson Es muß nun auch in England in Curs sein und scheint viel sehr Brauchbares zum Ausziehen vielleicht ganz zu bersezen zu haben. e b e n s o: the Life of Major General Andrew Jackson comprising a full history of 10 the late war in the South from the commencement of the hostilities with the Creek Indians to the Defeat of the British before New Orleans by John Ried // Ich bitte bei der tglichen Redaktion des Kunstblatts Bçttigers Avis jedem Blatt einen kurzen pikanten Artikel in kleinem Druck anzuhngen, nicht zu versumen: 15 Dieser Muß der Honig sein den man den Kindern um den Arznei Becher streicht. In dem Blatt N 17 ist der Artikel von der Zricher Kunstausstellung, die hçchst mittelmßig gewesen sein soll, gegen Bottichers Rath noch sehr lang. In Welkers P a r z e n mußte ich einen Perioden ndern. Ich studierte eine halbe Stunde an deßen Sinn – das mag kein andrer Leser bei einem Tagblatt.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 15. November 1816 Freitag

Mir ducht daß diese Bltter ein großes Wißenschaftliches Intereße haben und in die Beilage des Morgenblatts gehçren, fr die ich aus den Hamburger Blttern eine Notiz ber den Zustand der Wißenschaft in Neuyork sogleich zusammensezen will. 5 Ich habe einen sehr empfindlichen Verdruß ber Stegmanns grenzenlose Indiscretion der einige Zeilen von mir an meinen Schwiegersohn Greyerz in die Allgemeine Zeitung gesezt hat. Greyerz war vor wenig Tagen mit ihm beisammen wie ich weiß, und wird ihm einige Stellen aus meinem Briefe gelesen haben, da hat er sie gleich an sich gerißen – Gewiß nicht mit Greyerz Bewilligung. Mir verleidet 10 so ein Benehmen allen unbefangnen Sinn. Ich bitte Sie, werther Freund, thun Sie was Sie kçnnen um von mir die beln Folgen abzuwenden wenn eine Indelikateße in dem Artikel wr. Daß ich m e i n e n K i n d e r n schrieb, kann mir nicht verdacht werden. Brockhaus beging eine hnliche Unart indem er meinen Namen in die Urania 15 sezte.

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An Johann Heinrich von Dannecker in Stuttgart Stuttgart 16. November 1816 Sonnabend

Sehr werther Herr und Freund, Es ist gewiß einfach und erlaubt dem Mann den man so vielen Dank fr die geistigsten und schçnsten Freuden zu sagen hat, auch Theilnahme zu bezeigen wenn Ihm selbst etwas Frohes widerfahren ist. Sie haben, werther Mann, den Genuß gehabt von Ihrem Kçnig ein Zeichen wohlverdienter Gunst zu erhalten; 5 Sie haben die Aussicht auf eine Zukunft wie sie, Ihr vom Genius der Kunst und des Guten durch glhtes, Herz sie wnschen kann: – fr Kunst und Veredlung unter Ihren Mitbrgern thtig zu sein. – Der Glckwunsch und der Seegen aller verstndigen Guten – ein zahlreicher unantastbarer Haufen! – begleitet Sie! – Und wenn es Ihnen wo gelingt und dann Ihre Freude so groß ist daß sie wieder 10 Freude schaffen mçgte, so erinnern Sie sich meines herzlichen Andenkens und deßen meiner guten – kranken Luise – dieses Andenken ist ein hochgeschztes Gut fr Ihre Zuhause mit herzlicher Achtung ergebne 15 den 16 Nov. 1816. Therese Huber geb. Heyne.

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An Victor Aim Huber in Gçttingen Stuttgart 17. November 1816 Sonntag

ÆAnfang fehltæ Hast Du es auch gesprt, mein Herzens-Aim, daß wir gar nichts Ordentliches gesprochen haben. So geht es uns armen Menschen oft: wir sehnen uns nach einem Gut, und wenn es erlangt ist, wissen wir es nicht zu gebrauchen. Ich habe Dich oft und viel gefragt, habe Dich zum Erzhlen aufgefordert – Du aber kamst 5 nie dazu, beantwortetest immer nur meine Fragen, ohne Deine Ideen daran zu reihen. Darber wollen wir uns nun jetzt keine Bekmmerniß machen. Es war wohl von beiden Seiten Linkheit daran Schuld. Unser gegenseitiges Verhltniß hat gewiß nicht dabei gelitten, und wir wollen es brieflich nachholen, ohne viel zu untersuchen, wie die Sache zuging 10 ÆSchluß fehltæ

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 21. November 1816

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Zum Konflikt mit Philipp Emanuel von Fellenberg. Paket aus Hofwil mit Th. Hubers Briefen an Aim eingetroffen; die Briefe beweisen welche Gesinnungen ich

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meinem Sohn gegen Herrn Fellenberg einflçßte. Ich versichre Sie mein guter Herr, bei meinem lebhaften Gefhl wrde es viel nçthiger sein mich unter gegebnen 5 Umstnden von e i n e r Ve r s ç h n u n g mit Fellenberg abzuhalten als mich an Gehßigkeit zu verhindern. Konflikte in Hofwil. ber Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg und die hiesige politische Stimmung. Konnte Fortsezung der Schweizergeschichten noch nicht erhalten. Will von einem Geistlichen, Johann Christoph Schmid, gegen das de la Motte-Fouqusche Wesen – Diese heuchlerische Mum10 merei von Religion und Erscheinungen – schreiben lassen. Nun! wie gefllt Ihnen das Aktenstckchen das uns Klber schenkte, der Verein des Adels? Æanonym:æ Plan zu einem allgemeinen Adelsverein durch ganz Deutschland, die Kette genannt; datirt Wien den 10. Jan. 1815. In: Johann Ludwig Klber (Hg.): Acten des Wiener Congresses in den Jahren 1814 und 1815. Bd. 6, H. 23. Erlangen 1816, S. 452–462 (auch abgedruckt in: Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 137 (16. 11. 1816), S. 577 f. (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 321)); Friedrich de la Motte-Fouqu (Hg.): Frauentaschenbuch fr das Jahr 1817. Nrnberg Æ1816æ; Johannes von Mller: Die Geschichten Schweizerischer Eidgenossenschaft; Allgemeine Zeitung

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 28. Oktober und 23. November 1816

Geehrter Freund, Ich bin ein bischen beschmt aus wahrer weiblicher etourderie einen dummen Streich gemacht zu haben. Herr Rckert kam mir ihn begreiflich zu machen und ich laße mich belehren; ob ich gleich nicht anerkennen kann daß ein Mann von August Wilhelm Schlegels eminenter Wißenschaft in den verlornen Winkel einer leichten Lebensnotiz sich beleidigt fhlt wenn man eines seiner Sonnette nicht fr das beste hlt. Doch habe ich Herrn Rckerts Eifer geehrt und beiliegendes Blatt zeigt Ihnen wie die Sache steht und wie ich sie zu beßern wnsche. I h n e n meinem Freund und Vormund verspreche ich aber im Vertraun, die Empfindlichkeit dieser Herrn beßer zu schonen. Sind Sie die Beßerung zufrieden? Ich habe von einem ehrsamen bayerschen Kammerherrn der unter der Frstinn Taxix Menagerie gehçrt, den Auftrag zu fragen: wie des Herrn v. Miltiz hçchst wichtiges Aktenstck ber Hofwyl zu der profanen Stelle im Morgen Blatt gekommen sei? Das sei eine Indiskretion ohne Gleichen. Darf ichs wißen wie? Die Leute sind sehr wichtig in ihren Augen. – (Welch eine Zeitung hat uns heute Stegmann an Zentner schweren Inhalt rcksichtlich der in Deutschland regen Ideen und Verhltnißen, gegeben!) – N. Herr Profeßor Lebrett corrigirte italinische Namen die ich aufs genauste nach Fiorillo nachgeschrieben hatte – das zu meiner Entschuldigung. Verzeihen Sie meiner Lstigkeit! Therese H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 23. November 1816 Sonnabend

Werther Freund, Reinhold aus Rom schreibt mir heute von einem kleinen Prachtwerk in folio das der Friedensfrst herausgeben ließ weil es einige Entdeckungen betrift die man auf seiner Villa gemacht, hauptschlich eine Doppel Herme, Sokrates und Seneka – leztrer zum e r s t e n Mal als A n t i k e gefunden. Reinhold wrde diesen 5 Fund fr Ihr Blatt sogleich senden wenn S i e wollen. Ich muß ihm in Geschften morgen oder bermorgen antworten, wenn Sie etwas darber mir auftragen wollen, so bitte ich darum – Hat Herr Bischof Keller Ihnen schon d e n g a n z e n Gçthe fr Reinhold abgefordert? sonst bitte ich Sie mir alles was von ihm heraus ist, zu senden, besonders auch den 4 Theil seines Lebens – ich muß schleunig ein 10 großes Paket an ihn nach Rom senden wozu es gepackt werden soll. Er hoft es noch Neujahr, zu Geschenken zu erhalten. Th. H. Die Zahlung soll von Rom aus an S i e folgen auch an mich fr mehrere andre Dinge schickt er Geld. 15

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 23. November 1816 Sonnabend

Ich muß Sie so oft plagen! Reinhold wnscht die Kunstbltter welche schon da sind, zu erhalten. Darf ich darum fr ihn bitten? Glauben Sie daß »Faust in Umrißen« nicht o h n e h i n nach Rom kommt, so bitte ich mir fr erwhnten Freund ein Exemplar zu senden da mein Auftrag mir 5 erlaubt etwas N e u e s beizulegen. Meine Verbeßerung wegen Schlegels Ubersezung von Leonardo da Vincis Sonnett ist also nicht nothwendig gewesen?  la bonheure! Th. Huber Haben S i e Stegmann den Kopf fr seine Unart gewaschen? sonst thu ichs da ich 10 ihn nchstens schreiben muß – er ist noch Aims Vormund.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 23. November 1816 Sonnabend

Ich hatte Ihren Buchhandel um das Darlehen eines Exemplars von Gçthe gebeten, weil ich das meine meinen Kindern nach Gnzburg zum Genuße geschickt – hier ist das entlehnte zurck

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Und meine Anzeige. – Ich habe sie mit vollem Herzen gemacht, denn Gçthe ist 5 einmal der Geist dem – in einem erhçhtern Dasein – nher zu rcken meine

Uberzeugung ist. Da bin ich sehr schchtern mich zu ußern. Zum Lobe ehr ich diesen Geist viel zu sehr, und in seinem Reichthum darstellen mçgte ich ihn doch gern, gern! – Benuzen Sies nun wenn Sie wollen In den naturhistorischen Heften steht nichts fr das Morgenblatt auszuziehen. 10 Das Vorhandne ist ganz scientifisch, die Biografien folgen am Ende: s u i v i dune biographie – die folgenden Hefte bitte ich mir also aus – ich denke am Ende jeder Letter – Buchstabens – wird der Gelehrte stehen der dahin gehçrt nach Alphabetischer Ordnung. Ich habe nun fr das Kunstblatt nichts mehr im // Hause als aus dem Franzçsi15 schen bersezte schon sehr alte Lebenslufe von Usteris Hand – darf ich sie Verkrzen? oder sollen sie zurckgelegt oder mit Stumpf und Styl gedruckt werden? Die Zurcksendung des geschriebnen Einschlußes habe ich im Umschlag motivirt. 20 Mit herzlicher Ergebenheit Therese Huber.

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An Johann Gotthard Reinhold in Rom Stuttgart 22. und 23. November 1816 Freitag und Sonnabend

Stuttgardt den 22 9br 1816 Indeß ich alles veranstalte Ihre Bcher abzusenden will ich Ihnen von dem vergangnen Tage erzhlen. Zuerst von hier? Wißen Sie den von fern her: Voriges Frhjahr erschien eine Erklrung des Presidenten der Landstnde: »Es wr ihm 5 ein Brief zugekommen den er hiermit erklre nicht annehmen zu kçnnen«. Das stand in der Allgemeinen Zeitung vermuthlich auch in andern. Etwas spter stand eben da: »Der President der Landstnde htte zwar die Annahme des, an ihn erlaßnen Briefes verweigert, der Inhalt deßelben sei aber auf eine hinreichende Weise gesichert u. s. w.« Dieser Brief war ein Schreiben des Prinzen Paul von 10 Wirtenberg damals in Paris befindlich, in welchem er erklrte: »Sein Bruder habe nun geheirathet und es werden wahrscheinlich Kinder aus dieser Ehe hervorgehen; er erklre hiemit daß er mit allen erforderlichen Belegen darthun werde daß sein Bruder unfhig sei Kinder zu zeugen« – diese Erklrung soll er den verbndeten Hçfen eingesendet haben. Das ist nur ein Zug der des Prinz Paul jeziges 15 Schicksal motivirt. Die Angelegenheiten des Landes standen, wie man mir sagte, denn die ber deutsche Angelegenheiten erscheinende Schriften tragen einen solchen Karakter barbarischer Langerweile an ihrer Stirn, daß ich gestehe zu deren Lesen nie Muth genug zu haben. Was ist darinn? nicht Geist nicht That – rauhe Worte, Gevattergeklatsch Formelei – die Hnse in Frankfurth kndigen

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sich jezt wieder wie eine Versammlung Musterreuter in der Oberstube an – nehmen Sie die Titel weg und Sie meinen die Huser Hope, Bethmann, Lebzelten und mehrere, sind zu einen großen Schmu versammelt oder zum Ktjebtjen gerstet. Vom Wohl der Nationen, ja von Volk und Vçlkern ist nirgend die Rede. – Also: Die Angelegenheiten sollen so gewesen sein daß der Kçnig sich zu einer consitutionellen Monarchie verstand, die Stnde kecke Demokraten waren. Darber kam die Hungerzeit der lezten Monate, der Kçnig erleichterte hie und da die Armuth. Plçzlich im September oder Anfang 8br kam Prinz Paul nach Stuttgart und trat unerwartet ins Vorzimmer des Vaters. Dieser verweigerte ihn zu sehen, trug dem Kronprinzen auf ihn abzufertigen und schickte ihn, ohne seine Frau und Kinder, nach Mergentheim wo er in grçßter Beschrnkung lebte. Der Kçnig ward krank – man hatte ihn oft krank werden sehen, im lezten beiden Jahren von sehr gefhrlichen Anfllen genesen, nun war man wieder unachtsam. Den Samstag bis Dinstag frh hçrte man: es sei hoffnungslos; dennoch glaubte mans nicht und bemerkte keine heftige Theilnahme; nirgend. Gemeines Schimpfen, Fustchen in der Tasche, Drohen; dennoch waren die nchsten Umgebungen so diskret daß man beim bayerschen Gesandten, wo wir den Abend zubrachten, nicht sicher war (um 9 Uhr) ob es nahe Gefahr drohe. Um 10 hielt man es vor nçthig Curiere warten zu laßen; um halb 2 war der Kçnig todt. Ich wachte um 7 auf, vom Vorbeigehen der reveille o h n e Spiel und Trommel und sah das als sichres Zeichen des Sterbefalls an – aber auf den Gaßen nahm man auch gar nichts wahr, kein Zusammentreten, kein Stehen bleiben, kein Schwazen. Der Kçnig hatte sich in Kannstadt bei Besichtigung der eben entdeckten Mamuth Knochen verkltet. (man kçnnte einen schlechten K . ...alembourg machen und sagen: der Kçng habe eine g r o ß e Veranlaßung zu seinem Tode gehabt – (apropos! Sie wißen doch daß es meine Landsleute die Calenberger sind welche den Ausdruck Calembourg veranlaßten? wir sprudeln unsers Zeichens nach von Witz.) – er selbst ahndete keine Gefahr und starb ohne den Tod vor sich zu sehen. Gegrndet und von Zeugen bestttigt ist es, daß zwei Somnambulen seinen Tod in diesem Monat voraussagten. Die eine, vor 5 Jahren, die andre, dieses Frhjahr. Er selbst hatte große Abneigung dieses Jahr von Ludwigsburg herein zu ziehen. Die Gefahr seines Ubels zeiÆgte sichæ // erst 18 Stunden vor seinem Tode – ich glaube ein Lungenlhmung? – von der Zeit an verließ ihn sein Sohn und deßen Frau nicht mehr, und dieser sonderbare Mann hat das Schicksal gehabt von Kindesliebe umgeben gestorben zu sein. Der indiskrete Artikel der Allgemeinen Zeitung ist wahr. Faust war seine lezte litterarische Beschftigung, er lag beim Tod neben seinem Bett. Der Kronprinz und seine Frau haben mit wahrem Anstand und Gefhl seinen lezten Stunden beigewohnt. Er behielt seine Kraft im Tode. Zwei oder drei Stunden vorm Hinscheiden ging er noch mit festen Schritt ein paar Gnge im Zimmer auf und ab, und in der lezten viertel Stnde schellte er noch mehrmals schnell wie er zu thun gewohnt war. Sein Tod war so leicht daß er mit drei tiefen Zgen auf seine Tochter sank. Er delirirte viel, aber sanft. Drei Tage eh er sich legte, also 6 ehe er starb, hçrte er die Catalani und war so von ihr entzckt daß er wiederholt sagte: wenn er 20 Jahr jnger u kein Kçnig wr, reiste er ihr

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nach. Der Gesang der Catalani beschftigte seine Trume und die Heirath unsrer 65 Prinzeß mit dem Kaiser die er nahe mit seiner Schwiegertochter bevorstehenden

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Kindbett verband. Er wiederholte: er habe viel zu thun mit der Aussteuer der Prinzeß Charlotte, und der layette seines Enkels. Sobald der Kçnig tod war bertrug der Thron Erbe dem Grafen Dillen, seines Vaters Liebling und ersten Staatsdiener, als Groß Indendanten, das Begrbniß. Das geschah um 2 Uhr Nachts; um 7 Uhr bekam die neue Kçniginn die ersten Wehen, um halb 11 bekam sie ihre Tochter, um 12 Uhr schwor das Ministerium dem neuen Herrn, um 1 Uhr wartete der rußische Gesandte der Kçniginn auf welche mit fester Stimme mit ihm sprach und ihm heiter ihr Kind zeigte. Whrend der Niederkunft war der neue Kçnig wie ein brgerlicher Gatte um sie, bereitete sie auf dem Fall eine Tochter zu haben, und dankte ihr unbefangen wie wirklich eine kam. Von da an geschah kein gewaltsamer Schritt. Ein paar untre Staatsdiener weigerten sich den gewçhnlichen Eid zu leisten, man ließ ihnen Zeit sich zu besinnen und sie thaten es. Es wurden wesentliche Vernderungen gemacht, die Sie alle in den Zeitungen lesen kçnnen. Die ernannten Staatsbeamte haben anerkannte Verdienste und sind in ihrer Denkart wohl alle das was man in Frankreich Constitutionels nennen wrde. Eine Zahl ganz werth und nuzloser Menschen, ist mit Pensionen verabschiedet; die mçglichen Erleichterungen der Ausgaben fr Jagd und Grten, sind gemacht; von andern spricht man. Ich habe eine Verbindung die fast unmittelbar ist und der zufolge ich weiß daß den neuen Kçnig ein schçner, guter Wille belebt und seine Gattinn sein guter Genius ist – und ein starker, klarer – sie scheint Catherinens Enkelinn und er scheint sie schzen zu wißen. Von der andern Seite – von der des Volkes scheint mir Stumpfheit in der Maße, welche durch die furchtbare Zeit begrndet und erhalten wird. (wir haben heute Nacht 16 Raumur Klte und Kartoffeln u Hafer ist noch an manchen Orten auf dem Felde, Wein ist n i r g e n d s in Wirtemberg gemacht worden) bei dem Mittelstand scheint mir Persçnlichkeit und Poßenspielerei non bouffonnerie, mais chicanerie zu obwalten, rachelust und Abwesenheit von Gesezesehrfurcht sehr gemein zu sein – Kurz wenig achtbares im Einzelnen – in der Maße bringen ein paar gng und gebe Begriffe von Verfaßung und Revolutionsschliche eine Meinung hervor die der Mittelmßigkeit eine Form giebt. Ich gestehe alle Ausnahmen zu und achte eine jede. Man meldete Prinz Paul des Vaters Tod, er kam den Abend vor der Beerdigung; er wnschte ihn noch zu sehen und erhielt den Bescheid sogleich kommen zu mßen weil der Zustand der Leiche zu der // grçßten Beschleunigung, den Sarg zu verschließen nçthigte. Paul ging mit seiner Gemahlinn Nachts 11 Uhr dahin und blieb eine Viertelstunde neben den Sarg. Frh 5 Uhr mußte man ihn zuschließen und konnte es nur indem man alle Kßen unter dem Todten fortnahm. Die Beerdigung war sehr anstndig; die Leichenpredigt die ich gestern las, recht ertrglich – ganz ohne Schmeichelei, und mit Anerkennung der Geisteskraft des Verstorbnen. Mathison muß die P e r s o n a l i e n verfaßen welche nchsten Sontag von der Kanzel verlesen werden sollen – er schwizt gewaltig weil er sehr furchtsam ist und sein Kopf ihn wohl nicht mehr recht zu Dienste steht. – Dieses sind nun Auswrtige Angelegenheiten – nun zu den i n w e n d i g e n.

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Aim kam den 20 vorigen Monats. Er ist ein sehr wackrer Jngling. Schon grçßer wie sein Vater, schlank aber fest, blhend, einfach, treu blickend, gesunde Zhne, lebhafte Augen, mir ganz hnlich aber noch unentwickelte Zge wie ich bis ins 16–17 Jahr behielt. Seine Lage in der lezten Zeit in Hofwyl hat ihn scheu gemacht, und er hat wohl berhaupt die Ungeschicktheit sich in ruhigen Stunden mitzutheilen die krftigerer Jugend eigen ist. Er ist grenzenloß n e u i n Weltumgang, aber nicht links; ohne Zierlichkeit aber nicht Ungeschliffen – ein Westindier voll guten Willen aber leicht beleidigt. Reiner, sittlicher kann es nichts geben! – Unter seinen Habseeligkeiten waren Stçße Aufsze vielartigen Inhalts von denen einige historische die ich las, sehr brav waren; alles r e i nlich geschrieben, alle Schulbcher r e i n gehalten. Den 29 8br schickte ich ihn nach Gnzburg, den 12 9br reiste er von da nach Gçttingen ab. In Gnzburg hat er alle Herzen gebunden – hier konnte er, außer mir und Luisen niemand nahe kommen da unsre Verhltniße nicht so vertraulich sind wie die gnzburger. Nun sehne ich mich seine Ankunft zu erfahren, seine Laufbahn – Ich glaube nicht daß er frher als heute ankam – ich erwachte manche Nacht und dachte: er ist auf dem Postwagen und konnte mein Bett nicht mehr genießen. O da beneide ich den exaltirten Beter! meine ruhige Uberzeugung daß Gottes Wille der beste ist reißt das Herz nicht hin wie die Uberzeugung das mein Gebet ihn schzen wird. Ich kann mich wenig darber ausdrcken – d e r W i d e r s p r u c h z w i s c h e n s t e t e r Fa ß u n g u n d t i e f n a g e n d e m S c h m e r z. So m i t Luisen –  b e r sie. Ihre Gesundheit wird drohender weil sie nicht beßer wird. Heute gestand mir der Arzt mit Wehmuth: er sehe nicht ab wo Hlfe herkommen soll – sie behlt eine Kraft die der Arzt nicht begreift da sie fast Nahrungsloß ist, die aber gegen Mitternacht sinkt, sinkt daß ich schon manchen Morgen bang auf ihre Stimme wartete weil ich eine Furcht habe – – – Kçnnen Sie das faßen? wenn das Gefhl von Vernunft und Sitte gefeßelt unterthan bleibt wir aber uns bewußt sind: Brch diese Feßel so wrde ein Geschrei, wild wie das Brllen der Lçvinn in der Wste, unserer Brust entfliehen – Ich hatte ein Kind, Sophie, sie lebte 11 Monate und litt 11 Monate und in diese drngte sich eine reiche Entwicklung der Seele. Wie sie nun zum Tode reif war und ich einem neuen Kindbett entgegen sah und Wachen und Anblick unendlicher Leiden mich so geschwcht hatten daß man glaubte: ich mßte Krfte zum neuen Kindbett sammeln da beschwzte man mich von Neuchatel nach Zrich zu gehen, und dann nach 17 Tagen zurck. Wie ich nun ins Zimmer trat und zum Kinde – der Anblick! – da fhlte ich daß ich nur fliehen konnte oder brllen vor unvernnftigen Schmerz – der Anblick! – Da wartete ich im andern Zimmer von Abend 7 bis frh 5 Uhr, da kam Berthoud und sagte, Votre enfant repose – und Huber hatte Cotta ein Commentar zu Damenkalender kupfern versprochen; die Reise // hatte ihn verhindert, nun hatte Cotta schon gemahnt und mahnte ernst – es war am 17 September und der Kalender sollte ausgegeben werden. Vom Schreiben lebten wir. Da sagte Huber: ich kanns nicht schreiben – Huber hatte keine Faßung, die Kinder weinten in ihren Zimmer – da ging ich hinauf wo die kleine Leiche lag und sezte mich neben sie und schrieb das Commentar – es war das Jahr 1798 worinn es steht – das sind nun 19 Jahr

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(7br 1797) und ich zittre noch wo ichs schreibe. Der Mensch kann mehr wie er glaubt – der Jammer tçdtet nicht, nicht schnell, nicht langsam – es giebt eiserne Naturen – deshalb erwarte ich das Argste weil mich Gott eisern machte. Den 23. Nun will ich Ihnen von dem Sommer erzhlen. Das wißen Sie wie ich Luise im Mai nach Kannstatt fhrte und das heillose Wetter es ganz zweifelhaft ließ: ob dieser Aufenthalt ihr htte nuzen kçnnen. Therese schrieb uns daß Goldbecks nach Wisbaaden zur Cur reisten, bei der Gelegenheit aber von Heidelberg bis Cçlln den Rhein besuchen wrden. Der 27 Juli ward zum rendezvous in Heidelberg bestimmt; ich htte herzlich gewnscht Claire mit dahin zu nehmen, damit diese Schwestern sich auch gesehen htten; Greyers that aber keinen Schritt d a z u da er im vorhergehenden Jahre seine Frau in dem 8–9 Monat ihrer sehr mhseeligen Schwangerschaft zu seinen langweiligen Herrn Eltern nach Bern geschleppt hatte, und dabei ihr und ihres Kindes Leben gewagt – deshalb ist er doch so gut ein most honorable man wie einer dem Antonius bei Csars Leiche rhmt – Wir fanden Therese, Herrn u Frau von Goldbeck und ihre zwei Kinder zur rechten Zeit im Heidelberger Schloßgarten. Theresens Wirken ist vollkommen lohnend. Es ist mir noch keine gelingendere Erziehung vorgekommen wie die ihre. Die beiden 11–13 Jhrigen Kinder sind so Kunstloß kindisch wie ihre Jugend es fordert, und so reichbegabt durch Unterricht wie ich wenige sah. Kenntniße sind ihnen also angebildet daß sie ihrer Kindheit die Farbe geben. Ihre Spiele sind Wißenschaftlich; ihre Puppen, ihre Malereien, ihre darstellenden Spiele, ihre freien Beschfftigungen beruhen auf Beschfftigung mit Geschichte, Botanik, Poesie. Neben einem edeln Carousel bei dem Lanzen geworfen werden machen sie kindlich liebe Verse, bei dem anmasungslosesten Umherschweifen in den Ruinen des Schloßes von Heidelberg belebten sies mit der, dahingehçrigen Geschichte, alles betrachteten sie mit Vorkenntniß oder Wißbegierde. Deutsch, Franzçsisch englisch, ist ihnen gelufig, und weibliche Arbeit Zweck der Beschftigung. Ich weiß nur zwei Fehler an ihnen: – daß sie Barçne und Preußen sind – das erste schneidet sie von der Mçglichkeit ab einen wahren Standpunkt in der Welt zu faßen, das zweite erschwert ihnen eine Menge Notionen weil sie sie l e r n e n mßen da wir Sdteutsche mit ihnen aufwachsen. (ich sehe Sie von hier Ihre edleren Eigenschaften in Bewegung sezen; als da ist: Nachsicht, Deutschheit, Großmuth, mnnliche Milde – sezen Sie sich aber ja nicht in Unkosten da ich mich auf keine Discußion einlaße.) – Goldbecks haben viel Edles, Gutes, aber jene beiden unverlçschlichen Eigenschaften in einem ihrem Alter angemeßnen Grade. Goldbeck ist als Mann, viel zugnglicher und vielseitiger. Er gestand Verwundrung ein, und erkannte Unterschiede. Schon das belustigte mich sehr daß meine allure als Frau von Stande sie bestrzt machte, und ihren barçnlichen Cothurn herabschraubte. Frau v. Goldbeck ist viel jnger wie ich und hatte, ducht mir, Spizen, wo ich Gaze hin garnire – es mußte aber etwas in meinem Wesen sein was die Kellner und Dienstboten irre machte daß sie mich berall vor die Hauptperson hielten. Das ward in Mannheim ganz vollendet wie ich von der vornehmsten Welt mit Theilnahme berhuft auftrat, und besternte Mnner mir meine sdteutsche gesellschafts und gesezeswrde von gndger Frau ertheilten. Da ward

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es den wackern Goldbeck freier und freier mir das Wohlwollen zu erzeigen das er empfand, da er es ohne sich zu kompromettiren, thun konnte. Ich habe bei dem Studium dieser miseres in einem sehr // vorzglichen Menschen, keine angenehme Empfindung gehabt. Der herrliche Boden, die reiche Natur wirkte auf diese wakkern Menschen so, daß ich aufs neue begrif wie verschieden die Anlagen an der Spree und am Rhein geborner Menschen, sein mße. Die praktische Kunde welche ich von Volksverhltnißen hatte, befremdete diese Menschen. Beim Spazierengehen diskutirten wir ber mancherlei Anbau und es kam darauf an neben uns arbeitende Landleute zum Gesprch zu bringen. Ich fand: Das stnde Herrn v. Goldbeck zu, nahm aber wahr daß er sich vor den gemeinen Mann frchtete. Da kamen wir an einem Kirschbaum auf dem Bauern pflckten. Landsmann, rief ich, grß Gott! verkauft er mir nicht Kirschen? – Ey warum nicht? Nachbar steig du herunter! – Ich nahm ein Pfund ungefhr und fragte whrend des Einmeßens in der Kinder Hut Deckel alles was ich wißen wollte: so viel Saat auf so viel so viel Dung im Kieß, so viel im Lehm, so viel Ertrag – Gut. Nun was kostets? – Nun! 2 Bazen. – Behte! Da sind 6 Bazen aber dafr mßt ihr Kçnig Maxens Gesundheit trinken. – Max? – Ja! Max von Bayern, sonst Max von Zweibrck – O lieber Gott! von Bayern! Das war ja unser Herr! Das wollen wir von ganzer Seele – Recht so! Das ist auch mein Herr – nun trinkt! Grß Gott! Herzlich! – Das kam den lieben Menschen eigen vor – so ging es oft. Goldbeck war erstaunt wie ich ihm versicherte daß wir in Gesellschaft kaum von Politik sprchen, daß man im Jahr 13 manchen Abend ohne sie fertig ward und ich weder in Mnchen, Augsburg, Gnzburg, Ulm, Stuttgart in meinem Cirkel, je lautes Eifern gehçrt htte, daneben that ich das Offenbare dar, wie wir Bayern unsre Sçhne, Gatten, Vter mit unbefangner Bereitwilligkeit bern Rhein gehen sahen weil kein Zweifel kein Anstand statt fand daß ein Bayer nicht fechten mße wo es G e m e i n g e i s t gçlte, und dem fgte ich die Abwesenheit von Franzosenhaß unter unserm Volk bei, das ihm, w e i l er als Krieger kam, fortwnscht, unter den Kriegern ihn aber lieber im Quartier hat als einen andern, und mit Haßen sich nicht viel abgiebt. Kurz gefaßt theilte ich ihm meine Uberzeugung mit daß der Bayer die franzçsische Herrschaft mit Aufopferung von Habe und Leben verjagen werde, aber ihm bern Rhein aufsuchen und als Nation haßen – gar nicht sich einfallen laße. Bemerkte zugleich daß der rohe Gemeine Mensch deshalb wohl, wenn jemand sich zu ihm stellte und die Franzosen schimpfte, mit schimpfen wrde, weil der rohe Mensch alle unangenehmen Empfindungen mit Schimpfworten ausdrcke, daß ein Franzosen Haßer unter allen Stnden also seine Brderherzen finden wrde die mit ihm schimpften, welches ich denn unter den Mittelstande, der von den franzçsischen Militair am hufigsten g e s e l l s c h a f t l i c h im Schatten gestellt worden wr, am hufigsten gefunden htte. Das ganze Gesprch fhrten wir in Neckergemnd beim Kafee, und ich trieb es wie die Wa l e die Odin fragt, immer beginnend: ich antworte ungern denn ich vermeide solche Dinge; soll ich aber antworten so spreche ich mich von aller Verantwortlichkeit los. Goldbeck fand in vielen was ich sagte Besttigungen, vieles belegte ich mit Beweisen – er war sehr billig. Wenn es etwas innern Kampf gekostet hatte mich an

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sie war Frau v. Herder und gewann mit ihrer Liebenswrdigkeit Frau von Goldbecks ganzen Beifall. Wir waren 3 Tage in Heidelberg, einem auf den Weg ber Schwezigen nach Mannheim, einen Tag noch in Mannheim beisammen. Dann gingen sie nach Wisbaden. Meine gute Therese hatte die Genugthuung sich in Stricks Haus mit einer D a n k b a r k e i t empfangen zu sehen, die ihrem Herzen sehr wohl that und in ihren Zçglingen eine neue Ansicht ihres Werthes entwickelte. Das Resultat dieser Vorgnge war die Anerkennung dieser Kinder: daß sie sehr brav sein // mßten um ihr zu danken daß sie solche Mutter, Schwester, Freunde verließ um bei ihnen zu leben. Stricks fand ich ganz die alten. Bettys A u ß e r e s sehr hbsch. In Heidelberg hatte ich einen hannçverischen Vetter studieren der uns sagte daß meine Mutter und Schwester Heeren bei ihrer Rckreise von Ems bis Heidelberg kommen wrden. Diese meiner Mutter Badekur in Ems war schuld daß sie von der eigentlichen Zeit unsrer Anwesenheit am Rhein nicht unterrichtet war. Auf unsre Verabredung schrieb mir der Vetter nach Mannheim welchen Tag sie in Heidelberg eintreffen wrde. Wir verließen also an diesem Mannheim und fanden Mutter und Schwester am 4 August in Heidelberg. Ich hatte nicht auf die Freude gerechnet diese werthe Frau in diesem Leben noch einmal zu sehen. Sie ist im Außern sehr gealtert, indeß ihre Beweglichkeit, ihr Geist noch ganz derselbe ist. Ihre Liebe fr Luise ist sehr rhrend. Wir waren zwei Tage beisammen, bestiegen das Schloß und besuchten Neckersteinach. Sie versprach mir fr Aim Liebe und Vorsorge – damals glaubte ich noch nicht daß er sie so bald bedrfen wrde. Den 6ten Abends war ein Gewitter welches die Gegenden im Osten des Schwarzwaldes schrecklich zerstçrte. Auf dem Weg von Heidelberg nach Heilbronn – einem der herrlichsten! – lag ein großer Theil der Obstbume entwurzelt oder abgebrochen am Wege, die niederern Grnde waren so berschwemmt daß wir viertel stunden lang durchs Waßer fhren. Wir brachten noch einige Tage in Ludwigburg bei alten Freunden zu, dann brachte ich Luise nach Kannstatt zu lieben Bekannten die eines der schçnsten Wohnhuser an einem hçchst mahlerischen, lachenden Fleckchen bewohnen – ein wohlhabender Fabrikant, ein geborner Grieche, ein wahres animal der drolligsten Art – eine fremde, schçnnere Pflanze die aber in den unangemeßnen Boden zum Wildling ward. Seine Frau hatte Luisens Besuch erbeten. Ich ging nun nach Gnzburg wo ich vom 14 August bis 29 blieb und meine Geschfte abthat, meine Bedrfniße zu meiner Stuttgarter Einrichtung einpackte u. s. w. Ich fand die Gnzburger Kinder und Freunde recht wohl und sehr herzlich. Den 30. August bezogen wir, Luise und ich, endlich unser Logis in Stuttgart. Die Freundinn der ich den Auftrag gab mir eine Wohnung zu suchen, hatte ihn fr ein theures Trinkgeld einer gemietheten Person berlaßen und ohne die Zimmer zu besehen uns 2 winzige Cabinette fr hohen Zins gemiethet. Die ganze Einrichtung ist qulend lstig. Ich mußte, der Hauszinsbestimmung wegen, bis Lichtmeß bleiben. Luisens Sorgfalt und saubres Gerth, erhlt unsre Zimmer die beide nur 20 franzçsische Fuß im haben, elegant und angenehm, aber die Last dieser Einrichtung ist unsglich! Ich wrde eine sehr unangenehme Empfindung ber meiner Freundinn sehr schlech-

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te Besorgniß meines Auftrags haben, wr ich mir nicht bewußt daß ich hnliche Auftrge oft mit Aufopferung aller meiner Bequemlichkeit besorgt htte. Fr Fremde sorgte ich bis ins kleinste Detail. Die Menschen sind wunderlich in der Welt! Ich bin mir bewußt viele Kapitale in Dienstleistungen angelegt zu haben – die Zinsen gehen schlecht ein – n i c h t D a n k –, aber Compensation – ich diente 10 Menschen und finde den eilften selten der mir dient. Nun! Desto beßer! Nur sind die Menschen darum nicht so liebenswerth wie man sich selbst frei fhlt. – Unser Gesellschaftlicher Verkehr ist sehr angenehm. Wir arbeiten von frh 8 Uhr bis Abends fnf – und danken dem Schicksal wenn kein Besuch uns unter bricht. Das geschieht aber fast tglich mehr oder weniger. Meine S t u t t g a r t e r Bekannte, sind, fast ohne Ausnahme, unter denen die bei der neuen Thronbesteigung gewonnen. Besonders Wangenheim, der Cultminister, Hartmann der Geheim- // rath geworden, Zepplin der Minister der Auswrtgen Angelegenheiten ist. Die welche nicht befçrdert wurden sind doch von der Volksgesinnung im edlern Sinn – nur eine hçchst intereßante Familie eine englische, der Oberkamerherr von Jennison ist pensionirt, nicht disgraziirt aber, da er ein vornehmer pannier perc erster Klaße ist, dadurch mit Frau und .3. Kindern dem Hunger preißgegeben. Das sind romantische Leute. Sie, eine Tochter der Lady Beauclerc Schwester Lord Spencers der die Leonore von Brger bersezte, ein Weib voll Talent, Tugend, Weiblicher Grazie, aber keiner hauslichen Sorge, Thtigkeit fhig durch Erziehung und durch Kummer befangnes Gemth. Sie kam als Kind in eine englische boarding Scool; wie sie 16 Jahr alt ist kommt ihr 2ter Bruder den sie lange Jahre nicht sah, vom Continent, geht die Schwester besuchen, und zum Scherz, incognito; findet die Schwester zur Geliebten vorzuziehen, entfhrt sie und sie lebt, ohne ihn zu kennen einige Jahre am Niederrhein mit ihm als Mrs. Convoy – denke ich? – zwei Kinder waren die Frucht dieser traurigen Ehe. Endlich entdeckt sie den Verrath verlßt den unnatrlichen Betrger, und verlebte einige Jahre in Mnchen in einer Schwermuth die an Wahnsinn grenzte. Ihre Tochter nahm Lady Beauclerc und sie ist jezt Staatsfrulein bei der Kçniginn von Engelland – ihren Sohn behielt sie, lernte Graf Jennison kennen, von einer Schottischen Familie ohne Vermçgen die in Heidelberg lebte. Jennison war einer der schçnsten Mnner die ich sah, ein Mensch der alles Gute an sich hat, so gar Redlichkeit, aber ein pannier perc ohne Gleichen. Mit 10000 Gulden Einknften war nie die N o t h d u r f t im Hause, wohl der Luxus – hatte nie ein Kind ein heiles Hemd, wohl einen seidnen Uberrock – jezt ist diese Unseeligkeit so weit gestiegen daß die Kinder nicht satt Kartoffeln haben indeß die Prinzlichkeiten noch dort Thee trinken. – Dieser Mann wird mit 2000 Gulden pensioniert. Die Grfinn die durch j e d e weibliche Tugend, außer Hauswirthschaft die Herzen gewinnt, die einfach, dem Puz und den Festen fremd nur Talente kultivirt, lebt stez krnkelnd stez mit dem Ausdruck des tiefsten Leidens. Der Graf ist von der Art rakes die immer Romane spielen um liederlich zu sein – aber der sorgfltigste Gatte, der herzlichste Vater – das Benehmen der Leute en famille wo man sie stez sieht, denn die Grfinn ging fast nie aus – ist wohlthuend edel und natrlich. Dabei hatte die Grfinn die Schwche oft ihres Mannes Vertraute zu sein, und stez tief unglck-

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lich ber seine Untreuen – Solch ein Gemisch von Romanerei, wahrhafter Liebenswrdigkeit, ehrloser Unhuslichkeit und geistiger Kultur, kam mir nie vor. Der Graf hat sich von dem alten Kçnig nie e r n i e d r i g e n laßen, obschon er Mißhandlung tragen mußte; er hat selbst an des Kçnigs Tafel nie einen Freund, nicht einmal einen redlichen Mann, verleugnet; er hat nie Geld genommen, erworben aber auch nie Ordnung gehalten – dieser ehrlosester Leichtsinn ist mir ein Greul. – Außer diesen Stuttgarter Bekannten finden wir bei dem preußischen baadenschen und bayerschen Gesandten angenehme Abende. Besonders bei dem ersten, einen Herrn v. Kster, deßen Frau und Tochter sehr angenehme Personen sind. Abends 5 Uhr gehen wir aus oder haben Besuch. von 5–7 geht man aus, je nachdem es brgerliche, oder Vornehme sind. Heute gehn wir um 5 Uhr zum Arzt Schelling, des Philosophen Bruder, Luisens Arzt; ein lieber Mann der gestern mit Thrnen im Auge mir gestand: er she keine Hlfe da er das Ubel nicht begrif und ihr Zustand sie bergab fhren muß. Innigkeit finden wir nirgend, Artigkeit berall, Theilnahme Hufig. Mathison sehen wir sehr viel, aber stumpfer und geistloser wie dieser vçllig veralterte Mann dem ich seit 18 Jahren n i e Geist kannte, giebt es nicht. Er hat eine gute, arme, kleine Frau. Der jezige Moment ist nicht angenehm fr sie da er an des vorigen Kçnigs Person attaschirt war; er ist bitterlicher, weil er sich an Dillen und diese Clique gehangen hatte, und wird unwrdig, weil die gute Frau, ohne alles persçnliche Gewicht sich zur sub- // alternsten Rolle bei den Hofschranzen bequemt hatte da es ihr freistand unabhngig zu bleiben, und von ihnen gesucht, so bald sie eignes Gewicht hatte. Das ist traurig da das Weibchen fremd, allein, ohnmchtig, kinderloß, der alte Dichtermumie zu gefallen, ihr Vaterhaus Verließ. Sie heißt des Kunstgrtners von Wçrliz Dochter, soll aber dem frstlichen Hause Deßau angehçren – das giebt ihr vielleicht die Sehnsucht nach vornehmen Leuten. Beide Mathisons sind mir lieb wie Unglckliche. Sie kçnntens beßer haben und stoßens von sich. Ebenso seicht und viel beschrnkter, stumpfer, ist Haug der mir seine 6 Bnde Gedichte durch sehen lßt. 2 Bnde Oden! – Dabei mçgte man sterben! S o e i n bloßer Dichter ist doch ein jmmerliches Ding! – We i ß e r seh ich nie. Reinbeck wohl wçchentlich, wo Donnerstag abwechselnd bei Minister Wangenheim und Geheimrath Hartmann der Abend zugebracht wird; Mathison u Frau, die Frau des Kupferstecher Duttenhofer, Reinbeck, der Sonetten Dichter Freimund Reimar Reinbeck u wir. Es wird festgesezt gelesen. Die Ministern, Wangenheim, Reimar, Luise und ich machen die Conversation, oft sehr geist und lebenvoll. Die andern sind da. Mathison liest, auch Wangenheim und Reimar. Wangenheim ist ein Mensch voll Geist, Gte, Fhigkeit – ihm fehlt jugement und Tact – weshalb ich fr ihn frchte. Ein liebenswrdiger, guteswollender Mensch! – Bei andern Bekannten aus der rußischen Gesandtschaft wird Dinstag gelesen u Musik gemacht – das sind Pietisten bei denen gehts fromm her. – Aber was wir bedrften, was wir einst hatten – ein Wesen bei deßen Eintritt wir uns reicher fhlten, haben wir nicht. Prinz Paul ist mit einem sehr reichen Einkommen nach Hanau geschickt wo man ihm die Freiheit mit Weib und Kind zu privatisiren, verschafte. Ich glaube er

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mußte fort, aber man sagt die ihn nicht ganz vermieden haben, bßten es anjezt. Das wr Æ m e æ n s c h l i c h das Gegentheil edel.

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An Johann Gotthard Reinhold in Rom Stuttgart 24. November 1816 Sonntag

Stuttgardt den 24 9br 1816 So eben endige ich 8 dicht beschriebne groß 8 Seiten an Sie, die ich in das Bcher Paket lege, das morgen zur Spedition abgeht. Am Ende dieses Briefes finden Sie die nhere Bedingung. Ich sende Ihnen: 1 Beckers Allgemeine Geschichte 2 Kohlrausch Biblische Erzhlungen 3 Katechismus. 4 Witschels Morgen und Abend andachten (besonders zum Auswendiglernen, herzrhrende Verse) 5 Glockentçne (ob es Ihr genre ist, weiß ich nicht; es ist nicht das was ich zur Erbauung brauche; aber ich fand wenig so innig frommes, praktisch Gutes das Kindern und Erwachsenen wohlthut. Ich b r a u c h e nur die Natur um zu fhlen und Marc Aurels Maximen um zu handeln.) 6 Gellerts Fabeln; 7 Gellerts Lieder; (dafr seegne Sie Gott! Das ist doch das rein Menschlichste in dogmatischer Form, was ich kenne. Ein seegenreiches Buch!) 8 Rambachs Odeon (die poetisch prosaische Chrestomathie die Sie verlangen, nach Mathisons Rath) 9 Rosaliens Nachlaß von Jakobs – fr Mutter und Tante zu lesen um in manchem Augenblick mit fremder Hlfe zu berlegen – 10 Briefe ber Holland (grand bien Vous fasse. Da ist ein gelahrter Hollnder in Gçttingen gewesen der hat diesen Briefen das erhabenste Lob gegeben und meint sie sollten bersezt werden. Butterweck stellt sie in den Gçttingischen gelehrten Anzeigen ber Lady Montague – wahr ist es daß ich in keinem Serail war in Holland, also – hlas! tugendhafter wie jene) – 11 eine Bibel – 12 ein Kinderbuch Alvin und Theodor Æ1æ3 ÆLckeæ Alterthum Æ1æ4 Gçthes Leben 4 Band 15 Goethes Werke Etwas anderes von mir kann ich nicht senden – die Erzhlungen 4 Bnde haben Sie – die sind ja grau alt – schon gelesen, eine Unzahl Erzhlungen Legenden, Impertinenzen, stehen in 14 Almanachs von Cotta und 10 Jahr Morgenblttern umher, davon kann ich nichts schicken – gestehe aber daß manches hbsch ist. Den alten, Stockschnupfen lçsenden Roman: Seldorf soll ich doch nicht nach Rom senden? Ach glauben Sie mir – Christum lieben ist beßer – Nun habe ich aber aus eigner Macht 3 Hefte »Zeitgenoßen« beigelegt – etwas Neues deßen Inhalt einen Deutschen in Rom sehr anziehend sein muß; Zulezt wollte ich Ihnen Fa u s t i n U m r i ß e n (der Commentar ist von mir) auf die Gefahr: daß die Hausfrau zrnen mçgte, senden, da trgt mir Cotta auf es Ihnen zu Fßen zu legen, so wie die Kunstbltter, der Gçthe aber, der auch folgt, hat den Prnumerations Preis. Nun habe ich das alles nach Leibes und Herzenskrften besorgt – mçgte gern alle Tage fr E u c h etwas thun das euch freute, und je weher mein Herz ist und je rauher der Sturm mein Haupt schlgt, je wohlthtiger ist diese Mhe. Ich versichre Sie, von neuen Dingen wr es mir schwer Ihnen etwas aus der schçnen Litteratur zu

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senden. Wir gerathen immer tiefer in das Chaos der romantisch mystischen Tollheit, und anderseits, flchlich mahlerische Gemeinheit. Die Unzahl Taschenbcher ekeln mich an. Fouquet sein Unwesen wird so strflich, daß ich jezt darauf ausgehe einen wackern Prlaten hiesiger Kirche (lutherisch) zu vermçgen daß er mit der Wrde seines Amtes und Standes das kirchlich Unanstndige dieser Faseleyen anficht. Ich kann nicht bergen daß mir diese Menschen die tiefste Verachtung einflçßen, die ohne eine brgerliche Tugend durch ihre Unverschmtheit und ihres Anhangs Werthlosigkeit sich ein Publikum zusammen Trozen. Wohlleben, ÆLckeæ HeiratheÆnæ, ohne Heirath fertig werden, sich blçdsinnig Trinken, SchÆLckeæ keiner brgeÆLckeæ Ære-æ // legiert werden, mßig gehen, seine Kinder andere erziehen laßen – das sind die Personalien aller dieser Stzen poetischer Deutschheit, und diese Thaten spiegeln sich durch Wunder Motivirt und Heilgenscheine gelohnt in ihren Gedichten und Schriften. Ich weiß dann nicht was elender ist: der Mißbrauch des unleugbaren Genies in einigen, oder die gemeine Plattheit in andern. Wenn dann so ein alter Geck wie Bottiger – den ich brigens herzlich hoch schze – sichs fr Pflicht hlt Herrn Freimund Reimar 323 Sonnette zu loben, Genie darinn zu finden, so verstumme ich. Ich gestehe Ihnen, ich bin bel daran. Ich lebe in Vielseitigkeit, will also jedes Genre geachtet wißen; das wird Ihnen die Auswahl Ihrer Bcher zeigen – allein das Ausschließende Lobpreißen ist mir ein Ekel, so wie das: Gut sein Laßen weil Gott helfen wird. Ich bin vielleicht fr die Zeitgeschichte zu sehr Zweifler an aller Wahrheit; aber das Gegentheil berechtigt nicht der Vergangenheit, nun die M a c h t h a b e r verndert sind, plçzlich eine andre Farbe zu geben wie unsre Historiker thun. Ich ehre jede Exertion von Kraft; aber darum kann ich die Taschenformatsrevolutionen in dem Geschmeiß schweizer Phalbrger nicht vor die Norm menschlicher Grçße halten; ich halte es vor nothwendig daß jedes Volk seine Abkunft und Geschichte kenne und liebe – das sagte ich und schreib es seit 30 Jahren – aber wenn man sich nun hinstellt und will behaupten d a s Volk sei seit der Arche Noha das grçßte gewesen, so verachte ich die Pralerei und verlache die alten Gespenster die man mit geschmacklosen Lumpen geschmckt auf die Marktschreier Bude stellt. A l s o ward keines alten, keines neuen Volkes Geschichte behandelt, und was diese Menschen thun heißt Knallsilber anzndÆen umæ die Leere zu beleben, und wird verhallen wie das Poltern von jenem. Wie kann der gesunde Menschen verstand glauben daß eine Nationalgrçße daraus entstehen werde daß man die Eitelkeit, Rachesucht, Ungebundenheit von Gelehrtengesellen, Weibern, Studenten und verdorbnen Staatsmnnern zur Apotheose der Nation auffordert? Nimmt denn e i n g e d i e g n e r Mann unsrer Zeit an dem Unwesen theil? n u r E i n e r? Und wenn einer etwas a u s d e r Z e i t fr die Zeit sammelt, schreibt, wird es, ganz unbeabsichtigt jenen Knallsilber Sphnchen zum Hohn. Unsrer Deutschheits Dichter Gereim kann nicht einmal seine eigne Theilnehmer, wenn sie redlich sind, so weit bethçren daß sie nicht still wrden wenn etwas wahrhaft Schçnes vor ihr Ohr kommt. Das erlebe ich oft. Wir haben bei Minister Wangenheim einen Abend wÆo herrælich vorgelesen wird – da wollen sie uns (Freimund Reimar und Wangenheim – ein Mann voll Gte Geist und Fhigkeit) – den Calderon zumuthen – keiner hlt es

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aus. Man liest Gçthens Iphigenia, Taßo und sie bewundern es, indeß wir so froh sind ber diesen h ç c h s t e n Genuß! Wie kann man Gçthe anerkennen und Calderon p r e i ß e n? – Calderon nach seinem Zeitalter, aus sich selbst heraus a n e r k e n n e n – ÆLckeæd recht ihn Deutschland bekannt machen, ihn benuzen – alles das; – aber eine solche ÆLckeæ Andacht zum ÆKreuzeæ ÆLckeæ ÆTheaæter bringen, einen solchen Wust wie den bestn- // digen Prinzen mit Haut u Haar vergçttern! – Da size ich wie Prometheus an seinem Heerd und fhle einen glhenden Unwillen. – Nun zu Ihren Brief vom 6 November. Jezt scheint es Sie meinen daß ich Fellenberg zu nahe trat? sonderbar daß die Menschen so hufig nicht glauben kçnnen daß man ihnen leidenschaftloß Fakta sagt, weil sie das innerste Gefhl empçren! Aim war 8 Tage bei mir, 8 Tage in Gnzburg und muß gestern oder so, in Gçttingen angekommen sein. Aim ist ein blhender, seelenvoller, unterrichteter, einfacher Jngling, unbegreiflich groß, krftig, gelenk, aber ohne alle gesellschaftliche Form. Ich habe Fellenbergs drei lezte Briefe nicht beantwortet, sondern Greyerz und Geheimrath von Hartmann berlaßen alles nach ihrer Ansicht zu behandeln, und mir nur alle fr Aim gemachten Vorschße zur Bezahlung zuzuweisen. Hartmann glaubt in mir die Menschheit vertheidigen zu mßen, Greyerz hat nur mit Kampf d i e Wo r t e gefunden: solche Behandlung zu erçrtern – der alte Prlat Schmid – der edelste weiseste Greis von 68 Jahren, schrieb mir: er fhle tiefen Schmerz in seinem Alter eine Abscheuligkeit kennen zu lernen die er bisher vor unmçglich gehalten. Sie glauben ich habe in Leidenschaft gesprochen. Diese Mnner haben Fellenbergs Briefe und die Thatsachen vor Augen – Ich begreife nicht Ihre Außerungen gegen Keller. Neid? Keller ist in eine Welt von Geschften gestrzt wie er Zurckkam; Bericht ber seine Sendung, Ubernahme des Bisthums Elwangen, Einfhrung im Staatsrath, Einrichtungen zu seiner Verpflanzung nach Ellwangen, der Tod des Kçnigs, daher vernderte Geschfte – Er besuchte uns 3 Mal, ich ihn einmal mit Aim – wir haben Luisens Intereße, wir haben sehr lebhaftes Kirchen intereße, litterarisches, wegen seiner Abwesenheit von Deutschland; da ist denn von Ihnen herzlich gesprochen, d a n k b a r, ehrend – aber daß ich mich dabei in meinem Brief an Sie nicht aufhielt, liegt wieder in meiner Art in der ich das Gesagte hinter mich lege und nur mit einem Wort bezeichne, Details auch nie b e d a r f aber stez mit Intereße wnsche, aufnehme. Ich wßte Keller Dank wenn er mir jeden Winkel Ihren Hauses beschrieb, frage aber nach keinen, denn dann dchte ich an die Winkel und htte sie mir schon so lebhaft gemahlt, daß ich keine Frage bedrfte. Guter Reinhold, ich bin ber Ihre Außerung bestrzt worden. Sind Sie so verlezlich? Haben Sie so viele Zeichen nçthig? kçnnte ich auch so leicht bei Ihnen in Verdacht kommen? O dann! – Sein Sie nicht so! Nun hat also Cotta den Faust und Kunstblatt als Wurst nach dem Schinken geworfen, und wenn ich htte Wrstchen gehabt so htte ich sie alle mitgeschickt (Clairens Schnizeleien fr Ihre Kinder sind aber keine Wrstchen, sonder Herzen.) Cotta bittet Sie dringend ihm doch ja frs Kunstblatt so b a l d und hufig wie mçglich, Beitrge zu senden. Da ich ein sehr nahes Intereße habe, bitte ich mit. Senden Sie das Werk von des Friedenfrsten Doppelherme a b e r s c h n e l l Cotta rechnets denn gleich gegen den Gçthe ab – bieten Sie Riepenhausens auf;

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125 aber wo mçglich auch Auslnder damit dÆaæs Kunstblatt kein deutsches Irrenhaus

werde. Ich wollte daß das deutsche das Beste wrde, aber nicht verdrngte. Die Zeilen ber daßelbe waren von Bçttiger – Poesie gehçrt ins Morgen Blatt. Musik ist aufgenommen – Geschichtliches besonders. Uber Ausgrabungen wrden Sie uns Gewiß manches schaffen kçnnen. 130 Wr ich doch bei der Ankunft des Packes! Es muß eine große Freude sein, bei Ihrer Liebe frs Deutsche so einen Pack zu erhalten. Ach htte ich doch vieles, vieles Erfreuliches mitschicken kçnnen! – Ich bin aber arm. Ich hatte Claire versprochen mich selbst zu Weinachten zu bringen, allein meine Arbeit hlt mich und Luise ist jezt zu einer Winterreise zu schwach – wir haben seit einigen TÆagenæ 135 ÆLckeæ KltÆeæ ÆLckeæ innig. Luise eben so. In den 8 Seiten steht vieles von uns.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 30. Oktober und 25. November 1816

Ich werde alles nach bester Einsicht besorgen. Es wrde gut sein wenn Sie fr meine privat Notiz mir die Verfaßer der Aufsze stez mit Bleifeder zu sezten und ein Wort dazu das mir b i l l i g e Rcksichten bezeichnete, Als: m u ß gebraucht werden – oder: mit Schonung verkrzt – oder: 5 nach billiger Willkhr – ich kann dann Ihre Konvenienz hten ohne das Rechte zu verrathen. Ihren Leuten bitte ich aber doch ber meine Theilnahme die unverbrchlichste Diskretion zu befehlen auch b e s o n d e r s beim Morgenblatt wo es nicht das Romanfach angeht. – Das heißt: daß Sie nie sagen: Das Manuscript war von Frau v Huber. Das giebt mir Unbefangenheit. 10 Hten Sie doch das Morgenblatt vor s c h l e c h t e n Versen auf des Kçnigs Tod! und suchen sie e r n s t e schçne zu erhalten. Kçnnten Sie bei diesem Todesanlaß nicht fr das Kunstblatt ein Verzeichniß der Kunstwerke an Skulptur anfertigen laßen, welche in des Kçnigs Zimmern herum standen – besonders n e u e Kunstwerke an Vasen, Dreyfßen u. s. w. Der 15 neue Kçnig erlaubte es ja wohl selbst. Man sagte zur Einkleidung: als Beweiß vom Kunstsinn u Kunstbefçrderung des Konigs seelig u. s. w. mir ducht das wr nzlich u intereßant. Th. Huber. Ich muß aber um das Kunstblatt zur jedes maligen Einsicht bitten – gern sende 20 ich es nach einer Stunde wieder zurck.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 24. oder 25. November 1816 Sonntag oder Montag

Meiner Ansicht nach mßten von dem beiliegenden Aufsaz die beiden ersten Seiten, wie ich sie anstrich, ausgestrichen werden. Wenns bei der Anzeige jedes

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einzelnen Kunstwerks dem Einsender frei steht eine Karakteristik des Knstlers vorangehen zu laßen, so kçnnten wir alle Jahr 12–14 Karakteristiken Raphaels erhalten. Sollte etwas besonders unterrichtendes darinn stehen, so wrde jedes Mal eine Ausnahme gemacht werden mßen; im vorliegendem Fall ist aber der Gegenstand ganz gewçhnlich Behandelt und schon oftmals daßelbe gesagt. Wir mßen den Plaz beßer zu Rath halten. Bis ich aber nicht mehr Erfahrung habe, unterwerfe ich meine Ansicht Ihrem Urtheil. Ich erinnre doch nochmals an meinen Wunsch in der jezigen Epoche eine Nachricht ber des seeligen Kçnigs moderne – und Antike – marmor Gerthe in seinen Schlçßern, verfaßen zu laßen. (Tht das Isopi oder wie heißt der? wenn er noch lebt, – oder ein andrer Bildhauer von Geschmack und Kenntniß des Material.) – Wenn der neue Kçnig das Schloß bezogen, wirds schwerer und weniger anstndig sein. Ich danke in Reinholds Namen fr das schçne // Geschenk. Ich habe ihm dringend geschrieben um Beitrge fr das Kunstblatt. Wßten Sie gar keinen Weg auf dem Sie von Engelland aus nach und nach Nachricht von den, in Privathusern vergrabnen Kunstschzen erhalten kçnnten? sollten Sie nicht durch gelehrte Verbindungen ein wirkliches Intereße fr diese Sache bei Deutschen, in Engelland, erregen kçnnen? Es ist bekannt wie viel herrliche Sachen dort stecken und in der Nebelluft der Landhuser verrotten. ein deutscher Knstler der lange in England lebt, muß Gesprchsweise vieles erfahren, und das Kunstliebende Publikum wrde viele Lcken in der Kunstgeschichte ausfllen kçnnen, wenn fremde Reisende genauer wßten wohin sie ihre Aufmerksamkeit, bei ihren sprlichen Besuchen in Engelland richten sollten. – Wenn Sie gar keine Wege wißen, aber die Idee gut heißen, so biete ich mich an bei Fiorillo in Gçttingen anzufragen was es denn vor Mittel gb zu unsern Zweck zu gelangen. Montag frh Th. Huber Wißen Sie jezt Mittel einen Brief an Benjamin Constant gelangen zu laßen? Wo ist er?

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An Carl August Bçttiger in Dresden Stuttgart 23. und 26. November 1816 Sonnabend und Dienstag

Stuttgardt den 23 Nov. 1816 Dafr sei Gott daß ich je etwas g e g e n Fellenberg thun wolle. Was gegen ihn zu thun nçthig ist um des Allgemeinen Besten willen, thut er ja selbst indem er das Vertraun seiner Zçglinge und dadurch in spterer Zeit, das des Publikums

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5 von sich entfernt, dazu will ich aber nichts beitragen. Ich rhme mit Dank daß ich

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meinen Sohn an Leib und Seele wohl entwickelt aus Hofwyl zurckerhalten habe – mich gegen Fellenberg ungroßmthige Angriffe zu v e r t h e i d i g e n kçnnte allein meine Absicht sein, aber das vermag ich als Weib und Wittwe nicht, ich habe also keinen seiner drei unmnnlichen Briefe beantwortet und werde nie ein Wort gegen ihn sagen und schreiben. Mein Schwiegersohn Greyerz und Hubers alter Freund, der Geheimrath von Hartmann, ein von seinem Kçnig hochgeschzter und von allen Redlichen geehrter Mann, haben die ganze Sache bernommen – ich habe ihre Briefe aber nicht gelesen und werde nicht Theil an den Vorgngen nehmen, bis ich die Rechnungen vor mir habe durch deren Bezahlung ich Fellenberg Schuldnerinn zu sein, aufhçre. Was auf Unrecht gebaut ist, besteht nie; aber mir stnde das Einreißen eines Werkes schlecht an das ich seit 10 Jahren mit Liebe gepflegt, schlecht einen Mann anzugreifen der mir lieb und werth war und den nicht mehr achten zu kçnnen, mir sehr weh thut. Aim war acht Tage bei mir, 8 Tage in Gnzburg. Seine blhende Jugendkraft, seine Seelenreinheit und Kenntniße sprechen dem Institut das Wort. Sein Karakter hat durch Fellenbergs Despotismus sehr tiefe Eindrcke erhalten – Verachtung und Mißtraun fanden in der Kinderseele Plaz – mçge sein nchstes Leben diese furchtbaren Mißtçne verwischen! – Ich wiederhole meinen Dank fr Ihr Mitwirken daß Cotta mir Antheil am Kunstblatt geben will. Meine Arbeit kann aber nur gelingen wenn mir d a s G a n z e z u e r s t in die Hnde kommt, ich aber dann an bestimmte Mnner gewiesen werde, mir Rath zu holen wo ich mein Unvermçgen, oder Unsicherheit fhle. Fr Bildhauerei Dannecker, Mahlerei einen andern u. s. w. Die Z u s a m m e n s t e l l u n g muß mir auf m e i n e G e f a h r bleiben. Die Correktur (und Censur?) gehen mich nichts an, aber nicht jedermann korrigiere. Jezt habe ich 3 Leute darinn geschftig wahrgenommen. Rckert halten Sie aus den 30 Sonetts fr einen Genialen Menschen. Das ist mçglich. Ich kenne ihn als einen guten, natrlichen, geistvollen Gesellschafter den ich mtterlich gewogen bin, aber er hat noch nichts gesehen, ist sehr einseitig in der Benuzung der Mittel zur Fortbildung, er mangelt – das bezeugen doch wohl seine 30 und 232 Sonette, ganz des Geschmackes und scheint seine Zeit sehr gemchlich zu verleben – das scheint mir kein sichrer Rckhalt. Cotta hat ihn sich von dem guten, herzberfließenden Wangenheim anschwzen laßen, scheint mir aber die Unbequemlichkeiten davon zu spren. In Rcksicht auf sein Ideal ist Rckert bescheiden wie ein Jngling sein soll; in Rcksicht auf die Außenwelt ist er anmaßend wie ein Deutscher im Eichenwald. Ich bitte Sie diese Anvertrauniße d e l i k a t zu behandeln, aber dennoch zu gebrauchen. Meine Ansicht des Kunstblatts bildet sich dahin: daß ich d a s G e l e h r t e s t e nicht fr zu gelehrt halten kann, wenn es nur E r n s t und K l a r h e i t hat – nicht empfindsame Floskeln und verschlungne Sze. Dazu geben S i e Beispiel, der die Flle des Wißens nicht zu verbrmen braucht. Neben dem Gelehrten wnsche ich I h r e n Vorschlag kleiner Notizen, durch alle Bltter durchgehen zu sehen. Mahnen Sie Cotta nur in Herbeischaffen der Beitrge nicht zu geizen – es scheint mir schon Ebbe zu sein? ich erhalte nichts als Kleinigkeiten zum Durchsehen – und dann muß ich bitten daß man mir a l l e s vorlegt damit ich

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eine Ubersicht habe. Wahrscheinlich wird erst mit dem Neuen Jahr eine feste Einrichtung gemacht. Kçnnen Sie uns nicht Nachrichten von den, in Rußland versteckten Kunstwerken verschaffen? – Da hat Rostopschin hier erzhlt: daß ihm ein franzçsischer General durch einen schçnen Edelmuth einen ganzen Stall voll Marmorbilder gerettet bei dem Brande von // Moskwa – solche Stlle voll mçgen die zarten Gebilde von rußischen Großen in ihren çden Landsizen wohl mehr haben. – in Petersburg mag manches stecken (une etable rempli de beaux marbres sagte mein hießiger Referent – vielleicht erfahr ich einmal von Graf Gollowkin etwas mehr) ich wnschte man erfhr es um der Geschichte der Kunst und der Bildung willen, zur Kunst. Kçnnen Sie nicht, bei Ihrem großen Bekanntschafts Zirkel, dazu beitragen? – Ich mçgte Ihnen da eine eigne Bemerkung machen – nmlich: daß zum gewißenhaften Verleger eines litterarischen Blattes, besonders in Karakter des Morgenblatts, ein unberhmter Buchhndler der durch ein solches Blatt sich ein Publikum machen will, viel gnstiger sein muß wie ein Cotta der fast Monopolist ist. Ein unternehmender, aber erst anstrebender Mann wird aufopfern um d a s B e s t e zu sammeln – fr Cotta sind viele Unternehmungen, besonders das Morgenblatt, was die hachis in großen Kchen – er benuzt Abfall und Uberbleibsel so viel er kann und sezt dazwischen gute Schßeln auf damit die Gste Geduld behalten. Ich sehe den Menschen von allen Seiten an, und motivire Cottas Thun vollkommen. Wenn er sich nicht Mittel verschafte kçnnte er nicht wirken; nun ist sein Wirken ins Große durchaus gemeinnzig, und die hachis schaden keinen Menschen, ja die am meisten schreien bedenken nicht daß endlich viele Leser ohne dieses hachis stez K n ç t l e ßen. Denn wenn der bewanderte Leser Ubersezungen aus alten Bchern, Auszge aus so eben publicirten, manches Noth und Hlfsstckchen darinn findet, so ist das alles fr den grçßten Theil der Leser die einzige Speise Kche neben den Stall ihres Alltagslebens. – Das Wort: Stall geht mir heute erbrmlich nach – ich war doch noch in keinen außer den in Frankfurth – den großen politischen – das scheint mir bis jezt eine bewundrungswrdige Menagerie. Haben Sie unter Klingers frhen Werken (die er nicht in seine Sammlung aufnahm – woran er vielleicht recht that – oder unrecht? –) einen Prinz Pleimplamblasko gekannt? Ich weiß kein Wort mehr davon als daß ein Kirchhof sich aufthat und ein alter Hofstaat aus den Grbern stieg um unter der Umgebung eines jngern Geschlechtes, mit verrotteten Fontagen und zerfaserten Ordens Bndern ihre alte Zeit darzustellen – so scheint mir der Bundestag seinen alten Reichstag wieder herstellen zu wollen – so viel mçglich in Formen und Sprache und Krakehlen und Necken. Ich mçgte nur eine Viertelstunde einem Germanen in der Haut stecken um begreifen zu kçnnen wie es mçglich ist stolz und prahlhansig, rhmend und zuversichtlich zu sein. Da das sich nicht thun lßt, ich aber allen Denkarten Achtung zolle und bei allen vortreffliche Individualiteten anerkenne, so wende ich meine Gedanken von dem Urtheil was mir das Ganze stez entreißen will ab. Fnde ich nur Consequenz und Gescheutheit bei den germanischen Schreyern – wenn ich aber so etwas lese so finde ich auf jeder Seite Blçßen, Widersprche, Rohheiten. In keiner Rcksicht wnschte ich lange zu leben, nur in der: um diesen jezigen Studentendespotismus

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vorbergehen zu sehen. Das ist doch das Hrteste aus unsern Leben, daß keine Grçße Stich hielt – daß alle Gçtter Bilder besudelt wurden nicht nur durch den Neid – auch durch den Zwang der Umstnde dem sie erlagen. – Denn daß es Gçtterbilder waren bleibt meine Ueberzeugung und das erhlt meine Kraft. In Stuttgardt bildet sich nun freilich eine neue Welt und ich glaube daß der Bildner und ein großer Theil seiner nchsten Gehlfen es sehr gut meinen und sehr viel Gutes wirken werden. Der Frst und seine nchsten Mitwirker sind ehrenwerthe Mnner und der bisherige Gang der Geschfte beweißt Umsicht und Milde. – Sie haben gewiß Bevçlkerungstabellen um sich herum liegen – berechnen Sie doch einmal das Verhltniß in folgender Zusammenstellung: Unter // des fatalen Napoleons Regierung hielt er unter 45 ÆMillionen Mæenschen – wiefiel? in Gefngnißen? – Das haben Ihnen ja wohl die grndlichen, freyen Deutschen an vielen Orten beÆrechnetæ ÆLckeæ um die Totalsumme zur Metapher zu erhçhen sie schnell mit 2 Multiplizirt und gesagt: so viel 1000 geschfftiger Hnde oder dergleichen – nun also: Napoleon hielt so viele 1000 von einer Bevçlkerung von 45 oder 35 Millionen gefangen; der neulich zum Thron gelangte Kçnig von Wirtemberg konnte aber in den ersten 8 Tagen nach seinem Regierungs Antritt 400 Gefange befreien weil die Gerichte kein ihrer Haft werthes, Verbrechen von ihnen kannten. 400 unschuldige Festungsgefangne auf ? – wie viel Seelen hat Wirtenberg? – Wollen Sie aber die Aussicht sehr verwahrscheinlichen sehen daß die Geschichte einst den jezt verstorbnen Kçnig als den grçßten deutschen Frsten vom Jahr 1791 bis 1816 nennen wird, so kommen Sie hier her und hçren Sie gemßigte Mnner jeder Volksklaße. Und das habe ich schon seit vielen Jahren an meiner Kinder Theetisch gesagt. Was ich damit beweisen will? – quil ny a quheur et malheur au monde wie der fatale Mensch in St Helena erfahren hat. Eines von der Wirtemberger Lieblings Worte ist: zu bedauern daß ihr voriger Kçnig kein Kaiserthum zu regieren gehabt – da htte sein großer Geist spielraum gehabt. Ich mçgte dagegen fast wnschen Napoleon mçgte nur ein Frstenthmchen zu ordnen gehabt haben – oder wollen wir nach der Wirtenberger Maßstab anfangen einzusehen daß Napoleon ein Kaiserthum nicht groß genug war? – Sagen Sie mir doch: wie motivirt denn die deutsche Logik, oder Großmuth das Pathos mit dem deutsche Gesalbte den fatalen Menschen immer: den Corsen nennen? – wenn man den Kçnig von Engelland den Hannovraner, den Rußischen Kaiser den Anhalter, den Kçnig von Preußen den Hohenzollner nennte – wr denn das ein Schimpf ? – Fr den Frsten, oder fr die Vçlker? oder will man das Corsenvolk beschimpfen? – oder liegt das Unerhçrte ursprnglich immer darinn daß er nur ein Corse, kein korsischer Frst war. – Ach Gott da kommen doch alle e r s t e n Frsten recht schlecht weg! und mir wunderts gar nicht mehr daß sich Saul auf meiner Kinderbibel also unter die Ohlfßer verkroch – er hat das geahndet wie bel es den Mnnern einst ergehen wrde die zuerst Kçnige wurden. Es ist doch wunderlich daß der junge Mensch so ein dauerndes Hinneigen zum Recht in der Seele behlt obgleich er erzogen und unterrichtet wird. Bedenken Sie einmal was aus seinem Evangelium werden sollte wenn ihm das heutige Haßen eingeflçßt wird, was aus seiner Redlichkeit, wenn er die Ge-

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schichte von Rußlands lezten 5 Regenten, Engellands von je her, aber besonders seit Heinrich den 8 und wie viel anderer – nur nicht Frankreichs wo die Natur allein die Erbfolge abnderte bis zur revolution – erlernt und die jezigen Politiker hçrt? und doch bildet sich dabei Rechtschaffenheit. Ich bin sehr gerhrt gewesen ber ganz hinreichende Entschuldigungen die mir Fleischer gemacht und denen er unangeregt die Vorausbezahlung meiner Geschichte beilegte; ich bin sehr beschmt gewesen daß ich ihm schuld gab 2 Erzhlungen zu haben, indeß Brockhaus die andre von mir erhalten hatte, und sie – indiskreter Weise – mit m e i n e m N a m e n drucken ließ. Brockhaus hat mir seine 6 ersten Bnde des Conversations Lexikons geschenkt, wogegen ich ihn die Skizzen von Huber und Forster gegeben habe – glauben Sie daß er meine Erzhlung in der Minerva – oder wie es heißt? – honnoriren wird? Er ist bis jezt stumm und ich bin bescheiden und fiere (dabei fllt mir ein daß Merlin de Thionville Forstern, indem er ihn einmal vertheidigte, un fir Gredin nannte) – Nun ducht mir, wird es Zeit daß Gottes Vorsehung sich um Herrn Motte Fouquet bekmmre. Sein Frauentaschenbuch naht dem Zenith und alle seine und seiner Frauen Dichtungen klimmen ihn nach – Was tht ich nicht um die beßern protestantischen Geistlichen – nicht nur berhmte, sondern w a c k r e Vo l k s l e h r e r, anzuregen daß sie, mehrere an mehreren Orten, berufsmßig diese unmoralische Mummerey angriffen. – Gçthes 4 Band hat mir geducht wie eine belebende Frhlingsluft in Eisthlern und Schneegestçber. Klarheit, Wrme, LebenÆLckeæ Ædaæs ist seine Wirkung. – Koethes Zeitgenoßen bertreffen bisjezt bei Weitem meine Erwartungen. In WoltmÆannsæ ÆLckeæus findet jeder Leser der L e s e n k a n n, eine reiche Ernte von psychiologischer und sachlicher Aufklrung – Fouch thut wohl – aber sein Herausgeber ist // Æwaæhrscheinlich unter denen begriffen von denen der Herr sagte: sie wßten nicht was sie thun. Er vergießt es daß ein consekuenter Deutscher nicht Æeinæ, fr d e n und d i e Franzosen so gnstiges Gemhlde geben sollte. Wer schrieb doch die beiden Herzçge von Braunschweig? Der lßt die Kaze aus dem Sack! Das ist einerseits ein merkwrdiges ehrwrdiges Todtengericht, anderseits reißt ihn die Deutschheit zu Blçßen hin die mir weh thun. So nennt er auf einer Seite die Sage: als habe sich der Herzog von Oels in England betrunken »eine infame Verlumdung« und zwei Seiten tiefer fhrt er des Herzogs eigne Worte an: wie er in England sich leider htte hinreißen laßen, nun aber strenge Mßigkeit gelobt – das Werk hat jezt ein großes Intereße. Ich schickte es gestern nach Rom wohin ich fr ein paar 100 Gulden deutsche Erziehungsschriften schickte. Ramdor ist dort so sehr verachtet und spielt so eine unwrdige Rolle – die deutschen Knstler betragen sich so roh, mystisch unklug, sektisirend, ungeziemlich, daß unser guter Bischof Keller nur mit Unwillen von ihnen spricht. Sie sind ihm zu Hyperkatholisch und Hyperteutsch. – Nun gebe Ihnen Gott Geduld und Nachsicht und wenn ich Sie gergert, einen Trunk Lethe fr alles außer Ihrer Gte fr mich.

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An Victor Aim Huber in Gçttingen Stuttgart 30. November 1816 Sonnabend

Stuttgardt den 30 9br 16. Vor Gestern bekam ich durch meine gute Mutter die Nachricht Deiner glcklichen Ankunft in Gçttingen. Du kannst denken wie mich das erfreute und wie unaussprechlich mein Dank zu Gott war daß er mir in diesem Zeitpunkt meines Lebens den Dein Schicksal sehr sorgenvoll machte, in meiner Familie einen so reichen Trost, eine so feste Stze gab. Meines Vaters Seegen wird auf Dir ruhen in seinem Hause, wie er auf unsrer Therese ruht die er ins Goldbeckische Haus nach Berlin brachte. Strebe ihn zu verdienen. Du wirst Dich wohl fhlen unter Menschen welche Gesez und Gefhl mit Dir verband. Ich kann mir denken wie Du in Deinem eignen Zimmer, plçzlich zum Jngling aufgewachsen Dich ganz wunderlich fhlst. (Dein verstorbner Onkel Carl wohnte in eben dem Zimmer. Ein Mensch voll Anlagen und Gte der aber, von schlechter Gesellschaft hingerißen, seine eigne innre Wrde oft beleidigte und deßen Leben und Tod mein edler Vater schmerzlich beweinte. Du wirst unter den poetischen Fragmenten die seiner Lebensbeschreibung angehngt sind, mehrere Worte finden die auf diesen Schmerz deuten; auf die Furcht daß des Sohnes Irrthmer ihn, auch in nachfolgenden Dasein, von dem liebenden Vater fern halten mçgten. Carl widersezte sich von frher Jugend der Annahme ußerer Form; in Anzug, Sprache, Sitten strebte er nach dem was man damals purschikos nannte; diese Form gesellte ihn zu rohen Gefhrten; bald fhlte er sich unter feinern Menschen, in unsrer Mutter Gesellschaft und Umgebung im Zwange, nahm wahr daß er zurckstand durch seine Gebhrdung; er vermied sie also. Verstand hatte er sehr viel, viel Gte, Treuherzigkeit, Geselligkeit, unter seinen rohen Gefhrten behauptete er also leicht einen vorzglichen Plaz; aber sie verfhrten ihn // zu Unordnungen die seine Gesundheit schwchten und seinen wißenschaftlichen Fortschritten Einhalt thaten. Ich bin tief betrbt geworden wie ich nach des Vaters Tod in den oberwhnten Papieren sah daß der Gedanke an sein m o r a l i s c h e s E n t f r e m d e t w o r d e n s e i n von dem Vater, die Furcht ihn in jenem Leben nicht gleich, nur nach Umwegen, wieder zu finden ihm noch lange Jahre, vielleicht noch im Augenblick seines Hinscheidens geqult hat.) – Der wrdige Prlat Schmidt hat mir Liebes und Gutes von Dir gesagt. Er hat Dich ganz vterlich aufgefaßt. Ich bitte Luise mir die Stelle die Dich angeht abzuschreiben. Lege Gewicht auf die Liebe eines Mannes den ich, seit Dein Vater und Großvater zu Gott gingen, am innigsten verehre. Mein guter Aim, ich bin innig froh an Dir. Deine Mngel und Fehler entgehen mir gar nicht, aber Deine Reinheit und Dein liebevolles Gemth geben mir Zuver – – da kommt Dein Brief an. Guter Aim Du hast Dir Deinen Eintritt in Deiner ehrwrdigen Großmutter Haus selbst erschwert, Du hast – aus unschuldiger Unachtsamkeit – gethan was d e n l i e d e r l i c h e n S t u d e n t e n bezeichnet – bist die Nacht ausgeblieben. O h n e M a a ß ist kein Weg zum Ziele zu finden. Ich beschwçre Dich um meiner Ruhe willen welche der Abend meines

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Lebens nach einem so mhevollen Leben bedarf – mßige Deine Empfindlichkeit! Du wagst jezt das Wohl Deiner Zukunft. Wie, mein Freund, Du stçrst die Ordnung j e d e s rechtlichen Hauses, Du belstigst die Nachtruhe einer schzbaren Matrone die mit Muttergte Dich aufnahm und Du bist empfindlich weil sie Dir ihre Mißbilligung Zeigt? – Jezt muß ich Fellenbergs Anklage Glauben beimeßen: // daß Du ohne Abschied von ihm und seiner Frau weggingst, nicht daß er Dir v e r b o t Abschied zu nehmen – Auch zu diesem Fehltritt brachte Dich Deine Empfindlichkeit die, wie ich wahrnahm, in Verschloßenheit, in das bergeht was mein Vater: S t ç c k i s c h sein, nannte. Ich gestehe Dir, mein Kind daß ich mit wehen, bangen Herzen lebe, bis Deine Antwort auf diesen Brief mir sagt daß Du es erkennst wie grob Du fehltest da Du Dich durch ein angenehmes Gesprch hinreißen ließest den Anstand zu verlezen. So bald Du einen andern Einfluß als Gesez und Achtung fr andrer Ruhe und Rechte ber Dich herrschen lßt, welchen Brgen habe ich dann fr Dein Betragen? – zu welchen Thorheiten kçnnen Dich denn falsche, wenn gleich die bestgemeintesten Gefhle Dich hinreißen? – Und Dein Urtheil muß nicht so vorschnell sein, es muß nicht mit Deiner eignen Autoritet sich begngen. Du wirst doch nicht Deines jungen Gefhrten F  r s t Meinung fr geltender halten, als die von Mnnern die in langer Amtsfhrung mehreren Hunderten von Jnglingen riethen? mehrere Hundert Schler jezt auf ehren vollen Laufbahnen sehen? Du hast stez auf meine Liebe und Verzeihung zu rechnen; aber die lezten Funken meiner Geisteskraft sollen Dir zurufen: Beuge Deinen Willen unter das Gesez – Ich fordre von Dir Unterwerfung gegen die Einsicht Deiner Vorgesezten, und Achtung gegen andrer Wohlsein. Meine Mutter drckt sich mit einer Gte gegen Dich aus welche mein Herz voll freudigen Dank zu Gott erfllte – Du mißkennst sie und drngst neue Sorgen in mein Herz. Doch hoffe ich daß meine Bitten // und mein Befehl ein Kindliches Herz in Dir finden werden. Mein Sohn, Du kennst die Bitterkeit der Schicksale mit denen ich kmpfte noch nicht, ich will sie fr Dich aufzeichnen, glaube mir aber: es wr furchtbar wenn einer von euch mir mein Alter erschwerte. »Ich rechne fest darauf daß Du mit geziemender Freimthigkeit Deine Großmutter bitten wirst daß sie nebst Deinen Onkeln Dir zu einem Examen verhelfe in dem Deine Fhigkeiten geprft werden, und daß Du von ihm die Entscheidung Deiner wißenschaftlichen Laufbahn annimmst. Ich erwarte daß Du n i e wieder Deiner Großmutter Hausordnung stçrst, und ihre Verweise mit Vertraun in ihre Liebe anhçrst.« Mein Freund, ich bin dieser Frau alles Gute was ich besize schuldig, ich habe sie unausgesezt menschlich gut und liebe voll gefunden – ist Dir ihre Art fremd, so warte bis sie Dir heimelich wird aber bete zu Gott daß er Dir ein kindlich Herz zu ihr gebe. Wenn Dein Zorn aufsteigt – O Aim gedenke Deines Vaters, und meiner und Luisens, die so frh ihres Lebensglckes beraubt, v o n D i r meine und ihre Stze hofft. – Nun von Deiner çkonomischen Einrichtung: Meine liebe, gute Mutter giebt Dir Wohnung, Kost, Licht, Feuerung: »wie ihren Leiblichen Sohn« so schreibt sie. Wsche, Stiefelpuzer und Mgde Aufwartung wird jhrlich gegen 5 Louis betragen, nun berede Dich offen – o f f e n w i e e i n S o h n u n d w i e e i n M a n n

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85 was Du als Taschengeld brauchst, und melde mir das und was Deine Lexionen

Kosten. Deine Kleider Bedrfniße sollen mir d a s e r s t e J a h r, auf Vorschuß // ÆLckeæ Ich kann mir denken wie froh Du warst H . ...errn ......... ÆLckeæast zu finden. Erzhl mir doch wie das zuging. O Du lieber Mensch! erzhl mir alles was Dir Liebes und 90 Bçßes geschieht, alles freut mich. Wenn ich Dir sagte daß Du alle 4 Wochen schreiben solltest, mein theures Kind, so ist das kein Gesez mir n u r alle 4 Wochen zu schreiben. Es ist G e r i n g s t e. Jeder Deiner Brief ist mir ja eine Freude. – Deine Reise mag freilich fatal gewesen sein und der Zufall mit Albrecht ist recht verhext. – Deine Freunde in der Menagerie werden gesprengt. Du kçnntest einen 95 Papagay fr 2 Gulden haben und einen Affen fr 3 große Thaler. Der kleine Elephant ist fr 58 Louis verkauft das Lama hat unser Kçnig fr 115 Louis gekauft, so auch fremde Schafe und Bffel mit welchen Zuchtverbeßerungen vorgenommen werden sollen. Viele Dinge werden umgeworfen die sonst viel Geld kosteten. Herr v. Mathison hat mßen das Leben des seeligen Kçnigs schreiben, 100 das soll im Archiv niedergelegt werden; daran hat er wthend gedruchst, nun ist er damit fertig und morgen will er mirs vorlesen ehe er es abgiebt. Der Mann ist gar gtig daß er auf mein Urtheil einen Werth legt. // ÆLckeæ ........... Dein Wohl.

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 30. November 1816

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Stuttgardt 30 9br 1816. Unerwartet machte mir Herr Mller von Friedberg die Freude mich zu besuchen. Ich denke der wird mit Neuigkeiten und neuen An und Einsichten ber bereichert, Ihnen bei seiner Rckkehr viel mehr erzhlen als ich zu schreiben vermçgte. 5 Das merke ich wohl daß sich die Unzufriedenheit nach Grade merken, und die Menschlichkeit (sollten wir nicht zwei Worte brauchen kçnnen: Menschlichk e i t und Menschlich h e i t?) fhlen lßt. Wirklich sind wir doch aber auch auf dem Punkt, oder vielmehr, da man d e n P u n k t keineswegs als u ß e r s t e s ansehen muß, wir sind auf d e m We g nie mehr zufrieden zu werden, nie mehr berein 10 kommen zu kçnnen. Haupt und Glieder streiten sich immer um das was sie n a c h g e b e n sollen, nicht um das Recht, das zu besizen, unstreitig ist. Keine Nachgiebigkeit kann aber je Rechte grnden, sie erzeugt nur Ahndung der Schwche im Empfnger, und Dnkel von Großmuth im Geber. – Herr Mller begegnete uns gestern in einer Bemerkung die wir seit unsern Hiersein machten, 15 aber nicht aussprachen: daß die Bildung hier n i c h t im Mittelstande sondern in den hçhern Stnden ist. Ich muß die Bemerkung ergnzen und mich ber die Rohheit des Gefhls, der Denkart, die Baarheit moralischen Sinnes unter dem Mittelstande, beklagen. Die Eigenschaft welche man den Wirtembergern unter den Titel: Gemthlich, anrhmt, ist ein zutppsches Wesen das statt Lebensart

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getrieben wird; aber von Theilnahme und Dienstfertigkeit ganz leer ist. So bald irgend etwas den Leuten imponirt nicht zutppisch sein zu kçnnen, sind sie unhçflich steif, oder kriechend unterthnig. de tirer le diable par la queue fr die gredins und e t w a s a u f z u s t e c k e n (zu ersparen, a n z u l e g e n) fr die Wohlhabenden, ist das einzige Intereße was ich betreiben sah; ist dann noch ein Gefhl n e b e n dem eignen Durchbringen, so ist es die Vetterschaft. Die Mnner sizen in tglichen Zusammenknften bei schlechten Wein und Tabak, die Frauen mit oder Ohne Karten am schlfrichen Theetisch oder sonst etwas. Aber dieses tgliche Zusammenlaufen stiftet keine Innigkeit, Vertraun, Hlfreichigkeit – kommt Noth am Mann, so weiß keiner von dem Andern. Ich weiß davon so lstige, drckende Beispiele. Das gemeine Volk, Handwerker, Kufler, ja Bettler, ist roh, stumpf, klozig – Ich gestehe Ihnen daß unsre katholische Schwaben mir zehnmal anstelliger und gebildeter scheinen. Unter unsern Zirkel habe ich in u n s e r e r G e g e n d viel mehr religiosen Sinn, lebhaftes Gefhl fr Bçßes und Gutes gefunden wie hier; ein viel bewegligeres Gefhl, mehr Fhigkeit: sich vom Persçnlichen loß zu reißen. Dabei eine Milde in Kirchlichen Ansichten die hier ganz fremd ist, eine freie Herzensfrçmmigkeit die die Kirchlichen Ubungen als Gemthsstrkung bedarf, da sie hier als eine gering geschzte Last oder eine feistre Frçmmeley behandelt werden. – Der Zustand der Fortbildung unsers Geschlechtes und die E r z i e h u n g im Familienkraise, ist jezt gewiß viel elender als je. Die Lesegesellschaften und Leihbibliotheken machen daß kein Buch mehr gekauft, also bedchtig gelesen, wird; machen aber auch daß kein Buch ins Haus kommt um zur Mittheilung zwischen Vater und Familie benuzt zu werden. Die Stunden wo der Mann sonst zu Hause las, zur Mittheilung auffgefordert ward, die Kinder fragten, sizt er in den Speluncen – will Frau und Tochter etwas lesen, so jgt sie einen Roman aus // der Leihbibliothek durch. Die Tçchter bis ins 14 Jahr, hocken in den Zwitterblgen von Pestalozischen Instituten wo – wie in keiner Tçchter Schule der Welt, weiblich ernst gelehrt wird, da diese Eigenschaft des Unterrichts allein auf dem Boden huslich weiblicher Geschfte statt finden kann. Mdchen aus den Instituten kommend, werden oft gute Hausmtter werden, g e b i l d e t e Frauen durch d a s I n s t i t u t – nie. Die ununterrichtete Mutter, welcher der Tochter Weisheit ganz fremd ist, berhrt keine der im Institut angerhrten Ideen – Kenntniße; die Tochter muß also diesen kein wahres Intereße bei legen, oder durch diese Ideen der Mutter entwachsen. Abends wenn das Institut geschloßen, wird von keiner Wißenschaft mehr gesprochen, keine der Instituts Thtigkeiten hat auf die Familie Bezug, keine geht von Herz zu Herz. Ist das 14 Jahr zurck gelegt so eilt die thçrige Mutter dem grnen Mdel die Kinderschue auszuziehen, es in der Welt Eitelkeit einzuweihen oder die vom Institut der Wirthschaft geraubte Zeit nachholen zu laßen mit Haushaltsgetreibe. Will so ein Mdchen fort lernen, so heißt es: »ach was? Die hat im Institut genug gekostet«; ist die Mutter eitel so sezt man Zeichnen, Tanzen, Musik fort, muß Sticken und Firlefnze machen und von einer Geistesbildung ist nie die Rede. Wr der Vater Abends zu Hause, gbs keine Leihbibliotheken, so kmen Bcher ins Haus, schenkten mehr oder weniger ein allgemeines Familien Intereße; man kaufte einmal eins und

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das lse man – ich habe das oft gesehen: eigne Bcher lesen gemeine Menschen 65 aus Oekonomie wieder – doch was geht mich das an?

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Hartmann hatte Fellenberg geschrieben – ich habe den Brief n i c h t g e s e h e n, aber gestern schickt mir Hartmann Fellenbergs Antwort. Sie ist rger wie die drei Brandbriefe die ich erhielt. Er beleidigt Hartmann ber alle Duldung darinn und geht mit mir unmenschlich um. Und einen seinem Sekretair d i k t i r t e n Brief!!! – Ich weiß nicht was Hartmann nun thun wird, und begreife nicht was er thun kann, da Fellenberg schwçrt seine Drohung: gegen mich zu drucken, sogleich zu erfllen, wenn ich ein Wort gegen ihn und sein Institut spreche. Gegen sein Institut habe ich nichts zu sprechen denn ich halte es fr das beste welches existirt und es erzog meinen Sohn ganz zu meiner Zufriedenheit; gegen Fellenberg mçgte ich nie etwas klagen denn seine Handelsweise gegen mich ist unmenschlich und mein Verhltniß zu ihm bindet m e i n e Zunge. Er ist der Starke und ich die Schwache. Was will aber Fellenberg ber mich publiciren? Verlumdungen? – Briefe? Verlumden kann mich jeder, beschuldigen niemand; mein ganzes Leben strebte wohlzuthun. Will mich jemand anklagen so muß es darum sein daß ich herzlich liebte, vertraute, mich aufopferte. Was es aber auch sei daß Fellenberg gegen mich thun will, meine Frauenwrde und meiner Tçchter Frieden kann er tief verlezen, deshalb wr es eine schndliche That, aber deshalb wnsche ich ein mçgliches Mittel seine Wuth zu bezhmen. Kçnnen Sie nicht Mittler werden? welche publike Anerkennung verlangt er von mir von der Zweckmßig- // keit seines Instituts, und meiner Zufriedenheit ber meines Sohnes Erziehung? kçnnen sie ihm denn nicht begreiflich machen daß er mir nicht schaden kann, ohne sich zugleich. Er kann mir nichts Beschmendes beweisen, M i ß v e r s t a n d e n e s? Das muß ich dann aufklren, und dabei stellte ich ihm ja auf jeden Fall in ein Licht welches den Mttern, da sie von meinem Geschlechte sind, alles Vertrauen nhm. Was kann er vor Beweise gegen mich in Hnden haben? Briefe die ich mit Herzlichkeit schrieb, von denen ich die Antworten habe die sie erklren, und die er nur durch unedle Mittel oder von unedeln Menschen erhalten hat. Weh kann er mir thun, bitterlich weh, aber er wagt ja viel mehr, denn ich habe nichts Heimliches gethan, aber sein innres Thun kann ja so leicht angegriffen werden. Kçnnen Sie ihm nicht Grnde des Gefhls und der Klugheit darstellen? Hlt er sich fr allmchtig fr unverwundlich? rchen wrde ich mich nie, aber vertheidigen mßte ich mich, und zu meiner Vertheidigung stnden auch die Menschen auf die mich jezt liebloß verlaßen haben, denn es sind keine schlechten Menschen. – Kçnnen Sie nicht einen Versuch machen diesen Mann zur Erkenntniß seines Besten und der Menschlichkeit zu bringen? Worauf grndet sich sein Wahn daß ich gegen sein I n s t i t u t spreche? – welche Mittel will er, mir zu schaden brauchen? Mir ducht kein M a n n kann eine solche That, welche sein Geschlecht beschimpft, dulden: die Hlflose die Wittwe, die Mutter einer, dem Tode geweihten, Kranken unterdrcken wollen! Aim kam den 17 dieses in Gçttingen an und ward von meiner Familie als lang erwartetes Kind aufgenommen. Er empfahl sich durch sein offnes, anspruchloses Wesen. Ich werde ihm den Briefwechsel mit seinem jngern Gefhrten in Hofwyl

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gnzlich verbieten, weil er Fellenbergs Leidenschaftlichkeit Nahrung giebt. Ich hoffe Aim wird von dem Eindruck heilen den ihn Fellenbergs Mißtraun und Herrschsucht machte. Er ist scheu so bald man ihm Vorstellungen macht und wird finster wenn er diskutiren sollte. Ich bemerkte aber daß er ber diesen Fehler reflektirte und anders zu sein versuchte. Seine Anhnglichkeit an seinen kleinern Gefhrten ist wahrscheinlich das was Lippe von ihr sagte: erste Neigung eines feurigen Gemths. Er behandelt sie offen und unschuldsvoll, kindisch und schwrmerisch. Ohne Fellenberg vom Bçsen ausgehenden Despotismus, wrde sie bald erloschen sein. Sagte ich Ihnen daß mir Cotta die Redaktion von seinem Kunstblatt, auf Bottigers Anrathen, ganz unverhoft, anbot. ich bitte Sie ernstlich dieser meine Theilnahme gegen N i e m a n d zu erwhnen. Ich stellte ihm d a g e g e n vor, was meine ernste Ansicht dieses Unternehmens befahl, und sagte von m i r was mein ernster Eifer ein Geschft zu treiben, hoffen ließ. Die mich jezt zehnfach treibende Nothwendigkeit z u v e r d i e n e n, machte mir diesen Vorschlag hçchst willkommen da er mir Arbeit gab die meine Fantasie nicht unmittelbar in Anschlag nahm; denn das Unglck der lezten Jahre, zulezt und am meisten, Fellenbergs schreckliche Behandlung, haben meines Geistes schwingen gelhmt – es ward hin und her gesprochen, Ansichten fest gesezt und ich arbeitete vielerlei dazu indem ich auszog, ordnete, abkrzte, aber die eigentliche Redaktion hatte noch ein bischen Allewelt, besonders Freimund Reimar, das // ist, Herr Rckert, der Sonnetten Dichter. Haben Sie von diesem einen Begrif ? Es ist ein gescheuter, ich glaube auch unterrichteter, guter, sittlicher Mann; aber ganz bodenloß auf dem germanischen Gerste unsrer Tage verstiegner Mensch. Deutschheit, Mittelalter, Sonnette, Calderon, Eigendnkel, Ve r a b g ç t z e l n von Hans Sachs und den Nibelungen – nun! wie sich das gebhrt. Sein ernstes moralisches Gefhl, seine gutmthige Hauslichkeit, flçßen mir viel persçnliche Achtung ein; aber 22 Jahr alt, ohne alle ußere Bildung, ohne etwas gesehen zu haben, weder Menschen, Welt, Kunst, wird er von Wangenheim und Hartmann durch Bruder Studios Bewundrung ganz verzogen – der Staatsminister, der Geheimrath mit grauen Haar und der 22jhrige Magister d u z e n sich lustiglich und der liebenswrdige, gutmthige, aber tactlose Wangenheim liest von Rckerts 365 Sonnetten, jedes mit Salbung vor. So ein Mensch der nur zu e i n e r Schule schwçrt – denn er s c h w e i g t, in meinem Beisein, zu Gçthe, extasiirt sich ber Calderon, spottet ber Creuzers Archaologisches Studium, s a h kaum ein Gemhlde, w i l l von der englischen Litteratur n u r Shakespear lesen u. s. w. scheint mir zur Redaktion eines Kunstblattes, so wie zu jeder Redaktion schlecht gemacht. Cotta mag ihn nicht, er ist Cottas innrer, soliden Natur zu wider; aber Wangenheim hat ihn denselben angehngt, Wangenheim ist Cottas Parthei Chef, trinkt Cottas Wein, gewinnt durch sein liebes Wesen nicht nur Cottas sondern auch mein Herz (mein Kopf ist schwerer zu gewinnen) und so lßt er Herrn Rckert das Morgen Blatt d i r i g i r e n wofr Haug bezahlt wird, und ich frchte er wird ihm laßen mich und das Kunstblatt dirigiren Wenn ich es auf Neujahr wirklich noch erhalte. Da nun dieses – w e g e n A i m  s B e d  r f n i ß e u n d m e i n e m m  d e n L e b e n mein

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Wunsch ist, und ich wohl weiß daß Cotta sich von fremden Ansehen lenken lßt, so bitte ich Sie: wenn Sie ihm schreiben, berhren Sie: ich habe Ihnen gesagt: i c h a r b e i t e b e i d e m K u n s t b l a t t, und, wenn es Ihre Ansichten erlauben, drkken Sie sich gnstig fr mich aus. Ich werde suchen mich mit Rckert gut zu stehen, wenn er nicht abgestellt wird – als Weib muß ich – auch in diesem Verhltniß, leidend bleiben, aber wenn Cotta die Hlfstruppen fremder Meinung vor sich sieht, wird sich mehr gegen Rckerts jungendlichen Dnkel wehren. – Mir ists schmerzlich diese Mittel des Erwerbs zu brauchen, diese Bitten zu thun; diese Menschen zu gewinnen; diese Geschfte zu treiben; aber ich habe einen heilgen Zweck Fellenberg zu bezahlen, Aim studieren zu laßen, und sein kleines Erbe (4000 Gulden) n i c h t anzugreifen – dazu muß ich meine Krfte anstrengen, Alter, Kummer, und Vorliebe zum einfachen weiblichen Wirthschaftsleben zum Troze – Cotta ist brigens der treste, gtigste Freund fr mich, so wie seine Frau, auf dem fremden Fuß auf dem wir sind, sich voll Klugheit und angenehmer Hçflichkeit bezeigt. – Luisens Gesundheit ist nun Schelling (des Philosophen Bruder) wie den vorigen Arzten, ein wehmthiges Rthzel. Ihr Aussehen ist oft herzzerreißend, ihre Magerkeit fr mich, die sie entkleidet sieht, immer Zunehmend; so bald aber Empfindung sie belebt fliegt ein feines Roth ber ihre schçn gebildete Wange die auch fleischloß, rund bleibt, und ihre Augen blizen von sanftem Licht. Mattigkeit, Kopf weh, Brust weh, Heiserkeit, Einschlafen der Glieder, Magenvollsein stetes Frieren – das nimmt zu und kein Mittel hilft. Dabei eine Thtigkeit und Fhigkeit stez den Kopf zu brauchen, die nie erschlafft. ÆS. 4, linker Rand:æ Leben Sie wohl! Verzeihn Sie die Bitten die ich wage. Ich

175 bedarf aber Freundes Hlfe und Bitte fr Hubers Wittwe

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 2. Dezember 1816 Montag

Der gute alte Uxkll schreibt mir mit vieler Theilnahme von Ihrem Kunstblatt: – er meinte daß es ihm wohl gelingen wrde den Mahler Mller und den Herrn Link der Griechenland und die Levante bereiste, zu Beitrgen zu engagiren, er wnschte deshalb nur eine kleine Notiz von der Art der Beitrge (wohl auch vom 5 Honnorar?) um diesen Mnnern in der Absicht zu schreiben. Wollen Sie mir so einen Zettel schicken im Fall Ihnen die Sache ansteht? Sie haben mir nie gesagt ob mein Wort ber Gçthe Ihrer Ansicht entspricht? ich mçgte doch wißen ob S i e es brauchen wollen? Gçthen selbst ließ ichs mit Vergngen zukommen; aber das Publikum hat nicht Gçthe seinen Kopf. 10 Eben war der armseelige Herr von Boehnen bei uns. Sie sind wohl ohne Zweifel von allen beßer wie jemand und besonders wie ich, unterrichtet – doch drngt mich Ihnen zu sagen: wie ein Theil Menschen heil und schaamloß schmhen mag – und das scheinen nicht die Gnstlinge des Vorigen Herrn, nicht die reduzirten

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Koche, Lakein, Schmarozer u dergleichen sondern ein Knuel das sich um des Kçnigs nchste Ve r w a n d t e wickelt – Sie werden fhlen wie wenig es mir ziemt 15 so etwas gegen jemand anders als Sie zu erwhnen. Ich leide beim Anblick der Hinderniße die man dem Beßern im Weg legt, berall wo ich sie erblicke – also auch hier. Th. H.

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An Therese Forster in Berlin Stuttgart 2. Dezember 1816

Montag

Belastungen durch gesellschaftliche Verpflichtungen und Anspannung. Drohungen von Philipp Emanuel von Fellenberg. Gute Aufnahme Victor Aim Hubers in Gçttingen; dessen temperamentvolles Wesen; Kosten seiner Unterbringung und seines Studiums. Erwartet von der Tochter den Auftrag, nachgedruckte Schiller- und Wielandgesamtausgaben zu kaufen. Zum Problem des Bchernachdrucks in Deutschland. Lesezirkel bei Karl August von Wangenheim: Gegensatz zwischen Georg Reinbeck und dem Romantiker Friedrich Rckert; ersterer soll Emilie Hartmann heiraten; Streit ber Reinbecks Text: Ruckert qui peste, Mathison que se morfond, moi qui le deffend, les femmes qui se sont amus pour la premire fois, mais qui nosent pas lavouer peur de perdre leur reputation romantique; »Musarion« (ce Wieland est degoutant) zum Vorlesen vor Frauen ungeeignet. Besuch bei Johann Nepomuk Franz Xaver von Tautphoeus und von Karl Mller von Friedberg; dessen Anekdoten ber Frsten. Empfiehlt die »Zeitgenossen«. Vernderungen in Wrttemberg nach dem Thronwechsel. Friedrich von Matthissons Verstandesschwche und schwierige Position nach dem Tod von Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg; Matthissons Biographie des Kçnigs berraschend gut gelungen; Mithilfe Th. Hubers: je le priois de corriger quelques expressions, il me permit dobserver quelques incorrections, il mexposoit ses raisons sur quelques points quivoques. Vermittelt zwischen Johannes Anhuser und Marc Ren Anne Marie Comte de Montalembert. Vorbereitungen fr Weihnachten. Will fr Mathilde und Elisabeth von Goldbeck eine Erzhlung schreiben. Verfaßt Kritiken fr das »Morgenblatt« (qui souvent me divertissent et je pense nennuyent personne), wodurch ihr weniger Zeit bleibt, Erzhlungen zu schreiben. Drei ihrer Erzhlungen sind noch nicht gedruckt. ber einzelne Bekannte. ÆTh. Huber (Rez.):æ Aus meinem Leben. Von Goethe; Ædies.:æ Geschichte eines christlichen Jnglings und einer heidnischen Jungfrau; dies.: Eine gewçhnliche Geschichte (nicht ermittelt); Ædies.:æ Der Wille bestimmt den Werth der That; Friedrich Maximilian Klinger: Die Zwillinge. Ein Trauerspiel in fnf Aufzgen. In: ders.: Theater. T. 1. Riga 1786, 3. Aufzug, 1. Auftritt; F. von Matthisson: Das Dianenfest bei Bebenhausen. Zrich 1813; Æders.:æ Lebensabriß des hçchstseligen Kçnigs Friedrich von Wrttemberg; G. Reinbeck: Der deutsche Krieger in Rußland. Erzhlung. In: Friedrich de la Motte-Fouqu u. a. (Hg.): Fr mssige Stunden. Vierteljahrsschrift. Bd. 1. Hildburghausen 1816, S. 141–230; Friedrich Schiller: Smmtliche Werke; ÆKarl Venturini:æ Carl Wilhelm Ferdinand und Friedrich Wilhelm Herzçge von Braunschweig; ÆChristoph Martin Wieland:æ Musarion, oder die Philosophie der Grazien. Ein Ge-

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Briefe 106 – 110

dicht, in drey Bchern. Leipzig 1768; ders.: Smmtliche Werke. Bd. 1–45. Karlsruhe 1814– 1818; Morgenblatt; Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken; 1. Mose 2,17 und 3,1– 19; Rçmer 5,12

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 4. Dezember 1816 Mittwoch

Mir ducht daß wir Herrn Rapp fr diese unterrichtenden und Geschmakvoll verfasten Bltter den grçßten Dank zu sagen haben – mçgte er doch die enumeration der marmor Arbeiten im kçniglichen Schloß bernehmen. Sie haben an diesem Mann einen intereßanten Mitbrger. So viel Kenntniß, Geschftsthtig5 keit und Urbanitet daß er der vollendete Brger eines freyen Handelsstaates scheint mehr als der Kaufmann einer mittelmßigen Residenz Herrn Memminger werde ich mit gerechter Anerkennung bedenken. Bçhnen meinte: die grçßte Unzufriedenheit gb es in des Kçnigs Familie – die Onkels wren heilloß behandelt. Ich: Darber habe des Verstorbnen Testament 10 verfgt nicht der Kçnig – Er: Man wrde es noch sehen! O es wrde noch Geschichten geben, man wrde noch etwas erleben. – Wenn ich solche Armseeligkeiten mit andern Winken paare, so sehe ich wohl daß es h i e r wie in Versaille und an allen Hçfen und zu allen Zeiten geht. O mçgte Ihr guter Frst nur G e d u l d behalten, dann wrde er sein Ziel erreichen. – Jennison und seine Frau 15 flçßen Achtung ein durch die vçllig heitre Haltung die sie bei Erwhnung ihrer peinlichen Lage beobachten. Keine Klage, keine Anspielung, keine Bemerkung – ein wehmthiger Scherz von seiten der Grfinn, sich in alles schiken zu mßen, war alles was ich hçrte. Htte diese Frau H a u s f r a u e n Tugenden! entbehren kann sie, aber ordnen, zusammenhalten – gr nicht! –

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 5. Dezember 1816 Donnerstag

Die beiden Bltter aus Rom freuen mich fr Ihr Blatt – ich gestehe Ihnen daß ich beruhigt bin, von andern weit – ja ohne allen Vergleich gltigern Leuten wie ich, den Grundsaz des nicht Uberrhmens, sondern ernsten Schzens, befolgen zu sehen – so gestern in Herrn Rapps Aufsaz ber Mller. Nichts ber alle Berge 5 wegwerfen, aber auch nichts zum Gçtzen hinstellen – man kann viel glnzendere Ehre erweisen indem man Lob Motivirt als bertreibt. Sie sehen daß Riepenhausen eben auch, wie der Schler beim Mephistophles etwas Handgreifliches Wißen will um thtig zu sein. Ich muß Sie bitten mir eben diese Bestimmtheit fr Link und Mahler Mller zu geben. Ich laße meinen Brief 10 an Uxkll so lange liegen. Sie kçnnen sich ja freie Hand behalten indem Sie 1 Mal sagen: wenn die Sendung z w e c k m  ß i g ist, 2 aber, wenn das doch die Herrn – (die doch wohl alle hungrig sind) estomaquirt kçnnen wir ja eine sauÅe oder

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einen Pastetentaig drum machen und brauchens ins Morgenblatt. Dann kommen Sie nicht zu kurz und halten sich die rçmischen Correspondenten warm. Also bitte ich, werther Freund! d a s H o n n o r a r fr den Bogen einer rçmischen Nachricht! 15 Darf ich wißen von wem die Bltter ber die Herme sind? Damit Uxkll nicht etwa doppelte Bestellungen macht. Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen Mitte Oktober und 7. Dezember 1816

Ich ließ die Dresdner Ausstellung noch einmal holen, weil ich seitdem Notizen ber den Mathi gesammelt hatte und die Anzeige noch verkrzen zu mßen Glaubte – nicht d a s P r o g r a m, das ist des Malers Schçpfungsplan und bleibt belehrend. Ich wrde zunchst einen Aufsaz den Sie ber Leonardo da Vincis Abendmahl in Hnden haben, neben diesen ber Mathi einrcken, weil das gleiche Streben in verschiedenen Jahrhunderten anzieht. Horstigs Anzeige von Darnstedts Stich nach Klengel ist von schaamloser Schmeichelei eingegeben. Darnstedt hat Horstig wahrscheinlich das Blatt geschenkt, so wie die 2 Landschaften nach Dietrich die Horstig im Morgenblatt schon unmßig lobte. Darnstedt soll nach der durch Zink und Mller in Dresden erçffneten Pension streben, daher sich um Lob bewerben. Gefllt es Ihnen, so reiche beikommne kurze Anzeige hin. Ihr Schweizer franzçsischer Pfarrer ist ein arger Geck; ich will aus ihm nuzen was ich kann. und ein schlimmrer Geck der gern ein Hildebrand sein mçgte. Ihre Frage: warum wir uns nicht bei Ihnen sehen laßen? ist mir sehr // Wohlthtig. Wir werden kommen und Ihnen dafr danken. Ich arbeite den ganzen Tag – um 5 Uhr gehen wir oft zu Bekannten, wenn wir wißen daß nicht große Gesellschaft bei ihnen ist, von 9 bis 12 Uhr Abends lesen wir. So geht die Zeit hin. Therese Huber.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart vor 7. Dezember 1816

Das Voransezen des kleinen Eingangs ist vollkommen richtig angesehen und war nothwendig. Die Worte ber dem Sonnet mßen ausgelaßen werden. Sie gingen dem Sezer nur an. Im folgenden bitte ich mit M o r g e n s t e r n s Aufsaz a n z u f a n g e n, die Dresd- 5 ner Gallerie dann folgen zu laßen – so wie ich sehr bitte immer zum Anfange eines

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Briefe 110 – 113

Blattes einen Wißenschaftlichern Aufsaz zu nehmen, als Hauptabsicht des Blattes, die Anzeigen und Lebensnotizen nur zu Ende zu sezen. Sollten neue Materialien ernstern Inhalts vorhanden sein, so ersuche ich Herr 10 Doktor Cotta sehr mir eine Ubersicht davon zu gçnnen. Mit Achtung verharrend Therese Huber

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 7. Dezember 1816 Sonnabend

Ich erhalte gestern von Greyerz etwas Geld wobei 33 Gulden fr Sie zur Abbezahlung der Prnumeration von Gçthe sind. Um nicht Unordnung zu veranlaßen sende ich sie sogleich baar – aber ich bereite meine Bitte vor – die ich nchstens vortragen werde, mir noch dieses Jahr etwas Geld zu geben – ich werde dann noch 5 darum einkommen, auf Ihre wiederholte Versichrung fußend. Ihre ergebenste Th H. // ÆUmschlag:æ 33 Gulden

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 8. Dezember 1816 Sonntag

Hier ist Memminger zurck. Ich bitte Sie, geehrter Freund bei Benuzung meiner Anzeige gar keine Rcksicht auf mich zu nehmen. Ich kann als Weib u Fremde, ganz fehlgegriffen haben. Mein Zweck war d a s B u c h i n t e r e ß a n t zu machen und der Wahrheit eine so edle Sprache zu geben wie es der Anstand erlaubt. 5 Daß i c h verschwiegen bleibe h o f f e i c h f e s t. Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 15. Dezember 1816 Sonntag

Sontag Hier, mein geehrter Herr, die Ubersezung aus dem Franzçsischen. Ich meinte es sehr abkrzen zu mßen indem ich sehr bekannte Zge ausließ und, um der Hter Israels Willen, das große Lob wegließ. Sie werden nicht zrnen daß ich 5 whrend mich Voltaire beschftigte oft an Sie dachte. Ihnen wird Ihr Reichthum oft belgenommen wie man Voltaire seinen belnahm und ich weiß daß Sie nach Maasstab Gutes damit thun wie er; Sie werden fr hart, wankelmthig, rachschtig von manchen Egoisten, Schwchling, kleinen Hausdespçtlein, verschrien,

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und sind nur Ihrer Uberzeugung folgend, der Einsicht und der Zweckmßigkeit Gehçr gebend. Was hatten Sie denn mit dem guten alten Fiorillo vor? er schreibt meiner Luise einen rhrenden Brief – er liegt leidenvoll und unheilbar an der Brustwaßersucht nieder und mein Andenken, das Luise ihm ausdrcken mußte, hat ihm eine frohe Stunde gegeben – aber er schreibt: »Sie htten ihn einst so cavalierimente behandelt, daß er nicht denken kçnnte wie Sie ihn fhig halten kçnnten etwas fr Ihr Blatt zu thun.« – Sie verwehren mir gewiß nicht den Mann dadurch vielleicht einer seiner lezten angenehmen Empfindungen zu machen daß ich ihn versichre: daß Sie ihn nie persçnlich htten wollen krnken. Der Mann hatte ein drckendes Leben und bei dem treusten Gemth ein, an der Kunst unaufhçrlich sich nhrenden Geist. Seine Kinder verbit- // terten sein Alter – das ist doch das zerstçrendste Weh! Der Herr Korth ist leider unter aller Critik. Lesen Sie meine Zeilen nach, ob Sie wollen lieber g a r n i c h t s von dem elenden Gereim sagen? Ich zitirte Mathison einige Verse die er durchaus nicht im Ernst gemeint glaubte. Fr das Trauerspiel danke ich Ihnen sehr herzlich. Sie kçnnten mir mit dergleichen Mittheilungen manche gute Stunde machen. Ich nannte es niemand und zeigte es niemand. Es hat angenehme Verse; aber sie sind voll Reminiszenzen, so wie die Situationen berall entlehnt sind; nur in den Geschlechtern versezt. Von Handlung ist es sehr leer – aber schlecht mçgte ich es gar nicht nennen da Anstand, Absicht und etwas Gattung darinn ist. Es hat Ahnlichkeit mit den Schauspielen eines – nun verstorbnen – Herrn v. Kettenburg der einen Julian Apost und Diego geschrieben – das wr ein Sjet, der Julian! – Damit mße man die Hlfte aller lebenden Kçpfe in Brand stecken wenn das ein Dichter von Gçthe und Schiller zusammen gesezt, unternhme. Wenn Sie eine franzçsische historische Lektre irgend wo herumstehen haben, so leihen Sie sie uns doch! Das Wetter greift Luise sehr an und macht mir freilich das: heiter sein – z u r P f l i c h t. Mit herzlicher Achtung Th. H. //

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Von meinem Sohn aus Gçttingen hçre ich Gutes. Er hat bis Ostern noch Humaniora. Dann fngt er sein Medizinisches Studium an. Er ist fleißig und zeigt einen sehr guten Kopf. Meine Mutter giebt ihn Wohnung, Tisch, Feuer, 40 Licht, das Ubrige besorge ich. – Gott gebe mir von daher doch keinen Kummer. Es sind viele Dinge dazu fhlt der Mensch sich Krfte; dann kommt ein Punkt, da scheint es ihm vermeßen darber hinaus zu gehen. – Mir schien der Punkt schon oft nahe, und ich mußte doch drber hinaus. Jezt den nchsten 24 Dezember – meinen Mann  b e r l e b e n! und was berlebte ich seit dem? 45 Glauben Sie, I h r e G  t e war einer der wesentlichen Ersaze fr das alles. Dafr lohne Sie Gott.

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Briefe 114 – 115

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 16. Dezember 1816 Montag

Das ist es, mein verehrter Freund! – wir thun das Gute nicht um des Dankes willen; wenn wir aber lauter Undank erfahren, gerathen wir in ein Verhltniß zu den Menschen das uns von der Liebe scheidet. Ich mçgte wohl sagen: in ein  b e r m e n s c h l i c h e s Verhltniß und das nuzt uns nie, denn nur im Menschlichen finden wir das Glck. Daß Sie so weich bleiben, verehre ich – ich that daher wohl nicht gut mit Ihnen in meinen gestrigen Zuflligen Zeilen, v o n I h n e n und Voltairen, wie von gleich fremden Menschen zu sprechen. Verzeihen Sie! Mir ducht: w i r k e n ist das Erste im Leben. Das schaft endlich unfehlbar: geliebt werden; (oder v e r e h r t; das ist eins) aber da dieses ein ganz geistiger Lohn ist, kann er nicht an Raum und Zeit gebunden sein. Sie lohnt darum nicht V i e l e r L i e b e (Viele in Vergleich der Zahl Menschen fr die Sie wirken.), nicht heute oder Morgen; aber unfehlbar lohnt sie h i e r u n d d o r t. – Und dann noch eins! Sie sind ç f f e n t l i c h e r M a n n in Ihrem privat und in çffentlichem Geschft – daher fehlt Ihnen auch der Zoll a l l g e m e i n e r A n e r k e n n u n g nie und wenn Hunderte in der Maße Sie falsch beurtheilen, das lezte Resultat in der Geschichte der Litteratur unsrer Zeit und der Geschichte Ihres Vaterlandes dieser // Zeit, wird Sie lohnen und lohnt Sie gewiß schon tausendfach durch Ihre Zahlreichen achtungsvollen Verhltniße. Doch das alles brauchte ich Ihnen nicht zu sagen, so nahe es meinem Gefhle lag. Th. H.

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 17. Dezember 1816

Dienstag

Stutt. den 17 Xbr 1816. Es ist nicht recht, aber menschlich – ich hatte ber mein persçnliches Intereße Ihre Frage wegen Eschenmeyer vergeßen. Von dem weiß ich viel seit Hubers Tod, denn ich ließ ihn bei seiner Krankheit auf seines Ulmer Arztes Bitte von Kirch5 heim, wo er damals lebte, kommen und fand einen sanften, klar aussehenden Mann an ihm, von dem mir Schmid damals sagte: er gehçre ein bischen zu den Frommen. Eschenmeyer ist ein hçchst geschzter Mann, ein vortrefflicher Brger, alles Gute befçrdernd, sehr heiter in seinem vertrauten Umgang, obgleich nicht redseelig, ein bischen spottend, aber mit einer Herzlichkeit die den Gegen10 stand seines Spottes dankbar macht. Er hat keine Kinder, aber seine Frau hat immer unbemittelte Verwandinnen um sich die sie erzieht und denen sie mtterlich zur Hand geht. In dieser Schrift Eschenmayers ber Magnetismus wird nun ein Arzt Sch. genannt; das ist Schelling, Bruder des Naturphilosophen und u n s e r Arzt. Ein Mann von dem ich nichts als Zutraunerweckendes zu sagen weiß.

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Dieser besizt die Maschine welche die Jungfer erfand. Schelling ist verheirathet (er hat eine Tochter vom Minister Fellnagel) aber keine Kinder, er behandelt Luise mit Theilnahme, mit Behutsamkeit, mit bescheidnem Eingestndniß daß er den Grund ihres Ubels nicht faße, daß aber ihre Organisation unverlezt und vollkommen sei weil bei einer so verminderten fast zu 0 herabgesezten Ernhrung, alle Funktionen und das Leben durch sie daure. Auch giebt er ihr keine Arznei mehr, nur Nahrung im Eichelnkafee, und wo sie vermag, einen Eßlçffel Madeira. Er hat ihr noch nichts von Magnetisiren gesagt, was vor ihm drei Arzte anriethen. Die Familie St. welche die eine faßeliche Jungfer beherbergte, sind Stockmeyers – eine Familie sehr nervenschwacher Leute bornirte Weiber, deren Beobachtung und Zeugniß in meinen Augen nicht dem mindesten Werth htte wenn es auch nicht, nach Eschenmayers eigner Erwhnung, ganz ohne Controle und Anweisung gewesen wr. Die Jungfer soll nun wieder ganz gesund und so einfltig wie vor ihrer Krankheit, verheirathet und ein gewçhnliches Hausweibel sein. Doktor Tritschler sehe ich manchmal und kenne ihn viel. Er ist ein ehr krnklich aussehender, ehr heitrer, junger Mann, Gatte und Vater. Den Knaben von 13 Jahren sahen mehrere meiner Bekannten, erzprosaische, zum Theil vorgeblich aufgeklrte, zum Theil rein a d a m i s c h e Menschen, in den Crisen und jezt da er gesund ist, und wieder ein ganz gewçhnlicher Bauerbueb geworden ist. Aber ich gestehe daß mir kein Zeugniß gilt weil ich die Schlfrigkeit, Albernheit, Maultrescherei, Nachbeterei, Vorurtheile fr und wider die Sache, bei den Menschen kenne – in Rcksicht des Magnetismus und alles andern. Geben Sie doch achtung wie die Menschen Thatsachen auffaßen. Da kommt mir ein Pastor der War in einem nahen Dorfe: Feuerbach gewesen, von wo eben 15 Familien nach Amerika gehen. Der b r e i t e t s i c h a u s ber alle Maaßen – ein, schon vor 2 Jahren ausgewanderter Feuerbacher hatte den Leuten alle Anweisung gesandt, das wußte der Pastor haarklein; aber nun frage ich: wie heißt der Ort wo die Leute hingehen? Das habe ich nicht genau gefragt. – auf was fr Anbau machen sie sich gefaßt? – Das ist mir nicht zu fragen beigefallen – Nun sehen Sie – wie kann ein Mensch der Art eine Sache bÆeræsehen? – und solche Menschen sinds die da beobachten und das bei einem Gegenstand der ohnehin zur AbenÆtheæuerlichkeit reizt. Tritschler hat in dem kleinen Fabrikort Berg 1/# Stunde von hier eine Frau die ich kenne magnetisiertÆ,æ die es dann an sich selbst versucht und jezt die Perioden ihrer Krampfzuflle stez zuvorkomt oder Æabæhilft indem sie sich selbst magnetisiert. Ists nicht wahr so // hohl der T – alle Geschichte – darum – denn ich seze voraus daß Sie das Ding: thierischer Magnetismus nicht ableugnen – und das, lieber Herr, thun Sie doch frs erste lieber nicht – ich glaube vor 100 Jahren htte es wohl Ehrenwerthe Gelehrte gegeben welche die Behandlung der Elektrizitet, vor 50 die den Galvanismus, und im Paradiese, welche die Wirkung der Rhabarber abgeleugnet. Ich habe Erscheinungen aus dem Felde des Magnetismus an mir erfahren, lange ehe ich von Magnetismus etwas wußte – aber nicht durch Hnde auflegen und von fremden Willen getrieben, sondern als Wirkung berwltigender Seelenangst – ich be oft eine kleine Magnetismus Kunst wenn ich von Nervenspannung und Hautkrampf schlafloß bin, indem ich die Hnde auf

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die Herzgrube lege, worauf ich zu transpiriren anfange – welches ich nicht als eine 60 Wirkung ansah, sondern zufllig that als ich vor 4–5 Jahren nach einem Entzn-

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dungsfieber ohne Ende transpirirte, wie ich so in meinem Bett lag. Da befahl mir der Arzt – ein çsterreichscher Hospitalpraktikus, lustiger Zechbruder und heidnischer spaßvogl – ich solle die Hnde nicht auf die Herzgrube legen, da magnetisiere ich mich zum Schwizen und Trumen – und sogleich ward dieser unmßigen Hauterschlaffung abgeholfen. M i r sprachen mehrere Magnetiseure die Empfnglichkeit ganz ab. Sie wollten es bei mir gar nicht versuchen – »der Beobachtungsgeist verhindre« ich bin also nicht b e s e ß e n, aber ich bte Sie herzlich und alle Mnner festen Sinnes wie Sie sind, solchen Experimenten bei zu wohnen und solche Crisen zu beobachten, ja zu vielfltigen Versuchen aufzufordern. Leugnen Sie die Existenz der Naturkraft nicht so veranlaßen Sie Versuche an U n s i n n i g e n, an stark Verbluteten, an e b e n e r s t Ve r s c h i e d e n e n, an Thieren – wenn die Herrn Waßer und Bume magnetisieren so muß das liebe Vieh ja auch geschickt dazu sein – und dann ists mir ganz problematisch warum die Herrn ihre Verzuckten nichts Gescheutes fragen. Ob dem jungen Herrn Stockmeyer das raˆttelier zerschoßen ist, bedarfs keiner Engelspost – aber leite man den entfeßelten Geist zum bersinnlichen – um den adamischen Menschen ein Laxiv zu verschreiben bedarfs keiner Verzckung. So ducht mir der wichtige Punkt wr gar nicht Widerlegung, aber Untersuchung durch Ve r s u c h e. Eschenmayer Schelling, Tritschler, sind Mnner denen ich keine Unvernunft, noch unmçglichen Betrug schuldgeben darf – Irrthum gar gern, aber er muß auf irgend etwas constanten beruhen. Jener, mein Gnzburger Arzt, der Zechbruder, lacht sich todt ber den Magnetismus experimentirt nicht, leugnet aber nicht. Da hatte eine Frau Administrator Blçß in Gnzburg ein sehr gefhrliches Kindbett, Milchversezung endlich kaltes Fieber – eine hysterische Frau, sonst ein prosaischer Brocken. Sizt der Arzt bei ihr wie eben der Fieber Paroxism eintritt. Die Nase wird spiz, die Lippen blaß und dnn, sie kriecht unter die Decke. »Da sagte ich zu ihr«, erzhlte mir der Arzt mit einer Pollicinellos Lebhaftigkeit, da sagte ich: »Legen Sie mir meine Linke auf die Herzgrube, so! nun meine Rechte auf die Stirn. So!« – und nun w o l l t e ich und wollte mit all meines Lebens Gewalt; und die Contriktion verschwand und das Fieber blieb aus« – das war voriges Jahr. Das war Wirkung des Schreckens ber diese Handlung? Die Frau versichert sie htte gar kein Arg dabei gehabt. – Da kommt eben Ihr Briefchen vom 8 dieses – Sie sehen daß ich meinen Fehler wieder gut machen wollte. Haben Sie Dank fr Ihre Verwendung. Ihre Ansicht der Fellenbergschen Sache ist auch die Meine. VÆoræiÆgæen Freitag fand ich den Kammerherrn und Rath von Werneck bei unsern Gesandten, sein Schwager der GÆesanædte von Oerzen, will 2 Sçhne nach Hofwyl thun; man hat ihm gesagt in Hofwyl wrden die Zçglinge irÆreliægios und revolutionair erzogen und vergingen im Schmuz. Ich habe mit Ernst und Rhrung Ædieæse Tollheiten widerlegt, und das nicht zum er- // sten Mal. Das muß ich, da ich die Wahrheit ehre. Gern werde ich alles Unmenschliche was mir widerfuhr unberhrt laßen – a b e r d e n e i n z i g e n F e h l e r d e n i c h b e g i n g muß ich wieder gut machen: Fellenberg muß mich die Unkosten der lezten 2

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1/# Jahre ersezen laßen. Uber diesen Punkt muß Greyerz die Unterhandlungen fortsezen. Ich kçnnte, so wie ich in ein paar Abtheilungen eine Summe aufbringen kann, sie ohne eine Berechnung zu erwarten nach Hofwyl senden – da seze ich mich aber neuen avarien aus indem Fellenberg sie auf eine Art die er beleidigend machen kann, abweißt. Dann hat diese Weise etwas Feindseeliges das ich nicht geziemend finde. Fellenberg und Professor Schacht hat Greyerz nicht geantwortet. – Sehen Sie, mein Freund, die Menschen kçnnen nicht bestehen wenn sie alle Welt beleidigen zu kçnnen glauben. Lippe kehrt nun wieder nach Hof Wil zurck. Hier hat dieser den Kçnig und die Kçniginn durch seine Versumniß sich zu entschließen nicht gewonnen, so sehr seine Gte gefallen – ja wer will die Umstnde herzhlen wo diese Menschen durch Unkunde der Welt und Hochmuth – unschuldigen, naiven, anstoßen? sie thten beßer nicht alles vor den Kopf zu stoßen. Uber Wangenheim geht es unbarmherzig her. Man hat eine elende Carrikatur verkauft. »Der neue Janus« Wangenheim steht eine Seite zur Krone, die eine zum Volk in Gestalt eines hungrigen Bauers und sagt Phrasen aus seinen Staatsschriften, unten reichen zahlreiche Glubiger ihre contos ein, neben ihm vor der Krone steht ein Schenktisch und unter diesen Geldscke. Dieses Meisterstckchen ist von einer Mad. Schott, deren Mann durch s e i n e Familie Wangenheim persçnlich große und herzliche Verbindlichkeiten hat. Aber ich frchte fr diesen g u t e n M e n s c h e n – erstens scheint seine Gesundheit erschçpft; alte Snden und neue Strkungsmittel schwchen ihn und die Art wie die Beßern ihn widerlegen, scheint mir doch seinen Credit erschttern zu mßen. Ich wrde seinen Sturz wie meines Bruders betrauern – halte ihn aber nicht fr fhig seinen Plaz zu behaupten. Er ist nicht Sattelfest in der Kenntniß des Vergangnen und imponirt nicht durch brgerliche Tugenden, und ist zu gemthsvoll um consequent zu verfahren als Parthei Mann. Das Halbe strzt. Haben Sie denn Z a h n seine Beleuchtung der »Wrdigung der Landschaft« u. s. w. gelesen? oder soll ich Ihnen diese wenigen Bogen schicken. Der Mann schreibt mit mathematischer Strenge und wirklich deutscher Redlichkeit – zusammen gehalten, beschrnkt, klebend am Buchstaben aber das Beste wollend und treu. Wie es scheint erwartet man vom nchsten 16 Jenner e r n s t – Mathisons Aufsaz ber die Regierung der lezten Kçnigs, s e i n e P e r s o n a l i e n, ist so gut wie mçglich gerathen. Er kam ihm amtsmßig als 1ter Bibliothekar zu – es war ein scabreser Auftrag, er erfllte ihn mit peinlicher Angst. Der jezige Kçnig beßerte einiges, besonders Strich er alles was z u s e i n e m Lobe war (u das war sehr gemßigt) und fgte eigenhndige Berichtigungen hinzu. Bei dem Exequien ward es von den Kanzeln verlesen. Leben Sie wohl! von Herzen ergeben Th. H. Das Wetter greift Luisens Brust sehr an u ihr Ansehn ist meist hçchst traurig.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 23. Dezember 1816 Montag

Geehrter Freund, hier sende ich Ihnen mancherlei das, da es zu den Intereßen des Tags gehçrt, Sie der Benuzung nicht unwerth finden werden. Die Worte ber die beiden Romanen intereßieren j e z t , weil die Lese welt sie jezt liest. Von den Battuecas sprechen die franzçsischen Bltter, der englische Roman ist so eben durch manchen Auszug  lordre du jour. So meinte ichs lezthin mit den Worten ber Adolph und den Freyherrn von S. Adolph, ward gelesen und besprochen – in diesem Zeitpunkt faßt man auch nach dem was darber geurtheilt wird – deshalb ist es zu wnschen – fr das Intereße des Blattes, daß die redaction in einem Ta g b l a t t, das Intereße des Ta g s bercksichtigt. – Die Auszge aus der schottischen Volks und Sittengeschichte schlagen gleichfalls in die Frazengestalten ein, mit denen unsre Dichter sich jezt herum balgen – intereßiren also auch als nordische Schilderungen. Nicht also, werther Herr, weil ich eine Wichtigkeit auf diese Bltter lege, sondern weil sie nur j e z t einige Theilnahme erwarten kçnnen, wnsche ich daß sie in dieser Zeit benuzt werden mçgen. Da ich aus manchen Gesellschaftlichen Zirkel Kunde vernehme, kenne ich vielleicht das Lese intereße der gebildeten Stnde ziemlich gut. Mir thut es nur leid daß ich S i e mit diesen Bemerkungen plage – // da Sie aber der Unbefangne und Parteilose bei der Sache sind, darf ich es Ihnen doch nur sagen. Nun wr wohl die Zeit gekommen wo ich Sie um Geld bitten muß. Fordre ich nicht zuviel an 300 Gulden? – ich habe viel Kosten von meinem Sohn gehabt und werde noch – so bald ich aus Hofwyl seine Rechnungen bekommen kann, – viele haben. Um mich zu beruhigen thue ich nun den Vorschlag drei Manuscripte die Sie, oder die Redaktion des Morgenblatts, seit lngerer oder krzerer Zeit von mir haben, in einem Bndchen herauszugeben. Sie haben Eine gewçhnliche Geschichte, Frobig (die Geschichte wo der Incest so incommodirt), Geschichte eines christlichen Jnglings. Dazu – wenn es an der Bogenzahl fehlte, htte ich noch eine Nachbildung aus einem artigen franzçsischen Roman im Vorrath – ich glaube aber daß sie nicht nçthig ist um einen Band zu bilden. – Da ich sehe wie viele Romane, troz der harten Zeiten gedruckt werden, und in allen Lesegesellschaften aufgenommen werden, sollte ich doch denken, dieses Bndchen wrde auch Leser finden. Soll ich meine Zeit nicht verloren haben, so muß ich auf jedem Fall fr den Druck dieser meiner zarten Geistesfrchte sorgen, indem sie, so endloß lange im Lande der Seelen verharrend, kçrperloß, das heißt: unge- // druckt in Ihren Pulte, mein werther Freund, verlieren sie das Geprge der Zeit. Das wird mit der: gewçhnlichen Geschichte ohne hin in den 5–6 Jahren daß Sie sie liegen haben, der Fall sein, und ich bitte sie mir zur D u r c h p u z u n g aus. Auch die beiden andern mçgte ich gern noch einmal ansehen.

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Weil ich Sie nun so vielfltig in meinen Angelegenheiten beschwere, wage ich es 40 auch Sie um eine Auskunft ber das Kunstblatt zu bitten – n i c h t e i n e A n f o r d e r u n g zu der mich nichts berechtigt, aber um eine A u s k u n f t: ob, und was Sie ber meine Mitwirkung beschloßen haben? Ertragen Sie gtig – ich mçgte sagen: V  t e r l i c h, wie Sie lange schon mich und die meinen behandelten, – meine Bitten und Fragen – Sie wißen daß ich 45 redlich streben will meine Lage gut und geziemend zu erhalten, daß ich nicht feire, nicht faullenze nicht vergeude – meine Vorschlge, Anfragen und Bitten mßen also Nachsicht bei Ihnen finden. Therese Huber

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 24. Dezember 1816 Dienstag

Ich soll also nicht danken? – Nun so erhalte Gott Ihr Leben lange, lange damit ich und die Meinen Sie noch lange lieben kçnnen als unsern vterlichen Freund. Ich bin bereit meine sehr beschrnkten Fhigkeiten auf die Weise wie Sie sie benuzen kçnnen, anzuwenden. E i n e S u m m e n e n n e n kann i c h n i e. Ich kann ja nicht beurtheilen was Sie geben drfen, ich achte mein Verdienst fr gar nichts und habe gar keinen Maßstab wie viel ich an meinem Plaze durch nzlich sein werth bin. Bevormunden Sie mich. Ich kann nur v e r t r a u e n und so gut wie es mir gelingen mag, arbeiten. Aber Ihren Geist heitern Sie auf, theurer Freund! Die Sie lieben, Ihre Nchsten, sind zu sehr e i n s mit Ihnen als daß Ihr Bewußtsein nicht auch jener Egide wr. Wahrlich! eine Waffe die so eine Frau wie die Ihre, die einen Jngling wie Ihren Sohn angreifen kann, ist zu verchtlich um zu verlezen – nicht einmal in der Meinung – da bedarfs nur der krzesten Zeit um so einen niedrigen Dunst zu zerstreun. Ist es denn die Meinung der Elendesten die uns verlezen darf ? und fr jedes Andern Meinung brgt Ihrer Gattinn ganzes Wesen und Sein, und wird Ihres lieben, hoffnungsvollen Sohnes Zukunft zeugen, wie seine Vergangne Jugend // dazu gezeugt hat. Wenn armseelige Menschen etwas ber Ihre Ruhe vermogt haben, sehr geehrter Freund, so gewinne es Ihr Herz, Rosen zu erkennen die der Armseeligen schnçden Aussaat entsproßten. Der Kummer den Sie erlitten machte Ihnen Ihre Lieben noch lieber, prfte sie, reifte sie und beglckte Sie mehr in ihrem Besiz. Und wahrlich m i r wagte es noch nie Jemand diese geschzten Personen nur s c h w a n k e n d zu erwhnen. Hier ist das Taschenbuch und die Anzeige. – Ich denke ber die Beilage »ber das Armenwesen« kommt es mir nicht zu zu sprechen, obschon ich die Sache im Herz und Geiste vielfltig betrachtet habe. – Mir ducht der Hauptpunkt blieb immer die Uberzahl der Stdter d e m L a n d e zurckzugeben, also alle a r m e n K i n d e r der Stadt und ihrem Getriebe so viel mçglich zu entziehen, wobei der

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Staat dann eintreten und, so wie die Landbauer zunehmen, neue Cultur des 30 Bodens befçrdern muß. So werden die Stdte der Hefen entledigt, die taglçhnen-

de Klaße verringert in ihnen, und die Reibung um den armseeligsten Gewinnst weniger groß – die Quelle des Lasters und der Faulheit aus Muthlosigkeit im gemeinem Volk. Th. H.

118.

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 25. Dezember 1816 Mittwoch

Man muß einem Menschen den man weh that ein freundliches Wort geben – haben Sie die Gte die Adreße des Einschlußes zu ergnzen und Abzusenden und Herrn Bonafont Berichtigung bis auf Weiteres zurck zu legen. Th. H.

119.

An Adele Blumenbach in Gçttingen Stuttgart 26. Dezember 1816 Donnerstag

Dankbar fr gute Aufnahme Aims. Sie ist nicht nach Gçttingen gezogen, weil sie den Eindruck vermeiden wollte, sie nutze die Großzgigkeit Georgine Heynes und ihrer Familie aus. Fhlt sich als Nicht-Wrttembergerin und femme lettre sowie als Brgerliche, die sich vor allem in Gesellschaft Adeliger aufhlt, nicht heimisch in 5 Stuttgart. Blieb nie lange genug an einem Wohnort, um Huslichkeit zu erleben. Wenn Luise durch einen Ehemann finanziell abgesichert wre und nach Gçttingen zçge, wrde sie aber folgen. Bitte, Aim als amanuensis an Johann Friedrich Blumenbach zu vermitteln. Fragt nach Blumenbachs Augenleiden.

120.

An Therese Forster in Berlin Stuttgart 28. Dezember 1816

Sonnabend

Stutt. den 28 Xr 1816. Ich hoffe, mein gutes Kind daß die Außerungen Deines lezten Briefes vom 3 Dezember nicht Deine bleibende Stimmung ausdrckte, und daß auch die Veranlaßung dazu nicht bleibend war. Du sagst Du habest kein Zimmer, ja kein 5 eigentliches Schlafzimmer fr diesen Winter und sagst mir nicht was diese Vernderung motivire. Du userst Unsicherheit ob du ein, nun fast sechs jahr gefhrtes, Unternehmen vollenden sollst, Du leidest und fhlst Dich beeintrchtigt, endlich fhlst Du daß unser Wiedersehn Deiner Ansicht Deiner Lage geschadet hat. Das lezte ist was ich am deutlichsten einsehe, da ich es vorher sah und 10 deshalb nie nach einem Wieder sehen in der Zwischenzeit unsrer Trennung ver-

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langte. Solche Dinge nhren die Schwche und verrcken den Gesichtspunkt. Du hast Dich beßer unter den Manheimer Umgebungen gefhlt – frage Dich aber auch ob dieses b e ß e r permanent wr, wenn Dein Bleiben es wr? – berhaupt zhle die Dornen, nicht die Rosen der Lage die nicht die Deine ist. Ich kann mir die Dornen der Deinen leider zu gut denken, aber ich bin mir der Dornen einer jeden bewußt und das allein macht mich die der meinen ertragen – aber die welche Dich verlezen verwunden mich t i e f und tiefer wie sie. Mir ducht wir haben nur ein Mittel uns Festigkeit dagegen zu geben: – daß wir auf die Grundsze zurckgehen. Ein durchgeseztes Unternehmen ist ein ehrendes, beglckendes, fruchtbringendes. Du hast die lngste Zeit berstanden; ließest Du Deine Arbeit nun in Stich so wren sechs Jahre v e r l o r e n fr Deine Mhe und fr Deinen und unsern Vortheil. Trtest Du zurck, so mßte einer der beiden Theile die Schuld tragen, Du oder sie – und da begreifst Du wem sie beigemeßen wrde und dann wr dem Gelingen einer Unternehmung fr die Zukunft ein Hinderniß gesezt das wir nicht berechnen kçnnen. Jezt wr auch der Augenblick fr ein Unternehmen sehr nachtheilig da ein Drang der Ungewißheit, der Bedrfniße, der Meinung herrscht, whrend dem es sehr schwer sein wrde einen Plan zu grnden. Dich trf also doppelter Nachtheil. Dann blieb Dir doch auch das trbe Bewußtsein Deine Zçglinge verlaßen zu haben. In 4 Jahren wrde Dir das Gute was sie entwickeln kçnnten, nicht mehr zugerechnet, und die Fehler die man ihnen bis dahin abmerkte, blieben Deine Saat. Ich sehe also von allen Seiten die Nothwendigkeit Deine Aufgabe zu vollenden. Es ist fr mich ein steter Druck Dich zur Unzufriedenheit berechtigt zu wißen, Dich mal  ton aise zu wißen – ich wrde nichts wnschen wenn ihr Zufrieden wret – aber ich muß Dich zum muthig ertragen und freimthig abndern auffordern. Haben sich Goldbecks gegen Dich verndert? Hast Du es gegen sie? Hast Du weniger Bequemlichkeit wie sonst weil man sie D i r e n t z i e h t, oder weil Beschrnkungen d a z u n ç t h i g e n ? Im ersten Fall sei loyal und stelle es den Leuten vor daß Du bei treuer Leistung Erleichtrung bedarfst. Ich frchte daß Goldbecks die Gemthslosigkeit ihres Standes und ihres Landes haben; aber umso mehr bedrfen sie vernnftigen, mit Selbstbewußtsein gestrkten Zuredens. Ich bitte Dich mir darber mehr zu sagen. Du mußt Dich auch gegen Deine Forsterschen Freunde Aussprechen, ihre Ansicht, ihren Rath hçren. Ich kenne Deine Verhltniße eigentlich gar nicht, denn bei unsern Beisammensein hast Du ber nichts gesprochen was Deine Lage anging, wie es gewçhnlich geht wenn man so zusammenkommt. Ich habe von so einem Erzhlens, was doch die Umstnde und Lage eigentlich schildert, gar keinen Begrif und muß lcheln wenn die Leute meinen man mße sich viel zu erzhlen haben. Schreibe mir aber bald ber Deine Lage und Stimmung. Bringe Klarheit hinein – kçnnen Goldbecks Dir Erleichterung verschaffen, so ersuche sie offenherzig darum – nicht gekrnkt, sondern berechtigt. Ich gestehe wohl daß ich nicht sehr disponirt bin l e i c h t zu tragen, mehr trozig, denn die Ubel sind schwer auf mir und der Anblick meines Lebensknuls zeigt mir immer lebendi- // ger daß ich in Irrthum gelebt und von Irrthum zu Irrthum fortgeschritten bin. Das drckt mich nicht nieder und ndert in meiner Ansicht des Lebens und meinem Dank

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55 gegen die Gottheit nichts. Ich nehme wahr daß der Mensch nur schlummern oder

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irren kann. Mit meinen Anlagen konnte ich nicht das erste: – leidend durch die mir zuschiebenden Verhltniße der verschiednen Lebensalter gehen. Jung sein, heirathen, haushalten, Kinder etabliren – Mein Seyn zog fremdes Seyn an sich und Wirkung und Gegenwirkung ging fort; frei fehlte ich und unerbittlich folgte meinem Fehler die Nothwendigkeit die ich wieder frei benuzen konnte. In diesem Kampf – Wettstreit viel mehr, habe ich mehr Leben entwickelt wie jener tacktmßige Gang eines gewçhnlichen Schlummerlebens je entwickeln konnte; aber ich habe durch die Entwicklung den Preiß des Wettstreits hinaus gerckt, in eine andre Welt. Daß ich ihn h i e r erwartete, d a r i n n sezte, d o r t h i n, h i e rhin – daß ich ihn oft mißkannte – das war der Irrthum. Ich glaube daß nach einem unruhigen Leben dieser Zeitpunkt der Einsicht immer eintreten muß wenn der Irrthum nicht aus Selbstsucht entstand. Ich glaube aber daß dieser Zustand den Menschen so eigen ist daß mein jeziges Unbehagen daher kommt daß ich keinen Irrthum mehr verfolge und doch das Vorgefhl habe meine passivitet einst wieder als Irrthum einzusehen. Ich frage mich oft trbseelig: soll denn das nun alles sein so lange du noch lebst: Ubersezen, Dichten, Leute amßiren, suffrages zu gewinnen, zu e r h a l t e n suchen – und so bis ins Grab? – Da bin ich oft in Versuchung einem Plan – eine H o f n u n g vielmehr mir zu e r s c h a f f e n. Dann finde ich mein Sinnen und Grbeln sehr unvernnftig. Ihr seid alle jnger und kommt Zeit kommt Rath. Aim ist in Gçttingen mit einer Liebe behandelt die mich im Innersten rhrt. Alles schreibt mich zu beruhigen, mich  mon aise zu sezen – bis auf Blumenbach mit seinen kranken Augen der mir 4 Seiten schreibt, Heeren, seine Frau – diese so herzlich daß man sie mit Aim leben und weben sieht. Adle mit einem Eingehen in unsere Wnsche – der Jngling gewinnt Theilnahme und flçßt vortheilhafte Begriffe von seinem Verstand ein. – Nein, Therese, halte Du aus, auch um seinet willen, denn es wr sehr mçglich daß er seinen Weg im Norden von Deutschland fortsezte, nicht hier zu Lande. Dann leitete Dein Aufenthalt, fr ihn vielleicht etwas ein daß ihn whrend er in Berlin studierte, gnstig wr. Da er Medezin studiert bedarf er Anstalten die nur große Hospitler gewhren. – Deine Erzhlungen von Iphigenia und Jean de Paris hat uns sehr gefreut. Das freut mich, daß Du zuweilen Musik hçrst. Cultivire jeden mçglichen Erwerb. Wir sehen gar kein Schauspiel und hçren gar keine Conzerte – hie u da einmal ein Clavier. Seit des Kçnigs Tod schwieg hier alles bis zur Trommel, erst den 6 Jenner ist wieder Schauspiel – wir wandern in unsern schwarzen Fahnen umher, welches jede andre Toilette erspart aber die Fahnen zu grunde richtet. Die Hoftrauer der Frauen, erstreckte sich nur bis auf die eigentlichen Hofleute, Courfhigen und Gesandten. Wer nun aber so ein bischen ton hat und die Hußer dieser zur Trauer Beorderten besucht, der zieht einen schwarzen Rock an. Htten die Frauen der ersten Stnde ton, so zçgen sie ihn alle an und die Fremden wunderten sich daß es ihnen nicht allen befohlen war. Wir sind nun meistens in s c h w a r z e r Gesellschaft und haben also schwarze Rçcke an ohne irgend ein Trauerzeichen. Sehr divertirt es mich daß wir je lnger je lieber bei der preußischen Gesandinn sind. Daß diese Leute ohne Politik dem Gesprch Leben

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zu geben wißen, ergeht daraus hervor – sonst ging ich nicht zum p re u ß i s c h e n Gesandten. Du mußt doch mehr Einstimmigkeit der Liebschaft // fr Lamottische Abendtheuerlichkeiten um Dich her wahrnehmen, ÆLckeæ Æuæmgiebt. Unter den gebildetern Theile wird er verlacht – besonders seine lezten Productionen findet ÆLckeæ Kritik. Diese ganze Tollheit wird austoben. Meine Erzhlung in der Urania hat mir viel Mißbehagen Æbereitet,æ weil ich im componiren nicht wahrnahm wie viel persçnliches drinn war und Brokhaus dann die Indiskretion hatte meinen Namen drunter zu sezen. Ich schrieb es mir mehr von der Seele weg als ich selber wahrnahm. So ein Onkel htte damals gefehlt – obschon ich gestehe daß sich meine Verachtung des Mncher Menschen auf dem Albert bergetragen hat und so eine verkmmerte Ehe mir wie ein Gewitterhimmel ducht. Wenn Du das Morgen Blatt lsest, fndest Du viele Rezensionen und Auszge in denen Du mich am Pnktchen bers i leicht erkennen wrdest. Aber außerdem will ich unerkannt bleiben. Ich mçgte mehr arbeiten, bin immer mehr gestçrt als ich mçgte sein und finde meinen Kopf oft sehr schwach in dem gemeinen Leben, aber sehr klar im Denken. Wir leben eben von frh 7–6 zu Hause, von 6–9 in Gesellschaft von 9–12 der Lektre. Luise ist nicht krnker; sie wrde bei weniger Eigensinn beßer sein. Sie hat sich halb tod gekristkindlet – 17 Stickerein fr 17 Geschenke hat sie gemacht. So etwas muß angreifen. Heute haben wir Besuch in unsern 10 Quadrat. Lichtmeß ziehn wir aus – hoffentlich werden wir nicht nur an Plaz gewinnen. Betty Strick schrieb mir vor 4 Wochen daß Dein Auftrag pnktlich ausgerichtet sei. Beruhige Dich also darber. Friz Wchter war sogleich nach des Kçnigs Tode hier und man sagte allgemein er wrde angestellt werden; dann ist er aber ganz verschollen und ich frchte er hat sichs mit seinem ungewaschnen Maule verdorben. Er frondirte hier links und rechts. Obendrein hat eine Frau Schwgerinn von ihm mit ihrem Mann (Herrn Schott.) sich das Verdienst gemacht eine sehr platte, grobe Karrikatur auf Wangenheim zu machen u fr 6 Kreuzer verkaufen zu laßen – so etwas thut hier kein Gut und da dieses Blatt gleichzeitig mit Wchters Hiersein fiel, Wchter Wangenheim vernachlßigte und Wangenheim der Schottischen Familie doch 100 Dienste leistete, so ist das Ganze dumm. Große Resultate der neuen Herrschaft erscheinen noch nicht. Hartmanns sind durch ihre neue Glorie weder vernnftiger noch geformter geworden. Die roture ist nur auffallender, und der Verdruß doch zu keinen habitudes unter den vornehmen Leuten zu kommen, nur grçßer. Emilie muß ich ausnehmen, – die ist anstndiger sie ist. Wir haben lezthin beim preußischen Gesandten Humbolds Agamemnon von Aeschylos vorgehabt – Gott weiß daß unser Heil in wunderlichen Hnden ist! Ich frage nun: Kann ein Kopf der ber die Geseze der Sprache so verkehrte Ansichten hat, ein Kopf der dem Leser zumuthet sich freiwillig in solche Dunkelheiten der Rede und Verflechtung der Gedanken zu strzen, kann der praktische Welt und Menschenkenntniß haben? noch mehr aber: klare Einsicht in seine Zeit und in die Zukunft? Zum Spott mßen wir uns machen in jeder Hinsicht! – Mit wahrer Freude sehe ich wie Bayern allein Stimmen laut werden lßt die mit praktischem Verstand und Selbstsuchtloser Billigkeit von der Vergangenheit und Zukunft sprechen. Die

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Briefe 120 – 121

Allemania sagt Dinge worber A n d r e schumen mßen vor Zorn. Gott Lob daß das Elend in Donau Bayern gar nicht so drckend ist wie h i e r. und die Regierung sorgt rel fr Brod und Saatkorn. Claires Briefe sind heiter und sehr wacker – Ich zhle mit Hoffnung daß der Februar an d e m N e c k e r schçn Sonnentage hat und mçgte freilich gern Wallfahren und Gelbde ablegen wenn es beitragen kçnnte uns ein fruchtbares Jahr zu geben. Der Himmel muß die Erde beglcken denn die Menschen werden es nicht. Ich erwarte unerhçrt schlechte Thaten von allen Seiten. Die Stirn der Menschen die heut zu Tage von National Grçße, von Rechtlichkeit in der Staatskunst, zuerst: von Christenthum sprechen, sind mehr wie eisern. Es ist eine Treulosigkeit  lordre du jour die mir am sichersten Stillschweigen gebietet. Frau Lise Morel die mit Frau v. Lerchenfeld die Huldigung in Wirzburg theilt, ist endlich schwangern Leibes. Ich finde das ich einen Spott der doch endlich aus Arger an dem Glck mehr als mittel mßÆiger Menæschen entsteht, nicht gutheißen kann. Er gehçrt zum Neid. Diesen gemeinen Gesellen scheint die Glckssonne auf ihre breiten Buckels wohin sie sie wenden – aber da Herr v. Lerchenfeld solche gemeine Menschen dergestalt pronirt, favorisirt, wird mirs freilich klar daß er mich nur durch eine Unnatur eine Zeit lang begnsti- // gen konnte. Man sollte seinem Herzen oft mehr folgen, so wie ihm folgen auch wiederum im Irrthum fhrt. Lerchenfeld hat mich vom ersten Augenblick zurckgestoßen. Carl Greyerz ist daran Oberleutnant zu werden. Den sehen wir noch als Hauptmann. Das beweißt wie viels bedarf um in einer Garnison Offizier zu sein. Zum Kamaschen Dienst, war er zu brauchen, 2 Gedanken zusammen reihen, konnte er nicht. Mir freut Greyerz Freude. Die guten Kinder hat Luisens Arbeit ganz seelig gemacht. Jedes bekam etwas – Nachbarn und Freunde. Nun lebe Wohl! schreibe mir bald und geh muthig fortan. Freue Dich der Gçttinger Gte, Aims guten Anlagen, der Gnzburger ordentlichen Lebensgang – wenn Du willst meiner Thtigkeit und Gelingens und vertrau auf Gott.

170 ÆS. 1, oberer Rand:æ Neujahr mçge Dir Seegen bringen wnsch es Deinen Kindern

und Deinen Tanten von mir Betrachtungen drber lieb ich nicht zu machen.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 5. Januar 1817 Sonntag

Werther Freund, hier sind noch ein paar Lebensbeschreibungen fr das Kunstblatt. – Ich hçre daß We l k e r in Gçttingen, und Streber in Hildburgshausen, beide ebenfalls ein Kunstblatt herauszugeben in Begrif sind. Von Welker rgert es mich, da er eine 5 grndliche Stze des Ihren war; aber wie er vor einigen Wochen seine Manuscripte von Ihnen zurckforderte, hatte ich ihn gleich in Verdacht. Glauben S ...ie daß diese Mnner an diesen beiden Orten etwas zu stande bringen? Dort ist weder Kunstsammlung noch Knstler, noch Knstler verhltniße nach Italien. Kçnnen

Abb. 3

Titelseite von »Morgenblatt« Nr. 21 (24. 1. 1817). Redaktionsexemplar mit handschriftlichem Vermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung zum Einsender/Verfasser des Artikels.

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Briefe 121 – 123

Sie, wollen Sie nicht versuchen den einen der beiden Competitoren zu Ihrer 10 Parthei zu ziehen? oder hoffen Sie ihn schnell aus der Ringbahn zu bringen?

Diese Concurrenz verdrießt mich, da alles was Sie unternehmen mich intereßirt. Wr es denn gar nicht mçglich von den neuen englischen geschichtlichen Werken einiges zu erhalten, zu bersezen? Walter Scott seine Geschichte von Schottland muß sehr piquant sein – der Mann scheint in der Geschichte seines 15 Landes zu leben und zu athmen. Th. Huber

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 8. Januar 1817 Mittwoch

Wenn Haug mich recht verstanden hat, so wird er die Nachrichten ber die alten Sitten und den Aberglauben in Schottland am rechten Plaz gestellt haben. Es ist eine historische Thatsache daß diese Gebruche statt finden und auf dergleichen Aberglauben beruhen; allein die Umstnde welche der Aberglaube erdacht hat, 5 sind nicht wahr, und es wird niemand einfallen sie fr wahr zu halten. Hier ist noch ein solches Bruchstck aus der Geschichte von Schottischen Sitten, das sehr intereßant ist. Es gehçrte zu der vorigen Sendung und verschlupfte sich in meine Papiere. Th. H. 10 Meine Kinder in Gnzburg die es ganz anerkennen welch ein Freund Sie sind,

haben mir ausdrcklich aufgetragen Ihnen zu sagen daß bei ihrer ganz einsamen Neujahrsfeier Gebet fr Ihr und der Ihrigen Wohl sie beschftigte.

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An Victor Aim Huber in Gçttingen Stuttgart 9. Januar 1817 Donnerstag

Stuttg. den 9.1.17. Eine Reisende nimmt Dein Stammbuch mit und wird diesen Brief wohl eben so schnell wie die Post besorgen. Du lßt mich lange auf Briefe warten, mein lieber Sohn, es scheint nicht einmal daß das neue Jahr, das nach alter guter Sitte den 5 Eltern immer einen Gruß brachte, Dir einen abgewinnen kann. Wie kommt das, mein herzlieber Aim? – Zum Glck schreibt Adele, Laura und die Gute Mutter an mich und an Luise, auch an Therese nach Berlin auf das gtigste und Beiflligste von Dir. – Wir wollen nun das Mißfllige und Unangenehme zu erst abthun. Ich bitte Dich mir sogleich in Antwort auf diesen Brief auf das Entschei10 dendste zu sagen: ob Du meinen motivirten Befehl rcksichtlich Deines Briefwechsels mit Wilhelm vollstreckt hast? – Meine und Deine Ehre fordert das unerlßlich. Herr Fellenberg fhrt fort ber Deine Briefe an Wilhelm zu klagen

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und mich dabei auf eine Art zu beschuldigen die mich mit Gram erfllt. Wenn Dich auch nicht meine peinliche Lage gegen diesen Mann zur Aufhebung alles Verkehrs mit Deinem jungen Freund aufforderte, so ist es ja ohnehin nicht mçglich Briefe zu wechseln mit ihm, da er entweder so kindisch ist sie zu zeigen, oder so kindisch behandelt wird daß man sie ihm wegnimmt. Warte bis er lter ist. Aber hier bedarfs nichts weiter, da ich auf D e i n Ve r s p r e c h e n heilig baue. Melde mir aber bestimmt ob Du in dem ruhigen Tone den ich Dir vorschrieb Wilhelm gemeldet: daß euer Verhltniß frs Erste abgebrochen sei? Melde mir ferner ob Du je von Herrn Schacht eine Antwort gehabt? ob Du von Uxkll Briefe erhalten? ob Du mit Johannes und dem Andern in Heidelberg in Verkehr bist? Ich bin mit allen diesen zufrieden; aber ich muß Dich aufmerksam machen daß alle diese Briefe wahrscheinlich Herrn Fellenberg mitgetheilt werden, Du mußt Dich also in acht nehmen in allen was Du schreibst. Wir haben keine Waffen gegen diesen leidenschaftlichen Mann als unsre Klugheit und Tugend. Klagen ist ohnmchtig und Schimpfen pçbelhaft; Drohen macht den Wackern errçthen. Laß uns also jede Veranlaßung seine Ungerechtigkeit zu reizen, vermeiden. Ich bitte Dich mir ber diese Dinge sogleich zu antworten. Hast Du die Stimmung nicht etwas hinzuzusezen, so melde mir die Antwort nur ganz kurz. – Wir haben die Weinachtsfeier sehr trbe zugebracht weil wir das Alleinsein schmerzlich empfanden. Man lud uns zu ein paar fremden Christkindeln ein wo niemand an uns theilnahm; Luise hatte den Hartmanns allen sehr artige Geschenke gearbeitet die sie mit Bewundrung empfingen – wohl mit Beschmung – da niemand an sie gedacht. Diese, in vieler Rcksicht so braven Menschen vertiefen sich immer mehr in einen beschrnkten Egoismus. B e s c h r  n k t weil er nicht zu ihrem guten Herzen paßt. Er ist nun Geheimrath geworden; das ist ein großes Thier; hat wirklich etwas Einfluß und vieles Ansehn; seine Geschfte berwltgen ihn aber einerseits, anderseits die Neuheit Vornehmer Verhltniße. Bei dem weiblichen Theil der Familie ist der Wunsch zu glnzen, gleich zu thun, vornehmen Umgang zu haben, gleich stçrend fr herzliche Theilnahme; wir sind uns deshalb viel weniger wie sonst. Wie die guten Menschen noch einfach und brgerlich lebten und wir hier in Stuttgardt neben ihnen, waren sie ganz anders und viel glcklicher. Neujahr waren wir des Abends ganz allein Luise und ich. Wir verbargen einer den andern wie wehmtig wir waren. So einsam hatten wir noch kein neues Jahr anbrechen sehen. Unsre Freude bei beiden Einsamen Feiern war es, Dich unter Freunden zu wißen und die // Geschwister in Gnzburg gesund. – Ich werde dieses Jahr viele Arbeit bernehmen die mir aber auch Vortheil verspricht. Hoffentlich zahle ich damit Herrn Fellenberg seinen Vorschuß grçßtentheils ab. Ich soll die Redaktion vom Morgenblatt und dazu gehçrigen Kunstblatte grçßtentheils bernehmen. Dazu gehçrt nun eine große Correspondenz und Lesen aller Beitrge; zugleich die Auswahl der tglichen Artikel. Daneben muß ich manches selbst ausarbeiten, oder berarbeiten, bersezen u. dergleichen. Ich komme von meinem Beruf mit Nadel und Faden zu arbeiten, dadurch ganz ab; aber da ich keine Tçchter mehr zu erziehen habe, thue ich ihnen keinen Schaden durch mein litterrarisches Pfuschen. Ich htte es freilich lieber anders.

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Brief 123

Mir ist eigentlich nur wohl beim Strckzeug; aber wenn ich nichts wie dieses zum Beruf htte, wrde es mir doch zu leer sein. Da aber Deine Bedrfniße und Luisens jezige Lage meine schriftstellerische Thtigkeit fordern, so danke ich Gott daß er mir das Geschick gab dergleichen zu ben. In dieser Schickung liegt die ganze Bestimmung meines Lebens. Ohne sie htten wir alle in Drftigkeit untergehen mßen. Nicht Dein Vter htte seine Gesundheit mit Arbeiten zerstçrt – was die Leuten oft meinten, denn bis zu seinem Tode wußte niemand daß ich schreiben kçnnte. Ich wußte es kaum selbst. Ich habe wenig Unterricht gehabt und mein guter Vater hat wirklich viel zu wenig auf deßen Gedeyhen gesehen, denn wir htten doch orthographisch sollen Lesen und Schreiben lernen. Da hatten wir aber Lehrer die Keinen Eifer hatten, und unser Vater untersuchte nie was wir lernten. Man hat mir nie lehren einen Aufsaz machen. Wie ich dann 14 Jahr alt aus der Pension kam, schwazte mein Vater mit mir wenn ich ihn fragte, aber nie forderte er mich zum Schreiben auf. Schon damals hatte ich meinen Gespielinnen in der Pension viele Briefconcepte gemacht deren Styl man bewunderte. Ich schrieb Briefe mit vieler Leichtigkeit und fing an fr mich Betrachtungen und Critiken aufzuzeichnen. Mein Vater gab mir nun oft Dinge zu lesen ber die er mich sprechen hçrte. Ein paar Mal schrieb ich darber, er las es ohne mir eine Verbeßerung zu lehren. Dann machte ich die erste Schweizerreise mit Blumenbach. Mein Tagebuch das ich meiner Mutter schrieb, erhielt ihren herzlichen Beifall. Aber mir fiel es nie ein daß ich Talent zum Schreiben htte. So schrieb ich vom 18 bis 28 Jahr nie etwas als Briefe und Ubersezungen aus dem Englischen, die aber weder corrigirt noch gedruckt wurden, sondern Forster benuzte sie zu seinen Ubersezungen. Ich habe nie gefragt: wie? so bersezte ich die ganze Cooks dritte Reise. Endlich im Jahre 94 sah ich eben daß wir nicht ausreichen wrden. Ich versuchte einen franzçsischen Roman zu bersezen. Es ging elend. Vater Huber strich mir Seitenweise durch. Ich verzweifelte fast. Da war denn endlich die Ubersezung fertig, die hieß »Die nothwendige Ehescheidung« das Ende davon mißfiel mir; ich sagte zum Vater: »Da irrt sich der Verfaßer; diese Menschen werden nicht glcklich sein in der Zukunft.« – Das beweise Du einmal, sagte der Vater. Ich sezte den Roman fort und spann das Schicksal der Helden nach psychologischen Folgerungen ab. Der Vater war ganz erstaunt ber die Leichtigkeit meines Erzhlens und Erfindens. Von da an habe ich meine Erfahrungen alle in meine kleinen Romane niedergelegt. Es ist deren keiner der nicht lauter Abstraktion der Ehrfahrung und der Selbstbeobachtung wr, viele sind aus lauter wahren Zgen zusammengesezt. Ich verdiente also die Hlfte unsers Einkommens ohne je ein Hausgeschft zu versumen. Gott hat mir damit eine unermeßliche Wohlthat // gethan. Vater htte mßen Schuldenmachen ohne diese Hlfe, seineÆLckeæen htte sie bezahlen mßen, ich hatte bei seinem Tode n i c h t s g e h a b t denn unter Sorgen erdrckt wrde er nicht der Æliebeænswrdige Mann geblieben sein, ohne den Beifall den er als eleganter, empfindsamer Romanenschreiber hatte, wrde er nicht den Eingang bei allen Vornehmen gehabt haben, der ihm das Gesellschaftliche Leben so angenehm erhielt und endlich seine Anstellung in Bayern bewerkstelligte. Und seit seinem Tode wr Euer Schicksal auch

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ganz anders gewesen. Deshalb werde ich mich doch sehr glcklich schzen wenn ich meine Feder niederlegen kann. Mein Geschmack treibt mich immer zu den Beschfftigungen meines Geschlechtes, Wirthschaft und Handarbeit. Dennoch ist es ein Glck daß ich durch die Redaktion der Journale jezt litterarische Beschfftigung habe welche meine Einbildungskraft nicht auffordert. Meine Neigung geht jezt mehr zum Betrachten als zum Erfinden. Der Kummer der lezten Jahre hat mich sehr gealtert. Luisens Schicksal und Herrn Fellenberg schreckliche Feindschaft haben mir mehr Krnkung verursacht als alles Unglck das ich in meinem Leben erlitt. Dieser Eindruck wird sich wieder schwchen wenn wir durch unsern Edelmuth und Klugheit jeden neuen Ausbruch von Fellenbergs Haß abwenden. Du schriebst mir, mein lieber Aim Du mçgtest an Fellenbergs Sterbebett stehen. Ja wohl! aber um ihn zu trçsten. Denn wahrlich! wenn er einshe wie ganz furchtbar er Dich und mich behandelt hat, er mßte sich vorm Grabe entsezen. Mein Herzens Kind laß ihn in Gottes Hand und thue Recht mit mildem Herzen. – Eben habe ich die Anerbietung zu einer neuen Arbeit erhalten die mir wirklich Ehre macht. Laß Dir das lieb sein. Ich habe Dich mit Absicht von diesem Gegenstande unterhalten weil ich Dich so viel mçglich zu meinem Freunde und Vertrauten machen mçgte. Dein Karakter muß bei der großen Veranderung Deiner Lage eine Vernderung erfahren haben. Mçge sie gnstig sein! Ich halte es nicht vor Mangel an Liebe daß Du nicht schreibst, wohl vor Mangel an selbst Herrschaft daß Du nicht schreiben kannst. Suche sie zu gewinnen. Wir waren gestern in Kannstatt wo die gute Frau Wergo Deiner mit gar herzlicher Liebe gedenkt. Wenn Du mir einmal eine Zeichnung fr sie machtest, das wr schçn. Die Schwestern freuen sich ber Dein Zeichen Talent. Wenn Du Lehrstunden nehmen willst so will ich sie gerne zahlen. Schreib mir doch was dort eine Clarinette kostet – ich habe hier Gelegenheit es auch zu erfahren und dann wollen wir eine kaufen wo es am besten ist. Es macht mir viele Freude wenn Du Dich bst – Wir leben hier wie immer. Den ganzen Tag in Arbeit und Geschften, den Abend von 6 Uhr an, in Gesellschaft. Nie in großer. Heute Abend gehen wir zu unsern Gesandten der recht herzlich gut mit uns ist. Wir sind dort wie zum Hause gehçrig. Da ist ein Herr Brockhaus hier der hat sehr hbsche gouache Bilder 24 Momente in Paris – Du kannst Dir das denken – Sallon, Thatre, Boulevard, Caff, und lauter solche Sachen – er ist Buchhndler und will etwas damit machen – weil er aber vornehm thut, bekommt sie niemand zu sehen als gar wichtige Leute. Mir giebt er sie aber um sie Duttenhofers zu zeigen. Das wird dem braven Mann viel Freude machen, dem Duttenhofer. Der ist so gut und freundlich, und ich lerne so viel von ihm. In Gnzburg sind die Kinder ganz seelengut und alle gesund. Luise ist nicht krnker. Sie trinkt Eichelnkaffe – wenn sie es nur ordentlicher tht! Die Beester in der menagerie frieren gewaltig weil man ihnen den Brod und Holzkorb hoch hngt. Heute schlachtet ein Bekannter von mir ein w i l d e s Schwein daß er vor 7 Monat als ganz neugebornes Ferkel (Frischling) aus dem Walde bekam und seitdem wie ein zahmes Schwein ftterte. Dennoch ist es so gewalthtig daß es jezt hçchstens 8 Monate alt, alle Welt berwltigt, und man noch nicht wußte wie mans s c h l a c h t e n sollte, Es hat

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Les affiches publiques; Die çffentlichen Anzeigen. Aquarellierte Umrißradierung von Georg Emanuel Opiz. (Gemhlde von Paris. Erste Lieferung, in vier Blttern. Leipzig).

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den Stall mehrmals zertrmmert, durch whlt und nie sich fangen laßen sonder 145 lief allein wieder im Stall. Es sezt eben Hauer an. Ist das nicht drollig daß es so wild blieb? – Ich sende diesen Brief doch mit der Post da mir zu // viel dran liegt schnell Antwort auf meine Fragen zu haben und die Dame drodeln kann – aber Dein Stammbuch bekommst Du mit ihr. Wir haben einige Bltter behalten in welche wir und Deine hiesigen Freunde sich schreiben sollen. Lebe wohl! Gott 150 mçge Dich seegnen! Du bist mir recht unendlich lieb. Grße alle Lieben und vertraue ihrer Gte. Schreib mir ber alles was Du treibst und wnschest.

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 11. Januar 1817

Sonnabend

Stuttgardt den 11.1.17. Ihre Theilnahme an meiner Angelegenheit und Ihre Thtigkeit darinn, erfordert meinem innigsten Dank. Ihrem Rathe zu Folge wird Greyerz ein, mir eben zurckgezahltes, Capital von 400 Gulden sogleich auf die, von Ihnen vorgeschlagne Weise durch einen Freund in Bern an Herrn Fellenberg verrechnen. Ich mußte die Unterhaltungskosten fr Aim jhrlich auf 500 Gulden rechnen, da Herr Fellenberg ihn zu dem Preis der Pension stez behielt die er mir z u e r s t wie er noch gar keine Pensionairs hatte, angesezt hatte, nmlich 26 Carolin. Ich habe im Frhling 1814 diesen ganzen Unterhalt abbezahlt und htte also 2 1/# Jahr zu bezahlen, welches ab und auf, jhrlich wieder 500 Gulden machen muß; da ich keine besonders zugenommnen Ausgaben kenne, und das Leinenzeug fortfuhr zu bestreiten: Natrlich muß Herrn Fellenbergs Rechnung das Aus weisen. Schon – Vor 4 Wochen – nachdem Herr Geheimrath v. Hartmann das Schreiben des Herrn Fellenberg erhalten, befahl ich meinem Sohn seinen Briefwechsel mit dem Hofwyler Knaben, Welhelm Stillfried ganz einzustellen und das ohne alle weitre Deklamation ihm meldend: daß die Mutter es also wolle. Ich erklrte meinem Sohn daß meine einsame Lage als Wittwe mir jede Vorsicht gebçt, und er selbst in einigen Jahren die Nothwendigkeit einsehen wrde. – Jezt kann er sie nicht einsehen, da er sich, im Gefhle seiner kindischen Unschuld nur beherrscht fhlt. Diese Ansicht zeigte mir auch Herr Lippe, der ber dieses ganze Verhltniß Herrn Fellenbergs Ansicht tadelte. Aim war krank wie er meinem Befehl erhielt, schrieb mir aber in seiner Tante Brief: »ich werde gehorchen.« – Nachdem was ich von Aims Karakter hçre, wie er sich in Gçttin- // gen ußert, darf ich erwarten daß dieser Gehorsam nun geleistet ist. Ich habe nach Empfang Ihres lezten Briefs sogleich geschrieben um zuverlßige Nachricht darber zu erhalten. Mir liegt an der Aufhebung dieses Verhltnißes so viel wie irgend Wem da ich, auch wenn nichts dagegen wr, den kleinen Menschen nach allem was vorgeht, vor sehr ungeschickt halte der Freund eines ltern zu sein. Aim wird das in seinen jezigen Umgebungen bald fhlen und die unbarmherzige Wunde die seinem jungen Herzen geschlagen ist, wird heilen. Ohne Narben geht ja niemand durchs Leben.

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Brief 124

Wenn nur der moralische Kçrper noch Kraft genug hat z u v e r n a r b e n. Und diese Kraft, mein geehrter Freund, danke ich jezt Gott tausendmal! Ich wrde ber dieses unnatrliche, und gramvolle Verhltniß zu Herrn Fellenberg zu grunde gehen, ohne die moralische Kraft die ein, mit guten Absichten durchwandeltes Leben mir ließ – ja in mir entwickelte. Ich trat als gute Tochter und fleckenloß reines Mdchen in meine erste Ehe; diese ward ganz zerstçrt, aber durch Gefhle welche mich nie von Forster trennten, sondern diesen seltnen Menschen aus einen sehr unvorsichtigen Gatten zu meinen großmthigen, vterlichen Freund machten. Meine zweite Ehe kannten Sie ja – Was ich als Mutter war, zeugt meiner Kinder Werth und ihre – ich kann wohl sagen: abgçttische Verehrung fr mich. Und was ich ltern und jngern Freunden war, darauf laße ich jeden der mir nahe stand zeugen. Meine Thorheit war die schwrmerische Hoffnung mehr aus den Menschen machen zu kçnnen die mir unter die Hnde kamen, als die // menschliche Schwche berhaupt, es erlaubt, besonders aber mehr wie meine eigne, sehr beschrnkte Weisheit vermogte. Dieser Wahn hat mich dem Undank ausgesezt. Nicht einmal dem Mißverstand, denn ich bin berzeugt daß die Menschen welche mich mit dem mehrsten Undank lohnten, mir das Zeugniß geben daß ich sie unablßig zu allen Guten und schçnen anwieß. Recht wie ein Weib, habe ich gefehlt. Ich habe geliebt und geherrscht. Es war aber eine sehr moralische Herrschaft. Wenn mein guter Schwiegersohn mit seinen jungen Freunden um mich versammelt waren, und jeder nach seiner Faßung nach manchem ernsten Gesprch zu dem andern gestand: daß sie freilich meinem Rathe gemß beßre Menschen werden mßten, so dachte ich oft: Huber freute sich meiner. So suchte ich immer zum Beßern zu leiten – und außer dieser rein weiblichen Wirksamkeit in der ich die Klugheit immer vergaß, habe ich nie eine gehabt. Wenn Herr Fellenberg glaubt mir etwas anders vorwerfen zu kçnnen, so irrt er, sieht wahrscheinlich Dinge ganz falsch an. Ich muß es geschehen laßen. Ich werde es auch widerlegen kçnnen, aber das verhindert nicht daß Luisens hinflliges Leben an einem neuen heftigen Kummer hinsinken kann daß Greyerz und seine Frau, deren Hausliches Verhltniß mit den Jahren das wrdigste glcklichste geworden ist, durch mein Wohl und Weh unaussprechlich leiden oder sich erfreun und daß Theresens ganzes brgerliches Wohl gefhrtet werden kçnnte. Von Aim spreche ich nicht. Er wird einst zum Manne werden und mein Andenken bleibt der feste Punkt seines Wesens. Sonderbar! wie blind Leidenschaft gegen einen Umfang von Weh macht das ganz // außer ihrer Berechnung liegt. Denn das seze ich immer bei Herrn Fellenbergs Leidenschaft voraus daß sie das nicht berechnet, sonst wrs eine seltne psychologische Erscheinung. Die Menschen mßten ihr dieses Wehe in ihrem Urteil ber ihn, aber zurechnen. Sie verstehen wohl daß mein Bewußtsein, so heiter und zuversichtlich es ist, von meiner Ruhe sehr verschieden ist. Einer Frau, einer Mutter, einer Wittwe Ehre ist dadurch nicht b e w a h r t daß sie g e r e c h t f e r t i g t ist. Ein Weib muß wnschen nie angegriffen zu werden, viel mehr als zu siegen. Aime schickte von hier seinem Lehrer Herrn Schacht, den er sehr schzte Fa u s t i n U m r i ß e n zum Andenken, und zween Kameraden kleine silberne Bleistift etuis zu eben dem Zweck. Das Pckchen ging etwa den 24 8br ab. gestern

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erhielt ich die zwei silbernen etuis mit einem Schein von dem Institut zu Hofwyl, auf der Briefpost zurck. Es war mir lieb endlich zu erfahren daß der Faust wirklich angekommen sei. Ich denke es sind manche Bltter darunter die durch ihre schçne Zeichnung die Zeichen Schler erfreuen. Ich hatte diese Tage einen eignen Intereße an Sprachbemhung Graf Gollowkin, der rußische Gesandte, hat die Einleitung zu Humbolds Agamemnon nach Aschylos fr eine Freundinn ins Franzçsische bersezt. Wir waren ganz en famille beim preußischen Gesandten wo wir die beiden Schriften collationirten. Welche sonderbare Verarbeitung des Verstandes eine solche Ubersezung ist. Humbolds Styl ist unerhçrt schwerfllig und verwickelt. Er scheint gar kein Gesez der Sprache anzuerkennen – des Periodenbaus, vielmehr, sondern die aller willkhrlichsten Versezungen und Verschlin- // gungen erlaubt zu halten. Gollowkin hat die Fhigkeit gehabt mehrere Perioden zusammen zu faßen um sie, seinem franzçsischen Sprachbedrfniß nach in eine andre Gliederung zu fgen. Wir amßirten uns sehr dabei. Diese preußische Gesandtenfamilie ist sehr liebenswrdig. Es ist mir freilich nicht an meiner Wiege gesungen daß ich mit einer preußischen Familie so gut Freund sein sollte und es beweißt wie wenig die Politik theil an unsrer Unterhaltung hat. Die kommt auch gar nicht vor. Wenn nun aber Gollowkin das Unmçgliche that um die Einleitung von Humbolds Agamemnon des Aschylos zu bersezen, so hat dagegen Humbold das Mçgliche gethan um diesen Agamemnon unverstndlich zu machen. Einer so rein unnatrliche Wortfgung wie er sich beflißen, ist doch wohl nun und nimmermehr Geschmack abzugewinnen. Was werden diese Menschen endlich aus der ehrlichen deutschen Sprache machen? Die Griechenjnger verrenken sie daß kein gesundes Glied an ihr bleibt und die Germanen pfropfen alle Popanze der nordischen Vorzeit auf ihre verstmmelten Glieder. In 10 Jahren versteht der Herr nicht mehr den Knecht, noch die Mutter das Kind. Ich kann Ihnen von unsern Hausangelegenheiten wenig Trçstliches sagen. Die Theurung nimmt berhand. Derselbe Laib Brod der voriges Jahr 18 Kreuzer kostete, gilt nun 48, aber die Mittel es zu kaufen sind auf die geringere Anzahl beschrnkt. Die neue Armenanstalt an deren Spize die Kçniginn steht, unternimmt in einem Augenblick eine A l l u m f a ß u n g wo der Gegenstand g r e n z e n l o ß geworden ist. Das Unternehmen greift die eigensinnigsten Rechte der Corporationen an: Stiftungen, freie Beitrge, Kirchengut. Spinnen Sie den Faden fort. D i e Fo n d s sollen ihre Administrationen behalten, aber die Einknfte im allgemeinen Kasten geworfen werden. Die Vorschlge der Verbeßerung gehen immer auf Beschfftigung durch K u n s t f l e i ß – das ist // aber die Schwindsucht an der wir arm werden. Die beßern Stnde sind zu Thranen geworden die mit Geld alles erhalten, nicht selbst verfertigen, d a s befçrdert den Luxus der Maße daß alle Luxus und Bequemlichkeits Artikel f e r t i g gekauft werden. Wenn die Ntherei, Strickerei, Stickerei, Kçrbchen, Teppiche, Natten, Beutelchen, Tschchen, warme Schue – das ganze Heer von kleinem Gerth und Puz v o n A r m e n verfertigt um Spottpreiß v e r k a u f t aus Luxussucht unter den Namen schçnen Mitleids g e k a u f t wird, so werden wir Weibliches Geschlecht der beßern Stnde

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Briefe 124 – 126

vollends zu Nrrinnen und Automaten und der Luxus nimmt Gradationsweise 120 immer zu. Die Armen hingegen werden dem gesunden Leben, dem Landbau und

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Knecht und Mgde Dienst immer mehr erzogen, ein verkrppeltes Sndergeschlecht. E r z i e h t alle gradgliedrige Arme zum Landbau. Habt ihr zu viele Bauern, so laßt Land urbar machen, habt ihr kein Land, zu viele Menschen – nun so entschließt euch endlich zu Colonien nach berechneter Absicht. Weiset den berflßigen Unterthan selbst an: Ihr 200 oder so, Wurtenberger zieht nach Cherson, nach Podolien, nach Amerika, ich habe euch bei jenen Regierungen d i e s e Bedingungen gemacht. – Steht es mir nicht gut an also ins Staatsregiment zu pfuschen? Der Unzufriednen giebt es je mehr und mehr. Der Kçnig hat allen Kammerherrn ihre Schlßel abfordern laßen die sie mit 2 Louis Gebhr bezahlt hatten – vielleicht auf dem Wege bis zur Gebhr, viel theurer. Es waren 197 Kammerherrn. Macht 197 lange Gesichter. Den Titular Geheimrthen ist verboten worden sich Geheimrath zu nennen. Macht wieder eine Zahl lange Gesichter. Man versichert daß Orden sollen abgeschzt werden, indem der Kçnig nur denjenigen die er vor wrdig hlt, ein // Zeichen zusezen will daß sie ihre Orden durch seinen Beifall tragen. Macht viele 100 lange Gesichter. Hetsch der Maler, ist vom Direktor der Gallerie, zum Adjunkt der Kunstacademie herabgesezt, und wird, wenn er keine Genugthuung erhlt, sogleich nach Berlin gehen. Mathison hat man alle seine Dekrete, bis auf das des Oberbibliothekars abgenommen. Die auslndischen Zçglinge des Cadettenhauses (fast das ganze Schlerpersonal) hat man ihren Familien zurckgeschickt. Das sind lauter weise Verordnungen gebhren aber lauter lange Gesichter und mit unter blutende Herzen. Die Landschaft ist vom 16 Jenner auf den 3ten Merz verschoben – das macht nicht nur lange, sondern auch breite Gesichter. Ich verstehe nicht wie der Winter ausgehen kann. Die Noth ist in Wirtemberg grenzenloß. Wie es scheint viel grçßer wie in Byern. Dort wird Korn aus den Kçniglichen Speichern verkauft und Saatkorn vorgeschoßen. Naturlich muß das Weinland mehr leiden als Kornland. Ich beschftige mich – vielleicht ber meine Krfte. Sie wißen warum ich sie spanne um Geld zu gewinnen. Gott erhalte mir Augen und Gedchtniß. Ich fhle welche Gewalt es bedarf mit sehr schwerem Herzen seine Fantasie zu beflgeln. Wie gut daß ich stez so kindermßig lebte. Nie Wein trank, nie Gewrz genoß. Jezt wrde ich es, mich zu strken, vervielfltigen. Ich eße fast nur Milch und Brhe, trinke Thee und vielleicht alle 4 Tage einen Eßlçffel voll Sßen wein. Meine Gesundheit ist ganz normal mein Kopf heiter, aber ich bin schwach an Krften und mein Puls nicht 75 kleine Schlge in einer Minute. Schelling lacht ber eine rastlose Lebendigkeit ohne Blut: Ich habe viel Arbeit unternommen. Zu einer, recht intereßanten kçnnten Sie mir vielleicht eine Beihlfe schaffen. Sie erinnern sich eines franzçsischen Schriftstellers: Retif de la Bretonne – er schrieb vor einigen 30 Jahren: Les Contemporaines, viele Bnde – kçnnten Sie mir dieses Werk auf Vorwort, caution, auf irgend eine Weise // auf irgend eine Art verschaffen, so dankte ichs Ihnen sehr. Ich wnschte mich in das Innre des Pariser Treibens alter und neuer Zeit zu versezen als wr ich dort gewesen. Ich bitte Sie aber um die Rcksicht auf mich a l s F r a u mich bei diesem Darlehn der

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contemporaines nicht zu nennen. Ich lese zu eben dem Behuf st foix mercier und den hermite de la chause dantin. Sie verstehen nun daß nicht die Geschichtchen, sondern der Boden auf dem sie wuchsen mich intereßirt. Cotta hat zum Armenbedrfniß 1500 Gulden geschenkt. Cotta mag als Buchhndler sndigen, als Mensch weiß ich nur Wackeres von ihm. – Herrn Mller Friedberg sein Andenken schmeichelt uns sehr. Er war sehr gallant gegen Luise die durch ihre geistvolle Artigkeit die alten Herren immer verbindet, die jungen aber abschreckt. Dieses junge Geschlecht will es jezt sehr bequem haben, um eines hbschen Weibes willen nicht einmal grad auf dem Stul sizen. Lezthin wurden bei einem vornehmen Zirkel von den jungen Leuten jeux desprit gespielt wo die Unverbindlichkeit der Herrn und die Ertragsamkeit der jungen Damen so weit ging daß Luise plçzlich den Reißaus nahm und sich in den Sallon zu uns alten Damen flchtete, versichernd daß sie die umgekehrte Welt nicht liebte. Ich war freilich etwas verlegen, aber die Damen selbst fanden die Form des Spiels nicht verbindlich und gaben Luise Beifall. Der Ton der S t u t t g a r t e r Welt ist so gemein und unverbindlich daß man sich betroffen findet. Die fremde Gesandtschaft bietet artige Zirkel und die einzigen die Gesellschaft geben. Große Gesellschaft b e s u c h e n w i r n i e. Abend 6 Uhr bis 9 sind wir aber meist bei diesen Auslndern, oder alten Freunden, en petit comit. Das Theater besuchen wir nie. – Laßen Sie Ihren zuknftigen Enkel unter einem guten Stern gebçren werden. Ihm und alle Ihren Lieben folgt mein Seegen und mein Gebet.

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An Wilhelmine Cotta in Stuttgart Stuttgart etwa 15. Januar 1817

Sollte Sophokles Sie, geehrte Frau, an die befremdliche Form der Alten gewçhnen, so werde ich mir eine Freude daraus machen Ihnen, außer den 2ten Theil dieses – noch immer nicht ltesten – Griechen seine zwei großen Vorgnger Euripides und Aeschylos ebenfalls anzubieten. Lesen Sie doch den dipus zu erst! Wenn Sie mir aber gegen diesen vollwichtigen Mann einen unschuldigen Alma- 5 nach auf wenige Tage verschaften? – Den Damenkalender vom Jahr 1801 oder 1802 worinn »Deborah, eine Herrenhuter Geschichte« ist – Sie wurden ausnehmend verbinden Ihre mit inniger Hochachtung ergebene Therese Huber.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 16. Januar 1817 Donnerstag

Da ich heute frh den erbetnen Calender durch einen Andern Darlehner erhielt, bitte ich Madame Cotta sich nicht zu bemhen sondern meine Entschuldigung wegen meiner Bitte zu genehmigen. Th. Huber.

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Briefe 127 – 129

An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 16. Januar 1817

Donnerstag

Geehrter Freund, da ich mirs zum Geseze gemacht in der Fellenbergischen Sache ganz der Leitung meiner Freunde zu folgen, gerathe ich in den Fall die Masregeln modifiziren zu sehen. Nachdem die Absendung der 400 Gulden als erste Abzahlung an Herrn Fellenberg bestellt war, warnt der ehrwrdige Prlat Schmid diesen Schritt ja nicht zu wagen bevor Herr Fellenberg nicht die Rechnung abgegeben. Er frchtet durch diese Entschiedenheit seine Leidenschaft aufs Neue zu reizen. Greyerz wird wahrscheinlich dieser Bemerkung Gehçr gegeben haben. In dem Fall muß ein Mittel gefunden werden Herrn Fellenberg zur Ablegung der Rechnung zu bewegen. Welches ist das? Sollten Sie dazu helfen kçnnen, so gestehen Sie meinen Bitten diesen Dienst zu! Ich hçrte dieser Tage manches ber die hiesige Stimmung das mich intereßirte. Maßenbach, der Famçse, hat eine mchtige Correspondenz mit Wangenheim gehabt. Maßenbach kam hierher und tratt mit Wangenheim zusammen zum Verbeßrungsgeschft. Bald zeigte sich ihre Verschiedenheit. Maßenbach schrieb Wangenheim einen Brief in dem er das zehnfache Wehe ber ihn rief wenn er seinem Weg fortginge, diesen schickt er auch dem Kçnig mit Anzeige daß er, berzeugt mit Wangenheim // nicht zu harmoniren in die Einsamkeit seiner polnischen Wlder zurckging. Allein nach ein paar Tagen war er zum Landstande erwhlt und trat nun als Oppoßitions Mitglied auf. Dabei erfuhr ich das Schicksal des lezten Bandes von Maßenbachs Memoiren uber Preußen. Er war fertig gedruckt, 20 Bogen strker als er mit Brockhaus verabredet, Brockhaus wußte seiner Liebe keinen Rath ber die Dicke und dem Inhalt des Buches, besonders ber die Kçniginn von Preußen. Da liest Maßenbach in einem neuern franzçsischen Politischen Werk: »Der treue Brger mße die Schwche seiner Regierung verschweigen« Die Reue faßt ihn, er schreibt dem Kçnige von Preußen: Der 4 Theil seiner Memoiren wr fertig, noch kçnnte er unterdrckt werden. Der Konig schickt einem General als Curir zu Brockhaus, die ganze Auflage wird ihm abgekauft, v e r b r a n n t und Maßenbach ist ein loyaler Unterthan. Brockhaus erzhlte mirs ohne mir Stillschweigen zu gebieten ich sage es aber I h n e n und Sie mßen mich sehr schonen wenn ich ohne Scheue schreiben soll. Laßen Sie das ein vor alle Mal mich  mon aise sezen. Meine Schwger schreiben mir sehr gnstige Nachrichten von aim. Er ist sehr fleisig und gewinnt durch sein anspruchloses, treuherziges Benehmen. Bei Blumenbach ist er viel, ordnet seine Schze und liest ihm vor: Blumenbach leidet an peinlichen, wohl // unheilbaren Augenbeschwerden. Aim hat Glck mit Spracherlernen. Er lernt jezt englisch. Sein leichtes Zeichnen und etwas Musik gewinnt ihm Tante und Cusinen, aber sein Gemth ist tief erschttert von dem was er erfuhr. Er vertraut jezt nicht mehr – das muß sich ausheilen. Er hat, meinem Befehl gemß, seinen Briefwechsel mit dem Knaben Wilhelm sogleich eingestellt,

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aber er hatte die sehr verzeihlige Albernheit einem Kameraden aufzutragen ihm einen Vogel zu seinem Geburtstag zu schenken. Ich hoffe es ist nicht geschehen ich habe es fr die Zukunft verboten. Herzlich achtungsvoll Ihre Th. H. Mçgen Ihre Tçchter und Enkel so gut sein u Ihnen Freude machen auch beim 45 unvermeidlichen Lebenskummer, wie Greyerz Familie mir macht. Die Enkel waren mir sehr lieb! St. den 16.1.17

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An Friedrich Arnold Brockhaus in Stuttgart Stuttgart 15. oder 16. Januar 1817 Mittwoch oder Donnerstag

Reisen Sie glcklich! Ich bat Sie meinem Sohn »Victor Aim Huber bei Frau Geheimjustizrthinn Heyne in Gçttingen« fr 5 bis 6 Gulden Musik fr eine e i n z e l n e Clarinette zu bermachen und wiederhole diese Bitte da sie Ihrem Gedchtniß leicht entfallen kann. – Sie werden Gçschen einmal sehen? Grßen Sie ihn von mir. Er berkam 5 mir von Huber und ist mir also ein Denkstein froherer Zeit. Sagen Sie ihm daß Sie uns sahen – meine frh welkende holde Luise und mich, fleisig, muthig und was da komme, Hubers Andenkens werth. Das ist ein ehrenvoller Auftrag, mein guter Herr – fast wie ein Seegen auf Ihrem Weg. Therese Huber.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 20. Januar 1817 Montag

Bis ich im Gang bin muß ich mein Verfahren motiviren. Der Brief aus Copenhagen ist so elend deutsch und elend stylisirt daß er a l s o nicht bleiben darf. Ich will fr solche U m s c h r e i b u n g e n gern n i c h t bezahlt sein, da sie der Ehre der Deutschen und des Blattes wichtig sind. Bezahlen Sie dem B o i e als sei er ganz abgedruckt. 5 Ihren Wiener Correspondenten mßten Sie melden: Von gewçhnlichen Wiederholungen alter Stcke von Werth, habe er nur die A n z e i g e zu machen wer die Hauptrollen besezt und ob sie ein großes Publikum gehabt. Gemeine Stke erwhnt man gar nicht, und nicht gemeine Schauspieler. Tadel und Lob b e k a n n t e r und g e s c h  z t e r Schauspieler muß er m o d i v i r e n dann nutzt es dem 10 Publikum und der fremden Bhne. Kann das Ihr Correspondent nicht, so ist er nichts werth. Dasselbe Gilt von Kunst und Musik. Das // Gemeine wird nicht erwhnt; das Schlechte nur wenns usurpiren will.

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Briefe 129 – 134

Die Triollets sind unter aller Critik da mag Haug sich nur ergeben. Wr mir aber nicht eine Einsicht a l l e s Vo r r a t h s an Material sehr nçthig um zu einer Ubersicht der Vertheilung zu kommen. Ich bte sehr darum! Und nun noch etwas das mich schchtern macht und gewiß mit Unrecht gegen einem Mann der mich so gtig behandelt wie Sie. Metzler wr sehr geneigt das 20 Ihnen vor 5 Jahren zugestellte Manuscript: »eine gewçhnliche Geschichte« zu drucken. Wenn es Ihnen l  s t i g ist so senden Sie es mir zurck, und das kçnnte es jezt sein da es fr den Da- // men Kalender nicht neu genug ist, fr das Morgenblatt zu lang, und wir an eine Fortsezung der Sammlung von Erzhlungen noch nicht denken. Aber hier und in allen unsern Verhandlungen leitet 25 mich ihr Rath. Th. Huber. 15

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An Emilie Hartmann in Stuttgart Stuttgart 22. Januar 1817 Mittwoch

Glckwnsche zum Geburtstag, auch von Luise, der Jugendfreundinn.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 23. Januar 1817 Donnerstag

Hier sind die Umriße zu Bartholdy – Boies Nachrichten sind wohl zu brauchen, wenn er Ihr einziger Correspondenz fr Koppenhagner Kunst und Litteratur ist. Ich will das Haug fragen und ihn bitten Boie zu schreiben: daß er K r z e r sich faße und sachlicher, weil der Raum 5 sonst fehle. Ich habe einen großen Vorrath Manuscript erhalten, wohl alles bis auf die Ve r s e die ich nicht verlange – Ich bin mit deßen Ordnen und durchlesen fast fertig. Die Materialien des laufenden Morgenblattes sah ich nicht beisamen. Ich 10 sandte Briefe von Fanny Tarnow dazu und einige kleine Artikel die mir Haug zu d e m Z w e c k durch zu sehen gegeben in denen ich manches, der Kçniginn anstçßiges strich. // Ich bitte mit dieser Bothschaft zugleich Haug sich zu mir zu bemhen um mehreres zu verabreden: besonders wegen der Correspondenz. 15 Auch das Litteratur Blatt sah ich noch nicht. Darf ich meine Bitte mir ein Exemplar des Morgenblatts zu senden wiederholen? 23.1.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen Anfang und 24. Januar 1817

Haug hat mir noch gar keine Verse gezeigt; er hat auch die Wahl der Materialien fr die Morgenbltter der nchsten Tage noch nie mit mir abgeredet. Er sagte mir nur mndlich daß meine Novelle jezt folge. Jezt eben sende ich ihm einen starken Transport von mir genau gesichteter, gestrichener.. und gewhlter Materialien a l l e r Art nur keine Verse deren ich keine zur Durchsicht erhielt. Ich hoffe 5 daß ich ihn nach und nach bewege mir auch seine Verse zu zeigen indem ich irgend ein Mittel finde ihn durch freundliche Ansicht die Krnkung zu mildern. S i e kçnnen ernster zu Werk gehen.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen Anfang und 27. Januar 1817

Werther Freund, ich habe die Gedichte noch nie gehabt und habe nicht gewußt daß das heute im correctur Bogen enthaltne im Druck kme. Th. Huber Ich habe keineswegs gesagt daß ich mich mit dem Gedichten n i c h t befaßen wollte, nur muß ich da wo mehr wie Geschmack, auch K e n n t n i ß e nçthig sind, 5 Hlfe haben. Es muß hier Mißverstndniß obwalten.

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An Carl August Bçttiger in Dresden Stuttgart 27. Januar 1817 Montag

Stuttgardt den 27.1.17. Wie gern schrieb ich viel wenn jezt nicht meine Zeit recht beschnitten wr. Cotta hat mir nun einen großen Theil Morgenblatt, Litteratur u Kunstblatt bergeben – ja das Lesen und die Anordnung alles Materials. Ich erschrecke vor meiner Khnheit wenn ich an meine Verpflichtungen denke, bin aber leichteren Herzens wenn 5 ich nach und nach sehe wie die Sache bisher behandelt wurde. Haug las schwerlich ein Viertel der Einschicksel und sie zu ordnen, abzuschneiden, zusammenzustellen, hlt er vor eine sehr danklose Mhe. Ich lese mich nun seit 14 Tagen fast tod am Alten – vom Jahre 10 sind Dinge da! – und suche mich nun erst im Besiz des Vorhandnen zu sezen, wobei ich noch das Tgliche ordne – das ist leicht so 10 bald ich au courrant bin. Haug behlt die Verse in Hnden, und das ist Cotta nicht recht, er schickt mir jeden Vers 3–4 Mal zur Gutachtung – damit will ich mir aber Haug u Rckerts wegen, die Finger nicht verbrennen. Sie sagen Rckert habe Genie – daran zweifle ich nicht – sie sagen: er hat Kenntniße: Das freut mich und darum achte ich ihn sehr – aber wenn er keinen Lehrer und Beßrer findet, keinen 15

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Briefe 134 – 135

Mentor, so geht er in Geschmackloser Zgellosigkeit, und einseitigen Hochmuth unter. Diese Menschen, diese Romantiker erzeugen oft eine ngstliche Ahnung in mir als habe sie die Vorsehung gesandt den intelektuellen Zustand vorzubereiten damit die Herrschaft der Baschkiren und Kalmcken, wenn sie einbricht, nicht zu unleidlich contrastire. Das Reich der Roheit wiederzubringen in Sprache und Sitte und Denkart, Stzen des Feudalismus (in Frankfurth) Befçrdrer des Faustrechts (auf den Universiteten) Prediger der Humpenfeste und schmuziger Spschen (in Museensgelagen und Herrn Fouquets zarten Carln den Großen) – wird freilich ein rckkehren des Mittelalter vorgearbeitet finden. Rckert hat Genie – Wenn S i e a l l e i n es sagten Glaubte ichs, aber heißt das deutsch was er dichtet? Heißt das Dichten was er faßelt? – ist das eine erhebende Metapher wenn er singt: Das Meer sei eine Thrne welche die Natur am Grabe seiner Trine geweint? – und sagt er etwas klgeres? Also weil wir den Reichthum unsrer Vorfahren entdecken und genießen, sollen wir ihnen n a c h a h m e n, weil die Spanier in ihrer Nationalitet bertreiben, sollen wir ihnen nachahmen? – und immer nachahmen; weil man im 16 Jahrhundert breit und eckig schrieb, mahlt man jene Breite wieder nach. Wozu stand denn die Welt 200 Jahre lnger? und ist denn nachahmen, herstellen? Ich gestehe wohl daß ich mich allein fhle in der Gaukelspielerei. Trinken und Schlemmen, der Unordnung den Namen der Gemthlichkeit geben, das kçnnen diese Romantiker, aber die Tugenden der Alten – nicht die sie mehr  b t e n – denn daran glaube ich nicht – die sie aber l e h r t e n, die bleiben ihnen fern. Lezthin in einem Theezirkel en petit comit erklrte Wangenheim: in Klingers Werken sh er den bçsen Menschen; Gçthe habe kein Gemth, aber in Jean Paul, da sprch sich der Mensch aus, der wr wie er dichtete. Was ist Jean Paul? Frau von Wangenheim erzhlt mir Stunden lang wie er sich in Bamberg an Wirthstisch betrunken, in Lauchsttt im Bade, in Coburg in der Herzçgin Toilettenkabinett gerathen und das Ubermaß ber alle Seßel gesp … wie er seine Kinder qult, wie er keine Ordnung achtet. Ist das Gemth? Wenn ich einen reifen, khlen, wackern Mann frage: wie soll das werden? antwortet er mir: Das hçrt wieder auf. Indeß verdreht es unsrer Jugend den Kopf. – Nun! also jezt weisen Sie mich zurecht wo ich zu der Redaktion etwas nuzen kann. Ich dringe darauf die Correspondenzartikel u Theater, stark zu beschneiden, streng zu sichten, dagegen gute erzhlende u historische Aufsze zu vermehren, und kleine Notizen bei zu geben. Alle Kunstartikel nehm ich ins Kunstblatt. Wenn wir nur erst ber ein paar 1000 geschriebne Seiten fort sind von denen ich die Hlfte nicht statuiren k a n n. Die Leute mßen nicht denken daß sie jede Unverdaulichkeit ins Morgenblatt deponiren kçnnen. Es sind chiffons da – so auf alte Liefrungs Zettel geschrieben, sichtlich aus der Tapagie gebracht, zu 100, Ich bitte Haug, der das Briefschreiben behalten – nur mit Æderæ grçßten Hçflichkeit, ja Schmeichelei, zum Beßern aufzufordern. Rathen Sie mir nun. ich bitte Sie herzlich! Sie kennen das Publikum und kçnnen urtheilen – Ich sah Brockhausen çfters und habe ihn sehr schzen gelernt. Es ist ein gescheuter Mann mit dem man rein von der Leber sprechen mag. Ich hoffe noch // mehr mit ihm zu thun zu haben. Graf Dillen ist nun aus dem Lande gegangen. Man soll zu viel Unterschleife

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entdeckt haben. Sein schçnes Haus in Ludwigsburg ist schon verkauft um ein 60 Spottgeld. Hier ist manches nothwendig Strenge unnçthig hart gethan worden, manches auch ohne Noth mit Strenge behandelt. Mathison ist tief gekrnkt hart zurckgesezt. Man ließ ihm nur seine Bibliothekar Besoldung nahm ihm Logis, Wein, Holz. Der alte, veraltete Mensch ist tief verlezt. So n a h m man alle Kammerherrn Schlßels u gab sie nun 6 Herrn worunter 4 Neue; die alten lçßten 65 sie a 2 Louisdor. Die neue Armenpflege beschftigt sehr, ist sehr gut gemeint. – Nchstens mehr und immer meine Bitte mich Mit EinsendunÆgen unæd Freundschaft zu unterstzen. Ihre achtungsvolle Th. Huber

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 27. Januar 1817 Montag

Anfragen. 27 Jenner. 1, Gemhlde aus der Heldenzeit des Ordens von Malta. 170 folio Seiten, welches im Format des Morgenblatts wenigstens 80 Spalt macht, fhrte w e n i g s t e n s durch 24 Tagbltter. Ist aber unterrichtend und verdiente sehr der L e s e w e l t gegeben zu werden. Auszug erlaubt es nicht. was ist damit zu thun? 2, Briefe von Gleim u Ramler – gedruckt wohl 25 Spalt – sie gehçren unter die Mittheilungen welche Kç r t e so belgenommen sind indem sie die partie honteuse der Todten aufdecken. – Das Große Publikum nimmt keinen Theil daran, der Seelenknder liest sie mit großem Intereße, aber der welcher nur Gçtzen oder Verurtheilte leiden kann, schreit Zeter. Fr Ihr Blatt ist der Artikel zu lang. Was machen wir mit so intereßanten u doch nicht brauchbaren Dingen? Deuten Sie mirs nur hier an ob sie dennoch mit der Zeit gebraucht werden sollen? 3. Beschreibung vom Bade Gastein von T i e r s c h schon vom Jahr 1810 – das ist wohl zu alt? an einem Baadeort ndert sich in 7 Jahren zu viel. Es ist auch weiter nichts Besonders, da Sie aber ohnehin mit dem Autor queer liegen, bitte ich mir besondre Anweisung aus. Haug schrieb noch n i c h t das Circular an die Correspondenten. Doktor Schelling trug mir auf Ihnen, nebst den hçflichsten Grßen in seines Bruders Namen (aus Mnchen) zu sagen wie dieser wegen des Vollendeten Drucks einer Ihnen bergebnen Schrift baldige Nachricht hoffe. Ich las einige kleine Gedichte von diesem Philosophen Schelling, die ganz herrlich waren. L u t h e r i s c h, nicht romantisch. Ich bitte Sie bei der Erwhnung // diese Wortes: Romantisch – lesen Sie doch den Artikel: S  n g e l i e b e von Fouquet in Ihrem lezten Litteratur Blatt und sagen Sie was dabei der Menschenverstand und der Geschmack, ja auch die Religiositet sagen soll? wenn s o l c h e Stellen wie die Kinder Augen und Propheten Brte die im Brunnen herum schwimmen schçne Bilder sind, so wrden uns die Hospitalwrter aus den Slen

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der hizig Fieberkranken die schçnsten Metaphern sammeln. – Wie ducht das 30 Ihnen?

Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 28. Januar 1817 Dienstag

Halten Sie nach g e l e g e n t l i c h e n Durchlesen beikommende Kleinigkeit des Morgenblattes oder eines andern Plazes werth, so bitte ich Sie es auf zunehmen. Wollen Sie Bçttchern diesen Brief bestellen! ich bitte! Haben Sie fr Architektonische Artikel wem der Ihnen gengt? oder shen Sies 5 gern wenn ich Moller in Darmstadt (der an den Dom von Kçlln arbeitete) in unser Intereße zçg? Ich that ihm Geflligkeiten – so kenn ich ihn, auch persçnlich. Th. Huber

137.

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 31. Januar 1817 Freitag

Die Anlage aus Carlsruhe soll besorgt werden. Haug hat wieder 4 Epigramme zum Druck ins Morgenblatt gegeben. Ich habe ihm gebeten sie sehr auszuwhlen – haben Sie nun d e n M u t h sie grade zu a b z u s t e l l e n, so ber nehme ich es ihm diesen Ausspruch zu melden. Da er aber Seine S a c h lange v e r h a l t e n 5 mußte, dchte ich wir ließen sie ihm dieses Mal und nun lange nicht wieder. Th. H.

138.

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 31. Januar 1817 Freitag

geehrter Freund, ich strich in den ersten Seiten U b e r t r e i b u n g e n im Ausdruck welche der Darstellung schaden, denn: qui prouve trop ne prouve rien – besonders ber Klinger fr den bloß Thatsachen, Ansichten sprechen drfen; denn er hat M  n n e r gegen sich, denen ekelt vor empfindsamen Tiraden. – Dann 5 strich ich eine ganze Seite ber D o r p at was odiosa ber Rußland sind und sehr scheelgesehne Bemerkungen waren ber die Nothwendigkeit den Jnglingen auf der Universitet die v ç l l i g s t e F r e i h e i t zu laßen. – Habe ich da Unrecht? – Gern hçre ich, werther Freund Ihre Erinnerung. In dem gestrigen Brief von Paris steht von dem Begrbniß // der bourbonschen Familie was schon 7 mal gesagt, 10 vom Dauphin was ich im Mai gedruckt las, und dabei lauter solche alte Rckblik-

Januar – Februar 1817

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ke in die »Schreckenszeit« von der endlich kein Frst g e s c h r e c k t worden ist: Kann der Correspondent nichts Beßres schreiben? Au s P a r i s? Ich hoffe daß ich mein Streichen auch in der Correspondenz No 29 rechtfertigen kann – ich suche das bloß exklamatorische, welches Zutraun nimmt und d e n R a u m besezt ohne eine Spur im Gedchtniß zu laßen zu vermeiden. Allein 15 warum lßt d e r S e z e r so viel R a u m l e e r auf der ersten Seite von Nº 29? Dahin hatte wenn alles zusammen gerckt wr, eine Anekdote kommen. –

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 23. November 1816 und 31. Januar 1817

Bischof Keller hat mir schon vor einigen Tagen gesagt daß er den Auftrag habe das Exemplar den Gçthe fr den Gesandten von Reinhold zu bezahlen – er hat das Geld dafr in Hnden. Wenn Keller also kommt um diese Zahlung zu leisten; so bitte ich davon unterrichtet (von mir) zu sein. Therese H. 5

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 31. Januar 1817 Freitag

Glckwunsch zur Verleihung des Titels eines Geheimen Hofrats.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 1. Februar 1817 Sonnabend

Wenn es nicht komisch klnge so sagte ich: wenn man eine Sache sehr klar bersieht (nmlich rcksichtlich des S e h e n d e n nicht der G e s e h e n e n) so wirds uns sehr leicht den Gesichtspunkt zu ndern. Gern gebe ich Ihren Einspruche nach, werther Freund und nehme alle Ausstriche zurck. Entweder, oder – Ich war sicher durch das Streichen in dem Gemlde von Klinger nichts zu ndern, aber 5 das Gehßige hinwegzunehmen das unberufnes Urtheil und unbewiesene Thatsachen hat; das schdliche das ganz fragmentarisch vereinzelte Axiome haben wie die Sze ber die ungebundne Freiheit der Studierenden. So bald Sie mir den, in Ihren Zeilen angegebnen, Gesichtspunkt aufstellen, finde ich es sehr gut alles zu drucken. Es ist ein sehr hbscher Aufsaz und Waßer auf meiner Mhle, denn ich 10 verehre Klingers Werke eben so sehr wie Fanny Tarnow es thut und schze ihn selbst sehr hoch. Der ganze Brief kommt m i r wie gerufen um Herrn v. Wangenheim u Rckert zu widerlegen die Klinger lezthin fr einen bçsen Menschen erklrten u seine Werke fr gemtloß – // Miß Fanny Tarnow hat mir alles was sie von ihm sagt aus der Seele gestolen Wangenheim zu widerlegen und wenn 15

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Briefe 141 – 143

ich ihre gehuften superlativen und Exklamatorischen Floskeln strich, wars mein Wunsch was sie Gutes sagt nicht durch U n g e s c h m a c k zu schwchen. Nun freuts mich daß Sie alles drucken laßen. Das mit der Universitets Ausgelaßenheit wird Gott schon wenden – Ach, Sie mßens ja wnschen wie ich wenn 20 Sie Ihren lieben Georg ansehen wie ich meinen Aim. Wegen der Karlsruher Correspondenz war ich ungeschickt: Es schien mir Klatscherei. Ich werde durch routine schon geschickter werden. Bemerken Sie mir nur die Dinge. Den Gubitz sende ich im Druck mit Haut und Haar – Gegen Herrn 25 Fleischmann protestir ich entschieden und wenn er uns Banditen nachschickt. Das ist abscheulige drogue. Wenn Sie es w o l l e n so mßen Sie es mir expreß andeuten. Haug hat n o c h n i c h t an die correspondenten geschrieben. Er ist sehr langsam und sehr behende, denn er schwrzt mir troz aller Abrede wunderliche 30 Dinge // in das Merzblatt. Da ist der Brief zurck der zu der Rezension von der Penelope gehçrt. Th. H. Samstag Nacht.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart etwa 4. Februar 1817

Haben Sie zu beiliegender kleiner Notiz des armen Uxkll die Zeichnung und wollen selbe benuzen, so wird das Blatt Ihnen sagen wovon die Rede ist. Sie fragten nach Aufszen von Varnhagen, besonders ber: Au s s c h n e i d e n – wenn ich Ihre Worte recht lese, welche in den mir zugesandten Papieren sein soll. Ich habe einige Dinge die der Hand nach von Varnhagen sein kçnnen gefunden, aber nichts ber Ausschnitte. – Eben erhalte ich Ihr Billet. Ich bin nicht Herr, werther Freund, ber die Einzurckenden Gegenstnde bis ich nicht 1 Mal alle vor Augen habe, 2tens Haug nicht d a s was wir verabredeten liefert. Haug hat alles von mir durchsehene Manuscript jezt in Hnden, heute sendete ich ihm das lezte zu. Ein uralter Pack von Usteri behalte ich noch in Hnden weil ich ihn nur b e i Ta g e lesen kann, also nicht fertig ward. Ich werde sehr gern die Eintheilung der Materialien nach Fchern bernehmen wenn Haug // mir die Materialien wiedersenden will – um dazu zu gelangen daß stez das N e u s t e gleich gedruckt werde, muß das ltere immer lter werden, deshalb habe ich freilich einiges Alte Z. B. Gerstenbergs Briefe, angerathen. Das lezte Blatt finde ich sehr s c h l e c h t ko m p o n i r t – aber ich wußte von Krummacher k e i n Wo r t, sondern hatte Humbold ber die Phisionomien der Pflanzen zum schnellen Druck bestimmt. – Den Brief aus Carlsruh, gab ich Ihrem Wunsche gemß, sogleich – ich werde das jedes mahl thun – aber soll ich verantwortlich sein, so muß ich die Materialien a l l e vor

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Augen haben. Haug h a t jezt wieder e i n G e d i c h t im Schilde das er sicherlich einschustert und andres zurcklst. Verzeihen Sie mir darum was ich nicht verschuldete. Ich bitte auch mir von Ihrer Expedition tglich das gedruckte Blatt zu senden, damit ich immer gegenwrtig habe was darinn steht. – Von Usteri sind s e h r g u t e D i n g e da; unter andern Briefe von Mallet aus Neapel whrend der lezten Revolution. Sollen die, mit Hintansezung andrer Aufsze s o g l e i c h ins Morgenblatt, oder wollen Sie selbe nicht ins n  c h s t e Heft der Annalen nehmen? Der Gegenstand ist sehr spannend und leidet durch Unterbrechung. Ich bitte Sie, beeilen Sie sich nicht m e i n e Sache zu lesen. Ich wnschte daß, nun // ich mit der Wahl der Materialien zu thun habe, von mir nichts mehr in das Morgenblatt aufgenommen werde als hçchstens Anzeigen und Auszge. Ich leide peinlich die Geschichte welche jezt fortluft, einen ungeheuren Plaz einnehmen zu sehen, von dem jeder Einsender berzeugt ist daß er ihn mehr verdiente. Htte ich nachgedacht, so htte ich Sie sehr gebeten diese Novelle die wohl einiges Gute hat, zurckzubehalten. – Die kleine, jezt in Ihren Hnden befindliche Geschichte, kçnnen Sie ja irgend mahl in einem Winkel des Taschenbuchs thun. Ich hatte die Gedichte welche frs Morgenblatt da sind noch nicht in Hnden, und nicht die Romane deren viele da sein sollen. Ich bitte um Entschuldigung so viel zu schwazen. Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 6. Februar 1817 Donnerstag

Mein gtiger Freund so lange ich die Materialien nicht habe und selbst n u r das gehçrige gebe, kann ich nicht helfen. Den Humbold getraute ich mir nicht zu ordnen da ich glaubte Sie wollten, um des großen Namens willen, den Artikel a l s o haben. Jezt will ich eine Probe machen die ich I h n e n schriftlich vorlegen will. Nach meiner Abrede mit Haug s o l l t e er gar nicht heute kommen. 5 Vo m G e d i c h t wußte ich k e i n Wo r t. ! Der Wallenstein hat folgendes Intereße: ich halte davon die Geschichte stez als Spiegl der jezigen Zeit und Profet der Zukunft dem großen Publikum darzustellen. Daher war diese Wallensteinische Schultirannei, ganz das kleine Vorbild von Napoleons großer Tyrannei – b e l e h r e n d. Dieser Ansicht folge ich. Wenn ich 10 nchstens eine Belagerung von Bauzen nach Chroniken gebe, so habe ich Dresden in Sinn, Torgau – und daß der Leser endlich sieht daß alles nur w i e d e r k e h r t, Gott ber alles hinweg hilft, und damals D e u t s c h e gegen D e u t s c h e wtheten – also Ruhe, Vertraun, Dank. – Den Correspondenz Artikel aus Rußland htte ich n i e a l s o gesezt. Haben Sie 15 geduld bis Haug mir g l i m p f l i c h die Materialien zurk giebt. Ich glaube er will mich ein bischen chikaniren? –

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Briefe 144 – 145

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 6. Februar 1817 Donnerstag

Hier ist der Humboldsche Artikel nun wie i c h i h n i m M o r g e n b l a t t m i t I n t e r e ß e l e s e n kç n n t e. Wollen Sie ihn so? Ins nchste Blatt kme Humbold Orchiden 5 Uber Dolomieux Schicksal ein langer Correspondenz artikel aus Paris – wegen der Persischen Reise solls geschehen wie sie sagen.

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 7. Februar 1817

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Stutt. den 7.2.17. Also zuerst von dem weissagenden Frulein. Nun, die hat eben geweissagt. Daß es sehr wackre Leute glauben und mir bezeugen bringt Sie und mich nicht weiter; denn diese wackern Leute sind nicht meine r e c h t e n. Ich gestehe sogar: wenn ich es selbst gehçrt htte, wr es mir darum keine Prophezeihung. Ich will endlich b e g r e i f e n daß die Jungfer Tripsdrille von einigen Mnnern ber die Gesundheit des Kçnigs htte sprechen hçren und in ihrem gespannten Zustand helle Blicke ber Ursache und Wirkung, Bestand und Folgerung gehabt htte, so wr das ein Urtheil das durch den Gespannten Zustand der Kranken sich ihr selbst als Ansicht und den Zuhçrern als Prophezeihung dargestellt htte. Mir fllt bei allen den Prophezeiungen des fichu miracle des betrunknen Franzosen ein, der sich neben einen Brunnen gestellt ber dem ein Marienbild stand. Wenn die Seelenkrfte so erhçht sind, so sollten sie etwas klgeres hervor bringen als den Tod eines Mannes zu prophezeihen der, wenn die Arzte nicht auch faßelten oder schliefen und ihn zu beobachten recht Gelegenheit htten, von ihnen auch auf und ab berechnet htte werden kçnnen. Also das fichu miracle, selbst wenn es statt gefunden, rhrt mich nicht. Sonst weiß ich von dieser Jungfer nur daß ihre nchsten Umgebungen auch Art Haselanten waren – so zwischen Schlafen und Trumen, Fromm sein und Aufgeklrt. Warum intereßirt Sie das so? Sie haben Leidenschaft dagegen – das thut mir leid weil ich von Ihnen Beobachtung hofte – weil ich gegen Ihren Kopf einen wahrhaften Respect habe. Sie haben auch Leidenschaft gegen den Katholizismus. Sie haben eine Rezension eines Buchs ber einen Bekehrten geschickt, eine Art Roman, die beweißt mir das. Das Ding ist bei weiten nicht so schlimm. Wir mßen nur die Religion dabei aus dem Spiel laßen. Wer katholisch wird thut es aus Glaubensbedrfniß, Herzens und Gewißensangst – nun der ist eine arme Seele, die wir aber doch nicht schmhen wollen. Wahrscheinlich wrden sie, wren sie katholisch erzogen, ins Kloster gegangen sein, oder htte sie Gelegenheit gehabt Herrnhuter zu werden, sich in des Lmleins

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Wunden geschmiegt haben, oder sonst so etwas – kurz etwas Abentheuerliches das die Leere ihrer Armseeligkeit oder das Nagen ihrer Schwche befriedigt. Aber darber kann ich so wenig zrnen als darber daß eine Speise dem Einen Auftreibt, den Andern drckt. Ein andrer Theil wird katholisch aus schlechten weltlichen Ursachen – ein Theil aus robuster Politik – grand bien leur fasse! Beide wren darum Trken geworden – und im ersten Fall wren sie fatal, im zweiten kms darauf an ob es ihnen so wichtig war wie Heinrich IV. Daß der Priester und der Frçmler bekehren will? nun ist denn das nicht natrlich? daß er drum schlechte Streiche mache ist nicht schlechter wie andres Schlechte und er mag fr die schlechten Streiche hngen – fr die Bekehrerei nicht. Bekehren wir denn nicht alle gern? – wenn wirs nicht thun geschiehts weil wir keine Apostel sind, oder etwas andres lieber thun. Sagen Sie, lieber Herr, sind denn nicht alle positiv religiose Leute, alle Glubige, so bald sie a k t i v fromm sind eben solche Fantasten wie die Convertiten? ists denn etwas beßer zu glauben der Teufel sei ein Eichhçrnchen, als der Himmel sei eine Baßgeige? Kirchen Lehren glauben und Glaubensartikel fr Grundsze halten, ist das Erstaunliche – nicht eben diese der k a t h o l i s c h e n Kirche. // Sobald ich glauben kann was Luther haben will, sehe ich gar nicht ein warum ich nicht glauben soll was Gregor zu glauben befiehlt und Lavater glaubte und Schubart und die alte Lise und jeder Andre. Die Vernunft sezt sich gegen alles Glauben, das Herz bedarf ihn ewig. Finde sich nun ein jeder mit seiner Vernunft ab; damit sie aber dem Bedrfniß des Herzens gewachsen sei, helle er sie durch Wißen auf, rste er sie durch Erkenntniß mit Kraft, und damit das Herz nicht von ihr begewltiget werde und also die Harmonie gestçrt, so lebe er in Liebe und der Natur vertraut, einfach und wahrhaftig – dann forscht die Vernunft und ahnet das Herz und ists mçglich so komen w i r Sie und ich, oder ein andrer Sie und ich in 100 Jahren erst, dem Magnetismus auf die Schliche und lcheln von heut an ber die gute Vorsehung die fr alle zukochte an ihrem G r o ß e n S o n n e n t i s c h e, auch fr die Konvertiten. Heute ist Schauspiel zum Besten des Vereins fr die Armen, das kçnigliche Paar erscheint zum erstenmahle und man scheint sich darauf zu freuen und erwartet eine U n z a h l Zuschauer. Man giebt auf des Kçnigs Forderung Wallensteins Lager und aus der Wahl der Regie, Feodora von Kotzebue worinn Kaiser Alexander auftritt. Das ist doch drollig seinen Leibhaftigen Bruder sich vorspielen zu sehen? Foote that das doch nicht im Ernst. Die Vernderung in Bayern ist hçchst wichtig. Mongelas verkaufte sein Haus 14 Tage vor des Kçnigs Rckkehr an die Kçniginn Hortense. In der Donau Gegend ist alles in der hçchsten Spannung. Die Ernannten Beamten waren alle schon in Thtigkeit, Montgelas Arbeiter sind alle geblieben – Zenter, Hartmann, Kobell Ringel, – Weichs hçrte ich vor 10 Jahren als perdu de debauche schildern, Thrheim soll faul und tarr sein. In dem Gnzburger Beamtungspersonal und andern Politikern, bedauert man daß Mongelas nicht die auswrtigen Angelegenheiten behlt. Das ist eigen! – Woher weiß ich nicht, gestern Wangenheim sagte: Der Kçnig v. Bayern habe die Pensionen der Wittwen nach ihrem Tode an die unmndigen Kinder zu vertheilen befohlen. Das wr ein

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gutes Ende von Mongelas oder ein guter Anfang des neuen Regiments. Mongelas hat dem preußischen Gesanden, wo ich eben herkomme, seine Entlaßung selbst gemeldet: um seine Gesundheit zu retten, habe der Kçnig u. s. w. Ich habe mich die Zeit her sehr viel mit Ihnen beschftigt und verdanke Ihnen viel angenehme Stunden, Cotta gab mir Ihre Einsendungen frs Morgenblatt s  m t l i c h zu ordnen damit sie den mçglichen Plaz fr den Druck erhalten so bald es geschehen kann. Ich verehre Ihre Vielseitigkeit und Ihre Liebe zur Beschftigung. Sie haben Cotta sehr lauter schzbare Dinge geschickt. Ich bitte Sie, sollten Sie auch einige Zeit ber die Auswahl der Elemente zum Morgenblatt nicht ganz zufrieden sein, so ußern Sie es gegen Cotta nicht aus 4 Grnden 1 ich muß erst l e r n e n, 2 H a u g contrarirt mich und pfuscht mir hinein, 3 ich habe die Wahl w e g e n H a u g nicht unbeschrnkt, 4 Cotta fhrt mit seinen Ansichten dazwischen. Meine Absicht wr in den Fchern der Litteratur so viel mçglich abzuwechseln und in jedem Blatt 3lei Materie aufzustellen. Z. B. // Geschichte – diese sehe ich als Spiegel der Gegenwart oder Prophezeihung der Zukunft an. Schicksale, Zge die also lehren: sonst wars eben so – oder: d a s kann jezt nicht mehr geschehen – oder: nehmt euch in acht sonst geschieht das wieder – oder: das muß auch bei euch geschehen kçnnen – also lebendige Darstellung, aber kurz und einfach, lieber hçlzern als blumig. Roman – wo mçglich etwas Gutes, aber streng beschloßen: nichts Fades (da werde ich kmpfen gegen Plattheit und Romantik, gegen Schlucker und Matadors) – Biografie – als das Anziehendste fr Allewelt. Wenn Sie uns da kurze, derbe, auch aus Chroniken genomne Materialien senden mçgten! nur ernst und herzlich damit der Mensch sich des Menschen annimmt ernstere Wißenschaften besonders Naturkunde – aber so viel mçglich o h n e lateinische Worte, da, unser Publikum unlatein ist und die wenigen Lateinischen durch sachliche Notizen zur selbst Leserei gereizt werden sollen. Poesie – so wenig wie mçglich und nur d a s B e s t e – oder! das U n v e r m e i d l i c h e wie solche Voßens und Seckendorfs Einsendungen. Die Correspondenz muß auf das Intereßanteste beschrnkt werden, Kein Geklatsch ber die Histrionen und die Ephemeren der Bretterbhne – darber bin ich am mehrsten in Streit. Cotta z a h l t also will er b e n u z e n. Es ist eine U n z a h l Materialien da – und wirklich n u n nur beßeres, denn ich durfte Sichten. Htten wir nur Plaz! – Haben Sie nun Nachsicht bis ich mich beßer zu behelfen weiß und Haug mehr gewinne. Aber laßen Sie mir mein Inkognito! Wenn Sie fhlen kçnnten – das kann der Mann nicht – wie ich mich entfremdet fhle so gar viel mnnliche Beschfftigung zu treiben. Aber ich muß mich durch die nchsten 6 Jahre durchkmpfen. Laßen Sie mir mein Inkognito – und wo es mir abgerißen wird, wo man mich darum schmht – O sagen Sie den Leuten wie viel lieber ich Strmpfe strickte! wie viel beßer ich sie stricken kann. Die geschenkte Preßfreiheit sieht mir wie ein Preßunfreiheit – die sieht dem lutherischen Forschungsgeist hnlich: – so bald du die augsburger Artikel glaubst, kannst Du denken was du willt.

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Ich hoffe wie Sie von Lippes Gegenwart in Hofwyl. Gott gebe daß ich nun das Argste berstanden habe. – Aim lernt wacker, aber den Kopf wird er sich gewiß noch bltig rennen mit seiner unbndigen Heftigkeit im Innern – ußerlich sieht er untheilnehmend aus bis er vertraut und das scheint ihm schwer. Man liebt ihn 120 fr seine reine Unschuld und treuen Sinn. Fouquet dichtet nun Trauerspiele aus der Heldensage von denen Wangenheim uns eine schwere Menge in der H a n d s c h r i f t vorlas. Das ist unerhçrt! in dem 2 Theil (3 hatte das Gedicht) wards mnniglich zu toll man hçrte auf. Kennen Sie denn Klingers Werke? Das ist ein ernster, tiefer, starker Mensch. 125 Luise geht so still fort. Vor 3 Tagen ward sie beschwazt, sie sang den Sicilianischen Schiffergesang: o Santissima – die blaße, zarte, Schattengestalt, die Langen Wimper das blauen, schmerzliche Geder unter ihren Augen beschattend – die schwache, reine Stimme die nur tiefergreifend aber nicht zitternd tçnte, machte auf ein halbes Duzend satt gegeßne lustige Menschen einen Eindruck der 130 unbeschreiblich war. Seit 2 Jahren und drber, sang sie n i e. Leben Sie wohl und Ihre lieben Kinder groß und klein.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Christian Gottfried Nees von Esenbeck in Sickershausen Stuttgart 8. Februar 1817 Sonnabend

Rcksendung von nicht aufgenommenen Gedichten: zu wenig Platz und zu großer Vorrat. Æanonym:æ Epigramme (nicht ermittelt); Morgenblatt

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 3. und 10. Februar 1817

Ich erhalte frs Montag Blatt Schluß des Frst Lobkowiz – intereßant um zu vergleichen j e n e Zeit wie man a l s o verfuhr gegen die heutige wo das unmçglich ward. Jagd Partie k e n n e i c h n i c h t Correspondenz ist als n e u gut. 5 Was weiter hinzukommt ist o h n e mein Wißen Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 10. Februar 1817 Montag

Da bei mitkommenden 2 Aufszen ein neulich erst eingetroffner Brief liegt der eine Antwort zu erwarten scheint, sende ich sie zurck mit der Bemerkung daß

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Briefe 148 – 151

Ihr Blatt dergleichen Gemeinheiten der unverschmtesten Art nicht brauchen kann. Das bas comique, der Casperle, der C . . .aderle gehçren zum Volksthum 5 und ich schze sie, Herr Schodde aber fllt Lokale und vielleicht individuelle Gegenstnde mit Handwerksburschen Grobheit an, ohne Humor noch Wiz. Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 10. Februar 1817 Montag

Da ich vermuthe daß wir zunchst Plaz fr einen neuen Aufsaz frs Kunstblatt bekommen werden, wnsche ich zu wißen ob derjenige ber Landschaftsmalerei Ihnen eilig ist? Wollen Sie ihn hiemit noch einmal ansehen? Ich gestehe daß er mir seiner Prziositet wegen mißfllt. Er hngt sich offenbar an das Paradoxe um neu zu sein, kçnnte auch mit 10 Worten sagen wozu er 40 braucht. Sie schienen aber eine besondre Ursache zu deßen Aufnahme zu haben, und es ist ohne Zweifel gut daß man einen Jeden reden laße. Hier ist das Verzeichniß der vorhandnen Materialien wobei ich diejenigen denen ich den Vorzug wnsche, abgezeichnet habe, die wertheren mit einem + die zweit werthen mit XX. Hier sende ich Ihnen Sievers Aufsaz ber die Pariser Journalisten der in meinen Augen und vor meinen G e w i ß e n von der niedrigsten Gattung ist. Der Inhalt ist von der Art daß jeder Schurke morgen von Ihnen und mir und dem HerrGott eben solche schlechte Dinge sagen kann da Herr Sievers nur erzhlt ohne nur die Klugheit der Wahrscheinlichkeit: woher wißt ihr das? zu bedenken. Dabei stachelt der hamburgsche Haß berall durch. Aber auch der Ton ist so gemein, oft so roh daß es nicht einmal das Verdienst des Giftes, sondern nur des Kothanwerfens hat. Ich bitte um Verschonung fr Ihr Blatt! Ich habe es um und umgelesen; ob es einen Auszug erlaube? aber ich sehe nicht wie? da es nur Schmhung enthlt. Sein Urtheil ber Jouy // Z. B. dem Verfaßer des Eremite de la Chause dAntin, kçnnt ich ausziehen als Widerspruch gegen alle Leser von Geschmack welche dieses Buch mit Achtung aufnahmen – aber ohne die persçnliche Schmhung gegen Jouy hat es keinen Reiz und warum einen Menschen schmhen mit dem wir nur als Autor zu thun haben? kommt es auf die Gallenergießung eines Anonymen an, so sollten wir doch bedenken daß wir auch »glserne Fenster haben.« Jezt entscheiden Sie ob ich a u s z i e h e n soll; denn soll es g a n z genommen werden, so – – jen appelle a´ ton coeur qui connut le malheur Sehen Sie, ich werde tragisch. Th. H.

Abb. 5

Brief von Dietrich Kanngiesser an die Redaktion des Morgenblatts, 3. Febr. 1817. Mit Schreib-, Eingangs- und Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung.

Abb. 6

Brief an die J. G. Cottasche Buchhandlung und Dietrich Kanngiesser, 12. Febr. 1817.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Dietrich Kanngiesser in Nimwegen Stuttgart 12. Februar 1817 Mittwoch

vielleicht An Herrn Kanngieser? Bei dem geringen Umfang des Blattes und dem Uberfluß an vorhandnen Materialien mßen wir das Vorhandne zum Druck zu befçrdern bemht sein, daher unter den Neueinkommenden whlen, weil es sonst wieder Alt wird. Neben dieser Nothwendigkeit steht aber der Wunsch vorzgliches Neues zu erhalten, ungeschwcht, er nçthigt uns nur gewiße Fcher zu beschrnken. Die Sendungen des Herrn kanngiesers werden deshalb sehr willkommen sein wenn er unser Bedrfniß bercksichtigen will. 1 Gedichte kçnnen wir nur sehr wenige und nur aus besondrer Auswahl aufnehmen. Des Plazes wegen 2 Bei Litteratur Nachrichten muß der Einsender uns erlauben das Intereße zu beurtheilen da unser Blatt fr D e u t s c h l a n d bestimmt ist und manches in Holland intereßiren kann, was bei uns ohne Reiz ist. 3 Kunst nachrichten werden erwnscht sein, besonders Nachrichten von Gemlden in Privathusern deren Abkunft und Werth und Wesenheit redlich beschrieben wird. 3 Sitten u Cultur u. s. v. sehr willkommen 4 Anekdoten und Satyren erscheinen aus verschiednen Gesichtspunkten in sehr verschiedner Gestalt; wir mßen also bitten besonders lezte fr das A u s l a n d und das Grçßre // Publikum zu berechnen. Da der Raum des Blattes sehr gering ist und wir den Nachtheil des çftern Abbrechens oder zu langen Fortsezens immer mehr wahrnehmen, so bitten wir den Aufszen einen mçglichst mßigen Umfang zu geben, oder in geschloßnen Abtheilungen abzufaßen, so daß deren Trennung dem Intereße nichts schadet. Nun machen Sie die hçflichste Brhe daran. Wie?

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 12. Februar 1817 Mittwoch

Dorsch hatte einige sehr alte Dinge ber Litteratur Z. B. Adolphe h ç c h s t l a n g behandelt, und Unbedeutende Schriftchen der belles Lettres zu weitluftig. Das Beßre bezeichnete ich. Das was Kunst betrift nahm ich frs Kunstblatt. Er ist weniger s e l b s t g e f  l l i g wie Depping aber Depping scheint mehr Q u e l l e n zu benuzen. 5 Von der Correspondenz soll eben das Mçglichste genommen werden. Ich denke nur je nach der Natur des brigen Inhalts muß man auch zuweilen das A m  ß a n t e r e dem N e u e r n vorziehn.

Abb. 7

Brief an Johann Friedrich Cotta, 12. Febr. 1817.

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Februar 1817

Kennegieser kçnnte sehr nzlich werden, sollte man ihm folgendes (im angebognem Blatte) melden drfen? 10 Seine Verse sind sehr platt und alltglich, und holpricht – doch um ihn nicht in Verzweiflung zu bringen, bezeichnete ich ein Gedicht zum Druck weil es im Gedanken a r t i g und e d e l ist. Der Artikel ber das neue Lutherische Seminar in Amsterdam ist sehr intereßant und muß bald gedruckt werden.

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An Therese Forster in Berlin Stuttgart 15. Februar 1817

Sonnabend

Stuttgardt den 15. 2. 17. Il me semble bien longtems que nous navons comuniqu, ma chre Thrse. depuis tes dernieres lettres ton souvenir ne me r  p o s e plus. (Cest bien bizzarre que cest proprement la parole qui donne la ralit  un fait dont lexistence na plus te sujet  aucun doute. Je ne me suis jamais fait Ilussion sur le Caractre de tes alentours, je vis mes supositions justifis en faisant leur connoissance personelle, mais je nen ai senti le mal aise que dpuis que toi et moi nous en avons prononc la parole.) Enfin nous sommes daccord sur le parti  prendre. Il sagit dachever. Hlas! quand  mes entreprises, il sagit de c o m m e n c e r. Me voila donc serieusement embarqu  rdiger le Morgenblatt, le Kunst et Litteraturblatt – figure toi que jai employ ces dernires 5 semaines  lire plus de 2000 Pages de Manuscripts,  faire des extraits, plusieurs Analyses et Copis; en meme temps jai tous les jours une feuille, quelques fois deux, de correction et la correspondance journalire  lire, compte avec cela plusieurs billet entre Cotta, le Fa c t o r, Haug – enfin la vie la plus bigare imaginable! Cotta est letre le plus plaisant.  tout prendre, dlect de mon activit, mais au point de me croire capable de tout, par exemple de faire lextrait dun trait sur latraction des Cercles polaires – et puis je le fais! – en gnral je memerveille de lindolence, de linsoucience, de limpertinance des autres, et je me plais dans mon nergie – Je meffraye de linaptitude des autres en les trouvant plus maladroit que moi. Ces materiaux donc – Haug ne sest pas donn la peine de les lire avec attention – lIde de les corriger, rdiger, arranger, ne lui est jamais venu. Un plan de lharmonie et de la variet dans la composition ne loccuppoit jamais. Jai eu des momens trs desagrables pour prendre un peu les rennes sur Haug, qui est en possession depuis 10 ans. Cotta sest brouill avec lui au point de le maltraiter pour mobtnir linfluence principale.  force de loyaut et de desinteressement jai reuisi  faire avouer Cotta ses torts envers Haug – jamais il na reconnu ses torts envers qui que ce soit, tachant toujours  les rparer – et jai si bien amadou Haug que tout en badinant il vient tous les matins concerter avec moi le choix des Matires – cest  dire: je les lui remets. Cette srenit ne durera pas eternellement, mais je taˆche de lentretnir par toutes les complaisances possibles. Je lis et je corrige tous les mauvais vers que Haug compose; je fais des Re z e n s i o n e n dont il est charg mais quil est trop

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parresseux de faire; dun autre cot je reponds sur toutes les questions de Cotta avec la promptitude qui mest naturelle, et limpartialit qui mest trs facile en fait de litterature. En attendant je lis beaucoup et japprens beaucoup. surtout que nos litterateur sont lespce la plus miserable que notre nation est sur un dgr si bas dans la Culture de lesprit dans le gout des sciences comme je ne lavois pas bien sÅu jus quici. Quels chiffons jai trouv de nos auteurs soi disant // bons! quelle Jactance, quel orgeuil dplac! – Malgr toutes ces occuppations jai compos une Novelle que jai un peu destin  tes Eleves – je vais la faire Copier et la remettre  Mr. de Kuster pour lenvoyer  Berlin par la premire occassion. Ces fillettes sen pourons peut etre passer – et dans ce cas tu la gardera pour toi – quand au profit pecunier de toute ma besogne, je ne le connois pas encore – mais moyenant cette redaction et mes propres ouvrages qui me sont toutes payes  part je pense gagner 1000 florins dont la moiti sera pour lentretient dAim et lautre moiti pour aquiter ce Monstre de Hofwyl. Mais jai encore  me remettre de mes depenses de lane passe qui ma cout les oreilles – cela nest pas encore fini jus quici – nous avons chang de logis jai et oblig  augmenter un peu mon ameublement – cela ne finit pas. Cependant je suis bien au niveau de mes dpenses. – Tu peux timaginer la sensation que la chute de Mongelas  produite. elle etoit absolument inopine. Ses efforts  toujours semer la division entre le Roi et le prince hereditaire fondoit la cause principale de la haine de ce dernier envers lui; dans le dernier tems une Manigance financielle des plus deprave, que je ne sais pas du tout expliquer, augmentoit  loutrance la haine universelle contre le Ministre. il sagissoit de billets de Lotterie nationale et de la grande Banqueroutte de la Maison Spiro, finalement Mongelas, se sentant incapable de lactivit requise  expdier les affaires quil avoit toutes accapares et voulant cependant conserver tout son ascendant, visoit  devenir Grand Chancelier de lempire. le Prince voyoit arriver le moment de le voir maitre absolu des affaires par sa dignit mme et resoulut de tout hazarder. Cest sur ces entrefaites que le Roi se rendit  Vienne. La Reine, lImperatrice et lEmpereur y travailloient  bon Roi alors debarass de linfluence personnelle du Ministre. la maladi du Prince survint, et les representations dun fils chri sur les bords du tombeau, ou  peine en chapp, eurent galement un grand effet; le Roi fut ebranl. Cependant il ne resolut rien et  son retour  Munic, Mongelas neut pas le moindre SoupÅon dune disgrace. Enfin le soir de son arrive Wrede se rendit auprs de lui, aprs une reception des plus gracieuses Wrede prend la parole et lui explique quel est le but de cette entrevue; il lui fait le tableau le plus choquant de la situation du pas, de sa misre, de la mesestime dans laquelle le Gouvernement tombe de plus en plus; le Roi lcoute en palissant de douleur; Wrede declare enfin quun honnÞte homme ne pouvoit plus servir  cot dun homme deshonnor au point que Montgelas letoit et quil posoit son baton de Marechal aux pieds de Sa Majest si elle ne signoit pas imdiatement lordre de sa retraite et en meme tems la composition de gouvernement quil lui proposoit. Le Roi a duˆ flchir; car le lendemain il rassembloit le Conseil et y dclaroit la dchance du Ministre; on

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assure quil – lui le Roi – a voulu lui meme lui en porter la Nouvelle, le Conseil len a dtourn et Mr. de Ringel a te charg de cette facheuse commission. Montgelas a reÅu cette nouvelle avec tout le rpos imaginable, au lieu que la Comtesse a tempest. Elle a rassemble toute sa maison, dclarant que leur Maitre netoit plus quun simple particulier, que // tout ceux qui navoient servi que le Ministre navoient qua se retirer. Montgelas a et diner le lendemain avec Wrede chs Seligmann sans faire paroitre le moindre malaise; il va se rendre  ses terres prs de Ratisbonne, et de l en Suisse. Il doit avoir refus Sa pension de 30000 florins. Le Roi lavoit pri de Conserver le portefeuille des affaires trangres, mais il a repondu quil vouloit tout ou rien. – le Public regrette genralement quil ne conserve le departement des affaires trangeres ce qui prouve loppinion publique en politique. la´ sensation publique est trs vive. le peuple remplit les cabarÞts boire  la sant du Roi; le Prince a reveill prodigieusement lattachement du Peuple. Voila Lerchenfeld Ministre des finances et  mon avis son regne ne durera pas. les hommes borns sont honnÞte par passion et cela les aveugle jusqua la bÞtise et au crime. au reste son infalibilit lui attirera des ennemis sans nombre. Les papiers ont hauss tout de suite. Il est amusant dobserver le different Caractre des sensations que cet venement a produit  Munic, en Bavire en gnral et de leffet que la Mort du souverain avoit ici. Loppinion tourne en faveur de notre pas. Cest un interet plus unanime parmi le peuple, une contenance gnreuse de la part des princes, et un Caractre de Grandeur dans le Gouvernement. Enfin – nous allons Voir. – Nos relation continuent. lautre jour nous avons eu une s e s s i o n o r a g e u s e chs Hartmann ou Wangenheim nous lisoit un grand Pome de Mr. Rkert: Der Weltenbau, es ist eine gedrngte Erzhlung der Weltbegebenheiten von der Mosaischen Schçpfung bis zu Luthers Zeiten in c i r c a 300 Seiten r e i n e r e r Knittelverse, in denen den Ubergnge mit dem Seher Formel: Ich sah – gebildet sind. Es fngt also mit der Schçpfung an geht zum Egyptischen Religiosen Staatsgebu ber, dann zum Indischen, Jdischen, Scandinavischen, Griechischen, Romischen; nun entsteht der Germanisch u Christliche Gegensaz: Papst u Kaiser; diesen Zeitpunkt behandelt er sehr tranglirt, Kreuzzge, Sarazenen – alles sehr unbefriedigend – Germanien immer dergestalt ins deutsche Kaiserthum versezt, daS k e i n We s t l i c h e s Volk bis zur: Wa r t b u r g – denn diese ist fr diese Gattung Haselanten das Stichwort, genannt wird. Da hçrt diese Abtheilung auf. Wangenheim hatte beim Osterreichischen Gesandten gegeSen – er war montirt, las mit einer wahren Berserkers Wuth und wie es dann an das Ende kam, erklrte er das Gedicht fr das GrçSte Werk der Zeit. (der Autor war fortgegangen) Reinbeck stand – zu meinem Erstaunen! – mit heiterer Khnheit auf und erklrte daS es ihm weder im Plan noch in der Ausfhrung genge, daS es matt und unpoetisch sei. Ich tadelte die AusschlieSlichkeit zu Gunsten der deutschen Germanen und die lppischen concettis in der Partie der Kreuzzge – Wangenheim schrie wie ein Heide, Reinbeck wie ein Hahn, ich war ohnehin Heiser und ersphte die Momenterchen ein billiges Wort zu sagen, was ich zur billigen Anerken-

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nung des Guten benuzte. Es war eine Freude einmal eine lebhafte DiscuSion zu hçren. Mathison war nicht da; der htte s t u m m e Krmpfe bekommen; seine Frau hatte die Kolik ber die Lebhaftigkeit und Freiheit des Streites. Die Ministerinn war mit Luise u mir einverstanden, die Hartmanns sind null. Das Gedicht ist ein moderner H  b n e r klar und paSend zusammen gestellt, nach dem Gesichtspunkt des VerfaSers der wohl ziemlich dogmatisch sein mag. Es sind viele k e r n h a f t e Stellen, das Ganze aber im Ton der alten Epopee gehalten und mit Wrde wenn gleich in Knittelversen. Von der Wa r t b u r g geht er nun weiter und hçrt mit Napoleons Sturz auf, das heiSt mit der berhmten Erringung der unsichtbaren deutschen Freiheit. von diesem Theil sahe ich Bruchstcke ber Napoleon die t i e f s c h e u s l i c h waren in gemeiner Rohheit des Ausdrucks und fanatischer Darstellung. Habt ihr nun in euern Umgebungen etwas IntereSe, hngst Du nur entfernt mit Jemand – etwa durch Mllers oder dergleichen mit einem Litterator zusammen, so wollte ich Du bewegtest dahin daS dieses Werk derb und ernst beurtheilt wrde; sein Gutes und sein Ubles. Drollig wars daS Wangenheim nachdem er uns bis halb 9 Uhr gelesen, zu Herzog Wilhelm fuhr, wo ein attach an den RuSischen Gesandten auch ein S i n n i g e s epope in 12 Gesngen, aber nur die ersten 6 – nmlich die N e u e Z e i t Napoleons // Geschichte von seiner Vermhlung mit Marie Luise, bis zu seiner Einschiffung nach Elba, vorlas. Ein Herr Robert Schwager des PreuSischen Gesandten Varnhagen in Carlsruhe – der gehçrt also von Vornhinein in eine Sippschaft von Germanischen HasenfSen. Herr Robert htet sich vor Knittelversen – vielmehr soll er im Kothurn stolzieren. Haug, der von allen Menschen am wenigsten urtheilen kann, findet diese Epopee prchtig. Mathison der an nichts intereSe nimmt und sich vor allen frchtet, htet sich darber etwas zu uSern – ich habe also noch kein Urtheil gehçrt, aber daS in Stuttgart an einem Abend zwei neue Epopeen vorgelesen wurden, machte mir den ungemeinsten SpaS. – Von Gçttingen erhalten wir fortwhrend die herzlichsten Briefe, und Meister Aymo hat fortwhrend das Heimweh nach Hofwyl. Dabei lernt er mit Leichtigkeit und Beharren. Froh macht er mich nicht weil er es nicht ist und alle die Sparren durchgeht die dem Alter freilich angemeSen sein mçgen. Er hlt das Duell vor unvermeidlich und demonstrirt mir das schon zum 2ten Mal. Er ist lebenssatt und mçgte in einer Schlacht fallen. Das beunruhigt mich nun weiter nicht und mag auskochen. Blumenbachs Tçchter haben 100 fache Gte fr ihn. In Gnzburg ist man gut und lieb. Greyerz nimmt einen ungeheuern Antheil an Montgelas Abschied. Gebhardt ist Landrichter in Burgau geworden; wie er mit dieser Ernennung von Mnchen zurckkam, gingen ihm die Gnzburger in 12 Chaisen und zu 8 Reutern entgegen ihn einholen. Diese Lebhaftigkeit freut mich bei diesen Leuten. D i e s e beweiSt daS die bayersche Regierung nicht drckt. Hier wird viel MiSvergngen entsponnen; viel guter Wille findet keine Verwirklichung. Nachdem vom Mitte November bis heute der

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Ve r e i n Sessionirt, Sammelt, druckt, umherwirkt, hat man noch gar n i c h t s gewonnen als die unentgeldliche Speisung von 700 Kindern; fr Geld kann noch niemand Suppe bekommen und nachdem jeder Dame eine Zahl Familien zugetheilt wurden, hat keine einen Kreuzer um fr sie zu sorgen. Da fehlt es nicht an der s e h r  b e r l e g n e n Kçniginn Thtigkeit, nicht an der Vorsteherinn guten Willen – ich glaube die leitenden Mnner sind ungeschickt – ich weiS es nicht. Gott wird der beste Armenpfleger sein indem er alle FlSe ofen lSt Frucht von den Hfen her zu schaffen; indem er die Fluren entblçSt lSt Schweine u Schafe den ganzen Winter hinaus zu weiden und Heu u Wurzeln den Khen zu ber laSen; indem er den Berggegenden Wetter schenkte i m J e n n e r Kartoffeln einzuheimbsen die grçSer u beSer als je waren; indem er vielleicht doch ein gutes Frhjahr schenkt das die Kunstverstndigen nach vielen Anzeigen erwarten; indem er das HolzbedrfniS so niedrig hielt; indem er dergestalt vor Krankheiten schzte, daS die rzte sich keiner hnlichen Zeit erinnern. – O wenn das Elend durch die gute Mutter Erde gemildert wrde! – Ich mçgte nur wiSen ob es gar keinen Cirkel von Politikern giebt welche die Contenance der Deputirten u Pairs Kammer mit der des Bundestags vergleichen und darber Lust bekommen ins Mauseloch zu kriechen. Jenes zertretne Volk richtet sich unter Wunden und Ketten auf und steht alle fr einen troz innern Zwistes, alle Franzosen zu eigner Erhaltung vereint. Dieser Bundestag! – sah man je eine farce von der Langweiligen Lcherlichkeit? Ich bedaure die wackern Mnner aus denen er mit unter besteht. Wir waren Mittwoch bei Wergos in Kannstatt bis 1 Uhr Nachts – ein recht gutmthiges Geschlecht. Gestern waren wir bei der PreuSischen Gesandtinn die krank ist ganz allein, heute sind wir bis 7 Uhr bei der Duttenhofer die sehr lieb ist – dann bei unsern Gesandten – Ich wr gern zuhause aber! – Luise hlt sich. Beim Ausziehen hat sie sich schrecklich ermdet – wir wohnen jezt recht nett. Ich bin recht begierig nach Briefen von Dir. Gebe Gott daS es Dir wohl gehe! Lebe wohl! LaS Dich nichts mehr krnken als es werth ist und hoffe auf Morgen – der endliche Morgen steht fest. Deine herzliche Th. H. GrS die Familie Forster.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 12. und 17. Februar 1817

Die Nachrichten ber Holland werden gern gelesen werden. Sie sind flach und gemthloß, aber farbig und du ton de la bonne societ. Sind Sie eilig damit?

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Heute erhielt ich Herrn Richters Manuscript von Seite 1 4 an, mit Humbolds Grßern und Eßlairs Theateranzeige, zu einer neuen Nummer des Morgenblatts die mir nicht bezeichnet ist. Herrn Richters Aufsaz b i s Seite 14 wird also gewiß in der Nummer sein deren Manuscript man mir gestern schickte, wo ich, einer huslichen Angelegenheit wegen, ausgegangen war. Nicht Geschftlich, sondern freundschaftlich gesagt, ist doch ein solcher Aufsaz von Richter eine der traurigsten Tendenzen unsrer Zeit. Regel und Zugelloß gedacht, geschmackloß gesagt schwimmen einige Goldkçrner // in diesem Maˆch, crach eines bizzarren und ausgelaugten Kopfes herum – Was hat das Publikum dran? Das etwanig Beste, verstehen ja die Wenigsten, der Haufe kann nur Geschmackloses Zungendreschen dran lernen. Das ist traurig! – Sonderbar ists daß so viele Einzelne aus dem Publikum e i n g e s t e h e n: Sie kçnnten dergleichen Aufsze nicht auslesen – und dennoch b l e i b t die Voraussezung daß der Mann ein beliebter Schriftsteller ist, und s o lange muß er in Ihrem Blatte so v i e l m ç g l i c h als solcher behandelt werden. – Uxkll trgt mir auf Ihnen fr Ihr gtiges Geschenk herzlich zu danken. Es hat ihm so wohl gethan daß Sie seiner gedachten. Bei dieser Veranlaßung fllt mir sein Urtheil ber die Umriße von Faust wieder in die Hnde wie er es mir damals schrieb da ich ihn der Herzoginn Wilhelm ihr Exemplar durch Frau von Uxkll zum Ansehn verschaft hatte. Der alte Mensch bildet sich doch ein Urtheil daß er motivirt.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen Anfang Januar und 17. Februar 1817

Der Aufsaz aus Genf ist s e h r gut und ich wnsche nur recht bald Plaz fr ihn. Hier ist die Anzeige von Bell u Lancaster. Sind Sie damit zufrieden, so mßen diese b e i d e n Aufsze in ein Blatt. Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 12. und 17. Februar 1817

Welchen Aufsaz von Httner meinen Sie, werther Freund? Den ber Litteratur? Der soll in das Litteratur Blatt – billiger Weise v o r der Bell Lancasterischen Sache. Ich wnschte die Litteratur Bltter kçnnten sich schneller folgen – Oder meinen Sie einen andern? Ich bitte mich nur mit 2 Worten zu unterrichten. 5 Den Aufsaz ber englische Litteratur aus Bibliothque Universelle mçchte ich auch gern bald brauchen Das von Eßlair will ich sogleich vornehmen.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 17. Februar 1817 Montag

Erlauben Sie mir einige Rcksprache. Hier der heutige Gubitz – ich sezte zwei Bemerkungen bei – entscheiden Sie ob ich recht habe. Ja oder Nein. Bei dem Was er von Jahns Vorlesungen sagt mçgte ich durch eine kleine Anmerkung auf die w ç r t l i c h e n Stellen hindeuten die vor 3–4 Tagen in der Allgemeinen Zeitung angefhrt wurden – darf ich das? Ja oder Nein Unter den Gedichten finde ich ein paar sehr mittelmßige aber n i c h t s c h l e c h t e von Graf Pappenheim, mit eingeschloßnen Brief. Meinen Sie nicht daß man so einem Einsender w a r m halten sollte? Pappenheim ist des byerschen Kronprinzen F r e u n d und Liebling, da kann er einmal etwas senden das Intereße hat. Er bietet historische politische Aufsze an. Soll ich den Entwurf eines Brief machen der die Vernachlßigung der Arbeit motivirt u ein Gedicht (das beste) nchstens einzurcken verspricht? Ja oder Nein Hier finde ich endlich in dem Wust von Reimereien ein sehr schçnes Gedicht das ich am nchsten Plzchen einrcke. Lesen Sies zu Ihrer Freude. Es bedarf, um keinem Schatten von Anstoß zu geben, wohl hinzugefgter Bemerkungen. Eßlairs miton mitaine soll schnell kommen. Ich habe Lust nchstens ein kleines Wort ber die Verpflichtung des Schauspielers gegen das Publikum zu sagen. Soll ich? Wangenheim hat mich a n g e f a h r e n daß mein Roman nicht nacheinander im Morgenblatt km. »Die Leser knurrten drber« machs der Kuckuck den Leuten recht! Ich sprach mit Haug // der mir das auch schon sagte. Ists Ihnen recht daß nun Jean Paul komme und dieser Roman jedes das Blatt voll bis sie aus sind? So sind wirs loß. Kçnnen Sie mir von Herrn Roberts Versen, Epopee – nichts sehen laßen? Uxkll bietet Ihnen an von Moller in Darmstadt eine knstlerische Anzeige des schçnen neuen Blatts des D o m s v o n U l m. Ich denke das nehmen Sie an frs Kunstblatt? wenn die leidigen Menschen in Rom doch von den, ihnen nhern, neapolitanischen Ausgrabungen s c h n e l l etwas meldeten! – Sagen Sie mir doch gelegentlich ob wir von dort nichts zu hoffen haben. Wenns darauf ankommt Ihnen çfter Briefe abzunehmen (als brouillon versteht sich) so befehlen Sie doch. Th. H. Montags.

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Briefe 157 – 158

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart etwa 18. Februar 1817

Zur Auswahl von »Morgenblatt«-Artikeln. Paul Usteri sendet zu viele Artikel ein; bittet Cotta, Usteri das mitzuteilen. Rudolf Heinrich Bernhard von Bosse: Das germanische Hauswesen. (Erster Abschnitt aus der Schrift: Uebersicht der deutschen Staatswirthschaft bis auf die Zeiten des deutschen Bundes Æ…æ.). In: Morgenblatt, Nr. 59 (10. 3. 1817), S. 233–235; 60 (11. 3. 1817), S. 237–238; 61 (12. 3. 1817), S. 241–242; 62 (13. 3. 1817), S. 245–247; ÆTh. HuæbÆeræ: Der Wille bestimmt den Werth der That; Jean Paul: Landnachtverhandlungen; ÆP. Usteri (bers.):æ Die Barbaresken. (Aus dem Quarterly Review Nr. XXIX). In: Morgenblatt, Nr. 40 (15. 2. 1817), S. 157– 159; 41 (17. 2. 1817), S. 161–163; 42 (18. 2. 1817), S. 165–167; 43 (19. 2. 1817), S. 169–171; Æders. (bers.):æ Pflanzenbilder von Alexander von Humboldt; Artikel (nicht ermittelt) Literatur-Blatt; Morgenblatt

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 19. Februar 1817

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S. d. 19.2.17 Sie mßen mich schon laßen krizeln und Cotta muß es fortschicken. – Sie haben bemerkt daß im Jenner kein Aufsaz von Ihnen im Morgen Blatt war wie Cotta mir meldete um mich aufmerksam zu machen. Natrlicher Weise muß ich wnschen – da ich einmal den Versuch mache in diesem Geschft thtig zu sein – die Begriffe welche ich von deßen Ehre und Nuzen habe mit den gerechten, und auch selbst ungerechten Ansprchen der Einsender zu vereinen. Drfte ich – denn ich muß nun einmal mein Ich hier nennen, so peinlich es mir in Geschftssachen dieser Art ist – wenn ich nur die gehaltreichsten, wrdigsten Aufsze heraussuchen drfte, so fllten Sie und sehr wenige – ach sehr wenige! das ganze Blatt. Allein es sind gegen Ihre, allgesamt hçchst schzenswerthe Aufsze, sechsmal soviel andre (Gott weiß, einige historische ausgenommen, allgesamt neben Ihnen nicht zu nennente,) ohne die Poetischen da. Ihre schzbare handschriftlichen Aufsze reichten zu 60 vollen Blttern hin, die brigen (ausgelesenen Handschriften, denn ich sonderte ein Drittel zu mittelmßige ganz ab) wrden deren sicherlich 360 geben, wir haben also fr 420 Bltter Manuscript v o r r  t h i g, dazu kommt alle Woche vieles Neue – das ist der Bestand – Cotta wnscht nun: das Alte benuzt; alles Neue n e ugebraucht und die Korrespondenz so schnell wie mçglich n a c h e i n a n d e r. Cottas Gesichtspunkt kann nicht r e i n sein da d e r Ta g stez, oft peinlich, und stez vielseitig auf ihn wirkt – die Autoren drngen ihn, der Handelsgeist zupft ihn, G e s c h w  z zerrt ihn in taglichen Besuchen der habitus und famillis. Meine Ansicht wr folgende: Die Benuzung d e s N e u e n hat keine Regel; das Intereße des Tags bestimmt sie; dieses abgerechnet wnsche ich folgende Anordnung der Materien: In jedem Blatte

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1 Artikel historisch 2 " Naturhistorisch oder Geographisch oder Reflektirend oder: 3 " romantisch Correspondenz versteht sich – selten Poesie weil sie a u s e r l e s e n, oder b e s o n d e r s veranlaßt sein muß. // Nun sind aber sehr vielfltige Rcksichten welche die Auswahl ja die Annahme der Aufsze motiviren m  ß e n. Sehen Sie, da finde ich i m Vo r r a t h e: ein paar sehr g e w ç h n l i c h e Reimerein von Graf Albert von Pappenheim Adjutant des KronPrinzen v. Bayern nebst einem Brief in dem er Aufsze anbietet auf seinen Reisen und whrend seiner Berufszeit gemacht. Dieser Brief ist vom Jahr 1812 – Papenheim ist des KronPrinzen Freund, Gefhrte, ein gar nicht unfhiger Mensch; so einem w a r m zu halten, ist nothwendig u klug – da muß nun ein mittelmßiges Gedicht von ihm erscheinen und – man antwortete ihn nicht bisher – ihm ein hçfliches Wort zur Entschuldigung geschrieben werden. Schickt er nun etwas, so muß auch das mittelmßige anfangs b e a c h t e t werden nur zu sehen ob dieser Mensch mit nichts wichtigen herausrckt. – Das ist ein Beyspiel statt aller um unsere Verfahrungsweise zu entschuldigen. Cotta hat eine novelle von mir in das Morgen Blatt genommen die fr das Taschenbuch bestimmt war. Sie ist viel zu lang fr das Blatt aber nun einmahl angefangen – sie muß zu Ende – dann soll von mir n i e mehr ein romantischer Aufsaz hinein – kleine Analysen u Reflexionen vielleicht wenns an Abwechslung fehlt, aber n i e grçßre Sachen – Um des Mangels an Raums willen, damit niemand meint: ich wolle verdrngen. Cottas wandelbare Ansichten zeigten sich eben so bei Ihren Auszgen aus Humbolds Botanischen Dingen. Cotta schrieb mir 3–4 // Billets: es solle sogleich koÆmmen. Icæh eilte es mit Haug zu verabreden – wie es erscheint macht mir Cotta die bittersten Vorwrfe (alles schriftlich – ich thu es nie anders. Die Bltter behlte ich alle in Hnden) daß die Artikel zu gelehrt wren, ich htte s i e a u s z i e h e n sollen. Das hatte ich mir nicht getraut. Ich wußte wohl daß die große Lesewelt vor lateinischen Worten sich frchtet. bon! – ich zog nun den lezten Abschnitt aus und bitte Sie dringend s o l c h e A r t i k e l uns ja ferner zu schenken da sie sehr nçthig sind, sich aber immer ein dummes Publikum zu denken, das wohl e r f a h r e n will aber keine Wißenschaft hat, und ein Blatt das v i e l e r Leser bedarf. Die wenigen wißenschaftlich Gebildeten (wie wenige sind das!) werden durch die bloß allgemeinen Auszge aufmerksam u suchen das Buch selbst – die bloß L e s e n d e n lernen etwas, faßen Intereße, knpfen Fden an die ihnen nach mahls weiter forthelfen. Sie werden nun die Barbaresken Dolomieu die Linthkolonien und einige Rezensionen gedruckt finden – ich muß nun einen l  s t i g e n Jean Paul geben (solches Zeug!) und meine miserable Novelle die sonst ganz v e r b u t t e t (rabougrit) und dann finde ich wieder Raum. – Das Fach der Erzhlungen ist am schlechtesten bei uns besezt. Da wnschte ich etwas r e c h t g u t e s Verzeihn Sie u leben wohl. (Die Unzufriedenheit nimmt hier mchtig zu. Wangenheim hat an popularitet gewonnen da er gegen Otto die Caße der Landstnde u n t e r C o n t r o l l e, ver-

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theidigt. Otto wollte gar keine. Man sagt Kçnig u Kçnigin wollten nach Italien, sagt der Kçnig wolle die Versammlung der Landstnde bis August verschieben. 70 Man klagt und brummt und calculirt die Mçglichkeiten – Gott helf ihnen.)

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 22. Februar 1817 Sonnabend

Samstag Gott behte daß ich meinen Ansichten irgend eine Wichtigkeit geben wollte und auch der von He r r n J a h n nicht; doch ganz abgesehen von Ihrem Blatt und der Einrckung des Herrn Jahn angehenden Artikels modivire ich meine persçnliche Aufmerksamkeit auf ihn. Berlin ist Universitet, und besonders fr reichere, angesehnere Leut Kinder. Jahn lehrt was die Allgemeine Zeitung sagte: Frstenverachtung; Gubitz schreibt: er wird mit grçßten Beifall gehçrt. Eben das sagen mir Ksters, (die Familie des preußischen Gesandten) Jahn hat sich der jungen Leute besonders bemchtigt durch seine Außerungen welche den Schwindel der nordischen Deutschheit aussprechen und durch seine Turnkunst die – an und vor sich hçchst rhmlich – der Faschingsfrazze der ußern Deutschheit so gnstig ist. Denken Sie sich die Wirkung eines solchen Mannes auf einige 100 Jnglinge die in 5–10 Jahren in die preußischen Staatsmter vertheilt sind so thut man ihm nicht zu viel Ehre wenn man, nachdem Gubitz sagt: er findet allgemeinem Beifall, nachsezt: D a s lehrt er. – So sah ichs an. Intereßant war mirs als neuen Zug zu dem Gemlde von Mongelas Rcktritt gestern aus einen Brief vom preußischen Gesandten zu hçren daß er – Mongelas ohne allen sichtlichen Antheil an Geschften, noch in Mnchen // verweilt, Gesellschaft sieht, zu Eßen giebt und voll Geist und Vielseitigkeit seine Gste unterhlt. Frau von Montgelas hingegen affichirt die Gekrnkte, aber ohne Rauheit – vielmehr mit ungewçhnlicher Hoflichkeit. Fraulein v Kster machte ihr mit ihrem Vater einen Besuch; die Grfinn lag unbaß auf den Sopha, es kam in einem nicht ganz kleinen Zirkel die Rede auf den Selbstmord. Die Grfinn ußerte: »Gott kçnne ihn nicht strafen; er sei einzig Folge phisischer Krankheit. Sie habe sich zwei mal entleiben wollen. Man habe zwar gesagt daß sie damals eine Leidenschaft dazu bewogen – es sei nicht daran zu denken; sie sei krank gewesen. Jezt da wirklich tiefer Kummer sie niederdrcke, denke sie an keinen Selbstmord, denn sie sei Gesund. sie frchte nie daß Gott einen Selbstmçrder strafe.« Ein sonderbares Gesprch im Sallon vor gleichgltigen Menschen und einem sehr jungen Mdchen wie Frulein v. Kster – Die Gedichte des guten Vikar Moll sind so gleichgltig wie die m e h r s t e n b e ß e r n. Eines mag wohl ein mal aufgenomen werden, aber wenn er mehrere schickt muß er erlauben daß w i r w  h l e n. Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 27. Februar 1817 Donnerstag

Verzeihen Sie geehrter Freund, wenn ich ber das Blatt Nº 50 einige Bemerkungen mache die n i c h t deßen Inhalt betreffen – denn das Gedicht ist so schçn und so ganz gediegen im Sinn des Augenblicks, daß ich fr den Moment mit dem Herzen einer Wrtenbergerinn Herrn Rckert danke – Aber es scheint mir nicht recht und nicht klug daß ein ganzes Blatt ohne mein Wißen componirt und gefllt 5 werde. Nicht recht weil ich v o n H e r z e n und mit G e w i ß e n h a f t i g k e i t Ihren Auftrag ausrichte, also verdiene daß ich um das Blatt in F r e u d u n d L e i d w i ß e – nicht klug weil ich wirklich gegen Herrn Reichle compromettirt ward, gegen den ich ber den Inhalt dieser 50 Nº ein langes und breites unterhandelte das ihm bewieß: ich wiße nicht was hinein kommen solle. Achtung muß jeder Behçrde 10 erhalten werden sonst schadet sie. Ich freue mich dieser 50 Nº fr Rckert und bitte Sie, theurer Freund, meine Reklamation in der wohl Betroffenheit, aber hoffentlich keine Empfindlichkeit ist, gtig zu behandeln. Th. Huber. 15

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An Carl August Bçttiger in Dresden Stuttgart 2. Mrz 1817 Sonntag

Stutt. den 2.3.17. Wie oft ich in Gedanken schon an Sie schrieb, wie viel çfter ich Sie zu mir her wnschte! – Ihr Rath wrde mir ein wahres Lichtgestirn sein da Sie so fest  b e r mir stehen daß Ihnen Nachsicht und mir Zuversicht nie fehlen kçnnte. Ich schustere nun seit 6 Wochen am Morgenblatt; aber mit Haug vereint – s o wohl: daß ich ber alle Materialien endscheiden s o l l, aber Haug hat noch immer die, von mir durchsehnen und gewhlten, Materialen und kann also meine Anordnungen stez ndern. Dieses macht meinen Einfluß unsicher, doch wrde ich Haugs Herr werden durch Achtungsbezeugung, Scherz und Bestimmtheit. Er braucht mich um seine Gedichte zu durchsehen und ihn auf Fehler und Mißgriffe aufmerksam zu machen. Das thu ich h e r z l i c h und da ich keine Verse machen kann, ohne ihn je zu krnken – dafr folgt er mir bis zu einem gewißen Punkt – aber boshaft ist er auch – Anfangs hat er mich bloß v e r h i n d e r t, und endlich Cotta auf seine Vorwrfe ber die schlechte Redaktion geantwortet: er htte es mit Fleiß gethan, weil er nichts mehr beim Morgenblatt htte gelten sollen. Da gabs denn einen gewaltigen Strauß – dann gings beßer. Dieses Verhltniß beunruhigt mich nicht, denn ich bin offen aus Tugend und Fehler – das heißt: ich habe den Grundsaz und Stolz und Ungeduld nçthigt mich dazu – Allein Cotta hat zu wenig Zutraun in das Gelingen irgend einer Sache die er nicht dirigirt. Obschon ich ber die Wahl der Materialen entscheiden soll, hçrt er Haug und whlt selbst, und ko r r i gi e rt

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jedes Blatt und bewacht und mkelt. Dabei hat aber jeder der Einfluß bei ihm hat, auch auf seine Ansicht des h e u t g e n Blattes Einfluß. Nun ist aber bei so einem Blatte der Fall daß von 6 Menschen ber jedes h e u t i g e Blatt gewiß nur 3 zufrieden sind; vielleicht nur e i n e r u morgen 3 andre u jeden Tag also. Uber die Zusammenstellung muß man nur nach 4 Wochen, nach 3 Monaten Urtheilen. Ich habe mir die Grundsze der Zusammenstellung aus den vielfachen Cirkeln der Leser unter denen ich lebe abstrahirt. Der Gelehrte, die Dame, der faule eingeschlafne Beamte, der Geck, die wißbegierge Frulein, die nach einer Erholung Lechzende Hausfrau. Den Gelehrten nenne ich nicht, der nimmt das Blatt n i c h t in die Hand, oder nimmt als hçchst gebildeter Mensch, an allen Beßern Theil. Da mçgte ich nun in jedem Blatt WißenÆschaftæ und Gefhl aufwgen, Neugier erregen, Nachfrage befriedigen. Also nehÆme ichæ 3 oder 4 Artikel an ÆGescæhichte, Roman, Correspondenz welche nouvelles du jour enthlt. Æoæder Naturgeschichte, Biografie, Gedichte u wieder Correspondenz Æoæder Roman, Betrachtung, Gedichte " " " Æoæder Vçlkerkunde Biografie, Anekdote " " " Da muß nun – ÆCæorrespondenz ausgenommen, das  propos mehr wie die lteste Nummer der Einsendung fr die Wahl entscheiden. Aber ich komme noch nicht zu Rande. Das Kunstblatt habe ich ganz in der Hand, aber da kommt wenig Material ein. Von Ihnen gab ich jezt den lezten Aufsaz: ber eine Gedchtniß mnze zum Reformationsfest. Ich bitte Sie herzinnig verlaßen Sie uns nicht! kçnnen Sie nicht unter Ihrem reichen Vorrath, so wie Sie in Ihrer Sabina ein, stez einzig stehendes Buch lieferten, in kleineren Abschnitten ber das h  u s l i c h e Getreibe im Alterthum hin werfen, – eine kçstliche Belehrung und Belebung des Intereßes fr Alterthum. Kçnnten Sie nicht die Idee aufklren: in wiefern Kunstbung d a m a l s zur Ausbildung der Nichtknstler gehçrte – Ob eine vornehme Athenerinn zeichnen, Musik, Tanz lernte – eine Rçmerinn – Aber Sie brauchen nicht erst zu schreiben, ich bin // gewiß Sie haben vieles fertig. – Dann wrde ich doch sehr bitten uns frs schçnwißenschaftliche Fach einen Rezensenten zu nennen, fr alles Geschichtliche, auch Biografie – Nmlich so: wenn er etwas geniales, pikantes, treffentes zu sagen hat, flle eine Analyse das ganze Blatt. Nur nicht abstrakt gelehrt und nicht lateinische Citate u Floskeln. Ich habe lange eine Idee die ich Ihnen jezt wieder vortragen will. Das wr: neue Rezensionen von alten Bchern. Der Gesichtspunkt wr nun verndert, man erkennte sie an ihren Frchten, und betrachtete was sie j e z t noch vor Werth htten als Lesebuch. Jezt einen Hbner, einen Kinderfreund, eine Miss Sara Samson, Sophiens Reise u. s. w weiter bis zum Wilhelm Meister – das wrde die Altern manchmahl anregen, die Jngern mit ihnen in contact bringen. Wem Sie von Ihren guten, f o r t g e s c h r i t t n e n Kçpfen zu so etwas bewegten! – Sie werden nun bald Rckerts 2 Theile Gedichte und im 2ten, seinen: Weltbau lesen. Ich bitte Sie! sagen Sie mir Ihre Gedanken. Cotta druckt Trauerspiele von Fouquet nach den Heldensagen von denen uns Wangenheim vieles Vorlas, was der rohen Plattheit die Krone aufsezt. Da ist ein neues Dichterlicht erschienen: ein Herr Robert, ein ehmaliger Jude, Varnhagens Schwager. Dans le Sallon In

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Gesellschaft sah ich noch keine hnliche arroganz. Wir speisten lezthin mit ihm 65 beim rußischen Gesandten Golofkin deßen privat Sekretr er ehmals war – ich erlebte nie so ein sffißantes Lachen, abstoßendes, bermthiges A n s t e l l e n. Die Herzoginn Wilhelm verzieht ihn u beruchert ihn. Er las bei ihr 24 Gesnge vor, Napoleon von seiner Ehe mit Marie Luise bis zu seiner Abfahrt nach St Helene. Haug hat ihm gesagt: Die drei lezten Gesnge verstnd er nicht. »Die 70 soll man auch nicht verstehen«, hat er geantwortet. Mathison sagt mir: sie sind Mystisch, Wangenheim: sie sind philosophisch. O Weh! O Weh! – Sonst ist hier in der Familie eine allgemeine Unzufriedenheit, beim Hausvater ein GeschftsGang den man Pantoffelweg heißt und eine große Spannung auf das nchste Caßenstrzen dem Man entgegen geht. Herr v. Stein ist seit 6 Tagen hier. Leben Sie 75 wohl! Schenken Sie mir Rath und That! mit herzlicher Achtung u Dank Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 3. Mrz 1817 Montag

Das ist wohl ohne Zweifel die einzige richtige Ansicht wenns aufs Einrcken von Proben ankçmmt. Dann wird aber das Bruchstck aus dem Horoscop nicht angenommen. Mir wrs aber lieb wenn Sie, falls es Ihnen besonders dran liegt mehrseitige Meinungen zu haben, Herrn Rckert hinein blicken ließen. Sieht ers auch vor eine ber flßige Bemhung an so wrs aber doch Human es den Mann zu melden daß: »da er eine schnelle Befordrung wnschte, man es ablehne, indem in dem nchsten 4 Monaten kein Plaz sei.« Mir ists immer bnglicher andern weh zu thun, je mehr wehe Fleckchen ich im Herzen behalte. Ich hatte Ihnen auf Ihren langen Brief geantwortet mein verehrter Freund, fand aber daß ich Ihnen schon zu viel Zeit gekostet hatte ihn zu schreiben, und daß es immer meine beste Antwort wr treu und redlich das Beste zu thun. So behielt ich die // Antwort zurck. Aber daß Sie nie einer Erklrung gegen mich bedrfen um sich zu Rechtfertigen, das sage ich Ihnen erst heut. Ich b e k l a g t e mich nicht; ich zeigte nur ordnungshalber an daß ich die Form verlezt hielt. Der Faktor schickte mir zum nchsten Morgenblatt 3 Spalt: Der Wille bestimmt die That 2 Spalt Klingers Karakteristick auf Ihren Befehl; was mich sehr freute da ich an Klinger bei jeder Nummer erinnerte. Der Mann der sich mit dem Leipziger Theater befaßt, ist mir sehr lstig – er hat da 8 Folio Seiten darber geschickt die sich nicht eigentlich abkrzen laßen und doch wenig allgemeines Intereße haben. Wo soll dazu Plaz herkommen? Wir haben von Petersburg ganz andre Correspondenz artikel – haben neuen Gubitz –

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Ich habe unter den Manuscripten einen Roman // von einem Autor: Herrmann genannt, gefunden, der unertrgliche Lngen durch sehr linke Dialogen hat und manche gemeine Wendungen; aber Intereße und einigen Psychologischen Werth. Erlaubt dieser H e r r m a n n wohl daß ich Abkrze und Nachhelfe? Oder ist er 30 chatouilleux? Wie sollen wir nur Plaz finden zu Usteris langen Berichten von den Verhandlungen der franzçsischen Academie der Wißenschaften? Da lßt sich nichts a b k  r z e n. S o l l e n sie gegeben werden? Kçnnte man sie in das Litteratur Blatt nehmen? Denn es ist freilich nur litte35 rarisch. Montag. Th. H. Da ist das große brave Manuscript ber die Maltheser – sehen Sie ob Sies nicht lieber in die Annalen nhmen?

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Wilhelm Kçrte in Halberstadt Stuttgart 3. Mrz 1817 Montag

Dank fr Kçrtes Einsendung. ÆJohann Lorenz Benzler (Eins.):æ Zwey Briefe von Gerstenberg an Gleim; W. Kçrte: Schreibund Druck?-Fehler in den »zwey Briefen von Gerstenberg an Gleim.«. In: Morgenblatt, Nr. 75 (28. 3. 1817), S. 299.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 5. Mrz 1817 Mittwoch

Werther Freund Hier ist der Ausschuß von den mir zur Durchsicht anvertrauten Schriften Vorrath. Ich habe die Nummerirten in das hier folgende Verzeichniß gebracht um Ihnen das Rcksenden bei vorkommenden Fall zu erleichtern und habe mei5 nen Grund – warum ich den Aufsaz verwarf, angezeigt. Sind nun Aufsaze darunter die Sie d e n n o c h, aus Rcksichten aufgenommen haben wollen, so bitte ich mir den gemeinten Aufsaz der Nummer nach zurckzusenden. Die Reimereien habe ich nur zusammengefaßt. Die zum Druck bestimmten Aufsze sind bis auf wenige die ich erst durchsah 10 aber nun alle zum Druck zugerichtet habe, in Haugs Hand; eben so die Poesien. Alte Briefe folgen auch. Das heute bersandte Buch »Verschiedne neue Unterrichts Methoden«, werde ich besorgen.

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Meine Anzeige von dem Artikel Attraction ist fertig zum Reinschreiben das nur darauf wartet daß Herr Apotheker Gaupp sein gtiges Versprechen hlt mir 15 die franzçsischen chemischen Ausdrcke (einen kleinen Theil nur) t e c h n i s c h zu verdeutschen. von ganzer Seele ergebene Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Wilhelm von Blomberg in Lemgo Stuttgart 10. Mrz 1817 Montag

Die Aufnahme von Dero gtig bersendeten Aufsaz wrde gar keinen Anstand finden wenn nicht die Menge der viel frher eingesandten Materialien die Redaktion ein Mal: zu einer noch langen Verzçgrung deßelben, zweitens – um einigermasen dem Verlangen mehrerer Einsender zu entsprechen, – zu einer zu vielfachen Zerstcklung nothigen wrde. Die erste wrde Ihrem Wunsch wider- 5 sprechen, die zweite der Sache schaden. Eine Alegorie erlaubt keine Unterbrechung die das Verstndniß erschwert. Das Manuscript folgt deshalb auf dem von Ihnen vorgeschriebnen Wege zurck, mit der Hoffnung uns bald mit einer Krzern, oder die Zertheilung mehr gestattenden Einsendung zu erfreuen. An Wilhelm Freyherr von Blomberg in Lemgo an dem kçniglich Wrttembergi- 10 schen Legationsrath von Blomberg in Frankfurth adreßirt.

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 10. Mrz 1817

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St. den 10.3.17 Ich glaubte einen Augenblick ich wÆrdeæ das alte Sprichwçrtgen spielen: tant va la cruche u. s. w. Weil mir ein paar Tage aller Anschein der Gesundheit fehlte, was aber das schlimmste war, ein lymphatisches Augenbel das alle Thtigkeit auch ohne jede andre Ursache gelhmt htte. Nun werden die Augen beßer und 5 da das andre nicht schlimmer geht, so wirds schon in Ordnung kommen. Der gute Schelling kurirt an mir, o h n e Magnetismus. Diesem hoffe ich aber zunachst zu beobachten da die eine Tochter des Geheimrath Hartmann, den Sie von ehemals her kennen, sich in Herrn Doktor Nick – denn das ist der große Magnetiseur, seine Hnde gegeben hat. Die Familie will es als ein Geheimniß behandelt haben 10 und das nehme ich ihr nicht bel, denn ich begreife nicht wie es – im allgemeinen genommen, nicht jedem Manne, vor einer magnetisirten Jungfer grauen soll. Von Mnner Finden halten aber Hartmanns viel – was ganz in der Ordnung ist. Ich bitte also diese Cur sehr geheim zu halten, werde Ihnen aber, so bald ich mehr

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15 davon weiß, mehr davon schreiben. Das Mdchen ist 22 Jahr alt, ein großer

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Knochenberg ohne alle Energie Leibs und der Seele. Sie hat nie eine Blte zeit gehabt, hat sehr lange mit Bleichsucht zu thun gehabt und ist nun seit zwei Jahr hysterisch leident. Nehmen sie dazu ein sehr leeres Leben, verzogne Gewohnheiten, endlich, wie mir scheint eine Art Liebschaft die keinen glcklichen Erfolg hat und Sie haben ein Subject das sich zum Magnetisiren eignet. Ich vermuthe daß Wangenheim, der in demselben Hause wohnt und der vertrauteste Freund der Familie ist, dem Mdchen die Idee gegeben hat – genug vor acht Tagen, nachdem sie wieder ihre Krmpfe gehabt hatte, erklrte sie der Mutter: sie wolle magnetisirt sein. Natrlich erhielt sie dieses wie alles was sie will und ich denke dieses war recht. Seit dem operirt Herr Nick. Wie weit er gekommen ist, weiß ich noch nicht, weil ich Krankheitshalber nicht ausging und diskretionshalber gemach gehen muß. – Ich habe Ihnen auf Ihre Frage wegen Mllers Raphaelischer Madonna zu antworten vergeßen, aber Ihnen nichts versumen machen. Ich fragte sogleich beim Kupferstecher Duttenhofer an, der mir ein lieber Bekannter ist. Er hatte schon manchen Auftrag ber diese Madonna. Fr 35 Gulden sind nur die Exemplare verkauft welche dem ersten Plan nach, als subscribirt abgegeben werden sollten; das war eine Nachgiebigkeit des Kufers der Platte, gegen Mllers Freunde; dann ward eine Partie fr 45 Gulden verkauft. Deren giebt es aber keine mehr sondern die Platte ist nun nach Paris geschickt und wird retouchirt, spterhin aber soll sie viel theurer noch verkauft werden. Da gebe ich Ihnen einen schlechten Trost. Ich wollte ich htte sie anfangs gekauft. Ich htte ein Exemplar fr 35 Gulden bekommen kçnnen. Da frchtete ich man mçgte mirs vorwerfen eine solche Ausgabe zu machen. Und das htte mich so glcklich gemacht. Ich danke Ihnen innig fr Ihre Außerungen ber das Morgenblatt und Ihre Einsendungen. Sie sind mir wohlthtig mit der Wahrheit und Einfachheit Ihres Thuns. Ich verspreche Ihnen mit der Anerkenung die ihr Verdienst mir einflçßt und der Theilnahme welche sich auch in dem Gefhl: nicht vergeblich geschrieben zu haben, in Ihren Plaz sezt, Ihre Einsendungen zu verwalten. Cotta macht es einen sehr schwer durch steten Wankelmuth seines Willens, da er jeden premier venu auf sich wirken lßt. Aus diesem vielseitigen Einmischen kommt nichts Kluges heraus. Freilich mçgte der ganze Retif eine schndliche S c h i f f s l a s t abgeben. Mein Zweck ist mich ins innre des b  r g e r l i c h e n Lebens von Paris zu versezen – dazu schienen mir die Contemporaines das Beste. Uber Retif berhaupt etwas zu sagen der wirklich außer den nationalen Ansichten der Franzosen liegt, kam mir bei dieser Gelegenheit im Sinn. Senden Sie mir also von dem Contemporaines die Theile wo es brgerlich zugeht und dann den paisan perverti. – Meine halbverbundnen Augen wollen nicht mehr den Dienst leisten. Aim arbeitet wacker in Gçttingen, gewinnt Achtung aber sein Innres strmt wie beim Soltiz des Frhlings. Hoffentlich wirds bald klar. Aber es ist sehr unterrichtend zu beobachten wie die Hofwyler erziehung auf diesen Karakter wirkte, wie auf einen andern. In Heidelberg studieren 2 Hofwyler. Die sollen ganz platte Gesellen sein. In Aim

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ists Sturm u Drang, Tacitus, Plato, Schlacht, Freundschaft, Tod – so recht bunt untereinander. // 60 Der Zwirn hat Luise sehr glcklich gemacht. Sie umarmt ihre KindheitsFreundinn dafr. Gottlob daß sie nicht krnker wird in dieser Zeit und mich pflegenkonnte. – Im Morgenblatt steht eine impertinente Beschreibung von dem Volksfest – keine Katze hat Vivat geschrien. Der alte Hartmann hat endlich intonirt, und da klangen ein paar Stimmen. Alleswar so platt und stumm – im 65 Finstern im tiefsten Dreck turnirten die Gaßenbuben und des Volks war so wenig, daß Leute aus der Komçdie fuhren, neben ihnen vorbei, ohne zu erfahren was man da vorhatte. Und den Abend wo der Kçnig seiner Trauer nachhngen wollte, den ersten, wo er die Brger n i c h t a n n e h m e n wollte – war eine Art Komçdie im Schloß. Die Hofleute stellten Gemhlde da, nach Hendelschzischer Manier. 70 So etwas indignirt. Adieu! meine Augen wollen nicht mehr.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 11. Mrz 1817 Dienstag

Die Reise nach Nordamerika enthlt einige nzliche Nachrichten von dem Zustand von Neuyork dem Lande bis Philadelphia und dieser Stadt selbst, auch von den dortigen Colonien und dem Zustand welchen neu Ubergefahrne zu erwarten haben. Ich muß aber Erlaubniß haben diese Nachrichten auszuziehen um alle Spuren von des Verfaßers Individualitet zu vertilgen. Roher, gemeiner, Anstand und Sittenloser wie dieser Reisende sich ußert kam mir lange nichts vor. Der Schreiber selber empçrt. Z B. sagt er: in Philadelphia gb es 50erlei Religionssekten, um d e s S p a ß e s Willen wrde er sich in der Folge zu den Methodisten halten – und nun beschreibt er ihre geistlichen Zusammenknfte als die schndlichsten Orgien verleiteter Sinnlichkeit – diesen Karakter roher Unvernunft trgt jede seiner M e i n u n g e n; seine Nachrichten scheinen gut. Besonders von Dampf u Pferde Schiffen viel neuer wie Schlichtegroll. Ich verabredete mit Haug die jezige Woche frs Morgenblatt. Werther Freund, ein solches Blatt muß nicht von dem t  g l i c h e n Geschmack jedes Einzelnen beurtheilt werden. Jeder Einzelne kann an jedem Tage sich bei einem oder den andern Artikel langweilen. Ich habe ber meine Ansicht mir Raths erholt, sie ist nicht mein alleiniger Einfall, die Zusammmensezung von zwei Hauptgegenstnden und der Correspondenz, welchen noch gelegent- // lich kleine Artikel zugegeben werden, muß am meisten befriedigen weil sie dem Denker und dem Langweiligen Nahrung giebt: Ein ernster Artikel und ein amsanter. Die Wahl dieser Artikel kçnnen Sie, und von 6 Lesern fnfe, jedes Mal an j e d e m Tage bestreiten, aber u r t h e i l e n kann man erst nach einem Monat, einem Vierteljahr: Ob das Blatt gut componirt war? Wir haben nun einen Reichthum guten Materials welches das was andre Bltter bisher leisteten, weit hinter sich zurck lßt – schenken Sie mir aber nun auch einiges Vertraun in der Anordnung und Wahl. Mir wird es

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sehr leicht Ihnen jedesmal nachzugeben – ja es verdient den Namen: Nachgeben nicht, aber ich glaube Sie wrden sich beßer befinden wenn Sie sich auf das Gelingen meiner Wahl verließen, und ich wrde weniger Schchternheit, also mehr Scharfsinn lernen. Natrlich gebhrt Ihnen jeden Tag Anfrage, Tadel, Rath30 geben – um Ihretwillen bitte ich mir eine kleine Probe machen zu laßen: ob nicht Ihr Blatt ehrenwerth dasteht wenn wir fortfahren wie ich es gern treiben mçgte. Ihre liebe Frau lud uns ein. Ich war krank und wards noch viel mehr. Gott erhalte Sie! es wird eine drohende Zeit Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 11. Mrz 1817 Dienstag

Werther Freund Haben Ihre Buchhalter wohl das Circular an unsre Correspondenten von Haug erhalten u expedirt? Ich sendete gestern durch Haug 2 Antworten: an Baron Blomberg 5 und Herrn Amadeus Wendt Hier ist eine an Herrn Prescher. Haug plagt mich Voßens Ubersezung vom Sommernachtstraum, Probe frs Morgenblatt zu b e f ç r d e r n, ich habe ihm gesagt daß ich d i e S a c h e nicht 10 begnstigen kçnnte, aber I h r e r Bestimmung ob Vo ß z u e h r e n diese P r o b e aufgenommen werden solle, nachkommen werde. Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 25. Februar und 13. Mrz 1817

Ich halte davon daß Sie die Nachricht Ihres Correspondenten als Nachhall der Stimme des Publikums ansehen mßen; wirft das Voltaire und Rousseau i n e i n e Kathegorie, so kçnnen wir des Correspondenten Nachricht nicht ndern und ich finde kein Mittel diese Stelle zu ndern deren Sinn sich bis ans Ende des Artikels 5 erstreckt. Die Geistlichen haben in ihrem Sinne auch recht. Rousseau hat die Offenbarung der Kirchenreligion angegriffen, er ist Deist. In seiner Confession dun Vicaire Savoyard ist reiner Deismus aufgestellt; Herr v. Wolmar in der Heloise ist Deist, und Rousseau in seinen Confessions ist Deist. Wollen Sie das verhee10 len, so muß der ganze Artikel herausgenommen werden der fast wçrtlich auch in andern Blttern steht. Entscheiden Sie. Th H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 25. Februar und 13. Mrz 1817

Ich danke Ihnen fr Ihre Beharrlichkeit die, meinen Begriffen nach, die Wahrheit allein rettet. Der Artikel hat mich wegen dieser Stelle indignirt aber ich glaubte mich nicht berechtigt die A n s i c h t des Correspondenten zu verrcken. Mit wahrer Verehrung Th H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 13. Mrz 1817 Donnerstag

Zur Verschickung des Circulars an die Korrespondenten. Th. Hubers beigefgte Anmerkung zu einem Beitrag. WilhÆelmæ Lange: Ein Gegenwort zum Gegenwort »zur Beurtheilung der Bell-Lancasterschen Lehrart«. In: Literatur-Blatt Nr. 10, S. 37–38 zum Morgenblatt, Nr. 66 (18. 3. 1817), hier: S. 37.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart etwa 16. Mrz 1817

Werther Freund! Der durchstrichne und n i c h t benuzte Theil des Briefes aus Wien enthielt ein allgemeines Raisonnement das n i c h t ins Kunstblatt gehçrte, und a l l e i n ins Morgenblatt gesezt, weder Kopf noch Schwanz gehabt htte. D i e G e m  l d e Gallerie gehçrt aber doch wohl unzweifelhaft ins Kunstblatt, da Sie ein Blatt unter dieser Rubrik haben? Wenn ich streiche ist es aus Geschmacks Urtheil, oder um Nothwendigern P l a z zu schaffen, oder aus nçthiger Diskretion mit der man sich das Recht der Freimthigkeit kauft. So bald S i e eine besondre Rcksicht haben, geben Sie mir einen Wink m e i n e Rcksichten zu beseitgen oder mit den Ihren abzuwgen. Den Brief sende ich morgen frh zurck. Schreibe nur.. ab. Das Blinden Institut soll aufs Schleunigste kommen. Ich habe absichtlich eine Reihe gleichgltigere teutsche Bcher im Litteratur Blatt angezeigt um zu dem Aufsaz aus Bibliothque Universelle mit Besonnenheit berzugehen und neben diesen n u n die Schlichtegrollschen englischen Rezensionen zu geben. Dieser Aufsaz // aus der Bibliothque Universelle war hier sehr an seinen Plaz, weil Schlichtegrolls Rezensionen s e i c h t sind. Wir mßen ihn aber w a r m h a l t e n bis wir etwas Beßers haben. Neben diesen Aufsaz bekommen sie eigentlich erst den rechten Plaz; das heißt: w i r erscheinen r e d l i c h.

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Das Ubersandte werde ich sogleich durchsehen und hoffe eine intereßante Ernte. Mein Vorrath fr das Kunstblatt nimmt sehr ab. Werden Sie bald die Kupfer zu Bartholdy Aufsaz ber die Colossen in Rom geben mçgen? Das ist der einzige 25 Aufsaz ber A n t i k e den ich noch habe. Haug scheint die Kupferplatte zu einer kleinen Notiz von Uxkll (die sehr alt ist) ber eine einzelne rçmsche Ruine, nicht bei sich zu finden.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart zwischen 10. Februar und 18. Mrz 1817

Ich sehe an der Handschrift daß Herr Geheim Hofrat zwei Correspondenten aus Wien hat. Diese kleine Schrift ist dieselbe welche den Artikel ber Frst Esterhazi Gemlde Sammlung geschrieben. Ob die Erwhnung G e r l s bestellt ist, weiß ich nicht; aber daß man ihn als Schriftsteller in Osterreich schzt weiß ich von meh5 reren Seiten, und kann nicht das u n e m p h a t i s c h e Lob eines fremden Gelehrten v e r m e i d e n wollen, wenn ich nicht das Gegentheil weiß. Denke an: was du nicht willst das dir geschieht u. s. w. Da der Brief abgedruckt gehçrt er wohl in Ihre Hnde?

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Franz Rittler in Wien Stuttgart 18. Mrz 1817 Dienstag

Aufnahme eines Artikels. Erwartete Zusendung von zwei Aufstzen. F. Rittler: Der Beruf zur Bhne. In: ders.: Humoristische Scenen der Vergangenheit. Nach wahren Ereignissen des Lebens gezeichnet. Wien 1822, S. 95–134; Æders.:æ KorrespondenzNachrichten. Wien. In: Morgenblatt, Nr. 80 (1817); ders.: Die Reise vom Congreß (nicht ermittelt)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 19. Mrz 1817 Mittwoch

Die Correspondenz aus Coppenhagen ist nicht s o eilig daß sie den noch vorhandnen vorspringen mße; da deren aber gar nicht viele im Rckstand ist, wird sie bald erscheinen. Die Nachricht von Berthier als hçchst intereßant soll so schnell mçglich 5 komen. vaccine findet bald ein Plzchen.

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Die Pariser Academie Berichte werde ich nun z u s a m m e n nehmen, behutsam das Erlaubte verkrzen und dann einrcken. So wie sie sind machten sie an die 10 Spalt fast nur A n z e i g e, e i n z e l n sieht man sie kaum an; einige Monate zusammen schenken sie mir Ubersicht. Ich wrde, wenn Herr Geheim Hofrat Cotta 10 es guthieß, deshalb knftig immer 3 Monat zusammen nehmen. R c k s t  n d i g ist n i c h t s preßantes. Eine B e s c h r e i b u n g von Ofen u Pesth vom Correspondenten, sehr platt, luft uns nicht weg; ich muß sie ein bischen beschneiden. Schlichtegroll kommt nach einander. Von Wien ist abgedruckt, von Frankfurth ist im Werden – doch soll die freundliche Mahnung stez 15 willkommen sein. Ich dagegen biet die Handlung die nçthigen Briefe nicht zu verschieben. Der Ruf einer humanen Behandlung gegen die Einsender ist auch ein großer Vortheil. Er ermuthigt b e s c h e i d n e Schriftsteller, und giebt der Redaktion das Recht gegen schlechte Waare streng zu sein – der Mann ist nicht verlezt sollte ich auch 20 sein Werk verwerfen. Th. H. 19 Mertz

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 20. Mrz 1817 Donnerstag

ÆAnfang fehlt?æ Das Manuscript: Frankreich habe ich nun benuzt und sende es zurck da Sie es der Berechnung wegen wieder abgeben werden mßen. Da die Materie aus dieser e i n e n Handschrift in die d r e i B l  t t e r Morgenblatt, Kunst u Litteraturblatt vertheilt ward kçnnte Herr Geheim Hofrat Cotta darber besondre Nachfrage 5 thun. Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 21. Mrz 1817 Freitag

Ich habe 6 Monats Berichte ber die pariser Academie vom Juni vorigen Jahres bis zum November. inclusiv. Wir kçnnen nun zweierlei thun. E n d w e d e r die bloßen Namen der Mitglieder nebst den Titel ihrer Arbeiten Anzeigen, o d e r Usteris Nachricht wie er da ist mit den sehr intereßanten Anzeichen des Inhalt der Schriften. 5 Im e r s t e n Fall laßen wir fortlaufend diese drre Anzeige jedes Blatt den Inhalt eines Monats zum Schluß einer Reihe Litteratur Bltter sezen. Im zweiten Fall nhmen wir in den nchsten sechs Litteratur Blttern jedes Mal e i n e m M o n a t Pariser Acadmie in exzerpten wie Usteri es schrieb, wrden aber, um Plaz zu sparen die intereßante I n h a l t s a n z e i g e jeder Aka- 10

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demischen Schrift mit k l e i n e r n Lettern als die Namen der Verfaßer und die Titel der Schrift drucken. Auf diese lezte Weise verlçr das Publikum nichts. A l s o gedruckt fllte je ein Monat die l e z t e Seite jedes Blattes. Die 3 brigen enthielten populairere Artikel, und Usteri gewçnne den vollen Druck seines Manuscripts. In der Folge wrden wir regelmßig j e d e n Monat einen Monat dieser Berichte geben. Ein kleines Wort Vorbericht kçnnte die Leser ber diese Serie von Anzeigen der acadmie Verhandlungen berichten. // Ich fge den Inhalt dieses Blattes noch als Fragen gefaßt an damit Sies schneller abthun kçnnen. Die Rezension des Herrn Professor Lebrett ber Radlofs und Bunners Sprachbcher ist seit 6 Tagen in meiner Hand. Ich habe sie gelesen und m e i n e m Urtheile nicht getraut; ich habe sie einem Mann gezeigt gegen deßen ruhige Klarheit und Sprachkenntniße schwerlich ein Einwurf gemacht werden kann und der sie vor eben so verworren im Gedankengange, als abentheuerlich in der Schwerflligkeit des Styls hlt. Allein Sie haben Rcksichten zu beobachten die leicht so wichtig sein kçnnen wie die Verpflichtung von m e i n e r Seite keine a n e r k a n n t ungeschickte Rezension aufzunehmen. Entscheiden Sie. Ich habe mich, troz meines fortwhrenden Augenleidens mit le grand Monde abgegeben um etwas durch die hießigen Englnder von dem genre der jezigen Neuigkeiten in England zu hçren. Schlichtegroll scheint Sie gut zu bedienen. Bojes lezter Brief ist brav Deppings eben so Die schsischen bleiben drckend g e v a t t e r i g. Wenn ich nicht alles berhre so kommts daher daß ich in Ihrer lieben Zuschrift noch nicht alles Lesen kann Freitag frh. Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 22. Mrz 1817 Sonnabend

Geehrter Freund, Ein hçchst poetischer Zug reiner Natur, ist immer an seinem Platze; die hiesigen Vereine haben herrlichen Willen, mßen also sich freuen wenn man ihnen zeigt wie aufmerksam sie sein mßen. 5 Wenn wir bei der wahl unsrer Materialien stez u n s r e n  c h s t e n Umgebungen bedenken, so kçnnen wir berall anzustoßen frchten. Der Vorfall hatte auf Frau Jger ihrem Gute statt und die ganze Feuerleinsche Familie ist mit ihrer Einrckung ins Morgenblatt zufrieden. Da i c h sie aber einsendete nehme ich sie sehr heiter wieder zurck und Haug 10 Kann den Anfang der Briefe aus Sizilien hergeben. Ich habe n i e einen p e r s ç n l i c h e n Willen. –––––––––––––––––––––––

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Die Correspondenz aus Frankfurth ist mir d u r c h Sie zugeschickt – ich erinnre mich nicht das ein andrer Brief dabei war; will aber sogleich suchen. Scheint Ihnen die Stelle N zu stark, so streichen Sie sie – a l s C o r r e s p o n d e n z ists 15 nicht U n s r e Meinung – das ist ein Grundsaz ber den wir einig wurden. Ich mag diese Stelle auch nicht.

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An Friedrich Arnold Brockhaus in Altenburg Stuttgart 25. Mrz 1817 Dienstag

Werther Herr, ich erhielt Ihre Sendung, ich unternahm die Arbeit mit Freude; zu Zwei Zeichnungen sind die Comentare gemacht und bedrfen nur des Auspuzens – Aber seit drei Wochen bin ich am Augen krank auf die schmerzlichste Weise – wirklich also daß ich fhle: Gott legt dem auf der tragen kann; aber mich aufrecht halte mit der Zuversicht: er lege nicht m e h r auf als ich Krfte habe. Des halb arbeite ich ein paar Morgenstunden unter Schmerzen fort, Abends stricke ich mit verbundnen Augen meinem Sohn Strmpfe. Seit 3 Wochen! – Wenn Ihre Comentare also etwas versptet werden, so ist es weil ich schwer leide – doch hoffe Æichæ, weil ich ein starkes Herz behalten will – ich werde fertig. Ich bin sehr heiter. Aber ich finde daß Sie doch dafr sorgen mßen illuminirte Exemplare zu schaffen. Diese bloßen Umriße in d i e s e n Format sind von wenig Effekt. Ich sprach mit Duttenhofer ber die Kosten und erschrack davor. Duttenhofer Meint daß daß das Blatt wrde 1 Gulden 30 Kreuzer zu illuminiren kosten. Das machte 36 Gulden das Ganze – aber er gab mir andre Ursachen an die mich trçsteten – daß kein Capital drinn stck weil Sie nur  mesure du debit illuminiren ließen. Dann ists aber ein theures Werk. Doch gestehe ich a l s o in Umriß allein, ists nicht lebendig. Ich danke fr Ihr Andenken. Ich habe Achtung fr Sie gefaßt und sehe Ihren Verstand mit Theilnahme thtig. Hoffentlich wird Ihnen meine Arbeit gngen. Mir fehlt nur Befreyung von meinem kçrperlichen, oft sehr betubenden Schmerz. Nur so viel bei blinden Augen. Stutt. den 25 Merz 17 Therese Huber.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 26. Mrz 1817 Mittwoch

Werther Freund, da ist Herr Doppelmeyers Brief. Das Fragment ist abgeschrieben und soll mit einiger Weglaßung gedruckt werden. Was sein Anerbieten frs Morgenblatt betrift sage ich folgendes: Herr Doppelmair hat den deutschen Arztes Karakter der Mnnern von einiger Genialitet bei seinem Handwerk eigen ist, HoVen, 5 Wedekind, Baldinger, Grimm, Weikardt – ja wie viele kçnnte ich Ihnen so nen-

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Briefe 180 – 183

nen. Tackt, Dezenz, Jugement im Gesellschaftlichen Leben, We l t k u n d e in der Gesellschaft f e h l t g a n z; sie kennen den Menschen n u r Materiel; da sie ihn aber so vielfltig sahen, n a c k t sahen, so glauben sie ihn a u s w e n d i g zu kçnnen, und 10 pochen drauf. Ich frchte die Einsendungen des Herrn Doppelmair wrden uns sehr incomodiren. Die Außerungen in seinem Brief sind fr ihn als gemthlicher Schriftsteller von milden, billigen Ton, sehr nachtheilig. Das ist meine Ansicht. Als Arzt mag er Ihnen ein gutes Buch geschrieben haben. Aus den Fundgruben nehme ich einiges, aus den çkonomischen Beitrgen 15 einen Brief aus Cairo. So bald Luise es abgeschrieben sende ichs zurck. Die Anmerkung zu Schlichtegroll habe ich gestrichen, aber neben die Jahrzahl im Text ein Fragezeichen gemacht. Die Redaktion muß nicht so nachlßig, oder so unwißend scheinen solche Dinge zu bersehen. Das ist ja ein Punkt den jeder Kafeehaus Hans wißen kann wenn er Gedchtniß hat. 20 Mitwoch.

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Noch eins: // U b e r F r a u e n Ve r e i n e , wr bei uns ganz am unrechten Plaz. Es ist an und fr sich ganz a b g e d r o s c h e n (also n i c h t s c h l e c h t, denn es ist keines Menschen Schuld wenn er d e r z w e i t e ist etwas gutes zu sagen). – Die Hauptsache wird h i e r ausgebt; das Ve r s c h i e d n e hngt ja von den Lokaliteten ab. Da Ihre Frstinn an den Anordnungen Theil nahm wrde das b e ß e r W i ß e n nicht verbindlich sein – und da ein Ve r e i n b e s t e h t, ist ein Vorschlag dazu moutarde aprs diner. Hier ist er also zurck. Der Hamburger Herr ist sehr platt aber wird unter die w o h l g e l e s e n e n Sachen gehçren. Usteri schickt uns sehr l i e b e Sachen. Was Berthier hbsch ist! O wenn lernen Deutsche so einfach, edel, anerkennend wie Graf Dumas sprechen? Mir verlangt es meinen Augenschmerz loß zu sein. Haben Sie Geduld mit mir! Sie wißen nicht wie sehr Sie Gott zur rechten Zeit aufrufte in mein Schicksal zu wirken. Nun Er mir jezt diese 3 Wochen kçrperliches Leiden auflegt – denn ich bin sehr geplagt – so haben Sie geduld wenn ich zu weilen etwas deshalb bersehe. Ich arbeite stez mit Vergnugen u heiteren Kopfe. Das Gedicht ist unnçthig – Sie mßten denn Rcksichten haben. Der Wiener Correspondent ist dieses mal bloß Partheigeschwz gegen die italienische Oper – sehr schlechtes Geschwz.

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An Therese Forster in Berlin Stuttgart 26. Mrz 1817 Mittwoch

Augenkrankheit. Beschreibung der neuen Wohnung. Bedienstete. Philipp Emanuel von Fellenberg hat mir ohne weitre Insulte endlich Aims Rechnung in den lezten

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2 1/# Jahr geschickt – ich muß 1600 Gulden nachzahlen; Johann Christoph Schmid, Mariette und August von Hartmann darber e n t s e z t. Julie Hartmanns Behandlung mit Magnetismus. Georg Reinbecks Heiratsantrag an Emilie Hartmann. Seine 5 seelige Frau mit der er sehr glcklich lebte, hat ihm das Mdchen immer zur 2ten Ehe empfolen. Nachrichten von Verwandten und Bekannten. Schreib mir nun genau auf einen Zettel zum Vorzeigen: welche Werke ihr Wollt. Schiller u Wieland. Friedrich Schiller: Smmtliche Werke; Christoph Martin Wieland: Smmtliche Werke

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 28. Mrz 1817 Freitag

In den von mir ausgewhlten Gedichten bin ich nicht im Stande Schweighusers Weinachtsbaum zu finden, da aber 4 Augen beßer sehen wie zwei, und manche Bltter mehr wie ein Gedicht enthalten, so will ich, so bald Haug kommt um nochmahlige Durchsuchung bitten. Ists nicht bei mir, so ists unter den zurckgeschickten Gedichten die wieder in Ihren Hnden sind, wo dann Haug gewiß die Gte hat es zu suchen. Weinbrenner will ich erwhnen. Ob die Zeichnung der Tnzerinn zu Bartholdy gestochen werden muß will ich im Text nachsehen. Ists nicht Noth so sparen wir die Stiche fr anerkanntere Kunstwerke. Zigeuner sollen nun folgen mit den Noten. Von Radlof habe ich ber deutsche E i g e n n a h m e n das ich sehr gern gb. Wenn ich meiner Ansicht folgen kann kommt es nchstens n e b e n einigen kleinen l e i c h t e n Aufszchen und etwa einen heitern Gedicht durch ein paar Bltter – denn u n t e r b r o c h e n darf es nicht werden. – Eine Rezension seines großen Buches hoffe ich vom Prlat Schmid. Herrn Lebrett ist die seine m i t E h r e n wiedergegeben. Das Ubrige werde ich besorgen. Hier ist das Agrikultur Heft zurck. Suchte ich doch in der ganzen Bibel den Text ber den Pitt nach dem Sieg von Abukir predgen ließ u fand nirgend wenn der Herr die Egyptier auf die hinder parts smote so ließ ichs unbersezt. Herzlich ergebenst Th H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart etwa 28. Mrz 1817

Ich erinnre mich keines solchen Gedichtes. Haug weiß von einem Christbaum des Herrn Rckert der Ende vorigen Jahres wirklich abgedruckt ward im Morgenblatt

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Briefe 183 – 188

was ich nicht weiß, da ich keinen Antheil daran hatte und nicht nachweisen kann, weil ich kein Exemplar des vergangnen Jahres zur Hand habe. Th H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 29. Mrz 1817 Sonnabend

Abdruck der Akademie-Berichte; Inhalt des nchsten »Literatur-Blatts«. Æanonym:æ Coup dœil sur la littrature anglaise; ÆCarl Johann Christoph Arledter (bers.):æ Uebersicht des gegenwrtigen Zustandes der englischen Literatur; ÆPaul Usteri (bers.):æ Verhandlungen der kçniglichen Akademie der Wissenschaften in Paris; Bibliothque universelle; Literatur-Blatt; Rezensionen (nicht ermittelt)

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 21. und 30. Mrz 1817

Es ist mir problematisch ob dieser Brief absichtlich an mich geschickt, oder zufllig mir zu Handen gekommen. Ich konnte selbst nicht ber den Gegenstand sprechen, zog also die Ansicht wißenschaftlich unterrichteter Mnner ein. Niemand kannte Herrn Wittmer noch sein Buch. Man sagte mir: Wenn ein 5 solches Rechnungsbuch grade zur rechten Zeit ein paar Schullehrern zu Hnden km, kçnnte es ungemeines Glck machen und ohne Ende gefordert werden, ohne daß man es dem Werth des Buches zuschreiben kçnnte, da die gelehrtesten Schriften der Art, meist nicht verkauft wrden. Daß Herrn Wittmers erste Werke so zahlreich verkauft wren u Herr Sprenzing schon 500 Subscribenten habe, 10 bezweifelten diese Mnner. So vielen Beifall kçnnen // sie nicht voraussezen. Mangel an Bchern der Art sei keineswegs. Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 30. Mrz 1817 Sonntag

Die S c h r i f t p r o b e n enthalten, troz den falschen Humor und geschmacklosen Witz der Einleitung, auch mancher Verschrobenheit der Bilder und Gedanken des Ganzen, viel sehr Lebendiges und Wahres. Es wr aber mal, schwer es Theilweise zu geben da es in seinen Beziehungen aufeinander erst Leben bekommt; es fllte 5 aber 10 Spalt Morgenblatt, wrde also w e n i g s t e n s durch 5 Bltter gehen mßen. Es wr schade es zu verstmmeln. Wrden wir es aber aufnehmen, so mßte der Eingang, nach meinen Wnschen abgeschnitten werden, und dann der eigentliche Text in 4 Bltter nach einander, unbeschnitten wie scharf auch einige Sze sind. Wollen Sie mich so thun laßen? –

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Sie haben wohl dieses Jahr ihren Taschenkalender gefllt ohne fr meine kleine 10 Geschichte: H e i d e n b e k e h r u n g ein Plzchen zu haben? Da sie im Morgenblatt im ersten Jahr wahrlich keinen Plaz bekommt, htte ich ihr freilich gern den beßern in Ihrem Calender gegçnnt. Doch thun Sie ohne gne was Ihnen recht ist. // Sie haben noch ein Manuscript von 5–6 halben Bogen von mir: 15 Geschichte eines christlichen Jnglings – wollten Sie mir das einmal wieder sehen laßen? ich behielt gar keine Zeile davon in Hnden und weiß gar nicht mehr wie der arme Christenbube aussieht. Wenn ihn die neue Lehre nicht gar zu dumm gemacht hat will ich ihn doch zurecht puzen und zu befçrdern suchen. Vor 2 Jahren sandte ich ihn Ihnen zu. 20 den 30.3. Ihre sehr ergebne Th. Huber

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 4. April 1817 Freitag

4 April Tarnow Usteri 2 Wiener Depping 5 Dresden liegen laßen Armenwesen u Sizilianische Briefe Hier haben Sie, lieber Freund, u n t e r a n d e r n einen Beweiß daß i c h an die Correspondenzen erinnre. So notire ich in Haugs Gegenwart oft auf, um ihn zum Aufmerken anzuhalten. Allein er hat sehr recht wenn er Tages Neuigkeit der 10 Beschreibung eines jhrlich wiederkehrenden Festes vorsezt. Und das ist der Fall wenn Depping, der Wiener, der Gubitz frher kommen. Wahrlich dieses dboire: seinen Kram etwas veralten zu sehen, mßen sich die guten Einsender, ein ums andre einmal gefallen laßen. Habe ich der Frulein Tarnow doch einen schçnen Schnçrkel gemacht. // 15 Wegen der Correspondenz

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 5. April 1817 Sonnabend

Wnscht von Depping Bericht ber die in Paris wirklich vorhandnen Lankasterischen Schulen.

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Briefe 188 – 191

ÆGeorg Bernhardæ Depping: Entstehung, Fortschritte und jetziger Zustand der neuen Lehrart in Frankreich. In: Morgenblatt, Nr. 122 (22. 5. 1817), S. 485–487; 123 (23. 5. 1817), S. 489–490; 124 (24. 5. 1817), S. 493–495; 125 (26. 5. 1817), S. 497–498; 126 (27. 5. 1817), S. 502–503; 127 (28. 5. 1817), S. 505–506; 128 (29. 5. 1817), S. 510–511; ÆStophel:æ Englands und Frankreichs neue unentgeltliche Armen-Schulen; Æders.:æ Schulen der Menschheit

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 5. April 1817 Sonnabend

Bittet, Karl Wilhelm Bçckmann wegen Unterbrechung des Abdrucks der Sizilianischen Briefe zu schreiben: Es ist humaner. ÆKarl Ludwig Frommel:æ Briefe aus Sicilien

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 7. April 1817 Montag

Ich wnsche Glck zur Rckkehr. Leider dauert mein Augenbel, wenn gleich in geringern Grade besonders Schlafstçrend fort. »Uber die pontinischen Smpfe« kann das Morgenblatt ohne Zweifel brauchen wenn es nicht eilt. Es ist ein Gegenstand der fr die Lesewelt noch sehr unerortert ist. Aus Ohlenschlgers Mhrchen (die ich bei weiten nicht ganz kenne, aber Sie recht freimthig um ein Exemplar bte (ich kenne nur was S i e mir schickten und die Revisionsbogen)) habe ich vor, noch 2 Abtheilungen zu nehmen, indem wir zwei oder drei kleine Stcke des s e h r v e r d i e n t e n A r m e n w e s e n s dazu sezen. Sie sind – wo er nicht die rohe Mythe balhornisirt – s e h r hbsch. Von Schlichtegrolls Correspondenz ist nun wahrscheinlich nichts mehr da als Litteratur die i c h h a b e. Ich strebe darinn immer u n e r w i e s e n e Persçnlichkeiten auszulaßen, platte Schmeichelei zu streichen und gefhrliche Neuigkeiten nicht z u e r s t zu sagen. (Das lezte fllt ohne hin nicht vor.) Die Lotobltter sind nicht angezeigt u kenne sie nicht. Mit d e n S c h r i f t p r o b e n will ich denn nach besten Einsichten verfahren. Sie mßen noch warten. // Heidenbekehrung folgt hiebei fr den Damenkalender. Haben Sie das kleine Manuscript noch in Hnden oder habe ichs irgend wo versteckt. Ich finde es jezt nicht. Der Christliche Jngling muß irgend wo stecken in Manuscripten Vorrath. Es sind 2 Jahr im Merz oder diesen Monat daß ichs Ihnen schickte. Solch christliches Pack verkriecht sich gern. Ich will Haug fragen.

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Von Weitsch Biografie kamen schon die intereßantesten Zge vor 2 Jahren im 25 Morgenblatt. Davon ist wenig mehr auszuziehen. Mir thuts recht leid daß ich Ihnen nicht angenehmere Nachrichten von diesem Manuscript sagen kann. Wenn es ganz sollte a u s g e z o g e n werden und eine k l e i n e Biografie draus gemacht, mßten Sies ja doppelt bezahlen. Das werden Sie nicht? Sie werden von Ihrer Handlung einige kleine Geschfte angezeigt erhalten 30 haben, Correspondenz betreffend. Herrn Frommels Briefe aus Sizilien sind sehr hbsch und bleiben es mit erhçhten Intereße bis // zum Ende. Ich hoffe Sie, geehrter Freund, bald selbst zu sprechen Th. H. 35 Montag Kçnnten Sie nicht von einem w a c k e r n Mann, keinen mystischen Kopfhnger, b a l d eine Biografie von J u n g erhalten? Das pietistische Menschengeschlecht wird unermeßlich schreiben und schwazen, saalbadern und profetisiren – da mçgte ich wir htten bald ein mildes wahres n  c h t e r n e s Wort ber diesen 40 Mann.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 7. April 1817 Montag

Nachdem Gaup – der mir a n g e b o t e n h a t t e ihm meinem Auszug zum Durchsehen zu senden, denselben bei die 3 Wochen behalten, bringt ihn mir seine Frau zurck und er lßt mir sagen: er habe nicht Kenntniß der Sprache genug um die Sache zu beurtheilen und nicht Zeit um sich darauf zu appliciren. Das kann nun heißen: Eure Ubersezung taucht nichts – und das kçnnte ich wahrlich nicht bel 5 nehmen; denn ich bin eine Frau und kein Scheideknstler; aber er kçnnte auch wirklich, wie viele Menschen thun, nicht Lust haben s i c h Z e i t z u m a c h e n zur Durchsicht. Ich sende Ihnen die Bltter da Sie vielleicht in Tbingen oder sonst wo einen Vetter haben der das Ding berliest um zu urtheilen: Ob es die Thatsachen deutlich macht? 10 Ob die Chemischen Ausdrcke recht gebraucht sind? Ob man nicht – ohne der Deutlichkeit zu schaden, noch vieles auslaßen kçnnte? Dann sehen Sie zu ob Sie es brauchen wollen. Wo nicht, so sei es unbedenklich dem Vulkan geweiht. S i e ersahen daraus daß ich gern meine Krfte be und ich 15 l e r n t e manches Wort und Wendung der Sprache. Des brigen walten die Gçtter. Th. Huber.

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Briefe 192 – 196

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart zwischen 29. Mrz und 8. April 1817

Zur Rckgabe von Manuskripten und Briefen. Suche nach Poesien von Haße und Fçrster: genommen wird aus dem Dichtungsfach nur das Beste, oder aus besten Grnden. Friedrich Fçrster: Die Frauen vom Louisen-Orden. In: Der Gesellschafter oder Bltter fr Geist und Herz, Nr. 11 (18. 1. 1817), S. 44; ders.: Gedicht (nicht ermittelt); ÆKarl Ludwig Frommel:æ Briefe aus Sicilien. In: Morgenblatt, Nr. 82 (5. 4. 1817), S. 325–327; Friedrich Christian August Hasse: zwei Sonette (nicht ermittelt); Friedrich Schiller: Wrde der Frauen. In: Gedichte von Friederich Schiller. T. 1, 2. verb. und verm. Aufl. Leipzig 1804, S. 330–333; Friedrich Gottlieb Welcker: Korrespondenz-Nachrichten (nicht ermittelt)

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An Friedrich Arnold Brockhaus in Leipzig Stuttgart 9. April 1817 Mittwoch

S. 9. 4. 17 mon sige est fait! et que le loup me croque wenn ich nicht so viel von Paris weiß wie jeder andre. Ich glaube es wirds thun. Jezt schreib ich ins Reine und schicke es sogleich ab wie es fertig ist. – Aber – ein i l l u m i n i r t e s Exemplar bittet sich die Verfaßerinn aus. Wenn Sie genau rechnen mßen, so ziehen Sies ihr vom Honnorar ab. Lieber Herr und Freund ber den Artikel Ro m a n in Ihrem Conversations Lexikon giebts ein B e d e n k e n so bald die Luft wrmer wird. Der ist nicht so wie Ihr hçchst braves Buch es verlangen soll. Sie kçnnen ihn selbst nicht gutheißen? Beßert d e n die Nchste Revision? Meine Augen sind noch sehr krank; aber frh konnte ich immer 2–3 Stunden schreiben welche aber, unterbrochen von Besuchen, und mit meinem laufenden Geschften angefllt, mir P a r i s – zur Erheitrung ließen. Sagen Sie, wenn wir bei einem Comentar ber Paris erfahren wie v i e l d e r M e n s c h v e r m a g w e n n e r e r n s t l i c h w i l l (das heißt mit heitrer Zuversicht zu Gott u n d s i c h s e l b s t) warum haben wir so selten den Muth es aufs Große anzuwenden? Da steht Haug und fragt: ob Sie seine Epistel erhalten? Ich finde eine Verkehrtheit darinn daß ich Ihre Tochter nicht kenne. Meine Theilnahme ist nicht s o n d e r n d – wenn ich Sie schze, Ihnen zu Lieb mit kranken Augen fanfaronire in Pariser Commentaren, mit Ihnen – den ersten Buchhandler mit dem ich mçgte zu schaffen haben, – ohne Zwang unterhandele, so wnschte ich Ihrer Tochter auch Liebes zu bezeigen und das liebe Kind wrde an Luisens geistiger Weiblichkeit kein bçßes Beispiel finden. Diese, Luise, freut sich daß Sie ber mon sige zufrieden sein Kçnnen.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 11. April 1817 Freitag

Von Herrn Robert wird ein Gesang ins Morgenblatt kommen von Herrn Rckert wollen wir etwas S c h ç n s t e s aussuchen. Dieser Aufsaz »ber dem Haushalt im Frnkischen Kaiserthum« ist sehr trocken aber unterrichtend, doch fr das Morgenblatt viel zu lang. Er machte so viel Spalt wie Bçgen, also 29, da ging er durch 7 Bltter wenigstens, indem er so lange den mehrsten Plaz ein nhm und den wenigsten Lesern gefiel. Auszge erlaubt er nicht, und wenn Sie ihn nicht anderswo g a n z drucken wollen, finde ich es treuloß das Hervorstechende aus einem Werk vorweg zu nehmen und das caput mortuum zurckzugeben; ja wenn S i e s s e l b s t wo anders drucken wollen, verderben Sie sich selbst das Spiel. Der das Buch sieht sagt: Oh! Das Beste las ich ja schon im Morgenblatt! – und legts bei Seite. Mit der Geschichte von We i t s c h ist das nun wirklich der Fall. Im Morgenblatt stand d a s B e s t e – wr // das nicht so stuzte man das große Manuscript ein bischen zu, und es wr als Biografie recht ordentlich – Kçnnten Sie es denn nicht – zugestuzt – in den Zeitgenoßen zu Geld machen? – Lachen Sie doch nicht daß i c h Ihnen, reicher Mann, zu Ihren Schaden verhelfen will. – Wo ich mit meiner Feder diesem Weitsch helfen kann – n i c h t u m s G e l d, sondern aus Liebhaberei alles zu Ehren zu bringen – da tragen Sie mirs auf. Solche Dinge aus z u d r u c k e n d e n B  c h e r n wrde ich anrathen wenn es uns an Stoff m a n g e l t e, wir schaden uns aber weil so vieler Stoff bei uns a l t werden m u ß. Ihr debit leidet also, und unser Blatt. So denkt der Weiberkopf Ihrer ergebenen Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 11. April 1817 Freitag

Ablehnung eines Beitrags. Vorschlag, weitere Informationen zu Friedrich Weitsch Biographie ber seine Fortbildung von dem ersten Versuch bis zum Kunstler durch dessen Sohn zu erhalten. Karl Friedrich Pockels: ÆBiographie von F. Weitschæ (nicht ermittelt); Beitrag (nicht ermittelt)

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 12. April 1817 Sonnabend

Der Verfaßer dieser Abhandlung hat mit einer Treuherzigkeit die wirklich unsrer Nation allein eigen ist, sich um seinem Gegenstand bemht; allein deßen Wichtigkeit und Erforderniße mit der Wichtigkeit eines Dinges im Ganzen zu verglei-

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chen fehlt es ihm ganz an Urtheilskraft. Daher hat er seinen Gegenstand so 5 behandelt daß die Langeweile das Lachen ertçdtet, so oft der ungeheure Grad

von Langweiligkeit auch dazu anreizt. Ich sende die Handschrift also zurck indem ich den Mann bedaure der von gesunden Ansichten Ausgehend durch Pedanterie und Verworrenheit des Ausdrucks, oder vielmehr Unklarheit der Darstellung, auf 50 Seiten sagt was auf 4 Seiten – gar nicht neu, aber nzlich gesagt 10 htte werden kçnnen. Th H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 12. April 1817 Sonnabend

Herrn Roberts Einsendung wird mit seiner Einleitung – ducht mir – 10 Spalt machen. Die Zerstcklung halte ich fr so geschmackloß und dem Gedichten so nachtheilig daß ich um Erlaubniß bitten mçgte zwei Bltter g a n z d a m i t z u f  l l e n solcher Gestalt daß das erste Gedicht: M o r g e n r o t h 8 Seiten des Originals betragend, mit der Vorerinnerung, das Erstemal, das Zweite: D e r Ko n i g das zweite Mal (11 original Seiten, also zusammengerckt daß es g a n z hinein km) gegeben wrde. Eine kleine Anmerkung sagte den Leser: Man sei diese Abweichung vom Gebrauch: mehrere Materien zugleich zu geben, wie sie schon einmahl (bei Rckerts Gedicht) statt gefunden htte, in einzelnen Fllen dem Dichter und dem Leser schuldig, wenn so wie hier, die Unterbrechung dem Gegenstande durchaus schadete. Steht es mit dem Haushalt des frnkischen Kaiserthums so, s o s e n d e n S i e e s m i r zurck damit ich es nach besten Wißen eintheile und es mir nicht aus dem Gedachtniß kommt. Sie haben Recht es so zu machen. Aus den Fundgruben w a r d e i n g e r  c k t eine Fabel: Der Papagay u der Wrzkrmer, habe n o c h a u s g e s c h r i e b e n Der Divan oder die Gesandschaft 3 mal lnger. Aus dem Ackerbau Journal schrieb ab: einen langen Brief aus Cairo (der glaub ich jezt gesezt wird) Wenn Sie Manuscripte bernehmen welche Stoff fr Morgenblatt enthalten, so bitte ich sehr mir s o f r  h es die Umstnde erlauben Stcke daraus // nehmen zu laßen. Ihre Bedingung: wenn s i e i n t e r e ß a n t e r wie der vorrthige Stoff sind, ist sehr berwiegend. Gott Lob ist Ihr vorrthiger Stoff nicht in dem Fall, und riskirt nur durch Dazwischenkommen unintereßanter Neuigkeiten alt zu werden. Aber wenn Sie so gtig sind mir die Dinge a l l m  h l i c h mitzutheilen, so vermeiden wir den Vorwurf n a c h e i n a n d e r (wie jezt 2 Gulhindi, 2 Robert) aus Bchern die S i e s o g l e i c h ausgeben einzurcken. Ich mçgte gern Ihr allerseitiges Intereße bercksichtigen. Ich habe doch Ihre Bemerkung wegen des unstatthaften Abbrechens im Morgenblatt Nº 88 gehçrig gengt? Ihre ergebne Th H.

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An Friedrich Arnold Brockhaus in Leipzig Stuttgart 13. April 1817 Sonntag

Hier! – Laßen Sie es nun sorgfltig corrigiren, und suchen in Gçthes italienischer Reise (den 4 Theil seines Lebens) den Namen des kleinen Ortes wo er bei seinem Eintritt in Italien in Gefahr ist arretirt zu werden und die Neugier der Einwohner so unnachahmlich befriedigt. Ich wnsche ich habe Sie nur einigermaßen befriedigt. Ohne Zweifel werde ich die folgenden Bltter gelingender behandeln, da ich mich, in die Sache zu versezen mehr Zeit habe, und meine Augen und die trostlose Jahrzeit mich nicht drcken wrde. Auch erhalte ich noch mehrere Schriften aus Zrich die mich nach Paris versezen werden. Sagen Sie mir bei der Notiz des Empfanges: wie viel Geld Sie mir in der Ostermeße – ohne sich weh zu thun, geben kçnnen. Das zahlen Sie denn einem Gçttinger fr: Victor Aim Huber der Heilkunde beflißen in Gçttingen bei Heynens Wittwe wohnhaft. Ich fhle mich ngstlich bei diesem Fordern, aber wßten Sie wie ich dazu komme in den nchsten 3 Jahren eine h e i l i g e nicht von mir gemachte Schuld von 1600 Gulden abarbeiten zu mßen und dabei diesen lieben Knaben zu erhalten und meiner // guten Luise das Ihre nicht zu schmlern, und eine anstndige a l t e F r a u zu bleiben die durch Umgang und Außres die Gefahr als eine crivailleuse zu erscheinen, entfernen muß – Sie ehrten meine Genauigkeit und hielten mein Berechnen mir zu gut. Diese Geschichte steht einst in meinem Leben. Sie ist eine traurige Geschichte. Leben Sie wohl! Th. Huber. Stuttgardt den 13 April 1817.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 13. April 1817 Sonntag

Werther Herr, ich mçchte Schlichtegroll zaußen daß er Ihnen von den Memoires von St Helne nichts schreibt – Was in der Allgemeinen Zeitung von 3 Orten her angeregt wird das mßten Sie doch schon fr Ihre Blatter benuzen kçnnen. Oder geht die Preßfreiheit nicht so weit? Und daß Ihre Leute in Rom keine Nachrichten von den neuen Ausgrabungen 5 schicken! von denen welche man vermuthet der ersten Trojer Ansiedlung anzugehçren! ich nahm die kleine Anzeige aus der Allgemeinen Zeitung sogleich heraus um diese wenigstens in das nchste Kunstblatt zu bringen – warum weilt man mit dem also in der Druckerei? – Sie werden mich bald einen Plagegeist nennen – aber mich treibt der Eifer fr meinen Herrn das Morgen Blatt. 10

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Briefe 200 – 203

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Johann Christian Markwort in Darmstadt Stuttgart 14. April 1817 Montag

Ablehnung eines Aufsazes ber Bekleidung. J. Ch. Markwort: Aufsatz (nicht ermittelt); Morgenblatt

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Unbekannt Stuttgart 14. April 1817 Montag

So angenehm uns die Nachrichten von Kunst und Knstlern sind und so angenehm bersandte Zeilen den Verfaßer individualisiren, erlaubt es doch der Geist unsers Blattes nicht ber einen Kunstgegenstand den bloßen Ausbruch einer schçnen Empfindung aufzunehmen. Da wir einem Jeden dieselben Rechte gestat5 ten mßten, und Gott Lob! – viele unsrer Landsleute lebhaft empfinden, wrden wir dadurch in Verlegenheit gerathen.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 15. April 1817 Dienstag

Verzeihn Sie wenn ich bei Rckschickung von Aufszen weitluftig bin – ich schreibe mein Urtheil gern auf weil meine Hand fr, oder gegen mich zeugen muß, daß ichs ehrlich meine. Von Rckert mçgte ich gern mit Bedacht und Uberlegung auswhlen weil ich ihm gern v o l l e G e r e c h t i g k e i t widerfahren laßen 5 mçgte. Senden Sie mir bald seine Gedichte, wenn er nicht selbst whlen will, was mir lieber wr. Aber er ist bescheidner wie Meister Robert. Ohne Zweifel htten die Fundgruben noch manches Intereßantes aber bis wirs geben kçnnten wrde uns A n d r e s unintereßant. Es kommen ja neue Fundgruben aus denen wir wieder die crme abschçpfen. Von Frulein Tarnow ist 10 Klinger gedruckt und alles bis auf einen kleinen Rest den – freilich unser Haug ein bischen zurckgeschoben, – aber auch die d r i n g e n d e r e Correspondenz zurckzuschieben g e z w u n g e n hat. es muß nun kommen. Leider ist der lezte, mir gestern zugeschickte Brief ber d i e E r e m i t a g e (bei Petersburg) sehr fatal – ein Deklamiren und Herzen ergießen, empfindeln und Floskeln spinnen das bei 15 Kunstwerken recht unseelig ist. Doch hat es Leser – denn viele Menschen laßen sich das Empfinden gern v o r k  u e n weil sie, wie die Kinder, keine Zhne haben durch eigne Arbeit den Saft der Speisen dem Gumen zum Genuß zu geben – Pfuy! Das ist ein cynischer Vergleich! – Also soll Frulein Tarnow baldigt ge-

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druckt werden, da sie aber b e s c h r e i b t , n i c h t s N e u e s e r z  h l t muß sie Depping nachstehen. 20 Herrn Carl Steins Roman wird an genommen unter // Bedingung daß ich ein paar rohe und gemeine Flecken auspuze. Den Hçllander las ich noch nicht. Und nun als mein gtigster Freund hçren Sie noch mit geduldiger Theilnahme daß mein Sohn in Gçttingen mich mit seiner Fortbildung erfreut. Sein Gemth 25 und Verstand entwickelt sich mit jedem Brief mehr und mehr. Leichtes Lernen, williger Fleis und frommes Gemth sind bei ihm entschieden. Gott sei Dank – nun will ich gern arbeiten so lange mir Gott Augen u Geist lßt um meine schweren Verbindlichkeiten fr ihn zu erfllen. Ich muß Fellenberg fr die 2 1/# Jahr die er sich a n g e b o t e n und sich v e r h e i ß e n hatte, ihn u n e n t g e l d l i c h 30 zu erziehen 1600 Gulden n a c h z a h l e n. Doch davon jezt nicht. Gott und Sie geben mir Aussicht v e r d i e n e n zu kçnnen und dann bin ich in wenig Jahren f r e i. Ohne alle Eile

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 16. April 1817

Mittwoch

St. den 16. 4. 17 Ich habe Ihnen fr zwei Zuschriften zu danken die ich, meiner kranken Augen wegen, erst jezt beantworte. Ich leide nun in die sechste Woche – jezt viel weniger und Schelling verspricht mir nach wenig daurend milden Tagen vçllige Heilung; allein d a s ist bei dem jezigen Wittrungs Karakter ein schlechter Trost, und bei der Art der Krankheit. Schelling hlt sie fr eine Gichtmaterie – sie affizirt nur die Augenlieder und Blutgefße, nicht die Sehe. Ich habe endlose Spanische Fliegen gebraucht, eine metallische Salbe und Blutigel – diese Salbe in sehr geringer Dose seze ich Abends vor Schlafengehen fort und frh Liquor Sydenhami beim Aufstehen, oder vor dem Aufstehen, wo ich mich denn mit verbundnen Augen noch anziehe, dann in ein sehr mildes Licht trete und starke Helle immer vermeide. Ich frchte es ist wirklich Gicht. Ich hatte den Sommer ber hufig Stiche im linken Knie – die sind verschwunden; ich hatte ein Uberbein an der Hand, deßen Ursprung ich einem bestimmten Moment von heftiger Anstrengung der Hand schuld gab – das verschwand  mesure wie die Augen krank wurden. Schelling meint, das sei in Verbindung zu bringen. Das Leiden ist unleidliches Brennen gewesen, lymphatische Geschwulst, angehuftes Blut im Geder, aber besonders – und das berfllt mich Abends nach 9 Uhr und dauert regelmßig die Nacht durch, oft so lstig daß es mich am Schlafen hindert, als wenn grober Sand unter den Augenliede herum geschoben wrde. Dann zieht es sich fest zu, bis nach einer Weile das Auge naß wird und da ist diese Erscheinung vorber. Verzeihn Sie diese Details – Schelling, der als Augenarzt geschzt wird, versichert mich daß ich fr

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mein Gesicht nicht zu frchten habe – aber // ich leide an Schmerz und Empfindlichkeit des AugesÆ. Schreiæben konnte ich immer des Morgens, also gingen meine nçthigsten Geschfte fort. – Ich sah alles von Ihrer Hand Geschriebne durch und finde ber Pflanzen nur »Ideen ber Pflanzen Geografie von Humbold«. Ists das was Sie meinen? Laßen Sie mirs doch bald wißen – Ach wie gern mçgte ich das und 10 Aufsze von Ihnen, und alle, nacheinander geben wenn ich kç n n t e. Sie haben von dem Wu s t e keinen Begrif der vorrthig ist und alle Tage einluft. Heute schickte ich wieder 4 Handschriften Zurck. Allein die schlimsten Streiche macht Cottas Ansicht den Ausschuß seiner bernommnen Handschriften und den Rahm seiner zu publizirenden Verlagsartikel ins Morgenblatt zu rcken. Da hat er aus Gutherzigkeit oder Ursachen vor 5–6–8 Jahr Manuscripte b e z a h l t die er aus Ursachen nicht druckte, die elend sind; nun giebt er sie mir: ich soll sie frs Morgenblatt benuzen. Das sind die abgenuztesten Dinge – ja einige aus denen er schon vor Jahren das Beste fr diese Bltter herausnahm. Ich nehms ihn nicht bel, denn er will zu seinem Geld kommen, aber es ist nicht mçglich fr die Ehre des Blatts. Dann soll aus seinem Verlag die Quinteßenz hinein wie Sie nun aus den Specimen von Herrn Robert und Ohlenschlgers Mhrchen sehen werden. Dann soll alle Correspondenz hinein die er bezahlt – oft heilloses Zeug aus Wien und Dresden – Leutnants aus Karlsruh u Organisten aus Frankfurth – dann haben wir sehr herrliche Dinge // die sollen nicht alt werden, dann andre die will der Autor gedruckt sehen und wird grob – da schrieb lezthin Einer ungebhrlich den habe ich mit der anstndigsten Hçflichkeit unbarmherzig rembarrirt – Ist ein Aufsaz »ber Dienstboten, deren Verschlechterung u.s. w.« der von Ihrer Hand ist, Original und von Ihnen? es steht nicht dabei daß er bersezt, oder woher er sei. Einen Zweiten ber Dienstboten haben wir nach Grgoire. Fellenberg hat mir endlich eine Rechnung von mehr wie 1600 geschickt die ich ohne alle weitre Betrachtung bezahlen werde. Greyerz sollte – wenn er nicht sehr saumseelig, nicht unseelig aufschiebig ist, schon die erste rate mit 533 Gulden bezahlt haben. Ich hoffe zu Gott diese Summe abarbeiten zu kçnnen. Kein Jahr Kostete mir aim vorher mehr als 500 Gulden, Fellenberg rechnet fr die lezten 2 1/# Jahr 1600 – ich verdchtige ihn mir die Sache haben unerschwinglich machen zu wollen. – Ich werde das meine thun. Das Urtheil der Wenigen welche den Vorgang kennen, alle meine und Fellenbergs u Aims Briefe lasen, schaudern vor dem Mann. Doch das ist nun ein geschloßnes Kapitel. Ich bitte Gott nur um Gesundheit und Arbeit – dann berlebe ich diese drckende Zeit. Sie fhlen daß ich, je mehr mich die Umstnde zum Stand einer femme lettre verdammen, jemehr mich ganz convenable als femme de la bonne compagnie betragen muß, in Kleidung, Umgang, Wohnung. Einfach wie nur mçglich, mßig (das wird mir leicht) aber anstndig ist mein Leben und Kleidung – // das alles ist jezt sehr Kostbar. Meine Gesellschaftliche Lage ist sehr schmeichelhaft und Luisens ganze Persçnlichkeit hilft diese Lage erhalten. Also nur Gesundheit und Arbeit! – In Rcksicht des Morgenblatts wrs recht wnschenswerth daß man Cotta ber das Einrcken aus gedruckten Bchern einmal eine Vorstellung machte. Herr Robert wird Sie, den

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Inhalt nach, wenig erbauen. Kçnnten Sie mir ber sein Gedicht, so bald es erscheint nicht eine loyale, analysirrente Rezension verschaffen, einerlei in welchem Blatt; die Darstellung, Tendenz und Ausdruck unpartheiisch und scharf erçrterte? so eine Rezension wie vor 30 Jahren Don Carlos, Brgers Gedichte u dergleichen erhielten. Haben Sie keinen Kunstrichter in Zrich wie damals Meyer, Friedrich Schlegel? – Das wr so einem Herrn Robert lebensrettlich. Sehen Sie, dieser Mensch – ein getaufter Jude – vergeht vor Selbstgengsamkeit – er wird hier von einigen Damen so verzogen daß es ihm schwindeln muß. Ich habe einigen Vorlese Seßionen beigewohnt wo die Bewundrungstonleiter zum Ekel war um so mehr weil er wrklich schçne Stellen hat. Die magnetisirte Jungfer hatte die besten Hoffnungen gegeben, als Herr Nick krank ward an einer Brustentzndung. Dieses ist bloß Herr Nick, ein guter Magnetiseur und wenig gebrauchter Dokter, aber sehr glubig und aller Inspiration, auch der des Rebensaftes, hold. Julie war in der ersten Sizung im magnetisierten Schlaf verfallen, und bald die Macht des Magnetiseurs so groß daß sie einschlief wenn er sie anrhrte, und Zuckungen bekam wenn er sie auf 8 Schritt hinter ihrem Rcken S t r i c h. Julie hatte Voremp- // findung einer Feuersbrunst auf 5 Stunden Entfernung, eine Viertelstunde ehe die Feuerglocke lutete (ist wahr) Nick hatte einen Fluß in der Schulter, der that Jule in der ihren weh. Nick ward krank; nach 3 Wochen fing er seine cur wieder an und hat tglich Seßion. Die sichtbare Wirkung ist: daß das Mdchen allen Eigensinn, Abernheit und Anmaßung nun als Curwirkung oder Curerfçrderniß zur Schau trgt, welche man sonst Ehrenthalber verbarg. Ihre Anflle kehren zurck, und sie ist hçchst hin fllig, giebt sich aber der Manipulation gern hin, und versichert erleichtert zu werden. Da ihr nun gar niemand mehr widerspricht, man sie fÞtirt, sie alle Aufmerksamkeit conzentrirt, sie ihren Liebhaber sattsam um sich sieht und die Eltern sie gar nicht abhalten, noch die Gesellschaft fragt: schickt sich das, so ist sie wirklich heiterer. – Seit dem zeigte mir Schelling auch die Maschine welche die Somnambule Remer nach ihrer Angabe fertigen ließ. Sie gab Schelling jedes Maas haarscharf an. Sie war ein einfltiges Mdchen und ist nun, ganz geheilt, eine einfltige Frau. Diese Maschine ist eine Composition von Messmers Baquet, Elektrisiermaschine und Voltaischen Sulen. Ein vierekter eichner Kasten etwa 4 Fuß lang, 2 breit ist mit Glaßscherben, Sand u Eisenfeile gefllt, an seinen 4 Ecken stehen vier glserne Flaschen, eben so gefllt, ihre Stelle nehmen jedoch zu weilen die gewçhnlich zur Voltaischen Sule gehorige Lagen ein. Auf lauter Eisernen, die Flaschen verbindenden Stben, wird eine Walze unterstzt (glserne) die ebenfalls mit Sand, Glaß, Eisenfeile, gefllt ist, und mit Wachstuch bekleidet, die Drehung dieser sezt die Krfte in Be- // wegung. Uber der Walze kreuzen sich zwei, von den 4 Ecken ausgehende Bçgen, und an den 4 Ecken hangende Ketten, waren die Leiter des Magnetismus, wie sonst bei Mesmers Baquet die Stangen. Unter welchen Umstnden diese Maschine ganz Elektrisch wirkte, habe ich nicht in Zusammenhange behalten. Daß die Remer aber auch zu ihrer Selbstbehandlung die Voltaische Sule bedurfte ist gewiß, weil Schelling ber die Zeit wiederholt klagte welche es kostete die Sulen zu puzen. Schelling sprach ohne allen

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Mystizismus von dieser s e i n e r E r f a h r u n g . Das Mdchen war eine n a t  r l i c h e Somnambule, und nur solche hlt Schelling fr fhig Clairvoyante zu sein, und durch ihren Rath nzlich zu werden. Diese Remer verordnete sich also: In der Hofapotheke linker Hand auf der 7 Reihe der 25 Topf von rechter nach Linker Hand; dann auf dem 9 Brett der Thr gegenber der 19 Topf links nach Rechts – sie nannte weder Arzneimittel noch Material und alle schwçren, sie sei n i e in der Hofapotheke gewesen. Und das Mittel half. Auch dem Vater verschrieb sie Salbe auf einen wehen Fuß. Mit Thatsachen ists eine kizliche Sache. Schelling ist ohne Zweifel ein reizbarer Mensch, aber als Arzt ganz praktisch, im Leben ganz gewçhnlich ruhig, redlich, gtig. Wenn so ein Mensch sagt: Das sah ich – so kçnnen Sie, ohne Ihren Credit zu gefhrden, nicht sagen ne ni – Aber zum G l a u b e n thut es grade des Gegentheil – es reizt zum Untersuchen. Unerwartet traf Herr Mller Friedberg wieder hier ein. Will er Korn, so kommt er an die unrechte Schmiede // denn hier hungert man. Das Brod das in Juni vorigen Jahres 14 Kreuzer Kostet (6 Pfund) kostet 56 Kreuzer das Fleisch statt 8 – 16 – Ich weiß nicht wie man Ihnen die hiesige Dispositionen schildert; in der Wirklichkeit nimmt die Unzufriedenheit sichtlich zu. Die beiden Parthein stehen sich widrig schimpfend einander gegenber, und das sichtbarste bleibt mir: das die Kçniglichen den Verstand, und die Volkspartei den Karakter ihrer Gegner nicht schzt. (Der Anfhrer besonders.) Wangenheim thut mir, als Mensch von seltnen Anlagen immer weher. Vor acht Tagen brachte ich den Abend mit ihm in einer vertrauten Gesellschaft zu. Er hatte dinirt und war en pointe (wie es leider bei jedem diner der Fall ist) Ich bin auf heitern Ton mit ihm da sein Betragen durch herzlich, einfaches und lebhaftes Wesen anzieht. Endlich brachte ich ihn ins Erzhlen. Es ist nicht mçglich mehr Geist, Darstellung, Gewandheit zu haben. Er erzhlte Jugend u Studentenstreiche. Aber eine solche Sorglosigkeit ber moralischen Sinn, eine solche r a k e Natur – mit unter cynisch im Ausdruck, aber ungemein geistvoll. Ich begreife wie so ein Mann an dem Plaz Blçße ber Blçße giebt. Paulus hat ihn jmmerlich accomodirt. Ich hçrte ihn ein paar Mal mit Mnnern ber die Angelegenheiten sprechen, da behandelte er dann die Gegner mit hochfahrender Verachtung. Dieser Mann htte mßen ein ber wiegender Mensch werden, wenn seine Erziehung ihn geholfen htte. Die war heilloß. Schlge von frh bis Abend, und Ausgelaßenheit so bald die Schlge vorbei waren. Seine Gesundheit ist sehr zerstçrt, und wie alle solche Erkrankte, drinkt er Likçr um die Verheerungen des Weins an seiner Verdauung zu heilen. Der Mann macht mir Weh wie ein Bruder und Verwandter thun wrde, den man so gern Gutes wollte und stez tadeln mßte. // Cotta hat einen Titel genommen – warum? er ndert nichts in seinem train. Seine Frau klagt ber sein Gter Ankaufen (er kauft jezt die 3te Herrschaft) in die er sein Geld dermaßen steckt daß sie s p a r e n muß, bei großem Reichthum. Ich frchte daß die guten Menschen alle drei – der Sohn dazu – sich durch falsche Ansichten mißvergngt machen. Der Sohn ist ein sittlicher, fein ausgebildeter Mensch aber ohne bestimmten Lebensgang. Seit 6 Monaten sizt er hier unter dem Vorwand von Krnklichkeit, der mir erborgt scheint. Aber gewiß kann man

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Cotta nur immer mehr schzen wenn man ihn nher sieht. Er ist viel irrig, aber nie aus Unedelmuth, ja wenn er eigennzig ist hat er eine Ansicht die ihm berechtigt; also wieder einen Irrthum. Seine Frau ist ein bestimmter, gereifter, aber kalter Karakter. Ich sehe sie sehr gern. Luise dankt fr den Faden. Der englische ist ihr ein wahrer Schaz. Alle beau et grand monde arbeitet delicatement eine Boutique fr die Armen zu errichten fr den Maimarkt. Luise hat gestickt, stickt, u wird sticken. Seit 6 Wochen liest sie mir alles vor was ich mçglich mir vorlesen laßen darf – das nahm ihr grausam viel Zeit. Ich strickte mit verbundnen Augen Aims Strmpfe. Aim erfreut mich mit Briefen die Hnd und Fuß haben. Er lernt mit Gewißenhaftigkeit und beschfftigt sich mit Liebe. Sprachen und Geschichte treibt er fr sich. Er las Ariost, Taßo (italienisch) Dante widerte ihn – nun lernt er spanisch ganz allein und englisch schreibt er seiner Schwester thrse nach Berlin u liest Geschichte darinn. Ostern fingen seine medizinische Studien im Ernst an. Sein Gemth wird heitrer, aber seine Liebe zur Schweiz bleibt leidenschaftlich. Leben Sie wohl und erhalten uns Ihre Freundschaft. Therese Huber

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 17. April 1817 Donnerstag

No 1 aus Nimwegen. Die Correspondenz fr Litteraturblatt gut. Die Briefe sind das gemeine Gewsch eines Dorfpfarrers in Rcksicht von Armenanstalten und Zwanghusern, da in den Aufsaz aus dem Englischen dieser Gegenstand, raisonnirend und factisch so eben e r s c h ç p f t ward im Morgenblatt, schließlich will Herr Kanngießer zur Befçrdrung der Sittlichkeit alle Kunstwerke der Plastik und 5 Dichtkunst z e r s t ç r t u v e r b r e n n t haben welche an Heidnische Gçtzen und unchristliche Begriffe erinnern. foi de profane! – Nº 2 und 3 ist so gemein niedrig in Darstellung und Erfindung, daß es kein Wort weiter bedarf. Th. H. 10

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 17. April 1817 Donnerstag

B r i e f e  b e r P a r i s, enthalten mehrere sehr unterhaltende Nachrichten, sind aber im Ton des zgelloßesten Haßes der Hamburger Bçrsenleute geschrieben, ein Ton den der liberale Karakter Ihres Blattes ausschließen muß. Wenn sie sollen gebraucht werden wrde ich Ihnen rathen sie als Bruchstcke aus den »Briefen eines Reisenden« so bald mçglich aber also von unanstndiger Anschwrzungs- 5 sucht gereinigt, wie es das Gewißen einer libralen Redaktion fordert, einzurcken. Sind Sie dieses Verfahren zufrieden?

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Briefe 205 – 212

Das Kunstblatt zçgert ungemein unter der Preße. Hat das Grnde? Ich glaube die Beschreibung der Gemhlde in der Eremitage (Fanny Tarnow) 10 in Petersburg muß, ob sie gleich n u r Kunstwerke betrifft, in das Morgenblatt. Sie ist einzig sentimental, und enthlt gar keine Kunstanzeige noch Urtheil. Ich habe mich diese 2 Tage darber besonnen. Das Litteratur Blatt sumt ebenfalls ungewçhnlich. Es hat vielleicht Ursachen. Mir thuts leid daß einige Rezensionen alt werden. 15 Donnerstag Voll Achtung Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Philipp Breitenstein in Marburg Stuttgart 17. April 1817 Donnerstag

Ablehnung einer Einsendung: Gedichte werden hçchst selten aufgenommen. Ph. Breitenstein: Gedicht (nicht ermittelt); Morgenblatt

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 18. April 1817 Freitag

Werther Freund, Sie mßen sich die Zeit abmßigen noch heute einen Blick auf Mathisons Schrift zu werfen. Ihr Blatt verliert nichts dabei – die Sache ist gut geschrieben und daß der Aufsaz g a r n i c h t historisch ist, g a r k e i n e Motive, Entwickelung, Belege giebt, merkt ein geringer Teil der Leser. Aber ist Ihren 5 persçnlichen Verhltnißen bei Ihrer Beziehung aufs Morgenblatt der rein lobrednerische Ton recht, in welchem diese Schrift verfaßt ist? – Mathison will gern b a l d damit auftreten weil der arme Mann zehnerley Anfechtungen damit abzuwenden gedenkt. Die Zusammensezung der Morgenblatts erlaubt grade m o r g e n mit dem Druck anzufangen. Ihnen wird es auf dem ersten Uberblick ge10 lingen meine Frage zu beantworten. Th. Huber.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Franz Rittler in Wien Stuttgart 18. April 1817 Freitag

Ablehnung von zwei Erzhlungen wegen eines zu großen Vorrats. F. Rittler: Der Beruf zur Bhne; ders.: Die Rckreise vom Congreß (nicht ermittelt)

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 10. und 21. April 1817

Ich hielt es vor beßer einen Artikel der offenbar Parteisache der Pastçre ist, in die Correspondenz zu sezen. Ihre Bemerkung, welche ich sehr gut anerkenne, ward durch diesen Grund aufgewogen. Diese Bibelvertheilungen sind der Saame aus welchem, khlen Beobachtern zufolge, die berhandnehmende religiçse Schwrmerei unter dem Volke aufkeimt, und eines der Werkzeuge durch welche unsre 5 genialischen Schwrmer Kanne, Schubert, Wagner, Herder und 100 andre sich und Andre immer mehr aufschrauben – deshalb wnsche ich daß wir sehr m  ß i g erscheinen.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 21. April 1817 Montag

Reinhold sendet mir mit einem Courir den er nach Brßel schickt Beifolgendes das doch wohl eine artige Ausbeute fr unser Kunstblatt enthlt. Ich kann nicht so viel italienisch daß ichs bearbeiten kann – haben Sie Jemand dazu an der Hand, so bitte ich Sie es doch bald zu benuzen. Wnschen Sie daß ich erst des Inhalts sicher sein soll um den Auszug nher zu bestimmen, so senden Sie mir die 5 Hefte zurck, dann bitte ich Duttenhofer sie mit mir, oder vor mir, durch zu gehen und zu whlen was nur angezeigt, was bersezt werden soll – haben Sie aber Herrn Rapps Urtheil zu Gebot, so freu ich mich gar keiner Sorge mehr zu bedrfen – nur drfen nicht Wochen u Monate darber hingehn. Reinhold schreibt: Riepenhausen sei von Ihnen abgedankt – das ist wohl das 10 Mißverstndniß daß Ihnen alle neue Nachrichten ber die hçchst intereßanten Ausgrabungen in Rom entzogen hat?

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 21. April 1817 Montag

Kauft hlenschlgers Mhrchen. Rcksendung von Weinbrenner. ÆTh. Huber (Rez.):æ Friedrich Weinbrenner: Vorschlag zu einem Siegesdenkmahl; Adam Gottlob Oehlenschlger: Mhrchen und Erzhlungen; F. Weinbrenner: Vorschlag zu einem Siegesdenkmahl

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An Johann Gotthard Reinhold in Rom Stuttgart 22. April 1817 Dienstag

Dank fr seine Sendung. Seit sechs Wochen schmerzhaftes Augenbel; konnte nur das nothwendigste fr mein Geschft s c h r e i b e n aber nicht lesen. Ach wenn die

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Deutschen die alles erfinden doch nur erst eine Vorlese Maschine erfunden htten, die Englnder die alles machen sie doch nur gemacht htten! ber Kçnigin Katharina von Wrttemberg, die kein weibliches Wesen mag, nur Charlotte von Bauer um sich duldet; ob sie meine Existenz weiß, zweifle ich. Th. Hubers gesellschaftlicher Umgang inzwischen eingerichtet: – ich lebe unter der lebendigsten Beschfftigung und tglich en petit Comit in den ersten Husern wo die gescheutesten Leute des Standes hinkommen; bleibe aber dabei eine sehr humble Person die sich stez bitten und einladen lßt und sich immer entschuldigt amßant zu sein. Den Fluch eine fçrmliche femme de lettres zu sein kann ich mir durch das damit verbunden seiende einer femme du bon ton ersezen. Muß angestrengt arbeiten, um meine Finanzen zu erhalten und Philipp Emanuel von Fellenbergs Rechnung abzuzahlen. Darum Redaktion des Morgenblatts, Kunst und Litteratur Blatt, Rezensionen, Ubersezungen und Romnchen. Ihr Umgang mit Schmerz: neben S e e l e n s t  r k e vor allem Thtigkeitstrieb. Auf ihren Wunsch hat Aim allen Verkehr mit seinem Wilhelm (W. von Stillfried) aufgegeben und sehnt sich mit jugendlicher Heftigkeit nach diesem e i n e n Freund. Zum Stand seiner Studien in Gçttingen. Therese fhlt sich durch die mit uns genoßne Zusammenkunft vom vorigen Jahr in Berlin nicht mehr wohl. Sie hat noch drei bis vier Jahre zu ertragen dann werden wir nachsinnen wie ihre Vereinigung mit uns, Luisen und mir, ein Ganzes machen kann. Deutschlands Zukunft in vier Jahren: Wahrscheinlich hat denn jeder dumpfsinnige ÆLckeæ oder versoffner Haushlter – dank dem Bibelverein! eine Bibel, wahrscheinlich haben die IndustrÆieschuleæn jedem Bettelmdel Perlenstricken gelehrt; wahrscheinlich sind dann alle Unverschmte die sich jezt vom Wiener kongreß, vom Bundestag, von der Heilgen Allianz, von ihrem Frsten vor geprellt halten, nach Amerika gewandert; Æ…æ wahrscheinlich ist dann der Rest unsrer guten Kçpfe mit Kanne und Schubert zum Durchbruch gekommen, wahrscheinlich die romantischen Dichter, Rckert u compagnie zur unniversalherrschaft gelangt. ber ein paar poetische Erscheinungen die sie ihm zukommen lassen mçchte: Ludwig Roberts und Friedrich Rckerts Gedichte – das sind die großen Tendenzen des Jahrhunders die Cotta gedruckt hat – und die Bibelbçgen. Roberts Aufenthalt in Stuttgart. Adolph Mllners »Yngurd« verliert bei der Wiederlektre: Es ist ein poetisch aufgefaßter Napoleon; Kritik an der S c h l u d e r e i der Bearbeitung. Das neue Stck von Adam Gottlob Oehlenschlger will sie in der Handschrift heute mit zu Wangenheim nehmen. Es spukt auch im Norden. Hungersnot, Teuerung, schlechtes Wetter und Aussicht eines nochmaligen Mißwachses. Æanonym:æ Der Nibelungen Lied. Hg. von Friedrich Heinrich von der Hagen; Th. HÆuberæ: Bemerkungen ber Holland; Ædies.:æ Erklrungen zu dem Gemhlde von Paris; A. Mllner: Kçnig Yngurd; ders.: Die Schuld; A. G. Oehlenschlger: Hagbarth und Signe. Trauerspiel. Stuttgart und Tbingen 1818; ders.: Mhrchen und Erzhlungen; L. Robert: Gewitterstille; ders.: Kmpfe der Zeit; ders.: Der Kçnig; Freimund Reimar Æd. i. F. Rckertæ: Deutsche Gedichte; ders.: Kranz der Zeit; Berichte der Accademia di San Luca in Rom (nicht ermittelt); Kunst-Blatt; Literatur-Blatt; Morgenblatt

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 4. und 23. April 1817

Von den Sonetten werden ein paar, welche ich auf Gutachten R c k e r t s der doch beßer wie ich ber Sonnette urtheilen kann (da ich alle Sonnette nicht liebe und d i e d e u t s c h e n verabscheue) aufgenommen werden. Der andre Vorschlag, wegen Umarbeitung Schillers und Gçthens ist von der Art daß man g a n z s t i l l dabei wird. Die ungetrennte Kette aller Wesen erscheint da wieder in den Glie- 5 dern d e r N a r r h e i t – denn so ein Gedanke als Belehrung und Verbeßrung, ist durchaus ein genre jenes ehrenwerthen Herrn in Amsterdamm der seine Gefhrten so beklagte sich einzubilden, der eine: er sei Gott Vater, der andre: er sei Gott Heiliger Geist – was er doch wißen mße da er Gott Sohn sei. – Ich denke wenn man ihm – den Herrn Span hçflich sagt: 10 Fr so eine Abhandlung sei kein Raum da, ists genug. Th H. // Wegen Herrn Span in Wien.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Jakob Friedrich Abel in Schçntal Stuttgart zwischen Anfang Januar und 24. April 1817

Ihre Sendung ist an mich, als Eigenthmer des Morgenblattes, und mit der Redaktion vçllig Eins in die rechten Hnde gekommen. Ihr Vertraun aufrichtig erkennend hat besagte Redaktion von Ihren Gedichten dasjenige: Der Orden ausgewhlt, was sich fr die Verhltniße des Blattes am besten schickt. Die brigen sende ich zurck da sie ihrer Lnge wegen unter der Menge 5 dringenden Materials viel zu lange warten mßten.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Dietrich Kanngiesser in Nimwegen Stuttgart 24. April 1817 Donnerstag

Die Correspondenz und litterrarischen Nachrichten werden wir mit Vergngen benuzen.

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Briefe 215 – 216

Die Briefe ber das Bedrfniß der Zeit sind fr den Charakter unsers Blattes zu sehr im Lehrton abgefaßt, und wrden daher eine nicht angemeßne Stelle 5 darinn finden, sind auch zu lang in ihrer bloß moralischen Tendenz. // in Nimwegen Herrn Kanngießers Sendung

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An Carl August Bçttiger in Dresden Stuttgart 25. April 1817 Freitag

Stutt. den 25. 4. 17 Ich hatte lange nichts von Ihnen gehçrt wie Ihr gtiger Brief mich erfreute. Eine lange, noch nicht ganz geheilte Augenkrankheit drckte mich whrend fnf Wochen sehr schwer, und verschchtert mich noch der achten Woche. Ich litt schmerzlich durch eine Gichtische Affektion die nur ein warmer Sommer vertreiben kann, wie mein Arzt mir gesteht. Ich hatte schon lange kleine Schmerzanflle whrend denen meine Brust, die sonst der leidende Theil war, frei ward; daß sich dann das Ubel auf die Augen warf war natrlich, da ich bei Ubernahme des Morgenblatts diese ungeheuer gebraucht hatte, den Wust durchzulesen der sich vorfand. Werther Freund – der Bartholdy (ein gediegner Windbeutel) schreibt da so artige Dinge ber den Standpunkt welchen die Alten ihren Statuen gegeben – einen solchen Standpunkt mßte man sich fr das meiste Menschenthun machen um es nicht zu verachten oder zu verlachen. Erst nur das Autorwesen das ich nun bei dieser Redaktion kennenlerne! – in welcher Rohheit liegt unsre Nation versunken – in welche Unvertretbare, bei dem Dnkel auf den sie sich steift, in welche Verderbliche, da berall das Selbst, nie die Sache die Menschen anzieht. Keine Krfte als wenn sie einen aus ihrer Sippschaft haben wollen – da ists der Ve t t e r, nie der M e n s c h. – So die Handlung – sie intereßirt sie nur in Bezug auf ihre Persçnlichkeit. Und nun die Gemeinheit im Styl, in den Behandlungen in der Wahl des Gegenstandes! – Mir sind da die Ausgeburten von ein hundert und mehr Menschen aller Klaßen durch die Hnde gegangen – Grçßtentheils SchuflickerTon – und schlechten Ton fnd man den wohl berall, aber unter den Franzosen wrde sich ein Bewußtsein herstellen: wo er hingehçrt? – Hier gar nicht. Der Dorfkantor macht ein paar Ellen rohe Verse in denen er die Deutschen lobt die Franzosen schimpft und nun dieses nusdeutsche Bauerngetrtsch kecklich einschickt, ja nach 4 Wochen sich erstaunt wenns nicht gebraucht wird. Ein niedriger Geist herrscht in // dieser Nation so bald sie vom schçnheits Sinn und Lebensweisheit geleitet werden sollte. Zwei Elemente haben sich in unsern Bildungs Gang gemischt die, an und fr sich gut, in der eigenthmlichen Maße unsrer Nationalitet, sie sehr lange entarten und verzçgern werden: das Auffinden der Poesie des Mittelalters welches in die elendeste Nachbeterwuth

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ausartete, und der Franzosenhaß dem der Zufall eine Patriotenkappe aufsezte. Diese beiden Elemente verrcken jezt jung und alt, und der mittelalters Spuk in seinen Verzweigungen von Frçmmelei, Teufelsherrschaft und Schicksalseinfluß fllt wie ein Reif, selbst auf die beßern Blthen. Denken Sie, Verehrter, daß Sie mir Gram gemacht durch das Lob Yngurds das von Ihnen sein soll. Ich verwette meinen Schawl den ich mir kaufen mßte, daß es Ihnen ging wie mir. Beim ersten Lesen hat der schon aufgefaßte Karakter Yngurds, Sie bei Ihrer Vertrautheit mit den alten Helden, noch mehr wie mich bestochen. Lesen Sie es aber zum zweiten Mal so zrnen Sie der schimpflichen Sorglosigkeit in jedem Detail; der Rohheit der Ausfhrung. Die tolle Person die ewig raßt, die rappliche Prinzeß, der neue Sargines (denn auch Oskar ist nur ein neuer lve de lamour) und der Bau des Stckes ist bis zur Beleidigung vernachlßigt. Die Verse – die Mllner so schçn machen kann, sind nach dem alten Sprch wort: reime dich u. s. w. Ich las es nun zum zweiten Mal vor, und war beim zweiten Mal sehr betroffen dem Tadel derer die es so eben hatten auffhren sehen, bei stimmen zu mßen. Es hat in der Auffhrung dem gebildeten Publikum sehr mißfallen – selbst Eßlair, der doch nach Krften gewthet hat, konnte es nicht heben. Der Mißgrif es in 2 Vorstellungen zu theilen ist um so unleidlicher da sich das Abschneiden a u f d r  n g t. Die lange, schndliche Mordscene des Oskar welche nachher erzhlt wird, ist vçllig unnz und wrde, nebst einer Verkrzung von // Brunhildens Paroxismen das Stck a u f f  h r l i c h machen, ohne die Unstatthaftigkeit der Theilung. Daß diese Mordscene eine Barbarisirung des Humbert und Arthur ist, will ich gar nicht berhren. Zrnen Sie nur nicht, M e i s t e r, daß der Schler rebellisch ist. Er beugt sich dabei innig anerkennend aber beharrend, bis Sie belehren. Sie kçnnten unsre deutsche Muse durch Gçthe, Schiller und wenige Mehr, dargestellt, versçhnen wenn Sie eine ernste Critik ber Rckerts jezt erscheinende Gedichte besorgten. Meine Empfindung dabei kann ich Ihnen nicht beschreiben. Sie ist wohl Hoffnungslosigkeit fr mein Volk. ltere (das will viel sagen) Leute wie ich, und (das ist leicht) klgere sagen: ich soll warten – aber unser Eins hat zum Warten nicht mehr viel Zeit. Sollte ich eine Rezension von diesem Kranz der Zeit liefern so schrieb ich kurz: »… Rckert. Auf dem Titel ist die nhere Bestimmung: fr Handwerksbursche und Bierschenken vergeßen worden; brigens entspricht das Werk seiner Bestimung vollkommen« – Ich hçrte die Frage aufwerfen: warum so ein Mensch nicht Schlge bekm der sich unterfing den Orden der Ehrenlegion einem Galgenstrick zu nennen, indeß ihn die wackersten Krieger seines Volkes tragen? – so ein Mensch von gestern der nie wußte was Antliz des Todes, Ruhm und Sieg war, der legt seine rohe schmuzige Hand an ein Zeichen das nicht seine und nicht tausende seiner Gesellen unwißender Geifer um das Denkmal der Geschichte bringen kann. Wenn ich Wangenheim diese Gedichte als die hçchste Exertion des Menschengeistes rhmen hçre, bleibe ich ganz starr wie in dem Zustand der Nerven wo uns die Wirklichkeit Traum scheint. Ich sehe Rckert viel und schze ihn fr sein gutmthig sittliches Wesen. Es ist ein ganzer Bauer in seinen Sitten; hßlich wie ein Pavian, ganz roh aber lebhaften Geistes. Er soll sehr gelehrt sein – das ist sehr mçglich – in der neuen Geschichte weiß er nichts da

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hçrte ich ihn schon Fragen thun die mich erstaunten – und noch gestern fragte er: was das K a t e g a t sei? er studirt // die nordische Mythe also nicht geographisch. Das Weltgebu hat uns Wangenheim diesen Winter mit Vergçttrung vorgelesen – ich will es noch gelten laßen neben seinen Sonetten und brigen Gedichten. O ich bitte Sie! um der Ehre der deutschen Sprache und DichtkÆunstæ – laßen Sie diese Menschen, so einen Rckert, so einen Fouquet endlich zurecÆhtæweisen. Wirklich wir verdienen die Verachtung der kommenden GeschlechteÆræ durch das Ungeschick mit dem wir in Litteratur und Politik aus den grçßten Elementen nur Narrenkappen spinnen. Ich weiß die Zeit nicht wo die Deutschen als Volk, je htten Stolz sein kçnnen; aber ihren reichen Werth fhl ich tief in der Brust und leide schmhlich bei ihrer garstigen Albernheit. Prahlen bis sie wieder bewundern, haßen bis sie sich wiedÆeræ frchten – das ist alles was ich an ihnen sehe. O Sie lieber Mann mit Ihrer Konstitutions Herrlichkeit! Da stehen Sie auch vor der Perspektive. Gelangen denn die G e g e n s t i m m e n nicht zu Ihnen? Die Unzufriedenheit ist hier sehr lebendig gegen diese Konstitution besonders auch von Seiten der neuen Lande. Der Moment mßÆte,æ wenn das Volk berhaupt Feuer fangen kçnnte, hohe Gefahr drohn. Der Mangel ist furchtbar und die genomnen Maßregeln zeigen bis heute nicht den geringsten Erfolg. Man hungert und es wird noch Korn ausgefhrt, der Unterthan in der Gegend von Hall fristet sein Leben mit gekochten Heu und die auf dem Necker reichlich angekomnen Frchte werden nicht verkauft, die Fruchtksten n i c h t aufgethan. In einem alten Frstenstaat macht sich alles anders wie in so einem neuen Dinge wie hier. Zwischen Bayern und Stuttgart bemerke ich viele Zge die vom parvenu-sein kommen – besonders in der H a l t u n g des Hof und Staatsbeamten. So ein kleines Lndchen ist der Vetterschaft so gewohnt, jedes neue Gesicht scheint ihm e i n g e s c h o b e n – da will man einen italinschen Architekten kommen laßen – und hat L a n d e s k i n d e r ! einen englischen Leibarzt mit 15000 Gulden Gehalt – und sind die Stuttgardter da! – und dabei nun die befçrderten Canzellisten zu Geheimrthen! – Da nehmen sie Bediente die sonst bei Ministern // dienten und von denen lernen die franzçsischen GeheÆLckeæmen .......... das vornehme c o m m e n t von dem sie nichts wißen und es nun mit der Krhwinkel Natur nach Krften zu paaren suchen. Herrliche coq  laˆne giebt es da! Der Armenverein kann unter den Umstnden nicht gngen – so lange er nicht Brod geben kann helfen die Besuche den Armen nichts – das ganze Ve r e i n e n ist eine Tendenz unsers Jahrhunderts. Das ist M  n n e r s a c h e, nur die Au s  b e n d e Mildthtigkeit darf sich unter der Egide der Kirche als barmherzige Schwester mit diesem Geschft befaßen. Eine gar nicht beabsichtigte gute Folge hat diese wohlthtige Mißgeburt – die vornehmen Weiber lernen das Detail des Elends kennen und meinen herzlich ihm abzuhelfen. Das Individuum zeigt sich gut wie es immer ist, denn der Mensch ist ein unverderblich gutes Thier. Gott wr es das nicht! – wie kçnnte eine Hungerzeit wie hier statt finden ohne daß die Menschen zu Rubern wrden? – Hungern und eßen, ja schwelgen sehen ohne sich von deßen Uberfluß das Leben zu fristen? – Das geschieht ja tglich. Ich habe Ihre versprochne Sendung »Die Correspondenz ber das Theater« noch nicht erhalten da mich doch sehr danach verlangt. Sie verlaßen Ihre hiesigen

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Schler und Verehrer – das sollten Sie nicht. Ich bitte Sie schenken Sie uns – besonders um meinetwillen, Ihre Beihlfe. Ich habe diese Augenkrankheit durch mit vielen Schmerz meinen Beruf erfllt. Ich konnte frh ein paar Stunden mit Mhe schreiben – Luise mußte mir alles lesen, was bei ihrer leidenden Brust recht schwer war. Lesen darf ich noch nur wenig. Cotta ist sehr gut und verstndigend mit mir. Fellenberg ließ mir endlich ganz ohne Zusaz, die Rechnung fr die lezten 2 1/# Jahr von Aims Unterhalt in Hofwyl zukommen. Ich muß 1600 nachzahlen – eigentlich noch mehr fr diese 2 1/# Jahr gegen 1800 aber Hofwyl hatte Vorschuß von mir in Hnden. Jezt zahl ich in 3 Jahren 1600 Gulden. Aim kostete nie mehr wie 500 Gulden des Jahres, nun hat man in den lezten 2 1/# Jahren gegen 700 jhrlich anzurechnen gewußt. Natrlich bezahle ich ohne alle Einrede, und arbeite unter Gottes Seegen mit allen Krften. Lippe ist wieder in Hofwyl und wahrscheinlich hat dieser, so gewißenloß er sich in der Sache betrug, auf seiner Reise nach Braunschweig, Leipzig u. s. w. begriffen daß es beßer sei Herrn Fellenbergs Ungestm zu beseitigen. Aim geht seinen Weg in Gçttingen zu Ehren des Instituts fort. Er lernt mit Fleiß und Leichtigkeit und die Außerungen seines Karakter sind sehr gngend. Kraft, Liebe und Lebendigkeit spricht sich in ihm aus; noch rauh und leidenschaftlich, verschloßen und schaamhaft schchtern in dem Ausdruck des Gefhls, ist das Gefhl entzndbar und tief. Er hat nun seine Medezinischen Collegii begonnen. Gott erhalte mir meine Augen und gebe mir Arbeit und Gedeyn zur Arbeit, so hoffe ich durchzukommen ohne meines Sohnes kleines Vermçgen zu schmlern. Von Herder hçrte ich durch Greyerz daß er jezt so wenig wie sonst auskommt und sein pomphaftes Versprechen Luisen ein Jahrgehalt zu geben, keineswegs halten kann. Der armseelige Mensch! Die D e d i k a t i o n von Schuberts frommen Buch belehrt mich auf was fr Wegen er wandelt. In diese Clique gehçrt er auch mit seinem geistlichen Stolz, seiner Herzens Hrte und schwchlichen Sinnlichkeit. Gott, wie ist d e r Mensch abwrts gegangen! – Sehen Sie! es taugt gar nichts wenn man sich so selten Schreibt. Da drÆnægt sich alles zusammen und die Dinge werden so eckig, scharf, paradox, apodiktisch – Mçgte Sie doch eine freundlichÆeæ LufÆtæ nach Sd-west fhren! Leben Sie recht wohl! Bleiben Sie mir gewogen und erkennen mich stez fr IhÆre dankæbare Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 27. Mrz und 26. April 1817

Ganz recht, von Baruch. ich konnte nicht glauben daß der Verfaßer wirklich so einen wunderlichen Namen hatte u las deshalb stez Bach. Ich werde Beilage noch heute durchsehen. Th. H.

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Briefe 218 – 220

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 26. April 1817 Sonnabend

Anfrage. Nach meiner Ansicht gibt es nichts Unwrdigeres als Lorbeern besudeln. War Maßenna ein großer Krieger, so schwchen dieser Eigenschaft fremde Fehler seinen Kriegsruhm nicht. Die Nachrichten welch Depping zu Maßennas Schande 5 giebt, widersprechen sich in sich selbst. Wenn Thiebauld an seinen Grabe sprach so ist doch nicht zu erwarten daß er s e i n e F e h l e r herzhle, und wenn der Kçnig von Frankreich seinen Tod durch ein paar Worte ehrt, ziemts keinen foliculaire sie zu des Todten Nachtheil auszulegen. Die Geschichte welche Herr Depping von sich erzhlt und dem schwedischen 10 Offizier ist sehr lang und langweilig. Wenn ein feindlicher Offizier welcher das Seewesen in Frankreich studierte bei seiner Abreise untersucht wird ob er nicht seinem, mit Frankreich Kriegfhrendem Frsten, Hafen // Plne zutrgt – ists doch wohl kein Wunder? Darf ich das streichen wie ichs bezeichnete.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 26. April 1817 Sonnabend

Herr Duttenhofer hat nun die italienischen Hefte gelesen und dann mit mir durchgesehen und besprochen. Er findet sie sehr reichhaltig und fr unsern Zweck hçchst wichtig. Sie enthalten antiquarische gelehrte Untersuchungen ber Ausgrabungen und alte Gebude mit vielen Citationen und deren Widerlegung, zulezt des Autors Ansicht, nach italienischer Art. Von diesen mßen die Hauptpunkte der ersten – Citationen und Widerlegung – a u s g e z o g e n, die lezte, wçrtlich bersezt werden. Duttenhofer wird den Text zu beiden Behuf anstreichen, nachher bitte ich Sie, die Ubersezung von einem Sprachkundigen wçrtlich machen zu laßen, und – wenn Sie niemand Beßres bei der Hand haben, die Zusammenfgung zu einem Ganzen, mir zu bertragen. Weiter enthalten die Hefte Beschreibungen neuer Kunstwerke, welche etwas abgekrzt etwa, sehr annehmlich sind. Dann die Verhandlungen der Akademie welche etwas abgekrzt, eine intereßante Ubersicht des Zustandes und Fortgangs der Knste in Rom darbieten. Beide lezte Artikel wrden also auch bersezt werden mßen; wrden Ihnen aber weniger kosten als der erz Windbeutel Bartholdy der Ihnen seine Verdienste // unverschmt verrechnet, welches sehr schade ist da er wirklich welche hat. Zu den antiquarischen Untersuchungen und den Arbeiten moderner Knstler hat mir Duttenhofer die beiliegenden vier Bltter von den Achten welche zu den Heften gehçren ausgesucht, als zum Verstehen und Intereße des Textes nothwen-

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dig. Er meynt daß sie sich zum Steindruck vollkommen eigneten, besonders wenn Sie die beiden architektonischen in grçßern Format nhmen. Ich bitte Sie nun mir zu melden: ob diese Verfgungen Ihnen gefallen? Die Hefte selbst scheint Reinhold mir geschenkt zu haben, da in seinem Brief nur ein freundliches Andenken damit verbunden ist. In diesem Falle benuzen Sie sie m i r 25 z u r F r e u d e und kçnnen um so gerner die Steinplatten stechen laßen. Die Landschaft (Isola Frascati) bei Bertholdys Brief muß wohl liegen bleiben bis sein Bericht kommt. Vorlufig werde ich nur aus seinem Brief eine Erwhnung der hçchst intereßanten Ansicht dieses merkwrdigen Bodens heroischer Zeit machen in dem nchsten Kunstblatt. // 30 Der Neue Finanz Minister in Bayern macht sonderbare Verfgungen welche das Volk fast rasend machen und die Beamten in die hçchste Bestrzung sezen. Dem zu Folge wird Mongelas noch regrettirt werden. Ich habe unangenehme Briefe aus Gnzburg. Gott sende seine Sonne damit von woher Trost erscheine. Th. H. 35 Wenn Mathisons Biographie in den Zeitgenoßen stnde so wr es im 6 Hefte was noch nicht heraus ist und er ein Schurke der Sie angefhrt htte; ich aber rechtlich und treu besorgt fr Ihr Wohl. Bis zum Vten Hefte steht sie nicht. und soeben frag ich Mathison wie es ist? S e i n e eigne Biographie steht im Vten Heft der Zeitgenossen – daß ich Zweifel ber d a s I n t e r e ß e des Aufsazes hatte, sagte ich Ihnen v o r h e r, aber die Umstnde nçthigten, der Aufsaz ber die Kunst u das Theater der Alten intereßirt dem der einige Kenntniße hat, erwerben will oder davon schwazen will – der Aufsaz war da, Pfeilschfter hatte ihn indiskret angemahnt, Sie erlaubten mir durch das Behalten meiner Antwort // an ihm, scharf zu antworten und den Druck zu versprechen. D a h i e l t i c h Wo r t. Was Sie frs Morgenblatt frchten weiß ich nicht. Daß ich von wißenschaftlichen Menschen und gebildetern Weibern in u außer Stuttgardt hçre: man sah daß die Vettern u Basen keinen Einfluß mehr htten, hat mich, nchst meiner Uberzeugung freudig gemacht, und ich hoffe es wird Sie beruhigen. Im nchsten Blatt kommt Dahlbergs Biografie und n e b e n der drfen wir doch wohl keine Spschen sezen – Ich werde in den bersandten Bchern etwas aussuchen und Ihre Ansichten mit meinen – freilich nur durch die Welt u das Nachdenken gebildeten Ansichten zu einen suchen. Haben Sie Geduld.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 26. April 1817 Sonnabend

Dank fr Geschenk und fr den Oehlenschlger, welche sie Claire von Greyerz schickt. Sie hat einen lebendigen Geist dem nun nichts mehr Nahrung giebt, als Lektre. ber Bartholdy; Besorgung der italienischen Sachen.

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Briefe 220 – 224

ÆPhilipp Wilhelm Hausleutner (bers.):æ Aus dem Tagebuch der Akademie von St. Luca; Æders. (bers.):æ Ausgrabungen bey St. Nicola; Æders. (bers.):æ Via Sacra; Adam Gottlob Oehlenschlger: Mhrchen und Erzhlungen; Berichte der Accademia di San Luca in Rom

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 29. April 1817 Dienstag

Ich begreife nicht wie ein Mann welcher das Morgenblatt einen Monat lang nur oberflchlich ansah, in Herrn Nees seinen Irrthum verfallen konnte: seine Aufsze fr dasselbe fr zweckmßig zu halten, htten Sie, verehrter Freund, ihm auch keine nhere Bestimmung ber deren Karakter gegeben. Obschon 5 mir die Aussicht sehr weh thut, Ihnen neue Zumuthungen machen zu sehen, glaube ich doch daß Sie n u r s o schreiben konnten wie Sie thaten, und jene Zumuthungen abwarten mßen. Wenn der Mann und seine Gehlfen die Hand aufs Herz legen, kçnnen sie sich nicht in geringsten beklagen. Noch bemerke ich daß der Aufsaz ber die Schlamvulkane auf Java fast wçrt10 lich in Nº 28 des v o r j  h r i g e n Morgenblatt steht. Nebst verbindlichsten Dank fr diese Mittheilung achtungsvoll und dankbarlich Ihre ergebenste Th. Huber

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 30. April 1817 Mittwoch

Pappenheims Anerbietung scheint mir doch annehmlich. Und es scheint mir zu versuchen. Sie sehen in der Anlage daß ich ihm habe die Bedingung hçflich bestimmt. Wegen dem Manifest Heinrich IV mßen wir in Mezerai, Perefixe, Sully und Jeannin nachsehen laßen: ob es schon da ist – darum soll Haug 5 Lebrett bitten. Ich wollte, Sie werther Freund htten keine Plage – meine Chemische Chiffons sollten schon einen Correktor finden. Ich mache mir einen Frhlingstag und fhre meine, noch immer kranken, Augen nach Cannstadt.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart etwa 30. April 1817

Ich habe es Ihnen Dank gewußt, mein guter Herr, daß Sie, nicht meiner Nachlßigkeit, aber meinem s c h  c h t e r n e n U r t h e i l in den 3 Nummern nachhalfen. Diese Schchternheit beruht auf den Umstand daß ich f r a n z ç s i s c h e m p f i n d e und stez unpartheiisch h a n d e l n mçgte. Meine Ausstreichen von

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Deppings Brief ber Meßena hatten Sie berichtigt und ich fhlte mich p a r - 5 t h e i i s c h – nun zwang ich mir auf: n i c h t z u s t r e i c h e n. Sehen Sie! – so bald man persçnlich ist, irrt man. Ich werde mich bewachen. Ich erhalte die Correktur immer e h das Motto darauf steht, kenne es also n i e. Ich werde Haug vorstellen beßer zu whlen. Eine kleine Dichtung von Alfieri war mir lieb a l s P r o b e der Dichtart d i e s e s Mannes der gewiß einer der intereßan- 10 testen und widrigsten Karaktere unsrer Zeit war. Ich danke Ihnen daß Sie mich ber diese 3 Bltter s o s a n f t zurecht wiesen. // Ich war sehr unzufrieden mit mir darber. – Das ist mir fatal daß meine Verabredung mit Haug ber d e n I n h a l t eines Blatts so oft g a n z contrariirt wird. So heute – es war ganz anders verabredet. 15 Ihre ergebne Th. H.

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An Therese Forster in Berlin Stuttgart 1. Mai 1817 Donnerstag

Ihre »Morgenblatt«-Ttigkeit: ces redaction entrainent des chicanes journellement renaissantes. mais elles ne different pas en cela  dautres entreprises. aprs un moment de mauvaise humeur, ou plutot de dcouragement, – ou plutot de m o u s t i l l a t i o n, je me souviens que de mÞner un mnage, de conduire une Ecole, de tricoter des bas amene des deboires tout comme de rediger une feuille, et je rlve la tÞte. Lehnt Angebot der Tochter ab, ihr finanziell zu helfen; tant que je puis travailler, jconomise pour mes vieux jours en nacceptant aucune assistance. Regelung einer Geldangelegenheit fr die Tochter – en cadeau de printems. Ihre Augenprobleme und deren Ursachen. Zur aktuellen Lage des Landes: Teuerung und Hungersnot durch Wucherei; Reflexion ber Konflikt zwischen Wunsch zu helfen und eigenen Bedrfnissen: Je sens une incertitude permanante sur les secours que je dois donner – cest un dvoir inexplicable – est ce mes bsoins, ou mes privations qui doivent en former les bornes? et quest ce que mes besoins et mes privations? suffit il que je vive ou dois je me nourrir comme une femme delicate, age et active du matin au soir? Ihre konkreten Hilfsmaßnahmen: monatliche Spende fr den Wohlttigkeitsverein und Mahlzeiten fr ihre Bediensteten. jaime mieux assister une famille qui vite par l la misre que de donner vaguement a des misrable qui soutiennent une vie sans nergie par des aumones qui ne leur manquent jamais tout a fait. Mais tout cela empoisonne la vie. Bchersendung erledigt (Wieland, Schiller). Lerchenfeld als neuer bayr. Finanzminister; Unfall seiner Frau Luise. Einladung in einem vornehmen Stuttgarter Zirkel. Emilie Hartmanns und Georg Reinbecks bevorstehende Hochzeit; Rckerts Abreise und Trennung von Julie Hartmann. Wrtt. Verfassungsstreit: Wangenheim, Johann Friedrich Cotta und Griesinger werden bedroht. Schwangerschaften im Bekanntenkreis. Gottlieb von Greyerz Gesundheit hat sich gebessert. Luises Arbeiten au profit du Verein  la foire de Mai.

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Briefe 224 – 227

ÆJohann Wolfgang Goethe:æ Gçtz von Berlichingen, 1. Akt; Johann Gottfried von Herder: Smmtliche Werke. T. 1–45. Tbingen 1805–1820; Friedrich Rckert: Kranz der Zeit; Friedrich Schiller: Smmtliche Werke; Christoph Martin Wieland: Smmtliche Werke

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An Victor Aim Huber in Gçttingen Stuttgart 4. Mai 1817 Sonntag

ÆAnfang fehltæ Ich habe in diesem letzten Winter einige Gesellschaftserfahrungen gemacht, die ich Dir erzhlen will, weil daraus fr Dich, Du Herzensjungesblut, ein sehr ntzliches Beispiel hervorgeht. Es sind mir drei Personen umgnglich geworden, welche alle drei in unserer Litteratur genannt sein wollen oder schon sind: – Oehlenschlger aus Copenhagen, – Ludwig Robert aus Berlin und Friedrich Rckert, bayerischer Rentbeamtensohn. ÆLckeæ Das ist also die poetische Persçnlichkeit dieser Leute. Nun die gesellschaftliche. Oehlenschlger ist ein wohlgebildeter, gesund aussehender, lebhafter Mann, der anstndige Manieren hat, im Eintreten, im Sitzen, bei Tisch, im Ton der Stimme. Er hat nicht die Tournre der großen Welt, aber der guten Gesellschaft, und das Geistvolle seines Wesens ersetzt jene berall. Seine allerdings große Eitelkeit ist anspruchslos, – denn er ußert sie wie ein Kind, – wie wenn sein Dichterruhm unaussprechlich in Fels und Stein gegraben wre; aber da er ein dichterischer Mensch ist, so incommodirt es nicht. Er sagt: ich bin ein anerkannter Dichter, eben so einfach wie: ich bin ein Jtlnder. – Robert ist hßlich, er hat mehr die Tournre der großen Welt, als angenehmen Anstand. Seine Eitelkeit ist stçrend, weil er sie stets zu bewahren und schlagfertig dazustehen scheint, er ist caustisch, selbst wenn er schmeichelt, im geistreichen Gesprch, wie im Spiel, – aber er ist in der besten Gesellschaft an seinem Platz und setzt Niemanden in Verlegenheit. – Rckert ist einer der lngsten, hßlichsten Menschen, die ich je gesehen; er ist sich bewußt, die rohesten, ungezogensten Manieren zu haben, er vergißt es aber in dem hochmthigen Wahn, daß solche ußere Formen den Mann nicht ausmachen, daß feine Sitte Franzen-Wesen sei. Ganz wie ein ungesitteter Mensch nur mit sich beschftigt, fhlt er nie, wie manche seiner Reden beleidigen, er fhlt keine der Unanstndigkeiten, die er begeht, – wenn er zwischen dem Theetisch und den Damen, diesen den Rcken zuwendend, sich durchdrngt, – wenn er seine Beine unter ihren Stuhl streckt und damit trommelt, wenn er den Bart ber die Tasse hlt und lçffelt und hundert solche Unbilde, – ja er bemerkt den Eindruck, den er macht, um so weniger, da er sehr gutherzig und sittlich ist und gar nicht beleidigen will. Ein hier anwesender Schweizer fragte mich neulich nach diesem Dichter Rckert. Ich sagte: Mit dem mssen Sie ja tglich in Ihrem Gasthaus speisen, bemerken sie nicht einen langen, hßlichen Menschen u. s. w. Wie! rief er, dieser Handwerksbursch ist der berhmte Dichter. Der verdrießt die ganze Tischgesellschaft mit seinem Schmatzen beim Kauen, mit der Art, wie er seine Suppe aus dem Lçffel trufeln lßt. Er liegt mit beiden Ellbogen auf dem Tische und zerrt an

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seinem Bart herum. – Kurz, der Mann hatte Rckerts Manieren aufgefaßt, wie sie mich seit Monaten plagen. Um dieser Manieren willen wird Rckert gering geachtet, ja nur am Tische geduldet, weil er bezahlt, whrend er an Geist und Kenntnissen mehr werth ist, wie der ganze table dhte, und whrend sein 40 sittlicher Charakter alle Achtung verdient. Oehlenschlger und Robert sind hier in die ersten Cirkel aufgenommen, wohin sie wegen ihres Talents und ihres Betragens so wohl wie Frsten und Grafen gehçren, – whrend man Rckert einmal einlud und dann von ihm sprach, wie von einem Zeiselbren, der die Hausfrau in Verlegenheit setze. Htte Rckert Freunde, die ihm zusprchen, ihn berzeugten, 45 – so kçnnte er noch an sich arbeiten. Aber unglcklicher Weise ist sein Mcen, der Minister von Wangenheim, selbst ein Jenenser Student und enthusiastischer Germane aus dem Mittelalter, und Hartmanns, in deren Hause er stets liegt, haben selbst keine feine Sitte. Oehlenschlger reist jetzt mit einem reichen dnischen Jngling, dessen Eltern es fr ein Glck halten, ihrem Sohne diesen 50 Gesellschafter verschafft zu haben. – Ich sehe recht wohl, wie Du jetzt ein mokantes Gesicht, Karpfenmaul genannt, machst, aber ich weiß doch, daß Dein gesunder Verstand Dich nicht umsonst in diesen Spiegel blicken lßt ÆSchluß fehltæ

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart etwa 5. Mai 1817

Sie ist ein Auszug (oder Abschrift) aus dem, mir von Ihnen zu diesem Endzweck mit getheilten Bohnenbergerschen Heft. Ich habe eine lange Beschreibung von Ofen und Pesth von Ihrem Correspondenten in welcher die Nachricht ber diese Sternwarte fehlt. Da ich diese bald zu geben gedenke hielt ichs fr gescheuter diese Anzeige vorauszu senden, damit sie fr jene Bekanntschaft erwrb, und jene 5 Lcke in voraus fllte. Fr unterrichtete Leser sind Ungerns Fo r t, und sogar Vo rschritte, sehr intereßant, // fr unwißende, die sich unter Ungern nur Schnrstiefel und Rothmntel denken, ist ein solcher gelehrter Aufwand ein Merkzeichen an das sie Ideen anknpfen. Außerdem enthielt das Heft nichts fr mich zweckmßiges, und ich wnsche 10 doch solche Art Zufluß zu benuzen. Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 7. Mai 1817 Mittwoch

Suche nach Manuskript Lob des Kafees. Friedrich Christian Gottlieb Perlet (bers.): Guillaume Massieu: Caffaeum (nicht ermittelt)

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 9. Mai 1817 Freitag

Hier steht Herr Medizinalrath Schelling bei mir. er hlt den Phisikus in Gschwend vor die Behçrde welche zum Bezeugen geeignet wr, und erinnert sich sehr deutlich einen Aufsaz ganz hnlichen Inhalts von Prescher, durch Dokter Kerner dem Medizinalpolizeiamt eingeschickt, unter Hnden gehabt zu haben – er genehmigt 5 den Aufsaz. Th H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 1. und 10. Mai 1817

Befrwortet sofortigen Abdruck von Conrad Gessners Leben und Briefe. Johannes Hanhart (bers.), Paul Usteri: Conrad Geßners Leben und Briefe. In: Morgenblatt, Nr. 112 (10. 5. 1817), S. 445–446; 113 (12. 5. 1817), S. 449–450; 114 (13. 5. 1817), S. 453– 455.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 10. Mai 1817 Sonnabend

Sie haben mir, geehrter Freund, in d i e Æ s e m æ S c h m i d v o n J  t e r b o c k eine sehr pikante Lektre geschickt. Wahrscheinlich erlauben Sie mir Ihnen meine Ansicht davon zu sagen, und haben es mir vielleicht deshalb gesandt, da von mehreren Seiten eine Meinung zu hçren, das eigne Urtheil selbst genugthuender macht. Ich muß es als Gattung und als Einzelnes in der Gattung betrachten. Die Gattung scheint ganz allegorisch zu sein. Was tchtige Mnner gegen sie und ber sie gesagt, erspart mir alle Erçrterung; meine Individualitet widerstrebt ihr, da sie in der praktischen Wirklichkeit, in dem khnsten Ahnungen, oder dem Ideal allein leben mag – das thut aber nichts zu einer Vernunft Ansicht. Dieses vorliegende Gedicht scheint mir in der Gattung auffallende Schçnheiten zu haben; es schildert mit Leben und Kraft, und hat im leztem Gesange mich oft, zu seinem Vortheil, an Milton erinnert. Allein was ihm schaden muß ist eine ungeheure Ausdehnung und Wiederholung, welcher die Fantasie erliegt und der Verstand sich verweigert. Wenn mir in drei Gesngen die Absicht der Allegorie noch nicht zu errathen gelang, so muß das Ganze einen ungeheuern Umfang einnehmen, und ich muß darauf rechnen diese zwanzigfach wiederholten Bilder noch eben so oft in jedem Gesang, oder andre auch also wiederholt zu erblicken und meine Leselust erstirbt. Da die Allegorie // eine geschichtlich mystische Wendung nimmt, werden die beiden Mobile unsrer Tage: Haß und Glaube, das mehrste Intereße an dieser poetischen Darstellung nehmen, und da hat sie eine große

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Parthei – Liebhaber der Dichtkunst mßen ihre khnen Mahlerein bewundern werden aber ihre Weitschweifigkeit widrig empfinden – Uber den Plan kann ich nichts sagen da ich ihn nicht erkenne, und wenn gleich das was ich ahne mir in seiner Tendenz mißfllt, kann er große Schçnheiten enthalten. Dennoch wrde 25 ich wnschen Sie behielten sich vor das Ganze in Hnden zu haben, ehe Sie den Druck begçnnen, wenigstens der wirklichen Vollendung erst sicher zu sein. Der Akt des Trauerspiels: Rodrigo, zeichnet sich durch nichts aus das eine Ausnahme fr ihm empfçhle. Der Mann wird ein langweiliges Schauspiel schreiben, aber in anstndigem Deutsch und einem gewißen Bemhen nach 30 Schillerischen metaphischen Geiste – das ist khn genug, aber wohl nicht sehr erreichbar. Ihres Herrn Sohnes Unbßlichkeit erregte meinen innigen Antheil. Ihre ergebenste Therese Huber. 35

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 11. Mai 1817 Sonntag

Abdruck von Geßner sogleich erfolgt. Bietet an, einen Auftrag an Jeremias David Reuß fr eine Abschrift zu bernehmen. Johann Friedrich und Wilhelmine Cotta zu ihrem erkrankten (oder im Duell verwundeten) Sohn nach Tbingen abgereist. Johannes Hanhart (bers.), Paul Usteri: Conrad Geßners Leben und Briefe; Buch von (oder ber) C. Ges(s)ner (nicht ermittelt)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 11. Mai 1817 Sonntag

Mit verbindlichster Bitte an die Cottaische Buchhandlung solches bald zu bestellen.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 11. Mai 1817 Sonntag

Soll baldigst und mit Aufmerksamkeit geschehen. Therese Huber

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart zwischen 10. Februar und 13. Mai 1817

Der Wiener Artikel ist von Herrn Geheim Hofrat Cottas gewçhnlichen Correspondenten. Ein Correspondent ist einem Reise Beschreiber in Briefen

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Briefe 234 – 239

gleich zu schzen, dem ich sagen laße was er will und ihm nur streiche was anfeindet, hezt, langweilt. Das Lob dieses Herrn Gerle hat diese drei Fehler nicht; es 5 kann auch nicht bestellt sein da es Gerln in frherer Zeit mehrerer Fehler anklagt. Der Geschichte der Hußiten entgegen zu sehen, intereßirt viele Geschichtsfreunde, da wir keine neue lesbare haben, und die Liberalitet des Wiener litterarischen Publikums wollen wir derweil nachzuahmen suchen, bis wir sie beurkunden kçnnen. Das sind meine Grnde warum ich es stehen ließ 10 Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 13. Mai 1817 Dienstag

Philoktet bereits gedruckt. Zum eingesandten Sonnett. ÆKarl Philippæ Conz: Erinnerung. In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818. Tbingen Æ1817æ, S. 62–65(?); ders.: Philoktet. In: Morgenblatt, Nr. 81 (4. 4. 1817), S. 321–322; ders.: Schçn Aennchen. In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818. Tbingen Æ1817æ, S. 205– 208(?); Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818. Tbingen Æ1817æ.

236.

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 15. Mai 1817 Donnerstag

Das Exemplar was ich von dem Manuscript von der Insel St helne hatte, gehçrte dem Kçnig. war durch die dritte Hand an Herrn v. Thumb u. s. w. gekommen. Ich glaube wohl daß eine solche strenge, herbe, stachliche Kost aufzutischen, die welche das Heft in die Hnde bekommen von oben herab, wenig 5 Lust, und von unten herauf wenig Freienmuth haben. Schlichtegrolls lezte Einsendungen sind sehr geringhaltig – der Mann muß nicht so viel schreiben wenn er nicht viel Stoff hat. Th. H.

237.

An Johann Friedrich Cotta oder die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Franz Rittler in Wieden bei Wien Stuttgart 16. Mai 1817 Freitag

Die Redaktion hat schon vor mehr wie 14 Tagen die beiden kleinen Romane: Beruf zum Theater und Reise vom Congreß

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als fr den Karakter des Morgenblatts zu lokal karakterisirt zurckgegeben. 5 (nebst der Antwort an den Verfaßer wie mir ducht) Beiliegende Correspondenz ist gnzlich fr das Intereße des Wiener Publikums berechnet, da es außer diesem unmçglich wichtig sein kann wenn der Eintritt im Prater erschwert wird. Herrn Degens Unfall hat unser alter Correspondent mit einigen, hinreichenden Worten erwhnt. Wir sind also in der Nothwendigkeit diese Mittheilung unbenuzt zu 10 laßen. // Wiener Schreiben

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen Mitte April und etwa 16. Mai 1817

Sie sagten mir einmal schriftlich daß ich in Correspondenzen ohne Rcksprache mit Ihnen nicht so viel streichen sollte. Darf ich so streichen? Was Depping von dem Zustand der franzçsischen Schulen v o r der Einfhrung der Lancasterschen sagt, steht in den gedruckten Heften; die Details ber die Gesellschaft der Erziehungs Freunde, nimmt ungeheuern 5 Plaz ein und unterhlt niemand. Uns und dem Publikum kommt es auf Nachricht ber die Resultate an – diese enthlt nur die lezte Seite. Darf ichs nicht also machen, so ist der g a n z e Brief, zwar langweilig, aber ausfhrlich und erschçpfend und nur der Plaz zu dringenden Materialien zu bedauern. Th. H. 10

239.

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart etwa 16. Mai 1817

Sie, schreiben, werther Herr, daß der Schmid von Jterbock frs Morgenblatt bestimmt sei? Lese ich recht, so war das eine Unmçglichkeit, wenn Sie nicht ein eignes dafr drucken wollen. Nehmen Sie aber den Druck an, so wrden wir aus dem 1 Gesang die Schilderung der Bewirthung des ewgen Juden sehr gut ausheben kçnnen. Sie kçnnten mir wohl anvertraun wer der Verfaßer ist – mir ists 5 doch wohl wenn ich einen intereßanten Menschen mehr kenne – So habe ich doch an Ohlenschlger, den ich tglich sah, recht Freude gehabt. Der Mensch ist viel gediegner wie seine Bcher. Wegen D e p p i n g ist Ihre Bemerkung richtig. Als Correspondenz habe ich diesen Aufsaz nicht behandeln wollen. Das begrif ich wohl. Danke fr die Rck- 10 sendung meiner netten Ausschnitze! Das Ubrige sehe ich durch, herzlich hochachtend Ihre Th. H.

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Briefe 239 – 243

Ælinker Rand:æ Ich bitte dringend in der Druckerei Gelegentlich eine Mahnung zu geben daß sie das Morgenblatt also drucken wie das mir z u r E i n s i c h t gesandte 15 Material es vorschreibt. N 117 ist ganz verndert.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 17. Mai 1817 Sonnabend

Ich bitte herzlich, wrdigen Sie einen Blick auf den Gebrauch zu machen den ich von dem ungeschickten frçmmelnden Reisejournal dieses unorthographischen Schweizers zog. Ist Ihnen das recht? Ich habe ein Gedicht ins Morgenblatt gegeben das schçn und lebenslustig ist – aber da wir im Morgenblatt nicht den Ge5 schmack allein, sondern das Lokal und den Augenblick und die nchst umstehenden Menschen beachten mßen, so laßen Sie sich das Ding zeigen eh es gedrukt ist. Mir ducht so gut wie Rckerts Grber von Ottensen und andre Freiheits Lieder kçnnte es auch da stehen – doch – entscheiden Sie damit es nachher keinen Verdruß giebt. 10 Ich brachte eine liebe Stunde bei Ihrer vortrefflichen Frau zu. Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Johann Jakob von Willemer in Frankfurt a. M. Stuttgart 17. Mai 1817 Sonnabend

Herr Geheimrath Willemer ist mit der neuen Brentonoischen Direktion im Bunde und die ganze Einsendung, wie mir sehr wohl bekannt, eine indiskrete Partei Sache. Bei Zurcksendung wr wohl nur zu sagen: Bei Uberfluß von Material danke man verbindlich fr eine Nachricht, die 5 versptet, alles Intereße verlieren mßte.

242.

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 18. Mai 1817 Sonntag

Lieber, guter Freund, Sie schrieben mir einst bei Gelegenheit von Depping: ich solle nicht s t r e i c h e n ohne Sie zu fragen. Ich will das Ding nun so zu machen suchen daß es beßer geht. Ich will Haug die Correspondenz nur  mesure daß sie gedruckt werden soll geben damit das nçthigste zu erst kommt und mich hten 5 als Correspondenz zu nehmen was anders Plaz haben kann. – Ich antwortete den Bondi in Dresden nicht unmittelbar, wie Ihre Handlung mit Ihnen bereden wird, wohl aber den Breslauer.

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Die Gedichte von Aloys Schreiber kçnnen freilich gegeben werden – nach und nach. Sie haben doch nicht mißverstanden? Haug hat mit dem Kunst und dem Lit- 10 teratur Blatt g a r n i c h t s zu thun. Hausleutners Ubersezung ist sehr gut.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 19. Mai 1817 Montag

Ich habe Ihr werthes Billet sogleich an Haug berschickt, denn er allein ordnet das tgliche Einrcken der Correspondenz, weil bei ihr der Raum an Ort und Stelle berechnet wird, und hauptschlich: weil er dieses Fach in Hnden behalten hat und ich nichts usurpiren, niemand beeintrgtigen darf. Ich lese die Briefe, streiche und stelle sie Haug zu, und bitte d e n n t  g l i c h Haug: Nehmen Sie heute d i e s e n, oder jenen Brief – das lezte geschieht denn oft nicht. Diesen Brief aus Dresden habe ich ihn von seinem Empfang an gebeten z u r  c k z u l e g e n, weil in den Tagen wo er kam, die dumme Spuckgeschichte schon in der e l e g a n t e n Z e i t u n g s t a n d – er wollte sie dennoch schon zweimal geben, ich drang auf andre Briefe; denn – nun kommt die andre Seite der Sache – denn A l l e Briefe k ç n n e n nicht abgedruckt werden, und viele m  ß e n alt werden, um so mehr wenn ich nicht kecker s t r e i c h e n d a r f. Dagegen stemmt sich die mathematische Mçglichkeit des gegebnen Raums. Daß jeder Correspondent den seinen fr den wichtigsten hlt, ist natrlich – daß ich aber nach meiner A n u E i nsicht streiche und zurcklaße – dafr brgt mein Eifer und zahlt mich Ihr Geld – Sehen Sie, theurer Freund, also haben S i e Recht wenn Sie diesen Brief vom 1 Merz tadeln, und i c h wenn ich die Klage der Correspondenten mit Hçflichkeit beschwichtigen will, aber mich nicht dadurch irre machen laße. Zum Schluß das heitre Versprechen: jedes Intereße so viel mçglich vereinigen zu wollen. O ich mçgte Ihnen immer Freude machen. kms auf mich allein an! Glauben Sie! – ich arbeite redlich fr Ihr Blatt und ganz ohne Lohn bleibt das ja nicht. Hier die beiden // andern Hefte der italienischen Dinge – aber wenn der Druck des Kunst- u des Litteraturblatts nicht beßer gefçrdert wird, so bleiben wir sehr zurck – zwischen den 17 u 18 Litteraturblatt ist ein langer Raum, nun wieder. Ist das okonomische Nothwendigkeit, so trete ich natrlich ganz zurck, hilft aber erinnern, so thu ichs freundlich. Guten Morgen!

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Gottlob! Aim thut seine Pflicht in Gçttingen. – Ich gestehe daß der Anblick Ihres Sohnes mich heute noch inniger fr die soeben erhaltne Nachricht danken macht 30 – Ihr Sohn scheint so wacker! wie viel nothwendiger hats der meine, wacker zu sein.

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Briefe 243 – 247

Die Kupferstiche habe ich von Duttenhofer und mit ihm durchgesehen und er findet sie gut.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 17., 18. oder 19. Mai 1817 Sonnabend, Sonntag oder Montag

Fr und Wider betreffs Annahme eines weiteren Korrespondenten aus Dresden fr das »Morgenblatt«. Wilhelm Bondi: Korrespondenz-Nachrichten. Dresden (nicht ermittelt); ÆKarl Gottfried Theodor Winkler:æ Korrespondenz-Nachrichten. Dresden. In: Morgenblatt, Nr. 111 (9. 5. 1817), S. 444; 112 (10. 5. 1817), S. 448.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 21. Mai 1817 Mittwoch

Bittet fr Karl Friedrich Emich von xkll um Zusendung einer Zeitschrift. The monthly repertory of English literature. Bd. 1–19. Paris 1807–1813 (ab Bd. 20 (Paris 1814): The repertory of English literature).

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 22. Mai 1817 Donnerstag

Ich meinte daß wir diesen Lancaster schnell nach einander geben wollten das sehr ernsten Aufsaz damit ernste Leser damit beschftigt wren, frivole schnell davon kçnnen. – Wollen Sie ihn abbrechen so mßen die Sezer scharf arbeiten um noch fast 2 Colonnen zu ersezen? 5 Es sind ja zum Zeitvertreib Verse und Geschichtchen dabei. Befehlen Sie! Hier ist in dem Fall anders Material.

247.

An Therese Forster in Berlin Stuttgart 23. Mai 1817 Freitag

St. ce 23. 5. 17 Voila ta dernire lettre gare, impossible  rtrouver et ma mmoire infidle tandis que je metois propos de te repondre point  point. tu dis que tu cris auSer der zeit; cela me fait supposer quune de tes lettres soit retarde, car je 5 nen avois pas reÅu depuis un sicle. Maintenant que Votre dpart sapproche je

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me haˆte dcrire encore tant que tu est  Berlin. eh le Sot voyage. Ces gens ne font cependant que promener leur ennui et puis – pourquoi te trainer aprs? eh bien laisse les faire, tache daimer tes lves et de bien achever ce qui est bien commenc et bravement prospre jusquici, dieu Soit lou. tu as duˆ rcevoir une lettre de ma part, la tienne  peine partie. Mon indifference envers les Jumeaux taura Scandalis – tu en raffolle, je ne me soucie pas de la population en gnral. je voudrois que les hommes actuels eussent plus de valeur et ne prvoyent pas que la race future sameliorasse beaucoup, sa multitude ne minteresse pas. Il y auras toujours asss dhommes pour decouvrir un entre 100000 qui sache resister au torrent, et conserver de lame malgr legoisme et la sensualit qui domine le reste – que ce reste aille comme il pourra. Jai l des connections avec un homme qui est  la veille de devenir Millionaire – Cest un Zuricoi etabli depuis 16 ans  Munic qui propose u Roi de Wurtemberg un plan de finance sur le point detre adopt; en ce cas cet homme fera une fortune imense – pour tout le reste je labandonne au sicle! le plan lui ressemble, il favorise les riche, le coelibat, le souverain et detruit lIndustrie du pauvre, les petites fortunes, les petites entreprises – je ne my entends pas, mais il me dplait et enrichissant lentrepreneur et le Roi, il se prive de toute confiance de ma part. Mais as tu lide dun homme qui attend un trait de plume pour nager dans lor? nous avons fait une partie de campagne avec lui tout seul hir – dici  Unterdurkheim en voiture puis a pid le Roteberg, Ulbach, Oberdurkheim ou nous avons retrouv la voiture, Canstatt et cet. le pas est dune beaut sans gale! Ulbach  refus tout Secour de la part du Verein, contribuant au contraire au soulagement de ses pauvres voisins. Ce village dUlbach nayant pas des Necessiteux. Cela fait pleurer de joie. Cest Situ dans un enclos qui recoit et reflechit le Soleil de toute part, abrid contre le nord et tous les vents du monde, toutes les collines couvertes de Vignes et le long de la valle des Vergers infinis, superbes! de lherbe imense, des fontaines, des petits champs ou le bls poussoit les epis – enfin un Spectacle unique! lissue de cette valle est termine par le beau village de Oberdurkheim et le Necker. depuis le Rotheberg la vue est imense! dun cot cest le Schwarzwald de lautre le Odenwald qui la termine. plus de 40 clochers et des couleurs varies tout et plus, surtout par les lumires clatantes quun ciel capricieux etaloit – mais cela est trop vaste – cela noffre aucun tableau. Je sais davance que le monde est grand; ce panorama de 40 lieues est une misre et pour jouir il ne me faut que quelques toises detendue. Notre EmPrio de Millionaire me fatigoit la tÞte par ses demonstrations financielles qui mapprirent cependant beaucoup de choses. rien de plus plat que de comparer ses peines avec les succes de tel autre, ses efforts avec la facilit que dautres trouvent  obtnir – et cependant Vous ne pouvez pas toujours Vous deffendre de cette platitude. lautre jour, Mad. Cotta dit ingnuement: que la Allgemeine Zeitung avoit fond leur fortune. elle // est imense cette fortune. quest ce que Cotta y a contribu – et quest ce que ton pre Huber y a fait? – eh mon dieu! et aujourdhui? quest ce donc que le prix de lesprit, des forces indelectuelles, des efforts du Caractre? – sans doute que cela inspire une firt extrme: de sentir que les moyens que mempechent de succomber sont hors de

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passer. au bord du tombeau, et dja en raisonnant sur la vie ces disparates me prouvent que ce nest pas elle qui fait le but de notre existence, que lexercise de mes forces me profiteront ailleur – eh mon dieu oui! mais en attendant cela nest pas doux. – allons! il faut passer par l. Si javois la foiblesse, ou le bon sens de baˆtir des Chateaux en Espagne, je me figurerai quun de mes enfans fit fortune en peu de tems et que je finissois mes jours entour de sacs dor et dargent. ah comme je mepriserais cette drogue! Si jai lu Corregio? il y a un an! et puis il y a 15 jours que nous avons vu son Auteur et asses souvent les peu de jours quil etoit ici, et trs familiarement, le menant  Cannstatt et cetera. Cest un homme heureusement n, bien fait, dun abord franc et confiant, dune vanit franche et fonde sur la consience de ses forces et de son merite, donc pas du tout ridicule ni incomode, mais se conciliant les hommes par sa courageuse naivit. Je ne comprends pas ce que cet homme a fait de se faire naitre dans le Nord? il a duˆ devenir meridional, mais les frimas lui ont comuniqu un peu de psenteur morale. au lieu de toujours suivre Son imagination il transige avec son individualit et appelle cela de la nordische Tugend. Je laime beaucoup ce Ohlenschlager. Il setoit charg de conduire un plat et pie¨tre Baron Danois: de Bertouch depuis Coppenhague  Paris, dou il venoit, par Vienne, Dresde  Berlin dou vous serez absent  son arrive – Je me plaisois  voir ce Baron clips, oubli, ignor  Cot du Pote tout riche et baron quil etoit et cela tout aussi bien dans le Cercle du premier Ministre que dans la Maison du Fabricant. Je ne crois cependant pas que cette association soit favorable au plus foible. elle dcourage. Ohlenschlager est bien plus mur en qualit dhomme que de Pote, et je ne crois pas quil obtienne une plus grande perfection Maturit en dernire qualit. Correge est compos il y a 5 ans – ce quil a fait depuis ne le vaut pas. faitez Vous donc donner Ses Contes 2 Volumes. jaime mieux ceux l que des nouvelles tragedies en Manuscript que jai lu. Il prends ses sujets dans cette maledetta Nordische Heroen Geschichte – cela se pend  limagination dun Pote comme un poid de plomb. Cela est rude et rustre et absurde, saˆle et sanguinaire. Il est convaincu que cela donne de loriginalit mais il est daccord de labus quon en fait aprsent. la Connoissance du fameux Mr. Ruckert linteressoit beaucoup, il fonde des belles esperances sur son mrite, mais il a courageusement combattu sa Romantophobie – dieu Soit lou! cet Estaffier biscornu est parti! sa conduite me paroit sans honneur et sans ame, de quoi je ne suis pas tonn – Herder ma prouv quun certain degr de travers dans lesprit ananti lhonneur et laisse lame inculte. Cet Homme, aprs avoir inspir une passion  cette pauvre Julie, aprs setre dmen avec elle aux yeux de tout le monde comme des amoureux et mme fiancs – il part sans explication, dun coeur trs gai, et meme sans prendre cong du pre de la demoiselle. Julie espre son rtour // que honnÞte Reinbeck assure ne pas avoir lieu, son maÆgntisæme continue en attendant quelle perisse de plus en plus. lautre jour jai assist  une sance et je suis plus convaincu que jamais de lexistence de cet agent puissant mais plus incertain que jamais sur son application  la maladie. le magnetisseur fit quelque tentatives de gagner de

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lempire sur moi et aprs sur Louise, en nous presentant une glace fortement magnetise, et nous y fixant oeil  oeil; mais nous nen ressentions pas le moindre effet ni lune ni lautre, au grand dplaisir de Maman Hartmann que rgarde cette incapacit comme un manque de respect. Mad. de Mathison avait succomb  la premire preuve, tombant tout de suite endormie. Schelling, notre Medecin, sest beaucoup appliqu  ce problme, il y a de la confiance mme, mais il va le chemin de lexperience, non de la foi. Cest un estimable homme – cependant il ne sait pas guerir mes yeux. le jour ils sont bons, mais le soir ma vue mabandonne et la nuit je souffre souvent. Jai toujours attendu le beau tems pour en voir leffet, il nest pas encore asses constant pour prouver quelque chose. Jattends bientot Gottlieb pour les eaux de Canstatt, cela me donnera occassion de comuniquer avec Schelling un peu de Suite. Ma tÞte est bonne, ma patience et endurance vont en augmentant, mais je sens bien que lage me dompte – Jai des bonnes Nouvelles dAim. Ma bonne Maman est toute bonne et rus comme Machiavel – elle men crit une petite feuille toute serre, (dAim cest  dire) que je dois lui comuniquer  la derobe, pour lui insinuer quels dfauts il doit corriger, et il se trouve quelle na de dlit  lui reprocher que de cracher (quoique dans le mouchoir) et de beaucoup tousser et segossillier, aussi  table. Or cela est trs mal et il sen faut corriger; mais comme  cot de cela il est bon, honnÞte serviable, appliqu, occuppe, robuste, propre, et que Blumenbach se rjouit de la sagacit de ses questions de son extreme attention, de son air de prosperit, et quil me dit avec une simplicit parfaite tout ce quil pense et ce quil sent, et cela avec une vigeur et dcission parfaite, je prens les crachemens en patience, lui destinant la petite feuille accussatrice tout comme bonne grand Maman le dsire. Je ne doute pas que le rcueillement de la fortresse nopre beaucoup de bien en Mr. ton arrire cousin – cest un exemple trs salutaire pour nos zles amateurs de la libert Germanique qui ne sont pas capable de se soumettre  aucune loi tout aussi peu qua se conformer aux circonstances imposes. Jai peu de piti avec ces freluquets, mais je partage bien la peine des parens – sils navoient pas ces villains et indecens Jumeaux! tu tinforme des Rechbergs – lun est maintenant Ambassadeur  Paris, un autre  Vienne (lain) le jadis major est Gnral et poux dune Comtesse de Tassis veuve Witgenstein un autre a publi un grand ouvrage sur le Caucase illustr de maintes planches illumines, pas trop profond mais interessant ouvrage, celui du Forstwesen enfin vient detre enterr parcequil etoit mort, aprs avoir et mari plusieurs anes heureusement mais maladement lui et sa femme une demoiselle de Barbier, dune famille ancienne comme les barbes memes. Cest cela. Mon ouvrage continue et les petites Chicanes journalieres vont leur train sans beaucoup mattaquer. Je lis et je fait de critiques – Verschaffez Vous donc les voyages dun franÅois en Angleterre Paris 1816 – il y a beaucoup de choses – ce franÅois etoit americain et il voit bien, il juge avec moderation. Je connois bien Mr. Grass que dieu veuille avoir son ame! mort quelque part la bas en Hongrie, je pense – cela est trop potique  mon gr; si moi, cest  dire: une femme leut ecrit, cela irait mieux. Jai peu de tems pour composer. Ach? pourquoi ne lisez Vous pas toujours le Morgenblatt? il me coute

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asses pour en etre digne. les noces dEmilie se feront  limproviste je pense. Mondieu combien peu de Valeur intrinsque ils ont, ces gens l. dans aucune action de leur vie, ils se procurent la Satisfaction davoir et actif pour leur cause. Naturellement que Maman se met en quatre pour ajouter tant de luxe que possible au trousseau // de sa fille – mais pense tu bien que cette jeune personne ait ladresse ou lapplication de se broder une seule fraise? on fait broder 6 mouchoirs de Batiste  4 florins la broderie par pice (le tout avec de largent emprunt) et elle achte chaque bout de broderie pour fiches au bonnÞt – toutes ces choses exitent une jalousie bizarre entre la dame et Louise – elle est pique de lhabilit de celle ci, de son lgance et de ses succs. etant trs bonne elle sen dffend, mais cela transpire. eh comme je regrette souvent mon pauvre Gunzbourg! sa solitude et ses bons amis! ou plutot le tems ou des objets dune sollicitude vive, des esperances et des perspectives moccuppoient et me flattoient par fois. Il y a un siecle que je nai rien appris de Sophie que auroit  me mander la rception de mon basrelief fait par Christen que Gottlieb a echang avec Herder contre le sien et la envoy  Sophie qui leu vivement sollicit. Alphonse est disparu jusqua la dernire trace de nos discours mais non de nos coeurs. pour Albrecht, il a perdu mon estime, loubli la suit de prs. Je suis curieuse si jamais je retrouve de qui me laisser duper. Je te promet davance que je ne my rfuserai pas. pour sen garantir il faudroit ne plus croire  la bont du coeur humain, et cela seroit pire que le reste mais les hommes me dgoutent et ma secheresse les loigne. Je ne retrouverai plus des fils – eh bien! en peu dane Aim sera notre ami et la boutique de femmes extraordinaire se rassemblera. Adieu! mande moi bien tot de tes nouvelles. Adieu 100 mille fois!

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 26. Mai 1817 Montag

Geehrter Herr, Wenn Sie es gutheißen, so wrde ich am Schluße des Berichts ber die neue Schullehre den beiliegenden Nachtrag anhngen. Er ist etwas sehr lang ausgefallen, allein was mein Nachtrag ausdrckt ist meine sehr ernsthafte Ansicht und 5 scheint mir berhaupt gut einmal rcksichtlich unsers Blattes ausgedrckt zu werden. Uber Proc .......lus bei dem Sie ein N. gemacht folgt die Erlutrung – das Original ist der Theil von Frulein Tarnows lezten Brief welcher persçnlich an Sie gerichtet war, woraus ich es deshalb abschrieb damit des Fraunzimmers Geldan10 gelegenheiten nicht vor den Setzer kmen. Das Manuscript von Ruckstuhl werde ich sogleich lesen – d a s G a n z e ist offenbar fr das Morgen Blatt zu lang vielleicht einige Absze.

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Es ist Ihnen doch bewußt daß bei der Rcksendung von den beiden lezten italinischen Heften k e i n e Ubersezung beilag? ich erhielt nur die Hausletnerischen Auszge aus den beiden ersten. 15 Mit Hochachtung Therese Huber.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 26. Mai 1817 Montag

Ich sehe mich in der sonderbarsten Verlegenheit – da man mir heute das Manuscript des nachsten Morgenblatts zur Einsicht brachte, sandte ich zu Ihnen, geehrter Herr, Sie fragen zu laßen: ob Sie den vorgeschlagnen Nachtrag zu Lankasters Methode aufnehmen wollten, der in diese zu sezende N gehçrte. Nach 2 Maligen Anfragen erhielt ich keine Antwort, entweder weil – gewiß nçthi- 5 gere Geschfte Sie verhinderten, oder die Drucker Knaben aus Unart – wie Sie mir schon mehr thaten – mir nicht Rapport abstatteten. Da mir nun das Manuscript abgefordert ward sende ich es jezt ohne den Nachtrag (der eben so gut wegbleiben oder nachgetragen werden kann) fort, aus Furcht den Druck aufzuhalten (Morgen frh.) 10 Hier ist der Francois en Angleterre zurck. Ich nahm viele Auszge u machte eine Anzeige. Hier ist das Geschichtchen von Nikolai d e n n o c h zurck. Ich frchte es b l e i b t zu unanstndig, wie ich es auch mildere. Laßen Sie es doch Ihren Sohn oder Ihrer Frau Gemahlinn lesen was es fr Eindruck macht. Ich kann es nicht 15 gutheißen. den 26 Mai Abends 5 Uhr. Ihre ergebenste Th H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 26. Mai 1817 Montag

Lisez  loisir. Es beschmt mich daß ich in einem unruhigen Augenblick Ihre Zeit soll in Anspruch nehmen, allein der gute Mensch wird zum Besten der alten Freundinn dem Geschftsmann Zeit finden laßen. Ich suchte um eine Darstellung der neuen Schulen in Frankreich nach; 5 Depping schickte sie, ich sah daß sie frivole Leser langweilen wrde und faßte zwei Alternativen: entweder machen wir ein A r t i k e l c h e n daraus, oder einen unterrichtenden Bericht. Ich schlug Ihnen das erste vor, Sie gaben mir (alles schriftlich) einen Grund an auf unsre an Depping gethane Fordrung gestzt, und ich faßte nun den zweiten Gesichtspunkt. Als unterrichtender Bericht war 10

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der Ursprung, der Fortgang, der Bestand der Schulen ein mchtiger Gegenstand, die Orte w o sie errichtet in Rcksicht ihrer politischen Stimung, ihres kirchlichen Rufs, ihrer Abhngigkeit von großen Adel, Handel oder Priestern, sehr intereßant. Aus diesem Gesichtspunkt konnte ich nun n i c h t s m e h r s t r e i c h e n. In der furchtbar zerstçrten, von Priestern 15 Jahre lang be-, und zerarbeiteten Vende (Anger Z. B.) ist jede Schule von 50 Kindern, merkwrdig, in den Handelsstdten der Westkste, in dem von großen Eigenthmern beseßnen Norddepartement haben sie ein andres, eben so sonderbares Intereße – und ihre grçßere Seltenheit in dem Sden von Frankreich, in den Strichen wo mehrere Protestanten sind, ist wieder merkwrdig. Bei einem Gegenstand der so wichtig zu werden scheint, schien es mir als mße ich den Zeitvertreib unsrer Leser dem Vorzug: den genausten Abriß ber diesen Gegenstand aufzuweisen, aufopfern. Ich blieb also consequent und strich nicht. So viel mein Thun zu motivieren. Bei Gelegenheit jenes geringfgigen Gedichtes haben Sie einen Verdacht gegen mich geußert der mich freilich gewißer maßen unglcklich gemacht hat. Ich glaubte ein recht fester Mann ergrnde ein Gemth tief genug um // – es einmal kennend – nie mehr den Gedanken zu hegen: es kçnne falsch handeln. Gottlob daß das Gedicht nicht gedruckt ward. Jezt habe ich erfahren wie unanstndig das gewesen wr – aber mein Schmerz ber ihre Zeilen heilt nur die Zeit. – So viel mußte ich Ihnen, nun nach vier Tagen sagen, aus Besorgniß daß Sie mich gleichgltig gegen Ihre Unbilligkeit, und Blind gegen meine, in der Sache gezeigten – Einfltigkeit, halten kçnnten. Ich bin ber die Winkelmannischen Briefe recht verlegen. Sehen Sie – s o l c h e Briefe haben nur in der Reihenfolge einen Werth, ein psychologisches Intereße. Einzeln, mßen sie pikante Zge enthalten, oder s e h r e i n z e l n existiren. Diese Winkelmannischen haben in der Reihenfolge von Winkelmanns Briefen das große Intereße eine Farbe mehr zu dem Gemhlde des Menschen zu liefern, welche das Bild des Ganzen belebt. Vom Ganzen getrennt, haben sie, jeder einzeln, kein Intereße. Nun h a b e n Sie sie aber, haben noch Briefe eben der Art von Gleim und Rammler, ich wrde Ihnen einige sehr karakteristische von Ifland liefern kçnnen, von manchen andern von Forsters und Hubers wichtigen Correspondenten – ließe sich denn da nicht unter einen schicklichen Titel mit der Vorrede eines Mannes der eine Art Namen hat, ein eignes Bndchen sammeln? und dabei rege ich berhaupt den Gedanken an: Ließe sich denn gar kein Vehikel finden wie zu Ihren und der Autoren Nuzen die mancherlei Beitrge zum Morgenblatt die nach Jahren doch n i e aufgenommen werden kçnnen, weil es immer wieder an Raum fehlt, gedruckt werden kçnnten? – Ich weiß wohl jezt haben // Sie zu dergleichen nicht Zeit – ich weiß ja aber nie w e n n? also sag ichs eben und laße es Ihnen ber einmal dran zu denken. Gebe Gott, mein guter Herr, daß es keinen neuen Anlaß gebe – nie, nie mehr! – von Ihnen Unrecht zu leiden. Ich glaube ich werde es immer ber mich ergehen laßen, aber ich empfinde es sehr tief. den 26. Mai. Mit herzlicher Achtung Th. H.

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An Friedrich Arnold Brockhaus in Leipzig Stuttgart 27. Mai 1817 Dienstag

St. den 27. 5. 17 Ihr gnzliches Stillschweigen ber den Empfang meiner Bltter ber Opiz Umriße, scheint mir Ihrem ganzen Wesen so wenig angemeßen, daß ich nach langen, oder vielmehr Æwiæederholten Nachsinnen drber, Ihnen doch meine Befremdung melde. Ich schrieb Ihnen den 9 ApÆræil daß ich fertig sei, schÆriebæ mein brouillon ins Reine und schickte es den 14 April ab. Das sind 6 Wochen. Wenn Sie nicht nur zum SpaÆßæ mich vor eine ganz festgesinnte Frau gehalten, so htten Sie mir mit zwei Worten, Gut, ich drucke es, oder: nicht Gut, ich drucke es nicht, schreiben kçnnen und den çkonomischen Anhang bei dem meines Sohnes bien etre im Spiel war, berichtigen kçnnen; eben so kurz. Ich trachte nun aber im Ernst eine starkgesinnte Frau zu sein, ziehe also jede Gewißheit dem Schwanken vor, und sinne nach jeder Fehlschlagung und jedem Stolpern, etwas andres zu erstreben, oder fester zu gehen. Damit ist nun aber auch alles gesagt und mein Wohlwollen nicht im geringsten getrbt. Um meines Sohnes Verhltniße aber mit meinen Krften auszugleichen, bitte ich Sie mir ber meine Geschfts Erwartungen bald Auskunft zu geben. Wahrlich bis zu meinem lezten Brief oder meiner Sendung hatte ich wenig Mittel mehr wie das Nçthige, zu schreiben. Ich litt schrecklich am Augen – bin noch leident und habe Momente wo ich frchte die Zeit wo ich n o c h s e h e n k a n n berechnen zu mßen. Eben darum arbeite ich viel, denn ich habe einen Zweck. Meine Beschfftigung ist vielfach, ich gestehe Ihnen aber daß ich dabei, wie bei allen meinen Verhandlungen mit den Menschen, gar wenig Achtung fr sie faßen kann. Großmuth und Aufopferung, persçnliche Treue, Dankbarkeit – von dem allen ist gar nicht die Rede; das erwarte ich nicht; mit den Tugenden werde ein jeder zwischen sich und seinem Gott fertig; ich verurtheile keinen, und wenn mich etwas beunruhigt so ist es die Unsicherheit in der ich bin jemand fr bçß zu halten. Aber Klugheit, Ehrgeiz, Streben nach Etwas, verlange ich von den Menschen und das finde ich nicht, wohl einen Pfennigs Egoismus, und ein Unterthansein der Stunde, der Leidenschaft, dem sinnlichen Eindruck. Eine Große Handlung sieht ihnen immer wie ein Verbrechen aus weil sie keine thun die sie gefhrten kann, bis es auf Zorn oder Selbstsucht ankommt, dann wagen sie den Galgen. So lange sich das Lebens Intereße um Liebe herum dreht habe ich rlativement  moi et  dautres noch Großmuth und Treue und Aufopferung gefunden – so recht was man Liebe nennt, die heftige, rcksichtlose – in keinen andern Verhltniß. Sie werden es eben so gern sehen wenn ich Ihnen die Vorder und Nachsze dieses Ausfalls erspare und Ihnen Ihre Frage nach Wangenheim und Ihren andern Bekannten beantworte. Wir hatten den Winter den Dichter Robert hier, deßen großes Gedicht nun in Ihren Hnden ist, und – ich wnsche sehr! recht zahlreich wieder aus den Hnden gehen mag. Dieser Dichter nun und ich mogten einander nicht viel. Er hat eine geharnischte Eitelkeit und steht stez

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schlagfertig neben seinem Verdienst. Wir haben ein paar Mal Verstand zusammen gehabt – denn er hat vielen – aber sein Gedicht habe ich nicht sehr gemocht und wenig bewundert – also fehlte es an Simpathie. Der Dichter Rckert hat, nachdem seine unsterblichen Handwerkspurschen Lieder ausgegeben waren, sein Antliz nach Sden gewendet und zieht ihm seine langen Beine nach – nach Italien nmlich. Da die Handwerkspurschen unsterblich, nmlich nicht aussterblich sind so lange es eine kultivirte Welt giebt, werden seine Lieder, oder hnliche, ja auch Leben. Zulezt kam vor 14 Tagen Ohlenschlger wieder daher. Das ist nun eine glckliche Natur die Meinung und Vertraun fr den Menschen gewinnt, auch wenn man seine Ansichten nicht theilt. Ich liebe manches von ihm; aber ich habe mehr in dem Menschen gefunden, mehr Reife und Einheit wie in seinen Gedichten. – Vielleicht kommt das noch. Und seine Eitelkeit steht Herrn Roberts seiner grade entgegen – Ohlenschlger hat gemthliche Uberzeugung seines bedungnen Werthes, und eine aus Klarheit und Einfachheit entstehende Freiheit in der Schzung andrer. D e r N a m e imponirt ihm nicht. Ich hatte Freude an so einen glcklich gebornen Wesen. Aber mit der Prosa gehts schlimm. Die Theurung, das Elend, das Bedrfniß steigt bengstigend, und die Gemther versuern bei der Annhrung der neuen Unglcks durch Mißwachs und Mangel, und die GesÆammteæ Prosa der çffÆeæntlichen Angelegenheiten scheint nun eine Krise // erlebt zu haben bei der Wangenheim sehr gekrnkt ist. Vor 5 Tagen hat der Kçnig dem Geheimrath die Bedingungen erklrt unter denen er sich mit seinen Landstnden vereinigen will; Wangenheim Lhe haben sich vçllig gegen des Kçnigs Nachgiebigkeit widersezt, darauf hat er den Geheimrat der Landstags Geschfte entlaßen – nun erwartet man die Beendigung der Landtagsgeschfte die unmittelbar zwischen Kçnig und Stnden abgeschloßen werden. Dazu kommt daß die vom Kçnig zur Mitarbeit ernannten Mnner durch persçnliche Verhltniße Wangenheim sehr krnken mßen. So erzhlt das Publikum sich einander. Gewiß ist das man Von Wangenheim in seiner Umgebung, als gekrnkt und hintangesezt, spricht. Wangenheim wird stez Freunde behalten weil er ein Mensch voll Geist und Gte ist; so sehr daß ich glaube man liebt ihn von dem Moment an wo man ihn vor ohnmchtig hlt. Ich sah ihn viel diesen Winter und bedaurte bei vielen Anlßen die Mißverhltniße in diesem reichen Menschen. Cotta ist in diese çffentliche Geschfte verloren, und ihr Einfluß wirkt auf seinen Berufsverkehr so nachtheilig daß man ihn kennen und vertrauen muß um seine Wunderlichkeiten zu ertragen. Ich wrde viel lieber fr ein Hospital kochen als sein Morgenblatt redigiren, wenn mir jenes die Mittel gb meine Mutterpflichten zu erfllen. Freilich wrden mich dort die Menschen contrariiren wie hier, und ich dort stmpern mßen wie hier. Luise erkennt Ihr Andenken mit Theilnahme und behauptet Sie waren ein kluger und guter Mann. Das freut mich.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 27. Mai 1817 Dienstag

Nachfrage zur Zusammensetzung von »Morgenblatt« Nr. 128 ÆSamuel Rosnay:æ Schilderung der Zigeuner; ÆAugust Ernst Zinserling:æ Christinas Maximen. In: Morgenblatt, Nr. 128 (29. 5. 1817), S. 511(?); Aufsatz (nicht ermittelt)

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 30. Mai 1817 Freitag

Der insipide Artikel ist aus Schlichtegrolls lezter Sendung, ber die ich mich beim Empfang beklagte. Ich habe in ihr, wegen d e s B r e i t e n wenigstens 1/$ Theil gekrzt, da ich aber dabei – indem ich glaube des Mannes Selbstgefhl und Ihren Beutel auch berechnen zu mßen – ein gewißes Maas zu halten suche, so behielt ich dieses pour parler in dem doch eine bestimmte Idee vorgetragen wird bei. 5 Neben den frçhligen Z i g e u n e r n und dergleichen kçnnte es wohl stehen. An i n t e r e ß a n t e r n fehlt es nicht, was mich gnirt ist die Lnge der Aufsze welche es so wnschenswerth machte oft z w e i Aufsze nebeneinander laufen zu laßen – was Haug mir immer abrth. Herr v. Mathison trug mir auf Sie gelegentlich zu bitten seine kleine Rechnung 10 abschließen zu laßen – er will, glaube ich, reisen und da sammelt er seine Batzen. Verzeihn Sie den Verzug! ich muß frh meine Augen immer erst s e h e n l e h ren Ihre ergebenste Th. H. 15

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 30. Mai 1817 Freitag

Erbittet Brief von Paris wieder zurck und Suche nach Matthissons Autobiographie. ÆGeorg Bernhardæ DÆeppinæg: Korrespondenz-Nachrichten. Paris. In: Morgenblatt, Nr. 139 (11. 6. 1817), S. 556; 140 (12. 6. 1817), S. 560(?); Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Paris. In: Morgenblatt, Nr. 141 (13. 6. 1817), S. 564(?); Friedrich von Matthisson: Selbstbiographie; ÆFriedrich Johann Lorenz Meyer:æ Brieffragmente aus Paris, im April 1817 geschrieben. 11. In: Morgenblatt, Nr. 132 (3. 6. 1817), S. 526(?).

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Briefe 255 – 257

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Joseph von Hammer in Wien Stuttgart 1. Juni 1817 Sonntag

Uber den hohen werth dieser Dichtungen in der Culturgeschichte der Vçlker und fr das Studium der Sprachen, kann wohl nicht gezweifelt werden; aber deshalb kçnnen sie im Morgenblatt keinen Raum finden. Einzelne Probestckchen, den Lesern einen Begrif dieses nationellen Zweiges von Dichtkunst zu geben, sind 5 bereits vielfltig darinn gegeben; Vollstndigere Sammlungen sucht der Orientalische Litterator nicht an diesem Orte, und muß die allgemeine Klaße gebildeter Leser sehr ermden. Ein gnstigerer Plaz wie das Morgenblatt kann so wißenschaftlich wichtigen Gegenstnden nicht fehlen. // Zu der Priesischen 10 Ubersezung gehorig

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Unbekannt Stuttgart 1. Juni 1817 Sonntag

Annahme eines Teils eines eingesandten Manuskripts, um dem Publikum einen Begriff des Beabsichtigten und Erreichten zu geben; das brige Manuscript soll zurckgeschickt werden. Manuskript (nicht ermittelt); Morgenblatt

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An Victor Aim Huber in Gçttingen Stuttgart 2. Juni 1817 Montag

Stutt. den 2 Jun 181Æ7æ Dein lezter Brief, mein lieber Sohn, war vom 16 Mai – seitdem hat Dich doch gewiß der Frhling in einigen warmen Tagen begrßt und dann sçhnt sich auch die stiefmtterlichste Natur mit uns aus. Und ganz stiefmtterlich ist sie doch um 5 das arme Gçttingen her nicht? Ach das Grn konnte rechte schçn sein wenn ichs von den Hgeln herab sah und die ehrliche Leine die sich durchhin schlngelte. Besonders von der Pleße herab, die ich stez recht gern hatte und manche Erinnerung aus mancher Jugendepoche mit ihr verbinde. Lange warens Spkegeschichten, dann wards historisches Intereße, Abscheu an den Faustrechtszeiten 10 die mir immer einen gewaltigen Widerwillen einflçßten – Verachtung gegen Volk, Adel und Frst. Die damaligen Romane in welchen sich aller schlechte Geschmack und gesellschaftliche Rohheit aussprach, die nun ihren Spielraum in

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den Heldensagens Geschichtchens gefunden hat, trugen das ihrige dazu bei. Die Burgpfaffen, Humpen und Bumpen, Mißhandlungen der Frauen, Leibeigenthum und Menschen Erniedrigung welche sich darinn tummeln machte mich lange unempfnglich so gar das Schçnste im Gewand jener Zeit, den Gçtz von Berlchingen, zu genießen. Das habe ich erst ganz spt gelernt wie die Humpen und Bumpen-Zeit ausgetobt hatte. Wie dann die Heldensagen Tollheit anging – vor ein Duzend Jahren – war ich lter und ließ mir durch den Ekel an der Ubertreibung und Nachffung das historisch Wichtige und hie und da poetisch Schçne nicht verleiden. Das ist so gtig von der Natur daß sie, wenn wir ihre Jahrszeit abwarten, jeder Jahrszeit ihr Gutes giebt. So thut sie mit den Jahrszeiten des Lebens auch. Ich bin es gar nicht in Abrede daß mein lebendiger Eifer gegen die Rohheiten d e r R  u b e r, der Veit Webers Volkssagen, und solcher Produkte, eine vollere, Lebenbendere Empfindung in meinem 20ten Jahre war, als mein beschftigtes Wohlgefallen am historischen Werthe der Nibelungen, aber beide sind Lebensgenuß. Nun aber war mein exaltirtes Trumen in meinem 20 Jahr ber … Schillers Resignation Z. B. Klingers Zwillinge, Don Carlos – lange nicht so ins Leben eingreifend, erhebend und strkend als jezt der Genuß den mir meine armen Ubersezungen der Alten geben, so ein Oedipus in Kolona oder Xerxes oder Elektra – ja wie jezt die Geschichte mir giebt in allen ihren Verzweigungen. Jenes Lieben und Haßen war der Jahrszeit meines Lebens gemß und das Benuzen frs Leben, das: Waffen aus dem Lesen whlen, gegen die Geschosse der Wirklichkeit, ist der jezigen Jahrszeit gemß. Damals sagte mir mein guter Vater wohl oft: Du willst immer oben hinaus – ich verstand kaum was er damit wollte, denn er hatte mich nie gewçhnt vertraulich mit ihm zu schwazen. Wenn Du nun jezt das Leben so abgeschmakt findest, so wundre ich mich gar nicht. Das ist eben die Jahrszeit, aber du mußt Dein eigner Grtner sein, der bei seinen Pflanzen den eintretenden Fehlern der Jahrszeit entgegen wirkt. Deine Abneigung gegen geringfgiges Gesprch der gewçhnlichen Gesellschaften, gegen Demonstration durch außres Betragen hat seine Wurzel gewiß in der warmen Jugendkraft, die nach Willkhr sich verbreiten mçgte; aber da muß der Grtner sich fein umschaun daß diese sich krftig ausbreitende Pflanze auch die andern nicht zerschlage und drnge. Hçre, mein lieber Freund, greife fein in Deinen Busen und bekenne Dir selbst ob es Dir nicht berhaupt a n L i e b e fehlt? ob die Lust an F r e u d e g e b e n in Dir erwacht ist? Ich kenne keinen Antrieb zum Gesellschaftlichen Leben als Liebe und Klugheit, und in dem Herzen in dem Liebe lebt, wird die Klugheit immer zur Liebe, und die Liebe zur Klugheit. In der A l l t a g sgeselligkeit verlieren, soll sich der denkende Mensch nie; aber dem Menschen der wenn er in der Alltagsgesellschaft ist, keinen Punkt findet in ihr Intereße einzugehen, fehlt es an Theilnahme an andrer Freude und Leiden – mçgen sie in der Seelenseeligkeit oder einer Nadelbchse bestehen, – oder an der Klugheit die ihn sagt: Das ist der psichologische Zusamenhang in d i e s e n Kçpfen, und jenes der faktische zwischen i h n e n und m e i n e m Vortheil – sei es unmittelbar mir zu helfen, sei es um andern nzlich zu sein, sei es um das Bild: Welt und Mensch, // auszubilden. An dieser Klugheit m u ß es Dir noch fehlen, diese bildet das Leben erst;

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aber da wo sie die Fantasie ins Spiel bringt, kçnnte sie sich einstellen – in so fern die Gesellschaft immer mehr oder weniger dramatisch aufgefaßt werden kann – aber daß die Liebe in Dir lebendiger werde, das wnsche ich; daß Du um andern Freude zu machen unter ihnen seist, weil d i e s e F r e u d e das Einzige ist was Du ihnen geben kannst. Meine gute Seele! – glaube hie und da der Lebenserfahrnen bis Du selbst l e r n s t – mußt Du denn nicht so vieles Glauben? stzt sich denn Dein ganzes phisisches Leben tglich nicht auf G l a u b e n? Dein Speisen, Gefahr vermeiden, Lernen? – Du willst Deinen Weg finden ohne die Gunst der Gesellschaft? Du, der Arzt? wenn Du durch lermigen Gang den Kranken stçrst durch undeutliches Reden ihn den Bericht erschwerst, durch fahrige Bewegungen alles um wirfst, wenn Deine unordentliche Kleidung den gemeinen Mann keinen Respekt, den Bedienten keine Egards einflçßen, wenn Leute von Vermçgen Dich vor einen rohen Menschen halten, wenn Du vor dem Magistrat, den Minister, den Frsten von dem Dein Wirkungskrais abhngt wie ein troziger Bauer, ein armer Snder, oder ein alberner Sonderling stehst – dann hltst Du Dich nicht fr abhngig von der Gesellschaft? Und wenn Du Dich zur barmherzigen Brdergesellschaft thtst, oder den freres des ponts, und um Gotteswillen das Gesindel kurirtest, so ließ der Scheerenschleifer auf dem Stroh lieber den, seiner freundlichen Formen wegen beliebten Bruder Hilarion, als den rußigten, schnurrenden Pater Zelotes rufen. Lauf doch nicht mit den Kopf durch die Wand, Du Guter! »aus Achtung fr Dich selbst« wilt Du Dich bilden? – Gut! Dein Leib ist ein Tempel Gottes – deshalb also – aber jedes Geschçpf ist ein solcher Tempel und deshalb verbinde Dich mit ihm in Liebe. Alles dieses hngt mit dem Blttchen was Du da bei liegend findest, nicht zusammen. Dieses bezieht sich auf einen herzlieben Brief meiner guten Mutter der ihr ganzes redliches Wachen ber Dich schildert und von dem ich Dir das Dich angehende bei lege. Gott Lob daß sie nur d a s an Dir tadelt – wache aber auch darber. Ich habe mehrere Arzte gekannt die bei herrlichen Anlagen durch ußre Nachlßigkeit untergingen. B a l d i n g e r gerieth auf d e m Weg der Rohheit im Pfhl der Verachtung. Gleich und Gleich gesellt sich. Der geistreiche aber rohe Mann gerth in rohe Gesellschaft und neigt sich zu rohen Genßen, rohe Genße fhren zu Lastern, Laster zu Verachtung. So sah ich Baldinger von Gesellschaftlichen Mißfallen ausgehen und in einem Zustande von Verachtetsein sterben, der furchtbar war – seine Kinder waren in dieser Rohheit fortgefhrt, der Trunk verdarb ihn und bereitete seiner jngern Tochter ein frhes Grab, Ausschweifung in roher Gesellschaft nahm den Sohn im 20 Jahre hinweg die lezte Tochter lebt elend in versoffnen Haushalt in der Gegend von Darmstatt. Ich hçrte Baldingern oft in seiner cynischen Derbheit spotten ber feinern Ton und eleganten Aufzug – Und Onkel Carl! – Weißt Du denn daß sein alter Vater noch in seinen lezten Tagen um ihn weinte weil ihn Rohe Gesellschaft, zu welcher allein der Rohe sich gesellen mag, zu sittenlosen Thun dahin riß? – weißt Du denn daß der sterbende Greis sich sehnte d o r t zu erfahren: ob sein Carl ihn nahe sei? – O halte das nicht fr Predigt! Denke lieber ohne Vorurtheil nach. – Wahrlich ich will ber Deutschthum mit Dir nicht streiten. Deine Denkart ist mir lieb. Unterrichte Dich, lies in Deinen Mußestun-

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den neuere Geschichte, und Du wirst das Gleichgewicht finden. Vorgestern war der 31. Mai – das war im Jahre 1793 ein Tag deßen hohe Begeistrung jedes Ubermaß schweigen heißt – den aber in seinem Zusammenhang unsre Volksthmler freilich nie kennen gelernt haben. Nein, alter Lieber, Partheilichkeit habe ich nicht gegen die Deutschen, Gewohnheits Bande // habe ich an die Franzosen – deshalb streite ich nicht gegen die Deutschthmler – da ich eine Deutsche bin geh ich in alles Intereße dieser Volksstmme lebendig ein. – Jezt size ich fein mitten drinne denn Wirtenberg ist wirklich im Aufruhr begriffen. Das Warum? kann ich Dir nicht erçrtern; Du mßtest es selbst suchen. Genug daß den 28 und 29 in der Stadt Auflauf war der den Minister Wangenheim galt. Da der Mann als Mensch uns lieb und werth ist und wir viele freundliche Abende bei ihm verlebten, waren wir beide Abende in seinem Hause – es war keine Gefahr dabei. Aber man erwartet in dieser Woche ernsthaftere Auftritte, weil morgen wahrscheinlich die Landstnde aufgelçßt werden und man denn dem Aufstand der Comunen entgegen sieht. Wir haben persçnlich nichts zu frchten, und im Nothfall das Haus unsers Gesandten zur Zuflucht. Aber es ist ein schmerzvoller Zeitpunkt da die unerbittliche Noth ihn erhçht. Der Mangel nimmt dergestalt zu, das ich kaum mein nçthiges Brod, mein tgliches Eßen erhalten kann, obgleich ich das Eßen doppelt so theuer als im Juni vorigen Jahres das Brod 3 Mahl theurer bezahle. Um 10 Uhr frh ist kein Laib Brod mehr zu haben bei keinem Becker. Am hçchsten stieg die Noth seit den 27 des Mai, wo der Necker durch eine schreckliche Uberschwemmung sein ganzes Flußgebiet zerstçrte. Von Wergos lieben Garten sind nur noch Trmmer da. Denke Dir den Anblick! Die Pallisaden sind alle nieder geworfen und eine halbe Stunde weit fortgeschwemmt, die großen Quader der Garten mauer aus einander gerißen; alle Mistbeeten fortgeschwemmt der Erde gleich; alles Vieh mußte geflchtet werden, alle Unterstocke waren 5 Fuß hoch voll Waßer; kaum rettete man die Garne und Frbestoffe, der neu begonnener Mhlbau ist gnzlich zerstçrt. Die Noth ging den 27 um 3 Uhr an und bis 10 Uhr arbeiteten die Menschen bis an der Brust im Waßer – dann waren sie 2 Tag umfloßen; aber die erste Nacht war die schrecklichste weil das Waßer bis frh stieg – das Brausen der Wogen, die Erschtterung des Wellenschlags, das Geschrei der Schiffer, die Nothschße, das Gebrll der Thiere – Sehr wehmthig erfreulich war mir der guten Wergo ruhige Faßung und Klaglose Heiterkeit bei so großen Verlust. Erinnerst Du Dich des Brunnens in der Mitte des Gartens der ein starkes Faß hatte mit großen Tuffstcken eingemauert? Diese Steinblçcke sind zerstreut und das Faß hat man bei Mnster, eine halbe Stunde tiefer am Fluß, vorbei schwimmen sehn. Heute ist endlich ein blauer Himmel – wenn Gott uns Wrme und Drockne Gb, daß die armen Landleute und Weingrtner ihrer Arbeit nachgehen kçnnten, so wrden sich die Gemther auch beruhigen und die Gefahr von Volksbewegung verschwinden. Man macht Brod aus Holz, man ißt Schnecken, kocht Heu – aber diese Dinge alle sind mhseelig und sparsam zu finden. Die Arzte machen dabei die merkwrdige Erfahrung daß unter dem darbenden Volke die Sterblichkeit gering und allgemein, Krankheiten wenig sein. Die nothgedrungne Mßigkeit ist an Heilsamkeit den schlechten Lebensmitteln

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Augen kurirt – Heute Nacht litt ich viel – ich weiß die Ursache durchaus nicht. Ich war gestern nicht einmal in der Luft. Von Mannheim wird der junge Strick traurige Nachrichten haben. Seine Mutter macht mir ein schreckliches Bild der Verwstung die der 27–28 vorigen Monats dort anrichtete. Schreib mir doch ein Wort von diesem jungen Strick. – Du wirst von Frankfurth mit dem Postwagen noch 3 paar Strmpfe und von Luise eine schçne Halsbinde bekommen. Schreib mir den Empfang. Sage Adele und Laura daß die Armen fr sie beten wrden. Das Geld sei besorgt und sie kçnnten es Deiner Großmutter erstatten. Die lieben Mdchen haben jede 18 Gulden den Armen in Gnzburg geschenkt. Luise hat kleine Arbeiten gemacht, Claire schçne Ausschnitte welches alles, hier fr die Armen verkauft, eine Summe von mehreren Louis dor einbrachte. Aber das ist alles ein Tropfen auf dem glhenden Stein. – Einmal frher oder spter in diesem Sommer wird Dich ein Fremder aufsuchen: Geheimrath von Lang, aus Anspach. Mit dem sei offen und unbefangen wie mit einem Mann den ich sehr schze. Es ist ein Mann der reiche Kenntniße praktische und theoretische in der Staatsver- // waltung hat, viel philologische Gelehrsamkeit – aber eine so scharfe Zunge und solche Unfhigkeit seinen Tadel zurckzuhalten, daß er damit sich Feinde macht, nicht mit seiner politischen Meinung welche die Sache des Volks gegen Frsten und Adel vertheidigt. Er ist ein freier Mann der jezt seinen bayerschen Staatsdienst niedergelegt hat und eine Reise machen will die ihn auch nach Gçttingen fhrt. Als Historiker hat er ber die Frstenthmer Anspach und Bayreuth mit herrlicher Freimthigkeit geschrieben. Er nimmt theil an mir und meinen Schicksalen. Lebe wohl! Theile der lieben Mutter mit was die hiesigen Vorgnge betrift, sorge aber nicht fr mich und Luise – wir kommen schon durch.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 3. Juni 1817 Dienstag

Ablehnung eines Gedichts (welches auf das kleine Theaterstck A u b r y s H u n d gemnzt ist). Ren Charles Guilbert de Pixrcourt: Le Chien de Montargis, ou la ForÞt de Bondy. Mlodrame historique en 3 actes. Paris 1814; Gedicht (nicht ermittelt)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 3. Juni 1817 Dienstag

Bittet um kurze berlassung der Fundgruben des O r i e n t s, und zwar sogleich. Joseph von Hammer (Hg.): Fundgruben des Orients. Bd. 5, H. 1. Wien 1816.

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 3. Juni 1817 Dienstag

Bitte um Artikel ber die Sizungen der Pariser Akademie. Johann Friedrich Cotta spannt »Allgemeine Zeitung« und »Morgenblatt« fr seine politischen Ziele ein: daß er aber das Morgenblatt nun bewacht um wenigstens nie etwas daß der Gegenpartei Gnstig sein kçnnte aufzunehmen – und hier heißt nun Gegenpartei alles was sonst Volksthum und Khne oder nur heitre Freimthigkeit ist – ist sehr stçhrend. Diese Wachsamkeit macht auch daß Z. B. kein Tadel ber irgend etwas, die rußische Regierung Betreffendes gedruckt werden darf und n i c h t s von Volksrepresentation, endlich hat jeder der sich an ihn macht Einfluß ber seine Zufriedenheit ber das tglich erscheinende Blatt, und daneben bestimmt ihn auch wieder die Finanzseite, oder eine Vetterschaft dafr oder dawider. Konflikte mit Cotta: ber Deppings Bericht ber die Lancasterischen Schulen; ber den Abdruck eines Gedichts daß er mir selbst geschickt (ohne es zu lesen, aber unter Umstnden wo ich es fr seinen bestimmten Willen halten mußte, daß ichs aufnhme) das d a s A l t e Re c h t lobte. Es ward umgedruckt; aber Cotta verlor dabei die Faßung so daß ich wahrnahm wie sehr, leider! sein Gemth angegriffen sein Muß. Seine Frau vermehrt durch eigene Leidenschaftlichkeit die seine. Aufruhr in Stuttgart wegen Verfassung und die Wichtigkeit die man diesen Volkshaufen giebt; so etwas wre in Berlin nie beachtet worden. Wangenheim ist tief in die Seele gekrnkt und mçgte gern abdanken. Zur gestrigen »Egmont«-Auffhrung: Sie mßen in diesen Volksscenen ganz die Darstellung des Wrttembergischen Volks in diesem Moment finden. Hungersnot, berschwemmung, Bettler. Der Hausbettel ist so groß, daß ich jeden Morgen 30–40 Bettler a b w e i s e, da ich durchaus n i c h t s im Hause gebe, sondern alles in die Anstalten. Konkurrenz zwischen Schlichtegrolls »Nekrolog« und Brockhaus »Zeitgenossen«. Wnscht Artikel ber Frau von Krdener. Beurteilt die Einstellung eines neuen Prinzenerziehers (Enoch Christian Kieser) als Fehlgriff; das zeige ein gemeinsames Besufnis. Wie diese Episode von Prinzen Bildung ins Ganze paßt, weiß ich nicht. Fragt nach dem Eingang ihrer ersten Schuldenzahlung in Hofwil und nach einer Schule in Olsberg. Dank fr gerade eingetroffene Bchersendung. Georg Cotta war nur vom Publikum verwundet, nicht im Duel. Will fr Usteri in Gçttingen den Gesner ersphen und wo mçglich, verschaffen. Æanonym:æ Ueber Frau von Krdener. In: Deutsches Unterhaltungsblatt fr gebildete Leser aus allen Stnden, Nr. 17 (16. 2. 1817), S. 65–68; ÆGeorg Bernhardæ Depping: Entstehung, Fortschritte und jetziger Zustand der neuen Lehrart in Frankreich; Johann Wolfgang Goethe: Egmont. Leipzig 1788; ders.: Faust; Adolf Heinrich Friedrich von Schlichtegroll (Hg.): Nekrolog der Teutschen fr das neunzehnte Jahrhundert. Bd. 1–5. Gotha 1802–1806; ÆP. Usteri:æ Korrespondenz-Nachrichten. Luzern. In: Morgenblatt, Nr. 169 (16. 7. 1817), S. 676; 170 (17. 7. 1817), S. 680; Æders. (bers.):æ Uebersicht der Verhandlungen der kçniglichen Akademie der Wissenschaften in Paris. In: Literatur-Blatt Nr. 24, S. 94–96 zum Morgenblatt, Nr. 195 (15. 8. 1817); Æders. (bers.):æ Verhandlungen der kçniglichen Akademie der Wissenschaften in Paris; Allgemeine Zeitung; Literatur-Blatt; Morgenblatt; Zeitgenossen. Biogra-

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phien und Charakteristiken; Buch von (oder ber) Conrad Ges(s)ner (nicht ermittelt); Bcher (nicht ermittelt); Gedicht ber das ›Alte Recht‹ (nicht ermittelt)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 4. Juni 1817 Mittwoch

Nachfrage zum Verbleib von zwei Aufstzen. Aufstze (nicht ermittelt)

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An Carl August Bçttiger in Dresden Stuttgart 5. Juni 1817 Donnerstag

St den 5 Jun 1817 Wie ich Ihnen zulezt schrieb vergaß ich Ihnen ber einen Gegenstand zu antworten der mich herzlich intereßirte – wie mirs oft geht, weil ich die glckliche Schwche habe mich mit jedem Dinge was ich vor mir habe ganz zu beschftigen (sonst mßte das geschftige Uhrwerk doch wohl schon lngst abgelaufen sein) Nun bringt Ihnen dieser Gegenstand selbst diesen Brief – die gute Doktor Scheerer. Sie fragten nach ihr in einer Zeit wo ich sie recht im Herzen trug. Ich sah sie nur zwei Mal, aber deshalb beschftigte ich mich doch viel mit ihr, und versuchte an manchem Plzchen ein gnstiges Wort fr ihren Mann zu sprechen, der schndlich behandelt worden ist. Er muß ohne Zweifel Mangel an Vorsichtigkeit und vielleicht an Kenntnißen, sich haben zu schulden kommen laßen; allein wenn er htte die Vettern seines Collegen in Kannstatt, gehabt, wrde keine bevue ihm geschadet haben. Die Geschichte welche seinen Prozeß herbei zog, ist abscheulig fr den Karakter des Apothekers, seines Gegners, die nhern Umstnde sind zu weitluftig fr einen Brief und wenn Sie der lieben Frau nher treten, werden Sie sie doch erfahren. Ich weiß sie nicht von ihr, weiß sie von Leuten welche Scheerer nicht beschzen, ihm auch Schulden und Leichtsinn schuld geben, aber ihn bei seinem Prozeß entschieden in Schuz nehmen. Frau Scheerer sagte mir daß ihr Mann eine Revision des Prozeßes fordern will; das ist recht; wenn aber der gnstigste Ausgang eintrt, wenn Scheerer Ehrenrettung erhielt, wrde ihn sein Aufenthalt in Kannstatt doch nie auf einen grnen Zweig bringen. Sein Vater ist meines Freundes Hartmann Kanzleidiener und ohne alle Vetterschaft – denn wir haben schon Geheimrthe hier die ihre Vettern Lampenpuzer, protegieren – er hat aber keine vornehmen, und dazu eine Fremde zur Frau! Das verzeihen die Stuttgarter und Wrttemberger nie! Die wißen wo ihren Misses der Schu drckt. Dabei hat er nichts imposantes in seinem Wesen, ist ohne alles Vermçgen und hat durch die Arbitraire Art wie der vorige Kçnig ihm seine Stelle gab, das ganze wrttembergische A l t e R e c h t beleidigt. Ich weiß nicht in welchen Verhltnißen Sie mit dem Vater Herrmann stehen – wenn // sie vertrau-

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liches Gesprch gestatten, so rathen Sie ihm eine Untersuchung ber die Mçglichkeit seinen Schwiegersohn in Ihrem Lande einen Dienst zu verschaffen, oder hier eine entschiedne Protektion die ihn auf einem andern Posten soutenirte. Die Frau hat allgemeine Achtung und ihr hausliches Leben – beiderseitig – ist vollkommen tadelloß. – Die Liebe entschuldigt freilich vieles – allein dennoch ist es eine unverzeihliche Unvorsichtigkeit daß ein Mann einem Mdchen gegen die Wohlhabigkeit ihres vterlichen Hauses in eine rmliche Lage fhren kann. Scheerer mußte den rmlichen Schmuz des Kothumfloßnen Kannstatt doch mit dem freundlichen Lausizer Stdchens, die mde Verlumptheit der hiesigen Winzer mit der thtigen Reinlichkeit der Sachsen vergleichen – aber das habe ich an mir selbst bemerkt – Der Jugendzustand (in 100 fltigen Masstab) hat nie das Drckende fr uns, durch den glnzensten Vergleich nicht, den Ve r a r m u n g hat. Scheerer in Armlichkeit erzogen, hat seine 12 gepolsterte Sthle die er seiner Frau anbot mit jener Armseeligkeit verglichen, und nicht bedacht daß seine Frau sie mit ihres Vaters wahrscheinlich vollstndigen Haushalt verglich u. s. f. Sie werden sich aus der Allgemeinen Zeitung nur ein einseitiges Bild der hiesigen Vorgnge machen kçnnen wenn Sie nicht Correspondenten haben, oder Reisende sprechen. Die Tumulte sind nicht wichtiger als dieses Blatt sie darstellt, und nicht einmal so wichtig. Wir waren (Luise und ich) beide Abende bei Wangenheim und gingen durch den sich verlaufenden – sehr dnnen, Haufen, zu Haus; allein die mancherlei Fehlgriffe des Kçnigs, das wenige Talent durch kleine Herablaßungen sich beliebt zu machen, welches auch die Kçniginn gar nicht hat – das Ungemthliche dieses Paares, ist sehr wenig geeignet ein Verhltniß zu grnden zwischen Kçnig und Volk. Freilich ist aber auch dieses Volk tÞtu comme un aˆne rouge! und dabei von einer grenzenlosen Unrhrsamkeit, Unregbarkeit – ich weiß nicht was alles. Den Tag wo die Stnde ihre Weigerung in irgend einen Vorschlag des Kçnigs einzugehen kundthaten, // vorigen M o n t a g also, ward auf kçniglichen Befehl Egmont gespielt. Drei Tage nach dem sogenannten Tumult, in dem Moment wo die Aufhebung der alten Rechte beurkundet ward. – Das Haus war sehr leer und bei k e i n e r einzigen Stelle ward ein Zeichen der Theilnahme gegeben. – Faßen Sie nun wie der Kçnig diese Darstellung befehlen konnte? (Der Prinz von Eutin hatte sie gewnscht) Das begreife ich nicht als wenn er wußte wie ganz roh und unregsam seine Stuttgarter waren. Einmahl mßen wir schon annehmen daß Egmonts lebendige Beziehung auf den Augenblick gar nicht unter den Publikum bekannt war – also der ganze Egmont nicht viel gelesen; zweitens daß die ihn kennten durch den Augenblick gar nicht animirt waren hinzugehen; drittens daß Furchtsamkeit, oder Stumpfheit die so hingingen verhinderte sich zu ußern. Ich halte es fr Stumpfsinn weil ich auf den Theatern die ich in Deutschland sah, nie eine Stelle, eine Idee beklatschen hçrte, sondern nur den Schauspieler. Wenn Eßlair wie un aveugle qui a perdu son baton schreit, so klatscht das liebe Publikum, allein einen treffenden, bedeutungsvollen Gedanken hçrte ich nie beklatschen. Egmont erregte am Abend da die wrttembergische Verfaßung definitivement zu Grunde ging, nicht das mindeste Intereße. Den F r e i t a g ward durch Ausruf und M i l i t a i rcommando verboten zu 6 auf

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der Gaße zu stehen, und jedem Fraunzimmer Abends sich im Gehen aufzuhalten, 75 und Placarts an die Huser Geklebt mit strengen Verboten gegen Zusammen-

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rotten, Sprechen u dergleichen diesen lezten hat man die Unfeinheit gehabt an Wangenheims Haus selbst, anzukleben. Wangenheim ist tief gekrnkt durch den unabhngigen Schritt den der Kçnig hinter seinen und des smtlichen Geheimraths Rcken that durch 4 selbst und heimlich beschiedne Geheimrthe unmittelbar mit den Landstnden unterhandeln zu laßen. Der Kçnig sagte: er tht also weil ihn das Publikum beschuldigte sich von Wangenheim leiten zu laßen, nun habe er also diesen Schritt ohne sein Wißen beschloßen. Es ist ein Unstern in a l l e n . So sind die Masregeln zur Steuer des Mangels auch ohne Seegen. Die Noth nimmt tglich zu und des Korns ist so wenig daß kein Einwohner Stuttgarts nach 9 Uhr frh, ein Stck // Brod mehr kaufen kann. Der Armenverein sammelt, heischt, bis zur Indiskretion, versammelt sich, verordnet, und die Bettler nehmen so zu daß man keine Vierthelstunde an seiner Arbeit bleiben kann und im Durchschnitt alles bettelt was nicht Almosen giebt auf der Straße. Alle Bauerweiber betteln ohne Ausnahme indem sie Waare anbieten, alle Taglçhner die Ihnen begegnen, alle Kinder – selbst ganz wohl gekleidete – es ist ein modus des tglichen Lebens aus Mangel an Ehrgefhl so wohl als aus Habgier oder Bedrfniß. – Die Minoritet hat gestern Abend eine Audienz beim Kçnig gehabt; das Resultat konnte ich noch nicht erfahren. Man erwartet heute die Verabschiedung der Stnde, und frchtet sie werde in einem rauhen Ton abgefaßt sein; weiter sieht man nun, nachdem diese Mnner in ihre Heimath zurckgekehrt sind, den Aufstand der Komunen, Vertheilung von Militair zum Ordnung halten, Steuereintreibung durch dasselbe und endlich – Berufung fremder Truppen entgegen. Mnner die von des Kçnigs Umgebung sind, hçrte ich von: Hngenlaßen, von: die Hunde mit 500 Dukaten alle bestechen, von: Kopf vor die Fße legen sprechen – halte den Kçnig aber vor 100 Mal klger wie sie. Wangenheim hçrte ich kein hartes, heftiges, selbstschtiges Wort sagen in den wenigen Worten die er von Angelegenheiten sprach. O der dauert mich! er taugt zu den Posten nicht, hat sein Leben vergeudet, seine Bestimmung verfehlt und ist so ein reicher Mensch! – Zu diesem allen die Verwstungen des Waßers! – Sie kçnnen sich nun denken ob unser Freund Cotta unter diesen Umstnden zu brauchen ist. Der Mann muß durch seine Individualitet bestimmt, alle diese Vorgnge bittrer fhlen – er hat aber auch seine Umgebungen redlich davon leiden laßen. Das arme Morgenblatt ist gehudelt worden und hat ihm Argerniß der vielfachsten Art gegeben. So wie die Allgemeine Zeitung ein bloßes Parteiblatt der Wrtenbergischen Regierung geworden, soll auch das Morgenblatt nichts aufnehmen was auch nur fern irgend Jemand, irgend Etwas das jenen widerspricht. Durch Mißverstndniß war das einmal effectivement geschehen, aber zehnmahl // macht er Einwrfe gegen die gleichgltigsten Dinge, so daß die Composition unaufhçrlich gestçrt wird. Ich gestehe daß er mir schrecklich weh that, aber nicht weil ich beleidigt war, sondern weil ich den Punkt nicht kenne wo ichs sein soll gegen einen Mann der mir Werth wie ein Vater ist und der nicht g e g e n mich, sondern f  r seine Sache eifert. Unrecht hatte er, aber das thut

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nichts – auch htte ich manchmal – wenn es das Glck gewollt htte – seinen Tadel zuvorkommen kçnnen – aber mein stolzer Sinn macht mich immer zu dumm um P e r s ç n l i c h k e i t e n zu berechnen. Ich bin mit der Langsamkeit mit welcher das Kunstblatt herauskommt so unzufrieden. Auch das Litteratur Blatt folgt sich so langsam daß ich gar nicht weiß wozu ich das Material verwenden soll – dann widerhkelt mir der ehrliche Haug auch oft – der mçgte nichts wie Versle und Trivialiteten Æinsæ Morgenblatt haben – mit der neuen Schulmethode – da habe ich auch Noth gehabt! ÆAnfanægs sollte ich nichts streichen, dann war Cotta wild daß ich nicht strich – Æliebæer Freund – wenn ich als Soeur grise mit Krankenpflegen mir 1000 Gulden jhrlich Zulage meiner Reven auf 4 Jahr dann fr Aim und Luise jhrlich 500 Gulden verschaffen kçnnte – o wie gern pflegte ich galleux et racheux mein Lebe lang! – Darum fehlt mirs nicht an Muth – aber Freundlichkeit wrde mich dem Leben sanft verbinden – das stzen allein auf meine Kraft, isolirt und entraft dem Leben. Luise ist wieder sehr leidend, meine Augen sind noch nicht hergestellt – Aim lernt wacker – da – da ist ein Brief der den Jngling ganz schildert. Meine Gnzburger Kinder leiden von der Zeit, aber sie sind liebend und gesund bis auf Greyerz den ich nchstens erwarte da s e i n e L e b e r das Bad in Kannstatt nçthig macht. Diese Jahre v e r a r m e n einen Haushalt in der Epoche wo er s a m m e l n sollte: – bis die Knaben groß werden, Claire hat deren 3. Ohlenschlger wird zu Ihnen kommen – das ist ein Mensch den man lieb gewinnt weil die Gçtter ihn begnstigten. Von Fellenberg hçre ich gar nichts – Gott Lob! ein Drittel der 1600 Gulden die er mir fr Aim anrechnet ist bezahlt. Gott gebe meiner Arbeit Seegen damit ich das Ubrige auch zahlen kann eh ich sterbe. Leben Sie wohl u denken mein.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 6. Juni 1817 Freitag

Lehnt es ab, Bonafonts neues Buch zu rezensieren: so sehr nichtsbedeutend und so seicht. Bittet um Geographie-Nachschlagewerk fr die Rechtschreibung von Orten. Karl August von Wangenheims Hoffnung auf eine trçstliche Aussicht fr Wrttembergs Zukunft; Lektre der neuesten Nachrichten zur politischen Lage. Æanonym (Eins.):æ Bekanntmachung des Innenministeriums vom 5. Juni. In: Allgemeine Zeitung, Nr. 161 (10. 6. 1817), S. 642 f.; Carl Philipp Bonafont: Kunstansichten aus sthetischem Standpunkte. Leipzig 1817; Anton Friedrich Bsching: Erdbeschreibung. T. 1–14. Hamburg 1787–1816; ÆJ. F. Cotta (Eins.):æ Antwort des Kçnigs. In: Allgemeine Zeitung, Nr. 159 (8. 6. 1817), S. 636; Æders. (Eins.):æ Erklrung. In: Allgemeine Zeitung, Nr. 156 (5. 6. 1817), S. 623; Æders. (Eins.):æ Rede des Freiherrn von Reischach im Namen der Minoritt. In: Allgemeine Zeitung, Nr. 160 (9. 6. 1817), S. 639 f.; Æders. (Eins.):æ Reskript des Kçnigs. In: Allgemeine Zeitung, Nr. 158 (7. 6. 1817), S. 631 f.; 159 (8. 6. 1817), S. 636 und Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 75 (12. 6. 1817), S. 301–304 (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 163); ÆTh. Huber (Rez.):æ Carl Philipp Bonafont: Bagatelles dramatiques

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 7. Juni 1817 Sonnabend

Nachfrage zur Zusammenstellung von »Morgenblatt« Nr. 138, da das Ausstreichen des von Herrn Hofrat Haug eingerckten Gedichtes nicht motivirt ist. B. H. F.: Die Felsstraße am Meer. In: Morgenblatt, Nr. 138 (10. 6. 1817), S. 549; ÆSamuel Rosnay:æ Schilderung der Zigeuner; Gedicht (nicht ermittelt)

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An Therese Forster in Wiesbaden Stuttgart 9. Juni 1817 Montag

ber der Wahrnehmung gesellschaftlicher Pflichten vergeht ihre Zeit. Emilie Reinbecks Hochzeit avant hier  portes closes. Luises und ihr Besuch bei dem Paar: Luxus der Einrichtung und Hochzeitsgeschenke. Gibt die von der Tochter erbetenen Ratschlge, wie sie sich dem neu eingestellten Hauslehrer gegenber verhalten und wie ihn einarbeiten soll. un batallion dInstituteur ne remplacent pas une gouvernante – Æ…æ Il me paroit i m p r o b a b l e que cet homme devienne ton antagoniste. il y a  parier 10 contre un quil devienne ton associe surtout dans le combat de la raison contre laristocratisme et ses erreurs. Regelung einer Geldangelegenheit: fr die 14 florins qui te tracassent fortement soll sie Tee besorgen. Reflexion ber den Unterschied zwischen le h u m o r und le tranchant, den die Tochter zu bersehen scheine, und ber ihre eigene Haltung: Au reste je Vous prie beaucoup de ne pas dvenir comme moi. Javoue bien que je nadmire plus grand chose, et que je nen condamne pas beaucoup davantage. Æ…æ je me trouvrais bien de la Clart qui me fait voir toutes les choses humaines en des contours parfaitemens prcis, mais qui ma cart de lide de la perfection, du merit, de letonnement – tout cela est bon parceque cela est, non bon parceque cela est bon. tout parviendra  etre bon. mais le bien dtach ne mexalte pas. la Grandeur me ravit – quelle quelle soit. lexertion de forces morales, intelectuelles et physiques – mais lhomme ne me ravit guerre – il est bon aujourdhui, il sera mauvais demain. je laime aujourd hui, je laimerai demain; japrouvrai son action, je la blaˆmerai, mais dtache – il ne minspirera pas un sentiment non partag. ne soyez pas comme moi. admirez aimez, confiez. je confie aussi – cest a dire: je supose toujours que lhomme soit honnÞte mais je ne doute pas un moment quil ne devienne perfide quand loccassion se prsentera Æ…æ Mais Vous ne devez pas me ressembler. Je sens que ma vie et mon sicle ont mal agi sur moi. Ma tÞte est devenue trop forte pour mon coeur, et mon Coeur est trop tendre pour ma tÞte. Je ny puis rien. restez comme Vous etez. admirez, confiez, pardonnez – Je fais tout cela mais je lui imprime un sceau dinsouciance et dhumeur qui me nuit. Vergleich von Caroline Alexandrine und Carl Friedrich von Goldbecks Tugenden – piet filliale, amour maternel, amour de la patrie, amour de lordre social – mit der eigenen sensibilit pour le malheur qui est un peu emousse und daß le bonheur me donneroit des violentes emotions. Die fr Mathilde und Elisabeth von Goldbeck

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bestimmte Erzhlung Heidenbekehrung ist noch nicht abgeschickt: je ne pourois dcider clairement que son contenu satisfit leur Maman Æ…æ – elle paroitra probablement dans le Almanac que je tenverrai ds quil est pret – tu la fera lire alors  Mad. de Goldbeck et lui dire  quoi elle avoit et destine. Besserung ihres Augen- 35 bels mit Beginn des warmen Wetters. ThÆereseæ Huber: Heidenbekehrung; Wilhelm Tischbein: Homer nach Antiken gezeichnet. Mit Erluterungen von Ch. G. Heyne. T. 1–6. Gçttingen 1801–1805; Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818; 1. Mose 3,24; 1. Mose 4,1–16

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 10. Juni 1817 Dienstag

Geehrter Herr, Bottiger sendet mir beiliegende Handschriften zum Kunstblatt, welche wahrscheinlich erst von Ihrer Buchhaltung eingezeichnet werden mßen, worauf ich sie mir zum Gebrauch zurck erbitte. Ich seze des, von Bçttiger sehr gerhmten Verfaßers, Namen hier her: P r o f e ß o r L a n g e i n S c h u l p f o r t a. Bottiger verspricht diesen Aufszen, besonders den lezten  b e r M o d e , viel Beifall. Bçttiger trgt mir auf sorgfltig dahin zu sehen daß stez jeder der Mitarbeiter einen Abdruck seines Beitrags erhalte. Beklagt sich dabei daß er habe 35 Abdrucke von Nº 4 des Kunstblatts 1817 erhalten, da er doch um ein besondres Exemplar (ich vermuthe also des ganzen Jahrgangs?) gebeten habe. Schließlich sagt er: »Sorgen Sie daß von dem Kunstblatte 16 Abdrcke mehr genommen werden, und erlauben mir dann Ihnen die Namen der Mitarbeiter zu senden, an welche diese Abdrcke geschickt werden sollen.« Da mir diese Einrichtungen ganz fremd sind, und ich keine Indiskretion zu begehen glaube wenn ich Ihnen offen mittheile was mir ber diesen Gegenstand gesagt wird, so bitte ich zu thun was Ihnen gefllt, ohne mich anders, als treuen Referenten anzusehen. »Bçttiger bewundert in Roberts Kmpfen der Zeit den rhetorischen Werth, in Rckert Gedichten das poetische Genie das troz den Sprachmißbrauch, des Mangels an Geschmack und ppigen Aus- // wchsen in Waßerschçßlingen, siegend und berwiegend emporragte.« Er verlangt sehr nach dem ersten Theil dieser Gedichte. ergebenste Therese Huber

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 10. Juni 1817 Dienstag

Pestalozze erklrt sich in diesen 10 Seiten ber den eigentlichen Sinn seiner Subskriptions Anzeige: Das ganze Publikum habe sie als einen Bettelbrief auf-

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genommen, besonders habe Herr Geheimrath Von Willemer in Frankfurth eine wahre Sammlung, wohlmeinend mißverstehend, fr ihn erçffnet. Er sei persçnlich gar nicht bedrfig, seine Anstalt sei es u das mache ihm so viel Sorgen daß er keine Ruhe habe seine hçchst wichtigen litterarischen Plane auszufhren. Er habe nie Geld gehabt; nicht so viel je nur die Berge seines Vaterlands zu bereisen, nicht so viel in dem nahen Sovoyen Mineralien zu kaufen. Er fordre also nicht fr sich, noch seinen Enkel, der Versorgt sei. Dieser Gegenstand ist mit einem Ausdruck der naivesten Gutmthigkeit behandelt, und in einer psychologisch sehr merkwrdigen Vorstellungsweise aufgefaßt. Fr das Morgenblatt finde ich den Auf- // saz keines wegs geeignet, da er Sachlich eine litteraische Privatsache betrift welche u n s r e Leser nicht intereßirt; in psychologischer Hinsicht aber, nur denkende Leser ansprechen kann. Sie mßten sicher sein ob nicht Pestalozzi eben diesen Aufsaz mehreren çffentlichen Blttern zugleich eingeschickt hat. Wr dies, welches Pestalozzi ziemlich hnlich sieht, so wrde ich dafr halten Sie legten ihn ohne weitres zurck; sendete er Ihnen diese Bltter aber vorzugsweise, so haben sie in der Zeit u Menschengeschichte ein so großes Intereße daß ich es wagte Sie recht herzlich zu bitten fr jene Intereßen und dem seltnen alten Mann, das Opfer zu bringen sie als Extrablatt mit dem Morgenblatt baldigt herauszugeben. Ich glaube daß Ihnen jeder t h e i l n e h m e n d e M e n s c h Dank sagen // wrde – und Sie handeln so oft zuerst als warmer, wohlwollender Mensch, ohne dem Buchhndler um Rath zu fragen, daß ich es dieses mal recht von Ihnen bt es auch zu thun. Doch Ihr Urtheil kann donnen haben die mir fehlten. Bei der Wandelbarkeit des Gemldes das Paris jezt darbietet, mßen wir uns nun beeilen die Briefe aus Paris sobald die Dampfbote beendet sind, sogleich und nacheinander zu geben. S i e haben das Gedicht an Alexander gewollt? ich sah es nicht. Uberhaupt bitte ich beilufig nur das fr m e i n e n Wunsch und Anregung zu halten was ich Ihnen oder Ihrer Buchhandlung schriftlich ußre.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 10. Juni 1817 Dienstag

Verfaßer verwirft die deutsche B  c h e r s p r a c h e als die hrteste, gnzlich; will jeder Provinz ihre Dialekte laßen, hlt aber den schwbischen vor den besten; meint die einfhrung der jezigen Bchersprache sei der Rest des Franzosenthums welches in Deutschland walten wolle wie in Frankreich geschehen als den Fran5 zosen die langue dOc aufgedrungen (er hlt also das Schwbische der langue dOui gleich u darinn ist allein etwas intereßantes, er vergießt aber daß unsre Bchersprache jezt a l l g e m e i n ist, da im 14 Jahrhundert der beiden franzçsischen Mundarten, keine es war) dabei werden die lieus communs ber Franzo-

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senthum nicht gespart – bitte nun die a n g e s t r i c h n e // stelle zu lesen: ob sie bleiben soll? 10 Th. H. Der Brief von Hilken aus Bremen hat mir einen frohen Morgen gemacht. – Solcher Thaten Lohn entschdigt fr die wenig erkannte Mhe der so manche Stunde Ihres Lebens geweiht war. Haben Sie Dank – und theilen mir doch gtig des Mannes poetische Einsendungen zu ihrer Zeit mit. 15

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An Carl August Bçttiger in Dresden Stuttgart 11. Juni 1817 Mittwoch

Ich fge meinem Bericht hinzu: Die verschiednen Druckschriften von Seiten des Konigs, Geheimraths und der Minoritet, liefert Ihnen die Zeitung. Den Tag wie sie publizirt waren, brachten wir den Abend bei Wangenheim zu, und ich war gerhrt ber die m i l d e F r e u d e dieses wunderbaren Menschen, dem die Hofnung erfllte nun einer beßern Zukunft entgegen zu sehen – er war berzeugt daß bis Neu Jahr die Stnde nach den Grundszen der neuen Verfaßung zusammen kmen. Kein starkes Wort, kein Geschwz, kein Schimpf gegen die fortgeschickte Majoritet – er war glcklich und las uns eine spannagel neue Rckertiade vor. Ich glaubte wirklich daß die Maße ihren Kçnig glauben wrde, und da ich, so lange der Grundsaz der Legitimitet das Contraktiren zwischen Volk u Herrscher annullirt, so lange die Herrscher Verfaßungen geben, eine jede die rechte scheint, hofte ich die Wrttemberger wrden nun sich beruhigen. Aber n e b e n diesen Manifesten ließ der Kçnig nun der Opposition gebieten sogleich abzureisen, 6 ihrer Glieder solches innert 24 Stunden zu thun, 4 wurden ihrer Amter beraubt (Frst von Hohenlohe) – seit dem habe ich kein heitres Gesicht mehr gesehen, alles frchtet, alles ist mißvergngt. Ich faße die Willensbung, und Hemmung des Kçnigs nicht. Aber jezt ist mirs s c h w u l unter dem politischen Himmel. Die

mter haben die strengste Weisung ber die rckkehrenden Landstnde zu wachen. Es S o l l e n Befehle ans Militair abgegangen sein. Das Wetter belebt Hoffnungen. Noch dauert der Preiß des Brods und nimmt der andrer Lebensmittel zu. Was soll ich Ihnen von Yngurd sagen? mit Monrose stelle ich ihn keineswegs zusammen. Thte man das so wrde Monrose unverschuldet verworfen werden mßen. Monrose ist in einer viel untergeordneteren Gattung ein beßres Stck wie Yngurd in einer weÆitæ hçheren. Der Dichter Monrosens wird nie einen Yngurd machen, aber Mllner sollte einen Yngurd nicht in dieser rohen Gestalt auftreten laßen. Yngurds Karakter, seine Verhltniße zu den Großen seines Reichs, zu seiner Tochter, zu dem Alph (den Stiefvater Oscars) ist herrlich, aber sein Bund mit dem Hçllengeist ist zu mystisch, oder doch zu isolirt dargestellt. Die Koniginnen sind ermudent, Brunhilde bis zur Farce – die Scene im Gewçlbe wo Oscar unterm Beil liegt ist eine rohe Verwßerung Arthurs und Humberts welche nie-

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manden entgehen kann. Dieses alles springt dergestalt in die Augen daß es nur Fehler des ersten Entwurfs sein kann, aber ein erster Entwurf soll nie dem Publikum bergeben werden. Wenn Mllner diesen Yngurd ausarbeitete so wrde ich den vollendeten YngurÆdæ // bewundern, so rgert er mich wie alles verhudelte – ein nachlßig gekleideter Mensch in der Kirche, eine schmuzige robe im Circle – ich will den Dichter wie das Publikum achtungsvoll einander behandelt haben. Hier hat man ihn wirklich in zwei Abenden gegeben welches mir der abscheulichste Einfall scheint, besonders da die Auswchse das Ausstreichen auffordern. Wenige Menschen mogten die 2te Hlfte sehen, und niemand war befriedigt. D a s T h e i l e n, mißbillige ich entschieden, aber das Urtheil des hiesigen Publikums hat gar keinen Werth fr mich, da ich seinen Geschmack und das Theater Personal kenne. Beides ist elend – doch taugt mein Urtheil gar nicht da ich Eßlair gar nicht bewundre und berhaupt der Tuschung des Theaters wenig empfnglich bin. Ich gehe zu wenig ins Schauspiel, bin also die kleinen Stçrungen nicht gewohnt, bin nicht von Persçnlichkeit bestochen, sondern geh mit unabhngigen Kunstforderungen hinein, die nicht erfllt werden. Eßlair kommt mir ein Don Pomposo vor und das Publikum klatscht je mehr er schreit, und er schreit bis er nicht mehr piepen kann. Aber das Publikum ist hier ganz geschmacklos, ganz fhlloß und ganz irre an sich selbst. Ich denke Sie begreifen wie diskret Sie sein mßen. Ihre Aufsze fr das Kunstblatt werden an ihren Plaz kommen. Wahrlich m i r ist nicht ein Aufsaz zu gelehrt. Mich drckt die Forderung des Publikums nichts gelehrtes zu wollen. Haug mçgte gern lauter Spschen, lauter Romnchen u ich gestehe daß ich sorge er stifte zwischen Cota u mir Bçses. E r geht tglich zu Cotta u trtscht – er ist ein grenzenloser hin u her Schwzer, wo man denn ohne bçsen Willen endlich hezt – ich sehe Cotta s e h r wenig persçnlich und daß ich wenig zu seiner Frau gehe hat eine Ursache die ich I h n e n anvertraue. Sein Sohn ist ein sehr lieber junger Mann, und ich vermeide in Huser zu gehen wo meine liebenswrdige Luise einen jungen Mann der Art findet. Das Publikum ist hier aus lauter Gevattern componirt; ich wrde errçthen wenn es je in diesem Fall sprch. Meine Luise verdiente einen Frsten, sie schmckte einen Pallast, ich wrde vor Gott Dank weinen wenn ich sie dem Verlaßen sein entzogen // sh, aber – Sie verstehen das. Deshalb gehe ich wenig zur Cotta die eine, mir sehr angenehme, Frau ist – Was nun Haug schwazt wenn Cotta ber meine Verwaltung Anstnde nimmt? – ich folge treu meinem b e s t e n Wollen u Wißen, und suche Cottas tglichen Widerspruch mit dem Besten des Blatts zu vereinen. Ich sprach Ihren Landsmann mit Vergngen und Theilnahme. Ich denke er wird Ihnen berichten. In Eile – Ihre herzlichst ergebne Th. H. St. den 11. 6. 17.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 12. Juni 1817 Donnerstag

Ich fand bei diesen Absaz auch Anstand; da ich ihn nicht verstand fragte ich einen Mann der sich mit vielen fremden Theatern abgiebt – er fand ihn sehr wahr und nzlich und meinte daß es rhmlich sei ihn aufzunehmen. Da ich nun weiter keine Ursache habe an der Redlichkeit des Correspondenten zu zweifeln u der Absaz pikant ist, ließ ich ihn paßiren. Disponiren Sie! 5 Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen Ende Mai und 13. Juni 1817

Friedrich Haug wird den Artikel von Schlichtegroll nachmittags bringen. ÆAdolf Heinrich Friedrich von Schlichtegroll:æ Zur Geschichte der Dampfboote

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Joseph Nrnberger in Sorau Stuttgart 14. Juni 1817 Sonnabend

Ablehnung eines Gedichts: Annahme poetischer Beitrge nur beschrnkt mçglich. J. Nrnberger: Gedicht (nicht ermittelt)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Christoph Locher in Enge Stuttgart 16. Juni 1817 Montag

Ablehnung des eingesandten Schauspiels: Der Aufnahme poetischer, besonders dramatischer, Beitrge sind enge Grenzen gesetzt. Der Mann ist so wemthig und bedarf gewiß Hçflichkeit da wir ihn sonst nichts geben kçnnen. Ch. Locher: Schauspiel (nicht ermittelt); Morgenblatt

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 16. Juni 1817 Montag

Brief Concepte zur Beantwortung zweier Einsender: Christoph Locher und ein selbst dnklicher Herr. Bitte um Tinte. Aufsatz (nicht ermittelt)

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An Therese Forster in Berlin Stuttgart 18. Juni 1817 Mittwoch

Verlust der letzten zwei Briefe an die Tochter erfordert Wiederholung der Ratschlge zum Umgang mit dem neuen Hauslehrer bei von Goldbecks. Je tai dit les memes choses dans mes lettres prcdentes, peut etre dun ton different, selon la disposition qui conduisoit ma plume; mais le sens etoit le meme. Zur Bchersendung. Und noch einmal zur Unterscheidung entre tranchant et humoriste. Begrndungen und Beispiele fr ihre Schrfe, z. B. in Familienbriefen: que tu concevois quecrivant des lettres familliares dans des momens escamot  mes ouvrages – je deviens tranchante  force dacumuler dides et de sentimens dans le plus petit volumes de mots possible; quoutre cela quand lage de lapplaudissement est pass, ou quon ny a jamais et trs enclin, les choses quon nous dit nexitent pas tant notre approbation, ni notre blaˆme, mais notre reflction – celle ci necessite  regarder lobjet de differens c tes donc aussi du defavorable lorsque on nous la lou, de lattenuant lorsque on sest lament. Je crois que la prcission du jugement augmente avec la moderation de limagination et la resignation du sentiment. Ein Beispiel aus einer Konversation: jobserve des gens qui ne sont jamais tranchant et jadmire leur imorale platitude. Voila par exemple Mathison qui ne tranche jamais, mais qui ne pense dcidement jamais que dieu lentend ou quil pouroit dire quelque chose dutile sil osoit le hazarder. Quelle conversation! je ne crois pas que de toute une soire il e m e t – car jamais il lui est arriver de se laisser  c h a p p e r un seul mot – il met une parolle quil ait pris dans sa propre tÞte – ce sont les opinions dautrui, des passage de livres et tout au plus des phrases dont il sest assur par une frquente repetition quelles nallarment personnes. Wiedersehen mit Henriette von Reden, privat – nous avons bien ri ensemble de nos souvenir de pension –, bei Einladungen des Stuttgarter Adels und im Kreis von Literaten; ber die Tçchter von Reden. Tagesausflug mit Luise. Heidenbekehrung erscheint bei Johann Friedrich Cotta. Tod des alten Goldbeck. Nachrichten von Aim und Sophie dAndri de Gorgier. Emil von Herder a – il-y-a 15 jours envoy  Louise 200 florins avec une lettre trs cordiale et convenable, un brin dvote. Gottliebs Begegnung mit Herder: Er sieht ein daS auch auf seiner Seite Unrecht war. Bleibt weiter skeptisch: son retour  la raison ne change rien  son incapacit  rendre heureux en mariage – au reste je pense avec ffroi  ce mnage sil avoit subsist par ces tems de detresse! Kurznachrichten: Augenprobleme; Wetter; Politik; Ernte; Gottlieb und Claire, ihre Bemhungen um das »Morgenblatt«: il ne doit pas p l a i r e aux Nigauds mais les seduire peu  peu a lire quelque chose de raisonnable. ThÆereseæ Huber: Heidenbekehrung; Friedrich Schiller: Smmtliche Werke; Christoph Martin Wieland: Smmtliche Werke; Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818; Morgenblatt

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 19. Juni 1817 Donnerstag

Bittet fr Matthisson, seine kleine Rechnung auch in Abwesenheit Ihres Herrn Prinzipals, zu bezahlen.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 19. Juni 1817 Donnerstag

Dankt fr baldige Auszahlung an Matthisson.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 23. Juni 1817 Montag

Werther Freund, da ich vermuthe daß Sie, eben so wenig wie ich die Verse: Stiefmutter Nº 151 fr nothwendig an dem Plaze, halten, so bemerke ich sogleich: daß sie ganz ohne mein Wißen eingerckt sind, und dem Manuscript welches man mir fr die nchste Nummer zur Einsicht tglich schickt, gar nicht beigelegt waren. Sie nun zu tadeln, compromettirte den Mann – und leider werden sie den Publikum beßer gefallen als edlere, unterrichtende Artikel. Ich seze voraus daß Sie gesehen hatten die lezte Sendung von Bartholdy, der See Bracciano, sei rein historisch, also keineswegs frs Kunstblatt geeignet? Ich habe Ihnen eine Bitte frs Kunstblatt vorzutragen: Im Moniteur des April // Mai u Juni steht eine raisonnirte Anzeige der Pariser Gemhlde Ausstellung die sehr brav sein soll. Es wr sehr ziemend daraus das Wichtigste zu nehmen – kçnnten Sie mir nicht die, den Artikel enthaltenden, Bltter auf kurze Zeit verschaffen? – ich glaube der franzçsische gesandtschafts Sekretr von Segure hat sie; ich kenne diesen, aber ich vermeide jungen Mnnern, da ich sie stez in Gesellschaft meiner Tochter seh, eine Gelegenheit nher zu treten, zu geben – daher mag ich diesen nicht um den Moniteur bitten. Sie kçnnen ihn vielleicht da oder sonst wo, fordern. von Herzen ergeben Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 24. Juni 1817 Dienstag

Geehrter Freund, Nachdem ich so lange nur in litterarischem Intereße mit Ihnen verkehrt habe, Sie belstigt, und leider! auch gergert habe, welches mir wirklich einen sehr

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wehmthigen Eindruck ließ, da es von meiner Seite wahrhafte i n s u f f i s a n c e, 5 zu meinem Geschft war, die mir Ihre Mißbilligung zuzog – doch das ist lngst

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vorber – nach allem diesen, muß ich Sie auch einmal von meinem privat Intereße unterhalten – das heißt: Ihnen Geld abbitten. Meine Aufenthalt in Stuttgardt ist natrlich kostbarer wie der bei meinem guten Schwiegersohn war, der mir Logis u Holz von seinem Uberfluß gab, und zu dem was mein und – Luisens, bis zum Lcherlichen mßiger, Unterhalt kostet, kommt dieses Jahr meine kleine husliche Einrichtung, bei welcher, so wie bei meinem gesellschaftlichen Leben und Anzuge, mich folgende Grundsze leiten und bestimmen: als anerkannt litterraische Frau, muß ich alles was Nachlßigkeit und Schmuzerei heißt vermeiden. Ihre Frau, welche mehrmals bei mir war, wird Ihnen bezeugen daß ich in Hausrath und Kleidung nur diesem vorbeuge, nicht der Verndrung noch der Eitelkeit nach gehe. – Diese Details gehen also meine Bedrfniße an, und erneuen sich, nach meiner Lage modifizirt, so lange ich lebe. Andre Bedrfniße und Pflichten, legte mir Aim auf, und Fellenberg auf seine Veranlaßung. Ich gehe etwas in der Zeit zurck da Ihr // Gedchtniß wichtigere Dinge auffaßt als mein Leidwesen – Im Jahre 1813 ward mir Hofnung gemacht fr Aim einen Freiplaz im Kçniglichen Seminarium in Mnchen zu erhalten. Ich meldete Fellenberg meine Absicht ihn von Hofwyl fortzunehmen, weil meine Mittel zu kurz wrden, indem Herders Wirthschaft (es war whrend Luisens kurzer Ehe) meine Beihlfe heischte. Darauf erklrte mir Fellenberg den Wunsch des ganzen Instituts: Aim als Pflegsohn, unentgeldlich zu behalten. Die Abrede ward mit Greyerz Zuziehung geschloßen und Aim blieb von Ostern 1813 bis Michael 1816 als Pflegsohn in Hofwyl. So bald Fellenberg vorigen Herbst auf eine so unmenschliche, und durch kein einziges Motiv begrndete, oder nur zu entschuldigende Art, Aim von Hofwyl entließ, ward es Sache der Ehre diese 2 1/# Jahr, welche Aim als Pflegsohn in Hofwyl gewesen war, zu erstatten. Der Jngling durfte dem Manne der ihn mißhandelt hatte, k e i n G e l d schuldig bleiben; danken soll er ihm sein Lebe lang fr die Ausbildung die er ihm, troz seines Haßes, gab. Greyerz forderte Aims Rechnung, welche dann endlich eingesendet wurde und ber 1600 Gulden betrug. Diese in der mçglichst kurzen Zeit zu bezahlen, ist jezt das e r s t e Streben meiner Arbeit. Ich trug im April 500 Gulden davon ab. Meine z w e i t e Aufgabe ist Aim in Gçttingen zu erhalten. Sie schenkten ihm 300 Gulden diese hat er mir seit seiner Abreise genau gekostet, und daß ich ihn jezt Geld schicken muß, bewegt mich Ihnen schon heute zu schreiben. Ich hatte es bis im Julius aufschieben wollen, weil ich dann die Besorgung Ihres Zeitungsblatts grade 6 Monate gefhrt haben werde. Die erste Zeit // von Aims Aufenthalt ist kostspielig wegen Bcher Ankauf, da er medizinische Handbcher nçthig hatte und mehrere Privat stunden nahm, die nun hinwegfallen. Aus diesen Grnden bitte ich Sie, mit dem alten Zutraun das Sie durch ununterbrochne Gte stez nhrten – beauftragen Sie Ihren Buchhalter mir eine Ubersicht deßen zu geben, was ich am Ende dieses Monats von Ihnen zu hoffen habe; von der total Summe; damit ich sehe, ob mir der Kopf ber dem Waßer

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bleibt. Brokhaus ist mir eine kleine Summe schuldig die er Ostern schon an Aim auszuzahlen versprach, es aber zu meiner Beunruhigung, nicht that – Nun ist mir sehr wohl bewußt daß ich noch ansehnlich in Ihrer Schuld bin – aber ich bitte Sie! – rechnen Sie mir j e z t nichts davon ab! es zu v e r z i n s e n ist 50 offenbar meine Schuldigkeit, das forderten Sie aber nie. J e z t bedarf ich Nachsicht! Ich hoffe immer daß Sie einmal eine Ubersezung fr mich zu machen finden die einen tchtigen Ru c k zur Abzahlung dieser Schuld thut; oder daß die Zeit die Fortsezung der »Smmtlichen Erzhlungen« erlaubt, wovon Sie sich zahlen – und endlich, sollte ich vorher sterben, so finden sich Dinge die Sie sicher entschdigen. 55 Da ist nun mein ganzes Sorgen und Wnschen vor Ihnen ausgeschttet. Und der Jngling in Gçttingen ist – Gott sei Dank! – recht fleißig, krftig und fromm. den 24 Jun 1817. Herzlich verehrend Therese Huber

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 24. Juni 1817 Dienstag

Das sehe ich ein daß Sie jezt nicht Zeit haben Rechnungen zu schließen, besonders wenn die Abrechnungen bestimmte Epochen haben – aber freundlich meine Vorstellung zu hçren, haben Sie gewiß Zeit – das ist ja ein g u t e s We r k an einer a l t e n F r e u n d i n n. Ich habe fr die Besorgung des Morgenblattes m e h r erwartet, weil ich v i e l Z e i t darauf verwende, da ich alles Manuscript lese und manches durch s t u d i e r e n muß, der sehr schlechten Hnde wegen; da ich auch jeden Morgen alle meine eignen Ideen beseitige um e r s t das Morgenblatt und alles was dafr einluft, zu besorgen. Besonders habe ich bei der Ubernahme mehrere Wochen mit Lesen des angehuften Vorraths von Handschriftlichen Sachen ausschließend zugebracht, wodurch meine Augen unendlich litten. (welches Augenweh ich aber warlich n i c h t a l s K l a g e erwhne) – Ich kann ja mit Ihnen nur wie mit einem vterlichen Freund umgehen – da frage ich also ganz zutraulich: ob Sie mir nicht 500 Gulden fr die Redaktion geben mçgten? Dieses Einkommen deckte dann Aims studieren. Kçnnen Sie meine Bitte n i c h t gewhren, so bin ich e b e n s o z u f r i e d e n, denn von Ihnen kann ich nur d a s Re c h t e erwarten. Da Sie mir nicht abschlagen fr meine Schuld an Sie, Aufschub zu geben, bitte ich mir jezt 600 Gulden auszuzahlen, da ich glaube daß ich durch Rezensionen Ubersezungen, die lange (7 Bogen) Geschichte Frobig, die frhere: des christlichen Jnglings, und // die welche Sie im Damenkalender 1818 zu nehmen gesonnen waren, eine reichliche Summe abverdient zu haben. Ich laße denn meine Zinsen in Bayern alle fr die nchste Zahlung an Fellenberg anlaufen. Gott seegne Ihre Wege u Ihre Cur. Ich weiß wohl wie wrdig Ihre Abhaltungen sind.

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Ich will alle Sorge und Vorsicht anwenden um das Morgenblatt vor bevuen zu hten. Leben Sie wohl! Th. Huber.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 23. oder 24. Juni 1817 Montag oder Dienstag

Sind sehr anziehnde Notizen und sollen, zur Ermuntrung des Verfaßers noch mehr dergleichen zu geben, also bald erscheinen. Obschon er, wie es scheint, anonym ist, tragen sie doch den Stempel der Originalitet. Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 26. Juni 1817 Donnerstag

Ich danke Ihnen, gtiger Mann fr die bersandten 600 Gulden Gewiß, Sie werden finden daß meine Vorstellung billig war. Warum sollte eine Mutter die sich von allen ihren Gewohnheiten loßreißt und nicht im Schlendrian sondern aus Mutterpflicht ein Mnnergeschft bernimmt, sprlicher bezahlt 5 werden wie ein Mann? – Und Sie schzen ja nie einseitig die Arbeitsmaschine, sondern den Menschen der da arbeitet. Therese Huber.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 26. Juni 1817 Donnerstag

Nachfrage wegen Steinabdruck der Niobe und Vorschlag, wie damit zu verfahren. Carl Heinrich Wenng: Colosse auf Monte Cavallo. Steindruck. 2 Blatt. In: Kunst-Blatt Nr. 12 zum Morgenblatt Nr. 137 (9. 6. 1817); ders.: Niobe. Steindruck nach Charles Robert Cockerell. In: Kunst-Blatt Nr. 13 zum Morgenblatt, Nr. 241 (8. 10. 1817); Kunst-Blatt Nr. 13

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 26. Juni 1817 Donnerstag

Zum Steindruck: Die Gruppe der Niobe; Information ber das Verfahren. Carl Heinrich Wenng: Niobe; Kunst-Blatt Nr. 13 zum Morgenblatt, Nr. 241 (8. 10. 1817); Kunst-Blatt Nr. 14 zum Morgenblatt, Nr. 162 (8. 7. 1817)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 26. Juni 1817 Donnerstag

Bitte um Rcksendung

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 26. Juni 1817 Donnerstag

Bitte um Zusendung der ihr noch fehlenden Hefte Mrz und April der »Europischen Annalen«. Europische Annalen. Bd. 1, St. 3 und Bd. 2, St. 4. Tbingen 1817.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 27. Juni 1817 Freitag

Erbittet Herstellung des Niobe-Steindrucks so bald mçglich und Rcksendung ihres Billet mit Herrn Cottas Antwort. Hinweise zu weiteren Abbildungen. Zeichnung zu Humbolds Parzenrelief ist ihr unbekannt; die Schrift dazu bereits vor einiger Zeit als zu lang abgelehnt. Æanonym:æ Ninfa Njade; Æanonym:æ Steinabdruck zu ÆPhilipp Wilhelm Hausleutner (bers.):æ Via Sacra; Charles Robert Cockerell: Niobe; Friedrich Gottlieb Welcker: ÆAufsatz ber ein die Parzen darstellendes Basrelief, im Besitz von Wilhelm von Humboldtæ (nicht ermittelt); Zeichnung dazu (nicht ermittelt); ÆCarl Heinrichæ Wenng: Grablegung Christi von Camuccini; ders.: Niobe; Kunst-Blatt Nr. 13 zum Morgenblatt, Nr. 241 (8. 10. 1817); Kunst-Blatt Nr. 14 zum Morgenblatt, Nr. 162 (8. 7. 1817); Kunst-Blatt Nr. 15 zum Morgenblatt, Nr. 176 (24. 7. 1817)

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 27. Juni 1817 Freitag

Werther Freund, Ihr Auftrag wegen Conrad Geßner ist an Reuß gelangt – ich glaube aber dem geht es wie alten Schreinerwerk – im Winter knarrt es und im Sommer loddert es, ist also nie recht im Gange; daher geht es bei dem gtigsten Willen etwas langsam. Ich habe eine Erklrung ber Ihre Einsendung aus Attenhofer zuzufgen. 5 Einmal wegen Auslaßung von zwei Abschnitten – wovon der eine htte Argerniß geben kçnnen wegen Cottas reverenz gegen die Kçniginn, der andre in Frau Fanny Tarnows Briefen schon abgehandelt war; dann ber die omission des Ortes: woher diese Artikel genommen? – in dem Blatt wo »Der Winter in Petersburg« aufgenommen war, nahm ich bei dem Correktur Bogen wahr daß »Der See 10

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Bracciano« (der Bartholdy ist ein Windbeutel u Pedant dazu) durch Gansfßle sich a l s Au s z u g ankndigte, ein Artikel »alt Schottische Sitten« war aus Brantome, nun trug dieser Artikel wieder ein: woanders hergenommen, an der Stirn. Ihn dieses zu nehmen, strich ich die Anfhrung, sonst htte Cotta geschrien und das Publikum genasermpft. Mir ducht Herrn Attenhoffer kann das einerlei sein, und Ihnen? – Wenn Sie Ihre Einsendungen nicht so schnell eingerckt finden wie sie es vor allen verdienen, so betrachten Sie die Anfordrung des dmmsten Theils des Publikums die Haug und Cotta persçnlich in den Ohren liegen, und die eines Haufens von Einsendern die sich vor die Besten halten. Dann den – in meinen Augen sehr albernen – allgemeinen // Grundsaz: nicht 2 lngere Aufsze n e b e n einander gehn zu laßen – da sollen n e b e n einem ernsthaften, langen, (also am mehrsten Ihre unterrichtend, nhrenden Einsendungen) a r t i g e Kleinigkeiten stehen. Die Verse habe ich, von Cotta unterstzt, rar gemacht, schlechte Anekdoten verfolge ich – also kleine historische Auszge – diese und was ich ganz kurzes finden kann – N e b e n einen Roman soll wieder etwas kurzes stehen – da kommt Haug alle Woche einmal u erzhlt mir: Herr Lehr habe gesagt: Uber die Zigeuner stehe doch auch gar zu lang. – nun giebt es von 100 Lesern gewiß 50 die nie etwas ber sie lasen – dann heißt es: Sekretr Uhland habe gesagt: Die Dampfbote habe man nicht nçthig, gb keine aufm Necker – dann: was einen doch die Ostindischen Vçlker angingen? – Im Ganzen gestehe ich Ihnen daß ich das hiesige Vçlkchen (abstraction faite du Morgenblatt) ungemein dumm und unrhrsam finde. Schon die gnzliche Apathie welche der Vorgang mit den Landstnden fand. Offenbar nahm das Volk also nicht dem mindesten Antheil an der Unterhandlung, denn seit dieser Landtag aufgehoben ist, wird gar nicht mehr von ihm gesprochen. Man sollte glauben es sei nie einer gewesen. Das maximum welches dem Kornpreis gesezt ist, machte die Gesandten von Bayern u Preußen ordentlich bestrzt. Besonders den von Bayern. Er glaubte es mße Unruhe geben, er meinte in Mnchen wrde es in so einem Fall an allen Ecken loßbrechen und der Kçnig umlagert werden. Hier hat es gar keinen Einfluß gehabt als daß zwei Marktge kein Korn kam, am // dritten der alte Preis war. Gestern erschienen Polizei Bediente auf dem Markt; wollten die Preise fr Gemß, Schmalz, Ey u. s. w. schzen. Die Bauern deckten ihre Kçrbe zu u verkauften nicht, und die Polizei ging nach Haus ohne ihre Masregel durchzusezen. Da ist also von beiden Seiten Erschlaffung. – Ihr Artikel ber Auswandrung ist mir eine wahre Freude. Kçnnten Sie solche Nachrichten nicht in Form einer n i c h t Correspondenz abfaßen? Damit ich sie als kleine Artikel im Text sezen kçnnte? an solchen kleinen Artikeln fehlt es mir. Bei Ihrer reichen Lektre werden Sie auch aus der Vergangenheit manches Intereßante aufzeichnen kçnnen. Gott seegne Ihren zunehmende Großvater Krais! wenn mir doch die Freude wrde Sie einmal darinn zu sehen. Kçnnen Sie denn nicht nçthig haben die in Hailbronn anlangende Frucht in Empfang zu nehmen? Dann shen wir Sie doch einmal wieder! Von Ihrer Reise nach Luzern mçgte ich wohl manches erzhlt hçren. Wenn Deutschland einer Einigkeit fhig wr, wrde doch der Augenblick d a sein, die

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deutsche Kirche von Rom zu befrein? Aber Einigkeit! – ich hçre manches saubre 55 ohne daß es die Sprecher merken wer es anhçrt. Wenn ich diesem M a n c h e n glauben soll, muß die preußische Regierung doch fest entschloßen sein k e i n e Constitution zu geben. Und will das irgend eine? Haben Sie Kohlrausch Geschichte von Deutschland gelesen? ein starker Wind rauscht in diesem Kohl. Luise nimmt jedes Andenken von Ihnen u den Ihren dankbar auf. ÆAchætungs- 60 voll Th. H. St. den 27. 6. 17

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An Friedrich Arnold Brockhaus in Leipzig Stuttgart 29. Juni 1817 Sonntag

Stuttgardt den 29.6.17 Da htten Sie denn freilich einen Sancho Pansa zur rechten Zeit brauchen kçnnen, der Ihnen das wackre Sprichwort: vorgethan und nach Bedacht, zugeraunt htte. Ich denke aber der Schaden wird nicht so groß sein; er ist es fr Euch Herrn Buchhndler berhaupt nicht – denn euer Schaden hat die Proportion von des Prinzen Montbarrys Elend, den ich im Jahr 1794 innig beklagen hçrte: quil etoit dans un denuement si total que son ordinaire consistoit en 4 plats. Das ist nun fr Jemand der 24 gewohnt war ohne Zweifel eine große Pçnitenz; mir erzhlte man aber diesen Beweis von Hungersnoth in einer Zeit wo man um uns her kein Brod hatte. Ich wnsche Ihnen also bei der fehlgeschlagnen Unternehmung der Pariser Umriße des Prinzen Monbarry Elend und will es mit Ihnen abwarten. Ich gestehe daß ich die Sache nicht fr abgethan halte, da sie, wenn Ihr savoir faire ihr ein paar vornehme Gevattern zu erwerben weiß, dem Publikum durchaus gefallen muß? kçnnen Sie diese nicht an ein paar Frstenkindern finden? Diese Leute geben sich aber jezt ostensibel nur mit dem heilgen Bunde, reel nur mit der Liederlichkeit ab; dabei kommen die schçnen Knste zu kurz. Zwei große Thaler a Blatt ist viel! muß denn das sein? Bedenken Sie das noch einmal? – kçnnten Sie sich denn am Ende der Dinge nicht dem Vortheil davon machen diese Bltter – oder doch 12 davon, im Taschenkalender Format zeichnen, und farbig drucken zu laßen, wie ich solche Dinge sah – ich weiß nicht wies gemacht wird? Die Manier sieht Pastelartig aus – dann machten die Comentare auch einen Artikel und Ihr Taschenbuch htte einen Vorzug vor allen – der Kufer Ihrer großen Aquarells mßte das zugeben. Wie? Nein wahrlich! Daß Sie Verfaßer jener Biografie wren wußte ich nicht – ich habe gar nicht dabei Combinirt, aber nun freut michs recht aufrichtig; denn sie hat allgemeinen Beifall und hat großes Intereße erregt. Ich wollte Sie htten mir das Manuscript lesen laßen; ich htte Ihnen einige Farben gemischt die S i e dort an der Pleiße brauchen durften – nicht Thatsachen nicht odiosa; aber psychologische Andeutungen. Ich habe Freude am Verstande – Sie haben ihn in diesen

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30 Aufsaz beurkundet, und Ihre diction bezeugt den Mann von gebildeter Gesell-

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schaft und gebildeten Geist. Das freut mich! Sie faßten auf und // stellten zusammen wie es wenige Fremde bei einem Aufenthalt von so kurzen Umfang vermocht htten und sonderten mit Klarheit und Geschmack. Ich hatte die Bltter gelesen, da mir aber ihr Besiz Freude macht, benuze ich Ihre Erlaubniß und fordre sie von Metzler. Des armen Mathisson seinem khlen Kinde haben Sie aber eine ble compagnie gegeben. Da stehts nun ganz wie ein Schemen. Ihre Verzçgrung vertrug sich nicht mit meines Sohnes Bedrfniße, ich mußte ihm von hier Geld schicken. Ist nun Ihre Zahlung noch nicht geschehen, so halten Sie sie zurck und laßen Sie selbe durch Cotta oder sonst, an mich machen – lieber n i c h t durch Cotta – ich habe das mit allen despotischen Alten gemein daß ich mir von Kindern u Freunden nicht gern nachrechnen laße. Ist der Wechsel schon nach Gçttingen abgegangen, so werde ich die Sache schon ins Gleichgewicht bringen. Ihr Zçgern war nicht was ich mag. Weniger noch da der Plan nicht gelang wie Sie ihn mir darstellten. Das solche Plane nicht immer gelingen, oft mißlingen, ist sehr natrlich d a s hat mir also g a r keinen unangenehmen Eindruck gemacht; aber das Verschieben. Ihr Geschftsleute kçnntet durch eine Art candeur viel Ansehn ber die Gemther gewinnen – das ist nun zu weltlichen Vortheilen immer gut; aber auch sehr mittelbar, durch die i n n r e H a l t u n g die es dem Mann giebt von Seite dieser Candeur bekannt zu sein. Zwei Worte schreiben, kann ich i m m e r und wenn es auch drei sind; davon kçnnen zwei immer cordialitet u eins das Geschft ausdrcken und damit ist der correspondent erobert. Ihnen kostete es nur: Liebe Frau, wartet – dann stnd Ihr Bild anders wie nun vor meiner Seele. Ich habe immer von Herrschaft gehalten, entweder zu herrschen oder beherrscht zu werden. Das erste that ich am mehrsten, das andre that mir am wohlsten – ich sage Ihnen das alles nur um Ihnen einige Herrscher Regeln zu geben deren ich nie andre kannte als Gemther zu gewinnen. Das wißen Sie wohl daß man solches Zeug nur Menschen schreibt deren Verstand man so hoch schzt daß man auch von ihrem Herzen das Beste denkt. Sagen Sie mir – ich mçgte gern Geschichtchen drucken laßen; mit wem sollte ich mich denn dazu in Verkehr sezen? mit Friedrich Kind? Herrn Gubitz (der hat aber so einen entortillirten Styl?) Herrn Theodor Hell, unter den Menschen: Winkler genannt? oder dem Herausgeber der eleganten Zeitung den ich nicht kenne? nennen Sie mir doch Jemand! Aber in Ihren nchsten Zeilen die nur 3 Worte zu enthalten brauchen, aber sehr hbsch sind wenn sie 3 Seiten fllen. Wir haben jezt wieder einen Dichter hier, Herrn v. Maltiz – das komt mir vor wie die Grundsuppe der Dichtkunst wo dann Herr Robert mit seinen rethorischen Hammerschlgen die Mittel- // brhe und Raimar Freimund den Gest abgiebt – in dem schwimmen aber harte Brocken. Dieser Maltiz ist ein Sieb aus dem Reime laufen – O je! eine Grundsuppe und ein Sieb! – Ein Kanopus der das Feuer auslçscht indem es ihm doch zum ausschwizen bringt (Vergleich N 3 elles ne vont plus clopin clopant, mais galloppant  4 fers) – denn der vierte kommt gewiß noch – ja! eine Versemaschine die ein zuflliges Wort aufrollt, dann muß sie herabrdern bis die Walze rund um ist. Der ist rußischer Gesandt-

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schafts Sekretr. Sizt u unterschreibt Pße; da hat er immer ein chiffon neben sich und macht auf jeden Namen einen Reim – ein armer blaßgrauer, freudloser, kraftloser Mensch, hat nur eine sonderbare Beweglichkeit in seinen Beinen: – wenn er sich recht mde gegangen so luft er um sich auszuruhen. – Reimar sizt nun seit 6 Wochen auf der Bedenburg und lßt sich vom alten Truchseß bewundern; hat aber Wangenheim seitdem ein kleines Epos geschickt das wahrscheinlich viel Zartes hat, und viel weniger Unmenschliches in beiden Endpunkten, als seine andern Dinge. Einen Anfang eines andern Epos las ich von einem noch ganz unbekannten jungen sehr gedrckten Mann, in Bremen: »Der Schmid von Jterbock« – es scheint eine Allegorie in Mhrchen Form – also schon ein Fehlgrif – aber als Mhrchen und Gedicht hçchst anziehend in Ernst und Kraft. Der große Potentater (kennen Sie das: Fisch in Water! – wat wit dau grader Potentater? – Mine Frue Hillebille will nr ........t mehr als eck will?) – nun der Patentater Cotta, wirds wohl herausgeben – ich war wie verduzt da ich das Manuscript las, etwas so unerwartetes zu finden – nicht Wortgebu und nicht Sprachradbrechen, und nicht Gottesdonner in die Hand genommen, und nicht den großen Nationalblasbalg getreten, sondern so ein etwas ltliches Wesen, fromm und stark. – Nun, Sie werdens mal sehen! und der Mensch handelte mit einer Demuth u ließ das bischen Geld seiner Mutter und 5 Geschwistern auszahlen die er erhlt. Wenn ich Geld htte! – erstlich schrieb i c h nie mehr, und dann zahlt ich a n d r e – ein Theil damit sie ohne Herzweh schrieben, und den grçßten damit sie g a r n i c h t schrieben. H i e r schlft man so gut wie sichs Falstaf vorgenommen hatte, wenn alles vorbei wr. Das maximum wurde hie u da behauptet, obs durchgesezt wird, weiß ich nicht; aber das Brod ist um n i c h t s wohlfeiler. Der Kçnig hat die 2 Prlaten die in den Stnden sich aussprachen, in Ruhestand gesezt Schnurrer u Kleß, beides Greise ber 80 – von der Hlfs Kaße werden Sie lesen – es glaubt von den verabschiedeten Landstnden keiner dran – die kçniglichen versichern sie kçnne nicht fehlen. – so ists mit allen – und das Volk wartet aufs reichlichere Futter u denkt sonst an nichts it eats his pudding and holds his tongue. Sie ahnen Wehe? – ich ahne nur was Gçtz dem Kaiserlichen Hauptmann an Se i n er k a i s e r l i c h e n M  j e s t  t auftrug (keine Verwechslung!) es heißt: wir haben uns b l a m i r t. Wenn Sie Voßens Shakespear bernahmen, mußten Sie eine Berechnung zu Ihren Gunsten zu machen, fundirt sein. Ich rieth Cotta sehr davon ab. Meine Grnde sind folgende Betrach- // tungen: wie weit auch die allgemeine Bildung in Deutschland gediehen ist, ist sie nicht von der Art das Shakespeare ein Allgemeines Lesebuch wr. Alte Leute hçrte ich – aus Altheit und konomie – mit dem Eschenburg den sie haben, zufrieden sein; von Schlegel sind, außer der rechtlichen Edition, mehrere, sehr gute Nachdrucke da, an denen kauft das jngre Publikum, oder das jezt kaufende berhaupt – also an Shakespeare fehlt es gewiß n i c h t. Was kçnnte aber das g r o ß e Publikum bewegen lieber Voßens als Schlegels Ubersezung zu kaufen? eigentliche Popularitet hat wohl Schlegel mehr als Voß, denn des ersten vorhergehende Schriften haben vielerlei Publik u m m e r angezogen – ist ja nun auch als Germane bewhrt – Voß hat das seine im beschrnktern Krais der gelehrteren Welt. Nehmen wir aber der beiden Leute Ubersezung als

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Ubersezung, so kommts doch wahrlich auf bonnet sale und sale bonnet heraus. Der Leser wie die Leser sind, stellt sich nicht hin und ergrndet obs rhrender ist zu sagen belle Comtesse Vos beaux yeux me font pleurer; oder: Vos beaux yeux belle Comtesse me font pleurer – ja ich glaube endlich nur die welche lieber sagten: me font pleurer Vos beaux yeux, belle Comtesse, zçgen Voßens Ubersezung vor, deren Probestckchen ich ein bischen holprich finde. Hauptschlich wirds also auf die Mittel zum Vertrieb ankommen. Suchen Sie die – nach Norden hin wirds wohl gehen, mehr wie nach Sden? – und diese kennen Sie beßer wie ich. Sie wollten meine Meinung; da ist sie und vielleicht ganz irrig. Mein guter Herr, wenn Sie Wittwer wren! – Davor behte Sie Gott! solchen Scherz mag ich nicht. Aber Luise wr jeden wrdigen Mann werth. Sie dankt fr Ihr Andenken. Jezt ist alles im Bade und in Baden. Wir arbeiten von frh bis Abend, dann gehen wir in die Luft und ins Grne. Wangenheim wohnt in Kannstadt fr den Sommer. Wenn Sie mehr Jahrgnge der Allgemeinen Zeitung bekamen wie Sie wollten – was mich wundert! – so senden Sie die unerwnschten nicht zurck, sondern zu Frau Profeßor Carus, mit Bitte sie mir aufzuheben. Lieber wie sie also auf meine Kosten reisen zu laßen, verkaufe ich sie in Leipzig zu geringen Preis. Ich will meine Freundinn Carus benachrichtigen. Leben Sie wohl! Meßen Sie Arbeit und Lust ab damit Sie beide Becher nicht ganz leer hinsezen wenn der Genius winkt. Ihre Thtigkeit erfreut mich und was Sie mir davon kundthun erregt meine Theilnahme. Mit Achtung Ihre ergebne Therese Huber. Ist denn der 9te Theil des Conversations Lexikons schon heraus?

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 1. Juli 1817 Dienstag

Stich der Niobe soll nun gefçrdert werden; Abdruck eingesandter Verse muß noch warten. Hans von Schrçter(?): Verse (nicht ermittelt); Carl Heinrich Wenng: Niobe; Kunst-Blatt Nr. 14 zum Morgenblatt, Nr. 162 (8. 7. 1817)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Hans von Schrçter in Jena Stuttgart 3. Juli 1817 Donnerstag

Die Redaktion theilt vçllig Dero Ansicht von Herrn Ockens Verdienst, und die Uberzeugung daß die Zeit ihm seine gebhrende Ehre zollen wird; da sie aber in

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der Aufnahme der wenigen Gedichte welchen sie einen Raum geben kann, alle Persçnlichkeiten zu vermeiden sucht, entschuldigt sie sich der vorerwhnten Ansicht wegen um so mehr die Aufnahme des, gtig bersandten Gedichtes an 5 Ocken abzulehnen. Die beiden andern Gedichte wird, und das Die Rheinfarth benannte mit besondern Vergngen, bei erster Gelegenheit gedruckt werden. // An Herrn v. Schrçter in Jena.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart zwischen 29. Juni und 4. Juli 1817

Es scheint mir gegen das Menschengefhl einem Vater die Aufnahme eines Gedichts zu versagen, das ein Sohn dichtete der so eben als Jngling ins Grab sank. Welcher Leser hat bei dieser Bemerkung nicht Mitgefhl? Deshalb nehm ich das Gedicht auf – Ich will Sachkundige befragen: ob das lateinische dem verblichnen Jngling Ruhm bringen kann – 5 Sollte Herr Cotta die eingelaufnen Briefe lesen, so bitte ich, ihm meine eingesandten Antworten, oder Motive auch vorzulegen. Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Baden Stuttgart etwa 4. Juli 1817

Geehrter Freund, Ich hatte durch meinen Schwager Heeren einige Zeilen von Profeßor Welker; (er ist mit meiner Familie in sehr freundlichen Verhltnißen) er sagt daß die Verzçgrung von der Publikation von Zoegas Leben ihn unangenehm sei. Ich habe sie in dem Vorrath frs Morgenblatt, habe sie mit Vorliebe ausgezeichnet, aber, 5 wie fr so manches ihrer Lnge wegen, noch keinen Plaz fr sie gefunden. Welker schreibt: »Sie htten den Druck bernommen, er habe P r o b e n im Morgenblatt erwartet« Es war also nicht bestimmt g a n z ins Morgenblatt zu kommen? – Es wrde, meinem Abzhlen nach gegen 15 Spalt machen – in 5 Blttern wr es also abgedruckt. Soll ichs nun ganz aufnehmen? oder haben Sie eine andre Absicht? – 10 Es ist ein schçner, aber ernster Aufsaz. Ich kçnnte ihn geben wenn Baaders Mechanik alle wr, und einige belletristische, romantische Dinge daneben. Welker wnscht den beschleunigten Druck zum Besten eines Grçßern nachgelaßnen, Werks von Zoega das seinen Kindern zu Gute kommen soll. Ich gab Strmers Briefe ber Wallachei sogleich, weil sie unverzglich im 15 Druck erscheinen sollen. Bourgoing kçnnte fragmentarisch neben Zoega? Ich wnsche Ihrem Aufenthalt Gedeyhen und Grße Ihre liebe Frau und Ida. ergebenst Stutt. den Therese Huber

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Briefe 294 – 298

An Johann Friedrich Cotta in Baden Stuttgart 9. Juli 1817 Mittwoch

Geehrter Herr und Freund, Sollte mein Gefhl im Irrthum sein wenn es sich empçrt findet daß das Intelligenzblatt des Morgenblattes Ankndigungen wie die beiden medizinischen im leztpublizirten aufnimmt? Das Polizeiwidrige eines solchen Giftmischerkrams will ich nicht berhren; das ist der Arztlichen Polizei ihre Sache, obschon mir graut vor der Inkonsequenz unsers Thuns, das einerseits die Mittel zur Nationalveredlung im hartem oder weichem T – D und im Rockschnitt suchet, und anderseits durch solche Anzeigen dem jungen Wstling lehrt daß er nur toben soll, ein Mittel seine zerstçrte Natur wieder herzustellen, liege bereit – aber ich sehe die Unstatthaft solche Anzeigen in ein, das Morgenblatt begleitendes Blatt aufzunehmen, von jeder andern Rcksicht geschieden, an. Bedenken Sie, geehrter Freund, daß dieses Ihr Morgenblatt wenigstens zu gleichen Theilen in weibliche Hnde kommt, ja noch mehr, jungen Mdchen, vom Kin- // des Alter an in die Hnde fallen kann und muß; denn diese Bltter sind Familien Lektre; so ein Cahier kommt in ein Haus; der zu erst da ist liest es zu erst – und welche Mutter beobachtet eines jungen Mdchens gefhrliches Schweigen, oder ist fhig ihre neugierigen Fragen zu beantworten? und welches kçnnen nicht die Folgen einer solchen Lektre sein, zusammentreffend mit einer indelikaten Handlung der Umgebungen, einem Zustand der Gesundheit, der Entwicklung? Drften diese Rcksichten nicht eine Anweisung an den Redakteur des Intelligenzblattes bewrken, solche Dinge nicht mehr einzurcken? Sie verzeihn diese Bitte deren Beweggrund Sie nur ehren kçnnen. Meinen Gruß an die Ihrigen – achtungsvoll auch von Luisen Th. Huber. Stuttgardt den 9ten Jul 1817.

295.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Herrn Lohenstein Stuttgart 9. Juli 1817 Mittwoch

Die Herzliche Freude am Landleben welche Herrn Lohensteins Muse vorzglich anregt, hat der Redaktion ausnehmend viel Vergngen gemacht, aber bei dem wenigen Raum welchen sie der Dichtkunst in ihrem Blatte widmen kann, und dem unermeßlichen Vorrath von Gedichten der vorhanden ist, wrden Herrn 5 Lohensteins Geisteskinder den Druck viel lnger erwarten mßen wie ihm lieb sein kann. Wir senden die Bltter deshalb mit Danke zurck. // Herr Lohenstein

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An Johann Friedrich Cotta in Baden Stuttgart 13. Juli 1817 Sonntag

Medizinalrath von Wetzler wnscht Cottas Bekanntschaft, um ihn in einem Geschft um Rath zu befragen.

297.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 14. Juli 1817 Montag

Ich habe die Anekdoten ber Carl V. daraus Ubersezt – die Lebensbeschreibungen Marinis sind nicht intereßant und die Alterthums Artikel fr unser Publikum zu gelehrt. Auch wrde alles was ich nicht vorzglich pikandes auszçg, nur liegen bleiben, da wir jezt sehr viel Auszge haben. Bitte aber sehr mir stez die Nummern zu senden, da ich immer das Intereßanteste, u mehr oder weniger viel, 5 daraus whle. Th. H. den 14 Jul.

298.

An Johann Gotthard Reinhold in Rom Stuttgart 14. Juli 1817 Montag

Stuttgrdt. den 14.7.17 Ich muß es mit meiner Zeit wie Mephistophles mit dem Schmuck machen – sie wo anders her nehmen – sonst verliere ich den Faden und meine Freunde das Intereße. Also! – Der Herr v. Riedesel soll heute oder morgen ankommen. Ich beschickte sogleich nach Empfang Ihres Briefs – oder einige Tage darauf einen hießigen Riedesel der mit Recht seinen Namen um vieles Abkrzen kçnnte, ein alter Wetzlarischer Reichsgericht President der mich sehr rhrt, denn er gehçrt unter die rettungsloß anihilirten – Manchem bleiben Trmmer, Aktenstcke, eine Meinung wenigstens; – aber von so einem Reichssgerichts Presidenten ist auch das Andenken verloren – er kann nicht sagen: ich war, sondern muß sich verwundert fragen: w a r ich? Meine Augen sind noch nicht ganz geheilt. Da der Arzt das Ubel vor Gicht Materie hlt, habe ich mich der Zeit verzehrenden Nothwendigkeit eines warmen Bades unterworfen. Noch finde ich keine brillanten Wirkungen. Ich bade zu Hause, laße mir das heiße Waßer nach hießiger Sitte aus der mineral Quelle fahren und lese jezt eines Schweizers Reise nach Jerusalem drinn – eine caboche wie n u r ein Schweizer sein kann, der als Handwerksbursche reist und als block head beobachtet, also andre Dinge und von andern Seiten als der gebildete, astethische, seelenforschende Staatsknstler und Philosoph, dazu mir den Spaß giebt ber die originelle Beschrnktheit dieses Schweizervçlkchens zu lachen. Da

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Brief 298

hat Fellenberg von dem Sie nichts mehr hçren wollen, eine Fellenbergiade gemacht, welche wieder  la fin des fins auf schweizer Dummheit beruht. Den 10 Junius ertrank in Hof Wil beim Baden Gustav von Bißing, der glcklichst gebildete Schler – ja glcklicher wie Aim der mir Freude macht, denn seine Jugend war nicht von Fellenbergs Haß getrbt worden. Er war 9 Jahr Aims Stubengefhrt und mir nach Aim neun Jahr der Liebling der lieben Knabenschaar. Seit dem haben ein paar Eltern dieser Gegend Nachricht ber ihre Kinder in Hofwyl, erhalten, vom 12–13 Juli, in welchen man Gustavs schçnem, schrecklichen Tod gar nicht erwhnt. Fellenberg wird es den Schreibern verboten haben; einmal, weil er denkt: Das erfhrt man nicht berall, und wo mans weiß beweißt mein Schweigen daß ich sicher bin daß man mich gar nicht deshalb anfechten kann. Natrlich geschieht das Gegentheil und man ist outrirt ber dieses Betragen. – Ob Materialien frs Morgenblatt vorhanden sind? – auf 2 Jahre vollkommen – und dabei sende ich die Hlfte zurck, weil ich nichts unbedingt Schlechtes will. Mein Geschft ist wegen des Lesens so vieler heterogener Dinge, tag tglich, beschwerlich fr Augen u Zeit; es ist spannend wegen dem Corrigiren der Handschriften, wo ich in vielen, Worte und Phrasen ndre, oft sehr durchgreifend (im Romanenfache u dergleichen besonders) weil es unsern Dichtern ganz an Takt fehlt u feinern Ton. Leider muß ich diese Autoren noch immer mehr bercksichtigen wie ich des gesunden Verstandes u guten Geschmacks wegen mçchte. Ich habe fr 4–5000 Seiten, Manuscript in Hnden und bekomme jeden Posttag dazu. Aber meine Ansicht des deutschen Geistes und Karakters gewinnt bei dieser nhern Bekanntschaft mit dem schreibenden Publikum nicht. Das ist roh, gemthloß, unsittlich, gehßig, unwißend, hochmthig – ein lcherliches abgeschmacktes Geschlecht. Sehr lohnend ist die Arbeit nicht; nein, bis jezt zahlt Cotta mich schlecht; aber ich muß mich erst in Besiz sezen um mehr zu fordern. Was von mir eingerckt wird, wird einzeln bezahlt – 3 Louis der Bogen Original 1 1/# Ubersezungen. Ich bedarf Gesundheit – auch um meine unerschtterliche Galle beizubehalten. Alle elende Versemacher die sonst ihre Produkte ins Morgenblatt sendeten u die Haug aufnahm, alle seichte Bursche die ich (schmeichelhaft hçflich) abweise, men veulent u Haug – ein schwacher Mensch – (die a l l e s thun ohne bçß zu sein) arbeitet gegen mich in Stillen, weil er sonst die Redaktion allein hatte; er wird noch viel tckischer werden, da er sich nun mit Cotta berworfen und ganz von ihr zurcktreten will, worinn // er ganz recht hat, denn er war Null geworden, indem ich a l l e s zu besorgen das Recht hatte, besonders aber weil Cotta mit mir verabredet hatte seine schlechten Reimle nicht mehr zu nehmen. Haug hat nur einen Halt der ihn gegen mich, persçnlich mild macht. Ich corrigiere alle seine Verse so weit es ihnen an gesunden Menschenverstand fehlt. er macht tglich gewiß ein ins andre gezhlt 50 Zeilen. Jezt verdeutscht er alle PetraksSonette. Diese loyaute hatte noch niemand gegen ihn; diese schzt er. Mit Cotta ists im Geschft sehr schlimm umgehen. Er ist von den Menschen die vom kleinen Geschft zum Großen gelangt sind, aber die Gewohnheit nicht ablegen kçnnen sich um alles Kleine zu bekmern – so treibt ers bis zur Revision der Druckbçgen u arbeitet sich ums Leben. Man sagt er solle

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jezt Geheimrath werden. Wie es nun mit meiner Redaktion gehen wird weiß ich nicht. Einen Gehlfen frs mechanische muß ich haben. Ich kann nicht mit den Sezern abreden – das war alles was Haug noch that. – Ich habe aber nun der Sorgen so satt daß ich mir keine voraus mache. Guter Gott was hat diese Fellenbergs Bosheit mich mde gemacht! Alphons, Herder, und Fellenberg die haben mich in den 3 lezten Jahren maˆt – was vorher 50 Jahre Alter, Schmerz, Arbeit 10 Kinder und ein glhendes Herz und ein brausender kopf n i c h t k o n n t e n – nicht bis zum 50 Jahre. Frher htten mir diese Vorflle wohl das Leben gekostet – vom 51 Jahre an nahmen sie mir nur Ansprche, Vertraun, Hoffnung und Sorgen. Ich wußte nicht daß Alphons in Paris ist. Mir schreibt nur eine Person aus Neuchatel welche mit Alphons hochmthigen Eltern in keinem Verhltniß, auf dem Lande lebt. Schçne, schçne Blume! mit leeren Kopf – denn er hatte nichts gelernt; mit leeren Herzen – denn solches Wthen leert bald das Herz; mit heißen Sinnen – denn diese mßen mit ausgebildeter Jugend bei leerem Herzen und Kopf die Oberhand erhalten – was thut er da in Paris? schçne verderbte Blume! – Habe ich Ihnen das Gesagt daß mein Enkel Walo Alphons im Sterben so hnlich war? Wie das Kind in der exaltation des Todeskampfes dalag sah er ganz wie Alphons aus da der Arzt den Ausbruch des Wahnsinns bei ihm erwartete. – Was hilft es doch daß ich solche Momente berlebte? was hilft es daß ich von diesem fremden Jngling meinen Frieden morden ließ und ihn liebte indem er ihn mordete? Daß ich ihn durch meine Sorgfalt von Raserei, durch meinen Muth vom Selbstmord rettete? Daß ich das berlebte? was hilft die grenzenlose Liebe mit der ich mich diesem Herder aufopferte, mit Muth ihm rieth, widersprach, tadelte? 8 Jahre fr ihn sorgte? warum ber lebte ich das? Diese Menschen waren undankbar – das ist ja Weltlauf! Der mit Wohlthaten Uberhufte wird undankbar – aber die Andern – die tadeln meine Tugend der Liebe und Hingabe, weil sie klger als liebend sind. O das lange Leben taugt nichts fr dem der viel lebt. Den Zusammenhang der Mrs. Roullets mit Frulein Bauer begreif ich nicht. Frulein Bauer kenne ich seit 16 Jahren (Das tugendhaft sein, ducht mir nchst dem gallant sein der zweideutigste Ruf. Woher weiß man denn das? he?) und habe nie eine edle That nie ein geistreiches Wort von ihr gehçrt. Sie ist todtkalt, steif aus Klte, erhaben aus Steifheit, Gefaßt aus dem Eisbollwerk welches Vornehmigkeit, Klte, Steifheit Hoheit um sie errichtet. Sie war schçn, groß, schlank, sieht unerschtterlich mit ihren geordneten Zgen aus – sie hat Talente in Musik, Zeichnen. Sie muß die Sicherheit des Karakters haben welche ein solches Wesen giebt. Ihre nhern Bekannte sagen: sie lebe nur der Pflicht. Gute Eigenschaften muß sie haben; eine Art Klugheit muß sie haben – Gefhl, Geist, Gemth, urtheil ich ihr ab – geistreiche, gemthliche Leute gestehn unter 4 Augen daß sie kalt u langweilig ist. Der Kçniginn hier, behagt sie wohl weil sie, in weiblicher Gestalt und mit weiblichen Formen u Minauderien dennoch vis  vis ihres Geschlechts wie ein Mann steht da sie keine lovly meeckness zeigt. Ich wnschte ich bekm noch eine andre Ansicht dieser Person – wenn ich sie einmal finde, sprechen wir nicht zusammen – welches leicht ist da sie fast nicht den Mund aufthut besonders nicht zum G e s p r  c h – hçchstens zu kleinen propçnechen

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Brief 298

ber vetilles – So kenn ich sie seit 16 Jahren. // Luisens Gesundheit geht er110 trglich. Ich wnschte ein ltlicher, angesehner, wohlhabender Mann bçt ihr die

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Hand – dann ging ich in einen Winkel wos warm u still wr, erzçg meine Enkelinn Molly oder sonst ein Kind und wartete bis es Abends wr. Von Frau von Kster spreche ich, weil ich berhaupt mit Frauen, wenig mit Mnnern umgehe, und sie mich wenig befriedigen. Herr v. Kster ist mir lieb und ich schwaze mit ihm, mit manchem alten Profeßor, mit meinem Hausherrn, Grtlermeister, mit manchen Dorfpfarr der mich litterraisch heimsucht – ich bedarf keines Welttons um gern mit Menschen zu reden, und mache Menschen jedes Tons reden um Ansichten von ihnen aufzufaßen. Seine Tochter ist ein geistvolles schçnes Mdchen die mit Luise Geistesverkehr hat – wenn diese beiden hbschen Kçpfchen an einander gelehnt den Euripides lesen und sich den Plato entziffern sieht es herrlich aus. Dann Blumen ordnen und wie die Geilen lachen – Ksters haben ein liebes Familienleben, arbeitsam – die Damen arbeiten alles selbst, stez liebevoll vereint, die 6 Kinder die noch hier sind (einer studiert in Berlin) das Muster einer lieben Familie – ein bischen nordische Vornehmthuerei – aber sehr milde. Ich werde Ihren Gruß bestellen. – Die Humbold war ein – verliebtes Frulein – Humbold kannte sie also, kannte sie als scrophulos krnklich – wie gallant sie als Frau war, erfuhr ich nie en detail. Humbold ist ein Mensch der dem Verstand rein weg das Ubergewicht gegeben hat; das konnte er leicht bekommen, denn er hat deßen ungeheuer. Aber nun er a l l e s andre Menschliche verdrngt hat, agirt er mitunter wie Dumheit. Seine lteste Tochter ist halb blçdsinnig; die 2te verheirathete er im vierzehnten Jahre an einen gleichgltigen Menschen der weder Reichthum noch hohen Rang hat; jezt heirathet sein ltester Sohn, ein Taugenichts von 20 Jahren. Da mache ein andrer einen Reim draus. Frau v. Stahl die Hofdame der Duchesse du Maine unter dem Regenten wars die sich in ihren Memoires en buste schilderte. Humbold den ich liebe und fr einen der seltensten Menschen ansehe, ist sicher einer der gefhrlichsten und unseeligsten Staatsmnner unsrer Tage. Ein Mensch der stez theoretisirt und das Leben, den Genuß, die Moral, jeden Gedanken und jede Regung, Faser vor Faser a b g e s p l i t t e t hat so daß ihm die Menscheit jezt wie eine Apothekerbude vorkommen mag aus deren Bchsen er Geseze, Staatenwohl, Vertrge u. s. w. zusammen sezt. Palingenesie hat nur mit decomponirten Kçrpern zu thun. Das ist Graulich! – Fr welche Partei ich im Wirttembergschen bin? in Deutschland nie, fr gar keine. Das ist mir all eins was die machen. Fr Wangenheim seine gar nicht, sie zeigt nicht Verstand genug; fr die Stnde gar nicht; das sind gemeine Gesellen die sich von den verlumpten Mediatisirten Hnseln laßen. Wr ich ein Wirtemberger: ich htte diÆeæ neue Constitution angenommen und so eifrig, so fest gehandhabt, so gewaltsam krftig daß nach dem festgesezteÆnæ ÆLckeæ Termin die Verbeßerungen erzwungen worden wren. Da htten aber a l l e Wirtemberger mßen denken wie ich – nun .........ÆLkkeæ kennt aber der Deutsche u der Wirtemberger von allen Dingen am wenigsten Einigkeit, Kraft und Ausdauer, also wr diese CoÆnstitutionæ gewiß schlecht ausgefallen. Mein Persçnliches Verhltniß zu Wangenheim macht mich ber seine Partei nicht ein Jota anderÆsæ ÆLcke?æ denken, und meine Indifferenz nicht ihn.

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Hier bestehn die Partein in einem Haufen Beamten, und einen Theil ÆLckeæ Brgerschaft. Das Volk will Brod u Wein, sonst nichts. Die Einzelnen beider Partein sind hçchst gemeine, rohe MenÆschen,æ ÆLcke?æ Rabulisten und Dinten Klekser, Schreiberseelen, Wohllebler aus der Garkche, alles im kleinsten Masstab. – wie mogte ich mich um das Geschlecht ereifern? So bald ein Courrir mir zu Ohren kommt, schick ich Ihnen Rckert, Robert u hollndsche Briefe. Professor Kruse, ein dnischer Dichter, den ich heute fragen will ob er Sie in Rom gekannt, woher er kommt, hat mir gesagt daß er mehrere meiner Erzhlungen ins Dnische bersezt, daß man sie gern lse. Das freut mich. Kruse sieht Huber hnlich und Luisen und scheint Feinheit und Gefhl zu haben. Ohlenschlger ward mir so lieb wie sein Corregio der ein schlechtes Schauspiel, aber ein herrliches Gedicht ist. Blanche flour kann recht schçn sein; wenn ich aber nur erst begrif was dabei gewonnen ist wieder trivial und roh an Geist zu werden? noch faß ichs nicht. In Cottas knftig Jhrchen Calender steht so ein Hornkind von Rckert – das ist um ein Haar wie der Theurdank u Niebelungen – nun was ist denn da gewonnen? solln wir denn wieder ungeschlachte Lmmel werden ohne Ehre, Kunde und Wißenschaft wie Ezelinen Mannen? ists mçglich es zu werden? gewçnnen – die ungeschlachtesten Handwerkspursche ausgenommen unter uns Jemand so zu sein? – Sie haben aber einen vçllig falschen Begrif von mir, wenn Sie denken daß ich irgend wo ein Blatt aus meinen Morgenblatts Chiffons zu Tag legte – in der ganzen Lebenszeit nie, und je weniger je beßer wird dieses geußert. Indeß ich schrieb schickte Riedesel Ihre gtige Sendung, ohne einen Gruß, o h n e e i n e S i l b e durch einen Enakssohn von Bedienten. Nun – gegen dem giebts einge Sarkasmen. 1000 Dank! es wird gebraucht, benuzt, bedankt! Das Kunstblatt kommt nur zu selten heraus – die besten Sachen liegen sich tod. Von Bartholdy habe ich 124 Seiten antiquarische Sachen – habe recht hbsche Dinge. Cotta geizt mit solchen Leuten wie Riepenhausen weil sie ihn prellen wo sie kçnnen. Beide Theile haben Unrecht und sind dumm – wie alles Unrecht ist. – Bei uns ist Hunger und Mangel noch groß wie sonst. Das Brod kostet hier a Pfund 9 Kreuzer in Mainz 4 Kreuzer. in diesem verwsteten mißhandelten Mainz. Dort // in jenen Provinzen wachsen – so hoff ich zu Gott! den olympischen Gçttern des Bundestags die Ruthen. Im Jahr 92 schickten sie ihr schwerflliges Heer nach Frankreich um die Tollkçpfe mit ihrer Lehre und ihrem Lçvenmuth nach Deutschland zu locken. Damals sagten kluge Leute: umsezt die Grenzen, laßt die Tollkçpfe ihren Anfall drinnen austoben – O nein! – im Jahr 1815 schicken sie 100000 ihrer Batons h i n e i n in die Schule und nehmen ein paar Millionen h e r  b e r die ihren dumpfen Gesellen tagtglich zeigen was nach 20 Jahren Menschen wurden die Rechte hatten, selbst wenn ein Despot sie beherrscht. O die herrliche Politik! le jour tardif ….. aber nicht blutig wie dort, nein! gesezlich und ehrerbietig und die Frsten ehrend die des Volkes Haupt sein sollen wird dieser jour tardif kommen, und dann steht wo im Lichte ein Krais aus den 72 und manchen andern und Forster unter ihnen und ihre eigentliche Seeligkeit beginnt, und sie rufen: ja deshalb ließen wir das Leben. – Ob ich schwrme? O behte! Aim geht gut und mnnlich – Therese gut und schchtern, Luise gut u

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Briefe 298 – 300

starr aus Festigkeit. Das konnte nur s o sich bilden. Bei Glckslcheln wrde sie bald milde werden. Leben Sie wohl! Ihrer aller Andenken lebt Liebe umfloßen in unsern Herzen wie da meine Nelkenstçcke im Abendstrahl. Unsre Natur ist auch 200 schçn. Ihre Therese. Was schroff u eckig ist an meinem Brief rechnen Sie auf Eile und Flle nicht auf Rauheit u finstern Sinn. Herzlich Ihre Th.

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 14. Juli 1817 Montag

Mit einiger Schchternheit, verehrter Freund, merke ich an daß Sie in Ihren beiden hçchst intereßanten Briefen ber Frau v. Krdener einige Abkrzungen und einige Milderungen finden werden. Abkrzungen, weil wir einen solchen Vorrath von Correspondenz hatten, daß wir uns im Plaz einschrnken mußten um so intereßante Dinge dennoch so schnell wie mçglich zu geben. Milderungen weil ich das Strenge gern mild gesagt haben mçgte wenn es solche Thatsachen betrift, wenn es eine Frau betrift und, weil die Familie des Schwiegersohns hier in der Nhe wohnt und der Sohn der armseeligen Frau rußischer Gesandter ist der auch hier her kommt – mir ducht der Werth und die Bedeutung der Nachrichten verlieren dabei so gar nicht, wenn man Beiwçrter weglßt. Sie haben recht meine Wnsche erfllt mit diesen Erzhlungen. Welche Tollheit – Aber wenn Sie ber der Behandlung des Magnetismus nun Vollends alle Geduld verlieren wollen so lesen sie das neue Heft von Eschenmayers Archiv. Darinn steht die Geschichte der Krmer die Doktor Nick zur Somnamble machte – lesen Sie! ich bitte! Diese sagte des Kçnigs Tod voraus, das finden Sie alles haarklein! Ich bitte Sie lesen Sie diese turpituden! in derselben Seßion in der sie des Kçnigs Tod prophezeihte, versprach sie auch des Geheimraths von der Lhe seinen. Der geht aber kreuzwohl umher – davon sagt Herr Nick kein Wort. Ich bitte Sie keine Gelegenheit zu versumen, ja sie wohl zu suchen um die Versuche zu beobachten. Ich wnschte sehnlich daß geistvolle Mnner anfingen den Unterschied zwischen dem Dasein der Kraft, ihrer mçglichen, wahrscheinlichen und e r f a h r n e n Wirkung und den Mißbrauch, Trumen, Betrug, Gottlosigkeit, darzulegen. Wenn Nick Krmpfe beschwichtigt, fern u nahe wirkt – meintwegen; wenn die Kranke ihren Bauch u Magen sieht – o Ja! alles das – aber wenn sie Geister sieht, wenn diese Absurditeten fordern; wenn sie mit Schuzengeln parlirt, das Paradies beschreibt, so soll Nick sagen: Da faßelte sie, sonst halt ich davon daß e r auch im Uebrigen faßelt. Man spricht hier von einer großen Verndrung im Geheimrath Hartmann, Wchter u. s. f. sollen heraus, Cotta u Griesinger h i n e i n. Die Brgerschaft von hier hat, der neuen Constitution gemß auf koniglichen Befehl 19 Brger erlesen als Controlle des Magistrats. Diese 19 sollten dem Kçnige einen Eid ablegen – Sie verweigerten ihn: eh der Kçnig nicht ihnen ihre alte Constitution

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gb u sie ihr gehuldigt haben, kçnnen sie i h m nicht schwçren. Dann legten sie einen provisorischen Eid vor dem sie schwçren wollten. Die Sache ist en suspend: Leben Sie wohl! – Die Eltern welche seit Gstav Bißings Tod von dem Institut in Hofwyl Briefe hatten, sind outrirt daß ihnen dieses k e i n Wo r t von diesem 35 rhrenden Vorfall schreibt. Ihre achtungsvoll ergebne Th. H. St. den 14. 7. 17.

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An Henriette von Reden in Karlsruhe Stuttgart zwischen 9. Mai und 15. Juli 1817

Liebe Henriette – Und mit diesen Namen das ganze unbefangne Vertraun des vierzehnten Jahres und eine viel reifere Anerkennung Deines Werthes. Htte ich Zeit gehabt Dir zu erzhlen wie die lezten Jahre mir so gar trost und heillose Seiten des Menschenherzens zukehrten, sie schwchten meinen Glauben an die Menschheit nicht, denn der besteht unerlaßlich mit dem Vertraun auf Gott, aber wohl mein Vertraun zu mir selbst, daß ich sie recht erkennen und recht behandeln kçnne – Du wrdest wohl begreifen daß die Anhnglichkeit und Wahrheit die Du mir ausdrcktest, wichtiger war als bloßes Wiedersehn einer Jugend Freundinn. Weißt Du wohl? wenn eine Flur berschwemmt war, und wenn die Flut zurcktritt und alles verçdet ist, so wird es eine Weile, dann heben die Pflanzen wieder ihr Haupt auf weil Gottes Sonne noch scheint und der Erde Schoos seine Kraft nicht verloren hat – so ists mit Deiner alten Gte und Treu zu mir gewesen; sie schmckte die Verçdung. – Mir ist garstig mit gespielt worden im Leben. Deinen lieben Tçchtern schicke ich da ein Buch in dem sie mich auf jeder Seite lesen und das sie deshalb mit Vorliebe und scharfen Blick lesen werden. // Es sei! ich habe es aber nur eine kurze Zeit in Hnden, da es fr Herrn v. Reinhold, niederlndischer Minister in Rom, bestimmt ist (fr sein Geld N.) dem ich deutsche Bcher hier einkaufe. Nachdem es Deine Kinder gelesen, und Dir hie und da ein Wort draus berichtet, so bitte ich sie es suberlich mit der fahrenden Post an mich zu senden »Lange Gaß Kupferschmid Schçnnagel« unfrankirt; pour causes. – aber im Lesen die 89 schndlichen Druckfehler zu corrigieren, die es bis zum hçchsten Ridicl entstellen. Luise hat in Deinen Kindern kennengelernt was ihr abgeht. Sie wrde sehr gewinnen wenn sie eine Freundinn fnd die endlich auf gleicher Bahn der hçhern Entwicklung hinanstrebte – des Gemths und des Geistes. Dann wrde sie auch endlich ihr Innres aussprechen, d a r  b e r sprechen darber hçren. Ich bin Solidaire mit ihr gewesen im Unglck und bin es zu sehr im Karakter; da schweigen wir gegen einander weil wir zu schnell uns verstehn, zu sehr scheuen uns weich zu sehen. Sie hat herzliche Bekannte, sehr liebe Verwandinnen, ist ihnen sehr innig ergeben; aber von Deiner Henriette wrde sie e m p f a n g e n, Milde Klarheit und

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Briefe 300 – 305

Geist und Elise wrde sie mit ihrer heitern Laune hinreißen. In Betty Kster zieht sie Bildung und Trieb nach Wißen an, aber Tiefe und Wahrheit fehlt // und rein Menschliche Theilnahme, da kommt sie immer im Herzen verlezt, wieder zurck. 35 Daß ich mich recht sehne von Deiner Gesundheit einige Nachricht zu haben, das kannst Du Dir denken; aber Briefe fordre ich drum nicht – bis Dein Kind mir das Buch wiederschickt, dann laß mir durch sie ein Wort sagen. Lebe wohl und denke nicht an meine Autorschaft wenn ich Dir Bcher von mir schicke, nur an 40 Deine Therese Huber Stuttgard

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An Johann Friedrich Cotta in Baden Stuttgart 16. Juli 1817 Mittwoch

Geehrter Freund, Ich danke fr Ihr Zutraun in Rcksicht des Intelligenzblatts und werde es rechtfertigen. Mir liegt es an Herzen von mir jeden Verdacht verlezter Zucht und von Ihnen den verhaßten Verdacht des Eigennuzes abzuwehren, als liege Ihnen an den elenden Kreuzern der Einrcksgebhr. Diese Bursche suchen stez Andre hinter der Thr wo sie gern stnden. Allein ich bitte Herrn Reichle durch Ihre Handlung die Weisung mir die Revision des Intelligenz Blatts zukommen zu laßen. Ich frchte mich anmaßend zu scheinen. Ich erhielt von Reinhold aus Rom zu meiner Disposition frs Kunstblatt die Publikation (italienisch) ber die Ausgrabungen in Albalonga mit Kupfertafeln (Aeneas ersten Anbau?) dann den Katalog von Canovas smtlichen Werken, dann ein neues Heft des Kunstjournals aus dem uns Hausleutner schon so schçne Sachen bersezte, die ich so ungeduldig bin zu geben, nachdem jezt Bçttigers Einsendungen nur ein bischen bercksichtigt sind. Ich werde einen Freund bitten diese Dinge mit mir zu lesen um mir das Intereßante auszuzeichnen fr unsern zweck. Von Bartholdy kamen 124 Seiten Manuscript!!! – Alles Gute Sachen – aber wohin damit? Ich will es noch von allen Seiten Ansehen – das Auswhlen thut dem Rest oft so vielen Schaden – giebt dem Rest das Ansehen von A b h u b, Abfall und das ist schade – es ist alles gut. Th. H. den 16. 7. 17

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 17. Juli 1817 Donnerstag

Das Heft ist nach Herrn Geheim Hofrat Cottas Verlangen fr das Litteratur Blatt angezeigt. Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart oder Baden Stuttgart 18. Mrz, 18. Juni oder 18. Juli 1817 Dienstag, Mittwoch oder Freitag

werde es besorgen. Der Auszug aus bibliothque Universelle ist vollendet – habe ihn nur einen Wißenschaftlichen Mann zur Durchsicht gegeben. Bedrfen Sie das Heft nicht, so bitte um Geduld.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 21. Juli 1817 Montag

Bestellt Bcher fr Johann Gotthard Reinhold und kauft fr sich selbst Faust in Umrißen. Moritz Retzsch: Umrisse zu Goethes Faust; Ludwig Robert: Kmpfe der Zeit; Freimund Reimar Æd.i. Friedrich Rckertæ: Deutsche Gedichte; ders.: Kranz der Zeit

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An Johann Friedrich Cotta in Dotternhausen Stuttgart 22. Juli 1817 Dienstag

Die Anzeige von Wiebeking ist von Duttenhofer. Ich erhielt das Werk mit 3 Zeilen aus Ihrer Handlung die m i r auftrugen eine Anzeige davon zu machen. Lchelnd zeigte ich sie Luisen und sagte: Das schickte sich schçn! – Dann dachte ich Sie htten Ursache dieses Werk nur still anzuzeigen, da ich eben einen Brief aus Bayern (Anspach) hatte von einem sehr gelehrten Mann, der das Buch sehr gering schzte. So meinte ich mit der einfachen Anzeige die Sache recht zu behandeln. Von einer weitern Andeutung von I h r e r S e i t e war k e i n Wo r t vorhanden. Mir kçnnte nicht einfallen v o r z u g r e i f e n. Liegt Ihnen an einer andern Anzeige, ist das Werk wichtig genug, so gab uns die Jenaer Litteratur Zeitung u andre das Beispiel von zwei Rezensionen deßelben Gegenstandes. – Ich freue mich daß Sie Wetzler gern sahen. Solche Menschen die mit einer Art Mhseeligkeit das außre Leben tragen, finden in mir immer einen besonders weichen Sinn. Ich wnschte er legte Ehre ein als Autor. Wir hatten und haben noch K r u s e hier, Literatur Profeßor in Koppenhagen, einen Kontrast zu Ohlenschlger als Mensch und Dichter und doch ein sehr anziehender Mensch den ich nicht ber, nicht unter Ohlenschlger sezen mçgte. Erstlich eine Gesichtshnlichkeit mit unsern Verewigten Huber, die auffallend ist. Kopfform, Stirn, Augenlage, Mund – aber alles kleinlicher und kleiner – auch die Gestalt beider also // abgestufft, aber doch ganz getreu hnlich. Auch in der Art die Welt aufzufaßen hat er etwas von Hubers Gemth. Im ganzen hat er fr den

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Briefe 305 – 310

Menschen und das Leben wohl mehr T i e f e wie Ohlenschlger, dieser aber wohl mehr Genie und Fantasie. Krusens Schauspiele sind modern u sentimental, dabei psycholisirend ohne Raisonnement das zur Last wr. Sehr voll Handlung, sehr einfach im Dialog. Aber Ohlenschlgers Lyrik u Khnheit fehlt ihnen. Krusens Erzhlungen sind dagegen viel gehaltvoller als Ohlenschlgers. Er gab in Wien ein Bndchen heraus das gar nicht ber çsterreichische Grenzen kam – 3 sehr anziehende Stcke, ganz in dem Karakter m e i n e r Erzhlungen aber viel reicher an romantischen Vorfllen. Der Mann hat auf S i e gewartet um Ihnen Vorschlge zu thun. Nun kommt von Hagen (siehe Niebelungen) der sein Bekannter u Freund ist u sagt ihm daß er mit Sauerlnder fr ihn, Kruse, negoziirt habe. Sollten Sie diese Sache goutiren so schreiben Sie mir doch was Ohlenschlger bekommt und ob Sie mçgten entriren? Kruse bersezte meiner Erzhlungen einige ins Dnische und sagt mir daß ich in Dnnemark ein sehr schmeichelhaftes Publikum habe. Sie bleiben recht lange aus! Ich begrße Ihre liebe Frau. – O Sie guter Mann! wenn Sie ber so eine Anklage von Eigennuz irre werden kçnnten, sagte ich so etwas nicht. Daß // man sie macht, bringt mich in Harnisch; Sie zu vertheidigen ist mir Pflicht. und ich habe die Waffe in Hnden – ich sage was Sie mir seit 13 Jahren waren, und was ich heilig von Ihnen erwarte so lange Sie u ich leben. In Eile. Th. H. Stutt. den 22 Jul 17.

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An Henriette von Reden in Karlsruhe Stuttgart 22. Juli 1817 Dienstag

Du gute Liebe! Du schriebst mir liebe Worte, und weil ich in allen was ich je drucken ließ (helas! d r u c k e n! +++) ganz und wahr mein innigstes Denken aussprach, so ists als httest Du einen Theil von mir wenn Du mich liest. Ich sende Dir diesen Brief durch einen dnischen Dichter, Herr Profeßor Kruse 5 – er schreibt hbschere Geschichten wie ich, Trauerspiele die Deine lieben Mdchen freuen wrden, ist in seinem Vaterlande sehr geschzt, kommt aus Rom und verdient liebe Menschen zu sehen. Ein gemthlicher Mann. Sieh ihn gtig an u erlaube ihm Deinen und Deiner Tçchter Anblick. Ich umarme Dich – heute recht in Eil und bin innig Deine Therese Huber 10 Stuttgard den 22 Jul 1817

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Unbekannt Stuttgart 23. Juli 1817 Mittwoch

Dieses ist ohne Zweifel ein sehr nzlicher und zweckmßiger Aufsaz; aber fr das Morgenblatt eignet er sich keineswegs. Es ist gar k e i n e L e k t  r e sondern eine

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Z u r e c h t w e i s u n g an das Individuum: Redakteur des Conversations Lexikon – diese gehçrt wohl in eine Beilage einer gelehrten Zeitung, oder in ein Intelligenzblatt, wrde aber niemanden in einem Leseblatte behagen. Auf diese Grnde stzt 5 die Redaktion die Bitte einen so nzlichen Aufsaz recht bald in einem Blatte welches zu dergleichen Anzeigen bestimmt ist, erscheinen zu laßen. // Conversations Lexikon betreffend

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 23. Juli 1817 Mittwoch

Zu den Druckvorlagen fr zwei Abbildungen im »Kunst-Blatt«, um die rckstndige Nummer den Publikum nicht lnger vorzuenthalten und die Ordnung der Nummern herzustellen. Æanonym:æ Steindruck zu ÆPhilipp Wilhelm Hausleutner (bers.):æ Via Sacra; Friedrich Matthi: Abendmahl; ÆChristian Friedrich(?)æ Stçlzel (Stecher): Friedrich Matthi: Abendmahl. In: Kunst-Blatt Nr. 16, S. 61–62 zum Morgenblatt, Nr. 191 (11. 8. 1817); Carl Heinrich Wenng: Niobe; Kunst-Blatt Nr. 13 zum Morgenblatt, Nr. 241 (8. 10. 1817); Kunst-Blatt Nr. 17 zum Morgenblatt, Nr. 205 (27. 8. 1817)

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An Johann Friedrich Cotta in Dotternhausen Stuttgart 24. Juli 1817 Donnerstag

Von den von Friedrich Gottlieb Welcker angezeigten Stellen aus Zoega sind einige Bruchstcke zum Einrcken hergegeben. ÆF. G. Welcker:æ Bemerkungen ber Zoega

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 27. Juli 1817 Sonntag

Meine Herrn, Madame Chezy grçßeres Manuscript: E m m a, wird mit Anzeige sogleich gedruckt. Von den Gedichten wird eines folgen. Dieser Mann von Heidelberg mag dahin sehen wie er sich hilft. Hier ist sein Brief zurck nebst der Einsendung die in No 173 des Morgenblatts gedruckt ist. 5 Diese hat keine Tags Anzeige nur den Monat; Wer sie einsieht wird bemerken daß ich die Unstatthaftigkeiten strich. Wie die Einsendung von Herrn Professor Voss kam, zog ich Herrn Geheimrath von Hartmann, Vossens Freund und Herrn Richters Bewundrer, zu Rathe. und er war m i t m i r der Meinung Herrn Vossens

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Briefe 310 – 312

10 Schreiben unbedingt abzulehnen 1 Mal, weil schon das Wichtigste, und fr Herrn

Richter, sehr rhrend Ehrenvolle gesagt sei im Artikel Nº 173, 2tens Weil Herrn Vossens Schreiben Bombast enthielt. Ich bitte dieses Blatt nebst den beiden Einschlßen zu etwaniger Nachfrage des Herrn Geheimhofrath // Cotta oder wem es sonst intereßiren kann, in Bereitschaft zu halten 15 Mit Achtung St. den 27. 7. 17. Therese Huber

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An Therese Forster in Wiesbaden Stuttgart 27. Juli 1817 Sonntag

Beruhigt die Tochter wegen ihrer Urteilsschrfe: Ne Vous en deplaise, il faut que mon h u m o r et ma bizzarrerie ne choque pas universellement, car on me tourmente  force de visites et daccueil quon me fait. ber ihre Besucher: von der Hagen, Kruse, Raumer, et tout cela venoit dItalie; Sophie von Pobeheim mit Tçchtern auf dem Weg nach Mailand, und Joseph Maximilian Frnkel mit Familie. Mad. Pobichheim connoit toutes mes anciennes rlations, et si particulirement quelle a lu de mes lettres depuis 30 ans. cela nous donne beaucoup de matire de conversation. Frnkel lobt Berlin et la Prusse; Hagen und Raumer soutiennent leur Niebelongen Natur et denigrent lItalie. Raumer est Purschikos und absprechend, ein Verstandes Mensch der von dem positiven Saz ausgeht, daS die Deutschen die grçSte, mchtigste, verdienstlichste Nation sind. Hagen a labord agrable. Il a extremement courtis Louise, prtendant que cetoit parcequelle ressembloit  sa femme – car ces gens sont sous les loix maritales depuis des douzaines dannees et je les ai bien renvoy  leurs propres principes qui prchent la Huslichkeit. Trifft Karl von Schiller: Jai deja rencontr ce jeune Schiller par le monde par ci et par l, je lai accost, mais je pense que son illustre papa ne lui ait jamais parl de lami de sa jeunesse ÆLudwig Ferdinand Huberæ qui a partag avec lui ses plaisirs, ses peines et sa bourse. Cest vrai que de son vivant Mr. Schiller terminoit son amitie en lanÅant des Xenien contre Huber – Huber le lui pardonnoit, et pour cette raison mme Schiller auroit du conserver sa mmoire parmi ses enfans. quand  moi jai eu de tout tems une mince ide de la moralit, d e l  a m e du grand Poe¨te Schiller. Ihre illusionslos abwgende Sicht der Situation der Tochter Therese im Hause Goldbeck. jai lide que Si tu mavois ecoute il y a 10 ans quand je te priois de former un peu de prtentions, si tu tavois accoutume  exprimer ton merite intrinseque dans ton maintien, ta conversation, ton allure, ces gens l sauroient te mettre  la place qui test due. Crois tu donc que je maveugle sur tes peines? Interessant bleibe, wie sich die Stellung des neuen Hauslehrers entwickeln werde. Gottlieb zur Kur in Cannstatt depuis 15 jours. Sein Leichtsinn in Geldangelegenheiten, auch ihr gegenber. Haug verlßt das »Morgenblatt«; je ne sais pas comment Cotta le remplacera – car il me faut une espce dassistant pour la partie mechanique – vu le besoin dinspecter limprimeur, et le composi-

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teur, et le decorum defendant que je men mle. Claires neue Schwangerschaft. Louises Heiratsaussichten: lIde de lavenir la ronge – ni s a n t  ni s u b s i s t e n c e – voila les spectres qui laffligent. Emil von Herders Verschlossenheit bei einem Treffen mit Gottlieb in Augsburg; connois tu cette manire que tu a aussi exerc 35 de ton tems – de se restreindre absolument  rpondre  la question  Vous adresse, sans jamais dvelopper le sujet ni prolonger le fil que l e q u e s t i o n a i r vient de tirer de la grenouille. cela me met lesprit  la torture. Madame de Stael ma fait un bien infini en disant sur le talent de parler et la disposition  parler, tant de bonnes choses. cest une chose charmante, partag unique de lhomme, moyen de 40 faire le bien le plus efficace, organe de la bienfaisance, Lieutenant de bienfaits – elle est morte, mad. de Stael – dont je suis charm pour elle, car elle ne savoit pas etre age. Louises Theaterbesuch: cest Marie Stouart. Kruse compose en Danois et se traduit lui-mÞme. Lektre. Lebenshaltungskosten. Freude an der Natur. Unsicherheit ber den jetzigen Aufenthalt der Tochter Therese. Augenprobleme. Zur Forster- 45 schen Verwandtschaft in Berlin. Nachrichten aus Gçttingen.  propos! pourquoi ne maccorde tu pas mon: de Huber que mon Roi ÆKçnig Maximilian I. Joseph von Bayernæ et nos usages et lhabitude de tous mes alentours me donnent? Æanonym:æ Der Nibelungen Lied. Hg. von Friedrich Heinrich von der Hagen; ÆJohann Wolfgang Goethe und Friedrich Schiller:æ Xenien. In: Musen-Almanach fr das Jahr 1797. Tbingen Æ1796æ, S. 285; Arnold Heeren: Handbuch der Geschichte der Staaten des Alterthums. Gçttingen 1799; Laurids Kruse: Anna Capri; ders.: Coeur Dame; ders.: Ezzelino; ders.: Die mhrischen Brder; ders.: Die Wittwe; Georg Heinrich von Langsdorff: Bemerkungen auf einer Reise um die Welt in den Jahren 1803 bis 1807. Bd. 1.2. Frankfurt a. M. 1812; F. Schiller: Maria Stuart ein Trauerspiel. Tbingen 1801; F. Schiller: Smmtliche Werke; Germaine de Stae¨l: De lAllemagne. Bd. 1–6. Paris 1810, London 1813, Berlin 1814, Bd. 1, Kap. 11 und 12; Christoph Martin Wieland: Smmtliche Werke; Morgenblatt

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 27. Juli 1817 Sonntag

Zum verzçgerten Abdruck seines »Morgenblatt«-Beitrags. Ist in dem Fall an Correspondenz Reichthum zu ersticken. Bittet Magdalene Ott und Elisabeth Usteri um Empfehlung einer Erzieherin fr Familie Frnkel; gefordert werden: reine Sitten, strenge Moral, entschiedne Ordnungsliebe, feinen Anstand; franzçsische Sprache zum t  g l i c h e n Gebrauch nicht zum gelehrten Unterricht; Musikali- 5 sche Geschicklichkeit so viel mçglich, besonders um den Familien Krais zu erheitern und als Bildungsmittel die Kinder zu  b e n; diejenige Bekanntschaft mit Geschichte, Geographie u. s. w. welche die Erzieherinn fhig macht den Lehrer die Hand zu reichen außer den Ubungsstunden, und die Ansicht: Wißenschaft sei keine toiletten Ausschmckung, sondern ein Bildungsmittel zu hçhern Zweck, 10 um den Karakter zu bilden und ber die kleinen Intereßen der Eitelkeit sich zu erheben. – Diese Eigenschaften sind leichter in einer D e u t s c h e n vereint, wie in einer Franzçsinn. Zu den Besuchern in Stuttgart: von der Hagen, Kruse und Rau-

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Briefe 312 – 317

mer; letzterer war uns nicht so lieb – er berlienert so recht, mit lauter Verstandes 15 Ubermacht, Abschzen und Zuversicht. Hoher Brotpreis bei schlechter Qualitt. Joseph von Baader: Ueber ein neues System der fortschaffenden Mechanik; Laurids Kruse: Anna Capri; ders.: Coeur Dame; ders.: Ezzelino; ders.: Die mhrischen Brder; ders.: Die Wittwe; ÆP. Usteri:æ Botanische Bruchstcke

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart etwa 27. Juli 1817

Die Geschichte Ricardo ist in den klaren, lebensfrohen Styl des le Sage/ Gilblas/Gomez u dergleichen geschrieben. Sie schildert eine g e w ç h n l i c h e Menschheit wahr und kurzweilig hat nichts Anstçßiges, ist aber nicht genial. L a n g ist sie, deshalb mßen wir uns in Voraus entschließen sie t r e u l i c h durch 5 viele Bltter fortzusezen. Mißfllt das den Herrn Geheim Hofrat so giebt man sie zurck. Daß sie dem grçßern, und doch nicht ungebildeten Publikum gefalle zweifle ich nicht. Th H. Hirzel soll in das nchst zu druckende Blatt kommen.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart etwa 27. Juli 1817

ich bitte um Verzeihung // nicht frher beantwortet zu haben! Der Ricardo wird v i e l R a u m einnehmen. Wenn ich nicht irre zhlte ihn Reichle zu 27 Spalt. Daher ist er fr das Morgenblatt nur dann zu brauchen wenn wir b e s t i m t damit fortfahren bis er alle abgedruckt ist. – So viel darber 5 Antwort wegen R i c a r d o

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 30. Juli 1817 Mittwoch

Erbittet Hefte  b e r n e u e E r z i e h u n g s M e t h o d e n, um sie Pfarrer Reuchlin, welcher jezt hier anwesend ist, durchsehen zu laßen. Fragt nach Rckkehr Johann Friedrich Cottas. ÆStophel:æ Schulen der Menschheit

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart vor 2. August 1817

Dazu ist bestimmt der 1–2–3–10–11–12 Brief

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 4. oder 8. August 1817 Montag oder Freitag

Geehrter Freund, Ihre liebe Frau, die ich mich herzlich freute so wohlaussehend anzutreffen, wird Ihnen gesagt haben daß ich Sie aufsuchte; aber wohl begreifend daß Sie jezt Alles drngt und nach so langer Abwesenheit auf Sie wartet, trag ich Ihnen meine kleine Angelegenheit schriftlich vor – haben Sie dann mir etwas mndlich drber zu sagen, so giebt mir Ihre werthe Frau Nachricht wenn ich Sie zu Hause finde. Im Grund ists beßer wenn ich schreibe – ich werde nicht weichmtig wie beim lebendigen Wort. Ich denke Sie sind mit dem Morgenblatt die Zeit ber zufrieden gewesen? Es waren artige Sachen und unterrichtende drinn und – ich denke keine Bevues – so soll es mit Gottes Hlfe – und immer beßer – fort gehen. Nun wnschen aber meine Kinder herzlich daß ich sie, auch nur auf 14 Tage besuche; da nun Greyerz im Kannstatter Baade ist, und nchste Woche abreist, so kçnnte ich mit ihm ohne Kosten nach Gnzburg. Einmal mßte ich diesen Besuch machen so lange Haug noch am Morgenblatt theil nimmt, da er deßen Redaktion auf diese Zeit bernehmen wrde, zweitens wrde ich erfahren ob 14 Tage gnzliche Hintansezung von Lesen u Schreiben meine Augen vielleicht heilte. Ich wrde das, fr 14 Tage nçthige Manuscript aus dem Vorhandnen, mit Bezeichnung des Volume eines jeden Aufsazes (welches ab zu zhlen ich jezt einige Fertigkeit habe) also ordnen, daß die Aufsze nur neben einander fortzulaufen brauchten; km ein neuer, dringender, so wrde er eingeschaltet, und die Correspondenz folgte nach t  g l i c h e r Erwgung welche der Inhalt bestimmt. // Die Sache wrde keine Schwierigkeit haben, wenns ehrlich zugeht, aber ich habe zwei Bemerkungen dazu zu machen. Die Vorzglichste ist die das I h n e n meine Abwesenheit vom Geschft j e z t nicht unangenehm sei. So bald das ist, entsage ich dieser 1 4 t  g i g e n R e i s e ohne alle weitre Umstnde – die zweite ist die Besorgniß daß mir das Geschfft aus der Hand gewunden werde, whrend meiner Abwesenheit, und ich es bei meiner Rckkehr nicht mehr so vollstndig beherrsche. Habe ich das zu frchten, so entsage ich der Reise und meine Kinder mßen das einsehen, das mein Geschft mein erstes Liebeszeichen fr sie ist, mein Besuch aber ein untergeordnetes. Mein jeziger Geschftsgang kçnnte mir aber durch Haug aus der Hand gewunden werden, wenn es ihm kein Ernst ist abzugehen von der Redaktion. Sie sehen das klarer wie ich, und ich bitte Sie deshalb mir selbst zu rathen.

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Wenn Sie die Manuscripte shen wie ich sie im Druck gebe, wrden Sie kaum eines erblicken in welchem nicht meine Aufmerksamkeit zu sichten, zu vermeiden, zu sichern, sichtbar ist. Manche Correktur zeigt Ihnen wie ich in der Druckerei noch durch Aufmerksamkeit und Bitte Ungeschicktheiten verhte. Es wird keine Silbe gedruckt die ich nicht bedacht habe – ich begehe also Irrthmer, nie Nachlßigkeit. Das soll kein E i g e n l o b sein, aber E n t s c h u l d i g u n g wenn ich glaube mehr zu thun wie Haug gethan hat der die Hlfte der Aufsze nicht las und von allem was nicht belletristisch ist, keine Notion hat. Ich schlage oft in vier Lexicons nach um ein Wort recht zu verstehen, einen Ort kennen zu lernen – kurz ich meine es redlich aus Gewißen und Stolz – und muß aber auch wnschen daß es mir // glcke weil meine Lage davon abhngt. Ich darf also nicht mich entfernen wenn ich mir schaden kann. Nun habe ich Ihnen meine Geschfts Sorgen entdeckt. Mit Ihrer werthen Frau sprach ich offen ber Haug – er hat mir keine unangenehme Minute gemacht, da ich ihm stez zu beweisen suchte daß seine Dichtkunst mich freute, aber nicht frs Morgenblatt. Ich lese seine Sachen, freu mich an manchem, freue mich an seinem Verseleben, und wir sind heitre Freunde zusammen. Er hat ein Talent daß unter einem gesellschaftlichen Volke wie die Franzosen, unter einem mßigen wie die Italiner, große Freude erregen wrde – bei uns wo die flchtige Stunde so wenig genoßen wird, schzen wir ihn nicht – deshalb aber gehçrt er auch nicht zu dem B l e i b e n d e n, Erlesenen – Ich bitte Sie nun mir ganz nach Einsicht zu antworten, unbekmmert um mein Mutterherz. Ach das muß von der Liebe nur das Rechtthun genießen wollen – und sich heute gar nicht erweichen, denn heute ist meiner Adele Todestag – der Tag an dem Hubers Leben sich mit dem festesten Glied loß lçßte, von dieser Welt. Freitag frh. Th. Huber.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 30. Juli und 9. August 1817

geehrter Freund Ich habe absichtlich diese Handschrift bis zu Ihrer Rckkehr behalten, damit sie nicht die Reise ins Baad mache – und Ihre Muße stçrte. – Fr das Morgenblatt ist da nichts zu brauchen. Das grçßre Gedicht, D a s Vo g e l s c h i e ß e n, ist zu 5 lang und nicht vollendet genug um einen so selten gegebnen Vorzug als die Aufnahme im Morgenblatt zu rechtfertigen. Das erste kleine We l l e n s p r a c h e habe ich abgeschrieben behalten, um es zu benuzen. wenn Sie es gut heißen – es ist von der mystisch ein wiegenden Gattung die Liederchen wohl ansteht. – Die Prosaischen Dinge sind schwerfllig – Sonette htten wir schçnere wenns, daran 10 lg – Aber das Ganze was der Mensch schreibt hat v i e l S i n n und wrde verdienen z u s a m m e n g e f a ß t zu erscheinen, um die Aufmerksamkeit und Critik der Kenner auf sich zu ziehen die sich ber ein einzelnes Gedicht im Morgenblatt

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nicht erklren. Hielten // Sie es fr nçthig andere Wahl zu treffen, so freute ich mich sehr. – Ich bin sehr verdrieslich ber die selbstschtige, fahrlßige, l e d e r n e Natur von solchen Menschen wie Reinbeck, Mathison – statt mit Intereße etwas 15 Neues kennen zu lernen, zu beurtheilen u. s. w. benehmen sie mir durch Indifferenz allen Muth ihnen etwas mitzutheilen – und der weibliche Theil dieses Cirkels zeigt nun ohnehin keine Spur Theilnahme u Aufmerksamkeit wenn es nicht einen bloßen Roman von 100 Seiten gilt – denn lnger darf er auch nicht sein. – Doch das gehçrt hier nicht her. 20 Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Moritz Lange in Neuburg a. d. Donau Stuttgart 9. August 1817 Sonnabend

Die Novelle Ricardo, Bruchstcke aus dem neuen Gil Blas wird ihren Plaz im Morgenblatt zur großen Zufriedenheit der Leser einnehmen. Die Gedichte wrden, da wir sehr viel Poesie vorrthig haben, ber die Gebhr unbenuzt liegen bleiben; was dem Herrn Verfaßer unangenehm sein mçgte. Daher sendet sie die Redaktion zurck. 5

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 8. oder 9. und 10. August 1817 Freitag oder Sonnabend und Sonntag

Von den heute 9 August eingesendeten 2 Bogen Correspondenz aus England, deren Fortsezung wçchentlich versprochen wird, muß ich bemerken daß sie sehr mittelmßig ist. Das 1 Blatt enthlt eine Anzeige von Moores Gedichten bestehend in einer Vier Seiten langen Deklamation seiner berschwnglichen Vortrefflichkeit, nach englischen Blttern, ohne nur den Inhalt derselben anzugeben – 5 ohne ein Fragment zum Belege – Zwar lesen manche Leute solche hochtrabende Phrasen gern, aber man gewinnt gar nichts dabei an Kenntniß und Geschmack. Ich weiß nicht von wem sich diese Bltter herschreiben, bitte aber diese Bemerkungen Herrn v. Cotta vorzulegen, damit er, wenn die Correspondenz Geld kostet den Schreiber ermahnt seine Bcheranzeigen unterrichtender und Notizen sach- 10 reicher einzurichten. Ich bitte auch noch um Nachricht: Ob 2 Hefte der italienischen Antiquiteten, aus welchen Herr Geheim Hofrat Cotta zwei Kupfer hat nachbilden laßen, dem Herrn Professor Hausleutner zur Ubersezung geschickt sind oder noch bei Herrn Geheim Hofrat verweilen. Sie schickten mir schon einen Probe Abdruck dazu 15 nmlich Abdruck 1 Niobe zu Kunstblatt Nº 13

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2 Via Sacra zu Nº 17 dann 3 eine Grablegung 20 und 4 eine schlafende Nymphe mit einen Amor. // Das sind die Hefte zu den beiden lezten Probeabdrcken die noch bei Herrn Geheim Hofrat sind, oder von denen ich den deutschen Auszug noch nicht erhalten habe. Ich bitte dieses Herrn v. Cotta in der Stunde welche zu solchen Geschften bestimmt ist, alles vorzutragen. 25 den 10. 8. 17. achtungsvoll Th. Huber

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An Carl August Bçttiger in Dresden Stuttgart 10. August 1817 Sonntag

St. den 10. 8. 17. Geehrter Freund, Sie haben uns eine hçchst intereßante Sendung fr das Morgen u Kunstblatt geschickt – aber fr die Beilage welche mir persçnlich bestimmt war, muß ich zuerst danken. Ich hatte fr Sie den Vorgang an Werners Sarge schon durchgefhlt. Ich beneide Sie darum. Das ist endlich das schçnste im Leben: die Landungs Feyer grçßrer Menschen im Todesport. Sie haben den Nachruhm errungen und sind der drckenden Zeit entgangen. Wir fhlen in unsern Schmerz daß wir ihm verwandt sind und genießen ihr Andenken ohne Furcht daß sie im Lebenskampfe noch leiden. Ich stehe an jedem Grabe wie an dem Bett des friedlich Schlafenden nach gefhrlicher Bahn. Ich kann um keinen Todten weinen, nur um mich daß er mir starb. Was ist denn das Leben anders als ein langes Wehthun? Das ist nicht trbe Laune. Ich genieße es thtig und ergeben und fehlt es Jemand an Blumen es zu schmcken? ich will ihm jeden Winkel Zeigen wo sie blhen; und fragt Jemand: was dient zum Stabe? so ruf ich heilig Vertrauend: Demuth und Zuversicht; und weint Jemand um seine Wunden, so zeig ich ihm Stolz und Selbstbewust sein als Panzer und Schild; und klagt Jemand ber das Bçse, so nenn ich es nur Irrthum. – und doch ist das Leben nur ein langes, langes Wehthun. Mit Freude las ich Ihre Worte an Werners Grabe – nun mßen Sie uns aber auch sein Leben geben, als Mitbrger von Heyne in jeder ernsten Bchersamlung zu prangen. Ihr Ebeling und Bsch wird schnell benuzt. Die Aetna Reise eben so. Uber Levezovs Aufsaz muß ich aber besonders zu Ihnen sprechen. In d e m Umfang kann er in dem Kunst // Blatt nicht erscheinen. Es wr ein Mißbrauch des Publikums ihm unter dem Namen: Kunstwerk, eine ungemeßne Lobeserhebung des Frsten Blcher eine Lebensgeschichte eines jungen Knstlers und einen hçchst triviale Geschichte der Uberreichung des Kunstwerks und Briefs des Frsten zu geben? Die Beschreibung der Denkmnze ist hçchst willkommen und soll pnktlich wie die Meße gesprochen wird, abgedruckt werden. Ich glaube zu allgemeiner

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Zufriedenheit, denn ich glaube der Erzengel und der Drache m u n d e t dem Publikum sehr – nur berichtigen Sie doch meine Begriffe theurer Freund, der sie so oft mein Orakel sein kçnnten! – ach htte ich so einen Mann um mich wohnen der mir Aufklrung im vielseitigen Sinn gb, und aus reiner Liebe zum Wißen mir antwortete wenn ich fragte – sagen Sie – bei dem erpichten Geschrei ber Deutschthum – ist denn da die Inschrift deutsch d e m F  r s t e n, d i e Brgerschaft – ich htte geglaubt das wr aus dem Latein bersezt und das  la Voss. – Dem sei nun wie ihm wolle, so bitte ich Sie es bei dem geehrten Herrn Verfaßer des Aufsazes zu erhalten daß das KunstblÆattæ den ganzen Eingang weglaße und nur nach einem ganz kurzen Eingang welcher Herrn Schinkel u Kçnig als Angeber unÆdæ Ausfhrer preißt, die Beschreibung beginnen laße. Das Publikum wird darum dankbar sein. Wirklich mßen wir den gesunden Geschmack bercksichtigen der jedes zu ungemeßne, bertriebne, individuelle Lob mißbilligt, und dann bedenken die Norddeutschen nie daß ihre Helden eigentlich nur fr halb Deutschland Helden sind. Der Enthusiasmus fr Blcher ist in Sddeutschland gar nicht so unbedingt. In Bayern ists // geschehen daß bei çffentlichen Festen im Jahre 1815 ein einzelner Blchers Gesundheit ausbrachte, und n i e m a n d sie mittrank – so finden es die Reisenden aus Ihrer Gegend. Schon voriges Jahr bemerkte das Goldbeck – er sagte: daß er berhaupt (bis Heidelberg) keine Regung von Haß und gar nicht die Spannung gegen Frankreich gefunden – und H a g e n bemerkte vor einigen Wochen daß das Deutschthum h i e r nicht so getrieben wrde, Rckerts Gedichte hier nicht Volksthmlich wren. Das ist ganz gegrndet – aus dem Allen folgt daß wir nicht so unbedingt ein außer wesentliches Panegyrik aufnehmen, wo wir Unterricht suchen, darf ich das a l s o machen? Herr Levezov wird einsehen daß das Kunstblatt nur mit der Kunst zu thun hat. Wrden Sie nicht in Ihrem Umkrais von ein oder den andern geist u geschmackvollen Mann hie u da eine Analitische Anzeige eines oder des andern neuen Werkes fr das Litteratur Blatt erlangen? er schreibt es fr eine bestimmte Klaße von Lesern: fr gebildete Layen; also nicht gelehrte Sachen gelehrt; aber darstellend, verstndlich, das was ihm auffiel, worber er etwas zu sagen hatte. Mir ducht das thte man gern. Auch Analysen ber die smtlichen Werke von eben Verstorbnen Schriftstellern (Woltmann?) wren intereßant. Die Franzosen, haben sie ber Chnier, Cottin u. s. w. Hagens Bekanntschaft machte uns viel Freude. Er flçßt Achtung und Theilname ein. Herr v. Raumer B e r l i n e r l e t schon sehr – so eine Art Quinteßenz von Verstand – wenn aus den quinteßenzen der Geist verfliegt werden sie aber, eh wir es versehen, zum caput mortuum. Dann hatten wir Kruse aus Koppenhagen – einen gemthvollen, sinnvollen Menschen der Hubern hnlich sah. O ich bitte Sie! kannten Sie Gustav Bißings Eltern? Des schçnen jungen Schwans der am 10 Junius in Hofwyl zum beßern Gestade hinber schwamm? Der Jngling war mir lieb wie mein Sohn – ich gestand ihm Æbeæßre, mehr Anlagen zu haben wie er, einen klrern Sinn – und er haÆtteæ ÆLckeæ, Stand Vermçgen – wie schçn er starb! eine schçne Jugend und leichtem Tod! Ich habe ein

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Intereße weniger im Leben da er es verließ – Aim einen Freund weniger. Die 75 armen Eltern! sie wrden ihn lieber Leben gesehen haben wie so schçn, so frh

vollendet. Leben Sie wohl fr heute. Th. Huber

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart Ende Juli oder Anfang August 1817

Erbittet Auskunft ber den Stand der Arbeit an »Kunst-Blatt« Nr. 13, 16 und 17 und den dafr vorgesehenen Abbildungen. Æanonym:æ Steinabdruck zu ÆPhilipp Wilhelm Hausleutner (bers.):æ Via Sacra; ÆPh. W. Hausleutner (bers.):æ Via Sacra; Friedrich Matthi: Abendmahl; ÆChristian Friedrich(?)æ Stçlzel (Stecher): Friedrich Matthi: Abendmahl; Carl Heinrich Wenng: Niobe; Kunst-Blatt Nr. 13 zum Morgenblatt, Nr. 241 (8. 10. 1817); Kunst-Blatt Nr. 16 zum Morgenblatt, Nr. 191 (11. 8. 1817); Kunst-Blatt Nr. 17 zum Morgenblatt, Nr. 205 (27. 8. 1817)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Heinrich Voß in Heidelberg Stuttgart Ende Juli oder Anfang August 1817

Die Redaktion des Morgenblatts dankt dem Herrn Profeßor Voss fr die sehr willkommne Rezension der Vierteljahrs Schrift: f  r m  ß i g e S t u n d e n, macht ihm aber zu gleicher Zeit in Rcksicht des Aufsazes ber Herrn Jean Paul Friedrich Richters Anwesenheit in Heidelberg, bemerken daß das Morgenblatt N 173, 5 Julius 21 schon eine Nachricht von diesem Ereigniß enthielt welche es unstatthaft machte sein dem 24ten selben Monats erhaltnes, sehr schzbares Blatt zu benuzen. Redaktion bedauert ungemein durch ihren Eifer recht bald ihrem Publikum die Theilnahme bekannt zu machen welche der geschzte Dichter bei der Heidelberger Jugend erregte, um die Benuzung seiner Einsendung gekommen zu sein. // 10 Herrn Profeßor Voss.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 11. August 1817 Montag

Fragen zu den Kupfern, deren Commentare zu schreiben sie sich einverstanden erklrt. Æanonym:æ Amor und Venus (Kupferstich nach Corregio). In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818. Tbingen Æ1817æ; Æanonym:æ Amor, Venus und Vulkan (Kupferstich nach Corregio). In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818. Tbingen Æ1817æ; Friedrich Autenrieth:

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Allegorische Ehestandsgeschichte in vier Szenen (Kupferstiche nach Mary Countess Jenison of Walworth). In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818. Tbingen Æ1817æ; Jean Bein: Aristaeus (Kupferstich nach Joseph Albrier). In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1819. Tbingen Æ1818æ(?); Th. HÆuberæ: Erklrung der Kupfer. In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818. Tbingen Æ1817æ. S. I–XVIII (S. V–XVIII: Ehestands-Geschichte); Carl Rahl: Herkules von Amor besiegt (Kupferstich nach Eberhard Wchter). In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818. Tbingen Æ1817æ; ders.: Die Weinlese (Kupferstich nach E. Wchter). In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818. Tbingen Æ1817æ.

325.

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 12. August 1817 Dienstag

Geehrter Freund, Ich finde von Bartholdy keinen B r i e f – der eine Antiquarische Gegenstand, ist nur in Form eines Briefes an Sie eingekleidet, von welcher Form im Druck die: Hochwohlgeboren und dergleichen gesondert werden. Bei seiner vorigen Sendung war ein Brief, den ich Ihnen (noch mit einigen Bemerkungen ber des Briefstellers bon air zurcksendete.) Ich erwarte die Kupfer vom Taschenkalender die ich gern mitnhme um den, von Ihnen gewnschten Commentar, in meiner Gnzburger Ruhe zu machen. Da blicke ich noch einmal in Bartholdys Brief und sehe daß er v o m J a n u a r ist, in den mir zulezt zugesendeten Manuscripten befindet sich aber das Datum: 17 Mrz 1817 – Sie mßen also mit dieser lezten Sendung noch einen, frischern Brief haben erhalten. Ich danke Ihnen fr Ihre gestrige Mittheilung. Haugs Benehmen hat mich sehr angegriffen – vor Luisen vermied ich es zu zeigen, weil sie mich ohnehin e r b i t t e r t gegen die Menschen hlt. Das bin ich nicht; auch gegen Haug habe ich keinen Tropfen Galle; gegen niemand; aber ich bitte Gott mir endlich doch nur immer noch einen, einen Menschen erhalte, der mir nicht fehlschlage. Vor der Fhrung des Geschfts ist mir nicht bange, wenn Sie Ihren Herrn Sohn vermçgen mir seine Mitwirkung zu verleihen. Ihre Andeutungen ber das Zweckmßigere und die Ver- // beßerungen der Zusammenstellungen im Morgenblatt werde ich beherzigen. Ich will auch bei meiner Lektre solche kleinen Artikel mehr zusammen tragen und die vorhandnen mehr benuzen. Ich freue mich unendlich auf meine Enkel und mein Landleben und meine Gevattersleute in der Gnzburger Vorstadt wo Bçttcher und Schneider mir zugethan sind weil ich den Weibern im Kindbett half, oder den Mnnern weisen Rath gab. Das sind grundkomische Leute! Enkel Schneider und sonstiges Gesindel lßt mir schon kundthun was sie alles vor Meisterstcke zurichten um mir ihre Geschicklichkeit und guten Haushalt zu zeigen. – Sollte ichs denn noch erleben? – wenn Aim sein Brod htte und Luise mit ihrer Schwester Therese auch eine nzliche Thtigkeit und ich dann so recht wie eine Großmutter nur meinen Kindern leben und nie mehr zu schreiben htte und keine beau monde mehr

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Briefe 325 – 330

frequentiren und nur Ihnen alle viertel Jahr mal schreiben: Dank Ihnen der Sie mir ber den rauhen Pfad zum Hafen halfen! Bis dahin – was noch ein Weilchen dauern wird, leben Sie wohl, mein gtiger 35 Freund Th. Huber.

326.

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 13. August 1817 Mittwoch

Die Sezer hatten ein d o p p e l t e s Zeichen: abzubrechen, bersehen; deshalb war der Artikel von der Freiheit der Klçster, an die Vesper angehngt. Ich erinnre mich daß Ihnen Bartholdy in dem Briefe den ich von ihm las, schrieb: daß er einem Reisenden ein Pack an Sie mitgegeben htte. Fehlt dieses vielleicht? 5 Ich danke fr Ihre Gte – Sie empfinden die Mißhandlung der Menschen wie ich – als Schmerz, nicht als Beleidigung – Mçgte mein Schicksal: endlich auch von Ihren Liebsten verkannt zu werden, Sie nicht treffen. Haben Sie Dank fr Ihre Gte. Mittwoch. Th. Huber. 10 Gern will ich mit Mathison wegen kleiner Beitrge sprechen. Haug hat mir von

einem franzçsischen Manuscript – Bonstettens gesprochen, das Sie abgewiesen – ich will Mathisson d i s c r e t e m e n t fragen: ob er ein andres hat gemeint.

327.

An Friedrich von Matthisson in Stuttgart Stuttgart 13. August 1817 Mittwoch

Werther Mathison Frs Erste Verzeihung daß ich Ihnen den Brief an den Fremden ins Haus schickte – Zweitens ein Geschft das ich wie Leßings Klosterbruder betreibe: Cotta hat 5 durch Haug gehçrt: Sie htten ein so intereßantes Manuscript von Bonstetten – er wnschte zuwißen was das sei, und Ihre Theilnahme dabei. Das fragt er mich heute, Mittwoch. Haug sagte mir gestern oder vorgestern etwas das klang anders? Wie? – wollen Sie nun aber meiner Frage, die ich handschriftlich habe eine Antwort schenken? 10 Dann soll der Klosterbruder sagen? Cotta wrde Ihnen vielen Dank wißen wenn sie dem Morgenblatt kleine kurze Aufsze aus Ihrer Feder schenkten. kleine Erinnerungen, Ansichten einzelner Litterarischer Erscheinungen, Karakterzge aus Zeit und Vergangenheit, wie Ihr Geist sie verarbeitet. Cotta fgt hinzu: er htte Aufsze von Ihnen abgelehnt, weil es damals seine Convenienz gefordert, 15 htten Sie aber darinn mehr gefunden, so wr Mißverstand dabei. – Ich // habe jezt, bei Gelegenheit von Haugs Abgabe des Morgenblatts viel mit Cotta gespro-

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chen – Mir ducht Sie wrden mit mir gefhlt haben daß der Mann Achtung fr seine Absichten verdient. Um des Guten willen – wollen Sie seine Bitte erfllen? Gesundheit und Freude Ihnen und Ihrer Lieben! Marschalls Tod ist ein trbes Geschick. Diese Menschen waren w  r d i g 20 g l  c k l i c h. Die Nachricht liegt wie eine finstre Wolke auf meinen Weg nach Gnzburg. Therese Huber Mittwoch.

328.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Albert Klebe in Mnchen Stuttgart etwa 14. August 1817

(wenn nicht Herr Docem in Mnchen schon als Correspondenz zu gleichem Zwecke b e z a h l t ist, dient folgendes) Solche Nachrichten wrden der Redaktion sehr willkommen sein wenn der Verehrliche Herr Verfaßer den beschrnkten Raum bedenkend nur stez das Pikanteste und Unterrichtenste aussuchte, und besonders ber das Theater nur auf 5 Thatsachen gegrndete und damit belegte Nachrichten welche Publikum und Schauspieler belehren kçnnten, uns schenkte. Auch ber Knstler und Knste wrden kurze Anzeigen und Beschreibungen ein gewnschter Beitrag zur Bereicherung unsers Blattes sein. // Herr Klebe

329.

An Johann Friedrich Cotta oder die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart zwischen 11. Juli und 15. August 1817

mit einiger Sorgfalt durchgesehen und ausgepuzt um eine gewiße schlaffe Moralitet zu vermißen, hat es eine ganz artige Erzhlung gemacht Th. H. // He r r n H o l t e i .

330.

An Henriette von Reden in Karlsruhe Gnzburg 16. August 1817 Sonnabend

Tod von Karl Wilhelm Marschall von Bieberstein; die Wittwe erfhrt nun das Hrteste – Abhngigkeit oder Unweiblichkeit – denn dazwischen hat eine Wittwe

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Briefe 330 – 331

zu whlen. berlßt sie Vormndern den Vorstand, die Stimme, welche der Gatte hatte in Familien Geschfte, in Sçhne Erziehung, so ist sie abhngig, denn der Vormund ist ein Mann aber kein Gatte deßen Wille sie nie demthigen konnte; ußert sie Selbst-Willen, bernimmt sie die Entscheidung, so wird sie unweiblich im Auge der Mnner, von ihnen geflohen wenn es ihr glckt – denn sie mçgen nie Uberlegenheit der geistigen Vorzge in unserm Geschlecht; von den Weibern getadelt wie es auch glcken mag. Situation der Waisen. Reflexion ber ihren Umgang mit Unglck: es ist eine Ubersicht alles Unglcks – ein Schmerz um die Menschheit, und erst von ihr zurck auf mich selbst; deswegen werde sie leicht vor Gefhlloß gehalten. Vergleicht Treue und Liebe der Freundin mit der Jakobs Leiter. Besucht Familie Gottlieb von Greyerz. Empfiehlt ihr Georg Reinbeck, dem sie einen Brief an Dich mit zu geben versprochen hatte. Laurids Kruses Dank fr gute Aufnahme durch H. von Reden und von der Hagens Besuch. ber Anlagen und Erziehung ihrer Enkel. berlegungen zur Zukunft der Tochter Therese. Augenprobleme. Rckblick auf Forster-Ehe: Ich habe sie ohne Selbstvorwurf erlebt, weiß aber jezt daß ich bei dem Bemhen Recht zu thun Unrecht beging – Aber wenn ich Forster wiederseh, hat er mir verziehen, so wie er hier mir nie zrnte. Er htte mich vor allen Unrecht bewahrt wenn er meine Bitte mich: einfach wie ein gutes Weib zu handeln zu laßen erhçrt htte. Ich bat ihn mich von Huber zu trennen, aber er wollte das nicht und dann entstand Zwietracht zwischen Liebe und Pflicht und alles was das Schicksal herbei fhrte gereichte dem Zwiespalt zur Nahrung. Luise ist bei Christin Baumeister. Der Mann hat eine wahre Seelen Freude gehabt wie er erfuhr daß sein Kirchenhaupt ÆPapst Pius VII.æ ihre Ehe trennte Æanonym:æ Das Nibelungenlied; 1. Mose 2,22; 1. Mose 28,11–12

331.

An Emilie Reinbeck in Stuttgart Gnzburg 18. August 1817 Montag

Hier liebe Emilie, schicke ich Dir meine versprochnen Briefe, die Dir und Deinen werthen Herrn hoffentlich eine angenehme Stunde verschaffen werden. Ich sollte denken Reinbeck mßte Baron Sternberg schon kennen? Dieser Mann ist ein geborner Lieflnder, ein wohlhabender, unabhngiger Mann der fr bildende 5 Knste und Litteratur viel Geschmack und Kenntniße hat, besonders einen lebhaften Sinn fr das Schauspiel. Es ist mir als ein sehr intereßanter Mensch erschienen, der mich in mehr als einem Gesichtspunkt anzog. Seine Frau ist eine Tochter unsers bayerschen Vçlderndorfs – wie einnehmend sie ist, wirst Du selbst sehen. Nanny Htle ist von ihrem Oheim, dem Geheimrath von Fçrsch, der 10 unverheirathet ist, erzogen, und hat ein vorzgliches Talent fr die Mahlerei. Sie war mir whrend meines Aufenthalts in Mannheim gar lieb. Meine liebe Jugendgefhrtinn Reden, sahst Du ja bei mir.

Abb. 8

Mariette und August von Hartmann mit Tçchtern und Georg Reinbeck. Elfenbeinminiaturen von Luisa Maria (Mariette) Zoeppritz, geb. Hartmann.

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Briefe 331 – 333

Mçgte eure Reise so glcklich und froh sein wie unsre kleine war – wir haben einen entzckenden Weg gemacht! von Eßlingen ber Denkendorf nach Kirchheim, dann ber Nrtingen nach Urach – der Tag verschwendete alle Schze an Sonnenstrahlen, Himmelsblue und erquickenden Lften – sage doch Herrn von Wangenheim wir htten Rckerts Quellen in den Uracher Thale von allen Ecken und Orten rießeln, pltschern, flstern und fließen hçren – besonders die Empfindsame habe so recht ihr Wonnespiel gehabt: Blumen und Schatten, und ppiges Laub, und goldnen Strahl und blaues Gewçlk das in ihre hpfenden Wellen blickte, und bunte Kiesel die sie so lange gekßt, bis sie ihre Ecken und Zinken willig dahingaben – statt der mßigen Bbchen und Mdchen mit denen // sie aber, so lange Rckert sie kannte, sich abgab, versammelte sie jezt vergngte, neubelebte, kummerentlastete Menschengesichter um sich, die dankend zu Gott blickten, und aus ihrer khlen Reine neue Krfte schçpften zur glckseeligen Arbeit. – O wie hocherfreuend sah man dieses Jahr den Schweiß der sauern Mhe fließen ber die Freude verklrte Stirn des Schnitters. – wohin wir sahen grßten erquickte Gesichter – von Kirchheim an standen die Beckerlden voll Brod – nach Blaubeuren muß wohl die Klage von der Jungfer Schwzbase gekommen sein die sich so naseweis und schçnthuerisch als Stadtquelle produzirt hat, und sie hat wahrhaftig den Magistrat breitgeschlagen daß er an alle Brunnen ein Verbot hat sezen laßen: »es wird gebeten in diesen Brunnen kein unreines Geschirre zu waschen« – ob sie nun aber in Blaubeuren zum Thee verklrt werden mag, die Jungfer Base, das weiß ich nicht – Blaubeuern sieht mir gar nicht Theeseelig aus. Greyerz, der unterwegs was von Eßen hlt, hat sich mit Forellen abgegeben – die trinken aber keinen Thee – der Oberamtmann – oder wie der Bascha im ehmaligen Kloster heißt, schien mir auch davon nichts zu wißen. Wir ließen uns von der Bewundrung des Mittelalters hinreißen das große Altarblatt noch einmal zu sehen – es sieht noch eben so aus wie ehmals und ist eine Schande daß diese Kapelle eingeht und das Bild nicht als Zierde benuzt wird zur Freude frommer Leute. Hßliche Personnagen stehen drauf und trbseelige Gestalten aber es ist rhrendes Streben nach Darstellung drinnen; ein kindliches Lallen nach Bildung und Gestaltung und spricht in seiner // bestimmten religiosen Form das Volk an. In einem andern alten feuchten Winkel des Klosters steht noch ein kleines Betpults Blatt mit 2 Flgeln das sich repariren ließ und dann gewiß so schçn wie die kleinen Bilder in der Kapelle von Monrepos wre – jezt verschimmeln sie. Ich habe hier alles recht wohl und sehr liebevoll gefunden. Alles grßt Dich und Dein Haus. – Ich habe noch eine Bitte an Dich die Du mir vielleicht gewhrst – sie besteht darinn mir – wenn der Kauf noch vortheilhaft ist, 6 Pfund Wachslicht aus Mannheim mit zu bringen. Wenn Deine liebe Mutter nicht die Adreße des wachskochs hat, so kannst Du sie von Nanny Htle gewiß erfahren – ich vermuthe Du bringst Deiner Mutter auch Kerzen mit? Grß doch Mathison von mir und frag ihn: ob er ein Billet mit ein paar Fragen von mir bekommen den 13 dieses. Ich bt ihn um eine Silbe Antwort. Noch bitte ich Dich inliegenden Zettel meiner ehrlichen Hausfrau zu senden –

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Lebe wohl, meine gute Tochter, grß mir Deine liebe Mutter und Schwestern, vor allen mein liebes Julchen. Mçge eure Reise euch Freude geben. Therese Huber Gnzb. 18.8.17. 60

332.

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Gnzburg etwa 18. August 1817

Geehrter Freund Indem ich mich mit den Kalenderkupfern beschftige bestimmt sich mir die Ansicht daß Aristus (den ich n i c h t erhalten habe.) nicht das Titelkupfer machen muß, sondern die Titianische Heilge (die wohl unter den Namen einer Jungfrau bekannt ist?) Wir haben da vier Darstellungen aus griechischen Mythe, vier 5 allegorische Bilder, und zu den ersten gehçrt Aristus der alteste Bienenvater, aber schlecht reihte sich die Madonna daran – zum Titelkupfer des Taschenbuchs fr Frauen paßt sie sich hingegen immer und ich bitte um Erlaubniß die Bltter also in der Erlutrung zu ordnen. Mir geht es wie allen Schulmeistern – mir verlangt schon wieder nach meiner 10 Arbeit zurck. Herzlich ergeben Th. Huber

333.

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Gnzburg 20. August 1817 Mittwoch

Geehrter Freund, Mçgte Ihnen meine Arbeit gengen. Ich bitte Sie nun also zu verfahren daß die Madonna als Titel kupfer voransteht, dann die Aufschrift: Uber die diesjhrigen Kupfer des Taschenbuchs und dann: Titelkupfer. Eine Madonna von Titian 5 und darunter als Erklrung, die Verse aus der Hymne im Mnchner Gesangbuch am Fest der unbefleckten Empfngniß. Dann folgt das Ubrige. Aristaeus kommt am Schluß der vier ersten Kupfer, wenn Sie ihn noch aufnehmen. Da Sie mir ihn nicht geschickt haben konnte ich nicht wagen etwas 10 Bestimmtes ber ihn zu sagen. Die Fabel sagt: daß die Nymphen seine Bienen zerstçrten weil er Eurydicen mit seiner Liebe verfolgte, wo sie dann ihm entfliehend, von der Schlange erreicht ward. Vielleicht finden Sie gut mir das Bildchen noch zu senden, dann reihe ich es an die andern noch ein. Ich denke es liest sich noch ganz gut, und lohnt meine kleine Lustreise nach 15 Gnzburg.

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Briefe 333 – 336

Ehe Sie es sich versehen bin ich wieder da – der Anblick des Morgenblatts ist mir eine Unruh, wie sonst wenn ich meine Kinder zu Haus ließ und anderwrts lustig sein wollte. 20 Herzliche Empfehl ich mich Ihrer werthen Frau und verharre Gnzburg mit Achtung den 20 August 1817. Th. Huber.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Gnzburg 25. August 1817 Montag

Geehrter Freund, Sontag Abends komme ich wieder in Stuttgard an, bitte daher von Montag an wieder ber mich in den mir bertragnen Geschften zu disponiren. Ich lege hier noch eine Lebensnotiz von Veldez oder Melendez bei, die vielleicht eine Lcke ausfllt. Ich sah die Morgenbltter alle; aber das gestehe ich, das heutige, mit dem zweiten Erntelied von Rckert, mit ein bischen Rothwerdens. Ich kann mir wohl denken daß Sie dabei sehr gegrndete Rcksichten haben gehabt, aber Sie werden dabei gelitten haben wie ich und ich htte es aufnehmen mßen wie Sie. An und fr sich sind 6 Ernte-Lieder nach einander doch eine Schwerflligkeit die nur wir Deutsche auszudenken vermçgen. Das Erste ist bis zu den zwei lezten Versen gut – in diesen ist aber die Spielerei mit Hngen und Strick heilloß gemein. Allein das zweite nach: »es kann ja nicht immer so bleiben« ist doch eine Beleidigung unsers Publikums, wie wir es uns d e n k e n m  ß e n. Fatalerweise mußte es mir heute bei einem Frhstck gegeben werden wo mehrere auswrtige Besuche waren aus Augsburg und Mnchen – und da ist denn nichts fataler als der Leute ihre Frage: warum nimmt man das auf ? Ich kann mir denken wie oft man mit solchen Fragen Ihre Geduld auf die Probe stellt. Nun! Das sind kleine Opfer welche man der Sache selbst bringt und die ich nur mit Ihnen allein erwhnen mçgte, denn gegen meine Fruhstcks Publikum suchte ich zu beweisen: das Lied sei im Volkston – Mathison lßt mir auf meine vertrauliche Anfrage wegen Bonstettens Manuscript und der Nachfrage wegen kleiner Aufszen von ihm selbst, sagen: er habe seine A n t w o r t a n d i e B e h ç r d e g e g e b e n. – Da ist ja der ehrliche Mensch sehr pragmatisch zu Werk gegangen. Wenn Ihnen das nur recht ist? Gott gebe daß Sie beßres Wetter haben wie die armen Oberschwaben! es ist kalt wie im November und regnet ohne Ende. Ihre Frau wird sich schon recht ernsthaft nach Meran umsehen. Luise ist von ihrer Daherkunft unbaß und sieht elend aus – so streng ist die Luft. Ich begrße Sie mit Achtung und Herzlichkeit. Gnzburg Therese Huber den 25 August 1817.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 31. August 1817 Sonntag

Geehrter Freund Ich wnsche Sie und die lieben Ihrigen gesund anzutreffen. Ich werde Haug begrßen und von ihm erwarten wann er mich wieder in Aktivitet sezen wird. Hoffentlich erhielten Sie meine Comentare zu den Kupfern des Damenkalenders? Ich freue mich wieder an mein Arbeitsleben zu gehen. 5 Sontag Abend Ihre ergebenste Therese Huber

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 31. August 1817 Sonntag

Da ists schon recht wenn der Theil des Publikums welcher die Erntelieder lesen mogte, den welcher sie tadelte aufwiegt, so haben wir was wir brauchen. Aber abgerechnet vom Publikum geb ich Ihnen zu bedenken wohin diese Dichter mit ihrem Geschrei gegen die Wucherer fhren – sie preißen S e l b s t r a c h e! Was wird da aus der persçnlichen Sicherheit? Gesez? Regiment? Wenn wir die Selbgenommne Strafgerechtigkeit des Pçbels besiegen – was wollen wir thun wenn der unsre u n s morgen anfllt? ist das denn eine so deutsche Deutschheit? Das mißbillige ich sehr ernstlich. Die unwrdige Geliebte ist die e r s t e Einsendung eines Herrn Carl Hçltei den die Redaktion erst eben erlaubt hatte etwas zu senden. Ich habe so viel daran gestrichen daß er fortan etwas B e ß r e s schicken wird, oder beleidigt zu Hause bleiben. Ich halte die Biografien der Italiener fr sehr nzlich uns zu lehren daß unsre Nachbarn gegen Sden keine Heiden an Gelehrsamkeit sind. Fragen Sie doch 100 Leser vom Morgenblatt was fr Gelehrte Italiner jezt leben? was fr Wißenschaften dort kultivirt werden? u. s. w. Wißen wir denn das? unsre poetischen Herrn Mahler, unsre Malerischen Poeten geben uns keine Idee vom Zustande der Bestrebung nach Wißen, schildern // uns den Italiner nicht mhseelig beharrlich wie ein deutscher Rektor, schreibend, Bcherfruchtbar – Sehen Sie, deshalb nahm ich diese Lebensnotizen u glaube Recht zu haben. Mit den Chinesen machen Sie was Sie wollen, mein lieber Freund. Ich hielt Zachs Worte fr annehmbar, und habs gern wenn man so ein altes Hçren sagen, wie die Chinesische Weisheit beleuchtet. Wollten Sie nicht recht einfach mit mir verfahren und mirs immer sagen laßen wenn Sie mich sprechen mçgten? Dann komm ich auf die nçthige Zeit – sonst nehm ich Ihnen Zeit u verliere sie oder entbehre Ihren Rath. Dann habe ich auch mehr Herz Ihre Frau zu besuchen deren Gesprch mir doch – verzeihen Sie! – zu

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Briefe 336 – 342

lieb ist um unser Morgenblatt an seine Stelle zu sezen. Ich komme gern um Ihnen Mhe zu ersparen. 30 Ich werde Material auf 8 Tage rsten. Wer soll es erhalten? Darf ich nicht das tgliche mit Reichle absprechen? Der km dann 1/% Stunde – er bot sich an. Sontag Abend. Ganz ergebenst – Th. H Der gedruckte Comentar war mir ein angenehmer Anblick.

337.

An Johann Friedrich Cotta und die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 1. September 1817 Montag

Ich denke es sei durch Irrthum wenn Sie in der Note en marge von Herrn v. Thumbs Erzhlung: Die Waise, sagen: es sei lange keine Erzhlung im Morgenblatt gewesen. So eben ist »Die unwrdige Geliebte« dagewesen und im gleichen Blatt mit ihrer zweiten Abtheilung eine neue Erzhlung angefangen. 5 Herrn v. Thum Manuscript las ich schon vor mehreren Wochen. Es ist sehr schlecht bersezt und sehr unfein dargestellt, enthlt aber ein dramatisches Intereße. Wenn ich einige Vernderungen machen darf so ist es aufzunehmen; in seiner jezigen Gestalt mißrathe ichs. Th. H. 10 Habe die Ehre Bourgoings Briefe zu- // rckzusenden, als hinlnglich benuzt.

Ebenso Baader.

338.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und August Karow in Heidelberg oder Berlin Stuttgart 1. September 1817 Montag

Der Inhalt von Ew. Brief vom 6ten Juli an Herrn Doktor Rckert, ward uns durch hinderliche Zuflle erst gestern den 31 August bekannt. Da die sachliche Darstellung von dem Rechtshandel der Frau v. Chezy ein allgemeines Intereße hat, so schwcht der Geringe Verschub keineswegs den Werth den Ihre Ein5 sendung fr uns hat, und sie wird baldigst benuzt werden. // Herrn August Karrow in Berlin.

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An Therese Forster in Wiesbaden Stuttgart 1. September 1817 Montag

Ihr Aufenthalt in Gnzburg: Die Enkel sind sehr wohl und sehr gut – Viel beßer wie bei den Fehlern der Erziehung zu erwarten ist; Gottlieb und Claires falsches Verhalten in Gesellschaft. Besuch in Bchingen a. d. Brenz mit Wilhelmina Schertel von Burtenbach bei Familie von Boehnen. Zur Bekanntschaft der Tochter Therese mit Familie Frnkel – wenn Du in Berlin Dienste bedarfst, suche sie bei diesem Man- 5 ne. Ich leistete ihn welche u er bietet sich voll Herzlichkeit an. Ermutigt sie, ihre berufliche Aufgabe zu vollenden. Wiederaufnahme der Korrespondenz mit Wilhelm Albrecht; sendet ihm Brief mit Angebot einer Profeßur in Idstein zu. Mit Freuden will er den Ruf annehmen. Er ist wohl nicht weiser geworden aber eben so herzlich wie sonst. Nachrichten von Aim. Kçrperliche Beschwerden; ihre Augen. 10 Th. HÆuberæ: Erklrung der Kupfer (darin enthalten: Ehestands-Geschichte); Voltaire: Zadig, ou la Destine. Histoire orientale. Nancy 1748 (dt.: Zadig. Eine ganz neue Morgenlndische Geschichte nebst dem Lauf der Welt. Gçttingen 1749), Kap. 9.

340.

An Henriette von Reden in Karlsruhe Stuttgart 1. September 1817 Montag

Fragt, ob Caroline Kçhler Erzieherin bei Familie Frnkel werden mçchte. Ihr Besuch bei Familie von Greyerz in Gnzburg. Luises schlechte Gesundheit. Augenkrankheit von Henriette Caroline Friederike Wilhelmine von Reden.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 3. September 1817 Mittwoch

Wird Pfarrer Reuchlin mahnen wegen Rcksendung der Hefte. ÆTh. Huber (Rez.)æ: ÆStophel:æ Schulen der Menschheit. Bd. 4, H. 3; ÆStophel:æ Schulen der Menschheit

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Philipp Conz in Tbingen Stuttgart 3. September 1817 Mittwoch

Ablehnung eines Aufsatzes. K. Ph. Conz: Auszug aus Friedrich August Wolf: Richard Bentley (nicht ermittelt); F. A. Wolf: Richard Bentley. In: ders. (Hg.): Litterarische Analekten. H. 1. Berlin 1817 Ærecte: 1816æ, S. 1–89; H. 2. Berlin 1817, S. 493–499.

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Briefe 343 – 347

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Hartwig Hundt-Radowsky in Altenburg Stuttgart 3. September 1817 Mittwoch

Beytrge heitrer erzhlender Art, korrespondenz Artikel ber jeden Gegenstand, Politik im aller weitesten Umfang ausgenommen, wrden der Redaktion des Morgenblatts willkommen seyn, wenn der Herr Einsender ihr Freyheit lßt anzunehmen, oder abzulehnen, wie ihre Einsicht fr das Beste ihres Blattes es for5 dert. Die jezigen Verhaltniße des verehrlichen Briefstellers fordern so von seiner Seite wie von unsrer anstndige Umsicht, und unser Bemhen unsern Blatt seinen Titel stez entsprechen zu machen nçthigt uns zuweilen, in andrer Beziehung sehr schzbare Beytrge, aus zu schließen. Wir haben geglaubt uns gleich Anfangs ber diese Punkte verstndigen zu mßen und verharren // 10 Hundt

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Unbekannt Stuttgart 4. September 1817 Donnerstag

Da der Umfang gegenwrtigen Aufsazes seine Aufnahme unmçglich macht, senden wir ihn mit Dank zurck Ich weiß nicht von Wem? Der Aufsaz ist – wahrscheinlich von einem Rechtsgelehrten. Er ist g e g e n den Magnetismus in den Ton von Rabnerschen Spschen 5 und unerachtet vieles bon Sens durch Weitschweifigkeit u Mangel an Geschmack nicht fr das Morgenblatt geeignet Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 4. September 1817 Donnerstag

4 IX. Geehrter Freund, Hier sehen Sie einen Brief den Bonstetten an Mathison schickte um ihn bersezt drucken zu laßen, Mathison gab ihn Haug, dieser hat ihn wahrscheinlich 5 nicht gelesen, jener gewiß nicht, er hat nur die lezten von Bonstetten geschriebnen Zeilen gelesen wie ich an seinen Worten wahrnahm, da ich ihn diesen Brief, um Nachricht darber fragend, zeigte. Der Brief ist ein hçchst wichtiger Beleg zu den Vorgngen in Nimes – aber mit so vielen N a m e n persçnlichen Andeutungen daß

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ich erst I h r e Genehmigung wnschte, ehe ich die Zeit des Ubersezens darauf wende. Laßen Sie ihn Ihren Herrn Sohn lesen wenn Sie nicht bald Zeit haben und 10 Ihnen // berichten. So ein Original aus N i m e s ist doch sehr annehmlich – und der alte Bonstetten scheint fernerhin dergleichen Mittheilungen z u w o l l e n – Genehmigen Sies, so bersez ich ihn gleich. Ich verharre herzlich ergeben. Th. Huber. 15

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart vor 5. September 1817

Im nchsten Blatt kommt aus Gçthes Italien und der Anfang eines sehr artigen Roman nebst einem kleinen Gedicht von Herder. Darauf muß noch ein Blatt Gçthes Italien enthalten (wegen den Zusammenhang) und Usteris C o o k – wahrscheinlich wieder ein kleines Gedicht von Herder – wie der Raum gestattet. 5 Darauf Aus dem heut bersandten Heft von S. 90–96 Gçthes Verbindung mit Schiller u die Fortsezung des Romans u. s. w. In Herder sind ganz herrliche Dinge. Auch Mottos die Menge.

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An Victor Aim Huber in Gçttingen Stuttgart 5. September 1817 Freitag

ÆAnfang fehltæ Du sagst mir so recht treuherzig, Deine Verwandten mçchtest Du nicht. Das ist freilich Etwas, was uns beide weniger glcklich macht, was ich aber, da es einmal ist, mit in meine Rechnung aufnehmen muß. Ich begreife wohl, warum das so sein muß. Sie sind keine solche Bursche gewohnt, wie Du bist, und Du bist gar 5 keine Frauen, also auch keine, wie sie sind, gewohnt. Sie wollen herzwohlmeinend Dich meistern. Weil sie aber nur immer ein kleines Fleckchen von Dir bersehen, so bohren sie in dem kleinen Fleckchen herum. Sie vergessen vielleicht, daß ein gesunder Geist vor dem achtzehnten Jahre so wenig reif ist, wie ein gesunder Apfel vor Johannis, und daß sich ein Aepfelchen nicht treibhuseln lßt. Wenn 10 sie mit Umsicht zu Werke gingen, leicht das Leichte nhmen, wrden sie Dir Vertrauen einflçßen, – und wenn Du Menschenkenntniß und Fgsamkeit httest, wrdest Du ihren Wink benutzen. Sagte meine gute, liebe Mutter heiter und ruhig: Aim, ruspere nicht immer, sprche Laura: mein guter Vetter, man sagt, Du gingst zum Confiseur Chocolate trinken, – einmal ists Recht, thtest Du es 15 oft, so wre es Unrecht, da Du von Deiner Mutter Fleiß lebst, – so wrdest Du im ersten Fall lchelnd gehorchen, im zweiten mit rechtlichem Errçthen sagen: Liebe Tante, ich that es, oder ich that es nicht, aber ich werde es nicht thun, wenn es

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Briefe 347 – 348

nicht ein Ehrenpunkt fordert, und ich werde nie um eines Gelstes willen der 20 Mutter sauren Erwerb verthun. Statt dessen w i n k e n die Guten, weil sie wahr-

scheinlich von Anderen in solchen Fllen Trotz, Maulen oder Leugnen gewohnt sind. Du aber fhlst Dich beengt und bewacht. Ich aber, mein treues Kind, traue Dir und sorge nicht, – ich ermahne Dich nur, weil ich Dir ersparen will, daß die, welche Dich gerne lieben mçchten, nicht falsch ber Dich urtheilen. Wenn es Dir 25 auch einerlei wre, ob sie Dich lieben, so ist es mir doch nicht einerlei, und ich gestehe gern, daß ich mich sehr glcklich halten wrde, wenn Du durch mildes Betragen, durch Theilnahme an den Freuden und Leiden des tglichen Lebens Deiner Umgebung, den Menschen wohlthtest. Du hast ja den Wunsch, mich in meinem Alter zu erfreuen, zu untersttzen, zu laben. Warte damit nicht, bis Du 30 mir eine Heimath in Deinem Hause bieten kannst, sondern fange jetzt an, – jede Stunde Deines Lebens ist ja Freude oder Leid fr mich. Ich bitte Dich nun, daß Du gegen die Stçrrigkeit, Verschlossenheit und Theilnahmslosigkeit Deines Aeußern arbeitest. Ich kenne Dich wohl, Du hast keinen dieser drei Fehler, aber Du hast den Schein davon. Du bist mild im Herzen, mçchtest gern sprechen und 35 helfen, – aber an diesem und jenem Fleck fllt es Dir nicht ein. Darum mache ich Dir auch keinen Vorwurf, ich bitte Dich nur, passe die ußere Form Deinem Gemthe an ÆSchluß fehltæ

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An Friedrich Arnold Brockhaus in Leipzig Stuttgart 6. September 1817 Sonnabend

Stuttgardt den 6. 8. 17 Sie werden selbst fhlen, lieber Herr, daß ich Ihr Stillschweigen nicht sehr Beifallswrdig finden kann. Da ich aber in meinem lezten Briefe scharf scherzte, ber diesen Gegenstand, kann ich nun nur sehr freundlich darber sein. Da meine 5 kleine Geschichte in Ihrem Taschenbuche nun abgedruckt sein muß, Sie die geforderten Jahrgnge der Allgemeinen Zeitung erhalten haben, ich Ihnen, unter fr mich sehr hinderlichen Gesundheits Zustnden, die Comentare zu den Pariser Ansichten machte, erwarte ich in der Michaelismeße unzweifelhaft eine freundliche Auseinandersezung, die Ihr lebhaftes Gefhl mir vortheilhaft zusichert. 10 Da ich den Einfluß der UmstÆndeæ bei allen Menschenwerk sehr gut kenne, und daher wohl begreife daß die Ausfhrung des Unternehmens von den Pariser Umrißen nicht so wie Sie es beabsichtigten statt finden konnte, unterhalte ich Sie gern von einer, dahin einschlagenden Arbeit eines Ulmer Knstlers, K a i s e r, der seit zehn Jahren in Paris und Neapel gearbeitet hat. Er fertigte, um zu leben, 15 mehrere kleine karakteristische Bltter von Neapolischen Plzen, Gegenden u. s. w. aber auch einige 20 große Bltter in Opitz genre, Volkssitten u Volksauftritte – davon sah ich 4 ausgemahlte 1 Waßerverkauf, 2 Arbusenverkauf, 3 Familien Calesse 4 eine Calesse die einen Mçnch fhrt – sie erregen (er berließ sie mir

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auf einige Tage) – die grçßte Bewundrung – nun wrs die Frage ob Sie und der Knstler nichts mit einander machen kçnnten? Verkaufen Sie, auf irgend eine Art, jene pariser Bltter vortheilhaft, so kçnnen Sie solche neapolische vielleicht eben so verkaufen und dem Knstler einen Vortheil zugleich verschaffen. Der Mann ist in einigen Wochen wieder in Wien. Wollen Sie etwas mit ihm zu thun haben so senden Sie ihre Botschaft a n P r  l a t S c h m i d z u U l m der sein Schwager ist. – Ich soll Ihnen von Haug sagen: er sei verwundert daß er gar keinen aviÆsæ von Ihnen erhalte, ob Sie seine Sachen erhalten haben (da kçnnte ich wie Ocken in der Isis eine Hand bei malen die mit den Finger deutet daß da der Haase im Pfeffer liegt) dann soll ich Ihnen den Tod des Legations Sekretrs Kollers melden, der seiner Frau und 3 kleinen Kindern nach einer Krankheit von 2 1/# Tage entrißen ward. Sie sollen sich zur Herausgabe eines von ihm gefertigten Manuscripts bers Theater anheischig gemacht haben; Haug, Graf Lzow, wer den Mann kannte, beschwçrt Sie dieses Werk zu befçrdern um die Witwe, die Waisen zu begnstigen, die ohne Hlfsmittel sind. Lzow handelt sehr hbsch bei diesem Vorfall. Thun Sie was Sie kçnnen! ich sah die Menschen nie, aber ich ward Wittwe – und Sie haben eine Gattinn. Suchen Sie Ihren Buchhndlers Karakter, der fest sein m u ß, mit Ihrer Menschengte – die ich geneigt bin sehr zu schzen, da ich sie nahe mit dem VerÆstæand verwandt halte – zu vereinen, – dann sendet Ihnen Mathison die beiliegenden ÆGedichte dæer Bruns zur Urania. Das eine ist gut, das andre schlecht. Brauchen Sies wie Sie wollenÆ, mæachen Sie aber nicht Eins daraus sonst taugts gar nicht. Cotta war zu furchtsam Columbin zu nehmen u das andre mogt ich nicht. Mathison hielt es aber wrdig in der Urania zu figuriren. qua moi ne tienne – Ich wnschte // aber wohl daß Sie die Geflligkeit htten mir einen Weg zu nennen wie ich gelegentlich meine 9 brigen Jahrgnge der Allgemeinen Zeitung auch verkaufen kçnnte. Vom Jahr 1806 bis 1816 – die 3 Jahre ausgenomen die Sie mir abgekauft haben. Ich wrs gern loß – auch wohlfeiler wie Sie sie mir abnehmen. – Ich war 14 Tage in Bayern – dort sind die Menschen so viel lebendiger wie die hießigen wie es hier die Natur ist, gegen die bayersche – kçnnte ich beides austauschen en faveur von Bayern! – Ich bin nun allein beim Morgenblatt – Machen Sie mir Freude dabei wenn Sie kçnnen! Sie wißen nicht wie sehr ich Freude bedarf. Das sieht außen immer lebendig und frçhlig aus – Gottlob! ein Phariser Grab ist mein Herz nicht; aber wohl ein vernarbtes, mit den Umstnden kmpfendes und auch wohl blutendes Mutterherz. Machen Sie mir also beim Morgenblatt Freude damit es d e m wohlthut. Adieu! Ich schreibe einmal mehrerlei. Thun Sie meinen guten Haug was recht ist. Th. Huber. Luise grßt schçn.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Herrn Langsdorf Stuttgart 8. September 1817 Montag

Die Probe aus Nemesis oder der Abentheurer, hat ein sehr Lebhaftes Intereße in uns erweckt und mit dem Titel verbunden, die Vermuthung daß der Verfaßer einen sehr wackern Plan in lebendiger Darstellung auszufhren gedenkt. Dennoch kçnnen wir das Bruchstck nicht aufnehmen. Im Ganzen wird die Denkungsart des 5 Briefstellers und einige seiner Hindeutungen motivirt, aufgewogen werden und durch Mischung mit Gegenszen Ziemlichkeit erhalten und alsdann auch das zarteste Gefhl nicht mehr verlezen –, dieses B r u c h s t  c k wrde aber durch jene Eigenheiten in unsern Blatte Tadel verdienen, und in den grçßten Theil der Leser falsche Ansichten erregen. Wir bitten daher den Verfaßer, seine Einsendung 10 zurckzunehmen, fgen aber hinzu daß wir der Erscheinung des Ganzen mit einer sehr gnstigen Erwartung, die wir bald erfllt wnschen, entgegen sehen. // Bescheid an dem Einsender der Probe von Nemesis oder der Abentheurer.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 9. September 1817 Dienstag

Rcksendung des Aufsatzes ber lteste Symbolik an den Autor. Aufsatz (nicht ermittelt); Morgenblatt

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An Therese Forster in Berlin Stuttgart 9. September 1817

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Bcher fr Carl Friedrich von Goldbeck. Zu Aims Problemen mit Georgine, Laura und Jeanette Heyne: Was Aim an Ort und in der Zeit l i e b h a b e n heißt, ist das Ubereinstimmen, das Vertraun und Mittheilen, welches er zu bedrfen fhlt und jezt nirgend findet. Deshalb nicht findet, weil er zu kraftvoll und selbststndig ist 5 um seine Gefhle herauszuplappern, einen Freund s u c h t und durch Fremdheit jeder Art, des Landes, der Sitten, der Denkart, viel schwerer wie ein andrer einen Freund f i n d e t. Diese Ubereinstimmung findet er am wenigsten bei meinen Verwandten. Heirat von Kçnig Friedrich III. von Preußen mit der Grfin Dillon. ber Claire. Zum Umgang mit Elisabeth und Mathilde von Goldbeck: Nein, Lieb10 kosen ist an und fr sich ein Fehler – daß Mathilde es bt ist schon ein Beweiß daß sie Werkzeuge, gleichsam, braucht. Sie sollte damit stez zurckgewiesen werden. Æ…æ Im ganzen rathe ich Dir mit Mathilden weniger streng zu sein, sehe

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ihr im Augenblick nach, suche in guten Momenten ihr d e n G r u n d s a z  b e r h a u p t, lebendig ans Herz zu legen. Arbeit am »Morgenblatt«. Findet keine Geisteslustigen Menschen in ihrer Umgebung – besonders die Hartmann Tçchter – ja 15 alle die jungen Mdchen – es ist nichts geistloseres auf Erden! Gute Beziehung zu Haug und Georg Cotta. Zum verstorbenen Karl Wilhelm Marschall von Bieberstein und Familie. Wetter. Weitere Bekannte. Luises Unwohlsein. ÆTh. Huber:æ L. F. Hubers Æ…æ Biographie; Friedrich Schiller: Smmtliche Werke

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 10. September 1817 Mittwoch

Der Milchmeßer von Usteri. Da das Morgenblatt hufig auf den Lande, von Frauen, von Gutsbesizern gelesen wird, so scheint mir der Aufsaz: Der Milchmeßer sehr geschickt die Leser zu unterhalten. Es sind Erfahrungen die ein jeder der eine Kuh hat nachmachen kann – auf dem Lande ergezten Experimentchen aufs Hçchste. 5 Da der IÆnæhÆalæt ÆLckeæ ÆSchluß fehltæ

353.

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 10. September 1817 Mittwoch

Geehrter Freund, Ein sehr intereßanter Mann giebt mir einen Auftrag an Sie. Dieses ist der Baron von Unger Sternberg. Ein geborner Lieflnder ward er von seiner Großmutter, einer Hollnderinn, in Holland erzogen – oder vielmehr um Kindheit und Jugend betrogen durch elende Erziehung, aus eigner Kraft arbeitete er sich zur Geistesfreiheit empor, aus selbststndigem Willen unterrichtete er sich, und erwarb in einem vielseitigen Leben unter den kultivirten Vçlkern des WestEuropas manigfaltige Kenntniße. Seit einigen Jahren privatisirt er in Mannheim. Dieser Mann hat eine Handschrift, eine umfaßende Geschichte des Schauspiels, fast gnzlich vollendet; seine Studien und Hlfsmittel zu denselben machen ihn zur Theoretik, seine Reisen und der Umstand daß er in Naßau Weilburg 4 Jahre lang das Theater dirigirte, zur Praxis geschickt; Jean Paul welcher seine Handschrift las, so weit sie vollendet ist, gab ihr warmen Beifall. Mit dieser Handschrift ist er hierhergekommen sie Ihnen anzubieten. Er vertraut mir den grçßten Theil des 1 Volume an um ihn Ihnen vorzulegen und Sie zu bitten daß Sie sich die Zeit nehmen mçgten den Plan und ein paar mit Zeichen angemerkten Bruchstcke zu lesen, und die Meinung Sachverstndiger darber einzuholen, um sich dahin zu bestimmen daß Sie deßen Druck bernhmen. Das ist mein Auftrag. Ich folge meiner alten Sitte // Ihnen alles was ich auf dem Herzen habe zu sagen und bemerke: daß ich den Mann als vielseitig gebildet

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kenne, als zarten Dichter, intereßanten Menschen, daß er mir durch Reichthum des Gesehnen und Bedachtsamkeit im Auffaßen, wohl geeignet scheint, ein solches Buch zu schreiben. Ich bemerke daß die Lage unsers deutschen Theaters in einem Zustand ist, welche das Suchen, Umsichsehen, sich unterrichten, nothwendig macht, welches das Lese Publikum nach einem solchen Buch begierig machen wird. Sternberg mßte sich aber in Titel und Ankndigung rathen laßen, das Pekulairste zu thun. Ich bemerke daß der so eben gestorbne Koller eine Handtschrift ber das Theater in 6 Bnden hinterlaßen, welche zu verlegen, wie man sagt, sich Brockhaus vorigen Winter halb u halb verbindlich gemacht hat. Auf Lzovs Anregung mußte ich dieser Tage Brockhaus darum schreiben. Kollers Lebenslauf, Bildung, Erfahrungen u. s. w. mußten ein, von Baron Sternberg ganz verschiednes Resultat geben, und – wenn man dieses leztern Hlfsmittel denkt, so sollte man glauben daß Brockhaus, im Fall er das Manuscript annimmt, die Concurenz mit Sternberg nicht aushalten kann. – Das ist was ich Ihnen zu sagen wnsche. Mathison hat einige Kenntniße der Bcher, Sie kennen gewiß // hier Mnner die Sie befragen kçnnen, wenn Sie deßen bedrfen – Ich wnschte Sie machten dabei des Mannes persçnliche Bekanntschaft, der es verdiente in Ihr Haus eingefhrt zu werden und von Ihnen Ihrer Frau vorgestellt zu sein – denn jeden ausgezeichneten Mann wnsche ich edler Frauen Bekanntschaft. Entschuldigen thu ich mich nicht – denn ich m ç g t e Ihnen und Sternberg durch Ihre gegenseitige Bekanntschaft Dienst leisten. Ich bin mit stez gleicher Achtung Ihre ergebene Mittwoch. Therese Huber.

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An Johann Friedrich Cotta oder die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart Anfang September 1817

Ist von der unwrdigen Geliebten die Rede die er unter den Titel D i e F  r s t e n b r a u t eingeschickt hatte u die Abgedruckt ist.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Konrad von Thumb-Neuburg in Stuttgart Stuttgart Anfang September 1817

Die Redaktion des Morgenblatts, welche als eine moralische Person ein sehr kizliches Gefhl und bestimmten Willen hat, ist von der Lebendigkeit der Darstellung in der kleinen Erzhlung: Die Waise, und von dem trçstlichen Nachhall

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der kleinen Begebenheit so erfreut worden, daß sie an ihr wie an einem Lieblings Kind gern herum puzen mçgte, um sie recht ausgeschmckt in der Prfung – das heißt vor dem Publikum erscheinen zu sehen. Da hat nun der zierliche Sinn der zartesten Redaktion ganz ihrem Geschlecht, das sie unter die Weiber versezt, gemß, eine Bitte an den Verfaßer der artigen Erzhlung: Er mçge den schçnen Mund seiner Heldinn auch vor der fernsten Zumuthung einer so disgraziosen Handlung wie das Zahnausreißen ist ersparen, ja den Gedanken nicht mit ihrem Bilde paaren, ja ihrer Verfolgerinn nicht durch so eine Zumuthung mehr das Ansehen einer Hexe als einer Furie geben. Sie (die Redaktion) wagt einen Vorschlag! Wenn Myladi Schwindel // statt Zahnweh hat – theurer Herr Verfaßer! – dann schlgt ihr der Wundarzt einen Aderlaß vor, dann kennt sie seine Geschicklichkeit nicht, will eine Probe sehen – Sehen Sie! Das Bild des Weißen Arms, des purpur Blutes! – Lauter Grazie! – Es soll nicht geschehen, geschieht nicht; aber Sie d e n k e n den schçnen Mund verzerrt – ja berhaupt einen verzerrten Mund und Ihr feiner Sinn behlt einen peinlichen Eindruck. Aber es ist ein Vorschlag – mißfllt er dem angenehmen Erzhler, so ist die Redaktion – nur Redaktion, nicht Tadlerinn und sein Beitrag behlt seine Form, und alle schçnen Mnder mçgen ihm den grausamen Vorschlag verzeihn. Die Redaktion.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Ludolph Guckenberger in Stuttgart Stuttgart 12. September 1817 Freitag

Der Aufsaz ber Langleben ist vortrefflich in Vortrag und Zusammenstellung aber zu lang. Der Raum des Morgenblatts im Gegensaz der Menge vorhandnen und tglich eintreffenden Materials nçthigt uns zu der Auswahl des Krzern – Wir sehen sehr gut ein daß dem Verfaßer jede Anfhrung eines Beweises fr seine intereßante Behauptung gleich wichtig ist, wrde er aber nicht aus Rck- 5 sicht auf den Zustand der Dinge den Umfang seines Aufsazes dadurch beschrnken daß er die Beweise mit e i n e m Beispiel von jeder Nation, und wo solche vorhanden ist, e i n e r Anzeige der Sterbelisten belegte? Den Beweis der ihm der pikanteste scheint, auszusuchen, hngt dann von ihm ab; es bedarf nur eines Rçthelstriches dazu die fr unser Bedrfniß entbehrlichen auszuschließen. 10 Auf diese Weise wrde das Morgenblatt eine so gelungne Arbeit benuzen kçnnten, da die 9 Spalt die der Aufsaz jezt macht, wahrscheinlich auf 5–6 zurckgebracht wrden. Th. H.

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Briefe 357 – 359

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 11. oder 12. September 1817 Donnerstag oder Freitag

Positives Urteil ber den Niobe-Stich. Carl Heinrich Wenng: Niobe

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 12. September 1817 Freitag

Wenn diese Notizen ber das Herkulanum besondres Intereße haben, so bitte ich mir das Heft nochmals zu senden – das ist Augenblicklich bersezt – da wir mit Einsendungen ins Kunstblatt preßirt sind und n a c h einer gewißen Zeit die Leipziger und Berliner Blatter solche Notizen haben whlte ich die Lebensnotizen als 5 weniger v o m N e u e n abhngend, und die Ausgrabungen von S a i n t e s um fr Kannstatt zu intereßiren. Senden Sie mir das Herkulanum zurck! Ihre Buch- // handlung wird Ihnen wegen der Steinplatte zur Gruppe der Niobe berichtet haben; ich bitte mich von der, Herrn Reichle ertheilten Antwort zu unterrichten, denn Herr Reichel glaubt ich erfahre es von Ihnen aus. 10 Th. H.

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An Carl August Bçttiger in Dresden Stuttgart 13. September 1817 Sonnabend

Stuttgardt den 13 August 1817 Ce que cest que lhomme! Das muß ich bei meinen Briefschreib Entschlßen 100 Mal denken. Ich stehe – fr Jemand der stez erst Mitternacht zu Bett geht, das Mçgliche! – um 6 Uhr auf um Ihnen zu schreiben – Ja! Das Kunstblatt muß ich erst 5 ordnen! nun schlgts 7, Frhstck, Correktur, Zeitungen, Briefe – jezt ists 9 Uhr! – Dieses bringt Ihnen ein junges Blut aus Hofwyl, aber nur eine Halb Ente (das weiß ich als alte Fçrsters schwiegermutter was das ist) kein ein geborner Zçgling, ist nur die lezten 2 Jahre da gewesen, ein Baron xkll v o n h i e r der nach Tharand geht, Forstwesen studieren. Ihnen kann, bei Ihrer Gewohnheit Fremde zu sehen, das 10 Fragtalent nicht fehlen und da ist mirs gar angelegen daß Sie den Jngling befragen um manchen Umstand in Hofwyl der Sie selbst intereßirt, besonders meines Sohnes Verhltniße betreffend. Mir ziemte das natrlich nicht, so nah es mir lag. Wie Aim vor einem Jahr mit so gefhrlich zertretnem Herzen hier zu mir kam (denn der furchtbare Mensch hat dem Jngling eine Erfahrung aufgedrungen 15 die in seiner blhenden Jugend wie eine Brandsttte in einer Frhlingsau steht) bat er sich alle seine, a n m i c h in der Zeit des Zwiespalts geschriebne Briefe aus, und

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schickte sie dem Professor Schacht, demjenigen seiner Lehrer welcher durch die entschiedenste Mißbilligung ber Aims Verabschiedung seinen Abschied erleichtert hatte. Jezt sendete mir Schacht das Paket durch den jungen xkll zurck und schreibt mir einige Zeilen die seine Achtung und Theilnahme an Aim so wie seine Hofnungen fr seine gnstige Ausbildung ausdrcken. N noch daß Aim fortfhrt seine Zeit in Gçttingen gut zu benuzen, auch rein sittlich und frei geistig thtig seine Jugend bildet; aber was Schacht bemerkt: tief fhlend und verschloßen, s t a r k a b e r e c k i g weiß er sich seinen guten Tanten nicht verstndlich zu machen, und weil ihre gtigen Mhen, Winke, Aussphen und Vorbauen an dem einfachen, unbekmmerten NaturSohn a b g l i t s c h e n halten sie ihn fr selbstschtig u kalt. – Ich bin darber betrbt; aber nehme es ruhig auf da ich der Gte meiner Verwandten sicher bin und die wohlthtige Zeit den Knaben rechtfertigen muß. – Dabei muß ich Artikel Gçttingen, doch noch ein oder das andre sagen. Wenn Sie mir die Freude einer Zuschrift gçnnen, so erklren Sie mir doch, was nach Ihrer Ansicht, mit meines Vaters litterarischem Nachlaß werden soll? Heerens Benehmen gegen mich u Aim, ist so herzlich und edelmthig daß mir kein Zweifel aufsteigt, aber wohl ich nicht v e r s t e h e warum dem Publikum gar nichts von Sammlungen mitgetheilt wird die unterrichtend sein mßen, denen aber die Nhe seines Lebens und die Wrme fr sein Andenken mehr Werth geben muß. Sie werden gewiß meine Wißbegier nicht anders deuten als es sich mit der lebhaftesten Achtung fr den grundwackern Heeren vertrgt. Haug hat die Redaktion des Morgenblatts g a n z abgegeben wobei er sich mit Cotta vollkommen, mit mir aber nicht im Mindesten brouillirt hat. Wahr ist es daß er dieses Geschft mit grenzenloser Nachlßigkeit trieb und das Vielseitigkeit die erste Erforderniß dazu ist, er aber der einzig Dichterei treibt, auch untchtig dazu war. Allein das htte Cotta in voraus wißen kçnnen, da er ihn kannte. Anderseits aber, hat Cotta sich die Fehler aller sehr berlegnen Menschen gegen untergeordnete gegen ihn zu Schulden kommen laßen, und da er zugleich ein guter Mensch ist, der das Menschliche lebhaft fhlt, so stritt sich bei der Tren// nung das Bedauern einen alten Bekannten zu krnken mit der Nothwendigkeit das Geschft zu wahren und die Ungeduld berflßige Recriminationen zu hçren, mit der Uberzeugung Vorwrfe machen zu kçnnen, brachte Leidenschaftlichkeit hervor und man trennte sich nach einer sehr wenig angenehmen Correspondenz. Ich suchte beide Theil g u t zu erhalten und beharrte w a h r zu bleiben, litt dabei fr beider Theile ihr Unrecht und ihr Recht so viel daß ich meine eigne, zwischen sie eingeklemmte Lage nur halb empfand. Haug hat mir, glaube ich Gerechtigkeit widerfahren laßen – wenigstens kommt er nach wie vor zu mir und bringt mir seine Sachen zu lesen und m u s t e r n. Die Hauptsache ist Hezerei von politischen Parthein durch die gemeine Klatschneigung der hiesigen Mnner. Haug gehçrt zu den Landstndlern, hat aber bei Cotta tglich hin und hergetragen, und nun nahm man herber und hinber von der Politik zur Redaktion et vis vers. Jezt habe ich das Ding allein auf dem Halse, ja bis z u m M o t t o? Dazu hielt ich mich nun durchaus fr unfhig und – O Wunder! ich finde die schçnsten Mottos von der Welt! Nun fllt mir aber hier zum ersten Mal ein daß

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Abb. 9

Friedrich Haug. lgemlde. 1815.

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ich fr die Redaktion der d r e i Bltter, Kunst, Litteratur und Morgenblatt, mehr Honnorar haben muß, wie Haug fr Morgenblatt a l l e i n hatte. Bon! – Da wr mirs freilich eine w a h r e E r q u i c k u n g (so nennte alles dergleichen der alte Prdikant von Greyerz in Bmplitz) wenn Sie, mit guten Gewißen, Cotta einmal sagen drften: das Morgenblatt gefiel Ihnen. – Ich war vom 14 bis 31 August bei meinen Kindern in Gnzburg und den 1 7br ging Haug ab – da habe ich ungeheuer zu thun gehabt um die whrend 17 Tage eingelaufnen Beitrge zu lesen, und einen Haufen vielleries nachzusehen, die Haug seit Jahren aufgespeichert hatte und jezt herausgab. Das ist wahr daß der komische Mensch, Gedichte u Romane ausgenommen, nichts vor dem Druck las, und ber Gedichte u RomaÆneæ keinen tact hat. Die Correspondenz las er nie, also stand grundfades Zeug drinn. Gebe mir Gott Gesundheit! n u r Au g e n die machen mich Zittern. Sonst macht mich A r b e i t e n sehr froh. Ich habe zwei kleine Romane bis zur Abschrift fertig, zwei sind entworfen, so bald ich Zeit habe, kann ich sie schreiben. Einer der entworfnen kçnnte komisch werden wenn ich ausmahlen drfte – ich schildre unsre parveÆnusæ durch plçzliche Standeserhçhungen nach dem neuen Besiz Ergreifen. Kloster Beamte die FinanzrthÆeæ wurden – aber da alles nach dem Leben ist, muß ichs so mild halten, sonst schlagen sie mich tot. Wenn ich anonym bleiben kçnnte mçgt ichs doch nicht – auch bin ich zu kenntlich. Meine Gnzburger Kinder sind wohl, sind achtungswrdig, sind gut. Mein Gott! – was ist doch d a s Fo r t L e b e n allein ein ernstes Ding! wie dieses aufsproßt, jenes gedeiht, eines abdorrt, ein Anderes nur starr wird, nichts wie wirs uns dachten, und beharrten wir eigensinnig nur in der pnktlicheÆnæ Erfllung unsrer Erwartungen und Beabsichtigungen Genugthuung zu finden – O wie fehlgeschlagen wr unser Leben! meine Enkel sind ganz glckliche Knaben; keiner verspricht viel Geist, aber alle 3 kçnnen wackre MenschÆenæ werden. Das lteste, ein 9 Jahriges Mdchen, wrde mehr leisten, ist aber auch mehr gefhrdeÆt.æ // Tochter u Schwiegersohn v e r w a c h s e n immer mehr einer in den andern; die Frau hat ihres Mannes Schwchen freß lieb, der Mann findet sich bei seiner Frau am besten Verstanden – d a s ist das rechte Eheglk und jede beßernde Hand wrde freveln wenn sie sich darein mischte. Das Hçhere wr hier nicht das Beßere. Lebhaft empfand ich bei diesem Aufenthalt an der Donau den Unterschied zwischen der Milde hier im Neckerthal und der feuchten, rauhen Nebelluft am Donau Ufer. Luise war leidend vom ersten Tag an und blieb es leider! seitdem mehr als seit dem Sommerwetter der Fall war. Aber auch das wrmere Leben, bestimmtere Karakter, derbere Lieben und freyere Denken unsers katholischen Volks unter bayerscher Regierung! So viel rauher die Luft, so viel lebendiger die Menschen. Von Lerchenfelds Administration will niemand viel Seeligkeit sphren, und es hat eigentlich etwas piteuses wenn man von einem Staatsmann sich statt allen Thaten Spuren immer nur wiederholt daß er streng rechtschaffen sei. Herder ist ami de coeur u soll im Forstfach allgltig bei ihm sein. Greyerz traf ihn (Herder) bei einem zuflligen Aufenthalt in Augburg, sie waren bei einem dritten Freund auf das herzlichste beisammen; Herder gestand ein in Manchen geirrt zu haben, sprach von Luise voll inniger Theilnahme, von mir mit Achtung seufzte

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um diesen Ehrlosen Schmarozer an seinen Plaz zu stellen. Von den Versprochnen Jahrgehalt hat er, seit langer Zeit zum erstenmal eine kleine Summe bezahlt – dieser Punkt flçßt so viel Wehmuth wie Unmuth ein – aber im Ganzen ist es mir sehr wohlthtig zu wißen daß des unglcklichen, Unglck bringenden Mannes Haß gegen mich abnimmt. – Hier gehen die Sachen – was man lumpich nennt – Sie lesen die Komçdien mit den Bauern Deputationen? 100 solche balourdisen, solche Nachffungen der franzçsischen Revolutionsauftritte – als wenn die Bren den Affen nachtanzen wollen. Wangenheim wird, wie man mir sagt von allen Seiten angegrifen, er selbst ist im privat Verhltniß geistvoll, wahr, bescheiden, edel – und wo seine tongue oder seine schlechten Gewohnheiten ihn hinreißen, gewinnt er durch sein herrliches Gemth Nachsicht. Darf ich Ihre Gte ansprechen diesen jungen Menschen, wenn es Ihre Verhltniße vergçnnen, in irgend ein Haus wo Jugend seines Alters ist, einzufhren? ihm zu erlauben daß er, wenn er sich deßen wrdig findet, von Tharand aus zuweilen Ihr Haus besuchen darf damit er durch diese Auszeichnung mehr Haltung gewinne? Er ist der Sohns einer wackern Familie und wird einst Herr schçner Gter – Er hat einen Oheim der Kunstfreund u Kunstkenner ber Italien schrieb und Sie auswendig kann, Schler von Heynen, den er noch im Grabe seegnet weil er ihm im Kunstgeschmack seine einzige Freude auf Erden gab. Der Mann ist ganz taub, halb b l i n d, fast ganz lahm und immer krank – jezt vielleicht tçdlich da er die Ruhr bekam – und noch lebt er i n Ku n s t. Ich muß Ihnen einmal mehr von ihm sagen. Heute wills nicht mehr gehen – man zupft und rupft mich. Ich soll das u jenes. Ich delektire mich an Mephistopheles Gçthe in seinem 2 Theil ber Italien – das ist e r wie er leibt u lebt. Ihre achtungsvoll u herzlich ergebne Therese Huber //

Noch ein Wort! Welchen Buchhndler empfehlen Sie mir denn um einen Versuch zu machen daß er statt Cotta die Sammlung meiner Erzhlungen fortseze, in jeden Bande 5–6 Bogen neues hinzu? Mancher Freund bittet und ermuthigt mich diese Herausgabe zu unternehmen – Cotta unternimmt jezt nichts mehr, wrde 135 aber zu billig sein mir ein Unternehmen zu erschweren mit dem ich Fellenberg die brigen 2/$ meiner Schuld abtrg. Bedenken Sie doch einmal das. Was macht aber Brockhaus? er zahlt nicht u druckt auch zum Theil nicht.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 14. September 1817 Sonntag

Da wars gut daß Sie das Material des nchsten Blatts selbst sahen, denn ich hatte Neuyork mit Bedacht gewhlt ohne den Einsender zu kennen. Ich hatte die Ansicht daß es bei Annhrung des 18 Oktobers intereßant sei daran erinnert zu werden daß unsre Gegenfßler an e i n e m Tage eine Feier mit uns haben –

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und in Neuyork ein Deutscher einst lse daß wir das wßten. Hier ist das Manu- 5 script als zu kaßiren zurck. M e i s t e r  b e r d a s A l t e r, kann in gar keine Paralele mit Guckenbergs Aufsaz kommen. Guckenberg hat eine curiose Aufzhlung hochbetagter Leute gemacht, Meister eine psychologische Geschichte des Alters geschrieben mit innigem, weichen Gefhl, aus eigner Erfahrung und mit lebendiger Anwendung 10 aufs Leben. Soll das nicht benuzt werden so ists hier auch zurck gesandt. Das Verzeichniß a l l e r vorhandnen Manuscripte muß ich, nach der lezten Sichtung neu machen; es soll unverzglich geschehen – indeß sind hier die Stcke welche ich aus Motiven die mir alle bewußt sind zuerst geben wollte. Befehlen Sie weiter wie sie benuzt werden sollen. 15 achtungsvoll Th. H. Ich habe // zu dem zu druckenden Blatt neu gegeben: 1 Reise Erinnerungen eines deutschen Ofiziers 2 Venedig von Usteri 3 Denksprche aus Hammer.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 14. September 1817 Sonntag

Bei gehende kleine Reise Nachrichten sind mir von Kriegsrath Reichard in Gotha eingesandt und ich wrde es als eine, mir erzeigte Geflligkeit ansehen wenn sie einen Plaz im Morgenblatt erhielten. Der Inhalt ist gut, er sagt was gewußt zu werden nzlich ist u verdient, der Verfaßer hat einen Namen den man gewohnt ist. Die Ursache meiner Bitte ist loyal – Reichard wrde meine Persçnlichkeit 5 mit meiner Redaktion verwechseln. Etwas S c h l e c h t e s werde ich deshalb n i e empfehlen, aber wohl um die Aufnahme des Guten dringend bitten. Das Gedicht darf i c h nicht ungefragt aufnehmen. Da kann ich nie Etwas vollkommen genug finden denn in meinem Herzen duftet reinerer Weihrauch wie kein Dichter streuen kann. Mathison sagt: es sein schçne Verse und er sagte 10 etwas das wohl zeigt wie des armen Mathisons Herz noch auflodern kann – er sagte // das Andenken solcher Mnner muß man von Zeit zu Zeit bei der Nation auffrischen damit sie ihren Werth im Auge behlt, so wie man in den rçmischen Katakomben die herrlichen Fresko Gemhlde mit einem feuchten Schwamm ber streicht wenn sie ein Fremder bewundern soll. 15 Ich frage also an ob ich das Gedicht geben darf ? Th. H.

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Briefe 362 – 366

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 15. September 1817 Montag

Ich machte einen Auszug von der Beschreibung des bei Ligny gefundnen Altherthums welches die franzçsischen archaeologen sehr zu beschftigen scheint wie uns eine Stelle in Deppings Berichten sagte; frs Kunstblatt. Den wackern Aufsaz ber Frau v. Stael wollte ich nicht bersezen da wir von 5 Frau Bruns einem solchen entgegen sehen und das Original dieser Frau uns doch lieber sein muß als eine Ubersezung aus dem Franzçsischen. Sollte Herr Geheim Hofrat Cotta noch einen Artikeln fr nzlich halten, so mßte er ihn mir anzeichen; ich finde nichts daß geeignet sei der Menge unsrer vorhandnen Papiere v o r g e z o g e n zu werden – und w a r t e n drfen 10 monatsberichte nicht. Was Litteratur angeht enthalten unsre Litteratur Berichte aus Paris. Th. H

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 15. September 1817 Montag

Ich danke Ihnen, geehrter Freund, fr diese Mittheilung. So lang gehufte unangenehme Empfindungen bedrfen endlich einer Ergießung wie jeder phisische ble Stoff und es ist recht und nçthig gewesen daß Sie also an Haug schrieben. Sein Brief ist armseeliger wie ichs vermeinte, noch armseeliger sind die Menschen die sich ein 5 Geschft daraus machen so einen Mann zu hezen. Ohne sie wrde Haug sich anstndig von dem Geschft getrennt haben, und Ihnen nicht die – immer bittre – Empfindung aufgedrngt haben, von Ubelgedeutetsein und Undank und alten Freundschaftbruch. – Aber Haug kommt gewiß zurck, und so gleichgltig Ihnen das sein kann, so gestehe ich doch daß ich es bedarf daß man Sie nicht mißkenne. 10 Das // mag weibisch in mir sein – es ist ein Mal so. Mçge nie ein Dritter es wagen zwischen Sie und mich zu treten! – Vor B e s c h u l d i g u n g e n frchte ich mich nicht, da mir keine Rechtfertigung schwerfallen kann; aber v o r Ve r d a c h t gegen mich, kann ich mich frchten, weil ich ihn meinem Karakter nach, gar nicht ahne. – Mçge Ihnen jeder mçgliche Verdruß erspart werden! 15 Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 16. September 1817 Dienstag

Werther Freund, Hier ist das gewnschte Verzeichniß – erlauben Sie mir aber daß ich ber diesen Gegenstand noch ein Wort hinzu seze. Wenn ich mir zutraute Ihnen nzlich sein zu kçnnen so war es durch eine gewiße Vielseitigkeit der Bildung und der

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Lebensweise – Umgang mit allen Gebildeten Stnden welches mir Gelegenheit giebt den Geschmack des Publikums kennen zu lernen und vielfaches Intereße an Wißenschaft u Litteratur in einigen Sprachen. Sie werden mir es daher nicht verdenken – denn wie kçnnten Sie Vertraun zu mir haben, wenn ich nicht ein heitres Selbstvertraun htte, welches allein Gelingen und Bestreben giebt? – wenn ich Sie recht herzlich bitte m e i n e r Beurtheilung des Werth u Unwerths eines Aufsazes, des Intereßes und nicht Intereßes, mehr Glauben beizumeßen als Sie thun. – gestehen Sie, werther Freund, daß ich in diese Ansichten und Urtheile ja mein heiliges Gewißen seze – wozu nuze ich sonst? Ich verfahre bei keiner Zeile leichtsinnig, suche meine Persçnlichkeit immer zu beseitigen und aus einem allgemeinen Gesichtspunkt zu urtheilen – aber dann haben Sie auch ein bischen mehr Glau- // ben an meine Wahl! Ihre Bemerkungen muß ich ja ehren, ich ehre ja Sie u Ihren Verstand, aber meine Motive, bester Freund, mßen auch bei Ihnen ein bischen gelten. Wegen M e i s t e r s A l t e r hatten Sie wohl eine falsche Ansicht? Wie? Sagen Sie N e i n und ich gebe Ihnen Recht wie ein Kind. Ich habe Haug wegen Neuwied u Peron befragt. Wenn Sie mir etwas ein werfen, scheuen Sie nie die Krze – wenn ich so einen lieben Abend in Ihrem Hause zubringe seh ich ja wie wenig Sie barsch sind – das andre ist ja Geschft. Wegen der Trennung der Redaktion v. meiner Person, haben Sie sehr Recht. Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 16. September 1817 Dienstag

Sein Sie so gtig Beiliegendes zu lesen u mir Ihre Meinung en marge zu notiren. Dazu theile ich Ihnen einen Brief mit deßen mehrster Inhalt Sie amsiren wird. Er ist vom Geheimrath Lang, der krzlich ber die Jesuiten (lateinisch) schrieb, der das bayersche Adelsbuch verfaßte – ein grenzen und meisterloß neckender Patron! – 5 Herr Guckenberg hat mit vieler Geflligkeit seinen Aufsaz ber L a n g l e b e n abgekrzt worauf ich ihn demnchst benuzen werde. Ein zweiter Krzerer, B a d e A b e n t h e u e r (welches fglicher: Die Bad Gesellschaft, heißen sollte) behauptet den bizzarren Saz: daß der ganze Begrif von: s i c h v e r k  l t e n k ç n n e n, ein Vorurtheil sei, und wird durch Bizzarrerie // bei einem heitern Styl wohl gefallen. 10 Guten Morgen mein werther Freund Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 16. September 1817 Dienstag

Das ist Alles gut und recht was Sie sagen und so behandelt, thun Sie und ich was wir sollen.

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Briefe 366 – 371

Sind Sie um 3 Uhr bereit mit mir das nçthige Manuscript auszuwhlen, so komme ich zu Ihrer lieben Frau – sonst n e n n e n S i e eine Stunde bis 6 Uhr wo 5 ich ausgehen muß. Sie haben das Verzeichniß behalten? – ich sende hier die 2 Mappen die wir auch brauchen Th. H.

367.

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 4. und 14. August oder zwischen 31. August und 18. September 1817

Ich hatte F r a u e n bei m i r zum Thee, jedes andre Hinterniß htte ich beseitigt. Herzlich gern will ich Ihnen aufs deutlichste das Material der nchsten 14 Tage darlegen, dazu bedarf ich aber der 2 Mappen. Dann mache ich zu jedem Manuscript eine kleine Note was es sei. Senden Sie mir sogleich diese Mappen damit Sie 5 noch Zeit zum einsehen haben. Fortan laßen Sie mich von 8 Tag zu 8 Tag oder so – bei einem Besuch bei Ihrer werthen Frau diese Auswahl mit Ihnen treffen. Das ist die Arbeit einer halben Stunde. Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 18. September 1817 Donnerstag

Werther Freund Ich habe die Ehre Ihnen hier die Materialien zu den Morgenblttern der nchsten 14 Tage zu senden. Verfahren Sie nun nach Gutdnken in der Wahl – denn es ist viel mehr wie wir brauchen, und zu erwarten steht daß noch manches Neue 5 hinzukommt. Sonderbarer Weise sind wir in den Fall an Correspondenz ganz abgebrannt zu sein. Ich gebe heute von der Hand die Sie glaub ich, Turner, nennen eine Nachricht aus F r a n k r e i c h ber das Erziehungswesen, und einen Artikel aus Frankfurth ber Engelmanns Tçchterschule, – nun bleibt mir nur noch 1 Usteri ber 10 Frau v. Krdener welche wir wohl kçnnten schlafen laßen, um so mehr da dieser Artikel ganz polemisch ist. Hoffentlich erhalten wir binnen heut u bermorgen etwas neues, sonst sagen Sie selbst wie wirs machen sollen? Ich habe einen Aufsaz von dem G r a ß J u n i o r. Die Schulpromotion in Genf von 1816 im Julius. soll ich den zurichten als Correspondenz ohne Datum oder 15 mit einem Falsum 1817 sezen? – Dann habe ich noch einen Uberrest von den Briefen ber Paris welche Meier aus Hamburg lieferte, der kçnnte schçn als Correspondenz gegeben werden mit ganz kleiner nderung im Eingang. Soll ich das? nur Ja oder Nein en marge. Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 18. September 1817 Donnerstag

Warum, herzlieber Freund, schmlen Sie mich nicht derb aus wenn ich eine Unart begehe so wie die Bleistift Striche waren? – Das thue ich nun und nimmer mehr wieder! Sehen Sie! ich habe sie mit gomme elastique sauber wieder abgepuzt – Aus Mangel an Oekonomie that ichs auch nicht; die wr in meiner Lage, und wr von einer Frau, immer garstig; aber aus falscher Ansicht und Unbedachtsamkeit. 5 In dem Augsburger Artikel muß ich doch die Weitluftigen Schmeichelein des sehr tadelnswrdigen, und von der çffentlichen Meinung durch Thatsachen bezeichneten Grafenreuth mildern? Th. H.

370.

An Friedrich Arnold Brockhaus in Leipzig Stuttgart 20. September 1817 Sonnabend

Empfiehlt ihm Druck von Wilhelm von Ungern-Sternbergs Manuskript: Aber ich bitte sehr um einen o s t e n s i b e l n Brief, damit ich ganz aus dem Spiel bleibe. So viel Freude mir Sternberg Gelingen machte, habe ich doch kein prorektorat. Josef Koller: ÆManuskript ber das Theateræ (nicht ermittelt); W. von Ungern-Sternberg: ÆManuskript ber das Theateræ (nicht ermittelt); Anekdote (nicht ermittelt)

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An Johann Friedrich Cotta in Dotternhausen Stuttgart 20. September 1817 Sonnabend

St. 20 7br 17 Bericht an Cotta. Ich erhielt gestern 19 Von Professor Schultheß: Reise von Ulm bis Regensburg an der Donau. Das ungewaschne Maul des Verfassers erlaubte nur bei sehr strenger Sichtung die Aufnahme. Da es uns nun sehr an Correspondenz gebricht habe ich dem kleinen 3 Spalt ausmachenden Aufsaz die Form einer Correspondenz 5 unter Aufschrift Regensburg gegeben und alles Anstçßige entfernt. Eben so benuzte ich, ebenfalls von Schultheß 2 kleine Nachrichten aus Landshut u Burghausen. Heute (den 20ten) kam Correspondenz aus Petersburg vom Substitut der intereßanten Fanny Tarnow. Die ist nicht ersezt. Ich ließ das was die Feier 10 der Hochzeit von Prinzessin Charlotte anging, s o g l e i c h drucken (als Correspondenz) das Andre, welches eigentlich den Anfang des Berichts macht, folgt nach. Von Deßau (n i c h t d u r c h M a t hisson) erhielt ich ein recht warmes Gedicht ber den Empfang des rckkehrenden neuen Frsten; von welchem ich ein paar Verse mit einigen Eingangs Worten als Correspondenz geben w e r d e w e n n 15 n i c h t s B e ß e r s ko m t

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Briefe 371 – 376

Von Frau Friderike Bruns kam Mittwoch Abends die Karakteristik der Anna Germaine Stael die ich sogleich benuzte. Sie wird intereßiren und die Bruns hat ihren Namen breit ausgedrckt darunter gesezt. Einige zu deklamatorische Er20 gießungen beschnitt ich. Th. H.

372.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Heinrich August Ottokar Reichard in Gotha Stuttgart 22. September 1817 Montag

P. P. Ich bitte daß Sie die Gte haben im Namen der Redaktion nach der gewohnlichen Weise folgenden Bescheid an Herrn Kriegsrath Reichardt in Gotha 5 aufzusezen und solchen Herrn Hofrath von Mathison zuzusenden. Die Redaktion des Morgenblatts hat den Aufsaz: Reisenachrichten von Eßlingen bis Augsburg, mit Vergngen auf genommen sich aber dabei zwei Freiheiten genommen welche die Umstnde nçthig machten. Um deßen Benuzung bei der großen Anhufung von Material zum eigentlichen Blatte nicht auf- // zuschieben, 10 hat sie demselben in die Correspondenz aufgenommen, und um jede fremdartige Ansicht der Leser zu vermeiden hat sie die gnzlich persçnlichen Zusze, am Eingang so wohl als im Texte ausgelaßen. Der Verehrliche Herr Verfaßer so wie sein Correspondent ist bei dieser Vorsicht allen persçnlichen Erinnerungen der Lesewelt berhoben, und unser allgemeiner Grundsaz: ohne Noth keine 15 Persçnlichkeit zu bezeichnen, befolgt.

373.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 23. September 1817 Dienstag

Fr einen Abonnenten bitte ich um die fehlenden Nummern des Morgenblattes Nº 118 und 119 Th. v. Huber.

374.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 23. September 1817 Dienstag

Pakete mit nicht fr das »Morgenblatt« brauchbaren Manuskripten. Ich habe nun k e i n e n Ausschuß mehr in meinen Hnden und kann ber keine Vielleries mehr Rechenschaft geben.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 24. September 1817 Mittwoch

Bittet um Belegexemplare fr Dokter von Guckenberger. ÆLudolphæ Guckenberger: Die lange menschliche Lebensfhigkeit; Morgenblatt, Nr. 226 (20. 9. 1817); 227 (22. 9. 1817); 228 (23. 9. 1817)

376.

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 25. September 1817 Donnerstag

Ich freue mich stez wenn Sie wieder da sind. Der enge Raum in den ich meine Papiere aufheben muß u mein schlechtes Gesicht ist schuld daß ich das alte lateinische Gedicht mit der deutschen Ubersezung, von Geheimrath Lang, verlegt oder zerrißen habe – m ç g l i c h wrs aber auch es sei bei Ihnen geblieben? Verzeihn Sie daher die Anfrage: ob Sies noch haben? – mich betrbt ein solches Versehen von mir, weil es meine Beschrnktheit mir aufdringt. Dieses alte deutsche Gedicht von Herrn Conz eingesendet, kann ich nun und nimmermehr fr das Morgenblatt anstndig halten. Es hat sicher einen litterrarischen // großen Werth; es beschftigt Leser welche das Blatt lange genug besizen um die sehr unverstndliche Sprache s t u d i r e n zu wollen, und G e s c h m a c k an einer Anstrengung des Geistes besizen, auf eine lohnende Weise, da es ihnen einen neuen Beitrag zu der Dichtkunst des Mittelalters liefert; aber u n s e r Publikum wird nicht Lust haben 14 Spalt durch (denn so viel wrde das Manuscript schon im Druck geben) sich den Kopf an einer sehr unverstndlichen Sprache zu zerbrechen, oder sich mit, oft lateinischen, Worten aus der Noth geholfen zu sehen. Die Leser Ihres Blattes ambitioniren nicht Sprachforschung; das Gedicht kçnnte nur als G e d i c h t gelesen werden, dann mßten die ganz unverstndlichen Worte ohne Etymologische Belege, kurz durch verstndliche ersezt // werde und die Worte welche durch g e s e z l o s e oder a l t e Ortographie ganz verwirrend unverstndlich sind, nach unsrer Art geschrieben werden. Die Mhseeligkeit des Herausbuchstabirens macht den Sinn und den Geschichtlichen Inhalt ganz unverstndlich. Ich will einen Vers nach meiner Ansicht beilegen. Das sage ich als Redaktion des Morgenblatts, denn außer dem sei es fern von mir daß ich den Werth dieses Gedichts schmlere, noch die Nothwendigkeit leugne daß es der Litteratur in seiner ursprnglichen Form angehçrt und hingegeben werden muß. Ich komme recht bald mit Ihnen mein Geschft besprechen. Th. H.

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Briefe 377 – 380

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 26. September 1817 Freitag

Hier ist des Geheimrath Langs Aufsaz und zugleich noch ein mal der Brief damit Sie nachlesen kçnnen was er selbst darber sagt. Sie werden sehen daß er nicht zu brauchen ist. Wenigstens ins Morgenblatt nicht. Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 26. oder 27. September 1817 Freitag oder Sonnabend

Diese Nachricht ist zwar eine Widerlegung unsers Leipziger Correspondenten scheint mir aber darum eben pikant; sie trift auch // u n s e r n Correspondenten nicht besonders, sondern die Nachrichten von dem neuen Theater in Allgemeinen. Ich halte sie also fr g u t z u n e h m e n – A n u n d f  r s i c h ist sie s e h r g u t, 5 wahr u krftig in Allgemeiner Rcksicht. Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 26., 27. oder 28. September 1817 Freitag, Sonnabend oder Sonntag

Werther Freund. Es ist mir sehr lieb daß Docem sein litterarischer Aufsaz in Form einer Correspondenz ist, da wir im Litteratur Blatt nicht schnell genug fortrcken um unsere Materialien zur rechten Zeit zu gebrauchen. In dieser Rcksicht fand ich die: A n 5 k  n d i g u n g der Taschenbcher und des Werkes ber Martin Luther, nicht an seinem Plaz weil dieses Blatt U r t h e i l e aber nicht A n z e i g e n enthalten soll. Der Plaz ward dadurch den wartenden Aufszen ber franzçsische englische, dnische Litteratur, genommen. Ich werde demnach Docems Absicht gemß, diesen Artikel unter der Correspondenz aufnehmen. 10 Ich wnschte daß wir des Gedichts: Die Theresen wiese, berhoben wrden! Es ist nicht anziehend genug und durch d a s L o b M o n t g e l a s als v e r a l t e t bezeichnet, auch dadurch daß wir jezt im 7br sind – beßer wrs ja Herr Docem machte die nçthigen Abnderungen die es Ende n  c h s t e n Oktobers zu etwas Neuen machten. 15 Was die Vorlesung ber die gegenwrtige Richtung u. s. w. so wrde sie fr das Kunstblatt unter den Bedingungen annehmlich sein: wenn der Herr Verfasser alle die Eigenheit davon hinweg nhm welche sie zur Vo r l e s u n g machten, und ihr

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eine so gedrngte Krze gb, wie immer mçglich, aber auch dann wrde ich rathen sie nicht // in m e h r e r e B l  t t e r zu vertheilen, sondern sie vermçge eines E x t r a b l a t t e s auf einmal zu geben. Verdient ihr Inhalt in einem Blatt 20 das nur weniges aufnehmen kann aufgenommen zu werden, so machen Sie ein Opfer das Sie dem Guten schon oft nicht verweigert haben; verdient dieser Inhalt den Plaz berhaupt nicht, so wird dieser Aufsaz in 3 Abszen ja viel lstiger wie in e i n m a l Lesen. Außerdem verzçgerte dieser e i n e Aufsaz unsre andern Materialien wieder um 4–6 Wochen. Ich bin also der Meinung: 25 1 daß wir die Rede erst zur Durchsicht erbitten 2 daß wir als erste Bedingung der Abkrzung (als Rede) erbitten 3 daß der Aufsaz vermçge Extrablatt a u f e i n m a l erscheine. Ich werde um 5 Uhr anfragen: ob Sie zu sprechen sind? – Sein Sie so gtig mir unumwunden dann sagen zu laßen: Ja oder N e i n – damit ich weder Sie noch Ihre 30 werthgeschzte Frau, noch mich um die Zeit bringe. Nach Tisch muß ich meine arme Luise in die Sonne fhren so lang sie noch wrmt.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 29. September 1817 Montag

Werther Freund, Das muß ich Ihnen doch mittheilen, wie es mit der Rcksendung des schndlichen Kollerschen Manuscripts ist ausgegangen. Haug kam sehr bestrzt und sagte mir in Ganzen: er sei erschrocken bei deßen Lesung; aber mehr noch betrbt einen Todten so plçzlich seine Achtung entziehen zu mßen. Er habe durch den verstorbnen Jakobi veranlaßt auch einige muthwillige Poßen geschrieben, die jedoch Kollers schndlichem Geschmier nicht fern ahnlich wren, die htte er sogleich verbrannt damit, wenn Gott ihn abrief wie Koller, seine Frau nicht den Kummer htte der nun Kollers Wittwe zu Theil ward, da sie diesem hnliche Papiere fand. Er habe beim Anblick seiner Tçchter sich vor meinem Billet geschmt, in dem // ich das Gefhl von Kindern, denen ihr Vater verchtlich werden kçnnte, so strack schilderte. Dem nrrschen Menschen drangen dabei die Thrnen aus den Augen. Er schwçrt: auch Weißer habe keinen Blick in die Papiere geworfen, sondern Weißer habe der Wittwe nur gesagt: sie solle ihm eine kleine Erzhlung u ein Gedicht die ins Reine geschrieben wren, frs Morgenblatt geben. So mags sein. Das Gedicht von Lang, das lateinische habe ich wieder gefunden. Es hatte sich in ein andres Papier verschlupft. Herzlich ergeben Th. Huber

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Briefe 381 – 383

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 30. September 1817 Dienstag

Werther Freund, die Absicht auf die vorgeschlagne Weise das Vaterland monatlich von den neuen Erscheinungen im Fach der Litteratur zu unterrichten, ist unzweifelhaft eben so zweckmßig fr das Publikum als ehrenvoll fr Ihr Blatt. Laßen Sie uns aber den Raum einiger Maßen bewahren, welcher uns zu unsern Plane gestattet ist. Ich schließe jezt in Gedanken alle Rezensionen einzelner Werke aus und nehme bloß: Ubersicht der Litteraturen von Engelland; ist vorrthig 14 Spalt, Frankreich; ist vorrathig 12 Spalt, Dnemark; ist vorrthig 4 Spalt Deutschland, von Ihnen erhalten; 3 Spalt Pariser Akademie; ist vorrthig April, Mai, Junius, Julius, macht: 16 Spalt. 49 Spalt. Das gb uns also allein 7 Bltter welche zum Ausgeben fertig sein mßten um au courrant de jour zu kommen. Denn wir mßen doch, bei unsern Plan und den von Ihnen getroffnen sorgfltigen Maasregeln, erwarten // daß im Verlauf der nchsten 4 Wochen von den meisten der Rubriken neuer Zufluß komme, der, der Proportion nach ganz hinreichen wird neue 5–6 Bltter zu fllen. Ich habe dabei die Zahl der Spalten sehr niedrig angenommen, wie mirs immer geht wenn Reichle mir nach zhlt. Nun bitte ich Sie mir Ihre Ansicht zu sagen: wie die Materialien eingetheilt werden sollen, um Ihrer Einsicht am besten entsprechend dem Publikum mitgetheilt zu werden? Die Rezensionen einzelner Werke kçnnten ganz beseitigt werden – dann wr das Blatt etwas Andres als es bisher war, aber etwas sehr Nzliches und Zweckmßiges; aber diese Beseitigung macht den Raum nicht groß genug um in 4 Blttern Material fr 5–6 Abzudrucken (wir haben von Jenner bis September 29 Nº also n i c h t e i n m a l 4 den Monat) Es ist mçglich daß ich die Sache nicht recht ansehe und falsch berechne – nur ist der Umfang des Vorhandnen Materials eine Thatsache – Ubrigens belehren Sie mich. Ihr Herr Sohn kann mir vielleicht das mndlich sagen was Ihnen Langweilig ist mir ber die technische Eintheilung schriftlich wißen zu laßen. Im n  c h s t e n B l a t t kommt natrlich das Kummersche Verzeichniß zu erst. Herzlich frçhligen Tag wnscht Ihnen Th. Huber.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 23. September und 7. Oktober 1817

soll geschehen; ist aber ein sehr oft behandeltes sujet und hier nicht sehr consequent, da es L e g e n d e ist u bleiben sollte werde es mit Vergngen besorgen, kenne aber den Verfaßer nicht. Hab es bernommen unter den ltesten Sachen. Usteris lezte Hottentoten hatten das Intereße der Abkunft von den Tartaren das 5 wahrhaftig kein Spaß ist indem es die große Verzweigung des Menschengeschlechts zu dem Urstamm hinleitend, vereinfacht – aber Pottinger soll deshalb alle Ehre behalten – ich kann aber nicht beurtheilen: ob es nicht schon g a n z im Druck bekannt ist. Die Genuesische Golfes Kste ist noch nicht beschrieben, aber dieser Kellerische 10 Aufsaz ist sehr kahl und drre, meist eine bloße Nomenklatur von den im Gesichtskreis liegenden Orten. Ich hatte ihn mit Begierde ergriffen und legte ihn mit Verlegenheit weg; da ich nicht wußte daß er bestellt war, glaubte ich nur nach seinem Werthe verfahren zu kçnnen. Nun wollen wir thun was wir kçnnen.

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An Henriette von Reden in Karlsruhe Stuttgart 7. Oktober 1817 Dienstag

Liebe Freundinn, da krieg ich so einen fatalen großen, feinen Bogen zu faßen der nun gar nicht nach einem recht herzlichen Briefe aussieht, und wenn mir nicht alle Flecke verhaßt wren, so sollte ich vorlufig ein paar Klekse drauf machen damit es herzlicher aussh. Aber sieh nur einmal – habe ich gleich solche zarte Bçgen zu manchen verzwickten Brief an Menschen der irdischen Hoheit, so steht doch hier 5 keiner der Titel der Dir zukommt und Deine Exellenz muß die Baroninn von Reden bitten schlicht weg meine liebe, nachsichtige Henriette zu sein. Liebe Freundinn sprechen und schreiben, ist eine rechte elende Sache! kostet Odem und Zeit (en parenthese sag Deinen herzlieben Tçchtern ich htte mit ihnen gesprochen in der Urania, der Minerva und Cottas Damenkalender, im Artikel: 10 Der spanische Kriegsgefangne, Priester weihe und Heidenbekehrung – auch noch in dem Kupfercommentar – denn in so fern ich sehr gewißenhaft mich selbst ausspreche in meinem Geschreibse in meinen Ansichten der verschiedensten Lebensverhltniße, mit dem Bewußtsein auf andre zu wirken, so sprach ich mit ihnen, da die liebsten Menschen mein nchstes Publikum sind) aber außer- 15 dem ist das Schreiben was stmperhaftes und das Leben auch. Oder bist Du so viel weiser wie ich und so viel glcklicher daß Dus anders gefunden? Was ist alles, und Freundschaft, das Hçchste – was ist es gegen das Bedrfniß unsrer Herzen?

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Briefe 383 – 384

Sieh, Liebe, da siz ich nun und htte Dir 100ley zu sagen, mir wrs wohl gut daß 20 ich ihm Worte gb, O ich sehne mich ja oft so schmerzlich danach – kann ichs nun

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wohl? konnt ichs denn wie Du bei mir warst? kçnnte ich je gegen Jemand allen was sich aus meinem Gemthe drngt Worte verleihen? – Nie – auch gegen meinen Mann nicht – O wenn man das Lezte was ewig im Grunde bleibt endlich aussprechen sollte, es klnge ja hçchst lcherlich, es kçnnte ja zur Farce werden, denn sage Liebe, wenn dem Glcklichsten dennoch Sehnsucht bleibt, wenn der Ergebenste noch weint, wr denn nicht die lezte Klage am Busen der Freundschaft, der Liebe: ich bin noch ein Mensch – Wenn ich analysire womit meistens meine Faßung bis zur Grenze des Mißmuths getrieben wird, so ist es nie die grçßte Unannehmlichkeit die mich nçthigt mit mir Rechenschaft zu halten, mich zun principes zurckzufhren – nein! alles Große ist geziemend ertragen, klaßifi// zirt, gewrdigt und beseitigt – dann kommt eine vetille und das arme Gemth wird in seiner Rechnung verwirrt. So brauchte schon du Paty das Bild von dem Vase die voll ist bis ber den Rand und dennoch nicht ber fließt bis ein lezter Tropfen hinein fllt und nun strçmt es von allen Seiten herab. Ich habe heute den Tropfen in mein Gemth fallen sehen und bin mißmuthig so daß diese Zeilen deßen Bild sind und mich aufmuntern. Die Intoleranz der Leute ist ja nicht ich, und ihr strenges Urtheil nicht, und ihr unevangelisches Rgen nicht, und die Nothwendigkeit ihrer herzlosen Klugheit zu folgen ja auch nicht – es ist eine Bedingniß des Gesellschaftlichen Vereins daß solche Gesinnungen bercksichtigt werden mßen. Doch das alles geht mich nicht persçnlich an sondern die neue Grfinn Zepplin und die Taube und Lçvenstein – Hast Du das auch schon bemerkt daß die Frauen mit den b e ß e r n Anlagen am leichtesten straucheln, aber auch am leichtesten der christlichen Rge in die Hnde fallen? Aus diesen drei Frauen htte ich wollen – wenn ich zur rechten Zeit Einfluß auf sie erlangt htte, etwas Beßres machen wollen wie die Ehrendamen sind die sie jezt richten, und so wie die armen Snderinn jezt stehen gelten sie vor Gottes Richtstul und der hohern Menschheit mehr als die Tugendverfechterinnen die sie verurtheilen. Ich gesteh Dir daß ich, wr ich ein Mann und hçrte so verurtheilen sogleich meinen Campagne Plan fertig htte – ich legte es gleich darauf an die Hçllen richterinn zu verfhren und dann im Moment der Katastrophe ihr wie Richards Geister Zug zuzurufen: Gedenk an Deine Lieblosigkeit, verzweifle und stirb – oder weniger tragisch. Und so wie die Dinge gehen und stehen muß man den von diesen Ehrenwchterinnen angegebnen Ton ehren und diese armen jungen Fraun vermeiden tout comme elles. Da zeichnet sich unsre wackre Frau von Gaismar mit ihrer Milde und Mßigung wieder so schçn aus. Sie empfngt die Taube, sucht wegen der andern zu beruhigen und wendet alles Gottes Urtheiln ab. Du wirst recht ber mich lachen daß ich ber solche Dinge meine Feder stumpf schreibe. Ich habe aber die Unbilligkeit des Urtheils selbst so oft erlebt, und habe so schneident erfahren wie verschieden das Innre eines Verhltnißes von den ußern Formen sein kann. Erinnerst Du Dich wohl in einem Roman der MiS Burney // eines Art Fantasten der sehr inconvenablement umher spuckt und den Leute Grobheiten sagt en guise von Moralphilosophie? so eine Art Mensch

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tht zuweilen recht gut um leichtsinnige Leute von dummen Streichen abzuhalten und die Stelle auszufllen vor welche unsre Freunde meistens sich hten: – au risque uns zu verlezen, uns Rath und Warnung zu geben. Ich habe einige Zeit meiner Luise Gesundheit mit vieler Sorge betrachtet – Ach Sorge macht sie mir immer! Aber seit der lezten Hlfte des Augusts die wir in Gnzburg waren, hat sie an Nervenschmerzen im Kopf sehr schmerzlich gelitten. Ihre Krfte sanken so sehr daß ein Abendlich Fieber mich frchten machte ihr Leben gehe vollends ein. Dieses Fieber ist nun beseitigt und die Schmerzen laßen nach, doch ist sie viel bler als im Sommer und sieht sehr angegriffen aus. Aim, mein Reke in Gçttingen, lernt brav, ist treu und wahr wie Gold aber stçrrig wie ein Stockfisch und flieht die Gesellschaft und Mißfllt durch Mangel an courtoisie und feinen attentiones auch hier und da durch kleine incongruiteten, den Tanten. Das kommt nun aus den Instituts Erziehungen und aus der Deutschheit, denn wenn ich das Institut vor Gott bat mehr auf Formen zu halten, so warf man mir Franzosenthum vor, nun mßens die armen Buben an sich herum tragen, wie das Zeichen des Thiers, ihr saubres Deutschthum. Dazu kommt aber eine Tiefe des Gefhls bei Aim die sehr Schaamhaft macht ihm Ausdruck zu geben, eine vçllige Unkunde kleiner Gesellschaftlicher Intereßen und die Gewonheit sich nur mit seinen Studien zu beschftigen – das alles benimmt ihm das Bedrfniß der Gesellschaft und macht Weibergesellschaft, triviale Unterhaltung ihm verhaßt. Nun! irgend wo muß es ja fehlen – und dieser Fehler im 18ten Jahre, kann sich ja noch beßern. Meine treue Therese geht ihren Pflichtweg stille fort – wenig gelohnt, aber nicht unerkannt. Diese Goldbecks bei denen sie ist, haben kein Herz aber Verstand genug um ihren Moralischen Werth zu erkennen. O Liebe Henriette wie tragen wir doch so Lebelang unsre Kinder im Herzen! so recht als einen wunden Fleck und an den doch unser ganzes Leben hngt. Ich soll Dich so herzlich eherbietig grßen von Luise und Deine Kinder. Herr von Reden hat mir Freude gemacht wo ich ihn fand. Wenn ein Mann so viel Verstand und Kenntniße hat braucht er nie meiner Meinung zu sein um mir mit seinem Gesprch hohes Intereße zu erregen. Ich umarme Dich und Deine Kinder mit inniger Freundschaft. Therese. Stuttgardt den 7 8br 17.

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An Therese Forster in Berlin Stuttgart 9. Oktober 1817 Donnerstag

Stutt 9 8br 17. Je crois que cest un de mes plus grands torts que celui davoir nglig a tcrire  Cassel. etant surcharg douvrages et des Obliegenheiten je lai renvoy quelques jours et comptant aprs le tems et les lieux il etoit trop tard pour pouvoir ty atteindre. ce rendez Vous une fois manqu il ma 5

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fallu attendre des nouvelles de ton retour  Berlin. Une lettre dAim men a quasi donn. Je Sais tout disapointment de Gottinger – et figure toi! je nen suis pas tout  fait fach. tu as vu bien plus  ton aise la partie la plus agrable de la famille, mais non la plus chrie, quoique bien aime, et puis tu as vu Aim bien plus  lais quil nauroit et dans la maison de sa grandmre. Je ne sais pas si maintenant tu le juge mieux, mais javoue que les sorties vigoureuses que toi et Mad. ta soeur Vous avez fait contre lui. ne minquietent pas beaucoup sur son compte, quand  la bont et la sensibilit de son coeur; mais je prvois quil aura de la difficult de perdre les formes qui lexposent aux soupÅons ou plutot aux accussations des braves gens tels que Vous. Il ma ecrit une longue lettre de 6 pages sur son voyage et son entrevue avec toi; 6 pages dans lesquelles il y a plus de bon sens et de vraie sensibilit que dans toute une belle harangue de sentiment et de protestation. la candeur et la bonne humeur de sa narration est bien satisfaisante. pour tout le reste de ton raisonnement, ma bonne Amie, sur la necessit de se formaliser contre les petites fredaines du genre du chocolat, les sermons seroient de bien moin dutilit pour un caractre tant soit peu dcid que de le ramner tout uniment au principe et par l de ranimer sa vertu sans humilier son orgueil. Je ne suis pas du tout bless par tout ce que tu me dis, ma chre et estimable enfant, ta manire de mapostropher et les vivacites de Claire sur le meme sujet ma bien donn  penser. questce qui fonde notre jugement sur un caractre? je ne me souviens pas que jaie jamais dit  qui que ce soit de verit si dure que tu men dis, et davoir jamais jug si svrement que Vous deux, vous jugez Votre frre – et Vous etez cens detre de bonnes personnes tandis quon craint ma censure. dans le fond cela me fait peu quon me dise cela, parceque le fait le contrarie. les gens les plus differens de Caractre viennent auprs de moi me confier leurs soucis, et ne craignent ni de me montrer leurs foiblesses, ni me demander des conseils – comment cela se feroit il si jetois amre, partiale, mordante comme Vous le suposez et comme Mad. Morl la premire, ma dpeint  moi meme un jour  Munich quil etoit question des nos relations vis  vis de Mrs. de Herder et Morel. Je sais parfaitement que mon expression est fire et quelquefois sarcastique; mais jai la consience de navoir ni bile ni fil et il faut bien que cela soit ainsi parÅque je me porte bien, que jai lhumeur gale et que je ne sens pas le besoin ni dviter qui que ce soit, ni de men croire persecut. Cela est vrai que les gens admirent volontier mon esprit, sans parler de mon coeur, mais cest une badauderie intelectuelle de leur part – ils oublient que mon esprit leur dplairait sil ny avoit pas du coeur. laissons donc cela. Je suis bien charm que tu aye vu ce brave garÅon. Il sest rejouie avec une profonde Sensibilit et me parle du dplaisir que ta position lui a caus dune manire qui prouve son bon sens et sa perspicacit. Il a pntr ses gens et cela lui offre une perspective nouvelle dans la vie. helas! son tems viendra aussi! pourvu quil se rende maitre de sa science afin quun savoir superficiel ne lui impose

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l necessit de fanfaroner, ou lhumiliation deviter les occassion de se mettre en evidence. Ce manque de profondeur, de solidet de savoir // est, sans contredit lcueil des meilleures tÞtes. des Imbecilles qui ont peu derudition bornent ordinairement leur ambition  bien peu de chose. ils suivent la route la plus battue et se trainent sans accident par l e s l a g u n e s de la vie. lhomme  talent messure larne aprs ses dsirs et non pas aprs ses moyens – il confond son ambition avec ses forces, ses forces avec ses moyens et se sentant capable de beaucoup, il parle de ce quil doit savoir comme le sachant, et de ce quil peut faire comme layant fait. Cest l ou pauvre Albrecht a chu. Il manquoit des bases pour tous les difices quil a voulu lever. les langues anciennes, les Mathmatiques, lhistoire, lui etoient inconnues, il avoit occupp son activit par des petites experiences de toute espÅe; il etoit Empiriker et devint Projekten macher so wie es auf geordneten Wißenschaftsgang ankam. Sein herrlicher Kopf bedurfte ein Ganzes, aber da der Grund auf dem es gebaut werden sollte fehlte, da die Fhrer, Geschichte als Prfstein des menschlich Mçglichen, und Mathematik als erwiesen Wahres, ihm sehr fremd waren, glaubte er ein Neues schaffen zu mßen und schweifte im Blauen umher. Das Suchen nach Neuen muß berhaupt den Unwißendern viel nher liegen wie dem Unterrichteten. Ich habe ber das Solide in der Wißenschaft manches Bedenken und danke doch den Herrgott daß das Dichterwesen von dem Knaben fern geblieben ist. Gern mçgte ich doch aber wißen ob denn unter all den Knaben k e i n e r Dichter Talent, wenigstens nur das Bedrfniß zum Dichten entwickelt hat? wenn das nicht wr, so mßte mans doch in der Methode suchen. Ich habe mich diese Tage mit der Autographie eines Menschen beschftigt (ein Manuscript) deßen sein Leben auch durch dieses Abschweifen in das Gebiet der Fantasie, durch Mangel an fester Basis des Wißens so jmmerlich verkmmert ward. Dazu nun so ein Bild drckender Armuth! – Herr Gott wie thut das weh! Der mußte sich durch alle Dornen des Bettelstudenten Lebens durchhelfen und kam endlich dazu Legationssekretr hier bei der çsterreichischen Gesandschaft zu sein. Der Mensch rettete sich vor den aufgedrungnen Entsagungen, Demthigungen, vor der Drftigkeit des Lebens zur Poesie, schrieb Romane, besonders Theaterstcke und trat dadurch berall seiner Versorgung im Weg. Da ward er endlich im 40 Jahre Canzellist im Departement des affaires trangres und unglcklicherweise Legations Sekretr, und stirbt plçzlich, hinterlßt Wittwe 3 Kinder und keinen Heller, wohl aber 40 Manuscripte. Htte der Mensch statt der Frazzen seine Pandekten und Institutionen, seinen Machiavel Walpole und Ochsenstierna studirt, htte das Liebeln und Heirathen gelaßen, so wr er vielleicht ein wohlhabig, wohllebig, vielwirkender Mann gewesen. Da kommt mir vielleicht einer mit dem vollwichtigen Einwurf: Vielleicht hat er in seiner Armuth mehr durch seine Phantasie genoßen als der Reiche u. s. w.  dautres – ich habe noch keinen Wohlhabigen ber seine Wohlhabigkeit klagen hçren als solche, nur ber das was ihm daneben abging – und die Armen hingegen klagen ber die Armuth weil mit ihr alles drckt und alles fehlt. Ich will damit nicht dem Reich sein das Wort reden, sondern dem Erreichen des Wohlstandes durch Geisteskraft und Lebensklugheit –

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da begreife ich im Wohlstand jedes Ziel des Ehrgeizes – denn keines ist ohne ein 95 gewißes H a b e n man mßte den Fakir sein wollen, was ich sehr dumm fnd. //

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Gute Claire hat sich selbst durch ihr leidenschaftliches Wesen gegen Aim ein bischen Verdruß gemacht, und ist durch ihre verdammte Schwangerschaft natrlich belgestimmt. Kleine Unannehmlichkeiten drcken sie schwer und die guten Menschen empfinden Manches hrter wie sie sollten, weil sie es ganz persçnlich empfinden. Wenn Gott nur Greyerz Gesundheit erhlt – das ist der Hauptpunkt. Das kleine Meisterlein ist unbaß welches mir nicht recht ist – ich frchte bei den Kindern das 6-7 Jahr da sie von Seite Greyerz gewiß gar keine Lebenskraft haben, sondern die lezte Triebkraft so eines alten Berner Stamms ohne energie und Hlfsquellen. Walo hat mich besorgt gemacht. Der Druck der Theurung whrt bei den guten Leuten fort, wie bei uns – das Brod gilt noch das Doppelte wie vor 18 Monaten und kaum ein andrer Artikel ging herunter. Das rgert mich sehr und incomodirt mich ebenfalls. Ich habe nun auf Martini eine eigne Magd gemiethet, welches mir manche Annehmlichkeit geben wird, aber auch manchen embarras – ich muß nun meistens 2 Zimmer heizen, und manches anordnen was ich sonst entbehrte, aber auch nicht besorgte. Eine große Annehmlichkeit ist es bestndig einen Boten schicken zu kçnnen, eine Begleitung zu haben; es hat mehr Anstand, und dann wird mir die Ersparniß der feinen Wsche die mehrsten Ausgaben fr die Magd, decken. enfin – man muß d u r c h. – Meine Geschffte gehen sonst gut. Ich wrde sehr viel mehr arbeiten wenn meine Augen beßer wren – unseeliger Weise ist Luise seit unser Gnzburger Reise so schwach u leidend daß sie auch nicht Vorlesen kann, wodurch wir beide entbehren. Luise macht mich von Neuen sehr besorgt. Nervenschmerzen im Kopf matten sie ab. Einige Tage stellte sich Fieber ein – das ist jezt beßer. Sonst leben wir wie immer in angenehmen Verhltnißen. Das alles aber ist kein FreundesWesen. Ein Mannheimer Bekannter, Baron Unster Sternberg war einige Wochen hier und hat mir Zeit und Worte gekostet. Ein guter hçchst Hypochondrer Mensch den ich bestndig zupredigte – ein armer Mensch der die Menschen vor grundbçse hlt wenn sie ihn mißfallen, und vor grenzenloß gut, wenn sie ihm gefallen. An dem habe ich heruntergepredigt – ich kannte ihn schon lang; er hat eine liebe Frau. Außerdem hat unsre vornehme Welt manchen Scandal. Malchus ist Finanzpresident – der Malchus von Caßel. Das ist nun freilich ein Stckchen das zu allen deutschen Wesen paßt, den Gechteten, vom Urteil gebrantmarkten, von der Heiligen Allianz verfolgten Malchus zum Staatsdiener zu whlen, Mir gefllts sehr – a priori halte ich ihn vor Klger als die ganze hisige Pastete – auch Wangenheim, so lieb er mir ist, weil er praktischer ist wie er. Dann hat ein Graf Zepplin eine Frulein Duplat geheirathet – hast Du nicht von ihr in Gçttingen gehçrt? Das arme Mdchen hat durch ihrer Mutter Schuld allen Ruf verloren – und das geht soweit daß die hiesigen Damen sie nicht annehmen wollen, nicht sehen, nicht von ihr hçren. Wenige machten eine Ausnahme. Nun hat aber die Kçniginn erklrt sie wrde sie annehmen. Dann drfen die Tugenddrachen denn doch wohl weiter nichts einwenden. Gestern war die Ministerinn Zepplin, ehemalige Pauline Maucler lange bei uns und erzhlte diese ganze wichtige Verhandlung – wie ein schlechter Roman!

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Da hat die verwittwete Kçniginn einen robusten Haß auf die Duplat, und beschwçrt ihres Mannes Schatten, weil der alte Kçnig Zepplin die Heurath v e r b o t e n hatte; die regierende Kçniginn ist vernnftig und sagt puisquenfin elle 140 est sa femme, il est ncessaire de lobliger  faire son devoir – und dazu ists nçthig daß sie in die gute Gesellschaft aufgenommen werde. Und das ist wahr, denn leider hat die Zepplin Duplat ein paar vertraute Bekannte die auch schon peÆLckeærep. sind. Solcher vetilles muß ich ellenlang mit // anhçren und komme wie der Pommersche Staatsgefange dazu theilzunehmen – denn die Ministerinn 145 Zepplin bat mich ihre neue Nichte nicht zu vermeiden und ihr meine Freundschaft zu gçnnen. Ich kenne sie schon lang. Nrrische Intereßen ladet man mir auf! einen jungen Priester soll ich auch mit dem Cçlibat versçhnen und wie manches Intereße s c h l i c h t e n – denn zum S c h l i c h t e n werde ich immer berufen. Ich werde Anstalten treffen Dir ein paar Calender zuzuschicken worinn 150 Geschreibs von mir steht. Seit dem 7br habe ich, wie Du weißt, das Morgenblatt allein zu besorgen – Aber nun ists auch Zeit daß ich von Dir hçre und von Deiner Reise, Gesundheit und Außichten fr eine warme Stube im Winter. Stricks kommen jezt aus Holland zurck. Lebe wohl! Gott seegne Dich 1000 Mal.

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An Joseph Maximilian Frnkel in Berlin Stuttgart 10. Oktober 1817 Freitag

Richtet den Brief nicht an seine Frau: mein Brief kommt sichrer in Ihre Hnde, im Falle Sie noch nicht in Ihr Haus zurckgekehrt sein sollten, als in die Hnde Ihrer Frau. Fr unsre Briefe hat man meist nicht den gehçrigen Respekt. Bedankt sich fr seinen Brief und sein Versprechen mir Bittgesuche nicht abzuschlagen. Hat zwei Bewerberinnen fr die Erzieherinnenstelle bei Frnkels gefunden: Ein Mdchen von 5 19 Jahren und Cornelie de Sandoz, die mit ihren Kindern in finanziell schwieriger Lage ist. Erinnerung an 1793, als Th. Huber bei Cornelie und deren Familie (Jeanneret) lebte. Finanzielle Bedingungen und Rente fr die Erzieherin. Bitte um Nachricht von Sophie von Pobeheim (sen.), auch wegen der ihr fr Johann Gotthard Reinhold mitgegebenen Bcher. Sorge um Luise. Probleme der Tochter Therese. 10 Freimund Reimar Æd.i. Friedrich Rckertæ: Deutsche Gedichte; ders.: Kranz der Zeit ; Voltaire: Oedipe, 4. Akt, 1. Szene; Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Trummer in Hamburg Stuttgart 13. Oktober 1817 Montag

Herrn Trummer in Hamburg Herr Haug kann sich einer Sendung fr das Morgenblatt von Seiten der Herrn Trummer gar nicht erinnern – sollte es Correspondenz gewesen sein, so meint er

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Briefe 386 – 391

daß sie gedruckt worden wre. Herr Trummer wird daher gebeten den Inhalt der 5 eingesendeten Artikel nher anzugeben, bei seiner nchst zu berschickenden

Ubersicht der Litteratur. Rcksichtlich dieser bittet die Redaktion in der Anzeige der Werke solchergestalt zu verfahren daß Er nur die wichtigsten und eigentlich nationalen Werke weitluftiger behandeln mçge, unwichtige aber gar nicht, oder nur mit 10 Titelanzeige abfertigen mçge. Dieses lezte ist nothwendig um zu dem Erstern Raum zu gewinnen. Der Gesichtspunkt muß immer der sein: daß das Ausland soll unterrichtet werden, nicht Dnnemark; daher alle persçnliche Rcksicht wegfllt, aber auch nichts was nur persçnliches Intereße hat einen Werth gewinnt. Weil die Materialien sich bei uns hufen, mßen wir nach Reichthumn an Gehalt 15 und Krze des Vortrags streben.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart zwischen 23. September und 15. Oktober 1817

Erwhntes Manuscript habe ich nicht in Verwahrung. Ich habe von Allen was ich en dpot habe Herrn Geheim Hofrat Cotta ein Verzeichniß zugestellt und A l l e s Gesonderte an ihn zurckgeschickt mit dem schriftlichen Beifgen daß ich nun weiter keine Nachweisung ber dahin gehçrige Papiere geben kçnnte. Da es aber 5 Epigrame anbetrifft kçnnte sie Herr Geheimsekretr Haug haben a parte gelegt und bei der Abgabe vergeßen. Ich bitte mir Zeit aus ihn darum zu befragen. Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 15. Oktober 1817 Mittwoch

Rcksichtlich des franzçsischen Artikels ber Frau von Stael bemerke ich daß der Einsender Frau Brun ihren Aufsaz wahrscheinlich (im Morgenblatt) noch nicht gesehen hatte. Er enthlt dem Sinne nach alles was dieser Artikel ebenfalls sagt, nur mit dem nationellen Unterschied daß Frau Brun wortreich persçnliche Emp5 findungen ausbreitet, und diese franzçsische Anzeige mit Wrde, Diskretion und Mßigkeit Thatsachen zusammenreiht. Hat nicht Herr Geheim Hofrat Cotta besondre Grnde zum Gegentheil, so ließen wir, im Bezug auf dem Bruneschen Aufsaz diesen liegen. Er beschließe Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 15. Oktober 1817 Mittwoch

Sehen Sie hier, werther Herr, was mein wunderlicher Freund einsendet. Die Theses enthalten ohne Zweifel, die lezten 3 insbesondre, was ich von sehr vernnf-

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tigen Leuten auch h i e r in Stuttgardt sagen hçrte – Ob Sie es mit einer scherzhaften Einkleidung welche Votre quand  moi schzt, benuzen wollen, hngt von Ihnen ab. Aus Langs Brief sehen Sie daß er mich insofern mißverstand, als 5 ich die erwhnten Fragmente fr m e i n e P e r s o n, nicht frs Morgenblatt zu lesen wnschte. Der Aufsaz ber Wucher macht mir die Haare zu Berg stehen! – Zu brauchen ist er nicht aber Sie lesen ihn doch wohl als Meinung eines Staatsbeamten der lange im Finanzfach arbeitete, mit Intereße. 10 Von Herzen achtungsvoll Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 16. Oktober 1817 Donnerstag

Ich mache den Umschlag noch mals auf um eine so eben erhaltne Sendung von Geheim Hofrat Lehr beizulegen. Ein so langes Gedicht wrde ich nie ohne Ihr besondres Gutachten einrcken; ber den 18 Oktober reicht das Urtheil der Poesie nicht aus, man hat ihm einen Werth gegeben der einem Gedicht welches ihn besingt nach andern Maas zu meßen nothwendig macht. Dieses a n d r e 5 M a a s habe ich gar nicht. Ich bitte Sie sehr dringend mir Ihre Annahme oder Verwerfung auf e i n e n o s t e n s i b e l n Zettel zu melden, den ich L e h r als Antwort senden kann. Denn i c h W i t t w e H u b e r und i c h Re d a k t e u r mßen ber den 18 Oktober in keinen Verdacht kommen. Th. H 10

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 16. Oktober 1817 Donnerstag

Geben Sie sich gtigst die Mhe einen Blick auf den Einschluß zu werfen. Ich glaube das sehr gelehrte, aber auch fr Layen intereßante Buch des Montucci fr Ihr Blatt nicht beßer benuzen zu kçnnen. Da ein Auszug dieser Art von m i r durchaus allen Ansprchen entsagen muß, whlte ich einen lustigen Ton – Genehmigen Sie es, so senden Sie mir die Bltter zurck. 5 Th. H. Noch eine Anfrage! Wahrscheinlich mißverstand Herr Reichle Ihren Sinn indem er beiliegende Anzeige fr das Litteratur Blatt bestimmt hielt. Mir ducht sie eigne sich nur fr das Intelligenzblatt – Entscheiden Sie. 10

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 12. September und 17. Oktober 1817

Sie verzeihn mir gewiß wenn ich Sie zum Schiedsrichter nehme. Der Nasenartikel hat ohne Zweifel das hçchste Intereße – Aber eben deshalb weil er wißenschaftlich u sittlich es hat, soll er einfach vorgetragen werden, aber eben so wohl auch weil d a s U b e l welches diesen Defekt am çftersten verursacht jede zierlichen Deklamation am mehrsten beseitigt, dann auch weil ein sonderbares Herkommen d i e N a s e dem ridicul so leicht aussezt, und ihre Beleidigung so empçrend ist. Des halb ist der deklamatorisch sßliche Ton dieses Aufsazes hçchst unangenehm. Darf ich ihn so ndern wie Sie da sehen? Noch wage ich zu bemerken daß ich ber diese Operation Richter, Monoir und manche andre Arzte (Blumenbach sehr weitluftig) sprechen hçrte, welche sie wohl gestatteten, // aber das Gesicht darum vor stez entstellt hielten, weil die angeheilte Nase stez die Oberflche einer starken Ve r n a r b u n g behalten m  ß e – also m i ß f a r b i g b l i e b – zweitens zweifelten sie daß die knstlichen Schleimgnge die Absondrungseigenschaft der natrlichen haben, also Reinlichkeit befçrdern kçnnten. – Sie sehen ja Klein, der wohl kompetenter Richter ist – er rechtfertige oder beseitige meine Zweifel – Allein ich grnde den Wunsch darauf die angegebnen Vernderungen in dem Blatte machen zu drfen. Doch fr Correspondenz? oder als Aufsaz mit der Uberschrift: Wichtiger Beitrag zur Heilkunde? // Uber das Hildesheimische Musikfest mßte vieles abgekrzt werden was n i c h t die Musik angeht. Darf ich das?

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 17. Oktober 1817 Freitag

Ohne einer Berechnung fhig zu sein, schwebte mir die Widerlegung von Langs Angabe den Gegenstand nach vor den Sinn so wie Sie, geehrter Freund, sie darlegen. Sollten diese beiden kleinen Aufsze nicht neben einander gegeben werden als Behauptung und Widerlegung etwa mit der Uberschrift: 5 Verschiedne Ansicht deßelben Gegenstandes von Zwei nicht unerfahrnen Staatsbrgern. Mir ducht das sollte das Publikum durch die Zusammenstellung belehren wie einseitig manche Darstellung ist. Sie haben Recht, ich muß von Montuccis Verdienst noch ein Wort hinzusezen. 10 Senden Sie mir das Buch noch einmal zurck ich bitte! Langs Theses sind in Wangenheims Hnden.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen April und 18. Oktober 1817

Wenn Sie mir, geehrter Herr, mehr wie eine kleine Anweisung zu dem Artikel China schrieben, habe ich Sie verlegt. Jezt hielt ich mich nur an Ihre Bleistifts Zeichen. Jezt habe ich die beiden folgenden Paragraphen die noch astronomischen Inhalts waren abgeschnitten u da bedarfs keinen weitern Ubergang. 775 775 193 1743

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 18. Oktober 1817 Sonnabend

Herrn Hennigs Beschreibung vom Reinstein ist gut, denn wie Gçthe zu mahlen mit Worten, mßen wir nicht von ihm verlangen; da ich nun weiß daß viele Leser sich die Natur gern beschreiben laßen und die Norddeutsche Natur uns Sddeutschen fremd ist, die Norddeutschen aber sich selbst gern beschrieben lesen werden, so denke ich wir nehmen das Ding auf und laßen einen beldige Abdruck 5 zur Antwort dienen? Th H. // Herr Hunnig

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 19. Oktober 1817 Sonntag

Werther Freund, belieben Sie mir zu melden ob Sie die Beilage als Resultat der mir lezthin mitgetheilten Lektre der Litteratur Zeitung aufnehmen wollen. Werfen Sie auch einen Blick auf die Anzeige des hiebei zurckfolgenden Buchs – Ob Sie sie annehmen wollen – 5 Zugleich die Beilage von Allgemeiner Zeitung welche wçrtlich eine Anzeige von Usteri enthlt, die er uns als Correspondenz auch frs Morgenblatt eingesendet hat. In wie fern Usteri darinn irrte mßen Sie bestimmen indem Sie mir melden ob ich nicht nun mit vollem Recht diesen Correspondenz Artikel auslaßen soll? er schickt deren ohnehin viele die bloß litterarische Auszge enthalten. 10 Th. H.

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 19. Oktober 1817

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St. den 19 8br 17. Wahrlich ich schreibe in rechter Herzensbekmmerniß wegen der Versptung so vieles Herrlichen was Sie frs Morgenblatt senden. Ich habe Cotta ein paar Mal auf das ungeheure Mißverhltniß zwischen Vorrath und dem Verbrauch aufmerksam gemacht – er antwortet mir: nehmen Sie immer das Intereßanteste – aber ber dieses sind wir nicht einig, denn er schickt mir oft zurck was ich vor sehr intereßant halte u fordert C . . .arambolen die ich verwerfe. Bald ists zu ernsthaft, dann zu drocken, dann unintereßant. So viel ist nun wahr – die Zahl der Abonnenten so wie der Einsender, vermehrt sich tglich – auch der Correspondenz wird immer mehr – ich habe hier fr 52 Seiten (Colonnen) Correspondenz vor mir liegen und jeden Posttag kommt neue – da s o l l nun Londen, Paris, Wien, Berlin, in d e r Re g e l i m e r zuerst kommen. Londen sind nun wahre Vademecums Scharteken! – er hlt sie fr pikant und scheint recht zu haben. Paris ist oft nicht viel beßer, Wien ist lediglich Theatergeschwz – das Fadeste was ich kenne! Berlin fast eben so und ein paar Windbeutelein dieser windbeutlichsten Gesellen. Ehe diese nicht abgethan sind, muß alles zurck bleiben – Nun kommt eine elende Beschreibung von Wisbaden v. Frau Horstig an der ich 2/$ streiche. Die ist lngst voraus bezahlt und die Nachricht muß gegeben werden so lange die Erinnerung der Badereise noch neu ist. Kommt Herr Reichard – kann nur als Neustes Intereße erregen, da die Armen Historien tglich sich ndern – Nun sind da 10 Andre die Schreien wie die Raben und wollen hinein. – Mit dem Litteratur Blatt hat nun alles eine ganz andre Gestalt gewonnen die Cotta fr sehr vortheilhaft hlt, ich fr lang- // Weilig. Er hat sich Quellen verschaft monatliche Ubersichten der englischen franzçsischen hollndischen dnischen Litteratur zu bekommen, zulezt nun noch ein ganz drockner Katalog der deutschen Ausgeburten – das fllt nun die paar Bltter total – hçchstens 4 in einem Monat – so daß ich kaum den vortrefflichen Bericht der Akademie von Paris hinein drngen kann. Ich htte gemeint daß pikante Analysen von einzelnen Werken, nach ganz willkhrlicher Auswahl, viel beßer gewesen wren. Ich habe Duzende von Rezensionen liegen – da heißt es stez: es wird schon Raum werden! neni! es kann nicht! – Jezt ist Ihr Pascha mit Mh u Noth eingerckt. Heute lege ich nun die Barbaresken hin, weil der Gegenstand jezt intereßiren s o l l t e – ja ich wette da muß ich 100 Rcksichten nehmen ehe es mir gelingt ihn anzubringen. Von der Elendigkeit des hiesigen Publikums haben Sie dabei keinen Begrif! – Und diese Urtheile werden alle Cotta zugetragen. Der Gute Haug mag auch jezt sein bischen mitwirken um Schwazen zu machen u. s. w. – Cotta scheint nach Italien reisen zu wollen fr den ganzen Winter. Die Frau sagte es mir vor einigen Wochen selbst und ich hçre es von mehreren Seiten. Malchus seine Ernennung ist Ihnen sicher auch aufgefallen. Hier wußte man daß er seit 4 Wochen um den Kçnig war, u das Publikum combinirte nicht was daraus kommen wrde. Wangenheim soll

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dabei gar nicht befragt worden sein, es wohl wahrnehmen daß er einen Rival hat, aber bis jezt vertragen sie sich ber viele Punkte. Stehen sie einander gegenber, so wird, meiner Ansicht nach, Wangenheim fallen – denn Malchus ist ein besonnener Praktikus u Wangenheim ein Fantast. Am Schlimmsten gehts Hartmann, // dem ist Malchus im der Forstadministration v o r g e s e z t worden; Hartmann protestirte in der Hofnung der Kçnig werde es Abndern, statt deßen sagte ihn dieser unter diesen Umstnden dispensier er ihn dieses Faches. Nun ist er nur noch Geheimrath und soll da eine sehr untergeordnete Rolle spielen da er gar nicht die Gabe des Vortrags hat und ein sehr langsamer Arbeiter ist. Wenn ich seit 10 Jahren des Mannes Vernderung verfolge, mußte es so kommen. Er ist fr m e i n e n Beobachtungs Krais – also in der Familie, stez rckwrts gegangen. Ein Zufall fhrte ihn zu einer Frulein von Bauer, ein kalten Kokette und a u s l  n d i s c h e n Intriguante. Sie hat ihn gefeßel so daß er von da an sich zu den Vornehmen drngte. Das zog ihn von Freunden u Studien ab – tglich hçfelte er da 3– 4 Stunde. Es war oft zum Erbarmen wenn der herzliche alte, drockne Mensch, der Geckinn den Ridikl nachtrug. Aus seinem Forst u Naturgeschichtskraise ging er zu Fchern ber wo allgemeine Ubersichten u leichtes Auffaßen u Darstellen Herrschaft erwerben – das hieß peter plus haut que le c… und konnte nur durch die opposition die sich hier vorfand, glcken. Seine strenge Redlichkeit und Gte verband ihm dabei die Beßern, und Adler hatte er nirgend neben sich. Nun sind aber einige dergleichen Vçgel a proportion – Wangenheim Neurad, Maucler, nun Malchus – Otto als derben Rechner, obschon der vor Malchus bald springen Wird, als Finanz Minister – und da wird Hartmann bloß gestellt. Wenn ich ihn ein oder das andre Mal habe sprechen hçren in dieser lezten Zeit, bin ich ber das Gequengle erschrocken – wie ein Dorfschulmeister! und lesen, studiren! – ja daran war nie zu denken. Mir liegt des Mannes Schicksal, wenn ihm noch mehr Krnkung drohen sollten, Zentnerschwer auf dem Herzen, denn er hat einen nagenden Ehrgeiz und hat seine Freunde durch sein Betragen entfernt. Nun! – ich werde ihn nicht fehlen, aber ich habe keinen Werth um fr der Welt Eitelkeit zu trçsten. // Gestern lernte ich den bekannten Professor Sallat endlich persçnlich kennen. Daß diese aufgeklrten Priester sich nicht schmen die Klage ums Cçlibat zu dem e r s t e n Gegenstand ihrer Unterhaltung zu machen! Ich habe ihm barbarische Lehren gegeben: »Jungfraun u Wittwen lebten glcklich in Cçlibat und wenn sie Liebe im Herzen htten fnden sie auch Gegenstnde derselben; Wem das aber nicht genge solle auf Stroh schlafen, fasten, Arbeiten und studieren, so wrde es beßer werden, und da jene stçrende Sehnsucht zu frchten, dieses Gegenmittel aber bekannt sei, sollten wir von frh an unsre Kinder also gewçhnen daß sie stez Mßig und im Nothfall Enthaltsam blieben« der wird sagen: ich sei ein Drache. Ich sehe seit unserm Aufenthalt in Gnzburg, der lezten Hlfte Augusts, Luisens Gesundheit zerstçrter wie je. Stete Schmerzen im Kopf raubten ihr den Schlaf bis vor 3 Wochen Fieber eintrat – es ward durch China gehoben, aber nach einigen Tagen kehrte es mit verdoppelten Schmerzen zurck und nun liegt sie fast immer, seit 7 Tagen, in steten Fieber – die China ist ausgesezt aber kein

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endschiednen Unglck entgegen und wende mein Gesicht ab – Gott wird mich strken vor dem was mich jezt bis zum Unsinn erschrickt. Leben Sie wohl! immer treu ergeben. Th. H. Aim t h u t s e h r b r av. Kennen Sie einen Aargauer Appellationsrath: Baldinger? 90 ich bitte sagen Sie mir! ists wahr daß eine Frulein Hartmann aus Luzern eine

Pestallozische Kleinod, Obere in Olsberg ist? Ist es wahr daß sich Pestalozzi mit Fellenberg verbindet ihm 50 Zçglinge zufhrt? Bitte um Antwort.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 20. Oktober 1817 Montag

Montag Nacht, Sie haben im Grund saze Recht, in dem was Sie mir bei Gelegenheit des Briefs von Kolumbus sagen; allein ich glaube doch ein berlegender Einsender muß sich von Seiten einer Journal Redaktion das bloße A b k  r z e n gefallen laßen, wenn das Verhltniß des Raums zum Werk so in die Augen fallend ist. Htte er nachgedacht so htte er es selbst begriffen, so wie ich meine Romnchen jezt im Schreibtisch behalte, seit ich erfahren habe wie viel zu lang sie fr Ihr Blatt sind. Aber Ihr Rath wird befolgt werden. – Hier ist nun die Frage ob Sie mit der Sekular Feier eben dem Grundsaz befolgen wollen? Sie giebt eine, ein kleines bischen Zelotische aber sehr intereßante historische Einleitung auf 11 Seiten (ungefhr 4 1/# Spalt) Dann die Anordnung der Feier 6 Seiten (2 1/$ Spalt), und zulezt 10 Seiten Auszge und Ankndigungen von Werken welche diese Gelegenheit erzeugte. – Der Styl // des Mannes ist heidnisch! – vom Anfang des Perioden an fhrt er Sie durch lauter Einschiebsel eine ganze Seite herunter, bis Sie unten athemloß das Zeitwort wie einem lezten Seufzer aus stoßen. Einen solchen Anfang als: »als auf die der ihn folgenden« – sind zahlreich – doch das lßt sich leicht ein bischen beßern; – aber wenn wir diese Sekularfeier unter diesen Titel aufnehmen, wird man uns mit platten Beschreibungen des gleichen Festes erdrcken, Ich dchte daher wir nennten es Erinnerungen aus der Kirchengeschichte von Strasburg, bei Gelegenheit des Sekularfestes der Reformation. Damit weichen wir diesem Ubel aus und bleiben in einer ganz unpartheiischen Haltung die in Katholischen Lndern Ihr Blatt empfiehlt. Weiter wrde ich vorschlagen die lezten 10 Seiten: – »Anzeige von Schriften« – abzuschneiden, und in sptern Blttern einige sehr hbsche Verse daraus zu geben. Glauben Sie diese Weise leichter // annehmen zu kçnnen wenn wir den Verfaßer davon Rechenschaft geben, so schreib ich ihm im Namen der Redaktion.

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Genehmigen Sie das? So fange ich demnchst an diesen Aufsaz neben den kleinen Roman aus der Spanischen Kriegsgeschichte, abwechselnd mit kleinen 30 Aufszen zu geben. Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart etwa 20. Oktober 1817

Wisbaden war angefangen wie Usteris Anzeige von der Preisfrage kam es sind nicht acht Tage; seitdem wird Londen, Paris und U s t e r i gegeben, von lezten was E r selbst als das e i l i g s t e bemerkte. Sie mßen mir die phisische Unmçglichkeit es anders zu richten nicht zum Vorwurf machen. Usteri schickt allein so viel Material daß er das Blatt // zur Hlfte anfllt. 5 In Rcksicht von den B e r g r e i s e n mußte ich meinem Urtheil und meiner Erfahrung folgen. Das Publikum l i e b t Beschreibungen der Natur. Ich w  h l t e mit Bedacht, um eine angenehme Abwechselung zu machen, und diese Beschreibung ist nach meiner Ansicht gut. S i e lieben dergleichen nicht, i c h a u c h n i c h t; aber das durfte mich nicht leiten. 10 Sie kçnnen mir jedes Mal sagen: Whlen Sie etwas Andres. – Aber nicht glauben sollten Sie daß ich aus Nachlßigkeit Schlechtes mçchte – das ist nicht der Fall; denn Ihr Blatt liegt mir so innig am Herzen daß ich mit Freuden daran arbeiten wrde selbst wenn ich heute // 20000 Gulden in der Lotterie gewçnn und frei wr unabhngig zu leben. 15 Th. H.

400.

An Johann Gotthard Reinhold in Rom Stuttgart 24. Oktober 1817 Freitag

St. den 24 8br 17. Ihr Brief vom 11 Oktober fand mich mit d e m S t r e b e n Ihnen zu schreiben beschftigt. Nun beantworte ich ihn Punkt fr Punkt, wie gestern Wangenheim 17 Thses meines bißigen Freundes L a n g, gegen die Reformation mit deren Feier man plump und bauernstolz, cousu de fil blanc und heimtckisch, in 5 8. . Tagen eine Komçdie zu spielen durch ganz Deutschland sich beeifert. Wenns betrift das Mthchen zu khlen, so kann es gar keinen beßern Rahmen geben vieles hinein zu paßen wie das Geschrei ber Reformation und das Lob ihres lmmelhaften Helden. Jeder nimmt darinn was ihm in seinem Kram taugt; die Mystiker, die Gottseeligkeit; die Deutschen die Deutschheit – und das ist wahr 10 daß sie in Luther dargestellt ist, roh, trozig, Frsten dienerlich, bochend und unterduckend; aber auch mit den diesem verwandten Tugenden – Die Frsten lieben dieses Fest weil damals die Frsten herrlich in Trben fischten u. s. w. Also!

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Brief 400

– Hat ihnen denn die gute Frau v. Pobeheim nicht recht breit von uns erzhlt? wir 15 haben uns mchtig befreundet. Sie sind aber ein merkwrdiger Heilger daß Sie

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mir von der Frau vorher, und nun nachher, gar nichts gesagt. Ich schrieb Ihnen also von Kruse? Ihr litterarisches Urtheil scheint mir sehr gegrndet. Er las uns vieles Vor. Seine Erzhlungen sind, meines Bednkens, viel beßer als seine Dramen, denn in diesen fehlt Kraft und Einfall und ihr: neben den Romantischen Hergehen, macht sie doch mehr oder weniger zu Mißgeburten. Wir hatten ihn sehr gern – er rhrte uns, er sah Huber hnlich. Machen Sie Krusens Kopf im untertheil des Gesichts Mnnlich, schwarz brtig, geben Sie ihm himmlische Augen, bilden Sie seine Gestalt in mittlere Mannesgrçße, so ist er da – dann aber statt den meist gedrckten, immer den Plaz abwartenden Ausdruck von Krusen, lebensfrohe bescheidene Zuversicht. Kruse hat unter erlittnen Unrecht gelebt, hat sich gegen Ubermacht gestrubt, und fhlt nur als persçnlich erlittnes Unrecht, was er als allgemeinen Irrthum ansehn sollte. Daher sind alle seine Produktionen voll Intrigue, seine Karaktere leidend. Aber ich mogte ihn recht gern, Luise auch. Von den drein war mir Hagen bei weiten der liebste. Wir erklrten ihn unsern Abscheu vor der Romantik und dem Mittelalter und daß wir gemeint htten er als Niebelungen Gevatter, mße wie der wilde Mann auf dem Harzgulden aussehen, er war dagegen sehr berrascht daß wir s e i n e Bcher alle gelesen und uns mit Theilnahme mit allen was alt nordische Poesie heißt abgaben u die Edda an den Fingern hererzhlen konnten. Da sprach er intereßante Sachen mit uns. An Luise machte er allerliebste Verse, auch an ihre platonische Mitschlerinn. Raumer war uns innig zuwider mit seinem verzwickten Verstndchen, seiner antithesischen, flachen Conversation mit uns Frauen, und seiner wahrhaft berlinischen Anmaßung. Der dritte war neben diesen nichtsbedeutend, aber ein artiger Mann der einen Puff aushalten kann. Gott segne ihm! – Rckert hat sich hier Unseegen zum Geleit mitgenommen – ich htte ihm gern Briefe mitgegeben, wenn er Abschied von irgend Jemand genommen, aber roh und bauernstolz, Ungeschliffen und Links ging er wie ein Junge zum Tempel hinaus. Er ward durch Wangenheim in Hartmanns Familie eingefhrt, erkiesete die 2te sehr krnkliche Tochter zu seinem Sonetten Ziel, das hßlische, gute, herzliche Mdchen meinte es sei Liebe, vertiefte sich in eine Leidenschaft, die schwache, ungebildete, eitle Mutter meinte es brcht ihr einen Schwiegersohn und sah dem Ding gefllig zu, 6 Monate betrugen sich die Leute wie Brautleute das arme Mdchen ward durch Leidenschaftlichkeit elend Nervenkrank das Publikum lsterte, der Vater fluchte gegen die Frau, nahm aber gegen Wangenheims Schooskind und Gnstling keine Maasregeln – endlich heirathet die lteste Tochter des Hauses; der wackre Schwager hat ein Einsehen, fragt: Herr! Wie? – Behte Gott! an keine ernste Absicht, kein Heirathen, keine Liebe zu denken! er reist nach Italien ab, nimmt nicht einmal vom Vater Abschied an deßen Tisch er seit 6 Monaten unzhlige mahl saß – das ist Poeten Gewißen. Aber ich htte ihn gern Briefe gegeben, denn das alles hindert bei mir kein Gesellschaftliches Verhltniß und macht mich so wenig zçrnig ber die schlechten als blind gegen so eines Menschen // Gutes. Schreiben Sie mir doch von ihm alles was Sie beobachten. Die Bcher welche die Pobeheim Mitbringt

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sind ja eben Rckert u Zeitgenoßen – Malchus empfehle ich Ihnen sehr, er ist nun hier Finanz President, wird den jezigen Finanz Minister bald springen machen und wahrscheinlich mit Wangenheim ringen. Wenn Sie nach zu denken belieben, so werden Sie das Intereßante einsehen, daß eine frstliche Deutschheits Stze einem Diener eines Napoleoniten zum rechten Arm nimmt. Das ist deutsche Nationalitetsconsequenz. Ich finde es sehr recht daß es geschieht, weil solche kluge Leute und gute Arbeiter selten sind, habe aber meinen MephistophlesSpaß dran. Ein andrer Reisender bringt Ihnen die hollndischen Briefe. Unordentlich bin ich nicht sehr, befleißige mich aber mehr der Ordnung als daß ich sie erre. .iche, ehre sie noch mehr als ich mich ihrer befleißige und halte sie fr so unentbehrlich der Dichtkunst als der Prosa. Lamotte schmiert Scharteken die von der Gesunden Vernunft verachtet werden mßen, vom guten Geschmack verworfen, er schreibt haufenweis was nun auch nicht alles Leser findet. Viele Trauerspiele aus den alten Nordensagen wo der ganze Odinshimmel drinn vorkommt und alle Heroen, der Ottur der als Fischotter erscheint und blinzelnd die Hechte frißt – und dergleichen. Seine E r z  h l u n g e n stellen stezt preußische Kornetts u andre Gardeoffizier vor, viel Wachskerzen, Mahagoni Meubles u Goldne Orden – daneben sind es lauter Vaterlandshelden und werden, wenn sie nicht heirathen meist erschoßen. Den Damen hngen viele blonde Locken um den Kopf und sie legen sich gern den Kornetts an den Busen, haben viel Adelsbegriffe und glhen fr die Ahnenprobe ihrer s c h ç n e n J  n g e r. Es sind sehr Strengeerweckliche Sittenspiegel diese Erzhlungen. Von dem Freyherrn von S. habe ich im Morgenblatt nach Gewißen u Wißen wie ein Todesengel geredt. Er ist ein Zeichen unsrer Zeit. Betteley in Prunk gehllt, Liederlichkeit mit Tugendfloskeln ausstaffirt, Vaterlandsliebe zum Deckmantel ohnmchtigen Haßes, loyaler Heldenmuth zum Ausdruck kriechender Frstendienerei. Eine fließende Sprache, lebendige Schilderung, wahre Auffaßung. Aus dem Adel unter den Valmonts, Mercoeurs waren, konnten die chefs der Vende und quiberons Fechter werden, aus den Helden Herrn Woltmanns mßen solche Leute werden wie die Preußischen Offiziers, Jahns Turnhelden Voß, Cçlln u.s. w. Die Stael wird nun finden was sie hier vergeblich und unverstndig suchte – Liebe und Enthusiasmus. S u c h t e und indeß sie es nicht fand,  b t e. Dieses reiche unzerstçrbare Wesen erhielt sein Feuer troz den vielen Schlacken die es, von fremden Theilen umlagert, stez a b s t i e ß – aus vielen schied ihre Kraft das reine Metal, viele trbten ihre Flamme – nun lodert sie reiner und wenn der Feuerther der mich belebt einst von der Erde entsteigend ihr Wesen begegnet, mçgten sich die beiden Flammen wohl schneller suchen u vereinen wie manche andre. Ich war glcklicher wie sie, nicht beßer. Ich ward im deutschen Mittelstand geboren, hatte n u r Frauen, keine Standeswrde und in ihr gelten hausliche Thtigkeit. Sie scheinen sich so ein Platos Lesen nicht so einfach zu denken wie es ist. Mit dem temple de Gnide haben die Mdchen wohl so wenig zu thun wie mit der Gefahr beim Plato. Plato ist Commentar der Bibel und alles was ein Weib liest ist Weg zur Religiositet oder taugt gar nichts. – Ja, Cotta verfhrt nicht liberal mit mir, aber weder chiche noch unfreundschaftlich. Er verspricht wenig, aber hlt mehr – Ich darf fordern soviel Geld ich will u

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w e i ß nach meinem Tode tilgte er alles. Das thu ich nicht. Wie mein Sohn nach Gçttingen ging schenkte er ihn 300 Gulden ganz wie ein Verwander – wahrscheinlich thut ers wieder – // Cotta hat n i e eine gute Art das Geschft zu behandeln – ich werde vielleicht e i n z i g mit ihm beim Morgenblatt auskommen, weil ich es ihm durch meine t ç c h t e r l i c h e Haltung unmçglich mache mich zu beleidigen – allein als Helfer, Freund, ist er einfach und treu. Ich fge mich in meine Verhltniße mit einer Kraft die ich mir nicht kannte. N u n habe ich einen Herrn, bin angefahren, getadelt, chikannirt – jetois jeune et superbe! – fllt mir oft ein. D a s kann nur eine Mutter fr ihr Kind. – Rckert ging schon voriges Neujahr ab von der Redaktion. So ein unkundiger Mensch einseitig, de mauvais ton und aller beßern Gesellschaft abhold, kann so ein Geschft nicht versehen. Seit dem 1 7br ging Haug auch ab und ich besorge alles allein. Wirklich es wr doch gut die so innig verbrderten Deutschen in Rom trten zusammen um sich aus ihrer Litteratur, der einzigen die es eigentlich giebt, Hlfsmittel zu schaffen. Melden Sie mir wie Sie das einrichten. Ich begreife nicht wie je etwas, was ich schreibe wichtig genug sein kçnnte, um Ihnen ein Geheimniß draus zu machen. Ich schrieb Forsters Leben nicht und niemand anders that es. Mad. Leist hat wahrscheinlich Hubers Leben gelesen und meint das sei Maus wie Mutter. Wenn ich Augen u Zeit habe, schreib ich Forsters Leben noch in Zukunft – Friz Jakobi muß aber erst sterben, denn er wrde sich grmen daß ich den Menschen nicht nur im Sontagskleid zeigte. Die Mutter der Leist war mir sehr lieb; sie war ein kluges, starkes Weib, aber ihre hannçvirsche Natur vermogte es nicht mir in die verschiednen Climate meiner Entwicklung zu folgen, sie blieb bei dem gemßigten der wohlhabigen Convenienz stehen; aber ich behielt sie auch unter der Linie lieb – lieb! – Bei dieser Tropikenscheue hat sie fr die Convenienz so viel Seelenkraft entwickelt wie ich fr die Willkhr. Eine wackre Frau! – Grade so! ja Voltaire u Friedrich. Da war wohl Friedrich der Grçßte. Wenn Sies also so wollen, so bin ich sehr geschmeichelt. Htte Deutschland eine Hauptstadt u da einen b e s t e n Cirkel so wrde Haug ein Publikum haben wie Thomas, Marmontel, Gresset und andre schnelle Dichter welche ich jezt nicht nennen kann. er kleidet o h n e A n m a ß u n g, heiter und a u g e n b l i c k l i c h, jeden Einfall in fließende Verse. Seine Madrigale sind oft recht hbsch seine Epigram zuweilen nicht schlecht – wenn seine Verse, geschrieben heute, ihr Tagesleben durch eilten und von den Morgenden verdrngt wrden, wr er un homme unique! – W i r kauen, wiederkauen, preßen, drucken, rezensiren suÅer nutschen und geifern den Rahm Schaum wie den Stockfisch und ein Haug muß bei uns zum schlechten Dichter werden. In Italien eine reiche biegsame Sprache zu seinem Gebot, wrde er einer der ersten Improvisatoren sein. Wie schlecht seine Sonette nach Petrak sind, weiß ich nicht – ich halte alle deutsche Sonette vor eine Snde wenns Jemand ernst, vor eine Thorheit wenns nur Sucht ist. Ich sah den Bischof e i n m a l und hçrte nichts von den 15 Gulden das Beste was Sie mit Ihrem Gçthe machen kçnnten, wr wohl ihn Ihrer diplomatischen Gesellschaft g a n z zu verkaufen und dann von Cotta nochmals die Suplement Bnde zu fordern. Eine Lesegesellschaft Deutscher, muß doch wohl Gçthe als Basis haben? Ich will gelegentlich

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Cotta fragen: ob Keller, der jezt in Rothenburg am Necker seinen Siz hat, das Geld auszahlte? Ich habe zu seiner Zeit dieses bestellt. Kellers Nachfolger ist als Windbeutel bekannt – Solche Leute gehçren uns ganz eigenthmlich an – in den meisten unsrer wißenschaftlich gebildeten jngern Mnner ist das Hauptzug. Nun wr Ihr Brief beantwortet. Im August brachte ich 14 Tage in Gnzburg zu wo alles beim Alten ist; Theilnahme, Nachbarlichkeit, Vertraun. Die Enkel gesund und beßer gezogen als andre Kinder noch immer schlecht genug. Clrchen leider schwanger! Klagend, die zerrttende Theurung fhlend, sonst recht gut und lieb. Leider stellte sich mit uns auf der Donauhçhe kaltes, naßes Wetter ein, und was Luise seit 6 Monaten an Wohlsein gewonnen ging so zu Grunde daß sie seitdem nie mehr einen guten Tag hatte. Nervenschmerzen im Kopf die ihr den Schlaf rauben endlich hufiges Fieber, ein zerstçrtes Außres, ein gedrktes Gemth – so ist sie nun krnker wie je und obgleich der Arzt noch kein Zehrfieber zugesteht, nimmt ihre Kraft doch sichtbar ab. Ich sehe der Zukunft entgegen wie dem Tode – er ist das Schrecklichste, aber das Unvermeidlichste und Gott hilft auch sterben. Von Herder // hçren wir nichts aber Greyerz sah ihn in Augsburg und ist in Verkehr mit ihm, aber Greyerz dunkt berall nur den Finger ein, weils tiefer naß macht. Herder sprach voll Liebe von Luise, mit Achtung von mir und mit rgret von seinem Betragen. Luisens Ehe ist von dem weltlichen Gericht schon lange getrennt und Keller zweifelt gar nicht daß sie in Rom getrennt werden mße. Sie ward nie vollzogen und ist demnach kein Sacrament. Wenn Luise sonst lebte und einen Mann fnd der ihr Anstnde, so wr das kein Hinderniß. Therese in Berlin hat durch ihr Beisammensein mit uns voriges Jahr sich einen Stachel ins Herz gedrckt. Das Sddeutsche Wesen hat ihr die Berliner Natur ihrer Goldbecks aufgedeckt, ihren Barons Eigenschaften einen Namen gegeben, und das thut ihr wohl weh. Doch sezt sie eifrig und gelingend ihr Werk fort und nach 4 Jahren kommt sie zu uns. Ob sie nun da ihr Eden finden wird, zweifle ich. Ihr Eldorado ist unter der Erde. Weßen nicht? – Aim studirt rstig, lernt federleicht, ist offen wie ein Kind und mittheilend wie ein Spiegel, m i t m i r – aber nur mit mir. Die gesellschaftliche Form will er nicht umstoßen, soll auch, einmal in der Gesellschaft, anstndig und freimthig sein, aber er fhlt sich gedrckt in Gesellschaft, mißfllt den Tanten als Gesellschafter und erregt Klagen als solcher, das muß ich abwarten. Blumenbach freut sich seiner Kenntniße u Eifers. Er hat Ekel vor dem Purschenkommers Ficht u schießt aber mit Geschick u tglich, geht nur mit ein paar Schweizern um, hat keinen Pylades sondern sehnt sich nach dem den er in Hofwyl ließ, hat Heimweh dahin und lacht indeß wo er Gelegenheit findet. So muß ich zwischen Sorgen und Zuversicht abwarten. Die neuste Litteratur sind Kalender. In Cottas Damenkalender, der Minerva, der Urania, stehen feine Geschichten von mir – im Morgenblatt Ubersezungen, Betrachtungen, Romane, Critiken. Ich erstaune oft selbst daß man in seinen alten Tagen so viel lernt. Wenn Huber das sh! – Jezt bin ich nun viel Abends zu Hause – seit 14 Tagen fast immer und pflege Luise die oft lag – sonst waren wir immer in Gesellschaft – wenn Luise so fort geht, so … herabgeht, wird mein Winter schwer.

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Nacht Wachen, Tag Arbeiten, Lange Abende, Kranke Augen – Aber Gott giebt 190 unbegreiflichen Muth und Mittel!

Neue Romane sah ich nicht. Frau v. Reck ihre Reise in Italien ist dem lieben Vçlklein sehr recht: Franzosen Haß, loyaler Enthusiasmus, kunstbrhe, Naturbeschreibung bei einer guten Collation, Herzensseufzer, privat Sachen verschwazt – das hat man gern. Frau Schoppenhauer soll etwas genialischeres gesagt haben. 195 Wir lasen guerre de la Vende, dazwischen alte Tragiker und ber andre Zuflligkeiten. Ich seze Euripides weder ber noch unter Sophokles – wem ich lese, scheint mir der Liebste – die Flehenden lasen wir so eben. Welche Weisheit! – Plato haben wir von Stollberg u Borheck? – Sobald ein Fraunzimmer viel alte Geschichte las, fllt das Unbegreifliche des Punktes den Sie anspielen weg; es 200 giebt ihr Wehmuth wie aller bler Irrthum und erklrt den Gang ganzer Begebenheiten, so wie den Karakter der Nation. Wer Licht scheut, verhlle die Wahrheit, wer sie vertragen kann, fr dem ist sie stez rein. Ich grße Ihre lieben Frauen und Kinder. Luise wnscht Ihnen was ihr fehlt Sonne und Trauben – vielleicht wr sie in Rom gesund geworden. Mit Treuer Freundschaft die Ihre.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 23. oder 24. Oktober 1817 Donnerstag oder Freitag

Werther Freund, Hier sind die Romane zurck. Die Battuecas waren schon weitlaufig in Ihrem Blatt angezeigt, Leonie habe ich benuzt. ist gestern schon geschehn. 5 Hier sind die Theses von Lang mit Anti Theses von Wangenheim. Ich bitte mir Ihre gtige Willensmeinung bald aus, da ich meinen bißigen Freund bald schreiben muß. Wangenheim meint man kçnne nur Lang drucken, man kçnne ihn mit drucken, man kçnne keines drucken – wie man wolle, nur erst einige Tage n a c h d e m F e s t. 10 ergebenst Th. H.

402.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Adolph Mllner in Weißenfels Stuttgart etwa 26. Oktober 1817

Da unser Blatt kein Theater Blatt ist, sondern nur bei lufig die Vorgnge des Tags in seiner Correspondenz berhrt, hat sich die Redaktion den Grundsaz machen mßen persçnlichen Angriffen den Plaz zu versagen. Als moralische, also keine Entscheidung besizende, Person mßte sie, nhm sie einen Angrif

Abb. 10

Adolph Mllner. Etwa 1817.

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Briefe 402 – 407

5 an, die Vertheidigung auch aufnehmen, und einen jeden gleiche Freiheit anzu-

greifen und zu vertheidigen gestatten wozu ihr Blatt bald keinen Raum mehr haben wrde. Die Darstellung der Thatsache, tadelnd oder lobend, ist kein Angrif so bald sie nicht durch den Ausdruck neben Ideen herbei lockt, fr diese ist der Schreiber verantwortlich, und wenn sie gegrndet ist, wie eine Mllnerische ge10 wiß ist, wird sie nicht einmal einen Einwurf herbei ziehen. Herzlich bitten wir daher Ew. bei Thatsachen in den, von uns sehr gewnschten und geschzten Bemerkungen stehn zu bleiben. // Herrn Mllner

403.

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart etwa 26. Oktober 1817

Diese Correspondenz enthlt offenbare Persçnlichkeiten gegen Herrn Wohlbrck. Keine solche aufzunehmen ist unsrer Verabredung, Ankndigung, Denkungsart gemß. Was in diesen Blatt Ta d e l ist wrde ich ohne Bedenken aufnehmen, was Thatsache ist muß der Schreiber verantworten, was aber Spottrede 5 ist gehçrt nicht zur Sache. Wollen Sie sich Herrn Mllers Unwillen aussezen durch Zurcksendung? oder der Gegenkritik des Artikels und der fortan billigen Anforderung aller Schauspieler Angriffe? Ich rathe Zurcksendung o h n e Motiv oder mit einfacher Wahrheit, in 10 angehngten Ausdrcken. Jedoch bleibt die Entscheidung Ihrer beßern Einsicht berlaßen.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 27. Oktober 1817 Montag

Habe von Straßburg gar nichts ungedrucktes und schon lange keine Correspondenz von daher. Th H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 21. und 30. Oktober 1817

Ich habe den Karakter und das Schicksal der Sulioten ausgezogen; mehr durften wir jezt, da wir den Ali Pascha, auch von Holland, eben gegeben nicht von Albanien sagen. Den Pananti schickte vor Kurzen Usteri.

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Oktober 1817

Andres wßte ich nicht zu benuzen da es nur veralten mßte und nichts vor- 5 zgliches weiter f  r S i e da ist. Ich bitte Ihre Absicht wegen den Strasburger Reformations Fest zu hçren. Wollen sie die Beilage brauchen. ergebenst Th. H. 10

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An Georg Cotta in Stuttgart Stuttgart 30. Oktober 1817

Donnerstag

Monsieur Voila les papiers sur Strasbourg, ou plutot relativs  sa fÞte de Luther. Vous souvenez Vous que je Vous ai pri de vouloir le parcourir pour me dire si, Vous mettant  la Place du Public, cela ne Vous inspereroit pas de lInterÞt? – Je retrancherois la 3ieme partie qui ne fait que citer les productions littraires 5 qui,  cette occassion, ont inond le monde dAlsace. jen separeroi cependant quelques Stances bien faıˆtes et poe¨tiques – au reste ces Strasbourgers sont singuliers! ils nous envoyent aujourdhui, cest a dire un Mr. Durrbach, un petit poe¨me qui vaut galement mieux que ce que nous avons eu, jusquici dans les deutsche Lande. Veuillez apprsant, ou plutot a p r  s la lecture de ces feuilles, 10 demander Mr. Votre Pre: si je dois en commencer limpression aprs les Barbaresques de Usteri? Je Vous Salue Thrse Huber. le Jeudi. 15

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Wilhelm Josef Biergans in Aachen Stuttgart 30. Oktober 1817 Donnerstag

Hier sind die bestimmten 3 Exemplare des von Dero eingesendeten abgedruckten Artikels. Der Schluß ist darinn ausgelaßen weil Sie, der ein ehrenwerther und billiger Mann scheinen darinn der Redaktion Unrecht thaten. Der Verfaßer des Artikels Nº 209 ist anonym gewesen; mit der Treu und Glauben mit dem wir Ihre Vertheidigung annehmen mßen Sie davon auch berzeugt sein. Der Artikel ward 5 in Abwesenheit des gewçhnlichen, Redakteurs aufgenommen, sonst htte er s o nie Plaz gefunden, da unser Blatt als ein Bestandtheil der deutschen Litteratur diesem sehr ernst am Herzen liegt, und er sein Publikum ehrt weil das das einzige Mittel ist es ehrenwerth zu machen, so ist ihm die Aufnahme dieses Artikels ein sehr empfindlicher Vorfall; Ihre Ehre ist aber von ihm wohl in // keines Hellse- 10

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Briefe 407 – 411

henden Augen befleckt, denn man sieht es ihm an daß Ihre Gerichtsverfaßung der Gegenstand seines Haßes war, und er ber ihn der Ehre und Billigkeit vergaß. Die Redak.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 30. Oktober 1817 Donnerstag

Werther Freund, Sie laßen mir durch Ihre Handlung den Wunsch ußern das Blatt von Achen bald einzurcken, ohne Rcksprache ist das aber nicht thunlich. Die Aufnahme der Achner Correspondenz Nº 209 ist des ehrlichen Haugs leztes plat de sa faÅon – ich kam den lezten August zurck und der 1te September Nº 209 war also schon fertig. So wie ich am 1 September das Blatt laas sagte ich zu meiner Tochter: Den Artikel htte ich nimmer also gelaßen der ist von einem armseeligen Antifranzosen der die franzçsische Gesezesform herabsezen will. – Das sagte mir der oberflchlich hçhnende Ton; ich sezte hinzu: und ber diesen persçnlichen Angrif bekçmmt das Blatt Hndel. – Der Herr Biergans hat nun vollkommen Recht, seine Vertheidigung, in so weit sie seinen Gegner angeht, mßen wir // wohl leider aufnehmen weil wir den Angrif aufnahmen; und schwerlich drfen wir die Schimpfreden streichen. Allein sollen wir auch den lezten angestrichnen Absaz aufnehmen? ich empfinde einen lebhaften Widerwillen dagegen und schlage vor diesen weg zu laßen, dagegen den Herrn Biergans inliegendes Schreiben zu bermachen. Natrlich soll der Artikel sogleich eingerckt werden – aber wahrlich, mein Freund, ich will lieber daß 10 Correspondenten klagen daß wir ihnen ausgestrichen, als daß einer uns beweißt daß wir es haben an Urbanitet fehlen laßen. Das ist mir ein widriger Streich! ich wnschte wohl Sie erlaubten mir die auf der andern Seite befindlichen Worte als Note dem Achner Blatte zu zu fgen. Th. H. //

Die Redaktion hat den Grundsaz jede persçnlichen Beleidigung aus den Artikeln ihrer Correspondenten zu entfernen. Derjenige No 209 gegen welchen Herr Bier25 gans sich vertheidigte ward durch ein Versehen aufgenommen. Dieses Versehen nçthigte sie auch gegenwrtige Vertheidigung aufzunehmen; die Redaktion erklrt aber bei dieser Gelegenheit daß sie keine anonyme Correspondenz abdruckt, und alle ihre Herrn Correspondenten um Erlaubniß bitte jede persçnliche Beleidigung die ihr von ihnen zukommen sollte, auszulaßen. 30 sagen Sie mir nur ja, oder nein.

Oktober – November 1817

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Daniel Gottlieb Nusch in Ulm Stuttgart 31. Oktober 1817 Freitag

Ablehnung eines Aufsatzes, da das »Morgenblatt« nicht Einzelnheiten einer Wißenschaft behandeln kçnne. D. G. Nusch: Aufsatz (nicht ermittelt)

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 2. November 1817 Sonntag

Herrn Rckerts Gedichte sind sehr hbsch und erfreulich, ich bitte mir aber zu melden ob Ihr Wunsch ist daß sie schnell nach einander erscheinen? ob ich nur die geflligsten auslesen darf ? ob ich sie nach und nach geben darf ohne andre zurckzusezen? Da sind die von Herrn Laupp eingesendeten Z. B. welche um des Einsenders 5 Absicht zu entsprechen b a l d gegeben werden mßten. Darf ich ein oder zwei von diesem zuerst geben? Hier ist M i e l a c h s Brief liegen blieben.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart und Georg von Gaal in Wien Stuttgart 2. November 1817 Sonntag

Ich habe das Gedicht von Herrn v. Gael lnger behalten und einen Mann der befugt ist ber Ve r s b a u zu urtheilen um Rath gefragt – der Inhalt ist sehr wenig versprechend. 12 Gesnge welche, wie die Anlage Zeigt, das Lob der Rußischen Kaisers u seiner Schwester in verschiedenen Gestalten singen sollen – das ist heut zu Tage geschmackloß und nie sehr erhaben gewesen. Die Vorliegende Probe hat 5 den Fehler eines auffallenden Mangels an Haltung, indem Methaphern denen zu Gefallen der Sprache manche Gewalt angethan wird mit den trivialsten Szen abwechseln. Einige schçne Bilder entschdigen nicht fr Wortgeklingel und Wiederholung. Der Versbau ist schwerfllig, Voß nachgeahmt und manche seiner Ausdrcke gebraucht, das Metrum fehlerhaft. Ich kann mir // nicht denken 10 wie der Mann ein Publikum finden wrde. In unser Blatt taugt das Bruchstck wahrlich nicht – dazu ists nicht schçn genug. Wenn Sie nicht andre Ansichten und Rcksichten haben so antworten Sie: Der Redaktion ists sehr leid von dem Uberschickten frs erste keinen Gebrauch machen zu kçnnen, da es zu lang fr ihr Blatt ist, indem solches nur 15

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Briefe 411 – 414

kleine Gedichte oder solche die das Abbrechen erlauben annehmen kann. Was die Herausgabe betrift u. s. w. // Dieser Mielach thut mir schrecklich leid denn er scheint sehr bedrngt – Sie scheinen ihm auch Vorschuß gegeben zu haben; allein die Novelle ist vçllig leer an 20 Begebenheit und schwlstig und platt erzhlt; das Gedicht ist dunkel und breit – ich kann es nicht anzunehmen wnschen. Damit er nicht verzweifle kçnnen wir die Correspondenz behalten wenn ich sie streichen darf – ein mahl die Individualisirung des Verfaßers und dann die Wiederholungen, Z. B. die Beschreibung der Festes vom 12 Oktober welche wir schon hatten. 25 Darf ich darinn streichen? Sie schickten mir das Gedicht mit Bemerk: es kçnne n o c h benuzt werden (Freitag) Der Mann nennt sich Dorrbach aus Straßburg.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Wilhelm Gessner in Cleve Stuttgart 2. November 1817 Sonntag

Dero Zusendung wrde uns, in so fern sie die Volksthmlichkeit der Bretagner schildert, sehr angenehm sein; Ihre Bltter ber den Niederrhein haben gewiß fr Ihre Landsleute vieles Intereße, enthalten auch eine Menge richtig gefhlte Betrachtungen und Ansichten, allein unser Blatt bietet zu wenig Raum um uns in 5 diese Gattung einzulaßen. Wenn Sie ber den ersten Gegenstand mehrere Thatsachen gesammelt haben, so werden wir sie in kleinen Abschnitten gern benuzen. Was die Bedingungen anbetrift u. s. w. // Herrn Geßner

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An Victor Aim Huber in Gçttingen Stuttgart 2. November 1817 Sonntag

ÆAnfang fehltæ Das Reformationsfest, welches mich zum Tode gelangweilt hat, und wobei die Unweisheit unseres politischen Geistes, sowie die Geschmacklosigkeit unseres belletristischen sich vielfltig erprobt hat, hat mich an Dein Kirchenthum erin5 nert und mich aufmerksam gemacht, daß Du nun doch eine Kirche whlen solltest. Ich bitte, Dich darber zu entscheiden und Dich dann durch Besuchen der gewhlten Kirche zu legitimiren. Ziehst Du die lutherische Kirche vor, so begieb Dich zu dem Prediger, der Dir das meiste Zutrauen einflçßt, und sage ihm, durch welche Verhltnisse Du bewogen seist, Deinen Eintritt in seine Kirche zu ver10 schieben; er mçge die Gte haben, Dir die nçthigen Fragen zu thun und Dir auf seinem Zimmer die Confirmation zu ertheilen. Ziehst Du vor, in die katholische

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Kirche zu treten, so bedarfst Du gar nichts, als daß Du beichtest und communicirst und zuweilen Messe hçrst. Handle nun ganz frei. Es thut mir leid, wenn Dich das jetzt bestrzt macht, da Du Deinen Kopf zum Studiren brauchst. D a s h a b e i c h a b e r n u n g e l e r n t, daß es in der Erziehung nicht taugt, wenn man 15 die Kinder nicht frh ihr Kirchenthum ben lßt. Den Beschrnkten oder Zerstreuten fesselt nur Gewohnheit an seine Kirche, und dem Nachdenkenden, Strebenden macht nur Gewohnheit sie ertrglich ÆSchluß fehltæ

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An Carl August Bçttiger in Dresden Stuttgart 3. November 1817 Montag

Stuttgardt den 3 9br 17. Ich hçre seit langer Zeit nichts von Ihnen, werther Freund und hoffe sehr daß Sie Ihren kleinen Reiseplan ausfhrten. Sie sagten mir bei der Gelegenheit einige Worte ber Kotzebue die mir Vergngen machten und denen ich glaube beistimmen zu sollen. Sie ußerten: Kotzebue sei ein treuer Freund, und diese Tugend neben seinen Schwchen anzurechnen. So, als theilnehmend, treugesinnt und gegen den einmal mit Achtung angesehnen Menschen, auch aufmerksam, habe ich Kotzebue auch gekannt. Das Zeitalter ist seinem Verstande zu mchtig gewesen, deshalb glaube ich, hat er als Schriftsteller keine reine Vollendung erhalten und seine Sinne und Gewohnheiten zu mchtig einer ernsten sittlichen Ansicht des Lebens; darum blieb Streit in seinem Selbst – aber darum konnte er ein guter Mensch sein und sein Wollen stez fr gut halten; – also mehr irren als belwollen. Kotzebue ist ein Mensch unsrer Zeit aber gewiß einer der reichlichst ausgestatteten, und der mir persçnlich sehr lieb bleibt als mit einer Zeit meines Lebens nher verbunden in die meine Blthen und meine Strme fielen. Und Huber hatte ihm lieb wie einen irrenden Freund. Ach es ist doch so gut ums Jnger sein! Da meinen die sich Tadelnden daß sie sich doch noch lieben kçnnen. Hçrt man so etwas von alten Leuten so heißen sie Gecken. Und ich werde nie alt – ich erkenne alles ble schrfer und schrfer und muß den Ubelthter immer weniger verdammen. Die Leute gehen so patelin um den Brei und entschuldigen die That – Nein! D i e T h a t i s t s c h l e c h t, aber der Thter kann die Viertel Stunde vorher, kann daneben, kann darauf in 10ley andern Sinne ein braver Mensch sein. – Heute finde ich eine unerhçrt unrechte That gethan von Hofrath // Reinbeck der in seinen smtlichen dramatischen Werken einen unvernnftigen unzuentschuldigenden Ausfall auf Sie thut. Er handelt unsinnig – das ist aber auch alles was ich zugebe. Dieser Aufsaz dieses Mannes ist eine Erscheinung welche mich psychologisch sehr beschftigt. Ich wnschte zu wißen was sie fr einem Eindruck macht wenn man den Mann nicht kennt? Ich kenne ihn. Er ist seit 6 Monaten Hartmanns (Geheimrath) Schwiegersohn, da seine erste Frau, eine rohe

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Brief 414

Rußinn, seit einem Jahr todt ist. Der Mann war ein guter Ehemann einer hçchst despotischen, von Allen vermiednen (wegen ihrer Grobheit und Anmaßung) Frau, und ist nun als Gatte, Schwiegersohn, Schwager wirklich hochachtungs wrdig, welches besondre Umstnde ihm in der kurzen Zeit Gelegenheit gaben an den Tag zu legen. Er ist ein guter Herr, ein rechtlicher Haushlter; ich habe ihn ein paar Mal mit anstndiger Freimtigkeit die Wahrheit vertheidigen sehen, wo ein Andrer geschwiegen htte – Aber bei diesen Eigenschaften ist nun offenbar ein wundersames Bewußtsein seines Werths der Karakter all seines Thuns. Oft nimmt es die Gestalt der Eitelkeit, manchmal die des Stolzes oft die der fremdlichen Hçflichkeit an – kriechend sah ich ihn nie und oft sehr einfach heiter und fggig im Familien Kraise. Aber nahe kommt man ihn nie; herzlich wird er nie. Das Schicksal verwob ihÆnæ nun hier in eine Familie die ebenfalls einen unbeschrnkten Eigendnkel zu ihrem verderblichen Gçtzen macht, und wo er FreÆudæ und Leid dieses gewagten Dienstes theilt. Ich hatte sein Buch bis zu seiner Erwhnung Kotzebues gelesen, als ich ihn sprach und ihm sagte: er zçge sich alle Wetter auf den Hals. Er versicherte mich daß er sich dieser Gefahr um der Wahrheit Willen // muthig ausseze. Dieses erçrterten wir und er beharrte. Ja whrend der Erçrterung sah ich einerseits ein daß Reinbeck seine r e l a t i v e Wahrheit wirklich gesagt, oder vielmehr relativement, wirklich Wahrheit gesagt hatte; anderseits daß er Ifland, Kotzebue mit Glimpf behandelte. Ich schied also: berzeugt der Mann habe nach seiner Art berlegt. Nun las ich heute fort und finde den Angrif auf Sie – da ist nun keine Entschuldigung mçglich. Ich muß ihm sagen daß er da unbedingt und vçllig Unrecht habe und gnzlich verloren Spiel, da sein Ansehen und Ihre Wrde als Gelehrter, seine Persçnlichkeit und die Ihre nicht mit einander contestiren kçnnen. Ich entschuldige Reinbeck gar nicht mit einem Worte – Aber Sie, geschzter Mann, der Sie der ernstern Wißenschaft gehçren und fr den festen Grundstein ihres heilgen Tempels ein ruhmwrdiges Leben hinbrachten indeß Reinbeck sein Bemhen, das ich auch in Ehren halten will, doch nur erst das Sulengewinde erzweckt, Sie bitte ich mit Tçchterlicher Schchternheit, aber auch Vertraun – bleiben Sie Ihres Werthes eingedenk wenn Sie diesem Angrif einer Rge bedrfig halten, und zeigen sie unsern Zeitalter wie ruhig ein gemachter Mann Unrecht abweißt. Sie kçnnen mir nicht zrnen ob dieser innigen Bitte! Wenn ich mich ber Unvernunft berhaupt betrben wollte, wrs auch ber diese Reinbecksche; ich denke aber das Nchste ist nicht Betrben, sondern Wirken und Beispiel geben und das kçnnen Sie indem Sie einen recht Pflichtvergeßnen Persçnlichen Angrif, im Besiz Ihres gegrndeten und begrndeten Ruhms, kalt abweisen. Wahrlich, der arme Reinbeck wird die Strafe seines unerhçrten Ubermuths einrnten, er soll nicht die Erquickung dabei haben Ihren Zorn zu erregen. Wir sind hier in heimlichen Regen und Rhren, und çffentlich glatten // Gesichtern. Malchus Theilnahme an den Geschften mußte wirken und wird sicherlich noch vieles hervorbringen. Sein einziger wichtiger Gegner ist Wangenheim aber wenn ich die Individualitet der beiden Menschen gegen einander nehme, so muß Wangenheim unterliegen, so bald Malchus mit ihm in Gegensaz tritt.

November 1817

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Wangenheim ist sanguinisch und hat neben dem – doch immer beschrnkten Wirkungskraisen (im Coburger u Wirtemberger L  n d c h e n) eine philosophirende Theorie von Staatsverwaltung – mit diesen zwei Mitteln ward er kein praktischer Staatsmann. Malchus kalt und gediegen, arbeitete unter der We l t h e r r s c h a f t fr einem Theil des großen Reichs, hat also die Gewohnheit großer bersichten zum nchsten Zweck, bei vçllig praktischer Bildung. O ich frchte fr unsern, mir immeÆræ lieber werdenden Wangenheim. Seit drei Tagen wird in der Cottaschen Druckerei bei besezten Thren gedruckt; das Kçnigspaar und Malchus soll seit mehreren Tagen zusammen gearbeitet haben, und ich nahm wahr daß hie u da bei Geheimraths Mitgliedern Bestrzung sich ausdrckte. Was es ist, weiß niemand. Malchus erschien noch nicht in Gesellschaft, seine Frau machte keine Besuche; er hat eine sehr große, schçne wohnung (kçnigliche) Fourage, 6000 Gulden Sie kçnnen denken wie man stuzt. Seine Biographie in den Zeitgenoßen wird auf dem Museum in Fetzen gelesen. Cotta geht mit Weib und Kindern in 3 Wochen nach Italien, wie Sie schÆonæ wißen werden. Ich warte ab ob er mich whrend seiner Abwesenheit an eine Behçrde weißt, oder nicht. Mir ists Eins. Mir fehlt in beiden Fllen der Verdruß nicht, und in beiden Fllen nicht die Geduld und Gleichgltigkeit wo es mit der nicht gethan ist. Denn weÆnnæ ich mich endlich formalisire geschieht es mit der vollendetsten Gleichgltigkeit indem ich dann alles Unangenehme ber mich ergehen zu laßen, entschloßen bin. Mit dem Morgenblatt giebts immer kleine Differenzen ber die Composition, weil Cotta heute diesem, morgen jenem Grundsaz zu folgen berzeugt ist. Aber das thut im Ganzen nichts. Mit dem Litteraturblatt // hat er nun einen Weg genommeÆn dessenæ Vortheil ich nicht begreife. Er hat sich dieser Ubersichten so viele verschaft, daß kein Plaz zu Kritiken bleibt, ja nun fgt er einen monatlichen Katalog aus Leipzig bei, der einen heillosen Raum einnimmt. Diesen Artikeln zu gefallen welche er sich drngen muß, schnell zu geben, mußte das Kunstblatt lange zurckgesezt werden. Bitte ich ihn um vervielfltigung der Bltter, so sagt er: Dafr zahlt mir das Publikum nichts, das muß seine Schranken haben, oder: Drngen Sie nur die Druckerei. Drnge ich die Druckerei so sagt sie: wir haben keine Setzer um mehr zu thun. Das alles ficht meinen Frieden nicht an. Viele schlechte Bekanntschaft von Autoren mache ich! welcher Dnkel, welches Nichtachten des Publikums – welche Seichtigkeit regiert einige sechzig quidams die mir so durch die Hnde gehen! Geschmacklosigkeit ohne Alles Ende ist aber das erste Ingredienz. Rckert ist in Rom seit den ersten Tagen 8brs. Ich habe artige, ganz menschliche Schelchen von ihm erhalten. Die reinen Lfte Italiens scheinen den romantikers Wust zu lften. Scheerer verdirbt seine Lage durch wiederholte tourderien. Es sind seit seiner Frauen Abreise wieder drei Rezepte eingereicht welche die gefhrlichsten bevues enthielten. Das ist ein unverbeßerlicher Mensch. Schade ist es, denn er soll alle Eigenschaften eines Volksdoktors haben, Gte, Sorgfalt, Geduld, Vertraun einflçßend. – Diese Zeit hatte Stuttgart die neue Erscheinung daß der Kçnig und die Kçniginn bei einem ihrer Hçflinge, dem Ober Hof Meister

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Briefe 414 – 419

v. Seckendorf den Thee tranken. Nchsten Katharinentag den 2ten besucht das 120 kçnigliche Paar den rußischen Gesandten der sie mit Schauspiel Ball u souper unter halten wird. Der Hof spielt: le conteur, und: Die respektable Gesellschaft, eine alberne Farce. Die Gesandschaftsdamen spielen auch mit. Das ist den ein Lftchen ber dem Todten Meer der Langenweile, fr diese Menschen. Die Kçniginn kennt solche nicht. Sie scheint einen sehr thtigen Geist zu haben. – 125 Nun habe ich doch redlich gepappelt? Luise war 5 Wochen sehr, sehr leidend, nun geht es wieder wie sonst seit 4 Jahren. Aim hlt sich brav. Albrecht nimmt einen Ruf als Professor nach Idstein an, wo eine Ackerbau Schule errichtet wird Und so mit Ihrer Gte empfohlen T.H.

415.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Alois Joseph Bssel in Amberg Stuttgart 4. November 1817 Dienstag

Wir mßen beklagen daß durch Mißverstndniße und Zuflle Ihr Selbstgefhl durch die Unterhandlung mit uns gekrnkt ward. Bei der Menge von Geschften von welchen die Expedition der Correspondenz frs Morgenblatt nur ein sehr kleines ist, hat ein Mißverstndniß in der Ausfertigung statt gefunden wie der 5 Unterschied des Ausdrucks in den Briefen der Redaktion vom 18 September und 23 8br beweißt. Mit einem ruhigen Blicke auf beide werden Sie wahrnehmen daß nur die lezte der Au s d r u c k unsrer Gesinnungen war, der mit dem drren Sinn des ersten nicht im Widerspruch steht, aber von ihm verschieden ist wie das Geripp vom Leben geschmckten Kçrper. Die Sache ist geschehen, und jede 10 knstliche Wendung wrde Sie mit Recht beleidigen. Halten Sie sich fest an den Brief vom 23 Oktober als den Ausdruck einer theilnehmenden Achtung fr Sie und des Wunsches, daß Sie so treuherzig wie wir es meinen wenn Sie Billigkeit und Urbanitet in uns voraussezten. Wir haben die Ehre u. s. w.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 4. November 1817 Dienstag

Herr Bssel scheint sehr beunruhigt. Den Inhalt Ihres Briefes vom 18 September habe ich vielleicht angegeben, aber schwerlich einen, zum Abschreiben bestimmten Entwurf dazu eingeschickt. Darauf schrieb Herr Bussel noch einmal (der Brief liegt hier bei) sehr beschei5 den und jugendlich ernstlich gemeint, darauf sendete ich Ihnen den Entwurf einer Antwort vom 23 Oktober, welche, der Herr Wçrtlich auszieht. Daß der Brief vom 18 September mit solchen Worten verfaßt wurde, war irrig, wie es auch veranlaßt ward, denn wir kçnnen die Dinge eben so gut schonend sagen. Beliebts Herrn

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v. Cotta so gelte bei liegende Antwort mit welcher der Herr aber auch zufrieden sein mag – denn er muß nicht zu viel fordern. 10

417.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 4. November 1817 Dienstag

Bitte um tgliche Zusendung der fertigen »Morgenbltter«: wenn ich das nchste Blatt organisiren soll muß ich die lezten drei einsehen kçnnen. Morgenblatt, Nr. 260 (30. 10. 1817); 261 (31. 10. 1817); 262 (1. 11. 1817)

418.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Heinrich August Ottokar Reichard in Gotha Stuttgart 4. November 1817 Dienstag

Der Aufschub welchen die Einrckung von Ew. Reisebemerkungen erlitten haben, ist einzig durch den Zudrang andrer Nachrichten veranlaßt worden, die ihrer Natur nach noch weniger Verzçgerung erlaubten wie Ihr schzbarer Beitrag. Dieser Zudrang nçthigte auch ihn nicht als besonderen Aufsaz, sondern als Correspondenz zu benuzen, deshalb viele Abkrzungen unvermeidlich gewesen w- 5 ren. Da wir sehr wohl einsehen daß dergleichen einem Schriftsteller der sich mit Recht seines Werths bewußt ist, unangenehm sind, glauben wir es der Billigkeit schuldig das Manuscript zu einem angemeßnern Gebrauch zurck zu stellen. Es // ist eine Art, unedle Habsucht darinn einen Aufsaz lieber zu verspten als ihn einem andern Blatt zu gçnnen. Mit Bedauern trennen wir uns davon und freuen 10 uns daß er auf anderm Wege Gemeingut des Publikums werden und so auch unsre Leser in einem ander Blatt baldigst erfreun wird. Herrn Reichard

419.

An Unbekannt zwischen 25. Juli 1804 und 7. November 1817

Donnerstag

Monsieur Je mempresse doffrir  Votre ami les ecritures que je trouve sous mes mains. mes papiers sont en Bavire Cest pourquoi ma recolte a ete si mesquine. Mr. Cotta ma dit quil Vous a expliqu la difficult de Vous donner tout de suite l e s c h i f f o n s Goethe et Schiller – lide de difficult est relative comme toute chose 5 humaine –

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Briefe 419 – 421

Monsieur, jespre Vous rvoir chs moi et je Vous salue avec une consideration distingue Ce Jeudi. Therse Huber

420.

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 4. September und 8. November 1817

Sie haben mich mit einem schçnen Geschenk berrascht wo ich nur ein Darlehn zum Behuf meines Gefhls erbat – dieser allerliebste Schiller macht mir eine ganz kindische Freude! – Diese Ausgabe ist gewiß ein erflltes Bedrfniß fr viele Menschen, den herrlichen Dichter an und bei sich zu tragen. Haben Sie Dank! 5 Sehen Sie hier einen originalbrief der Frau v. Krdener – Frau von Marschall schickte mir ihn. Frau v. Krdener hielt sich in der Nhe von dem Gut von Frau v. Marschalls Schwager auf, sie wollte dort ein Bauermdchen beredten ihre Eltern zu verlaßen und ihr nachzufolgen. Zu diesem Zweck wendete sie mehrere Knste an, und schrieb auch diesen Brief. Da ihn der Vater des Mdchens zu Gesicht 10 bekam, erhielt Frau v. Krdener keine Antwort, machte sich also selbst auf ihre Jngerinn zu sehen, der Bauer contestirte seiner Tochter Beruf ihre Pflichten hintanzusezen um mit ihr herum zu ziehen, Frau v. Krdener rief Strafgerichte Gottes herab; da ward der Bauer grob und schob die Prophetin zur Thr hinaus. Die Tochter mußte Feld und Kche wieder besorgen und ist von der frommen 15 Sucht glcklich geheilt. Frau v. Marschall erzhlte mir vorigen Winter diese Geschichte und fand jezt unter ihres Mannes Papieren diesen Brief wieder, und schickte ihn mir zu. Ich dachte es kçnnte Sie intereßiren. Freitag. Th. H.

421.

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 10. November 1817 Montag

Werther Freund, Da es nun mit Ihrer italienischen Reise so ganz ein Ernst ist, muß ich Sie noch mit meinem Intereße plagen – nicht insofern es meine jezigen Arbeiten fr Sie angeht, denn da ists zu seiner Zeit abgeredet und was daran modivirt zu werden 5 braucht, liegt Ihnen ja vor Augen und ich mçgte Ihnen nie vorgreifen da ich Ihre Handelns weise kenne und mich stez von Ihnen wie von einem Vterlichen Freund behandelt sah. – Mein Gegenstand ist der Wunsch die Sammlung meiner Erzhlungen durch Zusaz einer noch ungedruckten in jedem Bande, fortsezen zu sehen. Man kann mir freilich schmeicheln, aber die Aufmunterung vom Norden 10 Deutschlands besonders, diese Sammlung fortzusezen weil der Karakter meiner Compositionen dem Unfug der Mode Schule ein Gegengewicht gbe, laßen mich freilich glauben daß ich manchen freundlichen Leser habe. Diese kleinen

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Dichtungen gehen // nach wenig Jahren in den Taschenbchern unter, weil nur wenig Besizer sie als Sammlung aufbewahren; als eignes Buch werden sie vielen Neu sein. Als Autor hege ich also den Wunsch diese Sammlung fortgesezt zu sehen, die nun, wenn es dem Verleger nzlicher ist, meinen armen Namen tragen darf, da mein, mir so liebes Incognito durch die Umstnde aufgehoben ward. – Doch nicht nur Autor Wunsch und Wunsch Geld zu haben ist es was mich nach dieser Hofnung streben lßt – die drckendern Zeitumstnde sind es zum Theil, zum Theil vielleicht die Unkunde die ich von dem hiesigen hauslichen Verhltnißen hatte – aber ich habe zu meiner kleinen Hauseinrichtung und meinem tglichen Leben mehr gebraucht als ich vermeinte, dadurch wird mir meine nchste Zahlung an Fellenberg – um die Pension von Aim abzutragen, da durch die Art unsrer Trennung es mir verboten ward meinem Sohn eine // Wohlthat von ihm annehmen zu laßen – sehr erschwert, so daß ich – was mir sehr weh thun muß, wahrscheinlich ein Capital aufkndigen muß um sie im nchsten Mai zu leisten. Htte ich die Aussicht einem Band meiner Erzhlungen heraus zu geben so wrde ich die nçthigen 500 Gulden zusammen bringen. Nun habe ich aus Ihren Außerungen abgesehen daß fr dieses Jahr keine Hoffnung ist daß Sie sich mit diesem Verlage befaßen mçgten; ich bitte Sie demnach mir recht aufrichtig zu sagen ob Sie dieses Unternehmen berhaupt fr unthunlich und unstatthaft ansehen? in diesem Falle wrde ich, freilich sehr hoffnungsloß, einen Versuch machen einen andern Verleger zu finden – dazu bedrfte ich aber wohl sogar r e c h t l i c h Ihrer Erlaubniß, da Sie die Taschenbcher verlegt haben – allein wenn Sie sich in Stande glaubten fr die Michael Meße 1818 zwei Bndchen der Erzhlungen herauszugeben, so wrde ich gern // warten, selbst wenn ich mit weniger Herzensweh bei den Buchhndlern herum fragte: ob einer mein Verleger sein will. Antworten Sie mir ganz nach M u ß e, nur ehe Sie abreisen. Ich habe lange gezçgert Sie zu befragen, aber es beunruhigte mich so sehr wieder bis zu Ihrer Rckkehr gar nichts fr dieses Unternehmen zu thun, und Furchtsam und Wehmtig, werde ich im Mai sein wie heute. Das Abzahlen von dieser Schuld an Fellenberg, ist freilich das was mir den Tod verbittern wrde, wr es dann nicht ganz abgethan, und lieber als einem Termin versumen borgte ich beim Juden. Sie kçnnen wohl denken daß ich nach dem herzlichen Gesprch das gestern zwischen Ihnen, Ihrer werthen Frau und uns vorfiel, ich gewißer maßen noch furchtsamer bin von Geldsachen zu sprechen, aber doch auch vertraulicher. – So wie Sie leichtsinniges Anfordern verwerfen mßen, werden Sie mir in meinen Verhltnißen und Sorgen gern Rath oder That angedeihn ließen. Mir thuts nur leid wenn ich Ihren Geschftsschwall mehre. Th. Huber.

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Briefe 422 – 427

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 10. November 1817 Montag

Haben Sie Dank! Nun bin ich beruhigt, denn selbst wenn ich bis Michael mein kleines Pilgerleben abwrfe wr nun meines Sohnes Schuld getilgt – und ich hinterließ was Ihre treue Freundschaft vor Mißbrauch sicherte. Das ist nun bestimmt. Auch fr die Anordnung wegen Honnorar des Morgenblatts herzlichen Dank! – Mich macht Billigkeit nicht lstig, denn mein Antrieb geht ber den Lohn – nach Bewußtsein daß ich Recht thue. Sie haben meine Wnsche errathen indem Sie Mhlberger ernennen. Grade dieser Mann gefllt mir, weil ich gewohnt bin mich ihm zu zeigen wie er mich findet und keine Art Rivalitet zwischen uns entstehn kann. Schreiben Sie mir ohne Rcksicht a u f m i c h vor, worinn, und welchen Fllen ich // mich an ihn wenden, in welchen Fllen ihn soll entscheiden laßen. Die Einsendungen werde ich besorgen. Sie haben noch einge Rezensionen in Hnden behalten, darunter mçchte wohl eine der Mo n a t r o s e n von Theodor v. Haupt von Haugs Hand sein. Haupt bittet um deren Anzeige – da wnschte ich sie doch Gelegentlich zurck diese Rezensionen – denn Ihnen ists doch nicht zu wieder daß die paar Bltter die von Haug da sind noch abgedruckt werden? Ich habe heute einen Brief vom Banquier Frenkel aus Berlin (bin durch Reinhold mit ihm in empfindsamen Verkehr) // Der schreibt mir daß die Studenten in dem Schauspielhaus, wie am 31 8br Werner Luther gegeben ward, dagegen rebellirten, ungeheuer Lrmten und arretirt wurden, die Wiederholung des Stckes, die auf den 1 November bestimmt war, ward auf Vorstellung Savignys und Marheinekens abgestellt. – Das sind nrrische Erscheinungen!

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart Anfang November 1817

Unrecht anerkennen wird mir nie schwer und hier h a b e i c h s. Ich las jezt den Achner Artikel Nº 209 noch einmal. Der To n ist fatal aber S i e haben Recht – Biergans vertheidigt sich – das ist auch recht – soll aber das Schimpfen stehen bleiben? 5 Darf ich d i e s e S c h i m p f r e d e n nicht streichen? Nur bitte ich Sie um e i n e B i l l i g k e i t g e g e n m i c h. Wenn ich a l l e i n entscheide wrde ich nicht mit e i n e m M a l nachdenken zufrieden sein, wrde noch v i e l vorsichtiger sein – denn daß ich m i l d e bin und zu sein mich bemhe sehen Sie. Auch verspreche ich mich noch b e ß e r zu m a c h e n. 10 Laßen Sie mich immer jnger wie ich bin aussehen wenn es darauf ankommt U n r e c h t ein zu gestehen. Ich danke Ihnen fr I h r e Aufmerksamkeit. Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 30. oder 31. Oktober oder Anfang November 1817

In den Briefen ber Paris sind in den Artikeln 19 Begrbnißplze 20 Marmorstatuen und Grabmhlerhandlungen 2 2 C i v i l l e b e n, manches sehr gut auszuheben. Dem Verfaßer fehlt es ganz an Darstellung, er mßte sonst sehr viel Werth haben da er so viele Gegenstnde 5 erwhnt. Er ist kalt und todt, sagt viel zu wenig um zu beschreiben und viel zu drocken um ein Bild zu machen, die Anzeigen ber Kunst und Andeutungen von Anstalten sind zu zahlreich u drocken fr das Morgenblatt, aber als ein Ganzes fr den Reisenden der nach Paris gehen will, ein fortrefflicher Leitfaden. So das Ganze, als Guide raisonn. 10 Th. H. Ich hoffe // der junge Herr Cotta wird Engelhards Aufsaz ber das Reformationsfest in Strasburg Herrn Geheim Hofrat schon lngst zugestellt haben?

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 31. Januar und 13. November 1817

Wenn mein Urtheil Ihnen gngt so legen Sie Calderon ohne Weiters bei Seite. Ich war schchtern am unrechten Ort. Alles Andre soll besorgt werden ohne Sie weiter zu bemhen. Und t r e u l i c h. Nur v e r l a ß e n Sie sich auch darauf! Th. H. 5

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 31. Januar und 13. November 1817

Gut, mein werther Freund, so habe ich in allen einer Seits Fehler begangen – ich betrbe mich Sie, nur ungehalten zu sehen – ich sehe ein daß Sie unangenehme Empfindungen haben mßen – ich will die meinen herzlich bekmpfen und Ihren Wnschen beßer zu entsprechen suchen. Th. Huber. 5

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 8. und 13. November 1817

Habe eine Anzeige von Grotes Taschenbuch gemacht.

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Briefe 428 – 435

An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart vor 13. November 1817

Habe eine Anzeige von Rckstuhls Prolog gemacht.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart vor 13. November 1817

R c k s t u h l u n d G r o t e. Wa r s d e r M  h e w e r t h ? Das kommt auf den Gesichtspunkt an. Grote will seinen Canton h e b e n, er thut partiel mit w e n i g Anmaßung was 100 Schreier als g e s c h e h e n ausposaunen. Diese Bemhung zu w  r d i g e n nicht zu posaunen hilft dem Guten und 5 vermindert den falschen Enthusiasmus. Rckstuhl faßelt in dem Ton des Tags. Das grçßte Licht besteht aus Strahlen, und wenn ich glaube unser g e s u n d e s Urtheil habe ein Strhlchen gespendet um die große Lichtgarbe der Wahrheit zu bilden die endlich das Faßeln von dem rein Guten unterscheiden hilft, so scheint mirs nicht der M  h e u n w e r t h das Buch 10 anzuzeigen. Das ist mein Gesichtspunkt fr alle Anzeigen. Das vortreffliche zeigt sich selbst an – was i r r e fhrt ist anzuzeigen gut, denken Sie anders, so bleiben die Anzeigen zurck ohne Bedenken.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart zwischen 31. Januar und 13. November 1817

Meines Bednkens kann sich das Morgenblatt nicht verpflichten Rgen ber einzelne unverschmte, aber werthlose Artikel eines andern Blatts einzurcken. Diese Verpflichtung wrde keine Grnzen haben. Eine Ausnahme wrde sie mit einer Geistvollen Widerlegung oder sehr wizigen Critik machen. Beides sind aber 5 diese Zeilen nicht. Wenn Herr Geheim Hofrat Cotta diese Ansicht theilt so bleibt das Blatt unbenuzt, wo nicht so sendet mirs die Buchhandlung zurck. (es ist nmlich, meines Bedenkens nach vom Dresdner Correspondenten selbst?) Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 13. November 1817 Donnerstag

Mir ducht, mein werther Herr, wenn wir ein Gedicht und einen Roman geben, so wr es den Grundszen unsres Blattes wrdiger einige Worte hinzuzufgen welche den Gedanken beschfftigten. Wenn Sie, theurer Freund, nun nichts gegen

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H o r s t i g haben, so erlauben Sie dieser Betrachtung ihren Plaz. Mancher dchte oft gern ein Wenig nach wenn er nur einen Text htte. Und d i e s e r Horstig ist gut. 5

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 13. November 1817 Donnerstag

Habe die Ehre anzumerken daß ich kein Heft des Millin besize, mir aber erinnre eines derselben unmittelbar an Herrn von Cotta, Vater, gesendet zu haben. Suchen Sie es bei ihm. Ergebenst. Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Wilhelm Grote in Coesfeld Stuttgart 13. November 1817 Donnerstag

Sein Mnsterlnder Taschenbuch wird angezeigt im »Morgenblatt«; seine Correspondenz Nachrichten sind willkommen wenn sie stez fr Deutschland, nicht fr eine Provinz berechnet sind. K. W. Grote: Mnsterlndisches poetisches Taschenbuch; Morgenblatt

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Georg Wilhelm Otto von Ries in Burg Stuttgart 13. November 1817 Donnerstag

Wir kçnnen Ew. Anerbieten: Beitrge zum Morgenblatt zu liefern nicht anders als dankbar anerkennen, mßen aber sehr bedauern daß der Zuschnitt unsers Blattes fr die Gattung Ihrer Feder einen so geringen Raum bestimmen kann, daß es ein Raub am Publikum wr dergleichen anzunehmen. Sie mßten auf ganz unbestimmte Zeit in unsern Vorrthigen Manuscripten verborgen liegen. Dankbar aber 5 fr diesen Augenblick Ihr Anerbieten ablehnend haben wir daher die Ehre. // Herrn v. Ries

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Graf Franz von Riesch in Neschwitz Stuttgart 13. November 1817 Donnerstag

Wenn es Herr von Cotta genehmigt da ich nicht weiß ob er nicht besondre Verhltniße mit dem Manne hat deßen Verse sehr schlecht und zum Theil g e m e i n sind. _____________________________________________________________

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Briefe 435 – 438

Wir wrden uns eines Raubes an dem Publikum schuldig machen wenn wir die 5 Frchte Ihrer Muse bei der Unwahrscheinlichkeit sie dieses Jahr benuzen zu

kçnnen, in unsern Schreibtisch versperrten. Gedichte den Festen der Deutschen geweiht, Einsendungen alter dazu erbetner Freunde, Bruchstcke von der bei uns noch so wenig bekannten Dichtkunst slavisch europaischer Vçlker die wir demnchst zu geben uns verpflichtet, nehmen den kleinen Raum der in unsern Blatte 10 der Dichtkunst gewidmet ist auf // lange Zeit ein. Mit Bedauern senden wir also Beitrge zurck deren Werth andre Bltter zu schzen werden wißen. Graf Riesch

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 17. November 1817 Montag

Hier ist die Beschreibung von Norwegen zurck. Der Verfaßer ergießt sich in lauter dichterischen Ausrufungen ber die unvergleichlichen Vollkommenheiten aller Art von diesem Lande deßen Boden der Schweiz deßen Himmel Italien und deßen Bewohner dem ganzen brigen Menschengeschlechte vorzuziehen sind. Seine Lokalkenntniße scheinen nur bis Drontheim zu gehen, seine Nachrichten bestimmen aber nie wie hoch nach Norden sich die große Bevçlkerung, der allgemeine Wohlstand, der azurne Himmel, die duftenden Fluren und die wallenden Felder erstrecken. Da er seinen Bericht in viele Abtheilungen sondert, giebt ihm jede Gelegenheit seine Deklamationen zu wieder- // holen, und da sein Hauptaugenmerk ist gleich Tacitus seinen Landsleuten, so die Norweger uns zum Vorwurf zu machen, so schließt fast jeder kleinre Abschnitt mit einem großen: O gluckliche Normanen! und einer Apostrofe bei der wir Deutsche offenbar das Thier sind deßen Sack die bedeutenden Schlge auffangen mußte. Sondert man alle diese poetische Besingungen ab, diesen Apparat von Waßerfllen, Guckgucks, Wiesenbluhmen, Unschulds Sitten, Gastfreiheit u. dergleichen welche niemals eine Erzhlung liefern die Sitten schildert, sondern nur eine lange Ausrufung ber die Sitten die wir nicht kennen, so bleiben Statistische Nachrichten welche hergezhlt werden und ihren Werth haben mçgen – besonders ber Schulen und offentliche Anstalten. Alles ist aber so unbedingt lobend, daß der Leser we- // nigstens andre Schriftsteller dazu lesen muß um sich ein Urtheil zu bilden. Naturgeschichte kannte der Mann gar nicht, daher giebt er gar kein Bild des Bodens daß seine Eigenheiten begreiflich machte. Volksgebruche s c h i l d e r t er gar nicht, denn wo er Z. B. von Hochzeiten, spricht, deklamirt er ber die Unschuld und Einfalt, aber sagt uns nichts das uns lehrte ob die Bauern am OvrE .....lf sich anders gebehrden wie am Necker. Der Anhang ber den Harz ist noch deklamatorischer, und der Verfaßer zieht an einer noch grçßern Glocke: der der neuen Deutschheit. So erfhrt man von der Natur nichts Darstellendes, von den Klçstern oder Schlçßern nichts Geschicht-

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liches; von den Menschen nichts schilderndes, sondern immer nur des Verfaßers E m p f i n d u n g e n – sein Abscheu vor dem verderblichen esprit, vor Undeutsch- 30 heit, sein Entzcken daß die Bume grn sind, u dergleichen. Es ist sehr Schade daß ein solches Vorwalten // der Persçnlichkeit dem Mann an Ort und Stelle unfhig machte zu beobachten, und nun, zu beschreiben – denn er war auf sehr intereßanten Punkten. Was mich wundert ist daß er Herrn von Buch klaßisches Werk ber Norwegen, 35 – an Sach Inhalt und Einfalt ganz das Gegentheil von ihm – gar nicht gekannt zu haben scheint – er spricht nur von Mrs. WolstonKraft. Um ein paar mçgliche Auszge frs Morgenblatt, scheint es mir sehr unrathsam sich mit diesem Manuscript zu beladen. Senden Sies zurck so wrde Wahrheit und Humanes Verfahren etwa beiliegende Antwort erheischen? – Doch wie 40 Sie wollen.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 17. November 1817 Montag

Werther Freund, Ich bitte Sie mir der Grfinn Jenniso Zeichnung zu Rckerts Gedicht: Die 3 Quellen, gelegentlich zurck zu senden. Sollten Sie selbe spterhin zum Stich benuzen wollen, so steht sie wieder zu Dienst. Auch bt ich um die Zurcksendung eines kleinen Aufsazes: 5 Die Siebenschlfers der bei den nun çfter erschienenen Nachrichten von Hayti sein Salz verloren hat und in seiner jezigen Form nicht mehr taugt – Ich wollte aber etwas anders draus machen und habe gar kein // Wort davon niedergeschrieben als was ich Ihnen gab. Ihre ergebenste Th. H. 10

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 18. November 1817 Dienstag

Geehrter Freund, der Augsburger Artikel den Sie meinen ist doch wohl der ber das Reformations Fest? welcher eben im Druck ist. E n t s c h u l d i g e n kann ich mich nicht, aber zu motiviren hofe ich mein Streichen gegen Herrn Widemann und jeden gescheuten Mann. Wir haben so vielfache 5 Anzeichen dieses Festes (jezt noch von Leipzig, Hamburg, Lorrach) daß schon der D r a n g nicht das Intereßante alt werden zu laßen, zum Abkrzen nçthigt. E r z  h l u n g e n abzukrzen wr ganz Zweckwidrig, also trifts die Betrachtung. Bei dem Karakter // unsers Blatts ists daneben nun nçthig ber Religiçse Gegenstnde sehr kalt und allgemein zu verfahren, und bei Gelegenheit dieses Festes 10

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historisch zu Werk zu gehen, nicht Gefhlvoll. Darum entfernte ich die bloße Betrachtung. Also: Um des mçglichen Raums und der Entfernung des persçnlichen Enthusiasmus – 15 diesen ehre ich im Individuum . ..., halte ihn aber nicht am Plaz in dem Morgenblatt Wollen Sies anders, so deuten Sie es mir an. Aber nicht wahr? Die Zeichnung der Grfinn Jennison wird mir nach dem Stich wieder gegeben? ich denke das // hindert den Zeichner nicht. Sie ist mir 20 durch die Art wie sie meiner Bitte nach gab ein liebes Andenken dieser Frau. Th H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 19. November 1817 Mittwoch

Ich sendete vor wenig Tagen eine kleine Broschre von Ru c k s t u h l b e i d e r S t i f t u n g e i n e r Tu r n a n s t a l t zurck, die ich angezeigt aber vergeßen habe den Titel ausfhrlich aufzuschreiben, nun bitte ich mir diesen doch denselben ausfhrlich aufzuschreiben; oder, 5 wenns Ihnen leichter ist, mir das Buch nochmahls zu senden. Th. H.

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An Friedrich Arnold Brockhaus in Leipzig Stuttgart 20. November 1817 Donnerstag

Geehrter Herr, Ich habe durch Herrn Antiquar Steinkopf auf Ihre Ordre 110 Gulden erhalten, wobei er mir schriftlich meldete daß er mir noch 40 Gulden also im Ganzen 150 Gulden zuzustellen von Ihnen Befehl habe; aber die Zahlung eines hießigen 5 Herrn erwarte um mir zu gengen. Ich erwarte Ihre Außerung ber die Berechnung dieser Summe gegen die von mir anvertrauten Arbeit. Theorrytes ist fast ohne Druckfehler, welches mich freut. Mathison, Benzel Sternau, Wangenheim und andre Mnner von Bildung haben ihn gnstig aufgenommen. Ich wnschte das Kotzebue sich an die Taschenbcher begb – ich 10 glaube daß das neue Blatt die Gegeißelten und gelobten en vogue bringen wird. Wie auch die Ausgleichung unsrer Rechnung ist, glaube ich nicht indiskret zu sein wenn ich Sie bitte, meiner Tochter in Berlin ein ganz einfaches Exemplar Ihres Taschenbuches zu senden, damit sie ihre Mutter drinn lese. Ihre Adreße ist: Mademoiselle Thrse Forster bei Herrn Prsident von Goldbeck in Ber15 lin.

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Da Sie den Artikel »Landjunker« in Ihrem Lexikon nicht brauchen, bitte ich Sie ihn mir fr etwaniges Einrcken ins Morgenblatt frei zu stellen. Ich habe die Ehre mit Achtung zu verharren Therese Huber. Herrn v. Sternbergs Prospectus habe ich offen, ohne ein begleitendes Wort – ich 20 glaube von einer hießigen Buchhandlung – zurck erhalten. Da ich bisher von Ihnen noch kein Exemplar der Taschenbuchs bekam, habe ich mir von Metzler eines auf Ihre Rechnung geben laßen. Sollte also noch keines fr mich abgegangen sein, so behalten Sie mein Exemplar zurck und schreiben Metzler eines weniger auf seine Rechnung – denn daß ich es nicht k a u f t e habe ich Metzler 25 natrlich versichert. // ÆUmschlag:æ Stuttgardt den 20 9br. 1819

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 19. oder 20. November 1817 Mittwoch oder Donnerstag

Das macht gute k u r z e Artikel. Ich denke es bedarf weiter keiner Antwort da wir so einen kleinen Artikel ehesten einrcken kçnnen – denn an kleinen Artikeln fehlt es mir oft.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen Anfang Januar und 21. November 1817

Ich habe dieses Blatt gelesen und war mit dem Inhalt bekannt hatte aber die Correspondenz Nachricht fr viel lnger angesehen – hatte geglaubt sie nhm viel mehr Raum ein. Deshalb haben wir die composition so vereinfacht. Uber die Artikel selbst ist doch nichts zu sagen? Schlichtegrolls Nachrichten sind artig und die correktur kam von Ihnen. Befehlen Sie andre Berichtigung? 5 Mit Freuden giebt sie Ihre ergebene Th. H.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 21. November 1817 Freitag

Wnscht Erlaubnis zur Streichung des Anhangs von Schulteß Nachrichten von den Wiener Grten.

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Briefe 443 – 447

ÆJoseph Augustæ Schultes: Ueber die Grten in und um Wien. In: Morgenblatt, Nr. 280 (22. 11. 1817), S. 1117–1119; 281 (24. 11. 1817), S. 1121–1122; Morgenblatt

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Joseph August Schultes in Landshut Stuttgart 21. November 1817 Freitag

Mit lebhafter Anerkennung wird Herrn Professor Schultheß Nachricht von den Grten in Wien alsbald gedruckt werden, da wir aber bei einem Blatt daß allen Stnden gewidmet ist, das bloß Wißenschaftliche nicht aufnehmen kçnnen, und den Raum von wenigen Kolonnen welche Manichfaltigkeit auszeichnen soll, 5 nicht mit ein und demselben Gegenstande fllen kçnnen, so wird der verehrte Verfaßer mit Nachsicht erlauben daß das Namensverzeichniß der seltnen Pflanzen zurck bleibt. Hlt er solches fr den Werth seines unterhaltend und unterrichtenden Aufsazes fr unentbehrlich, so mßte eine andre Auskunft gefunden werden, es nachtrglich zu geben.

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An Johann Friedrich Cotta in Stuttgart Stuttgart 21. November 1817 Freitag

Mein sehr werther Freund, daß meine Antwort sich versptete lag in meiner kleinen Hauseinrichtung wo es am Morgen, besonders wenn Wasch oder Bgel Tag ist, am Boten fehlt. Ich E x p e d i r e sogleich. Also bitte ich einandermal solch einen kleinen Mephistophles zu senden, wenns Eil hat. Daß meine Motive Ihnen nicht gngen, kann ja jedes Mal der Fall sein, d e s h a l b l i e ß i c h I h n e n i m m e r d i e E n t s c h e i d u n g; daß ich aber, freiwaltend, mich durch meine Motive bestimmen laße, ist das was Sie von mir wnschen mßen. Motive kçnnen irrig sein, aber sie beweisen Nachdenken und nur von Nachdenken kçnnen Sie Consequenz und Eifer erwarten. Hier ist Lçrrach, das ich Sie zu behalten bitte, da es nun zum Einrcken viel zu unintereßant ist, da wir viele gute Correspondenz vorrthig haben. Augsburg hatte, im Moment des Reformations Festes in meinen Augen das Intereße die Bundes- // stadt des Protestantismus gewesen zu sein, und nun das Fest unter einem k a t h o l i s c h e n Frsten zu feiern – Leipzig intereßirt j e z t besonders da das Reformations Fest in Norddeutschland zugleich als deutsches Freiheitsfest betrachtet wird und d i e S a c h s e n in diesem Sinn besondre Theilnahme einflçßen mßen, denn sie zahlten die sogenannte deutsche Freiheit theuer. (Ich bin aber mit diesen Aufsaz von Leipzig nicht zufrieden – er hat einen unangenehmen Ton und das Fest zeichnet sich auch d u r c h n i c h t s aus)

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Hamburgs Fest gebe ich Ihnen Preis! – ich denke nun ists genug davon – jezt werden die Kritiken und Reklamationen gegen die Feyern ein laufen. Wangenheim hatte mir gesagt Sie b e s  ß e n das Gedicht: Die 3 Quellen – die Zeichnung steht Ihnen jede Stunde zu Dienst. Die Grfinn Jenison hatte mir aufgetragen sie der Baroninn Uxkll zu zeigen – deshalb // ich sie dieser Tage 25 um deren Darlehen bat. Ich war gestern sehr betroffen Ihre liebe Frau bettlgrig zu finden – Ich hoffe daß sie ganz beßer ist. Ich fand es unpaßend Ihnen und Ihr wegen der Wiederherstellung Ihres Adels einen Glckwunschbesuch zu machen. Diese Verfgung ist, meiner Ansicht nach, 30 so einfach wie alle consequente Fortschritte im brgerlichen Leben; lohnend und wnschenswerth sie zu machen wie S i e; aber ihrer Einfachheit wegen fr wahre, geistverwandte Freunde zu ernst um ein Geschwz daraus zu machen. Mçgen spte Enkel den Namen zieren wie Sie es thaten – Wie sehr das der Fall war, werden die Enkel erst ganz einsehn. 35 Th. H.

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An Johann Friedrich (von) Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 12. und 26. November 1817

Der Aufsaz ber Charles Viller ist als rein Litterarisch ins Litteratur Blatt gegeben welches jezt im Druck ist.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Herrn Mller und Herrn Krug Stuttgart 26. November 1817 Mittwoch

Ich weiß nicht ob diese beiden Herrn Antwort erwarten? In diesem Falle reicht es hin Herrn Mller zu sagen. Der sehr beschrnkte Raum unsers Blattes legt uns die Nothwendigkeit auf Gelegenheits Gedichte, wenn sie nicht allgemein wichtige Begebenheiten betref- 5 fen, zu vermeiden. Mit Bedauern kçnnen wir also von Ihrer, sehr vorzglichen, Einsendung keinen Gebrauch machen. An Herrn Krug. Der Dichtungen, Sprche und Toasts welche das große Fest herbei zog, kommen uns eine so unbegrnzte Menge zu, daß wir zu unsern Bedauern, nur 10 das was in seiner Form oder seiner Entstehung sich auszeichnete, sparsam aufnahmen, und manches Gute dahinten laßen mußten. Mit Bedauern mßen wir auch rcksichtlich Ihrer werthen Einsendung der Consequenz nach, eben das Verfahren beobachten. Dankbar senden wir solche zurck u verharren –

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Briefe 448 – 449

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart zwischen 12. und 27. November 1817

Herr Gesandte v. Reinhold hatte dem Bischof Keller mndlich und mir schriftlich aufgetragen ihm Gçthes Werke zu senden, nebst vielen andern Bchern (K i n d e r b  c h e r n) Nachmals schrieb er mir, wie das Pack in Rom angekommen war, er habe nur die Ergnzungsbnde gewollt. Ich erwiderte ihn: ein Exemplar von 5 Gçthe mße in Rom fr die patriotischen Deutschen einen solchen Werth haben, daß er zehnmal fr ein Mahl Gelegenheit finden mße dieses Exemplar dort wieder zu verkaufen, und seitdem ist von dieser Sache nicht mehr zwischen uns die Rede gewesen. Auf keinen Fall kann Herr von Cotta damit behelligt werden, sondern Herrn v. Reinhold liegt es einzig ob das erhaltne Exemplar zu 10 bezahlen, wozu das vom Bischof Keller erhaltne Geld auf Abschlag eingeliefert worden ist. Th. Huber.

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An Johann Gotthard Reinhold in Rom Stuttgart 27. November 1817 Donnerstag

Ich sollte einen langen Brief schreiben, habe aber endlich nur zu einem kurzen Zeit. Da ist nun Cotta selbst der mit seiner ganzen Familie den Winter in Italien zubringt. Nun besehen Sie sich den Mann; wenn Sie aber in meine Seele hinein etwas thun wollen das mich recht freut, so behandeln Sie ihn wie meinen alten Freund dem Sie einen Theil der Gte erzeigen die ich von Ihnen erbitten und erwarten wrde, km ich nach Rom. Frau v. Cotta ist eine Frau von viel Urtheilskraft, Umsicht, Thtigkeit. Sie war ihres Mannes treue Gehlfinn wie sie 24 Kreuzer des Tages auszugeben hatte, und ist seine ordentliche und anstndige Hausfrau nun sie eine halbe Million verwaltet. Sie liebt ihre Kinder und erzieht und erzog sie mit Sorgfalt und Mhe. Sie hat ein kleines Mdchen von Ihrer Kinder Alter das sich ungemein freut Ihre kleinen Mdchen Kennen zu lernen und nach Wochen langer Entbehrung wieder ein deutsches Kamrdchen zu sehen. Vielleicht macht es Ihre Kleinen auch froh; also laßen Sie die Kinder sich an einander freun. Nach Rom! wenn Luise und ich diesen Winter in Italien lebten, blhte Luise vielleicht wieder auf und ich lebte ohne blinde Augen fort – denn meine Augen leiden an Rheumatismus, an Gicht. Und wie wrde diese Natur uns freun! – Ich las eben 2 Bcher ber Frankreich. Lady Morgan u Mad. Schoppenhauer. Sie fallen mir  propos sdliche Natur ein. Mad. Schopenhauer beschreibt Gascogne u Hieres hçchst reizend, schildert die Gesellschaft von Bordeaux sehr lebhaft, macht ein Buch mit leichter diction lebendigen Farben, artigen Ansichten, Lady liken Abscheuen, gefhlvollem Lobe, kunstliebigen Intereße, rchaologischen Hçrensagen – aber endlich ist wenig G e s e h e n e s und E r k a n n t e s darinn. –

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so ein artiges Buch das man auf dem Sopha ließt, Napoleons dabei in des Teufels Namen gedenkt, sich eine satisfaisante Ansicht vom Elende der franzçsischen Nation, aber auch wieder eine gar liebliche von ihrer Flle macht, alles was die Heilige Allianz that fr Wohlthtig hlt, aber doch die Franzosen im Sallon recht artig findet – dabei wird die Seele so wenig erschttert als die Fraise bei einen Menuet. Lady Morgan reiste nicht in dem sdlichen Frankreich, sondern im Nordwestlichen bis Paris; reiste als Irrlnderinnen mit tief gekrnktem Herzen ber die Schmach, das Elend i h r e s Volkes, blieb nicht in ihrer Berline sizen von Paris bis Bordeaux (so machts Mad. Schopenhauer um den Schmuz zu vermeiden) sondern besuchte jedes Bauernhaus, besuchte alle Gelehrte, war bei Lafayette, verglich und erwog Volk gegen Volk – da kommt nun freilich etwas ganz andres heraus daß den glatten Leutchen auf dem Sopha lange nicht so lieb ist, aber das Darstellendste ist was ich seit langer Zeit las. – Es wird Ihnen doch lieb sein von Litteratur und deutschen Wesen mit Cotta zu sprechen. // Ich bin heute zerstreut – Es stirbt heute ein Mann der Hubern hnlich sah, in Hubers Alter und hinterlßt eine sehr wrdige Frau, 4 kleine Kinder und keine Mittel. Geheimrath von Neurath – durch diese lezte Ministeriums Vernderung zum Minister geworden. Der Mann war nebst allen Verdienstes des Geistes und des Herzens ein Freßer – ein Gourmand und richtete sich so zu Grund daß die erste Krankheit ihn hinrafte. Welche heillose Leidenschaft! – Mir stehen die 4 Waisen vor den Augen und die Wittwe die mhseelig den Ruin des Hauses aufhielt durch exemplarisches Haushalten und nun den Mann der ihr so viel Heldenthum auflegte erliegen sieht. Ihr seid ein armseeliges Geschlecht! – Mein Sohn lernt brav und ist brav. Einfach und grade und fest und liebend wie ein Kind gegen mich – allvertrauend. Sein Studium freut ihn innig. Er hat Anatomie angefangen, die Vergleichende gewhrt seinem, an Beobachtung der Natur gebten Auge viel Genuß und sein Zeichnen Talent nuzt ihm. Ich erfreu ihn mit meiner Theilnahme und Verstehen seiner Lehrstunden, da mir mein bischen Kenntniß von Anatomie u dergleichen alles was er mir schreibt verstndlich macht. Therese vollendet ihre Aufgabe. Der Goldbeckische Geist tritt ......... mit Eigennuz, Hochmuth, ÆLckeæ immer x-xster heraus, aber sie lßt sich nicht fx-x, thut das Mçgliche und wird in drei Jahren fertig sein. Dann kommt sie zu mir. Ich sehe noch nicht wie sie sich dann einen Beruf bilden wird – denn einen solchen muß sie haben; aber es wird sich finden. Das herzlich gute Kind stellt sich das Ding ganz lachend vor; ich sehe wohl Wolken – sie paßt sich nicht zu mir; sie ist eine Nordteutsche und eine Antigallikanerinn und eine Lutheranerinn (sie ist reformirt) aber alles das erst wenn sie das beste, edelste Kind gewesen ist – gehen wirds also; doch wird sie mich oft tadeln, weil sie mich oft nicht angewçhnt sein wird. Ich hoffe die Briefe ber Holland sind nun bei Ihnen? kçnnen Sie denn nicht einen solchen Currir auftragen auf der Rckkehr h i e r anzufragen? Cotta gab mir zu verstehen: daß er n i c h t s mit nehmen kçnnte. Das kann ich mir denken. 6 Personen haben Gepck genug. Luisens Gesundheit ist recht ordentlich wenn gleich ihre Unmçglichkeit zu Eßen fortwhrt. Der Gute Keller zahlte Cotta 10 Gulden 48 Kreuzer als seine Schuld an Sie – nun wird Cotta mit Ihnen weiter

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sprechen. Leben Sie wohl! ich denke mit Wehmuth daß die Leute Sie sehen, mit Ihren Lieben sein, unsrer gedenken werden. Leben Sie wohl! Ihre Th. H. 70 Stuttgardt den 27 9br 1817.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 26. oder 27. November 1817 Mittwoch oder Donnerstag

Bitte um Sendung des Taschenbuchs fr Damen an Therese Forster. Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818

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An Therese Forster in Berlin Stuttgart 26. oder 27. November 1817 Mittwoch oder Donnerstag

Verlernt Briefe zu schreiben wegen des Style lapidaire ihrer Absagen an »Morgenblatt«-Einsender. Politische Umwlzungen in Stuttgart: Ernennung von Karl August von Malchus, Sturz von Karl August von Wangenheim, Kaltstellen von August von Hartmann. Wangenheims Schulden. Besuch von Antoinette und Therese von Malchus; Malchus verbitterte Christian Gottlob Heynes letzte Tage. Zu ihrem Konzept fr die Grndung eines geplanten Mdcheninstituts: Wangenheim vint me donner un avertissement de lapotre Niederer qui forme un Institut de filles (im guten alten Sinn.) il me pria de mettre par crit mes ides sur ce meme sujet, ne me voudrant cacher que la Reine verroit mon trait.  la bonheure! Je remets  Wangenheim mon trait qui contenoit 24 pages, et 3 jours aprs il est culbut. Naturellement que je disois adieu  mon trait et au plan de la reine de fonder un institut. quelques jours aprs la da´me dhonneur, Mademoiselle de Bauer, me fait dire que je devois me tnir prete  paroitre devant la reine qui avoit lintention de me parler. Die Einladung zur Kçnigin Katharina von Wrttemberg wird jedoch wegen Trauerfall abgesagt. Claires Schwangerschaft. Geschenke zu deren Geburtstag: u. a. die »Urania« mit Th. Hubers Erzhlung Theorrytes, qui les a fait pleurer comme des veaux. Reflexion ber Aims Entschluß, sich zum Katholizismus zu bekennen. Zu den Verhandlungen zwischen Johann Heinrich Pestalozzi, Joseph Schmid und Philipp Emanuel von Fellenberg ber die Erziehungsinstitute in Hofwil und Yverdon; Kritik an Fellenbergs Tyrannei. Johann Friedrich von Cottas Abreise nach Italien. Auftrge an Friedrich Arnold Brockhaus, Gerhard Fleischer und J. F. von Cotta, der Tochter die Taschenbcher mit ihren Erzhlungen zu schicken. Rt ihr, ihr Englisch zu verbessern – Je pense que tu parviendrois  des Vornehme lÅons qui rapporteroient quelque peu sans nous gner. Plne fr Umsiedlungen

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von Stuttgartern in die Provinz. Hofft, eine bessere Wohnung zu finden. Die neue 25 Hausangestellte. Th. Huber: Theorrytes; dies.: ber Tçchtererziehung, ein Vorschlag oder Phantasie (Ms.) (Krako´w BJ); Terenz: Andria. In: P. Terentii Comoediae tres. London 1767, Vers 126; Minerva. Taschenbuch fr das Jahr 1818; Urania. Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 28. November 1817

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Stutt. den 28 9br 17 Ich konnte meinen Brief anfangen wie ich immer meinen Untergebnen die Antwort verbot: i c h g l a u b t e … worauf ich ihnen immer sagte: Darum laßt das Glauben berhaupt und sucht zu wißen. Beiseit gesagt daß dieser Rath weit fhren kann htte ich ihn auch nicht ganz befolgen kçnnen. Ich glaubte Cotta ging ber die Schweiz und wrde Ihnen ungeheuer viel erzhlen, und wie ich dann das Gegentheil erfuhr bracht ich es nicht mehr in Verbindung mit dem Erzhlen und unterließ daher Ihnen zu schreiben was Ihnen doch einiges Intereße erwecken konnte. Jezt folgt es also. Zufçrderst vielen Dank fr Ihren gtigen Brief. Ihre Nachricht von Pestalozzi u Fellenberg berrascht mich leider in keiner Rcksicht, obschon ich kein Wort von diesen Details wußte. Ich habe jezt nicht Zeit ber das unzerstçrbare Wurzelgewirre des Glaubens an Menschentugend – kurz ans G u t e – nachzudenken, welches uns und mich, doch nie verlaßend gegen den Menschen wieder eine gute Vo r a u s s e z u n g giebt, wenn ich die Menschen nach der Reihe so verchtlich handeln sehe. Das also wieder bei Seite gesezt. Darinn denke ich wie Sie: daß Yverdon seinem Schicksal folgen mag, aber Hofwyl lieber bestehen. Es konnte aber nicht anders kommen – wißen Sie aber warum? Zrnen Sie nicht wenn ich vorlaut aburtheile! es bleibt ja zwischen Ihnen und mir. Pestalozzi grndete seine Anstalt auf Enthusiasmus und seine Methode wie sie dort getrieben, fhrte zu keinem Resultat das in das Leben paßte. Da nun Enthusiasmus (der ehrliche) weder ein Haushlter noch eine Kindermuhme ist, so ward die Anstalt ein – – Stall und weil die Resultate der Erziehung nie ins Leben traten, so ward der Unterricht eine Mystifikation. Pestalozzi muß nun viele Schler von 24–28 Jahren haben – s i n d denn diese v o r z  g l i c h e Schweinhirten, Handwerker, Schulmeister, Staatsmnner, Gutsherrn? Wo stecken sie? Etwas das auf die Luft gebaut ist und in die Unsichtbarkeit hineinwchst muß mit Gestank ausgehen, denn was nun Wirkliches hinzukommt: die Herren Schmid, Muralt u. s. w. sind denn sehr Materielle Schlacken deren handgreifliche Einwirkung wir vor aus sehen. Fellenberg faßelte auch Weltbrgerlich und Wiedergebhrlich, mais le diable ny perdoit rien. Der wollte von Vorn hinein herrschen u gewinnen, der suchte sich zwischen dem Ideal und der Wirklichkeit abzufinden, wolte freilich Neue Menschen, aber doch auch Prinzen erziehen; freilich ein krftigeres Geschlecht,

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das aber als Arzt, Staatsmann, Gutsherr Hofwyl beschzen und proniren kçnnte. Darum war er nie ein consequenter Meßias wie der ehrliche Pestalozzi sondern fragte, modifizirte, und bequemte sich – da ward Hofwil etwas Herrliches mit menschlichen Bedingungen. Allein das Schicksal dieses Fellenberg ist schauderlich und wird es noch viel mehr sein. Ein Theil Fremder die zu ihn gehn, wie sie immer 12 aufs Duzend gehen, von der FabrikGte, sind 3 Stunden in Hofwil und erzhlen mit den bannalen Exklamationen von d e m e d e l n M a n n e; allein wer ihm nher kam, kehrt mit Abneigung, Abscheu, Verachtung von ihm zurck, in allen Modifikationen dieser Empfindung. Keiner sagt es bisher laut, denn man will sein schçnes Werk befçrdern, erhalten, schonen; aber leise sagt sichs Jeder. Nun berechnen Sie die Maße // Menschen die sich das nach und nach h e i m l i c h sagt und wie allgemein das gewußt wird. Die 6 Jnglinge welche nun auf die hohe Schule gingen, sprechen mit einem befremdlichen Schauder von dem Mann. Der junge Uxkll, von hier, hat nie von ihm erzhlt, endlich auf ein Dringen der Mutter sagt er weniges, aber in dem Sinn: er frchte und verachte ihn. Aim viel tiefer und heftiger fhlend, sprach nie diese Worte, aber der Mann ist der Gifttropfen in dem Kelch seines Lebens – er sagte nie ein tadelnd Wort gegen ihn, nur wie ich ihm sagen mußte: wie er mich mißhandelte, sagte er: ich mçgte an des Mannes Sterbebett stehen. – Das hat mich schaudern machen. Jeder Lehrer der dort fort geht vermeidet von Fellenberg zu sprechen bis er Confidencen macht; dann fehlen ihm die Worte das G r a u e n vor diesem Karakter auszudrcken – dabei hat er die Unvorsichtigkeit die Jnglinge durchgehends mit Bezeigung von Unzufriedenheit zu entlaßen. Er zrnt daß sie nicht ans Institut anwachsen. Denken Sie nun diese heimliche Maße von Meinung wie sie zunimmt und wie dieser Mann ganz vereinzelt an Liebe und Achtung dasteht – wahrhaftig ein Napoleon in K l e i n e n und das ist nichts Gutes denn das Ungeheure muß Groß sein. Das also beendet; denn es ist schon viel zu viel. Aim macht Hofwyl Ehre. Sein Zeichnen Talent empfiehlt ihn seinem Onkel Blumenbach bei der vergleichenden Anatomie und sein Ernst im Lernen verschaft ihm Achtung. Uber seine Sitten ist keine Klage – und seine Wnsche bleiben rhrend bescheiden. Was nun Herrn Baldinger anbetrift, so habe ich die Papiere eines Verstorbnen den ich nicht kannte durchsehen, in diesen waren viele, sehr brave Briefe von diesem Baldinger der mit ihm in Augsburg bei den Jesuiten erzogen und stez in Verkehr geblieben war. Briefe von einem Zeitraum von 30 Jahren, immer gleich theilnehmend obschon der Verstorbne immer arm und bedrckt blieb. Wenn Sie mir sagen: er sei ein Windbeutel so mag mir das erklren wie Baldinger immer dem Verstorbenen versprechen konnte ihm zu helfen u es nie that. Sonst kenn ich ihn gar nicht. Die Hartmann aber wohl – die ist eine Gemtslose Nrrinn welche außer der Eitelkeit und einem sehr liebeschtigen Herzen keine einzige Eigenschaft hat wie die mich schrecklich zu divertiren  force de ridicule. Wa s d i e L e u t e s a g e n Seit der Kçnig die Landstnde verabschiedete erwartete er daß die Dinge vorwrts schreiten und s e i n e Constitution freiwillig angenommen werden sollte. Der bçse Wille mag das so viel mçglich gehindert haben und die sehr harten Zeiten

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thaten sicherlich auch das ihrige um alles aufzuhalten und zu hemmen. Darber soll der Kçnig immer mehr und mehr ungeduldig geworden sein. sur ces entre faits schlgt Malchus seine Bemhung in Mnchen einen festen Fuß zu faßen fehl, und, nachdem er 8 Monate mit Frau und Kindern sehr gedrckte Zeit dort verlebte, beschließt er nach Osterreich zu gehen – ich denke zu Jerome Bonaparte? Der osterreichische Gesandte versagt ihm den Paß, und nun geht er hier her – wie? und warum? weiß ich nicht – Weil er vielleicht von Jeromes Frau, des Kçnigs Schwester Empfehlungen hatte? er kommt allein, wartet dem Kçnige auf, und dieser, seine Kenntniße u Fhigkeiten von Caßel her kennend, mag ihm von den Angelegenheiten gesprochen haben – er mag sich nach wem gesehnt haben der d u r c h grif – denn Wangenheim ist girondin, er will vieles thun aber nicht A l l e s u.s. w. Genug Malchus arbeitet mehrere Tage a l l e i n mit dem Kçnige. Wir sahen ngstliche Gesichter // endlich hçren wir: seit 3 Tagen druckt die kottaische Preße unter Wache und Handschlag fr den Kçnig. Bei Wangenheims u Hartmanns Thrnen, Verstçrung, nur Er, der exellente Wangenheim blieb heiter u der Beschftigung der Gesellschaft fhig. Nun hçren wir: alle diese Vernderungen sind vom Kçnig dem Geheimrath zur Annahme vorgelegt. Mehrere haben protestirt, Wangenheim mit einer Loyaut die hçchst achtenswerth sein soll, schlgt das vereinigte Ministerium des cultus u des Innern aus, sagt: ich will als President dienen, sonst muß ich betteln, denn ich habe nichts, aber zu diesen Bedingungen k a n n ich nicht Minister sein. Der Kçnig schickt ihn nach Frankfurth mit sehr reichen pointmens. Allein der Plan wie ihn Malchus u. der Kçnig entworfen, muß doch modifizirt worden sein, denn die Organisation die 20000 Exemplare stark, jedes zu 14 Bogen gedruckt ward, ward die Nachts vor der Versprochnen Publikation, nach der eingereichten Protestation, unter Wache in der Druckerei in Kasten gepackt und fortgefahren ohne daß 1 Exemplar zum Vorschein gekommen ist. Was nun geschehn ist sagen Ihnen die Zeitungen. Die Besezung des culte Ministeriums erregt ein so allgemeines Mißvergngen, alle Welt Wangenheims grçßte Antagonisten selbst halten den burischen, rabulistischen Otto so ungeschickt dazu, daß man berzeugt ist, Wangenheim kommt bald zurck. Dieser reiste aber g l e i c h nach der Ernennung ab und seine Frau folgt nach. Der eine der Neu ernannten Minister, Neurath, ein Mann von vielen Fhigkeiten, stirbt heute im 39. Jahre, an einer Blasen entzndung – er war ein gourmand der seine Gesundheit niedergefreßen hat und nun beim ersten Anfall erliegt. Man beweint ihn allgemein, noch mehr seine vortreffliche Frau die mit 4 kleinen Kindern arm zurck bleibt. Er aß alles. Welch eine elend Leidenschaft! und sie findet sich bei geistreichen Menschen – er war auch geistreich, hatte Ahnlichkeit von Huber, und stirbt in seinem Alter. Dieser Tod an Brand hat etwas so schauderliches – der Mann stirbt seit gestern frh und mit dem hellsten Verstand. Er hat dem Kçnig ber die neue Gestalt der Geschfte sehr ernste Dinge sagen laßen. Hartmann brachte diese Nacht bei ihn zu. Hartmann ist im Geheimrath gnzlich zurck gesezt; man findet was ich lngst voraussah: daß seine Fhigkeiten fr seinen hohen Flug nicht ausreichten. Man sagt er wrde das Forstraths Presidium erhalten. – Das ist sein Fach. Die Kçniginn fhrt fort ihn zu protegiren. Sein

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Vorschlag mit den table dhtes der Armen in der Allgemeinen Zeitung wird Ihnen von seinem praktischen Verstande ein nrrisches Specimen gegeben haben. Da stellt Ihr vortrefflicher Aufsaz ber das Armenwesen, etwas krftigere Ansichten dar! ich denke ihn geben zu kçnnen so bald der Pananti vollendet ist. Mit diesen war es sonderbar gegangen. Cotta hatte ihn in der Bibliothque gelesen, und weil Sie nicht sogleich das Ganze schickten, berfllt ihn die Ungeduld und er lßt ihn von einem Menschen in Tbingen bersezen. Nun kommt vor 4 Tagen Ihre und Jenes, Ubersezung an einem Posttag. Cotta sprudelte, ich schickte aber Ihre Ubersezung in die Druckerei. Cotta wollte wieder den Stachel lecken, indem er nun doch jenen Menschen bezahlen mußte und ganz unendlich komisch geglaubt htte: es koste ihm weniger wenn er ihn doch nun auch a b d r u c k e; endlich aber trug er mir auf Ihnen mit den freundschaftlichsten Gruß dieses venement zu melden und zu bitten daß Sie die Auszge aus der Bibliothque Brittannique oder Universelle doch s i c h e r l i c h bernehmen mçgten. Ich finde nur daß Cotta den Hamster gleicht, oder welches Thier ist das? – das mehr haben will wie es brauchen kann? Er nimmt, nimmt, nimmt – aber die Mçglichkeit des Raums ist ihn nicht ein Gegenstand der Berechnung – ja alte Sachen, die ich als Ausschuß zurck schickte, die ber die Zeit veraltet sind, die nie htten aufgenommen werden sollen, schickt er mir nach einigen Wochen zurck um sie noch ein Mal a u s z u l a u g e n – und der Vorrath wchst uns bern Kopf. Schlage // etwas ab weil es zu trocken, zu wißenschaftlich ist, so widerspricht er, indem er frchtet, es mçgte nun ihm entgehen, rck ich es ein, so macht er mir N. daß es zu trocken ist. Aber das alles hindert nichts Hauptsachliches, und je lnger je mehr finde ich mit Cotta auszukommen. Er ist wie viele Mnner und Menschen in den Wahn immer regieren zu mßen. Wer nun sein Thun bersieht und zur rechten Zeit duldet, der findet ihn billig in ruhigen Stunden. Ich gestehe Ihnen aber auch daß ich glaube er mag in seinen Geschften wenig Leute finden die schnell, pnktlich und dem Geschft von Herzen zugethan sind. Mit dem Morgenblatt war das nun gewiß nicht der Fall, die es bisher besorgten handelten heilloß. Reinbeck hat keinen ernsten Sinn und wollte seine Milch Kuh draus machen. Haug hat keine Ahndung von Kenntnißen außer Vers machen, und las keine Einsendung als Verse u Romane, und in diesen fehlt ihm Urtheil und Geschmack – Briefe beantworten that er gar nicht – Rckert benuzte das Geschft um die altdeutsche Poesie zu begnstigen und seine Ansichten zu proniren – Keiner wollte die Sache haben. Das Blatt muß Cotta viel einbringen denn er will es noch ausdehnen und es scheint tglich mehr Absaz zu erhalten. Mein Papier ist abscheulich und nçthigt mich zu schließen. Luise hat mich einige Wochen hoffnungsloß gemacht. Nun gehts beßer. Ohne daß sie mehr eßen kann, noch daß die gehçrigen Funktionen ihres Blutumlaufs statt finden hat sie etwas zugenommen – Rheumathische Schmerzen im Kopf qulen sie vorzglich; da ist denn diese Jahrszeit nachtheilig und leider meine Wohnung die ich, wo mçglich nchsten Winter nicht mehr behalte. Sie ist feucht obschon im hçchsten Theile der Stadt. Luise gedenkt Ihrer lieben Tçchter mit inniger Theilnahme. Gott sei Dank daß Sie mit den Ihrigen vereint den Herbst

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des Lebens herannahen sehen: Grßen Sie die Lieben von Herzen. Ich sende 165 diesen Brief mit der Post, da die Cottasche so nachlßig ist. Ich dachte sie schickte wçchentlich das Morgenblatt fort. Ihre treu ergebenste Therese H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Adolf Engelbert Boye in Kopenhagen Stuttgart etwa 28. November 1817

Begrndung der Krzungen seiner Korrespondenz-Nachrichten, auch der ber die Feyer des Reformations Festes. Eine Rezension der Nordischen Blumenlese ist schon fr das Litteraturblatt aufgenommen, weshalb die seine nicht gedruckt wird. ÆA. E. Boye:æ Korrespondenz-Nachrichten. Kopenhagen. In: Morgenblatt, Nr. 247 (15. 10. 1817), S. 987–988(?); Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Kopenhagen. In: Morgenblatt, Nr. 278 (20. 11. 1817), S. 1111–1112; Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Kopenhagen. In: Morgenblatt, Nr. 285 (28. 11. 1817), S. 1140; Æders. (Rez.): Gottlieb Ernst Klausen (Hg.): Harfentçne, nordische, oder gnomische Blumenlese aus dnischen Dichtern. Altona 1817(?) (nicht ermittelt); G. E. Klausen (Hg.): Harfentçne, nordische, oder gnomische Blumenlese aus dnischen Dichtern. Altona 1817(?); Rezension zu G. E. Klausen (Hg.): Harfentçne (nicht ermittelt); Literatur-Blatt

454.

An Johann Friedrich (von) Cotta oder die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart zwischen August und 29. November 1817

Ich nehme wahr daß man den Guckenberger wohl lesen mag – Nun aber haben wir 2 Aufsze von ihm im Vorrath. Ich bitte Sie daher halten Sie ihn uns ein bischen vom Leib ab. Der Mensch hat eine gefhrliche Schreibsucht berkommen, die er mir gestern selber wie ein Fieber schilderte. Er wird doch seinen Kopf nicht neben den Ihren stellen? Das wr merkwrdig! 5

455.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Unbekannt in Tbingen Stuttgart zwischen 23. und 29. November 1817

Einer unsrer geehrtesten und altesten Correspondenten hat einen Theil des Pananti schon fr unser Blatt geliefert, wo er N 260 u. folgende wirklich abgedruckt ist; dieser selbe Mann hat uns die Fortsezung geschickt welche Panantis eigne Schicksale enthaltend, so gleich abgedruckt werden wird. Mit Dank und Bedauern senden wir daher Ihre Ubersezung zurck. // 5 Pananti

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456.

Briefe 456 – 460

An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 29. November 1817 Sonnabend

Hier ist das Manuscript ber das franzçsische Theater von dem Doktor Adrian, von dem ich die Ehre hatte sie vor einiger Zeit zu unterhalten. Betrachten Sie ob es Ihnen frs Morgenblatt tauglich scheint – seine Lnge schreckt mich. Die Stellen kçnnen nicht bersetzt beigegeben werden, da ihre Merkwrdigkeit in 5 dem franzçsischen Ausdruck liegt. Der Mensch scheint mir fr diesen Augenblick in einer gedrckten Lage. Er hat ausstudirt und wartet auf Brod – ach das ist fr den Armen ein drckender Zeitpunkt! – und nun noch wo es kein eigentliches Brodstudium gilt! – Er bringt den Winter in seiner Vaterstadt, Klingenberg am Main zu. 10 ergebenst. Th. H.

457.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 29. November 1817 Sonnabend

Ich bitte in Namen der Redaktion inliegendes den Herrn Correspondenten in Hamburg (Canonikus Meyer?) mit buchhndlerischer Gelegenheit (doch so bald mçglich) zu bermachen. Ich weiß daß es Herrn v. Cotta lieb sein wird. Th. H.

458.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Johann Carl Mielach in Augsburg Stuttgart 29. November 1817 Sonnabend

Redaktion erfhrt heute mit Bedauern daß der Bescheid wegen Ew. Einsendung vom ? noch nicht ausgefertigt ist. Redaktion durfte in Rcksicht der Legende von Martin Luther keine Ausnahme machen in ihrem nothgedrungnen Entschluß kein Gedicht ber diesen Gegenstand anzunehmen, welches das Fest hervor5 brachte, weil die Zahl der Eingesandten wenigsten ein paar Duzend Nº gefllt htte, und jede Wahl den Theilhabern mißfallen haben mße. Nur ein paar wovon das eine durch sein Lokal (Strasburg) das andre durch seinen Geist (Mllner) von dem allgemeinen Karakter abging, wurden eingerckt. Hier ist es ohne unsre Schuld, freilich zu spt, wieder zurck. 10 Die Novelle wrde bei den Ubermaß von Material welches wir in dieser Gattung haben sehr lange liegen mßen ehe wir sie benuzten, // wir geben sie also Ihrer Verfgung zurck; sollten aber krzere, gedrngtere und einfach erzhlte Aufsze in der Novellen Gattung Ihre Feder beschfftigen, diese selbe, umgearbeitet vielleicht, ohne poetischen Schmuck, mehr in dem ruhigen Ton 15 der Uberzeugung und Mittheilung, also sehr verkrzt, so wrde sie uns erfreuen.

November 1817

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Diese Gattung fehlt uns fr den beschrnkten Umfang unsers Blatts und paßt zu Begebenheiten eines Zeitalters in dem das Gefhl keine große Rolle spielte. In Erwartung solch eines Geschenks verharren wir.

459.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 29. November 1817 Sonnabend

Hier ist eine Antwort an Herrn Milach – ber die Rcksendung der Manuscripte kann ich meine Ansicht nicht ndern. Herrn Geheim Hofrat von Cottas l e z t e s Wort beim Abschied war: verfahren Sie bei der Annahme der Aufsze o h n e A n s e h n d e r P e r s o n – das muß mein Grundsaz sein und den muß ich befolgen. 5 Ich bitte aber ergebenst die Antworten an die Einsender so viel mçglich bald zu befçrdern, die Ungewißheit ist es was diese Menschen am mehrsten qult, und oft thun wir ihnen schaden wenn sie ihre Manuscripte nicht bald wo anders anbringen. Das war mit der Legende von Milach, die in der Zeit des Reformations Festes htte erscheinen sollen der Fall. Verhindern Sie besondre Rcksichten // gleich zu 10 antworten, so bitte ich es mir mit einem Wort zu melden damit ich meine Antwort auch danach einrichte. Habe die Ehre Th Huber. // Mielach

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 29. November 1817 Sonnabend

Ich bitte, meine werthe Herrn, mißverstehen Sie mich nicht. Mir ist keine Klage beigekommen gegen Sie deren Hçflichkeit ich immer mit Vergngen genieße und deren Verdienst um die Geschfte mein verehrter Freund Cotta mir oftmahl anerkennend gerhmt hat. Ich habe bei dem Verkehr mit Herrn Mielach nie Ihr Verfahren getadelt, mußte aber bei Herrn Mielach die Verzçgerung entschul- 5 digen. Ich habe in der Sache das Beste des Instituts mit Herrn v. Cottas Intereße zu vereinen gesucht, indem ich Herrn Mielach um einige a n d e r e Beitrge bat und ihn andeutete wie er den zurckgesendeten noch ndern kçnnte. Mit Herrn Gukenberger werden Sie ohne Zweifel nach der nothwendigen und billigen Weise verfahren. Der Mann ist wunderlich und kennt die Geschfte nicht. 10 Ich gab I h n e n den avis nur damit Sie, im Fall er sich ferner an Sie wendet, v o n m i r s e l b s t wßten welchen Antheil ich an seinen Getreibe htte. Es kommt mir keines wegs zu Ihren Geschftsgang zu inspektiren, so wie ich Herrn Guckenberger wiederholt gesagt: daß er Unrecht habe zu meinen seine Aufsze

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Briefe 460 – 463

15 sollen vor allen gedruckt werden. Habe ich in dieser Sache einen Wunsch, so ist es

Herrn v. Cotta Verdruß zu ersparen.

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Mit Achtung ergeben Th. Huber.

An August von Kotzebue in Weimar Stuttgart 29. November 1817 Sonnabend

Es mag Ihnen wohl duchten als wenn ein Schatten der Vergangenheit vor Sie trt, lieber Kozebue, wenn Sie meinen Namen am Ende dieses Blattes sehen, denn sollten Sie auch hie und da einmahl wahrgenommen habe daß ich noch lebe, so ist doch manches Jahr verfloßen seit wir uns einander nicht mehr begrßten. Ihnen folgte ich wohl, hin und her wo Sie schritten, denn Sie sind ein çffentliches Gut, und bin, in mancher Rcksicht gar nicht Ihren Ansichten gefolgt und nicht Ihren Absichten, aber zweierlei blieb immer gleich fest in meinem Sinn; meine Freude an Ihrer geistigen Thtigkeit und geistigen Schçpfungskraft und mein Glaube an Ihr gutes Herz und Freundschaftstreue. Htte sich der Fall gezeigt so htte ich immer mit Uberzeugung gedacht: »Darum kann ich Kotzebue bitten.« Ach und noch eine Theilnahme blieb gleich Lebhaft in mir! – Die an Ihren Sçhnen von denen ich hçrte. Ich behielt einen Sohn – Hubers Sohn, und auf d e n mçgte ich gern stolz sein drfen, aber die Nemesis stez vor Augen – O Kotzebue! sie hat sich mir furchtbar vertraut gemacht, diese Unerbittliche, welche Edelmuth und Liebe nicht entwaffnet, sondern die jeden Saamen in Frucht schießen lßt daß sie Giftpfel trgt htte der arme Grtner auch gemeint Lilien zu pflanzen – Sie vor Augen hoffe ich mit Furcht und Zittern meines Aims Ehre und Wohlergehen, und arbeite herzlich um die Mittel ihn zu erziehen. Nun studiert er seit einen Jahr (er ist noch nicht 19) in Gçttingen Medecin. Da dachte ich bei Ihren Sçhnen an meine Waise, und sagte: sei ruhig thçrigtes Herz! wenn mein Ehrgeiz oder Ehrsucht seufzen wollte. Ich erhielt Aim eilf Jahr bei Fellenberg, und er giebt mir viel Hoffnungen ein tchtiger Mann und tchtiger Mensch zu werden. // Nun – denn ich komme wie alle alten Mamas endlich auf meine Rede zurck – voila la raison pourquoi Votre fille est muette – das heißt: warum ich Schriftstellere und warum ich endlich Ihnen nun heute in Cottas Namen schreibe. Cotta sagt – O Je! Daß ich das Morgenblatte redigirte wenn Cotta mir nicht immer h  l f e – das muß ich zuerst sagen, aber daß ich denn doch alle Mhe und Freude daran habe – (aber nicht Gewinn) nun also noch einmal: Cotta sagt: Wenn er gewußt htte daß Herr v. Kotzebue ein Litteratur Blatt der nun erschienen Art, herausgbe, wrde er Ihm annehmliche Vorschlge gethan haben, dieses Blatt mit dem Morgenblatt also zu verbinden daß Herr v. Kotzebue das jezt mit ihm herauskommende Litteratur Blatt ganz bernommen htte. (sagt Therese Huber: Das wrde ihr auch recht sein, obschon sie nicht absieht wie Cotta sein Blatt in der Form die er ihm nun gegeben, mit Herrn v. Kotzebue seinem verbinden wollte. In diesem regiert geistreiche Willkhr, in dem Cottaischen allgemeine Umsicht. Daß sie, Therese Huber, einen Theil ihres Geschfts

November – Dezember 1817

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dabei verlçr, wrde nichts zur Sache thun) Sagt Cotta weiter: Da nun aber Herr v. Kotzebue sein Blatt nach einem sehr geistreichen Zuschnitt begonnen, lege er ihm einen andern Wunsch vor welchen er gegen anstndiges Honnorar um so leichter befriedigen kçnnte, da seine Beschfftigung mit seinem Blatt ihm die Mittel dazu in die Hnde gbe; dieser Wunsch wr von seiner Feder eine fortschreitente Ubersicht der deutschen Litteratur zu erhalten, wie sie das Litteratur-Blatt des Morgenblatts von der franzçsischen englischen u. s. w. seit // einigen Monaten giebt. Wir wrden jeder Einzelnen Anzeige dann je mehr und mehr entsagen und fortfahrend diese Anzeigen geben. Jai dit. Mein Wunsch wre es nun gar sehr daß Sie diesen Wunsch gewhrten. Ich wrde Ihre Theilnahme fr das annehmlichste frs Publikum halten, wenn Sie von den meinen ganz verschiedne, Ansichten unsrer Litteratur und einiger herrschender Ideen htten; da ich aber noch die Genugthuung habe an Ihren beiden ersten Nummern zu sehen daß Sie meine Ansichten (einige) durch die Ihren rechtfertigen, so wnsche ich dem Publikum diese Ihre Theilnahme sehr lebhaft. Ich bitte Sie nun um eine gtige, und baldige Antwort und wo mçglich um Vorschlge an Cotta, die ich ihm sogleich nach Rom nachschicke, denn er ist heute nach Italien gereist. Ich wohne seit einiger Zeit hier in Stuttgart. Meiner jngsten Tochter, von Herder, zerstçrte Gesundheit forderte ein sanfteres Clima, darum verließ ich mein liebes Bayern, den hohen Donaustrand bei Gnzburg, meine bayerschen Kinder und Enkel. Leben Sie wohl! Im Namen der Vergangenheit – heute den 29 9br. ward Huber krank, den 27 Dezember genaß er, und ließ mich niemehr genesend zurck. Das sind nun wohl 14 Jahr? Adieu! Therese Huber. Stuttgardt den 29 9br. 1817.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 30. November 1817 Sonntag

Ich bitte Herrn Reichle dafr zu sorgen daß Herr Guckenberger 1 Exemplar der Bltter bekommt die seinen Aufsaz enthalten. Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 2. Dezember 1817 Dienstag

Rcksendung der anzuzeigenden Taschenbcher an Bhrlen. Frauenzimmer-Almanach zum Nutzen und Vergngen. Leipzig 1817.

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Briefe 464 – 467

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Theodor von Held in St. Petersburg Stuttgart 3. Dezember 1817 Mittwoch

Ihre Beitrge ber Petersburg verdienen unsern anerkennenden Dank; wir bitten aber um die Vergnstigung Ihnen den Gesichtspunkt nher bekannt machen zu drfen, aus welchen Sie gtigst Ihre Beitrge fr unser Blatt ansehen mçgten, um unser Bedrfniß zu befriedigen. Wir mßen unter einer stez wachsenden Menge 5 Material whlen; denn neben dem Wunsche dem Jagen nach Neuen einige Nahrung zu geben, ist der Grundsaz zu belehren und zu bilden der feste Vorsaz der Redaktion. Das Neue muß deshalb kurz und gedrngt sein, und um des Grundsazes willen zu belehren und zu bilden, auch einfach und klar. Da Sie Ihre Feder mit Gefhl und Geschmack fhren werden Sie bei zuknftigen Sendungen 10 daher unsre Bitte um eine Gedrngte Darstellung leicht erfllen kçnnen; ernste Ansichten in milden Ausdrcken, Thatsachen ohne hartes Bezeichnen der Persçnlichkeit Scherz ohne Tndelei, wird Ihren Nachrichten viel Werth fr uns geben. Fr die Tages Neuigkeiten haben wir einen geringen // Raum, wir mßen wohl haushalten mit ihm. Dieser Nothwendigkeit schreiben Sie es zu wenn wir 15 uns die Freiheit nehmen in Ihrem Aufsaz Abkrzungen vorzunehmen. In Erwartung daß unsre Ansicht Ihnen gefalle u. s. w. Baron Theodor Held in Petersburg

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Wilhelm Grote in Coesfeld Stuttgart 4. Dezember 1817 Donnerstag

Redaktion hat die Ehre dem verehrlichen Einsender zu bemerken daß das Gedicht des Herrn v. Halem nicht benuzt werden wird. Es verdiente seines Werthes wegen den besten Plaz; aber außerdem daß der Zeitpunkt nun vorbei ist, und wir uns an ihn des Raumes wegen streng beschrnken mußten, wr es in dieser Gegend nicht 5 milde und nicht klug so deutlich gegen Katholizismus zu sprechen. Der Kçnig ward erst vor Kurzen Vater vieler Katholischer Kinder und erschuf ein Bisthum. Das schçne Gedicht kçnnte unschçne Empfindungen erwecken. Die Diebe und Gauner sind aus einem schon zu lange bei uns bekannten Werke, wobei wir berhaupt anmerken daß wir ber franzçsische Litteratur 10 drei Correspondenten besizen die an der Quelle sind. Die Correspondenz wird bald mçglichst benuzt werden, Redaktion bittet nebst den // anerkennendsten Danke die Einsendungen ja nicht sich zur Unbequemlichkeit zu machen sondern nur das Neuste u Wichtigste in Litteratur u Sitten-

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geschichte Ihrer Gegend aufs Krzeste zu erwhnen da wir sonst den Verdruß htten den Druck des Raums wegen verschieben zu mßen. 15 Die gewnschte Bcher Anzeige wird erfolgen. Grote

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 4. Dezember 1817 Donnerstag

Ich denke Sie haben buchhndlerische Gelegenheit Herrn Grote inliegende Antwort zukommen zu laßen. Der Mann denkt nun er soll so v i e l m ç g l i c h einsenden – das geht nicht da von dorther nur Weniges allgemeines Intereße hat. Ich denke es ist beßer, ihn g l e i c h A n f a n g s darber zu bedeuten. Druckt man hernach das Zeuch nicht ab, so werden die Herrn bçß. Also ist beßer vorgebaut. 5 Th. H. Von dem Auftrag an Herrn v. Wallenrodt das Reformations Jubilum in Kçnigsberg zu beschreiben, weiß ich durch aus n i c h t s, glaub es auch nicht.

467.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und August Krmer in Regensburg Stuttgart 4. Dezember 1817 Donnerstag

Ew. erlauben uns geflligst Sie selbst zu unsern Beistand in der Verlegenheit zu bitten in welche uns Ihr Brief vom 27 November sezt. Da die Redaktion mit Gelegenheits Gedichten berschttet ward, die entweder kein allgemeines Intereße, oder keinen Werth hatten, deutete sie ihren Correspondenten mit brigens dankbarer Anerkennung, den Grundsaz an: ohne besondre Grnde keines mehr 5 in ihr Blatt aufzunehmen. Die eingesendeten Herzlichen Worte auf Prinz Leopold, deren liebenswrdige Verfaßerinn der Redaktion nicht schwer ist zu errathen weil sie ziemlich einzig hervorstrahlt, wrde ohne eine Andeutung seines Ursprungs, uns das Geschrei von mehreren Dichtern zuziehen die uns bei dieser Gelegenheit ihre Gesnge schickten ohne Auszeichnung zu verdienen, und die 10 Frstinn kçnnte die Unannehmlichkeit erfahren von diesen Herrn ihr anonymes Gedicht mißhandeln zu sehen um sich an der Redaktion zu rchen. Wir bitten daher um die Erlaubniß im Druck unter daßelbe sezen zu drfen: von einer deutschen Frstinn (nebst einigen motivirenden Worten.) Von Dero Handschrift sind der jezigen Redaktion drei Bltter bergeben: ber 15 eine gekrçnte deutsche Dichterinn, Wallensteins Armee Befehl // und ein Spottlied auf Wallenstein? – Daß diese Aufsze noch nicht benuzt waren mßen Sie allein der immer zunehmenden Menge des Materials zurechnen und der Noth-

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Briefe 467 – 470

wendigkeit in der Zusammenstellung Rcksichten zu folgen welche den Einsen20 dern oft unzureichend scheinen, von der Redaktion aber, selbst wenn sie sich

unbewußt irrte, mit Konsequenz befolgt werden mßen. Redaktion weiß Dero Einsendung zu schzen, sie sollen auch aufs neue unter die bald zu benuzenden Materialien gelegt werden.

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Herrn Krmer. Die Verfasserin des Gedichts ist die Frstinn von Taxis, das Gedicht ist e l e n d, die Frstinn kennt mich; nehm ichs a n o n y m auf, so habe ich Unrecht gegen das Blatt, schlag ichs drocken ab, so zrnt die Frstinn mir persçnlich – Sie mßen deshalb sich die Mhe geben diesen langen Brief zu schreiben.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Amadeus Wendt in Leipzig Stuttgart 4. Dezember 1817 Donnerstag

Dero Bemerkungen vom 25 November sind so billig und was dieselben wegen der, nicht von Ihnen herrhrenden Artikel ber das Leipziger Theater sagen, so liberal daß Redaktion aus ihrer moralischen Person herausgehend Ihnen individuell die grçßte Achtung dafr bezeigt. Die frhere Verabredung Ew. sind jeziger Redak5 tion nicht bekannt, die zweite Correspondenz ihr mit der. .selben bergeben, und Redaktion findet den Doppel Bericht fr das Publikum sehr pikant. Dero lezte Theater Artikel wird unverzglich benuzt werden – ein Drang von Correspondenz Artikeln verschob es bisher. Wir werden nie unterlaßen Dero Verlangen gemß das Chiffre beizusezen, bitten aber auch zugleich Ew. Wohlgeboren zu verzeihen 10 wenn wir zuweilen hie u da abkrzen um das Einrcken des Raums wegen m ç g l i c h zu machen. Das Einrcken zur rechten Zeit kann oft nur durch dieses Opfer erlangt werden, welches uns um eines so geschzten Correspondenten willen stez sehr leid ist, besonders da wir seinen Sinn dabei oft entgegen handeln mçge. Die Nothwendigkeit entschuldge uns! // 15 Wendt.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Joseph Widemann in Augsburg Stuttgart 4. Dezember 1817 Donnerstag

Indem Sie Herrn Wiedemann wahrscheinlich rcksichtlich des erbetnen Frei Exemplars des Morgenblatts antworten mßen, bitte ich ihm abseiten der Redaktion zu melden. _________________________________________________

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Die Redaktion des Morgenblatts erkennt den Werth von Dero Einsendungen 5 vollkommen; der Kunstartikel wird dem nchsten Kunstblatt einverleibt werden, Redaktion bittet aber die Bemerkung machen zu drfen daß diese Artikel, da sie fr ganz Deutschland und auswrtige Deutsche bestimmt sind, kleine Details bergehen mßen und stez nur die Sache, nie einzelne Menschen berhren, als in so fern sie mit der Sache Eins sind. Die Bestimmung des Blatts, so wie der enge 10 Raum, macht diese Rcksicht nothwendig. Darum wird der Herr Correspondent einige Abkrzungen welche // die Redaktion machen mußte, gnstig gutheißen, so wie z. B. der so eben eingesandte Zusaz: die Uberreichung der Silbernen Statue an Wreden, gar kein Knstlerisches und außer Augsburg, nicht einmal ein persçnliches Intereße hat. Wir bitten Herrn Wi(e)demann auf diese Bemerkung Rck- 15 sicht zu nehmen, da es uns immer hçchst peinlich ist abzukrzen was ein wackrer Mann mit Geist und Liebe zur Sache schrieb. Allein die Nothwendigkeit gebietet es mathematisch sonst mßte das Blatt dreifache Bogenzahl haben. Widemann

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An Johann Friedrich von Cotta in Rom Stuttgart 6. Dezember 1817 Sonnabend

Wenn ich Ihnen auch nichts zu melden habe, so laßen Sie sich von Ihrer alten Freundinn doch den freundlichen Gruß in Italien gefallen. Ich habe meine Arbeit bisher ohne Anstoß fortgesezt; den Pananti Vollends gegeben, aber noch mit 3 Nummern daneben: das Tagebuch (aus der Bibliothque Universelle) der Erzherzoge Johann u Anton ber ihre Reise in England welches Usteri sehr zu beeilen anempfahl. Dabei entstand zu meinem Verdruß der Titel belstand daß in 2 Nº zweierlei »Bemerkungen auf einer Reise« enthaltend waren; welcher aber nur den Titel trift da man Pananti nicht »eine Reise« nennen kann. Mllner schreibt Entschuldigungen darber daß drei andre Zeitungen sein »Gedicht an Luther« auch gedruckt htten; es sei durch Indiskretion geschehen u // s. w. Wenn ich mich nicht irre, mein Freund, so ist Mllner ein Mensch der nicht grade und gut ist, aber sehr gescheut und sehr rhrig. Denken Sie an mich. Ich habe artige Sachen bekommen; aber auch rechte Sndfluthen von Gedichten die ich alle mußte zurckschicken, so hçflich wie mçglich. Wendt in Leipzig hat sich sehr anstndig und liberal ber Mllners aus Leipzig datirte Correspondenz ausgelaßen, so daß ich ihn sehr scharmant antworten konnte. Er sagt selbst: Mllners Berichte ber Theater wren schçn. Zugleich schickte er eine sehr anstndige Erklrung ber ein paar Punkte, bers Morgenblatt. Ich denke tglich wie ichs gut machen soll, damit Sie Freude haben. Reichle klagt daß Mhlberger ihn // durch Verschub der Revisionen sehr verspte. Alles Andre geht gut und Ihre Herrn in der Buchhandlung sind pnktlich und hçflich so viel nur zu erdenken. Luisen und mir gings schon ertrglich – ein kleines

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Briefe 470 – 475

Hauskreuz ist: daß ich ein andres Logis suchen muß. Der Arzt sucht meine erneut wehern Augen in meiner feuchten Wohnung, besonders den, nach Norden 25 liegenden, feuchten Schlafzimmer. Vor Lichtmeß oder Georgi geht das nicht – und zu weit von Ihrem Hause kann ich, der Botschaften wegen nicht. Nun! meine Augen mßen noch sehend bleiben, also wird sichs schon machen laßen. Es gehn ja viele Leute von hier und ich brauche nur 4 Rume – freilich ist das mehr wie sechs Bretter u zwei Brettchen. Gesundheit und Freude auf Ihren Pfaden! Ihre 30 dankbar ergebne 6. Dezbr 17. Therese Huber.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Paul Gotthelf Kummer in Leipzig Stuttgart 8. Dezember 1817 Montag

Die Redaktion frgt bei den werthgeschzten Herrn Buchhndler Kummer an: Ob es nicht mçglich sei es also einzurichten daß die respektiven Herrn Buchhndler von Leipzig die Anzeige ihres Verlags Herrn Kummer also eingben, daß er selbe alle mit seinem Katalog zugleich der Redaktion bersende. Um, 5 Wie es Herrn Geheim Hofrat Von Cotta Absicht ist, eine regelmßige Monatsbersicht aller in Deutschland in Druck herauskommender Werke zu erhalten, ist es nçthig aus dem Verzeichniß ein Ganzes zu machen, und um den Inhalt des Litteratur Blatts dem nur lesenden Publikum einigermaßen intereßant zu machen, muß Redaktion dahin streben diesen Leipziger Katalog jedem Monat in 10 e i n Blatt zu drngen, also auf einmal alles beisammen zu haben, was zu dieser Bcher anzeige gehçrt. Redaktion wrde den werthgeschzten Herrn Kummer fr die gewhrende Aufnahme dieser Bitte sehr dankbar sein. // Herrn Kummer Leipzig

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 8. Dezember 1817 Montag

P. P. Ich bitte zu begutachten: ob die Redaktion Herrn Kummer dieses Schreiben zusenden kann? Sie ersehen die Grnde dazu in seinem Inhalt. So zerstckt wie jezt die Bcherverzeichniße einlaufen, wird das Litteratur Blatt zu einem Kata5 logen der die aller mehrsten Morgenblatts Leser n i c h t intereßirt. Wenn es mçglich ist, so hngen Sie noch ein Wort daran welches Kummer um eine deutlichere Handschrift seines Verzeichnißes bittet. Ich habe 3 Revisionen davon die mir die Augen ausfreßen die nmlich immer krank sind: Erst das Geschriebne in dem ich

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das undeutlichste Nachmahle, dann 2 mahl das klein gedruckte und doch ist mirs unmçglich E i g e n n a m e n richtig zu e r r a t h e n – denn wie soll ich die quidams 10 alle kennen? – mit Achtung Th. v. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Wielandt in Karlsruhe Stuttgart 23. Juli oder 8. Dezember 1817 Mittwoch oder Montag

Rcksendung abgelehnter Gedichte. K. Wielandt: Gedichte (nicht ermittelt) (=(?) ders.: Das Frhlingsleben (nicht ermittelt)(?); ders.: Der Geliebten (nicht ermittelt)(?); ders.: Heitere Lebensansicht (nicht ermittelt)(?))

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Wielandt in Karlsruhe Stuttgart 23. Juli oder 8. Dezember 1817 Mittwoch oder Montag

Rcksendung abgelehnter Gedichte wegen Menge des vorhandnen poetischen Vorraths und der strengen Bedingungen die uns zu deßen Aufnahme auferlegt sind. K. Wielandt: Gedichte (nicht ermittelt) (=(?) ders.: Das Frhlingsleben (nicht ermittelt)(?); ders.: Der Geliebten (nicht ermittelt)(?); ders.: Heitere Lebensansicht (nicht ermittelt)(?))

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Johann Baptist Durach in Passau Stuttgart 9. Dezember 1817 Dienstag

Es wrde der jezigen Redaktion unmçglich fallen Ew. sehr billige Forderung zu gengen. Der Aufsaz ber die Hofnarren befindet sich nicht in dem Vorrath der bei ihr deponirten Handschriften, und nicht auf dem von ihr mit dem Herrn Geheim Hofrat V. Cotta im September des Jahrs verifizierten Verzeichniß. Er kçnnte also nur in den, aus verschiednen Ursachen zurckgelegten, Handschrif- 5 ten sein, diese sind nicht mehr in den Hnden der Redaktion sondern des Herrn v. Cotta der nach Italien verreist ist. Hoffentlich haben Ew. eine Abschrift Ihrer Composition, welche dann zu Ihrer freien Disposition zurck kehren mßte, da sie wahrscheinlich nicht mehr unter die zum Druck // bestimmten Papiere gerechnet ward. Redaktion bedauert sehr nicht befriedigender ber diesen Punkt 10

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Briefe 475 – 478

antworten zu kçnnen, bittet aber dabei gtig zu bemerken daß die Zusammensezung eines Blattes wie das unsrige dieses feste Versprechen des baldigen Druckes in keinem Falle zugiebt. Was heute scheint morgen gegeben werden zu kçnnen, schiebt entweder eine Einsendung der Morgenden Post, oder der 15 Karakter der Zusammenstellung auf. Daher hatte Herr Geheim Hofrat v. Cotta schon frher das Gesez aufgestellt daß die Eigenthmer der Aufsze nach 6 Monaten wenn nicht besondre Verhltniße oder Verabredung eintrfen, ihre Arbeit anderweitig benuzen kçnnten. Rcksichtlich Ihrer verbindlichen Anerbietung Ihrer Reisebemerkungen uber 20 das Salz // burgische erwidern wir dankbar daß k u r z e etwa 3–4 Seiten lange Aufsze ber Volksthum, historische Rckblicke bei einzelnen Lokaliteten, alten Schlçßern und dergleichen, uns sehr willkommen sein wrden, Naturscenen nur beschreibende, Aufsze mßen wir dankbarlichst ablehnen da wir viele solchen Inhalts, auch ber jene Berggegenden liegen haben. 25 (Was die Zahlung betrifft u. s. w) // Durrach

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 10. Dezember 1817

Mittwoch

Sie werden wahrgenommen haben daß sich unsre Briefe kreuzten. Nun bin ich aber in Sorgen bis ich weiß daß Sie meinen langen mit der Relation haben. Als Ergnzung gehçrt noch dazu daß die lange, unter Wache und Handschlag gedruckte Schrift keineswegs kaßirt ward, sondern wirklich die erschienene lange Organisation ist, die nun auch die Allgemeine Zeitung giebt. Die, nach den vier Provinz-Stdten Vertheilten, jammern zum großen Theil wie die alten Weiber, denn der graußenvolle Gedanken bis auf 6–10 Stunden von den Herrn Vettern und Basen wegzukommen erstarrt sie vor Schrecken. Ich nehme bei diesen allen wahr welch ungemein krftiges Betrieb Mittel seines Zwecks das bloße H e m m e n des Ganges eines Andern ist. Mit welcher beispiellosen Frechheit die malecontenten nur sagen: Das geht nicht, und sich dabei nicht rhren, das geht nicht; und damit gelingts manchmal eine Sache unmçglich zu machen. So wird es mit der Transplantation nach Rotenburg gehen. Der Ort ist klein, außer der Ritterschaft ins Katholische hinein, es kommt ein Bischof dahin. Das war den Stuttgartern wie Gift u Opperment. 12 Stunde von Stuttgart! ein kleiner katholischer Ort und ein Bischof der Vornehmste! – Da h i n g e n sie sich in die Speichen und der Karrn mußte in Tbingen stehn bleiben. Ich danke Ihnen fr Ihre hçchst wichtige Nachricht von Fellenberg noch einmal. Der Brief den die Allgemeine Zeitung von Pestalozzi enthielt, bestttigt Ihren u meinen Brief. Das ist ein sehr psychologisches Aktenstck. Pestalozzi spricht mit der Wahrheit eines Abgeschiedenen und drckt so viel Gte als Schwche aus

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– Fellenberg bleibt in einem Dunkel verhllt hinter dem man // das Furchtbarste ahned. Fellenberg wird schumen und pateliniren und die Krallen zucken. Ich habe wieder eine große Bitte auf dem Herzen die S i e oder unser lieber, stez verehrter Rengger mir erfllen kann. Unser Gesandter allhier, will seinen 19 Jhrchen Sohn nach Lausanne auf 2 Jahr studieren schicken. Der Jngling ist Soldat, scheint nichts gelernt zu haben und faul zu sein, sonst das beste Blut von der Welt, dune famille dhonnÞtes Gens und selbst honnÞte. Nun wnscht der Vater zu wißen w a s, w i e und w o? der Jngling in Lausanne lernen kann. Welche Wißenschaften gelehrt werden und ob ein Lehrer, der strengste, gelehrteste wo mçglich den Menschen in Kost und Logis nhm. Sie begreifen nun was man wißen will und verbinden mich unendlich wenn Sie mich im Stand sezten unsern Gesandten zu verbinden. Natrlich will man dem Israelchen die franzçsische Sprache eintrichtern, und whlt deshalb Lausanne. Aim erfreut mich immer mehr. Blumenbach hat ihn ganz zum Inspektor seines Kabinets gemacht in dem der Knabe ganz Zuhause ist und es durch u durch studiert. Die Anatomie treibt er mit Leidenschaft, besonders vergleichende, und soll sehr genau und sauber zeichnen in diesem Fach. Dabei ist er sittlich und treu wie Gold. Das that doch Hofwyl. Auch wird er offner gegen die Gesellschaft und nimmt außre Form an. O wie froh macht mich das Alles! // Die Erzherzçge wurden sogleich gedruckt. Ist denn nie etwas nheres ber Berthiers Tod herausgekommen? Das wr doch schçn! kçnnten Sie uns nichts senden? Verzeihen Sie daß ich Ihnen Postgeld koste! aber meine Lausanner Frage lag mir am Herzen um meines guten alten Gesandten willen. Ich begrße Sie und die Ihren voll Herzlichkeit Th. Huber Stutt. den 10 Xbr 17.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Wielandt in Karlsruhe Stuttgart 25. Juli oder 10. Dezember 1817 Freitag oder Mittwoch

Nachtrag zur Rcksendung eines Manuskripts: die vergessene Einlage. K. Wielandt: Gedichte (nicht ermittelt)(?); ÆVerbesserungen zu:æ ders.: Das Frhlingsleben (nicht ermittelt)(?); zu: ders.: Der Geliebten (nicht ermittelt)(?); zu ders.: Heitere Lebensansicht (nicht ermittelt)(?); ders.: Weinlied(?)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 11. Dezember 1817 Donnerstag

Bittet um Berechnung meines Verdienstes.

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Briefe 479 – 483

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Trummer in Hamburg Stuttgart 11. Dezember 1817 Donnerstag

Bittet um monats- statt halbjahresweise Einteilung der Berichte ber franz. Literatur.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 12. Dezember 1817 Freitag

Meine werthe Herrn, Wrden mir Unrecht thun wenn Sie mein dringendes Ersuchen um B e r e c h n u n g fr Indiskretion gegen Ihren Geschfts Gang, oder Herrn v. Cottas Einrichtung hielten. Ich habe immer keine Ruhe gehabt, bis ich schwarz auf weiß 5 meine Bedrfniße und Hlfsmittel abgewogen hatte. Daher meine wiederholte Bitte mir so bald Sie es vermçgen, eine klare Ubersicht meiner Geldverhltniße zu vergçnnen. Jezt bitte ich nun mir vor den Feyertagen die // runde Summe von 350 Gulden zu senden – Nmlich: Herr v. Cotta weißt mir fr die Redaktion des g a n z e n Morgenblatts 700 Gulden Jhrlich an, da ich nun grade vor 6 Monaten 10 zum lezten Mal Geld von Ihrer Handlung bezog, nmlich 600 Gulden, wovon ein Theil das Honnorar fr die Redaktion von 1 Jenner 1817 bis 1 Julius eben des Jahres war, so bitte ich um 350 Gulden als dieses Honnorar vom 1 Julius bis lezten Dezember 1817. Die Berechnung der Artikel welche ich ins Morgenblatt lieferte, und der im Damenkalender enthaltenen zwei // Aufsze erwarte ich denn vor 15 Ihrer geflligen Berichtigung verharrend Meine Herrn Ihre ergebenste Therese v. Huber

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Anton Niemeyer in Kassel Stuttgart 11. oder 12. Dezember 1817 Donnerstag oder Freitag

Redaktion stattet Herrn Hofrat Niemeyer den grçßten Dank fr die eingesendeten Anagram ab und wrde sehr erkenntlich sein wenn er uns gelegentlich einige kurze, geistreich oder treffende, neue oder neu eingekleidete Rthzel, schenken wrde. Die Correspondenz wird so bald Raum da ist, abgedruckt werden; allein 5 der Roman wrde, um Herrn Niemeyers Wunsche zu gengen, zu lange zurck-

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stehen mßen, da wir das Versprechen in den nchsten zwei Monaten zu drucken ein paar andern Einsendern hnlicher Dichtungen halten mßen. Der geehrte Verfaßer wird uns ein andermal mit seinen Aufszen entschdigen.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 14. Dezember 1817 Sonntag

P. P Ich zweifle nicht daß dieselben beauftragt sind die Briefe an Herrn von Cotta welche Geschfte betreffen zu çffnen. Beiliegender ist von der Gattung – Herr Medizinalrath von Wetzler erçffnete vorigen Sommer eine Unterhandlung mit Ihrem Prinzipal ber deren Folgen ihn Herrn v. Cottas Reise nach Italien, die er in 5 den Zeitungen Las, bestrzt gemacht hat. Belieben Sie mir, nach Ihren Bevollmchtigungen, ber dem Ehrenmann eine o s t e n s i b l e Antwort zu geben, im Fall Sie ihm nicht persçnlich schreiben. – Um so mehr da der wackre Mann sehr, und wohl auf immer, krank und leidend, also der Unruh sehr empfnglich ist. Ergebenst 10 Th. v. Huber.

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 15. Dezember 1817

Montag

St. den 15. Xr. 17. Habe ich so finstre Farben gebraucht fr den alten Herrn in Hofwyl? Das gilt Ihm wenigstens als lebender und wirklicher Menschen gar nicht im mindesten als Haß und Ubelwollen; denn ich habe keinen Schatten persçnlichen Unwillens gegen ihn, sondern insofern er leidet und sich Leiden bereitet, das Mitgefhl einer 5 Tochter und Schwester die sehr mitleidet wo der Nchste fehlt und Strafe findet. Wenn ich so grell mahle so ists eben weil ich das Bild zu einer Darstellung in der Geschichte der Menscheit erhçhe und in dem Einzelnen ihrem Darsteller representanten unter diesem gegebnen Fall, sehe. Sie wißen nun aus den zwei Einrckungen in der Allgemeinen Zeitung was mir von Pestalozzis Schreiberein 10 bekannt ist. Es ist ein demthigendes Wesen mit diesen Nationalbettelanstalten, welche unter wunderlichen Namen Partikularen und Regierungen benuzen. Wenn so eine Regierung durch Wohlthtige Verordnungen den Einzelnen zu ungelegnen, drckenden Beisteuern zwingt, ist s i e der Hauptbettler, – e i n e R e gi e r u n g w i e s i e s e i n s o l l t e, mßte allein helfen kçnnen; und so eine Subscriptions Ge- 15 schichte ist vollens scabreus. – Der gute Alte berlebt sich selbst, so wie unsre Kinder seinen Ruhm berleben werden; denn seine I d e e ausgenommen, bleibt von seinen Tabellen und Armeleuts Geschichten gewiß nichts lange mehr – seine Idee aber ist unsterblich wie alle Wahrheit, und wirkt auf die // Geschlechter fort,

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20 so lange der Strom der Zeit fließt. Vielleicht verliert sie bald seinen Namen – was

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thuts? Die Wirkung ist seine Apotheose. – Es geht sonderbar mit dem Verdienst eines Schriftstellers und dem jeder That; und ist recht natrlich daß die Regierungs Stifter so eine allgemeine Preisaustheilung erdacht haben. Was unsre s c h ç n s t e T h a t ist, wißen wir selbst nicht – O mein Gott! Besehe ich meine schçnsten bei Licht, so ist herzlich wenig dran, und ich bte doch manches das vielleicht moralischer Heldenmuth war – nun aber: Schriftsteller Verdienst – das weiß, glaube ich der Autor selbst nicht. Ich will wetten daß Schiller nicht gewußt hat was er in seinem Reuterlied dichtete – dieses Reuterlied ist eine der Nationellsten Dinge die es giebt – ganz das Pendant des Marseiller Lieds; aber der Deutsche grbelts heraus, der Franzose bertrgts ins Leben. Richardson hat gewiß nicht den ganzen Schaz von M e n s c h e n t h u m in seinem Carl Grandison g e w u ß t – den liest Luise jezt englisch, und indem sie mich oft fragt und darber sich auslßt, nehme ich nun, bei r e i f e n A l t e r, wahr was alles in diesem Buche – das ich drei Mal las – enthalten ist. Pestalozzi hat hingegen gemeint: er brte einen Phçnix aus, indem er seinen Lienhard schrieb; die Andern habens nachgesagt weil sie etwas N e u e s – nmlich Detail des gesellschaftlichen Elends darinn fanden. Tant pis pour eux daß ihnen das // neu war – die zierlichen Leute lernten darinn wies bei Æarmenæ Leuten aussah, ohne sich schmuzige Schue zu machen, die waÆckæern Leute die unter ihnen wandelten, freuten sich ungeheuer daß der Pestalozzi die Bagage grade so schilderte wie sie sie kannten – das ist die Wirkung von den Iflandischen Dramas auch – also g e w i r k t hat dieser Lienhardt – auf die sinnliche Gutherzigkeit, und als Anstoß impuls – aber – nehmen Sie mirs nicht bel! – es gehçrte wenig dazu ihn zu schreiben. Pestalozzis reges Gefhl, sein starkes Wollen, sein blindes Thun – ja b l i n d, denn das ist psychiologisch merkwrdig daß es zu s o l c h e n Wollen gehçrt links u rechts nichts zu kennen und, nichts zu sehen. O ich sehe Sie zrnen und mich verurtheilen – Sein Sie milde! endlich gebe ich s o viel nach, und Sie s o viel und wir treffen in der Mitte zusammen. Nun Ihre Frage wegen der J u g e n d g e s c h e n k e. Wie ich im Jenner die Sache bernahm erhielt ich von Haug den Vorrath ganz Stckweis, und war ein solcher Neuling daß ich die Nothwendigen Eintheilungen gar nicht kannte. Mhsam studierte ich mich ein; inzwischen hatte mich die Menge des Materials berwltigt, und die Jugendgeschenke waren immer zu voluminos um einen Plaz zu finden. Je lnger es dauerte, je weniger konnte es geschehen. Sehen Sie da meine reuige Beichte! Zrnen, strafen Sie nicht! Schenken Sie uns einen m ç g l i c h s t k u r z e n Bericht der Jugend Geschenke 1818 und erlauben Sie, oder heißen Sies gut, so laße ich einen gedrngten Auszug der Anzeige vom vorigen Jahre, vorausgehen. Und so viel es mçglich ist, soll es nicht mehr geschehen. Ihr Sheridan ist eben gegeben. Ihre Pflanzen Berechnung muß ich einmal in eine recht leichtsinnige Gesellschaft bringen – das nennen die Heckerlings Kçpfe: zu Wißenschaftlich. Ihre Juden nachricht ist herrlich – Ich verehre Ihren allumfaßenden Geist. Zu dem Herrn Unterwaldner Prediger sezte ich 2 Worte um die Chatouilleusen u Spaßvçgel abzuwehren. – Der Hof giebt kleine Feste, zu denen er ganz

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willkhrlich ein ladet und die allerliebst sein sollen. Nur 50 Personen, ganz brgelich oder privatlich – da tanzt er mit der Brgemeisterinn u der Besenbin- 65 derinn – der Geist des Alten mag ergrimmt in diesen entweihten Salen umhergehn. ÆSchluß fehlt?æ

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Trummer in Hamburg Stuttgart 15. Dezember 1817 Montag

Sein Aufsatz erscheint nur im Auszug, weil Blcher, als der ehrwrdige Mann den er verherrlicht, nicht fr ganz Deutschland dem unser Blatt bestimmt ist, das individuelle Intereße von Hamburg hat. K. Trummer: Aufsatz (nicht ermittelt); Æders.:æ Blcher-Klub zu Hamburg. In: Morgenblatt, Nr. 304 (20. 12. 1817), S. 1215; Morgenblatt

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 16. Dezember 1817 Dienstag

Bittet, Johann Evangelist Wetzler eine Antwort zu geben.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Johann von Plçtz in Mnchen Stuttgart 16. Dezember 1817 Dienstag

Der Prolog zu dem Trauerspiele welchen wir mit Dank empfangen, soll in der Weinachtszeit eingerckt werden. Die Bruchstcke des Trauerspiels selbst, wrden, dringender, durch frhere Versprechungen bestimmter Einrckungen wegen, erst im Laufe des Jenners, aufs frheste Plaz finden, und dem Bedrfniß des Blattes nach, nur in geringen Umfange, da sie kein ganzen Blatt fllen sollen. 5 Das Anerbieten anderweitiger Einsendungen erkennen wir mit dem verbindlichsten Dank da aber der Theil welcher die Tagesgeschichte betrift bei Herrn Docem in sehr guten Hnden ist, so bitten wir zur Bereicherung unsers Blattes andere Gegenstnde zu bearbeiten // Herrn v. Plçtz

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Stein in Berlin Stuttgart 16. Dezember 1817 Dienstag

Redaktion glaubt der Consequenz ihres Blatts das Opfer bringen zu mßen Ihrer launigen Erzhlung zu entsagen. Der Nachdruck wird in unsern Blatt so ernst angegriffen, Herr Geheim Hofrat v. Cotta nimmt einen so wrdigen Antheil an deßen Bekmpfung, daß es uns geziemender scheint nicht mit Scherz dagegen zu 5 Felde zu ziehen. In der Hoffnung daß der Herr Verfasser uns bald mit einer kleinen Erzhlung als Gegenstck seiner artigen Erzhlung nach dem franzçsischen Schauspiel Le Conteur welche mit vielen Beifall gelesen ward. In dieser Hoffnung haben wir die Ehre // Carl S t e i n 10 Ich merke der Buch Handlung in privatim an daß diese Erzhlung sich ungemei-

ner Rohheit wegen nicht fr das Blatt eignete der Mann aber geschont werden muß so er ein Publikum hat. Th H.

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An Molly von Greyerz in Gnzburg Stuttgart 16. Dezember 1817 Dienstag

Stuttgard 16 Xbr 17 Da muß ich meinem lieben kleinen Mçllchen ein kleines Brieflein schreiben und ihr danken daß sie an mich gedacht hat. Deine Manschettchen kommen mir recht gelegen, ich hatte grade vor, Dich um ein paar zu bitten. Das war mir das Liebste 5 was Du mir geben konntest. Daß Dein Brief so hbsch geschrieben ist, halte ich aber auch fr ein Geschenk und danke Gott fr alles Ntzliche was Du lernst, denn damit wird die Unart vertrieben, indem Nachdenken und Freude ber gelungne Arbeit das beste Beßrungsmittel ist. // Wie gern mçgte ich – Ach nur einen Abend in der Woche bei euch sein, meine lieben Kleinen, und euch vom 10 Bbelein erzhlen hçren. Jezt in den nchsten Tagen will ich euch noch ein Lied von einem andern Bbelein ins Morgenblatt drucken laßen, das wieder lustig ist. Nicht wahr ich weiß ordentliche Lieder? Wenn Du denn einmal groß bist, liest Du andre Geschichten von mir, die ich aber im Ernste gemacht habe. Nun, indeß ich nicht bei euch sein kann, denkt nur recht oft an mich, und Du, 15 liebe Molly besonders; jedes Mal // daß Du etwas Liebes thust, denke daß ich mich freue, und jedes mal wenn Du fhlst daß Du etwas Dummes thun willst, so denke daß Du mich sehr betrbst. Sieh einmal, wenn man alt ist wie ich und daran denkt daß man die Welt doch nun bald verlaßen muß, so machen uns wenige Dinge mehr Freude, man lßt sie ja alle zurck wie ein altes Gewandt

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und legt sie am Grabe nieder wie unnz Gerth – Aber was in unsern Herzen steht 20 das nehmen wir mit, und da steht die Freude ber euch oben an. Grße mir Deine lieben Buben und Deine Gespielinnen, vor alle Fanny und die gute Lise. Lebe wohl mein Herzens Kind. Therese Huber.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 18. Dezember 1817 Donnerstag

ber einen gedruckten und andere als zu gelehrt abgelehnte Artikel. ÆPaul Usteri (bers.):æ Filippo Pananti: Reisebemerkungen ber die Ksten der Barbarey; Morgenblatt; Artikel (nicht ermittelt)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 18. Dezember 1817 Donnerstag

Bittet um Zusendung von Literatur-Blatt Nr. 21 wegen Arbeit am Register des Litteratur Blatts. ÆTh. Huber:æ Register zu den Literaturblttern 1817. In: Literatur-Blatt Nr. 40 zum Morgenblatt, Nr. 312 (30. 12. 1817), S. 163–164; Literatur-Blatt Nr. 21 zum Morgenblatt, Nr. 157 (2. 7. 1817)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Christian Gottfried Nees von Esenbeck in Sickershausen Stuttgart 18. Dezember 1817 Donnerstag

Die Cottaische Buchhandlung hat uns Ew. Einsendung des Naturhistorischen Manuscripts zur entworfnen Beilage zum Morgenblatt zukommen laßen. Redaktion befindet sich in der Nothwendigkeit ber diesen Gegenstand, wegen der, mehrere Monate dauernden Abwesenheit des Herrn von Cotta, in unmittelbare Rcksprache mit Ihnen zu treten. 5 Herr v. Cotta beredete kurz vor seiner Abreise mit der Redaktion die Absicht mit dem Morgenblatt Anfang des Neuenjahrs ein Naturhistorisches Blatt auf dem Fuß und in dem Umfang des Kunst u Litteratur Blatts ausgeben zu wollen. Bei seiner Abreise erwhnten er deßen nicht mehr, der Freund an dem er die Redaktion wies um in dem Geschft sich zu besprechen, weiß eben so wenig ein Meh- 10 reres ber diesen Plan und der Buchhandlung ist ebenfalls nur bekannt: daß eine, dem Litteratur und dem Kunstblatt hnliche Beilage, der Naturgeschichte gewidmet werden soll. In einer schriftlichen Nota welche uns Herr v. Cotta bei seiner

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Abreise ber das Geschft zustellte, ist aberdeßen nicht erwhnt. Wir mßen, 15 Ihrer // verehrlichen Zuschrift gemß voraussezen die Herausgabe sei fest verab-

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redet; allen was wir aber wißen zu Folge, mßen wir schließen sie sei es in der Form der Litteratur und Kunstbeilage. Diesen beiden ist – einer jeden – hçchstens 36 Bltter vergçnnt; die Ankndigung nennt nur 24 – die zwçlf brigen sind erbeten und ernçthigt, aber, bis Herr v. Cotta nicht besonders darber bestimmt, kann die Zahl nicht vergrçßert werden mehrere Bltter wrde das Naturgeschichtliche Blatt schwerlich auch nicht einnehmen drfen. Nach diesen Zuschnitt wrde das heute von Ihnen bersandte Manuscript einen Dritttheil des Jahres anfllen, indem es leicht 10–12 Druckbogen (Bltter) betragen kann. Da die Redaktion nach der ihr durch die Zeit gestatteten flchtigen Ubersicht den Zuschnitt des Manuscripts aber so berechnet findet, daß die geehrten Herrn Verfaßer einen viel grçßern Raum einzunehmen gedenken, so ersucht sie dieselben ihr Dero Verabredung mit Herrn v. Cotta, oder Ihre An und Absicht bei Ubersendung des Manuscripts gtig mitzutheilen, damit Redaktion wo mçglich mit denselben sich zur Ausfhrung des von Herrn v. Cotta entworfnen Plans einer // naturhistorischen Beilage verabreden kçnnten, die – wo mçglich mit 1 Jenner 1818 anfing. Redaktion kann nicht bergen daß, nach ihrer Verabredung mit Herrn v. Cotta, die eingesandten Materien alle zu weitluftig und wißenschaftlich abgehandelt scheinen. Unser Publikum ist mehr wie gemischt, es ist auf Layen berechnet, und diese wollen nur kurze Lehrstunden, und mehr Thatsache, Fragmente, wie Theorien. Die Talente, der Ruf, die Verdienste der, zur Mitarbeit berufnen Gelehrten, berzeugt die Redaktion daß es Ihnen leicht sein wird jede Form anzunehmen und in jeder Form etwas Gediegnes zu leisten. In Erwartung einer belehrenden Antwort verharrt achtungsvoll //

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 19. Dezember 1817 Freitag

Aufnahme der Preis Aufgabe ins Kunstblatt. DÆieæ RÆedaktionæ Æd.i. Th. Huberæ: Preisaufgabe in Mnchen. In: Literatur-Blatt Nr. 40, S. 161 zum Morgenblatt, Nr. 312 (30. 12. 1817); Kunst-Blatt

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 21. Dezember 1817 Sonntag

Da ich nicht zweifle daß Sie mit unsern Correspondenten welcher uns die Ubersicht der franzçsischen Litteratur liefert in Verkehr sind, so bitte ich Sie ihm doch,

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so bald Sie wieder eine Berhrung mit ihm haben, zu bitten daß er die Ubersichten der franzçsischen Litteratur doch ja nicht zu lange zurckhlt; wir kommen sonst im Rckstand welches bei dieser Litteratur das fatalste ist da sie am 5 mehrsten bei uns intereßirt. Ist es denn immer geschehen daß Teremin seine Aufsze franzçsisch // schickte? ich berseze sie gern und sehr leicht, aber der Verleger bezahlt sie solchergestalt doppelt: einmal Herrn Teremin als Original und mir als Ubersezung denn diese Arbeit gehçrt nicht zur Redaktion. Hat Teremin sonst deutsch 10 geschrieben, so erinnern Sie ja es wieder zu thun. Wenn schreiben Sie Ihrem Prinzipal? Ich muß wegen Goldfuß Naturhistorischen Sendungen und Wegen Kummers endlosen Katalogen Leipziger Bcher ein Wort melden, damit frh gesteurt werden kann – Wenn Herr v Kozebue // der Redaktion des Morgenblatts nur bald antwortete – dann wrde Kummer ganz 15 aufhçren. Th. v. Huber

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An Caroline Sophie Elisabeth Frnkel in Berlin Stuttgart 22. Dezember 1817 Montag

Liebe, werthe Frau, Ich sah mit Unmuth die Tage hingehen ohne daß ich eine Stunde zu diesem Briefe fand, und heute ist es gut daß ich noch nicht schrieb, aber nicht gut was ich Ihnen schreibe, denn es benimmt mir die einzige Aussicht die ich bis jezt hatte Ihnen eine Gehlfinn fr Ihre Mtterlichen Pflichterfllung zu verschaffen. Wie der Oheim welchen Cornelie Sandoz bis jezt das Haus fhrte ihren Entschluß erfuhr: ihm nicht lnger zur Last zu sein, da sie es bei dem Verlust seines Vermçgens vor Unrecht hielt, hat er ihr bewiesen daß ihr Zartgefhl sie irre leitete, er hat sein Hauswesen also beschrnkt daß Cornelie ihm unentbehrlich geworden ist, und sie bleibt nun bei dem alten Mann nach deßen Tode sie so viel erbt wie er hat – welches sie im Stand sezt in ihrem Vaterlande zu bleiben. Cornelie war die einzige Person der ich das was Sie suchen, zugetraut htte – von einer Andern die man mir vorschlug, um die ich schrieb, erhielt ich nachtheilige Nachrichten, alle andern die mir angeboten werden, sind in der gemeinen Kathegorie von gouvernantes – es kçnnen sehr wackre Mdchen unter ihnen sein, aber sie kndgen sich ganz im gewçhnlichen Styl an. Da Sie im nchsten Frhjahr Ihren Weg nach Sden nehmen, da Sie selbst sehen wollen ehe Sie beschließen, so habe ich noch Zeit nach zu forschen und verspricht dann eine dieser Nachforschungen Erfolg, so richten Sie Ihren Weg so ein daß Sie das sujet selbst sehen. Bergen kann ich Ihnen nicht, werthe Frau, daß ich von diesem »selbst sehen« wenig erwarte. Ein vorbergehendes Selbst sehen kann Ihnen keine Kenntniß der Person geben, und wenn diese weiß in welcher Absicht Sie sie sehen, kann sie nicht unbefangen vor Ihnen erscheinen. – Warum kannte meine Therese Sie nicht frher! Das warme

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Herz muß in Goldbecks Eißluft ngstlich schlagen, und mit Mutterliebe an ihren 25 Zçglingen hangend, entzieht man sie ihr je mehr und mehr, dennoch will sie,

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obgleich sie kein zeitlicher Lohn fr ihre Treue erwartet, denn Goldbecks versprachen ihr keine retraite, will sie nicht ihr Werk unvollendet laßen, und jede Liebesußerung ihrer Kinder entschdigt sie fr die Herzens und Standesverkehrtheit der Eltern – die sonst gescheute, rechtliche Leute sind. Wie glcklich wr Therese bei Ihnen gewesen, und htte Sie also gemacht, denn sie versezt sich ganz in andrer Intereße. Ihr Besuch in Wisbaden ließ ihr den Druck ihrer Verhltniße recht fhlen, denn sie nahm wahr wie theilnahmeloß Goldbecks die Menschen behandlten die ihr in dem Augenblick die g r ç ß t e Freude machen konnten: ihr Nachricht bringen von ihrer Mutter. – Also Sie wollen den schçnen Sden besuchen? Wenn und wie wird denn das sein? ich gestehe Ihnen sehr offenherzig daß diese Frage nicht ganz absichtloß ist. Wenn sich Freunde fnden die meine Luise bis Bern oder Neuchatel geleiteten, so ließ ich ihr gern die Freude die meine Geschfte mir versagen: ihr Geburtsland, ihr Lieblings Land, wieder zu sehen. Sie wren von den Menschen die man bitten mag und die Freude machen mçgen, und reisten Sie mit zwei Wagen wie voriges Jahr, so drfte Luise vielleicht Antheil an einem derselben haben und Ihrer Gesellschaft, Ihrer Liebe, Ihres Schuzes bis nach Bern genießen. Das ist ein weit aussehendes Projekt das sich noch besprechen lßt. – Ihre liebe Schwester Sophie schrieb Luisen aus Mailand, und meldete uns zuerst den Unfall der Ihre gute Mutter unter Wegs betraf. Es ist furchtbar daß ein Zustand dem man sich tag Tglich sorgloß aussezt, wie das Fahren ist, unter 10000 Malen einmal so schdlich werden kann. Eine halbe Stunde lang habe ich mich ordentlich vor den Fahren gefrchtet. Mit dem Reiten ging mirs umgekehrt. Ich ritt so d u m m d u ß e l i c h, ohne Furcht und Muth, unter Gottes Hut, ohne viel dabei zu denken. Endlich strzt ich und blieb mit dem einen Bein unter dem Pferd – aber als eine kleine Person, freilich nicht tief drunten – da verging mir alle Schchternheit; und ich bekam ordentlichen Muth aus Nachdenken, da ich sah warum man nicht nothwendig den Hals brechen mßte. // Das alte Sprichwort: ein gebranntes Kind frchtet das Feuer, ist ein recht schdliches Sprchwort. Es sollte heißen: ein gebranntes Kind lernt mit dem Feuer umgehn. – Ists denn nicht im Leben so? ist denn nicht der erste Verlust am ergreifendsten? muß der nicht viel verloren haben der endlich nur sagt: Herr! Lehre mich Deinen Willen verstehen! Ihr lieber Herr erwhnt in seinem Brief kleinre esclandres die bei Ihnen vorgingen am 31 8br und wahrlich! – ich trieb die Discretion zu weit wenn ich nicht fnd daß diese und einige Andre von Ihnen her verlauteten; aber leider ist sich mein bayersch katholisches Herz bewußt daß die Krone der esclandres, das was dem Faß der Unvernunft den Boden ausstçßt, was uns ins Mittel Alter zurckstçßt und gesteuert werden muß wenn es auch biegen und brechen sollte – das diese Unthat in bayerschen Landen geschah wie das Concordat zustande kam. Ich gestehe Ihnen daß ich unsre Nation als die armseeligste des europaischen Staatenverein betrachte, indem sie der Strafe des Knechtes schuldig ist der seines Herren Willen weiß. Die deutsche katholische Kirche konnte sich frei

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machen – der Moment war da – aber da unter Deutschen der Gemein Geist nie Heimath finden wird, so verscherzte sie den Zeitpunkt und wird zum Spiel von Eigennuz, Theorien Sucht und Pfaffen List. Ich bin sehr beschftigt zu sehen wie dieses Conkordat wirken wird. In Frankreich hilft es die Freiheit der Kirche zu verfechten, denn die Constitutionels werden aufmerksamer werden und die Ultras grçber – und dort haben sie Einigkeit, Nationalsinn, Representation – Wir haben n i c h t s! – Nichts als Haß und Selbstsucht. Der Haß allein konnte unsre Volksstmme einen Augenblick vereinigen, die Selbstsucht trennt sie ewig. de se plaindre de ceux quon aime, est le plus grand de tous les maux. In dem Fall bin ich mit meiner Nation und mit meinem Volk. Mçge doch nun nur allles was schreien, bellen, pfeifen, lachen kann, ber uns Bayern herfallen um die çffentliche Meinung dergestalt gegen dieses Concordat zu stimmen, daß sie wirken muß. Diese schçne KatholischeKirche kçnnte so edel und befriedigend aus der grauen Vorzeit in die ferne Zukunft hinein wachsen – es war eine Zeit, da bedurfte sie ein rçmisches Joch – die ist vorbei, nun kçnnte sie frei blhen berall modifizirt nach dem Boden der ihr Gedeyen giebt, Rom in ihrer Mitte als ihre Krone und ihr Vorbild, aber nicht von ihr umrankt, nicht in ihre Wurzeln verschlungen. – Wahrlich man hat nur an der Religion seines Herzens Genuß; die Kirchen geben keinen. Die Reformations Schriften, Feste, Pochen, Windbeuteln, Hochmtheln, mag zu diesem heillosen Concordat, indem es die Ppstler aufschreckte, nicht wenig beigetragen haben – und außer diesen Trozlrm – was sehen wir um uns? Mysticismus, Indifferenz, Gedankenlosigkeit – das ist alles. Die Natur bleibt uns und unser Herz. – Ihr Herr wird lachen ber meinen Eifer. Wir Leben unser Wesen fort. Ich arbeite sehr, sehr viel, gern, oft mit Glck. Haben Sie meinen Namen // in der Urania, der Minerva, in dem Cottaischen Taschenbuche gefunden, haben Sie einige meiner Ideen, Empfindungen, Ansichten getheilt, so bin ich mit meinem Gelingen zufrieden. Nchsten Michaelis werden 2 Bndchen meiner Erzhlungen heraus kommen, so daß die 2/3 schon hie und da Zerstreute, gesammelt und ein Drittel ungedruckte zusammen erscheinen. Jede von ihnen ist eine Lebensansicht – vielleicht zu ernst, vielleicht zu milde – aber nicht unbedacht. Ich sehe meine Schriftstellerei sehr streng an – Ich schreibe ungern, ich haße das Druckenlaßen, aber alles was ich schrieb darf mir Gott einst aus der Brust herauslesen, es ist dort nach Erfahrung und Gewißen entstanden, dort geschçpft. Luisens Gesundheit hatte im 7br und 8br einen sehr leidenden Zeitpunkt – ich besorgte das Schlimmste viel Kopfkrmpfe, Rheumatismen und Fieber sie abzehrten, dann wards beßer und nun ist sie wie Sie sie sahen. Sie begrßt Sie mit dem lebhaftesten Andenken an Ihre Gesellschaft und Ihre erwiesne Gte. Ach die liebe Silberburg! sie ist jezt verkauft, und uns vielleicht aufs Jahr verschloßen. Wahrscheinlich geht Luise – wenn es ihre Krfte irgend erlauben, Anfang Mrz nach Gnzburg um ihre Schwester im Kindbett abzuwarten. Mir wird das Alleinsein sonderbar thun – denn Einsam bin ich darum nicht weil ich sehr viel Abends in Gesellschaft bin, und Tags ber ohne Ende arbeite, wenn Besuch mich nicht stort.

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Briefe 494 – 499

Ich bitte Sie beiliegendes Briefchen zu befçrdern. Mein gutes Kind wird in seinen Wnschen zu wenig begnstigt als daß sie Freiheit fnd mit leichtem Herzen Sie aufzusuchen. Dennoch macht es mir eine angenehme Empfindung 115 zu glauben daß Sie ihr im Fall der Noth Freundschaft anÆgedeihenæ laßen wrden. Wie Wangenheim hier um seine Stelle, um seinen Einfluß kam, wißen Sie, oder kçnnÆen Sieæ in der Bremer Zeitung lesen, wo es – der Himmel weiß woher? – ganz der Wahrheit gemß stehen soll. Frankfurt ist ein glnzendes »zur Seite stellen.« 120 oder viel mehr: aus dem Weg gehen – – Wir verloren ein erfreuliches Mitglied der Gesellschaft und einen Gegenstand unsrer Liebe und Achtung in ihm. Leben Sie wohl! Denken Sie gern an uns die wir Ihnen Friede und Freude wnschen. Therese Huber. 125 Stuttgardt den 22 Xbr 1817 Verlaßen Sie sich daß ich stez fortfahre fr Sie zu suchen was Ihr liebes Mutterherz wnscht. Ihre Bedingungen sind edel und beruhigend im hçchsten Grad. Glcklich wer das thun kann, ehrenwerth wer das thuen w i l l. – –

495.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Justinus Kerner in Gaildorf Stuttgart 24. Dezember 1817 Mittwoch

Nachdem die Redaktion mit einem vertrauten Freunde des Herrn von Cotta Rcksprache genommen, glaubt sie der Einrckung dieses wackern Gedichts Entsagen zu mßen, da es wohl dem Geist des Morgenblatts am angemeßensten ist nie auf Parteistimmungen anzuspielen. In der Hofnung es bald auf eine An5 dere Art dem Publikum mitgetheilt zu sehen hat sie die Ehre

496.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und August Krmer in Regensburg Stuttgart 24. Dezember 1817 Mittwoch

Seine fr den Abdruck vorgesehenen und die von ihm zurckgeforderten Beitrge; letztere mssen noch gesucht werden. Rcksendung des Gedichts. A. Krmer: Aufstze (nicht ermittelt); ders.: ÆSpottlied auf Wallensteinæ (nicht ermittelt); ders.: Æber eine gekrçnte deutsche Dichterinæ (nicht ermittelt); Æders.æ: Wallensteins Armeebefehl; Frstin Therese von Thurn und Taxis: ÆGedicht an den Prinzen Leopold von SachsenCoburgæ (nicht ermittelt)

Dezember 1817

497.

499

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 25. Dezember 1817 Donnerstag

Meine Herrn, Sehen Sie hier die Antwort auf einen Brief den ich ein paar Tage aus den Augen verloren hatte – Sie mßen schon oftmals im Fall gewesen sein solche Anmuthungen zu beantworten. Ich war es als Redaktion erst einmal (nach Achen an einem Herrn Gans???) Meiner Einsicht nach steht es der Redaktion zu beiliegende 5 Antwort zu geben. Lehrt Sie die Routine anders, so melden Sie mirs. Ich wnschte aber wir antworteten den Mann bald, da sein Brief schon vom 18 Xbr ist u er meinen kçnnte wir wren verlegen seiner Frechheit zu begegnen. Glckliche Feiertage! Th. v. Huber. 10 mir fehlt 305 306 307 vom Morgenblatt welche ich noch nicht erhielt

498.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Christian Moritz Engelhardt in Straßburg Stuttgart 26. Dezember 1817 Freitag

Annahme von Engelhardts Angebot, seine bersetzung aus einer chinesischen dramatischen Dichtung zu schicken. ÆJohn Francis Davis (bers.):æ Wu Han-chÞn: Laou-Seng-Urh, or, »an heir in his old age«. A Chinese drama. London 1817; ÆCh. M. Engelhardt (bers.):æ Scenen aus dem chinesischen Drama: Laou-Seng-Urh, oder »der Erbe im Alter,« nebst einem Blick auf die Beschaffenheit des chinesischen Theaters. In: Morgenblatt, Nr. 80 (3. 4. 1818), S. 317–318; 81 (4. 4. 1817), S. 321–323; 86 (10. 4. 1818), S. 341–344; 87 (11. 4. 1818), S. 347–348; 89 (14. 4. 1818), S. 353–354; 90 (15. 4. 1818), S. 357–359; 91 (16. 4. 1818), S. 363–364; 93 (18. 4. 1818), S. 370–371; 94 (20. 4. 1818), S. 373–375; 95 (21. 4. 1818), S. 377–380; 96 (22. 4. 1818), S. 381–382.

499.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 27. Dezember 1817 Sonnabend

Bittet um Zusendung von Kartenkalendern der Grfinn Jenison. Æanonym (Hg.):æ Karten-Almanach Æfr das Jahr 1806æ. Tbingen Æ1805æ; Æanonym (Hg.):æ Karten-Almanach Æfr das Jahr 1809æ. Tbingen 1808; Ludwig Ferdinand Huber: Karten-

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Briefe 499 – 502

Almanach Æfr das Jahr 1805æ. Tbingen Æ1804æ; GÆeorg Reinbeckæ: Karten-Almanach Æfr das Jahr 1811æ. Tbingen Æ1810æ.

500.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 29. Dezember 1817 Montag

Nees von Esenbecks Einsendungen sind zu lang, daher unbrauchbar. Anbei: Entwurf einer Antwort an ihn. ÆAugust Goldfuß (bers.):æ Eine Krçte und eine Eidechse, in einen Stein eingeschlossen. In: Morgenblatt, Nr. 41 (17. 2. 1818), S. 163–164; ders.(?): Lagersteine des Menschenskelets auf Quaderlage (nicht ermittelt); Æders. (bers.):æ Unauslçschliche rothe Farbe. In: Morgenblatt, Nr. 43 (19. 2. 1818), S. 171; Christian Gottfried Nees von Esenbeck: Versuch einer populren, geschichtlichen theoretischen bersicht des thierischen Magnetismus (nicht ermittelt); F. Æd.i. Ch. G. Nees von Esenbeckæ: Von der Metamorphose der Botanik. In: Isis. Bd. 2, H. 6. Leipzig 1818, Sp. 991–1008.

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An Johann Friedrich von Cotta in Rom Stuttgart 30. Dezember 1817 Dienstag

Werther Freund. Stuttgard 30 Xbr 1817. Obgleich ich bei meiner Arbeit tausendfach an Sie denke, so wrs doch thçrig Sie mit deren Detail zu belstigen. Ich thue mit freudiger Geschftigkeit was meine besten Einsichten mir eingeben. Uber zwei Punkte bitte ich aber ein paar Worte anzuhçren. Herr von Esenbeck schickt in 2 schnell auf einander folgenden Sendungen ber 400 Seiten (vieles Folio Bogen) naturhistorisches Manuscript zu einer naturhistorischen Beilage zum Morgenblatt. In diesen ist er noch lange nicht bis zur jezigen Zeit fortgerckt. Nach seiner ersten (grçßern) Sendung schrieb ihm die Redaktion (den 18–19 Xbr) auf die hçflichste Weise: er mße Herrn v. Cotta nicht ganz verstanden haben, und sezte ihm die jezigen Verhltniße der Beilagen nach ihrer Zahl auseinander, und die Wahrscheinliche Ausdehnung welche sie in ihrer jezigen Form erlangen drften. Da Sie, mein geehrter Freund, mir keine andre Ansicht der Sache gegeben hatten, mußte ich das thun um frs Erste die Mnner an vergeblicher, Zahlung heischender, Arbeit zu verhindern, und sie vorzubereiten daß diese Weitluftigkeit nicht in Ihre Absicht paßen kçnnte. (So nimmt der Artikel von in Stein eingeschloßnen Krçten, viele Seiten ein und ist schon dieselbe Geschichte in vielen Bchern erzhlt) Ehe dieser Brief in ihre Hnde kam, senden sie schon eine zweite Sendung. Nun denke ich aber kommt auch bald ihre Antwort, vermçge der die Redaktion sich mit ihnen wird verstndigen kçnnen. Doch bitte ich nun sehr uns noch eine bestimmte Vorschrift Ihrer Absicht bei dieser Beilage zu geben. Ich denke fast Sie haben die Sache nicht fr so bestimmt abgeredet gehalten, sonst htten Sie mit der Redaktion bestimmtere Rcksprache genommen und ihr Verhaltungsregeln gegeben. Jean Paul hat ein

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Neujahrs Manuscrippt geschickt welches quasi 36 Spalt fllt (wird fortlaufend gegeben) und an Geschmacklosigkeit alles bertrift – aber er hat sein Publikum und es muß ja Argerniß sein! – Aber nun von Kotzebue – Ihre Handlung nimmt eine Abschrift seiner Antwort so weit sie Ihre Anfrage betrifft, in ihren Bericht an Sie auf. Mit Kotzebue ist es also nichts – aber jemand haben // fr eine Ubersicht der deutschen Litteratur, mßen wir wirklich! Die Fortsezung der Kummerschen Kataloge denaturalisirt unser Blatt. Es ist k e i n Litteratur Blatt mehr, und die Buchhndler die sonst ihre Ankndigungen im Intelligenzblatt bezahlten, sehen sie im Litteraturblatt unentgeldlich aufgenommen und laßens nach u nach gut sein. Kotzebue muß ich, privatim, antworten – ich will ihn doch, eben so, fragen: ob er niemanden kennt der diese Ubersicht in seinem Sinn zu verfertigen versuche. Was denken Sie denn von Gubiz? was ich in Berliner Blttern von Beurtheilung las, war zum Theil sehr heiter und wizig – aber es war nur belletristisch. G a n z p r i v a t i m (um Sie nicht einzumischen bis ich Ihre Antwort habe) will ich Heeren fragen: ob er niemand tchtigen kennt – und August Fischer? der Reise Fischer? Der hat Styl, Litteratur, und jezt Z e i t; denn er ist ja außer Dienst. Das neue Jahr fngt mit 12 Folio Seiten Kummerscher Bcher an. Davor graut mir! Der Gelehrte sucht das Andewrts, der Laye sieht es nicht an. Sonst haben wir gute Sachen erhalten. – N. von Fischer – der hat jezt die Geschichte seiner Entlaßung aus bayerschen Dienste drucken laßen, und darinn Lerchenfeld wie er leibt und lebt und ein ganzes Dialog mit ihm abgeschildert deßen lebendige Darstellung unvergleichlich ist – aber eine Abscheulichkeit die Publizitet so zu mißbrauchen daß der Menschen ridiculs an der Sonne leuchten. Lerchenfeld hat seine Reputation in so fern usurpirt daß die Umstnde ihn plçzlich hoben; er konnte sich nicht halten weil er einen kleinlichen Geist ohne frhere Bildung hat, einen nagenden Ehrgeiz und noch grçßere Eitelkeit – dabei werden die redlichsten Absichten das Spiel eigner Schwche. Das Werk von Pfister u Schmid ber das Reformations Fest, zeigt Fischhaber an u. s. w. Ich bitte uns wegen Esenbeck und der Ubersicht zu antworten und wnsche, auch in Luisens Namen daß Ihre Reise allen Seegen bringe fr Ihre Gesundheit und Ihr Gemth in diesen lezten Stunden des Jahres und dem heraneilenden das mich, so wie mein ganzes Leben stez Ihnen achtungsvoll ergeben finden wird. Therese Huber.

502.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 30. Dezember 1817 Dienstag

Grfin Pauline von Zeppelin wnscht fr ein Maskenfest bei Hof Portrts aus dem Almanac des Dames zu kaufen welche Damen vom Hofe Ludwig des XIV vorstellen. Lambert: Mme de La Fayette. Kupferstich nach Ferdinand. In: Almanach des Dames, pour lan 1812. Tbingen und Paris 1811; ders.: Mme de Sevign. Kupferstich nach Pierre Mignard. In: Almanach des Dames, pour lan 1811. Tbingen und Paris 1810.

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Briefe 503 – 508

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Herrn Hoerner Stuttgart 31. Dezember 1817 Mittwoch

Von sehr nahen Umgebungen des Kçnigs unterrichtet, und fast b e n a c h r i c h t i g t daß Ihr Kçnig keine Art çffentliches Lob liebt, wrde dieses Gedicht am Neujahr seiner Neigung in der Stille geliebt zu werden entgegenstreben. Die Redaktion muß es also ablehnen – aber es ist treu und herzlich und verdient 5 treuen Herzen mitgetheilt zu werden – dazu war ja das Beste es a l l e i n drucken u verkaufen zu laßen? nicht? in Mnchen geschieht das immer an Neujahr.

504.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Carl Ludwig Axel von Boehnen in Neuburg an der Donau Stuttgart Mitte oder Ende Dezember 1817

Die Redaktion des Morgenblatts hat die Ehre den Herrn Einsender zu bescheiden daß das Gedicht an Prinz Leopold ihr durch Herrn Bibliothekar Krmer in Regensburg zu gekommen, und daß sie mit diesem sehr wackern und einsichtigen Mann die Grnde warum es nicht aufgenommen werden kann, erçrtert hat. Bei 5 einer Anstalt wie die unsere, kann das persçnliche Ansehen des Dichters – besonders wenn er sich nicht durch Nennung seines Namens vor einem sthetischen Urtheil sichert, kein Beweggrund zur Aufnahme sein. Mit vorzglicher Consideration die Red. // 10 An Sr. Exellenz Herrn Geheimrath und Kammerherrn von Bçhnen in Neuburg 15 an der Donau.

505.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart Mitte oder Ende Dezember 1817

Beiliegender Brief ist mir adreßirt, da er doch die Redaktion allein angeht und noch dazu eine hçchst einfltige Fordrung enthlt. Solche Herrn Barone muß man deutlich zurecht weisen, ich bitte Sie daher verbindlich diese Antwort schleunig zu expediren. 5 ergebenst Th. v. H. Haben Sie Nachricht von Herrn v. Cotta erhalten?

Dezember 1817 – Januar 1818

506.

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An Johann Friedrich (von) Cotta oder die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart Ende November oder Dezember 1817

Was in diesem Aufsaz fr die Leser des Morgenblatts taugte, wr die Erwhnung des neuerlich angerhmten Mittels allein, nmlich der Alisma plantago, da alles Andere sich nur fr ein medizinisches Blatt paßt da es Anfhrungen aus rußischen Zeitschriften und ein langes Verzeichniß andrer, Heilkrfte wider den Tollen Hundsbiß enthaltender, Kruter aufzhlt. Diese Anzeige die Alisma betref- 5 fend stand schon in mehreren Blttern, als: Allgemeine Zeitung, Nrnberger Correspondent den Anzeiger der Deutschen (von Becker?) wo ich es weiß – wahrscheinlich noch anderwrts. Ich denke wir kçnnen also ber diesen Gegenstand ganz schweigen, oder mßten nur den Hauptpunkt aus diesen Blttern ausheben. In einem medezinisches Blatt wr er schzbar. Th. H. 10

507.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 1. Januar 1818 Donnerstag

Bitte, ihr gegen Silbergeld fnf Dukaten einzutauschen, eine Mnze, die schwer zu finden ist. Nachrichten an Johann Friedrich von Cotta; erinnert an den Auszug aus Kotzebues Brief.

508.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart etwa 1. Januar 1818

Fragt nach technischen Mçglichkeiten fr den Abdruck der naturhistorischen Beilage zum »Morgenblatt«. Herr von Esenbeck hat alle Bedingungen von Ihrem Prinzipal besttigt erhalten, erwartet also schleuniges Beginnen der Sache. Bittet um Aufklrung: Trummer ists also nicht der uns die Notizen fr franzçsische Litteratur liefert, sondern wahrscheinlich Thremin? Zu einem Artikel von Th- 5 rmin. Verlust einer Sendung von Trummer vom Oktober. Dankt fr Nachricht von Johann Friedrich, Georg, Ida und Wilhelmine von Cotta. Neujahrsgrße. ÆKarl Wilhelm Thrmin (Bearb.) und Th. Huber (bers.):æ Ueber den Zustand der Kunst in Frankreich(?); Karl Trummer: Gedichte (nicht ermittelt); ders. (bers.): ÆEin mit Bemerkungen begleitetes Kapitel aus Aubin-Louis Millin: Voyage dans le Milanaisæ (nicht ermittelt); ders. (bers.): ÆSzene aus Adam Gottlob Oehlenschlgers Singspiel »Røverborgen« und Kritik der von Friedrich Kuhlau dazu komponierten Musikæ (nicht ermittelt); Kunst-Blatt; Literatur-Blatt

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509.

Briefe 509 – 514

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 3. Januar 1818 Sonnabend

Bitte um Ersatz fr Wechselkursverlust beim Geldumtausch.

510.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Trummer in Hamburg Stuttgart 3. Januar 1818 Sonnabend

Paket mit Trummers Einsendung zum großen Mißvergngen der Redaktion gar nicht eingetroffen. Bedauern wegen Versptung beim Abdruck Ihrer schzbren Ubersichten der englischen Litteratur aufgrund von Cottas Entscheidung, neben den bersichten ber die englische und franzçsische Literatur nun auch eine ber die 5 deutsche – vorerst als einen bloßen Catalog der monatlich erscheinenden Bcher ÆKummers »Deutsche Literatur«æ – zu geben, ein Beginnen, das seit einigen Monat den ganzen Karakter der Litteratur Beilage entartet hat. Die Anfrage ber dnische und franzçsische Litteratur war ein Irrthum. ÆPaul Gotthelf Kummer:æ Deutsche Literatur; ÆKarl Wilhelm Thrmin:æ Uebersicht der franzçsischen Literatur und Kunst; ÆK. Trummer:æ Englischer Literaturbericht Æ…æ; ders.: Gedichte (nicht ermittelt); ders. (bers.): ÆEin mit Bemerkungen begleitetes Kapitel aus Aubin-Louis Millin: Voyage dans le Milanaisæ (nicht ermittelt); ders. (bers.): ÆSzene aus Adam Gottlob Oehlenschlgers Singspiel »Røverborgen« und Kritik der von Friedrich Kuhlau dazu komponierten Musikæ (nicht ermittelt); Literatur-Blatt

511.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Christian Gottfried Nees von Esenbeck in Sickershausen Stuttgart 4. Januar 1818 Sonntag

Die Redaktion des Morgenblatts bezeigt Ew. Wohlgeboren ihren verbindlichsten Dank fr die Aufschlße welche Sie ihr ber den Plan zu einer naturhistorischen Beilage des Morgenblatts gegeben haben. Wir sehen daraus daß Herr v. Cotta das ganze Unternehmen vorbereitete, und Ihnen fr den Eifer mit dem Sie ihn zur 5 Hand gingen den grçßten Dank schuldig ist; allein in Rcksicht des Zeitpunktes worinn er diese Beilage anfangen wollte, muß Ungewißheit bei ihm geherrscht haben, da er noch am Tage seiner Abreise der Redaktion nur wenige schwankende Worte ber den Plan zu dieser Beilage sagte. Da die Mechanischen Mittel: Setzer, Drucker, Lokal, in diesem Augenblick gar nicht vorhanden sind, mßten wir den 10 Anfang verschieben wenn wir auch mit Herrn v. Cotta Rcksprache genommen htten; diese Anstalten mache eine solche Rcksprache aber natrlicher Weise unerlaßlich. Redaktion muß Ihro Wohlgeboren demnach um Geduld ersuchen, bis die Antwort Herrn v. Cottas aus Rom kommt. Sie wird indeß s o g l e i c h die

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von Ihnen bersandten Manuscripte aufmerksam lesen, nach Druckbogen abzhlen und Ihnen so dann melden: ob Ihre Einsendungen in den verabredeten Raum von 4 Bogen des Monats gedrngt werden kçnnen. Uns scheint es noch sehr dunkel und die Maße ungemeßen gegen den Raum. Gehen Sie, wie Sie uns nach der gtig mitgetheilten Abrede vçllig berechtigt scheinen, in Ihren Arbeiten fort, so bitten wir dringend den Raum stez im Auge zu behalten. Wie wir es einsehen wrden wir die jezt vorhandnen Materien demnach ein- // theilen in: Nachricht der naturhistorischen Wißenschaft wie ihr jeziger Bestand ist (1817) und: naturhistorische Nachrichten in fortlaufender Zeitfolge. Im Anfange mßte jedes Blatt grçßentheils mit dem ersten Artikel gefllt sein, von dem zweiten nur die nçthigsten Ubersichten erhalten, bis wir die Vergangenheit beseitigt htten, und mit der Tagesgeschichte fortgingen. Treffen wir Ihre Ansicht? Wir hoffen von Herrn v. Cotta mçglichst baldige Antwort, und solche die Ihren schon angewanden Fleis lohnt und ihn unsern Blatt zur Ehre gedeihen lßt, durch einen Zuwachs von Intereße und Unterricht der aus Ihren Hnden gekommen, gewiß das Publikum befriedigen wrde. Mit vorzglicher Achtung

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 4. Januar 1818 Sonntag

Brief an Nees von Esenbeck beigelegt. Johann Friedrich von Cotta soll Nees so bald mçglich Antwort geben.

513.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 4. Januar 1818 Sonntag

Problem beim Geldumtausch; bersendung der andern 3 Louis.

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An August von Kotzebue in Weimar Stuttgart 5. Januar 1818 Montag

Mçge Ihre Besorgniß schon jezt verschwunden sein, mein guter Herr! Ihre einfachen Worte den Schmerz Ihrer Brust zu schildern, haben mich sehr ergriffen: Die Zeit kannte ich auch wo nach langen Ringen nach Athen ein freier Athemzug mich so froh machte, als sei mir nie Glck widerfahren. Und daß Sie Bothe sein wollten nach Huber, Jenseits! Erinnern Sie sich im Jahre – 1796 – oder 97 wie Sie 5 in Wien waren und auch dem Grabe sich nahe glaubten, und sich auf Erden versçhnten mit Huber der damals Unrecht hatte gehabt gegen Sie – so duchte uns drein – erinnern Sie sich? und dann ging er Ihnen voran – Ach schon so lange!

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Briefe 514 – 517

– Vor ein paar Jahren starb ein guter Mensch den ich viel kannte ohne ihm je nahe 10 zu sein, und bei dem ich mit seiner Frau manche Nacht wachte in einer Jahre-

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langen Krankheit. Nachdem er das Viaticum erhalten und sein Auge schon gebrochen war, sagte er noch, stammelnd: ich will Huber grßen – er hatte ihn nicht gekannt; aber dafr daß er Weib und Kind mir bergeben und darum ruhiger war, wußte er mich zu lohnen durch diese Botschaft. Darum weil der gute Verstorbne mir das sagte, haben mich ihre Worte doppelt gerhrt. Ich hoffe aber Sie bleiben noch lange bei den Lebenden – Sie sind ein Mensch der das Leben zu benuzen fhig ist. Sehr kluge Leute leben sich gut. Gut im hçhern Sinn, denn gut aus Gutherzigkeit waren Sie immer. Und Sie sollen froh werden im Alter und Freude haben an Ihren Kindern. Ihre zwei großen Sçhne mßen Ihnen ja große Freude machen und // daran nehme ich theil – großen Antheil! Sehen Sie – Gemth und Verstand, Liebe und Ehrgeiz mßen die Freude an eines Sohnes Gelingen zur hçchsten Freude machen. Sie kann mir werden; ich habe einen braven Sohn – aber er hat keinen Vater, und keine Gçnner, er hat nur mich und Gott und der will vielleicht mich anders seegnen wie durch sein Gelingen in der Welt. Sie haben meine Bitte durch Grnde abgeschlagen die ich vollkommen einsehe. Es thut mir aber leid. Kennen Sie denn aber gar niemand der dieses Geschft auf eine Weise bernhm die Ihrem Geiste nachstrebte? ich frchte mich wie vor Tollkraut die Sache in eine Hand kommen zu sehen aus der uns Exklamationen ber die berherrlichkeit der Romantiker, Seegensformeln ber die Mystiker und Eichenkrnze fr die Deutschthmler zugeschttelt werden. Ich mçgte Milde, Ernst und Salz, – Sie werden lachen und gar zrnen daß ich Sie belstige; aber das Lezte wr nicht recht denn ich schrieb Ihnen ja nicht wenn ich Ihnen nicht Gte zutraute mich anzuhçren. Sollte ich mich darinn trgen? Bçttiger hoft daß R e i n b e c k in Ihre Hnde fallen wird – da sei ihm Gott gndig! ich habe dem Mann loyal gesagt: Sie werden sich Tadel zuziehen – er glaubt er opfre sich der Menschheit – – das ist eine schçne Sache und man kann kaum wohlfeiler dazu kommen. Ich wollte Ihr Blatt wr grçßer, wollte ber manches Ihre Stimme hçren. Sie haben // eine Position gegen das Publikum die sonst niemand hat; Sie kçnnen viel wirken weil Sie wohl den umfaßensten Krais von Lesern und Bekannten haben, und Ihren Einfluß ber Freund und Feind verbreiten; denn weil Sie sehr viel Geist haben hçrt man Sie auch wenn man Ihnen bçs ist und wenn man etwas Geistreiches gehçrt hat, so kann es nicht mehr ohne Wirkung bleiben, und wirkt als Modifikation – selbst der feindlichsten Denkart. Deshalb walten Sie mit Absicht und Umsicht ber Ihre Krfte, um viel zu wirken – das wnsche ich. Ich sah erst die drei ersten Probe Nummern – Nun habe ich mir den Weg zum Blatt, oder vielmehr dem Blatt den Weg zu mir geçffnet. Sezen Sie irgend ein Zeichen in Ihr Blatt an dem ich sehe daß Sie hergestellt sein! – Ich lebe dahier allein mit einer lieben, hbschen, geistvollen Tochter – der jngsten, Hubers Ebenbild, und die wnscht Ihnen auch Gesundheit – ach mit tiefem Gefhl was das Leben ohne sie sei; denn frhes Unglck bleichte sie, die schçne Knospe, so daß sie vom 18 bis jezt ins 22 Jahr gegen Zerstçrung rang. Mit

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schçnen, schçnen Augen blickte sie mich mitleidig an wie ich ihr Ihre Gesundheits Klage mittheilte. Leben Sie wohl! machen Sie mir die Freude meiner als einer treu Theilnehmenden zu gedenken. Therese Huber. 55 Stuttgrd 5.1.18.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und August Krmer in Regensburg Stuttgart zwischen 24. Dezember 1817 und 6. Januar 1818

Rcksendung der Scripturen welche in der Cottaischen Buchhandlung gefunden worden sind, an Krmer: Gedrucktes und noch Abzudruckendes. Sein Verzeichniß der Abgedruckten Artikel ist der Buchhandlung zur Berichtigung der Rechnung in Hnden geblieben. A. Krmer: Aufstze (nicht ermittelt); ders.: Stille Liebe; ders.: Æber eine gekrçnte deutsche Dichterinæ (nicht ermittelt); ders.: Wallensteins Armeebefehl

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Wilhelm Thrmin in Paris Stuttgart 8. Januar 1818 Donnerstag

Die Redaktion sieht sich gençthigt Herrn Theremin auf das verbindlichste zu bitten seine Anzeigen von mechanischen Erfindungen mehr ins kurze zu ziehen, besonders in der Beschreibung des mechanischen Theils. Der Raum unsers Blatts und sein Publikum bieten gleich große Hinderniße dar seine lezten durch ihre Grndlichkeit außerdem sehr schzbaren, Einsendungen ber diesen Gegenstand 5 anders als im Auszuge zu benuzen. In einem Technischen Journal wren sie sehr an ihrem Plaz, aber das Morgenblatt kann nur die Resultate anzeigen und einen ganz summarischen Bericht des Verfahrens geben. Es thut der Redaktion zu leid die sehr schzbare Arbeit ihres Correspondenten nicht benuzen zu kçnnen, deshalb meldet sie ihm dieses lieber und bittet zugleich in der kurzen Anzeige der 10 franzçsischen Litteratur fortzufahren. // Thremin

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 8. Januar 1818 Donnerstag

P. P. Ich bitte doch sehr diesem Herrn Thremin inliegendes anzudeuten – er sezt mich durch den Schwall unnuzes Zeugs gar sehr in Verlegenheit – von 36 Seiten

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Briefe 517 – 521

groß 8 was er eng schreibt, kann ich fr unser Blatt in der Ubersezung vielleicht 5 nur 16 m e i n e r Handschrifft ausziehen Seine weitluftigkeit liest man nicht u hat

keinen Plaz – auch sind bekannte Dinge darunter. Ergebenst Th. v. Huber

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 8. Januar 1818 Donnerstag

Aus Herrn Montucci seinem Werke ist in Nº 263 des Morgenblatts ein langer Auszug u. ehrenvolle Erwahnung gegeben, eine gelehrte Anzeige ist noch nicht davon gemacht – wnscht er das so muß ich das Werk zurck erhalten u einen Rezensenten dazu suchen. 5 Ergebenst Th. v. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Moritz Lange in Neuburg a. d. Donau Stuttgart 9. Januar 1818 Freitag

Die Ursache warum Gomez nicht gegeben ward, lag allein in der dem Raume unangemeßnen Lnge dieses Romans. Wir hoften immer einmal mehr Luft zu bekommen. D e r A l c hy m i s t in seiner jezigen Gestalt ist auch noch sehr lang fr unsern Raum, wir wollen es aber unternehmen, ihn vortheilhaft abgetheilt dennoch zu geben. Die Redaktion nimmt selbst zu lebhaften Antheil an dem guten Fortgang dieser Novelle als daß sie nicht sollte ber alle kleinen Fehlgriffe der Schreibgeseze wachen. Uber Flora ist sie mit dem sehr geehrten Einsender gar nicht einverstanden; ohne im mindesten mit Ihm zu streiten. Er zieht sie vor, die Redaktion sezt viele ihrer Begleiter ber sie. Da nun sicher des Herrn Einsenders Urtheil viele Beistimung finden wird, so findet sie kein Bedenken Flora zurckzusenden, da ihr sicher viele Plze offen stehen. Eben so schickt sie »Die Einquartirung« zurck weil es unrecht wr anzunehmen was vielleicht Jahre lang warten mßte bis Wir Plaz htten es zu brauchen. Der Tambourmajor wr sehr hbsch wenn der geehrte Verfaßer ihn sehr zusammen schieben mçgte. Der Stoff ist lebendig und wahr. Wenn Herr Lang diesen als einen Versuch ansh der litterarisches Intereße htte, und zum Besten unsers Blatts ausschlg, so wrde er uns sehr verbinden. Keine der Begebenheiten darf abgeschnitten werden; nur die Ausmahlungen rascher beendigt sein um sich fr den engen Raum unsers Blattes zu eignen. Riccardo hat sehr gewonnen durch die Umarbeitung. Die erste Version folgt hiemit zurck. Mit Achtung

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 10. Januar 1818 Sonnabend

Zu einem Brief von Mielach wegen dessen Bezahlung; der Abdruck seiner nchsten Novelle muß etwas verschoben werden. Erinnert an Abrechnung ihrer – zustzlich zum Redaktionsgehalt – zu honorierenden Artikel: ich bedarf k e i n G e l d nur die Wißenschaft meiner Geldverhltniße. ÆTh. Huber:æ Abentheuer des Chevalier von Pageville; Ædies. (bers.):æ Der abgedankte Krieger; Ædies. (Rez.):æ ÆAlexandrine Sophieæ de BÆawræ: Auguste et Frdric; Ædies.:æ Alix und Berengar; Ædies.:æ Alte Schottische Geistersagen; Ædies.:æ Die Auswanderer; Ædies. (bers.):æ Auszug aus Christoph. Matthias, Theatrum Historicum; Ædies.:æ Auszug aus einer Chronik, die Joseph von Furtenbach Æ…æ schrieb; Ædies. (bers.):æ Beschreibung der Bewohner des Gebirges von Suli; Ædies.:æ Beweis von altem Adel; Ædies. (Rez.):æ Carl Eduard 5 Sommer: Heinrich der Zweyte Herzog von Montmorenci; Ædies.:æ Erklrung eines alten Erfahrungssatzes; Ædies. (bers.):æ Frau von Genlis; Ædies. (Rez.):æ Friedrich Weinbrenner: Vorschlag zu einem Siegesdenkmahl; Ædies. (Rez.):æ Johann Arnold Kanne: Romane aus der Christenwelt; Ædies. (bers.):æ Lafayette auf seinem Landgute Lagrange Blessnau; Ædies. 5 (Rez.):æ Laurids Kruse: Novellen; Ædies.:æ Lebensbeschreibungen; Ædies. (Rez.):æ Louis Simond: Voyage dun FranÅais en Angleterre; Ædies. (Rez.):æ Ludwig Vogel: Elisabeth; Ædies. (bers.):æ Nachgrabungen und Entdeckung von Alterthmern zu Saintes; Ædies. (Rez.):æ Stophel: Schulen der Menschheit, Bd. 4; Ædies.:æ Ueber Schrift und Schulbcher der Chine- 5 sen; Ædies. (bers.):æ Volks-Charakter in Frankreich; Ædies. (Rez.):æ Wilhelm Kçrte: Wahrhafter Bericht vom Zauber-Sabbathe der St. Walpurgis-Nacht; JÆohannæ CÆarlæ Mielach: Winfried, der Fischer vom Chiemsee. In: Morgenblatt, Nr. 75 (28. 3. 1818), S. 297–299(?).

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An Johann Friedrich (von) Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 23. Januar 1817 und Mitte Januar 1818

Von diesen Raßmann haben viele im Vorrath vorgefundne Gedichte mich schon sehr in Verlegenheit gesezt. Dichtungsregeln kenne ich nicht und kann sie nicht beurtheilen, wenn aber eine Jugend in der Nhe oder doch nahen Einwirkung aller großen Dichter der Jahre 1774 bis 1792 verlebt, wenn die tgliche Bekanntschaft englischer franzçsischer u deutscher Dichterlektre mit Freude an claßi- 5 scher Dichtung, wenn ein reiches Leben und der Umgang der gebildeten Welt eine Fhigkeit das Rechte zu empfinden geben kann, so darf ich mir mit dieser Fhigkeit schmeicheln. Meine Empfindung nun sagt mir daß in Herrn Raßmanns Gedichten das Ohr beleidigt das Gefhl g e f e h l s c h l a g t wird, und der Verstand unbefriedigt bleibt. Diese Verse klingen als wenn man Sgespne kaut 10 1) e i n e .F.. a l l e d i e n i e d e r s c h i e ß t? – Daß ich endlich begreife sie falle Herrn Raßmann auf die Nase, berechtigt nicht einen so irreleitenden Ausdruck zu brauchen. 3) D i e s t i l l e We i d  a n d e m w a s w i r b e r e i t e n – ich errathe freilich daß der Dichter mit We i d  dlice und nicht Paturage meint, aber darum ist der 15 Dichter kein gemeiner Wortstoppler daß er in seiner reichen Sprache Worte sucht

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welche wohltçnend und klar sind. Und der Sinn ist sehr schnurrig! Man sieht es freilich den Gedichten an daß so ein Herr nur auf seinen eignen Beifall rechnet. 4) D e r L e u m u n d s p i t z t d a ß e r s e i n G i f t v e r s c h  t t e – der mßte 20 doch wohl s i c h s p i z e n – – v e r schtten, und a u s schtten sind verschieden, und aus dem g e s p i z t e n Mund, kann ich nie schtten, und in ihre Schilfhtte gingen schon hundert tausend anmaßende Dichter und Prosaisten ohne ihre Gedichte mit hinein zu schließen. 5) Das deutsche Sonnet bitte ich u n s aus; das hat einen bestimmten // Sinn und 25 spricht ein bestimmtes Gefhl aus. Die Ballade ist keine Ballade und schließt mit einer Albernheit. Wir verlaßen Alcipp wthend und verzweifelnd und Apoll sagt ihm zum Schluß: » n i m m h i e r d i e Ru h e z u m G e w i n n s t.« Dieser Lichtgott kommt mir wie die Bundestags Gesandten u andre vor. Das ist die Ursache warum i c h die Gedichte zurck30 schicke. Habe ich Unrecht so bezeichne e i n A n d r e r diejenigen welche Vorzug verdienen und W i r nehmen sie mit m e i n e m grçßten Beifall auf. Wegen Rassmanns Einsendung ganz  loisir zu lesen.

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An Henriette von Reden in Karlsruhe Stuttgart 11. Januar 1818 Sonntag

Stuttgardt den 11 Jenner 1818. Lohne Dir der Himmel Deinen lieben Brief, meine theure Freundinn. Er ist mir wahrhaft wohlttig indem er meinen Glauben rechtfertigt und mir beweißt daß nicht alle Gefhle meiner Jugend sich auf Tuschung grndeten. Habe Dank fr Deine Liebe und Treue! aber thu mir nicht durch eine falsche Schzung meiner Individualitet weh! ich bin nicht klger wie Du und habe keinen geistigen Vorzug vor Dir – das Schicksal hat mich anders erzogen, mir durch Ubung die Fhigkeit aufgedrungen aus mir selbst heraus zu gehen und meine Seelenkrfte immer als Material zu behandeln, ber das mein Verstand waltet. Die Schule die dahin fhrt ist sehr strenge, meine Henriette, und es geht Manches darinn verloren was auch sehr schçn ist. Glaube mir, der Stamm wird nicht stark ohne starr zu werden, und innerhalb dieser Starrheit zu ertragen, zu handeln, bleibt das Bewußtsein wie es doch so sß ist sich dem Gefhl zu berlaßen und schwebt dem Geist vor wie ein verlornes Paradies. Ich kann Dir nicht sagen wie ich oft wnschen kçnnte, wie ich es mir als hçchst beseeligend denke, unaussprechlich zu weinen! Um mich, um Unglck das ich litt, um Gter die mir entrißen wurden. Ich beherrschte mich in dem Moment da es vorging, handelte, ordnete herrschte – O Henriette, glaubst Du denn daß ich darum klger, beßer, glcklicher war als die Frau die sich dem Gefhl berlaßend verzweifelt wr? sich von Andern htte fhren, leiten, beherrschen laßen? – meine Vernunftherrschaft grndete sich auf dieselbe Kraft welche Andre ihrer Leidenschaftlichkeit und Verzweiflung gegeben htten, und mein

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Verdienst war Null und Nichtig. Eigentlich kçnntest Du sagen daß sich diese Ergießung gar nicht auf Deine Beifallsbezeugung ber meine kleinen Romane paßt – aber doch! – meine Romane sind nicht schwankende Exertionen Zweckloser Fantasie. Ich habe – ich glaube nicht e i n e n e i n z i g e n – dieser kleinen Aufsze niedergeschrieben, ohne eine klare, abgeschloßne moralische Ansicht, diese grndete sich auf meine Erfahrung an mir und den Menschen in den vielfltigsten Gestaltungen. Deshalb habe ich auch in der lezten Zeit den Ton der Zeit genommen und ein paar Mal etwas Legendenartiges gemacht – ich hatte die klare Absicht in dieser Gattung zu zeigen, wie man ihr treu in Styl und Ansichten bleiben mßte, und dennoch die Vernunft herrschen laßen. So entstand die heilige Elisabeth, der christliche Jngling, im Morgenblatt (Jahr 1816–1817?) und die Heidenbekehrung die Deine lieben Tçchter in der Minerva lasen – o nein! in Cottas Kalender. Eben so ekelte mich lange die Weisheit mit der die Protestanten meinen: Der gemeine Katholizismus und seine Priester laße die Menschheit im Menschen ganz unent- // wickelt. Nun lebe ich seit 34 Jahren unter katholischem Volke und seit 14 Jahren in Bayern, und stellte jezt im T h e o r y t e s meine Erfahrungen zusammen wie ich sie hundertfach gemacht habe. Da ist kein Zug von Gefhl Erfindung. – Freilich wrden unsre mehrsten Romanschreiber unsre Bauerweiber sehen und ausfragen und Nasermpfend sie vor halb Menschen erklren, sie wrden schaudern wenn sie manchen unsrer Priester im Wirthshaus hinter einer Kanne Bier sizen shen – und dort lernte ich doch meinen Theorytes schreiben. Ich gb viel darum alle Beobachtungen die ich htte in meinen jngern Jahren machen kçnnen, nachholen zu kçnnen, aber ich habe bis zu meinem 25–26 Jahre – wie alle junge Leute, mit mir selbst beschfftigt gelebt – wie viel mehr htte ich in Polen lernen kçnnen wenn ich mehr aus mir heraus gegangen wr! – was ich weiß, ist mir angeflogen, und ich wundre mich selbst darber. Vor einigen Jahren traf ich mit einem sehr gescheuten Polen in der franzçsischen Armee, zusammen; es kam die Rede auf seine Nation und ich schwazte nach meiner Art unbefangen im Tag hinein. Nach einer Zeit rief er betroffen: Durch was fr sonderbare Umstnde lernten Sie mein Volk so genau kennen? – nun fiel mirs selbst erst ein – ich sagte beschmt: ich lebte drei Jahr in Polen – und dieser Ausruf schuf noch an demselben Abend den Plan zum K l o s t e r b e r u f – einen Roman aus lauter einzelnen Wahrheiten zusammengesezt in dem ich Polen und den Polen schilderte, wie ich ihn ansehe und kannte. Welch ein Talent ich habe von mir zu sprechen! – Bewunderst Du das nicht auch? ich freue mich nun an dem Deinen mit d e r Natur und Lebendigkeit einen Brief zu schreiben. thy Lord muß aber nicht unbehlflich geheißen werden. Daß er zu mir kommen solle berhre ich nicht, weil er schwer geht und ich nie Ansprche mache sondern viel lieber lieb habe. Da habe ich nun in Herrn von Reden das Leben seines Geistes sehr lieb und seinen Ausdruck loyalen Wohlwollens das wohl alle Convenienz politesse berwiegend ersezt, an der er es nirgend fehlen lßt wo er sie durch nichts anders ersezen kann – Ach und der Orte giebts ja fr Euch vornehme Leute so viele wo ihr statt Allen – Allen! – nichts anwenden und aufbrauchen kçnnt als politesse – dieses lezte Verhalten der Menschenliebe und

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der Evangelischen Liebe. Daher halte ich aber auch ungemeßen viel auf politesse in jedem Stand und jedem Alter. Form, Anstand, Hçflichkeit – diese sind die Poesie des Gesellschaftlichen Lebens, so wie Liebenswrdigkeit und leichter Sinn die des huslichen (sehr mit Inschluß des Anstandes) Lebens sind. Daher habe ich auch bei der Kinderzucht eine gewaltige Strenge die Backfische zur Hçflichkeit zu ziehen. Nicht Reverenz und Handkuß, aber herzlichen Gruß, sanfte Stimme, leisen Tritt, nicht Fordern, Stillschweigen, Verbot der rohen Ja, doch, freilich – O die mßen sich trollen sonst haben sie den Stab Wehe bei mir zu frchten. Das ist noch mein Text an meinem Herrn Sohn: Bis Du Deine Tante nicht einmal aus den Waßer, oder vom Hungertod retten, oder kleiden kannst wenn sie sauf la pudeur nackt ist, so hebe ihr das Knul auf, çffne ihr die Thr, und nenne sie // l i e b e Tante, damit es weicher klingt – Ich kenne eine andre alte Frau in Ulm die kommt ebenso wie ich vom Hundertsten ins Tausendste, dann sagt sie dazwischen: Doch! Das ich meine Rede nicht vergeße – –: Herr v. Reden! Das Wetter war schlecht und Luise eine Zeit lang sehr unbaß – Geismars wohnen so weit weg, die Residenz Stuttgardt ist der schmuzigste Winkel den ich kenne und wir habens von der Kazen Natur: nicht gern naße Fße zu haben, und m a n g e l n an der Kazen Natur: ber die Dcher wandeln zu kçnnen. – Du sprichst so lieb vom Noahsvçgelchen, so mild von seiner Schwgerinn. Ach arm Vçgelchen hat schon wieder dumme Streichelchen gemacht mit einer Liebschaft mit dem jungen Duplat, seiner Schwgerinn Bruder, einen englischen Ingenieur Offizier – nun wahrlich! wenn es nicht viel zu spt wr, so machte ich auch noch ein dummes Streichelchen denn der junge Mann ist durchaus einnehmend durch Schicksal, Geist und Herz – nicht ein Zierbengel aber ein gebildeter junger Mann. Was Zierbengel ist, muß Dir Frau v. Varnhagen explizieren, die ist eine Deutschthmlerinn – O Je! Bitte sie ja sie soll mich nicht kennen lernen! gegen so eine Frau gerathe ich schçn im Schatten! Die weiß viel und hats ordentlich in Schubfchern und kanns finden wenn sies verlangt. Ich weiß wenig und alles was ich lernte oder was mir Anflog ist I c h geworden, also kann ichs gar nicht aparte h e r t h u n und nie wenn ichs brauchte – und wenn ich bei gelehrten Frauen bin komme ich mir immer blut jung vor und werde so demthig wie ein primaner vor dem Rektor. Herzens Freundinn, die Mhrchen von einem Bbelein sollen auf der Welt Gottes nichts sein wie Mhrchen f  r die Bbelein, und wie sehr sie das sind beweißt daß ein Duzend 3 bis 6jhrige Kinder die ich kenne diese Mhrchen nach dem ersten Lesen auswendig lernen wollten und lernten und sich nun damit herum schleppen wie mit chapperon rouge und barbe bleue in ma mre loe – d a s ists: so ganz Rcksichtsloß erzhlen daß das Kind alles vor sich sieht. Mein Enkel Alphons von 4 Jahren plagt den Vater so bald er einen Baum besonders bemerkt: ob da das Bbelein wohl gehangen, und Walo von 2 jahren verwechselt die Verse, zu der alten Lise unaussprechlichem Jammer, mit dem Morgenseegen und sagt sie mit gefalteten Hnden beim Erwachen her. Untersuche im p r a k t i s c h e n Leben was fr andre Kinderlieder bei rstigen, natrlichen, fantasievollen Kindern diese Gunst gewonnen haben? mein Emil von 7 Jahren lehrt sie in der Schule allen Bengeln die sie beim Eisrutschen deklamiren, indes der Herr Inspektor seine

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lppischen Fbelchen und sentimentalen Gebetssprchel nie zum Volksliedchen fr Kinder machen kann. Aber deshalb darfst Du sie verwerfen und verachten so viel Du willst. Ich hab Dir nur den Gesichtspunkt gezeigt aus dem ich sie ansehe. Diesen Rckert, der jezt in Rom ist, sehen die gemeinen Rçmer vor einen Kalabreser Banditen an und rufen ihm auf der Straße nach – das wundert mich nicht – hier wo er noch unter rechtliche Leute gehen mußte, kleidete er sich wie ein Handwerksbursche u sah wie ein Waldteufel aus – in Rom wo unsre holden Landsleute der Knstlerzunft sich durch Rohheit und Extravaganz auszeichnen, wird er sich recht in seinem Elemente bewegen. Schade um den Menschen! vielleicht steuert er durch diese Thorheitsfluth der Romantik – aber es wr Zeit Land zu suchen. // Den Antheil den Golowkins Koch und Bettys Liebenswrdigkeit an Herrn v. Maltiz Wiedergeburt hat, rume ich gerne ein. Ich thue nichts als ihm ernst und scharf die Wahrheit sagen als Baron Mensch und Dichter, sehe ihn aber alle 4–6 Wochen kaum einmahl, wrde aber Geduld mit ihm haben wenn er çfter km, denn in dem Menschen ehre ich den unzerstçrbaren Keim nach dem Beßern – Er erinnert mich an Pflanzen die ich wohl fand, auf welche ein Brett oder Ziegelstck gefallen war, und die sich mhselig dennoch zum Lichte gedrngt hatten. Den Ziegel wegnehmen, die Erde lockern, den wunden Stengel sanft an eine Stze binden und mich Kindisch freuen wenn die gelben Bltter sich mit Grn sttigten, wenn die verkrppelte Krone zur Sonne sich kehrte – das ist so meine haupt Freude! – Ach und man muß theure, schçne Pflanzen um sich krnkeln sehen, von denen kann man den lastenten Stein nicht nehmen, man hat keine Stze fr sie! – O Warum! Warum? m  ß e n sie denn in einer andern Erde Boden verpflanzt werden um zu gedeyhen? – Es sagte uns D e i n e s H e r r n Legations Sekretr: Du gingst schon im Mrz nach Hannover. Ist das so? mir ist als verlçr ich dabei daß Du so weit weg gehst. Schreibe mir noch einmal, und gehst Du durch Gçttingen so laß Dir meinen Sohn holen – »denn guten Buben, starr und treu« Er lernt und liebt von Herzen – aber nur mich und seine Großmutter bis jezt und sein Vaterland. Das wird einen schçnen Spektakel geben wenn d e r einmal etwas andres Liebt! Gott beht! so ein beschneiter Vulkan. Wart Du nur! ich mache Dir noch einen Freundschafts Roman. Laß doch die albernen Leute von Weiberfreundschaft sagen was sie wollen. Freundschaft ist fr uns nicht so wohl eine Empfindung »wie eine Art zu sein« – sie ist eins mit uns und ist fester und edler im Maas der E n t w i c k l u n g unsers Wesens. In der Zeit der Liebe ist sie der Natur gemß, untergeordnet, denn wir lieben viel mehr wie die Mnner, aber in den Jahren der Ruhe wo die Mnner sich einspinnen, da sind wir lebendige Freundinnen. Was die Mnner Freundschaft nennen ist ja ein rechtes D i n g! wie selten ists thtige Hlfe, Vertraun, Aufopferung? Kameradschaft ists, Collegenschaft, Klubbsintereße – Warte Du nur! so bald Dein Hannchen fertig ist das ich schon ganz entworfen – Du weißt? die Fortsezung von Deborah. Erst muß aber mein Kopfweh vorbei sein. Ich bin seit mehreren Tagen elend leidend an Congestionen nach den Kopf; die Folge der Jahrszeit. Man sagt daß Du so sehr hbsche Gesellschaften giebst daß Du die angenehmste Hausfrau bist – das hçre ich so gern, hçre so gern von Deinen Tçchtern

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und finde doch immer daß die Leute nicht recht wißen wie viel Ihr werth seit, 155 nach Euern rechten Werth. Henriette muß einen wrdigern Verehrer finden als

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Golowkin, den ich jedoch ganz wie Du beurtheile. Grße die lieben Tçchter. Luise kßt Dir die Hnde. Sie hat durch ihre Gesundheit viel trbe Tage, außerdem ist ihr Schicksal entschieden sie ist ihrer unseeligen Bande ledig und fnde sie einen Mann der ihr Vertraun einflçßte und Wohlstand sicherte, so wrde sie auch die Freiheit zu einer zweiten Ehe erhalten – bis dahin sind ihr Liebe und Pflichten bei mir und ihren Geschwister zugetheilt – nach und nach werden die tiefen Wunden welche ihr der Unsinn, die // Leidenschaft Andrer, und mein Irrthum schlug, endlich heilen – Aber, meine Freundinn, ein vernarbtes Herz ist kein Gesundes. Und so jung bluten das nimmt manche Kraft auf immer hinweg. Von einer Seite wird sie leichter eine neue Wahl treffen weil fr sie alle Tuschung zerstçrt ist, mir schaudert aber vor der kalten Vernunft eines 22jhrigen Mdchens mehr als vor ihrer Leidenschaft. Doch bis jezt ward sie nie in Versuchung gefhrt. Es wird auch schwer sein da ein Mann der eine Geschiedne freit, die Lage der Dinge genau kennen mßte und hier nur Verdienst und Liebenswrdigkeit, kein Heirath gut anzçg. – Wie Gott will! – ich strbe freilich heiterer wenn ich dieses sehr ausgezeichnete Geschçpf nicht vereinzelt und Hlfloß zurck ließ. Lebe wohl, meine lteste Freundinn, mein treuste! Sage doch Deinen lieben Tçchtern sie sollten Dir Guy Mannering, wenn sies englisch bekommen kçnnen, oder den A s t r o l o g e n, wie es in der deutschen Ubersezung heißt (die sehr gut ist) vorlesen. Mir ducht lange nichts so Hbsches gelesen zu haben. Du sprichst von flchtig und schlecht schreiben? wenn Dir da Wer etwas sagt, so antworte wie der Bayer den man aus guten Grnden vorwarf daß er grob sei: Da geht da hinauf, zu meinem Vetter; der ists noch viel mehr – so sag Du: Da seht die Therse die sudelt ganz anders. Aber ich sehe aus Kopfweh ganz krumm Lebe wohl! Deine Therese.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 12. Januar 1818 Montag

Roman »Giulio« wurde von ihr mit Begrndung vor lngerer Zeit zurckgegeben. Caspar oder Johann Kern(?): Giulio (nicht ermittelt)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 12. Januar 1818 Montag

P. P. Ich weiß nicht auf welche Weise Herr Mller beigehende Replike auf die Eberhardische Schrift wegen den Nachdruck, verbreitet und ob sie auf seinem Wege unsern Correspondenten bald in die Hnde kommt. Ich erhielt sie durch

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privat Gelegenheit, doch wahrscheinlich auf Herrn Mllers Veranlaßung, aus 5 Karlsruh. Glauben Sie daß wir sie Herrn Eberhard schicken sollten, so steht Ihnen dieses Exemplar zu Dienst. Ergebenst Th. H. Belieben Sie mir zu sagen wenn ich diese Sache mit 2 Z e i l e n Herrn v. Cotta 10 melden kann.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 12. Januar 1818 Montag

Anweisung einer durch ein + markierten Korrektur zu einem »Morgenblatt«-Beitrag. ÆFriedrich Emanuel Hurter:æ Der gebesserte Geizige. In: Morgenblatt, Nr. 12 (14. 1. 1818), S. 47–48.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 12. Januar 1818 Montag

Dankt fr die Beantwortung ihrer Frage, die Berechnung ihres Einkommens betreffend. Ob sie morgen oder nach Johann Friedrich von Cottas Rckkehr erfolgt, ist ihr – im Vertrauen auf das nun 23 Jhrige, Freundschaftliche Verhltniß zwischen ihnen – nun einerlei.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Andreas Fchsel in Zerbst Stuttgart 12. Januar 1818 Montag

Ablehnung eines Aufsatzes ber Yngurd. Adolph Mllner: Kçnig Yngurd; Herr von Szedingn: ÆAufsatz ber Kçnig Yngurdæ (nicht ermittelt); Literatur-Blatt; Morgenblatt

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und August Krmer in Regensburg Stuttgart 13. Januar 1818 Dienstag

Zu seinen nicht auffindbaren Aufstzen: auf alle Flle kçnnen Sie aber vermçge Ihres in Hnden habenden Entwurfs darber verfgen. Ein Beitrag wie »Stille

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Briefe 528 – 530

Liebe« wre nach Verfluß einiger Zeit willkommen. Bittet, Herrn Mllners Adreße mit seinem Titel zu versehen. A. Krmer: Aufstze (nicht ermittelt); ders.: Stille Liebe

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An Johann Gotthard Reinhold in Rom Stuttgart 14. Januar 1818 Mittwoch

Ist krank: Fieber. Schickt ihm, weil ich nicht schreiben kann wie ich mçgte, dennoch mit dem Kurier Briefe, die Ihnen von meinem Leben und Treiben Nachricht geben: ber Wilhelm Albrecht, Henriette von Reden, Claire, Marianna Gassner und Aim. Gern htte ich von 6 großen deutschen Autoren dabei gelegt, 5 Kozebue, Bçtticher, Welker, Mllner u dergleichen aber ich brauch diese chiffons. Besuch von Oberamtmann Gassner. Anbei: ein Heft Zeitgenoßinnen fr ihn und die hollndischen Briefe. Th. HÆuberæ: Bemerkungen ber Holland; Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken. Leipzig 1817, Bd. 2, H. III oder Bd. 2, H. IV oder Bd. 3, H. I.

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An Therese Forster in Berlin Stuttgart 14. Januar 1818 Mittwoch

St. den 14.1.18 Wenn Du einen dummen Brief bekommst, so finde ihn nur ja scharmant – ich schreibe aus wahrer Allerliebstigkeit, denn in der Regel mçgte ich mich den T. ergeben. Ich habe Verkltung im Leibe (hier ist ein rapplicher Dockter der beweißt daß es keine Verkltung giebt, und kein schweres Zahnen, und nichts auf Erden als zu vieles Eßen und etwa ein andres Exzeßchen daß er aber nicht erwhnt. Er macht ungeheure botanische Exkursionen, immer zu Fuß, und wenn er in ein Wirthshaus kommt, so lßt er sich rein aufdecken, fordert 4 weiche Eyer und ein Glaß waßer, dann wenns darauf ankommt die Zeche zu bezahlen, so verlangt er die Eyer um den Marktpreiß und zankt sich herum sonst nichts verzehrt zu haben. Mit dem habe ich schon hçchst komisches Verkehrs gehabt – aber er stnkert mir mein ganzes Zimmer mit Tabak ein, scheint wie ein aveugle und will mich immer Spazieren gehn machen in allen Wettern. Das kann ich nicht.) also eine Verkltung und soll zur Herzogin Wilhelm in die Abendgesellschaft – das ist mir nun sehr langweilig und kçnnts laßen – aber Luise hat mit allen Leuten die sich hart sind das Gemein daß sie mein nicht Wohlsein gar nicht achtet. Ich bin aber diesen Winter sorgfltiger wie sonst weil ich in dem Zeitpunkt bin wo ich den Rest meines Lebens sichern muß. Wahr ists daß die Herzogin so verbindlich gegen uns war daß wir freilich sehr artig sein sollten. Aber wenn man todt ist, ists ja mit der Artigkeit ohnehin am End. Diese Frau ist eine Frulein Donnersberg,

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eine alte Mesallianzen Geschichte, und eine arme Frau die zu dem Mangel an Bildung einer armen schwbischen Frçhlen viel Geist, romantisches Gefhl und eine noch blhende Schçnheit en partage hatte. Der Geist ist ausstaffirt aber nicht ausgebildet worden, das romantische Gefhl macht sie bellitterisiren, und die Schçnheit sieht sie nun erlçschen und kann sich nichts erdenken was sie ersezen kann. Ich habe bis daher die verschiednen Winke sie zu besuchen alle abgelehnt bis sie uns vor einer Zeit eine fçrmliche Einladung und den Wagen schickte. Sie hatte sehr gut mthig Reinbecks und Mathison dazu geladen. Die hatten sich aufgepuzt wie die Altre Emilie »mit Diamanten bedeckt!« sagt Frau Professor Strçhlin – und Mzchen so Kammerjungferlich wie mçglich! Wir marschirten eben dahin wie nichts wie wir auch zu Hartmanns gehen, oder dergleichen. Es sind doch arme Leute solche Rein und andre Becke – da sind sie mal a leur aise, du tout au tout aber besonders weil – sie kein Franzçsisch sprechen. Ich sinne vergeblich ber den Eigensinn und die Kleinlichkeit des Brgerstandes, so wie ber die Unvernunft und Unwißenheit des Adels nach. Wie kann das sein? – Der Brgerstand sollte doch einsehen daß das Sallonsgesprch franzçsisch weit leichter ist wie deutsch, und der Adel daß es Zeit ist sich zu bilden, also auch deutsche Litteratur zu begnstigen. Da lernen nun die Brgerlichen 10 Jahre ihrer Jugend Franzçsisch bringens aber nicht zum Sprechen und der Adel stimmt dazu Frankreich zu verwsten, zerstckeln u alles Heillose, kann sich aber nicht so viel Bildung und Geschick aufdringen wie ihm einsehen machen sollte daß es bis zur Carrikatur lcherlich ist wenn der hiesige Hof, wenn die Dresdner Hofgesellschaft franzçsische Schauspiele auffhrt j e z t wo besonders in Norden das Deutschthmeln bis zum Ekel grassirt. Also ja! Prinzeß Wilhelm. Haug ist ihr Hofpoet, der besucht sie alle Tage und macht ihr 3 Ellen Verse. Wenn nun dieses Zçrnle vorber ist, welches viel schneller wie eine Verkltung vorber geht; so kommt die Logis verndrung an die Reihe. Ich hatte alles an Zimmer Raum, was ich mir wnschen konnte, aber ein feuchtkaltes Schlafzimmer – und Treppe, Abtritt, Eingang, war scheuslich schmuzig weil Handwerksleute in dem Hause wohnten. Ich habe gesucht u gesucht – aber grade mein Bedarf ist schwer zu finden, und vergleichsweise am theuersten. Nun habe ich ein nettes, Sonniges, gerumiges Logis um 30 Gulden theurer, nmlich 230 Gulden und im 3ten Stock. Die Hçhe giebt mir Sonne und Luft – also ist das ein Vortheil und in Wien, Leipzig u dergleichen ist der 3te Stock eine sehr gewçhnliche Hçhe. Ich bin zufrieden aber Luise nicht – das kleine Teufelskind hats eben mit den Alrnichen – es ist ihr nichts fein u zart genug. Die Zimmer sind recht niedlich – // und die Hausfrau eine alte Bekannte von mir, die Wittwe Kapf, eine Kaufmannsfrau. Nun heißts aber: Kauf einen grçßern Theetisch, kauf einen Spiegel mehr, und noch 6 Sthle – denn die Wahrheit zu sagen, ich habe bisher nur einen Strohstuhl in meinem Schlafzimmer und in Luisens winziges Kabinettchen ward einer aus dem Zimmer getragen. Aber das sind lauter odiosae. Georgi geht der Tanz loß. Hartmanns ziehen auch aus und Wir sind weiter von Tautphus und manchen andern. Ich bin nur zufrieden daß ich weiß wo ich hin komme. Ich hatte einen Besuch aus Hofwyl der mir Freude machte. Professor Schacht der einen Ruf nach

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65 Mainz folgt. Lange sah ich keinen klarern, bestimmtern Kopf. Er liebt und schzt

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Aim ungemein und hoft mit allen seinen Lehrern das Beste von seiner Ausbildung. Von Fellenbergs heilloser Faßelei hatte nie Jemand ein Wort geglaubt, ja Fellenberg hat seine ehrlosen Beschuldigungen den Lehrern gar nicht mittheilen drfen, er hatte sie sich so recht en son petit particulier zum Gegenstand seines Giftes zwischen Aim und mir gemacht. Er wußte vielleicht wenig ber Fellenbergs Betragen gegen mich und ich berhrte es natrlich nur kurz und sanft. Er ist – ich weiß nicht mehr was – denn ich bin unterbrochen worden. Wir schwazten 4 Stunden nach einander von Magnetismus, Religion Erziehung – keineswegs nur von Hofwyl. – Ja! E r i s t sehr zufrieden ber den Bestand vom Institut in Hof Wil. Die kleinste Klaße ist in Diemerswyl unter der Familien Aufsicht von Herrn v. der Myden und seiner Frau, einer Genferinn. Diese hat also mehr Einsamkeit, individeelle Aufsicht, weibliche Umgebung. Das finde ich ganz herrlich. Diemerswyl ist 1/# Stunde von Hof Wil und ist von Fellenberg gekauft. Wilhelm Fellenberg macht sich so derb und nzlich daß Schacht hoft er werde nach des Vaters Tod als Chef fortmachen kçnnen. Fellenberg hat nur die kurzsichtige Ansicht als kçnne der Junge a l l e s in Hof Wil werden und brauche gar nicht hinaus. Daran ist nun seine Herrschsucht schuld – auch eine geheime Ahnung daß ihm draußen die jungen Leute gleich aus der Hand wachsen mßen. Fellenberg macht einen großen Aufwand fr die Anstalt. Jezt ist eine katholische Kapelle eingerichtet, geweiht und ein Priester da der tglich Meße liest – und in Bremgarten ist eine griechische Kapelle wo die Leute der Großfrstin Constantin und die Hof Wiler Rußen gehen. Wenn man zuweilen sich ein bischen rckwrts stellt und betrachtet was unter unsern Augen geschehen ist, so erstaunt man. Im Kanton Bern wo vor 24 Jahren kein Geistlicher einen Katholiken mit einer Protestantinn trauen durfte, wo die katholischen Gesandten mhseelich eine Meße lesen laßen durften, hat nun ein Privat Mann eine Kappelle und eine Frstinn eben so in diesem freyen Lande. Ist das Aufklrung? Behte Gott! Gewinnsucht u. Politik. Gestehe daß außer den franzçsischen Debatten und der englischen Opposition alles was çffentlich geschieht zum belwerden elend ist. Welche Schwche, Rabulisterei, Bauernstolz und Inconsequenz in der Preußischen Politik! und dann des Kaiser Alexander cagoterie! ich werde Herrnhuter – die haben ja mehr Privilegien wie die Kron Groß Wrdentrger.  propos von grenzenloser Zeitbethçrung – da hat ein Professor August Fischer in Wrzburg sich mit der bayrischen Regierung verzwirnt und ist verabschiedet worden – warum? weiß ich nicht; aber es ist gedruckt. Der publizirt die Geschichte seines Schicksals – das ist sehr schçn gesagt! – Darinn beschreibt er nun Lerchenfelds Persçnlichkeit – nur wahr und treffend, aber so grenzenloß lcherlich! nicht genug – er publizirt ein ganzes Gesprch mit Lerchenfeld in welchem jedes Wort den Menschen characterisirt deßen Beschrnktheit grausamlich heraustritt je hçher er steigt. Es muß doch eine jmmerliche disette an // geschickten Mnnern sein, daß sich die Staaten mit solchen Leuten herum placken! Wohl seit langer Zeit nicht ist aber ein Mensch dergestalt mit Ridikl beladen worden wie Lerchenfeld durch diese Fischersche Indiskretion. Malchus arbeitet fort. Wir sehen uns zuweilen, er ist

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kalt, treffend klug, angenehm hçflich voller attention und ais weil er sich und andrer Unwerth, zu ordnen weiß. Sie ist sehr artig und angenehm. Gesellschaftlich hat sies verfehlt indem sie nicht genug that und zu einfach ist. Sie besuchte nicht eifrig genug und nicht vornehm genug. Was mir leid thut ist ihre schlechte Kinderzucht – denn die Kinder scheinen mir Israelchen. Fr so einen Mann wren vortreffliche Kinder eine Egide. Ich habe die Freude gehabt unsren guten Dokter Gaßner Bruder durch meine Empfehlung zum Oberamtmann zu machen. Ja, ja, ich protegire. Das ist eine wthende Dankbarkeit! Dieser Tage ging ein Currir nach Rom den ich etwas nach Reinhold mit geben konnte. Ich hatte nicht Zeit zu schreiben – denn die Arbeiten wachsen mir bern Kopf – da schickte ich ihm alte Briefe von vielerlei Leuten, die ihm konnten zeigen was ich vor ein vielseitiges Leben trieb. Das ist zum Todlachen! einer von meiner guten Gesandinn Reden wird ihm gar intriguiren denn der ist voller cotterien Bosheit. Unser guter Albrecht ist nun wirklich Profeßor in Idstein und wird wohl diese Tage dahin abreisen. Der Umweg ber Stuttgardt ist wohl zu groß fr ihn. Er ist nicht klger wie sonst, aber ein Mensch der die grçßte Theilnahme einflçßt. Da schickte er uns vor kurzen mehrere Briefe die er uns whrend seiner franzçsischen campagne schrieb u nicht absendete. Voll Gte und Lebendigkeit. Der hat sich in die Nation gefunden wie in liebere Verwandte. Auch daß er mir noch Geld schuldig ist hat er sich r e c h t l i c h erinnert. Idstein ist nur 6 Stunden von Mainz u in Mainz ist Schacht und Heße – dieser Regierungs Rath u sehr angesehen. Nchsten Sommer muß Aim diese Menschen besuchen – dieses Zusammentreffen freut mich sehr und soll Albrecht gut thun. Schacht schzt Albrecht und ich habe ihn mit allen Grnden gebeten ihn halten zu helfen. Wenn der Herr Gott nur seine alte Mutter brauchen kçnnte! Die ist fatal! Da qult sie ihn Appelhofen zu verkaufen – aus bloßer alberner Unruhe. Er schreibt: Das wr sein Halt, wenn er das nicht mehr htte fhlte er wohl daß er in die weite Welt ging, es wr seine Ehre dran gebunden; er habe es mit Sorgen und Entsagung gerettet – vermçge ein paar alter Verwandter Erbschaft hat ers meist ganz abgezahlt – die Alte rgert mich! – erinnerst Du dich noch die Drcks? Die heirathen wie die warme Semmeln – u so ganz nach der Ordnung Melchisedek. Canditaten Brutjam wo sies ein baar Jahr anstehn laßen mßen und nachher jhrlich 30 Gulden aufstecken moyennant daß sie Spezeln eßen und selb 8 das Wochenblttchen halten a person 15 Kreuzer des Jahrs. Wie ehrwrdig das ist! wie brav! aber wie es erdroßelt wenn mans denkt! – Doch rath ichs jedem Mdchen. Kannst Du glauben daß ich seit 18 Monaten 60 Artikel ins Morgenblatt geliefert habe? Verzeih mirs Gott! ich bin in zarten Verkehr mit der zarten Frau v. Chezy u dem zarten Herrn v. Kozebue, auch mit Herrn Mllnern dem Verfasser der Schuld – aber nicht zart – der ist grob und ich charmant bis ers auch wird. So habe ich eine Geschichte mit meinem uralten Freund Herrn Canonikus Meyer in Hamburg gehabt. Der schrieb der Redaktion S a u g r o b sagen die Bayern. Ich antwortete: ich wr die Redaktion und nun milde, schmeichelnd, als Redaktion und herzlich und offen als Ich. Da liegt mir der Mensch als Ich zu Fßen und als Redaktion in den Armen. In der

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Antwort nmlich. Wie viele solche Vorgnge ich schon hatte! Lebe nun wohl! Schreib von allen, von Deiner // Gesundheit ganz vorzglich und Tante Sprengels. 155 In Gnzburg geht es cahin caha – Papa Schmidt hat ein bles Buch ber die Reformation von Ulm geschrieben – todtlangweilig! – Das Pffflein kanns nicht umhin. Luise grßt recht schçn. Sie hat eben viel zu thun u thut auch was sie nicht nçthig hat – stickt Hauben fr alle ungeborne Banzen. Das kçnnte sie laßen. Aber allerliebst stickt sie – viel lieber sollte sie mir fr meine geborne alte Hnde 160 Manschetten sticken; aber jeder thut was er getrieben ist. Gott seegne Dich! Schreib doch balde! Leb wohl! –

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An Carl August Bçttiger in Dresden Stuttgart 17. Januar 1818 Sonnabend

Stuttgardt 17. 1. 18 Geehrter Freund, Ihr Brief vom 19ten Dezember war mir recht willkommen. Ich sorgte um Ihr Stillschweigen und meinte warlich ich mçgte es an Theilnehmen viel ernsthafter gemeint haben wie Sie. – Ich habe in mir einen Widerspruch der Ansicht von Menschen der mir mçglich macht Harmonie in meinem Innern zu erhalten (das heißt!!! wer wr so frech zu leugnen daß er Gellerts unschzbare Worte: Bald stçren mich u. s. w. jeden Tag beten muß?) Bis ich nicht den Menschen fehlen seh, mißtrau ich ihn nie; wenn er aber vor meinen Augen gefehlt hat, von der kleinsten Sallons Snde bis zum Hochverrath so wundre ich mich nie und bin nie hintergangen. So mçgte ich sagen: ich frchte nie, aber erwarte auch nie das Bçße. – Aber das ist mehr wie  propos de bottes daß ich das  propos Ihres durch einige so liebe Zeilen ersezten Aufschubs eines Briefes sage. Frau v. Chezy hat mich mit einem sehr hçflichen Briefe beehrt in dem sie mich auffordert sie zu einer vereinten Arbeit mit mir zu veranlaßen. Im Bewußtsein gar nicht mit ihr zusammenzupaßen – sie weiß 100 Mal mehr wie ich und ist Genialisch, ich weiß sehr wenig und bin sehr altvterisch – war mir ihre Gte ngstlich; allein als Einsenderinn frs Morgenblatt, ist sie sehr zu schzen und dazu habe ich sie sehr eingeladen. Sehn Sie diese Dame? Dann bestimmen Sie sie doch auch dazu – und danken Ihr noch fr das Geschenk ihrer Schriften die mir aber Engelmann noch nicht geschickt hat. Lieber Freund, kçnnen Sie uns denn niemanden Zuweisen der eine U b e r s i c h t der deutschen Litteratur bernhme, in Form der englischen u franzçsischen, bei besonders intereßanteÆn Arætikeln gern etwas weitluftiger. Ich mußte in Cottas Namen Kozebue bitten, der schlugs ab. (ÆIst dieæ Redaktion schuld daß wir Kotzebues Litteratur Blatt n o c h n i c h t hier haben? Den 17ten noch nicht?) Wir beÆLckeæ Ubersicht – Auch wrde es recht gut sein wenn Sie uns jemanden fnden der uns ber besondre Gegenstnde der Litteratur eine Anzeige machte. kurz, pikant. Z. B. von Allen was das Reformationsfest hervorbrachte i m G a n z e n als Geist u Zeichen der Zeit. Aber

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khn und khl, von keinem Pastor noch Mystiker. Eben so ber die Tu r n S c h r i f t e n – es drfte recht gut keck u satyrisch sein – nur im litterarischen Gesichtspunkt. Mir ducht Sie kennten Menschen die wohl einsehen mßten daß sie diesen Gegenstand in einem sddeutschen Blatt ganz anders behandeln drfen wie bei Ihnen. Helfen Sie uns doch damit aus! Ich fange an wegen Material auf der Neige zu sein – Meine Theilnahme am Morgenblatt hat sehr Menschlich die Folge gehabt daß Haugs Umgebungen zurck traten – mit dem Morgenblatt selbst ist das nicht der Fall – da ist Material die Flle. – Reinbecks 2ter Theil bezeichnet den Mann noch mehr wie der erste. Das ist ein heilloser Geck. Lesen Sie doch »August Fischers Dienstentlaßung«. Grausamer ward nie ein Mensch mit Ridikl bedeckt, indem man ihn n u r nach dem Leben schilderte, wie Fischer Lerchenfeld bedekt. Die Schilderung ist treffend wahr. So lange der Mann Subaltern war, befriedigte er, nun er oben steht, giebt er Blçßen jeder Art, nur nicht der Redlichkeit. – A l s o , H e y n e n s Nachlaß giebt keine Lese frs Publikum? so gehts oft. Und seinen Briefwechsel wird Heeren nach seiner, sehr ehrenwerthen, Denkart nicht benuzen wollen. – Ich arbeite tapfer – aber mir fehlt ein mnnlicher Geist der mich leite, beherzt mache. Aim lernt sehr wacker, Luise // ist ertrglich wohl. Von Wangenheim hçr ich nichts. Malchus hlt sich. Klug, artig, klar, gemeßen – ein Ausdruck vÆonæ Uberlegenheit und – Menschengering schzung – so kommt er mir vor. Leben Sie wohl werther, lieber FrÆeund.æ Denken Sie an mich u mein Geschft und sein Sie meiner Ergebenheit gern versichert. Therese Huber.

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Ich bitte, bernehmen Sie diesen Brief zu bestellen. Ich weis die Adreße der Dame nicht – denn DÆresæden ist doch groß genug um mehr als den Namen zu bedrfen.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 17. Januar 1818 Sonnabend

Sie sehen aus beikommenden Brief daß deßen Inhalt einzig dem Morgenblatt angeht, ich also rechtlich die Auslage des Porto 25 Kreuzer zurck erbitte. Aus dem Inhalt ersehen Sie ferner daß Herr v. Cotta die Einsender entweder verschieden honnorirt (welches mir nach andern Berichten wahrscheinlich ist) oder Herr Pfeilschifter falsch berichtet ist. Einen Correspondenten fr Leipzig 5 bedrfen wir gar sehr, da Wendt uns vernachlßigt und Sachsen doch eine sehr intereßante Gegend ist – ich nehme daher seine Correspondenz an. Was nun das kleine Manuscript der Frau v. Krdener anbetrift, so ists ohne Zweifel sehr intereßant und wrde sehr rgerlich sein wenn es Jemand anders bekm – sehen Sie hier wie ich es behandle um es fr Herrn v. Cotta zu erhalten. Ich glaube also 10 meinem verehrlichen Freund in Italien am besten zu dienen. Bitte aber den Brief durch Post zu bestellen denn das Krdnerische Manuscript mßte schnell erscheinen.

Abb. 11

Paul Usteri. lgemlde von Hans Jakob Oeri. um 1818.

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 17. Januar 1818

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Sonnabend

St. 17. 1. 18. Mein sehr verehrter Freund, Ich mag es auf das Cottaische Paketwesen nicht ankommen laßen um mit Ihnen zu schwazen, und was mir am Herzen liegt vorzutragen. Irrenhuser und Armenwesen habe ich unmittelbar nach einander gegeben, so bald ich Luft hatte, weil ich deren Inhalt fr so sehr nzlich halte. Hoffentlich kann ich nun alsobald eine andre der grçßern Sendungen beginnen. Ich sehe wohl daß ich berhaupt mehr Raum gewinne je lnger ich dabei bin, weil ich nur die Einsendungen annehme die wirklichen Werth fr uns haben (natrlich ist das eine individeelle Ansicht, wie unpersçnlich ich und die Redaktion auch zu sein streben.) alles Andre sende ich sogleich mit aller ersinnlichen Hoflichkeit zurck. Die vorige Redaktion welche vielleicht nicht 6 Briefe im Jahr schrieb, nahm alle drogue an; darber entstand ein solcher Wust daß die Wahl schwer und ein solches Drngen der wartenten Autoren, daß einem der Kopf wirrsch ward. Allein nun sehe ich Licht zum Beßern, nach bester Meinung. Menschliches luft allseitig mit unter – von mir aus Mangel an Urtheil, dann muß man Hie und da den Autor bercksichtigen, wie Jean Pauls ekelhaftes Neujahrs hachis und Frau v. Chezys Faßliche Sonette auf Schenkenberg u dergleichen; aber so viel mçglich beschrnke ichs. Wegen dieser Ordnung haben wir auch nun Plaz zu Correspondenz Nachrichten, und ich bemerke daß Sie uns lange nichts schenkten. Kçnnten Sie uns nicht ber Kocsiuskos lezte Tage in Correspondenz Form etwas sagen? Und ber sein Leben? schenken Sie uns darber nichts? – Ebenso hoffe ich in den nchsten 2 Blttern mit dem lsterlichen Catalog deutscher Litteratur im Litteratur Blatt fertig zu sein, und keinen mehr anzufangen. Das war ein Einfall von Cotta der von keinem Menschen Dank erwarb und alle einzelne Anzeichen ver- // alten machte. Ich habe vielen Verdruß davon gehabt. Nun hoffe ich wird ein Ende damit sein da ich çkonomische Grnde angefhrt habe. Jezt bitte ich Sie sehr, wenn Ihre Stimung es erlaubt, uns einige Kritiken ber historische und nicht wißenschaftliche gelehrte Werke zu schenken. Ich schme mich einen Mann wie Ihnen Romanen Kritik zuzumuthen, allein Sie haben einige Male Romane welche in die Zeitgeschichte eingriffen behandelt, und ein so reifes Urtheil ist eine Wohlthat. Sollten Sie auch Reisen unter die Hnde bekommen, so denken Sie gtig ans Litteratur Blatt. – Haben Sie Dank fr Ihre Rede die ich mit Freude und Belehrung las. Verzeihen Sie daß ich ein G e s c h e n k aus den Hnden gab – ich schickte sie Blumenbach weil ich eifrig darauf sinne ihm Freude zu machen der mir in meinem Sohn so viele Liebe erweißt. Denken Sie nur meiner ErzThorheit nach! Wenn mir etwas daß Menschen die mir werthe und lang zugethane Freunde sind verfaßten gengt, meine Erkenntniß mehrt, meinen Verstand klar wird, so prfe ich mich ordentlich rebellisch gegen mein Urtheil: ob auch nicht der Dnkel: ihre Ansichten sein die

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meinen; nicht die Vorliebe: sie sind Deine Freunde, mich besticht. Das thue ich mit allen was Sie schreiben, das thue ich bei dem Wohlgefallen was die Auswahl und die Behandlung der Materien Ihrer Einsendungen in mir erregt. – Freundschafts blind bin ich leider sonst nicht – Ach ich war es zu meiner Qual nie in Freundschaft u in Liebe! ich sah immer wo der drohende Pfeiler stand ber dem das Glcksgebude einbrechen mußte, und alle schlechten Steine die man hinzutrug – – – da hat mein wackrer, sehr lieber Prlat Schmid eine Geschichte der Ulmer Reformation geschrieben die im Form und Styl mir von Herzen leid thut, indem sie so holperich und drr und pastçrlich ist daß ich nicht begreife – oder viel mehr: daß ich klar sehe, der Pastor lßt sich nie ganz // ablegen, und wir kçnnen nie einen, von unsern Beruf ganz abgesonderten Gesichtspunkt whlen, wenn es mit diesem Beruf ein Ernst ist. Nun gestehe ich Ihnen aber wohl daß ich nicht begreife wie es Jemand mit dem Luthersthum der Reformation ein Ernst sein kann. Dem Lutheraner kann, soll u muß es ein Ernst sein Lutheraner z u b l e i b e n (bis sein G e w i ß e n ein andres fordert; dann helf ihm aber Gott – da gehçrt er nicht mehr unter die beurtheilbaren Leute) aber wie er wirklich den großen u kleinen Katechismus vor Denkfreiheit, oder einen Koppe, Kosegarten und manchen Kandidaten den ich lehren hçrte fr einen Lutheraner halten kann? – das begreif ich nicht. Ich habe Malchus nun mehrere Male gesehen. Daß der Mann g e s c h e u t e r ist wie die hiesigen seine Herrn Collegen u einige Andre; das scheint mir sehr plausibel. Kalt, gemeßen, mild im Ton der Stimme, klar im Ausdruck, im Sinn des Gesprchs unverholen wie Jemand der nur was er will sagt, aber sorgloß w i l l; weil er das Urtheil wenig und die Mensch gar nicht schzt – so kommt er mir vor. Er hat keinen Welt Anstand, aber keine gaucherie; er arbeitet grenzenloß und sagte ziemlich schneidend bei Winzingerode: so lange ein Staatsbeamter ein Blatt Akten im Kabinet liegen htte, htte er keine Zeit zum Hofball. Seine Frau ist sehr intereßant, spricht offen von ihrer schweren Zeit die sie heldenmthig ertrug (verlezt aber die Etikette ohne Uberlegenheit des Geistes zu zeigen – das ist nicht weise.) – denn es fehlte ihnen fast am tglichen Brod das sagten mir Augenzeugen – nur eins mißfllt mir – ihre Kinder scheinen schlecht erzogen. Der lteste studiert in Heidelberg, einer ist hier StandartenJunker, einer zuhause u ein green girl von 16 Jahr die herzlich albern Zeug unvorsichtig pappelt. Meine Jungfer // die einmal 1 1/# Stunde dort auf unser Weggehn warten mußte, hatte Gelegenheit die jungen Herrschaften mit Gesinde u dergleichen ungeziemlich umspringen zu sehen. Wohlgezogne Kinder sind meines Bednkens ein so wichtiges Bestandtheil brgerlicher Rechtlichkeit daß mir fr Malchus deßen Mangel recht leid thut. Ich weiß welche Egide mir meine gute Wrmchen waren! in Neuchatel und hier. Man achtete die Fremde zuerst weil ihre Kinder wohlgezogen waren, denn die Eltern kannte man noch nicht. Außer diesem Malchus ist aber Unzufriedenheit genug ber die andern Minister u ersten Beamten. So macht Maucler der Domnen Direkter u Ober Hof Indentant alles unzufrieden. Kurz – Klagen und Spott genug wohin nicht des Kçnigs persçnlicher Einfluß reicht. Dieser aber versçhnt und gewinnt herzlich. Von Wangenheims hatte noch niemand eine Zeile; sein verdrngter Vorgnger erzhlte seiner Frauen innigster Freundinn: Hartmann:

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daß er (Wangenheim) hoch spielte, schwer theure Pferde kaufe und seine Knaben tglich in der Equipage in die Schule fahren ließ. Leider sieht das Wangenheim u seiner Frau hnlich! Wr ich aber Frau v. Hartmann gewesen, so htte ich mir das nicht von meinem besten Freunde erzhlen laßen – besonders nicht von seinem Antagonisten. – Nun! – Weltlauf. Fragen Sie doch in Ihren Buchlden nach einer kleinen Schrift: Professor August Fischers Darstellung seiner Entlaßung aus bayerschen Dienst. Der Autor giebt eine Beschreibung von Lerchenfelds Persçnlichkeit und ein Gesprch mit ihm das des Mannes ußres und Innres mit unseeliger Lebendigkeit und Wahrheit schildert. So lange Lerchenfeld Subaltern war, befriedigte er als Beamter u Mensch – nun hat ihn das Glck an sich selbst irre gemacht und seine Beschrnktheit als Mensch und // Beamter tritt grell hervor. Mçge doch Gott jeden braven Menschen bewahren daß er an eine unangemeßne Stelle im Leben gestellt wird! Lerchenfeld hatte von jeher Selbstgeflligkeit – sie ist leicht Folge des Verdienstes sich ganz allein aus dem Druck der Umstnde herausgeholfen zu haben (rcksichtlich der Verstandesbildung) und wir betrachten unsere Bildung wie eine Trophe. Der Mann ist vçllig ridikl gemacht durch diese Darstellung. Im Jahr 1813 hçrte ich ihn ein ganz hnliches Gesprch mit dem Akademiker Breyer fhren – der ehrliche Mann dozirte, und wenn Breyer sprechen wollte, winkte er mit der Hand, oder fchelte vielmehr seine Worte weg – Breyer hatte dabei die armseelige courmacherei n u r z u b e w u n d e r n was unverdautes Zeug war ber den Werth der Feudalitet. Nun glaube ich fast daß Lerchenfeld sein Theilchen an dem heillosen bayerschen Concordat hat. Diesen Schandmantel, Stickkßen und Galgenstrang des Jahrzehnds – Wie wird dieses Stcklein umgekehrt werden? wo haben wir Deutschen dazu ein Mittel? – Uberhaupt ist Lerchenfelds Administration also daß Montgelas in jeder Rcksicht regrettirt wird, nur nicht in der der Ehrlichkeit – da wirft man wohl Lerchenfeld auch keinen Schatten von Beschuldigung vor. Allein gnzliches Liegenbleiben der Geschfte weil er die Wuth aller kleinen Kçpfe hat alles selbst zu thun wozu er einen Subalternen brauchen soll, dabei contrarirt er sich immer mit Wrede der den Einfluß des strkern Geistes u freiern Menschen hat. Herder ist Lerchenfelds Pylades wie immer, muß aber nichts davon provitiren, denn er avancirt nicht und zahlt seiner geschiednen Frau den versprochnen Jahrgehalt so wenig daß sie in 4 Jahren statt Jhrlich 400 Gulden erst in 2 remissen 1/% der Summe erhielt. Natrlich ist das eine nie zu berhrende sache. Gott helfe den armen Mann und der armen ÆFrau.æ // Schacht aus Hofwyl erfreute mich durch seinen Besuch. Er ist nach Mainz berufen – dort findet er einen andern, wackern HofWyler Lehrer, Heß, der Regierungs Rath ist; sechs Stunden weiter, in Idstein ist Albrecht Professor der Naturgeschichte – In den Sommerferien wird Aim seine drei liebsten Lehrer besuchen. Ich konnte Schacht von Aim das Beste sagen, denn Blumenbach und meine Mutter so wie des Jnglings Briefe zeugen auf das Erfreulichste fr sein Herz, seine Sitten, seinen Geist. Schacht bezeugte dagegen mit edeln Unwillen den Ungrund von Fellenbergs schndlichen Beschuldigungen. Aims freyer, ja stçrriger Geist erboßte Fellenberg. sein festes Beharren der Mutter anzuge-

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hçren, sich fr Bayern zu bilden, nicht fr Hofwyl, a u ß e r Hofwyl Vollendung zu 130 suchen, nicht nach Hof Wil zurckkehren zu wollen, Zge die er mich beschul-

digte ihm aufgedrckt zu haben, machten ihn zu des Jnglings Feind. Schacht meinte daß seine ungeziemenden Drohungen gegen mich einzig aus der Furcht entstanden wren: daß i c h gegen Hofwyl schreiben wrde. Ich berhrte diese Dinge gegen Schacht sehr leicht und mild. Wir schwazten viel mehr von deut135 schen Intereßen. Dieser Schacht ist ein klarer, bestimmter Mensch. Viel zu thun habe ich – wohl ein bischen zuviel weil ich die Abendstunden der Gesellschaft widmen muß von 7–10 oder 6–9 – und oft endlose Besuche mich fast umbringen! Luise geht Anfang Merz Claire im Kindbett warten – das ist hart fr mich, aber recht. Luise hat eine ertrgliche Periode – Ich habe çftre Fieberanflle 140 die um 3–4 Uhr kommen, mit großer Heftigkeit bis gegen Morgen dauern, Hize, Gliederschmerz Kopfweh dann mit Schweiß enden und nach 18 Stunden ganz vorber sind. Das ist nrrisch! Ich wnsche Tçchtern und Enkeln Freude u Gesundheit. Leben Sie wohl! Herzlich verehrt von 145 Th. Huber // Meinen Dank fr die Nachricht von Lausanne. Tautphus bringt sein Israelchen selbst dahin und wird Sie in weniger Zeit – Tagen vielleicht besuchen. Was Sie ihm thun dank ich Ihnen – es ist ein schlichter wackrer Mann, der, wenn er nicht eben von einem Gesandten Diner kommt, manichfaches Intereße hat.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Wilhelm Thrmin in Paris Stuttgart 19. Januar 1818 Montag

Theremin Ew. erlauben der Redaktion nochmals die Bemerkung daß Ihre lezten Einsendung bei dem unbezweifeltsten Werthe nicht den Karakter haben welchen das Morgenblatt ausbedingen muß. Die Geschichte der Kunst und Handwerke ist fr das5 selbe zu weitluftig in technischer Rcksicht; die Leser des Morgenblatts suchen, und lesen darinn keine technische Artikel und das Blatt hat keinen Raum dazu. Außerdem sind viele nicht neu, indem sie uns aus englischen Blttern frher zukommen. Die Rettungsanstalt las Redaktion schon in andern Blttern, eben so die Umwandlung des Gußeisens welche sogar schon Von hielndischen 10 Meßerschmieden gebt wird; eben so die Metalllackirung welche eine Fabrik in Eßlingen schon nachahmt. Der Gedanke selbst ist vortrefflich und vielen Dankes werth, Redaktion muß aber bitten diese Notizen sehr kurz zu faßen und die technische Erlutrung nur in ihren Hauptresultaten anzugeben – anders paßt sie nicht in unser Blatt. Ew. belieben dann nur anzuzeichen: an welchem Ort

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der Leser ber diesen Gegenstand, den wißenschaftlichen Unterricht finden kann. In Rcksicht von Ihren schzbaren Litteratur Anzeigen ist der Fall abermahl der: daß wir e i n e m einzelnen // Werk nicht so viel Raum widmen kçnnen wie Sie Herrn Naudet schenken. Deutschland hat außerdem eine sehr zuversichtliche Uberzeugung diese Gegenstnde schon beßer behandelt zu haben, die bloße Lese Welt, mit der wirs zu thun haben, hlt sich also nicht gern lange Zeit dabei auf. Wir bitten dringend Ihren unverkennbaren Scharfsinn und leichte Darstellung auf allgemeine Ubersichten der franzçsischen Litteratur zu wenden, wo Sie das Beste und pikannteste aller Fcher kurz Anzeigten, und nur da sich verweilten wo das Publikum sich besonders lebhaft mit einem Werk beschftigt hat. Die Geschichte des Schiffbruchs der Medusa, endlich, ist schon in vielen deutschen Blttern erschienen. In den Miszellen fr neuere Litteratur in der Allgemeinen Zeitung u der Elbischen Zeitung. Wir drfen sie nicht mehr benuzen, bis auf Ihre lezte Einsendung, die schreckliche Behandlung der Verunglckten in St Louis, welche Redaktion noch nicht las. Redaktion bittet Ew. darauf zu achten daß alles was von England ausgehen kann, sehr schnell in die norddeutschen Bltter kommt, von Frankreich aus also u n v o r z  g l i c h gemeldet werden muß um neu zu sein. Schließlich bitten wir nochmals dringend Ihre Nachrichten deutsch zu verfaßen da wir gençthigt sind die Ihren bersezen zu laßen u Herr v. Cotta sie also doppelt zu bezahlen gençthigt ist. Mit ganz vorzglicher Achtung

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An Johann Friedrich von Cotta in Rom Stuttgart 19. Januar 1818 Montag

Stuttgardt den 19.1.18 Werther Freund, Ich hçre aus Ihrer Handlung mit wahrer Freude daß es Ihnen und den Ihren wohlgeht. Mçge es ferner also sein! Ich treibe mein Leben still fort, so fleisig wie mçglich. Meine Gesundheit will mich manchmal Mahnen – da verweise ich sie an 5 mein mßiges, Gemts stilles Leben, und an das lezte Stndlein; das Eine zur Nachsicht, das Andre zum Bezahlen. Ich habe auch ein Logis gemiethet in Ihrer Nhe. Freilich theurer, hçher, aber sonnig und gesunder wegen der Hçhe. Beim Kaufmann Kapf oben auf Herr Canonikus Meyer in Hamburg hat sich sehr grob beklagt daß die Redak- 10 tion ihm viel gestrichen. Ich habe ihm sehr hçfliche Entschuldigungen gemacht und ihn dabei entdeckt daß die Redaktion meistens mit seiner 40 Jhrigen Freundinn Eins sei. Er hat sehr rhrend und herzlich geantwortet, und der Redaktion die Fortsezung seiner Beitrge versprochen. Auch Mllner war schwierig wegen einer Bemerkung ber Nachrichten aus Paris die er einschickte; er schrieb an m i c h 15 Therse Huber, nicht an die Redaktion. I c h antworte so genugthuend daß er ganz befriediged war. Meyer, Bçtticher, Kozebue, Rochliz und mehrere ordentliche Leute bezeigen ihre Zufriedenheit mit Ihrem Blatt. Ubrigens hat ein Herr v. Hornthal

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in Gçttingen angefangen: D i e W  n s c h e l r u t h e, ein andres Blatt erscheint 20 n e b e n Gubitzens U n t e r h a l t u n g e n in Berlin, und noch eines will Willmanns

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in Frankfurth anfangen. Campe hat das seine in Nrnberg, schließen mßen. Das neue Litteratur Blatt von Kozebue amßirt sehr, aber es wird endlich doch so bermthig werden daß es sich nicht halten wird. Er greift den Magnetismus darinn heftig an, und sehr gemein – lcherlich machen heißt nicht beweisen. Theremin macht mir so viel zu schaffen, weil er sich obstinirt seine Nachrichten alle franzçsisch zu geben, wo sie dann bersezt werden mßen; außerdem ungemeßne technische Beschreibungen von Erfindungen zu machen, die zum Theil hie zu Lande schon bekannt sind, ja angewendet werden. Eben so schickte er die Geschichte des Schiffbruchs der Medusa welcher schon in den Miszellen fr neue Litteratur und andern Heften steht. Ich habe den Artikel: Erfindungen in Knsten und Handwerken ausgezogen und also bersezt, und werde von der Geschichte der Medusa den Nachtrag: Das Schicksal der Verunglckten nach ihrer Rettung, benuzen, weil das noch neu ist. Ich habe Herrn Theremin heute zum drittenmal gebeten deutsch zu schreiben, und die Nothwendigkeit seine Gegenstnde, theils beßer zu whlen, theils krzer zu behandeln, dargestellt; so verbindlich wie mçglich. Depping schreibt hbsche Sachen, // ein Herr Reinhard aus Hamburg schreibt a u f I h r G e h e i ß sagt er, Theater Artikel – es fehlt in keiner Rcksicht an guten Dingen. Uber die naturhistorische Beilage warte ich Ihre Bestimmung ab. ber einen Mitarbeiter der eine Ubersicht der deutschen Litteratur ausarbeitete, habe ich leider noch keine Auskunft. Frau v. Chezy hat sich mit sehr schmeichelhaftem Lobe ber Ihr Blatt an mich gewandt und sich zu allen guten Diensten erboten, wobei sie drei Blumen auf Schenkendorfs Grab schickte, von ihr, Herrn v. Malsburg u Graf Loeben. Ich habe sie in Gottes Namen ins Morgenblatt gepflanzt, um dem Romantischen Kalbe nicht grade zu ins Auge zu schlagen, und Frau v. Chezy sehr schçn behandelt, Weihrauch fr Weihrauch und sie gebeten Ihr Blatt gelegentlich mit ihrem Schçnsten zu beschenken. Frau Brun hat sich auch sehr gefhl und lob voll an mich gewendet und einen artigen Artikel geschickt, will auch mehr dergleichen thun. Ein Herr Pfleilschifter schreibt einen intereßanten Bericht ber der Frau v. Krdener Aufenthalt in Leipzig u bietet eine Ubersezung ihres Lebenslauf an, von dem sie ein Bruchstck ihm vertraute – ich habe behutsam sein mßen weil der Mensch zu viel Geld forderte. Die Conzepte liegen alle in Ihrer Handlung. – Sonst geht es sehr lahm und toll in der Außenwelt zu – danken Sie Gott daß Sie draußen sind! In Stuttgart lebt man recht sedat. Der Hof hat alle Samstag Ball, nur l a m a i s o n d u r o i, einmahl war die diplomatie geladen, im Musaum ist Dinstag Damen gesellschaft wo Verstandesspiele, Musik, Deklamation, Gesprch, Karte, sich vereinen sollen. Alle Donnerstag Ball, oder Conzert. Wir gehen nicht dahin, wißen also wenig davon. Mir schien die Anregung von Lzow besonders zu kommen: Adel u Brgerstand sich Gesellschaftlich zu nhern; aber die Sache ist schwer weil beide Theile ihre Rolle vergeßen – so speißte auf dem lezten Ball der Adel alle mit Graf Beroldingen getrennt an einem Tisch – und die Damen comuniziren gar nicht mit

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dem Brgerstande. So sagt man. Das Theater soll gnzlich sinken. Auch dahin geh ich nie, also berichte ich nur was ich hçre. Alles was mich angeht bleibt beim Alten – ich suche meine Obliegenheiten zu erfllen, bitte Gott um Kraft dazu, 65 habe wohl Sorge darum, aber noch mehr Mut, und geistes Genuß fehlt mir nie, so wie Freude an der Sonne und an der Hofnung daß die Bume nun bald grnen, die Blumen keimen sollen. Leben Sie wohl und genießen Ihre Reise. Mit herzlicher Ergebenheit Therese Huber.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 19. Januar 1818 Montag

Bitte um Besorgung der Briefe an Theremin sowie der an Gubitz und Fleischer mit Morgenblatts Paketen. Dank fr Erstattung der Portoauslagen. Pfeilschifters Geldnçte. Paket an Johann Gotthard Reinhold erst vorgestern abgeschickt. K. W. Thrmin: ÆGeschichte des Schiffbruchs der Medusaæ (nicht ermittelt); ÆK. W. Thrmin (Bearb.) und Th. Huber (bers.):æ Mechanische Knste in Frankreich

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An Friedrich Wilmans in Frankfurt am Main Stuttgart 20. Januar 1818 Dienstag

Stuttgardt 20.1.18. Wohlgeborner Herr, Vor einiger Zeit sagte mir der wackre Haug daß Sie ein Blatt im Karakter des Morgenblattes herauszugeben gedchten; das kam mir in diesen Tagen wieder im Sinn wie ein gesellschaftlicher Scherz mich vermogte beiliegende Kleinigkeit wieder hervorzusuchen, die voriges Jahr niedergeschrieben ward. Zugleich vertraute mir mein Freund Neuffer einige Gedichte, mit Bitte sie in ein gutes Blatt einzusenden – da ich nun denke daß Morgenblatt bleibe nicht weniger ein gutes Blatt wenn das Ihre auch gelesen und geschzt wird, auch ein Autor oft ein zartes Gefhl hat warum er lieber // einen Aufsaz an einem entfernten, als dem Ort seines Aufenthaltes erscheinen lßt, so frage ich Sie freundlich: ob Sie diese Bltter fr das Ihre annehmen wollen, und ob Sie in der Folge zuweilen andre Aufsze von mir willkommen heißen werden? Wahrscheinlich kennen Sie mich als Verfaßerinn einger Kleinigkeiten die keine Ansprche machen wollten, aber Liebe und Freunde erwarben. Meinen Namen seh ich nur mit Mißbilligung und Wehmuth irgend wo unter meine Sachen gedruckt – ich wollte er wr, wie er es zu Lebzeiten meines Mannes war, nie genannt worden; denn da gab er meine Aufsze unter seinen Namen heraus, wie ich allein stand mußte ich endlich meine Unbekanntheit verlieren, aber wo es mçglich ist nenne ich mich nicht, bedinge mir also auch von Ihnen, meinen Namen nicht zu drucken. Allein Neuffers Name ist als Dichter // bekannt, seine Ubersezung Virgils wird von Layen manchmal

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Briefe 537 – 543

lieber wie Voßens gelesen werden, und was ich Ihnen hier schicke wird Ihnen gewiß lieb sein. Sie werden uns beide honnoriren wie Ihr Plan es Ihnen erlaubt. Da ich einmal aus dem Wirkungskrais der thtigen Hausmutter heraustretend, 25 meiner Kinder beßern Fortkommen zuliebe, die Feder ergrif und bis mein Sohn ausstudirt hat, fhren muß, so ist mirs lieb daß ich eine Gelegenheit fand Sie, geehrter Herr, persçnlich zu begrßen, Sie besizen die Achtung der Wackern, und aus Achtung habe ich das Zutraun gefaßt Ihnen dieses zu schreiben. Sollten Sie fr eine der beiden Einsendungen keinen Plaz haben, so senden Sie mir ja nur die 30 m e i n e zurck, erkennen aber Neuffers Gedichte fr Werth in Ihrem Blatte einen Raum zu behaupten. Ergebenst grßt Sie Therese Huber geb. Heyne.

538.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 22. Januar 1818 Donnerstag

Bitte, beiliegende Paketsendung ber Tbingen nach Rottenburg am Neckar zu befçrdern.

539.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Eduard Horstig in Wien Stuttgart 22. Januar 1818 Donnerstag

Der eingesendete Brief aus Wien enthlt keine fr das Publikum, nur fr des Verfassers Freunde intereßante Nachrichten, ja dieser mçgte seinen Freunden in Wien nicht einmal viel Vergngen machen wenn sie ihre hauslichen Besuche namentlich im Druck angefhrt fnden, weshalb wir das Blatt mit Dank fr die 5 freundliche Anerbietung zurck weisen. // Horstig Der Inhalt dieser Antwort ist wçrtlich wahr. Es sind lauter partikular Intereßen eines blutjungen Menschen der sich an der neuen Umgebung weidet ohne Beziehung und Wahl

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 24. Januar 1818 Sonnabend

Ich bitte, meine Herrn dieses wackern Mannes – wie mir scheint, billige Forderung zu bercksichtigen! ergebenst Th. H.

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541.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Wilhelm Thrmin in Paris Stuttgart 24. Januar 1818 Sonnabend

Die Redaktion erkennt ganz die Gte und Einsicht Ihrer Antwort. Herr v. Cotta htte unsre Verabredung wegen der Ubersezung mittheilen sollen um Ihnen ihre lstigen Bemerkungen darber zu ersparen Dieser Punkt ist demnach abgethan und Sie schreiben franzçsisch oder deutsch, wie es Ihnen gefllt. In Rcksicht von Brochuren bitten wir Sie zu bemerken: daß die Auszge unvorzglich schnell bei 5 uns eintreffen mßten, um andern Blttern zuvor zu kommen, da Z. B. Lanjuinais Rede, schon seit einigen Tagen in den deutschen politischen Zeitungen gelesen wird. Außerdem mßte der Auszug als Litteratur Anzeige doch viel Krzer sein, denn als politische Schrift wrde Redaktion Bedenken tragen im Morgenblatt selbst von ihr zu sprechen, da sie was einzig Politische Gegenstande betrift 10 vermeidet. Schenken // Sie uns Ihre Beitrge ber Kunst, Litteratur Sittengeschichte, und Industrie wie bisher, so reichhaltig und Kurz wie es Ihr Geschmack mit Rcksicht auf den engen Raum unsers Blatts rechtfertigt und empfangen unsern achtungsvollen Gruß. Bleibt noch Nachricht v. Herrn v. Cotta zu geben. Theremin

542.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 24. Januar 1818 Sonnabend

Frage nach Stoffel und dessen Einsendung im November. Einigung mit Thrmin. Wie verfahren mit Horstigs schlechten Artikeln? Eduard oder Karl Gottlieb Horstig: Artikel (nicht ermittelt); Stophel: Artikel (nicht ermittelt)

543.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Gottfried Theodor Winkler in Dresden Stuttgart 25. Januar 1818 Sonntag

Ablehnung von Bruchstcken einer Rede ber Kosciuszko: bereits in vielen deutschen Blttern aufgenommen, daher zu spt frs Morgenblatt. ÆCarl August Bçttiger:æ Kosciuszkos Todtenfeier. In: Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 165 (18. 12. 1817), S. 661 f. (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 352); Gh.: Kosciuszko (Thaddus). In: Conversations-Lexicon. Bd. 5. 2. Aufl. Leipzig und Altenburg 1815, S. 424–428; Julian Ursyn

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Briefe 543 – 545

Niemcewicz: Leichenrede bey der Todtenfeyer des Herrn Tadeo Kosciuszko, ehemaligen Oberbefehlshaber der Pohlnischen Armee, den 14. November 1817. Æ1817æ(?); ÆPaul Usteri (bers.):æ Thaddus Kosciuszko; K. G. Th. Winkler: ÆAufsatz ber Kosciuszkoæ (nicht ermittelt); Morgenblatt

544.

An Johann Friedrich von Cotta in Rom Stuttgart 31. Januar 1818 Sonnabend

Ungelçste Probleme wegen der geplanten naturhistorischen Beilage zum »Morgenblatt« von Doktor Nees, der ihr die Abschrift eines Blattes das wie ein Contract aussieht schickt und zugleich Manuscript fr mehr wie 24 Bltter. Bittet um Cottas Plan, ohne dessen Kenntnis sie nicht weiterkommen kann. bernimmt die ber5 setzung von Thrmins Artikeln, wie von ihm mit Ihnen verabredet wurde: daß er die Berichte f r a n z ç s i s c h schicken, und dafr seiner Seits den Ubersezer a Bogen 10 Gulden vergten mße. Bevorstehende Abreise Luises zu ihrer Schwester Claire von Greyerz. Wnsche fr Cottas Reise. ÆAugust Goldfuß (bers.):æ Eine Krçte und eine Eidechse; Gs. Æd.i. A. Goldfußæ: Einige Bemerkungen ber Lipurus cinereus; Æders. (bers.):æ Unauslçschliche rothe Farbe; ÆChristian Gottfried Nees von Esenbeck(?) (bers.):æ Ueber das Viperngift; F. Æd.i. Ch. G. Nees von Esenbeckæ: Von der Metamorphose der Botanik; Morgenblatt

545.

An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 1. Februar 1818

Sonntag

St d. 1. Febr 18. Theurer Freund, Ihr gtiges Schreiben v. 26 Jenner nebst Beilagen erhielt ich heute mit herzlichem Danke und eile mich ber den Punkt der Geßnerischen Briefe zu rechtfertigen. Ich schrieb sogleich meinen Schwager Reuß und sendete 5 Ihnen die Antwort auf den ausgeschnittnen Schnitzel von meines Sohnes Brief, durch Cottas Handlung – das ist aber das zweite Mal daß Sie von mir, auf diesem Wege abgesandte Briefe, nicht bekommen. Ich bin betrbt daß ich aussah als vernachlßige ich von den wenigen Gelegenheiten wo es mir vergçnnt wre Ihnen einen Dienst zu leisten, eine der Ersten. In Gçttingen waren diese Briefe Geßners 10 nicht und nicht in Mnchen. Daß Sie sie haben, freut mich, aber um mich zu beruhigen, geben Sie mir so bald sich eine Gelegenheit bietet, einen andern Auftrag und sehen Sie zu, ob ich nicht einen treuen Willen habe. Dem nchst liegt mir aber der monats Bericht der Pariser Akademie am Herzen. Wir sind beim Oktober stehen geblieben und bitten a n g e l e g e n t l i c h uns 15 doch gtigst weiter zu fhren. Ich bin in großen Nachsuchen begriffen einen Menschen zu finden der uns einen Bericht der deutschen Litteratur einsendete wie wir der franzçsischen u englischen erhalten, welches ein sehr nothwendiger Beitrag ist um die abgeschmackten Kataloge deutscher Bcher zu vertilgen. Auf Cottas Auftrag mußte

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ich darum an Kotzebue schreiben – der findet es eintrglicher sein Blatt zu schreiben und hat recht. So ein Mensch mßte freilich viel Unpartheiligkeit // und Vernunft oder berwiegend viel Laune haben. Ich bat einige Mnner mir so einen aufzufinden – aber ich erhielt noch niemand. Weshalb ich recht in Noth bin. Cotta schreibt mir nur Geschftssachen. War Ende Jenners noch in Rom u rgert sich in ganz Italien das Morgenblatt nicht zu finden. Ich habe ein paar Vorflle erlebt bei denen ich befremdet war ber seine Handelsweise – wo er mit Andern verabredete, ohne mich zu unterrichten, und es endlich wenn es schief ging, gar nicht mehr zu entscheiden war, ob die Verantwortlichkeit auf ihn, auf mich, oder den dritten fiel. Sehen Sie, geehrter Freund, solche Dinge erinnern mich an Napoleon. Da denke ich denn: erweitre das von der Redaktion eines Journal S. V. Wisches, zu einer Reichsverwaltung, so ist es ein Despoten Knif – den braucht nun Cotta deßen Werth als Mensch ich seit 25 Jahren kenne und fest traue – die Folgerung verstehen Sie. Dabei fllt mir ein daß die hiesige Kçniginn alle ihre Billette in Geschften, u sie schreibt deren viele, nur mit Bleistift schreibt – Ob das g u t ist? – in jedem Sinne des Wortes Gut. Was Sie mir von der Fellenbergischen Schrift sagen, ist schauderlich aber ganz zu erwarten. Sauerlnder zeigt sich aber brav. So ein Fellenberg der den alten Pestalozzi die furchtbare Alternative stellt: unterschreibe, o d e r! kommt mir vor wie ein Lungenkranker der, die Fulniß in der Brust, erstickt wenn er den Eiter nicht aushustet, so weh ihm der Husten thut. Der // Gift ist aus der verdorbnen Brust heraus, nun ist ihm leichter bis er sich wieder huft; aber der Kranke dem Tode nher – dem moralischen. Ich bitte, schreiben Sie mir weiter, meiner Diskretion gewiß. Hier spukt der Magnetismus wieder – man verheimlicht aber es wird doch kund werden. K l e i n s Frau hatte ein rheumatisches Ubel das durch eine heftige Alteration einen Nervçsen Karakter annahm – ganz unerklrlich ward – Klein that alles vergeblich, wollte endlich eine Art B r e n n e n versuchen, da ist hier eine n a t  r l i c h e Somnamble die Doktor Kleß behandelt, die sagt a l s s o l c h e zu Kleß: Klein solle das nicht thun – nun wird der Bericht sehr wunderlich, aber der Rapport ward durch einen Wundarzt Gehlfen als Mittels Person zwischen der Somnambulen u Frau Klein, vermittels eines Kußes hergestellt – ich muß Mittel finden mehr zu erfahren – man traut mir nicht weil ich nicht des leurs bin – die Klein ist beßer wie man sagt. Ich will Ihnen erzhlen was ich erfahre. Die Hartmannsche Tochter bleibt von ihren Krmpfen frei u ist ein liebes husliches Mdchen. (die Nick magnetisirte) Leben Sie wohl! Ihr Schlangenmahl kam mir im Traum vor – bitte! rtteln Sie die Solothurner! Ich schickte einen andren Aufsaz uber Kosciuscko zurck weil ich fest auf Sie hoffe – lieber faitez un passage des anciens – der Pater Girrard? oder wie der Bell Lankaster Mensch heißt. Ist der nicht zu brauchen? Schlechte Dinte, schlechte Feder, große Eil, wehe Augen cela nexcuse t il pas ce grifonnage? mais ne nuit pas a mon amitie et ma reconnoisÆsanceæ Th. H.

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Briefe 546 – 547

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Christian David Eidenbenz in Roßwag Stuttgart 5. Februar 1818 Donnerstag

Ablehnung des Gedichts von Eidenbenz, da wir ohne ganz besondre Veranlaßung nie ein Gelegenheits Gedicht aufnehmen. Ch. D. Eidenbenz: Gedicht (nicht ermittelt)

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An Caroline Carus in Leipzig Stuttgart 7. Februar 1818 Sonnabend

Wie wenig mir auch mein armseeliges Thun Zeit brig lßt, so bedarf die Freundschaft doch nicht dieses kleinen Restes um sich zu verstehen. Theure Tochter, Ihr Andenken ist mir wohlthtig, indem je lnger je mehr, alte Treue das einzige Pfand reines Menschlichen Werthes mir scheint. Ich finde fr allen Irrthum fr Andre in mir Entschuldigung, fr alle Verbrechen den Wendepunkt wo die auf sie verwendete Kraft htte zum Guten angewendet werden kçnnen; aber fr das Vergeßen alter Freunde finde ich kein Motiv das die Wrde des Menschen wiederherstellt. Herzensdrre, Geistesleere allein kçnnen es begrnden. Finde ich dann altes LiebesAndenken wieder, so reicht mir in ihm das ganze Menschengeschlecht die Hand; denn wo ich e i n e Tugend finde, kann deren k e i n e erstorben sein. Sie geben sich alle die Hand. In Ihnen nun aber, liebe Freundinn, in der ich so viele kenne, die ich die der Gattinn, Mutter, Hausfrau mit so vieler Liebenswrdigkeit ben sah – in Ihnen sollten sie mehr Heiterkeit entwickeln. Warum, meine geliebte Tochter, bleibt Ihr Leben so umwçlkt? von Ihren Sçhnen geben Sie mir frçhlige Kunde, so viel ich weiß sind Sie vor den Sorgen des tglichen Lebens durch Ihre Lage geschzt, Sie leben in der Gegend wo Verwandte Ihnen Halt und Stze gewhren, in der Stadt wo alte Freunde Ihnen nahe sind – geben diese Grundlagen Ihnen nicht Mittel zur erheiternden Auszierung des Lebens, im Genuß der Natur, der Geistesbildung, der Gesellschaft? Sie mßen ein schweres Gegengewicht in die Wage Ihres Gemths zu legen haben, um dennoch einen so trben Sinn zu pflegen; denn das bin ich berzeugt daß zu den Gaben welche ich oben als von der Vorsicht Ihnen geschenkt erwhnte, auch noch das Andenken Ihres edeln Gatten kommt, deßen rein entwickelter Geist, deßen fromme Weisheit Sie gewiß // zum heitern Tragen des Lebens ermahnt. Gewiß, liebe Freundinn, tadeln will ich Ihren Trbsinn nicht, nicht den leidigen Trçster machen, aber hindeuten wo der Standpunkt ist von wo aus heitere Ansicht des Lebens mçglich ist, darf auch die schonendste Freundinn. Ich muß rathen das Leben aus zwei ganz verschiednen Gesichtspunkten zu betrachten – einmal: Augenblick fr Augenblick, in jedem nur das Gute genießend; oder seine Flucht abwartend wenn er schlimm ist, weil jeder folgende das Gute entfhren, das

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Schlimme enden kann, und anderseits: in so unzertrennbarer Beziehung eines Augenblicks auf den Andern, daß jedem, recht und tadelloß gelebt zu haben, die einzige Aufgabe ist. »Zwischen Ruhe und Bewegung fhrt Gott seine Rathschlße aus« sagt ein trkischer Spruch; und das fllt mir bei den Ebben und Fluthen von Wohl und Weh ein, zwischen den unser Leben verfließt. Beides ist Gottes Rathschluß – Endliches Wohl des Ganzen. Luisens Gesundheit hlt sich und wird sich halten. Daß ein solcher Sturm nicht ohne bleibende Eindrcke auf eine so junge Seele blieb, kçnnen Sie sich denken – Klugheit und Mutterliebe, muß mich wnschen machen daß ein so liebenswrdiges, aller weiblichen Bestimmung so fhiges Wesen, einen Gatten finde der den nachtheiligen Begrif den sie von seinem Geschlecht gefaßt hat, schwche, das Gesez legt diesem nichts im Weg, aber ihr Gemth wird sich schwer dazu entschließen und ihre Lage ihr schwerlich Gelegenheit geben. Dieses lezte zu erlutern bedrfte es sehr vieler Erklrungen. Der beßre Brgerstand in dem Luise Solidement einen Gatten wnschen kçnnte, ist hier so gemein und roh, daß Luisens Bildung ihn abschreckt – ein brgerlicher Schwabe flieht ein so zartes gebildetes Mdchen. Dieser Mangel an Bildung, an Ton, ist nun schuld daß wir, gegen unser Wnschen, unser Streben, // unsre Neigung mehr in dem vornehmern Zirkel leben, der uns als seines Gleichen behandelt weil gleiche Sitte und Art uns gleichstellt. Dazu trgt notre qualit dtrangres bei und mein Pradikat von das ich als bayrische Beamten Frau in der Categorie des Standesadels von meinem Frsten habe und das mir bayersche Sitte in der Gesellschaft giebt, so wie in Wien. Diese elenden Kleinigkeiten erschweren aber die Gelegenheit Mnner zu sehen welche Luise zur Gattinn whlen kçnnten. Ein armer Adlicher d a r f nur eine reiche Frau nehmen, ein r e i c h e r der eine arme nhm, wr ein weiser Rabe; so bleiben die gebildetesten, ausgezeichnetsten Mdchen oft unversorgt (daß Luise Frau v o n Herder ist – Herder hat den eigentlichen erbAdel, ist noch ein Anstoß) – Nun! Das muß Gott fgen! – Ich htte sollen nicht so viel Papier damit verderben. Unser gesellschaftliches Leben ist sehr angenehm. Ich gehe im Brgerstand mit den gebildetsten Theil um, und bin von den Gesandschaftszirkel u dergleichen sehr schmeichelhaft recherchirt – ich arbeite froh und viel – nur meine Augen, und oft leidende Gesundheit lßt mich zuweilen mit schmerzlichen Ernst fhlen daß mein Plaz nicht der Schreibtisch sein sollte, daß ich im Schoos meiner Enkel meinen Strickstrumpf halten sollte, und ruhen kçnnen, wenn die mde Natur es fordert. Das kann ich jezt nicht. Oft bin ich wohl recht mde, mein Kopf recht zerschlagen – dann ruft mein fester Wille die Kraft wieder hervor – denn ich habe kein einziges knstliches Mittel mich zu strken – ich trinke nie Wein, nie nehme ich eine strkende Arznei, nie eine Taße Kafe a u ß e r der Zeit. Ich eße s e h r wenig, fast kein Fleisch, nur einmal des Tages, Abends trink ich Thee und meine Lieblings Nahrung ist Milch, Zuckerwerk und sßes Obst. Dabei bin ich 54 Jahr, schlafe 7 Stunden, arbeite 12–14 habe noch alle Zhne und laufe schneller wie eine meiner Tçchter. Oftres Fieber und Brustzuflle, Kopfdumpfheit und Gliederschmerzen, nebst meinen ewigen Augenleiden wollen mich oft niederdrcken, mßen aber immer wieder weichen, sie mçgen toben wie sie wol-

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standskraft? Was habe ich gelitten, gearbeitet, entbehrt und dabei 54 Jahre! – Und muß noch das Leben wnschen. Ich muß meinen Sohn fort unterstzen bis er seine Studien geendet, und dann erleben daß Therese, nachdem sie in Berlin fertig ist, hier oder sonst wo, mit Luise ein Unternehmen gegrndet das ihre Subsistenz sichert, da ihr kleines // Vermçgen das nicht kann, und Handarbeit dazu nicht hinreicht. Jezt weiß ich noch nicht wie? Therese hat Wißenschaft, Luise elegance, weibliche Geschicklichkeit in hohen Grade – ich denke sie werden etwas fr weibliche Bildung thun kçnnen. Doch das ist liegt in den Hnden der Zukunft. Nur das sehen Sie, daß ich noch keine Muße vor mir sehe. Aim entwickelt sich sehr genugthuend. Gescheut, fleißig, gelehrig, rein sittlich, fest und fromm, gewinnt er seiner Verwandten Liebe und strebt vorwrts. Meine Greyerz erwartet leider wieder ein Kindbett das ihre Gesundheit von Neuen trbseelig zurckgeworfen hat. Luise geht in 14 Tagen nach Gunzburg die Kinder indeß zu versorgen. Sie schreiben mir von meiner Litteratur Beschftigung auf eine sehr schmeichelhafte Weise – ich lege vielleicht mehr moralische Wichtigkeit in meine Leistungen als andre Schriftsteller, aber schriftstellerischen g a r nicht, als in Rcksicht der Moral. Ich wollte daß die Lesewelt darinn Ernst lernt, dann mçgte sie es verwerfen und alles zu Makulatur werden. Die lstelnde oder frçmmelnde Wendung unsrer schçnen Litteratur die giftige oder Aufgeblasene unsrer Geschichte, (der deutschen Nation) die mystische oder unverstndliche unsrer Religiositet – alles drckt und ekelt mich – zulezt legt denn unsre D e u t s c h h e i t aus Gift, Rohheit, Dnkel und Feigheit zusammengesezt das lezte Gewicht auf die Waage meines Unwillens, – und ich lache und spotte im Gesprch so wie ich mit der Feder nur ernst sein mag. Meine liebe Freundinn, Ihr Carus hat manche wehe Stelle im Herzen weniger gefhlt durch seinen frhen Schlummer – so mein Vater – und Forster und Huber sehen von dort vielleicht mit hoher Freude daß sie nicht vergeblich strebten – und dieses herrliche Gefhl verbindet sie dort am innigsten mit Carus und Heyne und allen die das Gute erstrebten, wie verschieden auch ihr Ziel war, wie verschieden i h r Gutes ihnen auch vorkam. Heute und immer Ihnen ergeben und wnschend es Ihnen in Rath und That zu zeigen mit liebendem Sinn. Therese Huber. Stutt. 7. 2. 18.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 10. Februar 1818 Dienstag

geht der das Intelligenzblatt an?

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Georg Christian Otto in Bayreuth Stuttgart 10. Februar 1818 Dienstag

Der verehrliche Herr Verfaßer hat sehr richtig geurtheilt daß sein Aufsaz sich fr das Morgenblatt nicht eignen kçnne. Die Redaktion zweifelt auch daß des Herrn Geheim Hofrat v. Cotta Geschftstrger whrend seiner Abwesenheit, in Italien denselben auf einen andern Wege ans Licht fçrdern kçnnen; da aber dieser Aufsaz fr ein großes Publikum von dem entschiedensten Werth ist, so bedarf es von 5 Seiten des Herrn Verfaßers wohl nur die Mhe der Einsendung an die Redaktionen manches andern Blattes um ihn mit Dank aufgenommen zu sehen. ________________________________________________________________ Ist diese Antwort Ihnen recht? ich habe geglaubt es ziehe Sie aus aller Verlegenheit wenn die Redaktion des Morgenblatts die ganze Sache Abtht da ichs un- 10 mçglich halte daß Herr v Cotta einen Aufsaz g e g e n eine kçnigliche Verordnung irgend wo aufnhmen mçgte. Da der Aufsaz aber außerdem viel Werth hat, so wnschte ich daß Sie den Mann bald Bescheid gben.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 10. Februar 1818 Dienstag

Mçchte ein g e h e f t e t Exemplar von Gçthes e r s t e n Theil ber Italien fr Antoinette von Malchus ausleihen und fr sich selbst noch einmal das Buch von August Fischer. ÆChristian August Fischer:æ Geschichte der Amtsfhrung und Entlaßung; Johann Wolfgang Goethe: Aus meinem Leben. Abt. 2. T. 1 (= Die Italienische Reise, Bd. 1)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 11. Februar 1818 Mittwoch

Wiederholung der Bitte um das Ungebundne Exemplar von Goethe. Stehe dafr. Th. H. Johann Wolfgang Goethe: Aus meinem Leben. Abt. 2. T. 1 (= Die Italienische Reise, Bd. 1)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 11. Februar 1818 Mittwoch

Bitte, Herrn Pahl ein Exemplar des Buches nebst beiliegenden Brief zu senden. Pfarrer Pahl hat eingewilligt, Memminger zu recensiren

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Briefe 552 – 554

Johann Daniel Georg Memminger (Hg.): Wrttembergisches Jahrbuch. Erster Jahrgang. Stuttgart und Tbingen 1818; ÆJohann Gottfried Pahl (Rez.):æ J. D. G. Memminger (Hg.): Wrttembergisches Jahrbuch. In: Literatur-Blatt Nr. 15, S. 57–58 zum Morgenblatt, Nr. 92 (17. 4. 1818).

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Christian Moritz Engelhardt in Straßburg Stuttgart 12. Februar 1818 Donnerstag

Annahme von Engelhardts Auszug aus McLeod, wenn er in der m ç g l i c h s t e n E i l e eingeschickt wird: nur die intereßantesten Punkte ausgehoben, besonders ohne Nautische gelehrte Bemerkung. Er msse sehr pikant eingerichtet werden, um nicht hinter den bereits von Kotzebue in seinem Litteratur Blatte verçffentlichten 5 Auszug zurckzufallen. Æanonym (Rez.):æ Henry Ellis: Journal of the proceedings of the late embassy to China. London 1817. In: August von Kotzebue (Hg.): Literarisches Wochenblatt, Bd. 1, Nr. 26. Weimar 1818, S. 204; ÆCh. M. Engelhardt (bers.):æ Besuch der Ksten der Chinesischen Tartarey und von Korea, und der Insel Lew-Chew. (Aus der Reise der Fregatte Alceste unter Kapitn Maxwell, beschrieben von Sir John Macleod, Schiffswundarzt.). In: Morgenblatt, Nr. 56 (6. 3. 1818), S. 221–222; 57 (7. 3. 1818), S. 225–226; 58 (9. 3. 1818), S. 229–231; 59 (10. 3. 1818), S. 234–235; 60 (11. 3. 1818), S. 237–238; 61 (12. 3. 1818), S. 241–243; 66 (18. 3. 1818), S. 261–263; 67 (19. 3. 1818), S. 266–267; 68 (20. 3. 1818), S. 271; 71 (24. 3. 1818), S. 283; 72 (25. 3. 1818), S. 285–287; 73 (26. 3. 1818), S. 291–292; 74 (27. 3. 1818), S. 293–295; ÆK. W.æ GÆessneær: Ueber die Volksthmlichkeit der Bretagner(?); John McLeod: Narrative of a Voyage, in His Majestys Late Ship Alceste, to the Yellow Sea, Along the Coast of Corea, Æ…æ, to the Island of Lewchew; Æ…æ. London 1817.

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An Victor Aim Huber in Gçttingen Stuttgart 17. Februar 1818 Dienstag

St. den 17.2.18 Du guter Mensch, ber nichts was Deine Nchsten angeht soll Dir je der Kopf, aber wohl das Herz warm werden. Bis jezt warst Du freilich zu jung als daß es anstndig gewesen wr, Dich mit Verhltnißen bekannt zu machen die, erzhlt, 5 wie ein Roman klingen, da sie in der Wirklichkeit wie jeder gute Roman, die einfachsten Vorgnge fhlender Geschçpfe waren. Der alte Herder, ein Mann der neben den herrlichsten und grçßten Gaben ein Gefhlsphantast mit herrschtigem Geiste war, ergab sich Großvater Heyne als verehrender Schler und enthusiastischer Freund in den Verhltnißen worinn 10 Gelehrte und Mnner berhaubt, ein Lebensalter durch Freunde sind und als Freunde sich verehren, ohne daß eine Gemeinschaft intelektuell und dem Herzen oder der That nach, entsteht. Genug von meinem 9 Jahr an kannt ich ihm als meines Vaters F r e u n d. Wie ich nach der Schweiz ging im 18ten Jahr mit

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Blumenbachs und spter wie ich nach Polen ging, und wieder heraus, pflog ich persçnlichen Umgang mit der Familie; Herder hatte meinen Vater, Vater Heyne genannt, er nennte mich: Tochter Therese, und das schwrmerisch innige Verhltniß erbte zu mir ber. Jahre und Begebenheiten verstrichen vom Jahr 1788 bis 1804 eh Dein Vater starb. Da war der alte Herder gestorben und die Mutter Herder schreibt an Deinem Vater ihn um Rath zu bitten wegen Anstellung ihres Sohns Emil im bayerschen Forstdienst. Ihr Sohn Adalbert hatte mit geborgten Geld ein großes bayersches Gut gekauft, unser Kçnig hatte der Familie bayerschen Adel geschenkt, er bot Emil Dienste an. Dein Vater berichtete ihr, half ihr, und starb in der Zeit. Herder ward Forsttaxator mit Raths Rang oder dergleichen u kam nach Ulm; im geehrten Andenken des alten Herders, als Deines Vaters Empfohlnen, nahm Gottlieb und Claire und wir alle ihn auf, in den Monaten wie ich Dich nach Hofwyl fhrte 1806 – Von da an ward er ganz als Sohn und Bruder // aufgenommen. Reine Sittlichkeit, ein weiches Gemth, ein feines Betragen, allgemeine Bildung, Liebe zur geistigen Beschftigung Freude an einfachem Genuß, verschmolz ihn in unsre Familie. Ich nahm wahr daß es ihm an vielen allgemeinen Kenntnißen, besonders Sprachen und Geschichte fehlte, daß er keinen strengen Beschfftigungs Eifer hatte, daß er mehr ausgab als er einnahm, aus Liebe zu Eitelkeiten und gutmthiger Schwche. Dazu zeigte er einen Hang zur Schwermuth und seine Amtslage war unangenehm. Ubereilt hatte die Regierung einen Forsttaxator angenommen eh die Mçglichkeit Forsten zu taxiren eingeleitet war. Herder hatte also gar keine Amtsgeschfte. Htte ich damals Geschfts Einsicht gehabt wie jezt, so htte ich ihn vermocht sogleich die Geschfte eines Oberfçrster, oder nur Revierfçrsters zu versehen – seine Freunde, zuerst Gottlieb, die das htten einsehen sollten, hatten nicht Sinn fr diese Nothwendigkeit und Herder verlor 5–6 J a h r in unbestimmten Nichts Thun. Ich trieb ihn bestndig zur Benuzung dieser Zeit um die großen Lcken seines Geistes zu fllen, aber gewann nichts da seine mnnlichen Freunde nicht mit mir strebten. Lerchenfeld s c h w a z t e und empfindelte mit ihm, Seutter naturphilosophirte und Mystikte, Gottlieb Forstwißenschftelte auf die neue phisiologische Manier mit Verschelchen jeder Art (so sah ich sie einst mehrere Tage Saamenkçrner zhlen) Allein bei dieser Zusammensezung seines Wesens gewann Herder die Liebe seiner Freunde, u n s r e r A l l e r, im allerhçchsten Grade. Endlich bekam er eine sehr ehrenvolle Commißion: die Forst Organisierung Tyrols. Von da datirt sich die schdliche Wendung seines Wesens. Verdriesliche Geschfte, Isolement von allen Freunden, die große Natur (nmlich: mßiges Poetisieren in ihrem ununterbrochnen Genuß.), Mßiggang (das Berufsgeschft bestand oft in Warten) nhrten seine Schwrmerei. Nun brach der Krieg aus; Osterreich fhrte 27 bayrsche Beamte Gefangen fort, ihn mit. Er ward bis gegen Agram in Ungern gefhrt, dann nach Mhren, das dauerte 7 Monate // bis er freigelaßen ward. Nun hatte er sich vollends ans Trumen gewçhnt, an ganz schwrmende Ansicht des Lebens. Dann trat die Unsicherheit seines Dienstverhltnißes ein. Ulm ward an Wirtenberg gegeben, Tyrol an Osterreich; er war an 2 Jahr o h n e Dienst u Beruf und halber Besoldung. Grade wie er aus der Osterreichischen Gefangenschaft kam, machte

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sein Bruder Adalbert, einen gnzlichen, ehrenlosen, seine Dummheit so wie seine Grundsazlosigkeit bloßstellenden Bankerot. Sein großes Gut ward von seinen Glubigern in Beschlag genommen, er vertrieben, kroch zu Emil nach Mnchen. – Hier muß ich nun wiederholen daß in der Reihe Jahre unsrer Bekanntschaft mit Herder kein Dienst der Liebe, keine Aufopferung war, die wir nicht ihm erzeigt; wie er nun aus der Gefangenschaft zu uns kam: n a c k t (aber wie ich nun einsehe hatte es ihm nie an Geld gefehlt, er hatte es aber nie nzlich verwandt) kleideten wir ihn wie einen Bruder, Luise u ich strickten ihm, Claire zerschnitt ihre beste Leinwand, ich gab meine Taschentcher – und er dankte wie ein Sohn. – Ubereinstimmend mit der Zeitepoche wo Herder ohne Beschftigung in Gesellschaft seines Bruder Adalbert mßig auf eine neue Anstellung wartete, traf noch der Umstand hinzu, daß einer seiner Jugendfreunde, der sonst so verdiente Naturforscher Schubert, gnzlich zum Mystizismus berging, und Herder durch Briefe mit sich fort riß. Adalbert hingegen als ein gemeiner Pietist ihn zum gemeinen Beter angewçhnte. Ich selbst kannte die Ausschweifungen dieser Schwrmereien damals noch wenig, und eines Jeden religiose Denkart ehrend, und seine Geistesfreiheit als ein Heiliges Besizthum achtend, begegnete Herders Irrwahn, da wo ich ihn gewahr wurde, sehr schonend, aus Denkart, und sehr liebevoll weil ich ihn liebte. Fest und beharrlich mahnte ich ihn aber an Pflichterfllung Berufsarbeit und Kenntniß Erweitrung. Wie ich einmal, bei einer blindreligiosen Schwrmerei die er ußerte, mild und ernst mit ihm sprach (in Briefen) brach er in eine so // Hildebrandtmßige Heftigkeit aus, daß ich erschrack, und damals htte ich aufmerksam werden, seinem Karakter mißtrauen sollen. Aber die Mnner um mich thatens nicht, sondern entschuldigten ihn, und ich ließ mir seine Mißhandlung gefallen. D a b e g i n g i c h d i e e r s t e S c h w  c h e. Ich liebte den Sohn mehr, weil ich ihn viel zu verzeihen hatte. Nachdem er 7.8. Monate nach seiner Befreiung aus çsterreichischer Gefangenschaft mit seinem Bruder gelebt hatte, durch Studentenwirthschaft Schulden gehuft, geschwrmt, gebetet u dergleichen (welches alles ich nicht klar wußte und liebend aus legte, sein peinliches Dienstverhltniß bedauerte, ihn zur Beschftigung mahnte, Adalbert zuredete Arbeit und Erwerb zu suchen – denn der ließ sich v o n s e i n e m B r u d e r f u t t e r n, und thut das noch, nun seit 7 Jahren! –) nach allen diesen was mir unendliche Sorge machte, nahm Herders Gemth die finsterste Schwermuth ein, kçrperliche Disposition mogte mitwirken; plçzlich schrieb Adalbert an Gottlieb: er habe Herder durch einen glcklichen Zufall am Selbstmord gehindert, Gottlieb mçgte schnell nach Mnchen kommen. Das erfuhren wir um 8 Abends, um 10 Uhr saßen wir im Wagen, reisten nach Mnchen, der kranke Mensch ward zu Claire gefhrt, ward mit unendlicher Sorgfalt gepflegt, geheilt. Kein Dienst einer Magd, einer Wrterinn den ich ihn nicht leistete, kein Bemhen moralischen Zuspruchs, Erheiterung, Aufopferung – er war viele Monate da. Da wars nun daß er Luise lieb gewann die erst 15 Jahr alt war, allein ich hatte auch nicht die entfernteste Idee daß er je mein Schwiegersohn werden sollte; ich sah ihn noch als halb Gemthskrank an, als er mich mit einer zuversichtlichen Bitte berraschte: ihm Luise zur Gattinn zu geben. Ich war von meiner Liebe fr den, nun schon 7 Jahre, mt-

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terlich behandelten Mann und meiner Sorge sein Krankes- // Gemth von neuen aufzuregen, und von der Hofnung: Die Außicht hausliches Glck zu begrnden, wrde ihm Ruhe, Stettigkeit, Fleis, Haushaltigkeit geben, verblendet, und hatte d i e z w e i t e S c h w  c h e nicht sogleich diese Idee zu v e r w e r f e n. Nicht a u g e n b l i c k l i c h s i e v e r w e r f e n d, hatte ichs nicht mehr in meine Hand ihm die Aussicht zu nehmen. Die Sache ward Plan, und Gewißheit, oft zu meiner Unruhe und Sorge. Wie nun aber der Mensch ist und sein soll, wenn er einmal etwas beschloßen hat; so fand ich nun auch die guten Seiten an dem Plan. Ich gab meine Tochter einem Mann den wir alle wie Bruder u Sohn liebten, seit 7 Jahren; der Name Herder war Deines Vaters Namen werth, sein Sohn und Heynens Enkelinn schloßen einen schçnen Bund, und wirklich nahm sich Herder nun zusammen, arbeitete und trat in eine neue bestimmte Dienst Bahn ein. Zwei Punkte blieben ein Gegenstand des Zwiespalts Zwischen uns: ich wollte das Adalbert dienen und Arbeiten sollte, und widerlegte die frçmmelnde Schwrmerei. Luise, noch Kind, erschrack sich anfangs vor den Gedanken: heirathen zu sollen; gewçhnte sich aber an ihn und gewann den Mann den sie so lange als Bruder innig geliebt, als Brutgam lieb. (Du mußt bemerken daß wir n i e an ein und demselben Ort lebten, sondern Herder nur auf Wochen zum Besuch bei uns war) Endlich wie Luise schon 2 Jahre dieser Verbindung ohne Leidenschaft und romanenempfindung aber heiter und sittsam entgegen sah, kam Alphons Sandoz in Gottliebs Haus, und faßte eine grenzenlose Leidenschaft fr Luise. Der uns allen sehr liebe, liebenswrdige Mensch von 18 Jahren, hatte die Heftigkeit eines Sdlnders. So wie dieser unglckliche Umstand offenbar wurde, theilte ich ihn Herder mit und bat um seine Genehmigung Luise sogleich zu entfernen, indem ich sie zu Hartmanns nach Stuttgardt schicken wollte, wodurch wir dann Zeit erhielten Alphons nach Hause zu schicken und die ganze // Sache ohne Aufsehen zu beenden. Alphons war in einem so gewaltsamen Zustand daß er sogleich fort mußte um Luisens Abreise nicht abzuwarten, und war selbst edelmthig genug um nach Mnchen zu reisen, Herder kennen lernen und sich also durch Vertraun und Ehre gegen seine Leidenschaft zu waffen. Herder aus einer Denkart die Eitelkeit, Schwrmerei, Mangel an Menschenkenntniß, und an wahrem Gefhl bestimmen mogte, v e r b a t und v e r b o t Luisens Entfernung, versicherte: Alphons sei ein Kind der seine Leidenschaft schnell vergeßen wrde, er wr von Luisens Liebe sicher, es sei viel natrlicher und wrdiger die jezigen Verhltniße bestehen zu laßen. Da beging i c h d i e d r i t t e S c h w  c h e, ich htte g e g e n Herders Willen Luise entfernen sollen, und g e g e n Gottliebs willen den alten Sandoz ansprechen sollen seinen Sohn abzurufen. Aber zu beiden fehlte mir der Muth. Ich frchtete bei Herder Luise in Verdacht zu bringen als liebe sie Alphons wenn ich die Sache so gewaltsam behandelte, und frchtete den alten Sandoz einen nachtheiligen Begrif von uns allen zu geben wenn ich forderte, er solle seines Sohnes Studien um solcher Romanendummheiten willen unterbrechen. Alphons kam also von Mnchen nach Gnzburg zurck (das war der Sommer 1812.). Luisens Verbindung sollte im Herbst vollzogen werden. Ich fand durch meine Thtigkeit und Verbindungen in Mnchen (die nun mir a b g e s t o r b e n sind)

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Mittel Herder von der Regierung 1600 Gulden auszahlen zu machen, die ihn im Stand sezen sollten sein Haus zum Anfang seiner Ehe einzurichten und die Schuld die m i r bekannt war, zum Theil zu bezahlen. Statt sich bescheiden einzurichten, verpuzte er mit Eleganz den einen Theil des Geldes und hing den andern an Adalbert und seine Kochinn. Alphons hatte indes, durch die // Leitung seiner jugendlich gesunden Vernunft Herder durchschauet und – leider! – verachten lernen. Je mehr seine Leidenschaft durch tgliches Beisammen sein mit Luisen wuchs, je klarer machte sie ihn Herders Mngel einsehen. »Er ist ein Frçmmler, ein Selbstschtiger, ein schlechter Wirth«, sagte er mir oftmahls. Wir brachten damals einen sehr unglcklichen Sommer zu, wo der Kummer Luisens Gesundheit zuerst erschtterte. Sie betrug sich wie ein Engel. Alphons bot ihr Stand, Reichthum, und die einnehmendste Gestalt, und sie blieb ihrem Versprechen heilig treu. Endlich traf Herder ein, die Hochzeit zu feyern und da berwltigte die Leidenschaft des armen Alphons moralische und phisische Krfte dergestalt daß er nach den gewaltthtigsten Versuchen erst Herder zum Duell zu zwingen, dann sich selbst umzubringen, tçdtlich krank ward. (Wo ich einen Auftritt zwischen Herder ihm u mir hatte in welchem Gott mich unbegreiflich strkte daß ich den, ganz zur Wuth gebrachten Alphons ein Pistol aus der Hand riß und aus den Fenster warf, und ihm die geladne Flinte entriß die er, den Lauf auf sein Herz gestemmt mit dem Fuß abdrcken wollte – Herders Krfte reichten nicht hin – nun wollte er sich zum Fenster hinaus strzen, (zu oberst in Gnzburg), zerbrach in Ringen das ganze Fensterkreuz, und fiel mir endlich ohnmchtig in die Arme.) Unter solchen Umstnden mußte Luisens Hochzeit verschoben sie aber schnell entfernt werden. Sie ging in die Schweiz aber Alphons verfiel in einem Zustand daß zwei Tage nach Luisens abreise der Arzt zu mir sagte: »nun habe ich rztlich alles gethan was ich konnte. Wird dem Menschen nicht in seinem Gemthe geholfen, so ist er in 24 Stunden wthend toll.« Damals hatte er die 7fache Dosis Brechweinstein auf einmal bekommen wovon eine // dem strksten Bauer nur im Nothfall gegeben werden darf, ohne eine Empfindung zu ußern; er genoß seit 7 Tagen nichts, war ganz kalt, sprach kein Wort, seine Augen waren glsern, weit offen und der Stern ganz ausgeweitet. So saß er neben mir auf den Sopha Tag und Nacht. Was soll ich thun? fragte ich den Arzt. »Machen Sie ihn begreifen daß Luisens Heirath nicht vollzogen ist, also noch Hoffnung fr ihn.« – Herder war nach Luisens Abreise, im Hause geblieben, sein ganzes Betragen war roh, eigennzig, widrig, ich brauchte ihn nicht zu vermeiden da ich Alphons nie verließ. Ich schrieb ihn ein Billet: er mçgte einwilligen daß Alphons durch einen Schimmer von Hofnung vor Wahnsinn geschzt wrde – er antwortete mir einige unvernnftig harte, berspannte Zeilen. gleich nach dem heftigen Auftritt, wie Alphons Herder oder sich umbringen wollte hatte ich den alten Sandoz geschrieben, und ihn den ganzen Zustand seines Sohnes mitgetheilt, mit der Bitte ihn abzuholen; ich wußte also daß er in den nchsten Tagen eintreffen wrde. Fand er nur seinen Sohn bei Sinnen und fhig abzureisen, so war die Hoffnung die ich Alphons gab, ganz gleichgltig. Ohne mich also durch Herders rohen Un-

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willen irre machen zu laßen, folgte ich der Arztes Rath. Als Arzt wrde Dich das intereßiren wenn Du die Wirkung dieser Behandlung beobachtet httest. Der Doktor war von mir gegangen, ganz hoffnungsloß, mir sagend: »Hten Sie sich vor den ersten Schrecken.« Ich war allein bei den Kranken der nun seit mehreren Tagen braungelb und unbeweglich aussah und an nichts theilnahm. Es war Mittag. Ich sagte nachlßig mit dem Nhzeug in der Hand: im Grunde sehe ich nicht Alphons, warum Sie ganz verzweifeln. Luise ist ja nicht getraut und // da Ihr Vater jeden Tag kommen kann, so hngt es ja von diesem ab ob er Herder vermçgen will Luise frei zu geben. Der Kranke richtete sich sizend auf, und wie ich eine weile ausgesprochen reichte er mir die Hand und sagte: bonne, bonne Maman! – Das waren die ersten Worte seit mehreren Tagen. Kaltbltig, den Anschein nach, fuhr ich fort, und reichte ihm, sprechend, ein Glaß Waßer und Wein, welches er trank – kurz, ohne ihn mehr zu sagen, war er nach 10 Stunden ganz bei sich und den andern Tag außer aller Gefahr. Der Arzt that einen Freudensprung – O rief er, htte ich immer eine solche Hlfe Kranke zu retten! – Herder reiste, ohne von mir Abschied zu nehmen, nach Mnchen zurck; nach wenig Tagen kam der alte Sandoz und holte seinen Sohn ab, und nie haben wir wieder von diesen Menschen gehçrt. Hçchst entrstet habe ich nach Luisens Heyrath den Vater geschrieben: »sein Sohn gliche einem Gast, der wie ein Sohn aufgenommen in des Gastfreunds Haus Feuer anlegt und dann fort ging«. Das hat diesen stolzen, herzlosen Menschen wohl noch mehr erboßt. Alphons schrieb einmal an Gottlieb: er drfe mir nicht schreiben. Das der Vater das verbot, w a r r e c h t. Er mußte alles anwenden um des Sohnes Leidenschaft zu vertilgen; aber um so mehr Schonung, Dank, Edelmuth war er uns allen schuldig, die unendlich gelitten hatten durch seinen Sohn – m i r die ihn zweimal das Leben gerettet. Du weißt wie Luise nach Hofwyl kam und Du mit ihr und Lise zurck und die unseelige Hochzeit war. Whrend Luisens Abwesenheit mißhandelte mich Herder durch Briefe ber mein Betragen gegen Alphons auf eine Art die Gottlieb untrçstlich machte, die den alten Schmid empçrte – damals htte ich Luise bewegen sollen die Verbindung a b z u b r e c h e n; daß ich es nicht that, war die v i e r t e S c h u l d d e r S c h w  c h e. Aber ich traute mir nun selbst nicht mehr. Schmid und Gottlieb tadelten mein Betragen gegen Alphons, der alte Sandoz hatte mir die unwrdigste Undankbarkeit bezeigt, Luise bestand fest darauf Herders Gattinn zu werden. Ich sah // daß a l l e We l t mich beschuldigen wrde diese Heirath abzubrechen weil ich hoffte den reichen, vornehmern Alphons zum Schwiegersohn zu bekommen, und ich war mir bewußt durch meine vorhergehende Fehlgriffe das Recht der Entscheidung genommen zu haben. Herder betrug sich bis zur Hochzeit vollig unwrdig. Du warst zu jung es zu bemerken. An dem Tage wo sie anberaumt war, kam er nicht, aus bloßer Schonungslosigkeit und Unfeinheit – um m i t L e r c h e n f e l d reisen zu kçnnen! Diese Beleidigung htte mich aufbringen sollen um noch damals zu brechen; aber Gottlieb, der in der ganzen Sache ohne alle Kraft und Ehrenstolz gehandelt hatte, war gegen diese Beleidigung ganz unempfindlich. Wrst Du statt 14, 18 Jahr alt gewesen, Du httest mit dem Degen in der Hand Deine Schwester rchen sollen. Du weist wie nun endlich

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die unglckliche Hochzeit war und wirst in Mnchen wahrgenommen haben, daß 235 niemand glcklich war. Herder hatte sein Geld so schlecht vertheilt, daß er, wie er

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Luise nach Mnchen fhrte, schon von Gottlieb Geld borgen mußte; von Schulden und Unordnung umgeben, versezte er Luisen in einen trostlosen Haushalt. Anfangs suchte ich ihn zu verstndigen, allein sein ganzer Karakter war ausgeartet, Frçmmeley, Bitterkeit, Unmuth riß die Kluft immer Weiter, Luisens Gesundheit welkte dahin. Herders Betragen gegen mich stieg immer mehr in entschiedner Rohheit, ich bereitete mich also nach Gnzburg zurck zu gehen und die Eheleute sich selbst zu berlaßen. Ganz widersinnig schlgt er Luisen, 8 Tage vor meiner Abreise vor, mich zu begleiten, um ihre Schwester zu besuchen. Erstaunt daß er die Absicht meines Weggehens nicht erkennt, welche war ihn zu berzeugen daß ich k e i n e n Einfluß auf Luisen, zu seinem Nachtheil, ben wollte, nehme ich sein Anerbiethen an. Ein paar Tage vor unsrer Abreise wie ich, absichtloß freundlich von einer einstmaligen Rckkehr spreche, sagt Herder in Gegenwart der Lise Morel, ohne alle Vor- // bereitung: »meinen fernern Aufenthalt in seinem Hause mßte er sich verbitten.« Ich erwiderte gar nichts, sondern suchte, sehr sanft, Luisen zu beruhigen, welche durch diese Unnatur ganz außer sich selbst war. Also aus meines Kindes Haus ausgewiesen, aus dem Hause des Mannes dem ich 9 Jahr als Sohn behandelt, fr ihn als Mutter gesorgt hatte. Luisens Gesundheit nahm nun so sichtbar ab daß Gaßner, Wetzler in Augsburg und Jger, hier in Stuttgart, die ich consultirte, so wohl wie ein paar Landrzte die sie zufllig beobachteten, mir erklrten: ohne eine bestimmte Beruhigung ihres Gemthes wrde sie bald erliegen. Herder hatte sich indeß in seinen wenigen Briefen bauernstolz und bermthig geußert – In dieser ganzen Zeit, von den lezten Wochen unsers Aufenthalts in Mnchen an, vermuthe ich daß Lerchenfeld ihn handeln machte, der ohne Menschenkenntniß und voll Eigendnkel, sich einbildete er werde uns terrorisiren. Endlich schrieb mir meine Mutter: daß sie Luisen ihre Arme und ihr Haus çffnen, und sie mit ihrem Willen nie sollte zu einem Menschen zurckkehren der aller Geseze der Ehre und der Dankbarkeit verleugnete. Nun schrieb Luise an Herder und bat um Erlaubniß zur Wiedererlangung ihrer Gesundheit auf einige Monate nach Gçttingen zu ihrer Großmutter zu gehen. Da er die ersten sechs Monate seiner Ehe nich fhig gewesen war seine Frau zu erhalten, da ich, so lange ich da war, manchen Marktag das Geld zu den tglichen Bedrfnißen hatte hergeben mßen, so mußte er, selbst wenn er seine Frau sonst glcklich gemacht htte, jezt bitten daß ihre Verwandten sie eine Zeitlang erhielten, in welcher er sich in Ordnung brchte. Statt deßen schrieb er trozig auf diese Bitte zurck: so eine halbe Trennung sei nicht seine Absicht, er fordre die Scheidung. Da Luise ihre Bitte mit dem Zeugniß dreier Arzte, daß sie in Lebensgefahr sei, begleitet hatte, so war dieser Schritt doppelt schlecht. Natrlich // nahm Luise dieses Anerbieten an. Sie ging nach Gçttingen, Herder machte die Klage anhngig welcher er die bliche Form gab: seine Frau habe ihn verlaßen um zu ihrer Mutter zurck zu kehren. Zugleich verspach er ihr 400 Gulden Lebensunterhalt, jhrlich. Bald erklrte er vor Gericht daß er die Ehe nie vollzogen, und also ward sie ohne Hinderniß getrennt.

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Bei seiner schlechten Wirthschaft ist er nicht fhig gewesen von der versprochnen Pension nur ein sechstheil zu bezahlen. Bei der Lage der Sachen wrde auch die rçmische curie das Sakrament der Ehe annulliren, so bald man die Kosten daran wendete, und Luise kçnnte wieder heirathen. Seitdem sah Gottlieb Herder vorigen Frhjahr wieder, wo er seine Handelsweise zu bereuen anfing. Gottlieb hat sich in dem ganzen Vorgang ohne Kraft und feines Ehrgefhl bewiesen. Er htte mehrmals als Mann rathen, helfen, kçnnen, htte seiner Verwaisten Schwgerinn Rechte vertheidigen sollen; aber er blieb schlaff. Ich hatte das grçßte Unrecht. Zuerst bei Luisens Jugend eine Verbindung einzugehen, dann sie aus Menschenfurcht vollziehen zu laßen, da Herders Charakter sich so nachtheilig ausbildete. Sieh, mein junger Freund, das ist die Geschichte Deiner guten Schwester. Sie blieb ganz ohne Tadel und ich habe meine Schuld redlich gebßt mit unendlichem Weh. Um Luisen an Lebensfreude zu ersezen was ihr diese abscheulige Ehe raubte, suche ich zu erwerben und ihr das Leben auszuschmcken. Sie wird geliebt, bewundert, geachtet, wo sie erscheint, aber schwerlich findet sie, geschiedene Frau, ohne Vermçgen, einen zweiten Gatten, noch schwerer wird sie einen whlen mçgen. Wie grenzenloß ich gelitten habe, in den vier Jahren, das sage ich nicht, aber je lter Du wirst, je mehr wirst Dus einsehen. Allein Haß und Bitterkeit ist meinem Herzen fremd. Ich kçnnte Herder heute wiedersehen, ohne Unwillen – aber htte er eine Goldgrube – nie rieth ich Luise wieder mit ihm zu leben.

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An Henriette von Reden in Karlsruhe Stuttgart 19. Februar 1818 Donnerstag

Fhlt sich ganz wehmtig, da Luise zu Claire abgereist ist wegen deren Kindbett. Nun weiß ich doch wie es einem Strohwittwer zu muthe ist. Luise, die muß alles was das irdische Leben angeht, solcher gestalt besorgen, daß ich bei allen wie der Herr in der deutschen Komçdie Æ»Das Epigramm«æ sage: Das gehçrt nicht in mein Departement. Jezt muß ich aber alles in mein Departement aufnehmen, 5 und da weiß ich nicht wo aus, noch ein. Auch allein auszugehen kommt mir recht schwer an, und die lezten Tages Stunden allein zu sizen, am schwersten. Aber es ist gut wenn sich der Mensch immer wieder von seinen Gewohnheiten loßreißt. ber unartige kleine Kinder, fr sie der einzige Gegenstand der mir eine Haß hnliche Empfindung erregt. Diskussion mit ihren Bekannten um Mßigung beim 10 Essen in der Schwangerschaft und die Frage wozu es nuze sich in Eßen ohne Noth zu bezhmen, und keine Gewohnheit ber sich herrschen zu laßen? Um berhaupt Herr zu sein, erwiderte ich; da ich im Ganzen keine Herrschaft liebe, ducht es mir gut mich zuerst von meinen Gewohnheiten nicht beherrschen zu laßen. Reflexion ber Gesprche: In den vornehmen Zirkeln rege sie oft Fragmente 15 von Gedanken in meinen Umgebungen an, welche der gewohnten Alltglichkeit ihrer Existenz eine Diversion geben, vermçge der sie sich nach einer Weile selber

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vor klger und beßer halten als die brigen 24 Stunden im Tage; im Unterschied hierzu: unter gemeinern Leuten wird auch plattes, kleinliches, boshaftes Zeug geschwazt; allein indem sie ohne Scheu am meisten v o n s i c h schwazen regt es doch oft n a t  r l i c h e G e f  h l e an. ber Stuttgarter Bekannte: Unklugheit und gesellschaftliche chtung von Grfin Wilhelmine von Taube. Wenn man mit Besonnenheit sein eignes Leben und mit Theilnahme Anderer ihres betrachtet, so erfaßt uns Wehmuth und Unwillen bei der herzloßen Gier mit der Weiber, Weiber zerreißen. Schon das einzige, große Wort des mildesten Lehrers: »wer sich r e i n fhlt, werfe den ersten Stein auf sie«; muß uns alle entwaffnen; denn die welche nie ber eine Schwche siegen mußte, war von der Natur gezeichnet und von den Mnnern verworfen, n i c h t tugendhaft –, wenn wir aber Tçchter haben, wenn wir denken daß diese vielleicht in Verwicklungen der Verhltniße deren ußerer Schein dunkel bleibt, von der Welt zerrißen werden sollen wie diese verwaißte Frau! – und das steht uns bevor; mehr oder weniger entgehn wir ihm nicht. Hohe Sterblichkeitsrate von Mttern im Kindbett seit 5 Monaten. Hofft fr Claire. Luises einzige Teilnahme an einem Ball seit 4 Jahren macht auswrtge Bekannte denken, sie drehe sich auf allen Bllen. Zusammenknfte im Krnzle und Museum der Stuttgarter, die auch liberal sein und in ihrem Museum die Stnde vermischen wollen. Das ist aber wie Eßig und Ohl gelungen, wenn mans zu schtteln aufhçrt. Bittet um Mitnahme eines Pckchens mit 6 paar Strumpfen fr Aim, wenn sie nach Hannover reist. Grße an die Tçchter. August von Kotzebue: Das Epigramm. Ein Lustspiel in vier Akten. Leipzig 1801, passim; Johannes 8,7

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 15. Dezember 1817 und 20. Februar 1818

Der Ein gang dieses Aufsazes scheint mir auf eine so auffallende Art nach Bildern und Anthitesen haschend, daß er unsern Lesern den Standpunkt einer einfachen, den Verstand aufklrenden und bestimmenden Naturforschung verrckt. Auch mçgte wohl dieser Eingang zum Beutelthieren mehr im Eingang zur ganzen 5 Naturgeschichte paßen. Denn diese Darstellung des Ganzen im Einzelnen, diese Kettenringe von Ubergang der Geschlechter in einander; lßt sich bei jedem Geschlecht wieder holen.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 26. Dezember 1817 und 20. Februar 1818

Den Aufsaz Uber Thierischen Magnetismus betreffend. Eine Darlegung des thierischen Magnetismus muß keine Vertheidigung deßelben sein. Wir sezen voraus ganz Unbefangne Leser vor uns zu haben, machen

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ihnen also die Sache b e k a n n t ohne Widerlegung einer andern Meinung. Stelle ich mich aber an den Plaz der vçllig Unkundigen, so wr der unterrichtende Weg um den Schler zu berzeugen und die Wißenschaft zu Ehren zu bringen, der folgende, und der unsers verehrlichen Verfaßers entgegen gesezte. Ich wrde mit Paragraph 24 bis zu Ende des Aufsazes anfangen, indem ich dabei strenger allgemeiner Krze mich befleißigend, alle Phrasen vermied welche den Autor als Ve r f e c h t e r der Sache bezeichnet, an deren Stelle mit sehr kaltem Ausdruck das S a c h l i c h e aussprechen. Die Vernunft begreift »einen sehr exaltirten, beglckenden Zustand« wird aber behutsam wenn »die Psyche ber der Erde schwebt.« Nach dieser Wißenschaftlichen, wie mir erinnerlich ist aus den besten Schriftstellern gezognen, meisterhaft zusammengestellten Darstellung wrde ich zu dem ersten bergehen und mit sehr wenigen Worten, mit Vermeidung der Anfhrung irgend // eines Beispiels, die Manipulation, ihre Wirkung, und die Folge derselben in den Außerungen des Magnetisirten darlegen, allein ohne alle Beweisfhrung, ohne alle Behauptung – als ein visum repertum. Ich als Laye bin mir bewußt auf diesem Wege durch wißenschaftliche Einsicht zum Vertraun auf jede neue Wißenschaft, also auch zum Thierischen Magnetismus gefhrt zu werden.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 26. Dezember 1817 und 20. Februar 1818

Botanik. Wir gestehen daß wir, uns an die Stelle unkundiger, wenn auch herzlich wißbegieriger Leser stellend, den ganzen ersten Theil dieses Aufsazes, bis zur Einfhrung Gçthens, sehr dunkel gefunden haben. Der Laye bedarf der Gewhrleistung der Namen derer welche in der Sache etwas thaten am wenigsten; wir wrden demnach sehr bitten Name Kunstworte und Systeme so wenig wie mçglich zu berhren, sondern dem Leser nur mit sehr einfachen Zgen zu sagen: s o sahen die alten Vçlker die Pflanzenkunde an (uns ducht meist Symbolisch darstellend, aber auf die vermeintlichen Krfte der Krauter gestzt – wie ihre Mythen lehren) (wo der lange Zwischenraum zu bezeichnen ist in welchem auch Theophrast gehçrt wo die Pflanzenkunde nur zur Heilkunde, zum Zaubern und Aufsuchen des Steins der Weisen benuzt wurde, auf welchem Wege manche scharfsinnige Beobachtung, manche liebevolle Beschfftigung mit ihnen statt fand, auf dem aber die Sucht Beziehungen auf andre Wesen zu finden stez zu Irrthmern fhrte, denen sich eine Klaße unsrer jezigen Naturbeobachter auf eben dem Wege der Beobachtung, wieder nahert) D e n Weg ging sie durch, bis sich Line das Verdienst der Systemathischen Anordnung erwarb u. s. w. Gçthe und die Ubrigen faßten eine neue Ansicht, die besteht in – nun das neue System dargelegt allein jeden Saz durch ein Beyspiel an einer Pflanze belegt, die durch den allgemeinsten d e u t s c h e n Namen bekannt gemacht werde, der lateinische

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aber daneben, d a n n den lezten Theil des Aufsazes der aus Gçthe genommen ist und den angemeßnen Ton hat, so sehr abgekrzt wie mçglich ist, beibehalten, ohne das Gçthe a u s g e s c h r i e b e n sei. Krze und Klarheit durch Vermeidung der Metapher und der gelehrten Terminologie muß die erste Bedingung fr den 25 Gebrauch des Morgenblatts sein.

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An Johann Friedrich von Cotta in Florenz Stuttgart 20. Februar 1818 Freitag

Werther Freund, Ich habe die Naturhistorischen Sachen alle durchgesehen und einen Manne der viel Naturgeschichtliche Kenntniße hat, einen Freund Ritters (nmlich seiner Kenntniße, denn sein persçnlicher Freund zu sein brachte einem rechtlichen Mann keine Ehre) durch Fragen und Mittheilen (diplomatisch diskret) zu Rath gezogen (den jezigen Ober Forstdirekter von Seutter, einen alten Bekannten) und kann Ihnen denn sagen: Die einzelnen Abhandlungen welche aus fremden Schriften entlehnt sind, wrden ganz zum Zwecke geeignet sein, so bald die Redaktion durch geschickte Verkrzung sie dem Raume noch mehr anpaßte; Allein die eignen Aufsaze: Z B, Magnetismus, Botanik, sind viel zu emphatisch, mystisch, poetisch und weitluf- // tig abgefaßt um unsern Zweck: unpartheiische Darstellung und Unterricht, und unserm Raum, angemeßen zu sein. Der Aufsaz von Magnetismus enthlt zur Hlfte eine Vertheidigung oder Anpreisung deßelben, dann einge 100 Mal wiederholte, lngst bekannte Geschichtchen, dann endlich worauf es ankam: den hypotesischen Zusammenhang von Ursache und Wirkung und die Art der Behandlung. Das war nun einzig was wir brauchten ohne »Engelklarheit«, und »Rckkehr Zur angestammten Reinheit« und »Abwendung vom Sinnenleben« u dergleichen. Uber Botanik, ist unklar, empfindelnd und endlich aus Gçthe ausgeschrieben zum grçßten Theil. D a s ist nun ganz recht; wenn Gçthe das Beste sagte, so mßen wir Gçthe ausschreiben; aber die 5–6 großen Seiten Phrasen mßen abgekrzt werden. Da nun unter diesen Dingen einge kleine Auf- // sze waren, die nur n e u Werth hatten, nahm ich deren 2 schon ins Morgenblatt, und werde es noch mit ein paar thun, denn in 14 Tagen 4 Wochen sind sie alt. Um nun aber die Aufsze in der Naturhistorischen Beilage so zu geben daß das bestndige Abbrechen nicht das Intereße nimmt, dchte ich Sie gben lieber s e l t n e r einen g a n z e n B o g e n? aber besonders muß ich nun bitten, wenn Sie die vorrthigen Sachen benuzen wollen, so thun Sie es bald! Doch wenn darum Litteratur-, und KunstBlatt ins Stocken gerathen mßte, htten Sie nichts gewonnen; dann wrden die Vorrthe fr diese Bltter alt, welches eben so nachtheilig fr Ihr Unternehmen wr. Ich bitte Sie mir Ihre Absicht bald zu bestimmen und Ihren Leute die nçthige Anweisung zu geben, wie sie mit mir zu einem Zwecke wirken kçnnen.

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Ich gebe jezt Conzens strittiges, altdeutsches Gedicht. Den Vorwurf gegen das Mittelalter zu arbeiten kann man nun unsern Blatt nicht mehr machen. Dieses Gedicht // ist nicht nur mittelalt sonder steinlterlich, so daß ich meine Mottos 35 antideluvisch einrichten mußte. Aber nun sind Sie doch lange genug fort gewesen, und der Wirtembergische Frhling wird Sie bald wieder zurck winken? ich fhre ein recht miserabel Leben, indem Luise nach Gnzburg ist, ihre Schwester im Kindbett zu pflegen, wo ich denn so allein bin daß ich mich selbst vergeße, weil mich niemand an mich 40 erinnert – und meine Augen allein es thun. Aber meine gute Tochter Claire, deren Gesundheit sehr leidend ist, bedurfte ihrer Schwester freilich noch mehr als ich der Tochter, und die kleine Frau – Luise – hat ein entschieden Talent zu trçsten, zu helfen und alles zu beruhigen um sich her. Gebe Ihnen der Himmel frçhlige Tage. Gedenken Sie und die Ihren freundlich 45 Ihrer herzlich ergebnen St. 20. 2. 18. Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Christian Gottfried Nees von Esenbeck in Sickershausen Stuttgart 21. Februar 1818 Sonnabend

Geehrter Herr, die Redaktion hat bisher auf zweimalige Anfrage wegen den Mitteln zum Beginnen einer Naturhistorischen Beilage zum Morgenblatt, von Herrn v. Cotta noch keine bestimmte Nachricht bekommen. Er hat einem Freund welchen seine Absicht im Ganzen bekannt war, den Auftrag gegeben, die eingeschickten Hefte zu durchlesen. Redaktion welche auch dieselben durchsah, benuzte indeß ein paar kleine Aufsze die durch Neuheit intereßant waren, frs Morgenblatt, und wnscht Plaz zu finden dergleichen noch einige zu benuzen, weil sie damit dem Blatte, den geehrten Einsendern und Herrn v. Cotta glaubt einen Dienst zu thun. Jener zu Rath gezogne Freund u die Redaktion haben die Eingesendeten Manuscripte mit lebhafter Theilnahme gelesen. Die einzelnen Thier Geschichten, wrden so bald wir Raum htten unsern Zweck ganz entsprechen; eben so ber Opium ber Knallluft u. s. w. Den Artikel: Botanik mßten wir eine Umarbeitung wnschen, indem unser Blatt sich der grçßten Einfachheit und Sachlichkeit des Vortrags befleißigen muß. Erlauben es uns die verehrten Verfaßer, so werden wir, so bald uns Herr v. Cotta die mechanischen Mittel zur Ausfhrung: Papier // und Preße ausgemittelt hat, denselben diesen Artikel und den ber Magnetismus zusenden mit dem festen Vertraun daß es nur eine klare Verstndigung mit den einsichtsvollen Einsender bedarf, um ihnen die dem Karakters unsers Unternehmens erforderliche Form zu geben. Redaktion hat nun so eben Herrn v. Cotta gebeten den Anfang des Unternehmens mçglich zu machen, damit

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so intereßante Materialien nicht liegen bleiben. So bald Wir Antwort haben, nehmen wir uns die Ehre es Ihnen zu berichten, doch kann Redaktion nicht 25 umhin den Herrn Doktor v. Esenbeck noch ihre ganz besondre Achtung fr die humane Art zu bezeigen, mit welcher er in dieser etwas unangenehmen Sache zu werke geht, sezt aber wiederholt die Versichrung hinzu daß sie nicht zweifle Herr V. Cotta Nees v 30 Esenbeck

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 21. Februar 1818 Sonnabend

Anbei inliegenden Zettel an Johann Friedrich von Cotta und die zweite Einlage an Herrn Doktor Nees. Bitte um Erstattung des Portos fr einen Brief von Theodor Schacht. Dieser Brief ging mich gar nichts an – denn wo meine Intereßen mit verflochten sind habe ich manche Briefe bezahlt ohne an Erstattung zu denken – 5 wie recht und billig ist. ÆTh.æ Schacht (Rez.): Ludwig von Starklof: Olaf. Eine Geschichte aus dem dreißigjhrigen Kriege. T. 1.2. Frankfurt a. M. 1817. In: Literatur-Blatt Nr. 8, S. 29–32 zum Morgenblatt, Nr. 56 (6. 3. 1818).

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 21. Februar 1818 Sonnabend

Bitte um Zusendung der Damen Taschenbcher von den Jahren 1801 und 1812 zwecks Vorbereitung von Huber Werke. Ein Exemplar von Reinbeck besitzt sie selbst, bedarf es also zur Anzeige nicht. Huber Werke, Bd. 3.4; Georg Reinbeck: Smmtliche dramatische Werke. Bd. 1.2. Heidelberg 1817–1818; Rez. zu G. Reinbeck: Smmtliche dramatische Werke (nicht ermittelt); Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1801. Tbingen Æ1800æ oder Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1802. Tbingen Æ1801æ; Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1812. Tbingen Æ1811æ oder Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1813. Tbingen Æ1812æ.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Caroline de la Motte-Fouqu in Berlin Stuttgart 25. Februar 1818 Mittwoch

Die Redaktion des Morgenblatts ist sehr geschmeichelt durch den Beitrag den ihr die geehrte Einsenderinn durch die Beschreibung des achten Januars geschenkt

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hat. Da die Andeutung der Karaktere und ihr meisterhaft entworfner historischer Umriß die Absicht und den Sinn des Maskenzuges hinreichend verdeutlicht, die Beschreibung der Kleidung, da wo sie nicht mythische Atribute betrift aber nicht 5 unentbehrlich ist, hat die Redaktion in der Uberzeugung durch den engen Raum ihres Blattes gerechtfertigt zu sein, das einzige Mittel ergriffen diesen schzbaren Beitrag benuzen zu kçnnen, indem sie die stez wiederkehrende Beschreibung der Kleidung ganz ausschloß. Bei einem Gegenstand wo der Reichthum der Idee Jede Darstellung beherrscht, wird der sinnige Leser diesen Verlust den Umstnden 10 verzeihen. // Baronninn Lamotte Fouqu geborene von Briest in Berlin

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An Friedrich Arnold Brockhaus in Leipzig Stuttgart 26. Februar 1818 Donnerstag

Stutt. den 26.2.18 Mir ist doch die gnzliche Gleichgltigkeit der hießigen Menschen fr Kunst und Geistessachen sehr auffallend. Ich habe mit Fleis abwarten wollen ob ich nicht hçrte daß die Kçniginn ihre Pariser Umriße einigen Leuten zeigen wrde, daß man doch irgend etwas davon sprechen wrde – aber da verlautet nun auch gar nichts, als daß die Oberhofmeisterinn Seckendorf sie bei Frulein von Bauer (domineuse memoire) gesehen hat. Gestern versprach ich den çsterreichschen Gesandten, Graf Lzow sie ihn zum Besehen zu schicken. Von Uxkll bekomm ich eine Anzeige davon, so bald ich will, der bewundert sie dergestalt daß er mein Exemplar ber Gebhr behlt, um sie beßer zu genießen. Ich bin begierig ob an einem andern Hofe mehr Theilnahme und Leben dafr erweckt wird. Wenn man die lebhafte, ins kleinste Detail gehende, Freude der wenigen Menschen wahrnimmt die diese Darstellungen mit einiger Aufmerksamkeit sehen, so sollte man meinen, an einem Hofe wo mehr Lebendigkeit ist – von Kunstsinn will ich gar nicht sprechen – sollte dieses Unternehmen anerkannt werden. Daß mein, oder Ihr, T h e o r r y t e s mit einer Gunst aufgenommen wird die mich selbst berrascht – freut mich um Ihret und meinetwillen. Es ist lange von keinen Geistesprodukte der Art, so gemßigt ausgedrckt, ein so ehrendes Urtheil gefllt. Gewiß wrde ich noch froher sein wenn mein Name nicht dabei genannt wr; wird er nun aber genennt, so ist diese Art freylich sehr wohlthuend. Aber hier ist ein Blttchen von dem ich wnsche das es in einer glcklichen Stunde in Ihre Hnde kommen mag. Es scheint mir eine Schande fr Uns alle daß dieser Mann seit zehn Jahren einen Verleger fr dieses Werk sucht. Wir schwazen endloß ber unsre endÆloæsen Vortrefflichkeiten und haben besonders in der lez-

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25 ten Zeit ber unsre Sprache solche pitoyable Redikls gegeben, daß man glauben

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sollte wir wrden mit Freude ein so grndliches Buch ber unsre Sprache befçrdern, um jenen Faseleien ein Gegengewicht zu geben – aber da bleibt alles unthtig und der alte Mann steht in Gefahr seine Arbeit mit ins Grab zu nehmen. Er hats schon auf alle Weise und auf allen Wegen versucht, auch schon von seiner (wirtembergischen) Regierung einen kleinen Beitrag zum Selbstverlage gebeten – alles umsonst. Wrden Sie denn nicht diese Menschen alle beschmen wollen und unternehmen was sie nicht patriotismus genug haben? Ich mçgte Sie wohl dazu anfeuern indem ich Ihnen den persçnlichen Werth des Mannes schilderte – warlich der wahre Weltweise den ich kenne! – erinnern Sie sich die Schilderung des Eremiten in Oberon? sonst fragen Sie danach – so ist dieser Prlat Schmid. Kçnnte ich etwas wnschen das ich nicht vermçge meiner Mhen errnge, (etwas Andres gewhrte mir das Schicksal nie) so wr es von dem Mann in meiner Todesstunde gestrkt zu werden. N. Daß wir in allen oder doch vielen gleich denken, nur ber keinen Kirchenglauben, aber er lßt mir meine Gattung Heidenthum ohne alle Sorge. – Das sind Beweggrnde fr einen Buchhndler! – Mir ducht das muß Sie eben nicht beleidigen daß man bei Ihnen den Menschen so leicht mit den Buchhandler verwechselt. // Wenn Ihre Schoppenhauer fertig ist, und Sie wollen mir eine Freude damit machen, so wrde ich es Ihnen recht herzlich danken. Eine andre Bitte aber, die meinem Großmtterlichen Herzen sehr nahe liegt, ist die mir das lateinische Buch zu schaffen von dem ich Ihnen hier den Titel bei lege. Ich habe den 1 Theil aus meines Vaters, Heynens, Bibliothek, vorn einige Dinge mit seiner Hand geschrieben, meinem Enkel geschenkt – da habe ich nun einen Aristokratismus troz der sechzehn Ahnen – die Jungens sollen alles wobei H e y n e steht, in Ehren halten, und auch der Kurtius kein Fragment bleiben. Kçnnten Sie mir nicht dieses Buch ankaufen? Geben Sie so einen Quidam den Auftrag. – Ich hçre Ihre Tochter in dem Kraise ihrer Bekannten als ein sehr liebes Mdchen rhmen. Darber freue ich mich, Ihren Grundsaz sie mir nicht nher zu bringen, Beifall gebend. Luise ist seit 10 Tagen in Gnzburg wo mir der 7 Enkel geboren!!! – Leben Sie wohl! Therese Huber. ÆS. 2, linker Rand:æ Hier sagt man: Wangenheim werde pensionirt. Er soll mit dem çstereichischen Gesandten in der Sizung einen skandalosen Streit gehabt haben. Zepplin soll nach Frankfurth – hier schneidet alles Gesichter.

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An Henriette von Reden in Karlsruhe Stuttgart 26. Februar 1818 Donnerstag

In der Eile dank ich fr Deinen lieben guten Brief und benuze die Artigkeit des Herrn v. Varnhagen um ihn zum Uberbringer des unwrdigsten Pakets zu machen, welches seinen Hnden je anvertraut werden konnte! wenn er das wßte! Ich hoffe er denkt es sind drockne Herzen, oder ausgerupfte Engelflgel, oder

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marinirte Epigramme – wßte er daß es Socken wren! – Doch wenn wirs germanische Kothurne nennten? Hm? Aber Dir hat er es zu verdanken, meine stez liebenswrdige Henriette, daß er mir recht leidlich vorgekommen ist. Ich erwartete so eine kantige, laute, schneidende Natur, daß er mir recht wohlgefallen hat in seiner boniten Blßlichkeit. Er hat sich auch recht gemßigt vernehmen laßen, nur einmal hat er mir inponirt durch ein großes Wort. worber ich denn lustig spottend hinwegging. Die Leute wren glcklich wenn Du ihm immer den Weg bahntest mit Deinen unnachahmlichen Beschreibungen u Andeutungen. Nun, Du liebe Theilnehmende – den 18 hat Claire v Greyerz den 4ten Buben gebohren – das heißt: den sechsten – aber 2 sind schon vollendet. Alles ist gut ge// gangen. Luise reiste den 19 von hier ab, und fand das Schwerste gethan. Luise ist zerknirscht vom Liebhaben was ihr dort angethan wird. Sie ist wie ein Heiland empfangen und alles nimmt sie mit Liebesarmen auf. Das macht sie ganz nachdenklich. Mein Sohn wohnt bei meiner Mutter, Heynens Wittwe. Du bist sehr gut wenn Du ihn zu Dir fordern willst – das ist eine große G u n s t. Daß Du das Pckchen mit nimmst (5 Damen in einen Wagen!) ist – Du selbst an Gte. Weißt Du denn daß Du immer so gut warst? Das wußte ich nicht daß die Besiznahme eines Klosterplazes mit so viel Kosten verbunden ist. – Ach die kann man heut zu Tage gar nicht brauchen! – Aber etwas schçnes ist es doch! eine Heimath ohne einen Mann. Du weißt daß Du Deine Geliebteste gesichert hast und Deine Jngste hat eine Stze. Das Schicksal Deiner Nichte ist auf diese Weise schlecht berathen und Deine Mhe freilich sehr schlecht belohnt. Wie oft wird so gehandelt! Doch sicher bleibt alles Gute was das gute Kind b e h  l t immer noch Frucht Deiner Sorgfalt. Hier m u m m e l t s und g r u m m e l t s aller Orten, voll Unzufriedenheit und bçßen Willen. Herr v. Varnhagen wird Dir politische Sachen genug erzhlen. Die Dingstags Belustigungen im Museum fahren zartest fort; die Stuttgarter bemerken mit Nasermpfen daß Dein Stand nicht hinkommt // N. ich nehms ihn nicht bel, aber es ist auch der Tag wo Zepplin Gesellschaft giebt – die jungen Damen spielen: Wie heißens? Da wird ihnen ein schwarzer Strich ber die Nase gemacht – die alten spielen Karten, und ein Herr Sick zeigt einen neumodigen Kafepot von dem mir eine Dame sagte: ich habe gar nichts Neues an den Kafee gesehen. – War er denn gut? – In meinem Leben sah ich keinen beßern! – Nun so war ja die Maschine gut? – Ja .. ich meinte nur es sollte was Anders geben. – Sie hatte gemeint es solle Wurstsuppe draus werden, denke ich. Du glaubst nicht wie sehr Dein Verhltniß zu Deiner vortrefflichen Tochter mich rhrt. Wie viel giebt uns doch Gott indem er uns so vieles versagt! Was wr denn beglckender wie so ein Kind? mçgtest Du es eintauschen gegen irgend etwas? Heute nur so flchtige Zeilen. Ich habe sehr viel zu thun, bin ertrglich gesund und liebe Dich beßer als jemals und thats doch immer recht gut. Deine Therese. St. 26.2.18.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Moritz Kartscher in Heidelberg Stuttgart 27. Februar 1818 Freitag

Benebst anerkennenden Dank fr Dero gtiges Zutraun haben wir die Ehre Ihnen zu melden daß wir in Rcksicht von Aufnahme poetischer Arbeiten durch den Raum unsers Blattes wie die Anhufung der Beitrge gleich beschrnkt sind; deshalb von Dero geschzten Einsendungen nur zwei Lieder uns zugeeignet ha5 ben: Gretchens Lied und Tanzlied am Sylvester Abend, nebst der deutschen Charade. Da Ew. den Wunsch ußern auch in einem andern Blatt gedruckt zu werden, so glauben wir ihm zu entsprechen indem wir die geistlichen Lieder der bersendeten Bogen an die Cecilia des Herrn Bahnmeier in Tbingen senden, wo sie einen wrdigen Wirkungskrais finden mßen. Mit Achtung verhar10 rend // Kartscher Wçllten Sie geflligst Beigehendes mit Ihren Paket nach Tbingen befçrdern?

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Johann Heinrich Bender in Gçttingen Stuttgart 28. Februar 1818 Sonnabend

Wohlgeborener Herr die Redaktion des Morgenblatts hat die Ehre auf Ihre gtige Einsendung von »Bemerkungen ber eine Belehrung« zu erwidern, daß sie ber diese ganze Begebenheit der Wartburg seit der ersten in ihren Blatt abgedruckten einfachen 5 Erzhlung des Herrn Niemeyer aus Caßel, nie wieder etwas darber aufgenommen hat, indem ein Gegenstand des Streites sich fr den Karakter ihres Blattes nicht mehr eignen konnte. Dankbar fr Ihr Vertrauen werden Sie uns entschuldigen wenn Ihr Aufsaz nicht darinn erscheint. Mit Achtung verharrend // Bender

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Georg Ludwig Peter Sievers in Paris Stuttgart 28. Februar 1818 Sonnabend

Sievers Schilderungen des Gesellschaftlichen Lebens in Paris sind willkommen, wenn sie bercksichtigen, daß in Stuttgardt ein franzçsischer Gesandter ÆMonta-

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lembertæ ist und unser Blatt jederzeit h e f t i g e Ausdrcke jeder persçnlichen Ansicht zu mildern wnscht. Außerdem sollten inhaltliche berschneidungen seiner Beitrge mit denen unsers geschzten Correspondenten Herrn Depping vermieden 5 werden. Morgenblatt

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Trummer in Hamburg Stuttgart 28. Februar 1818 Sonnabend

Verstndnis fr Trummers Klage ber Unannehmlichkeiten: Der versptete Abdruck seiner Berichte ist in der Unmçglichkeit schneller u mehr zu publiziren, und in den uns aufgedrungnen plazraubenden Catalog deutscher Bcher Æ»Deutsche Literatur«æ begrndet. Die Aufnahme von Nachrichten aus London anderer Autoren sei zufllig; sie sollen fortan auf irgend einen Ort bezeichnet werden, um 5 Verwechslungen mit seinen Beitrgen, die sich an und fr sich auszeichnen, zu vermeiden. Entschuldigt die Krzung einiger Zeilen ber der Franzosen Anhnglichkeit an Bonaparte. ÆPaul Gotthelf Kummer:æ Deutsche Literatur; ÆK. Trummer:æ Englische Literatur/ Englischer Literaturbericht vom Monat August und September 1817. In: Literatur-Blatt Nr. 1, S. 1–3 zum Morgenblatt, Nr. 18 (21. 1. 1818); Literatur-Blatt Nr. 2, S. 6–7 zum Morgenblatt, Nr. 19 (22. 1. 1818); Literatur-Blatt Nr. 3, S. 9–11 zum Morgenblatt, Nr. 26 (30. 1. 1818); Literatur-Blatt Nr. 4, S. 13 zum Morgenblatt, Nr. 39 (14. 2. 1818); Æders.:æ Englische Literatur/Englischer Literaturbericht vom Monat December 1817. In: Literatur-Blatt Nr. 6, S. 21–22 zum Morgenblatt, Nr. 47 (24. 2. 1818); Literatur-Blatt Nr. 7, S. 27–28 zum Morgenblatt, Nr. 51 (28. 2. 1818); Literatur-Blatt Nr. 9, S. 33–35 zum Morgenblatt, Nr. 59 (10. 3. 1818); Æders.:æ Englischer Literaturbericht vom Monat Januar 1818. In: Literatur-Blatt Nr. 10, S. 37–39 zum Morgenblatt, Nr. 61 (12. 3. 1818); Literatur-Blatt Nr. 11, S. 41–42 zum Morgenblatt, Nr. 68 (20. 3. 1818); Literatur-Blatt Nr. 12, S. 46–47 zum Morgenblatt, Nr. 70 (23. 3. 1818); Literatur-Blatt Nr. 13, S. 50–52 zum Morgenblatt, Nr. 75 (28. 3. 1818); Literatur-Blatt Nr. 14, S. 54–55 zum Morgenblatt, Nr. 83 (7. 4. 1818); Literatur-Blatt Nr. 15, S. 58–59 zum Morgenblatt, Nr. 92 (17. 4. 1818); ÆP. Usteri (bers.):æ Drey und zwanzigste Jahresfeyer der Londoner Missions-Gesellschaft(?); Æders. (bers.):æ Die Londoner Gesellschaft fr die Bekehrung der Juden(?)

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart Ende Februar 1818

Den Anfang macht ein mystisch Rckblicken in die Zeit des Paradiesesleben Die Geschichte der Wißenschaft bis Bogen 3 ist gut, nur hat das Pochen auf die Vorzge und den Triumph der deutschen Gelehrsamkeit hier gar eine alberne Manier, und solche sze als: »weil Deutschland bestimmt ist das Herz von Europa

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5 zu sein« sind wahrhaft stçrend. Bogen 3 ist ganz außer dem Geist den wir be-

zwecken ein Bcher Katalog. Bis Bogen 6 Klaßifikation die der Laye nicht liest und nicht memoriren kçnnte wenn er sie ls. Bis zu Ende wieder ein Namens Verzeichniß von Schriftstellern und Klaßen abtheilungen, System Herzhlung und Theorien Benennung die unsren Lesern nichts nuzt und von ihnen // nicht 10 gelesen wird, die aber S c h  l e r der Naturgeschichte andernwrts finden, Gelehrte schon lngst w i ß e n. Sehr leid thut es mir dieses Heft fr ganz unzweckmßig ansehen zu mßen, indem es viel zu gelehrt ist. Unsre Leser bedurften nur mit wenig Worten zu erfahren: Das ist der Zweck der Zoologen – und dann in einzelne Thiergeschich15 ten eingefhrt zu werden.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 8. Mrz 1818 Sonntag

Bitte um Absendung verschiedener Briefe.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Christian Gottfried Nees von Esenbeck in Sickershausen Stuttgart 8. Mrz 1818 Sonntag

Zu seinem Aufsatz ber Botanik: Zurckweisung des Eindrucks, in einer ihrer Æder Redaktionæ Außerungen voreilige Beurtheilung einer Ihrer rhmlichen und nzlichen Bemhungen zu erblicken. Lob fr seine Anerkennung Gçthes und seinen Eifer fr den angenehmen Unterricht seiner Leser. Vorschlag: Er selbst mçge an 5 Johann Friedrich von Cotta schreiben wegen der geplanten naturhistorischen Beilage zum »Morgenblatt«, da die Redaktion ebenfalls gespannt ist ber das Unternehmen einen Entschluß zu erhalten. Johann Wolfgang Goethe: Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklren; F. Æd. i. Ch. G. Nees von Esenbeckæ: Von der Metamorphose der Botanik

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 8. Mrz 1818

Sonntag

Werther Freund, Ihr langes Stillschweigen macht mich ganz besorgt. Sie sind doch nicht krank, nicht mde? – wir bedrfen noch mehr wie Ihre Nachsicht, wir bitten um Ihre Verzeiung daß die litterarische Beilage noch um Monat November und Decem5 ber zurck ist, in der franzçsischen Akademie. Ein nrrischer Streich unsers

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Faktors hat alle diese Beilagen gestçrt. Die Kçniginn wollte Armenvereins Tabellen drucken laßen (de leau claire si jamais il y en avoit!) ihr Bothe verwechselte die alte Cottaische Druckerei mit unsers Cottas seiner die n u r Morgenblatt u Analen druckt, der unsrige vorgeforderte Faktor folgt also den Ruf der Kçniginn und hat 1 1/# mit ihr zu thun um die Einrichtung der Tabellen aus ihrem eignen Munde zu vernehmen. Nun htte der Pinsel sollen den Irrthum sogleich aufklren und sich fortbegeben; allein der Zauber der nahen Gottheit erhob ihn ber sich selbst; er bernahm die Tabellen und hatte nun weder Zeit, Sezer noch Lettern fr unser Morgenblatt. Dazu kommt das Gedrng von franzçsischer u englischer Litteratur der dumme Greul des Leipziger Bcher Katalog auf deßen Fortsezung Cotta mit einer, fast mystischen, Beharrlichkeit besteht – und so bleiben die Berichte der Akademie seit 6 N zurck. Sagte ichs Ihnen daß ich Kotzebu auffordern mußte, in Cottas Namen, die Ubersicht der deutschen Litteratur zu liefern? Er lehnte es, seines Blatts wegen ab, und nun danke ich doch Gott darum; nicht seiner Ansichten wegen – denn eine unpartheiische gb uns wohl kein Mensch, und die entgegengesezte kçnnte leicht noch ekelhafter sein als die seine – allein wegen der gren- // zenlosen Nachlßigkeit und Oberflchlichkeit mit der er, grade die litterarische Partie in seinem Blatt behandelt. In den wenigen Blttern die seit 1 Jenner erschienen, habe ich ihn in 3 Punkten wißenschaftlichen, auf vçllig falschen Anzeigen von Thatsachen ertappt – weil er nicht recht liest, und aus Unwißenheit oder Flchtigkeit nicht begreift welches der wichtige Punkt ist. Amsant mag nun dieses Kotzebuische Blatt sein, aber ein s c h l e c h t e r e s Werk kanns doch nicht geben. Sie werden den Prozeß wegen des Blletins an Alexander auch mit Lcheln lesen. Das ist Sprichworts spielens: Den Sack schlgt man und den Esel meint man. Der Sinn in dem Kotzebue spricht, ist der welcher aus allen Leuchtet was ich unter den Ministern der Hçfe und den Vornehmen, ußern hçre, und ich glaube daß er am Bundesort Sinn des Katechismus aller Gesandten ist. Obs Ausnahmen giebt, weiß ich nicht. Daß aber Kotzebue den Sack hier spielen muß, ist mir sehr recht. – Ich weiß nicht in wie fern und wie weit Sie, werther Herr, mit der Welt commerziren, also nicht ob Sie in der tglichen Erfahrung trçstlichere Dinge vernehmen – ich, in meinem Kraise, der vergleichsweise so ziemlich bunt ist, finde so ein S a m m e l s u r i u m von Kleinlichkeit, Unwißenheit und Eigendnkel unter u n s Deutschen, das ich eben sehr gleich gltig ansehe was wir untereinander treiben, wenn nur e t w a s geschieht – denn es muß fortschreiten, es mßen Vorgnge statt finden damit sich irgend etwas bilde – jezt ist alles Geprahle, Gehaße, und Gekriech. Malchus hlt sich und hat zum Beweis kçniglicher Zufriedenheit so eben eine reiche Dose erhalten. Beim Widdersehen kommt mir der // Mann immer sichrer, aber auch eiserner vor. Ich glaube wohl daß gescheute Menschen unter Napoleons Einfluß s o wurden. Klar wie der Mond auf dem Schneefelde. Dabei hat er eine sehr weiche, liebe Frau die ihn (er hat schon 19 Jhrigen Sohn) anbetet und der er bis ins huslichste Detail ein theilnehmender Gatte ist. Trott muß Vorsichtiger im Gesprch werden, oder ungeheuer viel schwazen damit man das Eine ber das Andre vergeße, sonst mçgte es doch nicht gehen. Ich vermuthe nmlich nicht daß

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50 er sich gegen mich, die er zum 3 Male sprach, freier als gegen Andre herauslßt –

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aber gebildet, geistreich und hçchst lebendig spricht er. Die Nothwendigkeit daß die Obermacht Eines durch entschiednen Zwang die verschiednen Vçlkerschaften Deutschlands in eine compakte Maße knete, war der Gegenstand unsers lezten Gesprchs. Sie kçnnen sich denken was das herbei fhrte, oder vielmehr: wohin es fhrte. Der jezt zurckgesezte Maucler ward mit dem Kçnige erzogen, war stez ihm lieb – allein er hatte sich durch Hrte u Eigennuz allgemein verhaßt gemacht. So wechselt aber Amt und Gunst ohne Ende. Das allgemeine Mißvergnugen hat etwas Tckisches zeigt sich so furchtsam schleichend – Schlechtigkeit und Eigennuz machen blind u dumm. In Tbingen geht es unter den Studenten so gemein, lsterlich roh zu, das jede Beschreibung noch unter der Thatsache bleibt. Man schaudert daß eine hohe Schule zum Grabe der Sitten und Gesundheit wird, in welches das Land, sich bewußt was es thut, jhrlich seine Sçhne hinabstçßt. Lezthin mußte Haug im Namen des ConzertMeisters Abeille nach Tbingen schreiben, weil Abeilles Sohn, dort studirend von Saufen und … dahin gerißen ist. Haugs Cor- // respondent berrichtet darber, giebt die unseeligsten Details darber, und Haug sezt hinzu: Ja, und das sagen sie alle (er hat auch einem Schwiegersohn beim Tribunal in Tbingen) aber sie bitten mich immer ich soll es doch nirgend merken laßen; denn wrde die Regierung aufmerksam, so zçgen die Studenten eben weg, und da verlçr eben ganz Tbingen doch zu sehr. – Wo hçrt da die Schlechtigkeit auf ? Ich habe Haug herunter gepuzt wie ein Todtesengel. Sonderbar ists daß die Schweizer, welche in Landhut, Gçttingen Jena die ruhigste und gesittetste Landsmannschaft sind, sich in Tbingen als die rohste auszeichnet. Dieses schreckliche Saufen, in Bier, das Herum ziehen auf die Dçrfer – Gott behte jede Mutter! aber hier ist man so roh daß die Familien (der beste Brgerstand und inlndische Adel selbst) sich gar vor solcher Unbilde nicht erschrickt. Der Stuttgarter nennt alle feine Sitte affektirt, und glaubt en famille sei alle Roheit gleichgltig, und mit der Zeit beßre sich so ein junger Mensch schon. Sie sehen Cotta gewiß frher wie ich. Er geht schon wieder Italien herauf wrts. Nun seh ich wieder Raum fr etwas Vernnftiges von Ihrer Hand – ich denke »Das Eis am NordPol«, solls sein. Claire Greyerz gebar vorigen Monat ihren 4 lebendigen Knaben. Luise ist bei ihr. Die Enkel gedeyen sehr trçstlich; sind gut gezogen u brav; aber der Vater klagt ber harte Zeiten und wird eben ein alter Oberfçrster. Leben Sie wohl! Wenn Sie mir doch bald das weitre ber Fellenberg u Pestalozzi schickten! ich mçgte es so gern ganz bersehen eh ich es anfinge zu geben! Mit der herzlichsten Achtung Ihre ergebenste St. 8. 3. 18 Th. Huber

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Herrn Wagner in Laibach Stuttgart 9. Mrz 1818 Montag

Ablehnung von Wagners Gedicht aus mancherlei Rcksichten, an die sich die Redaktion – selbst bei Ihrem, sehr tief empfundnen Gesange - gebunden fhlt. Seine Nachrichten ber artistische und scientifische Gegenstnde aus Illyrien und dem Kstenlande, wrden uns willkommen sein. Wagner: Gedicht (nicht ermittelt); Morgenblatt

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Israel Strauss in Elberfeld Stuttgart 9. Mrz 1818 Montag

Ablehnung der Einsendung von Strauss mit wahrer Achtung fr die religiose Denkart des Verfaßers wegen Uberfluß an Materialien. Sein Angebot zur Mitarbeit soll unter eintretenden Umstnden bercksichtigt werden. I. Strauss: Aufsatz (nicht ermittelt)

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An Johann Friedrich von Cotta in Mailand Stuttgart 13. Mrz 1818 Freitag

Stuttg. 13. 3. 18 Ich glaubte Ihre hiesige Freunde wrden Sie mit Nachrichten aller Art versorgen, und schmte mich deshalb Ihnen etwas Andres als meinen strengsten Bedarf zu melden. Sie dauern mich, werther Freund, wenn ich denke daß Sie unvorbereitet wieder in das Getreibe von Irrthum, bçsen Willen, Beschrnktheit 5 und Schwche plongiren sollen, wie es bei Ihrer Rckkehr sein muß. Sie bringen sich selbst wieder mit, das ist das Beste, und finden auch manchen redlichen Willen wieder; aber entwickelte Keime und versprechende Blthen wohl kaum, als an den Bumen; welches wenigstens doch Gott gebe! Deshalb geht die Welt aber nicht unter, nicht einmal in Deutschland; aber zuwarten bis sie sich gestalte, 10 das kçnnte noch lange genug werden um Ihnen zu einer ansehnlichen Verlngrung Ihrer Reise Raum zu laßen. Ich hoffe daß Ihr, mir unschzbares, Vertraun sich rcksichtlich des Morgenblatts soll nicht getuscht finden. // Die Materialien erfreuen mich durch Manigfaltigkeit und Intereße. Freilich weih ich mich ihm ganz und Andre mßen mehr 15 Stunden und mehr Geschick haben, wenns ihnen weniger Zeit kostet. Besonders greift meine Kopfnerven das Durchlesen (etwas anders als L e s e n) so vieler

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Fanny Tarnow. lgemlde von Friederike Hasse. 1825.

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Dinge an die ich w i ß e n will um danach den Werth unsrer Materialien abzumeßen. Ich berseze dabei die Thereminschen Sachen alle und habe doch manchen kleinen Aufsaz geschrieben die wenigstens nicht unter die insipiden gehçren. Ich kann nicht unterscheiden ob mehr Liebe zur Sache oder Liebe zu meinen Kindern mich anfeuert – Ehrgeiz am wenigsten, obschon der vielerlei Schmeichelhaftes empfngt – aber lieber htte ich nie genannt sein mçgen. I h r e Anerkennung die ist mir wohlthtig, weil ich Ihnen danken mçgte, und Sie meine erste Stze auf Erden sind. // Nees hat sich, wenn Sie nur auf 2 halbe Bogen pro Monat rechneten, einen imaginairen Contrakt gemacht. Ich habe schon einige Notizen von ihm benuzt u will es so einrichten das  peu prs 1 Bogen monatlich ins Morgenblatt aufgenommen wird, so kann ich Ihnen vielleicht Discußionen ersparen, indem das Morgenblatt einen hbschen Zuwachs gewinnt. Die eigentliche naturhistorische Beilage, wartet Ihre Rckkehr ab. Die Redaktion steht brigens mit a l l e n Einsendern sur les meilleurs termes. Lauter Hçflichkeit u empressement. Es war gut das Kotzebue a b s c h l u g. Es wr doch z u wenig Ehre dabei gewesen mit ihm zu thun zu haben. Er wird sehr diffamirt u wir wren ins Partheinwesen gerathen. D i e s e s macht mich auch mit Wieland behutsam. Sie werden das in Deutschland erklrt finden. Kehren Sie nur gesund zurck; genießen aber noch alles was Natur und Kunst Ihnen darbieten kann, ohne ngstlich die Tage zu zhlen. Ach man kehrt schneller heim wie man ausgeht, im Leben und auf der Reise. Gott erfreue Sie u die Ihren. Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Fanny Tarnow in Lbeck Stuttgart 13. Mrz 1818 Freitag

Die Redaktion des Morgenblatts hat die Ehre Ew. zu melden daß Ihre schzbare Einsendung: G l a u b e n s a n s i c h t e n, ein willkommner Beitrag sind. Ohne Zweifel eignen sie sich b e ß e r fr das Taschenbuch, allein Herrn v. Cottas Abwesenheit verhindert Redaktion jezt Rcksprache zu nehmen ob er sie d a r i n n noch aufnehmen kann; im Verneinenden Fall, wrden sie aber im Morgenblatt 5 einem großen Publikum nuzen. Wir bitten die Entscheidung etwa 4–6 Wochen abzuwarten und verharren Achtungsvoll // Frulein Julie Tarnow in Lubeck.

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Briefe 578 – 579

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Christoph Rommel in Marburg Stuttgart 14. Mrz 1818 Sonnabend

Dank fr seine Zusendung vorliegender Papiere, die aber wegen Platzmangel abgelehnt werden mssen. Ch. Rommel: Aufstze (nicht ermittelt)

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An Adele Blumenbach in Gçttingen Stuttgart 15. Mrz 1818 Sonntag

Stuttgardt 15. 3. 18 Es ist wohl Zeit daß ich einmal die Abwesenheit des Katers benuze und mich ein bischen musehaftig erlustire. Luise, nmlich mein Kater, ist in Gnzburg, die accaparirt sonst alles was Gçttingen betrifft, und das ist insofern billig weil ihre Freude auch meine Freude ist und die grçßte, mir die liebste, also ich nichts verliere, wenn sie eure Herz lieben Briefe erhlt. Heut aber gebe ich dem – ich hoffe – ehrlichen quidam Struve, das hinterrcks Zettelchen mit. Du weißt ja schon von eh wer das ist – So eine Familie Struve – der kommt schon in Sophiens Reisen von Memel nach Sachsen vor wie Herr Puff den armen Studenten Thee giebt. Thee! Kçchinn, Thee! – Da hat der Rbezahl den kleinen Struv zu verschachern – das ist so einer von diesen. Nachher ward er rußischer Resident beim hochseeligen Reichstag in Regensburg und hatte 5 Sçhne, die kamen alle in die Rußische Diplomatie; davon ist der eine mit der Kaiserinn in der Krimm gewesen, und wohl gestorben, der eine ist der Mann der lieben Frau welche Minchen in Hamburg fand, meiner treuen Lisette, und einer der revrend Sire von diesen quidam que voici – Jener, Lisettens Mann, hat nun einen 17 Jhrigen Knaben auch schon wieder in der Rußischen Diplomatie besoldet, der Vater gegenwrtigen Quidams deren zwei, dont voila lun – denn das ist das erquickliche in der Rußischen Diplomatie daß sie forterbt und solche Gollopins angestellt werden – zeichnet sich nun einer aus, oder wird besonders protegirt, so steigt er, die andern sterben und verderben, das ist dem Kaiser einerlei. Golowkin, der bisher hier rußischer Gesander war, hatte 4 solche Schnigel um sich, von denen drei recht ordentliche Leute sind worden, aber Golowkin ist auch ein ausgezeichneter Mann. Du wirst ihn etwa haben nennen hçren  propos des Tubchen und seiner rußischen Gesandschaft. Ach liebe Adele was ist // das Tubchen fr ein liebes und armes Vçgelchen! Diese ihre Verbindung mit Golowkin ist nun nicht was Golowkin auszeichnet; er hat darinn grausam gehandelt indem er sein agrment des armen Weibes Frieden vorzog; aber er hatte die schlaffen moralischen Ansichten der grçßten großen Welt, die hier nicht paßten und also gar keinen Trost mit sich brachten. Er ist ein Mann von 50 – ich weiß nicht wie weit er sich ber

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seine Lage blenden konnte da seine LandesGeseze seine Scheidung unmçglich machten. Tubchen beredete sich daß sie auf diese hofte, mogte es oft wirklich; seit einen Jahre hatte sie sich dieses Frhjahr ganz bestimmt als einen EntscheidungsTermin gesezt – mancher Umstand machte die Zungen diesen Winter noch bçßartiger – Ende Jenners sprach ich einen Abend sehr herzlich und eindringlich mit dem lieben Weibchen und Hyppolite – und in den nchsten Tagen beschloß Tubchen von hier fort zu gehen, um mit Golowkin zu reden. Der Himmel weiß was das ihrem Herzen gekostet haben mag, und die cotterien lohnten es ihr schndlich, durch die schndlichsten Erfindungen ber die Grnde warum sie von hier fortginge. Gleich darauf erhielt Golowkin die Sendung nach Wien – nun geht Tubchen fort nach Heilbronn um sich ganz zu beschrnken und zu sparen, damit sie ihren Sohn in eine Anstalt thun kann. Es ist unendlich viel Liebes, Zartes, nach dem Beßern Strebendes in der Frau – aber der unseelige Grundsaz: die Meinung gering zu schzen, hat sie verderbt, und die u n m e n s c h l i c h e Verlumdung bei ihrem Bewußtsein von relativer Unschuld, erbittert sie immer mehr ber die Meinung. Wie sie von hier fort wollte, hatte sie aus falschen Ansichten ber die Erziehungshlfsmittel fr ihre Kinder, zuerst Tbingen zum Aufenthalt gewhlt. Nun schrie die bagage: eine Universitt! – sie sagte Jemand sehr nachlßig: ich bin dergestalt mißkannt daß es ganz einerlei ist was ich thue; // ich bin berzeugt, stieg ich da aufs Dach hinauf, so sagten die Leute: Da oben sizt ein Kater. – Das hat denn die bagage mehr divertirt als ihre gutherzige Unbefangenheit. Allein diese wird ihr zu nichts helfen – Htte sie einen berlegnen Mann so wr sie eines der vortrefflichsten Weiber. Das sehe ich immer mehr daß eben so viele Tugend verkannt, als Bçßes ignorirt wird. Eines ist an dem Andern schuld. Die Heirath Deines Bruders macht euch wohl jezt so viel Freude und Geschft daß Du kaum Zeit hat so ein gratuites Geschwz zu lesen. Ich erwarte meinen Kater nun nchstens zurck, wenn er sich nicht von den guten Gnzburgern erbitten lßt lnger zu bleiben. Ach ich kann mir denken wie wohl es Clairen thun mag ein liberales, feindenkendes Wesen um sich zu sehen, die zahllosen Sorgen des Lebens ernst auffaßend, aber leicht tragend – und geistiges Streben zum Ausruhen von physischer Ermdung Phantasie-Nahrung zum Gegengewicht alltglicher Wirklichkeit benuzend. Clairens lebendiger Geist htte freilich neben dem werkthtigen Leben der Hausmutter eines geistigen Tummelplazes bedurft durch einen gebildetern Umgang – da ihr Schicksal sie nun aber a l s o stellte ists ihr freilich am besten daß sie am Geiste abblhe damit sie an Gemth und Herzen allein reife. Dem Zuschauer thuts immer weh – aber das Schlimmste in der Ehe bleibt immer wenn die Frau mehr geistige Bedrfniße hat wie der Mann. Dem opfre man lieber Vieles. – Aber, sag Adele, soll man denn seine Tçchter, in der Aussicht daß ihr mçglicher Gatte einst ein beschrnkter, trger, ziemlich unwißender Mann sein wird, auch unwißend und beschrnkt laßen? – Ach sieh! Da kommt man zu Widersprchen die nicht zu lçsen sind. – Seelig sind die keine Kinder zu erziehen haben, seelig die ihre Kinder erziehen ohne weiter wie ihre // Nase zu sehen, seelig die sich einbilden das Ding durch und durch gesehen zu haben. Ich gehçrte zu lezterer Klaße so lang ich erzog, je lter ich werde, je

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gewißer Scepticismus das wahre Kennzeichen des Alters bei mir sein mag. Ich hçrte nun in 4 Wochen nichts von Aim welches mich darum mehr wundert weil mein lezter Brief seinen Kopf sehr beschftigen mußte. Er war darauf gekommen, mich um den eigentlichen Zusammenhang von Luisens Schicksal zu fragen, und ich hatte ihm ihre ganze Geschichte erzhlt, so einfach und kalt wie mçglich. Ich denke daß es um so nçthiger ist diesem Jngling der fern von seinen Nchsten aufwchst, nach und nach von den Schicksalen der Seinen zu unterrichten. Ich weiß nun gar nicht wie das auf diesen ganz n e u e n Menschen mag gewirkt haben. Liebes Lftchen – Ach wer einmal bei euch sß! – wenn ichs dahin brchte! nur so vierzehn Tage still dasein, und den Aim zwischen seinen Collegien und Abends sehen und denn Dein liebes Gesicht erblicken – Denk nur! ich glaube ich bin recht alt geworden an Geist. Ich mag gar nicht mehr w a g e n, ich rechne gar nicht mehr auf den guten Zufall. Ist das nicht alt? Deinem lieben, lieben Vater mçgte ich 100fach viel Herzliches ÆLckeæ Æ.æ Ubernimm Du es. Bitte ihn seine Gte u seinen Rath Æfr Aimæ fortzusezen, und wenn er eine Außicht erblickte die Æder junæge Mensch einschlagen kçnnte um irgend eine Art Protektion frher oder spter zu seinem Fortkommen zu erhalten, so solle er doch gtig denken wie des Vaterlosen Vater im Himmel ihn da fr seegnen werde. Laß Dirs gut gehen, meine Liebe. Glck wnsche George in meinem Namen, und empfiel mich Deiner lieben, guten Mutter. Adieu Du liebes Bild! Deine Therese.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 15. Mrz 1818 Sonntag

Von Christian Moritz Engelhardt angebotener Auszug aus Captain Tuckey ist s e h r w  n s c h e n swerth, muß aber s e h r s c h n e l l eingesandt werden, sonst kommt ein nordisches Blatt ihm zuvor. ÆCh. M. Engelhardt (bers.):æ Neubekehrte Christen in Sognio. In: Morgenblatt, Nr. 207 (29. 8. 1818), S. 827–828; Æders. (bers.):æ Sklavenhndler auf Malemba. In: Morgenblatt, Nr. 197 (18. 8. 1818), S. 786; Æders. (bers):æ Tuckeys Audienz bey den Chenoos oder Negerfrsten von Embomma und Banza Noki. In: Morgenblatt, Nr. 30 (4. 2. 1819), S. 118–119; 31 (5. 2. 1819), S. 122–123; 32 (6. 2. 1819), S. 126–127; James Kingston Tuckey: Narrative of an expedition to explore the river Zaire, usually called the Congo, in South Africa, in 1816, under the direction of Captain J. K. Tuckey, R. N. London 1818.

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An Carl August Bçttiger in Dresden Stuttgart 20. Mrz 1818 Freitag

Stutt. 20.3.18 Heute schreib ich eine Art Steckbrief H i n t e r meinen Sohn, wie die Zeitungen sich ausdrcken. Nmlich: Der junge Mensch macht eine Ferien Reise, zu Fuß,

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natrlich in demthiger Gestalt. Seine Tanten, die sehr auf decence und Zierlichkeit halten, haben ihn die Hçlle heiß gemacht, und da mag den ein bischen mnnlicher Ubermuth dazu gekommen sein um ihn zu dem Entschluß zu bringen, wenn er bis Dresden km, S i e, den er als meinen sehr verehrten Freund kennt, n i c h t zu besuchen, weil er nicht anstndig vor Ihnen erscheinen kçnnte. Er schreibt mir das mit so einer Art dpit und ist dabei den 16ten dieses abgezogen um in Jena einen Hofwyler Gefhrten: Bçking aus Hamburg mitzunehmen und zusammen zu wandern. Ich bin ber diesen Entschluß Sie nicht zu sehen (heißt nach convenienter Sprache: Ihnen nicht a u f z u w a r t e n; je sais cela) sehr unzufrieden, und bitte Sie, falls Ihre Gte es gutheißt und die Umstnde es erlauben, irgend ein Mittel zu finden, wie Sie den jungen Herrn auffangen, und zu sich bescheiden, ihn examiniren ob er fromm und brav ist und ihm im Namen seines Vaters und Großvaters Ihren Seegen geben. Der gute Junge hatte, wie Springlove in der Beggars Opera beim Frhlings Nahen Heimweh nach der Schweiz und den zarten Einfall dahin zu ziehen und Hofwyl nur v o n We i t e n zu sehen. Ich habe ihn davon abgehalten wie sichs versteht. Nun fhrt er Westwrts hinaus. Ich gestehe daß ich eines solchen Quidams Treiben wenig verstehe, und denke diese krftigen Elemente mßen sich in sich selbst sezen. Ich denke freilich daß ihm ein solches Reisen wenig nuzt um zu s e h e n und zu s a m m e l n, aber zu Reifen kanns dienen, wenn auch mit gezahltem Lehrgeld verbunden. Vor vier Wochen fand sich eine Veranlaßung wo er mich fragte: welches denn eigentlich der Zusammenhang // von seiner Schwester Luise Schicksal gewesen? – Denn natrlich war er zu jung um bisher diese Verhaltniße aufzufaßen Ich gab ihm darauf eine sehr einfache, und meine Irrthmer dabei gar nicht verhllende, Nachricht ber den ganzen traurigen Vorgang ihrer Heirath und Scheidung. Das hat nun den jungen Kopf verzweifelt gefllt und es ist recht gut er rennt seine Fße mde. Es ist dabei immer zu bemerken wie wenig irgendeine Erziehungsweise und Lehre, die nchste Empfindung und durch sie bestimmte Ansicht hindert, wenn sonst die Natur robust ist. Der Jngling ist nun gottseelig und evangelisch erzogen, und nun er erfhrt wie sehr Herder seine Schwester krnkte und seine Mutter beleidigte, erklrt er sehr besonnen, wie er meint daß er i h n h a ß e. – Das ist nun weder philosophisch noch christlich, aber rein menschlich. Ich bin weder eine Philosophin, noch eine katechismus Christinn und kann den Haß weder herbergen noch begreifen. Kçnnen Sie, verehrter Freund, denn guten Trozkopf demnach ablangen – etwa im Gasthof wo gewiß in eineÆmæ die Studenten ehr einkehren als im andern; oder auf der Bildergallerie, wo sich die Fremden wohl einschreiben? – so sagen Sie ihn ein vterliches Wort. Sie haben alle meine Autoritet und die des heiligen Andenkens der Vter. Ich kann mir nicht denken, werther Herr, daß Sie, außer mit der Außicht auf den Frhling, irgend eine besonders frçhliche vor sich sehen. Von Frankfurth schimmert wenigstens keine. Ja bitte, bester Herr, wenn Sie allein in Ihren Kmmerchen sind, eben nur so die Alten von der Tiber und von Euridanus u dergleichen um Sie her – ich bitte, schmen Sie sich denn nicht des deutschen WesÆensæ und Ihrer Gutmthigkeit etwas davon gehofft zu haben? – Hier lege ich Ihnen

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wieder ein Specimen bei, wie diese edle Nationalitet auf Kunst wirkt. Sehen Sie welch eine stupende Miß- // geburt hier aufgestellt ist. 8 Lichter! ein Stcker 12 Walkren, ein halbes Duzend Wallhallas Popanze, der abgedroschne Herrmann – wie eine Schßel voll Froschkeulen deuchten mir, oder bednken, diese norder kalten Sumpfgebilde und die beiden saubern Helden in der Mitte wie ein paar Krebse, um die Fastenspeise zu vollenden. Von diesem Gemhlde hat Herr Nicklas Mller dem Kunstblatt eine Anzeige eingesannt, nun kommt aber eine entzckente Brhe hinterdrein von einem sonst braven, aber auch germanisch verrckten Professor Schacht in Mainz, sonst in Hofwyl, der diese schmligen Gestalten unter die Sterne versezt. Ich bitte Sie, kçnnen Sie keinen grndlichen und klaren Kunstfreund bewegen ber diese Mainzer Anzeige ein Wort zu sagen was die Thorheit dieser Mißgeburten dartht und das Dilletanten Publikum zurecht wies? Mir ducht das ließe sich einfach, scharf und ganz fr Layen beabsichtigt, sehr gut sagen? Sie thten ein recht gutes Werk, wenn Sie dem Morgenblatt einen solchen, kurz und bndigen Aufsaz verschaften. Cotta ist nicht nach Sicilien und komt Mitte Aprils zurck. Er schrieb mir lezthin daß er von Niemanden allhier, Nachrichten bekm – ich habe ihm nur ber mein Geschft geschrieben – an seiner Stelle wrde ich mit Abscheu u Angst wieder in d e n S o d plongiren, in dem er sich herum dreht. Ich begreife seine jezige Parthei gar jezt nicht. Was man vor einen Jahr, ja vor 6 Monaten kçniglich nannte, und wozu Cotta als einer der Notabelsten gehçrte, ist gesprengt, Wangenheim ist fort u gewinnt auch in Frankfurth gar keine Haltung, was vorher zu sehen war, denn er kann nicht zum Diplomaten taugen, Neurad ist tod, Hartmann sehr zurckgesezt und ußerst unzufrieden sich hie u da accrochirent aber offenbar seinem Ehrgeiz nicht gewachsen an Talent und Arbeitsfhigkeit. Ich weiß nun gar nicht was Cotta unter den Umstnden thun wird? Malchus scheint der Nerf der Thtigkeit zu sein. Wird er sich mit diesem ver- // einen? – Dann ist er mit der Maße der Kçnigsfreunde brouillirt und mit den Landstndlern eben so? Malchus geht ohne alle Ostentation seinem Weg. Trott ist im Gesprch sehr geschÆeut,æ khn, unbefangen, soll fleißig und leicht arbeiten. Das Finale ist immer allgemeine Unzufriedenheit, eine Maße garstigen bçßen Willens dem Besten was der Frst thut zu contrarirÆen,æ eine Unfhigkeit den Frsten zu lieben, die uns Bayern anwidert, wo bei uns Liebe zum Frstenhaus alles Uble ertrglich macht. Es ist recht wunderbar wie diese Neigung in eines Volkes Brust fest steht, in des Andern kein Gedeyen findet. Mir ducht im leztem Fall wr ein Frst recht unglcklich so wie ein Vater der seiner Kinder Neigung nicht gewinnen mag. Ich glaube die hiesige Regierung tht viel Gutes wenn sie Liebe vor sich sh. – Meine Luise kommt nchste Woche wieder, nachdem sie den .5.ten Enkel hat recht wohl gedeihen sehn. Die grçßern Kinder sind gut gezogen, einfach und arbeitsam, besonders der lteste 7 Jhrge Knabe ist krftig und pflichtvoll und der hbschen Tante innig ergeben, die stez seine Erzieherinn war. So vier Knaben erziehen sollen, ist in jezigen Zeiten hart fr einen Beamten und ich weiß noch nicht wie es Greyerz machen soll; der Mann ist mir auch zu unentschloßen. In Gnzburg ist gar nichts wie eine Normal schule.

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Und Kotzebues Getreibe? Da schlgt man denn wohl ganz mchtig den Sack und meint den A n d e r n – was Kotzebue an den Kaiser schreibt hçre ich in allen Gesandschafts ZirkelÆnæ und unter allen Mediatisirten u. s. f. und das wißen die Herrn Oken u Luden u dergleichen recht gut. Das Blletin ist schlimm; aber jene 95 Herrn sind nicht fruchtbringender. Welch eine Disharmonie ist in allen Was da geschieht? Mçge Ihr Haus Ihre Kinder Ihnen Freude und Lohn schenken, der uns in der Außenwelt nur dann wird, wenn wir sie als Schule betrachten. Ich begrße Sie mit der herzlichsten Verehrung. Therese Huber. 100

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Wilhelm Kçrte in Halberstadt Stuttgart 22. Mrz 1818 Sonntag

Redaktion hofft von Ew. Wohlgeboren wegen der Behandlung der Winkelmannischen Briefe einigermaßen entschuldigt zu werden, wenn sie Ihnen meldet daß sie bei deren Empfang aus den Hnden des Herrn v. Cotta ihm zu bedenken gab: daß solche Briefe in grçßerer Anzahl und durch die Beschaffenheit des Blattes doch ganz vereinzelt gegeben, fr ein bloß leselustiges Publikum nicht gemacht 5 wren. Etwas andres ist es mit einem einzelnen, oder ein paar eine besondre Lage oder Sache bezeichnenten Briefen. Wir hatten die Stimmen mehrerer Leser darber çfters vernommen. Dagegen stellten wir Herrn v. Cotta vor daß eine kleine Sammlung Briefe verschiedner fr die Litteratur intereßanter Mnner, welche wir in Hnden hatten, einen annehmli- // chen Beitrag zu deren Karakteristik liefern 10 wrden. Dabei blieb es und wir behielten die Winkelmannischen Briefe in Hnden. Da nun Herr v. Cotta innert 14 Tagen von seiner Reise nach Italien zurckkehrt, so bitten Wir Ew. Wohlgeboren sich diesen kleinen Aufschub noch gefallen zu laßen, damit es uns vergçnnt sei noch einmahl Rcksprache mit ihm zu nehmen: ob er nicht dennoch etliche der besagten Briefe ins Morgenblatt benuzen will. 15 Wir beharren Achtungsvoll Kçrte

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An Therese Forster in Berlin Stuttgart 22. Mrz 1818 Sonntag

Bevorstehende Rckkehr von Luise; ber deren Berichte aus Gnzburg. Kritik an Gottlieb von Greyerz Selbstzufriedenheit und Mangel an Reflexion; Vergleich mit Emil von Herder. Dagegen Zufriedenheit mit Claires Entwicklung, qui se voue  ses devoirs et sy sacrifie  sa manire. ber Mdchenerziehung: Je tassure cependant que de plus en plus je me vois au bout de mon latin  lgard de lducation de nos 5

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filles. quand  Vos lves ÆMathilde und Elisabeth von Goldbeckæ, Vous nen faites que des amphibies moitie Poupes moitie amatrices savantes, et celui qui en fera un jour sa femme sait trs bien que cest une toilette de plus que cette culture desprit; il saura lviter si elle devient importune, et en tirera partie tant quelle reste dans ses bornes, soit pour en faire parade, soit pour eviter moyennant delle un sort pire. mais nous autres roturiers, que devons nous dsirer pour nos filles? une ducation essentielle, une ame eleve, un esprit cultiv et dlicat carte les epouseurs; un homme evite comme le feu de choisir une epouse qui exigeroit quil fut aimable  la maison, quil eut des faÅons pour elle, quil songoit  embellir ses foyers.  quoi bon donc de former nos filles, ou pour les faire chasser les pouseurs, ou pour les mettre dans la necissit de regretter leur merite et dans le danger den etre les martyres? –  peine il y a t il des exeptions. les hommes, surtout dans ces contre ci, sont embourb dans legoisme, la grossire Sensualit, et la despotisme oriental. Je Vous ai mal lev, jai mal vecu avec mes maris. Je ne me suis jamais cru soumise, je ne les ai jamais cru maitre, je nai jamais connu que leur volont et jai constament voulu leur bien moral. ce nest quaprsent que je rconnois que ce netoit jamais ma volont que je voulois, mais leur gloire, leur ennoblissement moral, leur perfectionnement intelectuel; je nai jamais et fach deux, mais jai eu honte dans leur ame. Cest la ce qui a constitu les momens amers de mon mariage, et il y en avoit – et quels hommes que Vos pres – jai eu laveuglement de Vous levr pour des maris comme eux. Skizziert le bonheur Conjugal Æ…æ – Un tel mariage Vous rendreroit malheureuses. Nachrichten aus der Stuttgarter Gesellschaft: Forstwesen und Heiratsabsichten. Vorbereitungen fr ihre Wohnungseinrichtung. Johann Friedrich von Cottas Rckkehr steht bevor; hat whrend seiner Abwesenheit Artikel eines seiner politischen Gegner ins »Morgenblatt« aufgenommen. A tous prendre le Morgenblatt fleurit. Zu ihren bersetzungen aus dem Franzçsischen im »Morgenblatt«; Vous me reconnoitriez dans les devises par les quelles je fais souvent une critique severe de la matiere de la feuille, ou par laquelle je fixe le point de vue du lecteur. Sans doute quun grand nombre de lecteurs ne les lit pas, ou ne les comprends pas; mais un ou deux le font, et cela suffit. Gesellschaftliche Verpflichtungen nehmen Zeit weg; schreibt teilweise im Stehen. Aims Reise nach Dresden; seine noch offene Zukunft. Liest auch die »Berlinischen Nachrichten«; mon but est dentendre tous les partis. Zum bayr. Konkordat. Dorothea Reitters Religiositt. Aims Reaktion auf ihren Brief ber le sort de Louise, den Konflikt mit E. von Herder, ihre Ehe, Trennung und Scheidung. Verkauf des Ausflugslokals »Silberburg«. Lektre: Je lis si peu, parcequil me faut tant lire! Im Krnzchen gelesen: Walter Scott und Jean Paul (une composition monstrueuse, basse, mais tincellante de sublimes Ides. Que ce Jean Paul est dgoutant de mauvais gout!). Selbst liest sie Wilkinson (cela prouve seulement que les royalistes aristocrats etoient bÞte de tout tems, et que la cause de la libert inspiroit de la noblesse dame mÞme aux mi brutes). Jean Paul: Leben Fibels, des Verfassers der Bienrodischen Fibel. Nrnberg 1812; Xavier Comte de Maistre: Le lpreux de la cit dAoste. Paris 1817; ÆWalter Scott:æ Guy Mannering

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(dt.: Wilhelm Adolf Lindau (bers.): Der Astrolog); ÆBenedikt Maria von Werkmeister:æ Bemerkungen ber das neue Baiersche Concordat verglichen mit dem neuen Franzçsischen und dem frheren Baierschen vom Jahre 1807. o. O. 1818; James Wilkinson: Memoirs; Artikel (nicht ermittelt); Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen; Morgenblatt

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Anton Richter in Leipzig Stuttgart 24. Mrz 1818 Dienstag

Ablehnung des von Richter eingesandten Auszugs aus Drers Buch, da es allgemein bekannt ist. Albrecht Drer: Hierin sind begriffen vier Bcher von menschlicher Proportion. Nrnberg 1528; A. Richter: ÆAuszug aus Dreræ (nicht ermittelt)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Georg Heinrich Ritter in Mainz Stuttgart 24. Mrz 1818 Dienstag

Mit achtungsvollen Dank fr Ihr schmeichelhaftes Anerbieten, senden wir Ihr Manuscript zurck weil deßen Umfang fr unser Blatt eine unangemeßne Grçße hat. Es wrde so zerstckelt wie wir es des Raums wegen und um Manichfaltigkeit beizubehalten, geben mßten, seiner Wirkung verfehlen. Der Gegenstand ist so intereßant, der Zweck so lçblich, und der Ausdruck so deutlich, daß wir sehr 5 wnschen, und unzweifelhaft hoffen es dem Publikum bald auf einem andern Wege geschenkt zu sehen. Von Ellis Nachrichten hat uns ein sehr geschzter Mitarbeiter schon einen Auszug eingesandt, wir begngen uns deshalb Ihre Absicht anzuerkennen und verharren 10 Achtungsvoll // Ritter Mainz

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Johann Baptist Durach in Passau Stuttgart 26. Mrz 1818 Donnerstag

Annahme der Wandrung durch die Gebirge von Berchtesgaden; Ablehnung von Durachs Gedicht wegen zu großen Vorrats von poetischen Aufszen.

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J. B. Durach: Gedicht (nicht ermittelt); Æders.:æ Reise ber einen Theil des Ober- und Kçnigssee-Gebirges in Bertholdsgaden

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart zwischen 27. Dezember 1817 und 27. Mrz 1818

Die Einsendung ist von der Art daß ihr nothwendig eine Andeutung vorausgehen muß: ob sie die erzhlung einer Thatsache enthalte; wenn dieses nicht der Fall ist, so kçnnen wir sie nicht benuzen, da es zu Zweckloß ist die Fantasien eines Unsinnigen zu erfinden. Kann die Buchhandlung in unsern Namen die Frage stellen? 5 Ob sich die Anekdote: Der Bruder des Methusalem, auf eine Thatsache grnde – im entgegen geseztem Fall mße man sie zurck schicken. // Herrn Carl Stein

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An Wilhelmine Heeren in Gçttingen Stuttgart 30. Mrz 1818 Montag

Liebes Minchen, denke nur nicht daß Du mir sollst auf alle diese Frachtbriefe antworten – das ist nur um dem Vetter Reuß den Gang zu Dir zu erleichtern. Ich dachte, wenn die Kçniginn Vasti, so nennte ein hiesiger Bekannter Marianne wegen ihres kçniglichen Wuchses, grade u n w i r s c h wr, so d r u c h s t e der Vetter lange vergeblich um Dir vorgestellt zu werden. Da ist er. Hier giebts viele Reuße, sein Vater war ehmals Leibmedikus bei dem Bischof von Speyer der immer Handschue tragen mußte, pour cause – der residirte in Bruchsal, und nun heißt er bis diese Stunde – obgleich er seit 30 Jahren zurck ist: der B r u s e l e r Reuß. Es ist doch ein einzig ungrazioses Vçlkchen, diese Stuehgrder! eben gehen 3–4 junge Leute zu Fuß reisend nach Gçttingen aber das sind alles quasi Fremde hier seßhaft, der Bruseler Reuß ist der einzige Aborigenes dem htte der Papa nicht zugemuthet zu Fuß zu gehen! O je nein! Das ist weit und der Wind geht. Da verrckt sich das Brustlzle und die Haxen werden wund. // Wenn sie hçren daß man sechsjhrge Buben aufs Pferd hat gesezt, und reuten laßen, oder neun jhrge mit dem Unteroffizier exerziren und 12 Jhrige Fechten lehren, Voltigiren und Schießen! – O Je! Das ist ja Lebensgefhrlich! – Aber es ist auch auffallend was die Mnner von 35– 50 Jahr hier veraltert und verbuttet aussehen und sind. Ohne alle Energie der Muskeln wie der Gewohnheiten und des Willens. Die folgende Generation von 30–40 – oder etwas junger, ist noch trauriger; bei der leuchten die Folgen der Vçllerei welche seit 15–20 Jahren die mehrsten Universiteten entehrt, hervor. Aus

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ihrer elenden Gesundheit und ihren krnkelnden Kindern spricht ihre Snde. Da haben mir schon manche Schwiegereltern weinend geklagt: s o sei es, und frhes Wittthum das wahrscheinliche Schicksal der Tçchter. Eben so bemerken die Arzte auf mehreren Punkten in Deutschland daß so viele Jnglinge welche die 25 lezten unblutigen Kampagnen in Frankreich mitmachten, nun hufig krankeln und sterben, weil sie statt Schlachten, ehrlose Heldenthaten ausfochten, Trunk und um so schlechtere Liebschaften weil alle rechtliche Mdchen die Fremden mieden – da bitte ich die Mutter immer um Gottes Willen Sinne und // Sinn frh zu Bezhmen, nie zu erwecken – aber was hilfts. – Sieh! wenn 9–12 Jhrige 30 Knaben Stunden lang im Sallon herum schlendern, die jungen Ofiziere mit ihnen spaßen, sie hinter den Sthlen der unseeligen Weiber mit bloßen Schuldern Halsen und Nacken stehen sie an der Mittagstafel von jeder Gewrzten Schßel eßen! – Vornehme sollten nie ihre Kinder in ihren Husern erziehen – wenigstens nie in ihren Sallon kommen laßen. dixi! nun sind Paradoxen genug da. 35 Leb wohl, habe ein bischen Liebe fr Deine alte Therese. Stutt. 30. 3. 18.

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An Henriette von Reden in Karlsruhe Stuttgart 30. Mrz 1818 Montag

Stuttgardt 30. 3. 18 Da geht der Mertz zu Ende und Deine Abreise naht; ich muß Dich nochmals begrßen eh Du aus unsern lieben kalten Sden in die vaterlndischen Fluren (das heißt Kartoffelfelder) ziehst. Wenn es auch manche Last hat – (denn, die Großherzigkeit, das Gottes Vertraun und die Philosofey mag mirs nicht belnehmen) – die große Ausgaben freilich an mehrsten fhlbar machen, so wird es Dir doch freun alt gewohnte Menschen und Sachen wieder zu sehn. Wr es nicht die eben erwhnte Ursache der grçblichen Unkosten, ich wrde doch mit unendlichem Genuß noch einmal die Mauern, die Hecken, die Chaußeen begrßen wo ich als junges Geschçpf wandelte. Ja sh ich eine der Personnagen wieder die mich damals inkomodirten, ich wrde eine Seelenfreude an ihnen haben. Die alte Margarete die halb hollndisch sprach – erinnerst Du Dir die? Die einmal ein Brod gestohlen haben sollte, worber sie so heulte? in der Kramgaße? sie sprach so kauderwlsch. Ich wrde vor Freude weinen wenn ich sie sh. Diese Anhnglichkeit ist nicht rgret um ungemeines Glck. Du weißt wohl, wir spannen damals gar keine Goldne Tage ab! – O wenn spann ich die? in meiner Kindheit entwickelte sich nur ein Gutes: Stolz und Pflichtgefhl – wie das zuging weiß ich nicht, denn mir ward nicht gelehrt nicht gewehrt, ich hatte eine traurige Kindheit bei einer kranken phantastischen, aber g a n z u n g e m e i n e n Mutter. Diese saubre Pension in der wir schuldloß, rein und natrlich blieben, gottlob

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aber auch gar nichts lernten, war der Ubergang zu einer // wunderlichen Jugend in der ein eignes Streben der Vernunft stez die Herrschaft zu geben, mich zu der Exaltation der Vernunft erhob, was mich freilich vor allen Thorheiten der Universitts Mamsellen htete, aber einen Geist der Unabhngigkeit in mir entwickelte der auf mein Schicksal viel Einfluß hatte. Viel Gold spann ich auch da nicht. Uberdem macht man sich in der Jugend sein bischen Unglck selbst wenn mans nicht hat, denn fr das gewaltige Verlangen eines krftigen Herzens vom sechzehnten zum zwanzigsten Jahr, bietet das Leben nicht Kampf genug, es fordert den Tod heraus. Aber in allen Erinnerungen jener Zeit sprechen die Zeugen unsrer Jugend uns an, die Zeugen der Zeit wo wir noch vom Leben hofften, vom Geschick erbaten. Nun! – Hçre liebste Frau Gesandtinn, Herr Robert ist noch nicht liebenswrdig geworden, ja ich glaube ich werde ihm eins versezen mßen. Gestern fand ich ihn zum ersten Mal, bei Graf Zepplin. Mir ducht es htte von einer Art Verstand gezeugt wenn er mir bei seiner Begrßung ein Wort gesprochen htte. Er verbeugte sich par bricole gegen mich und adreßirte mir kein Wort. Nun sizt der franzçsische Gesandte neben mir nieder, und sagt, nachdem er mir einen Augenblick sprechen zuhçrt: Vous avez et en France Md? ich sagte mich besinnend, non Mr. jai pass plusieurs mois  Strasbourg.. Mr. Montalembert, der nicht fr feine Lebensart berhmt ist, fngt sehr ungeschickt ein Gelchter an, und Herr Robert stimmt schallend ein, und wieder ein. Ich fhlte das ich glhte, fuhr aber, so bald die Herren wieder hçren konnten fort. Mrs. les allemands ne croyent pas vivre parmi // des franÅois en sjournant  Strasbourg u. s. w. Aber Herr Robert wird noch von mir orientirt werden, denn er hat sich in mehrerer Rcksicht albern betragen bei dieser Gelegenheit. Er als Deutscher – vollends als German, mußte sogleich verstehen, warum ich Deutsche aus besonnener Bescheidenheit einem Pariser antwortete, ich sei n i c h t in Frankreich gewesen; als German, die so ber die Ehrerbietung der germanischen Vçlker gegen die Frauen prahlen, htte er des Gesandten sehr unziemliches Lachen, nie theilen sollen, Wem es auch gegolten, aber dieses Lachen in diesem Verhltniß gegen eine alte Frau und gegen m i c h, war ein Fehlgrif fr den er – glaube ich, – leiden soll. – Da hast Du ein Beispiel wie ich bçß bin. Luise kam am 23 unter Schuz des guten Prlaten Schmid wieder zu mir zurck. Clairens 4ter Knabe ist gesund, die Mutter stillt ihn und ist recht munter, die andern vier Kinder sehr rstig und brav. Luise ist von der Einfachheit, der pflichtmßigen Weise der guten Geschçpfe gerhrt. Sie haben das Tantele gar nicht fortlaßen wollen. Gebe Gott daß die guten Dinger das Leben leicht tragen und mit wenigen Ansprchen viel Genuß finden. Mein großer Sohn in Gçttingen, ist auf einer Fußreise nach Dresden begrifen. Ich glaube er hat Lust Lehrgeld zu bezahlen, denn ich faße nicht recht wie das mit dem finanziellen Zustnden zusammem paßt; aber da er diese Grenzen und Spanischen Reuter des Wollens und Nicht Kçnnens erlernen muß, so geschehe es je ehr jelieber. Sonst ist der Jngling wie eine grnende Eiche. Was ists weiter? sie wird ihre Zweige ber meinen Hgel ausstrecken und darunter werd ich sanft ruhen. //

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Therese beendet ihre Erziehung in Berlin mit Liebe und Gelingen, obgleich der kalte Hochmuth der Eltern ihr manches Hinderniß im Weg legt. Ach liebe Henriette ber das Erziehungs Verhltniß in den vornehmen Hußern sçlltest Du und alle Edlern eures Standes noch manches lehren und verbreiten. Ich weiß es selbst nicht anzurathen, sehe nur das Zweckwidrige was da geschieht. Z. B. die Grfin Zepplin hat eine sehr liebenswrdige Erzieherinn bei ihren Kindern, und die Tçchter von 11 bis 3 Jahr finde ich immer bei der Mutter, o h n e die Erzieherinn, und diese Mdchen stehen im Sallon herum die ganzen Abende, indeß die Erzieherinn a l l e i n in ihrem Zimmer sizt. So fhrt Frau v. Goldbeck ihre 14–15 Jhrgen Tçchter jezt immer a l l e i n in Gesellschaft ohne zu denken wie fragmentarisch Theresens Beobachtung ber der Zçglinge Betragen werden muß, und wie diese sich von der Erzieherinn entfremden, welche k e i n e G e n  ß e mit ihnen theilt. Therese vervollkomnet sich indeß in Wißenschaft und Lehrmethode, und wird sehr fhig zu jedem Lehrplaz – Ach vergieß ihr Intereße nicht wegen Carlsruh. Sie hatte eben einen Ruf die Kinder des apanagirten Prinzen von Sondershausen zu erziehen, allein obgleich ihr dort eine Lebenslngliche Pension zugesichert wird und sie mit einer meiner Schwestern (in Arnstadt) lebte, wohin meine Familie oft kommt, so will sie ihre jezigen Kinder nicht vor der Zeit verlaßen. – Da schwaze ich immer von mir und nur von mir! Aber eben darum solltest Du mir von Dir schreiben, denn nur weil Du mir so lieb bist, lçsest Du mir also die Zunge. Lebe wohl! Luise kßt Dir die Hnde und ich begrße Deine lieben Tçchter und empfele mich Deinem Herrn Gemahl. Therese.

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 30. Mrz 1818

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Erlauben Sie, verehrter Freund, mich ber drei Punkte Ihrer schzbaren Einsendungen frs Morgenblatt, zu besprechen. Einmal habe ich mir die Freiheit heraus genommen den betrachtenden Schluß der englischen Jungfer die mit den Fingern sieht, auszulaßen, um Verdruß mit Cotta zu vermeiden, und meinem eignen Schicklichkeits Gefhl zu gngen. Cotta hat schon Aufsze zum Nachtheil des 5 Magnetismus ausgeschlagen, er wrde wahrscheinlich diese saubre Geschichte von Ihrer Hand hçflich verschoben und verschiebet (renvoy et egar) haben, das geht denn ganz gegen meine Ansicht nach welcher alle Thatsachen und Grnde dagegen angefhrt und verbreitet werden mßen, so wie alle dafr eben auch; aber nach meiner Ansicht nur diese, nebst dem aber die grçßte Ruhe und Courtoisie von 10 Seiten einer moralischen Person: Redaktion, gegen die Individuen gegen welche sie sich erklrt, mçgen sie zu der einen, oder der andern Partie gehçren. Wenn Sie aber bedenken daß grade hier die mit den Schlgen auf den Sack gemeinten Mnner, in jeder andern Rcksicht geschzt sind, und einen wackern Wirkungskrais haben, so wird es Ihnen leicht werden sich in die Handelns Weise der Redaktion versezen zu 15 kçnnen. Wie scharf das Licht sei in welches der Irrthum gesezt ist, wie sehr eine

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Thatsache den Irrenden bloß stelle, so muß dergleichen uns willkommen sein, aber ohne Beziehung auf anderweitige Schzung des Irrenden. Ich bitte deshalb um Ihre entschuldigung dieses Fragment gesondert zu haben. Weiter melde ich, daß ich die Schrift ber Pestalozzi nothge- // drungen verschiebe aufzunehmen, weil der Bericht der Japanischen Inseln drang, dann das Polar Eis sehr lang dauerte und dazwischen andre Dinge, theils auch drngen, theils zur Abwechslung nçthig waren. Nun mçgte ich – weil das Drngen nicht aufhçrt, eine Ubersicht haben, wie weit die Fortsezung oder der Schluß dieser Schrift ber Pestalozzi wovon Sie den Anfang schickten, fhren kann, indem ich im Fall der Noth, von Ihnen die Erlaubniß bt sie, um schneller einen Plaz zu finden, durch Weglaßung eines Theils der Pestalozzischen Briefe, abzukrzen. – Dieses D r  n g e n fhrt mich nun zu dem dritten Gegenstand einer Berathung. Die Berliner Zeitung hatte einen Aufsaz ber die zur Bereisung des Nordpols abgegangne Expedition die ich sehr intereßant fand und geben wollte, sobald das P o l a r E i s zu Ende wr. Das hielt einige Tage auf – und ich fand es doch ganz geschmackloß das PolarEis lnger herumzuziehen, oder es mit der Polar Reise zu vermischen. Darber nahm Elbe und der Nrnberger Correspondent mir die Polar Expedition weg! – Nun verdrçß es mich sehr wenn ich nichts davon im Morgenblatt sagen kçnnte, und jenen Aufsaz nun, nachhinkend, abzudrucken, geht nicht. Wenn Sie, dem die Materialien dazu in den Hnden liegen, einen kurzen Aufsaz machten in dem Sie ber den alten Zustand Grçnlands ein bischen windbeutelten, und dann von dem Wahrscheinlichen Zustand unter dem Pol etwas prophetisirten, so htten wir einen viel schçnern Aufsaz und nennten ihn: G r ç n l a n d. Wrden Sie das wohl gtigst thun? Sie kçnnen es allein so thun daß er seinen Zweck erfllt. // Luise ist seit den 23 wieder bei mir, nachdem sie die 5 Enkel in Gnzburg – und die Eltern dazu – recht wohl verlaßen hatte. Die Kinder sind treu und brav wie die Leute vor 100 Jahren waren. Luisens Gesundheit geht, bis auf Reumatische Schmerzen und Nicht eßen, recht gut. Albrecht, der ehemalige Lehrer in Hofwyl kam so eben durch Stuttgardt um sich nach Idstein zu begeben, wo er ein Landwirtschaftliches einrichten helfen, und denn Lehrer dabei sein soll. Die Bedingungen sind, bei dem guten Lebenspreis dort, recht gut. Es wr hohe Zeit daß der Mann in einem fest bestimmten Lebenskreis seine Erfahrungen und Kenntniße nun geltend machte, nachdem er Lehr und Wehr Amt vielfltig versucht hat. – Mein Gott! wie vergeblich ist Lehre und Predigt bei den jungen Leuten! sie mßen die Hçrner a b l a u f e n, abpoliren laßen sie selbe nicht. Aim hat sehr rechtliche und ehrsame Hçrner, aber Hçrner sinds doch. Jezt lauft er sie bei einer Ferien Reise nach Dresden ab. – Vorgestern ward ich sehr berrascht durch den Besuch von Gatterer aus Heidelberg, der mit seiner Frau und Tochter bei Malchus zum Besuch ist. Malchus hielt sich nach dem Caßler debacle in Heidelberg ein paar Jahre auf. Der ist alt und Gallant geworden. Sehr wunderlich treiben sich die Ideen in der Menschen Kçpfe. Malchus hat schon manche Meinung gewonnen, weil er E t w a s durchsezt und

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bezweckt; wie es aber z u s a m m e n h  n g t daß er den bayerschen Gesandten und den preußischen, englischen, rußischen zu Vertheidigern hat, weiß ich nicht. Seine Arbeitsamkeit, Ordnung, Nichtgelten von Ansehn der Person, bringt ihm Achtung. Weiter haben Sie doch wohl von dem Blatt gehçrt was hier unter Autoritet der Regierung herauskommt: dem Volksfreund. Ich versteh die Sache nicht – mir scheints aber eine ganz revolutionaire Masregel. Den Volksverleitern im royalistischen Sinn ist eine Niederlage ihres Ubermuths angewiesen // und was man dem Volk jezt lehrt um es fr die kçnigliche Partei zu gewinnen, wird es auch gegen sie ben. Jeder unzufriedne Subalterne darf darinn ber seinen Vorgesezten klagen. Dieses Blatt, welches ganz revolutionr ist, findet bei den bayerschen Gesandten großen Beifall – er wnscht jedes Volk mçgte dergleichen haben. Der Redakteur dieses Volksfreunds ist ein getaufter Jude, ein Herr Michaelis deßen Ruf okonomisch und moralisch gerichtlich verunglimpft ist. Er war Wangenheims faiseur von Landschaftsschriften, und Haussekretair. Allein dieser Volksfreund aus eines verrufnen Fremden Feder, hat stez wieder sich. – Weiter sagt man Preußen fordre den Rest von Sachsen und biete an selbiges am Rhein zu entschdigen. Sehen Sie, wie großmthig! – wie so anders werden nun die Vçlker behandelt wie zu Napoleons Zeiten. Das ist ein Unterschied wie von einer Hasenjagd zu einem Vieh markt. Statt Schuß und Streich, hçrt man tout au plus Blçcken. Klein hat sich doch wohl um alle Achtung fr seine gesunde Vernunft gebracht, durch die Carlsruher Somnambule Geschichte – tu las voulu! – Leben Sie wohl und grßen Ihre liebe Kinder. Ihre achtungsvoll ergebne Stutt. 30. 3. 18. Therese H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Friedrich Heinrich Bothe in Weinheim Stuttgart 20. oder 30. Mrz 1818 Freitag oder Montag

Ablehnung von Bothes Auszgen aus Chroniken wegen zu großen Vorrats an Aufstzen. F. H. Bothe: ÆAuszge aus Chronikenæ (nicht ermittelt)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 31. Mrz 1818 Dienstag

Ihr Wohlgeboren Wrden mich sehr verbinden wenn Sie mir bis auf morgen frh ein Exemplar von Fausts Umrißen liehen. Ergebenst Th. v. Huber

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 4. April 1818 Sonnabend

Bitte um Absendung ihres Briefes an Mllner, die gestern eingesandten Bltter sowie ihre Antwort ber eine mir v. Mllner gegebne Privatcommunication betreffend. Adolph Mllner: Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 85 (9. 4. 1818), S. 340(?); ders.: ÆRezension eines Trauerspielsæ (nicht ermittelt); Trauerspiel (nicht ermittelt)

594.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Carl Mller in Mannheim Stuttgart 4. April 1818 Sonnabend

Mllers Gedichte sind unter den in den lezten 6 Monaten eingegangenen nicht auffindbar. C. Mller: Gedichte (nicht ermittelt)

595.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 6. April 1818 Montag

Wegen Nachlssigkeit des Wiener Korrespondenten nun erste Schritte mçglich, um eine andre Correspondenz einzuleiten. Bittet um baldige Bestellung eines Briefs, da Eile geboten: die Lcke ist fhlbar. Morgenblatt

596.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Georg Ludwig Peter Sievers in Paris Stuttgart 7. April 1818 Dienstag

Die Redaktion sieht sich in die Nothwendigkeit versezt Ew. Wohlgeboren zu bemerken daß der Ton Ihrer Aufsze sich fr den Karakter ihres Blattes und sein Publikum schlechterdings nicht paßt. Wir haben jederzeit jede Partheilichkeit vermieden, eine so berladen nachtheilige Schilderung wrde unsern Grund5 saze entgegen sein, und gewiße Bemerkungen z. B. das Beten sei in Frankreich ganz abgekommen, verweigert die Billigkeit, so wie gewiße Anspielungen auf griechische Sittenausartung in kein, Frauen zu lesendes Blatt gehçrt. Wir haben in unsrer Nhe zu viele, Paris auch in dieser Zeit sehr genau kennende Personen,

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um nicht Gegenbemerkungen erwarten zu mßen, und halten es gegen den Anstand von einer Nation so herabsezend zu sprechen, deren Gesandter hier am 10 Hofe angenommen ist. Wenn Ew. Wohlgeboren diese Bemerkungen gtig bercksichtigten, und Aufsze ber hnliche Gegenstnde, aber sehr // einfach erzhlt und, je mehr Tadel Sie glauben rechtfertigen zu kçnnen, um so milder ausgedrckt, werden Sie uns willkommen sein. Damit aber Ew. diese, ihren sachlichen Inhalte nach sehr zweckmßigen, Aufsze nicht ganz vergeblich eingesandt 15 haben, wird Redaktion dafr sorgen daß ein geschmackbercksichtigender Auszug daraus gemacht werde. Achtungsvoll verharrend. Sievers

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An Jeremias David Reuß in Gçttingen Stuttgart 7. April 1818 Dienstag

Urkunde ber Erhalt ihres geerbten Anteils am Vterlichen Haus an Georgine Heyne geschickt. Bittet Reuß, weiterhin als ihr Rechtsbeauftragter in Gçttingen aufzutreten. Gottlob! in der kleinen Erbschafts Sache war ja keine Erçrterung nçthig! Heynens Kinder beendigten sie in dem seiner wrdigen Geiste. Hat das geerbte Bargeld eingesetzt fr Luises Aussteuer und nacher die unseelige Ehe zu 5 lçsen. Sorge um Luises und Aims Zukunft; empfiehlt letzteren seinem und Mariannes Rath und Theilnahme. Zu Claires sich sehr rhrend moralisch ausbildendem Charakter: Sparsamkeit in harten Zeiten (Lage der Beamten erfordert Gastfreiheit gegen geringer Gestellte Untergebne; viele Kindbetten; Ausbildung der vier Knaben) sowie Verzicht auf allen Weltprunk und heimliche Bezahlung einer Rech- 10 nung, die ihr Mann nicht begleichen konnte. Brief ist auch meiner guten Marianne Reuß zugedacht. Grße von Luise.

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An Therese Forster in Berlin Stuttgart 7. April 1818 Dienstag

Stutt. den 7 April 1818. Cetoit un dsir bien naturel de la part du Marquis de Posa de vouloir pargner  son Ami tout cet embarras – tu sais bien? la mauvaise humeur du royal Papa. Je voudrois toujours faire comme Åa avec mes biensaimes, et puis il ny a pas moyen. Cette proposition dArnstatt te chippotera, et pour 5 abrger je prfre de ten dire mon avis. Meine hießige Lage ist ganz ungewiß; ich meinte einmal ich kçnnte ihr eine Sicherheit geben, wie die Kçniginn meine Schrift ber ein Institut mir hatte einfordern laßen, ich habe aber dazu gar keine Aussicht mehr. Einmal scheint allgemeine Vernderlichkeit jeden auf die Oberhupter begrndeten Plan unsicher zu machen, zweitens vermuthe ich daß 10

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Hartmann, sich selbst nicht klar bewußt, jeden Weg mich mit der Kçniginn in Berhrung zu bringen, abschneidet. Es scheint nun wirklich zu einer ErziehungsAnstalt geschritten zu werden, wahrscheinlich habe ich Ideen dazu hergegeben, aber das ist alles. Mein litterarisches Wesen bleibt also mein Beruf. Das hngt h i e r in Stuttgart ganz von Cotta ab, er kann sterben, er kann mich zwingen mich mit ihm zu brouilliren, er kann das Blatt aufheben, mir nehmen – dann wrde ich viel lieber an einem andern Ort ohne vornehme Bekannte leben, sehr beschrnkt und Forsters Leben, Erziehungsschriften u dergleichen ausarbeiten, die wenigen Jahre wo ich noch schreiben kann. Wo Du also zu mir ziehen kannst, bleibt noch ganz dunkel, nur d a ß Du zu m i r z i e h e n w i r s t, ist gewiß. Aber nun wohl wenn Du da bist, so fhlst Du selbst die Mhseeligkeit des Unternehmens was Dir oblge. Das Beste wr U n t e r r i c h t geben, welches Dir auch nicht fehlen wrde – ich habe mir gedacht daß Du vornehmern Tçchtern Sprachen als Lehrstunde anbçtest und Bildung durch zweckmßige Lektre in Gesellschaftlichen Stunden – also eine Art Pension die aus sehr gewhlten Zçglingen bestnde. Aber das ist eine stez erneute Sorge die nçthige Zahl zu erhalten, und eine stez erneute Abhngigkeit von Vielen, und bietet D i r k e i n E n d e dar nach dem Du in Ruhe Dein Weniges mit Deinen Geschwistern verzehrst. Das geht so fort. Wenn Goldbecks Gewißen htten und Dir a m E n d e 20 Louis par an Retraite zusicherten, so hattest Du 200 Gulden von Deinen 4000 Capital und 200 Retraite und davon lebst Du bei Greyerz, oder mit Luise etwas unternehmend, sorgenloß nach meinem Tod, ja Ihr beide nehmt mich zu euch wenn ich dann noch Lebe. Goldbecks aber versprachen nichts und scheinen nicht dhumeur es ohne Versprechen thun zu wollen. Ist nun meine Lage hier so ungewiß, erfordert sie einmal eine Vernderung, knpft mich nichts an Bayern, so kann ich ja eben so gut nach Sachsen trachten, wenn Du dort bist. Sollte nun vollends Aim eine Außicht aufgehen dort auszustudieren dort vielleicht angestellt zu werden, dort Unterstzung zu erhalten, so wrs ja sehr thunlich daß ich meine lezten Jahre in einem thringischen Stdtchen zubrchte wo Litteratur u Bcher sind. Du aber wrdest in einem kleinen frstlichen Hause viel weniger Morgue als bei den jungen gentilliadron finden und httest Deine Schwester, einen angesehnen Schwager, fndest Connektionen durch die Du vielleicht einst Aim helfen, und Luisen einen Plaz verschaffen kçnntest. Meine Familie ist mit Arnstadt in steten Verkehr – Du wrst fast in Deinem // Lande. Das einzig Schmerzliche ist also die Unsicherheit: ob ich Mittel finde in Deine Nhe zu ziehen? Habe ich nun aber Deinen Aufenthalt in jener Gegend zur Ursache, Dich da, einen angesehnen Schwager, ein wohlfeileres Leben, die Beschrnktheit nach der ich mich sehne, so habe ich einen bestimmten Grund nun dorthin meinen Blick zu wenden. Dabei sh ich Dich in einer Lage wo wir uns alle 2 Jahr sehen wollten, indem Du mir, statt Deine Sparpfennige anzulegen, Deine Sparpfennige zu einer Reise nach Arnstatt zuschçßest, und Mary nhm den Besuch einer alten Schwester auf 14 Tage gewiß gern an. Dabei stipulirtest Du aber daß Du, zwischen Goldbeck und Arnstadt ein paar Monate httest die Du in Gnzburg und hier zubrchtest. – Man bietet Dir jezt nur ein n i c h t f e s t bindendes Versprechen an

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– sollte also in den 3 Jahren sich eine Vernderung der Dinge zutragen, die Deine Gegenwart m i r nothwendig machten, oder Dir auf Lebenszeit vortheilhaft, so wrde der brave Frst Dir Dein Wort zurckgeben, und dann wrdest Du o h n e die drckenden Ungewißheiten die Dich jezt bei mir erwarten, hier sein. Ich habe Dir das alles sagen mßen um Dir die Grnde dafr und dawider klar zu machen. Jezt ist D e i n e E n t s c h e i d u n g was mir am liebsten ist. Ich weiß daß wir, wenn Du zu mir kommst, mit treuen Wollen einen Zweck erreichen, also geh ich freudig einen Lebenslauf entgegen der Dich, Du unendlich gutes Kind, wieder in meine persçnliche Nhe bringt und so wiederherstellt was in ungeknstelten Verhltnißen der Gesellschaft nicht aufgehoben sein wrde. Doch – httest Du geheirathet, so wrs ja eben so – und ists nicht Greyerz der mich von Clairen trennt, und wars nicht Herder der mir sein Haus verbot? – Doch muß die innige Achtung welche Dir Krieger gewidmet und der Eifer den Dein Brief erweckt hat von seiten des Frsten Dir ein angenehmes Bewußtsein Deines Werthes geben. Gott lenke uns alle das Beglckendste zu thun. Vor 10 Tagen – 27 vorigen Monats tritt eines Morgens Albrecht herein, endlich auf seiner Reise nach Idstein begriffen. Dort wird ein Landwirthschaftliches Institut errichtet das er mit begrnden soll und dann Professor dran werden. Er hat 1000 Gulden an einem Ort wo er fr eine sehr artige Wohnung u Garten 40 Gulden jhrlich giebt. Nach diesem Masstab muß er auskommen kçnnen und den Zins seines Guts zur Abtragung deßen Schulden anwenden. Sagt er mir die Wahrheit, so stehn nur noch 3000 Gulden darauf, das wr fr ein Gut von 19000 sehr wenig; allein das ist das Traurige daß er bei mir den Glauben verloren. Er ist unter den unangenehmsten Umstnden aus Bayern gegangen, weil eine Verkehrtheit von ihm, ihm einen Geldprozeß zuzog an dem er wahrscheinlich einen Injurien Prozeß anhngen muß. Sonst war er so lieb und herzlich wie immer, aber verlezt von einer gewißen Zurckhaltung in meinem Wesen welche zum Theil Folge deßen ist, was die Menschen welche meine Muttersorge nur darum Jahre lang in Anspruch nahmen um endlich undankbare Kinder werden zu kçnnen in mir vernderten, zum Theil aber auch Rcksicht auf Luisens Verhltniße war, indem ich ihn weder anziehen, noch abstoßen wollte, da seine Neigung zu ihr offenbar, aber seinen Gesinnungen und Absichten gar nicht zu traun ist, ich auch gar nicht weiß ob es ihr Glck oder Unglck wr, wenn sich das // Band jezt knpfte, deßen Schlingung seine Thorheit vor 7 Jahren hinderte – denn damals htte er mich nur zu bitten brauchen: waÆræte, so htte Herders elende Einwirkung nie statt gehabt. Ich mçgte nach allen auch mißtrauisch aussehn, wie er mich gemacht hat. Er war 36 Stunden hier; ich verschafte ihm die Ehre mit uns bei Tautphus zu Eßen, gab ihm und ließ ihm von Hartmann Briefe an Wangenheim nach Frankfurth geben – gestern schreibt mir Wangenheim daß er ihm viel Dienste leistete die seinen Anfang sehr favorisiren. Ich habe ihm Emphelungen an den Minister von Naßau: von Marschall, verschaft die ihm sehr helfen sollen – nun! – Gottlob ich kann bei meinem Thun fr Andre nur eine unmoralische Seite finden, das ist der kleine Troz mit dem ich meine Dienstfertigkeit verzehnfache weil ich niemand finde der fr mich thut. Sieh! Da plag ich

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mich bei meiner beschrnkten Zeit bis zum Schwindlichwerden um einer Gans 100 einen Shawl oder einen Trost zu verschaffen, und wenn ich einen Almanach

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brauche finde ich niemand der nur in seinem Bcherbrett nachsh: ob er dem hat. Ich finde die Menschen ganz ekelhaft. Morgen kommt Cotta wieder. Ich bin begierig wie er mit meiner Verwaltung zufrieden sein wird. Ich glaube ich bin kecker in dem Geschft geworden, aber Arbeit habe ich – ganz ungeheuer da ich der Gesellschaft viel Zeit schenken muß. – Luise gab einem Herrn Mezler ein Pfifferlingen fr Dich mit, hast Du ihn bekommen? Lebe wohl fr heute. Ich schrieb den 23 Mrz. In Gnzburg geht es Gesundsheitwegen gut, aber Vernunftswegen ists, nach allen was Luise erzhlt sichtlich, welch ein ganz beschrnkter Mensch der ehrliche Greyerz immer mehr wird und wie die brave Claire im bestndigen Kampf gegen sein Verschrumpfen ihre Seele ausbildet. Ich habe ihm bei der Geburth seines Knaben zugeredt einige Schritte zu thun um Emil ins Cadettenhaus zu bringen, oder ins Seminar. Es ging gewiß, und nach ein paar Jahren ging es mit einem zweiten auch, dann spekulirten sie fr einen dritten den Handel bei Morel in Triest und fr den Vierten die Apotheke in Bern, so wren doch Plane fr die Jungens, die frh angelegt, entweder gelngen, oder andre Wege çffneten. Da hatte ich dem Kalb ins Auge geschlagen! Daß ich keinen zum Forstmann haben wollte! – und brigens die vague Antwort: man mße sich nach der Decke strecken. Blok head! Deshalb sagte ichs ja. Nun! er mag es machen wie er will – daß ich in Bayern gar kein Band mehr habe etwas zu bitten, etwas zu suchen, ist mir wehmthig. Die Pflanze Huber hat in ihrem vaterlndischen Boden nicht wurzel faßen wollen. Ob sie im Mutterlndischen beßer gediehen wr? Gute Papa Schmid ist zur Synode hier – so gar lieb! Gestern war er bei uns mit Andern. Vor einigen Tagen hatte ich Frau v. Malchus bei mir und die schçnsten Geister Stuttgardts, auch Gatterers aus Heidelberg die Malchus besuchten – wie Malchus nach dem Caßler debacle in Heidelberg lebte, verbanden sie sich. Das war schçn. Frau v. Malchus ist eine sehr liebe Frau und er mçgte wohl hier sehr nzlich sein. Lebe heute wohl – das heißt ich wnsche es Dir heute durch diesen Brief. Genieße das Bewußtsein ganz durch eignes Verdienst Erwerb, Achtung, AufsuchÆenæ zur Wirksamkeit erlangt zu haben, und Deiner Mutter die einzige Außicht zu geben nach ihrem ÆTodeæ unsrer Luise fortzuhelfen. Alles durch Deine Tugend.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 11. April 1818 Sonnabend

Begrßt ihn nach seiner Rckkehr und erwartet ein Wort von Ihnen Æ…æ um Ihnen von meinem Geschftsstand Nachricht zu geben. Auch Luise heißt ihn und seine Familie willkommen.

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An Karl Heinrich von Lang in Ansbach Stuttgart 14. April 1818 Dienstag

Wer zu lezt lacht, lacht am Besten. Sie haben mit den Tçlpeln Sprichwçrter gespielt; nun meinen sie: ja! ein guter Verlags Artikel htte es wohl sein mçgen! – Die Metzlerische Buchhandlung ist vielfltig darum beschickt und trgt mir auf den Herrn Geheimrath gehorsamst um ein Duzend Exemplare zu bitten, da sie das Schriftchen nirgend erhalten kann. Wollen Sie die Gte haben sie ihr zu senden? Denn ich vermuthe aus dem Umstand daß die Metzlerische Handlung es von ihren Collegen nichts erhalten kann, daß Sie es in eignem Verlag haben. Nun! mein Auftrag ist gemacht. Wenn ich an etwas große Freude habe so wnschte ich nur daß die Leute begriffen wie die Ideen ganz getrennt sein kçnnen, Gegenstand und Behandlung. Einen großen Theil der Gegenstnde die Sie unter das Skalpiermeßer nehmen kenn ich nicht, die ich kenne finde ich vçllig richtig geschzt (nach meiner Ansicht die ich nur fr bedingt wahr halte) allein Ihre Behandlung ist so rein komisch, Ihr Wiz so reich fließend, daß sie zur bermthigsten Lustigkeit hinreißt. Diese Laune die in sich selbst Befriedigung findet, die eigentliche Virtuositet vom Wiz, machte mir bei Ihnen vom ersten Augenblick an Freude. Solcher Wiz nhrt sich in so fern der Natur d e s S c h ç n e n , daß er mir eben so wenig eine Idee an Bosheit anregt, wie der Apollo eine Schamrçthe ber meine Wangen jagte. Fahren Sie fort – wenn Sie aber kçnnen, so bleiben Sie auf dieser Linie der Schçnheit. Kommen Sie doch daher! Wr Wangenheim noch da, so fnden Sie einen Menschen der Sie zu schzen verstnde, denn der hat auch zum Wiz Verstand genug, andre Leute wollte // ich Ihnen hier bekanntmachen wo Sie doch wohl das  b e r sie Lachen, nicht laßen kçnnten. Und die schçne Natur! und unser freundliches Gesicht! – Wenn ich mir aber ein halbes Duzend der hießigen blok heads denke vor denen Sie stnden und perorirden wie ich Sie einmal vor Hhnlein, Schlichtegroll u. s. w. sah ber Frst Wallersteins Proklamation so lachte ich mich todt! – Die hiesigen Menschen sind ungeheuer schwerfllig, gedrckt, durch Streben nach Mitteln zum Luxus betubt und befangen, unzufrieden und hartnckig – kurz ein trbes Geschlecht. Schlaf und Eßen ist meine Sache nur eben so viel zum Leben nçthig ist – Eßen, nmlich als Spaß, Mandeln, Lebkuchen, Rahm und Kirschen das gehçrt in meine Poesie – Administriren mag lstiger sein als andres Wirken, aber als Wirksamkeit ist mirs auch recht; denn mein Zweck und Streben ist nach Wirksamkeit. Mit Dank und Undank gebe ich mich dabei nicht ab. Ich bin durch Undankbarkeit um meiner Luise Jugend Glck, um meines Alters Ruhe betrogen, und um 100 Andres, werde tglich damit gelohnt, aber das ist mir gar gleichgltig; der Dank ists nicht, sondern das Wirken zu einem Zweck den ich fr Gut erkenne – ob ers ist? – Das weiß ich ja nicht, glaube es aber heute zu wißen, und einmal beßer zu erfahren. Und glcklich sein, W i l l ein Jeder, die Art muß ich ihn aber nicht a u f d r  n g e n – aufschmeicheln, berreden, und aufzwingen mit braven Kanonen viel ehr. Ich mçgte aber die blieben weg um der Accidentien willen.

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Mit Albrecht scheint es doch nicht ganz wie Sie meinten. Einen albernen Streich hat er gemacht der ihn einen widrigen Prozeß zuzog, aber zu Verganten ist nichts bei einem Menschen der mehr // Mittel wie Schulden hat. Wenn er einfach zu Werke geht muß dieser Prozeß bald beseitigt sein – mir scheint aber Graf Soden, sein Rathgeber, ein Rabulist. Wie? Wenn Albrecht jezt das Irrlichteliren laßen kann und das Gute mit den Lasten aufnehmen will, so hat er eine artige Carriere vor sich. Kenntniße hat er dazu – praktische des Landbaus in Großen und Kleinen, Fleis, Erfahrung ber das Schdliche des unnçthigen Neuerungskram. – Einfachheit und candeur im Thun, fester Entschluß, mangelte ihm und hat ihm alle seine Fehlschlagungen bereitet. Wenn man so ein Jahren vierzehn fr Jemand gesorgt, mçgte man ihn doch endlich zu etwas Ordentlichs gedeyen sehn. Cotta ist zurck und macht kein lachendes Bild von Rom. Die Ppstelei macht keine Glcklichen. Die Bande der deutschen Romantiker muß dort wie gewiße ehrbare Hausthiere, im warmen Sumpf sich vergnglich wlzen. Sie sollen furchtbar aussehen mit Bart und Haar wie die Mnner auf den Harzgulden. Daneben sind aber auch Deutsche da die ihren Aufenthalt sehr benuzen und viel solides auffaßen, oder vorbereiten. Mein Theorrytes wr den aber ein umgekehrter Siegwart indem jener verschmachtete, aber meiner gediehe. Solche Dinge sind nun aber nicht fr Sie, als insofern der Verstand zu allen hinreicht. Das Ding ist idealisirte Wahrheit – denn mit dem nçthigen Beisaz von Prosa und Gemeinheit, erlebte ich diese Schicksals Zge und kennte solche Menschen. Es ist eben alles schon da gewesen, nur frher oder spter. Aber das Frheste bleibt das Urbild und vor dem mßen wir fein ins Museloch kriegen mit allen unsern Dichtungen – heilger Himmel! vor so einem Euripides! – Da lasen wir wieder einmal den rasenden Herkules – der ist seit 3 Jahren wieder viel schçner geworden. In der Gat- // tung darstellender Dichtkunst verderben Ihnen doch diese Leute durchaus den Geschmack an allen Nachfolgern. Wer schilderte mnnliches Mitleid wieder wie die lezte Scene im rasenden Herkules? – Mit dem Geschichtschreiber ists eben so und noch schlimmer, denn die haben lumpige Menschen zu beschreiben da sie nur Kçnige schildern – Ihr Mephistophles hats gut: der hat ein n e u e s Feld – nur Thorheit ist neu als das Vielgestaltetste. Leben Sie wohl! was macht Ihr Gut? wohnen sie denn da? Blht es da? friert es da? mçg es Ihnen Freude machen! von Herzen Ihnen ergeben St. 14.4.18. Therese H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 20., 21. oder 22. April 1818 Montag, Dienstag oder Mittwoch

Diese Papiere von Carl Fernow enthalten nichts was nicht unter der Critik schlecht wre, so daß ich unredlich an Herrn v. Cotta verfhr, nhme ich als

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Redaktion etwas davon auf. Der arme Knabe verrth einen sehr blinden Dnkel daß er mit dergleichen Zunge vor das Publikum treten will und dieser Dnkel scheint sich bei ihm mit religioser Schwrmerei zu paaren. Herr v. Cotta, der 5 Hunderte und mehr Gulden zum Wohlthun verwendet, wird mir auch noch die Bemerkung erlauben daß es eine Wohlthat ist wenn der Knabe nicht gedruckt, sondern seine Ansicht seiner Selbst frh zurecht gewiesen werde, durch abschlgige Antwort. So viel weil Herr v. Cotta vielleicht persçnlichen Antheil an den Sohn eines 10 Mannes nimmt den er auch unterstzt hat. Bedarfs des Antwortens an den armen Knaben so geben mir die Herrn der Buchhandlung einen Wink und ich werde die Antwort aufsezen. Th. v. H.

602.

An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 24. April 1818 Freitag

Theremin hat 162 Briefformat Seiten und 26 noch grçßere Seiten, ziemlich eng geschrieben, eingesendet. Davon habe ich 100 Seiten Briefformat und 8 Seiten grçßeres bersezt. Hie und da abgekrzt, doch en masse nicht sehr bedeutend. Davon ist das meiste gedruckt. Re i c h l e kann Ihnen, geehrter Freund, den Umfang meiner Ubersezung schnell anzeigen; das mehrste ist gedruckt. Wenn Sie nun diese Einsendungen vom Dezember vorigen Jahres an rechnen, so werden Sie selbst ermeßen ob Thremins Forderung nicht keck ist. Mathison, Golowkin, Ltzow sagten mir zuweilen: Diese Artikel stnden in franzçsischen Blttern; Wenn das wahr ist, so ist Herr Thrmin sehr im Unrecht. Wenn Sie jemand beauftragen kçnnten die Litteratur Beilagen des Morgenblatts in der Hand, ein paar franzçsische Bltter auf dem Museum, unge- // fhr aus demselben Monat, durchzugehen, so wrde sich dieses bald ausweisen – wenn nicht Thremin etwa der Einsender dieser selben Artikel in den franzçsischen Blttern ist. Sie werden in den Litteratur Blttern sehen, daß ich sie so viel thunlich, angefllt habe mit Thrmins Sendungen. Einige Artikel ber Technologische Gegenstnde waren ganz unpaßend. Andre brauchte ich. Wollten Sie die Gte haben mir die Namen der verschiednen Correspondenten von Ihrem Comptoir aufzeichnen zu laßen, damit ich mir ein und das Andre beßer aussinnen kann? Das Normal halte ich fr gut und werde es besorgen. Mit inniger Achtung Th. Huber. // Ich lege das Blatt meiner Antwort bei um Ihnen die Ubersicht zu erleichtern.

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Briefe 603 – 606

An Therese Forster in Berlin Stuttgart 25. April 1818 Sonnabend

Stuttgardt den 25.4.18 Ich eile Dir heute gleich zu antworten, so drckend die Geschfte, und andre Briefe auf mir lasten, weil mir Deine Unentschloßenheit sehr leid thut. Ich bitte Dich meinen Brief nochmals zu lesen, ich kann gar nichts hinzu sezen, aber wenn Du des Prinzen v Schwarzburg Anerbieten so lange unentschieden lßt, verdirbst Du Dir selbst das Gute; ich seze also noch einiges hinzu. Du bist frei zu whlen, weißt das, und bewiesest es schon, also hilft ja das Sprechen wenig. Das Du aber frgst, beweißt daß Du Rath brauchst. Claire kann, nach dem was ich sagte, keine Rcksicht sein. Geht es uns gut, so sehen wir sie von Zeit zu Zeit, bist Du durch Dein kleines Einkommen frei, so gehst Du spter zu ihr wohnen. Gehts uns streng, so besuchen wir sie auch von hier aus nicht. Du hast meine Einwrfe gegen die Unsicherheit von Pensionrs gelesen; Du sagst: ich soll n i c h t h e l f e n – wo hlfe ich denn nicht in der Nhe jedes Geschfts? wie kçnnte i c h mit euch wohnen, ohne eure Responsabilitet zu theilen, und dazu fhle ich mich alsdann 58 Jahr alt, nicht geneigt, weil meine jezige Arbeit mich sehr zerstreut macht und meine Krfte freilich frher mitnehmen wird wie Wohlleben oder vielmehr: wie Muße. Mein b e s t i m t e s Einkomen hngt von Cotta ab: das Morgenblatt. Heut zu Tag muß ein Autor frech sein, oder er hngt sehr von seinem Verleger ab. Frech soll ein Weib u k a n n ich nicht sein, mir ists also sehr bitter mit andern Verlegern zu thun zu haben – In ein paar Jahren – so bald ich L i c h t fr Aim sehe, kann ich das Morgenblatt abgeben und habe die reputation die mir die Verleger verbindlich macht. Ich kann dann nach Arnstatt u wohin Du magst. Eben so kann Greyerz auch dem Main Nher rcken – denn wie Holzeigensinnig er ist, wird er doch endlich einsehen daß er in eine Stadt muß. Was Du den Prinzenleuten schriebst wr: Ich nehme euern Vorschlag an, nur die Nothwendigkeit zu meiner Mutter zu ziehen kann mich mein Wort zurcknehmen machen, diese aber macht mir Hoffnung sich mir zu nhern. Die Bedingungen wren bestimt 400 Gulden und die Hlfte retraite, und die Erziehung n u r der jezt vorhandnen Kinder bis zur Confirmation des jezt lebenden jngsten. Da nur Tochterpflicht und Liebe Dich leiteten wrden spter die Umstnde Deiner Mutter bestimmen ob Du den Dienst des Frsten lnger geweiht sein kçnntest. (N. s o l a n g e Du da bist, wrdest Du auch die nachgebornen in Deine Aufsicht nehmen) Dann b e d i n g s t Du Dir ein eignes Zimmer wie klein es sei. – Thue was Du willt, b a l d. Eben die Grnde die fr den Prinzen Gelten, thun es fr Tante Justine. Sage ihr: wenn meine Mutter mich nicht hindert, der Prinz in 3 Jahren sein Wort zurck nimmt, bin ich bereit mit Ihnen mich zu verbinden. Laß doch nur die Zeit hingehen. Das Z u s a m m e n l e b e n ist ja nicht das A l l g l  c k ; man muß auch ein frçhliches, Sorgenfreies Leben haben. Arnstatt wr wegen der Nhe von Leipzig fr meine Geschfte gut. Aber nachdem ich dieses Gesagt, was ich alles schon sagte; thu nun was Du willt. Was Du wegen Delbrck gethan, berhre ich nicht, weils

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g e t h a n ist. So werde ich nie etwas G e t h a n e s berhren. Die Selbst Pension ist was ich frchte wegen dem tglichen sorgen ber den Bestand. I c h zçg eine Stelle in einer offentlichen Anstalt bei Weitem vor, wrde Dir auch, fnde sie sich nach 3 Jahren hier, Dir bei weitem dazu rathen. Doch alles // dieses wird sich finden wenn Du jenes Alles nicht magst. Der Plan mit Justine taugt nichts oder Wenig. Die ist 45 ja lter wie ich, und in Berlin der Fraulein Kennels genug. Die halte mild in der Ferne. Claire war recht krank. Ein Ansaz zur bçßen Brust u Fieber. Nun ists wieder gut. Wir sind im Umziehen – ich habe Sorge u Arbeit – aber solche Blthe! so viel! so schçn! Gott gebe uns doch seinen Seegen. Wir sind wohl. Nur Deine Unruhe peinigt mich. O das Leben lßt wenig FreudenjahrsZeiten nur Freuden- 50 tage. Deine Kinder mçge doch Gott seegnen. Grß die guten Tanten.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 26. April 1818 Sonntag

Geehrter Freund, Sehen Sie hier das kleine, fr Ihr Taschenbuch bestimmte Manuscript von dem ich Ihnen sagte: ich hatte seinen Ertrag eigends bestimmt Jemand Freude zu machen und bt Sie daher herzlich es mir – getrennt von aller meiner brigen Arbeit, baar zu bezahlen. Nicht wahr? Sie denken nicht nachtheilig von mir, daß 5 ich andern will meinen Erwerb geben, da ich selbst viel brauche? – Und grade jezt wo ich ausziehen will und manches bedarf ? – Aber ich arbeite wahrlich redlich! – ich habe mir d i e s e Ausgabe fr den Jemand als L o h n meines Fleißes bestimmt. Sie sind zu gut als daß Sie mich deshalb prodigue schelten mçgten! Ihre ergebenste 10 Th. Huber

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Stein in Berlin Stuttgart zwischen 8. Januar und 27. April 1818

Ablehnung der Erzhlung »Die Vergeltung« wegen zuviel Materials und langer Wartezeiten. K. Stein: Vergeltung; Morgenblatt

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Wilhelm Gessner in Cleve Stuttgart 27. April 1818 Montag

Ich weiß nicht ob man Herrn Geßner das nicht zu benuzende Manuscript z u r  c k s c h i c k t ? i n d i e s e m Fa l l bitte ergebenst ihm zu antworten.

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Briefe 606 – 608

Ew. haben aus der Form welche die Redaktion Ihren Nachrichten aus der Bretagne gab, mit deren Druck Sie zu unsern großen Vergngen sehr zufrieden 5 sind, ersehen, welchen Charakter und Umfang die Aufsze in unserm Blatt haben mßen und werden deshalb hoffentlich eben so zufrieden sein, wenn der Aufsaz ber die Normandie einer hnlichen Durchsicht ausgesezt ist. – Felix merites ist ein zu bekannter Gegenstand als daß wir ihn einen so ansehnlichen Raum einrumen kçnnen, auch besizen sehr viele unsrer Hauptstdte ahnliche Institute, 10 welche nur nach Masgabe der geringern Reichthums ihrer Bewohner, weniger Sammlungen haben. Wir bitten Ew. die Correspondenz krzer abzufaßen und sich darinn mit manichfaltigern Gegenstnden zu beschftigen – kurz gefaßt wrde Felix merites ebenfals inte- // reßant sein. Schifffarth, Handel, Waßerbau, Schulwesen, Sitteneigenthmlichkeit wie sie an den heutigen Tag auftreten, sind 15 die Gegenstnde welche wir, kurz gefaßt berhrt wnschen. Gelegenheits Gedichte vermeiden wir ohne ganz besondre Veranlaßung durch gehends, Ew. erlauben daher Ihnen das beigelegte zurck zu senden. Mit besondrer Achtung verharrend

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart etwa 28. April 1818

Ansicht von Hilkens Gedichten. Es ist sehr zu beklagen daß dieser Dichter keine zweckmßige Ausbildung erhielt durch frhe strenge Kritik und Theilnahme eines reifern Kopfes an seinen dichterischen Versuchen. So wie diese Gedichte da sind, sehe ich die Mçglichkeit nicht ab sie zu benuzen, wenn ich ein oder zwei der kleineren ausnehme, als Z. B. W i n d e s h e r a u s f o r d e r u n g. Die Sprache ist in einem Grade darinn gemißbraucht welcher Ekel erregt, und den Sinn oft ganz umkehrt, oft auch gar keinen hat. Ich habe hie u da ein rothes Zeichen gemacht damit Herr v. Cotta, oder wer es will, Belege zu meiner Behauptung findet, ohne die Zeit zu verlieren; allein außer dieser Sprach Gewaltthat ist ein Geschwz darinn in dem // ich glaube dem Verfaßer des Schmids von Jterbock zu entdecken. Was man verbiage nennt. Doch ist es bei diesem Menschen nicht grade zu Leere was es herbei zieht, sondern er versinkt in seine Idee oder sein Bild, und kann nicht wieder heraus. Diese Fehler sind mit wahrer Liebe zur Natur und mancher lebhaften Darstellung, besonders im Volkston verbunden, und in diesem enthalten die kleinern Gedichte besonders manche sinnreiche Idee und schçne Bild. Erkenne ich richtig den Verfasser des Schmids von Jterbock und Hat Herr v. Cotta Ursachen diese Manuscripte zu benuzen, so wrde ich Folgendes als die beste Benuzung vorschlagen. Herr v. Cotta beauftragte einen Dichter, der nicht zur neuen Schule gehçrte, den Schmid von Jterbock also fragmentarisch zu geben daß die Geschichte des Gedichts ganz kurz erzhlt und mit den manchen schçnen Stellen // (beinahe g a n z e G e s  n g e des Gedichtes, besonders aus den

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ersten Gesngen sehr vieles) belegt wrde; von diesem Band Gedichte whlte er ebenfalls die besten, beschnitt andere um ganz leere Strophen, nderte etwa hie u da ein paar, zu impertinente Sprachgewaltthaten, und sammelte also ein Bnd- 25 chen welches sicherlich Kennern und Lesern von Gefhl bewies daß in diesem Dichter viel Schçnes vom Schicksal zertrmmert, vom Tod verschlungen ward. Zu diesem Bndchen mßte eine kleine Vorrede gemacht werden in welcher des Dichters S c h i c k s a l und Tod mit Gefhl und Ernst gedacht wrde, und die Sammlung seiner Gedichte als Denkmal und Beweis seiner Fhigkeit aufgefhrt 30 wrde, indem man zugleich andeutete wie er durch das Beispiel der Romantiker zu Geschwz Unklarheit und Verbiage verleitet frh in Ausartung verfallen sei. Ich halte zu diesem // Geschft Mathison fr sehr fhig, und halte dafr daß die Lese Welt das Bchelchen: m i t e i n e r Vo r r e d e v o n M a t h i s o n, aufmerksamer aufnimmt. Versteht sich daß Mathison fr diese Arbeit ein Honnorar er- 35 halten muß. Das ist meine Ansicht der Sache.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 28. April 1818 Dienstag

Geehrter Freund, ich bin auf das sonderbarste berrascht, und von Dank und Zufriedenheit zu gerhrt als daß ich Worte zum Ausdruck htte. Daß ich Ihre freundliche, gefhlvolle Freigebigkeit als ein Pfand ansehen kann, daß Ihnen mein Bemhen: meine Verbindlichkeit gegen Ihr Unternehmen erfllt zu haben, gefiel – das ist mein erstes Gefhl; dann die innige Freude durch Sie meinen Plan auszufhren der eine gute Seele erfreuen soll, ist das zweite – Haben Sie Dank! Zeigen Sie mir wie ich Ihnen meinen Dank thtig beweisen kann! meine Thtigkeit, meine Gewißenhaftigkeit, – deren bin ich sicher so lange meine Krfte dauern; meine Fhigkeit gab ich mir nicht selbst, die bedarf Aushlfe. Mir bleibt nur noch die einzige Bitte: Ihr Versprechen wegen der Herausgabe der Fortsezung meiner gesammelten Erzhlungen die Sie mir zu meiner unendlichen Erleichtrung unterm 10 November kurz Vor Ihrer Abreise nach Italien gaben, also in Ihre Geschfte einzureihen, daß mein Zweck, sie ganz der Schuldzahlung an Herr von Fellenberg zu widmen, damit diesen Sommer erreicht werde. Darum werde ich heitrer leben, denn einem bçsen Manne schuldig sein ist eine harte Sklaverei. Und verzeihen Sie, diese Erwhnung! ich wanke zwischen meiner Furcht zudringlich zu sein und meinem Vertraun daß Sie mich mit Gte hçren werden, und verschloß diese Erwhnung seit Ihrer Rckkehr, schchtern in meinem Herzen. Nun sag ich es lieber, damit ich ganz frei gegen Sie bin. Hier ist ein Normal fr die Correspondenten. Ich habe die Erklrung fr nothwendig gehalten, um der Leuten Eigenliebe zu begtigen. Wollen Sie es abgndert haben, so zeigen Sie es mit Rçthel an.

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Briefe 608 – 612

Mit Mathison will ich wegen den Schmid von Jterbok sprechen. So bald ich ihn einmal etwas a u f g e t h a u t finde. 25 S c h a c h t ist seit 6 Monaten Profeßor der Philologie in Mainz, // war bis dahin mehrere Jahre in Hofwyl – er besuchte mich hier, wo ich seine Bekanntschaft machte. Ein bestimmter, lebendiger, forschender Geist – eine wohlthtige Erscheinung! man sieht so viele abgelebte, schlfrige Menschen. Er ist ein bischen ein berspannter Franzosen Haßer, und erzGerman – das muß man einem jungen 30 Mann ja hin gehen laßen. Ich denke dieser Mann reift zu etwas Guten. Die Zçglinge von Hofwyl waren ihm enthusiastisch ergeben. Die Neesische Sache sende ich morgen frh zurck. Mçge Ihnen Freude geschenkt werden, der sie so gern Andern sie gaben. Th. H.

609.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Johann Conrad Appenzeller in Biel Stuttgart 29. April 1818 Mittwoch

Wir sind dem verehrten Herrn Einsender den verbindlichsten Dank schuldig, kçnnen aber aus folgenden Grnden keinen Gebrauch von der rhmlichen Bemhung seines Herrn jungen Collegen machen: unser Blatt rumt poetischen Aufszen berhaupt nur einen sehr engen Raum ein, sie mßten denn einen ..... 5 besonderes Intereße haben (wie das alt deutsche Gedicht) Diese Ubersezung aus dem Franzçsischen, wrde ohne den beigefgten Urtext nicht zu beurtheilen sein, und beide zusammen, wrden einen Raum einnehmen, den wir einem, unberhmten Gedicht nicht wohl gestatten kçnnen. In Erwartung ein so schçnes Talent sich unter des Herrn Einsenders Schuz gnstig entwickeln zu sehen ver10 harren wir Achtungsvoll. // Appenzeller Rektor in Biel. Schweiz.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 30. April 1818 Donnerstag

Diese Quellen sind n i e in meinen Hnden gewesen; ich kenne selbe nur aus mehrmaligen Vo r l e s e n der Herrn von Wangenheim; noch vor kurzen forderte ich sie von Herrn von Wangenheim der mir antwortete wie Herr von Cotta beigehend ersehen kann. 5 Herr von Cotta wnschte ber einige neu eingetretene Einsender zum Morgenblatt einige nhere Auskunft, und da erinnere ich mich daß der Herr Kalisky in

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Halle auch unter sie gehçrt. Gçthe hat ihn ermuthigt sich mit Poesie zu beschffti- // gen und seine aufgenommnen Gedichte haben M  l l n e r (er nennt die Gedichte (unter den Namen: F r i e d r i c h aufgenommen), Erwartung erregend.) genug intereßirt um sich nach ihm bei mir zu erkundigen. Ich bin mit dem jungen 10 Mann in privat Briefwechsel gerathen, wobei er sich von einer sehr intereßanten Seite zeigt. Als ganz unbemittelte Waise; wie es scheint im Waisenhaus, erzogen, lernte er Kaufmannschaft, strebte vergeblich aus diesem, ihm verhaßten Stand heraus, bis er endlich in seinem 24 Jahre eine kleine Erbschaft that, fr diese s t u d i r t er nun in Halle. Seine Mittel sind auf drei Jahre berechnet, dann hoft 15 er sich bis zu einer Anstellung (im Cameralfach) durch seine Muse zu ernhren. Ich habe ihn sehr gebeten fleisig zu sein – beiliegend einer seiner Briefe. Die Erzhlung K i n d e r G l a u b e ist von einem, mir n i c h t g e n a n n t e n jungen sehr krnkelnden Fraunzimmer, in der Pfalz. Arm und zu keiner harten Arbeit fhig, wnscht sies ihre Mutter durch diese Schriftstellerei zu erleichtern. 20 Ober Forstrath Gatterer nimmt das Geld fr sie ein. Ich darf corrigieren wie ich will, und durch Hlfe einiger Correktionen ist diese Erzhlung zart und fromm, recht gut zu lesen.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart Mitte oder Ende April 1818

Werthe Herrn, Herr von Guckenberger macht mirs doch fast zu bunt – nun ist er mir zum zweitenmal aufs Zimmer gerckt und will von mir die Mittel wißen wie er von Herrn von Cotta die Bezahlung seiner Beitrge erhalte. Ich finde es sehr hart mit Dingen dieser Art Herrn v. Cotta zu behelligen – ist es nun Ihnen bei Ihrer 5 Geschfts-Einrichtung mçglich diesen ungestmen Menschen zu befriedigen, ohne daß mein verehrter Freund durch die Details belstigt wrde, so thun Sies doch. Einer seiner Aufsze soll als Stck eines zu publizirenden Buchs nicht honnorirt werden, fr die andern erwartet er Honnorar. Ich habe mich anheischig gemacht Ihnen dieses zu sagen, da- // mit er sich nicht selbst an Herrn v. Cotta 10 wende, da er durchaus keinen ziemlichen Ton hat. Mit Achtung mich empfehlend Th. v. Huber.

612.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart Ende 1817 oder Anfang 1818

Weiß nichts von einem Exemplar der Allgemeinen Zeitung das fr mich nach Gnzburg gesandt wird. Allgemeine Zeitung; Morgenblatt

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Briefe 613 – 615

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart Ende 1817 oder Anfang 1818

Ohne Zweifel. Wofr ich meinen Freund Herrn v Cotta Herzlich danke. Th. H.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 2. Mai 1818 Sonnabend

Ich habe, mein geehrter Freund, Herrn v. Mathison von Ædemæ Geschft die Behandlung d e s S c h m i d v o n J  t e r b o c k betreffend, unterhalten; er scheint Ihre Absicht vollkommen zu faßen, und ußerte viel Frçhligkeit einen solchen Auftrag zu bernehmen, legte es mir aber ausdrcklich noch auf, Ihnen zu u5 ßern: daß es ihm ein Vergngen wr ein Geschft, fr Sie zu besorgen. (Da sehen Sie nun daß nicht alle Menschen Haugs Betragen nachahmen, bei dem Vorgang vor wenigen Tagen, wo Sie ihn mit Herrn Weigel einluden, und wo Haug den Mathison ganz indignirt hat, so wie er sich von mir, der er ihn s e l b s t e r z  h l t e, eine so derbe Lauge zuzog, daß er wie ein Schler dastand) – Ich laße Mathison 10 nun das Manuscript einsehen, und werde ihn dann gelegentlich fragen: wie er seine Arbeit schzt? – Oder soll ich das beruhen laßen? Th. H.

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An Johann Gotthard Reinhold in Rom Stuttgart 2. Mai 1818 Sonnabend

Ihre Courrire, mein theurer Freund, sind biscornue Menschen! Der eine fhrt durch Stuttgardt wo ich – wo nicht ihn, doch seine Sendung, mit offnen Armen erwarte, und sucht mich in Frankfurth wo ich nicht bin und wo ich gemahlt nicht sein mçgte; der andre kommt Nachts halb 4 Uhr meinen armen kleinen Mutz aus 5 dem Schlaf wecken – und das hatte einen dummen Zusammenhang: Wir hatten Tags Zuvor Briefe von Claire daß sie sehr krank gewesen; wie sie nun schreibt daß sie kaum eine Stunde aus dem Bette sein kann, hatte ich Sorge um sie. Da kommt Ihr Courrier und mußte Luisen natrlich zu erst an die Schwester erinnern. Aber selbst auf diese Gefahr hin schicken Sie ihn nur wieder mitten in der Nacht, wenn 10 er mir freundliche Worte von Ihnen bringt. Was nun erstlich die Briefe ber Holland betrift, diese nahm der Cabinets Courrir Maendeln unter der Adreße des wrtembergischen Legations Sekretrs Kaestner mit nach Wien und dieser ward verpflichtet es durch den nchsten Courrir nach Rom zu befçrdern. Die Sache ward in Graf Zepplins Breau besorgt. Ich habe aber mit meinem Wunsch 15 Ihnen zu dienen kein Heil und keinen Seegen – das beweißt die Apokalypse die ich Ihnen zu ergnzen nie im Stand gesezt werde. Glauben Sie nicht daß ichs Ver-

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sume – allein die Schlfrichkeit und Armlichkeit der hiesgen Buchhndler geht ber alle Beschreibung. Sie haben kaum ein Buch im Laden, hçchstens ein oder zwei Exemplare allein wohl in ihren Catalogen. Fordert mans nun, so laßen sie es erst kommen, oder machen Ihnen weis: es sei unterwegs, und halten Sie also hin daß sie es kaufen mßen wenn Ihr  propos gleich schon lange vorbei war. (Cotta hat gar keinen Sortimenthandel, nur Verlag.) Ich habe nicht darauf gerechnet daß Sie aus Cotta Ihren Pylades machen sollten, aber daß Sie Intereße finden wrden ihn auszufragen nach allen deutschen Litteratur Verhltnißen, das meinte ich. Ob das in Ihrer Persçnlichkeit liegt, weiß ich nun nicht. Sie und Ihre ganze Familie haben auf Cottas einen sehr gnstigen Eindruck gemacht. Ich weiß nicht ob Sie mit der komischen Karakteristik einer geizigen Frau, die Cotta meinen – auf so langen Wege sollte man aber wißentlich nicht ambigu, noch weniger rthzelhaft sein. Vielleicht ists in meinem Widerspruchs Geist begrndet daß ich mit diesen Menschen, die von den Meisten verworfen werden, sehr gut auskomme. vielleicht auch macht mich die allgemeine Verurtheilerei nur Aufmerksamer sie mir zu erklren, und finde ich sie darum nicht so Tadelwrdig – Wenn Menschen ihre Jugend sehr mhseelig sparen mßen, behalten sie leicht die Gewohnheit einer gewißen Geldngstlichkeit im Kleinen. Ich vergleiche es mit meiner langen Gewohnheit von Geldsorgen die mir eine gewiße Angstlichkeit gelaßen hat, jezt wo ich, so lange ich arbeiten kann, eigentlich keine habe, stez ngstlich bin wenn ich nicht vollauf habe, und jede Ausgabe mir Zweifel lßt der meinen Genuß stçrt – dabei ist keine Spur von Geiz, sondern Gewohnheit von Sorge. Außerdem hatte die Cotta viel Unruhe in Rom ber die Gesundheit ihres Sohns den sie abgçttisch liebt und den beide Eltern aus Liebe um alle Jugend Freude bringen. Das ist so ein Grundsaz-wesen: ihn nie von sich zu laßen, das der weichlichen Liebe durchhilft. Unglcklicher Weise fanden sie in Rom einen Herrn Weigel der machte den Eltern glauben der Sohn habe einen Herzpolyben, und dem Sohn: der Vater habe verhrtete Gekrçsdrsen und beide wrden nicht lange leben – weil das wrmere Clima dem Jngling nicht bekam, so hat er sich die Zeit mit krank sein vertrieben. Ich mçgte im Ganzen doch wißen wie wir beide uns gesellschaftlich vertrgen? Ich habe Sie noch nicht befriedigt mit Jemand gesehen; aber wohl absolut verwerfend. (Z. B. Fellenberg welches als absolut mit keinem geht) Das macht mich nun voraussezen daß Sie aber eben so absolut lieben, wie Z. B. m i c h. Warum? weiß ich aber nicht; deshalb: Jene Verwarfen Sie weil sie // Unthaten begingen, mit andern Worten: Fehler hatten, absolut, nun habe ich aber deren auch – warum lieben S i e mich? Fellenberg u consorten haben aber eben so etwas, oder viel, oder großes Gutes – warum verwerfen Sie selbe absolut? Gewiß haben Sie bei Ihrer Weise wenigstens eben so recht wie ich bei der meinigen; aber es wrde mich doch recht plagen wenn wir einmal in der Realitet irre an einander wrden. Wenn Sie so verwerfend sind, so muß mein Allaufnehmen Ihnen wie Indifferentismus vorkommen? Da ist der Wilhelm Meyer in Bramstedt der mein bçser Genius im Leben gewesen ist, wenn je einer, und egoistisch an mir handelte seit er mich kannte, am mehrsten wie er mich liebte, und den ich sollte gar verwerfen, indem er, eigentlich betrachtet, von dem Was ich Tugend nenne: – B e g l  c k e n d e s, gar

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nichts hat. – Dem bin ich eben w i e g u t und habe mich neulich gar gefreut weil er ein Bndchen Schauspiele herausgab, worunter zwei Tragçdien, die ich noch nicht bekam, aber der Canonikes Meyer anzeigte. Daß der Mann nicht mßig ist, daß er im 60 Jahre eine große Dichtung vollendet zu der er im 26 keine Ausdauer hatte, das ist mir eine Freude. Und sagen Sie? – gar keine rancune, nein, kein Andenken von Beleidigung haben, ist das nicht Karakterloß? Vor Kurzen kam mir eine Frau ins Zimmer die mich vor 4 Jahren gratuitement beleidigte fr wesentliche Dienste die ich ihren Neffen erzeigt, Bemhungen die seine Ausbildung befçrdert, die seine brgerliche Laufbahn erleichtert hatten. Dafr insultirt sie mich in ihrem eignen Hause, wenige Tage nachdem ich sie, gegen Unbekannte, welche ihr leichtfertiges Leben angriffen vertheidigt hatte. Ich kannte die Frau kaum persçnlich – das Ganze war eine Atrocit von ihrer Seite. Nun! ich sezte ihr mein Verfahren gegen ihren Neffen durch Aktenstcke die ich besaß auseinander (den jungen Mann habe ich nie gesehen – mais il y avoit du Fellenberg en tout ceci, denn zu diesem brachte ich den Jngling als Verwalterapprentif –) und trug ihr ihr eignes Unrecht sehr kalt und ernst vor. Seit dem hçrte ich nie wieder von ihr und dachte eben die Frau mße mich hassen wie man dem wohl muß, den man sehr beleidigte und der sehr berlegen uns zurecht weißt. Kommt vor Kurzen diese Frau in mein Zimmer von andern Bekannten die sie von Heidelberg aus besuchte, bei mir eingefhrt, und ich empfing sie so uneingedenk jenes Vorfalls, n u r als alte Landsmanninn (sie ist eine Hanoveranerin) beschwichtigte ihre Entschuldigungen wegen jenes Vorfalls, ihr Verzeihung bitten, ihr Eingestehen: sie sei Nervenkrank bis zur Faßelei gewesen, so leichtherzig, daß die Folgen sehr hbsch waren. Meinen Sie ich htte dabei das geringste Verdienst gehabt? Nein! – ich kçnnte nicht anders handeln. Ich war indeß drei Mal in Heidelberg ohne sie zu sehen, htte ich sie gefunden, am dritten Ort, so wr ich indifferent hçflich wie eine Maske gewesen, aber wie sie nun gemthlich war, war ich klar wie ein stiller Teich. Ich liebte sie nicht mehr, nicht weniger, und wunderte mich nicht damals, nicht jezt; aber die Menschheit behngt sich mir bei all solchen Unklugheiten. Ach Ja! abandon des Gefhls, das kenne ich so wenig! In so fern ich von dem Sprch was mir eigentlich nahe lg, was ich wnschte, was mir sehr, sehr tiefen Eindruck machte. Was ich sage, komt imer tief aus dem Herzen, aber von 1000 Dingen nur Eins. So wars doch immer, immer! ich glaube das Siegel lçßt erst der Tod und dann ists wie im persischen Mhrchen: Die Kiste war leer; der Schaz bestand in der Voraussezung einen solchen zu besizen. Nicht wahr? eine recht ordentlich natrliche Mutter sprch mit einer Freundinn von dem Wunsch Luisen wieder zu verheirathen? fragte etwa: wie wr dieser, jener Plan? – Ich habe keine Freundinn nie gehabt mit der ich solche Luftschlçßer gebaut htte, habe deren nie gebaut. Als 16 Jhriges Mdchen spielte ich mir selbst die Comçdie einer Art Liebe und machte einem gutem Kinde (des Mahler Rehbergs Schwester die im 17 Jahre // starb) die gehçrige Confidence; sie war die Vernnftige und ich die Unglckliche, und das war sehr stattlich, aber so wenig in der Wahrheit, daß es mir sehr schnell verging und ich im Ernst gar nicht geliebt habe, bis ich Braut ward, aber da wars nicht mein Brutjam, das

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that aber auch nichts, indem alles voll Erhabenheit war und voll der sehr einfachen Unschuldigkeit welche auf ein angebornes entschiednes Ubergewicht des Geistes ber die Materie, von sehr guten Gewohnheiten benuzt, gegrndet war. Meine Tugenden sind alle Verdienstloß, sie wurden mir nie schwer, und wo ich eine Abwesenheit einer solchen spre, weiß ich mir auch zu deren Erwerbung schlecht zu helfen. Ja wenn mich Jemand dazu anhlt, so wßte ich gar nichts Braves was ich nicht zu thun vermçgte. Unglcklicher Weise laßen sich aber die Leute so leicht von meinem Bischen Verstandes Uberlegenheit Subdue und da kommt alle Schuld auf ihr Haupt. Wie? Wenn ich einen ganz gewçhnlichen Lebensweg gegangen wr, was wr wohl da aus mir geworden? Wenn ich htte Geld u Gut u Rang gehabt, nach der Weise Melchisedek? Gelehrt? – ich frchte: Intrigant; denn etwas Lebhaftes htte ich bedurft. Wohlthuig, Fraunvereine, Bettelvogtsverdienste, Kannte man damals nicht. Mein Oheim Ernst Brandes wnschte sehr ich mçgte Maitreße eines Frsten und er sein Minister werden (da war ich eine junge Frau u soll sehr hbsch gewesen sein) verwnschte aber meine Eis Natur – der Mensch urtheilte eben wie er konnte, denn so klug er war begrif er doch nicht daß mir alles Leben durchs Herz im Kopf geht, nicht umgekehrt. Was ists mehr? nun bin ich eine Schriftstellerinn und sehr wenig weit in der Welt gekommen, indeß ich doch einen sonderbar ausgedehnten Wirkungskrais habe. Es ist gewiß nrrisch sich zu denken daß ich mittelbar jeden Tag auf die Ideenmischung von 5000 und viel mehr, Menschen einwirke. Das Morgenblatt sezt an 2000 Exemplare ab, jedes wird von 4–6 Lesern gelesen (in Museen u Familien – die Summe ist viel zu klein gerechnet) da nun in diesem Blatt wenig Werthloses ist, viel fr Leben und Denken Bedeutendes, so ist das kein Spaß. Unter den vielen 1000 sind sehr wenige etwas anders als Blok heads; aber die leben und wirken auch, und der Kiesel der ins Weltmeer fllt bildet seine Kraise so gut ins Unendliche fort wie Neuholland that als es als Planetenbrosam vom Himmel hinein fiel. Dann meine persçnliche Wirksamkeit durch Rath und Umgang – Sie meinen ich sollte lieber Briefe wie Romane schreiben? und meinen das in dem Moment wo Sie die vielen Kalender mit Th. H. vor Augen haben? Das ist nicht gallant und nicht gescheut. Da ich gar nicht zum Spaß, sondern zum bittern Herrendienst schreibe, mçgten Sie mich nur bedauern daß ich, mich auszuschreiben Gefahr laufe, aber daß Sie u alle meine Freunde in allen worunter Th. H. steht nicht m e h r a l s B r i e f von mir finden, ist nicht gescheut. Dieses thun oft Leute die mich gar nicht wie Sie lieben und die zu 100 zusammen, nicht Ihren Verstand haben. Mich hats oft befremdet daß rechte Philister und Hausweiber und ganz gleichgltige Menschen mich erriethen und mir sagten: Ach, es war als sßen Sie wieder einmal neben uns! Ich wollte von dem Th. H. gefiel Ihnen etwas. Man hat alles gelobt, den Theorrytes aber Gçthe wrdig geachtet. Das ist zu viel und nicht wahr. Ich habe mir viel Spaß gemacht mit einer zusammengefaßten Critik der vorzglichsten Taschenbcher, in der ich ein vçllig loses Maul gehabt habe, Fouqu, Rckert, ja Jean Paul gehechelt und mich selbst derb persifflirt habe. Aber ob Sie das intereßirt weiß ich nicht dieweil Sie sonderbar schwer zu begngen sind. – Das Neuste der ußern Welt ist einmal daß wir nchste Woche

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ausziehen. Hoch hinauf wo Luft und Sonne ist, zierlich und einfach, theurer wies 150 werth ist, und nicht wie ichs mçchte wenn ichs kçnnte. Das sind ein paar fatale

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Tage. Meine Adreße vernderts nicht, ich bin bekannt wie etwas Rechts oder sonst Etwas Besonders. Heute haben wir Lese Zirkel bei uns. Da bring ichs nun nie dahin daß etwas andres wie dumme Romane gelesen werden – selbst wie Wangenheim noch dazu gehçrte wurden nur solcherlei romantisches Zeug gelesen, aber er brachte Leben hinein ÆLckeæ Æleæben wir wie immer fort: Aim thut seelenbrav. Er geht mit Ernst im Leben fort, bleibt unabhngig von den Frazen der Deutschelei, und eben so von der Rohheit seines Standes, lernt mit Leichtigkeit und strengen Fleis und bildet sein Außeres // obschon er die Nothwendigkeit dieses zu thun gern ableugnen mçgte. Die Ostern machte er eine Fußreise nach Dresden, in die schsischen Bergwerke u. s. w. mit Hofwyler Gefhrten, ganz zu Fuß und zweckmßig. Uber Theresens Verhltniße nehm ich kein Wort zurck, seze lieber 100 hinzu. Dieser preußische und vor allen: berlinische Geist ist bis zur farce hochmthig, herzloß tçnend Erz u klingende Schelle und dieser Volksstamm politisch betrachtet das widrigste Ingredienz im deutschen Staaten Un-Bund. Er Steht wie das bçse Prinzip im Christenthum, immer nur hindernt, stçrend, sich alles Guten ergrimmend und doch ohnmchtig gegen die allwaltende Gottheit. Die Windbeutelei ist das Menschlichste an ihm, prevalirt gottlob! vçllig, darum bleiben sie Menschlich. Claire hat ihr Kindbett glcklich gehalten, stillt ihren 4ten lebenden Buben der sehr gedeyt, ist aber seit dem Kindbette 23 Februar zwei mal sehr krank gewesen. Luise war 5 Wochen bei ihr und freute sich der Kinder. Luise ist halb leidend wie immer, thtig, hbsch. – Leben Sie wohl! Die Gçthes Noth will ich Cotta vortragen. Bei uns ist die Natur gçttlich! u bei Euch! – Von ganzer inniger Seele die Eure. St. 2 May 18.

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An Carl August Bçttiger in Dresden Stuttgart 3. Mai 1818 Sonntag

Stuttgardt 3 Mai 18 Gestern Abend erhielt ich Ihren gtigen, e r s e h n t e n Brief vom 30 Mrz. Wie umsichtig, wie zart erfllten Sie meine Wnschen und kamen ihnen selbst zuvor! Ich hofte freilich Sie wrden mir ein Wort von den jungen Bren sagen – wenn Sie 5 nun auch nur streng offen mit mir waren! Sie schildern ihn freilich wie ich ihn kenne, starr und treu, rein und einfach; aber Sie tadeln ihn nicht und ich bin berzeugt er ist viel zu tadeln; ja er hat sich bei Ihnen gewiß nachtheilig gezeigt, denn es hat ihn g e w u r m t daß ich durch meine Taktik seinem feinem Incognito ein so schnelles Ende machte, und dann hat ihn des Vaters Andenken wollen 10 Weich machen und aus rger und Weichheit hat er sich gewiß seine schwerfllige Verschloßenheit componirt – ein Seelen manoeuvre das ich bei der Jugend kenne. Es kommt auf das Straußen Kunststckchen heraus mit dem Kopf verstecken vor dem Jger, nur daß es hier den Jger w i r k l i c h irre macht, indem er oft meynt er

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habe ein Ding o h n e Ko p f vor sich – also ihm weiter nicht nachstellt. Sie schließen ber Aim: »Aber seinen Unwillen mag ich nicht erregen.« Theurer Freund, hat er denn so bramarbaßig ausgesehn? – ich hoffe das um so weniger da er mir ber den deutschthmelnden Ton der Jenaer mit kalter Indignation spricht, und durch die nhre Bekanntschaft mit ihm sein Franzosenhaß einen Stoß erlitten hat der hoffenlich ihm die Nothwendigkeit sich nach und nach von den Umstnden berhaupt, aber besonders auch bei der Gegenparthei, zu unterrichten, aufdringen wird. Ubrigens hat alles was er mir ber seine Reise schreibt, Klarheit, Rechtlichkeit, warmes Gefhl – doch immer lakonisch und mit der Scheu Gefhle auszusprechen die ich nicht recht mag – sie grndet sich auf Bewußtsein von Unbndigkeit und Selfishness – denn wenn Mitgefhl mir recht nahe liegt, so thut es Mittheilung doch auch. Ist das vielleicht J u g e n d-fehler? ich vermuthe es fast. Haben Sie 1000fachen Dank fr das was Sie fr ihn thaten. Er versprach mir noch nhre Umstnde einer Vorlesung die er von Ihnen zu hçren das Glck hatte. Ich wrde ihn, meinte er, darum beneidet haben. Ich kann zu Augenblicken mich selbst tadeln daß ich gar keine Luftschlçßer baue. Noch nie dachte ich mir: ob dieses, oder das, mit dem Sohne vorgehen kçnnte – andre Mtter gençßen da in der Idee – ich bin vielleicht auch w e i c h l i c h dabei – ich fhle mein Herz dabei zusammenschaudern – es scheint mir: Gott versuchen. So gehe ich den Tag nur die 24 Stunden durch, kaum getrauend mir einzugestehen daß ich glcklich sterben wrde wenn ich Aim als gemachten Mann, seinen Schwestern zur Stze hinterließ. Wohl weiß ich: Der beglckende Gang brgerlichen Wohlergehens ist dem Heimath und Vaterlosen meistens gesperrt; sein Wohl beruht auf Bedingungen die wir Zufall nennen, wie etwa das wankende Kind die Hand die sein Laufband haltend, es vor Gefahr schzt. – Sie leite Aim! und sie wird es wenn er ihr folgt. Mein theurer Freund Sie werden mich sehr erfreuen wenn Sie etwas fr das Kunstblatt thun. Ich mçgte wohl daß Sie sich herabließen etwas ber einen Gegenstand von dem Sie nichts wißen zu sagen, weil der neu wr und Sie gewiß zuvor kmen. Das wren die koloßalen Trmmer welche die verhaßten Englnder abermahl aus Egypten fort fhren. Wenn Sie – und wie leicht wr das bei Ihrer Belesenheit! – conjekturirten aus welcher Zeit diese Bildwerke stammten und daneben eine Ansicht geben mçchten wie die alte agyptische Mythe der rçmischen Plaz machte, oder sich mischte – so wr da den gebildeten Han Hagel des Morgenblatts mancher Funke in die Seele zu werfen – da es aber frivol sein mßte, alle Citationen ausschlçß, einzig das //  propos des Tages ergriff, kçnnte es Ihnen ja unmçglich viel Zeit Kosten. Ich bitte! schenken Sie uns so etwas! Ihr Versprechen rcksichtlich der Scaldenmahlerei erfllt mich mit Ungeduld es bald gelçßt zu sehen. Wahrlich die Kunst bedarf, wie die Philosophie, einer Rettung (nicht als kçnnte sie je untergehn, aber weil das Leben im Kampf besteht, so auch der Gedanke und was er schaft) Ich begreife unter Philosophie hier vieles was der Magnetismus mit seiner Mystik jezt angreift. Denken Sie daß K l e i n der Wundarzt, welcher durch seine Meisterschaft in Operationen erprobte daß seine Wißenschaft praktisch war, auf den Weg des Magnetismus nun in die Frçmmelei ge-

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zogen ist, und seine Liebe zum Trunk die ihn frçhliges Gemuth lieb, und Anstrengende Berufsarbeit oft nothwendig machte, wird nun als Bedrfniß zur Extase gepflegt. Da mçgte man weinen! Wenn Sie sich um die Wirkungen der Krdenerischen Proselytenmacherei bekmmern, so laßen Sie sich sagen daß hier im Lande die Separatisten (unter denen ihre Emißaren eben thtig sind) sich so vermehrt haben, daß der jezt hier versammelte Synodus die Frage aufgeworfen hat: ob nicht das einzige Mittel die gesezliche Kirche zu retten, darinn bestnd diesen großen Theil der Einwohner gesezlich zur Kirche zu machen? Da ich dieses n u r aus der Synode erfuhr, ist es eine vertraute Mittheilung. – Außerdem ist hier ein sehr wunderbares Treiben das en dtail zu schildern, meine Zeit viel zu beschrnkt ist. Aber einige Zge um den Geist der verschiednen Stnde zu schildern. Malchus geht seinen Weg sehr consequent fort. Er hat sich einen Mitarbeiter fr die Forstdirektion geschaft der mit strenger Redlichkeit den Stall ausrumt. Der Adel schreit wthend; denn die Ober Forst Stellen sollen dem Geschicktesten, nicht dem Junker gegeben werden. Seutter (der neue Forst Direktor) schickte im Examen einen Grafen Beroldingen g a n z f o r t. Im Fach der auswrtigen Angelegenheiten hat Malchus einen Herrn v. Trott berufen machen der zugleich Kammerherr ward. Nun ists aber fr mich eine neue Erfahrung und nur durch den revolutionren Zeitgeist erklrlich, daß die Hofleute diesen 3 Leuten den Zugang zur Gesellschaft sperren, erschweren, die Menschen die mit ihnen umgehen anfeinden, und ohne Heel ihnen Verbrechen, Difamation schuld geben. Malchus hat eine so berlegne Haltung, daß sich niemand getraun wird ihn en face zu manquiren, seine Frau ist so einfach, anspruchsloß, gewinnend, daß die Menschen nicht Blçße finden kçnnen an ihr, und ihr Anblick spricht Leiden, Krankheit, Milde, im hçchsten Grade aus. Trott ist petulant, sarkastisch, sehr gescheut, sorgloß freimthig, von frivolen Gesprch unfreund, aber das Ernste leicht behandelnd (in Gesellschaft) der sezt sich vielmehr aus. Die gemeine Art wie der gemeine Landschftler nun schimpft, diese ist berekelhaft! – Die Vornehme Welt spricht mysterios von gechteten Leuten, von »in Untersuchung sein« ich sage dun air patelin: »mir daucht wenn der Kçnig Jemand zu seinen Staatsdiener macht, wenn er ihn an seine Person bindet indem er ihm den Kammerherrn Schlßel giebt, sollte die Gesellschaft sich beruhigen kçnnen.« mais! un homme qui est accus .. eh! de quoi? mais il est all  Cassel (Trott) se deffendre – de quel crime? – on dit quil ait frustr de certaines sommes, quil ait soustrait des fonds – mais Vous vous etez sans doute inform de sa defence? – eh mondieu! je nen sais rien de positiv; on me la dit – Nun diese Misre kennen Sie! – Wenn von der andern Seite ein angesehner brgerlicher Beamter bei Gelegenheit einer Beleidigung gegen einen andern brgerlichen Beamten sagt: ja, ein Ofizier oder ein Adlicher kçnnte sich schlagen wollen …. Hilf Himmel Hofrath! ein Ofizier oder ein Adlicher! Aber das ist ja furchtbar! Der M a n n schlgt sich, nicht der Offizier oder der Adliche – Wie? solch eine Begrif nachdem Sie seit 30 Jahren sich ber den Adel beklagen – da mçgte man vergehen wenn man die Menschen welche andre leiten sollten, so niedertrgtig findet so bald es auf That ankommt. – Cotta traf am 10 oder 15 vorigen Monats wieder ein;

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wohl und heiter und zu meiner nicht geringen Freude, sehr zufrieden mit meiner Geschftsfhrung. Ich versichre Sie, daß der Mann sich gegen mich mit vollkommner Wackerheit betrgt – seine Heftigkeiten sind drckend, aber er ist der Anerkennung fhig. Wahrlich verdien ich sie auch ein Bischen, denn ich 105 arbeite redlich und unausgesezt. Vergeßen Sie nicht, werther Freund daß W i r auf Ihre Theilnahme rechnen und Niemand Sie ersezen kann. Luise empfielt sich Ihnen mit inniger Achtung. Daß ich nun wieder fnf lebende Enkel habe schrieb ich? Ihre dankbar ergebne Therese HubÆeræ

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 4. Mai 1818 Montag

Wie Sie, mein verehrter Freund, dachte auch ich bei Empfang von Docens Mncher Brief. Dann betrachtete ich aber daß in B a y e r das ganze Publikum sich deßen freuen wird; daß der Geist Ihrer Regierung es nicht tadeln kann, und daß der Brief durch die vielen Verse in das Gebiet der Poesie herbergezogen wird. Ich will bei der Revision noch versuchen einige Ausdrcke zu mildern. Gewiß erregt 5 er Intereße – und n e b e n den Gedicht vom Kronprinzen gehts schon – neben Wiebekings Rede – und so eben finde ich einen Gegenstand der in der Akademie vorkam wo wir Bayern recht loben wollen. Ich ziehe morgen aus und heute legt sich meine Luise nieder – ich weiß nicht – ists Katharr Fieber oder was sonst – Aber mein Geschft // leidet gewiß nicht 10 dabei – ich habe alles eingerichtet das Reichle mich morgen an meinem Schreibtisch findet wie immer. von Herzenergeben Th. H

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 4. Mai 1818 Montag

Es wr ein Verlust fr das Morgenblatt das Gedicht n i c h t zu geben und wohl gar nicht zu erwarten daß der Dichter diese ersten drei Verse umarbeiten wolle, auch ists eine Alte Erfahrung daß g e b e ß e r t e Verse schlechter werden – als besonders vielschçnes enthaltendes Gedicht d i e s e s aber sehr erfreulich ist. Ich kann nur meine Ansicht und Uberzeugung vorlegen, die hier in Mathisons 5 Urtheil – der als Versifikateur und sehr khler Beurtheiler – doch eine Stimme hat, beruhigte mich gnzlich ber die Aufnahme des schçnen gedichts. Die Wortfgung der lezten Zeile der ersten Strophe ist ganz deutlich so bald man der Poesie etwas // einrumt – Doch ist Herr von Cotta andrer Meinung, so ist hier eine Probe von der 10 Aeneide die man den Abdruck sehr wrdig hlt.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 5. Mai 1818 Dienstag

Wie kçnnte ich eine andre Meinung haben als die Ihre reifere Uberlegung mir vorschlgt! – Hier ist die Pesther Correspondenz die wohl allein d e n P l a z a u s fullt. – Nun aber noch eine Ansicht warum i c h B a y e r i n n so viel sorgloser ber 5 B a y e r n drucken laße – w i r sind die ungebundne Rede so sehr gewohnt – und auch bei dieser G e w o h n h e i t ber sah ich daß P f a f f e n Kç c h i n n die Protestanten Wirttembergs chauquiren mußte. In Bayern ist das so unbefangner Spott daß niemand sich Scandalisirt. Docen wird unsre Delikateße nicht faßen. Aber Ihnen sei Dank fr die Gte Ihrer Zurechtweisung. 10 Th. H.

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 6. Mai 1818 Mittwoch

Stutt. 6 Mai 18. Sehen Sie hier welche ehrenveste Herausforderung! – ich gestehe daß ich keinen Begrif davon hatte daß es Nachdruck heißen kçnne wenn man aus einem gedruckten Buche einen herausgerißnen Saz in ein Journal gb. Ich htte eine sehr persifflirende Erklrung aufgesezt die aber Cotta nicht gut heißt, sondern mir auftrgt Sie selbst zu rath zu ziehen. Was haben Sie also diesen gestrengen Herrn zu antworten? mir scheinen sie so grob und ridicul daß ich unsers Cottas Geduld bewundre. Ich lerne aber alle Tage mehr Albernheit ertragen und Menschliches im Menschlichen Dingen kennen. Jeder Leser mçgte alles was e r n i c h t gern liest, ausgeschloßen haben, aus dem Morgenblatt. Mllner frgt mich: wenn wir aus Ostindien nach Hause reisten? – ein guter alter Geistlicher: ob immer so viele Romane drein kmen? – eine artige Dame: ob denn so moralische Romane hbsch wren? u. s. w. Dann fhrt mir der gute Cotta wieder mit einer Ansicht dazwischen. Aber der g u t e Cotta – ich kann Ihnen nicht sagen wie g u t er sich bei seiner Rckkehr benommen. Anerkennend, milde und geduldig. Wahrlich! wenn der Mensch nicht falsch verstanden, falsch behandelt wrde, er wr ein sehr umgnglicher Mensch – er hat v i e l Gefhl fr husliches Glck, Natur, Kunst – aber die unruhige Thtigkeit hat ihn nun gefeßelt und macht daß er stez außer sich lebt und sich in sich hinein sehnt. Ein bischen a l s o war mein herzlich lieber Vater auch. Er war von fremden Dingen absorbirt und sehnte sich immer nach Liebe und Beisammensein, Familien Freuden u dergleichen – weil er aber absorbirt war genoß er nicht den Augenblick – der entging, sondern machte Praeparationen zu expreßen Familienparthien – da war denn alles steif, verlegen, ungewohnt – er genirte weil er nach einem // Rezept verfuhr, und das Gefhl des Mißlingens brachte verheelte

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Vereinzlung hervor. – Geht es uns Altern nicht oft so? – Ach uns Menschen? – ist nicht des Lebens Abend meist ein solches Erkennen daß wir den Augenblick versumten und daß die Appretirte Lust eine Tuschung war. Wenn die Menschen die mit Cotta in nahrer Berhrung waren stez loyal verfahren wren, htte er nicht so viele Schreier gegen sich gehabt. Wenn man ihn 30 mehr sieht gewinnt man ihn sehr lieb. Er kann sehr gut aussehen. Jezt eben, chamailliren wir uns ein bischen – aber das legt sich bald wieder bei. Heute also weiter nichts. – Ich will nun ein Plzchen fr Pestaloz suchen. Die verdammte chinesische Comedie! Aber mich intereßirte sie doch. Ihre herzlich ergebene 35 Th H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Joseph Nrnberger in Sorau Stuttgart etwa 6. Mai 1818

Die Redaktion hat das B r u c h s t  c k e i n e r U b e r s e z u n g d e r A e n e i s von einem unsrer geehrtesten Dichter durchsehen laßen, er hat es als einen intereßanten Versuch anerkannt, den das Publikum mit Verngen mit Voß und Neufers Ubersezung vergleichen wrde; die Redaktion wird die gtig bersandten Bltter demzufolge benuzen so bald sie einen Raum dazu gewinnen kann. In dieser 5 Rcksicht bittet sie aber den geehrten Ubersezer und Dichter um ein wenig Geduld achtungsvoll verharrend

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 7. Mai 1818 Donnerstag

Empfiehlt Aufnahme des Manuskripts von Johann Georg Seutter von Lçtzen ins »Literatur-Blatt«; gesteht, daß mir die Aufnahme angenehm sein wrde – aber das ist nicht der Grund warum ich selbst, ihn aufnhm, dchte ich nicht daß er in der Beylage die Unwißenden oder Leichtsinnigen nicht inkomodirt, die Wißbegierigen u Kundigen aber erfreuen kçnnte. 5 J. G. Seutter von Lçtzen: Manuskript (nicht ermittelt); Literatur-Blatt; Morgenblatt

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 7. Mai 1818 Donnerstag

Es wr ja mçglich daß irgend einer unsrer Artikel sich zusammenrckte – in dem Fall brchten wir diesen kleinen noch heute hinein – sonst sogleich morgen.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 7. Mai 1818 Donnerstag

1000 Dank daß Sie nach Rio Janeiro fragten! Es berlief mich wie siedendes Waßer denn ich glaubte er sei gedruckt – Nun suche ich gleich und finde das Blatt nicht da wo ich jede Woche die Correspondenz hinlege und durchmustere; sondern in ein großes Manuscript v e r s c h l u p f t. Ohne S i e also noch lange v e r 5 s t e c k t. Heute geb ich sie. Auf Seutter u Sonnenfleke in eingen Stunden Bescheid. Th. H.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 7. Mai 1818 Donnerstag

Ich war durch die Ahnlichkeit der Handschrift (wie sie meiner Blindheit Vorkam) bei der durchs Ausziehn veranlaßten Umrumung verleitet worden, die Plze wohin ich meine Papiere ordne, zu verwechseln. Ihr Auszug aus Gilbert muß sogleich genommen werden. Ich bewundere Sie – 5 daß S i e das selbst thaten – und wie? mir ists recht nzlich dergleichen zu vergleichen, um es selbst zu lernen. – Mein Gott! ich muß alles so spt erst l e r n e n. Wr ich keine g e s c h i c k t e H a u s f r a u gewesen, so schmte ich mich todt nun so eine ungeschickte lettre zu sein. Th. H.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 8. Mai 1818 Freitag

Geehrter Herr, Im Anfang der schçnen Jahrszeit thut man den Leuten die Geld verreisen kçnnen einen Gefallen wenn man ihnen Gegenden ins Gedchtniß ruft wohin sie reisen kçnnen. Fr Deutsche sind deutsche Gegenden die nchsten. Drrach 5 ist in der Fortsezung beßer wie im Anfang und seine Beschreibung sehr Topographisch deutlich, also Re i s e n d e n nzlich. Das macht mich berzeugt daß Bergtolsgaden nach so viel Artikeln von Ostindien, gut ist. Daß wir etwas A n d e r e s als dieses Bergtholsgaden haben, beweist das Unterbrechen was schon gestern statt hatte, heute fortwhrt und mit Abwechselung andauern wird. 10 Daß das Publikum alle die auslndischen Reise Artikel als  b e r s e z t kennt, ist auch ein Grund warum es billig ist, auch einmal eine originale Reise zu geben. Sehen Sie hier meine Grnde. Bergtholsgaden ist in den mehrsten Provinzen Deutschlands Wenig bekannt und sehr sehenswerth. Wollen Sie nun das Manuscript abgebrochen u zurckgeschickt haben, so befehlen Sie es ohne Anstand, 15 dann sende ichs den – mir unbekannten, Verfasser sogleich zurck damit er es in

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dieser Jahrszeit woanders drucken lßt, wo die mßigen Junggesellen sich hinsezen u consultiren wohin sie l u n g e r n sollen. Herzlich ergeben in Ihre Beschlße Th. H.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart etwa 8. Mai 1818

Schultheß hat ohne Zweifel eine Bergreise in jener Gegend drucken laßen, allein in unsern Blatte hatten wir keine Beschreibung derselben. Schultes reiste vor mehreren Jahren, unser Autor voriges Jahr. Das scheint mir die Aufnahme zu motiviren – Auch der Karakter der beiden Autoren ist ganz verschieden.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Amadeus Wendt in Leipzig Stuttgart zwischen 15. April und 9. Mai 1818

Es thut uns ausnehmend leid daß ein so geschzter und lang vertrauter Correspondent des Morgenblatts einem Gesichtspunkt gefaßt hat, in welchem es Ihm zweifelhaft wird: ob Er seine Verhltniße mit uns fortsezen will. Der Karakter des in Frage stehenden Correspondenten ist von dem Ew. so verschieden, daß nie eine Verwechslung, noch Verwikklung zwischen Ihnen beiden statt finden kann, daß aber im Gegentheil einer des Andern Werth erhçht. Ohne die milde, rein sachliche Darstellung Ihrer Feder, drfte unser andrer scharfzielender Freund uns und sich Feinde machen, und seine Schrfe hinwider, macht den Leser begierig ein andres Urtheil zu lesen. Die Unterschrift Ihres Namens entfernt ja ohne hin jeden Zweifel. Wir glauben, und erfahren durch die That daß nur durch solche Verschiedenheit Scharfsinn, Theilnahme, Bildung befçrdert, und zugleich unser Blatt, begnstigt wird. Ja wir leugnen nicht, daß wir sehr wnschten auf mehreren Punkten zwei solche Mnner zu haben wie // uns Leipzig schenkt. Wenn Sie, sehr geehrter Herr, bedenken wie bei einem bestimmten Ruf in der Litteratur Ihre Theilnahme im Contrast jenes Correspondenten Ihre beiderseitige Liberalitet in ein, die Urbanitet unsrer Litteratoren sehr ehrendes, Licht sezt, mßte doch wohl Ihr Widerwillen gegen fernere Mittheilung, ganz verschwinden. Außerdem ist ja das Theater der einzige Gegenstand den Sie mit Jenen zugleich berhren; Wißenschaft, Gesellschaftliches Leben, Handel berhrt er nie. sollten Sie aber einen einzelnen Artikel in Sinne haben der uns wirklich einmal durch eine dritte Hand zukam, so scheint dieses Verhltniß an und fr sich gar nicht fortgesezt werden zu sollen. Wir fhlen zu viel Zuversicht bei unsrer Hoffnung Ihre Ungewißheit sei von keiner Dauer gewesen, als daß wir an der Fortsezung unsers Verhltnißes zweifeln kçnnten. Wendt

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart zwischen 15. April und 9. Mai 1818

Ich glaube daß Wendt Pfeilschifter n i c h t meinen kann, weil dieser nur e i n e n, und sehr mßig intereßanten, Brief einsendete; in dem ich die Theater Nachrichten in Rcksicht auf Wendt u Mllner sehr abkrzte. Mllner ist aber Wendts natrlicher Antagonist. (ein bischen aller Welt Antagonist, außer seiner 5 Protgs) sei dem aber wie ihm wolle, so wrden wir uns doch hçchst nachtheilig beengen, wenn wir wollten e i n e Person die Correspondenz eines Ortes Monopolisieren laßen. Dann wrde ja der erste stez schweigen mßen wenn ein zweiter auftrt, oder umgekehrt; daß der Nichtsbedeutende aufgegeben werde, das ist billig und deshalb htten wir, falls Pfeilschifter nichts intereßanteres schickt, vol10 les Recht ihn beim nchsten Anlaß zu schreiben: seine Bemhung sei berflßig – ich vermuthe aber m e i n e B e m e r k u n g  b e r d i e U m z w e c k m  ß i g k e i t seines ersten Berichts hat ihn schon stille gemacht. Ist Herr von Cotta dennoch der Meinung Herrn // Wendt auf andre Weise zu antworten, so bitte ich um Nachricht. 15 Th. v. H.

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An Johann Friedrich von Cotta in Dotternhausen Stuttgart 9. Mai 1818 Sonnabend

Erinnert an noch ausstehende Antwort an Amadeus Wendt.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Philipp Conz in Tbingen Stuttgart 10. Mai 1818 Sonntag

Die Redaktion wagt es rcksichtlich des sehr schzbaren Beitrags: a u s H a r i r i s M a k a m a t h, einige Rcksprache mit dem Herrn Einsender zu erbitten. Wir haben im Ganzen genommen die Obliegenheit von Erziehern schon verzogner Kinder, oder Gesellschafftern schon gelangweilter Patrone: wir mßen Alles was 5 wir vortragen pikant zu machen suchen und dem Ernst so viel mçglich seine Runzeln benehmen. Nur um diesen Preis gelingt es uns die verzognen Junker, und bersatten Patrone zum Genuß unsrer soliderern und heilsamern Lese-Artikel zu vermçgen. Unter die Abschreckendsten Anblicke fr diese Leute, gehçrt nun unzweifelhaft alles was Vorrede, Einleitung, Note und Citate heißt. Unsre 10 Bitte geht deshalb dahin: aus dem Makamath die einleitende Note weg zulaßen und einzig zu sezen: a u s d e m A r a b i s c h e n – aber worum wir als Zusaz bitten: das wahrscheinliche Alter des Verfaßers beizusezen; denn das giebt dem Leser einen Gesichtspunkt. Eben so bitten wir dem sehr verehrten Einsender außer den

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Worterklrungen alle Noten weg laßen zu drfen. Sicherlich lesen dann // manche Menschen diesen sehr pikanten Aufsaz die ihn sonst berschlagen. Die Achtung 15 fr des Herrn Einsenders Arbeit, legte uns die Pflicht dieser Nachfrage auf. Redaktion bittet bei dieser Gelegenheit die gtig bernommne Anzeige von Herrn Weisers Werken doch nicht lnger zu verschieben und verharrt mit besondrer Hochachtung

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 10. Mai 1818 Sonntag

Bitte um Zusendung beiliegender Zeilen an Conz. ÆKarl Philippæ CÆonz (bers.)æ: Aus Hariris Makamath

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An Elisabeth von Struve in Hamburg Stuttgart April oder Anfang Mai 1818

ÆAnfang fehltæ um mehr Licht, auch eine honette Treppe zu bekommen ÆSchluß fehltæ

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 9. April und 12. Mai 1818

Geehrter Freund, wenn Sie doch Mittel fnden mir von Zeit zu Zeit das journal des debats lesen zu machen, damit ich kçnnte eine Ubersicht des Fualdesschen Prozeß ausziehen. Er hat so erstaunlich viel Dramatisches. Ich selbst will versuchen ob die franzçsische Gesandinn mir die Bltter nicht verschaft, aber ich weiß nicht w a n n ich diese wieder spreche und ob ich dann grade bitten mag. 5 Herzlich empfiehlt sich Therese Huber.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 6. und 12. Mai 1818

Da es uns noch immer nicht gelingen will einem Mann zu finden der uns eine Ubersicht der deutschen Litteratur gbe wie wir der franzçsischen u der englischen haben, so ist mir beigefallen: ob wir nicht sollten die Fcher eintheilen und verschiednen Leuten verschiedne Fcher antragen? Naturhistorische Wißenschaft, Geschichtliche worunter Politik und Volkerkunde, bellettristische, Philosophi- 5

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sche worunter Religion u Philologie – Was meinen Sie davon? Wenn wir es so eintheilten, fnden wir leichter. Z. B. die Naturgeschichte sollte da nicht Usteri gutthun? Mllner etwa fr Belletristerei? und Voß fr Philosophie? u. s. w. Aber da mßten Sie freilich eigenhndig einladen und immer mßte es b l o ß e Uber10 sicht bleiben.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Gottfried Friedrich Taute in Kçnigsberg Stuttgart 14. Mai 1818 Donnerstag

Das Anerbieten eines jungen Dichters, der mit vielen Eifer seiner Schçpfung einen bedeutenden Plaz in unsrer dramatischen Litteratur zu erringen entschloßen scheint, hat uns sehr geschmeichelt, allein Ihr Wunsch Ihr dramatisches Fragment so bald erscheinen zu sehen, kçnnte unmçglich gewillfahrt werden, da eine Menge 5 frhern Einsendungen gegebene Versprechungen, auf mehrere Monate uns verhindern neuen Poesien dieser Art Raum zu versprechen. Dankbar senden wir deshalb die erhaltnen Bltter zurck mit Achtung verharrend

637.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Amadeus Wendt in Leipzig Stuttgart 14. Mai 1818 Donnerstag

Ist nach Rcksprache mit Johann Friedrich von Cotta nun in der Lage, ihm um so zuversichtlicher die Versichrung zu geben daß Wir nie gemeint haben daß irgend ein anderer Correspondent Ew. Plaz einnehmen sollte. Vielseitigkeit kann nur Intereße erregen, und Vergleich verschiedner Nachrichten das Urtheil des Lesers 5 schrfen. Gefahr einer Verwechslung mit unsern andern Correspondenten aus Leipzig ist ausgeschlossen, da Adolph Mllner sich fast ausschließlich ans Theater hlt. Hofft auf Fortsetzung seiner verdienstvollen Mitarbeit. ÆA. Wendt:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 109 (7. 5. 1818), S. 435–436; Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 114 (13. 5. 1817), S. 455–456.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Ludwig von Baczko in Kçnigsberg Stuttgart vor 15. Mai 1818

Das Blinden Institut in Kçnigsberg verdient ohne Zweifel in dem Morgenblatt erwhnt zu werden, und kann es bei keiner gnstigern Veranlaßung als welche

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Ew. vortreffliche Rede anbietet, allein der Raum unsers Blattes und seine Einrichtung erlaubt nicht einen Gegenstand deßen Hauptintereße Lokal ist, so vielen Plaz zu gestatten. Der sehr geehrte Verfaßer vergçnne uns aus den gtig ber- 5 sandten Nachrichten und Auszgen aus der Rede einen kleinen Artikel zusammen zu sezen, welcher den Leser unterrichtet, und Andre zur Nacheifrung anreizt ohne durch zu ausschließende Beschfftigung mit diesen einem Vorgang die schon stattgefundnen Bemhungen auf andern Punkten zu sehr in Schatten zu stellen. Achtungsvoll verharrend // 10 Baczko

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An Johann Friedrich von Cotta Stuttgart vor 15. Mai 1818

Werde ich also thun.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart zwischen 25. Mrz und 15. Mai 1818

P. P. Wenn Sie etwas nach Paris befçrdern in d i e s e n n  c h s t e n Ta g e n, so bte ich Herrn Thremin zu schreiben, wie wir wnschten: Einen Auszug aus Benjamin von Constants Brief an den Advokaten Odillon Barrot ber Wilfried Regnaults Prozeß zu erhalten; allein die Materie bis auf 5 die Erzhlung der Thatsache, mçglichst zusammengedrngt – eben so wrde Herr Depping uns verbinden wenn er uns von dem Fortgang des Fualdez Prozeß schneller eine fortschreitende Anzeige in seiner Correspondenz gb. Die Frankfurther Berliner, Nrnberger Zeitungen beweisen daß er dieses auf eine intereßante Weise thun kçnnte. 10

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 15. Mai 1818 Freitag

Die gedruckte Vertheidigung von Herrn Doktor Ascher gehçrt keineswegs ins Morgenblatt – sie betrift Persçnlichkeiten ber nie berhrte Umstnde und ist, als g e d r u c k t nicht als eine Neuigkeit anzusehen, da Herr Ascher das Blatt gewiß zum vertheilen hat drucken laßen. Im Intelligenz Blatt kann sie einen Plaz fordern – allein ohne Bezahlung? – ich bitte mich zu unterrichten, um dem Mann hçflich 5 antworten zu kçnnen. Achtungsvoll beharrend Th. v. H.

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 17. Mai 1818 Sonntag

Stutt. den 17.5.18 Werther Freund, ich habe einen eignen Genuß an der Wahrnehmung des Individuellen so oft es mir in Ihren Sendungen vorzublicken scheint, so wie in ihrer Gesammtheit immer und unausgesezt der umfaßende, fr Alles empfngliche Geist und der ehrenwerthe Mann, hervor blickt; frei von aller Selbstsucht. Sie mçgen es immerhin vor einen platten Einfall halten Ihnen dieses zu sagen – wenn Sie so wie ich Gelegenheit htten die Einsender kennen zu lernen, wrden Sie begreifen, wie es mich antreibt Sie zu verehren. – Was Sie von Franklin da ausziehen ist herrlich. Mir ducht freilich auch, dieser Franklin und Washington sind die vollendetesten Menschen unsrer Zeit – ich mçgte noch Kozciusko hinzusezen. Wunderbar ist doch dieses Verfahren mit sich selbst, diese tabellarische Moralitet, mçgte ich es nennen. In meiner Jugend htte es mich ungeheuer gewidert weil ich ein solches Aufschreibens, Sichtens und Bestimmens vor unvereinbar mit Geistesfreiheit und innrer Wahrhaftigkeit gehalten htte. Mein Gutes schien mir so klein, meinem Unrecht htte ich so sehr gefrchtet durch patelinage oder Reue ein Mntelchen umzuhngen. – Deshalb verwarf ich von jeher alle Tagbcher und spottete ihrer im Ubermuth der Jugend, so wie spter aus erfahrungs Grundszen ich sie nie anrieth. Auch nie rieth ich meinen Groß Kindern solche Aufschreibereien an. Allein in einer jeden Abend vorgenommnen Selbstprfung lehrte ich sie ihr Gebet bestehen laßen. Ich bernahm die Rolle ihres Gewißens – bis ins 8–9 Jahr (wo ich sie nur immer auf // wenige Zeit verließ, und bei meinem hauslichen Leben sie tglich zu Bett brachte) – und glaube ihnen damit eine Anleitung gegeben zu haben die schon jezt gut einwirkt. Marc Aurel hat in seinen Maximen, in den ersten Buch besonders, etwas das an Franklins Tabellen erinnert, und mein Vater ergriff in dem schwersten Moment seines Lebens einen hnlichen Weg: wie er bei dem Tode seiner Frau, wo er fast der Verzweiflung unterlag, eine Art schriftlicher Bilanz zog, zwischen den Mçglichkeiten das Leben zu ertragen und den Beweggrnden zum Gegentheil. Daß die ganze brgerliche Tugend dieses Mannes sich, wie Sie es so treffend sagen, hauptschlich um den Erwerb dreht, ist freilich das Zeichen des Thiers. Dieser Fluch unsers Daseins, dieses Geld! – Nun aber von etwas Andern; denn an diesem Fluch hngt die ganze Zeitgeschichte und bringt mich in einem Wirbel von Erinnrungen und Fragen. Der Gesandte Reinhold (niederlndischer) in Rom, trgt mir auf ihm aus Zschockes Uberliefrungen einen Aufsaz ber das bairische Konkordat a u s z u s c h n e i d e n und unter Brief-Couvert nach Rom zu schicken. Denken Sie sich nun die Schmach unsrer Buchhndler daß diese Hefte hier nicht zu finden sind. Nun finde ich es viel krzer daß ich Sie um die Gte bitte meinem (und Hubers) alten Freund diesen Dienst zu thun, indem Sie von den Bogen alles Abschneidliche sçndern, damit das Pckchen so leicht wie moglich wird und dann nach

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Rom adressiren Mr. le Baron de Reinhold Ambassadeur de Sa Majest le Roi des pas bas. Die Auslage fr das Heft (denn ich denke Sie brauchens g a r nicht zu frankiren?) melden Sie mir sogleich daß ich sie Cotta auszahle. Reinhold fordert von mir Werkmeisters Bemerkungen und was // sonst ber das bairische Concordat herauskam, dieses und daß er seit wenigen Wochen den dritten Courrier an seine Regierung schickt macht mich glauben er kann das Zeug brauchen um etwas klgeres brauen zu helfen wie seine Kollegen und deshalb ist mein Eifer fr das allgemeine Beste in der gewagten Bitte um Ihren Beistand thtig. Nun erlauben Sie mir doch noch zwei Rcksprachen. Ich habe immer die schmerzhafteste Empfindung daß Ihre Einsendungen, aus Mangel an Raum und der Nothwendigkeit mit mehreren Einsendern uns zu vertragen, oder der Abwechslung wegen, oder aus andern Grnden, nicht bestimmt abgedruckt werden. Ich empfing noch keine die nicht ihren Plaz verdient htte, aber ließ auch keine, ohne nothwendige Ursachen zurck. Nun frage ich Sie ob Sie sich nicht wrden darauf einlaßen mit Gubitz, oder der Eleganten Zeitung einen Verkehr anzuknpfen, also daß die Redaktion des Morgenblatts diesen (nach Ehre und Gewißen) die Aufsze welche sie nach einer vernnftigen Zeit nicht abdrucken zu kçnnen v o r a u s s  h , zum Gebrauch zusendete? Die Redaktion des Morgenblatts wrde von Ihrer Gte hoffen daß Sie diejenigen Aufsze bezeichnen wrden die Sie o h n e a n d r e s n u r dem Morgenblatt schenkten. Die Verabredung mit jenen Blttern wrde ich a u f I h r e n Au f t r a g bernehmen, indem ich privatim Anfrage tht, wenn wir Antwort htten, so mßten S i e aber den Vorschlag selbst Cotta thun – denn er hat die, Kaufleuten natrliche Jalousie, lieber n i c h t erscheinen zu sehen, was er nicht benuzt. Diesen Gedanken trug ich schon lange mit mir herum und scheute mich immer damit herauszurcken. Da das aber aus Menschenfurcht geschah und so manches Nzliche unbenuzt laßen ein Unrecht ist, so hab ichs eben dahin geschrieben. Was darinn Unrecht verstanden, unstatthaft und Unziemlich ist das verzeihen Sie! // Nun soll ich auf Cottas Auftrag noch etwas vortragen. Wir haben immer gewnscht von der deutschen Litteratur U b e r s i c h t e n zu geben wie von der englischen und wie von der franzçsischen eine Zeitlang waren (jezt kommen viel zu lange Anzeigen. Ich halte aber die englischen Ubersichten vor sehr oberflchlich und unzureichend) Einen Mann der mit einiger l o y a u t  alle Zweige der Litteratur also wie Kozebue (ohne loyaut) behandelte wißen wir nicht aufzutreiben, wir sind also auf den Gedanken gekomen sie auf gewiße Art in Fcher einzutheilen, und da soll ich h i n h o r c h e n, ob Sie, geehrter Freund, nicht das Naturhistorische, Vçlkergeschichtliche und Politische Fach nehmen mçchten, um monatlich zuverlßig eine Ubersicht zu senden? Kozebues Behandlungen sollen dabei das Maas geben – das Geringfgige nur mit wenigen Worten erwhnt, von einigen einen Pikanten Zug, von Wichtigern etwas mehr, aber n i e fr Gelehrte bestimmt und n i e weitluftiger als daß der Monatsbericht in diesem Fach 1 Beilage einnhm. Ich bitte Sie darum in Ihrer Antwort Ihre Meinung von dieser Behandlungs Art zu ußern, doch auch: ob Sie denn diese deutsche Kataloge billigen? auf diese besteht Cotta mit einer, mir unerklrlichen Hize – da ich nicht faße wem sie intereßiren sollen, und Jeder sie

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85 verabscheut. Mißbilligen Sie selbe auch so laßen Sies doch einfließen! allein ich

nehme dabei immer meine Vernunft gefangen, so bald ihr Mnner ein Machtwort sprecht. Ich bin recht begierig ob die Lindkolonien bei diesem herrlichen Frhling recht fortschreiten. – Htten Sie nicht Mittel von dem Plan des Schweizers der seine 90 Landsleute bei ihrer Ankunft in Amerika sammelt, um eine eigne Colonie mit ihnen zu bilden, etwas Nheres mitzutheilen? – Mir scheint Alles was das Gelingen von Auswandern erleichtert, so sehr nzlich zu sein. Es ist so hohe Zeit daß wir einander Plaz machen! Aim fhrt fort brav zu sein. Ich ordne zwei Bndchen Erzhlungen mit denen 95 Fellenberg seine diesjhrige Abzahlung gedeckt werden soll, habe aber seit acht Tagen Fieber und Gliederreißen was gar nicht Kraft u Geist fçrdert. Leben Sie wohl! Luise kßt kindlich Ihre Hand und wir umarmen die Tçchter. Therese Huber.

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An Victor Aim Huber in Gçttingen Stuttgart Anfang oder Mitte Mai 1818

ÆAnfang fehltæ Mein Sohn, der Segen dieses Mannes ist wie eines Vaters Segen ÆSchluß fehltæ

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An Johann Friedrich von Cotta in Dotternhausen Stuttgart 22. oder 23. Mai 1818 Freitag oder Sonnabend

sind N 114 bis 120 schon abgedruckt, kommt also zu spt

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Friedrich Christian Kçler in Elley bei Mitau Stuttgart 24. Mai 1818 Sonntag

Sehr dankbar erkennt die Redaktion Ew. gtige Absicht, kann aber von den Aufsaz ber den Aufenthalt der Herzoginn in Kurland, nur in sehr kurzen Auszug als correspondenz articel Gebrauch machen, wozu er aber 1–2 Seiten einnehmend einen angenehmen Stoff liefert. Die edle Dame mit welcher er sich beschf5 tigt, ist, unerachtet des billigen Enthusiasmus ihrer Freunde und Bewundrer, keine çffentliche Person, und ihre Weiblichkeit – einer der schçnsten Zge ihres Karakters – mßte leiden also zur Beschfftigung des großen Publikums gemacht zu werden; so wie hinwieder dieses das Intereße ihrer nhern Freunde nicht theilen kann, und alle jene FÞten als solche, in jeder Residenz vielfach statt

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finden. Ihr gtiges Anerbieten einer Correspondenz kçnnte uns hingegen sehr 10 befriedigen, wenn Sie sich gtigst in das Bedrfniß u n s e r s Blatts und u n s e r s Publikums versezten. Dieses sucht // Belehrung und Zeitvertreib; dabei schließen wir Politik und Persçnlichkeit so viel mçglich aus. Wollten Sie uns etwa von Monat zu Monat Nachricht ber Handel, Litteratur Volksthmlichkeit, merkwrdige Vorflle in der Gesellschaft, oder unter dem Volke Ihrer Landschaften 15 geben, so verbnden Sie uns sehr; doch mßte eine solche Sendung in der Regel sich auf einen Brief Bogen beschrnken. Ew. und Wir, wrden uns nach den ersten paar Sendungen bald verstndigen. Mit dem Auszug aus Ihrem grçßern Aufsaz, sollen Ew. hoffentlich vollstndig zufrieden sein. Wir verharren Achtungsvoll. 20

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Hellmuth Winter in Berlin Stuttgart 25. Mai 1818 Montag

Ablehnung von Winters Gedicht wegen Uberfllung von poetischen Aufszen. H. Winter: Das Paradies des Lebens oder die Rose und der Schmetterling. In: Almanach fr die israelitische Jugend auf das Jahr der Welt 5579. Hg. von Jeremias Heinemann. Berlin Æ1818/ 19æ, S. 207–213.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Philipp Conz in Tbingen Stuttgart zwischen Ende April und 26. Mai 1818

ber von Haug zu gestellte Bltter, die lahm und trivial sind. Fr Conz bestimmte Bemerkung: Aussicht auf schnellen Druck der kleinen Gedichte und sptere Aufnahme von D a s h e i l g e L a n d. ÆK. Ph.æ Conz: Das heilige Land. (1812.). In: Morgenblatt, Nr. 185 (4. 8. 1818), S. 737–739; ders.: Mariens Frage. In: Morgenblatt, Nr. 128 (29. 5. 1818), S. 512; ders.: Sommermondnacht. In: Morgenblatt, Nr. 144 (17. 6. 1818), S. 573; ders.: Die Windesbraut. In: Morgenblatt, Nr. 125 (26. 5. 1818), S. 497.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Johann Baptist Pfeilschifter in Weimar Stuttgart 27. Mai 1818 Mittwoch

N 85 Der Forderung Ew. eine Widerlegung der in unsrer Correspondenz ber das Leipziger Theater enthaltende Bemerkung, kann auf die vorgeschlagne Weise

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nicht Genge geleistet werden. Es ist eine, von wenig Ausnahmen unterbrochne 5 Gewohnheit, die Correspondenz in den Tagblttern nicht zu unterzeichnen, des-

halb sollen sich die Redaktionen hten Persçnlichkeiten aufzunehmen; dieses ist unser Bestreben. Das Nennen eines Mannes bei dem Tadel ber seine çffentliche Amtsfhrung und jedes çffentlichen Auftreten, so bald der Tadel mit anstndigen Worten ausgedrckt und von seiner Persçnlichkeit getrennt ist, gehçrt zum 10 Zweck solcher Correspondenz, welche jeder genannte, oder sich getroffen Fhlende unter e b e n d i e s e n B e d i n g u n g e n widerlegen kann. Ew. erlauben uns zu bemerken daß Ihr Aufsaz dieses nicht thut. Die in N 85 enthaltne Correspondenz ist nicht unterzeichnet, und enthlt keinen persçnlichen Angriff – die Redaktion durfte es da hin gestellt sein laßen: ob der Correspondent der 15 Zeitschwingen eine Widerlegung der Thatsache vor nçthig hielt. Wenn Ew. Herrn Hofrat Mllner nennen und ihn der Verlumdung beschuldigen thun Sie was die Redaktion nach ihren Grundszen nicht aufnehmen darf, außer dem Leipziger Publikum wrden auch die von Ihnen angefhrten Details kein Intereße haben. Die Redaktion weigert sich also keines wegs Ew. Widerlegung dem Publikum 20 vorzulegen, sie bittet nur solche in die ihrem Blatte und dem Bedrfniß des Publikums gemße Form zu kleiden, und verharrt Achtungsvoll // Pfeilschifter bitte um baldige expedition

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An Johann Friedrich von Cotta in Dotternhausen Stuttgart etwa 28. Mai 1818

Hat eine Richtigstellung wegen Paul Usteris Lmergeyer-Artikel einrcken laßen. Rckfrage wegen seiner Anzeige des Leipziger Meßkatalogs. Fr Sontag Besuch in Ludwigsburg geplant, aber Montag Abend rechtzeitig wieder zur Revision an Ort und Stelle. Hatte Fieberanflle. ÆJ. F. von Cotta (Rez.):æ Allgemeines Bcherverzeichniß der Leipziger Ostermesse 1818; D. R. Æd. i. Th. Huber:æ Berichtigung; ÆP. Usteri:æ Beytrag zur Naturgeschichte des brtigen Geyeradlers; Auszug (nicht ermittelt)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart Mai 1818

Bitte um Absendung eines Briefs in den Geschften des Morgenblatts. Morgenblatt

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 2. Juni 1818 Dienstag

Beiliegender Brief wird Ihnen Spaß machen als reine Oppositionsstimme u wohl die schrfste in Bayern. Um jeden Ihrer Wnsche zu ehren bltterte ich heute wieder in Chevalier Temple und zeichnete ein paar kleine Abschnitte aus. Mein Urtheil grndet sich nicht auf heut u morgen, bleibt sich also gleich – ja moralisch betrachtet, sind 5 solche Leute Chesterfield, Chamfort, Walpoole, Temple u Consorten, hçchst schdliche Bcher, welche die Herzlosigkeit bei schlechten Menschen zur Klugheit stempeln – doch das hindert nicht ihr Erscheinen. Aber Ihr Ubersezer hat Ihnen ein sehr mangelhaft Stcke Arbeit geliefert. Oft ist kein Sinn, oft Unverstand drinn. Als: die Ehre d e r M e n s c h e n mit der We i b e r E h r e im Gegensaz 10 gestellt; wo er man mit men verwechselt (Mann u Mensch) und nicht gefhlt hat daß er die Weiber zu N i c h t - M e n s c h e n machte – u so ist vieles, vieles darinn. Herzlich ergebenst. Th. H. Sollten Sie, gtiger Freund, eine Gelegenheit wißen Reinhold etwas nach Rom 15 zukommen zu laßen, so bitte ich doch sehr mir deren Gebrauch zuzuwenden. Es kommt auf ein Oktav Buch großes Pckchen an.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 2. Juni 1818 Dienstag

Bemerken Sie daß in diesem Exemplar der Schluß von Goethes neuer Melusine fehlt.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 2. Juni 1818 Dienstag

Meine Herrn Ich bitte das neue Werk von Frau von Stael ber die Revolution f  r m i c h aus Strasburg kommen zu laßen. Metzler hat es wirklich schon, fordert aber 13 Gulden dafr. Ich vermuthe daß Herrn von Cottas Geschftsfreund in Strasburg mit einem christlichern Profit zufrieden sein wird. Doch wnschte ichs so schnell 5 wie mçglich zu haben um vielleicht noch einiges daraus bersezen zu kçnnen. Achtungsvoll Th. v. Huber.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 3. Juni 1818 Mittwoch

Wollten Sie mir gtigst den Aufsaz ber das hiesige Armenwesen nher bezeichnen? ob groß oder klein gedruckt oder geschrieben. Ich habe ein unseeliges Weiber gedchtniß das an einem kçrperlichen Zeichen hngt. Ich anderte Mllner – 5 Ich mußte in dem Artikel Hofwyl streichen werfen Sie einen Blick hinein u senden es mir z u r  c k s o g l e i c h – da es ins heutige Blatt kommen kann. Hier Kalisky. Guten Morgen!

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Theremin lese sogleich Habe die Stael auf kurze Zeit geborgt lese mich halb dumm da ich gerne Ra h m frs Morgenblatt abschçpfen mçgte.

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An Johann Gotthard Reinhold in Rom Stuttgart 3. Juni 1818 Mittwoch

Stuttgardt den 3 Jun 1818. Ich habe mich in Bewegung gesezt Ihnen, was Sie wnschen zu schaffen, und ein Beweis daß es an meinen Werkzeugen, nicht an mir liegt wenn es mir bisher so traurig gelang wird Ihnen in die Hnde kommen. Hier war Zschocke gar nicht zu finden. Ich schrieb nach Zrich an meinem ehrenwerthen Freund den Staatsrath Usteri und heute meldet er mir daß die bezeichneten Bltter den 23 Mai an Sie abgegangen sind. Ich habe nun Weßenbergs Druckschrift fr Sie und kann Werkmeisters stndlich haben, habe auch Ihre biblische Bltter – habe im Cabinet der hiesigen Gesandschaften Auftrag gegeben und bei allen fremden Gesandten gebeten, die Reisenden erfahre ich ohne hin – so bald es mçglich ist, sende ich Ihnen den Petrark und diese Bltter. Wßte ich nicht im innern Gewißen daß ich gern fr alle Welt thtig bin und zuerst fr Euch, Freunde, so kçnnte ich mich schmerzlich betrben daß mir von den Wenigen was ich thun kçnnte nichts glckt. Keller kommt im Junius hierher; dann soll er seine Rechnung berichtigen; Cotta sagt: diese Sache solle pnklich besorgt werden. Mein wackrer Usteri wnscht aber einen Gegendienst, den er Ihnen von Zrich aus mit manchem andern Dienst vergelten wrde. Ach! – und er liebte ja Huber vor Ihnen und mit Ihnen. – Usteri wrde Ihnen sehr vielen Dank wißen wenn Sie ihm (unmittelbar an Staatsrath Usteri) oder durch mich, vertrauliche Berichte ber die Luzerner Berner Deputirten gben. Er sagt: »Diese Gesandtschaft wird von den zwei Stnden sehr geheim gehalten, und muß durch ihr Personal und andere mehr, viel Mißtraun erwecken –, so daß mir Nachrichten eines unbefangnen Mannes der sie beobachten und beurtheilen kann; ungemein erwnscht sein

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wrden.« Klosterbruder hat nun seine Pflicht gethan – geht es, so erfllen Sie die Bitte. Sie erfllen sie einem wackern Mann. Aber nun unsre Freude wie sich der Hesperiden Garten der Kiste vor uns aufschloß! kindisch – ganz kindisch freuten wir uns! und dann wards Ernst – denn ich hatte in den Tagen ein Markzehrendes Fieber das ungeregelte Tage hielt und mit Frost mein Leben verzehrte – dann mit herrlicher Gluth mir den Geist verdoppelte – da waren diese Orangen ganz kçstlich. Sie haben uns den ersten Begrif gegeben was die Frucht sein kann. Und die zuckerichen Laubfrçschchen! o wir haben noch ein – paar Orangen und ein paar Frçschchen. Das wißen Sie wohl nicht daß ich eine kindische Eßerinn bin? Fast nie Fleisch, nie Wein, nur einmal des Tages // eine Mahlzeit die aus zwei Speisen besteht, und an der grçßten Tafel nur Suppe, compote und Confituren: Deshalb habe ich aber auch meine Zhne erhalten, nie einen verdorbnen Magen gehabt und bin ohne regret ber die Kche arm u wohlhabend gewesen, denn Milch und Zucker hatte ich immer genug, und wie der Zucker theuer war entsagte ich ihm; die Milch bleibt mir. Bei so einer Schwelgerei sind Orangen und confituren wahres Ambrçsia. Die beiden Pcke an Mad. Kçrner habe ich aufbewahrt und freue mich sie ihr zuzustellen und Ihr Vertraun zu rechtfertigen. Ach was will diese liebe Frau hier? ich kann mir nicht denken daß das einer Nordlnderinn gut deucht unter die gemeine Wrtembergerei versezt zu werden. Ihr Schwager ist Arzt und German; das erste so la la! und das lezte mit der natrlichen Neigung zum Studententon und Studenten Wirthschaft. Hat man da nicht eine gewiße Leichtigkeit die Dinge als Theil des Ganzen anzusehen, das so gut wie ich zum Leben gehçrt, so sind sie einem ganz unheimlich. Mir ist alles dergleichen in der Natur zuwider, aber wenns mir vorkommt laß ich mirs v o r m a c h e n wie eine Komçdie und spiele mit, damits beßer geht. Aber dazu muß man eben berhaupt schon sehr hoch im Leben sein und so wenig eignes Glck ansprechen daß man auch seinen Schmerz nicht einmal mehr behauptet. So soll sie ja zu m i r kommen, die liebe Frau! – Hçren Sie denn etwas von der Pobeheim? – Der kleine Kruse muß wohl mit seinen theatralischen Thtigkeits Plnen ins Stocken gerathen sein; ich hçre von Coppenhagen nichts von deren Bewerkstelligung. Hingegen hat hlenschlger seine vorjhrige Reise beschrieben, die sich gut soll lesen laßen, und dieser Tage las ich seine (deutsche) Ludlams Hçle vor, die uns sehr amsirte, so mittelmßig das Ganze ist. Die Erfindung ist aus dem old english Baron und andern Mhrchen zusammen geflickt, und hat der Ahnfrau, oder die Ahnfrau der Ludlams Hçle, zum Muster gedient, und beider beruht auf alten Mordgeschichten. D i e A h n f r a u, kennen Sie das? Da hat also Mllner in seiner »Schuld« und seinem »Yngurd« ein paar Trauerspiele gedichtet die das Calderonische, nicht das Aeschylosische Schicksal zum Mobil haben. Herrliche Lyrik und // derbe Leidenschaften, Coups de Theatre und Karaktere – machs einer beßer, so freut es mich. Darauf traten die lumpigsten Pfuscher und endlich auch ein Nicht Pfuscher in seine Fußtapfen, namlich ein Winer Bralist. Herr Grillparzer, jung und unbekannt, fertigte »Die Ahnfrau« eine Spukgeschichten Tragçdie mit ungeheuer langen Reimversen in Calderonischen Silbenmaß (hat in unsrer Sprache den

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Tackt eines Lungenschtigen Paßgngers) die oft sehr schçne, selten korrekte, Stellen haben, eine Handlung bei der man oft Gnsehaut aber nie ein wehes Herz bekommt – Raubgesindel, arme Snder, weder Karakter noch Grundsaz – allein das Ganze mag auf dem Theater sehr gut thun. Die Ahnfrau machte sehr viel Glck. Tritt Herr Grillparzer wieder auf, mit »Sapho« einem Trauerspiel welches n i c h t s enthlt als was die Geschichte von Sapho erzhlt, nur 3 Hauptpersonen, die drei Einheiten beobachtet und Jamben durchaus. Das Wiener Publikum ist entzckt, die Wiederholung geht fort; n i e erhielt ein deutscher Dichter so viel L o h n, Lob, Geschenke. Ich las es noch nicht. Mllner, der die Schicksals Komçdie vertheidigt, greift Sapho an und da hat Grillparzer einen fatalen Gegner, denn Mllner scheint mir ein despotischer Verstandes Mensch, mehr als ich jezt einen kenne. Das sind unsre dramatischen Tendenzen in diesem Augenblick. Einige Kozebuesche Gekçche beweisen nur unsre Misere und an dem Tag wie, an des Kçnigs Geburtstag 27 Mai, in Mnchen die Konstitution proklamirt wurde, spielte man auf dem Nationaltheater eines dieser Gekçches, ein brgerliches Drama – Nein! nie war eine Nation ehr, geschmack und sinnloser als wir in allen çffentlichen Außrungen. Was es mit dieser Konstitution brigens ist, werden Sie ja sehen. Mir ducht sie ist recht gut, denn sie muß anders werden – das ist die Hauptsache. In Bayern sagt man unser Kronprinz habe vom Pabst die Scheidung von seiner Frau gefordert. – Warum nicht? – zum Verwundern bin ich zu alt. Die grçßten deutschen Kaiser zur Zeit da die deutsche Nation die grçßte der Erde war – wie die Deutschthmler sagen – wechselten diese Kaiser fleisiger, denke ich, ihre Frauen als ihre Hemden, das ist also groß. Indeß also // der Eine so groß ist, ist ein Andrer sehr spaßhaft. Ein Geheimrath von Lang der mit Mongelas den Dienst verließ, hat eine fiktive Reise durch Franken nach Sachsen herausgegeben, in welcher er die bayersche Regierung mit unerschçpflicher Lustigkeit durchhechelt, und in sechs Bogen die Freiheit zu denken und Sprechen mehr fçrdert als in der grndlichsten Deduktion. Mehr Wiz, Laune, Keckheit kenne ich keinen Deutschen; lustig und boßhaft  lexces. Andre poetische Produkte giebt es grulich viel und lauter drash – lahme Jambische Trauerspiele aus der italienischen, polnischen ungarischen Geschichte, stolperiche, blutrnstige skandinavische Sagen in Dialog und Scenen gebracht, lose Lustspielchen mit epigramatischen Dialog, Musenalmanachs, Volkslieder, alt deutsche Stoßseufzer – und das alles wird gelobt und wichtig gemacht, und kommt mir so platt, aufgeblasen, uneigenthmlich, schneidermßig vor, daß ich mich schme darunter zu gehçren. Ein paar weibliche Reise Beschreibungen; Frau Schoppenhauer macht artige Beschreibungen dringt mir aber die Ansicht auf daß sie mit beschrnkten Ansichten, engem Herzen und femeletten Gewohnheiten herum gefahren ist. Frau v. der Recke sieht mir immer wie die Gans aus die bers Eis ging, und wie das was sie fallen ließ rauchte, rief sie sehr preziçs: Rauch und Schmauch! Die Welt will untergehn. Bçttcher stellt sich dann daneben und erinnert doctement was eine große Damen fr ein Großes und ein alter Topf vor ein altes Ding ist. In diesem Moment lesen wir schnell Frau v. Stael nachgelaßnes Werk ber die franzçsische revolution. eben beenden wir den 1 Theil. Herrliche Bemerkungen einer sehr

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gescheuten Frau die, brgerlich geboren in jenen Zeiten als Vornehme unter der Hofkaste lebte, also oft hinter den Kulißen stand, und Fhigkeit hatte zu bemerken, wo der Fluch der Blindheit und Dumheit die Vornehmen blind macht, und wohin das Auge der nicht am Hof Gehçrigen, nicht dringt. Aber auch vieles Geschwz so lange ihr Vater mit handelt. Eine Vergçtterung dieses Menschen die endlich lcherlich wird. Sie hlt ihn bestimmt fr den grçßten Menschen der Zeit. Mit Begierde fangen wir den 2 Theil an. Was // sie an Vorurtheil hat, ist nicht Standes Vorurtheil, mehr weibliches – bei ihrer Schilderung Napoleons, die hçchst anziehend ist, ist ihr Verdruß – ja m . ...ehr ihre Fehlschlagung sichtbar: den Mann nicht captivirt zu haben. Bei ihrer Schilderung Mirabeaus steht seine opposition gegen ihren Vater sein grçßtes Verbrechen – Ubrigens htte ich geglaubt daß bei Beurtheilung des Kçnigs sie mehr Verstandes Ansicht wrde zeigen. Sie G e m  t h e r l e t aber, indem sie Mitleid an die Stelle des Zwecks sezt. Da folgt sie aber auch nur ihres Vaters Ansicht, der mit dem Kçnig sich exaltirte, muthloß ward, factionirte und verrieth – das erzhlt sie, aber begrndets aufs Mitleid mit dem Kçnig. Bleib einer vom Geschft in solchen Zeiten! sonst mache ers wie der Normand. Wißen Sie wie? Der stahl eine Kuh, der Bestohlne klagte; der Normand schwur. Beim Herab gehen vom Rathhaus sagte der Bestohlne zu ihm: malheureux, tu perds ton ame! – et toi ta vacque. Antwortete Jener. Meine Therese hat, wie es scheint, unter Bedingungen die Obliegenheit angenommen, in drei Jahren, wenn ihr jngstes Goldbecks Kind confirmirt ist, die Kinder des Prinzen von Sondershausen zu erziehen. Es ist der Bruder des regierenden lebt in Arnstatt, mein einer Schwager ist einer seiner nothwendigsten Geschftsleute, und nach 10 Jahren behlt Therese eine Pension. Mit dieser, ihren epargnes in Berlin u ihrem kleinen Vterlichen kann sie denn ganz sorgloß Leben; und – sollte Luise durch meinen frhern Tod dazu gençthigt sein – Luisen zu einem Berufe verhelfen. Geht meine Arbeit gut, so kann ich nach drei Jahren Therese von Zeit zu Zeit besuchen, werd ich zu alt so lebe ich eben so gut in Arnstatt als sonst wo. Ich halte die einfache Abhngigkeit von Thereses jeziger Lage fr leichter als die Abhngigkeit welche eine Pensionsanstalt giebt, als Privat Unternehmung. Alles ist drckend was das vereinzelte Weib thut, unternimmt. Ich fhle es ermdend. Nicht die beschrnkten GlcksUmstnde drkken, aber die Verantwortlichkeit fr die wir nicht gemacht sind, das Voranstehen, das Angegriffen, Beurtheilt werden, das Abwgen Abwehren – O ich sehne mich nach Vergeßen werden, nach Bevormun- // ÆSchluß fehltæ

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Andreas Sthele in Hofwil Stuttgart 3. Juni 1818 Mittwoch

Ihr Wohlgeboren kçnnen sich bei einem flchtigen Blick in unser Blatt berzeugen daß wir Alles was nur an politische Vorgnge streift zu vermeiden beflißen

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sind. Dieses Bestreben hat die Redaktion gençthigt, nach reiflicher Uberlegung – von welcher die Abnderungen Zeugen die auf dem Blatte Von einem Theil 5 derselben gemacht wurden – die Aufnahme abzulehnen. Dankbar fr Ihr Vertrauen, folgt dieselbe Ihrer Anweisung und sendet das Blatt unvorzglich zurck, die Versichrung der Achtung hinzufgend mit der sie verharrt // Staehele in Hofwyl

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 4. Juni 1818 Donnerstag

Herr Bhrlen theilte mir diese beiden Aufsze whrend Ihrer Abwesenheit mit; ich gab ihn den Bescheid: daß die Erzhlung wegen angestrichner Stellen fr das Morgenblatt zu frei sei, der Karakter der Erzhlung aber diesen freien Ton wohl fordre, die Erzhlung also wohl an einem andern Plaz beßer paßte. 5 Daß die Zeitansichten mir sehr gut gefielen, und ich es fr sehr gut hielt unsre Leser manchmal mit solchen Betrachtungen zu unterhalten, weil diese Klaße der Gesellschaft nur zu wenig nachdenkt; daß ich aber Herrn v. Cottas Meinung darber einholen mße, jedoch auch nach m e i n e r Ansicht angestrichne Stellen um der K l a r h e i t und des A n s t a n d e s Willen, gendert werden mçgten. 10 Herr Bhrle antwortete wie Sie sehen // und nderte wie Sie sehen. Nach m e i n e r Ansicht ist die Erzhlung noch ein bischen vulgaire aber Herr Bhrle erlaubte mir gewiß noch kleine Schattirungen wenn Sie sonst damit zufrieden sind – Die Zeitansichten gefallen mir so wie sie sind, aber ob sie in Ihren Sinn an15 nehmlich sind entscheiden Sie. Wo ich unsicher bin suche ich gern geehrte Mittheilung andrer Ansicht.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 4. Juni 1818 Donnerstag

Sehen Sie diesen sonderbaren Kozebue! – Sie nehmen wohl wahr daß ich Ihnen, werther Herr, diesen Brief nur als Freund mittheile und als rein menschliges Intereße – denn auf meinem Antheil an Ihrem Geschft kann das k e i n e n Einfluß haben. Daß Kozebue sagt: seine çffentliche Meinung sei nicht die seines 5 Kaisers, ist doch besonders. –

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 4. oder 5. Juni 1818 Donnerstag oder Freitag

In N 134 hatten wir 1 Napoleon von Stael – das ist doch wohl rein amßant und pikant? 2 Hexameter der Deutschen – daran klauben Verse macher und Deutschling 3 Jean Maier Insel ein Bild daß den Naturkundigen intereßirt und die Fantasie des Laien anregt. 135 1 Franklin 2 Glaubens Ansichten ist ernsthaft allein sehr eindringend, der Krdenerischen Tendenz gegenber ein sehr zeitgemßes Werk in einer sehr geflligen Einkleidung. 3 Mllners Bitte – Persçnlichkeit intereßirt immer. 136 1 Franklin 2 Glaubensansichten. Das ist ernsthaft; allein Franklin ist ein Karakter fr den man Intereße voraussezen m u ß, wenn man das Publikum nicht ganz herabsezen will, und der Anfang ist das Ernsthafteste. Die Glaubensansichten konnten hier nicht abgebrochen werden, und Franklin nicht a u f g e s c h o b e n. Nun sind sie f e r t i g so weit ich sie habe, und muntere Sachen sollen neben Franklin fortgehn. Mein Material ist fr die ganze Woche bersehen, und ich durchsehe es jeden Tag – in einzelnen Blttern die Materien abbrechen, nur um etwas Lustiges hinein zu versezen, wrde wohl nicht recht sein; und um des Ernstes Willen Dinge v e r s c h i e b e n, oder a u s s c h l i e ß e n wenn sie schçn eingekleidet sind, wre ja nie Ihre wrdige Ansicht gewiß entgegen Nun folgen heitre Sachen. Auch aus Frau v. Stael // Ich sammle aus Frau v. Stael Karakter Schilderungen und Reflexionen so wie ich fortlese. Ihnen wrde das Meiste fr Ihr Blatt zu politisch scheinen. Ihr Herr Sohn wrde gewiß schçne und willkommne Dinge daraus bersezen. Mein Exemplar ist heimlich geborgt und ich las u bersezte aus Eile diese 2 Nchte. Ich habe Ihnen meinen innigen Dank fr den herrlichen Schiller nachzutragen! Diese Ausgabe ist fr mich alte berguntergehende Frau fast zu schçn. Laßen Sie michs als Beweis Ihrer Freundschaft ansehen den meine Enkel einst berkommen. Ihre achtungsvoll ergebne Th. H. Freitag frh.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 6. Juni 1818 Sonnabend

Die Nachrichten dieses Mannes sind, meines Bednkens nach, nicht zu verwerfen. Wir mßen ihn aber ersuchen von Theaterstcken nur immer die wichtigern neuen Stcke, oder die welche durch besonders geglckte Rollen und Schauspieler ausgezeichnetes Intereße erhielten, zu berhren; die litterarischen Nachrichten 5 sind intereßant indem sie zur Aufmerksamkeit anreizen. Da der Einsender erst im Julius nach Wien zurck kehrt und vielleicht bis dahin Stuttgardt besucht, werden wir die weitere Unterhandlung wohl bis auf Weiteres verschieben, aber die Correspondenz benuzen, da wir von Wien aus keine andern Correspondenten haben, und dieser von dem Theater mit weniger Klatsch10 haftigkeit, ber Litteratur aber mit viel mehr Reichhaltigkeit spricht als unser ehemaliger der seit Monaten verstummt ist. von Herzen ergeben Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 7. Juni 1818 Sonntag

Erbittet Erlaubniß, smtlichen Schriftverkehr fr das »Morgenblatt« – z. B. eine Bothschaft an Herrn von Ring, der einige Bcher fr das Morgenblatt anzuzeigen bernimmt – durch die Laufjungen der Buchhandlung zustellen lassen zu drfen. Bcher (nicht ermittelt); Morgenblatt

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 7. Juni 1818 Sonntag

Geehrter Freund, Sie schickten mir vor 4 Tagen eine Anzeige Theremins ber Frau v. Staels leztes Werk zu, mit mndlicher Anfrage: ob es nicht fr die Correspondenz zu benuzen? Dazu war kein Mittel indem wir eben ein Fragment davon abdruckten und 5 Depping im nchsten Brief sicher zweckmsiger davon spricht, wir also Deppings nchsten Brief zu einer Wiederholung gemacht htten. Theremin bestimmte seine Anzeige fr die Litteraturbeilage; billig sollte diese auch von einem, so viel Aufmerksamkeit erregenden, Buche sprechen. Einmal, ist aber Thermins Anzeige bis jezt nur ein Bruchstck (sie umfaßt nur bis zum 2 Theile) und, da ich das Buch 10 jezt selbst las, scheint mir, daß ein unbestochnes, unbefangnes Urtheil dieses Buch nicht so herausstreichen kann. Ich sage Ihnen dieses, damit Sie, falls Ihnen // das, mir von Theremin bersandte Blatt einfiele, nicht meinten, ich habe es vergeßen; schlage aber weiter vor: das Ende der Anzeige von Theremin, welches nicht zçgern wird einzugehen,

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abzuwarten, und dann den Auszug davon mit so viel Unpartheiligkeit wie mçglich zu benuzen. Sie wißen daß die Englnder Lady Morgans Nachrichten mit einem Anathem belegt haben, so daß sie von allen Ministerial Zeitungs Kritikern verrufen wurden und unsre hiesigen mßigen, billigen Gesandschafts Englnder bei ihrem Namen ebenfalls ein Kreuz machten. Frau v. Stael wird ihr (der Morgan) nun gegenbergestellt als der wahre Born der Wahrheit. – Das ist billig, denn – besonders der lezte Theil, ist eine Lobrede auf die englische Verfaßung, Justiz, Representation // u. s. w. und durch das ganze Buch sind sie als das Ideal der Vçlker und des Regiments, dargestellt. Haben Sie den 2ten Theil von Langs Reise ber Hammelburg, welche fr Bayern eine Ruthe mit eisernen Hkchen ist? sonst fordern Sie ihn doch sogleich von mir. Gestern las uns Mathison eine Autographie von Bonstetten (noch Fragment) die erst nach seinem Tode publiziert werden soll, w e n n M a t h i s o n e s w  n s c h t – eine intereßantere Lektre kam mir seit lange, lange nicht vor. Er schildert B e r n, die Berner Aristokratie, die Erziehung der Aristokratischen Jugend mit einem Salz, einem Leben, einer Laune, die ich Bonstetten nie zugetraut. Wenn er fortmacht bis 1798 u. s. w. in d i e s e m Geist – das wren Memoires wie wir sie noch nicht haben (er schreibt deutsch) aber er ist 74 Jahr alt und erst bis in sein 20tes Jahr fortgerckt. Ergebenst Th H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Johann Friedrich Wurm in Stuttgart Stuttgart 7. Juni 1818 Sonntag

Da die Astronomischen Notizen des Herrn Stark in der Allgemeinen Zeitung aufgenommen werden, kann sie mit diesen Artikel dem Publikum jener gewiß Freude machen. Das Publikum des Morgenblatts versteht ihn sicher nicht. Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 7. Juni 1818 Sonntag

Es wrden einzelne Nachrichten ber mehrere Gegenstnde welche Menschen die nie nach Paris kommen oder Reisenden die in Begrif sind Paris zu besuchen Andeutungen geben kçnnten, dem Morgenblatte sehr nzlich sein. So zum Beyspiel: der jezige Zustand der Menagerie und des Botanischen Garten, wie ein bloß schaulustiger Fremder sie erblickt; was er also besonders Merkwrdiges dort 5 findet; das mehr oder weniger splendide in der Wohnung der Thiere, den Raum,

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der Bedienung; die Grçße der Treibhuser, die Art wie ein Fremder herum gefhrt wird u. s. w. Eben diesen Gesichtspunkt fr Bibliotheken. Ein junger Mann der nach Paris 10 ging, was fr Bibliotheken kçnnte er besuchen, wohin wendet er sich, was findet er dort vor Einrichtungen in Vergleich von Mnchen, von Gçttingen von Berlin. Volksfeste, Kirchenfeste – aber alles kurz, einfach, ohne Lob noch Spott; denn Unterricht und Zeitvertreib ist unser Zweck, nicht politische Leidenschaft mçgten wir nahern.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 8. Juni 1818 Montag

weil ich es als Z u k  n f t i g abwarten zu kçnnen glaubte, die Machabaer aber wegen der Nachricht daß auch We r n e r ein solches Trauerspiel geschrieben, nannte. Habe ich sehr wohl gefhlt und noch zu ndern gesucht. 5 Weiß es nicht will aber den Physiker, Direktor Weber in Dillingen drum fragen. hoffe es wirklich sogleich aufnehmen zu kçnnen. Die Verse sollen gut und der Versuch gelungen sein.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 9. Juni 1818 Dienstag

Erlauben Sie mir Mad. Friederike Brun ihre eben herausgekomne Briefe ber Italien Professor Schreiber zur Anzeige zu empfehlen? Sie hat sie mir geschickt und um Anzeige gebeten, aber wir sind auf einem zu freundschaftlichen Fuß als daß ich sie bernehmen mçgte. 5 Kozebue seine lezten beiden Bltter, womit er das erste halbe Jahr schließt, enthalten die weitluftige Anzeige des chinesischen Schauspiels, was wir viel frher gaben; mit vielem Lobe dieses »intereßanten u wichtigen Produkts.« (sind sonst recht insipide) Die Zeitung fr die elegante Welt, druckt unsre englische Correspondenz artikel 10 wçrtlich nach, wie ich gestern in den neusten Blttern sah. Jezt habe ich auch das Blatt gefunden aus dem Kozebue einen großen Theil seiner litterarischen u andern Artikel nimmt, besonders in Beziehung auf England. Es ist the litterary Gazette – Mathison lieh sie mir auf eine halbe Stunde, er hatte sie von Herrn Hammilton von der englischen Gesandtschaft. 15 // Wenn Sie ein Mittel fnden diese zum Behuf des Morgenblatts – wenn auch nur immer auf 24 Stunden – zu verschaffen! – Sehen Sie! – ich habe nicht den Vortheil das Museum besuchen zu kçnnen – Sie haben die Gte mir Ihre europischen Annalen zu schenken u die Allgemeine Zeitung. Diese laße ich in einer Gesell-

Abb. 13

Brief an Johann Friedrich von Cotta, 8. Juni 1818.

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schaft zirkuliren die mir dagegen die elegante Welt und Kozebue unmittelbar bei 20 ihrer Ankunft schickt – fr die Jenaer u Gçttingischen Anzeigen plage ich mich

vergeblich sie regelmßig zu haben seit ich hier bin – nun trete ich mit Forstdirekter von Seutter u ein paar Pastçren zusammen, weil ich sonst kein Mittel finde, allein ein englisches Blatt kann ich mir nicht verschaffen. Theremin und Depping ersezen die franzçsischen etwa; allein Trummer bleibt, wie lçblich und 25 recht ist, bei seinen bestimten Fchern. Achtungsvoll ergeben. Dienstag. Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und A. Benzler in Dessau Stuttgart 9. Juni 1818 Dienstag

Ablehnung der von A. Benzler eingesandten Erzhlung: wegen einem großen Vorrath Aufszen hnlicher Art. Æanonym:æ Erzhlung (nicht ermittelt)

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 10. Juni 1818 Mittwoch

Ich bitte hçflichst diesen Aufsaz einzusehen ob Sie ihn fr unterhaltend paßiren laßen? Verkrzt kann er nicht werden da sein Intereße in der ins Einzeln gehenden Beobachtung liegt. Den Eingang wrde ich wegschneiden u das Ende; von da wo 5 er auf die Wespen kommt aber einen eignen Artikel machen. Unterbrechen drfte man den Gegenstand auch nicht oft, denn es ist ein Miniaturgemhlde.

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An Therese Forster in Berlin Stuttgart 10. Juni 1818 Mittwoch

Stutt. 10.6.Æ18æ Ich habe nicht Zeit berzulesen. Gebe doch der Herr Gott daß Du so schçnes Wetter habest wie hier, dann kçnnte doch wohl so gar die Berliner Steppe etwas natrliches haben. Wir diver5 tiren uns eben stez und tglich ber das preußische Wesen und treibens damit wie der Taßo: wir wollen so recht mit Uberlegung und weil es uns am besten dnkt, dieses Geschlecht haßen. W i r haben nun jezt ein ungeheuer großes Intereße: nmlich unsre Verfaßung, welche am 27 Mai, des Kçnigs Geburtstag, promulgirt wurde. Eine von einem Kçnig gegebne und von seinem Unterthanen angenomne

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Konstitution ist ursprnglich ein solches Unding daß sich nichts drber sagen lßt. Ein Kçnig der eine Verfaßung geben darf, darf sie auch nehmen, nun habe ich in meinem albernen Weiberkopfe fleisig gesucht – denn leider kommen mir wenig Mnner vor die so menschlich wren mir eine Sache erklren zu wollen – wo soll ich mir folgenden Unterschied erklren: Wenn ich einen gekauften Sklaven die Freiheit schenke, kann ich sie ihn nie wiedernehmen, und das Volk dem sein Frst eine Verfaßung schenkt, muß sich frchten er nehme sie zurck. Warum bedarf dieses eine Brgschaft, warum hat jener eine solche in den Gesez jedes Landes? – Also der Kçnig gab eine Verfaßung die im Allgemeinen mit viel Zufriedenheit aufgenommen zu werden scheint. Der Modus sie, im Moment der Annahme beschwçren zu laßen, ist der derbste Akt von Despotismus der sich denken lßt, allein er war consequent und fand nirgend Widerstand. Die Ansicht der Dummen ist: gar keine zu haben sondern zu meinen: eine Verfassung wr endlich doch wenigstens ein Pferch worinn die Schaafe der Wnde sicher wren; die Klugen denken: Die Verfassung giebt uns Stellvertreter und Publizitet, Preßfreiheit bis zu einem gewißen Punkt, ber dem hinaus, sind wir sicher unsre freundlichen Nachbarn drucken uns zum Poßen was wir nicht drucken drfen, und das Lesen kann niemand verhindern in einem Zeitalter wo e i n Ve r b o t n i c h t zu lesen von keinem Menschen als das Gewißen bindend, betrachtet wird. Vermçge Stellvertreter und Publizitet, muß die Verfaßung sich nach und nach beßern. Der Adel hat zu viele Vorrechte behalten. Jawohl! aber er wird fr die Stellvertretung nicht bezahlt, sie kostet ihm Geld und da wird er sich so wenig wie mçglich hinzudrngen. Zweitens offenbart sich die Dummheit bei der Stellvertretung ausnehmend unvermeidlich, und die Maße des Wißens, des Geschicks wird in der zahlreichen zweiten Kammer sein, in der ersten die Unwißenheit und Dummheit des hohen Adels ans Tageslicht treten. So lange dieses der Fall ist, sezt er sich in der Meinung immer tiefer herab und die Meinung ist heut zu Tage frher oder spter der Mchtigste; bildet er sich nach und nach zu seinem Beruf, so thut ers inner der Zeit, geht also mit ihr fort, und so wird es endlich gewonnen den bayerschen Adel an den Plaz des englischen zu sezen – und mehr bedarfs nicht. Nun sind noch die Frondeurs da; die werden suchen alles zu verschreien, die Boßhaften werden suchen alles zurckzuhalten – aber das ist ein nçthiges Element in einer Verfaßung. Also das Nothwendige um Alles zu einem glcklichen Resultate zu fhren ist jezt eifriges, redliches Bemhen die Verfassung einzufhren und aufrecht zu erhalten. Dazu ist der Eigennuz durch die Garantie der Staatsschuld aufgefordert, der Brgerstand durch die Gesezliche Gleichheit mit dem Adel, der Bauer durch erleichterten Kriegsdienst und eigne Besteurung. – Wir drfen demnach hoffen daß es gehen wird; Greyerz Lage wird wahrscheinlich gar nicht verndert werden. Er verndert sein Hauswesen, indem er wieder ein paar Forstpraktikanten hat – jezt nur einer, denn der junge Schertel der zu ihm gethan ward, // interimistisch – kommt nchsten Monat in ein eben neu zu stiftendes ForstInstitut. Dieses ist Malchus und unmittelbar, Seutters Werk. Das ist noch lustig daß Seutter – den ich immer wohl mogte, aber nicht viel sah, hier mein großer Gçnner und Diener ist. Das heißt eigentlich: Der Mann hat bei

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einem eckigen, bestimmten, mitunter despotischen Charakter Bedrfniß der Mit55 theilung, diese konnte er bei seiner Frau, weil sie eine Gans ist, nicht befriedigen, er

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hatte deshalb seit vielen Jahren in Ulm einen Umgang mit einer Mad. der verdrieslich ward weil die Gevattern der Frauen Gansigkeit die Hand boten. Nun findet ers angenehm zuweilen eine Stunde bei uns zu verschwazen wo Naturgeschichte, Politik, Menschen, Knste, abgehandelt werden, wir von ihm lernen, und zugleich seiner Frau Vergngen machen, Bekanntschaften verschaffen und dergleichen. Der Mann ist gescheut und angenehm. Also Claire hat sich die Last der Kostgnger wieder aufgeladen, welches ihr Ehre macht. Greyerz wird dadurch zu mehrseitiger Thatigkeit gezwungen, gezwungen die Beine ein bischen anzuziehen – kurz nicht sich gnzlich in seinem Hause h i n g e h e n zu laßen. Die ununterbrochnen tÞte  tÞte werden seltner und eine jugendliche Nhe, erhlt in Clairen mehr Jugend. Ich wollte sie bekmen noch ein oder den andern netten Menschen; denn e i n e r ist stçrend fr den Haushalt. Der junge Schertel kommt also hier her, und vielleicht die Mutter auch. Burtenbach war endlich auf dem Punkt von den Glubigern und fr die Glubiger fr 160000 Gulden verkauft zu werden, wobei 1/$ der Glubiger n i c h t s bekam, als am Zuschlag Tage einer der durchfallenden Glubiger (vor 8 Tagen) mit einem neuen Projekt das Gut der Familie zu erhalten, auftrat, und leider, der Kauf verschoben ward. Ich hatte Auftrag hier Logis zu miethen fr die Schertel, die ganz herziehen wollte, auch um ihrer Tochter ein bischen Unterricht zu geben. Der Sohn ist ein guter, aber sehr schlecht ausgebildeter Junker. Er war zulezt 2 Jahr in Heidelberg bei Schwarz im Institut wo es den du tout au tout auch 1000 Gulden kostete, und die Leute in Schmuz versteckt nichts lernen. Gott ehr mir Hofwyl! Aim spricht sich in allen und durch alles wie ein selbststndiger, denkender Mensch aus. Ich habe ihm doch so einen Wink gegeben daß er, wenn er baar sparte und arbeitete, wohl Michael daher marschieren kçnnte; ich bin begierig ob er ihn auffaßen wird. – Emma thut mir in der Seele weh. Ihr Schicksal kann nur betrbt enden. Ich stelle Jasmund seine Nativitet: er verliederlicht sich in Schulden bis er nichts mehr zu borgen kriegt, dann – wenn er keine Gesundheit mehr hat, schießt er sich eine Kugel durch den Kopf, sonst luft er in die Fremde u stirbt auf dem Mist oder am Galgen. Das klingt recht hart, aber es ist einmal so. Die Eltern sind von dem Eitelkeitsteufel geleckt, daß sie diese Tochter nicht vor 5 Jahren von ihm schieden – aber die Frau ists am mehrsten, denn Eitelkeit hlt sie bei ihm. Liebe ist lngst fort, Achtung war nie da – O dieses Gezucht der Barone! – Das kenne ich durchaus. Unsre jezige Wohnung ist wirklich sehr nett in ihrer humilit. Ein winzig Schlafkabinett fr mich, mit einem Bett mit Pike Decke, kleinem Bcherschrank, Stehpult, Kleiderschrank – alles nett u einfach. Ein kleines Zimmerchen mit kleinem Sophachen, Breau u dergleichen Nun ein kleines Mansarden Stbchen wo mit Perkal Umhngen die schrgen Wnde abgetheilt u verhangen sind – da schlft Luise, das ist ganz komisch und sehr hbsch. Dann ein hbsches großes Zimer mit saubern Gerath, alles was bescheidner Weise hinein gehçrt. Dazu Kche, Speisekammer, Magdkammer. Das kostet mir 230 Gulden jhrlich. Vor 10 Tagen war der Gnzburger Landrichter hier, da gab ich ihm eine kleine Gesell-

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schaft u Luise lief mit Frau Landrichter die Puzlden aus. Die Pomeranze rstete sich neu aus und machte Luisen halb todtlachen durch ihre grenzenlose Pomeranzenschaft in den Kauf- // lden – da ist sie nur die bayerschen Gçtzle gewohnt u Æhat imæmer abbieten wollen u den Kaufmann beweisen die Waare tauge nicht. Das ist prchtig gewesen! Sonst hatten wir noch keine Fremde die kommen erst zur Bade Zeit. In Briefkommerz bin ich mit der wackern Frau v. Pichler gekommen der autoress, deren Einfachheit und Bescheidenheit und bon sens recht anziehend ist, eben so knpfte sich meine alte Bekanntschaft mit Frau Brun wieder an – das ist schon poetischer – Sie ist mit Mathison auf Du u Du von Ewigkeit Amen – und nun hat sich das so angesponnen zwischen uns. Sie hat uns ihre Lebensgeschichte »geschenkt« nach ihrem Tode (sie mçgte gern bei ihrem Leben) zu publiziren (wird ein dickes Buch) das ist nun sehr schmeichelhaft, allein die Sache hat nicht Intereße genug. Es ist eine Mikrologie mit einer empfindsamen Tendenz. Eine viel krftigere Schçpfung ist der Anfang von Bonstettens Autographie, die er Mathison zuschickt u die uns dieser gelesen – diesen wortreichen sentimental philosophierenden, Cameralistischen, religiosdeistischen Schreib Autor, htte ich nicht eine solche rstigkeit der Urtheils noch Schrfe der Umriße zugetraut. Er kommt, in den bis jezt vorhandnen Bçgen nur bis in sein 18 Jahr – sein Vater war Landvogt in Buchsee in seiner Kindheit – der schildert die alten Berner, Schultheiß v. Erlach, die Erziehung der vornehmen Jugend, den elenden Unterricht der Waatlnder Pensionen – ganz herrlich! Herrlich! Die Berner schlagen ihm das Hirn ein wenn sies je lesen. Er ist 74 Jahr alt und schreibt wie ein 40 Jhrger Franzoß. Welch ein karikatur mßig elendes Geschlecht ist das Berner Patriziat. Ists noch – denn erst jezt wieder haben sie ein plat de leur faÅon gemacht, das sie branntmarkt. Wir waren, wie die armen Studenten von einem Samstag bis Montag in Ludwigsburg bei Brands. Dagegen ist der Brand ihr Sohn, Heigele seit 3 Wochen in Gnzburg wo sie ihn ins Herz geschloßen. Bei Brand hatten wir Freude an der Natur und den herrlichen Steinchen in dem Seelenmosaik dieser Menschen. Sie haben herrliche, herrliche Seiten! Sie haben 4 kleine Kinder die sie fr Juwelen halten, ein schçnes Freylogis Wagen u Pferd; er ist sehr considerirt – Ein Beweis von dem Verstand der Frau ist es daß sie die Frau von Stand gewißermaßen, mit Anstand und Unbefangenheit spielt, indeß so eine Stuttgardern bis zur Ministerfrau hinauf (wenn der Mann nmlich parvenu ist) wie eine Kammerjungfer thut. Noch gestern hatten wir so einen Auftritt. Da sind wir bei Mathison, mit Hartmann kommt eine alt Frau General v. Rieger mit ihrer Schwiegertochter – sie ist eine Englnderin u hat, wie diese Priszillen pflegen, nie Deutsch gelernt, sondern spricht Franzçsisch. Hartmann, schleicht gleich hintenum zur Thr hinaus. Die Mathisson u Jule Hartmann die bis diesen Winter 7 Jahr lang Franzçsisch lernten, sprechen kein Wort, sondern Jule sezt sich hinter die Thr, die alte Hartmann knixt und grinslacht und meckert – u die alte Rieger drechselte die schçnsten Complimente – nmlich sie wohnt mit der Hartmann in einem Hause. – Viel Spazieren gehn wir nicht weil Luise wenig Muth dazu hat und die Zeit mir oft fehlt da wir nicht bloß gehen, sondern auch ausruhen mßen. Seit 14 Tagen eßen

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wir Kirschen jezt das Pfund 5–7 Kreuzer – man hoft sie sollen 3–4 Kosten. Alles ist wohlfeiler – aber niemand gewinnt dabei, denn der Luxus in Kleidung u Meubles steigt tglich. Ich bin sehr unluxig, aber auch weniger wie irgend wer, das aber in der vornehmen Gesellschaft gar nicht auffllt. Von neuer Lektre kann ich recht wenig sagen. Das viele Lesen frs Morgenblatt verhindert mich an andern Lesen. Fr Bayern ist ganz besonders eine Satyre von meinem Freund Lang, ehmals Geheimrath unter Mongelas, nun freiwillig aus dem Dienst getreten und als wohlhabender Mann privatisirend in Anspach – eine Durchhechelei // alles Bayerschen und wo er sonst etwas aufgabeln kann mit grenzenloser Laune und Schrfe – Kçnig, Akademie, Volk, Geistlichkeit, Geseze – das alles verspottet er in Form einer Reisebeschreibung. Ich kenne nichts was mehr Laune und Lustigkeit, grnzenlose Khnheit und Salz htte. Im 2ten (kleine Bndchen) Theil kommt er ins Kauzenland, wo er eigentlich Bayern anpackt. Nun aber noch Deine Frage wegen dem Paket. Die Buchhndler schicken jede Woche Pakete ab; da mußt Du also S p e n e r fragen: ob er grade nach Stuttgardt sendet, und dann: daß er es mit nchster Gelegenheit sende – oder grade nach Mnchen, Augsburg was am nchsten ist; – sonst schickt ers nach Leipzig und von dort spedirt mans abermal nach Stuttgardt, Augsburg oder so. Buchhandler senden immer Pakete. Dann bittest Du nur Dir das Porto anzurechnen. Ists ein Esel, so thut ers. Ist denn das nicht ein Dienst den Mller Dir leistet, die Besorgung? Bittest Du Spener, so und der Vater lebt noch – das war Deines Vaters herzlicher Freund; der Sohn lernte bei Cotta – schickt aber Cotta kein Paket, denn der hat keinen Sortimentshandel; er v e r k a u f t nur, kauft nicht. Allein Spener kann andern hiesigen kaufleuten schicken. Das Bild freut mich. Nun – Gott befohlen! Luise bgelt – ich corrigire Romane. Gott helf Dir u mir u uns allen.

ÆS. 1, linker Rand:æ Frau v. Stael ihr neues ............. Werk habe ich gelesen, und weniges Ausgenommen, ist das ein sehr alltgliches Buch von einer geistvollen Frau geschrieben. Es ist eine Diatribe gegen Napoleon. Deshalb wird es viel Bewundrer 170 finden. Die Englnder entzckts; denn es ist ein Panegyrikum fr England, sie sezens der Lady Morgan entgegen. Frau v. Stael kann es Napoleon nicht verzeihen sich weder von ihr noch ihrem Vater haben blenden zu laßen. ÆS. 2, linker Rand:æ Historische Aufschlße sind gar nicht drinn. Einige herrliche Karakterzge, Schilderungen, Sentenzen – sonst nur gallschtiges verbiage.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart zwischen 12. April und 11. Juni 1818

Dieser Aufsaz ist ohne Zweifel fr die Leser des Morgenblatts annehmlich, allein wenn der Verfasser grçßere Manuscripte senden sollte, so rieth ich Vorsicht an – er scheint nicht viel Selbst gesehnes aufzuzeichnen. (Das aber unter uns.)

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An Friedrich Arnold Brockhaus in Leipzig Stuttgart 11. Juni 1818 Donnerstag

Stuttgardt 11.6.18. Wenn das lange Stillschweigen endlich zu so einem freundlichen offensinnigen Brief fhrt, lßt man sichs schon gefallen. Haben Sie Dank dafr, und auch fr das Schchtelchen welches ihn begleitete und meiner Luise eine hçchst angenehme Uberraschung gewhrte. Sie haben mit regem Gefhl dem zuflligen Geschenk meiner Tochter den Werth des Wohlwollens beigelegt mit dem sie es Ihnen darreichte, sonst wrde sie beschmt auf den – mehr als berwiegend – hohen Werth des Gegengeschenks hinsehen. Nun zu allen Intereßanten was Ihr Brief sagt. Herzlich freu ich mich daß Ihre Einrichtung nun in Leipzig vollendet ist, und vermuthe daß Ihre Frau dabei dem geringern Spaß wohl empfunden. Lieber Herr, gedenken Sie manchmal Ihrer unsterblichen Seele! ich gestehe Ihnen, daß ich, gilt es Menschen die zu etwas Beßern gemacht sind, (nicht zu Kammerherrn und Barçnen) eifernd wahrnehme wie Praßen und Luxus den Lebensgenuß zerstçrt. Fr mich ists nicht Hçren Sagen oder Neid. Leider l e b e ich unter der Praßenden Klaße, ich kannte auch reichre und prunkendere Cirkel noch, als den Stuttgardter Hofzirkel; aber ich kannte auch das freundliche Gastrecht der franzçsischen Schweiz wo kein Tischgenoß der Hausfrau einen Seufzer kostet; ich kannte Geist, Wiz und Kenntniße beim einfachen Mahle und mßig genoßnem Landweine bersprudeln. Ach das Andenken ward mir vorgestern wieder so lebhaft erneut, bei einem Manuscript von Bonnstetten – seine Jugendgeschichte, die jenes gastfreie Leben, jene sanfte, frohe Gesellschaftsweise der Waatlnder schilderd. Ich frchte Sie brennen das Licht an beiden Enden an und an Allen – Arbeiten, bon vivant sein, wagen, gewinnen – Sie spielen hoch? spielen Sie klug damit ich mich lang an Ihnen freue. Ich denke immer, wenn man seiner selbst gewiß ist, das heißt: gescheut zu sein, so ist das Mittel die beste Gesellschaft zu versammeln grade das, sie einfach zu bewirthen. Dann kommen nur die welche Verstand mitbringen, die Andren, bleiben weg. Uber die Naturgeschichte der Boosjemann habe ich durchaus keine neue Ent// deckungen gemacht. Wenig htte gefehlt so wren wir ihre Hausgenoßen geworden. Sie vermiethen ein allerliebstes Logis sehr wohlfeil – weil wir nun ausziehen mußten, wrde uns das sehr posirlich gednkt haben, allein es war zu weit gegen die Mondsberge gelegen. Fr Leute die keine equipage haben, ist das unmçglich. Ich glaube immer, werther Herr, Sie schmeicheln sich zu sehr wenn Sie denken daß man Sie persçnlich hat belbehandeln wollen. Ich glaube man ist ganz simplement ein boosjesmann gewesen, und seine Dame eine Caffern Frstinn. Was ist da mehr? Sie waren ein Kaufmann mit seiner Ware, ohne Orden, ohne Titel; der Kunst ist man unempfnglich und Menschenwerth kennt man nicht; es konnten in selbigen Tagen mehrere Gelegenheits Dichter, Gurkenmaler u dergleichen vorgekommen sein, da hatte man sich vorgesezt gegen Leute ohne Titel und Rang vorsichtig zu sein. Wie das Kunstwerk einmal in der

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Kafferfrstinn Hnde war – weiß ich nicht wie es weiterging. Daß es lange in Frulein Bauer ihrem Zimmer lag, weiß ich. Allein Unterricht bedrfen diese Menschen unendlich sehr. Wißen Sie ein Mittel dazu, so halte ichs fr wahre Gewißenssache. Die zwei mir anvertrauten Exemplare gehen auf die von Ihnen vorgezeignete Art, nach Carlsruhe ab. Ich versichre Sie daß es im Kafferland voll von Geschichtchen der Art ist, und allerlei andern dazu. Es wird ein solches Weiberregiment daß eine Gemeine am gelben Fluß lezthin zu ihrem Seelsorger, bei gelegenheit einer solchen weiblichen Exertion sagte: wenn das so ging, daß die Frauen regierten so wanderten sie aus. Nebst Malchus sind hier noch ein paar Mnner im Dienst genommen die dem Staat gewiß sehr nzlich, aber dem Publikum unbilliger Weise, sehr verhaßt sind. Das ist ein Forstdirktor von Seutter und Herr von Trott der im Fach der auswrtigen Angelegenheiten arbeitet. Erster hat das Forstdepartement ausgekehrt, wo sich denn unglcklicher Weise unter dem Kehrigt // die Adelsvorrechte fanden; er hat die Verdiensteten angestellt, welches unseeliger Weise keine Barçne waren; er hat beim Examen die unwißenden Knaben fortgeschickt, deren unwißenster leider ein Graf Beroldingen war. Das hat nun ein Wespennest erregt aus dem der Adel qua Adel, aber die Landstndler auch als Wchter des Alten, heraussummen. Trott diente unter Jerome, ward vom rckkehrenden Churfrsten zum Martyrer gemacht u. s. w. Diesem sagt man Galgen und Rad nach, indeß er – seit Sie hier waren – wohl der erste Mensch ist mit dem ich recht  mon aise spreche – ja weil er einen sehr scharfen u ernsten Grundton hat, noch mehr  mon aise bin u schwaze. Malchus hat etwas Achtung gewinnendes durch eine milde, ernste Haltung, voll Hçflichkeit als Hausherr, klar, freimthig, streng in seiner Rede, und dabei hat er eine Frau die aller Achtung gewinnt, zuerst durch die geistvolle Liebe welche das ltliche Ehepaar gegeneinander ausdrckt. Cotta war mit seiner italienischen Reise sehr zufrieden, und mit meiner Fhrung des Morgenblatts. Jezt hat er allerlei mouches qui le piquent worunter auch eine Viehseuche ist, die sein eines Gut ganz an Khen entVçlkert. S i e werden »all nach Grade« auch erfahren, wie schwer reichen Leuten das Verlieren wird. Ihren Bcher Geschenke sehe ich mit Freude entgegen. Daß das Conversations Lexikon ins Dnische bersezt wird, schrieb man uns, zu meiner großen Freude. Das Werk ist vortrefflich, kann aber bei Ihrer Behandlung noch viel vortrefflicher werden; besonders, wenn es Ihnen gelingt fr die neuern historischen Artikel einen Weltbrgerlichen Sinn herrschend zu machen. keinen Germanischen, Staelischen, Arendschen u. s. w. sondern so gott. hnlich wie mçglich – denn das soll Geschichte sein. Ich bitte Sie doch aber sehr bei Erklrung fremder Worte, die Ableitung derselben hinzu zu sezen. Dieses vermiße ich sehr. Nach meiner Erfahrung bei meiner eignen Selbstbildung und fremden Erziehung, ist das Studium ber den Ursprung und die Ableitung eines Worts eines der besten Mittel Bestimmt // heit und Klarheit in das Verstehen zu bringen und das Selbstdenken aufzumuntern. Bei fremden Worten (griechischen Kunstworten besonders) ist das doppelt der Fall. Das Buch kann vielen Nuzen stiften! Sie kçnnten auch damit wohlthtig wirken wenn Sie, besonders bei historischen Gegenstnden, das

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Hauptwerk nennten, wo der Karakter, die Thatsache, am besten behandelt wird. Sie regten dadurch zum Lesen guter Bcher an. Sie haben einen seltnen Lohn bei diesem Unternehmen: Ihren Vortheil und Andrer Nuzen zu erreichen. Heute war ein dnischer Dichter bei mir und ein Probst aus Christiania in Norwegen. Gehen nach Italien. Der Dichter hat Trauer und Zauberspiele geschrieben deren eins Ihr Friedrich Kind schon kindlich bersezt hat. Er heißt nicht Irmensule, aber anders; ich kann mich jezt nicht besinnen. Ich glaube nicht daß er aus dem Grabe Catos die Kraft der Vçlker holen wird, noch mit dem Lorbeer Virgils seinen Gesang pflcken; aber die Dnen sind so eine artige Gattung leichtlebiger Menschen mit dezenten Manieren, die ich recht gern habe. Wenn sein Trauerspiel – das eine was mir Frau Brun durch ihn schickt, mich anders Sinnes macht, und der Beyfall zur Bewundrung steigen sollte, will ich den Allarm Schuß schon ertçnen laßen. Wollten Sie mir nicht einen confidentiellen Rath ertheilen? Aber wirklich confidentiell – der aber nicht fr mich ist. Ein wackrer Gelehrter und gebildeter Staatsmann in der Schweiz, schickt seit vielen Jahren Beitrge ins Morgenblatt. Er hat Gelegenheit manchen franzçsischen und englischen Artikel sehr frh zu erhalten, alle schweizer Dinge ohne hin, er hat einen gediegnen Styl, bersezt als Mann von vielseitigen Kenntnißen und macht mit Geschmack Auszge. Dieser schickt oft Artikel ein, die fr das Morgenblatt zu wißenschaftlich sind, oft haben wir nicht Plaz, sie werden alt ehe wir sie benuzen kçnnen. Ich erhielt lezthin die Anfrage von ihm ob es nicht anging ihn mit einem andern Blatt in Verkehr zu bringen, dem die Redaktion des Morgenblatts die Aufsze welche sie nicht alsbald in ihr Blatt aufnehmen kçnnte, zur Benuzung zuschickte? Naturhistorische Aufsze wrden dahin besonders Gehçren, // auch biographische und statistische. Kçnnten Sie einen Ihrer Journalisten zu so einer Abrede s o n d i r e n? glauben Sie daß es gelingen kçnnte? Der Mann ist wohlhabend er fordert Bezahlung, weil ein vernnftiger Mann Geld zu schzen weiß, aber er ist kein Pfennig Jger. Besonders in d i e s e m Fall. Wenn Ihnen der Kopf mit Treibeis geht, so diktiren Sie doch die Antwort nur geschftsmßig Ihrem Commis. Ich weiß gar nicht was fr einen Verlagsartikel ich Ihnen angeboten habe. Werde es aber wohl merken wenn der unglckliche Vater nach der Hebamme frgt. Ich sehe nicht von welcher Seite Rettung kommen soll – zuerst fr der Deutschen Menschenverstand, und dann fr den Buchhandel. Heut stand ein Werk angezeigt: »fr Casualverrichtung, fr Prediger welche nicht Zeit haben nachzudenken« ist das Publikum ein Schelm oder der Buchhndler ein Thor, der so ein Ding verlegt? Unser Gesellschaftliches Verhltniß ist noch ganz dasselbe. Viel mehr Gesellschaftlichkeit als ich brauchen kann; besonders an Morgenbesuchen in meinem Hause, die mir die Zeit peinlich rauben. Ich wollte ich kçnnte den Menschen den Grundsaz ansichtlich machen, den ich immer fhlte: daß der Morgen der Arbeit gehçrt. Wenn dann vollends der ehrliche Haug stundenlang umher trippelt um mir alte Akademiestckchen zu erzhlen, so siz ich auf Kohlen – obschon sein fast tglicher kleiner Besuch mich freut, da er nebst den Nichtsthun, auf zuneh-

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mende Anhnglichkeit sich grndet. Luise verwaltet unsre kleine Wirthschaft mit 130 musterhafter Ordnung, Reinlichkeit und einer Zierlichkeit die ihr savoir faire,

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nicht die Mittel ihr verschaft. Gewiß wrde dieses liebe Geschçpf ein beßres Loos zieren. Sie ist ganz gemacht die Frau eines ltern, sehr vernnftigen Mannes zu sein der ein angenehmes Haus und eine geistvolle Freundinn suchte. Mçgte sie so einen Mann finden! Dann wr mein Tagwerk leichter. Der Gedanke daß dieses Kind ihre Jugend in Kummer verlebt hat und nach meinem Tod das Brod der Dienstbarkeit oder mhseeliger Handarbeit suchen muß, macht mir das LebensEnde bitter und meine Arbeit ernster. – Ihre Geschwister beten sie an; allein stolz und thtig // wie sie ist, kçnnte sie ihre Unterstzung – selbst wenn sie ihr solche geben kçnnten, nicht annehmen. Sehen Sie, guter Herr, das ist der getroffenste Zweig meines Lebensbaums. Es war der schçnste, glnzenste. Ich glaubte ich htte alles bedacht, alles besorgt, htte mich auch mit dem Schicksal durch manchen Zoll abgefunden, da zeigte es mir auf Kosten von Luisens Lebensglck wie Thçrig ich angesehen, gehandelt. Man greift ja unsern Bçttiger rauh und unziemend an? Die litterarischen Fehden haben alle Kampfgeseze unter die Fße getreten und sind Knabenbalgereien und Hannickelsangriffe geworden. Briefe sich bemchtigen, Manuscripte abschreiben – Persçnlichkeit mit der Sache verwechseln, von einem halben Duzend Orten fingirte Briefe schreiben – das alles thut man und es findet zu meinem tiefen Unwillen Vertheidiger. Cotta ist berzeugt der Angrif im der Zeitung fr die elegante Welt gegen das Morgenblatt rhre von Haug her. Dieser Verdacht thut mir leid, ja die Beschuldigung tht es mir, wenn sie gegrndet wr, denn Haug erschien dabei nachtheilig, und mir thut dergleichen so gar nichts. Wo man Recht hat, belehr ich mich daraus und wo man Unrecht hat, trag ichs sehr ruhig wie jede andre Unannehmlichkeit oder Unbilligkeit – die ich hier noch dazu verdiene, weil ich den mir angewiesnen weiblichen Beruf verließ. Ich mçgte aber gern wißen wer der Angreifer wr, um Haug zu rechtfertigen. Cotta will durchaus antworten, ich bin da so ganz entgegengesezter Meinung. Wohin fhrt das? ein Artikel der eleganten Zeitung sagt, unser Correspondent sei dumm – 3 Bltter weiter druckt sie unsre Correspondenz nach – das geht ja auf und ich kann die Associationen mit Klffern nicht leiden. So eine Antwort associirt aber mit ihnen. Gebe Ihnen der Himmel einen frçhligen Sommer! Wenn ihnen ein junger Mann: Kalisky, der noch in Halle studirt, einmal vorkommt, er hat unter den Namen: Friedrich, Verse ins Morgenblatt gegeben die Mllners AuÆfmerkæsamkeit erregten, so sein Sie Gottes Grtner an ihm. Der Mensch kmpft gegen ein schweres Schicksal mit Dichter und Mannes Muth. Blutarm u sehr verlaßen. Von Herzen gegrßt von Luisen und mir. Leben Sie wohl! //

In Maklot haben Sie ja ein wahres Sndenbild zu bearbeiten. Herr Gott so schreit doch am Bundestage und bei allen deutschen Marktschreier Buden so lange, so laut, so einstimmig, bis dieses abscheulige Unwesen gehoben werde. Wir sind 170 jmerliche Prahlhnse! wo geschieht auch nur e i n gemeinschaftliches Gutes? oh fi! –

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 11. Juni 1818 Donnerstag

Geehrter Freund, Schenken Sie mir den Moment mich zu lesen. Sie s i n d g u t also wrde es Ihnen frher oder spter weh thun mich falsch beurtheilt zu haben. Ich bin der Meinung daß gewiße Aufsze, Z B. die Schlesische Reise einen Theil des Publikums unterhalten – das ist eine p r i v a t Meinung so wie mein Unglaube an Wunder im Evangelium u dergleichen. Sie sagen: solche Beschreibungen will ich nicht aufnehmen weil ich berzeugt bin sie unterhalten n i c h t, – und ich f o l g e I h r e r A n s i c h t, weil ich I h r e Erfahrung ehre, und S i e Herr des Morgenblatts sind. Ist das nicht s i c h r e r fr das Beste Ihres Blatts als wenn ich o h n e e i g n e M e i n u n g und ohne Re d l i c h k e i t Ihnen g e h o r c h t e, nicht Ihnen n  c h g  b e? Uberall und immer wo sie mir a n d e u t e n: das ist zu politisch – welches ich a l s F r a u und sehr freies Sprechen gewohnte Frau, wohl bersehen oder nicht begreifen kann – jedes Mal und immer, wird Ihr Wink befolgt. Ihres lieben Sohnes Mitarbeit, Theilnahme, Intereße, ist mein Wunsch und meine Freude – hier ist ein b a a r e r M i ß v e r s t a n d – Eiferschtelei bin ich nicht fhig. In Geistes Angelegenheiten g e g e n e i n e m M a n n keiner Beharrlichkeit. Ihr Sohn wrde mir, vçllig ein Fremder, schon ein achtenswerther Gehlf sein. Sehr erfreulich wr es mir an bestimmten Tage, jede Woche, mndlich mit ihm abzureden, durchzu- // gehen, in zweifelhaften Fllen an Sie zu appeliren. Und darum bitte ich. Frau v. Staels Anzeige (Ihres Sohns Ubersezung) ist gestern in das Litteratur Blatt gegeben und Reichle zu großer Eile aufgefordert. (N. fllt mir ein daß ich in der erwhnten englischen Zeitung eine Ubersezung des Artikels Frau v. Stael, von der Friederike Brun, aus unsern Blatt gefunden und von unsern Artikel: Aetna Reise, den Bçttcher uns schickte) Die rußischen Kalender sind vom Jahr 1811–12–13 und enthalten nichts was unsern Lesern neu sein kçnnte. Die Einwohner von Nukahiva wurden von Langsdorf – nun schon vor 3 Jahren – beschrieben und mir ducht, vor einigen Jahren auch im Morgenblatt erwhnt. Verlaßen Sie sich auf die Bestimmtheit meiner Ansicht: daß Ihre Urtheile im Geschft des Morgenblatts meine Richtschnur sind, dem meine privat Meinung nur so lange ich es nicht kenne, widersprechen kann. Ja daß ich meine Privat Meinung durch Einsicht des Beßern immer freudig ndre, aber nie aus Heuchelei oder Furchtsamkeit vor Ihnen, den ich ehre und liebe, verleugnen kçnnte. Mit wahrheitsliebe und Herzlichkeit Ihre ergebne Th. H.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 11. Juni 1818 Donnerstag

Ubersandte Manuscripte. Historisch 1 Nachrichten ber die Normandie. Angefangen 2 Statistik der franzçsischen Spielhußer 3 Religioser Zustand der Chalkas Mongolen. Heitern Inhalts 1 Der Sabinerinnen Raub, Roman 2 ber den Charakter der Pariserinnen 3 Beschreibung von Dobbran (Seebad) Vermischten Inhalt 1 Aufsze kleine von Herrn Koelle ohne Honnorar 2 Bemerkungen ber die mexikanische Sprache 3 Uber die Kolonien in Sd Rußland 4 Klugheits Grundsaz fr Weltleute aus Tempeln Hier ist mein Material fr die nchsten 8 Tage, wenn nicht durch neu hinzugekommnes die Proportion der Abtheilungen sowie die Zusammenstellung des Inhalts, ganz gendert wird. Nun habe ich aber nichts mehr in Hnden, auch nicht fr das Blatt welches Herr Reichle Freitag (morgen frh) bei mir abholen wollen wird. Wenn Sie nun nicht mein Gefhl schmerzlich // verlezen wollen, mein geehrter Freund, so senden Sie mir m i t Reichle wenigstens das Material fr den morgenden Tag zurck. Ich gedachte 1 die Normandie fortzusezen 2 die Sabinerinnen anzufangen und zum 3ten eines der kleinen Artikelchen. Correspondenz Rom und Anfang Wien Ich weiß nicht, mein geehrter Freund, wodurch ich Ihr Vertrauen allarmirt habe. Wenn Ihren Ansichten nach Artikel zu politisch sind, so bedarf es ja nur Ihrer Andeutung: entfernen Sie d a s oder j e n e s – Allein bei d i e s e m Gange fhle ich einen Kummer der Ihnen weh thun wrde wenn Sie ihn faßten – den Kummer mit dem ernstesten Willen nicht fortzukommen. O er hat diese schçnsten Sommertage mir mit schwarzen Flore entstellt. So, mein theurer Freund, halten Sie es ja nicht aus, wenn Sie jedes Manuscript vor dem E i n r  c k e n lesen, und ich bin Ihnen ja von keinen Nuzen mehr. Ich hatte ja das Glck fnf Monate mit Ehren zu bestehen, ich bin Ihrem Institute inniger wie je ergeben, ich hçre mehr Genugthuendes darber wie je, ich bin Ihnen dankbarer wie je – warum trauen Sie mir nicht zu das Geschft zu fhren wie bisher? Was ich fehlte soll mich belehren – Ihnen und // mir wird ja beßer dabei sein. Ihre tgliche Unzufriedenheit verirrt meine Ansicht Ihres Willens, so

Abb. 14

Friederike Brun. Miniatur von Heinrich Jakob Aldenrath. 1818.

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daß ich, ungewiß was Sie nun eigentlich wnschen, suche ich mein Urtheil mit Ihrer Absicht zusammen zu paßen und verliere den Faden. Wenn ich die N der lezten 14 Tage durchsehe, so fehlt doch weder Abwechslung, Belehrung, noch Erheitrung. 45 Von Frau v. Stael habe ich nichts weiter bersezt. Ich hatte das Buch von Graf Winzingerode jeden Band 24 Stunden und konnte nur die wenigen Perioden ausziehen. Sie schmeichelten mir Ihr Herr Sohn werde mehreres bersezen. Ich bitte Sie, mein geehrter Freund, beruhigen Sie mich ber unser Verhltniß. Als Geschftsfhrerinn leidet mein Ehrgeiz und als Freundinn leidet mein Herz 50 sehr schmerzlich bis dahin. Herzlich ergeben Th. H.

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An Friederike Brun in Kopenhagen Stuttgart etwa 11. Juni 1818

Mathison sagt mir ich soll eilig ein paar Worte schreiben, weil die Norder Gste, Schmid und Ingemann ihm einen Weg gezeigt, worauf der Brief schnell fort soll. So danke ich Ihnen tausendfach fr Ihren Brief und Ihr, den Tag vorher eingetroffnes liebes Buch. Dieses habe ich gleich zu einem Freudenfeste benuzt, indem ichs, ehe ich es las, da eben Reisende es mitnehmen konnten, meiner Tochter Claire nach Bayern schickte. Mathison leiht mir indeß, das wußte ich, sein Exemplar. Diese Claire ist im 28 Jahr Mutter eines 12jhrgen Mdchens die

lteste von 7 Kindern, lebt fast auf dem Land an einem Berner, (bairischer Oberforstmeister) verheirathet. Eine Sensitive in der Menschennatur, allen Zarten offen, und Ihren Geist zu schzen, aufzunehmen ganz fhig, da verbreiten Sie nun Genuß am Donau Ufer, an den stillen Abenden im Haushalts Garten, nach schwl durchlebtem Arbeitstag. Das ist die unsichtbare Kirche, Friederike, die Gemeinschaft der Heilgen, die Vergeistigung des Fleisches. – Ihr Brief ist zu gtig, mehr wie anerkennend – Ach ich glaube wohl unsre Erzhlungen gegen einander, tauschten Leid gegen Leid aus, werden wir das noch einmal? Sie, meine Theure sind wohl nun im Hafen brgerlicher und Familien Sicherheit, ich treibe noch umher und sehe noch nicht ob mir vom Landen bis zum Grabe Zeit geschenkt werden wird, mein naßes Gewand in Neptuns Tempel zu hngen. – Nur zwei Worte noch ber Ihre Lebensgeschichte: Wir verstehen uns ber ihrem Karakter; ihren Werth muß jedes warme Herz, jeder betrachtende Geist fhlen. Benuzen Sie die Momente der Erscheinung eifrig, in denen die Vergangenheit vor Ihre Fantasie tritt, damit Sie unsern Kindern diese intereßanten Bltter schenken kçnnen. Ich kann von Ihrer Seite kein Vermchtniß erwarten, ich bin Ihre lteste, und unsrer Eltern: Schicksal und Glck, Stiefkind. Sie kçnnen ruhen, ich muß arbeiten – Mathison weiß das. Aber heilig ist mir Ihr Vertraun, und ich bewahre es, so lange ich m i t Ihnen lebe. Ihre dankbare u treue Therese

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 12. Juni 1818 Freitag

P. P. Ich habe die Ehre gehabt Herrn Geheimhofrath von Cotta das Manuscript zu dem 3ten Theil der Erzhlungen zuzustellen. Es bestand in einer Handschrift: Deutsche Innigkeit und franzçsischer Geist (ducht mir. Ich vernderte den Titel und das macht mein Gedchtniß irre) und zwei Taschenbchern in welchem einen: Deborah eine Herrnhutische Erzhlung im zweiten: Mehr Glck wie Verstand. Meiner Berechnung nach wrden diese 3 Aufsze der Bogenzahl der ersten beiden Bnde beinahe gleichkommen. Jene Bnde enthalten 28 bis 30 Bogen. Ich bitte diesen Umstand b e r e c h n e n zu laßen. Noch ist die Frage: Ob Herr von Cotta diese Bndchen mit dem Titel der vorigen Bnde publiziren will; oder ob ich mein Incognito ablegen soll und es heißen soll: Erzhlungen von Th. Huber, da es jezt bekannt ist daß ich Schriftstellerinn bin. Das muß Herrn von Cottas Convenienz und Vortheil entscheiden. In jedem Fall muß // ich einige einleitende Worte Voraussenden welche diese Fortsezung nach so langer Unterbrechung einfhrt. Ich bitte Sie Herrn von Cotta diese Frage vorzulegen und mir seine Entscheidung zu melden. Was den Verkauf des Buchs befçrdert und seiner Ansicht am angemeßensten ist, werde ich thun. Der folgende (4te Theil) wird eben so stark sein. Er bedarf nur wenge Bogen Abschrift, um Ihnen auch abgegeben werden zu kçnnen. Nur wird er einen viel krzeren u n g e d r u c k t e n Beitrag erhalten, welches des Honnorars wegen nicht undienlich ist, zu wißen. Der Ordnung nach kme wohl das Ungedruckte zuerst? Also 1 Deutsches Gemth u franzçsischer Geist. 2 Deborah 3 Mehr Glck wie Verstand. Wegen den Titel erwarte ich Herr von Cottas Entscheidung. Dann besorge ich das Vorwort. Achtungsvoll Th. v. Huber. Ich bitte Herrn von Cotta inliegenden Brief mitzutheilen.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 13. Juni 1818 Sonnabend

Erbittet nochmalige Einsicht in Hausleutners Manuscript fr mçgliche weitere Auszge, damit ich bezeichne was zum Gebrauch dienlich. Kçnnte es in 5–8 Tagen brauchen.

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ÆChristian Moritz Engelhardt (bers.):æ Besuch der Ksten der Chinesischen Tartarey; Philipp Wilhelm Hausleutner (bers.): FranÅois Pron, Louis Freycinet: Entdeckungsreise nach den Sd-Lndern; ÆPaul Usteri (bers.):æ Die Einnahme der Insel Timor durch eine nothleidende englische Corvette. In: Morgenblatt, Nr. 108 (6. 5. 1818), S. 429–430; 109 (7. 5. 1818), S. 433–434; 112 (11. 5. 1818), S. 446–447; 113 (12. 5. 1818), S. 450–451; 114 (13. 5. 1818), S. 455; Æders. (bers.):æ Die neuesten Reiseberichte aus China

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 14. Juni 1818 Sonntag

Haben Sie Dank fr Ihre freundlichen Zeilen – bei Menschen die nach hçhern Gutsein streben, giebt Billigkeit und freundliche Nachsicht von des Strkern Seite, den Schwchern Muth und Beharren. Haben Sie mir einen Zettel gegeben welcher die zu benuzenden Artikel in den Petersburger Kalender anzeigte, so habe ich ihn, ungelesen verloren; bin also unbedingt schuldig. Durchlaufen Sie die Inhalts Anzeige und machen einen kleinen Strich da wo Ihr Gedachtniß Sie glauben macht: das kçnne nzlich sein. Ich will es denn lesen und Ihnen darber berichten. So kostets Ihnen an wenigsten Zeit. Die Anzeige Weißers bestellte ich schon im Merz wo ich das Buch erhielt. Ich wußte daß Sie persçnliche Unzufriedenheit hatten mit ihm, und hielt // es darum Ihres Karakters wrdig diesen Menschen g a r nicht zu vernachlßigen, zweitens meinte ich: Da er gewißermaßen als Schriftsteller Lob verdient, so wrde das von Ihnen verlegte Buch bei Gelegenheit dieses, wieder ins Gedchtniß kommen. Und was i n t e r e ß a n t e s in Stuttgart herauskommt, sollten wir doch anzeigen? Wie? that ich recht? Ich danke fr Kozebus Blatt. Der bewußte Artikel erinnert mich an schçne, geistreiche Zeiten. Lezthin sagte man mir wer die Verfaßerin sei – Trott glaube ich, sagte es mir – ich habs vergeßen. In dieser Zeit versammelte sich an meinem Theetisch tglich 5–6 der gescheutesten Leute, Fremde die // in Mainz wohnten, oder Durchreisende. Ich war den ganzen Tag mit meinen Kindern und meiner Nadel beschftigt, meist krnkelnd, Abends gab ich Thee und Brod von 7 bis 10– 11 und da hçrte ich zu, selbst wenn Weiber da waren. Jedes Jahr hat seine Blthen – warum sollte man da ber den Winnter klagen? Hat er doch seinen reinen, glnzenden Reif. Th. H. Ich bitte! bezeichnen mit Rçthel Sie was in Conzens Anzeige falsch ist.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 14. Juni 1818 Sonntag

Werther Freund, Ich weiß nicht ob es in Ihren Kram taugt – aber anzeigen muß ichs Ihnen doch – Sie lasen in der Zeitung daß die franzçsischen Emigrirten, unter denen vorzglich Joseph Bonaparte genannt wird, nebst einem Haufen markanter Mnner eine Niederlaßung in Luisiana an den Grenzen der spanischen Provinz Texas machen wollten, und die Consequenzen welche man daraus Zog. Nun finde ich in General Wilkinsons Memoires (das nordamerikanische Werk welches ich Ihnen Zeigte daß es durch Ihre Handlung auf meine Anregung verschrieben sei) daß er, Wilkinson im Jahre 1 8 0 6 wie er am Sabine River (der Grenze) mit den Spaniern Geschfte hatte, von den Intriken unterrichtet welche Privatleute in Luisiana mit den Mexikanern ansponnen g e g e n die spanische Regierung, es in alle Flle sehr wnschenswerth hielt, den Weg von der Grenze nach der Stadt Mexiko genau kennen zu lernen. Er verschafte deshalb einem vertrauten Mann einen Paß, und sandte diesem durch das Land nach Mexiko unter dem Vorwand dem spanischen Gouverneur geringfgige Entdeckungen ber die Umtriebe in Louisiana zu machen. Der Abgeordnete ward von den spanischen Beamten behandelt wie die englischen Gesandten von der chinesischen Regierung, man ließ ihn aus lauter Hçflichkeit nicht rechts und nicht links blicken, und der Gouverneur von Mexiko, ließ ihn nicht einmal seinen Auftrag ausrichten, sondern spedirte ihn ber Vera Cruz nach Hause. Dennoch bemerkte dieser nordamerikanische Emmissar vielerlei und sphete die Loka- // litet wohl aus welche ein Truppenkorps kennen mßte um nach Mexiko zu kommen. Die Sache ist ein Faktum ohne Raisonnement, geht aber einen politischen Gegenstand an; Sie werden den Aufsaz also nicht ins Morgenblatt nehmen; allein er scheint mir in d i e s e m Moment, wegen den Plan der Niederlaßung Joseph Bonapartes und dem Verhltniß Nordamerikas mit Mexiko sehr intereßant, ich zeige Ihnen die Sache deshalb an, ob Sie ihn sonst wohin s c h n e l l brauchen wollen. Er betrgt 10 Seiten engen Druck – um es, auf die Gefahr daß sie es n i c h t brauchen mçgten zu bersezen, fehlt es mir an Zeit. Ich sende Ihnen da eine alte Landkarte auf der ich die Reiseroute des Amerikaners bezeichnete. ergebenst Th. H.

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Die Reise d e r N a s e n a c h ist also von Kozebue selbst. S o k e n n e ich diesen Mann, – immer zum Gutmthigen geneigt wo nicht eine Leidenschaft ihn treibt und dann auch wieder einmal l e i d e n s c h a f t l i c h gutmthig. Ich weiß nicht wie 35 die Leute in der damaligen Jahrszeit auf eine Spazierfarth kamen? es war im Winter. Kozebue war 6–8 Wochen da und damals ward die Entdeckung gemacht daß er der Verfaßer des Barth mit der eisernen Stirn sei.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 15. Juni 1818 Montag

Der Brief von Frankfurt und Gedicht ist heute gegeben. Hier sind die beiden ersten Theile (der 3te folgt in 24 Stunden) von Wilkinson; die Nachricht welche das Monthly Review davon gab (welches Sie mir vor zwei Jahren borgten) giebt eine sehr falsche Vorstellung von dem Buche, weil sie Ge5 schichte der Vereinigten Staaten erwarten lßt, dagegen sind es die Darlegungen von Wilkinsons P r i v a t A n g e l e g e n h e i t e n i m ç f f e n t l i c h e n L e b e n. Der Mann gleicht Maßenbach sehr auffallend. Er scheint mit wahren Eifer das çffentliche Wohl zu wollen, glaubt aber auch daß es einzig und allein durch Befolgung seiner Rathschlge gedeyhen kann. Aber wenn das Buch dadurch eine 10 hçchst beschwerliche Lektre ist, hat es fr den Historiker einen großen Werth, indem es Rapporte, Berechnungen, Plane, Beschreibungen einer großen Menge, seit den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts vorgefallne, Begebenheiten enthlt – alles Originale; also zur Berichtigung von anderweitigen Angaben unschzbar. Daher gehçrt das Buch in eine çffentliche Bibliothek und dahin wn15 sche ichs, da wenige Privaten es werden kaufen kçnnen. Die Sitten, der Prozeß Gang die Staatsverhltniße treten – fr den geduldigen Leser, lebendig daraus hervor – aber wer hat Geduld? – Th. H. Der Titel sei demnach wie das beigehende Blatt zeigt. Aber ein paar Worte welche 20 die Nennung meines Namens entschuldigen wrden als Vorwort doch an ihrem

Plaz sein? Ich habe die Eintheilung welche ich vor einigen Jahren machte zurck gelegt. Die Bnde wrden auf diese Weise viel zu stark, auch bin ich seitdem strenger gegen meine Arbeiten geworden. Ich wrde nicht alle benannte Aufsze zum zweiten Mal drucken laßen.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 15. Juni 1818 Montag

Bittet ihn, fr Henriette von Reden Informationen ber das Befinden ihres in Baden erkrankten Ehemannes einzuholen. Ich stelle mir vor Sie kennen daselbst den Brunnen Arzt und mehrere sichre Mnner.

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An Henriette Caroline Friederike Wilhelmine von Reden in Hannover (?) Stuttgart 15. Juni 1818 Montag

Beruhigende Informationen ber Franz von Redens Gesundheit. Hat zustzlich Johann Friedrich von Cotta gebeten, weitere Nachrichten aus Baden einzuholen. Als

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F. von Reden in Stuttgart krank war, hat er keine Besuche (auch von ihr nicht) angenommen. Reflexion ber ihre Berufsttigkeit: Umstnde und Pflicht nçtigen sie, mehr Thtigkeit in der Außenwelt zu ben wie unserm Geschlechte zukommt 5 Æ…æ. Das Leben was ich fhre miskleidet den weiblichen Geist wie ein Mannskleid den weiblichen Kçrper. Und sehen Sie, theure Henriette, wenn eine Mutter um ihre Kindlein ber rauhe Wege zu tragen Mannskleider anzçge, verzieh mans ihr; ich, um die meinen durch eine Epoche, durch eine Welt zu fhren, wo man nur fr Geld das Bedarf erhlt, habe ich meinem intelektuellen Wirken ein 10 Mannskleid angezogen – darum hoffe ich mein Geschlecht verzeiht mir? Aber kçnnt ichs noch ausziehen ehe ich sterbe! Grße an Georg Blumenbach. Befrchtungen wegen Emma von Jasmunds Ehe. Bittet H. C. F. W. von Reden um Nachricht von Ihrem Aufenthalt in Hannover Ihrer Abreise und Residenz im Stift sowie von der Gesundheit Ihrer theuren Mutter. Erinnert sich an Begegnung mit der Tante 15 H. C. F. W. von Redens vor 40 Jahren. Voltaire: Oedipe, 4. Akt, 1. Szene

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Herrn von Becker in Ofen Stuttgart 14. oder 15. Juni 1818 Sonntag oder Montag

Diese Correspondenz ist so leer daß die unsers bisherigen Pesther Correspondenten golden dagegen ist. Die Acta litteraria wurden von diesen schon angezeigt und das schallende Lob einer Mnchner Schauspielerinn erwarten wir nicht von Ofen aus zu hçren. Da ich auf diesen Brief gar keine Erwartung grnden kann, als wrde Herr v. Becker uns beßer bedienen wie unser bisheriger Corre- 5 spondent. so drocken der ist, so glaube ich daß – da eine Antwort doch anstndiger Weise erfordert wird, man folgendes sagen sollte. Ew. Anerbieten sehen wir als ehrenvoll an. Wir haben bisher in Ihrer Gegend einen Correspondenten gehabt der uns ber Litteratur und Theater manches meldete. Von den Litteratur Artikeln wnschen wir kurze aber // gediegne Inhalts 10 anzeigen; das Theater kçnnte in Deutschland nur dann Intereße einflçßen wenn etwas Neues darauf erschien, oder es ein andres ungarisch nationelles Intereße htte. Handel, Sitten, Landbau, sind die Gegenstnde welche unser Blatt dargestellt zu sehen wnscht, allein in gedrngter Andeutung, ohne persçnliches großes Lob oder Tadel, da an diesem das Ausland keine Intereße findet und er bei 15 Ihnen nur nachtheilig wirkt. In diesem angedeuteden Sinne wrde es uns freuen unsre Leser von einem Lande unterhalten zu kçnnen das die Theilnahme und Achtung aller Wackern besizt.

Abb. 15

Brief der J. G. Cottaschen Buchhandlung an Herrn von Becker, 14. oder 15. Juni 1818.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 17. Juni 1818 Mittwoch

Ich werde es mit dem grçßten Dank erkennen wenn Sie mir die Druckbogen immer senden, Bitte aber recht dringend den Herr Correktor die grçßte Aufmerksamkeit anzuwenden, um nicht nur die Fehler des Sezers, sondern auch die des Abschreibers und Verfaßers zu verbeßern. Mit Achtung 5 Therese v Huber

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An Johann Friedrich von Cotta oder die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 15., 16. oder 17. Juni 1818 Montag, Dienstag oder Mittwoch

Wilkinsons Memoirs Volume I–II und Plane. Bitte zu bemerken daß die Bnde mit dieser etwas abgeschabten Hlle in meine Hnde kamen, welches bei der Weiten Reise wohl zu entschuldigen ist. Th. H. 5

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An August von Kotzebue in Pyrmont Stuttgart 19. Juni 1818 Freitag

Stuttgardt den 19.6.18. Lieber Herr, Sie haben mich sonderbar gerhrt durch Ihre Erwhnung unsrer ersten persçnlichen Bekanntschaft und erwekten mir eine Verstandes Berechtigung Ihnen zu schreiben, was mein Gefhl schon frher gemacht htte. Sie wißen wohl daß ich quasi das Morgenblatt redigire – da stehn nun hie u da Ausflle 5 gegen Sie darinn und darber htte ich Ihnen lngst gern ein Wort gesagt. Ich denke Sie trennen m i c h, von der Redaktion? als i c h bin ich gar nicht Ihrer Meinung ber die politischen Ansichten, aber noch viel mehr der Meinung Ihrer Widersacher ber S i e. Dieser Menschen Ansicht ist auch unwahr (so glaube ich) ich denke (– laßen Sie mich alles mit einem derben Sprichwort sagen!) diese rohen 10 Schreier schlagen den Sack und meinen den der ihm trgt. Hier sind aber Sie der Sack und die Parthei fr die Sie schreiben der Andre. Ihre Parthei aber, lieber Kozebue, das weiß ich, ist Frsten und Adel und die Meinungen um derentwillen man Sie auf die unwrdigste und gesezwidrigste, also ehrloseste Art angreift, hçre ich in Zirkeln jenes Standes tglich fragmentarisch professer. Das verschlgt mir 15 als Frau, nun gar nichts berhaupt, als Therese Huber finde ichs ohnehin hçchst billig daß Jeder seine Meinung hat und denke im Scherz qui rit le dernier rit le

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mieux, in ernsten Stunden und darunter gehçrt die des Gebets und des mir wie Ihnen nahenden Todes: Die Wahrheit wird siegen. I c h also verabscheue alles was gegen Sie geschieht so bald es mehr als W i d e r l e g u n g d e s G r u n d s a z e s i s t, und diese statuire ich nur in Ihrer Sprache, deren Anstand und Sitte ich immer mit Vergnugen anerkenne, so ferne ich von Ihrem Zweck, mich abwende. Allein die Redaktion darf // nicht verweigern und streichen wie sie mçgte, denn sie hat nicht nur e i n e n Kopf, und darinn kommen beide Kçpfe berein daß jede Parthei in dem Blatte sprechen soll, doch nicht im Streit ber Dogmen. Was ich nun als Redaktion beharrlich thue, ist, jeden unglimpflichen Ausdruck zu vertilgen, und so oft es mçglich ist, jede unnçthige Erwhnung Ihrer jezigen Verhltnisse gegen das Publikum, zu streichen. Sie haben sicher Ihre Partei heiter genommen und lcheln wahrscheinlich wenn ich Ihnen sage: es thut mir weh daß man Sie fr … nicht recht thuend verschreit. Das that man vielmahls. Sie thaten als Schriftsteller viel unrechter auf dem T h e a t e r wie hier – hier haben Sie Recht zu thun was Ihr Zweck erheischt als Partheignger. Denn da ist Fair play K e i n e s Sache. je connois cela. Gott lob daß meine Parthei die des Schweigens und Liebens ist. Ob es nun fr Sie den mindesten Werth haben mag daß jene Stelle in Ihrer Rheinreise die Forster, Huber u mich betrift h i e r eine hçchst angenehme Sensation hervorbrachte? Daß man sich lebhaft freute Sie treu Ihren Freunden zu finden, in Ihnen den guten Menschen zu finden? – Wie man mirs brhwarm ins Zimmer brachte, sagte ich khl: so kenne ich den Mann seit 27 Jahren, er ist nie bçs, oft edel – verwechselt doch nicht immer die Einzelnheiten mit dem Ganzen! – Daß brigens die Erinnerung an jene Zeit mir sehr lieb und ernst war, kçnnen Sie denken. Eben jezt ist der Lindner hier im Ort, der Ihnen die lezte Fehde zuzog Das ist mir das einzig Schmerzliche bei allen // diesen Dingen daß ich entdecke wie wenig das Rechte klar vor der Menschen Geist steht. Sonst kçnnte doch wohl niemand dieses Lindner u Consorten Handelnsweise vertheidigen wollen. Htten sie den Muth zu sagen wie Jener wie er des Falschspielers Hand spießte: ou tu triche, ou jai tort – so htte ich nichts gegen sie, dann mßten sie ihrem Mann stehen, oder ihrer Hçllenstrafe; aber ihrem Thun ein germanisch patriotisches Mntelchen umzuhangen (la plus ridicule et mauvaise etoffe  moi connue) das ist das Unmoralischte im ganzen Handel. Mçge es Ihnen gut gehen! mçgen Sie einig mit sich selbst und froh an Ihren Kindern sein! Ihr Sohn intereßirt mich recht innig. Therese Huber.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 21. Juni 1818 Sonntag

Bitte um Halbjahresabrechnung (Gehalt und Honorar fr ihre Beitrge zum Morgenblatt), um mit dem Honorar Victor Aim Hubers Wechsel nach Gçttingen decken zu kçnnen.

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ÆTh. Huber (bers.):æ Alte Gebruche. In: Morgenblatt, Nr. 47 (24. 2. 1818), S. 187; Ædies. (bers.):æ Anekdote. In: Morgenblatt, Nr. 148 (22. 6. 1818), S. 591–592; Ædies. (bers.):æ Anekdote aus dem amerikanischen Krieg von 1755. In: Morgenblatt, Nr. 91 (16. 4. 1818), S. 364; Ædies.:æ Aniello Falcone. In: Kunst-Blatt, Nr. 10, S. 40 zum Morgenblatt, Nr. 85 (9. 4. 1818); Ædies. (Rez.):æ anonym: Abraham, ein biblisches Drama. Halle 1817. In: Literatur-Blatt, Nr. 5, S. 19–20 zum Morgenblatt, Nr. 42 (18. 2. 1818); Ædies.:æ Bemerkungen ber die dießjhrigen Maskenaufzge. In: Morgenblatt, Nr. 72 (25. 3. 1818), S. 287–288; Ædies. (Rez.):æ Bernhard Christoph Ludwig Natorp: Andreas Bell und Joseph Lancaster. Bemerkungen ber die von denselben eingefhrte Schuleinrichtung, Schulzucht und Lehrart. In: Literatur-Blatt Nr. 6, S. 23–24 zum Morgenblatt, Nr. 47 (24. 2. 1818); Ædies. (bers.):æ Beschreibung eines Vasen-Henkels von Bronze mit Basreliefs geziert, 1811 in den Trmmern des alten Rasium Ærecte: Nasiumæ im Departement der Maas gefunden. In: Kunst-Blatt Nr. 4, S. 15–16 zum Morgenblatt, Nr. 48 (25. 2. 1818); Ædies.:æ Beytrag zur Zeitgeschichte. In: Morgenblatt, Nr. 83 (7. 4. 1818), S. 331–332; Ædies. (bers.):æ Einige Zge aus dem Beerdigungsgeprnge der alten franzçsischen Kçnige. In: Morgenblatt, Nr. 1 (1. 1. 1818), S. 3; 6 (7. 1. 1818), S. 23; 9 (10. 1. 1818), S. 34–35; Ædies. (bers.):æ Einiges aus Mozarts Kinderjahren. In: Morgenblatt, Nr. 149 (23. 6. 1818), S. 595–596; Ædies. (bers.):æ Einzelne Gedanken, Anekdoten und Karaktere aus Frau von Staels neuestem Werke; Ædies.:æ Fortschritt im Guten. In: Morgenblatt, Nr. 18 (21. 1. 1818), S. 71–72; Ædies. (Rez.):æ Friedrich Ludwig Bhrlen: Erzhlungen und Miszellen. Tbingen 1818. In: Literatur-Blatt Nr. 17, S. 67 zum Morgenblatt, Nr. 100 (27. 4. 1818); Ædies. (Rez.):æ Johann Friedrich Bahnmaier (Hg.): Ccilia, ein wçchentliches Familienblatt fr Christensinn und Christenfreuden. Tbingen 1817. In: Literatur-Blatt Nr. 17, S. 68 zum Morgenblatt, Nr. 100 (27. 4. 1818); Ædies. (bers.):æ Der Markt von Makariew. In: Morgenblatt, Nr. 155 (30. 6. 1818), S. 617–618; 156 (1. 7. 1818), S. 622–623; Ædies. (Rez.):æ Stophel: Schulen der Menschheit. Bd. 5. o. O. 1818. In: LiteraturBlatt Nr. 6, S. 23 zum Morgenblatt, Nr. 47 (24. 2. 1818); Ædies.:æ Ueber die Armenversorgung im Kanton Glarus; Ædies.:æ Uebersicht einiger der vorzglichsten Taschenbcher von 1818; Ædies. (bers.):æ Volksgebruche und Volksglauben in Savoyen. In: Morgenblatt, Nr. 14 (16. 1. 1818), S. 53; Ædies.:æ Die wackre Frau. In: Morgenblatt, Nr. 48 (25. 2. 1818), S. 191– 192; Ædies. (bers.):æ Zur Geschichte der Kriegsbegebenheiten von Saratoga 1777. In: Morgenblatt, Nr. 124 (25. 5. 1818), S. 495–496; Philoteknos Æd. i. Th. Huber(?)æ: An gute Mtter. In: Morgenblatt, Nr. 108 (6. 5. 1818), S. 431(?); ÆKarl Wilhelm Thrmin (Bearb.) und Th. Huber (bers.):æ Anstalt fr Knste und Handwerke in Paris. In: Morgenblatt, Nr. 47 (24. 2. 1818), S. 187; Æders. (Bearb.) und dies. (bers.):æ Auszug aus den eigenhndigen Memoiren der Madame Manson; Æders. (Bearb.) und dies. (bers.):æ Auszug aus den Memoiren der Madame Fusil; Æders. (Bearb.) und dies. (bers.):æ Die Fahrt durch die Linie, bey einer Reise nach Martinique im Jahr 1814. In: Morgenblatt, Nr. 146 (19. 6. 1818), S. 581–582; Æders. (Bearb.) und dies. (bers.):æ Franzçsische Literatur; Æders. (Bearb.) und dies. (bers.):æ Indigo Baum. In: Morgenblatt, Nr. 126 (27. 5. 1818), S. 504; Æders. (Rez.) und dies. (bers.):æ Jean Antoine Llorente: Histoire critique de lInquisition dEspagne; Æders. (Bearb.) und dies. (bers.):æ Mechanische Knste in Frankreich; Æders. (Bearb.) und dies. (bers.):æ Nachricht von der Entstehung und den Fortschritten der Seemacht; Æders. (Bearb.) und dies. (bers.):æ Nachtrge zu Fualdez Prozeß; Æders. (Bearb.) und dies. (bers.):æ Nachtrag zu Fualdez Prozeß; Æders. (Bearb.) und dies. (bers.):æ Schiffbruch der Brigg la Jeune Sophie; Æders. (Bearb.) und dies. (bers.):æ Ueber den Gebrauch des Meerwassers zum Baden und Trinken. In: Morgenblatt, Nr. 130 (1. 6. 1818), S. 519–520; Æders. (Bearb.) und dies. (bers.):æ Ueber den Zustand der Kunst in Frankreich; Æders. (Bearb.) und dies. (bers.):æ Ueber die Destillation des Meerwassers; Æders. (Bearb.) und dies. (bers.):æ Versuche Æ…æ ber die Unschdlichkeit des destillirten Meerwassers; Æders. (Bearb.) und dies. (bers.):æ Vervollkommnung der Dampfbçte. In: Morgenblatt, Nr. 117 (16. 5. 1818), S. 467; Æders. (Bearb.) und dies. (bers.):æ Vorschlag des Herrn Lambry

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 21. Juni 1818 Sonntag

Ein Herr Dçring aus Frankfurth, Redakteur einer Zeitung, Dichter u Anekdoten Erzhler will diesen Band mitnehmen und ich schreibe Ihnen darinn einmal etwas frecher weil er durch, nur e i n p a a r fremde Hnde geht. Zufçrderst: Der Herr Dçring hat eine Beilage zu seinem Blatte zu welche im Karakter des Morgenblatts sein soll. Ich werde, ohne Ihren Namen zu nennen, nach sehen, ob er nicht in dem Vorschlag eintreten kann, den ich Ihnen that, und den Sie so freundschaftlich aufnahmen. Daneben fllt mir noch ein – oder vielmehr: fhrt mich in Text – daß Cotta urplçzlich gruliche Manschetten ber Politik bekommen hat. Whrend seiner ganzen Abwesenheit hatte er – da er meine Administration unbedingt lobte – gar keine Besorgniß geußert; nun fngt er auf einmahl an jede ferne Anspielung zu frchten. Wie Sie vor Kurzen den Aufsaz ber englische Jagdgeseze schickten, reihte ich ihn gleich ein, da ich sein Intereße fr das Publikum (mnnliche) kannte. Schreibt er mir ein Billet  cheval: Das Intereßire keinen Menschen u sei rein politischer Tendenz, auf diese Weise richte ich das Blatt zu Grunde. Eben so fand er die kleinen Auszge aus der Stael ihren Werk (die Aphorismen) zu politischer Tendenz – diese Furcht findet nur dann nicht Statt wenn es gilt auf Napoleon und seine Anhnger, auch auf die ersten Revolutionrs loszuschlagen – O welch ein Geist! – Wie diese Manschetten gekommen sind, weiß ich nicht. Auch den Adel zu beleidigen frchtet er sehr. Das erklrt sich leichter, denn mit den Bevorrechteten muß er cause commune machen. Ein Vertrauter des Hauses sagte mir: Diese Furchtsamkeit rhre mehr von seinem Sohn her, und das glaube ich selbst. Mit diesem Sohne hat es aber eine eigne, und eine recht betrbte Beschaffenheit. Dieses ist ein intereßanter, untadelhafter junger Mann, von Kenntnißen und Verstand, den nun aber der Vater zu keinem bestimmten Lebensweg erzogen hat, ja der gar keine Studien vollendet hat. Er hat nie den Muth gehabt ihn bestimmt und entschloßen zu entfernen; so war er hier, da und dort, nie irgendwo lange genug, immer ward er wieder nachhause gerufen; an dieser Halbheit ist nun aber die Individualitet der Eltern schuld; beide haben eiserne Kçpfe, die Mutter bei einem kalten, rein egoistischen Herzen, und ungebildeten Gemth (das heißt: Die Bildung berhrte das Gemth nicht) der Vater bei einem Wachsweichen Herzen mit dem der Verstand immer tergiversirt. Wie gewçhnlich regiert die Frau. Diese zieht den Sohn als Parthei mit in ihren Willen, indeß der Sohn aus guter Natur sich zum Vater neigt. So ist nicht Frieden nicht Glck im Hause. Die Frau, stolz und nach Ehren strebend, weiß sich kein schmeichelhaftes Hauswesen zu bilden, m a g gar keinen Umgang, halb wie der Fuchs die Trauben; mehr wie halb: weil sie kein Haus macht keine aisanse im Ton hat, niemand an sich ziehen mag. Der Sohn ist nun 22 Jahr, hat, gar kein bestimmt Geschft, mçgte gern, wie e r m i r sagt, die Gter verwalten, der Vater mçchte ihn gern fr die Handlung intereßiren – daran ist nicht zu denken! Das verabscheut er. Er sollte etwas bersezen, dieses, das – das thut er

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hçlzern, Nachlßig, nur auf Befehl des Vaters, ohne alle Ansprche, denn er bittet mich zu streichen wie ich will – das ist nun so betrbt! Der Sohn ist mir gar lieb, obgleich ich ihn wenig sehe; denn die Mutter le possde exclusivement – sein ganzes Wesen hat etwas Unbehagliches, er hat eine Menschenscheue – eine Voraussezung alles Bçsen eine Mißtraulichkeit die seinem eigentlichen Wesen fremd ist, denn ist er eine halbe Stunde bei uns, so schmilzt das herunter und wir schwazen ganz n e u c h a t e l l e r i c h (neuchatellois) – er liebt das Waatland ganz unbegrenzt // und da rencontriren wir uns im gesellschaftlichen Geschwz. Wenn man die drei Menschen so beisammen sieht, so betrbt man sich, sie sind alle drei nicht gewçhnlich, er der Alte, sehr, sehr gut und wacker – denn die unrechten Thaten die er gethan haben mag, verhindern das nicht – und qulen sich, und bereiten sich trbe zukunft. Des Sohnes vertrautester Freund sagt mir, Reisen solle man den Sohn laßen, allein, damit er seine eigne Krfte kennenlerne, was seine Persçnlichkeit vermçge endlich erprobe, dann ihn frei eine Frau whlen laßen und die Gter bergeben. Ich glaub es auch. Was Ihre Gesandten aus Bern und Luzern in Rom machten, weiß ich nicht (ich schrieb Reinhold Ihren Wunsch sogleich) Allein daß man in Deutschland sagt: die deutsche Kirche trenne sich unter einen Patriarchen das ist sicher, und daß Hartmann das gestern sagte. Nun kam mir das gewaltig unziemlich vor. Hartmann ist im Geheimrath einer der Mchte die diese Verndrung am eifrigsten betreiben, Wangenheim ist ihr thtigster Befçrdrer, Schmids Grollenburg ihr Organ – ist die Sache wahr und sicher, so ziemte sichs doch am wenigsten fr ein Mitglied der Geheimraths sie als Neuigkeit zu bekrftigen, ehe sein Herr sie anerkennt; ist sie nicht wahr, so ist seine unbefugte Autoritet ein schlimmer Mißgriff. Wr diese Sache, i s t sie – so ist das wohl eine große Begebenheit und die christliche Kirche wie sie zur Zeit des Mnster.. Friedens bestand, steht eben im Emblem eines Stcks Zucker vor mir das im Thee da schmilzt – erst kleine Partikeln, Teufelaustreiben, Politeßen der Reformierten u Lutheraner, dann deutsche Meße, katholische Taufe bei Lutheranern et vice versa – so gehts fort – endlich schmilzt der Zucker so schnell, Brocken nach Brocken fllt nieder, es entsteht eine trbe Suppe und erst nach einer starken Wrme oder Klte, kristallisirt sich etwas Neues und der Thee steht geschmackloß in der Taße. Von der Unzufriedenheit die hier herrscht, haben Sie keinen Begrif. Ich gestehe Ihnen daß mir die Patrioten Parthei immer mehr Ekel erregt. – Uber den Grund ihrer Hndel kann ich gar nicht urtheilen – von legitimtet ist ja wohl nie die Rede gewesen? Daß sie keine G e s c h e n k t e Constitution w o l l e n, da haben sie im Grundsaz, meines Bednkens so vollkommen recht, daß ich ber den Gegenstand so wenig wie ber ein Wunder des Evangeliums streiten kçnnte. Ich nehme Christi Lehre an ohne je um jene zu hadern – allein der Karakter ihrer Widersezlichkeit ist so Holzbockmßig beschrnkt und herzloß – sie h i n d e r n; das ist alles – hindern alles Gute, alle Liebe, alles Fortschreiten. Das betrift aber nur die alt Wirtemberger von den Neu Wirtembergern versichern mich leader daß sie die angebotne Constitution mit Freuden annehmen wrden. Neben diesen gemein schimpfenden louse knokers von Patrioten, stehet denn die kleine Zahl von

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85 loyalen Wirtenberger Staatsleuten – diese sehen alle aus als haben sie ein Wiener

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Trnkchen im Leibe, ber Malchus Administration und mçgen das Mçgliche thun um alles was er thut zu verderben. Hçren Sie einen Vorgang. Hartmann hatte von jeher den grçßten Antheil an der Forstadministration. Schon vor 14 Jahren hçrte ich ihn oft die Zerrttung des hiesigen Forstwesens besprechen, das bayersche vorziehen u. s. w. schon damals verkehrte er viel mit einem Herrn von Seutter, bayerscher Inspektor seinen ehemaligen Carls Akademi schlers, und damals Greyers Obrer. Durch die Lndertausche kommt Seutter am Wirtemberg und mit Malchus Antritt zugleich wird er Ober Forstrats Direktor in Stuttgart. Indeß war Hartmann // durch Wangenheims Entfernung zu Malchus Widersachern getreten und Seutter durch Finanzordnung unmittelbar mit Malchus in Verhltniß. Malchus schreitet nach festen Plan, unerbittlich durch alles Privat Intereße, und Seutter in seiner Forstorganisation, subert unerbittlich das Forstwesen von den Erbrechten eines unwißenden Adels und dem Vorzug des Jagdwesens vor der Waldkultur. Hartmann war von je her Nachtreter des Hofadels, hing sich durch Wangenheim noch mehr an ihn, hat einen servile Zusammenhang mit u bei der Kçniginn in welches alles ihn aber die herrlichsten Seiten seines Karakters verstrickt haben, weil es seinem Herzen leicht Wird sich seiner Einsicht zu bemeistern, und seine Eitelkeit beide immer vor die Grçßten hlt. Plçzlich streitet nun Hartmann gegen Seutters Forst Organisation mit Bitterkeit, und unterliegt, und nun nennt er in Gesellschaft (und seine Frau noch freigebiger) diesen Seutter den er berufen, empfolen, einen infamen Kerl. Malchus hat nun eigentlich gar keine Parthei, gar keine Freunde – nur das Vertraun des Kçnigs und das Gelingen seiner Verwaltung. Die fremden Gesandten sprechen mit bestimmter Achtung von dieser, und – da sie, die Gesandten nie ber Politik u Geschaftsgegenstnde sprechen am Theetisch, – sagen einfach: Der Kçnig kann ihn nicht entbehren. Im Gesellschaftlichen Leben gehts nun wunderlich. Kçnig u Kçniginn leben so einsam daß wir oft mit ihren ganzen Hofstaat in Gesellschaft sind. Das heißt Oberhofmeister seine Frau, 2 Damen 2 Cavalier – u so ists meist Abend vor Abend. Die Gesandschaften sehen 4–6 Wochen das Kçnigspaar nicht; sie leben unter sich, mit den vornehmsten Hofleuten zum Spiel, selten große Gesellschaft am mehrsten en petit commit wo wir diese Leute alle eben so sehr hufig sehen. Malchus der eine sehr liebe, einfache anstndige geschzte Frau hat, wird bei Hof von dem Kçnigs Paar nebst Frau u Tochter (a green girl) distinguirt, vom Hofadel vermieden, nur von dem angesehensten Gescheutesten als pair eingeladen und behandelt; er giebt nie große Gesellschaft, behandelt die kleine die er sieht wie ein Mann der in der grçßten Welt lebte, ist als Hausvater ein Muster von Liebe, Einfachheit, hauslichem Genuß – so nimmt er uns auf – ohne daß wir Zeit haben o f t da zu sein, nimmt er uns so auf daß wir die guten, sich unter bittern Druck der Umstnde beglckenden, durch Liebe aus großen Unglck geretteten Menschen, in ihnen erkennen. Er ist mild, heiter, sehr bestimmt, geregelt in seiner Lebensweise, zur Arbeit geboren. – Er kann 4–5 Tag u Nchte arbeiten ohne zu Bett zu gehen. Muß er eine Viertelstunde auf einen Gegenstand warten, so sezt er sich in einem Winkel und schlft bis der Canzlei Diener ihn das Papier bringt.

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Gehts endlich nicht mehr troz schwarzen Kafee, so legt er sich hin, schlaft 7.8 Stunde und erwacht vçllig zur Arbeit erneut. Doch sieht er oft bel aus. Ich glaube der Mann hat sich so hoch ber die Umstnde gestellt daß er den Staat und die Menschen wie eine Schublade an sieht wo aufgerumt werden muß, also ohne die geringste Rcksicht auf die einzelnen Chiffons zu admettiren. Das thun starke Menschen, sie kçnnen, als wirklich stark, nur g u t sein, aber das Resultat ihres Thuns ist nicht zu berechnen und sie mçgten es oft selbst nicht mehr als ihren Zweck zu erkennen vermçgen. Von Trott der – ich schrieb es Ihnen schon? – in das Departement des affaires etrangres berufen ward (durch Malchus) wird gesellschaftlich noch mehr verschrien wie Malchus, ist voll Verstand, Freimthigen Gesprchs, Heitern Ernstes, unbesorgten Urtheils, aber ein bischen sarkastisch, hat ein unangenehmes Außres aber eine liebevolle innige Hauslichkeit, Schçne liebe Kinder, Eingezogenheit u Ordnung. – Ich arbeite mit Spannung um die Dinge alle so zu ordnen daß die beiden Bndchen Sammlung von meinen Erzhlungen // bis Michael heraus kommen und Fellenberg abgezahlt werde wie ich versprochen. Schon hatte ich 2 Bogen revision. Finden Sie Mittel davon Fellenberg einen Wink zu geben? ich wnschte es. Ich muß doch zuweilen – en revenir aux principes um nicht b e t r  b t zu werden um mein Schicksal. Diese Herausgabe bestimmte ich immer fr Aim zu unterstzen wenn er ausstudiert und ich zum Romanschreiben so alt sei. In Bayern ist man – allen Anschein nach n i c h t unzufrieden. Die Landleutes notables sagen: Sist schon recht – wir haben uns die Verfassung nicht gegeben, aber sizen wir nur einmal, so wollen wir schon sorgen daß kein Kçnig sie uns wieder n e h m e n kann. Dann ists eins. Und beßer machen wollen wir sie auch. Sizen wir nur erst beisammen. Leben sie wohl! Das war so geschwazt. Stutt. 21. 6. 18.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Carl Ernst Schubarth in Leipzig Stuttgart 22. Juni 1818 Montag

Ablehnung von Schubarths Aufsatz, weil er in diesem Umfang nur der Reflexion gewidmet ist. C. E. Schubarth: Nachtrge ber Gçthes Faust. In: Journal fr Literatur, Kunst, Luxus und Mode, Nr. 33 (Juli 1818), S. 400–417; Morgenblatt

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 23. Juni 1818 Dienstag

Dank fr die von ihm ausgestellte großzgige Halbjahresabrechnung ihres Gehalts und fr ihre Anstellung als Redakteurin: stolz und schchtern wie ich bin, htte ein

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andrer Buchhndler mein Gefhl gepeinigt und mein Bischen Talent mißbraucht; ich wr elend gewesen und htte bei elenden Lohn mich abgekmmert. Sie sezten 5 mich nie in eine Andre, als die Abhngigkeit von meiner Pflicht, waren stez der gtigste Freund und der billigste Geschftsmann, und machten mirs dadurch mçglich meine Zwecke zu erreichen.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Rudolf Heinrich Bernhard von Bosse in Braunschweig Stuttgart 23. Juni 1818 Dienstag

Die Forderung des Herrn von Bosse um Rckgabe seiner Handschrift ist so billig wie mçglich, Redaktion trennt sich aber ungern davon, indem sie sehr intereßante Beschreibungen in einem, zu unsrer Zeit, in unsrer Sprache, seltnen Styl von Einfachheit, Klarheit und Anspruchslosigkeit vorgetragen werden. Der Aufschub des 5 Gebrauchs davon that der Redaktion leid, die Nothwendigkeit andre Nachrichten ber England indeßen aufzunehmen, war ihr drckend, sie hofte immer wenigstens Bruchstcke benuzen zu kçnnen, wie auch die Zeichen in der Handschrift ausweisen; aber stez ward sie verhindert. Mit Theilnahme wird sie so schzbare Beitrge ber England auf eine andre Art dem Publikum geschenkt sehen. // 10 von Bosse

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 26. Juni 1818 Freitag

Morgen, mein Theurer Freund, fangen wir wieder einen – kleinen Roman an. Ich habe die lebhafte Schilderung von Makariew fr romantisch genug gehalten um den Lesern den Roman zu ersezen. Gern will ich den Artikel aus Wilkinson bersezen, so bald Sie es wnschen – 5 er war – ducht mir im e r s t e n T h e i l – Ich schickte Sie Ihnen alle drei – wollen Sie mir ihn wohl wieder senden? ich hatte die Stelle mit einer Karte gezeichnet. Mit Freude werd ich Ihre Wnsche stez erfllen. Sie waren unbaß – Gott erhalte Sie gesund! Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Heinrich Hirzel in Zrich Stuttgart 26. Juni 1818 Freitag

Ablehnung seines Auszugs, weil die Mirabeau betreffenden Auszge aus Frau v. Stael schon gegeben waren.

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ÆH. Hirzel (bers.):æ Æber Mirabeau aus Germaine de Stae¨l: Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franÅoiseæ (nicht ermittelt); ÆTh. Huber (bers.):æ Einzelne Gedanken, Anekdoten und Karaktere aus Frau von Staels neuestem Werke, hier: S. 547; Germaine de Stae¨l: Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franÅoise; Morgenblatt

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 27. Juni 1818 Sonnabend

Zu seiner Anfrage wegen Perron: nur der Auszug einer Beschreibung eines Denkmals sei des Rckblicks wegen interessant gewesen. Saß in Hopfengartners Garten, nachdem ich von 7 bis 1 Uhr am Schreibtisch blieb. Eben erfolgter Tod von Friderika Goes. Sendet Plan des Kirchhofs zurck. Æanonym:æ Plan (nicht ermittelt) zu Æanonym:æ Neuer Kirchhof in Mnchen. In: Morgenblatt, Nr. 158 (3. 7. 1818), S. 631; Philipp Wilhelm Hausleutner (bers.): FranÅois Pron, Louis Claude de Saulces de Freycinet: Entdeckungsreise nach den Sd-Lndern; Æders. (bers.):æ Neuhollndische Denkmler. In: Morgenblatt, Nr. 157 (2. 7. 1818), S. 627–628; Verzeichnis (nicht ermittelt)

694.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Salomon Hess in Zrich Stuttgart 27. Juni 1818 Sonnabend

Annahme seines Artikels als Correspondenz mit einigen Nçthigen Abkrzungen und seiner Anerbietung uns ferner Beitrge zu senden Æ…æ so weit sie historische Aufsze betreffen, hier besonders die im Auslande viel weniger bekannten, Italien angrenzenden Gegenden der Schweiz. ÆS. Hess:æ Korrespondenz-Nachrichten. Zrich. In: Morgenblatt, Nr. 158 (3. 7. 1818), S. 632.

695.

An Carl August Bçttiger in Dresden Stuttgart 28. Juni 1818 Sonntag

Das finde ich sehr hart daß Sie in jeden Brief Ursache haben ber Arbeitsdruck zu klagen, und dieser Ihre Briefe verkrzt und unsre Hoffnungen hinausschiebt. »Er grbt und schaufelt so lange er lebt« – das fllt mir oft ein wenn ich – demthig neben Ihnen genannt – so wie Sie, Tag fr Tag nicht fertig werde mit meiner Aufgabe. – aber weil sie freiwillig bernommen und nicht »in der Erde 5 Schoos« gegraben wird, so feßelt sie freilich auch nicht an die Scholle. Heute ists Sontag – wißen Sie wo ich jezt bis 9 Uhr frh g e s o n t  g e l t habe? ich bin um 6 Uhr zu Malchus gegangen und habe dort mit ihnen im Garten gefrhstckt. Wer

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mir nun, wie Malchus als Jeromes Minister meines Vaters Lage mit den brigen 10 lstiger machte, gesagt htte (1811) ich wrde in Stuttgardt vertraulich in seiner

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Familie mit ihm Frhstcken? – So geht alles anders wie man denkt. Luise ging in die Meße, um 9 Uhr, die Malchus pflckte Kruter zur Suppe, er hatte eben seine Enten gefttert, nachdem er von 4 bis 8 gearbeitet hatte, und ging nun nach seinem Arbeitszimmer zurck und ich sontgle fort indem ich Ihnen schreibe. Dank fr die Beruhigung wegen Aim! Das gengt mir. Und nun eine kleine intereßirte Autorenbitte, dann erzhle ich Ihnen Stadtgewsche – Sie haben in Ihrer Nachricht von der Ostermeße 1818 wie ich so eben lese, gesagt, die Sammlungen von Erzhlungen fnden keinen Absaz – Herr Gott! und Cotta giebt endlich Michael 2 Bndchen von mir heraus, gesammelte, mit einer neuen in jedem Bande, damit soll die diesjhrige r at e an Fellenberg bezahlt werden, ja er bekommt alles, so weit das Honnorar reicht – nun hat mich Ihr Urtheil recht erschreckt, weil Cotta – das ist menschlich – gewiß dieses Urtheil fr ein Orakel anfhrt; ja viele Menschen es so ansehen und der Profet leicht recht haben mag. Nun bitte ich Sie, lieber, werther Freund, finden Sie doch Gelegenheit irgend wo zu sagen: Der Therese Huber ihre Erzhlungen von denen Michael 2 Bndchen herauskmen, // – die wren nach Jakobs Auswahl aus den Papieren eines Unbekannten, auch ganz exellent! – O! wer mir die Feder nhm und dafr das Recht gb soeur grise sein zu drfen! wie ruhig begçnne mein Tagwerk und meine Wochen wenn ich nur die Kranken zu zhlen htte die heute meiner Pflege bedrften. Wßte ich Luise am eignen Heerde vergngt, wßte ich Aim wohlthtig wirkend. Nur – das ist nun anders, und damit Punktum. Wir haben nur ein Mdchen bekommen; aber leider ist die Stimmung des Volks so dumpf und belwollend, daß es gar keine Sensation hervorbrachte. Wie der erste Kanonen Schuß fiel, eilte ich ans Fenster – ich wohne an einer sehr bewohnten Vo l k s Straße – kein Kopf kam heraus, niemand blieb stehen, bis hinunter am Markt rhrte sich nichts. Das ist unwrdig, abgespannt, rgerlich. Die Unzufriedenheit ist grenzenloß! Die ganze Thtigkeit der Volksmnner ist, mit allen Feinden der Fremden (Malchus u neue Organisations Beamten) verstrkt und thut nichts als sich allen Guten im Weg stellen, alles Gethane verschreien. Ich bin gewiß daß nichts Heftiges geschieht, aber wie es dem Kçnige mçglich sein wird das Gute was er, nun nach s e i n e r Art, einmal wirklich will, durch zu sezen begreif ich nicht. Die Statsbehçrden sind nie recht unterrichtet. Sie hçren alles nur von Leuten ihrer Partei also geschmeichelt das Gute, bertrieben das Bçse; ich bin fremd, lebe unter allen Menschenklaßen, hçre die Menschen sprechen ohne daß sie sich vor mir scheuen, da sie mich als Frau nie Politik sprechen hçren. So viel Malveillance, so viel Starrsinn der grçßten Beschrnktheit. Gott behte den armen Frsten! mir ekelt dieser Wirtemberger Patriotismus. Daß ich also Malchus kenne sehen Sie. Der Mann ist im Innern seiner Familie einer der liebegewinnendsten Menschen. Die glcklichste Ehe, wrdig, ernst, einfach. Der Mann nahm heute ein kleines armer Kutscher Kindel auf den Arm und herzte es; da dachte ich: D e r soll Land und Leute schinden? – Und das lehrt mich vieles verstehen, denn // Malchus ist nicht der erste verschriene Mensch den ich als

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Beispiel eines guten Menschen kennenlerne, und dann denke ich: es wird einst recht schçn sein wenn die Herzen offenbar werden, denke auch wohl an das in St HÞlene das nun von dem Willen eines Subdlgirten vollens gebrochen wird. Der hat aber kein Kutscherskind einmal zu herzen und Niemand. Das ist recht. Ich wnsche dieses St Helene sei ihn creuset du malheur, damit er v i e l e s e i n s e h e, ehe er a l l e s einzusehen gelangt. Von Bayern weiß ich nichts als Ordentliches. Da ist mehr Leben und Wollen. Kein Mensch hlt die Konstitution vor gut; aber alle Welt freut sich ihrer und nimmt sie gern an und ist berzeugt daß sie beßer werden muß. Viel Freude ist drber. Sous cape lachen die Klugen ber den Sieg den der hohe Adel davongetragen zu haben scheint, und warten auf den Fortschritt der Zeit wo sie jmmerlich stehen mßen. Natrlich wird geschimpft – Gottlob! ich wnsche daß ungeheuer geschimpft werde, widersprochen, widersezt; aber nur in der Form der Constitution. Dann wirds schon gehen. Ein Kçnigshaus das man liebt, und ein Land innerhalb deßen die Krfte sich entwickeln kçnnen – das muß bei der Leichtigkeit u n s r e r Zeit, sich zu unterrichten, mitzutheilen, bei der B a i e r n H  n d e r e i c h e n  b e r n R h e i n , wo man seit 25 Jahren sich an Konstitution und Berathen u dergleichen gewçhnte, etwas Gutes hervorbringen. Weniger gut gehts in der kçniglichen Familie. Der Kronprinz ist wenig geliebt nach Italien gegangen, und noch weniger geliebt wiedergekommen; er thut sich unendlich viel Schaden. Schwerlich hat er Bischof Hfeli und Concordat angeguckt in Rom – er zog der Kunst nach, und etwa noch Etwas. Aber bei seiner Rckkehr entstand dieses Concordats Gercht und ein viel fataleres: er wolle sich scheiden laßen. Dann hat er den mauvais esprit sich bei der Frohnleichnams Prozeßion çffentlich mit Prinz Eugen zu entzwein – Eugen aber ist der Mnchner Liebling, ist ungeheuer reich, lßt sehr // viel bauen, schlupft unter dem Volk herum, ist gewinnend und freundlich wie ein bayerscher Prinz. Der Kronprinz nicht. Nun geht eine Sage die nur in unsrer Zeit nicht unerhçrt ist – eine Verndrung der Dynastie. Gott behte unsern lieben alten Kçnig vor Kummer! Unser Cotta ist geplagt und plagt Andre. Seine Frau u sein Sohn und die Geschfte plagen ihn. Er ist seit kurzen mit Hartmann brouillirt, der sein ltester Freund war und in den Armen Wesen und Landbauswesen u manchen, sein Bruderherz – auch so fest mit Wangenheim zusammen hngt daß ich denke das muß nun alles brouillirt sein. Arme Menschen! O nur nicht alte Freunde verlieren. Das nagt den Muth aus dem Leben daß nichts bleibt wie der Unglaube an die Menschheit. Von dem alten Bonstetten lese ich oft Briefe an Mathison (Bonstetten ist 72 Jahr alt) die wunder geistvoll und jung sind. Diese Briefe und der Anfang seiner Autobiographie in Mauntels .............. sind 100 mahl beßer als was er je drucken ließ. Dagegen theilte mir Friderike Brun ihre Autobiographie bis ins 15te Jahr mit – schwach, schwach! Die Stael wird Sie beschftigt haben? alles ist intereßant aber so eine Fundgrube wie die Leute draus machen wollen, ists gewiß nicht. Herrlich geschrieben! so Lebendich daß die Academie franÅoise es verurtheilen wird; aber ihr persçn-

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licher Haß motivirt ihr Urtheil. Constants Werke scheinen mir vieles Herrliche zu enthalten. Manche Idee ist ein Sallons Kind in Frau v. Staels Gesellschaft geboren, denn beide fhren sie, wçrtlich an. 100 Leben Sie wohl! verzeihn Sie mein Geschwz! stoßen Sie Ihre Arbeit ein bischen von sich um ans Morgenblatt zu denken und behalten Nachsicht u Gte fr mich. Stutt 28. 6. 18. Th. H.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 28. Juni 1818 Sonntag

Diese Nachricht ist sehr intereßant, greift aber so tief in d a s G e f  h l politischer Ansichten ein, daß ich denke wir laßen sie der allgemeinen Zeitung. Ich glaube Ihnen ists lieber ich bin in diesem Fall behutsam wie keck. Marceaus Denkmahl, la tour du Pins, das Denkmal auf den Kirchhof in Mn5 chen, sind sehr theure Denkmale fr die welche im Jahre 1792–1800 hofften und wirkten und bluteten.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 28. Juni 1818 Sonntag

Sontag Nacht. Ich habe von Herrn Robert bekommen: C h a r a d e n. Sind zum Theil sehr unklar ein und die Andre platt, ein paar recht schçn. Au s m e i n e m Ta g e b u c h e. Ein schwer zu folgendes, rapsodisches Raison5 nement ber Gott, Freiheit des Willens und Glauben; schçne Gedanken, sehr abstrakt und endlich in die politischen Begriffe von Regierungsform einlenkend. wrde 4 Spalt machen. M i t w e l c h e m Re c h t e n e n n e n s i c h S c h r i f t s t e l l e r, Re z e n s e n t e n u C r i t i k e r : W i r? Lßt sich denken was das ist so bald Herr Robert einmahl 10 tadelnd rezensirt ward 1 Spalt. Nach meiner Ansicht nur dann ein Morgenblatts Artikel wenn Herr v. Cotta etwas von dieser Sendung zu benuzen wnscht. 5 kleine Gedichte wovon einige sehr artig, wohl zu benuzen. Ein Bruchstck aus Racines Phaedra // (oder Phdre) ber sezt, wird wenig Intereße erwecken – es ist der Tod Hyppolits durch das Ungeheuer; hat auch 15 beim Vorlesen bei der Herzoginn Welhelm wenig gefallen. 3 Sonette der Maria Stuart, als R a r i t e t e n schon g u t, als Poesie wohl s c h w e r l i c h. A n M a d e m o i s e l l e M a r s die franzçsische Schauspielerinn 72 Zeilen – mir ducht daß wir zuerst andre Gedichte aufnehmen – fehlt es uns ein Mal, dann

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auch dieses. Es dreht sich im Ganzen Olymp herum um diese schçne Mars zu preisen. Re i s e L  g e n. In einem Lande war seit fnfzehn Tausend Jahren eine Sekte herrschend die behauptete, z w e i Mal z w e i mache s i e b e n da erstehet eine verbrecherische Parthei und behauptet: z w e i mal z w e i sei nur v i e r e. »Diese Unholde wollten in Verfolg dieser gottlosen Behauptung nun auch // Fortan nicht mehr d i e Re c h t e, – Sie wollten nur d a s R e c h t e in den Caßen –––––––––––– Warum sollt auch ihm (dem Haufen) Neuheit nicht behagen? Hat er was zu verlieren, was zu wagen? Geborner Vagabunde, Lebt er von Hand zu Munde Und ist dem Staat ein Vogel auf dem Dache; Mit Schacher Pçbel ists dieselbe Sache; Denn hat er auch Millionen sich erschunden Ist er doch an die Scholle nicht gebunden. u. s. w.« Nun negoziiren die beiden Partheien und die ltere giebt so großmthig nach daß sie zugibt »Daß zwei mal zwei in allen Handlungssachen sechs sollten, und zwçlf dreizehn Theile machen.« Die Rebellen schlagen aber den Vergleich aus, werden von der Alten Partei berwunden und ihre Huptlinge verbrannt. // P a r a b e l. Ein Junker kauft, mit vielem Ubermuth whlend und hçhnend, von einem Bauer Trauben, dafr giebt er ihm einen alten golden Kreuzer zur Zahlung, den hat vor 500 Jahren sein Oheim Bischof, schlagen laßen; soll 5 Gulden werth sein, schzt ihn zu zwei Gulden und der Bauer giebt ihm, was ber den Preis seiner Trauben war, in Mnze heraus. Nach langer Zeit trgt der Bauer den goldnen Kreuzer zum Wechsler, der belehrt ihn, er sei betrogen, der Kreuzer n i c h t s werth. Tritt grade jener Junker zum Wechsler ein; der Bauer schleppt ihn zum Richter, der Junker hat ein großes Maul, der Richter spricht: »Der Stempel einer alten Zeit, Und eines Schaustcks Seltenheit Wird von dem Sammler hoch geschzt, Und weil allotria er liebt, Dafr oft hohe Summen giebt;« aber dem Bauer soll er vollwichtige zwei Gulden zahlen. u. s. w. Da ich meinem Urtheile nicht mehr traue, bitte ich mir mit Rçthel anzuzeigen welches ich behalten, welches zurck senden soll. Guten Abend! Th. H.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 29. Juni 1818 Montag

Montag frh. Ich danke fr Ihre freundliche Worte! Bei meinem Streben mich selbst in jeder Rcksicht fortzuerziehen, kann ich zu Momenten s c h  c h t e r n werden ber mein Verstandesurtheil, dann ist mir F r e u n d e s R a t h eine Wohlthat, so wie 5 F r e u n d e s U n w i l l e mich irre an mir macht. Wenn Sie den Inhalt des Morgenblatts durchgehen, werden Sie die Klagen der Leute ungegrndet finden; das beweißt die Thatsache; aber indem ihre Absicht beim Klagen nicht die lauterste sein kann, thun sie mir den Dienst m i c h r e c h t s o r g f  l t i g zu machen – und deßen sein Sie gewiß so wie meiner 10 herzlichen Ergebenheit Th. H.

699.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Herrn Karschin in Dsseldorf oder Krefeld Stuttgart 29. Juni 1818 Montag

Ew. erlauben uns die Bemerkung: daß Sie unser Verhltniß nicht richtig beurtheilen wenn Sie uns fr berechtigt halten die Namen unsrer Correspondenten auf die Forderung derer zu nennen, welche sich von ihnen fr beeintrgtigt halten. Jedes çffentlich mitgetheilte Urtheil kann einen Irrthum enthalten; unsre Pflicht 5 ist es ohne Zweifel wißentlich keinen einfließen zu laßen, n i e d i e u n a n s t  n d i g e Form eines Urtheils zu dulden, und eine eben so abgefaßte Widerlegung, getreulich aufzunehmen. Dazu sind wir auch gegen Sie erbçtig und theilen aufrichtig Ihren Wunsch der Wahrheit jedes Mal den Sieg zu verschaffen. // Karschinn

700.

An Victor Aim Huber in Gçttingen Stuttgart Mai oder Juni 1818

ÆAnfang fehltæ Ich dachte in meinen jngeren Jahren anders, ÆLcke?æ Da konnte ich der Liberalitt nicht genug haben, und wußte noch nicht, daß die eigentliche Freiheit immer e r l a n g t werden muß, daß jede a n g e w ç h n t e kein bewußtes Besitzthum 5 sein kann, und jede g e l e h r t e nun vollends nur eine Form der Knechtschaft ist. ÆSchluß fehltæ

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 1. Juli 1818 Mittwoch

Mein gtiger Freund, wie sollten, wie kçnnten Sie e r r a t h e n an einer so einfachen Stelle meines Zettels? – ich bin immer auf das erste Wort zu errathen. Ich wollte sagen: daß mehrere Personen unsers Publikums die Theilnahme einer Frau, an der Redaktion nicht leiden mçgen, daß besonders einige Einsender in der Nhe Canditaten, Pastçre u. s. w. denen sonst Haug ihre Waare alle abnahm 5 und Jahre lang liegen ließ, o h n e sie zu brauchen, manchmal auch a u f n a h m zur Unzierde des Morgenblatts, ein bischen mauvaise volont gegen m i c h haben, daß der arme Alte Haug wohl den alten Adam auch nicht immer bezhmen kann, und sich denn aus diesem Elementen hie und da die Bemerkung: das Morgenblatt sei einfçrmig, oder irgend etwas anders, herausbildet. Diese kommt denn an 10 Menschen die sie Ihnen – wahrscheinlich wohlmeinend, mitheilen – so denke ichs, und nur das wollte ich Ih- // nen sagen. Guter, werther Herr! n i e kann ich Ihnen wollen durch Umschweife sagen wollen was Sie u mich angeht. Ich hofte Ihnen durch meine Auszge die Mhe, die Gedichte zu lesen erspart zu haben. Da sind sie! 15 Guten Abend! Th. H.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 3. Juli 1818 Freitag

Werther Freund, Ich vermuthe daß Sie Ansichten oder Grnde haben Jean Paul seine Abhandlung ber die Sprache, ins Morgenblatt aufzunehmen, bitte Sie also nur mit mir bereinzukommen auf welche Weise wir sie geben sollen? Meine Redlichkeit fordert daß ich Ihnen sage: daß der Gegenstand, Ihren und meinen 5 Grundszen nach, zu dem Inhalt unsers Blattes nicht paßt; davon aber, wenn es aus andern Ursachen aufgenommen werden soll, abgesehen, // wnsche ich in voraus zu verabreden in welcher Eintheilung wir diese 3 4 Spalt geben sollen? Die Schrift besteht in einem Eingang 12 Briefen und einem Anhang. Hier habe ich einen Zettel beigelegt der meine Eintheilung deutlich macht. Belieben Sie 10 Ihren Beyfall daneben zu zeichnen oder Ihre Abndrung und mir solchen zurck zu senden. Zugleich sende ich den Aufsaz ber den Magnetismus zurck, mit Bitte ihn abzuweisen. Er giebt // Anlaß zu hçchst u n a n s t  n d i g e n Sous entendus. Auch halte ichs fr hçchst unverdienstlich lcherliche und schimpfliche Anekdoten 15 g e g e n den Magnetismus auszuschreiben. Das kann ich gegen das H e i l i g s t e thun, ohne zu beweisen. Wenn Sie irgend ein Geschft oder Intereße in der Gegend von Metz und auf dem Weg haben, so beehren Sie Greyerz damit. Er wird von Bayern aus dort ein

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20 langwieriges Forstgeschft treiben. Vielleicht // kann er Ihnen dienen, da er wahr

und uneigennzig ist, herzlich ergeben.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 3. Juli 1818 Freitag

Stichworte zum Inhalt einer Reisebeschreibung, eingesandt von Polizeidirektor von Stetten. ÆMarcus von Stetten:æ Reise ber Rosenhain durch das Salzburgische im Juni 1818. (In Fragmenten. aus Briefen an eine Dame genommen.). In: Morgenblatt, Nr. 222 (16. 9. 1818), S. 885–886; 223 (17. 9. 1818), S. 889–890; 228 (23. 9. 1818), S. 909–910; 229 (24. 9. 1818), S. 913–914.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 23. Juni und 4. Juli 1818

Natrlich nehme ich, meinen p r i v a t Ansichten nach, solche gediegne Dinge wie Friedrich III magna Charta, mit Freuden auf, und freue mich wenn Sie sie der Redaktion senden. Was fr einen Titel soll der Aufsaz ber das Wrttembergische Armenwesen 5 haben? Die Handschrift hat gar keinen. Heute sagte mir Jemand in Michaelis Volksfreund stnde auch ein compte rendu ber diesen Gegenstand – ich sah das Blatt noch nicht, denn ich denke doch nicht daß der Jemand den ersten Artikel N 26 damit meint? – soll ich nicht abwarten was Michaelis drucken lßt? oder wißen Sies? oder ists der Kçniginn gleichgltig daß 2 hiesige Bltter auf 10 einmal // sich mit Ihren ehrenwerthen Bemhungen beschfftigen? Herzlich ergeben Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 4. Juli 1818 Sonnabend

Nachfrage zur Vollstndigkeit des Gedichts von Carl Graß. C. Graß: Das Mhrchen von der Treue. In: Morgenblatt, Nr. 257 (27. 10. 1818), S. 1025– 1026; 261 (31. 10. 1818), S. 1041–1042; 267 (7. 11. 1818), S. 1065–1066; 273 (14. 11. 1818), S. 1089–1090; 278 (20. 11. 1818), S. 1109–1110; 287 (1. 12. 1818), S. 1145–1146; 291 (5. 12. 1818), S. 1161–1162; 292 (7. 12. 1818), S. 1165–1166; 294 (9. 12. 1818), S. 1173– 1174; 295 (10. 12. 1818), S. 1177–1178; 296 (11. 12. 1818), S. 1181–1182; 297 (12. 12. 1818), S. 1185–1186.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 4. Juli 1818 Sonnabend

Fehlender Teil des Gedichts von Graß ist gefunden. Bitte um alle »Morgenblatt«Ausgaben vom Juli. Carl Graß: Das Mhrchen von der Treue; Morgenblatt, Nr. 156 (1. 7. 1818); 157 (2. 7. 1818); 158 (3. 7. 1818); 159 (4. 7. 1818); Morgenblatt

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 5. Juli 1818 Sonntag

Ich betrbe mich daß meine Zeit und Krfte nicht gengen d a s V i e l e was ich vor mir sehe zu unternehmen! – Was Sie von dem Magazin sagten war gleich mein Gedanke! – Ich mçgte es gern lesen drfen – vielleicht fliegt mir die Ansicht schnell durch den Verstand und ich kann doch etwas daraus machen. D i e L  n g e war nicht die e r s t e Ursache das Mahrchen von der Perle 5 abzulehnen – Es ist dieses Mhrchen im Karakter der ganz allegorisch moralischen Dichtungen (wie Gibbon der Geschichtschreiber die 6 Prinzeßinnen von Bagdad schrieb, wie viele englische »persische Mhrchen«) Ein Mensch sucht die Weisheit und wird nun unter Lauter Allegorien irre geleitet (so reitet er auf einen orange Farbnen Schmetterling, das ist der Leichtsinn, welcher ihm fast den Hals 10 brechen macht) endlich findet der die Perl – das heißt er kommt plçzlich mit seinem Schicksal ins Klare. Diese Allegorien sind sehr ermdend und fr unsre Zeit nicht gemacht wo wir in der // Lebensphilosophie mehr epigramatische Schrfe und in der hçhern Ansicht des Menschen mehr Tiefe und Ernst suchen als Genien, blaue rothe, Gelbe, 15 grne – Geister, Abgrnde u dergleichen die alle eine Tugend oder ein Laster representiren und endloß raisonniren. Das drfte ich dem Verfasser nicht sagen.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 5. Juli 1818 Sonntag

Fragen zum Abdruck von Bodonis Leben. ÆJ. F. von Cotta:æ Giambattista Bodoni. In: Morgenblatt, Nr. 192 (12. 8. 1818), S. 767–768; 193 (13. 8. 1818), S. 771; 196 (17. 8. 1818), S. 781–782; 197 (18. 8. 1818), S. 787.

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Briefe 709 – 710

An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 5. Juli 1818 Sonntag

Die Notiz ist von Usteri und ohne Zweifel aus diesem Journal. Da Sie, geehrter Freund mir n i c h t w e i t e r a n d e u t e n was Ihr Begehren bei Ihrer Botschaft ist, so vermuthe ich etwa daß Sie fr gut halten, wir zeigen an woher diese Notiz genommen sei? – Denn daß e i n e N o t i z  b e r d a s , w i r k l i c h w u n d e r b a r e 5 Vo r d r i n g e n d e r M i ß i o n a r s i n d a s H e i d e n t h u m aus einen g a n z f r o m m e n Journal in ein bellettristisches genommen werde, scheint Ihnen doch kein Vorwurf fr die Notiz? von den Lesern des Morgenblattes mçgten wenige dieses fromme Journal sehen. Sollten Sie einen andern Grund haben, der Ihnen eine Abnderung der Composition des Blattes wnschen macht, so bitte ich mir 10 sagen zu laßen. Ælinker Rand:æ Sehr natrlich muß Usteri Nachrichten von der Anstalt selbst, oder aus ihren Schriften nehmen – ich sehe also nicht was es unsern Artikel schaden kann daß er hier steht?

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An August von Kotzebue in Pyrmont Stuttgart 5. Juli 1818 Sonntag

Lieber Herr, Wo Sie sein mçgen, wnsch ich daß dieser Gruß Sie finde um mich von einem peinigenden Gedanken zu befrein, vielleicht indem ich mir selbst schade. Ich habe Ihre Zeilen aus Pyrmont erhalten und sie haben mich sehr gerhrt, denn sie sind sehr einfach und sehr gtig; aber Sie sagen ein Wort ber meine Ansicht Ihrer das ich nicht wiederholen mag, weil es das ist was mich peinigt bis ich deßen Anwendung von mir zu Ihnen, entferne. Ich nehme den Menschen nie wie ein Ganzes gediegnes Wesen; schze und haße nicht in Pausch und Bogen, ja liebe nicht einmahl so, und liebte nie also wenn mein heller Blick ber des Geliebten Schwchen und Mngel das beweißt. Daher kenne ich keinen eingentlichen Haß, keine Gleichgltigkeit, keine Verachtung. Die lezte kann in mir aufwallen fr Thaten egoistischer Schwche, aber nie fr e i n e n W i l l e n, wie sehr er den meinen entgegenstrebe. Lezthin hçrte ich daß mein, sonst vortrefflicher Schwiegersohn Greyerz, sich einigen okonomisch diatetischen Einrichtungen nicht unterwerfen konnte, und darum seine Frau Haussorgen hatte: Den verachtete ich 7 Minuten lang mit scharfen Sarcasmen. Das ist all meine Verachtung. Nie kann ich d a s fr Meinungen, nicht fr Außerungen; die tadle und verurtheile ich, den Thter und Meiner aber, kann ich immer vertheidigen, und fr alles andre was gut ist lieben. Kein solches Wort zwischen mir und Ihnen! Ich kenne Ihr nheres Thun nicht; was ich von Ihnen in dem Verhltniß von Ihnen zu mir u. Huber kannte, zeigte Sie mir seit 26 Jahren als einen treu anhnglichen, milden, billigen Mann. Gegen Ihre

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politischen Meinungen habe ich gar nichts. Ich denke anders, das ist alles. Sie haben vielleicht recht. Ich weiß nicht recht was recht haben heißt, in diesem Fall. Was man ist nach Gewißen sein, das scheint mir einzig wnschens Werth. Wer funfzig Jahr lebte und die Wirklichkeit sah, die Begebenheiten in der Nhe, den Menschen im Innern beobachtete, wird nicht leicht im Ernst um einen Glauben oder um ein System s t r e i t e n, aber fest bei seinem b l e i b e n. Ich bin berzeugt Ihnen geschieht Unrecht, aber Sie kçnnen ihm nicht entgehen. Vielleicht verstnd ich Sie sehr schnell, wenn ich Sie mehr kennte. Nicht politisch – nein, als Autor andrer Art. Ich bin gar nicht frçmmelnd – aber ich verachte die L u s t und habe Ehrfurcht vor der Leidenschaft. Deshalb tadle ich den Geist Ihrer Dichterschçpfungen, erfreue mich Ihres Wizes, und bewundere Ihr Talent. Ich bewundere Sie mit Wohlgefallen wie alles Reiche und Wirksame in der Schçpfung. Nie und nimmermehr nahte sich mir der Gedanke das Gewinn Ihre Meinung bestimmte. Solchen Schmuz v o r a u s s e z e n, kann nur der Schmuzige. Auch hçrte ichs nie, wrde stez dagegen fechten. Lezthin hçrte ich zum Erstenmal Sie wren habschtig und betheuerte ich kenne keinen Zug in Ihnen, habe keine Erinnerung von Ihnen, die das wahrscheinlichmachte. ffentlich, guter Mann, kann ich diese Gesinnung nicht Ausdrcken, ohne eine sich darbietende Gelegenheit, weil ich nirgend und nie çffentlich auftrete in meiner Person. Mndlich wiederholte ich das alles 1000 Mahl, werde es jedesmal daß Sie genannt werden. Ich schreibe mit großen Widerwillen fr den Druck – meine Lage ist sehr verwickelt, Jeder Andre nennte sie drckend – kennten Sie solche, Sie wrden sich an mir freuen, denn ich trage Vieles mit Muth und kann Natur, Menschen und Wißen genießen wie ein Glcklicher. Nur Pflicht und Nothwendigkeit giebt mir die Feder in die Hand, Stolz und Mutterliebe spornen mei- // nen Thtigkeits Trieb. Mein hçchstes Ziel ist meinem Sohn eine Stze zu finden, zu erleben daß er ohne meine Unterstzung fortkme, dann aufs Land zu meinen Enkeln ihnen Strmpfchen stricken und Mhrchen erzhlen. Leider muß ich Ihnen, abgesehn von der Herzens Freude, als Autor, danken fr Ihren Beyfall. Der gilt viel. Michael giebt Cotta 2 Bndchen meiner Erzhlungen heraus mit deren Ertrag zahle ich die lezten Posten von Aims – meines Sohnes – Erziehung in Hofwyl, wo ich ihn eilf Jahr erhielt. Kçnnte ich mit Leichtsinn oder mit Eitelkeit treiben was ich treibe, so wrs leicht, aber ich thue das alles mit vollen Bewußtsein aller Folgen, alles Rechtes, alles Unrechts. Ergeben, Entschloßen und meistens sehr heiter. Kçnnte ich da hart und anmaßend und unweiblich gegen Sie sein? Mçge Ihnen Gesundheit geschenkt werden! Haben Sie Dank fr alles was Sie mir sagten – so sollten verstndige gute Menschen stez gegeneinander handeln, und so milde und einfach wie Sie zu handeln, mçgten wenige Ihrer schreienden Gegner fhig sein. Sehen Sie! D i e s e U n f  h i g k e i t, die kann ich einige Minuten lang verachten. Grß Sie Gott! Therese Huber Stuttgardt 5 Jul 1818.

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Abb. 16

Caroline Pichler. lgemlde 1818.

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An Caroline Pichler in Wien Stuttgart 5. Juli 1818 Sonntag

Sehr werthe Frau, Vergçnnen Sie mir die Freude Ihnen fr Ihren, vor einigen Wochen erhaltnen Brief zu danken. Sie drcken sich gtig aus gegen mich und bei dem, mit dem Alter zunehmenden, Bedrfniß meines Wesens Gte und Theilnahme zu finden, gereichte mir dieser Ausdruck zur großen Wohlthat. Es ist mir ein wehmthiges Schicksal daß ich durch meine Verhltniße gençthigt bin immer mehr aus mir heraus zu treten, da mein ganzes Gemth sich immer mehr sehnt mich einzuspinnen – wie alle leicht vorber schwindende Tagesgeschçpfe denen es die Natur gab auf bunten leichten Flgeln zu schweben, nach dem Lichte zu streben und schnell zu vergehen. Der Mann den Sie gtig frs Morgenblatt intereßirten, hat der Redaktion einen schzbaren und schnell benuzten Bericht geschickt und ungeduldig sieht sie seiner persçnlichen Ankunft, oder einer Fortsezung seiner Mittheilungen entgegen. Ich finde mich aber moralisch angeregt Ihnen, geehrte Frau, ber diese Wiener Correspondenz noch ein Wort zu sagen. Es sind, seid die Nachrichten unsers, durch Sie gewonnenen Correspondenten einliefen, zwei Mal correspondenz Artikel aus Wien aufgenommen, und doch sagte ich Ihnen, es fehle uns dort an einer Quelle. Diese Briefe aus Wien sind wo anders geschrieben, und dieses Handwerk: von verschiednen Orten aus Briefe zu datiren, widert meinem Rechtlichkeits Gefhl. Wenn ich a l l e i n Redaktion wr, nhm ich dergleichen nie auf, allein ich entscheide nicht allein; jezt hat die Redaktion auch sich selbst das Recht streng zu sein verwrkt, und das ist schade. Sie giebt // sich damit in die Hnde von Menschen die mit despotischer Eitelkeit und harten Egoismus das was sie Gut nennen, durchzusezen versuchen. Mir lhmt jeder Schatten von Unwahrheit den Muth, aus Stolz, aus Uberzeugung daß nur Wahrhaftigkeit dauern kann. Ich bitte Sie, geehrte Frau, sich diesen Umstand erklren zu laßen, warum mehrere Correspondenten ber Wien da sind. Ihre Anzeige von Sapho hat mir die wohlthtige Aussicht erçffnet etwas Vorzgliches zu erhalten, und noch sah ich sie nicht. Einer der Mitglieder der hießigen Theater Comißion versprach sie mir, so bald sie fr das hießige Theater ankm – noch muß sie nicht gefordert, nicht erlangt sein. Wie freu ich mich darauf! Ich lernte vor kurzen einen jungen dnischen Dichter kennen: von Ingemann, der uns eine von Levezow verfertigte Ubersezung seines Trauerspiels: Blanca hierließ (der Stof ist aus GilBlas; die Geschichte Blancas und Constantiens in Sicilien wo bei einem unseelichen Zusammentreffen bei Nacht, zween Brder sich Morden – ich denke Heinrich u Pedro?) Der junge Mann scheint es mit der Kunst redlich zu meinen, scheint um sie, nicht um den Theaterbeifall zu werben – Htten diese jungen Mnner einen kleinen Krais ernster Freunde die sie der Unsterblichkeit, nicht dem Journals Ruhm zufhren wollten, die nicht ehr ruhten als bis so eine Dichtung die, nach ihrem Gefhl m ç g l i c h s t e Vollkommenheit er-

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halten htte, so wrden sie von der Nachwelt verehrt werden. Wie es nun meist geht, werden sie eine Weile b e s c h r i e n, dann vergeßen, und der ihren Werth am tiefsten fhlt, bedauert am mehrsten die Unreife zu der sie sich verurtheilen, und schweigt schmerzlich, neben dem trgerischen Lob- // geschrei der Menge. Mçge 45 Grillparzer Freunde, strenge Freunde finden! mçge ich ihn neben die Bnde stellen die ich mir mhseelich zu kaufen gestatte, weil meine Enkel sie finden sollen. Wie freu ich mich auf ihn! Das ist eines meiner Feste: ein fortschreitender Geist! – von der Ahnfrau, zu Sapho – wer das thut, der kann weit schreiten. Leben Sie wohl theure Frau! man verspricht uns einen Roman von Ihnen – Sie 50 erregen die Erwartung vieler dankbarer Herzen – Sie lehrten stez Edles, Gutes, Sie ernteten stez Achtung und Liebe. Genießen Sie dieses Gefhls und nehmen Sie jene Gesinnungen auch an von Ihrer ergebensten Stuttgardt Therese Huber 5 Jul 1818. geb. Heyne

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 6. Juli 1818 Montag

Hier ist in Frulein Tarnows Brief was Sie allein zu beantworten vermçgen. Sie wißen daß wir nach dieses Frauenzimmers Abreise von Petersburg e i n m a l eine Sendung von einem Herrn von Helm – ducht mir? erhielten haben die sehr schwlstig und prolix war – aber nur das eine Mal, jezt fehlt es uns ganz. Ich 5 fragte Frulein Tarnow um Kunde wegen eines Correspondenten nachdem ich mit Ihnen ber das Bedrfniß gesprochen. Ich kann den Namen des Doktors nicht lesen, aber 20 Louis scheint mir sehr viel, denn es kann doch nur 12 Monatsberichte geben, und diese machen als Correspondenz doch nie 3 Bçgen? Doch das weiß ich nicht zu beurtheilen. 10 Haben Sie Schultheß ber Tyrol? ich wrde so am besten vermeiden schon Bekanntes zu nehmen aus Stettens Briefen. Alles was die neusten Maschinen betrift kann Schultes nicht haben – das ist neuer wie er. Aber, nicht wahr? Das ist eine H a n d s c h r i f t! Gedenken Sie den Riß von Pompiji stechen zu laßen? im Texte ist darauf 15 gedeutet, und wie ich Ihren Herrn Sohn darum fragte, mißverstand er mich und schickte mir das Original des Rißes. Sind Sie mit beigefgter Antwort an Deinhartsstein zufrieden? Ich habe die Mißionsberichte erhalten.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 10. Juli 1818 Freitag

Friederike Brun bittet um eine Abschrift aller ihrer Aufsze, oder die einzelnen Bltter in welchen sie stehen Æ…æ. Ich mßte Sie daher ersuchen in dem Buche

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welches Sie halten ber die Einsendungen der verschiednen Mitarbeiter, mir alle die Nummer aufzeichnen zu laßen in welchen sich Aufsze der Frau Friederike Brun befnden. Bitte um Sendung bestimmter »Morgenblatt«-Ausgaben an Poli- 5 zeidirektor von Stetten. Beilage: das Vorwort fr die Sammlung von Erzhlungen Æ…æ, welches noch fehlte, indem ich das Blatt einem Freund zur Gutachtung geschickt hatte. F. Brun: Die Aehrenleserinn. In: Morgenblatt, Nr. 197 (18. 8. 1815), S. 785; dies.: An ihrem Grabe. In: Morgenblatt, Nr. 216 (5. 9. 1817), S. 852; dies.: Ankndigung einer Reisebeschreibung von Grçnland; dies.: Aufenthalt in Oneglia. In: Morgenblatt, Nr. 265 (4. 11. 1816), S. 1058–1059; 266 (5. 11. 1816), S. 1062–1063; 267 (6. 11. 1816), S. 1066–1068; 268 (7. 11. 1816), S. 1070–1071; dies.: Beleuchtung der Peterskirche beym Peters- und Pauls-Feste. In: Morgenblatt, Nr. 226 (21. 9. 1807), S. 902–903; dies.: Bild Anna Germaines von Stael Necker; dies.: Ein Brief aus Rom zur Probe. In: Morgenblatt, Nr. 128 (28. 5. 1816), S. 509– 511; 129 (29. 5. 1816), S. 513–514; dies.: Das Einzigbleibende. In: Morgenblatt, Nr. 19 (23. 1. 1809), S. 73; dies.: Erscheinungen an der Tiber. In: Morgenblatt, Nr. 298 (13. 12. 1808), S. 1189; dies.: Etwas ber Thorwaldson, den Dnen, Bildhauer zu Rom. In: Morgenblatt, Nr. 191 (10. 8. 1812), S. 761–762; 192 (11. 8. 1812), S. 766–768; 193 (12. 8. 1812), S. 771–772; 197 (17. 8. 1812), S. 786–787; 198 (18. 8. 1812), S. 790–791; dies.: Gesprche der Liebe. In: Morgenblatt, Nr. 275 (17. 11. 1807), S. 1097–1098; 277 (19. 11. 1807), S. 1105–1106; dies.: J. v. Mllers Stimme aus dem Grabe. In: Morgenblatt, Nr. 181 (31. 7. 1809), S. 721; dies.: Nemesis. In: Morgenblatt, Nr. 312 (30. 12. 1814), S. 1245; dies.: Neuentdeckte Copie der Cena von Lionardi da Vinci. In: Morgenblatt, Nr. 226 (20. 9. 1811), S. 901–902; 227 (21. 9. 1811), S. 906–908; dies.: Reise von Florenz nach Rom. In: Morgenblatt, Nr. 40 (16. 2. 1809), S. 157; dies.: Die Schiffahrt oder die Geretteten. In: Morgenblatt, Nr. 109 (7. 5. 1807), S. 433–434; dies.: Szenen aus Neapel. In: Morgenblatt, Nr. 249 (16. 10. 1816), S. 993–994; 250 (17. 10. 1816), S. 998–999; 251 (18. 10. 1816), S. 1003–1004; dies.: Trost an Johannes v. Mllers Grabe fr seinen Freund C. V. v. Bonstetten. In: Morgenblatt, Nr. 220 (14. 9. 1809), S. 877–878; dies.: Ueber die Geschichtmahler; dies.: Die Villa Mcenas zu Tibur. In: Morgenblatt, Nr. 19 (23. 1. 1809), S. 73; Huber Werke, Bd. 3; ÆMarcus von Stetten:æ Reise ber Rosenhain durch das Salzburgische; Morgenblatt

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 11. Juli 1818 Sonnabend

Rathen Sie mir, werther Freund wie ich mich hierbei zu benehmen habe, als ehrsame Redaktion. Das Schlimmste wird die Herbeischaffung des Original des befraglichen Briefs sein. Ich erinnre mich des Namens durchaus nicht und in der Druckerei werden sie ihn nicht aufgehoben haben. Wird man diesem Herrn Karschin gar nicht antworten? Das kommt mir inhuman vor. – oder ihn anbieten 5 den Gegner aufzufordern das er sich nenne? Weisen Sie mich gtig meine Rolle an. Herr von Schilling ist ein kecker Gesell so theure Briefe zu senden; doch wird sich das Porto schon durch ihren Inhalt bezahlen, denn er ist wohl zu brauchen und er fordert ja kein Honnorar. 10

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Briefe 714 – 716

Mllners Fragment eines Trauerspiels werden wir dem nchst einrcken. Ich denke unvorzglich? Ich besuche heute Freunde in Ludwigsburg, da mich die Redaktion nicht braucht und bin morgen Abend wieder da. 15 Herzlich ergeben Th. H.

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An Fanny Tarnow in Lbeck Stuttgart 11. Juli 1818 Sonnabend

Stuttgardt, den 11. Julius 1818. ÆLckeæ Ihre lieben Zeilen drcken viel Gte und Niedergeschlagenheit aus. Fr die Erste habe ich nur meine innige Dankbarkeit, und den Wunsch, Ihnen Achtung und Freundschaft beweisen zu kçnnen. Ihrer Wehmuth die Befriedigung der Schriftstellereitelkeit durch Bewunderung Ihrer Geistesproducte entgegenzusetzen, wre eine kaltherzige, und deshalb unmoralische Trçstung. Ihnen wird die S a c h e gewhrt, denn wirklich haben Ihre Glaubensansichten den lebhaftesten Beifall erhalten. Was aber fr Ihr wundes Herz befriedigender seyn wird, ist der Dank, den Sie sich von guten Menschen erwarben, welche das Bedrfniß haben, aus der flachen Leere des Salons und dem dumpfen Dunstkreis des Haushalts einen Blick in geistigere Regionen zu thun. Frauen und Mnner haben mit Theilnahme nach der Verfasserin gefragt, und ich bin sehr beschmt gewesen, daß eingenommene Freunde m i r zutrauten, diese zu seyn. Der Lohn, den Sie dann erwarten, wenn Sie auf jenen drren Boden eitler Welt- und çden Hauslebens eine Blume des hçhern Nachdenkens pflanzen, schließt sich an jene Empfindung, die Gellert sang: Heil sey Dir! – eine so erhabene Frucht des Schriftstelleramts, daß ich, wo ich sie nur fern gereift zu sehen hoffen durfte, in tiefgerhrter Demuth verstummte. Ich bitte Sie! setzen Sie diese Glaubensansichten mit heitererm Herzen fort. – Ich sprach so eben von: çdem Hausleben und dumpfem Dunstkreis des Haushalts und muß mich da rechtfertigen, denn ich versndigte mich gegen m e i n e n heiligen Geist, wenn ich das als Aus- und Abspruch sagte. Mir war der Haushalt Paradiesesgarten, und sein Dunstkreis Lebensluft, und nicht, weil es ein pays de cocagne war, sondern weil ich vom Waschzober an den Schreibtisch ging und, wenn ich meine Kinder gefttert hatte und gewindelt, meines Mannes Geistesbeschftigung theilte, – kurz, weil ich die Prosa der Hausfrau mit der Poesie des Geistes durchdrang. Ich! das ist anmaßend. Nicht ich allein –. Wie Benvenuto sagt: »Hilf dir selber, so hilft dir Gott« – ich that es, und ein gtiges Schicksal half mir. Ich habe leider in vielen Romanchen viele S c h i c k s  l e r geschildert, aber die Darstellung eines solchen Hauswesens, wie es seyn kçnnte, wagte ich noch nicht; – malte ich, w a s i c h l o b t e, so wurde es zu einer romantischen Idylle – und es ist mir auch so heilig, daß ich es, wie keinen Umstand, der Huber betrifft, in einen Roman bringen mag. Das alles habe ich Ihnen, liebe

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unbekannte Freundin, nicht aus bloßer Sucht, von mir zu sprechen, gesagt, sondern um Ihnen die Schilderung so eines Menschenschicksals, wenn Sie es zu beobachten Gelegenheit hatten, wenn Sie es sich zu construiren sich berufen fhlen, anzuempfehlen. Unsre Hter Israels, Deutschlinge und frhreifen Weisen rufen jetzt immer zur Vatersitte zurck. Sie meinen, daß ihnen solche der Vter Roheit mit gestatten werde. Mçgen Sie rufen! – Aber nach einer glcklichern Huslichkeit mssen wir streben, damit die Museen-Guinguettes, die çffentlichen Zusammenknfte sparsamer werden. Gastfreiheit am runden Tisch bei Hausmannskost, Abendbesuche am frugalen Theetisch, eine Schale Milch in dem Mhlengarten, Gesprch, Discussion, Lecture, Stillschweigen der Weiber bei Erçrterungen der Mnner, Werben der Mnner um die Theilnahme der Weiber – das muß befçrdert werden. Der Begriff muß in allen bessern Stnden lebendig und unabnderlich werden, daß G e n u ß nur L o h n der Arbeit seyn k a n n: dann werden wir die hçhern Stnde bedauern, die k e i n e n Genuß haben, denn sie haben keine Arbeit – das mçchte ich gern, gern sagen und wahrlich, wie der alte St. Pierre, so oft wiederholen, daß es die Leser merken mßten. Sehen Sie aus einem nur etwas hnlichen Gesichtspuncte unsre Mittel zum Glck an, so schenken Sie einer dahin wirkenden Darstellung das Talent Ihres zarten und denkenden Gemths. ÆSchluß fehltæ

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 11. April und 12. Juli 1818

Geehrter Freund, Ich finde es nothwendig Ihnen noch einige Worte ber Schlichtegrolls Egyptischen Kram zu sagen. Die Akademische Rede enthlt sehr weniges Eignes (nur bekannte Sachen ber den Kulturgang der Egypter) die Hauptsache ist: der aus dem Griechischen bersezte Text der Inschrift welcher nebst den 3 Platten dazu 5 dienen soll durch Vergleichung die Bedeutung der Hierogliphenbilder auszumitteln. Der Redner wnscht zu diesem Zweck diese Platten u diesen Text in recht viele Hnde zu bringen, weil dieses Auffinden der Bedeutung, fortan J e d e r Scharfsinnige Versuchen kann, und darinn gelingen, wenn die freundliche Hore ihn beglckt. 10 Was sollen wir nun davon benuzen? Die Griechische Inschrift als solche, enthlt gar kein intereßantes Faktum, sondern Titel und // Verordnungen als wenn Memphis zwischen Regensburg und dem Frankfurter Bundestag mitten inne gestanden wr, so weitluftig und leer; allein als Inhalt der Hierogliphe ist sie hçchst anziehend so bald die Platte daneben liegt. 15 Nun frage ich: wrde es nicht am besten sein d i e P l a t t e n (oder die Hieroglyphen allein, also nur e i n e Platte) und diese Ubersezung der griechischen Auslegung mit einer g a n z kurzen Andeutung woher sie stammt, frs Litteratur

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Briefe 716 – 718

Blatt zu benuzen? oder: das was Schlichtegroll Historisches sagt a l l e i n auszuzie20 hen mit einer kurzen Inhalts Anzeige der Inschrift, fr das eigentliche Morgen-

blatt? Eines o d e r das Andre mßte es wohl sein, denn einmahl: Die Inschrift o h n e die Platte hat kein Intereße; anderseits Platte, Inschrift und Schlichtegrolls // historischer Zusaz wr wirklich Nachdruck (wobei natrlich die akademischen 25 Redecomplimente gar nicht gerechnet wrden.) Die e i n e Platte der Hieroglyphen mit der g a n z e n Inschrift um sie zu studieren, scheint mir das was unsern Lesern am mehrsten intereßiren wrde, und doch so wenig Nachdruckmßig als mçglich wr. – Auf alle Flle mßten Sie aber den Steindruck bald verschaffen um die Sache schnell zu befçrdern. Der Text wrde etwa 4 Spalt ausmachen. 30 Nmlich – ich hatte, wie ich gestern die Ehre hatte Sie zu sprechen, dem Gegenstande noch nicht nachgedacht, htte also nur unbestimmte Dinge sagen mßen. Ihre ergebenste Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart zwischen 11. April und 12. Juli 1818

Da hat Herr Geheim Hofrat ganz recht; es heißt aber wortlich also ich wnschte Herr Geheim Hofrat she es // selbst nach – mir bednkt: ingenieu et fort – da nun Nodier der Verfasser wegen seines bizzarren Wortgebrauchs bey den Franzosen bekannt ist wollte ich ihn das Wunderliche laßen – soll aber das verwischt 5 werden so streichen Sie die beyden Worte ganz da sie keinen Bezug auf das Folgende haben.

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An Johann Friedrich von Cotta in Dotternhausen Stuttgart 12. Juli 1818 Sonntag

Sontag Abend Es war mir eine sehr drckende Unannehmlichkeit daß meine armseelige Fahrt nach Ludwigsburg mit Ihrer Abreise in Collission kommend, mich verhinderte Sie noch zu sehen. Es sind solche Epochen in meinem Leben wo mir alles miß5 glckt, und gçlte es einen Strumpf anzufangen, so verzehle ich mich in den Maschen – da ists mir denn zu Muth wie Jemand der tief im Sande watet, und nur die Erinnerung daß ich schon oft solche Epochen berlebte, und endlich ja alles berlebt wird, erhalten mir Mut. Htte ich eignes Gefhrt gehabt so wr ich nicht fort gefahren; aber General Brand hatte uns seine Schise geschickt uns 10 abzuholen.

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Den Paesiello von Hirzel hatte ich schon lnger; die Notiz von Theremin mußte erst verdeutscht werden. Ich glaubte es auf diese Weise gut zu machen. Von Theremin wiesen Sie, liebster Freund, mir noch nie an etwas zurck zu senden. Ich werde Ihre Leute (cest  dire: Vos Messieurs) bitten Ihnen diesen Brief sogleich zu senden, damit Sie ber den Aufsaz von Mllner entscheiden. Wollen Sie ihn nicht behalten, so kçnnen Sie ihn ja unmittelbar zurcksenden. Ich fr mein Theil, wrde ihn aufnehmen, weil er als erklrte Satyre die Previlegien der Schellenkappe voraus hat, und wenn Sie heitere Aufsze wnschen, wir das Feld der Satyre nicht ausschließen mßen. Gegen das Ende greift aber Mllner durch die Anspielung auf Preßfreiheit freilich in die Tages Politik u deshalb getrau ich mir nicht fr mich zu handeln. Die Xenien verstehe ich nicht. Nur die mittelste welche auf Wests Ubersezung des Calderon: Das Leben ein // Traum, geht. Ich sehe aus den angebognen Zettel von Mllner, daß er das Rezept zum Morgenblatt geschrieben, welches Sie mir lezthin gtig mittheilten, und woraus ich gern lernte, denn mir liegt an der S a c h e, und am L e r n e n, nicht am ungestçrt glattfließenden Tagen und Thun. Ich nehme um der S a c h e und des L e r n e n s (der beßer machens, Vollkommner werdens) gern auch das Rauhe und Harte hin; aber ich glaube das Mllner von einem eignen Geiste regiert wird. Mir schrieb er lezthin: »Die Rezensionen in der Litteratur Beilage, shen alle aus als htten sie die Buchhndler bezahlt« – das kann er nur sagen wenn er sie nicht gelesen hat; denn einmal ist wenig Deutsches angezeigt und ein großer Theil meiner Anzeigen ist spottend und tadelnd und keine cour machend. Auch dchte ich Ihr Name und Theilnahme, sollten eine solche Bemerkung: es sei dafr bezahlt, entfernen. – Daß Ihr Blatt durch dergleichen Xenien pikanter wrde, glaube ich, aber ob es einen zuverlßigen Karakter damit annhm, kann ich nicht so sicher sagen. Wenn Sie Mllner seine Pfeile verschießen, mßen Sie auch andrer ihre annehmen, auch Einspruch, Widerspruch u dergleichen erwarten, ohne sich auf Erklrung einzulaßen; sonst wird Ihre Blatt ein Streitplaz von Angrif und Vertheidigung. Aber Ihre Ansicht wird mich leiten. Ich bewundre seinen Wiz und seine Kraft im Gedanken, also meiner Individualitet nach, nehm ichs gerne auf. Hier ist das Blatt worin Herr Karschin erwhnt wird. Der Ton dieses Detmolder Briefs ist anstndig, die Nachricht T h a t Sache und Publik; ich werde diesen Karschin wohl schreiben kçnnen: daß unser Correspondent eine Thatsache erzhlt, er also volle Freiheit htte sie zu Wieder // legen, wozu der Nahme des Einsenders nichts tht. Vielleicht hat man aber in Ihrer Handlung den Namen jenes Einsenders aufgeschrieben? Herrn Karschin nenne ich ihn gewiß nicht bis Sies mir auftragen; aber ich selbst mçgte es wißen. Ich wnschte man schickte mir mehr lustige Artikel. Ich suche sie wo ich kann – Ihre Wnsche sind mir sehr werth und ich hoffe fast daß ein Unbefangner mir zugestnde daß ich sie zu erfllen strebe. Sehen Sie nur, guter Herr v. Cotta, ob da nicht Heiterkeit u Diversitet ist. N 167? Dieses tableau von Frau v. Houdetots Heirath ist doch wohl eine wahre farce? Dann die deutsche Verfassung unter Friedrich III, Paessiello der manchen Musikmenschen intereßirt – die Blinden,

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55 eine ganz praktische Beobachtung die bei vielen Arbeiten vorkommt – Eßlair –

gewiß mein werther Freund, das sind doch verschiedne u heitre Dinge – und sehen Sie zurck! Der Ausnahmen sind wenige. Und wie gesagt – ich suche nach a m  s a n t e n Dingen, denn Lustiges schickt man uns wenig, auch mçgte es uns nicht weit fhren, denn das ist nicht unser deutscher Karakter, wenig Ausnahmen 60 ausgenommen. – Es ist eigen mit uns! Wenn wir in die Satyre hinber spielen, dann haben wir Lustigkeit. Von dieser Gattung ist doch wohl L a n g seine Hammelburger Reise eines der besten Produkte neurer Zeit? – ohne Satyre kommen wir in Herrn Friedrich Lauen seinen Ton. Frher hat Jean Paul im heitern Fach einige allerliebste Dinge geschrieben, wo er an Yoriksche Heiterkeit anstreifte. 65 Ich werde es so gut zu machen suchen wie mçglich. Mçge es Ihnen gut gehen! Sie kçnnens nie beßer haben als ich es Ihnen wnsche Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 13. Juli 1818 Montag

Bitte um sofortige Weiterleitung von Nr. 718 an Herrn Geheim Hofrat von Cotta.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Christian Moritz Engelhardt in Straßburg Stuttgart 14. Juli 1818 Dienstag

Ablehnung zweier Einsendungen: Von Frau v. Stael keine weiteren Auszge mehr, da die ganze Ubersezung ins Publikum kommt, und die Note ber das Kirchenwesen nicht, weil nichts an Politische Hndel erinnern sollte. ÆGeorg von Cotta (bers.):æ Franzçsische Literatur; ÆCh. M. Engelhardt (bers.):æ Bonapartes Ankunft; ÆTh. Huber (bers.):æ Einzelne Gedanken, Anekdoten und Karaktere aus Frau von Staels neuestem Werke; Germaine de Stae¨l: Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franÅoise (dt.: Betrachtungen ber die vornehmsten Begebenheiten der Franzçsischen Revolution. Bd. 1–3. Heidelberg 1818); Weiß (bers.): ÆAnekdote aus G. de Stae¨l: Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franÅoiseæ (nicht ermittelt); ders.: ÆNotiz ber das Kirchenwesenæ (nicht ermittelt)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart etwa 15. Juli 1818

Anfrage wegen Steindruck zu den Hieroglyphen von Rosette. Æanonym:æ Ueber die bey Rosette in Egypten gefundene dreyfache Inschrift (Steindruck). In:

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Kunst-Blatt Nr. 2 zum Morgenblatt, Nr. 28 (2. 2. 1819); ÆTh. Huber und Adolf Heinrich Friedrichæ von Schlichtegroll: Ueber die bey Rosette in Egypten gefundene dreyfache Inschrift; Morgenblatt

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An Friedrich Heinrich Bothe in Weinheim Stuttgart 16. Juli 1818 Donnerstag

Geehrter Herr, die Redaktion des Morgenblatts und ich sind in Unrecht gegen Sie, aber Haug am meisten. Die Redaktion hat Ihren geistlichen Liedern die Theilnahme gezollt die sie in einem hohen grade verdienen, aber aus zarter Achtung gegen den Gegenstand, fhlte sie Abneigung sie in ihr Blatt aufzunehmen. Der Ort schien ihr zu profan. Sie wagte es sie Herrn Bahnmeyer, Herausgeber der Cecilia zu senden, meinent daß sie unter seinen, sehr zahlreichen Publikum auch wrdige Leser finden mßten. Zum großen Befremden der Redaktion schickte sie Herr Bahnmeyer unter einen ziemlich kahlen Vorwande zurck. Haug hingegen, der den Samson behalten hatte um einen ihm angemeßnen Plaz zu finden, sagte der Redaktion nicht daß Sie diese Lieder zurck verlangten. Hier sind sie nun – allein einige, nicht geistlichem aber wohl geistigem, gefhlvollen Inhalts, erbittet die Redaktion frs Morgenblatt behalten zu drfen. Ich habe so eben Haug wegen den Samson beschickt und werde seine Antwort noch anzeigen. Beschmt sah die Redaktion daß sie gegen einem sehr geehrten Mann nachlßig gehandelt hatte. Erlauben Sie mir nun noch diesem Bekenntniß den Dank einer kleinen unbekannten Gemeine hinzuzufgen, die Sie an mir und meinen Tçchtern als Verdeutscher des Euripides haben. Es ist nicht Emphase wenn ich sage daß Sie damit auf unser Leben einwirkten, in mir oft die erhabne Ruhe des Alters, in meiner 20jhrigen, schwer geprften, von der Natur so liebevoll wie vom Glck hart behandelten, Tochter Luise, den festen Muth der Jugend, anfeuerten. Das ist ein Buch hoher, edler, krftiger Weisheit, das wir i m m e r lesen, denn es enthlt immer wieder einen Spruch der tief ins Leben ein greifend, neu scheint. Sie leben in einer schçnen Gegend und dieses Jahr seegnet uns Gott mit Genuß – mçgten wir seinen Seegen durch Entsagen, in den vorigen Jahren, erkannt, benuzt haben! Und Ihnen mçge das schçne Land in einer Lage blhen die Ihren Geist und Herzen angemeßen ist. Mit Verehrung Werther Herr Ihre Stuttgardt ergebene Dienerinn den 16 Jul 1818. Therese Huber geb. Heyne. Haug versichert mich so eben, Ihrer gerechte Forderung durch Rcksendung des Samsons entsprochen zu haben.

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Briefe 723 – 725

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 16. Juli 1818 Donnerstag

Rckfrage wegen Sendung fehlender Nummern des »Morgenblatts« (statt der ganzen Monatgnge) an Marcus von Stetten. Morgenblatt

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 16. Juli 1818 Donnerstag

Die Kopie scheint mir vollkomen treu, nur bitte ich beim Abdruck auf die moglichste Schrfe zu sehen. Th. H.

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An Johann Gotthard Reinhold in Rom Stuttgart 16. Juli 1818 Donnerstag

Stuttgardt 16. 7. 18 Es ist so etwas aigre doux in Ihren Brief vom 4ten July das mir nicht wohl thut. Sie halten davon ich haße was ich aburtheile, es inkomodire mich was ich nicht leiden kann. Unsers Kronprinzen Franzosen Haß mache daß ich dem Kronprinzen feind sein mße. Davon habe ich keinen Begrif. Uber diesen Gegenstand werde ich nicht mehr mit ihm sprechen, weil jeder der da haßt, keines Gesprchs mehr fhig ist. So werde ich nicht mehr mit dem von Nachteulen sprechen der die Nachteulen h a ß t. Wohlfallen und Mißfallen sind fr mich gar nicht so wichtige Sachen. Ich habe beides an ein und demselben Menschen, verberg es mir nicht und auch andern nicht. Meine Persçnlichkeit ist ja kein Masstab. Ich kannte von Kerners Familie niemand, denn sein Bruder der hießige wirkliche Geheimrath, ein hier sehr geschzter Geschftsmann, lebt ganz nach hießiger alt Stuttgardter Art und mein Bekanntschaftskrais berhrt keinen von ihnen. Vor acht Tagen schrieb mir die kleine Freundinn ein Briefchen und kam dann auf meine Bitte sogleich zu mir. Sie sagte mir: sie habe ihrem Manne auf dem Todbette versprochen seine Kinder in Wrttemberg zu erziehen. Ich: ist, das Versprechen zu halten, fr Sie eine Gewißenssache? – Sie: Das ists – Ich: Nun! Dann ists bestimmt Sie bleiben hier und wir suchen Ihr Hiersein so angenehm wie mçglich zu machen. Nun sprach ich weiter mit ihr und erfuhr daß sie mit Schwager und Schwgerinn sehr gespannt sei, und nahm wahr daß diese Frau mit ihrer Individualitet, wenn sie hier aufhçrt als Besuch angesehn zu werden, sehr schweren Stand haben wird. Allein hier hat sie m i c h, hat Mittel fr ihrer

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Kinder Erziehung. Ich rieth ihr also h i e r h e r zu ziehen, nicht nach Heilbronn, nicht in Ludwigsburg. 2ter Besuch. (ich erfuhr indeß von Frau v. Hartmann daß sie vor 13 Jahren 5 Monate hiergewesen, und war sehr befremdet daß die Freundinn mir das nicht gesagt) Ich erwhnte dieses ihres ersten Besuchs und im Verfolg des Gesprchs sagte sie mir: Daher km ihre Spannung mit dem Schwager, dieser sei damals seiner jezigen Frau Cicisbeo gewesen, sie habe ihm ber die 12 Jahr ltere Geliebte verspott u. s. w. Was die kleine Hexe nicht sagte, errieth ich; daß sie damals den Schwager captivirt hatte. Das waren nun ble aspecten zum beisammen Leben mit diesen Verwandten. Wir gingen den ganzen Nachmittag herum Logis suchen, tranken dann Thee zusammen und ich verabredete mit ihr: sie solle der Schwgerinn Rath fragen um Haushalts Kleinigkeiten, damit sie in wichtigern Sachen freie Hand behalte; ich wolle, so bald ich den Augenblick finde, der Schwgerinn einen Besuch machen, und ihr damit die Jalousie benehmen mit der sie mich ansah, wie es deutlich ward. Den Samstag und Sontag mußte ich nach Ludwigsburg. Dort war ich bei einer genauen Bekannten von der Obersten Bardruff der Schwgerinn Tochter, da erfuhr ich daß die kleine Freundinn die Verwande, noch ehe sie mich aufgesucht, mit der Art gtiger Außerung ber mich aufgebracht hatte, welche unbedachte Leute ußern um sich von fatalen unabhngig zu zeigen. Alles was ich weiter hçrte zeigte mir wie nçthig die kleine Freundinn einen gesellschaftlichen Stzpunkt, Liebe, Bemhen sie zu umgeben, edles Anerkennen, habe. Das wird sie f  r s E r s t e lange nur bei u n s finden, in dieser Gegend, und nçthiger wie je fand ich daß sie in Stuttgart lebe, wo sie doch wenigstens uns habe. Montag frh, wo sie schon wieder abreisen wollte (denn sie fhlte sich sehr mal  laise bei den Verwandten) kam sie gegen meine Hoffnung noch einmal zu mir, und erfreute mich sehr, auch darinn daß sie sich mit der Schwgerinn auf einen beßern Fuß gesezt hatte, und nun viel zufriedner mit ihr war. Mittag reiste sie nach den Steinbeis zurck Ich machte meinen Besuch bei der Schwgerinn und fand nur den Mann, gestern kam die Geheimrthinn zu mir. Ich habe ihr eine mtterliche Vorsorge fr die Kleine vorausgesezt, habe ihren sehr vernnftigen Ansichten ber viele Punkte beistimmen mßen, habe ihr die andern aus den Hnden gespielt. Nun suchen wir der Kleinen ein Logis, kaufen ihr Hausgerth, Betten u. s. w. und in 5–6 Wochen zieht sie her. So weit sind die Angelegenheiten. Nun die Beobachtungen. Das ganze Versprechen auf dem Todbett, das hierher ziehen, ist ein thçriger Schritt; allein da sie ihn fr eine Gewißenssache hlt, darf ich ihn nicht widersprechen. Der hiesige Aufenthalt wird brigens der armen kleinen // Frau nicht schwerer werden wie jeder andre außer Hamburg. Sie scheint einer Umgebung gewohnt wo ihr Beifall ward, wo sie zum Theil Nachsicht u Vorzug genoß, das scheint mir ihre satyrische – vielmehr : spottende Lustigkeit zu beweisen; sie muß nicht nçthig gehabt haben streng zu rechnen, ist nordischen Luxus gewçhnt, machte daher zu ihrer hiesigen Einrichtung Plne bei der die Summe ber welche sie disponiren kann dreifach nçthig wr. Ihre liebenswrdige Laune wird mißverstanden werden in den Zirkel ihrer Verwanden welche alle Schwerflligkeit ihrer Landsleute haben, wenn sie nicht das Talent hat sich zu ihnen stimmen zu kçnnen. Was mir am mehrsten

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Sorge um sie erweckt ist ihre Kinderzucht. Ich sah diese Kinder wenig; der Knabe ist schçn, die jngste Tochter sieht sehr von Wachsen entstellt aus, die arme lteste ist ganz verwachsen – O Gott so herzzerreißend! – Diese muß im 14–15 Jahre sein, denn sie war ein Jahr alt wie die Kleine vor 13 Jahren hier war; sie giebt sie vor 12 Jahr alt aus, weil sie dadurch, wie sie sagt, verbergen will, daß das Kind so weit zurck sei. Das ist eine ngstliche Masregel. Ich sah die Kinder nur einige Momente, diese aber und kleine Außerungen von ihr, bewiesen mir daß diese Kinder erzogen werden als lgen sie dem Glcke im Schoos, ohne Entsagung, ohne Zucht und Bescheidenheit. Daß sie sehr weit zurck sind in allen Unterricht klagte sie mir. Aus diesem allen ersehe ich nun wie ich diese liebe Seele mit Liebe und Theilnahme und mtterlicher Vorsorge auf und annehmen muß, und das Verspreche ich Ihnen treulich. Es ist sehr schwer so wie es dieser Frau bevorsteht, sich in ganz neue Verhltniße zu werfen; allein, da eine Mutter ihre ganze Zukunft von ihren Kindern erwartet, so ists ja vielleicht gut, daß sie hier in eine Lage versezt wird wo sie einfacher, ernster, zweckmßiger mit diesen umzugehen gezwungen sein wird. Es ist ein gewagter Schritt da fort zu ziehen wo man eingebrgert ist, wo man allein Gewohnheiten hat, Bekannte, Freundeskrais, Verwandte, wo man sein Vermçgen hat, um in einem ganz fremden Ort, unter Menschen die noch dazu gegen uns eingenommen sind (denn es ist in der ganzen KernerFamilie ein Vorurtheil gegen sie) – um sich da nieder zu laßen. Allein nun sie dort alle Bande auflçßte, diese lange Reise machte, nun sie, vor allen, sich im Gewißen verbunden glaubt hier zu leben, mßen wir alles Mçgliche thun, um es ihr heilsam und dadurch leicht zu machen. Ich verspreche Ihnen Treue und Theilnahme in allen Fllen. Der Knabe wird hier sogleich ins Gymnasium gehen – freilich wird das bei seiner Meisterlosigkeit anfangs hapern – aber ich will unsrer Kleinen die Theilnahme der Lehrer gewinnen, damit sie in der Sorgfalt geduld tragen und streng verfahren, nicht abstehen wenns lange nicht hilft. Die Tçchter finden grade das neue Institut welches die Kçniginn grndet, erçffnet – der neue Besen kehrt gewiß gut. Es ist sonderbar Reinhold, daß ich die Verbindung von Geisteskultur und Gesellschaftlicher Bildung mit praktischer Thtigkeit, huslicher Fhigkeit so wenig und so selten finde. Eine gewiße Innigkeit im Auffaßen aller Menschenschicksale, ein Theilnehmen am Fremdesten, weil er Mensch ist, nicht nur an dem Freund; eine Liebe zur Arbeit weil sie den Geist sammelt, eine Ehrfurcht fr den Hausstand in jedem Detail, weil er den Wohlstand grndet und Liebeswirken ist – denn das Selbst erziehen und Andre erziehen durchs Leben selbst – nichts gering halten – die Hand voll Kirschen in Ubermaß gegeßen ist Schlemmerei wie der Schampagner Rausch, das Stck Braten daß ich den Knaben nicht versage, lehrt ihn sich einst den Gang in ein schlechtes Haus nicht versagen kçnnen – E r n s t der Ansichten, Theilnahme ohne persçnliches Wohlgefallen, Urtheil ohne persçnliche Neigung, Tadel ohne Abneigung – Kurz Leben fr Andre und fr das beßer werden, und sich darinn innig verstehen – das finde ich so wenig – Wenig! Jeder Augenblick wird so schlaff dem Genuß, der schçnen Empfindung gegeben und // die Liebe ist auf die beschrnkt mit den wir durch Freude oder Leid, duÆrch

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die Emæpfindung, zusammen kamen oder gehçren. – Mensch gegen Mensch, haben wir kein Band. Wenn ich mich fr eine Freundinn verwende und sie dankt mir – ich mußte ihr eigentlich sagen: danke nicht. Ich tht das dem Unbekanntesten, dem Feind. Daß ich dich liebe ist ein andres Kapitel. Aber auch so wie die Sachen jezt getrieben werden ist mir jedes Schicksal wichtig, werth – nur muß nicht von mir verlangt werden daß ich mich apitoyire – das kann ich selten. Ich suche den Grund v o n, oder die Waffe g e g e n das Ubel. Also unsre Kleine findet uns immer bereit. Sie suchen viel mehr hinter Theorryt als dahinter ist. Da ist gar nichts Geheimes. Das kranke Kind faßelt; aber die Umstnde machen die Beziehung wichtig. Die Kirchenzerimonie sehen wir alle Jahre ein paar Mal. Da ist nichts geheimsnißvolles. In dieser Kirche liegt das Ergreifende so nahe, das idealisirende ist so leicht, und der Priester muß sich ber die Menschheit schwingen wenn er nicht unter sie sinken will. Wir mßen die Ehe der untern Geistlichkeit erlauben, aber ihr muß die Meße verboten sein. Nirgend fordert die alte Kirche tgliche Meße. Das misa est vertrgt sich nicht mit dem Ehestand. Ich gestehe Ihnen daß mir die lutherischen Pastçre recht fatal sind. – Welch einen sonderbaren Begrif haben Sie von meinen Fhigkeiten! ich sollte ein Werk wie die Stael schreiben? freilich mçgte ich n i c h t mehr schreiben, aber einzig um Strmpfe zu stricken und Enkel zu pflegen, zu lesen, Kranken zu warten, Blumen wachsen sehen und mein Leben zu schreiben. Ich bin keines raisonnirenden Buches fhig. Meine Beschfftigung drckt mich nicht so sehr. Dichte ich meine Kleinen Geschichten, so steht der Stoff fest in mir und die Stçhrung verhindert mich nur Phisisch. Ich bin nie so gedrngt worden wie Sie sich denken – nur einmahl 1796 – wie das Commentar zu den Kalender Kupfern gemacht werden sollte. Da starb uns ein Kind. Huber konnte nicht arbeiten – konnte nicht! – Da that ichs – sezte mich neben Sophiens Leiche und machte das Comentar. Die kleine Todte war mit Reseda und poisfleurs bedeckt – seit dem mahlt mir d e r Duft stez ihr little morsel of clay – Man ertrgt doch viel im Leben. – Aim thut so sehr gut. Arbeitet mit ununterbrochner Ausdauer, und verarbeitet mit Geist und Leben. Therese wird die 3 Jahre aushalten wie die 7 vergangnen. Ich gewçhnte meine Kinder frh ihre Blumen von Dornen zu pflcken, zu genießen, zu leisten, weil dann das Tragen leicht ist. Ich schickte Ihnen durch einen Kurrier einige Dinge – nun versuch ich ber Zrich andere. Sie erhielten eine Reise nach Hammelburg – das ist eine bayersche Satyre die man sich in Mnchen auf den Kafeehusern vorliest und ber die selbst die lachen, welche sie trift. Der Verfaßer ist ein angesehner Statsmann, der den Dienst quittirte; Geheimrath von Lang. Ich kannte nur Kstner so wizig wie ihm. Lichtenberg ist gesuchter. Nun kommt der Grtler und Petrak. auch die Note der Kosten. Die hollndische Reise legte Ich Ihnen zu Fßen – ÆLckeægen ihr doch ÆLckeæ Ach die Feigen! Die Wrme! Der Himmel! unsrer ist aber auch herrlich! Unser Obst, unsre Felder sind herrlich. Mad. Schoppenhauer ist hier. Fernows Freundinn, die ber England, Frankreich u die Rheinlande schrieb – eine sehr gebildete Frau, und eine sehr gute, glaube ich. Da h ç f e l t Mathison gewaltig. Er hofft

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Ehrenerwhnung in ihrer nchsten Reisebeschreibung. Sie geht in die Schweiz. Sie hat als cavaliere servente einem Herrn von Gerstenberg mit sich (u ihre Tochter, eine g a n z gebildete Frulein, die Luisen recht gefllt) auch Autor u Dichter. Unter solchen Leuten finde ich mich recht dumm. Ich bin ein bischen wie die 160 Therese in Meisters Lehrjahren. Grßen Sie Ihre lieben Frauen. Disputiren Sie nicht mit mir. Ich gebe Ihnen gern in allen Recht. Mir liegt an keiner Sache viel außer mir, und in mir kann sie ja andre nicht stçren. Sie haben ganz recht wenn Sie Cottas so beurtheilen wie sie thun. Ich halte viel von Beurtheilen. Verurtheilen ist ja ganz was Anderes. 165 Leben Sie wohl! Bleiben Sie mir gut. // Die Verfassung freut in Bayern weil man doch nun eine Norm hat von da aus man fortschreiten kann – Aber in u n s r e r Gegend (Donau) bewegt sich nichts zur ÆLckeæ nur der Entschluß k e i n e n Adligen zu whlen, der steht so dumm duselig fest in den Kçpfen. – Ob in alt Bayern mehr Regsamkeit ist, weiß ich noch nicht. 170 DieseÆsæ deutsche Volk hat keinen eignen Trieb – es gb gern die Enden des Leitseils wieder hin. Da kommts denn endlich das unreife Kçpfe, Fremde und Intriganten es aufregen, irre leiten, Schaden stiften. Ist denn das bei Ihnen so wichtig ob man Sie Baron oder Chevalier nennt? Das irrt mich sehr wenig. Man nennt mich oft: Frau Profeßorinn. Wenn Sie meine Briefe nur erhalten, so ist das 175 Andre ja neben Sache; lezthin nennte ich eine Stunde lang einen Menschen Harprecht der Hochsttter heißt, und den Kerner General, der Geheimrath ist – je les ai coiff malgr cela. Ich faße solche Umstnde nicht. Verzeihen Sie den Irrthum! Ich will immer gern die Observanzen bercksichtigen, anerkenne sie, aber wo es fehlt – fließt nichts, meiner Erachtens leichter ins Meer der Vergeßen180 heit wie das. ÆS. 4, linker Rand:æ ÆLckeæ von Bayern ÆLckeæ dergestalt in seinem ÆLckeæ, daß ein Gercht die Absicht ausspricht die Dynastie auf Eugens Kinder zu bertragen. Eugen ist ganz populair.

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An Georg von Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 11. und 17. Juli 1818

Wollen Sie die Gte haben Ihrem lieben Vater auch diese Mllnerische Beilage zu senden? Ich lege das kleine gedruckte Blatt bei daß er mit d i e s e m Briefe schickt und das grçßere was er frher schickte und dem zufolge in einem der lezten Morgenblatts Nummern die mit Bleistift unterstrichnen Zeilen als irrig ausge5 laßen angezeigt wurden. Ihr Herr Vater hatte diese Correkturen mit eigner Hand hinein geschrieben, da ich die Nothwendigkeit sie zu machen, nicht eingesehen hatte. In diesen Mllnerischen Brief ist noch eine Stelle welche mich betrift und die Ihr guter Vater, der zu fein fhlt um nicht den Schmerz einer vereinzelten Frau

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wenn ein rauher Mensch sie verlezt mitzufhlen – die Ihr guter Vater beantworten wird weil sie einen leicht aufzuklrenden Umstand betrift – Ich habe mich in einigen Zeilen in denen ich Mllners sehr unfeine Beschuldigung: an die F r a u Re d a k t ç r i n n, »seinen Aufsaz bis z u m U n s i n n entstellt zu haben« sehr kurz sagte: ich sei nicht a l l e i n entscheident bei der Redaktion, jene Stelle habe eigenhndig Herr Geheim Hofrat von Cotta verndert, in diesen Zeilen habe ich mich, unwillkhrlich wie in einer Schneiderrechnung und andern steifen Papieren – wie es sich ausweist – Therese von Huber unterschrieben. Diese Unterschrift brauch ich nie in geistigen Verkehr. Meines Kçnig Regierung nennt mich in ihren Rescripten Wittwe von Huber und mein Mann war das was unsre Regierung »Siegelfhig« heißt. Das heißt: ich habe persçnlichen Adel der aber meinem Sohn nicht zufllt. Das gesellschaftliche // Verhltniß thut hier gar nichts zur Sache, in diesem heißen in Bayern und inner Oesterreich alle Gentlewomen v o n – das sind Miseren, allein wenn Herr Mllner so beleidigend dieses v o n relevirt muß er unterrichtet werden. Seine Einsendung kann ohne Bedenken gedruckt werden; ob sie gleich, so wie alles was er schreibt, angreifend ist. Sehen Sie, mein junger Freund, das sind die bittern Frchte verkehrter Verhltniße. Htte ich nimmer meinen Strickstrumpf und meine Kunkel bei Seite gelegt, so wrde kein Mllner meinen Frieden stçren – Nun! sehr tief stçrt er ihn nicht – daß er zwischen Ihren Vater und mir Stçhrung machen kçnnte wr der einzige wirkliche E r n s t in der Sache. Wie weit reicht das Kirschen eßen aus? Guten Abend, mein guter Herr. Th. Huber.

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An Johann Friedrich von Cotta in Dotternhausen Stuttgart 18. Juli 1818 Sonnabend

Stuttg. 18.7.18. Ich halte Sie, geehrter Freund, ber falsche Beurtheilung Ihres Karakter so erhaben, daß ich Ihnen Langs Brief nicht vorenthalten mag, weil er Sie so grçblich mißversteht in einer Stelle. Sagen Sie mir ber die angestrichne, ob ich Lang schreiben soll: er mçge uns selbst etwas aufsezen, aber als thu ers in m e i n e r 5 Seele und mir Freiheit geben es zu ndern wie ich will? Sie sehen der Mann ist sehr geschmeichelt daß ich seine Satyre nach Rom schickte. Hier ist eine Kleinigkeit die ich vor einiger Zeit als Gesellschaftlichen Scherz machte. Taugt sie Ihnen j e z t einmal ins Morgenblatt genommen zu werden? allein Sie geniren sich gar nicht weil es von mir ist. Das wißen Sie. 10 Der Geographische Artikel aus Bibliothque Universelle war schon von Usteri eingegangen, nur ursprnglich aus dem Englischen genommen und wird jezt benuzt. Mllner »Die Bhne und der Staat« wird heut // gebraucht. Ich danke

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Ihnen daß Sie mir bestimmte Weisung darber gaben. Ich ließ mir von der 15 Schoppenhauer viel von ihm erzhlen; er kommt oft nach Weimar. Er soll bis

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zur Comçdie arrogant sein wo man ihm Raum lßt; allein sich in seine Schranken zurck ziehen, wenn man nicht viel aus ihm macht. Mad. Schoppenhauer erzhlte: sie habe einmal einen Gesellschaftstag gehabt. Am andern Morgen sei Mllner gekommen, und auf ihre Frage: warum er nicht gestern ihren Gesellschaftstag besucht? habe er geantwortet: er sei nicht aufgelegt gewesen zu vielen Gesprch »unser einer wird denn ein bischen belegert – ein Jeder will einen dann sehen« … Die Schopenhauer antwortete ihm ganz sanft: Da htte er nichts zu frchten gehabt – sie, Weimaraner, wren durch Gçthe und Schiller und dergleichen an große Mnner gewçhnt, und wßten sich ziemlich diskret zu benehmen. Schade um den Mann daß Eitelkeit und Karakter Hrte sein schçnes Dichtergenie trben. Frau v. Schoppenhauer ist eine sehr angenehme Frau. // Sie hat von der Hartmannschen Familie, weil sie an Reinbeck empfolen war, sehr viel Hçflichkeit genoßen, aber auch niemand wie sie und wieder sie, gesehen. Endlich regrettirte sie so wenig Menschen hier kennen gelernt zu haben; nahm aber einen sehr angenehmen Eindruck mit sich fort. Hartmanns beziehen auf einige Wochen das Haus in Kannstadt wo Wangenheims wohnten. Ich habe den guten Hartmann seit vielen, vielen Jahren nicht so froh gesehen als er in den 3 Tagen war wo ich ihn bei Gelegenheit der Schoppenhauern antraf. Sollte ihm denn etwas vorzglich gutes begegnet sein? Mir wars wehmtig ihn einmal wieder mittheilend zu sehen wie zu Hubers Zeiten. Ihres Herrn Sohnes Wiedersehen hatte die Schopenhauer sehr gefreut. Er muß ihr einen sehr angenehmen Eindruck gemacht haben. Sie bedauerte hier so beschftigt gewesen zu sein, daß sie ihn nicht noch einmal hatte aufsuchen laßen kçnnen. Gestern Abend gingen sie fort – die Glcklichen! Die gehen in die Schweiz! Genießen Sie Ihre Bade Zeit mit heitern Sinn! Ihre herzlich ergebne Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Herrn Karschin in Krefeld Stuttgart 18. Juli 1818 Sonnabend

Wir kçnnen auf Dero Schreiben vom 5 Julius nur wiederholen was wir die Ehre hatten in unsern Vorigen zu bemerken: Wenn uns çffentlich geschehne Thatsachen geschrieben werden so glauben wir den Schreiber verschweigen zu mßen, indem es dem den sie betreffen frei steht sie zu widerlegen. Bemerken Sie, wohl5 geborener Herr, daß die Widerlegung allein Ihr Zweck und Ihr Vortheil sein kann, diese gewinnt Ihnen das Publikum, und Ihr Anschuldiger versinkt in Vergeßenheit; greifen Sie diesen Anschuldiger persçnlich an, so muß er persçnlich ant-

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worten, und dann bildet sich nothwendig eine Parthei gegen Sie, wie Sie eine fr sich haben mßen. Wahrlich, werther Herr, wir nehmen hier Theil an Ihrer Sache, keineswegs an jenem Correspondenten, wenn wir es auch fr erlaubt hielten einen 10 Correspondenten zu nennen, wrden wir Sie bitten nicht dem Weg des persçnlichen Angrifs zu gehen, sondern den edleren Thatsachliger Widerlegung. Mit Anerkennung Ihres Rechts und Achtung gegen Kunst und Knstler werden wir diese in unser Blatt aufnehmen. // Karschin um baldige Besorgung bittet Th H.

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 18. Juli 1818 Sonnabend

Empfehlungsschreiben fr Johanna Schopenhauer, die ihn in Zrich besuchen mçchte und der sie vielleicht ein Pckchen fr Johann Gotthard Reinhold zur Weiterversendung durch Usteri mitgibt: ich kann hier nichts auf graden Wege senden, denn nicht einmal das Morgenblatt kçnnen sich die Leute in Rom verschaffen weil der nchste Weg fr Post Pakete von hier  b e r N i z z a i s t!!! Æ…æ Reinhold 5 klagt bitterlich ber die Unmçglichkeit eines litterarischen Verkehr. J. Schopenhauer: Ausflucht an den Rhein; dies.: Erinnerungen von einer Reise; Morgenblatt

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 21. Juli 1818 Dienstag

Wrden mir Ew. Wohlgeboren nicht das jenige Stck der Polizei Fama zum Durchsehen verleihen kçnnen, in dem Mombreuils Prozeß ist? Ich habe einige Bcher an Herrn Statsrath Usteri zu senden, schicken Sie bald ein Paket an ihn ab? wrde solches sehr lange unterwegs sein? Drfte ich die besagten Bcher mit hinein legen? 5 ergebenst Th. v. H.

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An Elisabeth und Heinrich von Struve in Baden Stuttgart 21. Juli 1818 Dienstag

Zur Nachricht von ihrem und ihrer Familie Aufenthalt in Baden; beschwçrenddringliche Bitte, sie und alte Freunde und Verwandte in Stuttgart zu besuchen. O mein Gott! 14 Jahr sah ich Lisette nicht!

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 21. Juli 1818 Dienstag

Ich scheue mich fast wieder einen Fremden zu senden – doch das ist Reinbeck, Hartmanns Schwiegersohn und seine Frau die Kindheits Gespielinn und noch jezt, zugethane Freundinn meiner Luise. Reinbeck hat als Gatte und Verwander, als Lehrer besonders, ein großes Verdienst und ich habe lezthin ein auffallendes Beispiel gehabt was ein Menschen so viel mehr in sich entwickeln kçnnte wenn er treue Freunde zu Seite htte. Dieser Mann den man grenzenloser Eitelkeit beschuldigt, hat auf meine freundliche Erinnerung hin, eine Fehde gegen Kozebue aufgegeben, der ihn sehr roh angrif. Htte man doch mehr freundliche Offenheit in der Welt. – So schenken Sie den guten Menschen eine halbe Stunde. Gestern erhielt ich zu meiner großen Freude die herrliche Darstellung des Drance Unglcks. Das ist furchtbar! – ich fange sie heute an. Wenn Sie einzelne Zge der Nachwirkung von Frau v. Krdner erfahren – theilen Sie sie mit! – ich hçre von den tollsten Bekehrungen unter Weltleuten – Gerstenberg hat uns wieder einige solche Beyspiele erzhlt. Nur çffentliche Darstellung ohne Galle u Schimpf kann da aufmerksam machen daß die a r m e n S  n d e r zu erst zu der Fahne schwçren. Ich konnte Schoppenhauer die Bcher an Reinhold nicht mitgeben. Hier sind sie nun – senden Sie solche auf dem besten Weg. Die Badensche Schrift z u e r s t so schnell mçglich. Dann den Petrarch – die Zeitgenoßen zulezt. Ich dachte Reinhold damit i m Au s l a n d e Freude zu machen, aber er hat eine sonderbare Beschrnkung in den Gegenstnden seines Intereßes. // – Da mag er so einen Petrarch – und liest und bersezt an ihm herunter! – an dem strbe ich in 3 Tagen. Reinhold schreibt mir, wie viel Freude es ihm gemacht htte mit Ihnen in Verkehr zu kommen. Sie dienen ihm wesentlich wenn Sie die Grtlerische Charteke bald senden. Haben Sie den 2ten Theil der Hammelburger Reise gelesen? in Mnchen liest man sichs auf Museen u Kafehußern und lacht sich halb todt. Lang schreibt mir daß er 6000 Exemplare eigner Auflage verkaufte und 2 Nachdrcke. Der 3te Theil ist ganz der Konstitution gewidmet die er als S t a b r l (der bayrsche Jokrisse.) durchhechelelt Leben Sie wohl, theurer Freund! Th. Huber. St. den 21.7.18

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An Johann Friedrich von Cotta in Baden Stuttgart 23. Juli 1818 Donnerstag

Sehen Sie hier, mein sehr geehrter Freund, daß ich denn doch noch ein mal Ihre Aufmerksamkeit mir zu Gunsten, auf Mllner wenden muß. – So ein Brief muß einer vereinzelten Frau weh thun die mit so einfacher und lebhafter Anerkennung

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von dem poetischen Werth eines Menschen nur freundlich und um unsers Blattes willen – gefllig zu sein suchte. Ich hoffe Sie senden diesen Brief – meine Antwort, 5 nmlich – ab und bezeugen diesem Mann daß er mir in jeder Rcksicht Unrecht that. Ich nderte jene Stelle nicht, htte es aber sehr leicht thun kçnnen wenn es nicht M  l l n e r s Einsendung gewesen wr, den ich schon frchtete – denn ich htte diesen Aufsaz nie fr wichtig gehalten. Ich bitte Sie – da ich meinen angebohrnen Schuz verloren habe, stehen Sie in dieser Sache als Freund bei mir. Mir 10 sind solche Angriffe fremd – freilich muß mich mein Geschft dem aussezen, allein weil Sie auch als Mensch fr mich fhlen, hoffe ich daß Sie einsehen wie beruhigend es fr mich ist wenn Sie mich hier, vor Mllner vertreten. Sehen Sie hier einen Brief von Bçtticher. Der sagt krause Dinge! – Seine Rede zu Werners Gedchtnißfeier macht mich ein bischen bang. Wo thun wir die hin? 15 St. 23. 7. 18. Von Herzen ergeben Th. H.

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An Johann Friedrich von Cotta in Baden Stuttgart 23. Juli 1818 Donnerstag

St. 23.7.18. O Sie guter Herzen Freund, da ist nun auch an gar keine Leidenschaftlichkeit zu denken, weder gegen Mllner noch sonst wem und was. Ich sehe die Sache an, beurtheile sie, und die Menschen, und dann ist alles eben und gleich wie ein stiller See in meinem Gemth. Mllners Rath ist mir Willkommen und ich ordne kein Morgenblatt ohne ihn zu bedenken, und Was Sie mir alles in Ihrem lieben Blatt von heute sagen nehme ich mir alles at notam wie meiner Mutter Kammerjungfer sagte. Scharf bin ich, und kenne meine Leute, aber empfindlich bin ich nicht. Empfindliche Leute haben Rancne, die habe ich nicht. Mein Ausdruck Re z e p t, ist ein Spott wie ich ihn gutmthig ber Freund und Feind mache. Den Paisiello hat Ihr guter Sohn bersezt ohne daß ich es wußte daß er in Therenins vielen Dingen war. So etwas kann wohl einmahl geschehen. Da ich die Materialien alle Woche 3–4 Mahl durchgehe, alle Morgen ehe Reichle kommt die Gegenstnde auslese, dann mit ihm den Plaz berechne – so ist das wohl beßer wie ein Verzeichniß das mir den Inhalt nicht so deutlich zurckruft, wie der Aufsaz den ich berlaufe. So gewiß ich mich nun keiner Leidenschaftlichkeit schuldig weiß, so gut ist es wenn Freunde sich erinnern und mahnen, und das hat Ihre alte Freundinn nçthig wie jeder schwache Mensch, daher ist mir alles lieb was Sie sagen. Lieber Freund, htte ich die kleinliche Empfindlichkeit die Sie meinen, so verdrngte ich ja den borstigen Mllner, und Sie sehen ja wie ich ihn so willig // befçrdre. – Aber sicherlich! Das Altwerden hilft doch bei mir. Sonst – so vor 15–20 Jahren, htte mich so ein Brief betrbt in den man mir gesagt ich sei empfindlich u. s. w. jezt macht es eine freudige Empfindung in mir von herzlichen Eifer meine

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Briefe 734 – 737

25 Sache recht gut zu machen, und wenn noch so eine Spur Selbstsucht in mir

gewesen wr, so wscht sie dieser reine Eifer alles Gut zu machen, rein weg. Ach das Alt werden hilft zu manchen! Daß der wirkliche Schmerz nicht mehr erschttert, dazu hilft es auch. Vorgestern erhielt ich einen Brief – Jemand fr den ich Jahre lang viel, viel gethan, gesorgt, gewirkt hatte, behandelt mich undankbar, 30 hart – Vor Jahren htte mich das vor Kummer krank gemacht. Ich dachte so: – ists denn meine Schuld daß diese Person dich also mißkennt? Die war es nicht. Nein wahrlich! – Da habe ich denn Gott recht gebeten daß er meinen Kindern nur die Lust an Guten Thun nicht verleidet durch solchen Freundesverrath, und bin still an meine Arbeit gegangen. Schiller sein Gedicht: Die Ideale mahlt doch 35 unnachahmlichschçn wie die Erwartungen im Leben so dahin schwinden; wie endlich dann nur Beschfftigung bleibt und B e t r a c h t u n g – denn, mir wenigstens, kommt jeder Genuß auf dem Weg der Betrachtung zu; so wie jeder Schmerz auf diesem Wege Linderung erhlt. Nun! – Die Welt bleibt schçn, und Lieb und Tugend wahr. Leben Sie wohl 40 werther Freund! Sie habens mit einem ruhigem Gemth, und festen Willen zu thun, da lernt man doch das Beßre erzwecken. Herzlich Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 24. Juli 1818 Freitag

Herr Geheimhofrath hat mir die Ubersezung beigehender Bltter aufgetragen – ich glaube fr die Allgemeine Zeitung oder die Annalen? – Ich bitte Sie selbe aufzuheben bis er darber verfgt. Mit Achtung 5 Th. v. Huber

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 27. Juli 1818 Montag

Ich hoffe Ew. werden diesen Brief noch mit dem welchen ich heute morgen an Sie absendete einschließen kçnnen. Mit Achtung Th. H.

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An Therese Forster in Berlin Stuttgart 27. und 28. Juli 1818

Montag und Dienstag

Sommerhitze; viel Obst. Das von Therese geschickte Kaleidoskop: jusquici elle me satisfait trs peu, parcequelle nest encore en correspondance avec aucun progrs

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de science. Je veux que cela mne  des dcouvertes relatives  loptique et la Farbenlehre. tant que cela ne fait quamuser, je ne lestime point. Gottlieb von Greyerz begutachtet Wlder der Familien Rechberg und Gravenreuth bei Metz; behlt ihre Ansicht von seiner beruflichen Zukunft und der Ausbildung seiner Sçhne wegen des gespannten Verhltnisses zu Gottlieb und Claire fr sich. Greyerz et sa femme se sont form de oppinions si desagrables sur mon compte, que le moindre mot qui comprend un avis les revolte et mattire le reproche de despotisme, intrigue et cet. je men abstiens tant que possible et ne leur dirai non plus rien sur ce sujet. Falls Therese ihre Vorstellungen teilt, mçge sie mit Claire darber sprechen. berstandene Krankheit von Elisabeth Roschi. Zustimmung zum Plan, daß Sophie von Greyerz nach dem Tod ihres Vaters zu G. von Greyerz zieht. Freut sich auf das Wiedersehen mit Claires Familie im Herbst. Louises Reise zu Grfin Pauline von Zeppelin und Johann Baptist Keller, son Confesseur et Guide Spirituel lEveque dEvara. Zu Johanna Schopenhauers Besuch in Stuttgart: Elle est plus instruite en rve que moi toute veille – plus belle parleuse, enfin tout une autre femme, un peu plus jeune mais bien jamais jolie et plus encore – cest ce nordisches Heerzleere et ce stethisches Herzleer – Ce qui interesse les autres est toujours terra incognita pour eux, et lorsquils le saississent par hazard, cela leur paroit dramatique, historique, estetique, mais jamais menschlich zu helfen und theilzunehmen. Cela les laisse froid et raisonnant. Æ…æ – Mad. Shopenhauer ma dit maint Gentillesse sur mes Romans et moi sur ses voyages. J. Schopenhauers Begleitung: ihre Tochter und Georg Friedrich von Gerstenbergk genannt Mller, der aus seinen Gedichten »Phalnen« vorgelesen hat qui etoient exquis! Reinbecks sind in der Schweiz, Familie August von Hartmann in Cannstatt. Mit letzterem und Duttenhofer Ausflug nach Feuerbach. Mnnliche Begleitung zu finden ist schwierig fr Louise: cela seroit jug etre une Liebschaft ou en deviendroit une effectivement. Gelegentliches Frhstcken mit Familie von Malchus in deren Garten; Tee bei Friderike Hopfengrtner und deren Um- und Neubauten an Haus und Garten. Es wird viel gebaut in Stuttgart, dessen Huser im Vergleich zu denen in Preußen zu klein und ungesund sind. Nachfrage zum Stand von Thereses Verhandlungen mit Prinz Carl von Schwarzburg-Sondershausen. tu ne devrois pas me faire attendre si longtems des nouvelles qui me tiennent tant  coeur. Vous me croyez peutetre indifferente parceque je ne me dmene pas? – Voyez! Nous nous etonnerons reciproquement un jour, a Voir n o s i n t e r i e u r s. ce nest pas que le mien soit bien inquiet – mais il est endolr – javoue que souvent je nai de m o d e a chapper  la tristesse que d  e n d  t o u r n e r l e v i s a g e cest  dire: je rflechi sur un objet, jen prends mon parti, et aprs je ny pense plus comme mayant afflig mais comme etant positiv et tel quil a duˆ etre. Wilhelm Albrecht a fini trs mal pour nous: Statt Briefe zu beantworten il mannonce lautre jour: que ma conduite envers lui, lui avoit prouv que jetois refroidie, quil etoit en vain daffecter des sentimens qui nexistoient plus, et que nos relations avoient ateint leur terme. Pierre Corneille: Mde. Tragdie. Paris 1639, 1. Akt, 5. Szene; Friedrich Mller Æd. i. G. F. von Gerstenbergkæ: Kaledonische Erzhlungen. Stuttgart und Tbingen 1814; ÆG. F. von Ger-

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Briefe 737 – 743

stenbergk genannt Mlleræ: Phalnen. Leipzig 1817; J. Schopenhauer: Ausflucht an den Rhein; dies.: Erinnerungen von einer Reise

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Johann Carl Mielach in Augsburg Stuttgart 29. Juli 1818 Mittwoch

Redaktion hat die Ehre das verlangte Gedicht zurck zu senden. Das alte Volkslied war, bei Ankunft Dero Briefs schon in Druck gegeben. Dero Correspondenz ber Yngurd wird eingerckt werden, nur die Schlußworte unterdrckten wir weil wir solche Versprechungen nicht fr gnstig halten fr die 5 Einsender und das Blatt. Wenn sich die Einsendung – nachdem so viel ber Yngurd gesagt ward, fr den Plaz eignet, ist die Uberraschung vortheilhafter wie die Erwartung. Sollten Ew. noch andre Manuscripte zu fordern haben, so bitten wir verbindlichst sie zu bezeignen. Mit vorzglicher Achtung // Mielach

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 2. August 1818 Sonntag

P. P Die besagten Nachrichten von Norwegen erinnere ich mich gelesen und als unzweckmßig frs Morgenblatt Herrn von Cotta zurckgeschickt zu haben. Wahrscheinlich hat er noch einigen Anstand dabei genommen und sie in seiner 5 Gewahrsam behalten. Th. v. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Christian Moritz Engelhardt in Straßburg Stuttgart 3. August 1818 Montag

Da ein Auszug aus der Reise lngs dem Congo schon abgedruckt ist, wird Engelhardts bersetzung abgelehnt. ÆCh. M. Engelhardt (bers.):æ Neubekehrte Christen in Sognio(?); Æders. (bers.):æ Sklavenhndler auf Malemba(?); ÆWilhelm Adolfæ LÆinædÆauæ (bers.): Der Erfolg der neuesten Entdeckungsreise nach Congo. In: Morgenblatt, Nr. 166 (13. 7. 1818), S. 662–663; 169 (16. 7. 1818), S. 673–674; 170 (17. 7. 1818), S. 678–679; James Kingston Tuckey: Narrative of an expedition

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Friedrich Christian Kçler in Elley bei Mitau Stuttgart 3. August 1818 Montag

Rcksendung von Kçlers Aufsatz ber die Rckkehr der Herzogin Dorothea von Kurland und Sagan. Seine brigen Nachrichten sind dagegen von allgemeinem Interesse und werden gedruckt. Vorgaben fr knftige Einsendungen. F. Ch. Kçler: Aufsatz (nicht ermittelt); Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Riga. In: Morgenblatt, Nr. 201; 202 (1818)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl von Oberkamp in Mnchen Stuttgart 3. August 1818 Montag

In Antwort auf Ihr Verehrliches vom 29 Juli, haben wir die Ehre zu melden daß Ihr Gedicht: Sehnsucht nach Ruhe in einem unsrer nchsten Bltter erscheinen wird. Redaktion ist sich nicht bewußt daß in einem der schon abgedruckten von uns eine Verndrung des Titels gemacht worden sei. Da die Handschrift von Kleinigkeiten nach dem Druck nicht wieder eingefordert wird, kann sie nicht 5 erçrtern ob sie sich eine Verkrzung desselben erlaubt hat; auf alle Flle kann der hofnungsvolle Dichter versichert sein, daß sie den Beifall der Leser nicht vermindert hat. Der Aufschub des 3ten Gedichts entsteht aus der Nothwendigkeit andern Sngern auch Plaz zu laßen, da wo wenig Plaz ist. Da in den mehrsten Fllen die Aufnahme von Gedichten wenigstens eben so wohl um des Dichters als 10 um des Publikums willen geschieht, weil es ihm wnschens werth ist an einem gnstigen Orte zu erscheinen, so muß die Re- // daktion sich mit dem Raum ihres Blattes abfinden wie sie kann, und von einem jeden dieser Dichter sich den Vorwurf gefallen laßen daß sein Gedicht denselben beßer verdient htte. Ew. sehr gelungnen Versuchen werden wir, wo uns die Wahl gelaßen ist, immer einen 15 Vorzug einrumen und bezeigen Ihnen unsre freudige Anerkennung ihres Werthes. Beehren Sie unser Institut bald wieder mit Ihrem Andenken und empfangen die Versichrung unsrer Achtung. Overcamp

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Georg Joachim Schlachter in Dessau Stuttgart 4. August 1818 Dienstag

Ablehnung von Schlachters Erzhlungen, weil die Darlegung von Empfindung keine Unterbrechung vertrgt, wie es in einer Zeitschrift der Fall ist: der Leser

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Briefe 743 – 746

muß sich in dem Helden h i n e i n l e s e n; aber unaufhçrlich von den fremdartigsten Gegenstnden unterbrochen, muß er jedesmal den Ton der Seele wieder 5 stimmen – dazu hat er bei einem flchtig gelesenen Blatt nicht Zeit. Wir mßen Begebenheiten fr die Fantasie und Aphorismen fr den Verstand wnschen, an die Empfindung drfen wir nur in Gedichten Anspruch machen, und Aufmerksamkeit fr wißenschaftliche Gegenstnde, leider nur wenn sie sehr kurz und sehr pikant abgehandelt sind, hoffen. G. J. Schlachter: Aufstze (nicht ermittelt)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Carl August Friedrich Seeger in Tbingen Stuttgart 4. August 1818 Dienstag

Die Redaktion des Morgenblatts erkennt mit Achtung die Frchte des ehrenvollen Strebens nach Vervollkommnung das Sie aussprechen, kann aber dennoch nicht, ihrem eignen Wunsch gemß die bersandten Dichtungen aufnehmen. Die Anhufung von Materialien wrde Ihre Einsendung so lange zurckzulegen 5 zwingen, daß Sie endlich selbst mit deren Erscheinung nicht mehr zufrieden sein wrden. Die // kleine Erzhlung vom Ringe, werden wir dankbar benuzen und verharren mit Achtung Seeger

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An Julie Hartmann in Cannstatt Stuttgart 4. August 1818 Dienstag

Bestes Julchen Ich habe den Bothen von euern Hause ein Billet an die Schertel mitgegeben um es im Vorbeigehen in Ochsen abzugeben. Im Fall er es aber Vergeßen htte, schreib ich Dir dieses mit der herzlichen Bitte dahin zu sehen daß die Schertel 5 das Billet noch Vormittag bekommt weil ich sie bitte N a c h tisch nach Stuttgart zu kommen indem ich mit ihr wegen ihres Sohnes nothwendig etwas verhandeln muß. Bestes Julchen mir gehn eine rechte Menge drckende Dinge durch den Kopf! Aim ist in den tollen Studenten Strudel mit fortgerißen nach Wizenhausen ge10 zogen – Mir geschieht stez das Bitterste was meine Natur frchtet. Greyerz ist zum Forstinspektor in Augsburg ernannt, welches sehr ehrenvoll ist, wills aber nicht annehmen. Herder ist Forst Inspektor in Bareuth mit 3000 Gulden geworden – O Julchen wenn er m i r gefolgt und so lange gewartet htte bis seine Lage gebeßert wr gewesen! – Dein theilnehmendes Herz fhlt das alles sicherlich fr

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mich. Ich kann Dir nicht sagen wie ich mich so a u f g e f o r d e r t z u m v i e l 15 e r t r a g e n fhle. Nicht muthlos, nicht gedrckt, aber so g e h e z t von den Umstnden. Habe mich lieb und sag von m e i n e r S t i m m u n g niemand etwas. Deine Therese H.

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An Wilhelmine Heeren in Gçttingen Stuttgart 4. August 1818 Dienstag

Studt. 4.8.18 Verzeih meine werthe Minchen daß ich Dir Postgeld und Lesens koste, da ich aber unsre theure Mutter noch im Bade vermuthe, so bist Du mir ihre Stellvertreterinn. Aim schreibt mir von Wizenhausen daß er in dem Strom der Widersezlichkeit fortgerißen ist, der Deinen braven Mann Kummer genug machen mag. Ich habe einer Seits gedacht euch, werthen Geschwister wrde es doch von einer Unruhe befreien wenn Ihr wßtet wie ich diese unseelige Geschichte aufnehme. Wenn ich nur meiner Ansicht und Begrif von Gehorsam der Kinder und Nothwendigkeit der Subordination gehçr gbe, so wrde ich Aim auf lange Zeit sich selbst berlaßen und ihn durch Noth und Elend zahm werden laßen; aber ich weiß daß diese Strenge bei der a l l g e m e i n e n Ansicht welche sich unsre Jnglinge gebildet haben, von ihm nie wrde begriffen werden. D i r allein vertraue ich aber daß es mir das Herz erkaltet daß mein Sohn dem gemeinen Troße gefolgt ist. Es ist ein Streich der mein innres Leben trifft. Aim sage ich das nicht, ich werde ihm jezt gar nichts sagen, habe Du aber die Gte Dich in Mutters Hause zu erkundigen: ob mein lezter Brief an Aim, der – ducht mir, von Luisen an Laura eingeschloßen war – in seine Hnde kam? Sage Deinen verehrten Mann daß ich ihn bt statt meiner gtig gegen den Jngling zu sein. Ich bersehe die Sache nicht. Es ist mçglich daß ihm die Umstnde zwangen den Andern nach zu folgen – wehe aber denn, daß solche Nothwenigkeit eintreten kann! Es Æiæst mçglich daß der Senat nicht anders hat handeln kçnnen – das beweißt denn wie nothwenig es ist daß eine allgemeine Masregel fr alle deutsche Universiteten ohne Unterschied solche rasende Ausschweifungen dadurch unmçglich macht, daß ein also ausgewanderter Student nirgend mehr aufgenommen, bedienstet, versorgt, sondern wie ein Ausreißer betrachtet werde. Sage Deinem geehrten Mann daß ich nie mit einem Worte Aim entschuldigen kçnnte, noch ber irgend eine Strenge welche der Senat beschlçße, murren wrde. Kçnnte Aim sich strafbarer wie ein Andrer gemacht haben, so leide er auch mehr. Wenn Du oder Jeanette mçgtest die schmerzhafte Spannung meines Gemthes bemitleiden, so schreib mir eine von euch ob der Vorgang so war wie in beiliegendem Blatt aus dem Schwbischen Merkur erhellt? Des Reuß Neffe schrieb dieses – und wie die Sache geendet hat? Weil Aim vereist war, hoffte ich daß er dem Unwesen entgangen sei, um so mehr empçrte mich sein Brief. Das sind nun diese deutschen Jnglinge die mit Gesezesliebe und Vtertugenden prahlen – indeß die Mutter

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Briefe 746 – 747

35 sich stumpf arbeitet um die Mittel zu ihrer Bildung zu erwerben, verhçhnt der

Sohn die Geseze und schwrmt auf den Dçrfern umher; diese Knaben wollen die Geseze whlen welche ihnen zu gehorchen gefllt, und drohen mit represaillien wenn ihre Obrigkeit nicht nachgiebt. Ich bin empçrt ber den Gang unsers Jahrhunderts. Wie sollen diese Knaben je befehlen lernen, denen das Gehorchen eine 40 Schmach scheint? Aim werde ich keine Empfindlichkeit zeigen, da ich ihm in meinem lezten Briefe meine Denkart auseinander sezte, ber diesen Gegenstand, indem sein Freund Uxkll in Tharand, ganz eine hnliche FarÅe spielte wie eure Studenten. // Ich bin tief betrbt wenn ich mir denke daß er Eure Gtige Nachsicht und 45 Freundschaft dadurch kann verloren haben, daß er meine gute Mutter beunruhigt und erzrnt haben wird. Ihr kçnnt denken wie sehnlich ich neue Nachrichten erwarte, und ich hoffe von eurer treuen Liebe daß Ihr sie mir zukommen laßen werdet. Sieh meine Minchen – diese bittren Momente ersparte Dir Gott indem er Dir Sçhne versagte. Luise umarmt Dich. Deine Therese.

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An Henriette von Reden in Hannover Stuttgart 4. August 1818 Dienstag

Stuttgardt 4.8.18. Meine geliebte Freundinn, Dein verehrter Mann hat sich meine herzlichste Dankbarkeit zugesichert durch das Mitgefhl welches ihn bewog mir die Nachrichten mitzutheilen die Du ihm ber die Gçttinger Geschichte gabst. Wenn Du alle Verhltniße kenntest, wrdest Du Dich nicht wundern daß die Theilnahme meines Sohnes an d e m A u s z u g, mir das innre Herz krnkt. A i m  w a r w  h r e n d d e r U n r u h e n g a r n i c h t i n G ç t t i n g e n, er machte eine Harzreise; wie er nach Hause kam, fand er alle seine Gefhrten abgezogen und zog ihnen nach um die Unannehmlichkeiten zu vermeiden welche sein Dableiben rcksichtlich der andern Studenten nach sich ziehen kçnnte. Ich zrne nicht ber diesen Schritt, aber ber seine Uberzeugung daß er nun jeder Verfgung des Troßes beitreten mße, zrne ich. Auf Herr von Redens Rath schreibe ich ihm heute: daß er zurckkehren, und in Gçttingen privatisiren soll, bis die Sache beigelegt ist. Das sehe ich wohl ein daß es mçglich ist, der Jngling mußte den Andern folgen – aber alles was geschah betrbt mich im Herzen und empçrt mich gegen unsre, so genannte Nation – Oder was ist denn Nation? – diese Tharander und Gçttingsche Vorgnge sind, wie Herr von Reden sehr treffend bemerkt, die Folgen der Wartburger Herrlichkeit, und diese war die Folge der gesezlosen Exaltation mit der man im Jahre 1813 alle unbrtige Knaben zu den Fahnen aufnahm, mit der Lehrer und Vorgesezten selbst den Grundsaz predigten: daß das Verbot der Eltern nichts dage- // gen gelte, und dann Folge der Wichtigkeit welche man den Beitritt der paar Hundert imberbes gegeben. Nun wollen sie einem Staat im Staat bilden. Man kann mir wohl sagen: es sei immer also gewesen – erstlich wars

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nicht a l s o. nicht die ganze Universitet zog aus, nicht floß Blut, nicht wagten es diese Knaben die noch kein Brod zu verdienen vermçgen, eigenmchtig als corps mit ihrer Obrigkeit zu unterhandeln – welche Aussicht fr die Zukunft! Ja, solchen Menschen darf man freilich nicht Stnde zu gestehen, darf ihnen nicht die Aussicht von Volksmndigkeit geben. Mir, meine Henriette, mir der Republikanerinn frißt der Ungehorsam das Herz ab. Zu Gehorchen, ist die Seele der Freiheit – und so lange ich einen Frsten habe, gehorch ich dem Frsten, oder den Prorektor oder dem Bacul. – Ich glaube der Prorektor war eine poule mouille, und die Husaren waren ein Windhieb, aber die jungen Leute htten auf dem Weg ehrerbietiger Vorstellung sicherlich Recht bekommen, wo ihnen Unrecht geschehen, und Gte gefunden wo sie zu strafbarer Eitelkeit hingerißen worden wren. – O meine Liebe es ist hart daß, indeß ich hier meine Augen dunkel arbeite um meinen Sohn in Gçttingen zu unterhalten, seine Sitten, seine Gesundheit, sein Ruf dort auf dem Spiel steht. Dein lieber Baron versichert daß sein bloßes Mitziehen, nicht werde gergt werden; sollte aber durch irgend einen unseeligen Zufall sein Name genannt werden, so lege ich meine Muttersorgen an Dein Herz. Aim hat mir noch n i e Kummer gemacht – von Kindheit an war er ein glck // lich gebildetes Kind, vor Gott und Menschen angenehm, seit dreizehn Jahren ist er der Gegenstand meiner herzinnigsten Sorge, die Hofnung meines Stolzes, meiner Mutterliebe fr Therese und Luise, deren Stze er einst sein soll. Er hat keinen Beschzer, keinen Verwandten als die in Gçttingen die mit einer Gte fr ihn sorgen in der meines Vaters Geist athmet – aber natrlich muß ich seine Studien mçglich machen – mit meiner Feder, die 10 Jahre Fellenbergs Institut fr ihn zahlte. Heute schreib ich Dir nichts klgeres, denn ich bin fr andere Leute in requisition gesezt. Da ist eine Baron Schertel, eine alte Bekannte, deren Sohn suche ich Logis, Kost, und dann eine Stelle im Forstinstitut. Von den neuen Stuttgarter Frçhlenzwinger schreib ich Dir ein andres Mal. Fçrdersamst hat man die Fensterscheiben Grn angemahlt, weil es einer Caserne gegenber liegt. Im Kauf werden die green girls nun noch mehr green aussehen und vielleicht an sich selbst verzweifelnd, sittsam werden. Luise kßt Dir die Hnde. Wir hatten bei dem Baron ein Dinerchen das kçstlich war – Mathisons angeln nach einen großen Fisch – einen armseelichen der sie am Ende verschlingt ohne des Jonas seine Widergeburt zu leisten. Nchstens davon. Lebe wohl! Du Deine Lieben, und bleib nicht zu lange aus! von den bekannten Frçhlen ist nur die nette Maßenbach Braut »Ein Httchen und die Liebe« – hier heißts aber »ein Kasernchen und die Liebe« – er ist pauvre comme Job – die andern mçchten gern einen Mann. Eine Frulein Seckendorf Hofdame bei der Frstinn v. Frstenberg hat indeß ÆLckeæ dem Sekretair – das ist eine traurige Welt. Leb eilig wohl! Deine eigne Therese

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Briefe 748 – 753

An Claire von Greyerz in Gnzburg Stuttgart etwa 4. August 1818

ÆAnfang fehltæ sie lgt bestndig ÆSchluß fehltæ

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 6. August 1818 Donnerstag

Der Umstand daß ein Autor Herrn Geheim Hofrat v. Cottas Schuldner ist, kann mein Urtheil ber einen Aufsaz nicht modiviren, wenn mein geehrter Freund mir nicht besondre Noten dazu giebt. Herrn Steins Aufsze waren gemein, plump und der eine unklug mystisch. Den lezt genannten gedachte ich zu behalten.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 7. August 1818 Freitag

Geehrter Freund, Opfern Sie mir eine Viertelstunde zu Lesung dieses Briefs! – Da Sie meine erste – und wohl einzige solide Stze sind, so kann ich Ihnen nichts zu verheelen wnschen. Senden Sie mir ihn gtigst bis Mittag oder so, zurck, weil ich ihn 5 mit der Post wohin sende. Ich bin unendlich, tief betrbt! – Ich schrieb Aim sogleich nach Idstein im Naßauischen abzureisen wo sein liebster Hofwyler Lehrer, Albrecht, das neue Landwirthschaftliche Institut dirigirt und einrichtet. Dieser ist Naturkundiger von Mtier, dort // kann er priva10 tisieren, bis ich neue Aussichten fr ihn habe. Ich mag ihn jezt, wo mçglich, nicht sehen. Thue ich recht? Ihre ergebenste Th. H.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 7. August 1818 Freitag

Ohne alle Eile geehrter Freund, Noch zwei Geschfts Gegenstnde entgingen mir gestern zu erwhnen. Vor mehreren Wochen (wie wir einst so im Trocknen mit unsrer Correspondenz 5 waren) bedachte ich daß wir von Hannover nie eine Spur htten, welches doch

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ein, nicht unwichtiger Punkt ist. Ich forschte in Gçttingen nach so einer Quelle, da ließ mir Welker sagen: Doktor Wilhelm Blumenhagen in Hannover wrde unser Mann sein, er wre gewand, in mehreren großen Husern beliebt, gb sich mit belles lettres ab, gehçre in die Geschfte und wrde den Auftrag von Zeit zu Zeit eine Correspondenz Nachricht zu senden wohl bernehmen. Machen Sie nun mit dieser Notiz was Ihnen gut dnkt. Im Fall sie Ihnen lieb ist so kann ich Welker Antwort geben. Ein andres Intereße erklrt Ihnen beiliegender Brief. Es ist unendlich wehmthig Menschen die in ihrer Jugend reichen Geistes // waren, die einen Zirkel von Beifall und Liebe um sich gebildet sahen, schnell in eine Lage der Sorge bergehen sehen, in der sie sich bis ins spte Alter abmhen und denn endlich roh geworden, indelikat, bedrfig vor uns erscheinen. Diese Engelhart ist ber die 60 alt. Ihre Einsendungen sind weniger wie Mittelmßig, besonders weil sie sich in allen den Gedichten einzig m i t s i c h beschftigt. Erlauben Sie mir d a s B e s t e aus zu whlen und mit einer Einleitung oder Note zu begleiten, welche das Publikum an die Dichterinn erinnerte und so das Unternehmen der Herausgabe ihrer Werke, etwa zu begnstigen beitrge? Bei der Individualitet der armen Frau drfte ich nicht frchten von ihr zu sprechen um das Publikum fr sie zu intereßiren. Ergebenst. Th. H.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 8. August 1818 Sonnabend

Ich weiß nicht ob ich Ihrer Absicht gengte, mein geehrter Freund. Herr v. Reden desolirt mich mit seinen Artikel. Sehen Sie hier i n e i n e r N u ß die Art wie der royalismus (die Aristokraten, Ultra, oder wie wir es nennen wollen) die Thatsachen der Gegenparthei behandelt. Ohne Chronologische Ordnung, ohne Zeitausdehnung mit bestimmter Voraussezung des Unrechts, ohne eine Wort den 5 Verstand, das Gefhl zu gewinnen – Minos der Hçllenrichter spricht allein.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Theodor Friedrich Kniewel in Danzig Stuttgart 8. August 1818 Sonnabend

Abdruck von Kniewels Aufsatz, aber ohne die mitgeschickten Gedichte zum Fest, weil diese kein allgemeines Intereße haben. Th. F. Kniewel: Das Ritterschloß Marienburg in Westpreußen. (Bruchstck aus der Beschreibung eines Festes, das am 30. April 1818 zur Feyer der Wiederherstellung dieses merkwrdigen Gebudes an Ort und Stelle gegeben ward.) In: Morgenblatt, Nr. 189 (8. 8. 1818), S. 753; 190

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Briefe 753 – 758

(10. 8. 1818), S. 757–759; 192 (12. 8. 1818), S. 766–767; 194 (14. 8. 1818), S. 773–774; 195 (15. 8. 1818), S. 779; Gedichte (nicht ermittelt)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 9. August 1818 Sonntag

Meine Herrn Ich habe die Ehre Ihnen die Materialien zu dem andern Theil der Erzhlungen zu schicken, deren, nach dem mit Herrn Geheimhofrath von Cotta schriftlich gepflogne Ubereinkunft Michael zwei Bndchen heraus kommen sollen. Da mein 5 edler Freund die Wichtigkeit weiß welche diese Herausgabe hat, glaube ich Sie ersuchen zu drfen daß Sie, was an ihnen ist, den Druck befçrdern mçgen. Bis jezt hatte ich wenige Bogen Revision. Ich bitte mir doch die Kalender aufzubewahren. Sie gehçren zu meiner Sammlung. 10 Eben so bitte ich um die Rckgabe der Handzeichnung von Grfinn Jenison zu Rckerts 3 Quellen, nachdem der Zeichner sie gebraucht hat. Verharrend mit Achtung Th. v. Huber

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Alfred von Seckendorff in Altenburg oder Meuselwitz Stuttgart 9. August 1818 Sonntag

Ablehnung der Gedichte von Seckendorffs. A. von Seckendorff: Gedichte (nicht ermittelt)

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Stein in Berlin Stuttgart 9. August 1818 Sonntag

Die Ursachen warum die Redaktion die drei Aufsze: Der Nachdrucker, Der Bruder des Methusalem, und Vergeltung, Ew. zurcksendete, waren fr sie hinreichend, und da es Ew. bei dem Beifall des Publikums deßen Sie gewiß sind, nie an Aufnahme fehlen kann, machte sie sich kein Gewißen daraus sie walten zu 5 laßen. Ihre zulezt eingesandte Erzhlung: »wie du mir so ich dir« werden wir dem nchst auf eben die Art benuzen, wie wir sehr bereitwillig ehmals mit der: Die Wahrsagung gethan haben und beharren achtungsvoll. // Stein

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Wilhelm Thrmin in Paris Stuttgart 9. August 1818 Sonntag

Wir haben schon im Laufe des Frhjahrs Ew. bemerkt daß die Bcher anzeigen welche Sie uns senden, fr den Raum unsers Blattes zu lang sind. Wir baten Sie damals einen Blick in die Ubersichten der englischen Litteratur zu werfen welche unser Blatt enthlt und die Ihren gtigst danach einzurichten. Diese wren eine Andeutung der Form, allein wenn einzelne Werke von besondern, zeitlichen oder allgemein menschlichen Intereße vorkommen, wie Frau v. Stael ihr Werk, das Werk ber die Ppste, die Memoires der Mad. dEpinay pp so wird uns eine analyse mit Auszgen belegt, hçchst willkommen sein. Wir empfinden das lebhafteste Bedauern so viel herrliches Material als Sie uns senden, ungebraucht sich anhufen zu sehen; denn nur wieder im Auszug kçnnen wirs, mit wenigen Ausnahmen, nuzen. Wir bedauern unsre Leser; denn mit freudiger Willfhrigkeit erkennen sie, und wir den Werth Ihrer Auszge an. Haben Sie die Gte Ihre Theilnahme an unsern Institut, das Ihnen in Ihrem Fache den grçßten Dank schuldig ist, durch Bercksichtigung der Schranken welche wir nicht ber- // schreiten kçnnen, zu erproben. Die kurze Inhalts Anzeige, die Aufnahme welche das Buch im Publikum fand und wo der Gegenstand es verdient, ein und den andern Saillanten Gedanken – das ist unser Wunsch. Bei einzelnen, außerordentlichen Fllen danken wir es Ihnen, wenn Sie Ihrem Geschmack u Scharfsinn durch eine ausgearbeitete Anzeige freies Feld laßen. Romanen Auszge wie Johannes Sboga, sind uns sehr willkommen in diesem Umfang, weil wir sie als Novelle fr das Morgenblatt selbst, benuzen.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 10. August 1818 Montag

Geehrter Freund, Hier ist meine angekndigte Spielerei. Ich lege ihr gar keinen Werth bei, doch glaube ich sie trgt zu der encadrirung der, unzusammenhngenden, Kupferstiche bei: Ob diese nun drfen Nummerriert werden? ob sie in der Folge wie das Mhrchen es heischt gebunden werden sollen? Hngt von Ihnen ab. 5 Uberhaupt machen Sie damit was Sie wollen. Sollten Sie es gar nicht brauchen wollen, so legen Sies bei Seite. Meine Zeit zahlen Sie mir bei einer andern Gelegenheit. Aber in diesem Falle wrde es dann am Besten sein den Kupfern gar nichts hinzuzufgen wie das einfache Verzeichniß. Vorgelesen, schmeichelt sich das Mhrchen mehr ein. Auch b e q u e m e r ge- 10 lesen wie in meiner schlechten Handschrift liest es sich beßer.Von Herzen ergeben Th. H.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 10. August 1818 Montag

Geehrter Freund, Ihre Handlung schreibt mir heute Morgen daß der 2te Band meiner Erzhlungen auf keinem Fall zu Michael erscheinen kann, ja so gar der erste kaum zur rechten Zeit fertig werden wird. Es kann mir nicht einfallen darber Ihre Handlung anzuklagen, und das Schicksal wird von mir auch nicht mit Klagen behelligt, nur wegen den Zweck den ich bei dieser Herausgabe hatte, muß ich Ihre Aufmerksamkeit und Freundeshlfe erbitten. Das Honnorar sollte meine Schuld bei Fellenberg zu tilgen beitragen, dieser ist davon benachrichtigt und daß ich, da diese Bndchen erst zu Michael erschienen, deshalb nicht wie voriges Jahr, zu Georgi die rate (wie sagt man?) abtragen konnte. Ihr Gefhl, Ihr Mitgefhl und Ihre Einsicht in meine Lage (besonders bei meiner Voraussicht daß Fellenberg den Vorgang in Gçttingen gern wird zu meiner Krnkung in Aim benuzen) machen es Ihnen gewiß klar daß ich bei Fellenberg irgend etwas thun muß um das Verschieben der Bezahlung des diesjhrchen Schuldentheils zu tilgen. Es betrgt 500 Gulden. Sie wrden mich dazu im Stand sezen wenn Sie in irgend einer Form U s t e r i (da ich persçnlich nichts mit Fellenberg zu thun haben kann und mag – Greyerz besorgt dieses Geschft, ist aber jezt auf Reisen.) eine ostensible Erklrung gben »daß Sie mein Manuscript in Hnden htten, daß der Druck, so wie die // Hinderniße gehoben wren, wirklich stattfinden solle und daß Sie von mir angewiesen wren das Honnorar ausschließend in Fellenbergs Hnde zu geben.« – Eine solche Erklrung von einem Mann wie Sie, wrde Fellenberg jeden Vorwand mich Wortbrchig in Rcksicht der Abzahlung zu nennen, benehmen, und mir den nagenden Gedanken ersparen, troz meiner redlichen Bemhung meine Verpflichtung nicht haben halten zu kçnnen. Wollen Sie diese Bitte erfllen? Kçnnen Sie es? Th. H.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 10. August 1818 Montag

Liebster Freund, Was Herr Varnhagen 1812 ber Gçthe einsendete, ist in keinem Fall mehr in meinen Hnden, sondern mßte im Depot sein. Die kleine Sendungen aus Frankfurth von 1815–1816 ist mir vçllig unbekannt, 5 und wahrscheinlich auch im Depot (der Zeit nach; da ich sie entweder schon eingerckt htte, oder sie sogleich zu finden sein muß.) ich will in der ersten freiern Stunde nach diesen lezten Blttern sehen.

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H e r r S t e i n, von dem in den roth unterstrichnen Zeilen Rede ist, schrieb daß er Ihnen 16 Reichsthaler schuldig wre, und erklrte ziemlich unhçflich daß es nicht seine Schuld sei wenn er Sie nicht bezahlte, da die Redaktion 3 seiner 10 Einsendungen zurckgeschickt habe. Diese Zeilen schrieb ich um Sie in Kenntniß der Ursache warum ich diese 3 Sendungen nicht annahm, zu sezen. Ich weiß daß Sie diese Geld Intereßen ganz von den Motiven zur Aufnahme trennen, und drckte dieses in den unterstrichenen Zeilen aus. Der Doktor Postmeister Nrnberger von // dem wir schon einen Gesang einer 15 deutschen Ubersezung der Aeneis aufnahmen, schickte einen zweiten; zugleich sehe ich aber daß er auch in der Zeitung fr die elegante Welt Bruchstcke dieser Ubersezung einsendet. Da es nun an und fr sich nicht die allgemein beliebteste Lektre ist – soll ich sie dennoch behalten, oder zurck senden? Herzlich ergeben Th H. 20 Von Thrmin habe ich eine Menge Bcher anzeichen zu denen ich bisher keinen Plaz hatte und keinen Plaz absehe. Was nicht B  c h e r A n z e i g e ist, benuze ich frisch weg; so oft mçglich verwende ich die Bcher Anzeige als Morgenblatt Artikel, wie bei der Mad. Fusil, bei dem Johannes Sboga (welches mir als Bcher Anzeige zukam und ich zu einem Artikel zu stuzte) und manchen andern. 25 Ihr Sohn und ich haben auch schon Auszge aus den langen Bcher Anzeigen // gemacht, aber die Menge des Materials bersteigt den Raum Ihrer Litteratur Beilagen zu sehr. Meine Briefe an Thrmin, in denen ich wiederholt bitte: daß er k  r z e r s e i n m u ß, mßen in Ihrer Handlung vorhanden sein und mich rechtfertigen. Der Mensch ist wie beseßen! – Mir ist seine unaufhaltsame Wuth 30 am peinlichsten indem es, aus so einer undeutlichen Schrift wieder einen Auszug zu machen, sehr schwer ist. Die Anzeigen selbst aber, die Thrmin schikt, sind sehr gut, – htten wir Raum, so wrden sie alle ihren Plaz verdienen, allein dem Karakter Ihres Plazes nach, analysirt er manches Buch das nicht allgemeines Intereße genug fr unsre 35 Leser Klaße hat.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 10. August 1818 Montag

Ich erinnere mich keines Aufsazes von Amerika als Jenen aus General Wilkinsons Memoirs, den ich die Ehre hatte Ihnen vor 8–10 Tagen zuzusenden, den ich aber nicht frs Morgenblatt bestimmt hielt. Ich bitte meinem Gedchtniß zur Hlfe zu kommen! Th. H. 5 Ich bitte Herrn Geheim Hofrat von Cotta mir auf die angestrichne Stelle des beigehenden Briefes einen Bescheid zu geben.

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Briefe 762 – 765

An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 11. August 1818 Dienstag

Geehrter Freund, Wie ich Sie bat Usteri einige Worte zu adreßiren welche ausprchen daß Sie mir ein Manuscript abgekauft htten, deßen honnorar zur Tilgung meiner Schuld an Fellenberg bestimmt sei, war meine Absicht einzig einen neuen Angrif Fellenbergs 5 auf meinen Frieden, auf meinem ehrlichen Namen vorzubauen. Wenn es Ihnen lieber ist mir vor der Publikation der Erzhlungen schon Geld zu geben, so werde ich Sie zu seiner Zeit darum bitten. Ich habe zu Ihnen Zuversicht wie zu meinem Vater der zu Gott ging. Fr mich bedarf ich Ihre Handschrift nicht. Lesen Sie bei Musse wie es weiter meinem Sohn geht! Sie nehmen ja theil 10 daran. von Herzen Th. Huber

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 15. August 1818 Sonnabend

Werther Freund – da erhalte ich von Reden, den Hannoverschen Gesandten eine Missive in der er den lezten Artikel in der Allgemeinen Zeitung ber Gçttingen vor Grundimpertinent erklrt. Ich kenne die unbesonnene Heftigkeit des Mannes, und bitte daher sehr dringend aller Indiskretion von Seiten Stegmanns u 5 dergleichen vorzubeugen damit nicht endlich mein Sohn und ich dabei leide. Reden ist ein Uralter Freund meiner Eltern und ich bin da w e i b l i c h, vielleicht w e i b i s c h besorgt. Der alte Mann kennt auf gut U l t r a keine andere Stimme wie die der Regierung. Sehen Sie hier was Frau Brun einsendete. Ich denke es lßt sich recht gut ins 10 Morgenblatt geben. ergebenst Th. Huber.

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 15. August 1818

Sonnabend

Stutt den 16.8.18 Die Gçttinger Begebenheiten werden Sie, auch in Rcksicht meines Sohnes, intereßirt haben. Ich habe erst selbst eine klare Ansicht seiner faßen wollen ehe ich Ihnen schrieb. Diese glaube ich nun gewonnen zu haben. Aime war auf dem 5 Harz wie die Unordnungen statt fanden, ist also allen Vorgefallnen bis zum Abzug der Studenten fremd. Bei seiner Rckkehr nach Gçttingen fand er die Universitt leer und sein Onkel Heeren, von dem Vorgang unmßig angegriffen, sagte ihm: daß er ihn nicht rathen kçnne. Aime folgte demnach seiner Ansicht von

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Burschennothwendigkeit und ging nach Wizenhausen. Von dort schrieb er mir: daß ihm die Unterbrechung seiner Studien sehr weh tht, bis jezt aber unbedeutend sei, da mehrere Lehrer Badeferien gemacht htten; namentlich Blumenbach. Daß er nach Wizenhausen gegangen um Studentenbalgereien zu vermeiden und bei der ersten Mçglichkeit nach Gçttingen zurckgehen wrde. In seinem zweiten Brief schreibt er von Gçttingen: er habe jede Unterschrift, jedes Hervortreten vermieden. allein Gçttingen im Verruf ansehen mße er wie die Mehrzahl der Bursche wenn er nicht nach seinem Abgang von Gçttingen endlose Hndel erwarten solle; er mße also auf eine andre Universitet gehen. Ich solle ganz ber ihn verfgen was ich fr gut hielt. Seinen Gefhrten habe er erklrt: er gehe nicht von Gçttingen ab, bis er seiner Mutter Einwilligung und Befehle habe. Cotta las diesen Brief und schrieb mir: er hat mir Achtung fr den Jngling eingeflçßt. Meiner Mutter Briefe besttigen mir alles was Aim sagt. Ich habe ihm befohlen, wenn er jezt fort muß, nach Idstein zu Albrecht zu gehen, wo er wohlfeil leben und ruhig studieren kann, und dort abzuwarten ob er wieder nach Gçttingen zurck kann, oder auf welche andre Universitet er gehen soll. Mir war die Sache anfangs niederdrckend schmerzhaft weil ich nicht wußte wie viel Theil Aim an ihr hatte. Jezt weiß ich daß er nur den Fehler beging kein Donquitschott zu sein, was ich von ihm in diesem Fall g e f o r d e r t htte, aber außerdem kindlich unterworfen, rechtlich, bescheiden. Findet die hannoversche Regierung kein Mittel die Knaben zum Widerruf ihres gesezlosen Verfahren zu bewegen, so wird es wohl nçthig sein Aim nach Wrzburg zu senden; denn wider den Strom kann er hier nicht schwimmen. Meine liebste Freude, Aim im Schoos meiner Familie zu wißen, ist zerstçrt meine Hoffnungen die ich auf seine Studien in Gçttingen stzte, zertrmmert. Anfangs litt ich sehr. Nun ich weiß Aim achten zu kçnnen, unterwerf ich mich still der Nothwendigkeit. Nun wird er mir auch mehr kosten – und ich noch mehr arbeiten. Cotta hat mir bekannt gemacht daß kaum der erste Theil von meinen Erzhlungen Michael fertig wird, obschon er das Manuscript zu beiden hat. Ich bat ihm I h n e n in wenig Zeilen ostensibel fr Herrn v. Fellenberg zu sagen: er habe dieses Manuscript und meine Anweisung Herrn v. Fellenberg das gnzliche Honnorar zur Abtragung meiner Schuld, auszuzahlen; e r s c h r i e b mir: das sei vçllig unnçthig da ich das nçthige Geld nur.. von ihm fordern kçnnte. Sagen Sie mir nun ob ich nicht neue Unannehmlichkeit und falsche Auslegung von Herrn v. Fellenberg zu frchten habe, wenn ich die Herausgabe des 1 Theils der Erzhlungen abwarte, bis ich Geld fordre zu diesem Behuf ? ÆBeratenæ Sie mich in dieser Sache. Mit herzlicher Anhnglichkeit Ihre ergebenste Th. Huber.

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An Wilhelmine Heeren in Gçttingen Stuttgart etwa 15. August 1818

Beruhigende Briefe von Aim ber seine sittliche Ansicht der Gçttinger Studentenunruhen; seine Unterwerfung unter den Willen seiner Mutter. Das Beste wre Fort-

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setzung seines Studiums in Gçttingen; wenn dies nicht mçglich ist, muß neu entschieden werden; so der Rat von Johann Friedrich von Cotta und Franz von Reden; 5 vielleicht Fortsetzung des Studiums in Wrzburg. – Nun ist aber neben der Milde mit der ich Aim als Individuum ansehe, eine ganz andre Seite der Sache, das ist die der Studierenden. Von dieser sehe ich sie ganz so streng wie Dein Mann an Æ…æ – sein Ruf fordert ihn auf hier Hand an die Rettung unsrer Jugend zu legen. Unsre Enkel werden ihn seegnen wenn er dringend zu unsern Frsten spricht daß 10 sie endlich mit allvereinten Willen der gesezlosen Denkart der Jnglinge Zgel anlegen. Dankt Georgine Heyne fr ihren Brief. Khles Wetter hat Luisen sehr niedergeworfen. Ich bin in Arbeit bis ber den Kopf. Staats- und gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten

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An Friedrich Arnold Brockhaus in Leipzig Stuttgart 16. August 1818 Sonntag

Stuttgardt den 16ten August 1818. Ich habe von Madame Schoppenhauer Ihre Grße und Ihr, mir sehr liebes Geschenk bekommen. Die Bcher sind sehr gut; aber die Frau ist mir noch lieber und mit ihrem Reisegefhrten, Gerstenberg, sind wir d i c k gut ausgekommen, wrden die Germanen sagen. Reinbeck hatte sie hier ein bischen accaparirt, und da haben diese Leute die Art ihre Fremden nur in ihren engen Zirkel zu sperren, alle Tage dieselben Menschen. Zu meinem großen Genuß gehçrten wir dazu, allein meine Absicht sie bei mir mit andern Stuttgartern bekannt zu machen gelang nicht. Wir waren recht froh an einander. Sie fanden, was uns stez kapotißirt, daß gar keine conversation unter uns ist – keine Discußion, sondern hçchstens eine erzhlende Zwiesprach. Diese eigentliche Conversation hatten wir diese Tage in vollem Maße an einem jungen Genfer wo wir denn gleich Landsmnnelten, franzçsischer Schweizerlandsmann! unter 3 Stunden wurden wir nicht fertig, und da ward Litteratur Snde, Magnetismus, Erziehung, Ehe – alles abgehandelt, so daß wir nach drei Besuchen glaubten uns Jahre lang gesehen zu haben. – Das Neuste ist Wilhelm August Schlegels Heirath mit des Exegeten Paulus Tochter. Ein Mdchen von 28–29 Jahren, voll Verstand, Kenntniße, Talent, eine vortreffliche Tochter, bisher eine entschiedne Mnnerhaßerinn, in frhern Jahren sehr hbsch. Ich frchte sie macht eine schwere Ehe. Schlegel ist grenzenloß eitel, jezt an viel Luxus gewçhnt und da er bei Frau v. Stael einen sehr subalternen Plaz einnahm, in Deutschland aber eine Reputation hat, und wir Tçlpel ihn dieses subalternen Plazes wegen doch mit einiger reverenz betrachten, so wird er nun seiner Eitelkeit den Kamm recht wachsen laßen. Die Zweite Neuigkeit ist: daß Mathison sich an Herzog Wilhelms attaschirt. Wilhelm ist sehr derangirt, er will auf einige Jahr außer Land gehen um Schulden zu zahlen, da soll Mathison Schazmeister, Haushofmeister, zweier unartiger prinzlichen Bbchen Erzieher, Gesellschaftskavalier sein, seine Frau Gesellschafterinn, Haushlterinn,

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Erzieherinn eines kleinen Hçllenbrndchens von Prinzes, Hofdame and toad eater der grenzenlosen capricen der Herzoginn. Es ist der heilloßeste Einfall! Kein Mensch wußte es bis es entschieden war, nun muß man es den guten Menschen nicht abrathen. Vorher htte ichs gethan. Jezt dringe ich nur darauf wie sie sich kçnnen mçglichst Unglck ersparen. Mathison fordert nur U r l a u b – da er helfen soll des Herzogs Finanzen in Ordnung zu bringen, giebt ihm solchen der Kçnig gern, denn blieben diese wie sie sind, so bekme der Kçnig 4 Princillons zu futtern, bei des Onkels Tode. Mathisson bekommt n i c h t s vom Herzog als bittre Arbeit und das plaisir mit einem Herzog zu sein!!! – Die armen Menschen machen sich einen Grund, zu dem sie ihre Neigung brauchen kçnnen – so buchstabir ich mirs wenigstens vor: Mathisson fhlt daß seine Frau frh Wittwe werden muß, er hinterlßt ihr nichts, nun meint er, de fil en aiguille soll sie hier Hofdame werden; da soll sie in Genf Franzçsisch lernen, schçne Talente, Manieren wie die Lyde und wenn des Herzogs Finanzen auskalfatert sind, so ist die arme Kleine Frau vollends aus der roture heraus gewachsen, reicht nur nach ihres Mannes Adelsdiplom gar nicht nach dem Wçrzlizer Gartenbeeten (ihr Vater ist Grtner in Wçrliz) mehr, und kann fr eine chte, veritable Hofdame paßiren. // Wahrlich! Dazu ist das gute, kleine Weib zu gut! Trachtet aber nach nichts Hçhern, und so mçge es ihr denn werden. Mathisson ist ein redlicher Mensch – aber Geistesfreyheit hat er nicht errungen. Mçge sein Alter sanft sein. Ich sehe wohl daß ich noch weiter gevatterlen muß. Nchsten Montag wird das Tçchter Institut erçffnet, welches die Kçniginn gestiftet. Es hat 16 Pensionairinnen 180 Schlerinnen. 3 Lehrerinnen und eben so viele Lehrer wohnen im Hause, der Direkter ist ein Mann ohne alle Weltbildung, ein eifriger pdagogischer Geistlicher, der erste Lehrerinn eine Tochter aus einem verlumpten Beamten Hause in dem von jeher Eitelkeit u Unordnung zuhause war, die jezt im 37 Jahre sich noch fr 26 aus giebt, und vor 10.12 Jahren ein Jahr in Ecouen war um e i n e n S t r i c h zu bekommen weil sie eine Aussicht hatte nach Petersburg zu kommen – Sie hat Talente wie die Lydie ebenfalls. Der Plan der Kçniginn ist wohlgemeint, und recht gut – der Frau fehlt es wahrlich nicht an Willen und Verstand, aber sie findet jmmerliche Werkzeuge! Das Lokal ist ganz falsch gewhlt – das Haus in welchem Sie Wangenheim besuchten. Es hat nicht Hof, nicht Garten, und liegt der Caserne gegenber. Die 200 Mdel werden alle mehr wie einfach, grn, gekleidet – das wird mir duchten als wenn die Landplage Egypti mit den Frçschen wieder km. Wir schwazten viel mit einem cousin germain von Herrn v. Rocca – das Verhltniß mit Frau v. Stael muß traurig gewesen sein. Er hat sie an Heftigkeit der Leidenschaft getçdtet, und er fhlte seine Befriedigung darinn sie zur Verzweiflung zu bringen. Es war Unnatur in jedem Zug eines wahrem Gefhls, durch Mißverhltniß der Jahre. Rocca war ein schçner Mann, mit kranker Anlage – ganz ungebildet – nach u nach hat er sich an Bildung gewçhnt; er herrschte unumschrnkt im Hause; die Kinder Stael liebten ihn aber sehr, er liebte auch Frau von Stael. Ich kann mirs psychiologisch erklren wie ein junger Mann Frau

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Briefe 766 – 767

v. Stael mit Leidenschaft lieben konnte, aber wegen der Unnatur des Jahre Verhltnisses Grausamkeit, Sturm, Wuth in das Verhltniß hinein bringen mußte. Heftigkeit vertilgte das Mißverhltniß der Jahre. Uberhaupt hat Liebe bei ungebildeten, krftigen, aber unverdorbnen Menschen leicht einen Zug von Grausamkeit. In der Thierischen Natur findet mans oftmals. Die Gçttingische Geschichte machte mir viel Kummer ehe ich wußte daß mein Sohn gar keine Rolle dabei spielte. Er hat sich hçchst rechtlich dabei betragen, allein er entfernte sich von Gçttingen und muß – wenn nicht ein bias getroffen wird, welcher den Verruf aufhebt, Gçttingen verlaßen. Das macht mir viel Sorge, Unruh und Verdruß – auch Kosten die mir dieses Jahr sehr schwer werden. Ich arbeite ber meine G e m  t h s krfte. Darum bitte ich Sie mit der Meßzeit oder frher um das bischen was Sie mir zahlen kçnnen. Ich muß Aim geben was ich zur Winter garderobe bestimmt hatte; meine Geschichte die Sie drucken, soll Luischen und mich mit Mnteln und warmen Rçcken // versehen. Ich habe meinen Sohn nicht Vorwrfe machen kçnnen, da ich die Studenten Verhltniße nicht kenne, er fhlt meine Sorge, meinen Kummer ber so manches Band was dieser Vorfall zerreißt da es an sein Studieren in Gçttingen geknpft war, er unterwirft sich mir ganz – ich kann ihm nicht zrnen da er gar nichts that als was 1200 – aber dieser Geist der Jugend ist mein Grul! Das ist der Germanen Geist von 1813, der Wartburggeist und wird, wenn diese Knaben so fort machen, in 10 Jahren der Revolutions Geist sein der 1792 Frankreich zerstçrte. Und welch ein Element ergreift er bei uns! – Haben Sie die Phalenen von Gerstenberg? so senden Sie sie mir! Ihr liebes Mdchen will mich kennen lernen – das freut mich. So bald Hartmanns wieder in der Stadt sind, kommt sie zu mir. Sie wohnt jezt mit ihnen im selben Haus. Mich freut es – fast mehr fr Sie – daß ich ber Theorrytes sehr viel Schçnes hçre. Heute kndigt man mir Grillparzers Besuch von Gastein aus an. Ihr Streit mit Maklot scheint mir nicht b e e n d i g b a r. Sie sprechen vigoureus und wie ein Mann von Geist und Sitte, aber ob Sie ganz recht haben versteh ich nicht. Mir ducht es – gewiß haben Sie recht den Nachdruck anzugreifen. Bleiben Sie gesund, blicken Sie oft Ihrem edlern Selbst ins Angesicht damit die Lebenslust Sie nicht beherrsche. – Es ist nrrisch das geistvolle Menschen so leicht von der Materie beherrscht werden. Ich sorge um Ihre Gesundheit da Sie sehr thtig sind – hoffentlich fechten die Sorgen Ihre Fantasie nicht an. Endlich ists beßer sie zu tragen, als sie zu v e r t r e i b e n. Nur d a s thun Sie nicht. Ich nehme herzlichen Theil an Ihnen, tadle Sie, finde daß Sie Unrecht thaten den alten Haug zu schmeicheln daß Sie seine gereimten Schnipsel verlegen wollten, und es nun nicht thun. Der hat so viel Papier fertig! Von uns sag ich nichts – nicht daß ich Ihre Theilnahme bezweifle – aber Erzhlen von Sorgen und Schmerz sieht wie Klage aus, die ist nicht meine Sache. Außenher ists wie sonst. Angenehme Gesellschaftliche Verhltniße u manchen

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litterarischen Genuß. Epinay ist wie Sie sagen. Luise leidet an reumathischen 115 Kopf und Zahnweh – und an unheilbarem Herzweh dazu. Leben Sie wohl! ich habe die Zeit heute der Nacht gestohlen da Besuche u Arbeit mir den Tag rauben. Glck auf zur Arbeit! Th. H.

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An Karl Mayer in Ulm Stuttgart 17. August 1818

Montag

Geehrter Herr Bitte ich zu viel von Ihrer Gte, wenn ich Sie zu meinem Vertreter in einer kleinen Zinssache auffordre? Der Bauer und Gerbermeister Remshardt in Langenau, Oberamt Alpeck, hat ein Capital von 800 Gulden von mir zu Lichtmeß verzinslich. Er ist die 14 Jahr stez ein Schlechter Schuldmann gewesen und dieses Jahr wieder mit seinen 40 Gulden bis heute zurck. Man sprach in Gnzburg davon daß seine Sache schlecht stehen und ich schickte Greyers den Capital Brief um ihn, wo nçthig aufzukndigen. Indeßen wurde er oftmals angehalten durch mich, mir die Laufende Zins zu bezahlen; that es aber nicht. Jezt bin ich nun wirklich in dem Fall das Geld sehr zu brauchen, und Remshard in dem Fall es jezt, da die Ernte geheimbset ist, beßer bezahlen zu kçnnen. Nun wnschte ich im Ernst meine 40 Gulden. Man sagte mir die nchste Behçrde sei in Ulm, um ihn durchs Landgericht mahnen zu laßen. Schon von vergangnen Jahren her weiß ich daß dieses Landgericht hçchst nachlßig ist; habe wirklich in diesen Tage mßen gegen das selbe fr einem seiner Untergebnen Rath einholen, hier bei hçhern Beamten, weil seine Angelegenheiten ganz stockten. Meine Bitte an Sie, werther Herr, geht nun dahin daß Sie, im Fall Sie selbst zu der dahin einschlagenden Behçrde gehçrten, den Remshart anhalten Ælaæßen mir, der Wittwe des bayrischen Landesdirektionsrath von Huber die am 2 Februar 1818 flligen Zins von 800 Gulden Capital auszuzahlen, gehçren Sie aber n i c h t zu dieser Behçrde, die dazu angewiesnen, dahin zu vermçgen. Der Capitalbrief ist in Gnzburg, ich denke ja auch daß es keiner weitern Vollmachten bedarf, da dieser Brief jede Instruktion ber die Lage der Dinge enthlt. Ich habe mit Vergngen gehçrt daß Sie Ihre gute Schwiegermutter zum Besuch haben. Das mag eine große Freude sein! mçgen Sie und Ihre liebe Frau solche rein genießen, ohne Sorge fr Ihre Gesundheit und im Kraise derer die Sie schzen. Unter diese gehçre ich vor vielen und bin mit vielen Entschuldigungen ber die Bemhung die ich Ihnen zumuthe mit herzlicher Achtung geehrter Herr Stuttgardt Ihre den 17. 8. 18. ergebenste Dienerinn Therese Huber

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Briefe 767 – 771

Ich bitte noch um die Gte einliegenden Brief dem Langnauer Boten zu senden, der in der Hopfengrtnerischen Apotheke zu finden ist, und sollte der Apotheker 35 Gmelin sich bei Ihnen einfinden um einen Rath zu bitten, so empfehle ich Ihnen den Mann mit der herzlichsten Angelegentlichkeit. Er ist der Mann meiner ehemaligen Gouvernante, einer vortrefflichen Person, und selbst ein braver Mann. Gott wird Sie lohnen fr das was sie an ihm thun

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 17. August 1818 Montag

Der ganze Brief verdient der Schreiberinn wegen von Ihnen gelesen zu werden. Doch nur der lezte Theil geht Sie an und bedarf Ihre Theilnahme. O Gott wie viele bedrckte Herzen schlagen um uns herum! – Ach mein ernstestes Bestreben jedes einzelne Schicksal als Bruchstck des großen Ganzen, 5 nicht niederschlagend zu finden, waffnet mich nicht immer vor tiefer Wehmuth und seh ich einen meiner Freunde ins Gesicht, so denke ich – auf dieser Stirn lacht Heiterkeit – vielleicht blutet das Herz.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 18. August 1818 Dienstag

Dienstag frh. Zuvçrderst bezeige ich meine Achtung fr Herrn Sievers Talent in vielgestaltigem Charakter leicht, angenehm und treffend sich auszudrcken. An ihrem rechten Plaze, htte jede seiner Einsendungen ihren Werth. Was die mir heute mitgetheilte betrifft, so folge ich Ihrem Wunsche meine Ansicht davon zu sagen, mit Freimthigkeit, indem ich, wie immer, meine Ansicht sehr gern unterwerfe, bis Zeit und Erkenntniß sie etwa ndern mçgen. Ich weiß nicht wie Herr Sievers unsre Aufforderung, wie sie in meinem Entwurf eines Briefes an ihm in Ihrer Buchhandlung noch vorhanden sein muß, also verstanden haben kann, daß wir raisonnirende Darstellungen politischer Ansichten und Partheien frs Morgenblatt verlangten. Die Redaktion bat um Nachricht von Tagesvorfllen, Sittengeschichte, Theater, Gesellschaft u. s. w. Was uns hier Herr Sievers schickt, gehçrt wohl in ein politisch historisches Journal wie ehemals die Friedenspreliminarien oder jezt die Minerva u dergleichen. Fr unsre Leser wrde es kein Intereße haben, und zçge es uns Politische Leser zu, so wrden wir den Karakter unsers Blattes abndern mßen, und uns auch allen Angriffen oder Tummeleyn rußischer Einsender, preußischer Windbeutel, englischer Hoc .....hmu .......tsvertheidiger aussezen. Ich wnsche demnach diese Gattung von Aufszen zu entfernen. Aber in ihrer Gattung ist der Anfang dieser Sieverschen Correspondenz sehr fehlgegriffen. Er zhlt 2 Seiten herunter auf: was sein Freund z u w i ß e n w  n s c h t. Das ist cousu de fil blanc um den Leser das Thema fest zu sezen

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ber das er sprechen will, und giebt dem ganzen die unangenehme dißertirende Form die den flchtigen Leser verscheucht. Wollten wir etwas dergleichen // aufnehmen, so mßten es Umriße sein, die an eine Begebenheit des Tages geknpft, sogleich en matiere entrirten, um den Leser durch eine Thatsache ins Intereße zu ziehen; aber fragmentarisch, und doch abgeschloßen, so daß in 2 hçchstens 3 N des Morgenblatts, in mßigen Abtheilungen, das Kapitel anfing und endete, ohne dem Leser die Aussicht zu geben, daß er bei demselben Gegenstand wieder anfangen mßte. So viel ber diesen Aufsaz. Ich danke fr Ihre Erlaubniß Fanny Tarnow ihr Gesuch zu bewilligen. Der arme Student Kalisky scheint, wie bei gehender Brief bezeugt, eine traurige Gemtsart zu haben, oder in sehr unglcklichen Verhltnißen zu sein. Vor acht Tagen bat ich Ihre Buchhandlung meine Analyse seines Trauerspiels zu befçrdern (nach Halle.) Leider fand ich niemanÆdæ der einem Unbekannten das Opfer htte bringen wollen dieses Manuscript zu lesen um mein Urtheil zu berichtigen. Haug, Mathison, gaben mirs, alÆsæ zu mhseelig, zurck – ich las es zweimal en me crevant mes yeux und schrieb ihm das Beste was ich wußte. (Das ist sehr anmaßend von mir aber doch beßer wie nichts.) Was sagen Sie zu Mathisons engagement mit Herzog Wilhelm? Er und seine Frau verlaßen die unabhngigste Muße um bei Menschen deren Schwchen jeder kennt, jede Last der Dienstbarkeit zu ber nehmen Geldverwalter, Haushlter, Hofmeister, Gesellschafter, und die Frau: HauÆsæhlterinn, Erzieherinn, Gesellschaftsdame – und ohne sich einen SchatteÆnæ von Lohn bedungen zu haben, als die Ehre zu des Herzogs Gefolge zu gehçren. Darf ich Mathissons Anerbieten zuweilen etwas frs Morgenblatt zu schicken, annehmen? Ergebenst Th. H.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 18. August 1818 Dienstag

Dankt fr Zusendung der Jenaer Zeitung; Vergleich von Vorlage und Druck der Hierogliphentafel sowie Schreiben der Einleitung fr Schlichtegrolls Text lngst erledigt. Ich habe Reichle schon oft gefragt: ob der Abdruck der Steinplatte vorangig? um den Gegenstand zu benuzen. Æanonym:æ Ueber die bey Rosette in Egypten gefundene dreyfache Inschrift (Steindruck); ÆTh. Huber und Adolf Heinrich Friedrichæ von Schlichtegroll: Ueber die bey Rosette in Egypten gefundene dreyfache Inschrift; Allgemeine Literatur-Zeitung

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 19. August 1818 Mittwoch

Ihre Wnsche sind in Ihren Geschften immer bestimmend fr mich, rcksichtlich der Note zu dem Commentar der Kupfer bemerke ich Ihnen nur meine Ansicht:

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Briefe 771 – 775

Das Mhrchen ist wirklich auf die angegebne Weise entstanden, und trgt die Spur, oder den Karakter muthwilliger Zusammenstellung der Hauptmomente durch die Kupferstiche. Wenn der Leser die Entstehung nicht weiß, erscheint dieser Muthwille als strfliche Nachlßigkeit des Erzhlers, oder als anmaßende Affektation; sagt es ihm aber die Note, so denkt der Leser: nun! Das kann nicht Gehaun und nicht gestochen sein, und wird dann durch den durchfortlaufenden moralischen Zusammenhang berrascht. Wenn ich Ihnen sagte: Mir fielen meine Male Pinsel aufs Papier, und dadurch entstand ein deutliches Bild. Sieh ein Mal her! – So erwarten Sie eine monstrose Fraze, und der Anblick einer zwar phantastischen, aber angenehmen Gestalt erfreut Sie; wenn ich Ihnen aber sage: Ich will dir ein Gemhlde zeigen! und lege Ihnen ein zufllig Gelungnes Bild vor, das meine Pinsel bildeten indem sie aufs Papier fielen, so sagen Sie mit Fehlschlagung: Das ist ja kein Bild aber eine phantastische Fraze! – Das ist die Ursache warum ich die Note v o r n e hin sezte – Bleibt Ihre Ansicht dieselbe, so unterwerfe ich ihr die Meine mit Vergngen. Eleganter ausgesehen htte es, ducht mir // wenn diese Note unter den Titel, ber den Text gestanden htte. Doch versteh ich diese technischen Einrichtungen nicht. Hat Ihnen Ihr Herr Sohn August Wilhelm Schlegels Heirath gesagt?

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Joseph Nrnberger in Sorau Stuttgart zwischen 10. und 20. August 1818

Die kleine litterarische Notiz welche Sie uns gtig zugesendet wird fr das Morgenblatt benuzt werden. Rcksichtlich des Fragments der Aeneis bitten wir um Entschuldigung, indem wir in dieser Zeit zu viel Materialen haben um es bald ab drucken zu kçnnen und der Verschub Ihnen um so weniger gelegen sein kann, da 5 Ihre Verhltniße mit andern Zeitschriften Ihrer sehr gelungnen Arbeit einen Raum darbietet der uns in den ersten Monaten fehlt. Achtungsvoll // Nçrdlinger

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 21. August 1818 Freitag

Da ist mir nach unsern gestrigen Gesprch noch eingefallen daß mir vorgestern die Pfarrers Tochter von Plieningen sagte: Das Institut km nicht nach Hohenheim, weil die Eigenthmer ihre Gter zu theuer verkaufen wollten, die der Kçnig zu dem Etablissement nçthig htte.

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G e k l a t s c h ist hçchst gleichgltig, hie u da ists aber gut zu wißen was vor 5 Ursachen angegeben werden weil sie der Quelle von G e g e n a r b e i t e n nachgehen helfen. So soll auch der neue italienische Baumeister sich rhmen (sagt Herr v. Reden der mit ihm in einem Hause wohnt) einen Sieg ber Malchus davon getragen zu haben, rcksichtlich des Gebaudes welches man bei der Retraite auffhren will. 10 Der Italiener soll gesagt haben: der Kçnig habe zu Malchus gesagt: »Wollen Sie denn in jedem departement Chef sein?« Da dieses Gesellschafts Nachrichten sind gebe ich ihnen gar keinen Werth, rechne aber deshalb auf Ihre berlegne Behandlung solcher Kleinigkeiten rcksichtlich meiner Verhltniße. Scheinen Ihnen solche Außerungen g a r k e i n e n 15 Werth zu haben, so erspar ich Ihnen u mir die Mhe sie zu notiren. Mir liegt an dem Fortgang des Guten – das Geschwz ist mir sehr gleichgltig.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 23. August 1818 Sonntag

Litteratur Blatt N 27 Intelligenz Blatt N 18–19 fehlt mir. Ich bitte ergebenst darum! Th. v. Huber.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 25. August 1818 Dienstag

Zum Theil unsre Lektre von der ich nicht wußte ob Ihre liebe Frau sie nicht fortsezen wollte, zum Theil eine hçchst lstige Congestion des Blutes nach dem Kopf die mich ganz betubte und leider mich heute mit k r a n k e n A u g e n aufstehen machte – verhinderte mich Ihnen, werther Freund, die, zu nchst einzurckenden Aufsze, welche ich mit gebracht hatte, vorzulegen. Wollen Sie hier 5 sie durchgehen und mir, da ich morgen das Blatt daraus zusammen sezen muß, s p  t e s t e n s m o r g e n f r  h mit Reichle zurck senden? Die Ubersezungen sind gleich eilig, weil sie nur n e u Werth haben, deshalb sie aber auch mit den Originalen so viel wie mçglich zusammengestellt werden mßen, damit man uns nicht Schuld giebt nur Ubersezungen zu geben. 10 Daß es uns an Plaz in der Litteratur Beylage fehle, bewiesen wohl meine stez wiederholten Besorgniße daß Theremin zu lang sei und daß die Kummerschen Katalogen uns allen Plaz nhmen. Mçgte uns doch der Herr Gott zu dem Artikel: deutsche Litteratur einem r e d l i c h e n und scharfsinnigen Menschen geben! wenn ich einem Autor selbst 15

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lese, den ich nachher oder vorher angezeigt fand, so erstaune ich ber die retizensen und Einseitigkeiten in den meisten Auszgen. Guten Morgen mein verehrter Freund! Th. H. 20 Beiliegender Saz ber Fellenberg ist doch intereßant!

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart zwischen 20. und 26. August 1818

Ich muß rcksichtlich den Forderungen dieser Herrn bemerken daß die Leistungen welche man von Ihnen bat von dem Morgenblatt ausgehend, auch fr das Morgenblatt gemacht wurden. Wenn nun aber ein dritter Unpartheiischer gefragt wrde: ob die Behandlung der Naturgeschichte nicht dem ganzen Zuschnitt des Morgen Blatts entsprechend sein mßte? wrde antworten: Nothwendig. Fragte man ihn weiter, nachdem er die Einsendungen der Herrn gelesen: Tragen diese Beitrge den Karakter des MorgenBlatts, sind sie fr ein gemischtes, der Mehrzahl nach nicht wissenschaftlich gebildetes Publikum gemacht? so wrde er Nein! antworten; denn sie sind zu gelehrt. Weiter hatten sich die Herrn mit Herrn von Cotta ber den Raum besprochen, den Ihre Einsendungen ein nehmen drften, dem unerachtet schickten sie als erste Sendung eine solche Menge Manuscript, daß der abgeredte Raum auf u n g e m e ß n e Z e i t h i n angefllt geworden wre, ehe Sie nur, nach Ihrem Zuschnitt, das Publikum vorbereitet htten, au courrant der fortlaufenden Neuigkeiten zu sein. Nach Empfang dieser ersten Sendung erklrte die Redaktion dieser verfehlte Bereichrung, des Raums, so wie der unangemeßne Behandlung, des gelehrten Inhalts wegen, die empfangnen Papiere fr nicht statthaft frs Morgenblatt, wie der Briefentwurf den die Buchhandlung aufbehalten haben wird. (etwa im 9br oder 10br vorigen Jahres) auszeigen muß. Dem unerachtet wiederholten die Herrn Ihre Einsendungen, und schienen auf eine widerholte Vorstellung der Redaktion nicht zu achten. Ich verstehe nun nicht wie diese Herrn unter den obwaltenden // Umstnden die Forderung an Herr von Cotta machen kçnnen welche Ihr Schreiben enthlt. Vor dem Gericht der Gesunden Vernunft mçchte man ihnen Schuld geben daß sie ohne alle Urtheilskraft Ihren, von Herrn v. Cotta erhaltnen Auftrag ausrichteten. Wie vortrefflich Ihre Einsendungen sein mçgen, die gesunde Vernunft sagte Ihnen: sie sind nicht fr den Karakter des Morgenblatts und sind nicht fr den kleinen Raum seiner Beilagen. Da aber dieses Gericht der gesunden Vernunft nicht entscheidet in Buchhndler Geschften, so kann ich nichts weiter in der Sache sagen, als daß ich glaube daß die Herrn sich sehr gut stehen wrden wenn sie sich billiger abfnden. Der grçßte Theil der Einsendungen sind zusammen getragne Ubersezungen, selbst in dem wenig Selbstgeschaffnen sind große

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Auszge aus Gçthe u. s. w. ob diese Dinge a Bogen mit 3 Louis und 1 1/# Louis bezahlt werden kçnnen, wenn sie g e g e n die Absicht der Bestellung abgefaßt sind, verstehe, und entscheide ich nicht. 35 Goldfuss

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 26. August 1818 Mittwoch

Hier sind, Ihrer Forderung gemß, die Naturhistorischen Manuscripte. Es liegen in den verschiednen Abtheilungen Zettel auf welche ich meine Beurtheilung ihrer damals notirte, wie ich sie, zum Behuf des Naturhistorischen Beilage durchlas. Ich wollte sie nicht hinweg nehmen, damit Sie meine Ansicht daraus ersehen. Bitte aber sie heraus zu werfen, wenn Sie die Papiere zurck senden. Wenn ich gefragt werde: »ob etwas davon gebraucht werden kann?« so sage ich n e i n. Einmal: weil es gar nicht in der Einkleidung abgefaßt ist die uns paßt, und weil wir nicht Plaz haben d i e s e  l t e r e n Dinge zu brauchen, da uns Usteri stez neuere kleine und leider! große naturhistorische Notizen schickt, und was ich nehme, mir stez der Vorwurf: etwas nicht genommen zu haben, gemacht werden kann; ich es also vor beßer halte diese v e r f e h l t e n Beitrge nicht a u s z u l a u g e n, da sie uns den Plaz fr das berhuft Vo r h a n d n e , Z w e c k m  ß i g e wegnehmen. Fehlte es uns an dergleichen Material, so wr hier vieles z u s a m m e n z u l e s e n, aber uns fehlt es nicht. Wenn ich ein paar Artikel auswhlte die Ihnen nicht die Nothwendigsten schienen, so ist das unvermeidlich da ich nur gewißenhaft nach m e i n e r Einsicht verfahre, und mich der Ihren willig unterwerfe. Diese E i n s i c h t leitete mich auch wie ich aus den lezten Bogen Perron »Die Incrustationen« und nicht »Den Corrallen Felsbau« whlte: jene // hatte ich noch nie als so schnell fortschreitend darstellen sehen, die Fortbildung der Corrallen Felsen war mir hingegen von Forsters Reisen her durch seine Nachfolger hin, schon bekannt. Nun kann ich doch nur das m i r S t  m p e r bekannte, fr n i c h t N e u halten? Usteri seine Briefe von Pestalozzi an Fellenberg sind schon einige Zeit da, Usteri versprach aber die Folge und weil eine große Vorrede dazu ist, wnschte ich das Ganze abzuwarten, um – wenn es zu ungemeßen viel Plaz einnhme, die Vorrede zu verkrzen. Wißen Sie denn schon von dem posthumen Gedicht Thmmels welches Brockhaus so eben herausgab? es soll ja so unehrbar sein daß man Brockhaus und Thmmel darber aufs Bitterste tadelt. Ich mçgte wohl wißen welche Grenze sich da ein Ehrenmann als Buchhndler stecken muß? Von Herzen ergeben Th. H.

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Briefe 778 – 779

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Karl Friedrich von Wiebeking in Mnchen Stuttgart 26. August 1818 Mittwoch

Hinderniße die bei der Redaktion eines Blattes das zahlreiche Obliegenheiten hat und auch oft mit mechanischen Hindernißen Kmpfen muß nicht zu vermeiden sind, haben den Abdruck von Dero schzbaren Rede »ber die Verbeßerung des Geschmacks in der kirchlichen Baukunst« versptet, wirklich ist sie aber im 5 Druck und wird Ihr Hochwohlgeboren das, sie enthaltende Blatt mit nchsten zu gesendet werden. Achtungsvoll verharrend // Wiebeking

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An Carl August Bçttiger in Dresden Stuttgart 29. August 1818 Sonnabend

Stuttgardt 29.8.18 Ihre theilnehmende Freundschaft lßt mich vermuthen daß die Gçttinger Unruhen Sie auch rcksichtlich meines Sohnes beunruhigt haben. Ich bin auf die unangenehmste Weise davon gerhrt worden, allein nicht wegen Aims Theilnahme, diese ging nicht weiter als es seine Verhltniße als Student durchaus verlangten; er wanderte aus, kam nach wenig Tagen zurck, verstndigte sich mit den Burschen Vorgesezten und sie gestunden ihm seine Berechtigung bis Michael zu bleiben zu, aus der wahrscheinlich die Verabredung bis Ostern bleiben zu kçnnen, erfolgen wird. Der Jngling betrug sich wacker als Student und Sohn. Wie der Aufruhr statt hatte, war er auf dem Harz und kam erst nach Gçttingen zurck wie Alles fortgezogen war. Da Zog der Geck nach und behauptet daß das nothwenig gewesen sei. Ich sage das Gegentheil nicht, weil ichs nicht verstehe, meine auch daß mir keine Verurtheilung keines Einzelnen zukommt. Weil er sich ehrerbietig, meinen B e f e h l e n unterworfen ausdrckte, habe ich ihm auch ganz frei handeln laßen. Er hat nur gesagt: Hndel wrden ihm nie fehlen; ich habe ihm gesagt, er mçge sie auskmpfen wie er kçnne. Das was also Aim angeht, hat mich nicht betrbt, denn ich stehe da der Nothwendigkeit gegenber, aber die M e i n u n g welche ich, mit wenigen Ausnahmen vor dem Burschen Geist habe ußern hçren, die hat mich vollends um alle Achtung fr die Deutschheit gebracht. Ich hçre allenthalben diesen Studenten Aufruhr Beifall geben, am mehrsten von den Deutschgesinntesten. Sie nennen das: National Geist – so hçre ich die Eltern der Gçttingschen Studenten sprechen, so Profeßo- // ren und Minister. Was aus unsern Staats Verhltniß werden soll wenn unsrer Jugend das Recht eingerumt wird einen Staat im Staat zu bilden, weiß ich nicht. Ein Lehrer der Neuen Geschichte in Mainz sagte gestern zu mir: Der Student versprch den Universitets

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Senat mit Handschlag seine Geseze zu halten, allein der Hannoverschen Regierung habe er nichts versprochen; schaffe ihn der Universitets Senat kein Recht, so sei er vollkommen berechtigt es sich zu nehmen und kçnne mit der Regierung tracktiren. – Das ist ein Lehrer der Jugend! und was das Tçllste ist: ein Franzosen Haßer und sie schimpfend fr die Gesezlosigkeit die sie bten. Ich bin ganz Mundtodt vor diesen Leuten die mich vor einen Windmantel halten weil ich sage: Hat mein Sohn sich gegen das Gesez vergangen, so soll die Hannoversche Regierung ihn aufs strengste strafen, ich beschze ihn nicht Sie meinen ich sei eine Despotie Knechtinn, indeß ich in mir fhle daß mich der Sinn belebt der 1792 mich zur Republikanerinn machte. O mein Freund! kçnnte ich doch alt werden ohne Verachten zu mßen! Diese Deutschler flçßen mir Verachtung ein und die ist meinem weichen Herzen so drckend. Die Regierung hat sich ungeschickt betragen, sie hat es sich schwer gemacht nur consequent zu sein – aber nie berechtigt das die Studenten. Sollte Aim, dem Burschen Gesez gemß nicht das nchste Halbe Jahr in Gçttingen bleiben kçnnen, so wird er seine Studien in Wrzburg vollenden. Kçnnen Sie, werther Freund, errathen welcher der Morgenblatts Correspondenten mir den ersten, einzigen, aber auch unersezlichen Verdruß gemacht hat? Mllner in Weißenfels. // Den Mann habe ich von einer eben so schlechten als bçsen Seite kennen lernen. Er schrieb und schickte Sachen, ich antwortete persçnlich. Er forderte einen Dienst fr einen Dritten, ich leistete ihn solchen in Ulm. Er schickt wieder etwas, – C o t t a corrigiert ein paar Worte drein. Mllner schreibt der Redaktion sehr grob, und unten Hin: Die weibliche Redaktion sollte dieses und Jenes thun – ich antwortete: ich sei nicht Allein Redaktion sondern Cotta habe diese Correktur gemacht, und unterschreibe mich. Th. v o n H. wie meine Regierung mich nennt wenn sie mir ein Schreiben schickt und meines Mannes Stand mich berechtigt ohne daß mein Sohn das: Von erbt. So unterschreibe ich gerichtliche Dinge und Schneiderrechnungen, und that es aus K  l t e und U n w i l l e n. Cotta hat die Treulosigkeit in s e i n e m Brief an Mllner m i r die strittige Correktur schuld zu geben, ber welche Billette in meiner Hand sind. Nun kommen zwei Briefe von Mllner an die Redaktion und an mich, die an gemeiner Grobheit und Bauerstolz mit Zornwuth geußert, ihres Gleichen nicht hatten. Besonders hngt er sich an mein: Von, als htte ichs usurpirt – Ich versichre Sie daß ich ein so unanstndiges und elendes Betragen nicht htte ersinnen kçnnen. Er droht dem Morgenblatt nichts mehr zu senden. Das ist mir lieb, denn er treibt damit Ehrlosigkeit die ich, an Cottas Stelle nicht litte, aus der kleinen Ursache: weil e h r l i c h am lngsten whrt. Mllner schreibt Briefe aus Wien, Dresden, Berlin, Hamburg, Weimar – um von dort S e i n e Meinung dem Publikum auf zu dringen (Z. B. um Grillparzern zu schaden). Cotta hat mich bei dieser Gelegenheit betrbt weil er nicht recht handelte. Schon daß er diese fingirten Briefe aufnimmt ist unrecht, aber daß er mich gegen Mllner aufopferte, m i c h We i b – das war sehr unmnnlich. Ich habe auf den groben Brief von Mllner sehr heiter, hçflich, abschneidend geantwortet, // aber aus bestimmten Rcksichten, d u r c h C o t t a, der die Antwort las – da mich Cotta nun einmal aufopferte, mißtraue ich, ob er den Brief abge-

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Briefe 779 – 783

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aus jenen Gegenden nach Mllner, die mir denn alle sagten: es sei ein unmßig eitler, zornmthiger Mensch. Wie kennen Sie ihn? In den heutigen Moment ist das Staats Intereße die Constitution von Baden welche den 17 7br promulgirt und den 1 Februar in Thtigkeit gesezt werden soll. Vor 2 Tagen schickte der GroßHerzog Tettenborn hierher den hiesigen Kçnig die Artigkeit machend diese Constitution ihn mitzutheilen. Jezt ist dieser nun sehr in Verlegenheit. Baiern, Baden, stehen neben ihn, und hier ist indeß alles von der Konstitution die er vorschlug, R c k w  r t s gegangen. – Mir kommt alles wie Bedlam vor. Von Wessenbergs Persçnlichkeit hçre ich nichts Trçstliches – er ist kein G e i s t l i c h e r und dann kann er nicht Kirchenhaupt sein. Wangenheim fçrdert mit seinen Benehmen den Kirchenfrieden auch nicht. – August Wilhelm Schlegels Heirath, divertirt mich. Die Paulus ist 28 Jahr alt, originel, aber ein sehr wackres, ausgezeichnetes Mdchen; bisher eine Mnnerfeindinn. Jean Paul ist bis zum Kindischsein erzrnt ber diese Heirath, er wollte mit diesem Mdchen in geister Verbindung leben. – Ich lernte die Schoppenhauer kennen, die mir sehr gefiel – Mademoiselle Betty Gleim ist hier von mir protegirt auf Wangenheims Empfehlung. Sie ist kommen Perspektive studieren, und ist horrible gelehrt, garstig ohne gute faÅons, ohne Gemthlichkeit, aber recht gut zu haben. Ich gb ihr keine Dohle zu erziehen. – Der Koniginn ihr Tçchter Institut ist krank zur Welt gekommen. Die Gevattern stehen um die Wiege und schrein nach dem Dokter, die kluge, wohlmeinende Mutter weiß sich nicht zu helfen, weil sie lauter erz mittelmßige Helfer hat. Leben Sie wohl und vergeßen mich nicht Th. H.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Carl Ernst Friedrich Wilhelm von Cçlln in Koblenz Stuttgart 29. August 1818 Sonnabend

Wir mßen den verehrten Einsender aufmerksam machen daß diese Nachrichten ber den spanischen Feldzug in Seinem lezten Brief: Merida, zu sehr ihren historischen Karakter verlieren als daß sie in der Reihe der Briefe paßen kçnnten Die Liebesgeschichte des braven Kriegers konnte, als Sitten schildernd darinn 5 aufgenommen werden, allein die Geschichte des alten maurischen Rebellen mßte den einfachen Ton der Chronik haben welcher ihr Jahrhundert aussprche, um hier an ihren Plaz zu sein: Wir bitten daher daß Sie mçgen geflligst diese Episode aus Ihren Briefen ber Spanien scheiden, da dieselbe als kleine Novelle in jedem Blatte willkommen sein wird. 10 Rcksichtlich der Erzhlung »Liebe im Stand der Natur« fehlt es uns jezt gnz// lich an Plaz um sie zu benuzen, und durch unbestimmten Aufschub ihrer Erscheinung, frchten wir Ihren Wnschen ganz entgegen zu sein. Achtungsvoll Coeln

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 31. August 1818 Montag

Werthe Herrn Beigehende Briefe habe ich mit sehr triftigen Zweifeln ber die Statthaftigkeit ihrer Aufnahme ins Morgenblatt, zurckgeschickt; wenn Herr von Cotta sie nicht eingesehen und eine besondre Ursache hat sie, unerachtet sie einerseits trivial und anderseits sehr vorlaut ber Frsten und Herrschaft absprechend sind, aufzu- 5 nehmen, so weiß ich nicht warum Sie mir dieselben wieder zurck geschickt haben? Ich bitte mir einen freundlichen Bescheid aus. Achtungsvoll Th. v H.

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An Johann Friedrich von Cotta oder die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart Anfang oder Mitte 1818

Dieser Abschnitt des Manuscripts von Herrn Rehmann ist fr das Morgenblatt bei Weitem zu trocken. Im Verfolg des Ganzen Werks ist er unterrichten als Beitrag zur Vçlkerkunde, enthlt aber keine einzige, dem Layen intereßirente Handlung oder Darstellung. Kçnnen wir nicht abwarten ob vielleicht ein folgender Abschnitt f  r u n s 5 zweckmßiger ist? Fr den Gelehrten ist dieses schzbar, sonst aber langweilig.

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An Friedrich von Matthisson in Stuttgart Stuttgart Mitte 1817 oder Mitte 1818

Manchmal kommen mir die indischen Mçnche welche sich des Dew Atma befleißigend, Jahrelang einzig ihre Nase ansehen, als die einzig sichern Leute vor, nicht den Narren zu spielen. Hier Ihr Dresdner Waßermann hat mir einen Todschrecken gemacht: ob ich denn auch etwas hnliches geleistet haben mçgte wie ich meine Briefe ber Holland dem Druck berantwortete? ich wrde 100 Mahl 5 weniger Thorheiten an den Menschen bemerken wenn ich ber eine einzige zu zrnen vermçgte – aber da ich sie alle ganz natrlich finde und keinen Splitter entdecke ohne die Hand – nicht auf meine Brust, aber auf meinen Balken zu legen, so bleibt mir nichts als unmßig ber die Leute zu lachen, oder recht wehmthig Zeit Lebens zu schweigen. Das letzte gb aber einen sehr stummen 10 Spaß – also da ich weder Dew Atma sein kann – denn das leidet // die Redaktion des Morgenblattes und einige andre Obliegenheiten nicht, und aus dem wehmthigen Schweigen leicht ein bermthiger Hochmuth heraus kommt, so lache ich von ganzer Seele ber den schsischen Waßermann! Tudieu! Der weiß seine

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Briefe 783 – 786

15 Sache auszuspinnen! – und diese deliziose Verwundrung unter M e n s c h e n zu

leben! Daß ihm Winzer Trauben geben und die fremde Wirthinn den kleinen Meuron chaussirt und der Vetter ihn freihlt! – Also ist doch meine franzçsische Schweiz so ganz ein andres Land als Dein Sachsen, und – und –! Ach ich dachte ich trumte es nur! 20 Aber die Waßersnoth! – blokhead! Meine plattteutsche Bauern erzhlen von einer Gans die ging Winterszeit bers Eis und ließ etwas fallen, das rauchte in der Klte; da sah sie zurck und rief ihren Mitgnsen zu: Rauch und Schmauch! // Rauch und Schmauch! Die Welt will untergehn! – So wichtig scheint den Sachsen seine Waßerfahrt. 25 Und um Gottes willen! wie werde ich bei meinem nchsten Besuch in Gnzburg meine Enkel knffeln! wenn eines einmal eine solche Scene machte wie gestern Abend der große Dadou den Sie mit Kirschen beschwichtigten, so trt ich nicht wieder in meiner Kinder Haus. Fegen will ich wenigstens vor m e i n e r Thr – ja das will ich! Adieu, lieber Freund! 30 Th. H.

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An Therese Forster in Berlin Stuttgart 30. und 31. August oder 31. August und 1. September 1818 Sonntag und Montag oder Montag und Dienstag

Ihr mißverstandener Charakter; Louise verhlt sich ihrer Mutter gegenber schweigsam und kalt, whrend sie zu anderen freundlich und mitteilsam ist; Je sais quelle me chrit, quelle me respecte, mais cest un pli abominable qui empoisonne la vie. Thereses berufliche Zukunft. Das neue Tçchtererziehungsinstitut von Kçnigin Katharina von Wrttemberg: les enfans toufent et les Classes sont trop nombreuses. Æ…æ Dans les Statuts, la Reine paroit avoir adopt quelques unes de mes Ides, mais le tout est mal uni, mal vu; en partie par une conomie mal entendue; et en partie par ignorance. Je nai rien vu de tout cet etablissement et ny approcherai pas de peur de faire mal expliquer mon parler et mon silence; mais dja on est trs mcontent de ce qui sy fait, et dja la bonne Reine sappercoit quil faut y faire des changemens. Je serai curieuse de savoir les circonstances qui, dans son tems, ont empech la Reine de me voir comme elle se letoit propos aprs Æavoiær lu mon manuscript. Je ne saurois mempecher de croire que Hartmann ÆAugust von Hartmannæ mait desservi aloÆræs. Je ne sais pas si jaurois gagn si les choses seroient all autrement – mais cela mauroit amus. Studentenunruhen in Gçttingen; Verhalten Aims dabei; Fortsetzung seines Studiums nicht in Berlin, sondern vorzugsweise in Wrzburg. Frchtet, Aim werde ihr die gleichen Vorwrfe machen wie Louise wegen ihres kritischen Umgangs mit Menschen: Je suis persuad que lage mur a le droit de rlver les erreurs de la Jeunesse lorsque ses relations le permettent. Wilhelm Albrecht war irrtmlich der Ansicht, daß seine Beziehung zu

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Th. Huber zerbrochen sei. Seine berzogene Klage ber alltgliche berufliche Probleme. Carl Schertel von Burtenbach im Stuttgarter Forstinstitut auf ihre Initiative hin angenommen; ber dessen Mutter und Schwester, die ebenfalls jetzt in Stuttgart leben. Johanna Friederike Kerner wird nach Stuttgart ziehen. Matthissons haben den unberlegten Plan, im Dienst des verschuldeten Herzogs Wilhelm von Wrt- 25 temberg nach Genf zu gehen, aufgegeben. Bekanntschaft mit Betty Gleim: elle a crit des livres archi savants; sur leducation, la langue, la phissique de la Terre – elle est Gemthlich, mistique et toute sorte, aussi laide – et je ne suis quune Commre vis  vis delle et nous nous comportons trs bien. Elle est venu ici apprendre la Perspective,  Francford elle a apris les Mathematiques et puis elle 30 ira  Munic etudier le Colorit – aprs elle saura peindre come Raphal – Vois tu! cela est vrai et me paroit tout fou. Umzug von Gottlieb und Claire nach Augsburg ist noch nicht entschieden. Rckerts Aufenthalt ist unbekannt; Johann Friedrich von Cotta sah ihn in Rom dans la crapule teutoasthetique; le Gillet ouvert jusquau Nombril, la barbe dans sa totalit mal peigne, la chemise sale, evitant la bonne 35 compagnie et ne soccuppant de rien avec quelque Suite ou assiduit; er schrieb bisher nichts fr Cotta, um seine Schulden bei diesem abzuzahlen. B. Gleim: Fundamentallehre oder Terminologie der Grammatik. Bremen 1810; dies.: Erziehung und Unterricht des weiblichen Geschlechts. Ein Buch fr Eltern und Erzieher. Leipzig 1810; dies.: Tellus oder Lehrbuch der allgemeinen Erdbeschreibung nach einem neuen Plane bearbeitet. T. 1.2. Bremen 1811–1814; Th. Huber: ber Tçchtererziehung, ein Vorschlag oder Phantasie (Ms.)

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An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 1. September 1818

Dienstag

Erbittet Aufklrung wegen Philipp Emanuel von Fellenbergs Verdacht, sie habe zwischen diesem und seiner Frau Uneinigkeit wollen Æ…æ stiften. Wird Johann Friedrich von Cotta gleich nach der Buchmesse um Geld fr die Zahlung an Fellenberg bitten. Sie steht mit ihrer, der Ihrigen ganz hnlichen Ansicht der Gçttinger Studentenunruhen fast isolirt, wie z. B. Theodor Schachts ußerungen zeigen: er 5 scheint mir in diesem Deutschtaumel unterzugehen. Gefhrdung der auslndischen Studenten in Gçttingen, darunter Aim, durch die inlndischen.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 3. September 1818 Donnerstag

Wem wnschen Sie, werther Freund, daß ich diesen Calderon zur Anzeige send? Voß? Schreiber? Hier kenne ich niemand als Uhland – soll ich den bitten? Oder wollen Sie es bei Seite gelegt haben?

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Conz war bei mir und forderte seine Anzeige von Weißers Gedichten zurck. Wollen Sie mir selbe wohl gelegentlich zurck schicken? Sie waren damit unzufrieden und behielten sie bei sich. Von Herzen ergeben Th. H.

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Briefe 786 – 790

An Johann Gotthard Reinhold in Rom Stuttgart 4. September 1818 Freitag

ber sein Beharren auf seinen korrekten Titel in der Adresse: Es thut mir erstaunlich leid, mein werther Freund daß Sie einen Werth auf einen Gegenstand legen den ich mit einem sehr kindischen Leichtsinn behandle. ber Johanna Friederike Kerner und ihre Familie. Uber die Stael denke ich ziemlich wie Sie; nur glaube ich nicht daß sie nach Effekt haschte. Sie grif nach Ausdruck fr ihr glhendes Gefhl dem immer die natrlichen Ableiter fehlten, und zu deßen Glut selbst ihr einige Elemente abgingen. Auch wenn es ihr wr um Effekt zu thun gewesen, htte sie ihn zuerst um ihrer selbst willen bedurft. Von der Frau und dem Buche bin ich auch nicht contente – aber wie liebe ich sie! Æ…æ was fr eine Welt von Liebe und Leiden ist in dieser fehlervollen, tadelnswerthen Frau! Gesprche mit dem Cousin von Jean Rocca ÆAdolphe Pierre Butiniæ. Kritik an Gçttinger Studentenunruhen; Aims Verhalten dabei. Hat Marc Ren Anne Marie Comte de Montalembert gegenber zum Thema Politik eine Reihe Ansichten herunter gelacht und persifflirt daß er ganz drollig aussah – endlich wollte er mir die Ve r s p r e c h u n g e n und Beschlße des Wiener Congreßes als einen wichtigen Popanz hinstellen. Ich sagte sehr ernsthaft: glauben Sie denn an Versprechen solcher Art? Æ…æ Der Mensch lachte wie ein Kobold ber meinen Leichtsinn. Ich versicherte ihn: Das sei seiner Art Leute grçßtes Unglck daß sie nicht mit Leuten jeder Art sprchen, sondern rapporteurs oder flagorneurs um sich htten, oder Sallons Menschen. Solche Dinge hatte er noch nicht gehçrt. Ihr tiefer Schmerz ber manches nah an meinem Herzen. Germaine de Stae¨l: Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franÅoise; Allgemeine Zeitung

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 5. September 1818 Sonnabend

Die ganze Sendung von Herrn Mchler ist außerordentlich s e i c h t. Was ich hier zurck sende ist der Aufnahme durchaus nicht werth. N 6382 dem Styl und der Erfindung nach aus dem Franzçsischen bersezt und sehr schlecht alles beides, stylisirt und erfunden. N 6383 schmeckt nach Rabners Zeit, das Gedicht der 5 Karschinn kann doch wohl in keiner Rcksicht einen Werth fr u n s haben. Es ist ein rein prosaisches Carmen. D i e N a c h l e s e werde ich als Au s h  l f e benuzen

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wenn ich Freiheit habe das ganz Steife der franzçsischen propos zu ndern. Es sind aber auch sehr wenig pikante Dinge und manche haben in der Ubersezung alles Salz verloren. N 6386–84–85 sind gut. Sollte Herr von Cotta andre Ansichten haben, so wird er sich mit mir ver- 10 stndigen.

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An Carl August Bçttiger in Dresden Stuttgart 5. September 1818 Sonnabend

Empfehlungsschreiben fr Herrn Butini aus Genf.

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An Friedrich Wilhelm Gubitz in Berlin Stuttgart 6. September 1818 Sonntag

Geehrter Herr Ihre Ansichten – die Sie Cottas Blatt viel zu selten fr die Wnsche der Redaktion, in so fern ich daran Antheil nehme – mittheilen, sprechen Sie als gut und liberal aus, so daß ich glaube Sie werden mir freundlich zu einer guten Absicht helfen. Der Knstler deßen Arbeit beiliegender Aufsaz erwhnt hat, nach dem Zeugniß von Kennern, eminentes Verdienst; die uns Deutschen so oft schdliche Individualitet einer, wie Dnkel sich zeigenden Bescheidenheit, hat bisher seinen ungnstigen Verhltnißen die Hand geboten um ihm berall Fehlschlagungen zu bereiten. Seine lezte Reise war eine lezte Hofnung. Diese Bilder bauen an ihr fort – er muß wnschen sie sehr bekannt zu machen um die Gunst Aufmerksamkeit auf sich gezogen zu haben, bei seinem Beschzer, dem rußischen Kaiser, benuzen zu kçnnen. Schenken Sie diesen Artikel einen Plaz in Ihrem Blatte! geben Sie sich die Mhwaltung nach diesem Mller zu fragen, den manche Ihrer Knstler in Italien gekannt haben, und helfen Sie dieser Correspondenz durch Ihre mndlichen Außerungen nach! Sie sehen viele Menschen, Ihre Theilnahme zeigt Andrer ihrer den Weg, und so tragen Sie zu des guten Mllers Gelingen bei. Ich kann hier nicht ganz frankiren – rechnen Sie das garstige Postgeld von dem kleinen Artikel: Iflands Briefe ab – und verzeihen Sie und erfllen die Bitte geehrter Herr Ihrer Stuttgardt den 6. 7br. 1818. gehorsamen Dienerinn Therese Huber

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 7. September 1818 Montag

Der wackre alte Schmid hat mir da eine sehr brave und grndliche – denn das steht von ihm zu erwarten – Anzeige beigehendes Buchs geliefert. Bei der jezigen Tendenz ists gut daß wirs aufmerksam anzeigen – meinen Sie nicht? Die Deutschforscher wißens uns Dank. – Weiter fragt Prlat Schmid: ob Sie, geehrter Freund, 5 ihm das Buch, wenn Sie es nicht fr Ihre Biliothek bestimmen, fr den Ladenpreis berlaßen wollten? Ihm wrs zu seinem Sprachstudium sehr wichtig. Der liebe Alte will sich da selbst ein Prsentchen machen. Dazu bestimmt er immer seinen Rezensionensgewinnst denn weil er alle seine arme Vettern erzieht, futtert, studieren lßt, so sind wir eben nie reich, und oft arm. Das ist ein guter, glcklicher 10 Alter! an ihm ist nichts menschliches wie der Prlat. Th. Huber. Wenn Sie das Buch Schmid abgeben soll Sie der hier jezt anwesende Rektor Graeter baar bezahlen, schreibt mein guter Alter.

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart zwischen 3. und 10. September 1818

Herr Dubois ist ein franzçsischer Emigrirter der seit zwanzig Jahren in Indien umher zog, und freilich sehr viele hçchst interessante Notizen hat einziehen kçnnen. In diesen lezten paar Jahren kam er nach England und v e r k a u f t e sein M a n u s c r i p t der Ostindischen Compagnie, welche es nun den Publikum giebt. 5 Diese Besonderheiten, doch viel Umstndlicher erzhlt, enthlt die litterary Gazette. Wenn man den Karakter der englischen Herrschaft in Indien betrachtet, und wie sie g r a d e j e z t steht, so werden diese Nachrichten, von der ostindischen Kompagnie ans Licht gestellt, sehr apocryphisch. Dieser Aufsaz ist brigens sehr pikant; wer mehr ber Indien las, etwa 10 Niebuhr, Pollier, was K a n n e sammelte u dergleichen glaubt freilich eine k  n s t l i c h e Zusammenstellung ganz getrennter // Dinge darinn zu finden, und manches wird durch die innre Wahrscheinlichkeit widerlegt. Da es streng vorgetragen ist, enthlt es keinen Karakter der Unanstndigkeit; uns hindert also nichts es zu nehmen, wenn Herr von Cotta es wnscht. Ich kann es dann nach 15 Vollendung der Reise Noten der Erzherzoge anfangen – es mag 9 Spalt haben. Th. H.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 10. September 1818 Donnerstag

Ich habe alle die von Ihnen erhaltnen Bltter benuzt und z u r  c k g e s c h i c k t. Von Fauche Borel will ich Ihnen indeß doch Persçnlichkeiten erzhlen, die den Werth seines Memoirs bestimmen helfen Fauche war bis 1795–96 Buchhndler in Neuchatel und Huber besuchte ihn und seinen Laden alle Woche; er war ein ungebildeter Neuchateller aus einer guten Brgerfamilie, panier perc so lange er haußte, und nun so enragirter Aristokrat daß ihn die Mrs. de la Chambre (so nannten sich die Vornehmen Neuchateller selbst u Andre sie, von ihrem L e s e z i m m e r welches: la Chambre genannt ward, wie hier: Museum) als Bullen Beißer brauchten um Demokraten zu beißen oder zu beunruhigen. Die Emigrirten brauchten ihn als Spion und Emißar, wozu er wegen seiner Eigenschaft als neutraler Neuchateller sehr gut war; aber seine Exaltation war so abentheuerlich, daß er selbst von ihnen persifflirt ward. Bei dem Rheinbergang von Pichegr und dem damals von Pichgr gezettelten Verrath war Fauche der Conder Emißar; er schrieb damals alle die Details welche Pichegru von Seite des Direktoriums zum Verbrechen gemacht wurden, an eine Person in Neuchatel als avis secrÞt aux Mrs. de la Chambre. Herr von Charire der zu diesen gehçrte, (seines Standes wegen) theilte sie Huber mit. Wir hielten dafr Fauche sei ein Narr geworden und lge – dann brach Pichegru Schicksal aus, jene Nachrichten von Fauche wurden w ç r t l i c h in Frankreich wiederholt, die Aristokraten und contrerevolutionnaires behaupteten es sein boshafte Erfindungen, Pichegru sei unschuldig, und wir erstaunten ber dieses Menschen Antheil an dieser Begebenheit. Was ist nun von dem Memoire eines Mannes zu denken den ich als einen so unsinnigen Partheignger und so schwachen Kopf ge- // kannt habe? – Denn sein Kopf war so schwach daß er, wie Pichegrus Schicksal sich wendete in einem Zustand von halben Wahnsinn nach Neuchatel zurck kam, (wo er immer wieder von Zeit zu Zeit einige Wochen zubrachte um sein Spiel zu verbergen) und damals von seiner Frau gehtet werden mußte. Ich dachte das kçnnte Sie amßiren zu hçren.

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An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart 10. September 1818 Donnerstag

Ich stimme Ihrer Ansicht des Auszugs ber Indische Gottheiten sehr bei. Ich schrieb Captain Schmyths Brief aus. Ich bersezte die historische Anekdote von Duclos. Ich bitte Sie herzlich Ihre mir gtig gegebne Zusage wegen einiger Notizen ber Ihr Ruhm und Achtung werthes Leben, fr Brockhaus, doch ja zu halten. Wahr- 5 lich! indem Sie auf alles das zurckkommen was Sie thaten, mßen Sie die Steine

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Briefe 794 – 799

welche das Schicksal Ihnen im Weg wirft, durch thçrige Menschen, mit mehr Ruhe noch als sonst, ber schreiten. Prlat Schmid wird Ihnen den Vorschlag: den Codex gegen seine Rezension zu 10 geben, sehr danken. Sie machen einem lieben Greis große Freude und mir. // Wie viel Schçnes und Gutes ist in Ihrem Sohn! Er hat mir da ein paar Dinge lesen laßen die mir innige Freude machen – Und dabei ein Bewußtsein eines noch Hçhern, Schçnern, das die rechte, Veredelnde Bescheidenheit giebt. Wenn der Jngling erst einen bestimmten Wirkungskrais, ein tglich erneutes Bewußtsein 15 vollbrachtem Tagwerks haben wird, und dadurch Gleichgewicht in seinem Gemth geschaffen worden sein wird, verspricht er Ihnen viele Freude. Mçgte sie Ihnen von allen Seiten werden! Th. H.

795.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 10. September 1818 Donnerstag

Herrn Merkels Anerbietung ist so schwankend daß ich gar nicht weiß was man von ihm fordern kçnnte, ohne sich vielleicht einen indiskreten und theuern Einsender auf den Hals zu laden. Sein Artikel ber Jean Paul ist nicht so einladend daß er uns sehr ermuthigen kçnnte uns mit ihm einzulaßen. Ich frchte wir 5 wrden ziemlich pedantische und persçnliche Wizelein von ihm zu gewrtigen haben. Hat Herr Geheimhofrath nicht nhere Nachrichten von seinen Fhigkeiten, so dchte ich man bezeigte ihm einen hçflichen Dank mit der schwankenden Versicherung »daß man zu seiner Zeit ihn um Beitrge bitten wrde« Wir sind mit guten Beitrgen versehen, mßen also nur die beßern nehmen, oder von solche 10 Einsendern wo wir noch viel beßre e r w a r t e n kçnnen. Th. H.

796.

An Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart zwischen 28. August und 11. September 1818

Herrn Sievers Aufsaz ist von einer Weitschweifigkeit durch bloßes Wortgeklimper, welche seinen Vortrag alles Intereße benimmt, und sein Wiz – so bald er Gegenstnde der feinen Welt schildern will – sehr ungeschickt, wie von Jemanden der die gute Gesellschaft nicht gewohnt ist. Der eine Abschnitt »der Sinn des 5 Gefhls« (wie er auf dem Boulevard befriedigt wrde) ist dabei durchaus unanstandig fr ein Blatt was Frauen in die Hnde gegeben wird. Es ist sehr schade daß Herr Sievers nicht Maas halten kann. Er verdirbt seine Darstellungen durch sein verbiage und macht seine Einsendungen durch ihren Umfang zur Aufnahme untchtig. Sollte dieser Aufsaz genommen werden so mßte er unerhçrt gestri-

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chen werden – eigentlich u m g e s c h r i e b e n, und der Abschnitt: Gefhlssinn mit 10 einem artigen Scherz beseitigt. Die Gedichte von Theodora sind sehr emphatisch und leer. Die Rthzel aber wrde ich gern behalten weil sie Sinn und Gefhl haben.

797.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Wilhelm Adolf Lindau in Dresden Stuttgart 12. September 1818 Sonnabend

Ablehnung der Rede des Herrn Roscoe unter anderem wegen ihrer Lnge und ihrem Ernst zu Gunsten der interessanten U b e r s e z u n g e n von Usteri und Thrmin. William Roscoe: Ueber den Ursprung und die Schicksale der Gelehrsamkeit und Kunst und ihren Einfluss auf den gesellschaftlichen Zustand. bers. von W. A. Lindau. Leipzig 1819; ÆKarl Wilhelm Thrmin (Bearb.) und Th. Huber (bers.):æ Historische Anekdoten und Karaktere. In: Morgenblatt, Nr. 222 (16. 9. 1818), S. 887; ÆPaul Usteri (bers.):æ Weitere Berichte von den neuesten Erscheinungen in den Polarmeeren. In: Morgenblatt, Nr. 223 (17. 9. 1818), S. 890–891; 224 (18. 9. 1818), S. 894; 225 (19. 9. 1818), S. 899–900.

798.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 14. September 1818 Montag

Die Alterthmer gehçren fr das Kunstblatt; dieses ist aber eine bloße Tagesn e u i g k e i t und unser Kunstblatt geht so langsam fort daß diese N e u i g k e i t s Anzeige bis wir wieder eines ausgeben, als s o l c h e allen Werth v e r l o r e n hat. Außerdem haben wir diese Materie schon im Morgenblatt selbst weitluftig gehabt; die Mumie sind auch kein eigentlicher K u n s tgegenstand; endlich haben 5 wir fr das Kunstblatt so Vieles was da w a r t e t, daß ich froh bin eine solchen kleinen Artikel von N e u i g k e i t e n dem Morgenblatt zu zu schieben. Ich bitte diese alles Herrn Geheim Hofrat v. Cotta als meine Gegenvorstellung mit zutheilen. Th. v. H. 10

799.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 14. September 1818 Montag

Rcksendung der Briefe Æ…æ Carslbaad betreffend. Joseph Nrnberger: Briefe ber Karlsbad (nicht ermittelt)

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800.

Briefe 800 – 803

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Joseph Nrnberger in Sorau Stuttgart 14. September 1818 Montag

Ablehnung von J. Nrnbergers Briefen ber Carlsbad: zur Zeit keine schnelle Aufnahme mçglich. J. Nrnberger: Briefe ber Karlsbad (nicht ermittelt)

801.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 17. September 1818 Donnerstag

Bitte um Auszahlung des ihr von Johann Friedrich von Cotta bewilligten Abschlags von 300 Gulden.

802.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 18. September 1818 Freitag

Beiliegendes kann unter keiner Bedingung in das Morgenblatt aufgenommen werden. Sollten Sie aber glauben daß Herr von Cotta mit den alten Herrn von Nikolay in persçnlichen Verhltnißen steht, so behalten Sie das Pckchen zurck bis Ihr Herr Patron zurck kommt und selbst einen Blick hinein wirft um sich zu ber5 zeugen daß die Aufnahme ins Morgenblatt unthulich war. Ich empfehle mich! Th. v. H.

803.

An Paul Usteri in Zrich Stuttgart 19. September 1818

Sonnabend

Lieber Freund – ich dchte Benzel Sternau mße fr Sie eine sehr intereßante Bekanntschaft werden. Er ist als Gterbesizer Bayer, und der einzige Mann den wir kennen – wir Konstitutionellen Bayern, der in den Geschften auftreten kçnnte. Daß er jezt, da die Konstitution sich bilden soll auf 8–9 Monate fort 5 geht, befremdet mich nicht. Er kann wnschen nicht i m A n f a n g e zu stecken. Ich bin vielleicht in dieser Rcksicht ein politischer Kannegieser, aber ich glaube Benzel handelt aus Absicht. Ich bitte Sie, kommen Sie seinen Wnschen entgegen und sein Sie offen – besonders verabschieden Sie in ihm den Grafen g a n z. Malchus ist nun vom Portefeuille befreit. Schrieb ich Ihnen W i e? Auf die Gefahr 10 hin daß es zum 2ten Mal sei! – Malchus machte das Budget, der Geheimrath untersuchte es (Otto, H a r t m a n n, Wekhrle u dergleichen) fand es gut, prieß es sogar; der Kçnig schenkte Malchus den großen Orden. Das Budget wird abgeschrieben von einem Unteroffizier (der fr die Regierung gebraucht wird weil er gut

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schreibt) der Mensch verrckt die Colonnen, muß deshalb noch einmal addiren und entdeckt 1 Million Defekt in den aufgezhlten Einknften. Er geht zu Malchus. Dieser htte sich helfen kçnnen durch eine offne Mittheilung an den Kçnig und hçher schzen der Einknfte die a l l e zu niedrig standen, da das h e u r i g e Jahr die Schzung nach den l e z t v e r f l o ß n e n s e c h s J a h r e n, bei weiten bertrift. Statt deßen verndert Malchus Zahlen und giebt die Bltter dem Abschreiber zurck. Dieser schwazt, der Geheimrath erkennt die vernderten Zahlen, und nun ist ein Freudengeschrei! Der Kçnig zrnt ber den Rechnungsfehler, ber die Zahlenverndrung; Malchus bittet um Entlaßung. So lautet mein Bericht von einem sehr ansehnlichen Staatsbeamten erhalten. Nun hoffen Malchus vornehme Feinde er soll bald ganz gejagt werden, allein die Wahl Wekhrlens der nach ihm das Portefeuille der Finanzen // erhielt ist aber in so fern dem Wirtemberger verhaßter wie Malchus weil er als vçllig ruchloß kuflich bekannt ist und das lezte verabscheute Steuerwesen unter dem vorigen Kçnig einfhrte. Die Steuerbedienten welche auspfnden u dergleichen wurden damals vom Volk We k h r l e genannt – e r s e l b s t ritt einmal spazieren, da lag ein betrunkner Mensch im Graben u stçhnte; Weck(h)erlin bat ein paar Vorbergehende die ihn nicht kannten ihm zu helfen, sie nahten sich, hoben den Mann halb auf, warfen ihn wieder hin u riefen: »O Je! Das ist ja wieder so ein verfluchter Wekhrle! Der mag verecken!« (Das erzhlte er bei seiner Rckkehr selbst.) Viele vermuthen daß Malchus das Portefeuille wiedererhalten werde, weil Weck(h)erlin durchaus nicht fhig sei u Niemand Anders. Malchus sah ich seitdem mehrmals – er war sich ganz gleich. Cotta hat sich mit der Kçniginn vçllig entzweit. Das ging so zu: Cotta hat nur eine Tochter von 11 Jahren welche die Mutter hçchst sorgfltig erzog. Sie hielt sie von den hiesigen Mdels zurck wo sie nichts Gutes lernen kann. Nach u nach nahm sie wahr daß dem Kinde Biegsamkeit im Umgang mangelte, da es stez ohne Gespielen war. Indeß errichtet die Kçniginn das Tçchter Institut. Cottas mochten die menschliche Schwche haben der Kçniginn die cour machen zu wollen, z u g l e i c h indem sie ihrer Tochter Wohl befçrderten. Sie baten um einem Plaz in der Pension (nmlich, Cotta sprach die Kçniginn viel u oft ganz allein in den Armen angelegenheiten – u dergleichen) und das Kind trat mit der Erçffnung des Instituts ein. Die Einrichtung war e r b  r m l i c h! Das ist gewiß und unleugbar, und ein Beweis der hiesigen Roheit daß man es ertrgt, und des rohen Aristokratismus der es einrichtet, denn von denen Damen die Pflegerinnen sind, hat k e i n e ihre Tçchter dahin gethan. Nach 14 Tagen konnten Cottas das Ding nicht mehr ansehen. Sie mischten wieder rechtliches, edles Thun mit einem bischen Eitelkeit und Mad. Cotta schrieb einen s e h r w a c k e r n // Brief an die Kçniginn (privat Brief, Mutter zu Mutter) in dem sie um Erlaubniß bat ihr Kind zurckzunehmen bis die Pensions Anstalt die Vervollkommnung erreicht htte, welche die Kçniginn ihr geben wollte. Die Kçniginn lßt i h m, dem Cotta, durch einen Sekretair antworten (sie schreibt duzend Billette eigenhndig) und heißt ihm schlicht weg sich mit seinen Klagen an den Direktor Zoller wenden – (einen pfffischen Pastor) zugleich schickt sie Mad. Cotta privat Schreiben in den I n s t i tu t s R a t h . Cotta schreibt der Kçniginn wieder privat: eine loyale Erklrung: was er tadle

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an dem Institut und bittet jedes Verkehrs mit Zoller berhoben zu sein. Das Kind ist wieder zu Hause u Cotta mit der Kçnigin entzweit. – Nun freuen sich die Stuttgarter halb todt! Cotta ist recht geschehen! Der will immer was apartes – warum ka sei Mdle nit ebbe so guat wi dunsre dahin gehe? – u. s. w. Anfangs war Cotta tollbçß, wollte aus dem Lande ziehen u dergleichen. Das alles ist authentisch. Ich habe dabei beschwigtigt u besnftigt u Cotta hat mich a n e r k a n n t, u er hat mir Achtung eingeflçßt weil er s e i n e Schwche einsah u sich nicht schmte sie zu bekennen. Ich kçnnte Ihnen viel sagen wie heilloß die Menschen hier alles treiben. Der Kçnig hat eine Maitreße gehabt die Maucler, der Minister des Inneren l o g i r t e eine Mad. LaFleche die 2 Mal fort mußte, wieder kam, wieder fortmußte. Die Kçniginn hat h i e r ihren verlezbaren Fleck. Die Mauclersche Parthei (das heißt auch Zepplins) steht mit den elenden rohen Umgebungen des Kçnigs in Verbindung ein halb Duzend corp de garde offizieren mit denen der Kçnig im Felde war, Leute ohne allen Sinn frs Beßre, ohne alle Bildung. Ich muß schließen. Hier ist wieder eine Broschre fr Reinhold. Er schrieb mir daß er Ihnen einen Weg melden wrde die Dinge nach Rom zu senden – auf diesen senden Sie auch dieses. Wenn Sies nur nach Mailand // schaffen kçnnen, von dort nach Rom kanns ja nicht die Welt kosten u an d e n G e s a n d t e n sicher gehen. Leben Sie wohl. Ich werde von 1000 Besuchen meiner Zeit beraubt. Von ganzem Herzen Th. H. St. 19. 7br 18.

804.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 21. September 1818 Montag

Ich bitte den Brief an Herrn Lang schleunig zu befçrdern. Er hat gesendet N 6133–6159 u. s. w. und ist Offizier in bayerschem Dienst in N u r n b e r g seinen Rang weiß ich nicht mehr und bitte Sie die Adreße zu ergnzen. Ich habe d e n A n f a n g von ein paar kleinen Romanen von ihm, deren E n d e 5 er zu senden vergießt. Darum mahne ich, da ich es brauche. Den 2ten Brief bitt auch zu bestellen – er fordert ebenfalls versprochne Arbeit ein. ergebenst Th v. H

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und L. von Schlaich in Ludwigsburg Stuttgart 21. September 1818 Montag

Annahme von L. von Schlaichs Ausflug in die Bergstraße, wenn er spteren Abdruck erlaubt.

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L. von Schlaich: Reise auf der Bergstraße (nicht ermittelt); ÆMarcus von Stetten:æ Reise ber Rosenhain durch das Salzburgische

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart 22. September 1818 Dienstag

Es ist billig daß wir dem Herrn seine Bemerkungen aufnehmen, allein n u r d i e T h a t s a c h e n, alles Schimpfen werde ich streichen, denn das beweißt nichts. // von Klugen

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An Joseph Engelmann in Heidelberg Stuttgart 24. September 1818 Donnerstag

Wohlgeborner Herr, Mit Beschmung sehe ich den Werth den Sie auf einen Beitrag von mir zu Ihrem geschzten Taschenbuche legen wollen. Mir muß es schmeicheln unter Mnnern und geehrten Frauen auftreten zu drfen, da ich durch Denkart und Gewohnheit nie etwas anders als eine sehr einfache Hausfrau sein kann. Zuflle 5 gaben mir die Feder in die Hand, fromme Zwecke gebieten mir sie noch eine Weile zu fhren; aber jeder Beifall scheint mir nur immer eine Entschuldigung es gethan zu haben und es noch zu thun. Gern will ich Ihren Wunsch gengen, aber da ein Beitrag von mir keiner bildlichen Darstellung werth ist, so bedarf es auch wohl nicht der Eil von einem Monat? ich will einige Tage Muße die mir nchstens eine 10 kleine Reise schenken wird, fr Sie verwenden. Um ein Honnorar muß ich freilich bitten, heiter und – s t o l z, denn ich erziehe einen wackern Sohn damit. Ich wnsche daß Ihnen Ihre Forderung nicht gereuen mçge und danke fr Ihre gnstige Meinung von Ihrer 15 Stuttgardt ergebnen den 24 7br 1818. Therese Huber

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart und Salomon Friedrich Merkel in Kassel Stuttgart 30. September 1818 Mittwoch

Wir haben die Ehre die kleinen Aufsze welche wir fr unser Blatt in diesem Augenblick nicht geeignet finden, mit Dank zurckzu senden, die andern aber, werden, so bald Raum fr sie gemacht werden kann, eingerckt werden. Fernere Beitrge werden uns freuen, doch mßen wir bitten das Durchsehen derselben

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Briefe 808 – 810

5 immer uns vorzubehalten, und thun das um so freimthiger da bei dem geehrten

Einsender nicht der Werth der Aufsze sondern die Verhaltniße unsers Blattes ber die Aufnahme entscheidet. Schauspiele vermeiden wir, seltne Flle ausgenommen, sehr gerne, danken also fr Dero Anerbieten und verharren Achtungsvoll // 10 Merkel in Cassel

809.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart Stuttgart September 1818

Ich bitte hochdieselben mir gtigst die Broschre des Herrn von Gagern ber Amerika mit zutheilen – als wozu ich die Einwilligung bei Herrn Geheim Hofrat von Cotta leztem Besuch bei mir, erhielt. Weiter wnschte ich in der Polizei Fama die Fortsezung des Maubreuilschen 5 Prozeßes durchgehn zu drfen. Dann bitte ich doch mir zu sagen: ob die Platte zu den Stein von Rosette (die Hieroglyphen) zum Gebrauch fertig sei? ob Papier da sei zum Druck u ob Sie glauben daß ich davon Benuzung nun einleiten darf ? Docen muß also meinen Brief nicht erhalten haben, oder ignoriren wollen – er 10 schreibt wie Sie sehen. Mit vorzglicher Achtung Th. v. Huber

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An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Johann Friedrich von Cotta in Stuttgart Stuttgart Frhjahr oder Sommer 1818

Ich zweifle Keineswegs an dem richtigen Urtheil welches dieser Aufsaz enthlt; der Sinn deßelben stimmt auch mit meiner Ansicht des Gegenstandes vçllig berein; allein der Eingang ist in einem Tone abgefaßt der mir der Sache der deutschen Kirche der Freiheit und der Klugheit schdlich scheint. Im jezigem Zeitpunkt wo 5 unsre Frsten u n t e r h a n d e l n mßen die Schriftsteller nicht durch Worte erbittern, sondern durch Thatsachen beweisen und Vorsicht gewinnen. Die Schrift ist aber so wichtig daß ich anfrage: Ob ich Erlaubniß habe von dem Eingang der Anzeige alles was nicht S a c h e ist, zu trennen? Th. H. // Anzeige von Wessenbergs Buch. 10 Herrn Geheim Hofrath v. Cotta mitzutheilen

Erluterungen

Einleitung zur »Morgenblatt«-Korrespondenz (s. auch Einleitung, Bd. 1, S. 449–453) Das von Johann Friedrich (von) Cotta als nicht-politisches Gegenstck zur »Allgemeinen Zeitung« gegrndete »Morgenblatt fr gebildete Stnde« (1807–65) erlebte unter Therese Hubers Redaktionsttigkeit 1817–23 seine erfolgreichste Zeit. berlieferungsgeschichtlich ist sie von besonderer Bedeutung, da sich nur fr diese Jahre »ein dichtes Netz von Nachrichten« findet, »das das redaktionelle Tagesgeschft minutiçs zu rekonstruieren erlaubt« (Fischer 1995, S. 203, 211). Die Aufnahme der »Morgenblatt«-Korrespondenz in die Edition der Briefe von Th. Huber macht den Nachvollzug des Geschftsablaufs zwischen dem Verleger, der J. G. Cottaschen Buchhandlung, der Redakteurin und den Einsendern und Korrespondenten hier erstmalig auf breiter Quellenbasis gedruckt zugnglich. Die Integration der dienstlichen Schriften in den brigen Briefwechsel Th. Hubers dokumentiert die professionell ausgebte Berufsttigkeit einer Frau, was Anfang des 19. Jahrhunderts durchaus noch eine Ausnahmeerscheinung war. Bei dieser Schriftstellerin wurden berdies Persçnliches und Berufliches hufig miteinander verwoben und sind untrennbar verbunden. Das gilt auch fr ihre freundschaftliche Beziehung zu den Verlegern, mit denen sie am engsten zusammenarbeitete: Cotta (Bd. 4, Nr. 76, Sammelanm. zu J. F. Cotta) und Friedrich Arnold Brockhaus (Nr. 24, Sammelanm. zu F. A. Brockhaus). Wenn eine Frau »in die unziemliche, mit meinem weiblichen Gefhl nie harmonirende Lage kommt, zu Schriftstellern, so kann sies dann wieder nur weiblich thun – das heißt ihr Verleger muß ihr Freund werden«, schrieb sie, Cotta meinend, schon am 15. Nov. 1809 an Georg Joachim Gçschen (Bd. 3). Hingegen entwickelte Th. Huber zu den Einsendern des »Morgenblatts« nur in Ausnahmefllen einen ber das Geschftliche hinausgehenden persçnlichen Kontakt. Zwischen 1815 und 1817 fhrte die von mehreren Seiten geußerte Kritik an der Redaktion des »Morgenblatts« zu umfassenden Maßnahmen der Umstrukturierung (Fischer 1995, S. 216–220). Auf Anregung von Carl August Bçttiger erschien seit 1816 als Beilage zum »Morgenblatt« das »Kunst-Blatt«, dessen erste Redakteurin Th. Huber auf Vorschlag Cottas wurde. Er hatte sein Interesse an ihrer Mitarbeit als Beitrgerin und an ihrem Umzug nach Stuttgart bereits Ende November 1815 deutlich gemacht (Nr. 25 (207–208)). Bçttiger stimmte sofort zu. Er kannte Th. Huber durch seinen seit 1805 mit ihr gefhrten Briefwechsel (Bd. 2, Nr. 115, Sammelanm. zu C. A. Bçttiger): ihren Bildungshorizont, ihr Urteilsvermçgen, ihre Leistungsfhigkeit und das weit ber den schwbischen Raum hin-

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Einleitung

ausreichende Netz ihrer literarischen Kontakte. Auf der Suche nach einer beruflichen Orientierung hatte sie sich ihm noch im Januar 1816 durch eine ausfhrliche Schilderung ihres Bildungsgangs empfohlen (Nr. 34 (34–226)). Th. Huber war dem »Morgenblatt« seit seinen Anfngen als Beitrgerin verbunden und blieb es auch nach ihrem Ausscheiden aus der Redaktionsttigkeit. »Das Privat-Theater« ist ihr erster (ermittelter) Aufsatz (in: Morgenblatt, Nr. 190 (10. 8. 1807), S. 757–758)), ihr letzter zu ihren Lebzeiten (ermittelter) Beitrag – »Kann eine Romandichterin Mnner schildern, und ist ein Mann zum Romanhelden zu brauchen« – erschien am 15. Juli 1828 (in: Morgenblatt, Nr. 169, S. 674–676). Das Angebot, die Redaktion des »Kunst-Blatts« zu bernehmen, erhielt Th. Huber Ende September / Anfang Oktober 1816 durch Bçttiger (Nr. 82 (90– 124)). Anfang Januar 1817 sollte sie die Stelle offiziell antreten, arbeitete aber schon ab Oktober 1816 (Nr. 80; 83) mit. Zwischen Oktober 1816 (Nr. 82 (90– 124)) und Mrz 1817 (Nr. 161 (2–72)) beriet sie sich vor allem mit Bçttiger ber die Konzeption des Blatts und richtete sich nach seinen Vorgaben (s. auch Nr. 102 (23–75); 134 (2–56)). Spter kam Paul Usteri als Ratgeber und Vertrauter hinzu; ihm stellte sie dann eine eigene Konzeption fr das »Morgenblatt« vor (Nr. 145 (76–113); 158). Bereits im Dezember 1816 wurde Th. Huber die Redaktion einer weiteren »Morgenblatt«-Beilage, des »Literatur-Blatts«, bertragen. Und kurz darauf, etwa am 7. oder 8. Januar 1817 (Nr. 123 (48–56)), wurde ihr angeboten – neben Friedrich Haug und Friedrich Rckert – auch die Redaktion des »Morgenblatts« zu bernehmen. Damit begann sie etwa Mitte Januar 1817. Praktisch lçste sie damit F. Rckert ab. Dieser hatte jedoch aufgrund der Spannungen zwischen den drei Redakteuren (Haug, Rckert, Th. Huber) und dem Verleger, zu denen es wegen nicht abgegrenzter Zustndigkeiten gekommen war, bereits auf seine Stelle als Redakteur verzichtet und als Nachfolgerin Th. Huber vorgeschlagen, »die schon bisher so lebhaft fr das Blatt mitgewirkt hat, der ich Lust und Fhigkeit dazu im vollen Maaße zutraue, und die sich mit Haug vertragen wird, und ihn auf dem Wege der Gelindigkeit nach und nach zum bessern zu fhren wohl Kraft und Geschick hat« (F. Rckert an J. F. Cotta, 6. 1. 1817, Marbach DLA). Letzteres gelang jedoch nicht. Da die Vorbehalte gegen Haugs Redaktionsfhrung nicht aufhçrten, teilte dieser Ende Juli 1817 Cotta seine Kndigung mit. Es kam zu wechselseitigen heftigen Vorwrfen zwischen den beiden Mnnern (Nr. 363, Anm. 3–8), die mit Haugs Austritt aus der Redaktion zum 1. September 1817 endeten (Nr. 359 (38–58) Th. Hubers Kommentar hierzu). Vom 1. September 1817 an war Th. Huber nun alleinige Redakteurin und fhrte in enger Zusammenarbeit mit Cotta das Redaktionsgeschft fr das »Morgenblatt« und seine Beilagen »Kunst-Blatt« (bis zur bernahme durch Ludwig Schorn im Januar 1820) und »Literatur-Blatt« (bis zur Abgabe an Adolph Mllner am 12. 2. 1820) bis zu ihrem Umzug nach Augsburg Ende November 1823 durch: professionell, zuverlssig und erfolgreich (ÆG. Schwabæ: Therese Huber, geborne Heyne. In: Morgenblatt Nr. 194 (14. 8. 1829), S. 773–775). Das schloß im Alltagsgeschft unvermeidliche Konflikte zwischen selbstndig arbeitender und

Zur »Morgenblatt«-Korrespondenz

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eigenstndig urteilender Redakteurin und dem Eigentmer des Verlags nicht aus (Fischer 1995, S. 214). Sie entstanden z. B. infolge des komplizierten Geschftsablaufs (hierzu auch Fischer 1995, S. 221 f.) mit mehreren Entscheidungstrgern im einzelnen. Die normalerweise jhrlich ausgezahlten Honorierungen fr die gedruckten Beitrge sowie Verzçgerungen des Abdrucks fhrten immer wieder zu Nachfragen von verrgerten oder ungeduldigen Einsendern, die diese meist an Cotta richteten; Th. Huber mußte sie dann oft durch Schreiben beschwichtigen. Grundstzliche Unterschiede in der inhaltlichen Ausrichtung des »Morgenblatts« – das Cotta eher unterhaltend wnschte, whrend Th. Huber ein belehrend-unterrichtendes Niveau lange durchzusetzen wußte – sowie Differenzen in der Beurteilung von Einsendungen verursachten Spannungen zwischen dem Verleger und seiner sthetischen Kriterien folgenden Redakteurin. rger lçste auch die çffentliche Unsicherheit darber aus, wer denn »die Redaktion des Morgenblatts« sei, denn so wurden die Reinschriften unterzeichnet, die an die Einsender gingen. Th. Huber bestand zunchst lange erfolgreich auf ihrer Anonymitt als Redakteurin. 1819 machte Franz Horn sie jedoch namentlich und bewundernd als Redakteurin des »Morgenblatts« bekannt (in: Umrisse zur Geschichte und Kritik der schçnen Literatur Deutschlands. Berlin 1819, S. 238–240). Cotta schlug Th. Huber vor, eine Anzeige ins »Morgenblatt« einzurcken, die dort in Nr. 133 (4. 6. 1819, S. 532) gedruckt wurde: »Seit einiger Zeit findet sich die Redaction des Morgenblatts çfters in Schreiben mit der Anrede: Verehrte Frau! beehrt: sie ist zwar grammatisch genommen weiblichen Geschlechts, in ihrem wirklichen Bestand aber vom schlichen Geschlecht, nmlich ein moralisches Wesen aus verschiedenartigen Kçpfen zusammengesetzt; sie erklrt daher die Meinung, als seye sie weiblichen Geschlechts und bestehe nur aus Einer Person, fr irrig, und wnscht alle Zuschriften unter Adresse: An die Redaktion des Morgenblatts durch die J. G. Cottasche Buchhandlung zu erhalten. Redaction des Morgenblatts.« (Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 19. 5. 1819; an P. Usteri, 24. 5. 1819). Im Januar 1820 wiederholte und verschrfte sich der Konflikt zwischen Verleger und Redakteurin um die Zusammensetzung der Redaktion noch einmal. Auslçser war ein im Inhaltsverzeichnis von Brockhaus »Mllneriana. Verhandlungen ber eine Rezension des Yngurd im dritten Stck des Hermes zwischen Herrn Hofrath Mllner in Weißenfels, als Verfasser des Yngurd, Herrn Professor Krug, als Redacteur und Herrn Brockhaus, als Unternehmer des Hermes« (Leipzig 1820) aufgefhrter Briefkopf, der Cotta »als Unternehmer« und Th. Huber als »Redactrice des Morgenblatts von demselben« adressierte (Bd. 7, Th. Huber an Claire von Greyerz, Ende Dez. 1819; an J. F. von Cotta, 4. 1. 1820). Th. Huber verteidigte sich Cotta gegenber gegen seine Vorwrfe der Indiskretion und Eitelkeit, vor allem aber gegen seine Beschuldigung, die »Abbestellungen des Morgenblatts« seien ihr zur Last zu legen (Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 4. 1. 1820). Cottas Verrgerung erklrte sie Brockhaus so: »er will das Publikum berzeugt haben daß ich nicht Redaktrice bin, sondern nur d a b e y « (Bd. 7, Th. Huber an F. A. Brockhaus, 17. 1. 1820). Offensichtlich hatte Cotta selbst wohl eher mit der Vielkçpfigkeit Probleme als damit, daß die Redaktion

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Einleitung

weiblich besetzt war. Letzteres empfanden dagegen manche Einsender als befremdlich und stçrend (Nr. 402, Sammelanm. zu A. Mllner). Solche Auseinandersetzungen setzten Th. Huber immer wieder heftig zu. »Cotta hat n i e eine gute Art das Geschft zu behandeln. ich werde vielleicht e i n z i g mit ihm beim Morgenblatt auskommen, weil ich es ihm durch meine t ç c h t e r l i c h e Haltung unmçglich mache mich zu beleidigen Æ…æ. Ich fge mich in meine Verhltniße mit einer Kraft die ich mir nicht kannte.« (Nr. 400 (104–108)) Sie trug ihm ihre Argumente unmißverstndlich vor und nahm sie auch dann nicht zurck, wenn sie sich seinen Entscheidungen als des letztlich Verantwortlichen immer unterordnete (Nr. 672 (30–34); 673 (28–50)). In der voreiligen Annahme, Cotta werde die Verlagsgeschfte nach Augsburg verlegen, wo eine neue Dampfpresse eingerichtet werden sollte, zog Th. Huber vom 23. bis 26. November 1823 in diese Stadt, wo auch die Familie ihrer Tochter C. von Greyerz lebte. Um ihren »norddeutschen Correspondenten einen Fingerzeig zu geben«, bat sie Heinrich Brockhaus – offensichtlich ohne Rcksprache mit Cotta –, eine entsprechende Notiz ins »Literarische Conversations-Blatt« rcken zu lassen: »Das Unternehmen des unermdlichen Cotta, der im Geiste wahrer Betriebsamkeit Jedes Gelingen stez zu neuer Thtigkeit benuzt, in Augsburg eine Dampfpreße zu errichten, wird die Vereinigung mehrerer seiner Institute auf diesen Plaz, nach sich ziehen. Der Verpflanzung des Morgenblattes vorausgehend, hat Frau Th. Huber ihren Wohnsitz schon dahin verlegt, welches ihren weit zerstreuten Bekannten zu wißen, intereßiren kann.« (Bd. 8, Th. Huber an H. Brockhaus, 2. 12. 1823). Cotta, verrgert ber ihr eigenwilliges Vorgehen, ließ ihr nach Augsburg offensichtlich nur noch wenige Manuskripte zukommen, obwohl er mit ihr bei ihrer Abreise aus Stuttgart »einen schriftlichen in seinen Hnden befindlichen Entwurf gemß die Abrede, daß die fr das Morgenblatt einlaufenden Manuscripte mir regelmßig alle acht Tage gesendet werden sollten«, getroffen hatte (Bd. 8, Th. Huber an Johann Jacob Wagner, 11. 12. 1823). Mit Ende 1823 fand Th. Hubers Redaktionsttigkeit fr das »Morgenblatt« praktisch ihr Ende. An Usteri schrieb sie am 11. Dez. 1824 (Bd. 9): »Nun habe ich seit einem Jahre mit dem Morgenblatt nichts mehr zu thun, allein alles was er mir ber meine besorgten Nachfragen sprlich antwortet, sagt nicht daß er mir die Redaktion nimmt, vielmehr das Gegentheil, bisher muß er mir auch das Honnorar deshalb zahlen.« Formal entzog Cotta ihr die Redaktion 1826. Aber erst der Abrechnungskonflikt, der sich zwischen Th. Huber und Cotta ber die Redaktionshonorare fr die Jahre 1824 und 1825 zwischen April 1827 und April 1828 entfachte, fhrte zum Bruch ihrer Freundschaft (Fischer 1995, S. 224–238). Es gab keinen schriftlichen Vertrag zwischen Cotta und Th. Huber, der die Hçhe ihres Gehalts festlegte. Th. Hubers anfngliche Gehaltsvorstellungen lagen bei 500 Gulden (Nr. 280 (5–22); 282; 298 (45–47)) fr die Redaktionsttigkeit. Davon unabhngig war die Bezahlung fr ihre Beitrge und bersetzungen fr das »Morgenblatt«: »3 Louis der Bogen Original 1  Ubersezungen« (Nr. 298 (47–48)). Die Abrechnung erfolgte halbjhrlich. Eine Neuregelung der Honorarfrage, vielleicht anlßlich des Ausscheidens von F. Haug zum 1. September 1817,

Zur »Morgenblatt«-Korrespondenz

729

kçnnte im November 1817 erfolgt sein (Nr. 422 (1–3)). Ende 1817 erhielt Th. Huber dann 700 Gulden als Jahresgehalt. Diese Summe lag entschieden unter den Gehltern, die ihre Kollegen – Mllner (ca. 1600 bzw. 2000 Gulden) und Schorn (1000 bzw. 1300 Gulden) – 1820 als Redakteure des »Literatur-Blatts« und des »Kunst-Blatts« von Cotta zugestanden bekamen (Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 16. 12. 1819; 5. 1. 1820; an F. A. Brockhaus, 17. 1. 1820). Th. Huber als Redakteurin oblagen – neben dem tglich einzuhaltenden strengen Arbeitspensum, das die pnktliche Fertigstellung einer »Morgenblatt«-Ausgabe zum Ziel hatte – noch weitere Aufgaben: die Akquisition von Manuskripten und Beitrgen, die Einwerbung von Einsendern und Korrespondenten und die damit verbundene Korrespondenz; die Lektre und Sichtung von Zeitschriften und Zeitungen im Hinblick auf geeignete Themen und Stoffe fr Artikel; die Zusammenfassung und bersetzung fremdsprachiger Werke und Artikel aus Zeitschriften; und schließlich ihre eigenen zahlreichen Beitrge und Rezensionen fr das »Morgenblatt«. Das »Morgenblatt« hatte einen Umfang von vier Seiten und erschien bis Juni 1851 tglich außer sonntags, danach bis 1865 wçchentlich. Als Th. Huber im Januar 1817 die Redaktionsttigkeit neben Haug bernahm, mußte sie zunchst einen unbearbeiteten Berg von seit 1810 liegengebliebenen Einsendungen durcharbeiten (Nr. 134 (2–11)). Ihre tgliche Aufgabe bestand in der Sichtung des fr das »Morgenblatt« eingesandten Materials, das ihr mit Boten ins Haus gebracht wurde. Sie redigierte die Beitrge und nahm Krzungen und nderungen vor. Danach verfaßte sie fr Cotta die Stellungnahmen (Brouillons) zu den Einsendungen. Oft schrieb sie unter die Entwrfe fr die Annahme- oder Ablehnungsschreiben an die Autoren noch Mitteilungen an die Mitarbeiter der Buchhandlung, die sie am Schluß oder auf der Rckseite, gleichsam wie ein ›Betreff‹ und hufig mit Rçtelstift, durch den in lateinischen Buchstaben geschriebenen Namen des Adressaten kennzeichnete. Faltungsspuren des Papiers lassen vermuten, daß diese Schreiben als Umschlag um die Manuskripte der Einsender gelegt wurden und so in die Buchhandlung und an Cotta zurckgelangten. Die mit Rçtelstift geschriebenen Namenszge dienten der schnellen Orientierung bei der zweiten Sichtung des Materials in der Buchhandlung und durch Cotta. Die Mitteilungen an die Buchhandlung unterschrieb Th. Huber hufig mit »v. Huber« (Nr. 726, Anm. 19). Diesem speziellen Korrespondenzablauf sind die Doppel- oder gar Dreifach-Adressaten in den Kopfzeilen geschuldet (Nr. 146; 237; 447). Cotta entschied letztlich ber diese Vorlagen, stellte schriftliche Rckfragen an Th. Huber oder beriet sich bei Dienstgesprchen in seinem Hause mit ihr, wenn er in Stuttgart war und seine Zeit es erlaubte. Die Mitarbeiter der Buchhandlung erledigten anschließend auf dieser Grundlage die Reinschriften der Antwortbriefe, die sie – und in der Regel nicht Th. Huber selbst – mit »Redaktion des Morgenblatts« signierten (vgl. Fischer 1995, S. 221). ›Redaktion‹ benutzte Th. Huber in ihren Briefen in der dritten Person Singular und meinte damit: Cotta und Th. Huber. ber den Druck der angenommenen Manuskripte, die in eine Ablage wanderten (Fischer 1995, S. 221), wurde je nach Aktualitt und Dringlichkeit ent-

730

Einleitung

schieden. Jedoch gab es eine Verfgung von Cotta, »daß die Eigenthmer der Aufsze nach 6 Monaten Æ…æ ihre Arbeit anderweitig benuzen kçnnten.« (Nr. 475 (15–18)). Wahrscheinlich 1817 legte Th. Huber eine Liste der abgelehnten Beitrge an (Marbach DLA, Cotta-Archiv; Bd. 7, Th. Huber an die J. G. Cottasche Buchhandlung, 21. 7. 1819). Die Planung und Zusammenstellung der jeweiligen Ausgaben des »Morgenblatts« besprach Th. Huber tglich mit Wilhelm Reichel, dem Faktor der Buchhandlung (Bd. 7, Nr. 505, Sammelanm. zu W. Reichel). Cotta sichtete diese Vorlage und bestimmte die endgltige Druckfassung. Hinzu kam fr die Redakteurin dann noch die Betreuung der Revisionsbçgen. Durchsicht der Einsendungen, Stellungnahmen, Beratungen und Drucklegung waren also tgliche Bestandteile der Redaktionsttigkeit Th. Hubers. Der damit verbundene Ablauf wurde durch die rumliche Nhe der Wohnungen der Beteiligten erleichtert, die sich alle im Zentrum Stuttgarts befanden: Das Cottasche Haus lag in der Kçnigstraße (Bd. 7, Abb. 19). Th. Huber zog von Gnzburg zunchst in die Poststraße (30. 8. 1816), von dort in die Lange Straße (2. 2. 1817) und in die Hirschgasse (umbenannt in: Wilhelmsstraße; 5. 5. 1818); ab Mai 1822 wohnte sie weiter entfernt in der Kronenstraße, Nhe Ludwigsburger Tor. Mehrmals tglich trugen Boten zwischen Cotta, der Buchhandlung und Th. Huber die zur Vorbereitung des »Morgenblatts« gehçrenden Unterlagen und die damit verbundenen Briefentwrfe hin und her. Eine gewisse Formlosigkeit, was Papier, Anrede, Schluß und Datierungen betrifft, ist dieser Korrespondenz aufgrund ihrer pragmatischen Bedingungen also eigen. Die von Th. Huber autorisierten Schreiben im Rahmen ihrer dienstlichen Aufgaben als »Morgenblatt«Redakteurin waren Entwrfe, die spezifischen Merkmalen dienstlicher schriftlicher Kommunikation folgten: Wiederholung formaler, inhaltlicher und argumentativer Grundmuster und Beteiligung mehrerer Personen an dem Produkt ›Brief‹. Die von Cotta redigierten und an die Einsender geschickten Reinschriften hatte Th. Huber, die zu Hause arbeitete, nicht mehr unterschriftlich zu verantworten. Letzteres galt allein fr ihre Entwrfe. Sie schrieb ihre redaktionelle Korrespondenz auf klein zurechtgeschnittenem, grçberem Papier. Die Anschreiben von Cotta oder der Buchhandlung benutzte sie immer wieder auch als Texttrger fr ihre Antworten. Obwohl Th. Huber sie nicht regelmßig mit ihrer Unterschrift versah, tragen diese wie Notizen aussehenden Kurzschreiben durch ihren Adressatenbezug gleichwohl Briefcharakter. Dazu gehçren als briefliche Kurzform auch die adressatenbezogenen Marginalien zu Briefen anderer (Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta oder die J. G. Cottsche Buchhandlung, 16. oder 17. 10. 1820). Sie nannte das: die »Meinung en marge zu notiren« (Nr. 365 (1)), ein Verfahren, das außerdem Th. Hubers Sparsamkeit im Umgang mit Papier entgegenkam. Die Form der Schriftlichkeit war ihr selbst jedoch durchaus wichtig: »ich mache, pour causes, alle Geschfte schriftlich ab« (Nr. 260 R). Textgrundlage fr Th. Hubers redaktionelle Korrespondenz sind ihre Entwrfe, die in einem eigenen Archivierungssystem der Buchhandlung aufbewahrt wurden. Sie stellen die von ihr jeweils autorisierte Fassung dar, stehen dieser als Texte

Zur »Morgenblatt«-Korrespondenz

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also am nchsten. Danach unterlagen ihre Schreiben noch der Sichtung und Vernderung durch Cotta, bevor sie zur Abschrift durch die Mitarbeiter an die Buchhandlung gingen und an die Einsender geschickt wurden. Eine systematische Suche nach den bei den Adressaten eingegangenen Reinschriften der J. G. Cottaschen Buchhandlung ist nicht Gegenstand dieser Edition. Zwei Beispiele von Reinschriften veranschaulichen den ber die interne Verlagskorrespondenz hinausgehenden, von Th. Huber nicht weiter verantworteten Briefwechsel mit den Einsendern. Sie geben einen Eindruck davon, was aus Th. Hubers Entwrfen in den Reinschriften werden konnte. In diesem Band ist es der Brief von Herrn von Becker, der als unzustellbar an die Adresse der Buchhandlung zurckgekommen ist (Nr. 682; Abb. 15). In Bd. 7 ist es die von den Mitarbeitern der Buchhandlung erstellte Reinschrift des an Cotta oder die Cottasche Buchhandlung und Karl Trummer gerichteten Briefs vom 7. Okt. 1820. Er wurde wahrscheinlich Cotta nochmals vorgelegt, wie Korrekturen auf dem Texttrger zeigen. Die Mitarbeiter der J. G. Cottaschen Buchhandlung nummerierten die eingehenden Einsendungen und trugen diese in ein (heute unbekanntes) Rechnungsbuch ein, »welches Sie halten ber die Einsendungen der verschiednen Mitarbeiter« (Nr. 713R). Die Datierung der Briefe an Cotta, die J. G. Cottasche Buchhandlung und die Einsender basiert hauptschlich auf den Eingangs- und Ausgangsvermerken auf den Briefhandschriften. Nur an Cotta gerichtete Briefe wurden von diesem mit einem Eingangsvermerk versehen. Die kurzen Wege zwischen Th. Hubers Wohnung und der Buchhandlung lassen es wahrscheinlich erscheinen, daß der Tag des Eingangs in der Regel auch der Schreibtag von Th. Hubers Briefen an Cotta war. Auf den an die J. G. Cottasche Buchhandlung und die Einsender gerichteten Briefen vermerkten die Mitarbeiter der Buchhandlung in der Regel das Datum des Eingangs von Th. Hubers Schreiben sowie das Datum des Ausgangs der Antwort an die Einsender. In diesen Fllen ist das Datum des Eingangs von Th. Hubers Briefentwrfen wahrscheinlich auch der Tag, an dem diese verfaßt wurden. Viele Briefe Th. Hubers an die J. G. Cottasche Buchhandlung und die Einsender tragen keinen eigenen Datierungsvermerk. In der Regel beziehen sie sich auf Anschreiben des Einsenders, auf denen die Buchhandlung blicherweise drei Vermerke (Abb. 5) notierte: Schreibtag des Einsenders, Tag des Eingangs in der Buchhandlung und Tag des Ausgangs der Antwort der Buchhandlung. In solchen Fllen lßt sich durch den Ausgangsvermerk auf den Anschreiben der jeweiligen Einsender der darauf Bezug nehmende Brief Th. Hubers datieren, da diese ihre Briefkonzepte, die sich an die Buchhandlung und Einsender richteten, in der Regel unmittelbar vor Abfassung der durch die Mitarbeiter der Buchhandlung ausgefhrten Reinschrift schrieb. Der auf dem Brief des Einsenders vermerkte Ausgangstermin kann daher auch als der wahrscheinlichste Schreibtag von Th. Hubers Entwurf gelten. Wichtigstes Hilfsmittel bei der Identifizierung der im »Morgenblatt« gedruckten Artikel und ihrer Einsender war das Redaktionsexemplar des »Morgenblatts«

732

Einleitung

mit den handschriftlichen Vermerken der Mitarbeiter der J. G. Cottaschen Buchhandlung (Marbach DLA; Mikrofiche: Saur). Die Vermerke stehen neben den jeweiligen Artikeln und nennen die Person, die fr den Beitrag honoriert wurde. Dabei kann es sich um den Autor, Bearbeiter, bersetzer oder Einsender des Artikels handeln. Auf der Grundlage dieses Redaktionsexemplars wurde im Deutschen Literaturarchiv Marbach ein alphabetisches Register dieses Personenkreises erarbeitet, das bei der Identifizierung von Artikeln herangezogen wurde (B. Fischer: Morgenblatt fr gebildete Stnde/gebildete Leser 1807–1865. Mnchen 2000). Allerdings werden hier nur die Namen der honorierten Einsender, aber nicht aller Autoren vermerkt. Die Identifizierung ungedruckt gebliebener Artikel und ihrer Einsender war aber vor allem durch die Sichtung der im Deutschen Literaturarchiv Marbach in Mappen aufbewahrten handschriftlichen Briefe mçglich. Im dortigen Cotta-Archiv befinden sich neben den ber 1000 Briefen und Notizzetteln Th. Hubers an Cotta bzw. die Cottasche Buchhandlung auch tausende Anschreiben von Einsendern, berwiegend an Cotta und/oder die Cottasche Buchhandlung oder die Redaktion des »Morgenblatts« gerichtet. Hingegen gibt es nur 46 berlieferte Briefe Cottas an Th. Huber, weil der viel und vielseitig beschftigte Verleger dieses Geschft berwiegend den Mitarbeitern seiner Buchhandlung berließ. Osnabrck, 27. Mrz 2010

Magdalene Heuser

Editorischer Bericht Die Briefausgabe erfaßt alle berlieferten Briefe von Therese Huber. Die Briefe werden zum grçßten Teil vollstndig, zum kleineren als Regest gedruckt. Die Briefe und Regesten werden chronologisch angeordnet und bandweise gezhlt. Mehrere Briefe von demselben Tag sowie mehrere undatierte Briefe sind, falls nicht eindeutig eine Reihenfolge festliegt, ersatzweise alphabetisch nach Empfngern geordnet. Briefe, deren Abfassung sich ber mehrere Tage erstreckt, sowie Briefe mit nur annhernd erschlossenem Datum werden am Ende des in Frage kommenden Zeitraums eingeordnet. Bei erschlossenem Quartal erfolgt die Einordnung fr Frhjahr: nach dem 30.6.; fr Sommer: nach dem 30.9.; fr Herbst: nach dem 31.12.; fr Winter: nach dem 31.3. Die Einordnung innerhalb eines Jahres erfolgt fr Anfang des Jahres: nach dem 30.4.; fr Mitte des Jahres: nach dem 31.8.; fr Ende des Jahres: nach dem 31.12. Undatierbare Briefe, deren Abfassungszeit auch nicht mehr annherungsweise zu bestimmen ist, werden im letzten Band der Ausgabe gedruckt in der Abteilung Undatierte Briefe. Die Textgrundlage bilden berwiegend die handschriftlich berlieferten Originalbriefe. Ist außer der Reinschrift auch ein Entwurf vorhanden, wird dieser bercksichtigt: Bei geringfgigen Abweichungen werden diese als Varianten verzeichnet, bei starken Abweichungen erfolgt ein vollstndiger Abdruck unter der Rubrik Mitteilungen zum Text. Der Nachweis von Herausgebereingriffen bei der Textwiedergabe bleibt davon unbeeinflußt. Ist von einem Brief nur ein Entwurf vorhanden, wird dieser anstelle der Reinschrift gedruckt. Ist weder Reinschrift noch Entwurf vorhanden, der Brief jedoch als Abschrift, vollstndiger Druck, Teildruck oder als Zitat gekennzeichnete Aussage Th. Hubers in Texten anderer berliefert, so bilden diese in aller Regel in der genannten Reihenfolge die Textgrundlage. Die Textgrundlage wird grundstzlich unverndert wiedergegeben mit Ausnahme der Absatzeinzge, die normiert wurden. Wechselnde und sich wandelnde Schreibungen werden beibehalten, sofern sie eindeutig zu entziffern und wiederzugeben sind; nur wenn die Handschrift dies nicht zulßt, wird nach moderner Orthographie (Stand: 1997) entschieden. Eine Angleichung der Groß- und Kleinschreibung erfolgt allerdings in den Sonderfllen der Buchstaben B/b, D/d, F/f, H/h, L/l, T/t (hauptschlich diese). In den genannten Fllen wird ein solcher Kleinbuchstabe in der Funktion des Großbuchstabens als B, D, F, H, L, T wiedergegeben (Bd. 1, Einleitung, S. 451 f.). Normiert nach moderner Orthographie wird nur bei Eigennamen, die groß geschrieben werden. Diese Regelungen do-

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Editorischer Bericht

kumentieren die zeittypische und individuelle orthographische Regellosigkeit. Bei der Zusammen- und Getrenntschreibung wird auf die gleiche Weise verfahren: Eindeutig getrennt geschriebene, wortwertige Silben werden auch so wiedergegeben; bei zweifelhafter Lesung, wie auch bei fehlenden Bindestrichen am Zeilenende, wird nach Duden (Stand: 1997, sog. alte Rechtschreibung) entschieden. Insgesamt werden Herausgebereingriffe nur bei orthographischen und grammatischen Versehen und Fehlern vorgenommen, die die Verstehbarkeit des Textes erheblich beeintrchtigen beziehungsweise bei Lesern zu Mißverstndnissen fhren kçnnten. Der Nachweis dieser Eingriffe erfolgt im Apparat; im Text selbst werden sie nicht gekennzeichnet. Stillschweigend verbessert wird bei Dittographien, fehlenden abschließenden Anfhrungszeichen und Klammern und kleingeschriebenen Eigennamen. Buchstabenverschleifungen (hauptschlich das ›sch‹) werden stillschweigend differenziert. Bildet eine Abschrift oder ein Druck die Textgrundlage, wird auf eine Restitution der Handschrift verzichtet. Allerdings werden in der Druckvorlage vorgenommene Herausgeberanmerkungen mit Nachweis im Apparat getilgt. Dieselben Prinzipien gelten auch fr die franzçsischen Briefe (Bd. 1, Einleitung, S. 452 f.). Nur bei erheblichen Verstndnisschwierigkeiten werden Korrekturen mit Nachweis vorgenommen. Autortext erscheint recte, Herausgebertext kursiv. Krzel und Symbole werden stillschweigend recte aufgelçst. Abkrzungen, sofern sie zweifelsfrei zu erschließen sind, werden im Text kursiv aufgelçst; die beibehaltenen Abkrzungen, wie auch die aufgelçsten Krzel und Symbole sind in einer Liste erfaßt (Verzeichnis der Abkrzungen, Krzel und Symbole). Hinweise, Ergnzungen sowie Krzungen im Text durch die Herausgeber erscheinen in spitzen Klammern. Mit einiger Sicherheit ergnzter Text bei Textverlusten wird in spitzen Klammern recte und in moderner Orthographie (Stand: 1997) wiedergegeben. Kann eine Lcke nicht geschlossen werden, wird sie mit ÆLckeæ im Text markiert. Die Art des Textverlustes wird im Apparat vermerkt. Nicht entzifferte Textstellen werden durch x-x wiedergegeben. Alle von Th. Huber, berwiegend durch Unterstreichung, vorgenommenen Hervorhebungen von Wçrtern und Wortteilen werden durch S p e r r u n g gekennzeichnet; nur andere Arten der Hervorhebung werden in den Mitteilungen zum Text ausgewiesen. Bei den Adressen werden ausschließlich die Unterstreichungen und keine andere Art der Hervorhebung durch Sperrung kenntlich gemacht. Kapita¨lchen werden fr lateinische Schrift in deutschsprachigen und deutsche Schrift in franzçsischen Briefen eingesetzt. Seitenwechsel in der Handschrift wird durch Doppelvirgel (//) markiert, Zeilenwechsel in Adressen und Zitaten in den Erluterungen durch einfache Virgel (/). Nachtrgliche Hinzufgungen Th. Hubers mit Einweisungszeichen werden in den Text integriert an der dafr vorgesehenen Stelle mit Nachweis in den Mitteilungen zum Text. Paßt die Hinzufgung nicht zur Syntax des ursprnglichen Satzes, wird sie (als Lesehilfe) in runde Klammern gesetzt mit Nachweis emendiert. Postskripte werden am Schluß des Briefes abgedruckt. Sonstige Nachtrge

Editorischer Bericht

735

am Seitenrand oder auf dem Umschlag sind ebenfalls am Briefschluß wiedergegeben mit einem Hinweis auf ihren Ort in der Handschrift. Jeder Brieftext wird durch Erluterungen erschlossen; diese gliedern sich in die jeweils notwendigen Abschnitte zu berlieferung und Textgrundlage, Mitteilungen zum Text, Datierung/Adressat/Ort, Regest und Anmerkungen. An erster Stelle werden ohne berschrift die berlieferung der Handschriften und Drucke und die Textgrundlage nachgewiesen, gegebenenfalls als unbekannt. Verzeichnet werden nur die Erstdrucke. Wenn der Erstdruck ein Teildruck ist, so wird dieser und der erste vollstndige Druck angegeben. Auf eine Beschreibung des Texttrgers (Papier, Format, Tinte) wurde verzichtet. Korrekturen der Briefschreiberin, gegebenenfalls Lesarten und Herausgebereingriffe werden in den Mitteilungen zum Text nachgewiesen. Von den Autorkorrekturen sind nur die inhaltlich, stilistisch oder schreibpsychologisch relevanten nderungen verzeichnet. Dabei wird die zeitliche Abfolge, aber nicht der Ort der Korrekturen dargestellt. Erschlossene und korrigierte Daten erhalten eine Begrndung unter der Rubrik Datierung. In besonderen Fllen gilt eine entsprechende Regelung auch fr Adressat und Ort. Den vollstndig gedruckten franzçsischen Briefen wird als Benutzerhilfe eine knappe Inhaltsangabe in deutscher Sprache beigegeben. Sie erscheint unter der Rubrik Regest. Unter Anmerkungen werden bergreifende Informationen und der Einzelstellenkommentar dargeboten. Die fr Th. Huber wichtigen Briefempfnger erhalten beim ersten an sie gerichteten Brief eine Sammelanmerkung, die vor der ersten Einzelstellenerluterung steht. Im Personen- und Werkregister wird drucktechnisch darauf verwiesen; in den Folgebnden wird diese Angabe an erster Stelle hinter dem Namen wiederholt. Die Sammelanmerkungen geben Auskunft ber die Beziehung Th. Hubers zu der Person sowie Inhalte, Verlauf und Umfang ihrer Korrespondenz, in der Regel aber keine Biographie der Briefempfnger. Ist ein Brief Th. Hubers eine Nachschrift zum Brief einer anderen Person, erhlt dieser ebenfalls hier eine stichwortartige Inhaltsangabe zur Verdeutlichung des Kontextes. Der Einzelstellenkommentar dient in erster Linie der inhaltlichen Erschließung der einzelnen Briefe; er enthlt sich der Interpretation. Jeder Brief wird als selbstndige, in sich geschlossene Einheit erlutert. Sekundrliteraturangaben werden nur exemplarisch angefhrt, z. B. fr Belege in Einzelfllen. Die gngigen Nachschlagewerke liegen unseren Arbeiten zugrunde, in der Regel ohne eigenen Nachweis. Ermittlungen, die ohne Ergebnis geblieben sind, werden durch nicht ermittelt gekennzeichnet. Erwhnte, aber unbekannte Briefe werden in der Regel als solche nicht vermerkt. Personen werden nur dann in den Anmerkungen aufgeschlsselt, wenn sie nicht eindeutig ber das Personen- und Werkregister zu identifizieren sind. Werke werden an der ersten Stelle ihrer Erwhnung mit vollstndiger Titelaufnahme verzeichnet, danach nur noch mit Kurztitel. Da kein Verzeichnis der Bcher berliefert ist, die Th. Huber gelesen hat, weisen wir eine zeitgençssische Ausgabe nach, die sie theoretisch benutzt haben kçnnte.

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Editorischer Bericht

Das kommentierende Personen- und Werkregister dient der Entlastung der Erluterungen. Es bietet neben dem vollstndigen Namen einer Person und ihren Lebensdaten auch Informationen zu Beruf, Wohnort, ihren Familienbeziehungen und dem Verhltnis zu Th. Huber und ihrer Familie. Die Angaben im Register richten sich nach dem Grundsatz der Verhltnismßigkeit. Alle erwhnten Werke werden unter dem Personeneintrag mit dem Kurztitel aufgefhrt. Eine Zeittafel bietet eine erste Orientierung ber die bandweise wichtigsten Stationen und Ereignisse von Th. Hubers Leben; sie benennt fortlaufend ihre Buchpublikationen. Osnabrck, 31. Aug. 2009

Magdalene Heuser und Petra Wulbusch

Nach Abschluß des Manuskripts konnten Ergnzungen nur noch im Einzelfall bercksichtigt werden.

Verzeichnis der Diakritischen Zeichen recte

Text von Therese Huber

Sperrung

von Therese Huber vorgenommene Hervorhebung von einzelnen Wçrtern und Wortteilen

Kapita¨lchen

in dt. Briefen in lat. Schrift / in franz. Briefen in dt. Schrift

kursiv

Herausgebertext

Æ

æ

Hinweise, Ergnzungen sowie Krzungen im Zitat durch die Herausgeber

Æund ichæ

von den Herausgebern mit einiger Sicherheit ergnzter Text

ÆLckeæ

durch die Herausgeber gekennzeichnete Lcke im Text

x-x

nicht entzifferte Textstelle

.......

unsichere Lesung

/, //

Zeilen-, Seitenwechsel

H

Handschrift (Reinschrift, Entwurf, autorisierte Abschrift)

h

nicht autorisierte Abschrift

D

autorisierter Druck

d

nicht autorisierter Druck

[ ]

Tilgung in der Handschrift

(1)

(2)

Kennzeichnung von Textstufen

petit

Kennzeichnung von Wçrtern und Wortteilen, die von Therese Huber in der spteren Textstufe beibehalten und nicht erneut niedergeschrieben wurden

P

Sofortkorrektur

Verzeichnis der Abkrzungen, Krzel und Symbole

Unverndert wiedergegebene Abkrzungen, Krzel und Symbole 7br, 8br, 9br, Xbr, Xr

September, Oktober, November, Dezember

c

franz. cul (Arsch)

d.

de

d.

diable

D. R.

Die Redaktion

etc. / et. cet.

et cetera

Ew.

Euer

Frl.

Frulein

M. / Mad. / Mad / Md. / Me. / Me

Madame

Mes. / Mes / Mesd.

Mesdames

Mr. / Mr

Monsieur

Mrgr / Mrsgr

Monseigneur

Mrs. / Mrs

Monsieur, Messieurs

Ms. / Ms

Messieurs

Nº / N

Numero

n. b. / n. B. / N.

nota bene (merke wohl)

N. N.

nomen nescio (Name unbekannt)

p / pp / ppp

perge perge (und so weiter)

P. P.

praemissis praemittendis (unter Vorausschickung des Vorauszuschickenden; gewçhnlich in Briefen gebrauchte Formel anstatt der Anrede)

Redak. / Red.

Redaktion (als Unterschrift)

s. l. r.

sub lege remissionis (unter Vorbehalt des Widerrufs)

St. / St / St. / St

Saint

s. v.

salva venia (mit Erlaubnis)

T.

Teufel

Verzeichnis der Abkrzungen, Krzel und Symbole

u. / u

und

u. s. f.

und so fort

u. s. w.

und so weiter

v. / v

von

vis vers.

vice versa

z. B.

zum Beispiel

1mt

premirement (erstens)

Von den Herausgebern recte aufgelçste Krzel und Symbole #

Dukaten

bz. / bz

Batzen

fl. / fl / f

Gulden (dt. Briefe) / florins (franz. Briefe)

g / gg / mg

Groschen, Gutegroschen, Gutergroschen, Mariengroschen

X / Xr

Kreuzer

Rh / rh / Rth / rth

Reichsthaler Pfennig Pfund (dt. Briefe) / livres (franz. Briefe) pp Quadrat

Thlr / thlr

Thaler

39/m

39000 Krzel fr Endungssilben (-lich, -leichen, . . .)

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Verzeichnis der Whrungen, Maße und Gewichte Die politische Lage in Deutschland um 1800 erlaubte kein einheitliches System fr Whrungen, Maße und Gewichte. Weder zeitgençssische noch moderne Umrechnungstabellen bieten daher ein berregionales, einheitliches Wertesystem (s. Bd. 1, S. 460 ff.). Batzen

vor allem in Sddeutschland und der Schweiz seit dem 15. Jh. weit verbreitete Silbermnze mit einem Wert von 4 Kreuzern; in Bayern, Franken und Schwaben wurde die Prgung bereits im 16. Jh. eingestellt; in der Schweiz noch bis 1850 verbreitet

Dukaten

Goldmnze, die nach Mnz-, Rechnungs-, Sinnbilds- und Medaillendukaten unterschieden wurde; Florentiner (Florin) und venetianische Dukaten (Zecchine) waren in Deutschland am weitesten verbreitet; ein Dukaten galt im 19. Jh. 2 Speciestaler oder 2 Taler 16 Groschen Konventionsgeld (nach dem Konventionsfuß = 20-Gulden-Fuß von 1753 geprgt)

Ecus/Ecus neufs franz. Zahlungs- oder Rechnungsmnze, die sowohl in Gold als auch in Silber geprgt wurde; der Wert betrug ab 1790 in Frankreich 1 Taler 7 Groschen Konventionsgeld, war ansonsten jedoch zeit- und regionsabhngig Elle

bis 1871 gesetzliches Lngenmaß, hauptschlich fr Manufakturwaren; ursprngliche Lnge vom Ellenbogen bis zum Mittelfinger; starke regionale Differenzen: Leipziger Elle = 0,6856 m bayr., hannov., schweiz., wrtt. Elle = ca. 0,6 m russ. Elle = 0,71 m franz. Elle = 1,19 m

Florin

s. Gulden

Franc/Frank

franz. Sibermnze; mit dem Gesetz vom 15. Aug. 1795 als Mnzeinheit des Dezimalsystems eingefhrt; 1 Frank/Franc = 100 Centimes; Feingewicht = 4,5 g Silber bei 5 g Gewicht; 1 Frank = ca. 6 Groschen; Schweiz: Schweizer Frank(en) mit dem Gesetz vom 19. Mrz 1799 eingefhrt; 1 Schweizer Frank = 1,4597 franz. Francs oder (im Jahr 1814:) ca. 0,803 Gulden

Fuß

in den meisten Lndern wichtigstes Lngenmaß, mit regionalen Unterschieden:

Verzeichnis der Whrungen, Maße und Gewichte

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schweiz. (auch bad. bzw. nass.) Fuß = 0,3 m bayr. Fuß = 0,292 m Guinee

engl. Goldmnze

Gulden

ursprnglich Goldmnze, die im 13. Jh. in Florenz geprgt wurde (Florin); Mitte des 17. Jh. bezeichnete Gulden eine Silbermnze: 1 Gulden = 15 Batzen = 60 Kreuzer = 240 Pfennige; sehr beliebte und weit verbreitete Mnze mit stark schwankenden Werten und hufiger Nachprgung; um 1812 entsprach 1 Gulden umgerechnet etwa 0,5 bis 0,56 Reichstaler

Jauchart/Jauchert auch: Juchart, Jauch, Juch, Juchert (Bayern), Tag(e)werk (Bayern) oder Morgen (Bayern); altes buerliches Flchenmaß; regionale Unterschiede: 1 Jauchert = ca. 1 Morgen Bayern (1811): 1 Jauchert = 3407,2700 qm Nrnberg (1811): 1 Morgen = 4749,7260 qm Karolin/Carolin

frhere dt. Goldmnze, die auf den pflz. Kurfrsten Karl Philipp zurckging und 1732 erstmalig ausgemnzt wurde; ihr zeitweise schwankender Wert entsprach etwa 10 Gulden; seit 1775 verstand man unter Karolin eine Summe von 11 Gulden, um 1817 etwa 20 Gulden in Kleingeld

Kreuzer

seit dem 18. Jh. aus Kupfer geschlagene dt. Scheidemnze, die in Lndern mit Guldenwhrung Verbreitung fand; gltig insbesondere fr Sddeutschland und sterreich 60 Kreuzer = 1 Gulden

Laubtaler

auch: Lorbeertaler oder Federtaler; in Deutschland bliche Bezeichnung fr die 1726–1790/94 geprgte franz. Silbermnze zu 6 Livres mit Laubkranz/Lorbeerzweigen auf dem Revers; im Westen und Sdwesten Deutschlands bis um 1760 wichtigste silberne Handelsmnze; auch als Franzgeld bezeichnet

Lieue

1 franz. Meile; 5 franz. Meilen = 2 dt. Meilen

Livre

franz. livre = Pfund, franz. Rechnungsmnze; Livre Tournois sind Untereinheiten des Pfunds; 1360 wurde der Franc d'or cheval = 3,885 g und der Franc d'or pied = 3,826 g eingefhrt; 1 Livre = 1 Franc d'or cheval oder 1 Franc d'or pied; bis zum 18. Jh. gltig, danach abgelçst vom Franc

Loth/Lot

alte mittel- und nordeurop. Gewichts- bzw. Masseeinheit; regional unterschiedlich; meist 1/32, spter 1/30 Pfund; 1 Loth = 15,6–17,5 g; 1 Loth = 4 Quentchen = 16 Pfennig = 304 Aß = 14,6 g (15. Nov. 1804) Apothekergewicht: 2 Loth = 1 Unze; 24 Loth = 1 Pfund; bayr., um 1808: 1 Loth = 17,5000 g

742

Verzeichnis der Whrungen, Maße und Gewichte

Louisdor/ Louisd'or

Goldmnze von verschiedenem Wert und Geprge; 1640 unter Ludwig XIII. von Frankreich zuerst geprgt; Frankreich ab 1785: 1 Louisdor = 19,46 Mark (ab 1803 durch den Franc ersetzt); in Deutschland bezeichnete der Louisdor verschiedene in Gold geprgte dt. und dn. 5-Taler-Stcke, sog. Pistolen

Morgen

s. Jauchert

Pfennig

kleinste Scheidemnze mit einer Vielzahl von verschiedenen Gewichten und Werten; wurde meistens aus Silber mit Kupferzusatz geschlagen, aber auch aus reinem Silber; seit dem 18. Jh. meistens aus Kupfer geschlagen

Pfund

sowohl Mnz- als auch Gewichtseinheit, deren Grçße zeitlich und regional sehr unterschiedlich war: 1 Pfund betrug zw. 467,6–561,9 g wrtt. (Gewichts-) Pfund = 467728 mg 2 1/10 wrtt. (Whrungs-) Pfund = 1 Taler Ulm: 2 5/8 Pfund Heller = 1 Taler Apothekerpfund: altes Apotheker- und Medizinalgewicht; 1 Apothekerpfund = 12 Unzen = 96 Drachmen = 350–420 g bayr. 1804: 1 Pfund = 561,6600 g bayr. 1805: 1 Pfund = 561,6666 g

Reichstaler

s. Taler

Sou

franz. Kupfermnze

Stunden

Lngenmaß/Wegmaß, einen Raum, eine Entfernung bezeichnend, zu deren Zurcklegung man 1 Stunde bençtigt; in Frankreich, Holland, Spanien, Portugal, Dnemark, Schweden, der Schweiz und einem Teil von Deutschland wurden die Wege nach Stunden bemessen bei scharfem Gang: 1 Stunde = 6000 Schritte bzw. 1/2 Meile 1 Stunde = ca. 5 km 1 kleine Stunde = 2000 Schritte

Taler

dt. Silbermnze, die je nach Zeit und Region einen unterschiedlichen Wert hatte; Mitte 18. Jh.: 1 Taler = 24 Gute Groschen = 36 Mariengroschen; 1 Speciestaler = 32 Gute Groschen; 1 Reichstaler entsprach um 1812 umgerechnet etwa 1,8 bis 2 Gulden

Verzeichnis der abgekrzt zitierten Literatur AA

Georg Forsters Werke. Smtliche Schriften, Tagebcher, Briefe. Hg. von der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Institut fr deutsche Sprache und Literatur. Bd. 1–18 (2. Aufl.: Bd. 1–3.7.12). Berlin 1958– 1982 (1986–1993). (= Akademie Ausgabe)

Aarauer Zeitung

ÆTh. Huber:æ Stuttgart, den 31 Oktober. In: Aarauer Zeitung, Nr. 136 (9.11.1816), S. 662–663.

Bohley

Christian Gottfried Nees von Esenbeck: Ausgewhlter Briefwechsel mit Schriftstellern und Verlegern (Johann Friedrich von Cotta, Johann Georg von Cotta, Therese Huber, Ernst Otto Lindner, Friederike Kempner). Bearb. von Johanna Bohley. Halle (Saale) 2003 (Acta Historica Leopoldina, Nr. 41).

Bonstettiana

Bonstettiana. Historisch-kritische Ausgabe. Hg. von Doris und Peter Walser-Wilhelm. Bd. 1 ff. Bern 1996–2000 und Gçttingen 2002 ff.

Brockhaus

Heinrich Eduard Brockhaus: Friedrich Arnold Brockhaus. Sein Leben und Wirken nach Briefen und andern Aufzeichnungen geschildert. T. 1–3. Leipzig 1872–1881.

Campe

Joachim Heinrich Campe (Hg.): Wçrterbuch der Deutschen Sprache. T. 1–5 und Ergnzungsbd. Braunschweig 1807–1813.

Elvers

Rudolf Elvers: Victor Aim Huber. Sein Werden und Wirken. T. 1.2. Bremen 1872–1874.

Ersch/Gruber

Allgemeine Encyclopdie der Wissenschaften und Knste. Hg. von Johann Samuel Ersch und Johann Georg Gruber. Sect. 1, T. 1–99 (A-G). Sect. 2, T. 1–43 (H-Ligatur). Sect. 3, T. 1–25 (O-Phyxios). Leipzig 1818–1889. (Repr. Graz 1969 ff.)

Fischer 1995

Bernhard Fischer: Cottas »Morgenblatt fr gebildete Stnde« in der Zeit von 1807 bis 1823 und die Mitarbeit Therese Hubers. In: Archiv fr die Geschichte des Buchwesens 43 (1995), S. 203–239.

744

Verzeichnis der abgekrzt zitierten Literatur

Fischer/Hahn

»Alles … von mir!« Therese Huber (1764–1829). Schriftstellerin und Redakteurin. Bearb. von Andrea Hahn und Bernhard Fischer. Marbach a. N. 1993 (= Marbacher Magazin 65).

Forster Bw

Johann Georg Forster's Briefwechsel. Nebst einigen Nachrichten von seinem Leben. Hg. von ThÆereseæ HÆuberæ, geb. HÆeyneæ. T. 1.2. Leipzig 1829.

Geiger 1897b

Ludwig Geiger: Briefe von und an Wilhelm v. Humboldt. In: Neue Freie Presse, Nr. 11777 (6.6.1897), S. 25–28 und Nr. 11783 (13.6.1897), S. 23–25.

Geiger 1899a

Ludwig Geiger: Bayerische Briefe III. Briefe von Karl Heinrich von Lang an Therese Huber, nebst je einem Briefe der letzteren und Heinrich Zschokkes an Lang. In: Forschungen zur Geschichte Bayerns. Hg. von Karl von Reinhardstçttner. Bd. 7. Berlin 1899, S. 67–101.

Geiger 1899/1900

Ludwig Geiger: Neues von, an und ber Jean Paul. In: Zeitschrift fr Bcherfreunde 3, I. Bielefeld und Leipzig 1899/1900, S. 91–98.

Geiger 1901

Ludwig Geiger: Therese Huber 1764 bis 1829. Leben und Briefe einer deutschen Frau. Stuttgart 1901.

Geiger 1901a

Ludwig Geiger: Bayerische Briefe. Aus Briefen von Therese Huber an Verschiedene (1805–1829). In: Forschungen zur Geschichte Bayerns. Hg. von Karl von Reinhardstçttner. Bd. 9, H. 1. Berlin 1901, S. 12–68.

Geiger 1907

Ludwig Geiger: Briefe der Therese Huber an Karoline Pichler. In: Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft. Bd. 17. Wien 1907, S. 190–291.

Goethe Jb

L. Bob , L. Geiger, M. Grunwald (Hg.): Mittheilungen von Zeitgenossen ber Goethe. 1772–1832. II: Therese Huber ber Goethe. In: Goethe Jahrbuch XVIII (1897), S. 120–134 und [Ergnzungen] XXIV (1903), S. 93–96.

Grimm

Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wçrterbuch. Bd. 1–16. Leipzig 1854 ff.

Guggenbhl

Gottfried Guggenbhl: Brgermeister Paul Usteri 1768– 1831. Ein Schweizerischer Staatsmann aus der Zeit der franzçsischen Vorherrschaft und des Frhliberalismus. Bd. 1.2. Aarau 1924–1931.

Guggisberg

Kurt Guggisberg: Philipp Emanuel von Fellenberg und sein Erziehungsstaat. Bd. 1.2. Bern 1953.

Verzeichnis der abgekrzt zitierten Literatur

745

Hahn

Therese Huber. Die reinste Freiheitsliebe, die reinste Mnnerliebe. Ein Lebensbild in Briefen und Erzhlungen zwischen Aufklrung und Romantik hg. von Andrea Hahn. Berlin 1989.

Heuser 2000

Magdalene Heuser: Fragmentierung einer Autobiographie – Therese Huber. In: Das schwierige neunzehnte Jahrhundert. Germanistische Tagung zum 65. Geburtstag von Eda Sagarra im August 1998. Hg. von Jrgen Barkhoff u. a. Tbingen 2000, S. 403–416.

Heuser 2008

Magdalene Heuser: Nationalitt – Literatur – Weiblichkeit. Therese Hubers Beitrag zur Stae¨l-Rezeption. In: Germaine de Stae¨l und ihr erstes deutsches Publikum. Literaturpolitik und Kulturtransfer um 1800. Hg. von Gerhard R. Kaiser und Olaf Mller. Heidelberg 2008, S. 283–303.

Huber Werke

L. F. Huber's smtliche Werke seit dem Jahre 1802, nebst seiner Biographie hg. von Therese Huber. Bd. 1–4. Stuttgart und Tbingen 1806–1819 (Bd. 2 unter dem Titel: C. F. Huber's smtliche Werke seit dem Jahre 1802; Bd. 3 und 4: Hubers gesammelte Erzhlungen, fortgesetzt von Therese Huber, geb. Heyne).

Intelligenz-Blatt

s. Morgenblatt

Kerner Bw

Theobald Kerner (Hg.): Justinus Kerners Briefwechsel mit seinen Freunden. Bd. 1. Stuttgart 1897.

Kewitz

»Kommen Sie, wir wollen mal Hausmutterles spielen.« Der Briefwechsel zwischen den Schriftstellerinnen Therese Huber (1764–1829) und Helmina von Ch zy (1783– 1856). Hg. von Jessica Kewitz. Marburg 2004.

Khne

Ferdinand G. Khne: Weibliche Charaktere. 3. Therese Huber. In: Zeitung fr die elegante Welt, Leipzig, 1.10.1835, Nr. 193, S. 771–772; 2.10.1835, Nr. 194, S. 775; 3.10.1835, Nr. 195, S. 779–780.

Kuhn 1975

Dorothea Kuhn: Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck, XI. Prsident der Leopoldina, an Johann Friedrich Cotta 1816–1818. In: Acta Historica Leopoldina, Festschrift fr Georg Uschmann. Hg. von Kurt Mothes. Halle 1975, S. 69–92.

Kunst-Blatt

s. Morgenblatt

Leuschner 1995

Schriftstellerinnen und Schwesterseelen. Der Briefwechsel zwischen Therese Huber (1764–1829) und Caroline Pichler (1769–1843). Hg. von Brigitte Leuschner. Marburg 1995.

746

Verzeichnis der abgekrzt zitierten Literatur

Literatur-Blatt

s. Morgenblatt

Mojem

Helmuth Mojem: Der Verleger Johann Friedrich Cotta (1764–1832). Repertorium seiner Briefe. Marbach a. N. 1997.

Morgenblatt

Morgenblatt fr gebildete Stnde. Im Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung in Tbingen Æund Stuttgartæ. 1807 ff. Beilagen: ab 1807: Intelligenz-Blatt; ab 1812: IntelligenzBlatt, Uebersicht der neuesten Literatur; ab 1816: Intelligenz-Blatt, Uebersicht der neuesten Literatur, KunstBlatt; ab 1817: Intelligenz-Blatt, Kunst-Blatt, LiteraturBlatt; ab 1820: Intelligenz-Blatt, Kunst-Blatt. Hg. von Ludwig Schorn; Literatur-Blatt auf das Jahr Æ1820 ff.æ. Als Beylage des Morgenblatts sowohl, als besonders herausgegeben, und besorgt: in seinem kritischen Theil von ÆAdolphæ Mllner in seinem bibliographischen von der Redaction des Morgenblattes.

Mller

Elfriede Mller: Therese Huber in ihrer Stellung zu Staat und Gesellschaft. Untersucht auf Grund ihrer nachgelassenen Briefe aus den Jahren 1804–29. Weimar 1937.

Neugebauer-Wçlk

Monika Neugebauer-Wçlk: Revolution und Constitution. Die Brder Cotta. Berlin 1989.

Spindler

Max Spindler (Hg.): Bayerische Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert 1800–1970. T. 1.2. Mnchen 1978.

Uebersicht der neuesten Literatur

s. Morgenblatt

Varnhagen von Ense und Cotta Bw

Konrad Feilchenfeldt, Bernhard Fischer, Dietmar Pravida: Varnhagen von Ense und Cotta. Briefwechsel 1810– 1848. Bd. 1.2. Stuttgart 2006.

Wulbusch

Petra Wulbusch: Therese Huber und Emil von Herder. Zum Geschlechterdiskurs um 1800. Tbingen 2005 (= Untersuchungen zur deutschen Literaturgeschichte 124).

Zedler

Großes vollstndiges Universal-Lexikon aller Wissenschaften und Knste. Bd. 1–64 nebst Suppl. Halle, Leipzig: Zedler 1732–1750. (Repr. Graz 1961–1964.)

Verzeichnis der abgekrzt zitierten Archive, Bibliotheken und Privatbesitzer Augsburg AB

Archiv des Bistums Augsburg, Bischçfliches Ordinariat Augsburg

Augsburg StB

Augsburg Stadtbibliothek

Berlin ABBAW

Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

Berlin SBBPK

Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz

Bern BB

Burgerbibliothek Bern (Familienarchiv v. Fellenberg; Familienarchiv v. Greyerz)

Dessau AL

Anhaltische Landesbcherei Dessau, Wissenschaftliche Bibliothek und Sondersammlungen, Matthisson-Nachlaß

Dresden SLUB

Schsische Landes- und Universittsbibliothek Dresden

Dsseldorf GM

Goethe-Museum Dsseldorf

Gçttingen SUB

Niederschsische Staats- und Universittsbibliothek Gçttingen (wenn nicht anders erwhnt: Cod. Ms. Th. Huber)

Hannover Sta

Stadtarchiv Hannover

Jena ThULB

Thringer Universitts- und Landesbibliothek Jena

Kopenhagen KB

Det Kongelige Bibliotek

Krako´w BJ

Biblioteka Jagiellon´ska Krako´w (wenn nicht anders verzeichnet: Varnhagen-Sammlung der ehem. Preußischen Staatsbibliothek zu Berlin, z. Z. in der Biblioteka Jagiellon´ska Krako´w, Kiste 89)

Leipzig StA

Schsisches Staatsarchiv Leipzig

Marbach DLA

Deutsches Literaturarchiv / Cotta-Archiv Marbach

Mnchen BHSTA

Bayerisches Hauptstaatsarchiv Mnchen

Mnchen BSB

Bayerische Staatsbibliothek Mnchen

Nrnberg GNM

Germanisches Nationalmuseum Nrnberg

Privatbesitz

Adrian Braunbehrens; Eberhard Koestler

Schaffhausen StB

Stadtbibliothek Schaffhausen

Stuttgart Sta

Stadtarchiv Stuttgart

Stuttgart WLB

Wrttembergische Landesbibliothek Stuttgart

748

Verzeichnis der abgekrzt zitierten Archive, Bibliotheken und Privatbesitzer

Weimar GSA

Goethe- und Schiller-Archiv Weimar

Wien WB

Wienbibliothek im Rathaus, Handschriftensammlung

Zrich ZB

Zentralbibliothek Zrich

Erluterungen zu den Briefen

1.

An Therese Forster

30. Juni und 1. Juli 1815

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/356 d Wulbusch, S. 75–76, Teildruck (8–9; 10–12; 30–33) ÆAdresse:æ  Mademoiselle Therese Forster / Ches Monsieur le Prsident de Goldbeck /  / Berlin / fr Leipzig. Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 15 Anfangs] (1) [Daß a]n (2) P Anfangs H 15 ihn] n korrigiert aus r H 21 Gewohnheit] heit korrigiert aus lich H 24 den] en korrigiert aus ie H 33 hatte] (1) [di ....] (2) P hatte H 40 werth,] th, spter hinzugefgt H 42 brach] (1) [wand ........... sich] (2) brach H 43 Geliebt] (1) [Gx-xll] (2) Geliebt H 46 erfahren] (1) [b] (2) P erfahren H 47 seiner] r korrigiert aus s H 47 ihn] korrigiert aus sie ..... H 64 bei euch] spter hinzugefgt H 76 richtig entwickelte] spter hinzugefgt H 80 Seelenkrften] (1) [Kr] (2) P Seelenkrften H 88 Bçßes und Gutes] (1) Gutes und Bçßes (2) Bçßes und Gutes H 91 denn] (1) [aber] (2) P denn H 94 daß der] er korrigiert aus ie H 111 Er] korrigiert aus D ....ie H 129 beruht] be spter hinzugefgt H 130 muß] spter hinzugefgt H 143 Mannheim] (1) [Heide] (2) P Mannheim H 183 der] er korrigiert aus ie H 189 dem] (1) [hx-x] (2) P dem H 191 aus bis Bauer] spter hinzugefgt H 197 nebst] nelbst H 197 von ihr] spter hinzugefgt H 204 ihre] korrigiert aus sie H 206 mir aber] (1) [a] (2) P mir aber H 220 mit] (1) [sie] (2) P mit H 229 bei] (1) [mit] (2) bei H 237 stechen] (1) s[en ....k]en (2) P stechen H 238 verziehen] verziehren H

750

Erluterungen · Brief 1

Anmerkungen 2 Nanny] Luise von Herder 6 Humbold] Wilhelm von Humboldt 6 zweiten Tochter] Adelheid von Hedemann, die am 24. April 1815 geheiratet hatte. 9 Trennung von Herder] L. von Herder hatte sich nach wenigen Monaten Ehe von Emil von Herder getrennt (30. 4. 1814). Die Scheidung wurde im Herbst 1814 eingereicht und im August/September 1816 ausgesprochen (Nr. 68R; Bd. 5, Nr. 254 (243–245); 258 (172– 174)); zum Konflikt mit E. von Herder s. Nr. 554 (2–298); Bd. 5, Nr. 261 (15–183). 12–13 Epoche bis Deutschlands] Nach der Vernichtung der Großen Armee Kaiser Napoleons I. Ende 1812 lçsten die dt. Staaten ihre Bndnisse mit Frankreich, bildeten mit Rußland und Großbritannien eine Allianz und kmpften ab 1813 in den Befreiungskriegen gegen den ehemaligen Verbndeten. 15–17 Diskußionen bis flçß] Anspielung auf Th. Hubers Vorliebe fr franz. Literatur, ihre positive Haltung zur Franzçsischen Revolution und Bewunderung fr Napoleon Bonaparte sowie ihre kritische Haltung gegenber der deutschnationalen Begeisterung in der Zeit der Befreiungskriege; auf Georg Forsters Rolle whrend der franz. Besetzung von Mainz 1792/ 93 und seinen Tod in Paris; auf Th. Hubers Aufenthalt im franzçsischsprachigen Neuchaˆtel (s. Anm. 62–63). L. von Herders Vater Ludwig Ferdinand Huber war Halbfranzose, L. von Herders Großmutter Anna Louise Huber war Franzçsin; s. Bd. 5, Nr. 155 (52–109). 23 seit acht Jahren] Th. Huber und E. von Herder lernten sich zwischen Mitte Febr. und Ende Mai 1806 kennen, s. Bd. 2, Nr. 198 Sammelanm. zu E. von Herder. 24 neuen Bundes] s. Anm. 12–13 28 Wilhelm] Wilhelm Albrecht 31 patelins] patelin = schmeichelnder, sß redender Betrger 34–41 Stegemann bis aufsteht] Friedrich August Stgemann (Bd. 5, Nr. 279 (140–149)) 41–42 Maus bis Schoos] Sprichwort nach Horaz: »Die Berge liegen in den Wehen, es wird eine lcherliche Maus geboren werden.« (Horaz: De arte poetica, Vers 139) 42–43 Blutstrom bis 18] Am 15. Juni 1815 marschierte die franz. Armee unter Kaiser N. I. in Belgien ein. Tags darauf kam es zur Schlacht bei Quatre-Bras zwischen franz. und engl.-dt. Truppen und zur Schlacht bei Ligny, in der die preuß. Truppen den franz. unterlagen. Am 18. Juni 1815 fand die Schlacht bei Waterloo statt (auch ›Schlacht bei Belle-Alliance‹ genannt), in der Briten, Preußen und ihre Verbndeten die franz. Armee besiegten. 43 Alphonsens] Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin 47–54 Gestçrten bis hatte] F. A. de Sandoz-Rollin hatte sich im Frhling 1813 unglcklich in die damals schon mit E. von Herder verlobte L. Huber verliebt und mußte deshalb am 13. Sept. 1813 von seinem Vater Henri Alphonse de Sandoz-Rollin aus Gnzburg abgeholt werden, s. Nr. 554 (120–213); Bd. 5, Nr. 213 (26–577). 52–64 Du bis Tralles] zu Th. Forsters Weigerung, F. A. de Sandoz-Rollin in Berlin zu sehen, und zu einer Erklrung gegenber der (nicht ermittelten) Ehefrau von Johann Georg Tralles s. Bd. 5, Nr. 250 (120–134) 60 Phariser Grab] Matthus 23,27 62–63 Neuchatel bis zçg] Th. Huber lebte von 1793–98 im Frstentum Neuchaˆtel in der heutigen Schweiz. 84 Zçglingen] Mathilde und Elisabeth von Goldbeck 98 Antonie] Antonie Forster 99–100 allen Forsterschen] A. und Barbara Justina Regina Forster, Wilhelmina Sprengel, Wilhelmine Mller und Iphigenie Alberthal 100 Georgs] zu Georg Sprengels sehr wahrscheinlichen Tod im Lazareth s. Bd. 5, Nr. 151 (38–57) 104 Notize bis beilegen] Beilage unbekannt 107–108 Bild dieses Mannes] G. Sprengel hatte Th. Huber im Dezember 1809 besucht.

Erluterungen · Brief 1

751

110–127 Pabst bis Kirche] Papst Pius VII.; die von Th. Huber beim Heiligen Stuhl in Rom betriebene Annullierung der Ehe L. von Herders kam nie zustande, s. Nr. 554 (262–280); Bd. 5, Nr. 254 (84–87) und Anm. 70–90; 275 (145–172). Am 1. Juni 1822 heirateten L. und E. von Herder ein zweites Mal. 111 Papa Schmid] Johann Christoph Schmid 111–114 Desertion bis gelten] Der franz. Code Napolon erlaubte die Ehescheidung wegen unberwindlicher Abneigung der Eheleute, wenn beide der Trennung zustimmten; ebenso regelte das auch das »Allgemeine preußische Landrecht« von 1794. Wo allerdings diese neuen Gesetze nicht galten, wurden z. B. nur Ehebruch oder Desertion (= bçswilliges Verlassen) als Scheidungsgrnde anerkannt; zum Scheidungsurteil s. Nr. 68R. 114 Luisens Advokat] E. Gebhard 120 Recriminationen] Gegenbeschuldigungen 128 Hildebrand] Anspielung auf den Zorn und die Rache Hildebrands in Æanonym:æ Der Nibelungen Lied. Hg. von Friedrich Heinrich von der Hagen. Berlin 1807, 37. Abenteuer, Vers 9613–9618. 136 Rçse] Th. Forster 143 Plan auf Mannheim] zum nie ausgefhrten Plan zu einem von Th. Huber, Th. Forster und L. von Herder gemeinsam gefhrten Erziehungsinstitut (z. B. in Mannheim) s. Bd. 5, Nr. 261, Anm. 183; Bd. 6, Nr. 4R; 13 (24–26); 34 (191–193); 41R; 85R; s. auch Nr. 11, Anm. 110–111 145 Aufenthalt am See] Th. Huber fhrte ihr Vorhaben, an den Bodensee zu reisen (Bd. 5, Nr. 286 (137–141)), nicht aus. 152–154 Neuburg bis Krais] Neuburg a. d. Donau gehçrte wie Th. Hubers und L. von Herders Wohnort Gnzburg zum Oberdonaukreis. 155 Zinsen, Pension] Th. Huber erhielt jhrlich vom bayr. Staat 300 Gulden Witwenrente und fr ihren Sohn Victor Aim Huber 50 Gulden Waisenrente. Außerdem hatte sie V. A. Hubers, L. von Herders und Th. Forsters geerbtes Geld zum Teil in bayr. Staatspapieren angelegt und bezog davon die Zinsen. 155 Unsers Rentbeamten Bruder] Johann und vermutlich Heinrich Gietl 156 drei ersten Beamten] vielleicht Johann Maria von Bassus, Christoph von Aretin und Leopold von Sainte-Marie-Eglise 158 Greyers] Gottlieb von Greyerz 159 Effekten] hier: Hab und Gut, Gertschaften (zur Ausstattung des Haushaltes) 162 englisches Kloster] Gemeint ist das 1813 aufgehobene Ursulinenkloster, das 1698 gestiftet wurde als Bildungsinstitut fr Mdchen aus allen Stnden. Bevor 1816 das Studienseminar und Gymnasium dort einzogen, stand das Gebude leer, so daß Th. Huber mçglicherweise daran dachte, hier ein Tçchterpensionat einzurichten. 168–196 Da bis hatten] Joseph August Schultes: Briefe ber Frankreich, auf einer Fussreise im Jahre 1811 durch das sdwestliche Baiern, durch die Schweiz, ber Genf, Lyon, Montpellier, Cette, durch die Cevennen ber Clermont, Moulins, Nevers nach Paris, und ber Nancy nach Strassburg. T. 1.2. Leipzig 1815. Orlans wird zwar erwhnt, aber vom Autor nicht besucht; zu Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern ußert sich Schultes in T. 1, S. 81; zu Christian Gottlob Heyne T. 1, S. 195. 172 gesunknen Stern] s. Anm. 12–13; J. A. Schultes ußerte sich sehr positiv ber Frankreich und die Franzosen (s. T. 1, S. 459–467). 174 mit mir] Th. Huber hielt sich vom 22. Juli bis Anfang August und ca. 10. bis 22. Sept. 1811 in Hofwil auf. 175 Knaben] Als Schler an Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern sind ermittelt fr den Zeitraum 1815–18: Adolph, Erwin, Gustav und Moritz von Bissing, Eduard Bçcking (vor 1818), Friedrich, Wilhelm und Emil von Fellenberg, Friedrich von Freudenreich, Friedrich Frst (bis etwa Mrz/April 1815), V. A.

752

Erluterungen · Brief 1

Huber (bis 13. 10. 1816); Graf Maximilian von Montgelas (ab 1815); Adolphe Pictet (bis 1816), Graf von Polilos (bis 1816), Eduard Rassler von Gamerschwang, Johannes Schalch (bis 13. 10. 1816), Dietrich Schindler (bis 13. 10. 1816), Dietrich Schmol(?), Prinz Eduard und Prinz Friedrich Wilhelm Karl von Sachsen-Hildburghausen (beide ab Frhling 1816), Johannes Spek (bis vor Okt. 1816), Wilhelm von Stillfried, die Prinzen Maximilian Karl und Friedrich von Thurn und Taxis (ab Ende 1815), Albert und Emil Franz Karl von Uechtritz (ab etwa 1817), Eduard von xkll (bis 1817), Carl von Welden, die Frsten Eugen, Gustav, Joseph von Wrede, Graf Christian Friedrich Alexander von Wrttemberg und Caspar Zwicky; s. Bd. 4, Nr. 10, Anm. 125; Bd. 5, Nr. 1, Anm. 69. Außerdem kçnnten Prinz Alexander und Prinz Konstantin Suworow vielleicht schon ab 1817 Schler in Hofwil gewesen sein. 178 Buchsee] Mnchenbuchsee bei Hofwil/Bern, wo sich Ph. E. von Fellenbergs Hçheres landwirtschaftliches Institut befand. J. A. Schultes hielt diese und hnliche Schulen fr berflssig und zu teuer; sein ironisch gemeinter Rat (T. 1, S. 81): im Dorf Buchsee sei 1181 ein Spital fr fromme Pilger gestiftet worden, »wir wnschten, dass Hr. v. Fellenberg ein hnliches Institut fr verunglckte konomen errichten mçchte; es wrde ihm an Zuspruch nicht fehlen.« 189 Kronprinz] der fr seinen Patriotismus und Franzosenhaß bekannte Prinz Ludwig von Bayern 191 schweizer franzçsischen Bauer] s. Anm. 62–63 193 Pont du Gard] etwa 19 v. Chr. erbautes rçm. Aqudukt bei Nıˆmes in Sdfrankreich 196–198 Selbstbekenntniße bis gegeben] ÆGeorg Mller (bers.):æ Charakterzge, Grundstze und Meinungen der Kçnigin Christine von Schweden. Winterthur 1801 (es handelt sich dabei um Bd. 4 der von G. Mller herausgegebenen Reihe »Bekenntnisse merkwrdiger Mnner von sich selbst«). Die Selbstbekenntniße bilden den 2. Abschnitt (S. 178–262), die Aphorismen den 3. Abschnitt (S. 263–382) und die Notizen des Herausgebers – gemeint ist die biographische Einleitung – den 1. Abschnitt (S. 1–177). 198–199 Monaldeschis Tod] zur von Kçnigin Ch. von Schweden in Auftrag gegebenen Ermordung von Gian Rinaldo Monaldesci s. Bd. 2, Nr. 290, Anm. 195 214 Hypochonder] Hypochondrie: im 18./beginnenden 19. Jh. Sammelbegriff fr Schwermut, Unwohlsein, Nervenleiden; zu den Symptomen wurden Blhungen, Schwindel, Beklemmung, Kopfschmerz und Angstzustnde gezhlt. Sie wurde mit der bewegungsarmen Lebensweise der Gelehrten (scherzhaft auch: gelehrte Krankheit) und der Lesewut in Zusammenhang gebracht. Bei Personen weiblichen Geschlechts wurde sie auch als Hysterie bezeichnet, s. Anm. 225. 216 Kinder] Molly, Emil und Alphons von Greyerz 217–218 Schweizer bis Bmpliz] Claire und G. von Greyerz reisten vom 23./24. Juli bis 25./ 26. Sept. 1815 nach Bmpliz bei Bern, um Henriette Marianna und Gottlieb Emanuel Daniel von Greyerz zu besuchen. 225 Hysterische Schwermuth] Die Hysterie als weibliche Sonderform der Hypochondrie galt als »eine der beschwerlichsten chronischen Krankheiten, welche Æ…æ am meisten und heftigsten diejenigen Personen anfllt, die ein sehr reizbares Nervensystem haben« (J. G. Krnitz: Oeconomische Encyclopdie, oder allgemeines System der Land- Haus- und Staatswirthschaft, in alphabetischer Ordnung. Bd. 1–197. Berlin 1773–1849, hier: T. 27, S. 566 f.). Umstritten war der Ansatz, als Ursprung der Erkrankung ein krampfartiges »Aufsteigen« oder »Aufstoßen« der Gebrmutter anzunehmen – auf ihn geht die Bezeichnung der Hysterie als »Mutter-Beschwerung« oder »Mutter-Weh« zurck. Die Symptomatik umfaßte sowohl psychische Beschwerden wie Angst- und Wutattacken, Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen als auch physische wie Verdauungsprobleme, Unterleibs- und Rckenschmerzen, Ohnmachten und Erstickungsanflle; zu C. von Greyerz Krankheit s. Bd. 4, Nr. 7 (2– 29); 16 (61–88); 117 (48–60); Bd. 5, Nr. 181 (49–53); 246 (203–216); 250 (107–116). 242 4 bis Ulm] Ende Juni 1815

753

Erluterungen · Brief 6

243–245 Jette bis Tçchter] Henriette von Gaisberg-Schçckingen und Grfin Johanne von Leutrum-Ertingen 246 alte Bekannte] z. B. Luise und J. Ch. Schmid, Maria Dorothea und Johann Jakob Schad von Mittelbiberach, Grfin J. und Graf Carl von Leutrum-Ertingen, H. von GaisbergSchçckingen, Maria Susanna Hopfengrtner, Georg Heinrich (von) Moser, Carl Reichard 249 Du bis gekannt] Wahrscheinlich ist Th. Forsters Besuch in Stuttgart vom 26. April bis 9. Mai 1805 gemeint, als sie von Ludovike Simanowiz portrtiert wurde (Bd. 2, Nr. 112 (73)). 249 lteste Tochter] die am 19. April 1815 verstorbene Christiane Dçring 251 ihr Vater] Franz Karl von Alberti 252 Jasmund bis war] Carl Wilhelm Friedrich Theodor Gustav von Jasmund war 1812–14 wrtt. Landvogt am Kocher in Ellwangen. 252 Emma] Emma von Jasmund 254–255 Hilbershausen Æbeiæ Stoffenried] Stoffenried, sdçstlich von Ulm gelegen, zwischen Gnzburg und Krumbach, war Mai 1805 bis Januar 1807 Wohnort Th. Hubers. Hilbertshausen liegt nordçstlich von Stoffenried. 257 Herders Anschuldigungen] s. Bd. 5, Nr. 288 (24–31) 258 blutdurstigen] gemeint: die preuß. Franzosenhasser

2.

An Mariette Hartmann

15. Juli 1815

Regest

H Stuttgart WLB, Cod. hist. 4 326, 139 1 Seite ÆAdresse:æ An Frau Staatsrthinn von Hartmann / geb. Danneberger / Im Heimschen Hause an dem Seelthor in / Stuttgardt / F r e i .

3.

An Georg Mller

20. Juli 1815

Regest

H Schaffhausen StB, Ministerialbibliothek, J. G. Mller-Nachlaß, 200/62 2 Seiten ÆAdresse:æ An Herrn / Herrn Profeßor Georg Mller / in / Schafhausen.

4.

An Paul Usteri

20. Juli 1815

Regest

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 41 4 Seiten

5.

An Victor Aim Huber

22. Juli 1815

H unbekannt d Elvers, T. 1, S. 87

6.

An Therese Forster

26. Juli 1815

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/359 1  Seiten ÆAdresse:æ A Mademoiselle Thrse Forster / Chs Monsieur le Prsident de Goldbeck /  / Berlin / fr [Hof.] Leipzig

754

7.

Erluterungen · Brief 7

An Emilie Hartmann

29. Juli 1815

Regest

H Stuttgart WLB, Cod. hist. 4 326, 138 1 Seite ÆAdresse:æ An Frulein Julie Hartmann / in / Stuttgardt / im Heimschen Hause / am Seelthor.

8.

An Carl August Bçttiger

6. August 1815

Regest

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 63 1  Seiten ÆAdresse:æ An Herrn / Herrn Konsistorialrath Bçttiger / in / Dresden / Frei Hof. Textverlust durch Siegelausriß, Papierausriß und Einbindung

9.

An Mariette Hartmann

6. August 1815

H Stuttgart WLB, Cod. hist. 4 326, 140 ÆAdresse:æ An Frau Staatsrthinn von Hartmann / Indem Heimschen Hause am Seelthor / in / Stuttgardt / Frei Grenze. Mitteilungen zum Text 8 ltern] (1) [ju . .] (2) P ltern H 12 Deinen] (1) [un] (2) P Deinen H 33 es] spter hinzugefgt H 36 dem] (1) de[r] (2) P dem H 38 motivizirt,] (1) motivi[r]t[,] (2) motivizi. trt, H 38 der] er aus ie korrigiert H 42 drunter] (1) drun[b . .] (2) P drunter H 80 Herrschsucht] Herrschucht H 108 dort] spter hinzugefgt H 111 eine] (1) [die] (2) eine H Anmerkungen 3–6 Hailbronn bis mçge] M. Hartmanns Nichte Auguste Bruckmann war am 10. Juli 1815 Mutter geworden. 7 Mann] Ludwig Ferdinand Huber 10 Kaufmann] Heinrich Friedrich Ferdinand Schnell 11 Emilie schrieb ich] Emilie Hartmann, s. Nr. 7R 12 Mdchens] E. und Julie Hartmann 14 Julchen] J. Hartmann 30–31 Auftrag bis Franzçsinn] zur Vermittlung von E. Hartmanns Franzçsischlehrerin (vielleicht Mademoiselle Penneveyre) als Erzieherin s. Nr. 7R 43–46 Besorgniß bis droht] Es herrschte Krieg: Die brit.-russ.-preuß.-çsterr. Allianz kmpfte gegen Frankreich, s. Nr. 1, Anm. 42–43; diese letzte Phase der Befreiungskriege endete am 20. Nov. 1815 mit dem Zweiten Pariser Frieden. 49–51 Mannheim bis bayrisch] Mannheim gehçrte seit 1803 zum Großherzogtum Baden und wurde nicht dem Kçnigreich Bayern einverleibt (Nr. 98, Anm. 211–214). Die Wahl eines Wohnsitzes außerhalb Bayern konnte fr Th. Huber problematisch sein, s. Nr. 219, Anm. 33–34.

Erluterungen · Brief 10

755

52–53 Claire bis reisen] Claire und Gottlieb von Greyerz reisten mit den Sçhnen Emil und Alphons nach Bmpliz bei Bern. 59 Kindbett] C. von Greyerz war mit Friedrich Karl Walo schwanger, der am 11. Okt. 1815 geboren wurde. 61 Gesundheit] s. Nr. 1, Anm. 214 und 225 61 Vater] Gottlieb Emanuel Daniel von Greyerz 72 neue Magd] nicht ermittelt 77 Alten] Elisabeth Roschi 80 Lise] E. Roschi 82 Brçdel] vielleicht im Sinne von Aschenbrçdel = Kchenjunge, -mdchen 89 Reff] ein sich in die Lnge und Hçhe erstreckendes Ding 98–99 Jger bis Greyers] Personen und Beziehungen nicht ermittelt 99 Forstgehlfe] nicht ermittelt 102 Heidenheim] Heidenheim a. d. Brenz, Wohnort von Familie Karl Ludwig Friedrich Hartmann 104 hiesigen Leute] Sophia Christiana und Carl Ludwig Axel von Boehnen 107 Vettern Martin] Christian Septimus und Karl von Martens 107 Albrecht] Wilhelm Albrecht 112 Kronprinz] Prinz Ludwig von Bayern 112 Alphonse Sandoz] Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin 113 15ten bis alliance] s. Nr. 1, Anm. 42–43 114 Schweiz bis Sinn] zur politischen Lage in der Schweiz s. Nr. 10, Anm. 176 117 hochschwangre Frau] s. Anm. 59 119 Alte Hopfengrtner] Maria Susanna Hopfengrtner 120 weint ber Ulm] Ulm war 1802/03 zunchst Bayern und 1810 dem Kçnigreich Wrttemberg einverleibt worden und hatte seinen jahrhundertealten Status als Reichsstadt verloren. 120 wie ber Zion] Tempelberg in Jerusalem; nach der Zerstçrung des Tempels sehnten sich die vertriebenen Juden dorthin zurck; Psalm 137. 121 Keller] Johann Baptist Keller war auf dem Weg nach Rom, s. Nr. 7R; 13 (172–175).

10.

An Johann Gotthard Reinhold

9. August 1815

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/989 ÆAdresse:æ  Monsieur / Monsieur de Reinhold / Ministre du Roi dHollande / a´ / Rome / Chs Monsieur Schulthess / Banquier / fr. front. Textverlust durch Papier- (93) und Siegelausriß (193) Mitteilungen zum Text 5 Pilz] i korrigiert aus e H 8 In] (1) [Die] (2) P In H 16 gendert] (1) [der] (2) P gendert H 18 weiger. t] .r korrigiert aus l H 20 Luisens Anspruch] (1) Luisens [Klage] (2) P Luisens Anspruch H 24 und] (1) [ohn] (2) P und H 25 ward] (1) w[]r (2) P ward H 25 den] korrigiert aus ..... an H 26 nach bis glaubt] (1) [gla] (2) P nach 6 Monaten glaubt H 34 ihm] (1) [Ihnen] (2) ihm H 40 begrenzen] be spter hinzugefgt H 42 de] Ode H

756

Erluterungen · Brief 10

61 jeder Auslnder] (1) jeder [Nation] (2) P jeder Auslnder H 69 verlernen] (1) [nicht] verlernen (2) verlernen H 78 befragen] be spter hinzugefgt H 83 empfindet] emp spter hinzugefgt H 88 Nationen Scheidung] Nationen spter hinzugefgt H 99 zu eine] zu spter hinzugefgt H 104 bildet] (1) [erhebt] (2) bildet H 112 einer friedlichen] (1) eine[m] (2) P einer friedlichen H 118 Raiz] R korrigiert aus Z H 126 Hlfte] Hfte H 126–127 zu bis Leben.] spter hinzugefgt H 154 geben] (1) [sein] (2) P geben H 180 gezhmt] ge spter hinzugefgt H 181 das allgemeine Gefhl] (1) allgemein[es] Gefhl (2) das allgemeine 183 Abwehren] (1) [a]b[i] (2) P Abwehren H

Gefhl

H

Anmerkungen 2 Briefes aus Genua] J. G. Reinholds unbekannter Brief vom 6. Mai 1815 (Bd. 5, Nr. 288 (2– 3)); Papst Pius VII. und die Gesandten im Vatikan, darunter J. G. Reinhold, gingen 1815 wegen der Kriegsunruhen fr kurze Zeit nach Genua. Das Kçnigreich Neapel fhrte Mrz bis Mai 1815 Krieg gegen sterreich und den Kirchenstaat. 2–6 antwortete bis wnsche] Gemeint ist Bd. 5, Nr. 288 vom 22. Mai 1815; laut Vermerk von J. G. Reinhold beantwortete er ihn erst am 27. Aug. 1815 (s. auch Nr. 15 (2)). Eine Notiz von unbekannter Hand auf dem Umschlag nennt als Absender aus Mailand »de Mess. de Rebay fr res«. Die aus Italien stammende Familie Rebay hatte in Gnzburg eine Großhandlung und exportierte Waren nach Italien. 9 Neuchatellerinn bis Bruders] nicht ermittelt 11 Pontarlier] franz. Stadt an der Grenze zum damals preuß. Frstentum Neuchaˆtel 17 Herder] Emil von Herder 20–21 Scheidung bis Richtern] Die von Th. Huber beim Heiligen Stuhl in Rom betriebene Annullierung der Ehe L. von Herders kam nie zustande, s. Nr. 554 (262–280); Bd. 5, Nr. 254, Anm. 70–90. 29 Advokat] E. Gebhard 32 Mann] Johann Baptist Keller 37 Enkelinn] Molly von Greyerz 38 chateau] das 1531 erbaute Schloß Bchingen in Bchingen a. d. Brenz; 1790 kaufte es Herzogin Franziska von Wrttemberg, die es 1811 ihrem Universalerben Carl Ludwig Axel von Boehnen vererbte. 43 Ister] antiker Name fr die Donau 46 Schmid] Johann Christoph Schmid 48–52 Reformations bis Schriftsteller] Lektre nicht ermittelt 51 applizier] sich applizieren; hier: sich auf etwas legen, seine Aufmerksamkeit auf etwas richten 81 »deutsche Eichwald«] vielleicht in Anspielung auf die romantische Gedichtsammlung von Justinus Kerner, Friedrich de la Motte-Fouqu und Ludwig Uhland: Deutscher Dichterwald. Tbingen 1813; s. Nr. 32 (5) 89–90 Baschkiren bis Sky] Th. Huber las (s. Nr. 11 (157–158)): Peter Simon Pallas: Reise durch verschiedene Provinzen des Rußischen Reichs. T. 1–3. St. Petersburg 1771–1776. 93 Liebet eure Brder] Th. Hubers Formulierung erinnert an »Liebet eure Feinde«, s. Matthus 5,44; zum Gebot der Nchstenliebe s. Matthus 22,39. 95 Baron] C. L. A. von Boehnen

Erluterungen · Brief 10

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98–101 Kirchlein bis verwittert] Die sptromanische Galluskirche in Brenz mit ihrem 105m langen, Menschen, Tiere, Pflanzen und Ornamente (also keinen Tierkreis) darstellenden Rundbogenfries an der Außenfassade wurde ab 1235 erbaut. 99 Sigeren] Begriff nicht ermittelt; vielleicht Verschreibung von ›Figuren‹ oder franz. ›Signen‹ 102 seit zwei Jahren] Th. Huber war am 4. Juni 1813 in Brenz (Bd. 5, Nr. 160 (81–82)). 103–104 Hochstett bis Schlachtfeld] Hçchstdt a. d. Donau, çstlich von Brenz; whrend des Spanischen Erbfolgekrieges fanden dort zwei Schlachten statt: Am 20. Sept. 1703 besiegten Bayern und Franzosen die kaiserlichen Truppen und am 13. Aug. 1704 siegten engl. und çsterr. Truppen ber Franzosen und Bayern. 104 Bhel] vielleicht Bhl; der Ort liegt allerdings nicht an der Gnz, sondern westlich davon, an der Biber. 105 Lauringen] gemeint: Lauingen 109 Dollon] Dollond = ein in England hergestelltes Fernrohr 117 Herzog Carls] Herzog Karl Eugen von Wrttemberg 118 Grafinn bis Raiz] Grfin Wilhelmine von Lichtenau, verheiratete Rietz, die nach dem Tod von Kçnig Friedrich Wilhelm II. von Preußen 1797 verhaftet wurde. Ihr Besitz wurde eingezogen und sie wurde fr zwei Jahre interniert. 121–122 Kçnig von Wrttemberg] Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg 127 Lavaterianische] biblisch-spirituelle Frçmmigkeit im Sinne der Lehre von Johann Caspar Lavater 128 Herrnhtern] Herrnhut = 1722 in der Oberlausitz unter der Leitung von Graf Nikolas Ludwig von Zinzendorf gegrndete evangelische Lebens- und Glaubensgemeinschaft, der der Gedanke der urchristlichen Gemeinde zugrunde liegt. 130 dongeon] franz. donjon = Schloßturm; engl. dungeon = Kerker 132 Sterbezimmer] Herzogin F. von Wrttemberg starb auf Schloß Kirchheim unter Teck. 135 Chiffonnieres] Lade, Nhkstchen, -schrnkchen 137 odeurs] hier im Sinne von: flacons, Riechflschchen 146 Florianisches] wahrscheinlich Anspielung auf die Werke von Jean-Pierre Claris de Florian 151–167 Entlaßung bis erhçht] Kçnig F. I. von Wrttemberg legte am 15. Mrz 1815 eine neue Verfassung fr das Kçnigreich Wrttemberg vor (s. Bd. 5, Nr. 286, Anm. 233–234). Diese fr die damalige Zeit moderne Konstitution sah die Rechtsgleichheit aller Stnde vor dem Gesetz, Religionsfreiheit, Unabhngigkeit der Gerichte und Sicherheit des Eigentums vor. Allerdings waren wesentliche Rechte darin nicht enthalten, die den Stnden in der alten, 1805 vom Kçnig eigenmchtig aufgehobenen Verfassung (= das ›Alte Recht‹) garantiert waren, z. B. das Recht auf stndige Reprsentation durch einen permanenten Ausschuß und auf eine eigene Finanzverwaltung der Stndevertretung, die sogenannte Stndische Kasse. Die Stndevertreter wollten auf ihre alten Rechte, die in den genannten Punkten dem demokratischen Prinzip nher waren als die neue Verfassung des Kçnigs, nicht verzichten. Als Vertreter ›demokratischer‹ Grundstze traten sie außerdem auf, indem sie sich weigerten, eine nur aus der monarchischen Gewalt abgeleitete Konstitution anzuerkennen. Der Kçnig hatte nmlich die Zustimmung der Stnde fr ihr Inkrafttreten nicht als notwendig angesehen, sondern seinem Land die Verfassung ›gegeben‹, sie also oktroyiert. Schließlich mußte der Kçnig Verhandlungen mit den Stnden ber einen Verfassungsvertrag zulassen (ab 29. 4. 1815). Da die auf dem Landtag in Stuttgart zusammengekommenen Stndevertreter aber grundstzlich auf der Wiedereinsetzung des ›Alten Rechts‹ beharrten, lçste der Kçnig am 26. Juli den Landtag auf. Die Abgeordneten reisten in ihre Heimatorte zurck, die Bevçlkerung begann fr die Stnde zu demonstrieren. Um einer Revolution zuvorzukommen, rief der Kçnig den Landtag erneut zusammen (ab 15. 10. 1815). Allerdings spaltete sich bald die stndische Opposition gegen den Kçnig: Whrend die Mehrheit der Stndevertreter auf den ›Alten Rechten‹ bestand, kmpfte Johann Friedrich Cotta (zusammen mit seinem Freund Karl August von Wangenheim) fr einen Ausgleich mit dem Monarchen und den Abschluß einer neuen, liberalen Verfassung. Dazu kam es jedoch erst

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Erluterungen · Brief 10

1819 unter Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg (M. Neugebauer-Wçlk: Revolution und Constitution. Die Brder Cotta. Berlin 1989, S. 471–519; A. List: Der Kampf ums gute alte Recht (1815–1819) nach seiner ideen- und parteigeschichtlichen Seite. Tbingen 1913, S. 1–7). 155 Eingabe bis Zeitung] Die von den Landstnden verfaßte »Adresse an Se. Maj. den Kçnig« F. I. von Wrttemberg vom 26. Juni 1815 ist in der »Beilage zur Allgemeinen Zeitung« Nr. 92 (3. 8. 1815), S. 363–365 (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 215, eingesandt von J. F. Cotta) abgedruckt. Darin drcken sie ihre Enttuschung darber aus, daß der Kçnig zu keinen Verhandlungen bereit gewesen sei, und erinnern ihn an seine Schwre in den Jahren 1797 und 1801, die Verfassung zu schtzen, welche auch gegenwrtig fr ihn rechtlich noch verpflichtend seien. Die Stnde ihrerseits htten dagegen »alles angewendet Æ…æ, um das Vaterland zu retten.« 160 Kronprinz] Prinz Wilhelm von Wrttemberg, der seit Jahren gute Beziehungen zu den wrtt. Stnden unterhielt. 162 Geheimrath] hier: das Kollegium der geheimen Rte, d. h. der unmittelbar dem Landesherren unterstellten und diesen beratenden obersten Staatsdiener 163 Instrument] hier: Urkunde, Beweisschrift 164 Man schreibt mir] z. B. unbekannte Briefe von Mariette Hartmann 167–168 Greyers bis Bonne] Gottlieb, Claire, Emil und Alphons von Greyerz sowie Elisabeth Roschi 170–171 Frau bis Schwangerschaft] s. Nr. 9, Anm. 59 176 politische Rcksichten] Nach dem Ende der franz. Hegemonie hatte auch in der Schweiz die Restauration begonnen: In vielen Kantonen, insbesondere im Kanton Bern, wo am 21. Sept. 1815 eine neue Verfassung in Kraft trat, wurde die alte politische Ordnung wiederhergestellt zu Gunsten des stdtischen Patriziats und zu Lasten der Landbevçlkerung. Die Lage innerhalb der Kantone und zwischen den sich unterschiedliche Verfassungen gebenden Kantonen war gespannt; s. Nr. 16 (241–256). 178–179 j e z t bis d o r t ] Anspielung auf Preußen als Zentrum nationalistischen Gedankenguts und antifranz. Hetze 184 Krieg] Krieg der brit.-russ.-preuß.-çsterr. Allianz gegen Frankreich im Sommer und Herbst 1815, s. Nr. 1, Anm. 42–43; diese letzte Phase der Befreiungskriege endete am 20. Nov. 1815 mit dem Zweiten Pariser Frieden. 185 Plans bis etabliren] s. Nr. 1, Anm. 143 187 Ehemals bis Frankreich] nicht ermittelt 188 Nimes bis Cette] Th. Huber hatte gerade gelesen: Joseph August Schultes: Briefe ber Frankreich. 190 Stricks] Charlotte und Paulus Hubert Adriaan Jan Strick van Linschoten

11.

An Paul Usteri

25. August 1815

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 42 d Mller, S. 27–28, Teildruck (7–12) Mitteilungen zum Text 1–2 seiner bis kann] (1) ihre[m] Familie sagen kçnnen (2) [ihren] Familie sagen k[çnnen] (3) seiner Familie sagen kann H 6 Glcklich bis Loos] (1) [L] (2) P Glcklich wem das Loos H 8 ist] st korrigiert aus ch H 18 Mit] spter hinzugefgt H 22 den bis erzwingen] (1) [und] Grad der Bildung zwingen (2) den Grad der Bildung erzwingen H

Erluterungen · Brief 11

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26 ist] st korrigiert aus ch H 29 kçnnte] (1) [wirkt] (2) P kçnnte H 31 Gesezen] en spter hinzugefgt H 38 aus] (1) [mit] (2) P aus H 39 werden mußte] (1) [wurde] (2) P werden mußte H 45 von Hubers Leben] spter hinzugefgt H 57 die Wandelbarkeit] (1) d[en] Wandel (2) P die Wandelbarkeit H 61 ein strenges] (1) [eine] strenge (2) ein strenges H 63 wodurch] (1) wo[mi .....] (2) P wodurch H 64 erwerbe;] (1) [giebt] (2) erwerbe; H 68 mir] spter hinzugefgt H 75 das Meine] (1) d[en] Mein[en] (2) das Meine H 76 einer] r korrigiert aus m H 77 die] ie korrigiert aus er H 87 auf] (1) [ins] (2) P auf H 89 nicht z u m w o h n e n .] (1) nicht. (2) nicht. z u m w o h n e n H 96 nzlich] (1) [an] (2) P nzlich H 101 eines] s korrigiert aus r H 124 nachdem] (1) [bei dem] (2) P nachdem H 138 er ist] st korrigiert aus m H 153 diese Pygmen] diese Pymren H 153 toll. In] (1) toll [und] (2) P toll. [Ich] (3) P toll. In H 157 schildert] spter hinzugefgt H 159 indignation] idignation H

Anmerkungen 2–3 allgemeinen Angelegenheiten] s. Nr. 10, Anm. 176; auf der Tagsatzung in Zrich berieten die Abgeordneten der einzelnen schweiz. Kantone ber die knftige Verfassung der gesamten Schweiz. Am 7. Aug. 1815 erfolgte der Abschluß des Bundesvertrags, zu dessen Unterzeichnern P. Usteri als Vertreter des Kantons Zrich gehçrte. Er hatte sich vergeblich gegen die restaurativen Tendenzen ausgesprochen, wie sie vor allem im Kanton Bern herrschten, und hatte erfolglos fr eine zentralistische Verfassung fr die Gesamtschweiz gekmpft. 5 Ihre Kinder] Magdalena Ott und Elisabeth Usteri jun. 15–16 den bis Erde] Anspielung auf Orest in Johann Wolfgang Goethe: Iphigenie auf Tauris. Ein Schauspiel. In: Goethes Schriften. Bd. 3. Leipzig 1790, 3. Aufzug, 2. Auftritt: »Gefllig laßt in eurer Ruhe sich / Den umgetriebnen Sohn der Erde laben!« 32 Kindern] neben Th. Huber auch Carl Heyne, Marianne Reuß, Wilhelmine Heeren, Jeanette und Eduard Heyne, Friederike Krieger, Laura und Alfred Heyne 40 seinen Virgil] Christian Gottlob Heyne hatte sich besonders mit Vergils Werken beschftigt: Publius Vergilius Maro: Opera. Hg. von Ch. G. Heyne. Bd. 1.2. Leipzig 1779; ders.: Opera Varietate Lectionis Et Perpetua Adnotatione Illustratus. Hg. von Ch. G. Heyne. Bd. 1–6. Leipzig 1797–1800. 43–50 Braut bis gemacht] Charlotta Hopfengrtner, die Tochter von Th. und Ludwig Ferdinand Hubers Vermieterin Maria Susanna Hopfengrtner, wohnte 1804 mit Hubers im selben Haus (Mohrenapotheke in Ulm). Sie heiratete Carl Reichard am 14. Juli 1807 und starb im Dezember 1807. 56–57 uns bis Erde] s. Anm. 15–16 88–89 Neuchatel bis S c h i c k s a l e n ] Th. Huber und Luise von Herder konnten nicht in das Frstentum Neuchaˆtel (Schweiz) umziehen, weil dort die Familie von Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin wohnte, der sich 1813 unglcklich in Luise Huber(-von Herder) verliebt hatte; s. Nr. 554 (120–213).

760

Erluterungen · Brief 11

90 liebsten Freunde] vor allem Sophie dAndri de Gorgier und deren Mutter, Georges de Rougemont, Frdric Berthoud 92 Neuchateller Freunde] wahrscheinlich S. dAndri de Gorgier und ihre Mutter 94 schmerzlichsten Erinnerungen] zu den Vorfllen mit F. A. de Sandoz-Rollin und Emil von Herder 1813 in Gnzburg s. Nr. 554 (120–204) 102 Rengger] zu Albrecht Renggers Bemhungen fr Th. Huber s. Nr. 23 (21–86) 108 in 3 Jahren] Victor Aim Huber mußte Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde schon am 13. Okt. 1816 verlassen, s. Nr. 81 (5–96). 109 Zçglinge] Mathilde und Elisabeth von Goldbeck 110–111 Zçglinge bis aufgezogen] zu Th. Hubers berlegungen und vergeblichen Bemhungen, eine Stelle als Erzieherin zu finden, s. Bd. 3, Th. Huber an E. von Herder, 18. Juni 1808; 1. und 2. Jan. 1809; an Friederike und Johann Gotthard Reinhold, 23. Jan. 1809; an E. von Herder, 26. Febr. 1809; an Carl August Bçttiger, 13. Mrz 1809; an F. und J. G. Reinhold, 15. Mrz 1809; an E. von Herder, 19. Mrz 1809; an Sybilla von Schenk, 26. Mrz 1809; an P. Usteri, 4. Juni 1809; 30. Juni 1809; an J. G. Reinhold, 13. und 23. Juli 1809; an E. von Herder, 20. Sept. 1809; an J. G. Reinhold, 10. bis 25. Sept. 1809; an Elisabeth von Struve, 20. Dez. 1809; an P. Usteri, 27. Dez. 1809; Bd. 4, Nr. 36; 37 (1–25); 166 (83–106); 168 (66–84); 206R; 213 (91–107); 232 (107–121); 271 (64–72); Bd. 5, Nr. 26 (115–127); 40 (75–86); 65 (106–112); 67 (193–196); 73 (118–123); 88 (65–66); 89 (39–134); 97 (48– 55); 103 (116–119); 106 (147–153); 108 (47–50); 111R; 113R; 132 (53–65); 261, Anm. 183; Bd. 6, Nr. 1, Anm. 143; 23 (21–86); 26 (2–17); 35 (266–274). 112 Rengger bis Freund] s. Bd. 1, Nr. 178, Sammelanm. zu A. Rengger 115 Die Greyers] Claire von Greyerz 116 November] Friedrich Karl Walo von Greyerz wurde am 11. Okt. 1815 geboren. 122–124 Herder bis sein] zur Scheidung von L. und E. von Herder s. Nr. 68R; Bd. 5, Nr. 254, Anm. 70–90 124 Kombabus] Figur in ÆChristoph Martin Wieland:æ Combabus. Eine Erzhlung. Leipzig 1770; der Titelheld kastriert sich selbst, um der attraktiven Frau seines Freundes widerstehen zu kçnnen. 127 12 Jahr alt] Graf Maximilian von Montgelas war erst acht Jahre alt. 129 fragte mich Fellenberg] Ph. E. von Fellenberg hatte sich in seinem Brief an Th. Huber vom 12. Febr. 1812 (Gçttingen SUB) ber Grfin Ernestine von Montgelas erkundigt. 134 right honnorable Friend] Ph. E. von Fellenberg; vielleicht in Anlehnung an William Shakespeare: Julius Caesar, 3. Akt, 2. Szene: »So are they all, all honourable men –« 145–146 Lehrer bis blieben] Nicht mehr ttig an Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde waren Wilhelm Albrecht und Wilhelm Hesse. Christian Lippe schied im Sptsommer 1815 wegen Differenzen mit Fellenberg vorbergehend aus. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten dort Ulrich Justus Hermann Becker, Johann Friedrich Christoph Kortm, Theodor Schacht und Gustav Schbler. Friedrich Griepenkerl verließ das Institut noch vor Jahresende. 149 Wieland bis Briefen] Ch. M. Wieland: Ausgewhlte Briefe an verschiedene Freunde. Bd. 1–4. Zrich 1815–1816, hier: die 1815 erschienenen Bnde 1–3. 150 Ubersezung bis Briefen] Ch. M. Wieland (bers.): M. Tullius Ciceros Smmtliche Briefe. Bd. 1–7. Zrich 1808–1821, hier: die bis dahin erschienenen Bnde 1–5. 158 10 bis Lande] Anfang Aug. 1815 bei Sophia Christiana und Carl Ludwig Axel von Boehnen in Bchingen a. d. Brenz, nçrdlich von Gnzburg 158 Pallas Reisen] Peter Simon Pallas: Reise durch verschiedene Provinzen des Rußischen Reichs 164 einen] Prinz Paul von Wrttemberg (Nr. 8R) 165–168 Bruder bis Carl] Prinz Karl und dessen Bruder Prinz Ludwig von Bayern, deren antifranz. Haltung bekannt war; mit der Kronprinzessin von Bayern ist entweder wieder der Kronprinz L. von Bayern gemeint (wenn Th. Huber statt der doch ›des‹ meinte) oder

Erluterungen · Brief 13

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(wenn Th. Huber irrtmlich Bayern statt ›Wrttemberg‹ schrieb) die Kronprinzessin Charlotte von Wrttemberg. Letztere war die Schwester der beiden bayr. Prinzen und Schwgerin von Prinz P. von Wrttemberg (s. Anm. 164). Allerdings war die Ehe dieser Prinzessin bereits 1814 fr ungltig erklrt worden; die Annullierung durch die kath. Kirche erfolgte aber erst am 12. Jan. 1816. 165 Heer] zum Feldzug 1815 s. Nr. 1, Anm. 42–43; 10, Anm. 184 167 Sohn] vielleicht Franz von Boehnen 169 sabriren] niedersbeln 170 entlaßner Page] Edelknabe; vermutlich war F. von Boehnen gerade abgegangen von der Pagerie in Mnchen, einer Schule fr die Sçhne des Adels. 173 Geistlicher] vielleicht Johann Christoph Schmid 178–180 Humboldt bis starb] Guanchen = Ureinwohner der Kanarischen Inseln, die nach der span. Invasion (15. Jh.) vernichtet wurden bzw. im Eroberervolk aufgegangen sind; Alexander von Humboldt und Aim Bonpland: Voyage aux rgions quinoxiales du Nouveau Continent fait en 1799, 1800, 1801, 1802, 1803 et 1804. T. 1. Relation historique. Rdig par A. de Humboldt. Paris 1814, 1. Buch, Kap. 2, S. 189–194 (dt.: ÆFerdinand Gottlieb Gmelin (bers.):æ Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents in den Jahren 1799, 1800, 1801, 1802, 1803 und 1804. T. 1. Stuttgart und Tbingen 1815, 1. Buch, Kap. 2, S. 283–291); vgl. Bd. 5, Nr. 284, Anm. 3 183 Friedensprliminarien die Clio] die von L. F. Huber herausgegebene, sich mit der Franzçsischen Revolution befassende Zeitschrift: Friedens-Prliminarien. Hg. von dem Verfasser des heimlichen Gerichts. Bd. 1–10. Berlin 1793–1796; ÆP. Usteri (Hg.):æ Klio. Eine Monatsschrift fr die franzçsische Zeitgeschichte. H. 1–16. ÆLeipzigæ 1795–1796; Fortsetzung dieser beiden Zeitschriften unter dem Titel: ÆL. F. Huber (Hg.):æ Neue Klio. Eine Monatsschrift fr die franzçsische Zeitgeschichte. Bd. 1–3. Leipzig 1797–1798; die beiden letztgenannten Zeitschriften erschienen in P. Usteris Leipziger Verlagsbuchhandlung; s. Bd. 1, Nr. 185, Sammelanm. zu P. Usteri. 188 Gibbon] Edward Gibbon: The history of the decline and fall of the Roman Empire 192 Erinnerung bis sahen] s. Bd. 1, Nr. 185 Sammelanm. zu P. Usteri

12.

An Paul Usteri

13. September 1815

Regest

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 43 1 Seite ÆAdresse:æ An Herrn Dokter / und Rathsherrn Usteri / in / Zrich

13.

An Therese Forster

15. und 17. September 1815

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/358 d Wulbusch, S. 74 und 106, Teildruck (51–53; 64–74) Mitteilungen zum Text 4 5] (1) [6] (2) P 5 H 9 douvrage. le..] (1) douvrage [et] l[es] (2) 13 concombre] comcombre H 14 puis] (1) [plu] (2) P puis H 15 concombres] comcombres H 25 plan que] planque H 35 pour nous] spter hinzugefgt H 37 de lane] spter hinzugefgt H 39 de manger] spter hinzugefgt H

douvrage. le ..

H

762

Erluterungen · Brief 13

41 dune autre cot] spter hinzugefgt H 46 et bis dargent] spter hinzugefgt H 47 du bis notre.] (1) du [notre] Genre (2) du Genre de la notre. H 50 je] (1) [de] (2) P je H 58 lui qui] (1) [x-xle] (2) P lui qui H 63 qu] (1) qu[e] (2) P qu H 76 Eunuque] Enuque H 80 ne regardent que] (1) [consistent dans] (2) ne regardent que H 83 mnage] (1) [mariage] (2) mnage H 85 , mais] (1) [et] (2) , mais H 86 amne] (1) [et] (2) P amne H 91 est balanc] est spter hinzugefgt H 95–97 car bis rester] spter hinzugefgt H 97 donc] (1) [aussi] (2) P donc H 98 cet] (1) [cette] (2) P cet H 98 il finit] ilfinit H 114 pour] (1) [il . .] (2) P pour H 117 dire] d korrigiert aus l H 130–131 des bis Berlin] spter hinzugefgt H 139 par] pas H 155 est] et H 156 au] (1) [u] (2) P au H 160 rvenu meme] rvenumeme H 160 ds] de ce H 160 guerre] geurre H 164 fait] (1) [x-x] (2) P fait H 166 dont] donc H 177 possible sengraisse] possiblesengraisse H 180 qui fut] quifut H 182 mecontent] me content H 183 est toute ] est spter hinzugefgt H Regest Arbeitet wie eine Tagelçhnerin im Haushalt. Alle Reiseplne zurckgestellt bis nach Rckkehr und Niederkunft von Claire von Greyerz, ebenso der Plan, ein Erziehungsinstitut zu grnden. berlegungen, mit Luise von Herder in den Kanton Waadt zu ziehen. Einladung von Sophie dAndri de Gorgier. Emil von Herder hat L. von Herders Sachen zurckgeschickt; seine ausbleibenden Unterhaltszahlungen. Vergleich ihrer eigenen beiden Ehen mit modernen Ehen, in denen die Frauen versklavt seien. Allgemein ber Ehen. Besuch einer katholischen Messe. Bewunderung fr Th. Forsters Erfolg beim Unterricht von Mathilde und Elisabeth von Goldbeck. Zur Darstellung der aktuellen politischen Lage in Zeitungen. Revolutionsfurcht in Deutschland. Wrttemberger als vorbildliche Streiter fr Freiheit. Nachricht von C. von Greyerz aus Bmpliz: Sturz von Emil von Greyerz; Todesflle. ber Victor Aim Huber. Besuch von Susette Gmelin mit Tçchtern. Briefe von Johann Gotthard Reinhold. Johann Baptist Keller kann fr L. von Herder in Rom nicht ttig werden wegen des langsamen Fortgangs des Scheidungsprozesses in Mnchen. ber schweiz. Bekannte. Zu ihrem und L. von Herders Gesundheitszustand; Mut fr die Zukunft. Anmerkungen 9 servante] Die neue Kçchin/Magd von C. von Greyerz ist nicht ermittelt. 18–20 Claire bis 9br] C. von Greyerz besuchte mit Gottlieb, E. und Alphons von Greyerz vom 23./24. Juli bis 25./26. Sept. 1815 Henriette Marianna und Gottlieb Emanuel Daniel von

Erluterungen · Brief 13

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Greyerz in Bmpliz bei Bern. Friedrich Karl Walo von Greyerz wurde am 11. Okt. 1815 geboren. 21 Neubourg] Neuburg a. d. Donau, s. Nr. 1 (150–168); 6R 25 plan] zu Th. Hubers, L. von Herders und Th. Forsters Plan fr ein Erziehungsinstitut s. Nr. 11, Anm. 110–111 29 nouvelle guerre] s. Anm. 131; Nr. 10, Anm. 184 30 Ustri] Paul Usteri 35–36 linpossibilit bis Neuchatel] s. Nr. 11, Anm. 88–89 44 Herder] E. von Herder 48 Papa Schmid] Johann Christoph Schmid 54 lun aimable] zu Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin s. Nr. 554 (120–213) 54 lautre] zu E. von Herder s. Nr. 554 62 jai bis femme] E. von Herder hatte nach der Trennung versprochen, jhrlich 400 Gulden Unterhalt zu zahlen, s. Bd. 5, Nr. 286 (130–134). 84 Val Notte] nicht ermittelt 99 Jungenliebe] s. hierzu auch Bd. 4, Nr. 290 (163–164) 102–103 Premices bis prÞtre] Primiz = erste Messe eines neugeweihten katholischen Priesters; hier: Franz Joseph Grail (Augsburg AB) 105 Bourgau] Burgau, çstlich von Gnzburg 110–111 prlate de Rocconbourg] Thaddus Aigler, der letzte Abt des 1802 aufgehobenen Klosters in Roggenburg, in der Nhe von Weißenhorn, sdlich von Gnzburg 111 Hildebrand] Anspielung auf den Zorn und die Rache Hildebrands in Æanonym:æ Der Nibelungen Lied. Hg. von Friedrich Heinrich von der Hagen, 37. Abenteuer, Vers 9613– 9618 119–121 lepouse bis laction] Ein als geistliche Braut geschmcktes Kind steht fr die Kirche, mit der der neugeweihte Priester symbolisch vermhlt wird. Dieser Brauch ist verarbeitet in Th. Huber: Theorrytes, eines Priesters Geschichte. In: Urania. Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818. Leipzig und Altenburg Æ1817æ, S. 181–238, hier: S. 231–235. 123 lves] M. und E. von Goldbeck 131 lpoque actuelle] zur Niederlage Frankreichs s. Nr. 1, Anm. 42–43; 10, Anm. 184 131–135 les bis genre] Die von Th. Huber gelesene »Allgemeine Zeitung« berichtete u. a. ber den Haß der Franzosen auf die Besatzungstruppen, insbesondere die preuß. Soldaten, und die durch sie verursachten mutwilligen Zerstçrungen und Mißhandlungen franz. Brger sowie deren Belastung durch Einquartierungen und Verpflegung der Besatzer (Allgemeine Zeitung, Nr. 249 (6. 9. 1815), S. 1002; 251 (8. 9. 1815), S. 1010; 252 (9. 9. 1815), S. 1013). Besonders deutlich wird der Zustand in »Bericht an den Kçnig Ludwig XVIII.« beschrieben, dessen Autorschaft Joseph Fouch oder dessen Umfeld zugeschrieben wurde: Es »wird zerstçrt, verwstet, verheert, wie wenn fr uns weder Friede noch Vergleich zu hoffen wre. Die Einwohner entfliehen vor entzgelten Soldaten, die Waldungen fllen sich mit Unglcklichen, die hier eine lezte Freistatt suchen. Die Erndten werden im Feld zu Grunde gehen, bald wird die Verzweiflung die Stimme der Obrigkeit mißkennen«. Der Ausbruch eines erneuten Krieges und Brgerkrieges werde die Folge sein. Das franz. Volk unterwerfe sich den Umstnden »mit Muth; nur die Uebel, die es nicht begreift, kan es nicht ertragen.« Gewarnt wird vor der Haltung der Besatzer, »daß nachdem Frankreich berwunden worden, es auch gezchtigt werden msse« (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 257 (14. 9. 1815), S. 1033–1035). 138–140 Wurtemberger bis lAllemagne] zum Konflikt zwischen den wrtt. Stnden und Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg s. Nr. 10, Anm. 151–167 146 Emile] E. von Greyerz 147 Zenter] wahrscheinlich der am 14. Aug. 1815 18jhrig verstorbene Rudolf Albrecht Zehender (Auskunft D. Wittwer Hesse, Bern BB) 149 Greyers] G. von Greyerz

764

Erluterungen · Brief 13

150 Bumpliz] Bmpliz, s. Anm. 18–20 153 camarades] Schler in Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, s. Nr. 1, Anm. 175 153 superieurs] Ph. E. von Fellenberg und die Lehrer in dessen Erziehungsinstitut, z. B. Ulrich Justus Hermann Becker, Johann Friedrich Christoph Kortm, Theodor Schacht und Gustav Schbler 157 Susette] S. Gmelin 160 guerre] s. Anm. 131 und 131–135 168 Reinhold] J. G. Reinhold 172–173 Keller bis Louise] J. B. Keller unterrichtete L. Huber(-von Herder), gab ihr die Erstkommunion und nahm ihr im Oktober 1810 die erste Beichte ab. 174–175 travailler bis prononc] Die von Th. Huber beim Heiligen Stuhl in Rom betriebene Annullierung der Ehe L. von Herders kam nie zustande, s. Nr. 554 (262–280). Die Scheidung wurde im August/September 1816 ausgesprochen (Nr. 68R). 175 Wilhelm] Wilhelm Albrecht machte als Kommandant der 4. Kompagnie des freiwilligen Jgerbataillons des Rezatkreises 1815 den Feldzug in Frankreich mit. Im Dezember 1815 kehrte er zurck. 179 Alphonse] F. A. de Sandoz-Rollin 180 celui] Franz Steiger von Riggisberg 180–183 pre bis Bernois] Henri Alphonse de Sandoz-Rollin, Georges de Rougemont und Frdric Auguste de Montmollin nahmen als Vertreter des neu in die Schweiz aufgenommenen Kantons Neuchaˆtel an der Tagsatzung in Zrich (nicht Bern) teil, s. Nr. 11, Anm. 2–3. 190 tantes] Wilhelmina Sprengel, Antonie und Barbara Justina Regina Forster

14.

An Victor Aim Huber

30. September 1815

H unbekannt d Elvers, T. 1, S. 102–104 Datierung Elvers (T. 1, S. 102) nennt den 30. Mai 1815 als Schreibtag. Aus dem Inhalt ergibt sich eine Abfassung um den 17. Sept. 1815 (Anm. 2–7). Mçglicherweise las Elvers die ›9‹ (fr September) in H irrtmlich als ›5‹ (fr Mai). Anmerkungen 2–7 Deine bis Hofwyl] Claire und Gottlieb von Greyerz hielten sich vom 23./24. Juli bis 25./ 26. Sept. 1815 bei Henriette Marianna und Gottlieb Emanuel Daniel von Greyerz in Bmpliz bei Bern auf und besuchten auch das in der Nhe gelegene Hofwil (s. Nr. 13 (152– 156)). 11 Lehrer] Ulrich Justus Hermann Becker, Johann Friedrich Christoph Kortm, Theodor Schacht und Gustav Schbler 11 Freunde] V. A. Hubers Mitschler in Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, s. Nr. 1, Anm. 175 15 ernsten] vermutlich eine Fehllesung von ›ersten‹ 24 ÆLckeæ] Elvers fgt an dieser Stelle eine Zusammenfassung des Inhalts der nicht von ihm zitierten Briefpassage ein: »Nachdem sie sodann weitlufig ausgefhrt, welche versçhnende Kraft darin liege, wenn man sein Unrecht eingestehe, fhrt sie fort:« (Elvers, T. 1, S. 102 f.).

Erluterungen · Brief 15

15.

An Johann Gotthard Reinhold

765

2. Oktober 1815

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/990 d Geiger 1901, S. 231, Teildruck (153–161) ÆAdresse:æ A Monsieur / Monsieur de Reinhold / Ministre du Roi des Paı¨sbas /  / Rome / Fr. fr. Mitteilungen zum Text 1 8br] 8 korrigiert aus 7 H 8 Sie ber] (1) [Ihnen] ber (2) Sie ber H 10 ihn] spter hinzugefgt H 14 Representanten] (1) [Mchte] (2) P Representanten H 25 auch] aus H 39 sie] (1) [seine] (2) P [ein] (3) P sie H 40 selbst] (1) selbst (2) [ihn] selbst (3) selbst H 41–42 (den bis wrde.)] den Tag nach der Hochzeit wie ich noch hoffen mußte daß sie glcklich sein wrde. spter hinzugefgt H 63 zur Schuzwehr] (1) zu[m] Schuz (2) P zur Schuzwehr H 64 ungroßmthig] (1) ung[l] (2) P ungroßmthig H 65–66 Er bis nicht] (1) Er kannte nie eine heftige Leidenschaft begr[i]f also ihre ernste Wirkung nicht (2) Er kannte nie eine heftige Leidenschaft begreifen also ihre ernste Wirkung nicht H 69 die] korrigiert aus ..... sie H 78 ihn] (1) [sie] (2) ihn H 81 unterrichteten] (1) unterrichte[nd] (2) unterrichteten H 94 Der Arzt] (1) [Ich] (2) P Der Arzt H 98 das war] (1) da[ra] (2) P das war H 105 fhlen] (1) [ha . .] (2) P fhlen H 106 veranlaßte] (1) [ward die ......] (2) P veranlaßte H 113 ihm.] (1) ihm [erfahren]. (2) ihm.. H 114 er haßte] er spter hinzugefgt H 116 durch unablßige] (1) [ke. ] (2) P durch unablßige H 119 blieb] blie korrigiert aus war H 129 an ihn] spter hinzugefgt H 131 es] s korrigiert aus r H 133 Alphonsens] Aphonsens H 140 erst Mißtraun] (1) [Verachtung] (2) P erst Mißtraun H 145 Auch bis nicht;] (1) [Wenn] in der Ehe (2) P Auch in der Ehe nicht; H 148 19ten] ten spter hinzugefgt H 199 ist das] (1) das ist (2) ist das H Anmerkungen 3–5 Wir bis haben] J. G. Reinhold besuchte Th. Huber am 28. Sept. 1814; zu ihrer Bekanntschaft s. Bd. 2, Nr. 82, Sammelanm. zu J. G. Reinhold. 8 K e l l e r ] Johann Baptist Keller 10 Creditiv] Beglaubigungsschreiben 14 aller Vçlkerbefreiendsten Mchte] Anspielung auf die Erhebung der Preußen und Niederlnder in den Befreiungskriegen 1813–15 gegen Frankreich 15 katholische Scheidung] Die von Th. Huber beim Heiligen Stuhl in Rom betriebene Annullierung der Ehe Luise von Herders kam nie zustande, s. Nr. 554 (262–280). 15–16 Ihr bis dHollande] Kçnig Wilhelm I. der Niederlande; das Vereinigte Kçnigreich der Niederlande wurde 1815 gegrndet. Es umfaßte das Gebiet des 1806 von Kaiser Napoleon

766

Erluterungen · Brief 15

I. von Frankreich gegrndeten und 1810 von ihm wieder aufgehobenen Kçnigreichs Holland und das des heutigen Belgien. Wahrscheinlich hatte sich J. G. Reinhold an Th. Hubers Angabe Ministre du Roi dHollande in der Adresse von Nr. 10 gestçrt, die nicht nur nicht korrekt war, sondern außerdem an die Napoleonische Herrschaft erinnerte. 17 Herr] Kçnig Friedrich Wilhelm III. von Preußen 18 unschuldig wie Joseph] Anspielung auf Matthus 1,18–25: Joseph als nicht der wirkliche Vater von Jesus von Nazareth, s. auch Bd. 5, Nr. 149 (30–38) 18–19 Prinz bis ist] Ludwig Tieck: Prinz Zerbino, 6. Akt, 4. Szene 26 Alphons] zu Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin s. Nr. 554 (120–213) 28 Herders Charakter] zu Emil von Herder s. Nr. 554 34–37 sie bis fort] L. Huber(-von Herder) reiste am 8. Sept. 1813 aus Gnzburg nach Bern ab, nachdem ihre geplante Hochzeit mit E. von Herder wegen des Zusammenbruchs von F. A. de Sandoz-Rollin nicht hatte stattfinden kçnnen. Letzterer wurde von Henri Alphonse de Sandoz-Rollin am 13. Sept. 1813 aus Gnzburg abgeholt; s. Nr. 554 (204–205); Bd. 5, Nr. 213 (190–358). 36 Arzt] Mathias Gassner 41–45 Ich bis immer] zu Th. Hubers unbekanntem Brief an H. A. de Sandoz-Rollin vom 17. Nov. 1813 s. Bd. 5, Nr. 213 (374–386) 42 Hochzeit] Die Hochzeit fand am 14. Nov. 1813 statt. 45–47 Alphons bis volontaire] berliefert ist der Brief von F. A. de Sandoz-Rollin an Gottlieb von Greyerz vom 6. Okt. 1813 (Gçttingen SUB), in dem er sich wegen seines Schweigens, »q u i e s t f o r c  e « , Th. Huber gegenber entschuldigen lßt. 51 Waterloo] s. Nr. 1, Anm. 42–43 52 verfluchten Lande] das besiegte, u. a. von preuß. Truppen besetzte Frankreich 53 Helden bis Urenkel] nicht ermittelt 54–55 Opheliens bis Beckerstochter] William Shakespeare: Hamlet, 4. Akt, 5. Szene: Ophelia: »They say the owl was a bakers daughter. Lord, we know what we are, but know not what we may be«; s. Nr. 27, Anm. 82–83 68 preußisch patriotisch] Neuchaˆtel war zugleich schweiz. Kanton und preuß. Frstentum. 99–100 Gçthe bis darstellt] Johann Wolfgang Goethe: Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit. T. 2. Tbingen 1812, 10. Buch 104 Geschwistern] Adelbert, August, Rinaldo und Wilhelm von Herder sowie Luise Stichling 106 Schuberte] zum Konflikt zwischen Th. Huber und E. von Herder wegen Gotthilf Heinrich Schubert im Frhjahr 1812 s. Bd. 5, Nr. 27 (11–34) 106 Wagner] vielleicht Adolph Wagner, s. Nr. 34, Anm. 277 106 Ritter] Johann Wilhelm Ritter 124 Freundinn bis Mutter] Wilhelmine von Schçnberg, die Freundin von Therese Heyne 145–147 tritt bis Kindern] Th. Forster(-Huber) hatte sich selbst nach sieben Jahren Ehe 1792 zur Trennung von Georg Forster entschlossen. Das eingeleitete Scheidungsverfahren wurde wegen G. Forsters Tod nicht beendet. 151 Trmmer bis treibt] Napoleon Bonaparte befand sich seit Anfang Aug. 1815 auf dem Weg nach St. Helena, wo er am 15. Okt. 1815 eintraf. Er war nach seiner Abdankung (22. 6. 1815) auf die Atlantikinsel verbannt worden. 164–165 Meine bis zurck] Claire und G. von Greyerz reisten vom 23./24. Juli bis 25./26. Sept. 1815 nach Bmpliz bei Bern, um Henriette Marianna und Gottlieb Emanuel Daniel von Greyerz zu besuchen. 168 1791] 1791 hielt sich Eduard Heyne mehrere Monate lang in Frankfurt a. M. und Wiesbaden auf und besuchte wahrscheinlich am 18. Mai 1791 Th. Forster(-Huber) in Mainz (AA, Bd. 16, Nr. 143). Anfang Okt. 1791 folgte ein Besuch von Christian Gottlob Heyne. Außerdem hielt sich aber Marianne Heyne(-Reuß) fast ein Jahr (1798–99) bei Th. Huber auf.

Erluterungen · Brief 16

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172 Claire leidet viel] C. von Greyerz Sohn Friedrich Karl Walo von Greyerz wurde am 11. Okt. 1815 geboren. 182 franzçsischen Freunde] vor allem Sophie dAndri de Gorgier und deren Mutter, Georges de Rougemont, Frdric Berthoud 184 Freunde bis her] G. de Rougemont 188–189 Erwachen bis Freunden] Friedrich Schiller: Die Jungfrau von Orleans. Eine romantische Tragçdie. Berlin 1802, 5. Aufzug, 14. Auftritt. 189 Ihren Lieben] Wilhelmine, Friederike, Marie Auguste Friederike und Ssette Reinhold 191 Clairens Niederkunft] s. Anm. 172 192 Der bis Boehnen] Th. Huber hatte in Nr. 10 (94–151) ber Carl Ludwig Axel von Boehnen berichtet. 193 Stricks] Charlotte und Paulus Hubert Adriaan Jan Strick van Linschoten 195 Helmuth] wahrscheinlich Amalie von Helvig

16.

An Carl August Bçttiger

6. Oktober 1815

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 64 (3–247) und 65 (249–320) Die Zuordnung von Nr. 65 zu Nr. 64 ergibt sich aus Anm. 222. ÆAdresse:æ An Herrn / Herrn Oberappellationsrath Bçttiger / in / Dresden / Fr. Leipzig Textverlust durch Einbindung (2) und Siegelausriß (122–124; 169; 201) Mitteilungen zum Text 5 wichtigste] (1) wichtig[re] (2) wichtigste H 29 wrde das] (1) w[]r das (2) wrde das H 36 Ich] (1) [Davon ist die] (2) P Ich H 38–39 (Gott! bis Jahre!)] spter hinzugefgt H 43–44 denen der Nachwelt] (1) de[r] Nachwelt (2) denen der Nachwelt H 45 den] (1) [in] den (2) den H 47 eines] s korrigiert aus r H 51 bat.] (1) [schrieb.] (2) bat. H 52 sonst] nst spter hinzugefgt H 69 23] 3 korrigiert aus 1 H 85 zur] r korrigiert aus m H 86 mit] spter hinzugefgt H 90 befand] spter hinzugefgt H 107 neben] eben H 107–108 die bis zwei] (1) [– zwei] (2) P die auch zur jugend Freude zu matt war – zwei H 132 Verfhrerinn] inn spter hinzugefgt H 137 die Stellung] (1) [s]ie (2) P die Stellung H 145 ich] (1) [de] (2) P ich H 152 auf] f korrigiert aus s H 160 eine] (1) [s]eine (2) eine H 166 Vorliebe] Verliebe H 258 bei] (1) [von Bern] (2) P bei H Anmerkungen 8–14 Vorgang bis Scheidung] Luise von Herder hatte sich nach wenigen Monaten Ehe von ihrem Ehemann Emil von Herder getrennt (30. 4. 1814). Die Scheidung wurde im August/ September 1816 ausgesprochen (Nr. 68R); zum Konflikt mit E. von Herder s. Nr. 554 (120–204); Bd. 5, Nr. 261 (15–183).

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Erluterungen · Brief 16

11 patelin] franz.: schmeichelnder, sß redender Betrger 38–42 lezte bis Sachsen] 1813 war Sachsen, das treu zu Frankreich stand, Hauptkriegsschauplatz in den Befreiungskriegen zwischen Frankreich und der russ.-preuß. Allianz. Dresden wurde mehrfach umkmpft und besetzt. Nach der Niederlage der Franzosen in der Vçlkerschlacht bei Leipzig (16.–19. 10. 1813) wurde Kçnig Friedrich August I. von Sachsen gefangen genommen und das Kçnigreich zum preuß.-russ. Generalgouvernement erklrt. Es erhielt am 6. Juni 1815 zwar seine Selbstndigkeit zurck, mußte aber ber die Hlfte seines Territoriums an Preußen abtreten. Nach Januar 1813 hatte Th. Huber nur selten an C. A. Bçttiger geschrieben (Bd. 5, Nr. 239; 261; Bd. 6, Nr. 8R); von ihm ist aus dieser Zeit nur ein Brief an sie bekannt (vom 17. 6. 1814, Marbach DLA). 42 Mutter] Therese Heyne 46 Ihrer Schriften] Th. Huber hatte zuletzt vermutlich von ihm gelesen: ÆC. A.æ Bçttiger: Ueber Lord Elgins griechische Kunstsammlungen. In: Morgenblatt, Nr. 147 (21. 6. 1815), S. 585–587; 148 (22. 6. 1815), S. 590–592; 149 (23. 6. 1815), S. 593–595; 150 (24. 6. 1815), S. 598–599. 51 Brief] Nr. 8R 57 Heynens Hinterlaßne] Christian Gottlob Heynes Kinder Th. Huber, Marianne Reuß, Wilhelmine Heeren, Jeanette und Eduard Heyne, Friederike Krieger, Laura und Alfred Heyne sowie seine Witwe Georgine Heyne 58–60 Gaben bis Andenken] nicht ermittelt; wahrscheinlich Papiere aus dem Nachlaß von Ch. G. Heyne, um die sich C. A. Bçttiger zwecks einer Verçffentlichung kmmern sollte, s. Bd. 5, Nr. 117, Anm. 181–183; 122 (94–99); 132 (18–21). 71 1791] s. Nr. 15, Anm. 168 73–74 Greyerzkinder bis Reise] Claire, Gottlieb, Emil und Alphons von Greyerz, s. Nr. 13, Anm. 18–20 74 Enkelinn] Molly von Greyerz 84–85 Sismondis bis an] Jean-Charles-Lonard Simonde de Sismondi: Histoire des rpubliques italiennes (dt.: Geschichte der italienischen Freystaaten); Edward Gibbon: The history of the decline and fall of the Roman Empire, Kap. 50 ff. 95 Niederkunft] Friedrich Karl Walo von Greyerz wurde am 11. Okt. 1815 geboren. 102 Arzte] u. a. Mathias Gassner 103 besten Welt] Anspielung auf ÆVoltaire:æ Candide, ou LOptimisme. ÆGenfæ 1763 (dt.: Ralph Æd. i. Johann Albrecht Philippiæ (bers.): Candide oder Die beste Welt. Riga, Leipzig 1776). 103–104 Ich bis verlor] Th. Huber hatte C. A. Bçttiger noch nicht den Tod von Walo von Greyerz (8. 3. 1815) mitgeteilt. 104 skrophuleuser Lungensucht] Skrofeln, Scrophelkrankheit = Drsenkrankheit: geschwollene (Hals-)Drsen, hufig in Verbindung mit chronischen Schleimhautentzndungen und Hautkrankheiten auftretend; Lungensucht = Lungenschwindsucht: Auszehrung des Kçrpers aufgrund eines Lungendefekts (z. B. eines offenen Geschwrs in der Lunge) bei gleichzeitig schleichendem Fieber und Husten; Skrofeln und Tuberkulose wurden hufig einander gleichgesetzt. 111–112 Ich bis unbekannt] Sie hatte C. A. Bçttiger darber berichtet, s. Bd. 5, Nr. 261 (15– 210). 113 Ehescheidungsprozeß] s. Anm. 8–14 115–117 Freund bis betreiben] Johann Baptist Keller; die Annullierung unterblieb, s. Nr. 554 (262–280). 129 Mephistophles] Figur aus Johann Wolfgang Goethe: Faust. Eine Tragçdie. Tbingen 1808. 129–130 Gçthe bis auffhrt] J. W. Goethe: Aus meinem Leben, T. 2, 10. Buch 141–142 versumte Schulstudien] Einer von E. von Herders Lehrern am Gymnasium in Weimar war C. A. Bçttiger.

Erluterungen · Brief 16

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142 Schwester] Luise Stichling 143 Schubert] Gotthilf Heinrich Schubert, s. Nr. 15, Anm. 106; er war ebenfalls ein Schler C. A. Bçttigers. 145 7 Jahr] s. Nr. 443; Bd. 2, Nr. 198, Sammelanm. zu E. von Herder 162 Anhang] Adelbert von Herders ehemaliger Grtner, dessen Ehefrau Ursel und ihr Sohn 163 Freunde] hier: G. von Greyerz, Maximilian von Lerchenfeld und Albrecht Ludwig Seutter von Lçtzen 164–165 an bis verbot] April 1814 (Bd. 5, Nr. 261 (91–97)) 176 40 Knaben] die Schler in Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, s. Nr. 1, Anm. 175 177 Wrede 3] die Sçhne Eugen, Gustav und Joseph von Frst Karl Philipp von Wrede 180 Tacitus] Victor Aim Huber besaß Publius Cornelius Tacitus: Opera. Hg. von Gabriel Brotier. Bd. 1–5. Mannheim 1780–1781; ders.: De situ, moribus et populis Germaniae libellus. Hg. von Johann Heinrich Emmert. Gçttingen 1791, s. Bd. 4, Nr. 54, Anm. 296–297. 181 16jhrigen Jngling] V. A. Huber war erst 15 Jahre alt. 182 Mutter] G. Heyne 182 Blumenbach] Johann Friedrich Blumenbach 184 rußischen Orden] Zar Alexander I. von Rußland erhob Ph. E. von Fellenberg 1814 zum Ritter des St. Wladimirordens (Guggisberg, Bd. 2, S. 487); zur Verbindung Fellenbergs mit dem Zaren s. Bd. 5, Nr. 234 (67–71). 189 Retz bis Memoires] Jean Franc¸ois Paul de Gondi, Kardinal de Retz: Memoires Æ…æ. Contenant ce qui sest pass de plus remarquable en France, pendant les premieres annes du regne de Louis XIV. Bd. 1–5. Amsterdam 1718 (dt.: Denkwrdigkeiten Æ…æ. T. 1–3. Jena 1798–1800). 190 Mullers Briefe] Johannes von Mller: Smmtliche Werke. Hg. von Georg Mller. T. 16– 18. Tbingen 1814. 191 Unten bei Greyers] Th. Huber wohnte mit L. von Herder in der Dienstwohnung von G. von Greyerz im Gnzburger Schloß; s. Bd. 2, Abb 14. 192 Grafsche Tochter] Anton Graffs Tochter Caroline Susanne Kaaz/Katz, s. Bd. 5, Nr. 261 (252–262) 196 Goldbecks] Carl Friedrich von Goldbeck 197–198 Tagebuch bis trennten] zu diesem (nicht ermittelten) Tagebuch s. Bd. 5, Nr. 140 (22–30); 149 (11–15); 231 (5–8); 239 (32–33); 242 (2–9); 243R; zur berlieferung der anderen Tagebcher von Th. Forster s. Bd. 1, Nr. 177, Sammelanm. zu Th. Forster 205 Weisers] Friedrich Christoph Weisser 206 Cotta] Johann Friedrich Cotta 209 Wahlverwandschaft] Begriff aus der Chemie: Ein chemisches Element lçst sich bei Zugabe eines weiteren Elements aus einer bisher stabilen Verbindung und geht mit diesem anderen Element eine neue Verbindung ein. Dieser Vorgang steht fr die Dreiecksverhltnisse in J. W. Goethe: Die Wahlverwandtschaften. T. 1.2. Tbingen 1809, hier: T. 1, Kap. 4. 211 Aufsze] Gemeint sind etwa drei bis vier Texte (Nr. 27 (38–39)), darunter ÆTh. Huber:æ Geschichte eines christlichen Jnglings und einer heidnischen Jungfrau. (Einem alten Historienbuch nacherzhlt.) In: Morgenblatt, Nr. 187 (7. 8. 1815), S. 745–747; 189 (9. 8. 1815), S. 754–755; 190 (10. 8. 1815), S. 757–759; Th. Huber hatte offenbar nicht vom Abdruck der Erzhlung erfahren, s. Nr. 51 (39–41); 186 (15–20). Außerdem kçnnten der in Nr. 51 (41–42) erwhnte Bericht und (s. Nr. 116 (22–27)) der Aufsatz Eine gewçhnliche Geschichte gemeint sein (beide nicht ermittelt) sowie ÆTh. HuæbÆeræ: Der Wille bestimmt den Werth der That. In: Morgenblatt, Nr. 21 (24. 1. 1817), S. 81–83; 22 (25. 1. 1817), S. 86–87; 23 (27. 1. 1817), S. 90–91; 24 (28. 1. 1817), S. 93–95; 25 (29. 1. 1817), S. 99; 28 (1. 2. 1817), S. 109–110; 29 (3. 2. 1817), S. 114–115; 30 (4. 2. 1817), S. 118–119; 31 (5. 2. 1817), S. 121–122; 32 (6. 2. 1817), S. 127–128; 37 (12. 2. 1817), S. 145–146; 38 (13. 2. 1817), S. 149–150; 39 (14. 2. 1817), S. 153–154; 47

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Erluterungen · Brief 16

(24. 2. 1817), S. 187; 48 (25. 2. 1817), S. 191; 49 (26. 2. 1817), S. 195; 52 (1. 3. 1817), S. 205–207; 53 (3. 3. 1817), S. 209–211; 54 (4. 3. 1817), S. 213–215; 55 (5. 3. 1817), S. 217–219; 56 (6. 3. 1817), S. 221–223; 57 (7. 3. 1817), S. 225–227. 216–217 Langbeins Gemeinheit] Von August Friedrich Ernst Langbein stammt z. B. das Motto in Morgenblatt, Nr. 213 (6. 9. 1815), S. 849 und in Nr. 233 (29. 9. 1815), S. 929. Andere Beitrge hatte er im »Morgenblatt« seit 1811 nicht verçffentlicht. 217 Weisers bis Mhrchen] F. Ch. Weisser: Der Poltergeist. Ein Mhrchen. In: Morgenblatt, Nr. 236 (3. 10. 1815), S. 941–943; 237 (4. 10. 1815), S. 946–947; 238 (5. 10. 1815), S. 949–951; 239 (6. 10. 1815), S. 953–955; 240 (7. 10. 1815), S. 958–959; 241 (9. 10. 1815), S. 961–963; 242 (10. 10. 1815), S. 966–968; 243 (11. 10. 1815), S. 970– 972; 245 (13. 10. 1815), S. 978–979; 246 (14. 10. 1815), S. 982–983. 217 blauen Bibliothek] Friedrich Justin Bertuch (Hg.): Die Blaue Bibliothek aller Nationen. Bd. 1–12. Gotha und Weimar 1790–1800. Es handelt sich dabei um eine Sammlung von Mrchenbersetzungen. Ein Mrchen von F. Ch. Weisser befindet sich nicht darin. 218 Bietenfelds Gewsch] Vielleicht ist Ferdinand von Biedenfeld gemeint. Er hatte zuletzt, allerdings ohne Nennung seines Namens, im »Morgenblatt« verçffentlicht: Antwerpen, im sechszehnten Jahrhundert. In: Morgenblatt, Nr. 1 (1. 1. 1814), S. 3–4; 2 (3. 1. 1814), S. 5–7. 222 Sismondi bis einschickte] Jean-Charles-Lonard Simonde de Sismondi: Histoire des rpubliques italiennes (dt.: Geschichte der italienischen Freystaaten; ÆTh. Huber (bers.):æ Merkwrdige Erscheinung im Menschen-Gemth aus dem Jahr 1399. In: Morgenblatt, Nr. 231 (27. 9. 1815), S. 921–922). 233 Leipziger Buchhndler] Th. Huber dachte vermutlich an Gerhard Fleischer, vielleicht auch an Friedrich Arnold Brockhaus, Georg Joachim Gçschen und Paul Gotthelf Kummer. 240–241 mein eignes Leben] Th. Huber schrieb keine Autobiographie (vgl. Heuser 2000). 241 Forsters] Forster Bw erschien erst 1829. 242 Schwiegersohn] G. von Greyerz; zur Reise in die Schweiz s. Nr. 1, Anm. 217–218 244–247 Bundesakte bis wr] zur am 7. Aug. 1815 feierlich unterzeichneten schweiz. Verfassung (= Bundesvertrag) s. Nr. 11, Anm. 2–3 248 Greyers Schwager] Johann Emanuel Tschiffely 251–252 Deputirten bis mißfielen] Henri Alphonse de Sandoz-Rollin, Georges de Rougemont und Frdric Auguste de Montmollin nahmen als Vertreter des neu in die Schweiz aufgenommenen Kantons Neuchaˆtel an der Tagsatzung in Zrich teil, s. Nr. 11, Anm. 2–3; 13 (180–183). 252–253 Argau bis gehaßt] Der Kanton Aargau erhielt 1815 eine liberalere Verfassung, whrend sich im Kanton Bern die Restauration durchsetzte. 254 Arau] Aarau, die Hauptstadt des Kantons Aargau 254 Stempel] Stempelgebhr = Abgabe fr die Ausstellung und Beglaubigung von Schriftstkken durch Behçrden und Gerichte 258 Justizminister bis Republik] Albrecht Rengger war whrend der Helvetischen Republik 1798 bis 1803 Innenminister der gesamten Schweiz.

17.

An Therese Forster

11. und 12. Oktober 1815

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/360 ÆAdresse:æ A Mademoiselle Thrse Forster / Chs Monsieur le Prsident de Goldbek /  / Berlin / fr. fr. Textverlust durch Siegelausriß

Erluterungen · Brief 17

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Mitteilungen zum Text 15 Ses] korrigiert aus Vous H 22 vnements] vnemes H 29 guerira] geurira H 30 mienne] mie H 35 accroche] (1) [act] (2) P accroche H 44 source] (1) [x-x] (2)P source H 50 professionnels. //] pro // H 52 morcelle] morselle H 57–58 se rencontroit] serencontroit H 63 35] 3 korrigiert aus .2. H 63 petit] (1) [pa. .l] (2) petit H 70–71 plus sensible que] spter hinzugefgt H 73 les biografie] les korrigiert aus la H 84 avoit] (1) [n]avoit (2) avoit H 93 lorsque] lorque H 93 un] spter hinzugefgt H 95 dont] don H 101 nos] (1) [notre] (2) P nos H 112 deviendra] (1) [sera] (2) deviendra H 130 carrure] quarure H 137 une] (1) [d] (2) P une H 143 le] korrigiert aus ..... un H 150 sont] son H 153 dagir] (1) [x-xt] (2) P dagir H 154 me porte] (1) [suis .......] (2) me porte H 161 so] (1) [zu] (2) so H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (5; 151–152). Regest Besuch von Arnold und Wilhelmine Heeren. Rckkehr von Claire und Gottlieb von Greyerz aus Bern und Geburt des Enkels Friedrich Karl Walo von Greyerz. Tod von Wilhelmine Louise Spalding. Ihr eigener Lebenswille, obwohl ihr das Leben nicht mehr gefllt nach dem Zerwrfnis mit Emil von Herder, den sie ber alle Maßen liebte. Zur Byron-, Rousseau- und Stae¨lLektre der Tochter; empfiehlt, sich mit anderen ber Lektre und Ideen auszutauschen. Berliner Gesellschaft. ber C. und G. von Greyerz und deren Ehe. Besuch von Arnold und Wilhelmine Heeren; Ausflge. Paten von F. K. W. von Greyerz. Luise von Herders Gesundheitszustand. Zur Politik in Neuchaˆtel. Zufriedenheit mit der Tochter in Berlin. Zu Victor Aim Huber. Leistet Hilfe bei Geburten. Anekdote. Rezepte fr Zahnpulver und Dampfnudeln. Anmerkungen 6 famille Greyers] C. und G. sowie Emil und Alphons von Greyerz, s. Nr. 13, Anm. 18–20 7 Garc¸on] F. K. W. von Greyerz 8 tantes] L. von Herder, Sophie von Greyerz, Elise Morell, Marie Tschiffely 10 Antonie] Antonie Forster, die Taufpatin von F. K. W. von Greyerz (Mnchen BHSTA, Auszug aus dem Taufregister Gnzburg in der Personalakte von G. von Greyerz) 11 2] E. und A. von Greyerz 12 Chausses] veraltet fr: Beinkleider 16 Iphigenie] Iphigenie Alberthal

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Erluterungen · Brief 17

20 puisais] vermutlich intendiert: eine Subjonctif-Form von ›pourvoir‹ 25–26 mortel bis trahi] zu E. von Herder s. Nr. 554 26 Alphonse] Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin, s. Nr. 554 (120–213) 32 marche marseillaise] Claude-Joseph Rouget de Lisle: Marseillaise. 1792. 32 Roi bis fÞve] nicht ermittelt 32–33 Prometh de Gçthe] Johann Wolfgang Goethe: Prometheus. In: Goethes Schriften. Bd. 8. Leipzig 1790, S. 207–209. 33 plaintes dAntigone] Sophokles: Antigon. In: Graf Christian zu Stolberg-Stolberg (bers.): Sofokles. Bd. 2. Leipzig 1787, S. 1–98, hier: 3. Akt, 2. und 3. Szene. 35 les bis dAichyle] Aischylos: Die Perser. In: Graf Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg (bers.): Aischylos: Vier Tragçdien. Hamburg 1802, S. 153–229. 36 memoires bis Retz] Jean Franc¸ois Paul de Gondi, Kardinal de Retz: Memoires 40–41 Maraˆt bis imbeciles] Jean Paul Marat sprach die Worte auf einer Sitzung des Konvents am 26. Febr. 1793, als er das Rednerpult verließ. Er hatte in seiner Rede auf den Versuch der Girondisten reagiert, ihn anzuklagen (Gazette nationale ou le Moniteur universel (28. 2. 1793), S. 570). 42 ceux bis gens] Vielleicht eine Anspielung auf die Verbannung Napoleon Bonapartes (certains gens), der sich an Bord des brit. Kriegsschiffs »Northumberland« auf dem Weg nach St. Helena befand, durch die brit. Regierung, s. Nr. 15, Anm. 151. 46 Monitore] lat. monitor, ital. ammonitore = Mahner 57 chs Mongelas] zu Th. Hubers Anwesenheit auf einer Abendgesellschaft bei Graf Maximilian von Montgelas am 15. Mai 1811 s. Bd. 4, Nr. 217 (1–77). 57–58 quil bis Madeweis] 1798 bis 1801 lebte Th. Forster bei Th. Huber in Stuttgart, wo Paulus Hubert Adriaan Jan Strick van Linschoten und Johann Georg von Madeweiß als Diplomaten ttig waren. 59 ton Alopaı¨a] wahrscheinlich Jeanette von Alop(a)eus 60–61 belle bis dit] Schwgerin von J. von Alop(a)eus war Luise von Alop(a)eus. Da diese bereits lter war, kçnnte es sich bei der Person in Ems (heute: Bad Ems) vielleicht um deren Tochter Natalie (ab 1814 verheiratete von Ben(c)kendorf(f)) handeln oder aber doch um J. von Alop(a)eus selbst. 62 l u i ] Ehemann von J. von Alop(a)eus war David von Alop(a)eus. 62–63 que bis ans] Th. Huber erinnerte sich wahrscheinlich an Magnus von Alop(a)eus (Bd. 1, Nr. 228 (104–106)). 66–88 lHloise bis lecture] Jean Jacques Rousseau: Lettres de deux Amans, Habitans dune petite Ville au pied des Alpes. T. 1–6. Amsterdam 1761. Das Werk erschien 1764 unter dem Titel »Julie ou la Nouvelle Hloı¨se« (dt.: ÆJohann Gottfried Gellius (bers.):æ Die Neue Heloise, oder Briefe zweyer Liebenden, aus einer kleinen Stadt am Fusse der Alpen. T. 1–6. Leipzig 1761). St. Preux, Wolmar und Julie sind die Protagonisten des Romans, Claire die Freundin Julies. Zu Th. Heyne(-Hubers) Rousseau-Kritik s. Bd. 1, Nr. 22 (2–59). 68 Platon] zu Th. Hubers Lektre s. Bd. 2, Nr. 298 (15–30); Graf F. L. zu Stolberg-Stolberg (bers.): Auserlesene Gesprche des Platon. T. 1. Kçnigsberg 1796; Friedrich Gedike (bers.): Vier Dialogen des Platon. Menon, Kriton und beide Alkibiades. Berlin 1780. 73 Plutarque] Gottlob Benedict Schirach (bers.): Plutarch: Biographien. Bd. 1–8. Berlin 1776–1780. 73 Hanniquel] Jakob Reinhardt 89–91 Corinne bis rlire] Corinne und Oswald, Lord Nelvil sind die Protagonisten in Germaine de Stae¨l: Corinne ou lItalie. Bd. 1–3. Paris 1807 (dt.: ÆDorotheaæ Schlegel (bers.): Corinna oder Italien. T. 1–4. Berlin 1807). Die bersetzung erschien unter dem Namen Friedrich Schlegels. Zu Th. Hubers »Corinne«-Lektre s. Heuser 2008, hier: S. 295. 101 Reisersbourg] Reisensburg, Dorf und Burg nordçstlich von Gnzburg 102 Breuning] Franziska von Breuning

Erluterungen · Brief 19

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104 Bechingen] Bchingen a. d. Brenz, nçrdlich von Gnzburg 104–105 Boehnens bis Baron] Sophia Christiana und Carl Ludwig Axel von Boehnen 123 Vieux Adam] biblische Gestalt; hier: metaphorisch fr die Erbsnde oder die unterdrckte heidnisch-triebhafte Natur des Menschen 126 lOncle bis Tante] A. und W. Heeren 127 maraine et parains] laut Auszug aus dem Taufregister (s. Anm. 10): Friedrich Benoit, Karl Kasthofer, Karl von Greyerz, F. von Breuning, W. Heeren, M. Tschiffely und A. Forster 132 victime de lerreur] zu Th. Hubers Selbstvorwrfen hinsichtlich der Heirat L. von Herders s. Nr. 554 (82, 105, 136, 218–219) 136–137 the bis dead] Alexander Pope: Eloisa to Abelard. London 1720, Vers 258. 139–143 Sandoz bis Bund] zu Henri Alphonse de Sandoz-Rollin, Georges de Rougemont und Frdric Auguste de Montmollin und dem Bundesvertrag s. Nr. 11, Anm. 2–3; 13 (180– 183) 146 tes alentours] vor allem Caroline Alexandrine und Carl Friedrich von Goldbeck 149 Hofwyl] Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern 150 voisins] Im Gnzburger Schloß (s. Nr. 16, Anm. 191) waren die Dienstwohnungen von Jacob und Adelhaid Wochinger und von Johann Gietl und dessen Ehefrau; vielleicht wohnte auch F. von Breuning noch im Schloß. 151 Landrichtern] A. Wochinger 153 Herder] E. von Herder 154 comme bis neuf] Anspielung auf die Redensart ›solide comme le Pont-Neuf‹ 156–158 Pepliers bis schlagen] Jean Robert Des PÞpliers: Nouvelle et parfaite Grammaire Royale franc¸oise et allemande. Berlin 1773, Anekdote XLIV, S. 395: Ein trk. Kaiser habe gehçrt, Skanderbeg habe einen Sbel, mit dem er mit einem Hieb einem Stier den Kopf abschlagen kçnne. Der Kaiser bat um den Sbel, es gelang ihm aber nicht. Auf des Kaisers Vorwurf, er sei betrogen worden, antwortete Skanderbeg, er habe ihm seinen Sbel, nicht aber seinen Arm geliehen. Anspielung Th. Hubers auf die Dummheit und Selbstberschtzung der Berner, wahrscheinlich in Bezug auf deren restaurativer Politik, s. (139–143); Nr. 11, Anm. 2–3.

18.

An Emilie Hartmann

15. Oktober 1815

Regest

H Stuttgart WLB, Cod. hist. 4 326, 142 1 Seite ÆAdresse:æ An Frulein Emilie Hartmann / Am Seelthor im Heimischen Hause / in / Stuttgardt / Fr.

19.

An Victor Aim Huber

vor 24. Oktober 1815

H unbekannt d Elvers, T. 1, S. 109 Datierung Elvers zitiert den Brief im Zusammenhang mit anderen Briefen und Begebenheiten aus der Zeit um 1815. Terminus ante quem ergibt sich aus dem Inhalt (s. Anm. 2).

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Erluterungen · Brief 19

Anmerkungen 2 Wer bis Pylades] Pylades, treuer Freund des Orest (z. B. in: Euripides: Orestes. In: Friedrich Heinrich Bothe (bers.): Euripides Werke. Bd. 1. Berlin und Stettin 1800, S. 235– 330); als seinen besten Freund bezeichnete V. A. Huber spter Wilhelm von Stillfried (Elvers, T. 1, S. 109 f.). Th. Huber wußte davon wahrscheinlich sptestens bei der Abfassung von Nr. 21, s. Nr. 21 (114–118).

20.

An Victor Aim Huber

vor 24. Oktober 1815

H unbekannt d Elvers, T. 1, S. 109 Datierung s. Nr. 19, Datierung Anmerkungen 2 Kameraden] zu V. A. Hubers Mitschlern in Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern s. Nr. 1, Anm. 175

21.

An Victor Aim Huber

24. Oktober 1815

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1023 d Geiger 1901, S. 11, Teildruck (45–58) ÆAdresse:æ An Herrn Victor Aim Huber / Bei Herrn Emanuel von Fellenberg in / Hofwyl / bei B e r n / Fr. Grenz Mitteilungen zum Text 25 den] en korrigiert aus ie H 30 hingegen] (1) [abe .......r] (2) hingegen H 42 auf bis es] (1) [es] (2) P auf eine andre Weise was es H 66 Deinem] D korrigiert aus s H 74 die] ie korrigiert aus en H 79 genießen] (1) [zubringen] (2) genießen H 102 es] spter hinzugefgt H Anmerkungen 3 Knaben] Friedrich Karl Walo von Greyerz 10 Feldmeßer] Landvermesser 10 Greyerz] Gottlieb von Greyerz 13 Adrienne] Andrienne oder Contouche = Schleppkleid; lockeres, mantelartiges, mit reichlich Falten geschmcktes, bis zum Boden reichendes Gewand, das vor allem im 18. Jh. getragen wurde. 13 Fontange] ein hoher, von Frauen getragener Kopfaufsatz aus weißem Flor oder Spitzen auf einem Drahtgestell, besteckt mit zur Kleidung farblich passenden Bandschleifen 14 Ulmerbrod] Ulmer Brot: ein Kuchenbrot aus Hefeteig mit Rosenwasser, Malagawein, Anis und Fenchel als Zutaten 14 Leckerle] schwb. fr: sßes Backwerk, Lebkuchen

Erluterungen · Brief 22

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14 verschnurrte Birnen] schnurren = zusammenschrumpfen oder -trocknen, z. B. bei getrocknetem Obst oder gebratenem Fleisch 15–16 drei Kinder] Molly, Emil und Alphons von Greyerz 25 vielen bis nichts] Anspielung auf William Shakespeares Komçdie »Much Ado About Nothing« 26 Ehemals bis Regierung] Gnzburg gehçrte (mit Unterbrechungen) von etwa 1300 bis 1805 zur habsburgischen Markgrafschaft Burgau, danach zu Bayern. 27 Sporteln] Nebengebhren, die bei Behçrden zu entrichten sind. 45 links] hier: linkisch, ungeschickt, verkehrt, unrecht 46 Rettberg] vielleicht Friedrich von Ret(t)berg 48 Schwesterchen] wahrscheinlich Sophia Justina Amalia Heyne 53 Buchbinder] Johann Zacharias Deppe 57 Ungepunz] auch »Unkepunz«: Ungeheuerchen, Scheuslchen; eine Seltsamkeit, etwas Geschmackloses 68 Nikitas] vielleicht Frst Nikita Trubeckoj 68 Erzherzog Carl] Erzherzog Karl von sterreich 86 Landrichtern] Adelhaid Wochinger 89 Mdchen] Francisca Adelhaide Wochinger wurde am 7. Okt. 1815 geboren und starb am 19. (Augsburg BA). 96 Arzt] vermutlich Mathias Gassner 97 Moschs] Moschus galt als eines »der durchdringendsten Erregungsmittel fr die gesunkene Thtigkeit der besonders hçhern Nerven- und Gefßgebilde« und wurde bei Typhus, heftigen Krmpfen und Lhmungen verordnet (Ersch/Gruber, Sect. 1, Bd. 10, S. 254 f.). 98 assa-foedita] assa oder asa foetida = Teufelsdreck, Stinkharz; Harz aus der Wurzel des stinkenden Asants (lat. Ferula asa foetida), einer Art des Gertenkrauts; ein »nervenreizendes, krampfstillendes, belebendes Mittel«, das u. a. bei Erschlaffung der Nerven und Muskeln verabreicht wurde (Ersch/Gruber, Sect. 1, T. 43, S. 255). 101 Aphten] schmerzhafte, kleine, meist weißliche Blschen am oder/und im Mund 114 Freund] Wilhelm von Stillfried 119 Wyß] wahrscheinlich Johann Rudolf Wyss 121 Fellenberg] Ph. E. von Fellenberg 121 Zettel] vermutlich Nr. 22

22.

An Philipp Emanuel von Fellenberg

etwa 24. Oktober 1815

H Bern BB, FA v. Fellenberg 167 ÆAdresse:æ An Herr von Fellenberg Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 13 außer] (1) [des] (2) P außer H Datierung Der Brief wurde etwa zur gleichen Zeit wie Nr. 23 (88–105) verfaßt und wahrscheinlich einem Brief an Victor Aim Huber, vermutlich Nr. 21, beigefgt (s. die unvollstndige Adresse). Anmerkungen 1–2 Brockhausen bis habe] s. Nr. 24, Sammelanm. zu Friedrich Arnold Brockhaus 3 Zeitgenoßen] »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken« erschien 1816–21 in Leipzig und Altenburg im Verlag von F. A. Brockhaus in 24 Heften (= Bd. 1–6). Heraus-

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Erluterungen · Brief 22

gegeben wurden die ersten acht Hefte (1816–18) von Friedrich August Koethe. Nach dessen Ausscheiden als Redakteur redigierte Brockhaus die Hefte allein. 5 eigne Biografie] Eine Lebensbeschreibung Th. Hubers erschien nicht in »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken«. 10–12 Ich bis soll] s. Nr. 24 (36–64) 17 wollen bis sein] zu Th. Hubers nie ausgefhrtem Plan, Ph. E. von Fellenbergs Lebensbeschreibung zu schreiben fr »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken«, s. Nr. 24 (65–72); 26 (46–76); 33 (104–107); ein lngerer Artikel ber Fellenberg erschien erst 1831 in der Fortsetzung der »Zeitgenossen«. 27 Skribler] lat. scribere = schreiben; Scribler: einer, der viel und schlecht schreibt.

23.

An Paul Usteri

25. Oktober 1815

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 44 ÆAdresse:æ An Herrn Doktor / und Rathsherrn Usteri / in / Zrich / Frei. Mitteilungen zum Text 3 indem] (1) [wog] (2) P indem H 4 sich] spter hinzugefgt H 6 die diese] die spter hinzugefgt H 10 und] (1) [,] (2) und H 13 diese] (1) [das] (2) P diese H 16 zur] r korrigiert aus m H 23 Mangel an] spter hinzugefgt H 28 zur] r korrigiert aus m H 49 lßt meine] (1) [giebt mir] (2) P lßt meine H 54 ein] korrigiert aus eine H 55 Uberlegenheit bis aufdringt] (1) Uberlegenheit, nicht [sie..] (2) P Uberlegenheit[, nicht vo .....r das Gesez] (3) P Uberlegenheit ihm eine Herrschaft aufdringt H 60 zur] r korrigiert aus m H H 66 mßte]  korrigiert aus u H 75 renonciren] (1) [abstrahiren] (2) P renonciren H 90 Und bis in] (1) [Ich bin in] (2) P Und jezt! – Ich bin in H Anmerkungen 2 Tochter] Elisabeth Usteri jun., die am 20. Dez. 1815 ihren Sohn Paulus zur Welt brachte. 3 Knaben] Friedrich Karl Walo von Greyerz 5 Hypochondrie] s. Nr. 1, Anm. 214 und 225 21–22 Plan auf Ohlsberg] Olsberg, Ort im Kanton Aargau/Schweiz; das dortige Erziehungsinstitut fr Mdchen suchte eine neue Vorsteherin (Stellenanzeige in der »Beilage zur Allgemeinen Zeitung« Nr. 119 (5. 10. 1815), S. 474 in: Allgemeine Zeitung, Nr. 278); zu Th. Hubers frheren, vergeblichen Bemhungen um eine Stelle dort s. Bd. 4, Nr. 36, Anm. 18; zu ihrer erneuten, wieder ergebnislosen Bewerbung 1815 s. Nr. 26 (2–17); 34 (196–218); 37 (68–76); 44R; allgemein zu ihren Plnen, als Erzieherin zu arbeiten, s. Nr. 11, Anm. 110–111. 38 eignes Institut] zu diesem Plan s. Nr. 1, Anm. 143 80 Vortrage] nicht ermittelt 82–83 Luisens Unglck] zum Scheitern von Luise von Herders Ehe s. Nr. 554 (262–280) 87 Glck bis soll] s. Anm. 2

Erluterungen · Brief 24

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88–105 Brockhausens bis darinn] zu Friedrich Arnold Brockhaus »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken« s. Nr. 22, Anm. 3 und 5 90 persçnlichem Verhltniß] s. Nr. 24, Sammelanm. zu F. A. Brockhaus 98 Fellenberg] zu Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 22, Anm. 17 98 Benjamin Constant] s. Bd. 9, Th. Huber an Victor Aim Huber, 15. Febr. 1828; ein anonymer Artikel ber Benjamin Constant erschien erst 1831 in der Dritten Reihe der »Zeitgenossen«, Bd. 3, H. XVIII, S. 95–99. 98–99 Uzschneider bis Forster] Die »Zeitgenossen« enthalten keine Biographien von Joseph von Utzschneider, Ernst Brandes, Christian Gottlob Heyne und Georg Forster. 100 Kçrner bis E m m a ] Die »Zeitgenossen« enthalten keine Biographien von Christian Gottfried und Emma Kçrner; die Lebensbeschreibung »Carl Theodor Kçrner«, verfaßt von Amadeus Wendt, findet sich in »Zeitgenossen« 1816, Bd. 1, H. II, S. 3–44. Th. Kçrner fiel in den Befreiungskriegen gegen Frankreich.

24.

An Friedrich Arnold Brockhaus

etwa 25. Oktober 1815

H Leipzig StA, Verlag F. A. Brockhaus Nr. 247, Bl. 51–52 ÆAdresse:æ An Herrn F. A. Brockhaus / Buchhndler in / Leipzig / Fr. Hof. Mitteilungen zum Text 3 des] s korrigiert aus r H 9 seine] spter hinzugefgt H 18 Pflichten] (1) [Von] (2) P Plichten H 20 seiner] (1) [ihr] (2) P seiner H 22–23 das schnçde Blendwerk] (1) d[e]s schnçde[n] Blendwerk[s] (2) das schnçde Blendwerk H 53 kçnnten] (1) [hatte] (2) P kçnnten H 53 eine gewiße] (1) eine[r] gewiße[n] (2) eine gewiße H 53 der] er korrigiert aus x-x H 67–68 Feder ihrer Wahl] (1) [ihrer] (2) P Feder ihrer Wahl H 96 Thaten] (1) [Vergangenheit] (2) Thaten H 99 soll er] r korrigiert aus s H Datierung Ergibt sich aus der Erwhnung (66–68) von Nr. 22. Zudem trgt der Brief den Vermerk von fremder Hand »erhalten 4 Nov. 1815«. Anmerkungen F. A. Brockhaus wandte sich Ende 1811 in einem Rundbrief an verschiedene Autoren auch an Th. Huber mit der Bitte um Zusendung einer Erzhlung fr das von ihm jhrlich verlegte Taschenbuch »Urania« (s. Bd. 5, Nr. 17). Zu einer ersten Begegnung kam es im Dezember 1816/erste Hlfte Januar 1817 in Stuttgart. Beide hielten ihre Erinnerungen daran fest (Nr. 134 (56–58)). Brockhaus schrieb, er habe sich gern zu ihr hinber geschlichen, »um mit der ›alten Frau‹ und der schçnen holden Tochter ÆLuise von Herderæ, ein freundliches Stndchen zu verplaudern, auf den Stoppelfeldern unserer Literatur mit Ihnen herumzuschweifen, aus dem reichen Schatze Ihrer Erfahrungen und Beobachtung, Lebensweisheit zu erhorchen, und mich Ihres immer treffenden Urtheils ber Menschen Æ…æ und Sachen zu erfreuen!« (F. A. Brockhaus an Th. Huber, 8. 3. 1817, Marbach DLA). Eine zweite Begegnung kam vermutlich whrend Brockhaus Besuch in Stuttgart vom 28. Jan. bis 8. Febr. 1818 zustande (Brockhaus, T. 2, S. 95; T. 3, S. 16, 18). Zwischen der in Stuttgart als Redakteurin des »Morgenblatts« arbeitenden Autorin und dem Verleger in Leipzig entwickelte sich ab 1812 bis

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Erluterungen · Brief 24

zu Brockhaus plçtzlichem Tod (20. 8. 1823) eine intensive berufliche und persçnliche Korrespondenz. Dabei ging es um Th. Hubers Verçffentlichungen im Brockhaus-Verlag; die Rcksichtnahme auf die konkurrierenden Interessen Johann Friedrich von Cottas und seiner Verlagsgeschfte; das »Morgenblatt«, die »Urania«, das »Conversations-Lexicon«, an dem Th. Huber auch mitarbeitete, und die »Zeitgenossen«; Brockhaus Probleme mit der Zensur und den preuß. und çsterr. Regierungen; die Frage der Nachdrucke; seine Streitigkeiten (s. Bd. 7, Th. Huber an Claire von Greyerz, Ende Dez. 1819) und Th. Hubers Schwierigkeiten mit Adolph Mllner. In diesen wie auch in den persçnlichen Angelegenheiten – z. B. Brockhaus familire Probleme, das Scheitern seiner Ehe und Erziehungsfragen sowie auch L. von Herders Situation als geschiedene Frau – tauschten sich Th. Huber und Brockhaus sehr vertrauensvoll und offen aus. Zeitweise parallel zu ihrem Briefwechsel lief ein zweiter zwischen L. von Herder und Brockhaus (1819– 1823); er wurde der Adressat ihrer ausfhrlichen Darstellung der eigenen unglcklichen Ehegeschichte mit Emil von Herder (Leipzig StA). Im Laufe des Jahres 1822 kam es zwischen Th. Huber und Brockhaus zu Mißstimmigkeiten wegen der feindlichen Angriffe auf letzteren in Cottas Publikationsorganen, z. B. auch im »Morgenblatt«, und Th. Hubers Zugestndnis, daß es ihr »unmçglich sey, Injurien gegen mich darin zu v e r h i n d e r n , ob ich gleich d i e s ›nicht verhindern kçnnen‹ doch nicht ganz begriffen habe« (F. A. Brockhaus an Th. Huber, 23. 2. 1822; 16. 3. 1822, Leipzig StA). Auch fhlte sich Brockhaus verletzt durch Th. Hubers Umgang mit

ußerungen anderer ber ihn: Er bat sie darum, »mich knftig nicht mehr von dem zu unterhalten, was dieser oder Jener ber mich auf Ihre Fragen darnach, geurtheilt« (F. A. Brockhaus an Th. Huber, 7. 8. 1822, Leipzig StA). Doch gelang es Th. Huber, daß beide sich wieder miteinander versçhnten (Bd. 8, Th. Huber an F. A. Brockhaus, 2. und 4. 1. 1823; F. A. Brockhaus an Th. Huber, 1. 2. 1823, Leipzig StA). Th. Huber erhielt von Brockhaus weiter das »Conversations-Lexicon« als Geschenk: »Wir stehen dadurch denn in einem stetigen geistigen Verkehr, da ich diesem Blatte große Sorgfalt u meine beste Zeit widme.« (F. A. Brockhaus an Th. Huber, Æ11./14.æ3.1823, Leipzig StA). Er versicherte ihr wenig spter, daß er ihre Beitrge »stets fr die Zierde« seiner literarischen Anstalten gehalten habe (F. A. Brockhaus an Th. Huber, 8. 5. 1823, Leipzig StA). Nach dem Tod von F. A. Brockhaus fhrte Th. Huber ihre Verlagskorrespondenz mit Heinrich Brockhaus bis zu ihrem Tod weiter (s. Bd. 8, Th. Huber an H. Brockhaus, Sammelanm. zu H. Brockhaus). Von Th. Huber wurden im Brockhaus-Verlag u. a. Erzhlungen, Lexikon-Artikel, die spten Romane Hannah, der Herrnhuterin Deborah Findling (Leipzig 1821), Ellen Percy oder Erziehung durch Schicksale (T. 1.2. Leipzig 1822), Jugendmuth (T. 1.2.Leipzig 1824), Die Ehelosen (Bd. 1.2. Leipzig 1829), die Denkwrdigkeiten des Kapitain Landolph. Die Geschichte seiner Reisen whrend sechsunddreißig Jahren enthaltend. Nach dem Franzçsischen bearbeitet (Leipzig 1825) und Forster Bw verçffentlicht. Den Aufforderungen F. A. Brockhaus zur Niederschrift ihrer geplanten Lebenserinnerungen ist sie jedoch nicht mehr nachgekommen (Heuser 2000). Von der Korrespondenz sind 80 Briefe von Th. Huber (Krako´w BJ; Leipzig StA; Marbach DLA) und 30 von F. A. Brockhaus (Leipzig StA) berliefert (Brockhaus; H. Brockhaus (Hg.): F. A. Brockhaus in Leipzig. Vollstndiges Verzeichnis der Æ1805 bisæ 1872 verlegten Werke. Leipzig 1872–1875; Th. Keiderling (Hg.): F. A. Brockhaus 1905–2005. Leipzig, Mannheim 2005). 3–4 5.6 bis Lexikons] Bd. 5 und 6 der 3. Aufl. oder der damit inhaltlich identischen 2. Aufl. von F. A. Brockhaus »Conversations-Lexicon« (Leipzig und Altenburg 1815) 8–9 Forstern bis Briefe] Forster Bw – Plan und Recherchen beschftigten Th. Huber, zunchst mit Ludwig Ferdinand Huber (s. Bd. 1, Nr. 229 (47–48)), ab 1800/1802 in unregelmßigen Abstnden – sollte erst 1829 im Verlag F. A. Brockhaus erscheinen. Darin enthalten war die von Th. Huber verfaßte Biographie: ÆTh. Huber:æ Einige Nachrichten von Johann Georg Forsters Leben. In: Forster Bw, T. 1, S. 3–147. 11–14 Friz bis Hand] zum Konflikt Th. Hubers mit Friedrich Heinrich von Jacobi um dessen Korrespondenz mit Georg Forster s. Bd. 1, Nr. 233; Forsters Briefe an Jacobi sind in Forster Bw abgedruckt und in AA, Bd. 13–17.

Erluterungen · Brief 24

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14–16 Schloßers bis zusendete] zum Briefwechsel zwischen G. Forster und Johann Georg Schlosser s. Bd. 1, Nr. 232, Anm. 49–56; Bd. 9, an Simon Heinrich Gondela, 18. April 1829; Forster Bw, T. 1, S. 98; AA, Bd. 18; Forsters Briefe an Schlosser sind unbekannt. 18 Enkel] Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz 27 Artikel Rheinhold Forster] Æanonym:æ Forster (Johann Reinhold). In: Conversations-Lexicon. Bd. 3. 3. Aufl. Leipzig und Altenburg 1815, S. 690–692. 28–29 Frankreich bis Gallenerguß] zum Krieg der brit.-russ.-preuß.-çsterr. Allianz gegen Frankreich im Sommer und Herbst 1815, s. Nr. 1, Anm. 42–43; diese letzte Phase der Befreiungskriege endete am 20. Nov. 1815 mit dem Zweiten Pariser Frieden. 30 Lavater] E.: Lavater (Johann Kaspar). In: Conversations-Lexicon. Bd. 5. 2. Aufl. Leipzig und Altenburg 1815, S. 599–607. 36 Prospektus] zu F. A. Brockhaus Ankndigung der ab 1816 in seinem Verlag erscheinenden »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken« s. Nr. 22; 23 (88–105) 40–41 gegen bis ausdrcke] z. B. Philipp Emanuel von Fellenberg und Paul Usteri, s. Nr. 22 (8–10); 23 (88–105) 46–47 meine Biografie] Eine Lebensbeschreibung Th. Hubers erschien nicht in »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken«. 54–55 Solche bis wandeln] Zitat nicht ermittelt 66 Benjamin Constant] s. Nr. 23, Anm. 98 66 Fellenberg] s. Nr. 22, Anm. 17 66 schrieb ich gestern] berliefert ist Nr. 22 an Ph. E. von Fellenberg. 68–69 Benjamin bis geliebt] zur Beziehung zwischen Benjamin Constant, der im Sommer 1793 die Bekanntschaft von L. F. Huber machte, und Th. Huber s. Bd. 9, Sammelanm. zu B. Constant. 70 Fellenberg bis Handlung] s. Bd. 2, Nr. 111, Sammelanm. zu Ph. E. von Fellenberg 74 Ihr Besuch] nicht ermittelt; wahrscheinlich trafen sich Th. Huber und F. A. Brockhaus erst im Dezember 1816/Januar 1817 in Stuttgart, s. Nr. 123 (131–135); 134 (56–58). 75 Kindern] Claire und Gottlieb von Greyerz sowie Luise von Herder 84 Wedekind bis Mann] zu Georg von Wedekind s. Nr. 26, Anm. 33; in »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken« gibt es keine Beschreibung seines Lebens. 85 Linth bis Unternehmen] Conrad Escher (von der Linth) leitete die 1807 begonnenen Bauarbeiten zur Kanalisierung des schweiz. Flusses Linth. Zuvor war es immer wieder zu berschwemmungen und zur Versumpfung in dem Gebiet der Linthebene und am Walensee gekommen. Eine Biographie Eschers findet sich nicht in »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken«. 86 Pourtales] der Hospitals-Stifter Jacques Louis de Pourtal s, s. Bd. 4, Nr. 269 (278–298); Bd. 5, Nr. 25 (50–18); seine Lebensbeschreibung ist nicht in »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken« enthalten. 88 Emma Kçrner] Eine Biographie von Emma Kçrner ist, entgegen der Ankndigung, nicht in »Zeitgenossen« enthalten. 88 Normann von Ehrenfels] Eine Lebensbeschreibung von Graf Philipp Christian von Normann-Ehrenfels gibt es in »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken« nicht. 89 Sohn] Zu der Zeit in den Befreiungskriegen als Wrttemberg noch mit Frankreich verbndet war, wurde dem wrtt. Offizier Graf Karl von Normann-Ehrenfels von franz. Seite befohlen, ein gegnerisches preuß. Freikorps anzugreifen, das angeblich den vereinbarten Waffenstillstand gebrochen hatte. Am 17. Juni 1813 schlug er das Freikorps bei Kitzen in der Nhe von Leipzig. (Dabei wurde u. a. der dem Freikorps angehçrende Dichter Theodor Kçrner schwer verwundet.) Der Vorwurf unehrenhaften Verhaltens lastete seitdem auf Normann-Ehrenfels, der vergeblich darauf hinwies, auf Befehl seiner franz. Vorgesetzten gehandelt zu haben und von ihnen getuscht worden zu sein. 97–98 Kupferstichs bis darstellt] Th. Kçrner: Poetischer Nachlaß. Bd. 1. Leipzig 1814; darin befindet sich ein Stich nach dem von E. Kçrner 1813/14 gemalten Portrt ihres Bruders.

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Erluterungen · Brief 24

100 Jngling] Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin; s. Nr. 554 (120–213) 100 Waterloo] s. Nr. 1, Anm. 42–43

25.

An Therese Forster

24. November 1815

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/362 ÆAdresse:æ a Mademoiselle Thrse Forster / Chs Monsieur le President de Goldbeck /  / Berlin / fr. Leipzig. Textverlust durch Siegelausriß (234; 236) und Siegellack (252–253) Mitteilungen zum Text 4 me] (1) [que] (2) P me H 7 improbable] inprobable H 8 tennuier] (1) [que t] (2) P tennuier H 18 exprime son opinion] (1) [l]exprime (2) P exprime son opinion H 21 qulques] (1) [quels] (2) qulques H 28 Actives] Ac korrigiert aus .... fri H 29 aussi] spter hinzugefgt H 31 base] (1) [x-x] (2) base H 34 mon bien] mon bien H 36 y] spter hinzugefgt H 40 n o n ] spter hinzugefgt H 46 moi bis il] (1) [il] (2) P moi etant la plus foible, il H 47–48  la] spter hinzugefgt H 49 sont sentis] (1) sent[ent] (2) P sent[x-x] (3) sont sentis H 51 ma] (1) m[on] (2) ma H 52 ou bis de] (1) [du] (2) P ou lapostasie de H 66 souffrances] souffances H 73 de meme] (1) [Aussi] (2) P de meme H 74 qui] (1) [quil] (2) P qui H 80 devant] (1) [x-x] (2) P devant H 94 pour bis lettre] spter hinzugefgt H 100 pousser] (1) [jx-x] (2) P pousser H 107 aux] (1) [po] (2) P aux H 109 un enchainement] unenchainement H 119 joue] joure H 119 leur] spter hinzugefgt H 136 reconnoissance] reconnoissan- H 142 na] nau H 158 obstine] ostine H 158 na] nau H 166 accorder aux] (1) [x-xer] [les] (2) accorder aux H 169 sont] son H 178 mes] me H 181 ds] de ce H 202 ce] se H 210 na] nau H 214 sa soeur] (1) [sa soeur] (2) son (3) sa soeur H 218 saisir] (1) [avoir] (2) P saisir H 227–228 de romans] deromans H

Erluterungen · Brief 25 228 234 237 239 246

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auxquels bis canneva] (1) [dont le canne] (2) P auxquels elles ont fourni le canneva H dont] donc H achev] ahve H public] plublic H sa] (1) s[on] (2) sa H

Regest Weiß nicht, wann sie zuletzt schrieb. Irrelevanz von Meinungsverschiedenheiten, wenn sie argumentativ und nicht verletzend ausgetragen werden. Ausfhrliche Reflexionen: Ihr Gemtszustand; fhlt sich politisch isoliert; die Notwendigkeit des Bçsen fr die Existenz des Guten; Ernst der Lage, Erfahrungen und Alter haben sie sensibler und selbstkritisch gemacht; seelischmoralische Krise, aber geistige Klarheit. Friedrich Karl Walo von Greyerz schwache Gesundheit und Claire von Greyerz Brustoperation. Gottlieb von Greyerz Nachlssigkeit in Gelddingen und gegenber C. von Greyerz und den Kindern, um deren Unterricht er sich nicht kmmert. Th. Huber unterrichtet neben ihrer Hausarbeit Molly von Greyerz und auch Francisca von Breuning. Elisabeth Roschi verschlimmert das Chaos im Haus. Schlußfolgerungen: Relativitt menschlicher Schwchen; emotionale Zufriedenheit versus rationale Unzufriedenheit. Angebot von Johann Friedrich Cotta, fr das »Morgenblatt« zu arbeiten, wenn sie nach Stuttgart ziehen will. Ratschlge fr den Umgang mit Mathilde von Goldbeck. Pldoyer gegen Zusammenfassungen und fr Details im Unterricht. ber ihre Lektre. Arroganz von Karl August Varnhagen von Ense. Zu Reiseplnen der Tochter an den Rhein. Anmerkungen 4–6 si bis fantome] F. K. W. von Greyerz wurde am 11. Okt. 1815 geboren, s. Nr. 17 (6). 25 proclamations bis publi] Gemeint sind antifranzçsische, nationalistische Proklamationen Preußens. 42 Schmid] Johann Christoph Schmid 43 en diversant] eigenwillige Verbbildung Th. Hubers zu ›divers‹; vermutlich gemeint: en divergeant 53 Herder] zu Emil von Herder s. Nr. 554 56 Hertling] Wilhelm von Hertling starb nach langer Krankheit am 19. Febr. 1816. 62 Athuatipa bis ardentes] Atahualpa, s. Bd. 4, Nr. 208 (13–15) 62 Damien bis roue] Robert Franc¸ois Damiens verbte am 5. Jan. 1757 einen Mordanschlag auf Kçnig Ludwig XV. von Frankreich und wurde dafr am 28. Mrz 1757 çffentlich hingerichtet, indem er auf ein Andreaskreuz gebunden und dann gevierteilt wurde. 62–63 Csar bis fatal] Am 15. Mrz 44 v. Chr. wurde Gaius Julius Caesar von Marcus Junius Brutus und seinen Mitverschwçrern erstochen. Z. B. berichtet Plutarch in seiner Biographie Caesars (Abschnitt 66), dieser habe sich gegen seine Mçrder gewehrt, sei aber niedergesunken beim Anblick von Brutus mit seinem Dolch. Am 23. Okt. 42 v. Chr. wurde Brutus im Brgerkrieg vernichtend geschlagen und beging daraufhin Selbstmord. Plutarch erzhlt in seiner Brutus-Biographie (Abschnitt 36 und 48), wie ein bçser Geist Brutus sein Schicksal ankndigt (auch bei William Shakespeare: Julius Caesar, 4. Akt, 3. Szene). Th. Huber kannte Plutarchs Biographien in der bersetzung von Gottlob Benedict Schirach. 64 Walo] Walo von Greyerz war am 8. Mrz 1815 gestorben. 65–66 perdre bis St Jean] Napoleon Bonaparte belagerte mit seinen Truppen von Mrz bis Mai 1799 vergeblich die Festung St. Jean dAcre, das heutige Akkon in Israel. Diese Niederlage bedeutete den Wendepunkt fr den franz. gyptenfeldzug, der 1801 damit endete, daß die franz. Truppen gypten rumen mußten. 75 Lise] E. Roschi 76 enfans] M., Emil, Alphons und F. K. W. von Greyerz 87 frre morave] Herrnhuter Bruder, s. Nr. 10, Anm. 127 88–89 homme bis erreur] zu Luise und E. von Herder s. Nr. 554 (97–286)

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Erluterungen · Brief 25

96 Walo] F. K. W. von Greyerz 105 Greyers] G. von Greyerz 111–112 chasse bis Spauer] wahrscheinlich Graf Friedrich Karl von Spaur, der Land besaß in der Gegend von Roggenburg, nahe bei Weißenhorn. 114 Chirurgien] vielleicht Michael Schrotz 123 Claire bis Heilbronn] C. von Greyerz besuchte Heilbronn im September 1814. 124 sjour  Manheim] Th. Huber besuchte vom 19. Nov. 1814 bis 7. Jan. 1815 Charlotte und Paulus Hubert Adriaan Jan Strick van Linschoten in Mannheim. 127 retour de Suisse] am 25./26. Sept. 1815, s. Nr. 15, Anm. 164–165 141 Fanny] F. von Breuning 143 Emile] E. von Greyerz 177 Alphons] A. von Greyerz 180 la vielle] E. Roschi 203–204 ceci bis mondes] Anspielung auf ÆVoltaire:æ Candide (dt.: Ralph Æd. i. Johann Albrecht Philippiæ (bers.): Candide) 205–207 Manheim bis resoudre] s. Nr. 1, Anm. 143 206 Stricks] Ch. und P. H. A. J. Strick van Linschoten 207–208 Cotta bis Stuttgard] Vermutlich hatte J. F. Cotta Th. Huber eine Stelle als stndige Autorin des »Morgenblatts« angeboten. Zu dieser Zeit beriet er sich außerdem mit Carl August Bçttiger ber eine Erweiterung des »Morgenblatts« durch Beilagen (Cotta an Bçttiger, 14. 11. 1815, Mojem, S. 388). Im September 1816 ergab sich die Idee, Th. Huber als Redakteurin einer der Beilagen, des »Kunst-Blatts«, anzustellen, s. Nr. 82, Anm. 90–92; Fischer 1995, S. 216 f. 210 Neubourg] Neuburg a. d. Donau, s. Nr. 1 (150–168); 6R 211 Wilhelm] Wilhelm Albrecht 213 campagne] s. Nr. 10, Anm. 184 213 Alphonse] Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin 214 soeur] Isabelle Steiger von Riggisberg 214 Steiger bis ici] Franz Steiger von Riggisberg 215 Matilde] M. von Goldbeck 225 Homre] Johann Heinrich Voß (bers.): Homers Ilias. Bd. 1.2. Altona 1793; ders. (bers.): Homers Odßee. Hamburg 1781. 225 1001 nuit] Antoine Galland (bers.): Les mille et une nuit. Contes arabes. Lyon 1709– 1713 (dt.: Tausend und Eine Nacht Æ…æ. T. 1–12. Leipzig 1730–1743). 235–236 Anton ReÆiser] Karl Philipp Moritz: Anton Reiser. Ein psychologischer Roman. T. 1–4. Berlin 1785–1790. 238 Varnhagen] Th. Huber hatte gerade gelesen: K. A. Varnhagen von Ense: Aus Moritz Leben. In: Morgenblatt, Nr. 274 (16. 11. 1815), S. 1093–1095; ders.: Die Strafe im Voraus. In: Morgenblatt, Nr. 278 (21. 11. 1815), S. 1109–1110; 279 (22. 1. 1815), S. 1113–1115; 280 (23. 11. 1815), S. 1117–1118. 241 Havel] durch Berlin fließender Fluß; hier: stellvertretend fr das Kçnigreich Preußen 242 Memoires de Retz] Jean Franc¸ois Paul de Gondi, Kardinal de Retz: Memoires (dt.: Denkwrdigkeiten) 242 Contrat social] Jean-Jacques Rousseau: Du Contract social, ou Principes du droit politique. Amsterdam 1762 (dt.: Ch. F. Geiger: Der gesellschaftliche Vertrag, oder, Die Grundregeln des allgemeinen Staatsrechts. Marburg 1763). 242 Sismondi] Jean-Charles-Lonard Simonde de Sismondi: Histoire des rpubliques italiennes (dt.: Geschichte der italienischen Freystaaten) 243 Ficht bis Krieg] Johann Gottlieb Fichte: ber den Begriff des wahrhaften Krieges in Bezug auf den Krieg im Jahre 1813. Tbingen 1815.

Erluterungen · Brief 26

783

244–245 Byron bis war] ÆFriedrichæ HÆauæg (bers.): Lord George Noel Gordon Byron: Innschrift auf eine zum Rundebecher gebildete Hirnschale. Frey, nach Lord Byron. In: Morgenblatt, Nr. 279 (22. 11. 1815), S. 1113. 250–253 batis bis Munic] Th. Forster reiste tatschlich im Juli und August 1816 an den Rhein, s. Nr. 59 (127–130).

26.

An Paul Usteri

30. November 1815

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 45 d Geiger 1901, S. 61–62, Teildruck (17–39) ÆAdresse:æ An Herrn Dokter u Rathsherrn Usteri / in / Zrich / Frei Lindau. Mitteilungen zum Text 3 ich] spter hinzugefgt H 18 ist] spter hinzugefgt H 27 sich] spter hinzugefgt H 40 ist] spter hinzugefgt H 43 sind daran schuld.] (1) [.] (2) sind daran schuld. H 55 auf] f korrigiert aus ch H 73 daneben] spter hinzugefgt H 77 Hubern und mir] (1) [fr] Huber (2) P Hubern und mir H Anmerkungen 2 Schrift fr Arau] Bei dem unbekannten Schreiben handelt es sich um Th. Hubers Bewerbung um eine Stelle am Erziehungsinstitut in Olsberg im Kanton Aargau, dessen Hauptstadt Aarau ist, s. Nr. 23 (21–86). 13–14 Renggers bis Vergangenheit] s. Bd. 1, Nr. 178 Sammelanm. zu Albrecht Rengger 20 vorigen Herbst] Th. Huber besuchte Georg von Wedekind vom 15. Okt. bis Mitte Nov. 1814 in Darmstadt. 22–25 1890 bis berstehen] Gemeint ist 1790; zur Krankheit und G. von Wedekinds Behandlung s. Bd. 4, Nr. 81 (23–43); Bd. 1, Nr. 150 (31–35). 33 89 bis 1814] G. von Wedekind war begeisterter Anhnger der Ideale der Franzçsischen Revolution (1789) und half heimlich der franz. Armee bei der Einnahme der Festung Mainz (1792). Seine Aktivitten 1814 (zur Zeit von Th. Hubers Besuch (s. Anm. 20)), auf die hier angespielt wird, sind nicht ermittelt. 44–45 Ich bis Gedankenzug] Bis hierher ist das Schriftbild unsauber. Ab dem nchsten Absatz ist es klar, weil Th. Huber offenbar eine neue Feder benutzte. 46–47 Ich bis Zeitgenoßen] zu Friedrich Arnold Brockhaus »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken« s. Nr. 22, Anm. 3; 23 (88–105) 47 Brief] Gemeint ist Nr. 24. 58–60 Ich bis senden] s. Nr. 22 61–62 Don Pomposo Furiose] ital. pomposo = feierlich, prchtig; ital. furioso = leidenschaftlich, erregt, strmisch 62 Publizitet] zu Th. Hubers publizistischer Untersttzung von Philipp Emanuel von Fellenbergs Unternehmungen s. Bd. 2, Nr. 111, Sammelanm. zu Ph. E. von Fellenberg 69 seine Biografie] ein lngerer Artikel ber Ph. E. von Fellenberg erschien erst 1831 in der Fortsetzung der »Zeitgenossen« 71 Conversationslexikon bis Fellenberg] Artikel von »X« ber Ph. E. von Fellenberg. In: Conversations-Lexicon oder encyclopdisches Handwçrterbuch. 3. Aufl. Bd. 3. Leipzig 1815, S. 571–574.

784

Erluterungen · Brief 26

78–79 soll bis fallen] Ein anonymer Artikel ber Benjamin Constant erschien erst 1831 in der Dritten Reihe der »Zeitgenossen«; s. Bd. 9, Sammelanm. zu B. Constant. 79 Cotta] Johann Friedrich Cotta 83 Fichte bis Kriegs] Johann Gottlieb Fichte: ber den Begriff des wahrhaften Krieges 89–90 Turnister bis werden] J. G. Fichte wollte 1813 an den Befreiungskriegen gegen Frankreich teilnehmen, wozu es aber nicht kam. 92 Ollberg] Olsberg, s. Anm. 2 94 Ihrem Erwarteten] P. Usteris am 20. Dez. 1815 geborener Enkel Paulus Usteri 95 Kindern] Therese Forster, Claire von Greyerz, Luise von Herder und Victor Aim Huber 97 Greyers] Gottlieb von Greyerz 101 7–11 Grad Klte] Wahrscheinlich in Reaumur gemessen, was –8,75 bis –13,75 Grad Celsius entspricht. 102–104 Dabei bis andern] Th. Huber wohnte in der Dienstwohnung von G. von Greyerz im Gnzburger Schloß; s. Bd. 2, Abb. 14; Staffel, hier: Stufe.

27.

An Friedrich von Matthisson

7. Dezember 1815

H Dessau AL, 24/67 ÆAdresse:æ An Herrn / Herrn Hofrath von Mathison / in / Stuttgardt / Frei. Mitteilungen zum Text 2 der Ideengang] (1) d[ie] Ideen (2)P der Ideengang H 12 Akten] (1) [Ein] (2) P [Durch] (3) P Akten H 30 schlecht befolgten] (1) [schie ...f an .....] (2) P schlecht befolgten H 86 mit bis zurck] (1) [zurck wie] (2) P mit sehnender Wehmuth zurck H Anmerkungen 6 Ich bis etwas] zur Bitte s. (76–78); der entsprechende Teil von Th. Hubers Brief vom 1. Mai 1815 (Bd. 5, Nr. 284) ist unbekannt. 12 einen unsrer Aßeßoren] Xaver Leixl 12–13 Akten bis Mordprozeßes] Th. Huber verarbeitete die Aussagen in ÆTh. Huber:æ Geschichte eines Mçrders. In: Morgenblatt, Nr. 81 (3. 4. 1816), S. 322–323; 82 (4. 4. 1816), S. 326–327; 83 (5. 4. 1816), S. 329–330; 84 (6. 4. 1816), S. 333–334. 22 Cotta] Johann Friedrich Cotta 29–30 Herzogs bis Großvaters] Herzog Friedrich III. von Sachsen-Gotha-Altenburg, der Großvater von Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg; zu Th. Hubers Beziehung zur herzoglichen Familie s. Nr. 34 (34–54) 34 Anekdoten] nicht ermittelt 39 3–4 Aufstze] Ermittelt ist: ÆTh. Huber:æ Geschichte eines christlichen Jnglings und einer heidnischen Jungfrau; Th. Huber hatte offenbar nicht vom Abdruck der Erzhlung erfahren, s. Nr. 51 (39–41); 186 (15–20). Außerdem kçnnte der in Nr. 51 (41–42) erwhnte, nicht ermittelte Bericht gemeint sein und (s. Nr. 116 (22–27)) der nicht ermittelte Aufsatz Eine gewçhnliche Geschichte sowie ÆTh. HuæbÆeræ: Der Wille bestimmt den Werth der That. 54 Judenbube] ÆTh.æ Huber: Geschichte eines armen Juden. In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1815. Tbingen Æ1814æ, S. 95–162. 55 das lezte Gedruckte] Seit dem Erscheinen von ÆTh.æ Huber: Geschichte eines armen Juden, Ende 1814, wurden von ihr – wie ihr bekannt war – verçffentlicht: Ædies.:æ Noch ein Wort ber eine National-Tracht fr deutsche Frauen, zu ihren deutschen Schwestern gesprochen, von Brigitte Schwaigerin, Stadtschreibers Wittwe zu ***hingen. In: Mor-

Erluterungen · Brief 30

785

genblatt, Nr. 58 (9. 3. 1815), S. 229–231; Ædies.:æ Elisabeth, die erste Heilige der Letten; Ædies.æ Alte Familiensage; Ædies. bers.:æ Merkwrdige Erscheinung (s. Nr. 16 (220– 224); Bd. 5, Nr. 279 (172–174)). Außerdem erschien, allerdings ohne ihr Wissen: Ædies.:æ Geschichte eines christlichen Jnglings und einer heidnischen Jungfrau. Des weiteren wurde gedruckt (wobei unklar ist, ob Th. Huber davon erfahren hatte): Ædies. (bers.):æ Aus Sismondis Werk ber die Literatur des mittglichen Europa. In: Morgenblatt, Nr. 127 (29. 5. 1815), S. 505–506. 58 ich bis Katholiken] Th. Huber lebte 1785–87 in Polen, 1788–92 in Mainz und ab 1805 in Stoffenried und Gnzburg in Bayern. 61–62 Ntherinnen und Knechten] vielleicht Rosalie sowie Egide und Hansel oder Johann 63 Legende] ÆTh. Huber:æ Elisabeth, die erste Heilige der Letten 63 Scheuermdel] vielleicht Creszenz (vielleicht identisch mit Maria Crescentia Weitmann?) 71–72 Linse bis Offizieren] Karl August Varnhagen von Ense: Die Strafe im Voraus 72–73 Arnould bis Gewande] ÆFriedrich Haug:æ Witzworte der Schauspielerinn Arnould. In: Morgenblatt, Nr. 286 (30. 11. 1815), S. 1143; 289 (4. 12. 1815), S. 1155; 290 (5. 12. 1815), S. 1159–1160. 77 Tçchter] hier: Claire von Greyerz und Luise von Herder 77 Zryni noch Rosamund] Theodor Kçrner: Zriny. Ein Trauerspiel in fnf Aufzgen. Leipzig 1814; ders.: Rosamunde. Ein Trauerspiel in fnf Aufzgen. Leipzig 1814. 77 D i e S c h u l d ] Adolph Mllner: Die Schuld. Trauerspiel in vier Akten. Erstauffhrung in Wien auf dem Theater nchst der Burg am 27. April 1813. Leipzig 1816. 81 Gustel] August Hartmann 82–83 Eule bis gewesen] William Shakespeare: Hamlet, 4. Akt, 5. Szene: »They say the owl was a bakers daughter. Lord, we know what we are, but know not what we may be.« Th. Huber spielt hier auf A. Hartmanns vernderte Haltung an, bedingt durch seine Stellung bei Hof: Statt fr das Staatswohl setze er sich fr die Interessen von Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg ein (Nr. 56R).

28.

An Mariette Hartmann

16. Dezember 1815

Regest

H Stuttgart WLB, Cod. hist. 4 326, 143 3 Seiten ÆAdresse:æ An Frau Staatrathinn von Hartmann / in / Stuttgardt Textverlust durch Siegelausriß

29.

An Therese Forster

19. Dezember 1815

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/363 5  Seiten ÆAdresse:æ A Mademoiselle Thrse Forster / Chs Monsieur le Prsident de Goldbeck /  / Berlin / fr Hof. Textverlust durch Siegelausriß

30.

An Therese Forster 20. Dezember 1815

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/364 ` æ Mademoiselle Thrse Forster / Æchs Moænsieur de Goldbeck Prsident /  / ÆAdresse:æ ÆA Berlin / ÆLcke?æ Textverlust durch Abschneiden des Papiers (Adresse)

786

Erluterungen · Brief 30

Mitteilungen zum Text 4 en dedomager] (1) endomager (2) endedomager H 8 propabilit] (1) [vraisemblance] (2) propabilit H 15 doute] toute H Regest Zustimmung zur Entscheidung Th. Forsters, Philipp Emanuel von Fellenbergs Stellenangebot abzulehnen. Vertrauen in die Zukunft der Familie. Anmerkungen 1–2 coupez bis Goldbeck] Der Briefbogen wurde in der Mitte durchgeschnitten. Th. Hubers Zeilen an Caroline Alexandrine von Goldbeck, die auf der oberen Hlfte gestanden haben mssen, sind unbekannt. 3 Maman] Margarethe von Fellenberg 6 proposition de Fellenberg] zu Ph. E. von Fellenbergs Stellenangebot s. Nr. 33 (45–53); Nr. 34 (258); von November 1807 bis Juli 1809 hatte Th. Forster schon einmal als Erzieherin in Hofwil gearbeitet. 18 enfans] Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz

31.

An Mariette Hartmann

3. Januar 1816

Regest

H Stuttgart WLB, Cod. hist. 4 326, 145 1  Seiten ÆAdresse:æ An die Herz mutter / und den lieben Mdeln den Herzlichsten Gruß.

32.

An Friedrich von Matthisson

3. Januar 1816

H Dessau AL, 24/68 ÆAdresse:æ An Herrn Hofrath von Mathison. Textverlust durch Siegellack Mitteilungen zum Text 9 11 12 15 41

edelsten] (1) edel[er]n (2) edelsten H der Hirnfeuchtigkeiten] (1) de[s] Hirn (2) P !!!] spter hinzugefgt H der von] r korrigiert aus s H uns] (1) [x-x] (2) P uns H

der Hirnfeuchtigkeiten

H

Anmerkungen 2 Die Schuld] Th. Huber hatte in Nr. 27 (76–78) zum wiederholten Male gebeten um: Adolph Mllner: Die Schuld. Das Stck wurde zwar schon 1813 in Wien uraufgefhrt, 1814 auch in Stuttgart, Berlin und Weimar gegeben, erschien aber erst 1816 gedruckt. F. von Matthisson konnte es vor Ende 1815 also nicht fr Th. Huber besorgen. Er schickte ihr das Buch mit einem Zettel: »Seiner edlen Freundin Therese Huber mit der Bitte: ›Heilige Therese vergib mir m e i n e Schuld!‹ als Weihnachtsangebinde gereicht von Matthisson. 1815.« (Dsseldorf GM) 5 Dichterwald] vielleicht in Anspielung auf die romantische Gedichtsammlung von Justinus Kerner, Friedrich de la Motte-Fouqu und Ludwig Uhland: Deutscher Dichterwald. T-

Erluterungen · Brief 33

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bingen 1813; darin, S. 3 f., Uhlands Gedicht »Freie Kunst«, dessen erste Zeilen lauten: »Singe, wem Gesang gegeben, / In dem deutschen Dichterwald!«. 7 Johannes bis Grimmen] Offenbarung 10,9; Th. Huber ging vermutlich noch von einer (heute wissenschaftlich weitgehend ausgeschlossenen) Verfasserschaft des Apostels Johannes aus. 7–10 Hirschberger bis Nasendrßen] Anspielung nicht ermittelt 8–10 unverschmten bis Nachbarn] die Franzosen (s. Nr. 1, Anm. 42–43) 11 Zuhçrern] Luise von Herder und wahrscheinlich Claire und Gottlieb von Greyerz 14 Wiener Thalia] A. Mllners »Die Schuld« enthlt als Beilage auf S. 205–250 »Beurtheilung des Stckes und seiner Auffhrungen in Wien aus der Zeitschrift Thalia, mit Anmerkungen des Verfassers«. Diese (laut Mllner, S. 206) von Josef Karl Bernard stammende Rezension wurde erstmals abgedruckt in: Thalia, Nr. 68, 69 und 71 (1813). 16–19 lezten bis zusammengedrngt] A. Mllner: Die Schuld, 4. Akt, 4. Szene 26–28 Haugs bis Regenten] zu Th. Hubers Bitte wegen Friedrich Haug s. Nr. 27 (21–75) 28 alte bis G r o ß v a t e r ] Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg, den Th. Huber persçnlich kannte (s. Nr. 34 (34–46)); er war allerdings der Vater (nicht Großvater) des jetzigen Regenten, Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg. 34–35 Scanarel bis Seite] Der sich »malgr lui« als Arzt ausgebende Holzsammler Sganarelle behauptet, das Herz befinde sich auf der rechten Seite; Moli re: Le Mdecin malgr lui. Comdie en 3 actes. Paris 1760, 2. Akt, 4. Szene. 41–42 und bis und] letzte Zeile aus Friedrich Schiller: Elegie/Der Spaziergang; dort heißt es »lchelt« statt scheinet. In: Gedichte von Friederich Schiller. T. 1, 2. verb. und verm. Aufl. Leipzig 1804, S. 49–65 (Erstdruck unter dem Titel »Elegie« in: Die Horen. 1. Jg., 10. St. Tbingen 1795).

33.

An Paul Usteri

4. Januar 1816

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 46 d Geiger 1901a, S. 40–41, Teildruck (75–104) ÆAdresse:æ An Herrn Doktor und Rathsherrn Usteri / in / Zrich / Fr. Lindau Textverlust durch Siegellack Mitteilungen zum Text 2 gewesen] spter hinzugefgt H 15–16 Er bis Erinnerungen.] spter hinzugefgt H 17–18 ich machte] (1) machte ich (2) ich machte ich H 28 am bis Kapital] (1) [ein] Kapital (2) am Ende der 4 Jahre ein Kapital H 29 im bis ich] (1) ; ich (2) im Fall Fellenberg u n e d e l endet.; ich H 32 ihm] m korrigiert aus nen H 36 einer] (1) [vor] einer (2) einer H 41–42 seiner Schwchen] seiner spter hinzugefgt H 46 Brief von] von spter hinzugefgt H 57–60 Das bis ichs.] spter hinzugefgt H 67 hergestellt bis ist,] (1) hergestellt [ist] und manches vergeßen (2) hergestellt vergeßen ist, H 69 zu den] (1) de[r] (2) zu den H 69 mir] spter hinzugefgt H 82 aus] s korrigiert aus f H 84 Artillerie] spter hinzugefgt H 90 hannovransches] (1) hannoransche[r] (2) P hannoransches H

und manches

788

Erluterungen · Brief 33

103 diese Dinge] (1) [also] (2) P diese Dinge H 116 Weltgeschichte] (1) Weltgeschic[k] (2) P Weltgeschichte H 148 zu] (1) zu[m] (2) zu H

Anmerkungen 4–6 allein bis folgte] Victor Aim Huber hielt sich vom 29. Nov. 1813 bis 23. Jan. 1814 in Gnzburg und Mnchen auf und wurde von Friedrich Thiersch geprft (Bd. 5, Nr. 215 (10– 15); 219R; 220 (48–52); 233 (16–21)). 7 Brief] Philipp Emanuel von Fellenbergs Brief vom 14. Jan. 1814 (Gçttingen SUB), s. Bd. 5, Nr. 232, Anm. 1 7 Ich antwortete] Bd. 5, Nr. 232 12 Greyerz] Gottlieb von Greyerz 15 Er antwortete] Ph. E. von Fellenbergs Brief vom 2. und 3. Febr. 1814 (s. Bd. 5, Nr. 236 (3)) ist unbekannt. 16–17 Luisen zurcknehmen mußte] Luise von Herder hatte sich am 30. April 1814 von Emil von Herder getrennt. 18 Koniglichen civil Institut] das Kçnigliche Erziehungs-Institut, das sog. Hollandeum, an der Karmelitergasse; s. Bd. 5, Nr. 233 (44–71) 19 benachrichtigte Fellenberg] Bd. 5, Nr. 236 20 Er antwortete] Ph. E. von Fellenbergs Brief vom 20. oder 26. Juli 1814 (Gçttingen SUB), s. Bd. 5, Nr. 246, Anm. 79–80 22 Schler] zu den Schlern in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, s. Bd. 5, Nr. 1, Anm. 69 31 Aufsze] ÆTh. Huber:æ Ueber das Fellenbergische Institut zu Hofwyl bey Bern. In: Morgenblatt, Nr. 47 (24. 2. 1808), S. 185–186; 48 (25. 2. 1808), S. 190–192; 50 (27. 2. 1808), S. 199–200; Ædies.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Buchsee bey Hofwyl, 27. Juli. In: Morgenblatt, Nr. 231 (26. 9. 1811), S. 924; 232 (27. 9. 1811), S. 928.; außerdem verçffentlichte sie ber Ph. von Fellenbergs brige Lehranstalten: Ædies.:æ Fellenbergs Landwirthschaftliche Anstalten zu Hofwyl bei Bern. Mit einer Einleitung von Carl August Bçttiger. In: Neuer Teutscher Merkur, Bd. 1, Februar 1808, S. 114–143; Ædies.:æ Die Armenschule zu Hofwyl. In: Morgenblatt, Nr. 282 (25. 11. 1811), S. 1126–1127; 284 (27. 11. 1811), S. 1134–1135. 32 ersten Schler] die Frsten Gustav und Joseph von Wrede sowie Eduard Rassler von Gamerschwang 36 Heynens] Christian Gottlob Heyne 39 ich ihn] Bekannt ist nur Nr. 22. 44 Tiersch] F. Thiersch 45–53 Vor bis aus] zu Ph. E. von Fellenbergs Stellenangebot s. Nr. 30 (1–12); 34 (258) 47–51 wieder bis angehçrt] Therese Forster arbeitete von November 1807 bis Juli 1809 als Erzieherin in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut in Hofwil bei Bern. Vorher hatte sie vom 5./6. Juli 1801 bis Frhjahr 1806 bei der Familie von Isabelle de Charri re in Colombier (Schweiz) gelebt. 51 lves] Mathilde und Elisabeth von Goldbeck 59 Idee nach Arau] Aarau in der Schweiz; gemeint ist Th. Hubers Bewerbung auf eine Stelle in Olsberg, s. Nr. 23, Anm. 21–22; 34 (196–218) 64 Arzte] u. a. Mathias Gassner 67 manches vergeßen ist] s. Anm. 16–17 68 Plan] s. Nr. 1, Anm. 143 68 Arbeiten] Gemeint sind eine (nie geschriebene) Autobiographie und Forster Bw (Nr. 16 (241–244)). 75 Enkel] der am 20. Dez. 1815 geborene Paulus Usteri

Erluterungen · Brief 33

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76 Allemania] die 1815–1816 erschienene, von Christoph von Aretin herausgegebene Zeitschrift »Allemania fr Recht und Wahrheit« 78 Durchmarsch] die aus dem Frankreichfeldzug von 1815 gegen Kaiser Napoleon I. zurckkehrenden Truppen 80 Eigenthmer des Schloßes] wahrscheinlich Graf Karl Christian Ernst von Bentzel-Sternau, dem das zwischen Frankfurt a. M. und Aschaffenburg gelegene Schloß Emmerichshofen gehçrte. 80 Reisenden] nicht ermittelt 89–90 15jhrchen Artillerie Leutnant] nicht ermittelt 90 Adjudant] nicht ermittelt 97 Blcher bis herunter] Frst Gebhard Leberecht von Blcher strzte in der Schlacht von Ligny (s. Nr. 1, Anm. 42–43) mit seinem Pferd, nachdem es von einer Kugel tçdlich getroffen worden war. 97–99 Wie bis beleidigt] In der von Th. Huber gelesenen »Allgemeinen Zeitung« wird aus einem Tagesbefehl von Graf Friedrich Wilhelm Blow von Dennewitz vom 11. Dez. 1815 an das vierte Armeekorps zitiert: Er habe mit »Unwillen« von dem »Betragen erfahren, daß einige Offiziere im Schauspielhause zu Frankfurt aller Ordnung Hohn sprechen und die Achtung fr Damen ganz aus den Augen sezen kçnnen.« Er kndigte eine Untersuchung und strengste Bestrafung an (Æanonym:æ Korrespondenz-Nachricht. In: Allgemeine Zeitung, Nr. 3 (3. 1. 1816), S. 12). 100–101 Blcher bis spricht] Die von Th. Huber gelesene »Allgemeine Zeitung« zitierte aus Frst G. L. von Blchers Armeebefehl an die dt. Bundestruppen vom 28. Okt. 1815: Der Ausdauer dieser Truppen sei es zu verdanken, »daß ein ansehnlicher Theil der Festungslinie an der Grnze Frankreichs von uns erobert worden ist« (Æanonym:æ Korrespondenz-Nachricht. In: Allgemeine Zeitung, Nr. 3 (3. 1. 1816), S. 12)). 102–103 Besuch bis machten] ÆWilhelm Scheerer:æ Korrespondenz-Nachricht. Berlin. In: Allgemeine Zeitung, Nr. 352 (18. 12. 1815), S. 1416: Ein preuß. Offizier suchte nach seiner Rckkehr aus dem Feldzug in Frankreich am 3. Dez. 1815 Theodor Anton Heinrich Schmalz in seinem Zimmer auf und forderte ihn zum Duell wegen dessen Vorwrfen gegen Ernst Moritz Arndt. Zwei seiner Kameraden entschuldigten sich fr ihn spter bei Schmalz, fgten aber hinzu, in der Sache habe ihr Kamerad Recht gehabt. Hintergrund ist die von Schmalz im Herbst 1815 ausgelçste literarische Fehde um den Tugendbund und politische Vereine in Preußen, s. auch Nr. 29R. 105–106 ber Fellenberg schreiben] zum Artikel ber Ph. E. von Fellenberg fr Friedrich Arnold Brockhaus »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken« s. Nr. 22, Anm. 3 und 17; 23 (88–105); 26 (68–76) 110–111 Stael bis socit] wahrscheinlich Germaine de Stae¨l: Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise. Bd. 1–3. Paris 1818. 111 Reinhold] Johann Gotthard Reinhold 112 Richard Lçvenherz] G. de Stae¨ls Gedicht ber den Orient und den Kreuzzug von Kçnig Richard I. von England blieb unvollendet (G. Solovieff (Hg.): Madame de Stae¨l. Paris 1970, S. 442, 424, 513). 114–118 Kannes bis hlt] Johann Arnold Kanne: Leben und aus dem Leben merkwrdiger und erweckter Christen, T. 1; die Vernichtung seines Manuskripts beschreibt er im Anhang in seiner Selbstbiographie (T. 1, S. 263–296). Es handelte sich bei dem Manuskript um ein »Panglossum oder Æ…æ System aller Sprachen Æ…æ, in welchem erwiesen wurde, daß und wie alle Sprachen von einer Ursprache ausgegangen seyn« (S. 290). 119 Schubert bis Webermeister] Gotthilf Heinrich Schubert gehçrte seit 1809 zum Kreis der pietistisch beeinflußten »Christumsgesellschaft« in Nrnberg, die sich als Teil der protestantischen Erweckungsbewegung der Bibelverbreitung und Mission verschrieb. In engem Kontakt mit diesem Personenkreis stand auch der Mystiker Matthias Burger, der prgend auf Schubert wirkte (Spindler, T. 2, S. 888 und 1097).

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Erluterungen · Brief 33

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Herder] E. von Herder Wielands Briefe] Christoph Martin Wieland: Ausgewhlte Briefe Cotta] Johann Friedrich Cotta Die Schuld] Adolph Mllner: Die Schuld Dia-Na-Sore] ÆWilhelm Friedrich von Meyern:æ Dya-Na-Sore, oder die Wanderer. Eine Geschichte aus dem Sam-skritt bersezt. T. 1–3. Wien, Leipzig 1787–1791. 130–134 Vollstrecker bis hangend] W. F. von Meyern war 1815 von sterreich mit der Rckfhrung der unter Kaiser N. I. geraubten ital. Kunstwerke beauftragt. Er begleitete den Transport von Paris nach Rom. Das Zitat stammt vermutlich aus dem erwhnten unbekannten Brief von J. G. Reinhold an Th. Huber. 135–136 Figarro bis sagte] Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais: La folle journe, ou Le mariage de Figaro. Comdie en cinq actes, en prose. Paris 1785, 3. Akt, 5. Szene. 136 Necker] der Fluß Neckar im Kçnigreich Wrttemberg 137–138 Kçnig bis annehmen] Im Konflikt zwischen den wrtt. Stnden und Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg um die Verfassung (s. Nr. 10, Anm. 151–167) hatte der Kçnig die Initiative ergriffen und in einem Reskript am 13. Nov. 1815 die Gltigkeit der alten Konstitution, des sogenannten »Alten Rechts«, fr Altwrttemberg anerkannt. Er verzichtete damit auf die Durchsetzung seiner neuen Konstitution vom Mrz 1815. Zugleich lehnte der Kçnig es aber ab, die von den Stnden gewnschte alte Verfassung auf die in den letzten Jahren neu hinzugekommenen Landesteile, also auf Neuwrttemberg, auszudehnen, weil fr Neuwrttemberg das »Alte Recht« nie Gltigkeit besessen habe. Die Stnde konnten entweder dieses Ergebnis als Teilerfolg ihrer Politik akzeptieren – um den Preis, daß das Kçnigreich keine einheitliche Verfassung erhielt – oder sich kompromißbereit zeigen und erneut mit dem Kçnig verhandeln. 138 Kronprinzeß] Herzogin Katharina von Oldenburg heiratete am 24. Jan. 1816 Prinz Wilhelm von Wrttemberg. 141 Kaiser] Zar Alexander I. von Rußland 144 Dame] Barbara Juliane von Krdener, die ab Herbst 1815 in der Schweiz auf religiçsen Versammlungen predigte. Sie war eine Vertraute von Zar A. I. von Rußland. 149 Falstaf bis sehnen] William Shakespeare: King Henry IV, T. 1, 5. Akt, 1. Szene 151 Mutter] Elisabeth Usteri jun.

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An Carl August Bçttiger

10. Januar 1816

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 66 d Geiger 1901, S. 33, 40, 41, 153, 16, 21–22 und 24, Teildruck (36–41, 41–54, 55–63, 65–66, 68–72, 95–99, 99–118, 118–126) Textverlust durch Einbindung Mitteilungen zum Text 12 Aufsaz] (1) A[b] (2) P Aufsaz H 32 Geistesstrkung] (1) Geistesstrk[e] (2) Geistesstrkung H 35 ein stiller] (1) ein[e] stille (2) P ein stiller H 36 18] 8 korrigiert aus 9 H 41 anderthalb Jahren] (1) [einen] Jahre (2) anderthalb Jahren H 48 Nhe in] (1) Nhe [ber] (2) Nhe in H 49 der Mçglichkeit] (1) [von .......] der Mçglichkeit (2) der Mçglichkeit H 50 sehr] (1) [wie .......] (2) P sehr H 101 brachen] en spter hinzugefgt H 103 neuern Geschichtsschreiber] (1) neuer[e] Geschicht[e] (2) neuern

Geschichtsschreiber

H

Erluterungen · Brief 34 106 120 146 152 161 171 196 203 234 272 300

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einem] (1) [zu] (2) P einem H Staatengeschichte] (1) [Vçlker]geschichte (2) Staatengeschichte H den Tod] (1) den [frhen] (2) P den // den Tod H die] (1) [fr ...] (2) P die H gefllt] (1) [genhert] (2) gefllt H Rheinhold Forsters] (1) Rheinhold[s] (2) P Rheinhold Forsters H die] (1) [das] (2) P die H sie] (1) [der] (2) P sie H . Im] (1) [,i]m (2) . Im H Pensionen] (1) Pension (2) Pensionen H mein Regiment] (1) [mich] (2) P mein Regiment H

Anmerkungen 9 Abschreiber] nicht ermittelt 10 D e r K r i e g s g e f a n g n e ] Th. Huber: Der Kriegsgefangene. In: Minerva. Taschenbuch fr das Jahr 1818. Leipzig Æ1817æ, S. 65–150. 12–18 Aufsaz bis beschrieben] ÆTh. Huber:æ Geschichte eines Mçrders; C. A. Bçttiger schickte die Erzhlung am 1. Febr. 1816 weiter an Johann Friedrich Cotta (Cotta an Bçttiger, 13. und 17. 3. 1816, Dresden SLUB), der sie im April 1816 im »Morgenblatt« verçffentlichen ließ. Ein Beitrag Th. Hubers in »Die Harfe«, die Friedrich Kind ab 1815 herausgab, oder in »W. G. Beckers Taschenbuch zum geselligen Vergngen«, dessen Herausgabe Kind 1815 bernommen hatte, ist nicht ermittelt. 19–20 Fouquet bis zuschreibt] Das gemeinte Werk von Caroline de la Motte-Fouqu ist nicht ermittelt 21–23 Alte bis d a c h t e ] Johann Wolfgang Goethe: Iphigenie auf Tauris, 4. Aufzug, 5. Auftritt 26–27 vom bis Erde] vermutlich Anspielung auf Friedrich Schiller: Das Lied von der Glocke. In: Musen-Almanach fr das Jahr 1800. Hg. von F. Schiller. Tbingen Æ1800æ, S. 243–264. 27 Ihre bis Gotha] nicht ermittelt 34 Sammlung bis Gotha] Die aus Gemlden, Plastiken und Kupferstichen bestehende Kunstsammlung von Herzog August von Sachsen-Gotha-Altenburg umfaßte seit 1809 auch eine Sammlung von Manuskripten und Altertmern aus dem Orient, vor allem aus gypten. Wahrscheinlich ist hier diese Sammlung gemeint. Zu ihr gehçren neben Schmuck und Hausgerten auch vier vollstndige Mumien und 40 Mumienkçpfe. 36 Ich bis dahin] Th. Huber hielt sich erstmals Ende April 1783 in Gotha auf, als sie auf dem Weg in die Schweiz war. 37 Herzogs] Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg 41–43 ging bis starb] Th. Heyne(-Huber) reiste am 4. Sept. 1784 nach Gotha (Bd. 1, Nr. 78 (4–5)) und kehrte am 4. April 1785 nach Gçttingen zurck (Bd. 1, Nr. 87 (58–59)). Auguste Schneider starb am 23. Febr. 1785. 48 Prinzen August] Herzog A. von Sachsen-Gotha-Altenburg 54–55 Ruhmsulen bis Neuville] Der Royalist Jean-Guillaume Hyde de Neuville schlug in der franz. Deputiertenkammer die Inschrift fr die Bildsule von Kçnig Ludwig XVI. von Frankreich vor, die u. a. die franz. Nation von jeglicher Schuld an des Kçnigs Hinrichtung freisprach und einen Treueschwur auf die Erbmonarchie enthielt (Æanonym:æ Korrespondenz-Nachricht. In: Allgemeine Zeitung, Nr. 7 (7. 1. 1816), S. 25; 9 (9. 1. 1816), S. 33). 56 Grimm] Johann Friedrich Karl Grimm 60–61 Grafen bis Hohenschuljugend] insbesondere Graf Gebhard von der SchulenburgWolfsburg und Franz von Wrede, s. Bd. 1, Nr. 78, Anm. 5 62–63 Freundinn bis Reichardt] zu Amalie Reichard s. Bd. 2, Nr. 146 (29–56) 64–65 republikanischen bis 1792] Th. Forster (-Hubers) republikanische Gesinnung war bekannt. Sie erlebte den Einmarsch der franz. Revolutionstruppen in Mainz im Oktober 1792,

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Erluterungen · Brief 34

am 7. Nov. 1792 trat Georg Forster dem Mainzer Jakobinerklub bei, in dem er eine fhrende Rolle bernahm. Sie wurde Zeugin der Vorbereitungen zur Grndung der ersten Republik auf dt. Boden, verließ aber vor diesem Ereignis am 7. Dez. 1792 Mainz und emigrierte in die Schweiz. Von dort konnte sie aufgrund ihres Rufs als Republikanerin zunchst nicht nach Deutschland zurckkehren, s. Bd. 1, Nr. 155 (62–67). Th. Huber setzte 1792 (nicht 1789) in ihren Briefen immer als Chiffre ein fr die Franzçsische Revolution. 65–66 Reichards bis Tode] Heinrich August Ottokar Reichard forderte 1805 von Th. Huber die Rckzahlung von Schulden, die G. Forster gemacht hatte (Bd. 2, Nr. 102 (34–43); 125 (68–107)); zur endgltigen Tilgung dieser Schulden im Jahr 1810 s. Bd. 4, Nr. 83 (106– 117). 70 oben ausen] flchtigen, oberflchlichen 76 Mumien] s. Anm. 34 81–82 Schçpfer bis Schçpfung] Anspielung auf 1. Mose 1,31 96 Pension] Th. Huber hielt sich Mrz/April 1777 bis Ostern 1778 im Mdchenpensionat der Frau Friderici (vermutlich Charlotte Friderici) auf. 98–99 Unordnung bis Kindheit] vgl. Unsre Geschichte (Gçttingen, SUB), Th. Hubers autobiographisches Fragment (16. 10. 1803); Heuser 2000. 100 Mutter bis 13ten] Therese Heyne starb am 10. Okt. 1775. Th. Huber war damals 11 Jahre alt. 101 Ubersezungen bis Landbibliotheken] z. B. die 1762–1778 in Leipzig erschienene »Landbibliothek zu einem angenehmen und lehrreichen Zeitvertreibe aus verschiedenen Sprachen zusammen getragen« 102–103 Voltairs Charles XII] ÆVoltaire:æ Histoire de Charles XII. Roi de Su de. Neue Aufl., durchges., verb. und erw. Dresden 1761 (dt.: Geschichte Carls des Zwçlften Kçnigs von Schweden. Nach den neuesten Verbesserungen und Zustzen der franz. Urschrift eingerichtet Æ…æ. Frankfurt a. M. 1756). 106–107 Werther bis SiegwarÆt] ÆJ. W. Goethe:æ Die Leiden des jungen Werthers. T. 1.2. Leipzig 1774; Johann Martin Miller: Siegwart. Eine Klostergeschichte. T. 1–3. Karlsruhe 1777. Zur Nebeneinanderstellung der beiden Werke vgl. Th. Huber: Die Ehelosen, Bd. 1, S. 231–233, Anm. 107 Gçtz von Berlchingen] ÆJ. W. Goethe:æ Gçtz von Berlichingen mit der eisernen Hand. o. O. 1773. 107 Roußeau] insbesondere Jean-Jacques Rousseau: Les Confessions, suivies des RÞveries Du Promeneur Solitaire. Genf 1782 (dt.: ÆAdolf (von) Knigge (bers.):æ J. J. Rousseaus Bekenntnisse. T. 1.2. Berlin 1782); ders.: E´mile, ou de lE´ducation. Bd. 1.2. Paris 1762 (dt.: Aemil oder Von der Erziehung. Bd. 1.2. Berlin u. a. 1762); ders.: Julie ou la Nouvelle Hloı¨se (dt.: ÆJohann Gottfried Gellius (bers.):æ Die Neue Heloise; ders.: Lettres Sara. In: Oeuvres posthumes, ou Recueil de pi ces manuscrites pour servir de supplment aux ditions de ses Oeuvres publies pendant sa vie. Bd. 1. Genf und Paris 1782, S. 135 ff.; s. Bd. 1, Nr. 22. 107 den Rubern] ÆF. Schiller:æ Die Ruber. Ein Schauspiel. Frankfurt a. M. und Leipzig 1781. 112 Leßens Hçllenstrafen] zu Gottfried Leß Predigten s. Bd. 1, Nr. 71 (38–51) 119 Blumenbach] Johann Friedrich Blumenbach 120 Bruder] Carl Heyne 121 Onkel Brandes] Ernst Brandes 122 Algernoon] Algernon Sidney war republikanisch gesinnt und wurde wegen Teilnahme an einer Verschwçrung hingerichtet. 123 Geschwister] hier: Wilhelmine Heeren, Jeanette und Eduard Heyne, Friederike Krieger 128 Herrscher] F. von Wrede; s. Bd. 1, Nr. 78, Anm. 5 136 wenn bis darstellte] Th. Huber plante eine Biographie von G. Forster zu schreiben: Forster Bw.

Erluterungen · Brief 34

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141–145 Schillers bis mein] F. Schiller: Hero und Leander. In: Gedichte von Friederich Schiller. T. 2. 2. verb. und verm. Aufl. Leipzig 1805, S. 6–19, hier: S. 18. 149 Neuchatel] Im franzçsischsprachigen preuß. Frstentum Neuchaˆtel (Schweiz) lebte Th. Huber 1793–1798. 151 Ubersezungen bis Tragiker] Th. Huber kannte z. B.: Aischylos: Vier Tragçdien. bers. von Graf Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg. Hamburg 1802; Graf Christian zu Stolberg-Stolberg (bers.): Sofokles; Friedrich Heinrich Bothe (bers.): Euripides Werke. Bd. 1–5. Berlin und Stettin 1800–1803. Daß Th. Huber die Stolbergsche Sophokles-bersetzung gelesen hatte, ergibt sich aus Ludwig Ferdinand Hubers Brief an Christian Gottlob Heyne vom 23. Juni 1802 (Marbach DLA), in dem er auch ankndigte, daß er die Stolbergsche Aischylos-bersetzung fr Th. Huber anschaffen wolle. 151 Homer] Anne Dacier (bers.): Oeuvres dHom re. Bd. 1–4. Genf 1779; Johann Heinrich Voß (bers.): Homers Ilias; ders. (bers.): Homers Odßee. 151 Horaz] z. B. Karl Wilhelm Ramlers bersetzung von Horazens Oden. Bd. 1. Berlin 1800; s. auch Bd. 4, Nr. 54, Anm. 296–297 151 Mark Aurel] Andr und A. Dacier (bers.): Rflexions morales de lempereur Marc Antonin, avec des remarques. Bd. 1.2. Amsterdam 1710. 152 Seneka] Johann Georg Rosenmller (bers.): Lehren der Weisheit nach dem Seneka, s. Nr. 84, Anm. 137 152–153 Genie bis Epoche] vermutlich gemeint: die Literatur des Sturm und Drang und der Empfindsamkeit der 1770er und 1780er Jahre 155–156 Rousseau Contract] J. -J. Rousseau: Du Contract social 164 Beschzer und Kinder] hier vermutlich gemeint: Emil von Herder, Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin, Wilhelm Albrecht und Philipp Emanuel von Fellenberg 167 Enkel] Emil von Greyerz 167 Enkelinn] Molly von Greyerz 168 Freundinnen Kinder] z. B. Francisca von Breuning und Emilie und Julie Hartmann 168 ochi] ital. occhi (Augen); Handarbeitstechnik, bei der mit einem auf einem Schiffchen aufgewickelten Faden filigrane Spitzen und Zierrat hergestellt werden. 171 Johann bis Norden] Johann Reinhold Forster: Allgemeine Geschichte der Entdeckungen und Schiffahrten im Norden. Frankfurt a. d. O. 1784. 173 Offenbarung des Weltgeists] Vielleicht Anspielung auf Friedrich von Schelling, der in der Kunst die hçchste Offenbarung des Weltgeists sah; der Begriff ›Weltgeist‹ war um 1800 zu einem unbestimmten Modeausdruck geworden (s. J. Ritter / K. Grnder (Hg.): Historisches Wçrterbuch der Philosophie. Basel 2004, Bd. 12, Sp. 476–480). 185 Herder] E. von Herder 188 Adelbert] Adelbert von Herder 188 Kçchin bis Kindern] Ursel, deren Ehemann und Sohn 191–193 Plan bis Institut] s. Nr. 1, Anm. 143 194–195 Kind bis Bastard] s. Nr. 6R 196–197 Arauische bis Olsberg] Aarau in der Schweiz; s. Nr. 23, Anm. 21–22 200 Freund] Paul Usteri (Nr. 44R) 205–207 Instituts bis schze] Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern; s. Bd. 2, Nr. 111, Sammelanm. zu Ph. E. von Fellenberg 209 Vorschlge] s. Nr. 33 (45–53) 217 Goldbecks kinder] Elisabeth und Mathilde von Goldbeck 224 Freunde] Charlotte und Paulus Hubert Adriaan Jan Strick van Linschoten sowie August und Mariette Hartmann 229 Schulmann] nicht ermittelt 230 Baron] Eduard von xkll 233 Lehrern] Ulrich Justus Hermann Becker, Johann Friedrich Christoph Kortm, Theodor Mller, Theodor Schacht und Gustav Schbler

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Erluterungen · Brief 34

235 Zçglinge] Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, s. Nr. 1, Anm. 175 236 Taxis] die Prinzen Maximilian Karl und Friedrich von Thurn und Taxis 244–245 Niebelungscher Germane] Anspielung auf Æanonym:æ Der Nibelungen Lied. Hg. von Friedrich Heinrich von der Hagen 249 Onkel] Arnold Heeren, Jeremias David Reuß und J. F. Blumenbach 249 Großmutter] Georgine Heyne 249 Tanten] Marianne Reuß, W. Heeren, J. und Laura Heyne 258 Therese bis abgewiesen] zu Ph. E. von Fellenbergs Stellenangebot s. Nr. 30 (1–12); 33 (45–53) 264–276 Innviertel bis fand] Wie bereits 1813/14 zwischen Bayern und sterreich vereinbart worden war, trat Bayern im Vertrag von Mnchen (14. 4. 1816) das Innviertel und Salzburg an sterreich ab. Bayern schloß diesen Vertrag allerdings erst auf massiven militrischen Druck sterreichs; s. Nr. 37 (77–94). 265 Kçnig] Kçnig Maximilian I. Joseph von Bayern 270 Max] Kçnig M. I. J. von Bayern 272 Staatszinsen] Th. Huber bezog Zinsen von ihrem in Staatspapieren angelegten Geld. 272 Pensionen] Th. Huber erhielt ab Anfang 1805 vom bayr. Staat jhrlich 300 Gulden Witwenrente und 50 Gulden Waisenrente fr Victor Aim Huber. 274 Minister] Graf Maximilian von Montgelas 274 Frsten] Kçnig M. I. J. von Bayern 277–278 erweckten bis Zustimmung] Th. Huber hatte gelesen: Johann Arnold Kanne: Leben und aus dem Leben merkwrdiger und erweckter Christen; zur Erweckungsbewegung s. Nr. 33, Anm. 119. 277 Wagner] vielleicht Adolph Wagner, den J. A. Kanne in seiner Lebensbeschreibung (J. A. Kanne: Leben und aus dem Leben merkwrdiger und erweckter Christen, T. 1, S. 263–296) mehrfach als Freund erwhnt. Allerdings war Wagner kein erweckter Christ. 280–284 Die bis Kindbett] Claire von Greyerz reiste vom 23./24. Juli bis 25./26. Sept. 1815 nach Bern zu Henriette Marianna und Gottlieb Emanuel Daniel von Greyerz. Am 11. Okt. 1815 wurde Friedrich Karl Walo von Greyerz geboren. 288 Hysterische Hypochondrie] s. Nr. 1, Anm. 214 und 225 292 Knabe] E. von Greyerz 292 Mdgen] M. von Greyerz 293 beiden Kleinern] Alphons und F. K. W. von Greyerz 293–294 Vom bis Wirthschaft] s. (280–288) 295 3 Treppen hoch] Th. Huber wohnte mit Luise von Herder in der Dienstwohnung von Gottlieb von Greyerz im Gnzburger Schloß; s. Bd. 2, Abb 14. 296 vier Gesinde] die nicht ermittelte Kçchin und vielleicht Creszenz (vielleicht identisch mit Maria Crescentia Weitmann?), sowie Egide und Hansel oder Johann 305 Schwestern] L. Heyne und vielleicht J. Heyne und W. Heeren 305 Sohn] Carl Bçttiger

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An Johann Gotthard Reinhold

4. bis 13. Januar 1816

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/992 d Fischer/Hahn, S. 33, Teildruck (41–46; 65–70) ÆAdresse:æ A Monsieur de Reinhold / Ambassadeur de S. M. le Roi des Pays bas /  / Rome / fr Textverlust durch Papier- (257; 258; 260; 265; 267; 270; 271; 273; 275; 282; 284; 286; 287; 289; 291; 292; 293; 294–298; 300; 303; 305; 307; 310) und Siegelausriß (288; 290; 292; 293)

Erluterungen · Brief 35 Mitteilungen zum Text 1 G. bis 1816] spter hinzugefgt H 5 Gefhrtinnen] (1) Gefhrt[en] (2) Gefhrtinnen H 33 die Unrechte] (1) [mein] (2) P die Unrechte H 34 half] hafl H 36 Ausdehnung] (1) [Grenzen] (2) Ausdehnung H 38 Geschwz] Gewschwz H 38 der] er korrigiert aus ie H 41 bis 12] spter hinzugefgt H 51 drei Jahre] (1) Jahre (2) [beiden] Jahre (3) drei Jahre H 72–73 die Irrthmer] (1) [mir] (2) P die Irrthmer H 75 24] 4 korrigiert aus 2 H 76–77 der alle] der spter hinzugefgt H 81 zu werden] (1) [werde] (2) P zu werden H 92 ist ein] (1) [schr. ] (2) P ist ein H 95 Hubers] (1) [Fo..r] (2) P Hubers H 97 Gewalt meines Karakters] (1) Gewalt (2) Gewalt meines Karakter[n] (3) Karakters H 109 Delikateße] Deliateße H 109 den] (1) [das] (2) P den H 111 sich] spter hinzugefgt H 115 ihre] (1) [die] (2) ihre H 116 Wr ich] (1) [Daß ich] (2) P Wr ich H 127 die Schwche] die spter hinzugefgt H 156 befçrdern] spter hinzugefgt H 156 die Nchsten] ie korrigiert aus en H 157 Sie] spter hinzugefgt H 158 auf die ich] die spter hinzugefgt H 159 und die ich] und Dich ich H 168–169 dem bis thue] (1) [ihm] (2) dem was ich thue H 188 Luise Alphons] (1) [Alp] (2) P Luise Alphons H 189 was in] was spter hinzugefgt H 190 von ihrem] (1) [i]n ihrem (2) von ihrem H 192 VerVollkommnung] Ver spter hinzugefgt H 195 ward that es.] (1) ward[.] (2) ward that es. H 195 Vater that es] that es spter hinzugefgt H 201 fr uns] spter hinzugefgt H 208 die ihn] ihn korrigiert aus er H 218 so] (1) [diese] (2) P so H 223 Deutsch] Deuth H 255 dringend] (1) [annehmlich] (2) dringend H 257 eine sanftere] (12) ein[er] sanfter[n] (2) P eine sanftere H 258 zur] spter hinzugefgt H 281 meiner] (1) [diesen] (2) P meiner H 300 der Oper] spter hinzugefgt H

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Gewalt meines

Anmerkungen 3–6 leiblichen bis sein] J. G. Reinhold hatte am 28. Sept. 1814 zusammen mit Wilhelmine und Friederike sowie Marie Auguste Friederike und Ssette Reinhold Th. Huber besucht, s. Bd. 5, Nr. 289 (151–162). 15 Friderikens] F. Reinhold

796 17 39 39 41

Erluterungen · Brief 35

eilf Jahre] s. Bd. 2, Nr. 82, Sammelanm. zu J. G. Reinhold Herder] zum Konflikt mit Emil von Herder s. Nr. 554 Greyers Kindern] Claire und Gottlieb von Greyerz wir bis Jahren] s. Bd. 2, Nr. 9 Sammelanm. zu G. von Greyerz; Nr. 198 Sammelanm. zu E. von Herder 51 Unglck] s. Nr. 554 52 Unrecht schien] Anspielung auf die Trennung von Georg Forster im Dezember 1792 und die Einleitung der Scheidung ihrer Ehe 82–85 Tode bis prfen] zum Konflikt anlßlich des Todes der am 11. Febr. 1812 verstorbenen Henriette Schubert s. Bd. 5, Nr. 27 (11–34), Anm. 18–22 und 30–34; Th. Hubers Brief und E. von Herders Antwort sind unbekannt. 86 Hildebrand] Anspielung auf Æanonym:æ Der Nibelungen Lied. Hg. von Friedrich Heinrich von der Hagen, 37. Abenteuer, Vers 9613–9618 174 Mann] zu Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin s. Nr. 554 178 Alphons] F. A. de Sandoz-Rollin 195 Vater] Henri Alphonse de Sandoz-Rollin 202–203 Augenblick bis machte] F. A. de Sandoz-Rollin reiste am 13. Sept. 1813 aus Gnzburg ab. 206 Aufseher] nicht ermittelt 216 mein bis Lande] zu Th. Hubers Anspruch auf den bayr. persçnlichen, d. h. nicht erblichen Adel s. Nr. 726 (14–23); Bd. 7, Th. Huber an Caroline Carus, 21. Mai 1819 223 einer seiner Landsleute] Charles Berthoud 226 Schmid] Johann Christoph Schmid 228 Prozeß] Die im Herbst 1814 eingereichte Scheidung der Ehe von Luise und E. von Herder wurde im August/September 1816 ausgesprochen (Nr. 68R). 228 Referent] nicht ermittelt 231 Advokat] E. Gebhard 232–233 Zeitungen bis bleibt] Johann Baptist Keller, so meldete die von Th. Huber gelesene »Allgemeine Zeitung« (Nr. 13 (13. 1. 1816), S. 51), hatte am 26. Dez. 1815 seine Antrittsaudienz bei Papst Pius VII. Fr Th. Huber sollte Keller die Annullierung von L. von Herders Ehe beim Heiligen Stuhl vorantreiben (s. Nr. 68R). 237 Bruder] Adelbert von Herder 239 Intereße] hier: Zinszahlung an die Glubiger 240 Kçchinn bis Kindern] Ursel, deren Ehemann und Sohn 249 Grund] E. von Herder hatte erklrt, die Ehe sei nicht vollzogen worden (Nr. 1 (119– 136)). 258–262 Oberinn bis whlen] zur Stelle in Olsberg s. Nr. 23, Anm. 21–22 261 Fellenberg] Philipp Emanuel von Fellenberg 265 Institut] Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern 273 Pied de port] Stadt im Baskenland/Frankreich, Station der Pilger auf dem Jakobsweg 279–280 Kleinigkeiten bis Legende] Zuletzt erschienen: ÆTh. Huber:æ Noch ein Wort ber eine National-Tracht; Ædies.:æ Alte Familiensage; Ædies.:æ Merkwrdige Erscheinung; Ædies.:æ Aus Sismondis Werk ber die Literatur des mittglichen Europa; Ædies.:æ Ehestands-Leben vom Landmann. In: Morgenblatt, Nr. 303 (20. 12. 1815), S. 1209–1211; 304 (21. 12. 1815), S. 1214–1215; 305 (22. 12. 1815), S. 1217–1219; 306 (23. 12. 1815), S. 1222–1223; mit Legende ist gemeint: Ædies.:æ Elisabeth, die erste Heilige der Letten. 279 Novelles] z. B.: ÆTh. Huber:æ Geschichte eines Mçrders; dies.: Der Kriegsgefangene; von der bereits erfolgten Verçffentlichung von Ædies.:æ Geschichte eines christlichen Jnglings und einer heidnischen Jungfrau wußte Th. Huber noch nicht, so daß sie sie unter die ungedruckten Erzhlungen zhlte.

Erluterungen · Brief 37

797

280–281 Betty Stricks Geburtstag] zu Elisabeth Strick van Linschotens Geburtstag am 11. Mai 1815 281 Rckkehr aus Mannheim] Am 18. Febr. 1815 kehrte Th. Huber von einer dreieinhalb Monate dauernden Reise zurck, auf der sie Stuttgart, Heilbronn, Heidelberg, Mannheim und Darmstadt besucht hatte. 282 Walos Tod] Walo von Greyerz starb am 8. Mrz 1815. 282 lteÆsten Enkel] Molly und Emil von Greyerz 287 Enkeln] M., E., Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz 289 Bekannten] nicht ermittelt 295 Uberfall] zum Konflikt zwischen Bayern und sterreich s. Nr. 34, Anm. 264–276 297–298 unser bis Franz] Kçnig Maximilian I. Joseph von Bayern und Kaiser Franz I. von sterreich 298–299 gegen bis Verderben] vielleicht Anspielung auf die Lage in Frankreich, s. Nr. 13, Anm. 131 300–302 Scene bis hier] Gemeint ist die 1762 uraufgefhrte Oper von Christoph Willibald Gluck: Orfeo ed Euridice (dt.: Orpheus und Euridice), 2. Akt., 1. Szene. 306 Ihrer Lieben] W., F., M. A. F. und S. Reinhold 308 Beichttochter] L. von Herder

36.

An Therese Forster 18. und 19. Januar 1816

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/365 6 Seiten Datierung Ergibt sich aus Th. Hubers Datumsangabe (18. 1. 16.) sowie der Nachricht am Briefanfang, Charles Berthoud halte sich zur Zeit in Gnzburg auf, und der Nachricht am Briefende, er sei gestern Nacht abgereist.

37.

An Paul Usteri

8. Februar 1816

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 52 ÆAdresse:æ An Herrn Doktor und Raths Herrn Usteri / in / Zrich / Fr. Lindau. Mitteilungen zum Text 10 32] 2 korrigiert aus 1 H 10 da] (1) da[ß] (2) da H 30 ließ] (1) l[a]ß[en] (2) ließ H 31 und erzwungnes] (1) [x-x] (2) P und erzwungnes H 35 der] spter hinzugefgt H 37–38 der Nationaltruppe] (1) [seiner] (2) P der Nationaltruppe H 38 zu verbietten] (1) verb[o]t (2) zu verbietten H 38 beim] (1) [dem] (2) beim H 40 es] (1) [er x-xhx-x] (2) P es H 43–44 in katholischen Landen] spter hinzugefgt H 46 Spanien] (1) [I] (2) P Spanien H 58 Katholische und Protestantische] (1) [Christliche] (2) P Katholische und Protestantische H 62 Trçpfchen] Trçpchen H 64–67 Fr bis erwerben!] spter hinzugefgt H 98 in Gçttingen ist] (1) i[st] (2) P in Gçttingen ist H

798

Erluterungen · Brief 37

107 lçßte] (1) lçß[en] (2) lçßte H 110 statthatte] (1) [abging] (2) statthatte H Anmerkungen 13 Polen] Th. Forster(-Huber) lebte vom 8. Nov. 1785 bis Ende Aug. 1787 in Wilna. 13 Mainz] Th. Forster(-Huber) wohnte vom 2. Okt. 1788 bis 7. Dez. 1792 in Mainz. 16–17 Rcktritt bis Orden] Georg Forster trennte sich im Frhjahr 1784 vom Geheimbund der Rosenkreuzer (AA, Bd. 14, S. 43 ff., 88 f. und passim). 17–26 Clairens bis kçnne] Claire Forster(-von Greyerz) wurde am 22. Nov. 1789 in der katholischen Pfarrkirche St. Emmeran in Mainz getauft, da es im Kurfrstentum Mainz keine evangelische Kirche gab (Stadtarchiv Mainz). 20 Bibrich] Biebrich (heute ein Stadtteil von Wiesbaden), nçrdlich von Mainz 22–23 Besonders bis Ceylan] G. Forster lernte Frederick North 1790 in London kennen (AA, Bd. 16, S. 150). Allerdings war North nie verheiratet, so daß hier vermutlich eine Verwechslung vorliegt. 24 Weihbischof] Valentin Heimes 28 Neuchatel] Th. Huber lebte 1793–98 im Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz. 30–31 jezigen Abscheulichkeiten] Gemeint sind die Morde und Plnderungen, die Katholiken an den Protestanten in Sdfrankreich, besonders in Nıˆmes, ab Juli 1815 verbten. 38 Kçniginn Namenstage] Kçnigin Caroline von Bayern, Namenstag: 28. Januar 39 protestantische Stiftungsadministra- // tor] Johann Georg Blçst 46–47 Spanien und Nimes] In Spanien wurde z. B. die Inquisition wieder eingefhrt, nachdem sie whrend der Napoleonischen Herrschaft ausgesetzt worden war; zu Nıˆmes s. Anm. 30– 31. 59–60 Ihre bis Zeitung] P. Usteri berichtete in der »Beilage zur Allgemeinen Zeitung« Nr. 15 (6. 2. 1816), S. 57–59 (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 37) von einer katholischen Konferenz in Luzern im Januar 1816, an der er als Vertreter von Zrich und Schaffhausen teilnahm. 1814 hatten sich die schweiz. Gebiete des Bistums Konstanz von diesem getrennt. Seitdem wurde ber die knftige Bistumszugehçrigkeit verhandelt. Als Liberaler wnschte Usteri die Zusammenfassung der abgetrennten schweiz. Gebiete zu einem Nationalbistum (unter Einbeziehung des Bistums Basel), dessen Mittelpunkt Luzern sein sollte. Das Ergebnis der Konferenz war ein auf dieser Idee basierendes Gutachten, das auf einer spteren Konferenz diskutiert werden sollte. Rom wollte hingegen eine Aufteilung des deutschschweiz. Gebiets in kleinere Sprengel; s. Nr. 655 (18–25) (Guggenbhl, Bd. 2, S. 207–210). Usteri schrieb in seinem Zeitungsartikel (S. 57): Die »Theilnahme eines Reprsentanten ÆUsteriæ protestantischer Regierungen an den Berathungen ber katholische Kircheneinrichtungen« zeige das gute Verhltnis zwischen beiden Kirchen und beruhige ber »wohl allzuleicht aufgefaßte Besorgnisse ber bevorstehende Rkkehr eines religiçsen Fanatismus«. 64–67 Anzeige bis Predigten] Wahrscheinlich hatte P. Usteri Th. Huber in einem unbekannten Brief aufmerksam gemacht auf Karl Wilhelm Fsi: Predigten, gehalten in den sieben ersten Monaten des Jahrs 1815 in der Kirche des Zrcherischen Waisenhauses. Zrich 1816. 68–69 Arau bis Einzugreifen] Aarau in der Schweiz; gemeint ist Th. Hubers vergebliche Bewerbung auf eine Stelle in Olsberg, s. Nr. 23 (21–86); 34 (196–218) 77–93 Bewegung bis nicht] zu den Spannungen zwischen sterreich und Bayern s. Nr. 34, Anm. 264–276 81 Kçnig] Kçnig Maximilian I. Joseph von Bayern 92 unsern Landgericht] Th. Huber kannte die beim Gnzburger Landgericht beschftigten bayr. Beamten (z. B. Jacob Wochinger und Xaver Leixl) gut, so daß sie Informationen aus erster Hand erhielt. 93–94 Kronprinz bis hatte] Prinz Ludwig von Bayern und der bayr. Gesandte am çsterr. Hof, Graf Aloys von Rechberg, trafen am 30. Jan. 1816 in Mailand ein, wo sich Kaiser Franz I. von sterreich aufhielt.

Erluterungen · Brief 38

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96 Kriege] Befreiungskriege gegen Frankreich, an denen auch das Kçnigreich Bayern teilgenommen hatte (1813–20. 11. 1815). 99–100 Heeren bis Ritterschlag] Am 3. Jan. 1816 schlug Adolphus Duke of Cambridge ber 100 Militrangehçrige, Beamte und Gelehrte des Kçnigreichs Hannover zu Rittern in einer feierlichen Zeremonie in Hannover – darunter auch Arnold Heeren, Johann Friedrich Blumenbach und Carl Friedrich Gauß (die offenbar nicht persçnlich anwesend waren) (Allgemeine Zeitung, Nr. 15 (15. 1. 1816), S. 60). 101 Herzog Regent] A. Duke of Cambridge 102 Lehrer] J. F. Blumenbach 103 Rom fr verloren] als Zitat nicht ermittelt 108 Schwester] Wilhelmine Heeren 112 Paul] Paulus Usteri 112 Walo] Friedrich Karl Walo von Greyerz 113 lteste Knabe] Emil von Greyerz 116 Prdikanten in Bmpliz] ironische Anspielung (Prdikant = Hilfsprediger) auf Gottlieb Emanuel Daniel von Greyerz 123 Enkeln] hier: Molly und E. von Greyerz 124 P u d e l s ] hier: Fehler, Versehen; außer den oben (s. Mitteilungen zum Text) verzeichneten Schreibfehlern finden sich auf der Seite mehrere, von Th. Huber selbst korrigierte Dittographien.

38.

An Therese Forster

20. Februar 1816

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/376 d Geiger 1901, S. 253–254, Teildruck (78–140) ÆAdresse:æ a Mademoiselle Thrse Forster / Ches Monsieur le Prsident de Goldbeck /  / Berlin /fr. Hof. Mitteilungen zum Text 1 Gunzb. bis 16.] auf S. 3 oben findet sich die folgende Datumsangabe: (1) Gunzb. [d]e[n] 20.II.16 (2) Gunzb. le 20.II.16 H 8 qui] (1) [de] (2) P qui H 26 . Cest] (1) [des hommes.] (2) P . Cest H 29–30 je bis lui] (1) je [l]identifie avec [moi] (2) je midentifie avec lui H 31 agit] (1) [le] (2) P agit H 34 venir] (1) [lui] (2) P venir H 38–39 enfouie bis decombres] (1) [sous les dbris] (2) P enfouie sous les decombres H 46 les] l korrigiert aus d H 47 suppose de] de spter hinzugefgt H 47 r  rendent] r  Hervorhebung durch doppelte Unterstreichung H 58 du] d korrigiert aus a H 59 frequentant] frquentant H 63 les] l korrigiert aus d H 75 un] (1) [quelq . .] (2) P un H 76 mais pas] (1) [pas ....] (2) P mais pas H 79 petit] (1) [x-x] (2) P petit H 80 guerre] geurre H 93 abandonne] (1) [fuit .....] (2) abandonne H 100 apercevoir] aprercevoir H 105 sont] son H

800

Erluterungen · Brief 38

110 Barde] (1) [dit x-x] (2) P Barde H 129  lindignation]  korrigiert aus au H Regest Bitte, ihr ein Exemplar eines Buchs einer schott. Pfarrersfrau zu besorgen, das sie bersetzen mçchte. Reflexion ber unterschiedlichen Umgang mit Lektre: Gegenstand intellektuellen Interesses statt bloßer emotionale Wirkung. ber Schmerz; Unterschied von Warten und Erleiden. Zur »Zauberflçten«-Auffhrung in Berlin. Lobt Adolph Mllners »Die Schuld«, tadelt Theodor Kçrners »Zriny« und »Rosamunde«. ber die Unsitte dt. Dichter, sich Knstlernamen zu geben; verrgert-ironisch ber Friedrich Rckerts Gedichte. Zu ihren Zukunftsplnen: Umzug vorzugsweise nach Stuttgart. Geplante Reise der Tochter mit der Familie von Goldbeck und in Frage kommende Bder. Stellenvermittlung fr Henriette Kçhler fehlgeschlagen. Besuch von Charles Berthoud in Gnzburg. Weitere Familiennachrichten. Zitiert aus Johann Christoph Schmids Brief ber Victor Aim Huber. Anmerkungen 3 un petit roman] gemeint: Mary Brunton: Discipline. A novel. Bd. 1–3. Edinburg 1814; der Roman diente als Vorlage fr Th. Huber: Ellen Percy; zur Entstehungsgeschichte s. Bd. 8, Th. Huber an Friedrich Arnold Brockhaus, 20. September 1821 4 Ministresse des highlands] M. Brunton heiratete 1798 den Geistlichen und spteren Professor fr orientalische Sprachen Alexander Brunton 5 traduire] hierzu Th. Huber: eine gemeine Ubersetzung ist es nicht – es ist so gnzlich durch mein Gehirn verarbeitet, daß ich es nicht wie einen Chiffon bezahlen laßen kann (Bd. 8, Th. Huber an Friedrich Arnold Brockhaus, 4. 2. 1822); Aus drei dicken Bnden seien zwei kleine geworden. Ich erfand es ja nicht! aber ich gab das englische Original in deutscher Auffassung wieder (Bd. 8, Th. Huber an Caroline Pichler, 8. und 9. 11. 1822). 6–7 Cotta bis Leipzig] die zu Ostern, im April/Mai 1816, stattfindende Leipziger Buchmesse; Johann Friedrich Cotta reiste diesmal allerdings nicht dorthin. 7 propritaire] nicht ermittelt 7 laimoit bis boyaux] franz. Redewendung: etwas wie sein eigenes Leben lieben 13–18 Mnioch bis genre] Maria Mnioch: Zerstreute Bltter. Gçrlitz 1800. 14–16 Regierungs bis Allerbach] Am 11. Jan. 1816 erhielt Michael Alletag die allerhçchste Erlaubnis, seinen Zunamen zu ndern und den Namen Altenbach zu fhren (KçniglichBaierisches Regierungsblatt, St. 5 (17. 2. 1816), Sp. 80). 23–25 Constance bis terre] William Shakespeare: King John, 3. Akt, 1. Szene 35–37 teech bis part] Adam Ferguson: An Essay on the History of Civil Society. Edinburg 1767 (dt.: Ch. F. Jnger (bers.): Versuch ber die Geschichte der brgerlichen Gesellschaft. Leipzig 1768), T. 1, Sektion 8; s. auch Bd. 1, Nr. 228 (88–90); Bd. 2, Nr. 122 (35– 38); Bd. 5, Nr. 5 (41–45) 38 femme bis jours] Dodat de Gratet de Dolomieu: Mmoire sur les tremblemens de terre de la Calabre. Pendant lanne 1783. Rom 1784, S. 13: Der Autor fragte eine Frau, die nach dem Erdbeben ber 30 Stunden verschttet war, ehe sie gerettet wurde, was sie whrenddessen gedacht habe. »Jattendois«, antwortete sie. 55–67 S a u b e r f l o  bis exorbitantes] Karl Friedrich Schinkel entwarf das Bhnenbild mit Sternenkuppel und Mondsichel fr den Auftritt der Kçnigin der Nacht in Wolfgang Amadeus Mozarts Oper »Die Zauberflçte« (1791 uraufgefhrt). Die Berliner Auffhrung fand am 18. Jan. 1816 statt. 68–69 Die bis cadeau] A. Mllner: Die Schuld; s. Nr. 32, Anm. 2 73 Thodor bis Rosamund] Th. Kçrner: Zriny; ders.: Rosamunde 78–79 Freimund Reimar] F. Rckert 84–86 O d e bis Kehle] Freimund Reimar Æd. i. F. Rckertæ: Ode. (Aus Freymund Reimars »Kranz der Zeit.«). In: Morgenblatt, Nr. 33 (7. 2. 1816), S. 129–131, hier: S. 129.

Erluterungen · Brief 39

801

86–90 vier bis s c h m  c h t i g e ] F. Reimar Æd. i. F. Rckertæ: Auf vier Bume. In: Morgenblatt, Nr. 43 (19. 2. 1816), S. 169; das Gedicht bezieht sich auf den Untergang des Heiligen Rçmischen Reiches Deutscher Nation 1806, die Herrschaft Frankreichs ber die dt. Staaten bis 1813 und die Hoffnung, die dt. Staaten mçgen bald wieder ein Reich bilden. 105 Stoutgardt] Th. Huber zog am 30. Aug. 1816 nach Stuttgart. 112 voyage] Th. Forster, Caroline Alexandrine, Mathilde, Elisabeth und Carl Friedrich von Goldbeck besuchten im Juli/August 1816 Heidelberg (wo sie mit Th. Huber zusammentrafen), Mannheim und Wiesbaden. 115 Jager] Karl Christoph Friedrich von Jger 116 Wildbad, Bollerbad, Deinach] vermutlich Wildbad im Schwarzwald, westlich von Stuttgart; Bad Boll, sdçstlich von Stuttgart; Bad Teinach, sdwestlich von Stuttgart 118 Grumbach, Uberkingen] Krumbach, sdlich von Gnzburg; berkingen, nordwestlich von Ulm 121 Mademoiselle Kohler] Henriette Kçhler 124 Rebaı¨] vielleicht Joseph oder Joseph Carl Antonius von Rebay 127 Pourtals] vermutlich James, Louis oder Frdric Comte de Pourtal s 132 jeune Berthoud] Ch. Berthoud 135 dame Berthoud] Jeanne Charlotte Berthoud 136–137 Charles Rufus] Ch. Berthoud; lat. rufus = rothaarig 139 melancolie] Claire von Greyerz litt unter hysterischer Schwermut, s. Nr. 1, Anm. 214 und 225. 139 enfans] Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz 139 cadet] F. K. W. von Greyerz 140 St. Roch] Der Heilige Rochus erkrankte an der Pest, wurde aber auf wunderbare Art geheilt. 140–141 la bonne Breuning] Franziska von Breuning 142–145 lettre bis Thrnen] Gemeint ist vermutlich V. A. Hubers Brief an Th. Huber vom 25. Jan. 1816, in dem er schreibt, er habe wegen einer Meinungsverschiedenheit mit Wilhelm von Stillfried geweint (Elvers, T. 1, S. 110). 143 Schmid] J. Ch. Schmid 145 Thukidides] Thukydides: Tu Peloponnesiaku polemu biblia okto. Bd. 1.2. Leipzig 1790– 1804.

39.

An Friedrich Campe

23. Februar 1816

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 67 Mitteilungen zum Text 15 das bis nur] (1) [nur] (2) P das hçhere Streben nur H Adressat Ergibt sich aus Anm. 2. Anmerkungen 2 neuen Tageblatt] F. Campes »Deutsches Unterhaltungsblatt fr gebildete Leser aus allen Stnden«, erschienen 1816–1817 in Nrnberg, s. Nr. 44R 4 Cotta] Johann Friedrich Cotta 19 Blatt] Der erste mit »-b-« (s. Anm. 20) unterzeichnete Beitrag im »Deutschen Unterhaltungsblatt fr gebildete Leser aus allen Stnden« ist Montaignes Kindheit (in: Nr. 21 (13. 3. 1816), S. 81 f.)

802

Erluterungen · Brief 39

20 Beitrge] Des weiteren erschienen mit »-b-« unterzeichnet: Spte Strafe. In: Deutsches Unterhaltungsblatt fr gebildete Leser aus allen Stnden, Nr. 33 (24. 4. 1816), S. 132; Ueber Frstenleichen und Begrbnißpltze. In: Ebenda, Nr. 51 (26. 6. 1816), S. 201 f.; Fragment eines Briefes aus Heidelberg, im August geschrieben. In: Ebenda, Nr. 72 (7. 9. 1816), S. 285 f. Daß sich hinter »-b-« Th. Huber verbirgt, ergibt sich z. B. aus der thematischen bereinstimmung des letztgenannten Beitrags mit Th. Hubers Brief Nr. 62 (65–77). 24 Verleger] u. a. Friedrich Arnold Brockhaus, J. F. Cotta, Gerhard Fleischer, Georg Joachim Gçschen, Friedrich Vieweg

40.

An Babette von Epplen

zwischen 24. Juli 1814 und 14. Mrz 1816

H unbekannt h Bern BB, FA v. Greyerz 97, Abschrift von Therese Forsters Hand Datierung Der terminus post quem ergibt sich aus dem Inhalt (Anm. 24–25), der terminus ante quem aus Th. Hubers Entschluß, in eine Stadt zu ziehen (183–184): Am 14. Mrz 1816 begann sie mit der Wohnungssuche in Stuttgart (Nr. 41R). Anmerkungen 7 Fragmente] nicht ermittelt 24–25 Familie bis wre] Anspielung auf Th. Hubers Beistand bei der langen Krankheit, Sterben und Tod von B. von Epplens Halbbruder Friedrich von Breuning am 24. Juli 1814 52–53 geistvolle bis Bomston] Jean-Jacques Rousseau: La Nouvelle Hloı¨se (dt.: ÆJohann Gottfried Gellius (bers.):æ Die Neue Heloise), 22. Brief im dritten Teil des in sechs Teilen gegliederten Romans 55 Montesquieu, lettres persanes] ÆCharles de Montesquieu:æ Lettres persanes. T. 1.2. Amsterdam 1721 (dt.: Christian Ludwig von Hagedorn (bers.): Des Herrn von Montesquiou Persianische Briefe. Frankfurt a. M., Leipzig 1759), 161. Brief. 56–63 Rousseau bis tait] J. J. Rousseaus »E´pitaphe de deux amans« (in: Almanach des Muses. Paris 1771) auf Gian Faldoni und Thr se Lortet; nachdem ein Arzt Faldonis baldigen Tod prognostiziert hatte, entschloß dieser sich zum Selbstmord. Seine Geliebte wollte nicht ohne ihn leben, so daß sie gemeinsam im Mai 1770 in den Tod gingen. Das Geschehen lçste in der ffentlichkeit eine Debatte ber das Thema Selbstmord aus. 116 Gellerts bis Lebens] Christian Frchtegott Gellert: Prfung am Abend. In: ders.: Geistliche Oden und Lieder. Leipzig 1757, S. 13–16, hier: S. 13. 129–130 Gçrres bis Menschengeschlechts] Joseph Gçrres: Mythengeschichte der asiatischen Welt. Bd. 1.2. Heidelberg 1810. 134 Moritz Gçtterlehre] Karl Philipp Moritz: Gçtterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten. Berlin 1791. 134 Lettres mythologiques] Charles Albert Demoustier: Lettres E´milie sur la mythologie. T. 1–6. Paris 1790–1798/99; s. Bd. 5, Nr. 124 (116–117). 141 Schauspielen des Sophokles] Th. Huber hatte z. B. gelesen: Graf Christian zu StolbergStolberg (bers.): Sofokles. 144 Anakreon, Catull] von Th. Huber gelesene Ausgaben nicht ermittelt; zu Catull s. Bd. 2, Nr. 181 (140) 144 Tibull] Th. Huber hatte vermutlich gelesen: Honor Gabriel Victor Riqueti Comte de Mirabeau (Hg. und bers.): E´lgies de Tibull. Bd. 1.2. Paris 1798; s. Bd. 2, Nr. 181 (140). 151 Werken bis Kreutzer] Th. Huber kannte: Friedrich Creuzer: Symbolik und Mythologie der alten Vçlker, besonders der Griechen. Bd. 1–4. Leipzig und Darmstadt 1810–1812.

Erluterungen · Brief 43

803

163–164 Spruch bis mein] Friedrich Schiller: Spruch des Confucius. In: Gedichte von Friederich Schiller. T. 1. 2. verb. und verm. Aufl. Leipzig 1804, S. 66; oder vielleicht: ders.: Spruch des Konfucius. In: Ebenda, S. 112; ders.: Hero und Leander, S. 18: »Und das schçnste Loos war mein.« 168–169 im bis Wahrheit] Anspielung auf Johannes 4,24

41.

An Mariette Hartmann

14. Mrz 1816

Regest

H Stuttgart WLB, Cod. hist. 4 326, 147 3 Seiten ÆAdresse:æ An Frau Geheimstaatsrthinn / Hartmann / in / Stuttgardt / Im Heimschen Hause / vor dem Sailthor / Frei. Textverlust durch Siegelausriß

42.

An Johann Friedrich Cotta

18. Mrz 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 12 ÆAdresse:æ An Herrn Cotta Wohlgeboren / in / Stuttgardt / Frei. grenz Mitteilungen zum Text 6 Enkelinn] inn spter hinzugefgt H Anmerkungen 1 Briefe bis Schweiz] Th. Huber hatte auf Antworten von Paul Usteri und Sophie dAndri de Gorgier gewartet (Nr. 43 (122–126); 44R). 1–2 Hartmanns bis treffen] Mariette und August Hartmann, s. Nr. 41R; J. F. Cotta hatte Th. Huber 500 Gulden Einkommen angeboten fr eine nicht nher spezifizierte Ttigkeit fr das »Morgenblatt« (Nr. 44R; Mojem, S. 402). Daher entschied sie sich fr einen Umzug nach Stuttgart. 2 Georgi] 23. April 3 Johanni] 24. Juni; Th. Huber und Luise von Herder bezogen schließlich am 30. Aug. 1816 eine Wohnung in der Poststraße in Stuttgart. 4 andre bis suchen] L. von Herder brauchte ein wrmeres Klima, s. Nr. 41R; 43 (126–151). 5–9 Novelle bis Zeit] s. auch Nr. 44R; in dem von J. F. Cotta verlegten »Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1817« (Tbingen Æ1816æ) wurde keine Erzhlung von Th. Huber aufgenommen. Vielleicht handelt es sich um: Th. Huber: Verstand kommt nicht vor Jahren (In: Urania. Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1817. Leipzig Æ1816æ, S. 1–58), s. aber Nr. 82 (143–149), wonach sie die Arbeit daran vor Februar 1816 abschlossen haben muß. 6 Enkelin] Molly von Greyerz

43.

An Paul Usteri

18. Mrz 1816

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 47 d Geiger 1899a, S. 68–70, Teildruck (53–115) Mitteilungen zum Text 6 treiben;] (1) treib[t] (2) treiben; H 9 stand] (1) [welcher] (2) P stand H

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Erluterungen · Brief 43

19–20 soll bis haben.] spter hinzugefgt H 22 Frankfurter] Frankfurtel H 23 daß] (1) [von ihr] daß (2) daß H 35 Mannes bis Subaltern] (1) [Subalternen] (2) P Mannes der als Subaltern H 56 vertraut, durch] (1) vertraut, [aber] durch (2) vertraut, durch H 62 ultra Germanen] (1) [erzpa] (2) P Germanen (3) ultra Germanen H 63 erste patriotische] (1) erste[n] patriotisch[en] (2) erste patriotische H 67–68 den bis Gesicht,] spter hinzugefgt H 71 wie die] (1) [als ...... der] (2) P wie die H 75 ganz] (1) [als Student] ganz (2) ganz H 78 Mittel fand] Mittelfand H 94 abermal] spter hinzugefgt H 112 mçgen] spter hinzugefgt H 121 n i e ] Hervorhebung durch doppelte Unterstreichung H 134 Sollte sie] sie spter hinzugefgt H 145 Findet] (1) [Fehlt] (2) Findet H 147–151 Daher bis Reisen.] spter hinzugefgt H 152 Tçchter] (1) [Enkel] (2) P Tçchter H Anmerkungen 1 Chevalier] Johann von Harmensen, s. Anm. 34–47 5 Kronprinzeßinn] Prinzessin Katharina von Wrttemberg 6 Loyalen, Royalen] zum Konflikt zwischen Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg und den wrtt. Landstnden s. Nr. 10, Anm. 151–167; Anfang 1816 verschrfte sich der Gegensatz erneut anlßlich der Einziehung der vom Kçnig ohne Zustimmung der Stndeversammlung festgesetzten Steuern fr 1815/16. Die Stnde beharrten auf ihrem ihnen nach dem ›Alten Recht‹ zustehenden Verweigerungsrecht. mter und Stdte widersetzten sich dem Kçnig. Dagegen forderte Johann Friedrich Cotta, der ebenfalls der Stndeversammlung als Abgeordneter angehçrte, zum Gehorsam gegenber der Regierung auf. Ihn zhlte Th. Huber wahrscheinlich hier unter die Loyalen, Royalen; Neugebauer-Wçlk, S. 509–511. 8 jngste] Prinz Paul von Wrttemberg, s. Nr. 98 (3–15) 9 lteste] Prinz Wilhelm von Wrttemberg 12 Geschftsleute] wahrscheinlich Frst August von Hohenlohe-Oehringen, s. Nr. 98 (3–6) 17 nchsten Nachbarn] den verbndeten Hçfen, s. Nr. 98 (13–14) 24–25 in Frankfurt starb] Friedrich Wilhelm (von) Bauer starb am 15. Febr. 1783 in St. Petersburg. 27 firma] hier: die Unterschrift 31 Tçchter] Charlotte (von) Bauer und Caroline von Taubenheim 32 Atrus] In der griech. Mythologie setzt Atreus, der Kçnig von Mykene, seinem Bruder Thyestes dessen Kinder als Essen vor. Um sich zu rchen, soll Thyestes gemß einem Orakelspruch mit seiner eigenen Tochter ein Kind zeugen, welches dann Atreus tçten werde. Er berfllt seine Tochter Pelopia, ohne daß diese in dem Vergewaltiger ihren Vater erkennt. Spter heiratet Atreus Pelopia und zieht deren und Thyestes gemeinsamen Sohn Aigisthos wie seinen eigenen groß. Als Aigisthos Thyestes im Auftrag des Atreus erstechen soll, klrt ihn Thyestes ber seine wahre Herkunft auf. Als Pelopia von dem Inzest erfhrt, tçtet sie sich selbst. Atreus wird schließlich von Aigisthos ermordet (B. Hederich: Grndliches mythologisches Lexikon. Leipzig 1770, Sp. 469–471). 34–47 Harmesen bis vervollstndigen] J. von Harmensen wurde Anfang 1816 zum großherzoglich bad. Gesandten in der Schweiz ernannt (Allgemeine Zeitung, Nr. 47 (16. 2. 1816), S. 187). Er trat diesen Posten offenbar nicht an. Zuvor war er zweimal als Diplomat in wrtt. Diensten ttig gewesen, zuletzt als wrtt. Gesandter in Karlsruhe (Baden), von wo er im Mrz 1812 nach sechs Monaten abberufen wurde. Am 13. Mrz 1813 wurde er aus den

Erluterungen · Brief 43

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Listen der Geheimen Rte und Kammerherren Wrttembergs gestrichen. Der dem wahrscheinlich vorausgehende eclat ist nicht ermittelt. 37 Notionen] hier: Begriffe 53–54 L a n g bis schrieb] Karl Heinrich von Lang: Reverendi in Christo Patris Jacobi Marelli amores. Mnchen 1815. 61–63 Ich bis analysiren] Frst Ludwig von ttingen-Wallerstein leitete 1813, zu Beginn der Befreiungskriege gegen Frankreich, die Landesbewaffnung in Schwaben. Th. Huber hçrte K. H. Langs ußerungen ber die deutschpatriotische, gegen Frankreich gerichtete Proklamation, whrend sie sich in der Zeit von Weihnachten 1813 bis 30. April 1814 in Mnchen aufhielt. Lang – selbst Mitglied der Bayerischen Akadamie der Wissenschaften – ußerte sich im Kreise anderer Akademiemitglieder. 63 Kstner] Abraham Gotthelf Kstner, s. Bd. 1, Nr. 5, Sammelanm. zu A. G. Kstner 68 Hhnlein] wahrscheinlich Heinrich Carl Alexander Hnlein 74 Pachterssohn] Konstantin Lang war Pfarrer. 75 ohne zu studieren] K. H. von Lang hatte 1782–85 in Altdorf studiert. 76–77 seinen Verwandten weglif] Weihnachten 1780 floh K. H. von Lang aus ttingen, wo er bei seinem Verwandten Konrad Lang lebte, um einer Schulstrafe zu entgehen, zurck zu seinem Onkel Georg Heinrich Lang, bei dem er zuvor gelebt hatte. 77 den bis Wallerstein] K. H. von Lang stand 1785–88 im Dienst von Frst Johann Aloys II. zu Oettingen-Spielberg und 1790–92 im Dienst von Frst Kraft Ernst von ttingenWallerstein. Beide Male bat er, unzufrieden mit seiner Situation, von sich aus um Entlassung. 78 24 bis Gçttingen] K. H. von Lang studierte 1792–93 in Gçttingen. Er war damals schon 27– 28 Jahre alt. 81 Geschichte von Bayreuth] K. H. von Lang: Neuere Geschichte des Frstenthums Baireuth. T. 1–3. Gçttingen und Nrnberg 1798–1811. 83–85 zweier bis haben] K. H. von Lang war dreimal verheiratet: mit Friederike, Henriette Maria und zuletzt mit Luise Magdalena Sophie Lang, der Witwe Schçpf. Eine Ehe mit einer Magd ist nicht ermittelt. 84 Gesandten Hhnleins] Carl von Hnlein 85 privat Ehe] eine ohne den kirchlichen Segen geschlossene Ehe 86 bayerschen Besiz nahme] Das bis dahin preuß. Frstentum Ansbach wurde 1806 an Bayern abgetreten. 107 Schmerz bis Angelegenheit] Anspielung auf den Sieg der Allianz in den Befreiungskriegen ber Frankreich (Ende 1813/Anfang 1814). Th. Huber und Luise von Herder hatten eine Vorliebe fr Frankreich, whrend Bayern der russ.-preuß.-çsterr. Allianz angehçrte und eine antifranz. Stimmung in der ffentlichkeit herrschte. 116 Sekular Fest] die 300-Jahr-Feier der Reformation am 31. Okt. 1817 118 Die bis anzeigten] Karl Wilhelm Fsi: Predigten, s. Nr. 37 (64–65) 122–123 Versptung bis Waatlands] zu Th. Hubers Bitte an P. Usteris. Nr. 11 (92–115); 33 (64–74) 127–131 vor bis a n ] zu ihrer Anfrage wegen Cannstatt und Stuttgart bei Mariette Hartmann s. Nr. 41R 128 Arzte] Mathias Gassner und Johann Evangelist Wetzler 130 in Stuttgart etabliren] Th. Huber und L. von Herder bezogen am 30. Aug. 1816 eine Wohnung in der Poststraße in Stuttgart. 130 Cotta bis htte] zu J. F. Cottas Angebot s. Nr. 42, Anm. 1–2 152 Enkel] Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz 152 die Ihren] Konrad Ott und Paulus Usteri 152 Tçchter] Magdalena Ott und Elisabeth Usteri jun.

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Erluterungen · Brief 44

An Therese Forster

29. und 30. Mrz 1816

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/366 4 Seiten Datierung Neben dem 30 Mars 16 wird auch der Vortag als Schreibtag innerhalb des Briefs erwhnt.

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An Ernst Leube

31. Mrz 1816

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1071 A ÆAdresse:æ Dem Wohlgebornen Herrn / Herrn Laibe Handelsmann / Auf dem Mnsterplaz in / Ulm / Frei. Mitteilungen zum Text 8–9 diese Bltter] (1) diese[s] Bl[a]tt (3) 13 Character] Charcter H 14 ihre] (1) ihre[r] (2) ihre

diese Bltter

H

Adressat Wahrscheinlich ist Herr L a i b e identisch mit E. Leube. Anmerkungen 4 Gaßer] Mathias Gassner 5 Allgemeinen bis 1808] Der in Gotha erscheinende »Allgemeine Anzeiger der Deutschen« brachte in Nr. 281 (17. 10. 1808), Sp. 3033–3045 unter der Rubrik »Gemeinntzige Gesellschaften« einen anonymen Bericht ber die von Friedrich Benjamin Osiander praktizierten Heilmethoden bei Gebrmutterkrebs. Als Medikamente werden »Mercurialmittel mit Antimonialmitteln, neben dem Gebrauch harntreibender Getrnke« empohlen sowie »in verzweifelten Fllen ein vorsichtiger Gebrauch« von Arsenik (Sp. 3040). Hauptgegenstand des Artikels ist aber Osianders Operationsmethode. In Nr. 330 (6. 12. 1808), Sp. 3585–3587 berichtete Carl August Weinhold in seinem Artikel »Fragmente ber die Heilung des Gebrmutterkrebses durch den Schnitt« aus seiner Praxis, daß trotz erfolgreicher Operationen die Krankheit auf Dauer nicht zu heilen gewesen sei und daß es keine Medikamente gegen sie gebe, sondern allenfalls die Schmerzen gelindert werden kçnnten. 6 Kranken] Theresia Dambacher (Nr. 44R); sie starb am 5. Aug. 1816 an Gebrmutterkrebs (Augsburg BA). 7 Greyers] Gottlieb von Greyerz

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An Johann Gotthard Reinhold

17. April 1816

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/986 d Elvers, T. 1, S. 55, 19, 27, Teildruck (55–62; 115–117; 130–134) Mitteilungen zum Text 5–9 (Die bis Bei] (1) Die Nachricht erhielt ich aus Arau von Gliedern des Erziehungsrathes und die Handlung ist dergestalt dem Karakter des Mannes angemeßen daß ich vom ersten Augenblick berechnete: daß wenn Fellenberg dort sich hçren laßen kç n n t e , er mir schaden wrde[.] Bei (2) (Die Nachricht erhielt ich aus Arau von Gliedern des Erziehungsrathes

Erluterungen · Brief 46

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und die Handlung ist dergestalt dem Karakter des Mannes angemeßen daß ich vom ersten Augenblick berechnete: daß wenn Fellenberg dort sich hçren laßen kç n n t e , er mir schaden wrde)

wenn ich sage H 20 Hans] (1) [Michel] (2) Hans H 29 nie] (1) [wir] nie (2) nie H 40 nur fr] nur spter hinzugefgt H 45 siegreich] (1) [sic ...h] (2) P siegreich H 46 gerathen] (1) [fallen a. .] (2) P gerathen H 52 verlieren] (1) [tausch] (2) P verlieren H 54 ihnen] (1) [sich] (2) P ihnen H 59 empçrte] (1) [schre] (2) P empçrte H 60 stritt] (1) [kann] (2) P stritt H 72–74 als bis Ich] (1) mein Zweck[.] Ich (2) als meinen ernsten Zweck bestndig vor Augen behalten und ihn auch meine Freude von Fellenberg quasi geliebt zu sein opfern Ich H 88 eine] (1) [die] (2) eine H 107 ganz] (1) [in der zweiten] (2) P ganz H 113 mich] (1) [es] (2) mich H 118 a u ß e r mir] spter hinzugefgt H 151 Lebensweise] (1) [Pen] (2) P Lebensweise H 153 einen] (1) ein (2) einen H 174 Wirkung] (1) [Neigung] (2) Wirkung H 175 war] (1) [hervorbrachte] (2) war H 183 Uberdrußes] es spter hinzugefgt H Bei

Anmerkungen 2–5 ich bis vereitelte] zu Philipp Emanuel von Fellenberg und Th. Hubers Bewerbung in Olsberg bei Aarau s. Nr. 35 (257–262); 23, Anm. 21–22; 34 (196–218) 5–6 aus bis Erziehungsrathes] Paul Usteri bermittelte die Nachricht an Th. Huber (Nr. 44R). 42 Ich kannte ihn] s. Bd. 2, Nr. 111, Sammelanm. zu Ph. E. von Fellenberg 60 zwei bis Monaten] Gemeint sind Th. Hubers Besuche bei Ph. E. von Fellenberg in Hofwil Juli bis November 1807 und Mai bis Mitte Juli 1809. 63–65 hannçvrischen bis untergehn] nicht ermittelt 64 Ana] Mçglicherweise ist Wilhelmine Reinhold gemeint, die aus Nienburg im Kurfrstentum/Kçnigreich Hannover stammte, oder eine Bedienstete, die sie von dort mitgenommen hatte. 65 Gellerts Heupferd] Christian Frchtegott Gellert: Das Heupferd, oder der Grashpfer. In: ders.: Belustigungen des Verstandes und des Witzes. Bd. 5. Leipzig 1743, S. 553. Ein Heupferd glaubt in maßloser Selbstberschtzung, ein wegen berbeladung steckengebliebener Heuwagen habe nur fortbewegt werden kçnnen, weil es von ihm abstgestiegen sei. »Der weder hilft, noch helfen kann,/ Maßt stets den meisten Ruhm sich an«. 75 Aufsze] nicht ermittelt 78 H  k e l i g ] schwierig, bedenklich, kitzelig 81 6 Mnnern] Gemeint sind wahrscheinlich Ph. E. von Fellenberg, Wilhelm Albrecht, Friedrich Griepenkerl, Wilhelm Hesse und Christian Lippe 101 im Licht erkennen] Ch. F. Gellert: Trost des ewigen Lebens, S. 159 111–112 Herders bis kçnnen] zu Emil von Herder s. Nr. 554 124 nur bis sah] J. G. Reinhold besuchte Th. Huber am 28. Sept. 1814 (Bd. 5, Nr. 289 (151– 162). 139–140 Glhend bis Gerichts] die drei letzten Verse der 9. Strophe des »Hymnus Stabat Mater Dolorosa«: »Hochentflammt vom heilgen Feuer, / Deck, o Jungfrau, mich dein Schleier / Einst am Tage des Gerichts.« In: Hochadelige und gottselige Versammlung, vom

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Erluterungen · Brief 46

Sternkreuze. Hg. auf ihrer k. k. apost. Majestt allergndigster Verordnung. Wien 1839, S. 151–54, hier: S. 153 (J. Blume: Geschichte der mehrstimmigen Stabat-mater-Vertonungen. Bd. 1.2. Mnchen, Salzburg 1992, Bd. 1, S. 18); s. auch Bd. 1, Nr. 6 (107). 153 Cotta bis an] zu Johann Friedrich Cottas Angebot s. Nr. 42, Anm. 1–2 155 Kannstadt] Cannstatt 158 Jakobi] 25. Juli; Th. Huber und Luise von Herder bezogen am 30. Aug. 1816 eine Wohnung in der Poststraße in Stuttgart. 161 Bevey] Bevaix, im Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz zwischen Gorgier und Boˆle gelegenes Dorf, Wohnort von Sophie dAndri de Gorgier 162 Grandson bis haben] Ort im Kanton Waadt, am Lac de Neuchaˆtel; Th. Huber hatte hier, ohne im Ort einen nheren Bekannten zu haben, nach einer Wohnmçglichkeit suchen lassen, s. Nr. 44R. 163 Alphons bis hlt] zu Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin s. Nr. 11, Anm. 88–89 164–165 the bis dead] Alexander Pope: Eloisa to Abelard, Vers 258 172 Marc Aurel] Th. Huber las Andr und Anne Dacier (bers.): Rflexions morales de lempereur Marc Antonin. 176 Scheidungsprozeß] s. Nr. 1, Anm. 9 178 Greyerz] Gottlieb von Greyerz 186 andern Kinder] Therese Forster, Claire von Greyerz und Victor Aim Huber 187 schreibe freilich allerlei] s. Nr. 42 (5–9); in dieser Zeit entstand oder war gerade abgeschlossen z. B.: Th. Huber: Verstand kommt nicht vor Jahren; Ædies.:æ Abrg de lhistoire et de la Statistique du cidevant EvÞche de Baˆle par Mr. Morel (Nr. 44R) 188 Keller] Johann Baptist Keller 191 aprentif] franz. apprenti = Schler; vielleicht der sich in Florenz aufhaltende August Wilhelm Schlegel oder Prinz Ludwig von Bayern, der allerdings schon aus Italien zurck war, s. Nr. 37, Anm 93–94. 192 Ardinghello] ÆWilhelm Heinse:æ Ardinghello und die glckseeligen Inseln. Eine Italinische Geschichte aus dem sechszehnten Jahrhundert. Bd. 1.2. Lemgo 1787.

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An Therese Forster

26. April 1816

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/367 ÆAdresse:æ  Mademoiselle Thrse Forster / Chs Monsieur le Prsident de Goldbeck /  / Berlin / fr. Hof. Mitteilungen zum Text 13 mimposer] minposer H 15 si le] s ile H 19 dans bis livre.] spter hinzugefgt H 22 formalisois] fomalisois H 26 aux Epoux] (1) au [l]Epoux (2) auxEpoux H 33 Son] (1) [il] (2) P Son H 47 duo] (1) [trio] (2) duo H 48 esthetique] (1) [x-x] (2) P esthetique H 48 , denue] (1) [, nu .....] (2) , denue H 49–51 et bis croire)] spter hinzugefgt H 53  cot deux] (1) [fina .....le ..ment] (2)  cot deux H 53 Prtre erudit] (1) erudit Prtre (2) Prtre erudit H 69 cette reponse] (1) [elle] (2) cette reponse H 72 touche] (1) [f. x-x] (2) P touche H

Erluterungen · Brief 47

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83–84 du m i e n public] (1) du public (2) du d u m i e n public H 86 je nen ai] (1) je [n] ai (2) je nen ai H 90 lors] (1) [et] (2) P lors H 96 europens] eropens spter hinzugefgt H 96 lEsclavage] lEclavage H 97 ches] (1) [de] (2) P ches H 105 tandis bis damne] spter hinzugefgt H 105 quon les] (1) [que ceux qui] (2) P quon les H 128 le] (1) [un] (2) le H 135 raisonnable bis ] (1) [qua .........] (2) raisonnable que quand  H 139 dame] (1) [x-x] (2) P dame H 147 mimpatiente] minpatiente H 149 pourvu] pouru H 156 imprudement] inprudement H 161 ces] c korrigiert aus s H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (12; 35–36; 117–119; 168–171); Nr. 49R. Regest Reflexion ber ihre Haltung zwischen Aktivitt und Schicksalsergebenheit. Brief von Thomas Brand. Tritt ein fr Respekt vor dem Briefgeheimnis, auch zwischen Eheleuten. ber Johann Gotthard Reinhold, Johann Baptist Keller und Basilius von Ramdohr. Verarmung des Landes durch jdische Geldgeschfte, aber Respekt vor dem einzelnen Juden. Vorschlag zur Umsiedlung der Juden in außereuropisches Gebiet. Zustimmung fr das Stck »Unser Verkehr«. Plne fr ihren Cannstatt-Aufenthalt mit Luise von Herder und ein Treffen mit Th. Forster. Stellt Paketsendung (ber Georg Joachim Gçschen) in Aussicht. Akzeptiert Verhalten der Tochter gegenber Hnlein und Bauer, ohne es gutzuheißen. Selbstkritische Bemerkung zu ihrem Briefstil. Claire und Gottlieb von Greyerz fahren in einer Forstangelegenheit fr vier Tage nach Ulm. Wilhelm Albrecht ist Verwalter in der Nhe von Mnchen geworden. Anmerkungen 12 lettre de Brand] Th. Brand an Th. Huber, 25. Mrz 1816 (Gçttingen SUB) 17–19 Lessing bis livre] nicht ermittelt 30 Reinhold] J. G. Reinhold 35–36 je bis Haustyran] Gemeint ist Nr. 46 (2–140). 39 Keller] J. B. Keller 39 pape] Papst Pius VII. 41 Pote] J. G. Reinhold 42 traducteur de Petraca] Anspielung auf ÆJ. G. Reinhold:æ Proben einer Uebersetzung von Petrarcas Gedichten. In: Vierteljhrliche Unterhaltungen, 1804, 1. St., S. 176–183. 43 sept dormans] Bei den Siebenschlfern handelt es sich einer frhchristlichen Legende nach um sieben Brder, die ihres christlichen Glaubens wegen verfolgt und in einer Hçhle lebendig eingemauert wurden. Nach fast 200 Jahren wurde die Hçhle zufllig geçffnet und die bis dahin Schlafenden erwachten. 60 deux confessions] J. B. Keller war Katholik, J. G. Reinhold und B. von Ramdohr waren Protestanten. 62–64 gentlemans bis titre] Georgine Heyne hatte in einem etwa 10. Jan. 1816 verfaßten Brief an Th. Huber (ohne Datum; Gçttingen SUB, 9a/13) aus »The Annual Register, for the year 1809« ÆLondon 1810æ zitiert (nicht aus »The Gentlemans Magazine«). Demnach war Gertrude Brand, Lady Dacre am 13. Sept. 1809 verstorben, wie Th. Huber Th. Forster in

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Erluterungen · Brief 47

Nr. 36R mitteilte. Th. Brand durfte erst nach dem Tod seiner Mutter (recte: 3. Okt. 1819) den Titel Lord Dacre fhren, s. Bd. 5, Nr. 43 (58–60). 69 lettre bis ans] Th. Hubers nicht ermittelter Brief aus dem Jahr 1812 (Bd. 5, Nr. 43 (43–66)). 75–76 nous bis World] Th. Huber zitiert hier aus Th. Brands Brief. Zu einer Begegnung kam es nicht mehr. 81 amie] Emilie Tieke 81 Oppenheimer] Herr Oppenheim(er) hatte Th. Brand Th. Hubers Brief bergeben (s. Anm. 12). 83–84 Une bis public] L. von Herder oder C. von Greyerz 84–85 lhistoire bis lu] Th. Forster vernichtete im Sommer 1810 einen Brief ihrer Mutter an J. G. Reinhold, s. Bd. 4, Nr. 108 (2–12). 87–89 il bis moi] J. G. Reinhold besuchte Th. Forster und Familie Strick van Linschoten im Sommer 1810 in Linschoten (in der Nhe von Utrecht in Holland) (Bd. 4, Nr. 102R; 104 (20)). Er hatte sich anschließend negativ ber Th. Forster geußert (Bd. 4, Nr. 120 (84– 93); 121R). Dies kçnnte der Grund fr Th. Hubers Verstimmung sein. 90–91 passage par Gunzbourg] am 28. Sept. 1814 (Bd. 5, Nr. 289 (151–162)) 96 Fanny] Francisca von Breuning 98 depuis 23 ans] 1792 begannen die Revolutions- und Koalitionskriege Frankreichs, das sich noch im gleichen Jahr zur Republik erklrte. 111 Unser verkehr] Das 1815 in Berlin aufgefhrte antijdische Theaterstck: ÆKarl Borromus Alexander Sessa:æ Unser Verkehr. Eine Posse in Einem Aufzuge. Nach der Handschrift des Verfassers. 2. Aufl. Leipzig 1815. 121 ton bis a p p r o c h e ] zur Reise Th. Forsters s. Nr. 38, Anm. 112 123 Greyers] G. von Greyerz 126 les Greyerz] C. und G. von Greyerz 134 Hhnlein] vermutlich Carl von Hnlein; Th. Forster plante auf ihrer Wiesbaden-Reise (Juli bis Sept. 1816) ber Frankfurt a. M. und Kassel zu reisen (Nr. 57R; 68R). 134 Bauer] nicht ermittelt 137–138 Ich bis Degen] nicht ermittelt 152 Scanarell] Sganarelle; tolpatschige Figur in Theaterstcken Moli res, z. B. in Moli re: Le Mdecin malgr lui 159 Rachlowiz] Clemens von Raglovich 163–165 on bis Munic] Diese Nachricht von Grfin Luise von Platen (Nr. 56R) ber W. Albrecht erwies sich als unzutreffend. 168–169 Je bis Vaud] zu Sophie dAndri de Gorgiers Brief s. Nr. 44R 172 tantes] Wilhelmina Sprengel, Barbara Justina Regina und Antonie Forster

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An Victor Aim Huber

27. April 1816

H unbekannt d Geiger 1901, S. 78 Datierung s. Geiger 1901, S. 412, Anm. 37. Anmerkungen 2–3 Ich bis Teufel] Th. Huber zitiert hier eine Aussage von Thomas Brand ber sich selbst (Geiger 1901, S. 78). Anlaß war ein gerade eingetroffener Brief Brands an Th. Huber (25. 3. 1816, Gçttingen SUB), in dem dieser eine finanzielle Untersttzung zu V. A. Hubers Studium in Gçttingen zusagte (Nr. 47 (70–72)).

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Erluterungen · Brief 51

49.

An Carl August Bçttiger

26. Mai 1816

Regest

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 68 3 Seiten ÆAdresse:æ An Herrn / Herrn Oberkonsistorialrath Bçttiger / in / Dresden / Fr. Hof Textverlust durch Siegelausriß

50.

An Victor Aim Huber

29. Mai 1816

H unbekannt d Elvers, T. 1, S. 34, 106–107, 116, Teildruck (2–8; 10–22; 24–30) Anmerkungen 2–3 gab bis Armen] Th. Huber brachte V. A. Huber im Mai 1806 zu Philipp Emanuel von Fellenberg nach Hofwil bei Bern. 10 Anstand bis Kirchenbekenntniß] Th. Huber, die selbst dem lutherischen Bekenntnis angehçrte, sich aber als reformiert bezeichnete (s. Bd. 2, Nr. 54 (16–18); Bd. 5, Nr. 63 (90– 129)), hatte ihren Huber-Kindern die Wahl ihrer Konfession freigestellt. Sie wnschte aber fr V. A. Huber den Eintritt in die katholische Kirche, weil Ludwig Ferdinand Huber ihr angehçrt hatte. In einem unbekannten Brief vom Mai 1816 schrieb V. A. Huber seiner Mutter, daß in Hofwil nun der Konfirmandenunterricht fr die Reformierten beginne und daher Ph. E. von Fellenberg von ihm eine Entscheidung verlange (Elvers, T. 1, S. 106); s. Nr. 413. 20 Hoffnung, Liebe, Glauben] 1. Korinther 13,13 24–25 Sklave Deiner Freundschaft] Gemeint ist V. A. Hubers Freundschaft zu Wilhelm von Stillfried. 28 Ort] Hofwil bei Bern 29 Unrecht seines Vaters] Ph. E. von Fellenberg, der in V. A. Hubers enger Beziehung zu W. von Stillfried etwas ›Unnatrliches‹ vermutete (Guggisberg, Bd. 2, S. 284); s. Nr. 67, Anm. 12–13; 86 (17–86).

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An Friedrich Haug

31. Mai 1816

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1255 Mitteilungen zum Text 19 gegen] (1) [ber] (2) P gegen H 33 ja] (1) [da] (2) P ja H 38 Sie that] (1) [Ihnen] that (2) Sie that H 41 ein Bericht] (1) ein[e x-x] (2) P ein Bericht H 45 so beharrlich] sobeharrlich H 60 sagen] (1) [sich] sagen (2) sagen H Anmerkungen 3–4 in bis wohnen] Th. Huber bezog am 30. Aug. 1816 mit Luise von Herder eine Wohnung in der Poststraße in Stuttgart. 18 Herodes an Pilatus] Lukas 23,11 19 klagte ich] s. Nr. 16 (205–238); 27 (21–75) 19 Cotta] Johann Friedrich Cotta 20–25 Meister bis Kehle] Freimund Reimar Æd. i. Friedrich Rckertæ: Ode 32 Schmid] Johann Christoph Schmid

812

Erluterungen · Brief 51

35–36 Antonius bis men] William Shakespeare: Julius Caesar, 3. Akt, 2. Szene: »So are they all, all honourable men –« 41 Geschichte bis Jnglings] ÆTh. Huber:æ Geschichte eines christlichen Jnglings und einer heidnischen Jungfrau; Th. Huber wußte nicht vom bereits 1815 erfolgten Abdruck der Erzhlung. 41–42 Bericht bis Prunntrut] Pruntrut, franz. Porrentruy; Ort im heutigen Kanton Jura/ Schweiz, damals (ab 1815) im Kanton Bern, nahe der franz. Grenze; die Geschichte darber ist: Charles Ferdinand Morel: Abrg de lhistoire et de la statistique du ci-devant E´vÞch de Baˆle; dazu hatte Th. Huber eine Inhaltsangabe verfaßt, die spter im »Morgenblatt« erschien: ÆTh. Huber:æ Abrg de lhistoire et de la Statistique du cidevant EvÞche de Baˆle par Mr. Morel.

52.

An Johann Friedrich Cotta

6. Juni 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 11 ÆAdresse:æ Herrn Doktor Cotta Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1

Broschre] William Hone: Authentic Account of the Royal Marriage. Consisting of Original Memoirs of Prince Leopold and Princess Charlotte. London 1816. Th. Huber verfaßte zu diesem Buch eine Rezension: ÆTh. Huber:æ Hochzeitfeyer der Prinzessinn von Großbritannien. In: Morgenblatt, Nr. 156 (29. 6. 1816), S. 623–624. 1–2 Prinzeß bis Heirath] Prinzessin Charlotte Auguste (die brit. Kronprinzessin) und Prinz Leopold von Sachsen-Coburg-Saalfeld waren seit dem 2. Mai 1816 verheiratet. 3 bayerschen Gesandten] Johann Nepomuk Franz Xaver von Tautphoeus

53.

An Carl August Bçttiger

7. Juni 1816

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 69 d Geiger 1901, S. 154–155 und 282, Teildruck (29–38; 48–64) ÆAdresse:æ An Herrn Oberkonsistorialrath Bçtticher / in / Dresden / Frei Hof. Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 3 Hofmeister] (1) [Sch] (2) P Hofmeister H 5 daß bis war] spter hinzugefgt H 13 besonders. -] (1) besonders[,] (2) besonders. – H 18 lateinsche] (1) latein[,] (2) lateinsche, H 57 in] (1) [aber .........] (2) P in H 67 Livrey] (1) [Uniform] (2) Livrey H 82 neuen Gemalinn] (1) Genalinn (2) neuen Genalinn H 92 die] (1) [sich] (2) P die H 93 muß] (1) [kann] (2) muß H 93–94 sie noch] (1) sie [aber] noch (2) sie noch H 111 un] (1) zu un (2) [zu einen] un (3) un H 115 irresistible] irrestisible H 137 Koethe ist] (1) [Go] (2) P Koethe ist H

Erluterungen · Brief 53

813

Anmerkungen 4 11 25 33

Landsmann] nicht ermittelt Geburtsland] Sachsen vorigen Brief] Nr. 49R Auswahl bis Bnden] Eine mehrbndige Gedichtausgabe von Friedrich Haug ist nicht ermittelt. 46 Arzte] Mathias Gassner und Johann Evangelist Wetzler 48–49 Ich bis Morgenblatts] s. Nr. 51 (16–55) 51 Cotta] Johann Friedrich Cotta 55–57 Freimund bis schlug] Anspielung auf Freimund Reimar Æd. i. F. Rckertæ: Auf vier Bume 61–63 Geist bis Schçpfung] 1. Mose 1,2 62 Magnetismus] Nach der vor allem von Franz Mesmer seit den 1770er Jahren vertretenen Theorie sind organische Kçrper von einem Fluidum durchdrungen und umgeben, wodurch sie magnetische Eigenschaften aufweisen (tierischer Magnetismus). Eine Krankheit wurde als Stçrung dieses Fluidums gedeutet und entsprechend mit Hilfe von Magneten behandelt (z. B. Streichen des Kçrpers mit Magneten, Trinken magnetisierter Getrnke oder aus magnetisierten Gefßen). Spter wurde der tierische Magnetismus in Verbindung mit der Hellsichtigkeit Schlafwandelnder gebracht und mit verschiedenen anderen bersinnlichen Phnomenen. 64–65 Wangenheimischen bis Zeitung] Æanonym:æ Brief des Geh. Staatsraths von W-m an Se. Majestt den Kçnig von W-g. o. O. 1816. ber diesen Karl August von Wangenheim untergeschobenen Bericht, in dem es um angeblich gegen die Regierung gerichtete geheime Bnde ging, berichtete u. a. die »Allgemeine Zeitung«: J. F. Cotta in Nr. 126 (5. 4. 1816), S. 503; Friedrich Schlegel in Nr. 151 (30. 5. 1816), S. 604; eine anonyme Darstellung des Vorgangs erschien in der »Beilage zur Allgemeinen Zeitung« Nr. 65, S. 262 f. (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 153). 66 Buchhndler] Benjamin Krebs oder einer der anderen Mitinhaber der Andreschen Buchhandlung in Frankfurt a. M. 68–69 andrer Buchhndler] Bernhard Kçrner 75 Somnambule] nicht ermittelt 76 Ehingen] vermutlich Ehingen (Donau), sdwestlich von Ulm 81–82 Kronprinz bis Gemalinn] Prinz Wilhelm und Prinzessin Katharina von Wrttemberg 82–83 Hause bis Steins] das Landschlçsschen Bellevue am Fuße des Kahlensteins 84 Fabrikanten] Wilhelm Zais 84 Kçnig] Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg 87 Cariol] franz. carriole = zweirdrige Halbkutsche 89 Berner bis Sizen] Berner- oder Schweizergesellschaftswgelchen = leichte, offene Kutsche, je nach Bauart ohne oder mit aufklappbarem Lederverdeck, teilweise auch mit festem, geradem Dach, z. B. aus Wachsleinwand, und ebensolchen Vorhngen ringsum; fr Ausflge, Jagdpartien oder kurze Reisen gedacht (J. Ch. Ginzrot: Die Wagen und Fahrwerke der verschiedenen Vçlker des Mittelalters und der Kutschen-Bau neuester Zeiten Æ…æ. Hildesheim, New York 1979, Bd. 1, S. 244 f. und Bd. 2, Tab. XLV) 92 galla fhigen Menschen] Galla, Gala = prchtige Kleidung; Festtag bei Hofe, zu dem die Gste in Prachtkleidern kommen. 95 Geistlicher] vermutlich Frdric Berthoud 108 Roi] Kçnig Friedrich Wilhelm III. von Preußen, der ber das preuß. Frstentum Neuchaˆtel (Schweiz) regierte. 110 Krieg] Befreiungskriege Preußens gegen Frankreich (1813–15) 121–122 Mllners bis Handschrift] spter gedruckt: Adolph Mllner: Kçnig Yngurd. Trauerspiel in fnf Akten. Leipzig 1817; Mllner hatte Abschriften seines Manuskripts 1815 an

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Erluterungen · Brief 53

verschiedene Theater geschickt, u. a. auch an das Stuttgarter Hoftheater. Vielleicht hatte Friedrich von Matthisson Th. Huber die Handschrift gegeben. 123–124 der Schuld] Adolph Mllner: Die Schuld 124 WielaÆnd] Christoph Martin Wieland 125 Mephistophles] Figur in Johann Wolfgang Goethe: Faust 126–127 Voltaires bis Corneille] Voltaire: Commentaires sur le thatre de Pierre Corneille et autres morceaux intressans. Bd. 1–3. Paris 1764. 132 Verdunkelten bis Sdmeer] Napoleon Bonaparte auf St. Helena 135–136 kurzen bis beste] Gemeint ist Th. Huber: Verstand kommt nicht vor Jahren. 136 Kriegsgefangnen] Th. Huber: Der Kriegsgefangene, s. Nr. 34 (10–11) 137 Verpflichtung fr Koethe] Gemeint ist die (letztlich nicht zustandegekommene) Mitarbeit Th. Hubers an den von Friedrich Arnold Brockhaus verlegten und anfangs von Friedrich August Koethe herausgegebenen »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken«, s. Nr. 22; 26 (46–76) 138 Wolke bis umhllte] zu Gotthilf Heinrich Schubert und Johann Arnold Kanne s. Nr. 33 (114–119) 139–140 Glockentçne bis gedruckt] Friedrich Strauß: Glockentçne. Erinnerungen aus dem Leben eines jungen Geistlichen. Bd. 1. Elberfeld 1815.

54.

An Victor Aim Huber

16. Juni 1816

H unbekannt d Elvers, T. 1, S. 108, 108–109, Teildruck (2–7; 9–38) Die Zuordnung von (9–38) zu (2–7) (letzteres Fragment ist von Elvers, T. 1, S. 108 datiert auf 16. 6. 1816) ergibt sich aus dem Inhalt (s. Anm. 13–33). Allerdings ist nicht ganz auszuschließen, daß (9–38) zu einem sonst unbekannten, in der zweiten Hlfte des Juni 1816 verfaßten Brief gehçrt. Anmerkungen 2 Lehrer] Johann Baptist Brosi, s. Nr. 59 (68–70) 13–33 Erlaubt bis spricht] zu V. A. Hubers Konfessionszugehçrigkeit und Konflikt mit Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 56R und 59 (64–97) 21 Geistlichen] darunter wahrscheinlich Johann Christoph Schmid

55.

An Ludovike Simanowiz

18. Juni 1816

Regest

H Marbach DLA, A: Simanowiz, 1697 1 Seite ÆAdresse:æ An Frau Hauptmanninn Simanowitz / in / Ludwigsburg / Frei. Datierung Th. Hubers Angabe 19 Jun 1816. ist aufgrund des Poststempels »18 Jun 1816« zu korrigieren.

56.

An Therese Forster

19. Juni 1816

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/368 5  Seiten ÆAdresse:æ  Mademoiselle Thrse Forster / Ches Monsieur le Prsident de Goldbeck /  / Berlin / fr. front. Textverlust durch Siegelausriß

Erluterungen · Brief 59

57.

An Therese Forster

30. Juni 1816

815

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/369 1 Seite ÆAdresse:æ  Mademoiselle Thrse Forster / Chs Monsieur le Prsident de Goldbeck /  / Berlin / fr Hof.

58.

An Victor Aim Huber

4. Juli 1816

H unbekannt d Geiger 1901, S. 114 Anmerkungen 2 der] Gemeint ist laut Geiger 1901, S. 114 Theresia Carolina von Behr. Sie gehçrte zu Th. Hubers Bekannten aus der Zeit ihres ersten Stuttgartaufenthalts (1798–1804), die sie im Mai/Juni 1816 wiedersah; s. auch Nr. 57R. 2 Schwester] wahrscheinlich Adele Huber 2 Suzette] Susette Steiner(-Gmelin)

59.

An Johann Gotthard Reinhold

9. Juli 1816

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/993 d Elvers, T. 1, S. 40–41, Teildruck (16–18; 20–21; 22–25; 40) ÆAdresse:æ a Monsieur de Reinhold / Ambassadeur de S. M. le Roi des Pais bas /  / Rome / fr. front. Textverlust durch Papier- (1; 69) und Siegelausriß (115) Mitteilungen zum Text 8 zwischen] (1) [von der] (2) zwischen H 15 dadurch] dadurcht H 17 deren] (1) d[ie] (2) P deren H 24 Begebenheiten] (1) Begebenheit (2) Begebenheiten H 24 verkrftigten] ver korrigiert aus be H 28 Schwchen bald] (1) Schwchen bald (2) Schwchen [u Erziehungen ....] bald (3) Schwchen bald H 33 bis] (1) [noch ganz] bis (2) bis H 49 er meinen] er spter hinzugefgt H 51–52 Sein bis Quell] (1) [Er hatte eine Qu] (2) P Sein Wohlstand war nçthig um seinen Erziehungsplan auszufhren; ein gewißer Quell H 64 und verhindert es] spter hinzugefgt H 67 in dem] (1) [einen . .] (2) in dem H 69 2] korrigiert aus 4. . H 94 zu ertragen nicht] (1) nicht zu ertragen (2) zu ertragen nicht H 96 wo er] r korrigiert aus s H 103 von] (1) [mit] (2) von H 118 dem Weibe giebt] (1) giebt dem Weibe (2) dem Weibe giebt H 148 endlich] endich H Datierung Ergibt sich aus dem Vermerk von J. G. Reinhold auf der Seite mit der Adresse und aus Anm. 127.

816

Erluterungen · Brief 59

Anmerkungen 2

Streitsache] zum Streit ber Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 35 (257–265); 46 (2– 140) 9–11 Hamlet bis finden] Gemeint sind Hamlet und Polonius in William Shakespeare: Hamlet, 3. Akt, 2. Szene. 25 dmisch] albern, unklug, nrrisch, verrckt 26 Pestaloz] Johann Heinrich Pestalozzi, der Ph. E. von Fellenbergs Lehrmethode stark beeinflußte; sie betrieben 1804/05 zusammen ein Erziehungsinstitut in Mnchenbuchsee bei Bern, worber es zwischen beiden zum Bruch kam (Guggisberg, Bd. 2, S. 44–54). 36 Yverdun] J. H. Pestalozzis Erziehungsinstitut in Yverdon/Schweiz 53 Nachbar] nicht ermittelt 56–61 Lehrer bis abdrngen] Einer von ihnen war wahrscheinlich Jakob Kuttler, s. Bd. 2, Nr. 204, Anm. 11–12; 248, Anm. 1–2. 64 dißertirte] auf gelehrte Weise abhandeln 64 in Arau] Aarau in der Schweiz; gemeint ist Th. Hubers Bewerbung um die Stelle als Oberin in Olsberg, s. Nr. 35 (257–262) 67 Sçhne] die Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, s. Bd. 5, Nr. 1, Anm. 69 67 3 protestantische Jnglinge] nicht ermittelt 69 2 katholische Sçhne] Prinz Maximilian Karl und Prinz Friedrich von Thurn und Taxis 69 Wrede] Frst Joseph von Wrede 70 katholischen Priester] Johann Baptist Brosi (Guggisberg, Bd. 2, S. 536) 71 Vormndern] Johann Jakob Schad von Mittelbiberach und Karl Joseph Stegmann 72–83 Fellenberg bis legt] Victor Aim Hubers Brief an Th. Huber weicht in einigen Punkten von Th. Hubers Wiedergabe ab (Elvers, T. 1, S. 107 f.; ohne Datumsangabe): »Jeder«, habe Ph. E. von Fellenberg zu ihm gesagt, »solle ohne viele Grbeleien der Religion seiner Vter folgen, und ich htte jetzt etwas Besseres zu thun, als mich darber zu plagen. Da sag ich ihm, welche Religion er denn fr die meiner Vter halte, es seien ja auch alle meine Geschwister von verschiedenen Religionen, – was meine Vter gewesen seien, wisse ich ja nicht. Æ…æ Da sagte er, mein Vater sei reformirt gewesen, Du seist es auch, habest aber dann mehr Gefallen an dem Katholicismus gefunden, habest die Louise verleitet, auch katholisch zu werden, daraus sei all deren Unglck entstanden (und das spricht er immer so weg, als wenn Du mich blutwenig angehest, und dabei soll ich ruhig bleiben). Æ…æ Am Ende sagte er, er begreife nicht, wie gerade ich von Allen dazu komme, zweifelhaft darber zu sein, welcher Kirche ich beitreten solle. (Das weiß ich ja selbst eigentlich nicht, aber kann ich etwas dafr?) Dann kam er wieder auf Dich zu sprechen, – am Ende ward er rgerlich, – das hçrte ich an seiner Sprache, und sagte, wenn ich denn beide Religionen kennen lernen wolle, warum ich nicht dabei geblieben wre, als die Andern auf die Confirmation vorbereitet wurden. (Da hatte ich freilich Unrecht; allein ich habe es Dir ja schon gesagt, warum es geschah.) Und bei jedem Worte, das ich sprach, wurde er immer hitziger. Am Ende schickte er mich fort, und anstatt mir herauszuhelfen und zu rathen, hatte er mich nur verwirrter gemacht (Und da fhle ich denn recht, wie abhngig ich hier bin)«; zu V. A. Hubers spterer Einstellung s. Nr. 413. 76–79 seine bis g e f  h r t ] Th. Huber gehçrte gebrtig der evangelisch-lutherischen Kirche an, bezeichnete sich selbst allerdings als reformiert (s. Bd. 2, Nr. 54 (16–18)). Luise Huber (-von Herder) hatte sich 1810 aus eigenem Entschluß fr die Konfession ihres Vaters Ludwig Ferdinand Huber entschieden und wurde in die katholische Kirche aufgenommen. Ihre Erstkommunion fand am 28. Okt. 1810 statt (Bd. 4, Nr. 117 (2–5); 120 (96–105); 128R); zu den Ursachen des Scheiterns ihrer Ehe s. Nr. 554 (97–286). 83–84 Ich berichtigte ihm] s. Nr. 54 (9–38) 90 Lehrer] Christian Lippe

Erluterungen · Brief 62

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114 116 119 125

Sohn] Gottlieb von Greyerz; zum Konflikt mit ihm s. Bd. 5, Nr. 254 (191–240) den andern] Emil von Herder; zum Konflikt mit ihm s. Nr. 554 Greyers] G. von Greyerz drohenden Mißwachs, Hunger] 1816 kam es in Sdwestdeutschland infolge von Mißernten zu einer bis 1817 dauernden Hungersnot. Die Lebensmittelpreise stiegen um 200– 500 %; s. Nr. 203 (123–126). 127 Morgen bis Stuttgardt] Der Aufenthalt in Cannstatt endete am 10. Juli 1816 (Nr. 62 (28)). 127–129 23 bis Wisbaden] Th. Huber, Luise von Herder, Therese Forster, Caroline Alexandrine, Carl Friedrich, Mathilde und Elisabeth von Goldbeck trafen sich am 23. Juli 1816 in Heidelberg und reisten gemeinsam am 26. nach Mannheim. Von dort fuhren Th. Forster und Goldbecks am 27. nach Wiesbaden. 131–132 in bis Bayern] Th. Huber bereitete in Gnzburg vom 14. bis 28./29. Aug. 1816 ihren Umzug nach Stuttgart vor. 132 Wohnung in Stuttgart] Th. Huber und L. von Herder zogen am 30. Aug. 1816 in ihre Wohnung in der Poststraße in Stuttgart. 135 Strick] Paulus Hubert Adriaan Jan Strick van Linschoten 137 Frsten von Frstenberg] vielleicht Frst Karl Egon von Frstenberg 138 Meine Kinder] Claire und G. von Greyerz 140 ihrer Kinder] Molly, Emil und Alphons von Greyerz 143 Tante] L. von Herder 144 Enkelinn] M. von Greyerz 145 schotten Kloster] die von den »Englischen Frulein« gefhrte Mdchenvolksschule in Gnzburg 147 Knaben] E., A. und Friedrich Karl Walo von Greyerz 151 Luisens Prozeß] L. von Herders Scheidungsprozeß, s. Nr. 1, Anm. 9 152 Keller] Johann Baptist Keller

60.

An Therese Forster

30. Juli 1816

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/370 1  Seiten ` Mademoiselle Forster / Chs Monsieur le Prsident de Goldbeck / de ÆAdresse:æ A Berlin / Im Schzenhof Zu / Wisbaaden

61.

An Therese Forster

5. August 1816

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/372 1 Seite ÆAdresse:æ A Mademoiselle Thrse Forster / Chs Monsieur le Prsident de Goldbeck / de Berlin  / W i s b a d e n / Im Schtzenhofe. Textverlust durch Siegelausriß

62.

An Carl August Bçttiger

10. August 1816

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 70 d Geiger 1901a, S. 44–45, Teildruck (41–96)

818

Erluterungen · Brief 62

Mitteilungen zum Text 5 Reimlein] (1) Reimlein[s] (2) Reimlein H 18 in] spter hinzugefgt H 25 Juli] (1) [August] (2) Juli H 33–34 und gemuthlich] und korrigiert aus so H 36 des] s korrigiert aus r H 37 zu durchbrechen] (1) [du] (2) P zu durchbrechen H 47 noch] spter hinzugefgt H 50 sind und] (1) [,] (2) sind und H 58 studier Verordnung] (1) Verordnung, studier (2) studier, Verordnung H 65 Gemhlde] Gemhde H 66 Sterbenden] korrigiert aus x-x H 67 ihm] korrigiert aus ein H 67 der hçchste] (1) [dem] hçchst[en] (2) der hçchste H 70 zurck die] (1) zurck d[er] (2) zurck die H 75 eines] s korrigiert aus n H 83 die] ie korrigiert aus en .. H 102–103 Heidelberg und Mannheim] (1) Mannheim und Heidelberg (2) Heidelberg und Mannheim H 109 uns] korrigiert aus mir H 115 auf] spter hinzugefgt H 121–122 nicht bis schildern.] spter hinzugefgt H 123 der] korrigiert aus ...... ein H 130 lese sie] (1) [sie] (2) P lese sie H 130 ich bis lese] ich spter hinzugefgt H 132 suche ich] suche ist H 149 s e i n ] Hervorhebung durch doppelte Unterstreichung H 151 ist] (1) [sind] (2) ist H 159 Ein] (1) Ein[en] (2) Ein H 159 l  r m i g t e r e r ] e r spter hinzugefgt H 162 voriges bis Baden] spter hinzugefgt H

Anmerkungen 5–6 Leonorens bis gewacht] ÆGottfried Augustæ Brger: Lenore. In: Gçttinger Musenalmanach auf das Jahr 1774. Gçttingen Æ1774æ, S. 214–226, hier: S. 219, 14. Strophe. 9–10 Ich bis Brief] Nr. 53 11 Herrmann] Karl Gottfried Herrmann 26 Goldbecks] Caroline Alexandrine und Carl Friedrich von Goldbeck mit ihren Tçchtern Mathilde und Elisabeth 28 Kannstatt] Cannstatt, Bad bei Stuttgart 29 Freunden] wahrscheinlich bei Mariette und August Hartmann sowie Karolina und Friedrich von Brand 50 Litteratoren] hier: Bcherkenner 50 p r i m i r e n ] der Erste sein, hervorstechen 53 Sundgau] Gegend im sdlichen Elsaß 53 Schongau] Gegend in Sdbayern 54 Iser] Gemeint ist die Isar, Fluß in Bayern (Nr. 8R). 61–63 bei bis wirken] Die Brder Melchior und Sulpice Boissere stellten ihre Gemldesammlung in ihrem Heidelberger Wohnhaus, dem Palais Boissere (Sickingen-Palais), aus. Es handelte sich vor allem um Bilder niederlnd. und dt. Knstler des 13. bis 16. Jh.

Erluterungen · Brief 62

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66 sterbenden Jungfrau] Joos van Cleve: Der Tod Mari (Mitteltafel eines Flgelaltars), um 1523 (heute: Alte Pinakothek, Mnchen), s. Bd. 7, Abb. 8; Th. Huber beschreibt das Bild und seine Wirkung auf sie in ihrem Artikel -b- Æd. i. Th. Huberæ: Fragment eines Briefes aus Heidelberg. 70–71 Popes bis sterben] Alexander Pope: Eloisa to Abelard. London 1720, Vers 328. 78–79 Vogel bis Urtheil] Die Maler Parr(h)asios und Zeuxis wetteiferten darum, wessen Bilder am naturgetreusten wirkten. Zeuxis malte ein Bild, in dem die Trauben so echt aussahen, daß die Vçgel versuchten, sie anzupicken. Dann bat er Parr(h)asios, den Vorhang von dessen Bild wegzuziehen, woraufhin dieser erwiderte, daß eben dieser Vorhang das von ihm gemalte Bild sei. Zeuxis gestand dem Konkurrenten alsdann dessen berlegenheit zu, weil Zeuxis nur die Vçgel, Parr(h)hasios aber einen Knstler habe tuschen kçnnen (Johann Daniel Denso (bers.): Plinius: Naturgeschichte. Bd. 1.2. Rostock 1764–1765, 35. Buch). 83 quidam] Karl Friedrich Schinkel 91 Kronprinz bis tritt] Tatschlich besuchte Prinz Ludwig von Bayern am 13. Aug. 1816 berraschend und inkognito S. Boissere, um diesen von einer bersiedlung nach Norddeutschland abzuhalten. Die Plne mit Preußen zerschlugen sich bald darauf und 1819 kam die Sammlung nach Stuttgart. 1827 erwarb Ludwig, zu diesem Zeitpunkt Kçnig von Bayern, die Bilder und ließ sie nach Mnchen bringen (E. Firmenich-Richartz: Sulpiz und Melchior Boissere als Kunstsammler. Jena 1916, S. 304 f.). 96 jetois bis superbe] Voltaire: Oedipe. Paris 1719, 4. Akt, 1. Szene. 97 Rçse] Therese Forster 102–103 5 bis Mannheim] 23. bis 27. Juli 1816, s. (29–30) 106 Freunden] Charlotte und Paulus Hubert Adriaan Jan Strick van Linschoten 114 Hailbronn] Heilbronn 115 Geschfte] Gemeint sind die Vorbereitungen des Umzugs von Gnzburg nach Stuttgart. Th. Huber hatte außerdem Geld in Bayern angelegt. 116 in Stuttgardt] Th. Huber und Luise von Herder bezogen am 30. Aug. 1816 eine Wohnung in der Poststraße in Stuttgart. 133 Freunde] vor allem Josefa Ursula von Herding, Prinzessin Maria Magdalene von Isenburg-Birstein, Ch. und P. H. A. J. Strick van Linschoten, Rosalie und Wilhelm von UngernSternberg 134 bayerschen Kindern] Claire und Gottlieb von Greyerz 136 Wiener bis Traum] ÆJoseph Schreyvogel (bers.):æ Das Leben ein Traum. Ein dramatisches Gedicht in fnf Acten. Nach dem Spanischen des Calderon de la Barca fr die deutsche Bhne bearbeitet. Wien 1816. 143 Parthei] zum Konflikt zwischen Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg und den wrtt. Landstnden s. Nr. 10, Anm. 151–167 145 rßische Frstinn] Prinzessin Katharina von Wrttemberg 150 Gemahls] Prinz Wilhelm von Wrttemberg 151 Großfrstinn] Prinzessin K. von Wrttemberg 152 Kçnig] Kçnig Maximilian I. Joseph von Bayern 152 Kçnig] Kçnig F. I. von Wrttemberg 152–153 Scheidung bis Charlotte] Die Ehe von Prinzessin Charlotte von Wrttemberg (der spteren çsterr. Kaiserin, Tochter von Kçnig M. I. J. von Bayern und Stieftochter von Kçnigin Caroline von Bayern) mit Prinz W. von Wrttemberg war 1814 fr ungltig erklrt worden; die Annullierung durch die katholische Kirche erfolgte am 12. Jan. 1816. 154 Stiefmutter] Kçnigin C. von Bayern 155 Hofwyl] Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern 158 Frau Katz] Caroline Susanne Kaaz/Katz

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Erluterungen · Brief 62

161 Mad. Bertus] Theresia Alexandrine Bernus; sie wurde am 12. Mai 1815 geschieden und heiratete Friedrich Karl von Tettenborn. 175 ihr bis Stiller] Joseph Stieler: Portrt von Th. A. von Tettenborn. l auf Leinwand. 1815. 175–179 General bis sich] J. Stieler: Portrt von F. K. von Tettenborn auf dem Schlachtfeld vor Bremen. l auf Leinwand. 1815. In der rechten Hand des Generals ein Schriftstck mit dem Text: »Capitulation de BrÞme signe le 15 Octobre 1813«. Tettenborn ließ sich in russ. Generalsuniform mit Kosakenmtze abbilden mit etwa einem Dutzend verschiedenen russ., preuß., bad., çsterr., bayr. und hess. Orden (U. von Hase: Joseph Stieler 1781–1858. Mnchen 1971, Abb. 49 und S. 123). Th. Huber sah das Bild in Mannheim in Tettenborns Haus (Ch. Strick van Linschoten an Th. Huber, 16. und 19. 3. 1817, Gçttingen SUB). 176–177 Brcke bis Alexandrien] Antoine-Jean Gros: Bonaparte auf der Brcke von Arcole (1796/97 und um 1804); das Gemlde zeigt Napoleon Bonaparte, wie er am 17. Nov. 1796 die Tricolore auf die Brcke von Arcole (Norditalien) trgt, mit deren Einnahme die Schlacht gegen die çsterr. Armee entschieden wurde; Guillaume-Franc¸ois Colson: Entre du gnral Bonaparte Alexandrie, sa clmence envers une famille arabe (1812 ausgestellt); zu Beginn des gyptenfeldzugs zog Bonaparte nach der Erstrmung Alexandrias am 3. Juli 1798 in die Stadt ein. 179 Mann auf Helena] N. Bonaparte

63.

An Emilie Hartmann

15. August 1816

Regest

H Stuttgart WLB, Cod. hist. 4 326, 152 1 Seite ÆAdresse:æ An Frulein Emilie Hartmann / in / Stuttgardt / Im Heimischen Hause / am Sailthor / Fr.

64.

An Therese Forster

16. August 1816

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/373 3 Seiten ÆAdresse:æ  Mademoiselle Thrse Forster / Chs Monsieur le Prsident de Goldbeck / de Berlin /  / Im Schutzenhaus / Wisbaaden / prs Francford

65.

An Paul Usteri

16. August 1816

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 48 d Fischer/Hahn, S. 38, Teildruck (22–32; 73–79) ÆAdresse:æ An Herrn Doktor und Raths Herrn / Usteri / in / Zrich / Frei Textverlust durch Siegelausschnitt Mitteilungen zum Text 1 immer] (1) immer [noch] (2) immer H 9 Gesundheit] (1) [auf] (2) Gesundheit H 16 sie] (1) [ich] (2) sie H 24 der Gesellschaft] (1) [des] (2) P der Gesellschaft H 26 u. Wrtenberger] spter hinzugefgt H 39 Schawl macht] Schawl mach H 48 des] s korrigiert aus r H

Erluterungen · Brief 65 56 70 78 81 83 86 88 94 95

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es mir] (1) [ihr] (2) es mir H unter den Menschen] (1) [sonst auch] (2) unter den Menschen H ich] (1) i[st] (2) ich H und weil] und spter hinzugefgt H Im] korrigiert aus Von H Unmenschen] (1) [x-x] (2) P Unmenschen H das Schlegel] (1) [deßen] Schlegel (2) das Schlegel H Als] korrigiert aus De ...... H lasen] (1) la[s] (2) P lasen H

Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (15–16). Anmerkungen 8 Arzte] Mathias Gassner und Johann Evangelist Wetzler 9–10 8 bis Kannstatt] Th. Huber und Luise von Herder hielten sich vom 17. Mai bis 10. Juli 1816 in Cannstatt bei Stuttgart auf. 10–12 Heidelberg bis Heeren] Th. Huber und L. von Herder trafen am 23. Juli 1816 in Heidelberg Therese Forster sowie Caroline Alexandrine und Carl Friedrich von Goldbeck mit ihren Tçchtern Mathilde und Elisabeth. Gemeinsam reisten sie nach Mannheim (26.7.), von wo aus Th. Forster und Goldbecks nach Wiesbaden fuhren (27.7.). Th. Huber und L. von Herder begaben sich von Mannheim am 4. August wieder nach Heidelberg, wo sie sich mit Georgine Heyne und Wilhelmine Heeren trafen (4. und 5.8.) (Nr. 62 (25– 112)). 12 Zçglinge] M. und E. von Goldbeck 15–16 Vor bis zurck] Am 6. Aug. 1816 reisten Th. Huber und L. von Herder nach Ludwigsburg bei Stuttgart (Nr. 62 (112–114)). 23 Regenten] Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg 25 gemein] hier im Sinne von ›gewçhnlich‹ 31 jeder bis zubringe] Th. Huber hielt sich 1798–1804, 26. April bis 9. Mai 1805, im Januar und August 1808, Ende Okt. 1809, 3. Okt. bis etwa 5. Nov. 1810, Ende Sept./Anfang Okt. 1814, 18. Jan. bis Mitte Febr. 1815 und (mit Unterbrechungen) ab 10. Juli 1816 in Stuttgart auf. 36 Hartmann] August Hartmann 39 enveloppe] Umhang, Mantel 40 Tçchter] Magdalena Ott und Elisabeth Usteri jun. 42 Mutter] Mariette Hartmann 53 jezige Spannung] zum anhaltenden Konflikt zwischen Kçnig F. I. von Wrttemberg und den wrtt. Landstnden s. Nr. 10, Anm. 151–167 60 Cotta] Johann Friedrich Cotta 70–71 Freimund bis Jahren] Friedrich Rckert war 28 Jahre alt. 74 schlechten Ernten] s. Nr. 59, Anm. 125 82 Gesandten] Johann Nepomuk Franz Xaver von Tautphoeus 83–87 Du bis zeichnet] Dominique de Pradt: Histoire de lambassade dans le grand-duch de Varsovie en 1812. Paris 1815; der Autor war Royalist und ein Gegner Napoleon Bonapartes und schrieb ber diesen. 84 H a b b e l e i n ] niederschs. habbeln: hastig, schnell, undeutlich sprechen; nervçs, zappelnd, fahrig hantieren 87–90 In bis Traum] ÆJoseph Schreyvogel (bers.):æ Pedro Caldero´n de la Barca: Das Leben ein Traum; in dieser Bearbeitung und bersetzung wurde es in Wien am 4. Juni 1816 aufgefhrt. Die von Ludwig Ferdinand Huber gelesene bersetzung war wahrscheinlich:

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Erluterungen · Brief 65

Thomas-Simon Gueullette (bers.): La vie est un songe; ÆLa vita un sognoæ; comedie italienne, en cinq actes. Paris 1718; s. Bd. 2, Nr. 105 (45–58); 122 (90–96); 164 (68–71). 88 Schlegel] August Wilhelm Schlegel 92 C o r r e g i o ] Adam Gottlob Oehlenschlger: Corregio. Ein Trauerspiel. Stuttgart und Tbingen 1816. 93–94 Mllner bis Yngurd] Adolph Mllner: Kçnig Yngurd 95 Gibbon] Edward Gibbon: The history of the decline and fall of the Roman Empire 95–96 Schrçks Kirchengeschichte] Johann Matthias Schrçckh: Christliche Kirchengeschichte. T. 1–35. Leipzig 1772–1803; und: ders.: Christliche Kirchengeschichte seit der Reformation. T. 1–10. Leipzig 1804–1812. 96 Homers Ilias] Johann Heinrich Voß (bers.): Homers Ilias 97–98 lteste Tochter] Emilie Hartmann 98 Vogl] vielleicht David oder Georg Ludwig Vogel 101 Tçchter] M. Ott und E. Usteri jun. 101 Gnzburger Kinder] Claire und Gottlieb von Greyerz mit ihren Kindern Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo 102 Enkeln] Konrad Ott und Paulus Usteri 103 Aim bis gehabt] zum Konflikt zwischen Victor Aim Huber und Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 59 (64–97)

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An Therese Forster

2. September 1816

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/371 (1–150; 191) und 8/374 (151–190) Die Zuordnung ergibt sich aus dem inhaltlichen und syntaktischen Anschluß von 8/374 an 8/ 371. ÆAdresse:æ  Mademoiselle Thrse Forster / Chs Monsieur le Prsident de Goldbeck / de Berlin /  / B e r l i n . Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 2 dx-x.] korrigiert aus dx-x. H 9 calcul] cacul H 16 arrangements] arragemens H 30 desprit] deprit H 34 plus ]  korrigiert aus ou H 37 12] 2 korrigiert aus 3 H 44 les execrables] (1) lexecrable (2) les execrables H 46 ds] des ce H 47 lavoine] lhavoine H 49 paroissent] papoissent H 57 les] spter hinzugefgt H 81 ton pre Huber] (1) [le rgard] (2) P ton pre Huber H 91 du] u korrigiert aus es H 91 loi qui] loiqui H 95 quelle] (1) que (2) quelle H 96 ] spter hinzugefgt H 107 mabandonner] (1) [acc ......order] (2) P mabandonner H 107 ] (1) [du ne] (2)  H ........... 110 ils] (1) [pou] (2) P ils H 117 que ses forces] (1) qu[. il] (2) P que ses forces H

Erluterungen · Brief 66

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120 mabandonner] m spter hinzugefgt H 122 dautre] (1) [de .... l] (2) dautre H 127 nombreuses] nombrabeuses H 136 de me trouver] (1) d[Þtre] (2) de me trouver H 139 transports] tranports H 150 dont] donc H 153–154 avec quelques] (1) [pa] (2) P avec quelques H 154 frre] korrigiert aus ........ pre H 168 damnation] dam korrigiert aus x-xox-x H 170 Herzlich de] de korrigiert aus en .... H Regest Erschçpft nach dem Umzug nach Stuttgart. Hohe Nahrungsmittelpreise. Probleme, sich in neuer Umgebung einzufgen. Gottlieb von Greyerz Pferde. Zurckhaltung beim Besuch von Elise und Bernhard Morell in Gnzburg. Besucht Familie Strick van Linschoten in Bchingen. Zur Trennung von G. von Greyerz: ber (fehlenden) Respekt der Kinder fr Eltern; will sich nie mehr so eng an jemanden anschließen, was problematisch ist, weil sie mnnliche Gesellschaft braucht, um ihre Gedanken zu ordnen; Frauen sind als Gesprchspartner fr sie ungeeignet. Probleme mit gesellschaftlichen Verpflichtungen in Stuttgart (Adelige, Juden). Letzte Vorbereitungen fr Ankunft Luise von Herders. Zu den ehemaligen Mitschlerinnen aus Bremen in Frau Fridericis Pension. Verbindung mit Charlotte und Friedrich Vieweg sowie Friedrich Campe. Grnde fr Nichtstattfinden des Treffens von Th. Forster mit Georgine Heyne. Verhaltensregeln gegenber Caroline Alexandrine und Carl Friedrich von Goldbeck. Grße an Familie Becker. Briefe von Sophie dAndri de Gorgier. Wnscht nicht den eventuellen Besuch von Victor Aim Huber in Stuttgart, weil er besser nicht ber Philipp Emanuel von Fellenbergs Unrecht sprechen soll und sie genug vom Abschiednehmen hat. Soll Mathilde und Elisabeth von Goldbeck Herzlichkeit lehren. Anmerkungen 2–3 dadresser bis rtardes] Th. Huber schickte den Brief tatschlich nach Frankfurt a. M., von wo er am 9. Sept. 1816 nach Berlin weitergeleitet wurde (Poststempel; s. Nr. 68R). Th. Forster war also schon nach ihrem Aufenthalt in Wiesbaden ber Frankfurt in Richtung Berlin weitergereist. Fr diesen Fall hatte Th. Huber Th. Forsters Berliner Adresse auf dem Brief angegeben (s. Adresse). 2 Mathiae] Friedrich Christian Matthiae 4 nouveau domicile] in der Poststraße in Stuttgart; Th. Huber hatte die Wohnung am 30. Aug. 1816 bezogen. 4–5 Gott bis Eingang] Psalm 121,8 14–16 chert bis prix] s. Nr. 59, Anm. 125 25–30 Klinger bis queux] Friedrich Maximilian Klinger: Betrachtungen und Gedanken ber verschiedene Gegenstnde. T. 1. In: ders.: Werke. Bd. 11. Kçnigsberg 1809, Abschnitt 16: »Die hrteste und schwrzeste Erfahrung, die wir zu machen haben, ist die Anerkenntniss, dass wir im thtigen Leben das ganz Entschiedene unsers moralischen Werths verbergen mssen, wenn wir geduldet werden wollen. Nur mit dem, was man nicht frchtet, was man nicht zu achten gezwungen ist, woraus das gewçhnliche moralische Wesen der Gesellschaft besteht, mit schielenden, schwankenden Halbtugenden verstattet man aufzutreten, und auch nur diese machen uns der Gesellschaft ertrglich.« 35–37 Nous bis dAout] zum Treffen mit Th. Forster, dann mit Georgine Heyne s. Nr. 65, Anm. 10–12 und 15–16 37–38 la bonne Wergo] Charlotta Wergo 40 Greyers] G. von Greyerz 40 enfants] Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz

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Erluterungen · Brief 66

44 soeurs cadettes] Charlotte und Luisa Maria Hartmann 52 couple Morel] E. und B. Morell 57 Bechingen] Bchingen a. d. Brenz, nçrdlich von Gnzburg, Wohnort von Sophia Christiana und Carl Ludwig Axel von Boehnen 62 Mephisto] Figur in Johann Wolfgang Goethe: Faust 65–66 jai bis persecutent] Matthus 5,44 67 Wilhelm Apostat] Wilhelm Albrecht, s. Nr. 56R 69 Herder] Emil von Herder 73 Stricks] Charlotte und Paulus Hubert Adriaan Jan Strick van Linschoten wahrscheinlich mit den Kinder Elisabeth und Emil und mit Caroline von Thçlden zu Thçldenitz 76 Lise] E. Morell 78 Bernhard] B. Morell 81–83 Je bis vie] Th. und Ludwig Ferdinand Huber hatten kurz vor dessen Tod (24. 12. 1804) den Plan gefaßt, daß Th. Huber bei C. und G. von Greyerz leben sollte, s. Bd. 2, Nr. 79 (25– 35). 89 jen souffre] zum Konflikt mit G. von Greyerz s. Bd. 5, Nr. 254 (191–240) 91–92 loi bis parens] 2. Mose 20,12 105–116 javoue bis contours] Am 17. Aug. 1816 notierte Th. Huber auf einem Zettel in Erinnerung an ihre gescheiterten Beziehungen zu ihren Pflegesçhnen E. von Herder, W. Albrecht und Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin (Gçttingen SUB, 4/23): Die Sehnsucht einen Gegenstand der Mittheilung zu haben hat mich auf Irrthmer gefhrt. Darum gestattete ich dem Gefhl fr Emil und Wilhelm so unberechnete Gewalt. Ich finde zwei Gegenstnde des Zweifels in meiner Vergangenheit: warum konnte ich meine Tçchter nicht zu hinreichenden Gegenstnden von Liebe u Mittheilung machen? und wie modificirte sich mein Gefhl fr Emil u Wilhelm zur Mutterliebe? Beide Fragen berhren sich im Grunde. Meine Liebe war nie sinnlich. Die hçchste Gunst war immer nur Liebesbeweiß, nie Liebeszweck. Wenn es natrlich gewesen wr, htte ich ohne diese hçchste Gunst geliebt, so lange ich Liebe kenne. Warum nun, da meine Sinnen sehr unwichtig einwirkten, war Weiber Freundschaft mir nie gengend, und liebte ich so heftig, bedurfte einem Manne mein Herz zu çffnen, meinen Geist hin zu geben? Wirkte darinn Sinnlichkeit? ich kann mir dieses nicht schuld geben indem ich doch den Unterschied des Geschlechts als Ursache der grçßern Innigkeit der Neigung angeben muß. Sollte das Bedrfniß einen Strkern zu gehçren in mir Starken, und doch ganz weiblichen Seele dieses Bedrfniß von Mnnerverbindung erzeugt haben? Wenn meine Neigung unrein gewesen wr, htte ich dann Emil mit Freuden zum Sohn gewhlt? Wilhelm machte mich mit seinen L ç f f e l n ungeduldig; htte er mir ernstlich liebend seine Geliebte zugefhrt, so wrde ich mich nicht fr beeintrgtigt gehalten haben. Die Form meiner Neigung war meiner Individualitet angemeßen Zrtlich, schmeichelnd – sie war nachhall meiner Jugend. Und Alphons den ich so innig liebte war mir nur Sohn, Kind – ich liebte ihn mit Wohlgefallen an seiner Schonheit Aber ich fhle und bin mir bewußt daß ich Aim eben so lieben wrde. War es Schwachheit so zu lieben, so war in der Liebe doch keine Schwachheit. Doch kann das nur ein Weib begreifen die so wenig Sinne hat wie ich. So bald Sinnengenuß nicht der Preiß der Liebe war fand er keinen Plaz in mir. Zu Th. Hubers ußerungen ber ihr Verhalten Frauen gegenber s. Bd. 2, Nr. 171 (84–100); s. auch Wulbusch, S. 84–101. 106 vuide] bis ins 17. Jh. gebruchliche Form fr ›vide‹ 131 hote est Juif] nicht ermittelt; vom 30. Aug. 1816 bis 2. Febr. 1817 wohnte Th. Huber in der Poststraße (heute: Alte Poststraße, eine Verbindung zwischen Kronprinzen- und Kçnigstraße) in Stuttgart bei der Jungfer Groß (unbekannter Brief von Th. Huber an V. A. Huber, s. Geiger 1901, S. 238). In Nr. 68R erwhnt Th. Huber eine Jungfer Kathrinn, die vielleicht identisch ist mit Frulein Groß. Das Haus Nr. 81 in der Poststraße gehçrte

Erluterungen · Brief 67

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1811 der Hofmedikuswitwe Groß und 1829 einem Frulein Groß, vielleicht Friederike oder Christiane Groß (Adressbcher von 1811 und von 1829, Stuttgart Sta). 141 Bombasin] ein leichter Seidenstoff 144 compagne] nicht ermittelt 145 Friederici] vermutlich Charlotte Friderici 148 dOtternbourg] Otterstedt, nordçstlich von Bremen 153–154 son bis part] In einem Brief vom 29. Febr. 1804 bot Christian Gottlob Heyne seinem Schwiegersohn L. F. Huber seine Vermittlung in einem Konflikt mit F. Vieweg an (Berlin ABBAW). Vielleicht ging es um Honorarstreitigkeiten, s. Bd. 1, Nr. 264 (4–7). In Viewegs Verlag waren mehrere Erzhlungen Th. Hubers erschienen, darunter auch die Sammlung ÆTh. Huber:æ Erzhlungen von L. F. Huber. Bd. 1–3. Braunschweig 1801–1802. Zuletzt verçffentlichten Th. und L. F. Huber bei Vieweg: ÆTh. Huber:æ Mehr Glck als Verstand, eine Erzhlung in Briefen. In: Taschenbuch fr 1803, S. 107–186; Regina Maria Roche: Die Erben. bers. von L. F. Huber. T. 1.2. Braunschweig 1803. 154–155 Je bis Nurnberg] F. Campe, s. Nr. 39 156 bagatelles bis quotidienne] Im »Deutschen Unterhaltungsblatt fr gebildete Leser aus allen Stnden« waren bis dahin drei, mit -b- unterschriebene, Beitrge von Th. Huber erschienen: Montaignes Kindheit, Spte Strafe und Ueber Frstenleichen und Begrbnißpltze. Den am 7. Sept. 1816 erscheinenden Artikel Fragment eines Briefes aus Heidelberg, im August geschrieben, hatte sie wahrscheinlich schon eingeschickt. 161 grandmre] G. Heyne 165 Goldbecks] C. A. und C. F. von Goldbeck 169 Beckers] Karl Becker und seine Ehefrau; ersteren hatten Th. Forster und Th. Huber in Hofwil bei Bern kennengelernt und waren 1809 mit ihm von dort zu seiner Familie nach Mosbach bei Wiesbaden gereist (Bd. 3, Th. Huber an J. G. Reinhold, 13. und 23. 7. 1809). 171 Rougemont] Georges de Rougemont 172 lettres bis precdente] ber den Brief von Sophie dAndri de Gorgier vom 26. Juli 1816 (Gçttingen SUB) schrieb Th. Huber in Nr. 64R. 174 lettres] berliefert ist ein Brief V. A. Hubers an Th. Huber von Anfang Aug. 1816 (Elvers, T. 1, S. 114). 174 dame de Stuttgart] nicht ermittelt 178 torts de Fellenberg] zum Konflikt zwischen Ph. E. von Fellenberg und V. A. Huber s. Nr. 59 (64–97) 187 fillettes] M. und E. von Goldbeck

67.

An Victor Aim Huber

9. September 1816

H unbekannt d Elvers, T. 1, S. 115–116 Anmerkungen 2–11 Dein bis Zgel] Elvers ber den Briefwechsel zwischen Th. und V. A. Huber, der ihm damals in fast vollstndiger Form vorlag (T. 1., S. 114 f.): Es lasse sich »aus dem vorliegenden Material nicht ersehen«, »was Ende August vorgefallen« sei zwischen V. A. Huber und Philipp Emanuel von Fellenberg; zu den Konflikten zwischen beiden s. Nr. 59 (64–97); 81 (5–96); 82 (27–60). 12–13 ÆLckeæ bis Wilhelm] Wilhelm von Stillfried; Elvers, T. 1, S. 115 paraphrasiert den von ihm nicht gedruckten Teil von Th. Hubers Brief an V. A. Huber: »Man ersieht sodann aus dem Briefe, daß Aim aufs hçchste darber empçrt geschrieben hat, daß man an seinem

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Erluterungen · Brief 67

Verhltniß zu Wilhelm von Neuem Anstoß genommen und sie beide mit Zwangsmaßregeln umgeben habe, um sie von einander fern zu halten«; s. Nr. 86 (17–86). 18 Institut] Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern

68.

An Therese Forster

25. September 1816

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/375 3  Seiten d Geiger 1901, S. 256, Teildruck in dt. bersetzung ÆAdresse:æ  Mademoiselle Thrse Huber / Chs Monsieur le Prsident de Goldbeck /  / Berlin / fr. .... Hof Textverlust durch Siegelausriß

69.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung

Ende September 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1439 1 Seite Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Datierung Der Brief wurde kurz vor Abfassung der wahrscheinlich von Th. Huber stammenden Rezension (in: Intelligenz Blatt Nr. 25, S. 99 zum Morgenblatt, Nr. 240 (5. 10. 1816) geschrieben, s. Anm. 1. Anmerkungen 1 Buch] Karl August Schaller: Handbuch der klassischen Literatur der Deutschen von Lessing bis auf gegenwrtige Zeit. T. 1.2. Halle 1812–1816. 1 Beikomendes Blatt] Beilage unbekannt

70.

An Victor Aim Huber

Sommer 1816

H unbekannt d Elvers, T. 1, S. 88 Datierung s. Elvers, T. 1, S. 88.

71.

An Philipp Emanuel von Fellenberg

1. Oktober 1816

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/115 d Elvers, T. 1, S. 116–117, Teildruck (2–6) ÆAdresse:æ An Herrn / Herrn Emanuel von Fellenberg / in / Hofwyl / bei B e r n / Fr. Schafhausen.

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Erluterungen · Brief 73 Mitteilungen zum Text 5 hatte mich] (1) ha[be] (2) P

hatte

mich H

Anmerkungen 2

Lippe sein Besuch] Christian Lippe hielt sich Ende Sept. 1816 acht Tage lang in Stuttgart auf (Nr. 79R; 81 (97–101)). 3–5 Unrecht bis verleitet] zu den Konflikten zwischen Victor Aim Huber und Ph. E. von Fellenberg wegen V. A. Hubers Konfessionszugehçrigkeit und seiner Freundschaft mit Wilhelm von Stillfried s. Nr. 50 (10–22); 54; 59 (64–97); 67; 86 (17–86); aufgrund dieser Konflikte mußte V. A. Huber am 13. Okt. 1816 Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil verlassen. 33 Undankbarkeit der Nchsten] vor allem Emil von Herder (s. Nr. 554), Gottlieb von Greyerz (s. Nr. 66 (80–100)), Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin (s. Nr. 15 (26–93)), Wilhelm Albrecht (s. Nr. 56R) 33 Tod] Ludwig Ferdinand Huber starb am 24. Dez. 1804. 37 Reisenden] nicht ermittelt 38 Aufsazes] nicht ermittelt

72.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung

2. Oktober 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 14 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–2 Ich bis ward] Zusammenhang nicht ermittelt 3 v. Huber] s. Nr. 726, Anm. 19

73.

An Victor Aim Huber zwischen 20. Mai 1806 und 7. Oktober 1816

H unbekannt d Elvers, T. 1, S. 93 Datierung Ergibt sich aus der Abreise Th. Hubers aus Hofwil bei Bern, wohin sie V. A. Huber im Mai 1806 gebracht hatte, und aus Th. Hubers Entschluß, seinen Aufenthalt dort umgehend zu beenden (s. Nr. 75 (2–12); 77 (2–3)). Anmerkungen 1 fehltæ] Elvers berichtet von Th. Hubers Kritik am Unterricht in Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern: »Sehr lebhaft tadelte sie es oft, daß es an Gelegenheit zum Franzçsischsprechen fehle, und mahnte deshalb ihren Sohn, mit Mitschlern franzçsisch zu sprechen. ÆBriefzitatæ, ruft sie ihm zu, und das komme nur durch die Uebung im Sprechen. Er solle eingedenk bleiben, daß es sich um die Sprache handle, welche sein Vater auf dem Todtenbett gesprochen.«

828

74.

Erluterungen · Brief 74

An Victor Aim Huber zwischen 20. Mai 1806 und 7. Oktober 1816

H unbekannt d Elvers, T. 1, S. 84 Datierung s. Nr. 73, Datierung Anmerkungen 1 fehltæ] Elvers zitiert den Satz im Zusammenhang mit V. A. Hubers Aufenthalt in Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern: »Auch auf die kleinen Dinge in der Erziehung sucht sie unablssig durch ihre Briefe einzuwirken und auch in der Entfernung die ihr in dieser Beziehung obliegenden Mutterpflichten zu erfllen. ÆBriefzitatæ – das ist die oft wiederholte Frage, und sie weiß sie in meisterhafter Weise dem Knaben ans Herz zu legen.«

75.

An Paul Usteri

7. Oktober 1816

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 49 ÆAdresse:æ An Herrn Doktor und Raths Herrn Usteri / in / Zrich / Fr. Schafhausen. Mitteilungen zum Text 19 Unmenschlichkeit] Umenschlichkeit H Anmerkungen 2–4 Umstnde bis Brief] zu den Umstnden von Victor Aim Hubers Fortgang von Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern am 13. Okt. 1816 s. Nr. 81 6–7 Durchreise durch Zrich] V. A. Huber reiste nicht ber Zrich (P. Usteri an Ph. E. von Fellenberg, 23. 10. 1816, Bern BB, FA v. Fellenberg 167). 9 Schafhausen] Schaffhausen 13 wenige Tage] V. A. Huber besuchte Th. Huber vom 20. bis 31. Okt. 1816. 14 meiner Mutter] Georgine Heyne 26–27 Ich bis angegriffen] vor allem Anspielung auf die Konflikte mit Emil von Herder (s. Nr. 554) und Gottlieb von Greyerz (s. Nr. 66 (80–100)) 27–28 Hofwyl bis Kummers] s. Bd. 2, Nr. 111, Sammelanm. zu Ph. E. von Fellenberg 33 Familie in Gçttingen] G., Jeanette, Laura und Alfred Heyne, Wilhelmine und Arnold Heeren, Marianne und Jeremias David Reuß, Adele, Louise und Johann Friedrich Blumenbach 53–56 Ich bis schuldig] Ph. E. von Fellenberg hatte Th. Huber ab 1814 die Kosten fr V. A. Hubers Ausbildung in Hofwil teilweise erlassen, s. Bd. 5, Nr. 246, Anm. 79–80. Nach dem Bruch mit Fellenberg zahlte Th. Huber in den Jahren 1817–20 diese Schuld (1600 Gulden) an Fellenberg in Raten ab; s. Nr. 124 (2–12); 181R; 203 (48–56); 279 (33–36); 421 (22– 28); 422 (1–3); 608 (10–15); 642 (94–95); 759; Bd. 7, Th. Huber an Th. Forster, 17. bis 19. Okt. 1819; an P. Usteri, 28. Juni 1820.

76.

An Victor Aim Huber

H unbekannt d Elvers, T. 1, S. 118

7. oder 9. Oktober 1816

Erluterungen · Brief 78

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Datierung Elvers erwhnt, ohne genauer zu differenzieren, daß er aus Briefen Th. Hubers zitiere, die am 7. bzw. am 9. Okt. 1816 geschrieben wurden. Anmerkungen 2–3 Mißverhltniß bis Fellenberg] zu den Konflikten zwischen V. A. Huber und Philipp Emanuel von Fellenberg wegen V. A. Hubers Konfessionszugehçrigkeit, seiner Freundschaft zu Wilhelm von Stillfried und V. A. Hubers Weigerung, spter als Pdagoge an Fellenbergs Erziehungsinstitut zu wirken, s. Nr. 50 (10–22); 54; 56R; 59 (64–97); 67; 81 (2–61); 82 (27–60); 86 (17–86). Am 13. Okt. 1816 verließ V. A. Huber Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern. Er hatte seiner Mutter gerade geschrieben: »Ich muß fort, ich kann kein Zutrauen mehr zu Herrn Fellenberg gewinnen.« Er sei »fr mich so kalt wie ein Todter. Æ…æ Gott, wenn ich mich oft so umsehe und keinen Menschen finde, dem ich mich so recht und ganz hingeben und ausschtten konnte, da wird mir es ganz schwarz vor den Augen. Mit meinem Wilhelm ÆW. von Stillfriedæ kann ich ja nur weinen, und das darf ich ja nicht einmal mehr. Æ…æ Du bist das einzige Wesen, dem ich mich vertrauen kann, ich muß zu Dir.« (Elvers, T. 1, S. 117) V. A. Huber kehrte 1867 zu einem Besuch nach Hofwil zurck (V. A. Huber: Erinnerungen an Fellenberg und Hofwyl. In: Monatsbltter fr innere Zeitgeschichte. Bd. 29, November 1867, S. 301–346).

77.

An Victor Aim Huber

7. oder 9. Oktober 1816

H unbekannt d Elvers, T. 1, S. 118–119 Datierung s. Nr. 76, Datierung Anmerkungen 2–3 Nach bis verweilst] zu den Ursachen und Umstnden von V. A. Hubers Fortgang von Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern am 13. Okt. 1816 s. Nr. 76, Anm. 2–3

78.

An Margarethe von Fellenberg

10. Oktober 1816

H1 unbekannt H2 Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 9/127 (Abschrift vermutlich von Luise von Herder) ÆAdresse:æ  Madame / Fellenberg Mitteilungen zum Text 18 uniquement] (1) [eternell] (2) P uniquement H 21 ] (1) [entre] (2) P  H 22 apprcier] ap spter hinzugefgt H 25 lont] lon H

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Erluterungen · Brief 78

Regest Victor Aim Huber wird Hofwil verlassen. Bedauert das Zerwrfnis mit Philipp Emanuel von Fellenberg, versichert ihre freundschaftlichen Gefhle und Dankbarkeit. Hoffnung auf Versçhnung. V. A. Huber wird in Gçttingen erwartet, wo er weiter unterrichtet werden soll. Bittet um Erlaubnis, daß er dem Institut von Zeit zu Zeit von sich Nachricht geben darf. Anmerkungen 3–16 Mon bis Hofwyl] zu den Ursachen und Umstnden von V. A. Hubers Fortgang von Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern am 13. Okt. 1816 s. Nr. 76, Anm. 2–3 21–23 retablir bis dannes] Der Bruch der Freundschaft zwischen Th. Huber und Ph. E. von Fellenberg war endgltig; s. Bd. 2, Nr. 111, Sammelanm. zu Ph. E. von Fellenberg. 27 famille] Georgine Heyne, Arnold Heeren, Jeremias David Reuß und Johann Friedrich Blumenbach 29 beaufrres] Arnold Heeren und Jeremias David Reuß 37 tems bis vous] Th. Huber hielt sich im Mai 1806, Sommer und Herbst 1807, Mai bis Juli 1809 und Sommer 1811 in Hofwil auf.

79.

An Franziska von Breuning

14. Oktober 1816

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1 1  Seiten ÆAdresse:æ An Frau von Breuning

80.

An die J. G. Cottasche Buchhandlung

14. Oktober 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 17 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 4 Welkers archologischen Aufszen] Als einziger im »Kunst-Blatt« zur Zeit von Th. Hubers Redaktion verçffentlichter Artikel dieses Autors ist ermittelt: FÆriedrichæ GÆottliebæ Welcker: Bacchisches Marmorrund. In: Kunst-Blatt Nr. 18, S. 69–70 zum Morgenblatt, Nr. 292 (5. 12. 1816). Daneben sind gemeint: ein nicht ermittelter Aufsatz Welckers ber ein die Parzen darstellendes Basrelief im Besitz von Wilhelm von Humboldt (s. Nr. 287R); ein Aufsatz betitelt »Demeter« (s. Nr. 83 (3–15), vielleicht identisch mit F. G. Welcker: Demetra, die Stifterin des Ackerbaues. In: Zeitschrift fr Geschichte und Auslegung der alten Kunst. H. 2. Gçttingen 1818 Ærecte: 1817æ, S. 96–135); außerdem ein weiterer (nicht ermittelter) Artikel. Welcker forderte in seinem Brief an Johann Friedrich Cotta vom 1. Nov. 1816 drei der vier Aufstze zurck. Er meinte, sie paßten wegen ihrer ins Einzelne gehenden archologischen und mythologischen Inhalte nicht in das »Morgenblatt«, und versprach andere, besser geeignete Beitrge zu senden. Den Aufsatz ber die Parzen wolle er dem »Morgenblatt« aber lassen (Marbach DLA). 7–10 Langer bis Gichtbrchigen] Johann Peter Langers Kolossalgemlde »Lasset die Kindlein zu mir kommen« ist auch unter dem Titel »Christus segnet die Kleinen« bekannt. Erste Zeichnungen dazu fertigte Langer 1808 an, der Entwurf wurde 1814 auf der Mnchner Kunstausstellung gezeigt. Das Bild wurde 1819 vollendet (Hochaltar der Karmeliten, sp-

Erluterungen · Brief 81

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tere Studienkirche in Mnchen; M. Stern: Johann Peter Langer. Bonn 1930, S. 37 f., 57, 62–64). Eine Besprechung im »Morgenblatt« folgte: MÆaximilian von Freyberg-Eisenbergæ: Lasset die Kindlein zu mir kommen. In: Kunst-Blatt Nr. 60, S. 237–238 zum Morgenblatt, Nr. 179 (27. 7. 1820). Die Heilung des Gichtbrchigen ist identisch mit Robert von Langer: »Christus, Blinde und Lahme heilend«, das er fr die Kirche des Krankenhauses links der Isar in Mnchen malte. Dazu erschien Æanonym:æ Die Heilung des Blinden und die sieben Worte der Barmherzigkeit von Robert Langer. In: Kunst-Blatt Nr. 14, S. 53–56 zum Morgenblatt, Nr. 162 (8. 7. 1817). Dieser Aufsatz stammte von einem namentlich nicht genannten Freund Langers (R. Langer an J. F. Cotta, 27. 5. 1817, Marbach DLA). 12–13 Daneckers bis erklren] Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg bestellte 1810 bei Johann Heinrich von Dannecker eine »Amor«-Statue. Dannecker vollendete sie 1815 in Marmor und fertigte davon eine grçßere Zahl Abgsse an (Ch. von Holst: Johann Heinrich Dannekker. Bd. 1. Stuttgart 1987, S. 336–339). Ein Aufsatz im »Kunst-Blatt« dazu ist nicht ermittelt. 16 Reinholds] Johann Gotthard Reinhold 16–17 Notiz bis Brief] Beilage unbekannt; vielleicht abgedruckt als anonyme »Korrespondenz-Nachricht« aus Rom in: Morgenblatt, Nr. 267 (6. 11. 1816), S. 1068.

81.

An Paul Usteri

17. Oktober 1816

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 50 ÆAdresse:æ An Herrn Doktor und Rathsherrn Usteri / in / Zrich / Fr. Schafhausen. Textverlust durch Siegelausschnitt Mitteilungen zum Text 12 3] korrigiert aus 2 H 13–14 aufmerksam zu machen] (1) [zu] (2) P aufmerksam zu machen H 14 beleidigenden] bleidigenden H 16 indem] (1) [um] (2) P indem H 17 zur] korrigiert aus x-x H 24 auf ihn] (1) au[ch] (2) P auf [sich] (3) auf ihn H 25 aufzulegen] zu spter hinzugefgt H 31 unterthan] (1) [U]nterthan[en] (2) unterthan H 57 erhalte] enthalte H 59–60 und bis Aim] (1) [.« Aime] (2) P und eine Drohung angehngt, im Fall ich mich rhre.« – Aim H 64 geschenkte] geschenke H 64 zu] korrigiert aus um H 65 bermachen] (1) [ausz..] (2) P bermachen H 69 7–8] (1) [2]–[3] (2) 7–8 H 73 meine ganze Selbstheit] (1) mein ganze[s] Selbst (2) P meine ganze Selbstheit H 81 einen] (1) [mich] (2) P einen H 107 in] (1) [von] (2) in H 115 gegen] (1) [bei] (2) P gegen H 121 Kronprinz] Kromprinz H 129 Thron] (1) [Hof] (2) Thron H 129–131 in bis scheun! –] spter hinzugefgt H 133 Kronprinzeßinn] Kromprinzeßinn H 140 der] (1) [dieser] (2) der H 147 zeigt sie] (1) [sie] (2) P zeigt sie H

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Erluterungen · Brief 81

148–149 Die bis Fern] (1) Die Ansicht eine[r] Wetter (2) P Die [ferne] Himmels (3) P Die Ansicht eines Wetter Himmels ist von Fern H 149 er] (1) [es] (2) er H 165 Spaziergang] Spiziergang H 205 beßern] beßen H

Ansicht eines Wetter

Anmerkungen 2–4 Nun bis unternehmen] Anspielung auf Th. Hubers Plan, Philipp Emanuel von Fellenbergs Biographie zu schreiben fr die von Friedrich Arnold Brockhaus verlegten und von Friedrich August Koethe herausgegebenen »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken«, s. Nr. 22, Anm. 3 und Anm. 17 5 bei Ihnen gewesen] Victor Aim Huber reiste auf seinem Weg von Hofwil bei Bern nach Stuttgart nicht ber Zrich (P. Usteri an Ph. E. von Fellenberg, 23. 10. 1816, Bern BB, FA v. Fellenberg 167). 6 Brief] Nr. 75 7 Verabschiedung] V. A. Huber mußte Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern am 13. Okt. 1816 verlassen. 8–9 Je bis fand] Th. Huber hatte Ph. E. von Fellenbergs Institute u. a. durch Verçffentlichungen untersttzt, s. Bd. 2, Nr. 111, Sammelanm. zu Ph. E. von Fellenberg. 11–14 Aims bis machen] V. A. Huber reiste Ende Dez. 1813/Anfang Jan. 1814 zu Th. Huber nach Mnchen und kam am 4. oder 5. Febr. 1814 zurck nach Hofwil; zum Examen durch Friedrich Thiersch s. Bd. 5, Nr. 215 (10–15); 219R; 220 (48–52); 233 (16–21) 14–15 spter bis antworten] s. Bd. 5, Nr. 232 15 Schwiegersohns] Gottlieb von Greyerz (Bd. 5, Nr. 234 (125–127)) 23 an bis Ketten] s. Nr. 82 (40–51) 24–25 kirchlichen Gewißen] zum Konflikt wegen V. A. Hubers Konfessionszugehçrigkeit s. Nr. 50 (10–22); 54; 56R; 59 (64–97) 26 Freundschaft bis beschmuzte] zu Wilhelm von Stillfried s. Nr. 86 (17–86) 27 Aimes Briefen] zu dem berlieferten Brief V. A. Hubers aus dieser Zeit s. Nr. 59, Anm. 72– 83 30 Ich schrieb] Nr. 50; 54; 67 31 Seid bis Wunderlichen] 1. Petrus 2,18 33 L i p p e bis Hiersein] Christian Lippe hielt sich Ende Sept. 1816 acht Tage lang in Stuttgart auf (Nr. 79R). 40 Lehrern] vor allem Ulrich Justus Hermann Becker, Friedrich Griepenkerl, Johann Friedrich Christoph Kortm, Ch. Lippe, Theodor Mller, Theodor Schacht und Gustav Schbler 61 alten Freunden] vor allem August Hartmann und Johann Friedrich Cotta 61 ltern Mnner] vielleicht Johann Christoph Schmid 64 Aim schreibe ich] vermutlich Nr. 76; 77 66 meiner Mutter] Georgine Heyne 67 Schwgern] Arnold Heeren und Jeremias David Reuß 71 ihn bis schreiben] Nr. 71 wurde am 1. Oktober geschrieben. 73 Selbstheit] »das eigne, eigenthmliche wesen, das selbst, individualitt« (Grimm, Bd. 10.1, Sp. 477) 73–78 Den bis empfangen] Ph. E. von Fellenberg an Th. Huber, 9. Okt 1816 (Gçttingen SUB): »Frau v. Huber! Einige Beobachter Ihres Lebenslaufs von Gçttingen hinweg bis nach Mainz und fernerhin bis nach Gnzburg Mnchen u. s. w. haben die ausfhrliche Darstellung desselben vor meine Augen gebracht als Sie mir schrieben, daß dasjenige, was ich fr Aime thue, ihm keine Verbindlichkeiten gegen mich auflegen kçnne – daraus mußte nothwendig die Aufhebung jedes Verkehrs zwischen uns hervorgehen. Indem Sie den Aime um alles Zutrauen zu seinem zehnjhrigen gewissenhaften Pflegevater und um alle Dankbarkeit gegen seinen grçßten Wohlthter gebracht haben machten Sie es auch un-

Erluterungen · Brief 81

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mçglich Verhltnisse fortzusetzen, die auf einer rein sittlichen Grundlage n u r fortbestehen kçnnten und durch Aimes sittliche Verwirrung geradezu zerrissen sind. Es ist leider leichter bles zu thun, als es wieder aufzuheben, oder seine Folgen zu verhindern – ich bedaure unendlich Aims Ausbildung auf diese Weise gestçrt und zugleich seinen sittlichen Charakter so sehr gefhrdet zu sehen aber mir bleibt nach allen, seinem Besten vergebens gebrachten Opfern, nichts brig, als meine Hnde in Unschuld zu waschen.« Th. Huber vermerkte auf der Rckseite des Briefs: Das erhielt ich eben 14ten 5 Uhr Abends. Fellenberg hatte diesen und den unbekannten frheren Brief (71–75) an Th. Huber schon P. Usteri in Abschriften geschickt. Usteri schrieb dazu an Fellenberg (noch bevor er Nr. 81 erhielt), er kçnne »nicht den ganzen Zusammenhang Æ…æ beurtheilen. Ihre zwei Briefe aber, m. v. Freund, kommen mir – ich gestehe es Ihnen frey, usserst hart u. leidenschaftlich vor. Æ…æ Wie sich die Sachen brigens auch immer verhalten mçgen, an der Liebe der Mutter fr ihren Sohn kçnnen Sie nicht zweifeln, u. von ihrer Theilnahme an den Anstalten in H. hat Fr. H. hinwieder lngst die unzweideutigsten Proben gegeben. Wenn nun auch Irrthmer u. Missverstndnisse vorgiengen u. wenn denselben ein Charakter zum Grunde liegen sollte, der eine seltene Mischung von glcklichen und unglcklichen Eigenschaften darbietet: wie kçnnen Sie mit so bitterer Hrte verfahren?« (23. 10. 1816, Bern BB, FA v. Fellenberg 167) Th. Huber lebte bis 1785 und 1787–88 in Gçttingen, 1788–92 in Mainz, 1793–98 im Frstentum Neuchaˆtel, 1807–16 in Gnzburg (Bayern) und von Weihnachten 1814 bis Ende April 1815 in Mnchen; Fellenberg spielte vermutlich vor allem auf die Probleme der Ehe mit Georg Forster (1788–1792/94), auf die Auseinandersetzungen und das Zerwrfnis mit Emil von Herder in Gnzburg und Mnchen (1813/14) und die Scheidung der HerderEhe (1816) an. 79 Ankunft meines Sohnes] V. A. Huber hielt sich vom 20. bis 31. Okt. 1816 in Stuttgart auf. 79–80 Antwort bis Mutter] G. Heyne an Th. Huber, 14. Okt. 1816 (Gçttingen SUB) 81 ich bis verdienen] Th. Huber hatte gerade das Angebot erhalten, Redakteurin des von J. F. Cotta verlegten »Kunst-Blatts« zu werden, einer mehrmals im Monat unregelmßig erscheinenden Beilage des »Morgenblatts«, s. Nr. 82 (90–92). 82–83 Fellenberg bis bezahlt] s. Nr. 75, Anm. 53–56 92 Greyers] G. von Greyerz 97 Großfrstinn] Prinzessin Katharina von Wrttemberg 98 2 Sçhne] Herzog Alexander und Herzog Konstantin Friedrich Peter von Oldenburg 99 Kronprinzen] Prinz Wilhelm von Wrttemberg 100 Kollegen] hier: Gehilfe, Amtsgenosse, Mitarbeiter 100 Bachmann] wahrscheinlich Gerhard Friedrich Buschmann 100 Herzog Willhelm] Herzog Wilhelm von Wrttemberg 108 Meuden] Jacob Evert van Muyden 112–114 Ich bis Vorwarf] Gemeint ist Nr. 43 (7–20) ber Prinz Paul und seinen lteren Bruder Prinz W. von Wrttemberg; s. Nr. 98 (3–14). 117 Deutschordens Kloster] nicht ermittelt 118–119 Frau bis Mutter] Prinzessin Charlotte von Wrttemberg, Herzog Friedrich und Herzogin Charlotte von Sachsen-Hildburghausen 121 Heirath bis Kronprinz] Prinzessin Charlotte, die geschiedene Frau des Kronprinzen W. von Wrttemberg, heiratete am 29. Okt./10. Nov. 1816 Kaiser Franz I. von sterreich. Sie nannte sich von da an Kaiserin Karoline Auguste von sterreich. 129–130 alt Bayern] Ober- und Niederbayern und die Oberpfalz (in Abgrenzung zu den nach 1801 dazugekommenen schwbischen und frnkischen Landesteilen) 133 Kronprinzeßin] Prinzessin K. von Wrttemberg 134 Prinzeßin] vielleicht Frstin Katharina von Montfort 139–141 Frstinn bis Bedrfniße] s. Nr. 124, Anm. 105 146 punctilio] engl. = Genauigkeit, Fçrmlichkeit

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Erluterungen · Brief 81

150–153 Contenance bis Munde] zu J. F. Cottas politischer berzeugung im Konflikt zwischen Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg und den wrtt. Stnden s. Nr. 10, Anm. 151– 167; da Cotta mehrfach whrend des Verfassungsstreits in der Stndeversammlung gegen die Position der Anhnger des ›Alten Rechts‹ gesprochen hatte, befand er sich in einer politisch weitgehend isolierten Lage und sah sich persçnlichen Angriffen ausgesetzt (Neugebauer-Wçlk, S. 517 f.). 167–168 kleine Zirkel] Zu diesen Zirkeln gehçrte das sogenannte Lesekrnzchen. Neben Th. Huber und Luise von Herder nahmen daran teil: Auguste und Karl August von Wangenheim (bis zu ihrem Wegzug aus Stuttgart 1817), Mariette, Emilie, Julie und A. Hartmann, Luise und Friedrich von Matthisson, Georg Reinbeck, Luise und Christian Friedrich Traugott Duttenhofer sowie (bis zu seiner Abreise 1817) Friedrich Rckert. berliefert ist ein Gedicht von Th. Huber, das sie anlßlich von F. von Matthissons Geburtstag (vermutlich zum 23. 1. 1817) In des Krnzchens Namen verfaßte (Dessau AL). Die Treffen fanden abwechselnd bei Wangenheims und Hartmanns statt, die im selben Haus wohnten, spter im Hartmann-Reinbeckschen Haus (Nr. 85R; 98 (434–443); 99 (95–107); 106R; 145 (156–160); 152 (134–170); 615 (199–203); Bd. 7, Th. Huber an Th. Forster, 8. Mrz 1819). Schon whrend ihres ersten Stuttgart-Aufenthalts (1798– 1804) hatte Th. Huber an zwei Krnzchen teilgenommen, s. Bd. 1, Nr. 222, Anm. 84; 205, Anm. 98 (B. Gerlach: Die literarische Bedeutung des Hartmann-Reinbeckschen Hauses in Stuttgart, 1779–1849. Mnster 1910; B. Zeller: Literarisches Leben in Stuttgarter Brgerhusern um 1800. In: »O Frstin der Heimath! Glckliches Stuttgard«. Stuttgart 1988, S. 77–97, hier: S. 89–92). 170–171 franzçsische Gesandte] Marc Ren Anne Marie Comte de Montalembert 175 Kçnigs] Kçnig F. I. von Wrttemberg 176 Freimund Reimar] F. Rckert 181–182 Frau bis Gesandten] Maria Jacobina, Elisabeth und Johann Emanuel von Kster 184 Keller] Johann Baptist Keller 188 Pater Breys Heerde] ÆJohann Wolfgang Goethe:æ Ein Fastnachtsspiel, auch wohl zu tragieren nach Ostern, vom Pater Brey dem falschen Propheten. In: Æders.:æ Neuerçffnetes moralisch-politisches Puppenspiel. Leipzig, Frankfurt 1774, S. 61–96. Pater Brey soll ein »Vçlklein« bekehren, das ihm wie folgt beschrieben wird: »Sie fhren ein Sodomitisch Leben Æ…æ Sie reden Æsicæ alle durch die Nasen / Haben Wnnste sehr aufgeblasen / Und schnautzen jeden Christen an / Und lauffen davon vor jedermann.« Sie wren »unfreundlich und lderlich / Schnauzten und bissen sich unbrderlich / Lebten ohne Religion und Gott / Und Ordnung wie ein Studentenrott«. Wie sich herausstellt, handelt es sich um Schweine. 194 Einlage] unbekannt 194–197 wißen bis htte] P. Usteri wußte schon durch Dritte von V. A. Hubers bereits erfolgter Abreise aus Hofwil und schrieb besorgt sofort nach dem Eintreffen von Nr. 81 an Ph. E. von Fellenberg mit Bitte um Nachricht ber den Verbleib V. A. Hubers (24. 10. 1816, Bern BB, FA v. Fellenberg 167). 197–198 Tçchter und Enkel] Elisabeth Usteri jun., Magdalena Ott und ihre Kinder Konrad Ott und Paulus Usteri 199 Gnzburg] Gemeint sind Claire und G. von Greyerz. 201 Professor Wyß] wahrscheinlich Johann Rudolf Wyss

82.

An Carl August Bçttiger

18. Oktober 1816

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 71 (3–173) und Marbach DLA, A: Th. Huber, 6390 (175–193)

Erluterungen · Brief 82

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Die Zuordnung von Marbach DLA, A: Th. Huber, 6390 (175–193) zu Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 71 (3–173) ergibt sich aus der Bezugnahme auf C. A. Bçttigers Stellenvermittlung Nr. 82 (90–92; 150–151) und Anm. 147–154. ÆAdresse:æ An Herrn / Herrn Oberappellationsrath Bçttiger / in / Dresden / Fr. Hof. Textverlust durch Siegellack Mitteilungen zum Text 5 sie jeden] (1) [es] (2) P sie jeden H 22 Bemhungen] en spter hinzugefgt H 65 Selbststudieren] Selststudieren H 67 durch eignen Fleis] spter hinzugefgt H 67 Aims] (1) [seine] (2) Aims H 87 Geistesthtigkeit] (1) Geistes[kraft] (2) Geistesthtigkeit H 94 auf immer] spter hinzugefgt H 103 nur] (1) [mit] (2) nur H 109 dem] (1) [das] (2) dem H 114 das] (1) [ihre] (2) P das H 121 von Hof Wil] (1) [nach] Hof Wil (2) von Hof Wil H 141 durch Freundestreue] (1) Freundestreue durch (2) durch Freundestreue H Anmerkungen 2–6 Sie bis empçrt] C. A. Bçttiger an Th. Huber, 20. Sept. 1816 (Marbach DLA) ber Philipp Emanuel von Fellenberg: »Reizen Sie ihn ja nicht, Æ…æ hten Sie sich vor jeder Veranlassung, wo er Ihnen schaden kann. Ihr braver Aim ist brigens sehr gesund und glcklich bei ihm.« Victor Aim Huber hatte Hofwil am 13. Okt. 1816 verlassen mssen, s. Nr. 81 (5–8). 11 Sei bis Wunderlichen] 1. Petrus 2,18 12–13 Anklage bis zerstçrt] zu Ph. E. von Fellenbergs Brief vom 9. Okt. 1816 s. Nr. 81, Anm. 73–78 13 meine Briefe] vor allem Nr. 50; 54; 67 15–18 Endlich bis kçnne] s. Nr. 81, Anm. 73–78; zu dem unbekannten ersten Brief Ph. E. von Fellenbergs bezglich V. A. Hubers Schulentlassung s. Nr. 81 (57–60) 20 Hofwiler Jugend] Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, s. Nr. 1, Anm. 175 24 Kinder] Therese Forster, Claire von Greyerz, Luise von Herder und V. A. Huber 24 Enkel] Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz 57 Hartmann] August Hartmann 59–60 Rechnung bis Rckzahlung] s. Nr. 75, Anm. 53–56 62 Berner Freunde] Herr Ott-Steiger und wahrscheinlich Johann Rudolf Wyss 64 Mutter] Georgine Heyne 69 Antwort] berliefert ist eine wahrscheinlich Mitte/Ende Okt. 1816 verfaßte (irrtmlich das Datum 6. 10. 1816 tragende) Antwort Margarethe von Fellenbergs (Gçttingen SUB) auf Nr. 78, in der Th. Huber die bereits erfolgte Abreise V. A. Hubers mitgeteilt wird. 69 Ankunft] V. A. Huber hielt sich vom 20. bis 31. Okt. 1816 in Stuttgart auf. 71–72 Daher bis e n t w a f f n e n ] Am 11. Nov. 1816 antwortete C. A. Bçttiger (Marbach DLA): »Hçrte er freilich noch immer nicht auf, sein Haß gegen Sie zu folgen, nun dann m . .ßten alle Freunde Ihnen zu Hilfe eilen und ich erbote mich gern, selbst auch an Fellenberg zu schreiben und ihm mit Entlarvungen zu drohen.« 75 Vçllderndorf] Rudolph Vçlderndorff und Waradein 76 Baronnin bis Sternberg] Rosalie von Ungern-Sternberg 80 Hubers Sterbe Stunde] Ludwig Ferdinand Huber starb am 24. Dez. 1804. 83–84 Herder bis Kinder] zu Emil von Herder s. Nr. 554

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Erluterungen · Brief 82

90–92 Ihren bis Entwurfs] C. A. Bçttiger schrieb Th. Huber am 20. Sept. 1816 (Marbach DLA): Im »Kunst-Blatt«, einer Beilage zum von Johann Friedrich Cotta verlegten »Morgenblatt«, »treiben nun auch schon platte Weitschweifigkeit und Persçnlichkeit ihr Spiel. Ich hab darber meine Unzufriedenheit dem wackern Cotta, der warlich x-x das Beste will, aber doch keine Algegenwart hat, offen zu erkennen gegeben. Vor allem muß das Nebenblatt seine eigene Redaction haben, die nach einem strengen, planvollen Ganzen strebt. Cotta selbst spricht von Ihnen Æ…æ als ein tchtiger Redacteur fr dieses Kunstblatt und ich ergreife dieß mit großer Freude, weil es uns auch in manchen angenehmen Berhrungspunct setzen wrde, Ihnen aber etwas Bestimmtes darbçte. Lassen Sie sich von Cotta ein Blttchen mittheilen, worin ich mir Gedanken wie das Blatt vom Jahr 1817 an redigirt werden kçnnte, freilich nur sehr flchtig hingeworfen habe. Schreiben Sie mir darber Ihre Meinung.« Bçttigers Blttchen ist eine Beilage zu seinem Brief an Cotta vom 20. Sept. 1816 (Marbach DLA). Unter anderem forderte er darin, daß nur Originalaufstze und keine bersetzungen in das »Kunst-Blatt« aufgenommen werden sollten. Weitschweifige Berichte ber Kunstausstellungen sollten ausgeschlossen werden. Belehrung war ihm wichtiger als plauderhafte Unterhaltung, auch wenn das Blatt dadurch gelehrt und pedantisch erscheinen sollte. Aufstzen von archologischen Untersuchungen gab er den Vorzug, denn auf dem klassischen Altertum sei alle Kunst erbaut. Daneben sollten kleine Anzeigen neuerer Kunstwerke erscheinen. Schon 1815 hatte Bçttiger Cotta gegenber die Redaktion des »Morgenblattes« gergt und hatte »etwas solidere Kost« als Inhalt gewnscht (Bçttiger an Cotta, 3. 11. 1815, Marbach DLA). Auf seine Anregung hin erschien das »Kunst-Blatt« ab 1816 als Beilage zum »Morgenblatt«. Im August 1816 fragte Bçttiger Cotta, wer knftig als Redakteur des »Kunst-Blatts« arbeiten sollte, damit »ich mit ihm in nhere Verbindung treten und einen festen Plan besprechen kann.« (30. 8. 1816, Marbach DLA) Cotta schlug Th. Huber vor (Cotta an Bçttiger, 6. 9. 1816, Dresden SLUB); s. Fischer 1995, S. 216 f. 94 meine bis immer] s. Nr. 554 (262–280) 106 Du moustier] Charles Albert Demoustier 111 Parzenscheere] Anspielung auf die griech. Schicksalsgçttinnen (Parzen), die mit einer Schere den Lebensfaden der Menschen durchschnitten. 119–120 Weisen bis befriedgen] C. A. Bçttiger antwortete (11. 11. 1816, Marbach DLA): »Es bleibt dabei, daß Sie von 1817 an die Redaction des Kunstblattes bernehmen. Die Sache hat warlich ihre große Schwierigkeit. Aber Ihr Tact wird Sie dabei besser leiten, als alle Buchstaben thun kçnnten. Ich schreibe Cotta, daß er Ihnen knftig alle Correspondenz, die Kunstartikel betrifft, zuweisen msse. Denn auch dieß Blatt muß kleine Notizen mit kleiner Schrift mit einfassen. Auch mßte an die schon bestehenden Correspondenten des Morgenblatts geschrieben werden, daß sie alles, was sich auf Kunst beziehe, besonders schreiben ............ und mit der Note: f  r d i e K u n s t b l  t t e r oben signieren mssen, damit daß gleich von Rckert, mit dem Sie doch etwas nher zusammenrcken mßten, zugeschickt werde. Æ…æ Ich werde alles aufbieten, um theils selbst Aufstze zu liefern, theils durch Freunde Succurs zu erhalten. Sind meine Aufstze hier und da etwas mit Gelehrsamkeit gepanzert, so bedenke man, daß es in jedem guten Kuchchen auch edle Zapfen (Pigeon) und harte Wallnsse giebt. Allerdings mssen wir auf Krze sehen und so sollen auch kleine Aphorismen und Anecdoten mit großen Aufstzen wechseln, die grçßern Aufstze wenigstens nicht durch mehre Stcke laufen.« 125 Commentar bis Umrißen] ÆTh. Huber:æ Bemerkungen ber Goethes Faust. In: Morgenblatt, Nr. 256 (24. 10. 1816), S. 1021–1023. Es handelt sich dabei um eine Rezension zu: Moritz Retzsch: Umrisse zu Goethes Faust, gezeichnet von Retsch. Stuttgart und Tbingen 1816. Das Buch erschien gerade in J. F. Cottas Verlag. Der Text zu den Kupfern von Retzsch stammte von C. A. Bçttiger. Cotta schickte Th. Hubers Rezension am 16. Okt. 1816 an Johann Wolfgang von Goethe (D. Kuhn: Goethe und Cotta Briefwechsel 1797– 1832. Bd. 2. Stuttgart 1979, S. 28).

Erluterungen · Brief 83

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126 wenigen Beitrgen] Bis dahin waren seit Jahresanfang 1816 einschließlich der Bemerkungen ber Goethes Faust acht Beitrge von Th. Huber anonym im »Morgenblatt« erschienen (und damit mehr als jeweils in den Vorjahren). Zuletzt wurde verçffentlicht: ÆTh. Huber:æ Bruchstcke aus der Beschreibung des Mondes. (Aus der Bibliothque universelle.). In: Morgenblatt, Nr. 232 (26. 9. 1816), S. 926–928; 233 (27. 9. 1816), S. 929–930. 128 Riekard bis Gedichte] Th. Huber kannte z. B.: Freimund Reimar Æd. i. Friedrich Rckertæ: Ode; Æders.:æ Auf vier Bume 133–135 Erfhren bis ward] zum Akademikerstreit und Friedrich Thiersch s. Bd. 4, Nr. 23, Anm. 110–179; die damaligen Vorgnge und der Mordanschlag auf Thiersch wurden nochmals aufgerollt in der anonymen Schrift: Actenmßige Aufschlße ber den im Jahre 1811 auf den Professor Thiersch in Mnchen versuchten meuchelmçrderischen Anfall. o. O. 1816. Th. Huber schrieb dazu einen Artikel, in dem sie derlei publizistische Angriffe auf Thiersch zurckwies: ÆTh. Huber:æ Berichtigung. In: Morgenblatt, Nr. 258 (26. 10. 1816), S. 1031. 135–136 Herrmanns bis zog] zu Karl Gottfried Herrmanns Tochter, Juliane Wilhelmine Scheerer, s. Nr. 262 (28–44) 136–139 Luisens bis Angelegenheit] Gleichzeitig mit der gerade erfolgten Scheidung der Ehe L. von Herders (Nr. 68R) versuchten diese und Th. Huber (ber Johann Baptist Keller) auch eine Annullierung beim Vatikan in Rom zu erreichen, zu der es aber nicht kam, s. Nr. 1, Anm. 110–127. 143–144 Der spanische Kriegsgefange] Die Erzhlung erschien tatschlich in dem von Gerhard Fleischer verlegten, jhrlich erscheinenden Taschenbuch »Minerva«: Th. Huber: Der Kriegsgefangene. 146–147 eine bis beste] Wie sich herausstellte (s. Nr. 102 (141–145)), ging es um die von Friedrich Arnold Brockhaus verlegte Erzhlung: Th. Huber: Verstand kommt nicht vor Jahren. 147–154 Kçnnen bis laßen] C. A. Bçttiger antwortete (11. 11. 1816, Marbach DLA), er habe G. Fleischer geschrieben, dieser solle die Manuskripte gleich zurckschicken. »Er htte manches in der knftigen Minerva weglassen und dafr ihre gewiß volwichtigen Erzlungen aufnehmen kçnnen! Lassen Sie nur eine ganze Samlung bei Freund Cotta drucken.« Bei den andern Novellen handelt es sich um die bei J. F. Cotta verçffentlichte Erzhlung: ÆTh. HuæbÆeræ: Der Wille bestimmt den Werth der That; außerdem um die bereits 1815 abgedruckte Erzhlung Ædies.:æ Geschichte eines christlichen Jnglings und einer heidnischen Jungfrau und um den nicht ermittelten Text Eine gewçhnliche Geschichte, s. Nr. 116 (22– 27). 156 Vaters bis Kunstblatt] Beitrge von Christian Gottlob Heyne im »Kunst-Blatt« nicht ermittelt.

83.

An Johann Friedrich Cotta

18. Oktober 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 16 Mitteilungen zum Text 8 denen] (1) d[ie] (2) denen H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Demeter] vermutlich der spter an anderer Stelle verçffentlichte Aufsatz von Friedrich Gottlieb Welcker: Demetra, s. Nr. 80, Anm. 4

838

84.

Erluterungen · Brief 84

An Johann Gotthard Reinhold

19. Oktober 1816

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/994 ÆAdresse:æ  Monsieur de Reinhold / Envoy extr de S. M. le Roi des Paı¨s bas /  / Rome / fr. front. Textverlust durch Siegelausriß (28; 78–79), Siegellack (101; 124; 169; 171) und Papierausriß (154; 161; 170–171) Mitteilungen zum Text 1–2 Stuttgardt bis Staatsrath.] spter hinzugefgt H 8 meiner erkannten] (1) [der] (2) meiner erkannten H 11 rufen:] rufen. H 22 : in] spter hinzugefgt H 51 a n t w o r t e n d  r f e n ] Hervorhebung durch doppelte Unterstreichung H 52 dieser Lehrer] spter hinzugefgt H 59 ihn] spter hinzugefgt H 70 mit noch unmenschlicheren] (1) [auf] noch unmenschlichere (2) mit noch unmenschlicheren H 95 sollen] en spter hinzugefgt H 123–125 Memoires bis noch] (1) Memoires noch (2) Memoires alte rçmischen Geschichtschreiber zuerst, Plutarch am HuptenÆLckeæ [auch als Beihlfe zur] Geschichte: die alten Tragiker. noch (3) Memoires alte rçmischen Geschichtschreiber zuerst, Plutarch am HuptenÆLkkeæ Auch als Beihlfe zur Geschichte: die alten Tragiker. noch H 127 historische Ta b e l l e ] (1) Ta b e l l e historische (2) historische Ta b e l l e H 154 kosend] (1) [lieben] (2) P kosend H Anmerkungen 2 Keller] Johann Baptist Keller 6 Unglcksflle] Anspielung auf die Konflikte mit Philipp Emanuel von Fellenberg, s. Nr. 59 (15–103) und 81 (5–96), und Emil von Herder, s. Nr. 554 11 wie bis auch] letzte Worte von Gaius Julius Caesar bei seiner Ermordung, gerichtet an Marcus Junius Brutus, einen seiner Mçrder; Gaius Suetonius Tranquillus: Lebensbeschreibungen der 12 ersten rçmischen Kaiser. bers. von Nicolaus Gottfried Eichhoff. Frankfurt a. M. 1788, hier: Abschnitt 82,2 der Biographie Caesars; William Shakespeare: Julius Caesar, 3. Akt, 1. Szene. 26 Schelling] Carl Schelling 31 Fellenberg] Ph. E. von Fellenberg 34 der Knabe schrieb] zu einem berlieferten Brief Victor Aim Hubers s. Nr. 59, Anm. 72–83 35 Ich ermahnte] s. Nr. 50; 54; 67 40 Lehrer bis v e r w e i l t e ] Christian Lippe hielt sich Ende Sept. 1816 acht Tage lang in Stuttgart auf (Nr. 79R; 81 (97–101)). 41–43 schreibt bis verabschiede] zu diesem unbekannten Brief s. Nr. 81 (57–60); s. außerdem den berlieferten zweiten Brief Ph. E. von Fellenbergs an Th. Huber vom 9. Okt. 1816 (Nr. 81, Anm. 73–78) 44 Schwiegersohn] Gottlieb von Greyerz 57–59 weil bis einshe] Vielleicht ist Nr. 67 gemeint. 61–62 schwarze Beschuldigungen] unter anderem wegen Wilhelm von Stillfried, s. Nr. 86 (17–86) 63 ltern Freund] wahrscheinlich August Hartmann (Nr. 85R) 65 Greyerz] G. von Greyerz 67 Ankunft] V. A. Huber hielt sich vom 20. bis 31. Okt. 1816 in Stuttgart auf.

Erluterungen · Brief 84

839

72 Antwort bis Gçttingen] Georgine, Jeanette, Laura und Alfred Heyne, Wilhelmine und Arnold Heeren, Marianne und Jeremias David Reuß, Adele, Louise und Johann Friedrich Blumenbach; G. Heyne schrieb Th. Huber am 14. Okt. 1816 (Gçttingen SUB), daß sie V. A. Huber in Gçttingen erwarte. 75 Betriebsamkeit] s. Nr. 81, Anm. 8–9 75–76 Hofwyl bis Menschen] die Familie von Fellenberg, die (ehemaligen) Lehrer (z. B. Wilhelm Albrecht, Friedrich Griepenkerl, Ch. Lippe) sowie die Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, s. Nr. 1, Anm. 175. 78 Neuchatel bis LeÆbens] gemeint: die Zeit nach der Flucht aus Mainz (7. 12. 1792) und der Trennung von Georg Forster, der Ankunft Ludwig Ferdinand Hubers im Frstentum Neuchaˆtel (Ende Juni 1793) und des Lebens der Familie Huber in Boˆle bei Neuchaˆtel (Ende Juni 1794 – 7. 5. 1798) 79 Neuchateller] zu Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin s. Nr. 554 (120–213) 83 Freunde] vor allem Sophie dAndri de Gorgier und Georges de Rougemont sowie Frdric Berthoud 86–87 Barrre bis 1796] Zitat nicht ermittelt; zu Bertrand Bar re de Vieuzac s. Bd. 1, Nr. 175, Anm. (17–19) 96 Kronprinzessin] Prinzessin Katharina von Wrttemberg 104 Crummacher] Da dieses und die folgenden Bcher fr J. G. Reinholds Tçchter, Marie Auguste Friederike und Ssette (Nr. 85R), bestimmt waren, handelte es sich vermutlich um Friedrich Adolf Krummacher: Bibelkatechismus. Das ist kurzer und deutlicher Unterricht von dem Inhalte der heiligen Schrift. Zum Besten der christlichen Jugend verfasset. Duisburg und Essen 1812; oder ders.: Parabeln. Bd. 1.2. Duisburg und Essen 1807. 105 Concetti] erknstelter oder verschrobener Witz; sprhende, aber geschmackwidrige und schiefe Einflle, Witzfunken 106 Becker] Karl Friedrich Becker: Die Weltgeschichte fr Kinder, s. Nr. 99 (4–5) 113 Eva bis biß] 1. Mose 3,6 113 Abel opferte] 1. Mose 4,4 113–114 Noah bis pflanze] 1. Mose 9,20 114 Mschet] Mashad/Meshed, Wallfahrtsort im Nordosten des Iran; die Arche Noah soll aber auf dem in der Ost-Trkei gelegenen Gebirge Ararat (1. Mose 8,4) gestrandet sein. 115 Kohlrausch] wahrscheinlich Friedrich Kohlrausch: Die Geschichten und Lehren der heiligen Schrift alten und neuen Testaments. Abt. 1.2. Halle, Berlin 1811. 118 Denkalion] Deukalion; in der griech. Mythologie berleben nur er und seine Frau die von Zeus geschickte große Flut. 118 Homer] Johann Heinrich Voß (bers.): Homers Ilias; ders. (bers.): Homers Odßee 120 Herodot] Maximilian Jacobi (bers.): Herodots Geschichte. Bd. 1–3. Dsseldorf Æ1799– 1801æ. 121–122 Xenophons bis 10 000] Hermann Jacob Lasius (bers.): Xenophon: Cyropdie; ders.: Anabasis und die 10 000 Griechen. bers. von Johann Christian Ludwig Haken. Bd. 1.2. Magdeburg 1805. 122 Thucyd] M. Jacobi (bers.): Thucydides. Bd. 1–3. Hamburg 1804–1808. 124 Plutarch] Gottlob Benedict Schirach (bers.): Plutarch: Biographien 125 alten Tragiker] Th. Huber kannte z. B.: Graf Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg (bers.): Aischylos: Vier Tragçdien; Graf Christian zu Stolberg-Stolberg (bers.): Sofokles; Friedrich Heinrich Bothe (bers.): Euripides Werke 133 Gelehrsamkeit a n s c h w  c h s t e n ] zur Abgrenzung vom frhaufklrerischen Ideal des ›gelehrten Frauenzimmers‹ s. Bd. 1, Nr. 34, Anm. 66–67 134 Gellerts Fabeln] Christian Frchtegott Gellert: Fabeln und Erzhlungen. T. 1.2. Leipzig 1746–1748. 135 Gellerts Lieder] Ch. F. Gellert: Geistliche Oden und Lieder. Leipzig 1757.

840

Erluterungen · Brief 84

136 Kreuzige] Johannes 19,6 und 15; Matthus 27,22 136–137 Marc Aurels Maximen] Th. Huber hatte gelesen: Andr und Anne Dacier (bers.): Rflexions morales de lempereur Marc Antonin 137 Senekas Aphorismen] Johann Georg Rosenmller (bers.): Lehren der Weisheit nach dem Seneka 137–138 die bis ist] 5. Mose 10,14; Psalm 24,1; 1. Korinther 10,26 138 er bis allen] Apostelgeschichte 17,28 139 Gott bis uns] vielleicht Anspielung auf 1. Johannes 4,12 141–144 Keller bis geschehen] J. B. Keller hatte die Annullierung von Luise von Herders Ehe beim Vatikan erreichen sollen, s. Nr. 1, Anm. 110–127. Zuvor mußte die (inzwischen erfolgte (Nr. 68R)) weltliche Scheidung abgewartet werden. 145 Redaktion] Friedrich Haug und Friedrich Rckert 145 Manches doch] z. B. ÆTh. Huber:æ Bruchstcke aus der Beschreibung des Mondes; Ædies.:æ Bemerkungen ber Goethes Faust, s. Nr. 82, Anm. 126 146 4–5 Novellen] darunter: ÆTh. HuæbÆeræ: Der Wille bestimmt den Werth der That; irrtmlich meinte Th. Huber außerdem die bereits 1815 abgedruckte Erzhlung Ædies.:æ Geschichte eines christlichen Jnglings und einer heidnischen Jungfrau; nicht ermittelt ist der Text Eine gewçhnliche Geschichte, s. Nr. 116 (22–27); 51 (41–42). 146 Cotta] Johann Friedrich Cotta 147–148 Jezt bis Plan] Bei der unbekannten Beilage handelte es sich um eine Abschrift des von Carl August Bçttiger verfaßten »Blttchen«, s. Nr. 82, Anm. 90–92; 99 (126–127). 159 Mezler] die Heinrich Erhard gehçrende Metzlersche Buchhandlung 160 Byron] Th. Huber hatte gelesen: Lord George Noel Gordon Byron: The siege of Corinth; F. Haug (bers.): Lord G. Noel Gordon Byron: Innschrift auf eine zum Rundebecher gebildete Hirnschale. 160 Walter Scott] Wahrscheinlich hatte Th. Huber gelesen: ÆF.æ HÆauæg (bers.): Walter Scott: Das Mdchen von Neidpath. In: Morgenblatt, Nr. 238 (3. 10. 1816), S. 949. Offenbar las sie auch andere Gedichte Scotts (Nr. 85R), vielleicht ÆW. Scott:æ Minstrelsy of the Scottish Border. Bd. 1–3. Edinburgh 1803. 161 Niebelinge] Anspielung auf die Verehrer von: Æanonym:æ Der Nibelungen Lied. Hg. von Friedrich Heinrich von der Hagen 162 Gçthes bis sein] Johann Wolfgang Goethe: Aus meinem Leben. Abt. 2. T. 1. Stuttgart, Tbingen 1816 (= Die Italienische Reise, Bd. 1). Die drei Teile der Abt. 1 waren 1811– 1814 erschienen. 167 Gnzburger Kinder] G. und Claire von Greyerz 169–170 Mit bis erzhlen] zur Absendung der Bcher und dem ihnen beigelegten Brief s. Nr. 99 (2–3) 171 F e r d i n a n d s t a g ] Ferdinand war der Rufname von L. F. Huber; vermutlich nicht der Namenstag (30.5.) gemeint; biographischer Zusammenhang nicht ermittelt.

85.

An Therese Forster

22. Oktober 1816

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/378 4 Seiten

86.

An Paul Usteri

31. Oktober 1816

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 51 d Aarauer Zeitung, Nr. 136 (9. 11. 1816), S. 662–663, Teildruck (134–141; 151–152; 153– 156)

Erluterungen · Brief 86

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Mitteilungen zum Text 13 dieses] diese H 21–22 , schrieb er,] spter hinzugefgt H 22 s e i n , u n d i c h ] (1) s e i n [– E] (2) s e i n , u n d i c h H 27 den Menschen] (1) d[ie] Menschen (2) den Menschen H 48 Außer] (1) [Aim schrieb mir] (2) P Außer H 58 er] (1) [der] (2) P er H 64 wißen zu laßen] (1) zu wißen (2) wißen zu laßen H 65 antwortete auf] (1) antwortete au[ch] (2) antwortete auf H 66 ihn] spter hinzugefgt H 67 Ich hatte] (1) [Ax-x] (2) P Ich hatte H 97 Was allen] (1) [Allen] (2) P Was allen H 105–107 (ich bis vertheidigen.)] ich gebe diesen Zeitpunkt an weil ich seit dem h i e r bin, denn ich fand von je her Gelegenheit Herrn Fellenberg zu vertheidigen. spter hinzugefgt H 121 an] spter hinzugefgt H 122 die] (1) [und] (2) P die H 130 ihm diese] (1) [sie] (2) P ihm diese H 130 vergçnnt] (1) [werden] (2) vergçnnt H 139 hat wirklich] (1) [ist] (2) P hat wirklich H 169 mich hin zieht] (1) zieht mich hin (2) mich hin zieht H 170 entgegenkommen] entgegenkommem H Datierung Philipp Emanuel von Fellenbergs letzter Brief wird nicht erwhnt, so daß Nr. 86 vor Nr. 87 geschrieben worden sein muß, s. Nr. 87 (1–8). Anmerkungen 3 Theilnahme] zum Konflikt von Th. und Victor Aim Huber mit Ph. E. von Fellenberg, der V. A. Huber am 13. Okt. 1816 zum Verlassen Hofwils zwang, s. Nr. 81 (5–96). 5 Kameraden] die Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, s. Nr. 1, Anm. 175 8 Stiefmutter] Georgine Heyne 11 Institut] s. Anm. 5 17–23 Im bis schreiben] V. A. Hubers Brief ist auszugsweise berliefert in Elvers, T. 1, S. 110. 27 Pflegvaters] Ph. E. von Fellenberg 32 Lippes Gesprch] zum Besuch von Christian Lippe s. Nr. 82 (19–49) 35 schrieb ihm] s. Nr. 50 (24–30); 67 (13–14) 37 Achill bis Patroklus] 16. bis 24. Gesang in Johann Heinrich Voß (bers.): Homers Ilias 38 Zeilen an Wilhelm] V. A. Huber zu Th. Hubers unbekanntem Brief an Wilhelm von Stillfried: »Dein Brief hat ihn sehr berrascht. Es scheint mir, Du denkst ihn Dir noch zu wenig, als ein Kind« (Elvers, T. 1, S. 110). 69 Anfrage bis betreffend] zu Th. Hubers nie ausgefhrtem Plan, Ph. E. von Fellenbergs Charakteristik zu schreiben fr die von Friedrich Arnold Brockhaus verlegten und von Friedrich August Koethe herausgegebenen »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken«, s. Nr. 22, Anm. 3; 26 (46–76) 85–86 Fellenbergs bis mittheilte] zu den zwei Briefen Ph. E. von Fellenbergs und P. Usteris Reaktion darauf s. Nr. 81, Anm. 73–78 91 Blumenbach] Johann Friedrich Blumenbach 99–100 Rckzahlung bis Wohlthaten] s. Nr. 75, Anm. 53–56

842

Erluterungen · Brief 86

105 Großfrstinn in Hofwyl] Prinzessin Katharina von Wrttemberg besuchte Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut im Sommer 1816. 109 Vorflle bis Neffen] Graf von Polilos »mußte wegen seiner an Wahnsinn grenzenden Lust zu dialektischen Wortgefechten« (s. Guggisberg, Bd. 2, S. 495) aus Hofwil entfernt werden. 120 Kamelottnen] aus Kamelziegenhaaren gewebter Stoff; Mohair 121 auffhren] hier im Sinne von: vorfhren 122 Cotta] Johann Friedrich Cotta 124 Freundinn] z. B. Karolina von Brand, Mariette Hartmann 125 Gnzburg bis Geschwister] Wohnort von Claire und Gottlieb von Greyerz 131 Gçttingen] zu G. Heyne 134 Kçnigs] Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg; diesen Teil des Briefs (134–141; 151–156) verçffentlichte P. Usteri ohne Wissen Th. Hubers, s. Nr. 90 (5–13). 134 Samstags 27] Der 27. Okt. 1816 war ein Sonntag. 135 Kannstatt] Cannstatt bei Stuttgart 137 Faust in Umrißen] Moritz Retzsch: Umrisse zu Goethes Faust 138 Kronprinzeßinn] Prinzessin K. von Wrttemberg 140 Kronprinz] Prinz Wilhelm von Wrttemberg 141 Prinzeß] s. Anm. 138 143 Großfrstinn] s. Anm. 138 144 Mdchen] Prinzessin Marie von Wrttemberg 151 Katalani] Angelica Catalani 160–177 jeder bis Rechten] zum innenpolitischen Konflikt um die wrtt. Verfassung s. Nr. 10, Anm. 151–167 165–166 Zepplin bis wollen] Kçnig F. I. von Wrttemberg ließ fr seinen Freund (und Geliebten?) Graf Carl von Zeppelin eigens ein Mausoleum auf dem Ludwigsburger Friedhof errichten. Dort wollte auch der Kçnig selbst bestattet werden. Er wurde jedoch in der Ludwigsburger Frstengruft beigesetzt. 179 die Ihren] Elisabeth Usteri jun. und Magdalena Ott und ihre Familien 180 Hartmanns] M. und August Hartmann 180 Staatsrath] Th. Huber hatte ihre Briefe bisher an den Rathsherrn P. Usteri adressiert. 183 Paket] aus Hofwil mit V. A. Hubers Sachen 183 Bcher] zu den V. A. Huber gehçrenden, 1810 nach Hofwil geschickten Bchern s. Bd. 4, Nr. 54, Anm. 296–297

87.

An Gottlieb von Greyerz

31. Oktober 1816

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/886 ÆAdresse:æ An Herrn Oberfçrster / von Greyerz / in / Gnzburg / an der Donau Textverlust durch Papierausriß Mitteilungen zum Text 16 8br] spter hinzugefgt H Datierung Das Jahr ergibt sich aus dem Inhalt (1–8; 16). Anmerkungen 1–7 Ich bis Sache] Philipp Emanuel von Fellenbergs Brief an Th. Huber vom 27. Okt. 1816 war gerade eingetroffen (Gçttingen SUB): »Frau v. Huber! Die von verschiedenen Seiten an mich gelangten Anzeigen, daß Sie sich f a l s c h e I n s i n u a t i o n e n und u n w a h r e

843

Erluterungen · Brief 88

A n s c h u l d i g u n g e n gegen meinen Gang erlauben; setzen mich in den Fall Ihnen zu erklren, daß so bald ich irgend eine, meiner Unternehmung nachtheilige Wirksamkeit Ihrer Bestrebung wahrnehmen wrde, ich nicht umhin kçnte, Ihre und Ihres Sohnes in meinen Hnden liegende Lebensgeschichte bekant zu machen. Hinlnglich bewhrte Thatsachen werden da sprechen, ohne daß ich ein Wort beifge.« Zum Bruch mit Fellenberg und zur Abreise Victor Aim Hubers aus Hofwil am 13. Okt. 1816 s. Nr. 81 (2–111); 86 (2– 133). 7–8 Ustri bis schreiben] Nr. 75, 81 und 86 an Paul Usteri, Nr. 82 an Carl August Bçttiger, Nr. 85R an Therese Forster; der Brief an Georgine Heyne, auf den diese am 14. Okt. 1816 antwortete (Gçttingen SUB), ist unbekannt; Th. Huber schrieb außerdem auch Franziska von Breuning und Johann Gotthard Reinhold darber (Nr. 79R; 84). 8 Cotta] Johann Friedrich Cotta 9 Knaben] V. A. Huber 11 Hartmann] August Hartmann 13 Schmid] Johann Christoph Schmid 16 den bis ging] V. A. Huber besuchte nach seinem Weggang von Hofwil vom 20. bis 31. Okt. 1816 Th. Huber und reiste dann zu Claire und G. von Greyerz (Nr. 86 (120–125)).

88.

An Victor Aim Huber

8. November 1816

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1024 d Elvers, T. 1, S. 122–123, 134–135, Teildruck (6–29; 37–48; 52–56; 59–62) ÆAdresse:æ A n A i m  Mitteilungen zum Text 10 seine] (1) [un . .ter] (2) P seine H 13 eigenthmlich ist] (1) eigenthmlich [sind] (2) 39 ist.] (1) [.] (2) ist. H 77 deshalb] dehalb H

eigenthmlich

ist H

Ort s. Anm. 3 Anmerkungen 2–16 Deinen bis dachtest] V. A. Huber an Th. Huber, 2. Nov. 1816 (auszugsweise abgedruckt in Elvers, T. 1, S. 122): »Jetzt muß ich Dir noch was sagen ber die Abende, wo Du glaubtest, ich sei brummig. Sieh mal, wie ich da den Nachmittag allein spazieren ging, da dachte ich an weiter nichts, als an den Wilhelm ÆWilhelm von Stillfriedæ, und da wurde ich denn recht traurig, und wie ich dann zu H. ÆMariette und August Hartmannæ kam und Ihr da herumsaßet und bald ber Den, bald ber einen Andern spracht, da war das so ganz meiner Stimmung entgegen und wurde mir recht widerlich, und wenn Ihr mir dann noch so mit Hçflichkeitsregeln kamt, da hat es mich vollends unmuthig gemacht. Kurz, ich war so recht von Herzen traurig. So war es den andern Abend auch, wo der W. ÆKarl August von Wangenheim(?)æ da war.« 3 Geschwister] Vom 31. Okt. bis 12. Nov. 1816 besuchte V. A. Huber Claire und Gottlieb von Greyerz in Gnzburg (Nr. 86 (120–125); 98 (108–126)). 18–19 Luise bis beraubt] zur gescheiterten und inzwischen geschiedenen Ehe Luise und Emil von Herders s. Nr. 554 (97–286) 20 Mama Hartmann] M. Hartmann 28 adjourniren] franz. ajourner = verschieben, zurck-, beiseitesetzen

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Erluterungen · Brief 88

47 Vtern] Christian Gottlob Heyne, Michael und Ludwig Ferdinand Huber 48 Geschwister] L. von Herder, C. und G. von Greyerz, Therese Forster 49 Haus bis Familie] V. A. Huber wohnte ab 22. Nov. 1816 im Hause von Georgine Heyne, Papendiek 16 in Gçttingen; zu seiner Familie dort gehçrten Marianne und Jeremias David Reuß, Wilhelmine und Arnold Heeren, Jeanette, Laura und Alfred Heyne, Louise, Adele und Johann Friedrich Blumenbach. 51–52 Großvater bis mußte] zur Beschreibung des Großvaters Ch. G. Heyne s. Bd. 5, Nr. 84 (82–117) 58–59 Großmutter bis verschaffen] G. Heyne wollte vor allem J. F. Blumenbach als Ratgeber bei V. A. Hubers Studienplnen in Gçttingen heranziehen, whrend A. Heeren nur im Allgemeinen raten sollte, da er »zu ngstlich« sei und dadurch Entscheidungen verzçgere (G. Heyne an Th. Huber, 28. 10. 1816, Gçttingen SUB). 60–61 Wie bis ward] Th. Forster(-Huber) hielt sich vom 14. Okt. bis 4./5. Nov. 1785 in Warschau auf, wo sie Kçnig Stanislaus II. August Poniatowski von Polen vorgestellt wurde. 65 Marc Aurel] Andr und Anne Dacier (bers.): Rflexions 74 Frau v. Behr] Theresia Carolina von Behr 79 Emile] Emilie Hartmann 81 contentiren] franz. contenter = zufriedenstellen 84 Kasten] mit V. A. Hubers Sachen (vor allem Wsche und Bcher) aus Hofwil, s. Nr. 86 (183–184) 94 Van Dyk] wahrscheinlich das 1816 uraufgefhrte Schauspiel von Friedrich Kind: Van Dycks Landleben. In: ders.: Malerische Schauspiele. Leipzig 1817; als Mitglied der Hoftheaterintendanz lagen Friedrich von Matthisson Manuskripte noch ungedruckter Theaterstcke vor. 94 Odipus auf Kolonos] Graf Christian zu Stolberg-Stolberg (bers.): dipus in Kolonos. In: ders. (bers.): Sofokles. Bd. 1.2. Leipzig 1787, Bd. 1, S. 231–368.

89.

An Johann Friedrich Cotta Ende Oktober oder Anfang November 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1347 ÆAdresse:æ Herrn Doktor Cotta. Mitteilungen zum Text 9 Andrew Jackson] (1) [Ja] (2) P Andrew Jackson H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (16); vgl. dagegen Th. Hubers Angabe, s. Anm. 18. Anmerkungen 4–5 Memoirs bis Wilkinson] James Wilkinson: Memoirs of my own times. Bd. 1–3. Philadelphia 1816; s. Nr. 678 (2–30). 9–12 the bis R i e d ] John Reid und John Henry Eaton: The Life of Andrew Jackson, Major General in the service of the United States. Philadelphia 1817. 13 Bçttigers Avis] zu Carl August Bçttigers »Blttchen« s. Nr. 82, Anm. 90–92 16 Blatt bis Kunstausstellung] ÆPaul Usteri:æ Kunstausstellung in Zrich. In: Kunst-Blatt Nr. 17, S. 67–68 zum Morgenblatt, Nr. 262 (31. 10. 1816). 18 Welkers P a r z e n ] Friedrich Gottlieb Welckers Aufsatz ber das in Wilhelm von Humboldts Besitz befindliche Basrelief mit einer Darstellung der Parzen ist nicht ermittelt.

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Erluterungen · Brief 91

Th. Huber erinnerte sich spter (vermutlich irrtmlich), ihn im Dezember 1816 gelesen zu haben, s. Nr. 287R.

90.

An Johann Friedrich Cotta

15. November 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 18 ÆAdresse:æ Herrn Doktor Cotta Mitteilungen zum Text 1 ein großes Wißenschaftliches] (1) ein[en] große[n] Wißenschaftliche[n] (2) ßenschaftliches H

ein großes Wi-

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Bltter] Gemeint ist Bd. 1 von »Transactions of the Literary and Philosophical Society of New-York« (New York 1815). Paul Usteri hatte daraus Auszge fr das »Morgenblatt« bersetzt. Gedruckt wurde davon ÆP. Usteri (bers.):æ Die Kometen. Von H. Williamson. In: Morgenblatt, Nr. 287 (29. 11. 1816), S. 1145–1146; 288 (30. 11. 1816), S. 1150–1151; 289 (2. 12. 1816), S. 1154–1156; 290 (3. 12. 1816), S. 1157–1158. 2 Beilage] die »Uebersicht der neuesten Literatur«; darin erschienen allerdings keine Auszge aus »Transactions of the Literary and Philosophical Society of New-York«. 3 Notiz bis Neuyork] ÆTh. Huber:æ Nordamerika. In: Morgenblatt, Nr. 285 (27. 11. 1816), S. 1138–1139. In diesem Artikel wird auch ber die »Literary and Philosophical Society of New-York« berichtet. 6–8 Zeilen bis Briefe] Gemeint ist der anonym als Korrespondenznachricht erschienene Artikel aus Stuttgart ber den Tod von Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg (Friedrich I. Kçnig von Wrtemberg. In: Allgemeine Zeitung, Nr. 319 (14. 11. 1816), S. 1276, ein Auszug aus einem Brief Th. Hubers, allerdings nicht an Gottlieb von Greyerz, sondern an P. Usteri: Nr. 86 (134–141; 151–156). Usteri hatte ohne Th. Hubers Wissen diesen Teil des Briefs in die »Aarauer Zeitung«, an der er mitarbeitete, eingerckt (Stuttgart, den 31 Oktober. In: Aarauer Zeitung, Nr. 136 (9. 11. 1816), S. 662–663). Aus diesem Blatt bernahm Karl Joseph Stegmann den Auszug in die »Allgemeine Zeitung« – wahrscheinlich ohne Wissen um dessen ursprngliche Herkunft. Vermutlich auf eine Rckfrage seines Arbeitgebers J. F. Cotta vermerkte Stegmann handschriftlich auf seinem Redaktionsexemplar: »NB Zuerst aus der Aarauer Zeitung in viele andre bergegangen.« 12 K i n d e r n ] hier: Claire und G. von Greyerz 14–15 Brockhaus bis sezte] Th. Huber: Verstand kommt nicht vor Jahren sollte eigentlich anonym erscheinen, wurde aber mit voller Namensnennung gedruckt, s. Nr. 120 (103–110).

91.

An Johann Heinrich von Dannecker

H Stuttgart WLB, Cod. hist. fol. 988, 5 ÆAdresse:æ An Herrn Hofrath / Dannecker. Mitteilungen zum Text 1–2 Freund, bis Es] Devotionalabstand H 3 sagen] (1) [danken] (2) sagen H

16. November 1816

846

Erluterungen · Brief 91

14–15 Ihre bis mit] Devotionalabstand H Anmerkungen 4 etwas Frohes] J. H. von Dannecker wurde am 12. Nov. 1816 zum wrtt. Hofrat ernannt und mit kunstpolitischen Aufgaben beauftragt. 5 Kçnig] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 11–12 erinnern bis Luise] zu Th. Hubers Besuch in J. H. von Danneckers Atelier whrend ihres Stuttgartaufenthalts mit Luise von Herder (18.1.–15./18. 2. 1815) s. Bd. 5, Nr. 275 (182–190); 277 (90–102); 278 (10–25)

92.

An Victor Aim Huber

17. November 1816

H unbekannt d Elvers, T. 1, S. 122 Ort s. Nr. 88, Anm. 49 Anmerkungen 3 gesprochen] zu V. A. Hubers Besuch bei Th. Huber (20.–31. 10. 1816) s. Nr. 86 (120– 125); 88, Anm. 2–16

93.

An Paul Usteri

21. November 1816

Regest

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 53 3 Seiten ÆAdresse:æ An Herrn Staatrath Usteri / in / Zrich.

94.

An Johann Friedrich Cotta zwischen 28. Oktober und 23. November 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1493 Mitteilungen zum Text 11 der unter] (1) de[n A] (2) P

der

unter H

Datierung Terminus post quem ergibt sich aus dem Inhalt (12–14). Der Brief (2–10) wurde vor Nr. 96 (10–11) geschrieben; zu einer auch mçglichen Datierung auf den 16. Nov. 1816 s. Anm. 19. Anmerkungen 5–8 Schlegels bis wnsche] ÆTh. Huber:æ Lebensgeschichten und Todesanzeigen von berhmten Knstlern. In: Kunst-Blatt Nr. 19, S. 73–75 zum Morgenblatt, Nr. 294 (7. 12. 1816), hier: S. 74: Von Leonardo da Vincis Sonett »Wunsch und Pflicht« habe August Wilhelm Schlegel eine bersetzung geliefert, »aber eine neuere von unserm H a u g ist so gelungen, daß sie, dem Leser ein angenehmes Geschenk, ihm den strengen, tiefen Sinn L e o n a r d o  s ganz darlegt.« Es folgt das Sonett in Friedrich Haugs bersetzung; s. Nr. 96 (7–8); Beilage unbekannt.

Erluterungen · Brief 95

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11 Kammerherrn] wahrscheinlich Carl Ludwig Axel von Boehnen 12–13 Miltiz bis Hofwyl] ÆPaul Usteri:æ Stellen aus dem Berichte, die Einfhrung der beyden Prinzen Maximilian und Friedrich von Thurn und Taxis in das Erziehungs-Institut zu Hofwyl betreffend. In: Morgenblatt, Nr. 259 (28. 10. 1816), S. 1034–1035; in seinem Brief vom 30. Nov. 1816 an J. F. Cotta (Zrich ZB) erklrte Usteri, daß er den Bericht des Herrn von Miltitz ber den Beginn des Aufenthaltes der beiden Prinzen in Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern von einem (namentlich nicht genannten) Reisenden fr wenige Stunden erhalten habe, der von Hofwil gekommen und auch dorthin wieder zurckgekehrt sei. Usteri gibt in seinem Artikel an (S. 1034), der Bericht sei »nur als Handschrift in wenigen Exemplaren gedruckt Æ…æ und enthlt Manches, was fr den Familienkreis geschrieben, nicht außer ihm wiederholt werden soll«. 15 Zeitung] Vielleicht ist die »Allgemeine Zeitung« Nr. 321 (16. 11. 1816) gemeint, in der ein anonymer Beitrag die Verfassungsfrage in sterreich, Bayern, Baden und Wrttemberg behandelt (S. 1282 f.). In der zu dieser Ausgabe gehçrigen »Beilage zur Allgemeinen Zeitung« Nr. 137 findet sich zudem der anonyme Artikel »Plan zu einem allgemeinen Adelsverein« (auch abgedruckt in: Johann Ludwig Klber (Hg.): Acten des Wiener Congresses)(s. Nr. 93R). Th. Huber kçnnte im Zusammenhang mit dem Frstenhaus Thurn und Taxis auf diese Artikel anspielen, da in beiden die Rolle des Adels in Deutschland thematisiert wird. 18–19 N. bis hatte] bezieht sich auf ÆTh. Huber:æ Lebensgeschichten und Todesanzeigen von berhmten Knstlern 19 Fiorillo] Johann Dominik Fiorillo: Geschichte der zeichnenden Knste, von ihrer Wiederauflebung bis auf die neuesten Zeiten. Bd. 1–5. Gçttingen 1798–1808, hier: Bd. 1.

95.

An Johann Friedrich Cotta

23. November 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 24 ÆAdresse:æ Herrn Doktor Cotta / Wohlgeb. Mitteilungen zum Text 12 erhalten] zerhalten H Datierung Der schwer lesbare Eingangsvermerk lautet vermutlich auf den 23. Nov. 1816. Terminus post quem ist das Eintreffen von Johann Gotthard Reinholds unbekanntem Brief (2–6) vom 6. Nov. 1816 (Nr. 99 (88; 123–124)) um den 20. November (Postweg Stuttgart-Rom: etwa 14 Tage gemß Poststempel und Eingangsvermerk Reinholds auf Nr. 84). Der Brief wurde vor Nr. 96 (2–6) geschrieben, wo weitere Auftrge aus diesem unbekannten Brief bermittelt werden (s. Nr. 99 (88; 118–119)). Anmerkungen 2 Reinhold] J. G. Reinhold 2 Prachtwerk] Es handelt sich um Lorenzo Re: Seneca e Socrate. Erme bicipite trovato da S. A. S. il Principe della Pace nelle scavazioni della sua Villa Celimontana gi Mattei. Rom 1816. Das Buch wurde vorgestellt in einem anonymen Artikel: Kunst-Miscellen aus Rom. Æ…æ. Zweykçpfige Herme des Seneca und Socrates. In: Kunst-Blatt Nr. 21, S. 83–84 zum Morgenblatt Nr. 310 (26. 12. 1816). 3 Friedensfrst] offizieller Titel von Manuel de Godoy

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Erluterungen · Brief 95

4–5 Doppel bis Seneka] Bei der von einem unbekannten Knstler angefertigten antiken Bste handelt es sich um ein Doppelportrt von Sokrates und Lucius Annaeus Seneca, Hinterkopf an Hinterkopf dargestellt. 6–8 Ich bis darum] s. Nr. 99 (123–124) 9 Gçthe] entweder Johann Wolfgang Goethe: Werke. Bd. 1–20. Stuttgart und Tbingen 1815–1819 (bis dahin erschienen: Bd. 1–8) oder ders.: Werke. Bd. 1–13. Tbingen 1806–1810; s. Nr. 400 (141–147). 10 4 bis Lebens] J. W. Goethe: Aus meinem Leben. Abt. 2. T. 1 11 Paket] s. Nr. 99 (2–3)

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An Johann Friedrich Cotta

23. November 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 13 ÆAdresse:æ Herrn Doktor Cotta / Wohlgeb. Mitteilungen zum Text 5 mir fr] spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2–6 Reinhold bis beizulegen] Johann Gotthard Reinhold erhielt die »Kunst-Bltter« und Moritz Retzsch: Umrisse zu Goethes Faust (Nr. 99 (29–32)). 7–8 Schlegels bis Sonett] ÆTh. Huber:æ Lebensgeschichten und Todesanzeigen von berhmten Knstlern, hier: S. 74; zu Leonardo da Vincis Sonett »Wunsch und Pflicht« und die bersetzung von August Wilhelm Schlegel s. Nr. 94 (2–10). 10 Unart] s. Nr. 90 (5–13)

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An Johann Friedrich Cotta

23. November 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1141 d Goethe Jb, S. 132, Teildruck (4–8) Mitteilungen zum Text 6 mich] spter hinzugefgt H 13 Ordnung] Ordung H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Gçthe] Gerade erschien in J. F. Cottas Verlag: Johann Wolfgang Goethe: Aus meinem Leben. Abt. 2. T. 1. 2 Kindern] Claire und Gottlieb von Greyerz 4 Anzeige] Th. Hubers Rezension: Aus meinem Leben. Von Goethe. In: Uebersicht der neuesten Literatur Nr. 21, S. 81–82 zum Morgenblatt, Nr. 299 (13. 12. 1816). 9 naturhistorischen Heften] nicht ermittelt 15–17 bersezte bis werden] Paul Usteris bersetzungen sind nicht ermittelt. 18 Einschlußes bis Umschlag] unbekannt

Erluterungen · Brief 98

98.

An Johann Gotthard Reinhold

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22. und 23. November 1816

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/995 d Elvers, T. 1, S. 123–124, Teildruck (108–127) Textverlust durch Papierausriß Mitteilungen zum Text 11 es] spter hinzugefgt H 15 Die] (1) D[er] (2) Die H 29 Kronprinzen] Kromprinzen H 33 hçrte man] (1) [wo] man hçrte (2) hçrte man H 53 hat] (1) ha[be] (2) hat H 64 die Heirath] (1) [seine] (2) P die Heirath H 86 schzen zu] (1) zu schzen (2) schzen zu H 116 vielartigen] (1) viel[s] (2) P vielartigen H 118 29] 9 korrigiert aus 6 H 119 von da] spter hinzugefgt H 134 unterthan] (1) [der] [U]nterthan (2) unterthan H 137 reiche] (1) [lange] (2) P reiche H 151 1798] 7 korrigiert aus 8 H 159 27 Juli] (1) [6te August] (2) 27 Juli H 172 ihre Puppen] hre Puppen H 181 sie l e r n e n ] s i e spter hinzugefgt H 193 Mannheim] (1) [Mainz] (2) Mannheim H 194 mir] r korrigiert aus t H 226 Leben] (1) [Gut] (2) Leben H 239 Wenn es] (1) W[ir wa] (2) P Wenn es H 242 3] korrigiert aus 2 H 246 in ihren] in spter hinzugefgt H 247 dieser Vorgnge] (1) [ihr] (2) P dieser Vorgnge H 255 in Heidelberg] (1) [dort] (2) P in Heidelberg H 256 4] korrigiert aus 6. . H 295 der Cultminister, Hartmann] (1) [Ha] (2) P der Cultminister, Hartmann H 297 der Volksgesinnung] (1) [dieser] (2) P der Volksgesinnung H 313 von einer] von spter hinzugefgt H 321 außer] außes H 337 von] spter hinzugefgt H 366 wird] wir H Datierung Der Schluß des Briefs kçnnte auch noch am 24. Nov. 1816 geschrieben worden sein, s. Nr. 99 (2–3). Anmerkungen 2 Ihre Bcher] s. Nr. 99 (4–32) 4–9 Erklrung bis u. s. w.] Frst August von Hohenlohe-Oehringen ließ in die »Allgemeine Zeitung« (Nr. 14 (14. 1. 1816), S. 56) eine am 3. Jan. 1816 abgefaßte »Erklrung« einrkken, daß er ein in mehreren anderen Zeitungen erwhntes, an ihn als Prsidenten der wrtt. Stndeversammlung gerichtetes Schreiben von Prinz Paul von Wrttemberg vom 8. Nov. 1815 nicht erhalten habe. Darauf antwortete eine »Erklrung« in der »Allgemeinen Zeitung« (Nr. 42 (11. 2. 1816), S. 167), als deren Verfasser Prinz P. von Wrttemberg ange-

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Erluterungen · Brief 98

geben und die vom 28. Jan. 1816 datiert ist. Darin wird versichert, das bei Frst A. von Hohenlohe-Oehringen nicht eingegangene Schreiben sei gleich lautenden Inhalts mit den davon im »Morning-Chronicle« und »Journal gnral« publizierten Abschriften. Allerdings ging es in dem Schreiben offenbar um eine Stellungnahme des Prinzen zu Gunsten der wrtt. Landstnde in deren Konflikt mit Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg, s. Nr. 10, Anm. 151–167. 10 Bruder] der damalige Prinz, nun Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 19–20 Hnse bis an] Gemeint sind die Gesandten auf dem Bundestag in Frankfurt a. M., s. Nr. 102, Anm. 76–93. 20 Musterreuter] Musterreiter = Geschftsreisende, die Proben ihrer Ware mit sich fhren. 21 Hope, Bethmann, Lebzelten] das in Amsterdam und London ansssige Bankhaus Hope & Co und das Bankhaus Bethmann in Frankfurt a. M.; ein Handels- oder Bankhaus Lebzelten ist nicht ermittelt. 22 Ktjebtjen] niederdt. fr: heimlich handeln, s. Bd. 5, Nr. 189 (24–26) 24–25 Kçnig bis waren] zum Konflikt zwischen Kçnig F. I. von Wrttemberg und den wrtt. Stnden s. Nr. 10, Anm. 151–167 26 Hungerzeit] s. Nr. 59, Anm. 125 29 Kronprinzen] Prinz, nun Kçnig W. I. von Wrttemberg 29 Frau] Prinzessin Charlotte von Wrttemberg 36 bayerschen Gesandten] Johann Nepomuk Franz Xaver von Tautphoeus 38 Kçnig todt] Kçnig F. I. von Wrttemberg starb am 30. Okt. 1816. 39 reveille] Trommelschlag oder Hornblasen zum Wecken beim Militr 42 Kannstadt] Cannstatt bei Stuttgart 43–46 .K ...alembourg bis Witz] Calembour(g) = ein auf den Doppelsinn gleichlautender Wçrter gegrndetes Wortspiel (nicht unbedingt identisch mit einem Kalauer); bezeichnet nach einem Grafen von Calenberg, dessen schlechtes Franzçsisch Anlaß zur Erheiterung gab. Die Frstentmer Calenberg und Gçttingen (Th. Hubers Geburtsort) gehçrten seit dem 15. Jh. zusammen und gingen spter im Kurfrstentum Hannover auf. 48 Zeugen bis Somnambulen] Frulein W. machte ihre Vorhersage im Juli 1812 – irrte sich allerdings im Sterbemonat und korrigierte sich einige Zeit spter – und C. Krmer am 17. April 1816. Zeugen der Vorhersage von Frulein W. waren Karl Christian von Klein, Amandus Friedrich Stockmayer mit Frau und wahrscheinlich auch deren Tochter. Bei der Voraussage C. Krmers waren Klein, Franz Anton Nick und Albrecht Lebret zugegen (K. von Eschenmayer: Merkwrdige eingetroffene Vorhersagung zweyer Somnamblen auf das Ende des Octobers 1816. In: ders. u. a. (Hg.): Archiv fr den Thierischen Magnetismus. Bd. 1, St. 1. Altenburg und Leipzig 1817, S. 35–50, hier: S. 42 f., 45 f.). 52 Frau] Prinzessin, nun Kçnigin Katharina von Wrttemberg 54–55 Artikel bis wahr] Gemeint ist der anonyme Artikel in: Allgemeine Zeitung, Nr. 319 (1816). Dabei handelt es sich um ein Zitat aus Th. Hubers Brief Nr. 86 (134–141; 151– 156); s. Nr. 90, Anm. 6–8. 55 Faust] Johann Wolfgang Goethe: Faust. Eine Tragçdie. Tbingen 1808. 61 Tochter] seine Schwiegertochter Prinzessin, nun Kçnigin K. von Wrttemberg 64–65 Heirath bis Kaiser] Prinzessin Charlotte, die geschiedene Frau des Prinzen (nun Kçnigs) W. von Wrttemberg, heiratete am 29. Okt./10. Nov. 1816 Kaiser Franz I. von sterreich. Sie nannte sich von da an Kaiserin Karoline Auguste von sterreich. 65–67 Schwiegertochter bis Enkels] Prinzessin, nun Kçnigin K. von Wrttemberg, gebar am 30. Okt. 1816 Prinzessin Marie von Wrttemberg. 72 rußische Gesandte] Graf Jurij von Golowkin 79–80 ernannten bis Constitutionels] Z. B. wurde Karl August von Wangenheim, der sich fr eine neue Verfassung einsetzte (s. Nr. 10, Anm. 151–167), mit dem Ressort des Kultus betraut; Graf Ferdinand von Zeppelin wurde Außenminister.

Erluterungen · Brief 98

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82 Erleichterungen] gemeint: Verringerungen; das wrtt. Volk hatte sich vor allem an der aufwendigen Hofhaltung und den teuren Jagdgesellschaften gestoßen. 83 Verbindung] vermutlich K. A. von Wangenheim oder August Hartmann, der mit der Hofdame von Kçnigin K. von Wrttemberg, Charlotte (von) Bauer, gut bekannt war. 86 Catherinens] Zarin Katharina II. von Rußland 88–89 16 Raumur] –16 Raumur entsprechen –20 Celsius 92 gemein] hier im Sinne von ›gewçhnlich‹ 101 konnte bis fortnahm] Kçnig F. I. von Wrttemberg war extrem bergewichtig. 102 Leichenpredigt] nicht ermittelt 104–105 Mathison bis sollen] ÆFriedrich von Matthisson:æ Lebensabriß des hçchstseligen Kçnigs Friedrich von Wrttemberg verewigt den 30. October 1816. Zur Trauerfeier den 13. December 1816. Stuttgart Æ1816æ; s. Nr. 106R. 108–123 Aim bis ankam] Victor Aim Huber hielt sich vom 20. bis 31. Okt. 1816 bei Th. Huber (Nr. 86 (120–125)), dann bis 12. November bei Claire und Gottlieb von Greyerz in Gnzburg auf und kam am Abend des 21. Nov. 1816 in Gçttingen an, wie Georgine Heyne Th. Huber mitteilte (Brief vom 22. 11. 1816, Gçttingen SUB). 128  b e r sie] zu Luise von Herder s. Nr. 554 (97–286) 129 Arzt] Carl Schelling 136–145 Sophie bis repose] zur Reise von Ludwig Ferdinand und Th. Huber von Boˆle im Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz zu Paul Usteri nach Zrich (7.–17. 8. 1797) s. Bd. 1, Nr. 182 und 183. Sophie Huber starb am 18. Aug. 1797; s. auch Bd. 1, Nr. 181, Anm. 23. 138 neuen Kindbett] Manuel Huber wurde am 19. Sept. 1797 geboren. 144 Berthoud] Frdric Berthoud 145–146 Cotta bis versprochen] ÆTh. Huber:æ Fragmente von Briefen einer Mutter an ihre verheirathete Tochter. (Als Beilage zu den Kupfern.) In: Taschenkalender auf das Jahr 1798 fr Damen. Tbingen Æ1797æ, S. 113–159. Das Buch wurde von J. F. Cotta verlegt. Der Schluß der Erzhlung findet sich unter dem Titel Fragmente eines Briefwechsels, zur Fortsetzung des im vorigen Taschenbuch S. 159 abgebrochenen. (Als Beilage zu den Kupfern). In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1799. Tbingen Æ1798æ, S. 88–147. 149 Kinder] Therese Forster und C. Forster(-von Greyerz), L. Huber(-von Herder) 156 Kannstatt] Cannstatt bei Stuttgart, wo sich Th. Huber und L. von Herder vom 17. Mai bis 10. Juli 1816 aufhielten. 158–193 Goldbecks bis Mannheim] Th. Huber und L. von Herder trafen Caroline Alexandrine und Carl Friedrich von Goldbeck mit ihren Tçchtern Mathilde und Elisabeth am 23. Juli 1816 in Heidelberg, verbrachten dort einige Tage zusammen, reisten gemeinsam nach Mannheim und trennten sich dort am 27. Juli. 161 Greyers] Gottlieb von Greyerz 164 Kindes] der am 11. Okt. 1815 geborene Friedrich Karl Walo von Greyerz 165–166 most bis rhmt] William Shakespeare: Julius Caesar, 3. Akt, 2. Szene: Marcus Antonius nennt den Caesar-Mçrder Marcus Junius Brutus »an honourable man«. 191 Spizen bis Gaze] Gaze, ein durchsichtiges Gewebe, ist preisgnstiger als Spitze. 194 besternte Mnner] Orden tragende Mnner, wie z. B. der mit dem preuß. Roten-AdlerOrden dekorierte Paulus Hubert Adriaan Jan Strick van Linschoten und der mit zahlreichen Orden ausgezeichnete Friedrich Karl von Tettenborn (s. Nr. 62, Anm. 175–179) 211–214 Kçnig bis Herr] Mannheim und Heidelberg gehçrten zur Kurpfalz, die 1777–1803 in Personalunion mit Bayern regiert wurde, bevor sie 1803 aufgelçst wurde und Mannheim und Heidelberg an Baden fielen. Herzog Maximilian von Pfalz-Zweibrcken wurde 1799 bayr. Landesherr und regierte als Kurfrst Maximilian IV. Joseph und ab 1806 als Kçnig Maximilian I. Joseph von Bayern. Th. Huber lebte 1804–16 in Bayern. Weil L. F. Huber bayr. Beamter und sein Vater Michael Huber gebrtiger Bayer war, betrachtete sie sich als bayr. Brgerin.

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Erluterungen · Brief 98

217–225 13 bis abgiebt] Whrend C. F. von Goldbecks Heimat Preußen am 16. Mrz 1813 Frankreich den Krieg erklrt hatte, befand sich Bayern noch bis zum 8. Okt. 1813 im Bndnis mit Frankreich und trat erst dann in die Befreiungskriege gegen den ehemaligen Verbndeten ein (Rheinbergang der preuß., bayr. und verbndeten Truppen am 21. 12. 1813). 235 Neckergemnd] Neckargemnd, çstlich von Heidelberg 235–237 Wa l e bis Dinge] Gesprch zwischen der Seherin Wala/Wçla und Odin im Wegtamslied der »Edda«; in der von Friedrich Heinrich von der Hagen herausgegebenen und von Th. Huber benutzten »Edda«-Ausgabe nicht ermittelt (vgl. K. Simrock: Die Edda. Stuttgart und Tbingen 1851, S. 37–39) 243 Schwezingen] Schwetzingen, westlich von Heidelberg 246 Zçglingen] M. und E. von Goldbeck 251 Vetter] Carl Conradi 254 schrieb bis Vetter] C. Conradi an Th. Huber, 28. Juli 1816 (Gçttingen SUB) 256 Mutter und Schwester] G. Heyne und Wilhelmine Heeren 260 Neckersteinach] Neckarsteinach, çstlich von Heidelberg 267 Ludwigsburg bis Freunden] wahrscheinlich bei Karolina und Friedrich von Brand 268–272 Kannstatt bis Frau] Panagiot und Charlotta Wergo in Cannstatt 274–275 Gnzburger bis Freunde] C. und G. von Greyerz mit Molly, Emil, Alphons und F. K. W. von Greyerz; Franziska von Breuning, Marianna und Mathias Gassner, Xaxer Leixl 276 Freundinn bis Auftrag] Mariette Hartmann, s. Nr. 41R 280 Lichtmeß] 2. Februar 295 Hartmann] A. Hartmann 296 Zepplin] Graf F. von Zeppelin 300 3. . Kindern] Sicher ermittelt sind Amalie Countess und Karl Count Jenison of Walworth. Des weiteren (laut Stuttgart Sta: Sammlung Ngele bzw. den (fehlerhaften) Seelenbeschreibungen von 1803 und 1805): Charlotte Sophie Rosa, Louise und Wilhelm. Ob die letztgenannten 1816 noch lebten, ist nicht ermittelt. 301–302 Lord bis bersezte] ÆGottfried Augustæ Brger: Lenore (engl.: William Robert Spencer (bers.): Leonora. London 1796). 305–313 2ter bis sie] Ehe oder Liebesverhltnis mit Frederick St. John, Viscount Bolingbroke, oder mit einem der beiden anderen (Halb-)Brder, George St. John, Viscount Bolingbroke und Lord Charles Beauclerk, nicht ermittelt; s. Bd. 1, Nr. 237 (91–98) 311 Tochter] wahrscheinlich die in England lebende Mary Countess Jenison of Walworth 312 Kçniginn von Engelland] Kçnigin Charlotte von Großbritannien und Irland 313 Sohn] vermutlich meint Th. Huber W. Count Jenison of Walworth 316 pannier perc] franz. panier perc = Verschwender 324 Romane spielen] hier im Sinne von: Erdichtetes, i. a. Liebesgeschichten 334 preußischen] Johann Emanuel von Kster 335 baadenschen] Karl Wilhelm Marschall von Bieberstein 335 bayerschen Gesandten] J. N. F. X. von Tautphoeus 336 Tochter] Elisabeth von Kster 342–343 Mathison bis Jahren] zur Bekanntschaft zwischen Friedrich Matthisson und Th. Huber s. Bd. 5, Nr. 284 Sammelanm. zu F. Matthisson 352 soll bis angehçren] Leopoldine Luise von Beringer hatte drei illegitime Kinder mit Herzog Leopold III. von Anhalt-Dessau. Sie war eine Verwandte von Luise von Matthisson. 355–356 Haug bis Oden] Ein Nrnberger Verlag kndigte die Verçffentlichung einer mehrbndigen Ausgabe der Gedichte von Friedrich Haug an. Zunchst sollten zwei Bnde erscheinen unter dem Titel »Lyrische und epigrammatische Gedichte« mit Oden und didaktischen Gedichten »ber Gott, Natur, Unsterblichkeit, Mannsinn Æ…æ« (Ankndigung in:

Erluterungen · Brief 99

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Intelligenzblatt Nr. 4, S. 13–14 zum Morgenblatt, Nr. 13 (15. 1. 1817)). Die Ausgabe ist nicht ermittelt. 357 We i ß e r ] Friedrich Christoph Weisser 357 Reinbeck] Georg Reinbeck 358–359 Donnerstag bis wird] zum Lesekrnzchen s. Nr. 81, Anm. 167–168 359 Hartmann] A. Hartmann 360–361 Freimund Reimar] Friedrich Rckert 361 Die Ministern] Auguste von Wangenheim 366 Bekannten bis Gesandtschaft] nicht ermittelt 367–368 Aber bis fhlten] wahrscheinlich Anspielung auf L. F. Huber

99.

An Johann Gotthard Reinhold

24. November 1816

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/996 ÆAdresse:æ  Son Exellence / Monsieur le Chevalier de Reinhold / Envoyer extraordinaire de S. M. le Roi des Pays bas /  / Rome / fr. front. Textverlust durch Tintenklecks (21), Papier- (21; 45–46; 78; 84; 85; 125; 134–135) und Siegelausriß (68) Mitteilungen zum Text 14 in] (1) [bei] (2) P in H 20–21 11 bis Werke] spter hinzugefgt H 30 (der bis mir)] der Commentar ist von mir spter hinzugefgt H 57 Gegentheil] spter hinzugefgt H 68 heißt] (1) [sind] (2) heißt H 72 der Nation] spter hinzugefgt H 86 bestn- // digen] (1) [a. .nde..] (2) P bestn- // digen H 90 nicht] (1) [sich] (2) P nicht H 94 aber] spter hinzugefgt H 96 alle] (1) alle[s] (2) alle H 121 frs] (1) [durchs] (2) P frs H 123 a b e r s c h n e l l ] spter hinzugefgt H 127 ber daßelbe] spter hinzugefgt H Anmerkungen 2 8 bis Seiten] Nr. 98; groß 8 = Großoktav; entspricht einer Hçhe des Buchrckens von 22,5 bis 25 cm 4–5 Beckers Allgemeine Geschichte] Karl Friedrich Becker: Die Weltgeschichte fr Kinder; die Bcher waren fr den Unterricht von Marie Auguste Friederike und Ssette Reinhold bestimmt. 5 Kohlrausch Biblische Erzhlungen] wahrscheinlich Friedrich Kohlrausch: Die Geschichten und Lehren der heiligen Schrift 5 Katechismus] nicht ermittelt 5–6 Witschels bis andachten] Johann Heinrich Wilhelm Witschel: Morgen- und Abendopfer 7 Glockentçne] Friedrich Strauß: Glockentçne 10 Marc Aurels Maximen] Andr und Anne Dacier (bers.): Rflexions 10–11 Gellerts Lieder] Christian Frchtegott Gellert: Fabeln und Erzhlungen; ders.: Geistliche Oden und Lieder

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12 Rambachs Odeon] Friedrich Eberhard Rambach: Odeum. Eine Sammlung deutscher Gedichte aus unterschiedenen Gattungen zum Behuf des Unterrichts und der Uebung in der Declamation. T. 1–4. 2. Aufl. Berlin 1806–1809. 14 Rosaliens bis Jakobs] Friedrich Jacobs: Rosaliens Nachlass. Nebst einem Anhange. Leipzig 1812. 14 Mutter und Tante] Wilhelmine und Friederike Reinhold 15 Briefe ber Holland] Therese HÆuberæ: Bemerkungen ber Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau. Leipzig 1811. 16–20 Hollnder bis jene] Friedrich Bouterweck rezensierte Th. HÆuberæ: Bemerkungen ber Holland anonym in: Gçttingische gelehrte Anzeigen, St. 11 (18. 1. 1812), S. 108–112, hier: S. 112: Von ÆLady Mary Montagu:æ Letters, written, during her travels in Europe, Asia and Africa. Bd. 1–3. 2. Aufl. London 1763 (dt.: Briefe, gechrieben whrend ihren Reisen in Europa, Asien und Afrika. Bd. 1–3. Leipzig 1763) »unterscheiden sich diese Bemerkungen von Madame H. besonders durch die Flle edler, wahrhaft humaner, kosmopolitischer und doch weiblicher, Gefhle, die man bei der kecken Brittin vergebens sucht.« Zur holl. Form des Namens ›Bouterweck‹: Um die Assoziation zu der Butterwecke, einer Art Gebck, zu vermeiden, soll F. Bouterweck seinem ursprnglichen Namen ein franzçsisches oder hollndisches o/ou eingesetzt haben. 20 Alvin und Theodor] F. Jacobs: Allwin und Theodor. Ein Lesebuch fr Kinder. T. 1–3. Leipzig 1805–1807. 21 ÆLckeæ Alterthum] vielleicht das 1816 erschienene erste Heft der von Johann Wolfgang Goethe herausgegebenen und von Johann Friedrich Cotta verlegten Zeitschrift »Ueber Kunst und Alterthum in den Rhein und Mayn Gegenden« 21 Gçthes bis Band] J. W. Goethe: Aus meinem Leben. Abt. 2. T. 1; s. Nr. 95 (10–11) 21 Goethes Werke] J. W. Goethe: Werke; s. Nr. 95, Anm. 9; 400, Anm. 141–147 21–22 Etwas anderes] Bezieht sich auf Th. HÆuberæ: Bemerkungen ber Holland, da Zeile (25–27) spter von Th. Huber hinzugefgt wurde, s. Mitteilungen zum Text. 22 Erzhlungen] vermutlich gemeint: ÆTh. Huber:æ Erzhlungen von L. F. Huber. Bd. 1–3. Braunschweig 1801–1802. 23–24 Unzahl bis Cotta] Im von J. F. Cotta verlegten »Taschenbuch fr Damen« verçffentlichte Th. Huber seit 1797, beginnend mit ÆTh. Huber:æ Fragmente von Briefen einer Mutter an ihre verheirathete Tochter. Bis 1816 finden sich ihre Beitrge in 13 (nicht 14) »Taschenbchern«: Die 1807–1809, 1811–1812 und 1815 erschienenen Ausgaben (= auf die Jahre 1808–1810, 1812–1813 und 1816) enthalten keine Texte von ihr. Zu den Verçffentlichungen bis 1803 s. Bd. 2, Nr. 59, Anm. 130–131; es folgten: Ædies.:æ Vergeltung, eine Erzhlung. In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1805. Tbingen Æ1804æ, S. 13–172; Ædies.:æ Reichsstdtische Tugend, eine Geschichte aus dem 19ten Jahrhundert. In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1806. Tbingen Æ1805æ, S. 9–50; TÆh.æ Huber: Noch war es Zeit! oder: Die goldene Hochzeit. In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1807. Tbingen Æ1806æ, S. 24–71; Ædies.:æ Klosterberuf. In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1811. Tbingen Æ1810æ, S. 136–219 und Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1814. Tbingen Æ1813æ, S. 136–274; ÆTh.æ Huber: Geschichte eines armen Juden. 24 10 Jahr Morgenblttern] Das Privat-Theater ist der erste ermittelte Beitrag von Th. Huber im »Morgenblatt« (Nr. 190 (10. 8. 1807). 26 Seldorf] ÆTh. Huber:æ Die Familie Seldorf. Eine Geschichte von L. F. Huber. T. 1.2. Tbingen 1795–1796; T. 2 mit dem Untertitel: Eine Geschichte herausgegeben von L. F. Huber 28 3 Hefte »Zeitgenoßen«] die von Friedrich August Koethe herausgegebenen »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken« (Bd. 1, H. I–III. Leipzig und Altenburg 1816); s. Nr. 22, Anm. 3. 29–30 Fa u s t i n U m r i ß e n ] Moritz Retzsch: Umrisse zu Goethes Faust 30 Commentar] ÆTh. Huber:æ Bemerkungen ber Goethes Faust

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30 Hausfrau] W. Reinhold 32 Kunstbltter] s. Nr. 96 (2–3) 32 Gçthe bis Preis] Fr J. W. Goethe: Werke (die 1815–1819 erscheinende Ausgabe) betrug der Subskriptionspreis 30–66 Gulden, je nach Ausstattung. 40 Prlaten] Johann Christoph Schmid; s. Nr. 93R 51–53 Bottiger bis finden] zu Carl August Bçttigers ußerung ber Friedrich Rckert s. Nr. 102, Anm. 30–34 58 M a c h t h a b e r verndert sind] Gemeint ist der Sturz Napoleon Bonapartes und der von ihm gesttzten Regierungen (1813–15) sowie die Restauration in Europa durch und nach dem Wiener Kongreß 1814/15. 59 Exertion] engl. exertion = ußerung, Bemhung; Anwendung, Gebrauch 60–61 Taschenformatsrevolutionen bis Phalbrger] Pfahlbrger = Kleinbrger; vielleicht dachte Th. Huber an Paul Usteris Rezension zu: Proclamationen, Beschlsse, Gesetze und Verordnungen der Regierung des Kantons Solothurn. 1814. Bd. 12. Solothurn Æ1816æ. In: Uebersicht der neuesten Literatur Nr. 19, S. 75 zum Morgenblatt, Nr. 277 (18. 11. 1816). Darin bezeichnete Usteri die dortigen politischen Umwlzungen – der Kanton gab sich im Jahr 1814 drei verschiedene Verfassungen – als »Krhwinkel-Revolutionen«. 64 Arche Noha] 1. Mose 6,13 bis 1. Mose 8. 68 Knallsilber] »der durch Kalkwasser bewirkte Niederschlag des reinen in reiner Salpetersure aufgelçseten Silbers, ber welchem man tzenden flssigen Salmiak in der Sonnenhitze so lange hat stehen lassen, bis es eine schwrzliche Farbe angenommen hat. Bei einer Erhitzung oder Reibung giebt es einen starken Knall« (Campe, Bd. 2, S. 974). 78–79 Abend bis wird] zum Lesekrnzchen s. Nr. 81, Anm. 167–168 80 Calderon] Pedro Caldero´n de la Barca: Spanisches Theater. bers. von August Wilhelm Schlegel 81 Gçthens Iphigenia, Taßo] Johann Wolfgang Goethe: Iphigenie auf Tauris; ders.: Torquato Tasso. Ein Schauspiel. Leipzig 1790. 85 Andacht zum ÆKreuzeæ] P. Caldero´n de la Barca: Die Andacht zum Kreuze. In: A. W. Schlegel (bers.): Spanisches Theater. Bd. 1. Berlin 1803, S. 1–152. 86 bestn- // digen Prinzen] P. Caldero´n de la Barca: Der standhafte Prinz. In: A. W. Schlegel (bers.): Spanisches Theater. Bd. 2. Berlin 1809, S. 1–162. 87 Prometheus bis Heerd] wahrscheinlich Anspielung auf J. W. Goethe: Prometheus 89 Fellenberg] zum Bruch mit Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 81 (5–96); 84 (30–95); 86 (17–86) 91–92 Aim bis sein] zu Victor Aim Huber s. Nr. 98, Anm. 108–123 94 drei lezte Briefe] Der erste dieser drei Briefe Ph. E. von Fellenbergs ist unbekannt (s. Nr. 81 (57–60)), zum zweiten s. Nr. 81, Anm. 73–78 und zum dritten Nr. 87, Anm. 1–7. 95 Greyerz] Gottlieb von Greyerz 95 Hartmann] August Hartmann 99 Prlat Schmid] J. Ch. Schmid 103 Keller] Johann Baptist Keller 106 Tod des Kçnigs] Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg starb am 30. Okt. 1816. 107 Luisens Intereße] J. B. Keller sollte bei der (nie erfolgten) Annullierung von Luise von Herders Ehe helfen, s. Nr. 1, Anm. 110–127. 110 Brief an Sie] In Nr. 84 (2; 141–142) hatte sich Th. Huber nur knapp ber den aus Rom zurckgekehrten J. B. Keller und ohne Bezug auf J. G. Reinhold geußert. 118 Cotta bis Kunstblatt] s. Anm. 29–30 und 32 120 Schnizeleien] Scherenschnitte von Claire von Greyerz; s. auch Bd. 5, Abb. 8 123 Werk] Lorenzo Re: Seneca e Socrate; das Buch wurde spter im »Kunst-Blatt« vorgestellt in einem anonymen Artikel: Kunst-Miscellen aus Rom. Æ…æ. Zweykçpfige Herme des Seneca und Socrates.

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Erluterungen · Brief 99

123 Friedenfrsten] offizieller Titel von Manuel de Godoy 123 Doppelherme] Die von einem unbekannten Knstler angefertigte antike Bste stellt Sokrates und Lucius Annaeus Seneca Hinterkopf an Hinterkopf dar. 124 den Gçthe] s. Anm. 32 124 Riepenhausens] Zu Franz und Johannes Riepenhausen hatte J. G. Reinhold bereits Kontakt aufgenommen, s. Nr. 108, Anm. 7. 127 Zeilen] zu C. A. Bçttigers »Blttchen« s. Nr. 82, Anm. 90–92; 84, Anm. 147–148

100. An Johann Friedrich Cotta zwischen 30. Oktober und 25. November 1816 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1492 ÆAdresse:æ Herrn Doktor Cotta. Mitteilungen zum Text 2 meine] (1) meine[n] (2) meine H 7–8 auch bis angeht.] spter hinzugefgt H 13 anfertigen] (1) [und] (2) P anfertigen H Datierung Terminus post quem ergibt sich aus dem Inhalt (10–11), terminus ante quem aus der Wiederholung des Vorschlags (12–17) in Nr. 101 (11–13). Anmerkungen 6 Leuten] die Mitarbeiter der J. G. Cottaschen Buchhandlung 9 v Huber] s. Nr. 726, Anm. 19 10 Versen bis Tod] Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg starb am 30. Okt. 1816; Verse dazu im »Morgenblatt« sind nicht ermittelt. 12 Verzeichniß] Ein entsprechender Beitrag ist nicht ermittelt. 15 neue Kçnig] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg

101. An Johann Friedrich Cotta

24. oder 25. November 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 19 Mitteilungen zum Text 6 22 25 26

der] er korrigiert aus ie H Es] (1) [Ich] (2) P Es H das] d korrigiert aus x-x H fremde] spter hinzugefgt H

Datierung J. F. Cottas Eingangsvermerk »24 No 16« widerspricht Th. Hubers Wochentagsangabe (31). Letztere kann sich nur auf den 25. Nov. 1816 (und nicht auf den vorhergehenden Montag, den 18.) beziehen, weil Nr. 101 (17–18) nach Cottas Reaktion auf Nr. 96 (2–6) verfaßt wurde. Anmerkungen 1–8 Aufsaz bis halten] vielleicht ÆFriedrich Weinbrenner:æ Nachricht von einem Christus-Kopf. Nach Raphael. In: Kunst-Blatt Nr. 2, S. 5–6 zum Morgenblatt, Nr. 26 (30. 1. 1817).

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12–13 Nachricht bis laßen] Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg starb am 30. Okt. 1816; Verzeichnis (s. Nr. 100 (12–17)) nicht ermittelt. 15 neue Kçnig] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 17 Reinholds] Johann Gotthard Reinhold 17 Geschenk] die bisher erschienenen »Kunst-Bltter« und Moritz Retzsch: Umrisse zu Goethes Faust, s. Nr. 96 (4–7); 99 (29–32) 18 geschrieben bis Kunstblatt] s. Nr. 99 (121–129) 19–20 Wßten bis kçnnten] Der Vorschlag wurde nicht umgesetzt. 29 Fiorillo] Bemhungen unbekannt; Beitrge von Johann Dominik Fiorillo selbst erschienen erst 1824–28 im »Kunst-Blatt«; s. Nr. 113 (10–15). 32–33 Wo ist er] Benjamin Constant lebte ab Oktober 1816 wieder in Paris.

102. An Carl August Bçttiger

23. und 26. November 1816

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 72 d Geiger 1901, S. 231–232 Teildruck (75–96; 123–140) ÆAdresse:æ An Herrn / Herrn Oberappellationsrath Bçttiger / in / Dresden Textverlust durch Siegel- (103; 105; 158–159) und Papierausriß (161; 163) Mitteilungen zum Text 18 kçnnen] (1) [drfen] (2) P kçnnen H 24 Arbeit] (1) [Hlfe] (2) Arbeit H 25 z u e r s t ] Hervorhebung durch doppelte Unterstreichung H 34 er] spter hinzugefgt H 58 der Bildung] der spter hinzugefgt H 70 bedenken] (1) [wurden] (2) P bedenken H 80 sich] (1) [und] (2) P sich H 80 ein alter] (1) [die] (2) P ein alter H 82 zerfaserten] zerzaserten H 94–95 nicht bis erlagen.] spter hinzugefgt H 132 Mnnern] (1) [Frsten] (2) Mnnern H 135 ihm] korrigiert aus er H 138 wie] vie H 138 anderer –] (1) anderer – (2) anderer [x-x] – (3) anderer – H 139 bis zur revolution] spter hinzugefgt H 148 ist] (1) [scheint] (2) P ist H 157 belebende] blebende H 173 sich] sie H Datierung Wahrscheinlich wurde der Schluß des Briefes am 26. Nov. 1816 geschrieben ((171–172); Nr. 99 (2–3)). Anmerkungen 2 g e g e n Fellenberg] zum Bruch mit Philipp Emanuel von Fellenberg und zur Abreise Victor Aim Hubers aus Hofwil (13. 10. 1816) s. Nr. 81 (5–96); 86 (17–86) 4 Zçglinge] die Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, s. Nr. 1, Anm. 175 9 seiner bis Briefe] Der erste dieser drei Briefe Ph. E. von Fellenbergs ist unbekannt (s. Nr. 81 (57–60)), zum zweiten s. Nr. 81, Anm. 73–78 und zum dritten Nr. 87, Anm. 1–7.

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Erluterungen · Brief 102

11 Hartmann] August Hartmann 11 Kçnig] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 14–15 Rechnungen bis aufhçre] s. Nr. 75, Anm. 53–56 16–17 seit bis gepflegt] Th. Huber hatte z. B. ber Ph. E. von Fellenbergs Institute publiziert, s. Bd. 2, Nr. 111, Sammelanm. zu Ph. E. von Fellenberg. 18–19 Aim bis Gnzburg] V. A. Huber hielt sich vom 20. bis 31. Okt. 1816 bei Th. Huber und dann bis 12. Nov. 1816 bei Claire und Gottlieb von Greyerz in Gnzburg auf (Nr. 86 (120– 125)); 98 (108–126)). 23–24 Ich bis will] zu Th. Hubers Anstellung als Redakteurin des von Johann Friedrich Cotta verlegten »Kunst-Blatts« s. Nr. 82 (90–92) 30 3 Leute] J. F. Cotta, Friedrich Rckert und Friedrich Haug 30–34 Rckert bis 30] s. Nr. 99 (51–53). F. Rckert, so C. A. Bçttiger in seinem Brief an Th. Huber (11. 11. 1816, Marbach DLA), sei »wirklich ein genialer Dichter«. Bçttiger nennt: F. Rckert: Agnes. Bruchstcke einer lndlichen Todtenfeyer. 1812. In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1817. Tbingen Æ1816æ, S. 172–202; Freimund Reimar Æd. i. F. Rckertæ: Die Geschichte von Flor und Blankflor. In: Friedrich de la Motte-Fouqu (Hg.): Frauentaschenbuch fr das Jahr 1817. Nrnberg Æ1816æ, S. 404–435. »Agnes« besteht aus 30 Sonetten. 34 232 Sonette] Damit ist kein konkretes Werk gemeint, s. Nr. 99 (52). 45 I h r e n bis Notizen] so C. A. Bçttiger am 11. Nov. 1816, s. Nr. 82, Anm. 119–120 46–47 Mahnen bis sein] C. A. Bçttiger an Th. Huber, 20. Dez. 1816 (Marbach DLA): »Die Redaction des Kunstblattes wird Ihnen Anfangs Noth machen. Kçnnen Sie nicht jede Woche einen halben Bogen fllen, gleich Anfangs, nun so soll es doch nicht fehlen, wenn ich nur erst selbst zu Athem komme. Es geht mir jetzt gar zu schlimm. Ich bin der algemeine Packesel. Ich hab an Httner ÆJohann Christian Httnetæ nach London geschrieben und ihn gebeten, der fortwhrende Kunstcorrespondent in England zu werden. Nun bitte ich heut Cotta, seine Correspondenten in Rom und Paris anzuweisen, daß sie fr bildende Kunst eine eigene Abtheilung ihrer Correspondenz machen.« Friedrich Thiersch wolle nicht mitarbeiten, weil er im »Morgenblatt« im vorigen Sommer schlecht behandelt worden sei, so Bçttiger weiter, und Friedrich Gottlieb Welcker und Friedrich Sickler planten leider ein eigenes Journal. 50–51 Kçnnen bis verschaffen] C. A. Bçttiger lieferte dazu keine Beitrge fr das »KunstBlatt« und ging auf die Bitte auch nicht in seinem nchsten Brief (s. Anm. 46–47) ein. 53 Brande von // Moskwa] Nachdem die franz. Armee im Zuge des Rußlandfeldzuges in Moskau einmarschiert war, kam es durch Brandstiftung seitens der Einwohner und Fahrlssigkeit zu einem Brand (15.–20. 9. 1812), der die Stadt zu zwei Dritteln zerstçrte. 76–93 Frankfurth bis sehen] Ab 5. Nov. 1816 tagte in Frankfurt a. M. der Bundestag. Es handelte sich dabei um einen stndigen Kongreß, zu dem die im Deutschen Bund (1815–66) zusammengeschlossenen Staaten ihre diplomatischen Vertreter entsendeten. Th. Huber las wahrscheinlich Friedrich Schlegels Berichte aus Frankfurt ber die feierlichen Erçffnungsreden der verschiedenen Gesandten und die sich anschließenden Sitzungen, u. a. in: Allgemeine Zeitung, Nr. 317 (12. 11. 1816), S. 1267 f. Zur Zeit des Heiligen Rçmischen Reiches deutscher Nation tagte der Reichstag ebenfalls als ein stndiger Gesandtenkongreß (in Regensburg) bis zur Auflçsung des Reiches 1806. 77–79 Klingers bis Pleimplamblasko] ÆFriedrich Maximilian Klingeræ: Plimplamplasko, der hohe Geist. (heut Genie). Basel 1780; die von Th. Huber erinnerte Textstelle ist nicht ermittelt. Bei der Sammlung handelt es sich um: Werke. Bd. 1–12. Kçnigsberg 1809–1816. 82 Fontagen] Fontange, s. Nr. 21, Anm. 13 94 Gçtter Bilder] vermutlich gemeint: Napoleon Bonaparte. 98 Bildner] der seit dem Tod von Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg (30. 10. 1816) regierende Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg; C. A. Bçttiger hatte Th. Huber nach den ver-

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nderten politischen Bedingungen in Wrttemberg gefragt und wie es J. F. Cotta dabei gehe (11. 11. 1816, Marbach DLA). 98 Gehlfen] z. B. Karl August von Wangenheim 114 1791] Die Jahresangabe steht entweder fr die Einfhrung der konstitutionellen Monarchie in Frankreich (1791) oder allgemein fr die Zeit ab Beginn der Franzçsischen Revolution (1789) und die Revolutions- und Koalitionskriege (ab 1792) zwischen Frankreich und den dt. Staaten. 116 Kinder] hier: C. und G. von Greyerz 117 quil bis monde] franz. Sprichwort ›il ny a quheur et malheur en ce monde‹, im Sinne von: Auf Glck kommt in dieser Welt Alles an. 117 Mensch] N. Bonaparte 125 Kçnig von Engelland] Kçnig Georg III. von Großbritannien und Irland 126 Rußischen Kaiser] Zar Alexander I. von Rußland, dessen Großmutter, Zarin Katharina II. von Rußland, eine geborene Prinzessin von Anhalt-Zerbst war. 131 Saul bis verkroch] 1. Samuel 10,22 137 Rußlands bis Regenten] Zar Iwan VI. von Rußland wurde von seiner Nachfolgerin, Zarin Elisabeth, durch einen Staatsstreich abgesetzt. Deren Nachfolger, Zar Peter III., wurde durch einen Staatsstreich seiner Ehefrau und Nachfolgerin, Zarin K. II., zur Abdankung gezwungen und kurz darauf ermordet. Auch Zar Paul I. von Rußland fiel einer Verschwçrung des Adels zum Opfer und wurde ermordet, worauf Zar A. I. von Rußland den Thron bestieg. 143 Geschichte] Th. Huber: Der Kriegsgefangene 143–144 daß bis haben] s. Nr. 82 (143–149) 144–145 Brockhaus bis ließ] Th. Huber: Verstand kommt nicht vor Jahren, s. Nr. 120 (103– 110) 146–147 6 bis habe] Wahrscheinlich die bis 1815 erschienenen ersten sechs Bnde der 2. oder 3. Auflage des bei Friedrich Arnold Brockhaus verlegten »Conversations-Lexicon« (2., ganz umgearbeitete Aufl. Bd. 1–10. 1812–1819; 3. Aufl. Bd. 1–10. 1814–1819). Th. Hubers Artikel erschienen anonym, mit H. g. H. (Huber, geborene Heyne) unterzeichnet: Huber (Ludwig Ferdinand). In: Conversations-Lexicon oder Hand-Wçrterbuch fr die gebildeten Stnde. 2. Aufl. Bd. 4. Leipzig 1814, S. 579–581 (leicht berarbeitet erneut abgedruckt in: Conversations-Lexicon oder encyclopdisches Handwçrterbuch fr die gebildeten Stnde. 3. Aufl. Bd. 4. Leipzig 1815, S. 822–824); und: Ædies.:æ Forster (Georg). In: Conversations-Lexicon oder encyclopdisches Handwçrterbuch fr gebildete Stnde. 3. Aufl. Bd. 3. Leipzig 1815, S. 692–696. 148 Minerva] Nicht in der von Gerhard Fleischer verlegten »Minerva«, sondern in F. A. Brockhaus »Urania« erschien Th. Hubers Erzhlung Verstand kommt nicht vor Jahren. 148–149 honnoriren bis fiere] C. A. Bçttiger meinte (20. 12. 1816, Marbach DLA), »Brockhaus ist in diesem Augenblick selbst in Stuttgart und besucht Sie gewiß.« Er werde »Ihre herrliche Erzhlung« ohne Zweifel besonders honorieren. »Er ist liberal. Sie mssen nicht zu blçde mit ihm seyn und f o r d e r n .« 149–150 dabei bis nannte] Antoine Christophe Merlin de Thionville hielt sich Januar bis Juli 1793 in Mainz auf als Kommissar der franz. Besatzer. Georg Forster war zu dieser Zeit einer der Fhrer der revolutionren Bewegung der Mainzer Republik. 152 Frauentaschenbuch] Friedrich de la Motte-Fouqu (Hg.): Frauentaschenbuch fr das Jahr 1817 153–155 Was bis anzuregen] gemeint: Johann Christoph Schmid, s. Nr. 93R 156 Gçthes 4 Band] Johann Wolfgang Goethe: Aus meinem Leben. Abt. 2. T. 1 158–171 Koethes bis Intereße] Friedrich August Koethe (Hg.): Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken. Bd. 1. Leipzig und Altenburg 1816, verlegt von F. A. Brockhaus (s. Nr. 22, Anm. 3); in Bd. 1, H. II, S. 123–176: Karl Ludwig von Woltmann: Selbstbiographie; in Bd. 1, H. III, S. 3–90: K. L.: Joseph Fouch Herzog von Otranto; in

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Erluterungen · Brief 102

Bd. 1, H. II, S. 45–122: ÆKarl Venturini:æ Carl Wilhelm Ferdinand und Friedrich Wilhelm Herzçge von Braunschweig. C. A. Bçttiger antwortete Th. Huber (20. 12. 1816, Marbach DLA), daß das Buch »preiswrdig« sei, die Biographie des letzten Herzogs von Braunschweig von Venturini stamme und das Vorwort (S. 3–16) zu »Joseph Fouch« von Friedrich Christian August Hasse, »allein es war sous la dicte« von Fouch. »So wollte es Brockhaus«. Koethe gebe die »Zeitgenossen« nicht mehr heraus, »weil sich viele Verfasser die fatalen Einleitungen verbeten.« 162 Herr bis thun] Lukas 23,34 168 Herzog von Oels] Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Lneburg-Oels; die Textstellen finden sich – allerdings nicht wçrtlich – in K. Venturinis Doppelbiographie »Carl Wilhelm Ferdinand und Friedrich Wilhelm Herzçge von Braunschweig«, S. 100 und 120. 171–172 Ich bis schickte] zu den an Johann Gotthard Reinhold geschickten Bchern s. Nr. 99 (4–32) 174 Bischof Keller] Johann Baptist Keller

103. An Victor Aim Huber

30. November 1816

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1025 (1–87) und 8/854 (88–103) Die Zuordnung von 8/854 zu 8/1025 ergibt sich aus dem gleichen Abfassungsdatum (1–87; 101). Textverlust durch Abschneiden des Papiers (87; 103) und Tintenklecks (88) Mitteilungen zum Text 1 30] (1) [29] (2) 30 H 28 die] (1) [von der] (2) P die H 43 belstigst] belstigt H 51 da Du] (1) [Du] (2) P da Du H 71 Dir] (1) [Dic ...h] (2) P Dir H 73 annimmst] (1) [abw] (2) P annimmst H 92 G e r i n g s t e .] G e r i n g s t e H Anmerkungen 2–3 Vor bis Gçttingen] Georgine Heyne an Th. Huber, 22. Nov. 1816 (Gçttingen SUB): V. A. Huber war in der Nacht vom 21. auf den 22. Nov. 1816 in Gçttingen eingetroffen. 5 Familie] in Gçttingen: Marianne und Jeremias David Reuß, Wilhelmine und Arnold Heeren, G., Jeanette, Laura und Alfred Heyne, Louise, Adele und Johann Friedrich Blumenbach. 7 Hause] Er wohnte von da an im Hause von G. Heyne, Papendiek 16 in Gçttingen. 7–8 Therese bis brachte] s. Bd. 4, Nr. 124R 11 Onkel Carl] Carl Heyne; s. Bd. 1, Nr. 110, Anm. 4–5. 14–17 poetischen bis mçgten] Arnold Heeren: Christian Gottlob Heyne. Biographisch dargestellt. Gçttingen 1813. Im Anhang beziehen sich einige Zeilen in Heynes Gedicht »Vorgefhl der letzten Trennung am Weihnachtsabend beym Jubel der Meinigen 1809« auf C. Heyne: »Du stehst entfernt mein Carl? Im schçnsten Licht der Deinen / Stehst Du, ein Nebelstern? Mein Sohn ich seh Dich weinen! / Der Krieger roh Gewhl verdarb Dein junges Herz! / Spt fhrten Dich zurck zur Tugend Reu und Schmerz. / Sey immer theuer mir! Zum hçhern Heil Dich leiten / Sey fortan mein Geschft!« (S. 483–486, hier: S. 484 f.). 26 Vaters Tod] Christian Gottlob Heyne starb am 14. Juli 1812. 30 Schmidt] Johann Christoph Schmid, den V. A. Huber offenbar Mitte November 1816 besucht hatte.

Erluterungen · Brief 104

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36–39 Brief bis ausgeblieben] V. A. Huber schrieb Th. Huber am 23. Nov. 1816, daß er Friedrich Frst getroffen und die Zeit vergessen habe, so daß er versehentlich erst um 1 Uhr nachts nach Hause zurckgekehrt sei. Er fand die Tr verschlossen, mußte bei Frst bernachten und erntete von G. Heyne spitze Bemerkungen. »Es ist nicht die erste Freude,« schrieb er, »die mir hintennach verbittert ist, es wird wohl jetzt hbsch so fort gehen« (Elvers, T. 1, S. 127). 45–47 Fellenbergs bis nehmen] zum Bruch mit Philipp Emanuel von Fellenberg und zur Abreise V. A. Hubers aus Hofwil (13. 10. 1816) s. Nr. 81 (5–96); 86 (17–86) 58 F  r s t ] F. Frst 58 Mnnern] wahrscheinlich A. Heeren und J. F. Blumenbach, s. Nr. 88, Anm. 58–59, vielleicht auch J. D. Reuß; diese und G. Heyne hatten beschlossen, wie V. A. Huber seine Studienzeit zu gestalten habe, was letzterem nicht gefiel: »Ich will ja nicht Freiheit, um tolle Streiche zu machen«, verteidigte er sich gegenber Th. Huber (Brief vom 23. 11. 1816, Elvers, T. 1, S. 127). 67–68 kennst bis aufzeichnen] s. Nr. 554 71 Onkeln] A. Heeren, J. F. Blumenbach, vielleicht J. D. Reuß 79 Luisens bis beraubt] zum Scheitern von Luise von Herders Ehe s. Nr. 554 (262–280) 83 Stiefelpuzer] G. Heyne an Th. Huber (22. 11. 1816, Gçttingen SUB): Es sei »nçthig einen sogenannten Stiefelwichser zu engagiren, der Schu u. Stiefel tglich reinigt auch die Kleider des Morgens frh ausklopft u. brstet.« 85 Lexionen] V. A. Huber sollte sich zwar sofort immatrikulieren, aber zunchst nur in Griechisch und Englisch unterrichtet werden und nur eine Vorlesung, Geschichte bei A. Heeren, besuchen (Elvers, T. 1, S. 127). 88 ÆLckeæast] nicht ermittelt 90–91 Wenn bis solltest] s. Nr. 88 (90–92) 93 Zufall mit Albrecht] V. A. Huber hatte L. von Herder geschrieben (17. 11. 1816), er habe in Nrnberg Wilhelm Albrecht zufllig im Theater gesehen, ohne daß letzterer ihn wahrgenommen habe. Nach dem Ende der Vorstellung verpaßte V. A. Huber die Gelegenheit, ihn anzusprechen (Elvers, T. 1, S. 124 f.). 94 Freunde bis gesprengt] Der Tiergarten (= die »Menagerie«) von Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg in Stuttgart wurde nach dessen Tod (30. 10. 1816) aufgelçst; s. Bd. 5, Nr. 277 (5–89). 96 Kçnig] Kçnig Maximilian I. Joseph von Bayern 99–101 Mathison bis abgiebt] Friedrich von Matthisson las seinen »Lebensabriß des hçchstseligen Kçnigs Friedrich von Wrttemberg« Th. Huber am 1. Dez. 1816 vor (Nr. 106R).

104. An Paul Usteri

30. November 1816

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 54 d Fischer/Hahn, S. 44, Teildruck (18–29) Mitteilungen zum Text 6–7 (sollten bis Menschlichh e i t ?)] sollten wir nicht zwei Worte brauchen kçnnen: Menschlichk e i t und Menschlichh e i t ? spter hinzugefgt H 12 Ahndung] (1) [D] (2) P Ahndung H 13 Dnkel] (1) [Bewußt] (2) P Dnkel H 21 den] en korrigiert aus ie H 28 Hlfreichigkeit] (1) [Helf] (2) P Hlfreichigkeit H 34 mehr Fhigkeit] (1) [ein fhigeres] (2) mehr Fhigkeit H 36 freie] (1) [hix-x] (2) freie H

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Erluterungen · Brief 104

37 37 42 45 53

als eine] als spter hinzugefgt H Frçmmeley] (1) [Last behan] (2) P Frçmmeley H benuzt zu werden] (1) [zu] (2) P benuzt zu werden H Leihbibliothek] (1) [Lesegesellschaft] (2) Leihbibliothek H durch bis entwachsen] (1) [sich] durch diese Ideen [von] der Mutter (2) P durch diese Ideen der Mutter entwachsen H 64 oft] (1) [hier] oft (2) oft H 71 zu drucken] zu spter hinzugefgt H 84 publike] pubike H 86 mir nicht] (1) [sich] (2) P mir nicht H 87–88 beweisen, M i ß v e r s t a n d e n e s ? Das] (1) beweisen[; x-x] M i ß v e r s t a n d e n e s [ , d]as (2) b e w e i s e n , M i ß v e r s t a n d e n e s ? D a s H 110 machte] (1) [gab.] (2) P machte H 118–119 ich bis erwhnen.] spter hinzugefgt H 123 die] (1) [ohne] (2) P die H 127 eigentliche Redaktion] (1) Redaktion eigentliche (2) eigentliche Redaktion H 136 und] spter hinzugefgt H 138 jhrige] spter hinzugefgt H 141 spottet] spottes H 157 wenn Cotta] wenn spter hinzugefgt H 158 mehr] m spter hinzugefgt H 161 studieren zu] (1) zu studieren (2) studieren zu H 172 stetes Frieren] spter hinzugefgt H Anmerkungen 10–11 Haupt bis sollen] Anspielung auf den Konflikt zwischen dem wrtt. Kçnig – bis zu seinem am 30. Okt. 1816 erfolgten Tod Kçnig Friedrich I., dann dessen Sohn Kçnig Wilhelm I. – und den Landstnden um die wrtt. Verfassung, s. Nr. 10, Anm. 151–167 19 zutppsches Wesen] zutppisch = ungeschickt, plump zugreifend 30 Kufler] Trçdler, Kleinhndler 32 u n s e r e r G e g e n d ] im Kçnigreich Bayern; im engeren Sinne: die Gegend um Th. Hubers frheren Wohnort Gnzburg 38–65 Zustand bis an] Diese Beobachtungen sind verarbeitet in: ÆTh. Huber:æ Alte Zeit und neue Zeit. Auch ein Familiengemlde, in einem Briefe Karls an seinen Freund in Bordeaux. In: Morgenblatt, Nr. 1 (1. 1. 1823), S. 3–4; 2 (2. 1. 1823), S. 5–6; 4 (4. 1. 1823), S. 14–15; 5 (6. 1. 1823), S. 17–19; 6 (7. 1. 1823), S. 22; 7 (8. 1. 1823), S. 25–26; 8 (9. 1. 1823), S. 30–31; 9 (10. 1. 1823), S. 33–35. 46 Pestalozischen Instituten] In Stuttgart gab es zwei grçßere private Mdchenschulen. Eine wurde 1802 von Wilhelm Christoph Tafinger gegrndet; die zweite, das 1809 gegrndete »Institut fr den Unterricht nach der Pestalozzischen Methode«, ging auf Karl August von Wangenheim zurck, der ein Anhnger der Pdagogik Johann Heinrich Pestalozzis war. Am 17. Aug. 1818 wurden beide Schulen zusammengelegt zur »ffentlichen Erziehungsund Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden«; s. Nr. 598, Anm. 13; Bd. 4, Nr. 15 (112–116). 66 Hartmann] August Hartmann 67–68 drei Brandbriefe] Der erste dieser drei Briefe von Philipp Emanuel von Fellenberg an Th. Huber ist unbekannt (s. Nr. 81 (57–60)), zum zweiten s. Nr. 81, Anm. 73–78 und zum dritten Nr. 87, Anm. 1–7; zum Konflikt von Th. und Victor Aim Huber mit Ph. E. von Fellenberg, der V. A. Huber am 13. Okt. 1816 zum Verlassen von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern zwang, s. Nr. 81 (5–96). 69 Sekretair] nicht ermittelt 97 Menschen] z. B. Gottlieb von Greyerz und Wilhelm Albrecht

Erluterungen · Brief 105

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104 Kranken] gemeint: Luise von Herder 105 den 17] am 21. Nov. 1816, s. Nr. 103, Anm. 2–3 105 Familie] Georgine, Jeanette, Laura und Alfred Heyne, Wilhelmine und Arnold Heeren, Marianne und Jeremias David Reuß, Adele, Louise und Johann Friedrich Blumenbach 107 Gefhrten] Wilhelm von Stillfried, s. Nr. 86 (17–86) 117 Cotta] Johann Friedrich Cotta 118 Bottigers Anrathen] Carl August Bçttiger, s. Nr. 82, Anm. 90–92 124 Unglck] vor allem Anspielung auf die Konflikte mit Emil von Herder (s. Nr. 554) und G. von Greyerz (s. Nr. 66 (80–100)) 133 Nibelungen] Æanonym:æ Der Nibelungen Lied. Hg. von Friedrich Heinrich von der Hagen 134–135 22 Jahr alt] Friedrich Rckert war 28 Jahre alt. 137 Staatsminister] K. A. von Wangenheim 137 Geheimrath] A. Hartmann 142 Creuzers Archaologisches Studium] Anspielung u. a. auf: Friedrich Creuzer: Symbolik und Mythologie, ein Werk, das auch Th. Huber gelesen hatte. 146 Parthei Chef] zur Rolle K. A. von Wangenheims und J. F. Cottas im Konflikt um die wrtt. Verfassung s. Nr. 10, Anm. 151–167 160 Menschen] J. F. Cotta, F. Rckert und Friedrich Haug 161 Fellenberg zu bezahlen] s. Nr. 75, Anm. 53–56 166 Schelling] Carl Schelling 167 vorigen Arzten] Mathias Gassner und Johann Evangelist Wetzler

105. An Johann Friedrich Cotta

2. Dezember 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 27 d Goethe Jb, S. 132, Teildruck (7–9) ÆAdresse:æ Herrn Doktor Cotta / Wohlgeb. Mitteilungen zum Text 3 der] (1) [zu B] (2) P der H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Uxkll schreibt mir] Karl Friedrich Emich von xkll an Th. Huber, 30. Nov. 1816 (Gçttingen SUB) 2 Mahler Mller] zu Friedrich Mllers Mitarbeit am »Morgenblatt« s. Bd. 7, Sammelanm. zu F. Mller 3 Link] zu Jakob Link(h)s Mitarbeit am »Morgenblatt« s. Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 14. Febr. 1819 7–9 Wort bis zukommen] Th. Hubers in der »Uebersicht der neuesten Literatur« am 13. Dez. 1816 erscheinende Rezension zu: Johann Wolfgang Goethe: Aus meinem Leben. Abt. 2. T. 1. Eine Zusendung dieses Beitrags an Goethe ist nicht ermittelt; s. auch Nr. 82, Anm. 125. 10 Boehnen] Carl Ludwig Axel von Boehnen; s. Nr. 107 (8–14) 13 Vorigen Herrn] der am 30. Okt. 1816 verstorbene Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg 13 reduzirten] Der neue Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg beschftigte aus Sparsamkeit weniger Hofpersonal und zahlte weniger Lohn. 15 Kçnigs] Kçnig W. I. von Wrttemberg

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Erluterungen · Brief 105

15 nchste Ve r w a n d t e ] die Herzçge Alexander, Eugen, Ferdinand, Heinrich, Ludwig und Wilhelm von Wrttemberg, s. Nr. 107 (8–11) 17 Beßern] vielleicht Anspielung auf den Konflikt um die wrtt. Verfassung, s. Nr. 10, Anm. 151–167; von dem neuen Kçnig W. I. von Wrttemberg erhoffte J. F. Cotta die Beilegung des Konflikts.

106. An Therese Forster

2. Dezember 1816

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/377 5 Seiten ÆAdresse:æ  Mademoiselle Thrse Forster / Ches Monsieur le Prsident de Goldbeck /  / Berlin / fr Hof.

107. An Johann Friedrich Cotta

4. Dezember 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 28 Mitteilungen zum Text 3

Arbeiten] (1) [G] (2) P Arbeiten H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk »5 Dec 1816« und Nr. 108 (4–6). Anmerkungen 1–2 Rapp bis Bltter] ÆGottlob Heinrich Rapp:æ Chronologisches Verzeichnis smtlicher von dem verewigten Professor Joh. Fr. Wm. Mller in Kupfer gebrachten Werken, nebst Anhang von einigen hinterlassenen Zeichnungen desselben. In: Kunst-Blatt Nr. 21, S. 81–83 zum Morgenblatt, Nr. 310 (26. 12. 1816); s. auch Nr. 100 (12–17); 101 (11–16). 7 Memminger bis bedenken] Johann Daniel Georg Memminger: Stuttgart und Ludwigsburg mit ihren Umgebungen. Stuttgart, Tbingen 1817; Th. Hubers Rezension dazu erschien in: Uebersicht der neuesten Literatur Nr. 23, S. 92 zum Morgenblatt, Nr. 308 (24. 12. 1816). 8–11 Bçhnen bis erleben] zu Carl Ludwig Axel von Boehnen s. Nr. 105 (10–15) 8 Kçnigs] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 9 Onkels] die Herzçge Alexander, Eugen, Ferdinand, Heinrich, Ludwig und Wilhelm von Wrttemberg 9 Verstorbnen] der am 30. Okt. 1816 verstorbene Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg 13 Frst] Kçnig W. I. von Wrttemberg 14–19 Jennison bis nicht] zu Mary Countess und Francis Count Jenison of Walworth s. Nr. 98 (296–300)

108. An Johann Friedrich Cotta

5. Dezember 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 20 Mitteilungen zum Text 11 doch] spter hinzugefgt H 14 sich] s korrigiert aus d H

Erluterungen · Brief 109

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Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 beiden bis Rom] Æanonym:æ Kunst-Miscellen aus Rom. Æ…æ. Zweykçpfige Herme des Seneca und Socrates; vielleicht ÆJakob Ludwig Salomon Bartholdy:æ Kunst-Miscellen aus Rom. September 1816. In: Kunst-Blatt Nr. 2, S. 6–7 zum Morgenblatt, Nr. 26 (30. 1. 1817). 4 Rapps bis Mller] ÆGottlob Heinrich Rapp:æ Chronologisches Verzeichnis smtlicher von dem verewigten Professor Joh. Fr. Wm. Mller in Kupfer gebrachten Werken 7 Riepenhausen] Franz und Johannes Riepenhausen schrieben in ihrem Brief an J. F. Cotta vom 1.(?) Nov. 1816 (Marbach DLA), daß sie durch Johann Gotthard Reinhold von Cottas bzw. Th. Hubers Wunsch nach Beitrgen von ihnen erfahren htten. Sie stellten eigene Artikel in Aussicht und die Vermittlung von Beitrgen anderer unter Voraussetzung der vorherigen Klrung der Honorarfrage. Es sind allerdings keine Beitrge von Riepenhausens ermittelt im »Kunst-Blatt« bzw. »Morgenblatt« aus der Zeit nach 1812. 7 Schler beim Mephistophles] Anspielung auf die zweite Studierzimmer-Szene in Johann Wolfgang Goethe: Faust 8–10 Ich bis Uxkll] zu Karl Friedrich Emich von xklls Vermittlungsangebot s. Nr. 105 (1– 6) 9 Mahler Mller] Friedrich Mller 16 Bltter bis Herme] Æanonym:æ Kunst-Miscellen aus Rom. Æ…æ. Zweykçpfige Herme des Seneca und Socrates

109. An Johann Friedrich Cotta zwischen Mitte Oktober und 7. Dezember 1816 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1491 ÆAdresse:æ An Herrn Cotta Mitteilungen zum Text 2 gesammelt] gesammel H 2 die] (1) [es] (2) P die H 7 Jahrhunderten] Jahrhundern H 16 uns] spter hinzugefgt H 17 und] uns H Datierung Terminus post quem ergibt sich aus dem Beginn der Arbeit Th. Hubers fr das »Kunst-Blatt« des »Morgenblatts«, terminus ante quem aus dem Inhalt (1–13). Anmerkungen 1 Dresdner Ausstellung] ÆKarl Gottfried Theodor Winkler:æ Nachtrag zu dem Etwas ber die Kunstausstellung zu Dresden 1816. In: Kunst-Blatt Nr. 19, S. 75–76 zum Morgenblatt, Nr. 294 (7. 12. 1816); Kunst-Blatt Nr. 20, S. 79–80 zum Morgenblatt, Nr. 297 (11. 12. 1816); auf S. 75–76 wird ausfhrlich aus Friedrich Matthis Programm zu seinem Gemlde »Abendmahl« (1816) zitiert. 5–6 Aufsaz bis Abendmahl] ÆTh. Huber:æ Lebensgeschichten und Todesanzeigen von berhmten Knstlern, worin auch Leonardo da Vincis »Das Abendmahl« (1498) besprochen wird, erschien ebenfalls im »Kunst-Blatt« Nr. 19.

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Erluterungen · Brief 109

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Horstigs Anzeige] Karl Gottlieb Horstigs Beitrag ist nicht ermittelt. Darnstedts bis Klengel] Johann Adolph Darnstedts 1816 entstandener Kupferstich nach dem Gemlde »Der Morgen« von Johann Christian Klengel 10 2 Landschaften] J. A. Darnstedts 1801 angefertigte Kupferstiche nach Christian Wilhelm Ernst Dietrichs Gemlden »Der Weise« und «Der Weise unter den Hirten« 10–11 Horstig bis lobte] ÆK. G.æ Horstig: Deutsche Knstlerhçhe. In: Morgenblatt, Nr. 80 (4. 4. 1809), S. 317. 11–12 Zink bis Pension] J. A. Darnstedt bewarb sich vergeblich um die nach Adrian Zinggs Tod freigewordene ordentliche Professur in Dresden. 11 Mller] Johannes Friedrich Wilhelm Mller, der am 3. Mai 1816 starb. 13 kurze Anzeige] ÆFriedrich Haug:æ Kunst-Nachrichten. Der Morgen, nach einem zu Petersburg befindlichen Oehlgemhlde von Klengel, in Kupfer gestochen von Adolph Darnstdt Æ…æ. Preis 2 Louisdor Æsicæ, ohne Schrift 4 Louisdor. In: Kunst-Blatt Nr. 6, S. 24 zum Morgenblatt, Nr. 65 (17. 3. 1817). 14–15 Schweizer bis mçgte] Henri Piguet: Mlanges de litterature. Lausanne 1816; Th. Hubers Rezension dazu erschien in: Literatur-Blatt Nr. 2, S. 8 zum Morgenblatt, Nr. 18 (21. 1. 1817). Sie kritisierte darin Piguets religiçse Intoleranz. 15 Hildebrand] Anspielung auf den Zorn und die Rache Hildebrands in Æanonym:æ Der Nibelungen Lied, 37. Abenteuer, Vers 9613–9618 16 wir] Th. Huber und Luise von Herder

110. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

vor 7. Dezember 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1398 Mitteilungen zum Text 8 sezen] (1) [plaziren] (2) P sezen H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt: »Kunst-Blatt« Nr. 19 befindet sich im Druck (1–4). Anmerkungen Eingangs] der kurze einfhrende Absatz zu ÆTh. Huber:æ Lebensgeschichten und Todesanzeigen von berhmten Knstlern im am 7. Dez. 1816 erscheinenden »Kunst-Blatt« Nr. 19 3 Sonnett] Leonardo da Vincis Sonett »Wunsch und Pflicht«, bersetzt von Friedrich Haug im »Kunst-Blatt« Nr. 19 5 Morgensterns Aufsaz] Karl Morgenstern: Gemhldesammlung im Pallast Doria zu Rom. In: Kunst-Blatt Nr. 20, S. 77–79 zum Morgenblatt, Nr. 297 (11. 12. 1816); Kunst-Blatt Nr. 3, S. 9–11 zum Morgenblatt, Nr. 32 (6. 2. 1817); Kunst-Blatt Nr. 4, S. 14–15 zum Morgenblatt, Nr. 39 (12. 2. 1817). 5–6 Dresdner Gallerie] ebenfalls im »Kunst-Blatt« Nr. 20: ÆKarl Gottfried Theodor Winkler:æ Nachtrag zu dem Etwas ber die Kunstausstellung zu Dresden 10 Cotta] Johann Friedrich Cotta 1

111. An Johann Friedrich Cotta

7. Dezember 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 21 ÆAdresse:æ Herrn Doktor / Cotta

Erluterungen · Brief 113

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Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1 Greyerz] Gottlieb von Greyerz 2 Prnumeration von Gçthe] wahrscheinlich Johann Wolfgang Goethe: Werke (die 1815– 1819 erscheinende Ausgabe); der Subskriptionspreis betrug 30–66 Gulden, je nach Ausstattung. 3 Bitte] s. Nr. 116 (19–20)

112. An Johann Friedrich Cotta

8. Dezember 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 22 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–2 Memminger bis Anzeige] Johann Daniel Georg Memminger: Stuttgart und Ludwigsburg; Th. Hubers Rezension dazu erschien am 24. Dez. 1816.

113. An Johann Friedrich Cotta

15. Dezember 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 213 Mitteilungen zum Text 3 sehr] (1) [ein ......] (2) P sehr H 15 Ihr] (1) [e..in . .] (2) Ihr H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Ubersezung bis Franzçsischen] ÆTh. Huber (bers.):æ Ueber Ferney. Auszug aus der Bibliothque universelle. (Septembre, 1816.). In: Morgenblatt, Nr. 309 (25. 12. 1816), S. 1234–1236; 310 (26. 12. 1816), S. 1238–1240; Æanonym:æ La chambre de Voltaire. In: Biblioth que universelle des sciences, belles-lettres, et arts. Abt.: Littrature, Bd. 3 (Sept. 1816), S. 84–102. Der Text handelt von Voltaire und seinem Schloß Ferney. 4 Hter Israels] Psalm 121,4; hier wahrscheinlich ironische Anspielung auf die antifranz. Einstellung der nationalgesinnten Deutschen 14 cavalierimente] franz. cavali rement = unverschmt, verchtlich, anmaßend 15 etwas bis thun] zu Johann Dominik Fiorillo und dem »Kunst-Blatt« s. Nr. 101 (17–30) 17–19 Mann bis Alter] zu den durch finanzielle und familire Sorgen belasteten Lebensumstnden J. D. Fiorillos s. Bd. 1, Nr. 30, Anm. 80; Bd. 2, Nr. 242 (94–100); 293 (194–196); A. Hçlter: Zwischen zwei Welten: Giovan Domenico Fiorillo. In: Renaissance in der Romantik. Hg. von M. Boetzkes u. a. Hildesheim 1993, S. 18–31, hier: S. 19–21; Fiorillos ltester Sohn Wilhelm Johann Raphael war am 8. Juni 1816 gestorben (C. Schrapel: Johann Dominicus Fiorillo. Hildesheim u. a. 2004, S. 94, Anm. 324).

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Erluterungen · Brief 113

21 Korth bis Zeilen] David Korth: Blthen. Berlin 1817; Th. Hubers Rezension dazu erschien in: Uebersicht der neuesten Literatur Nr. 24, S. 94 zum Morgenblatt, Nr. 313 (30. 12. 1816). 24 Trauerspiel] nicht ermittelt 30–31 Kettenburg bis Diego] Kuno von der Kettenburg: Julianus Apostata. Tragçdie. Berlin 1812; ders.: Diego. Eine Tragçdie. Berlin 1811. 31 Julian] Flavius Claudius Julianus, genannt Julian Apostata, der letzte rçm. Kaiser, der das Christentum bekmpfte. Th. Huber beschftigte sich in den nchsten Wochen mit dem Stoff bei ihrer Arbeit an: ThÆereseæ Huber: Heidenbekehrung. 39 Humaniora] die schçnen Wissenschaften, insbesondere die alten Sprachen und die dazugehçrigen Hilfswissenschaften; s. 103, Anm. 85 44 24 Dezember] Am 24. Dez. 1804 starb Ludwig Ferdinand Huber.

114. An Johann Friedrich von Cotta

16. Dezember 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1394 ÆAdresse:æ Herrn Dokter Cotta / Wohlgeb. Mitteilungen zum Text 11–12 (Viele bis wirken.)] Viele in Vergleich der Zahl Menschen fr die Sie wirken. spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (7–8). Anmerkungen 7 gestrigen Zuflligen Zeilen] Nr. 113 (4–10)

115. An Paul Usteri

17. Dezember 1816

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 55 ÆAdresse:æ An Herrn Staatsrath Usteri / in / Zrich / Fr. Schaffhausen Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 53 im] (1) [vo] (2) P im H 72 magnetisieren] (1) [Elek] (2) P magnetisieren H 88 meine Linke] (1) [die] Linke (2) meine Linke H 119 reichen] (1) [reichen] (2) reichen H 119 Glubiger] (1) [Schuldner] (2) Glubiger H 121 deren] (1) [deßen] (2) deren H 124 schwchen ihn] spter hinzugefgt H 125 Credit] Cerdit H 137 jezige] spter hinzugefgt H Anmerkungen 3–5 Eschenmeyer bis kommen] s. Bd. 2, Nr. 76 (27–30); 77 (56–58); 79 (25–26); 80 (60–62) 3 Hubers Tod] Ludwig Ferdinand Huber starb am 24. Dez. 1804. 4 Ulmer Arztes] Georg Paul Schmidt

Erluterungen · Brief 115

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6 Schmid] G. P. Schmidt 12 Schrift bis Magnetismus] Karl von Eschenmayer: Versuch die scheinbare Magie des thierischen Magnetismus aus physiologischen und psychischen Gesezen zu erklren. Stuttgart und Tbingen 1816; zum Magnetismus s. Nr. 53, Anm. 62. 13 Schelling] Carl Schelling 15 Maschine bis erfand] zu der Maschine von Frulein Remer s. Nr. 203 (94–110); K. von Eschenmayer (wie Anm. 12), S. 20 f. 16 Fellnagel] August von Vellnagel 22 drei Arzte] Darunter vielleicht Karl Christian von Klein, der sich mit Magnetismus beschftigte. 23 faßeliche Jungfer] Frulein W. (K. von Eschenmayer (wie Anm. 12), S. 17) 23 Stockmeyers] Luise und Amandus Friedrich Stockmayer sowie wahrscheinlich deren Tochter Luisa 30 Knaben] K. von Eschenmayer (wie Anm. 12) erwhnte auf S. 179 f. einen Brief Johann Christoph Salomo Tritschlers ber einen 13jhrigen Jungen. Den Namen des Jungen, Matheus Schurr, verçffentlichte Tritschler spter (J. Ch. S. Tritschler: Sonderbare, mit glcklichem Erfolg animal-magnetisch behandelte Entwicklungs-Krankheit eines dreyzehnjhrigen Knaben. In: K. von Eschenmayer u. a. (Hg.): Archiv fr den Thierischen Magnetismus. Bd. 1, St. 1. Altenburg und Leipzig 1817, H. 1, S. 51–137, hier: S. 51). 32 a d a m i s c h e Menschen] nach Adam, dem ersten Menschen (1. Mose 1–3); hier wahrscheinlich im Sinne von: ursprnglich, unverbildet 35 Maultrescherei] Mauldrescherei: viel und ohne Verstand sprechen; treschen: Nebenform zu ›dreschen‹ 37 Pastor] nicht ermittelt 38 Feuerbach] Ort nordwestlich von Stuttgart, heute ein Stuttgarter Stadtteil 40 Feuerbacher] nicht ermittelt 46 Frau] nicht ermittelt 50–53 thierischer bis Galvanismus] Unter Galvanismus verstand man die »Gesammtheit der Erscheinungen, in denen durch Kontakt Electricitt entwickelt wird; die Lehre davon.« (J. Ch. Adelung: Grammatisch-kritisches Wçrterbuch der Hochdeutschen Mundart. Bd. 1. 2., verb. Aufl. Hg. von H. Henne. Repr. Hildesheim, New York 1970, S. 532). Luigi Galvani kam in den 1780er Jahren durch Experimente mit Froschbeinen zu dem Ergebnis, daß tierischen Kçrpern Elektrizitt innewohne. Dies wurde ab 1792 in der Fachwelt kontrovers diskutiert. Auf Galvanis Experimente geht auch die medizinische Elektrotherapie zurck, bei der der Patient mit konstant fließendem Gleichstrom behandelt wird, vor allem um die Reizbarkeit erkrankter Nerven zu erhçhen oder wiederherzustellen (F. Moiso: Theorien des Galvanismus. In: F. W. J. Schelling: Historisch-Kritische Ausgabe. Ergnzungsbd. zu Werke Bd. 5–9. Stuttgart 1994, S. 320 ff.). 54 Rhabarber] Rhabarber wurde als Abfhr- und Strkungsmittel verschrieben. 60–61 vor bis Entzndungsfieber] Th. Huber erkrankte im Februar 1812, s. Bd. 5, Nr. 12 (20–21) 62 Arzt] Mathias Gassner 74–75 jungen bis Engelspost] Der junge Offizier Stockmayer – wahrscheinlich Friedrich Amandus Stockmayer – wurde im Krieg am Unterkiefer (raˆtelier = Gebiß) verwundet. Frulein W. ›sah‹ dies und berichtete davon, bevor die Nachricht in Stuttgart eintraf. Ebenso sagte sie den Tod des jungen Mannes voraus, der nach geheilter Schußwunde am Nervenfieber starb (K. von Eschenmayer (wie Anm. 12), S. 18 f. und 79). 77 Laxiv] vermutlich gemeint: Laxativ, ein Abfhrmittel 83 Blçß] Auguste Blçst 84 hysterische] zu Hysterie s. Nr. 1, Anm. 225 87 Pollicinellos] ital. Polichinello: Possenreißer, Hanswurst im ital. Possen- und Marionettenspiel

870

Erluterungen · Brief 115

90 Contriktion] engl. contraction = Zusammenziehung, Verengung; Wehe 93–94 Haben bis Sache] zum Konflikt zwischen Th. Huber und Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 81 (5–96); 104 (66–104) 95 Werneck] Herr Oberfinanzrat von Werneck oder vielleicht Reinhard von Werneck 96 unsern Gesandten] Johann Nepomuk Franz Xaver von Tautphoeus 96 Oerzen] Emil von Uechtritz 97 Zçglinge] zu den Schlern in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, s. Nr. 1, Anm. 175 102 Unkosten] s. Nr. 75, Anm. 53–56 103 Greyerz] Gottlieb von Greyerz 111–112 Hier bis gefallen] zu Christian Lippes Besuch bei Kçnig Wilhelm I. und Kçnigin Katharina von Wrttemberg s. Nr. 81 (97–101) 116–129 Wangenheim bis strzt] zur Rolle Karl August von Wangenheims im Konflikt um die wrtt. Verfassung s. Nr. 10, Anm. 151–167; Wangenheim hatte sich durch seine Parteinahme gegen die Befrworter des ›Alten Rechts‹ bei den Stnden und zunehmend auch bei der Bevçlkerung unbeliebt gemacht. Durch seine Vermittlerrolle zwischen den Konfliktparteien konnte seine Haltung zweideutig scheinen. 116 Carrikatur] nicht ermittelt 118 hungrigen Bauers] s. Nr. 59, Anm. 125 118 Staatsschriften] Vermutlich spielt die Carrikatur auch auf die umstrittene Kasse zur Tilgung der wrtt. Staatsschulden an, ber die K. A. von Wangenheim geschrieben hatte: ÆK. A. von Wangenheim:æ Wrdigung der von der wrttembergischen Stndeversammlung erhobenen Beschwerde ber ein ohne ihre Mitwirkung errichtetes Schuldentilgungs-Institut. Niedergeschrieben im Anfang des July 1816. ÆTbingen und Stuttgartæ 1816; auch erschienen als Beilage zu Nr. 244–263 (31.8.–18. 9. 1816) der »Allgemeinen Zeitung«. 121 Mad. bis Mann] Auguste Sofie und Albert Schott; letzterer stand im Verfassungskampf (s. Nr. 10, Anm. 151–167) auf der Seite des ›Alten Rechts‹ 129–130 Zahn bis Landschaft] Christian Jacob Zahn: Vortrag gegen die »Wrdigung der von der Stndeversammlung gegen ein, ohne ihre Mitwirkung errichtetes Schulden-TilgungsInstitut erhobenen Beschwerde«, vom 9. Oct. 1816. o. O. Æ1816æ. 134–140 Mathisons bis verlesen] ÆFriedrich von Matthisson:æ Lebensabriß des hçchstseligen Kçnigs Friedrich von Wrttemberg; der Aufsatz ber den am 30. Okt. 1816 verstorbenen Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg wurde auf der Gedenkfeier (Exequien) am 13. Dez. 1816 verlesen. 137 scabreser] schlpfrig, anzglich; s. auch Nr. 86, Anm. 165–166 137 Kçnig] Kçnig W. I. von Wrttemberg

116. An Johann Friedrich Cotta

23. Dezember 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 23 Mitteilungen zum Text 3 Romanen] Ronnanen H 3 jezt] spter hinzugefgt H 29 franzçsischen Roman] (1) Roman [englische] (2) P Roman franzçsischen (3) P franzçsischen Roman H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Erluterungen · Brief 117

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Anmerkungen 2–3 Worte bis Romanen] Th. Hubers Rezension zu den beiden Romanen ÆWalter Scott:æ Guy Mannering; or, the astrologer. Bd. 1–3. 2. Aufl. Edinburgh 1815 und Stphanie Flicit Comtesse de Genlis: Les Battucas. Bd. 1.2. Paris 1816 wurde verçffentlicht in: LiteraturBlatt Nr. 8, S. 29–31 zum Morgenblatt Nr. 51 (28. 2. 1817). 5 Auszug] z. B. erschienen Vorabdrucke aus Wilhelm Adolf Lindaus bersetzung »Der Astrolog. Eine caledonische Wundersage« (T. 1–3. Leipzig 1817) von W. Scotts »Guy Mannering« in: Zeitung fr die elegante Welt, Nr. 175 (6. 9. 1816), Sp. 1393–1397; 176 (7. 9. 1816), Sp. 1404–1407; 227 (18. 11. 1816), Sp. 1809–1813; 228 (19. 11. 1816), Sp. 1818–1821; 229 (21. 11. 1816), Sp. 1828–1831. 6–9 Adolph bis bercksichtigt] Benjamin Constant: Adolphe. Anecdote trouve dans les papiers dun inconnu. London, Paris 1816; ÆKarl Ludwig von Woltmann:æ Memoiren des Freiherrn von S-a. T. 1–3. Prag, Leipzig 1815–1816; beide Romane rezensierte Th. Huber in: Literatur-Blatt Nr. 2, S. 6–7 zum Morgenblatt, Nr. 18 (21. 1. 1817). 9–10 Auszge bis Sittengeschichte] ÆTh. Huber (bers.):æ Bruchstcke ber Schottland. In: Morgenblatt, Nr. 4 (4. 1. 1817), S. 13–14; 6 (7. 1. 1817), S. 21–23; 14 (16. 1. 1817), S. 55. Es handelt sich u. a. um Auszge aus Martin Martin: A description of the western islands of Scotland. 2. Aufl. London 1716. 21 Hofwyl bis kann] zu der von Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern geschickten Rechnung s. Nr. 181R; 203 (48–49) 23 Redaktion des Morgenblatts] Friedrich Haug und Friedrich Rckert 24 Bndchen] Eine solche Sammlung wurde nicht verçffentlicht. 25 Eine gewçhnliche Geschichte] nicht ermittelt 26 Frobig] ÆTh. HuæbÆeræ: Der Wille bestimmt den Werth der That 27 Geschichte bis Jnglings] ÆTh. Huber:æ Geschichte eines christlichen Jnglings und einer heidnischen Jungfrau; Th. Huber wußte nicht, daß die Erzhlung bereits 1815 im »Morgenblatt« erschienen war. 28–29 Nachbildung bis Roman] nicht ermittelt 41 Kunstblatt] Th. Huber wurde Ende Sept./Anfang Okt. 1816 durch Carl August Bçttiger die Redaktion von J. F. Cottas »Kunst-Blatt« angeboten, s. Nr. 82 (90–124). Sie sollte die Stelle offiziell Anfang Januar 1817 antreten, arbeitete aber schon seit Oktober 1816 mit. berraschend erhielt sie etwa am 7./8. Jan. 1817 das Angebot, zustzlich auch die Redaktion des »Morgenblatts« und die der Beilage »Literatur-Blatt« zu bernehmen, und lçste damit F. Rckert ab. Letzterer hatte nach einem klrenden Gesprch mit Cotta auf seine Stelle als Redakteur verzichtet und als Nachfolgerin Th. Huber vorgeschlagen, »die schon bisher so lebhaft fr das Blatt mitgewirkt hat, der ich Lust und Fhigkeit dazu im vollen Maaße zutraue, und die sich mit Haug vertragen wird, und ihn auf dem Wege der Gelindigkeit nach und nach zum bessern zu fhren wohl Kraft und Geschick hat« (F. Rckert an J. F. Cotta, 6. 1. 1817, in: Fischer 1995, S. 218). Sie arbeitete zunchst mit F. Haug zusammen, der aber schließlich zum 1. Sept. 1817 ausschied (Nr. 123 (50–53)); 134 (2– 56)).

117. An Johann Friedrich Cotta

24. Dezember 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 25 Mitteilungen zum Text 16 Sohnes Zukunft] (1) [Zu] (2) P Sohnes Zukunft H

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Erluterungen · Brief 117

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–8 danken bis arbeiten] s. Nr. 116 (19–43); es gab keinen Vertrag zwischen J. F. Cotta und Th. Huber (Fischer 1995, S. 225). 10 Egide] griech. gide = Schutz 11 Waffe] Zusammenhang nicht ermittelt 24 Taschenbuch bis Anzeige] ÆCarl Andreas vonæ BÆoguslawæski (Hg.): Mnemosyne. Taschenbuch des Andenkens. H. 1. Berlin 1817; Th. Hubers Rezension dazu erschien in: Literatur-Blatt Nr. 1, S. 2–3 zum Morgenblatt, Nr. 16 (18. 1. 1817). 24–25 Beilage bis Armenwesen] vielleicht gemeint: Æanonym:æ Vorschlag zur Milderung des menschlichen Elends vorzglich in den niedern Klassen. 3. Aufl. Berlin 1815. J. F. Cotta verçffentlichte dazu eine Rezension in: Literatur-Blatt Nr. 1, S. 1–2 zum Morgenblatt, Nr. 16 (18. 1. 1817).

118. An Johann Friedrich Cotta

25. Dezember 1816

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 26 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–3 Menschen bis legen] Th. Huber hatte eine Rezension verçffentlicht (in: Uebersicht der neuesten Literatur Nr. 21, S. 83–84 zum Morgenblatt, Nr. 299 (13. 12. 1816)) zu: Carl Philipp Bonafont: Bagatelles dramatiques. Paris 1816. Bonafont hatte sich ber Th. Hubers Rezension beklagt (Nr. 263R). 2 Einschlußes] Beilage unbekannt

119. An Adele Blumenbach

26. Dezember 1816

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/26 4 Seiten d Geiger 1901, S. 238, Teildruck

120. An Therese Forster

28. Dezember 1816

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/379 ÆAdresse:æ A Mademoiselle Thrse Forster / Ches Monsieur le Prsident de Goldbeck /  / Berlin / fr Hof. Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 1 Stutt. bis 1816.] Ursprnglich war S. 2 als erste Seite des Briefs vorgesehen, wie sich aus dem ebenfalls auf S. 2 vermerkten Datum ergibt: Stutt. den 28. Xr 1816. 17 haben] (1) [mßen] (2) haben H 52 zeigt] (1) [ist] (2) P [wird] (3) P zeigt H

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Erluterungen · Brief 120 61 jener] r korrigiert aus s H 63 die] spter hinzugefgt H 69 und bis habe] (1) [bei dem] Vorgefhl (2) und doch das 115 frh] spter hinzugefgt H 137 freiwillig] freilwillig H 162 Oberleutnant] Oberleutnan H

Vorgefhl

habe H

Anmerkungen 8 unser Wiedersehn] Th. Huber und Luise von Herder trafen am 23. Juli 1816 in Heidelberg Th. Forster sowie Caroline Alexandrine und Carl Friedrich von Goldbeck mit ihren Tçchtern Mathilde und Elisabeth. Gemeinsam reisten sie nach Mannheim (26.7.), von wo aus Th. Forster und Goldbecks nach Wiesbaden fuhren (27.7.). 23 oder sie] C. A. und C. F. von Goldbeck 24 Unternehmung] zu Th. Hubers Plan, ein Erziehungsinstitut zusammen mit L. von Herder und Th. Forster zu grnden, s. Nr. 1, Anm. 143 29 Zçglinge] E. und M. von Goldbeck 35 Goldbecks] C. A. und C. F. von Goldbeck 42 Forsterschen Freunde] Wilhelmina Sprengel, Barbara Justina Regina und Antonie Forster; Iphigenie Alberthal; Wilhelmine und Carl Christian Mller 51 Ubel] zu den Konflikten mit Emil von Herder, Gottlieb von Greyerz und Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 554; 66 (80–100); 81 (5–96); 104 (66–104) 76 Alles schreibt] Ermittelt sind: Georgine Heyne an Th. Huber, 12. Dez. 1816 (Gçttingen SUB); Marianne Reuß an Th. Huber, Ende Nov. 1816 (Gçttingen SUB, 9/422). 77 Blumenbach] Johann Friedrich Blumenbach 79 Adle] Adele Blumenbach 85 Iphigenia] wahrscheinlich Christoph Willibald Gluck: Iphignie en Aulide (uraufgefhrt 1774; dt.: Iphigenie in Aulis); oder ders.: Iphignie en Taurid (uraufgefhrt 1779; dt.: Iphigenie auf Tauris). 85 Jean de Paris] die 1812 uraufgefrte komische Oper »Jean de Paris« von Franc¸ois Adrien Boieldieu (dt.: Herr Johann von Paris. Eine komische Oper in zwey Aufzgen. Wien 1812). 87 Wir] Th. Huber und L. von Herder 88 des Kçnigs Tod] Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg starb am 30. Okt. 1816. 90 Fahnen] hier gemeint: Tuch, Gewebe; Kleid 98–100 preußischen bis Gesandten] Maria Jacobina und Johann Emanuel von Kster 102–103 lezten Productionen] Zuletzt waren u. a. erschienen: Friedrich de la Motte-Fouqu: Karls des Großen Geburt und Jugendjahre. Ein Ritterlied. Nrnberg 1816; ders.: Die Pilgerfahrt. Ein Trauerspiel in fnf Aufzgen. Nrnberg 1816; ders.: Sngerliebe. Eine provenzalische Sage in drei Bchern. Stuttgart, Tbingen 1816. 103–110 Meine bis ducht] Gemeint ist die von Friedrich Arnold Brockhaus verlegte Erzhlung: Th. Huber: Verstand kommt nicht vor Jahren. Die Figur des Albert trgt Zge E. von Herders (des Mncher Menschen). Die Handlung ist entlehnt den Vorgngen im Jahr 1813, als Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin sich in die mit E. von Herder verlobte L. Huber(-von Herder) verliebte, s. Nr. 554 (120–213). Bei dem Onkel handelt es sich um die fiktive Gestalt Onkel Franz, der in der Erzhlung hilft, den Konflikt zu lçsen und so ein positives Ende ermçglicht. 111 Rezensionen und Auszge] Zuletzt erschienen Th. Hubers Rezension zu: Johann Daniel Georg Memminger: Stuttgart und Ludwigsburg; und ein von ihr verçffentlichter Auszug: Ueber Ferney. 118 Besuch] nicht ermittelt 118–119 unsern bis aus] Th. Huber und L. von Herder hatten seit 30. Aug. 1816 eine Wohnung in der Poststraße und zogen am 2. Febr. 1817 (= Mari Lichtmess) in die Lange Straße um.

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Erluterungen · Brief 120

120 Auftrag] nicht ermittelt 124 Schwgerinn] Auguste Sofie Schott 125–126 Karrikatur auf Wangenheim] zur Karrikatur auf Karl August von Wangenheim s. Nr. 115 (116–122) 130 Hartmanns bis Glorie] August Hartmann wurde im November 1816 zum wirklichen Geheimrat ernannt. 131 roture] nicht-adeliger Stand, Brgerstand; A. Hartmann erhielt erst 1817 den wrtt. persçnlichen, also nicht-erblichen Adel, der nur fr seine Person galt. 133 Emilie] Emilie Hartmann 134 preußischen Gesandten] J. E. von Kster 134 Humbolds bis Aeschylos] Wilhelm von Humboldt (bers.): Aeschylos Agamemnon. Leipzig 1816. 136–138 Kopf bis strzen] gemeint: W. von Humboldts Sprachreflexionen im Zusammenhang seiner allgemeinen Betrachtungen zur bersetzbarkeit von »Werken grosser Originalitt« (S. XV–XX, hier: S. XV) und zur Erluterung seiner Aeschylos-bertragung(S. XX– XXXVII): »Alle Sprachformen sind Symbole, nicht die Dinge selbst, nicht verabredete Zeichen, sondern Laute Æ…æ.« (ders.: Einleitung, s. Anm. 163, S. I–XXXVII, hier: S. XVII) 143 Allemania] Allemania fr Recht und Wahrheit. Sulzbach 1815–1816. 144 Elend] s. Nr. 59, Anm. 125 146 N e c k e r ] der Fluß Neckar in Wrttemberg 153 Lise Morel] Elise Morell 156–157 gemeinen Gesellen] E. und Bernhard Morell 158 pronirt] pronieren = ber Gebhr loben und preisen 165 Greyerz] G. von Greyerz 165 Kinder] Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz 166 Nachbarn und Freunde] u. a. August, Franziska und Francisca von Breuning, Marianna und Mathias Gassner, Xaver Leixl 167–168 der Gçttinger] M. und Jeremias David Reuß, Wilhelmine und Arnold Heeren, G., Jeanette, Laura und Alfred Heyne, A., Louise und J. F. Blumenbach 168 der Gnzburger] Claire und G. sowie M., E., A. und F. K. W. von Greyerz 170 Deinen Kindern] E. und M. von Goldbeck 171 Deinen Tanten] W. Sprengel, B. J. R. und A. Forster

121. An Johann Friedrich Cotta

5. Januar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 30 Mitteilungen zum Text 6–7 .S.ie bis bringen] (1) [die] (2) P diese Mnner an diesen beiden Orten etwas zu stande [zu] bringen (3) S . .ie daß diese Mnner an diesen beiden Orten etwas zu stande bringen H 11 Concurrenz] Concurrez H 13 Walter] spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Lebensbeschreibungen] Es erschienen ÆTh. Huber (bers.):æ Lebensgeschichten. In: Kunst-Blatt Nr. 5, S. 20 zum Morgenblatt, Nr. 59 (10. 3. 1817); Ædies. (bers.):æ Lebens-

Erluterungen · Brief 123

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geschichten. In: Kunst-Blatt Nr. 12, S. 48 zum Morgenblatt, Nr. 137 (9. 6. 1817); Ædies. (bers.):æ Lebensbeschreibungen. In: Kunst-Blatt Nr. 17, S. 67–68 zum Morgenblatt, Nr. 205 (27. 8. 1817). 2–4 Ich bis sind] Dies schrieb Carl August Bçttiger an Th. Huber am 20. Dez. 1816 (Marbach DLA). Allerdings nannte er nicht Streber, sondern Friedrich Sickler. Eine Kunstzeitschrift von diesem bzw. Friedrich Gottlieb Welcker ist nicht ermittelt. 13–14 Walter bis Schottland] nicht ermittelt; wahrscheinlich ein Irrtum Th. Hubers

122. An Johann Friedrich Cotta

8. Januar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 32 Mitteilungen zum Text 3 finden] (1) finden[,] (2) finden H 3 auf] (1) [sich] auf (2) auf H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Nachrichten] ÆTh. Huber (bers.)æ Bruchstcke ber Schottland. In: Morgenblatt, Nr. 6 (7. 1. 1817), S. 21–23, hier: S. 22–23: Abschnitt 4: Aberglauben. 6 Bruchstck] Der Abschnitt 5 von ÆTh. Huber (bers.):æ Bruchstcke ber Schottland erschien am 16. Jan. 1817. 10 Kinder in Gnzburg] Claire und Gottlieb von Greyerz

123. An Victor Aim Huber

9. Januar 1817

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1026 d Elvers, T. 1, S. 6, Teildruck (64–77) ÆAdresse:æ An Herrn Victor Aim Huber / Bei Frau Geheimjustizrthinn Heyne / in / Gçttingen / K. Hannover / fr. Frankfurth. Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 37 paßt] (1) [taugt] (2) P paßt H 62 Nicht] korrigiert aus x-x H 92 Hlfte] Hfte H 96 denn] (1) [als] (2) P denn H 97 den Beifall] en korrigiert aus ie H 99 der] er korrigiert aus ie H 110 Klugheit] Kugheit H Anmerkungen 2 Reisende] nicht ermittelt 6 Adele] Adele Blumenbach 6 Laura] Laura Heyne 6 Mutter] berliefert ist ein Brief Georgine Heynes vom 12. Dez. 1816 (Gçttingen SUB; Elvers, T. 1, S. 128).

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Erluterungen · Brief 123

11 Wilhelm] Wilhelm von Stillfried; s. Nr. 86 (16–86) 12 Fellenberg] Philipp Emanuel von Fellenberg 14 meine peinliche Lage] zum Konflikt zwischen Th. Huber und Ph. E. von Fellenberg s. Nr. 81 (2–61); 104 (66–104) 21 Uxkll] Eduard von xkll 22 Johannes] Johannes Schalch 22 dem Andern] Dietrich Schindler 33 Hartmanns] Mariette, August, Emilie, Julie, Luisa Maria und Charlotte Hartmann 43 wir bis ihnen] in der Zeit von Th. Hubers erstem Stuttgart-Aufenthalt von September 1798 bis April 1804 47 Freunden] Marianne und Jeremias David Reuß, Wilhelmine und Arnold Heeren, G., Jeanette, L. und Alfred Heyne, A., Louise und Johann Friedrich Blumenbach sowie Emma von Jasmund 47 Geschwister] Claire und Gottlieb von Greyerz 49 Vorschuß] s. Nr. 75, Anm. 53–56 50–51 Ich bis bernehmen] zur bernahme der Redaktion s. Nr. 116, Anm. 41 69 Pension] Th. Huber hielt sich Mrz/April 1777 bis Ostern 1778 im Mdchenpensionat der Frau Friderici (vermutlich Charlotte Friderici) auf. 75–76 Schweizerreise mit Blumenbach] Th. Huber befand sich vom 25. April bis 12. Okt. 1783 mit L. und J. F. Blumenbach auf einer Reise in die Schweiz. 76 Tagebuch] berliefert sind die tagebuchartigen Briefe, die Th. Heyne(-Huber) whrend der Reise verfaßte (Bd. 1, Nr. 54–58). 79–81 Forster bis Reise] James Cook: A Voyage to the Pacific ocean. Undertaken, by the Command of his Majesty, for making Discoveries in the Northern Hemisphere Æ…æ. Bd. 1– 3. London 1784 (Bd. 3 fortgesetzt von James King) (dt.: Georg Forster (bers.): Des Capitain Jacob Cooks dritte Entdeckungs-Reise. Bd. 1.2. Berlin 1787–1788); zur Zusammenarbeit mit G. Forster s. M. Heuser: Georg und Therese Forster – Aspekte einer gescheiterten Zusammenarbeit. In: B. Plachta (Hg.): Literarische Zusammenarbeit. Tbingen 2001, S. 101–119. 82–88 franzçsischen bis ab] ÆJean-Baptiste Louvet de Couvray:æ E´milie de Varmont, ou le Divorce ncessaire, et les amours du cur Svin, par lauteur de Faublas. T. 1–3. Paris 1791 (dt.: ÆTh. Huber (bers.):æ Emilie von Varmont, eine Geschichte in Briefen. Nebst einem Anhang aus dem Franzçsischen bersezt und mit einer Vorrede begleitet vom Verfasser des heimlichen Gerichts. Tbingen 1794; Anhang: S. 397–440); s. Bd. 2, Nr. 122 (97–102). 98–100 Eingang bis Bayern] Ludwig Ferdinand Huber trat im Mrz 1804 in den bayr. Staatsdienst, wozu ihm u. a. die Frsprache Wilhelm von Hertlings verhalf (Bd. 2, Nr. 4 (5–11) und Anm. 9–11). 107 Luisens Schicksal] s. Nr. 554 122 Kannstatt] Cannstatt bei Stuttgart 122 Frau Wergo] Charlotta Wergo 124 Schwestern] Therese Forster, C. von Greyerz und Luise von Herder 130 Gesandten] Johann Nepomuk Franz Xaver von Tautphoeus 131–132 Brockhaus bis Bilder] Georg Emanuel Opiz Bilder wurden spter als kolorierte Stiche verçffentlicht: Charakterszenen aus dem Leben in Paris. Dresden und Schleiz 1819. Die Originale gingen in herzoglich-sachsen-goth. Besitz ber. Zuvor erschienen im Verlag von Friedrich Arnold Brockhaus vier Bltter mit Pariser Szenen unter dem Titel »Gemhlde von Paris« (s. Abb. 4). Whrend Brockhaus Stuttgart-Besuch verabredeten er und Th. Huber, sie solle »Commentare« dazu verfassen. Zu diesem Zweck schickte ihr Brockhaus im Februar 1817 einen »Abzug der 4 ersten Opizschen Platten« und Jouys »Moeurs de Paris« (Victor Joseph E´tienne de Jouy: LHermite de la Chausse dAntin, ou Observations sur les moeurs et les usages parisiens au commencement du XIXe si cle.

Erluterungen · Brief 124

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Bd. 1–5. Paris 1813–1814) (Brockhaus an Th. Huber, 8. 3. 1817, Marbach DLA). Es erschien 1818: ÆTh. Huber:æ Erklrungen zu dem Gemhlde von Paris von G. Opiz (Erste Lieferung. Leipzig 1818). Zu den vier Blttern und dazugehçrigen Erklrungen findet sich eine Rezension in: Kunst-Blatt Nr. 8, S. 29–30 zum Morgenblatt, Nr. 76 (30. 3. 1818). Sie stammt laut handschriftlichem Vermerk im Redaktions-Exemplar des »Morgenblatts« (Marbach DLA) von Christian Moritz Engelhardt, aber Th. Huber fhrt sie in ihrer handschriftlichen Liste der von ihr verfaßten Werke (Gçttingen SUB). Die vier Bltter sollten ursprnglich nur die erste Lieferung darstellen, doch mußte Brockhaus den Plan zur Fortsetzung der Publikation aufgeben. 137 Kinder] Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz 139–140 Beester bis menagerie] die Tiere im Stuttgarter Tiergarten; Beester = norddt. fr ›Biester‹, ›Bestien‹; Menagerie = Tiergarten, s. Nr. 103 (94–98) 139–140 weil bis hngt] Es herrschte Nahrungsmittelknappheit, s. Nr. 59, Anm. 125.

124. An Paul Usteri

11. Januar 1817

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 56 Mitteilungen zum Text 11 Leinenzeug] (1) [W] (2) P Leinenzeug H 13 Vor] korrigiert aus bei H 23 Karakter] Karaker H 25 um] (1) [daß] (2) P um H 32 diese] korrigiert aus das H 41 darauf] (1) [das] (2) P darauf H 79 einen eignen] (1) ein eigne[s] (2) einen eignenH 103 der] er H 115 Ntherei] (1) Nther[inen] (2) Ntherei H 126 bei] korrigiert aus ....... von H 130 bis] spter hinzugefgt H Anmerkungen 3 Greyerz] Gottlieb von Greyerz 5 Freund] vielleicht Johann Rudolf Wyss 5–12 Fellenberg bis weisen] zu Philipp Emanuel von Fellenbergs Rechnung s. Nr. 75, Anm. 53– 56 13 Hartmann] August von Hartmann 14–15 Briefwechsel bis Stillfried] zur Freundschaft Victor Aim Hubers mit Wilhelm von Stillfried s. Nr. 86 (16–86); zum Briefwechsel s. Nr. 123 (8–30) 22 Tante] wahrscheinlich Laura Heyne 25 sogleich geschrieben] s. Nr. 123 (8–20) 36 erste Ehe] zur am 4. Sept. 1785 geschlossenen Ehe mit Georg Forster s. Bd. 1, Nr. 121; 150; 162 (19–130); 163 (17–44); 166 (2–74) 39 Meine bis ja] s. Bd. 1, Nr. 185 Sammelanm. zu P. Usteri 42–54 Meine bis leiten] Anspielung auf den Schwiegersohn Gottlieb von Greyerz (Nr. 35 (91– 172)) und auf seine Freunde Emil von Herder (Nr. 35 (18–91)), Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin (Nr. 554) und Wilhelm Albrecht 73 Fa u s t i n U m r i ß e n ] Moritz Retzsch: Umrisse zu Goethes Faust

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Erluterungen · Brief 124

73 zween Kameraden] Es ist nicht ermittelt, welche Schler an Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern gemeint sind (s. Nr. 1, Anm. 175). 80–81 Humbolds bis Aschylos] Wilhelm von Humboldt (bers.): Aeschylos Agamemnon 81 Freundinn] nicht ermittelt 82 preußischen Gesandten] Johann Emanuel von Kster 103 Theurung] s. Nr. 59, Anm. 125 105 Armenanstalt bis steht] Am 29. Dez. 1816 wurde auf die Initiative von Kçnig Wilhelm I. und Kçnigin Katharina von Wrttemberg der allgemeine Wohlttigkeitsverein in Stuttgart gegrndet. Die Kçnigin selbst bernahm am 6. Jan. 1817 den Vorsitz der Zentralleitung. Der Verein war die Koordinationsstelle fr alle Wohlttigkeitsvereine und Armenschulen in Wrttemberg. Sein Ziel war die Linderung der Hungersnot (s. Nr. 59, Anm. 125) und langfristig die Bekmpfung der Armut vor allem durch Beschftigung der Arbeitslosen, die dadurch vor Mßiggang und Bettelei bewahrt werden sollten. Die Arbeit des Vereins wurde durch den Staat (6000 Gulden jhrlich) und private Spenden finanziert (W. Schmierer: Das Haus Wrttemberg und sein Einfluß auf die sozialpolitische Entwicklung des Landes im 19. Jahrhundert. In: R. Uhland (Hg.): 900 Jahre Haus Wrttemberg. Stuttgart 1984, S. 500–520, hier: S: 502–506). 112 Thranen] auch Lesung Thromen mçglich; Thrnen, Thronen = Drohnen (Campe, T. 1, S. 755) 115 Natten] franz. la natte = Matte 119 Automaten] »eine Maschine, die sich von selbst bewegt«; auch verwendet fr »Dummkopf oder Strohkopf« (Campe, Ergnzungsbd., S. 137). 121 erzogen] erziehen: »Durch Ziehen von der Stelle bewegen« (Campe, T. 1, S. 1013), hier auch im Sinne von: wegziehen, entfremden 126 Cherson] die Krim; ›Cherson‹ hieß das Gouvernement, das den sdlichen Teil des Generalgouvernements Neurußland bildete. 126 Podolien] Gegend in der sdwestlichen Ukraine; damals zu Rußland gehçrig 128 Kçnig] Kçnig W. I. von Wrttemberg 141–142 Landschaft bis verschoben] Landschaft: die Versammlung der Abgeordneten der wrtt. Stnde; zum Konflikt um die wrtt. Verfassung s. Nr. 10, Anm. 151–167; der neue Kçnig, W. I. von Wrttemberg, hatte die Versammlung vertagt, um einen eigenen Verfassungsentwurf erarbeiten zu lassen. Dieser Entwurf wurde am 3. Mrz 1817 der Versammlung vorgelegt, s. Nr. 216, Anm. 88–92. 147 Ich bis Krfte] Zustzlich zu ihrer schriftstellerischen Ttigkeit hatte Th. Huber die Redaktion des »Morgenblatts« bernommen, s. Nr. 116, Anm. 41. 148 Augen] s. Bd. 1, Nr. 8, Anm. 52–59 154 Schelling] Carl Schelling 155–156 Arbeit bis intereßanten] Sie arbeitete gerade an ÆTh. Huber:æ Erklrungen zu dem Gemhlde von Paris. 157–158 retif bis Contemporaines] Nicolas Rtif de la Bretonne: Les Contemporaines, ou Aventures des plus jolies femmes de laˆge prsent. Bd. 1–17. 2. Aufl. Leipzig, Paris 1780– 1782. In dieser Novellensammlung werden Hndlerinnen, Verkuferinnen, Modistinnen, Bordellwirtinnen und Dirnen vorgefhrt. 159 Vorwort] hier im Sinne von ›Frsprache‹ 163 st foix] Germain-Franc¸ois Poullain de Saint-Foix: Essais historiques sur Paris. T. 1–7. London 1754–1777. 163 mercier] ÆLouis-Sbastien Mercier:æ Tableau de Paris. Bd. 1.2. Hamburg, Neuchaˆtel 1781. 164 hermite bis dantin] Victor Joseph E´tienne de Jouy: LHermite de la Chausse dAntin 166 Cotta bis geschenkt] Johann Friedrich Cotta; s. Anm. 105 167–168 Mller Friedberg] Karl Mller von Friedberg

Erluterungen · Brief 125

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178 gemein] hier im Sinne von ›gewçhnlich‹ 181 Auslndern] z. B.: Graf Jurij von Golowkin, J. E. von Kster, Rudolf Graf von Ltzow, Karl Wilhelm Marschall von Bieberstein, Marc Ren Anne Marie Comte de Montalembert, Johann Nepomuk Franz Xaver von Tautphoeus, Brook Taylor 181 alten Freunden] vor allem Mariette, Emilie, Julie und A. von Hartmann sowie Luise und Christian Friedrich Traugott Duttenhofer 182 zuknftigen Enkel] Am 30. Mrz 1817 kam Margaretha Elisabetha Usteri zur Welt. 183 Ihren Lieben] Magdalena, Conrad und Konrad Ott sowie Elisabeth jun., Hans Jakob und Paulus Usteri

125. An Wilhelmine Cotta

etwa 15. Januar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1488 ÆAdresse:æ An Frau Doktor Cotta / Wohlgeb. Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (5–7), s. Nr. 126 (1–3). Anmerkungen W. (von) Cotta und Th. Huber lernten sich 1798 nach der Rckkehr der Familie Huber aus Boˆle (7.5.) in Tbingen kennen, dem damaligen Wohnort der Familie Cotta, an dem auch Hubers vorbergehend bis Ende September lebten, bevor sie nach Stuttgart zogen. Beide Familien waren seither durch Ludwig Ferdinand Hubers Redaktionsttigkeit bei Johann Friedrich (von) Cotta eng miteinander verbunden (Bd. 4, Nr. 76, Sammelanm. zu J. F. Cotta) und nahmen, auch ber L. F. Hubers Tod (24. 12. 1804) hinaus, regen wechselseitigen Anteil aneinander. So besuchten Cottas auf ihren Durchreisen Th. Huber in Gnzburg und diese pflegte ihrerseits den Kontakt bei ihren Aufenthalten in Stuttgart. Aber erst in Th. Hubers zweiter Stuttgarter Zeit (30. 8. 1816–23. 11. 1823) und durch ihre Redaktionsttigkeit fr Cottas »Morgenblatt« intensivierte sich auch die freundschaftliche Beziehung zwischen den beiden Frauen. Th. Huber machte regelmßige Besuche bei W. von Cotta, oft in Verbindung mit den dienstlichen Besprechungen mit dem Verleger in seinem Hause. Darber hinaus gab es wechselseitige Einladungen. Th. Huber beschrieb verstndnisvoll W. von Cottas Situation als Frau des Hauses (Bd. 7, Th. Huber an Paul Usteri, 22. 10. 1819). Daß Cottas Frau Wilhelmine von Karakter und Bildung sei, hatte Th. Huber schon 1804 festgestellt (Bd. 1, Nr. 12R). Im Frhjahr 1820 erkrankte W. von Cotta ernsthaft; ab Sommer 1820 galt ihr Zustand als unheilbar und verschlechterte sich zunehmend bis zu ihrem Tod am 23. Aug. 1821 (Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 3. April 1820). Th. Hubers Anteilnahme an Krankheit und Sterben W. von Cottas ußerte sich in Besuchen bei der Kranken, deren Leiden sie aber auch in Briefen verstndnisvoll schilderte (Bd. 8, Th. Huber an P. Usteri, 31. 8. 1821). Nach W. von Cottas Tod wrdigte Th. Huber sie in ihrer Bedeutung fr ihren Mann: Endlich kann ich Ihnen sagen daß der armen Cotta Leiden beendigt sind. Sie starb gestern abend 10 Uhr Æ…æ. Er kann den Verlust nur mnnlich tragen; (denn fr ihn ists ein großer Verlust) – diese Frau war ihm alles in allen, Freund, Berather – oft mogte ihr Einfluß nachtheilig seyn, aber er war ihm nothwendig und ein langes Leben hatte ihre Geisteskraft ausgebildet und sie mit der seinen vermhlt. Sie hat grenzenloß gelitten! seit 8 Monaten, eine Folter (Bd. 8, Th. Huber an Carl August Bçttiger, 24. 8. 1821). berliefert ist nur dieser eine Brief von Th. Huber (Marbach DLA). 1 Sophokles] Graf Christian zu Stolberg-Stolberg (bers.): Sofokles 3 Euripides] Friedrich Heinrich Bothe (bers.): Euripides Werke

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Erluterungen · Brief 125

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Aeschylos] Graf Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg (bers.): Aischylos: Vier Tragçdien 4 dipus] Graf Ch. zu Stolberg (bers.): dipus in Theben. In: ders.: Sofokles. Bd. 1. Leipzig 1787, S. 113 ff. 6–7 Damenkalender bis Geschichte] ÆTh. Huber:æ Das Urtheil der Welt, eine herrnhuthische Erzhlung. In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1803. Tbingen 1802, S. 63–193.

126. An Johann Friedrich Cotta

16. Januar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 33 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 erbetnen Calender] Gemeint ist das »Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1803«, in dem sich die Erzhlung ÆTh. Huber:æ Das Urtheil der Welt befindet. 1 Andern Darlehner] nicht ermittelt 2 Madame Cotta] Wilhelmine Cotta 3 Bitte] s. Nr. 125 (5–7)

127. An Paul Usteri

16. Januar 1817

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 57 ÆAdresse:æ An Herrn / Herrn Staatsrath Usteri / in / Zrich. Mitteilungen zum Text 14 tratt] (1) [seine] (2) P [b . .] (3) P tratt H 15 Maßenbach] (1) [Wangenheim] (2) P Maßenbach H Anmerkungen 2–10 Fellenbergischen bis bewegen] zu den nachtrglichen Zahlungen an Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 75, Anm. 53–56 3 Freunde] Johann Christoph Schmid, Gottlieb von Greyerz und August von Hartmann 5 Schmid] J. Ch. Schmid 7 Greyerz] G. von Greyerz 17 Kçnig] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 19–20 Landstande bis Mitglied] Christian von Massenbach, ein gebrtiger Wrttemberger, bte 1816–17 in der wrtt. Stndeversammlung das seiner Familie zugesprochene Stimmrecht aus. Er bernahm eine fhrende Rolle unter den Befrwortern des ›Alten Rechts‹ und stimmte im Frhling 1817 gegen die von Kçnig W. I. von Wrttemberg vorgeschlagene Verfassung; zum Konflikt um die wrtt. Verfassung s. Nr. 10, Anm. 151–167; 124, Anm. 141–142. 20–29 Schicksal bis Unterthan] Der vierte Teil von Ch. von Massenbachs »Memoiren zur Geschichte des preußischen Staats unter den Regierungen Friedrich Wilhelm II. und Friedrich Wilhelm III.« (Bd. 1–3. Amsterdam 1809) sollte 1810 erscheinen. Da die preuß. Regierung Druck ausbte, die Publikation dieser Schrift zu unterlassen, und Massenbach erkennen mußte, daß seine persçnliche Sicherheit bedroht war, verzichtete er auf die Verçffentlichung dieses letzten Teils. Am 10. April 1810 schrieb er Kçnig Friedrich Wilhelm

Erluterungen · Brief 129

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III. von Preußen einen Brief, in dem er sich entschuldigte. Die gesamte Auflage (mit Ausnahme von 25 Prachtexemplaren) wurde vernichtet. 24 Kçniginn von Preußen] Kçnigin Luise von Preußen 24–26 neuern bis verschweigen] nicht ermittelt 28 General] Gustav von Rauch, der im Auftrag der preuß. Regierung mit Friedrich Arnold Brockhaus am 18. Mai 1810 einen Vertrag ber dessen finanzielle Entschdigung schloß (H. E. Brockhaus: Friedrich Arnold Brockhaus. Sein Leben und Wirken nach Briefen und andern Aufzeichnungen geschildert. T. 1–3. Leipzig 1872–1881, hier: T. 1, S. 181–184). 29–30 Brockhaus erzhlte mirs] s. Nr. 128, Anm. 1 33 Schwger] Arnold Heeren, Jeremias David Reuß 35 Blumenbach] Johann Friedrich Blumenbach 35 Schze] zum Naturalienkabinett gehçrige Skelette, Knochen, Prparate usw. 38 Tante] Laura Heyne 38 Cusinen] Adele Blumenbach, Emma von Jasmund 38–39 was er erfuhr] zum Konflikt mit Ph. E. von Fellenberg s. Nr. 81 (2–96) 40 Wilhelm] Wilhelm von Stillfried; s. Nr. 86 (22–107) 41 Kameraden] nicht ermittelt 45 Tçchter und Enkel] Magdalena und Konrad Ott sowie Elisabeth jun. und Paulus Usteri 46 Greyerz Familie] Gottlieb und Claire von Greyerz und deren Kinder Molly, Emil, Alphons, Friedrich Karl Walo

128. An Friedrich Arnold Brockhaus

15. oder 16. Januar 1817

H Leipzig StA, Verlag F. A. Brockhaus Nr. 247, Bl. 248 Datierung Vermutlich schrieb Th. Huber den Brief am Tag oder Vortag der Abreise (1; 3). Anmerkungen 1 Reisen Sie] Es handelt sich wahrscheinlich um die Heimreise von F. A. Brockhaus nach seinem Besuch in Stuttgart im Dezember 1816/Januar 1817. Die Abreise erfolgte am 16. Jan. 1817 (Brockhaus, T. 3, S. 9 f.). 2–3 Frau Geheimjustizrthinn Heyne] Georgine Heyne 3 Clarinette] zur Anschaffung einer Klarinette s. Nr. 123 (125–127) 5–6 Gçschen bis Huber] Die Bekanntschaft zwischen Ludwig Ferdinand Huber und Georg Joachim Gçschen ging wahrscheinlich auf das Jahr 1782 zurck. Ab 1785 war Gçschen der Verleger verschiedener bersetzungen und Werke von L. F. Huber, z. B. von ÆL. F. Huber:æ Das heimliche Gericht. Ein Trauerspiel. Leipzig 1790. Im gleichen Jahr war Huber an der Vermittlung der Verbindung Gçschens mit Friedrich Schiller beteiligt. berliefert sind Briefe L. F. Hubers an Gçschen von 1785 bis 1796 (S. Fssel: Georg Joachim Gçschen. Bd. 1–3. Berlin u. a. 1996–1999, hier: Bd. 1, S. 63–67 und Bd. 3, passim); s. Sammelanm. zu G. J. Gçschen, Bd. 2, Nr. 117; Bd. 9, Nachtrge. 7 frh welkende] zu Luise von Herder s. Nr. 554

129. An Johann Friedrich Cotta

20. Januar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 35 d Leuschner 1996, S. 215

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Erluterungen · Brief 129

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Brief aus Copenhagen] wahrscheinlich Adolf Engelbert Boyes »Korrespondenz-Nachricht« aus Kopenhagen in: Morgenblatt, Nr. 34 (8. 2. 1817), S. 136. 6 Wiener Correspondenten] Wilhelm Hebenstreit 15 Triollets] Triolett: einstrophiges Gedicht aus acht Versen zu acht Silben; die gemeinten Gedicht-Manuskripte sind nicht ermittelt. 16 a l l e s bis Material] zu Th. Hubers Durchsicht der seit Jahren angesammelten ManuskriptEinsendungen s. Nr. 134 (2–56); 149 (8–10); 164 (2–7) 19 Metzler] Heinrich Erhard 20 eine gewçhnliche Geschichte] nicht ermittelt 22 Da- // men Kalender] das von J. F. Cotta verlegte, jhrlich erscheinende »Taschenbuch fr Damen« 23–24 Fortsezung bis Erzhlungen] Huber Werke, Bd. 1.2. waren bereits 1806 und 1810 erschienen; Bd. 3.4. wurden 1819 verçffentlicht.

130. An Emilie Hartmann

22. Januar 1817

Regest

H Stutttart WLB, Cod. hist. 4 326, Nr. 158 1 Seite ÆAdresse:æ Unsrer Emilie. am 22 Jenner.

131. An Johann Friedrich Cotta

23. Januar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1338 ÆAdresse:æ Herrn Doktor Cotta. Mitteilungen zum Text 11–12 in bis strich] spter hinzugefgt H Datierung Das Jahr ergibt sich aus Th. Hubers Zusammenarbeit mit Friedrich Haug in der Redaktion des »Morgenblatts« (Januar bis 1. 9. 1817 (Nr. 359 (66)). Anmerkungen 1 Umriße zu Bartholdy] vielleicht Zeichnungen zu ÆJakob Ludwig Salomon Bartholdy:æ Kunst-Miscellen aus Rom; oder die von Carl Heinrich Wenng angefertigten Lithographien zu ÆJ. L. S. Bartholdy (bers.):æ Antonio Canova: Muthmaßung ber die Gruppirung der Colossen auf Monte Cavallo. An einen einsichtsvollen und gelehrten Liebhaber der schçnen Knste Æ…æ. Rom 1802 Æ…æ. (Nebst zwey Darstellungen in Steindruck.). In: Kunst-Blatt Nr. 12, S. 45–47 zum Morgenblatt Nr. 137 (9. 6. 1817). 2 Boies] Adolf Engelbert Boye 4 zu schreiben] berliefert ist die Antwort J. F. Cottas an A. E. Boye vom 31. Jan. 1817 (Marbach DLA). 6 Vorrath Manuscript] die unter der Redaktion von F. Haug eingegangenen, bisher ungedruckten Beitrge fr das »Morgenblatt«, s. Nr. 129 (16–17) 10 Briefe bis Tarnow] ÆFanny Tarnow:æ Korrespondenz-Nachrichten. (Morgenspaziergang in Petersburg.). In: Morgenblatt, Nr. 29 (3. 2. 1817), S. 116; 31 (5. 2. 1817), S. 124; Ædies.:æ

Erluterungen · Brief 134

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Korrespondenz-Nachrichten. (Das Alexander Newsky-Fest in Petersburg.). In: Morgenblatt, Nr. 32 (6. 2. 1817), S. 128; 33 (7. 2. 1817), S. 131; 38 (13. 2. 1817), S. 152; 97 (23. 4. 1817), S. 388; 98 (24. 4. 1817), S. 392; 99 (25. 4. 1817), S. 396; Ædies.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Briefe an Freunde geschrieben, in Petersburg. In: Morgenblatt, Nr. 56 (6. 3. 1817), S. 223–224; 57 (7. 3. 1817), S. 228; 59 (10. 3. 1817), S. 236; 60 (11. 3. 1817), S. 240. 10 kleine Artikel] nicht ermittelt 11 Kçniginn] Kçnigin Katharina von Wrttemberg, die der russ. Zarenfamilie angehçrte. 15 Litteratur Blatt] wahrscheinlich Literatur-Blatt Nr. 3 zum Morgenblatt, Nr. 21 (24. 1. 1817)

132. An Johann Friedrich Cotta

zwischen Anfang und 24. Januar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1387 ÆAdresse:æ Herrn Dokter / Cotta. Mitteilungen zum Text 1 auch] (1) [mir] (2) P auch H 5 zur Durchsicht] spter hinzugefgt H Datierung Der Brief wurde kurz nach der bernahme der »Morgenblatt«-Redaktion durch Th. Huber (Anfang Jan. 1817) verfaßt; der terminus ante quem ergibt sich aus (3). Anmerkungen 3 meine Novelle] ÆTh. HuæbÆeræ: Der Wille bestimmt den Werth der That erschien ab dem 24. Jan. 1817 im »Morgenblatt«.

133. An Johann Friedrich Cotta

zwischen Anfang und 27. Januar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1514 Datierung Terminus post quem ist der Beginn von Th. Hubers Arbeit als Redakteurin des »Morgenblatts«. Terminus ante quem ergibt sich aus dem Inhalt (1). Anmerkungen 1

Gedichte bis gehabt] Zunchst war Friedrich Haug allein fr die Auswahl der Gedichte fr das »Morgenblatt« zustndig. Th. Huber wurde sptestens ab 27. Jan. 1817 einbezogen, s. Nr. 132; 134 (11–13). 4–6 Ich bis obwalten] Vielleicht bezieht sich Th. Huber auf Nr. 131 (6–7).

134. An Carl August Bçttiger

27. Januar 1817

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 73 ÆAdresse:æ An Herrn / Herrn Consistorialrath Botticher / in / Dresden. Textverlust durch Siegelausriß

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Erluterungen · Brief 134

Mitteilungen zum Text 18 den] en korrigiert aus ie H 20 contrastire] constratire H 37 erklrte] (1) [erkahr] (2) P erklrte H 65 Schlßels] Schlßes H 65–66 Neue bis Louisdor.] (1) Neue. (2)

Neue

die alten lçßten sie a 2 Louisdor. H

Anmerkungen 2 Cotta] Johann Friedrich Cotta 13–14 Sie bis Genie] Vermutlich bezieht sich Th. Huber auf C. A. Bçttigers Brief vom 11. Nov. 1816 (Marbach DLA), s. Nr. 102, Anm. 30–34. 21 in Frankfurth] Anspielung auf den Bundestag, s. Nr. 102, Anm. 76–93 23 Museensgelagen] Museum: Lesegesellschaft, Lesezirkel 23 Fouquets bis Großen] Friedrich de la Motte-Fouqu: Karls des Großen Geburt und Jugendjahre 27 Das bis geweint] wahrscheinlich Anspielung auf die 14. Strophe aus Friedrich Rckert: Agnes: »Als sß kann Erde selbst und Himmel gelten, / Nur, weil s i e dir zum Grab dient, wie ich whne, / Nur, weil e r dir zum Haus dient, wie ich glaube; / Und auch das Meer will ich nicht bitter schelten, / Weil es kann scheinen eine Perlenthrne, / Vom Himmel selbst geweinet deinem Staube.« Rckert schrieb das Gedicht nach dem Tod der von ihm verehrten Agnes Mller. 41 Lauchsttt] Lauchstdt, Kurort sdlich von Halle/Saale 41 Herzçgin] Herzogin Auguste von Sachsen-Coburg-Saalfeld 51 statuiren] lat. statuare = aufstellen, bestimmen, entscheiden, beschließen; hier: dulden, erlauben 53 Tapagie] franz. la tabagie = Tabacksschenke, ein Gasthaus, in dem geraucht wird; Spelunke. 56–58 Brockhausen bis haben] zu ÆTh. Huber:æ Erklrungen zu dem Gemhlde von Paris s. Nr. 123, Anm. 131–132; zu den in Friedrich Arnold Brockhaus Verlag erschienenen Werken Th. Hubers und beider Bekanntschaft s. Nr. 24, Sammelanm. zu F. A. Brockhaus 65–66 Kammerherrn bis Louisdor] Der seit 30. Okt. 1816 regierende Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg ging gegen den Kauf von Titeln vor. Nur wer tatschlich am wrtt. Hof als Kammerherr beschftigt war, sollte den Titel tragen. 66 neue Armenpflege] s. Nr. 124, Anm. 105

135. An Johann Friedrich Cotta

27. Januar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1397 ÆAdresse:æ Herrn Doktor Cotta Mitteilungen zum Text 3 Spalt] (1) [Collonnen] (2) P Spalt H 9 Das] (1) [Ich] (2) P Das H 11 ist] (1) [sind] (2) P ist H 18 das] (1) [den] (2) P das H 20 dieser] (1) [er ....] (2) P dieser H 20 des] s korrigiert aus r H Datierung Das Jahr ergibt sich aus dem Inhalt (14–15).

Erluterungen · Brief 137

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Anmerkungen 2 Gemhlde bis Malta] nicht ermittelt; s. Nr. 162 (38–39) 7 Briefe bis Ramler] Ein Abdruck im »Morgenblatt« ist nicht ermittelt; s. Nr. 250 (40–48); Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 1. Mrz 1819. 8–9 Mittheilungen bis aufdecken] s. Bd. 2, Nr. 234 (46–54); 268; 321 (66–76) zum Streit um Wilhelm Kçrte (Hg.): Briefe zwischen Gleim, Wilhelm Heinse und Johann von Mller. Bd. 1.2. Zrich 1806 (erschienen als zweiter und dritter Band der »Briefe deutscher Gelehrten. Aus Gleims litterarischem Nachlasse«). 14 Beschreibung bis T i e r s c h ] Beitrag von Friedrich Thiersch nicht ermittelt 16 queer liegen] zu F. Thiersch s. Nr. 102, Anm. 46–47 18 Haug bis Correspondenten] zum Rundschreiben s. Nr. 168 (2–3); 171R 18–19 Doktor Schelling] Carl Schelling 21 Schrift] Martin Wagner: Bericht ber die Aeginetischen Bildwerke im Besitz seiner Kçnigl. Hoheit des Kronprinzen von Baiern. Mit kunstgeschichtlichen Anmerkungen von Fr. W. J. Schelling. Stuttgart und Tbingen 1817. 22 Gedichte] Um welche der von Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling verfaßten Gedichte es sich handelte, ist nicht ermittelt. 24–28 Artikel bis schwimmen] Die Rezension von Heinrich Voß zu Friedrich de la MotteFouqus Roman »Sngerliebe« erschien in: Literatur-Blatt Nr. 5, S. 17–18 zum Morgenblatt, Nr. 30 (4. 2. 1817). Voß zitiert auf S. 17 aus »Sngerliebe« (S. 156), wo einige phantastisch-unheimliche Wandgemlde beschrieben werden: »hin und wieder waren Springbrunnen gemalt und Wasserflle, in denen man Kinderaugen und Prophetenbrte zu entdecken vermeinte; wenn man aber recht hinsah, war es nichts, als der Wasserschaum.« Der Roman war in J. F. Cottas Verlag erschienen.

136. An Johann Friedrich Cotta

28. Januar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 36 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Kleinigkeit] vermutlich ThÆereseæ Huber: Heidenbekehrung 3 Bçttchern bis bestellen] Nr. 134 an Carl August Bçttiger 5 Moller] Georg Moller, s. Bd. 5, Nr. 275 (83–86); von Moller erschien nur ein Artikel (1827) im »Morgenblatt«.

137. An Johann Friedrich Cotta

31. Januar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 37 d Fischer 1995, S. 219, Teildruck (1–5) ÆAdresse:æ Herrn Doktor Cotta / Wohlgeb. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

886

Erluterungen · Brief 137

Anmerkungen 1 Anlage aus Carlsruhe] wahrscheinlich Karl August Varnhagen von Enses »KorrespondenzNachrichten« aus Karlsruhe in: Morgenblatt, Nr. 30 (4. 2. 1817), S. 120; s. Nr. 141 (21– 23); Varnhagen an J. F. Cotta, 27. Jan. 1817 (in: Varnhagen von Ense und Cotta Bw, Bd. 1, S. 130 und Bd. 2, S. 275) 1–5 Haug bis wieder] ÆFriedrichæ HÆauæg: Kleine Gedichte. In: Morgenblatt, Nr. 29 (3. 2. 1817), S. 113. Bis zu Haugs Ausscheiden aus der Redaktion (1. 9. 1817) erschienen weiterhin tglich oder im Abstand weniger Tage seine Gedichte und Rtsel im »Morgenblatt«. Eine Ausnahme ist der Zeitraum vom 10. bis 27. Febr. 1817, in dem sich kein Gedicht von Haug im »Morgenblatt« findet.

138. An Johann Friedrich Cotta

31. Januar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 38 Das Anschreiben J. F. Cottas und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Mitteilungen zum Text 2 ne prouve rien] ne prove rien H 3 besonders] (1) [dann strich ich eine ganze Seite] (2) P besonders H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–7 ich bis laßen] ÆFanny Tarnow:æ Korrespondenz-Nachrichten aus St. Petersburg im »Morgenblatt« Nr. 56; 57; 59; 60 (1817) ber Friedrich Maximilian von Klinger und die Universitt Dorpat; s. Nr. 141 (3–20) 8 Ihre Erinnerung] J. F. Cottas Schreiben an Th. Huber auf demselben Blatt: »In Petersb. Artikel ist viel, viel gestrichen, ich glaube einiges von Interesse.« 8–12 Brief bis P a r i s ] ÆGeorg Bernhardæ DÆeppinæg: Korrespondenz-Nachrichten. Paris. In: Morgenblatt, Nr. 36 (11. 2. 1817), S. 144; 37 (12. 2. 1817), S. 148: Die Grber der franz. Kçnigsfamilie wurden zur Zeit der Franzçsischen Revolution 1793 geschndet; die Gebeine wurden spter wieder in Saint-Denis bestattet. ber den Dauphin (Prinz Ludwig (XVII.) von Frankreich) enthlt der Artikel einige Anekdoten. 10 im bis las] nicht ermittelt 13 Correspondenz Nº 29] F. Tarnows »Korrespondenz-Nachrichten« aus St. Petersburg in Nr. 29 (1817) des »Morgenblatts«

139. An Johann Friedrich Cotta zwischen 23. November 1816 und 31. Januar 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1490 ÆAdresse:æ Herrn Doktor Cotta. Datierung Terminus post quem ergibt sich aus der Bestellung des Gçthe (Nr. 95 (9–15)), terminus ante quem aus der Adresse: Ab 31. Jan. 1817 (ab Nr. 140R) adressiert Th. Huber ihre Briefe an Hofrath statt Doktor J. F. Cotta.

Erluterungen · Brief 141

887

Anmerkungen 1 Bischof Keller] Johann Baptist Keller 2 Exemplar bis Reinhold] Johann Gotthard Reinhold hatte erhalten: Johann Wolfgang Goethe: Werke (s. Nr. 95, Anm. 9; 400, Anm. 141–147) und ders.: Aus meinem Leben (s. Nr. 99 (21)).

140. An Johann Friedrich Cotta

31. Januar 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 39 1 Seite ÆAdresse:æ An Herrn Hofrath / Cotta. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

141. An Johann Friedrich Cotta

1. Februar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1396 Mitteilungen zum Text 1 5 9 22 25

eine] (1) [sehr] (2) P eine H Klinger] (1) [Schiller] (2) P Klinger H angegebnen] augegebnen H werde] (1) [wil] (2) P werde H er] (1) [uns] (2) P er H

Datierung Der Brief (6–14) folgt auf Nr. 138 (1–8) und wurde vor Abdruck der Korrespondenz-Nachricht (Anm. 21–22) verfaßt. Der einzige Samstag (33) in diesem Zeitraum ist der 1. Febr. 1817. Anmerkungen 3–19 Gern bis wenden] ÆFanny Tarnow:æ Korrespondenz-Nachrichten im »Morgenblatt« Nr. 56; 57; 59; 60 ber Friedrich Maximilian von Klinger und die Universitt Dorpat erschien ab dem 6. Mrz 1817; s. Nr. 138 (1–8) 21–22 Karlsruher bis Klatscherei] Die am 4. Febr. 1817 abgedruckten »Korrespondenz-Nachrichten« aus Karlsruhe von Karl August Varnhagen von Ense im Morgenblatt Nr. 30 spekulieren ber einen mçglichen Weggang von Josephine und Georg Weixelbaum, die sich »unvorsichtig« ber das »hiesige Militr« geußert haben sollen. Der Verfasser nimmt die »hiesigen Officiere«, die verstndig und gebildet seien und deren »Benehmen hçchst lobenswerth« sei, gegen anders lautende Anschuldigungen in Schutz. 24 Gubitz] ÆFriedrich Wilhelmæ GÆubitæz: Korrespondenz-Nachrichten. Berlin. In: Morgenblatt, Nr. 33 (7. 2. 1817), S. 131. 25–26 Fleischmann bis drogue] nicht ermittelt 28 Haug bis geschrieben] zu Friedrich Haugs Rundschreiben an die »Morgenblatt«-Korrespondenten s. Nr. 168 (2–3); 171R 29 Abrede] s. Nr. 137 (1–4)

888

Erluterungen · Brief 141

30 Dinge] wahrscheinlich ÆF.æ HÆauæg: Der neue Brutigam. In: Morgenblatt, Nr. 33 (7. 2. 1817), S. 129. 30 Merzblatt] Da die Mrz-Ausgaben des »Morgenblatts« wahrscheinlich noch nicht in Arbeit waren, ist vermutlich gemeint: Morgenblatt. 31 Brief bis gehçrt] Die Rezenzension von Heinrich Voß in: Literatur-Blatt Nr. 2, S. 5 zum Morgenblatt, Nr. 18 (21. 1. 1817) zu Theodor Hell Æd. i. Karl Gottfried Theodor Winkleræ (Hg.): Penelope. Taschenbuch fr das Jahr 1817, der Huslichkeit und der Eintracht gewidmet. Leipzig Æ1816æ. Der unbekannte Brief stammte wahrscheinlich von Voß oder Winkler.

142. An Johann Friedrich Cotta

etwa 4. Februar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1390 Mitteilungen zum Text 10 sendete] te spter hinzugefgt H 13 die Materialien] (1) [das M] (2) P die Materialien H 18 Den] (1) [Wenn ich] (2) P Den H 33 mehr] spter hinzugefgt H Datierung Nr. 30 des »Morgenblatts« (4. 2. 1817) ist im Druck oder gerade erschienen (16–17). Anmerkungen 1–2 beiliegender bis benuzen] Karl Friedrich Emich von xklls Notiz und die dazugehçrige Zeichnung sind nicht ermittelt; s. Nr. 325 (23–26). 3–6 Aufszen bis Ausschnitte] Karl August Varnhagen von Ense erinnerte J. F. Cotta im Brief vom 4. Jan. 1817 an seine im Dezember 1816 abgeschickten, aber noch nicht im »Morgenblatt« abgedruckten Aufstze. Darunter befand sich vermutlich: ÆK. A. Varnhagen von Ense:æ Von Hçflichkeit und guter Lebensart. In: Morgenblatt, Nr. 54 (4. 3. 1817), S. 215. Außerdem seien mehrere Aufstze offenbar im Archiv des »Morgenblatts« verloren gegangen, darunter »ein Aufsatz ber das Ausschneiden«, um den es ihm »besonders leid thut«, den er bereits am 5. Nov. 1811 Cotta zugeschickt habe. Varnhagen war nicht bekannt, daß »Vom Ausschneiden« bereits erschienen war in: Morgenblatt, Nr. 58 (9. 3. 1814), S. 229–231 (Varnhagen von Ense und Cotta Bw, Bd. 1, S. 15, 125–127; Bd. 2, S. 271 f.). 11 Usteri] Paul Usteri 15–16 Gerstenbergs Briefe] ÆJohann Lorenz Benzler (Eins.):æ Zwey Briefe von Gerstenberg an Gleim. In: Morgenblatt, Nr. 25 (29. 1. 1817), S. 97–99; 27 (31. 1. 1817), S. 105–107; Æders.:æ Resewitz Nachschrift zu Gerstenbergs zweytem Briefe. In: Morgenblatt, Nr. 29 (3. 2. 1817), S. 113–114. 16–17 lezte bis Krummacher] Friedrich Adolf Krummacher: Proben aus dem dritten Bndchen der Parabeln von Krummacher. In: Morgenblatt, Nr. 30 (4. 2. 1817), S. 73–74. 17–18 Humbold bis Pflanzen] ÆP. Usteri (bers.):æ Pflanzenbilder von Alexander von Humboldt. In: Morgenblatt, Nr. 32 (6. 2. 1817), S. 126–127; 33 (7. 2. 1817), S. 129–131; 44 (20. 2. 1817), S. 175; 45 (21. 2. 1817), S. 179–180; 46 (22. 2. 1817), S. 183. 18–19 Brief aus Carlsruh] ÆK. A. Varnhagen von Ense:æ Korrespondenz-Nachrichten. Karlsruhe. In: Morgenblatt, Nr. 30 (1817) 21 e i n G e d i c h t ] vielleicht ÆFriedrichæ HÆauæg: Der neue Brutigam

Erluterungen · Brief 143

889

25–26 Briefe bis Revolution] Georges Mallet: Voyage en Italie dans lanne 1815. Paris und Genf 1817, S. 162–197. Auszge daraus finden sich nicht im »Morgenblatt«; zu Neapel s. Nr. 10, Anm. 2. 27 Annalen] die von J. F. Cotta verlegten, monatlich erscheinenden »Europischen Annalen«; ein entsprechender Beitrag ber Neapel ist nicht enthalten. 29 m e i n e Sache] s. Nr. 136 (1–2); vermutlich ThÆereseæ Huber: Heidenbekehrung 32 Geschichte] ÆTh. HuæbÆeræ: Der Wille bestimmt den Werth der That 35 Geschichte] s. Nr. 136 (1–2); vermutlich Th. Huber: Heidenbekehrung 36 Taschenbuchs] das von J. F. Cotta verlegte, jhrlich erscheinende »Taschenbuch fr Damen«

143. An Johann Friedrich Cotta

6. Februar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1487 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath / Cotta. Mitteilungen zum Text 15 Den] en korrigiert aus ie H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk (»6 Fbr«) und dem Inhalt (2–5; 7). Anmerkungen 2–5 Humbold bis will] Am 6. Febr. 1817 erschien im »Morgenblatt« der erste Abschnitt von ÆPaul Usteri (bers.):æ Pflanzenbilder von Alexander von Humboldt, worber es zwischen J. F. Cotta und Th. Huber eine Auseinandersetzung gab. Th. Huber berarbeitete dann auf Cottas Wunsch den dritten Abschnitt der »Pflanzenbilder« und legte ihre Bearbeitung Cotta zur Probe vor. Der Abschnitt hatte den Untertitel »Die Grser-Familie« und erschien im »Morgenblatt« vom 20. bis 22. Febr. 1817 (s. Nr. 158 (47–59); 144 (1–2)). 6 Vo m bis Wo r t ] J. F. Cotta notierte auf dem Blatt dazu: »So eben versicherte H G R Haug daß Sie d i e s e s G e d i c h t ihm selbst zur Aufnahme zugestellt haben«. Es handelt sich um Theresius von Seckendorff-Aberdar: Lob der Musik. Gesungen bey der Jubelfeyer der musikalischen Gesellschaft zu Erlangen am 29. November 1816. In: Morgenblatt, Nr. 32 (6. 2. 1817), S. 125. 7 Wallenstein] Richard Roos Æd. i. Karl August Engelhardtæ: Historische Miszellen. IV. in: Morgenblatt, Nr. 33 (7. 2. 1817), S. 131: Albrecht von Wallenstein befahl bei 500 Dukaten Strafe allen adeligen vaterlosen Sçhnen des Frstentums Sagan und allen brgerlichen der Stadt Sagan, welche unter 20 Jahre alt waren, den Besuch der von ihm eingerichteten Schule in Gitschin. 11 Belagerung bis Chroniken] Gemeint ist K. A. Engelhardts im »Morgenblatt« nicht abgedruckter Artikel »Die Belagerungen Bauzens 1620–1639« durch die Truppen A. von Wallensteins im Dreißigjhrigen Krieg. Engelhardt bat die »Morgenblatt«-Redaktion in einem Brief vom 20. Juli 1817 um Rcksendung dieses seit vier Jahren der Redaktion vorliegenden Beitrags (Marbach DLA). 11–12 Dresden bis Torgau] Whrend der Befreiungskriege wurde die schs. Hauptstadt Dresden im August 1813 von den mit Sachsen verbndeten Franzosen gegen die Truppen der russ.-preuß.-çsterr. Allianz verteidigt, die die Stadt eingeschlossen hatten. Die ebenfalls schs. Stadt Torgau wurde im Oktober 1813 von preuß. Truppen belagert und beschossen.

890

Erluterungen · Brief 143

15 Correspondenz bis Rußland] die am 6. Febr. 1817 im »Morgenblatt« Nr. 32 erschienenen »Korrespondenz-Nachrichten« von Fanny Tarnow ber das Alexander Newsky-Fest in St. Petersburg

144. An Johann Friedrich Cotta

6. Februar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1512 Datierung Der Brief (1–2) wurde nach Nr. 143 (1–5) und vor Erscheinen der Orchiden (3–4) verfaßt. Anmerkungen 1–4 Humboldsche bis Orchiden] Mit dem Artikel ist der dritte Abschnitt gemeint von ÆPaul Usteri (bers.):æ Pflanzenbilder von Alexander von Humboldt. Er hatte den Untertitel »Die Grser-Familie« und erschien im »Morgenblatt« vom 20. bis 22. Febr. 1817. Anders als die beiden vorherigen Abschnitte hatte Th. Huber ihn selbst berarbeitet (Nr. 158 (47– 59)). Der zweite Abschnitt (»Die Orchiden-Familie«) erschien im Morgenblatt, Nr. 33 (7. 2. 1817). 5 Uber Dolomieux Schicksal] ÆP. Usteri (bers.):æ Der Malteserritter von Dolomieu. In: Morgenblatt, Nr. 36 (11. 2. 1817), S. 141–142; 38 (13. 2. 1817), S. 150–151; 39 (14. 2. 1817), S. 154–155. 6 ein bis Paris] wahrscheinlich ÆGeorg Bernhardæ DÆeppinæg: Korrespondenz-Nachrichten. Paris. In: Morgenblatt, Nr. 36; 37 (1817) 7 Persischen Reise] vielleicht Heinrich von Struve (bers.): ÆFriederike von Freygangæ: Wilhelm von Freygangs Æ…æ Briefe ber den Kaukasus und Georgien, nebst angehngtem Reisebericht ber Persien vom Jahr 1812. Hamburg 1817; vielleicht hatte Struve um Abdruck eines Auszuges oder einer Rezension gebeten. Eine Rezension Th. Hubers erschien dazu in: Literatur-Blatt Nr. 14, S. 54–55 zum Morgenblatt, Nr. 86 (10. 4. 1817). Schon im Vorjahr hatte Th. Huber von ihr selbst bersetzte Auszge aus dem Original verçffentlicht, so daß der Abdruck weiterer Auszge nicht in Frage gekommen wre: ÆTh. Huber (bers.):æ Reise von Petersburg nach Tiflis. In: Morgenblatt, Nr. 254 (22. 10. 1816), S. 1013–1015; 255 (23. 10. 1816), S. 1017–1018; 259 (28. 10. 1816), S. 1033–1034; 262 (31. 10. 1816), S. 1047; 264 (2. 11. 1816), S. 1054–1055; 270 (9. 11. 1816), S. 1078–1079; 271 (11. 11. 1816), S. 1082–1083.

145. An Paul Usteri

7. Februar 1817

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 58 d Geiger 1901, S. 285–286, Teildruck (85–107) ÆAdresse:æ Herrn Statsrath Usteri / in / Zrich. Mitteilungen zum Text 9–10 ihr selbst] spter hinzugefgt H 12 Wenn] (1) [Alle] (2) P Wenn H 24 dabei] spter hinzugefgt H 28 in] spter hinzugefgt H 60 aus] korrigiert aus von H 61 sich] spter hinzugefgt H 79 bald] korrigiert aus wie H

Erluterungen · Brief 145

891

82 4] korrigiert aus 2 H 98 Wißenschaften] (1) Wißenschaft (2) Wißenschaften H 114 geschenkte] (1) [be] (2) P geschenkte H Anmerkungen 2–10 weissagenden bis htte] P. Usteri hatte wahrscheinlich gerade gelesen: Karl von Eschenmayer: Merkwrdige eingetroffene Vorhersagung zweyer Somnamblen auf das Ende des Octobers 1816. In: ders. u. a. (Hg.): Archiv fr den Thierischen Magnetismus. Bd. 1, St. 1. Altenburg und Leipzig 1817, S. 35–50. Darin ging es um C. Krmers und Frulein W.s Vorhersage des Todes des am 30. Okt. 1816 verstorbenen Kçnigs Friedrich I. von Wrttemberg (s. Nr. 98, Anm. 48). Zu den Zuhçrern gehçrten laut Eschenmayer (S. 42 f.) im Falle von Frulein W.: Karl Christian von Klein, Amandus Friedrich, Luise und wahrscheinlich Luisa Stockmayer; im Fall von C. Krmer (S. 45 f.): Klein, Franz Anton Nick und Albrecht Lebret; s. Nr. 299 (12–18). Aus Anm. 18 ergibt sich, daß Th. Huber hier vermutlich die bei Stockmeyers wohnende W. meinte. 18 Haselanten] Gecken, Prahlhnse, Narren; hier vermutlich A. F., L. und wahrscheinlich L. Stockmayer, s. Nr. 115 (22–24) 22–23 Rezension bis Roman] nicht ermittelt 28–29 Herrnhuter bis geschmiegt] zu Herrnhut s. Nr. 10, Anm. 127; die Bezeichnung Jesu Christi als ›Lmmlein‹ (nach Johannes 1,29), ist typisch herrnhutisch, ebenso wie die Blutund Wundenmystik, d. h. die Verehrung der Wunden des gekreuzigten Jesus. 35 Heinrich IV.] Kçnig Heinrich IV. von Frankreich; 1593 – damals noch Kçnig von Navarra – konvertierte er zum Katholizismus, um den franz. Thron besteigen zu kçnnen. 42–43 Teufel bis Eichhçrnchen] Das Sprichwort »Der Teufel ist ein Eichhçrnchen« bedeutet: Das Bçse berrascht den Menschen, indem es sich in harmloser Gestalt nhert. 43 Himmel bis Baßgeige] Redensart ›den Himmel fr eine Bassgeige ansehen‹ = betrunken sein 46 Gregor] wahrscheinlich Papst Gregor XIII., der zur Zeit von Kçnig H. IV. von Frankreich Papst war und fr die Gegenreformation kmpfte. 47 Schubart] wahrscheinlich Gotthilf Heinrich Schubert, s. Nr. 33, Anm. 119 47 Lise] Elisabeth Roschi 51 begewltiget] begewltigen = unterjochen 54 Magnetismus] s. Nr. 53, Anm. 62 56 G r o ß e n S o n n e n t i s c h e ] Maximilian Jacobi (bers.): Herodots Geschichte; im 3. Buch, Abschnitt 17 f. heißt es, daß die thiopier einen Sonnentisch haben, zu dem nachts die Vornehmen des Landes Speisen bringen, die tagsber jedermann verzehren darf. Das Volk ist hingegen der Meinung, daß der Tisch sich von selbst deckt. 57 Vereins bis Armen] s. Nr. 124, Anm. 105 57–58 kçnigliche Paar] Kçnigin Katharina und Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 60 Wallensteins Lager] Friedrich Schiller: Wallenstein ein dramatisches Gedicht. T. 1.2. Tbingen 1800, hier: T. 1: »Wallensteins Lager«. 60 Feodora von Kotzebue] August von Kotzebue: Feodora. In: ders.: Almanach Dramatischer Spiele zur geselligen Unterhaltung auf dem Lande. Leipzig 1812. 61 Kaiser Alexander] Zar Alexander von Rußland, der Bruder von Kçnigin K. von Wrttemberg 63–64 Vernderung bis Rckkehr] Am 2. Febr. 1817 kehrte Kçnig Maximilian I. Joseph von Bayern von einem mehrwçchigen Aufenthalt in Wien zurck. Am selben Tag entließ er auf die dringende Bitte von Prinz Ludwig von Bayern den Minister Graf Maximilian von Montgelas, der seit 21 Jahren der einflußreichste Berater des Kçnigs gewesen war und maßgeblich die bayr. Politik bestimmt hatte, s. Nr. 152 (51–98). 64 Kçniginn Hortense] Hortense Comtesse de Saint-Leu 66 Zenter] Friedrich von Zentner

892

Erluterungen · Brief 145

67 74 77 83 93

Hartmann] Ferdinand von Hartmann preußischen Gesanden] Johann Emanuel von Kster Cotta] Johann Friedrich Cotta contrarirt] franz. contrarier: entgegensein, entgegenarbeiten Schlucker] Ein Mensch, »welcher viel und gierig ißt; besonders, wenn er es auf Andrer Unkosten thun kann«; oder: ›armer Schlucker‹: jemand, der aufgrund »geistiger und andrer Armuth Æ…æ theils Mitleid, theils Verachtung verdient« (Campe, Bd. 4, S. 194). 94 Matadors] Menschen, »die in ihrem Kreise durch Reichthum, Macht, Ansehen oder Verdienste vor Andern hervorstechen« (Campe, Ergnzungsbd., S. 414). 102 Voßens bis Einsendungen] Johann Heinrich Voß (bers.): Aus Shakespeares Romeo und Julia. In: Morgenblatt, Nr. 34 (8. 2. 1817), S. 133–134; Theresius von SeckendorffAberdar: Lob der Musik 114 Preßfreiheit] Kçnig W. I. von Wrttemberg erließ am 30. Jan. 1817 ein fr seine Zeit fortschrittliches Gesetz ber die Pressefreiheit. Die Prfung aller Publikationen vor ihrem Erscheinen durch die staatliche Zensurbehçrde wurde abgeschafft. Damit wollte der Kçnig ausdrcklich dem Volk sein Vertrauen beweisen. Das Gesetz enthielt außerdem aber eine Reihe Verbote. So durften Lehrstze einer im Staat anerkannten Kirche nicht lcherlich gemacht, ber Gott nur mit Ehrfurcht geschrieben, ber Politik nur unter der Einschrnkung berichtet werden, daß nicht zum Widerstand gegen die Obrigkeit aufgerufen werden durfte. Die Ehre des Regenten und seiner Familie zu verletzen galt als Hochverrat. Geahndet wurden auch ehrverletzende ußerungen, die Regenten und Regierungen anderer Lnder betrafen. Bei Zuwiderhandlung waren neben den Autoren auch die Verleger und Zeitschriftenredakteure haftbar. 115 augsburger Artikel] das »Augsburger Bekenntnis«, in dem die Lehre Martin Luthers zusammengefaßt wurde; es wurde auf dem Augsburger Reichstag am 25. Juni 1530 verlesen. 117–118 Hofwyl bis habe] zum Konflikt mit Philipp Emanuel von Fellenberg, dem Leiter des Erziehungsinstituts fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, s. Nr. 81 (2–96); 104 (66–104) 122–124 Fouquet bis Gedicht] Friedrich de la Motte Fouqu: Heldenspiele. Stuttgart und Tbingen 1818; darin (S. 217–498) u. a.: »Helgi. In drei Heldenspielen«; zum Lesekrnzchen s. Nr. 81, Anm. 167–168. 126–127 Sicilianischen bis Santissima] ein Marienlied, wahrscheinlich das sizilianische, von einem unbekannten Autor stammende Lied »O Santissima,/ o piissima,/ Madre nostra, Maria«, das in Deutschland mit dem Text «O du frçhliche« (von Johannes Falk, 1816) gesungen wird. 131 Seit bis drber] Anspielung auf das Scheitern von Luise von Herders Ehe und die Rckkehr zu ihrer Mutter nach Gnzburg Anfang Mai 1814. 132 Kinder] Magdalena und Konrad Ott sowie Elisabeth jun. und Paulus Usteri

146. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Christian Gottfried Nees von Esenbeck 8. Februar 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Nees von Esenbeck Nr. 7b 1 1/4 Seiten d Kuhn 1975, S. 75 Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Ch. G. Nees von Esenbeck vom 21. Nov. 1816 (Marbach DLA).

Erluterungen · Brief 149

147. An Johann Friedrich Cotta

893

zwischen 3. und 10. Februar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1509 ÆAdresse:æ Herrn Hofrath / Cotta Datierung Der terminus ante quem ergibt sich aus dem Inhalt (1–2); der vorherige Montag (1) (3. 2. 1817) ist bereits verstrichen. Anmerkungen 1–3 Montag bis ward] Richard Roos Æd. i. Karl August Engelhardtæ: Frst Lobkowitz. Ein biographisches Fragment, zur Warnung fr Satyriker. In: Morgenblatt, Nr. 34 (8. 2. 1817), S. 134–135; 35 (10. 2. 1817), S. 137–139; die letztgenannte Nr. erschien am Montag. In dem Artikel ging es um den Sturz des einflußreichen Frst Wenzel Eusebius von Lobkowitz, der 1674 infolge einer Hofintrige ohne die Angabe von Grnden entlassen und ins Exil geschickt wurde. Vielleicht spielt Th. Huber hier auf die Entlassung von Graf Maximilian von Montgelas an, s. Nr. 145 (63–75). 4 Jagd Partie] ÆAdolf Heinrich Friedrich von Schlichtegroll (bers.):æ Beschreibung einer Jagdpartie des Nabob Usuf-ad-Dowlah, in einem Brief an einen Freund. In: Morgenblatt, Nr. 36 (11. 2. 1817), S. 142–144. 5 Correspondenz] wahrscheinlich ÆWilhelm Hebenstreit:æ Korrespondenz-Nachrichten. Wien. In: Morgenblatt, Nr. 35 (10. 2. 1817), S. 145. 6 Was weiter hinzukommt] Im »Morgenblatt« Nr. 35 (10. 2. 1817), S. 139 erschien auch von ÆPaul Usteri (bers.):æ Numismatische Schweizer-Anekdoten.

148. An Johann Friedrich Cotta

10. Februar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 40 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1 2 bis Brief] nicht ermittelt 4 ... Caderle] nicht ermittelt

149. An Johann Friedrich Cotta

10. Februar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 41 Mitteilungen zum Text 3 eilig ist?] (1) [eilt?] (2) P eilig ist? H 9 abgezeichnet] abezeichnet H 10 XX] (1) [2 . .] (2) P XX H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

894

Erluterungen · Brief 149

Anmerkungen 2 ber Landschaftsmalerei] nicht ermittelt 8 Verzeichniß] nicht ermittelt; zur Durchsicht der angesammelten Manuskripte s. Nr. 134 (2–9); 149 (8–10); 164 (2–7) 11 Sievers bis Journalisten] nicht ermittelt 16 hamburgsche Haß] Hamburg war 1804 bis 1814 von franz. Truppen besetzt. Im Frhjahr 1813 gab es einen erfolgreichen Aufstand gegen die franz. Besatzer, die aber am 30. Mai die Stadt zurckeroberten und die Bevçlkerung bestraften. 17 gemein] hier im Sinne von ›gewçhnlich‹ 20–21 Jouy bis dAntin] Victor Joseph E´tienne de Jouy: LHermite de la Chausse dAntin 26 glserne Fenster haben] Anspielung auf das Sprichwort »Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen.« 29 jen bis malheur] nicht ermittelt

150. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Dietrich Kanngiesser 12. Februar 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Kanngiesser Nr. 1a Mitteilungen zum Text 4 Neben] spter hinzugefgt H 11 erlauben] (1) [die Ausw] (2) P erlauben H 15 Gemlden in] spter hinzugefgt H 22 oder] (1) [und] (2) P oder H 22 wahrnehmen] (1) [fuh] (2) P wahrnehmen H 23 den Aufszen] (1) d[ie] [Mate] (2) P den Aufszen H 25 die] ie korrigiert aus en H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von D. Kanngiesser (Anm. 6). Anmerkungen 6

Sendungen] D. Kanngiesser schickte mit Brief an die Redaktion des »Morgenblatts« vom 3. Febr. 1817 (Marbach DLA) einige nicht ermittelte Gedichtproben. Außerdem: ÆD. Kanngiesser:æ Korrespondenz-Nachrichten. Amsterdam. In: Morgenblatt, Nr. 39 (14. 2. 1817), S. 156; s. Nr. 151 (9–14). 9–18 Gedichte bis Satyren] Diese Themenvorschlge hatte D. Kanngiesser in seinem Brief aufgelistet (s. Anm. 6).

151. An Johann Friedrich Cotta

12. Februar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 179 ÆAdresse:æ Monsieur Cotta. Mitteilungen zum Text 2 Schriftchen] S korrigiert aus D H 2 weitluftig] wietluftig H

Erluterungen · Brief 152

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Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–3 Dorsch bis ich] Es erschien ÆAnton Joseph Dorsch:æ Literarische Neuigkeiten aus Frankreich. In: Literatur-Blatt Nr. 11, S. 41–42 zum Morgenblatt, Nr. 72 (25. 3. 1817); Literatur-Blatt Nr. 15, S. 58–59 zum Morgenblatt, Nr. 90 (15. 4. 1817). ber Benjamin Constants Roman »Adolphe« findet sich darin nichts. 3 Das bis Kunstblatt] ÆA. J. Dorsch:æ Uebersicht der vorzglichsten Produkte der schçnen Knste in Frankreich vom Jahr 1816. In: Kunst-Blatt Nr. 6, S. 21–22 zum Morgenblatt, Nr. 65 (17. 3. 1817). 9–10 Kennegieser bis drfen] Dietrich Kanngiesser, s. Nr. 150 12 Gedicht] nicht ermittelt 13–14 Artikel bis Amsterdam] ÆD. Kanngiesser:æ Korrespondenz-Nachrichten. Amsterdam. In: Morgenblatt, Nr. 39 (1817)

152. An Therese Forster

15. Februar 1817

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/380 d Fischer/Hahn, S. 48–49, Teildruck (98–125) Mitteilungen zum Text 4 dont] donc H 5 ne] spter hinzugefgt H 7 en avons] en spter hinzugefgt H 17 lextrait] (1) [un] extrait (2) lextrait H 19 de] (1) [do . .ser . ] (2) P de H 21 sest] cest H 22 ne lui] ne spter hinzugefgt H 22–23 dans la composition] (1) [des objets] (2) P dans la composition H 25 maltraiter] matraiter H 27 il] (1) [en] (2) P il H 28 jai] (1) [Haug] (2) P jai H 29 le] (1) [sur] le[s] (2) le H 30 Cette srenit] (1) Ce [Calme] (2) P Cette srenit H 45 dont] donc H 45 moiti] moti H 45 lentretient dAim] (1) dAim lentretient (2) lentretient dAim H 46 moiti] moti H 54 deprave] debrave H 54 que] (1) [mais] (2) P que H 62 y] spter hinzugefgt H 67 disgrace] desgrace H 70 de la mesestime] (1) d[u] mesestime (2) de la mesestime H 72 homme deshonnor] (1) [tel] homme (2) P homme deshonnor H 77 lui en] lui spter hinzugefgt H 78 dtourn] (1) [empe] (2) P dtour H 83–84 ses bis Ratisbonne] (1) [Ra] (2) P ses terres prs de Ratisbonne H 86 quil vouloit] (1) [qux-xt] (2) quil vouloit H 91 sont honnÞte] (1) [erigent] (2) P sont honnÞte H

896 105 108 115 131 157 190

Erluterungen · Brief 152 Griechischen] (1) [Christli] (2) P Griechischen H immer] (1) [al] (2) P immer H im] (1) [als] (2) im H von diesem] (1) Diese[n] (2) von Diesem H fr] (1) [gegen] (2) P fr H wir bei der] (1) wir bei[m] (2) P wir beider H

Regest Th. Forsters unbefriedigende Situation in Berlin. Arbeit fr das »Morgenblatt«: Freude am eigenen Kçnnen; erschrocken ber Unfhigkeit der anderen, besonders von Friedrich Haug; vermittelt zwischen diesem und Johann Friedrich Cotta, der sich fr sie als Redakteurin stark macht; eigene Beitrge; niedriges Niveau der Einsendungen von dt. sogenannten guten Schriftstellern. Will eine von ihr verfaßte Erzhlung abschreiben lassen und der Tochter schicken. Einnahmen und Ausgaben. Sturz von Minister Graf Maximilian von Montgelas. Spannendes Treffen des Lesekrnzchens: Lesung eines Gedichts von Friedrich Rckert und anschließende kontroverse Diskussionen, auch ber Ludwig Roberts Gedichte. Familien- und Gesellschaftsnachrichten: aus Gçttingen ber Aim, aus Gnzburg und Stuttgart (allgemeiner Wohlttigkeitsverein). Anmerkungen 6–7 tes bis personelle] Caroline Alexandrine und Carl Friedrich von Goldbeck, s. Nr. 120, Anm. 8 10 embarqu bis Litteraturblatt] s. Nr. 116, Anm. 41 14 Cotta] J. F. Cotta 14 Fa c t o r ] Wilhelm Reichel 17 lextrait bis polaires] wahrscheinlich C. R.: Die Kamtschadalischen Hunde. In: Morgenblatt, Nr. 40 (15. 2. 1817), S. 159; 41 (17. 2. 1817), S. 163. 40 Novelle] ThÆereseæ Huber: Heidenbekehrung, s. Nr. 275R 40 Eleves] Mathilde und Elisabeth von Goldbeck 41 Kuster] Johann Emanuel von Kster 46 aquiter bis Hofwyl] zu den Zahlungen an Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 75, Anm. 53–56 48 logis] s. Nr. 120, Anm. 118 51 chute de Mongelas] zur Entlassung von Graf M. von Montgelas s. Nr. 145, Anm. 63–64 52 Roi] Kçnig Maximilian I. Joseph von Bayern 53 prince hereditaire] Prinz Ludwig von Bayern 62 lImperatrice] Kaiserin Karoline Auguste von sterreich 62 lEmpereur] Kaiser Franz I. von sterreich 67 Wrede] Frst Karl Philipp von Wrede 79 Comtesse] Grfin Ernestine von Montgelas 92 papiers] die bayr. Staatspapiere; auch Th. Huber hatte hierin einen Teil ihres und des geerbten Geldes von Victor Aim Huber und Luise Huber(-von Herder) investiert, um davon jhrlich Zinsen zu beziehen (Bd. 4, Nr. 289 (140–151); Bd. 5, Nr. 26 (108–124)). 95 Mort du souverain] zum Tod von Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg am 30. Okt. 1816 s. Nr. 98 (30–107) 96 notre paı¨s] das Kçnigreich Bayern, als dessen Brgerin Th. Huber sich betrachtete seit sie dort von 1804 bis 1816 gelebt hatte. 99 s e s s i o n bis Hartmann] August von Hartmann; zum Lesekrnzchen s. Nr. 81, Anm. 167– 168 100 Rkert: Der Weltenbau] F. Rckert: Der Bau der Welt. In: ders.: Kranz der Zeit. Bd. 2. Stuttgart und Tbingen 1817, S. 272–351.

Erluterungen · Brief 152

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109 Wa r t b u r g ] Auf der Wartburg in Thringen bersetzte Martin Luther 1521–22 die Bibel in die dt. Sprache. 110 Haselanten] Gecken, Prahlhnse, Narren 111 Osterreichischen Gesandten] Graf Rudolf von Ltzow 112 montirt] hier: in Dienstkleidung (Montur) 114 Reinbeck] Georg Reinbeck 118 concettis] erknstelter oder verschrobener Witz; sprhende, aber geschmackwidrige und schiefe Einflle, Witzfunken 124 Ministerinn] Auguste von Wangenheim 124 Hartmanns] A. von Hartmann und Mariette, Emilie und Julie Hartmann 125 H  b n e r ] Anspielung auf pdagogische Schriften von Johann Hbner: Kurtze Fragen aus der Politischen Historia (Leipzig 1700) und andere mit gleichlautendem Titelanfang, u. a. zur Geographie (1704), Genealogie (1708). 129–130 Napoleons Sturz] wurde nach dem Rußlandfeldzug (1812) und der Niederlage in der Vçlkerschlacht bei Leipzig (16.–19. 10. 1813) durch die Abdankung Kaiser Napoleon I. am 6. April 1814 besiegelt. 134 Mllers] Wilhelmine und Carl Christian Mller 138 Herzog Wilhelm] Herzog Wilhelm von Wrttemberg 138 RuSischen Gesandten] Graf Jurij von Golowkin 139–140 die N e u e Z e i t ] Ludwig Robert: Kmpfe der Zeit. Zwçlf Gedichte. Stuttgart und Tbingen 1817. 140 Vermhlung bis Luise] Kaiser N. I. heiratete im Mrz 1810 Erzherzogin Marie Louise von sterreich (spter: Herzogin von Parma). 141 Einschiffung nach Elba] Napoleon Bonaparte wurde im April 1814 auf die Mittelmeerinsel Elba verbannt. 149–150 Von Gçttingen] die in Gçttingen lebenden Verwandten: Georgine, Jeanette, Laura und Alfred Heyne, Wilhelmine und Arnold Heeren, Marianne und Jeremias David Reuß, Louise, Adele und Johann Friedrich Blumenbach sowie Emma von Jasmund 151 Meister Aymo] V. A. Huber; es handelt sich um eine literarische Anspielung auf ein altes dt. Buch (Bd. 3, Th. Huber an Ch. G. Heyne, 28. und 29. 11. 1809); vielleicht ist die Figur des Herzogs/Grafen (aber nicht: Meister) Aymont/Haymon/Heymon gemeint in dem Volksbuch »Die Haymonskinder« (Æanonym:æ Eine schçne Historie von den vier Heymonskindern, Adelhart, Ritsart, Writsart und Reinold, mit ihrem Ross Bayart, was sie fr Heldenthaten gegen die Heiden, zu Zeiten Caroli Magni, Kçnig in Frankreich, und ersten rçmischen Kaiser begangen haben Æ…æ. Kçln Æ18. Jh.æ). 152–156 Froh bis fallen] V. A. Huber an Th. Huber, 3. Febr. 1817: »Ich wollte, ich kçnnte Dir frohere Briefe schreiben, aber ein Leben ohne Freund ist fr mich gar kein Leben. Was ntzt es, wenn ich Dir schreibe, heute bin ich im Concert gewesen, gestern war ich spazieren, usw. Freude hat es mir doch nicht gemacht, denn ich war allein. Æ…æ Das ewige bei den Damen Sitzen bin ich auch bald satt. Ich schme mich fast vor mir selber, wie ich da immer so sitze und vor langer Weile arbeite, und eigentlich doch nichts thue. Da fllt mir immer ein, was Gçtz von Berlichingen ÆJohann Wolfgang Goethe: Gçtz von Berlichingenæ vom Studiren sagt. Am wohlsten ist mir immer beim Fechten, und wenn ich schlafe. Ich komme eben immer wieder auf den Gedanken, fr mich wnsche ich einen Krieg, um mich auszutummeln und all das Zeug zu vergessen, und um etwas zu t h u n und dann zu sterben. Mag sein, das ist auch Kleinmuth, das nicht tragen Wollen, – aber das Leben kommt mir nun einmal schrecklich ekelhaft vor. Aber das ist immer wieder das Alte: ich kann ohne Wilhelm ÆWilhelm von Stillfriedæ nicht glcklich sein.« (Elvers, T. 1, S. 140 f.) 154 Duell] Wie beim Adel und Militr ist auch bei den Studenten eine Ehrverletzung immer als eine der Ehre des Standes angesehen worden, die mittels eines Duells wiederhergestellt werden mußte – auch entgegen den gesetzlichen Duellverboten. In Gçttingen wurden Duellanten mit Relegation (Universittsverweis) oder Consilium abeundi (Androhung des

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Erluterungen · Brief 152

Verweises) bestraft. Um dem innerhalb der Studentenschaft bestehenden Druck entgegenzuwirken, sollten auch diejenigen Studenten relegiert werden, die einen Studenten fr ehrlos erklrten, weil er eine Herausforderung zum Duell nicht annahm (S. Brdermann: Gçttinger Studenten und akademische Gerichtsbarkeit im 18. Jahrhundert. Gçttingen 1990, S. 182 f.). 157 Blumenbachs Tçchter] J. F. Blumenbach, A. Blumenbach und E. von Jasmund 157–158 Gnzburg bis Greyerz] Wohnort von Claire und Gottlieb von Greyerz 165 Ve r e i n ] der allgemeine Wohlttigkeitsverein, s. Nr. 124, Anm. 105 167 fr bis bekommen] zur Hungersnot s. Nr. 59, Anm. 125 169–170 Kçniginn bis Vorsteherinn] Vorsitzende war Kçnigin Katharina von Wrttemberg. 170–171 leitenden Mnner] Der Zentralleitung des Vereins gehçrten sechs Frauen und 15 Mnner an, darunter Tobias Heinrich Lotter, A. von Hartmann, J. F. Cotta, Eberhard Friedrich Georgii, Karl von Kerner. 177 Anzeigen] hier gemeint: Anzeichen 183 Bundestags] s. Nr. 102, Anm. 76–93 190–191 PreuSischen Gesandtinn] Maria Jacobina von Kster 192 unsern Gesandten] Johann Nepomuk Franz Xaver von Tautphoeus 198 Familie Forster] Wilhelmina Sprengel, Barbara Justina Regina und Antonie Forster; Iphigenie Alberthal; W. und C. Ch. Mller

153. An Johann Friedrich Cotta

zwischen 12. und 17. Februar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1433 d Geiger 1899/1900, S. 94, Teildruck (8–17) Mitteilungen zum Text 21 Herzoginn] inn spter hinzugefgt H Datierung Terminus post quem ergibt sich aus dem Inhalt (18), terminus ante quem aus der Erwhnung der Theateranzeige, die hier gerade bei Th. Huber eingegangen ist (3–4), in Nr. 156 (18–20). Anmerkungen 1 Nachrichten ber Holland] Vermutlich geht es um die Zusendung von Dietrich Kanngiesser, von dem im August 1817 im »Morgenblatt« erschienen sind: »Beytrge zur neuesten Literatur- und Kulturgeschichte der Niederlande«. 3 Richters Manuscript] Jean Paul: Landnachtverhandlungen mit dem Mann im Mond sammt den vier Prliminarkonferenzen. In: Morgenblatt, Nr. 44 (20. 2. 1817), S. 173– 175; 45 (21. 2. 1817), S. 177–179; 46 (22. 2. 1817), S. 182–183; 47 (24. 2. 1817), S. 185–187; 48 (25. 2. 1817), S. 189–191; 49 (26. 2. 1817), S. 193–194; 51 (28. 2. 1817), S. 201–203. 3–4 Humbolds Grßern] Der Abschnitt »Die Grser-Familie« von ÆPaul Usteri (bers.):æ Pflanzenbilder von Alexander von Humboldt erschien im »Morgenblatt« vom 20. bis 22. Febr. 1817. 4 Eßlairs Theateranzeige] Korrespondenz-Nachrichten. Auszug aus den Breslauer TheaterNachrichten. Ueber den Beyfall im Schauspiel-Hause. In: Morgenblatt, Nr. 45 (21. 2. 1817), S. 180; der anonyme, offenbar von Ferdinand Eßlair eingesandte Artikel fordert das Publikum in den Theatern auf, die Leistung von Schauspielern gebhrend mit Beifall zu belohnen, statt mit Langeweile oder Kritik zu reagieren.

Erluterungen · Brief 155

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18 Uxkll bis danken] Karl Friedrich Emich von xkll an Th. Huber, 12. Febr. 1817 (Gçttingen SUB); das Geschenk ist nicht ermittelt. 20 Urtheil bis Faust] Moritz Retzsch: Umrisse zu Goethes Faust; K. F. E. von xklls Urtheil darber ist nicht ermittelt. Er schrieb an Th. Huber (23. 3. 1817, Gçttingen SUB): »Sie fragten mich, ob mein pa .... Zeilen ber Fausts Umriße drften 100 inserirt, werden? Æ…æ wenn Sie es brauchen kçnnen? Aber es hat ja nur 6. Zeilen; da mßten Sie es ein bisgen zusammenpuzen und anstimen dann laßen Sie michs auch lesen und da werde ich mich freuen Æ…æ. Noch bitte Sie recht sehr! wenn Sie das Ding von Faust bearbeiten, es ja so einzurichten daß die Paralelle zwischen Retzsch und Riepenhausens, nicht als ein Tadel erscheine«. 21 Herzoginn Wilhelm] Herzogin Wilhelmine von Wrttemberg

154. An Johann Friedrich Cotta zwischen Anfang Januar und 17. Februar 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1485 Datierung Terminus post quem ist der Beginn von Th. Hubers Arbeit als Redakteurin des »Morgenblatts«. Der Brief wurde wahrscheinlich vor Nr. 243 (2–3) geschrieben, als Th. Hubers Rezension (2) J. F. Cotta vermutlich bereits vorlag. Anmerkungen 1 Aufsaz aus Genf] Es handelt sich wahrscheinlich um den nicht ermittelten Aufsatz von Louis Meynier ber die Genfer Schulpromotionen, den dieser mit Brief vom 2. Aug. 1816 an J. F. Cotta sandte (Marbach DLA); s. Nr. 368 (13–15). 2 Anzeige bis Lancaster] Th. Huber rezensierte (in: Literatur-Blatt Nr. 9, S. 33–36 zum Morgenblatt, Nr. 60 (11. 3. 1817)) Stophels anonym erschienene Schrift »Englands und Frankreichs neue unentgeltliche Armen-Schulen. Den Deutschen zur Nachahmung empfohlen von einem Menschenfreunde« (H. 1–3. Deutschland ÆWienæ 1816). Darin geht es um die von Andrew Bell und Joseph Lancaster entwickelte Methode, bei der viele jngere Kinder von einigen lteren unterrichtet wurden, die ihrerseits durch einen Lehrer Unterricht erhielten. Auf diese Weise konnten hunderte Kinder durch einen einzigen Lehrer indirekt angeleitet werden; dadurch wurde es mçglich, Schulen fr arme Kinder çkonomisch vorteilhaft einrichten zu kçnnen. Th. Huber erwhnt daneben in ihrem Artikel lobend die Bemhungen Philipp Emanuel von Fellenbergs um die Erziehung armer Kinder.

155. An Johann Friedrich Cotta

zwischen 12. und 17. Februar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1342 ÆAdresse:æ H. GH H. Cotta. Mitteilungen zum Text 5 Den] (1) [Das] (2) P Den H Datierung Der Brief wurde nach Nr. 153 (3–4) verfaßt, wo die Einsendung von Ferdinand Eßlair (7) als gerade eingetroffen erwhnt wird. In Nr. 156 (18) ist der Eßlair-Beitrag offenbar bereits fr

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Erluterungen · Brief 155

den Druck von Th. Huber vorbereitet, den sie sich in Nr. 155 (7) erst vornehmen will (terminus ante quem). Anmerkungen 1–2 Aufsaz bis Blatt] ÆJohann Christian Httner:æ Englische Literatur der letzten Hlfte des Jahres 1816. In: Literatur-Blatt Nr. 6, S. 21–23 zum Morgenblatt, Nr. 47 (24. 2. 1817); Literatur-Blatt Nr. 7, S. 25–26 zum Morgenblatt, Nr. 48 (25. 2. 1817). 2–3 Bell Lancasterischen Sache] Th. Huber rezensierte (in: Literatur-Blatt Nr. 9 vom 11. 3. 1817) Stophels Schrift »Englands und Frankreichs neue unentgeltliche ArmenSchulen«; zu der Unterrichtsmethode von Joseph Lancaster und Andrew Bell s. Nr. 154, Anm. 2 5 Aufsaz bis Universelle] ÆCarl Johann Christoph Arledter (bers.):æ Uebersicht des gegenwrtigen Zustandes der englischen Literatur. (Auszug aus der »Biblioth que universelle. Janvier 1816.«). In: Literatur-Blatt Nr. 14, S. 53–54 zum Morgenblatt, Nr. 86 (10. 4. 1817); Literatur-Blatt Nr. 15, S. 57–58 zum Morgenblatt, Nr. 90 (15. 4. 1817); Literatur-Blatt Nr. 16, S. 61 zum Morgenblatt, Nr. 97 (23. 4. 1817); Æanonym:æ Coup dœil sur la littrature anglaise. In: Biblioth que universelle des sciences, belles-lettres, et arts. Abt.: Littrature, Bd. 1 (Jan. 1816), S. 1–16. 7 Das von Eßlair] Æanonym:æ Korrespondenz-Nachrichten. Auszug aus den Breslauer Theater-Nachrichten. In: Morgenblatt, Nr. 45 (1817); der Artikel wurde offenbar von F. Eßlair eingesandt, vermutlich aber nicht von ihm verfaßt.

156. An Johann Friedrich Cotta

17. Februar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 42 Mitteilungen zum Text 6 13 28 31

Ja oder nein] spter hinzugefgt H verspricht] verpricht H D o m s v o n U l m ] Hervorhebung durch doppelte Unterstreichung H von] spter hinzugefgt H

Datierung Ergibt sich aus Montags (35) und dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2–6 Gubitz bis Nein] ÆFriedrich Wilhelmæ GÆubitæz: Korrespondenz-Nachrichten. Berlin. In: Morgenblatt, Nr. 47 (24. 2. 1817), S. 187–188. Zu Friedrich Ludwig Jahns Vorlesungen ber »deutsche Volksthmlichkeit« wird nur erwhnt, sie seien »sehr besucht« und die Zuschauer erfreuten sich »an den reichen geschichtlichen Kenntnissen und dem Freymuth des Vorlesers.« Ein Hinweis auf den anonymen Artikel in der »Allgemeinen Zeitung« Nr. 42 (11. 2. 1817), S. 168 fehlt. Dort wird Jahn u. a. zitiert: Die Frsten und Kçnige »›verstnden entweder gar nichts vom Regieren, oder sie wren sogenannte Routiniers‹«, welche er mit routinierten, schlafend und, was den Weg angeht, unbekmmert fahrenden Postillionen verglich; s. Nr. 159 (2–15). 7–8 mittelmßige bis Brief] Zum Abdruck kam: Graf Albert von Pappenheim: An die Entfernte. In: Morgenblatt Nr. 87 (11. 4. 1817), S. 345; zum Brief s. Nr. 158 (33–34). 10 Kronprinzen] Prinz Ludwig von Bayern

Erluterungen · Brief 158

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15 Gedicht] Gustav Lossius: Klage ber die Jungfrau. (Beym Vernehmen der Nachricht, daß sie erstiegen sey.). In: Morgenblatt, Nr. 46 (22. 2. 1817), S. 181–182. Am 3. Aug. 1811 wurde erstmals der Gipfel der in den Berner Alpen gelegenen Jungfrau bestiegen. 18 Eßlairs miton mitaine] onguent miton-mitaine = unntzes, wirkungsloses Mittel; zu Æanonym:æ Korrespondenz-Nachrichten. Auszug aus den Breslauer Theater-Nachrichten. In: Morgenblatt, Nr. 45 (1817) s. Nr. 153, Anm. 3–4 19 kleines Wort] nicht ermittelt 21 Roman] ÆTh. HuæbÆeræ: Der Wille bestimmt den Werth der That; zu den mehrtgigen Unterbrechungen beim Abdruck s. Nr. 16, Anm. 211 24 Jean Paul] Jean Paul: Landnachtverhandlungen 26 Roberts Versen, Epopee] Ludwig Robert: Kmpfe der Zeit; ein Vorabdruck in Auszgen erschien in: Morgenblatt, Nr. 92 (17. 4. 1817), S. 365–367; 93 (18. 4. 1817), S. 369–371. 27–29 Uxkll bis Kunstblatt] Karl Friedrich Emich von xkll an Th. Huber, 12. Febr. 1817 (Gçttingen SUB): »Freund Moller« habe ihm ein Heft seines »Werks ber deutsche Kunst« (Georg Moller: Denkmler der deutschen Baukunst. H. 1–8. Darmstadt 1815– 1819, hier: H. 4. Darmstadt 1816) zugeschickt, in dem »der Aufriß vom Mnster zu Ulm, den er Ihrem Vorwort beym Prlat Schmidt ÆJohann Christoph Schmidæ verdankt« enthalten ist, »ein Meisterstck der Darstellungsweise«. Es sei ein »Verdienstliches Werk«, durch einen Artikel im »Kunst-Blatt« auf Moller, der noch nicht bekannt sei, »aufmerksam zu machen«. Ein entsprechender Artikel ist nicht ermittelt. 32 Briefe abzunehmen] Gemeint sind Entwrfe fr Briefe an die Einsender von Artikeln zum »Morgenblatt« ber Annahme oder Ablehnung ihrer Beitrge.

157. An Johann Friedrich Cotta

etwa 18. Februar 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1340 1  Seiten Datierung Der Brief wurde kurz vor Nr. 158 (2–17) verfaßt: Hier bittet sie noch J. F. Cotta, an Paul Usteri zu schreiben, am 19. Febr. 1817 schreibt sie dann doch selbst.

158. An Paul Usteri

19. Februar 1817

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 59 ÆAdresse:æ An Herrn Staatsrath Usteri / in / Zrich Textverlust durch Siegelausschnitt Mitteilungen zum Text 33 anbietet] (1) [eben] anbietet (2) anbietet H 41 unsere] (1) [Ihnen] unsere (2) unsere H 41 Cotta] (1) [Jezt] (2) P Cotta H 51 wren] (1) [werde] (2) P wren H 54 s o l c h e ] Hervorhebung durch doppelte Unterstreichung H 54 uns] und H 59 ihnen] (1) [Sie] (2) P ihnen H 66 an] spter hinzugefgt H

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Erluterungen · Brief 158

Anmerkungen 2 Cotta] Johann Friedrich Cotta 3 kein Aufsaz] Zwischen dem 6. und 31. Jan. 1817 erschien kein Beitrag von P. Usteri im »Morgenblatt«. 15 sonderte bis ab] zu Th. Hubers Verzeichnis der ausgesonderten Beitrge s. Nr. 164, Anm. 3 33 KronPrinzen v. Bayern] Prinz Ludwig von Bayern 37 Gedicht] Graf Albert von Pappenheim: An die Entfernte 41 novelle] ÆTh. HuæbÆeræ: Der Wille bestimmt den Werth der That 42 Taschenbuch] das jhrlich von J. F. Cotta verlegte »Taschenbuch fr Damen« 47–53 Auszgen bis aus] ÆP. Usteri (bers.):æ Pflanzenbilder von Alexander von Humboldt; der letzte Abschnitt hatte den Untertitel »Die Grser-Familie«; s Nr. 143 (1–5); 144 (1– 2)). Es ist eine bersetzung aus: Aim Bonpland, Alexander von Humboldt, Karl Sigismund Kunth: Nova Genera et Species Plantarum. Bd. 1. Paris 1815 (Voyage de Humboldt et Bonpland. T. 6. Botanique). 60 Barbaresken] ÆP. Usteri (bers.):æ Die Barbaresken 60 Dolomieu] ÆP. Usteri (bers.):æ Der Malteserritter von Dolomieu 60 Linthkolonien] ÆP. Usteri:æ Korrespondenz-Nachrichten. Schweiz. In: Morgenblatt, Nr. 43 (19. 2. 1817), S. 171–172: Im Linthtal im Kanton Glarus soll nach der Trockenlegung der dortigen Smpfe das Land urbar gemacht und einheimische Arme angesiedelt werden. 61 Rezensionen] Von P. Usteri erschienen sieben Rezensionen in: Literatur-Blatt Nr. 13, S. 49–50 und 52 zum Morgenblatt, Nr. 79 (2. 4. 1817). 61 Jean Paul] Jean Paul: Landnachtverhandlungen 62 v e r b u t t e t ] klein und unansehnlich werden 67 Otto] Christian Friedrich von Otto 67 Caße der Landstnde] zum Konflikt um die wrtt. Verfassung und die Kasse s. Nr. 10, Anm. 151–167; eine von der Regierung von Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg kontrollierte Kasse war aus Sicht der Stnde besser, als knftig gar keine eigenen Finanzmittel zu haben. 68 Kçnig u Kçnigin] Kçnig W. I. und Kçnigin Katharina von Wrttemberg 69 Versammlung bis verschieben] Kçnig W. I. von Wrttemberg ließ gerade einen neuen Verfassungsentwurf ausarbeiten. Am 3. Mrz 1817 sollte die Stndeversammlung zusammenkommen und der Entwurf ihr vorgestellt werden. Der Termin wurde eingehalten, s. Nr. 216, Anm. 88–92.

159. An Johann Friedrich Cotta

22. Februar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 43 Mitteilungen zum Text 13 5–] spter hinzugefgt H 32 aufgenomen] auf spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus (1) und dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 4–7 Artikels bis gehçrt] ÆFriedrich Wilhelmæ GÆubitæz: Korrespondenz-Nachrichten. Berlin. In: Morgenblatt, Nr. 47 (1817); dazu und zum anonymen Artikel in der »Allgemeinen Zeitung« Nr. 42 (1817) s. Nr. 156 (2–6)

Erluterungen · Brief 161

903

16 Mongelas Rcktritt] zur Entlassung von Graf Maximilian von Montgelas s. Nr. 145, Anm. 63–64; 152 (51–98) 17 Brief bis Gesandten] Johann Emanuel von Kster war nicht nur der Gesandte Preußens in Stuttgart, sondern auch in Mnchen und hielt sich dort gerade auf. 21 Fraulein v Kster] Elisabeth von Kster 31–33 Gedichte bis w  h l e n ] vielleicht Florian Moll; Gedichte nicht ermittelt

160. An Johann Friedrich Cotta

27. Februar 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 45 d Leuschner 1996, S. 215–216 ÆAdresse:æ Herrn / Geheimhofrath Cotta Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Gedicht] ÆFriedrichæ Rckert: Beym Einzug des Kçnigs in Sein Schloß. Stuttgart, am 25. Februar 1817. In: Morgenblatt, Nr. 50 (27. 2. 1817), S. 197–199. 8 Reichle] Wilhelm Reichel

161. An Carl August Bçttiger

2. Mrz 1817

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 74 d Geiger 1901, S. 283–284, Teildruck (26–59) ÆAdresse:æ Herrn Oberappellations Rath / Bçtticher / in / Dresden. Textverlust durch Siegelausriß (31–33; 37) und Einbindung (34–36) Mitteilungen zum Text 14 geantwortet] (1) [endlich] geantwortet (2) 20 er] r korrigiert aus s H 24 also] al spter hinzugefgt H 29 Den] (1) [Da mçgte ich] (2) P Den H 49 uns] korrigiert aus mir H 64 Dans le Sallon] spter hinzugefgt H 73 ein] (1) ein[e] (2) P ein H 75 6] korrigiert aus 7. . H

geantwortet

H

Anmerkungen 4–5 Ich bis Morgenblatt] zu Th. Hubers Anstellung beim »Morgenblatt« s. Nr. 116, Anm. 41 13 Cotta] Johann Friedrich Cotta 40–41 Aufsaz bis Reformationsfest] ÆC. A.æ BÆçttigeræ: Ueber eine Gedchtnißmnze aufs Reformationsjubileum. (Auch ein Beytrag zum Reformations-Almanach.). In: Kunst-Blatt Nr. 8, S. 29–30 zum Morgenblatt, Nr. 77 (31. 3. 1817). 42 Sabina] C. A. Bçttiger: Sabina oder Morgenscenen im Putzzimmer einer reichen Rçmerin. Ein Beytrag zur richtigen Beurtheilung des Privatlebens der Rçmer und zum bessern Verstndniss der rçmischen Schriftsteller. Leipzig 1803. 43–48 Abschnitten bis fertig] C. A. Bçttiger schickte keinen derartigen Artikel ein.

904

Erluterungen · Brief 161

50 Rezensenten zu nennen] C. A. Bçttiger ging auf diese Bitte in seinem Brief vom 4. April 1817 nicht ein (Marbach DLA). 53–54 Idee bis Bchern] s. Bd. 5, Nr. 137 (18–49) 56 Hbner] Vermutlich sind die zahlreichen Verçffentlichungen von Johann Hbner, z. B. »Kurtze Fragen aus der Politischen Historia«, gemeint. 56 Kinderfreund] ÆChristian Felix Weisse (Hg.)æ: Der Kinderfreund. Ein Wochenblatt. T. 1– 24. Leipzig 1775/1776–1781/1782. 56–57 Miss Sara Samson] Gotthold Ephraim Lessing: Miss Sara Sampson. In: ders.: Schriften. T. 6. Berlin 1755. 57 Sophiens Reise] Johann Timotheus Hermes: Sophiens Reise von Memel nach Sachsen. Bd. 1–6. 3. Aufl. Leipzig 1778. 57 Wilhelm Meister] Johann Wolfgang Goethe: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Bd. 1–4. Berlin 1795–1796. 60–61 Rckerts bis Gedanken] Friedrich Rckert: Der Bau der Welt. In: ders.: Kranz der Zeit; »Kranz der Zeit« stellte den 2. Bd. von Rckerts Gedichtsammlung dar. Bd. 1 war unter dem Titel erschienen: Freimund Reimar Æd. i. Friedrich Rckertæ: Deutsche Gedichte. o. O. 1814. C. A. Bçttiger an Th. Huber, 27. Mai 1817 (Marbach DLA): Er habe Rckerts »Kranz der Zeit« und Ludwig Roberts »Kmpfe der Zeit« »genau geprft. Letzter ist rein rhetorisch und hat als solcher großen Nachdruck. Aber ein chter Genius der Dichtkunst wehet und waltet doch (bei allen einzelnen Incorrectheiten und Snden gegen den guten geschmack, und bei den alzuppigen Ausranken vieler Wasserschçßlinge) in diesen Krnzen, den edelsten des deutschen Volkes und der großen Zeit dargebracht. Es ist in dieser Zeit nichts erschienen, was so begeisternd wirken kçnne und so hinreißende Stellen hatte. Wenn nur das große Gedicht d e r B a u d e r We l t enger und gedrngter wre Æ…æ! Es sind viel hçchst gelungene Stellen darin.« 61–62 Trauerspiele von Fouquet] Friedrich de la Motte Fouqu: Heldenspiele 62 vieles Vorlas] zum Lesekrnzchen s. Nr. 81, Anm. 167–168 68 Herzoginn Wilhelm] Herzogin Wilhelmine von Wrttemberg 68 24 Gesnge] L. Robert: Kmpfe der Zeit; s. Anm. 60–61 69 Ehe bis Luise] Kaiser Napoleon I. heiratete im Mrz 1810 Erzherzogin Marie Louise von sterreich (spter: Herzogin von Parma). 69–70 Abfahrt bis Helene] s. Nr. 15, Anm. 151 72–75 Sonst bis geht] Anspielung auf den Konflikt zwischen den wrtt. Landstnden (bzw. dem wrtt. Volk, der Familie) und Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg (Hausvater), s. Nr. 10, Anm. 151–167; 158, Anm. 69 75 Stein] Karl vom und zum Stein 76 Rath] C. A. Bçttiger an Th. Huber, 4. April 1817 (Marbach DLA): »Alles was Sie mir ber Ihre Sorgen und Mhen bei dem ungeheuren Redactionswerk schrieben, erfllt mich, wr es mçglich, mit noch großer Achtung vor Ihrer weiblich zart organisirten Mannskraft. Æ…æ Ich hab daß auch Freund Cotta aus der Flle meiner Ueberzeugung geschrieben. Ihr Frauen seid geborene Glyceen, Kranzflechterinnen und jede Wochenlieferung des Morgenblatts ist ja ein Kranz. Ueber die Mischung und Vermlung der einzelnen Blthenzweige und Bltter laßt sich durchaus keine Vorschriften geben. Was Sie mir darber schrieben, ist gar schçn. Fast zu viel war Jean Pauls letzte Ergießung ÆJean Paul: Landnachtverhandlungenæ. Aber die Auszge aus Reisen sind stets wilkommen. Alle Tagebltter, die jetzt wie die Pilse nach einem Gewitterregen berall aufschießen, haben Erzhlungen. Damit – besonders die durch 5 6 Bltter durchgesponnenen – muß das Morgenblatt sparsam seyn. Es ist schon unter ihm. Aber genug biographische Anecdoten und Briefe berhmter Mnner und kleine pikante Notizen.«

Erluterungen · Brief 163

162. An Johann Friedrich Cotta

905

3. Mrz 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 112 Mitteilungen zum Text 17 3] korrigiert aus 4 H 19 bei] spter hinzugefgt H 26 Autor] spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus Montag (36) und dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Horoscop] nicht ermittelt 14–15 Ich bis hielt] s. Nr. 160 16 Faktor] Wilhelm Reichel 17 Der bis That] ÆTh. HuæbÆeræ: Der Wille bestimmt den Werth der That 18 Klingers Karakteristick] ÆFanny Tarnow:æ Korrespondenz-Nachrichten. St. Petersburg. In: Morgenblatt, Nr. 56; 57; 59; 60 (1817) 21–23 Mann bis herkommen] vielleicht AÆmadeusæ WÆendtæ: Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 86 (10. 4. 1817), S. 344. 24 Petersburg bis artikel] Vorgesehen war der Abdruck des Schlusses von F. Tarnows »Korrespondenz-Nachrichten« ber das Alexander Newsky-Fest in St. Petersburg (in: Morgenblatt, Nr. 97; 98; 99 (1817)). 25 Gubitz] ÆFriedrich Wilhelmæ GÆubitæz: Korrespondenz-Nachrichten. Berlin. In: Morgenblatt, Nr. 59 (10. 3. 1817), S. 236. 26 Roman bis Herrmann] Autor und Roman nicht ermittelt 31–34 Usteris bis nehmen] ÆPaul Usteri (bers.):æ Verhandlungen der kçniglichen Akademie der Wissenschaften in Paris. In: Literatur-Blatt Nr. 14, S. 55–56 zum Morgenblatt, Nr. 86 (10. 4. 1817); Literatur-Blatt Nr. 15, S. 59–60 zum Morgenblatt, Nr. 90 (15. 4. 1817); Literatur-Blatt Nr. 16, S. 63–64 zum Morgenblatt, Nr. 97 (23. 4. 1817); Literatur-Blatt Nr. 17, S. 66–68 zum Morgenblatt, Nr. 113 (12. 5. 1817); Literatur-Blatt Nr. 18, S. 71– 72 zum Morgenblatt, Nr. 115 (14. 5. 1817); Literatur-Blatt Nr. 19, S. 75–76 zum Morgenblatt, Nr. 140 (12. 6. 1817). Es handelt sich zunchst um die Verhandlungen der Monate Juni bis November 1816 (s. Nr. 177 (1–18)). Th. Huber stellte dem Abdruck folgende Bemerkung voran (S. 55): Diese Berichte, welche durch Zufall etwas versptet wurden, sollen nun ununterbrochen nachgetragen und in Zukunft jeden Monat regelmßig eingerckt werden. 38–39 Manuscript bis Annalen] s. Nr. 135 (2–6); ein Abdruck in den von J. F. Cotta verlegten »Europischen Annalen« ist nicht ermittelt.

163. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Wilhelm Kçrte 3. Mrz 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 46 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung.

Regest

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Erluterungen · Brief 164

164. An Johann Friedrich Cotta

5. Mrz 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 47 Mitteilungen zum Text 4 erleichtern] erleichern H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 3 Verzeichniß] Th. Hubers 3  Seiten lange Liste abgelehnter Beitrge befindet sich im Marbach DLA, Cotta-Archiv (Inventar-Nr. 35170). 12–13 bersandte bis besorgen] Th. Huber rezensierte (in: Literatur-Blatt Nr. 19, S. 73–74 zum Morgenblatt, Nr. 140 (12. 6. 1817)): ÆStophel:æ Schulen der Menschheit. Bd. 3, H. 2. Deutschland 1817. 14 Anzeige bis Attraction] nicht ermittelt, s. Nr. 191 (1–17); 176 (5–6) 15 Apotheker Gaupp] Im Stuttgarter Adressbuch von 1811 findet sich nur Gottlob Gaupp; vielleicht sind aber Friedrich Wilhelm oder Karl Gaupp gemeint.

165. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Wilhelm von Blomberg 10. Mrz 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Wilhelm von Blomberg Nr. 13a Mitteilungen zum Text 1 Aufsaz] (1) [Auftrag] (2) Aufsaz H 4 einigermasen] (1) [d] (2) P [einiger maßen] (3) P einigermasen H 7 Das Manuscript] (1) [Ihrer Anweisung gemß folgt x-x] (2) P Das Manuscript H 9 die] ie korrigiert aus er H 10 in Lemgo] spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von W. von Blomberg (Anm. 1). Anmerkungen 1 Aufsaz] W. von Blomberg sandte mit Brief vom 13. Jan. 1817 (Marbach DLA) an die Redaktion des »Morgenblatts« einen (nicht ermittelten) satirisch-politischen Aufsatz, der seinen Ursprung einem ausgesponnenen Traum verdanke, zum baldigen Abdruck. 11 Legationsrath von Blomberg] W. von Blomberg bat in seinem Brief (s. Anm. 1), seinen Aufsatz bei Nichtannahme an seinen Bruder in Frankfurt, August von Blomberg, zu schikken, der ihn dann an eine andere Zeitschriftenredaktion senden sollte.

166. An Paul Usteri

10. Mrz 1817

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 60 ÆAdresse:æ Dem Herrn Staatsrath Usteri / in / Zrich. Textverlust durch Siegelausschnitt

Erluterungen · Brief 167

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Mitteilungen zum Text 26 Krankheitshalber] Krankheitshaber H Anmerkungen 2–3 tant bis u. s. w.] Tant va la cruche leau qu la fin elle se casse. 7 Schelling] Carl Schelling 7 Magnetismus] s. Nr. 53, Anm. 62 8 Tochter bis Hartmann] Julie Hartmann und August von Hartmann 18 hysterisch] zu ›Hysterie‹ s. Nr. 1, Anm. 225 19 Liebschaft] Anspielung auf Friedrich Rckert, s. Nr. 106R 27–28 Mllers Raphaelischer Madonna] Gemeint ist Johannes Friedrich Wilhem Mllers Kupferstich »Sixtinische Madonna« nach dem gleichnamigen Bild von Raffael. 40–41 Außerungen bis Einsendungen] Die Außerungen sind nicht ermittelt. Ebensowenig ist klar, welche der zahlreichen im »Morgenblatt« verçffentlichten Artikel oder ungedruckt gebliebenen Einsendungen P. Usteris hier gemeint sind. 44 Cotta] Johann Friedrich Cotta 48–50 Retif bis Contemporaines] Nicolas Rtif de la Bretonne: Les Contemporaines 48–52 Mein bis Sinn] Sie arbeitete gerade an ÆTh. Huber:æ Erklrungen zu dem Gemhlde von Paris. 53 paisan perverti] N. Rtif de La Bretonne: Le paysan perverti, ou Les danger de la ville; histoire rcente, mise au jour dapr s les veritables lettres des personages. Paris 1766. 55 sein Innres strmt] zu Victor Aim Hubers Verfassung s. Nr. 152, Anm. 152–156 55 Soltiz des Frhlings] vielleicht gemeint ›le solstice‹ = die Sonnenwende, hier: am 21. Juni; auch im bertragenen Sinn fr ›Wendepunkt‹ 57 Hofwyler erziehung] die Erziehung in Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern 58 2 Hofwyler] Johannes Schalch und Dietrich Schindler 61–62 KindheitsFreundinn] Magdalena Ott oder Elisabeth Usteri jun. 63–64 Beschreibung bis Volksfest] ÆGottlob Heinrich Rapp:æ Korrespondenz-Nachrichten. Der 25. und 26. Februar 1817 zu Stuttgart. In: Morgenblatt, Nr. 58 (8. 3. 1817), S. 231– 232; die Stuttgarter feierten am 26. Febr. 1817 den Einzug von Kçnig Wilhelm I. und Kçnigin Katharina von Wrttemberg in die kçnigliche Residenz, wo der krzlich verstorbene Vater des Kçnigs, Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg, gelebt hatte: S. 231: »wildes Getçse und blinder Lrm aber wrde nur das Zartgefhl des edelsten Paares beleidigt haben. Und so blieb jeder, selbst die Menge, auf das Einzig-Wahre beschrnkt, auf seine Empfindung.« Kçnig W. I. von Wrttemberg hatte zuvor die Stuttgarter wissen lassen, daß er an seinem ersten Tag (25.2.) in der Residenz keine çffentlichen Feierlichkeiten wnsche. 64 alte Hartmann] A. von Hartmann 70 Hendelschzischer Manier] in Anlehnung an die pantomimischen Darstellungen von Henriette Hendel-Schtz

167. An Johann Friedrich Cotta

11. Mrz 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 48 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath [Haug] / Cotta. Mitteilungen zum Text 4 alle] (1) [den ....] (2) P alle H 24 das] as korrigiert aus em H 27 sich beßer] sich spter hinzugefgt H 30 machen zu] (1) [zu] (2) P machen zu H

908

Erluterungen · Brief 167

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Reise nach Nordamerika] Æanonym:æ Kurzer Bericht ber eine Reise nach Amerika. In: Morgenblatt, Nr. 68 (20. 3. 1817), S. 267–270; 69 (21. 3. 1817), S. 274–275; 70 (22. 3. 1817), S. 278–280; 71 (24. 3. 1817), S. 283; der Bericht stammte »aus der Feder eines jungen Schweizers, der im vorigen Jahre Amerika besuchte« (S. 267); der Autor ist nicht ermittelt. 8–10 um bis Sinnlichkeit] Th. Huber nderte den anonym erschienenen Beitrag (wie Anm. 1, S. 279): »Ihr Gottesdienst, bey welchem sie den Lehrvortrag von den innern Eingebungen des Geistes abhngen lassen, hat eine sehr schwrmerische Form«. 12 Pferde Schiffen] »Die Pferdeschiffe Æ…æ sind auch niedlich gebaut. Auf der Mitte des Schiffs ist ein rundes Huschen, worin 12 Pferde ringsherum gehen, und so die Rder treiben« (wie Anm. 1, S. 275). 12 Schlichtegroll] Vielleicht ist gemeint (falls der Artikel schon eingesandt war): ÆAdolf Heinrich Friedrich von Schlichtegroll:æ Zur Geschichte der Dampfboote. In: Morgenblatt, Nr. 141 (13. 6. 1817), S. 562–564; 142 (14. 6. 1817), S. 566–567; 143 (16. 6. 1817), S. 570–571. 33 es bis Zeit] vermutlich Anspielung auf die politische Lage in Wrttemberg und auf die Hungersnot, s. Nr. 10, Anm. 151–167; 216, Anm. 120–122; 59, Anm. 125

168. An Johann Friedrich Cotta

11. Mrz 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1429 Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (4). Anmerkungen 2 Circular] s. Nr. 135 (18); 141 (28); 171R 4 an Baron Blomberg] Wilhelm von Blomberg, s. Nr. 165 8–11 Voßens bis werde] Johann Heinrich Voß bersetzung »Der Sommernachtstraum« erschien in: J. H. Voß u. a. (bers.): Shakespeares Schauspiele. Bd. 1. Leipzig 1818. Im »Morgenblatt« erschien kein Auszug aus diesem Stck.

169. An Johann Friedrich Cotta zwischen 25. Februar und 13. Mrz 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1430 Mitteilungen zum Text 7 Confession] Cofession H 9 Confessions] Cofessions H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (1).

Erluterungen · Brief 171

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Anmerkungen 1 Nachricht Ihres Korrespondenten] ÆGeorg Bernhardæ DÆeppinæg: Korrespondenz-Nachrichten. Paris. In: Morgenblatt, Nr. 62 (13. 3. 1817), S. 248; 63 (14. 3. 1817), S. 252; 64 (15. 3. 1817), S. 256; die Ankndigung von Pariser Buchhndlern »wohlfeile Ausgaben von Voltaires und Rousseaus smmtlichen Werken« zu drucken, provozierte die Geistlichkeit in Frankreich dazu, çffentlich gegen die »Philosophen des 18ten Jahrhunderts, deren verderbliche Lehren den Thron und den Altar untergraben, und die schrecklichste aller Revolutionen herbeygefhrt htten«, zu predigen. Die Buchhndler reagierten mit Flugschriften darauf (S. 252, 256). Die »Korrespondenz-Nachricht« trgt das Datum 25. Febr. 1817. 7 Deist] Der Deismus ist eine religiçse Anschauung, nach der Gott zwar die Welt erschaffen, aber von da an nicht mehr in das Geschehen eingegriffen habe bzw. eingreife; ihr hingen im 18. Jh. die Vertreter der Aufklrung an, die auf diese Weise neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Ratio mit dem Glauben in Einklang bringen wollten. Offenbarungsglaube und kirchlich-konfessionelle Bindungen wurden von den Deisten abgelehnt. 7–8 Confession bis Savoyard] »Le Vicaire Savoyard« im 4. Buch von Jean-Jacques Rousseau: E´mile, ou de lE´ducation (dt.: Aemil oder Von der Erziehung) 8 Heloise] J.-J. Rousseau: Julie ou la Nouvelle Hloı¨se (dt.: ÆJohann Gottfried Gellius (bers.):æ Die Neue Heloise 9 Confessions] J.-J. Rousseau: Confessions (dt.: ÆAdolf (von) Knigge (bers.):æ J. J. Rousseaus Bekenntnisse) 9–11 Wollen bis Sie] zu J. F. Cottas Antwort s. Nr. 170, Anm. 2–3

170. An Johann Friedrich Cotta zwischen 25. Februar und 13. Mrz 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1425 Das Anschreiben J. F. Cottas und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. ÆAdresse:æ Herrn Geheim Hofrath / Cotta Datierung Der Brief (s. Anm. 2–3) folgt auf Nr. 169 (9–11). Anmerkungen 2–3 Artikel bis verrcken] ÆGeorg Bernhardæ DÆeppinæg: Korrespondenz-Nachrichten. Paris. In: Morgenblatt, Nr. 62; 63; 64 (1817); s. Nr. 169 (1–10); J. F. Cotta antwortete auf Nr. 169: »Vom VerhelenWollen kan d Rede nicht seyn, wo nur von Wahrheit die Rede seyn soll – ob nicht c h r i s t l i c h relig. zu sezen denn Deismus ist auch Relig.«

171. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

13. Mrz 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 50 1 Seite Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. ÆAdresse:æ Cottaische / Buchhandlung Datierung Th. Hubers Angabe 13 Fbr. steht im Widerspruch zur Datierung »13 Merz 1817« des Schreibens der J. G. Cottaschen Buchhandlung, auf das sie auf demselben Blatt antwortet. Fr deren

910

Erluterungen · Brief 171

Richtigkeit spricht die Erwhnung redaktioneller Arbeiten am »Literatur-Blatt« Nr. 10 vom 18. Mrz 1817 im Schreiben der Cottaschen Buchhandlung.

172. An Johann Friedrich Cotta

etwa 16. Mrz 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1422 Mitteilungen zum Text 5 D i e ] (1) [Wenn ich ausstr. ] (2) P D i e H 7 aus Geschmacks Urteil] (1) [im Gefhl von] (2) P aus Geschmacks Urtheil H 9–11 So bis abzuwgen.] spter hinzugefgt H 19 etwas] (1) [nichts] (2) etwas H 21 Das] (1) [Die Ein] (2) P Das H 23 die Kupfer] die korrigiert aus den H Datierung Terminus post quem: nach dem Eintreffen der »Korrespondenz-Nachrichten« ber Amsterdam (s. Anm. 13; Postweg: etwa drei Tage); terminus ante quem: vor dem Abdruck der Rezensionen (s. Anm. 16–17). Anmerkungen 2 5

Briefes aus Wien] wahrscheinlich das in Anm. 5 erwhnte Schreiben D i e G e m  l d e Gallerie] J.: Frstl. Lichtensteinische Bildergallerie. (Aus einem Schreiben. Wien, den 8. Febr. 1817.). In: Kunst-Blatt Nr. 7, S. 27–28 zum Morgenblatt, Nr. 71 (24. 3. 1817). 12 Brief bis ab] s. Anm. 2 13 Blinden Institut] Æanonym:æ Korrespondenz-Nachrichten. Amsterdam. (Blinden-Institut.). In: Morgenblatt, Nr. 76 (29. 3. 1817), S. 303–304; der Artikel berichtet vom çffentlichen Examen (12. 3. 1817) der Schler der Blindenschule. 14–15 Ich bis angezeigt] z. B. Th. Hubers Rezension (in: Literatur-Blatt Nr. 10, S. 38 zum Morgenblatt, Nr. 66 (18. 3. 1816)) zu Rudolph Magenau: Lottchens angenehme Unterhaltungen. Eine Sammlung interessanter Briefe Amaliens an Lottchen. Ein moralisches Lehr- und Lesebuch fr junge Frauenzimmer von 14 bis 16 Jahren. Stuttgart 1816. 15 Aufsaz bis Universelle] ÆCarl Johann Christoph Arledter (bers.):æ Uebersicht des gegenwrtigen Zustandes der englischen Literatur; der Aufsatz erschien ab dem 10. April 1817 im »Literatur-Blatt«; es handelt sich um einen Auszug aus: Æanonym:æ Coup dœil sur la littrature anglaise. In: Biblioth que universelle des sciences, belles-lettres, et arts. 16–17 Schlichtegrollschen englischen Rezensionen] Adolf Heinrich Friedrich von Schlichtegrolls Rezensionen zu: Lord George Noel Gordon Byron: The Prisoner of Chillon and other poems. London 1816; und zu: Anne Plumptre: Narrative of a residence in Ireland during the summer of 1814 and that of 1815. London 1817. In: Literatur-Blatt Nr. 10, S. 38–39 zum Morgenblatt, Nr. 66 (18. 3. 1817). 23–24 Kupfer bis Colossen] Gemeint sind die Kupfer zu ÆJakob Ludwig Salomon Bartholdy (bers.):æ Antonio Canova: Muthmaßung ber die Gruppirung der Colossen auf Monte Cavallo. Nach Vorlage von Canovas Kupfern stellte Carl Heinrich Wenng zwei Abbildungen in Steindruck her, die dem Artikel beigegeben wurden. 26–27 Kupferplatte bis Ruine] Kupferplatte und die Notiz von Karl Friedrich Emich von xkll sind nicht ermittelt; s. Nr. 142 (1–2).

Erluterungen · Brief 174

911

173. An die J. G. Cottasche Buchhandlung zwischen 10. Februar und 18. Mrz 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1445 Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath Cotta. Mitteilungen zum Text 1 Ich] (1) [An ......] (2) P Ich H 5 u n e m p h a t i s c h e ] spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (1). Anmerkungen 1–2 Ich bis hat] Im Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung heißt es: »Da unser Herr Cotta aus Mangel an Zeit Ihnen nicht selber schreiben kann, so sind wir beauftragt Ihnen anzuzeigen, daß das anliegende M. S. nicht von dem gewçhnlichen Wiener Corresp. sey, und daß er fest berzeugt sey, daß es eine bestellte Correspondenz sey. Hiebey noch einige Beitrge fr das Mrgblt.« Fr die »Korrespondenz-Nachrichten« aus Wien war gewçhnlich Wilhelm Hebenstreit zustndig. 1 Herr Geheim Hofrat] Johann Friedrich Cotta 2 Schrift] Eine entsprechende Einsendung von Bernhard Joseph Docen (s. Anm. 2–3) ist nicht ermittelt. Die erste abgedruckte Wien-Korrespondenz von einem anderen Korrespondenten als W. Hebenstreit (s. Anm. 1–2) war ÆFranz Rittler:æ Korrespondenz-Nachrichten. Wien. In: Morgenblatt, Nr. 80 (3. 4. 1817), S. 320. Sie trgt als Abfassungsdatum den 7. Febr. 1817 und wird unter Einrechnung des Postwegs frhestens am 11. in Stuttgart eingegangen sein. Th. Huber las sie vor dem 18. Mrz 1817 (s. Nr. 174R). Allerdings schickte auch Christian Carl Andr im Laufe des Jahres 1817 mehrfach Artikel ber Wien und sterreich fr das »Morgenblatt« ein (Marbach DLA). 2–3 Artikel bis Sammlung] ÆB. J.æ DÆoceæn: Frstlich Esterhazische Kunstsammlung in Wien. In: Kunst-Blatt Nr. 8, S. 31–32 zum Morgenblatt, Nr. 77 (31. 3. 1817); die Einsendung trgt das Datum 27. Febr. 1816.

174. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Franz Rittler 18. Mrz 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Rittler Nr. 1a 2 Seiten ÆAdresse:æ An die Cottaische Buch Handlung / Brief Conzept im Geschaft des Morgbltts. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangs- oder Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung.

912

Erluterungen · Brief 175

175. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

19. Mrz 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 52 Mitteilungen zum Text 14 einander.] einander H 18 gegen die] (1) d[er] (2) gegen die H Datierung Eingangsvermerk »20 III 17« ist von Johann Friedrich Cottas Hand. Anmerkungen Correspondenz aus Copenhagen] ÆAdolf Engelbert Boye:æ Korrespondenz-Nachrichten. Copenhagen. In: Morgenblatt, Nr. 76 (29. 3. 1817), S. 304; 77 (31. 3. 1817), S. 308; 78 (1. 4. 1817), S. 312. 4 Nachricht von Berthier] ÆPaulæ UÆsteri (bers.)æ: Zeugniß ber den Frsten Alexander Berthier, von dem Generallieutnant, Graf Mathieu Dumas. (Precis des Evenemens militaires. Tom IV. 1816.). In: Morgenblatt, Nr. 73 (26. 3. 1817), S. 289–290. 6 Vaccine] ÆP. Usteri:æ Zustand der Kuhpockenimpfung in England. In: Morgenblatt, Nr. 75 (28. 3. 1817), S. 299. 7 Pariser Academie Berichte] ÆP. Usteri:æ Verhandlungen der kçniglichen Akademie der Wissenschaften in Paris; s. Nr. 162, Anm. 31–34 10 Cotta] J. F. Cotta 12–13 B e s c h r e i b u n g bis Correspondenten] Artikel von E. W. von Greipel-Ligistkron nicht ermittelt 14 Schlichtegroll] ÆAdolf Heinrich Friedrich von Schlichtegroll:æ Korrespondenz-Nachrichten. London. In: Morgenblatt, Nr. 65 (17. 3. 1817), S. 260; 67 (19. 3. 1817), S. 268; 68 (20. 3. 1817), S. 272; 74 (27. 3. 1817), S. 296; 75 (28. 3. 1817), S. 300; 77 (31. 3. 1817), S. 308. 14 Wien] ÆWilhelm Hebenstreit:æ Korrespondenz-Nachrichten. Wien. In: Morgenblatt, Nr. 69 (21. 3. 1817), S. 276; 70 (22. 3. 1817), S. 280. 15 Frankfurth] ÆElssser:æ Korrespondenz-Nachrichten. Frankfurt a. M. In: Morgenblatt, Nr. 71 (24. 3. 1817), S. 284. 1

176. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

20. Mrz 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 53 Textverlust durch Abschneiden des Papiers(?); am oberen Rand sind Unterlngen eines wahrscheinlich von Th. Hubers Hand stammenden Texts erkennbar. Mçglicherweise tilgte Th. Huber ihn selbst durch Abschneiden des Blattes (Autorkorrektur). Wahrscheinlicher aber ist, daß die J. G. Cottasche Buchhandlung den Johann Friedrich Cotta nicht angehenden Teil des Briefs abtrennte, bevor sie das Schreiben an ihn weiterleitete. Die Position seines Eingangsvermerks zeigt, daß er nur den berlieferten Teil des Briefs erhielt. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk von J. F. Cottas Hand. Anmerkungen 2–4 Frankreich bis Litteraturblatt] Im »Kunst-Blatt« erschien ÆAnton Joseph Dorsch:æ Uebersicht der vorzglichsten Produkte der schçnen Knste in Frankreich; im »Litera-

913

Erluterungen · Brief 178

5

tur-Blatt«: Æders.:æ Literarische Neuigkeiten aus Frankreich. Ein im »Morgenblatt« erschienener Beitrag von Dorsch ist nicht ermittelt. Cotta] J. F. Cotta

177. An Johann Friedrich Cotta

21. Mrz 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 55 Mitteilungen zum Text 2 7 14 23 24

inclusiv] inclusv H zum Schluß] (1) [in .... das] (2) P zum Schluß H Blattes. Die] (1) Blattes[. Und Usteri verlçr nichts] (2) P gezeigt] spter hinzugefgt H gemacht werden] (1) mach[en] (2) P gemacht werden H

Blattes

Die H

Datierung Ergibt sich aus (37) und dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–18 Ich bis berichten] zu Paul Usteris Berichten ber die »Verhandlungen der kçniglichen Akademie der Wissenschaften in Paris« und Th. Hubers Vorbericht s. Nr. 162, Anm. 31– 34; Th. Hubers zweiter Vorschlag (4–5) wurde angenommen. 21–28 Rezension bis Sie] Die Rezension zu Johann Gottlieb Radlof: Die Sprachen der Germanen in ihren smmtlichen Mundarten dargestellt und erlutert durch die GleichnissReden vom Semanne und dem verlorenen Sohne, samt einer kurzen Geschichte des Namens der Teutschen (Frankfurt a. M. 1817) erschien in: Literatur-Blatt Nr. 16, S. 62–63 zum Morgenblatt, Nr. 97 (23. 4. 1817). Als Verfasser ist im Redaktionsexemplar des »Morgenblatts« (Marbach DLA) Johann Christoph Schmid angegeben. Ihm hatte Th. Huber das Manuskript von Albrecht Lebret gezeigt, das daraufhin nicht abgedruckt wurde (Nr. 182 (15–17)). 21–22 Bunners Sprachbcher] auch Lesung Bruners mçglich; nicht ermittelt 32 Bojes lezter Brief] ÆAdolf Engelbert Boye:æ Korrespondenz-Nachrichten. Copenhagen. In: Morgenblatt, Nr. 76; 77; 78 33 Deppings] ÆGeorg Bernhardæ DÆeppinæg: Korrespondenz-Nachrichten. Paris. In: Morgenblatt, Nr. 72 (25. 3. 1817), S. 288; 73 (26. 3. 1817), S. 292. 34 Die schsischen] vielleicht AÆmadeusæ WÆendtæ: Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 86 (1817)

178. An Johann Friedrich Cotta

22. Mrz 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 54 ÆAdresse:æ Herr Ge. H. Cotta. Mitteilungen zum Text 9 Haug] (1) [Cot] (2) P Haug H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

914

Erluterungen · Brief 178

Anmerkungen 2–9 Ein bis zurck] ÆTh. Huber:æ Armuth. In: Morgenblatt, Nr. 71 (24. 3. 1817), S. 281: Frau A. ÆFriederike Jgeræ versorgt zunchst auf eigene Kosten, dann im Rahmen des wrtt. allgemeinen Wohlttigkeitsvereins (s. Nr. 124, Anm. 105) Arme mit Suppe. Eine alte Frau bedankt sich fr das Essen. Sie erzhlt, daß sie in der jetzigen Hungersnot (s. Nr. 59, Anm. 125), nachdem sie allen Besitz schon verkauft hatte, einen sieben Jahre alten Wekken aß. Diesen hatte sie bis zuletzt aufbewahrt, weil er das letzte Geschenk ihres verstorbenen Mannes an sie war. 7–8 Feuerleinsche Familie] Auguste, Gustav und Willibald Feuerlein, Luise Conradi, Sofie Karoline Elben, Adelgunde Hoffmann, F. Jger und Charlotta Wergo 10 Briefe aus Sizilien] ÆKarl Ludwig Frommel:æ Briefe aus Sicilien. (Von einem deutschen Knstler.). In: Morgenblatt, Nr. 72 (25. 3. 1817), S. 286–287; 73 (26. 3. 1817), S. 290– 291; 74 (27. 3. 1817), S. 293–295; 75 (28. 3. 1817), S. 297–298; 76 (29. 3. 1817), S. 302–303; 82 (5. 4. 1817), S. 325–327; 94 (19. 4. 1817), S. 373–374; 95 (21. 4. 1817), S. 377–379; 96 (22. 4. 1817), S. 381–382; 111 (9. 5. 1817), S. 441–442; 112 (10. 5. 1817), S. 446–447; 113 (12. 5. 1817), S. 450–451; 115 (14. 5. 1817), S. 459; 121 (21. 5. 1817), S. 481–483; 136 (7. 6. 1817), S. 543; 137 (9. 6. 1817), S. 546–547; 138 (10. 6. 1817), S. 551; 140 (12. 6. 1817), 559–560. 13 Correspondenz aus Frankfurth] ÆElssser:æ Korrespondenz-Nachrichten. Frankfurt a. M. In: Morgenblatt, Nr. 71 (1817)

179. An Friedrich Arnold Brockhaus

25. Mrz 1817

H Leipzig StA, Verlag F. A. Brockhaus Nr. 247, Bl. 55 ÆAdresse:æ An Herrn Brockhaus / Wohlgeboren Buchhndler / in / Altenburg / in Thringen / Frei Grenze. Textverlust durch Siegelausschnitt Mitteilungen zum Text 1 zu] spter hinzugefgt H Anmerkungen 1–2 Sendung bis Comentare] zu Georg Emanuel Opiz »Gemhlde von Paris« und Th. Hubers Erluterungen dazu unter dem Titel Erklrungen zu dem Gemhlde von Paris s. Nr. 123, Anm. 131–132 4–5 Gott bis habe] Anspielung auf das dt. Sprichwort »Gott legt keinem mehr auf, als er zu tragen vermag«; vielleicht auch auf 2. Kçnige 18,14 11 illuminirte Exemplare] Die »Gemhlde von Paris« von G. E. Opiz wurden nicht als bloße Umrißradierungen, sondern ausgemalt mit Wasserfarben verçffentlicht. 18 Andenken] F. A. Brockhaus erinnerte sich in seinem Brief vom 8. Mrz 1817 (Marbach DLA) an seine Begegnungen mit Th. Huber und Luise von Herder in Stuttgart, s. Nr. 24, Sammelanm. zu F. A. Brockhaus.

180. An Johann Friedrich Cotta

26. Mrz 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1424 Mitteilungen zum Text 17 nachlßig] (1) [unvor .........] (2) P nachlßig H 27 b e s t e h t ] Hervorhebung durch doppelte Unterstreichung H

Erluterungen · Brief 180

915

Datierung Das seit drei Wochen andauernde Augenleiden (34–37) wird auch in Nr. 181R erwhnt, so daß sich zusammen mit der Wochentagsangabe (20) der 26. Mrz 1817 als Schreibtag ergibt.

Anmerkungen 2 Doppelmeyers Brief] Georg von Doppelmair an die J. G. Cottasche Buchhandlung, 8. Febr. 1817 (Marbach DLA) 2 Fragment] ÆG. von Doppelmair:æ Aus einem Brief an einen Freund in Sddeutschland, geschrieben in Ehstland am Ende des Jenners 1817. In: Kunst-Blatt Nr. 10, S. 38–39 zum Morgenblatt, Nr. 102 (29. 4. 1817). 6 Baldinger] Ernst Gottfried Baldinger 6 Grimm] Johann Friedrich Karl Grimm 13 Buch] nicht ermittelt; G. von Doppelmair teilte in seinem Brief (s. Anm. 2) seinen Plan mit, seine einzelnen Abhandlungen zu einem Buch zusammenzufassen und zu verçffentlichen. 14 Fundgruben bis einiges] die von Joseph von Hammer herausgegebene Zeitschrift »Fundgruben des Orients« (Bd. 1–6. Wien 1809–1818); Hammer hatte mit Brief an J. F. Cotta vom 27. Dez. 1816 (Marbach DLA) das 1. Heft des 5. Bandes (Wien 1816) geschickt. Daraus (S. 99–100) findet sich im »Morgenblatt« Nr. 84 (8. 4. 1817), S. 333–334: ÆJ. von Hammer (bers.):æ Probe einer Uebersetzung des Mesnewi Dschelaleddins Rumi. (Erzhlung vom Gewrzkrmer und dem Papagay, welcher das Oel im Gewçlbe verschttete.). Des weiteren entnahm Th. Huber dem Heft (S. 91–95): ÆJ. von Hammer (bers.):æ Erklrung des Pferdes ber die Botschaft, bey Uebertragung derselben an das Kameel. In: Morgenblatt, Nr. 130 (31. 5. 1817), S. 518–519; 132 (3. 6. 1817), S. 527; 133 (4. 6. 1817), S. 531. 14–15 çkonomischen bis Cairo] Den Artikel »Auszug aus einem Schreiben aus Cairo den 1. Hornung 1816« (in: Morgenblatt, Nr. 98 (24. 4. 1817), S. 391; 99 (25. 4. 1817), S. 395; 100 (26. 4. 1817), S. 399–400) entnahm Th. Huber der Zeitschrift »Oekonomische Neuigkeiten und Verhandlungen. Zeitschrift fr alle Zweige der Land- und Hauswirthschaft, des Forst- und Jagdwesens im Oesterreichischen Kaiserthum und dem ganzen Deutschland« Nr. 2 (Januar 1817), S. 9–12. Dort ist der Artikel mit »J.« unterzeichnet. 16–19 Anmerkung bis hat] ein Fragezeichen zu oder in einem Beitrag von Adolf Heinrich Friedrich von Schlichtegroll im in Frage kommenden Zeitraum im »Morgenblatt« nicht ermittelt; vielleicht gemeint: ÆA. H. F. von Schlichtegroll:æ Sir Gregor Mac Gregor. (Aus einem englischen Blatte.). In: Morgenblatt, Nr. 74 (27. 3. 1817), S. 295; dort ist vom im Jahre 1810 stattgefundenen Unabhngigkeitskrieg in Amerika die Rede, wobei im Artikel ausdrcklich und historisch korrekt Sdamerika und nicht Nordamerika (Unabhngigkeitskrieg: 1775–83) genannt wird. 22 U b e r F r a u e n Ve r e i n e ] Artikel nicht ermittelt 26 Frstinn] Kçnigin Katharina von Wrttemberg 27 Ve r e i n ] s. Nr. 124, Anm. 105; dieser Verein wurde von Frauen und Mnnern geleitet und bernahm die Aufgaben (z. B. Armenspeisung), deren sich in anderen Stdten (z. B. Hamburg) die çrtlichen Frauenvereine annahmen. 30–31 Hamburger bis Sachen] ÆFriedrich Johann Lorenz Meyer:æ Regenerationen in Hamburg. In: Morgenblatt, Nr. 85 (9. 4. 1817), S. 337–338; 86 (10. 4. 1817), S. 341–342; 87 (11. 4. 1817), S. 345–347; 89 (14. 4. 1817), S. 353–354. 32–33 Usteri bis sprechen] ÆPaulæ UÆsteri (bers.):æ Zeugniß ber den Frsten Alexander Berthier, von dem Generallieutnant, Graf Mathieu Dumas 39 Gedicht] Falls J. F. Cotta dennoch die Verçffentlichung wnschte, kçnnte es sich um das als nchstes abgedruckte Gedicht handeln: N. N.: Reiz und Werth der Liebe; Gegenstck von: »Mir blhet kein Frhling.«. In: Morgenblatt, Nr. 79 (2. 4. 1817), S. 313.

916

Erluterungen · Brief 180

40 Wiener Correspondent] ÆWilhelm Hebenstreit:æ Korrespondenz-Nachrichten. Wien. In: Morgenblatt, Nr. 81 (4. 4. 1817), S. 324.

181. An Therese Forster

26. Mrz 1817

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/381 1 Seite ÆAdresse:æ A Mademoiselle Thrse Forster / Ches Monsieur le Prsident de Goldbeck /  / Berlin / fr. Hof.

182. An Johann Friedrich Cotta

28. Mrz 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 56 ÆAdresse:æ H. G. H. Cotta. Mitteilungen zum Text 3 Haug] (1) [er ....] (2) Haug H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–2 Schweighusers Weihnachtsbaum] Gottfried Schweighuser bat in seinem Brief an J. F. Cotta vom 9. Mrz 1817 (Marbach DLA) um die Rcksendung des Manuskripts zu seinem Gedicht »Der Weihnachtsbaum«. Aus Platzgrnden sei es bisher im »Morgenblatt« nicht abgedruckt worden, so daß er die Zeit bis zum Druck fr einige Verbesserungen nutzen wolle. Am 25. April 1817 wiederholte er seine Bitte um Rcksendung und fgte hinzu, das Gedicht solle jetzt den Titel tragen »Das Christenthum, ein lyrisches Lehrgedicht, in drey Gesngen«. Es ist weder unter dem frheren noch unter dem spteren Titel ermittelt; s. Nr. 183. 7 Weinbrenner] Th. Hubers Rezension zu Friedrich Weinbrenner: Vorschlag zu einem Siegesdenkmahl fr das Schlachtfeld bey Belle-Alliance (Frankfurt und Leipzig 1817) erschien in: Literatur-Blatt Nr. 22, S. 85 zum Morgenblatt, Nr. 171 (18. 7. 1817). 8–9 Zeichnung bis nachsehen] nicht ermittelt 11 Zigeuner bis Noten] ÆSamuel Rosnay:æ Schilderung der Zigeuner. In: Morgenblatt, Nr. 129 (30. 5. 1817), S. 513–515; Nr. 130 (31. 5. 1817), S. 517–518; Nr. 131 (2. 6. 1817), S. 522–523; Nr. 133 (4. 6. 1817), S. 530–531; Nr. 134 (5. 6. 1817), S. 533– 534; Nr. 136 (7. 6. 1817), S. 541–543; Nr. 137 (9. 6. 1817), S. 545–546; Nr. 138 (10. 6. 1817), S. 549–551; Nr. 139 (11. 6. 1817), S. 554–555; Nr. 140 (12. 6. 1817), S. 557–559; die Noten zu »Zigeuner-Tnze« erschienen als Beilage zum Morgenblatt, Nr. 134 (5. 6. 1817). 12–15 Radlof bis werden] ÆJohann Gottliebæ Radlof: Die eigenen Namen der Teutschen. In: Morgenblatt, Nr. 96 (22. 4. 1817), S. 382–383; 97 (23. 4. 1817), S. 387–388; entgegen der Ankndigung (S. 388) folgten keine weiteren Fortsetzungen des Beitrags. Die Aufstze und das Gedicht, die Th. Huber fr diese »Morgenblatt«-Ausgaben vorsah, sind nicht ermittelt. 15–17 Rezension bis wiedergegeben] Johann Christoph Schmids Rezension zu: J. G. Radlof: Die Sprachen der Germanen; zur nicht abgedruckten Rezension von Albrecht Lebret s. Nr. 177 (21–28) 19 Agrikultur Heft] konomische Neuigkeiten und Verhandlungen. H. 1 (1817), s. Nr. 180, Anm. 14–15

917

Erluterungen · Brief 185

20–22 Suchte bis smote] Psalm 78,65 f.; die englischsprachigen Bibeln weichen im Wortlaut von Martin Luthers bersetzung ab, die Th. Huber wahrscheinlich benutzte. Das engl. Zitat findet sich in ÆAdolf Heinrich Friedrich von Schlichtegroll:æ Anekdote von Pitt. In: Morgenblatt, Nr. 76 (29. 3. 1817), S. 303. Darin geht es um eine Predigt, die auf Veranlassung von William Pitt gehalten wurde, nachdem die engl. ber die franz. Flotte bei Abukir in gypten gesiegt hatte (1. und 2. 8. 1798).

183. An Johann Friedrich Cotta

etwa 28. Mrz 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1408 Das Anschreiben J. F. Cottas und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath / Cotta. Datierung Der Brief (s. Anm. 1–2) gehçrt in die Nhe von Nr. 182 (1–6). Anmerkungen 1–2 Gedichtes bis ward] J. F. Cotta fragt in seinem Anschreiben: »Unter denen frs Mbl bestimmten Gedichten muß auch der Weihnachtsbaum sich befinden – ist es ganz oder theilweise gegeben?« Wahrscheinlich bezog sich Cotta auf das nicht ermittelte Gedicht von Gottfried Schweighuser, s. Nr. 182 (1–6). Ein Weihnachtsgedicht von Friedrich Rckert ist fr Ende 1816 nicht ermittelt im »Morgenblatt«. Vielleicht erinnerte sich Friedrich Haug an Freimund Reimar Æd. i. F. Rckertæ: Des fremden Kindes heiliger Christ. In: Morgenblatt, Nr. 4 (4. 1. 1816), S. 13–14. Oder er dachte an ÆFriedrichæ von Lehr: Zum achtzehnhundert und sechzehnten Christtag. In: Morgenblatt, Nr. 309 (25. 12. 1816), S. 1233–1234.

184. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

29. Mrz 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 57 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

185. An Johann Friedrich Cotta

zwischen 21. und 30. Mrz 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1553 Mitteilungen zum Text 3 5

die] (1) [das] (2) P die H Zeit] (1) [R] (2) P Zeit H

Datierung Der erst- bzw. letztmçgliche Abfassungstag ergibt sich aus den Eingangs- und Ausgangsvermerken (22. und 29. 3. 1817) der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Brief von Wilhelm Wittmer, s. Anm. 1. Anmerkungen 1 Brief] W. Wittmer an J. F. Cotta, 20. Mrz 1817 (Marbach DLA)

918 3 4

8 9

Erluterungen · Brief 185

Mnner] nicht ermittelt Buch] W. Wittmer: Methode des reinen und angewandten Rechnens mit und ohne Ziffern, nebst einer Anleitung zur Meßkunst. Fr Volks- und hçhere Schulen. Aus Pestalozzischen Grundstzen entwickelt. Stuttgart 1820. ber die Publikation schlossen Cotta und Wittmer am 25. Juni 1817 einen Vertrag ab (B. Fischer: Der Verleger Johann Friedrich Cotta. Chronologische Verlagsbibliographie 1787–1832. Bd. 2. Mnchen 2003, S. 217 f.). erste Werke] nicht ermittelt Sprenzing] Johann Jakob Sprinzing

186. An Johann Friedrich Cotta

30. Mrz 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1349 Mitteilungen zum Text 3 mal] (1) [x-x] (2) P mal H 11 H e i d e n b e k e h r u n g ] (1) [C h r i s t e n ] b e k e h r u n g (2) H e i d e n b e k e h r u n g H Datierung Das Jahr ergibt sich aus dem Inhalt (1). Anmerkungen 1 S c h r i f t p r o b e n ] nicht ermittelt; s. Nr. 190 (17–18) 10–11 Taschenkalender bis haben] ThÆereseæ Huber: Heidenbekehrung erschien im Herbst 1817 im von J. F. Cotta verlegten »Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818«. 12 im ersten Jahr] Th. Huber arbeitete seit Anfang Jan. 1817 als Redakteurin des »Morgenblatts«; s. Nr. 116, Anm. 41; zur Aufnahme ihrer Erzhlungen im »Morgenblatt« s. Nr. 158 (41–46). 16–20 Geschichte bis zu] ÆTh. Huber:æ Geschichte eines christlichen Jnglings und einer heidnischen Jungfrau war bereits im August 1815 im »Morgenblatt« erschienen. Die Anspielung auf die neue Lehre kçnnte sich auf die zunehmend strker werdende Tendenz religiçser Intoleranz beziehen oder auf das aufkommende Neu-Luthertum, d. h. die Rckbesinnung auf die Worte der Bibel. In der Erzhlung wird eine verfolgte Heidin unter einem Kreuz beerdigt, denn sie sey in der Feuertaufe des Leidens getauft, und drfe ruhen unter dem Zeichen der Erlçsung (S. 759).

187. An Johann Friedrich Cotta

4. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1330 Mitteilungen zum Text 11 vorsezt] (1) vor[zieh]t (2)

vorsezt

H

Datierung Das Jahr ergibt sich aus dem Inhalt (7). Anmerkungen 2 Tarnow] Fanny Tarnows »Korrespondenz-Nachrichten« ber das Alexander Newsky-Fest in St. Petersburg wurden fortgesetzt in: Morgenblatt, Nr. 97 (23. 4. 1817), S. 388, wo Th. Huber einleitend einrcken ließ: »Wir eilen, diesen durch Anhufung der Korrespondenz

Erluterungen · Brief 189

3 4

5

6

7

7 11 12

15

919

verspteten interessanten Bericht nun zu beendigen.« Der Abdruck des Berichts ber das Fest war nach Morgenblatt, Nr. 38 (13. 2. 1817) unterbrochen worden. Usteri] ÆPaulæ UÆsteri:æ Korrespondenz-Nachrichten. Schweiz. In: Morgenblatt, Nr. 89 (14. 4. 1817), S. 356; 90 (15. 4. 1817), S. 360. 2 Wiener] ÆWilhelm Hebenstreit:æ Korrespondenz-Nachrichten. Wien. In: Morgenblatt, Nr. 87 (11. 4. 1817), S. 348. Der Bericht datiert vom 24. Mrz 1817. Die zweite Nachricht Hebenstreits, die Th. Huber vorlag, stammte vom 26. Mrz und erschien in: Morgenblatt, Nr. 88 (12. 4. 1817), S. 352; 89 (14. 4. 1817), S. 356; 92 (17. 4. 1817), S. 368. Depping] Vielleicht ÆGeorg Bernhardæ DÆeppinæg: Korrespondenz-Nachrichten. Paris. In: Morgenblatt, Nr. 82 (5. 4. 1817), S. 328; 83 (7. 4. 1817), S. 332; 84 (8. 4. 1817), S. 336. Die Nachrichten sind vom 21. Mrz 1817. Eine weitere Nachricht, diesmal vom 24. Mrz 1817, erschien in Morgenblatt, Nr. 85 (9. 4. 1817), S. 340. Wahrscheinlich ist die letztgenannte, noch nicht im Druck befindliche Nachricht gemeint. Dresden liegen laßen] ÆKarl Gottfried Theodor Winkler:æ Korrespondenz-Nachrichten. Dresden. In: Morgenblatt, Nr. 118 (17. 5. 1817), S. 472. Es handelt sich um Nachrichten vom Mrz 1817; s. Nr. 243 (7–11). Armenwesen] ÆP. Usteri (bers.):æ Das Armenwesen in England. (Im Auszuge aus dem Quarterly Review. Nro. 29.). In: Morgenblatt, Nr. 77 (31. 3. 1817), S. 306–307; 78 (1. 4. 1817), S. 310–311; 80 (3. 4. 1817), S. 318–319; 81 (4. 4. 1817), S. 323; 84 (8. 4. 1817), S. 334–335; 85 (9. 4. 1817), S. 338–339; 86 (10. 4. 1817), S. 342–343; 87 (11. 4. 1817), S. 347; 88 (12. 4. 1817), S. 351–352; 89 (14. 4. 1817), S. 354–355; 90 (15. 4. 1817), S. 358–359; 91 (16. 4. 1817), S. 362–363; 92 (17. 4. 1817), S. 367. Sizilianische Briefe] ÆKarl Ludwig Frommel:æ Briefe aus Sicilien Festes] s. Anm. 2 Gubitz] ÆFriedrich Wilhelmæ GÆubitæz: Korrespondenz-Nachrichten. Berlin. In: Morgenblatt, Nr. 83 (7. 4. 1817), S. 331–332. Die Nachricht stammt vom 4. Mrz 1817. Außerdem waren wahrscheinlich inzwischen Gubitz Berichte vom 18. und 24. Mrz eingetroffen, die abgedruckt wurden in: Morgenblatt, Nr. 86 (10. 4. 1817), S. 344; Nr. 95 (21. 4. 1817), S. 380; 96 (22. 4. 1817), S. 384. Schnçrkel] Th. Hubers einleitende Bemerkung, s. Anm. 2

188. An Johann Friedrich Cotta

5. April 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 59 1 Seite ÆAdresse:æ Herr / Geheimhofrath Cotta. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung.

189. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

5. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 60 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Regest

920

Erluterungen · Brief 190

190. An Johann Friedrich Cotta

7. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 61 Mitteilungen zum Text 2–3 Grade bis fort.] (1) Grade. (2) Grade. besonders Schlafstçrend fort H 8 bte] (1) b[it]te (2) bte H 11 s e h r ] Hervorhebung durch doppelte Unterstreichung H 19–21 Haben bis nicht.] spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus Montag (36) und dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Rckkehr] Eine Reise J. F. Cottas ist nicht ermittelt. 4 Uber bis Smpfe] Artikel nicht ermittelt; die Pontinischen Smpfe lagen sdçstlich von Rom. Es gab zahlreiche Plne und Versuche, das Gebiet trockenzulegen, dadurch von der Malaria zu befreien und urbar zu machen. Dies gelang erst im 20. Jh. 7 Ohlenschlgers Mhrchen] Adam Gottlob Oehlenschlger: Mhrchen und Erzhlungen. Bd. 1.2. Stuttgart und Tbingen 1816–1817. 9 2 Abtheilungen] Gerade erschienen: A. G. Oehlenschlger: Aus Oehlenschlgers Mhrchen: Aly und Gulhyndy. In: Morgenblatt, Nr. 83 (7. 4. 1817), S. 329–331 (S. 329: »Diese Episode gibt unsern Lesern einen Vorgeschmack von seinen anziehenden Mhrchen, die in zwey Bndchen nchstens in der J. G. Cottaschen Buchhandlung erscheinen.«); der Auszug wurde fortgesetzt unter dem Titel »Zweyte Probe aus Oehlenschlgers Mhrchen« in: Morgenblatt, Nr. 88 (12. 4. 1817), S. 349–351. 10 zwei bis A r m e n w e s e n s ] ÆP. Usteri (bers.):æ Das Armenwesen in England; eine Fortsetzung des Artikels erschien in: Morgenblatt, Nr. 88 (12. 4. 1817). 12 Schlichtegrolls Correspondenz] Bisher waren erschienen: ÆAdolf Heinrich Friedrich von Schlichtegroll:æ Korrespondenz-Nachrichten. London. In: Morgenblatt, Nr. 65; 67; 68; 74; 75; 77. Weitere Londoner »Korrespondenz-Nachrichten« Schlichtegrolls erschienen in: Morgenblatt, Nr. 78 (1. 4. 1817), S. 312; 79 (2. 4. 1817), S. 316; und in: Morgenblatt, Nr. 81 (4. 4. 1817), S. 324. Wahrscheinlich lag auch schon die Nachricht vom 13. Febr. 1817 vor, die allerdings erst spter gedruckt wurde, in: Morgenblatt, Nr. 99 (25. 4. 1817), S. 396; 100 (26. 4. 1817), S. 400; 102 (29. 4. 1817), S. 407–408; 103 (30. 4. 1817), S. 412. 13 Litteratur] vermutlich A. H. F. von Schlichtegrolls (in: Literatur-Blatt Nr. 18, S. 69–70 zum Morgenblatt, Nr. 115 (14. 5. 1817)) erschienene bersetzung einer im »Monthly Review« abgedruckten anonymen Rezension zu: William Tooke (bers.): Georg Joachim Zollikofer: Devotional exercises and prayers Æ…æ. London 1815. 16 Lotobltter] wahrscheinlich Isodorus Æd. i. Graf Otto Heinrich von Loebenæ: Lotosbltter. Fragmente. T. 1.2. Bamberg und Leipzig 1817. 17 S c h r i f t p r o b e n ] nicht ermittelt 19 Heidenbekehrung bis Damenkalender] ThÆereseæ Huber: Heidenbekehrung erschien im Herbst 1817 im von J. F. Cotta verlegten »Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818«. 22 Der Christliche Jngling] ÆTh. Huber:æ Geschichte eines christlichen Jnglings und einer heidnischen Jungfrau war bereits im August 1815 im »Morgenblatt« erschienen; s. Nr. 186 (15–20). 25–27 Weitsch bis kann] Als Auszug aus dem ungedruckt gebliebenen Manuskript war erschienen: Karl Friedrich Pockels: Bruchstcke aus der Biographie des Landschaftmahlers Weitsch (des Vaters) zu Braunschweig. Besonders in Hinsicht auf die Entwickelung seines

Erluterungen · Brief 193

921

Kunsttalents. In: Morgenblatt, Nr. 1 (1. 1. 1810), S. 2–4; Nr. 2 (2. 1. 1810), S. 5–7; 3 (3. 1. 1810), S. 11; 4 (4. 1. 1810), S. 14–15. Ein Gutachten Th. Hubers zu dem Manuskript ist berliefert (Marbach DLA). 30 Ihrer Handlung] die Mitarbeiter der J. G. Cottaschen Buchhandlung 32 Frommels bis Sizilien] ÆKarl Ludwig Frommel:æ Briefe aus Sicilien 37–41 Kçnnten bis Mann] Im »Morgenblatt« erschien lediglich ein kurzes Gedicht auf den am 2. April 1817 verstorbenen Johann Heinrich Jung-Stilling: ÆFriedrichæ HÆauæg: Nachruf an Jung-Stilling. In: Morgenblatt, Nr. 88 (12.4.17), S. 352.

191. An Johann Friedrich Cotta

7. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 62 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath Cotta Mitteilungen zum Text 1 a n g e b o t e n ] (1) [e r l a u b t ] (2) a n g e b o t e n H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Gaup] vielleicht Gottlob, Friedrich Wilhelm oder Karl Gaupp 1 Auszug] eine ungedruckt gebliebene, nicht ermittelte bersetzung von Th. Huber, s. Nr. 164 (14–17); 176 (5–6) 2 Frau] vielleicht Christiane Dorothea oder Elisabeth Henriette Gaupp oder die (nicht ermittelte) Ehefrau von G. Gaupp 4 sich bis appliciren] sich applizieren = sich auf etwas legen, seine Aufmerksamkeit auf etwas richten

192. An die J. G. Cottasche Buchhandlung zwischen 29. Mrz und 8. April 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 202 1 Seite Datierung Der Eingangsvermerk »5 Dec.« 1817 paßt nicht zum Inhalt: Der frhestmçgliche Schreibtag ergibt sich aus dem auf 30. Mrz 1817 lautenden Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem erwhnten Brief von Karl Wilhelm Bçckmann vom 28. Mrz 1817 (Marbach DLA), der sptestmçgliche aus dem auf 7. April 1817 lautenden Ausgangsvermerk der Buchhandlung auf dem Brief von Friedrich Fçrster vom 7. Juli 1816 (Marbach DLA).

193. An Friedrich Arnold Brockhaus

9. April 1817

H Leipzig StA, Verlag F. A. Brockhaus Nr. 247, Bl. 56 ÆAdresse:æ An Herrn Brockhaus Wohlgeb / Buchhndler / in / Altenburg / in Sachsen / Fr.

922

Erluterungen · Brief 193

Mitteilungen zum Text 14 P a r i s ] Hervorhebung durch grçßere Schrift H 14 zur] r korrigiert aus m H 22 mit dem] (1) [den] (2) P mit dem H 22 – ohne] – spter hinzugefgt H Ort F. A. Brockhaus zog Ostern (6. April) 1817 von Altenburg nach Leipzig und wird dort diesen Brief empfangen haben (Brockhaus, T. 1, S. 189, 384, T. 2, S. 79). Anmerkungen 2–5 mon bis ist] Th. Huber bezieht sich auf ÆTh. Huber:æ Erklrungen zu dem Gemhlde von Paris, die F. A. Brockhaus verlegte; s. Nr. 123, Anm. 131–132; 198 (1–4). 6 illuminirtes Exemplar] Th. Huber hatte als Vorlage fr ihre Erklrungen zu dem Gemhlde von Paris nur die unkolorierten Umrißradierungen von Georg Emanuel Opiz »Gemhlde von Paris« erhalten, s. Nr. 123, Anm. 131–132. 8–11 Artikel bis Revision] Der Artikel »Roman« von M-i-r. (Konrad Benjamin Meissner?) erschien in Bd. 8 der 2. Aufl. (Leipzig und Altenburg 1817, S. 395–408) oder der damit inhaltlich identischen 3. oder 4. Aufl. von F. A. Brockhaus »Conversations-Lexicon«. Der Artikel wurde fr die 5. Aufl. (Bd. 8. Leipzig 1819, S. 396–407) nur leicht gekrzt. 19 Ihre Tochter] Karoline Brockhaus

194. An Johann Friedrich Cotta

11. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 63 Mitteilungen zum Text 9 wo] (1) [d] (2) P wo H 18 Solche] (1) [Kçnnen] (2) P Solche H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Robert bis Gesang] Es geht um eine Probe aus dem wenige Wochen spter in J. F. Cottas Verlag erschienenen Buch »Kmpfe der Zeit« von Ludwig Robert. Im »Morgenblatt« (Nr. 92 (17. 4. 1817), S. 365–367) wurde das Gedicht »Gewitterstille« abgedruckt mit einer kurzen einleitenden Beschreibung des gesamten Gedichtzyklus. Dann folgte in Morgenblatt, Nr. 93 (18. 4. 1817), S. 369–371 das Gedicht »Der Kçnig«; s. Nr. 197 (1–7). 2 Rckert bis S c h ç n s t e s ] Friedrich Rckert: Wo Feldmusik und Kraß her? In: Morgenblatt, Nr. 104 (1. 5. 1817), S. 413; ders.: Die Grber zu Ottensen. In: Morgenblatt, Nr. 105 (2. 5. 1817), S. 417–418; 106 (3. 5. 1817), S. 421–422. Es handelt sich um Vorabdrucke aus Rckerts in J. F. Cottas Verlag verçffentlichter Gedichtsammlung »Kranz der Zeit«, Bd. 2, S. 72 f. und 142–149. 3 Aufsaz bis Kaiserthum] s. Nr. 197 (12–14); Rudolf Heinrich Bernhard von Bosse schickte mit Brief vom 21. Mrz 1817 an J. F. Cotta (Marbach DLA) fr das »Morgenblatt« den zweiten Abschnitt seiner allgemeinen Geschichte der Staatswirtschaft fr Deutschland. Der erste Abschnitt, »Das germanische Hauswesen«, war bereits im »Morgenblatt« abge-

Erluterungen · Brief 197

923

druckt, s. Nr. 157R. Der zweite Abschnitt, »Der Haushalt im frnkischen Kaiserreich«, erschien nicht im »Morgenblatt« oder einer anderen von J. F. Cotta verlegten Zeitschrift, sondern erst auf S. 43–99 in Bosses »Darstellung des staatswirthschaftlichen Zustandes in den deutschen Bundesstaaten auf seinen geschichtlichen Grundlagen und nach seiner Beurkundung bei der Bundesversammlung und den Landtagen« (Braunschweig 1820; darin außerdem, auf S. 3–42, eine umfangreichere Fassung von »Das germanische Hauswesen«). 11–15 Geschichte bis machen] Im »Morgenblatt« 1810 erschien: Karl Friedrich Pockels: Bruchstcke aus der Biographie des Landschaftmahlers Weitsch (des Vaters). Mehr als dieser Auszug wurde aus Pockels Manuskript nicht verçffentlicht, auch nicht in den von Friedrich Arnold Brockhaus verlegten »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken« (s. Nr. 22, Anm. 3).

195. An Johann Friedrich Cotta

11. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 64 1 Seite ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath / Cotta. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

196. An Johann Friedrich Cotta

12. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 65 Mitteilungen zum Text 3 Wichtigkeit eines] (1) [Zeit] (2) P [w] (3) P Wichtigkeit eines H 7 von] (1) [bei] (2) von H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Verfaßer dieser Abhandlung] nicht ermittelt

197. An Johann Friedrich Cotta

12. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 66 Mitteilungen zum Text 4 das] as korrigiert aus er H 11 dem Gegenstande] (1) [des] (2) P dem Gegenstande H 17 3 mal] 3 mal. H 18–19 (der bis wird)] spter hinzugefgt H 25 mir die Dinge] (1) [es] mir (2) P mir die Dinge H

Regest

924

Erluterungen · Brief 197

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–11 Roberts bis schadete] Aus Ludwig Roberts Gedichtzyklus »Kmpfe der Zeit« wurden »Gewitterstille« und »Der Kçnig« im »Morgenblatt« abgedruckt, s. Nr. 194, Anm. 1. Nur »Der Kçnig« war so umfangreich, daß das Gedicht den Abdruck eines weiteren Aufsatzes in derselben Nr. des »Morgenblatts« ausschloß. Das Gedicht »Morgengluth« (in: L. Robert: Kmpfe der Zeit, S. 27–38) erschien nicht als Vorabdruck im »Morgenblatt«. Auf die kleine Anmerkung wurde verzichtet. 9 Rckerts Gedicht] ÆFriedrichæ Rckert: Beym Einzug des Kçnigs in Sein Schloß 12 Haushalt bis Kaiserthums] Es handelt sich um den nicht im »Morgenblatt« abgedruckten Abschnitt »Der Haushalt im frnkischen Kaiserreich« aus Rudolf Heinrich Bernhard von Bosses »Darstellung des staatswirthschaftlichen Zustandes in den deutschen Bundesstaaten«, s. Nr. 194 (3–11). 15–16 Fundgruben bis Gesandschaft] Aus dem 1. Heft des 5. Bandes (Wien 1816) der von Joseph von Hammer herausgegebenen Zeitschrift »Fundgruben des Orients« wurde im »Morgenblatt« abgedruckt ÆJ. von Hammer (bers.):æ Probe einer Uebersetzung des Mesnewi Dschelaleddins Rumi. (Erzhlung vom Gewrzkrmer und dem Papagay Æ…æ); außerdem erschien spter Æders. (bers.):æ Erklrung des Pferdes; letzteres ist gemeint mit Der Divan oder die Gesandschaft; s. Nr. 180, Anm. 14. 18–19 Aus bis wird] Der von J. stammende Artikel »Auszug aus einem Schreiben aus Cairo« wurde erst im »Morgenblatt« vom 24. bis 26. April 1817 abgedruckt, befand sich also noch nicht im Satz. Th. Huber entnahm ihn der Zeitschrift »Oekonomische Neuigkeiten und Verhandlungen«, s. Nr. 180, Anm. 14–15. 26 2 Gulhindi] Adam Gottlob Oehlenschlger: Aus Oehlenschlgers Mhrchen: Aly und Gulhyndy; s. Nr. 190, Anm. 9 26 2 Robert] s. Nr. 194, Anm. 1 27 Bchern] L. Roberts »Kmpfe der Zeit«; A. G. Oehlenschlger: Mhrchen und Erzhlungen 29–30 Ich bis gengt] Vermutlich bezieht sich Th. Huber auf den im »Morgenblatt« (Nr. 88 (12. 4. 1817)) erschienenen Abdruck von A. G. Oehlenschlger: Aus Oehlenschlgers Mhrchen: Aly und Gulhyndy.

198. An Friedrich Arnold Brockhaus

13. April 1817

H Leipzig StA, Verlag F. A. Brockhaus Nr. 247, Bl. 57 Mitteilungen zum Text 7 15 18 20

die trostlose Jahrzeit] (1) [das] trostlose (2) P die nicht bis gemachte] spter hinzugefgt H als] spter hinzugefgt H mir] (1) [fr] (2) P mir H

trostlose

Jahrzeit H

Ort F. A. Brockhaus zog Ostern (6. April) 1817 von Altenburg nach Leipzig (Brockhaus, T. 1, S. 189, 384, T. 2, S. 79).

Erluterungen · Brief 199

925

Anmerkungen 1–4 Hier bis befriedigt] Th. Huber sandte F. A. Brockhaus ihr Manuskript von Erklrungen zu dem Gemhlde von Paris. Dort heißt es zum Thema Neugier als Volkscharakter: Man bedenke doch ob ein Reisender lieber nach Malsassine kommen mçchte wo uns Gçthe die Neugier der Einwohner so unnachahmlich schildert, oder in eine Herrnhter Gemeine wo die Brder mit niederhangendem Haupte an ihm vorberschleichen (S. 42). In Malcesine erregte Johann Wolfgang Goethe Aufsehen, als er unerlaubterweise einen alten Turm zeichnete und fr einen Spion gehalten wurde (J. W. Goethe: Aus meinem Leben. Abt. 2. T. 1 (= Die Italienische Reise, Bd. 1), Abschnitt: »Vom Brenner bis Verona«, 14. Sept. 1786). 6 folgenden bis behandeln] Die von F. A. Brockhaus geplante Fortsetzung von Georg Emanuel Opiz »Gemhlde von Paris« und von Th. Hubers Erluterungen dazu unter dem Titel Erklrungen zu dem Gemhlde von Paris kam nicht zustande. Es erschienen bei Brockhaus nur die ersten vier von insgesamt 24 Bildern; s. Nr. 123, Anm. 131–132; 289 (10–23). 8 Schriften aus Zrich] Nicolas Rtif de la Bretonne: Les Contemporaines; ders.: Le paysan perverti; s. Nr. 166 (48–53) 12–13 Heynens Wittwe] Georgine Heyne 15–16 Schuld bis Gulden] zu den Zahlungen an Philipp Emanuel von Fellenberg Nr. 75, Anm. 53–56 20 in meinem Leben] Es gibt – außer dem autobiographischen Fragment Unsre Geschichte vom 26. Okt. 1803 (Gçttingen SUB; Geiger 1901, S. 2–7; Hahn, S. 7–12) – keine Autobiographie von Th. Huber (vgl. Heuser 2000).

199. An Johann Friedrich Cotta

13. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 67 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–2 Schlichtegroll bis schreibt] Adolf Heinrich Friedrich von Schlichtegroll war fr die Londoner »Korrespondenz-Nachrichten« des »Morgenblatts« zustndig. In London war gerade erschienen: ÆFrdric Lullin de Chaˆteauvieux:æ Manuscrit venu de St. Hl ne dune mani re inconnue. London 1817. Angeblich sollte es sich dabei um die Autobiographie Napoleon Bonapartes handeln. 2–3 Was bis wird] Die »Allgemeine Zeitung« berichtete in Nr. 102 (12. 4. 1817) mehrfach ber ÆF. Lullin de Chaˆteauvieux:æ Manuscrit venu de St. Hl ne: einmal in den Korrespondenz-Nachrichten aus London (S. 405) und in zwei Artikeln aus Paris (S. 407), von denen einer von Georg Ludwig Peter Sievers stammt. 3 fr Ihre Blatter] In den von J. F. Cotta verlegten »Europischen Annalen« (1817, Bd. 2, St. 5, S. 226–248; Bd. 3, St. 8, S. 219–236; Bd. 4, St. 11, S. 153–204) wurde eine von Georg Cotta verfaßte bersetzung verçffentlicht. Im »Morgenblatt« findet sich dagegen kein Beitrag zum »Manuscrit venu de St. Hl ne«. 4 Preßfreiheit] s. Nr. 145, Anm. 114 5 Leute in Rom] vor allem Jakob Ludwig Salomon Bartholdy, der ber antike Kunst in und um Rom fr das »Kunst-Blatt« berichtete; Franz und Johannes Riepenhausen, s. Nr. 210 (10–12). 6–8 von bis Kunstblatt] Der Bericht »Ausgrabungen in Rom« erschien in: Kunst-Blatt Nr. 10, S. 40 zum Morgenblatt, Nr. 102 (29. 4. 1817). Er ist identisch mit J. L. S. Bartholdys Artikel aus Rom in: Allgemeine Zeitung, Nr. 99 (9. 4. 1817), S. 395.

926

Erluterungen · Brief 200

200. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Johann Christian Markwort 14. April 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1586 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von J. Ch. Markwort vom 31. Mrz 1817 (Marbach DLA).

201. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Unbekannt 14. April 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 68 Mitteilungen zum Text 1 Nachrichten] (1) [Anzeigen] (2) Nachrichten H 6 gerathen.] (1) gerathen. [Ihre fernere Theilnahme wird uns ehrenwerth und willkommen sein.] (???) (2) gerathen. (???) H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 bersandte bis Verfaßer] nicht ermittelt

202. An Johann Friedrich Cotta

15. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 69 Mitteilungen zum Text 11 30 31 34

– aber] – spter hinzugefgt H sich a n g e b o t e n ] (1) [ihn verspr] (2) P sich a n g e b o t e n H Doch] Do korrigiert aus i H O h n e a l l e E i l e ] mit roter Tinte geschrieben H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 3–6 Von bis wr] Aus Friedrich Rckerts Gedichtsammlung »Kranz der Zeit« wurden spter zwei Gedichte im »Morgenblatt« verçffentlicht: »Wo Feldmusik und Kraß her?« und »Die Grber zu Ottensen«. 6 Robert] Ludwig Robert, dessen Gedichte »Gewitterstille« und »Der Kçnig« gerade im »Morgenblatt« abgedruckt wurden. 7–9 Fundgruben bis Fundgruben] die von Joseph von Hammer herausgegebene Zeitschrift »Fundgruben des Orients« (Bd. 1–6. Wien 1809–1818); Th. Huber lag das 1. Heft des 5. Bandes vor (s. Nr. 180, Anm. 14). Das 2. Heft schickte Hammer mit Brief vom 5. Juni 1817 an J. F. Cotta (Marbach DLA).

Erluterungen · Brief 203

927

9–10 Tarnow bis gedruckt] ÆFanny Tarnow:æ Korrespondenz-Nachrichten aus St. Petersburg im »Morgenblatt« Nr. 56; 57; 59; 60 (1817) ber Friedrich Maximilian Klinger 10 alles bis Rest] ÆF. Tarnow:æ Korrespondenz-Nachrichten. Petersburg. In: Morgenblatt, Nr. 2 (2. 1. 1817), S. 8; 4 (4. 1. 1817), S. 16; 17 (20. 1. 1817), S. 68; Ædies.:æ »Korrespondenz-Nachrichten« im »Morgenblatt« Nr. 29 und 31; sowie die »Korrespondenz-Nachrichten« ber das im September 1816 gefeierte Alexander Newsky-Fest in St. Petersburg in Nr. 32; 33; 38; 97; 98; 99. Von letzterem Beitrag mußten noch die Nr. 97 bis 99 (23.– 25. 4. 1817) gedruckt werden. Es folgten Petersburger »Korrespondenz-Nachrichten« vom Ende des Jahrs 1816 in: Morgenblatt, Nr. 103 (30. 4. 1817), S. 412; 105 (2. 5. 1817), S. 420; 108 (6. 5. 1817), S. 432. 13 Brief bis E r e m i t a g e ] F. Tarnow: Die Eremitage. (Nach Briefen an Freunde geschrieben aus Petersburg.). In: Kunst-Blatt Nr. 11, S. 42–44 zum Morgenblatt, Nr. 123 (23. 5. 1817); Kunst-Blatt Nr. 13, S. 51–52 zum Morgenblatt, Nr. 241 (8. 10. 1817); Kunst-Blatt Nr. 2, S. 6–7 zum Morgenblatt, Nr. 23 (27. 1. 1818); Kunst-Blatt Nr. 6, S. 22–23 zum Morgenblatt, Nr. 62 (13. 3. 1818). 20 Depping] ÆGeorg Bernhardæ DÆeppinæg: Korrespondenz-Nachrichten. Paris. In: Morgenblatt, Nr. 92 (17. 4. 1817), S. 368; Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Paris. In: Morgenblatt, Nr. 93 (18. 4. 1817), S. 372; 94 (19. 4. 1817), S. 375–376; 97 (23. 4. 1817), S. 388. Die Nachrichten stammten vom 2. und 3. April 1817. 21 Carl Steins Roman] Karl Stein: Die Wahrsagung. In: Morgenblatt, Nr. 115 (14. 5. 1817), S. 457–459; 116 (15. 5. 1817), S. 462–463; 117 (16. 5. 1817); S. 465–467; 118 (17. 5. 1817), S. 469–471; 119 (19. 5. 1817), S. 473–474. 23 Hçllander] Dietrich Kanngiesser schickte mit Brief an die Redaktion des »Morgenblatts« vom 26. Mrz 1817 (Marbach DLA) elf Beitrge fr das Blatt, s. Nr. 204 (1–7). 26 Brief] berliefert ist z. B. Victor Aim Hubers Brief an Th. Huber vom 1. April 1817 (Elvers, T. 1, S. 142, 149, 157). 29–31 Ich bis n a c h z a h l e n ] zu den Zahlungen an Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 75, Anm. 53–56 32 v e r d i e n e n ] zu Th. Hubers Gehalt s. Nr. 280 (5–22); 282 (1–6); 480 (8–9)

203. An Paul Usteri

16. April 1817

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 61 Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 14 einem bestimmten] (1) bestimmt einem (2) einem bestimmten H 32 zu publizirenden] (1) [neu] zu publizirenden (2) zu publizirenden H 44 rembarrirt] renbarrirt H 68 eine] (1) [einmal] eine (2) eine H 68 verschaffen] (1) [davon] verschaffen (2) verschaffen H 81 bald] spter hinzugefgt H 100 glserne Flaschen] (1) Flaschen glserne (2) glserne Flaschen H 100 ihre Stelle] (1) [auf] ih[nen] (2) P ihre Stelle H 101 Auf] (1) [Durch] (2) Auf H 104 Drehung] (1) [Bewegung] (2) Drehung H 104 Walze] e spter hinzugefgt H 115 9 Brett] (1) [Bre] (2) P 9 Brett H 161 6] korrigiert aus 5 H

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Erluterungen · Brief 203

Anmerkungen 4 7 7

Schelling] Carl Schelling die Sehe] = Sehkraft, Sehvermçgen Spanische Fliegen] = ein goldgrner Kfer, aus dem Kantharidin gewonnen wurde, der Wirkstoff in den sogenannten blasenziehenden Pflastern, welche auf die Haut gelegt wurden, um diese zur Blasenbildung zu reizen. Dadurch sollten »fehlerhafte Sfte nach einem Theile des Kçrpers gezogen und herausgeschafft werden« (Campe, T. 5, S. 899). 8 Blutigel] andere Bezeichnung fr ›Blutegel‹ (Grimm, Bd. 2, Sp. 186) 9 Liquor Sydenhami] Medikament gegen Gicht benannt nach Thomas Sydenham 14 bestimmten Moment] Gemeint ist der Kampf mit Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin am 5. Sept. 1813, als Th. Huber versuchte, ihn vom Selbstmord abzuhalten, s. Nr. 15 (88–91); 554 (158–168); Bd. 5, Nr. 213 (204–243). 23 Gesicht] hier gemeint: Sehvermçgen; zu Th. Hubers Augenproblemen s. Bd. 1, Nr. 8, Anm. 52–59 26 ber bis Humbold] Alexander von Humboldt und Aim Bonpland: Einleitung, oder Ideen zu einer Geographie der Pflanzen nebst einem Naturgemlde der Tropenlnder Æ…æ. Tbingen 1807. P. Usteri hatte seinen nicht ermittelten Beitrag dazu schon im Sommer 1816 eingesandt und verlangte ihn mit Brief an Johann Friedrich Cotta vom 18. Dez. 1816 zurck, falls er nicht fr den Druck angenommen werden sollte (Zrich ZB). Vielleicht meinte Usteri aber einen anderen Artikel, z. B.: ÆP. Usteri:æ Botanische Bruchstcke. In: Morgenblatt, Nr. 182 (31. 7. 1817), S. 726–727; 183 (1. 8. 1817), S. 730–731; 184 (2. 8. 1817), S. 733–734; 185 (4. 8. 1817), S. 737–738. 31 Cottas] Johann Friedrich Cotta 31 Ausschuß bis Handschriften] Th. Huber hatte u. a. alle ungedruckten Einsendungen an die Redaktion des »Morgenblatts« aus der Zeit vor ihrer Anstellung (Anfang Jan. 1817) durchgesehen und eine Liste der nicht fr den Abdruck geeigneten Artikel erstellt (s. Nr. 164 (3)). 33–36 Manuscripte bis herausnahm] z. B. Karl Friedrich Pockels ungedruckt gebliebene Biographie von Friedrich Weitsch, aus der nur ein Auszug (»Bruchstcke aus der Biographie des Landschaftmahlers Weitsch (des Vaters)«) im »Morgenblatt« 1810 erschien. 39 Specimen bis Robert] Aus Ludwig Roberts Gedichtzyklus »Kmpfe der Zeit« wurden »Gewitterstille« und »Der Kçnig« im »Morgenblatt« abgedruckt, s. Nr. 194, Anm. 1. 39 Ohlenschlgers Mhrchen] Aus Adam Gottlob Oehlenschlgers »Mhrchen und Erzhlungen« wurde »Aly und Gulhyndy« abgedruckt, s. Nr. 190, Anm. 9. 40 Wien] zu Th. Hubers Ansichten ber die Einsendungen von Wilhelm Hebenstreit s. Nr. 129 (6–12); 180 (40–41) 41 Dresden] vielleicht ÆKarl Gottfried Theodor Winkler:æ Korrespondenz-Nachrichten. Dresden. In: Morgenblatt, Nr. 118 (1817); s. Nr. 243 (7–11) 41 Leutnants aus Karlsruh] Anspielung auf ÆKarl August Varnhagen von Ense:æ Korrespondenz-Nachrichten. Karlsruhe. In: Morgenblatt, Nr. 30 (1817); s. Nr. 141, Anm. 21–22 41 Organisten aus Frankfurth] Wahrscheinlich ist Herr Elssser gemeint, s. Nr. 178 (13–17). 43–44 schrieb bis rembarrirt] Autor nicht ermittelt; vielleicht der Adressat von Nr. 196 oder 201 44–45 Aufsaz »ber Dienstboten] nicht ermittelt 46–47 Einen bis Grgoire] Ein Aufsatz im »Morgenblatt« nach Henri Grgoires Buch »De la domesticit chez les peuples anciens et modernes« (Paris 1814) ist nicht ermittelt. 48–54 Fellenberg bis wollen] zu den Zahlungen an Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 75, Anm. 53–56; zum Konflikt mit Fellenberg s. Nr. 81 (2–96) 49 Greyerz] Gottlieb von Greyerz 54 Wenigen] G. von Greyerz, Johann Christoph Schmid, Mariette und August von Hartmann

Erluterungen · Brief 203

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55 alle meine] Der letzte berlieferte Brief Th. Hubers an Ph. E. von Fellenberg ist Nr. 71; zur Korrespondenz insgesamt s. Bd. 2, Nr. 111, Sammelanm. zu Ph. E. von Fellenberg 55 Fellenbergs] zu Ph. E. von Fellenbergs letzten Briefen an Th. Huber s. Nr. 81 (57–60) und Anm. 73–78; 87, Anm. 1–7 55 Aims Briefe] zu Victor Aim Hubers Briefen an Th. Huber s. Nr. 67, Anm. 12–13; 59, Anm. 72–83; 76, Anm. 2–3 62 Kostbar] hier: teuer 68 Rezension] nicht ermittelt 70 Don Carlos] Friedrich Schiller: Dom Karlos; Rezensionen dazu erschienen u. a. von ÆChristoph Martinæ WÆielandæ (in: Anzeiger des Teutschen Merkur (Sept. 1787), S. CXXIII– CXXV), von J. (in: Kritische Uebersicht der neusten schçnen Litteratur der Deutschen (1788), Bd. 1, St. 2, S. 9–62); vgl. hierzu Schiller: Briefe ber Don Karlos. In: Der Teutsche Merkur (1788), H. 3, S. 35–61 und H. 4, S. 224–267. 70 Brgers Gedichte] Gottfried August Brger: Gedichte. T. 1.2. 2. Aufl. Gçttingen 1789 (Th. Huber besaß dieses Exemplar, s. Bd. 1, Nr. 131 (2–24)); F. Schillers vernichtende Rezension der Ausgabe erschien 1791 in der »Allgemeinen Literatur-Zeitung« Nr. 13 (15. 1. 1791), Sp. 97–103; 14 (17. 1. 1791), Sp. 105–110. 72 Meyer] Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer 74 Damen] z. B. Herzogin Wilhelmine von Wrttemberg 77 magnetisirte] zum Magnetismus s. Nr. 53, Anm. 62 77 Jungfer] Julie Hartmann 80 Julie] J. Hartmann 87 Abernheit] Abernheit (sic!) = Trotzigkeit 92 Liebhaber] Friedrich Rckert 97 Messmers Baquet] Franz Anton Mesmer konstruierte einen Holzbottich, in den er Eisenspne, ›magnetisiertes‹ Wasser und Flaschen fllte. Aus dem Deckel des Bottichs ragten Metallstbe heraus, die die Kranken – es wurden mehrere zugleich behandelt – anfassen bzw. mit dem erkrankten Kçrperteil berhren mußten. 98 Elektrisiermaschine] = der erste elektrische Generator, erfunden von Otto von Guericke; eine Schwefel- oder Glaskugel wird in Rotation versetzt und erzeugt durch Reibung statische Elektrizitt. Indem man die Kugel berhrt, wird man elektrisiert. 98 Voltaischen Sulen] Voltasche Sule = die erste einen stetigen Strom abgebende Energiequelle und damit Vorlufer der heutigen Batterien, erfunden 1799/1800 von Alessandro Volta. Sie bestand aus abwechselnd bereinander geschichteten Kupfer- und Zinkplttchen, die durch suregetrnkte Leder- oder Tuchstcke voneinander getrennt waren. 124 kommt bis Schmiede] sprichwçrtlich fr ›an die falsche Adresse, an die falsche Stelle kommen‹ 124 hier hungert man] s. Nr. 59, Anm. 125 127–130 beiden bis schzt] zum Konflikt zwischen Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg und den wrtt. Landstnden um die Verfassung s. Nr. 10, Anm. 151–167; 216, Anm. 88–92 130 Anfhrer] vor allem Karl August von Wangenheim und J. F. Cotta 132–133 war en pointe] Þtre en pointe de vin = einen kleinen Rausch haben 139 Paulus] Heinrich Eberhard Gottlob Paulus lehrte in Jena, als K. A. von Wangenheim dort studierte. 148 Titel] J. F. Cotta wurde Ende Jan. 1817 der Titel eines preuß. Geheimen Hofrats verliehen. 149 3te Herrschaft] J. F. Cotta hatte 1812 fr 128 000 Gulden den Hipfelhof bei Heilbronn und 1814 fr 150 000 Gulden die Herrschaft Dotternhausen und Roßwangen bei Balingen erworben (sdwestlich von Tbingen). Um seinen Besitz Dotternhausen zu arrondieren, kaufte er im Frhjahr 1817 Hausen, Oberhausen, Rothenmnster und den Lochenhof fr 197 000 Gulden (B. Fischer: »… auf seine Gter abgereist …«. Marbach a. N. 2000, S. 1 f.).

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Erluterungen · Brief 203

160 Boutique bis Armen] Es handelt sich um eine der Maßnahmen im Rahmen des Wohlttigkeitsvereins, s. Nr. 124, Anm. 105. 164 Briefen] berliefert ist z. B. V. A. Hubers Brief an Th. Huber vom 1. April 1817 (Elvers, T. 1, S. 142, 149, 157). 168 Ostern] 6. April 1817

204. An Johann Friedrich Cotta

17. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 70 ÆAdresse:æ Herrn G. H. Cotta. Mitteilungen zum Text 8 und 3] spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Correspondenz fr Litteraturblatt] Im Brief an die Redaktion des »Morgenblatts« vom 26. Mrz 1817 (Marbach DLA) erwhnt Dietrich Kanngiesser zwei mitgeschickte, nicht ermittelte Korrespondenz-Nachrichten. In einer von ihnen ging es u. a. um hollnd. Volkslieder. Außerdem bot er an, jhrliche bersichten zur hollnd. Literatur und Kultur zu liefern. Spter erschien: D. KÆanngiesseræ: Beytrge zur neuesten Literatur- und KulturGeschichte der Niederlande. In: Literatur-Blatt Nr. 24, S. 93–94 zum Morgenblatt, Nr. 195 (15. 8. 1817); Literatur-Blatt Nr. 25, S. 98–99 zum Morgenblatt, Nr. 203 (25. 8. 1817); Literatur-Blatt Nr. 26, S. 102–103 zum Morgenblatt, Nr. 206 (28. 8. 1817). 1–7 Briefe bis erinnern] nicht ermittelt; D. Kanngiessers Brief (s. Anm. 1) enthielt als Beilage von ihm verfaßte »Briefe ber Zeitbedrfniße«. Kanngiesser meinte, das 28 Seiten umfassende Manuskript sei vielleicht zu lang fr das »Morgenblatt« und schlug vor, es gesondert zu drucken. Im »Morgenblatt« solle nur eine Anzeige und ein Auszug erscheinen. Er wolle kein Honorar dafr; stattdessen solle der Erlçs nach J. F. Cottas Ermessen den Armen zukommen. 3 Aufsaz] ÆPaul Usteri (bers.):æ Das Armenwesen in England 8 N 2 und 3] Aus dem am Blattrand stehenden Vermerk J. F. Cottas »v Ritler in Wien« ergibt sich, daß die beiden Erzhlungen Franz Rittlers »Der Beruf zur Bhne« und »Die Rckreise vom Congreß« (letztere nicht ermittelt) gemeint sind, s. Nr. 208R. 8 gemein] hier wahrscheinlich im Sinne von ›gewçhnlich‹ gemeint

205. An Johann Friedrich Cotta

17. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 72 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath Cotta. Mitteilungen zum Text 1 unterhaltende] (1) [angenehme] (2) P unterhaltende H 3 der liberale Karakter] (1) d[ie] liberale[n] (2) P der liberale Karakter H 4 Bruchstcke bis »Briefen] (1) [Correspondenz] »Briefe (2) Bruchstcke aus den »Briefen H 9 (Fanny Tarnow)] Fanny Tarnow spter hinzugefgt H 15 Donnerstag] (1) [Mi] (2) P Donnerstag H

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Erluterungen · Brief 207 Datierung Ergibt sich aus Donnerstag (15) und dem Eingangsvermerk »18 Ap 17«.

Anmerkungen 1–7 B r i e f e bis zufrieden] ÆFriedrich Johann Lorenz Meyer:æ Brieffragmente aus Paris, im Februar und Mrz 1817 geschrieben. In: Morgenblatt, Nr. 103 (30. 4. 1817), S. 409–410; 104 (1. 5. 1817), S. 413–415; 106 (3. 5. 1817), S. 422–423; 107 (5. 5. 1817), S. 425–426; zur antifranz. Stimmung in Hamburg s. Nr. 149, Anm. 16. 8 Kunstblatt] Kunst-Blatt Nr. 10 zum Morgenblatt, Nr. 102 (29. 4. 1817) 9–10 Beschreibung bis Morgenblatt] ÆFanny Tarnow:æ Die Eremitage; der Artikel erschien im »Kunst-Blatt«, nicht im »Morgenblatt« 13–14 Das bis werden] Literatur-Blatt Nr. 16 zum Morgenblatt, Nr. 97 (23. 4. 1817) enthlt folgende Rezensionen: ÆCarl Johann Christoph Arledter (bers.):æ Uebersicht des gegenwrtigen Zustandes der englischen Literatur; Johann Christoph Schmids Rezension zu: Johann Gottlieb Radlof: Die Sprachen der Germanen; Paul Usteris Rezension zu: Johann Georg Wirth (Hg.): Leben und Wirken Peter Sthelins Æ…æ. Von ihm selbst beschrieben. St. Gallen 1816.

206. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Philipp Breitenstein 17. April 1817 Regest H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1526 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Ph. Breitenstein vom 4. April 1817 (Marbach DLA).

207. An Johann Friedrich Cotta

18. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 34 Mitteilungen zum Text 2 Ihr Blatt verliert] (1) [Sie und] Ihr Blatt verlie[ren] (2)

Ihr Blatt verliert

H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk; das Tagesdatum ist kaum leserlich. Anmerkungen 2 Mathisons bis Blatt] ÆFriedrichæ von Matthisson: Friedrich, Kçnig von Wrtemberg. In: Morgenblatt, Nr. 97 (23. 4. 1817), S. 385–387; 98 (24. 4. 1817), S. 389–391; 99 (25. 4. 1817), S. 393–395; 100 (26. 4. 1817), S. 397–399; 101 (28. 4. 1817), S. 401–402. 4–5 Ihren persçnlichen Verhltnißen] J. F. Cotta hatte sich bei der Bevçlkerung und insbesondere bei seinen Whlern – er vertrat in der Stndeversammlung als Abgeordneter das Oberamt Bçblingen – unbeliebt gemacht, weil er sich im wrtt. Verfassungstreit hufig zugunsten der Position von Kçnig Friedrich I. bzw. Wilhelm I. von Wrttemberg ausgesprochen hatte, s. Nr. 10, Anm. 151–167. 7 zehnerley Anfechtungen] zu F. von Matthissons Situation nach dem Tod von Kçnig F. I. von Wrttemberg s. Nr. 134 (61–64)

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Erluterungen · Brief 208

208. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Franz Rittler 18. April 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 71 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung.

209. An Johann Friedrich Cotta

zwischen 10. und 21. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1407 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath / Cotta Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (1). Anmerkungen 1 Artikel] vermutlich ÆJohann Jakob vonæ WÆillemeær: Korrespondenz-Nachrichten. (Fortschritte der Bibel-Gesellschaft in Rußland.). In: Morgenblatt, Nr. 95 (21. 4. 1817), S. 380. Im Artikel wird dessen Abdruck an anderer Stelle (10. April) erwhnt, so daß im »Morgenblatt« nur ein Auszug gegeben wurde; zu Th. Hubers Meinung ber die Bibelgesellschaften, die sich vor allem der Verteilung von Bibeln verschrieben hatten, s. Nr. 212R. 6 Kanne] zu Johann Arnold Kanne s. Nr. 33 (114–119) 6 Schubert] zu Gotthilf Heinrich Schubert s. Nr. 33, Anm. 119 6 Wagner] vielleicht Adolph Wagner, s. Nr. 34, Anm. 277 6 Herder] Emil von Herder

210. An Johann Friedrich Cotta

21. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 73 Mitteilungen zum Text 1 Beifolgendes] Bei spter hinzugefgt H 4 zu benuzen] (1) [durch] (2) P zu benuzen H 5 den] en korrigiert aus ie H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Reinhold] Johann Gotthard Reinhold 1 Beifolgendes] Es handelt sich um die in Heften publizierten (nicht ermittelten) Berichte der Accademia di San Luca in Rom; s. Nr. 219 (1–26). Im »Morgenblatt« erschienen daraus: ÆPhilipp Wilhelm Hausleutner (bers.):æ Via Sacra. (Die heilige Straße.) (Aus den Memoiren der Akademie von St. Luka zu Rom. Vom Jahr 1816.) (Mit einem Steinabdruck.). In: Kunst-Blatt Nr. 17, S. 65–66 zum Morgenblatt, Nr. 205 (27. 8. 1817); Æders. (bers.):æ Ausgrabungen bey St. Nicola in Carcere, bey dem Platz Montanara. In: KunstBlatt Nr. 17, S. 66–67 zum Morgenblatt, Nr. 205 (27. 8. 1817); Æders. (bers.):æ Aus dem

Erluterungen · Brief 213

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Tagebuch der Akademie von St. Luca zu Rom. 1816. In: Kunst-Blatt Nr. 21, S. 84 zum Morgenblatt, Nr. 294 (9. 12. 1817). 10 Riepenhausen] Franz und Johannes Riepenhausen 12 Ausgrabungen] s. Nr. 199 (5–8)

211. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

21. April 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 74 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

212. An Johann Gotthard Reinhold

22. April 1817

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/997 3  Seiten ÆAdresse:æ Sua Exellensa / Il Signor Cavalier R e i n h o l d , / Inviato extraordinario e Ministro plenipo- / tentiario di S. M. il Re de Paesi bassi presso la / Santa Sede / Roma / fr. front. Textverlust durch Siegel- und Papierausriß

213. An Johann Friedrich Cotta

zwischen 4. und 23. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Span Nr. 2 Datierung Ergibt sich aus den Eingangs- und Ausgangsvermerken der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Martin Span (Anm. 1). Anmerkungen 1 Sonetten] M. Span schickte mit Brief an J. F. Cotta vom 30. Mrz 1817 (Marbach DLA) sieben nicht ermittelte Sonette. 4 Umarbeitung bis Gçthens] M. Span fragte in seinem Brief (s. Anm. 1), ob Interesse an der Verçffentlichung im »Morgenblatt« eines vom ihm verfaßten Aufsatzes in Briefform ber dt. Literatur bestehe. Die neueren Dichter htten den rhmlichen, von Martin Opitz bis Christoph Martin Wieland zwischen 1600 und 1800 beschrittenen Weg verlassen. »Um pracktisch zu zeigen, wie der deutsche Dichter mit Sprache, Versbau, Wahrheit der Gedanken, mit der treuen Beobachtung der Einheit jedens Ganzen verfahren msse, um sich eine dauernde Achtung, und der deutschen Sprache und Dichtkunst Ehre bey den Auslndern zu verschaffen, werden Stcke von Gçthe, Schiller und Anderen angefhret, und jedes Mahl dem angefhrten Stcke eine nach den Gesetzen der Sprache und Dichtkunst treu eingerichtete Umarbeitung oder auch eine neue Bearbeitung eben desselben Gegenstandes an die Seite gestellet. Dadurch sollen die Leser auf den Standpunkt geleitet werden, aus ihrer eigenen Ansicht zu urtheilen, ob die excentrische Verfahrungsart der neuen Schule mit ihrer chaotischen Regellosigkeit, oder aber die kunstgemße Darstellung eines Utz und Ramler, mit der von der Zeit herbeygefhrten Vervollkommnung, ihr Gefhl und ihren Verstand lieblicher ansprechen«. Als Probe schickte Span seine Bearbeitung von Johann Wolfgang Goethes Gedicht »An die Gnstigen« (in: Gçthes neue Schriften. Bd. 7. Berlin

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Erluterungen · Brief 213

1800, S. 3) und Friedrich Schillers »Die Worte des Glaubens« (in: Gedichte von Friederich Schiller. T. 1, 2. verb. und verm. Aufl. Leipzig 1804, S. 28 f.). Ein Vergleich mit den beiden Originalen werde, so Span, ein gnstiges Urteil fr den Abdruck seines Aufsatzes bringen. Bezweckt werden solle – bei allem gebhrenden Lob fr Goethe und Schiller – bei jngeren Dichtern eine hçhere Wrde der dt. Dichtkunst und Sprache zu bewirken und bei den Lesern eine richtigere Ausbildung der sthetischen Urteilskraft. Fehler berhmter Dichter leiteten die jngere Mitwelt zu noch grçßeren Verirrungen. 7–9 Herrn bis sei] nicht ermittelt

214. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Jakob Friedrich Abel zwischen Anfang Januar und 24. April 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1561 Mitteilungen zum Text 3 : Der Orden] spter hinzugefgt H 6 dringenden] (1) [nothwendigen] (2) P dringenden H Datierung Terminus post quem ist der Beginn von Th. Hubers Arbeit als Redakteurin des »Morgenblatts«. Terminus ante quem ergibt sich aus dem Inhalt (3). Anmerkungen 1 Eigenthmer] Johann Friedrich Cotta 2 Redaktion] Th. Huber und außerdem Friedrich Haug 3 Der Orden] ÆJ. F.æ Abel: Der Orden. In: Morgenblatt, Nr. 98 (24. 4. 1817), S. 389. 5 brigen] nicht ermittelt

215. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Dietrich Kanngiesser 24. April 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Kanngießer Nr. 4 Mitteilungen zum Text 3 das bis Zeit] (1) [Zeit] (2) P das Bedrfniß der Zeit H 4 und wrden daher] (1) [da] (2) P und wrden daher H 5 Tendenz.] (1) Tendenz. [Ihr s] (2) Tendenz. H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von D. Kanngiesser (Anm. 1). Anmerkungen 1 Correspondenz] Im Brief an die Redaktion des »Morgenblatts« vom 26. Mrz 1817 (Marbach DLA) erwhnt D. Kanngiesser zwei mitgeschickte (nicht ermittelte) KorrespondenzNachrichten; s. Nr. 204 (1).

Erluterungen · Brief 216 1

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litterarrischen Nachrichten] D. Kanngiesser bot in seinem Brief (s. Anm. 1) an, jhrliche bersichten zur hollnd. Literatur und Kultur zu liefern. Spter erschien: D. KÆanngiesseræ: Beytrge zur neuesten Literatur- und Kultur-Geschichte der Niederlande. Briefe bis Zeit] zu D. Kanngiessers Manuskript »Briefe ber Zeitbedrfniße« s. Nr. 204 (1– 7)

216. An Carl August Bçttiger

25. April 1817

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 77 (3–138) und 78 (138–298) d Geiger 1907, S. 270, Teildruck (35–55) ÆAdresse:æ An Herrn Oberappellationsrath / Bçtticher / in / Dresden. Textverlust durch Einbindung (80–82; 87; 91) und Siegelausriß (105; 148; 149–151) Mitteilungen zum Text 16 das] spter hinzugefgt H 42 lve ] (1) [ecolier] (2) P lve H 70 kann] (1) [kçnnen] (2) kann H 71 bleibe ich] (1) bleibe i[st] (2) bleibe ich H 86 wieder] spter hinzugefgt H 88 vor] (1) [in] (2) vor H 109 Das] (1) [Unt] (2) P Das H 118 »Die Correspondenz ber] (1) [ber] (2) P »Die Correspondenz ber H 129 man] (1) [er] (2) man H Anmerkungen 2 Brief] vom 4. April 1817 (Marbach DLA) 6 Arzt] Carl Schelling 9 Wust] zu Th. Hubers Durchsicht der seit Jahren angesammelten Manuskript-Einsendungen s. Nr. 129 (16–17); 134 (2–9); 149 (8–10); 164 (2–7) 10–12 Bartholdy bis gegeben] ÆJakob Ludwig Salomon Bartholdy:æ Aus einem Schreiben aus Rom, ber die Abhandlungen des Ritter Canova ber die Kolossen des Monte Cavallo, und des Herrn Cockerell ber die Gruppe der Niobe, welche in diesem Blatte sogleich folgen werden. In: Kunst-Blatt Nr. 10, S. 37–38 zum Morgenblatt, Nr. 102 (29. 4. 1817); KunstBlatt Nr. 11, S. 41–42 zum Morgenblatt, Nr. 123 (23. 5. 1817). 36 Lob bis soll] C. A. Bçttigers Rezension zu Adolph Mllners »Kçnig Yngurd« erschien in: Abend-Zeitung, Nr. 85 (9. 4. 1817) und 86 (10. 4. 1817). Bçttiger hatte Th. Huber von seiner Arbeit an der Rezension geschrieben, s. Anm. 2. 42 Sargines] Nicolas Dalayrac: Sargines ou ll ve de lamour. Comdie en quatre actes en prose. Paris 1788. 44 reime dich u. s. w.] das Sprichwort »Reime dich, oder ich fresse dich.« 47 Auffhrung] Die zweiteilige Auffhrung fand am 13. und 14. April 1817 am Stuttgarter Theater statt. 48–49 2 bis theilen] C. A. Bçttiger schrieb in seiner Rezension ber die gekrzte, an einem einzigen Abend gegebene Dresdener Auffhrung (s. Anm. 36): »Wre es nur mçglich gewesen, das unverkrzte Stck in zwei Vorstellungen zu theilen!« 50 Mordscene des Oskar] A. Mllner: Kçnig Yngurd, 5. Akt, 1. bis 3. Szene 53 Humbert und Arthur] William Shakespeare: King John, 4. Akt, 1. Szene; C. A. Bçttiger schrieb in seiner Rezension (s. Anm. 36): »Nun kommt der erhaben grause Auftritt dort im çden Ahnensaal, in welchem Mllner mit der berhmten Scene in Shakespeares Kçnig Johann zwischen Hubert und Prinz Arthur einen ruhmvollen Wettkampf bestand und um welcher willen schon allein dieser Yngurd in unserer Literatur nie untergehen kçnnte.«

936

Erluterungen · Brief 216

57 Critik bis Gedichte] Friedrich Rckert: Kranz der Zeit; eine Rezension von C. A. Bçttiger ist nicht ermittelt; wohl ußerte er sich dazu in seinem Brief an Th. Huber vom 27. Mai 1817, s. Nr. 161, Anm. 60–61. 65 Orden der Ehrenlegion] Der franz. Orden der Ehrenlegion wurde 1802 von Kaiser Napoleon I. gestiftet. Mitglied wurde man durch besondere militrische oder zivile Verdienste, unabhngig vom Stand, dem man angehçrte. Das Ordenszeichen ist ein weißemaillierter Stern mit fnf Zacken. 65–66 unterfing bis nennen] vielleicht gemeint: F. Rckert: Teufelsstrick. In: ders.: Kranz der Zeit, S. 230–231 78 D a s We l t g e b  u ] F. Rckert: Der Bau der Welt 88–92 Konstitutions bis drohn] C. A. Bçttiger (4. 4. 1817): »Wie glnzt jetzt Wirtenbergs Constitution!« Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg hatte am 3. Mrz 1817 einen neuen Verfassungsentwurf den Landstnden vorgelegt. Letztere lehnten auch diese Konstitution nach lngerer Beratung am 2. Juni 1817 ab, da sie keine stndische Kasse und keine permanente Vertretung der Stnde vorsah, wie sie die Anhnger des ›Alten Rechts‹ forderten; zum Konflikt zwischen Monarch und Stnden s. Nr. 10, Anm. 151–167; die neuen Lande sind die Gebiete, die dem Kçnigreich Wrttemberg im Laufe der letzten Jahre neu angegliedert wurden. Fr diese Landesteile hatte das ›Alte Recht‹ nie Gltigkeit besessen, so daß die dortigen wrtt. Brger eigentlich die im ›Alten Recht‹ verbrieften Privilegien nicht vermißten und daher einer neuen Verfassung htten eher positiv gegenberstehen kçnnen. 92 Mangel] s. Nr. 59, Anm. 125; 203 (123–126) 94 Hall] heute: Schwbisch-Hall, Stadt çstlich von Heilbronn 95 Necker] der Fluß Neckar in Wrttemberg 101 italinschen Architekten] Giovanni Salucci 102 englischen Leibarzt] nicht ermittelt 107 Armenverein] s. Nr. 124, Anm. 105 118 versprochne bis Theater] C. A. Bçttiger versprach in seinem Brief vom 4. April 1817, in acht Tagen zwei zwischen ihm und Johann Gottfried Wohlbrck gewechselte Briefe ber das Theater fr das »Morgenblatt« zu senden. Ein entsprechender Beitrag ist nicht ermittelt. 124 Cotta] Johann Friedrich Cotta 125–131 Fellenberg bis Krften] zur Zahlung an Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 75, Anm. 53–56; zum Konflikt mit Fellenberg s. Nr. 81 (2–61) 131–133 Lippe bis Leipzig] zu Christian Lippes Reise s. Nr. 81 (97–101) 141 Herder] Emil von Herder 141 Greyerz] Gottlieb von Greyerz 144 D e d i k a t i o n bis Buch] Gotthilf Heinrich Schubert: Altes und Neues aus dem Gebiet der innren Seelenkunde. Bd. 1. Leipzig 1817. Die Widmung lautet: »Dem Freunde seiner frhesten Jugend Herrn Emil von Herder und der treuen Lebensgefhrtin und Freundin Julie Schubert gebohrne Steuernagel widmet diese Bltter der Verfasser.«

217. An Johann Friedrich Cotta

zwischen 27. Mrz und 26. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1409 ÆAdresse:æ Herrn G. H. Cotta. Datierung Ergibt sich aus dem auf 28. Mrz 1817 lautenden Eingangs- und dem auf 25. April 1817 lautenden Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Brief von Juda Lçb Baruch (Anm. 3).

Erluterungen · Brief 219

937

Anmerkungen 3 Beilage] J. L. Baruch hatte mit Brief an J. F. Cotta vom 25. Mrz 1817 (Marbach DLA) einen nicht ermittelten Beitrag fr das »Morgenblatt« geschickt.

218. An Johann Friedrich Cotta

26. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1333 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk »26 IV« und dem Inhalt (4–5). Anmerkungen 4 Nachrichten] ÆGeorg Bernhardæ DÆeppinæg: Korrespondenz-Nachrichten. Paris. In: Morgenblatt, Nr. 104 (1. 5. 1817), S. 416; 105 (2. 5. 1817), S. 419–420; 106 (3. 5. 1817), S. 424; der kritisch-gehssige Bericht ber den am 4. April 1817 verstorbenen Andr Massna findet sich auf S. 416. 6–7 Kçnig von Frankreich] Kçnig Ludwig XVIII. von Frankreich 9 Geschichte] s. Anm. 4; auf S. 424 berichtet G. B. Depping, wie er einen Brief an die Redaktion des »Morgenblatts« im Januar 1814 einem dn. Hauptmann, der die franz. Marineanstalten besucht hatte, mitgab, dessen Gepck wegen Spionageverdachts durchsucht wurde. Im Jan. 1814 mußte das zuvor mit Frankreich verbndete Dnemark sich der russ.preuß.-çsterr.-brit.-schwed. Allianz im Befreiungskrieg gegen Frankreich anschließen. 12 Frsten] Kçnig Friedrich VI. von Dnemark 14 streichen] zu Th. Hubers Streichungen s. Nr. 223 (1–7)

219. An Johann Friedrich Cotta

26. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 75 Mitteilungen zum Text 7 wçrtlich bersezt] (1) bersezt wçrtlich (2) wçrtlich bersezt H 36 6] (1) [3. .] (2) 6 H 40 Zweifel ber] (1) Zweifel[te] (2) P Zweifel ber H 42 dem] korrigiert aus wen H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 italienischen Hefte] die in Heften publizierten (nicht ermittelten) Berichte der Accademia di San Luca in Rom, s. Nr. 210 (1–9); im »Morgenblatt« erschienen daraus: ÆPhilipp Wilhelm Hausleutner (bers.):æ Via Sacra; Æders. (bers.):æ Ausgrabungen bey St. Nicola; Æders. (bers.):æ Aus dem Tagebuch der Akademie von St. Luca 13 Akademie] s. Anm. 1 19–22 vier bis nhmen] Ermittelt ist der spter angefertigte Steindruck zu ÆPh. W. Hausleutner (bers.):æ Via Sacra. Er besteht aus zwei architektonischen Plnen zur Via Sacra auf einem Blatt. Außerdem wurden fr das »Morgenblatt« in Auftrag gegeben: »Ninfa

938

Erluterungen · Brief 219

N jade« (Drucker anonym) und »Grablegung Christi von Camuccini« (litographiert von Carl Heinrich Wenng) zu den Beitrgen: ÆTh. Huber (bers.):æ Eine Nymphe oder Najade, von Canova im Jahr 1817 verfertigt. In: Kunst-Blatt Nr. 15, S. 57 zum Morgenblatt, Nr. 218 (11. 9. 1819); Ædies. (bers.):æ Grablegung Christi von Camuccini. In: Kunst-Blatt Nr. 12, S. 45 zum Morgenblatt, Nr. 162 (8. 7. 1819); s. Nr. 287R; 320 (19– 20); Bd. 7, Th. Huber an die J. G. Cottasche Buchhandlung, 27. Mrz 1819. 24 Reinhold] Johann Gotthard Reinhold 27–30 Landschaft bis Kunstblatt] Jakob Ludwig Salomon Bartholdy schrieb in seinem Brief vom 14. April 1817 an J. F. Cotta (Marbach DLA) von einer charakteristischen Zeichnung der Isola Farnese, des alten Veji, die er per Kurier Cotta zusende und die sich dazu eigne, gestochen zu werden. Außerdem berichtete er kurz von den dortigen Ausgrabungen und kndigte darber eine ausfhrlichere Abhandlung an, die er demnchst schicken wolle. Zeichnung, Stich und Abhandlung sind nicht ermittelt, ebensowenig ein Artikel Th. Hubers dazu. 31 Neue Finzanz Minister] Maximilian von Lerchenfeld 33 Mongelas bis werden] Graf Maximilian von Montgelas war am 2. Febr. 1817 seiner

mter (einschließlich des Postens als Finanzminister) enthoben worden. 33–34 unangenehme bis Gnzburg] berliefert ist ein Brief von Gottlieb von Greyerz an Th. Huber vom 20. April 1817 (Gçttingen SUB): Th. Huber mußte, um ihre Witwen- und Victor Aim Hubers Waisenrente weiter vom bayr. Staat beziehen zu drfen, ein »Lebensattest und ein Zeugniß ber Deinen und Aimes Aufenthalt« einreichen. Dies war problematisch, weil Th. Huber nicht mehr in Bayern wohnte. Entweder, so Greyerz, solle Th. Huber »wieder auf einige Zeit hieher kommen Æ…æ, damit es keine Anstnde gebe«, oder eine »fçrmliche Erlaubnis Deine Pension im Ausland zu verzehren« erwirken. 36 Mathisons Biographie] die gerade im »Morgenblatt« abgedruckte Biographie: ÆFriedrichæ von Matthisson: Friedrich, Kçnig von Wrtemberg 39–40 S e i n e bis Zeitgenossen] F. von Matthisson: Selbstbiographie. In: Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken. Leipzig und Altenburg 1816, Bd. 1, H. IV, S. 3–68; s. Nr. 22, Anm. 3. Die »Zeitgenossen« wurden von Friedrich Arnold Brockhaus verlegt. 40–41 Zweifel bis nçthigten] zu ÆF.æ von Matthisson: Friedrich, Kçnig von Wrtemberg s. Nr. 207 41–43 Aufsaz bis Pfeilschfter] ÆJohann Baptistæ PÆfeilschifteræ: Die dramatische Dichtkunst der Alten und Neuern, und ihre Bhne. In: Morgenblatt, Nr. 101 (28. 4. 1817), S. 402–403; 102 (29. 4. 1817), S. 406–407; 103 (30. 4. 1817), S. 410–411; 104 (1. 5. 1817), S. 415; 105 (2. 5. 1817), S. 418–419. 51 Dahlbergs Biografie] August Krmer: Carl von Dalbergs Lebensbeschluß. (Probe aus der bald erscheinenden Schrift: Carl Theodor, Reichsfreyherr von Dalberg. u. s. w. von August Krmer. Regensburg, 1817.). In: Morgenblatt, Nr. 102 (29. 4. 1817), S. 405–406. 53 bersandten Bchern] nicht ermittelt

220. An Johann Friedrich Cotta

26. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 76 1 Seite ÆAdresse:æ Herrn Geheim Hofrath / Cotta. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Regest

Erluterungen · Brief 222

221. An Johann Friedrich Cotta

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29. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 77 d1 Kuhn 1975, S. 76, Teildruck (1–8) d2 Bohley, S. 58 Mitteilungen zum Text 8 geringsten] (1) gering[en] (2)

geringsten

H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 3

Aufsze bis halten] Christian Gottfried Nees von Esenbeck bot in einem (unbekannten) Brief vom Juli 1816 J. F. Cotta den Verlag einer von ihm konzipierten Zeitschrift mit dem Titel »Beytrge zur Naturgeschichte« an. Cotta wiederum plante seit lngerem eine ein- bis zweimal wçchentlich erscheinende naturwissenschaftliche Beilage fr das »Morgenblatt«. Da aber Nees auf der einen und Cotta und Th. Huber auf der anderen Seite unterschiedliche Vorstellungen von Inhalt, Umfang und Lesepublikum der Beilage hatten, kam es zu keiner Einigung; das gemeinsame Projekt wurde im April/Mai 1818 aufgegeben (s. Nr. 491; 493 (12–13); 500R; 511; 535 (39); 545 (27–28); 556; 557; 558; 559 (2–32); 560; 570; 572; 576 (26–31); 608, Anm. 32; 776; 777 (1–17); Bohley, S. 34–39). 7 Gehlfen] vor allem August Goldfuß (Ch. G. Nees von Esenbeck an J. F. Cotta, 5. 3. 1817, in: Bohley, S. 56) 9–10 Aufsaz bis steht] Æanonym:æ Die Salzquellen von Kuhoo. (Aus einem Schreiben von Java). In: Morgenblatt, Nr. 28 (1. 2. 1817), S. 110–111.

222. An Johann Friedrich Cotta

30. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 78 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Pappenheims Anerbietung] s. Nr. 156 (7–14); 158 (30–40) 2 Anlage] Beilage unbekannt 3 Manifest Heinrich IV] vielleicht das von Kçnig Heinrich IV. von Frankreich erlassene Edikt von Nantes (1598), das den protestantischen Hugenotten freie Religionsausbung zusicherte. 3 Mezerai] Franc¸ois Eudes de Mzeray: Histoire de France, depuis Faramond jusquau regne de Louis le Juste. Bd. 1–3. Paris 1685; der geschichtliche Hintergrund des Edikts von Nantes (s. Anm. 3) wird Bd. 3, S. 826–1316 beschrieben und das Edikt selbst auf S. 1212 erwhnt. 3 Perefixe] Paul Philippe Hardouin de Prfixe de Beaumont: Histoire Du Roy Henri Le Grand. Amsterdam 1661. 4 Sully] Maximilien de Bthune, Duc de Sully: Mmoires des sages et royales oeconomies dtat, domestiques, politiques et militaires de Henry le Grand. Bd. 1.2. o. O. Æ1638æ. 4 Jeannin] Pierre Jeannin: Les negotiations de Monsieur le president Jeannin. Bd. 1–4. Amsterdam 1695.

940 6 9

Erluterungen · Brief 222

meine Chemische Chiffons] nicht ermittelt, s. Nr. 164 (14–17); 191 Cannstadt] Cannstatt bei Stuttgart, Wohnort der Familie von Panagiot Wergo

223. An Johann Friedrich Cotta

etwa 30. April 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1449 Mitteilungen zum Text 3 beruht auf] (1) [ward durch] (2) beruht auf H 14 es] (1) [Ich wollte es] (2) P es H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (3–5; 9–10). Anmerkungen 2–5 3 bis Meßena] Es geht um das »Morgenblatt« vom 1., 2. und 3. Mai 1817, in dem Georg Bernhard Deppings Pariser »Korrespondenz-Nachrichten« erschienen mit einem gehssigen Bericht ber Andr Massna; s. Nr. 218. 8 Motto] Das »Morgenblatt« enthlt auf jeder Titelseite ein Gedicht oder einen Spruch als Motto. Vielleicht ist hier gemeint: ÆFriedrichæ HÆauæg: »Freiheit, Ehre, Liebe,/ Sße Zuversicht!/ Lebens-Sonnenschein!/ Geht ihr unter, bricht,/ Todesnacht herein!« (In: Morgenblatt, Nr. 103 (30. 4. 1817), S. 409). Dieser Text konnte vor dem Hintergrund der politischen Lage in Wrttemberg problematisch sein, vielleicht als regierungsfeindlich gewertet werden, s. Nr. 10, Anm. 151–167; 216, Anm. 88–92. 9 Dichtung von Alfieri] ÆF.æ HÆauæg (bers.): An das Schicksal. (Frey, nach Alfieri.). In: Morgenblatt, Nr. 103 (30. 4. 1817), S. 409. 14 contrariirt] franz. contrarier = entgegensein, entgegenarbeiten

224. An Therese Forster

1. Mai 1817

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/382 3  Seiten d Fischer/Hahn, S. 39, Teildruck ÆAdresse:æ  Mademoiselle Thrse Forster / Ches Monsieur le Prsident de Goldbeck /  / Berlin / fr Hof

225. An Victor Aim Huber

4. Mai 1817

H unbekannt d Elvers, T. 1, S. 138–140 Anmerkungen 6 Oehlenschlger] Adam Gottlob Oehlenschlger berichtete ber seinen Besuch in Stuttgart Anfang Mai 1817, er habe sich gefreut, Th. Huber, »diese seltene Dichterin«, kennenzulernen. Sie »hat einen Theil der von Huber herausgegebenen Erzhlungen Æ= Huber Werkeæ geschrieben, die zu den besten dieser Gattung gehçren.« Sie habe »ein lebendiges, angenehmes Wesen, und lßt sich gerne in Unterredung ein; die neuere Literatur erscheint ihr etwas barock und altdeutsch. Rckert ist diesem Wesen dagegen sehr hold, und lebt grçß-

941

Erluterungen · Brief 226

31 44 48 50 52 54

tentheils in der vergangenen Zeit. Es freuete sie, einem Dichter zu begegnen, der auch das Neue liebt, und der den Augenblick und die Umgebung zu idealisiren versteht.« Er beschreibt außerdem einen gemeinsamen Besuch in Cannstatt und ein Gesprch ber bereits verstorbene Persçnlichkeiten, »von denen sie viele persçnlich gekannt hatte, und deren Bilder sie mir nun wie eine gute Portraitmalerin nicht mit allgemeinen, sondern mit individuellen Zgen entwarf.« (A. G. Oehlenschlger: Briefe in die Heimath, auf einer Reise durch Deutschland und Frankreich. Bd. 1. Altona 1820, S. 294–296) Schweizer] vermutlich Karl Mller von Friedberg Zeiselbren] ein Br, »welchen man zur Schau herumfhret. Im gemeinen Leben sagt man von einem mrrischen Menschen, er brumme wie ein Zeiselbr.« (Campe, T. 5, S. 831) Hartmanns] Mariette, Emilie, Julie, Luisa Maria, Charlotte und August von Hartmann dnischen Jngling] Poul Godske von Bertouch-Lehn Karpfenmaul] s. Nr. 257, Anm. 39–95 ÆSchluß fehltæ] Aus V. A. Hubers Antwortbrief vom 16. Mai 1817 (Dresden SLUB) geht hervor, daß Th. Huber ihm außerdem ber den »Haß gegen Franzosen, u von dem Deutschthum« schrieb. Er teile darber nicht ihre Meinung und fragte: »Bist Du nicht partheiisch? Æ…æ Ich glaube im Leben und in brgerlichen Verhltnissen muß ein Mann Hassen u Lieben (aber nicht durch eines von beiden ungerecht werden.) sonst schwankt er gar zu leicht von einer Seite zur andern; und Haß gegen den Feind des Vaterlandes ist immer besser als Gleichgltigkeit, oder Verrath«.

226. An Johann Friedrich Cotta

etwa 5. Mai 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1465 Die Anfrage von J. F. Cotta und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Mitteilungen zum Text 1 (oder Abschrift) aus] (1) [aus] (2) P oder Abschrift aus (3) (oder Abschrift) 2 Bohnenbergerschen] (1) [, und] (2) P Bohnenbergerschen H 5 fr] spter hinzugefgt H

aus

H

Datierung Der erwhnte »Morgenblatt«-Artikel (s. Anm. 1–2) befindet sich wahrscheinlich gerade im Druck. Anmerkungen 1–2 Auszug bis Heft] Gemeint ist der wahrscheinlich von Th. Huber stammende Artikel Sternwarte in Ofen in: Morgenblatt, Nr. 110 (8. 5. 1817), S. 438. J. F. Cotta hatte sich in seinem Anschreiben nach dem Namen des Einsenders dieses Beitrags erkundigt und gemeint, der Artikel habe hier ein geringes Interesse fr die Leser des »Morgenblatts«. Es handelt sich dabei um einen Auszug aus: Johann Pasquich: Nachrichten von dem Fortgange der Beschftigungen der Astronomen auf der St. Gerhardsberger Sternwarte zu Ofen in Ungarn. In: Zeitschrift fr Astronomie und verwandte Wissenschaften. Hg. von Bernhard August von Lindenau und Johann Gottlieb Friedrich Bohnenberger. Bd. 2, H. 3 (Nov./ Dec.). Tbingen 1816 Ærecte: 1817æ, S. 415–430. Die Zeitschrift wurde von J. F. Cotta verlegt. 2–3 Beschreibung bis Pesth] Artikel von E. W. von Greipel-Ligistkron nicht ermittelt; vielleicht handelt es sich um den in Nr. 175 (12–14) erwhnten Artikel.

942

Erluterungen · Brief 227

227. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

7. Mai 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1611 1 Seite Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort sind (wahrscheinlich von Th. Huber) zusammengeklebt worden. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangs- und Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Friedrich Christian Gottlieb Perlet an die Redaktion des »Morgenblatts« vom 23. April 1817 (Marbach DLA).

228. An Johann Friedrich Cotta

9. Mai 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 79 ÆAdresse:æ H. Geheimhofrath / Cotta Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Schelling] Carl Schelling 1 Phisikus] Physicus = ein von der Obrigkeit eingesetzter Arzt, ein Stadt- oder Kreisarzt; Person nicht ermittelt 3–5 Aufsaz bis Aufsaz] Im »Morgenblatt« (Nr. 111 (9. 5. 1817), S. 442–443) erschien »Beytrag zur Geschichte der Kinderpocken«; der Artikel beruht auf einem dem anonymen Autor (wahrscheinlich Th. Huber) vorliegenden, aber »in seinem ganzen Umfange« zu weitlufigen Aufsatz von Heinrich Prescher. Dieser berichtete von seiner Beobachtung, daß in Gschwend alle 13 bis 14 Jahre die Kinderpocken eine besonders hohe Zahl an Opfern fordern, und stellte die Frage, ob es eine allgemeingltige medizinische Ursache dafr gebe. 3 Dokter Kerner] Justinus Kerner

229. An Johann Friedrich Cotta

zwischen 1. und 10. Mai 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1443 1 Seite ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath Cotta Datierung Der terminus ante quem ergibt sich aus dem Abdruck des erwhnten »Morgenblatt«-Beitrags und der terminus post quem aus dem Eingangsvermerk auf dem Brief von Paul Usteri an J. F. Cotta vom 29. April 1817 (Zrich ZB), mit dem der Beitrag wahrscheinlich geschickt wurde.

230. An Johann Friedrich Cotta

10. Mai 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 80 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath Cotta. Textverlust durch Papierausriß Mitteilungen zum Text 3 davon] (1) [darber] (2) P davon H

Erluterungen · Brief 233 4 15 16 17 28

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selbst] spter hinzugefgt H mir] spter hinzugefgt H muß das] (1) [darf der] (2) P muß das H rechnen] rechnet H zeichnet sich] (1) [wrde s] (2) P zeichnet sich H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 S c h m i d v o n J  t e r b o c k ] zum nicht ermittelten, vermutlich ungedruckt gebliebenen Manuskript des »Schmied von Jterbog« s. Nr. 239 (1–6); 289 (81–91); 607 (10–11); 608 (23–24); 614; Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 12. Juni 1819; es handelt sich um eine Sage ber einen Schmied, der fr eine Nacht einen Fremden beherbergt, welcher ihm zum Dank drei Wnsche gewhrt. Daraufhin kann der Schmied den Tod und spter den Teufel berlisten und sich so ein ewiges Leben sichern. 13 Milton] John Milton: Paradise lost. A poem written in ten books Æ…æ. London 1667. 20 Mobile] hier: Bewegkraft, Bewegursache 28–29 Der bis empfçhle] August Klingemann: Rodrigo und Chimene. Trauerpiel in fnf Acten. In: ders.: Dramatische Werke. Bd. 1. Braunschweig 1817, S. 1–128; im »Morgenblatt« erschien keine Textprobe des Stcks. 33 Herrn Sohnes Unbßlichkeit] zu Georg Cotta s. Nr. 231R

231. An Paul Usteri

11. Mai 1817

Regest

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 66 1 Seite ÆAdresse:æ An Herrn Staatsrath Usteri / in / Zrich. Vermerk von Th. Hubers Hand auf dem Umschlag, s. Nr. 232 Datierung Ergibt sich aus der Gestern eingetroffenen Nachricht ber Georg Cottas Erkrankung, s. Nr. 230 (33).

232. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

11. Mai 1817

Marginalie

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 66 Th. Huber benutzte als Texttrger den Umschlag von Nr. 231R. Anmerkungen 1 solches] Gemeint ist Nr. 231R.

233. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

11. Mai 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 81 Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. ÆAdresse:æ An die lçbliche / Cottaische Buchhandlung

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Erluterungen · Brief 233

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1

Soll bis geschehen] Th. Huber nimmt Bezug auf das folgende Schreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung, das sich auf demselben Blatt befindet: »Ihro Hochwohlgebohrn lassen unser Herr Cotta hçflichst bitten, anliegenÆdeæ Probabdrcke mit dem Original zu vergleichen und Ihre Meinung ber das Gedicht wissen zu lassen.« Vielleicht geht es um eines der als nchstes abgedruckten Gedichte: ÆKarl Bernhardæ Trinius: Mahlstrom. In: Morgenblatt, Nr. 114 (13. 5. 1817), S. 453; Rhm.: An die Freunde der Schwarzwlder nach dem Brande der Neustadt. Donaueschingen im April 1817. In: Morgenblatt, Nr. 116 (15. 5. 1817), S. 461–462. Mçglicherweise ist aber das nicht ermittelte Gedicht, das in Nr. 250 (25–33) und Nr. 260R erwhnt wird, gemeint.

234. An die J. G. Cottasche Buchhandlung zwischen 10. Februar und 13. Mai 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1440 ÆAdresse:æ An Herrn / Geheim Hofrath Cotta Mitteilungen zum Text 3 ihm] (1) [von .....] ihm (2) ihm H 4–5 es kann] (1) [es fe..] (2) P es kann H Datierung Der Brief (1–2) ist nach Nr. 173 (3–4), in dem erstmals die Tatsache bemerkt wird von Th. Huber, daß ein zweiter Wiener Korrespondent Beitrge einschickt, geschrieben. Der terminus ante quem ergibt sich aus dem Inhalt (1). Anmerkungen 1 Wiener Artikel] J.: Korrespondenz-Nachrichten. Wien. In: Morgenblatt, Nr. 114 (13. 5. 1817), S. 456; 115 (14. 5. 1817), S. 460; neben dem Lob der neueren Arbeiten Wolfgang Adolf Gerles steht die Kritik an dem »falschen Hellenismus« in seinen frheren Werken. Der frhere »Vorwurf der Unthtigkeit« Gerles sei aber zurckzunehmen, z. B. arbeite dieser an einer »Geschichte des Hussiten-Krieges« (S. 460). Eine entsprechende Publikation Gerles ber diese Kriege in Bçhmen (1419–1436) ist nicht ermittelt. 1 Cottas] Johann Friedrich Cotta 1–2 gewçhnlichen Correspondenten] Fr die »Korrespondenz-Nachrichten« aus Wien war gewçhnlich Wilhelm Hebenstreit zustndig. Ob der Artikel (s. Anm. 1) irrtmlich mit »J.« im »Morgenblatt« unterzeichnet wurde und doch von Hebenstreit stammte, oder ob Th. Huber die Handschriften falsch zuordnete, ist nicht ermittelt.

235. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

13. Mai 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1438 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangs- und Ausgangsvermerk von Johann Friedrich Cotta auf dem Anschreiben von Karl Philipp Conz vom 11. Mai 1817 (Marbach DLA).

Erluterungen · Brief 237

236. An Johann Friedrich Cotta

945

15. Mai 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 82 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath Cotta Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Manuscript bis St Helne] ÆFrdric Lullin de Chaˆteauvieux:æ Manuscrit venu de St. Hl ne 2 Kçnig] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 3–5 Ich bis haben] Zu diesem Zeitpunkt erschien eine von Georg Cotta geschriebene bersetzung des Manuscript in den von J. F. Cotta verlegten »Europischen Annalen«. 6 Schlichtegrolls lezte Einsendungen] im Mai zuletzt eingesandt und erschienen: ÆAdolf Heinrich Friedrich von Schlichtegroll:æ Korrespondenz-Nachrichten. London, May. (Neue Erscheinungen in der schçnen Literatur.). In: Morgenblatt, Nr. 134 (5. 6. 1817), S. 536; 135 (6. 6. 1817), S. 540; 137 (9. 6. 1817), S. 548, s. Nr. 253 (1–6); Æders.:æ KorrespondenzNachrichten. London. In: Morgenblatt, Nr. 119 (19. 5. 1817), S. 476; 122 (22. 5. 1817), S. 488; Æders. (bers.):æ Nachrichten aus fremden Welttheilen. Rhinoceros-Jagd. (Auszug aus einem Briefe eines engl. ostindischen Offiziers.). In: Morgenblatt, Nr. 123 (23. 5. 1817), S. 490–491; Æders. (bers.):æ Die Parsen, oder Anhnger der Lehre Zoroasters (Zeratusch), ein Vçlkerstamm im westlichen Theil von Ostindien. (Aus dem ArdaiViraf-Nameh bersetzt von Kapt. Pope.). In: Morgenblatt, Nr. 128 (29. 5. 1817), S. 509– 510; Æders.:æ Doktor Spurzheims Vorlesungen ber die Schdellehre in London. In: Morgenblatt, Nr. 120 (20. 5. 1817), S. 478–479.

237. An Johann Friedrich Cotta oder die J. G. Cottasche Buchhandlung und Franz Rittler 16. Mai 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1623 Mitteilungen zum Text 5 des] es H 12 Wiener Schreiben] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von F. Rittler vom 9. Mai 1817 (Marbach DLA). Ort F. Rittler bat in seinem Anschreiben, den Antwortbrief nach Wieden zu schicken. Anmerkungen 2 Beruf zum Theater] F. Rittler: Der Beruf zur Bhne 4 Reise vom Congreß] Diese Erzhlung von F. Rittler ist nicht ermittelt. 6 Antwort] Gemeint ist Nr. 208R. 6 Correspondenz] Artikel von F. Rittler nicht ermittelt

946

Erluterungen · Brief 237

9–10 Degens bis erwhnt] Eine entsprechende Korrespondenz-Nachricht von Wilhelm Hebenstreit ist nicht ermittelt. Vielleicht ging es darin um Jakob Degen, der 1808 eine Flugmaschine erfand und mehrfach çffentlich vorfhrte, wobei es auch zu Unfllen kam.

238. An Johann Friedrich Cotta zwischen Mitte April und etwa 16. Mai 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1448 Mitteilungen zum Text 1–2 Sie bis sollte.] spter hinzugefgt H 5 die Details] (1) [von] Details (2) die Details H Datierung Terminus post quem ist das Eintreffen des bestellten Depping-Beitrags (3–9; Nr. 188R) frhestens Mitte April 1817; der terminus ante quem ergibt sich aus J. F. Cottas Antwort auf Th. Hubers Frage (3; Nr. 239 (9–11)). Anmerkungen 1–2 Sie bis sollte] Brief J. F. Cottas ist unbekannt; s. Nr. 242 (1–2) 3 Darf bis Depping] ÆGeorg Bernhardæ Depping: Entstehung, Fortschritte und jetziger Zustand der neuen Lehrart in Frankreich (abgedruckt im »Morgenblatt« ab 22. 5. 1817); zum Konflikt mit J. F. Cotta darber s. Nr. 239 (9–11); 246; 250 (5–24); 260R; 262 (124–126) 4 Lancasterschen] zu der nach Joseph Lancaster benannten Unterrichtsmethode s. Nr. 154, Anm. 2 4 Heften] ÆStophel:æ Englands und Frankreichs neue unentgeltliche Armen-Schulen; Æders.:æ Schulen der Menschheit

239. An Johann Friedrich Cotta

etwa 16. Mai 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1444 ÆAdresse:æ Herrn / Geheimhofrath Cotta. Datierung Das Jahr ergibt sich aus dem Bezug auf Nr. 230 (1–27). Das »Morgenblatt« Nr. 117 ist bereits gedruckt (15). Anmerkungen 1 Schmid von Jterbock] s. Nr. 230, Anm. 1 7 Ohlenschlger] Adam Gottlob Oehlenschlger 9 D e p p i n g ] ÆGeorg Bernhardæ Depping: Entstehung, Fortschritte und jetziger Zustand der neuen Lehrart in Frankreich 15 N 117] Morgenblatt, Nr. 117 (16. 5. 1817)

Erluterungen · Brief 242

240. An Johann Friedrich Cotta

947

17. Mai 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 83 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–3 Gebrauch bis Schweizers] ÆTh. Huber:æ Altdorfer. (Aus den Bemerkungen eines Reisenden in der Schweiz vom Jahr 1816.). In: Morgenblatt, Nr. 146 (19. 6. 1817), S. 581–583. Der Verfasser des Reisejournals, im Artikel H. B. v. M. genannt, ist nicht ermittelt. 3 Gedicht] Alexander von Blomberg: Schwertfegerlied. In: Morgenblatt, Nr. 120 (20. 5. 1817), S. 477–478. 7 Rckerts bis Ottensen] Friedrich Rckerts »Die Grber zu Ottensen« war Anfang Mai 1817 im »Morgenblatt« erschienen. 7–8 andre Freiheits Lieder] Im »Morgenblatt« waren kurz zuvor F. Rckerts »Wo Feldmusik und Kraß her?« und Ludwig Roberts »Der Kçnig« ber den Kampf gegen Kaiser Napoleon I. in den Befreiungskriegen (1813–15) verçffentlicht worden.

241. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Johann Jakob von Willemer 17. Mai 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1641 Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von J. J. von Willemer (Anm. 1–2). Anmerkungen 1–2 Brentonoischen bis Einsendung] J. J. von Willemer schickte mit Brief (Eingangsdatum 13. 5. 1817, Marbach DLA) einen (nicht ermittelten) Aufsatz, der von einem »erfreulichen Vorgang« bei der Frankfurter Bhne berichtet. Ein Mitglied der Theaterdirektion war Georg Brentano.

242. An Johann Friedrich Cotta

18. Mai 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 84 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath Cotta / unmittelbar adreßirt. Mitteilungen zum Text 3 Haug] (1) [Cot] (2) P Haug H 11 g a r n i c h t s ] Hervorhebung durch doppelte Unterstreichung H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

948

Erluterungen · Brief 242

Anmerkungen 1 Depping] Da Th. Huber sich gleich zu Beginn ihrer Redaktionsttigkeit ber ihr Streichen in den »Korrespondenz-Nachrichten« rechtfertigen mußte (s. Nr. 138 (1–15)) kçnnte gemeint sein: ÆGeorg Bernhardæ DÆeppinæg: Korrespondenz-Nachrichten. Paris. In: Morgenblatt, Nr. 20 (23. 1. 1817), S. 79–80; 22 (25. 1. 1817), S. 88; 23 (27. 1. 1817), S. 92; 24 (28. 1. 1817), S. 96. 6 Bondi] Wilhelm Bondi bot sich der »Morgenblatt«-Redaktion in seinem Brief vom 11. Mai 1817 als Korrespondent fr Dresden an (Marbach DLA). 7 Breslauer] Karl von Holtei, der der Redaktion des »Morgenblatts« in seinem Brief vom 25. April 1817 Korrespondenz-Nachrichten, Gedichte und Erzhlungen anbot (Marbach DLA). 8 Gedichte bis Schreiber] Alois Schreibers Gedicht »An die Glocke« erschien am 22. Mai 1817 im »Morgenblatt« Nr. 122, S. 485 als Probe aus: ders.: Poetische Werke. Bd. 1. Gedichte. Tbingen 1817. Es folgten: ders.: Der neue deutsche Bund. In: Morgenblatt, Nr. 123 (23. 5. 1817), S. 489; ders.: Der Snger. In: Morgenblatt, Nr. 124 (24. 5. 1817), S. 493. Schreibers Verleger Heinrich Laupp hatte die Gedichte mit Brief vom 15. Mai 1817 an J. F. Cotta fr das »Morgenblatt« geschickt (Marbach DLA). 12 Hausleutners Ubersezung] ÆPhilipp Wilhelm Hausleutner (bers.):æ Via Sacra; Æders. (bers.):æ Ausgrabungen bey St. Nicola; Æders. (bers.):æ Aus dem Tagebuch der Akademie von St. Luca

243. An Johann Friedrich Cotta

19. Mai 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 85 ÆAdresse:æ Herr geheim Hofrath / Cotta. Mitteilungen zum Text 2 Raum] (1) [Pla] (2) P Raum H 3 berechnet] brechnet H 5 und bis zu] spter hinzugefgt H 11 kç n n e n ] Hervorhebung durch doppelte Unterstreichung H 25 Litteraturblatt] spter hinzugefgt H 33–34 Die bis gut.] mit Einweisungszeichen an den Schluß des Briefes gesetzt, ohne daß sich das Zeichen im Text wiederfindet H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 7 Brief aus Dresden] ÆKarl Gottfried Theodor Winkler:æ Korrespondenz-Nachrichten. Dresden. In: Morgenblatt, Nr. 118 (1817); s. Nr. 187 (6); Winkler berichtete von einer Frau in einem Dorf nahe bei Dresden, die von einem als Teufel verkleideten Mann beraubt wurde. 9 e l e g a n t e n Z e i t u n g ] Æanonym:æ Korrespondenz und Notizen. Aus Dresden, den 12. Februar. In: Zeitung fr die elegante Welt, Nr. 38 (22. 2. 1817), Sp. 311. 17 Brief bis Merz] s. Anm. 7 23 Hefte bis Dinge] Es handelt sich um die in Heften publizierten (nicht ermittelten) Berichte der Accademia di San Luca in Rom; s. Nr. 219 (1–26). 25 17 bis Raum] Das »Literatur-Blatt« Nr. 17 zum »Morgenblatt« Nr. 113 erschien am 12. Mai, das »Literatur-Blatt« Nr. 18 zum »Morgenblatt« Nr. 115 am 14. Mai 1817.

Erluterungen · Brief 246

949

Th. Huber meinte wahrscheinlich die »Literatur-Bltter« Nr. 18 und Nr. 19. Letzteres erschien als Beilage zum »Morgenblatt« Nr. 140 am 12. Juni 1817. 29–30 Ihres Sohnes] zu Georg Cotta s. Nr. 231R 30 Nachricht] ein unbekannter Brief von Georgine Heyne, s. Nr. 247 (107–117) 33 Kupferstiche] wahrscheinlich die in den Heften (s. Anm. 23) enthaltenen Kupferstiche; vielleicht der Stich, der Vorbild war fr den Steindruck zu ÆPhilipp Wilhelm Hausleutner (bers.):æ Via Sacra. Vielleicht sind außerdem die Stiche gemeint, nach denen die Lithographien »Ninfa N jade« (Drucker nicht ermittelt) und »Grablegung Christi von Camuccini« (litographiert von Carl Heinrich Wenng) angefertigt wurden.

244. An die J. G. Cottasche Buchhandlung 17., 18. oder 19. Mai 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1590 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem auf 17. Mai 1817 lautenden Eingangs- und dem auf 19. Mai 1817 lautenden Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Brief von Wilhelm Bondi vom 11. Mai 1817 (Marbach DLA).

245. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

21. Mai 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 86 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

246. An Johann Friedrich Cotta

22. Mai 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 87 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Lancaster] ÆGeorg Bernhardæ Depping: Entstehung, Fortschritte und jetziger Zustand der neuen Lehrart in Frankreich (abgedruckt im »Morgenblatt« ab 22. 5. 1817); zum Konflikt mit J. F. Cotta darber s. Nr. 239 (9–11); 246; 250 (5–24); 260R; 262 (124–126); zu der nach Joseph Lancaster benannten Unterrichtsmethode s. Nr. 154, Anm. 2 3 kçnnen] auch Lesung kmen mçglich 3–5 Wollen bis Geschichtchen] Wahrscheinlich geht es um den Satz von »Morgenblatt« Nr. 123 (23. 5. 1817), in dem G. B. Deppings Artikel (s. Anm. 1) knapp zwei Spalten umfaßt. In derselben Ausgabe erschienen Alois Schreibers Gedicht »Der neue deutsche Bund«; ÆAdolf Heinrich Friedrich von Schlichtegroll (bers.):æ Nachrichten aus fremden Welttheilen; ÆKarl Philipp Conæz: Kleine morgenlndische Erzhlungen. 2. Das Fest (S. 491).

950

247. An Therese Forster

Erluterungen · Brief 247

23. Mai 1817

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/384 ÆAdresse:æ A Mademoiselle Thrse Forster / Ches Monsieur le Prsident de Goldbeck /  / Berlin / fr. Hof. Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 6 Ces] Ses H 26 a pid] spter hinzugefgt H 30 recoit] (1) recoi[vent] (2) recoit H 34 lissue] (1) [la so ....] (2) P lissue H 34 Oberdurkheim] (1) [Un] (2) P Oberdurkheim H 35 cest] sest H 36 varies] varices H 43 que dautres] (1) qu[i x-x] (2) P que dautres H 52 qui] qu H 62 se] spter hinzugefgt H 62 conciliant] concitiant H 63 cet] cest H 64 frimas] fimats H 71 cela] spter hinzugefgt H 73 mur en qualit] (1) [meuri ........] come (2) P mur [come] (3) P 74 Maturit] spter hinzugefgt H 80–81 quon en] quen en H 86 inculte] in culte H 101 guerir] geurir H 101 mais] ma H 105 vont] (1) v[a] (2) vont H 112 appliqu] apptiqu H 118 rcueillement] rceuillement H 154 non de] de korrigiert aus .... en H

mur

en qualit H

Regest Beantwortung des letzten (verlegten) Briefs von Th. Forster. Kritik an der bevorstehenden Reise von Familie Carl Friedrich von Goldbeck und Th. Forster. Zum Anwachsen der Weltbevçlkerung. ber den Vorschlag eines Finanzplans fr Wrttemberg, der die Reichen begnstigt. Zur Diskrepanz zwischen dem Vermçgen, das Johann Friedrich Cotta mit der »Allgemeinen Zeitung« und dem »Morgenblatt« verdient hat, und der Bezahlung fr Ludwig Ferdinand Hubers und ihre eigenen dafr geleisteten Beitrge. Ihre Begegnungen mit Gottlob Adam Oehlenschlger; seine Persçnlichkeit und Werke. Friedrich Rckerts Werbung um Julie Hartmann; seine wortlose Abreise. Teilnahme an einer Magnetismus-Sitzung. Ihre Augenprobleme. Georgine Heynes Brief ber Victor Aim Huber. Erbetene Ausknfte ber Familie Rechberg. Ihre Arbeit frs »Morgenblatt«, dessen tgliche Lektre sie empfiehlt. Emilie Hartmanns Hochzeit und Aussteuer. Sehnsucht nach der Zeit in Gnzburg. Keine Nachricht von Sophie dAndri de Gorgier, der sie ihr Portrt schicken ließ, oder von Frdric Alphonse de SandozRollin und Wilhelm Albrecht. Anmerkungen 5–7 Votre bis aprs] Th. Forster hielt sich von Juni bis September 1817 mit C. F., Caroline Alexandrine, Mathilde und Elisabeth von Goldbeck in Wiesbaden auf.

Erluterungen · Brief 247

951

8 lves] M. und E. von Goldbeck 10 lettre] Nr. 224R 11 Jumeaux] nicht ermittelt; der Sachverhalt wird auch erwhnt in Nr. 177R; 265R; 275R; 311R. 17 homme] nicht ermittelt 18 Roi de Wurtemberg] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 25–26 Unterdurkkeim bis Oberdurkheim] Untertrkheim, Rotenberg, Uhlbach und Obertrkeim sind Orte çstlich von Stuttgart. 27 Canstatt] Cannstatt, nordçstlich von Stuttgart 28 Verein] der Wohlttigkeitsverein, s. Nr. 124, Anm. 105 35 Necker] Neckar, Fluß çstlich von Stuttgart 40 EmPrio] vielleicht gemeint: lentrepreneur? 46 Cotta] J. F. Cotta 58 Corregio] A. G. Oehlenschlger: Corregio 68 Bertouch] Poul Godske von Bertouch-Lehn 71 premier Ministre] Karl August von Wangenheim 76 Contes] A. G. Oehlenschlger: Mhrchen und Erzhlungen 77 tragedies en Manuscript] wahrscheinlich A. G. Oehlenschlger: Hagbarth und Signe, s. Nr. 212R 78 maledetta] ital. fr ›verfluchte‹ 83 Estaffier] estafier = Diener von hohem Wuchs; Lmmel 84 Herder] Emil von Herder, s. Nr. 554 86 Julie] J. Hartmann 89 Reinbeck] Georg Reinbeck 92 agent puissant] zum Magnetismus s. Nr. 53, Anm. 62 93 magnetisseur] Franz Anton Nick 96 Maman Hartmann] Mariette Hartmann 98 Schelling] Carl Schelling 103–104 Jattends bis Canstatt] Gottlieb von Greyerz war etwa ab dem 13. Juli bis zum 14. Aug. 1817 in Cannstatt zur Kur. 113 Blumenbach] Johann Friedrich Blumenbach 118 rcueillement bis fortresse] vielleicht Anspielung auf die Grundsteinlegung zum Wiederaufbau der Festung Ehrenbreitstein bei Koblenz durch die Preußen ab 1817 118–119 ton arrire cousin] der in Nr. 265R erwhnte Mr. Gustave? vielleicht identisch mit Gustav Mller, Stiefsohn von Th. Forsters Cousine Wilhelmine Mller 124 Ambassadeur  Paris] Graf Willibald von Rechberg 124 un bis lain] der inzwischen (Februar 1817) zum bayr. Innenminister ernannte Graf Aloys von Rechberg 124 Gnral] Graf Anton von Rechberg, s. Bd. 5, Nr. 149, Anm. 35 125 Comtesse bis Witgenstein] Grfin Kasimire von Rechberg 125–126 un bis Caucase] ÆGraf Karl von Rechberg, Georg Bernhard Depping:æ Les peuples de la Russie, ou description des moeurs, usages et costumes des diverses nations de lempire de Russie. Bd. 1.2. Paris 1812–1813. 127–128 celui bis mort] Graf Nepomuk von Rechberg starb am 8. Mai 1817. 129 femme] Grfin Julie von Rechberg 132–134 voyages bis moderation] ÆLouis Simond:æ Voyage dun Franc¸ais en Angleterre pendant les annes 1810 et 1811. Paris 1816; s. Nr. 249 (11–12). 134–136 Je bis mieux] Carl Graß: Sizilische Reise, oder Auszge aus dem Tagebuch eines Landschaftsmalers. T. 1.2. Stuttgart und Tbingen 1815; der Autor starb in Rom. In Nr. 252R hlt Th. Huber irrtmlich C. Graß fr den Verfasser von »Schilderung der Zigeuner«. Der Artikel stammt aber von dem Ungarn Samuel Rosnay. 138 noces dEmilie] E. Hartmann heiratete am 7. Juni 1817 G. Reinbeck.

952

Erluterungen · Brief 247

141 148 149 151 152

Maman] M. Hartmann Gunzbourg] Gnzburg, nordçstlich von Ulm, 1807 bis 1816 Wohnort von Th. Huber amis] vor allem Franziska von Breuning, Marianna und Mathias Gassner Sophie] S. dAndri de Gorgier basrelief bis sien] Die 1811 von Joseph Christen angefertigten Portrts von Th. Huber und von E. von Herder sind nicht ermittelt, s. Bd. 4, Nr. 248R; 249 (2–21); 229 (150–152). 153 Alphonse] F. A. de Sandoz-Rollin 154 Albrecht] W. Albrecht 159 fils] Th. Huber betrachtete W. Albrecht, E. von Herder und F. A. de Sandoz-Rollin als ihre Pflegesçhne.

248. An Johann Friedrich Cotta

26. Mai 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 88 Mitteilungen zum Text 8 persçnlich] (1) [sich] (2) P persçnlich H 13 Es ist] Es H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2–3 Schluße bis anhngen] Der Schluß von Georg Bernhard Deppings Bericht »Entstehung, Fortschritte und jetziger Zustand der neuen Lehrart in Frankreich« erschien im »Morgenblatt« vom 29. Mai 1817; zu Th. Hubers nicht ermitteltem Nachtrag s. Nr. 249 (1–10). 2–3 neue Schullehre] zu der Unterrichtsmethode von Joseph Lancaster und Andrew Bell s. Nr. 154, Anm. 2 7–8 Proc ......lus bis Brief] Fanny Tarnow berichtete im Brief an J. F. Cotta vom 1. April 1817 (Marbach DLA) u. a. ber: Thomas Taylor (bers.): The Six Books of Proclus. Bd. 1.2. London 1816. Dieser Teil des Briefs war fr den Abdruck im »Morgenblatt« vorgesehen. Als Erklrung fr die Leser formulierte Th. Huber eine kurze biographische Anmerkung ber Proclus, die als Handschrift berliefert ist (Marbach DLA, Cotta-Archiv, CottaBriefe, Th. Huber Nr. 1442). 11 Manuscript von Ruckstuhl] Karl Ruckstuhl: Streifzge nach den Bergen. In: Morgenblatt, Nr. 253 (22. 10. 1817), S. 1009–1010; 254 (23. 10. 1817), S. 1013–1015. 14–15 italinischen bis Auszge] zu den in Heften publizierten (nicht ermittelten) Berichten der Accademia di San Luca in Rom s. Nr. 210 (1–9); im »Morgenblatt« erschienen daraus: ÆPhilipp Wilhelm Hausleutner (bers.):æ Via Sacra; Æders. (bers.):æ Ausgrabungen bey St. Nicola; Æders. (bers.):æ Aus dem Tagebuch der Akademie von St. Luca

249. An Johann Friedrich Cotta

26. Mai 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1325 ÆAdresse:æ Herrn Geheim Hofrath / Cotta. Mitteilungen zum Text 2 des] (1) [zur] (2) P des H 4 in] (1) [sich] (2) P in H

Erluterungen · Brief 250

953

Datierung Das Jahr ergibt sich aus dem Inhalt (1–5). Anmerkungen 2–5 sandte bis Anfragen] s. Nr. 248 (2–6); es geht um Georg Bernhard Deppings Bericht »Entstehung, Fortschritte und jetziger Zustand der neuen Lehrart in Frankreich«, dessen Schluß im »Morgenblatt« vom 29. Mai 1817 erschien; zur Unterrichtsmethode von Joseph Lancaster s. Nr. 154, Anm. 2. 5 Antwort] J. F. Cotta schrieb auf den Rand von Nr. 224: »d Antwort habe ich Hg Æ= Friedrich Haugæ um 11 Uhr gegeben. brigens ist es mir nicht mçglich immer gleich zu antworten«. 11–12 Francois bis Anzeige] ÆLouis Simond:æ Voyage dun Franc¸ais en Angleterre; daraus erschienen als bersetzungen: ÆTh. Huber (bers.):æ Londner Luft. In: Morgenblatt, Nr. 114 (13. 5. 1817), S. 455; Ædies. (bers.):æ Beherzigung. In: Morgenblatt, Nr. 116 (15. 5. 1817), S. 463–464; Ædies. (bers.):æ Peinliches Gesetz in England. In: Morgenblatt, Nr. 117 (16. 5. 1817), S. 467; Ædies. (bers.):æ Londner Mittagsessen. In: Morgenblatt, Nr. 119 (19. 5. 1817), S. 474–475; Ædies. (bers.):æ Londoner Leben, (auf der Westseite der Stadt.). In: Morgenblatt, Nr. 121 (21. 5. 1817), S. 483; Ædies. (bers.):æ Ueber den Niagara und seine Wirkung auf den Zuschauer bey Gelegenheit des Wasserfalls von Tan-y-Bwich im Walliserland. In: Morgenblatt, Nr. 125 (26. 5. 1817), S. 498–499; Ædies. ( bers.):æ Bierbrauerey in London. In: Morgenblatt,129 (30. 5. 1817), S. 515–516; Ædies. (bers.):æ Ein Wort ber die Gterbesitzer in England. In: Morgenblatt, Nr. 137 (9. 6. 1817), S. 547; Ædies. (bers.):æ Ueber die Herrschaft der Englnder in Indien. In: Morgenblatt, Nr. 147 (20. 6. 1817), S. 585–586. Außerdem verfaßte Th. Huber eine Rezension zu dem Buch (in: Litertur-Blatt Nr. 23 zum Morgenblatt, Nr. 185 (4. 8. 1817), S. 89–90); J. F. Cotta auf dem Rand von Th. Hubers Brief: »etwas zu vil wir mçchten sonst in andrem zurkbleiben«. 13 Geschichtchen von Nikolai] nicht ermittelt

250. An Johann Friedrich Cotta

26. Mai 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1337 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath Cotta. Mitteilungen zum Text 1 Lisez  loisir.] mit roter Tinte geschrieben H 6 Depping] (1) [hie ...] (2) P Depping H 10 Als] (1) [x-x] (2) P Als H 15 furchtbar] (1) [zera . .] (2) P furchtbar H 20 ist] st korrigiert aus m H 24 mein] (1) [zu] (2) P mein H 29 erfahren] (1) [gehor. ] (2) P erfahren H 41 Rammler] (1) [Rabner] (2) P Rammler H Datierung Das Jahr ergibt sich aus dem Inhalt (5–33). Anmerkungen 5 Ich bis nach] s. Nr. 188R

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Erluterungen · Brief 250

5

neuen Schulen] zu der nach Joseph Lancaster benannten Unterrichtsmethode s. Nr. 154, Anm. 2 6 Depping schickte sie] ÆGeorg Bernhardæ Depping: Entstehung, Fortschritte und jetziger Zustand der neuen Lehrart in Frankreich; zum Konflikt mit J. F. Cotta darber s. Nr. 239 (9–11); 246; 260R; 262 (124–126) 8 Ich bis vor] s. Nr. 238 (3–9) 16 merkwrdig] vermutlich im Sinne von ›bemerkenswert‹ 25 Gedichtes] ein (nicht ermitteltes) Gedicht, das das ›Alte Recht‹ lobte (Nr. 260R). Gegen dessen Anhnger kmpfte J. F. Cotta im Verfassungsstreit, s. Nr. 10, Anm. 151–167; 262, Anm. 45–103. 34 Winkelmannischen Briefe] Es erfolgte kein Abdruck der Briefe von Johann Joachim Winckelmann an Graf Friedrich Wilhelm von Schlabrendorf im »Morgenblatt«. Wilhelm Kçrte hatte eine Abschrift davon Ende April 1817 an die Redaktion gesandt (W. Kçrte an die Redaktion des »Morgenblatts«, Jubilate 1817, Marbach DLA); s. Nr. 582; Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 1. Mrz 1819. Spter wurden die Briefe im von Friedrich Arnold Brockhaus verlegten »Literarischen Conversations-Blatt« Nr. 142 (21. 6. 1821), S. 565 f.; 144 (23. 6. 1821), S. 575 f.; 147 (27. 6. 1821), S. 588; 150 (30. 6. 1821), S. 600; 156 (7. 7. 1821), S. 624; 164 (17. 7. 1821), S. 656 verçffentlicht unter dem Titel »Ungedruckte Briefe von Johann Winckelmann« (J. J. Winckelmann: Briefe. Hg. von H. Diepolder und W. Rehm. Bd. 1. Berlin 1952, S. 477). 40–44 Briefe bis sammeln] Eine solche Publikation kam nicht zustande; zu den Briefen von Johann Wilhelm Ludwig Gleim und Karl Wilhelm Ramler s. Nr. 135 (7–13). In Th. Hubers Besitz befanden sich z. B. Briefe an Georg Forster von Petrus Camper, Christian Wilhelm von Dohm, Christian Gottlob Heyne, Georg Christoph Lichtenberg und Johannes von Mller, die sie 1829 in Forster Bw verçffentlichte. Drei Briefe von August Wilhelm Iffland an G. Forster sind ermittelt (AA, Bd. 18, S. 376 f., 412–414 und 437 f.). 42 Hubers] Ludwig Ferdinand Huber

251. An Friedrich Arnold Brockhaus

27. Mai 1817

H Leipzig StA, Verlag F. A. Brockhaus Nr. 247, Bl. 58 ÆAdresse:æ An den Herrn / Herrn B r o c k h a u s / Buchhndler / in / L e i p z i g / Fr. Hof. Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 8 drucke es] drucke er H 14 meines] s korrigiert aus r H 26 jemand] (1) [etwas] (2) P jemand H 28 nicht, wohl einen] (1) nicht [E]inen (2) nicht, wohl einen H 31 es] (1) [er] (2) P es H 36 dieses] (1) diese[r] (2) P dieses H 44 Lieder ausgegeben waren] (1) [, oder unst] (2) P ausgegeben waren (3) Lieder waren H 58 neuen Unglcks] (1) [Verzweifelun .....] (2) P neuen Unglcks H 76 redigiren] (1) [x-x] (2) redigiren H 76 jenes] (1) [dieses] (2) jenes H 77 und] (1) [x-x] (2) und H 78 Ihr] r korrigiert aus re H

ausgegeben

Erluterungen · Brief 253

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Anmerkungen 2 meiner Bltter] das Manuskript von ÆTh. Huber:æ Erklrungen zu dem Gemhlde von Paris 2–3 Opiz Umriße] Georg Emanuel Opiz »Gemhlde von Paris« 5–6 Ich bis ab] s. Nr. 193 (2–17); 198 vom 13. April 1817 9 çkonomischen Anhang] wegen der Zahlungen an Philipp Emanuel von Fellenberg, s. Nr. 198 (14–21) 21 Zweck] gemeint: die Finanzierung von Victor Aim Hubers Ausbildung 42 Gedicht] Ludwig Robert: Kmpfe der Zeit 44 Handwerkspurschen Lieder] Friedrich Rckert: Kranz der Zeit 48 Ohlenschlger] zu Adam Gottlob Oehlenschlgers Besuch s. Nr. 225, Anm. 6 52 Gedichten] A. G. Oehlenschlger: Gedichte. Stuttgart und Tbingen 1817; vermutlich meinte Th. Huber aber ›Gedichte‹ im Sinne von ›Dichtungen‹, s. Nr. 247 (76–81). 57–58 Theurung bis Mangel] s. Nr. 59, Anm. 125 59–65 çffÆeæntlichen bis werden] zum Konflikt zwischen Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg und den wrtt. Landstnden um die Verfassung sowie Karl August von Wangenheims Rolle s. Nr. 10, Anm. 151–167; 262, Anm. 45–103 61 Geheimrat] = das hçchste, dem Kçnig direkt unterstellte Kollegium von Regierungsbeamten, dem u. a. auch K. A. von Wangenheim und Hans Otto von der Lhe angehçrten. 63 Landstags] Landtag = die Versammlung der Vertreter der wrtt. Landstnde 72 Cotta] zu Johann Friedrich Cotta s. Nr. 10, Anm. 151–167; 207, Anm. 4–5

252. An Johann Friedrich Cotta

27. Mai 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 89 1 Seite ÆAdresse:æ Herrn Geheim Hofrath Cotta. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

253. An Johann Friedrich Cotta

30. Mai 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 110 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath / Cotta. Mitteilungen zum Text 6 und] ud H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 insipide] insipid = geschmacklos, albern, unverstndlich 1 Artikel] wahrscheinlich ÆAdolf Heinrich Friedrich von Schlichtegroll:æ KorrespondenzNachrichten. London. In: Morgenblatt, Nr. 134; 135; 137 (1817) 2 beklagte] s. Nr. 236 (6–7) 6 Z i g e u n e r n ] ÆSamuel Rosnay:æ Schilderung der Zigeuner

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Erluterungen · Brief 254

254. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

30. Mai 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 90 1 Seite ÆAdresse:æ Cottaische Handlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

255. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Joseph von Hammer 1. Juni 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 91 2 Seiten Mitteilungen zum Text 3 kçnnen sie] (1) [wrden sie] (2) P kçnnen sie H 6 Orientalische Litterator] (1) [Gelehrte] (2) P Orientalische Litterator H 6 muß] (1) [mag] (2) muß H 6 allgemeine Klaße] (1) Klaße allgemeine (2) allgemeine Klaße H 9–10 Zu bis gehorig] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 9–10 Priesischen Ubersezung] vermutlich Verschreibung von ›persischen‹; J. von Hammer sandte mit Brief vom 27. Mai 1817 an Johann Friedrich Cotta (Marbach DLA) Auszge aus seiner im Druck befindlichen »Geschichte der schçnen Redeknste Persiens, mit einer Blthenlese aus zweyhundert persischen Dichtern« (Wien 1818) als Probe fr das »Morgenblatt«. Spter schickte Hammer erneut Auszge (Brief an Cotta vom 5. 6. 1817, mit Eingangsvermerk 12. 9. 1817 (Marbach DLA)). Es erschien: Probe aus des berhmten Orientalisten v. Hammer Geschichte der persischen Redeknste. In: Morgenblatt, Nr. 242 (9. 10. 1817), S. 967.

256. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Unbekannt 1. Juni 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 92 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung.

257. An Victor Aim Huber

2. Juni 1817

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1027 (1–137) und 8/1029 (137–220) d Elvers, T. 1, S. 136–138, Teildruck (36–55; 59–61; 64–76) ÆAdresse:æ An Herrn Aim Huber / der Heilkunde beflißen / Bei Frau Geheimjustizrthinn H e y n e / in / Gçttingen / K. Hannover / Fr. Frankfurth.

Erluterungen · Brief 257

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Textverlust durch Papierausriß Mitteilungen zum Text 38–39 den eintretenden Fehlern] (1) d[ie] eintretenden Fehler (2) den eintretenden Fehlern H 49 dem Menschen der] (1) de[r] Mensch de[m] (2) dem Menschen der H 50 in der] (1) [unter] (2) P in der H 56–57 fehlen bis aber] (1) fehlen, [nur] (2) fehlen diese bildet das Leben erst; aber, H 79 Alles] (1) [x-xix-x] (2) P Alles H 80 Du] spter hinzugefgt H 114 Landstnde] Lanstnde H 122 zerstçrte] (1) [uber] (2) P zerstçrte H 127 der] korrigiert aus ein H 132 Gebrll] (1) [Schrein] (2) P Gebrll H 139 die Gemther] die spter hinzugefgt H 162 solche] spter hinzugefgt H Datierung Das Jahr ergibt sich aus dem Poststempel. Anmerkungen 2 Brief] V. A. Huber an Th. Huber, 16. Mai 1817 (Dresden SLUB) 7 Pleße] Burg Plesse bei Bovenden, beliebter Ausflugsort der Gçttinger Studenten, s. Bd. 1, Nr. 15 (7–60) 16–17 Gçtz von Berlchingen] ÆJohann Wolfgang Goethe:æ Gçtz von Berlichingen 24 R  u b e r ] ÆFriedrich Schiller:æ Die Ruber 24 Veit Webers Volkssagen] Veit Weber Æd. i. Leonhard Wchteræ: Sagen der Vorzeit. Bd. 1–7. Berlin 1787–1798. 26 Nibelungen] Æanonym:æ Der Nibelungen Lied. Hg. von Friedrich Heinrich von der Hagen 28 Schillers Resignation] F. Schiller: Resignation. In: Gedichte. T. 1. 2. verb. und verm. Aufl. Leipzig 1804, S. 293–297. 28 Klingers Zwillinge] Friedrich Maximilian Klinger: Die Zwillinge 28 Don Carlos] F. Schiller: Dom Karlos 30 Oedipus in Kolona] Graf Christian zu Stolberg-Stolberg (bers.): dipus in Kolonos 31 Xerxes] Protagonist in Graf Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg (bers.): Aischylos: Die Perser 31 Elektra] Sophokles: lektra. In: Graf Ch. zu Stolberg-Stolberg (bers.): Sofokles. Bd. 1. Leipzig 1787, S. 1–112; Euripides: Elektra. In: Friedrich Heinrich Bothe (bers.): Euripides Werke. Bd. 4. Berlin und Stettin 1802, S. 99–172. 39–95 Abneigung bis Carl] V. A. Huber bedankte sich fr Th. Hubers vorherigen Brief (Nr. 225) und schrieb (s. Anm. 2): »Aber einen Karpfenkopf od Karpfenmaul habe ich nicht gemacht liebe Mutter. Du meinst ich kçnne den ußern Anstand an den Menschen nicht leiden, oder verachte ihn. Das thu ich gewiß nicht, das ist es nicht warum ich Gesellschaften nicht leiden kann u so viele Menschen nicht; sondern das Schwatzen ber alles, wo nichts bei heraus kommt, und das sie nur thun um zu schwatzen; denn daß sie sich und andern Langeweile machen wissen sie wohl – wie oft hçre ich wenn so jemand aus einer Gesellschaft nach Hause kommt das er sagt: Gottlob daß das vorbei ist! (u denn geht es wieder ans Schwatzen ber das erste) u bin versichert die von denen sie kommen sagen dasselbe. Und fr einen der innerlich nicht so fade ist als sein Geschwtz, halt ich es fr eine Erniedrigung u Heuchelei es nachzumachen, blos weil es Mode ist, oder um die Gunst der Gesellschaft zu erhalten – das halte ich nicht fr den Grund warum man ußerlichen Anstand beobachten soll, sondern aus Achtung vor sich selbst. Seinen Weg findet man auch

958

Erluterungen · Brief 257

wohl ohne die Gunst der Gesellschaft; (wie Du von Onkel Karl ÆCarl Heyneæ schreibst Du erinnerst Dich doch.) Karl hat ihn auch nicht verfehlt er ist ja auch ans Ziel gekommen, denn das glaub ich nie das solch ein Gesellschaftswesen u Geschwtz auch anderswo als etwas gerechnet werde, noch daß was man Roheit nennt einen besser oder schlechter mache. Meinen Weg werd ich gemacht haben wenn ich Dich und Luisen erhalte u stze, u wenn Wilhelm ÆWilhelm von Stillfriedæ mein Freund bleibt«; zu C. Heyne s. Nr. 103 (11–30). 72–73 barmherzigen Brdergesellschaft] Der im 16. Jahrhundert in der span. Stadt Granada gegrndete Orden der Barmherzigen Brder (ab 1622 auch in Bayern) ist dem Gelbde der Hospitalitt (Krankenpflege; Krankenhuser) verpflichtet. 73 freres des ponts] Die ›Fr res du pont‹ oder ›Fr res pontifes‹ waren im Mittelalter ein Brderorden in Frankreich, der sich dem Bau und der Instandhaltung von Brcken, Straßen und Hospizen zum Schutz der Reisenden und Wallfahrer widmete. 75–76 Hilarion bis Zelotes] griech. Hilarion = der Heitere; vielleicht ist der wunderttige heilige Hilarion gemeint. Zeloten = eine jdische Sekte, deren Glaubenseifer sich zur Zeit Christi verkehrte »in eine muthwillige Freyheit und unordentliches Bezeigen. Æ…æ Sie waren so eyffrig vor ihre Freyheit, daß sie lieber die grausamste Marter ausstunden, als jemand den Titul eines Herrn beylegten.« (Zedler, Bd. 61, Sp. 1163) 77–78 Dein bis Gottes] 1. Korinther 6,19: »Oder wisset ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist, welchen ihr habt von Gott, und seid nicht euer selbst?« 79 Blttchen] Beilage unbekannt 81 Brief] zum unbekannten Brief Georgine Heynes an Th. Huber s. Nr. 247 (107–117) 84–85 B a l d i n g e r ] Ernst Gottfried Baldinger 91 jngern Tochter] Sophie Friederike Ernestine Handel 92 lezte Tochter] Amalia von Gehren 99 Deutschthum] zu V. A. Hubers Ansicht dazu s. Nr. 225, Anm. 54 102 31. bis 1793] Vom 31. Mai bis 2. Juni 1793 kam es zum Aufstand der Pariser Kommune gegen die Girondisten. Diese waren mit dem politisch bereits Erreichten zufrieden und wnschten ein Ende der revolutionren Bestrebungen, whrend die Kommune, die Jakobiner und die Bergpartei die Revolution weiter vorantreiben wollten. Letztere setzten sich durch. Damit begann die Diktatur der Jakobiner. 105 Gewohnheits bis Franzosen] zu Th. Hubers besonderer Beziehung zu Frankreich s. Nr. 1, Anm. 15–17 108–115 Wirtenberg bis sieht] s. Nr. 262 (45–103) 116 unsers Gesandten] Johann Nepomuk Franz Xaver von Tautphoeus 117 Mangel] s. Nr. 59, Anm. 125; 203 (123–126) 121 Necker] der Fluß Neckar, çstlich von Stuttgart 122 Wergos] Charlotta und Panagiot Wergo 136 Mnster] heute ein Stadtteil von Stuttgart, am Neckar gelegen, nordwestlich von Cannstatt 145 Schelling] Carl Schelling 147 junge Strick] Emil Strick van Linschoten hatte am 28. April 1817 sein Jurastudium in Gçttingen begonnen. 149 Verwstung] Mannheim war ebenfalls von der Neckarberschwemmung betroffen. 152 Adele] Adele Blumenbach 152 Laura] Laura Heyne 153 Großmutter] G. Heyne 154 Gnzburg] Gnzburg, nordçstlich von Ulm, 1807 bis 1816 Wohnort von Th. Huber und 1807 bis 1818 von Claire und Gottlieb von Greyerz 155 Ausschnitte] vermutlich gemeint: Scherenschnitte; s. auch Bd. 5, Abb. 8 158–159 Lang, aus Anspach] Karl Heinrich von Lang aus Ansbach; er hatte Th. Huber in seinem Brief vom 26. Mai 1817 (Geiger 1899a, S. 73 f.) seine von ihm selbst erbetene

Erluterungen · Brief 261

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Entlassung aus dem Staatsdienst geschrieben und daß man ihm vorwerfe, »meine Zunge, die mir Gott zum Schlicken und Schmecken gegeben, und durch Kultur zum Lecken htte gebracht werden kçnnen, durch unnatrliches Spitzen zum Stechen missbraucht, und dass ich auf eine falsarische Weise mit dem Gnsekiel Sachen aufs Papier geschrieben, woran die ehrlichen und gutgesinnten Gnse wirklich gar nicht gedacht.« 166–167 Als bis geschrieben] K. H. von Lang: Neuere Geschichte des Frstenthums Baireuth 168 Mutter] G. Heyne

258. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

3. Juni 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 93 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

259. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

3. Juni 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 94 1 Seite ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

260. An Paul Usteri

3. Juni 1817

Regest

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 63 3  Seiten d Fischer/Hahn, S. 79, Teildruck ÆAdresse:æ An Herrn / Herrn Staatsrath von Usteri / in / Zrich / Fr. Grenze. Textverlust durch Siegelausschnitt Datierung Th. Huber irrte sich im Tagesdatum (2 Jun 1817): Die Gestern erfolgte Ablehnung der wrtt. Verfassung durch die Stndeversammlung fand am 2. Juni 1817 statt.

261. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

4. Juni 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 96 1 Seite ÆAdresse:æ Cottaische / Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Regest

960

Erluterungen · Brief 262

262. An Carl August Bçttiger

5. Juni 1817

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 79 ÆAdresse:æ An Herrn / Herrn Oberappellationsrath Bçtticher / in / Dresden. Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 9 ein] (1) ein[e] (2) P ein H 16 ihr] (1) [hier] (2) ihr H 21 ihn] spter hinzugefgt H 35 einem] (1) ein (2) einem H 36 in] spter hinzugefgt H 39 thtigen Reinlichkeit] (1) Reinlichkeit thtigen (2) thtigen Reinlichkeit H 40 Der Jugendzustand] (1) [Die Entbehrungen der] Jugend (2) Der Jugendzustand H 75 Placarts] (1) [diese] Placarts (2) Placarts H 83 des Mangels] (1) de[r Hung ...........] (2) P des Mangels H 84 nimmt] nimnt H 112 widerspricht.] (1) widerspricht[,] [einrcken]. (2) widerspricht. . H 127 Zulage meiner] spter hinzugefgt H Anmerkungen 2 zulezt schrieb] Nr. 216 6–7 die bis Scheerer] Juliane Wilhelmine Scherer 7 Sie fragten] C. A. Bçttiger an Th. Huber, 4. April 1817 (Marbach DLA) 12 Vettern] nicht ermittelt 12 seines Collegen] vielleicht Johann Christoph Salomo Tritschler 12 Kannstatt] Cannstatt bei Stuttgart 13 Geschichte bis Prozeß] nicht ermittelt 14 Apothekers] nicht ermittelt 22 Hartmann] August von Hartmann 27 vorige Kçnig] Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg 28 A l t e Re c h t ] die frhere wrtt. Verfassung, s. Nr. 10, Anm. 151–167 29 Herrmann] Karl Gottfried Herrmann 38 Lausizer Stdchens] Bautzen in der Lausitz in Sachsen 45–103 Sie bis Mensch] Als sich abzeichnete, daß im Konflikt um die wrtt. Konstitution (s. Nr. 10, Anm. 151–167) auch die am 3. Mrz 1817 von Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg vorgelegte Verfassung von den Landstnden abgelehnt werden wrde, stellte der Kçnig den Stnden am 26. Mai 1817 ein Ultimatum: Sollten sie die Verfassung nicht annehmen, wrde die Regierung die Hoffnung auf eine vertragliche Einigung aufgeben. Eine zwangsweise Einfhrung der Konstitution sah der Kçnig nicht vor. Vielmehr wollte man abwarten, wie die anderen dt. Staaten die Problematik der Verfassungen lçsten. Inzwischen sollten die wrtt. Untertanen trotzdem in den Genuß der Rechte kommen, die die Verfassung ihnen zusicherte. Daraufhin ergaben sich am 28. und 29. Mai regierungsfeindliche Tumulte. Am 2. Juni trat die Stndeversammlung zusammen und stimmte mehrheitlich gegen die Konstitution. Johann Friedrich Cotta hatte als Abgeordneter in der Versammlung bis zuletzt fr eine Einigung mit dem Kçnig gekmpft und zur Annahme geraten. Sein Freund und Mitstreiter Karl August von Wangenheim hatte zu diesem Zeitpunkt bereits das Vertrauen des Kçnigs verloren und war als faktisch leitender wrtt. Minister kaltgestellt worden. Der Kçnig arbeitete nun mit anderen Staatsdienern zusammen, vor allem dem Geheimrat Eugen von Maucler. Am 4. Juni 1817 lçste der Kçnig die Stndeversammlung auf (wovon Th. Huber offensichtlich noch nichts wußte); allen nicht in Stuttgart wohnenden Abgeordneten wurde der dortige Aufenthalt verboten (Neugebauer-Wçlk, S. 532–534). Zu Aufstnden

Erluterungen · Brief 264

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kam es nicht. J. F. Cotta berichtete in der von ihm verlegten »Allgemeine Zeitung« ber den Auflauf vor Wangenheims Wohnung am 28. und 29. Mai in Nr. 154 (3. 6. 1817), S. 614 f. und Nr. 156 (5. 6. 1817), S. 628. Eine weitere Nachricht darber, die die bertriebene Darstellung der Ereignisse in der in- und auslndischen Presse korrigierte, brachte die »Allgemeine Zeitung« anonym in Nr. 155 (4. 6. 1817), S. 619. 51 Kçniginn] Kçnigin Katharina von Wrttemberg 57 E g m o n t ] Johann Wolfgang Goethe: Egmont 61 Prinz von Eutin] Herzog August von Oldenburg 79 4 bis Geheimrthe] nicht ermittelt 83 Mangels] s. Nr. 59, Anm. 125 85 Armenverein] s. Nr. 124, Anm. 105 92 Minoritet] die 42 Abgeordneten der Stndeversammlung – darunter J. F. Cotta –, die fr die Annahme der Konstitution stimmten (dagegen waren 69 Abgeordnete). 104 Verwstungen des Waßers] zur berschwemmung durch den Neckar s. Nr. 257 (120– 137) 105 Cotta] J. F. Cotta 108 gehudelt] »Einen hudeln, ihm unnçthiger Weise viele Bewegung und Mhe verursachen, viel zu schaffen machen. Æ…æ necken, scheren, zum Besten haben.« (Campe, T. 2, S. 792) 112–115 einmal bis that] s. Nr. 250 (25–33); 260R 124–125 neuen Schulmethode] zu der nach Joseph Lancaster benannten Unterrichtsmethode s. Nr. 154, Anm. 2; zum Konflikt mit J. F. Cotta wegen Georg Bernhard Deppings »Entstehung, Fortschritte und jetziger Zustand der neuen Lehrart in Frankreich« s. Nr. 239 (9– 11); 246; 250 (5–24); 260R 127 Soeur Grise] franz: barmherzige Schwester, Nonne 128 Reven] zu Th. Hubers Einkommen s. Nr. 1, Anm. 155; zu dem ihr von J. F. Cotta gezahlten Gehalt s. Nr. 280 (5–22); 282; 480 129 racheux] veraltet fr ›grindig, schorfig‹ 133 Brief] Victor Aim Huber an Th. Huber, 16. Mai 1817 (Dresden SLUB), s. Nr. 225, Anm. 54; 257, Anm. 39–95 134–136 Gnzburger bis macht] Claire und Gottlieb von Greyerz mit ihren Kindern Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo; G. von Greyerz war etwa ab dem 13. Juli bis zum 14. Aug. 1817 in Cannstatt zur Kur. 138 Ohlenschlger] Adam Gottlob Oehlenschlger 139 Fellenberg] Philipp Emanuel von Fellenberg 140 1600 Gulden] s. Nr. 75, Anm. 53–56

263. An Johann Friedrich Cotta

6. Juni 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 95 1  Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

264. An Johann Friedrich Cotta

7. Juni 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 31 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Regest

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265. An Therese Forster

Erluterungen · Brief 265

9. Juni 1817

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/383 3 Seiten ÆAdresse:æ  Mademoiselle Thrse Forster / Chs Monsieur le Prsident de G o l d b e c k / de Berlin /  / W i s b a a d e n / prs de Francfurth / fr Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt: Hochzeit von Emilie Reinbeck (7. 6. 1817). In dem am Briefschluß angegebenen Datum (9.5.17.) wurde der Monat verwechselt.

266. An Johann Friedrich Cotta

10. Juni 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 15 Mitteilungen zum Text 2 Handschriften] en spter hinzugefgt H 4 des] s korrigiert aus n H 10 Abdrucke] (1) [Exemplare] (2) Abdrucke H 10 erhalten] (1) erhalten [habe] (2) erhalten H 18 den] (1) [das] (2) den H 19 den Sprachmißbrauch] (1) de[r] [Auswchse des] Sprachmißbrauch[s] (2) brauch (3) den den Sprachmißbrauch H

den Sprachmiß-

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk »10 VI 1816« und dem Inhalt (Anm. 2). Anmerkungen 2

Bottiger sendet mir] zusammen mit Carl August Bçttigers Brief an Th. Huber vom 27. Mai 1817 (Marbach DLA) 2–7 Handschriften bis M o d e ] Ermittelt ist AÆdolphæ GÆottlobæ LÆangeæ: Kunst-Parallelen. 1. Der Hund als Mime. Die gefhrliche Aehnlichkeit. In: Kunst-Blatt Nr. 16, S. 64 zum Morgenblatt, Nr. 191 (11. 8. 1817). Ein Aufsatz  b e r M o d e ist nicht ermittelt. Unklar ist, ob die brigen im »Morgenblatt« abgedruckten Beitrge Langes C. A. Bçttigers Brief beilagen oder erst spter geschickt wurden: Kunst-Parallelen. Michael Angelo und Parrhasius. In: Kunst-Blatt Nr. 14, S. 56 zum Morgenblatt, Nr. 124 (25. 5. 1818); Kunst-Parallelen. Scipio und Wellington. In: Kunst-Blatt Nr. 15, S. 60 zum Morgenblatt, Nr. 144 (17. 6. 1818); Kunst-Parallelen. Quintijin Messijs und Aetion. In: Kunst-Blatt Nr. 17, S. 68 zum Morgenblatt, Nr. 200 (21. 8. 1818); Der Demos des Parrhasius. In: Kunst-Blatt Nr. 11, S. 43–44 zum Morgenblatt, Nr. 32 (7. 2. 1820). 10 N 4] Kunst-Blatt Nr. 4 zum Morgenblatt, Nr. 39 (14. 2. 1817); darin befand sich ÆC. A. Bçttiger:æ Joachim v. Sandrart. 18–21 Bçttiger bis emporragte] zu C. A. Bçttigers ußerungen ber Ludwig Roberts »Kmpfe der Zeit« und Friedrich Rckerts »Kranz der Zeit« s. Nr. 161, Anm. 60–61 21–22 ersten bis Gedichte] Freimund Reimar Æd. i. F. Rckertæ: Deutsche Gedichte

Erluterungen · Brief 268

267. An Johann Friedrich Cotta

963

10. Juni 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 97 Mitteilungen zum Text 1 den] en korrigiert aus ie H 2 Subskriptions] Subspritions H 2–3 habe bis aufgenommen] (1) [nahm] sie als einen Bettelbrief auf (2) habe Bettelbrief aufgenommen H 9 Dieser] (1) [Weiter] (2) P Dieser H 13 litteraische Privatsache] (1) [pr] (2) P litteraische Privatsache H 14 psychologischer] psycholohischer H 14 Sie] (1) [Allei. n] (2) P Sie H 18 aber] spter hinzugefgt H 20 sie] (1) [dense] (2) P sie H 26 jezt] spter hinzugefgt H

sie als einen

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Pestalozze bis Seiten] ÆJohann Heinrichæ Pestalozzi: Pestalozzi ber ein Mißverstndniß in seinem Subscriptionsplan. In: Intelligenz-Blatt Nr. 15, S. 57–60 zum Morgenblatt, Nr. 143 (16. 6. 1817). 8 Sovoyen] Savoyen 27 Briefe aus Paris] ÆFriedrich Johann Lorenz Meyer:æ Brieffragmente aus Paris, geschrieben im April und May 1817. 14. In: Morgenblatt, Nr. 143 (16. 6. 1817), S. 569–570; 144 (17. 6. 1817), S. 574–575; 145 (18. 6. 1817), S. 577–578. 27 Dampfbote] ÆAdolf Heinrich Friedrich von Schlichtegroll:æ Zur Geschichte der Dampfboote 29 Gedicht an Alexander] ÆJohannesæ Hanhart: Alexander der Wohlthtige. In: Morgenblatt, Nr. 140 (12. 6. 1817), S. 557; das Gedicht lobt Zar Alexander I. von Rußland.

268. An Johann Friedrich Cotta

10. Juni 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 98 Mitteilungen zum Text 4 den] en korrigiert aus ie H 7 der] er korrigiert aus ie H 13 Solcher] r spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–10 Verfaßer bis soll] Artikel nicht ermittelt 12–15 Brief bis Einsendungen] Vermutlich bot Isaac Hilken (nicht ermittelte) Gedichte aus dem Nachlaß seines verstorbenen Bruders zur Verçffentlichung an. Die Gedichte wurden nicht von J. F. Cotta publiziert (I. Hilken an J. F. Cotta, 18. 1. 1818, Marbach DLA); s. Nr. 607.

964

Erluterungen · Brief 269

269. An Carl August Bçttiger

11. Juni 1817

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 80 ÆAdresse:æ ÆAn Herrn Oberappæelationsrath / ÆBçttigeræ / in / Dresden. Textverlust durch Papierausriß (24; 34) und Abschneiden des Papiers (Adresse) Mitteilungen zum Text 2 18 24 57

. Den] (1) [, aber] (2) P . Den H ber] (1) [auf] (2) P ber H Monrosens] (1) [Yn] (2) P Monrosens H Sein] (1) [Seit ich] (2) P Sein H

Anmerkungen 1 Bericht] Gemeint ist Nr. 262 (45–103): Th. Hubers Brief ber den wrtt. Verfassungsstreit (s. Nr. 10, Anm. 151–167). 1–2 Druckschriften bis Zeitung] Die 42 Abgeordneten der Stndeversammlung, die fr die Annahme der Konstitution gestimmt hatten (Minoritet) – darunter auch Johann Friedrich Cotta –, verfaßten am 2. Juni 1817 eine Erklrung an Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg, in der sie sich von der gegen die Verfassung sich aussprechenden Mehrheit der Abgeordneten distanzierten (ÆJ. F. Cotta (Eins.):æ Erklrung. In: Allgemeine Zeitung, Nr. 156 (5. 6. 1817), S. 623). Außerdem wurde die im Namen der Minoritt whrend der Audienz beim Kçnig am 4. Juni gehaltene Rede abgedruckt (Allgemeine Zeitung, Nr. 160 (9. 6. 1817), S. 639 f.). Das Reskript des Kçnigs, das die Auflçsung der Stndeversammlung anordnete, verçffentlichte J. F. Cotta in der »Allgemeinen Zeitung« Nr. 158 (7. 6. 1817), S. 631 f.; 159 (8. 6. 1817), S. 636; Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 75 (12. 6. 1817), S. 301–304 (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 163). Dieses Reskript und seine Beilage wurde am 4./5. Juni vom Geheimrat auf Befehl des Kçnigs gegeben. Außerdem ließ Cotta die Antwort des Kçnigs vom 4. Juni auf die Erklrung der Minoritt abdrucken in: Allgemeine Zeitung, Nr. 159 (8. 6. 1817), S. 636 (5. 6. 1817). Kçnig W. I. von Wrttemberg ußerte sich darin sehr wohlwollend der Minderheit gegenber und bte scharfe Kritik an der Mehrheit. Dies bekrftigte auch eine anonyme Bekanntmachung des Innenministeriums vom 5. Juni (Allgemeine Zeitung, Nr. 161 (10. 6. 1817), S. 642 f.). 3 Abend bei Wangenheim] am 5. Juni 1817 (Nr. 263R) 7–8 fortgeschickte Majoritet] die Abgeordneten der Stndeversammlung, die gegen die Verfassung gestimmt hatten. 8 spannagel neue] Span-neu = »ganz neu, so neu gleichsam wie ein frisch gespaltener Span« (Campe, T. 4, S. 496) 8 Rckertiade] vielleicht Friedrich Rckert: Blondels schmerzstillender Gesang. Episode eines epischen Gedichts. In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818. Tbingen Æ1817æ, S. 67–158. 13–14 6 ihrer Glieder] nicht ermittelt 14–15 4 bis Hohenlohe] Laut »Le Moniteur universel« (Nr. 182 (1. 7. 1817), S. 717; 185 (4. 7. 1817), S. 729) verlor z. B. Karl Varnbler von und zu Hemmingen seinen Platz als Kammerherr und »le prince de Hohenlohe-Schillingsfrst, capitaine des gardes du roi« (vielleicht Frst Franz von Hohenlohe-Schillingsfrst oder Frst Franz Karl von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfrst), seinen Posten, weil sie gegen die Verfassung gestimmt hatten. 20 Preiß des Brods] zur Hungersnot s. Nr. 59, Anm. 125 21 Yngurd] Adolph Mllner: Kçnig Yngurd; C. A. Bçttiger an Th. Huber, 27. Mai 1817 (Marbach DLA): »Ueber Mllners Yngurd sind wir noch in großem Zwiespalt. Ist er denn nun in Einem Abend aufgefhrt worden? Schreiben Sie mir nur recht offen darber. Ihr Widerspruch ist mir stets belehrend.«

Erluterungen · Brief 271

965

21 Monrose] vielleicht Friedrich Otto von Diericke: Eduard Montrose, ein Trauerspiel in fnf Aufzgen. Kçnigsberg und Leipzig 1776. 29–30 Scene bis liegt] A. Mllner: Kçnig Yngurd, 5. Akt, 1. bis 3. Szene 30 Arthurs und Humberts] William Shakespeare: King John, 4. Akt, 1. Szene; s. Nr. 216, Anm. 53 34 verhudelte] hudeln = »Eine Sache Æ…æ in der Eil, ohne gehçrige Aufmerksamkeit und Sorgfalt verrichten.« (Campe, T. 2, S. 792) 37–39 Hier bis befriedigt] A. Mllners »Kçnig Yngurd« wurde am 13. April 1817 (1. und 2. Akt) und am folgenden Abend (3.–5. Akt) im Stuttgarter Hoftheater aufgefhrt. 46 Don Pomposo] pomposo = feierlich, prchtig; s. Nr. 26 (61–62) 51–52 Ihre bis gelehrt] C. A. Bçttiger hatte Th. Huber mit Brief vom 27. Mai 1817 (Marbach DLA) Beitrge geschickt von Adolph Gottlob Lange, z. B.: »Kunst-Parallelen« (s. Nr. 266 (2–7)). Bçttiger schrieb dazu: »Lassen Sie sich nicht durch eingemischte lateinische und griechische Worte, ja Zeilen, abschrecken, diesen Aufstzen eine baldige Aufnahme zu schenken. Æ…æ Man msse das Publikum in den Kunstblttern manigfach aufregen. Hier und da muß auch G e l e h r t e s vorkommen.« 54 Cota] J. F. Cotta 67 Landsmann] Maximilian Karl August Petschke, der Th. Huber C. A. Bçttigers Brief vom 27. Mai 1817 berbrachte; er holte aus Cannstatt bei Stuttgart seine Schwgerin Juliane Wilhelmine Scherer ab, um sie in ihr Elternhaus nach Bautzen zu bringen.

270. An Johann Friedrich Cotta

12. Juni 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 99 Mitteilungen zum Text 3 ich nun] (1) [er nun] (2) P ich nun H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Absaz] Vermutlich geht es um den ersten Absatz von ÆKarl Gottfried Theodor Winkler:æ Korrespondenz-Nachrichten. Dresden. In: Morgenblatt, Nr. 142 (14. 6. 1817), S. 568; 145 (18. 6. 1817), S. 580; 150 (24. 6. 1817), S. 600; 153 (27. 6. 1817), S. 612. Darin wird kritisch ber einen Bund »vieler deutscher Schauspieler, vulgo Thalienbund genannt« berichtet, der, im Verborgenen wirkend, auf Theaterdirektionen, Bhnendichter und die nicht im Bund organisierten Schauspieler Druck ausben kçnne. 2 Mann] nicht ermittelt

271. An Johann Friedrich Cotta zwischen Ende Mai und 13. Juni 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1428 1 Seite Datierung Der Brief wurde kurz vor Erscheinen des erwhnten, ab 13. Juni 1817 verçffentlichten »Morgenblatt«-Beitrags verfaßt.

966

Erluterungen · Brief 272

272. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Joseph Nrnberger 14. Juni 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1334 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von J. Nrnberger vom 22. Mai 1817 (Marbach DLA).

273. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Christoph Locher 16. Juni 1817 Regest H Marbach DLA, A: Hauff-Kçlle, Nr. 35166/3 1  Seiten Datierung Der Brief wurde mit Nr. 274R geschickt und wahrscheinlich am selben Tag verfaßt. Adressat Kaplan Lochler in Enger ist nicht ermittelt. Mçglicherweise ist Ch. Locher in Enge bei Zrich gemeint.

274. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

16. Juni 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 100 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

275. An Therese Forster

18. Juni 1817

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/386 3 Seiten ÆAdresse:æ  Mademoiselle Thrse Forster / Chs Mr. le Prsident de G o l d b e c k /  / B e r l i n / fr. Hof

276. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

19. Juni 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 101 1 Seite ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Regest

Erluterungen · Brief 279

277. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

19. Juni 1817

967

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 102 1 Seite Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. d Geiger 1901, S. 293, Teildruck ÆAdresse:æ Cottaische Handlung Datierung Ergibt sich aus dem Datum des Schreibens der J. G. Cottaschen Buchhandlung, auf das Th. Huber auf demselben Blatt antwortete, und dem auf dasselbe Datum lautenden Eingangsvermerk.

278. An Johann Friedrich Cotta

23. Juni 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 103 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath / Cotta. Mitteilungen zum Text 16 zu treten] (1) [oder] (2) P zu treten H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Stiefmutter] ÆFriedrichæ HÆauæg: Zwey Sprachforscher ber das Wort: Stief bey Stiefmutter. In: Morgenblatt, Nr. 151 (25. 6. 1817), S. 603. 8–9 Bartholdy bis Bracciano] W. B. Æ= Jakob Ludwig Salomon Bartholdyæ: Der See von Bracciano. In: Morgenblatt, Nr. 151 (25. 6. 1817), S. 601–602; 152 (26. 6. 1817), S. 605– 606; 153 (27. 6. 1817), S. 609–611; 156 (1. 7. 1817), S. 623; 157 (2. 7. 1817), S. 626–627; 159 (4. 7. 1817), S. 633–634. 10–12 Moniteur bis nehmen] ber den Pariser Salon von 1817 berichtete: T.: Salon. In: Le Moniteur universel, Nr. 122 (2. 5. 1817), S. 485 f.; 128 (8. 5. 1817), S. 507 f.; 134 (14. 5. 1817), S. 531 f.; 141 (21. 5. 1817), S. 559 f.; 148 (28. 5. 1817), S. 583 f.; 157 (6. 6. 1817), S. 619 f.; 172 (21. 6. 1817), S. 680; 180 (29. 6. 1817), S. 711 f.; 191 (10. 7. 1817), S. 755 f.; 200 (19. 7. 1817), S. 791 f.; 207 (26. 7. 1817), S. 820; 222 (10. 8. 1817), S. 879 f.; ein entsprechender Artikel im »Kunst-Blatt« ist nicht ermittelt. 16 meiner Tochter] Luise von Herder

279. An Johann Friedrich Cotta

24. Juni 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 104 Mitteilungen zum Text 17 lange] (1) [Eine ....] (2) P lange H 18 auf seine] (1) [durch] (2) P auf seine H 22 meine Absicht] (1) [sein] (2) P meine Absicht H

968

Erluterungen · Brief 279

Anmerkungen 8 kostbarer] hier fr ›kostspielig‹, ›teuer‹ 9 Schwiegersohn] Th. Huber wohnte 1805 bis 1816 bei Gottlieb von Greyerz in Stoffenried und Gnzburg. 18 Fellenberg] Philipp Emanuel von Fellenberg 21 Kçniglichen Seminarium] das Kçnigliche Erziehungs-Institut, das sog. Hollandeum, an der Karmelitergasse; s. Bd. 5, Nr. 233 (44–71) 21–22 Ich meldete Fellenberg] Bd. 5, Nr. 236 23 Herders] Emil von Herder 24 erklrte mir Fellenberg] Ph. E. von Fellenbergs Brief vom 20. oder 26. Juli 1814 (Gçttingen SUB), s. Bd. 5, Nr. 246, Anm. 79–80 26 Greyerz] G. von Greyerz 26 Ostern 1813] Ostern 1814 27 Michael] 29. September 27–29 vorigen bis entließ] zu den Ursachen und Umstnden von Victor Aim Hubers Abreise von Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil s. Nr. 76, Anm. 2–3. 34 1600 Gulden] zu den Zahlungen s. Nr. 75, Anm. 53–56 40 Zeitungsblatts] das »Morgenblatt« 44 Ihren Buchhalter] Johann Jacob Wagner 46 total Summe] zu Th. Hubers Gehalt und der ihr ausgezahlten Summe s. Nr. 280 (5–22); 282; 480 47 Brokhaus] Friedrich Arnold Brockhaus Zahlung fr das Manuskript von ÆTh. Huber:æ Erklrungen zu dem Gemhlde von Paris stand noch aus. 54 Smmtlichen Erzhlungen] Huber Werke, Bd. 1 und 2 waren bereits 1806 und 1810 erschienen; Bd. 3 und 4 wurden 1819 verçffentlicht.

280. An Johann Friedrich Cotta

24. Juni 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 105 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / Cotta. Mitteilungen zum Text 1 jezt] (1) [dar ....] (2) P jezt H 6 alles] (1) [x-x] (2) P alles H 12 n i c h t ] Hervorhebung durch doppelte Unterstreichung H 13 frage] (1) [bitte .........] (2) P frage H 15 bin ich] bin ist H 18 glaube] (1) [dx-x] [verbunden] [au .....] (2) P glaube H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 10 Vorraths bis Sachen] zu Th. Hubers Durchsicht der seit Jahren angesammelten Manuskript-Einsendungen s. Nr. 134 (2–9); 149 (8–10); 164 (2–7) 14–18 500 bis auszuzahlen] zu Th. Hubers Gehalt und der ihr ausgezahlten Summe s. Nr. 282; 480 18 Rezensionen] Th. Huber hatte im »Morgenblatt« Ende 1816 und in der ersten Hlfte des Jahres 1817 Rezensionen verçffentlicht zu: Moritz Retzsch: Umrisse zu Goethes Faust

Erluterungen · Brief 281

19

19 20 20 22

22 23

969

(unter dem Titel: ÆTh. Huber:æ Bemerkungen ber Goethes Faust); Johann Wolfgang Goethe: Aus meinem Leben; Johann Daniel Georg Memminger: Stuttgart und Ludwigsburg; David Korth: Blthen; ÆCarl Andreas vonæ BÆoguslawæski (Hg.): Mnemosyne; Henri Piguet: Mlanges de litterature; Benjamin Constant: Adolphe; ÆKarl Ludwig von Woltmann:æ Memoiren des Freiherrn von S-a; ÆWalter Scott:æ Guy Mannering; Stphanie Flicit Comtesse de Genlis: Les Battucas; ÆStophel:æ Englands und Frankreichs neue unentgeltliche Armen-Schulen; Rudolph Magenau: Lottchens angenehme Unterhaltungen; ÆSophie Gay:æ Anatole. Bd. 1.2. Paris 1815 (in: Literatur-Blatt Nr. 13, S. 50–51 zum Morgenblatt, Nr. 79 (2. 4. 1817)); Heinrich von Struve ( bers.): ÆFriederike von Freygangæ: Wilhelm von Freygangs Æ…æ Briefe ber den Kaukasus und Georgien; ÆCaroline Lamb:æ Glenarvon. Bd. 1–3. London 1816 (in: LiteraturBlatt Nr. 17, S. 65–66 zum Morgenblatt, Nr. 113 (12. 5. 1817); Literatur-Blatt Nr. 18, S. 70–71 zum Morgenblatt, Nr. 115 (14. 5. 1817)); ÆStophel:æ Schulen der Menschheit, Bd. 3; Friedrich Weinbrenner: Vorschlag zu einem Siegesdenkmahl; Carl Philipp Bonafont: Bagatelles dramatiques. Ubersezungen] Ende 1816 und in der ersten Jahreshlfte 1817 verfaßte Th. Huber folgende bersetzungen fr das »Morgenblatt«: Reise von Petersburg nach Tiflis; Ueber Ferney; Bruchstcke ber Schottland; Lebensgeschichten; Geschichte eines Shawls (in: Morgenblatt, Nr. 106 (3. 5. 1817), S. 423; 107 (5. 5. 1817), S. 426–428; 108 (6. 5. 1817), S. 431 (wahrscheinlich handelt es sich hierbei um eine bersetzung und nicht um einen Originalbeitrag Th. Hubers); Londner Luft; Beherzigung; Peinliches Gesetz in England; Londner Mittagsessen; Londoner Leben; Ueber den Niagara; Bierbrauerey in London; Fragmente aus der Schottischen Geschichte. In: Morgenblatt, Nr. 135 (6. 6. 1817), S. 537– 538; 150 (24. 6. 1817), S. 599; Lebensgeschichten; Ein Wort ber die Gterbesitzer in England; Nachricht von einem die vergleichende Erziehungskunde betreffenden und vorerst fr die Schweiz und fr verschiedene Theile von Italien begonnenen Werke. In: Morgenblatt, Nr. 143 (16. 6. 1817), S. 571; Ueber die Herrschaft der Englnder in Indien; Erinnerung an ein altes Buch. In: Morgenblatt, Nr. 151 (25. 6. 1817), S. 602–603; Alte Schottische Sitten. In: Morgenblatt, Nr. 152 (26. 6. 1817), S. 606–607. F r o b i g ] Protagonist in Th. Hubers Erzhlung »Der Wille bestimmt den Werth der That« christlichen Jnglings] ÆTh. Huber:æ Geschichte eines christlichen Jnglings und einer heidnischen Jungfrau im Damenkalender 1818] ThÆereseæ Huber: Heidenbekehrung Zinsen in Bayern] die Zinsen der bayr. Staatspapiere (s. Nr. 152, Anm. 92) und Zinsen des von Th. Huber in Bayern bei verschiedenen Bauern angelegten Kapitals (s. Bd. 4, Nr. 297 (25–27)) Zahlung an Fellenberg] zu den Zahlungen an Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 75, Anm. 53–56 Cur] J. F. Cotta hielt sich etwa ab dem 27. Juni bis zum 25. Juli 1817 in Baden (heute: Baden-Baden) zur Kur auf. Danach besuchte er bis etwa zum 31. Juli sein Gut Dotternhausen bei Balingen (sdwestlich von Tbingen) (Nr. 305, Ort; Mojem, S. 464).

281. An Johann Friedrich Cotta

23. oder 24. Juni 1817

Marginalie

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta Morgenblatt 3, Nr. 21 Th. Huber benutzte als Texttrger das Anschreiben des (nicht ermittelten) Einsenders an die Redaktion des Morgenblatts.

970

Erluterungen · Brief 281

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben des (nicht ermittelten) Einsenders und dem wahrscheinlichen Druckbeginn des Artikels (Anm. 1–2). Anmerkungen 1 Notizen] Æanonym:æ Reise-Erinnerungen eines deutschen Offiziers in englischen Diensten. In: Morgenblatt, Nr. 153 (27. 6. 1817), S. 611; 155 (30. 6. 1817), S. 618–619. 1–2 zur bis geben] Der Einsender schrieb: »Her Redakteur! Ich nehme mir die Freiheit Ihnen einige Auszge aus meinen Erinnerungen aus den verschiedenen Welttheilen welche ich im Laufe der letzten 12 Jahre in englischen Diensten besucht habe, zuzusenden, und sollten Sie solche wrdig finden einen Platz in Ihrem unterhaltenden Blatte einzunehmen, so werde ich es als eine schmeichelhafte Aufforderung ansehen gelegentlich damit fortzufahren. Im entgegen gesetzten Falle bitte ich um Vernichtung der Einlage.« Es erschienen weitere Fortsetzungen: Æanonym:æ Reise-Erinnerungen eines deutschen Offiziers in englischen Diensten. In: Morgenblatt, Nr. 176 (24. 7. 1817), S. 703; 177 (25. 7. 1817), S. 705–706; 201 (22. 8. 1817), S. 801–803; 207 (29. 8. 1817), S. 826–827; 208 (30. 8. 1817), S. 830–831; 224 (18. 9. 1817), S. 894–895; 225 (19. 9. 1817), S. 898–899; 289 (3. 12. 1817), S. 1153– 1154; 290 (4. 12. 1817), S. 1157–1159; 35 (10. 2. 1818), S. 137–138; 101 (28. 4. 1818), S. 401–402; 126 (27. 5. 1818), S. 503–504; 127 (28. 5. 1818), S. 506–507.

282. An Johann Friedrich Cotta

26. Juni 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 108 d Fischer 1995, S. 226, Teildruck (2–6) ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath / Cotta. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1–2 600 bis Vorstellung] zu Th. Hubers Bitte um Geld und ihr Gehalt als Redakteurin und Autorin beim »Morgenblatt« s. Nr. 279 (6–55); 280 (5–22); 298 (45–48); 480 5 wie ein Mann] Th. Hubers Vorgnger in der »Morgenblatt«-Redaktion, Friedrich Rckert, bezog 800 Gulden Jahresgehalt (womit mçglicherweise seine Beitrge fr das »Morgenblatt« verrechnet wurden) (F. Rckert an J. F. Cotta, 6. 1. 1817, in: H. Schiller (Hg.): Briefe an Cotta. Bd. 2. Stuttgart und Berlin 1927, S. 419); zu Adolph Mllners Gehalt s. Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 5. Jan. 1820.

283. An Johann Friedrich Cotta

26. Juni 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 107 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung.

Regest

Erluterungen · Brief 288

284. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

26. Juni 1817

971

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 117 1 Seite ÆAdresse:æ An die Cottaische / Handlung Datierung Der Brief ist zugleich mit Nr. 283R geschrieben und vor Johann Friedrich Cottas Antwort darauf, s. Nr. 285, Anm. 1.

285. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

26. Juni 1817

Marginalie

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 107 Das Anschreiben Johann Friedrich Cottas und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Mitteilungen zum Text 1 Bitte um Rcksendung] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Bitte um Rcksendung] Th. Huber reagierte mit dieser Bitte auf J. F. Cottas Antwort auf Nr. 283R. Cotta erklrte, er habe Charles Robert Cockerells Zeichnung von den Statuen der Gruppe der Niobe nicht stechen lassen, weil Kunstverstndige das fr berflssig hielten – »lßt er Æder Stichæ sich nicht entbehren? so bitte ich anzugeben, was zu machen ist?« Daraufhin wnschte Th. Huber vielleicht, erneut einen Blick auf die »Niobe« zu werfen. Mçglicherweise bezieht sich die Bitte aber auf die sptere Rcksendung von der auf demselben Blatt befindlichen Nr. 283R; s. Nr. 287R.

286. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

26. Juni 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 106 1 Seite ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

287. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

27. Juni 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 109 1 Seite

288. An Paul Usteri

27. Juni 1817

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 62 d Fischer/Hahn, S. 73 und 75, Teildruck (17–32) ÆAdresse:æ An Herrn Statsrath Usteri / in / Zrich. Textverlust durch Siegelausriß

Regest

972

Erluterungen · Brief 288

Mitteilungen zum Text 17 finden] (1) [wunschen] (2) finden H 20 den –] en korrigiert aus ie H 22 am mehrsten] (1) [stez] (2) P am mehrsten H 63 6] korrigiert aus 5 H Anmerkungen 2 Auftrag bis Reuß] Jeremias David Reuß sollte fr P. Usteri ein (nicht ermitteltes) Buch von (oder ber) Conrad Ges(s)ner abschreiben lassen (Nr. 231R). 3 loddert] auch ›lottern‹; oberdt., schweiz. = locker, lose sein 5 Einsendung aus Attenhofer] Heinrich Ludwig Attenhoffer: Medizinische Topographie der Haupt- und Residenzstadt St. Petersburg. Zrich 1817. P. Usteri sandte Auszge daraus an das »Morgenblatt«, von denen erschienen: Der Winter in St. Petersburg. In: Morgenblatt, Nr. 152 (26. 6. 1817), S. 607; Der Charakter der Russen. In: Morgenblatt, Nr. 154 (28. 6. 1817), S. 615–616; Bevçlkerung von St. Petersburg. In: Morgenblatt, Nr. 157 (2. 7. 1817), S. 627. 7 Cottas] Johann Friedrich Cotta 7 Kçniginn] Kçnigin Katharina von Wrttemberg 8 Fanny Tarnows Briefen] Fanny Tarnows zahlreiche »Korrespondenz-Nachrichten« im »Morgenblatt« ber St. Petersburg und Rußland (zuletzt in: Morgenblatt, Nr. 120 (20. 5. 1817), S. 480; 121 (21. 5. 1817), S. 484; 123 (23. 5. 1817), S. 492; außerdem erschien von ihr: Gesellschaftliche Freuden in Petersburg. In: Morgenblatt, Nr. 126 (27. 5. 1817), S. 501–502; 127 (28. 5. 1817), S. 506–507). 9–10 Der bis Petersburg] s. Anm. 5 10–11 Der See Bracciano] W. B. Æ= Jakob Ludwig Salomon Bartholdyæ: Der See von Bracciano (hier: Morgenblatt, Nr. 152 (26. 6. 1817)) 12–13 alt bis Brantome] Es handelt sich um den von Th. Huber bersetzten oder bearbeiteten Artikel Alte Schottische Sitten, der ebenfalls im »Morgenblatt« Nr. 152 (26. 6. 1817) erschien. Der Einsender und das Buch oder die Zeitschrift, aus dem er seinen Auszug nahm, sind nicht ermittelt. Die Quellen sind aber im Artikel genannt. So bildet den Anfang des Artikels eine Paraphrase aus dem 2. Buch, Kap. 1 von Pierre de Brantoˆme: Memoires Æ…æ contenans les vies des Hommes illustres et grands capitaines franc¸ois de son temps. Bd. 1–4. Leyden 1666. 19 Cotta] J. F. Cotta 27 Uber die Zigeuner] ÆSamuel Rosnay:æ Schilderung der Zigeuner 29 Dampfbote] ÆAdolf Heinrich Friedrich von Schlichtegroll:æ Zur Geschichte der Dampfboote 30 Necker] der Fluß Neckar 30 Ostindischen Vçlker] Im »Morgenblatt« erschienen: ÆAdolf Heinrich Friedrich von Schlichtegroll (bers.):æ Beschreibung einer Jagdpartie des Nabob Usuf-ad-Dowlah; Æders.:æ Ostindischer Mdchenraub. In: Morgenblatt, Nr. 76 (29. 3. 1817), S. 302; Æders. (bers.):æ Ehrgefhl und Stolz einiger Stmme unter den Hindoos. In: Morgenblatt, Nr. 110 (8. 5. 1817), S. 439; Æders. (bers.):æ Nachrichten aus fremden Welttheilen; Æders. (bers.):æ Die Parsen; ÆP. Usteri (bers.):æ Missions Nachrichten, aus der neu erçffneten Zeitschrift der Basler Missions Anstalt ausgezogen. In: Morgenblatt, Nr. 144 (17. 6. 1817), S. 573–574; 145 (18. 6. 1817), S. 578–579 (hier: S. 578–579: Auszug aus einem Brief aus Rangoon); ÆTh. Huber (bers.):æ Ueber die Herrschaft der Englnder in Indien; ÆFriedrichæ HÆauæg: Zuleima und Gango. Indische Anekdote, nach Grosse. In: Morgenblatt, Nr. 148 (21. 6. 1817), S. 589–590; Æanonym:æ Reise-Erinnerungen eines deutschen Offiziers. 33–36 Vorgang bis gewesen] zum Konflikt um die wrtt. Verfassung s. Nr. 262, Anm. 45–103

973

Erluterungen · Brief 289

36 maximum] Die wrtt. Regierung versuchte durch Festlegung von Hçchstpreisen die infolge der Hungersnot (s. Nr. 59, Anm. 125) gestiegenen Lebensmittelpreise zu stabilisieren. 37 Gesandten von Bayern] Johann Nepomuk Franz Xaver von Tautphoeus 37 Preußen] Johann Emanuel von Kster 39 Kçnig] Kçnig Maximilian I. Joseph von Bayern 44–45 Artikel ber Auswandrung] ÆP. Usteri (bers.):æ Missions Nachrichten 49 zunehmende Großvater Krais] P. Usteri hatte drei Enkelkinder (Konrad Ott, Paulus und Margaretha Elisabetha Usteri; letztere war am 30. 3. 1817 geboren). 50–51 die bis Frucht] Gemeint ist eine Lebensmittellieferung fr die ebenfalls unter der Hungersnot leidende schweiz. Bevçlkerung. Z. B. hatten die Kantone St. Gallen und Appenzell in Holland Frchte gekauft, die mit dem Schiff nach Heilbronn und dann ber Land durch Wrttemberg transportiert werden sollten (Allgemeine Zeitung, Nr. 179 (28. 6. 1817), S. 714 f.). 53 Reise nach Luzern] Im Frhling 1817 war P. Usteri erneut als Vertreter von Zrich und Schaffhausen zu einer Konferenz nach Luzern gereist, auf der aber keine wirkliche Einigung zwischen den teilnehmenden Kantonen erzielt werden konnte; s. Nr. 37, Anm. 59–60; 655 (18–25). 58–59 Kohlrausch bis Deutschland] Friedrich Kohlrausch: Die Teutsche Geschichte. Fr Schulen bearbeitet. Bd. 1.2. Elberfeld 1816–1817. 60 den Ihren] Magdalena Ott und Elisabeth Usteri jun.

289. An Friedrich Arnold Brockhaus

29. Juni 1817

H Leipzig StA, Verlag F. A. Brockhaus Nr. 247, Bl. 59–60 Mitteilungen zum Text 3 Sprichwort] Srichwort H 6 1794] 4 korrigiert aus 3. . H 13 ihr] spter hinzugefgt H 43 noch] spter hinzugefgt H 45 keinen] (1) [nichts] (2) P keinen H 47 das] as korrigiert aus er .... H 55 wohlsten] (1) [liebs] (2) P wohlsten H 73 sie] (1) [er] (2) sie H 102 his] (1) [x-x] (2) his H 107 folgende] (1) [die] (2) P folgende H 112 Shakespeare] (1) [einen . .] (2) P Shakespeare H 113 Voßens als Schlegels] (1) Schlegels als Voßens (2) 138 Sie beide] (1) [beides] (2) P Sie beide H

Voßens als Schlegels

H

Anmerkungen 2 Sancho Pansa] Figur in Miguel de Cervantes Saavedra: Leben und Thaten des weisen Junkers Don Quixote von Mancha. bers. von Friedrich Justin Bertuch. Bd. 1–6. Wrzburg und Leipzig 1775–1777. 3 vorgethan bis Bedacht] Sprichwort: Vorgetan und nachbedacht hat manchen in groß Leid gebracht. 10–23 fehlgeschlagne bis Wie] Die von F. A. Brockhaus geplante Fortsetzung von Georg Emanuel Opiz »Gemhlde von Paris« und von Th. Hubers Kommentaren dazu unter dem Titel Erklrungen zu dem Gemhlde von Paris kam nicht zustande. Es erschienen bei Brockhaus nur die ersten vier von insgesamt 24 Bildern mit den entsprechenden Erluterungen Th. Hubers dazu; s. Nr. 123, Anm. 131–132.

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Erluterungen · Brief 289

15 heilgen Bunde] In der 1815 gegrndeten Heiligen Allianz schlossen sich die ber Frankreich siegreichen Staaten Rußland, sterreich und Preußen zusammen. 24 Biografie] Es kçnnte sich handeln um Æanonym:æ Friedrich I. Kçnig von Wrtemberg. Biographische Skizze und Charakteristik (Leipzig und Altenburg 1817); ob dieser Aufsatz von F. A. Brockhaus stammte, ist nicht ermittelt. 28 Pleiße] durch Altenburg fließender und in Leipzig in die Weiße Elster mndender Fluß 32 Aufenthalt] F. A. Brockhaus Besuch in Stuttgart im Dezember 1816/Januar 1817 35 Metzler] Der Besitzer der Metzlerschen Buchhandlung war Heinrich Erhard. 35–36 Mathisson bis gegeben] vermutlich ÆFriedrich von Matthisson:æ Lebensabriß des hçchstseligen Kçnigs Friedrich von Wrttemberg; oder: ÆF.æ von Matthisson: Friedrich, Kçnig von Wrtemberg 37 Verzçgrung] bei der Bezahlung fr das Manuskript von ÆTh. Huber:æ Erklrungen zu dem Gemhlde von Paris 39 Cotta] Johann Friedrich Cotta 62 Herausgeber bis Zeitung] Wahrscheinlich ist der Redakteur der »Zeitung fr die elegante Welt« gemeint, Methusalem Mller. 67 Raimar Freimund] Friedrich Rckert 67 Gest] = Schaum; grender Schaum 69 Kanopus] In der gypt. Mythologie ist Canopus ein Gott des Wassers. Als die Chalder ihren Gott, den Gott des Feuers, als den mchtigsten rhmten, fllte ein gypt. Priester einen mit Lçchern versehenen Krug, wie er zum Filtern des Nilwassers verwendet wurde, mit Wasser, verschloß aber zuvor die Lçcher mit Wachs. Der Krug wurde in die Mitte eines Feuers gestellt, damit die beiden Elemente, die die zwei Gçtter symbolisierten, miteinander kmpfen konnten. Das Feuer ließ das Wachs schmelzen, so daß das Wasser aus dem Krug austreten und das Feuer ersticken konnte. Damit hatte Canopus den Feuergott besiegt (Zedler, Bd. 5, Sp. 577). 78 Bedenburg bis Truchseß] die Bettenburg bei Hofheim im Besitz von Christian Truchseß von Wetzhausen auf Bettenburg 79 Epos] vielleicht F. Rckert: Blondels schmerzstillender Gesang 82 Mann] Th. Huber hielt den (nicht ermittelten) Bruder von Isaac Hilken fr den Autor, s. Nr. 607. 82–83 Der bis Jterbock] s. Nr. 230, Anm. 1 85–86 Fisch bis will] Th. Huber zitiert eine wahrscheinlich nur mndlich berlieferte niederdt. Version des Mrchens »Von dem Fischer und seiner Frau« (s. Von den Fischer und siine Fru. In: Jacob und Wilhelm Grimm: Kinder- und Haus-Mrchen. Bd. 1.2. Berlin 1812– 1815; hier Bd. 1, S. 68–77). 95–96 Falstaf bis wr] William Shakespeare: King Henry IV, T. 1, 5. Akt, 1. Szene 96–97 maximum bis wohlfeiler] Die wrtt. Regierung versuchte durch Festlegung von Hçchstpreisen die infolge der Hungersnot (s. Nr. 59, Anm. 125) gestiegenen Lebensmittelpreise zu stabilisieren. 97–98 Kçnig bis aussprachen] zum Konflikt zwischen Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg und den wrtt. Landstnden um die Verfassung s. Nr. 10, Anm. 151–167; 262, Anm. 45–103; Christian Friedrich Schnurrer und Heinrich David Cleß wurden am 20. Juni 1817 in den Ruhestand versetzt. Das Gercht ber einen Zusammenhang zwischen der Nichtannahme der Verfassung durch die Prlaten und ihrer Pensionierung wurde spter in der »Allgemeinen Zeitung« dementiert (Nr. 196 (15. 7. 1817), S. 782 f.). 99 Hlfs Kaße] Am 11. Juni 1817 genehmigte Kçnig W. I. von Wrttemberg die Errichtung einer freiwilligen »Hlfskasse«. Ihr Zweck war es, dem Staat Geld zu leihen zum Kauf von Lebensmitteln fr die Versorgung der notleidenden Bevçlkerung (s. Nr. 59, Anm. 125) und zur Armenbeschftigung. Außerdem sollte dadurch dem Zinswucher vorgebeugt werden, denn die Kasse erhob maximal nur 5 % Zinsen. Ihre Grndung folgte auf Veranlassung des Wohlttigkeitsvereins (s. Nr. 124, Anm. 105) durch eine Privatgesellschaft von »Vater-

Erluterungen · Brief 291

975

landsfreunden« unter Fhrung von J. F. Cotta. Der Kçnig rief alle auf, die ber entsprechende finanzielle Mittel verfgten, in die Kasse einzuzahlen. Der Staat garantierte fr die Einlagen (Kçniglich-Wrttembergisches Staats- und Regierungs-Blatt, Nr. 40 (18. 7. 1817), S. 316–318). 99–100 verabschiedeten Landstnden] Gemeint sind die Mitglieder der am 4. Juni 1817 aufgelçsten Stndeversammlung, s. Nr. 262, Anm. 45–103. 102 it bis tongue] Matthew Prior: Merry Andrew. In: ders.: Poems on several occasions. London 1718, S. 194–195, hier: S. 195: »But Eat your Pudding, Slave; and Hold your Tongue.« 103–104 Gçtz bis b l a m i r t ] Gçtz: »Sag deinem Hauptmann: Vor Ihro Kayserliche Majestt, hab ich, wie immer schuldigen Respect. Er aber, sags ihm, er kann mich im Arsch lecken.« (ÆJohann Wolfgang Goethe:æ Gçtz von Berlichingen, 3. Akt). 105 Voßens Shakespear] Johann Heinrich, Heinrich und Abraham Voß (bers.): Shakespeares Schauspiele. Bd. 1–9. Leipzig, Stuttgart und Rudolstadt 1818–1829. 110 Eschenburg] Johann Joachim Eschenburg (bers.): William Shakespeares Schauspiele. Bd. 1–13. Zrich 1775–1782. 110 Schlegel] August Wilhelm Schlegel (bers.): Shakespeares dramatische Werke. T. 1–9. Berlin 1797–1810. 111 Nachdrucke] z. B. A. W. Schlegel und J. J. Eschenburg (bers.): Shakespeares dramatische Werke. Bd. 1–20. Wien 1812. 123 Probestckchen] Im »Morgenblatt« war abgedruckt worden: J. H. Voß (bers.): Aus Shakespeares Romeo und Julia. Außerdem kannte Th. Huber Voß bersetzung »Der Sommernachtstraum«, s. Nr. 168 (8–11). 128–129 Sie bis Andenken] zum Briefwechsel zwischen Luise von Herder und F. A. Brockhaus s. Nr. 24, Sammelanm. zu F. A. Brockhaus 130 alles bis Baden] J. F. Cotta z. B. hielt sich in Baden (heute: Baden-Baden) auf, s. Nr. 280, Anm. 23. 131 Kannstadt] Cannstatt bei Stuttgart 133 mehr bis wollten] F. A. Brockhaus wollte Th. Huber die Jahrgnge 1812 bis einschließlich 1. Hlfte 1815 ihres Exemplars der »Allgemeinen Zeitung« abkaufen (F. A. Brockhaus an Th. Huber, 8. 3. 1817, Marbach DLA); s. Nr. 348 (42–46). 142 9te bis Lexikons] Bd. 9 von F. A. Brockhaus »Conversations-Lexicon« erschien in der zweiten Hlfte des Jahres 1817.

290. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

1. Juli 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 111 1 Seite ÆAdresse:æ Cottaische BuchHandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

291. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Hans von Schrçter 3. Juli 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1587 Mitteilungen zum Text 4–5 der vorerwhnten Ansicht] (1) de[s] vorerwhnten [Grundsaze] (2) P [ berzeu] (3) P der vorerwhnten Ansicht H

der vorerwhnten

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Erluterungen · Brief 291

6 abzulehnen] (1) [aufzu] (2) P abzulehnen H 6 Die] spter hinzugefgt H 7 benannte] spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von H. von Schrçter (Anm. 1–7). Anmerkungen 1–7 Dero bis werden] H. von Schrçter schickte mit Brief vom 24. Juni 1817 an Friedrich Rckert (den er offenbar noch fr den Redakteur des »Morgenblatts« hielt) (Marbach DLA) zwei Sonette und zwei weitere Gedichte. Die Sonette seien veranlaßt durch den Unwillen ber die Anfeindungen gegen Lorenz Oken. Keines der Gedichte ist ermittelt.

292. An die J. G. Cottasche Buchhandlung zwischen 29. Juni und 4. Juli 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1535 d Geiger 1901, S. 294, Teildruck (1–5) Mitteilungen zum Text 4 das Gedicht] (1) d[ie deutsche] (2) P das Gedicht H 4 Ich] (1) [das] (2) P Ich H Datierung Ergibt sich aus dem auf 30. Juni 1817 lautenden Eingangs- und dem auf 3. Juli 1817 lautenden Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Brief von Otto Giseke (s. Anm. 2). Anmerkungen 2 Gedichts] Das von O. Giseke mit Brief an Johann Friedrich Cotta vom 31. Mai 1817 (Marbach DLA) eingesandte lat. Gedicht seines Sohnes und die von O. Giseke verfaßte dt. bersetzung sind nicht ermittelt. 6 Sollte bis lesen] zu J. F. Cottas Kuraufenthalt in Baden (heute: Baden-Baden) s. Nr. 280, Anm. 23

293. An Johann Friedrich Cotta

etwa 4. Juli 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 113 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / Cotta / in / Baden. Mitteilungen zum Text 5 frs] korrigiert aus von .. H 6 fr so] fr spter hinzugefgt H 6 Welker] (1) [Pro] (2) P Welker H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk »6 Jul 1817« und dem Postweg.

Erluterungen · Brief 294

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Anmerkungen 2–14 Welker bis soll] Friedrich Gottlieb Welcker hatte bereits mit Brief vom 18. Dez. 1816 an J. F. Cotta (Marbach DLA) das Manuskript zu »Zoegas Leben« geschickt. Es sollte mçglichst bald gedruckt werden, weil davon das baldige Erscheinen von Georg Zoegas »Coptica« (in Rom liegend, fr einen kaufwilligen dt. Verlag) abhnge. Außerdem sollte »Zoegas Leben« vor den kleinen archologischen Schriften Zoegas herauskommen. Letztere wurden 1817 verçffentlicht (G. Zoega: Abhandlungen. Herausgegeben und mit Zustzen begleitet von F. G. Welcker. Gçttingen 1817). Erst zwei Jahre spter erschien in J. F. Cottas Verlag: F. G. Welcker: Zoegas Leben. Sammlung seiner Briefe und Beurtheilung seiner Werke. T. 1.2. Stuttgart und Tbingen 1819. Bei dem Aufsaz, den Th. Huber im Vorrath hatte, handelt es sich um eine von Welcker schon 1816 fr das »Morgenblatt« eingeschickte Probe aus »Zoegas Leben«: ÆF. G. Welcker:æ Bemerkungen ber Zoega von einem seiner Freunde aus den letzten Jahren. In: Morgenblatt, Nr. 178 (26. 7. 1817), S. 709–711; 179 (28. 7. 1817), S. 713–714; 180 (29. 7. 1817), S. 717–718; 181 (30. 7. 1817), S. 722–723. 11–12 Baaders Mechanik] Joseph von Baader: Ueber ein neues System der fortschaffenden Mechanik. In: Morgenblatt, Nr. 160 (5. 7. 1817), S. 638–640; 161 (7. 7. 1817), S. 643– 644; 162 (8. 7. 1817), S. 646–647; 163 (9. 7. 1817), S. 650–651; 164 (10. 7. 1817), S. 655; 165 (11. 7. 1817), S. 658–659; 166 (12. 7. 1817), S. 662–663; 167 (14. 7. 1817), S. 666–667; 168 (15. 7. 1817), S. 670–671; 169 (16. 7. 1817), S. 674–675; 170 (17. 7. 1817), S. 678–679. 15–16 Strmers bis sollen] Als Auszug aus: Joseph Goluchowski (Hg.): Skizzen einer Reise nach Konstantinopel des Frh. L. v. Strmer in den letzten Monathen des Jahres 1816. Pest 1817 erschien im »Morgenblatt«: Skizzen einer Reise von Wien nach Konstantinopel, von Freyherrn Ludwig von Strmer in den letzten Monaten des Jahrs 1816. In: Morgenblatt, Nr. 158 (3. 7. 1817), S. 630–631; 159 (4. 7. 1817), S. 634–636; 160 (5. 7. 1817), S. 637– 638; 161 (7. 7. 1817), S. 641–643. 16 Bourgoing] ÆEmilæ von Gçchhausen (bers.): Jean-Franc¸ois de Bourgoing: Briefe ber Schweden. In: Morgenblatt, Nr. 184 (2. 8. 1817), S. 734–735; 185 (4. 8. 1817), S. 738– 739; 186 (5. 8. 1817), S. 741–743; 187 (6. 8. 1817), S. 745–746; 188 (7. 8. 1817), S. 749–750; 195 (15. 8. 1817), S. 778–780; 196 (16. 8. 1817), S. 781–782; 214 (6. 9. 1817), S. 854–855; 215 (8. 9. 1817), S. 859; 217 (10. 9. 1817), S. 866–867; 218 (11. 9. 1817), S. 869–870; 219 (12. 9. 1817), S. 875. 17 Ihrem Aufenthalt] Kur in Baden (heute: Baden-Baden), s. Nr. 280, Anm. 23 17 Ida] Ida Cotta

294. An Johann Friedrich Cotta

9. Juli 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 114 d Geiger 1901, S. 288–289, Teildruck (2–21) ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath Cotta Mitteilungen zum Text 3 Intelligenzblatt] Intellienzblatt H 6 die Mittel] (1) [das Gute] (2) P die Mittel H 7 suchet] t korrigiert aus n H 8 lehrt] t korrigiert aus en H 20 den] en korrigiert aus ie H

978

Erluterungen · Brief 294

Anmerkungen 3–9 Intelligenzblatt bis bereit] Die beiden Werbeanzeigen von F. Winther »Curatives Mittel gegen die Schwind- und Lungensucht, Auszehrung, Schwche und Abmagerung des Kçrpers« und »Fest erprobte Gesundheits-Recepte fr schwchliche und entnervte Personen, die durch Onanie, nchtliche Pollutionen und Ausschweifungen im Beyschlafe die Kraft der Mannheit verloren haben, desgleichen fr Kinderlose Ehegatten« standen im Intelligenz-Blatt Nr. 16, S. 63–64 zum Morgenblatt, Nr. 153 (27. 6. 1817); s. Nr. 301 (2–8). 5 Polizei] Die Polizei umfaßte alle Maßnahmen zur Sicherung der çffentlichen Ordnung: »Erhaltung der çffentlichen Ruhe und Sicherheit«, aber auch der »Wohlfahrt, Gesundheit, Bequemlichkeit etc. der Einwohner« (Campe, T. 3, S. 670). 20 Redakteur] Die Zusammenstellung des »Intelligenz-Blatts« oblag Wilhelm Reichel; einen speziell diesem Blatt zugewiesenen Redakteur gab es zu diesem Zeitpunkt nicht, s. Nr. 301, Anm. 2–8. 23 Ihrigen] Wilhelmine, Georg und Ida Cotta

295. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Herrn Lohenstein 9. Juli 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 115 Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Mitteilungen zum Text 4 Gedichten] (1) [Versen] (2) P Gedichten H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 5 Geisteskinder] nicht ermittelt; Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf demselben Blatt: »Anliegende Gedichte wurden fr das Morgenblatt eingesandt mit der Bemerkung, daß im Fall der Aufnahme kein Honorar verlangt werde, im entgegengesezten Fall sollen sie retour gesandt werden.«

296. An Johann Friedrich Cotta

13. Juli 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 116 1 Seite ÆAdresse:æ Herrn Geheim Hofrath / Cotta Hochwohlgeb / in / Baden.

297. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

14. Juli 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 118 Datierung Das Jahr ergibt sich aus dem Eingangsvermerk, der auf 15 Juli 1817 lautet. Anmerkungen 1 Anekdoten bis Ubersezt] ÆTh. Huber (bers.):æ Auszug aus Christoph. Matthias, Theatrum Historicum in 4. Apud Dan. Elzevir. 1648. In: Morgenblatt, Nr. 252 (21. 10. 1817),

Erluterungen · Brief 298

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S. 1006–1007; 255 (24. 10. 1817), S. 1019. Diese Anekdoten ber Kaiser Karl V. bersetzte Th. Huber aus: Franc¸ois Comte de Neufchaˆteau: Lettre Æ…æ M. Suard Æ…æ sur la nouvelle dition de sa Traduction de lHistoire de Charles-Quint, et sur quelques oublis de M. Robertson. In: Aubin-Louis Millin (Hg.): Annales encyclopdiques. Bd. 2. (April 1817), S. 288–311, hier: S. 296–298 und 302 f. Darin wird in franz. Sprache zitiert aus: Christian Matthiae: Theatrum historicum theoretico-practicum. Amsterdam 1648. 1–2 Lebensbeschreibungen Marinis] A. L. MÆillinæ (Rez.): Notice sur la vie et les ouvrages de monsignore Gae¨tano Marini Æ…æ par M. labb A. Coppi:. In: A.-L. Millin (Hg): Annales encyclopdiques. Bd. 2 (April 1817), S. 225–287. 5 Intereßanteste] Th. Huber bersetzte außerdem aus A.-L. Millins 1817–1818 erschienenen »Annales encyclopdiques«: Lebensbeschreibungen. In: Kunst-Blatt Nr. 17, S. 67–68 zum Morgenblatt, Nr. 205 (27. 8. 1817); Ædies. ( bers.):æ Nachgrabungen und Entdeckung von Alterthmern zu Saintes im Dep. der Nieder Charente. In: Kunst-Blatt Nr. 18, S. 70–72 zum Morgenblatt, Nr. 216 (9. 9. 1817).

298. An Johann Gotthard Reinhold

14. Juli 1817

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/998 d Geiger 1897b, Teildruck (127–130; 135–141) ÆAdresse:æ A Monsieur / Monsieur le Chevalier de R e i n h o l d / Ministre de Sa Majest le Roi des Paı¨sbas / a´ / R o m e / fr. front. Textverlust durch Papierausriß (94; 109) und Siegelausriß (145; 147; 148–149; 150; 152; 153; 155) Mitteilungen zum Text 9 Presidenten] spter hinzugefgt H 20 die] ie korrigiert aus en H 25 Jugend] Gugend H 29 den Schreibern] (1) [ihnen] (2) den Schreibern H 59–60 er bis PetraksSonette.] spter hinzugefgt H 70 maˆt] (1) [um] (2) P maˆt H 84 von] spter hinzugefgt H 93–95 (Das bis he?)] Das tugendhaft sein, ducht mir nchst dem gallant sein der zweideutigste Ruf. Woher weiß man denn das? he? spter hinzugefgt H 129 mitunter] unter spter hinzugefgt H 146 und] (1) [wenn] (2) und H 170 ausgenommen] spter hinzugefgt H 197 Bei] spter hinzugefgt H Anmerkungen 2–3 Mephistophles bis nehmen] Mephistopheles berreicht Faust ein Schmuckkstchen fr Gretchen: »Ich habs wo anders hergenommen« (Szene »Abend. Ein kleines reinliches Zimmer« in: Johann Wolfgang Goethe: Faust). 4 Riedesel] Der niederlnd. Kammerherr von Riedesel (wahrscheinlich Carl Riedesel von Eisenbach) traf am 14. Juli 1817 in Stuttgart aus Karlsruhe ein und reiste dorthin am 18. zurck (Schwbische Chronik (18. 7. 1817), S. 503 und (21. 7. 1817), S. 510). 6 hießigen Riedesel] Karl Georg Riedesel von Eisenbach 7–11 Wetzlarischer bis ich] Das 1495 gegrndete und ab 1693 in Wetzlar befindliche Reichskammergericht war das oberste Gericht des Heiligen Rçmischen Reiches Deutscher Nation. Mit dem Untergang des Reiches im Jahr 1806 wurde auch das Gericht aufgelçst.

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Erluterungen · Brief 298

8 anihilirten] = annullieren 12 Arzt] Carl Schelling 16 Schweizers bis Jerusalem] ÆJohann Heinrich Mayr:æ Schicksale eines Schweizers whrend seiner Reise nach Jerusalem und dem Libanon. Von ihm selbst beschrieben. Hg. von Johann Conrad Appenzeller. Bd. 1–3. St. Gallen 1815. 21 Fellenberg] Philipp Emanuel von Fellenberg 25 Fellenbergs Haß] zu den Konflikten zwischen Victor Aim Huber und Ph. E. von Fellenberg s. Nr. 50 (10–22); 54; 56R; 59 (64–97); 67; 76, Anm. 2–3; 81 (5–96); 82 (27–60); 86 (17–86) 27 Knabenschaar] Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, s. Nr. 1, Anm. 175 27 Eltern] wahrscheinlich Charlotte und August von xkll; vielleicht Herzogin Wilhelmine und Herzog Wilhelm von Wrttemberg 28 Kinder] wahrscheinlich Eduard von xkll; vielleicht Graf Alexander von Wrttemberg 46 zahlt bis schlecht] zu Th. Hubers Gehalt als Redakteurin von Johann Friedrich Cottas »Morgenblatt« s. Nr. 280 (5–22); 282; 480 54 zurcktreten will] Friedrich Haug schied zum 1. Sept. 1817 aus der Redaktion des »Morgenblatts« aus; s. Nr. 363, Anm. 3–8. 60 verdeutscht bis PetraksSonette] nicht ermittelt 69 Alphons] Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin, s. Nr. 554 (120–214); 15 (26–93) 69 Herder] Emil von Herder, s. Nr. 554 75 Person] Sophie dAndri de Gorgier 80–81 Walo bis Sterben] Walo von Greyerz starb am 8. Mrz 1815. 82–86 wie bis rettete] zu den Vorfllen im September 1813 s. Nr. 554 82 Arzt] Mathias Gassner 92–93 Mrs. bis Jahren] Th. Huber hatte Charlotte (von) Bauer wahrscheinlich Ende 1803 kennengelernt. Zuvor hatte sich diese in Neuchaˆtel/Schweiz aufgehalten (s. Bd. 2, Nr. 1 (940–100)), wo sie vermutlich Franc¸ois Roulet oder seinen Verwandten begegnet war. 103 Kçniginn] Kçnigin Katharina von Wrttemberg 105 lovly meeckness] ›meekness‹ als eine der zentralen ›weiblichen‹ Tugenden, wie sie z. B. James Fordyce in seinen vielfach aufgelegten »Sermons to young women« forderte (Bd. 1.2. 3. Aufl. London 1766, hier: Bd. 2, Sermon XIII und XIV: »On female meekness«). 108 propçnechen] vielleicht abgeleitet von ›proponiren‹ = vortragen, vorschlagen (Campe, Ergnzungsbd., S. 503) 112 Frau von Kster] Maria Jacobina von Kster 114 Kster] Johann Emanuel von Kster 115 Hausherrn, Grtlermeister] Christian Ketterlinus, der Miteigentmer des Hauses Nr. 313 in der Langen Straße, in dem Th. Huber vom 2. Febr. 1817 bis 5. Mai 1818 wohnte. 118 Tochter] Elisabeth von Kster 120 Euripides] Friedrich Heinrich Bothe (bers.): Euripides Werke 120 Plato] Graf Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg (bers.): Auserlesene Gesprche des Platon; Friedrich Gedike (bers.): Vier Dialogen des Platon 121 Geilen] geil = bermtig, munter; in dieser Bedeutung aber schon um 1800 veraltet und vor allem im Sinne von ›wollstig‹, ›unzchtig‹ gebraucht (Campe, T. 2, S. 276) 123 einer] vermutlich Franz von Kster; oder mçglicherweise dessen Bruder Gustav 125 Die Humbold] Caroline Friederike von Humboldt 125 Humbold] Wilhelm von Humboldt 126 scrophulos] s. Nr. 16, Anm. 104 130 lteste Tochter] Caroline von Humboldt 130 die 2te] Adelheid von Hedemann 131 gleichgltigen] hier im Sinne von ›unbedeutend‹ 132 ltester Sohn] Theodor von Humboldt

Erluterungen · Brief 298

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133–135 Frau bis schilderte] Marguerite-Jeanne de Staal: Mmoires de Madame de Staal, ecrits par elle-mÞme. Bd. 1–4. London 1755; nach einer Anekdote antwortete die Autorin auf die Frage, ob sie ihre Liebesintrigen wahrheitsgemß dargestellt habe: »Je me peindrai en buste« (Dictionnaire universel, historique, critique et bibliographique. Bd. 16. Paris 1812, S. 373); franz. Redewendung ›il ne sest peint quen buste‹ = er hat von sich nur das Gute erzhlt. 134 Regenten] Philippe Duc dOrlans 140 Palingenesie] Wiederherstellung eines zerstçrten, toten Kçrpers in seinen vorherigen Zustand (Ersch/Gruber, Sekt. 3, T. 10, S. 34) 141–157 Partei bis ereifern] zum Konflikt zwischen der wrtt. Regierung, deren Sache vor allem von Karl August von Wangenheim vertreten wurde, und den wrtt. Stnden um die Verfassung s. Nr. 10, Anm. 151–167; 262, Anm. 45–103 145 Mediatisirten] gemeint: die ehemaligen Reichsstdte, die Reichsritterschaft, weltlichen Frstentmer u. s. w., die bis zum Ende des Heiligen Rçmischen Reiches Deutscher Nation (1803/1806) allein dem Kaiser untertan waren und dann den einzelnen dt. Territorien (z. B. dem wrtt. Staat) einverleibt wurden. Auf dem Wiener Kongreß (1815) waren den mediatisierten Frsten zwar nicht die Wiederherstellung ihrer Frstentmer, aber doch besondere Privilegien zugesagt worden. Die Integration dieser in sich nicht homogenen Gruppe in den Untertanenverband erwies sich als schwierig. Sie gehçrte historisch nicht den wrtt. Landstnden an, ihre Vertreter waren aber zur Teilnahme an der Versammlung der Landstnde vom Kçnig aufgefordert. Der Verfassungsentwurf von Kçnig W. I. von Wrttemberg vom 3. Mrz 1817 sah ein Zweikammersystem vor mit einer eigenen Adelskammer, also Integration bei gleichzeitiger Bercksichtigung der historischen Sonderstellung. Die ehemalige Reichsritterschaft stimmte fr den Entwurf, die Frsten dagegen (Neugebauer-Wçlk, S. 521, 534). 158 Rckert] Friedrich Rckert: Kranz der Zeit; außerdem Freimund Reimar Æd. i. F. Rckertæ: Deutsche Gedichte, s. Nr. 161, Anm. 60–61; 304R 158 Robert] Ludwig Robert: Kmpfe der Zeit 158 hollndsche Briefe] Th. HÆuberæ: Bemerkungen ber Holland 159–161 Kruse bis bersezt] nicht ermittelt 161 Huber] Ludwig Ferdinand Huber 162–163 Ohlenschlger bis Corregio] Adam Gottlob Oehlenschlger: Corregio; zum Besuch s. Nr. 225, Anm. 6 164 Blanche flour] ÆF. Rckert:æ Die Geschichte von Flor und Blankflor. Bruchstck eines grçßeren Gedichts von Freimund Reimar. In: Friedrich de la Motte-Fouqu (Hg.): Frauentaschenbuch fr das Jahr 1817. Nrnberg Æ1816æ, S. 404–435. 166 Cottas bis Rckert] Hornkind bzw. Horn ist eine Figur in F. Rckert: Blondels schmerzstillender Gesang. 167 Theurdank] das allegorische, 1517 erstmals gedruckte Rittergedicht von Kaiser Maximilian I. »Die Geferlichkeiten und eins Teils der Geschichten des loblichen streitbaren und hochbermbten Helds und Ritters Herr Teurdanks«. 167–169 Niebelungen bis Mannen] Æanonym:æ Der Nibelungen Lied. Hg. von Friedrich Heinrich von der Hagen 174 Sendung] s. Nr. 301 (9–16); Alessandro Visconti: Lettera del Sgr. Alessandro Visconti sopra alcuni vasi sepolcrali rinvenuti nelle vicinanze della antica Alba Longa. Rom 1817 (dt.: ÆPhilipp Wilhelm Hausleutner (bers.):æ Auszug aus einem Brief des Hrn. Dr. Alessandro Visconti an Hrn. Giuseppe Carnevali di Albano ber einige in der Nhe des alten Alba Longa ausgegrabenen Vasen. In: Kunst-Blatt Nr. 1, S. 1–3 zum Morgenblatt, Nr. 14 (16. 1. 1818)); Antonio Canova: Catalogo cronologico delle sculture di Antonio Canova. Rom 1817; ein neues Heft der (nicht ermittelten) Berichte der Accademia di San Luca in Rom. Aus letzterem (oder aber einem spter eingesandten Heft) wurden im »Morgenblatt« verçffentlicht: ÆPh. W. Hausleutner (bers.):æ Ueber die geheimnißvol-

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Erluterungen · Brief 298

len Kçrbe (Cista mistica.). In: Kunst-Blatt Nr. 2, S. 5–6 zum Morgenblatt, Nr. 23 (27. 1. 1818); Æders. (bers.):æ Miszellen aus den Annalen der Akademie von Luca in Rom. In: Kunst-Blatt Nr. 3, S. 11–12 zum Morgenblatt, Nr. 35 (10. 2. 1818); Æders. (bers.):æ Die obern Grten des Pompejus. In: Kunst-Blatt Nr. 20, S. 77–78 zum Morgenblatt, Nr. 256 (26. 10. 1818); Kunst-Blatt Nr. 3, S. 10–12 zum Morgenblatt, Nr. 39 (15. 2. 1819); Kunst-Blatt Nr. 5, S. 18–20 zum Morgenblatt, Nr. 78 (1. 4. 1819); KunstBlatt Nr. 6, S. 21–23 zum Morgenblatt, Nr. 98 (24. 4. 1819). 175 Enakssohn] die riesenhaften Enakiter, die Kinder Enak, s. 5. Mose 9,2 177–178 Bartholdy bis Sachen] antiquarisch = altertmlich; darunter vermutlich ÆJakob Ludwig Salomon Bartholdy:æ Zweykampf aus dem sechszehnten Jahrhundert. In: Morgenblatt, Nr. 192 (12. 8. 1817), S. 767–768; 193 (13. 8. 1817), S. 771; Æders.:æ Die Sicilianische Vesper. In: Morgenblatt, Nr. 194 (14. 8. 1817), S. 773–775; Æders.:æ Ueber die Bildung der italienischen Sprache. In: Morgenblatt, Nr. 197 (18. 8. 1817), S. 787; Æders.:æ Miscellen aus Rom. In: Morgenblatt, Nr. 204 (26. 8. 1817), S. 815–816; Æders.:æ Miscellen aus Rom. In: Morgenblatt, Nr. 220 (13. 9. 1817), S. 879; Æders.:æ Miscellen aus Rom. In: Morgenblatt, Nr. 225 (19. 9. 1817), S. 899; Æders.:æ Ueber verschiedene italienische Theater-Masken und ihren Ursprung. In: Morgenblatt, Nr. 242 (9. 10. 1817), S. 965–966; 243 (10. 10. 1817), S. 970–971; Æders.:æ Miscellen aus Rom. In: Morgenblatt, Nr. 253 (22. 10. 1817), S. 1011– 1012; Æders.:æ Miscellen aus Rom. In: Morgenblatt, Nr. 265 (5. 11. 1817), S. 1059; vielleicht auch Æders.:æ Palast Altoviti. In: Kunst-Blatt Nr. 8, S. 30–32 zum Morgenblatt, Nr. 76 (30. 3. 1818); Æders.:æ Nachahmung christlicher Mosaiken. In: Kunst-Blatt Nr. 9, S. 33–35 zum Morgenblatt, Nr. 82 (6. 4. 1818); Æders.:æ Zisa und Cubba. In: Kunst-Blatt Nr. 10, S. 37–39 zum Morgenblatt, Nr. 85 (9. 4. 1818); Kunst-Blatt Nr. 12, S. 47–48 zum Morgenblatt, Nr. 97 (23. 4. 1818); Kunst-Blatt Nr. 13, S. 49–50 zum Morgenblatt, Nr. 120 (20. 5. 1818); Kunst-Blatt Nr. 14, S. 53–56 zum Morgenblatt, Nr. 124 (25. 5. 1818); Kunst-Blatt Nr. 15, S. 59–60 zum Morgenblatt, Nr. 144 (17. 6. 1818); Æders.:æ Merkwrdige neuere Gebude in Rom. In: Kunst-Blatt Nr. 8, S. 29–30 zum Morgenblatt, Nr. 108 (6. 5. 1819); Kunst-Blatt Nr. 10, S. 37–39 zum Morgenblatt, Nr. 118 (18. 5. 1819); Æders.:æ Ueber einen geschnittenen Stein, der eine Orgel darstellt. In: Kunst-Blatt Nr. 8, S. 30–32 zum Morgenblatt, Nr. 108 (6. 5. 1819). 179 Riepenhausen] Franz und Johannes Riepenhausen 181 Hunger und Mangel] s. Nr. 59, Anm. 125 182 verwsteten mißhandelten Mainz] Ab Herbst 1813 hielt sich die franz. Armee nach ihrer Niederlage gegen die alliierten Truppen in der Vçlkerschlacht bei Leipzig im damals noch zu Frankreich gehçrenden Mainz auf. Die Stadt wurde daraufhin monatelang von den Alliierten belagert, bis die Franzosen sie am 4. Mai 1814 rumen mußten. In der Zwischenzeit waren tausende franz. Soldaten und Einwohner von Mainz am vom franz. Heer eingeschleppten Fleckfieber gestorben. Es folgte die Besetzung von Mainz durch alliierte Truppen. 184 Bundestags] s. Nr. 102, Anm. 76–93 184–186 Im bis locken] Im April 1792 erklrte Frankreich sterreich den Krieg, womit die Koalitionskriege begannen. Der Versuch sterreichs und Preußens, die Franzçsische Revolution aufzuhalten durch eine militrische Invasion, scheiterte. In der Folgezeit drang die franz. Armee auf dt. Gebiete vor. 187–190 1815 bis hatten] Krieg der brit.-russ.-preuß.-çsterr. Allianz gegen Frankreich im Sommer und Herbst 1815; diese letzte Phase der Befreiungskriege endete am 20. Nov. 1815 mit dem Zweiten Pariser Frieden. Frankreich wurde durch den Wiener Kongreß (1815) auf sein Territorium von 1792 reduziert. Stdte wie Mainz (s. Anm. 182) kamen nach ber 20 Jahren wieder unter die Herrschaft dt. Frsten. 190 Despot] Napoleon Bonaparte 191 le jour tardif] »le jour tardif de la vengeance« aus dem Lied »Le Reveil du Peuple contre les terrorists«, Text von Jean Marie Sourigui res de Saint-Marc, Musik von Pierre Gaveaux, ›uraufgefhrt‹ am 19. Jan. 1795, s. Bd. 2, Nr. 255 (79)

Erluterungen · Brief 299

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193 den 72] Gemeint sind die 1793 verhafteten bzw. hingerichteten Girondisten; s. Bd. 2, Nr. 336 (19–24); Bd. 4, Nr. 220 (76–93); Bd. 9, Th. Huber an Carl August Bçttiger, 10. Jan. 1826. 194 Forster] Georg Forster

299. An Paul Usteri

14. Juli 1817

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 64 ÆAdresse:æ An Herrn Statsrath Usteri / in / Zrich. Mitteilungen zum Text 8 rußischer] rußigher H 25 mit] spter hinzugefgt H 33 suspend] supend H Anmerkungen 2 Briefen bis Krdener] ÆP. Usteri:æ Korrespondenz-Nachrichten. Luzern. In: Morgenblatt, Nr. 169 (1817); 170 (1817); Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Luzern. In: Morgenblatt, Nr. 172 (19. 7. 1817), S. 688. 7 Familie] Vermutlich sind Pauline Luise Sophie und Christian von Berckheim gemeint. 7 Schwiegersohns] Franz von Berckheim 12 Magnetismus] s. Nr. 53, Anm. 62 13–14 neue bis machte] Franz Anton Nick: Darstellung einer sehr merkwrdigen Geschichte durch den thierischen Magnetismus veranlaßt. In: Karl von Eschenmayer u. a. (Hg.): Archiv fr den Thierischen Magnetismus. Bd. 1, St. 2. Altenburg und Leipzig 1817, S. 1–162. 15–17 Kçnigs bis Lhe] C. Krmer sagte am 17. April 1816 den Tod des am 30. Okt. 1816 verstorbenen Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg fr Ende Okt. 1816 voraus. Vielleicht verwechselte Th. Huber diese Vorhersage mit der von Frulein W., die im Juli 1812 sowohl den Tod des Kçnigs fr 1816 prophezeite als auch den einer anderen, von ihr namentlich genannten Person fr die Zeit kurz davor (K. von Eschenmayer: Merkwrdige eingetroffene Vorhersagung zweyer Somnamblen auf das Ende des Octobers 1816. In: ders. u. a. (Hg.): Archiv fr den Thierischen Magnetismus. Bd. 1, St. 1. Altenburg und Leipzig 1817, S. 35–50, hier: S. 42 f., 45 f., 47 f.); der Name dieser anderen Person bleibt hier ausgespart, whrend der Umstand erwhnt wird, die sie betreffende Vorhersage sei nicht eingetroffen. 27–28 Hartmann, Wchter] August von Hartmann und Carl Eberhard von Wchter; beide behielten ihre Posten im wrtt. Geheimrat. 28 Cotta u Griesinger] Johann Friedrich Cotta und Ludwig Friedrich Griesinger, die beide fr die Annahme der neuen Verfassung gekmpft und sich damit auf die Seite von Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg gestellt hatten (s. Anm. 28–33), wurden allerdings nicht in den wrtt. Geheimrat berufen. 28–33 Die bis wollten] zum Konflikt zwischen den wrtt. Stnden und Kçnig W. I. von Wrttemberg um die Verfassung s. Nr. 10, Anm. 151–167; 262, Anm. 45–103 34 Eltern] wahrscheinlich Charlotte und August von xkll; vielleicht Herzogin Wilhelmine und Herzog Wilhelm von Wrttemberg 34 Gstav Bißings Tod] s. Nr. 298 (20–33) 34–35 Institut in Hofwyl] Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern

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Erluterungen · Brief 300

300. An Henriette von Reden

zwischen 9. Mai und 15. Juli 1817

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1180 Mitteilungen zum Text 7 sie] spter hinzugefgt H 13 – so] – s korrigiert aus . S 21–22 unfrankirt; pour causes.] spter hinzugefgt H 33–34 rein Menschliche Theilnahme] (1) [Theilnahme] (2) P rein Menschliche Theilnahme H Datierung Das Wiedersehen Th. Hubers und H. von Redens (9) fand im Mai oder der ersten Hlfte Juni 1817 statt (Nr. 275R), wahrscheinlich nach dem 9. Mai, da Th. Huber im Brief an Th. Forster dieses Datums (Nr. 265R) sicher darber berichtet htte (terminus post quem). Es handelt sich offenbar um den ersten Brief Th. Hubers nach dem Wiedersehen, d. h. er wurde vor Nr. 306 vom 22. Juli 1817 verfaßt. Da H. von Reden inzwischen das ihr zugesandte Buch (15) gelesen hatte (Nr. 306 (1–3)), muß Nr. 300 mindestens eine Woche vor dem 22. Juli geschrieben worden sein. Anmerkungen Th. Huber und H. von Reden lernten sich 1777/78 als junge Mdchen whrend ihres Aufenthalts in einem Mdchenpensionat in Hannover kennen. Danach sahen sie sich nur dreimal kurz wieder: 1791/92 in Mainz: Du erwhnst der Zeit wo Du mich in Mainz sahst, meine gute Henriette? – Du beurtheilst Sie weise und gtig (Nr. 330R), und 1825 in Augsburg (Geiger 1901, S. 17). Die entscheidende Wiederbegegnung fand im Mai/Juni 1817 anlßlich eines Aufenthalts von H. von Reden in Stuttgart statt, 40 Jahre nach ihrer Pensionatszeit (Nr. 275R). Sie knpften unmittelbar an ihre alte Freundschaft an und fhrten sie nun durch einen intensiven Briefwechsel fort, der erst im Jahr vor Th. Hubers Tod aufhçrte. Es geht in der Korrespondenz um Literatur und Kunst, vor allem aber um Familie und Bekannte, schließlich auch um Krankheit und Todesnhe. Die Ausfhrungen tragen hier einen stark reflexiven Charakter, befanden sich doch beide Frauen in einem Alter, das ihnen die distanzierte Rckschau auf ihr Leben und zugleich eine große Vertrautheit erlaubte; H. von Reden war fr Th. Huber meine liebste, lteste Freundinn – Du einziger briggebliebener Zeuge meiner Jugend (Bd. 9, Th. Huber an H. von Reden, 30. 5. 1826). Whrend H. von Redens Zeit in Rom (1819–25) schickten sie und ihr Mann, die sich dort viel mit Kunst beschftigten, Berichte fr das von Th. Huber bis Ende 1823 redigierte »Morgenblatt«. Th. Huber erbat auch von der Tochter Henriette Caroline Friederike Wilhelmine von Reden Beitrge frs »Morgenblatt«. Auf die Nachricht vom Tod ihrer Freundin antwortete H. von Reden mit einem ausfhrlichen Kondolenzbrief: »Ich bin tief betrbt – ein festes Band knpfte unsere Freundschaft – nichts stçrte je das schçne Verhltnis – seit unserer Kindheit. Lange Trennungen stçrten uns niemals – fest war unser Band – ich wußte immer – daß sie, meine theure Freundin alles mit mir theilte – Sie war eine ganz vorzgliche Frau – eine Freundin wie man sie selten findet.« (H. von Reden an Therese Forster, 9. 7. 1829, Privatbesitz Eberhard Koestler). Von der Korrespondenz sind 31 Briefe von Th. Huber an Henriette, zwei an Franz von Reden und einer an H. C. F. W. von Reden berliefert (Gçttingen SUB). Von F. von Reden gibt es vier Briefe aus der Zeit 1819–22 an Th. Huber (Gçttingen SUB). Die Briefe H. von Redens – Th. Huber nannte sie eine wahre Zauberlaterne, voll der lebendigsten und drolligsten Gestalten (Bd. 9, Th. Huber an H. von Reden, 25. 10. 1825) – sind unbekannt (K. A. Varnhagen von Ense: Denkwrdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1–9. Mannheim 1837–1838 (Bd. 1–4) und Leipzig 1840–1859 (Bd. 5–9), hier: Bd. 9 (= N. F., Bd. 5), S. 66–68). 2 des vierzehnten Jahres] Th. Huber war 13–14 Jahre alt, als sie 1777–78 das Mdchenpensionat in Hannover besuchte, wo sie H. von Reden kennenlernte.

Erluterungen · Brief 301

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4–5 trost bis Menschenherzens] Anspielung auf die Konflikte mit Emil von Herder (s. Nr. 554) und Philipp Emanuel von Fellenberg (s. Nr. 81 (5–96); 104 (66–104)), außerdem mit Gottlieb von Greyerz (s. Nr. 66 (80–100)), Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin (s. Nr. 15 (26–93)) und mit Wilhelm Albrecht (s. Nr. 56R) 9 Wiedersehn] whrend H. von Redens zweiwçchigem Besuch in Stuttgart im Mai/Juni 1817, s. Nr. 275R 15–23 Buch bis entstellen] Th. HÆuberæ: Bemerkungen ber Holland (Nr. 298 (157–158); Bd. 4, Nr. 269 (11–13)) 17 Reinhold] Johann Gotthard Reinhold 18–19 dem bis einkaufe] Ludwig Robert: Kmpfe der Zeit; Friedrich Rckert: Kranz der Zeit; außerdem Freimund Reimar Æd. i. F. Rckertæ: Deutsche Gedichte, s. Nr. 161, Anm. 60–61; 304R; vgl. Nr. 400 (57–58, 64–65, 141–147) 20–21 fahrenden Post] Außer der fahrenden Post (Postkutschen) gab es noch die regelmßig verkehrenden Postreiter (reitende Post). Letztere waren fr den schnellen Transport von Briefen und kleinen Paketen zustndig. 21 Lange bis Schçnnagel] Das Haus Nr. 313 in der Langen Straße, in dem Th. Huber vom 2. Febr. 1817 bis 5. Mai 1818 wohnte, gehçrte Konrad Heinrich Schçnnagel und Christian Ketterlinus. 28 Unglck] zu Luise von Herders Ehe und Scheidung s. Nr. 554 30 Verwandinnen] vor allem Adele Blumenbach und Laura Heyne

301. An Johann Friedrich Cotta

16. Juli 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 119 ÆAdresse:æ An Herrn Geheim Hofrath Cotta / in / Baaden. Mitteilungen zum Text 7 die Weisung] (1) d[en . .] Weisung (2) die

Weisung

H

Anmerkungen 2–8 Ich bis scheinen] zu Th. Hubers Beschwerde ber das »Intelligenz-Blatt« s. Nr. 294 (2– 21); das »Intelligenz-Blatt« enthielt ausschließlich Werbeanzeigen, zumeist von Verlagen, die Neuerscheinungen ankndigten. Wilhelm Reichel schrieb an J. F. Cotta am 22. Juli 1818 (Marbach DLA), daß Th. Huber ihn gestern habe wissen lassen, er solle derartige Anzeigen nicht aufnehmen. Da solche Annoncen aber seit Jahren abgedruckt wurden, sei er nicht ber deren Aufnahme gestrauchelt. Er habe Th. Huber gerade das nchste »Intelligenz-Blatt« zur Einsicht zugestellt, als er J. F. Cottas Befehl dazu erhielt. Solange er selbst da sei, so schrieb Reichel weiter, habe niemand eine Revision des »Intelligenz-Blattes« erhalten außer Cotta selbst. Reichel habe noch nie die Anordnung bekommen, an Friedrich Haug eine zu senden; nur wenn etwas Lateinisches oder hnliches kam, sei dieser damit behelligt worden. 9 Reinhold] Johann Gotthard Reinhold 9–10 frs bis Kupfertafeln] Alessandro Visconti: Lettera del Sgr. Alessandro Visconti 11 Katalog bis Werken] Antonio Canova: Catalogo 12 neues bis Kunstjournals] die in Heften publizierten (nicht ermittelten) Berichte der Accademia di San Luca in Rom 12–13 Hausleutner bis bersezte] ÆPhilipp Wilhelm Hausleutner (bers.):æ Via Sacra; Æders. (bers.):æ Ausgrabungen bey St. Nicola; Æders. (bers.):æ Aus dem Tagebuch der Akademie von St. Luca

986

Erluterungen · Brief 301

13–14 Bçttigers Einsendungen] Es sind seit Mrz 1817 keine Originalbeitrge von Carl August Bçttiger im »Morgenblatt« ermittelt. Vielleicht bezieht sich Th. Huber auf Bçttigers Einsendung von Aufstzen von Adolph Gottlob Lange (s. Nr. 266 (2–7)). Als erster dieser Aufstze erschien »Kunst-Parallelen« – allerdings erst am 11. Aug. 1817. 14 Freund] vielleicht Christian Friedrich Traugott Duttenhofer 16 Bartholdy bis Manuscript] darunter vermutlich ÆJakob Ludwig Salomon Bartholdy:æ Zweykampf; Æders.:æ Die Sicilianische Vesper; Æders.:æ Ueber die Bildung der italienischen Sprache; Æders.:æ Miscellen aus Rom; Æders.:æ Miscellen aus Rom; Æders.:æ Miscellen aus Rom; Æders.:æ Ueber verschiedene italienische Theater-Masken; Æders.:æ Miscellen aus Rom; Æders.:æ Miscellen aus Rom; vielleicht auch Æders.:æ Palast Altoviti; Æders.:æ Nachahmung christlicher Mosaiken; Æders.:æ Zisa und Cubba; Æders.:æ Merkwrdige neuere Gebude; Æders.:æ Ueber einen geschnittenen Stein

302. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

17. Juli 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 120 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–2 Heft bis angezeigt] Laut Notiz der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf demselben Blatt handelt es sich um ÆStophel:æ Schulen der Menschheit. Bd. 4, H. 3. Deutschland 1817. Th. Hubers Rezension dazu erschien in: Literatur-Blatt Nr. 26, S. 103–104 zum Morgenblatt, Nr. 206 (28. 8. 1817). In dem Heft geht es um Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungs- und Bildungsinstitute, besonders seine Armenschule. Th. Huber hatte letztere 1811 besucht (s. Bd. 4, Nr. 245 (112–122)). Sie beurteilte Fellenbergs Arbeit in ihrer Rezension ußerst positiv.

303. An Johann Friedrich Cotta

18. Mrz, 18. Juni oder 18. Juli 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 51 ÆAdresse:æ Herrn G. H. Cotta. Die Anfrage der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk, dessen Lesung auf »18 III 17«, »18 VI 17« oder »18 VII 17« lauten kann. Das letztgenannte Datum ist nicht auszuschließen, aber eher unwahrscheinlich, weil J. F. Cotta zu diesem Zeitpunkt verreist war und sich das Heft (3) vermutlich nicht nachschicken ließ. Anmerkungen 1 es] nicht ermittelt; Th. Huber hat die Anfrage der J. G. Cottaschen Buchhandlung abgeschnitten und den unteren Teil des Blattes, auf dem sich nur die Schlußformel und Unterschrift der Buchhandlung befinden, fr ihre Antwort verwendet. 2 Auszug bis vollendet] Artikel aus der Zeitschrift »Biblioth que universelle des sciences, belles-lettres, et arts« (Genf 1816 ff.) nicht ermittelt 3 Wißenschaftlichen Mann] nicht ermittelt

Erluterungen · Brief 305

304. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

21. Juli 1817

987

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 122 1 Seite ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

305. An Johann Friedrich Cotta

22. Juli 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 123 ÆAdresse:æ Sr. Hochwohlgeb. / Herrn Geheimhofrath Cotta. Mitteilungen zum Text 19 beider] r korrigiert aus s H 21 und bis wohl] (1) [wohl] (2) P und das Leben wohl H Ort Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk »26 in Dott«. Anmerkungen 1 Anzeige bis Duttenhofer] Karl Friedrich von Wiebeking: Theoretisch-practische Wasserbaukunst. Bd. 4. Mnchen 1817; dazu war gerade eine – offenbar von Christian Friedrich Traugott Duttenhofer verfaßte – Rezension erschienen in: Literatur-Blatt Nr. 22, S. 85–86 zum Morgenblatt, Nr. 171 (18. 7. 1817). 4–5 eben bis Mann] vielleicht Karl Heinrich von Lang; er befand sich allerdings vom 16. Juni bis 1. Sept. 1817 nicht in Ansbach, sondern auf Reisen (Geiger 1899a, S. 74). 9–10 Jenaer bis Gegenstandes] Beipiele in »Jenaische allgemeine Literatur-Zeitung« und andre Zeitschrift nicht ermittelt 11–13 Wetzler bis Autor] Johann Evangelist Wetzler hatte J. F. Cotta Mitte Juli 1817 in Baden (heute: Baden-Baden) aufgesucht (Nr. 296R). Er verçffentlichte keine Publikation in Cottas Verlag. 15 Ohlenschlger] zum Besuch von Adam Gottlob Oehlenschlger s. Nr. 225, Anm. 6 17 Huber] Ludwig Ferdinand Huber 22 Krusens Schauspiele] Unter den von Laurids Kruse Th. Huber vorgelesenen Schauspielen (Nr. 311R) befand sich sein Trauerspiel »Die Wittwe«, aus dem spter Szenen verçffentlicht wurden in: Originalien aus dem Gebiete der Wahrheit, Kunst, Laune und Phantasie, Nr. 143 (1820), Sp. 1149–1152; 144 (1821), Sp. 1159–1163 (s. Bd. 8, Th. Huber an J. F. von Cotta, 12. 6. 1821). Wahrscheinlich las Kruse auch aus seinem am 6. Juni 1816 in Wien aufgefhrten Drama »Ezzelino, Tyrann von Padowa. Trauerspiel in fnf Aufzgen«. Es erschien spter in J. F. Cottas Verlag (Stuttgart und Tbingen 1821). Außerdem kannte Th. Huber vermutlich Kruses unverçffentlichte Oper »Das Abenteuer im Kriege«, woraus sie im »Morgenblatt« (Nr. 178 (26. 7. 1817), S. 709) eine »Romanze« abdrucken ließ. 25 Ohlenschlgers] Th. Huber kannte A. G. Oehlenschlger: Mhrchen und Erzhlungen. 26–27 Bndchen bis Stcke] L. Kruse: Novellen. Wien 1816; darin sind verçffentlicht »Coeur Dame« (S. 1–59), »Anna Capri« (S. 61–150) und »Die mhrischen Brder« (S. 151– 212). Th. Huber verçffentlichte dazu eine Rezension in: Literatur-Blatt Nr. 28, S. 110– 111 zum Morgenblatt, Nr. 225 (19. 9. 1817). 29 Hagen (siehe Niebelungen)] Friedrich Heinrich von der Hagen, der Herausgeber von Æanonym:æ Der Nibelungen Lied

988

Erluterungen · Brief 305

30 Sauerlnder] Tatschlich erschien spter in Heinrich Remigius Sauerlnders Verlag »Erzhlungen« von L. Kruse (Aarau 1822). 32 Kruse bis Dnische] nicht ermittelt 34 Sie bis aus] zu J. F. Cottas Reise nach Baden (heute: Baden-Baden) und Dotternhausen s. Nr. 280, Anm. 23 37–38 seit 13 Jahren] seit dem Tod von L. F. Huber (24. 12. 1804); s. Bd. 4, Nr. 76, Sammelanm. zu J. F. Cotta

306. An Henriette von Reden

22. Juli 1817

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1149 Anmerkungen 3 wenn bis liest] H. von Reden hatte gerade gelesen (s. Nr. 300 (15–23)): Th. HÆuberæ: Bemerkungen ber Holland. 5 Geschichten] Th. Huber kannte z. B. Laurids Kruses Erzhlungen »Coeur Dame«, »Anna Capri« und »Die mhrischen Brder«. 5 Trauerspiele] u. a. L. Kruse: Die Wittwe und ders.: Ezzelino

307. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Unbekannt

23. Juli 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 124 Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Mitteilungen zum Text 6–7 Blatte bis ist] (1) [andern] Blatte (2) P Blatte welches zu dergleichen Anzeigen bestimmt ist H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1

3

Aufsaz] nicht ermittelt; Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf demselben Blatt: »Im Fall die Anlage sich fr das Morgenblatt nicht eignet, so bittet der Einsender um baldige Rckgabe.« Redakteur bis Lexikon] Friedrich Arnold Brockhaus, der Verleger und Redakteur des »Conversations-Lexicons« (Bd. 1–10. 2. Aufl. Leipzig 1812–1819; Bd. 1–10. 3. Aufl. Leipzig 1814–1819; Bd. 1–10. 4. Aufl. Leipzig 1817–1819)

308. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

23. Juli 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 125 1 Seite ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Regest

989

Erluterungen · Brief 311

309. An Johann Friedrich Cotta

24. Juli 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 126 1 Seite ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath Cotta Ort Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk »26«. Ab dem 26. Juli 1817 hielt sich J. F. Cotta in Dotternhausen auf (s. Nr. 305, Ort).

310. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

27. Juli 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 127 ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Mitteilungen zum Text 3 Von bis wird] (1) [Die] Gedicht[e] [mußen] (2) P Von den

Gedichten

wird H

Anmerkungen 2

Chezy bis Anzeige] Helmina von Chzy: Episode aus Emma. In: Morgenblatt, Nr. 181 (30. 7. 1817), S. 721–722; 182 (31. 7. 1817), S. 725–726; 183 (1. 8. 1817), S. 729–730; H. von Chzys Anzeige erschien als Fußnote auf S. 721. Darin kndigte die Autorin das Erscheinen von »Neue Auserlesene Schriften der Enkelin der Karschin« (T. 1.2. Heidelberg 1817) an und warb um Subskribenten. In T. 2 befindet sich die Erzhlung »Emma. Eine Geschichte«. 3 eines] Unter dem Namen »Helmine« erschien H. von Chzys Gedicht »Jesus und das Moos. (Legende.)« in: Morgenblatt, Nr. 185 (4. 8. 1817), S. 737; auch in: Ædies.:æ Neue Auserlesene Schriften, T. 1, S. 21 f. 4–5 Mann bis Brief] Heinrich Voß schickte mit seinem (unbekannten) Brief ein Manuskript ber Jean Pauls Besuch in Heidelberg, welches das Datum »18 Jul. 1817.« trgt und von Friedrich Wilhelm Carov verfaßt worden sein soll (Marbach DLA, Cotta-Archiv, CottaBriefe, Th. Huber Nr. 1685). Der Beitrag wurde nicht im »Morgenblatt« gedruckt; zu Th. Hubers Antwort s. Nr. 323. 5–11 Einsendung bis 173] H. Æd. i. Woldemar von Ditmaræ: Korrespondenz-Nachrichten. Heidelberg, im Julius. In: Morgenblatt, Nr. 173 (21. 7. 1817), S. 692. 8 Hartmann] August von Hartmann 12–13 beiden Einschlßen] Das Manuskript (s. Anm. 4–5) und ein gedrucktes Exemplar des »Morgenblatts« Nr. 173 sind zusammen im Marbach DLA archiviert. 13 Cotta] Johann Friedrich Cotta

311. An Therese Forster

27. Juli 1817

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/387 5  Seiten ÆAdresse:æ  Mademoiselle Thrse Forster / Chs Monsieur le Prsident de Goldbeck /  / W i s b a d e n / prs de F r a n k f o r d / s. l. M. / fr / Frankf

990

312. An Paul Usteri

Erluterungen · Brief 312

27. Juli 1817

Regest

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 65 2  Seiten ÆAdresse:æ An Herrn Staatsrath Usteri / in / Zrich

313. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

etwa 27. Juli 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1474 Datierung Ergibt sich aus der noch ausstehenden Zusage zum Abdruck von »Ricardo« (3–6), s. Nr. 319, und dem Abdruck des einzigen in diesem Zeitraum erscheinenden Beitrags von Heinrich Hirzel (9). Anmerkungen 1 Ricardo] Erzhlung (nicht ermittelt) von Moritz Lange; s. Nr. 519 (19–20) 1–2 le Sage/Gilblas/Gomez] Alain Ren Le Sage: Histoire de Gil Blas de Santillane. Bd. 1– 4. Amsterdam 1715–1735. Mit Gomez ist vielleicht der Autor des Schelmenromans »Historia de la vida del Busco´n« (1626) gemeint, Francisco Go´mez de Quevedo y Villegas; vgl. Nr. 519 (19–20). 5 Herrn Geheim Hofrat] Johann Friedrich Cotta 9 Hirzel] ÆH. Hirzel:æ Historisch-Topographische Miscellen aus der Umgegend von Paris. In: Morgenblatt, Nr. 179 (28. 7. 1817), S. 714–715.

314. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

etwa 27. Juli 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1474 Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Datierung Der Brief befindet sich auf demselben Texttrger wie Nr. 313 und schließt sich inhaltlich an ihn an, s. Nr. 313, Datierung. Anmerkungen 1–2 beantwortet bis einnehmen] Anfrage der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf demselben Blatt: »Wie viel kan es denn geben?«; zu Moritz Langes (nicht ermittelter) Erzhlung s. Nr. 313 (1–7); 519 (19–20). 2 Reichle] Wilhelm Reichel

315. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

30. Juli 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 128 1 Seite ÆAdresse:æ An die Cottaische / Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Regest

991

Erluterungen · Brief 317

316. An die J. G. Cottasche Buchhandlung vor 2. August 1817

Marginalie

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1352 Th. Huber benutzte als Texttrger das Blatt, auf dem sie ein Vorwort (s. Anm. 2) formulierte. Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (Anm. 2) Anmerkungen 2 der bis Brief] Bezieht sich auf den von Th. Huber zum Abdruck vorgesehenen Beitrag: ÆEmilæ von Gçchhausen (bers.): Jean-Franc¸ois de Bourgoing: Briefe ber Schweden. Er erschien ab 2. Aug. 1817 im »Morgenblatt«. Th. Hubers Anweisung an die Buchhandlung befindet sich auf demselben Blatt, auf den sie das Vorwort zu diesem Beitrag schrieb.

317. An Johann Friedrich Cotta

4. oder 8. August 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 130 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / Cotta. Mitteilungen zum Text 11 besuche] busuche H 18 ab] spter hinzugefgt H 50 die Franzosen] (1) d[en] Franzosen (2) die Franzosen H 56 erweichen, denn] (1) [, denn he] (2) P erweichen [darf ........], denn (3)

erweichen, denn

H

Datierung Ergibt sich aus (56) und dem Eingangsvermerk »5 Aug 1817«. Bei der Wochentagsangabe (58) handelt es sich demnach um einen Irrtum. Nicht ganz auszuschließen ist aber, daß J. F. Cottas Eingangsvermerk nicht stimmt. Dann kçnnte der Brief am Freitag, den 8. Aug. 1817 geschrieben worden sein. Dafr spricht, daß Th. Huber irrtmlich manchmal den 8. August als Adele Hubers Todestag (56) nannte (statt: 4.8.; s. Bd. 4, Nr. 249 (65–67); Bd. 5, Nr. 84 und 85). Allerdings wre damit die Kontaktaufnahme mit J. F. Cotta nach dessen Rckkehr (s. Anm. 3) erst sehr spt erfolgt. Eher unwahrscheinlich scheint Freitag, der 1. Aug. 1817 als Schreibtag, da Th. Huber nie dieses Datum als A. Hubers Todestag nannte. Anmerkungen 3 Abwesenheit] zu J. F. Cottas Reise s. Nr. 280, Anm. 23 11 Kinder] Claire und Gottlieb von Greyerz 11–13 Greyerz bis Gnzburg] G. von Greyerz war etwa ab dem 13. Juli 1817 in Cannstatt (bei Stuttgart) zur Kur. Th. Huber reiste mit ihm und Luise von Herder am 14. August zu C. von Greyerz und deren Kindern, wo sie am folgenden Tag eintrafen. Am 31. Aug. 1817 kehrte sie mit L. von Herder nach Stuttgart zurck (Nr. 330 R; 339 (2–3); 340 R). 13–14 Haug bis nimmt] Friedrich Haug schied am 1. Sept. 1817 aus der Redaktion des »Morgenblatts« aus; s. Nr. 363, Anm. 3–8. 56–57 heute bis Welt] A. Huber starb am 4. Aug. 1804, Ludwig Ferdinand Huber am 24. Dez. 1804.

992

Erluterungen · Brief 318

318. An Johann Friedrich Cotta

zwischen 30. Juli und 9. August 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 135 Mitteilungen zum Text 13 nçthig] (1) [mçglich] (2) P nçthig H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (2–3; 6–8). Anmerkungen 2–3 Ihrer bis Baad] zu J. F. Cottas Reise, von der er etwa am 31. Juli 1817 zurckkehrte, s. Nr. 280, Anm. 23. 4 D a s Vo g e l s c h i e ß e n ] nicht ermittelt 6 We l l e n s p r a c h e ] Æanonym:æ Wellensprache. In: Morgenblatt, Nr. 190 (9. 8. 1817), S. 757. 9 Prosaischen bis Sonette] nicht ermittelt 15 Reinbeck] Georg Reinbeck 17 weibliche bis Cirkels] Luise Duttenhofer, Julie und Mariette Hartmann, Luise von Matthisson, Emilie Reinbeck, Auguste von Wangenheim; zum Lesekrnzchen s. Nr. 81, Anm. 167–168

319. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Moritz Lange 9. August 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 131 Mitteilungen zum Text 1–2 wird bis einnehmen] (1) [ist sehr gut frs] Morgenblatt (2) P wird ihren Plaz im Morgenblatt zur großen Zufriedenheit der Leser einnehmen H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1 1 2

Ricardo] nicht ermittelt; s. Nr. 313, Anm. 1; 519 (19–20) neuen Gil Blas] in Anlehnung an Alain Ren Le Sage: Histoire de Gil Blas de Santillane, s. Nr. 313 (1–2) Gedichte] nicht ermittelt

320. An die J. G. Cottasche Buchhandlung 8. oder 9. und 10. August 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 132 ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Mitteilungen zum Text 1 9] korrigiert aus 8 H 4 Vier] (1) [dr] (2) P Vier H 13 nachbilden] (1) ab[s] (2) P [abbilden] (3) P nachbilden H

Erluterungen · Brief 321

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Datierung Johann Friedrich Cottas Eingangsvermerk »8 Aug 17« widerspricht den beiden erwhnten Daten (1; 25). Ob Cotta oder Th. Huber sich im Datum irrte, ist nicht ermittelt. Anmerkungen 1–5 Correspondenz bis anzugeben] ÆKarl Trummer:æ Uebersicht der neusten englischen Literatur. In: Literatur-Blatt Nr. 26, S. 101–102 zum Morgenblatt, Nr. 206 (28. 8. 1817); Literatur-Blatt Nr. 27, S. 106–108 zum Morgenblatt, Nr. 223 (17. 9. 1817); der gekrzte und mit einer Inhaltsangabe versehene Abschnitt zu Thomas Moores »Lalla Rookh, An Oriental Romance« (London 1817) findet sich auf S. 106. 9 Herrn v. Cotta] J. F. Cotta 12 2 bis Antiquiteten] die in Heften publizierten (nicht ermittelten) Berichte der Accademia di San Luca in Rom 17 Niobe bis 13] Carl Heinrich Wenng: Niobe; Kunst-Blatt Nr. 13 zum Morgenblatt, Nr. 241 (8. 10. 1817) 18 Via bis 17] Æanonym:æ Steindruck zu ÆPhilipp Wilhelm Hausleutner (bers.):æ Via Sacra; Kunst-Blatt Nr. 17 zum Morgenblatt, Nr. 205 (27. 8. 1817) 19 Grablegung] C. H. Wenng: Grablegung Christi von Camuccini 20 schlafende bis Amor] die Lithographie »Ninfa N jade« (Drucker unbekannt) 22 deutschen Auszug] Th. Huber verfaßte die Texte spter selbst: ÆTh. Huber (bers.):æ Eine Nymphe oder Najade, von Canova im Jahr 1817 verfertigt; Ædies. (bers.):æ Grablegung Christi von Camuccini.

321. An Carl August Bçttiger

10. August 1817

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 81 ÆAdresse:æ An den Herrn Oberappellations Rath / Bottiger / in / Dresden. Textverlust durch Einbindung (38; 40) und Siegelausriß (71; 72) Mitteilungen zum Text 8 ihr] (1) [sein] (2) ihr H 9 sie] (1) [er] (2) sie H 10 Ich kann] (1) [Das .......... Kind] (2) P Ich kann H 20 Heyne in] (1) Heyne[an .....] (2) Heynein H 26 Blcher eine] (1) Blcher [und] eine (2) Blcher eine H 56 von] spter hinzugefgt H 57 eines] (1) ein (2) eines H 61 smtlichen Werke] (1) Werke smtlichen (2) smtlichen Werke H Anmerkungen 2 Sendung] C. A. Bçttiger schickte mit Brief vom 19. Juli 1817 (Marbach DLA) vier Manuskripte fr das »Morgenblatt«, s. Anm. 22, 22 und 23–40. Bei dem vierten Manuskript handelt es sich vielleicht um ÆFriedrichæ Kind (bers.): Kirchenlied am Fest aller Seelen. In: Morgenblatt, Nr. 222 (16. 9. 1817), S. 885. Dieses Lied erwhnt Bçttiger in seinem Brief an Th. Huber vom 20. Sept. 1817 (Marbach DLA) als bereits zugesendet. 3–5 Beilage bis durchgefhlt] Beilage unbekannt; C. A. Bçttiger an Th. Huber, 19. Juli 1817 (Marbach DLA): »Ich lege zwei Erzeugnisse des Augenblicks bloß fr Sie, meine edle Freundin, bei. Der große Mineralog und edle Mensch, Werner ÆAbraham Gottlob Werneræ, war mein vieljahrger Freund und starb in meinen Armen hier in Dresden«. 19 Worte bis Grabe] C. A. Bçttiger: Worte auf der Anhçhe der Landstraße nach Gorbitz gesprochen an Werners Sarge in der 11ten Stunde der Nacht zwischen dem 2ten und

994

Erluterungen · Brief 321

3ten July 1817. Dresden 1817. Vermutlich hatte Th. Huber nur Auszge aus der Rede gelesen in: ÆC. A. Bçttiger:æ Werners Todtenfeier in Dresden und Freiberg. In: Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 90 (17. 7. 1817), S. 361 f. (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 198). 20 sein Leben] C. A. Bçttiger antwortete Th. Huber am 20. Sept. 1817, daß August von Herder eine Lebensbeschreibung von A. G. Werner verfassen wolle (Marbach DLA). Weder von Bçttiger noch von Herder ist eine Biographie Werners ermittelt. 20 Heyne] Christian Gottlob Heyne 22 Ebeling und Bsch] ÆC. A.æ BÆçttigeræ: Bsch und Ebeling. In: Morgenblatt, Nr. 198 (19. 8. 1817), S. 789–790; 199 (20. 8. 1817), S. 793–795; 200 (21. 8. 1817), S. 798–800. 22 Aetna Reise] ÆAugust Wilhelm Kephalides:æ Aetna-Reise. In: Morgenblatt, Nr. 276 (18. 11. 1817), S. 1101–1102; 277 (19. 11. 1817), S. 1106–1107; 279 (21. 11. 1817), S. 1114–1115; 280 (22. 11. 1817), S. 1119; 283 (26. 11. 1817), S. 1130–1131; 284 (27. 11. 1817), S. 1134–1135. Es handelt sich um einen Vorabdruck aus ders.: Reise durch Italien und Sicilien. T. 1.2. Leipzig 1818. 23–40 Levezovs bis laße] KÆonradæ Levezow: Denkmnze der Stadt Berlin, auf den Frsten Blcher von Wahlstatt. In Kunst-Blatt Nr. 20, S. 77–79 zum Morgenblatt, Nr. 275 (17. 11. 1817). C. A. Bçttiger gab Th. Huber in seinem Brief vom 20. Sept. 1817 (Marbach DLA) anstelle des abwesenden Levezow die Erlaubnis, den Aufsatz zu krzen. Er erschien ohne die Lebensgeschichte des jungen Knstlers, Friedrich Anton Kçnig, der die Mnze nach dem Entwurf Karl Friedrich Schinkels anfertigte. Auf der Rckseite der Mnze ist der Erzengel Michael abgebildet, wie er den als drachenartiges Ungeheuer dargestellten Satan besiegt. Eingerahmt wird dies von den Jahreszahlen 1813, 1814 und 1815 als Hinweis auf die Befreiungskriege gegen Frankreich und Frst Gebhard Leberecht von Blchers bedeutende Rolle im Kampf gegen Napoleon Bonaparte. Die Inschrift auf der Vorderseite lautet: »Dem Frsten Blcher von Wahlstatt die Brger Berlins im Jahr 1816«. 36–37  la Voss] Anspielung auf »Homers Odßee« und andere bersetzungen von Johann Heinrich Voß, die z. B. von Ch. G. Heyne kritisiert wurden. Voß versuchte eine mçglichst getreu dem Original folgende bertragung, die daher als steif und ungelenk verurteilt wurde. 48 Goldbeck] bei Carl Friedrich von Goldbecks und Th. Hubers Treffen in Heidelberg und Mannheim im Juli 1816, s. Nr. 62 (25–112); 98 (166–244) 50 H a g e n ] bei Friedrich Heinrich von der Hagens Besuch in Stuttgart im Juli 1817, s. Nr. 305 (29–30); 311R; 312R 51 Rckerts Gedichte] vor allem Freimund Reimar Æd. i. Friedrich Rckertæ: Deutsche Gedichte 56–63 Wrden bis u. s. w.] C. A. Bçttiger antwortete darauf lediglich (20. 9. 1817, Marbach DLA), daß das Wenige dieser Art, das er selbst schreibe, aus »Patriotismus« der Dresdener »Abend-Zeitung« zukomme. 65 Raumer] zu Friedrich von Raumers Besuch in Stuttgart s. Nr. 311R; 312R; 400 (35–37) 67 Kruse] zu Laurids Kruse s. Nr. 298 (158–162); 305 (14–33); 311R; 312R 69–70 Des bis schwamm] zu Gustav von Bissings Tod s. Nr. 298 (22–33)

322. An die J. G. Cottasche Buchhandlung Ende Juli oder Anfang August 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1413 2 Seiten Datierung Der Brief wurde etwa zur selben Zeit geschrieben wie Nr. 308R. »Kunst-Blatt« Nr. 16 vom 11. Aug. 1817 ist noch nicht erschienen (terminus ante quem).

995

Erluterungen · Brief 325

323. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Heinrich Voß Ende Juli oder Anfang August 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1450 Mitteilungen zum Text 2 der Vierteljahrs Schrift] (1) [des Taschenbuchs] (2) P der Vierteljahrs Schrift H 6 sein] (1) sein[e] (2) sein H Datierung Terminus post quem ist der 24. Juli 1817 (2–7). Der Brief wurde wahrscheinlich wenige Tage darauf verfaßt. Anmerkungen 2 Rezension bis S t u n d e n ] Die von H. Voß verfaßte Rezension zu: Friedrich de la MotteFouqu u. a. (Hg.): Fr mssige Stunden. Vierteljahrsschrift. Bd. 1.2. Hildburghausen 1816 erschien in: Literatur-Blatt Nr. 25, S. 97–98 zum Morgenblatt, Nr. 203 (25. 8. 1817). 3 Aufsazes] zum unbekannten Brief von H. Voß, dem darin geschickten Aufsatz von Friedrich Wilhelm Carov ber Jean Pauls Besuch in Heidelberg im Juli 1817 und Th. Hubers Ansicht dazu s. Nr. 310 (4–14); auf demselben Blatt, auf dem Nr. 323 sich befindet, notierte ein Mitarbeiter der J. G. Cottaschen Buchhandlung eine wahrscheinlich an Johann Friedrich Cotta gerichtete Frage: »Drfen wir Herrn Prof. Voss diese Antwort geben?« 4–5 Morgenblatt bis Nachricht] H. Æd. i. Woldemar von Ditmaræ: Korrespondenz-Nachrichten. Heidelberg. In: Morgenblatt, Nr. 173 (1817)

324. An Johann Friedrich Cotta

11. August 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 133 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

325. An Johann Friedrich Cotta

12. August 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 134 d Geiger 1901, S. 163, Teildruck (23–28) Mitteilungen zum Text 4 Bei] (1) [Von . .] (2) P Bei H 7 Taschenkalender] (1) [Alm] (2) P Taschenkalender H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2–4 Antiquarische bis werden] vielleicht ÆJakob Ludwig Salomon Bartholdy:æ Die Sicilianische Vesper 4 vorigen Sendung] s. Nr. 301 (16–19) 7 Kupfer vom Taschenkalender] die Kupfer fr das »Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818. Tbingen Æ1817æ«: Æanonym:æ Amor und Venus (Kupferstich nach Corregio); Æanonym:æ Amor, Venus und Vulkan (Kupferstich nach Corregio); Carl Rahl: Herkules von

996

Erluterungen · Brief 325

Amor besiegt (Kupferstich nach Eberhard Wchter); ders.: Die Weinlese (Kupferstich nach E. Wchter); Friedrich Autenrieth: Allegorische Ehestandsgeschichte in vier Szenen (Kupferstiche nach Mary Countess Jenison of Walworth); außerdem erwartete Th. Huber vermutlich auch den erst im »Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1819« (Tbingen Æ1818æ) enthaltenen Stich: Jean Bein: Aristaeus (Kupferstich nach Joseph Albrier), s. Nr. 324R; 332 (2–9)) 8 Commentar] Th. HÆuberæ: Erklrung der Kupfer (darin enthalten ist Th. Hubers Erzhlung Ehestands-Geschichte, die unter dem Titel Der Ehewagen erneut erschien in: VÆictoræ AÆimæ HÆuberæ (Hg.): Erzhlungen von Therese Huber. T. 2. Leipzig 1830, S. 189–204.) 8 Gnzburger Ruhe] zu Th. Hubers Reise s. Nr. 317, Anm. 11–13 13–18 Ich bis bange] zum Konflikt wegen Friedrich Haugs Ausscheiden aus der Redaktion des »Morgenblatts« zum 1. Sept. 1817 s. Nr. 359 (38–62); von da an war Th. Huber die alleinige Redakteurin, wobei J. F. Cotta die Fhrung des Blatts in der Hand behielt, auch was die Auswahl, Krzung u. s. w. der Artikel anging. 23 Enkel] Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz 24 Bçttcher] nicht ermittelt 24 Schneider] Georg Weitmann

326. An Johann Friedrich Cotta

13. August 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1451 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / Cotta. Datierung Ergibt sich aus der Ankndigung (10–12) von Nr. 327 und der Wochentagsangabe (9). Anmerkungen 2 Freiheit der Klçster] Der vermutlich von Jakob Ludwig Salomon Bartholdy verfaßte Artikel ist nicht ermittelt. 2 Vesper] ÆJ. L. S. Bartholdy:æ Die Sicilianische Vesper 3 Briefe] s. Nr. 325 (4) 5 Mißhandlung] zum Konflikt zwischen Friedrich Haug und J. F. Cotta s. Nr. 325 (13–17); 359 (38–62) 6 mein Schicksal] Anspielung auf die Konflikte mit Emil von Herder (s. Nr. 554) und Philipp Emanuel von Fellenberg (s. Nr. 81 (5–96); 104 (66–104)), außerdem mit Gottlieb von Greyerz (s. Nr. 66 (80–100)), Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin (s. Nr. 15 (26–93)) und Wilhelm Albrecht (s. Nr. 56R) 10 Mathison bis Beitrge] s. Nr. 327 (10–18); 334 (21–24) 11 franzçsischen Manuscript – Bonstettens] Es handelt sich wahrscheinlich um den von einem Unbekannten verfaßten Brief aus Nıˆmes vom 8. Febr. Æ1817æ. Karl Victor von Bonstetten sandte ihn im April 1817 an Friedrich von Matthisson, s. Nr. 345. 12 fragen] s. Nr. 327 (4–9)

327. An Friedrich von Matthisson

13. August 1817

H Dessau AL, 24/71 ÆAdresse:æ An Herrn Hofrath von Mathison. Datierung Ergibt sich aus Nr. 331 (54–55), wozu auch die Wochentagsangabe (24) paßt.

Erluterungen · Brief 328

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Anmerkungen 2 Brief bis Fremden] nicht ermittelt 4 Leßings Klosterbruder] Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise. Ein Dramatisches Gedicht, in fnf Aufzgen. Berlin 1779, 4. Aufzug, 7. Auftritt. 4 Cotta] Johann Friedrich Cotta 5 Manuscript von Bonstetten] wahrscheinlich der von einem Unbekannten verfaßte Brief aus Nıˆmes vom 8. Febr. Æ1817æ; Karl Victor von Bonstetten sandte ihn im April 1817 an F. von Matthisson, s. Nr. 345. 9 Antwort] s. Nr. 334 (21–24) 11 Aufsze] Im »Morgenblatt« findet sich im weiteren Verlauf des Jahres 1817 (weitere folgten erst 1827) nur noch ein von F. von Matthisson eingesandter Beitrag: Friederike Brun: Ankndigung einer Reisebeschreibung von Grçnland Æ…æ. (In einem Briefe an Hrn. Legationsrath v. Matthisson.). In: Morgenblatt, Nr. 306 (23. 12. 1817), S. 1222–1224; 307 (24. 12. 1817), S. 1127). 16 Haugs bis Morgenblatts] s. Nr. 359 (38–62) 19 Lieben] Luise von Matthisson 20 Marschalls Tod] Karl Wilhelm Marschall von Bieberstein starb am 11. Aug. 1817. 21–22 nach Gnzburg] zu Th. Hubers Reise s. Nr. 317, Anm. 11–13

328. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Albert Klebe etwa 14. August 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 129 Mitteilungen zum Text 1–2 (wenn bis folgendes)] spter hinzugefgt H 6–7 welche bis schenkte.] (1) [uns schenkte] (2) P welche Publikum und Schauspieler belehren kçnnten, uns schenkte. H 7 Knstler und] spter hinzugefgt H 8 wrden] (1) [werden] (2) [wren] (3) wrden H 8–9 ein bis sein.] (1) [als angenehmer Beitrag willkommen sein.] (2) P d[ie] gewnschte (3) [zu der gewnwschten Vollstndigkeit unsers Blattes beitragen] (4) P ein gewnschter Beitrag zur Bereicherung unsers Blattes sein. H 10 Herr Klebe] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem auf 15. Aug. 1817 lautenden Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von A. Klebe (Anm. 3) und der am 14. Aug. 1817 erfolgten Abreise Th. Hubers (s. Nr. 317, Anm. 11–13). Der Brief ist wahrscheinlich unmittelbar zuvor verfaßt worden. Anmerkungen 1 Docem bis Correspondenz] Sonst berichtete Bernhard Joseph Docen ber die Mnchner Theater fr das »Morgenblatt« in seinen »Korrespondenz-Nachrichten«, z. B. in: Morgenblatt, Nr. 184 (2. 8. 1817), S. 736; 185 (4. 8. 1817), S. 740. 3 Nachrichten] A. Klebe bot mit Brief vom 26. Juli 1817 (Marbach DLA) an, Korrespondenzberichte aus Mnchen zu schicken. Es erschienen spter ÆA. Klebe:æ KorrespondenzNachrichten. Mnchen. In: Morgenblatt, Nr. 260 (30. 10. 1818), S. 1040; Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Mnchen. In: Morgenblatt, Nr. 261 (31. 10. 1818), S. 1043–1044.

998

Erluterungen · Brief 329

329. An Johann Friedrich Cotta oder die J. G. Cottasche Buchhandlung zwischen 11. Juli und 15. August 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1642 Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (1–2) und der Abreise von Th. Huber nach Gnzburg am 14. Aug. 1817, s. Nr. 317 (9–15). Vielleicht wurde der Brief noch vor dem Antwortschreiben der Redaktion vom 26. Juli 1817 verfaßt (s. Anm. 2). Anmerkungen 2 Erzhlung] Karl von Holtei: Die unwrdige Geliebte. In: Morgenblatt, Nr. 205 (27. 8. 1817), S. 817–819; 206 (28. 8. 1817), S. 823; s. Nr. 336 (9–12). Der Autor schickte die Erzhlung mit Brief vom 1. Juli 1817 an die »Morgenblatt«-Redaktion (Eingangsvermerk: 12. 7. 1817, Marbach DLA). Am 26. Juli unterrichtete die Redaktion in einem unbekannten Brief Holtei von den nderungen. Dieser antwortete, daß jede nderung, die die »verehrte Redaktion des Morgenblattes« an seiner Einsendung unternommen habe, ihm und seiner Erzhlung zum Vorteil gereichen werde, »und ich statte meinen herzlichen Dank dafr ab.« (8. 8. 1817, Marbach DLA)

330. An Henriette von Reden

16. August 1817

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1150 4 Seiten d Geiger 1901, S. 76–77, Teildruck

331. An Emilie Reinbeck

18. August 1817

H Stuttgart WLB, Cod. hist. 4 326, 157 Mitteilungen zum Text 14 einen] (1) ein (2) einen H 17 Thale] (1) [B ...]a[d . .]e (2) Thale H 23 aber] (1) [sich] aber (2) aber H 29 nach] nah H 52 sie] (1) [ihn] (2) sie H Anmerkungen 1 Briefe] darunter Nr. 330R 3 Sternberg] Wilhelm von Ungern-Sternberg 9 Htle] Nanny Huetlin 9 Fçrsch] vielleicht Carl von Fçrsch 11 Aufenthalts in Mannheim] Th. Huber hielt sich im Oktober 1814 und vom 19. Nov. 1814 bis zum 7. Jan. 1815 sowie vom 26. Juli bis 4. Aug. 1816 in Mannheim auf. 12 Reden bis mir] zu Henriette von Redens zweiwçchigem Besuch in Stuttgart im Mai/Juni 1817 s. Nr. 275R 13 unsre kleine] zu Th. Hubers Reise von Stuttgart nach Gnzburg (nordçstlich von Ulm) s. Nr. 317, Anm. 11–13

Erluterungen · Brief 332

999

17 Rckerts Quellen] Anspielung auf: Friedrich Rckert: Die drey Quellen. Ein scherzhaftes Naturmhrchen. In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1819. Tbingen 1818, S. 151– 169. 19 Empfindsame] vermutlich Luise von Herder 26–29 O bis Brod] Die Ernte 1817 fiel im Unterschied zur vorjhrigen gut aus, s. Nr. 59, Anm. 125. 29–33 Klage bis verklrt] Die dritte der drei Quellen in F. Rckerts »Die drey Quellen« ist eine »Stadtquelle«, die sich beklagt, daß in ihrem Wasser schmutziges Geschirr gewaschen wird. Am Schluß freut sie sich, daß ihr Wasser als Tee in geselliger Runde genossen wird. 35 Greyerz] Gottlieb von Greyerz 36 Oberamtmann] Karl Heinrich Drescher 37 Bascha] trk. Bassa, Pascha = Befehlshaber 39 Altarblatt] der von verschiedenen Knstlern der Ulmer Schule (Bartholomus Zeitblom, Bernhard Strigel) geschaffene, 1493 geweihte Hochaltar des Klosters Blaubeuren 39 noch einmal] Th. Huber reiste im Juli 1804 von Ulm nach Tbingen ber Blaubeuren (Bd. 2, Nr. 37 (18)). 45 Betpults Blatt] nicht ermittelt 46 kleinen bis Monrepos] Das »Seehaus« oder »Seeschloß« genannte und ab 1804 in »Monrepos« umbenannte Schloß bei Ludwigsburg am Eglosheimer See besuchte Th. Huber im Juni 1802, s. Bd. 1, Nr. 219 (100–109). Auf einer Insel im See befindet sich eine neogotische Kapelle, die Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg in Hohenheim ab- und bei Monrepos wieder aufbauen ließ. Die Bilder sind nicht ermittelt. 48 alles] vor allem Claire, Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz 49 Dein Haus] Mariette und August von Hartmann mit ihren Tçchtern Julie, Charlotte und Luisa Maria 54 Billet] Nr. 327 55 Antwort] s. Nr. 334 (21–24) 56 Hausfrau] Th. Hubers Vermieterin Christiana Margareta Ketterlinus

332. An Johann Friedrich Cotta

etwa 18. August 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 121 ÆAdresse:æ An Herrn / Geheimhofrath Cotta / in / Stuttgardt. Mitteilungen zum Text 3 (den bis habe.)] den ich n i c h t erhalten habe. spter hinzugefgt H 4 die Titianische] (1) d[er] Titianische (2) die Titianische H 8 die Bltter] (1) [s]ie (2) P die Bltter H Datierung Ergibt sich aus dem Postweg Gnzburg-Stuttgart und J. F. Cottas Antwortvermerk »20 VIII 17«. Anmerkungen 2 Kalenderkupfern] die fr das »Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818« (Tbingen Æ1817æ) ausgewhlten Abbildungen, s. Anm. 4, 5 und 5–6 3 Aristus] wahrscheinlich der erst im »Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1819« (Tbingen Æ1818æ) enthaltene Stich: Jean Bein: Aristaeus (Kupferstich nach Joseph Albrier); Aristaeus (Aristaios) ist in der griech. Mythologie ein Sohn des Gottes Apollo. Er lehrte die Menschen u. a. die Imkerei.

1000

Erluterungen · Brief 332

4

Titianische Heilge] Carl Wilhelm Schenk: Madonna (Kupferstich nach Tizian). Titelkupfer in: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818. Tbingen Æ1817æ. 5 vier bis Mythe] Æanonym:æ Amor und Venus (Kupferstich nach Corregio); Æanonym:æ Amor, Venus und Vulkan (Kupferstich nach Corregio); Carl Rahl: Herkules von Amor besiegt (Kupferstich nach Eberhard Wchter); ders.: Die Weinlese (Kupferstich nach E. Wchter) 5–6 vier allegorische Bilder] Friedrich Autenrieth: Allegorische Ehestandsgeschichte in vier Szenen (Kupferstiche nach Mary Countess Jenison of Walworth) 9 Erlutrung] Th. HÆuberæ: Erklrung der Kupfer (darin enthalten ist Th. Hubers Erzhlung Ehestands-Geschichte) 10–11 Mir bis zurck] zu Th. Hubers Urlaub von ihrer Redaktionsttigkeit fr das »Morgenblatt« s. Nr. 317, Anm. 11–13

333. An Johann Friedrich Cotta

20. August 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 136 Mitteilungen zum Text 12 er bis verfolgte,] (1) [diese] Euridicen verfolgte[n] welche Aristaeus liebte, (2) er Euridicen [verfolgte welche Aristaeus liebte,] (3) P er Eurydicen mit seiner Liebe verfolgte, H 14 reihe] (1) [mac ........he] (2) P reihe H Anmerkungen 3 Madonna] Carl Wilhelm Schenk: Madonna (Kupferstich nach Tizian) 4–14 Uber bis ein] Die berschriften im »Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818« (Tbingen Æ1817æ) erhielten schließlich folgende Reihenfolge: S. I.: Th. HÆuberæ: Erklrung der Kupfer; darunter: Titelkupfer. Eine Madonna von Titian mit dem Kirchenliedtext »Am Feste der unbefleckten Empfngniß Mari« (8. Dezember): »O du Heilige! du Reine! / Fromme, wie der Frommen Keine!« (in: ÆKaspar Anton von Mastiaux (Hg.):æ Katholisches Gesangbuch zum allgemeinen Gebrauche bei çffentlichen Gottesverehrungen. Bd. 1– 3. Mnchen 1810–1811, hier: Bd. 1, S. 315, 2. Strophe); S. II folgte ein einleitender Absatz Th. Hubers mit der berschrift Ueber die dießjhrigen Kupferstiche des Taschenbuchs. S. II–V wurden die ersten vier Kupfer gebracht (Æanonym:æ Amor und Venus (Kupferstich nach Corregio); Æanonym:æ Amor, Venus und Vulkan (Kupferstich nach Corregio); Carl Rahl: Herkules von Amor besiegt (Kupferstich nach Eberhard Wchter); ders.: Die Weinlese (Kupferstich nach E. Wchter)) mit Th. Hubers Erklrungen dazu. Der Stich »Aristaeus« wurde nicht ins »Taschenbuch« aufgenommen. Wahrscheinlich handelt es sich um den im »Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1819« (Tbingen Æ1818æ) enthaltenen Stich von Jean Bein (Kupferstich nach Joseph Albrier). Auf die vier Kupfer mythologischen Inhalts folgen auf S. V–XVIII die vier Stiche von Friedrich Autenrieth: Allegorische Ehestandsgeschichte in vier Szenen (Kupferstiche nach Mary Countess Jenison of Walworth) mit Th. Hubers Erzhlung Ehestands-Geschichte. 11 Fabel] Johann Heinrich Voß (Hg. und bers.): Des Publius Virgilius Maro Landbau. Eutin 1789, Vers 315–558. 15 es] Th. HÆuberæ: Erklrung der Kupfer (darin enthalten ist Th. Hubers Erzhlung Ehestands-Geschichte) 15–16 Lustreise nach Gnzburg] s. Nr. 317, Anm. 11–13

Erluterungen · Brief 335

334. An Johann Friedrich Cotta

1001

25. August 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 137 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath Cotta / in / Stuttgardt Mitteilungen zum Text 2 Stuttgard] (1) [Gnzburg] (2) Stuttgard H 8 gehabt] (1) [werden] (2) P gehabt H 8 es] (1) [sie] (2) es H 24 pragmatisch] (1) [polemisch] (2) P pragmatisch H Anmerkungen 2 4

Sontag bis an] zu Th. Hubers Reise s. Nr. 317, Anm. 11–13 Lebensnotiz bis Melendez] Th. Hubers Artikel mit dem Titel Lebensbeschreibung ber den am 24. Mai 1817 verstorbenen Juan Melndez Valds ist als Manuskript berliefert (Marbach DLA), wurde aber nicht im »Morgenblatt« gedruckt. 6–13 zweiten bis m  ß e n ] Friedrich Rckert: Sechs Ernte-Lieder. (Aus dem 3ten Theil des Kranzes der Zeit.). In: Morgenblatt, Nr. 201 (22. 8. 1817), S. 801; 202 (23. 8. 1817), S. 805–806; 203 (25. 8. 1817), S. 809–810; 204 (26. 8. 1817), S. 813–814; 205 (27. 8. 1817), S. 817; 206 (28. 8. 1817), S. 821; das zweite Lied hat den Titel »Es kann ja nicht immer so bleiben« in Anspielung auf das Hungerjahr 1816/17 mit seinen hohen Kornpreisen (s. Nr. 59, Anm. 125) und die nach der guten Ernte im Sommer 1817 nun sinkenden Preise. In dem Lied ertrnkt sich ein Bauer aus Gram, weil er nicht weiter sein Getreide so teuer verkaufen kann. Das erste Lied heißt »Auf Strang und Strenge«. Es fordert von Kçnig Friedrich Wilhelm III. von Preußen, der eine bestimmte Summe Geld bereitgestellt hatte, um die Hungernden in den preuß. Rheingegenden mit Lebensmitteln zu versorgen, eine strenge Untersuchung, warum diese Hilfe die Bedrftigen nicht erreichte, so daß sie verhungerten. Die mangelnde »Anhnglichkeit« der Rheinlnder an Preußen werde bei harter Bestrafung der Beamten, die das Geld unterschlugen, sich ndern: »Wenn ungetreue Knechte / Sammt ihrem Anhang hangen, / Dann wirds Anhnglichkeit geben, / So viel man kann verlangen.« 12 gemein] hier im Sinne von ›gewçhnlich‹ 15 Besuche] nicht ermittelt 21–22 Mathison bis selbst] zu Th. Hubers Fragen, u. a. wegen Karl Victor von Bonstetten, s. Nr. 327 (4–18) 27 nach Meran umsehen] J. F. Cotta plante eine Erholungsreise in den Sden. Er brach zusammen mit seiner Frau Wilhelmine und seinen Kindern Ida und Georg am 29. Nov. 1817 nach Italien auf und kehrte Anfang April 1818 zurck (Nr. 461 (53–54)).

335. An Johann Friedrich Cotta

31. August 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1412 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath / Cotta Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt und der Wochentagsangabe (2–3; 6). Anmerkungen 2 Ihrigen] Wilhelmine, Ida und Georg Cotta

1002

Erluterungen · Brief 335

2–3 Ich bis wird] zu Th. Hubers Reise vom 14. bis 31. Aug. 1817, whrend der Friedrich Haug sie in der »Morgenblatt«-Redaktion vertrat, s. Nr. 317 (10–32) 4 Comentare] Th. HÆuberæ: Erklrung der Kupfer (darin enthalten ist Th. Hubers Erzhlung Ehestands-Geschichte) 4 Kupfern des Damenkalenders] Das »Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818« (Tbingen Æ1817æ) enthielt Æanonym:æ Amor und Venus (Kupferstich nach Corregio); Æanonym:æ Amor, Venus und Vulkan (Kupferstich nach Corregio); Carl Rahl: Herkules von Amor besiegt (Kupferstich nach Eberhard Wchter); ders.: Die Weinlese (Kupferstich nach E. Wchter); vier Stiche von Friedrich Autenrieth: Allegorische Ehestandsgeschichte in vier Szenen (Kupferstiche nach Mary Countess Jenison of Walworth).

336. An Johann Friedrich Cotta

31. August 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 138 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / Cotta Mitteilungen zum Text 18 Italiner] Itainer H 22 ein bis sagen] (1) ein[en] alte[n] (2) P 26 oder] (1) [oh] (2) P oder H

ein altes

Hçren sagen H

Datierung Ergibt sich aus dem Wochentag (32) und dem Eingangsvermerk »1 Sept 17«. Anmerkungen 1–8 Erntelieder bis ernstlich] zu Friedrich Rckerts »Sechs Ernte-Lieder« s. Nr. 334 (6–13) 3–7 wohin bis Deutschheit] nicht ermittelt; s. Nr. 334 (6–13) 9–12 Die bis bleiben] zu Karl von Holteis Erzhlung »Die unwrdige Geliebte« s. Nr. 329, Anm. 2 13 Biografien der Italiener] im »Morgenblatt« nicht ermittelt 21–22 Chinesen bis Zachs] Es ging um den Aufsatz »Ueber die astronomischen Beobachtungen der Chinesen« von Franz Xaver von Zach, der in der von J. F. Cotta verlegten »Zeitschrift fr Astronomie und verwandte Wissenschaften« (Bd. 3 (Mrz/April 1817), S. 166– 176) erschienen war. Das »Morgenblatt« brachte davon spter einen Auszug: Neuere Ansichten ber die Kultur der Chinesen. In: Morgenblatt, Nr. 250 (18. 10. 1817), S. 998–999; 251 (20. 10. 1817), S. 1001–1002. 31 Reichle] Wilhelm Reichel 34 gedruckte Comentar] Th. HÆuberæ: Erklrung der Kupfer (darin enthalten ist Th. Hubers Erzhlung Ehestands-Geschichte)

337. An Johann Friedrich Cotta und die J. G. Cottasche Buchhandlung 1. September 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 139 ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Mitteilungen zum Text 1 in] (1) [sagen daß] in (2) in H 6 bersezt] (1) [erzhlt] (2) bersezt H

Erluterungen · Brief 338

1003

Datierung Ergibt sich aus J. F. Cottas Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Thumbs bis Waise] ÆKarl Konrad vonæ ThumbÆ-Neuburgæ: Die Waise. Erzhlung. In: Morgenblatt, Nr. 233 (29. 9. 1817), S. 929–930; 234 (30. 9. 1817), S. 933–934; 235 (1. 10. 1817), S. 938–939; 237 (3. 10. 1817), S. 946–947; 238 (4. 10. 1817), S. 950–951; 239 (6. 10. 1817), S. 954–955. 2–4 Die bis angefangen] Karl von Holteis »Die unwrdige Geliebte« erschien am 27. und 28. Aug. 1817 im »Morgenblatt«. Am 28. August begann der Abdruck von Joseph Kreil: Proben aus Mnemosyne. In: Morgenblatt, Nr. 206 (28. 8. 1817), S. 821–823; 207 (29. 8. 1817), S. 825–826; 208 (30. 8. 1817), S. 829–830; 211 (3. 9. 1817), S. 842–843; 212 (4. 9. 1817), S. 845–846; 223 (17. 9. 1817), S. 889–890. Die Proben erschienen in zwei Abschnitten: der erste ab dem 28. August, der zweite ab dem 3. September. Dabei handelt es sich allerdings um ein Reisetagebuch, nicht um eine Erzhlung. Die nchste im »Morgenblatt« abgedruckte Erzhlung nach »Die unwrdige Geliebte« war E. Æ= Eberhard Friedrich (?)æ Georgii (bers.): Marie oder der Festtag. In: Morgenblatt, Nr. 213 (5. 9. 1817), S. 851; 215 (8. 9. 1817), S. 857–859; 220 (13. 9. 1817), S. 877–878; 221 (15. 9. 1817), S. 882–883; 222 (16. 9. 1817), S. 887; 223 (17. 9. 1817), S. 891; 225 (19. 9. 1817), S. 897–898; 226 (20. 9. 1817), S. 902–903; 227 (22. 9. 1817), S. 905–906; 229 (24. 9. 1817), S. 915; 230 (25. 9. 1817), S. 918–919. 10 Bourgoings Briefe] das Manuskript zu den im »Morgenblatt« abgedruckten »Briefen ber Schweden« von Jean-Franc¸ois de Bourgoing in der bersetzung von Emil von Gçchhausen 11 Baader] Joseph von Baader: Ueber ein neues System der fortschaffenden Mechanik. Mnchen 1817. Ein Auszug davon war unter dem gleichen Titel im »Morgenblatt« erschienen.

338. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und August Karow 1. September 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Karow Nr. 2 Mitteilungen zum Text 1 vom 6ten Juli] spter hinzugefgt H 1–2 ward bis bekannt] (1) [kam] durch hinderliche Zuflle erst gestern den 31 August [in unsre Hnde] (2) P ward uns durch hinderliche Zuflle erst gestern den 31 August bekannt H 4–5 den bis hat] (1) Ihre[r] Einsendung (2) den Ihre Einsendung fr uns hat H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (1–2) und dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von A. Karow (Anm. 1). Ort A. Karow teilte in seinem Brief (s. Anm. 1) mit, er werde den 1. Aug. 1817 von Berlin nach Heidelberg reisen und im Herbst nach Stuttgart kommen. Ob die Buchhandlung Th. Hubers Antwort demgemß adressierte oder gemß (7) und ob und wo Karow sie erhielt, ist nicht ermittelt. Anmerkungen 1 Brief] A. Karows Brief vom 6. Juli 1817 an Friedrich Rckert als den ehemaligen Redakteur des »Morgenblatts« traf laut Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung am

1004

Erluterungen · Brief 338

28. Aug. 1817 ein (Marbach DLA). Th. Huber kam am 31. Aug. 1817 aus dem Urlaub zurck, s. Nr. 317, Anm. 11–13. 3 Darstellung bis Chezy] A. W. Æd. i. A. Karowæ: Ueber die Rechtssache der Frau von Chezy. In: Morgenblatt, Nr. 212 (4. 9. 1817), S. 846–847. Helmina von Chzy hatte sich in einem Brief an Graf August von Gneisenau ber die Mißhandlung von 39 Kriegsinvaliden beschwert. Die den Fall untersuchende Behçrde befand die Beschwerde als ungegrndet und verklagte deshalb H. von Chzy wegen Verleumdung. Das Kçlner Gericht verurteilte sie in Abwesenheit zu einer Gefngnisstrafe von einem Jahr und einer hohen Geldbuße. Inzwischen war H. von Chzy nach Berlin gereist, wo die Untersuchung erneut aufgenommen wurde und der Kriminalsenat sie von jeder Schuld freisprach.

339. An Therese Forster

1. September 1817

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/388 2  Seiten ÆAdresse:æ A Mademoiselle Thrse Forster / Ches Monsieur le Prsident de Goldbeck / de Berlin aux eaux de / Wisbaaden / prs de Franckfurth / S. l. M. / fr.

340. An Henriette von Reden

1. September 1817

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1151 1 Seite

341. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

3. September 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 141 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

342. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Philipp Conz 3. September 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 140 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen Th. Huber lernte K. Ph. Conz in ihrer ersten Stuttgarter Zeit (1798–1804) als Mitglied des sich regelmßig treffenden »Krnzchens« kennen (Bd. 1, Nr. 222, Anm. 84). Ein kontinuierlicher Kontakt durch gelegentliche Besuche von Conz in Stuttgart, vor allem aber durch ihre Korrespondenz entwickelte sich erst, als Th. Huber, wieder in Stuttgart lebend, die Beitrge von Conz frs »Morgenblatt« betreute. Th. Huber schrieb ber die laufende Erledigung seiner Einsendungen, ber Literatur und Politik, ber ihren Sohn Victor Aim Huber sowie ber seine und ihre Krankheiten und schließlich ber ihre Situation in Augsburg und den drohenden Verlust ihrer Position beim »Morgenblatt«. In den inhaltsreichen Briefen von Conz, die er gewçhnlich mit einer Bitte um Erhalt ihrer »Gewogenheit und Freundschaft« schloß (K. Ph.

Erluterungen · Brief 344

1005

Conz an Th. Huber, 19. 4. 1823), geht es berwiegend um die eigenen literarischen Arbeiten und um den Austausch ber Literatur. Persçnliches kommt nur gelegentlich zur Sprache, z. B. in seiner Anteilnahme an Th. Huber und dem Bericht ber eine Predigt seines eigenen Sohnes. Von Th. Huber sind neun Briefe (1817–24) berliefert (Gçttingen SUB, Jena ThULB, Marbach DLA) und von Conz 23 Briefe (1819–24; Marbach DLA) (H. Meyer: In: H. Haering (Hg.): Schwbische Lebensbilder. Bd. 1–22. Stuttgart 1940–2007, Bd. 5 (1950), S. 107–114).

343. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Hartwig Hundt-Radowsky 3. September 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Hundt-Radowsky Nr. 7a Mitteilungen zum Text 4 Blattes] Battes H 7 in] (1) [son] (2) P in H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf H. HundtRadowskys Anschreiben (Anm. 1–9). Anmerkungen 1–9 Beytrge bis mßen] In seinem Brief an die Redaktion des »Morgenblatts« vom 22. Juli 1817 (Marbach DLA) bot H. Hundt-Radowsky seine Mitarbeit an und erwhnte eine beiliegende kleine Erzhlung und einige mitgeschickte Gedichte. Bei der Erzhlung kçnnte es sich handeln um H. Hundt-Radowsky: Die Manuscripte. In: Morgenblatt, Nr. 300 (16. 12. 1817), S. 1197–1198; 301 (17. 12. 1817), S. 1201–1202; 304 (20. 12. 1817), S. 1213–1214; 305 (22. 12. 1817), S. 1217–1218; 308 (25. 12. 1817), S. 1230–1231; 309 (26. 12. 1817), S. 1233–1234. Erst 1821 erschien ein weiterer Beitrag von Hundt-Radowsky im »Morgenblatt«.

344. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Unbekannt 4. September 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 142 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Adressat Auf der Briefrckseite ist von fremder Hand notiert: »Hopf«. Ob es sich dabei um den Adressaten handelt, ist nicht ermittelt. Anmerkungen 1 Aufsazes] nicht ermittelt 4 Magnetismus] s. Nr. 53, Anm. 62 4 Rabnerschen Spschen] in Anlehnung an Gottlieb Wilhelm Rabeners Satiren

1006

Erluterungen · Brief 345

345. An Johann Friedrich Cotta

4. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1375 Datierung Das Jahr ergibt sich aus dem Inhalt (3–6). Anmerkungen 3–6 Brief bis Zeilen] Brief aus Nıˆmes vom 8. Febr. Æ1817æ von einem nicht ermittelten Verfasser (Dessau AL); Karl Victor von Bonstetten legte ihn seinem Brief vom 7. April 1817 an Friedrich von Matthisson bei. Darin bat er Matthisson, den Brief aus Nıˆmes in dt. bersetzung in der »Allgemeinen Zeitung« drucken zu lassen (Bonstettiana, Bd. 11/2, S. 860 f.). Ein Druck ist nicht ermittelt. In dem Brief ging es um die Verfolgung und Ermordung der Protestanten und Anhnger Napoleon Bonapartes in Nıˆmes durch die Katholiken und Royalisten; s. Nr. 37 (30–49).

346. An Johann Friedrich Cotta

vor 5. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1423 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath / Cotta. Mitteilungen zum Text 1 Italien] Itaien H 3 Blatt] (1) [Kap] (2) P Blatt H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (1–2). Anmerkungen 1 Gçthes Italien] ÆJohann Wolfgangæ Goethe: Aus Goethes Leben. Dichtung und Wahrheit. In: Morgenblatt, Nr. 213 (5. 9. 1817), S. 849–850; 214 (6. 9. 1917), S. 853–854. Es handelt sich um einen Auszug aus ders.: Aus meinem Leben. Abt. 2. T. 2. Stuttgart und Tbingen 1817 (= Die Italienische Reise, Bd. 2). Das Buch wurde von J. F. Cotta verlegt und befand sich im Druck. 2 Roman] Ab 5. Sept. 1817 erschien im »Morgenblatt« E. Æ= Eberhard Friedrich (?)æ Georgii (bers.): Marie oder der Festtag. 2 Gedicht von Herder] ÆJohann Gottfriedæ von Herder: Denkspruch. In: Morgenblatt, Nr. 213 (5. 9. 1817), S. 850. 4 Usteris C o o k ] ÆPaul Usteri:æ Die eigentliche Ursache von Kapitn Cooks Tod. In: Morgenblatt, Nr. 214 (6. 9. 1817), S. 855–856. 4 Gedicht von Herder] ÆJ. G.æ von Herder: Denkspruch. In: Morgenblatt, Nr. 214 (6. 9. 1817), S. 855. 6–7 Heft bis Schiller] ÆJ. W.æ Goethe: Glckliches Ereigniß. In: Morgenblatt, Nr. 216 (9. 9. 1817), S. 861–862; 217 (10. 9. 1817), S. 865–866. Der Artikel ist auch verçffentlicht in ders. (Hg.): Zur Morphologie. Bd. 1. Stuttgart und Tbingen 1817, S. 90–96. 8 Herder] J. G. von Herder: Smmtliche Werke. T. 15–16. Stuttgart und Tbingen 1817 (= Gedichte. T. 1.2.). Die Ausgabe wurde von J. F. Cotta verlegt. 8 Mottos] Seit Friedrich Haugs Ausscheiden aus der Redaktion des »Morgenblatts« zum 1. Sept. 1817 war Th. Huber fr die Auswahl des Titelblatt-Mottos zustndig (Nr. 359 (58–60)).

Erluterungen · Brief 348

347. An Victor Aim Huber

1007

5. September 1817

H unbekannt d Elvers, T. 1, S. 135–136 Anmerkungen 2 Verwandten] Gemeint sind vor allem Georgine, Jeanette und Laura Heyne, bei denen V. A. Huber wohnte, sowie vielleicht Wilhelmine Heeren, Marianne Reuß, Louise und Adele Blumenbach. 7 Dich meistern] zu den V. A. Huber gemachten Vorwrfen s. Nr. 351R; 359 (21–29); 383 (71–76) 10 Johannis] 24. Juni 14 Laura] L. Heyne

348. An Friedrich Arnold Brockhaus

6. September 1817

H Leipzig StA, Verlag F. A. Brockhaus Nr. 247, Bl. 61 ÆAdresse:æ An Herrn Buchhndler B r o c k h a u s / Wohlgeb. / in / Leipzig / Fr. Hof. Textverlust durch Siegelausriß (10; 37; 38; 39) und Papierverlust am Rand (26) Mitteilungen zum Text 6 der] r korrigiert aus s H 11 die] ie korrigiert aus er H 12 statt] (1) [sich] (2) P statt H 18 die] (1) [mit] (2) P die H 47 wie die hießigen] spter hinzugefgt H Datierung Th. Hubers Monatsangabe (1) ist zu korrigieren, s. Anm. 31. Anmerkungen 3 lezten Briefe] s. Nr. 289 (46–58) 5 Geschichte] Th. Huber: Theorrytes erschien im Taschenbuch »Urania«, das F. A. Brockhaus verlegte. 6 geforderten bis Zeitung] s. Nr. 289, Anm. 133 7–8 Comentare bis Ansichten] zu Georg Emanuel Opiz »Gemhlde von Paris« und Th. Hubers Kommentaren dazu mit dem Titel Erklrungen zu dem Gemhlde von Paris s. Nr. 123, Anm. 131–132 8–9 Michaelismeße bis Auseinandersezung] alljhrliche Leipziger Messe zu Michalis (= 29. 9.); zu F. A. Brockhaus Zahlung an Th. Huber s. Nr. 440 (2–6) 15–22 Bltter bis verschaffen] nicht ermittelt; Johann Christoph Schmid erwhnt 1820 in seinem Nachruf auf seinen Schwager Friedrich Kaiser »mehrere Ansichten von Neapel und der Umgegend« sowie zwçlf Zeichnungen mit »Scenen des tglichen Lebens des neapolitanischen Volks«, von denen vier gestochen seien. Die Bilder seien »eines geistreichen Commentars und der Aufbewahrung in jeder Gallerie von Nationalsitten wrdig.« (J. Ch. Schmid: Friedrich Kaiser. In: Kunst-Blatt Nr. 8, S. 29–31 zum Morgenblatt, Nr. 23 (27. 1. 1820), hier: S. 90) F. A. Brockhaus ging also auf Th. Hubers Vorschlag offenbar nicht ein. 16 Opitz] G. E. Opiz 18 Calesse] Kalesche (ital. calessa) = leichte, einspnnige, vierrdrige und offene Kutsche 26 Sachen] nicht ermittelt; wahrscheinlich sind Manuskripte (vielleicht zu einer Gedichtsammlung) von Friedrich Haug gemeint, s. Nr. 766 (109–110).

1008

Erluterungen · Brief 348

27–28 Ocken bis liegt] Im Verlag von F. A. Brockhaus erschien ab Januar 1817 die von Lorenz Oken herausgegebene »Isis oder Encyclopdische Zeitung«. Der Herausgeber weist mehrfach durch eine abgebildete Hand auf eigene Kommentare zum Inhalt hin. 31 Manuscripts bers Theater] Eine entsprechende Verçffentlichung des am 4. Sept. 1817 verstorbenen Josef Koller ist nicht ermittelt; zu Manuskripten aus Kollers Nachlaß s. Nr. 353 (28–35); 380 (2–16); 384 (73–84). 38–41 Gedichte bis nicht] Friederike Bruns gegen die Unterdrckung durch die europ. Kolonialmchte gerichtetes Gedicht »Europa an Columbia« erschien in: dies.: Neueste Gedichte. Bonn 1820, S. 52–55. Bei dem zweiten Gedicht kçnnte es sich vielleicht um »Deutscher Siegesreigen« handeln, das den Sieg ber Frankreich in den Befreiungskriegen und die »germanische Freiheit« verherrlicht (in: Ebenda, S. 49–51). Beide Texte entstanden 1815. 40 Cotta] Johann Friedrich Cotta 44–45 3 bis haben] s. Nr. 289, Anm. 133 46 14 bis Bayern] in Gnzburg bei Claire und Gottlieb von Greyerz (14./15.–31. 8. 1817) 49 allein beim Morgenblatt] F. Haug schied zum 1. Sept. 1817 aus der Redaktion des »Morgenblatts« aus; s. Nr. 363, Anm. 3–8. 51 Phariser Grab] Matthus 23,27

349. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Herrn Langsdorf 8. September 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 143 Mitteilungen zum Text 5 werden] spter hinzugefgt H 6 alsdann] spter hinzugefgt H 6–7 das zarteste] (1) [zrte] (2) P das zarteste H 7 , dieses] (1) [x-x w ...ir dem Verfaßer zutra ....un . .], (2) P , dieses H 7 wrde aber] (1) [trg aber] (2) P wrde aber H 8 in den grçßten] (1) [einen mono ............] (2) P in den grçßten H 11 bald] (1) [mit ein ......] (2) P bald H 12 Bescheid] (1) [Ant] (2) P Bescheid H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Adressat Vermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf demselben Blatt: »Langsdorf«. Vielleicht handelt es sich um Ernst Heinrich Langsdorf. Anmerkungen 1 Nemesis bis Abentheurer] nicht ermittelt

350. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

9. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 144 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung.

Regest

1009

Erluterungen · Brief 354

351. An Therese Forster

9. September 1817

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/389 4 Seiten

352. An Johann Friedrich Cotta

10. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 145 Textverlust durch Abschneiden des Papiers Datierung und Adressat Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Milchmeßer] Artikel von Paul Usteri nicht ermittelt

353. An Johann Friedrich Cotta

10. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 168 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath Cotta. / Nebst einem Pack bezeichnet B. U. St Mitteilungen zum Text 8 Mannheim] (1) [Fr] (2) P Mannheim H 9 Dieser] (1) [Fr .....her ....] (2) P Dieser H 16 Bruchstcke] (1) [Capitel] (2) P Bruchstcke H Datierung Ergibt sich aus (46) und dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 4 Großmutter] Catharina Lucia van Lynden 9–18 Handschrift bis bernhmen] nicht ermittelt 27 Pekulairste] vielleicht franz. pculier = besonderes 28–30 Ko l l e r bis hat] s. Nr. 348, Anm. 31 31 Brockhaus darum schreiben] s. Nr. 348 (28–37)

354. An Johann Friedrich Cotta oder die J. G. Cottasche Buchhandlung Anfang September 1817 Marginalie H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Holtei Nr. 3 Th. Huber benutzte als Texttrger ein Anschreiben von Karl von Holtei an die Redaktion des Morgenblatts. Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt und dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von K. von Holtei (Anm. 1) und Th. Hubers Rckkehr aus dem Urlaub am 31. Aug. 1817 (s. Nr. 317, Anm. 11–13). Th. Huber hat sich mit Holteis Brief wahrscheinlich kurz danach beschftigt.

1010

Erluterungen · Brief 354

Anmerkungen 1 unwrdigen Geliebten] K. von Holtei schrieb in seinem Brief an die Redaktion des »Morgenblatts« vom 8. Aug. 1817, der am 26. bei ihr einging (Marbach DLA), er werde etwas anderes senden, sobald er die frher von ihm geschickte »Kleinigkeit« abgedruckt sehe. Er meinte seine Erzhlung »Die unwrdige Geliebte«, die am 27. und 28. Aug. 1817 im »Morgenblatt« erschien.

355. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Konrad von Thumb-Neuburg Anfang September 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1411 Mitteilungen zum Text 2–3 der Darstellung] (1) de[s] (2) P der Darstellung H 6 der zierliche] (1) d[ie] (2) P der zierliche H 11 mehr] (1) [nicht] mehr (2) mehr H 23 Redaktion] Redakion H Datierung Der Brief wurde wahrscheinlich kurz nach Nr. 327 geschrieben. Anmerkung 2 kizliches] hier gemeint: besonders reizbar, empfindlich, schwer zu behandeln 3–22 Erzhlung bis verzeihn] ÆK. K. vonæ ThumbÆ-Neuburgæ: Die Waise, S. 954–955: Die unter Zahnschmerzen leidende Milady schlgt ihrer Gesellschafterin Fanny vor, sich vom Zahnarzt probeweise einen Zahn ziehen zu lassen, um so die Geschicklichkeit des Arztes zu berprfen. Dieser Zumutung ihrer reichen Gçnnerin kann Fanny sich aber Dank einer Heirat entziehen, die sie finanziell unabhngig macht.

356. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Ludolph Guckenberger 12. September 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 148 Mitteilungen zum Text 10 fr bis entbehrlichen] (1) [ent] (2) P fr unser Bedrfniß entbehrlichen H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1 Aufsaz ber Langleben] ÆL.æ Guckenberger: Die lange menschliche Lebensfhigkeit. In: Morgenblatt, Nr. 226 (20. 9. 1817), S. 901–902; 227 (22. 9. 1817), S. 906–907; 228 (23. 9. 1817), S. 909–911.

Erluterungen · Brief 358

357. An die J. G. Cottasche Buchhandlung 11. oder 12. September 1817

1011

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 147 2 Seiten Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Datierung Ergibt sich aus dem Datum »St. 11. Sept 1817« des Schreibens der J. G. Cottaschen Buchhandlung, auf das Th. Huber auf demselben Blatt antwortet, und dem Eingangsvermerk der Buchhandlung »12 Sept«. Aus dem Inhalt ergibt sich, daß dieser Brief vor Nr. 358 (7–8) geschrieben wurde.

358. An Johann Friedrich Cotta

12. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 230 Das Anschreiben J. F. Cottas und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Mitteilungen zum Text 8 berichtet] (1) [ge] (2) P berichtet H Datierung Ergibt sich aus dem Vermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung (»Morgen der 13te ist um 10 Uhr Sitzung«) und dem Inhalt (7–8). Anmerkungen 1–6 Notizen bis zurck] J. F. Cotta hatte in seinem Anschreiben gemahnt: »Die Forts. d Annal. Encycl p Millin – werden Sie erhalten haben – aus den frhern bedaure ich die interessante ›notice hist. sur les monuments d Herculaneum.‹ nicht bersezt zu finden, da die Lebensb. v Demarne e Signorelli gewiß jenen nicht an Interesse gleich kommen.« Ein Aufsatz ber die antike Stadt Herkulaneum ist im »Kunst-Blatt« nicht ermittelt. Im »Kunst-Blatt« vom 27. Aug. 1817 war erschienen: ÆTh. Huber (bers.):æ Lebensbeschreibungen, worin aus Jean Louis Demarnes Leben berichtet wird. 5 Ausgrabungen von S a i n t e s ] Im »Kunstblatt« vom 9. Sept. 1817 war abgedruckt worden: ÆTh. Huber (bers.):æ Nachgrabungen und Entdeckung von Alterthmern zu Saintes. 6 Kannstatt] Am Schluß des Aufsatzes (s. Anm. 5) heißt es, der Auszug solle nur dazu dienen, die Leser ber einen Gegenstand zu unterhalten, der in diesem Blatte, von Canstatt aus angeregt, leicht in Kurzem ein grçßeres Interesse fr unsre Gegend gewinnen kann. ber die Entdeckung rçm. Grber bei Cannstatt Anfang 1817 und den Plan, weitere Ausgrabungen vorzunehmen, wurde schon im »Morgenblatt« berichtet (ÆJohann Daniel Georgæ MÆemmingeær: Korrespondenz-Nachrichten. Canstatt. In: Morgenblatt, Nr. 54 (4. 3. 1817), S. 216; 55 (5. 3. 1817), S. 220; Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Canstatt. In: Morgenblatt, Nr. 131 (2. 6. 1817), S. 524). Weitere Artikel dazu sind nicht ermittelt. 7–8 Steinplatte bis haben] Th. Huber hatte den Probeabdruck von Carl Heinrich Wenngs »Niobe« fr gut befunden (Nr. 357R). 8 Reichle] Wilhelm Reichel

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Erluterungen · Brief 359

359. An Carl August Bçttiger

13. September 1817

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 82 ÆAdresse:æ An Herrn Oberkonsistorialrath B ç t t i g e r / in / D r e s d e n / durch Herrn Baron / von x k  l l aus / S t u t t g a r d t . Textverlust durch Einbindung Mitteilungen zum Text 1 13] (1) 1[1] (2) 13 H 16 sich] (1) [sich] (2) [mich] (3) sich H 18 ber] (1) [von] (2) ber H 31 litterarischem] spter hinzugefgt H 41 der] spter hinzugefgt H 45–46 Tren- // nung] Tren- // H 47 und] spter hinzugefgt H 58 auf dem] (1) auf[m] (2) P auf dem H 62 Da] korrigiert aus ..... nu H 68–69 aufgespeichert bis herausgab] (1) aufgespeichert [und nun] herausgab (2) aufgespeichert hatte und jezt herausgab H 75 komisch] (1) [x-x] komisch (2) komisch H 84 Erwartungen und Beabsichtigungen] (1) [Plane] (2) Erwartungen (3) Erwartungen und Beabsichtigungen H 87 ein] spter hinzugefgt H 95 das] as korrigiert aus er H 98 Von] (1) [Hier ge] (2) P Von H 123 auswendig] auswenig H 133 5] korrigiert aus 6 H 133 Freund] spter hinzugefgt H 134–135 wrde aber] (1) [und] wrde (2) wrde aber H 135 ein] eim H 135 die] (1) [se] (2) P die H Datierung Th. Huber irrte sich im Monat (1; 65–66). Anmerkungen 2 Ce bis lhomme] als Zitat nicht ermittelt 6–8 Dieses bis xkll] Eduard von xkll bergab den Brief erst Mitte Dezember C. A. Bçttiger, wie dieser in seiner Antwort an Th. Huber vom 19. Dez. 1817 mitteilte (Marbach DLA). 6 Hofwyl] Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern 6 Halb Ente] = Wasservogel in den nçrdlichen Gegenden, der vier Zehen hat »und brigens von einer Ente sehr verschieden ist« (Campe, Bd. 2, S. 509). 7 Fçrsters schwiegermutter] Th. Huber war die Schwiegermutter von Gottlieb von Greyerz. 8 Tharand] 1811 von Heinrich Cotta gegrndetes Forstlehrinstitut in Tharandt bei Dresden 14 furchtbare Mensch] Ph. E. von Fellenberg; zum Konflikt mit ihm, der im Oktober 1816 zu Victor Aim Hubers Abreise aus Hofwil fhrte, s. Nr. 50 (10–22); 54; 56R; 59 (64–97); 67; 76, Anm. 2–3; 81 (5–96); 82 (27–60); 86 (16–86) 16 Briefe] s. Nr. 59, Anm. 72–83; 66, Anm. 174; 76, Anm. 2–3; 86 (16–86) 17 Lehrer] Ulrich Justus Hermann Becker, Johann Friedrich Christoph Kortm, Christian Lippe, Theodor Mller, Theodor Schacht und Gustav Schbler

Erluterungen · Brief 359

1013

24 Tanten] vor allem Laura und Jeanette Heyne; zu den Klagen ber V. A. Huber s. Nr. 347 (2–37) 30–31 Wenn bis soll] C. A. Bçttiger antwortete (s. Anm. 6–8), Christian Gottlob Heynes literarischer Nachlaß sei kaum zu brauchen. 38 Haug bis abgegeben] Friedrich Haug schied zum 1. Sept. 1817 aus der Redaktion des »Morgenblatts« aus; s. Nr. 363, Anm. 3–8. 39 Cotta] Johann Friedrich Cotta 50 Correspondenz] zu den Briefen s. Nr. 363 (1–13) 56 Landstndlern] die wrtt. Landstnde, die gegen die neue Verfassung waren, fr die sich u. a. J. F. Cotta einsetzte, s. Nr. 10, Anm. 151–167; 262, Anm. 45–103. 58 vif vers] vielleicht gemeint: lat. vice versa = umgekehrt 64 Prdikant bis Bmplitz] ironische Anspielung auf Gottlieb Emanuel Daniel von Greyerz 66 Kindern] Claire und G. von Greyerz 71 Correspondenz] die unter der Rubrik »Korrespondenz-Nachrichten« im »Morgenblatt« erscheinenden Artikel mit Neuigkeiten aus dem In- und Ausland 73 zwei kleine Romane] darunter vielleicht: Deutsches Gemth und franzçsischer Geist. Eine wahre Geschichte aus der vergangnen Kriegszeit (Huber Werke, Bd. 3, S. 1–231) 73–78 zwei bis tot] Von den Romanentwrfen ist ermittelt: Zum Laufen hilft nicht schnell seyn (erschienen in Huber Werke, Bd. 4, S. 1–94): Einer der Protagonisten ist ein ehemaliger Amtspfleger einer aufgehobenen Reichsprlatur und zieht als neu ernannter Oberfinanzrat in die Residenzstadt. Hintergrund ist die infolge des Reichsdeputationshauptschlusses (1803) erfolgte Aufhebung vieler Klçster und geistlicher Herrschaften, deren Besitz den grçßeren dt. Staaten einverleibt wurde. 78 anonym] zu Th. Hubers Anonymitt als Autorin s. Nr. 421, Anm. 16–17 85 Knaben] Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz 87 Mdchen] Molly von Greyerz 101 Herder] Emil von Herder 101 Greyerz] G. von Greyerz 103 Freund] nicht ermittelt 103–104 geirrt zu haben] zum Konflikt von Th. Huber und Luise von Herder mit E. von Herder s. Nr. 554 105 Adelberts] Adelbert von Herder 106–107 Versprochnen Jahrgehalt] zur freiwilligen Untersttzung fr L. von Herder s. Nr. 34 (185–191); 68R 111 Sie bis Deputationen] Æanonym:æ Bericht der von den Brgern des Welzheimer Waldes an Se. Maj. den Kçnig gesandten Deputirten. In: Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 115 (6. 9. 1817), S. 461 f. (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 249). Die dieser Abordnung angehçrenden Bauern und Handwerker baten Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg whrend einer Audienz unter Trnen, in den Genuß der neuen, nur von »irregeleiteten Æ…æ Gemthern« abgelehnten Konstitution kommen zu drfen. Sie bezeugten dem Kçnig ihre Treue und verwahrten sich gegen anders lautende Zeitungsberichte ber die politische Stimmung in Welzheim. Ihr einziges Anliegen sei die Wiedereinrichtung eines Oberamtssitzes in ihrer Stadt; zur Konstitution s. Nr. 10, Anm. 151–167; 262, Anm. 45–103. 113–114 Wangenheim bis angegrifen] Karl August von Wangenheim wurde von den wrtt. Landstnden als Gegner bekmpft, hatte aber in den letzten Monaten auch bei Kçnig W. I. von Wrttemberg seinen Rckhalt verloren, s. Nr. 10, Anm. 151–167; 262, Anm. 45–103. Er wurde im November 1817 aus dem Ministerium entfernt und auf einen Gesandtschaftsposten versetzt, s. Nr. 452 (74–107). 122 Oheim bis schrieb] ÆKarl Friedrich Emich von xkll:æ Fragmente ber Italien. In Briefen an einen Freund. o. O. 1811. 123 Heynen] Ch. G. Heyne

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Erluterungen · Brief 359

128–129 Ich bis lebt] Gerade erschien Johann Wolfgang Goethe: Aus meinem Leben. Abt. 2. T. 2 (= Die Italienische Reise, Bd. 2). 132–133 Sammlung bis hinzu] Huber Werke, Bd. 1.2. waren bereits 1806 und 1810 erschienen; Bd. 3 und 4 wurden 1819 – ebenfalls in J. F. Cottas Verlag – verçffentlicht. Bd. 3 und 4 enthielten zwei erstmals publizierte Erzhlungen: Deutsches Gemth und franzçsischer Geist. Eine wahre Geschichte aus der vergangnen Kriegszeit (Bd. 3, S. 1–231); Zum Laufen hilft nicht schnell seyn (Bd. 4, S. 1–94); s. Nr. 421; 675; 754 (2–7); Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 28. April 1819. 135–136 Fellenberg bis Schuld] zu Th. Hubers Zahlungen an Ph. E. von Fellenberg s. Nr. 75, Anm. 53–56 137 Brockhaus bis nicht] s. Nr. 348 (2–9); 440 (2–6)

360. An Johann Friedrich Cotta

14. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 149 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Neuyork bis Einsender] berliefert ist das Manuskript »Europas Befreiung gefeiert zu Neuyork, am 29ten Juni 1814. Aus dem Englischen bersezt von Johann Ernst Ludwig Brauns. Gçttingen 1817« und eine von Th. Huber fr den Abdruck angefertigte zusammenfassende handschriftliche Bearbeitung unter dem Titel Feyer der Befreyung von Europa in Neuyork (Marbach DLA). Ob J. E. L. Brauns auch der Einsender war, ist nicht ermittelt. 3 18 Oktobers] Tag, an dem der Vçlkerschlacht bei Leipzig (16.–19. 10. 1813) gedacht wurde als Befreiung von der franz. Herrschaft. 7 M e i s t e r bis A l t e r ] Jacob Heinrich Meister: Lettres sur la vieillesse. Paris 1810. 7–8 Guckenbergs Aufsaz] ÆLudolphæ Guckenberger: Die lange menschliche Lebensfhigkeit 12 Verzeichniß] s. Nr. 364 (2) 18 Reise bis Ofiziers] Die anonymen »Reise-Erinnerungen eines deutschen Offiziers« wurden ab dem 18. Sept. 1817 im »Morgenblatt« fortgesetzt. 19 Venedig von Usteri] ÆPaul Usteri (bers.):æ Das jetzige Venedig. In: Morgenblatt, Nr. 224 (18. 9. 1817), S. 895. 20 Denksprche aus Hammer] ÆJoseph von Hammer (bers.):æ Emir Chosru von Dehli aus dem dreyzehnten Jahrhundert. Sinnsprche. In: Morgenblatt, Nr. 226 (20. 9. 1817), S. 903. Hammer hatte mit Brief vom 5. Juni 1817 (eingegangen: 12. 9. 1817) an J. F. Cotta Auszge aus seiner 1818 erscheinenden »Geschichte der schçnen Redeknste Persiens« geschickt (Marbach DLA). Die »Sinnsprche« sind darin auf S. 229 und 232 abgedruckt.

361. An Johann Friedrich Cotta

14. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 150 Mitteilungen zum Text 10 streuen] (1) [zollen .......] (2) P streuen H 15 sie] spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Erluterungen · Brief 363

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Anmerkungen 1 Reise Nachrichten] ÆHeinrich August Ottokar Reichard:æ Korrespondenz-Nachrichten. Augsburg. In: Morgenblatt, Nr. 225 (19. 9. 1817), S. 900; 226 (20. 9. 1817), S. 904; 227 (22. 9. 1817), S. 908. 8 Gedicht] ÆChristian Ludwigæ Neuffer: An Heyne. Im September 1810. In: Morgenblatt, Nr. 224 (18. 9. 1817), S. 893–894; das an Christian Gottlob Heyne gerichtete Gedicht hatte Neuffer Th. Huber mit Brief vom 15. Aug. 1817 zugesendet, in dem er sich an sein Zusammentreffen mit ihr in Stuttgart erinnert und auf Th. Hubers Erlaubnis zurckkommt, ihr gelegentlich seine Arbeiten zuschicken zu drfen (Privatbesitz Adrian Braunbehrens).

362. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

15. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 151 Mitteilungen zum Text 3 uns] aus H 7 einen Artikeln] (1) eine [x-x] (2)

einen

Artikeln H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Auszug bis Beschreibung] Wahrscheinlich handelt es sich hier – wie auch bei den brigen erwhnten Aufstzen – um einen von Karl Wilhelm Thrmin eingeschickten Beitrag. Der Auszug daraus erschien nicht im »Kunst-Blatt«. 3 in Deppings Berichten] nicht ermittelt 4 Aufsaz] Der wahrscheinlich ebenfalls von K. W. Thrmin eingesandte Aufsaz ber die am 14. Juli 1817 verstorbene Germaine de Stae¨l ist nicht ermittelt. 5 Bruns bis Frau] Friederike Brun: Bild Anna Germaines von Stael Necker. In: Morgenblatt, Nr. 229 (24. 9. 1817), S. 913–915; 230 (25. 9. 1817), S. 917–918. 7 Cotta] Johann Friedrich Cotta 10 monatsberichte] ÆK. W. Thrmin:æ Uebersicht der franzçsischen Literatur und Kunst, in den sechs ersten Monaten 1817. In: Literatur-Blatt Nr. 28, S. 109–110 zum Morgenblatt, Nr. 225 (19. 9. 1817); Literatur-Blatt Nr. 29, S. 114–115 zum Morgenblatt, Nr. 231 (26. 9. 1817); Literatur-Blatt Nr. 30, S. 117–118 zum Morgenblatt, Nr. 246 (14. 10. 1817); Literatur-Blatt Nr. 31, S. 121–122 zum Morgenblatt, Nr. 252 (21. 10. 1817); Literatur-Blatt Nr. 32, S. 126– 127 zum Morgenblatt, Nr. 265 (5. 11. 1817); Literatur-Blatt Nr. 34, S. 133–136 zum Morgenblatt Nr. 282 (25. 11. 1817); Literatur-Blatt Nr. 35, S. 138–139 zum Morgenblatt, Nr. 283 (26. 11. 1817); Literatur-Blatt Nr. 38, S. 153–154 zum Morgenblatt, Nr. 299 (15. 12. 1817). Vielleicht hatte Th. Huber die letzten drei Abschnitte bersetzt, s. Nr. 493, Anm. 7–11. 11 Was bis Paris] In unregelmßigen Abstnden berichtete das »Literatur-Blatt« ber franz. Literatur. Zuletzt erschien am 15. April 1817 ÆAnton Joseph Dorsch:æ Literarische Neuigkeiten aus Frankreich.

363. An Johann Friedrich Cotta

15. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 152 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

1016

Erluterungen · Brief 363

Anmerkungen 3–8 daß bis Freundschaftbruch] zur Auseinandersetzung zwischen J. F. Cotta und Friedrich Haug wegen dessen Ausscheiden aus der Redaktion des »Morgenblatts« zum 1. Sept. 1817 s. Nr. 359 (38–71); Haug schrieb an Cotta (27. 7. 1817, Marbach DLA), er kndige, um das freundschaftliche Verhltnis zu Cotta zu erhalten. Das »Morgenblatt«, so fuhr Haug fort, »gefllt seit geraumer Zeit nicht mehr. Dies Urtheil, was gebildete, verstndige Mnner hier und im Lande fllen, darf auch zum Maasstabe des Urtheils a n d e r w  r t s angenommen werden. Man tadelt die fr Ihr Institut dem frhern Plan zuwiderlaufenden vielen z u wissenschaftlichen Artikel, die zu hufigen bersetzungen aus fremden Blttern, die in jedem Lesezirkel sind, das zu hufige Nachdrucken aus schon gedruckten oder bald darauf erscheinenden Bchern, zu lange CorresPondenz, hauptschlich ber Theater, zu wenig Abwechslung, zu wenig Unterhaltendes und Heitres p. – Freund, Bekannte, Reisende sagten mirs ernst oder neckend: ›Ihr Morgenblatt nimmt ab.‹ und glaubten: I c h r e d i g i r  s . Ich? Der kaum noch S c h e i n - M i t -Redacteur ist? Dem blos Motti, Correcturen, Einschreiben und Hin- und Hergehen berlassen sind? – Dennoch muß i c h – s c h u l d l o s – allen Tadel tragen.« Außerdem habe Cotta ihn »çfter, trotz allen Freundschaftsversicherungen, im Unmuth (meist ber Andre) wie einen subordinirten Handlanger angelassen, mir vor Ehrenleute harte, doch unverdiente Vorwrfe gemacht, durch Winke, noch deutlichere Handlungen, ja Durchstriche, allmhlig meine kleinern Beytrge: G l o s s e n , N a c h l e s e , A n e c d o t e n , A l l e r l e y, G e d a n k e n , F  n d l i n g e u. s. w. aus dem Morgenblatte verwiesen, und mich vor den Setzern mehrmals kompromittirt, meine S i n n g e d i c h t e , die ich endlich zum Besten des Blattes als L  c k e n b  ß e r beisteuerte, misbilligt, und neuerlich sogar jedem G e d i c h t e von mir die Aufnahme versagt, denn Sie wollen nur g a n z v o r z  g l i c h e , um desto wenigere, oder vielmehr gar keine zu haben. I c h konnte ferner aus Bescheidenheit nichts mehr geben, wenn mir hier und da auch ein vorzgliches glckte, oder ich ein vortreffliches bersetzte, weil mein Geben die Erklrung enthielte: ›Es ist ganz vorzglich.‹ Sonst wird Dichtern des Vaterlands gern ein Platz in Journale eingerumt, und jngere werden durch Einrcken ihrer bessern Versuche aufgemuntert. Hier wird der Bekanntere zurckgewiesen, wenn er nicht den neuen Sonderlingston anstimmt. – Alle meine Beytrge werden anderwrts gewnscht, Æ…æ und ich soll als M i t r e d a c t e u r Æ…æ nichts ins Morgenblatt einrcken drfen? Æ…æ Wer kann sich das gefallen lassen? Æ…æ Was ich frher allein, oder mit Rckert, ins Morgenblatt aufzunehmen versprach, darf laut Ihren neuesten Normen, nicht mehr aufgenommen werden, und ich erscheine manchem, Dichtern besonders, als ein Lgner. Ich stehe mit Mad. Huber sehr gut, allein finden Sie es an sich fr billig, daß Sie mir seit Jener Eintritt qua Redactrice, mir, der nun zehn Jahre am Mbl. arbeitete, der tglich in Ihr Haus, zu Ihnen Selbst kommt, nichts mehr geben, nichts mehr sagen, und ich Ihre Gedanken, Plansabnderungen, B e f e h l e aus Ihren Briefen an Mad. Huber gelegentlich vernehmen muß, oder wol auch nicht vernehme?« Cotta widerlegte in seiner Antwort vom 31. Aug. 1817 Haugs Anschuldigungen Punkt fr Punkt (Marbach DLA; Abschrift): »Zunchst kçnnten Sie Ihren Freunden, Bekannten, Reisenden p. p. p. p. die Ihnen ein solches Compliment machten, den zunehmenden Absatz entgegenhalten, der deutlicher als alles andere ein solches Geschwtz wiederlegt. Wenn Ihnen diese Herrn erklrten, daß gegen den frhern Plan zu viel wissenschaftliche Aufstze aufgenommen wrden, so mßten Sie nach der Wahrheit erwiedern, daß hierinn von dem frhern Plan nicht abgegangen sey, und daß Ihnen nicht bekannt sey, daß zu wissenschaftliche Aufstze und deren zu viel aufgenommen wurden Æ…æ. Die zu hufigen Ubersetzungen aus fremden in allen Lesezirkeln bekannten Blttern sind Ihnen nach Ihrem Schreiben ferner zur Last gelegt worden – Htten Sie darauf erwiedert, daß ausser der Bibl. univers. beinahe nichts benuzt wurde, daß Sie aus dieser selbst einige Aufstze zur Ubersetzung vorgeschlagen, daß alles was daraus gewhlt sehr interessant und allgemeinen Beifall gefunden htte, so wren diese Crittler ja in ihrer Blçße dagestanden, und wenn Sie noch dabei bedenken, daß von der

Erluterungen · Brief 364

1017

bibl. univers. in Rußland, Schweden, Dnnemark, Pohlen, Ungarn und Deutschland nur 120 Ex. abgesezt werden, so ergiebt sich das Ungereimte dieses Vorwurfs noch mehr.« Gegen das Nachdrucken aus schon erschienenen Bchern habe er, Cotta, selbst von Anfang an gestritten, whrend Haug nach seiner »gutmthigen Stimmung fr diesen oder jenen Freund« es verlangt habe. Die Aufnahme von Bruchstcken aus Werken, die bald erscheinen, kçnne dagegen niemand mit Ernst tadeln. Die Korrespondenz htte Haug krzen kçnnen, wie Cotta ihm schon çfters gesagt habe. Cotta, der dafr den Korrespondenten gegenber die Verantwortung bernehme, fragte weiter: »Ist es denn nicht vorzglich die Bemhung der Madme de Huber diesem Ubelstand abzuhelfen, dem Sie nie Ihre Sorgfalt schenkten? Wie konnten Sie also ohne zu errçthen mir diesen Vorwurf, als schuldlos Sie treffend, vortragen? Æ…æ Sind Sie gehindert worden, das Bessere, Unterhaltendere aufzunehmen? Kçnnen Sie dieß als Mann von Ehre behaupten? und wenn dieß nicht ist, so frage ich Sie, wie es mit Ihren Pflichten, die Sie als Redacteur bernommen haben, sich vereinigen lasse, mit diesem Bewußtseyn auf die angegebene Art das Geschft zu fhren? Æ…æ Seit wann sind Sie denn Schein-Redacteur? Ist Ihnen je etwas erschwert worden, was zum Besten des Instituts abgezielt htte? – mssen Sie mir nicht vor der ganzen Welt das Zeugniß geben, daß mein unermdetes Bemhen einzig dahin gieng, dieses Institut zu vervollkommnen? Æ…æ Mit welcher Geduld trug ich Ihre Fraubasen- und Herr Vetter-Geflligkeiten und wies sie zurck nur dem Morgenblatt zu liebe, nicht achtend des Verdrußes, den Sie mir dadurch zuzogen? Æ…æ Habe ich mich je auf Sie so verlassen kçnnen, wie es bei einem Redacteur der Fall gewesen wre, der sich der Sache mit Kenntniß, Geschmack und festem Willen nach seinen Pflichten angenommen htte? In dieser Hinsicht waren Sie freilich Schein-Redacteur – Sie hatten den Schein der Redaction und die Wirklichkeit der Bezahlung – ich hatte die Wirklichkeit der Redaction und den Schein als Nicht-Redacteur – aber ohne mich, wohin wre das Institut gekommen? Kçnnen Sie mir auch nur Einen Fall anfhren, daß durch Ihr Bemhen zum Besten des Instituts irgend etwas bewirkt worden wre, was nicht schon von mir durch den Plan vorbereitet da lag?« Weiter erinnert sich Cotta, Haug habe ihm einmal wegen einer »untauglichen Redaction von einer Nro des Morgenblatts« erwidert: »›Sie theilten meine Meinung, allein Sie htten vorsetzlich die Sache so bestehen lassen, damit ich sehen solle, wohin das Morgenblatt komme, da ich blos der Madme Huber mein Zutrauen schenke.‹ Eine solche Aeusserung mußte unangenehme und harte Vorwrfe erzeugen, ich mußte Ihnen sagen daß es unverantwortlich seye, sein Pflicht so weit zu vergessen p. p. Æ…æ Was Sie von meinen B e f e h l e n p. p. seit Jan. die Sie durch Mad.me Huber erhalten htten, schreiben wollten, muß ich Ihrer Empfindlichkeit zu gut halten – es ist zu unwrdig und unwahr, als daß ich es nur beantworten mçchte – ich hatte mir nichts erlaubt, was nicht dafr zeugt, daß ich blos das beste des Morgenblatts im Auge hatte.« Haug entgegnete im September 1817 (Marbach DLA), er habe Cotta Wahrheiten geschrieben, »die sich nie widerlegen lassen. Sie antworten nach vierwçchentlichem Stillschweigen mit – G r o b h e i t e n , die zu widerlegen unter meiner Wrde ist.«

364. An Johann Friedrich Cotta

16. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 153 d Geiger 1901, S. 287, Teildruck (1–17) Mitteilungen zum Text 14–15 allgemeinen Gesichtspunkt] (1) Gesichtspunkt allgemeinen (2) allgemeinen Gesichtspunkt H

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Erluterungen · Brief 364

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Verzeichniß] s. Nr. 360 (12–13); zu den ausgesonderten Manuskripten und J. F. Cottas Ansicht dazu s. Nr. 382 18 M e i s t e r s A l t e r ] Jacob Heinrich Meister: Lettres sur la vieillesse; s. Nr. 360 (7–11) 20 Neuwied] Johann Theodor Christian Bernstein schrieb in seinem Brief an J. F. Cotta vom 8. Sept. 1817 (Marbach DLA) von der am 8. Aug. 1817 erfolgten Rckkehr des Prinzen Maximilan zu Wied-Neuwied von dessen Reise nach Brasilien. Der Prinz plane die Verçffentlichung seiner Reisebeschreibung und naturhistorischen Beobachtungen und Bernstein bot Cotta an, den Druck dieses Werks zu bernehmen. Es erschien spter in einem anderen Verlag (Reise nach Brasilien in den Jahren 1815 bis 1817. Bd. 1.2. Frankfurt a. M. 1820–1821). Cotta verçffentlichte Bernsteins Brief mit der Ankndigung der Reisebeschreibung ohne Nennung eines Verlags: Korrespondenz-Nachrichten. Neuwied. In: Morgenblatt, Nr. 228 (23. 9. 1817), S. 911–912. 20 Peron] ÆPhilipp Wilhelm Hausleutner (bers.):æ Englische Kolonie in Neuholland. (Nach Pron.). In: Morgenblatt, Nr. 231 (26. 9. 1817), S. 921–922; 232 (27. 9. 1817), S. 925– 926; 233 (29. 9. 1817, S. 930–931; 235 (1. 10. 1817), S. 937–938; 236 (2. 10. 1817), S. 942–943; 238 (4. 10. 1817), S. 949–950; Æders. (bers.):æ Die Bosjemanen (Buschmnner). (Aus Perons Reise.). In: Morgenblatt, Nr. 17 (20. 1. 1818), S. 65–66. Es handelt sich um Auszge aus der in J. F. Cottas Verlag erscheinenden Publikation: Franc¸ois Pron, Louis Claude de Saulces de Freycinet: Entdeckungsreise nach den Sd-Lndern Æ…æ whrend der Jahre 1800, 1801, 1802, 1803 und 1804. bers. von Ph. W. Hausleutner. Bd. 1.2. Stuttgart und Tbingen 1808–1819. Weitere Auszge folgten 1818 (s. Nr. 693R) und 1819, s. Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 27. Dez. 1818.

365. An Johann Friedrich Cotta

16. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 154 Mitteilungen zum Text 3 lateinisch] latenisch H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Beiliegendes] Es handelt sich um das Manuskript zu ÆKarl Heinrich von Lang (bers.):æ Ueber das merkwrdige altdeutsche Lied: Media Vita. In: Morgenblatt, Nr. 236 (2. 10. 1817), S. 941; s. Nr. 376 (2–7); 380 (17–18). Neben Langs bersetzung enthlt der Artikel auch den lat. Originaltext, der Notker I. von St. Gallen zugeschrieben wird. 2 Brief] K. H. von Lang an Th. Huber, 14. Sept. 1817 (Geiger 1899a, S. 74–76) 3 ber die Jesuiten] K. H. von Lang: Reverendi in Christo Patris Jacobi Marelli amores. Mnchen 1815. 4 bayersche Adelsbuch] K. H. von Lang: Adelsbuch des Kçnigreichs Baiern. Mnchen 1815. 4 meisterloß] unbeherrscht, unbezhmt, zgellos 6 Aufsaz ber L a n g l e b e n ] ÆLudolphæ Guckenberger: Die lange menschliche Lebensfhigkeit 7–8 B a d e A b e n t h e u e r ] ÆL.æ Guckenberger: Bade Abenteuer. In: Morgenblatt, Nr. 244 (11. 10. 1817), S. 974–975.

Erluterungen · Brief 368

366. An Johann Friedrich Cotta

1019

16. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 155 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath / Cotta. Mitteilungen zum Text 4 komme] (1) [komt] (2) P komme H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 3–7 Sind bis brauchen] zum Verfahren der Auswahl der Artikel fr das »Morgenblatt« s. Nr. 367 (4–6) 6 Verzeichniß] s. Nr. 360 (12–13); 364 (2)

367. An Johann Friedrich Cotta zwischen 4. und 14. August oder zwischen 31. August und 18. September 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1410 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath / Cotta Mitteilungen zum Text 1 m i r ] Hervorhebung durch doppelte Unterstreichung H Datierung Mçglicherweise folgt der Brief auf Th. Hubers Vorschlag in Nr. 317 (16–21). Als terminus ante quem ergibt sich dann Th. Hubers Abreise am 14. Aug. 1817 (s. Nr. 317, Anm. 11–13). Mçglich ist auch, daß erst nach dem offiziellen Ausscheiden von Friedrich Haug zum 1. Sept. 1817 und Th. Hubers Rckkehr von ihrer Reise am 31. Aug. 1817 das Verfahren der Materialauswahl dauerhaft – nicht nur fr den Fall einer Urlaubsregelung wie in Nr. 317 – neu festgelegt wurde (s. Nr. 336 (24–31)). Der terminus ante quem ergibt sich dann aus Nr. 366 (3–7) und 368 (2–5), wo das Verfahren schon praktiziert wurde. Anmerkungen 1 F r a u e n ] nicht ermittelt 4–5 damit bis haben] vielleicht Anspielung auf Th. Hubers Reise nach Gnzburg (14./15.– 31. 8. 1817, s. Nr. 317, Anm. 11–13) oder J. F. Cottas Reise nach Dotternhausen (etwa 20.– 24. 9. 1817; s. Nr. 371; 376 (1))

368. An Johann Friedrich Cotta

18. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 157 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / Cotta. Mitteilungen zum Text 4 und] (1) [da] (2) und H 9 ber Engelmanns] (1) [eben x-x] (2) P ber Engelmanns H

1020

Erluterungen · Brief 368

16 Briefen ber Paris] (1) [Pr] (2) P Briefen ber Paris H 17 im Eingang.] spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 7–8 Turner bis Erziehungswesen] ÆFriedrich August Engelbach:æ Korrespondenz-Nachrichten. Frankreich. In: Morgenblatt, Nr. 228 (23. 9. 1817), S. 912. Mit Turner ist wahrscheinlich der vor allem ber England (nicht Frankreich) berichtende Karl Trummer gemeint. 8–9 Artikel bis Tçchterschule] ÆKarl Gottlieb Horstig:æ Korrespondenz-Nachrichten. Frankfurt. In: Morgenblatt, Nr. 227 (22. 9. 1817), S. 908. Darin ging es um die von Julius Bernhard Engelmann 1808 in Frankfurt a. M. gegrndete Mdchenschule. Die Schlerinnen wurden »fr das praktische Leben fr die Ehe« erzogen. Außerdem wurden dort auch Erzieherinnen ausgebildet. 9–10 Usteri bis Krdener] ÆPaul Usteri:æ Korrespondenz-Nachrichten. Schweiz. In: Morgenblatt, Nr. 243 (10. 10. 1817), S. 971–972; 244 (11. 10. 1817), S. 976. 13–15 Aufsaz bis sezen] G r a ß J u n i o r ist nicht ermittelt; vielleicht meinte Th. Huber Carl Graß. Der (nicht ermittelte) Aufsatz ber die Genfer Schulpromotionen stammte aber von Louis Meynier, der ihn mit Brief vom 2. Aug. 1816 an J. F. Cotta sandte (Marbach DLA); s. Nr. 154 (1). 15–18 Uberrest bis das] Der Rest des Manuskripts von Friedrich Johann Lorenz Meyers »Brieffragmente aus Paris« wurde nicht im »Morgenblatt« verçffentlicht. berliefert ist das von Th. Huber korrigierte Manuskript »Brieffragmente aus Paris, geschrieben im May und Juni 1817« (Marbach DLA).

369. An Johann Friedrich Cotta

18. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 158 ÆAdresse:æ Herrn Ge. H. Cotta. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 schmlen] = schelten 6–8 Augsburger bis mildern] ÆHeinrich August Ottokar Reichard:æ Korrespondenz-Nachrichten. Augsburg. In: Morgenblatt, Nr. 225; 226; 227 (1817) enthlt nichts ber Karl Ernst von Gravenreuth

370. An Friedrich Arnold Brockhaus

20. September 1817

H Leipzig StA, Verlag F. A. Brockhaus Nr. 247, Bl. 62

1 Seite

Regest

Erluterungen · Brief 372

371. An Johann Friedrich Cotta

1021

20. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 159 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath / Cotta. Mitteilungen zum Text 2 gestern 19] spter hinzugefgt H 3 Donau.] Donau H 6 unter bis gegeben] (1) gegeben (2) unter Aufschrift [Augsb] gegeben (3) P unter Aufschrift Regensburg gegeben H 9 Petersburg] (1) [Regensb] (2) P Petersburg H 13 n i c h t ] Hervorhebung durch doppelte Unterstreichung H 19 ausgedrckt darunter gesezt.] (1) ausgedrckt[.] (2) ausgedrckt darunter gesezt. H Ort Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk »i Dott«. Anmerkungen 2–6 Schultheß bis entfernt] ÆJoseph August Schultes:æ Korrespondenz-Nachrichten. Regensburg. In: Morgenblatt, Nr. 12 (14. 1. 1818), S. 48; 13 (15. 1. 1818), S. 52; 17 (20. 1. 1818), S. 68; 19 (22. 1. 1818), S. 76. 7–8 Nachrichten bis Burghausen] Ermittelt ist ÆJ. A. Schultes:æ Korrespondenz-Nachrichten. Burghausen. In: Morgenblatt, Nr. 233 (29. 9. 1817), S. 932; die Stadt Burghausen liegt in Oberbayern. 9–12 Correspondenz bis nach] ÆDebeau:æ Korrespondenz-Nachrichten. Petersburg. In: Morgenblatt, Nr. 229 (24. 9. 1817), S. 916; 230 (25. 9. 1817), S. 919; 242 (9. 10. 1817), S. 967– 968. Auf S. 916 wird ber die am 13. Juli 1817 erfolgte Hochzeit von Prinzessin Charlotte von Preußen mit Großfrst Nikolaus von Rußland berichtet. 13–16 Gedicht bis ko m t ] nicht ermittelt 14 neuen Frsten] Herzog Leopold IV. von Anhalt-Dessau 17–18 Friderike bis Stael] Ab 24. Sept. 1817 erschien im »Morgenblatt«: Friederike Brun: Bild Anna Germaines von Stael Necker.

372. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Heinrich August Ottokar Reichard 22. September 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 160 ÆAdresse:æ An die Cottaische / Buchhandlung Mitteilungen zum Text 5 aufzusezen] zu spter hinzugefgt H 8 deßen Benuzung] (1) [ihn] (2) deßen Benuzung H 10 in] (1) [unter] (2) P in H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 6–10 Reisenachrichten bis aufgenommen] ÆH. A. O. Reichard:æ Korrespondenz-Nachrichten. Augsburg. In: Morgenblatt, Nr. 225; 226; 227 (1817)

1022

Erluterungen · Brief 372

13 Correspondent] Wahrscheinlich waren die Reisenachrichten in Form von Briefen geschrieben, vielleicht an Friedrich von Matthisson, s. (5).

373. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

23. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 161 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Abonnenten] nicht ermittelt 2 N bis 119] Morgenblatt, Nr. 118 (17. 5. 1817); Nr. 119 (19. 5. 1817) 3 v. Huber] s. Nr. 726, Anm. 19

374. An die J. G. Cottasche Buchhandlung 23. September 1817 Regest H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 162 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

375. An die J. G. Cottasche Buchhandlung 24. September 1817 Regest H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 163 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

376. An Johann Friedrich Cotta

25. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 164 ÆAdresse:æ Herrn / Geheimhofrath / Cotta. Mitteilungen zum Text 5 Anfrage] Aufrage H 19 ersezt] (1) [en ma . .] (2) P ersezt H 19 werde] spter hinzugefgt H 22 macht] (1) [ka .....] (2) P macht H 22 den Geschichtlichen] (1) d[ie] Geschichtlichen (2) den Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Geschichtlichen

H

Erluterungen · Brief 378

1023

Anmerkungen 1 wenn bis sind] J. F. Cotta besuchte etwa vom 20. bis etwa 24. Sept. 1817 sein Gut Dotternhausen bei Balingen (sdwestlich von Tbingen). 3 Gesicht] hier gemeint: Sehvermçgen; zu Th. Hubers Augenproblemen s. Bd. 1, Nr. 8, Anm. 52–59 3–6 alte bis haben] das Manuskript zu ÆKarl Heinrich von Lang (bers.):æ Ueber das merkwrdige altdeutsche Lied: Media Vita, s. Nr. 380 (17–18). Neben Langs bersetzung enthielt das Manuskript auch den lat. Originaltext, der Notker I. von St. Gallen zugeschrieben wird. 8–27 Dieses bis muß] Æanonym:æ Der Wirtemberger. In: Morgenblatt, Nr. 42 (18. 2. 1818), S. 165–167; 43 (19. 2. 1818), S. 169–170; 44 (20. 2. 1818), S. 173–174; 45 (21. 2. 1818), S. 177–178; 46 (23. 2. 1818), S. 181–182; 47 (24. 2. 1818), S. 185. Altertmliche und unverstndliche Worte wurden nicht ersetzt, sondern in Anmerkungen von dem Einsender des Manuskripts, Karl Philipp Conz, kommentiert; s. Nr. 559 (33–36).

377. An Johann Friedrich Cotta

26. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 165 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1

Aufsaz bis Brief] Karl Heinrich von Lang schrieb in seinem Brief an Th. Huber vom 14. Sept. 1817, er habe in dem beiliegenden, angefangenen Manuskript seiner »humoristischen« Reisebeschreibung »schkernd Dinge« vorgetragen, »ber die ich gerne meine Meinung sagen mçchte und die zum Theil fast immer in etwas wahr nur geflissentlich etwas lcherlich veranstaltet sind. Ich wnsche sehr zu wissen, was Sie davon urtheilen? ob Sie es gerathen finden, es drucken zu lassen Æ…æ?« Er fragte außerdem, ob es fr das »Morgenblatt« passend sei oder Th. Huber ihm einen Verleger vermitteln kçnne (Geiger 1899a, S. 74–76, hier: S. 75). Spter erschien diese satirische, insbesondere die Verhltnisse in Bayern parodierende Schrift unter dem Titel: ÆK. H. von Lang:æ Merkwrdige Reise ber Erlangen, Dreßden, Kassel und Fulda nach Hammelburg. Mnchen 1817; s. Nr. 389 (1–7). Aufgrund des großen Erfolgs ließ der Autor bis 1833 elf Fortsetzungsbnde folgen (Æders.:æ Fortgesetzte Reise nach Hammelburg oder meine harten Schicksale im Kautzen-Land. Mnchen 1818; ab der dritten Fortsetzung (Mnchen 1818) unter dem Titel »Hammelburger Reise«).

378. An Johann Friedrich Cotta

26. oder 27. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Mllner Nr. 5 Das Anschreiben Adolph Mllners und Th. Hubers Antwort an J. F. Cotta befinden sich auf demselben Texttrger. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangs- und Ausgangsvermerk von J. F. Cotta auf dem Brief von A. Mllner (Marbach DLA).

1024

Erluterungen · Brief 378

Anmerkungen 1 Nachricht] ÆA. Mllner:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 236 (2. 10. 1817), S. 944 kritisierte, daß das neu erçffnete Leipziger Theater in der Presse zu sehr gelobt werde. Da viele der Schauspieler und die Theaterleitung Neulinge in ihrem Beruf seien, kçnnten sie dem Lob unmçglich gerecht werden. 1–2 Widerlegung bis Correspondenten] Der sonst fr das »Morgenblatt« aus Leipzig berichtende Korrespondent verçffentlichte eine lobende Kritik ber das neue Leipziger Theater: AÆmadeusæ WÆendtæ: Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 232 (27. 9. 1817), S. 928.

379. An Johann Friedrich Cotta

26., 27. oder 28. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1482 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / Cotta. Mitteilungen zum Text 23 Abszen] (1) [Blttern] (2) Abszen H Datierung Ergibt sich aus den Eingangs- und Ausgangsvermerken der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Bernhard Joseph Docen (Anm. 10). Anmerkungen 2–3 Docem bis Correspondenz] ÆB. J. Docen:æ Korrespondenz-Nachrichten. Mnchen. In: Morgenblatt, Nr. 260 (30. 10. 1817), S. 1040; 261 (31. 10. 1817), S. 1043–1044; 262 (1. 11. 1817), S. 1047–1048; 266 (6. 11. 1817), S. 1063–1064; 267 (7. 11. 1817), S. 1068. 4–5 A n k  n d i g u n g der Taschenbcher] ÆGeorg Cotta:æ Almanachs-Literatur. In: Literatur-Blatt Nr. 29, S. 113–114 zum Morgenblatt Nr. 231 (26. 9. 1817). Darin werden angekndigt: das von J. F. Cotta verlegte »Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818« (Tbingen Æ1817æ); Karl Friedrich Mchler (Hg.): Anekdotenalmanach auf das Jahr 1818. Berlin 1817; Theodor Hell Æd. i. Karl Gottfried Theodor Winkleræ (Hg.): Penelope. Taschenbuch fr das Jahr 1818, der Huslichkeit und der Eintracht gewidmet. Leipzig Æ1817æ; Friedrich Keyser (Hg.): Reformations-Almanach fr Luthers Verehrer auf das evangelische Jubeljahr 1817. Erfurt 1817. 5 Werkes bis Luther] G. Cottas Ankndigung (in Literatur-Blatt Nr. 29, S. 114 zum Morgenblatt Nr. 231 (26. 9. 1817)) von Johann Adolph Jacobi: Eichenlaub, um Luthers Aschenkrug gewunden, im Jahre 1817. Erfurt und Gotha 1817. 7 franzçsische] ÆKarl Wilhelm Thrmin:æ Uebersicht der franzçsischen Literatur und Kunst 7 englische] ÆKarl Trummer:æ Englischer Literaturbericht vom Monat August. In: LiteraturBlatt Nr. 31, S. 123–124 zum Morgenblatt, Nr. 252 (21. 10. 1817); Literatur-Blatt Nr. 32, S. 125–126 zum Morgenblatt, Nr. 265 (5. 11. 1817); Literatur-Blatt Nr. 34, S. 133 zum Morgenblatt, Nr. 282 (25. 11. 1817); Æders.æ Englischer Literaturbericht vom Monat Juny und July. (Versptet.). In: Literatur-Blatt Nr. 40, S. 161–163 zum Morgenblatt, Nr. 312 (30. 12. 1817); Literatur-Blatt Nr. 1, S. 1 zum Morgenblatt, Nr. 18 (21. 1. 1818). 8 dnische] ÆK. Trummer:æ Literatur-Bericht aus Dnemark von den zwey letzten Monaten ÆJuli und Augustæ. In: Literatur-Blatt Nr. 37, S. 151–152 zum Morgenblatt, Nr. 297 (12. 12. 1817). 10 Die Theresen wiese] Es handelt sich um eine berarbeitete Fassung von B. J. DÆocenæ: Baierische Festspiele auf der Theresien-Wiese bei Mnchen. ÆMnchenæ 1815 (Docen an J. F. Cotta, 25. 9. 1817, Marbach DLA). Docen schickte mit Brief vom 23. Sept. 1817

Erluterungen · Brief 381

1025

(Marbach DLA; Eingangsvermerk: 26., Ausgangsvermerk: 28. 9. 1817) der Redaktion des »Morgenblatts« fr die erste Oktober-Nummer die um 1/$ erweiterte Beschreibung des auf der Theresienwiese gefeierten Oktoberfestes. Was im Jahr 1817 an dem Fest verndert worden sei, werde er der Redaktion gleich nach dem 12. Oktober melden. Der Text erschien nicht im »Morgenblatt«. 11–12 L o b bis bezeichnet] Graf Maximilian von Montgelas war am 2. Febr. 1817 seiner

mter enthoben worden, s. Nr. 152 (51–98). 15 Vorlesung bis Richtung] B. J. Docen schrieb am 23. Sept. 1817 (s. Anm. 10), daß er am 12. Okt. 1817 an der Akademie der Wissenschaften eine çffentliche Vorlesung »ber die gegenwrtige Richtung der bildenden Knste in Deutschland« halten werde. Er kçnne diese Abhandlung gleich darauf zur Einrckung ins »Kunst-Blatt« bersenden. Die kleine Schrift sei zwar gegen Johann Wolfgang von Goethes »neudeutsche religios-patriotische Kunst«, also gegen die Weimarer Kunstfreunde gerichtet und von einigem Umfang, so daß sie gegen drei Nummern einnehmen kçnne, da sie aber ein bedeutendes, immer mehr hervordringendes Interesse berhre, sei das »Morgenblatt« der schicklichste Ort dafr. Docen fragte, ob er das Individuelle der Rede (lokale Beziehung zu Anfang und zu Ende, die Anrede) beibehalten solle. Er kçnne sie nicht zur Ansicht schicken, weil er keine doppelte Abschrift habe. Ein Druck der Rede ist nicht ermittelt.

380. An Johann Friedrich Cotta

29. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 166 ÆAdresse:æ Herrn geheim Hofrath / Cotta. Mitteilungen zum Text 4 sei] (1) [seh] (2) P sei H 17 Lang] (1) [H] (2) P Lang H 18 verschlupft] verschlupt H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 3 Kollerschen Manuscripts] Josef Kollers Manuskript ist nicht ermittelt; zu Manuskripten aus seinem Nachlaß s. Nr. 353 (28–35); 384 (73–84). 6 Jakobi] Christian Friedrich von Jacobi 10 Tçchter] Amalia, Henriette und Luisa Haug 14 Weißer] Friedrich Christoph Weisser 15–16 Erzhlung bis geben] nicht ermittelt 17 Gedicht bis gefunden] ÆKarl Heinrich von Lang (bers.):æ Ueber das merkwrdige altdeutsche Lied: Media Vita; neben Langs bersetzung enthlt der Artikel auch den lat. Originaltext, der Notker I. von St. Gallen zugeschrieben wird; s. Nr. 376 (2–7).

381. An Johann Friedrich Cotta

30. September 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 167 Mitteilungen zum Text 14 Akademie] Akademe H

1026

Erluterungen · Brief 381

18 Denn] (1) [Dazu] (2) P Denn H 19–20 der nchsten] (1) [dieses] (2) P der nchsten H 21 5–6] (1) [4]–[5] (2) 5–6 H 28 den] (1) [das] (2) P den H 34 schriftlich] spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 4 Blatt] Es geht um das mehrmals monatlich unregelmßig erscheinende »Literatur-Blatt«; zum genderten Konzept des Blatts s. Nr. 397 (21–30); 414 (98–103). 10 Engelland] ÆKarl Trummer:æ Englischer Literaturbericht; er umfaßt etwa 12 Spalten. 11 Frankreich] ÆKarl Wilhelm Thrmin:æ Uebersicht der franzçsischen Literatur und Kunst; der noch abzudruckende Rest des Artikels umfaßt etwa 12 Spalten. 12 Dnemark] ÆK. Trummer:æ Literatur-Bericht aus Dnemark; der Artikel umfaßt 3 Spalten. 13 Deutschland] Ab Literatur-Blatt Nr. 30, S. 119–120 zum Morgenblatt, Nr. 246 (14. 10. 1817) wurde unter dem Titel »Deutsche Literatur« das von Paul Gotthelf Kummer monatlich zusammengestellte Verzeichnis aller in seiner Buchhandlung neu eingegangenen Bcher abgedruckt. Anders als die zweimal jhrlich zu den Leipziger Buchmessen herauskommenden Verzeichnisse sollte Kummers Liste das Publikum nicht ber angekndigte, sondern nur ber tatschlich gedruckte Bcher informieren. Die Aufnahme eines Titels in die Liste war fr die Verleger kostenlos (S. 119). Der Beitrag ist etwas mehr als drei Spalten lang. Die letzte Ausgabe des »Literatur-Blatts«, die ein von Kummer eingeschicktes Verzeichnis enthielt, ist Nr. 44 zum Morgenblatt, Nr. 305 (22. 12. 1818), S. 175–176; s. Nr. 471; 472; 501 (29–33). 14–15 Pariser bis Julius] ÆPaul Usteri (bers.):æ Uebersicht der Verhandlungen der kçniglichen Akademie der Wissenschaften in Paris. In: Literatur-Blatt Nr. 30, S. 118–119 zum Morgenblatt, Nr. 246 (14. 10. 1817); Literatur-Blatt Nr. 31, S. 124 zum Morgenblatt, Nr. 252 (21. 10. 1817); Literatur-Blatt Nr. 32, S. 127–128 zum Morgenblatt, Nr. 265 (5. 11. 1817); Literatur-Blatt Nr. 33, S. 131–132 zum Morgenblatt, Nr. 269 (10. 11. 1817); Literatur-Blatt Nr. 34, S. 136 zum Morgenblatt Nr. 282 (25. 11. 1817); Literatur-Blatt Nr. 35, S. 139–140 zum Morgenblatt, Nr. 283 (26. 11. 1817). Das ergibt etwa 14 Spalten. 23 Reichle] Wilhelm Reichel 26–28 Rezensionen bis Zweckmßiges] Im »Literatur-Blatt« wurden auch weiterhin Rezensionen zu einzelnen Werken verçffentlicht. 30 29 N] »Literatur-Blatt« Nr. 29 erschien am 26. Sept. 1817 als Beilage zum Morgenblatt, Nr. 231. 35 Kummersche Verzeichniß] s. Anm. 13

382. An Johann Friedrich Cotta zwischen 23. September und 7. Oktober 1817

Marginalien

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1480 ÆAdresse:æ Herrn G. Hofrath / Cotta. Das Anschreiben J. F. Cottas und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Mitteilungen zum Text 3 Vergngen] Vegngen H 5–9 Usteris bis ist.] spter hinzugefgt H

1027

Erluterungen · Brief 383

Datierung Die Pakete mit den unbrauchbaren Manuskripten erhielt J. F. Cotta am 23. Sept. 1817, s. Anm. 1–2; Nr. 374R (terminus post quem). Der terminus ante quem ergibt sich aus dem Inhalt (1–2). Anmerkungen 1–2 soll bis sollte] J. F. Cotta schrieb Th. Huber in seinem undatierten Brief, den sie auf demselben Blatt beantwortete, daß er die von ihr als unbrauchbar aussortierten Manuskripte aus dem Vorrat fr das »Morgenblatt« nach und nach durchgehe (s. Nr. 364 (1– 17); 374R; 387 (1–4)). Er wnsche (entgegen Th. Hubers Empfehlung) die baldige Aufnahme von »Augustin«, wobei aber Friedrich Haugs Korrekturen weggelassen werden sollten. Es erschien Æanonym:æ St. Augustin. In: Morgenblatt, Nr. 240 (7. 10. 1817), S. 957– 958. 3–4 werde bis Sachen] J. F. Cotta wnschte außerdem (s. Anm. 1–2) den Abdruck von Æanonym:æ Voltaires schwache Seite. In: Morgenblatt, Nr. 253 (22. 10. 1817), S. 1010–1011. 5–7 Usteris bis vereinfacht] In seinem Brief (s. Anm. 1–2) fragte J. F. Cotta, ob »Pottinger in Kerwan« (s. Anm. 7–9) nicht mit mehr Interesse gelesen werde als der Beitrag ber die ..... Hottentotten; ÆPaul Usteri (bers.):æ Die Qua-quis oder Hottentotten. (Indische Umrisse a. d. Engl.). In: Morgenblatt, Nr. 234 (30. 9. 1817), S. 934–935. 7–9 Pottinger bis ist] Henry Pottinger: Travels in Beloochistan and Sinde. London 1816; eine auszugsweise Verçffentlichung im »Morgenblatt« ist nicht ermittelt. Vermutlich unterblieb sie, weil die dt. bersetzung (dt.: Heinrich Pottinger: Reisen durch Beloochistan und Sinde. Weimar 1817) bereits vorlag. 10–14 Die bis kçnnen] J. F. Cotta bemerkte in seinem Brief (s. Anm. 1–2), Keller sei ein »lieber Mann«, sei auch dazu aufgefordert worden, diesen Artikel zu schreiben. Zudem sei die Gegend von keinem Reisenden bisher auf diesen Wegen beschrieben worden. Der Aufsatz ist nicht ermittelt. Bei seinem Autor handelt es sich vielleicht um Johann Baptist Keller.

383. An Henriette von Reden

7. Oktober 1817

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1152 ` Madame la Baronne de Reden / nee Baronne de Wurmb /  / Carlsruhe. ÆAdresse:æ A Mitteilungen zum Text 6 14 26 27 30 40 71 73 74

die] ie korrigiert aus er H Lebensverhltniße, mit] (1) Lebensverhltniße, [so] mit (2) die] ie korrigiert aus er H womit] (1) w[ie] (2) womit H ist] (1) ic[h] (2) icst H sondern] (1) [und] (2) P sondern H sieht] (1) s[a]h (2) sieht H Mangel] (1) [x-xux-x] (2) P Mangel H incongruiteten] (1) [K] (2) P incongruiteten H

Lebensverhltniße, mit

H

Anmerkungen 10–12 Urania bis Kupfercommentar] Im Taschenbuch »Minerva« findet sich: Th. Huber: Der Kriegsgefangene; im Taschenbuch »Urania«: Th. Huber: Theorrytes; im von Johann Friedrich Cotta verlegten »Taschenbuch fr Damen«: Th. Huber: Heidenbekehrung und

1028

Erluterungen · Brief 383

Th. HÆuberæ: Erklrung der Kupfer (darin enthalten ist Th. Hubers Erzhlung EhestandsGeschichte). 21 wie bis warst] zu H. von Redens zweiwçchigem Besuch in Stuttgart im Mai/Juni 1817 s. Nr. 275R 23 meinen Mann] hier wahrscheinlich gemeint: Ludwig Ferdinand Huber 32–34 du bis herab] Auf die Frage, warum das Volk nicht gegen die durch die Adelsherrschaft entstandenen Mißstnde in Genua rebelliere, heißt es: »Le peuple ne se rvolte pas quand il veut; leau qui remplit un vase ne se rpand point encore: il faut u n e g o u t t e d e t r o p « (ÆCharles-Marguerite-Jean-Baptiste Mercier DuPaty:æ Lettres sur lItalie, en 1785. Bd. 1. Rom Ærecte: Parisæ 1788, S. 40). Diese Wendung bersetzte Georg Forster: »Das Volk empçrt sich nicht, wenn es ihm gefllt. Ein volles Glas fließt noch nicht ber; ein Tropfen zuviel, dann erst fließt es ber.« (G. Forster (bers.): Briefe ber Italien vom Jahr 1785. Bd. 1. Mainz 1789, S. 37 f.). 40–41 neue Grfinn Zepplin] zu Grfin Hyppolite von Zeppelin-Aschhausen s. Nr. 384 (130– 147). 41 Taube] Grfin Wilhelmine von Taube hatte ein Verhltnis mit dem verheirateten Graf Jurij von Golowkin, s. Nr. 555R. 41 Lçvenstein] Frstin Dorothea von Lçwenstein-Wertheim-Freudenberg 49 Campagne Plan] hier gemeint: Schlachtplan 50–51 Richards bis stirb] William Shakespeare: Richard III, 5. Akt, 3. Szene: Die Geister rufen Richard III. zu: »despair, and die«. 54 Frau von Gaismar] Marie von Geismar 58–60 ich bis kann] vermutlich gemeint: Reaktionen auf das Scheitern ihrer Ehe mit G. Forster 60–62 MiS bis Moralphilosophie] vielleicht der »the moralist« genannte Charakter in Frances Burneys Roman »Cecilia, or memoirs of an heiress« (Bd. 1–5. London 1782, hier: Bd. 1, 1. Buch, Kap. VIII) 67–68 in Gnzburg] bei Claire und Gottlieb von Greyerz (14./15.–31. 8. 1817) 75 Tanten] vor allem Laura und Jeanette Heyne 76 Institut] Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern 77 Buben] Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, s. Nr. 1, Anm. 175 78 Zeichen des Thiers] Anspielung auf Offenbarung 19,20 85 Goldbecks] Caroline Alexandrine und Carl Friedrich von Goldbeck 89–90 Herr von Reden] Franz von Reden

384. An Therese Forster

9. Oktober 1817

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/390 ÆAdresse:æ  Mademoiselle Thrse Forster / Ches Monsieur le Prsident de Goldbeck /  / Berlin / fr Hof. Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 10  lais]  spter hinzugefgt H 12 ta] t korrigiert aus s H 12 Vous avez] (1) [ont] (2) Vous avez H 14 perdre] (1) [pr . .endre] (2) [perdre] (3) perdre H 17 entrevue] etrevue H

Erluterungen · Brief 384

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22 pour] (1) [que] (2) P pour H 24 orgueil] orgeuil H 34 des] d korrigiert aus m H 38 fire] frire H 49 afin] (1) [et] (2) afin H 50 ou] om H 53 bornent] (1) [restent] (2) bornent H 57 parle] (1) [croit] (2) P parle H 65 Fhrer] (1) [W ....] (2) P Fhrer H 67 Suchen] (1) [Er] (2) P Suchen H 68 Solide] Silide H 73 Autographie] Autoprahhie H 74 deßen sein] (1) de[r] sein (2) deßen sein H 78 dazu] da spter hinzugefgt H 79 zu sein] spter hinzugefgt H 82 trangres] trang- H 96 selbst durch] (1) selbst [ube] (2) P selbst durch H 106 andrer Artikel] (1) Artikel andrer (2) andrer Artikel H 122 hlt] ht H Regest 2–62: Bedauert, Th. Forster nicht nach Kassel geschrieben zu haben; deren Treffen mit der Gçttinger Verwandtschaft und mit Victor Aim Huber. Weist Hrte der Kritik von Th. Forster und Claire von Greyerz an ihrem Bruder und an ihrer Mutter (sie sei bitter und parteiisch) zurck. Reflexionen ber ihren Charakter und dessen Wirkungen auf Andere. V. A. Huber ist einfhlsam und weitsichtig, wie sein langer Brief und seine ußerungen ber die Lage Th. Forsters im Hause Goldbeck zeigen. Er soll spter sein Wissensgebiet beherrschen, damit er nicht prahlen oder sich verstecken muß. Menschen mit Talent scheitern hufig am Mangel an solidem Wissen, wie z. B. Wilhelm Albrecht. Anmerkungen 3 Cassel] Th. Forster hielt sich von Juni bis September 1817 mit Carl Friedrich, Caroline Alexandrine, Mathilde und Elisabeth von Goldbeck in Wiesbaden auf. Die Rckreise nach Berlin fhrte sie ber Kassel. 7–10 Gottinger bis aim] Th. Forster berichtete Th. Huber in einem – bei dieser erst nach dem Abschicken von Nr. 384 eingetroffenen – Brief (7.10.Æ1817æ, Gçttingen SUB) von der Begegnung mit Marianne und Jeremias David Reuß, Johann Friedrich, Louise und Adele Blumenbach. Dagegen scheint sie Georgine, Jeanette, Laura, Eduard und Alfred Heyne sowie Wilhelmine und Arnold Heeren in Gçttingen nicht angetroffen zu haben. V. A. Huber war ebenfalls abwesend, reiste Th. Forster aber nach seiner Rckkehr hinterher und traf sie in Herzberg am Harz, nordçstlich von Gçttingen. V. A. Huber sei »lieb und herzlich« gewesen und gegen Familie C. F. von Goldbeck «offen und bescheiden mit ganz guten Anstand«. 10–11 dans bis grandmre] V. A. Huber wohnte im Haus seiner Verwandten G., L. und J. Heyne; zu deren Vorwrfen Aim gegenber s. Nr. 347; Th. Forster schrieb an Th. Huber (s. Anm. 7–10), sie habe V. A. Huber bei diesem Treffen »recht ordentlich« kennenlernen wollen. Fr »Abhandlungen war nicht Zeit noch Gelegenheit, ich will mich berhaupt nicht damit abgeben obschon Jeanette wohl hoffte daß ich durch einige moralische Sprchlein ihre Anspielungen ins gehçrige Licht setzen wrde. Ich habe es also Dir geradezu nachgemacht, bestes Mtterchen, dafr habe ich ihm aber auch ins Gesicht gesagt daß Du und ich ihn verzçgen und daß die andern recht htten an ihm auszusetzen.«

1030

Erluterungen · Brief 384

12 soeur] C. von Greyerz; Th. Forster schrieb (s. Anm. 7–10), C. von Greyerz habe es mit V. A. Huber »verdorben durch ihre wohlgemeinten Episteln.« 35–37 Mad. bis Morel] Th. Huber hielt sich vom 24. Dez. 1813 bis 30. April 1814 in der Wohnung von Luise und Emil von Herder in Mnchen auf, wo ab Januar 1814 auch Elise und Bernhard Morell zu Besuch waren; zum Konflikt um die Herder-Ehe s. Nr. 554. 46 position] zu Th. Forsters Problemen mit C. A. und C. F. von Goldbeck s. Nr. 383 (84–88) 59 albrecht] W. Albrecht 59 chu] gemeint: franz. chou 70 Knaben] V. A. Huber 71 all den Knaben] die Schler in Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, s. Nr. 1, Anm. 175 73–74 Autographie bis Manuscript] Josef Kollers Autobiographie ist nicht ermittelt. 86 Ochsenstierna] Axel Oxenstierna 97 Schwangerschaft] Am 18. Febr. 1818 wurde Th. Hubers Enkel Adolph von Greyerz geboren. 100 Greyerz] Gottlieb von Greyerz 104 Theurung] s. Nr. 59, Anm. 125 107 Martini] 11. November 107 Magd] nicht ermittelt 115 Gnzburger Reise] Th. Huber und L. von Herder besuchten 14./15. bis 31. Aug. 1817 C. und G. von Greyerz. 120 Unster Sternberg] Wilhelm von Ungern-Sternberg 121 Hypochondrer] s. Nr. 1, Anm. 214 126–127 Caßel bis verfolgten] Kassel war die Hauptstadt des 1807 unter Kaiser Napoleon I. geschaffenen und nach dessen militrischer Niederlage 1813 aufgehobenen Kçnigreichs Westfalen, dessen Minister Karl August von Malchus war. In der 1815 gegrndeten Heiligen Allianz schlossen sich die ber Frankreich siegreichen Staaten Rußland, sterreich und Preußen zusammen. 130–132 Zepplin bis verloren] Graf Friedrich von Zeppelin-Aschhausen hatte am 17. Sept. 1817 in Gçttingen Hyppolite Du Plat geheiratet. L. Heyne schrieb kurz zuvor Th. Huber, daß die Familie du Plat wegen ihrer Schulden in der ffentlichkeit nur selten zu sehen sei. Die Mutter, Caroline du Plat, behandele außerdem die Leute schlecht und die ganze Familie lge, was verstndlich sei, »denn ohne Einfluß kann der Charakter einer solchen Mutter« nicht sein (L. Heyne an Th. Huber, 16. 9. 1817, Gçttingen SUB). 134 Kçniginn] Kçnigin Katharina von Wrttemberg 136 Ministerinn Zepplin] Grfin Pauline von Zeppelin 138 verwittwete Kçniginn] Kçnigin Mathilde von Wrttemberg 139 alte Kçnig] Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg 145 Pommersche Staatsgefange] nicht ermittelt; s. Bd. 5, Nr. 262 (55) 147 Ich bis lang] Th. Huber hatte Grfin P. von Zeppelin, geb. Maucler, sptestens 1801 kennen gelernt (Bd. 1, Nr. 204R). 148 Priester] nicht ermittelt 150–151 Calender bis Geschreibs] Im Taschenbuch »Minerva« findet sich: Th. Huber: Der Kriegsgefangene; im Taschenbuch »Urania«: Th. Huber: Theorrytes; im »Taschenbuch fr Damen«: Th. Huber: Heidenbekehrung und Th. HÆuberæ: Erklrung der Kupfer (darin enthalten ist Th. Hubers Erzhlung Ehestands-Geschichte). 151–152 Seit bis besorgen] Zum 1. Sept. 1817 war Th. Hubers Mitredakteur, Friedrich Haug, ausgeschieden. 152–153 Aber bis Reise] Th. Forsters Brief (s. Anm. 7–10) mit der Beschreibung ihrer Rckreise nach Berlin war bereits auf dem Weg zu Th. Huber. 153 Stricks] Paulus Hubert Adriaan Jan, Charlotte und Elisabeth Strick van Linschoten sowie Caroline von Thçlden zu Thçldenitz

Erluterungen · Brief 387

385. An Joseph Maximilian Frnkel

10. Oktober 1817

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Regest

H Marbach DLA, A: Th. Huber, 6381 3 Seiten ÆAdresse:æ Sr. Wohlgeboren / Herrn F r e n k e l Pobeheim / B a n q u i e r in / Berlin. / Fr Grenze Textverlust durch Siegelausriß

386. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Trummer 13. Oktober 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1594 Mitteilungen zum Text 6 Ubersicht] (1) [litt .....] (2) P Ubersicht H 8 solchergestalt] (1) [mit] (2) P solchergestalt H 8 Er] spter hinzugefgt H 10 abfertigen] (1) [abhande] (2) P [be ....] (3) P abfertigen H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von K. Trummer (Anm. 2–5). Anmerkungen 2–5 Sendung bis Artikel] K. Trummer hatte in seinem Brief an Johann Friedrich Cotta vom 9. Sept. 1817 gefragt, was aus den kleinen Beitrgen geworden sei, die er Friedrich Haug habe zuschicken lassen. Am 26. Dez. 1817 schickte Trummer der »Morgenblatt«-Redaktion einen Brief mit der Liste der verlorenen Artikel: 1) eine von ihm bersetzte Szene aus Adam Gottlob Oehlenschlgers Singspiel »Røverborgen« (Kopenhagen 1814) und Kritik der von Friedrich Kuhlau komponierten Musik dazu; 2) ein mit Bemerkungen begleitetes Kapitel aus Aubin-Louis Millin: Voyage dans le Milanais. Bd. 1.2. Paris 1817; 3) von Trummer verfaßte poetische Kleinigkeiten (Marbach DLA). 6–12 Ubersicht bis Dnnemark] K. Trummer hatte ursprnglich angeboten, fr das »Morgenblatt« ber auslndische, insbesondere aber ber engl. Kunst und Literatur zu berichten (an J. F. Cotta, 4. 7. 1817, Marbach DLA) und sandte entsprechende Artikel ber England ein. Ausnahmsweise schickte er mit Brief vom 9. Sept. 1817 (s. Anm. 2–5) auch einen »Literatur-Bericht aus Dnemark«. Ihm war deshalb, wie er am 26. Dez. 1817 schrieb (s. Anm. 2–5), nicht ganz verstndlich, was die Redaktion ber diesen Bericht ußerte; in »Ihren Zeilen finde ich keine b e s t i m m t e A u f f o r d e r u n g , auch die d  n i s c h e n Literaturberichte, zu denen ich mich bisher keineswegs anheischig gemacht, zu liefern und muß es daher (einstweilen wenigstens) bei meinem Anerbieten bewenden lassen«; s. Nr. 510.

387. An die J. G. Cottasche Buchhandlung zwischen 23. September und 15. Oktober 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 156 ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger.

1032

Erluterungen · Brief 387

Mitteilungen zum Text 1 Ich habe] Ich hebe H Datierung Terminus post quem ergibt sich aus dem Inhalt (4–5), der 14. Okt. 1817 als der letztmçgliche Schreibtag aus dem auf dieses Datum lautenden Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1

Erwhntes Manuscript] In dem Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung vom 17. Sept. 1817, das Th. Huber auf demselben Blatt beantwortete, wird nach dem Manuskript (»Er mengt sich in Alles auf dem Liebhaber Theater zu K.«) gefragt, wobei es sich um eine Sammlung von Epigrammen handele. Das Manuskript wurde offenbar vom Autor zurckgefordert. 2 Cotta] Johann Friedrich Cotta 2 Verzeichniß] s. Nr. 360 (12–13); 364 (2); 366 (6) 3 schriftlichen Beifgen] gemeint: Nr. 374R 6 Abgabe] Friedrich Haug bergab anlßlich seines Ausscheidens aus der »Morgenblatt«Redaktion zum 1. Sept. 1817 die von ihm verwahrten, fr das Blatt bestimmten Manuskripte.

388. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

15. Oktober 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 169 ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk. Anmerkungen 1–2 franzçsischen bis Einsender] Vermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf demselben Blatt: »Burgdorfer« 2 Brun bis Morgenblatt] Am 24. und 25. Sept. 1817 erschien »Bild Anna Germaines von Stael Necker« von Friederike Brun. 6 Cotta] Johann Friedrich Cotta

389. An Johann Friedrich Cotta

15. Oktober 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 170 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath Cotta. Mitteilungen zum Text 2 die bis insbesondre] (1) [in] (2) P die lezten 3 insbesondre H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–7 Freund bis wnschte] Karl Heinrich von Lang schickte mit Brief vom 12. Okt. 1817 an Th. Huber (Geiger 1899a, S. 76) die »Theses« aus seiner spter erscheinenden satirischen »Merkwrdige Reise Æ…æ nach Hammelburg«. Er wnschte, daß sie im »Morgenblatt«

Erluterungen · Brief 391

8

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noch vor dem Reformationsfest am 31. Okt. 1817, dem 300. Jahrestag von Martin Luthers (angeblichem) Anschlag seiner 95 Thesen, erscheinen mçgen. Da Lang Sorge hatte, daß die Verçffentlichung dieses Auszugs aus seiner Reisebeschreibung problematisch sein und »Wehe und Aengsten« erregen kçnnte, schlug er vor: »Sie kçnnen die Stze wiederlegen mit Grnden oder Ausrufungszeichen; Verwunderungen, Absprechungen u. s. w.« Zuvor hatte Th. Huber in einem unbekannten Brief Lang um »Fragmente« aus der Reisebeschreibung gebeten, ihm aber offenbar einen »Korb« gegeben, was seine Frage nach einem Verleger fr das Buch anging (s. Nr. 377, Anm. 1), das Lang schließlich im Selbstverlag publizierte. Im »Morgenblatt« erschienen weder die »Theses« noch ein anderer Auszug daraus. Aufsaz ber Wucher] K. H. von Lang legte seinem Brief (s. Anm. 1–7) ein Blatt ber die »angebliche Wuchertheuerung« bei, das Th. Huber zurckschicken solle, falls sie es nicht brauchen kçnne. Der Aufsatz wurde nicht im »Morgenblatt« abgedruckt; zu den Lebensmittelpreisen s. Nr. 59, Anm. 125; 384 (104–106).

390. An Johann Friedrich Cotta

16. Oktober 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 171 Mitteilungen zum Text 7–8 den bis kann.] spter hinzugefgt H 8 i c h Re d a k t e u r ] (1) [die ...] (2) P i c h Re d a k t e u r H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 2 3

Umschlag] Vermutlich wurde der Brief mit Nr. 389 geschickt. Gedicht] von Friedrich Lehr ist nicht ermittelt. 18 Oktober] Tag, an dem der Vçlkerschlacht bei Leipzig (16.–19. 10. 1813) gedacht wurde als Befreiung von der franz. Herrschaft. 7 o s t e n s i b e l n ] hier: zeigbar, vorzeigbar 8–9 i c h bis kommen] Th. Huber stand der deutschnationalen Bewegung kritisch gegenber und nahm dadurch eine Außenseiterposition ein.

391. An Johann Friedrich Cotta

16. Oktober 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 172 Mitteilungen zum Text 1 den] en korrigiert aus ie H 2 das bis intereßante] (1) [aus] d[em] sehr gelehrt[en], aber auch fr Layen intereßant[en] (2) das sehr gelehrte, aber auch fr Layen intereßante H 3 ein] (1) [d] (2) P ein H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

1034

Erluterungen · Brief 391

Anmerkungen 1 Einschluß] ÆTh. Huber:æ Ueber Schrift und Schulbcher der Chinesen. (Von einem Ungelehrten an Ungelehrte.). In: Morgenblatt, Nr. 263 (3. 11. 1817), S. 1050–1051; 265 (5. 11. 1817), S. 1058–1059. 2 Buch des Montucci] Antonio Montucci: Urh-chih-tsze-te¨en-se-yin-pe-ki ou. Being a parallel drawn between the two intended chinese dictionaries. London 1817. 8 Reichle] Wilhelm Reichel 9 Anzeige] nicht ermittelt

392. An Johann Friedrich Cotta zwischen 12. September und 17. Oktober 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1483 Mitteilungen zum Text 2 Aber] (1) [Lie]ber (2) Aber H 5 jede] (1) jed[en] (2) jede H 5 beseitigt] (1) [we] (2) P beseitigt H 9 ber] spter hinzugefgt H 13 knstlichen] spter hinzugefgt H 14 Absondrungseigenschaft der] (1) Absondrung der (2) 14 haben] (1) [zu . .] (2) P haben H 15 Sie] (1) [Das Zusammengenom] (2) P Sie H 15 kompetenter] (1) [Cope] (2) P kompetenter H 16 ich] korrigiert aus es H 20 Hildesheimische] (1) [Braun] (2) P Hildesheimische H

Absondrungseigenschaft der

H

Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (2; 20). Anmerkungen Nasenartikel] ÆFranz Wilhelm Jung:æ Korrespondenz-Nachrichten. Berlin. In: Morgenblatt, Nr. 249 (17. 10. 1817), S. 996. Es geht darin um die Wiederherstellung der Nase nach einer Erkrankung oder Kriegsverletzung durch Verpflanzung von Haut von einer anderen Kçrperstelle des Patienten. 9 Richter] August Richter 9 Monoir] wahrscheinlich der berhmte Chirurg Jean-Pierre Maunoir; Th. Huber hatte ihn vermutlich durch seinen Schwager Frdric Berthoud etwa 1794 kennengelernt. 10 Blumenbach] Johann Friedrich Blumenbach 20 Hildesheimische Musikfest] Ein Beitrag im »Morgenblatt« ber das Musikfest in Hildesheim am 11. und 12. Sept. 1817 ist nicht ermittelt. 2

393. An Johann Friedrich Cotta

17. Oktober 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 173 Mitteilungen zum Text 3 darlegen.] darlegen H 5 nicht] (1) [und] (2) nicht H

Erluterungen · Brief 395

1035

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–6 Widerlegung bis Staatsbrgern] Vielleicht ging es um Karl Heinrich von Langs Aufsatz ber die »angebliche Wuchertheuerung«, s. Nr. 389 (8–10), der nicht im »Morgenblatt« gedruckt wurde. Ein zweiter Aufsatz mit einer Widerlegung ist nicht ermittelt. 9 ich bis hinzusezen] ÆTh. Huber:æ Ueber Schrift und Schulbcher der Chinesen; vielleicht wurde die Fußnote S. 1050 von Th. Huber spter hinzugefgt. 10 Buch] Antonio Montucci: Urh-chih-tsze-te¨en-se-yin-pe-ki ou 11 Langs Theses] K. H. von Langs »Theses« aus seiner »Merkwrdige Reise Æ…æ nach Hammelburg«, s. Nr. 389, Anm. 1–7; 401 (5–9)

394. An Johann Friedrich Cotta

zwischen April und 18. Oktober 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1518 Mitteilungen zum Text 2 Jezt] (1) [D] (2) P Jezt H Datierung Ergibt sich aus dem Erscheinen des ursprnglichen Artikels und seines Auszugs im »Morgenblatt« (Anm. 1–4). Der Brief kçnnte in zeitlicher Nhe zu Nr. 336 (21–23) abgefaßt sein. Anmerkungen 1–4 Artikel bis Ubergang] Wahrscheinlich geht es um den Artikel »Ueber die astronomischen Beobachtungen der Chinesen« von Franz Xaver von Zach. Er erschien ursprnglich in der von J. F. Cotta verlegten »Zeitschrift fr Astronomie und verwandte Wissenschaften« (Bd. 3 (Mrz/April 1817). Das »Morgenblatt« brachte am 18. und 20. Okt. 1818 einen Auszug unter dem Titel »Neuere Ansichten ber die Kultur der Chinesen«. Auf dem Brief Th. Hubers befindet sich eine wahrscheinlich von Cotta stammende Notiz: »Wie sehr man in wissenschaftlichen Hinsichten besonders in der Astronomischen«. Eine hnliche Formulierung findet sich in dem Artikel, S. 1001: »Unsere Absicht ist hier zu zeigen, wie behutsam man auch in wissenschaftlicher Hinsicht, im Glauben an die astronomischen Beobachtungen der Chinesen seyn msse«. Das Thema Astronomie ist im Artikel knapp und in Klammern zusammengefaßt. 5–8 775 bis 1743] Es ist unklar, ob die Zahlen von Th. Hubers oder J. F. Cottas Hand stammen und worauf sie sich beziehen.

395. An Johann Friedrich Cotta

18. Oktober 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 174 Mitteilungen zum Text 1 vom] (1) [ist] (2) P vom H 2 weiß] we korrigiert aus x-x H 5 laßen] (1) [h] (2) P laßen H

1036

Erluterungen · Brief 395

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1

Hennigs bis Reinstein] Regenstein, auch Reinstein genannt, ist eine spter zur Festung ausgebaute mittelalterliche Burgruine bei Blankenburg am Harz. J. F. Cotta antwortete Th. Huber auf demselben Blatt, daß, wenn der Aufsatz nicht interessant sei, er nicht zur baldigen Aufnahme rate. Der Artikel erschien nicht im »Morgenblatt«.

396. An Johann Friedrich Cotta

19. Oktober 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 175 Mitteilungen zum Text 3 mitgetheilten] (1) [ab] (2) P mitgetheilten H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Beilage] unbekannt; vermutlich ein Aufsatz Th. Hubers fr das »Morgenblatt« 3 Litteratur Zeitung] vielleicht die in Halle erscheinende »Allgemeine Literatur-Zeitung« oder die »Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung« 4 Anzeige bis Buchs] Vielleicht handelt es sich um Th. Hubers Rezension (in: Literatur-Blatt Nr. 36, S. 148 zum Morgenblatt, Nr. 295 (10. 12. 1817)) zu Carl Eduard Sommer: Heinrich der Zweyte Herzog von Montmorenci. Ein historisch-dramatisches Gedicht in fnf Acten. Wien 1817. 6–7 Beilage bis Correspondenz] Paul Usteris Artikel in: Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 129 (4. 10. 1817), S. 518 f. (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 277) und Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Aus der Schweiz. In: Morgenblatt, Nr. 259 (29. 10. 1817), S. 1036; 260 (30. 10. 1817), S. 1040. In beiden Berichten geht es um die »Religionsstreitigkeiten in Genf« und das Buch von Jacques Grenus: Fragmens de lhistoire ecclsiastique de Gen ve au XIXe si cle. Genf 1817, das Usteri ausfhrlich bespricht.

397. An Paul Usteri

19. Oktober 1817

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 67 Mitteilungen zum Text 5 aufmerksam gemacht] spter hinzugefgt H 12 i m e r ] Hervorhebung durch doppelte Unterstreichung H 22 vortheilhaft] vortheihaft H 27 Akademie] Akedemie H 45 der Forstadministration] der spter hinzugefgt H 46 dieser] (1) d[er] (2) dieser H 50 des Mannes] (1) de[n] Mann (2) P des Mannes H 76 , so] (1) . (2) P . , so H 78 sollten bis an] (1) von frh an sollten wir (2) sollten wir von frh an H Anmerkungen 3 Cotta] Johann Friedrich Cotta

Erluterungen · Brief 397

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12 Londen] Die Londoner »Korrespondenz-Nachrichten« wurden von Karl Trummer und Joseph Widemann eingeschickt. 13 Paris] Fr die »Korrespondenz-Nachrichten« aus Paris war Georg Bernhard Depping verantwortlich. 14 Wien] Die »Korrespondenz-Nachrichten« aus Wien stammten vor allem von Wilhelm Hebenstreit. 15 Berlin] Die Berliner »Korrespondenz-Nachrichten« lieferte vor allem Friedrich Wilhelm Gubitz. 16–17 elende bis Horstig] ÆSusanna Christina Horstig:æ Korrespondenz-Nachrichten. Wiesbaden. In: Morgenblatt, Nr. 245 (13. 10. 1817), S. 980; 246 (14. 10. 1817), S. 984; 248 (16. 10. 1817), S. 992; 249 (17. 10. 1817), S. 996. 19–20 Reichard bis Historien] ÆHeinrich August Ottokar Reichard:æ Korrespondenz-Nachrichten. Augsburg. In: Morgenblatt, Nr. 225; 226; 227 (1817); auf S. 904 wird ber die Augsburger Armenschule fr Kinder und die Beschftigungs- und Versorgungsanstalt fr arme Erwachsene berichtet. 21–30 Mit bis nicht] zu den nderungen im »Literatur-Blatt« s. Nr. 381 23–24 Ubersichten der englischen] ÆK. Trummer:æ Englischer Literaturbericht 24 franzçsischen] ÆKarl Wilhelm Thrmin:æ Uebersicht der franzçsischen Literatur und Kunst 24 hollndischen] Dietrich KÆanngiesseræ: Beytrge zur neuesten Literatur- und Kultur-Geschichte der Niederlande; s. Nr. 204, Anm. 1 24 dnischen] ÆK. Trummer:æ Literatur-Bericht aus Dnemark 25 Katalog] zu Paul Gotthelf Kummers »Deutsche Literatur« s. Nr. 381, Anm. 13 27 Bericht bis Paris] ÆP. Usteri (bers.):æ Uebersicht der Verhandlungen der kçniglichen Akademie der Wissenschaften in Paris 31 Ihr Pascha] ÆP. Usteri (bers.):æ Ueber Ali Paschas Leben und Charakter. In: Morgenblatt, Nr. 239 (6. 10. 1817), S. 953–954; 240 (7. 10. 1817), S. 958–959; 242 (9. 10. 1817), S. 966–967; 243 (10. 10. 1817), S. 969–970; 250 (18. 10. 1817), S. 297–298; 251 (20. 10. 1817), S. 1002–1003; 252 (21. 10. 1817), S. 1005–1006. 32 Barbaresken] ÆP. Usteri (bers.):æ Filippo Pananti: Reisebemerkungen ber die Ksten der Barbarey. In: Morgenblatt, Nr. 260 (30. 10. 1817), S. 1037–1038; 261 (31. 10. 1817), S. 1041–1042; 262 (1. 11. 1817), S. 1045–1046; 265 (5. 11. 1817), S. 1057–1058; 266 (6. 11. 1817), S. 1062–1063; 267 (7. 11. 1817), S. 1067. 36 Italien] zu J. F. Cottas Reise nach Italien s. Nr. 334, Anm. 27 38 Malchus seine Ernennung] Karl August von Malchus war am 5. Okt. 1817 in den wrtt. Staatsdienst aufgenommen und vorlufig zum Prsidenten der Etatskommission im wrtt. Finanzministerium ernannt worden. 39 Kçnig] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 40 Wangenheim] zu Karl August von Wangenheim s. Nr. 359, Anm. 113–114 44 Hartmann] August von Hartmann 62 Otto] Der wrtt. Finanzminister Christian Friedrich von Otto, zunchst noch der Vorgesetzte von K. A. von Malchus, mußte schon Anfang November 1817 seinen Posten an Malchus abgeben und wurde wrtt. Innenminister. 80 in Gnzburg] Th. Huber und Luise von Herder besuchten vom 14./15. bis 31. Aug. 1817 Claire und Gottlieb von Greyerz. 82 China] Das vielfltig eingesetzte Mittel der Chinarinde wurde vor allem bei Fiebererkrankungen und Schwchezustnden verabreicht. 85 seit 4 Jahren] s. Nr. 554 89 Baldinger] Johann Ludwig Aloys Baldinger, s. Nr. 452 (63–70) 90 Frulein Hartmann] Klara von Hartmann, s. Nr. 452 (70–72) 91 Obere in Olsberg] Th. Huber hatte sich selbst bemht, diese Stelle zu bekommen, s. Nr. 23, Anm. 21–22.

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Erluterungen · Brief 397

91–92 Pestalozzi bis Antwort] zu Johann Heinrich Pestalozzi und Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 451R; 452 (9–59); 476 (18–23)

398. An Johann Friedrich Cotta

20. Oktober 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1522 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / Cotta. Mitteilungen zum Text 2 5 12 14 15 25 29

in] (1) [rck] (2) P in H Verhltniß] (1) [Ansicht] (2) P Verhltniß H 4] korrigiert aus 2 H Der] (1) [Ich brx-x] (2) P Der H Perioden] Preioden H : – »Anzeige] (1) [x-x] (2) P : – »Anzeige H den] (1) [einen] (2) P den H

Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (2–8). Der vorausgehende Montag (1) war der 20. Okt. 1817. Anmerkungen 2–3 Briefs von Kolumbus] ÆKarl Gottfried Theodor Winkler:æ Ein merkwrdiger Brief von Columbus. In: Morgenblatt, Nr. 255 (24. 10. 1817), S. 1017–1018; 256 (25. 10. 1817), S. 1021–1023; 257 (27. 10. 1817), S. 1025–1026. 9–28 Hier bis Redaktion] Christian Moritz Engelhardt schickte mit Brief vom 15. Okt. 1817 an J. F. Cotta (Marbach DLA) einen Aufsatz ber die Straßburger 300-Jahr-Feier der Reformation. Der Beitrag wurde im »Morgenblatt« nicht abgedruckt und am 30. Okt. 1817 zusammen mit einem (unbekannten) Brief an Engelhardt zurckgesandt, wie vom Autor gewnscht, falls der Aufsatz als zu lang oder zu ernsthaft angesehen wrde (Ch. M. Engelhardt an J. F. Cotta, 7. 11. 1817, Marbach DLA). 26 Verse] vielleicht das Gedicht von Stalen (auch Lesungen ›Sterlen‹ oder ›Streben‹ mçglich; Personen dieser Namen nicht ermittelt), das Ch. M. Engelhardt in seinem Brief vom 15. Okt. 1817 erwhnte (Marbach DLA). Ein Abdruck dieses Gedichts im »Morgenblatt« ist nicht ermittelt. 30 Roman bis Kriegsgeschichte] ÆB. D./Dr. B.:æ Donna Aminta. Eine spanische Geschichte. In: Morgenblatt, Nr. 259 (29. 10. 1817), S. 1033–1034; 260 (30. 11. 1817), S. 1038–1039; 263 (3. 11. 1817), S. 1049–1050; 264 (4. 11. 1817), S. 1054–1055; 268 (8. 11. 1817), S. 1070–1071; 269 (10. 11. 1817), S. 1073–1074; 270 (11. 11. 1817), S. 1078–1079.

399. An Johann Friedrich Cotta

etwa 20. Oktober 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1466 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath / Cotta. Das Anschreiben J. F. Cottas und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Mitteilungen zum Text 1–2 es bis Tage] es sind nicht acht Tage. spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (1–2).

Erluterungen · Brief 400

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Anmerkungen 1 Wisbaden] Ab dem 13. Okt. 1817 erschien ÆSusanna Christina Horstig:æ KorrespondenzNachrichten. Wiesbaden. In: Morgenblatt, Nr. 245; 246; 248; 249 (1817); s. Nr. 397 (16– 19). 1 Usteris bis Preisfrage] ÆPaul Usteri:æ Korrespondenz-Nachrichten. Zrich. In: Morgenblatt, Nr. 257 (27. 10. 1817), S. 1028: Die allgemeine schweiz. Gesellschaft fr die Naturwissenschaften stellte die Preisfrage »Ist es wahr, daß unsere hçheren Alpen seit einer Reihe von Jahren verwildern?«. Die Antworten mußten vor dem 1. Jan. 1820 eingehen. J. F. Cotta kritisierte in seinem Anschreiben, das Th. Huber auf demselben Blatt beantwortete, sie htte Usteris Nachricht gleich nach seinem Eintreffen in das »Morgenblatt« aufnehmen mssen. Nun seien andere Zeitungen ihnen mit der interessanten Meldung zuvorgekommen. 2 Londen] ÆJoseph Widemann:æ Korrespondenz-Nachrichten. London. In: Morgenblatt, Nr. 252 (21. 10. 1817), S. 1008. 2 Paris] ÆGeorg Bernhardæ DÆeppinæg: Korrespondenz-Nachrichten. Paris. In: Morgenblatt, Nr. 250 (18. 10. 1817), S. 1000; 251 (20. 10. 1817), S. 1003–1004. 2 U s t e r i ] ÆP. Usteri:æ Korrespondenz-Nachrichten. Genf. In: Morgenblatt, Nr. 250 (18. 10. 1817), S. 1000; 252 (21. 10. 1817), S. 1008. 3–4 Sie bis machen] zur Problematik der Auswahl der »Korrespondenz-Nachrichten« s. Nr. 397 (3–21) 6 B e r g r e i s e n ] Karl Ruckstuhls »Streifzge nach den Bergen« erschienen am 22. und 23. Okt. 1817 im »Morgenblatt«. Der Abdruck wurde nicht fortgesetzt, obwohl eine Fortsetzung angekndigt war (S. 1015). J. F. Cotta fragte in seinem Anschreiben, ob nichts Interessanteres im Manuskript-Vorrat des »Morgenblatts« vorhanden sei.

400. An Johann Gotthard Reinhold

24. Oktober 1817

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/999 d Geiger 1901, S. 264–265 und 270, Teildruck (17–38; 61–62) Mitteilungen zum Text 8 ihres] ihr korrigiert aus sein H 12 diesem] (1) [ihn] (2) diesem H 40 – ich] (1) [welches] (2) P – ich H 47–48 das bis Nervenkrank] spter hinzugefgt H 53 an] (1) [unter] (2) P an H 54 gern] spter hinzugefgt H 59 Finanz Minister] Finanz spter hinzugefgt H 62 Napoleoniten] (1) [Fr] (2) P Napoleoniten H 66 als daß] als korrigiert aus de.. H 91 aus vielen schied] (1) viele [verwandelte] (2) aus vielen schied H 91 das reine] (1) d[ie] reine[s] (2) P das reine H 93 ihr] r korrigiert aus re H 108 kannte] kamte H 129 Htte] Ht korrigiert aus Kenn H 130 Publikum] Pubikum H 134 heute] spter hinzugefgt H 140 deutsche Sonette] (1) Sonette deutsche (2) deutsche Sonette H 144 fordern] (1) [kaufen] (2) P fordern H 149 wißenschaftlich gebildeten] (1) gebildeten wißenschaftlich (2) wißenschaftlich gebildeten H 164 weltlichen] wetlichen H 168 Beisammensein] Besammensein H

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Erluterungen · Brief 400

175 will er] (1) [kann er] (2) P will er H 179 Ficht bis tglich] spter hinzugefgt H 195 guerre] geurre H Anmerkungen 3–4 Wangenheim bis L a n g ] zu Karl Heinrich von Langs »Theses« aus seiner »Merkwrdige Reise Æ…æ nach Hammelburg«, s. Nr. 389, Anm. 1–7; 393 (11); 401 (5–9); Karl August von Wangenheims Antithesen dazu sind nicht ermittelt; s. Nr. 401 (5). 5 Feier] Die 300-Jahr-Feier der Reformation wurde am 31. Okt. 1817 begangen. 11 bochend] bochen, pochen = klopfen; veraltet (z. B. von Martin Luther verwendet) fr: trotzen, prahlen, zrnen, fluchen; mit Hohn behandeln, herausfordern 14 Pobeheim] Sophie von Pobeheim sen. 16–17 Ich bis Kruse] s. Nr. 298 (158–162) 18 Erzhlungen] Laurids Kruse: Novellen (darin: Coeur Dame, Anna Capri, Die mhrischen Brder). Th. Huber verçffentlichte dazu am 19. Sept. 1817 eine Rezension im »LiteraturBlatt«. 19 Dramen] z. B. L. Kruse: Die Wittwe; ders.: Ezzelino; s. Nr. 305, Anm. 22 19 Einfall] auch Lesung Einfalt mçglich 29 drein] Friedrich Heinrich von der Hagen, Friedrich von Raumer und L. Kruse (38–39); Nr. 311R 31 Niebelungen Gevatter] Æanonym:æ Der Nibelungen Lied. Hg. von F. H. von der Hagen 31 wilde bis Harzgulden] braunschw. und lneb. Mnze aus dem 16. Jh. mit dem Bild des heiligen Andreas, auch Andreastaler genannt 32–33 s e i n e bis Edda] F. H. von der Hagen (bers.): Volsunga-Saga oder Sigurd der Fafnirstçdter und die Nibelungen. Breslau 1815, s. Bd. 5, Nr. 288 (179–185); Æanonym:æ Der Nibelungen Lied. Hg. von F. H. von der Hagen; F. H. von der Hagen (Hg.): Lieder der lteren oder Smundischen Edda. Berlin 1812 (dt.: Friedrich Rhs (bers.): Die Edda. Nebst einer Einleitung ber nordische Poesie und Mythologie Æ…æ. Berlin 1812). 35 Verse] F. H. von der Hagen schickte mit Brief an Luise von Herder vom 8. Aug. 1817 ein Gedicht mit dem Titel »An L(ieb) v(und) H(old)« (Gçttingen SUB), dessen Initialen auf L. von Herder verweisen. 35 platonische Mitschlerinn] Elisabeth von Kster, s. Nr. 298 (118–120) 38 Der dritte] wahrscheinlich L. Kruse 42 ging bis hinaus] als Zitat nicht ermittelt 43 Hartmanns] August von Hartmann 43 Tochter] Julie Hartmann 50 heirathet bis Schwager] Emilie Hartmann und Georg Reinbeck heirateten am 7. Juni 1817. 58 Rckert] Friedrich Rckert: Kranz der Zeit; außerdem Freimund Reimar Æd. i. F. Rckertæ: Deutsche Gedichte 58 Zeitgenoßen – Malchus] Karl August von Malchus: Selbstbiographie. In: Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken. Bd. 1, H. III. Leipzig und Altenburg 1816, S. 159–176; allerdings hatte Th. Huber H. I–III der »Zeitgenossen« schon im Jahr zuvor an J. G. Reinhold geschickt (Nr. 99 (27–29)). Vielleicht sandte sie nun die inzwischen herausgekommenen Hefte IV und V. 59 jezigen Finanz Minister] der wrtt. Finanzminister Christian Friedrich von Otto, der im November 1817 wrtt. Innenminister wurde. K. A. von Malchus wurde daraufhin Finanzminister. 61 frstliche Deutscheits Stze] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 62 Napoleoniten] Jroˆme Bonaparte, Frst von Montfort, der 1807 bis 1813 Kçnig von Westfalen war, s. Nr. 384, Anm. 126–127. 64 MephistophlesSpaß] Mephistopheles = Figur in J. W. Goethes »Faust« 65 Reisender] nicht ermittelt

Erluterungen · Brief 400

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65 hollndischen Briefe] Th. HÆuberæ: Bemerkungen ber Holland 72 Ottur bis frißt] als Zitat in einem Werk Friedrich de la Motte Fouqus nicht ermittelt 78 Ahnenprobe] Um in eine altadelige Familie einheiraten zu kçnnen, bedurfte es des Nachweises einer bestimmten Anzahl (z. B. 16) adeliger Vorfahren. Durch das Verbot von ›Mißheiraten‹ schloß sich der alte vom neuen Adel und vom Brgertum ab. Die Zahl der adeligen Vorfahren entschied darber, ob man dem alten Adel angehçrte, woraus sich eine Reihe von Vorrechten ergab, z. B. auf bestimmte Hofmter. 79–80 Von bis geredt] ÆKarl Ludwig von Woltmann:æ Memoiren des Freiherrn von S-a; Th. Hubers Rezension dazu erschien im »Literatur-Blatt« am 21. Jan. 1817. 84 Valmonts] wahrscheinlich Antoine-Philippe de la Trmoı¨lle, Prince de Talmont, der als General auf der Seite der Royalisten in der Vende kmpfte, gefangen und vor seinem eigenen Schloß hingerichtet wurde; die wahrscheinlich irrtmliche Namensnennung ›Valmont‹ kçnnte auf Th. Hubers Erinnerung an eine der Hauptfiguren zurckgehen in: PierreAmbroise-Franc¸ois Choderlos de Laclos: Les Liaisons dangereuses, ou Lettres recueillies dans une socit, et publies pour linstruction de quelques autres. Amsterdam und Paris 1782 (dt.: ÆE. F. von Bonin (bers.):æ Die gefhrlichen Bekantschaften, oder Briefe gesammelt in Einer Geselschaft und zur Belehrung einiger anderen bekant gemacht. T. 1–4. Leipzig 1783). 84 Mercoeurs] Vielleicht ist Philippe Emmanuel duc de Mercoeur gemeint, der auf der Seite der katholischen Liga in den Hugenottenkriegen kmpfte. 85 chefs der Vende] Anfhrer der franz. Royalisten, die 1793–96 in der Vende gegen die Truppen der Franzçsischen Republik kmpften, s. (194–195); Bd. 4, Nr. 228 (6–42). 85 quiberons Fechter] Quiberon, Halbinsel im Sden der Bretagne, wo 1795 die Royalisten gegen republikanische Truppen fochten, mit dem Ziel, die franz. Monarchie wiederherzustellen; s. Bd. 4, Nr. 236 (26–42). 87 Voß] wahrscheinlich Julius von Voß, der 1798 den preuß. Militrdienst verließ, weil er sich angeblich durch seine Erfindungen und Vorschlge dort viele Feinde gemacht hatte und nicht befçrdert wurde. Er entschloß sich daraufhin, Schriftsteller zu werden. 87 Cçlln] wahrscheinlich Georg Friedrich Willibald Ferdinand von Cçlln, der 1808 fr seine çffentliche Kritik von der preuß. Regierung wegen Verrat und Verunglimpfung verhaftet und zu Festungshaft verurteilt wurde. 1810 konnte er fliehen und wurde 1811 rehabilitiert. In den folgenden Jahren stellte er sich mit seinen Publikationen ganz in den Dienst der preuß. Regierung. 87 Stael] Germaine de Stae¨l starb am 14. Juli 1817; vgl. Heuser 2008. 96 Platos Lesen] Graf Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg (bers.): Auserlesene Gesprche des Platon; Friedrich Gedike (bers.): Vier Dialogen des Platon, s. (197–198); Nr. 298 (118–120) 97 temple de Gnide] ÆCharles de Montesquieu:æ Le Temple de Gnide. Paris 1725; das Werk ist ein sinnlich-galantes Prosagedicht. 97 Mdchen] L. von Herder und E. von Kster 100 Cotta] Johann Friedrich Cotta 101 Ich bis will] hier gemeint: Vorschsse und Anleihen 109 jetois bis superbe] Voltaire: Oedipe, 4. Akt, 1. Szene 118–120 Forsters bis Zukunft] Th. Huber verfaßte erst 1827 ihre Biographie von Georg Forster, die 1829 in Forster Bw erschien. 119 Hubers Leben] ÆTh. Huber:æ L. F. Hubers Æ…æ Biographie 120–121 Friz bis sterben] s. Bd. 1, Nr. 232, Anm. 49–56; 233, Sammelanm. zu Friedrich Heinrich von Jacobi und Anm. 1 122 Mutter] Sophia Klockenbring (Bd. 1, Nr. 11 (36–39)) 128 Friedrich] Kçnig Friedrich II. von Preußen 136 nutschen] = lutschen, saugen 139 Sonette nach Petrak] nicht ermittelt, s. Nr. 298 (59–60)

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Erluterungen · Brief 400

141–147 Bischof bis bestellt] zu Johann Baptist Keller und Th. Hubers Bchersendung an J. G. Reinhold im November 1816 s. Nr. 95 (8–15); 99 (2–33); 139 (1–3); 448; 449 (66–68); 655 (2–15); Reinhold hatte damals entweder Bd. 1–8 von Johann Wolfgang Goethe: Werke (= die acht schon erschienenen Bnde der von J. F. Cotta verlegten Ausgabe von 1815– 1819) erhalten oder J. W. Goethe: Werke. Bd. 1–13. Tbingen 1806–1810. Stattdessen hatte er aber nur die Supplementbnde haben wollen zu der letztgenannten Werkausgabe, nmlich Bd. 1, Abt. 1–2 und Bd. 14–20 (Stuttgart und Tbingen 1817–1818). Diese Supplementbnde waren zum Zeitpunkt von Reinholds Bestellung schon von Cottas Verlag angekndigt worden, aber noch nicht erschienen. Aufgrund des Mißverstndnisses zwischen Reinhold und Th. Huber besaß dieser nun zwei Werkausgaben. 147 Nachfolger] Friedrich von Kçlle 150 in Gnzburg] bei Claire und Gottlieb von Greyerz (14./15.–31. 8. 1817) 151 Enkel] Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz 152–153 Clrchen leider schwanger] Am 18. Febr. 1818 wurde Th. Hubers Enkel Adolph von Greyerz geboren. 153 Theurung] s. Nr. 59, Anm. 125 158 Arzt] Carl Schelling 161–164 Herder bis Betragen] zu Emil von Herder s. Nr. 554 161 Greyerz] G. von Greyerz 164–166 Luisens bis mße] zur Scheidung s. Nr. 1, Anm. 9; zum Versuch der Annullierung s. Nr. 1, Anm. 110–127 168 Beisammensein] s. Nr. 120, Anm. 8 170 Goldbecks] Caroline Alexandrine und Carl Friedrich von Goldbeck 177 mißfllt den Tanten] vor allem Jeanette und Laura Heyne; zu den Victor Aim Huber gemachten Vorwrfen s. Nr. 351R; 359 (21–29); 383 (71–76) 178 Blumenbach] Johann Friedrich Blumenbach 179 Purschenkommers] Ab 1815 begannen sich die Studenten in Burschenschaften zu organisieren. Sie entstanden aus dem nationaldeutschen Geist der Befreiungskriege gegen Frankreich und sollten bei der christlich-vaterlndischen Erneuerung Deutschlands mitwirken. Zu den politischen Forderungen der Burschenschaften gehçrten u. a. die nationale Einheit Deutschlands, eine konstitutionelle Monarchie, Rede- und Pressefreiheit. 180–181 Pylades bis ließ] Pylades = treuer Freund des Orest (z. B. in: Friedrich Heinrich Bothe (bers.): Euripides: Orestes); V. A. Hubers bester Freund in Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern war Wilhelm von Stillfried. 183–184 Cottas bis Geschichten] im von J. F. Cotta verlegten »Taschenbuch fr Damen«: Th. Huber: Heidenbekehrung und Th. HÆuberæ: Erklrung der Kupfer (darin enthalten ist Th. Hubers Erzhlung Ehestands-Geschichte); im Taschenbuch »Minerva«: Th. Huber: Der Kriegsgefangene; im Taschenbuch »Urania«: Th. Huber: Theorrytes 186 Huber] Ludwig Ferdinand Huber 191 Reck bis Italien] Elisa von der Recke: Tagebuch einer Reise durch einen Theil Deutschlands und durch Italien, in den Jahren 1804 bis 1806. Bd. 1–4. Berlin 1815–1817. 194 Schoppenhauer bis haben] Johanna Schopenhauer: Erinnerungen von einer Reise in den Jahren 1803, 1804 und 1805. Bd. 1–3. Rudolstadt 1813–1817; Bd. 3 trgt den Titel: Reise durch das sdliche Frankreich. 195 guerre bis Vende] vermutlich Alphonse de Beauchamp: Histoire de la guerre de la Vende et des chouans, depuis son origine jusqu la pacification de 1800. Bd. 1–3. Paris 1806. 197 die Flehenden] Euripides: Die Flehenden. In: F. H. Bothe (bers.): Euripides Werke. Bd. 4. Berlin und Stettin 1802, S. 1–68. 198 Plato bis Borheck] zu Th. Hubers Lektre s. Bd. 2, Nr. 298 (15–30); Graf F. L. zu Stolberg-Stolberg (bers.): Auserlesene Gesprche des Platon; F. Gedike (bers.): Vier

Erluterungen · Brief 402

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Dialogen des Platon; eine Platon-Ausgabe von August Christian Borheck ist nicht ermittelt. 202 Frauen] Friederike und Wilhelmine Reinhold

401. An Johann Friedrich Cotta

23. oder 24. Oktober 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1457 Mitteilungen zum Text 4

ist bis geschehn] (1) Hier [sind] (2) P Hier ist das Heft der Bibliothque Universelle (3) [Gestern: Hier ist das Heft der Bibliothque Universelle] (4) ist gestern schon geschehn. H

Datierung Wahrscheinlich schickte Th. Huber Karl August von Wangenheims Anti Theses (4) unmittelbar nach Erhalt (s. Nr. 400 (3–4)) an J. F. Cotta. Anmerkungen 2–3 Battuecas bis angezeigt] Stphanie Flicit Comtesse de Genlis: Les Battucas; Th. Hubers Rezension dazu findet sich im »Literatur-Blatt« vom 28. Febr. 1817. 3 Leonie bis benuzt] wahrscheinlich Sophie Gay: Lonie de Montbreuse. Bd. 1.2. Paris 1813; wofr Th. Huber das Buch bençtigte, ist nicht ermittelt. 4 ist bis geschehn] Die Aussage bezieht sich auf die Rckgabe eines Hefts der Zeitschrift »Biblioth que universelle des sciences, belles-lettres, et arts« (Genf 1816 ff.) (s. Mitteilungen zum Text). 5–9 Theses bis F e s t ] zu Karl Heinrich von Langs »Theses« aus seiner »Merkwrdige Reise Æ…æ nach Hammelburg«, s. Nr. 389, Anm. 1–7; 393 (11); 400 (3–6); K. A. von Wangenheims Anti Theses dazu sind nicht ermittelt. 6 Freund] K. H. von Lang 9 F e s t ] gemeint: der 300. Jahrestag des Reformationsfests am 31. Okt. 1817

402. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Adolph Mllner etwa 26. Oktober 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1455 Mitteilungen zum Text 1–2 die bis berhrt] (1) [ber] die Vorgnge des Tags in seiner Correspondenz (2) P die Vorgnge des Tags in seiner Correspondenz berhrt H 2 sich die Redaktion] (1) [es] sich (2) sich die Redaktion H 5 Freiheit] Freiht H 6–7 wozu bis wrde.] (1) [.] (2) [wo der] (3) P wozu ihr Blatt bald keinen Raum mehr haben wrde. H 7 Die] ie korrigiert aus er H 8–9 fr bis verantwortlich] (1) diese [muß] der Schreiber (2) P fr diese ist der Schreiber verantwortlich H 9–10 sie bis Einwurf] (1) nicht einmal (2) P sie nicht einmal einen Einwurf H Datierung Der Brief wird in Nr. 403 (9–10) erwhnt.

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Erluterungen · Brief 402

Anmerkungen Die Kollegen Th. Huber und der in Weißenfels lebende A. Mllner – letzterer seit 1814 Korrespondent und ab 1815 Beitrger (z. B. die sog. »24-Pfnder« und »Eingemachte Lesefrchte, s. Bd. 7, Th. Huber an Johann Friedrich von Cotta, zwischen 9. und 22. 2. 1820) von J. F. von Cottas »Morgenblatt« und 1820–1825 Redakteur von Cottas »Literatur-Blatt« (S. Obenaus-Werner, Sp. 1089–1116) – lernten sich nie persçnlich kennen. Brieflich waren beide vermutlich zwischen Anfang 1817 und etwa Anfang 1824 im Zusammenhang von Th. Hubers Redaktionsttigkeit fr das »Morgenblatt« in Kontakt. Seit April 1818 gibt es Hinweise, daß sie darber hinaus auch einen persçnlichen Briefwechsel gefhrt haben (s. Nr. 593R). Die direkt an Mllner gerichteten Briefe Th. Hubers sind nicht berliefert, von Mllner ist nur ein an Th. Huber adressierter Brief (7. 3. 1818, Marbach DLA) bekannt. Die Beziehung Th. Hubers zu A. Mllner war ambivalent: Auf der einen Seite schtzte sie ihn fr seinen scharfen Verstand und Witz, auf der anderen Seite rgte sie seine Eitelkeit und Grobheit vor allem in seinen Theater- und Literaturkritiken und warnte Cotta unermdlich vor deren negativen Folgen fr das »Morgenblatt«. Zu einem ersten schweren Konflikt kam es im Sommer 1818, als Mllner sich bei Cotta wegen Streichungen in seinen Beitrgen und ber die weibliche Redaktion beschwerte: »Nun sagen sie selbst: welchem Freunde kann ich mit gutem Gewißen zumuthen, unter den Pantoffel einer Matrone zu kriechen?« (A. Mllner an J. F. von Cotta, 13. 6. 1818, Marbach DLA). Th. Huber fhlte sich persçnlich angegriffen und beschwerte sich ihrerseits ber Mllners Verhalten in Briefen an Cotta, aber auch an Paul Usteri, Carl August Bçttiger und Friedrich Wilhelm Gubitz, von denen sie sich auch in der Folgezeit Beistand in den zunehmenden Auseinandersetzungen mit Mllner selbst und vor allem mit Cotta ber Mllner erhoffte. Einen besonderen Schwerpunkt nahm Mllner in der Korrespondenz zwischen Th. Huber und Friedrich Arnold Brockhaus ein, der seinerseits (vgl. seine »Mllneriana«) mit Mllner in literarischem Streit stand (s. Bd. 7, Th. Huber an Claire von Greyerz, Ende Dez. 1819). Th. Huber teilte in vielen Punkten seiner Kritik die Position von Brockhaus, gleichwohl mahnte sie ihn zur Mßigung. Ihr selbst als Redakteurin ging es letztlich darum, die polemischen Angriffe Mllners in seinen Artikeln fr das »Morgenblatt« aus diesem herauszuhalten. Sie befrchtete mit Besorgnis den wachsenden Einfluß Mllners auf Cotta. An der Berufung Mllners zum Redakteur des »Literatur-Blatts« im Februar 1820 bte sie daher scharfe Kritik (vgl. Bd. 7, Th. Huber an C. A. Bçttiger, 19. 11. 1818; an J. F. von Cotta, 5. 1. 1820). Cottas Entschluß, den Redaktionsvertrag mit Mllner 1825 nicht zu verlngern, ging jedoch auf Konflikte zwischen diesen beiden zurck. Th. Huber, bereits aus der Redaktionsttigkeit ausgeschieden, hatte darauf keinen Einfluß; ihrerseits frchtete sie allerdings (Th. Huber an P. Usteri, 11. 12. 1824), Mllner werde nach ihrem Ausscheiden das »Morgenblatt« bernehmen, was sich aber als unbegrndet erwies (A. Hçhne: Zur Biographie und Charakteristik Adolf Mllners. In: II. Programm des Stdtischen Gymnasiums zu Wohlau Æ…æ. Wohlau 1875, S. 3– 39; G. Koch: Adolph Mllner als Theaterkritiker, Journalist und literarischer Organisator. Emsdetten 1939; S. Obenaus-Werner: Adolf Mllner und das Literaturblatt 1820–1825. In: Archiv fr Geschichte des Buchwesens 6 (1966), Sp. 1074–1262, hier: Sp. 1086 f.). 3 persçnlichen Angriffen] Gemeint: A. Mllner: Ueber das neue Stadt-Theater in Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 261 (31. 10. 1817), S. 1042–1043. Darin ußert Mllner Kritik an Johann Gottfried Wohlbrck; s. Nr. 403 (1–11).

403. An Johann Friedrich Cotta

etwa 26. Oktober 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1454 Mitteilungen zum Text 4 Thatsache] (1) [aber] (2) P Thatsache H 4 Schreiber] (1) [Aut ....] (2) P Schreiber H

Erluterungen · Brief 405

1045

6 Wollen] (1) [Nimmt H. Mllner es ab ....] (2) P Wollen H 6 durch Zurcksendung?] spter hinzugefgt H 9–10 in angehngten Ausdrcken] (1) [in folgenden Aus] (2) P in angehngten Ausdrcken H Datierung Terminus post quem ist der Eingang von Adolph Mllners frhestens am 18. Okt. 1817 geschriebenen und (bei Einrechnung des Postwegs) frhestens am 23. Okt. 1817 eingetroffenen (unbekannten) Briefs ber seine Theaterbesuche (s. Anm. 1–2); terminus ante quem ist der Druck des erwhnten Aufsatzes, s. Anm. 1–2. Es ergibt sich als Abfassungszeit: etwa der 26. Oktober. Anmerkungen 1–2 Diese bis Wohlbrck] Gemeint ist der schließlich doch abgedruckte Aufsatz: A. Mllner: Ueber das neue Stadt-Theater in Leipzig. Darin berichtet Mllner von seinen Theaterbesuchen vom 11. bis 18. Okt. 1817 und kritisiert scharf die schauspielerischen Qualitten von Johann Gottfried Wohlbrck. 10 angehngten Ausdrcken] Gemeint ist Nr. 402.

404. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

27. Oktober 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 176 Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Datierung Ergibt sich aus dem Datum des Anschreibens der J. G. Cottaschen Buchhandlung, das Th. Huber auf demselben Blatt beantwortete. Anmerkungen 1–2 Habe bis daher] Christian Moritz Engelhardt fragte mit Brief an Johann Friedrich Cotta vom 19. Okt. 1817 (Marbach DLA) nach dem Verbleib seines frher eingeschickten Artikels ber Friedrich Kaufmanns musikalische Kunstwerke. Die J. G. Cottasche Buchhandlung wollte in ihrem Anschreiben an Th. Huber wissen, »ob in einer noch ungedruckten Correspondenz aus Strasburg nicht etwas vorkomme von einem Herrn Kauffmann, und wenn es interessant seye, so mçchten Sie es bald geben, da der Herr jezt hier seye.« Der Artikel war bereits gedruckt: Ch. M. EÆngelharædt: Korrespondenz-Nachricht. Straßburg. In: Morgenblatt, Nr. 241 (8. 10. 1817), S. 963–964.

405. An Johann Friedrich Cotta

zwischen 21. und 30. Oktober 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1456 Mitteilungen zum Text 8 Beilage] Bleilage H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt, s. Anm. 2 und 4.

1046

Erluterungen · Brief 405

Anmerkungen 1 Sulioten] ÆTh. Huber (bers.):æ Beschreibung der Bewohner des Gebirges von Suli, im ehemaligen Epirus, nach ihrer Eroberung von Ali Pascha von Janina. In: Morgenblatt, Nr. 284 (27. 11. 1817), S. 1135–1136. 2 Ali Pascha] ÆPaul Usteri (bers.)æ Ueber Ali Paschas Leben und Charakter; der Schluß erschien am 21. Okt. 1817 im »Morgenblatt«. 2 Holland] Henry Holland: Travels in the Ionian isles, Albany, Thessaly, Macedonia during the years 1812 and 1813. Bd. 1.2. London 1815. 4 Pananti] Ab 30. Okt. 1817 erschien im »Morgenblatt«: ÆP. Usteri (bers.):æ Filippo Pananti: Reisebemerkungen ber die Ksten der Barbarey. 7 Strasburger Reformations Fest] zu Christian Moritz Engelhardts (nicht ermitteltem) Aufsatz ber die 300-Jahr-Feier der Reformation s. Nr. 398, Anm. 9–28 8 Beilage] unbekannt

406. An Georg Cotta

30. Oktober 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1399 Datierung Das Gedicht (8–9) schickte Gottfried Drrbach mit Brief vom 26. Okt. 1817 an die Redaktion des »Morgenblatts« (Marbach DLA) (terminus post quem). Es wird in Nr. 411 (26–27) erwhnt (terminus ante quem). Der dazwischen liegende Donnerstag (20) ist der 30. Okt. 1817. Anmerkungen 2 papiers bis Luther] zu Christian Moritz Engelhardts Aufsatz ber die Straßburger 300Jahr-Feier der Reformation s. Nr. 398 (9–28) 7 Stances] vielleicht das nicht ermittelte Gedicht von Stalen (andere Lesungsmçglichkeiten: Sterlen oder Streben), das Ch. M. Engelhardt in seinem Brief vom 15. Okt. 1817 erwhnte (Marbach DLA); ein Abdruck im »Morgenblatt« ist nicht ermittelt. 8–9 ils bis poe¨me] G. Drrbach: Das Lied vom frommen Doctor. (Fr die Jugend gesungen.). In: Morgenblatt, Nr. 264 (4. 11. 1817), S. 1053–1054. 12 Barbaresques de Usteri] ÆP. Usteri (bers.):æ Filippo Pananti: Reisebemerkungen ber die Ksten der Barbarey

407. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Wilhelm Josef Biergans 30. Oktober 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 197 Mitteilungen zum Text 1 von Dero eingesendeten] spter hinzugefgt H 2 ist] st korrigiert aus ch H 4 wir] (1) [Sie] (2) P wir H 7–8 als bis sehr] (1) dies[er] (2) P [diesem] als ein Bestandtheil der deutschen Litteratur sehr (3) als ein Bestandtheil der deutschen Litteratur diesem sehr H 11 befleckt] (1) [durch ihn] [angetast] (2) P befleckt H 11 man] (1) [Ihr x-x] (2) P man H

Erluterungen · Brief 408 11 Ihre] (1) [er] (2) P Ihre H 13 Redak.] (1) Redak. [Sollte sich in] (2)

Redak.

1047

H

Datierung Der Brief wird in Nr. 408 (15–16) als geschrieben erwhnt. Anmerkungen 1–2 Hier bis Artikels] WÆilhelmæ JÆosefæ Biergans: Korrespondenz-Nachrichten. Aachen. In: Morgenblatt, Nr. 273 (14. 11. 1817), S. 1092. Th. Huber formulierte die bersendung von drei Belegexemplaren als Beilage hier im voraus. Nr. 407 war von Th. Huber als Vorschlag einer Antwort an Biergans gedacht und mußte von Johann Friedrich Cotta erst genehmigt werden, s. Nr. 408 (13–16); 423. 2–5 Schluß bis sein] Der Schluß wurde entgegen Th. Hubers Vorschlag wahrscheinlich doch gedruckt, s. Nr. 408, Anm. 13–15 und 21–29; 423. Dementsprechend wurde Nr. 407 wahrscheinlich nicht an W. J. Biergans abgeschickt, worauf auch das Fehlen eines Ausgangsvermerks der J. G. Cottaschen Buchhandlung (H) hinweist. 4 Artikels N 209] Æanonym:æ Korrespondenz-Nachrichten. Aachen. In: Morgenblatt, Nr. 209 (1. 9. 1817), S. 835–836; 210 (2. 9. 1817), S. 839–840; zum Inhalt s. Nr. 408, Anm. 4. 6 Abwesenheit bis Redakteurs] in Abwesenheit Th. Hubers, s. Nr. 408, Anm. 4–6

408. An Johann Friedrich Cotta

30. Oktober 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 196 Mitteilungen zum Text 20 erlaubten] (1) [erz] (2) P erlaubten H 23 jede persçnlichen Beleidigung] (1) jed[en] persçnlichen [Angrif] (2) jede persçnlichen Beleidigung H 23 aus] (1) [in ihren] (2) P aus H 25 aufgenommen] (1) [in seiner gegenwrtigen Gestalt] aufgenommen (2) aufgenommen H 26 die] (1) [so ....] (2) P die H 27 keine] (1) keine[n] (2) P keine H 28–29 jede bis die] (1) jed[en] persçnlichen Angrif d[er] (2) jede persçnliche Beleidigung die H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Blatt von Achen] WÆilhelmæ JÆosefæ Biergans: Korrespondenz-Nachrichten. Aachen. In: Morgenblatt, Nr. 273 (1817); es handelt sich um eine Gegendarstellung zu einem zuvor gedruckten Bericht, s. Anm. 4. Biergans stellt einige falsch wiedergebene Fakten richtig. Der Verfasser des Berichts habe durch »Albernheiten und Unschicklichkeiten seine gnzliche Unfhigkeit, berhaupt ein vernnftiges Urtheil zu fllen«, bewiesen. Die persçnlichen Angriffe kçnne Biergans mit »verachtendem Stillschweigen bergehen«. 4 Achner bis 209] Æanonym:æ Korrespondenz-Nachrichten. Aachen. In: Morgenblatt, Nr. 209; 210 (1817); in diesem Bericht geht es um ein am 13. Aug. 1817 stattgefundenes Gerichtsverfahren gegen ein Bauernmdchen, das mutmaßlich versucht hatte, ihr uneheliches Kind umzubringen. Der Korrespondent stellte sich auf die Seite des Mdchens und griff besonders den Staats-Prokurator (den Anklger W. J. Biergans) an, dessen Pldoyer

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Erluterungen · Brief 408

jmmerlich gewesen sei. Dem Korrespondenten ging es darber hinaus um die Institution der Geschworenengerichte berhaupt: Sie »haben immer ihr Gutes. Aber der Fehler liegt an den Friedens-Richtern, Untersuchungs-Richtern und Staats-Prokuratoren. Die Berichte von diesen liegen immer zum Grunde. Sind diese nicht rechtschaffene Mnner«, werden »offenbare Mçrder durch vernachlssigte Untersuchung« freigesprochen und Unschuldige verurteilt (S. 839). Die Geschworenengerichte waren in Deutschland heftig umstritten. Es gab sie in den Rheinprovinzen Preußens. Diese Gebiete standen vor 1814 unter franz. Herrschaft, so daß hier die franz. Rechtsprechung eingefhrt worden war. Nach 1814 wurden diese Gerichte unter der preuß. Herrschaft beibehalten. 4–6 Haugs bis fertig] Friedrich Haug schied zum 1. Sept. 1817 aus der »Morgenblatt«-Redaktion aus. Vom 14. bis 31. Aug. 1817 befand sich Th. Huber im Urlaub, so daß Haug fr das Blatt verantwortlich war. 7 Tochter] Luise von Herder 13–15 Allein bis laßen] Wahrscheinlich handelt es sich um den letzten Absatz des gedruckten Artikels (s. Anm. 2), der offenbar entgegen Th. Hubers Vorschlag doch verçffentlicht wurde (s. Nr. 423). In ihm fordert W. J. Biergans die »Morgenblatt«-Redaktion auf, ihm den »Namen dieses schamlosen Verflschers anzuzeigen«, damit er gegen diesen vorgehen kçnne. 16 inliegendes Schreiben] gemeint: Nr. 407 21–29 Worte bis auszulaßen] Es erschien stattdessen als »Nachsatz«, unter der Gegendarstellung (s. Anm. 2) abgedruckt und unterzeichnet von der »Redaktion des Morgenblatts«: »Hr. Biergans hat uns zur Bekanntmachung obiger Einsendung aufgefordert; seinetwegen htten wir wnschen mssen, dem Verlangen nicht entsprechen zu drfen, allein da man uns der Partheylichkeit htte beschuldigen kçnnen, so willigen wir in sein Begehren. Das unpartheyische Publikum mag den Artikel nochmals vornehmen, um ein Urtheil zu fllen. Wir sind versichert, daß es an dem Einsender desselben einen wohldenkenden und wohlwollenden Mann erkennen wird, dem nur das Gute der Sache am Herzen lag, und wenn wir ihn gleich tadeln mssen, daß er sich durch seinen Eifer verleiten ließ, bey seiner Kritik der Rede des Staats-Prokurators persçnlich beleidigende Worte zu gebrauchen, so ist der Sinn seiner Aeußerung unsers Erachtens doch vçllig rechtlich; denn das, was çffentlich geschieht, ist auch der çffentlichen Kritik unterworfen. Dabey erklren wir aber, daß wir sein Urtheil keineswegs fr eine Schmhung halten, und die Beschuldigung des Herrn B. gar nicht theilen kçnnen, nach welcher der Einsender Albernheiten und Unschicklichkeiten zu Tage gefçrdert und seine gnzliche Unfhigkeit im Urtheil zu fllen bewiesen haben sollte. Das Publikum mag entscheiden und wir glauben hiemit unsre Obliegenheit gegen dieses selbst, gegen den uns unbekannten Einsender des streitigen Artikels und gegen Hrn. B. Genge geleistet zu haben.«

409. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Daniel Gottlieb Nusch 31. Oktober 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1606 2 Seiten Datierung Laut Vermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung Antwort (31. 10. 1817) auf den am 24. Okt. 1817 eingegangenen Brief von D. G. Nusch vom 22. Okt. 1817 (Marbach DLA).

Erluterungen · Brief 411

410. An Johann Friedrich Cotta

1049

2. November 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 188 Mitteilungen zum Text 2 erscheinen] (1) [hera] (2) P erscheinen H 3 geben] (1) [an .....] (2) P geben H 6 Absicht] (1) Absicht[s] (2) Absicht H 6 Darf] (1) [Darf ich diese zuerst geben?] (2) P Darf H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Rckerts Gedichte] vermutlich Friedrich Rckert: Wanderlieder. (May 1817.). In: Morgenblatt, Nr. 267 (7. 11. 1817), S. 1065–1066; 269 (10. 11. 1817), S. 1073; 270 (11. 11. 1817), S. 1077–1078; 275 (17. 11. 1817), S. 1097–1098; 29 (3. 2. 1818), S. 113; 73 (26. 3. 1818), S. 289–291; ders.: Knstlerlied. Zum 18. Oktober in Rom. In: Morgenblatt, Nr. 273 (14. 11. 1817), S. 1089–1090; ders.: Sieben Lieder. In: Morgenblatt, Nr. 278 (20. 11. 1817), S. 1109; 280 (22. 11. 1817), S. 1117; 287 (1. 12. 1817), S. 1145; 19 (22. 1. 1818), S. 73; vielleicht ders.: Kinder-Mhrchen. Vom Bblein, das berall mitgenommen hat seyn wollen. In: Morgenblatt, Nr. 297 (12. 12. 1817), S. 1185; ders.: KinderMhrchen. II. Vom Bumlein, das spazieren ging. In: Morgenblatt, Nr. 306 (23. 12. 1817), S. 1221–1223; ders.: Neue Stern- und Pflanzenkunde. In: Morgenblatt, Nr. 10 (12. 1. 1818), S. 37. 5–7 Da bis geben] Das nchste Gedicht im »Morgenblatt«, das nicht von F. Rckert stammt, war ÆFriedrich Feldhoff:æ An den Verfasser der Glockentçne. In: Morgenblatt, Nr. 292 (6. 12. 1817), S. 1165. 8 M i e l a c h s Brief] Johann Carl Mielachs Brief an Johann Friedrich Cotta vom 26. Okt. 1817 (Marbach DLA), in dem Mielach seine Mitarbeit beim »Morgenblatt« anbot.

411. An Johann Friedrich Cotta und Georg von Gaal

2. November 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 177 Mitteilungen zum Text 14 Der] er korrigiert aus ie H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Gedicht bis Gael] Eine nicht ermittelte Probe aus: G. von Gaal: Die Nordischen Gste oder der neunte Januar des Jahrs 1814. Ein Gedicht in zwçlf Gesngen. Wien 1819. 1 Mann] nicht ermittelt 3–4 Rußischen Kaisers] Zar Alexander I. von Rußland 4 Schwester] Kçnigin Katharina von Wrttemberg 9 Voß] Johann Heinrich Voß 18–21 Mielach bis wnschen] Johann Carl Mielach erwhnte in seinem Brief an Johann Friedrich Cotta vom 26. Okt. 1817 (Marbach DLA), in dem er sich als Mitarbeiter fr

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Erluterungen · Brief 411

das »Morgenblatt« anbot, die mitgeschickte Erzhlung und das Gedicht, welches ein Beitrag zur 300-Jahr-Feier der Reformation (31. 10. 1817) sein sollte. Beide wurden nicht im »Morgenblatt« gedruckt und sind nicht ermittelt. 22 Correspondenz] ÆJ. C.æ MÆielachæ: Korrespondenz-Nachrichten. Augsburg. In: Morgenblatt, Nr. 311 (29. 12. 1817), S. 1244. 23–24 Beschreibung bis hatten] ber das Augsburger Fest anlßlich des Namenstags von Kçnig Maximilian I. Joseph von Bayern am 12. Okt. 1817 berichtete ÆJoseph Widemann:æ Korrespondenz-Nachrichten. Augsburg. In: Morgenblatt, Nr. 254 (23. 10. 1817), S. 1015– 1016. 26–27 Gedicht bis Dorrbach] Gottfried Drrbach: Das Lied vom frommen Doctor, ein Gedicht ber Martin Luther und die Reformation anlßlich der 300-Jahr-Feier der Reformation (31. 10. 1817).

412. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Wilhelm Gessner 2. November 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Gessner Nr. 1a Mitteilungen zum Text 1 Volksthmlichkeit] (1) [Sitten und] (2) P Volksthmlichkeit H 2 Bltter ber] (1) [Betrachtungen uber] (2) P Bltter ber H 6 wir bis benuzen.] (1) [sie uns] in kleinen Abschnitten [willkommen sein. Wir] (2) P wir sie in kleinen Abschnitten gern benuzen. H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von K. W. Gessner (Anm. 1–2). Anmerkungen 1–2 Zusendung bis Niederrhein] In seinem Anschreiben an Johann Friedrich Cotta vom 23. Okt. 1817 (Marbach DLA) bot sich K. W. Gessner dem »Morgenblatt« als Korrespondent fr die Gegend des Niederrheins an und schickte außerdem einen Brief aus seiner auf dem letzten Feldzug in Frankreich verfaßten Textsammlung. Er sei bereit, davon eine Fortsetzung zu senden, ber die Bretagne. Es erschien ÆK. W.æ GÆessneær: Ueber die Volksthmlichkeit der Bretagner. (Aus dem Tagebuch eines preußischen Kriegers im Jahr 1815.). In: Morgenblatt, Nr. 48 (25. 2. 1818), S. 189–190; 49 (26. 2. 1818), S. 194–195; 51 (28. 2. 1818), S. 203; 52 (2. 3. 1818), 206–207.

413. An Victor Aim Huber

2. November 1817

H unbekannt d Elvers, T. 1, S. 152–153 Anmerkungen 2 Reformationsfest] Am 31. Okt. 1817 wurde der 300. Jahrestag der Reformation gefeiert. 4 Dein Kirchenthum] zu V. A. Hubers Problemen bei der Wahl seiner Konfession s. Nr. 50, Anm. 10; 59 (64–97); er schrieb Th. Huber am 10. Dez. 1817 (Elvers, T. 1, S. 153), jeder Mensch habe »seine eigene Religion. Die Secten sind mir alle nur Mntel, welche man um sich schlgt, – und der katholische Mantel gefllt mir noch am besten, obgleich ich lieber

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Erluterungen · Brief 414

gar keinen nhme. Ich glaube was jeder Christ glaubt, wenn er das wegthut, was er als Katholik, Reformirter u. s. w. glauben muß, – denn das abgerechnet, ist wohl nichts einfacher und natrlicher, als die christliche Religion, wie sie Christus gelehrt hat.« V. A. Huber sah sich in diesem Sinne als Katholik; 1829 konvertierte er zur evangelisch-reformierten Kirche (Elvers, T. 1, S. 346 f.); s. Bd. 5, Nr. 263, Anm. 2; Bd. 7, Th. Huber an Caroline Pichler, 3. Dez. 1820.

414. An Carl August Bçttiger

3. November 1817

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 83 d Geiger 1901, S. 299, Teildruck (96–106) ÆAdresse:æ An Herrn Oberconsistorialrath / Botticher / in / Dresden. Textverlust durch Einbindung (42; 44; 81; 89; 93) und Siegelausriß (99) Mitteilungen zum Text 7 So] korrigiert aus Da .. H 23 ley] spter hinzugefgt H 23 ein] (1) [wie] ein (2) ein H 35 an] (1) [ih] (2) P an H 39 die des] spter hinzugefgt H 44 FreÆudæ] (1) [gu .....] (2) P FreÆudæ H 44 sein Buch bis] (1) [ihn bis] (2) P sein Buch bis H 48 sah] schah H 61 wie] (1) [was] (2) P wie H 67 der arme] (1) de[n] arme[n] (2) der arme H 70 und Rhren] (1) [und] Rhren (2) [bei] Rhren (3) 79 fr] (1) [als] (2) fr H 89 Kindern] ern spter hinzugefgt H 119 Katharinentag den] spter hinzugefgt H 122 Gesandschaftsdamen] Gesandschatsdamen H

und Rhren

H

Anmerkungen 4–7 kleinen bis anzurechnen] C. A. Bçttiger schrieb Th. Huber am 20. Sept. 1817 (Marbach DLA), er wolle ber Leipzig nach Weimar zu August von Kotzebue reisen. Kotzebue sei ein »viel besserer, zuverlssigerer Freund als Schriftsteller«. 8–9 habe bis gekannt] s. Bd. 2, Nr. 138, Sammelanm. zu A. von Kotzebue 21 patelin] franz. patelin = schmeichelnder, sß redender Betrger 24–26 Reinbeck bis thut] Georg Reinbeck: Smmtliche dramatische Werke. Nebst Beitrgen zur Theorie der deutschen Schauspieldichtung und zur Kenntniß des gegenwrtigen Standpunktes der deutschen Bhne. Bd. 1–6. Heidelberg und Koblenz 1817–1822, hier: Bd. 1. Heidelberg 1817, S. LXIII–LXIV: C. A. Bçttigers Urteile als Theaterkritiker seien »schief«, da er »des Geschmacks und der Urtheilskraft entblçßt, das innere, besonders das sthetische Wesen weder des Alterthums noch der neuern Zeit zu erfassen vermag«. Zudem seien seine Rezensionen beeinflußt von »Nebenabsichten und Rcksichten«. Weiter heißt es: »wie verchtlich erscheint nicht die Kritik, wenn sie in einem solchen Manne verflscht hervortrit Æ…æ. Nur dem Laien in unsrer kritischen Literatur kann das ber Hrn. Hofrath Bçtticher hier Gesagte neu und vielleicht wohl gar ungerecht erscheinen; jeder darin Eingeweihte wird die Wahrheit zugestehen und sich vielleicht nur mit Hrn. B. selbst wundern, daß ich so unumwunden ausspreche, was ein jeder sonst bei sich ber

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Erluterungen · Brief 414

sein kritisches Unwesen urtheilt: allein ungerechte Anmaßungen in ihre Schranken zurckzuweisen, ist Pflicht.« 30 Hartmanns] August von Hartmann 34 besondre Umstnde] Anspielung auf G. Reinbecks Eingreifen bezglich Friedrich Rckerts Beziehung zu Julie Hartmann, s. Nr. 400 (39–54) 45 Erwhnung Kotzebues] G. Reinbeck: Smmtliche dramatische Werke, Bd. 1, S. XXVIII: August Wilhelm Iffland »htte sich Æ…æ mehr zum Ideal der Menschheit erheben kçnnen, da er oft nur gemeine Wirklichkeit zur Anschauung brachte; wie hoch wrde er ber dem Lieblings-Dramatiker seines Zeitalters ÆA. von Kotzebueæ stehen, der ihn gewissermaßen von der Bhne verdrngte. – Und wie viel htte dieser dagegen unserer komischen Bhne werden kçnnen, wenn er nicht in der Frivolitt und damit verbundenen Schwche seiner Zeit die Mittel zu seinen Wirkungen gesucht htte, sondern im innern Wesen seines Stoffes«. 50 Ifland] s. Anm. 45 61 Rge] C. A. Bçttiger antwortete Th. Huber am 19. Dez. 1817 (Marbach DLA) darauf, daß er, wenn er Lust dazu htte, »in irgend einem Blatt anfragen« wrde, »welchen Gegner er ÆG. Reinbeckæ denn eigentlich bekmpfe, da er meinen Namen nicht einmal richtig schreiben kann. Doch ich dnke mich zu gut fr jede Scurrilitt der Art. Es wird ihn aber wohl Kotzebue in seinem geistreichen literarischen Blatte nicht so gndig durchkommen lassen!« 71 Malchus bis Geschften] Karl August von Malchus war vor kurzem zum Prsidenten im wrtt. Finanzministerium ernannt worden. 78–79 We l t h e r r s c h a f t bis Reichs] K. A. von Malchus war Minister im 1807 von Kaiser Napoleon I. geschaffenen und nach Frankreichs Niederlage 1813 aufgelçsten Kçnigreich Westfalen. 82 Kçnigspaar] Kçnigin Katharina und Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 85 Was es ist] Die wrtt. Behçrden wurden teilweise umstrukturiert und die Posten neu verteilt: Am 3. Nov. 1817 wurde das Kultusministerium, dem Karl August von Wangenheim bis dahin vorstand, mit dem Innenministerium vereinigt. Letzteres bernahm der bisherige Finanzminister Christian Friedrich von Otto, der wiederum seinen Posten als Finanzminister an K. A. von Malchus abtrat (10. 11. 1817). 87–88 Biographie bis Zeitgenoßen] K. A. von Malchus: Selbstbiographie 88 Museum] Das Museum in Stuttgart wurde 1807 gegrndet als eine (Lese-)Gesellschaft »fr gesellige und wissenschaftliche Unterhaltung gebildeter Mnner«. Ab 1817 fanden die regelmßigen Treffen und kulturellen Veranstaltungen (z. B. Konzerte) in dem Gesellschaftshaus in der Kanzleistraße 11 statt (J. Hartmann: Chronik der Stadt Stuttgart. Stuttgart 1886, S. 203; G. Wais: Alt-Stuttgarts Bauten im Bild. Stuttgart 1977, S. 539). 89 Cotta bis Italien] zu Johann Friedrich Cottas Reise nach Italien s. Nr. 334, Anm. 27 91 Behçrde] Th. Huber besprach die Zusammenstellung des »Morgenblatts« immer mit J. F. Cotta; zur Regelung whrend seiner Abwesenheit s. Nr. 422 (7–11). 98–100 Litteraturblatt bis bleibt] zur neuen Konzeption des »Literatur-Blatts« mit den bersichten ber die engl., franz., dn. Literatur s. Nr. 381 101 Katalog aus Leipzig] zu Paul Gotthelf Kummers »Deutsche Literatur« s. Nr. 381, Anm. 13 111 Schelchen] vermutlich Friedrich Rckert: Wanderlieder; ders.: Knstlerlied; ders.: Sieben Lieder; vielleicht ders.: Kinder-Mhrchen. Vom Bblein, das berall mitgenommen hat seyn wollen; ders.: Kinder-Mhrchen. II. Vom Bumlein, das spazieren ging; ders.: Neue Stern- und Pflanzenkunde 113–115 Scheerer bis Mensch] zu Christian und Juliane Wilhelmine Scherer, die im Juni 1817 abreiste, s. Nr. 262 (2–44) 119 Seckendorf] Carl von Seckendorff-Aberdar 119 Katharinentag den 2ten] Der Katharinentag, Namenstag von Kçnigin K. von Wrttemberg, ist der 25. November. Entweder handelt es sich bei den 2ten um eine Ver-

Erluterungen · Brief 416

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schreibung Th. Hubers oder sie bezog sich darauf, daß die Kçnigin den Tag das zweite Mal in Stuttgart feierte. 120 rußischen Gesandten] Graf Jurij von Golowkin 121 le conteur] Louis-Benoıˆt Picard: Le conteur, ou les deux postes. Comdie en trois actes, en prose. Paris 1793. 121 Die respektable Gesellschaft] A. von Kotzebue: Die respectable Gesellschaft. Eine Posse in einem Aufzuge. In: ders.: Theater. Bd. 40. Wien 1813, S. 233–300. 124 Kçniginn bis Geist] zu den Aktivitten von Kçnigin K. von Wrttemberg s. Bd. 7, Th. Huber an Paul Usteri, 12. Jan. 1819 125 gepappelt] babbeln = schwatzen/schwtzen, plaudern 126 Albrecht] Wilhelm Albrecht

415. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Alois Joseph Bssel 4. November 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1527 Mitteilungen zum Text 3 von welchen] (1) [die bei der] (2) P von welchen H 3 Expedition der] spter hinzugefgt 9 Die] ie korrigiert aus er. H 12 des Wunsches, ] (1) de[n] Wunsch (2) des Wunsches, H 12 wenn] (1) [, diesen Vorfall nicht] (2) P wenn H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von A. J. Bssel (Anm. 1). Adressat Ergibt sich aus dem Vermerk »Bussel« der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1 Mißverstndniße] A. J. Bssel klagte in seinem Brief an Johann Friedrich Cotta vom 30. Okt. 1817 (Marbach DLA) ber widersprchliche Aussagen der »Morgenblatt«-Redaktion zu seinen Gedichten. Einerseits habe man ihm die Aufnahme des (nicht ermittelten) Gedichtes »Ring des Gyges« freundlich zugesichert, andererseits sei es zurckgewiesen worden in ein Taschenbuch. Bssel zitierte zudem aus einem Brief der Redaktion: »Wir haben die Horaz Oden wohl schon besser gelesen«; s. Nr. 416.

416. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

4. November 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1528 Mitteilungen zum Text 4 Darauf] (1) ]Der Entwurf zu de] (2) P Darauf H 4 liegt hier bei] (1) [muß bei Ihnen liegen] (2) liegt hier bei H 6 vom 23 Oktober] spter hinzugefgt H

1054

Erluterungen · Brief 416

Datierung Der Brief begleitete Nr. 415. Anmerkungen 4 Brief] Beilage unbekannt 9 v. Cotta] Johann Friedrich Cotta; zu dessen Adelung s. Nr. 445, Anm. 29 9 Antwort] gemeint: Nr. 415

417. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

4. November 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 178 1 Seite ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

418. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Heinrich August Ottokar Reichard 4. November 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1596 Mitteilungen zum Text 4 Dieser] (1) Da [wir] aber auch jezt noch die Alternative [haben] (2) P [Da uns aber auch jezt noch die Alternative aufgedrungen ist ihn entweder] (3) P Dieser H 5 viele] (1) [die] viele[n] (2) viele H 5 unvermeidlich] (1) [nçthig] (2) P unvermeidlich H 5 gewesen] spter hinzugefgt H 7 unangenehm] (1) [deßen ............] (2) P [x-xg] (3) P unangenehm H 9 einen] (1) [es] (2) P einen H 10 freuen] (1) [x-xen] (2) P freuen H 12 in bis Blatt] spter hinzugefgt H 12 wird] (1) w[e]rd[e] (2) wird H 13 Herrn Reichard] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von H. A. O. Reichard (Anm. 1). Anmerkungen 1 Reisebemerkungen] In seinem Brief an die Redaktion des »Morgenblatts« vom 31. Okt. 1817 (Marbach DLA) teilte H. A. O. Reichard mit, daß er die Rcksendung des noch nicht im »Morgenblatt« abgedruckten Schlusses des Manuskripts seiner Reisebeschreibung wnsche, um ihn fr eine andere Zeitschrift zu bestimmen. Er fgte hinzu, er sei frher nie mit persçnlichen Zustzen in seinen Aufstzen fr das »Morgenblatt« angestoßen (s. Nr. 372 (6–15)). Der Anfang der Reisebeschreibung war bereits im September erschienen: ÆH. A. O. Reichard:æ Korrespondenz-Nachrichten. Augsburg. In: Morgenblatt, Nr. 225; 226; 227 (1817). Am 25. Nov. 1817 (Marbach DLA) schrieb Reichard an die Redaktion, er werde bei knftigen Einsendungen die Vorgaben bercksichtigen.

Erluterungen · Brief 420

419. An Unbekannt

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zwischen 25. Juli 1804 und 7. November 1817

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1275 Mitteilungen zum Text 4 la difficult] la difficut H Datierung Terminus ante quem ergibt sich aus der Adelung Johann Friedrich Cottas, von der Th. Huber sptestens am 13. Nov. 1817 wußte (Nr. 431, Adresse; 445 (29–35)). Der letztmçgliche Schreibtag ist demnach Donnerstag (9), der 6. Nov. 1817. Terminus post quem ist wahrscheinlich Th. Hubers Umzug von Bayern nach Wrttemberg (30. 8. 1816). Nicht auszuschließen ist aber eine frhere Abfassung whrend eines Aufenthaltes Th. Hubers außerhalb Bayerns, wohin sie am 8./9. April 1804 gezogen war und das sie erstmals am 23. Juli 1804 verließ. Der erstmçgliche Schreibtag ist dann Donnerstag, der 26. Juli 1804. Anmerkungen 2 ami] nicht ermittelt; sollte der Brief whrend Th. Hubers Aufenthalt in Stuttgart vom 3. Okt. bis etwa 5. Nov. 1810 geschrieben worden sein, kçnnte es sich bei dem Freund des unbekannten Adressaten um Christian Gottfried Kçrner handeln. Dieser sammelte unter Vermittlung von J. F. Cotta zu dieser Zeit Nachrichten ber Friedrich Schiller fr eine Biographie (Mojem, S. 269 und 277). Letztere erschien unter dem Titel »Nachrichten von Schillers Leben« in: F. von Schiller: Smmtliche Werke. ÆHg. von Ch. G. Kçrner.æ Bd. 1. Stuttgart und Tbingen 1812, S. I–LVIII. 3 en Bavire] in Ulm (falls der Brief vor 11. 5. 1805 geschrieben wurde) oder im Hause von Claire und Gottlieb von Greyerz in Stoffenried (falls der Brief vor 29.1./3. 2. 1807 verfaßt wurde) oder in Gnzburg 3–4 Mr. Cotta] wahrscheinlich J. F. Cotta; mçglicherweise ist Georg Cotta gemeint. 4–5 c h i f f o n s bis Schiller] Es ist nicht ermittelt, ob Manuskripte von Th. oder von Ludwig Ferdinand Huber gemeint sind; s. Bd. 2, Nr. 118 (40–66).

420. An Johann Friedrich Cotta zwischen 4. September und 8. November 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1481 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath / Cotta. Mitteilungen zum Text 12 hintanzusezen] (1) [zu] (2) P hintanzusezen H Datierung Terminus post quem ist der Tod von Karl Wilhelm Marschall von Bieberstein am 11. Aug. 1817 (15–17). Wahrscheinlich erfolgte die Niederschrift erst nach Th. Hubers Gnzburg-Aufenthalt (14./15.–31. 8. 1817), wodurch sich als erster mçglicher Schreibtag Freitag (18), der 5. Sept. 1817 ergibt. Der letztmçgliche Tag der Abfassung ist der Freitag, vor dem Th. Huber von J. F. Cottas Adelung erfuhr und ab dem sie seinen Titel konsequent bei der Adressierung ihrer Briefe an ihn verwandte (Adresse; s. Nr. 431, Adresse; Nr. 445 (29–35)), also der 7. Nov. 1817.

1056

Erluterungen · Brief 420

Anmerkungen 2 Schiller] J. F. Cotta verlegte »Friedrichs von Schiller smmtliche Werke« (Bd. 1–18. Stuttgart und Tbingen 1817–1820), wovon die ersten beiden Bnde (Stuttgart und Tbingen 1817) gerade erschienen waren. Es handelt sich um eine »Taschen-Ausgabe«. 5 originalbrief bis Krdener] Barbara Juliane von Krdeners Schreiben vom 27. Febr. 1815 aus Sulzfeld in Baden erschien als »Ein Original-Brief der Frau von Krudener an eine Buerinn« in: Morgenblatt, Nr. 286 (29. 11. 1817), S. 1143. 5 Frau von Marschall] Wilhelmine Marschall von Bieberstein 7 Schwager] Ein Schwager von W. Marschall von Bieberstein mit Gutsbesitz in der Nhe von Sulzfeld (s. Anm. 5) ist nicht ermittelt. 11 contestirte] contestieren = bestreiten, streitig machen

421. An Johann Friedrich Cotta

10. November 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 721 Mitteilungen zum Text 4 modivirt zu] (1) zu modivirt (2) modivirt zu H 14 werden sie] (1) [ble ......iben sie] (2) P werden sie H 19 streben] (1) [for ....] (2) P streben H 23 da] a korrigiert aus ... ie H 24 es] spter hinzugefgt H 24 meinem] (1) [die leztere] (2) P meinem H 35 Michael] Michalel H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 italienischen Reise] zur Reise nach Italien s. Nr. 334, Anm. 27 7–8 Sammlung bis Bande] Huber Werke, Bd. 1.2. waren bereits 1806 und 1810 erschienen; Bd. 3.4. folgten 1819, ebenfalls in J. F. Cottas Verlag. In Bd. 3 und 4 wurden zwei Erzhlungen Th. Hubers erstmals verçffentlicht: Bd. 3: Deutsches Gemth und franzçsischer Geist; Bd. 4: Zum Laufen hilft nicht schnell seyn. 13 Dichtungen bis Taschenbchern] Die in »Huber Werke«, Bd. 3 und Bd. 4 abgedruckten Erzhlungen waren bis auf zwei Ausnahmen (s. Anm. 7–8) zuvor schon erschienen: ÆTh. Huber:æ Mehr Glck als Verstand im von Friedrich Vieweg verlegten »Taschenbuch fr 1803« (Huber Werke, Bd. 3, S. 232–314); Ædies.:æ Das Urtheil der Welt im von J. F. Cotta verlegten »Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1803« (Huber Werke, Bd. 3, S. 315–467); ebenfalls bei Vieweg: Ædies.:æ Pauline Dupuis. In: Taschenbuch fr 1802. Braunschweig 1801, S. 97–192 (Huber Werke, Bd. 4, S. 95–238); bei Cotta: Ædies.:æ Vergeltung im »Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1805« (Huber Werke, Bd. 4, S. 239–422); und Ædies.:æ Reichsstdtische Tugend im »Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1806« (Huber Werke, Bd. 4, S. 423–470). 16–17 Namen bis ward] Huber Werke, Bd. 3 und 4 erschienen unter dem Titel: Hubers gesammelte Erzhlungen, fortgesetzt von Therese Huber, geb. Heyne. Im Vorwort zu Bd. 3 (S. III–VI) nahm Th. Huber ausfhrlich zur Beendigung ihres Incognito als Schriftstellerin Stellung. Seit dem Erscheinen ihrer ersten Erzhlung Abentheuer auf einer Reise nach Neu-Holland. Herausgegeben vom Verfasser des heimlichen Gerichts (In: Flora, 1793, Bd. 4, S. 241–274; 1794, Bd. 1, S. 7–43, 209–275) hatte sie anonym oder unter dem

Erluterungen · Brief 422

23 28

33 34 35

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Namen von Ludwig Ferdinand Huber publiziert. Anlßlich der 1811 unter dem Namen »Therese H.« verçffentlichten Bemerkungen ber Holland wurde ihre Autorschaft ohne ihre Zustimmung çffentlich bekannt gemacht, z. B. in einer anonymen Rezension in der »Allgemeinen Literatur-Zeitung« (Nr. 344 und 345 (30. 12. 1811 und 31. 12. 1811), Sp. 841–846 und 849–856), in Johanna Schopenhauers Rezension im »Journal des Luxus und der Moden« ((August 1811), S. 540–542) und in Heinrich Voß« Rezension in der »Uebersicht der neuesten Literatur« Nr. 18, S. 69 zum Morgenblatt, Nr. 282 (24. 11. 1812). Im Jahr 1816 kam die Erzhlung Verstand kommt nicht vor Jahren ohne ihr Einverstndnis mit Nennung ihres Namens heraus (s. Nr. 120 (103–110)). 1817 erschienen dann mit ihrer Zustimmung gleich mehrere Erzhlungen in verschiedenen Taschenbchern unter ihrem Namen: Th. Huber: Der Kriegsgefangene; dies.: Theorrytes; dies.: Heidenbekehrung (bei letzterer wurde der Vorname mit »Th.« abgekrzt); s. Bd. 1, Nr. 161, Sammelanm. zu L. F. Huber; Bd. 2, Nr. 103, Anm. 4–5. Ihre Beitrge im »Morgenblatt« publizierte sie allerdings weiterhin anonym; s. Nr. 537 (15–20); 675 (12–20). Zahlung an Fellenberg] zu Th. Hubers Zahlungen an Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 75, Anm. 53–56 500 Gulden] J. F. Cotta zahlte im Frhjahr 1819 einen Vorschuß von 500 Gulden auf das Honorar fr »Huber Werke«, Bd. 3; s. Nr. 422 (1–3); 608 (10–15); 759); Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 27. Dez. 1818, 28. Dez. 1818, 1. Febr. 1819 und 12. Okt. 1819. andern Verleger] zu einem frheren, ergebnislosen Versuch, einen Verleger zu finden, s. Nr. 359 (131–136) Taschenbcher] s. Anm. 13 Michael Meße 1818] die zu Michael (= 29.9.) stattfindende Leipziger Messe; Huber Werke, Bd. 3 und Bd. 4 erschienen allerdings erst 1819, s. Nr. 759.

422. An Johann Friedrich Cotta

10. November 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 667 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath Cotta Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–3 Haben bis bestimmt] zu Th. Hubers Bitte wegen »Huber Werke«, Bd. 3. und Bd. 4 und der Zahlung an Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 421 (7–43); Michael hier: 29. Sept. 1818 4 Honnorar des Morgenblatts] zu Th. Hubers Gehalt s. Nr. 280 (5–22); 282; 480 7 Mhlberger ernennen] um vor dem Druck das von Th. Huber zusammengestellte »Morgenblatt« durchzusehen whrend J. F. Cottas Abwesenheit, s. Nr. 470 (19–20); Cotta reiste nach Italien (29. 11. 1817–9. 4. 1818). 13–14 M o n a t r o s e n bis Hand] Friedrich Haugs Rezension der von Theodor von Haupt herausgegebenen »Monatrosen. Eine Zeitschrift« (Dsseldorf 1817) ist nicht ermittelt. 15–16 denn bis werden] zum Zerwrfnis zwischen J. F. Cotta und F. Haug s. Nr. 359 (38–58); 363 (1–13); ermittelt ist nur der Abdruck von F. Haugs Rezension zu Nikolaus Leonhard Heilmann: Gedichte (Bd. 1. Essen und Duisburg 1817). In: Literatur-Blatt Nr. 3, S. 11 zum Morgenblatt, Nr. 26 (30. 1. 1818). 17 Frenkel] Joseph Maximilian Frnkel 18 Reinhold] Johann Gotthard Reinhold 19 31 8br] am Tag der 300-Jahr-Feier der Reformation (31. 10. 1817)

1058

Erluterungen · Brief 422

20 Werner Luther] ÆFriedrich Ludwig Zacharias Werner:æ Martin Luther, oder die Weihe der Kraft. Berlin 1807. 22 Savignys] Carl von Savigny

423. An Johann Friedrich Cotta

Anfang November 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 454 ÆAdresse:æ Herrn GeheimHofrath / Cotta. Mitteilungen zum Text 2 N 209] spter hinzugefgt H 8 v i e l ] Hervorhebung durch doppelte Unterstreichung H Datierung Der Brief wurde kurz nach Nr. 408 verfaßt. Anmerkungen Achner bis einmal] Æanonym:æ Korrespondenz-Nachrichten. Aachen. In: Morgenblatt, Nr. 209 (1817), s. Nr. 408 (4–10) 3–5 Biergans bis streichen] WÆilhelmæ JÆosefæ Biergans: Korrespondenz-Nachrichten. Aachen. In: Morgenblatt, Nr. 273 (1817), s. Nr. 408 2

424. An die J. G. Cottasche Buchhandlung 30. oder 31. Oktober oder Anfang November 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 146 ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung. Mitteilungen zum Text 4 2 2 ] (1) [21] (2) P 2 2 H 8 zahlreich] (1) [weitlauftig] (2) P zahlreich H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (12–13). Allerdings lautet der Eingangsvermerk von Johann Friedrich Cottas Hand auf »11 IX 17«. Mçglicherweise wurde der erste Teil (1–10) von J. F. Cotta am 11. Sept. 1817 gelesen und an Th. Huber zurckgeschickt. Die Ablehnung eines Abdrucks des Manuskripts ber Paris im »Morgenblatt« erfolgte dann am 14. Okt. 1817 (s. Anm. 1–10). Die Zeilen (12–13) wurden von Th. Huber am 30. Oktober oder bald darauf auf dem Blatt hinzugefgt. Ebenso wenig kann andererseits ein Irrtum Cottas beim Eingangsvermerk ausgeschlossen werden. Denkbar wre z. B., daß der 11. Nov. 1817 (11 XI 17) gemeint war. Anmerkungen 1–10 Briefen bis raisonn] Christian Moritz Engelhardt hatte Monate zuvor das Manuskript der Beschreibung seiner 1815 unternommenen Reise nach Paris an J. F. Cotta geschickt. Der Autor wnschte einen Abdruck als Einzelpublikation und schlug außerdem vor, Auszge in den von J. F. Cotta verlegten »Europischen Annalen« und dem »Morgenblatt« einzurcken. Es erschien »Paris; im Sommer 1815« in: Europische Annalen. Tbingen 1817, Bd. 3, St. 7, S. 3–50; Bd. 3, St. 8, S. 129–194; Bd. 4, St. 11, S. 228–234. Zu einer Einzelverçffentlichung bzw. einem Abdruck im »Morgenblatt« kam es nicht. Am 14. Okt.

Erluterungen · Brief 427

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1817 schrieb die J. G. Cottasche Buchhandlung an Engelhardt in einem (unbekannten) Brief, man wisse wirklich den Civil- und artistischen Teil seiner Pariser Erinnerungen wegen des Drangs der Materialien nicht zu benutzen (Ch. M. Engelhardt an J. F. Cotta, 3. 4. 1817, 22. 7. 1817, 9. 8. 1817, 25. 8. 1817, 5. 10. 1817, 18. 10. 1817, 19. 10. 1817, Marbach DLA). 12–13 Ich bis haben] zu dem von Th. Huber an Georg Cotta am 30. Okt. 1817 bergebenen Manuskript von Ch. M. Engelhardt s. Nr. 398 (9–28); 406 (2–9); die J. G. Cottasche Buchhandlung sandte das abgelehnte Manuskript am 30. Okt. 1817 an Engelhardt zurck (Ch. M. Engelhardt an J. F. Cotta, 7. 11. 1817, Marbach DLA).

425. An Johann Friedrich Cotta zwischen 31. Januar und 13. November 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1426 ÆAdresse:æ Herr Geheim Hofrath / Cotta Datierung Terminus post quem ist die Verleihung des preuß. Geheimen Hofratstitels an J. F. Cotta, von der Th. Huber am 31. Jan. 1817 erfuhr (s. Adresse; Nr. 140R), terminus ante quem die Adelung J. F. Cottas (s. Adresse), von der Th. Huber sptestens am 13. Nov. 1817 wußte (Nr. 431, Adresse; 445 (29–35)). Anmerkungen 1 Calderon] Der Zusammenhang ist nicht ermittelt.

426. An Johann Friedrich Cotta zwischen 31. Januar und 13. November 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1447 ÆAdresse:æ Herr Geheimhofrath / Cotta. Datierung Terminus post quem ist die Verleihung des preuß. Geheimen Hofratstitels an J. F. Cotta, von der Th. Huber am 31. Jan. 1817 erfuhr (s. Adresse; Nr. 140R), terminus ante quem die Adelung J. F. Cottas (s. Adresse), von der Th. Huber sptestens am 13. Nov. 1817 wußte (Nr. 431, Adresse; 445 (29–35)). Anmerkungen 1 Fehler] nicht ermittelt

427. An Johann Friedrich Cotta zwischen 8. und 13. November 1817

Marginalie

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1513 Datierung Terminus post quem ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Karl Wilhelm Grote; der Brief wurde vor Nr. 429 verfaßt (Anm. 1).

1060

Erluterungen · Brief 427

Anmerkungen 1 Anzeige bis Taschenbuch] K. W. Grote schickte mit Brief vom 24. Okt 1817 der »Morgenblatt«-Redaktion ein Exemplar des von ihm herausgegebenen »Mnsterlndischen poetischen Taschenbuchs auf das Jahr 1818« (Coesfeld 1817). Er beabsichtige damit, den »wenigen Sinn fr Literatur und Dichtkunst im Mnsterlande zu beleben und fçrdern« und bat um eine Rezension dazu im »Literatur-Blatt« (Marbach DLA). Ein Artikel Th. Hubers dazu ist nicht ermittelt. Nr. 427 wurde von J. F. Cotta mit der Frage »Wars der Mhe werth« auf demselben Blatt beantwortet, worauf Th. Huber mit Nr. 429 (1–5; 11–13) reagierte.

428. An Johann Friedrich Cotta

vor 13. November 1817

Marginalie

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1513 Auf der Rckseite befinden sich Teile eines unbekannten Briefs oder Manuskripts von Th. Huber: ÆLckeæg; ÆLckeæung. Datierung Der Brief wurde vor Nr. 429 geschrieben (s. Anm. 1) und wahrscheinlich zur selben Zeit wie Nr. 427. Anmerkungen 1 Anzeige bis Prolog] Karl Ruckstuhl: Prolog auf die Errichtung eines Turnplatzes. Bonn 1817. Eine Rezension Th. Hubers dazu ist nicht ermittelt. Der Brief wurde von J. F. Cotta auf demselben Blatt mit der Frage »Wars der Mhe werth« beantwortet, worauf Th. Huber mit Nr. 429 (1–5; 6–13) reagierte.

429. An Johann Friedrich Cotta

vor 13. November 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1498 Mitteilungen zum Text 4 w  r d i g e n ] (1) [schaz] (2) P w  r d i g e n H 8 der Wahrheit] spter hinzugefgt H Datierung Die hier noch nicht getroffene Entscheidung ber den Abdruck der Rezensionen (11–13) ist wahrscheinlich vor der Abfassung von Nr. 433R gefallen. Anmerkungen 1 Rckstuhl bis werth] Th. Huber nimmt hier J. F. Cottas Fragen zu den (nicht ermittelten) von Th. Huber verfaßten Rezensionen auf zu Karl Ruckstuhls »Prolog auf die Errichtung eines Turnplatzes« und zu Karl Wilhelm Grotes »Mnsterlndisches poetisches Taschenbuch«, s. Nr. 427, Anm. 1; 428, Anm. 1.

Erluterungen · Brief 432

1061

430. An die J. G. Cottasche Buchhandlung zwischen 31. Januar und 13. November 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1434 Mitteilungen zum Text 8 Dresdner] Dresner H Datierung Terminus post quem ist die Verleihung des preuß. Geheimen Hofratstitels an Johann Friedrich Cotta, von der Th. Huber am 31. Jan. 1817 erfuhr (Nr. 140R), terminus ante quem die Adelung J. F. Cottas, von der Th. Huber sptestens am 13. Nov. 1817 wußte (Nr. 431, Adresse; 445 (29–35)). Anmerkungen 1 Rgen] nicht ermittelt 2 Artikel] nicht ermittelt 6 Cotta] J. F. Cotta 8 Dresdner Correspondenten] Karl Gottfried Theodor Winkler

431. An Johann Friedrich Cotta

13. November 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 181 ÆAdresse:æ Herr Geheim Hofrath / von Cotta. Text von Th. Huber auf der Rckseite, der nur teilweise berliefert ist wegen Abriß des Papiers: ÆLckeæden Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Gedicht] Im »Morgenblatt« Nr. 275 erschien Friedrich Rckert: Wanderlieder. 1 Roman] ÆPfister:æ Auguste. In: Morgenblatt, Nr. 274 (15. 11. 1817), S. 1093–1094; 275 (17. 11. 1817), S. 1098–1099; 277 (19. 11. 1817), S. 1105–1106; 278 (20. 11. 1817), S. 1109–1111. 4 Betrachtung] ÆKarl Gottliebæ Horstig: Gedankenerzeugendes Wort. In: Morgenblatt, Nr. 275 (17. 11. 1817), S. 1099.

432. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

13. November 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 180 Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Mitteilungen zum Text 2 unmittelbar] unmittebar H

1062

Erluterungen · Brief 432

Datierung Ergibt sich aus dem Datum des Briefs der J. G. Cottaschen Buchhandlung, auf den Th. Huber auf demselben Blatt antwortete. Anmerkungen 1 Millin] Aubin-Louis Millin: Annales encyclopdiques 2 Cotta, Vater] Johann Friedrich Cotta

433. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Wilhelm Grote 13. November 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Grote Nr. 4 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von K. W. Grote vom 24. Okt. 1817 (Marbach DLA).

434. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Georg Wilhelm Otto von Ries 13. November 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Ries Nr. 1a Mitteilungen zum Text 3 fr] (1) [Gegenstanden] (2) P fr H 6 fr] (1) [x-x] (2) P fr H 6 Ihr Anerbieten] (1) [ver ......] (2) P Ihr Anerbieten H 6 daher] spter hinzugefgt H 7 Herrn v. Ries] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von G. W. O. von Ries (Anm. 1–3). Anmerkungen 1–3 Anerbieten bis Feder] G. W. O. von Ries schickte mit Brief an Johann Friedrich Cotta vom 28. Juli 1817 ein Exemplar seines Buchs »Balladen, andere Gedichte und kritische Versuche« (Kopenhagen 1817). Außerdem bot er, wenn seine Dichtung Beifall finden sollte, seine Mitarbeit beim »Morgenblatt« an (Marbach DLA).

435. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Graf Franz von Riesch 13. November 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Riesch Nr. 1a Mitteilungen zum Text 7 bei] (1) [Dichtkunst fremder çstlicher] (2) P bei H 8 slavisch] (1) slavisch[er] (2) slavisch H

Erluterungen · Brief 436

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12 Graf Riesch] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Graf F. von Riesch (Anm. 1). Anmerkungen 1 Cotta] Johann Friedrich Cotta 2 Verse] Graf F. von Riesch fgte seinem Brief an die Redaktion des »Morgenblatts« vom 3. Nov. 1817 eine Reihe nicht ermittelter Gedichte bei (Marbach DLA). 2 g e m e i n ] hier im Sinne von ›gewçhnlich‹ 6–7 Gedichte bis Freunde] Anlßlich der 300-Jahr-Feier der Reformation (31. 10. 1817) erschien als nchstes AÆdolphæ Mllner: Luthers Beyspiel. In: Morgenblatt, Nr. 305 (22. 12. 1817), S. 1217. 7–8 Bruchstcke bis Vçlker] ÆSamuel Rosnay (bers.):æ Igor. Ein altrussischer Heldengesang aus dem zwçlften Jahrhundert. In: Morgenblatt, Nr. 298 (13. 12. 1817), S. 1189– 1190; 299 (15. 12. 1817), S. 1193–1194; 36 (11. 2. 1818), S. 141–142; 37 (12. 2. 1818), S. 145–146.

436. An Johann Friedrich Cotta

17. November 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 182 Mitteilungen zum Text 14 Sondert man] (1) [L ...] (2) P [Hat man] (3) P Sondert man H 16 niemals] (1) [me..h] (2) P niemals H 20–21 muß bis bilden.] (1) muß. (2) muß um sich ein Urtheil zu bilden.. H 22 Volksgebruche] (1) [In den wenigen] (2) P Volksgebruche H 27 erfhrt] (1) [ist ....] (2) P erfhrt H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Beschreibung von Norwegen] F. F. von Blow ließ J. F. Cotta im Oktober 1817 das Manuskript einer Beschreibung des norw. Hochlands am Ende des 18. Jh. zukommen fr das »Morgenblatt« (Blow an Cotta, 9. 10. 1817, Marbach DLA). Die Beschreibung wurde dort nicht abgedruckt. 6 Drontheim] frherer dt. Name fr die Stadt Trondheim in Mittelnorwegen 10–11 Tacitus seinen Landsleuten] Karl Friedrich Kretschmann (bers.): Publius Cornelius Tacitus: Von den Sitten der alten Deutschen. Leipzig 1779. Tacitus stellt die germanische Gesellschaft der rçmischen gegenber. 13–14 Thier bis mußte] Anspielung auf das Sprichwort ›Man schlgt den Sack und meint den Esel‹. 15 Guckgucks] Nebenform von ›Kuckuck‹ 25 OvrE .....lf] vielleicht gemeint: Dovrefjell, Hochgebirgsgegend zwischen Oslo und Trondheim 25 Necker] der Neckar 35 Buch bis Norwegen] Leopold von Buch: Reise durch Norwegen und Lappland. Bd. 1.2. Berlin 1810.

1064

Erluterungen · Brief 436

37 WolstonKraft] Mary Wollstonecraft: Letters written during a short residence in Sweden, Norway, and Denmark. London 1796. 40 Antwort] Beilage unbekannt

437. An Johann Friedrich Cotta

17. November 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 183 Mitteilungen zum Text 3 selbe] selle H 4 wieder] spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Grfinn Jenniso Zeichnung] Zeichnung von Mary Countess Jenison of Walworth nicht ermittelt; s. Nr. 438 (18–20); 754 (10–11) 2–3 Rckerts bis Quellen] Friedrich Rckert: Die drey Quellen 6–8 Siebenschlfers bis taugt] Th. Hubers Aufsatz Ueber Siebenschlfer ist im Manuskript berliefert (Marbach DLA, Cotta-Arciv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1437): Hierzulande verschlafe man die aktuelle politische Entwicklung Haitis (diese franz. Kolonie hatte sich 1804 von Frankreich fr unabhngig erklrt). In den hiesigen Zeitungen sei nur von Grueltaten der Republikaner, der Neger, der farbigen Menschen berichtet worden. Seitdem aber diese aufgehçrt, lßt man das Schicksal jenes Landes ohne weitere Theilnahme auf sich selbst beruhn. Jetzt sei aber ein Gesetzbuch dort in Kraft getreten, so milde daß es kann befolgt werden, so besonnen daß man sieht die schwarzen Herrn kçnnten tckisch genug sein unsre Ansicht von ihnen Lgen zu strafen, und mit einem so unbefangnen Streben nach Zweckmßigkeit abgefaßt, daß man auch aus Napoleons Gesezbuch das Angemeßne beibehielt, ohne Furcht deshalb seine schwarze Nationalitet zu verlieren.

438. An Johann Friedrich Cotta

18. November 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 184 ÆAdresse:æ Mr. de Cotta / pre Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2–5 Augsburger bis Mann] ber die 300-Jahr-Feier der Reformation am 31. Okt. 1817 berichtete ÆJoseph Widemann:æ Korrespondenz-Nachrichten. Augsburg. In: Morgenblatt, Nr. 277 (19. 11. 1817), S. 1108. Das von Wi(e)demann eingesandte Manuskript umfaßt etwas mehr als sechs Seiten, von denen anderthalb Seiten nicht abgedruckt wurden. In dem gestrichenen Text geht es um die Hoffnung auf eine Annherung der christlichen Konfessionen; den Huptern der evangelischen Kirche kçnne »die tiefe Wirkung nicht entgangen seyn, welche ein mehr feierlicher, pomphafter, dem katholischen sich nhernder Ritus auf die Gemther der Glubigen ußert«. Gemeinsam gefeierte Kirchenfeste, wie das in Augsburg z. T. gemeinsam begangene Reformationsfest, kçnnten die Glubigen vereinen. »So

Erluterungen · Brief 440

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lange solche Wnsche mit Klte oder Empfindlichkeit aufgenommen werden, so lange ist freilich an keine Annherung zu denken; denn a n h ç r e n ist das erste Erforderniß um sich z u v e r s t e h e n , und wenn wir das E r s t e r e noch nicht ber uns zu erhalten vermçgen, so trennt uns eine weite Kluft vom L e z t e r n « (Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Wi(e)demann Nr. 149). 6 Leipzig] ÆAmadeus Wendt:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 284 (27. 11. 1817), S. 1136. 6 Hamburg] ÆFriedrich Johann Lorenz Meyer:æ Korrespondenz-Nachrichten. Hamburg. In: Morgenblatt, Nr. 279 (21. 11. 1817), S. 1115–1116; 288 (2. 12. 1817), S. 1152; 289 (3. 12. 1817), S. 1156; 291 (5. 12. 1817), S. 1164; ber das Reformationsfest wurde in den beiden letzten Nummern berichtet. 6 Lorrach] Ein Artikel ber das Lçrracher Fest ist nicht ermittelt. 18–19 Zeichnung bis nicht] nicht ermittelte Zeichnung von Mary Countess Jenison of Walworth zu Friedrich Rckerts Gedicht »Die drey Quellen«; s. Nr. 437 (2–4); 754 (10–11)

439. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

19. November 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 185 Mitteilungen zum Text 5 zu senden] (1) [se] (2) P zu senden H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–2 sendete bis Tu r n a n s t a l t ] zu Karl Ruckstuhls »Prolog auf die Errichtung eines Turnplatzes« s. 428; 429; zum Turnen s. Nr. 531, Anm. 30–31 3 angezeigt] Eine Rezension Th. Hubers ist nicht ermittelt.

440. An Friedrich Arnold Brockhaus

20. November 1817

H Leipzig StA, Verlag F. A. Brockhaus Nr. 247, Bl. 63 ÆAdresse:æ An Herrn Buchhandler / Brockhaus Wohlgeb. / in / Leipzig. Mitteilungen zum Text 2 auf Ihre Ordre] spter hinzugefgt H 22 ich mir] ich spter hinzugefgt H 24 und] (1) [ode] (2) P und H Datierung Th. Hubers Jahresangabe (29) ist zu korrigieren, da der Brief in Nr. 451R erwhnt wird. Anmerkungen 5 Herrn] nicht ermittelt 6 Arbeit] Th. Hubers »Theorrytes« war gerade in F. A. Brockhaus Verlag im Taschenbuch »Urania. Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818« erschienen; Ædies.:æ Erklrungen zu dem Gemhlde von Paris

1066

Erluterungen · Brief 440

9–10 Kotzebue bis Blatt] gemeint: das ab Januar 1818 von August von Kotzebue herausgegebene Rezensionsorgan »Literarisches Wochenblatt« 13 Taschenbuches] »Urania«, s. Anm. 6 14 Goldbeck] Carl Friedrich von Goldbeck 16 Artikel »Landjunker«] zu dem bereits 1814 an F. A. Brockhaus geschickten (nicht ermittelten) Artikel von Th. Huber s. Bd. 9 (Nachtrge), Th. Huber an F. A. Brockhaus, etwa 13. Aug. 1814 16 Lexikon] F. A. Brockhaus »Conversations-Lexicon« 20 Sternbergs Prospectus] Gemeint ist das Expos zu der (nicht ermittelten) geplanten Monographie ber das Theater von Wilhelm von Ungern-Sternberg, welches Th. Huber mit Nr. 370 F. A. Brockhaus geschickt hatte. 24 Metzler] Der Besitzer der Metzlerschen Buchhandlung war Heinrich Erhard.

441. An Johann Friedrich Cotta 19. oder 20. November 1817

Marginalie

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Molter Nr. 1 Th. Huber benutzte als Texttrger ein Anschreiben von Friedrich Molter an die Redaktion des »Morgenblatts«. Datierung Ergibt sich aus den Eingangs- und Ausgangsvermerken J. F. Cottas und der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von F. Molter (Anm. 1). Anmerkungen 1 Das bis Artikel] F. Molter schickte mit seinem Anschreiben an die »Morgenblatt«-Redaktion vom 13. Nov. 1817 (Marbach DLA) zwei (nicht ermittelte) »Proben«.

442. An Johann Friedrich Cotta zwischen Anfang Januar und 21. November 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1427 Datierung Ergibt sich aus dem Beginn von Th. Hubers Ttigkeit als Redakteurin des »Morgenblatts« und dem Inhalt (4). Anmerkungen 1 Blatt] nicht ermittelt 2 Correspondenz Nachricht] nicht ermittelt 3 wir] vielleicht Th. Huber und Friedrich Haug (falls der Brief vor dessen Ausscheiden aus der »Morgenblatt«-Redaktion zum 1. 9. 1817 geschrieben wurde) 4 Artikel] nicht ermittelt 4 Schlichtegrolls Nachrichten] In Frage kommen zahlreiche Artikel. Der letzte im »Morgenblatt« verçffentlichte und von Th. Huber zumindest nicht negativ beurteilte Beitrag war: ÆAdolf Heinrich Friedrich von Schlichtegroll:æ Ueber die herkulanischen Rollen und des Herrn Direktors Sickler zu Hildburghausen neuerfundene Entwicklungs-Methode derselben. In: Morgenblatt, Nr. 279 (21. 11. 1817), S. 1113–1114; 281 (24. 11. 1817), S. 1122–

Erluterungen · Brief 445

1067

1123; 282 (25. 11. 1817), S. 1126–1127; 283 (26. 11. 1817), S. 1131. Schlichtegroll schickte diesen Beitrag mit einem Brief an J. F. Cotta, der am 23. Okt. 1817 bei diesem einging (Marbach DLA). Fr einen frheren Beitrag (und Datierung des Briefs) spricht, daß Th. Huber vor allem die frhen Artikel schtzte (s. Nr. 177 (31); vgl. Nr. 236 (6–7)). Von einer Korrektur an einem seiner Artikel ist in Nr. 180 (16–19) die Rede, so daß der Brief mçglicherweise um den 26. Mrz 1817 verfaßt sein kçnnte.

443. An Johann Friedrich Cotta

21. November 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 186 2 Seiten ÆAdresse:æ Herrn Geh. Hof. / von Cotta. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

444. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Joseph August Schultes 21. November 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1497 Mitteilungen zum Text 4 den] (1) [bei] (2) P den H 6 das] as korrigiert aus er H 8 unentbehrlich] unenbehrlich H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (1–2) und daraus, daß der Brief in Nr. 443R erwhnt wird. Wahrscheinlich wurde er Nr. 443R beigegeben. Anmerkungen 1–7 Nachricht bis bleibt] Von J. A. Schultes Artikel »Ueber die Grten in und um Wien« erschien im »Morgenblatt« am 22. und 24. Nov. 1817 nur der Anfang. Die angekndigte Fortsetzung unterblieb; das in Nr. 443R zur Ablehnung vorgeschlagene Pflanzenverzeichnis wurde nicht gedruckt.

445. An Johann Friedrich Cotta

21. November 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 187 Mitteilungen zum Text 16 in Norddeutschland] (1) [von] (2) P in Norddeutschland H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 4 Mephistophles] Figur in Johann Wolfgang Goethe: Faust

1068

Erluterungen · Brief 445

6 Motive] s. Nr. 438 (1–17) 10 Lçrrach] Artikel zur 300-Jahr-Feier der Reformation in Lçrrach nicht ermittelt, s. Nr. 438 (5–6) 12 Augsburg] ber die Feier der Reformation wurde berichtet in ÆJoseph Widemann:æ Korrespondenz-Nachrichten. Augsburg. In: Morgenblatt, Nr. 277 (1817); s. Nr. 438 (2–17). 13 Bundes- // stadt] In Augsburg wurde 1530 auf dem Reichstag das Augsburger Bekenntnis (Confessio Augustana) verlesen, eine Darstellung der Lehre Martin Luthers. Das Bekenntnis wurde von mehreren dt. Frsten unterzeichnet. 14–15 k a t h o l i s c h e n Frsten] Kçnig Maximilian I. Joseph von Bayern; Augsburg war bis Ende 1805 freie Reichsstadt und wurde dann Bayern einverleibt. 15–18 Leipzig bis theuer] zu Sachsen s. Nr. 16, Anm. 38–42 18–19 Aufsaz von Leipzig] ÆAmadeus Wendt:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 284 (1817) 21 Hamburgs Fest] Gemeint ist der am 3. und 5. Dez. 1817 erscheinende Bericht ber das Reformationsfest in Hamburg: ÆFriedrich Johann Lorenz Meyer:æ Korrespondenz-Nachrichten. Hamburg. In: Morgenblatt, Nr. 279; 288; 289; 291. 23 Die 3 Quellen] Friedrich Rckert: Die drey Quellen 24 Zeichnung bis Jenison] nicht ermittelte Zeichnung von Mary Countess Jenison of Walworth zu F. Rckerts Gedicht »Die drey Quellen«; s. Nr. 437 (2–4); 754 (10–11) 25 Baroninn Uxkll] Charlotte von xkll 29 Wiederherstellung Ihres Adels] Am 24. Okt. 1817 hatte J. F. Cotta bei Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg um die Besttigung des von seinen schs. Vorfahren mit dem Prdikat »von Cottendorf« gefhrten Adels gebeten. Adelige Gterbesitzer hatten im Vergleich zu den nichtadeligen mehr Rechte. Diese Vorteile wollte Cotta, dem mehrere Gter gehçrten, knftig wahrnehmen kçnnen. Am 7. November stimmte der Kçnig dem Gesuch zu und am 24. erfolgte die Ausstellung des Adelsdiploms (Neugebauer-Wçlk, S. 539 f.). Ab dem 13. Nov. 1817 (s. Nr. 431, Adresse) adressierte Th. Huber ihre Briefe immer an ›von Cotta‹.

446. An Johann Friedrich (von) Cotta zwischen 12. und 26. November 1817

Marginalie

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Engelhardt Nr. 108 Th. Huber benutzte als Texttrger ein Anschreiben von Christian Moritz Engelhardt an J. F. Cotta. Mitteilungen zum Text 1 Der] (1) [Ih] (2) P Der H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk von J. F. Cotta auf dem Anschreiben von Ch. M. Engelhardt (Anm. 1) und dem Inhalt (1–2). Anmerkungen 1 Aufsaz bis Viller] CÆhæ. M. EÆngelharædts Rezension zu Charles de Villers »Prcis historique sur la prsentation de la Confession dAugsbourg lEmpereur Charles-quint« (Straßburg, Paris und London 1817) erschien in: Literatur-Blatt Nr. 35, S. 137–138 zum Morgenblatt, Nr. 283 (26. 11. 1817). Engelhardt schickte sie an J. F. Cotta mit Anschreiben vom 9. Nov. 1817 (Marbach DLA).

Erluterungen · Brief 448

1069

447. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Herrn Mller und Herrn Krug 26. November 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 189 Mitteilungen zum Text 6 Mit] (1) [Wir mßten dem] (2) P Mit H 10 kommen] (1) [sind] (2) kommen H 12 Gute] Gu korrigiert aus ...... An H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Adressat Vielleicht handelt es sich um Carl Mller in Mannheim und Friedrich Krug von Nidda. Fr C. Mller ist die Einsendung von Gedichten im Jahr 1818 belegt (Marbach DLA). Anmerkungen 5 Gelegenheits Gedichte] nicht ermittelt 9 große Fest] die 300-Jahr-Feier der Reformation am 31. Okt. 1817 10–12 nur bis aufnahmen] JÆohannæ KÆarlæ Hçck: Einige von Martin Luthers Tischreden. In: Morgenblatt, Nr. 235 (1. 10. 1817), S. 939; 238 (4. 10. 1817), S. 951–952; Gottfried Drrbach: Das Lied vom frommen Doctor; AÆdolphæ Mllner: Luther. Eine Beschwçrung. In: Morgenblatt, Nr. 271 (12. 11. 1817), S. 1081. 13 Einsendung] Sollte es sich bei dem Einsender um F. Krug von Nidda handeln, so kçnnte es mçglicherweise um dessen Gedicht »Luthers Geist. (An Adolph Mllner.)« gehen. Es ist eine Entgegnung auf Mllners Gedicht »Luther« und wurde spter verçffentlicht in: F. Krug von Nidda: Gedichte. Leipzig 1820, S. 94–96.

448. An die J. G. Cottasche Buchhandlung zwischen 12. und 27. November 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1494 Datierung Ab dem 13. Nov. 1817 nannte Th. Huber in ihrer Korrespondenz mit der Buchhandlung fast durchgngig Johann Friedrich von Cottas Namen mit seinem Adelsprdikat (Nr. 431, Adresse). Dieser Brief (8–11) wurde vor Nr. 449 (66–68) geschrieben. Anmerkungen 1 Reinhold] Johann Gotthard Reinhold 1 Keller] Johann Baptist Keller 2 Gçthes Werke] zu J. G. Reinholds Bestellung von Johann Wolfgang Goethes »Werke« s. Nr. 400, Anm. 141–147 2 Bchern] Ermittelt sind: Karl Friedrich Becker: Die Weltgeschichte fr Kinder; wahrscheinlich Friedrich Kohlrausch: Die Geschichten und Lehren der heiligen Schrift; Johann Heinrich Wilhelm Witschel: Morgen- und Abendopfer; Friedrich Strauß: Glockentçne; Christian Frchtegott Gellert: Fabeln und Erzhlungen; ders.: Geistliche Oden und Lieder; Friedrich Eberhard Rambach: Odeum; Friedrich Jacobs: Rosaliens Nachlass; ders.: Allwin und Theodor; Th. HÆuberæ: Bemerkungen ber Holland; J. W. Goethe: Aus meinem

1070

Erluterungen · Brief 448

Leben; Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken (s. Nr. 22, Anm. 3); Moritz Retzsch: Umrisse zu Goethes Faust; vielleicht das 1816 erschienene erste Heft der von J. W. Goethe herausgegebenen Zeitschrift »Ueber Kunst und Alterthum in den Rhein und Mayn Gegenden«; s. Nr. 99 (2–32). 4 Ergnzungsbnde] s. Nr. 400, Anm. 141–147 4–7 Ich bis verkaufen] s. Nr. 400 (141–147) 8 Cotta] J. F. von Cotta

449. An Johann Gotthard Reinhold

27. November 1817

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1000 d Geiger 1907, S. 279–280, Teildruck (17–36) ÆAdresse:æ A Monsieur le Chevalier de Reinhold / Ambassadeur du Roi des paı¨s bas /  / Rome. Textverlust durch Papierausriß Mitteilungen zum Text 20 Hieres] (1) [Nizza und] Hieres (2) 23 darinn.] spter hinzugefgt H 36 seit] spter hinzugefgt H 62 kçnnen] kçmen H 66 Unmçglichkeit] Umçglichkeit H

Hieres

H

Anmerkungen 2–3 Cotta bis zubringt] Th. Huber gab – wie sich aus J. G. Reinholds Vermerk auf dem Brief ergibt – diesen Brief Johann Friedrich von Cotta mit, der zusammen mit Wilhelmine, Georg und Ida von Cotta am 29. Nov. 1817 nach Italien abreiste (Nr. 461 (54)). Der Urlaub sollte vor allem der Wiederherstellung von G. von Cottas angeschlagener Gesundheit dienen. J. F. von Cotta kehrte am 9. April 1818 nach Stuttgart zurck. 18 Lady Morgan] Sydney Morgan: France. Bd. 1.2. London 1817. 18 Mad. Schoppenhauer] Johanna Schopenhauer: Erinnerungen von einer Reise, Bd. 3 20 Hieres] Hy res, Ort çstlich von Toulon 27 Heilige Allianz] In der 1815 gegrndeten Heiligen Allianz schlossen sich die ber Frankreich siegreichen Staaten Rußland, sterreich und Preußen zusammen. 28 Fraise] = Halskrause, krauser Kragen 31 Schmach bis Volkes] vermutlich gemeint: Mit der »Act of Union« von 1800 wurde Irland Teil des Vereinigten Kçnigreichs Großbritannien und gab seine bis dahin (zumindest theoretische) Unabhngigkeit auf. In dem Zuge und zur Erleichterung der gemeinsamen Zukunft schaffte sich das ir. Parlament dergestalt auf demokratischem Wege selbst ab. 31 Berline] eine Art bedeckter Reisewagen, in Berlin erfunden 33–34 war bei Lafayette] Th. Huber bersetzte die betreffende Passage aus »France« von S. Morgan: Lafayette auf seinem Landgute Lagrange Blessnau. (Aus Lady Morgan.). In: Morgenblatt, Nr. 236 (2. 10. 1817), S. 942; 237 (3. 10. 1817), S. 945–946. 40–41 Ministeriums bis geworden] Constantin von Neurath wurde am 10. Nov. 1817 wrtt. Justizminister; s. Nr. 414, Anm. 85. 53–54 Der bis fx-x,] Die Textpassage wurde nachtrglich, vielleicht von Therese Forster, gestrichen und durch die Hinzufgung »Sie« ersetzt. 53 Goldbeckische] Caroline Alexandrine und Carl Friedrich von Goldbeck 62 Briefe ber Holland] Th. HÆuberæ: Bemerkungen ber Holland; s. Nr. 400 (64–65)

Erluterungen · Brief 452

1071

64–65 6 Personen] außer J. F., W., G. und I. von Cotta vermutlich auch zwei nicht ermittelte Bedienstete 66–68 Keller bis sprechen] zu J. G. Reinholds Bestellung von Johann Wolfgang Goethes »Werke« und Bezahlung durch Johann Baptist Keller s. Nr. 400, Anm. 141–147 69 Ihren Lieben] Friederike und Wilhelmine sowie Marie Auguste Friederike und Ssette Reinhold

450. An die J. G. Cottasche Buchhandlung 26. oder 27. November 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 190 1 Seite ÆAdresse:æ Cottaische / Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem auf »26. Novbre« lautenden Eingangsvermerk und Nr. 451R, Datierung.

451. An Therese Forster

26. oder 27. November 1817

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/391 3  Seiten ÆAdresse:æ  Mademoiselle Thrse Forster / Ches Monsieur le Prsident de Goldbeck /  / Berlin / fr. Hof. Textverlust durch Siegelausriß Datierung Th. Hubers Angabe 27. 9br 1817 deckt sich mit der des Poststempels. Allerdings wird im Brief die bergabe von Brief Nr. 450R fr heute angekndigt und dieser ging bereits am 26. Nov. 1817 bei der J. G. Cottaschen Buchhandlung ein (s. Nr. 450R, Datierung). Entweder irrte sich Th. Huber also mit ihrer Datumsangabe oder die Buchhandlung mit ihrem Eingangsvermerk bei Nr. 450R. Die Reihenfolge, in der die Briefe geschrieben wurden, ist unabhngig davon und nicht ermittelt.

452. An Paul Usteri

28. November 1817

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 68 d Fischer/Hahn, S. 75–76, Teildruck (146–154) Mitteilungen zum Text 13 gegen den] (1) [den] (2) P gegen den H 17 Sie aber] Sie spter hinzugefgt H Ex-x] (2) P ein (3) weder 21 weder ein] (1) [und ........ ... 36 ist] korrigiert aus x-x H 105 selbst] spter hinzugefgt H 119 das] spter hinzugefgt H 131 es koste] (1) e[r] [bezahle] (2) es koste H

ein

H

Anmerkungen 5 Cotta] zu Johann Friedrich von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3

1072

Erluterungen · Brief 452

9–16 Brief bis bestehen] P. Usteri berichtete in seinem von Th. Huber in Nr. 451R zitierten Brief von den Verhandlungen zwischen Philipp Emanuel von Fellenberg und Johann Heinrich Pestalozzi ber eine Kooperation der beiden von ihnen geleiteten Erziehungsanstalten in Hofwil und Yverdon. Es ging um die Rettung des finanziell angeschlagenen Pestalozzischen Instituts. Die im Oktober 1817 getroffene schriftliche Vereinbarung (die sogenannte Konvention von Diemerswyl) wurde jedoch faktisch schon im November unwirksam. Fellenberg und Pestalozzi zerstritten sich (Guggisberg, Bd. 2, S. 68–75). 27 Schmid] der gegen Ph. E. von Fellenberg opponierende Joseph Schmid 33 proniren] pronieren = ber Gebhr loben und preisen 44 6 Jnglinge] Welche der Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern hier gemeint sind, ist nicht ermittelt; s. Nr. 1, Anm. 175. 46 junge Uxkll] Eduard von xkll 49–51 Gifttropfen bis stehen] zum Konflikt mit Ph. E. von Fellenberg s. Nr. 76, Anm. 2–3; 81 (5–96); 104 (66–104); 123 (107–115) 51–52 Lehrer bis geht] Th. Huber kannte von den ehemaligen Lehrern besonders gut Wilhelm Albrecht, Friedrich Griepenkerl, und Wilhelm Hesse; zu Christian Lippe, der vorbergehend das Institut verlassen hatte, s. Nr. 81 (31–43). 60 Blumenbach] Johann Friedrich Blumenbach 63 Baldinger] Johann Ludwig Aloys Baldinger 63 Verstorbnen] wahrscheinlich Josef Koller 70 Die Hartmann] Klara von Hartmann 74–75 Kçnig bis sollte] zum Konflikt zwischen Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg und den wrtt. Landstnden um die Verfassung s. Nr. 10, Anm. 151–167; 262, Anm. 45–103 79 Malchus] Karl August von Malchus 82 osterreichische Gesandte] Karl Eduard von Lçwenherz-Hruby-Geleny 87 girondin] Die Girondisten waren eine politische Gruppe whrend der Franzçsischen Revolution. Sie strzten zusammen mit der Bergpartei die Monarchie, wnschten aber keine weitere Radikalisierung, s. Nr. 257, Anm. 102. 89 kottaische Preße] die ehemals Christoph Friedrich Cotta gehçrende Hofbuchdruckerei 90 Hartmanns] Mariette und August von Hartmann mit ihren Tçchtern Julie, Luisa Maria und Charlotte sowie vermutlich Emilie Reinbeck 98–103 Plan bis ist] Es geht um den Organisationsplan von Kçnig W. I. von Wrttemberg vom 18. Nov. 1817. Th. Huber berichtigte spter ihre Aussage, s. Nr. 476 (2–5). 103 Zeitungen] Anspielung z. B. auf die »Allgemeine Zeitung« Nr. 330 (26. 11. 1817), S. 1319; in dem Artikel sind alle wrtt. Ministerien mit den jeweiligen, z. T. neu ernannten Ministern aufgefhrt und alle Angehçrigen des Geheimrats, also der obersten Regierungsbehçrde in Wrttemberg. 105 Otto] Christian Friedrich von Otto 108 heute] Constantin von Neurath starb am 27. Nov. 1817. 113 Huber] Ludwig Ferdinand Huber 116 Hartmann] A. von Hartmann 120 Kçniginn] Kçnigin Katharina von Wrttemberg 121 Vorschlag bis Zeitung] Die »Allgemeine Zeitung« druckte in Nr. 323 (19. 11. 1817), S. 1291 ein »Cirkularschreiben« A. von Hartmanns an die wrtt. Obermter ab. Er schlug darin vor, in grçßtenteils von Armen bewohnten Orten Gemeinschaftskchen einzurichten, da eine gemeinsame Mahlzeit kostengnstiger gekocht werden kann als wenn jeder Einwohner einen eigenen Herd unterhlt. Außerdem kçnnten die vom Kochen befreiten Frauen bei der Feldarbeit lnger helfen, wenn die Mtter unter ihnen zustzlich die Mçglichkeit bekmen, ihre Kinder tagsber abzugeben. Die Frauen sollten sich beim Kochen und bei der Kinderaufsicht abwechseln. 123 Aufsaz bis Armenwesen] ÆP. Usteri (bers.)æ Die Ursachen und Heilmittel der Armuth. In: Morgenblatt, Nr. 16 (19. 1. 1818), S. 63–64; 18 (21. 1. 1818), S. 70–71; 19

Erluterungen · Brief 454

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(22. 1. 1818), S. 75; 20 (23. 1. 1818), S. 78–79; 22 (26. 1. 1818), S. 87; 23 (27. 1. 1818), S. 90–91. 124 Pananti] Von P. Usteris bersetzung von Filippo Panantis »Reisebemerkungen ber die Ksten der Barbarey« war der Schluß noch nicht im »Morgenblatt« erschienen. Er folgte in Nr. 286 (29. 11. 1817), S. 1141–1142; 287 (1. 12. 1817), S. 1145–1147; 288 (2. 12. 1817), S. 1149–1151; 291 (5. 12. 1817), S. 1161–1162; 292 (6. 12. 1817), S. 1167; 293 (8. 12. 1817), S. 1170–1171; 294 (9. 12. 1817), S. 1174–1175. 125 Bibliothque] ÆS.S. I.:æ Avventure e osservazioni di Filippo Pananti, etc. Aventures Æ…æ Barbarie. In: Biblioth que universelle des sciences, belles-lettres, et arts. Abt.: Littrature, Bd. 6 (Sept. 1817), S. 65–90. 127 Menschen in Tbingen] nicht ermittelt, s. Nr. 455 133–134 Bibliothque bis Universelle] Die in Genf erscheinende Zeitschrift »Biblioth que universelle des sciences, belles-lettres, et arts« fhrte vor 1816 den Titel »Biblioth que britannique«. 150 Reinbeck] Georg Reinbeck 155–156 einbringen bis Absaz] 1816 betrug der Absatz 1668 Exemplare, 1817 waren es 1806 und 1818 dann 1768 (B. Fischer: Morgenblatt fr gebildete Stnde/gebildete Leser. Mnchen 2000, S. 47–50). 156 ausdehnen] J. F. von Cotta verhandelte mit Christian Gottfried Nees von Esenbeck ber eine naturwissenschaftliche Beilage, s. Nr. 221, Anm. 3. 162 Wohnung] Th. Huber wohnte vom 2. Febr. 1817 bis 5. Mai 1818 im Haus Nr. 313 in der Langen Straße, das Konrad Heinrich Schçnnagel und Christian Ketterlinus gehçrte. 163 Tçchter] Elisabeth Usteri jun. und Magdalena Ott

453. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Adolf Engelbert Boye etwa 28. November 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 194 2 Seiten Datierung A. E. Boyes am 28. Nov. 1817 im »Morgenblatt« gegebene Korrespondenz-Nachricht ber die 300-Jahr-Feier der Reformation wird gerade gedruckt oder ist gerade erschienen.

454. An Johann Friedrich (von) Cotta oder die J. G. Cottasche Buchhandlung zwischen August und 29. November 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1453 Mitteilungen zum Text 1 Nun] (1) [Aber] (2) P Nun H 2 2] (1) [noch] 2 (2) 2 H Datierung Terminus post quem ist die Einsendung des ersten Beitrags von Ludolph Guckenberger, wahrscheinlich in der ersten Septemberhlfte, s. Nr. 356. Terminus ante quem ist die Abreise J. F. von Cottas nach Italien (29. 11. 1817; Nr. 461 (54)). Wenn der Brief an die J. G. Cottasche Buchhandlung gerichtet war, wurde er wahrscheinlich vor Nr. 460 (9–16) geschrieben.

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Erluterungen · Brief 454

Anmerkungen 2 2 Aufsze] L. Guckenberger verçffentlichte nur vier Beitrge im »Morgenblatt«: Die lange menschliche Lebensfhigkeit; ders.: Bade Abenteuer; Æders.:æ Der abgeworfene Reiter. In: Morgenblatt, Nr. 262 (1. 11. 1817), S. 1046–1047; Æders.:æ Der Mensch ist ein Sugethier! In: Morgenblatt, Nr. 286 (29. 11. 1817), S. 1142–1143; 287 (1. 12. 1817), S. 1147; 289 (3. 12. 1817), S. 1154–1155; 290 (4. 12. 1817), S. 1159; 291 (5. 12. 1817), S. 1162– 1163. Wieviele Beitrge er außerdem einsandte, die von der Redaktion auf Vorrat angenommen, aber nicht gedruckt wurden, ist nicht ermittelt. Daher ist eine Identifizierung der erwhnten Aufsze (und eine genauere Datierung des Briefs) nicht mçglich. 5 merkwrdig] veraltet fr ›bemerkenswert‹

455. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Unbekannt zwischen 23. und 29. November 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1500 Mitteilungen zum Text 6 Pananti] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt, s. Anm. 1–4. Anmerkungen 1–4 Einer bis wird] Paul Usteris bersetzung von Filippo Panantis »Reisebemerkungen ber die Ksten der Barbarey« erschien in »Morgenblatt« Nr. 260 (30. 10. 1817) bis Nr. 267 (7. 11. 1817). Der Schluß traf am 24. Nov. 1817 in der Redaktion ein und wurde ab »Morgenblatt« Nr. 286 (29. 11. 1817) gegeben; s. Nr. 452 (124–134). 5 Ihre Ubersezung] nicht ermittelt

456. An Johann Friedrich von Cotta

29. November 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 192 Mitteilungen zum Text 6 fr] (1) [einer] (2) P fr H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Manuscript] Ermittelt ist: Johann Valentin Adrian: Geschichte des altfranzçsischen Theaters. In: Archiv fr Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst, Nr. 73 und 74 (18. und 20. 6. 1821), S. 289–291; 76 und 77 (25. und 27. 6. 1821), S. 304–307; 79 und 80 (2. und 4. 7. 1821), S. 318 f.; 81 (6. 7. 1821), 321–324. Dieser Text enthlt allerdings keine franz. Zitate.

Erluterungen · Brief 458

457. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

1075

29. November 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 193 ÆAdresse:æ Cottaische / Buchhandlung Mitteilungen zum Text 2 mit] (1) [Zuzu] (2) P mit H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 inliegendes] Beilage unbekannt 2 Meyer] Aus Hamburg berichtete Friedrich Johann Lorenz Meyer fr das »Morgenblatt«. 4 Cotta] Johann Friedrich von Cotta

458. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Johann Carl Mielach 29. November 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 205 Mitteilungen zum Text 1 der Bescheid] (1) d[ie] [Antwort] (2) P der Bescheid H 2 ist. Redaktion] (1) ist. [Sie] (2) P ist. Redaktion H 2 durfte] (1) [mußte] (2) durfte H 2 der Legende] (1) [des Gedichtes] (2) P der Legende H 3 keine] (1) [den] (2) P keine H 6 den bis mßte] (1) mit Recht [den Verfaßern,] (2) P [mit Recht] den Theilhabern mißfallen [htte] mße[n] (3) den Theilhabern mißfallen haben mße H 6 wovon] (1) [welche der] (2) P wovon H 8 ohne] (1) [ – freilich] ohne (2) ohne H 14 umgearbeitet] spter hinzugefgt H 14 Ton] (1) [Chroniken] Ton (2) Ton H 16 beschrnkten Umfang] (1) Umfang beschrnkten (2) beschrnkten Umfang H 16 und] (1) [und fehlt unsrer Litteratur die den Ernst und den Ru..hm .... des deutschen Sonne .............tt dem ..... nach vielx-x] (2) P und H x-x gem ........ß ........ Datierung Das Datum wird von J. C. Mielach genannt in seiner Antwort (J. C. Mielach an die »Morgenblatt«-Redaktion, 30. 12. 1817, Marbach DLA). Außerdem wird der Brief in Nr. 459 (1–10) und 460 (1–8) erwhnt. Der Eingangs- und Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung lautet hingegen auf 11. (oder 15.) Dez. 1817. Doch wenn ein Brief dieses Datums bei Mielach eingetroffen wre, htte er ihn in seiner Antwort vom 30. Dez. wahrscheinlich ebenfalls erwhnt. Anmerkungen 1–2 Einsendung vom ?] zu J. C. Mielachs Anschreiben und (nicht ermittelten) Manuskripten s. Nr. 411, Anm. 18–21 2 Legende] s. Anm. 1–2 4 Fest] die 300-Jahr-Feier der Reformation am 31. Okt. 1817

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Erluterungen · Brief 458

7 eine bis (Strasburg)] Gottfried Drrbach: Das Lied vom frommen Doctor 7 andre bis (Mllner)] AÆdolphæ Mllner: Luther 10 Novelle] s. Anm. 1–2

459. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

29. November 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 195 Mitteilungen zum Text 9 die] ie korrigiert aus er H 10 der Fall] spter hinzugefgt H 15 Mielach] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung und dem Inhalt (2– 3). Anmerkungen 1 Antwort] s. Nr. 458 1 Manuscripte] zu Johann Carl Mielachs (nicht ermittelten) Einsendungen s. Nr. 411, Anm. 18–21 2–3 Cottas bis Abschied] zu Johann Friedrich von Cottas Reise nach Italien s. Nr. 449, Anm. 2–3 9 Legende von Milach] s. Anm. 1 9 Reformations Festes] die 300-Jahr-Feier der Reformation am 31. Okt. 1817

460. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

29. November 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 191 ÆAdresse:æ lçbliche Cottaische / Buchhandlung Mitteilungen zum Text 5 5 6

bei Herrn] (1) [mit] Herrn (2) bei die] ie korrigiert aus er H mit] (1) [oder] (2) mit H

Herrn

H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 3 Cotta] Johann Friedrich von Cotta 4–8 Ich bis kçnnte] s. Nr. 458; 459 (1–10) 6 Instituts] das »Morgenblatt« 8 den zurckgesendeten] nicht ermittelt 11 avis] vielleicht Nr. 454 14 Aufsze] Ermittelt sind: ÆLudolphæ Guckenberger: Die lange menschliche Lebensfhigkeit; ders.: Bade Abenteuer; Æders.:æ Der abgeworfene Reiter; Æders.:æ Der Mensch ist ein Sugethier!

Erluterungen · Brief 462

461. An August von Kotzebue

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29. November 1817

H Marbach DLA, A: Th. Huber, Nr. 124 Mitteilungen zum Text 12 auf] korrigiert aus dur H 24 la] ra H 39 andern] spter hinzugefgt H Anmerkungen 1 Schatten der Vergangenheit] s. Bd. 2, Nr. 138, Sammelanm. zu A. von Kotzebue 11–12 Sçhnen bis hçrte] Wahrscheinlich sind die beiden bekanntesten Sçhne gemeint, Moritz und Otto von Kotzebue. 21 Fellenberg] in Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern 24 voila bis muette] Moli re: Le Mdecin malgr lui, 2. Akt, 4. Szene 25 Cottas] Johann Friedrich von Cotta 29 Litteratur Blatt] A. von Kotzebue (Hg.): Literarisches Wochenblatt. Weimar 1818 ff.; s. Nr. 514 (37–46) 42 Ubersicht bis Litteratur] A. von Kotzebue kam dem Wunsch nicht nach, s. Nr. 501 (26– 28). 43 franzçsischen englischen u. s. w.] z. B. die von Karl Wilhelm Thrmin und Karl Trummer verfaßten Literaturberichte; diese bersichten sollten hufiger erscheinen statt der Rezensionen einzelner Werke; s. Nr. 381 (7–30). 54 nach Italien] zur Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3 55 seit einiger Zeit] seit dem 30. Aug. 1816 57–58 bayerschen bis Enkel] Claire und Gottlieb von Greyerz mit ihren Kindern Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo 60–61 27 bis Jahr] Ludwig Ferdinand Huber starb bereits am 24. Dez. 1804.

462. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

30. November 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 198 Mitteilungen zum Text 2 enthalten] erhalten H 3 Th. H.] (1) Und bemerke daß im nachsten Blatt [Montag?] (2) P [Und bemerke daß im nachsten Blatt Dinstag, doch ja die Barbaresken den A n f a n g machen, damit Herrn v. Cottas Motto seinen Plaz findet.] / Th. H. (3) Th. H. H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Reichle] Wilhelm Reichel 2 Aufsaz] ÆLudolph Guckenberger:æ Der Mensch ist ein Sugethier!

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Erluterungen · Brief 463

463. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

2. Dezember 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 199 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

464. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Theodor von Held 3. Dezember 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 200 Mitteilungen zum Text 5 denn] spter hinzugefgt H 8 Grundsazes] (1) [zweiten] Grundsazes (2) Grundsazes H 12 Scherz ohne Tndelei] spter hinzugefgt H 13 geringen] gringen H 15 die] (1) [g. .x-xt. h] (2) P die H 17–19 Baron bis Petersburg] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1 Beitrge] Th. vÆonæ HÆeæld: Korrespondenz-Nachrichten. St. Petersburg. In: Morgenblatt, Nr. 290 (4. 12. 1817), S. 1160; 291 (5. 12. 1817), S. 1164; 299 (15. 12. 1817), S. 1196; 304 (20. 12. 1817), S. 1216; 306 (23. 12. 1817), S. 1224. 9 zuknftigen Sendungen] Ermittelt ist nur Th. vÆonæ Held: Korrespondenz-Nachrichten. In: Morgenblatt, Nr. 259 (29. 10. 1817), S. 1035–1036; 260 (30. 10. 1817), S. 1040.

465. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Wilhelm Grote 4. Dezember 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Grote Nr. 2 Mitteilungen zum Text 2 Es] (1) [Redaktion hat, der bergroßen Menge von Einsendungen wegen festgesezt ohne besondre Grnde eben] (2) P Es H 6 erschuf] erschuß H 12 sich] (1) [Ihnen] (2) P sich H 13 Neuste u] spter hinzugefgt H 15 des] (1) [ande..] (2) P des H 16 Die] (1) [Die Thusnelda] (2) P Die H 17 Grote] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von K. W. Grote (Anm. 1–2).

Erluterungen · Brief 466

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Anmerkungen 1–2 Gedicht bis Halem] Bei Gerhard Anton von Halems Gedicht anlßlich der 300-Jahr-Feier der Reformation (31. 10. 1817), das K. W. Grote mit Brief vom 24. Nov. 1817 schickte (Marbach DLA), handelt es sich wahrscheinlich um »Christ-katholische Feier des Reformations-Jubilums. 1817«. Es wurde spter verçffentlicht in G. A. von Halem: Vernunft aus Gott in Bezug auf die neuesten Widersacher derselben. Jamben. Lbeck 1818, S. 72–74. Darin sagen die Katholiken z. B.: »Wir gingen, blind durch Glaubenszwang, / Von Wahn und Trug gefhrt, den Gang / Durchs Erdenleben« (S. 73). 5 Kçnig] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 6 Vater bis Bisthum] Infolge des Reichsdeputationshauptschlusses (1803) wurden Wrttemberg Gebiete einverleibt, wie z. B. Oberschwaben, mit berwiegend katholischer Bevçlkerung. Seitdem bemhte sich die wrtt. Regierung in Verhandlungen mit Rom, das Verhltnis zwischen katholischer Kirche und Staat zu regeln. Insbesondere war die wrtt. Regierung daran interessiert, daß die Landesgrenzen mit den Bistumsgrenzen bereinstimmten und somit eine wrtt. Landeskirche geschaffen werden konnte. Dem seit 1812 bestehenden Generalvikariat in Ellwangen wurden nach und nach die zuvor zu den Bistmern Augsburg, Wrzburg, Konstanz, Speyer und Worms gehçrenden Gebiete zugewiesen. 1817 wurde dies abgeschlossen und der Sitz des Generalvikariats nach Rottenburg verlegt. Erst 1821 kam es zu einer Einigung mit Rom und der Grndung des Bistums Rottenburg, welches sich mit dem Gebiet des Kçnigreichs Wrttemberg deckte. Doch bis zur Inthronisation des ersten Bischofs (Johann Baptist Keller) dauerte es noch bis 1828 (P. Sauer: Reformer auf dem Kçnigsthron. Stuttgart 1997, S. 406–410). 8 Diebe und Gauner] K. W. Grote nennt in seinem Brief (s. Anm. 1–2) den Artikel »Die Diebe und Gauner in Paris«. Der Artikel und das Werk, aus dem der Auszug stammte, sind nicht ermittelt. 10 drei Correspondenten] Karl Wilhelm Thrmin, Georg Bernhard Depping und wahrscheinlich Anton Joseph Dorsch; außerdem schickte Georg Ludwig Peter Sievers Artikel ein, die Th. Huber bisher aber noch nicht ins »Morgenblatt« aufgenommen hatte. 11 Correspondenz] K. W. Grote schickte, wie er in seinem Brief erwhnt (s. Anm. 1–2), eine »Korrespondenz-Nachricht« aus Westfalen. Ein Abdruck im »Morgenblatt« ist nicht ermittelt. 16 Bcher Anzeige] K. W. Grote bat in seinem Brief (s. Anm. 1–2) um eine Rezension im »Literatur-Blatt« zu K. W. Grote (Hg.): Thusnelda. Unterhaltungsblatt fr Deutsche. Coesfeld und Leipzig 1816–1817. Friedrich Haug und Friedrich Christoph Weisser, so Grote, htten beide ein Exemplar davon. Die Rezension ist nicht ermittelt.

466. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

4. Dezember 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Grote Nr. 1 ÆAdresse:æ Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (1–2). Anmerkungen 2 Antwort] Nr. 465 7–8 Wallenrodt bis Kçnigsberg] vielleicht Louis von Wallenrodt; eine Beschreibung der 300-Jahr-Feier der Reformation am 31. Okt. 1817 in Kçnigsberg ist nicht ermittelt.

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Erluterungen · Brief 467

467. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und August Krmer 4. Dezember 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Krmer Nr. 3a Mitteilungen zum Text 2–3 Da bis Gelegenheits] (1) [Bei jeder vorfa ....] (2) P [D]ie Redaktion [wird] [von] [eingesende] (3) P Da die Redaktion mit Gelegenheits H 4 deutete] (1) [sprach] (2) P deutete H 5 Grnde] (1) [Aus] (2) P Grnde H 6 aufzunehmen] zu spter hinzugefgt H 6 Die] (1) [Herr Geheim Hofrat] (2) P [Dieser ward dadurch befolgt] (3) P Wie streng dieser befolgt ward, bewiesen die lezten beiden großen Feste: 18 Oktober und 31 Oktober wo von dem ersten ein Gedicht in Ro m gesungen, vom 2ten eines in einer franzçsischen Stadt [u . .nd] (4) P [Wie streng dieser befolgt ward, bewiesen die lezten beiden großen Feste: 18 Oktober und 31 Oktober wo von dem ersten ein Gedicht in Ro m gesungen, vom 2ten eines in einer franzçsischen Stadt gesungen und eines aus einem ganz eignen Standpunkt gedichtetes unter einigen 50 eingesendeten] benuzt [ward. Das] (5) P Die H 7 Verfaßerinn] (1) [und erhabene] Verfaßerinn (2) Verfaßerinn H 9 uns bei] (1) [hier] bei (2) uns bei H 10 ihre] (1) [sa . .ngen] (2) P ihre H 13 im Druck] spter hinzugefgt H 15 Von bis Redaktion] (1) [Wenn Redaktion] (2) P [Die jezige Redaktion] (3) P [Dero Handschrift im] (4) P Von Dero Handschrift [ist der] (5) P Von Dero Handschrift sind der jezigen Redaktion H 19–20 den bis scheinen,] (1) [mit Recht] den Einsendern unzureichend scheinen, (2) den Einsendern unzureichend scheinen [mßen], (3) den Einsendern oft unzureichend scheinen, H 22 bald] (1) [vordersten] (2) P bald H 27 persçnlich] persçlnlich H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von A. Krmer (Anm. 2). Anmerkungen 1 geflligst] veraltet im Sinne von ›wenn ich Sie darum bitten darf‹, ›wenn Sie mir den Gefallen tun mçchten‹ 2 Brief] A. Krmer an die Redaktion des »Morgenblatts«, 27. Nov. 1817 (Marbach DLA): »Eine deutsche Prinzeßin, deren Namen ich jedoch verschweigen muß, hat mir das beyliegende Gedicht auf den Prinzen Leopold von Sachsen Koburg mit der Bitte zugesandt, dasselbe im Morgenblatt abdrucken zu lassen. Æ…æ enthlt es doch schçne Heilige Gefhle, von einer vortreflichen Frstentochter an einen jetzt so unglcklichen edlen Frstensohn gesprochen.« 6–7 Herzlichen bis Verfaßerinn] Am 6. Nov. 1817 starb Prinzessin Charlotte, die erst 21jhrige Ehefrau von Prinz Leopold von Sachsen-Coburg-Saalfeld. Das von Frstin Therese von Thurn und Taxis (s. (25)) verfaßte Gedicht auf diesen Todesfall ist nicht ermittelt. 12–14 Wir bis Worten] Am 10. Dez. 1817 antwortete A. Krmer der Redaktion (Marbach DLA), die Verfasserin wnsche keinen Abdruck des Zusatzes. Das Gedicht solle daher zurckgeschickt werden, was am 24. Dez. 1817 auch geschah, s. Nr. 496R. 15–17 ber bis Wallenstein] Ermittelt ist ÆA.æ KÆrmeræ: Wallensteins Armeebefehl. In: Morgenblatt, Nr. 305 (22. 12. 1817), S. 1218–1219. 25 Frstin von Taxis] Frstin Th. von Thurn und Taxis

Erluterungen · Brief 469

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468. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Amadeus Wendt 4. Dezember 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Wendt Nr. 6a Mitteilungen zum Text nicht] (1) [den hinzu] (2) P nicht H individuell] (1) [personli] (2) P individuell H mit der. selben] spter hinzugefgt H bisher] spter hinzugefgt H bitten aber] (1) [merken aber] (2) P bitten aber H Ew.] (1) [Ih] (2) P Ew. H Das bis Zeit] (1) [In dem rechten Augenblick des Einrckens] (2) P Das Einrcken zur rechten Zeit H 11 oft] (1) oft (2) [des Raums wegen] oft (3) oft H 12 geschzten] (1) [wrdigen] (2) P geschzten H

2 3 5 8 9 9 11

Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von A. Wendt (Anm. 1). Anmerkungen 1 Bemerkungen] A. Wendt schrieb der Redaktion des »Morgenblatts« am 25. Nov. 1817 (Marbach DLA), es sei vereinbart gewesen, daß er allein aus Leipzig fr das »Morgenblatt« berichte. Allerdings gefalle ihm das Scharfe und Pikante der Beitrge des anderen Korrespondenten (s. Anm. 2). Doch bat Wendt, seine eigenen Artikel und die des anderen knftig zur Unterscheidung mit Chiffren zu kennzeichnen und beiliegende Erklrung (s. Anm. 7) abzudrucken. 2 nicht bis Theater] ÆAdolph Mllner:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 236 (1817); ders.: Ueber das neue Stadt-Theater in Leipzig; Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 264 (4. 11. 1817), S. 1056; Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 271 (12. 11. 1817), S. 1084; Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 280 (22. 11. 1817), S. 1119– 1120. 7 Theater Artikel] A. WÆendtæ: Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 292 (6. 12. 1817), S. 1168. Auf derselben Seite folgt der Abdruck einer »Berichtigung«, die mit »Prof. A. Wendt« unterzeichnet ist, in der Wendt u. a. sich zu den mit A. W. gekennzeichneten Aufstzen im »Morgenblatt« bekennt.

469. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Joseph Widemann 4. Dezember 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 201 Mitteilungen zum Text 6 vollkommen] (1) [mit] (2) P vollkommen H 7 die] (1) [x-x] (2) P die H 7 drfen] (1) [muß] (2) P drfen H 10 Die] ie korrigiert aus er H 11 Rcksicht] (1) [x-xstx-x] (2) P Rcksicht H

1082 12 13 13 15 16 16 19

Erluterungen · Brief 469

welche] (1) [die] (2) P welche H der so] er korrigiert aus ie H die Uberreichung] (1) [ber] (2) P die Uberreichung H auf diese] (1) [diese] (2) P auf diese H nehmen] (1) [x-x] (2) P nehmen H wackrer] (1) [x-x] (2) P wackrer H Widemann] mit Rçtelstift geschrieben H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 6 Kunstartikel] ÆJ.æ WÆidemann:æ Augsburger Kunstausstellung Herbst, 1817. In: KunstBlatt Nr. 21, S. 81–84 zum Morgenblatt, Nr. 294 (9. 12. 1817). 13–14 Zusaz bis Wreden] In dem Artikel (s. Anm. 6, hier: S. 81) wird die berreichung der von Johann Georg Laminit entworfenen, von Christeiner und Seebold im Auftrag der Augsburger Kaufleute gefertigten, Frst Karl Philipp von Wrede darstellenden Reiterstatue an den Frsten nur kurz erwhnt.

470. An Johann Friedrich von Cotta

6. Dezember 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 203 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / von Cotta. Mitteilungen zum Text 3 den] en korrigiert aus ie H 6 entstand] enstand H Ort Ergibt sich aus J. F. von Cottas Vermerk »beantw 9 Febr. 1818«: Zu diesem Zeitpunkt hielt er sich in Rom auf. Anmerkungen 2 Italien] zu J. F. von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3 3 Pananti] Der Schluß von Paul Usteris bersetzung von Filippo Panantis »Reisebemerkungen ber die Ksten der Barbarey« erschien am 9. Dez. 1817. Das Blatt war wahrscheinlich schon gesetzt. 4–5 Tagebuch bis Usteri] ÆP. Usteri (bers.):æ Bemerkungen ber England. (Aus dem Tagebuch der Reise der Erzherzoge Johann und Ludwig von Oesterreich.). In: Morgenblatt, Nr. 292 (6. 12. 1817), S. 1165–1167; 293 (8. 12. 1817), S. 1069–1170; 295 (10. 12. 1817), S. 1177–1178; 296 (11. 12. 1817), S. 1182–1183; 297 (12. 12. 1817), S. 1186–1187; Æanonym:æ Voyages. Journal indit dun voyage en Angleterre, en 1815 et 1816. In: Biblioth que universelle des sciences, belles-lettres, et arts. Abt.: Littrature, Bd. 6 (Sept.–Nov. 1817), S. 133–147 und S. 229Ærecte: 329æ–343. 6 2 N] in »Morgenblatt« Nr. 292 und 293 8–9 Mllner bis Luther] AÆdolphæ Mllner: Luther; A. Mllner schrieb in seinem Brief vom 23. Nov. 1817 (Marbach DLA), das Gedicht sei vor dessen Abdruck im »Morgenblatt« (am 12. 11. 1817) durch seine Bekannten im Manuskript verbreitet worden. Die »Zeitung fr die elegante Welt« sowie zwei andere Journalisten aus Berlin und Hamburg htten

Erluterungen · Brief 471

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daraufhin um Druckerlaubnis bei ihm nachgefragt. Ermittelt ist der Abdruck in: Zeitung fr die elegante Welt, Nr. 222 (13. 11. 1817), Sp. 1785 f. 14–18 Wendt bis Morgenblatt] zu Amadeus Wendts Brief ber A. Mllner und zu Th. Hubers Antwort s. Nr. 468 (1–6); zu Wendts »Berichtigung« s. Nr. 468, Anm. 7 15–16 Mllners bis Correspondenz] ÆA. Mllner:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 236 (1817); ders.: Ueber das neue Stadt-Theater in Leipzig; Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 264 (1817); Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 271 (1817); Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 280 (1817). 19 Reichle] Wilhelm Reichel 20 Mhlberger] zu Johann Heinrich M(h)lberger s. Nr. 422 (7–11) 23 Logis] Th. Huber wohnte vom 2. Febr. 1817 bis 5. Mai 1818 im Haus Nr. 313 in der Langen Straße, das Konrad Heinrich Schçnnagel und Christian Ketterlinus gehçrte, und zog dann um in die Hirschgasse (umbenannt in: Wilhelmsstraße). 23 Arzt] Carl Schelling 25 Lichtmeß] 2. Februar 25 Georgi] 23. April 26 Ihrem Hause] J. F. von Cottas Haus befand sich in der Kçnigstraße, in die die Lange Straße mndet. Die Hirschgasse (Wilhelmsstraße) verluft parallel zur Kçnigstraße. 27–28 Es bis hier] Th. Huber berichtet in Nr. 451R vom Wegzug von 230 Familien aufgrund des Ediktes »ber Eintheilung des Kçnigreichs in vier Verwaltungs-Bezirke«, s. Nr. 476 (5–8).

471. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Paul Gotthelf Kummer 8. Dezember 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 204 Mitteilungen zum Text 3 Buchhndler] Buchlndler H 3 von Leipzig] spter hinzugefgt H 4 alle] spter hinzugefgt H 4 seinem] (1) [der] (2) P seinem H 4 der Redaktion] (1) [hier .....] (2) P der Redaktion H 5 , Wie bis ist,] spter hinzugefgt H 5–6 Monats-bersicht bis zu] (1) Monats-bersicht zu (2) Monats-bersicht aller in Deutschland herauskommender Werke zu (3) Monats-bersicht aller in Deutschland in Druck herauskommender Werke zu H 7 es] (1) [da] (2) P es H 7 aus] (1) [die] (2) P aus H 7 Inhalt] (1) [Raum] (2) P Inhalt H 12 die] (1) die[se ....] (2) die H 13–14 Herrn Kummer Leipzig] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 4 Katalog] zu P. G. Kummers Verzeichnis »Deutsche Literatur« s. Nr. 381, Anm. 13 5 Cotta] Johann Friedrich von Cotta 9–11 jedem bis gehçrt] Dieser Plan konnte nicht realisiert werden.

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Erluterungen · Brief 472

472. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

8. Dezember 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 231 Mitteilungen zum Text 8 ausfreßen bis Erst] (1) ausfreßen: Erst (2) ausfreßen die nmlich immer krank sind.: Erst H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (3). Anmerkungen 2 Schreiben] Gemeint ist Nr. 471. 4 Bcherverzeichniße] zu Paul Gotthelf Kummers Verzeichnis »Deutsche Literatur« s. auch Nr. 381, Anm. 13 12 v. H.] s. Nr. 726, Anm. 19

473. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Wielandt 23. Juli oder 8. Dezember 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1547 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus den Ausgangsvermerken der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf den Anschreiben von K. Wielandt vom 20. Juli 1817 und 4. Dez. 1817 (Marbach DLA). Auf welches der beiden Anschreiben der Brief antwortete, ist nicht ermittelt; s. Nr. 474R.

474. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Wielandt 23. Juli oder 8. Dezember 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Wielandt Nr. 9 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus den Ausgangsvermerken der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf den Anschreiben von K. Wielandt vom 20. Juli 1817 und 4. Dez. 1817 (Marbach DLA). Auf welches der beiden Anschreiben der Brief antwortete, ist nicht ermittelt; s. Nr. 473R.

475. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Johann Baptist Durach 9. Dezember 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1548 Mitteilungen zum Text 1 Forderung] (1) [Bitte] (2) P Forderung H 1–2 zu gengen] (1) [sogleich] (2) P zu gengen H

Erluterungen · Brief 476

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2–3 in bis Handschriften] (1) [auf] dem [Verzeichniß] der bei ihr[er] (2) P in dem Vorrath der bei ihr deponirten Handschriften H 4 verifizierten] (2) [verfert] (2) P verifizierten H 4 Er] (1) [sie] (2) P Er H 7 Hoffentlich] (1) [Nach dem, der Redaktion mitgetheilten] (2) P Hoffentlich H 9 sie wahrscheinlich] (1) wahrscheinlich [ihr] (2) P sie wahrscheinlich H 9 zum Druck // bestimmten] (1) [der Red] (2) P zum Druck // bestimmten H 14–15 der Karakter] (1) [no] (2) P der Karakter H 16 schon] (1) [mit] (2) P schon H 17–18 wenn bis Arbeit] (1) [ihre Werk] (2) P [ihre Arbe] (3) P wenn nicht besondre Verhltniße oder Verabredung eintrfen, ihre Arbeit H 19 Ihrer Reisebemerkungen uber] (1) [ber] (2) P Ihrer Reisebemerkungen ber H 20 3–4] (1) [2]-[3] (2) 3–4 H 22 Naturscenen] (1) [bloß .........] (2) P Naturscenen H 23 viele] (1) [se..hr] (2) P viele H 26 Durrach] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von J. B. Durach (Anm. 1–2). Anmerkungen 1–2 Forderung bis Hofnarren] J. B. Durach schrieb in seinem Brief an die »Morgenblatt«Redaktion vom 12. Nov. 1817 (Marbach DLA), man habe ihm schon vor lngerer Zeit den Abdruck seines Aufsatzes ber die Hofnarren zugesichert. Er bat um baldigen Abdruck. Der Aufsatz ist nicht ermittelt. 4 Cotta] Johann Friedrich von Cotta 4 Verzeichniß] s. Nr. 360 (12–13); 364 (2); 366 (6); 387 (1–4) 7 nach Italien] zur Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3 19–20 Anerbietung bis Salz // burgische] J. B. Durach bot an (s. Anm. 1–2), Aufstze zu schicken ber seine im Herbst unternommene Reise nach Salzburg und Berchtesgaden. Es erschien ÆJ. B. Durach:æ Reise ber einen Theil des Ober- und Kçnigssee-Gebirges in Bertholdsgaden. In: Morgenblatt, Nr. 110 (8. 5. 1818), S. 437–438; 111 (9. 5. 1818), S. 441–442; 116 (15. 5. 1818), S. 461–462; 118 (18. 5. 1818), S. 470–471; 121 (21. 5. 1818), S. 482–484; 122 (22. 5. 1818), S. 485–487.

476. An Paul Usteri

10. Dezember 1817

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 69 ÆAdresse:æ An Herrn Staatsrath Usteri / in / Zrich / Fr. Schafh. Mitteilungen zum Text 10 Ganges] (1) [Zw ...] (2) P Ganges H 21 der] (1) [einer] (2) der H 26 Lausanne] (1) [Genf] (2) P Lausanne H Anmerkungen 1 Briefe] Bekannt ist Th. Hubers Brief Nr. 452. 2 Relation] franz.: Bericht; s. Nr. 452 (73–122)

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Erluterungen · Brief 476

4–5 Schrift bis giebt] Die »Kçnigliche Bekanntmachung von Abnderung in den VerwaltungsGrundstzen und Formen« vom 18. Nov. 1817 von Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg erschien in: Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 156 (1. 12. 1817), S. 625–628 (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 335); Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 157 (3. 12. 1817), S. 629– 632 (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 337); Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 158 (4. 12. 1817), S. 633–635 (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 338); Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 159 (6. 12. 1817), S. 637–640 (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 340); Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 160 (9. 12. 1817), S. 641 f. (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 343); Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 161 (11. 12. 1817), S. 645 f. (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 345); Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 162 (13. 12. 1817), S. 649 f. (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 347); Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 163 (16. 12. 1817), S. 625–628 (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 350). 5–6 vier Provinz-Stdten] Gemß der »Kçniglichen Bekanntmachung« (s. Anm. 4–5) wurde das Kçnigreich Wrttemberg in vier Verwaltungs-Bezirke eingeteilt. Diese neuen vier Kreise ersetzten die bisherigen zwçlf Landvogteien. Die fr die Finanzverwaltung und Regierungs- und Polizeiangelegenheiten zustndigen Behçrden wurden fr den Neckar-Kreis in Ludwigsburg, den Schwarzwald-Kreis in Reutlingen, den Jaxt-Kreis in Ellwangen und den Donau-Kreis in Ulm eingerichtet. Bisher in Stuttgart lebende Beamte und ihre Familien mußten dorthin umziehen. 13–17 Rotenburg bis bleiben] Gemß der »Kçniglichen Bekanntmachung« (s. Anm. 4–5) sollten auch die Gerichte und die dazugehçrigen Behçrden in die Kreise verlegt werden. Fr den Neckar- und den Schwarzwaldkreis war u. a. die Stadt Rottenburg als neuer Sitz vorgesehen. Am 3. Dez. 1817 wurde jedoch durch ein kçnigliches Dekret stattdessen provisorisch Tbingen als Sitz des Appellationsgerichtshofes bestimmt, solange in Rottenburg die fr das Personal erforderlichen Wohnungen noch nicht vorhanden seien; zu Rottenburg s. Nr. 465, Anm. 6. 15 Opperment] Operment: ein gelb glnzendes Arsenikerz, das aus Arsenik, Schwefel und Erde besteht. 18 Nachricht von Fellenberg] zu Philipp Emanuel von Fellenberg und Johann Heinrich Pestalozzi s. Nr. 452, Anm. 9–16 19 Brief bis enthielt] Gemeint ist J. H. Pestalozzis »Zuschrift« vom 28. Nov. 1817 an die Redaktion der »Allgemeinen Zeitung« (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 339 (5. 12. 1817), S. 1355 f.). Darin stellte Pestalozzi den Abschluß der Konvention mit Ph. E. von Fellenberg (s. Nr. 452, Anm. 9–16) als ihm im Nachhinein unbegreiflich dar und als das Resultat seiner Schwche – er sei damals Rekonvaleszent gewesen. Seinen Zwecken, Verpflichtungen und seiner Persçnlichkeit widerspreche der Vertrag. Abschließend bedankt sich Pestalozzi bei Fellenberg, der ihm in einer schwierigen Lage habe helfen wollen, denn »danken kan die Schwche der Strke«. Anlaß fr die »Zuschrift« war brigens der, wie Pestalozzi tadelte, indiskrete und z. T. nicht wahrheitsgemße Abdruck der Einzelheiten der Konvention in der »Allgemeinen Zeitung« Nr. 323 (19. 11. 1817), S. 1290 f. (der Einsender dieses anonym abgedruckten Artikels war P. Usteri). 23 pateliniren] franz. patelin = schmeichelnder, sß redender Betrger 25 Unser Gesandter] Johann Nepomuk Franz Xaver von Tautphoeus 33 Israelchen] vielleicht Anspielung auf das umherziehende Volk Israel (2. Mose 12,35 ff.) oder auf den in Israel (= »Kmpfer Gottes«) umbenannten, mit dem Engel des Herrn ringenden, mit Gott und Menschen kmpfenden Jakob (1. Mose 32,28 f.) 35 Blumenbach] Johann Friedrich Blumenbach 39 Hofwyl] Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, das Victor Aim Huber bis 1816 besuchte. 41 Erzherzçge] ÆP. Usteri (bers.):æ Bemerkungen ber England. (Aus dem Tagebuch der Reise der Erzherzoge Johann und Ludwig von Oesterreich.)

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Erluterungen · Brief 480

41–42 ber Berthiers Tod] Alexandre Berthier starb am 1. Juni 1815 durch einen Sturz aus dem Fenster. Es soll sich um einen Unfall gehandelt haben, aber auch Selbstmord oder Mord wurden vermutet. P. Usteri hatte im Mrz 1817 im »Morgenblatt« zum Leben Berthiers bereits etwas verçffentlicht: ÆP.æ UÆsteri (bers.)æ: Zeugniß ber den Frsten Alexander Berthier. Ein Artikel ber Berthiers Tod ist im »Morgenblatt« nicht ermittelt. 45 die Ihren] Magdalena Ott und Elisabeth Usteri jun. mit ihren Familien

477. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Wielandt 25. Juli oder 10. Dezember 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Wielandt Nr. 9 1 Seite Datierung Ergibt sich aus den Ausgangsvermerken der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf den Anschreiben von K. Wielandt vom 22. Juli 1817 und ohne Datum (mit dem Eingangsvermerk: 9. Dez. 1817) (Marbach DLA).

478. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

11. Dezember 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 207 1 Seite

479. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Trummer 11. Dezember 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 206 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Adressat Zustndig fr die hier gemeinte franz. Literatur war jedoch Karl Wilhelm Thrmin.

480. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

12. Dezember 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 209 Mitteilungen zum Text 7 350] korrigiert aus 400 H 10 ein] (1) [also] ein (2) ein H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Ersuchen] Gemeint ist vermutlich Nr. 478R. 3 Cottas] Johann Friedrich von Cotta

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Erluterungen · Brief 480

7–8 350 Gulden] Th. Huber erhielt das Geld noch am selben Tag (Quittung vom 12. 12. 1817, unterzeichnet: mit Dank erhalten. Witwe von Huber (Marbach DLA)). 8–9 Redaktion bis an] Es gab keinen schriftlichen Vertrag zwischen J. F. von Cotta und Th. Huber, der die Hçhe ihres Gehalts festlegte. Zu Th. Hubers anfnglichen Gehaltsvorstellungen s. Nr. 280 (5–22); 282; 298 (45–48). Die Abrechnung erfolgte halbjhrlich. Eine Neuregelung der Honorarfrage (vielleicht anlßlich des Ausscheidens von Friedrich Haug zum 1. Sept. 1817) kçnnte im November 1817 erfolgt sein (s. Nr. 422 (4–6)), so daß Th. Huber Ende 1817 700 Gulden als Jahresgehalt hatte. 10 600 Gulden] s. Nr. 282 13 Artikel] Th. Hubers in der zweiten Jahreshlfte 1817 im »Morgenblatt« verçffentlichte Beitrge: Alix und Berengar. In: Morgenblatt, Nr. 173 (21. 7. 1817), S. 689–690; 174 (22. 7. 1817), S. 693–694; 175 (23. 7. 1817), S. 697–699; Die Auswanderer. (Eine wahre Begebenheit.). In: Morgenblatt, Nr. 178 (26. 7. 1817), S. 711; Alte Schottische Geistersagen. In: Morgenblatt, Nr. 190 (9. 8. 1817), S. 758–759; 191 (11. 8. 1817), S. 762–763; Abentheuer des Chevalier von Pageville. In: Morgenblatt, Nr. 197 (18. 8. 1817), S. 785– 787; Lebensbeschreibungen; Auszug aus einer Chronik, die Joseph von Furtenbach, Rathsherr und Architekt, in der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts in Ulm schrieb. In: Morgenblatt, Nr. 209 (1. 9. 1817), S. 834–835; 210 (2. 9. 1817), S. 838–839; Beweis von altem Adel. In: Morgenblatt, Nr. 239 (6. 10. 1817), S. 955; Ueber Schrift und Schulbcher der Chinesen; Erklrung eines alten Erfahrungssatzes. In: Morgenblatt, Nr. 283 (26. 11. 1817), S. 1131; Th. Hubers bersetzungen: Nachgrabungen und Entdeckung von Alterthmern zu Saintes; Volks-Charakter in Frankreich. (Aus Lady Morgans Reisen.) In: Morgenblatt, Nr. 234 (30. 9. 1817), S. 935–936; Lafayette auf seinem Landgute Lagrange Blessnau; Frau von Genlis (Aus Lady Morgan.). In: Morgenblatt, Nr. 241 (8. 10. 1817), S. 963; Der abgedankte Krieger. (Aus den Lady Morgan Reisen.) In: Morgenblatt, Nr. 251 (20. 10. 1817), S. 1003; Auszug aus Christoph. Matthias, Theatrum Historicum; Beschreibung der Bewohner des Gebirges von Suli; Th. Hubers Rezensionen zu: Friedrich Weinbrenner: Vorschlag zu einem Siegesdenkmahl; Johann Arnold Kanne: Romane aus der Christenwelt aller Zeiten. T. 1. Nrnberg 1817 (in: Literatur-Blatt Nr. 22, S. 86–87 zum Morgenblatt, Nr. 171 (18. 7. 1817)); ÆLouis Simond:æ Voyage dun Franc¸ais en Angleterre; ÆAlexandrine Sophieæ de BÆawræ: Auguste et Frdric. Bd. 1.2. Paris 1817 (in: Literatur-Blatt Nr. 23, S. 90 zum Morgenblatt, Nr. 185 (4. 8. 1817)); Ludwig Vogel: Elisabeth. Dramatisches Gedicht. Gotha und Leipzig 1816 (in: Literatur-Blatt Nr. 23, S. 90 zum Morgenblatt, Nr. 185 (4. 8. 1817)); ÆStophel:æ Schulen der Menschheit, Bd. 4; Laurids Kruse: Novellen; Carl Eduard Sommer: Heinrich der Zweyte Herzog von Montmorenci; ÆWilhelm Kçrte:æ Wahrhafter Bericht vom Zauber-Sabbathe der St. Walpurgis-Nacht des dritten Reformations-Jubel-Jahres. Brokkenhaus Ærecte: Halberstadt æ 1817 (in: Literatur-Blatt Nr. 38, S. 154–155 zum Morgenblatt, Nr. 299 (15. 12. 1817)). 14 Aufsze] Th. Huber: Heidenbekehrung und Th. HÆuberæ: Erklrung der Kupfer (darin enthalten ist Th. Hubers Erzhlung Ehestands-Geschichte) 19 v. Huber] s. Nr. 726, Anm. 19

481. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Anton Niemeyer 11. oder 12. Dezember 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 208 Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger.

Erluterungen · Brief 482

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Mitteilungen zum Text 2 ab] spter hinzugefgt H 2 uns] spter hinzugefgt H 5 um] (1) [nach] (2) um H 6 da] das H 7 Einsendern] (1) [Roman] (2) P Einsendern H Datierung Ergibt sich aus dem Datum des Schreibens der J. G. Cottaschen Buchhandlung (s. Anm. 5), auf das Th. Huber antwortete, und dem Eingangsvermerk der Buchhandlung auf Th. Hubers Brief. Anmerkungen 2

3

4 5

7

Anagram] A. Niemeyer: Anagramm. In: Morgenblatt, Nr. 27 (31. 1. 1818), S. 108; vielleicht auch die im »Morgenblatt« Nr. 93 (18. 4. 1818), S. 372; 105 (2. 5. 1818), S. 420; 236 (2. 10. 1818), S. 944 abgedruckten Anagramme Niemeyers. Rthzel] A. Niemeyer: Rthsel. In: Morgenblatt, Nr. 3 (3. 1. 1818), S. 12; ders.: Rthsel. In: Morgenblatt, Nr. 21 (24. 1. 1818), S. 84; außerdem wurden Niemeyers »Charaden« gegeben in: Morgenblatt, Nr. 141 (13. 6. 1818), S. 564; 86 (10. 4. 1819), S. 844; 193 (12. 8. 1820), S. 776. Correspondenz] ÆA. Niemeyer:æ Korrespondenz-Nachrichten. Cassel. In: Morgenblatt, Nr. 300 (16. 12. 1817), S. 1200. Roman bis Wunsche] A. Niemeyer bat in seinem Brief vom 4. Dez. 1817 (Marbach DLA) darum, seine beigefgte Erzhlung noch in diesem Monat oder so bald wie mçglich im nchsten Jahrgang zu drucken. Eine von der J. G. Cottaschen Buchhandlung am 11. Dez. 1817 angefertigte Abschrift seines Schreibens befindet sich auf der Rckseite von Th. Hubers Brief. Die Erzhlung ist nicht ermittelt. Einsendern hnlicher Dichtungen] Es erschienen die Erzhlungen von Hartwig von Hundt-Radowski »Die Manuscripte«; ÆAugustæ KÆrmeræ: Stille Liebe. Mehr wie Roman. In: Morgenblatt, Nr. 12 (14. 1. 1818), S. 45–46; 13 (15. 1. 1817), S. 49–50; 14 (16. 1. 1818), S. 54–55; 15 (17. 1. 1818), S. 57–58; ÆKaroline Stahl:æ Leonida. In: Morgenblatt, Nr. 20 (23. 1. 1818), S. 77–78; 21 (24. 1. 1818), S. 82–83; 23 (27. 1. 1818), S. 89–90; 27 (31. 1. 1818), S. 106–107; 30 (4. 2. 1818), S. 117–118; 31 (5. 2. 1818), S. 122–123.

482. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

14. Dezember 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 212 Mitteilungen zum Text 7 ber] spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Cotta] Johann Friedrich von Cotta 3 Beiliegender] Beilage unbekannt 4 Unterhandlung] nicht ermittelt 5 Reise nach Italien] s. Nr. 449, Anm. 2–3

1090

483. An Paul Usteri

Erluterungen · Brief 483

15. Dezember 1817

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 70 d Mller, S. 32, Teildruck (16–21) ÆAdresse:æ Herrn Staatsrath Usteri / in / Zrich. Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 2 Ihm] spter hinzugefgt H 3 Menschen] (1) Mensch (2) Menschen H 9 representanten] spter hinzugefgt H 25 ist] (1) ist[s] (2) ist H 40 kannten] (1) kannte (2) kannten H 42 impuls] spter hinzugefgt H 45 es] spter hinzugefgt H 52 inzwischen] (1) [denn] inzwischen (2) inzwischen H 55 m ç g l i c h s t ] Hervorhebung durch doppelte Unterstreichung H 59 in] (1) [neben] (2) in H Anmerkungen 2 Habe bis Hofwyl] zu Th. Hubers ußerungen ber Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 452 (9–62); 476 (22–23) 9–10 zwei bis Schreiberein] zu Johann Heinrich Pestalozzis »Zuschrift« in der »Allgemeinen Zeitung« s. Nr. 476, Anm. 19; außerdem druckte die »Allgemeine Zeitung« in Nr. 320 (16. 11. 1817), S. 1279 ein »Schreiben« Pestalozzis ab, in dem dieser um Subskribenten in Bayern fr seine »Smmtlichen Schriften« (Bd. 1–15. Stuttgart und Tbingen 1819– 1826) warb, um aus dem Gewinn eine Armenanstalt finanzieren zu kçnnen. Am 13. Dez. 1817 erschien zudem ein »Aufruf« Pestalozzis an seine Freunde in Deutschland und der Schweiz, die Namen der von ihnen geworbenen Subskribenten ihm bis zum Jahresende mitzuteilen (Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 162, S. 652 (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 347)). 12 Partikularen] franz. particulier = ein Mann ohne çffentliches Amt, Privatmann 16 scabreus] franz. scabreux = gewagt, schlpfrig 17 seine I d e e ] zu J. H. Pestalozzis Erziehungsmethode s. Bd. 2, Nr. 204, Anm. 26 18 Tabellen] zu J. H. Pestalozzis Zahlen- und Formenlehre s. Bd. 4, Nr. 94, Anm. 152 18 Armeleuts Geschichten] vor allem ÆJ. H. Pestalozzi:æ Lienhard und Gertrud. Ein Buch fr das Volk. T. 1–4. Berlin und Leipzig, (ab T. 2:) Frankfurt und Leipzig 1781–1787. 23 Preisaustheilung] Anspielung nicht ermittelt 28 Reuterlied] Reiterlied (Text aus Friedrich Schillers »Wallenstein«, Melodie von Christian Jacob Zahn). In: Musen-Almanach fr das Jahr 1798. Tbingen o. J., S. 137–140. 29 Marseiller Lieds] Claude-Joseph Rouget de Lisle: Marseillaise 31 Carl Grandison] ÆSamuel Richardson:æ The history of Sir Charles Grandison. In a series of letters Published from the Originals, by the Editor of Pamela and Clarissa. Bd. 1–6. London 1754 (dt.: ÆJohann David Michaelis (bers.):æ Geschichte Herrn Carl Grandison. In Briefen entworfen von dem Verfasser der Pamela und der Clarissa. Bd. 1–7. Leipzig 1754– 1755); zu Th. Hubers erster (berlieferter) Erwhnung des Romans s. Bd. 1, Nr. 63 (59). 35 Lienhard] s. Anm. 18 49 J u g e n d g e s c h e n k e ] wahrscheinlich: Gesellschaft auf der Chorherren: An die lernbegierige Zrcherische Jugend auf den Neujahrstag 1817. St. 39. ÆZrich 1816æ. 56 Bericht bis 1818] wahrscheinlich: Gesellschaft auf der Chorherren: An die lernbegierige Zrcherische Jugend auf den Neujahrstag 1818. St. 40. ÆZrich 1817æ; ein Bericht P. Usteris im »Morgenblatt« ist nicht ermittelt.

Erluterungen · Brief 486

1091

57 Auszug der Anzeige] nicht ermittelt 58 Sheridan] ÆP. Usteri (bers.):æ Sheridan und Swift. In: Morgenblatt, Nr. 302 (18. 12. 1817), S. 1207–1208; 303 (19. 12. 1817), S. 1209–1210; 304 (20. 12. 1817), S. 1214–1215. 59 Pflanzen Berechnung] nicht ermittelt 60 Heckerlings Kçpfe] Heckerling, Hckerling = kleingeschnittenes Stroh 61 Juden nachricht] ÆP. Usteri (bers.):æ Die Londoner Gesellschaft fr die Bekehrung der Juden. In: Morgenblatt, Nr. 303 (19. 12. 1817), S. 1210–1211. 62 Unterwaldner bis Worte] ÆP. Usteri:æ Korrespondenz-Nachrichten. In: Morgenblatt, Nr. 301 (17. 12. 1817), S. 1204; darin ging es um den Pfarrvikar Borer, der eine – nicht ermittelte – »Ermahnungsrede wider die Hoffart und Kleiderpracht« (Luzern bei Thring 1817) habe drucken lassen. Das Vergngen an schçnen Kleidern wird darin als Todsnde gegeißelt, die Frauen geschmht als »eitles und hoffrtiges Weiber-Geschlecht«. Die »Morgenblatt«-Redaktion fgte eine Anmerkung hinzu: Die Redaktion bedarf ber die Aufnahme eines, den Anstand so beleidigende Worte enthaltenden Briefs fr Leser, welche den rechten Gesichtspunkt fassen, keine Entschuldigung. Diesem zu Folge soll die Rohheit des, seine Wrde entehrenden, Predigers keineswegs als Kapuzinade Lachen erregen, sondern berall aufmerksam machen, von wo aus man auf solche schdliche Menschen wirken, oder ihre schdliche Einwirkung schwchen kann. 66 Alten] Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg

484. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Trummer 15. Dezember 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 214 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung.

485. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

16. Dezember 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 215 1 Seite ÆAdresse:æ lçbliche / Cottaische Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

486. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Johann von Plçtz 16. Dezember 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1545 Mitteilungen zum Text 6 Das] (1) [Wenn diese] (2) P Das H ....................... 7 der Theil] (1) d[ie] (2) P der Theil (3) da aber 7 betrift] spter hinzugefgt H 8 in] ist H

der Theil

H

Regest

1092

Erluterungen · Brief 486

zur bis andere] (1) andere (2) [um unser Blatt] andere (3) P zur Bereicherung unsers Blattes H 9 zu bearbeiten] (1) [zu bearbeiten] (2) zu bearbeiten H 10 Herrn v. Plçtz] mit Rçtelstift geschrieben H 8

andere

Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von J. von Plçtz (Anm. 1). Anmerkungen 1 Prolog bis Trauerspiele] J. von Plçtz schickte mit Brief an die J. G. Cottasche Buchhandlung vom 8. Dez. 1817 (Marbach DLA) einen Auszug seines Dramas »Die Zwillinge« (Trauerspiel in 3 Akten. Mnchen 1821). Es erschien: J. von Plçtz: ProbeFragment aus dem Prologe zu einem noch nicht vollendeten Trauerspiele. In: Morgenblatt, Nr. 307 (24. 12. 1817), S. 1225–1227. 6 Anerbieten anderweitiger Einsendungen] J. von Plçtz schrieb (s. Anm. 1), er wrde sich als Theaterkorrespondent fr Mnchen anbieten, wenn er nicht wßte, daß Bernhard Joseph Docen fr das »Morgenblatt« ber dieses Thema berichte.

487. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Stein 16. Dezember 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Stein Nr. 28b Mitteilungen zum Text 1 der] (1) [es] de[m ....] (2) P der H 1 ihres] (1) [des] (2) P ihres H 1 Ihrer] (1) [und de]r [a . .] (2) P Ihrer H 4 uns] (1) [wohl] (2) P uns H 5 In] (1) [Der geehrte] (2) P In H 6 seiner] r korrigiert aus s H 9 Carl S t e i n ] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von K. Stein (Anm. 2). Anmerkungen 2 Erzhlung] K. Stein schrieb in seinem Brief an die Redaktion des »Morgenblatts« vom 3. Dez. 1817, er habe die Erzhlung »Der Nachdrucker« eingeschickt und erbitte im Falle einer Ablehnung die Rcksendung des Manuskripts (Marbach DLA). Die Erzhlung erschien spter an anderer Stelle: K. Stein: Der Nachdrucker. Ein Schwank. In: Originalien aus dem Gebiete der Wahrheit, Kunst, Laune und Phantasie, H. 5 (Mai 1818), Nr. 52, Sp. 427–429; 53, Sp. 435 f.; 54, Sp. 442–444; 55, Sp. 451–453; 56, Sp. 458–460; 57, Sp. 467– 470. 2–4 Nachdruck bis Bekmpfung] Im »Literatur-Blatt« Nr. 36 (zum Morgenblatt, Nr. 295 (10. 12. 1817), S. 141–148) war gerade eine von Johann Friedrich von Cotta verfaßte Rezension zu Christian Siegmund Krause: Ueber Bcher-Nachdruck (Stuttgart 1817) erschienen und ein Artikel von Georg Christian Otto mit dem Titel »Erçrterungen, das Badensche Landrecht ber den Nachdruck betreffend«. Letzterer wandte sich vor allem

Erluterungen · Brief 488

1093

gegen Christian Friedrich Mller (s. Nr. 524). Cotta hatte als Reprsentant vieler anderer dt. Buchhndler whrend des Wiener Kongresses (1814/15) versucht, die dort versammelten Politiker fr das Verbot des Nach-/Raubdrucks in ganz Deutschland zu gewinnen. Damals gab es keine einheitliche Gesetzgebung zum Urheberrecht. In einigen dt. Staaten war das Nachdrucken von Schriften ohne Erlaubnis und Gewinnbeteiligung des Autors und seines Verlegers verboten, in anderen war es zugelassen. Der Verleger konnte lediglich fr einzelne Werke landesherrliche Privilegien erwirken, die vor dem Nachdruck schtzten. Erst 1837 fhrte der Deutsche Bund eine 10jhrige Schutzfrist ein; s. Nr. 549, Anm. 1. 6 artigen Erzhlung] K. Stein: Die Wahrsagung 7 Le Conteur] Louis-Benoıˆt Picard: Le conteur, ou les deux postes. Comdie en 3 actes, en prose. Paris 1794/95.

488. An Molly von Greyerz

16. Dezember 1817

H Bern BB, FA v. Greyerz 97 Mitteilungen zum Text 4 hatte] (1) ha[be] (2) P 13 die] Dich H

hatte

H

Anmerkungen Die Beziehung zwischen Th. Huber und ihrer ltesten Enkelin M. von Greyerz war eine besonders innige. Beide lebten bis Ende 1816 in Gnzburg im gleichen Hause, so daß die Großmutter alle Stadien von Mollys Aufwachsen und ihrer Entwicklung begleiten und auch fçrdern konnte. In Gnzburg oblag Th. Huber neben ihrer eigenen Hausarbeit der Unterricht ihrer Enkelin, was nicht ohne Klagen ber deren Desinteresse an den Lektionen und ihre Vergeßlichkeit ablief. Eine schwere Brust- und Lungenentzndung Mollys zwischen Ende Dez. 1818 und Mitte Mai 1819 ging so weit, daß Th. Huber sie im Februar 1819 einige Tage fr tot hielt (Bd. 7, Th. Huber an Johann Gotthard Reinhold, 20. und 21. 2. 1819). Vom 18. Sept. bis 17. Okt. 1819 besuchten Molly und ihre Mutter Th. Huber und Luise von Herder in Stuttgart und sahen dabei Victor Aim Huber wieder, der sich vom 1. bis etwa 31. 10. 1819 ebenfalls dort aufhielt. Vom 31. Mai 1822 bis 7. Sept. 1823 lebten Molly und Caroline Schaezler als Pflegetçchter bei Th. Huber, um von ihr erzogen und unterrichtet zu werden (Bd. 8, Th. Huber an Th. Forster, 4. und 5. 2. 1822). Zwischen Großmutter und Enkelin wurden Briefe und – wenn sie am gleichen Ort lebten – Billetts gewechselt. Fr Molly, die Alteste und darum Reichskanzelar, und ihre Brder Emil und Alphons schrieb Th. Huber ein Mrchen auf, das Kinder auf ihr Leben ohne die Großmutter vorbereiten sollte (Bd. 7, Th. Huber an M., Emil und Alphons von Greyerz, 9. 6. 1820). Th. Huber nahm die Heranwachsende ernst, vermittelte Aspekte ihrer Lebenserfahrung, stellte ihr die Mçglichkeit vor Augen, sowohl als verheiratete als auch als unverheiratete Frau ein sinnerflltes Leben zu fhren, zeigte Beispiele aus dem Molly vertrauten Bekanntenkreis auf und gab ihr praktische Hinweise oder Regeln fr ihre Lebensfhrung: zur Zeiteinteilung, Gedchtnisschulung, zur Wahrung des Briefgeheimnisses, ein Brief-Muster, zum angemessenen Umgang mit Mnnern und mit Toten. Th. Huber sah das Erziehungsziel ihrer Ratschlge fr die Enkelin so: Als ltere Schwester von einer zahlreichen Familie deren Eltern nur mit Umsicht u. Oeconomie die Ansprche ihres sogenannten Standes zeigen kçnnen sollte sie der Mutter Stze u. Beistand sein (Bd. 9, Th. Huber an M. von Greyerz, Ende 1824). M. von Greyerz fertigte die Teilabschriften der Briefe Th. Hubers an Claire von Greyerz, die nur auf diese Weise berliefert sind. Von Th. Huber sind etwa 30 Briefe berliefert (1817–27; Bern BB), von M. von Greyerz drei Briefe (1817–22; Gçttingen SUB). berliefert ist auch ein vermutlich in der Zeit ihrer Konfirmation (11. 4. 1824) von M. von Greyerz abgeschriebener Katechismus mit Randbemerkungen von Th. Hubers Hand (Bern BB).

1094

Erluterungen · Brief 488

9 Kleinen] M. von Greyerz« Geschwister Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo 10 Bbelein] Gerade war im »Morgenblatt« erschienen: Friedrich Rckert: Kinder-Mhrchen. Vom Bblein, das berall mitgenommen hat seyn wollen. 10–11 Lied bis Bbelein] Als nchstes erschien F. Rckerts »Kinder-Mhrchen. II. Vom Bumlein, das spazieren ging«, in dem allerdings kein Bbelein vorkommt. 22 Buben] E., A. und F. K. W. von Greyerz 22 Fanny] Francisca von Breuning 23 Lise] wahrscheinlich Elisabeth Roschi

489. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

18. Dezember 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 217 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

490. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

18. Dezember 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 218 1 Seite ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

491. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Christian Gottfried Nees von Esenbeck 18. Dezember 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 216 d Kuhn 1975, S. 78 Mitteilungen zum Text 1 des] s korrigiert aus r H 6 beredete] (1) beredete[n] (2) beredete H 7 Anfang des Neuenjahrs] (1) [x-x] [mit ....... dem] Neuenjahr[e] (2) Anfang des Neuenjahrs H 9 er] er korrigiert aus sie H 9 an dem er] (1) dem [sie] (2) P an dem er H 11 der] er korrigiert aus ie H 16 schließen] (1) [aber] schließen (2) schließen H 20–21 werden bis drfen.] (1) werden. (2) werden mehrere Bltter wrde das Naturgeschichtliche Blatt schwerlich auch nicht einnehmen drfen.. H 23 Druckbogen] Druck spter hinzugefgt H 23 betragen kann.] (1) [einnehmen werde]. (2) betragen kann.. H 30 Beilage] Bleilage H 32 ihrer] (1) [der] (2) ihrer H 40 Esenbeck] mit Rçtelstift geschrieben H

Erluterungen · Brief 492

1095

Datierung Ergibt sich aus dem nachtrglich von unbekannter Hand (wahrscheinlich durch einen Mitarbeiter der J. G. Cottaschen Buchhandlung) auf S. 1 hinzugefgten Datum. Anmerkungen 1–2 Einsendung bis laßen] Folgende Manuskripte sandte Ch. G. Nees von Esenbeck mit Brief an Johann Friedrich von Cotta vom 4. Dez. 1817 ein: ein Vorwort (4 S.), ber Beutelthiere (12 S.), ber Seeelephanten (20 S.), Morphium und Mohnsamen (6 S.), ber die grauen Bren (10. S.), ber die Anwendung der Knallluft z. Geblse (8 S.), Neu entdeckte Arten von Hirsch und Antilopen (20 S.), Schafzucht in Botanibay (2 S.), ber die Vogelgattung Steatornis (3 S.), ber Viperngift (3 S.), Der Bewohner des Papierboots (4 S.), De Candolle, Spencer (6  S.), franz. Literatur und auslndische (16 S.) (Marbach; Bohley, S. 60–62); zur geplanten naturhistorischen Beilage zum »Morgenblatt« s. Nr. 221, Anm. 3. Im »Morgenblatt« wurde der vielleicht von Nees von Esenbeck stammende Aufsatz (eine bersetzung) »Ueber das Viperngift« verçffentlicht (in: Morgenblatt, Nr. 50 (27. 2. 1818), S. 198–199). »ber Beutelthiere« erschien andernorts eine Verçffentlichung: Gs. Æd. i. August Goldfußæ: Einige Bemerkungen ber Lipurus cinereus und die Ordnung der Beutelthiere berhaupt. In: Isis. Bd. 2, H. 2. Leipzig 1819, Sp. 271–274. 4 Abwesenheit] zu J. F. von Cottas Italien-Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3 9 Freund] Johann Heinrich M(h)lberger 13 Nota] nicht ermittelt 26 Verfaßer] Ch. G. Nees von Esenbeck nannte in seinem Brief an J. F. Cotta (s. Anm. 1–2) als seine Mitarbeiter A. Goldfuß, der fr Zoologie und Mineralogie zustndig sei, und Gustav Bischof, der das Gebiet Chemie betreue. Er selbst verantworte die Fcher »Botanik, Physiologie, Medizin u die literarischen Artikel« (Marbach DLA; Bohley, S. 61). 27–28 Dero bis mitzutheilen] Ch. G. Nees von Esenbeck antwortete der »Morgenblatt«-Redaktion am 27. Dez. 1817 (Marbach DLA; Bohley, S. 65 f.). Er verwies darin auf seinen Brief an J. F. von Cotta vom 11. Juni 1817, in dem er seine Vorschlge fr die Beilage mitgeteilt hatte (Marbach DLA; Bohley, S. 58 f.), und wiederholte dessen Inhalt: »Mit dem Publicum des M. Bl. msse man zwar populr, aber durchaus nicht seicht oder oberflchlich reden. Æ…æ Man msse das Neue, das Auslndische schnell mittheilen, ankndigen. Dadurch werde das Blatt auch dem Gelehrten wichtig, u deshalb sey mit dem Allgemeineren u Reizenden auch manchmal eine ernstere oder ausfhrlichere Nachricht wissenschaftlichen Inhalts, Entdeckungen besonders betreffend, zu verbinden um so mehr, da unter den sogenannten Dilettanten sehr viele Freunde, ja Kenner der Naturgeschichte u Chemie vorkmen. Also: Zusammenstellende Beleuchtungen einzelner Fcher nach ihrem jetzigen Standpuncte, vollstndige literrische Anzeige, Auszge aus auslndisch Schriften, Journalen, kurze Kritiken Æ…æ. D a z u s e y e n a b e r 2 . B l  t t e r m o n a t l i c h n i c h t h i n re i ch e n d ; m a n m  s s e 4 . fe s t s e t ze n , a b e r n a ch U m s t  n d e n kç n n e m a n a u c h n u r 3 . g e b e n .« Diesen Vorschlag habe Cotta genehmigt. 36 Gelehrten] s. Anm. 26

492. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

19. Dezember 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 219 1 Seite Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

1096

Erluterungen · Brief 493

493. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

21. Dezember 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 221 ÆAdresse:æ Cottaische / Buchhandlung Mitteilungen zum Text 1 welcher] (1) [: Herrn Trumer (hieß ...... er so? ......)] (2) P welcher H 12 Wenn] (1) [Ich habe] (2) P Wenn H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–4 Correspondenten bis zurckhlt] Der vorerst letzte Teil von Karl Wilhelm Thrmins »Uebersicht der franzçsischen Literatur und Kunst« war am 15. Dez. 1817 im »Literatur-Blatt« erschienen. Es folgte erst sehr viel spter ÆK. W. Thrmin (Bearb.) und Th. Huber (bers.):æ Franzçsische Literatur. In: Literatur-Blatt Nr. 9, S. 35–36 zum Morgenblatt, Nr. 59 (10. 3. 1818); s. Nr. 516 (8–11). 7–11 Ist bis thun] K. W. Thrmin hatte dem Verleger, Johann Friedrich von Cotta, mit Brief vom 5. Okt. 1817 vorgeschlagen, seine Aufstze knftig in franz. Sprache einzuschicken. Cotta nahm den Vorschlag an. Auf einen unbekannten Brief der Buchhandlung mit der Bitte, Thrmin mçge seine Artikel auf Deutsch abfassen, antwortete er am 15. Jan. 1818, daß er selbst laut der Abmachung mit Cotta die Kosten fr die bersetzung in Hçhe von zehn Franken pro Bogen trage (Marbach DLA). Insgesamt verdiente Thrmin 40 Franken pro Bogen, wovon also 1/4 an den bersetzer gingen (Thrmin an Cotta, 3. 5. 1818, Marbach DLA). Als erster Aufsatz, fr den Th. Huber als bersetzerin nachweislich honoriert wurde, erschien ÆK. W. Thrmin (Bearb.) und Th. Huber (bers.):æ Ueber den Zustand der Kunst in Frankreich seit dem Jahr 1817. In: Kunst-Blatt Nr. 1, S. 3–4 zum Morgenblatt, Nr. 14 (16. 1. 1818); Kunst-Blatt Nr. 2, S. 7–8 zum Morgenblatt, Nr. 23 (27. 1. 1818); Kunst-Blatt Nr. 5, S. 20 zum Morgenblatt, Nr. 58 (9. 3. 1818); Kunst-Blatt Nr. 6, S. 23–24 zum Morgenblatt, Nr. 62 (13. 3. 1818); Kunst-Blatt Nr. 8, S. 32 zum Morgenblatt, Nr. 76 (30. 3. 1818); Kunst-Blatt Nr. 9, S. 36 zum Morgenblatt, Nr. 82 (6. 4. 1818); Kunst-Blatt Nr. 10, S. 39–40 zum Morgenblatt, Nr. 85 (9. 4. 1818); KunstBlatt Nr. 13, S. 50–52 zum Morgenblatt, Nr. 120 (20. 5. 1818). Vielleicht hatte sie aber auch schon die letzten drei Abschnitte von K. W. Thrmins »Uebersicht der franzçsischen Literatur und Kunst« bersetzt. 12–14 Wenn bis melden] s. Nr. 501 (4–42) 12–13 Goldfuß Naturhistorischen Sendungen] zu den von Christian Gottfried Nees von Esenbeck eingesandten und zum Teil (soweit es um Zoologie ging) von August Goldfuß verfaßten Artikeln (von denen ermittelt ist: Gs. Æd. i. A. Goldfußæ: Einige Bemerkungen ber Lipurus cinereus), s. Nr. 491, Anm. 1–2 und 26 13 Kummers bis Bcher] zu Paul Gotthelf Kummers Verzeichnis »Deutsche Literatur« s. Nr. 381, Anm. 13 14–15 Wenn bis antwortete] zu Th. Hubers Bitte an August von Kotzebue s. Nr. 461 (23–54); zu dessen Antwort s. Nr. 501 (26–28)

494. An Caroline Sophie Elisabeth Frnkel

22. Dezember 1817

H Marbach DLA, A: Th. Huber, Z 478 ÆAdresse:æ A Madame / Madame F r e n k e l Pobeheim /  / Berlin / Fr. front Textverlust durch Siegelausriß

Erluterungen · Brief 494 Mitteilungen zum Text 28 entschdigt] (1) [lohnt] (2) entschdigt H 61 die Krone] (1) d[er] K[i] (2) P die Krone H 67–68 sich frei machen] (1) frei [bleiben] (2) P sich

frei

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machen H

Anmerkungen 6 Oheim] Samuel de Jeanneret 6 Cornelie Sandoz] Th. Huber hatte in Nr. 385R C. S. E. und Joseph Maximilian Frnkel als Erzieherin Cornelie de Sandoz vorgeschlagen. 12 Andern] nicht ermittelt 23–34 Therese bis Mutter] C. S. E. und J. M. Frnkel lernten Therese Forster im August 1817 in Wiesbaden kennen (Nr. 339R); zur im Juli 1817 vorangegangenen ersten Begegnung von Frnkels mit Th. Huber in Stuttgart s. Nr. 311R. 24 Goldbecks] Caroline Alexandrine und Carl Friedrich von Goldbeck 25 Zçglingen] Mathilde und Elisabeth von Goldbeck 43 Schwester Sophie] C. S. E. Frnkels Schwgerin Sophie von Pobeheim jun. 44 Mutter] Sophie von Pobeheim sen. 48–51 Reiten bis drunten] Th. Huber ritt auf rztliche Empfehlung bereits seit ihrer Jugendzeit, s. Bd. 1, Nr. 12, Anm. 56–57; in Bd. 2 z. B.: Nr. 102 (67–69); 107 (15–18); 144 (55– 58); ein Reitunfall ist nicht ermittelt. 56–57 Herr bis verstehen] als Bibel-Zitat so nicht ermittelt; vgl. Kolosser 1,9; s. auch Anm. 66–67 58 Herr] J. M. Frnkel 58–59 esclandres bis 31 8br] Am 31. Okt. 1817 wurde von den Protestanten das 300. Jubilum der Reformation gefeiert; zu den Ereignissen in Berlin s. Nr. 422 (17–23). 61 bayersch katholisches Herz] Th. Huber gehçrte durch die Taufe dem evangelisch-lutherischen Bekenntnis an, bezeichnete sich selbst als reformiert (s. Bd. 2, Nr. 54 (16–18); Bd. 5, Nr. 63 (90–129)); sie fhlte sich aber durch die Ehe mit dem Katholiken Ludwig Ferdinand Huber und ihre Verbundenheit mit dem Kçnigreich Bayern, wo sie 1804 bis 1816 (und wieder ab 1823) lebte, zum Katholizismus hingezogen. 64 Concordat] Das zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Kçnigreich Bayern abgeschlossene Konkordat vom 5. Juni 1817 legte die Grenzen der Diçzesen neu fest, so daß eine mit den Landesgrenzen bereinstimmende Kirchenorganisation geschaffen wurde (wie es z. B. auch das Kçnigreich Wrttemberg anstrebte mit der Errichtung des Bistums Rottenburg, s. Nr. 465, Anm. 6). Der bayr. Kçnig erhielt das Recht auf die Ernennung der Bischçfe und entschied auch ber die Besetzung zahlreicher anderer Kirchenmter in Bayern. Dadurch konnte die Regierung knftig weitreichenden Einfluß auf die kirchlichen Angelegenheiten im Kçnigreich nehmen. Allerdings verzichtete der bayr. Staat im Gegenzug auf einige seiner Kontrollrechte ber die Kirche. Zudem enthielt das Konkordat einige mißverstndliche Deklarationen, die der Toleranzgesetzgebung zu widersprechen schienen (Bayern hatte bereits durch das Religionsedikt von 1809 allen christlichen Konfessionen die Gleichstellung garantiert). Auch schienen einige allgemein gehaltene Formulierungen eine Beschneidung der Hoheitsrechte des Staates gegenber der Kirche zu bedeuten. Entsprechend groß war die Empçrung der Protestanten und liberalen Katholiken in Bayern und ganz Deutschland, als der Heilige Stuhl den Text des Konkordats im Dezember 1817 verçffentlichte: Bayern sei – so lautete die verbreitete Ansicht – den Interessen Roms zu weit entgegengekommen. Die bayr. Regierung verkndete daraufhin am 17. Juni 1818 ein Religionsedikt, in dem erneut die Gleichberechtigung der christlichen Konfessionen festgestellt und die mehrdeutigen Formulierungen des Konkordats im Sinne Bayerns ausgelegt wurden. Außerdem wurden einige der Aufsichtsrechte des Staates wieder eingefhrt (Spindler, T. 1, S. 71–74); s. Nr. 617 (1–2). Der Text des Konkordats wurde in der von Th. Huber gele-

1098

Erluterungen · Brief 494

senen »Allgemeinen Zeitung« gedruckt (Nr. 349 (15. 12. 1817), S. 1394 f.; 350 (16. 12. 1817), S. 1398 f.; 351 (17. 12. 1817), S. 1403 f.). 66–67 Strafe bis weiß] Lukas 12,47 71 In Frankreich] Frankreich und der Heilige Stuhl schlossen am 11. Juni 1817 ein Konkordat. Es trat allerdings nicht in Kraft. 73 Ultras] Abkrzung von franz. ultraroyalistes; die Liberalen in Frankreich bezeichneten damit ihre politischen Gegner im Lager der ußersten Rechten, die extremen Royalisten. Diese gehçrten hufig auch zur Gruppe der Ultramontanen, die einem ppstlichen Zentralismus anhingen. 74–75 Haß bis vereinigen] Anspielung auf die Befreiungskriege 1813–1815. 76 de bis maux] Zitat nicht ermittelt 86–88 Reformations bis aufschreckte] s. Anm. 58–59 92–93 Urania bis Taschenbuche] Im Taschenbuch »Urania« erschien Th. Huber: Theorrytes, im Taschenbuch »Minerva« Th. Huber: Der Kriegsgefangene, im von Johann Friedrich von Cotta verlegten »Taschenbuch fr Damen« Th. Huber: Heidenbekehrung und Th. HÆuberæ: Erklrung der Kupfer (darin enthalten ist Th. Hubers Erzhlung Ehestands-Geschichte). 94–96 Nchsten bis erscheinen] Huber Werke, Bd. 3 und 4 erschienen nicht Michaelis (= 29. 9.) 1818, sondern erst im Jahr darauf, s. Nr. 759. Folgende darin aufgenommene Erzhlungen waren zuvor schon an anderer Stelle verçffentlicht worden: ÆTh. Huber:æ Mehr Glck als Verstand; Ædies.:æ Das Urtheil der Welt; Ædies.:æ Pauline Dupuis; Ædies.:æ Vergeltung; Ædies.:æ Reichsstdtische Tugend. Zwei Erzhlungen wurden erstmals verçffentlicht: Deutsches Gemth und franzçsischer Geist; Zum Laufen hilft nicht schnell seyn. 102–104 Luisens bis sahen] s. Anm. 23–34 106 Silberburg] Die Silberburg war ein Landhaus mit Weinausschank bei Stuttgart. 108 Schwester im Kindbett] Am 18. Febr. 1818 brachte Claire von Greyerz ihren Sohn Adolph zur Welt. 112 beiliegendes Briefchen] Beilage unbekannt 112 Kind] Th. Forster 117–121 Wangenheim bis ihm] Karl August von Wangenheim verlor im November 1817 seinen Ministerposten und wurde Gesandter beim Bundestag in Frankfurt a. M., s. Nr. 452 (74–107). Ein anonymer Artikel in der »Bremer Zeitung« Nr. 327 (23. 11. 1817) mit dem Titel »Abermals ein Sieg der guten Sache« begrßte dies: Wangenheim habe, »wenn auch ohne blen Willen, doch in der çffentlichen Meinung«, im Verfassungskonflikt »hindernd« zwischen Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg und dem Volk gestanden. Zu ihm, dem »Auslnder« (er entstammte einem alten thring. Adelsgeschlecht, wurde in Gotha geboren) der die »Forderungen der Erfahrung und der Geschichte nicht genugsam« achtete, also die gewachsenen wrtt. Verhltnisse, habe das wrtt. Volk kein »rechtes Herz« fassen kçnnen; s. Nr. 10, Anm. 151–167; 262, Anm. 45–103.

495. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Justinus Kerner 24. Dezember 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 222 Mitteilungen zum Text 1 mit bis Freunde] (1) mit vertrauten Freunde (2) einem vertrauten Freunde H 4 eine] (1) ein[en] (2) eine H

mit vertrauten

[einem]

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung.

Freunde

(3) P

mit

Erluterungen · Brief 496

1099

Adressat Ergibt sich aus dem Vermerk »Kerner« der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf der Rckseite. Anmerkungen Die Bekanntschaft Th. Hubers mit J. Kerner begann 1817 im Zusammenhang ihrer Redaktionsttigkeit fr das »Morgenblatt«. Sie betreute seine Artikel und forderte ihn zu Beitrgen auf. Persçnlich sind sie sich Ende Dez. 1821/Anfang Jan. 1822 in Stuttgart begegnet (J. Kerner an Th. Huber, 6. 1. 1822, Marbach DLA), wo Th. Huber bereits im August 1820 Kerners Frau Friederike kennengelernt hatte (Bd. 7, Th. Huber an J. Kerner, 26. 8. 1820). In ihrer Korrespondenz (1817–24) ging es um Familiennachrichten und um die gemeinsame Sorge fr Kerners Schwgerin Johanna Friederike Kerner und die Erziehung ihrer Kinder Bonafine, Reinhold und Klara. Th. Huber machte Vorschlge zur berwindung der Meinungsverschiedenheiten zwischen Kerner und Ludwig Uhland (Bd. 7, Th. Huber an J. Kerner, 24. 11. 1820). ber zwei Werke Kerners kam es zu einem medizinischen Diskurs: In »Neue Beobachtungen ber die in Wrtemberg so hufig vorfallenden tçdlichen Vergiftungen durch den Genuß gerucherter Wrste« (Tbingen 1820) erkannte Th. Huber Ursachen ihres chronischen Augenleidens. Sie bot ihm an, das Buch ber ihre Kontakte bekannter zu machen. Die »Geschichte zweyer Somnamblen. Nebst einigen andern Denkwrdigkeiten aus dem Gebiete der magischen Heilkunde und der Psychologie« (Karlsruhe 1824) ließ Th. Huber hingegen befrchten, Kerner werde seine Frau Friederike mit in dieses Zauber- und Geisterwesen hineinziehen (Bd. 8, Th. Huber an J. Kerner, 6. 2. 1824). Auch ber Magnetismus gab es einen intensiven Austausch zwischen beiden (Bd. 9, Th. Huber an J. Kerner, 10. 8. 1824). Die Bedeutung Kerners fr Th. Huber und die Ebenen ihrer Beziehung kommen in der Anrede Mein Freund, guter Mensch, geistvoller Arzt (Bd. 9, Th. Huber an J. Kerner, 10. 8. 1824) zum Ausdruck. Von Th. Huber sind 15 nur an J. Kerner gerichtete Briefe (1819–24), drei an die J. G. Cottasche Buchhandlung und J. Kerner adressierte Schreiben (1817–20; Bern BB, Marbach DLA) und 6 kurze Teilabschriften aus Briefen Th. Hubers an J. Kerner (wahrscheinlich 1824, in: Kerner Bw) berliefert; von Justinus Kerner sind 21 Briefe (1820–24, Marbach DLA) bekannt (A. Mayr: Der schwbische Dichterbund. Innsbruck 1886; Kerner Bw; E. Ebstein (Hg.): rzte-Memoiren aus vier Jahrhunderten. Berlin 1923; F. Pffflin (Hg.): Justinus Kerner. Marbacher Magazin 39 (1986); K. Pçrnbacher (Hg.): Das Leben des Justinus Kerner. Weinsberg 2005). 1 Freunde] wahrscheinlich Johann Heinrich M(h)lberger, der whrend Johann Friedrich von Cottas Italien-Reise (s. Nr. 449, Anm. 2–3) Th. Hubers Ansprechpartner in den Belangen des »Morgenblatts« war, s. Nr. 422 (7–11). 1 Cotta] J. F. von Cotta 2 Gedichts] nicht ermittelt 4 Parteistimmungen] Vielleicht ging es in dem Gedicht um den wrtt. Verfassungsstreit, in dem J. Kerner die Position von Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg und Karl August von Wangenheim vertrat, s. Nr. 10, Anm. 151–167; 262, Anm. 45–103.

496. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und August Krmer 24. Dezember 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Krmer Nr. 4b 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von A. Krmer vom 10. Dez. 1817 (Marbach DLA).

1100

Erluterungen · Brief 497

497. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

25. Dezember 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 223 Mitteilungen zum Text 2 hier] spter hinzugefgt H 2 auf einen] (1) [einen] (2) P auf einen H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 hier die Antwort] Beilage unbekannt 4–5 Ich bis Gans] berliefert ist Nr. 407 an Wilhelm Josef Biergans. 7 Mann] nicht ermittelt 10 v. Huber] s. Nr. 726, Anm. 19 12–15 305 bis Morgenblatt] Morgenblatt, Nr. 305 (22. 12. 1817); 306 (23. 12. 1817); 307 (24. 12. 1817)

498. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Christian Moritz Engelhardt 26. Dezember 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 232 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Ch. M. Engelhardt vom 21. Dez. 1817 (Marbach DLA).

499. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

27. Dezember 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 224 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

500. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

29. Dezember 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 226 1 Seite d1 Kuhn 1975, S. 81 (Teildruck) d2 Bohley, S. 67 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Regest

Erluterungen · Brief 501

501. An Johann Friedrich von Cotta

1101

30. Dezember 1817

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 227 d Geiger 1899/1900, S. 93, Teildruck (23–26) Mitteilungen zum Text 7 12 20 44 48

einer] (1) [d] (2) P einer H erlangen drften] (1) [haben k] (2) P erlangen drften H Doch] (1) [Jene A] (2) P Doch H .............. mit ihm] spter hinzugefgt H konnte] (1) [aber] konnte (2) konnte H

Ort J. F. von Cottas Eingangs- bzw. Antwortvermerk lautet auf 1. bzw. 9. Febr. 1818, als er sich in Rom aufhielt (Mojem, S. 480). Anmerkungen 5–7 Esenbeck bis Beilage] Christian Gottfried Nees von Esenbeck schickte am 4. und 20. Dez. 1817 Manuskripte an J. F. von Cotta (Marbach DLA; Eingangsvermerke der J. G. Cottaschen Buchhandlung: 16. bzw. 27. 12. 1817), s. Nr. 491, Anm. 1–2 und 500R. Im »Morgenblatt« erschienen davon spter nur die vielleicht von Nees von Esenbeck stammende bersetzung »Ueber das Viperngift« und zwei weitere Artikel: ÆAugust Goldfuß (bers.):æ Eine Krçte und eine Eidechse; Æders. (bers.):æ Unauslçschliche rothe Farbe; zur naturhistorischen Beilage s. Nr. 221, Anm. 3. 8–9 schrieb bis Xbr] gemeint: Nr. 491. 14 Mnner] Ch. G. Nees von Esenbeck, A. Goldfuß und Gustav Bischof, s. Nr. 491, Anm 26. 16 Artikel bis Krçten] ÆA. Goldfuß (bers.):æ Eine Krçte und eine Eidechse; der Artikel umfaßte 6  Manuskriptseiten (Bohley, S. 127). 18 zweite Sendung] am 20. Dez. 1817, s. Anm. 5–7 19 bald ihre Antwort] J. F. von Cottas unbekannte Antwort vom 9. Febr. 1818 traf erst Ende Febr. oder im Mrz 1818 ein, s. Nr. 560; 576 (26–31). 23–24 Jean bis Manuscrippt] Jean Paul: Saturnalien, den die Erde 1818 regierenden Hauptplaneten Saturn betreffend; in sieben Morgenblttern mitgetheilt. In: Morgenblatt, Nr. 1 (1. 1. 1818), S. 1–3; 2 (2. 1. 1818), S. 6–7; 3 (3. 1. 1818), S. 10–12; 4 (5. 1. 1818), S. 13– 14; 5 (6. 1. 1818), S. 17–19; 6 (7. 1. 1818), S. 21–23; 7 (8. 1. 1818), S. 25–26; 8 (9. 1. 1818), S. 29–31; 9 (10. 1. 1818), S. 33–34. 27 Anfrage] zu Th. Hubers Bitte an August von Kotzebue im Auftrag von J. F. von Cotta s. Nr. 461 (23–54) 29–30 Kummerschen Kataloge] zu Paul Gotthelf Kummers Verzeichnis »Deutsche Literatur« s. Nr. 381, Anm. 13 33 antworten] s. Nr. 514 35 Gubiz] Friedrich Wilhelm Gubitz verçffentlichte 1807–1853 Beitrge im »Morgenblatt«, schrieb aber nie Rezensionen fr das »Literatur-Blatt«. 38 August Fischer] Christian August Fischer verçffentlichte 1807–1815 Beitrge im »Morgenblatt«. 40 12 bis Bcher] P. G. Kummers »Deutsche Literatur« erschien im Jahr 1818 ab: LiteraturBlatt Nr. 1, S. 3–4 zum Morgenblatt, Nr. 18 (21. 1. 1818). 42–44 Geschichte bis abgeschildert] ÆCh. A. Fischer:æ Geschichte der Amtsfhrung und Entlaßung des Profeßors C. A. Fischer zu Wrzburg, von ihm selbst geschrieben. Hg. von Herrman Eckard Æd. i. Ch. A. Fischeræ. Leipzig 1818; zu Maximilian von Lerchenfeld und dem Gesprch mit ihm im Mrz 1815 s. S. 90 f. und S. 107–117.

1102

Erluterungen · Brief 501

50–51 Werk bis Fischhaber] Johann Christian Pfister und Johann Christoph Schmid: Denkwrdigkeiten der Wrtembergischen und Schwbischen Reformationsgeschichte. Als Beitrag zur dritten Jubelfeier der Reformation. H. 1.2. Tbingen 1817. Die Rezension dazu von Gottlob Christian Friedrich Fischhaber erschien in: Literatur-Blatt Nr. 12, S. 45–46 zum Morgenblatt, Nr. 70 (23. 3. 1817); Literatur-Blatt Nr. 14, S. 53–54 zum Morgenblatt, Nr. 83 (7. 4. 1818). 53 Reise] zu J. F. von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3

502. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

30. Dezember 1817

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 228 1 Seite ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

503. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Herrn Hoerner 31. Dezember 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 229 Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Datierung Ergibt sich aus dem Datum des Anschreibens der J. G. Cottaschen Buchhandlung, auf das Th. Huber auf demselben Blatt antwortete, und dem Eingangsvermerk der Buchhandlung. Anmerkungen 1 Kçnigs] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 2 Gedicht] Das nicht ermittelte Gedicht wurde von einem Herrn Hoerner der J. G. Cottaschen Buchhandlung laut deren Anschreiben bergeben.

504. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Carl Ludwig Axel von Boehnen Mitte oder Ende Dezember 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1589 Mitteilungen zum Text 2 an Prinz Leopold] (1) [ber] Prinz Leopold[s x-x](2) an Prinz Leopold H 2 ihr durch] (1) [durch] (2) P ihr durch H 6 sich] (1) [durch Anonymitet] (2) P [das Urtheil sich] (3) P sich H Datierung Der Brief wurde kurze Zeit nach Nr. 467 verfaßt (2–4). Bis C. L. A. von Boehnen von Nr. 467 erfuhr und sein unbekannter Brief bei Th. Huber eintraf, wird es Mitte oder Ende Dez. 1817 geworden sein.

Erluterungen · Brief 506

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Anmerkungen 2–4 Gedicht bis hat] August Krmer hatte ein nicht ermitteltes Gedicht von Frstin Therese von Thurn und Taxis an den Prinzen Leopold von Sachsen-Coburg-Saalfeld eingesandt, s. Nr. 467 (1–14; 25–28).

505. An die J. G. Cottasche Buchhandlung Mitte oder Ende Dezember 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1588 Mitteilungen zum Text 1 die] ie korrigiert aus er H 3 diese] (1) diese[n] (2) P diese H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (3). Anmerkungen 1 Beiliegender Brief] Beilage unbekannt; der Brief stammte von Carl Ludwig Axel von Boehnen, einem guten Bekannten Th. Hubers. 3 Antwort] s. Nr. 504 6 Cotta] Johann Friedrich von Cotta; zu seiner Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3.

506. An Johann Friedrich (von) Cotta oder die J. G. Cottasche Buchhandlung Ende November oder Dezember 1817 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1496 Mitteilungen zum Text 2 nmlich] nmlch H 3 Anfhrungen] A korrigiert aus u H 5 die] ie korrigiert aus er H 9 den] (1) [diesen] (2) P den H Datierung Ergibt sich aus der Hufung der Verçffentlichungen zum Thema ›Alisma plantago‹ im Jahr 1817, besonders am Jahresende (s. Anm. 6). Anmerkungen 1 Aufsaz] Ein entsprechender Aufsatz ist im »Morgenblatt« nicht ermittelt; vielleicht ging es um Joseph Rehmanns Aufsatz »Ueber die Wasserscheu« (s. Anm. 6). 2 Alisma plantago] ›Gemeiner Wasserwegerich‹ oder ›Froschlçffel‹ genannte Pflanze 6 Allgemeine Zeitung] In der »Allgemeinen Zeitung« wurde die Entdeckung von Alisma plantago als wirksames Mittel gegen die Tollwut mehrmals erwhnt, z. B. in einem anonymen Artikel in Nr. 320 (16. 11. 1817), S. 1279; in einem anonymen Beitrag in: Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 163 (16. 12. 1817), S. 654 (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 350); und in J. Rehmann: Ueber die Wasserscheu und die russischen Volksmittel dagegen. In: Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 168 (24. 12. 1817), S. 673 f. (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 358). Der letztgenannte Beitrag wiederholte inhaltlich fast wçrtlich den wenige Tage zuvor in der »Allgemeinen Zeitung« erschienenen, der vom Verleger der Zeitung, Johann

1104

Erluterungen · Brief 506

Friedrich von Cotta persçnlich, eingesandt worden war. Vielleicht hatte Cotta, dem offenbar viel an der Publikation dieses Artikels lag, ihn auch Th. Huber zukommen lassen fr das »Morgenblatt«. 6–7 Nrnberger Correspondent] Die in Nrnberg erscheinende Zeitung »Der Korrespondent von und fr Deutschland« brachte in Nr. 265 (22. 9. 1817), S. 1127 f. einen anonymen Artikel ber Alisma plantago unter der berschrift »Gesundheitskunde«. 7 Anzeiger der Deutschen] In der von Rudolf Zacharias Becker herausgegebenen Zeitung »Allgemeiner Anzeiger der Deutschen« findet sich in Nr. 257 (25. 9. 1817), Sp. 2903–2905 ein anonymer Artikel »Ueber den Wasserwegerich, als Mittel gegen den Biß eines tollen Hundes«.

507. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

1. Januar 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 235 1 Seite ÆAdresse:æ An die Cottaische Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

508. An die J. G. Cottasche Buchhandlung etwa 1. Januar 1818 Regest H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 238 2  Seiten d Kuhn 1975, S. 82, Teildruck ÆAdresse:æ Cottaische / Buchhandlung Datierung Der Eingangsvermerk lautet auf 5. Jan. 1818. Der Brief wurde vor Nr. 511 (6–8) verfaßt, wahrscheinlich auch vor Nr. 510R. Die Neujahrsgrße legen eine Datierung auf etwa 1. Jan. 1818 nahe.

509. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

3. Januar 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 234 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

510. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Trummer 3. Januar 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1595 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von K. Trummer vom 26. Dez. 1817 (Marbach DLA).

Erluterungen · Brief 513

1105

511. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Christian Gottfried Nees von Esenbeck 4. Januar 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Nees von Esenbeck Nr. 7a d Kuhn 1975, S. 80–81 Mitteilungen zum Text 4 ganze Unternehmen] (1) [G]anze (2) P ganze Unternehmen H 8 Setzer] (1) [D] (2) P Setzer H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Ch. G. Nees von Esenbeck (Anm. 2–3). Der Brief wird in Nr. 512R als geschrieben erwhnt. Anmerkungen 2–3 Aufschlße bis Beilage] Brief von Ch. G. Nees von Esenbeck an die Redaktion des »Morgenblatts« vom 27. Dez. 1817 (Marbach DLA; Bohley, S. 65 f.), s. Nr. 491, Anm. 27–28; zur geplanten naturhistorischen Beilage s. Nr. 221, Anm. 3 3 Cotta] Johann Friedrich von Cotta 7 Tage seiner Abreise] 29. Nov. 1817; zu J. F. von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3 14 Manuscripte] zu den von Ch. G. Nees von Esenbeck eingesandten und zum Teil (soweit es um Zoologie ging) von August Goldfuß verfaßten Artikeln s. Nr. 491, Anm. 1–2 und Nr. 500R; im »Morgenblatt« erschienen davon spter nur die vielleicht von Nees von Esenbeck stammende bersetzung »Ueber das Viperngift« und zwei weitere Artikel: ÆA. Goldfuß (bers.):æ Eine Krçte und eine Eidechse; Æders. (bers.):æ Unauslçschliche rothe Farbe; andernorts wurden verçffentlicht: F. Æd. i. Ch. G. Nees von Esenbeckæ: Von der Metamorphose der Botanik; Gs. Æd. i. August Goldfußæ: Einige Bemerkungen ber Lipurus cinereus. 16 4 Bogen] in H von unbekannter Hand korrigiert: 4 halben Bogen

512. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

4. Januar 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 236 2 Seiten d Kuhn 1975, S. 81 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

513. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

4. Januar 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 237 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Regest

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Erluterungen · Brief 514

514. An August von Kotzebue

5. Januar 1818

H Berlin SBBPK, Nachlaß 141 (Slg Adam), K. 90: Therese Huber an A. von Kotzebue ÆAdresse:æ Sr. Hochwohlgeb. / dem Herrn Presidenten von Kotzebue / in / Weimar / F r e i . Mitteilungen zum Text 20 und] (1) [selbst] (2) P und H Anmerkungen 3

Ringen nach Athen] Neben den Problemen mit den Augen begleiteten Brust- und Atembeschwerden Th. Huber lebenslang, die vermutlich durch eine kranke Luftrçhre verursacht wurden (Bd. 2, Nr. 290 (237–247)). 5–8 Erinnern bis sich] Ludwig Ferdinand Huber hatte mehrere von A. von Kotzebues Stcken negativ rezensiert, woraufhin dieser ihm in seiner Schrift »Fragmente ber RecensentenUnfug« (Leipzig 1797) unterstellte, Huber sei neidisch auf Kotzebues Erfolg als Bhnenautor. Huber reagierte, an seinem Urteil ber die Stcke festhaltend, mit seiner »Erklrung ber des Herrn von Kotzebue Kriegserklrung« (in: Intelligenzblatt der Allgem. LiteraturZeitung, Nr. 94 (5. 8. 1797), Sp. 790–792). Diesem Artikel ließ Huber einen versçhnlichen Brief folgen, in dem er sich dafr entschuldigte, Kotzebues Gefhle verletzt zu haben. Er gab darin zu, daß die Enttarnung Kotzebues als Autor von »Doctor Bahrdt mit der eisernen Stirn, oder Die deutsche Union gegen Zimmermann. Ein Schauspiel in vier Aufzgen, von Freyherrn von Knigge« (o. O. 1790; s. Bd. 1, Nr. 240, Anm. 152–154) sein Urteil ber Kotzebue negativ beeinflußt haben kçnnte. Kotzebue nahm die Entschuldigung in seinem Antwortbrief an. Beide Briefe wurden zusammen verçffentlicht: An Hn. A. v. Kotzebue etc. in Wien. Tbingen, d. 30 Mrz 1798; Dem Herrn etc. Huber in Tbingen. Wien, d. 18 April 1798. In: Intelligenzblatt der Allgem. Literatur-Zeitung, Nr. 159 (1798), Sp. 1317–1320 (S. D. Jordan: Ludwig Ferdinand Huber (1764–1804). Stuttgart 1978, S. 143–146, 218 f.). 8 ging bis voran] L. F. Huber starb am 24. Dez. 1804. 9 starb bis Mensch] Friedrich von Breuning starb am 24. Juli 1814. 19 zwei großen Sçhne] Moritz und Otto von Kotzebue 25 Bitte] zu Th. Hubers Bitte an A. von Kotzebue s. Nr. 461 (23–54) 34–37 Bçttiger bis kommen] zur Kritik an Carl August Bçttiger und A. von Kotzebue in Georg Reinbecks »Smmtliche dramatische Werke« s. Nr. 414 (24–69); zu Bçttigers Brief an Th. Huber s. Nr. 414, Anm. 61; zum Konflikt zwischen Reinbeck und Kotzebue s. Nr. 732, Anm. 7. 37 Blatt] A. von Kotzebue (Hg.): Literarisches Wochenblatt. Weimar 1818 ff. 47 Zeichen] Ein entsprechendes Zeichen findet sich nicht in A. von Kotzebues »Literarischem Wochenblatt«. 48–50 Tochter bis Unglck] Anspielung auf Luise von Herders 1814 gescheiterte und 1816 geschiedene Ehe, s. Nr. 554

515. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und August Krmer zwischen 24. Dezember 1817 und 6. Januar 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Krmer Nr. 4c 1 Seite Datierung Der terminus post quem ergibt sich aus der Absendung von Nr. 496. Da Nr. 515R im Brief von A. Krmer an die Redaktion des »Morgenblatts« vom 8. Jan. 1818 (Marbach DLA) erwhnt wird, ergibt sich unter Einrechnung des Postwegs als terminus ante quem der 6. Jan. 1818.

Erluterungen · Brief 518

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516. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Wilhelm Thrmin 8. Januar 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1539 Mitteilungen zum Text 4 und] (1) [erlau] (2) P und H 4 durch] (1) [se] (2) P durch H 12 Thremin] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Der Brief wird in Nr. 517 (2) als beiliegend erwhnt. Anmerkungen 2 Anzeigen bis Erfindungen] s. Nr. 534 (4–16); vermutlich geht es um ÆK. W. Thrmin (Bearb.) und Th. Huber (bers.):æ Mechanische Knste in Frankreich. In: Morgenblatt, Nr. 15 (17. 1. 1818), S. 59; 17 (20. 1. 1818), S. 67; 20 (23. 1. 1818), S. 79; 24 (28. 1. 1818), S. 95; 31 (5. 2. 1818), S. 123; 38 (13. 2. 1818), S. 151; 44 (20. 2. 1818), S. 175; 45 (21. 2. 1818), S. 179–180; 50 (27. 2. 1818), S. 199; K. W. Thrmin antwortete am 15. Jan. 1818 (Marbach DLA) zustimmend auf Nr. 516. 10–11 kurzen bis Litteratur] ÆK. W. Thrmin (Bearb.) und Th. Huber (bers.):æ Franzçsische Literatur

517. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

8. Januar 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 239 ÆAdresse:æ Cottaische / Buchhandlung Mitteilungen zum Text 3 36] korrigiert aus 24 .... H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 inliegendes] Gemeint ist Nr. 516. 3–5 Schwall bis ausziehen] vermutlich ÆK. W. Thrmin (Bearb.) und Th. Huber (bers.):æ Mechanische Knste in Frankreich; s. Nr. 516 (2)

518. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

8. Januar 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 242 ÆAdresse:æ Cottaische / Buchhandlung Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Mitteilungen zum Text 1 seinem] em spter hinzugefgt H 2 eine] eim H

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Erluterungen · Brief 518

Datierung Ergibt sich aus dem Datum des Briefs der J. G. Cottaschen Buchhandlung (s. Anm. 1) an Th. Huber, den diese auf demselben Blatt beantwortete, und aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Werke] Antonio Montucci: Urh-chih-tsze-te¨en-se-yin-pe-ki ou; der Autor hatte bei der J. G. Cottaschen Buchhandlung angefragt, »ob sein chinesisches Werk im Morgenblatt angezeigt worden sey, und wnscht einen Abdruck von dem Blatt zu haben« (J. G. Cottasche Buchhandlung an Th. Huber, 8. 1. 1818). 2 Auszug] ÆTh. Huber:æ Ueber Schrift und Schulbcher der Chinesen 2 Anzeige] nicht ermittelt 5 v. H.] s. Nr. 726, Anm. 19

519. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Moritz Lange 9. Januar 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 243 Mitteilungen zum Text 12 weil] (1) [und] (2) P weil H 15 diesen] (1) [es] (2) diesen H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1 Gomez] nicht ermittelt; s. Nr. 313, Anm. 1–2 3 D e r bis A l c hy m i s t ] ÆM. Lange:æ Der Alchimist. Eine Cataluner Novelle. In: Morgenblatt, Nr. 40 (16. 2. 1818), S. 157–158; 41 (17. 2. 1818), S. 161–162; 42 (18. 2. 1818), S. 167; 43 (19. 2. 1818), S. 170–171; 47 (24. 2. 1818), S. 185–187; 48 (25. 2. 1818), S. 190–191; 49 (26. 2. 1818), S. 193–194; 50 (27. 2. 1818), S. 197–198; 51 (28. 2. 1818), S. 201–203; 52 (2. 3. 1818), S. 205–206; 53 (3. 3. 1818), S. 210–211; die Hauptfigur heißt Gomez Rikardo. 7 Flora] nicht ermittelt 11–12 Die Einquartirung] ÆM. Lange:æ Die Einquartirung. In: Morgenblatt, Nr. 63 (15. 3. 1819), S. 249–250; das Manuskript wurde irrtmlich nicht zurckgeschickt, s. Bd. 7, Th. Huber an Johann Friedrich von Cotta, 24. Okt. 1818. 13 Der Tambourmajor] ÆM. Lange:æ Die Nonne und der Tambourmajor. In: Morgenblatt, Nr. 105 (3. 5. 1819), S. 417–418; 106 (4. 5. 1819), S. 421–423; 108 (6. 5. 1819), S. 429– 430; 109 (7. 5. 1819), S. 434–435; 112 (11. 5. 1819), S. 445–447; 113 (12. 5. 1819), S. 449–450; 114 (13. 5. 1819), S. 454–455. 19 Riccardo] nicht ermittelt, s. Nr. 313 (1–7); 314; 319

520. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

10. Januar 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 244 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Regest

Erluterungen · Brief 521

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521. An Johann Friedrich (von) Cotta zwischen 23. Januar 1817 und Mitte Januar 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1441 Mitteilungen zum Text 3 in der] (1) [unter den] (2) P in der H 5–6 mit bis Dichtung,] (1) [,] (2) mit Freude an claßischer Dichtung, H 9 das Gefhl] (1) [wird] (2) P das Gefhl H 12 einen] en spter hinzugefgt H 17 Man] (1) [was] (2) P Man H 21 ihre] korrigiert aus seine H 26 Albernheit] (1) [Unwahrheit] (2) Albernheit H 26 Wir] (1) W korrigiert aus x-x H 27 : » n i m m ] (1) [er habe] (2) P : » n i m m H 30 Unrecht] Unreht H 31 mit] (1) [zu . .] (2) P mit H 32–33 Wegen bis lesen.] mit roter Tinte geschrieben H 33 ganz] gang H Datierung Der terminus post quem ergibt sich aus Th. Hubers Durchsicht der fr das »Morgenblatt« bestimmten vorrtigen Gedichte, mit der sie nach dem 23. Jan. 1817 begann und um den 17. Febr. 1817 beschftigt war (Nr. 131 (6–7); 156 (7–17)). Der Brief wurde wahrscheinlich vor dem anderweitigen Abdruck einzelner Gedichte geschrieben (s. Anm. 26–28). Wahrscheinlich ist also eine Datierung vor der Reise J. F. von Cottas nach Italien (29. 11. 1817 bis Anfang April 1818); vielleicht hinterlegte Th. Huber aber nur den Brief fr Cotta, damit er ihn nach seiner Rckkehr las. Anmerkungen 1 Raßmann bis Gedichte] bis auf eine Ausnahme (s. Anm. 24) nicht ermittelt; zu den vor Beginn von Th. Hubers Redaktionsttigkeit (Anfang Jan. 1817) eingesandten und ungedruckten Manuskripten, die die J. G. Cottasche Buchhandlung z. T. seit Jahren verwahrt hatte, s. Nr. 156 (7–17). 3–4 Nhe bis Dichter] z. B. die Mitglieder des Gçttinger Hainbundes (1772–1775), darunter Graf Christian und Graf Friedrich Leopold von Stolberg-Stolberg, Carl Friedrich Cramer, Heinrich Christian Boie; in nherer Beziehung stand Th. Huber auch z. B. zu Gottfried August Brger, Johann Gottfried von Herder, Johann Wolfgang Goethe, Christoph Martin Wieland. 4 1792] das Jahr, in dem Th. Huber Deutschland verließ, s. Nr. 34, Anm. 64–65. 11 e i n e bis n i e d e r s c h i e ß t ] nicht ermittelt 14 D i e bis b e r e i t e n ] nicht ermittelt 17 schnurrig] lustig, lcherlich, seltsam, drollig 19 D e r bis v e r s c h  t t e ] nicht ermittelt 24 deutsche Sonnet] Das einzige von Friedrich Raßmann verfaßte Gedicht, das Th. Huber im »Morgenblatt« verçffentlichte, war »Der Kirchenlehrer« (in: Morgenblatt, Nr. 199 (20. 8. 1817), S. 793); dabei handelt es sich allerdings nicht um ein Sonett. 26–28 Die bis G e w i n n s t ] Das Gedicht stammte nicht von F. Raßmann, wurde von diesem aber in eine Anthologie aufgenommen: ÆJohann Karl Augustæ Rese: Alcippus. In: F. Raßmann (Hg.): Auswahl neuerer Balladen und Romanzen. In vier Bchern. Helmstedt 1818, S. 157– 162, hier: S. 162: »Nimm hier die Ruhe zum Gewinn!« Wahrscheinlich hatte Raßmann das Gedicht zuerst dem »Morgenblatt« angeboten, bevor er es selbst verçffentlichte. Die An-

1110

Erluterungen · Brief 521

thologie erschien sptestens Mitte Jan. 1818, s. die Rezension von Friedrich de la MotteFouqu hierzu in: Literatur-Blatt Nr. 2 zum Morgenblatt, Nr. 19 (22. 1. 1818), S. 5–6. Darin wurde besonders Reses »Alcippus« – trotz mancher Mngel in der Form – lobend erwhnt.

522. An Henriette von Reden

11. Januar 1818

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1256 (1–162) und 8/1153 (162–180) Die Zuordnung ergibt sich aus dem inhaltlichen und syntaktischen Anschluß von 8/1153 an 8/ 1256. d Geiger 1901, S. 346 und 347, Teildruck (24–33; 48–55) ÆAdresse:æ An die Frau Baroninn von Reden / geborne Freiinn von Wurmb / in / Carlsruhe / Frei Grenze. Mitteilungen zum Text 1 Stuttgardt bis 1818.] auf S. 4, rechts oben, spter hinzugefgt H 17 ordnete] (1) ordne[,] (2) ordnete H 30 in] spter hinzugefgt H 32 christliche] (1) [hx-x] (2) P christliche H 65 der Menschenliebe] (1) [x-x] (2) P der Menschenliebe H 69 die des] (1) d[em] (2) die des H 105 der alten Lise] (1) [ih] (2) P der alten Lise H 128–129 die verkrppelte] ie korrigirt aus er H 148 ists,] (1) [,] (2) ists, H 160 sind ihr] (1) [hat sie] (2) sind ihr H 164 das] (1) [und] (2) P das H 173 Dir] (1) [the as] (2) P Dir H Anmerkungen 16 Unglck] z. B. die unglckliche Ehe mit Georg Forster, dessen Tod, den Tod ihrer Kinder Georg und Louise Forster und Sophie, Manuel, Clemence und Adele Huber und von Ludwig Ferdinand Huber, die Scheidung Luise von Herders, der Bruch mit Emil von Herder und Philipp Emanuel von Fellenberg 32 heilige Elisabeth] ÆTh. Huber:æ Elisabeth, die erste Heilige der Letten erschien 1815 im »Morgenblatt«. 32 christliche Jngling] ÆTh. Huber:æ Geschichte eines christlichen Jnglings und einer heidnischen Jungfrau erschien ebenfalls 1815 im »Morgenblatt«. 33 Heidenbekehrung] Th. Huber: Heidenbekehrung 33 Minerva] das von Gerhard Fleischer verlegte, jhrlich erscheinende Taschenbuch »Minerva« 34 Cottas Kalender] das alljhrlich von Johann Friedrich von Cotta verlegte »Taschenbuch fr Damen« 36 seit 34 Jahren] 1785–87 lebte Th. Forster(-Huber) in Wilna (damals: Polen), 1788–92 in Mainz, 1805–16 in Stoffenried und Gnzburg. Zwischendurch wohnte sie in Orten wie Boˆle, Tbingen, Stuttgart und Ulm mit hauptschlich reformierten oder evangelisch-lutherischen Einwohnern. 37 seit 14 Jahren] 1804 zog sie nach Ulm, das damals noch zu Bayern gehçrte, lebte ab 1805 in Stoffenried und ab 1807 in Gnzburg. Sie verließ Bayern im August 1816. 37–38 T h e o r y t e s ] Th. Huber: Theorrytes 46 in Polen] s. Anm. 36 48 Polen] vermutlich Piotr Pawel Jan Maleszewski, dem Th. Huber im Mrz 1801 begegnete, s. Bd. 1, Nr. 208 (27–32).

Erluterungen · Brief 523

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52 drei bis Polen] nicht drei, sondern nur knapp zwei Jahre: von Anfang Nov. 1785 bis Mitte Sept. 1787, s. auch Anm. 36 53 K l o s t e r b e r u f ] ÆTh. Huber:æ Klosterberuf 60 Herrn von Reden] Franz von Reden 77 alte Frau] vielleicht Maria Susanna Hopfengrtner 84 Noahsvçgelchen] 1. Mose 8,8–12; gemeint ist Grfin Wilhelmine von Taube. 84 Schwgerinn] Grfin Hyppolite von Zeppelin-Aschhausen 86 Duplat] Gustav Du Plat 89 Zierbengel] »stutzerhaft gekleideter und im benehmen sich zierender mensch«, Wortbildung von Georg Christoph Lichtenberg als Verdeutschung des franz. ›legant‹ oder ›incroyable‹ (Grimm, Bd. 15, Sp. 1158) 97 Mhrchen bis Bbelein] Im Dezember 1817 erschienen im »Morgenblatt« Friedrich Rckerts »Kinder-Mhrchen. Vom Bblein, das berall mitgenommen hat seyn wollen« und »Kinder-Mhrchen. II. Vom Bumlein, das spazieren ging«. 101 chapperon bis loı¨e] Charles Perraults Mrchen »Le petit Chaperon rouge« und »La Barbe bleue« (in: Æders.:æ Histoires ou contes du temps pass avec des moralitz. Contes de ma m re loye. Paris 1697.) 103 Alphons] Alphons von Greyerz 104 Bbelein wohl gehangen] die letzten beiden Strophen von F. Rckerts »Kinder-Mhrchen. Vom Bblein, das berall mitgenommen hat seyn wollen« 104 Walo] Friedrich Karl Walo von Greyerz 105 Lise] Elisabeth Roschi 108 Emil] Emil von Greyerz 109 Inspektor] nicht ermittelt 120 Bettys] Elisabeth von Kster 121 Maltiz Wiedergeburt] zu Franz Friedrich von Maltitz s. Bd. 7, Th. Huber an Carl August Bçttiger, 19. Nov. 1818; mehrere Beitrge von ihm erschienen in den Jahren 1814–23 im »Morgenblatt«. 130 Pflanzen bis sehen] gemeint: L. von Herder 133 D e i n e s H e r r n ] F. von Reden 133 Legations Sekretr] nicht ermittelt 136 denn bis treu] ÆJohann Wolfgang Goethe:æ Gçtz von Berlichingen, 5. Akt: »Die wilden Kerls, starr und treu!« 137 Großmutter] Georgine Heyne, in deren Haus Victor Aim Huber wohnte. 149 Hannchen] Th. Huber: Hannah erschien 1821. 150 Deborah] literarische Figur in Th. Hubers Das Urtheil der Welt 158–163 unseeligen bis schlug] L. von Herder war im September 1816 geschieden worden; zu ihrer Ehe und Trennung s. Nr. 554; Bd. 5, Nr. 254, Anm. 70–90. 162 Andrer] vor allem E. von Herder und Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin 173–174 Guy bis Ubersezung] ÆWalter Scott:æ Guy Mannering (dt.: Wilhelm Adolf Lindau (bers.): Der Astrolog)

523. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

12. Januar 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 241 1 Seite Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

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Erluterungen · Brief 524

524. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

12. Januar 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 245 Mitteilungen zum Text 3 Nachdruck] Nachruck H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Mller] Christian Friedrich Mller, der ab 1814 Werke zahlreicher Autoren unter dem Firmennamen »Bureau der deutschen Classiker« in seinem Verlag herausbrachte; Mller berief sich dabei auf das Badische Landrecht, das den Nachdruck von Schriften verstorbener Autoren jedem Verleger erlaube; s. Nr. 487, Anm. 2–4. 2 beigehende Replike] Ch. F. Mllers acht Seiten umfassende »Erklrung des Bureaus der deutschen Classiker zu Karlsruhe gegen einen Angriff auf dasselbe in der Literatur-Beilage Nro. 36. zum Morgenblatt und der Beilage Nro 70. zum Oppositionsblatt vom 22. November 1817«, erschienen in Karlsruhe, den 6. Jan. 1818 (s. R. Frst: Das »Bureau der deutschen Classiker« in Karlsruhe 1813–1834. T. 2. o. O. o. J., S. 13–19); Mllers Schrift lag Th. Hubers Brief nicht mehr bei. 3 Eberhardische bis Nachdruck] vielleicht ist August Gottlob Eberhard gemeint, der mehrfach zum Thema Nachdruck publizierte, z. B.: A. G. Eberhard: Die deutschen Schriftsteller. Was sie thaten, was sie fr Unrecht leiden, und was ihnen fr ein Lohn gebhrt. Halle 1814; in Ch. F. Mllers Schrift (s. Anm. 2) ging es allerdings u. a. um den »Morgenblatt«-Artikel von Georg Christian Otto mit dem Titel »Erçrterungen, das Badensche Landrecht ber den Nachdruck betreffend«, s. Nr. 487, Anm. 2–4. Vielleicht verwechselte Th. Huber also Eberhard mit Otto. 4 unsern Correspondenten] Aus Karlsruhe berichtete z. B. Karl August Varnhagen von Ense fr das »Morgenblatt«. 4–5 durch privat Gelegenheit] vielleicht durch Franz oder Henriette von Reden 10 Cotta] Johann Friedrich von Cotta, der sich in Italien befand, s. Nr. 449, Anm. 2–3.

525. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

12. Januar 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 246 1 Seite Die Blattrckseite diente ursprnglich wahrscheinlich als Geschenkliste fr die Familie von Greyerz: L. Kinderhaube. 2 Kittel / Molly 6 Hemd. L Haube / Emil. Federrohl. Curtius / Alphons Federrohr; der obere und untere Teil der Liste sind abgeschnitten. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

526. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

12. Januar 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 247 1 Seite ÆAdresse:æ Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Regest

Erluterungen · Brief 530

527. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Andreas Fchsel 12. Januar 1818

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Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1546 2 Seiten Datierung Der Brief beantwortet das Anschreiben von A. Fchsel vom 27. Dez. 1817, der laut Vermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung am 12. Januar 1818 einging und beantwortet wurde (Marbach DLA).

528. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und August Krmer 13. Januar 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1599 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von A. Krmer vom 8. Jan. 1818 (Marbach DLA).

529. An Johann Gotthard Reinhold

14. Januar 1818

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1001 1 Seite

530. An Therese Forster

14. Januar 1818

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/392 ÆAdresse:æ A Mademoiselle Forster / Ches Monsieur le Prsident de Goldbeck /  / Berlin / Fr Hof. Mitteilungen zum Text 36 einsehen] ein spter hinzugefgt H 152 In] (1) [Wie] (2) P In H 154 ganz] (1) [sam ......] (2) P ganz H Anmerkungen 4 Dockter] Ludolph Guckenberger 14 Herzogin Wilhelm] Herzogin Wilhelmine von Wrttemberg 22 Frçhlen] schwb. Frçlin = Frulein 28 Reinbecks] Georg und Emilie Reinbeck 30 Mzchen] Matz, Mtzchen = tçrichtes Betragen 31 Hartmanns] August und Mariette von Hartmann 40 Frankreich bis zerstckeln] wahrscheinlich Anspielung auf die Vorflle whrend der Besetzung Frankreichs durch die Koalitionstruppen (s. Nr. 13, Anm. 131–135) und Plne zur Verkleinerung bzw. Aufteilung des Landes nach der Niederlage von 1815. Im Zweiten Pariser Frieden (November 1815) wurden die Grenzen Frankreichs dann auf den Stand von 1790 festgelegt.

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Erluterungen · Brief 530

42–44 Dresdner bis grassirt] Vermutlich hatte Th. Huber gerade das Manuskript gelesen zu ÆKarl Gottfried Theodor Winkler:æ Korrespondenz-Nachrichten. Dresden. In: Morgenblatt, Nr. 37 12. 2. 1818), S. 147–148; 38 (13. 2. 1818), S. 152. Dort werden »zwey sehr gelungene Vorstellungen« des von Angehçrigen der hçhern Stnde neugegrndeten franz. Privat-Theaters erwhnt (S. 148). Andererseits wird anlßlich einer anderen Vorstellung der »franzçsirende« Theaterzettel kritisiert, auf dem »wieder einmal« stehe, die Darstellung sei »arrangirt« statt »angeordnet« (S. 152). 47 Logis verndrung] Th. Huber wohnte vom 2. Febr. 1817 bis 5. Mai 1818 im Haus Nr. 313 in der Langen Straße, das Konrad Heinrich Schçnnagel und Christian Ketterlinus gehçrte, und zog dann in die Hirschgasse (umbenannt in: Wilhelmsstraße). 49 Handwerksleute] K. H. Schçnnagel und Ch. Ketterlinus 55 Alrnichen] Alraun, Alruniken: im dt. Aberglauben ein kleines, teuflisches, menschenhnliches Wesen oder ein aus einer Alraunewurzel geschnitztes Mnnchen, das ber magische Krfte verfgt. 61 odiosae] lat. odiosa = verdrießliche Geschichten 61 Georgi] 23. April; s. aber Anm. 47 62 Tautphus] Johann Nepomuk Franz Xaver von Tautphoeus 64 Hofwyl] Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, das Victor Aim Huber bis 1816 besuchte. 66 Lehrern] Von den Lehrern, die V. A. Huber kannten, waren zu diesem Zeitpunkt noch Ulrich Justus Hermann Becker, Christian Lippe und Theodor Mller in Hofwil. 67–72 Fellenbergs bis sanft] zum Konflikt mit Ph. E. von Fellenberg s. Nr. 76, Anm. 2–3; 81 (5–96); 104 (66–104); 123 (107–115) 73 Magnetismus] s. Nr. 53, Anm. 62 85 Priester] vielleicht Johann Baptist Brosi oder dessen Nachfolger 86 Bremgarten] Ort nçrdlich von Bern 86 Großfrstin Constantin] Großfrstin Anna von Rußland 87 Rußen] vielleicht Prinz Alexander und Prinz Konstantin Suworow 93 franzçsischen Debatten] In der franz. Deputiertenkammer wurde z. B. gerade ber die Pressefreiheit diskutiert und ein Gesetzentwurf angenommen, der u. a. die Buchdrucker vor willkrlichen Durchsuchungen seitens der Polizei schtzte. Das berichtete die von Th. Huber gelesene »Allgemeine Zeitung« Nr. 13 (13. 1. 1818), S. 51. 93–94 englischen Opposition] Zu diesem Zeitpunkt brachte die »Allgemeine Zeitung« auch ausfhrliche Artikel ber den Prozeß gegen William Hone im Dezember 1817 mit wçrtlichen Auszgen aus seiner Verteidigungsrede (z. B. in Nr. 13 (13. 1. 1818), S. 49–51; 14 (14. 1. 1818), S. 53–55). Hone war angeklagt wegen der von ihm verçffentlichten Parodien. Sein Freispruch war auch ein Sieg fr die Pressefreiheit in England. 95–96 Schwche bis Politik] Vielleicht spielte Th. Huber auf Frst Carl August von Hardenbergs Reise an den Weimarer Hof an, von der die »Allgemeine Zeitung« (Nr. 10 (10. 1. 1818), S. 40) berichtete. Hardenberg machte der Weimarer Regierung Vorhaltungen wegen Mißbrauchs der Pressefreiheit. Dabei war klar, »wie Einige schon im Voraus mit großer Schadenfreude angekndigt hatten«, daß Weimar die dortige Zensurfreiheit nicht beschrnken wrde und ebenso, daß Hardenberg »keine Maaßregeln gegen eine Freiheit« vorgeschlagen htte, »die er im preußischen Staat selbst jederzeit begnstigt« habe. 96 Kaiser Alexander cagoterie] Th. Huber las wahrscheinlich in der »Allgemeinen Zeitung« (Nr. 4 (4. 1. 1818), S. 16) die Anordnung von Zar Alexander I. von Rußland, nach der der russ. Klerus ihn nicht mehr mit Lobessprchen rhmen solle, die allein Gott gebhrten. 96 Herrnhuter] s. Nr. 10, Anm. 128 100–104 Geschichte bis steigt] ÆChristian August Fischer:æ Geschichte der Amtsfhrung und Entlaßung; zu Maximilian von Lerchenfeld und dem Gesprch mit ihm vom Mrz 1815 s. S. 90 f. und 107–117. 108 Malchus] Karl August von Malchus

Erluterungen · Brief 531

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Israelchen] s. Nr. 476, Anm. 33 Egide] griech. gide = Schutz Dokter Gaßner] Mathias Gassner Reinhold] Johann Gotthard Reinhold, s. Nr. 529R Leuten] Wilhelm Albrecht, Claire von Greyerz, Henriette von Reden, V. A. Huber und Marianna Gassner 121 Reden] H. von Reden 122 Albrecht] W. Albrecht 126 franzçsischen campagne] zu W. Albrecht s. Nr. 13, Anm. 175 134 Appelhofen] Gut Appelhof bei Allersberg in der Nhe von Nrnberg 138 Verwandter] Johann Friedrich Albrecht und vielleicht Frau Schffer 139–140 Drcks bis Brutjam] Friederike Drck heiratete am 3. Febr. 1818 Karl Mayer und am 3. Nov. 1818 wurde Luisa Johanna Drck die Ehefrau von Christian Heinrich Schmid. 140 Ordnung Melchisedek] Hebrer 5,6; 5,10; 6,20; 7,11; 7,17; 7,21 142 Spezeln] auch Lesung Spezele mçglich; vermutlich gemeint: schwb. Sptzle 146 Chezy] Helmina von Chzy schrieb an Th. Huber am 9. Jan. 1818 (Marbach DLA; Kewitz, Nr. 1); s. Nr. 531 (14–21); 535 (41–47). 146 Kozebue] zur Korrespondenz mit August von Kotzebue Ende 1817/Anfang 1818 s. Nr. 461; 501 (26–28); 514 147 Mllnern bis Schuld] Adolph Mllner: Die Schuld; s. Nr. 535 (14–17) 149–153 Meyer bis nmlich] Friedrich Johann Lorenz Meyer, s. Nr. 535 (10–14) 155 Gnzburg] Wohnort von C., Gottlieb, Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz 155–156 Schmidt bis Ulm] Johann Christian Pfister und Johann Christoph Schmid: Denkwrdigkeiten der Wrtembergischen und Schwbischen Reformationsgeschichte, H. 2 158 ungeborne Banzen] Banze = kleines Kind; z. B. Adolph von Greyerz

531. An Carl August Bçttiger

17. Januar 1818

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 84 ÆAdresse:æ An Sr. Wohlgeb. / Herrn Oberappelationsrath Bottiger / in / Dresden. Textverlust durch Siegelausriß (23–26) und Einbindung (48; 49) Mitteilungen zum Text 5 der] er korrigiert aus ie H 14 sie] (1) [ihr] (2) sie H 16 mit ihr] spter hinzugefgt H 26 17] 7 korrigiert aus 4 H 32 mßten] spter hinzugefgt H Anmerkungen 3–4 Brief bis Stillschweigen] C. A. Bçttiger schrieb in seinem Brief vom 19. Dez. 1817 (Marbach DLA), daß er Th. Hubers Brief Nr. 359, den Eduard von xkll berbrachte, erst wenige Tage zuvor erhalten habe. 7–8 Gellerts bis mich] Christian Frchtegott Gellert: Trost des ewigen Lebens, S. 158; anstelle von mich heißt es dort »ihn«. 14 Briefe] Helmina von Chzy an Th. Huber, 9. Jan. 1818 (Marbach DLA; Kewitz, Nr. 1) 18 Einsenderinn] H. von Chzy schickte mit ihrem Brief (s. Anm. 14) »Drey Blumen auf Max von Schenkdorfs Grab« (in: Morgenblatt, Nr. 16 (19. 1. 1818), S. 61). Es sind die drei Gedichte von H. von Chzy: »Die Blumen des Geburtsfestes 11. Dez. 1817«), Ernst Fried-

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Erluterungen · Brief 531

rich Georg Otto von der Malsburg (ohne eigenen Titel), und Graf Otto Heinrich von Loeben (ohne eigenen Titel); s. Nr. 535 (41–47). 20 Schriften] ÆH. von Chzy:æ Neue auserlesene Schriften 21 Engelmann] H. von Chzys Verleger Joseph Engelmann 23 englischen u franzçsischen] Karl Trummers »Englischer Literaturbericht« und Karl Wilhelm Thrmins »Uebersicht der franzçsischen Literatur und Kunst« im »Literatur-Blatt« 24 Cottas] Johann Friedrich von Cotta 24 Kozebue bis ab] zur Korrespondenz mit August von Kotzebue Ende 1817/Anfang 1818 s. Nr. 461; 501 (26–28); 514 25 Kotzebues Litteratur Blatt] A. von Kotzebue (Hg.): Literarisches Wochenblatt, Bd. 1, Nr. 1. Weimar 1818. 29 Reformationsfest] die 300-Jahr-Feier der Reformation am 31. Okt. 1817 30–31 Tu r n S c h r i f t e n ] Schriften der von Friedrich Ludwig Jahn begrndeten dt. TurnerBewegung, die Kçrperertchtigung mit einer nationalistischen Ideologie verband und in enger Beziehung zu den Burschenschaften stand (s. Nr. 400, Anm. 179). Th. Huber schilderte spter das Studenten- und Turnerwesen auf ironische Art und Weise in ihrer Erzhlung Die lustigen Leute von Knçringen (in: Morgenblatt, Nr. 158 (3. 7. 1819), S. 629– 630; 159 (5. 7. 1819), S. 635; 160 (6. 7. 1819), S. 637–639; 162 (8. 7. 1819), S. 645–647; 163 (9. 7. 1819), S. 649–651; 164 (10. 7. 1819), S. 653–655; 165 (12. 7. 1819), S. 658–659; 166 (13. 7. 1819), S. 661–663), hier: S. 662). 37–38 Reinbecks bis erste] Georg Reinbecks »Smmtliche dramatische Werke« (Bd. 2. Heidelberg Æ1818æ); zu der erste s. Nr. 414 (24–69) 39–41 August bis wahr] ÆChristian August Fischer:æ Geschichte der Amtsfhrung und Entlaßung; zu Maximilian von Lerchenfeld s. S. 90 f. und 107–117. 43–44 H e y n e n s bis Publikum] Christian Gottlob Heynes literarischer Nachlaß sei kaum irgend zu brauchen, schrieb C. A. Bçttiger (s. Anm. 3–4). 47 Malchus] Karl August von Malchus 52 Brief] Beilage unbekannt 52 Dame] wahrscheinlich H. von Chzy

532. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

17. Januar 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 248 Mitteilungen zum Text 6 da] (1) [desh] (2) P da H 7 . Was] (1) [, und] (2) P . Was H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 beikommenden Brief] Beilage unbekannt; zum Inhalt von Johann Baptist Pfeilschifters Brief s. Nr. 535 (49–52) 3 Cotta] Johann Friedrich von Cotta 7 Correspondenz] -h. Æd. i. J. B. Pfeilschifter:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 24 (28. 1. 1818), S. 95–96. 8 Manuscript bis Krdener] nicht ermittelt 10 hier] Beilage (Th. Hubers Konzept einer Antwort an J. B. Pfeilschifter) ist unbekannt. 11 Freund in Italien] zu J. F. von Cottas Italienreise s. Nr. 449, Anm. 2–3

Erluterungen · Brief 533

533. An Paul Usteri

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17. Januar 1818

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 71 ÆAdresse:æ An Herrn Staatsrath Usteri / in / Zrich / Fr Schaffhausen. Textverlust durch Siegelausschnitt Mitteilungen zum Text 63 wenig] (1) [nicht] (2) wenig H 68–69 (verlezt bis weise.)] verlezt aber die Etikette ohne Uberlegenheit des Geistes zu zeigen – das ist nicht weise. spter hinzugefgt H 76 leid] leicht H 141 Kopfweh] spter hinzugefgt H Anmerkungen 4 Irrenhuser] ÆP. Usteri (bers.):æ Die Irrenhuser. In: Morgenblatt, Nr. 11 (13. 1. 1818), S. 42–43; 12 (14. 1. 1818), S. 46–47; 13 (15. 1. 1818), S. 50–52. 5 Armenwesen] ÆP. Usteri (bers.):æ Die Ursachen und Heilmittel der Armuth 7 eine bis beginnen] Als nchster grçßerer Beitrag erschien die »Zweyte Lieferung« von ÆP. Usteri (bers.):æ Bemerkungen ber England. (Aus dem Tagebuch der Reise der Erzherzoge Johann und Ludwig von Oesterreich.). In: Morgenblatt, Nr. 21 (24. 1. 1818), S. 81–82; 22 (26. 1. 1818), S. 86–87; 24 (28. 1. 1818), S. 94–95; 25 (29. 1. 1818), S. 99– 100; 28 (2. 2. 1818), S. 110–112; 30 (4. 2. 1818), S. 118–120. 12 vorige Redaktion] Friedrich Haug und Friedrich Rckert 17 Jean bis hachis] Jean Paul: Saturnalien 17–18 Chezys bis Schenkenberg] Helmina von Chzys, Ernst Friedrich Georg Otto von der Malsburgs und Graf Otto Heinrich von Loebens Sonette »Drey Blumen auf Max von Schenkdorfs Grab« 21–22 Kocsiuskos bis Leben] Tadeusz Kosciuszko starb am 15. Okt. 1817 in Solothurn/ Schweiz. Es erschien ÆP. Usteri (bers.):æ Thaddus Kosciuszko. In: Morgenblatt, Nr. 231 (26. 9. 1818), S. 921–922; 233 (29. 9. 1818), S. 929–930; 236 (2. 10. 1818), S. 941–943; 237 (3. 10. 1818), S. 945–946; 241 (8. 10. 1818), S. 962–963; 242 (9. 10. 1818), S. 965–966; 243 (10. 10. 1818), S. 969–971. 22–24 nchsten bis anzufangen] ÆPaul Gotthelf Kummer:æ Deutsche Literatur, s. Nr. 381, Anm. 13; in »Literatur-Blatt« Nr. 1, S. 3–4 zum Morgenblatt, Nr. 18 (21. 1. 1818); Literatur-Blatt Nr. 2, S. 7–8 zum Morgenblatt, Nr. 19 (22. 1. 1818) und auch in vielen folgenden Ausgaben des Jahrgangs wurde dieser Katalog noch bis Ende 1818 fortgesetzt; s. Nr. 573 (15–16). 24 Cotta] Johann Friedrich von Cotta 25 Anzeichen] Anzeigen, Rezensionen zu einzelnen Werken 27 çkonomische Grnde] s. Nr. 501 (29–33) 28–33 Kritiken bis Blatt] Im Laufe des Jahres 1818 wurden folgende Rezensionen P. Usteris gedruckt: zu Simon Erhardt: Volkmars Bekenntnisse und Lebensgeschichte. Nrnberg 1817 (in: Literatur-Blatt Nr. 17, S. 67–68 zum Morgenblatt, Nr. 100 (27. 4. 1818)); zu Albrecht Muther: Gedichte fr Verehrer Jesu. Zrich 1817 (in: Literatur-Blatt Nr. 18, S. 70–71 zum Morgenblatt, Nr. 112 (11. 5. 1818)); zu Johannes Hanhart: Gedichte. Winterthur 1818 (in: Literatur-Blatt Nr. 23, S. 92 zum Morgenblatt, Nr. 137 (9. 6. 1818)); zu David Heinrich Hoppe und Friedrich Hornschuch: Tagebuch einer Reise nach den Ksten des adriatischen Meers und den Gebrgen von Krain, Krnthen, Tyrol, Salzburg, Baiern und Bçhmen vorzglich in botanischer und entomologischer Hinsicht. Nrnberg 1818 (in: Literatur-Blatt Nr. 40, S. 158–159 zum Morgenblatt, Nr. 264 (4. 11. 1818)). In der Vergangenheit hatte Usteri Johann Conrad Appenzellers Romane »Wendelgarde von Linzgau,

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Erluterungen · Brief 533

oder Glaube Liebe, Hoffnung« (Bd. 1. St. Gallen 1816) und »Gertrud von Wart, oder Treue bis in den Tod« (Zrich 1813) rezensiert in: Uebersicht der neuesten Literatur Nr. 16, S. 61 zum Morgenblatt, Nr. 248 (15. 10. 1816) bzw. in: Uebersicht der neuesten Literatur Nr. 11, S. 43 zum Morgenblatt, Nr. 103 (30. 4. 1813); David Heß: Scherz und Ernst in Erzhlungen (Zrich 1816) rezensierte er in: Uebersicht der neuesten Literatur Nr. 12, S. 46–47 zum Morgenblatt, Nr. 177 (24. 7. 1816). 34 Rede] wahrscheinlich P. Usteris »Erste Erçffnungsrede der Jahresversammlung der allgemeinen schweizerischen Gesellschaft ber die gesammten Naturwissenschaften« vom 6. Okt. 1817 (in: ders.: Kleine Gesammelte Schriften. Aarau 1832, S. 199–241) 35 Blumenbach] Johann Friedrich Blumenbach 47 Schmid bis Reformation] Johann Christian Pfister und Johann Christoph Schmid: Denkwrdigkeiten der Wrtembergischen und Schwbischen Reformationsgeschichte, H. 2 57 Kosegarten] vermutlich Ludwig Theoboul Kosegarten 59 Malchus] Karl August von Malchus 70 Der lteste] Ferdinand von Malchus 71 StandartenJunker] wahrscheinlich Clemens von Malchus 72 Jungfer] Th. Hubers Magd ist nicht ermittelt. 77 Egide] griech. gide = Schutz 77 in Neuchatel] Th. Huber lebte 1793–98 im Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz. 77 hier] Th. Huber wohnte erstmals in den Jahren 1798–1804 in Stuttgart. 82 Kçnigs] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 84 Vorgnger] Graf Ulrich von Mandelsloh(e) 84 Frauen] Auguste von Wangenheim 84 Hartmann] Mariette Hartmann 88 Freunde] Karl August von Wangenheim 91–94 August bis schildert] ÆChristian August Fischer:æ Geschichte der Amtsfhrung und Entlaßung; das Gesprch mit Maximilian von Lerchenfeld vom Mrz 1815 findet sich S. 107–117. 102–103 1813 bis fhren] Th. Huber hielt sich Weihnachten 1813 bis 30. April 1814 in Mnchen auf. In dieser Zeit traf sie M. von Lerchenfeld (Bd. 5, Nr. 232 (123–125)) und auch Karl Wilhelm Friedrich (von) Breyer (Bd. 5, Nr. 237 (78–84)). Die hier erwhnte Begegnung ist nicht ermittelt. 107 bayerschen Concordat] zum bayr. Konkordat s. Nr. 494, Anm. 64 107 Schandmantel] Mantel, den Verbrecher zur Strafe anlegen mußten. 107 Stickkßen] Kssen: eine bis ins 18. Jh. noch gebruchliche Form von ›Kissen‹ 110 Montgelas] der am 2. Febr. 1817 entlassene Graf Maximilian von Montgelas 114 contrarirt] contrariiren = entgegensein, entgegenarbeiten 114 Wrede] Frst Karl Philipp von Wrede 115 Herder] Emil von Herder 115 Pylades] treuer Freund des Orest (z. B. in: Friedrich Heinrich Bothe (bers.): Euripides: Orestes) 116 geschiednen Frau] Luise von Herder 121 Heß] Wilhelm Hesse 122 Albrecht] Wilhelm Albrecht 124 Blumenbach] J. F. Blumenbach 125 Mutter] Georgine Heyne, bei der Victor Aim Huber wohnte. 127–133 Fellenbergs bis wrde] zum Konflikt mit Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 76, Anm. 2–3; 81 (5–96); 87, Anm. 1–7; 104 (66–104) 138 Kindbett] Adolph von Greyerz wurde am 18. Febr. 1818 geboren. 143 Tçchtern] Elisabeth Usteri jun. und Magdalena Ott 146–147 Nachricht bis dahin] zu Th. Hubers Anfrage fr Johann Nepomuk Franz Xaver von Tautphoeus s. Nr. 476 (24–34)

Erluterungen · Brief 534

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147 Israelchen] vielleicht Anspielung auf das umherziehende Volk Israel (2. Mose 12,35 ff.) oder auf den in Israel (= Kmpfer Gottes) umbenannten, mit dem Engel des Herrn ringenden, mit Gott und Menschen kmpfenden Jakob (1. Mose 32,28 f.); hier: Friedrich von Tautphoeus

534. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Wilhelm Thrmin 19. Januar 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 252 Mitteilungen zum Text 1 Theremin] mit Rçtelstift geschrieben H 2 lezten] spter hinzugefgt H 3 nicht] (1) nicht [mehr] (2) nicht H 4 Kunst] (1) [Lit . .] (2) P Kunst H 10 Metalllackirung] Metallkackirung H 11 Der] (1) [Die Redaktion hat] (2) P Der H 14 an welchem Ort] (1) [i]n welchem [Heft .........] (2) an welchem Ort H 15 ber diesen Gegenstand,] spter hinzugefgt H 15 den] en korrigiert aus ie H 21 Wir] (1) [P] (2) P Wir H 26 neuere] re spter hinzugefgt H 27 sie] korrigiert aus ihn H 27 Ihre] (1) [sein] (2) P Ihre H 30 von England] (1) [ber] (2) P von England H 34 ist] (1) [sein wir ...] (2) P ist H Datierung Ergibt sich aus Nr. 535 (33–36) und 536R sowie dem Eingangsvermerk »20. Jan. 1818« der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 2 nochmals] s. Nr. 516; K. W. Thrmin antwortete am 15. Jan. 1818 (Marbach DLA) zustimmend auf Nr. 516. Diese Antwort traf am 22. Jan. 1818 laut Eingangsvermerk in Stuttgart ein, kreuzte sich also mit Nr. 534. 4–11 Geschichte bis nachahmt] ÆK. W. Thrmin (Bearb.) und Th. Huber (bers.):æ Mechanische Knste in Frankreich; die Abschnitte ber Gußeisen und lackierte Blechware erschienen in Morgenblatt, Nr. 20 (23. 1. 1818), S. 79, der Abschnitt ber eine Vorrichtung zur Rettung von Menschen aus einem brennenden mehrstçckigen Haus in Nr. 31 (5. 2. 1818), S. 123. 17–18 e i n e m bis Naudet] Artikel von K. W. Thrmin ist nicht ermittelt; vielleicht handelte es sich um eine Rezension zu Jos ph Naudet: Des Changements oprs dans toutes les parties de ladministration de lempire romain sous Diocltien et Constantin jusqu Julien. Bd. 1.2. Paris 1817. 25–27 Geschichte bis Zeitung] Am 2. Juli 1816 lief die franz. Fregatte »Medusa« vor der westafrikan. Kste auf eine Sandbank auf. Da es nicht genug Rettungsbote gab, wurde ein Floß gebaut, auf dem 147 Menschen untergebracht wurden. Als nach 13 Tagen die Rettung kam, gab es nur 15 berlebende, die sich durch Kannibalismus ernhrt hatten. Der Aufsehen erregende Bericht zweier berlebender erschien Ende 1817: Jean-Baptiste-Henri Savigny, Alexandre Corrard: Naufrage de la frgate la Mduse. Paris 1817. Daraus

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Erluterungen · Brief 534

erschien im 2. Heft (1818), S. 229–263 und 3. Heft, S. 413–446 der »Miscellen aus der neuesten auslndischen Literatur. Ein periodisches Werk politischen, historischen, statistischen, geographischen und literarischen Inhalts« anonym ein Auszug unter dem Titel »Geschichte der unglcklichen Franzçsischen Besitznehmungsexpedition nach dem Senegal, im Jahre 1816; insbesondre des schrecklichen Schicksals der Mannschaft der Fregatte Meduse.« Zuvor war eine Beschreibung Savignys im Artikel »Schreckliche Folgen eines SchiffBruchs« wiedergegeben worden im von Christian Gottfried Elben herausgegebenen »Schwbischen Merkur« (Nr. 199 (4. 10. 1816), S. 1439–1441; 201 (7. 10. 1816), S. 1455 f.; 203 (10. 10. 1816), S. 1470 f.). In der »Allgemeinen Zeitung« erschienen drei kurze anonyme Artikel ber das Unglck (Allgemeine Zeitung, Nr. 260 (16. 9. 1816), S. 1038; 267 (23. 9. 1816), S. 1066; 275 (1. 10. 1816), S. 1098). 28–29 lezte bis las] nicht ermittelt 32–34 Schließlich bis ist] s. Nr. 493, Anm. 7–11; zu K. W. Thrmins Brief vom 15. Jan. 1818 zu diesem Thema und den Postdaten dieser Korrespondenz s. Anm. 2 33 Cotta] Johann Friedrich von Cotta

535. An Johann Friedrich von Cotta

19. Januar 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 250 Mitteilungen zum Text 17 befriediged] (1) befriedig[en]d (2) befriediged H 23 greift] korrigiert aus nimmt ............. H 28 sind] spter hinzugefgt H 36 Reinhard] ar korrigiert aus ol H 45 dem] em korrigiert aus ie H 51 von dem] (1) dem von (2) von dem H 57 sollen] en spter hinzugefgt H 62 comuniziren] (1) comuniziren [sich] (2) comuniziren H Anmerkungen 3 Handlung] die J. G. Cottasche Buchhandlung 3 den Ihren] Wilhelmine, Georg und Ida von Cotta, die J. F. von Cotta nach Italien begleiteten, s. Nr. 449, Anm. 2–3. 7 Logis] Th. Huber zog am 5. Mai 1818 in die Hirschgasse (umbenannt in: Wilhelmsstraße) in das Haus der Witwe Heinrika Dorothea Kapf. 7–8 in Ihrer Nhe] s. Nr. 470, Anm. 26 10–14 Meyer bis versprochen] zu Friedrich Johann Lorenz Meyer, den Th. Huber seit seinen Studienjahren in Gçttingen (1778–82) kannte, s. Nr. 530 (148–153) 14–15 Mllner bis Paris] ÆAdolph Mllner:æ Korrespondenz-Nachrichten. Paris. In: Morgenblatt, Nr. 12 (14. 1. 1818), S. 48 berichtete ber die Reaktion auf Mllners Drama »Kçnig Yngurd« in der franz. Presse. 17 Bçtticher] Carl August Bçttiger schrieb Th. Huber am 19. Dez. 1817 (Marbach DLA), er habe J. F. von Cotta vor seiner Abreise nach Italien »Manches, auch ber die treffliche Redaction des Morgenblatts, was ich nicht aus Freundschaft sondern aus Liebe zur Menschheit ihm zurufen wollte«, nicht mehr mitteilen kçnnen. 17 Kozebue] August von Kotzebue 19 D i e W  n s c h e l r u t h e ] Der einzige Jahrgang der von Johann Peter von Hornthal herausgegebenen Zeitschrift »Wnschelruthe. Ein Zeitblatt« erschien in Gçttingen 1818.

Erluterungen · Brief 535

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19 andres Blatt] vermutlich die nur 1818 erschienene Zeitschrift »Die Leuchte. Ein Zeitblatt fr Wissenschaft, Kunst und Leben«, herausgegeben von Johann Daniel Symanski 20 Gubitzens U n t e r h a l t u n g e n ] Friedrich Wilhelm Gubitz redigierte die ab 1817 in Berlin erscheinende Zeitschrift »Der Gesellschafter oder Bltter fr Geist und Herz«. 20–21 noch bis anfangen] nicht ermittelt 21 Campe bis mßen] »Deutsches Unterhaltungsblatt fr gebildete Leser aus allen Stnden« erschien in Nrnberg 1816–1817 im Verlag von Friedrich Campe. Th. Huber hatte darin einige Beitrge verçffentlicht, s. Nr. 39, Anm. 19 und 20. 22–24 neue bis gemein] Æanonym:æ Magnetismus. In: A. von Kotzebue (Hg.): Literarisches Wochenblatt, Bd. 1, Nr. 3. Weimar 1818, S. 19–21. Ein weiterer Artikel folgte in Bd. 1, Nr. 6 (1818), S. 47–48. Namentlich wurden z. B. Karl Eschenmayer und Franz Anton Nick angegriffen. 23 Magnetismus] s. Nr. 53, Anm. 62 25–26 Theremin bis mßen] zu Karl Wilhelm Thrmin und der bersetzungsttigkeit Th. Hubers s. Nr. 493, Anm. 7–11; 534 (32–34); 541 (1–4) 27 Beschreibungen von Erfindungen] zu ÆK. W. Thrmin (Bearb.) und Th. Huber (bers.):æ Mechanische Knste in Frankreich s. Nr. 534 (8–11) 29–30 Schiffbruchs bis steht] s. Nr. 534, Anm. 25–27 30–31 Erfindungen bis bersezt] s. Anm. 27 32–33 Nachtrag bis ist] nicht ermittelt 33–36 heute bis mçglich] s. Nr. 534 36 Depping bis Sachen] ÆGeorg Bernhardæ DÆeppingæ: Korrespondenz-Nachrichten. (Aus einem Schreiben aus Philadelphia. November 1817.). In: Morgenblatt, Nr. 19 (22. 1. 1818), S. 76; 20 (23. 1. 1818), S. 80; ÆG. B.æ DÆeppinæg: Korrespondenz-Nachrichten. Paris. In: Morgenblatt, Nr. 20 (23. 1. 1818), S. 80; 22 (26. 1. 1818), S. 88; 23 (27. 1. 1818), S. 91– 92; 24 (28. 1. 1818), S. 96. 36–37 Reinhard bis Artikel] Karl Wilhelm Reinhold erwhnte in seinem Brief an die »Morgenblatt«-Redaktion vom 3. Jan. 1818 (Marbach DLA), J. F. von Cotta habe ihn aufgefordert, einen kleinen Beitrag fr das »Morgenblatt« einzusenden. Es erschien ÆK. W. Reinhold:æ Korrespondenz-Nachrichten. Hamburg. In: Morgenblatt, Nr. 16 (19. 1. 1818), S. 64. 39 naturhistorische Beilage] zur geplanten naturhistorischen Beilage und Christian Gottfried Nees von Esenbeck s. Nr. 221, Anm. 3 41–42 Chezy bis gewandt] Helmina von Chzy schrieb an Th. Huber am 9. Jan. 1818 (Marbach DLA; Kewitz, Nr. 1) 43–44 drei bis Loeben] H. von Chzys, Ernst Friedrich Georg Otto von der Malsburgs und Graf Otto Heinrich von Loebens Gedichte »Drey Blumen auf Max von Schenkdorfs Grab« 47–48 Brun bis Artikel] Friederike Brun: Ueber die Geschichtmahler Schick aus Stuttgart und Krazenstein Stubb aus Kopenhagen. An meine viel geliebte Tochter Adelaide von Bombelles. In: Kunst-Blatt Nr. 3, S. 9–11 zum Morgenblatt, Nr. 35 (10. 2. 1818); Kunst-Blatt Nr. 4, S. 13–15 zum Morgenblatt, Nr. 48 (25. 2. 1818); Kunst-Blatt Nr. 5, S. 17–19 zum Morgenblatt, Nr. 58 (9. 3. 1818). 49–50 Pfeilschifter bis Leipzig] -h. Æd. i. Johann Baptist Pfeilschifter:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 24 (1818) 51 Ubersezung ihres Lebenslauf] nicht ermittelt 53 Conzepte] Gemeint sind die Briefentwrfe Th. Hubers zu den von den Mitarbeitern der J. G. Cottaschen Buchhandlung ins Reine geschriebenen Briefen an die jeweiligen Adressaten. Die Entwrfe wurden von den Mitarbeitern grundstzlich als Belege archiviert. Die Entwrfe zu den Briefen an H. von Chzy, F. Brun und J. B. Pfeilschifter sind jedoch unbekannt. 54 draußen] zu J. F. von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3 55 sedat] lat. sedatus = ruhig, still, gelassen

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Erluterungen · Brief 535

55 r o i ] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 56 Musaum] zum Museum s. Nr. 414, Anm. 88 62 Beroldingen] Graf Paul von Beroldingen

536. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

19. Januar 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 251 1 Seite Datierung Ergibt sich aus der Wochentagsangabe Th. Hubers und dem Eingangsvermerk 20. Jan. 1818.

537. An Friedrich Wilmans

20. Januar 1818

H Stuttgart Sta, Bestand Autographen: Th. Huber A 1448 Mitteilungen zum Text 24 heraustretend,] spter hinzugefgt H 29 fr] spter hinzugefgt H Anmerkungen 3 Blatt] nicht ermittelt 5 beiliegende Kleinigkeit] Beilage unbekannt 7–8 Neuffer bis einzusenden] Christian Ludwig Neuffer schickte Th. Huber mit Brief vom 11. Jan. 1818 (Gçttingen SUB) einige (nicht ermittelte) Gedichte mit der Bitte, »daß sie in einigen unsrer beliebtesten Taschenbcher, an welchen Sie, verehrteste Frau! so vielen beyfallswerthen Antheil nehmen, erscheinen mçchten, allein ich hielte es fr anmaßend, Sie zu bitten, das eine oder das andre dieser Gedichtchen Ihren eigenen Sendungen beyzulegen, und berlasse also alles einzig Ihrem Ermessen und Willen. Æ…æ Ihre vielen Verbindungen werden es Ihnen leicht machen, mich in der literarischen Welt einzufhren, und wem mçchte ich dieß lieber verdanken, als der allgeehrten Tochter des auch mir unvergeßlichen Heyne?« 15 Meinen Namen] zu Th. Hubers anonymer Autorschaft s. Nr. 421, Anm. 16–17 17 Mannes] Ludwig Ferdinand Huber 21 Ubersezung Virgils] Ch. L. Neuffer (bers.): Virgils Aeneis im Versmaaß der Urschrift neu verdeutscht. T. 1.2. Norden und Leipzig 1816. 22 Voßens] Johann Heinrich Voß (bers.): neı¨s. In: ders. (bers.): Des Publius Virgilius Maro Werke. Bd. 2.3. Braunschweig 1799.

538. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

22. Januar 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 253 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Regest

Erluterungen · Brief 541

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539. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Eduard Horstig 22. Januar 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Horstig Nr. 12 Mitteilungen zum Text 3 wenn sie] (1) [indem er] (2) wenn sie H 4 das Blatt] (1) d[en Aufsa] (2) P das Blatt H 6 Horstig] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von E. Horstig vom 7. Jan. 1818 (Marbach DLA). Anmerkungen 1 Brief aus Wien] E. Horstigs Korrespondenzartikel ist nicht ermittelt.

540. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

24. Januar 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Wi(e)demann Nr. 153 Das Anschreiben von Joseph Widemann und Th. Hubers Brief an die J. G. Cottasche Buchhandlung befinden sich auf demselben Texttrger. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangs- und Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Brief von J. Widemann, s. berlieferung. Anmerkungen 1–2 Mannes bis Forderung] J. Widemann wnschte in seinem Brief vom 21. Jan. 1818 (s. berlieferung) zum wiederholten Male die Zusendung von zwçlf Exemplaren seines Artikels »Augsburger Kunstausstellung«, der im »Kunst-Blatt« abgedruckt worden war. In »3 Monaten war ich noch nicht so glklich, ein so einfaches Begehren erfllt zu sehen!«

541. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Wilhelm Thrmin 24. Januar 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 254 Mitteilungen zum Text 2 unsre] (1) [ihr] die (2) unsre die H 3–4 Dieser bis gefllt.] spter hinzugefgt H 4 In] (1) [Haben Sie die Geflligkeit nun ungestçrt in Ihren Berichten fortzufahren, mit den Beschrnkungen ber deren Nothwendigkeit Sie mit uns bereinstimmen.] In (2) In H 8 mßte] (1) [gehçrt sie all] (2) P mßte H 9 denn] (1) [und] (2) P denn H 16 Theremin] mit Rçtelstift geschrieben H

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Erluterungen · Brief 541

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1–4 Antwort bis gefllt] zu K. W. Thrmins Brief vom 15. Jan. 1818 (Marbach DLA) und der Absprache mit Johann Friedrich von Cotta s. Nr. 493, Anm. 7–11 5–7 Brochuren bis Zeitungen] K. W. Thrmin bot in seinem Brief (s. Anm. 1–4) die Einsendung von Broschren an und legte den Schluß bei von Jean-Denis Comte de Lanjuinais Broschre »Apprciation du projet de loi relatif aux trois concordats« (Paris 1817). Im »Morgenblatt« ist dazu keine Anzeige bzw. Rezension ermittelt. Die ebenfalls von J. F. von Cotta verlegte »Allgemeine Zeitung« hatte schon Auszge daraus gebracht in: Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 12 (22. 1. 1818), S. 46 (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 22); Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 13 (24. 1. 1818), S. 49 (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 24).

542. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

24. Januar 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 255 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

543. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Gottfried Theodor Winkler 25. Januar 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 256 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung.

544. An Johann Friedrich von Cotta

31. Januar 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 258 1 Seite d Kuhn 1975, S. 82, Teildruck ÆAdresse:æ An Herrn von Cotta / Hochwohlgeb.

545. An Paul Usteri

1. Februar 1818

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 72 ÆAdresse:æ Sr Hochwohlgeb Herrn Staatsrath Usteri / in / Zrich. Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 27–29 und bis fiel] (1) und endlich [die Verantwortlichkeit] wenn es schief ging, gar nicht mehr zu entscheiden war (2) P und es endlich wenn es schief ging, gar nicht mehr zu entscheiden war, ob die Verantwortlichkeit auf ihn, auf mich, oder den dritten fiel H 41 aus] korrigiert aus von H

Erluterungen · Brief 545

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50–51 der Rapport] er korrigiert aus ie H 58 einen] spter hinzugefgt H Anmerkungen 2 Beilagen] Bei den (nicht berlieferten) Beilagen wird es sich vermutlich um Manuskripte fr das »Morgenblatt« gehandelt haben. Als nchstes erschien ÆP. Usteri (bers.):æ Drey und zwanzigste Jahresfeyer der Londoner Missions-Gesellschaft am 15. May 1817. In: Morgenblatt, Nr. 33 (7. 2. 1818), S. 131; 34 (9. 2. 1818), S. 135–136. 3–4 Geßnerischen Briefe] P. Usteri suchte nach den Briefen von Conrad Gessner im Auftrag von Johannes Hanhart, der an einer Biographie Gessners arbeitete. Einen çffentlichen Aufruf an schweiz. und dt. Gelehrte um Nachricht von bisher unbekannten Gessnerschen Briefen hatte Usteri schon frher im »Morgenblatt« drucken lassen (J. Hanhart (bers.), P. Usteri: Conrad Geßners Leben und Briefe. In: Morgenblatt, Nr. 112 (10. 5. 1817), S. 445–446). 4 Reuß] Jeremias David Reuß 6 Cottas Handlung] die J. G. Cottasche Buchhandlung im Besitz von Johann Friedrich von Cotta 13–14 Bericht bis Oktober] ÆP. Usteri (bers.):æ Uebersicht der Verhandlungen der kçniglichen Akademie der Wissenschaften in Paris; der Bericht ber den Oktober 1817 erschien in: Literatur-Blatt Nr. 5, S. 20 zum Morgenblatt, Nr. 42 (18. 2. 1818). 17–18 franzçsischen u englischen] Karl Wilhelm Thrmins »Uebersicht der franzçsischen Literatur und Kunst« und Karl Trummers »Englischer Literaturbericht« im »LiteraturBlatt« 19 Kataloge deutscher Bcher] zu ÆPaul Gotthelf Kummer:æ Deutsche Literatur s. Nr. 381, Anm. 13 20 Kotzebue schreiben] zu Th. Hubers Bitte an August von Kotzebue s. Nr. 461 (23–54) 20 sein Blatt] A. von Kotzebue (Hg.): Literarisches Wochenblatt. Weimar 1818 ff. 22 bat einige Mnner] z. B. Carl August Bçttiger, s. Nr. 531 (21–24) 24 in Rom] zu J. F. von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3 26–27 mit Andern verabredete] zu Christian Gottfried Nees von Esenbeck und der geplanten naturhistorischen Beilage s. Nr. 491 und Anm. 27–28; 511; 544R; zu K. W. Thrmin und der bersetzung seiner Artikel s. Nr. 493, Anm. 7–11; 534 (32–34); 541 (1–4) 30–32 Napoleon bis Cotta] s. auch Bd. 7, Th. Huber an Victor Aim Huber, 13. Juni 1819 34 Kçniginn] Kçnigin Katharina von Wrttemberg 37–38 Fellenbergischen bis brav] Philipp Emanuel von Fellenberg gab Joseph Schmid die Schuld am Scheitern von Fellenbergs Vereinbarung mit Johann Heinrich Pestalozzi (s. Anm. 38–39). Fellenberg verfaßte daher eine Broschre, in der er Schmid offen vorwarf, Pestalozzis Institut zu zerstçren. Fellenberg wollte Pestalozzi auf diese Weise vor Schmid retten, wie er an P. Usteri am 14. Jan. 1818 schrieb. Mit diesem Brief bersandte er Usteri die Broschre im Manuskript. Allerdings nahm Fellenberg von der Verçffentlichung Abstand, weil Pestalozzi ihm vorwarf, ihn unglcklich zu machen. Außerdem hatte Heinrich Remigius Sauerlnder, der die Schrift verlegen sollte, Einwnde erhoben (J. H. Pestalozzi: Smtliche Briefe. Bd. 10. Zrich 1968, S. 604–607; Bd. 11. Zrich 1969, S. 367 f. und 381 f.). 38–39 So bis o d e r ] zu der von Ph. E. von Fellenberg und J. H. Pestalozzi unterschriebenen, aber unwirksamen Vereinbarung s. Nr. 452, Anm. 9–16; 476, Anm. 19; Fellenberg hatte auf Pestalozzi Druck ausgebt, damit dieser unterschrieb. 45 Magnetismus] s. Nr. 53, Anm. 62 49 Somnamble bis behandelt] Wahrscheinlich ist die 16jhrige Stuttgarterin C. R. gemeint, die von Georg Philipp Cleß seit Ende Okt. 1817 wegen ihres Nervenfiebers behandelt und auch magnetisiert wurde und dabei angeblich hellseherische Fhigkeiten entwickelte (G. Ph. Cleß: Geschichte einer im Gefolge eines Nervenfiebers entstandenen und durch den

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Erluterungen · Brief 545

Lebensmagnetismus geheilten Krankheit. In: Archiv fr den Thierischen Magnetismus. Bd. 4. H. 1. 1818, S. 58–91). 51 Wundarzt Gehlfen] nicht ermittelt 55 Hartmannsche Tochter] Julie Hartmann 57 Schlangenmahl] ÆP. Usteri (bers.):æ Das Schlangenmahl. In: Morgenblatt, Nr. 26 (30. 1. 1818), S. 101–102. 57–58 rtteln bis Solothurner] Die ußerung bezieht sich auf: ÆP. Usteri:æ KorrespondenzNachrichten. Solothurn. In: Morgenblatt, Nr. 35 (10. 2. 1818), S. 140; 36 (11. 2. 1818), S. 144. Darin geht es u. a. um die Reform des Solothurner Schulwesens. 58 andren Aufsaz] Karl Gottfried Theodor Winklers Aufsatz ist nicht ermittelt (Nr. 543R). 59 auf Sie hoffe] P. Usteri schickte spter ÆP. Usteri (bers.):æ Thaddus Kosciuszko. 60 Girrard bis heißt] Grgoire Girard fhrte ab 1815 die Methode von Joseph Lancaster und Andrew Bell (s. Nr. 154, Anm. 2) in den Schulen in Freiburg/Schweiz ein.

546. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Christian David Eidenbenz 5. Februar 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1584 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Ch. D. Eidenbenz an die Redaktion des »Morgenblatts« vom 3. Febr. 1818 (Marbach DLA).

547. An Caroline Carus

7. Februar 1818

H Stuttgart Sta, Bestand Autographen: Th. Huber A 1487 Mitteilungen zum Text 4 reines] (1) reine[n] (2) reines H 5 fr Andre] spter hinzugefgt H 10 deren] spter hinzugefgt H 12 ich die] die korrigiert aus des H 13 in bis entwickeln.] (1) [warum geben] (2) P in Ihnen sollten sie mehr Heiterkeit entwikkeln. H 18 Grundlagen] (1) [Stzen] (2) Grundlagen H 28–29 einmal: Augenblick] (1) einmal [als] Augenblick (2) einmal: Augenblick H 33 »Zwischen] (1) [Unte] (2) P »Zwischen H 34 bei] spter hinzugefgt H 36 Endliches] (1) [Wo..] (2) P Endliches H 42 aber] (1) [und] (2) P aber H 78 sie] (1) [ist] (2) P sie H 96–98 zulezt bis Unwillens,] (1) zuletzt [thut] denn unsre D e u t s c h h e i t aus Gift, Rohheit, Dnkel und Feigheit zusammengesezt das lezte Gewicht auf die Waage meines Unwillens [legen,] (2) zuletzt legt denn unsre D e u t s c h h e i t aus Gift, Rohheit, Dnkel und Feigheit zusammengesezt das lezte Gewicht auf die Waage meines Unwillens, H 100 durch] (1) [bei] (2) durch H 101 von] spter hinzugefgt H 102 am innigsten] (1) [zu] (2) P am innigsten H

Erluterungen · Brief 549

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Anmerkungen 13 sah] zur Begegnung mit C. Carus s. Bd. 1, Nr. 200, Sammelanm. zu C. Carus 33–34 Zwischen bis aus] nicht ermittelt 37 Sturm] zur Ehe mit und Trennung von Emil von Herder s. Nr. 554 42 Gesez bis Weg] s. Bd. 5, Nr. 254, Anm. 70–90 45 gemein] hier im Sinne von ›gewçhnlich‹ 50 mein Prdikat von] Eine Nobilitierung Ludwig Ferdinand und Th. Hubers ist nicht nachweisbar; s. Nr. 726 (14–23); Bd. 7, Th. Huber an C. Carus, 21. 5. 1819. 52 Frsten] Kçnig Maximilian I. Joseph von Bayern 57 Herder bis erbAdel] hier: E. von Herder 79 Unternehmen] Gemeint ist ein Erziehungsinstitut fr Mdchen, s. Nr. 1, Anm. 143. 86 Verwandten] Louise, Adele und Johann Friedrich Blumenbach, Georgine, Jeanette, Laura und Alfred Heyne, Wilhelmine und Arnold Heeren, Marianne und Jeremias David Reuß 86 Greyerz] Claire von Greyerz 87 Kindbett] Adolph von Greyerz wurde am 18. Febr. 1818 geboren. 88 Kinder] Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz 101 Forster und Huber] Georg Forster starb am 10. Jan. 1794, L. F. Huber am 24. Dez. 1804.

548. An die J. G. Cottasche Buchhandlung 10. Februar 1818

Marginalie

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Widemann Nr. 155 Th. Huber benutzte als Texttrger ein Anschreiben von Joseph Widemann an die Redaktion des »Morgenblatts«. Mitteilungen zum Text 1 Intelligenzblatt] Intellienzblatt H Datierung Ergibt sich aus den Eingangs- und Ausgangsvermerken der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von J. Widemann (Anm. 1). Anmerkungen 1

geht bis an] J. Widemann erinnerte in seinem Brief an die Redaktion des »Morgenblatts« vom 4. Febr. 1818 (Marbach DLA) an seinen bereits eingesandten literarischen Artikel ber Konrad Adolph Hartlebens neueste Verlagsartikel. Ermittelt sind zwei anonyme Artikel »Bey K. A. Hartleben in Pesth ist neu erschienen« in: Intelligenz-Blatt Nr. 38, S. 149 zum Morgenblatt, Nr. 290 (4. 12. 1817); Intelligenz-Blatt Nr. 39, S. 154–155 zum Morgenblatt, Nr. 300 (16. 12. 1817). Ob Widemann sie verfaßte, ist nicht ermittelt.

549. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Georg Christian Otto 10. Februar 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 259 Mitteilungen zum Text 1 Aufsaz] Ausaz H 3 whrend] (1) [bei] (2) whrend H

1128 3 6 6

Erluterungen · Brief 549

seiner] r korrigiert aus s H Verfaßers] (1) [Ein] (2) P Verfaßers H die] (1) [an .....der ....] (2) P die H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1 Aufsaz] nicht ermittelt; G. Ch. Otto schickte der J. G. Cottaschen Buchhandlung mit Brief vom 1. Febr. 1818 (Marbach DLA) einen weiteren Aufsatz gegen das Nachdrucken von Bchern (s. Nr. 487, Anm. 2–4). Otto meinte, daß man sich gegenwrtig mit den Verteidigern des Nachdrucks gar nicht mehr abgeben, sondern sich nur recht fest an das halten msse, was positives Recht sei sowohl durch Herkommen, als besonders vermçge der Bundes-Akte. Es msse jetzt alles zur Sprache gebracht werden, was einzelne Regierungen gegen diesen positiven Rechtszustand sich erlaubten, um dadurch desto eher ein Ende der gegenwrtigen anarchischen Verhltnisse herbeizufhren. Die Verwerfung des Nachdrucks sei klar u deutlich ausgesprochen und die Bundesversammlung sei nur zur Entwerfung einer Exekutionsordnung in Beziehung auf das vorhandene Gesetz beauftragt. Indessen handelten aber einzelne Regierungen, und namentlich die wrttembergische so, als gbe es fr sie keine Verpflichtung, sondern eine gesetzlose Willkr. 3 Cotta bis Italien] zu Johann Friedrich von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3 3 Geschftstrger] Johann Heinrich M(h)lberger 11 kçnigliche Verordnung] In Wrttemberg galt das kçnigliche Reskript vom 25. Febr. 1815, nach dem der Nachdruck von Bchern nur dann verboten war, wenn der Autor oder Verleger um Erteilung eines Privilegs bei den wrtt. Behçrden ausdrcklich nachgesucht hatte. Dieses Privileg galt fr sechs, in bestimmten Fllen auch fr mehrere Jahre und schtzte das Werk und davon gedruckte unvernderte Neuauflagen fr diesen Zeitraum. Es bezog sich nicht auf bersetzungen oder Umarbeitungen des Werks oder Auszge daraus.

550. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

10. Februar 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 260 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung.

551. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

11. Februar 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 261 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Regest

Erluterungen · Brief 554

552. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

11. Februar 1818

1129

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 262 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

553. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Christian Moritz Engelhardt 12. Februar 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 263 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung.

554. An Victor Aim Huber

17. Februar 1818

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1028 d Geiger 1901, S. 215 und 214, Teildruck (219–225; 240–250) Mitteilungen zum Text 5 die] (1) [das] (2) die H 10 berhaubt] berhabt H 13–14 der bis nach] der Schweiz gin im 18ten Jahr mit Blumenbachs und spter wie ich nach spter hinzugefgt H 17 1788] 7 korrigiert aus .5. H 18 1804] (1) 180[2] (2) 180[3] (3) 1804 H 18–19 Mutter Herder] Herder spter hinzugefgt H 23 Forsttaxator bis Rang] (1) Forst[rath] (2) Forsttaxator mit Raths Rang H 25 Claire] (1) [Gr] (2) P Claire H 40 seines Geistes] (1) seine[r Zeit] (2) seines Geistes H 47 Forst] spter hinzugefgt H 49–50 Natur bis Mßiggang] (1) Natur, [die Not ....] (2) P Natur, Mßiggang (3) Natur nmlich: mßiges Poetisieren in ihrem ununterbrochnen Genuß., Mßiggang H 50 nhrten] (1) [brachte] (2) P nhrten H 61 Jahre] Jahrer H 67 ohne] (1) [in Tyrol] (2) P ohne H 76 Berufsarbeit] (1) [und] Berufsarbeit (2) Berufsarbeit H 84 durch] (1) [seine] (2) P durch H 93 Das] (1) [Eben .......] (2) P Das H 98 die erst] die korrigiert aus ein H 98 allein] (1) [und] (2) P allein H 101 von] (1) [zwischen] (2) von H 102 und meiner] (1) [geb] (2) P und meiner H 103 Hofnung:] (1) Hofnung [daß] (2) Hofnung: H 103 hausliches] (1) [fr] (2) P hausliches H 126 schicken wollte, wodurch] (1) schick[te], wo (2) schicken wollte, wodurch H 128 sogleich fort] (1) [fort] (2) P sogleich fort H

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Erluterungen · Brief 554

130 reisen] (1) [wollen] (2) reisen H 131 gegen seine] (1) [vor] sein[er] (2) gegen seine H 143–144 . Luisens] (1) [Nun ging alles unseelig]. Luisens (2) . Luisens H 147 die Schuld] die korrigiert aus eine H 160 erst] (1) [sich selbst] (2) P erst H 161 umzubringen bis Wo] (1) umzubringen, [w]o (2) umzubringen, tçdtlich krank ward. (Wo H 165 reichten] (1) [h] (2) P reichten H 168 Arme.)] ) spter hinzugefgt H 168 Hochzeit] Hozeit H 168–169 sie bis entfernt] spter hinzugefgt H 173 auf einmal] spter hinzugefgt H 182 nie] (1) [, vor den] (2) P nie H 184–185 gleich bis wollte] (1) [Schon vor vierzehn Tagen] (2) gleich nach dem heftigen Auftritt, wie Alphons Herder oder sich umbringen wollte. H 229 kçnnen] (1) [konnt] (2) P kçnnen H 234 haben] hab korrigiert aus war H 244 die] ie korrigiert aus en H 246 unsrer] (1) [meiner] (2) P unsrer H 251 Also] Auso H 254–255 die sie] (1) [dich] (2) P die sie H 270 halbe] habe H 287 vollziehen zu laßen] (1) [zu] (2) P vollziehen zu laßen H

Anmerkungen 4 Verhltnißen] zur im Folgenden beschriebenen Beziehung zu Emil von Herder s. Bd. 2, Nr. 198, Sammelanm. zu E. von Herder; Bd. 5, Nr. 213 (26–577) und Anm. 543 (bei den dort abgedruckten »Erinnerungen« handelt es sich um den Entwurf zum Brief Luise von Herders an Friedrich Arnold Brockhaus, 10. 3. 1819, Leipzig StA); Wulbusch; Th. Huber verarbeitete die Ereignisse literarisch in: Th. Huber: Verstand kommt nicht vor Jahren. 7 Herder] Johann Gottfried von Herder; s. Bd. 1, Nr. 113, Sammelanm. zu J. G. von Herder 8 Heyne] Christian Gottlob Heyne 13 nach der Schweiz] Die Schweizer Reise dauerte vom 25. April bis 12. Okt. 1783; Th. Heyne(-Huber) war also 19. Am 29. April traf sie J. G. Herder (s. Bd. 1, Nr. 54 (29–35)). 14 Blumenbachs] Louise und Johann Friedrich Blumenbach 14 nach Polen] Am 13. und 14. Sept. 1785 besuchte Th. Forster(-Huber) J. G. Herder auf ihrer Reise nach Wilna (AA, Bd. 14, S. 362 f.). 14 wieder heraus] Anfang Sept. 1787 auf der Rckreise nach Gçttingen (Johann Gottfried Herder. Briefe. Bd. 5. Weimar 1979, S. 236) 18 Herder gestorben] J. G. von Herder starb am 18. Dez. 1803. 18–19 Mutter Herder] Caroline von Herder 21 Gut] Adelbert von Herder kaufte 1801 das Gut Stachesried. 21 Kçnig] Kçnig Maximilian I. Joseph von Bayern (damals Kurfrst Maximilian IV. Joseph) verlieh der Familie Herder 1801 den Adel. 23 starb] Ludwig Ferdinand Huber starb am 24. Dez. 1804. 23–113 Herder bis ein] zu E. von Herders beruflichen Stationen s. Wulbusch, S. 22–72: »Lebensspuren« 26 Hofwyl] Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, wohin Th. Huber V. A. Huber im Mai 1806 brachte. 42 Seutter] Albrecht Ludwig Seutter von Lçtzen

Erluterungen · Brief 554

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47 Forst Organisierung Tyrols] Bayern hatte 1805 im Frieden von Preßburg das bis dahin zu sterreich gehçrende Tirol erhalten. E. von Herder arbeitete dort von Ende Juni 1808 bis April 1809. 51–53 Krieg bis ward] April bis Oktober 1809 fhrte sterreich Krieg gegen Frankreich und seine Verbndeten (darunter auch Bayern). Da E. von Herder als bayr. Forstbeamter im ehemals zu sterreich gehçrenden Tirol ttig war, wurde er von den sterreichern als Kriegsgefangener behandelt. Vom April bis September 1809 wurde er in Kroatien, Bçhmen, Ungarn und in Trautenau (Trutnov) im Riesengebirge festgehalten. 55–57 Unsicherheit bis Besoldung] zu E. von Herders beruflicher Lage im Zusammenhang mit der bergabe Ulms vom Kçnigreich Bayern an das Kçnigreich Wrttemberg am 6. Nov. 1810 s. Bd. 4, Nr. 176, Anm. 30–39 59 Bankerot] im Herbst 1809 60 Glubigern] die Altenburgische Kammer, der inzwischen verstorbene Prinz August von Sachsen-Gotha-Altenburg, Karoline von Berg, Ernst Friedemann von Mnchhausen, Karl August Schortmann, Herr Honnecker und wahrscheinlich Johann Isaak von Gerning (C. von Herder an E. von Herder, 4. und 7. 12. 1807, Weimar GSA) 70–71 Schubert bis riß] zu Gotthilf Heinrich Schuberts Briefen an E. von Herder s. Bd. 5, Nr. 9, Anm. 103–104; 27, Anm. 18–22 77–78 Schwrmerei bis Briefen] Anlaß fr den Konflikt waren G. H. Schuberts Briefe ber den Tod von Henriette Schubert, s. Bd. 5, Nr. 27 (9–34) und Anm. 18–22 sowie Anm. 30–34. Th. Hubers Antworten an E. von Herder sind unbekannt. Allerdings hatten sich bereits zuvor andere Konflikte ergeben, so daß die Beziehung schon vorher sehr angespannt war, wie der einzige berlieferte Brief E. von Herders an Th. Huber aus dieser Zeit zeigt (vom 3. 2. 1812), s. Bd. 5, Nr. 8, Anm. 119–121. 79 Hildebrandtmßige] Anspielung auf den Zorn und die Rache Hildebrands in Æanonym:æ Der Nibelungen Lied. Hg. von Friedrich Heinrich von der Hagen, 37. Abenteuer, Vers 9613–9618 80 Mnner] u. a. Gottlieb von Greyerz 91–97 schrieb bis da] E. von Herder hatte um den 22. Juli 1810 einen Selbstmordversuch unternommen (s. Bd. 4, Nr. 92 (1–3); 94 (114–129)). Th. Huber und G. von Greyerz waren am 24. Juli 1810 von Gnzburg nach Mnchen gereist, wo sie am 25. eintrafen. Herder war jedoch am 23. Juli bereits von A. L. Seutter von Lçtzen nach Augsburg gebracht worden, wohin ihm Th. Huber und Greyerz in der Nacht vom 25. auf den 26. Juli folgten. Herder blieb zunchst bei Seutter und verbrachte dann die Zeit vom 8. Aug. bis 14. Dez. 1810 bei Claire und G. von Greyerz in Gnzburg. 100–105 Bitte bis v e r w e r f e n ] zu Th. Hubers Reaktion auf E. von Herders Heiratsantrag (Sept. 1810) s. Bd. 4, Nr. 107 113 bestimmte Dienst Bahn] Am 30. Mrz 1812 wurde E. von Herder zum Materialbuchhalter der zentralen bayr. Forstbehçrde in Mnchen ernannt. 116 erschrack] zur Reaktion von L. Huber(-von Herder) auf den Heiratsantrag s. Bd. 4, Nr. 143, Anm. 52–76 124–125 So bis entfernen] s. Bd. 5, Nr. 152 (14–17); 213 (29–57) 126 Hartmanns] Mariette und August von Hartmann 130 nach Mnchen] Frdric Alphonse de Sandoz-Rollin besuchte vom 21. bis 31. Mai 1813 E. von Herder in Mnchen, s. Bd. 5, Nr. 152 (2–30). 143 1812] s. Anm. 130 145–146 Verbindungen bis auszahlen] s. Bd. 5, Nr. 178 (8–47) an Joseph von Utzschneider; 231 (34–35) 150 Kochinn] Ursel 158–168 Endlich bis Arme] zu F. A. de Sandoz-Rollins Kampf mit E. von Herder und Selbstmordversuch am 5. Sept. 1813 s. Bd. 5, Nr. 213 (204–253)

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Erluterungen · Brief 554

169 Sie bis Schweiz] L. Huber(-von Herder) reiste am 8. Sept. 1813 nach Bmpliz bei Bern zu Henriette Marianna und Gottlieb Emanuel Daniel von Greyerz sowie Elise Morell und besuchte auch V. A. Huber in Hofwil. 170 Arzt] Mathias Gassner 173 Brechweinstein] Es handelt sich um ein starkes Brechmittel, das bei den verschiedensten Krankheiten (hitzigem Fieber, Schlaganfall, Schwindel, Gemtskrankheiten, anhaltendem Husten, Kurzatmigkeit, Herzbeschwerden usw.) angewandt wurde. 204–205 Herder bis zurck] E. von Herder reiste am 10. Sept. 1813 ab. 206 kam bis ab] am 13. Sept. 1813 207 Luisens Heyrath] L. Huber heiratete am 14. Nov. 1813 E. von Herder. 210–211 Alphons bis schreiben] F. A. de Sandoz-Rollin an G. von Greyerz, 6. Okt. 1813 (Gçttingen SUB) 215 Luise bis zurck] zu L. Hubers Reise in die Schweiz, von der sie am 4. Nov. 1813 zurckkehrte, s. Anm. 169 215 Lise] E. Morell 218 Schmid] Johann Christoph Schmid 234 in Mnchen] L. und E. von Herder waren zusammen mit V. A. Huber am 18. Nov. 1813 nach Mnchen gereist. Th. Huber folgte ihnen Weihnachten nach. V. A. Huber blieb (mit einer Unterbrechung Ende Dez. 1813) bis 23. Jan. 1814 bei Herders in Mnchen. 243 Abreise] Th. Huber und L. von Herder reisten am 30. April 1814 aus Mnchen ab. 243 Schwester] C. von Greyerz 253 Gaßner] M. Gassner 254 Jger] vielleicht Karl Christoph Friedrich von Jger 254 Landrzte] nicht ermittelt 260 schrieb bis Mutter] zu Georgine Heynes Einladung s. Bd. 5, Nr. 246, Anm. 43–44 272 Arzte] L. von Herders und Th. Hubers unbekannte Briefe an E. von Herder enthielten den Bericht von Johann Evangelist Wetzler (Bd. 5, Nr. 247R). Dazu konsultiert wurde auch M. Gassner (Bd. 5, Nr. 246 (31–34)) und vielleicht K. Ch. F. von Jger (Bd. 5, Nr. 252R). 273–274 nach Gçttingen] L. von Herder reiste am 2. Nov. 1814 zu G. Heyne nach Gçttingen, wo sie bis zum 24. April 1815 blieb. 277 Ehe bis getrennt] hierzu s. Bd. 5, Nr. 254, Anm. 70–90; die Scheidung wurde im Herbst 1814 eingereicht und im August/September 1816 ausgesprochen (Nr. 68R).

555. An Henriette von Reden

19. Februar 1818

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1154 6 Seiten d Fischer/Hahn, S. 45–46, Teildruck ÆAdresse:æ An die Frau Baronninn von Reden / geborne Freyinn von Wurmb Hochwohlgeb / in / Carlsruhe / Fr. Grenze Textverlust durch Siegelausriß und -lack

556. An Johann Friedrich von Cotta zwischen 15. Dezember 1817 und 20. Februar 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1557 Mitteilungen zum Text 3 Naturforschung] (1) [Betra] (2) P Naturforschung H 4 im] spter hinzugefgt H

Erluterungen · Brief 557 5 6

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Einzelnen] Einstelen H jedem] getem H

Datierung Der terminus post quem ergibt sich aus dem Eingang des Aufsazes (1) bei der J. G. Cottaschen Buchhandlung, der terminus ante quem aus dem Abschluß des Lesedurchgangs von Th. Huber, s. Nr. 559 (2). Fr eine Datierung auf Anfang Januar 1818 spricht Nr. 511 (12–13). Adressat und Ort Ergibt sich aus Nr. 777 (1–5): J. F. von Cotta las die Nachricht erst nach seiner Rckkehr aus Italien (s. Nr. 449, Anm. 2–3). Anmerkungen 1 Aufsazes] Christian Gottfried Nees von Esenbecks Brief an J. F. von Cotta vom 4. Dez. 1817, der am 16. Dez. 1817 bei der J. G. Cottaschen Buchhandlung einging (Marbach DLA), enthielt als Beilage einen Aufsatz »ber Beutelthiere« von August Goldfuß. Er erschien nicht im »Morgenblatt«, sondern spter an anderer Stelle: Gs.: Einige Bemerkungen ber Lipurus cinereus. Die geplante naturhistorische Beilage, fr die dieser Aufsatz bestimmt war, kam nicht zustande, s. Nr. 221, Anm. 3.

557. An Johann Friedrich von Cotta zwischen 26. Dezember 1817 und 20. Februar 1818 H

Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1521

Mitteilungen zum Text 2 thierischen] spter hinzugefgt H 6 zu Ehren] (1) zu[r] (2) P zu Ehren H 8 strenger] (1) [mit] (2) P strenger H 11 aussprechen] (1) [vorbringen,] (2) P aussprechen H 11 Die] (1) [Bei d] (2) P Die H 16 ihre] (1) [die] (2) ihre H 19 durch] (1) [fr] (2) P durch H Datierung Terminus post quem ergibt sich aus dem Eingang vom Aufsaz (1), der terminus ante quem aus dem Abschluß des Lesedurchgangs von Th. Huber, s. Nr. 559 (2). Adressat und Ort Ergibt sich aus Nr. 777 (1–5): J. F. von Cotta las die Nachricht erst nach seiner Rckkehr aus Italien (s. Nr. 449, Anm. 2–3). Anmerkungen 1 Aufsaz] Christian Gottfried Nees von Esenbeck schickte mit Brief an J. F. von Cotta vom 20. Dez. 1817 (der am 27. Dezember bei der J. G. Cottaschen Buchhandlung eintraf) u. a. eine historische bersicht »des th. Magn.« Es handelt sich dabei um den Artikel »Versuch einer populren, geschichtlichen theoretischen bersicht des thierischen Magnetismus« (36 Seiten), der teilweise in Nees von Esenbecks »Entwicklungsgeschichte des magnetischen Schlafs und Traums, in Vorlesungen« (Bonn 1820) einging (Marbach DLA; Bohley, S. 62;

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Erluterungen · Brief 557

64). Der Aufsatz war fr die geplante naturhistorische Beilage zum »Morgenblatt« bestimmt, s. Nr. 221, Anm. 3. 1 Thierischen Magnetismus] s. Nr. 53, Anm. 62 11–13 einen bis schwebt] Die Zitate sind in Ch. G. Nees von Esenbecks »Entwicklungsgeschichte des magnetischen Schlafs und Traums« nicht enthalten. 16 Manipulation] »Die Anwendung der Hnde zur Mittheilung magnetischer Action heißt Manipulation.« (Ch. G. Nees von Esenbeck: Entwicklungsgeschichte des magnetischen Schlafs und Traums, S. 130) 18 visum repertum] lat. fr ›Fundschein‹; genauer, amtlicher Bericht eines Arztes ber die Ergebnisse einer Untersuchung, insbesondere einer Leichenschau

558. An Johann Friedrich von Cotta zwischen 26. Dezember 1817 und 20. Februar 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1556 Mitteilungen zum Text 1 Botanik] (1) [Natur] (2) P Botanik H 4 dunkel] (1) [un . .] (2) P dunkel H 6–7 Name bis berhren] (1) da so wenig Name als mçglich [zu] (2) P [da so wenig] Name [als mçglich anzufhren, und die ganze Darstellung] (3) P [so we] Name (4) P Name Kunstworte und Systeme so wenig wie mçglich zu berhren H 7 Zgen] (1) [, von Kunstworten so viel mçglich befreiten] Zgen (2) Zgen H 8 Pflanzenkunde] (1) [Botanik] (2) P Pflanzenkunde H 10 Mythen lehren] (1) Mythe [lehrt] (2) P Mythen lehren H 10–16 lehren) bis nahert)] (1) lehren) (2) lehren) (wo der lange Zwischenraum zu bezeichnen ist wo die Pflanzenkunde nur zur Heilkunde, zum Zaubern und Aufsuchen des Steins der Weisen benuzt wurde, [bei welchen Irrthmern] manche (3) P lehren) (wo der lange Zwischenraum zu bezeichnen ist wo die Pflanzenkunde nur zur Heilkunde, zum Zaubern und Aufsuchen des Steins der Weisen benuzt wurde,

auf welchem Wege

manche

[f] (4) P

lehren) (wo der lange Zwischenraum zu

bezeichnen ist wo die Pflanzenkunde nur zur Heilkunde, zum Zaubern und Aufsuchen des Steins der Weisen benuzt wurde, auf welchem Wege manche

[x-x] (5) P lehren) (wo der lange Zwischenraum zu bezeichnen ist

wo die Pflanzenkunde nur zur Heilkunde, zum Zaubern und Aufsuchen des Steins der Weisen benuzt wurde,

scharfsinnige Beobachtung, liebevolle Beschfftigung mit ihnen statt fand, [aber die Resulate] (6) P lehren) (wo der lange Zwischenraum zu bezeichnen ist wo die

auf welchem Wege manche

Pflanzenkunde nur zur Heilkunde, zum Zaubern und Aufsuchen des Steins der Weisen benuzt wurde, auf welchem Wege manche scharfsinnige Beobachtung, liebevolle Beschfftigung mit ihnen statt fand,

P

[ihre] (7)

lehren) (wo der lange Zwischenraum zu bezeichnen ist wo die Pflanzenkunde nur zur Heilkunde, zum

Zaubern und Aufsuchen des Steins der Weisen benuzt wurde, auf welchem Wege manche scharfsinnige Beobachtung, manche liebevolle Beschfftigung mit ihnen statt fand, die Sucht Beziehungen auf andre

Wesen [darinn] zu finden [alle] (8) P

lehren) (wo der lange Zwischenraum zu bezeichnen ist wo die

Pflanzenkunde nur zur Heilkunde, zum Zaubern und Aufsuchen des Steins der Weisen benuzt wurde, auf welchem Wege manche scharfsinnige Beobachtung, manche liebevolle Beschfftigung mit ihnen statt fand,

auf dem aber die Sucht Beziehungen auf andre Wesen zu finden stez zu[m] (9) P lehren) (wo der lange Zwischenraum zu bezeichnen ist wo die Pflanzenkunde nur zur Heilkunde, zum Zaubern und Aufsuchen des Steins der Weisen benuzt wurde, auf welchem Wege manche scharfsinnige Beobachtung, manche liebevolle Beschfftigung mit ihnen statt fand, auf dem aber die Sucht Beziehungen auf andre Wesen zu finden stez zu

Irrthmern fhrte, denen sich eine Klaße unsrer jezigen Naturbeobachter auf eben dem Wege der Beobachtung, wieder nahert[.)] (10) lehren) (wo der lange Zwischenraum zu bezeichnen ist in welchem auch Theophrast gehçrt wo die Pflanzenkunde nur zur Heilkunde, zum Zaubern und

Erluterungen · Brief 559

1135

Aufsuchen des Steins der Weisen benuzt wurde, auf welchem Wege manche scharfsinnige Beobachtung, manche liebevolle Beschfftigung mit ihnen statt fand, auf dem aber die Sucht Beziehungen auf andre Wesen zu finden stez zu Irrthmern fhrte, denen sich eine Klaße unsrer jezigen Naturbeobachter auf eben dem Wege der Beobachtung, wieder nahert H 16–17 bis bis erwarb] (1) bis [sich] Line (2) P bis Line[. D i e s e r hat] das Verdienst der Systemathischen Anordnung (3) bis sich Line das Verdienst der Systemathischen Anordnung erwarb H 17 Gçthe] (1) [Gçthe zeigte un .....s] (2) P Gçthe H 19–20 die bis werde] (1) d[er] [aber] den allgemeinsten d e u t s c h e n Namen [enthalte] (2) die durch den allgemeinsten deutschen Namen bekannt gemacht werde H 23 Vermeidung] (1) [un] (2) P Vermeidung H

Datierung Terminus post quem ergibt sich aus dem Eingang des Aufsatzes, s. Anm. 1, der terminus ante quem aus dem Abschluß des Lesedurchgangs von Th. Huber, s. Nr. 559 (2). Adressat und Ort Ergibt sich aus Nr. 777 (1–5): J. F. von Cotta las die Nachricht erst nach seiner Rckkehr aus Italien (s. Nr. 449, Anm. 2–3). Anmerkungen 1 Botanik] Christian Gottfried Nees von Esenbeck schickte mit Brief an J. F. von Cotta vom 20. Dez. 1817 (der am 27. Dezember bei der J. G. Cottaschen Buchhandlung einging) u. a. seinen Aufsatz »ber Botanik, wie sie war, wurde und ist« fr die geplante naturhistorische Beilage zum »Morgenblatt« (s. Nr. 221, Anm. 3). Der Aufsatz erschien spter andernorts: F. Æd. i. Ch. G. Nees von Esenbeckæ: Von der Metamorphose der Botanik (s. Bohley, S. 40, 126). 21 aus Gçthe] Johann Wolfgang Goethe (Hg.): Zur Morphologie; ders.: Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklren. Gotha 1790.

559. An Johann Friedrich von Cotta

20. Februar 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 265 d Kuhn 1975, S. 83, Teildruck (1–32) ÆAdresse:æ A n H e r r n v o n C o t t a . Mitteilungen zum Text 16 Das war] (1) Da[nn .....] (2) P Das war H 24 in bis Beilage] spter hinzugefgt H 34 Mittelalter] Mittelarter H Ort Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Naturhistorischen Sachen] zu den von Christian Gottfried Nees von Esenbeck eingeschickten Aufsatzmanuskripten fr die geplante naturhistorische Beilage zum »Morgenblatt« (s. Nr. 221, Anm. 3) s. Nr. 491, Anm. 1–2 und 500R; ermittelt werden konnten davon F. Æd. i. Ch. G. Nees von Esenbeckæ: Von der Metamorphose der Botanik; ÆCh. G. Nees von Esenbeck(?) (bers.):æ Ueber das Viperngift; ÆAugust Goldfuß (bers.):æ Eine Krçte und eine

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Erluterungen · Brief 559

Eidechse; Æders. (bers.):æ Unauslçschliche rothe Farbe; Gs. Æd. i. A. Goldfußæ: Einige Bemerkungen ber Lipurus cinereus. 3–5 Ritters bis Ehre] Johann Wilhelm Ritter, s. Bd. 4, Nr. 23 (180–193) 6 Seutter] Johann Georg Seutter von Lçtzen 10 Magnetismus] Ch. G. Nees von Esenbecks (nicht ermittelter) Artikel »Versuch einer populren, geschichtlichen theoretischen bersicht des thierischen Magnetismus«, s. Nr. 557, Anm. 1; zum Magnetismus s. Nr. 53, Anm. 62 10 Botanik] F. Æd. i. Ch. G. Nees von Esenbeckæ: Von der Metamorphose der Botanik 17–18 Engelklarheit bis Sinnenleben] vermutlich (nicht ermittelte) Briefzitate 19 aus Gçthe] Johann Wolfgang Goethe (Hg.): Zur Morphologie; ders.: Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklren 22 deren 2] ÆA. Goldfuß (bers.):æ Eine Krçte und eine Eidechse; Æders. (bers.):æ Unauslçschliche rothe Farbe 23 ein paar] ÆCh. G. Nees von Esenbeck(?) (bers.):æ Ueber das Viperngift 33 Conzens bis Gedicht] Æanonym:æ Der Wirtemberger, s. Nr. 376 (8–27) 35 Mottos] Th. Huber stellte den Ausgaben des »Morgenblatts«, in denen das anonyme Gedicht »Der Wirtemberger« erschien, u. a. Bibelzitate als Motto voran. 36 antideluvisch] lat. antediluvianisch = vorsintflutlich 37 fort gewesen] zu J. F. von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3 39 Luise bis pflegen] Luise von Herder reiste am 19. Febr. 1818 zu Claire von Greyerz und kehrte am 23. Mrz nach Stuttgart zurck. Adolph von Greyerz wurde am 18. Febr. 1818. geboren. 45 die Ihren] Wilhelmine, Georg und Ida von Cotta

560. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Christian Gottfried Nees von Esenbeck 21. Februar 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 267 d Kuhn 1975, S. 83–84 Mitteilungen zum Text 2 die] (1) [da] (2) P die H 2 den] (1) [Natur ............] (2) P den H 3 von] (1) [durchaus] (2) P von H 8 und] (1) [indem] (2) P und H 11 die] (1) [den grçßten] (2) P die H 13 so bald] (1) [ent ......] (2) P so H 17 , so bald] (1) [denselben] (2) P , so bald H 18 ber] (1) [M ....] (2) P ber H 19–21 zusenden bis geben.] (1) zusenden. Unsre vereinte Ansicht wnscht diesen ebenfalls mehr ruhige Darstellung, ohne Anpreißung [oder] (2) P zusenden. Unsre vereinte Ansicht wnscht diesen ebenfalls mehr ruhige Darstellung, ohne Anpreißung und [bestimmte] (3) P zusenden[. Unsre vereinte Ansicht wnscht diesen ebenfalls mehr ruhige Darstellung, ohne Anpreißung und vorgefaßte Meinung der Wirkung denselben.] (4) zusenden mit dem festen Vertraun daß es nur eine klare Verstndigung mit den einsichtsvollen Einsender bedarf, um ihnen die [zu] (5) P zusenden mit dem festen Vertraun daß es nur eine klare Verstndigung mit den einsichtsvollen Einsender bedarf, um ihnen die dem Karakters unsers Unternehmens erforderliche Form zu geben. H 22 gebeten] (1) [zw ...] (2) P gebeten H 24–28 , doch bis Cotta] spter hinzugefgt H 29–30 Nees v Esenbeck] mit Rçtelstift geschrieben H

Erluterungen · Brief 562

1137

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 2 zweimalige Anfrage] s. Nr. 501 (2–23; 52); 544R 3 Naturhistorischen Beilage] s. Nr. 221, Anm. 3 4 Cotta] Johann Friedrich von Cotta 4 Freund] Johann Georg Seutter von Lçtzen, s. Nr. 559 (2–6) 6 Hefte] zu den von Ch. G. Nees von Esenbeck eingeschickten Aufsatzmanuskripten fr die geplante naturhistorische Beilage s. Nr. 491, Anm. 1–2 und 500R; ermittelt werden konnten davon F. Æd. i. Ch. G. Nees von Esenbeckæ: Von der Metamorphose der Botanik; ÆCh. G. Nees von Esenbeck(?) (bers.):æ Ueber das Viperngift; ÆAugust Goldfuß (bers.):æ Eine Krçte und eine Eidechse; Æders. (bers.):æ Unauslçschliche rothe Farbe; Gs. Æd. i. A. Goldfußæ: Einige Bemerkungen ber Lipurus cinereus. 7 kleine Aufsze] ÆA. Goldfuß (bers.):æ Eine Krçte und eine Eidechse; Æders. (bers.):æ Unauslçschliche rothe Farbe 8 noch einige] ÆCh. G. Nees von Esenbeck(?) (bers.):æ Ueber das Viperngift 14 ber Opium] vielleicht ÆCh. G. Nees von Esenbeck:æ Ueber das Leben und seine Grundkrfte. In: Morgenblatt, Nr. 53 (3. 3. 1818), S. 209–210. Darin werden u. a. Tierversuche mit Opium beschrieben aus dem Buch von Carl August Weinhold: Versuche ber das Leben und seine Grundkrfte auf dem Wege der Experimantal-Physiologie. Magdeburg 1817. 14 ber Knallluft] s. Nr. 491, Anm. 1–2 14 Botanik] F. Æd. i. Ch. G. Nees von Esenbeckæ: Von der Metamorphose der Botanik 19 Magnetismus] Ch. G. Nees von Esenbecks (nicht ermittelter) Artikel »Versuch einer populren, geschichtlichen theoretischen bersicht des thierischen Magnetismus«, s. Nr. 557, Anm. 1; zum Magnetismus s. Nr. 53, Anm. 62 22 gebeten] s. Nr. 559 (2–32)

561. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

21. Februar 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 264 2 Seiten Datierung Der Brief enthielt als Beilagen wahrscheinlich Nr. 559 und Nr. 560. Der Eingangsvermerk wurde mehrfach berschrieben; die wahrscheinlichste Lesung lautet allerdings auf den »19 Febr«.

562. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

21. Februar 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 266 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Regest

1138

Erluterungen · Brief 563

563. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Caroline de la Motte-Fouqu 25. Februar 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 268 Mitteilungen zum Text 2 geschenkt] (1) [machen] (2) P geschenkt H 4 Maskenzuges] (1) [Fest] (2) P Maskenzuges H 9 der Reichthum] (1) d[ie V ...] (2) P der Reichthum H 12 Baronninn] (1) [Mad d] (2) P Baronninn H 12–15 Baronninn bis Berlin] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1 Beitrag] ÆCaroline de la Motte-Fouqu:æ Beschreibung des am achten Januar in dem kçnigl. Schlosse zu Berlin stattgehabten Maskenzuges. In: Morgenblatt, Nr. 54 (4. 3. 1818), S. 213–214; 55 (5. 3. 1818), S. 218–219; 58 (9. 3. 1818), S. 231–232; 60 (11. 3. 1818), S. 239–240; 61 (12. 3. 1818), S. 243; zum Fest s. Nr. 671, Anm. 144.

564. An Friedrich Arnold Brockhaus

26. Februar 1818

H Leipzig StA, Verlag F. A. Brockhaus Nr. 247, Bl. 64 ÆAdresse:æ An Herrn Brockhaus Buchhandler / Wohlgeb / in / Leipzig Auf S. 2 befinden sich Honorarberechnungen von F. A. Brockhaus Hand. Textverlust durch Papierausschnitt Mitteilungen zum Text 6 daß] spter hinzugefgt H 27 ein] (1) ein[en] (2) P ein H 29 hats] spter hinzugefgt H 38–40 N. bis Sorge.] spter hinzugefgt H 46 schaffen] (1) sch[icken] (2) schaffen H Anmerkungen 4 Kçniginn] Kçnigin Katharina von Wrttemberg 4 Pariser Umriße] Georg Emanuel Opiz »Gemhlde von Paris«, s. Nr. 123, Anm. 131–132 6 Seckendorf] Julie von Seckendorff-Aberdar 8–9 Uxkll bis Anzeige] Karl Friedrich Emich von xkll; eine Rezension von ihm ist nicht ermittelt. Allerdings verçffentlichte Th. Huber eine Rezension zu G. E. Opiz »Gemhlde von Paris« (und zu ihren dazugehçrigen Erklrungen zu dem Gemhlde von Paris) im »Kunst-Blatt« vom 30. Mrz 1818, s. Nr. 123, Anm. 131–132. 11 Leben] auch Lesung Loben mçglich 16 T h e o r r y t e s ] Th. Huber: Theorrytes 19–20 Name bis genannt] zu Th. Hubers anonymer Autorschaft s. Nr. 421, Anm. 16–17 21 Blttchen] Beilage unbekannt 23 Mann bis Werk] Wahrscheinlich geht es um Johann Christoph Schmids »Schwbisches Wçrterbuch mit etymologischen und historischen Anmerkungen«, das erst 1831 in Stuttgart erschien.

Erluterungen · Brief 565

1139

25 Redikls] franz. ridicule = lcherlich 35 Eremiten in Oberon] ÆChristoph Martin Wieland:æ Oberon. Ein Gedicht in Vierzehn Gesngen. Weimar 1780, VIII. Gesang. 43 Schoppenhauer] Es erschien bei F. A. Brockhaus: Johanna Schopenhauer: Ausflucht an den Rhein und dessen nchste Umgebungen im Sommer des ersten friedlichen Jahres. Leipzig 1818. 45 lateinische Buch] Quintus Curtius Rufus: De rebus gestis Alexandri Magni libri superstites. Hg. von Dietrich Joachim Theodor Cunze. Bd. 1.2. Helmstedt 1795–1802. 48 Enkel] Emil von Greyerz, s. Nr. 525R 49 sechzehn Ahnen] Anspielung auf die Praxis der Ahnenprobe, s. Nr. 400, Anm. 78 49 Jungens] E., Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz 51 Tochter] Karoline Brockhaus 53–54 Luise bis Gnzburg] Luise von Herder war am 19. Febr. 1818 abgereist (Nr. 555R). 54 7 Enkel] Adolph von Greyerz wurde am 18. Febr. 1818 geboren. 57 çstereichischen Gesandten] der çsterr. Gesandte auf dem Bundestag in Frankfurt a. M., Graf Johann Rudolf von Buol-Schauenstein 58 Zepplin] Graf Ferdinand von Zeppelin

565. An Henriette von Reden

26. Februar 1818

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1155 d Geiger 1901, S. 263–264, Teildruck (1–13) Mitteilungen zum Text 12 ihm] korrigiert aus den H 14 18] 8 korrigiert aus 6 H 24 ich] ch korrigiert aus st H 35 auch] spter hinzugefgt H 37 Karten] spter hinzugefgt H 48 18] (1) 1[7] (2) 18 H Anmerkungen 2 Pakets] H. von Reden sollte bei ihrer Abreise nach Hannover das Paket fr Victor Aim Huber mitnehmen (Nr. 555R). 9 boniten] lat. bonitas = Gte, Gutmtigkeit 14 4ten Buben] Adolph von Greyerz 15 2] der am 9. Dez. 1806 verstorbene Emil von Greyerz und der am 8. Mrz 1815 verstorbene Walo von Greyerz 22 5 Damen] außer H. von Reden auch ihre beiden Tçchter Elise und Henriette Caroline Friederike Wilhelmine von Reden; die beiden anderen Mitreisenden sind nicht ermittelt. 24 Klosterplazes] Die Unterbringung lediger weiblicher Familienangehçriger in einem Damenstift war im Adel weit verbreitet. Voraussetzung fr die Aufnahme in ein Stift war u. a. die Einbringung einer bestimmten Geldsumme in das Vermçgen des Damenstifts, aus dem die Stiftsdamen wiederum finanziell versorgt wurden. Sie mußten ein Keuschheitsgelbde abgeben, konnten aber – unter Verzicht auf ihre Einknfte – heiraten. Außerdem stand es ihnen frei, auch außerhalb des Stiftsgebudes zu wohnen und ihr Einkommen zu beziehen. 28 Nichte] vielleicht Julie, Therese, Luise, Henriette oder Elise von Wurmb; Th. und L. von Wurmb wurden spter ebenfalls Stiftsdamen. Mçglicherweise ist aber eine entferntere Verwandte H. von Redens gemeint, Johanna von Wurmb, die am 7. Juli 1818 Friedrich von Reden heiratete, einen Sohn von Franz von Redens Schwester Eleonore von Reden.

1140 33 35 37 42

Erluterungen · Brief 565

Museum] s. Nr. 414, Anm. 88 Zepplin] Graf Ferdinand von Zeppelin Sick] vielleicht Johann Christian Sick Tochter] H. C. F. W. von Reden

566. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Moritz Kartscher 27. Februar 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1581 Mitteilungen zum Text 4 uns] (1) [aus] (2) P uns H 11 Kartscher] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von M. Kartscher (Anm. 5–6). Anmerkungen 5–6 Gretchens bis Charade] M. Kartscher schickte mit Brief vom 20. Febr. 1818 (Marbach DLA) Gedichte und Aufstze fr das »Morgenblatt« oder eine andere Zeitschrift des Verlags. Davon erschienen im »Morgenblatt«: ÆM. Kartscher:æ Gretchens Lied. In: Morgenblatt, Nr. 76 (30. 3. 1818), S. 301; Æders.:æ Tanzlied am Sylvesterabend. In: Morgenblatt, Nr. 88 (13. 4. 1818), S. 349; bei der Charade kçnnte es sich vielleicht handeln um Æanonym:æ Charade. In: Morgenblatt, Nr. 75 (28. 3. 1818), S. 300, oder um Æanonym:æ Charade. In: Morgenblatt, Nr. 117 (16. 5. 1818), S. 468. 7–8 geistlichen bis Cecilia] In der von Jonathan Friedrich Bahnmaier herausgegebenen Zeitschrift »Ccilia ein wçchentliches Familienblatt fr Christensinn und Christenfreuden« (Tbingen 1818) sind keine geistlichen Lieder von M. Kartscher ermittelt. 12 geflligst] veraltet fr: wenn ich Sie darum bitten darf, wenn Sie mir den Gefallen tun mçchten.

567. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Johann Heinrich Bender 28. Februar 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 269 d Geiger 1901, S. 294, Teildruck (2–7) Mitteilungen zum Text 2 gtige] spter hinzugefgt H 4 in bis abgedruckten] (1) [geschichtlichen] (2) in ihr Blatt abgedruckten (3) abgedruckten H 5 darber] spter hinzugefgt H 6 indem] (1) [und da. .] (2) P indem H 6 des] s korrigiert aus r H 6 den] (1) [ihre..] (2) P den H 6 nicht] (1) [sich] (2) P nicht H 7 entschuldigen] (1) [erlauben] (2) P entschuldigen H

in ihren Blatt

Erluterungen · Brief 570 8 9

nicht darinn] (1) in [unsern Blatte] nicht (2) Bender] mit Rçtelstift geschrieben H

nicht

1141

darinn H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 3 Bemerkungen bis Belehrung] nicht ermittelt 4 Begebenheit der Wartburg] Am 18. Okt. 1817 feierten etwa 500 Studenten auf der Wartburg den Beginn der Reformation im Jahr 1517 sowie den vierten Jahrestag der Vçlkerschlacht bei Leipzig, in der die Truppen Kaiser Napoleons I. geschlagen wurden. Die Studenten beschlossen die Grndung einer allgemeinen dt. Burschenschaft und demonstrierten fr einen Nationalstaat sowie eine freiheitliche Verfassung und gegen Despotismus und Kleinstaaterei. 5 Erzhlung bis Niemeyer] Anton Niemeyer: Das Burschenfest auf der Wartburg am 18. Oktober 1817. In: Morgenblatt, Nr. 266 (6. 11. 1817), S. 1061–1062; 267 (7. 11. 1817), S. 1066–1067; 268 (8. 11. 1817), S. 1069–1070.

568. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Georg Ludwig Peter Sievers 28. Februar 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Sievers Nr. 161/9 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus der Erwhnung des Briefs in G. L. P. Sievers Anschreiben an Johann Friedrich von Cotta vom 27. Juni 1820 (Marbach DLA).

569. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Trummer 28. Februar 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Trummer Nr. 9a 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von K. Trummer vom 20. Febr. 1818 (Marbach DLA).

570. An Johann Friedrich von Cotta

Ende Februar 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1524 Mitteilungen zum Text 2 3] (1) [4] (2) P 3 H 5 3] (1) [4. .] (2) 3 H 7 zu Ende] (1) [Bogen 8] (2) zu Ende H

1142

Erluterungen · Brief 570

Datierung Ergibt sich aus dem Eintreffen des Manuskripts (s. Anm. 12), das Th. Huber bald darauf gelesen haben wird – allerdings erst nach der Abfassung von Nr. 559 und 560, wo es nicht erwhnt wird. Adressat und Ort Ergibt sich aus Nr. 777 (1–5): J. F. von Cotta las die Nachricht erst nach seiner Rckkehr aus Italien (s. Nr. 449, Anm. 2–3). Anmerkungen 1–12 Anfang bis Heft] Es handelt sich wahrscheinlich um das 49 Seiten umfassende Manuskript »Zur Geschichte der Zoologie in der neuern Zeit«, dessen Autor wahrscheinlich August Goldfuß war. Christian Gottfried Nees von Esenbeck sandte es mit Brief vom 9. Febr. 1818 an die Redaktion des »Morgenblatts«. Der Brief traf laut Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung am 19. Februar ein (Marbach DLA; Bohley, S. 71 f., 127). 12 unzweckmßig] Es ging um die Beitrge fr die geplante naturhistorische Beilage zum »Morgenblatt«, s. Nr. 221, Anm. 3.

571. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

8. Mrz 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 271 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

572. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Christian Gottfried Nees von Esenbeck 8. Mrz 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Nees von Esenbeck Nr. 9a 2 Seiten d Kuhn 1975, S. 85 Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Ch. G. Nees von Esenbeck vom 1. Mrz 1818 (Marbach DLA).

573. An Paul Usteri

8. Mrz 1818

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 73 Mitteilungen zum Text 4 Beilage] Bleilage H 18 die] ie korrigiert aus en H 19 seines Blatts] (1) seine[r] Bl[]tt[er] (2) 21 als die seine] spter hinzugefgt H 26 wichtige] w korrigiert aus r. H 56 sich] korrigiert aus Sie H

seines Blatts

H

Erluterungen · Brief 573

1143

63 mußte] te spter hinzugefgtH 64 Abeilles] s spter hinzugefgtH 65 Cor- // respondent] Cor- H Anmerkungen 4–5 litterarische bis Akademie] Es geht um die fortlaufend im »Literatur-Blatt« publizierte »Uebersicht der Verhandlungen der kçniglichen Akademie der Wissenschaften in Paris« von P. Usteri. Usteris Bericht ber den November 1817 erschien in: Literatur-Blatt Nr. 13, S. 52 zum Morgenblatt, Nr. 75 (28. 3. 1818); Literatur-Blatt Nr. 14, S. 55–56 zum Morgenblatt, Nr. 83 (7. 4. 1818). Der Dezember-Bericht folgte in: Literatur-Blatt Nr. 15, S. 59–60 zum Morgenblatt, Nr. 92 (17. 4. 1818). 6 Faktors] Wilhelm Reichel 6 Kçniginn] Kçnigin Katharina von Wrttemberg 6 Armenvereins] zum Wohlttigkeitsverein s. Nr. 124, Anm. 105 8 alte Cottaische Druckerei] die ehemals Christoph Friedrich Cotta gehçrende Hofbuchdruckerei 8 unsers Cottas] Johann Friedrich von Cotta 9 Analen] die in zwçlf Stcken pro Jahr erscheinende, von J. F. von Cotta verlegte Zeitschrift »Europische Annalen« 14–15 franzçsischer bis Litteratur] Karl Wilhelm Thrmins Beitrag Franzçsische Literatur, der von Th. Huber bersetzt wurde, und Karl Trummers »Englischer Literaturbericht«, die beide im »Literatur-Blatt« fortlaufend verçffentlicht wurden. 15 Leipziger Bcher Katalog] zu ÆPaul Gotthelf Kummer:æ Deutsche Literatur s. Nr. 381, Anm. 13 17–18 Kotzebu auffordern mußte] zu Th. Hubers Bitte an August von Kotzebue s. Nr. 461 (23–54) 19 Blatts] A. von Kotzebue (Hg.): Literarisches Wochenblatt. Weimar 1818 ff. 28 Prozeß bis Alexander] A. von Kotzebue schickte von Weimar aus an Zar Alexander I. von Rußland geheime Berichte, in denen er dt. Politik, Literatur, Finanzen, Wirtschaft, Unterrichtswesen, Universitten u. a. kritisierte und negativ darstellte. Eines dieser Bulletins wurde von Friedrich Ludwig Lindner ohne Wissen Kotzebues abgeschrieben und an die von Heinrich Luden herausgegebene Zeitschrift »Nemesis« geschickt. Der Abdruck in der »Nemesis« konnte zwar durch die Zensur verhindert werden, aber inzwischen hatte sich Ludwig Wieland ein Exemplar des Bulletins verschafft und es im ersten Heft (Januar 1818) der von ihm herausgegebenen Zeitschrift »Der Volksfreund« (ab dem zweiten Heft unter dem Titel »Der Patriot« erschienen) publiziert. Es kam zum Skandal. Kotzebue wurde von der ffentlichkeit der Spionage fr Rußland und des Vaterlandsverrats beschuldigt. Er prozessierte gegen Luden und Wieland. Die von Th. Huber gelesene »Allgemeine Zeitung« brachte ebenfalls Auszge aus dem Bulletin und berichtete ber die Angelegenheit in Nr. 35 (4. 2. 1818), S. 139 f.; 50 (19. 2. 1818), S. 200; 56 (25. 2. 1818), S. 224; 57 (26. 2. 1818), S. 217; 65 (6. 3. 1818), S. 260; Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 31 (7. 3. 1818), S. 123 f. (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 66). 32 Bundesort] zum Bundestag s. Nr. 102, Anm. 76–93 42 Malchus] Karl August von Malchus 47 Trott] Heinrich von Trott auf Solz zu Imshausen 55 jezt zurckgesezte Maucler] Eugen von Maucler wurde am 24. Febr. 1818 auf eigenen Wunsch seines Amtes als Oberhofintendant enthoben, bernahm aber dafr am 8. Mrz 1818 das Amt des wrtt. Justizministers. 55 Kçnige] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 59 gemein] hier im Sinne von ›gewçhnlich‹ 64 Abeilles Sohn] Welcher der drei Sçhne von Johann Christian Ludwig Abeille gemeint ist – Friedrich Wilhelm Ludwig, Ludwig oder Friedrich Wilhelm –, ist nicht ermittelt.

1144

Erluterungen · Brief 573

67 Schwiegersohn] Carl Friedrich Schott 78 Italien] zu J. F. von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3 80 Das bis NordPol] ÆP. Usteri (bers.):æ Das Polareis. (Von Hrn. William Scoresdy.). In: Morgenblatt, Nr. 62 (13. 3. 1818), S. 245–247; 63 (14. 3. 1818), S. 249–250; 65 (17. 3. 1818), S. 258–259; 66 (18. 3. 1818), S. 263–264; 70 (23. 3. 1818), S. 278–280; 74 (27. 3. 1818), S. 295; 75 (28. 3. 1818), S. 299–300; 76 (30. 3. 1818), S. 301–303. 80–81 gebar bis Knaben] Adolph von Greyerz wurde am 18. Febr. 1818 geboren. 81 Enkel] Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz 84–86 Wenn bis geben] ÆP. Usteri:æ Pestalozzi und Fellenberg. In: Morgenblatt, Nr. 250 (19. 10. 1818), S. 997–998; 251 (20. 10. 1818), S. 1002–1004; 253 (22. 10. 1818), S. 1009– 1010; 254 (23. 10. 1818), S. 1013–1014; 255 (24. 10. 1818), S. 1017–1018; 256 (26. 10. 1818), S. 1021–1022; zur Verzçgerung des Abdrucks s. Nr. 590 (20–27); 777 (23–26).

574. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Herrn Wagner 9. Mrz 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 272 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung.

575. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Israel Strauss 9. Mrz 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Strauss Nr. 2 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von I. Strauss vom 1. Mrz 1818 (Marbach DLA).

576. An Johann Friedrich von Cotta

13. Mrz 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 273 d Kuhn 1975, S. 85, Teildruck (26–32) ÆAdresse:æ An Herrn von Cotta. Mitteilungen zum Text 17 meine Kopfnerven] (1) meine[n] Kopf (2) P meine Kopfnerven 30 eigentliche naturhistorische] (1) naturhistorische eigentliche (2) eigentliche naturhistorische H 34 Er] r korrigiert aus s H 39 im Leben] (1) i[ns] Leben[s] (2) im Leben H Ort Der Beantwortungsvermerk vom 24. Mrz 1818 auf H lautet »i Mail« fr Mailand, wo J. F. von Cotta sich Ende Mrz 1818 aufhielt (Mojem, S. 481). Anmerkungen 5 Getreibe] zu J. F. von Cottas politischen Aktivitten s. Nr. 10, Anm. 151–167; 262, Anm. 45–103

Erluterungen · Brief 577

1145

6 Rckkehr] zu J. F. von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3 19 Thereminschen Sachen] zu Karl Wilhelm Thrmin und Th. Hubers bersetzung seiner Artikel s. Nr. 493, Anm. 7–11; 534 (32–34); 541 (1–4) 20 Aufsaz] z. B.: ÆTh. Huber:æ Ueber die Armenversorgung im Kanton Glarus. In: Morgenblatt, Nr. 64 (16. 3. 1818), S. 254–255. 23 lieber bis genannt] zu Th. Hubers anonymer Autorschaft s. Nr. 421, Anm. 16–17 26–31 Nees bis Beilage] zu Christian Gottfried Nees von Esenbecks Vorstellungen fr die geplante naturhistorische Beilage und deren Umfang s. Nr. 221, Anm. 3; 491, Anm. 27–28 27 Notizen bis benuzt] Im »Morgenblatt« erschienen die vielleicht von Ch. G. Nees von Esenbeck stammende bersetzung »Ueber das Viperngift« und ÆCh. G. Nees von Esenbeck:æ Ueber das Leben und seine Grundkrfte; ÆAugust Goldfuß (bers.):æ Eine Krçte und eine Eidechse; Æders. (bers.):æ Unauslçschliche rothe Farbe. 33 Kotzebue a b s c h l u g ] zu Th. Hubers Bitte an August von Kotzebue s. Nr. 461 (23–54); 501 (26–28); 514 (25–33) 34–35 Er bis Wieland] zum Skandal um A. von Kotzebue und Ludwig Wieland s. Nr. 573, Anm. 28 39–40 die Ihren] Wilhelmine, Georg und Ida von Cotta

577. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Fanny Tarnow 13. Mrz 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 274 Mitteilungen zum Text 3 allein] spter hinzugefgt H 7 verharren] (1) [haben die] (2) P verharren H 8–9 Frulein bis Lubeck.] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen Th. Huber lernte die in Gstrow geborene Schriftstellerin F. Tarnow im Rahmen ihrer Redaktionsttigkeit fr das »Morgenblatt« kennen, fr das beide Frauen Beitrge lieferten. Persçnlich sind sie sich nicht begegnet. In einem Brief vom Juli 1817 antwortete F. Tarnow mit einer enthusiastischen Begrßung auf ein (unbekanntes) Schreiben Th. Hubers: »Sie mßten es wissen, Verehrungswrdigste Frau, wie hoch u theuer ich Ihr Bild u Ihren Namen halte; wie ich mit dem allerlebendigsten Interresse alles von Ihnen gelesen habe Æ…æ u mit welcher Liebe ich mir aus den einzelnen Bruchstcken ein Ganzes Ihres Lebens u Ihres Weges gebildet habe« (Berlin SBBPK). Th. Huber nahm der Jngeren gegenber eine Haltung der Anteilnahme, Anerkennung und Fçrderung ein, ohne letztlich ihre Distanz aufzugeben: denn, mein gutes Kind, wenn ich Sie auch hie u da nicht verstehe, wenn ich von Ihren Entschließungen fr Ihr dauerndes Wohl frchte, so ist meine Theilnahme an Ihnen stez gleich groß (Bd. 8, Th. Huber an F. Tarnow, 2. 3. 1822). Th. Huber war in der Beziehung zu F. Tarnow, die sie meine liebe Tochter nannte (Bd. 7, Th. Huber an F. Tarnow, 4. 1. 1820): die Ratgeberin und Vermittlerin in Fragen der sthetik, des loyalen Umgangs mit Johann Friedrich von Cotta wegen der Fortsetzung der »Glaubensansichten« im »Morgenblatt« (s. Anm. 2), im Konflikt mit Amalie Schoppe wegen der Grndung einer Pensionsanstalt in Hamburg (1818), in dem Zerwrfnis mit Helmina von Chzy wegen ihres gemeinsam geplanten Zeitschriftenprojekts »Iduna« (1820) und gab Empfehlungen fr F. Tarnows Gesundheit. Dritten gegenber gestand Th.

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Erluterungen · Brief 577

Huber offen ein, F. Tarnow zu wenig zu kennen (Bd. 7, Th. Huber an H. von Chzy, 1. 7. 1820): diese, mir nicht klare, aber sehr intereßante Person (Bd. 8, Th. Huber an Carl August Bçttiger, 9. 3. 1821). F. Tarnow, die von 1816 bis Anfang 1818 in St. Petersburg lebte, vermittelte der Redaktion Theodor von Held (Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 24. 10. 1818) als Nachrichten-Korrespondenten aus dieser Stadt. In spteren Jahren kritisierte Th. Huber eine gewisse Nachlssigkeit in F. Tarnows schriftstellerischem Schaffen: Seit lange schrieb sie nichts was mir gefiel, weil keine Natrlichkeit in ihrer Empfindung ist (Bd. 8, Th. Huber an Friedrich Arnold Brockhaus, 8. 9. 1821). Angesichts der vielfltigen Erkrankungen und der schmerzlichen Vereinzelung, denen die bis zu ihrem Lebensende unverheiratet gebliebene F. Tarnow ausgeliefert war, appellierte Th. Huber an Cottas Nachsicht und Bereitschaft zur finanziellen Untersttzung: die arme Fanny Tarnow. Sterben ist ihr gut; denn sie ist ein armes Mdchen die zum Altwerden keine Karakterkraft hat; aber krank seyn, vereinzelt, arm! (Bd. 8, Th. Huber an J. F. von Cotta, 5. 7. 1823). berliefert sind von Th. Huber zehn Briefe zwischen Mrz 1818 und Mrz 1822 (Krakau BJ, Marbach DLA, Stuttgart Sta; Khne), von denen drei an die J. G. Cottasche Buchhandlung und F. Tarnow gerichtete Schreiben sind; von letzterer ist nur ein Brief vom Juli 1817 bekannt (F. Horn: Fanny Tarnow. In: ders.: Umrisse zur Geschichte und Kritik der schçnen Literatur Deutschlands. Berlin 1819, S. 242–246; Khne; A. Thimme: Fanny Tarnow. In: Jb. des Vereins fr Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 91 (1927), S. 257–258; A. Bçlte: Fanny Tarnow. Berlin 1865; B. Wgenbaur: Die Vermarktung der Gefhle. Fanny Tarnow (1779–1862). In: K. Tebben (Hg.): Beruf: Schriftstellerin. Gçttingen 1998, S. 160–187). 2 G l a u b e n s a n s i c h t e n ] ÆF. Tarnow:æ Glaubensansichten. In: Morgenblatt, Nr. 114 (13. 5. 1818), S. 453–455; 115 (14. 5. 1818), S. 457–458; 117 (16. 5. 1818), S. 465–466; 118 (18. 5. 1818), S. 469–470; 123 (23. 5. 1818), S. 489–490; 124 (25. 5. 1818), S. 495– 496; 127 (28. 5. 1818), S. 505–506; 128 (29. 5. 1818), S. 509–510; 129 (30. 5. 1818), S. 513–514; 135 (6. 6. 1818), S. 538–539; 136 (8. 6. 1818), S. 541–543. 3 Taschenbuch] das in Johann Friedrich von Cottas Verlag Anfang Herbst erscheinende »Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1819« (Tbingen 1818) 3–4 Cottas Abwesenheit] zu J. F. von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3

578. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Christoph Rommel 14. Mrz 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 275 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung.

579. An Adele Blumenbach

15. Mrz 1818

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/27 Auf dem Siegel klebt Text von Th. Hubers Hand, der nicht zugeordnet werden kann: ott. / zurck, / in Ma Textverlust durch Siegellack Mitteilungen zum Text 13 der Kaiserinn] (1) [Graf Golo] (2) P der Kaiserinn H 20 oder] (1) [s] (2) P oder H 24–25 Tubchen bis Gesandschaft.] (1) Tubchen. (2) Tubchen und seiner rußischen Gesandschaft.. H

Erluterungen · Brief 580 31 36 40 46 47 49 78 83

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seine LandesGeseze] sein korrigiert aus die H in] spter hinzugefgt H die Sendung] ie korrigiert aus en H aus falschen] (1) [wegen] falsche[r] (2) aus falschen H zum] (1) [als] (2) zum H bin] bi korrigiert aus ..... vo H seinen] (1) [fr ihn] (2) P seinen H auf] (1) [mag] (2) P auf H

Anmerkungen 3 in Gnzburg] Luise von Herder reiste am 19. Febr. 1818 zu Claire von Greyerz, um sich whrend deren Wochenbett um Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz zu kmmern. Sie kehrte am 23. Mrz 1818 nach Stuttgart zurck. 4 accaparirt] franz. accaparer = an sich reißen, mit Beschlag belegen 7 Struve] Amand von Struve 8–9 Sophiens Reisen] Johann Timotheus Hermes: Sophiens Reise, Bd. 1, XXIX. Brief, hier: S. 428–429 und 440–441 11 rußischer Resident] Anton Sebastian von Struve 13 der eine] wahrscheinlich Christian von Struve; er starb 1812 in St. Petersburg. 13 Kaiserinn bis Krimm] vielleicht gemeint: die Reise der Zarin Katharina II. von Rußland zur Besichtigung der kolonisierten Gebiete am Schwarzen Meer im Jahre 1787 14 Mann] Heinrich von Struve 14 Frau] Elisabeth von Struve 14 Minchen] wahrscheinlich Wilhelmine Heeren 15 einer] wahrscheinlich Johann Gustav von Struve 16 Knaben] Anthon Gustav Caspar August von Struve 18 zwei] Amand von Struve und dessen Bruder Anton 19 Gollopins] franz. galopin = Lausbube, Gassenjunge 21 Kaiser] Zar Alexander I. von Rußland 22 4 solche Schnigel] Schniegel = eitler Mensch, Geck; ermittelt ist Franz Friedrich von Maltitz. 24–54 Tubchen bis schuld] zur Liebesgeschichte zwischen Grfin Wilhelmine von Taube und Graf Jurij von Golowkin s. Nr. 555R 36 Hyppolite] Grfin Hyppolite von Zeppelin-Aschhausen 47–48 Tbingen bis Universitt] zum schlechten Ruf der Tbinger Studenten s. Nr. 573 (59– 69) 55 Heirath Deines Bruders] Georg Blumenbach heiratete am 4. Mai 1818 Helene Cleve. 57 Gnzburgern] C. und Gottlieb von Greyerz 71 Seelig sind] Anspielung auf Matthus 5, 3–11 78 lezter Brief] Nr. 554. 93 Vater im Himmel] Ludwig Ferdinand Huber 94 George] G. Blumenbach

580. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

15. Mrz 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1551 1 Seite ÆAdresse:æ An die Cottaische / Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangs- und Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Christian Moritz Engelhardt vom 12. Mrz 1818 (Marbach DLA).

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Erluterungen · Brief 581

581. An Carl August Bçttiger

20. Mrz 1818

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 85 Textverlust durch Einbindung Mitteilungen zum Text 86 .5.ten] (1) [4. .] (2) [6. .] (3) 5. .ten H 90 ich] spter hinzugefgt H Anmerkungen 4 Tanten] Jeanette und Laura Heyne, Wilhelmine Heeren, Marianne Reuß und vielleicht Louise Blumenbach 10 Bçking] vielleicht Eduard Bçcking, der Hofwiler Schler war, aber nicht aus Hamburg, sondern Saarbrcken stammte (Auskunft von D. Wittwer Hesse, Bern BB; vgl. dagegen die irrtmliche Identifizierung in: Guggisberg, Bd. 2, S. 544). 12 Ihnen nicht a u f z u w a r t e n ] C. A. Bçttiger antwortete Th. Huber in seinem Brief vom 30. Mrz 1818 (Marbach DLA), daß er sich beim Polizeiprsidenten Victor Aim Hubers Adresse in Dresden besorgt und ihn dann zu sich eingeladen habe. Ohne ihren Brief htte er allerdings nicht von der Anwesenheit ihres Sohnes erfahren. 17 Springlove bis Nahen] Der reiselustige Springlove kommt nicht in John Gays »The Beggars Opera« vor (J. Gay: The Beggars Opera. In: The Poetical, Dramatic and Miscellaneous Works of John Gay. Bd. 4. London 1795, S. 71–134), sondern in Richard Brome: A Jovial Crew, or the Merry Beggars. London 1708; s. Bd. 2, Nr. 313 (17–19); Bd. 5, Nr. 288 (186–187). 18 Hofwyl] Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, in dem V. A. Huber 1806–16 als Schler lebte; zum Konflikt mit Ph. E. von Fellenberg s. Nr. 76, Anm. 2–3; 81 (5–96); 104 (66–104); 123 (107–115) 28 Nachricht bis Scheidung] s. Nr. 554. 33 Herder] Emil von Herder 39 Bildergallerie] die Gemldegalerie in Dresden, die Th. Huber selbst schon besucht hatte, s. Bd. 1, Nr. 129 (45–46). 41 Vter] Ludwig Ferdinand und Michael Huber sowie Christian Gottlob Heyne 43 Frankfurth] zum Bundestag s. Nr. 102, Anm. 76–93 45 Euridanus] vielleicht Eridanus/Eridanos = Name fr den Fluß Po in Italien; auch Name eines Flusses bei Athen; außerdem eines Flusses in der griech. Mythologie, z. B. im 6. Buch in Vergils »Aeneide« (Johann Heinrich Voß (bers.): neı¨s) 47–53 Hier bis vollenden] Laut C. A. Bçttigers Antwortbrief (s. Anm. 12) schickte ihm Th. Huber einen Artikel aus der »Mainzer Zeitung«. Es handelt sich dabei um eine ausfhrliche Beschreibung des gerade fertiggestellten Gemldes von Niklas Mller »Blcher und Wellington auf dem Schlachtfeld von Belle Alliance«, das Anfang 1818 in der stdtischen Gemldegalerie in Mainz ausgestellt wurde. Der Artikel erschien unter der berschrift »Vaterlndische Kunst« in Nr. 31 der »Mainzer Zeitung« vom 12. Mrz 1818 und ist mit »Br.« unterzeichnet. Er stammte wahrscheinlich von Georg Christian Braun. Mit Helden sind Frst Gebhard Leberecht von Blcher und Arthur Wellesley, Herzog von Wellington gemeint, deren Sieg ber die Franzosen bei Waterloo (auch »Schlacht bei Belle-Alliance« genannt, am 18. 6. 1815) in N. Mllers Gemlde in Beziehung gesetzt wird zum Sieg der Germanen unter Arminius (Herrmann) ber die Rçmer im Jahr 9 n. Chr. Die nordischen Gçtter, Odin, Freya usw., sind ebenfalls dargestellt. In dem Artikel wird Mllers Verdienst hervorgehoben, die nordische Mythologie als Stoff in Deutschland eingefhrt zu haben. Besonders wird die Lichtgebung beschrieben: Der Maler habe eine fnffache Lichtabstufung zur Darstellung der einzelnen Gestalten verwendet. »Wenn die Vereinigung von

Erluterungen · Brief 582

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zwei oder drei verschiedenartigen Lichtern einem Corregio, einem Raphael Æ…æ als Verdienst gilt, so muß man auch hier des achtfltig vertheilten und doch harmonischen Lichtes, als tiefberechnete Kunst, mit grçßtem Lobe erwhnen.« 48 Specimen] lat. = Probearbeit, Muster 54 Anzeige] N. Mller: Blcher und Wellington, Deutschlands Befreyer bey Belle Alliance den 18ten July Æsic!æ 1815. In: Kunst-Blatt Nr. 9, S. 35 zum Morgenblatt, Nr. 82 (6. 4. 1818). 55–56 Brhe bis Schacht] Theodor Schachts Einsendung ist nicht ermittelt. 57–62 Ich bis verschaften] C. A. Bçttiger antwortete am 30. Mrz 1818 (Marbach DLA), »es juckt mich in den Fingerspitzen«, einen entsprechenden Artikel zu verfassen, aber »die Zeit ist gewaltig eng.« Ein solcher Artikel Bçttigers im »Morgenblatt« ist nicht ermittelt. 63 Cotta bis zurck] zu Johann Friedrich von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3 64–65 ich bis geschrieben] s. Nr. 470; 501; 535; 544; 559; 576 66 S o d bis dreht] Brhe, das sich aus dem Prozeß des Siedens Ergebende; zu J. F. von Cottas politischen Aktivitten whrend des Konflikts zwischen Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg und den wrtt. Landstnden s. Nr. 10, Anm. 151–167; 262, Anm. 45–103 70 Neurad] Constantin Franz Frchtegott von Neurath 71 Hartmann] August von Hartmann 73 Malchus] Karl August von Malchus 76 Trott] Heinrich von Trott auf Solz zu Imshausen 79 Frst] Kçnig W. I. von Wrttemberg 80 uns Bayern] zu Th. Hubers Gefhl der Zugehçrigkeit zu Bayern s. Nr. 619, Anm. 4 80 Frstenhaus] besonders der beliebte Kçnig Maximilian I. Joseph von Bayern 85 Luise bis wieder] s. Nr. 579, Anm. 3 86 .5.ten Enkel] der am 18. Febr. 1818 geborene Adolph von Greyerz 86 Kinder] Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz 90 Greyerz] Gottlieb von Greyerz 92–97 Kotzebues bis geschieht] zum Skandal um August von Kotzebues Bulletin an Zar Alexander I. von Rußland s. Nr. 573, Anm. 28 92–93 schlgt bis A n d e r n ] s. Nr. 573 (28–41) 94 Mediatisirten] s. Nr. 298, Anm. 145 95 Oken u Luden] Lorenz Oken war im Januar 1818 gerichtlich verurteilt worden wegen »Verunglimpfung deutscher Regenten und Regierungen« in Nr. 3, 10 und 195 (1817) der von ihm herausgegebenen Zeitschrift »Isis« (Allgemeine Zeitung, Nr. 56 (25. 2. 1818), S. 223 f.). Er ging in Berufung und wurde spter vom Oberappellationsgericht freigesprochen. Außerdem hatte Oken in der »Isis oder Encyclopdische Zeitung« (Nr. 1 (Januar 1818), Sp. 202–215) einen Artikel »Die (angeblichen) Bulletins des Herrn von Kotzebue. Ein Beytrag zur Kenntniß der Zeit« publiziert, in dem sich Heinrich Luden ber seine Verwicklung in den Skandal um A. von Kotzebues Geheimberichte ußerte (hier: Sp. 202–214); s. Nr. 573, Anm. 28.

582. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Wilhelm Kçrte 22. Mrz 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Kçrte Nr. 10a Mitteilungen zum Text 1 der Behandlung] (1) de[m] [Schicksal] (2) P der Behandlung H 2 werden] (1) [sein] (2) P werden H 3 ihm zu] (1) [eine kleine Erçrterung mit] ihm (2) P ihm zu H 4 und] (1) [fur] (2) P und H

1150 6 6 9 11 11 17

Erluterungen · Brief 582

einzelnen] (1) einzelne[s] (2) einzelnen H oder] korrigiert aus e..inen ....... H Briefe verschiedner] (1) [verschiedner] Briefe (2) P Briefe verschiedner H wrden] spter hinzugefgt H Winkelmannischen Briefe] (1) Briefe Winkelmannischen (2) Winkelmannischen Briefe H Kçrte] mit Rçtelschrift geschrieben H

Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von W. Kçrte (Anm. 1–11). Anmerkungen 1–11 Winkelmannischen bis wrden] In seinem Brief vom 28. Febr. 1818 (Marbach DLA) bat W. Kçrte um die umgehende Rcksendung seiner ein Jahr zuvor eingesandten Abschrift der Briefe Johann Joachim Winckelmanns an Graf Friedrich Wilhelm von Schlabrendorf. Ein Jahr spter wartete er immer noch auf die Rcksendung (Kçrte an J. F. von Cotta, 4. 1. 1819, Marbach DLA); s. Nr. 250 (34–50); Bd. 7, Th. Huber an Johann Friedrich von Cotta, 1. Mrz 1819. 3 Cotta] J. F. von Cotta 12–13 Cotta bis zurckkehrt] zu J. F. von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3

583. An Therese Forster

22. Mrz 1818

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/393 8 Seiten

584. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Anton Richter 24. Mrz 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Richter Nr. 2 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von A. Richter vom 11. Mrz 1818 (Marbach DLA).

585. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Georg Heinrich Ritter 24. Mrz 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Ritter Nr. 3 Mitteilungen zum Text 1 fr] (1) [gege] (2) P fr H 9 begngen] (1) [be ....harr ......] (2) P begngen H 12–13 Ritter Mainz] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von G. H. Ritter (Anm. 2).

Erluterungen · Brief 587

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Anmerkungen 2 Manuscript] G. H. Ritter schickte mit Brief an die Redaktion des »Morgenblatts« vom 15. Mrz 1818 (Marbach DLA) seine bersetzung der engl. Kritik der Schrift »France« von Sydney Morgan. Kritik und Ritters bersetzung sind nicht ermittelt. 8 Ellis Nachrichten] Henry Ellis: Journal of the proceedings of the late embassy to China; G. H. Ritter schrieb in seinem Brief (s. Anm. 2), er habe das Buch soeben erhalten, wolle es auf Deutsch bearbeiten und dem »Morgenblatt« anbieten. 9 Auszug] ÆPaul Usteri (bers.):æ Die neuesten Reiseberichte aus China. In: Morgenblatt, Nr. 82 (6. 4. 1818), S. 325–327; 83 (7. 4. 1818), S. 329–331; 84 (8. 4. 1818), S. 334–336; 85 (9. 4. 1818), S. 338–339; 97 (23. 4. 1818), S. 386–388; 98 (24. 4. 1818), S. 389–390; 99 (25. 4. 1818), S. 394–395; 102 (29. 4. 1818), S. 406–407; 103 (30. 4. 1818), S. 410–412; 104 (1. 5. 1818), S. 415–416; 106 (4. 5. 1818), S. 423–424; 107 (5. 5. 1818), S. 426–427.

586. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Johann Baptist Durach 26. Mrz 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Durach Nr. 4 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von J. B. Durach vom 15. Febr. 1818 (Marbach DLA).

587. An die J. G. Cottasche Buchhandlung zwischen 27. Dezember 1817 und 27. Mrz 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Stein Nr. 28a Mitteilungen zum Text 1 ihr] (1) [sie] (2) P ihr H 9 Herrn Carl Stein] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Nach 21. Dez. 1817 traf bei Karl Stein (unter Einrechnung des Postwegs) Nr. 487 ein (terminus post quem). Daraufhin schickte er zur Abzahlung seiner Schulden bei Johann Friedrich von Cotta als zweite Erzhlung »Der Bruder des Methusalem«, die frhestens am 28. Dez. 1817 bei Th. Huber eingetroffen sein kann. Als dritte Erzhlung folgte spter »Vergeltung« (K. Stein an die J. G. Cottasche Buchhandlung, 17. 7. 1818, Marbach DLA; die Erzhlung wurde andernorts abgedruckt: K. Stein: Vergeltung. In: Die Leuchte. Ein Zeitblatt fr Wissenschaft, Kunst und Leben, Nr. 36 (6. 5. 1818), S. 141–143; 38 (13. 5. 1818), S. 149–151; 39 (16. 5. 1818), S. 154 f.). Ein Antwortschreiben ging laut Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf K. Steins Anschreiben vom 16. Mrz 1818 (Marbach DLA) am 26. Mrz 1818 ab. Ob es sich dabei um den in Nr. 587 (3–8) erwhnten Brief, um 605R (Ablehnung von »Vergeltung«) oder ein endgltiges Ablehnungsschreiben zu »Der Bruder des Methusalem« handelte, ist nicht ermittelt. Nr. 587 ist in jedem Fall vor jedem dieser drei Briefe verfaßt worden, so daß sich der 27. Mrz 1818 als terminus ante quem ergibt.

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Erluterungen · Brief 587

Anmerkungen 2 erzhlung] K. Steins Erzhlung »Der Bruder des Methusalem« ist nicht ermittelt. In seinem Brief an die J. G. Cottasche Buchhandlung vom 17. Juli 1818 (Marbach DLA) klagte der Autor, daß diese und andere Erzhlungen unter nichtigen Vorwnden an ihn zurckgeschickt worden seien. Es liege also nicht an ihm, daß er seine Schulden bei J. F. von Cotta nicht begleichen kçnne.

588. An Wilhelmine Heeren

30. Mrz 1818

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/535 Mitteilungen zum Text 30 zu Bezhmen] (1) zu[r] (2) P

zu

Bezhmen H

Anmerkungen W. Heeren war das erste Kind aus Christian Gottlob Heynes zweiter Ehe mit Georgine Heyne, von ihrer ltesten Halbschwester zrtlich Mimi oder Minchen genannt. Th. Huber schrieb ber sie meist im Kontext ihrer jngeren Halbgeschwister, fr die Th. Heyne(-Huber) vielfach, vor allem in Zeiten der Abwesenheit ihrer Mutter (Bd. 1, Nr. 88R), die Sorge und Verantwortung bernahm (Bd. 1, Nr. 90 (68–69)). Nach ihrer Rckkehr von der Reise in die Schweiz (25.4.–12. 10. 1783) befrchtete Th. Heyne(-Huber): Die Kinder sind sehr verdorben, besonders Mimi (Bd. 1, Nr. 62 (36–37)). Das Glckwunschschreiben zur Hochzeit (22. 4. 1797) von W. Heeren, die mein Pflegkind war (Bd. 1, Nr. 176 (6)), richtete Th. Huber an den Vater. In der fr die spteren Jahre nachweisbaren Familienkorrespondenz wurde W. Heeren durch Grße oder Erwhnungen eingeschlossen. Die Regelung wichtiger Familienangelegenheiten, z. B. Ch. G. Heynes Erbschaft (1812) und Victor Aim Hubers Studium in Gçttingen, oblag u. a. Arnold Heeren, der 1828 auch Aims Berufung als Geschichts- und Sprachlehrer nach Bremen vermittelte (Bd. 9, Th. Huber an Paul Usteri, 6. 3. 1829). Seine Frau (die Ehe blieb kinderlos) kmmerte sich whrend Aims Aufenthalten in Gçttingen (21./22. 11. 1816– 21. 3. 1820 und etwa 13. 5. 1824-etwa 6. 4. 1825) aufmerksam und zuverlssig um ihren Neffen. Persçnliche Begegnungen zwischen den beiden Halbschwestern gab es nach Ende Sept. 1788 vermutlich nur viermal: bei Th. und Luise Hubers Aufenthalt in Gçttingen (4.–27. 9. 1808), durch Besuche von W. und A. Heeren bei Th. Huber in Gnzburg (23. – ca. 26. 9. 1815) und in Stuttgart (9.–13. 10. 1820) sowie bei dem Treffen von Th. Huber und L. von Herder mit G. Heyne und W. Heeren in Heidelberg (4.–6. 8. 1816). Von Th. Huber sind nur vier Briefe (1818–23) und von W. Heeren ein Brief (1812; Gçttingen SUB) berliefert; alle tragen den Charakter der Familienkorrespondenz (M. Eckardt (Hg.): Briefe aus alter Zeit. Wilhelmine Heyne-Heeren an Marianne Friederike Brger 1794–1803 und ein Nachtrag. Hannover 1813). 2 Frachtbriefe] Beilagen unbekannt 3 Vetter Reuß] Wilhelm Reuß 4 Kçniginn Vasti] zur Anspielung auf die pers. Kçnigin Vasthi s. Esther 1,9–22 4 Marianne] Marianne Reuß 6 Vater] August Christian Reuß 7 Bischof von Speyer] Graf August von Limburg-Stirum 10 3–4 junge Leute] Ermittelt sind Karl Friedrich Wilhelm Wergo und Amand von Struve; letzterer hatte als Kind einige Jahre in Stuttgart gelebt, ersterer war der Sohn des zugezogenen Griechen Panagiot Wergo. Beide berbrachten unbekannte Briefe, vermutlich von Th. Huber an Gçttinger Verwandte, z. B. Georgine Heyne (G. Heyne an Th. Huber, 27. 4. 1818, Gçttingen SUB).

Erluterungen · Brief 589

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12 Bruseler bis Papa] Th. Huber meint hier mit Bruseler Reuß vermutlich den Sohn des so genannten Vaters, s. Anm. 6. 18 verbuttet] kçrperlich und geistig zurckgeblieben 26 Kampagnen in Frankreich] Feldzug der brit.-russ.-preuß.-çsterr. Allianz gegen Frankreich im Sommer/Herbst 1815; diese letzte Phase der Befreiungskriege endete am 20. Nov. 1815 mit dem Zweiten Pariser Frieden. 35 dixi] lat. = ich habe gesprochen

589. An Henriette von Reden

30. Mrz 1818

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1182A d Geiger 1901, S. 15–16, Teildruck (7–25) Mitteilungen zum Text 4 denn] (1) [die] (2) P denn H 6 fhlbar] (1) [l] (2) P fhlbar H 19 u n g e m e i n e n ] un hervorgehoben durch dreifache Unterstreichung H 21–22 in der] (1) in de[nen] (2) in der H 29 sprechen] (1) [spricht] (2) P sprechen H 43 croyent] coroyent H 50 Wem] (1) [wa. .nn] (2) Wem H 55–56 der pflichtmßigen] (1) d[ie] pflichtmßigen (2) der pflichtmßigen H 79 die] (1) [nach] (2) P die H Datierung Das von Geiger angegebene Tagesdatum ist zu korrigieren (1). Anmerkungen 2 Deine Abreise] H. von Reden reiste nach Hannover. 10 als junges Geschçpf] Th. Huber hielt sich Mrz/April 1777 bis Ostern 1778 im Mdchenpensionat der Frau Friderici (vermutlich Charlotte Friderici) auf, wo sie H. von Reden kennen lernte. 12 Margarete] nicht ermittelt 13 Kramgaße] auch Lesung Kronegaße mçglich; die heutige Kronenstraße gab es allerdings 1777/78 noch nicht in Hannover (Auskunft K. Kreter, Hannover Sta). 17–19 Kindheit bis Mutter] vgl. hierzu Th. Huber: Unsre Geschichte 19 Mutter] Therese Heyne 20 Pension] s. Anm. 10 24 Universitts Mamsellen] Bezeichnung fr die gebildeten Tçchter Gçttinger Professoren wie Philippine Engelhard, Margarete Liebeskind, Caroline Schelling, Dorothea Rodde 34 Zepplin] Graf Ferdinand von Zeppelin 36 par bricole] franz. = auf Um- und Schleichwegen 37 franzçsische Gesandte] Marc Ren Anne Marie Comte de Montalembert 39 jai bis Strasbourg] Th. (Huber-)Forster verließ am 7. Dez. 1792 Mainz und reiste nach Straßburg, wo sie sich bis zum 5. Jan. 1793 aufhielt. 42–43 les bis Strasbourg] Straßburg gehçrte zwar seit Ende des 17. Jh. zu Frankreich, war aber kulturell durch die dt. Bevçlkerung geprgt. 53 Luise bis zurck] s. Nr. 579, Anm. 3 53 Schmid] Johann Christoph Schmid 54 4ter Knabe] der am 18. Febr. 1818 geborene Adolph von Greyerz

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Erluterungen · Brief 589

55 vier Kinder] Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz 61 Spanischen Reuter] Spanische Reiter werden im Krieg z. B. als Wegsperren aufgestellt oder bei Belagerungen zur Abwehr von Eindringlingen. Es handelt sich um x-fçrmig zusammengebundene Pfhle, die alle durch einen Querbalken in der Mitte verbunden sind. Die Pfahlenden kçnnen spitz und mit Metall verstrkt sein. Ein Pferd mit Reiter kann sie nicht berspringen, sondern wrde bei einem Versuch aufgespießt werden. 66 Eltern] Caroline Alexandrine und Carl Friedrich von Goldbeck 69–70 Grfin Zepplin] Grfin Pauline von Zeppelin 73 Frau v. Goldbeck] C. A. von Goldbeck 79 Kinder] Prinzessin Amalie und Prinzessin Luise von Schwarzburg-Sondershausen 79–80 Prinzen von Sondershausen] Prinz Carl von Schwarzburg-Sondershausen 81 einer] Friederike Krieger 81 Schwestern] Jeanette und Laura Heyne, Marianne Reuß und Wilhelmine Heeren 82 Familie] Georgine, J. und L. Heyne sowie W. Heeren besuchten F. Krieger hufiger.

590. An Paul Usteri

30. Mrz 1818

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 74 Mitteilungen zum Text 11–12 sie sich] (1) [es] sich (2) sie sich H 21 weil der] er korrigiert aus ie H 26 sie] (1) [ihr] (2) sie H 32 oder] (1) [und die] (2) P oder H 44–45 die Leute] spter hinzugefgt H 57 ist] (1) [war] (2) P ist H 66–67 im royalistischen Sinn] spter hinzugefgt H Anmerkungen 3–4 englischen bis sieht] ÆP. Usteri:æ Das englische Wundermdchen, das mit den Fingern sieht. In: Morgenblatt, Nr. 77 (31. 3. 1818), S. 306–308. 4 Cotta] Johann Friedrich von Cotta 6 Magnetismus] s. Nr. 53, Anm. 62 13 Schlgen bis Sack] Sprichwort: den Sack schlagen und den Esel meinen 13 Mnner] Zu den (von P. Usteri in seinem Beitrag nicht namentlich erwhnten) Anhngern des Magnetismus gehçrten z. B. Georg Philipp Cleß, Karl von Eschenmayer, Karl Christian von Klein, Christian Gottfried Nees von Esenbeck, Franz Anton Nick, Carl Schelling. 20 Schrift ber Pestalozzi] ÆP. Usteri:æ Pestalozzi und Fellenberg 21 Bericht bis Inseln] ÆChristian Moritz Engelhardt (bers.):æ Besuch der Ksten der Chinesischen Tartarey 22 Polar Eis] ÆP. Usteri (bers.):æ Das Polareis 29–30 Berliner bis Expedition] Æanonym:æ Entdeckungsreise der Englnder nach dem NordPol. In: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, Nr. 31 (12. 3. 1818). 33–34 Elbe bis weg] im von Christian Gottfried Elben herausgegebenen »Schwbischen Merkur«: Æanonym:æ Weitere Anstalten zu der UntersuchungsReise nach dem NordPol. In: Schwbischer Merkur, Nr. 69 (21. 3. 1818), S. 481 f. 33 Nrnberger Correspondent] die in Nrnberg erscheinende Zeitschrift »Der Korrespondent von und fr Deutschland«; Artikel nicht ermittelt

Erluterungen · Brief 592

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37–40 Aufsaz bis G r ç n l a n d ] ÆP. Usteri (bers.):æ Die dießjhrige Entdeckungsreise der Britten nach dem Nordpol. In: Morgenblatt, Nr. 100 (27. 4. 1818), S. 397–398; 101 (28. 4. 1818), S. 403. 43 Luise bis mir] zu Luise von Herders Aufenthalt s. Nr. 579, Anm. 3 43 5 Enkel] Molly, Emil, Alphons, Friedrich Karl Walo und Adolph von Greyerz 44 Eltern] Claire und Gottlieb von Greyerz 57 Malchus] Karl August von Malchus 58 Caßler debacle] Gemeint ist die whrend der Befreiungskriege im Herbst 1813 erfolgte Besetzung des von Kaiser Napoleon I. geschaffenen Kçnigreichs Westphalen durch die Truppen der russ.-preuß. Allianz. K. A. von Malchus floh nach Kçln, dann nach Paris. Die Hauptstadt des bald darauf aufgelçsten Kçnigreichs war Kassel. 61 bayerschen Gesandten] Johann Nepomuk Franz Xaver von Tautphoeus 62 preußischen] Johann Emanuel von Kster 62 englischen] Sir Brook Taylor 62 rußischen] Graf Jurij von Golowkin oder dessen Nachfolger Frst Peter Koslowski 65 Volksfreund] Ab 1818 erschien: Salomo Heinrich Karl August Michaelis (Hg.): Der Wrtembergische Volksfreund. Ein Wochenblatt fr Recht und brgerliche Freiheit. 68 kçnigliche Partei] zum Konflikt zwischen Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg und den wrtt. Landstnden s. Nr. 10, Anm. 151–167; 262, Anm. 45–103 74 Landschaftsschriften] gemeint: Schriften im Zusammenhang mit den wrtt. Landstnden im Verfassungskonflikt, s. Anm. 68 75–76 Preußen bis entschdigen] zur schs. Geschichte s. Nr. 16, Anm. 38–42; eine Einverleibung ganz Sachsens und Entschdigung am Rhein fand nicht statt. 80–81 Klein bis Geschichte] K. Ch. von Klein hatte herausgegeben und die Vorrede verfaßt zu: Wilhelm Meier: Hçchst merkwrdige Geschichte der magnetisch hellsehenden Auguste Mller in Karlsruhe. Stuttgart 1818; darin werden die von Auguste Mller gemachten medizinischen Diagnosen, ihre Anweisungen zur Behandlung von Kranken, Kontakte mit Verstorbenen und ihre Astralprojektionen beschrieben. 82 Kinder] Magdalena Ott und Elisabeth Usteri jun.

591. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Friedrich Heinrich Bothe 20. oder 30. Mrz 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 276 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Die Lesung des Tagesdatums kann auf 20. oder 30. lauten.

592. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

31. Mrz 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 277 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 3 Fausts Umrißen] Moritz Retzsch: Umrisse zu Goethes Faust 4 v. Huber] s. Nr. 726, Anm. 19

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Erluterungen · Brief 593

593. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

4. April 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 278 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

594. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Carl Mller 4. April 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, C. Mller Nr. 2 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von C. Mller vom 1. April 1818 (Marbach DLA).

595. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

6. April 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 279 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

596. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Georg Ludwig Peter Sievers 7. April 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Sievers Nr. 159 Mitteilungen zum Text 3 sein] (1) [ihr] (2) P sein H 7 Frauen] (1) [von viel] (2) P Frauen H 7 Wir] (1) [Per] (2) P Wir H 12 Aufsze] (1) [ahn] (2) P Aufsze H 14 ausgedrckt] (1) [erzhlt] (2) ausgedrckt H 18 Sievers] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Der Brief wurde vermutlich am 22. Mai 1818 von G. L. P. Sievers beantwortet (s. Anm. 13), so daß sich unter Einrechung des Postwegs der 18. Mai 1818 als terminus ante quem ergibt. Der auf 7. April 1818 lautende Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem vorhergehenden Anschreiben von Sievers vom 28. Mrz 1818 (Anm. 2) kçnnte demnach Nr. 596 zugeordnet werden. Allerdings ist nicht auszuschließen, daß Th. Huber zwischen 7. April und 18. Mai einen nicht berlieferten Brief von Sievers erhielt und mit Nr. 596 beantwortete.

Erluterungen · Brief 598

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Anmerkungen 2 Aufsze] vermutlich der Aufsatz »Jedermann liest in Paris«, den G. L. P. Sievers in seinem Brief an Johann Friedrich von Cotta vom 24. Juni 1818 erwhnte (Marbach DLA); er erschien unter dem Titel »Ueber Paris aus Paris« in: Morgenblatt, Nr. 59 (10. 3. 1818), S. 233–234; 60 (11. 3. 1818), S. 238–239; 62 (13. 3. 1818), S. 247; 63 (14. 3. 1818), S. 250–251; 64 (16. 3. 1818), S. 253–254; 65 (17. 3. 1818), S. 259. Sievers hatte ihn mit Brief vom 19. Febr. 1818 (Marbach DLA) geschickt. Außerdem hatte er mit Schreiben vom 28. Mrz 1818 zwei weitere Aufstze an Cotta gesandt (Marbach DLA), von denen einer ermittelt ist und »Die Kaffehuser« betitelt war. Er erschien allerdings nicht unter dieser berschrift, sondern als »Korrespondenz-Nachricht« in: Morgenblatt, Nr. 91 (16. 4. 1818), S. 364; 92 (17. 4. 1818), S. 368; 93 (18. 4. 1818), S. 372. Sievers klagte in seinem Brief an Cotta vom 24. Juni 1818 (s. o.) ber die Mitteilung des »Morgenblatt«-Redakteurs, der Aufsatz »die Kaffehuser« kçnne dem franz. Gesandten Veranlassung fr Beschwerde geben; er sei also so entstellt worden, daß Sievers ihn nicht wiedererkannt habe (Marbach DLA). 7 giechische Sittenausartung] wahrscheinlich Anspielung auf Pderastie 10 Gesandter] Marc Ren Anne Marie Comte de Montalembert 13 Tadel] Vermutlich ist G. L. P. Sievers Brief an J. F. von Cotta vom 22. Mai 1818 (Marbach DLA) die Antwort auf Th. Hubers Brief. Sievers schrieb, er habe in seinen Aufstzen »nur spaßen, nicht einmal tadeln, noch weit weniger lstern« wollen. 17 Auszug] s. Anm. 2

597. An Jeremias David Reuß

7. April 1818

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1194 3 Seiten ÆAdresse:æ An Herrn Hofrath Reuß

598. An Therese Forster

7. April 1818

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/394 ÆAdresse:æ An Mademoiselle Therese Forster / Bei Herrn Presidenten von G o l d b e c k / in / Berlin / Frei Huf. Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 5 moyen] (1) moyen[s] (2) moyen H 31 oder] spter hinzugefgt H 43 kçnntest] (1) k[a]nn[st] (2) kçnntest H 71 Landwirthschaftliches] Lanwirthschaftliches H 83–84 in mir vernderten] spter hinzugefgt H 84 war] (1) war[en] (2) war H 88 7] korrigiert aus 5. . H 89 so htte] (1) so [w][r]e (2) so htte H 92 an] (1) [nach] (2) P an H 94 Ich] (1) [We] (2) P Ich H Anmerkungen 2–4 Marquis bis Papa] Friedrich Schiller: Dom Karlos, 4. Akt, 6. und 7. Auftritt 5 Proposition dArnstatt] Th. Forster erhielt das Angebot, die Prinzessinnen Amalie und Luise von Schwarzburg-Sondershausen zu erziehen, s. Nr. 589 (79–83); 655 (131–135); Arnstadt, eine Residenzstadt, liegt sdlich von Erfurt.

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Erluterungen · Brief 598

7–8 Kçniginn bis laßen] zur Einladung von Kçnigin Katharina von Wrttemberg und Th. Hubers unverçffentlichtem Manuskript ber Tçchtererziehung, ein Vorschlag oder Phantasie (Krako´w BJ), s. Nr. 451R; Bd. 7, Th. Huber an Th. Forster, 10. Jan 1819 und 1. April 1819; in ihrem Manuskript beschrieb Th. Huber detailliert ihre Vorstellung von Mdchenerziehung und -bildung im Hinblick auf den ›weiblichen Beruf‹. Dieser bestand fr sie aber gerade nicht allein in der Rolle der Ehefrau und Mutter. Th. Hubers Ziel war, die Tçchter fr ein beglckendes Familien Leben tchtig zu machen. F  r e i n Fa m i l i e n L e b e n , nicht bestimmt sie zu Gattinnen und Mttern zu bilden. Æ…æ Ich finde es Æ…æ sehr unvorsichtig und grausam unsern Tçchtern diese Bestimmung stez zum Ziel zu stecken, und dadurch Gedanken, Wnsche, Erwartungen, ja vielleicht Bedrfniße in ihnen zu erregen, die es gar nicht in meiner Macht steht zu befriedigen. Æ…æ Muß nicht Æ…æ das junge Mdchen beim Anblick jedes heirathbaren Mannes denken: ists der? und je lnger je sehnschtiger: Der wirds sein! – und werden nicht bald auf die Fehlschlagungen dieses Erwartens die Demthigungen des Bemhens folgen? – Ich werde also meine Zçglinge erziehen um Tçchter, Schwestern, Verwandtinnen zu sein, werde ihnen die Ehe nur als ein Zuflliges Loos andeuten, das alle Pflichten jener, ihnen vereint auflegen wrde; wrde immer von ihr mit einer zurckhaltenden Ehrerbietung erwhnen, als von der ehrwrdigsten Verbindung zum allgemeinen Wohl. Unterrichtet werden sollten die Tçchter in Geschichte, Geographie, Natur- und Vçlkerkunde, Religion, Moral, einer Fremdsprache (Franzçsisch), Musik, in der Betrachtung von Kunstwerken, in Garten-, Hand- und Hausarbeiten. Auch sportliche Bettigung (z. B. Laufen, Ballspielen) war vorgesehen. Die Vermittlung theoretischen Wissens sollte vor allem durch gemeinsames Lesen geschehen. Statt bloßer theoretischer Lektionen forderte Th. Huber außerdem die stete Anwendung des Gelernten auf das praktische Leben, auch um es im Gedchtnis zu verankern; so sollten z. B. Besuche auf Bauernhçfen das naturkundliche Wissen vertiefen. Die so gebildeten Mdchen sollten spter zuhause ihre Schwestern, Tçchter, usw. unterrichten. Damit, so Th. Hubers Plan, werde schließlich die Existenz von Erziehungsanstalten (wobei Th. Huber besonders die auf Profit gerichteten privaten Institute ablehnte) berflssig und die weibliche Bildung eine Aufgabe, die von den Mttern bewltigt werden kçnne. Th. Huber ließ die hier entwickelten Gedanken spter in ihren Roman Die Ehelosen einfließen. 11 Hartmann] August von Hartmann 13 ErziehungsAnstalt] Die auf Veranlassung von Kçnigin K. von Wrttemberg gegrndete »ffentliche Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden« in Stuttgart çffnete am 17. Aug. 1818 ihre Pforten. Nach dem Tod der Kçnigin (1819) erhielt das Institut den Namen »Katharinenstift« (W. Schmierer: Das Haus Wrttemberg und sein Einfluß auf die sozialpolitische Entwicklung des Landes im 19. Jahrhundert. In: R. Uhland (Hg.): 900 Jahre Haus Wrttemberg. Stuttgart 1984, S. 500–520, hier: S. 509); s. Nr. 725 (94–96); 747 (48–50); 766 (49–63); 779 (89–92); 784R; 803 (36–65); zum Lehrplan der Anstalt s. Nr. 766, Anm. 57. 15 Cotta] Johann Friedrich von Cotta 18 Forsters Leben] Forster Bw sollte erst 1829 erscheinen. Darin enthalten war die von Th. Huber verfaßte Biographie: ÆTh. Huber:æ Einige Nachrichten von Johann Georg Forsters Leben. 29 Goldbecks] Caroline Alexandrine und Carl Friedrich von Goldbeck 30 200 bis Capital] s. Bd. 5, Nr. 103 (109–110) 31 Greyerz] Claire und Gottlieb von Greyerz 35 Bayern] Th. Huber lebte 1804–16 in Bayern. Weil Ludwig Ferdinand Huber bayr. Beamter und sein Vater Michael Huber gebrtiger Bayer war, betrachtete sie sich als bayr. Brgerin. Zudem wohnten dort Claire und G. von Greyerz. 41 gentilliadron] Wort so nicht ermittelt; vermutlich pejorativ gemeinte Wortbildung Th. Hubers zu franz. gentilhomme = Adlige; hier: Mathilde und Elisabeth von Goldbeck

Erluterungen · Brief 598

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41–42 Schwester bis Schwager] Th. Hubers Halbschwester Friederike und deren Ehemann Friedrich Krieger sind gemeint. 43 Meine Familie] vor allem Georgine, Jeanette und Laura Heyne sowie Wilhelmine Heeren, die Friederike Krieger in Arnstadt hufiger besuchten. 44 Deinem // Lande] Vielleicht ist das Kçnigreich Hannover gemeint, wo G., J. und L. Heyne sowie W. Heeren lebten. Es kçnnte aber auch Preußen gemeint sein, wo Barbara Justina Regina und Antonie Forster, Wilhelmine und Carl Christian Mller, Iphigenie Alberthal, Wilhelmina Sprengel wohnten. Mçglicherweise bezog sich Th. Huber aber auf ganz Norddeutschland, womit Th. Forster sich strker verbunden fhlte als mit dem Sden. 51 Mary] Friederike Krieger 53 Gnzburg] Wohnort von C. und G. von Greyerz in Bayern 57 Frst] Prinz Carl von Schwarzburg-Sondershausen 66 Herder bis verbot] zu Emil von Herder s. Nr. 554 (237–251) 67 Krieger] Friedrich Krieger 67 Dein Brief] Th. Forster hatte in einem unbekannten Brief an G. Heyne die Grnde dargelegt, warum sie das Stellenangebot nicht annehmen kçnne: Es gebe einen stillschweigenden Vertrag mit C. A. und C. F. von Goldbeck, der sie noch drei Jahre zum Bleiben verpflichte. Friedrich Krieger las diesen Brief Prinz C. von Schwarzburg-Sondershausen vor, der – davon und von dessen Schreiberin beeindruckt – Th. Forster ein neues Angebot machte: Ob sie nicht zu ihm kommen wolle, nachdem ihre Arbeit bei Goldbecks beendet sei. Ihre Zusage sei nicht verpflichtend (G. Heyne an Th. Huber, 3. 4. 1818, Gçttingen SUB). 75 Guts] Wilhelm Albrechts Gut Appelhof bei Allersberg, sdlich von Nrnberg gelegen; zu Albrechts Ausknften ber seine finanzielle Lage s. Bd. 5, Nr. 27, Anm. 36–38; 98 (25– 107) 84 Luisens Verhltniße] Anspielung auf Luise von Herders Scheidung 1816 92 Tautphus] Johann Nepomuk Franz Xaver von Tautphoeus 95 Marschall] Ernst Marschall von Bieberstein 103 Morgen bis wieder] zu J. F. von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3; die Rckkehr erfolgte am 9. April (J. G. Cottasche Buchhandlung und J. F. von Cotta an K. A. Varnhagen von Ense, 13. 4. 1818, in: Varnhagen von Ense und Cotta Bw, Bd. 1, S. 146). 106 Mezler] nicht ermittelt 106 Pfifferlingen] hier: etwas Unbedeutendes, Wertloses 108 Ich bis Mrz] gemeint: Nr. 583R vom 22. Mrz 1818 112 Geburth seines Knaben] Adolph von Greyerz wurde am 18. Febr. 1818 geboren. 113 Emil] Emil von Greyerz 113 Seminar] das Kçnigliche Erziehungs-Institut, das sog. Hollandeum, an der Karmelitergasse; s. Bd. 5, Nr. 233 (44–71) 115 Morel] Karl Morell 115–116 Apotheke in Bern] die vormals im Besitz von Karl Friedrich Morell befindliche Apotheke 118 Forstmann] Den Beruf von G. von Greyerz, Fçrster, ergriffen spter E., Friedrich Karl Walo und A. von Greyerz. 122 vaterlndischen Boden] s. Anm. 35 122 Mutterlndischen] Th. Huber stammte aus Gçttingen, das zum Kurfrstentum bzw. (ab 1814) Kçnigreich Hannover gehçrte. 124 Schmid] Johann Christoph Schmid 125 Frau v. Malchus] Antoinette von Malchus 126 Malchus] Karl August von Malchus 127 Caßler debacle] s. Nr. 590, Anm. 58

1160

Erluterungen · Brief 599

599. An Johann Friedrich von Cotta

11. April 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 280 1 Seite ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath / von Cotta. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

600. An Karl Heinrich von Lang

14. April 1818

H Berlin ABBAW, Slg. Weinhold, Nr. 626 Mitteilungen zum Text 5 sie ihr] (1) [es] ihr (2) sie ihr H 24 Duzend] Duzund H 40 a u f d r  n g e n ] (1) [ber] (2) P a u f d r  n g e n H 54 keine Glcklichen.] (1) kein Glck[.] (2) keine Glcklichen. H Anmerkungen Th. Huber lernte K. H. von Lang, der als Student in Gçttingen (1792–1793) Schler ihres Vaters Christian Gottlob Heyne gewesen war, whrend ihres Aufenthalts in Mnchen (24. 12. 1813–30. 4. 1814) kennen (Bd. 9, Th. Huber an K. H. von Lang, 25. 7. 1826). Dem ersten berlieferten Brief ihrer Korrespondenz (K. H. von Lang an Th. Huber, 27. 8. 1815, Geiger 1899a) mssen einer oder mehrere vorangegangen sein; Lang teilte ihr darin seine bersiedlung nach Ansbach mit. Bis zum Sommer vor Th. Hubers Tod standen beide in einem beruflichen, vor allem aber freundschaftlichen brieflichen Kontakt. Darin ging es um Familienund Gesellschaftsnachrichten, ber das Ende von Th. Hubers Redaktionsttigkeit fr das »Morgenblatt« und der Freundschaft mit Johann Friedrich von Cotta, ber Krankheiten und Todesnhe, ber Literatur und Politik. Er sandte ihr ab 1817 seine jeweils von ihr lebhaft begrßten Bnde der »Merkwrdigen Reise ber Erlangen, Dreßden, Kassel und Fulda nach Hammelburg« (Mnchen 1817–33) zu. Offensichtlich standen sich beide in ihren literarischen und politischen Ansichten nahe. Vor allem aber schtzte Th. Huber Langs Witz, dem sie, im Vergleich mit dem ihres alten Gçttinger Lehrers Abraham Gotthelf Kstner (Bd. 1, Nr. 5, Sammelanm. zu A. G. Kstner), hierin sogar eine Art Genialitet zuschrieb (Nr. 43 (53– 115, hier: 65–66)). Er war fr sie der spottvolle aber gute Mensch (Bd. 9, Th. Huber an K. H. von Lang, 28. 8. 1828). Von Th. Huber sind nur vier Briefe berliefert (Berlin ABBAW, Marbach DLA, Mnchen BSB, Nrnberg GNM), von Lang dagegen 21 (1815–28, Marbach DLA, Mnchen BSB, Privatbesitz Braunbehrens, Geiger 1899a) (K. H. von Lang: Memoiren des Karl Heinrich Ritters von Lang. Bd. 1.2. Braunschweig 1842; Geiger 1899a; G. Grnsteudel: Karl Heinrich von Lang und das Ries. In: Rieser Kulturtage: Dokumentation 15 (2004), S. 567–587). 1–7 Wer bis haben] zu K. H. von Langs »Merkwrdige Reise Æ…æ nach Hammelburg« s. Nr. 377, Anm. 1; 389, Anm. 1–7; Lang hatte Th. Huber am 8. Mrz 1818 geschrieben (Marbach DLA), daß drei Buchhndler, die den Verlag des Buchs abgelehnt hatten, ihn nun um die Rechte an der 2. Auflage gebeten htten; diese sei bereits im Druck. »Es sind mir 1000 Ex. mehr abverlangt worden, als ich habe liefern kçnnen.« 3 Metzlerische Buchhandlung] gemeint: Heinrich Erhard 18 Fahren Sie fort] zu den Fortsetzungen s. Nr. 377, Anm. 1

Erluterungen · Brief 602

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25–26 perorirden bis Proklamation] franz. prorer = Volksreden halten, weitschweifig reden; zu dem Vorfall, der durch Frst Ludwig von ttingen-Wallersteins Proklamation veranlaßt wurde, s. Nr. 43 (61–73). 25 Hhnlein] wahrscheinlich Heinrich Carl Alexander Hnlein 34 Undankbarkeit] zum Konflikt mit Emil von Herder s. Nr. 554 42 Albrecht] zu Wilhelm Albrechts Prozeß und Schulden s. Nr. 598 (70–80) 51 Jahren vierzehn] Th. Huber kannte W. Albrecht aus seiner Zeit als Forstpraktikant bei Gottlieb von Greyerz in Gnzburg (ab April 1807). 53 Cotta ist zurck] zu Johann Friedrich von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3 56 Harzgulden] s. Nr. 400, Anm. 31 59 Theorrytes bis Siegwart] Th. Huber: Theorrytes; Johann Martin Miller: Siegwart. Seinen Brief (s. Anm. 1–7) leitete K. H. von Lang so ein: »Eben komme ich von Ihnen, d. i. von Ihrem kleinen S i e g w a r t T h e o r r y t e s, zu Ihnen selbst«. 66 rasenden Herkules] Euripides: Der wtende Herkules. In: Friedrich Heinrich Bothe (bers.): Euripides Werke. Bd. 3. Berlin und Stettin 1802, S. 293–371. 72 Mephistophles] Anspielung auf die satirischen Beschreibungen in K. H. von Langs »Merkwrdige Reise Æ…æ nach Hammelburg« nach Art des Mephistopheles in Johann Wolfgang Goethe »Faust«

601. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

20., 21. oder 22. April 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1620 d Geiger 1901, S. 292, Teildruck (1–9) Mitteilungen zum Text 12 des] (1) [eines] (2) P des H Datierung Ergibt sich aus den Eingangs- und Ausgangsvermerken der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Carl Fernow (Anm. 1). Anmerkungen 1 Papiere bis Fernow] C. Fernow sandte mit Brief an Johann Friedrich von Cotta vom 13. April 1818 (Marbach DLA) eine »kleine Sammlung meiner Gedichte« mit dem Titel »Siebensachen« zur Publikation in Cottas Verlag. Die Gedichte sind nicht ermittelt. 2 Cotta] J. F. von Cotta 14 v. H.] s. Nr. 726, Anm. 19

602. An Johann Friedrich von Cotta

24. April 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 282 Das Anschreiben J. F. von Cottas und Th. Hubers Antwort (22) befinden sich auf demselben Texttrger. ÆAdresse:æ Herrn / Geheimhofrath von Cotta. Mitteilungen zum Text 1 Briefformat] Briefformt H 2 und 8] und spter hinzugefgt H

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Erluterungen · Brief 602

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Anmerkungen 2–4 Davon bis gedruckt] zu Karl Wilhelm Thrmin und der bersetzungsttigkeit Th. Hubers s. Nr. 493, Anm. 7–11; von K. W. Thrmin als Bearbeiter und Th. Huber als bersetzerin waren bis dahin erschienen: Ueber den Zustand der Kunst in Frankreich; Mechanische Knste in Frankreich; Auszug aus den eigenhndigen Memoiren der Madame Manson. In: Morgenblatt, Nr. 24 (28. 1. 1818), S. 93–94; 25 (29. 1. 1818), S. 97–99; 26 (30. 1. 1818), S. 102–103; 27 (31. 1. 1818), S. 105–106; 28 (2. 2. 1818), S. 109–110; 29 (3. 2. 1818), S. 113–115; Auszug aus den Memoiren der Madame Fusil ber den Brand von Moskau und ihre Flucht mit der franzçsischen Armee. In: Morgenblatt, Nr. 32 (6. 2. 1818), S. 125–126; 33 (7. 2. 1818), S. 129–130; 34 (9. 2. 1818), S. 133–135; die Rezension zu Jean Antoine Llorente: Histoire critique de lInquisition dEspagne. Bd. 1–3. Paris 1817–1818. In: Literatur-Blatt Nr. 7, S. 25–27 zum Morgenblatt, Nr. 51 (28. 2. 1818); Franzçsische Literatur; Vorschlag des Herrn Lambry, Obstgrtner in Maudres, Dep. der Seine und Oise. In: Morgenblatt, Nr. 67 (19. 3. 1818), S. 267; Schiffbruch der Brigg la Jeune Sophie im August 1817. In: Morgenblatt, Nr. 68 (20. 3. 1818), S. 270–271; 69 (21. 3. 1818), S. 275–276; Ueber die Destillation des Meerwassers und deren Benutzung fr den Seefahrenden. In: Morgenblatt, Nr. 78 (1. 4. 1818), S. 311–312; Nachricht von der Entstehung und den Fortschritten der Seemacht der vereinigten Staaten. In: Morgenblatt, Nr. 85 (9. 4. 1818), S. 339–340; Versuche, welche in Brest, Rochefort und Toulon ber die Unschdlichkeit des destillirten Meerwassers, als Getrnk und zur Speisebereitung, gemacht sind. In: Morgenblatt, Nr. 28 (13. 4. 1818), S. 350–351; Nachtrge zu Fualdez Prozeß, und den Memoiren der Mad. Manson. In: Morgenblatt, Nr. 93 (18. 4. 1818), S. 369–370; 94 (20. 4. 1818), S. 375. Außerdem wurde fortgesetzt gegeben: Franzçsische Literatur. In: Literatur-Blatt Nr. 10, S. 39–40 zum Morgenblatt, Nr. 61 (12. 3. 1818); Literatur-Blatt Nr. 11, S. 42–43 zum Morgenblatt, Nr. 68 (20. 3. 1818); Literatur-Blatt Nr. 12, S. 47–48 zum Morgenblatt, Nr. 70 (23. 3. 1818); Literatur-Blatt Nr. 13, S. 49–50 zum Morgenblatt, Nr. 75 (28. 3. 1818); Literatur-Blatt Nr. 16, S. 63–64 zum Morgenblatt, Nr. 94 (20. 4. 1818). 4 Re i c h l e ] Wilhelm Reichel 7 Forderung] K. W. Thrmin forderte laut J. F. von Cottas Anschreiben an Th. Huber (das sie auf demselben Blatt beantwortete) 116–120 Gulden(?). Auf das unbekannte Schreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung vom 24. April 1818 antwortete Thrmin am 3. Mai 1818 (Marbach DLA): Er bekomme pro Bogen statt 40 Franken nur 30, da 10 Franken an den bersetzer gingen. J. F. von Cottas Abrechnung mit 33 Gulden pro Bogen fr ihn und 11 Gulden pro Bogen fr den bersetzer sei fr ihn, Thrmin, zwar vorteilhafter, er halte sich aber an die frhere Vereinbarung (s. Nr. 493, Anm. 7–11). Er fgte eine Liste seiner Einsendungen von Oktober 1817 bis April 1818 fr das »Morgenblatt« und die »Allgemeine Zeitung« bei. 8–9 Diese bis Unrecht] In seiner Antwort vom 3. Mai 1818 (s. Anm. 7) rumte K. W. Thrmin ein, daß einige der von ihm eingesandten Beitrge aus wenig bekannten Pariser gelehrten Blttern stammten. Die Artikel seien aber immer von ihm gekrzt und meistenteils umgearbeitet worden. Bei den meisten Einsendungen handele es sich um eigene Auszge aus den Werken selbst. 10 Litteratur Beilagen] Gemeint ist das »Literatur-Blatt«. 11 Museum] s. Nr. 414, Anm. 88 15–16 Artikel bis Gegenstnde] s. Nr. 516; 534 (4–16) 16 Andre] s. Anm. 2–4

Erluterungen · Brief 603

1163

17 Correspondenten] vor allem Adolf Engelbert Boye, Georg Bernhard Depping, Bernhard Joseph Docen, Christian Moritz Engelhardt, Karl Wilhelm Grote, Friedrich Wilhelm Gubitz, Theodor von Held, Dietrich Kanngiesser, Friedrich Johann Lorenz Meyer, Johann Carl Mielach, Adolph Mllner, Johann Baptist Pfeilschifter, Georg Ludwig Peter Sievers, K. W. Thrmin, Karl Trummer, Paul Usteri, Amadeus Wendt, Joseph Widemann, Karl Gottfried Theodor Winkler 19 Normal] zum Rundschreiben an die Korrespondenten mit normierenden Angaben zur Art und Weise, wie sie ihre Artikel fr das »Morgenblatt« einzurichten haben, s. Nr. 608 (20– 22) 22 Blatt] Gemeint ist das beiliegende Anschreiben von J. F. von Cotta, auf dem sich dieser letzte Satz von Th. Hubers Brief befindet.

603. An Therese Forster

25. April 1818

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/395 ÆAdresse:æ A Mademoiselle Thrse Forster / Ches Monsieur le Prsident de Goldbeck /  / Berlin / Fr Hof. Mitteilungen zum Text 8 Claire] (1) [Du] (2) P Claire H 17 Heut] (1) [Mit] (2) P Heut H 25 Ich] (1) [Meine er ....st] (2) P Ich H 28 bis] (1) [nicht der] (2) P bis H 29 Da] (1) [Anderen . .] (2) P Da H 31 Du da] zu da H Anmerkungen 4 Brief] Nr. 598. 5 Prinzen bis Anerbieten] zum Angebot von Prinz Carl von Schwarzburg-Sondershausen s. Nr. 598, Anm. 5 12 Pensionrs] zu Th. Hubers Bedenken wegen der Grndung einer privaten Tçchterschule s. Nr. 598 (22–29); zu ihren frheren Plnen s. Nr. 11, Anm. 110–111 17 Mein b e s t i m t e s Einkomen] zur Jahres-Abrechnung fr 1818 s. Bd. 7, Th. Huber an Johann Friedrich von Cotta, 22. Mrz 1820 17 Cotta] J. F. von Cotta 22 Arnstatt] Arnstadt; sdlich von Erfurt gelegene Residenzstadt und Wohnort von Prinzessin Gntherine und Prinz C. von Schwarzburg-Sondershausen 23 Greyerz] Gottlieb von Greyerz 34 Justine] Barbara Justina Regina Forster 40 Delbrck] wahrscheinlich Friedrich Delbrck, der Verbindung hatte zur Luisenstiftung in Berlin, einer Schule fr Erzieherinnen, s. Bd. 4, Nr. 103 (59–62); s. aber auch Bd. 5, Nr. 140 (139–141). Vermutlich hatte er Th. Forster ebenfalls eine Stelle vermitteln wollen. 44 hier] zur »ffentlichen Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden« s. Nr. 598, Anm. 13 45 Plan mit Justine] nicht ermittelt, s. Anm. 34 und (33–34) 46 Kennels] engl. kennel = Hundehtte; Gosse Rinnstein 48 Umziehen] Th. Huber und Luise von Herder wohnten in der Langen Gasse und zogen am 5. Mai 1818 in die Hirschgasse (umbenannt in: Wilhelmsstraße) in das Haus von Heinrika Dorothea Kapf. 51 Kinder] Mathilde und Elisabeth von Goldbeck

1164

Erluterungen · Brief 603

51 Tanten] Wilhelmina Sprengel, B. J. R. und Antonie Forster

604. An Johann Friedrich von Cotta

26. April 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 283 Mitteilungen zum Text 6

Und] (1) [Nur. ] (2) P Und H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Manuscript] Th. Huber: Die Jugendfreunde. In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1819. Tbingen 1818, S. 1–51. 3 Jemand] nicht ermittelt 7 ausziehen] s. Nr. 603, Anm. 48

605. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Stein zwischen 8. Januar und 27. April 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Stein Nr. 28c 2 Seiten Datierung K. Stein erhielt zunchst Nr. 587, daraufhin schickte er die Erzhlung »Vergeltung«, die somit (unter Einrechnung der Postwege) erst nach dem 8. Jan. 1818 bei Th. Huber eingetroffen sein konnte (terminus post quem). Vielleicht wurde Nr. 605R am 26. Mrz 1818 geschrieben (s. Nr. 587, Datierung). Die Erzhlung wurde ab 6. Mai 1818 an anderer Stelle publiziert, also wahrscheinlich (unter Einrechnung des Postwegs) vor 27. April 1818 von Th. Huber abgelehnt (terminus ante quem).

606. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Wilhelm Gessner 27. April 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1605 Mitteilungen zum Text 3 Nachrichten] Narichten H 6 deshalb] (1) [sich] (2) P deshalb H 8 als] (1) [, und] (2) P als H 12 sich] spter hinzugefgt H 12 darinn] dar korrigiert aus x-x H 12 kurz] (1) [denn] (2) P kurz H 17 erlauben] (1) [erha . .] (2) P erlauben H

Erluterungen · Brief 607

1165

Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von K. W. Gessner (Anm. 11). Anmerkungen 1 nicht bis Manuscript] s. Anm. 11 3–4 Nachrichten bis Bretagne] ÆK. W.æ GÆessneær: Ueber die Volksthmlichkeit der Bretagner 6–7 Aufsaz bis Normandie] ÆK. W. Gessner:æ Ueber die Normandie. In: Morgenblatt, Nr. 140 (12. 6. 1818), S. 557–558; 141 (13. 6. 1818), S. 561–562; 143 (16. 6. 1818), S. 570–571; 149 (23. 6. 1818), S. 593–595. 7 F e l i x m e r i t e s ] die 1777 gegrndete Amsterdamer Gesellschaft zur Fçrderung der Knste und Wissenschaften »Felix Meritis« (lat. = glcklich durch Verdienste); darber hatte im »Morgenblatt« bereits Dietrich Kanngiesser in »Beytrge zur neuesten Literaturund Kultur-Geschichte der Niederlande« (S. 99) kurz berichtet. 11 Correspondenz] K. W. Gessner legte seinem Anschreiben vom 12. April 1818 (Marbach DLA) u. a. einen Korrespondenzbericht ber seine Amsterdam-Reise bei, der im »Morgenblatt« keine Aufnahme fand. 17 das beigelegte] nicht ermittelt

607. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

etwa 28. April 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1560 Mitteilungen zum Text 9 es] (1) [sie] (2) P es H 10 darinn] spter hinzugefgt H 16 sinnreiche] (1) [sinnl] (2) P sinnreiche H 16 schçne] (1) schçne[r. ] (2) P schçne H 18 benuzen] (1) [bet. ] (2) P benuzen H 19 der nicht] (1) [der selbst] (2) P der nicht H 24 ebenfalls] spter hinzugefgt H 29 S c h i c k s a l ] (1) [Leben mit dem m e n s c h l i c h e n ] S c h i c k s a l (2) [und] S c h i c k s a l (3) Schicksal H 32 frh] (1) [sich] frh (2) frh H 33 dafr] fr korrigiert aus von ....... H Datierung Der Brief (17–36) wurde kurz vor Nr. 608 (23–24) verfaßt. Allerdings trgt das Anschreiben von Isaac Hilken vom 23. April 1818 (Anm. 1) den Eingangs- oder Ausgangsvermerk 29. April 1818. Sollte es sich dabei um den korrekten Eingangsvermerk handeln, mßten Nr. 607 und 608 auf den 29. (oder vielleicht 30.) April datiert werden. Handelt es sich um den Ausgangsvermerk, kçnnte Nr. 607 am 27. oder 28. April geschrieben sein, wozu die Datierung von Nr. 608 auf 28. April dann passen wrde. Anmerkungen 1 Hilkens Gedichten] Gedichte des verstorbenen Bruders von I. Hilken sind nicht ermittelt; I. Hilken hatte sie mit seinem Brief vom 18. Jan. 1818 an Johann Friedrich von Cotta geschickt. In seinem Brief vom 23. April 1818 bat Hilken um Nachricht, da er bisher keine Antwort erhalten habe (Marbach DLA). 8 Cotta] J. F. von Cotta

1166

Erluterungen · Brief 607

11 Verfaßer bis Jterbock] s. Nr. 230, Anm. 1; ob der Bruder von I. Hilken der Autor war, ist nicht ermittelt. 17–36 Erkenne bis muß] zu der von Friedrich von Matthisson bernommenen, aber schließlich doch abgebrochenen Arbeit an dem Manuskript s. Nr. 608 (23–24); 614; Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 12. Juni 1819

608. An Johann Friedrich von Cotta

28. April 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 284 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / von Cotta. Mitteilungen zum Text 5 gefiel] (1) [glckte] (2) gefiel H 25 bis dahin] (1) [dieses] (2) bis dahin H 33 werden] (1) [die ......] (2) P werden H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk; s. aber Nr. 607, Datierung. Anmerkungen 4 Unternehmen] das »Morgenblatt« 5–6 innige bis soll] s. Nr. 604 10–13 Versprechen bis gaben] zu Huber Werke, Bd. 3 und Bd. 4 s. Nr. 421; 422 (1–3) 12 nach Italien] zu J. F. von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3 14 Schuldzahlung bis Fellenberg] zu Th. Hubers Zahlungen an Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 75, Anm. 53–56 20 Normal bis Correspondenten] zum Rundschreiben an die Korrespondenten mit normierenden Angaben zur Art und Weise, wie sie ihre Artikel fr das »Morgenblatt« einzurichten haben, s. Nr. 602 (17–19) 23 Mit bis sprechen] zum nicht ermittelten Manuskript des »Schmied von Jterbog« s. Nr. 230, Anm. 1; zu der von Friedrich von Matthisson bernommenen, aber schließlich doch abgebrochenen Arbeit daran s. Nr. 607 (17–36); 614; Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 12. Juni 1819 26 besuchte mich hier] zum Besuch von Theodor Schacht s. Nr. 530 (63–80) 31 Zçglinge von Hofwyl] die Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, s. Nr. 1, Anm. 175 32 Neesische Sache] Christian Gottfried Nees von Esenbeck hatte mit Brief vom 17. April 1818 weitere Manuskripte geschickt fr die geplante naturhistorische Beilage zum »Morgenblatt« (s. Nr. 221, Anm. 3), die jedoch dort nicht abgedruckt wurden. J. F. von Cotta schrieb an Nees von Esenbeck am 28. April 1818 einen (unbekannten) Brief, auf den dieser am 6. Mai 1818 antwortete, indem er nochmals die frher getroffenen Vereinbarungen ber die Beilage wiederholte und Cottas davon abweichende Plne zusammenfaßte. Nees von Esenbecks Schlußfolgerung lautete, daß Cottas Brief vom 28. April »einseitig den Vertrag« zwischen ihnen aufhebe. Cotta reagierte am 10. Mai 1818 seinerseits mit Vorwrfen: Nees von Esenbeck habe durch seine eingereichten Beitrge gezeigt, daß er zu dem bernommenen Auftrag nicht tauge. Den »Morgenblatt«-Lesern kçnne Cotta diese Artikel nicht anbieten (Marbach DLA; Bohley, S. 81–84).

Erluterungen · Brief 610

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609. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Johann Conrad Appenzeller 29. April 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1525 Mitteilungen zum Text 2 2 3 3 5 5

aus] (1) [k] (2) P aus H von] (1) [aus] (2) von H jungen] spter hinzugefgt H unser] (1) [Als] (2) P unser H Intereße] (1) [litt] (2) P Intereße H Ubersezung] (1) [f] (2) P Ubersezung H

Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von J. C. Appenzeller (Anm. 3). Anmerkungen 3 Collegen] Laut J. C. Appenzellers Brief (24. 4. 1818, Marbach DLA) stammt die bersetzung des Gedichts von Friedrich Molz; das franz. Gedicht und seine dt. bersetzung sind nicht ermittelt. 5 alt deutsche Gedicht] Æanonym:æ Der Wirtemberger; das umfangreiche Gedicht erschien in voller Lnge, ohne eine bersetzung, aber mit Anmerkungen des Einsenders, Karl Philipp Conz, zum veralteten Wortgebrauch. 5–6 Ubersezung bis Urtext] s. Anm. 3

610. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

30. April 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 285 Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Mitteilungen zum Text 8–9 M  l l n e r bis erregend.)] (1) M  l l n e r (2) M  l l n e r er nennt die Gedichte (unter den Namen: F r i e d r i c h aufgenommen), [ein ......] (3) P M  l l n e r er nennt die Gedichte (unter den Namen: F r i e d r i c h aufgenommen), Erwartung erregend. H 21 corrigieren] (1) [sehr] (2) P corrigieren H Datierung Ergibt sich aus der auf dem gleichen Blatt befindlichen Anfrage der J. G. Cottaschen Buchhandlung vom 30. April 1818, auf die Th. Huber hier antwortete. Anmerkungen 1 Quellen] Friedrich Rckert: Die drey Quellen 3–4 antwortete bis kann] Beilage unbekannt 3 Cotta] Johann Friedrich von Cotta 7–8 Gçthe bis beschffti- // gen] Carl Kalisky hatte am 14. Sept. 1817 Johann Wolfgang von Goethe einen Brief und einige Gedichte geschickt. Er bat Goethe um Beurteilung seines schriftstellerischen Kçnnens und dieser antwortete ihm am 16. Sept. 1817 wohlwollend (Goethes Werke. Hg. im Auftrage der Großherzogin Sophie von Sachsen. Abt. IV,

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Erluterungen · Brief 610

Bd. 28. Weimar 1903, S. 251 und 426). Davon berichtete Kalisky Th. Huber in seinem Brief vom 8. Febr. 1818 (Gçttingen SUB): Goethe habe ihm »eine billigende Antwort« gegeben »und den Rath, welchen ich befolgte indem ich an sie Æsic!æ schrieb«, womit Kalisky sich auf sein unbekanntes Schreiben an die »Morgenblatt«-Redaktion vom Herbst 1817 bezog. 8 Gedichte] Von C. Kalisky wurde unter seinem Pseudonym G. Friedrich abgedruckt: Der Strom. In: Morgenblatt, Nr. 52 (2. 3. 1818), S. 205; Der Anfang. In: Morgenblatt, Nr. 54 (4. 3. 1818), S. 213; An die Poesie. In: Morgenblatt, Nr. 55 (5. 3. 1818), S. 217; Der Morgengruß. In: Morgenblatt, Nr. 56 (6. 3. 1818), S. 221; Der Entschluß. In: Morgenblatt, Nr. 57 (7. 3. 1818), S. 225; Weihung. In: Morgenblatt, Nr. 58 (9. 3. 1818), S. 229; Bestimmung. In: Morgenblatt, Nr. 59 (10. 3. 1818), S. 233. 8–9 Mllner bis erregend] zu Adolph Mllners Anerkennung von C. Kaliskys Gedichten s. Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 20. Dez. 1818 11–17 privat bis Briefe] Am Beginn des Briefwechsels zwischen C. Kalisky und Th. Huber stand dessen (unbekanntes) Schreiben vom Herbst 1817 (s. Anm. 7–8). Th. Huber antwortete mit einem unbekannten Brief vom 13. Nov. 1817, wie aus Kaliskys Brief vom 8. Febr. 1818 (Gçttingen SUB) hervorgeht. Dieser Brief enthlt Details zu Kaliskys Lebenslauf und lag vielleicht Nr. 610 bei. berliefert sind insgesamt 22 Briefe von Kalisky an Th. Huber aus den Jahren 1818 bis 1826 (Gçttingen SUB); Th. Hubers Briefe an ihn sind unbekannt. 18 K i n d e r G l a u b e ] ÆCharlotte Thiesen:æ Kindliches Vertrauen. In: Morgenblatt, Nr. 102 (29. 4. 1818), S. 405–406; 103 (30. 4. 1818), S. 409–410; 104 (1. 5. 1818), S. 413–415; 105 (2. 5. 1818), S. 419–420. 19 krnkelnden bis Pfalz] Ch. Thiesen (Caroline Stille) litt unter einer Mißbildung des Rckgrats und einem ›nervçsen Fieber‹. Sie lebte allerdings in Celle, nicht in der Pfalz. Vielleicht handelte es sich um eine Desinformation, um die Identitt der Autorin zu verschleiern; zur Beziehung zwischen Th. Huber und Ch. Thiesen s. Bd. 7, Th. Huber an Friedrich Wilhelm Gubitz, 16. Mrz 1819 21 Gatterer] Christoph Wilhelm Jakob Gatterer besuchte Th. Huber am 28. Mrz 1818 (Nr. 590 (55–57)). Er war wahrscheinlich mit dem Onkel Ch. Thiesens, Simon Heinrich Gondela, bekannt.

611. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

Mitte oder Ende April 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 451 ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Datierung 1818 ergibt sich aus dem unvollstndigen Eingangsvermerk. Da Ludolph Guckenberger nur 1817 im »Morgenblatt« publizierte, ist eine mçglichst frhe Datierung innerhalb des Jahres 1818 am wahrscheinlichsten. Terminus ante quem ist wahrscheinlich der 1. Mai 1818, s. Anm. 12. Außerdem scheint Johann Friedrich von Cotta von seiner Italien-Reise (29. 11. 1817–9. 4. 1818) bereits zurckgekehrt zu sein (9–11), denn Guckenberger htte ihm sein Anliegen dorthin wahrscheinlich nicht brieflich berichtet. Der Brief ist daher vermutlich auf Mitte oder Ende April 1818 zu datieren. Anmerkungen 4 Cotta] J. F. von Cotta 4 Beitrge] ÆL.æ Guckenberger: Die lange menschliche Lebensfhigkeit; ders.: Bade Abenteuer; Æders.:æ Der abgeworfene Reiter; Æders.:æ Der Mensch ist ein Sugethier!

Erluterungen · Brief 614

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8

Aufsze bis Buchs] wahrscheinlich L. Guckenberger: Vernunftbchlein fr Mtter und Aerzte, oder Kunst, die Abkrzung des Lebens zu verhindern. Frankfurt a. M. 1818; als Fußnote zu L. Guckenbergers »Der abgeworfene Reiter« (S. 1046) wird darauf hingewiesen, daß der Artikel die Quintessenz des fertigen Manuskripts zu diesem Buch enthalte. Letzteres erschien im April 1818 laut Anzeige im »Intelligenz-Blatt« Nr. 14, S. 54 zum Morgenblatt, Nr. 153 (27. 6. 1818). 13 v. Huber] s. Nr. 726, Anm. 19

612. An die J. G. Cottasche Buchhandlung Ende 1817 oder Anfang 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1517 1  Seiten Datierung Der Brief wurde lnger als ein Jahr nach Th. Hubers Wegzug aus Gnzburg (30. 8. 1816) verfaßt. Terminus post quem ist die Adelung Johann Friedrich von Cottas, von der Th. Huber sptestens am 13. Nov. 1817 wußte (Nr. 431, Adresse; 445 (29–35)).

613. An die J. G. Cottasche Buchhandlung Ende 1817 oder Anfang 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1517  Seite Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Datierung Die J. G. Cottasche Buchhandlung przisierte ihre Anfrage (s. Anm. 1) nach Th. Hubers Exemplar der »Allgemeinen Zeitung« auf demselben Blatt, auf dem sich Nr. 612 befindet, und Th. Huber antwortete wiederum auf diesem Blatt (s. Nr. 612, Datierung). Anmerkung 1 Ohne Zweifel] Die J. G.Cottasche Buchhandlung klrte das Mißverstndnis so: »Æ…æ, es ist blos die Frage, ob Ihnen d. Ex. der allg. Zeitung richtig zukomme?« 1 Cotta] Johann Friedrich von Cotta

614. An Johann Friedrich von Cotta

2. Mai 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 286 ÆAdresse:æ An Herrn / Geheimhofrath von Cotta Textverlust durch Siegelausriß Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–2 Mathison bis J  t e r b o c k ] zu der von Friedrich von Matthisson bernommenen, aber schließlich doch abgebrochenen Arbeit an dem (nicht ermittelten) Manuskript s. Nr. 230, Anm. 1; 607 (17–36); 608 (23–24); Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 12. Juni 1819 7 Weigel] zu Karl Christian Leberecht Weigel s. Nr. 615 (42–45)

1170

Erluterungen · Brief 615

615. An Johann Gotthard Reinhold

2. Mai 1818

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1003 d Fischer/Hahn, S. 69, Teildruck (124–132) ÆAdresse:æ A Son Exllence / Monsieur le Baron de Reinhold / Ministre plenipoten. de S. M. le Roi des Paı¨sbas /  / Rome / Fr front. Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 3 und sucht] (1) [der andre] (2) und sucht H 15 kein] (1) kein[en] (2) kein H 32 Tadelwrdig] (1) Tadel[ens] (2) P Tadelwrdig H 38 Geiz] (1) Gei[st] (2) Geiz H 62 Schauspiele] S korrigiert aus T H 63 Meyer] spter hinzugefgt H 64 im 60] korrigiert aus ein H 71 vertheidigt hatte] spter hinzugefgt H 75 zu] (1) [br ....] (2) P zu H 90 das] as korrigiert aus en H 98 mit] spter hinzugefgt H 105 voll der] voll spter hinzugefgt H 106 auf] f korrigiert aus ch H 147 dieweil] ie korrigiert aus er H 155 er] spter hinzugefgt H 158 obschon er] er spter hinzugefgt H 165 Er] korrigiert aus Sie H Anmerkungen 4 Mutz] Luise von Herder; Mutz: etwas Kurzes, Verstmmeltes; schwb.: ein Pferd mit abgestumpftem Schweif; wahrscheinlich Anspielung auf L. von Herders Lebenssituation als geschiedene Frau 10–11 Briefe ber Holland] Th. Huber hatte ihre Bemerkungen ber Holland im Januar 1818 zu J. G. Reinhold geschickt (Nr. 529R); s. Bd. 7, Th. Huber an J. G. Reinhold, 29. Okt. 1818 12 Kaestner] Johann Gottlob Kstner 14 Zepplins] Graf Ferdinand von Zeppelin 15 Apokalypse] die Offenbarung; vielleicht handelt es sich um die spter geschickten biblischen Bltter, s. Nr. 655 (8). 21 Cotta] Johann Friedrich von Cotta 23 Pylades] treuer Freund des Orest (z. B. in: Friedrich Heinrich Bothe (bers.): Euripides: Orestes) 24 auszufragen] J. F. von Cotta besuchte Anfang 1818 Rom; zu seiner Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3. 25 Familie] Friederike, Marie Auguste Friederike, Wilhelmine und Ssette Reinhold 26 Cottas] außer J. F. von Cotta auch Wilhelmine, Georg und Ida von Cotta 43 Herzpolyben] Herzpolyp = fehlerhaftes, knorpel- oder schwammartiges Gebilde im Herzen, das die Blutzirkulation beeintrchtigt. 46 Ich bis vertrgen] zur Beziehung s. Bd. 2, Nr. 82, Sammelanm. zu J. G. Reinhold 48 Fellenberg] Philipp Emanuel von Fellenberg; 84 (30–95); 87, Anm. 1–7; 104 (66–104) 57 Wilhelm Meyer] zur Beziehung zu Friedrich Ludwig Wilhelm Meyer s. Bd. 1, Nr. 121 (38– 127) und 124, Sammelanm.; Bd. 2, Nr. 178 (120–234)

Erluterungen · Brief 615

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62–63 Schauspiele bis anzeigte] F. L. W. Meyer: Schauspiele. Altona 1818 (darin u. a.: Der Abend des Morgenlnders (S. 14–156); Vertrauen (S. 253–296)); die Rezension von Friedrich Johann Lorenz Meyer dazu erschien in: Literatur-Blatt Nr. 18, S. 70 zum Morgenblatt, Nr. 112 (11. 5. 1818). 66–84 Vor bis waren] zu Justina Amalia und Christoph Wilhelm Jakob Gatterers Besuch(en) bei Th. Huber s. Nr. 590 (55–57); 598 (125–126); zu Th. Hubers Vermittlung (1808) eines Neffen von Ch. W. J. Gatterer: Sie bewog Ph. E. von Fellenberg durch einen Brief (Bd. 3, 15. 2. 1808), Wilhelm Gotthelf Engelhard (oder einen seiner Brder) bei sich aufzunehmen, der sich aber als nachteilig fr den Fellenbergschen Haushalt erwies und wieder fortgeschickt werden mußte (Bd. 3, Ph. E. von Fellenberg an Th. Huber, 7. 6. 1808, Gçttingen SUB; Th. Huber an J. G. Reinhold, 24. 6. 1808); zum Besuch Th. Hubers in Heidelberg vor 4 Jahren s. Bd. 5, Nr. 254 (99–109); eine Begegnung mit J. A. Gatterer lßt sich fr 1814 allerdings nicht ermitteln. Vielleicht fand der Zusammenstoß schon bei einem der frheren Besuche Th. Hubers in Heidelberg statt, z. B. im Sptsommer 1808 oder im Jahr 1809, s. Anm. 85–86. 79 Bekannten] Antoinette und Karl August von Malchus 85–86 drei bis Heidelberg] Th. Huber besuchte Heidelberg in der Zeit nach Vermittlung des Neffen von Ch. W. J. Gatterer (s. Anm. 66–84) zunchst im Sptsommer 1808, dann im Juli und (nur kurz auf der Durchreise) im Oktober 1809, Anfang Okt. 1814, 23. bis 25. Juli und 4. bis 6. August 1816. Vielleicht erinnerte sie die jeweils zwei Besuche in 1809 und 1816 als jeweils einen Besuch, so daß die letzte Begegnung mit J. A. Gatterer in Heidelberg im Sptsommer 1808 war. 94–96 persischen bis besizen] wahrscheinlich Anspielung auf die als »Mrchen« angekndigte Ringparabel in Gotthold Ephraim Lessings »Nathan der Weise«, 3. Aufzug, 6. und 7. Auftritt 99–100 Als bis Liebe] s. Bd. 1, Nr. 4 (2–7); 9, Anm. 2–3 101 Schwester] Charlotte Rehberg 104 nicht mein Brutjam] gemeint: F. L. W. Meyer, s. Anm. 57 und Bd. 2, Nr. 178 (120–234); Brutjam: Georg Forster, mit dem sich Th. Heyne(-Huber) am 18. April 1784 unmittelbar vor dessen Abreise nach Polen verlobt hatte. 115 der Weise Melchisedek] Psalm 110, 4; Hebrer 5,6; 5,10; 6,20; 7,11; 7,17; 7,21 126 Museen] zum Stuttgarter Museum s. Nr. 414, Anm. 88 131 Neuholland] bis Anfang des 19. Jh. Bezeichnung fr Australien; vielleicht Anspielung auf Th. Hubers erste Erzhlung Abentheuer auf einer Reise nach Neu-Holland 134 Kalender bis H.] im Kalender (hier fr: Taschenbuch) »Minerva«: Th. Huber: Der Kriegsgefangene; im Taschenbuch »Urania«: Th. Huber: Theorrytes; im »Taschenbuch fr Damen«: Th. Huber: Heidenbekehrung und Th. HÆuberæ: Erklrung der Kupfer (darin enthalten ist Th. Hubers Erzhlung Ehestands-Geschichte). 142–143 Man bis geachtet] keine entsprechende Rezension ermittelt 144 Critik] ÆTh. Huber:æ Uebersicht einiger der vorzglichsten Taschenbcher von 1818. In: Literatur-Blatt Nr. 18, S. 69–70 zum Morgenblatt, Nr. 112 (11. 5. 1818); Literatur-Blatt Nr. 19, S. 73–75 zum Morgenblatt, Nr. 113 (12. 5. 1818); Literatur-Blatt Nr. 20, S. 77–78 zum Morgenblatt, Nr. 123 (23. 5. 1818). 146 Fouqu] Th. Huber rezensierte in ihrer Uebersicht (s. Anm. 144): Caroline de la MotteFouqu: Die Richter. In: Minerva. Taschenbuch fr das Jahr 1818. Leipzig Æ1817æ, S. 1–50; dies.: Der Scharffenstein. In: Frauentaschenbuch fr das Jahr 1818. Nrnberg Æ1817æ, S. 77–155; Friedrich de la Motte-Fouqu: Ehrlich whrt am lngsten. In: Frauentaschenbuch fr das Jahr 1818. Nrnberg Æ1817æ, S. 378–416; ders.: Freud aus Leid. In: Frauenzimmer-Almanach zum Nutzen und Vergngen. Leipzig 1817; ders.: Der Hirt des Riesengebrgs. Eine Sage. In: Urania. Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818. Leipzig und Altenburg Æ1817æ, S. 149–177; ders.: Kloster Mariafrede. In: Minerva. Taschenbuch fr das Jahr 1818. Leipzig Æ1817æ, S. 313–348; ders.: Kornetsstreiche. In: Taschenbuch fr

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Erluterungen · Brief 615

Damen auf das Jahr 1818. Tbingen Æ1817æ, S. 162–204; ders.: Regner Lodbrog. In: Frauentaschenbuch fr das Jahr 1818. Nrnberg Æ1817æ, S. 1–56. 146 Rckert] Th. Huber rezensierte in ihrer Uebersicht (s. Anm. 144): Friedrich Rckert: Blondels schmerzstillender Gesang; ders.: Buntes aus einem Tagebuche. In: Urania. Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818. Leipzig und Altenburg Æ1817æ, S. 411–426. 146 Jean Paul] Th. Huber rezensierte in ihrer Uebersicht (s. Anm. 144): Jean Paul: Dießjhriger Nachwuchs des Philantropistenwldchens. In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1818. Tbingen Æ1817æ, S. 209–220. 146 gehechelt] hier: herb getadelt, verhçhnt 146 mich bis persifflirt] in ihrer Uebersicht (s. Anm. 144), S. 69: Die Erklrung der Kupfer scheint, auch der Unterschrift nach, mit der Erzhlung: Heidenbekehrung, von Therese Huber, aus einer Feder geflossen. Beyde haben Gemth und sittliche Kraft, zielen aber so offenbar auf einen moralischen Zweck, daß sie sich den Vorwurf zuziehen: dtre cousu de fil blanc, (mit weissem Zwirn genht zu seyn), wie unsere Nachbarn sagen, wenn eine Bemhung zu sichtbar wird. Diese Bemhung steht einer Frau zwar wohl an, reizt aber die Gegner. Und weiter S. 73 (s. Anm. 144): Der Kriegsgefangene; Erzhlung von Therese Huber, scheint neben seiner vornehmen, romantischen, von Farbenschmelz umgebnen Vorgngerinn ÆC. de la Motte-Fouqu: Die Richteræ etwas prosaisch und derb; es dringt sich dem Leser eine unpoetische Ahnung auf, daß sich in Schwaben leichter solches ehrliche Landvolk, als so eine glanzvolle Zauberwelt im hohen Norden finden kçnnte. Auf S. 78 (s. Anm. 144) heißt es: Theorrytes, eines Priesters Geschichte, von Therese Huber. Die Verf. sagt uns im Vorwort: daß sie nur idealisirte Wahrheit darstelle; sie irrt sich aber sehr, wenn sie damit bewiesen zu haben glaubt: daß ihre Geschichte aus der Wirklichkeit genommen sey. Auf diese Weise kann Frau von Genlis auch behaupten, in ihren Romanen die Geschichte von Frankreich geschrieben zu haben. Kommt dann aber ein Erleuchter ber ihre Erzhlung, wie Hr. v. Kotzebue krzlich ber Don Carlos und Brutus aufgefunden hat, so beweist er ihr psychologisch, wie jene historisch: daß ihr Theorryt ein Pater Broy ÆBrey aus: ÆJohann Wolfgang Goethe:æ Ein Fastnachtsspiel, s. Nr. 81, Anm. 188æ hat seyn kçnnen. Fern sey von uns der Kitzel, das Ideale herabziehen zu wollen! Besonders fr Menschen, die, wie Theorrytes, die natrlichsten Gefhle durch die Idee bekmpfen mssen. Einem reinen Sinn wird diese kleine Geschichte gewiß Erhebung gewhren. 149 ausziehen] Th. Huber und L. von Herder wohnten in der Langen Gasse und zogen am 5. Mai 1818 in die Hirschgasse (umbenannt in: Wilhelmsstraße) in das Haus von Heinrika Dorothea Kapf. 152 Lese Zirkel] s. Nr. 81, Anm. 167–168 160 nach Dresden] s. Nr. 581 (2–11); 616 (2–28) 160–161 Hofwyler Gefhrten] vielleicht Eduard Bçcking, s. Nr. 581 (9–11), und Eduard von xkll, s. Nr. 616, Anm. 2 163–164 tçnend bis Schelle] 1. Korinther 13,1 168–170 Claire bis Februar] Adolph von Greyerz wurde am 18. Febr. 1818 geboren. Mit 23 Februar ist wahrscheinlich der 23. Mrz, das Ende von Claire von Greyerz Wochenbett (s. Anm. 170–171), gemeint. 170–171 Luise bis Kinder] L. von Herder reiste am 19. Febr. 1818 zu C. von Greyerz, um sich whrend deren Wochenbett um Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo von Greyerz zu kmmern. Sie kehrte am 23. Mrz 1818 nach Stuttgart zurck. 172 Gçthes Noth] Vermutlich geht es um die Verwicklungen bei J. G. Reinholds Kauf von J. W. Goethes »Werken« und deren Bezahlung durch Johann Baptist Keller, s. Nr. 400 (141– 147); 655 (14–15).

Erluterungen · Brief 616

616. An Carl August Bçttiger

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3. Mai 1818

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 86 Textverlust durch Papierausriß Mitteilungen zum Text 5 nun auch] (1) nu[r na]ch (2) P nun auch H 11 Seelen] spter hinzugefgt H 57 auf] (1) [durch] (2) P auf H 63 der] er aus ie korrigiert H 75 der zugleich] (1) de[nen .......] zugleich (2) der zugleich H Anmerkungen 2 Brief] C. A. Bçttiger an Th. Huber, 30. Mrz 1818 (Marbach DLA), worin er ihr mitteilte, daß Victor Aim Huber vor einer Stunde bei ihm zu Besuch gewesen sei, heute nach Tharand zu Eduard von xkll, morgen nach Freiberg reise und dann wieder ber Dresden komme auf seinem Rckweg nach Gçttingen. 8 Taktik] Th. Huber hatte C. A. Bçttiger den Besuch V. A. Hubers angekndigt, s. Nr. 581 (2–41). 18 spricht] V. A. Huber an Th. Huber, 18. April 1818 (Elvers, T. 1, S. 155 f.) 43–47 Trmmer bis mischte] Weder von C. A. Bçttiger noch einem anderen Autor ist ein entsprechender Beitrag ermittelt. Th. Hubers Bitte wurde wahrscheinlich angeregt durch eine Londoner »Korrespondenz-Nachricht« von Karl Trummer im »Morgenblatt«, in der vom Transport der kolossalen Memnon-Bste von Theben nach Alexandrien in gypten berichtet wird. Letztendlicher Bestimmungsort war das Britische Museum in London. Der Abtransport weiterer Artefakte nach England wird ebenfalls erwhnt (Nr. 105 (2. 5. 1818), S. 420; 106 (4. 5. 1818), S. 424, hier: S. 424). 47 Han Hagel] Hagel = Pçbel, Gesindel; Hans Hagel = Eigenname fr ›Pçbel‹ 51 Versprechen bis Scaldenmahlerei] C. A. Bçttiger versprach Th. Huber in seinem Brief (s. Anm. 2) einen Artikel ber »solche Scalden- und Walkyrennarren«. Damit bezog er sich auf den wahrscheinlich von Georg Christian Braun stammenden Aufsatz »Vaterlndische Kunst« zu Niklas Mllers Gemlde »Blcher und Wellington«, den Th. Huber ihm geschickt hatte, s. Nr. 581 (47–62). Allerdings erschien im »Morgenblatt« kein entsprechender Beitrag Bçttigers. 55 Magnetismus] s. Nr. 53, Anm. 62 55 K l e i n ] zu Karl Christian von Klein s. Nr. 590 (80–81) 61 Krdenerischen Proselytenmacherei] Die fr ihre religiçsen Versammlungen berhmt-berchtigte Barbara Juliane von Krdener hielt sich Ende 1817/Anfang 1818 in Sachsen auf, nachdem sie aus Baden, Wrttemberg und Bayern ausgewiesen worden war. Sie durfte jedoch auch in Sachsen und Preußen nicht bleiben und reiste weiter nach Rußland. 65–66 Da bis Mittheilung] Die Information stammte wahrscheinlich von Johann Christoph Schmid, der gerade an der alljhrlichen Synode in Stuttgart teilnahm. 69 Malchus] Karl August von Malchus 70 Mitarbeiter] Johann Georg Seutter von Lçtzen 73 Beroldingen] wahrscheinlich Graf Clemens von Beroldingen 80 manquiren] franz. manquer quelquun = sich gegen jemanden vergehen 82 petulant] berschumend, mutwillig; »hohn-neckisch« (Campe, Ergnzungsbd., S. 475) 85 Landschftler] Vertreter bzw. Anhnger der Landstnde und des ›Alten Rechts‹; zum Konflikt zwischen Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg und den wrtt. Landstnden s. Nr. 10, Anm. 151–167 87 patelin] franz. patelin = schmeichelnder, sß redender Betrger

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Erluterungen · Brief 616

87 Kçnig] Kçnig W. I. von Wrttemberg 90–93 mais bis defence] Heinrich von Trott auf Solz zu Imshausen wurde im Sept. 1816 von den hess. Behçrden auf Befehl von Kurfrst Wilhelm I. von Hessen-Kassel verhaftet wegen seiner Treue zu Jroˆme Bonaparte, dem ehemaligen Kçnig von Westfalen, in dessen Diensten er gestanden hatte. Er wurde zwar schon im folgenden November wieder freigelassen, doch es folgte eine Anklage wegen Verwendung çffentlicher Gelder fr private Zwecke. Da Trott das Geld inzwischen zurckgezahlt hatte, sollte er nur eine sechsmonatige Haftstrafe erhalten. Am 8. Mai 1818 aber ließ Kurfrst W. I. von Hessen-Kassel die Anklage auf Wunsch von Kçnig W. I. von Wrttemberg – dem neuen Dienstherren von Trott – schließlich fallen. 101 Cotta bis ein] zu Johann Friedrich von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3 108 fnf lebende Enkel] Molly, Emil, Alphons und Friedrich Karl Walo und der am 18. Febr. 1818 geborene Adolph von Greyerz. 108–109 schrieb ich] s. Nr. 581 (85–86)

617. An Johann Friedrich von Cotta

4. Mai 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 287 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath / von Cotta. Mitteilungen zum Text 6 Gedicht vom] (1) [Brief vom] (2) P Gedicht vom H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–2 Docens Mncher Brief] ÆBernhard Joseph Docen:æ Korrespondenz-Nachrichten. Mnchen. In: Morgenblatt, Nr. 108 (6. 5. 1818), S. 431–432; es geht um den Zustand der Religiositt und die Probleme des geistlichen Standes in Bayern sowie um das hçchst umstrittene bayr. Konkordat, wobei die Kritik an Rom und Bayern in dem Artikel ußerst vorsichtig formuliert ist: Anders als Papst Pius VII. (»ein achtbarer wrdiger Greis«) beurteilten die bayr. und dt. Brger das Konkordat negativ, sahen »hier nur die alten Anmaßungen der rçmischen Curie« durchgesetzt. Die Tatsache, daß in Bayern kritische Schriften ber das Konkordat erscheinen drften, zeige aber, wie weit die bayr. Regierung davon »entfernt ist, der Freyheit des Wissens und der Gewissen Schranken setzen zu wollen«; s. Nr. 619 (4–9); zum Konkordat s. Nr. 494, Anm. 64. 3 Ihrer Regierung] die wrtt. Regierung unter Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 4 Verse] Die gedruckte Korrespondenz-Nachricht (s. Anm. 1–2) enthlt keine Verse. 6 Gedicht vom Kronprinzen] ÆPrinz Ludwig von Bayern:æ Den deutschen Knstlern zu Rom im Jahr 1818. In: Morgenblatt, Nr. 99 (25. 4. 1818), S. 393. Mit Brief an J. F. von Cotta vom 5. Juni 1818 bedankte der Prinz sich fr den Abdruck (Marbach DLA). 7 Wiebekings Rede] Karl Friedrich von Wiebeking: Bauwissenschaften. Rede Æ…æ, die derselbe als ordentliches frequentirendes Mitglied der baierischen Akademie der Wissenschaften zur Feyer ihres Stiftungstages (des 28. Mrz) in einer çffentlichen Versammlung dieses Instituts, gehalten hat, und die von dem Einfluß der Bauwissenschaften auf das çffentliche Wohl handelt. In: Kunst-Blatt Nr. 11, S. 41–44 zum Morgenblatt, Nr. 90 (15. 4. 1818); Kunst-Blatt Nr. 12, S. 45–47 zum Morgenblatt, Nr. 97 (23. 4. 1818).

Erluterungen · Brief 619

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Gegenstand bis Akademie] ÆPaul Usteri:æ Nachrichten aus Brasilien. In: Morgenblatt, Nr. 120 (20. 5. 1818), S. 477–479. Darin geht es um die Forschungsreise der beiden Mitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Johann Baptist Spix und Carl Martius, in Brasilien (1817–1820). 9 ziehe morgen aus] Th. Huber und Luise von Herder wohnten in der Langen Straße und zogen am 5. Mai 1818 in die Hirschgasse (umbenannt in: Wilhelmsstraße) in das Haus von Heinrika Dorothea Kapf. 11 Reichle] Wilhelm Reichel 7

618. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

4. Mai 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 270 Mitteilungen zum Text 2 der] (1) [es] (2) P der H 3 gebeßerte] gebeßrte H 4 erfreulich] (1) [Er] (2) P erfreulich H 11 die] ie korrigiert aus er H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Gedicht] Es kçnnte um die (nicht ermittelten) in Nr. 617 (4; 6) erwhnten Verse gehen oder vielleicht um ÆGeorg Christian Braun:æ Die Cumische Sibylle. In: Morgenblatt, Nr. 107 (5. 5. 1818), S. 425–426. 10 Cotta] Johann Friedrich von Cotta 10–11 Probe bis Aeneide] Joseph Nrnberger (bers.): Der Sturm. Bruchstck einer unverzglich erscheinenden Uebersetzung der Aeneide. In: Morgenblatt, Nr. 139 (11. 6. 1818), S. 553–554. Es handelt sich um eine Probe aus J. Nrnberger (bers.): Das erste Buch von Virgils Aeneide, nach Maaßgabe der Schillerschen Uebersetzung des zweiten und vierten Buchs. Halle 1819, S. 12–20.

619. An Johann Friedrich von Cotta

5. Mai 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 305 ÆAdresse:æ A Monsieur / de Cotta / pre Mitteilungen zum Text 7

chauquiren] c korrigiert aus e H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk: die Lesung »Mai« paßt zum Inhalt (2–3). Anmerkungen 1–8 Wie bis faßen] Es geht um Bernhard Joseph Docens »Korrespondenz-Nachrichten« aus Mnchen (s. Nr. 617 (1–8)), die offenbar gekrzt wurden, so daß Platz war fr den Ab-

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Erluterungen · Brief 619

druck von ÆE. W. von Greipel-Ligistkron:æ Korrespondenz-Nachrichten. Pesth. In: Morgenblatt, Nr. 109 (7. 5. 1818), S. 436. i c h B a y e r i n n ] Th. Huber lebte 1804–16 in Bayern. Weil Ludwig Ferdinand Huber bayr. Beamter und sein Vater Michael Huber gebrtiger Bayer war, betrachtete sie sich als bayr. Brgerin. chauquiren] mçglicherweise bewußte wortspielerische Verschmelzung aus ›choquieren‹ und ›echauffieren‹, s. auch Mitteilungen zum Text

620. An Paul Usteri

6. Mai 1818

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 75 Der Brief enthlt als Beilage die Abschrift eines Briefs von Unbekannt an Johann Friedrich von Cotta. ÆAdresse:æ An Herrn Staatsrath Usteri / Wohlgebohrn / in / Zrich Anmerkungen 2–8 Herausforderung bis bewundre] Anbei die Abschrift eines Briefs von Unbekannt an J. F. von Cotta: »Mit großer Verwunderung habe ich und andere hiesige Kunstfreunde bemerkt, daß Sie die Beschreibung des Geyer Adlers aus den St. 7 & 8 des helvetischen Museums der Naturgeschichte v. Prof. Meissner in das Morgenblatt haben einrcken lassen, ohne die mindeste Bemerkung aus welcher Quelle Sie dieselbe geschçpft haben. Wir mssen glauben, daß dieses ohne Ihren Willen geschehen seye, denn so etwas von der Art muß natrlich als ein Mißbrauch und als Nachdruck angesehen werden, und da ich Sie als einen eifrigen Widersacher des leztern kenne, so ist es mir um so auffallender und ich ersuche Sie hiemit in Ihrem Blatt unfehlbar Meldung zu thun und anzuzeigen, daß diese Beschreibung aus obigem Museum wçrtlich ausgezogen ist. Sollten Sie sich aber dazu nicht verstehen wollen (welches ich weit entfernt bin von Ihrem redlichen deutschen Sinn zu vermuthen) so wre Herr Meissner gençthigt, darber in einem andern çffentlichen Blatt Erwehnung zu thun.« Der Unbekannte bezog sich auf ÆP. Usteri:æ Beytrag zur Naturgeschichte des brtigen Geyeradlers. In: Morgenblatt, Nr. 45 (21. 2. 1818), S. 178–179; 46 (23. 2. 1818), S. 182– 183. In dem Beitrag wurde Friedrich Meisner mehrmals namentlich genannt als Quelle, allerdings ohne Hinweis auf dessen Publikation im von ihm herausgegebenen »Museum der Naturgeschichte Helvetiens« (H. 7.8. Bern 1818). P. Usteri antwortete Th. Huber am 15. Mai 1818, er habe auf die Angabe seiner Quellen immer geachtet, whrend sie im »Morgenblatt« çfters weggelassen wurde. Darber habe er schon mehrmals Th. Huber schreiben wollen. Knftig werde er noch genauer als bisher die Quellen seiner Artikel angeben (Marbach DLA). Im »Morgenblatt« erschien die geforderte Richtigstellung: D. R. Æd. i. Th. Huber:æ Berichtigung. In: Morgenblatt, Nr. 121 (21. 5. 1818), S. 484; s. Nr. 649R. 12 Ostindien] Anspielung auf die Hufung der im »Morgenblatt« im Mrz/April 1818 erschienenen Artikel ber Ostasien: ÆChristian Moritz Engelhardt (bers.):æ Besuch der Ksten der Chinesischen Tartarey; Æders. (bers.):æ Scenen aus dem chinesischen Drama: Laou-Seng-Urh; ÆGeorg Bernhard Depping (bers.):æ Auszge aus der Bengalischen Zeitung. Jahrgang 1816. Das Fest Suan Jattra. In: Morgenblatt, Nr. 81 (4. 4. 1818), S. 323; Æders. (bers.):æ Auszge aus der Bengalischen Zeitung. Jahrgang 1816. Das Wagenfest. In: Morgenblatt, Nr. 82 (6. 4. 1818), S. 327; ÆP. Usteri (bers.):æ Die neuesten Reiseberichte aus China 12 Geistlicher] vielleicht Johann Christoph Schmid

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Erluterungen · Brief 622

13 moralische Romane] vielleicht Anspielung auf die im April 1818 im »Morgenblatt« gedruckten Erzhlungen von ÆMoritz Lange:æ Die Bittschrift. In: Morgenblatt, Nr. 78 (1. 4. 1818), S. 309–310; 79 (2. 4. 1818), S. 314–315; Æders.:æ Die Quaterne. In: Morgenblatt, Nr. 97 (23. 4. 1818), S. 385–386; 98 (24. 4. 1818), S. 390–391; FÆriedrich LÆudwig BÆhrlenæ: Die Gastpredigt oder der Beruf. In: Morgenblatt, Nr. 84 (8. 8. 1818), S. 333– 334; 85 (9. 4. 1818), S. 337–338; 87 (11. 4. 1818), S. 345–347; 88 (13. 4. 1818), S. 349– 350; 89 (14. 4. 1818), S. 354–355; 91 (16. 4. 1818), S. 361–362; 92 (17. 4. 1818), S. 365– 367; ÆCharlotte Thiesen:æ Kindliches Vertrauen 14 Dann bis dazwischen] s. Nr. 617 (1–8); 619 16 Rckkehr] zu J. F. von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3 32 chamailliren] franz. chamailler = sich zanken; hier: s. Anm. 13 34 Pestaloz] ÆP. Usteri:æ Pestalozzi und Fellenberg; zur Verzçgerung des Abdrucks, der erst im Oktober 1818 erfolgte, s. Nr. 777 (23–26). 34 chinesische Comedie] ÆCh. M. Engelhardt (bers.):æ Scenen aus dem chinesischen Drama: Laou-Seng-Urh

621. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Joseph Nrnberger etwa 6. Mai 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1555 Auf der Rckseite befindet sich der getilgte Anfang zu einem anderen Brief: [Redaktion ... wußte ..ber ....] / [Wenn .......] Mitteilungen zum Text 1 Die] spter hinzugefgt H 2 er] (1) [und] er (2) er H 4 gtig bersandten] (1) bersandten gtig (2) gtig bersandten H 5 In] (1) [Dieses wird so bald mçglich geschehen.] (2) P In H Datierung Ergibt sich aus der wahrscheinlich kurz nach dem 4. Mai 1818 erfolgten Entscheidung fr den Abdruck von J. Nrnbergers Einsendung, s. Nr. 618 (10–11). Anmerkungen 1 B r u c h s t  c k ] J. Nrnberger (bers.): Der Sturm 1 U b e r s e z u n g d e r A e n e i s ] J. Nrnberger (bers.): Das erste Buch von Virgils Aeneide 2 Dichter] wahrscheinlich Friedrich von Matthisson 3–4 Voß bis Ubersezung] Johann Heinrich Voß (bers.): neı¨s; Christian Ludwig Neuffer (bers.): Virgils Aeneis

622. An Johann Friedrich von Cotta

7. Mai 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 288 1  Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Regest

1178

Erluterungen · Brief 623

623. An Johann Friedrich von Cotta

7. Mai 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 289 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 diesen kleinen] nicht ermittelt

624. An Johann Friedrich von Cotta

7. Mai 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 291 Mitteilungen zum Text 3 da] (1) [vor ......] (2) P da H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Rio Janeiro] Æanonym:æ Korrespondenz-Nachrichten. Jiguiric¸a, unweit Bahia. In: Morgenblatt, Nr. 112 (11. 5. 1818), S. 448. 6 Seutter] Johann Georg Seutter von Lçtzens Manuskript ist nicht ermittelt, s. Nr. 622R. 6 Sonnenfleke] ÆJ. F. von Cotta (Bearb.):æ Etwas von Sonnenflecken. (Aus Gilberts Annalen der Physik Jahrg. 1818. St. 4 – so weit es unsre Leser interessirt.). In: Morgenblatt, Nr. 112 (11. 5. 1818), S. 447–448.

625. An Johann Friedrich von Cotta

7. Mai 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 290 Mitteilungen zum Text 6 lernen] leren H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Ausziehn] Th. Huber und Luise von Herder wohnten in der Langen Gasse und zogen am 5. Mai 1818 in die Hirschgasse (umbenannt in: Wilhelmsstraße) in das Haus von Heinrika Dorothea Kapf. 4 Auszug aus Gilbert] Der im »Morgenblatt« am 11. Mai 1818 erscheinende, von J. F. von Cotta zusammengestellte Beitrag »Etwas von Sonnenflecken« folgt in weiten Teilen wortwçrtlich, aber unter Weglassung des Zahlenmaterials, der Erklrung der Abbildungen und Beschreibung einzelner Sonnenflecken und ihres Umlaufs auf der Sonnenoberflche von: Ludwig Wilhelm Gilbert: Etwas von Sonnenflecken. Æ…æ. In: ders. (Hg.): Annalen der Physik. Bd. 58 (= Neue Folge Bd. 28). Leipzig 1818, St. 4, S. 417–425.

1179

Erluterungen · Brief 627

626. An Johann Friedrich von Cotta

8. Mai 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 292 ÆAdresse:æ An Herrn / Geheimhofrath von Cotta. Mitteilungen zum Text 2 Anfang] Amfang H 5 in der Fortsezung] (1) d[ie] Fortsezung (2) in der

Fortsezung

H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 4 Drrach] ÆJohann Baptist Durach:æ Reise ber einen Theil des Ober- und Kçnigssee-Gebirges in Bertholdsgaden 7 Bergtolsgaden] Bertholdsgaden bzw. Berchtoldsgaden ist ein alter Name von Berchtesgaden, sdlich von Salzburg. 7 so bis Ostindien] Anspielung auf die Hufigkeit der im »Morgenblatt« im Mrz/April 1818 erschienenen Artikel ber Ostasien (s. Nr. 620 (9–12)): ÆChristian Moritz Engelhardt (bers.):æ Besuch der Ksten der Chinesischen Tartarey; Æders. (bers.):æ Scenen aus dem chinesischen Drama: Laou-Seng-Urh; ÆGeorg Bernhard Depping (bers.):æ Auszge aus der Bengalischen Zeitung. Æ…æ Das Fest Suan Jattra; Æders. (bers.):æ Auszge aus der Bengalischen Zeitung. Æ…æ Das Wagenfest; ÆPaul Usteri (bers.):æ Die neuesten Reiseberichte aus China 7–9 A n d e r e s bis wird] Der Abdruck des Beitrags (s. Anm. 4) im »Morgenblatt« in den Nr. 110 bis 122 wurde unterbrochen in Nr. 112 (11. 5. 1818) bis Nr. 115 (14. 5. 1818), in Nr. 117 (16. 5. 1818) und in Nr. 119 (19. 5. 1818) bis 120 (20. 5. 1818). In diesen Ausgaben erschien z. B. ÆKarl Wilhelm Thrmin (Bearb.) und Th. Huber (bers.):æ Nachtrag zu Fualdez Prozeß. In: Morgenblatt, Nr. 112 (11. 5. 1818), S. 445–446; 113 (12. 5. 1818), S. 449–450; 115 (14. 5. 1818), S. 458–459.

627. An Johann Friedrich von Cotta

etwa 8. Mai 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1403 Eine Notiz von unbekannter Hand (wahrscheinlich Wilhelm Reichel) und Th. Hubers Brief befinden sich auf demselben Texttrger. Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt, s. Anm. 3–4, und Nr. 626 (2–18). Anmerkungen 1 Schultheß bis laßen] Joseph August Schultes: Reise durch Salzburg und Berchtesgaden. T. 1.2. Wien 1804 (= T. 3.4. von ders.: Reise auf den Glockner. T. 1–4. Wien 1804) ; Th. Huber reagierte auf eine unbekannte Antwort J. F. von Cottas auf Nr. 626 (11–13). 3–4 unser bis motiviren] Aus der wahrscheinlich von W. Reichel stammenden Notiz auf demselben Blatt (»Das im Durach, n u r b e k a n n t e r, erlutert Mad. Huber so: nur bekannter, nicht berhmter, und es sei ganz richtig aber nicht gut gewhlter Ausdruck.«) ergibt sich, daß es um Johann Baptist Durachs Artikel »Reise ber einen Theil des Ober- und Kçnigssee-Gebirges in Bertholdsgaden« geht.

1180

Erluterungen · Brief 628

628. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Amadeus Wendt zwischen 15. April und 9. Mai 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1618 Mitteilungen zum Text 4 von] spter hinzugefgt H 5 beiden] spter hinzugefgt H 7 andrer] spter hinzugefgt H 7 und sich] (1) [den .......] (2) P und sich H 8 ein] (1) ein[e] (2) ein H 11 Scharfsinn] (1) [Intereße,] Scharfsinn (2) Scharfsinn H 11 begnstigt] (1) [befçrdert] (2) begnstigt H 14 einem] (1) [festges] (2) P einem H 15 die Urbanitet] (1) [unsre Litteratoren sehr ehrendes Licht stellt die Humanite .................] (2) P die Urbanitet H 17 ist] (1) [noch beruht ja die] (2) P ist H 19–21 nie bis sollen.] (1) nie. (2) nie sollten Sie aber einen einzelnen Artikel in Sinne haben der uns wirklich einmal durch eine dritte Hand zukam, so scheint dieses Verhltniß an und fr sich gar nicht fortgesezt werden zu sollen.. H 24 Wendt] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Der frhestmçgliche Schreibtag (16. 4. 1818) ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von A. Wendt (Anm. 3). Der Brief wurde vor Nr. 629 und 630 verfaßt. Anmerkungen 3 ob bis will] A. Wendt beschwerte sich mit Brief an die »Morgenblatt«-Redaktion vom 3. April 1818 (Marbach DLA) ber die Einmischung eines ihm namentlich unbekannten dritten Korrespondenten aus Leipzig. Dieser habe mehrfach die Zeitschrift »Zeitschwingen« in seinen Berichten genannt, so daß Wendt Bedenken habe, sich »fortgesetzt in diese Gesellschaft zu stellen«. (Wendt wußte offenbar nicht, daß es sich dabei um Johann Baptist Pfeilschifter handelte, der Grnder und Redakteur der »Zeitschwingen«, der so im »Morgenblatt« mit seinen Berichten fr sein politisch-kritisches Blatt Werbung betrieb.) Wendt forderte eine Stellungnahme, ob die Redaktion die Artikel von Wendt oder die des anderen Autors knftig vorzuziehen beabsichtige. Dagegen kçnnten, so Wendt, die Berichte des »Leipzig-Weißenfelser Korrespondenten« (Adolph Mllner) wohl neben denen von Wendt stehen, und Wendt achte den Geist, der in ihnen »(wenn auch zuweilen durch eines andern Glas getrbt)« hindurchscheine; s. 629; 630R; 637R. Statt Nr. 628 diente als Konzept fr die Antwort an A. Wendt Nr. 637R. 4 Correspondenten] Th. Huber bezieht sich hier irrtmlich auf A. Mllner, der vor allem ber das Leipziger Theater berichtete. Auf demselben Briefbogen befindet sich eine Notiz von Johann Friedrich von Cotta: Es liege ein Mißverstndnis vor; A. Wendt meine nicht Mllner, sondern J. B. Pfeilschifter. Entsprechend fgte Th. Huber ihre Ergnzung (19–21; s. Mitteilungen zum Text) spter hinzu. 19–21 sollten bis sollen] Allerdings war nicht nur einer, sondern es waren bereits drei Artikel ber Leipzig von J. B. Pfeilschifter erschienen: -h. Æd .i. J. B. Pfeilschifter:æ KorrespondenzNachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 24 (1818); Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 50 (27. 2. 1818), S. 200; Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 59 (10. 3. 1818), S. 236; 60 (11. 3. 1818), S. 240.

Erluterungen · Brief 630

1181

Außerdem sandte er ein: Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Weimar. In: Morgenblatt, Nr. 61 (12. 3. 1818), S. 243–244.

629. An die J. G. Cottasche Buchhandlung zwischen 15. April und 9. Mai 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1601 Mitteilungen zum Text 5 hçchst] (1) [u] (2) P hçchst H Datierung Der Brief ist eine Entgegnung (1) auf die Notiz, die Johann Friedrich von Cotta auf Nr. 628 schrieb (s. Nr. 628, Anm. 4). Die Notiz und Nr. 629 wurden wahrscheinlich am selben Tag geschrieben; s. Nr. 628, Datierung. Anmerkungen 1 Wendt bis kann] zur Beschwerde von Amadeus Wendt und zu J. F. von Cottas Richtigstellung, daß diese Johann Baptist Pfeilschifter und nicht Adolph Mllner betreffe s. Nr. 628, Anm. 3 und Anm. 4 1 e i n e n ] Welcher der Artikel (s. Nr. 628, Anm. 19–21) gemeint ist, ist nicht ermittelt. Am wenigsten Nachrichten ber das Theater finden sich in ÆJ. B. Pfeilschifter:æ KorrespondenzNachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 50 (1818); s. aber (10–12). 10 seine bis berflßig] Tatschlich erschien zunchst nur noch ein Artikel von J. B. Pfeilschifter (ÆJ. B. Pfeilschifter:æ Korrespondenz-Nachrichten. Weimar. In: Morgenblatt, Nr. 118 (18. 5. 1818), S. 471–472). Weitere folgten erst 1820 und 1821. 12 ersten Berichts] Der erste von diesem Autor eingesandte Bericht war: -h. Æd. i. J. B. Pfeilschifter:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 24 (1818). Mçglicherweise verwechselte Th. Huber aber diesen Artikel mit einem der brigen, s. Nr. 628, Anm. 19–21. 12 Cotta] J. F. von Cotta 13 antworten] Als Konzept fr die Antwort an A. Wendt diente Nr. 637R (statt der zuerst von Th. Huber vorgeschlagenen Nr. 628). 15 v. H.] s. Nr. 726, Anm. 19

630. An Johann Friedrich von Cotta

9. Mai 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1344 1 Seite ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / von Cotta. Datierung und Ort Ergeben sich aus dem Eingangsvermerk von J. F. von Cotta »15 ........ Mai i D.« (D. = Dotternhausen, s. Nr. 203, Anm. 149) und dem auf 14. Mai 1818 lautenden Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Amadeus Wendt vom 3. April 1818 (Marbach DLA). Der Brief wurde Cotta nach Dotternhausen (s. Nr. 634, Datierung) nachgeschickt. Samstag Nacht vor dem 14.: der 9. Mai.

1182

Erluterungen · Brief 631

631. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Philipp Conz 10. Mai 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Nr. 1523 Mitteilungen zum Text 6 Nur] (1) [Nun wißen wir aus vielfacher] (2) P Nur H 7 soliderern] (1) [gesundern] (2) [heils] (3) P soliderern H 7–8 Lese-Artikel] (1) [x-xße] (2) Lese-Artikel H 8 die] ie korrigiert aus en H 12 das] a korrigirt aus e H 12 beizusezen] (1) [beigesezt] (2) P beizusezen H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt, s. Anm. 1–2 und 17–18; der Brief wird in Nr. 632R erwhnt. Anmerkungen 1–2 H a r i r i s M a k a m a t h ] ÆK. Ph.æ CÆonz (bers.)æ: Aus Hariris Makamath. In: Morgenblatt, Nr. 130 (1. 6. 1818), S. 518–519; 131 (2. 6. 1818), S. 521–522; 132 (3. 6. 1818), S. 525–526. 9–14 Vorrede bis drfen] Der Artikel (s. Anm. 1–2) erschien ohne Vorrede und mit wenigen Fußnoten, die zur Worterklrung dienten. In der ersten Fußnote wird erlutert, daß Hariri ein arab. Dichter sei, der zu Anfang des 12. Jh. lebte. 17–18 Anzeige bis Werken] Die im Mrz 1818 bestellte Rezension von K. Ph. Conz lag Th. Huber sptestens am 14. Juni 1818 vor, wurde aber nicht gedruckt. Darin sollte besprochen werden: Friedrich Christoph Weisser: Smmtliche prosaische Werke. T. 2. Stuttgart 1818 (die gesamte Ausgabe umfaßt T. 1–6. Stuttgart 1817–1819, wobei T. 1 unter dem Titel »Smmtliche Werke« in Stuttgart und Tbingen erschien, verlegt von Johann Friedrich von Cotta; T. 2–6 erschienen in Stuttgart, verlegt von der J. B. Metzlerschen Buchhandlung); s. Nr. 677 (10–14; 27); 786 (5–7).

632. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

10. Mai 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 293  Seite Auf der Rckseite des Blatts befindet sich der von Th. Huber getilgte Anfang zu einem Brief: [Wir]. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

633. An Elisabeth von Struve

April oder Anfang Mai 1818

H unbekannt d Geiger 1901, S. 238 Datierung Der Brief wurde etwa zu der Zeit von Th. Hubers Umzug geschrieben, s. Anm. 2. Geiger 1901, S. 238 nennt in diesem Zusammenhang den April 1818.

Erluterungen · Brief 635

1183

Anmerkungen 2 um bis bekommen] Th. Huber und Luise von Herder wohnten in der Langen Gasse und zogen am 5. Mai 1818 (s. Nr. 617 (9)) in die Hirschgasse (umbenannt in: Wilhelmsstraße) in das Haus von Heinrika Dorothea Kapf.

634. An Johann Friedrich von Cotta

zwischen 9. April und 12. Mai 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1392 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath / von Cotta Datierung Der terminus post quem ergibt sich aus der Adelung J. F. von Cottas (s. Adresse) im November 1817 und seiner kurz darauf erfolgten Italien-Reise, von der er am 9. April 1818 zurckkehrte (s. Nr. 449, Anm. 2–3; 598, Anm. 103). Vom Ende des Fuald s-Prozesses (2–3) wird Th. Huber vor dem 15. Mai aus den Zeitungen erfahren haben. Wahrscheinlich wurde der Brief außerdem vor J. F. von Cottas Aufenthalt in Dotternhausen (sdwestlich von Tbingen; s. Nr. 203, Anm. 149) geschrieben, wo er sich sptestens seit dem 12. Mai 1818 befand und bis Ende des Monats blieb (Mojem, S. 486 f. und Nr. 649R). Anmerkungen 1–2 journal des debats] die seit 1789 erscheinende Zeitschrift »Journal des dbats politiques et littraires« 2–3 Ubersicht bis Prozeß] zum Prozeß wegen des Mordes an Antoine-Bernardin Fuald s s. Nr. 640, Anm. 7–8; ein von Th. Huber verçffentlichter Auszug ber den Prozeßverlauf ist nicht ermittelt. Es gibt nur Th. Hubers bersetzungen zweier von Karl Wilhelm Thrmin eingesandter Artikel: Nachtrge zu Fualdez Prozeß und Nachtrag zu Fualdez Prozeß. Aber keiner der beiden Beitrge sttzt sich auf das »Journal des dbats politiques et littraires« als Quelle. 4 franzçsische Gesandinn] Elisabeth Rose Comtesse de Montalembert

635. An Johann Friedrich von Cotta

zwischen 6. und 12. Mai 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1404 Mitteilungen zum Text 8 Mllner] (1) [Gebe ...........] (2) P Mllner H Datierung Der terminus ante quem ergibt sich aus dem Inhalt (7–8) und J. F. von Cottas Aufenthalt in Dotternhausen (sdwestlich von Tbingen; s. Nr. 203, Anm. 149), wo er sich sptestens seit dem 12. Mai 1818 befand und bis Monatsende blieb (Mojem, S. 486 f. und Nr. 649R). Wahrscheinlich wurde der Brief nach Nr. 620 und unmittelbar vor Nr. 642, beide auch an Paul Usteri, geschrieben. Anmerkungen 2 franzçsischen bis englischen] Der von Karl Wilhelm Thrmin eingesandte und von Th. Huber bersetzte Beitrag Franzçsische Literatur und Karl Trummers »Englischer Literaturbericht«, die im »Literatur-Blatt« fortlaufend verçffentlicht wurden.

1184

Erluterungen · Brief 635

3–10 ob bis bleiben] Der Plan wurde nicht umgesetzt. Allerdings publizierte unter der Rubrik »Dramatische Dichtkunst« Adolph Mllner ab »Literatur-Blatt« Nr. 42 zum Morgenblatt, Nr. 296 (11. 12. 1818). 7 Usteri] Th. Huber schrieb selbst an P. Usteri, s. Nr. 642 (68–81). 8 Voß] Heinrich Voß, der schon zahlreiche Rezensionen fr das »Literatur-Blatt« verfaßt hatte.

636. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Gottfried Friedrich Taute 14. Mai 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Taute Nr. 1a Mitteilungen zum Text 3 allein] (1) [da a] (2) P allein H 5 frhern] (1) [Obliege] (2) P frhern H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von G. F. Taute (Anm. 3). Anmerkungen 3 dramatisches Fragment] G. F. Taute schickte mit Brief vom 1. Mai 1818 an die Redaktion des »Morgenblatts« (Marbach DLA) eine Szene aus seinem ungedruckten (nicht ermittelten) neuen Trauerspiel »Laura Aldobrandini«. Er wnschte, den ganzen 1. Aufzug im »Morgenblatt« »schleunig« verçffentlicht zu sehen.

637. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Amadeus Wendt 14. Mai 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1619 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von A. Wendt vom 3. April 1818 (Marbach DLA).

638. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Ludwig von Baczko vor 15. Mai 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 294 Mitteilungen zum Text 4–5 nicht bis Der] (1) [weder] einen Gegenstand deßen Hauptintereße Lokal ist, so vielen Plaz zu gestatten [noch einen ganzen] (2) P nicht einen Gegenstand deßen Hauptintereße Lokal ist, so vielen Plaz zu gestatten. Der H 6 Auszgen bis einen] (1) [der Rede einen] (2) P Auszgen aus der Rede einen H 8 durch] (1) [V ...] (2) P durch H 9 schon stattgefundnen Bemhungen] (1) Bemhungen schon stattgefundnen (2) schon stattgefundnen Bemhungen H

Erluterungen · Brief 640

1185

10 verharrend] (1) [be] (2) P verharrend H 11 Baczko] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Eingangs- und Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung lauten auf den 14. Mai 1818. Allerdings korrespondierte Th. Huber mit Johann Friedrich von Cotta ber L. von Baczkos Einsendung auf demselben Blatt, s. Nr. 639 (1) und Anm. 1. Cotta befand sich aber sptestens seit dem 12. Mai 1818 in Dotternhausen (sdwestlich von Tbingen; s. Nr. 203, Anm. 149), wo er bis Ende Mai blieb (Mojem, S. 486 f. und Nr. 649R). Zwischen dem Abfassen von Nr. 638, von Cottas Stellungnahme und Nr. 639 liegen aufgrund der rumlichen Entfernung also entweder mehrere Tage, oder aber schrieben Th. Huber Nr. 638, Cotta seine Stellungnahme und Th. Huber ihre Antwort darauf vielleicht noch vor Cottas Abreise, also etwa am 9. Mai 1818. Das Blatt blieb vermutlich dann liegen und erreichte die Buchhandlung erst am 14. Mai fr die Ausfertigung des Briefs an L. von Baczko. Auf jeden Fall wurden Nr. 638 und 639 vor dem 15. Mai 1818 geschrieben. Anmerkungen 3–6 Rede bis Artikel] Ein entsprechender Artikel wurde nicht im »Morgenblatt« verçffentlicht. Die Rede erschien spter in einer anderen Zeitschrift: L. von Baczko: Rede bei der Einweihung des grfl. Blow von Dennewitzischen Blinden-Instituts zu Kçnigsberg in Preußen. In: Originalien aus dem Gebiete der Wahrheit, Kunst, Laune und Phantasie, H. 10 (Oktober 1818), Nr. 124, Sp. 1017–1021; 125, Sp. 1025–1027.

639. An Johann Friedrich von Cotta

vor 15. Mai 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 294 Das Anschreiben J. F. von Cottas und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Datierung s. Nr. 638, Datierung; beide Brieftexte befinden sich auf demselben Blatt. Anmerkungen es ins M anzeigen«. 1 Werde bis thun] Text von J. F. von Cotta: »ich wrde .................. d Auszug geben u ................ Ein Artikel von Ludwig von Baczko ber die Kçnigsberger Kriegsblinden-Unterrichts-Anstalt ist im »Morgenblatt« nicht ermittelt; s. Nr. 638 (1–10).

640. An die J. G. Cottasche Buchhandlung zwischen 25. Mrz und 15. Mai 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1479 ÆAdresse:æ Cottaische / Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (Anm. 4–5 und 7–8). Vom Ende des Fuald s-Prozesses wird Th. Huber vor dem 15. Mai aus den Zeitungen erfahren haben. Anmerkungen 4–5 Auszug bis erhalten] Benjamin Constant: Lettre M. Odillon-Barrot, Avocat en la cour de cassation. Æ…æ sur laffaire de Wilfrid Regnault condamn mort. Paris 1818; ein Auszug im »Morgenblatt« ist nicht ermittelt. Regnault war wegen eines angeblich von

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Erluterungen · Brief 640

ihm begangenen Mordes in einem Dorf in der Normandie zum Tode verurteilt worden. Constant wurde auf diesen Fall aufmerksam und konnte eine Milderung des Urteils zu einer langjhrigen Haftstrafe erreichen. ber das Verfahren und Constants Engagement wurde berichtet in ÆGeorg Bernhardæ DÆeppinæg: Korrespondenz-Nachrichten. Paris. In: Morgenblatt, Nr. 65 (17. 3. 1818), S. 260; 67 (19. 3. 1818), S. 268, hier: S. 260; Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Paris. In: Morgenblatt, Nr. 103 (30. 4. 1818), S. 412; 104 (1. 5. 1818), S. 416; 108 (6. 5. 1818), S. 432, hier: S. 416. 7–8 Depping bis gb] Antoine-Bernardin Fuald s wurde am 19. Mrz 1817 ermordet. Der Prozeß gegen seine mutmaßlichen Mçrder im August und September 1817 endete mit mehreren Todesurteilen, die im Oktober 1817 wegen eines Formfehlers aber aufgehoben wurden. In einem zweiten, am 25. Mrz 1818 begonnenen Prozeß wurden die Angeklagten am 5. Mai erneut schuldig gesprochen. Diese Todesurteile wurden nun am 3. Juni 1818 vollstreckt. Der Fall erregte in ganz Europa Aufsehen wegen der Widersprche in den Zeugenaussagen und der politischen Verwicklungen: Das Opfer war Anhnger Napoleon Bonapartes und die Angeklagten waren Royalisten. G. B. Depping berichtete ber den Prozeß in seinen »Korrespondenz-Nachrichten« aus Paris in: Morgenblatt, Nr. 31 (5. 2. 1818), S. 123–124; 32 (6. 2. 1818), S. 128; 33 (7. 2. 1818), S. 132; 34 (9. 2. 1818), S. 136; 35 (10. 2. 1818), S. 140, hier: S. 140. Außerdem in der in Anm. 4–5 erwhnten »Korrespondenz-Nachricht«, hier: S. 412. Ob letztere die hier bestellte Nachricht war (Depping versah sie mit dem Datum vom 15. 4. 1818) oder Depping entgegen Th. Hubers Wunsch keine weiteren Berichte ber den Prozeß lieferte, ist nicht ermittelt. Im »Morgenblatt« erschienen außerdem zwei von Karl Wilhelm Thrmin eingesandte und von Th. Huber bersetzte Beitrge: Nachtrge zu Fualdez Prozeß und Nachtrag zu Fualdez Prozeß.

641. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

15. Mai 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 295 ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Vertheidigung] Es erschien ÆSaulæ Ascher: Nçthige Erklrung. In: Intelligenz-Blatt Nr. 13, S. 51 zum Morgenblatt, Nr. 142 (15. 6. 1818). Ascher verwahrte sich in seiner Erklrung vom 18. April 1818 gegen Angriffe auf seine Person in der »Bremer Zeitung« sowie von Ludwig Wieland in der Zeitschrift »Der Patriot« wegen der von Ascher verfaßten, gegen die Deutschtmelei gerichteten Schrift »Die Wartburgs-Feier« (Leipzig 1818). 8 v. H.] s. Nr. 726, Anm. 19

642. An Paul Usteri

17. Mai 1818

H Zrich ZB, Ms. V 512.160, Nr. 76 Mitteilungen zum Text 12 es nennen] (1) [sie] (2) P es nennen H 13 ein] (1) ein[e] (2) ein H 14 Geistesfreiheit] (1) [der] Geistesfreiheit (2)

Geistesfreiheit

H

Erluterungen · Brief 642 18 18 19 27 29 42 52 53 60 69 72 73 73 76 89 94

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Groß] spter hinzugefgt H solche] (1) sel[b]e (2) selche H einer bis vorgenommnen] (1) [so] einer (2) einer jeden Abend vorgenommnen H zwischen] schwischen H sich] (1) [n . .ur . ] (2) sich H Auslage] s korrigiert aus f H abgedruckt] (1) [auf] (2) P abgedruckt H auch] aus H n u r ] Hervorhebung durch doppelte Unterstreichung H von der deutschen] (1) [fr] d[ie] deutsche (2) von der deutschen H der mit] (1) [zu finden] der mit (2) der mit H alle] (1) [jeden] (2) alle H Zweige der] r korrigiert aus s H Vçlkergeschichtliche] geschichtliche spter hinzugefgt H seine] spter hinzugefgt H zwei] korrigiert aus ein H

Anmerkungen 8–9 Franklin da ausziehen] ÆP. Usteri (bers.):æ Benjamin Franklins Selbstbiographie, herausgegeben von seinem Enkel, William-Temple-Franklin. In: Morgenblatt, Nr. 121 (21. 5. 1818), S. 481–482; 122 (22. 5. 1818), S. 487–488; 123 (23. 5. 1818), S. 490–491; 124 (25. 5. 1818), S. 493–495; 125 (26. 5. 1818), S. 498–500. 10 Kozciusko] Tadeusz Kosciuszko; im »Morgenblatt« erschien spter der Artikel ÆP. Usteri (bers.):æ Thaddus Kosciuszko, um den Th. Huber in Nr. 533 (20–22) gebeten hatte. 11 Verfahren] Benjamin Franklin vermerkte tglich in einem in Tabellenform eingeteilten Buch, ob er eine der von ihm als grundlegend festgesetzten 13 Tugenden gebt oder verletzt hatte (ÆP. Usteri (bers.):æ Benjamin Franklins Selbstbiographie, S. 499). 15 patelinage] franz. patelin = schmeichelnder, sß redender Betrger 18–22 Groß bis brachte] Th. Huber lebte 1805 bis 1816 im selben Haus wie Claire und Gottlieb von Greyerz (erst in Stoffenried, dann in Gnzburg). Sie kmmerte sich besonders um Molly und den 1815 verstorbenen Walo von Greyerz. 23–25 Marc bis erinnert] Andr und Anne Dacier (bers.): Rflexions morales de lempereur Marc Antonin 25–28 mein bis Gegentheil] Christian Gottlob Heynes erste Frau, Therese Heyne, starb am 10. Okt. 1775. Am 20. Nov. 1775 verfaßte Heyne eine »Uebersicht meiner Trostgrnde«, die nach seinem Tod verçffentlicht wurde in: Arnold Heeren: Christian Gottlob Heyne. Biographisch dargestellt, S. 170–173. 29 dieses Mannes] B. Franklin 30 Zeichen des Thiers] Offenbarung 13,16–17; 14,9–11; 15,2; 16,2; 19,20; 20,4; vgl. hierzu auch 2. Mose 32, 1–24 (zum »goldenen Kalb«) 34 Reinhold] Johann Gotthard Reinhold 35 Zschockes bis Konkordat] Æanonym:æ Betrachtungen ber das baierische Konkordat. In: Heinrich Zschokke (Hg.): Ueberlieferungen zur Geschichte unserer Zeit. H. 5. Aarau (Mrz) 1818, S. 111–126; zum Konkordat s. Nr. 494, Anm. 64 38 Hubers] Ludwig Ferdinand Huber, s. Bd. 1, Nr. 185 Sammelanm. zu P. Usteri 42 Roi] Kçnig Wilhelm I. der Niederlande 43 Cotta] Johann Friedrich von Cotta 44 Werkmeisters Bemerkungen] ÆBenedikt Maria von Werkmeister:æ Bemerkungen ber das neue Baiersche Concordat 55 Gubitz] Friedrich Wilhelm Gubitz war der Herausgeber der seit 1817 erscheinenden Zeitschrift »Der Gesellschafter oder Bltter fr Geist und Herz«.

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Erluterungen · Brief 642

55 Eleganten Zeitung] die ab 1801 erscheinende »Zeitung fr die elegante Welt«, deren Redakteur Methusalem Mller war. 70–72 englischen bis unzureichend] Karl Trummers »Englischer Literaturbericht« und der von Karl Wilhelm Thrmin eingesandte und von Th. Huber bersetzte Beitrag Franzçsische Literatur, die beide im »Literatur-Blatt« fortlaufend verçffentlicht wurden. 73 wie Kozebue] Anspielung auf die ab Januar 1818 von August von Kotzebue herausgegebene Zeitschrift »Literarisches Wochenblatt« 74–81 wir bis einnhm] zu dem nicht realisierten Plan zur Neugestaltung des »LiteraturBlatts« s. Nr. 635 (1–10) 83 deutsche Kataloge] zu ÆPaul Gotthelf Kummer:æ Deutsche Literatur s. Nr. 381, Anm. 13 85 laßen bis einfließen] Eine entsprechende ußerung findet sich nicht in P. Usteris Briefen an J. F. von Cotta (Zrich ZB). 88 Lindkolonien] ber die Fortschritte bei der Trockenlegung und Urbarmachung des Bodens dank der Kanalisierungsmaßnahmen an der Linth (s. Nr. 24, Anm. 85) berichtete P. Usteri in: Korrespondenz-Nachrichten. Schweiz. In: Morgenblatt, Nr. 180 (29. 7. 1818), S. 720. 89–91 Htten bis mitzutheilen] P. Usteri schrieb ber die Auswanderung von Schweizern nach Amerika in: Korrespondenz-Nachrichten. Bern. In: Morgenblatt, Nr. 207 (29. 8. 1818), S. 828. Er erwhnt darin einen Herrn Gatscher, der im Auftrag der Regierung des Kantons Fribourg mit der Regierung Brasiliens zu Gunsten seiner Landsleute verhandelt, und einen Herrn Salad, der sich um schweiz. Auswanderer in und um Philadelphia verdient gemacht habe. Die Bildung einer schweiz. Kolonie in Amerika planten die Genannten aber offenbar nicht. Wahrscheinlich meinte Th. Huber einen anderen Landsmann von Usteri. 94 zwei Bndchen Erzhlungen] Gemeint ist: Huber Werke, Bd. 3 und Bd. 4, s. Nr. 421. 95 Fellenberg bis Abzahlung] zu Th. Hubers Zahlungen an Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 75, Anm. 53–56 97 Tçchter] Elisabeth Usteri jun. und Magdalena Ott

643. An Victor Aim Huber

Anfang oder Mitte Mai 1818

H unbekannt d Elvers, T. 1, S. 145 Datierung Nr. 643 wurde laut Elvers, T. 1, S. 144 f. mitgeschickt mit einem Brief von Carl August Bçttiger an Th. Huber, in dem dieser ber V. A. Hubers Besuch in Dresden und dessen Abreise schrieb (s. Anm. 2). Der nur durch Elvers berlieferte Brief ist wahrscheinlich nach Bçttigers Brief an Th. Huber vom 30. Mrz 1818 (Marbach DLA) bei dieser eingetroffen, also nach dem 2. Mai 1818, s. Nr. 616 (2–15). Vor dem 2. Mai scheint Th. Huber keine Nachrichten von Bçttiger ber V. A. Huber erhalten zu haben. Daraus ergibt sich als Abfassungszeit fr Nr. 643: Anfang oder Mitte Mai 1818. Anmerkungen 2 Segen dieses Mannes] C. A. Bçttiger; dieser schrieb Th. Huber in seinem Brief, den Th. Huber an V. A. Huber mit ihren Zeilen sandte: »Beim Abschied, bei welchem ich ihm einige ernste Worte mit vterlicher Liebe sagte, war er bewegt, es war aber etwas Stummes, beinahe Starres in seinem Wesen; nur der heftige Hndedruck gab mir zu erkennen, daß das Wort in sein Innerstes gedrungen sei.« (Elvers, T. 1, S. 144)

Erluterungen · Brief 645

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644. An Johann Friedrich von Cotta 22. oder 23. Mai 1818 Marginalie H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, F. A. Schulze Nr. 20 Th. Huber benutzte als Texttrger ein Anschreiben von Friedrich August Schulze an J. F. von Cotta. Datierung Ergibt sich aus dem auf 22. Mai 1818 lautenden Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von F. A. Schulze an J. F. von Cotta (Anm. 1). J. F. von Cotta, der sich sptestens seit dem 12. Mai 1818 bis zum Ende des Monats in Dotternhausen (sdwestlich von Tbingen; s. Nr. 203, Anm. 149) befand (Mojem, S. 486 f. und Nr. 649R), notierte den 23. Mai als Empfangsdatum. Wahrscheinlich çffnete die Buchhandlung das an Cotta gerichtete Anschreiben, legte es Th. Huber vor, die es mit dieser Marginalie versah, und schickte es nach Dotternhausen weiter. Anmerkungen 1 sind bis spt] Es geht um ÆF. A. Schulze:æ Die Zeit. Fragment. Im Frhling 1813. In: Morgenblatt, Nr. 114 (13. 5. 1818), S. 453; 116 (15. 5. 1818), S. 461; 117 (16. 5. 1818), S. 465; 118 (18. 5. 1818), S. 469; 119 (19. 5. 1818), S. 473; 120 (20. 5. 1818), S. 477. Schulze schickte mit Brief an J. F. von Cotta vom 2. Mai 1818 (Marbach DLA) ein Blatt mit nderungen an dem Gedichttext, den er bereits am 30. April Cotta zugesandt hatte. Die

nderungen konnten jedoch fr den Abdruck nicht mehr bercksichtigt werden, weil der Brief zu spt in Stuttgart eintraf (Eingangsvermerk: 22. 5. 1818). Schulze hatte ihn nicht direkt geschickt, sondern ber die Kummersche Buchhandlung in Leipzig befçrdern lassen.

645. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Friedrich Christian Kçler 24. Mai 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Koeler Nr. 3 Mitteilungen zum Text 1 von] (1) [nur] (2) P von H 3 aber bis einnehmend] (1) aber (2) aber [auf] 1–2 Seiten (3) P aber 1–2 Seiten einnehmend H 4 mit] spter hinzugefgt H 7 also] (1) [sich also] (2) P also H 12 Dieses] (1) [Wir ........ wns] (2) P Dieses H 12 sucht] t korrigiert aus en H 15 Ihrer Landschaften] spter hinzugefgt H 18 verstndigen] (1) verstndigen [, .................... wobei wir uns gegenseitig verstanden haben] (2) verstndigen [Die çkonomischen Bedingungen sind  Bogen u. s. w.] (3) verstndigen H 20 verharren] verharrm H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von F. Ch. Kçler (Anm. 2–3). Anmerkungen 2–3 Aufsaz bis machen] Mit Brief vom 1. Mai 1818 an die J. G. Cottasche Buchhandlung (Marbach DLA) bat F. Ch. Kçler um Verçffentlichung seines beigefgten Aufsatzes. Diesen habe er auf Wunsch des Grafen Johann von Medem verfaßt; seine Aufnahme ins

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Erluterungen · Brief 645

»Morgenblatt« wrde Herzogin Dorothea von Kurland und Sagan sehr verbinden. Der Abdruck solle aber bitte nicht unter der Rubrik »Korrespondenz-Nachrichten« erscheinen. Der Aufsatz und der von Th. Huber angekndigte Auszug sind nicht ermittelt; s. Nr. 741R. 10 Anerbieten einer Correspondenz] F. Ch. Kçler bot sich in seinem Brief (s. Anm. 2–3) als Korrespondent fr das »Morgenblatt« an. Es erschien nur eine Korrespondenz-Nachricht von ihm (in: Morgenblatt, Nr. 201 (22. 8. 1818), S. 804; 202 (24. 8. 1818), S. 808).

646. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Hellmuth Winter 25. Mai 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Winter Nr. 1a 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von H. Winter an den Herausgeber des »Morgenblatts« vom 14. Mai 1818 (Marbach DLA).

647. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Philipp Conz zwischen Ende April und 26. Mai 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1393 2 Seiten Datierung Terminus ante quem ist das Erscheinen einer Reihe kleinerer Gedichte von K. Ph. Conz, die noch vor der Verçffentlichung von »Das heilige Land«, und zwar schnell abgedruckt werden sollten. Es vergingen zwischen Abfassung des Briefs und dem Beginn des Abdrucks der Gedichte wahrscheinlich keine vier Wochen.

648. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Johann Baptist Pfeilschifter 27. Mai 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 296 Mitteilungen zum Text 2 in] (1) [Be] (2) P in H 4 Genge geleistet] (1) [befriedigt] (2) P Genge geleistet H 7 Bestreben. Das] (1) Bestreben [und wo es uns mißlingt ist es Tadel gegen] (2) P Bestreben. Das H 7 eines] s korrigiert aus r H 8 jedes] s korrigiert aus m H 8 der Tadel mit] (1) es [von] (2) P [es] mit (3) der Tadel mit H 9 ausgedrckt] spter hinzugefgt H 9 Persçnlichkeit] (1) [Privat] (2) P Persçnlichkeit H 9 getrennt] (1) [stre] (2) P getrennt H 9 gehçrt] (1) [macht] (2) P gehçrt H 10 welche] (1) [so wie] (2) P welche H 11 kann.] (1) [darf.] (2) kann. H

Erluterungen · Brief 648

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dieses] (1) [beid . .e] (2) P dieses H thut.] (1) thut. [wei ......] (2) thut. H Die] (1) [Herr Hofrat Mllner] (2) P Die H durfte] (1) [konnte nicht voraus] (2) P [mußte] (3) durfte H Wenn] (1) [Allein] (2) Wenn H nach] (1) [nicht gen] (2) P nach H außer] (1) [und indem Sie eine sehr] (2) P [Aus] (3) P außer H auch bis Details] (1) [der Gegen] (2) P die von Ihnen angefhrten Details [a. .uc..h] (3) auch die von Ihnen angefhrten Details H 18 kein Intereße] (1) kein[e Leser] (2) P kein Intereße H 19 Die] (1) Wenn Ew. die Gte haben wollen dem Correspondenten, nicht Herrn Hofrat Mllner noch einem andern welche dem Publikum vçllig gleich unbekannt sind [die ... nicht Vor ....han .....] (2) P Wenn Ew. die Gte haben wollen dem Correspondenten, nicht Herrn Hofrat Mllner noch einem andern welche dem Publikum vçllig gleich unbekannt sind die Unstatthaftigkeit seiner Bemerkung sachlich [zu] (3) P Wenn Ew. die Gte haben wollen dem Correspondenten, nicht Herrn

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Hofrat Mllner noch einem andern welche dem Publikum vçllig gleich unbekannt sind die Unstatthaftigkeit seiner Bemerkung [sachlich darzulegen] (4) P Wenn Ew. die Gte haben wollen dem Correspondenten, nicht Herrn Hofrat Mllner noch einem andern welche dem Publikum vçllig gleich unbekannt sind die Unstatthaftigkeit seiner Bemerkung [in .... x-x ] (5) P [Wenn Ew. die Gte haben wollen dem Correspondenten, nicht Herrn Hofrat Mllner noch einem andern welche dem Publikum vçllig gleich unbekannt sind die Unstatthaftigkeit seiner Bemerkung darzulegen] (6) P Die H 20 ihrem] (1) [seinem] (2) P ihrem H 21 und verharrt] (1) [aber ......... auch ersucht sie Ew. Ihre Einsendungen] (2) P und verharrt H 22–23 Pfeilschifter bis expedition] mit Rçtelstift geschrieben H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1–21 N 85 bis kleiden] J. B. Pfeilschifter empçrte sich ber: ÆAdolph Mllner:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt, Nr. 85 (9. 4. 1818), S. 340, wo es heißt: »Recensionen des hiesigen Theaters, die in den Weimarischen Zeitschwingen erscheinen, und dem jungen Amanuensis ÆSekretr, Gehilfeæ eines hiesigen Buchhndlers beygemessen werden, erregen durch ihre Parteylichkeit den Parteygeist unter dem Personal.« Pfeilschifter fhlte sich wahrscheinlich nicht nur als Autor und Redakteur der Zeitschrift »Zeitschwingen« angegriffen, sondern auch als »Morgenblatt«-Korrespondent, der, wie Mllner auch, ber das Leipziger Theater fr das letztgenannte Blatt berichtete. Denn Mllner nahm in seiner »Korrespondenz-Nachricht« in Nr. 85 ausdrcklich Bezug auf Pfeilschifters »Korrespondenz-Nachricht« in Nr. 50 im »Morgenblatt«. Darin hatte Pfeilschifter das Gercht wiedergegeben, man habe die Identitt des hiesigen Korrespondenten einiger sddt. Zeitungen ermittelt, und berichtete ber die Unruhe unter den Leipziger Schauspielern, die durch die »Kritiken des Theater-Rezensenten in Weissenfels«, also Mllners, ausgelçst wurde. Mllner antwortete im »Morgenblatt« Nr. 85 darauf: Der Leipziger Bhne sei mit der Anstellung neuer, talentierter Schauspieler besser gedient als durch die Nachforschungen nach der Identitt eines Korrespondenten dt. Bltter, wodurch sich letzterer gezwungen she, »einen vermittelnden Einsender ber der Grnze zu suchen«. In einer Fußnote dazu, gab sich Mllner (wie schon an frherer Stelle auch) als dieser Vermittler aus, der sich wnsche, dieser Aufgabe »bald berhoben zu seyn«. Beide Korrespondenten warfen sich also gegenseitig ihre unrhmliche Beteiligung am Theaterstreit vor und versuchten gleichzeitig ihre Anonymitt zu wahren. Pfeilschifters Widerlegung wurde nicht im »Morgenblatt« abgedruckt.

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Erluterungen · Brief 649

649. An Johann Friedrich von Cotta

etwa 28. Mai 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 297 2 Seiten Datierung J. F. von Cottas Eingangsvermerk lautet auf 28. Mai 1818 »in D.«, also in Dotternhausen, Cottas sdwestlich von Tbingen gelegenes Gut (s. Nr. 203, Anm. 149). Unter Bercksichtigung des Postwegs kçnnte der Brief auch am 26. oder 27. Mai geschrieben sein.

650. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

Mai 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 298 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

651. An Johann Friedrich von Cotta

2. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 299 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Beiliegender Brief] vielleicht Karl Heinrich von Langs Brief an Th. Huber vom 30. Mai 1818 (Privatbesitz Braunbehrens) 3–4 Chevalier Temple] William Temple: The works. Bd. 1–4. London 1814. 4 Abschnitte] Æanonym (bers.):æ Klugheits-Grundsatz fr Weltleute. In: Morgenblatt, Nr. 143 (16. 6. 1818), S. 571; Æders. (bers.):æ Fragment aus Ch. Temples hinterlassenen Schriften. In: Morgenblatt, Nr. 155 (30. 6. 1818), S. 619; Æders. (bers.):æ Fragmente aus Ch. Temple. In: Morgenblatt, Nr. 166 (13. 7. 1818), S. 663. 6–7 Leute bis Bcher] Philip Dormer Stanhope, Earl of Chesterfield: Letters Æ…æ to his son, Philip Stanhope, Esq. Bd. 1–4. London 1774; Nicolas de Chamfort: Maximes, penses, charact res et anecdotes. Paris 1796; vielleicht Horace Walpole: The Works. Bd. 1–5. London 1798. 8 Ubersezer] nicht ermittelt 15 Reinhold] Johann Gotthard Reinhold 17 Oktav Buch] Oktav = Buchformat: Bcher mit einem Einbanddeckel von bis zu 25 cm Hçhe 17 Pckchen] s. Nr. 655 (7–11)

652. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

2. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 300 Auf der Rckseite befindet sich fragmentarischer Text von fremder Hand. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Erluterungen · Brief 654

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Anmerkungen 1–2 Exemplar bis fehlt] Johann Wolfgang Goethe: Die neue Melusine. (Schluß. Siehe den Jahrgang 1817). In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1819. Tbingen 1818, S. XIX– XXXVI. Es handelt sich um den Schluß zu Goethes »Die neue Melusine« (In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1817. Tbingen 1816, S. 1–24).

653. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

2. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 233 ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Mitteilungen zum Text 3 Strasburg] (1) [Fran] (2) P Strasburg H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Werk bis Revolution] Germaine de Stae¨l: Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise, s. Nr. 654 (10–11) 3 Metzler] Gemeint ist die Metzlersche Buchhandlung, deren Inhaber Heinrich Erhard war. 4 Cottas] Johann Friedrich von Cotta 4 Geschftsfreund] vielleicht Johann Georg Treuttel oder Johann Gottfried Wrtz 6 einiges daraus bersezen] ÆTh. Huber (bers.):æ Einzelne Gedanken, Anekdoten und Karaktere aus Frau von Staels neuestem Werke. In: Morgenblatt, Nr. 136 (8. 6. 1818), S. 544; 137 (9. 6. 1818), S. 547–548; 138 (10. 6. 1818), S. 551–552; 140 (12. 6. 1818), S. 559–560. 8 v. Huber] s. Nr. 726, Anm. 19

654. An Johann Friedrich von Cotta

3. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 301 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Aufsaz bis Armenwesen] nicht ermittelt 4 Ich anderte Mllner] Als nchstes erschien ÆAdolphæ Mllner: Bitte. In: Morgenblatt, Nr. 135 (6. 6. 1818), S. 539. Allerdings schrieb Th. Huber spter, nicht sie, sondern J. F. von Cotta habe die nderung daran vorgenommen, s. Nr. 726 (1–23); 733 (7). Es kçnnte sich also auch um einen anderen Artikel Mllners handeln, z. B.: Æders.:æ KorrespondenzNachrichten. Wien. In: Morgenblatt, Nr. 132 (3. 6. 1818), S. 527–528. 5 Artikel Hofwyl] zu dem von Andreas Sthele eingesandten (nicht ermittelten) Artikel aus Hofwil bei Bern s. Nr. 656 (1–5).

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Erluterungen · Brief 654

Kalisky] vielleicht gemeint: G. Friedrich Æd. i. Carl Kaliskyæ: Eugenia. In: Morgenblatt, Nr. 182 (31. 7. 1818), S. 725. Dabei handelt es sich mçglicherweise um eine Probe aus Kaliskys (nicht ermitteltem) Trauerspiel »Eugenia«, dessen Anfang er Th. Huber im Frhling 1818 geschickt haben muß. Den Rest sandte er ihr mit Brief vom 7. Juni 1818 (Gçttingen SUB); s. Nr. 769 (30–38); Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 12. Juni 1819. Es kçnnte aber auch ein unbekannter Brief Kaliskys an Th. Huber gemeint sein. 9 Theremin] zu Karl Wilhelm Thrmins Rezension zu Germaine de Stae¨ls »Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise« s. Nr. 662 (2–16); vermutlich erschien die Rezension in einer bersetzung von Georg von Cotta (s. Nr. 672 (21–22)) unter der berschrift »Franzçsische Literatur« in: Literatur-Blatt Nr. 24, S. 93–96 zum Morgenblatt, Nr. 148 (22. 6. 1818); Literatur-Blatt Nr. 25, S. 97–100 zum Morgenblatt, Nr. 157 (2. 7. 1818); Literatur-Blatt Nr. 27, S. 105–108 zum Morgenblatt, Nr. 171 (18. 7. 1818). 10 Stael] G. de Stae¨l: Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise 11 R a h m ] Es erschien ÆTh. Huber (bers.):æ Einzelne Gedanken, Anekdoten und Karaktere aus Frau von Staels neuestem Werke.

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655. An Johann Gotthard Reinhold

3. Juni 1818

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1004 d Geiger 1901, S. 317, Teildruck (60–79) ÆAdresse:æ ÆLckeæ Monsieur / ÆLckeæ Baron de R e i n h o l d / ÆLckeæ S. M. le Roi des Paı¨s bas /  / Rome Textverlust durch Abschneiden des Papiers Mitteilungen zum Text 6 den bis Sie] (1) [heute] (2) den 23 Mai an Sie H 19 an] spter hinzugefgt H 65 namlich] spter hinzugefgt H 66 fertigte] (1) fertigte[n] (2) fertigte H 78 Mensch, mehr] (1) Mensch [ei ...] (2) P Mensch, mehr H 82 eines dieser] (1) [di] (2) P eines dieser H 86 Bayern] Bayen H 92 durch Franken] (1) von [Hame] (2) P [von Koburg nach] (3) P durch Franken H 96 lexces] lexes H 100 Stoßseufzer] Stroßseufzer H 103 Frau] (1) [mit] (2) P Frau H 115 dringt] (1) [reicht] (2) P dringt H 128 Bestohlne] (1) [Nachbar] (2) P Bestohlne H 131 Therese] T korrigiert aus L H 131 unter bis Obliegenheit] (1) die Obliegenheit unter Bedingungen (2) unter Bedingungen die Obliegenheit H 137 dazu] spter hinzugefgt H Anmerkungen 4 Zschocke] Æanonym:æ Betrachtungen ber das baierische Konkordat. In: Heinrich Zschokke (Hg.): Ueberlieferungen zur Geschichte unserer Zeit 5 Ich schrieb] s. Nr. 642 (34–42) 6 Usteri] Paul Usteri

Erluterungen · Brief 655

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Weßenbergs Druckschrift] ÆIgnaz Heinrich von Wessenberg:æ Betrachtungen ber die Verhltnisse der Katholischen Kirche im Umfange des Deutschen Bundes. o. O. 1818. 8 Werkmeisters] ÆBenedikt Maria von Werkmeister:æ Bemerkungen ber das neue Baiersche Concordat 8 biblische Bltter] Vielleicht ist die Apokalypse gemeint, s. Nr. 615 (15–16). 11 Petrark] Vermutlich eine neue, in Deutschland erschienene Ausgabe, s. Nr. 732 (19–22), z. B.: Francesco Petrarca: Canzoni. Zwickau 1818; ders.: Sonetti. Zwickau 1818; Karl Fçrster (bers.): Le Rime di Francesco Petrarca. T. 1.2. Leipzig 1818–1819, hier: Bd. 1. 14–15 Keller bis werden] Es geht wahrscheinlich um die Verwicklungen bei J. G. Reinholds Kauf von Johann Wolfgang Goethes »Werken«. Er hatte sie von Johann Friedrich von Cotta gekauft, in dessen Verlag sie erschienen. Die Bezahlung sollte ber Johann Baptist Keller erfolgen, s. Nr. 400 (141–147); 615 (171–172). 17 Huber bis Ihnen] Ludwig Ferdinand Huber, s. Bd. 1, Nr. 185 Sammelanm. zu P. Usteri und Bd. 2, Nr. 82 zu J. G. Reinhold 20 Luzerner Berner Deputirten] Die schweiz. Kantone konnten sich 1817 nicht auf die Errichtung eines Nationalbistums mit Luzern als Mittelpunkt – wie P. Usteri es befrwortete – einigen (s. Nr. 37, Anm. 59–60; 288, Anm. 53). Ende 1817 erfuhr Usteri, daß sich die Kantone Bern und Luzern unter sich geeinigt hatten auf ein Bistum Basel. Bern und Luzern schickten 1818 Gesandte nach Rom, um die Zustimmung von Papst Pius VII. zu erhalten. Da Rom aber die Aufsplitterung des deutschschweiz. Gebiets in kleinere Sprengel erreichen wollte, endeten die Verhandlungen mit einem Mißerfolg. Bei den Gesandten handelte es sich um Vincenz Rttimann und Emanuel Friedrich von Fischer. J. G. Reinhold schrieb auf Th. Hubers Bitte an Usteri in dieser Sache am 24. Juni 1818 einen Brief (Zrich ZB; Guggenbhl, Bd. 2, S. 207–210). 24 Klosterbruder bis gethan] Anspielung auf Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise, 4. Aufzug, 7. Auftritt 26 Hesperiden Garten] Die Hesperiden sind in der giech. Mythologie Nymphen, in deren Garten ein gut bewachter Baum mit goldenen pfeln wchst. 31 zuckerichen Laubfrçschchen] nicht ermittelt 40 Mad. Kçrner] Johanna Friederike Kerner, die am 7. Okt. 1818 aus Hamburg in Stuttgart eintraf. 43 Schwager] Justinus Kerner 52 Pobeheim] Sophie von Pobeheim sen. 55 hlenschlger bis beschrieben] Adam Gottlob Oehlenschlger: En Reise fortalt i Breve til mit Hjem. T. 1.2. Kopenhagen 1817–1818; zum Besuch in Stuttgart und der Begegnung mit Th. Huber s. Nr. 225, Anm. 6. 56 (deutsche) Ludlams Hçle] A. G. Oehlenschlger: Ludlams Hçhle. Dramatisches Mhrchen in fnf Akten. Berlin 1818. 57 old english Baron] Clara Reeve: The old english baron. A gothic story. London 1778. 58 Ahnfrau] Franz Grillparzer: Die Ahnfrau. Ein Trauerspiel in fnf Aufzgen. Wien 1817. 60–61 Mllner bis Yngurd] Adolph Mllner: Die Schuld; ders.: Kçnig Yngurd 62 Mobil] mobile = Motiv, Antrieb, Beweggrund 65 Bralist] schweiz. Brolist = veraltend fr Broangestellter 67 Reimversen bis Silbenmaß] Trochen 68 Paßgnger] hier: ein Pferd, das im Paß geht, einem wiegenden, ihm beigebrachten Schrittgang, bei dem es beide Fße einer Seite gleichzeitig hebt und wieder aufsetzt. 72 Sapho] F. Grillparzers Trauerspiel »Sappho« (gedruckt: Wien 1819) wurde am 21. April 1818 in Wien uraufgefhrt. 77 vertheidigt] A. Mllner hatte F. Grillparzers »Die Ahnfrau« wohlwollend, aber kritisch rezensiert: Die Ahnfrau. (Dramaturgische Kritik von A. Mllner.). In: Zeitung fr die elegante Welt, Nr. 105 (2. 6. 1817), Sp. 849–853; 106 (3. 6. 1817), Sp. 858–860; 107 (5. 6. 1817), Sp. 865–868; 108 (6. 6. 1817), Sp. 875 f. ber die daraus entstandene publi7

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Erluterungen · Brief 655

zistische Fehde berichtete Mllner ohne Nennung seines Namens in einer von ihm als solche fingierten, angeblich aus Wien eingeschickten »Korrespondenz-Nachricht« in: Morgenblatt, Nr. 254 (23. 10. 1817), S. 1016. 77 greift Sapho an] A. Mllner berichtet darber in seinen als solche fingierten, angeblich aus Wien eingesandten »Korrespondenz-Nachrichten« im »Morgenblatt« Nr. 132 vom 3. Juni 1818, S. 528. Er kritisierte insbesondere den Stoff als nicht geeignet fr die Bhne: Eine ltere Frau liebt einen jngeren Mann, ohne auf Gegenliebe zu stoßen; vgl. Th. Hubers Entgegnung, in der sie auf das Mtterliche in der Liebe Sapphos hinweist als typisch fr die Liebe jeder Frau, und deshalb als einen Zug schçner Wahrheit in dem Stck: ÆTh. Huber:æ Grillparzers Sappho und Phaon. In: Morgenblatt, Nr. 289 (3. 12. 1818), S. 1155–1156. 81 Kçnigs] Kçnig Maximilian I. Joseph von Bayern (Geburtstag: 27. Mai) 81 Konstitution] Die Verfassung des Kçnigreichs Bayern wurde am 26. Mai 1818 verkndet. Damit kam das Kçnigreich als erster grçßerer dt. Staat der in die Bundes- und die Kongreßakte (1815) aufgenommenen Aufforderung an die dt. Staaten nach, sich Verfassungen zu geben. Bayerns Konstitution galt zu ihrer Zeit als fortschrittlich und fand im Allgemeinen in ganz Deutschland Anerkennung. Allerdings gab es auch zeitgençssische Kritik: Die Gesetzesinitiative lag allein beim Kçnig und nicht (auch) bei den Abgeordneten der beiden Kammern; die Pressefreiheit war eingeschrnkt; dem Adel wurde eine Sonderstellung garantiert, die dem sonst postulierten Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz widersprach (Spindler, T. 1, S. 79–84); s. Nr. 669 (7–46). 82–83 ein brgerliches Drama] Am 27. Mai 1818, dem Tag, an dem man in Mnchen die Eidesleistung aller Staatsbeamten auf die Verfassungsurkunde feierte, wurde am kçniglichen Hoftheater an der Residenz erstmals August von Kotzebues Schauspiel »Das Taschenbuch« (Leipzig 1818) aufgefhrt, wie Th. Huber wahrscheinlich der »Allgemeinen Zeitung« (Nr. 150 (30. 5. 1818), S. 600) entnahm. 86–87 Kronprinz bis gefordert] Es gab keine Trennung der Ehe von Prinz Ludwig und Prinzessin Therese von Bayern durch Papst Pius VII. 91 Mongelas] zu Graf Maximilian von Montgelas s. Nr. 145, Anm. 63–64 92 Reise bis Sachsen] ÆKarl Heinrich von Lang:æ Merkwrdige Reise Æ…æ nach Hammelburg; gerade erschien die Fortsetzung: Æders.:æ Fortgesetzte Reise nach Hammelburg. 97 drash] engl. trash = Unsinn, Schund 102 schneidermßig] Das Schneidergewerbe galt als armselig und verachtenswert (Grimm, Bd. 9, Sp. 1275). 103–104 Schoppenhauer bis Beschreibungen] Johanna Schopenhauer: Ausflucht an den Rhein 105 femelette] franz. femmelette = einfltiges Weib, weibischer Mensch, Schwchling 106–109 Recke bis ist] Elisa von der Recke: Tagebuch einer Reise; in Bd. 1, S. XI–XXXVI, Bd. 3, S. III–XXXIV und Bd. 4, S. XI–XXVIII findet sich jeweils ein »Vorbericht« von Carl August Bçttiger, der den Text außerdem herausgab und mit Anmerkungen kommentierte. 106–108 Gans bis untergehn] nicht ermittelt, s. Nr. 783 (18–23) 108 doctement] franz. docte = gelehrt, kenntnisreich 110–111 Stael bis revolution] Germaine de Stae¨l: Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise 116 Vater] Jacques Necker 123 Kçnigs] Kçnig Ludwig XVI. von Frankreich 128–130 Normand bis Jener] nicht ermittelt 132 jngstes Goldbecks Kind] Mathilde von Goldbeck 133 Kinder] Prinzessin Amalie und Prinzessin Luise von Schwarzburg-Sondershausen 133 Prinzen von Sondershausen] Prinz Carl von Schwarzburg-Sondershausen 134 regierenden] Frst Gnther Friedrich Carl I. von Schwarzburg-Sondershausen 134 Arnstatt] Arnstadt = sdlich von Erfurt gelegene Residenzstadt 134 Schwager] Friedrich Krieger

Erluterungen · Brief 657

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136 Vterlichen] zu Therese Forsters von Georg Forster geerbtem Geld s. Bd. 1, Nr. 208, Anm. 16–18 141 Pensionsanstalt] zu Th. Hubers frheren Plnen s. Nr. 1, Anm. 143

656. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Andreas Sthele 3. Juni 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Staehele Nr. 2 Mitteilungen zum Text 1 kçnnen] (1) k[an] (2) P kçnnen H 1 bei bis Blick] (1) [leicht] (2) P bei einem flchtigen Blick H 2 Alles] A korrigiert aus d H 2 Vorgnge streift] (1) Vorgnge streift (2) Vorgnge [und persçn] streift (3) P Vorgnge streift H 3 hat die Redaktion] (1) hat [auch] die [gesen ....] (2) P hat die [die] Redaktion (3) hat die Redaktion H 4 Von einem] (1) [in .... der Absicht] (2) P Von einem H 6 folgt] (1) [und aufrichtigen] (2) P folgt H 8–9 Staehele in Hofwyl] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von A. Sthele (Anm. 4). Anmerkungen 4 Abnderungen bis Blatte] A. Sthele schickte mit Brief vom 30. Mai 1818 (Marbach DLA) einen (nicht ermittelten) Artikel an die Redaktion des »Morgenblatts«, fr den er einen Abdruck ohne Nennung seines Namens wnschte; zu Th. Hubers Korrekturen an dem Artikel s. Nr. 654 (5–6). Wenig spter wurde Sthele wegen seiner politischen ußerungen im Geschichtsunterricht aus Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern entfernt (Guggisberg, Bd. 2, S. 222) und 1819 auch aus Bern ausgewiesen.

657. An Johann Friedrich von Cotta

4. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 302 Mitteilungen zum Text 11 Erzhlung] E korrigiert aus G .... H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 beiden Aufsze] Friedrich Ludwig Bhrlens Erzhlung ist nicht ermittelt. Sein Beitrag »Zeitansichten« (8) ist vermutlich identisch mit dem gleichen Titel in: Zeitschrift fr die Philosophie. Stuttgart 1818, H. 2, S. 259 f. 1 Abwesenheit] zu J. F. von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3 10 Bhrle antwortete] Beilage unbekannt

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Erluterungen · Brief 658

658. An Johann Friedrich von Cotta

4. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 303 Mitteilungen zum Text 2–3 und bis Intereße] (1) und rein menschlig (2) menschliges Intereße H

und rein menschlige[r. ] [N ....]

(3) P

und

as

rein

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–2 Sehen bis Brief] Beilage von oder ber August von Kotzebue ist unbekannt. 5 Kaisers] Zar Alexander I von Rußland

659. An Johann Friedrich von Cotta

4. oder 5. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 304 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath von Cotta. Mitteilungen zum Text 7 Franklin] (1) [Bonaparte] (2) P Franklin H 15 fr] f korrigiert aus de H 34 achtungsvoll] achtunsvoll H Datierung J. F. von Cottas Eingangsvermerk lautet auf den 4. Juni 1818 (Donnerstag) und widerspricht Th. Hubers Wochentagsangabe Freitag (36). Anmerkungen 2 Napoleon von Stael] ÆChristian Moritz Engelhardt (bers.):æ Bonapartes Ankunft und Anwesenheit in Paris nach dem Vertrag von Campo Formio, 1797. In: Morgenblatt, Nr. 133 (4. 6. 1818), S. 529–531; 134 (5. 6. 1818), S. 533–535. Der Auszug stammt aus Germaine de Stae¨ls »Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise«. 3 Hexameter der Deutschen] BÆernhardæ JÆosephæ Docen: Der lteste deutsche Hexameter. In: Morgenblatt, Nr. 134 (5. 6. 1818), S. 535–536. 4 Jean Maier Insel] ÆPaul Usteri (bers.):æ Die Jan Mayen-Insel. In: Morgenblatt, Nr. 134 (5. 6. 1818), S. 535. 7 Franklin] ÆP. Usteri (bers.):æ Benjamin Franklins Briefwechsel. In: Morgenblatt, Nr. 135 (6. 6. 1818), S. 537–538; 136 (8. 6. 1818), S. 543–544; 137 (9. 6. 1818), S. 546– 547; 139 (11. 6. 1818), S. 554–556; 140 (12. 6. 1818), S. 558–559. 8 Glaubens Ansichten] ÆFanny Tarnow:æ Glaubensansichten 8–9 Krdenerischen Tendenz] Gemeint ist Barbara Juliane von Krdeners pietistisch-herrnhuterisch inspirierte religiçse Erweckungsbewegung. Ihre Kennzeichen waren Schwrmerei bis zur religiçsen Ekstase, Prophezeiungen und Massenversammlungen bis zu B. J. von Krdeners 1818 erfolgter Ausweisung aus Deutschland. 11 Mllners Bitte] ÆAdolphæ Mllner: Bitte 19 muntere Sachen] Als nchstes erschienen: Karoline Æd. i. Charlotte Thiesenæ: Das Rthsel. In: Morgenblatt, Nr. 137 (9. 6. 1818), S. 545–546; 138 (10. 6. 1818), S. 549–550; GÆeorgæ LÆudwigæ PÆeteræ Sievers: Ueber Paris aus Paris. Die Pariserinn. In: Morgenblatt, Nr. 138

Erluterungen · Brief 662

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(10. 6. 1818), S. 550–551; 155 (30. 6. 1818), S. 618–619; 160 (6. 7. 1818), S. 638–639; 164 (10. 7. 1818), S. 654–655; 169 (16. 7. 1818), S. 674–675; 175 (23. 7. 1818), S. 698–699. 24–26 Auch bis Reflexionen] Aus G. de Stae¨ls »Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise« erschien ÆTh. Huber (bers.):æ Einzelne Gedanken, Anekdoten und Karaktere aus Frau von Staels neuestem Werke. 27–28 Sohn bis bersezen] s. auch Nr. 654, Anm. 9 30 Schiller] Es handelt sich um die zweite Lieferung der »Taschen-Ausgabe« von »Friedrichs von Schiller smmtliche Werke« (Bd. 3–4 und 8. Stuttgart und Tbingen 1818), die von J. F. von Cotta verlegt wurden; s. Nr. 420 (1–4). 32 Enkel] zu diesem Zeitpunkt: Molly, Emil, Alphons, Friedrich Karl Walo und Adolph von Greyerz 33 berkommen] hier: erhalten, empfangen, erben

660. An Johann Friedrich von Cotta

6. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 306 Mitteilungen zum Text 4 7 8

die litterarischen] (1) [andre ganz gla] (2) P die litterarischen H werden wir] (1) [wird es] (2) P werden wir H aus] s korrigiert aus ch H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Nachrichten] ÆJohann Ludwig Ferdinandæ DÆeinhardsteinæ: Korrespondenz-Nachrichten. Wien. In: Morgenblatt, Nr. 144 (17. 6. 1818), S. 576; 146 (19. 6. 1818), S. 584; 148 (22. 6. 1818), S. 592. 11 ehemaliger] Wilhelm Hebenstreit

661. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

7. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 307 1 Seite ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

662. An Johann Friedrich von Cotta

7. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 308 ÆAdresse:æ An Herrn / Geheimhofrath von Cotta Mitteilungen zum Text 3 mndlicher] mndlichr spter hinzugefgt H 4 kein Mittel] (1) [unmittelbar] (2) P kein Mittel H 4 ein Fragment] (1) ein[en] [Au] (2) P ein Fragment H 5 zweckmsiger] spter hinzugefgt H

Regest

1200

Erluterungen · Brief 662

9 umfaßt bis Theile] (1) [geht] nur bis zum [3] Theile (2) umfaßt nur bis zum 2 Theile H 10 selbst las] (1) [l] (2) P selbst las H 15–16 den bis benuzen.] (1) d[ie] [An]z[ei]g[e] mit so viel Unpartheiligkeit wie mçglich [davon] zu benuzen. (2) den Auszug davon mit so viel Unpartheiligkeit wie mçglich zu benuzen. H 18 sie] (1) [ich ......] (2) P sie H 21 der wahre] er korrigiert aus ie H 22 Justiz] Juziz H 30 intereßantere Lektre] (1) [Int] (2) P intereßante Lektre (3) intereßantere Lektre H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Anzeige Theremins] vermutlich gemeint: Georg von Cottas ab dem 22. Juni 1818 im »Literatur-Blatt« erschienener Text »Franzçsische Literatur«, der wahrscheinlich eine bersetzung von Karl Wilhelm Thrmins Rezension ist. 2–3 Staels leztes Werk] Germaine de Stae¨l: Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise 4 Fragment] ÆChristian Moritz Engelhardt (bers.):æ Bonapartes Ankunft 5 Depping bis spricht] Eine entsprechende Korrespondenz-Nachricht von Georg Bernhard Depping ist nicht ermittelt. 15 Auszug davon] nicht ermittelt 17 Lady Morgans Nachrichten] Sydney Morgan: France 19 Gesandschafts Englnder] z. B. Hamilton Charles James Hamilton und Sir Brook Taylor 25 2ten bis Hammelburg] ÆKarl Heinrich von Lang:æ Merkwrdige Reise Æ…æ nach Hammelburg; gerade erschien die Fortsetzung dazu: Æders.:æ Fortgesetzte Reise nach Hammelburg. Der Autor hatte Th. Huber ein Exemplar zukommen lassen (K. H. von Lang an Th. Huber, 30. 5. 1818, Privatbesitz Braunbehrens). 28 Autographie von Bonstetten] berliefert sind mehrere, noch zu Lebzeiten Karl Victor von Bonstettens erfolgte Drucke dieses Textes. Der erste Druck erschien ohne Erlaubnis und Wissen des Autors: Erinnerungen aus Bonstettens Jugendleben, von ihm selbst geschrieben. In: Minerva. Taschenbuch fr das Jahr 1826. Leipzig Æ1825æ, S. 121–158. Ein Nachdruck davon folgte in: Helvetia. Denkwrdigkeiten fr die XXII Freistaaten der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Bd. 2. Aarau und Bern 1826, S. 475–496; Bd. 3. Aarau 1827, S. 370–372. Ein weiterer Abdruck kam im Anhang von »Bonstettens Briefe an Matthisson« (hg. von HÆansæ HÆeinrichæ Fssli. Zrich 1827, S. 217–264) heraus. Die »Erinnerungen« sind von Friedrich von Matthisson aus den Briefen seines Freundes Bonstetten an ihn zusammengestellt worden. Außerdem berarbeitete Matthisson den Text, so daß dieser weder als autorisiert noch authentisch gelten kann (Bonstettiana, Bd. 1, S. 6–37, hier: S. 16).

663. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Johann Friedrich Wurm 7. Juni 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Wurm Nr. 1 Th. Huber benutzte als Texttrger ein Anschreiben von J. F. Wurm an Johann Friedrich von Cotta. Mitteilungen zum Text 2 mit] spter hinzugefgt H

Erluterungen · Brief 664

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Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von J. F. Wurm (Anm. 2). Anmerkungen 1 Stark] Augustin Starks Beitrge erschienen seit 1811 in der von J. F. von Cotta verlegten »Allgemeinen Zeitung«. 2 Artikel] J. F. Wurm schrieb J. F. von Cotta am 18. Mai 1818 (Marbach DLA), er sende ihm anbei seinen kleinen Aufsatz zum anonymen Abdruck in der »Allgemeinen Zeitung« oder im »Morgenblatt«. Vermutlich handelt es sich um den im »Morgenblatt« Nr. 142 (15. 6. 1818), S. 566–567 doch abgedruckten Beitrag ÆJ. F. Wurm:æ Zur Lçsung der Zweifel ber die frhen Ostern 1818.

664. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

7. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Sievers Nr. 161/1 Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Mitteilungen zum Text 1–2 Menschen bis oder] spter hinzugefgt H 3 Andeutungen geben kçnnten] spter hinzugefgt H 5 schaulustiger Fremder] (1) [F] (2) P schaulustiger Fremder H 10 besuchen] (1) [s] (2) P besuchen H 13 ist unser Zweck] spter hinzugefgt H 14 nahern] (1) [b] (2) P nahern H Datierung Th. Hubers Antwort wurde wahrscheinlich noch am selben Tag geschrieben wie die vorausgehende Anfrage der Buchhandlung auf demselben Texttrger, die das Datum »7. Jun 1818« trgt. Anmerkungen 1–3 Es bis sein] Im Auftrag von Johann Friedrich von Cotta fragte ein Mitarbeiter der Buchhandlung, ob Georg Ludwig Peter Sievers »nicht anderweitige Vorschlge wegen Morgenblatts Beitrgen zu machen wren«; diese folgen in Nr. 664. Zuvor hatte Th. Huber verschiedene seiner eingeschickten Artikel abgelehnt. Sievers hatte J. F. von Cotta am 22. Mai 1818 geschrieben (Marbach DLA), daß er, um thematische berschneidungen mit den Beitrgen von Georg Bernhard Depping zu vermeiden, keine Artikel im Stil von Korrespondenz-Nachrichten einsenden werde. Stattdessen werde er kleine Sittengemlde aus dem gesellschaftlichen Leben der Pariser schicken. In seinem nchsten Brief an Cotta vom 1. Juni 1818 (Eingangsvermerk: 6. 6. 1818; Marbach DLA) bat er zudem um einen Wechsel ber 800 Franken. Cotta ließ ihm im Juli aber nur 400 Franken zukommen (Sievers an Cotta, 3. 8. 1818, Marbach DLA). 4 Menagerie] hier: Tiergarten, Zoo

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Erluterungen · Brief 665

665. An Johann Friedrich von Cotta

8. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 240 Das Anschreiben J. F. von Cottas und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Mitteilungen zum Text 1 abwarten] (1) ab[ne ....] (2) abwarten H 1 die] ie korrigiert aus er H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1–3 weil bis nannte] J. F. von Cotta schrieb in seinem Brief an Th. Huber, den sie auf demselben Blatt beantwortete: »d Nachrichten aus Wien sind allerdings annehmbar nur kan ich mir einige Ihrer Weglassungen nicht erklren zB. daß unter dem zu erwartenden die Oper: Cyrus – nicht erwhnt werden soll«. Cotta bezog sich auf (s. Nr. 660 (1–11)): ÆJohann Ludwig Ferdinandæ DÆeinhardsteinæ: Korrespondenz-Nachrichten. Wien. In: Morgenblatt, Nr. 144; 146; 148 (1818), hier: S. 584. Dort findet sich unter den nur erst angekndigten Auffhrungen: »Cyrus eine Oper mit Musik vom rhmlich bekannten Kompositeur Mosel«; d. h. Th. Hubers vorgesehene Streichung in dem Artikel wurde rckgngig gemacht. Gemeint ist Ignaz Franz von Mosels Oper »Cyrus und Astyages« (Wien 1818). Außerdem kndigte Deinhardstein an: »die Maccaber, Æ…æ bersetzt von Castelli, ein Gegenstand, welchen auch der hier anwesende Canonicus Werner im vorigen Jahre in eigener Dichtung der Direktion bergab, deren Auffhrung aber von der Censur verboten wurde.« Dabei handelt es sich um: Ignaz Franz Castelli (bers. und Bearb.): Salmonaea und ihre Sçhne. Ein Drama in vier Acten mit Musik. Nach dem Franzçsischen frey und metrisch bearbeitet. Wien 1818; Friedrich Ludwig Zacharias Werner: Die Mutter der Makkaber. Wien 1820. 4 Habe bis gesucht] J. F. von Cotta in seinem Brief (s. Anm. 1–3): »Widmanns Lob ist bei den weiteren ................. Schben mir noch verdchtiger -«; ÆJosephæ WÆidemannæ: Korrespondenz-Nachrichten. Augsburg. In: Morgenblatt, Nr. 136 (8. 6. 1818), S. 544; 137 (9. 6. 1818), S. 548. 5 Weiß bis fragen] J. F. von Cotta in seinem Brief (s. Anm. 1–3): »Wer sind wohl die Verf des in Neuburg erschienenen lit. Mbl?« Er bezog sich auf J. Widemanns »Korrepondenz-Nachricht« (s. Anm. 4), worin von den seit Anfang 1818 in Neuburg a. d. Donau erscheinenden literarischen Monatsberichten die Rede ist, die »das fr Geschftsmnner Merkwrdigste im literarischen Felde zu ihrer Kenntniß bringen und manche patriotische Winke enthalten« (S. 548). Gemeint ist: Literrische Monatsberichte fr bayerische Staats- und Geschftsmnner. Mnchen 1818–1819. Die Verfasser sind nicht ermittelt. 6–7 hoffe bis sein] J. F. von Cotta in seinem Brief (s. Anm. 1–3): »d Anlage wegen d Probe a d Iliade ......... bitte zu x-xigen«. Gemeint ist Joseph Nrnbergers »Der Sturm«; s. Nr. 618, Anm. 10–11.

666. An Johann Friedrich von Cotta

9. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 311 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / von Cotta. Mitteilungen zum Text 5 beiden] (1) [3] (2) P beiden H 13 litterary] litteray H 15 wenn auch] wem auch H

Erluterungen · Brief 668

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Datierung Ergibt sich aus (27) und dem Eingangsvermerk »10 VI 18«. Anmerkungen 1–2 Friederike bis Anzeige] Friederike Brun: Sitten- und Landschaftsstudien von Neapel und seinen Umgebungen in Briefen und Zuschriften entworfen in den Jahren 1809–1810 nebst sptern Zustzen. Leipzig 1818. Eine Rezension dazu ist im »Morgenblatt« nicht ermittelt. 3 freundschaftlichen Fuß] s. Nr. 674, Sammelanm. zu F. Brun 5–7 Kozebue bis Produkts] Eine anonyme Rezension zu John Francis Davis bersetzung von »Laou-Seng-Urh« erschien in: August von Kotzebue (Hg.): Literarisches Wochenblatt, Bd. 1, Nr. 51. Weimar 1818, S. 408; 52 (1818), S. 413 f. Im »Morgenblatt« erschien im April 1818 ÆChristian Moritz Engelhardt (bers.):æ Scenen aus dem chinesischen Drama: Laou-Seng-Urh. 9–10 Die bis sah] Ermittelt sind lediglich inhaltliche Parallelen zwischen zwei Artikeln, wobei der in der »Zeitung fr die elegante Welt« vor dem im »Morgenblatt« erschien: Æanonym:æ Korrespondenz und Notizen. Aus London. In: Zeitung fr die elegante Welt, Nr. 97 (21. 5. 1818), Sp. 775–776, hier: Sp. 776; ÆKarl Trummer:æ Korrespondenz-Nachrichten. London. In: Morgenblatt, Nr. 127 (28. 5. 1818), S. 507–508; 128 (29. 5. 1818), S. 512; 129 (30. 5. 1818), S. 515–516, hier: S. 515–516. 13 the litterary Gazette] »The Literary Gazette, Journal of Belles Lettres, Arts, Politics, etc.« erschien in London ab 1817. 17 Museum] s. Nr. 414, Anm. 88 17–18 europischen Annalen] die von J. F. von Cotta verlegten, monatlich in Tbingen erscheinenden »Europischen Annalen« 20 Jenaer] wahrscheinlich die ab 1804 erscheinende »Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung« 20 Gçttingischen Anzeigen] »Gçttingische gelehrte Anzeigen unter der Aufsicht der Kçnigl. Gesellschaft der Wissenschaften« 22 Seutter] Johann Georg Seutter von Lçtzen 22 ein paar Pastçren] nicht ermittelt 25 Fchern] K. Trummer sandte neben den »Korrespondenz-Nachrichten« aus London fr das »Morgenblatt«, die ganz unterschiedliche Themen behandelten, auch fortlaufend die englischen Literaturberichte fr das »Literatur-Blatt« ein.

667. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und A. Benzler 9. Juni 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1540 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von A. Benzler vom 18. Mai 1818 (Marbach DLA).

668. An Johann Friedrich von Cotta

10. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 310 Mitteilungen zum Text 3 ins] spter hinzugefgt H 4 Den Eingang] (1) [Das An] (2) P Den Eingang H

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Erluterungen · Brief 668

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Aufsaz] ÆPaul Usteri (bers.):æ: Ueber den Haushalt der in der Erde nistenden NomadenBienen und einiger ihnen verwandten Kerbthiere. In: Morgenblatt, Nr. 151 (25. 6. 1818), S. 603; 152 (26. 6. 1818), S. 607–608; 153 (27. 6. 1818), S. 610–611; 156 (1. 7. 1818), S. 623–624; 157 (2. 7. 1818), S. 627; 164 (10. 7. 1818), S. 655. 5 eignen Artikel] Die Wespen werden auf S. 655 (s. Anm. 1) und nicht in einem eigenen Artikel behandelt.

669. An Therese Forster

10. Juni 1818

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/396 ÆAdresse:æ A Mademoiselle Thrse Forster / Ches Monsieur le Prsident de Goldbeck /  / Berlin / fr Hof. Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 2 Ich bis berzulesen] spter hinzugefgt H 6 dnkt] (1) [deucht] (2) P dnkt H 19 aufgenommen zu werden] (1) aufgenommen w[o]rden (2) aufgenommen zu werden H 28 n i c h t ] Hervorhebung durch doppelte Unterstreichung H 33 des Wißens] (1) de[r] (2) P des Wißens H 35 So] (1) [Nun] (2) P So H 37 bildet] (1) [die paa] (2) P bildet H 44 der Eigennuz] der spter hinzugefgt H 84 stirbt] (1) [ver] (2) P stirbt H 93 wo] spter hinzugefgt H 98 Landrichter] Londrichter H 113 Cameralistischen] Caneralistischen H 113 religiosdeistischen] (1) religios[athei ..........]stischen (2) religiosdeistischen H 131 der Mann] (1) [sies] (2) P der Mann H 132 mit] (1) [kom] (2) P mit H 134 Deutsch] (1) [f] (2) P Deutsch H 139 Viel] Vier H 158 sonst] (1) [allein] (2) P sonst H Datierung Das Jahr ergibt sich aus dem Poststempel. Anmerkungen 6–7 Taßo bis haßen] Johann Wolfgang Goethe: Torquato Tasso, 4. Aufzug, 2. Auftritt 8 unsre Verfaßung] gemeint: die bayr. Verfassung, s. Nr. 655, Anm. 81 8 Kçnigs] Kçnig Maximilian I. Joseph von Bayern 9–11 Eine bis nehmen] Die wrtt. Landstnde z. B. wehrten sich aus diesem Grund seit 1815 gegen eine oktroyierte Verfassung, s. Nr. 10, Anm. 151–167. 34 zweiten bis ersten] Es handelt sich um ein Zweikammersystem nach Vorbild des engl. Oberund Unterhauses. Der ersten Kammer (Kammer der Reichsrte) gehçrten u. a. die volljhrigen Prinzen des Kçnigshauses an, die obersten Kronbeamten, die beiden Erzbischçfe,

Erluterungen · Brief 669

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die Oberhupter der frher reichsstndischen und nun der bayr. Krone unterstellten Frsten- und Grafenhuser (die auf diesem Wege in den bayr. Staat angemessen integriert werden sollten) sowie die vom Kçnig erblich oder lebenslnglich in den Reichsrat Berufenen. Die zweite Kammer (Kammer der Abgeordneten) bestand zu 1/8 aus adeligen Gutsbesitzern, zu 1/8 aus Geistlichen, zu 1/4 aus Vertretern der Stdte und Mrkte und zur Hlfte aus Vertretern der brigen Landeigentmer. Das aktive und insbesondere das passive Wahlrecht war an den Besitz von Grund und Boden gebunden (Spindler, T. 1, S. 80 f.). 47 Greyerz] Gottlieb von Greyerz 49 einer] nicht ermittelt 49 Schertel] Carl Schertel von Burtenbach 51 ForstInstitut] Am 7. Juni 1818 wurde die wrtt. Forstverwaltung neu organisiert und der Plan zur Errichtung einer niederen Forstschule zur Ausbildung von Revier- und Unterfçrstern bekanntgegeben. Diese am 2. Juli 1818 gegrndete Schule wurde mit der wrtt. Feldjgerschwadron verbunden, d. h.: In der Schule herrschte militrische Ordnung und im Kriegsfall wurden die Auszubildenden als Fhrer und Boten beim Generalstab verwendet. Als Schler vorgesehen waren insbesondere die Sçhne von unbemittelten Forstbeamten. Voraussetzung fr die Aufnahme war die vorherige Ttigkeit als Gehilfe bei einem Revieroder Unterfçrster oder das Bestehen einer Aufnahmeprfung. Es wurden sechs Stipendien fr ein Jahr angeboten zuzglich freie Verpflegung und Befreiung von den Vorlesungsgebhren (Kçnigl. Wrtt. Staats- und Regierungs-Blatt, Nr. 35 (13. 6. 1818), S. 281–287). 51 Malchus] Karl August von Malchus 51 Seutters] Johann Georg Seutter von Lçtzen 56 Mad.] nicht ermittelt 68 Burtenbach] das Gut Burtenbach, auf halbem Wege zwischen Ulm und Augsburg gelegen 77 Hofwyl] Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, das Victor Aim Huber 1806 bis 1816 besuchte. 79 Michael] 29. September 80 Emma] Emma von Jasmund 81 stelle bis Nativitet] Nativitt = Geburtshoroskop; hier: das Schicksal vorhersagen 85 Eltern] Louise und Johann Friedrich Blumenbach 89 jezige Wohnung] Th. Huber und Luise von Herder wohnten seit dem 5. Mai 1818 in der Hirschgasse (umbenannt in: Wilhelmsstraße) im Haus von Heinrika Dorothea Kapf. 90 Pike] Pikee = Baumwollgewebe mit reliefartigem Muster 97 Gnzburger Landrichter] Jacob Wochinger; Th. Huber lebte 1807 bis 1816 in Gnzburg in Bayern. 103 Briefkommerz bis Pichler] s. Nr. 711, Sammelanm. zu Caroline Pichler 105 alte bis Brun] s. Nr. 674, Sammelanm. zu Friederike Brun 106–107 von Ewigkeit Amen] Anspielung auf zahlreiche Bibelstellen (z. B.: Galater 1,5; Epheser 3,21; Philipper 4,20) 108 Lebensgeschichte] F. Bruns Kindheits- und Jugenderinnerungen erschienen 1824 in Aarau unter dem Titel »Wahrheit aus Morgentrumen und Idas sthetische Entwickelung« (s. Bonstettiana, Bd. 13: F. Brun an Karl Victor von Bonstetten, 13. 11. 1823, Anm. 7). 111–112 Bonstettens Autographie] Karl Victor von Bonstetten: Erinnerungen 113 religiosdeistischen] s. Nr. 169, Anm. 7 121–122 jezt bis branntmarkt] wahrscheinlich Anspielung auf die diplomatische Mission in Rom, s. Nr 655, Anm. 20 123–124 Wir bis Brands] Th. Huber und L. von Herder waren vom 30. Mai bis 1. Juni 1818 bei Karolina und Friedrich von Brand zu Besuch. 124 Heigele] Karl Marzell Heigelin 124–125 in Gnzburg] bei Claire und G. von Greyerz 128 considerirt] franz. considrer = achten, hochschtzen; berlegen, bedenken 133 Hartmann] August von Hartmann

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Erluterungen · Brief 669

134 Priszillen] Anspielung auf die frhchristliche Missionarin Priszilla; s. auch Apostelgeschichte 18,2 und 26; Rçmer 16,3; 1. Korinther 16,19; 2. Timotheus 4,19 137–138 alte Hartmann] Mariette Hartmann 143 wohlfeiler] zur Hungersnot 1816/17 s. Nr. 59, Anm. 125 147 Satyre] ÆKarl Heinrich von Lang:æ Merkwrdige Reise Æ…æ nach Hammelburg; gerade erschien die Fortsetzung: Æders.:æ Fortgesetzte Reise nach Hammelburg oder meine harten Schicksale im Kautzen-Land. 156 S p e n e r ] Carl Spener 161 Mller] Carl Christian Mller, der Ehemann von Th. Forsters Cousine Wilhelmine Mller 163 Cotta] Johann Friedrich von Cotta 165 Bild] nicht ermittelt 166 Romane] Vielleicht sind die Vorbereitungen gemeint fr den Druck von Huber Werke, Bd. 3 und Bd. 4, s. Nr. 642 (94–95); 675 (3). 167 Stael bis Werk] Germaine de Stae¨l: Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise 171 Lady Morgan] Sydney Morgan: France

670. An die J. G. Cottasche Buchhandlung zwischen 12. April und 11. Juni 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 450 Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Joseph Rehmann (terminus post quem: 13. 4. 1818) und der endgltigen Entscheidung fr den Abdruck von dessen Aufsatz (terminus ante quem), s. Anm. 1; Nr. 673 (5). Anmerkungen 1 Aufsaz] Ein Mitarbeiter der J. G. Cottaschen Buchhandlung fragte in seinem Anschreiben, »ob sich die Aufstze ber die Mongolen fr das Morgenblatt eignen«. Damit ist das Manuskript von J. Rehmann ber seine Forschungsreise in die Mongolei gemeint. Einen ersten Teil seines Berichts hatte Rehmann etwa Anfang 1818 an die »Morgenblatt«-Redaktion gesandt. Es folgte der am 13. April 1818 eingegangene Brief Rehmanns (Marbach DLA) mit der Abhandlung ber die Religion der Mongolen. Nur der letztgenannte Aufsatz wurde gedruckt: J. Rehmann: Ueber den religiçsen Zustand der Chalkas-Mongolen und den lamaitischen Oberpriester (Kutuchtu) zu Urga. In: Morgenblatt, Nr. 144 (17. 6. 1818), S. 573–574; 145 (18. 6. 1818), S. 577–579.

671. An Friedrich Arnold Brockhaus

11. Juni 1818

H Leipzig StA, Verlag F. A. Brockhaus Nr. 247, Bl. 65–68 ÆAdresse:æ An Herrn Buchhndler Brockhaus / Wohlgeb / in / Leipzig / Fr. [Hof] Grenze Textverlust durch Siegelausschnitt Mitteilungen zum Text 13 Barçnen) eifernd] (1) Barçnen [mit] (2) P

Barçnen)

eifernd H

Erluterungen · Brief 671

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Fr] (1) [Von] (2) P Fr H der] er korrigiert aus ie H hier] spter hinzugefgt H einen bis Grundton] (1) eine sehr scharfe u ernste Grundw ... (2) P einen sehr scharfen u ernsten Grundton H 70 auch] spter hinzugefgt H 79 fremden] spter hinzugefgt H 101 manchen] (1) [zu] (2) P manchen H 103 macht] (1) [zieht] (2) macht H 107 des Morgenblatts] spter hinzugefgt H 109 und statistische] spter hinzugefgt H 119 angezeigt] angezeit H 124 peinlich] peulich H 139 der getroffenste] der korrigiert aus die H 148 fingirte] fignirte H 149–150 im bis Morgenblatt] (1) im [Morgenblatt ber] die (2) P im der Zeitung fr die elegante Welt gegen das Morgenblatt H 154 – die] – spter hinzugefgt H 160 mit] (1) [z] (2) P mit H 166 von bis wohl!] mit Einweisungszeichen weitergeschrieben auf S. 5, unterer Rand 32 37 50 62

Anmerkungen 9 Einrichtung bis Leipzig] Nachdem F. A. Brockhaus selbst schon zu Ostern 1817 von Altenburg nach Leipzig gezogen war und dort mit seiner Tochter Auguste lebte, folgte Anfang April 1818 der Umzug von Jeanette Brockhaus mit den Kindern Hermann, Sophie, Luise, und Wilhelmine sowie seines Verlags (Brockhaus, T. 2, S. 79 und 96). 17 franzçsischen Schweiz] Th. Huber lebte 1793 bis 1798 in St. Aubin, Vaumarcus, Neuchaˆtel und Boˆle im Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz. 20 Bonnstetten – seine Jugendgeschichte] Karl Victor von Bonstetten: Erinnerungen 28 Boosjemann] Johanna und Gerhard Friedrich Buschmann und deren Kinder Friedrich Wilhelm August, Katharina, Katharine Lucie Henriette und Katharine Friderike Dorothea Johanna; Bosjesman = niederl. Buschmann, Ureinwohner, Nomaden in Sdafrika; vermutlich nicht nur Anspielung auf den Nachnamen der Familie, sondern auch darauf, daß G. F. Buschmann ein Bauernsohn war und nicht dem Brgertum entstammte. 31 ausziehen] Th. Huber und Luise von Herder wohnten seit dem 5. Mai 1818 in der Hirschgasse (umbenannt in: Wilhelmsstraße) im Haus von Heinrika Dorothea Kapf. 35 Dame] vermutlich Kçnigin Katharina von Wrttemberg 36–40 Sie bis Kunstwerk] F. A. Brockhaus hielt sich im Dezember 1816/Januar 1817 in Stuttgart auf und zeigte dort die Bilder von Georg Emanuel Opiz, die Brockhaus unter dem Titel »Gemhlde von Paris« verçffentlichen wollte und Ende 1817/Anfang 1818 auch z. T. verçffentlichte, s. Nr. 123, Anm. 131–132. 39 Gurkenmaler] Maler kleinlicher Gegenstnde, von Fruchtstcken usw. (Grimm, Bd. 4.1, Sp. 1161) 44 Exemplare] G. E. Opiz »Gemhlde von Paris« 45 Kafferland] hier vermutlich gemeint: das Kçnigreich Wrttemberg oder der wrtt. Hof 47 Weiberregiment] vielleicht Anspielung auf den politischen Einfluß von Kçnigin K. von Wrttemberg 50 Malchus] Karl August von Malchus 52 Seutter] Johann Georg Seutter von Lçtzen 57 Beroldingen] wahrscheinlich Graf Clemens von Beroldingen

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Erluterungen · Brief 671

58 Landstndler bis Alten] zu den wrtt. Landstnden als Kmpfer fr das ›Alte Recht‹ s. Nr. 10, Anm. 151–167 59–60 Trott bis nach] zum Prozeß gegen Heinrich von Trott auf Solz zu Imshausen in Hessen s. Nr. 616, Anm. 90–93 59 Jerome] Jroˆme Bonaparte, bis 1813 Kçnig von Westfalen 59 rckkehrenden Churfrsten] Kurfrst Wilhelm I. von Hessen-Kassel, der whrend der franz. Herrschaft, als Hessen-Kassel Teil des Kçnigreichs Westfalen war (1807–13), im Exil leben mußte. 60–61 seit bis waren] s. Anm. 36–40 67 Cotta bis Reise] zu Johann Friedrich von Cottas Reise s. Nr. 449, Anm. 2–3 69 Gut] zu J. F. von Cottas Gtern s. Nr. 203, Anm. 149 69–70 all nach Grade] als Zitat nicht ermittelt 71 Bcher Geschenke] nicht ermittelt, s. Nr. 766 (2–3) 71–72 Conversations bis wird] Die dritte Auflage des von F. A. Brockhaus verlegten »Conversations-Lexicon« (Bd. 1–10. Leipzig 1814–1819) erschien, von Hans Ancher Kofod ins Dnische bersetzt, unter dem Titel »Conversations-Lexicon, eller encyclopædisk Haandbog« (Bd. 1–6. Kopenhagen 1816–1818). 76 Staelischen] Gemeint sind in erster Linie Germaine de Stae¨ls »Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise«, die Th. Huber gerade gelesen hatte. 76 Arendschen] gemeint: Ernst Moritz Arndt 88–89 dnischer bis Norwegen] Bernhard Severin Ingemann reiste mit Frederik Schmidt von Dnemark (Abreise: April 1818) ber Stuttgart nach Italien (Ankunft in Rom: August 1818). 89–90 Trauer bis hat] z. B.: B. S. Ingemann: Blanca. Kopenhagen 1815; eine von Friedrich Kind verfaßte bersetzung eines Stcks von Ingemann ist nicht ermittelt. 91 Irmensule] eine legendre Bildsule; sie wurde von den Sachsen verehrt und war einer Gottheit, vielleicht Wotan, geweiht oder Arminius; sie soll bei Paderborn in einem heiligen Hain gestanden haben und im Jahr 772 zerstçrt worden sein (Conversations-Lexicon. Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 242 f. = Conversations-Lexicon. Bd. 5. 4. Aufl. Altenburg und Leipzig 1817, S. 93). 95 Trauerspiel] B. S. Ingemann: Blanca. Trauerspiel. bers. von Dieterich Wilhelm von Levetzow. Kopenhagen 1815, s. Nr. 711 (32–34). 99 Gelehrter] Paul Usteri 109 statistische] Statistik = Staatenkunde 115–117 Ich bis frgt] wahrscheinlich Johann Christoph Schmids »Schwbisches Wçrterbuch mit etymologischen und historischen Anmerkungen«, s. Nr. 564 (21–42) 118–121 Heut bis verlegt] Im »Intelligenz-Blatt« (Nr. 13, S. 52) zum »Morgenblatt« (Nr. 142 (15. 6. 1818)) warb Friedrich Wilhelm Goedsche fr die gerade in seinem Verlag erschienene Publikation von Johann Christian Große: Casualmagazin fr angehende Prediger und fr solche, die bey gehuften Amtsgeschften sich das Nachdenken erleichtern wollen. Bd. 1. Meißen 1818. 135–143 Kummer bis gehandelt] zu L. von Herders gescheiterter Ehe s. Nr. 554 137 Geschwister] Therese Forster, Claire von Greyerz und Victor Aim Huber 144 Man bis an] Anlaß des Streits war ein im Januar 1818 von Aloys Hirt veranstaltetes, antik stilisiertes Hoffest in Berlin, auf dem von Hirt als Hierodulen (antike Tempelsklavinnen) bezeichnete Mdchen im Maskenzug auftraten. In einem Aufsatz wurde auf das Unpassende bzw. Zweideutige dieser Bezeichnung hingewiesen: R.: Die Hierodulen. In: Zeitung fr die elegante Welt, Nr. 16 (22. 1. 1818), Sp. 121–123; 17 (23. 1. 1818), Sp. 130–133; 18 (24. 1. 1818), Sp. 138–142; 19 (26. 1. 1818), Sp. 145–148. Carl August Bçttiger wurde beschuldigt, Verfasser dieses ›unsittlichen‹ Aufsatzes zu sein. Als er sich in Privatbriefen dagegen wehrte, wurden diese ohne sein Einverstndnis publiziert und Bçttiger aufgefordert, çffentlich Stellung zu beziehen (ÆA. Hirt:æ Die Hierodulen. In: Bemerker Nr. 3 (= Beilage

Erluterungen · Brief 671

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zu: Der Gesellschafter oder Bltter fr Geist und Herz, Nr. 44 (18. 3. 1818)). Bçttiger verwahrte sich gegen diesen »literarischen Terrorismus«, bekrftigte aber seine Ansicht, Hirt habe bei der »Hierodulen-Benennung« eine »Unzartheit« begangen (C. A. Bçttiger: Bemerker. In: Der Gesellschafter oder Bltter fr Geist und Herz, Nr. 56 (8. 4. 1818), S. 224). Darauf folgte ein weiterer Angriff Hirts gegen ihn (A. Hirt: An Herrn Hofrath Bçttiger in Dresden. In: Bemerker Nr. 4 (= Beilage zu: Der Gesellschafter oder Bltter fr Geist und Herz, Nr. 63 (20. 4. 1818))). Das »Morgenblatt« berichtete darber: ÆFriedrich Wilhelmæ GÆubitæz: Korrespondenz-Nachrichten. Berlin. In: Morgenblatt, Nr. 110 (8. 5. 1818), S. 440; 111 (9. 5. 1818), S. 444, hier: S. 440. 144–145 litterarischen Fehden] Anspielung auf die anonym gedruckte Kritik Adolph Mllners an Franz Grillparzers »Sappho« in seinen angeblich aus Wien eingesandten »Korrespondenz-Nachrichten« im »Morgenblatt«, Nr. 132 (1818), s. Nr. 655, Anm. 77; außerdem wurde eine weitere fingierte »Korrespondenz-Nachricht« Mllners im »Morgenblatt« anonym verçffentlicht (Nr. 137 (9. 6. 1818), S. 548), die vorgeblich aus Hamburg stammte. Darin verbreitete Mllner die Falschmeldung, daß der unbekannte Weißenfelser Theaterkritiker (also er selbst), sich nicht mehr in Deutschland, sondern in London aufhalte. Hintergrund waren die zahlreichen scharfen Kritiken, die Mllner, ohne seinen Namen zu nennen, im »Morgenblatt« und anderen Zeitungen publizierte. Ziel seiner Kritik war vor allem das Leipziger Theater. Des weiteren druckte das »Morgenblatt« (Nr. 141 (13. 6. 1818), S. 564) Mllners »Korrespondenz-Nachricht«, in der dieser seine Kritik wiederholte an: Johann Baptist von Zahlhaas (Bearb.): Das Leben ein Traum. Schauspiel in fnf Aufzgen von Don Pedro Calderon de la Barca. Nach der Uebersetzung des Gries fr die deutsche Bhne bearbeitet. Leipzig 1818. Auch hier vertuschte Mllner seine Autorschaft, indem er sich selbst als Vermittler der »Korrespondenz-Nachricht« nannte (»D. E. A. M.« = Der Einsender A. Mllner) und den Artikel damit einem unbekannten Schreiber unterschob. Dieses Verfahren wandte er schon vorher an (s. Nr. 648, Anm. 1–21). Vielleicht dachte Th. Huber auch an ÆSaulæ Ascher: Nçthige Erklrung (s. Nr. 641, Anm. 1) oder an die Affre um August von Kotzebue, s. Nr. 573, Anm. 28. 146 Hannickelsangriffe] Anspielung auf den Ruber Jakob Reinhardt 149–156 Angrif bis rechtfertigen] Æanonym:æ Eingemachte Lesefrchte. (Dritter Aufsatz). Morgenblatt. In: Zeitung fr die elegante Welt, Nr. 89 (7. 5. 1818), Sp. 705–707. Der nicht ermittelte Autor machte sich lustig ber ÆGeorg Peter Dambmann:æ Korrespondenz-Nachrichten. Wirzburg. In: Morgenblatt, Nr. 57 (7. 3. 1818), S. 228; 58 (9. 3. 1818), S. 232. Außerdem schlug er der »Morgenblatt«-Redaktion, »die dem Vernehmen nach jetzt nicht blos im grammatikalischen Sinne generis foemini ist«, vor, als Motto auf die Monatstitel des Blatts zwei Verse von Friedrich Rckert drucken zu lassen: »Oder willst du lieber Brei, / Das ist mir einerlei« (Schlußzeilen von Rckerts »Kinder-Mhrchen. II. Vom Bumlein, das spazieren ging« im »Morgenblatt« vom 23. 12. 1817). 156 antworten] nicht ermittelt 158 unser Correspondent] G. P. Dambmann, s. Anm. 149–156 159 druckt bis nach] vermutlich Anspielung auf die anonyme Korrespondenz-Nachricht in der »Zeitung fr die elegante Welt«, Nr. 97 (1818); s. Nr. 666, Anm. 9–10 163–164 Verse bis erregten] Von Carl Kalisky wurde unter seinem Pseudonym G. Friedrich abgedruckt: Der Strom; Der Anfang; An die Poesie; Der Morgengruß; Der Entschluß; Weihung; Bestimmung; s. Nr. 610 (8–10). 167–169 In bis werde] Vermutlich lag Th. Huber die von F. A. Brockhaus verfaßte »Warnung« vor, die er in das »Intelligenz-Blatt« Nr. 14 (S. 53–54 zum Morgenblatt, Nr. 153 (27. 6. 1818)) einrcken ließ. Darin teilte er mit, daß er den Besitzer der Buchhandlung A. F. Macklot, Karl Erhard, verklagt habe wegen dessen Nachdruck von Brockhaus »Conversations-Lexicon«. Er warnte potentielle Kufer vor dem Kauf dieses Nachdrucks (von dem bisher nur der erste Band erschienen war), da – sollte er den Prozeß gewinnen – von

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Erluterungen · Brief 671

diesem keine weiteren Bnde mehr gedruckt werden drften. Allerdings verlor Brockhaus spter den Rechtsstreit in allen Instanzen. Eine Regelung der Problematik des Nachdrucks wurde durch den Deutschen Bund erst spter getroffen, s. Nr. 487, Anm. 2; 549, Anm. 1.

672. An Johann Friedrich von Cotta

11. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 312 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / von Cotta. Mitteilungen zum Text 6 Evangelium u dergleichen] (1) Evangelium[.] (2) Evangelium u dergleichen H 21 (Ihres Sohns Ubersezung)] (1) , [von] Ihres Sohns Ubersezung, (2) , (Ihres Sohns Ubersezung) H 27 unsern Lesern neu] (1) [neu] (2) P unsern Lesern neu H 31 Geschft] Geschft. H 31 dem meine] (1) [auf] d[ie] meine (2) dem meine H 32 es] (1) [Ihr Urtheil] (2) P es H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 4 Schlesische Reise] Wahrscheinlich ist das (nicht ermittelte) Manuskript von August Zemplin ber Altertum, Kunst und besondere Naturerscheinungen in der Gegend von Salzbrunn im Riesengebirge gemeint. Es traf mit einem undatierten, am 30. Mai 1818 bei der J. G. Cottaschen Buchhandlung eingegangenen Brief ein und war von Zemplin fr das »Morgenblatt« bestimmt (Marbach DLA). 12 zu politisch] s. Nr. 687 (7–22) 21 Staels bis Ubersezung] ÆGeorg von Cotta (bers.):æ Franzçsische Literatur; es handelt sich dabei um eine Rezension von Germaine de Stae¨ls »Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise« mit bersetzten Auszgen. Vermutlich ist Cottas Text eine bersetzung von Karl Wilhelm Thrmins Manuskript, s. Nr. 662 (2–16). 22 Reichle] Wilhelm Reichel 23–25 erwhnten bis schickte] Gemeint ist »The Literary Gazette, Journal of Belles Lettres, Arts, Politics, etc.«; s. Nr. 666 (18). In Nr. 62 (28. 3. 1818), S. 203–205 findet sich die bersetzung von Friederike Bruns Artikel »Bild Anna Germaines von Stael Necker« unter dem Titel »Portrait of Anna Germaine de Stael Necker«. In Nr. 52 (17. 1. 1818), S. 40 f.; 53 (24. 1. 1818), S. 58 f.; 54 (31. 1. 1818), S. 70 steht die bersetzung »Journey to Mount Etna« von August Wilhelm Kephalides Artikel »Aetna-Reise«. 25 Bçttcher] Carl August Bçttiger 26 rußischen Kalender] vielleicht Kaiserliche Akademie der Wissenschaften (Hg.): St. Petersburger Taschen-Kalender auf das Jahr 1811. St. Petersburg Æ1810æ; auf das Jahr 1812. St. Petersburg Æ1811æ; auf das Jahr 1813. St. Petersburg Æ1812æ; allerdings ist darin kein Beitrag ber die Pazifikinsel Nukahiwa ermittelt. 27–28 Einwohner bis Langsdorf] Die Beschreibung der Insel Nukahiwa findet sich im 3. bis 8. Kapitel in Bd. 1 von Georg Heinrich von Langsdorffs »Bemerkungen auf einer Reise um die Welt«. 29 im Morgenblatt erwhnt] nicht ermittelt

Erluterungen · Brief 673

673. An Johann Friedrich von Cotta

1211

11. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 314 Mitteilungen zum Text 4 Statistik der franzçsischen] (1) [f] (2) P Statistik der franzçsischen H 8 Pariserinnen] (1) [F] (2) P Pariserinnen H 12 ohne Honnorar] spter hinzugefgt H 16 wenn nicht] (1) wenn [ich] nicht (2) wenn nicht H 17–18 sowie bis ganz] (1) [gan] (2) P sowie die Zusammenstellung des Inhalts, ganz H 22 Material] fett geschrieben H Datierung Ergibt sich aus (22) und dem Eingangsvermerk »12 Jun 1818«. Anmerkungen 3 Nachrichten bis Normandie] Ab 12. Juni 1818 erschien im »Morgenblatt«: ÆKarl Wilhelm Gessner:æ Ueber die Normandie. 4 Statistik bis Spielhußer] ÆPaul Usteri (bers.):æ Die Geschichte und Statistik der franzçsischen Spielhuser. In: Morgenblatt, Nr. 147 (20. 6. 1818), S. 586–587; 148 (22. 6. 1818), S. 590–591. 5 Religioser bis Mongolen] Joseph Rehmanns Beitrag »Ueber den religiçsen Zustand der Chalkas-Mongolen« erschien ab 17. Juni 1818 im »Morgenblatt«. 7 Sabinerinnen Raub] Mauricio Æd. i. Moritz Lange:æ Der Raub der Sabinerinnen. In: Morgenblatt, Nr. 143 (16. 6. 1818), S. 569–570; 144 (17. 6. 1818), S. 575; 145 (18. 6. 1818), S. 579–580; 147 (20. 6. 1818), S. 585–586; 148 (22. 6. 1818), S. 589–590. 8 Charakter der Pariserinnen] Ab 10. Juni 1818 wurde im »Morgenblatt« verçffentlicht: GÆeorgæ LÆudwigæ PÆeteræ Sievers: Ueber Paris aus Paris. Die Pariserinn. 9 Beschreibung von Dobbran] ÆFriedrich Ludwig Rçper:æ Das Seebad in Dobberan. In: Morgenblatt, Nr. 150 (24. 6. 1818), S. 598–599. 11 Aufsze bis Koelle] Es erschien ÆFriedrich Kçlle:æ Frage an deutsche Chemiker und Alterthumsforscher. In: Morgenblatt, Nr. 141 (13. 6. 1818), S. 563. 13 Bemerkungen bis Sprache] Æanonym:æ Bemerkungen ber die mexikanische Sprache. In: Morgenblatt, Nr. 153 (27. 6. 1818), S. 611. 14 Kolonien bis Rußland] Æanonym:æ Ueber die Kolonien in Sd-Rußland. In: Morgenblatt, Nr. 146 (19. 6. 1818), S. 583. 15 Klugheits bis Tempeln] Am 16. Juni 1818 erschien (aus »The works« von Sir William Temple): Æanonym (bers.):æ Klugheits-Grundsatz fr Weltleute. 19 Blatt] Die erwhnten Artikel ((24–27) und Anm. 15) erschienen mit Ausnahme der Nachrichten aus Wien (s. Anm. 27) im »Morgenblatt« Nr. 143 vom 16. Juni 1818. 20 Reichle] Wilhelm Reichel 27 Correspondenz Rom] ÆF. Kçlle:æ Korrespondenz-Nachrichten. Rom. In: Morgenblatt, Nr. 143 (16. 6. 1818), S. 572. 27 Anfang Wien] ÆJohann Ludwig Ferdinandæ DÆeinhardsteinæ: Korrespondenz-Nachrichten. Wien. In: Morgenblatt, Nr. 144; 146; 148 (1817) 36 fnf bis bestehen] whrend J. F. von Cottas Abwesenheit, s. Nr. 449, Anm. 2–3 45 Stael] Germaine de Stae¨l: Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise 46 Perioden] ÆTh. Huber (bers.):æ Einzelne Gedanken, Anekdoten und Karaktere aus Frau von Staels neuestem Werke

1212

674. An Friederike Brun

Erluterungen · Brief 674

etwa 11. Juni 1818

H Kopenhagen KB, NKS 1992 4 i 193 Mitteilungen zum Text 24 Eltern:] : korrigiert aus , 24 Glck, Stiefkind] (1) [Stief] (2) P [Gk], Stiefkind (3) Glck, Stiefkind H Datierung Der Brief (4; 7; 26) wurde etwa zur selben Zeit verfaßt wie Nr. 666 (1–4), Nr. 669 (105–111) und Nr. 671 (88–97). Anmerkungen Th. Huber und F. Brun(-Mnter) lernten sich whrend des Aufenthalts von Balthasar Mnter und seiner Tochter in Gçttingen (14.–18. 6. 1782) kennen, bei dem sie auch einen Besuch bei der Familie Heyne machten. F. Brun war von Geist und Lebendigkeit der ltesten HeyneTochter fasziniert und hob deren Erzhlkunst lobend hervor (Bd. 1, Nr. 10, Anm. 96). Ein zweites Mal trafen sie sich einige Tage im Juni 1791 whrend F. Bruns Besuch in Mainz (AA, Bd. 16, Nr. 156; 158 (25–28); 159). Sie notierte damals in ihrem Reisetagebuch, vor zehn Jahren sei »Therese Æ…æ ein von Flle des Feers, u Bewußtsein der Kraft laut Jubelndes Mdchen« gewesen, jetzt aber sei sie »gereift wie die zarte Rebe, am Herzen eines Mannes wie Forster ÆGeorg Forsteræ, gebend u nehmend dies seltene Ehepaar wie wenige, eins der liebenswrdigsten, und inniggeistiger, liebend weiblicher Charackthere Æ…æ, die ich kenne.« (Bonstettiana, Bd. 4, S. 446) 1817 kamen die beiden Frauen durch die Vermittlung Friedrich von Matthissons erneut in brieflichen, zunchst wohl berwiegend beruflichen Kontakt (Nr. 348 (37–42)). Am 22. Nov. 1817 schrieb F. Brun an Matthisson: »Danke du der geistvollen Therese Heyne sehr fr ihre tree Errinnrung, u sage ihr daß ich besonders mit Liebe an den Jugendtagen in Gçttingen mit Brger verlebt u ihr hnge u mit Dank der Liebevollen Art gedchte mit welcher Sie u der unvergeßliche Forster mich in Maynz aufnahmen 1791 – Seitdem sah ich sie nie mehr. Wenn sie mich zur Mitarbeiterin am Morgenblatte wnscht: So sage ihr aufrichtig wie bel zufrieden ich mit den vorigen Redakters Æz.B. Friedrich Haugæ gewesen: u daß ich ein Exemplar des Wercks von ihr vom. Anfang ihrer Regierung an, verlange – oder Abdruck deßen was ich hineingebe.« (Bonstettiana, Bd. 12, S. 74, Anm. 3; Bd. 7, Th. Huber an die J. G. Cottasche Buchhandlung, 17. 8. 1820) Die freundschaftliche Beziehung der beiden Frauen und ihr Respekt voreinander erleichterten auch ihre Zusammenarbeit im Rahmen von Th. Hubers Arbeit fr das »Morgenblatt«: Die Redakteurin war nun fr die Betreuung und Annahme der Einsendungen ihrer in Kopenhagen lebenden Schriftstellerin dt. Herkunft verantwortlich. Sie setzte sich (so 1820) fr eine angemessene Behandlung der Kollegin ein, die statt eines Honorars ein Freiexemplar des »Morgenblatts« zugesandt bekommen sollte. F. Brun wiederum war hilfreich bei der Vermittlung wichtiger Kontakte aus Dnemark, z. B. von Peter Oluv Brçndsted (Bd. 7, Th. Huber an Henriette von Reden, 28. 12. 1818). Von der in Briefen an andere hufig erwhnten, nach 1817 offensichtlich gefhrten Korrespondenz zwischen den beiden Schriftstellerinnen (z. B.: Bd. 8, Th. Huber an Caroline Pichler, 31. 12. 1821: Sie erhalte von F. Brun oftmals Grße) sind jedoch nur drei Briefe von Th. Huber (1818 und 1828, Kopenhagen KB) und drei von F. Brun (1819–23, Privatbesitz Braunbehrens; Kopenhagen KB; Geiger 1907, S. 280) berliefert. Inhaltlich geht es in dem Briefwechsel um Angelegenheiten des »Morgenblatts« sowie um literarischen Austausch und persçnliche Erinnerungen. ber Person und Werke der F. Brun urteilte Th. Huber kontext- und adressatenabhngig unterschiedlich, sowohl anerkennend als auch differenzierend: Sie nannte sie eine supersentimentale Frau v. Brun und ordnete sie dem Typus der »gelehrten Frau« zu (Bd. 7, Th. Huber an H. von Reden, 16. 8. 1819; 22.–24. 11. 1819); ihren Stil, wortreich persçnliche Empfindungen auszubreiten, kennzeichnete sie als nationellen

Erluterungen · Brief 675

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Unterschied (Nr. 388 (7–8); 669 (138–146)); die ihr von Bruns zum Zwecke spterer Verçffentlichung zugesandte Autobiographie (»Wahrheit aus Morgentrumen und Idas sthetische Entwickelung«) erschien ihr letztlich doch schwach, schwach! (Nr. 695 (120)), whrend sie F. Bruns Begeisterung fr die Sache der Griechen und ihre 1821 in Kopenhagen publizierten »Lieder fr Hellas« begrßte (Bd. 8, Th. Huber an Friedrich Arnold Brockhaus, 23. 10. 1821). Schließlich whlte Th. Huber die herrliche Grabschrift auf Forster von F. Brun als Einleitungsgedicht fr die Nachrichten von seinem Leben, den zweiten Teil der von ihr 1829 herausgegebenen Sammlung der Briefe Georg Forsters: »Weltumsegler! Du suchtest auf pfadlosem Ocean Zonen« (in: Forster Bw, T. 2, S. 1; Bd. 9, Th. Huber an Heinrich Brockhaus, 6. 8. 1824; an F. Brun, 22. 8. 1828). (F. Mnter: Tagebuch meiner ersten Reise. ÆKopenhagenæ 1782; F. R. Schoch (Hg.): F. von Matthisson: Literarischer Nachlaß nebst einer Auswahl von Briefen seiner Freunde. Bd. 1–4. Berlin 1832; E. Ebstein: Friederike Brun-Mnter in Gçttingen (1782–1789). In: Die Spinnstube. 3. Jg. (1926), Nr. 2, S. 17–21; R. Olbrich: Die deutschdnische Dichterin Friederike Brun. Breslau, Phil. Diss. 1932; Ø. Andreasen/H. Mathy (Hg.): Frederik Mnters Reise nach Mainz (1791). In: Mainzer Zeitschrift. Jg. 62 (1967), S. 56–80; I. Foerst-Crato (Hg.): Frauen zur Goethezeit. Ein Briefwechsel. Caroline von Humboldt – Friederike Brun. Dsseldorf 1975; B. A. Sørensen: Friederike Brun in den Bonstettiana. In: Das 18. Jahrhundert. Jg. 25 (2001), H. 2, S. 279–282; K. Hoff: Friederike Brun: Selbstbewußtsein und Fremdbestimmtheit. In: dies. (Hg.): Die Entdeckung der Zwischenrume. Gçttingen 2003, S. 211–270). 1–2 Norder bis Ingemann] Bernhard Severin Ingemann reiste mit Frederik Schmidt von Dnemark (Abreise: April 1818) ber Stuttgart nach Italien (Ankunft in Rom: August 1818). 4 Buch] F. Brun: Sitten- und Landschaftsstudien von Neapel 5 Reisende] nicht ermittelt 7 12jhrgen Mdchens] Molly von Greyerz, die am 3. Mrz 1818 zehn Jahre alt geworden war. 8 lteste von 7 Kindern] M. von Greyerz war das lteste lebende Kind von Claire und Gottlieb von Greyerz. Zwei (das erstgeborene Kind Emil und der 1809 geborene Walo von Greyerz) der sieben Kinder waren breits verstorben. 12 unsichtbare Kirche] Nach protestantischer Auffassung gibt es die sichtbare Kirche, wie sie sich auf Erden zeigt mit allen Unzulnglichkeiten und Fehlern, zu der auch Unglubige und Heuchler gehçren, und die unsichtbare Kirche. Letztere ist die geistige, innerliche, und damit eben unsichtbare Gemeinschaft aller wahren, erwhlten Christen, unabhngig von der Konfessionszugehçrigkeit. Im Katholizismus wird diese Unterscheidung nicht getroffen: Die katholische Kirche definiert sich als die einzige wahre Kirche. 18 naßes bis hngen] Der Brauch, daß gerettete Schiffbrchige aus Dankbarkeit dem Gott des Meeres das weihen, was ihnen noch geblieben ist – also Kleider oder wenigstens eine Locke – wurde mehrfach literarisch verarbeitet, z. B. im 1. Buch der Oden von Quintus Horatius Flaccus (5. Ode: »An die Pyrrha«; Karl Wilhelm Ramler (bers.): Horazens Oden. Bd. 1, S. 12–13, hier: S. 13); s. Bd. 1, Nr. 186 (19–20). 19 Lebensgeschichte] F. Bruns Kindheits- und Jugenderinnerungen erschienen 1824 unter dem Titel »Wahrheit aus Morgentrumen und Idas sthetische Entwickelung«; s. Nr. 669 (105– 111) und Anm. 108.

675. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

12. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 313 Mitteilungen zum Text 7 zweiten] (1) [eine] (2) P zweiten H

1214

Erluterungen · Brief 675

9 der Bogenzahl] er korrigiert aus ie H 18–19 nach bis einfhrt.] (1) [ein] (2) P nach so langer Unterbrechung einfhrt. H 20 Ansicht] (1) [Abs] (2) P Ansicht H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk von Johann Friedrich von Cottas Hand. Anmerkungen 2 Cotta] J. F. von Cotta 3–8 3ten bis Verstand] Huber Werke, Bd. 3 enthlt: Deutsches Gemth und franzçsischer Geist; Das Urtheil der Welt (zuerst erschienen im von J. F. von Cotta verlegten »Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1803« (Tbingen 1802); Deborah ist eine Hauptfigur der Erzhlung); Mehr Glck als Verstand (zuerst in: Taschenbuch fr 1803. Braunschweig 1802). 12–21 Noch bis thun] Huber Werke, Bd. 1 und 2 (erschienen 1806 und 1810) trugen den Titel: L. F. Hubers smtliche Werke seit dem Jahre 1802; Bd. 3 und 4: Hubers gesammelte Erzhlungen, fortgesetzt von Therese Huber, geb. Heyne; zum Vorwort und Incognito s. Nr. 421, Anm. 16–17. 24 u n g e d r u c k t e n Beitrag] Huber Werke, Bd. 4: Zum Laufen hilft nicht schnell seyn 33 v. Huber] s. Nr. 726, Anm. 19 34 inliegenden Brief] Beilage unbekannt

676. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

13. Juni 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 315 1 Seite ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung. Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Datierung Ergibt sich aus der auf dem gleichen Blatt befindlichen Anfrage der Buchhandlung vom 13. Juni 1818, auf die Th. Huber hier wahrscheinlich umgehend antwortete.

677. An Johann Friedrich von Cotta

14. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 316 Mitteilungen zum Text 1 nach] (1) [Jed ......er,] (2) P nach H 27 mit Rçthel] spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 4–5 Artikel bis Kalender] vielleicht Kaiserliche Akademie der Wissenschaften: St. Petersburger Taschen-Kalender auf das Jahr 1811. St. Petersburg 1810; auf das Jahr 1812. St. Petersburg 1811; auf das Jahr 1813. St. Petersburg 1812; s. Nr. 672 (26–29); Artikel daraus im »Morgenblatt« sind nicht ermittelt.

Erluterungen · Brief 678

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10 Anzeige bis erhielt] Karl Philipp Conz sollte den zweiten Teil von Friedrich Christoph Weissers »Smmtliche prosaische Werke« rezensieren. Die Rezension wurde nicht im »Morgenblatt« gedruckt. 13–14 von bis Buch] J. F. von Cotta hatte 1817 den ersten Teil von F. Ch. Weissers »Smmtliche Werke« verlegt. Die Fortsetzung (s. Anm. 10) erschien dann aber in der J. B. Metzlerschen Buchhandlung unter dem Titel »Smmtliche prosaische Werke«. Weisser hatte den Verlag gewechselt wegen Honorarstreitigkeiten mit Cotta (Weisser an Cotta, 19. 6. 1818, Marbach DLA). 17 Kozebus bis Artikel] ÆAugust von Kotzebue:æ Eine Reise der Nase nach. In: A. von Kotzebue (Hg.): Literarisches Wochenblatt, Bd. 1, Nr. 50. Weimar 1818, S. 397–400; 52 (1818), S. 409–412; Bd. 2, Nr. 1 (1818), S. 5–7; 2 (1818), S. 11–14, hier: S. 7: Er erinnerte sich an einen Besuch in Wiesbaden, den er mit Georg Forster und Ludwig Ferdinand Huber von Mainz aus machte, und von dem er mit beiden nach Mainz zurckkehrte zu Forsters »geistvollen Gattin Æ…æ, derselben, die noch jetzt als Therese Huber, dem gebildeten Publikum lieb ist, von der auch Sie, liebe Freundin, so manches und so gern gelesen haben. Es war ein froher Abend nach einem frohen Tage.« Auf Forsters Haltung gegenber der Franzçsischen Revolution und seine aktive Beteiligung an den revolutionren Vorgngen in Mainz (s. Bd. 1, Nr. 144, Anm. 4; 150, Anm. 82) sich beziehend schrieb er: »Es hat wohl mancher hçhnend einen Stein auf des edeln Forsters Grab geworfen; mancher, der ihm den Schuhriemen aufzulçsen nicht werth war Æ…æ. Nimmer soll mir das Andenken jenes redlichen Mannes darum minder heilig seyn, weil er in seinen letzten Tagen das strmische Meer der Revolution nicht so glcklich durchschiffte, als einst mit Cook den strmischen Ocean.« Hubers gedenkt Kotzebue als »der helle Kopf, der gemthliche Mensch! Æ…æ Seine Freundschaft, sein offenes Herz, seine Geistesflle haben manche Blumen auf meinen Weg gestreut Æ…æ.« Die Begegnung fand vermutlich Anfang Dez. 1790 statt (s. Bd. 1, Nr. 240, Anm. 139). 20–23 Theetisch bis waren] vgl. hierzu M. Gilli: Gab es einen Forster-Salon? In: GeorgForster-Studien, Bd. 3 (1999), S. 197–220. 21 Kindern] Therese Forster und Claire Forster(-von Greyerz) 27 Conzens Anzeige] s. Anm. 10

678. An Johann Friedrich von Cotta

14. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 317 Mitteilungen zum Text 5 spanischen Provinz] (1) [Pr] (2) P spanischen Provinz H 20 ber bis nach] (1) [nach] Vera Cruz (2) P ber Vera Cruz nach H 23 einen] (1) eine (2) einen H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 3–6 Zeitung bis Zog] Es geht um einen anonymen Korrespondenz-Artikel in der von J. F. Cotta verlegten »Allgemeinen Zeitung« Nr. 162 (11. 6. 1818), S. 645 ber den Wunsch Joseph Bonapartes und der Generle Girard (nicht ermittelt), Charles de Lallemand, Emmanuel Marquis de Grouchy und anderer, sich am Fluß Trinidad (heute: Trinity River) in Texas und dem »anstoßenden Lande« niederzulassen, um dort in Frieden Landwirtschaft zu betreiben. Allerdings wisse man, so der Autor des Artikels, daß diese Leute sich mit Pulver

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Erluterungen · Brief 678

und wahrscheinlich noch anderen »Kriegszubereitungen« ausgerstet htten. Er folgert, daß sie entweder von den Spaniern angegriffen und vernichtet werden wrden »oder sie besiegen sie, und werden so zur Eroberung von Mexico mit fortgerissen. In beiden Fllen wird viel Blut vergossen, und der Ausgang kan den vereinigten Staaten durchaus keinen Vortheil gewhren.« Schon im Juli 1818 gaben die franz. Siedler ihre »Champ dAsile« genannte Kolonie auf, als sie Nachricht vom Anrcken span. Truppen erhielten. 7–22 Wilkinsons bis kommen] zu Th. Hubers Bestellung von James Wilkinsons »Memoirs« s. Nr. 89 (1–7); die Ereignisse von 1806 sind in »Memoirs«, Bd. 1, Kap. 10, S. 417–432 beschrieben. 13 vertrauten Mann] wahrscheinlich gemeint: Walter Burling; der Name wird in J. Wilkinsons »Memoirs« nicht genannt. 15 spanischen Gouverneur] Jos de Iturrigaray, der Vizekçnig 17 englischen bis Regierung] 1816 reiste eine Gruppe engl. Diplomaten unter Leitung von Lord William Amherst nach China, um ber bessere Handelsbeziehungen mit der dortigen Regierung zu verhandeln. Die Gesandten durften jedoch Peking nicht betreten und mußten, ohne daß es zu Verhandlungen gekommen war, wieder abreisen. Der Bericht darber erschien im April und Mai 1818 im »Morgenblatt«: ÆP. Usteri (bers.):æ Die neuesten Reiseberichte aus China. 24 Aufsaz] Der Aufsatz erschien ohne Nennung des bersetzers unter dem Titel Geographisch statistische Uebersicht des Landes nordwrts von Mexiko bis an den SabineFluß. Aus General Wilkinsons Memoires in: Europische Annalen. Tbingen 1818, Bd. 3, St. 8, S. 197–214. Aus Nr. 691 (4–6); 761 (1–0) ergibt sich, daß Th. Huber die bersetzerin ist. 33–37 Die bis Winter] zu August von Kotzebues »Eine Reise der Nase nach«, Georg Forster und Ludwig Ferdinand Huber s. Nr. 677, Anm. 17 38 Barth bis Stirn] ÆA. von Kotzebue:æ Doctor Bahrdt mit der eisernen Stirn; s. Bd. 1, Nr. 240, Anm. 152–154.

679. An Johann Friedrich von Cotta

15. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 318 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / von Cotta. Mitteilungen zum Text 2 (der bis Stunden)] der 3te folgt in 24 Stunden spter hinzugefgt H 4 sie] korrigiert aus er H 13 also zur Berichtigung] (1) al[s] (2) P also zur Berichtigung H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Brief bis Gedicht] ÆFranz Wilhelm Jung:æ Korrespondenz-Nachrichten. Frankfurt. In: Morgenblatt, Nr. 145 (18. 6. 1818), S. 580. Der Artikel handelt von Jean Pauls Aufenthalt in Frankfurt a. M. und enthlt ein zu diesem Anlaß verfaßtes Gedicht von Jung, das ohne Titel abgedruckt wurde. Einen Titel – »Willkommen an Jean Paul« – nennt Jung in seinem Brief an J. F. von Cotta vom 12. Juni 1818 (Marbach DLA). 2 Hier bis Wilkinson] James Wilkinson: Memoirs; s. Nr. 678 (2–30)

Erluterungen · Brief 682

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3

Nachricht bis Review] In den Jahrgngen 1816 und 1817 der Zeitschrift »The Monthly Review; or Literary Journal, enlarged« findet sich keine Rezension zu J. Wilkinsons »Memoirs«. 7 Maßenbach] zu Christian von Massenbach s. Bd. 4, Nr. 287 (47–71); 291 (24–27) 19–21 Der bis sein] zum Titel und Vorwort von Bd. 3 und Bd. 4 von Huber Werke s. Nr. 421, Anm. 16–17; 675 (12–21); Beilage unbekannt

680. An Johann Friedrich von Cotta

15. Juni 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1476 2 Seiten ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / von Cotta Datierung Der Brief wird in Nr. 681R erwhnt als am selben Tag verfaßt.

681. An Henriette Caroline Friederike Wilhelmine von Reden 15. Juni 1818

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1156 4 Seiten d Hahn, S. 169–170, Teildruck

682. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Herrn von Becker 14. oder 15. Juni 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Becker Nr. 1a Mitteilungen zum Text 3 schallende] (1) [vo .....] (2) P schallende H 6 – da] (1) [e] (2) P – [wenn de] (3) P – da H 7 anstndiger] anstiger H 8 sehen] (1) [muß uns] (2) P sehen H 9 uns] (1) [et] (2) P uns H Datierung Ergibt sich aus dem auf 15. Juni 1818 lautenden Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Herrn von Becker (Anm. 1). Das an Herrn von Becker abgesendete Schreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung (s. Anmerkungen), das diesem Brief von Th. Huber beilag, trgt allerdings das Datum 14. Juni 1818. Anmerkungen Die J. G. Cottasche Buchhandlung schickte folgenden Brief an Herrn von Becker: »Stuttgart 14 Juni 1818 Euer Hochwohlgebohrn gtiges Anerbieten v. 10. m. p. sehen wir als ehrenvoll an. Wir haben bisher in Ihrer Gegend einen Correspondenten gehabt der uns ber Litteratur und Theater manches meldete. Von den Litteratur Artikeln wnschen wir kurze aber gediegne Inhalts anzeigen; das Theater kçnnte in Deutschland nur dann Intereße einflçßen wenn etwas Neues darauf erschien, oder es ein andres

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Erluterungen · Brief 682

ungarisch nationelles Intereße htte. Handel, Sitten, Landbau, sind die Gegenstnde welche unser Blatt dargestellt zu sehen wnscht, allein in gedrngter Andeutung, ohne persçnliches großes Lob oder Tadel, da an diesem das Ausland keine Intereße findet und er bei Ihnen nur nachtheilig wirkt. In diesem angedeuteden Sinne wrde es uns freuen unsre Leser von einem Lande unterhalten zu kçnnen das die Theilnahme und Achtung aller Wackern besizt Mit vorzglichster Hochachtung Euer Hochwohlgebohrn ergebenste Redaktion des Morgenblatts« (Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Becker Nr. 1a). Das Nr. 682 beiliegende, von einem Mitarbeiter der Buchhandlung auf Grundlage von Th. Hubers Brief verfaßte Schreiben wurde mit dem Vermerk ›Adressat unbekannt‹ an die Buchhandlung zurckgesandt 1 Diese Correspondenz] Die von Herrn von Becker eingesandte, ungedruckt gebliebene »Korrespondenz-Nachricht« »Ofen, Mai, 1818« findet sich auf S. 2–3 seines Briefs vom 10. Mai 1818 (Marbach DLA). Ofen ist die dt. Bezeichnung fr Buda (heute: Stadtteil von Budapest). 1–2 bisherigen Pesther Correspondenten] E. W. von Greipel-Ligistkron 2 Acta litteraria] Ferdinand Jakob Miller von Brasso: Acta litteraria Musei Nationalis Hungarici. Bd. 1. Buda 1818. 2–3 schon angezeigt] in: ÆE. W. von Greipel-Ligistkron:æ Korrespondenz-Nachrichten. Pesth. In: Morgenblatt, Nr. 109 (1818) 3 Schauspielerinn] Die bayr. Hofsngerin Madame Neumann gastierte in Pest, wie Herr von Becker, aber auch E. W. von Greipel-Ligistkron in ihren »Korrespondenz-Nachrichten« schrieben (s. Anm. 1 und 2–3). 4 Brief] s. Anm. 1

683. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

17. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 281 Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf ihrem Anschreiben vom 16. April(?) 1818 (Anm. 1), das Th. Huber auf demselben Blatt beantwortete. Wahrscheinlich versah die Buchhandlung das Anschreiben mit einer falschen Monatsangabe, denn laut Nr. 675 (2–11) und Nr. 687 (142–145) begann Th. Huber ihre Durchsicht erst im Juni 1818 und nicht schon im April. Anmerkungen 1 Druckbogen] Die J. G. Cottasche Buchhandlung sandte mit ihrem Anschreiben (16.4.(?)1818, Marbach DLA) den ersten Bogen von Bd. 3 von »Huber Werke« zur Durchsicht. Außerdem wurde Th. Huber um Rckgabe bis nach Tisch gebeten zwecks Rcksendung des Bogens zur Druckerei nach Tbingen. 2 Correktor] nicht ermittelt 3 Sezers] nicht ermittelt 4 Abschreibers] nicht ermittelt 6 v Huber] s. Nr. 726, Anm. 19

Erluterungen · Brief 685

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684. An Johann Friedrich von Cotta oder die J. G. Cottasche Buchhandlung 15., 16. oder 17. Juni 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 249 Mitteilungen zum Text 2 Volume I–II] Hervorhebung durch grçßere Schrift H Datierung Der Eingangsvermerk der Buchhandlung lautet auf den 17. Juni 1818. Allerdings sandte Th. Huber die beiden Bnde (Anm. 1–4) schon am 15. Juni 1818 an Johann Friedrich von Cotta, s. Nr. 679 (2). Entweder gab dieser die Bcher umgehend an Th. Huber zurck, so daß diese sie sptestens am 17. Juni an die Buchhandlung schickte mit Nr. 684, oder Nr. 684 begleitete die Bchersendung an Cotta am 15. Juni und letzterer leitete Bcher und Brief an die Buchhandlung weiter, die den Eingang am 17. notierte. In letzterem Fall ist Cotta der Briefadressat. Anmerkungen 1–4 Wilkinsons bis ist] zur Bestellung von James Wilkinsons »Memoirs« s. Nr. 89 (1–7)

685. An August von Kotzebue

19. Juni 1818

H Marbach DLA, A: Th. Huber, Nr. 832 ÆAdresse:æ Dem K. rußischen Herrn / Herrn Presidenten von Kozebue / gegenwrtig in / Pyrmont / Fr. Frankfurth Mitteilungen zum Text 8 ber] (1) [wie] (2) P ber H 10 ich denke] (1) [denn] ich denke (2) ich denke H 18 Stunden] spter hinzugefgt H 21 statuire ich nur] spter hinzugefgt H 44 ich] (1) [de] (2) P ich H 45 Rechte] Reche H 53 recht] rech H Anmerkungen 2–3 Erwhnung bis Bekanntschaft] in: ÆA. von Kotzebue:æ Eine Reise der Nase nach; s. Nr. 677, Anm. 17; A. von Kotzebue schrieb in seinem Antwortbrief an Th. Huber vom 28. Juni 1818 (Berlin SBBPK, Autogr. I/1981): »Es macht mir wahre Freude, daß das, was ich ber Sie, Huber u. Forster gesagt, Ihnen u. andern guten Menschen gefallen hat. Es kam aus dem Herzen u. so ists denn auch wieder zum Herzen gegangen.« 5–33 Ausflle bis Partheignger] Gemeint sind ÆAdolph Mllner:æ Korrespondenz-Nachrichten. Weimar. In: Morgenblatt, Nr. 54 (4. 3. 1818), S. 216, und ÆJohann Baptist Pfeilschifter:æ Korrespondenz-Nachrichten. Leipzig. In: Morgenblatt Nr. 59; 60 (1818), hier: S. 240; A. von Kotzebue schrieb in seinem Antwortbrief (s. Anm. 2–3): »Die Ausflle gegen mich im Morgenblatte haben nichts weiter bewrkt, als daß ich das M. b. nicht mehr lese, welches mir freylich leid thut, denn ich las es gern. Æ…æ Lassen Sie also nur immer drauf los drukken, wenn Sie nicht anders k ç n n e n . Aber freylich, daß Sie wrklich nicht anders k ç n n t e n , werden Sie mich so leicht nicht berreden, denn ich weiß wohl was ich als Redakteur Sie betreffend thun wrde. We n i g s t e n s wrde ich das Freundliche, was Sie mir in Ihrem lieben Briefchen sagen, Einmal bestimmt ausgesprochen u. mich bey dieser Gelegenheit von

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Erluterungen · Brief 685

der Theilnahme an allen Ausfllen fçrmlich losgesagt haben. Doch darf ich nicht vergessen, daß Sie mich weniger achten als ich Sie. Sie halten mich nemlich fr einen Partheygnger, wohl gar fr einen feilen Menschen, der um Lohn schreibt, was er nicht denkt; Sie glauben auch, daß ich auf dem Theater viel unrechtes gethan habe. Gott sey Dank! ich bin mir bewußt, daß ich nie ein Wort schreibe um irgend einer Parthey zu schmeicheln, sondern immer nur aus reiner berzeugung. Æ…æ Durch meine Schauspiele habe ich sehr viel Gutes gestiftet, das kçnnte ich Ihnen durch v i e l e a u f f a l l e n d e B e y s p i e l e b e l e g e n , indessen aller Schade, den ich gestiftet haben soll, immer nur hmische Vermuthung ist. Mit dieser berzeugung trete ich vielleicht bald vor Gott! sie wird mich in der lezten Stunde nicht verlassen. Gott u. die Nachwelt mçgen mich richten! Einer Frau wie Sie sind Vertrauen zu mir einzuflçssen, wre mir freylich sehr angenehm u. ich kçnnte viel darum thun, nur die Wahrheit, wie i c h sie erkenne, nicht verdrngen. Erhalten Sie mir das kleine Wohlwollen, welches Sie noch fr mich hegen, u. glauben Sie, daß ich es Ihnen durch die herzlichste Hochachtung vergelte.« 11 schlagen bis trgt] Sprichwort: den Sack schlagen und den Esel meinen 24 beide Kçpfe] Th. Huber und Johann Friedrich von Cotta 34 Schweigens und Liebens] Cordelia in »King Lear« (1. Akt) zieht sich angesichts des falschen Wettbewerbs ihrer Schwestern Goneril und Regan auf die Position »Love and be silent« zurck (William Shakespeare: King Lear, a tragedy, S. 6, 1. Akt, 1. Szene). 35 Rheinreise] s. Anm. 2–3 43 Eben bis Ort] Friedrich Ludwig Lindner traf am 17. Juni 1818 in Stuttgart ein, um mit J. F. von Cotta (auf Empfehlung von Karl August Varnhagen von Ense) ber die gemeinsame Grndung einer politischen Zeitung zu verhandeln. Außerdem dachte Cotta daran, Lindner als Korrespondent fr die »Allgemeine Zeitung« und das »Morgenblatt« zu beschftigen (Varnhagen von Ense und Cotta Bw, Bd. 1, S. 147–156). In der »Allgemeinen Zeitung« verçffentlichte Lindner ab 1818, im »Morgenblatt« ab 1819. 43 lezte Fehde] zum Skandal um A. von Kotzebues Bulletin s. Nr. 573, Anm. 28 47–48 wie bis tort] Zitat nicht ermittelt 53 Sohn] vielleicht Otto von Kotzebue, der vom 30. Juli 1815 bis 3. Aug. 1818 als Kapitn und Expeditionsleiter eine Entdeckungsreise im Stillen Ozean unternahm.

686. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

21. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 320 1 Seite ÆAdresse:æ An die Cottaische / Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk von Johann Friedrich von Cottas Hand.

687. An Paul Usteri

21. Juni 1818

H Zrich ZB, Ms. V 512.161, Nr. 77 Mitteilungen zum Text 4 welche] (1) welche[r] (2) welche H 10 geußert] (1) [geh] (2) P geußert H 26 nie] (1) [ihn] (2) P nie H 30 das Gemth] (1) [Verstand] (2) Gemth H 45 Voraussezung] Vorsaussezung H

Regest

Erluterungen · Brief 687

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47 (neuchatellois)] neuchatellois spter hinzugefgt H 91 seinen] (1) [dem ......] (2) P seinen H 91 Carls] spter hinzugefgt H 93 Antritt] spter hinzugefgt H 94 durch] (1) [unter] (2) P durch H 97 subert unerbittlich] (1) unerbittlich subert (2) subert unerbittlich H 102 es seinem Herzen] (1) sein Herz (2) P es seinem Herzen H 114 4] korrigiert aus 6 H 117 der] (1) [wird] (2) P der H 117 bei] (1) [verm ....] (2) P bei H 121 ein Muster von] (1) [von] (2) P ein Muster von H 124 durch] (1) [sich] durch (2) durch H 129 mehr] spter hinzugefgt H 135 nicht zu berechnen] (1) [unberech] (2) P nicht zu berechnen H Anmerkungen 1 Dçring bis Zeitung] Georg Dçring redigierte die seit 1772 erscheinende Tageszeitung »Frankfurter Staats-Ristretto oder kurzgefaßte Erzhlung der neuesten und merkwrdigsten Nachrichten und Begebenheiten der europischen Staaten, wie auch der Wissenschaften, Knste und ntzlichen Erfindungen«. 2 Band] wahrscheinlich gemeint: Brief 4 Beilage] das von G. Dçring gegrndete feuilletonistische Wochenblatt »Iris« 6 Vorschlag] s. Nr. 642 (48–68) 8 Cotta] Johann Friedrich von Cotta 9 Abwesenheit] s. Nr. 449, Anm. 2–3 11 Aufsaz bis Jagdgeseze] nicht ermittelt 13 Billet  cheval] ein grobes, hochfahrendes Briefchen 15–16 Auszge bis Aphorismen] Von P. Usteri bersetzte Auszge aus Germaine de Stae¨ls »Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise« sind nicht ermittelt. 17–18 wenn bis loszuschlagen] Aus G. de Stae¨ls »Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise« wurde im »Morgenblatt« eine negative Schilderung Napoleon Bonapartes abgedruckt: ÆChristian Moritz Engelhardt (bers.):æ Bonapartes Ankunft. Außerdem enthielten auch die von Th. Huber bersetzten Auszge ber Honor Gabriel Victor Riqueti Comte de Mirabeau, Bonaparte und Emmanuel Comte de Siey s im »Morgenblatt« negative Charakterbeschreibungen (ÆTh. Huber (bers.):æ Einzelne Gedanken, Anekdoten und Karaktere aus Frau von Staels neuestem Werke, hier: S. 547, 552 und 560). 21 Vertrauter] nicht ermittelt 32 tergiversirt] franz. tergiverser = zaudern, Ausflchte machen 36 wie bis Trauben] In Aesops Fabel »Der Fuchs und die Trauben« ußert sich der Fuchs im Nachhinein verchtlich ber die begehrten Trauben, die er trotz grçßter Anstrengungen nicht hat erreichen kçnnen, weil sie zu hoch hngen: Sie seien sowieso fr seinen Geschmack zu sauer und nicht reif genug. 38 Gter] zu J. F. von Cottas Gtern s. Nr. 203, Anm. 149 39 Handlung] die in J. F. von Cottas Besitz befindliche J. G. Cottasche Buchhandlung 40 etwas bersezen] Es erschien ÆGeorg von Cotta (bers.):æ Franzçsische Literatur; es handelt sich dabei um eine Rezension von G. de Stae¨ls »Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise« mit bersetzten Auszgen. Vermutlich ist Cottas Text eine bersetzung von Karl Wilhelm Thrmins Manuskript, s. Nr. 662 (2–16). 47 n e u c h a t e l l e r i c h ] Anspielung auf Th. Hubers Aufenthalt im Frstentum Neuchaˆtel/ Schweiz (1793–98).

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Erluterungen · Brief 687

52 vertrautester Freund] nicht ermittelt 56–57 Was bis sogleich] zu Vincenz Rttimann und Emanuel Friedrich von Fischer s. Nr. 655 (18–25) und Anm. 20 58 deutsche bis Patriarchen] Die dt. katholische Kirche trennte sich nicht vom rçm. Papsttum; zur Neuordnung der Verhltnisse zwischen Rom und den dt. Staaten, z. B. Wrttemberg und Bayern, s. Nr. 465, Anm. 6; 494, Anm. 64. 59 Hartmann] August von Hartmann 61 Schmids Grollenburg] Philipp Moritz von Schmitz-Grollenburg 63 Herr] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 66 Mnster. Friedens] der in Mnster und Osnabrck 1648 geschlossene Westflische Friede, der den 30jhrigen Krieg beendete. 76 G e s c h e n k t e Constitution] zum Konflikt um die wrtt. Verfassung s. Nr. 10, Anm. 151– 167; 262, Anm. 45–103 80 Holzbockmßig] hier: wie ein stçrrischer Mensch 82 Neu Wirtembergern] Neuwrttemberg = die ab dem Reichsdeputationshauptschluß von 1803 Wrttemberg neu einverleibten Gebiete, z. B. Oberschwaben; in diesen neuen Landesteilen hatte das ›Alte Recht‹ (s. Nr. 10, Anm. 151–167), das die Altwrttemberger wiederherstellen wollten, nie Gltigkeit besessen. Die Neuwrttemberger standen daher der neuen Verfassung positiver gegenber. 83 angebotne Constitution] s. Nr. 262, Anm. 45–103 85–86 Wiener Trnkchen] ein Abfhrmittel 86 Malchus] Karl August von Malchus 91 Seutter] Johann Georg Seutter von Lçtzen 91 Carls Akademi] Die Karlsakademie wurde 1770 als eine Militrschule gegrndet, 1775 nach Stuttgart verlegt, 1781 zur Universitt erhoben und 1794 aufgelçst. A. von Hartmann unterrichtete dort ab 1788 Hauswirtschaft, ab 1790 Forst- und Jagdwissenschaft und ab 1793 Handlungswissenschaft. 92 Greyers] Gottlieb von Greyerz 92 Lndertausche] 1810 wurde das bis dahin zum Kçnigreich Bayern gehçrende Ulm – der Dienstort J. G. Seutter von Lçtzens – an Wrttemberg abgetreten und Seutter von Lçtzen vom bayr. in den wrtt. Forstdienst bernommen. 94 Wangenheims Entfernung] A. von Hartmanns Freund Karl August von Wangenheim verlor im November 1817 seinen Ministerposten und wurde Gesandter beim Bundestag in Frankfurt a. M., s. Nr. 452 (74–107). Zugleich erfolgte der Aufstieg seines Gegners K. A. von Malchus. 101 Kçniginn] Kçnigin Katharina von Wrttemberg 113 Oberhofmeister seine Frau] Carl von Seckendorff-Aberdars Ehefrau Julie von Seckendorff-Aberdar 113 2 Damen] Zum Hofstaat gehçrten außerdem Grfin Maximiliane von Beroldingen und Charlotte von Bauer. 113 2 Cavalier] Zum Hofstaat der Kçnigin K. von Wrttemberg gehçrten Graf Georg Ernst Levin von Wintzingerode, Graf Paul von Beroldingen, Herr von Werneck und Graf Rudolph von Mlinen. 136 Trott bis schon] ber Heinrich von Trott auf Solz zu Imshausen schrieb Th. Huber an P. Usteri in Nr. 573 (47–51). 142–143 beiden bis kommen] Huber Werke, Bd. 3 und Bd. 4 erschienen allerdings erst 1819 und nicht passend zu der zu Michael (= 29. 9.) stattfindenden Leipziger Messe 1818, s. Nr. 759 (2–4). 144 Fellenberg abgezahlt] zu Th. Hubers Zahlungen an Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 75, Anm. 53–56 150 Verfassung] zur bayr. Verfassung s. Nr. 655, Anm. 81; 669, Anm. 34

Erluterungen · Brief 691

688. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Carl Ernst Schubarth 22. Juni 1818

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Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Schubarth Nr. 1a 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von C. E. Schubarth vom 6. Juni 1818 (Marbach DLA).

689. An Johann Friedrich von Cotta

23. Juni 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 319 1  Seiten ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / von Cotta. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

690. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Rudolf Heinrich Bernhard von Bosse 23. Juni 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Bosse Nr. 33a Mitteilungen zum Text 10 von Bosse] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von R. H. B. von Bosse vom 18. Juni 1818 (Anm. 1–4). Anmerkungen 1–4 Die bis Aufschub] R. H. B. von Bosse forderte in seinen Briefen an die Buchhandlung vom 15. Mai 1818 und vom 18. Juni 1818 u. a. die Rcksendung des (nicht ermittelten) Manuskripts der Fragmente einer Reise nach England bzw. London. Diese Reisebeschreibung stammte von einem namentlich nicht genannten Bekannten Bosses, der in diplomatischer Mission von Braunschweig nach London gesandt wurde (Bosse an J. F. Cotta, 9. 2. 1817). Bosse hatte das Manuskript abschnittweise ab Februar 1817 der Redaktion des »Morgenblatts« zukommen lassen. Der Schluß ging am 23. Okt. 1817 dort ein (Marbach DLA).

691. An Johann Friedrich von Cotta

26. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 321 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath / von Cotta. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

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Erluterungen · Brief 691

Anmerkungen 1–2 Morgen bis Makariew] ÆTh. Huber (bers.):æ Der Markt von Makariew erschien ab dem 30. Juni 1818 im »Morgenblatt«. Die Ausgabe wurde ab 27. Juni zusammengestellt und gesetzt. 4 Artikel bis bersezen] ÆTh. Huber (bers.):æ Geographisch statistische Uebersicht des Landes nordwrts von Mexiko ist aus James Wilkinsons »Memoirs«, Bd. 1, Kap. 10, S. 417–432; s. Nr. 678 (2–30).

692. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Heinrich Hirzel 26. Juni 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 257 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen Th. Huber lernte den aus altem Zricher Geschlecht stammenden Chorherrn und Professor H. Hirzel, der wie sie mit Paul Usteri befreundet war, im Rahmen ihrer Redaktionsttigkeit fr das »Morgenblatt« nher kennen. Persçnlich sind sie sich, obwohl sie es gewnscht haben, jedoch nicht begegnet. In ihrer Korrespondenz geht es um zwei Themen: Th. Huber warb um Verstndnis fr unangenehme Redaktionsentscheidungen wie Ablehnungen oder Verzçgerungen, erluterte ihren Anteil an dem redaktionellen Geschftsgang und verteidigte den durch seine vielfltigen Verpflichtungen berlasteten Johann Friedrich von Cotta. Sie sah sich im Falle Hirzels in der Vermittlerrolle zwischen Verleger und Beitrger. Daneben verknpfte sie aber, und zwar vom Beginn ihrer Korrespondenz und mit zunehmender Gewichtung, ihre dienstlichen Informationen mit Ausdrcken ihrer Bewunderung fr Hirzel, der ihr als Schriftsteller und Verfasser von »Eugenias Briefe« (T. 1–3. Zrich 1809–1815) sehr achtungswrdig geworden war. Sie forderte ihn zur Fortsetzung seines Berufs auf, als Erzieher des weiblichen Geschlechts, der Kinder und des Volks zu schreiben. Die fnf Schreiben Hirzels (zwischen 8. 11. 1818 und 20. 3. 1820, Marbach DLA) sind an »die Redaktion des Morgenblatts« gerichtet und rein dienstlicher Natur. Von Th. Huber sind neben den acht ber die Cottasche Buchhandlung an Hirzel adressierten Schreiben (1818–20, Marbach DLA) auch sechs persçnliche Briefe an ihn berliefert (1819–21, Zrich ZB; Marbach DLA) (C. Keller-Escher (Bearb.): Die Familie Hirzel von Zrich. Leipzig 1899).

693. An Johann Friedrich von Cotta

27. Juni 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 322 1 Seite Datierung Der Eingangsvermerk lautet auf 28. Juni 1818. An diesem Tag hielt sich Th. Huber aber von 6 bis nach 9 Uhr frh bei Karl August von Malchus auf (Nr. 695 (6–14)). Aus diesem Grund und wegen des am 27. Juni 1818 erfolgten Todes von Friderika Goes ist der Brief wahrscheinlich auf den 27. zu datieren.

Erluterungen · Brief 695

694. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Salomon Hess 27. Juni 1818

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Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1554 2 Seiten Datierung Der Brief von S. Hess vom 20. Juni 1818 (Marbach DLA) ging laut Vermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung am 24. Juni ein und wurde am 27. Juni durch Nr. 694 beantwortet.

695. An Carl August Bçttiger

28. Juni 1818

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 87 Mitteilungen zum Text 5 und nicht] (1) , [ist] (2) P [,] nicht (3) und nicht H 7 jezt] (1) [mir] (2) P jezt H 13 8] korrigiert aus 7. . H 28 begçnne] (1) be[k] (2) P begçnne H 33 belwollend] (1) [ma ......] (2) P belwollend H 33 es] spter hinzugefgt H 39 Ich] (1) [N] (2) P Ich H 62 der] er korrigiert aus ie H 63 warten] (1) warte[t] (2) warten H 89 Mathison] (1) [Hart] (2) P Mathison H Anmerkungen 1–2 Brief bis hinausschiebt] C. A. Bçttiger klagte in seinem Brief an Th. Huber vom 18. Juni 1818 (Marbach DLA): »fast nie komme ich zu Athem.« 3–6 Er bis Schoos] Zitate aus dem »Reiterlied« (Text aus Friedrich Schillers »Wallenstein«, Melodie von Christian Jacob Zahn), S. 138 8 Malchus] Antoinette und Karl August von Malchus 9–10 Jeromes bis 1811] Jeroˆme Bonaparte, damals Kçnig von Westfalen; Gçttingen gehçrte in dieser Zeit zum Kçnigreich Westfalen, unterstand also der Finanzverwaltung von K. A. von Malchus; wahrscheinlich spielt Th. Huber auf die finanziellen Verluste Christian Gottlob Heynes infolge der westfl. Finanzkrise an, s. Bd. 5, Nr. 49 (29–33); 68 (12–16); 71 (62– 72) und Anm. 64. 15 Beruhigung wegen Aim] C. A. Bçttiger schrieb (s. Anm. 1–2): »Ihr Aime hat uns allen durch Offenheit und Charakterfestigkeit gefallen. Verbannen Sie jeden Verdacht. Sie legen meinen Worten eine falsche Bedeutung unter«; s. Nr. 616 (15). 17 Ihrer bis 1818] s. ÆC. A. Bçttiger:æ Blike auf den Buchhandel zur Leipziger Jubilatemesse 1818. In: Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 78 (27. 6. 1818), S. 309 f. (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 178); Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 79 (30. 6. 1818), S. 313 f. (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 181); Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 82 (4. 7. 1818), S. 325. (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 185); Beilage zur Allgemeinen Zeitung Nr. 84 (9. 7. 1818), S. 333 (in: Allgemeine Zeitung, Nr. 190), hier: S. 310: Die Leser seien »bersatt« von den hunderten Erzhlungen, auch wenn sie »aus der Feder namhafter Schriftsteller« seien. Nichts »ist thçrichter, als von den in jenen Zeitblttern schon zur genge ausgespendeten Duzenderzhlungen nun auch noch eigene Sammlungen zu veranstalten. Diese bleiben, wie Blei liegen«. 18 Cotta] Johann Friedrich von Cotta

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Erluterungen · Brief 695

19 Michael bis heraus] Huber Werke, Bd. 3 und Bd. 4 erschienen allerdings erst 1819 und zu der um Michael (29.9.) stattfindenden Leipziger Messe 1818, s. Nr. 759 (2–4). 19 einer neuen] Th. Huber: Deutsches Gemth und franzçsischer Geist (Huber Werke, Bd. 3); dies.: Zum Laufen hilft nicht schnell seyn (Huber Werke, Bd. 4) 20 diesjhrige bis Fellenberg] zu Th. Hubers Zahlungen an Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 75, Anm. 53–56 21 Honnorar] s. Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 27. Dez. 1818 24–27 finden bis exellent] C. A. Bçttiger antwortete darauf am 15. Juli 1818 (Marbach DLA): »Also Ihre Erzhlungen sollen nicht mit dem unseeligen Schwarm von Sibyllenblttern, die ein fataler Windstoß schon in 6 Monathen in die Lethe fhrt, verwechselt werden. Wie mag Ihnen diese Sorge zustoßen? Was den Namen Therese Huber an der Stirn trgt, lebt, taucht nicht unter. So vergeßlich ist doch unser bessres Publikum nicht. Es weiß, was Sie uns seit 3 Jahrzehenden waren.« Er versprach, ihrer Bitte nachzukommen. In der »Beilage zur Allgemeinen Zeitung« Nr. 123 vom 22. Juli 1819 schrieb Bçttiger dann in seinem Bericht »Blike auf den deutschen Buchhandel zur Leipziger Ostermesse 1819« (S. 489): »Lange schon wnschten die Freunde geistreicher Unterhaltung von reinem, eignen Gewchs die zartgedachten und fein ausgesprochenen Erzhlungen der tieffhlenden Therese Huber gesammelt zu sehn. Eine solche Sammlung ist jezt als der dritte Band von Hubers gesammelten Erzhlungen in dieser Messe (Stuttgart, Cotta) ausgegeben worden. Mit Wrde erklrt sich die edle Frau im Vorwort ber ihre nun nicht mehr anonyme Schriftstellerei, und wie sie erst durch des geliebten Hubers Tod die verarmte Alleineigenthmerin ihrer selbst geworden sey.« Eine wahrscheinlich von ihm stammende Anzeige von »Huber Werke« Bd. 3 erschien in der Beilage »Wegweiser im Gebiete der Knste und Wissenschaften« Nr. 3 zur »Abend-Zeitung« Nr. 18 (22. 1. 1820); s. Bd. 7, Th. Huber an C. A. Bçttiger, 5. Feb. 1820. 26–27 Jakobs bis Unbekannten] Friedrich Jacobs (Hg.): Auswahl aus den Papieren eines Unbekannten. Bd. 1–3. Leipzig 1818–1822, hier: Bd. 1. 28 soeur grise] franz. = barmherzige Schwester, Nonne 32 ein Mdchen bekommen] Prinzessin Sophie von Wrttemberg wurde am 17. Juni 1818 geboren. 32–33 Stimmung bis belwollend] Hintergrund ist der seit Jahren andauernde Konflikt um die wrtt. Verfassung (s. Nr. 10, Anm. 151–167; 262, Anm. 45–103) und die neuen Regelungen und Maßnahmen unter Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg (s. Nr. 671 (50–60); 687 (73–111)). 35 Vo l k s Straße] Th. Huber und Luise von Herder wohnten seit dem 5. Mai 1818 in der Hirschgasse (umbenannt in: Wilhelmsstraße) im Haus von Heinrika Dorothea Kapf. 40 Kçnige] Kçnig W. I. von Wrttemberg 54 wenn bis werden] Lukas 2,34 f. 54–55 das in St HÞlene] Anspielung auf Napoleon Bonaparte 55 Subdlgirten] Sir Hudson Lowe, der als Gouverneur fr die – wegen befrchteter Befreiungsversuche – verschrften Haftbedingungen N. Bonpartes verantwortlich war. Ein Schreiben an Lowe, in dem die Ausgehbeschrnkungen als bertrieben und fr Bonaparte als entehrend, schikançs und krankmachend kritisiert wurden, verçffentlichte die von Th. Huber gelesene »Allgemeine Zeitung« in einem anonymen Artikel (Nr. 175 (24. 6. 1818), S. 697 f.; 179 (28. 6. 1818), S. 714). Dort heißt es: »Er ist ganz in Ihren Hnden; Sie lassen ihn am Siechthum sterben«. 57 creuset du malheur] franz. = Ofen des Elends; Anspielung auf die Luterung des Volkes Israel (Jesaja 48,10) 60 Konstitution] zur bayr. Verfassung s. Nr. 655, Anm. 81; 669, Anm. 34 62 Sous cape] franz. rire sous cape = sich ins Fustchen lachen 71–75 Kronprinz bis Gercht] Kasimir von Haeffelin hatte das bayr. Konkordat (s. Nr. 494, Anm. 64) mit dem Vatikan z. T. eigenmchtig, ohne Rcksprache mit der Regierung in

Erluterungen · Brief 696

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Mnchen ausgehandelt und am 5. Juni 1817 unterzeichnet. Die Regelungen waren fr Bayern ungnstig. Welches Gercht die Italien-Reise von Prinz Ludwig von Bayern (15. 10. 1817–30. 4. 1818) entstehen ließ, ist nicht ermittelt. Sicher ist, daß der Prinz – im Unterschied zur bayr. Regierung und zu weiten Teilen der Bevçlkerung – das Konkordat positiv sah und sich fr dessen Vollzug einsetzte (H. Gollwitzer: Ludwig I. von Bayern. Mnchen 1986, S. 238 f.). 73–74 er bis nach] wahrscheinlich Anspielung auf Prinz Ludwig I. von Bayern: Den deutschen Knstlern zu Rom 77 Prinz Eugen] Eug ne de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg 81 Kçnig] Kçnig Maximilian I. Joseph von Bayern 83 Hartmann] August von Hartmann 84 Armen Wesen] J. F. von Cotta und A. von Hartmann engagierten sich beide fr den wrtt. Wohlttigkeitsverein und gehçrten dessen Zentralleitung an, s. Nr. 124, Anm. 105. 89–91 Bonstetten bis Mauntels ............] Th. Huber las Karl Victor von Bonstettens Briefe an Friedrich von Matthisson in den laufend eintreffenden Autographen. Sie wurden von letzterem zusammengestellt zu »Bonstettens Briefe an Matthisson«; zu den »Erinnerungen aus Bonstettens Jugendleben« s. Nr. 662, Anm. 28 (HÆansæ HÆeinrichæ Fssli (Hg.): Bonstettens Briefe an Matthisson. Zrich 1827, S. 51–57. Ebd. als Anhang: Erinnerungen aus Bonstettens Jugendleben). Mauntels ............ ist nicht ermittelt. 92 Friderike bis Autobiographie] Friederike Bruns Kindheits- und Jugenderinnerungen erschienen 1824 unter dem Titel »Wahrheit aus Morgentrumen und Idas sthetische Entwickelung«; s. Nr. 669 (105–111) und Anm. 108. 94 Stael] Germaine de Stae¨ls gerade verçffentlichte »Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise« 97 Constants Werke] Benjamin Constant: Collection compl te des ouvrages. Bd. 1–4. Paris 1818–1820. Th. Huber hatte eine von Karl Wilhelm Thrmin stammende Rezension zu den ersten beiden Bnden bersetzt, die im »Literatur-Blatt« Nr. 23 zum »Morgenblatt«, Nr. 137 (9. 6. 1818), S. 89–92 erschien unter dem Titel »Franzçsische Literatur«.

696. An Johann Friedrich von Cotta

28. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 324 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–4 Nachricht bis Denkmahl] ÆCarl Ernst Friedrich Wilhelm von Cçlln:æ KorrespondenzNachrichten. Koblenz. In: Morgenblatt, Nr. 157 (2. 7. 1818), S. 628; darin wird der Abriß bzw. die Verlegung des Denkmals fr Franc¸ois Sverin Marceau-Desgraviers in Koblenz gerechtfertigt, welches einer neuen preuß. Festungsanlage weichen mußte. Marceau-Desgraviers war ein weithin verehrter franz. General der Revolutionskriege. 4 la bis Pins] Wahrscheinlich ist nicht Jean Frdric de La Tour du Pin-Gouvernet oder ein anderer Angehçriger dieser Familie gemeint, sondern der als Held der Revolutionskriege verehrte Thophile-Malo Corret de Latour dAuvergne, dessen Denkmal (und damals auch Grab) bei Oberhausen in der Nhe von Neuburg a. d. Donau in Bayern liegt; s. Bd. 4, Nr. 84 (24–26). 4–5 Denkmal bis Mnchen] Der Friedhof in Mnchen (heute: Alter Sdfriedhof) sollte umgestaltet werden, wie das »Morgenblatt« am 3. Juli 1818 berichtete in dem anonymen Artikel »Neuer Kirchhof in Mnchen«. Das geplante (erst 1831 aufgestellte) Denkmal sollte an die Opfer des Bauernaufstandes von 1705 erinnern. Damals wehrten sich die bayr.

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Erluterungen · Brief 696

Bauern zunchst gegen die brutalen Maßnahmen der çsterr. Besatzer bei den Truppenaushebungen in Bayern. Daraus entwickelte sich ein Volksaufstand gegen die Besatzungsmacht, den diese blutig niederschlug. 1792–1800] Anspielung auf die Zeit der Revolutionskriege (1792–1802), welche die Ideale der Franzçsischen Revolution in ganz Europa verbreiten sollten; zu Th. Hubers Beziehung zum Jahr 1792 s. Nr. 34, Anm. 64–65.

697. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

28. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 323 Mitteilungen zum Text 4 Ein] (1) Ein[e] (2) Ein H 11 von bis zu] (1) [z] (2) P von dieser Sendung zu H 22 war seit] (1) [s] (2) P war seit H 23–24 erstehet eine verbrecherische] (1) erstehe[n] verbrecherische (2) P erstehet eine verbrecherische H 29 Haufen] (1) [Volk] (2) Haufen H 39 »Daß bis Handlungssachen] (1) [»In allen Handlungssachen,] (2) P »Daß zwei mal zwei in allen Handlungssachen H 49 schleppt] l spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus Sontag (1) und dem Eingangsvermerk von Johann Friedrich von Cottas Hand. Anmerkungen 2 C h a r a d e n ] wahrscheinlich ÆLudwig Robert:æ Charade. In: Morgenblatt, Nr. 165 (11. 7. 1818), S. 660; L. RÆoæbÆeræt: Zweysilbige Charade. In: Morgenblatt, Nr. 171 (18. 7. 1818), S. 684; L. RÆoæbÆeræt: Zweysilbige Charade an die Geliebte. In: Morgenblatt, Nr. 189 (8. 8. 1818), S. 756; L. RÆoæbÆeræt: Viersylbige Charade. An die Geliebte. In: Morgenblatt, Nr. 231 (26. 9. 1818), S. 924; ÆL. Robert:æ Charade. In: Morgenblatt, Nr. 279 (21. 11. 1818), S. 1116; L. RÆoæbÆeræt: Charade. In: Morgenblatt, Nr. 285 (28. 11. 1818), S. 1140; L. RÆoæbÆeræt: Charade. In: Morgenblatt, Nr. 303 (19. 12. 1818), S. 1212. 4 Au s m e i n e m Ta g e b u c h e ] nicht ermittelt; L. Robert schrieb in seinem Brief an J. F. von Cotta vom 24. Juni 1818 dazu: »Ich habe mich nicht gescheut diese etwas ernsthafte Aphorismen fr dieses Blatt zu bestimmen, in dem man doch auf die vielfltigen Leser Rcksicht nehmen muß, unter denen doch manche auch eine Scheibe Roßbrot mit Senft lieben, wenn andre Konfekt begehren. Uebrigens macht Nichts so schnellen und pikanten Eindruck, als solche Aphorismen, wobei ich Sie an das Schlegelsche Athnum erinnre. Ich werde wenn es Beifall findet dieses Tagebuch fortsetzen und das meiner Schwester ÆRahel Varnhagen von Enseæ und meine Briefsammlung von den geistreichen Mnnern und Frauen unseres Vaterlandes dazu benutzen kçnnen.« Und in seinem Brief an Cotta vom 1. Juli 1818 heißt es, er habe vor, »das Tagebuch, Ihrem Wunsche gemß, fortzusetzen und zu modifiziren.« (Marbach DLA) 8–9 M i t bis W i r ] W. B. Æd. i. L. Robertæ: Mit welchem Rechte nennt sich der Schriftsteller: »Wir«, und mit welchem der Kritiker, und aus welcher Ursache der allzeit fertige Rezensent? –. In: Morgenblatt, Nr. 179 (28. 7. 1818), S. 715. 11 Cotta] J. F. von Cotta 12 5 kleine Gedichte] L. Robert: Erwachen im Grabe. In: Morgenblatt, Nr. 166 (13. 7. 1818), S. 661; ders.: Frage. In: Morgenblatt, Nr. 168 (15. 7. 1818), S. 672; ders.: Hoffnung. In: Morgenblatt, Nr. 200 (21. 8. 1818), S. 799; ders.: An ein junges Mdchen mit einer Tasse,

Erluterungen · Brief 699

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worauf ein Veilchen und eine Rose. In: Morgenblatt, Nr. 216 (9. 9. 1818), S. 864; ders.: Der Verlassenen Klage. In: Morgenblatt, Nr. 248 (16. 10. 1818), S. 989. 13–14 Bruchstck bis Ungeheuer] Der Text wurde ein Jahr spter abgedruckt: L. Robert (bers.): Aus der Phdra des Racine. Theramen. In: Morgenblatt, Nr. 195 (16. 8. 1819), S. 777–778. Der Auszug stammt aus dem 5. Akt, 6. Szene von Jean Racine: Ph dre. In: ders.: Oeuvres. Bd. 3. Paris 1801, S. 87–148, hier: S. 143–145. 15 Herzoginn Welhelm] Herzogin Wilhelmine von Wrttemberg 16 3 bis Stuart] L. Robert (bers.): Drey Sonette von Maria Stuart. In: Morgenblatt, Nr. 188 (7. 8. 1818), S. 749; 189 (8. 8. 1818), S. 753; 190 (10. 8. 1818), S. 757. 18 A n M a d e m o i s e l l e M a r s ] vermutlich L. Robert: An die Mars. Elegie. In: Morgenblatt, Nr. 211 (3. 9. 1825), S. 844. 22–40 Re i s e bis machen] L. Robert: Reiselgen. In: Rheinblten. Taschenbuch auf das Jahr 1822. Karlsruhe Æ1821æ, S. 236–243. 43–55 P a r a b e l bis giebt] L. Robert: Parabel. In: ders.: Schriften. T. 1. Mannheim 1838, S. 201–206, hier: S. 206.

698. An Johann Friedrich von Cotta

29. Juni 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 325 Mitteilungen zum Text 6 den] en korrigiert aus ie H Datierung Ergibt sich aus Montag (1) und dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2–5 Ich bis macht] bezieht sich wahrscheinlich auf Nr. 697 (57–58) 6–7 Klagen der Leute] s. Nr. 701 (1–13)

699. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Herrn Karschin 29. Juni 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1576 Mitteilungen zum Text 2 Correspondenten] (1) Corresponden[z]en (2) Correspondenten H 4 mitgetheilte] (1) mitgetheilte[s] (2) mitgetheilte H 5–6 n i e bis dulden] (1) [und] (2) P [jedes mal] u n a n s t  n d i g e (3) P n i e d i e unanstndige Form eines Urtheils zu dulden H 7 Dazu] (1) [Willigten wir unbefugt] (2) P [In Ihre Forderung zu willigen, wrde unsre Verhltniße zu uns] (2) P Dazu H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Herrn Karschin (Anm. 2–3). Ort Herr Karschin gibt in seinem Brief vom 22. Juni 1818 (s. Anm. 2–3) Dsseldorf als Schreibort an. Wahrscheinlich schickte die J. G. Cottasche Buchhandlung Nr. 699 dorthin. Mçglicherweise empfing er aber den Brief in Krefeld. Von dort antwortete er auf Nr. 699 (s. Anm. 7).

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Erluterungen · Brief 699

Anmerkungen 2–3 Namen bis halten] Herr Karschin verlangte in seinem Brief an die »Morgenblatt«-Redaktion vom 22. Juni 1818 (Marbach DLA), den Namen und Wohnort des Korrespondenten »H-r« zu erfahren, da Karschin vorhabe, gerichtlich zu beweisen, daß dessen Artikel nur Unwahrheiten und Verlumdungen enthalten habe und nur zur Absicht hatte, ihm, Karschin, zu schaden. Es ging um: H-r Æd. i. von Valentinæ: Korrespondenz-Nachrichten. (Auszug eines Schreibens aus Detmold, den 15. Mrz 1818.). In: Morgenblatt, Nr. 86 (10. 4. 1818), S. 344; 87 (11. 4. 1818), S. 348. Darin berichtete der Korrespondent von der gelungenen Leistung der Karschinschen Schauspielergesellschaft, deren guter Eindruck aber durch einen bis vor das Stadtgericht gegangenen Zwist in dem »huslichen Verhltnisse« Karschins getrbt worden sei. Aufgrund seines unwrdigen und die Obrigkeit beleidigenden Verhaltens dort sei Karschin fr einige Stunden inhaftiert und ihm die schon zugestandene dreijhrige Konzession fr das Detmolder Theater wieder entzogen worden. Angeblich htten sich auch seine Schauspieler inzwischen von ihm getrennt und arbeiteten jetzt fr einen anderen Direktor. 7 gegen Sie erbçtig] Herr Karschin nahm das Angebot, eine Gegendarstellung zu schreiben, nicht an, sondern wiederholte seine Forderung in seiner Antwort vom 5. 7. 1818 (Marbach DLA). Er setzte hinzu, daß es hier nicht um ein Urteil ber seine schauspielerische Leistung ginge – ein solches msse man sich gefallen lassen als Knstler. Es handele sich auch nicht um einen Irrtum, sondern um die Verletzung seiner »Ehre als Mensch«, also um eine »Injurie«. Bei Nichtnennung des Namens wolle er sich an die »Behçrde in Stuttgart« wenden; s. Nr. 714 (1–7); 728 (1–14).

700. An Victor Aim Huber

Mai oder Juni 1818

H unbekannt d Elvers, T. 1, S. 154 Datierung Ergibt sich aus Elvers Angabe, der von ihm im Anschluß zitierte Brief Th. Hubers an V. A. Huber (s. Bd. 7, Th. Huber an V. A. Huber, zwischen Anfang und 25. 6. 1819) sei nach Jahresfrist geschrieben. Anmerkungen 2–5 Ich bis ist] Elvers zitiert diese Passage im Zusammenhang mit Th. Hubers wiederholten Versuchen, V. A. Huber zur Entscheidung fr eine Konfession – vorzugsweise die katholische – zu bringen; s. Nr. 50, Anm. 10; 413, Anm. 4.

701. An Johann Friedrich von Cotta

1. Juli 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 326 Mitteilungen zum Text 5 Canditaten, Pastçre u. s. w.] spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Erluterungen · Brief 703

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Anmerkungen 2 Zettels] s. Nr. 698 (9–13) 8 alten Adam] die sndhafte, von Begierden beherrschte Natur des Menschen, die seit dem ersten Sndenfall Adam und Evas (1. Mose 3) an die Menschen weitervererbt wird. 14 Auszge bis Gedichte] vermutlich Ludwig Roberts »Charaden«, »Zweysilbige Charade«, »Zweysilbige Charade an die Geliebte« und »Viersylbige Charade« sowie seine Gedichte und Gedichtbersetzungen »Erwachen im Grabe«, »Frage«, »Hoffnung«, »An ein junges Mdchen«, »Der Verlassenen Klage«, »Aus der Phdra des Racine«, »Drey Sonette von Maria Stuart«, »An die Mars«, »Reiselgen«, »Parabel« und der (nicht ermittelte) Text »Aus meinem Tagebuche«, s. Nr. 697 (2–56)

702. An Johann Friedrich von Cotta

3. Juli 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 309 Mitteilungen zum Text 6 zu] (1) [ber] (2) zu H 9 Die Schrift] (1) [S]ie (2) P Die Schrift H 16 Das] (1) D[er ....] (2) P Das H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2–3 Jean bis Sprache] Jean Paul: Ueber das Zusammenfgen der deutschen Doppelwçrter; in 12 Briefen an eine vornehme Dame; nebst einer geharnischten Nachschrift an die Gelehrten. In: Morgenblatt, Nr. 183 (1. 8. 1818), S. 729–730; 186 (5. 8. 1818), S. 741–743; 191 (11. 8. 1818), S. 761–762; 195 (15. 8. 1818), S. 778; 202 (24. 8. 1818), S. 805–806; 205 (27. 8. 1818), S. 818; 206 (28. 8. 1818), S. 822; 207 (29. 8. 1818), S. 826–827; 208 (31. 8. 1818), S. 830–831; 209 (1. 9. 1818), S. 833–834; 211 (3. 9. 1818), S. 843; 212 (4. 9. 1818), S. 846–847; 214 (7. 9. 1818), S. 853–854; 215 (8. 9. 1818), S. 859; 218 (11. 9. 1818), S. 870–871; 219 (12. 9. 1818), S. 874–875; 220 (14. 9. 1818), S. 877–878. 10 Zettel] Beilage unbekannt 13 Aufsaz bis Magnetismus] Der Aufsatz ist nicht ermittelt; zum Magnetismus s. Nr. 53, Anm. 62 19 Greyerz] Gottlieb von Greyerz

703. An Johann Friedrich von Cotta

3. Juli 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 327 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Regest

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Erluterungen · Brief 704

704. An Johann Friedrich von Cotta

zwischen 23. Juni und 4. Juli 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 369 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / von Cotta Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (Anm. 5–8 und 1–2). Der Eingangsvermerk lautet allerdings auf »28 VIII 18«. Anmerkungen 2 Friedrich bis Charta] Merkwrdige Belege zur Zeit- und Sitten-Geschichte Deutschlands im funfzehnten Jahrhundert. In: Morgenblatt, Nr. 159 (4. 7. 1818), S. 635–636; 160 (6. 7. 1818), S. 639; 163 (9. 7. 1818), S. 651–652; 167 (14. 7. 1818), S. 666–667; 168 (15. 7. 1818), S. 671–672; 171 (18. 7. 1818), S. 683; 174 (22. 7. 1818), S. 694–695. Es handelt sich um einen Auszug aus Georg Wilhelm Bçhmer: Kaiser Friedrichs III. Entwurf einer Magna Charta fr Deutschland oder die Reformation dieses Kaisers von 1441. Gçttingen 1818. 4 Aufsaz bis Armenwesen] nicht ermittelt 5–8 Michaelis bis 26] Æanonym:æ Was zur Emporhebung des Wohlstandes geschehen sei, und geschehen mçchte. In: Salomo Heinrich Karl August Michaelis (Hg.): Der Wrtembergische Volksfreund. Ein Wochenblatt fr Recht und brgerliche Freiheit, Nr. 26 (24. 6. 1818), S. 201–205; 27 (1. 7. 1818), S. 209–213. In dem Aufsatz geht es um Einrichtungen in Wrttemberg, die der Verbesserung der Erwerbsmçglichkeiten der rmeren Bevçlkerungsschichten dienen. Auf S. 212 f. wird ber die gerade in Stuttgart gegrndete Sparkasse berichtet, fr die Kçnig Wilhelm I. und Kçnigin Katharina von Wrttemberg einige tausend Gulden stifteten. In der von mehreren angesehenen Mnnern (darunter brigens auch J. F. von Cotta) unentgeltlich geleiteten Sparkasse sollten kleine Handwerker, Mgde, Knechte usw. ihr Geld anlegen statt es auszugeben oder in unsichere Anlagen zu investieren. 9 Kçniginn] Kçnigin K. von Wrttemberg

705. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

4. Juli 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 329 1 Seite Johann Friedrich von Cottas Antwort befindet sich auf demselben Texttrger. ÆAdresse:æ Cottaische / Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

706. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

4. Juli 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 328 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Regest

Erluterungen · Brief 709

707. An Johann Friedrich von Cotta

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5. Juli 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 330 Mitteilungen zum Text 6 abzulehnen] (1) [zu ablehnen] (2) P abzulehnen H 11 kommt] (1) [wird] (2) kommt H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Magazin] vielleicht das ab 1816 erscheinende »Magazin fr die neueste Geschichte der protestantischen Missions- und Bibelgesellschaften«, s. Nr. 709, Anm. 1; 712 (18) 5–10 Mahrchen bis Schmetterling] Æanonym:æ Das Mhrchen von der Perle. Aus alten Papieren eines Ungenannten. In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1821. Tbingen Æ1820æ, S. 124–208, hier: S. 182: »Lngs dem orangefarbenen Wege kam ein Schmetterling daher geflattert Æ…æ mit den reizendsten und niedlichsten Farben geziert«. 7–8 6 bis Bagdad] vermutlich Lucy Peacock: The adventures of the six princesses of Babylon in their travels to the temple of virtue. An allegory. London 1785.

708. An Johann Friedrich von Cotta

5. Juli 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 331 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

709. An Johann Friedrich von Cotta

5. Juli 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 332 Mitteilungen zum Text 6 scheint] (1) [ist] (2) P scheint H 9 Composition] (1) Composition[s] (2)

Composition

H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Notiz bis Journal] ÆPaul Usteri:æ Konferenz der sdafrikanischen Missionarien zu GraafReinet. In: Morgenblatt, Nr. 161 (7. 7. 1818), S. 643. Eine Fußnote nennt die Quelle: Magazin fr die neueste Geschichte der protestantischen Missions- und Bibelgesellschaften. Basel 1816–1818; s. auch Nr. 707, Anm. 2. 11 Anstalt] die 1815 gegrndete »Evangelische Missionsgesellschaft Basel« (Basler Mission), die das Magazin (s. Anm. 1) verlegte.

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Erluterungen · Brief 710

710. An August von Kotzebue

5. Juli 1818

H Marbach DLA, A: Th. Huber, Nr. 684 ÆAdresse:æ An Herrn / Herrn Presidenten Ritter von Kozebue / in / Pyrmont / Fr Frankfurth Mitteilungen zum Text 5 ; aber] (1) [.] (2) ; aber H 8 schze] (1) [liebe] (2) schze H 28 kçnnen bis entgehen] (1) kçnnen[s] nicht (2) P kçnnen ihm nicht entgehen H 29–30 Autor andrer Art] (1) andrer Autor (2) Autor andrer Art H 47 mei- // nen] mei- // H Anmerkungen 4 Ihre Zeilen] A. von Kotzebue an Th. Huber vom 28. Juni 1818 (Berlin SBBPK, Autogr. I/ 1981), s. Nr. 685, Anm. 2–3 und Anm. 5–33 20–21 Verhltniß bis Jahren] zur Bekanntschaft mit A. von Kotzebue s. Nr. 677, Anm. 17; Bd. 2, Nr. 138, Sammelanm. zu A. von Kotzebue 20 Huber] Ludwig Ferdinand Huber 21–22 Gegen bis alles] s. Nr. 685 (12–13); Th. Huber war Demokratin und vertrat die Ideale der franzçsischen Revolution. 28 Unrecht] zum Skandal um A. von Kotzebues Bulletin und die çffentlichen Anfeindungen gegen ihn s. Nr. 573, Anm. 28 49 Enkeln] Molly, Emil, Alphons, Friedrich Karl Walo und Adolph von Greyerz 51–52 Michael bis heraus] Huber Werke, Bd. 3 und Bd. 4 erschienen erst 1819 und nicht zu Michael (= 29.9.) 1818 in Johann Friedrich von Cottas Verlag, s. Nr. 759 (2–4). 52–53 zahle bis Hofwyl] zu Th. Hubers Zahlungen an Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 75, Anm. 53–56

711. An Caroline Pichler

5. Juli 1818

H Hannover Sta, Autographensammlung (ehem. Kestner-Museum: K. M. 1269.1081) d Leuschner 1995, S. 25–27 ÆAdresse:æ An Frau Caroline von Pichler / geb. von Greiner / in / W i e n Mitteilungen zum Text 9 leichten] (1) [sch] (2) P leichten H 16 correspondenz Artikel] (1) Artikel correspondenz (2) 22 giebt // sich] giebt // H 38 die sie] (1) [ihnen] (2) die sie H 39 dem] spter hinzugefgt H

correspondenz Artikel

H

Anmerkungen Th. Huber und C. Pichler waren als Schriftstellerinnen und Beitrgerinnen bzw. Redakteurin des »Morgenblatts« Kolleginnen. Sie empfanden ihre Beziehung gleichwohl so, »daß wir sehr gute Bekannte, ja Freundinnen sind« (C. Pichler an Th. Huber, 16. 3. 1820). Persçnlich sind sie sich nicht begegnet. Die Kommunikation zwischen beiden ist durch einen Briefwechsel berliefert, der sich ber ein Jahrzehnt (1818 bis 1829) bis zu Th. Hubers Tod erstreckte. Die Korrespondenz begann vermutlich mit einem (unbekannten) Brief Th. Hubers an C. Pichler vom April 1818, den diese am 4. Mai 1818 beantwortete (C. Pichler an Th. Huber, 4. 5. 1818). Daraus geht hervor, daß Th. Huber die Adressatin gebeten hatte, einen Wiener Korresponden-

Erluterungen · Brief 711

1235

ten fr das »Morgenblatt« zu empfehlen (vermutlich legte Th. Huber ihren unbekannten Brief der Nr. 595R bei). C. Pichler schlug fr diese Ttigkeit zunchst Johann Ludwig Ferdinand Deinhardstein (Nr. 665, Anm. 1–3; 711; Bd. 7, Th. Huber an C. Pichler, 10. 2. 1819) und spter auch ihren Schwager Franz August von Kurlnder vor (C. Pichler an Th. Huber, 16. 3. 1820; Bd. 7, Th. Huber an C. Pichler, 26. 3. 1820; an J. F. von Cotta, 26. 3. 1820). Außerdem vermittelte sie Joseph von Hormayr, der sich angeboten hatte, Berichte »ber den Stand der ernsten, eigentlich wissenschaftlichen Litteratur in sterreich berhaupt und vorzglich in Wien zu senden« (C. Pichler an Th. Huber, 18. 12. 1818; Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 29. 12. 1818). Die Themen der Korrespondenz zwischen den zwei Kolleginnen sind: Angelegenheiten des »Morgenblatts«, der Austausch ber Literatur, nicht zuletzt ber die eigenen literarischen Arbeiten und bersetzungen, Informationen aus dem Familienleben, persçnliche Mitteilungen und Reflexionen; letztere nehmen in den spteren Briefen zu. Der Ton dieses Briefwechsels ist – von Anfang an und von beiden Frauen immer wieder zum Ausdruck gebracht – wie ein altes Freundes Gesprch, durch Anklang hnlicher Gesinnungen (Bd. 7, Th. Huber an C. Pichler, 6. 11. 1819) zwischen Seelenverwandten (C. Pichler an Th. Huber, 4. 5. 1818; 11. 12. 1819). C. Pichler entsprach Th. Hubers Jugendbedrfniß Æ…æ nach einer  b e r l e g n e n Freundinn (Bd. 7, Th. Huber an C. Pichler, 2. 3. 1829). Beide standen sich in ihren Ansichten und ußerungen ber die Rolle der Frau und Schriftstellerin nahe: Von allen den Femmes Auteurs steht die exellente Pichler auf festen FSen und ist Hausfrau, ansSig, warmes Herzens neben ihren WiSen und Dichten (Bd. 7, Th. Huber an Therese Forster, 27. 5. 1820). ber deren berhmten literarischen Salon, zu dem u. a. Gste wie Franz Grillparzer und Nikolaus Lenau zhlten, schrieb sie: Ich glaube ich wrde mich recht gut drinn finden (Nr. 8). Bis zuletzt bezeugt der Briefwechsel eine persçnliche und geistige, jedoch keineswegs schwrmerisch veranlagte Freundschaft zwischen zwei gleicherweise erfolgreichen und anerkannten Schriftstellerinnen. Von ihrer Korrespondenz sind insgesamt 47 Briefe bekannt: 21 handschriftlich berlieferte Briefe von C. Pichler (Krako´w BJ; Wien WB) und 26 Briefe von Th. Huber, von denen nur vier handschriftlich (Gçttingen SUB; Hannover Sta; Wien WB) und die brigen durch den Druck im Grillparzer-Jahrbuch von 1907 berliefert sind (C. Pichler: Denkwrdigkeiten aus meinem Leben. Hg. von F. Wolf. Bd. 1.2. Wien 1844; C. Glossy (Hg.): Briefe von Caroline Pichler an Therese Huber. In: Jb. der Grillparzer-Gesellschaft. Bd. 3 (1893), S. 267–365; ders. (Hg.): Hormayr und Karoline Pichler. In: Jb. der Grillparzer-Gesellschaft. Bd. 12 (1902), S. 212–343; Geiger 1907; Leuschner 1995; S. Kord: »Und drinnen waltet die zchtige Hausfrau«? Caroline Pichlers Fictional Auto/Biographies. In: Women in German. Jb. 8 (1993), S. 141–158). 3 Brief] C. Pichler an Th. Huber, 4. Mai 1818 (Wien WB, H. I. N. 8.065; Leuschner 1995, Nr. 1) 11–12 Mann bis Bericht] Gemeint ist ÆJohann Ludwig Ferdinandæ DÆeinhardsteinæ: Korrespondenz-Nachrichten. Wien. In: Morgenblatt, Nr. 144; 146; 148 (1817). 16–18 zwei bis geschrieben] ÆAdolph Mllner:æ Korrespondenz-Nachrichten. Wien. In: Morgenblatt, Nr. 132 (1818); Æders.:æ Korrespondenz-Nachrichten. Wien. In: Morgenblatt, Nr. 154 (29. 6. 1818), S. 616. 19–20 Wenn bis wr] Th. Huber redigierte das »Morgenblatt« in Zusammenarbeit mit Johann Friedrich von Cotta, der – als der Verleger des Blatts – bei abweichenden Auffassungen letztendlich ber den Inhalt entschied. 28 Ihre bis Sapho] ÆC. Pichler:æ Korrespondenz-Nachrichten. Wien. In: Morgenblatt, Nr. 117 (16. 5. 1818), S. 468; darin berichtete C. Pichler ber die Auffhrung von Franz Grillparzers Trauerspiel »Sappho«. 29 noch bis nicht] F. Grillparzers »Sappho« erschien gedruckt erst 1819. 32–34 Ich bis hierließ] zum Besuch von Bernhard Severin Ingemann s. Nr. 671 (88–97); Dieterich Wilhelm von Levetzow (bers.): Bernhard Severin Ingemann: Blanca 34 GilBlas] Alain Ren Le Sage: Histoire de Gil Blas de Santillane, 4. Buch, Kap. 4 46 Enkel] Molly, Emil, Alphons, Friedrich Karl Walo und Adolph von Greyerz

1236

Erluterungen · Brief 711

48 Ahnfrau] F. Grillparzer: Die Ahnfrau 49 Roman] C. Pichler: Frauenwrde. T. 1–4. Leipzig 1818.

712. An Johann Friedrich von Cotta

6. Juli 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 333 Mitteilungen zum Text 3 mir] r korrigiert aus ch H 3 haben] spter hinzugefgt H 8 3] korrigiert aus 6 H 18 erhalten] erhalt H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Tarnows bis vermçgen] vielleicht ging es um die Fortsetzung von Fanny Tarnows »Glaubensansichten« fr das »Morgenblatt«, s. Nr. 715 (18–19) 3 Sendung bis Helm] Gemeint ist Theodor von Held, dessen St. Petersburger »Korrespondenz-Nachrichten« im »Morgenblatt«, Nr. 290; 291; 299; 304; 306 (1817) abgedruckt waren. 4 prolix] franz. prolixe = weitschweifig, ausfhrlich 6 Doktors] nicht ermittelt; vielleicht hatte F. Tarnow nochmals, wie schon in ihrem Brief vom 3. Sept. 1817 an J. F. von Cotta (Marbach DLA), Herrn Debeau empfohlen. Von ihm gibt es keine weiteren im »Morgenblatt« abgedruckten Artikel. Die nchste »KorrespondenzNachricht« aus St. Petersburg, die im »Morgenblatt« im Oktober erschien (Nr. 259; 260 (1818)), stammte von Th. von Held. 10 Schultheß ber Tyrol] wahrscheinlich Joseph August Schultes 1804 verçffentlichte »Reise durch Salzburg und Berchtesgaden« 11 Stettens Briefen] Die Reisebeschreibung »Reise ber Rosenhain durch das Salzburgische« enthaltend, waren von Marcus von Stetten Th. Huber zum Abdruck im »Morgenblatt« (Nr. 703R) berlassen worden. 14 Riß bis Texte] Der Steindruck »Grundriss der bisherigen Ausgrabungen von Pompeja. gegen Ende des Jahres 1817« erschien anonym als Beilage zu ÆJ. F. von Cotta:æ Pompeja im Jahr 1817. In: Kunst-Blatt Nr. 17, S. 65–67 zum Morgenblatt, Nr. 200 (21. 8. 1818). 16–17 Antwort an Deinhartsstein] Der von Caroline Pichler als Wiener Korrespondent empfohlene Johann Ludwig Ferdinand Deinhardstein hatte Th. Huber mit Brief vom 3. Juli 1818 (Marbach DLA) mitgeteilt, daß er nicht nach Stuttgart komme, und gefragt, ob er weitere »Korrespondenz-Nachrichten« einschicken solle. 18 Mißionsberichte] vielleicht die bisher, also ab 1816, erschienenen Ausgaben vom »Magazin fr die neueste Geschichte der protestantischen Missions- und Bibelgesellschaften«, s. Nr. 709, Anm. 1

713. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

10. Juli 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 335 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

Regest

Erluterungen · Brief 715

714. An Johann Friedrich von Cotta

1237

11. Juli 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 336 Mitteilungen zum Text 2 des Original] spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2–7 Original bis an] Es geht um einen Brief aus Detmold vom 15. Mrz 1818, der im »Morgenblatt« abgedruckt worden war: H-r Æd. i. von Valentinæ: Korrespondenz-Nachrichten. In: Morgenblatt, Nr. 86; 87 (1818); s. Nr. 699, Anm. 2–3 und Anm. 7; zu Th. Hubers Antwort s. Nr. 728. 8–9 Herr bis Inhalt] Wilhelm von Schillings erster Brief an die »Morgenblatt«-Redaktion ist unbekannt. Mit Brief vom 24. Sept. 1818 (Marbach DLA) erinnerte er an seine Einsendung vom 30. Juni 1818 und zhlte deren Inhalt auf: »1. ber die neuerrichtete Akademie der Knste u. Wissensch. in Curland. 2.) ber die lteste Gesch. d. Hrzthmr. Curld. u. Semgallen. 3.) der Pilger Guiskardo. 4. Xenien. 5. der Weltlauf. 6. der Schlaue. 7. die Talismann.« Keiner der Beitrge ist im »Morgenblatt« verçffentlicht worden. W. von Schillings Artikel »Fragmentarische Beitrge zur ltesten Geschichte der Herzogthmer Kurland und Semgallen« erschien schließlich in »Erholungen. Ein thringisches Unterhaltungsblatt fr Gebildete«, Nr. 122 (11. 10. 1819), S. 485–487 und 123 (13. 10. 1819), S. 489– 491; s. Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 4. Okt. 1818. 11 Mllners bis Trauerspiels] Adolph Mllner: Der Arzt am Hofe. Aus einer unvollendeten Tragçdie. In: Morgenblatt, Nr. 168 (15. 7. 1818), S. 669–671. 13 Freunde] Karolina und Friedrich von Brand

715. An Fanny Tarnow

11. Juli 1818

H unbekannt d Khne, S. 771–172 Anmerkungen 7 Glaubensansichten] F. Tarnows »Glaubensansichten« waren im Mai und Juni 1818 im »Morgenblatt« erschienen. 16 Gellert bis Dir] Christian Frchtegott Gellert: Trost des ewigen Lebens, S. 160: »Da Æim Jenseitsæ ruft, o mçchte Gott es geben! / Vielleicht auch mir ein Selger zu: / Heil sey dir! denn du hast mein Leben, / Die Seele mir gerettet; du! / O Gott, wie muß dieß Glck erfreun, / Der Retter einer Seele seyn!« 18–19 setzen bis fort] zur Fortsetzung von F. Tarnows »Glaubensansichten« s. Bd. 7, Th. Huber an F. Tarnow, zwischen 14. und 19. Sept. 1819; an Johann Friedrich von Cotta, 19. Nov. 1819 24–25 Kinder bis Mannes] wahrscheinlich (31–32) gemeint: die Kinder aus ihrer zweiten Ehe, Luise Huber(-von Herder), Sophie, Manuel, Adele, Victor Aim und Clemence Huber, sowie Ludwig Ferdinand Huber 27 Benvenuto bis Gott] Johann Wolfgang Goethe (bers.): Leben des Benvenuto Cellini Florentinischen Goldschmieds und Bildhauers von ihm selbst geschrieben. T. 1.2. Tbingen 1803, 4. Buch, Kap. 1.

1238

Erluterungen · Brief 715

36 Hter Israels] Psalm 121,4 39 Museen-Guinguettes] Museum: (Lese-)Gesellschaft, s. Nr. 414, Anm. 88 zum Museum in Stuttgart; franz. guinguette = Gartenwirtshaus, Tanzlokal 45–48 G e n u ß bis St. Pierre] Jacques Henri Bernardin de Saint-Pierre: Paul et Virginie. Paris 1788 (= ders.: E´tudes de la nature. Bd. 4. Paris 1788).

716. An Johann Friedrich von Cotta zwischen 11. April und 12. Juli 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1395 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / von Cotta. Mitteilungen zum Text 11 Die] ie korrigiert aus er H 16 (oder] (1) [und] (2) P (oder H 18–19 Litteratur Blatt] (1) [Kunstblatt zu be] (2) P Litteratur Blatt H 23 anderseits] spter hinzugefgt H Datierung Der terminus post quem ergibt sich aus dem Datum der Rede (s. Anm. 2–7) und der ersten Mçglichkeit fr Th. Huber, mit J. F. von Cotta nach dessen Italienreise (30–31), am 11. April 1818 oder kurz darauf (Nr. 599), zu sprechen. Der terminus ante quem ergibt sich aus der Entscheidung, nur einen und nicht mehrere Steindrucke im »Morgenblatt« zu bringen ((4–8; 16–17); Nr. 770R) sowie aus dem Eingang des Steindrucks (28–29) vor Cottas Abreise (Nr. 721R; 718, Anm. 2–3). Anmerkungen 2–7 Schlichtegrolls bis auszumitteln] Adolf Heinrich Friedrich von Schlichtegroll hielt seine Rede am 59. Stiftungstag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (28. 3. 1818). Sie erschien unter dem Titel: Ueber die bey Rosette in Aegypten gefundene dreyfache Inschrift (Mnchen 1818). Das »Morgenblatt« brachte daraus einen Auszug, mit einer Einleitung von Th. Huber: Ueber die bey Rosette in Egypten gefundene dreyfache Inschrift. In: Kunst-Blatt Nr. 2, S. 5–8 zum Morgenblatt, Nr. 28 (2. 2. 1819). Es geht um den 1799 in

gypten gefundenen Stein von Rosette, auf dem ein und derselbe Text in Griechisch, Demotisch und in Hieroglyphen wiedergegeben ist, so daß nun an einer Entschlsselung der bis dahin unlesbaren Hieroglyphenschrift gearbeitet werden konnte. Dies gelang 1821. Im »Morgenblatt« wurden nur eine dt. bersetzung des Griechischen und die Hieroglyphen als Abbildung gebracht; auf einen Steindruck der griech. Schrift auf dem Stein von Rosette wurde verzichtet. 13 Memphis] bedeutendes Verwaltungszentrum, Haupt- und Residenzstadt im alten gypten 13 Regensburg bis Bundestag] s. Nr. 102, Anm. 76–93

717. An die J. G. Cottasche Buchhandlung zwischen 11. April und 12. Juli 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1402 Das Anschreiben Wilhelm Reichels und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger.

Erluterungen · Brief 718

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Mitteilungen zum Text 1 ich] (1) [und] (2) P ich H 5 streichen] (1) [setzen Sie] (2) P streichen H Datierung Der terminus post quem ergibt sich aus Johann Friedrich von Cottas Rckkehr aus Italien und Th. Hubers erster Kontaktaufnahme mit ihm am 11. April 1818 (Nr. 599R). Der terminus ante quem ist der Abdruck der Erzhlung (s. Anm. 1–2) und wahrscheinlich die Abreise von J. F. von Cotta am 12. Juli 1818 (s. Nr. 718, Anm. 2–3). Anmerkungen 1–2 Da bis fort] Th. Huber antwortete damit auf eine Anfrage von W. Reichel auf demselben Blatt: »Hr. Geh. Hofr. v Cotta kçnne sich den Ausdruck in Laibach ÆLjubljana in Slowenienæ: Ein s i n n r e i c h e s, s t a r k e s L a n d nicht erklren. Ich bitte Ew., es nochmals in der Rev. zu sehen«. Es geht um den Anfang der von Th. Huber bersetzten, von Karl Wilhelm Thrmin eingesandten Erzhlung: ÆCharles Nodier:æ Johannes Sbogar. Eine istrische Geschichte. In: Morgenblatt, Nr. 180 (29. 7. 1818), S. 717–718; 181 (30. 7. 1818), S. 722–723; 184 (3. 8. 1818), S. 735; 186 (5. 8. 1818), S. 743–744. Die monierten Worte (5) wurden gestrichen.

718. An Johann Friedrich von Cotta

12. Juli 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 340 Beilage: eine Ausgabe vom »Morgenblatt« Nr. 86 (10. 4. 1818) Mitteilungen zum Text 28 29 33 55 66

hin] (1) [hal] (2) P hin H Die] ie korrigiert aus er H keine] (1) keine[s] (2) keine H Eßlair –] Eßlair H kçnnens] spter hinzugefgt H

Datierung Ergibt sich aus Sontag (3) und dem Eingangsvermerk »16 VII 18« von J. F. von Cottas Hand. Die Zustellung des Briefes verzçgerte sich durch den Aufenthalt Cottas auf seinem Gut Dotternhausen (Eingangsvermerk: »in D«), s. Nr. 719R. Anmerkungen 2–3 Fahrt nach Ludwigsburg] s. Nr. 714 (13–14) 3 Abreise] J. F. von Cotta reiste am 12. Juli 1818 zunchst auf sein Gut Dotternhausen (sdwestlich von Tbingen) und dann nach Baden (heute: Baden-Baden), wo er sich vom 27. oder 28. Juli bis zum 3. Aug. 1818 aufhielt (Varnhagen von Ense und Cotta Bw, Bd. 2, S. 311). 9 Brand] Friedrich von Brand 9 Schise] franz. chaise = Kutsche 11–12 Paesiello bis machen] ÆHeinrich Hirzel (bers.):æ Zge aus dem Tonknstler-Leben. II. Johann Paesiello. In: Morgenblatt, Nr. 167 (14. 7. 1818), S. 667; Th. Huber hatte Hirzels bersetzung drucken lassen statt des franzçsischsprachigen Beitrags gleichen Inhalts von Karl Wilhelm Thrmin, zu dem Georg von Cotta – ohne Th. Hubers Wissen – eine (nicht ermittelte) bersetzung angefertigt hatte, s. Nr. 734 (11–12).

1240

Erluterungen · Brief 718

14 Ihre bis bitten] s. Nr. 719R 15 Aufsaz von Mllner] ÆAdolph Mllner:æ Der Staat und die Bhne. (Ein Seitenstck zu dem Aufsatz: Die Menschheit und der Staat, im Weimar. Oppositionsblatte Nro. 27. und 28. Monat Febr. 1818). In: Morgenblatt, Nr. 173 (21. 7. 1818), S. 691. 22 Xenien] nicht ermittelt (s. auch Anm. 23–24) 22–23 Wests bis Traum] ÆJoseph Schreyvogel (bers.):æ Pedro Caldero´n de la Barca: Das Leben ein Traum 23–24 angebognen bis Mllner] Bei dem beigefgten Zettel kçnnte es sich um A. Mllners Brief an J. F. von Cotta (2. 7. 1818; Marbach DLA) handeln. Er enthielt Mllners Aufsatz (s. Anm. 15), den er zur »Hebung« des Interesses am »Morgenblatt« einsandte, wie er schrieb. 24 Rezept] A. Mllners Brief an J. F. von Cotta (15. 6. 1818; Marbach DLA): »Sie wollen meinen Rath, wie das MB. mçglichst zu heben? Geben Sie weniger Geographie, weniger t r o c k e n e curiosa, weniger Paris, London, Schweiz und Rom; mehr Polemik mit Salz und Humor, mehr Anstreifung an die sogenannten politischen Interessen: nur u n t e r h a l t e n d e Kritiken, und diese im S c h i f f , nicht im Anhngeboot, Xenien unter den Charaden, lockende, nicht pedantische Mottos, mit einem Worte: mehr W  r z e , weniger S p e i s e ; weniger Ernst und mehr Lust.« Dann fhrt er fort: »Was insbesondere m e i n e Theilnahme betrift; so ist jetzt darauf wenig zu rechnen, denn es reitet mich diesen Sommer der tragische Teufel. Ueberdies – Ihre Redaction! Gott, ein armer Autor hat mit der e i g n e n Frau immer genug zu thun, wie soll er mit einer fremden auskommen? Da hilft keine B e d i n g u n g , kein Ernst, keine Bitte.« Er beklagte sich ber Eingriffe Th. Hubers in seine Weimarer »Korrespondenz-Nachricht« im »Morgenblatt«, Nr. 116 (15. 5. 1818), S. 463. »Um eines unwichtigen Aufsatzes willen ber ein Weimarisches Hoffest, den ich einer Respectsperson wegen einsenden mußte, und eben so gut noch 6 andern Blttern htte schicken kçnnen, hab ich mit der guten Frau, die hinter S i e sich versteckte, einen besondern Schriftwechsel fhren mssen, und am Ende hat sie mich, anstatt der Zurcksendung, durch partheyliche Weglassung derjenigen Stelle, die meinem Committenten gerade die Hauptsache war; so grulich compromittirt, daß ich bloß darum meine gewçhnliche Sommerreise nach Weimar habe aufgeben mssen. Ich z  r n e darber nicht; aber ich bin berzeugt, daß es hier an glcklicher Einsicht in den wahrscheinlichen Zusammenhang der Dinge mangelt. Nun sagen Sie selbst: welchem F r e u n d e kann ich mit gutem Gewissen zumuthen, unter den Pantoffel einer Matrone zu kriechen? Ich entsinne mich, daß Sie mir einmal einen Brief der Mad. H. mitgetheilt haben, woraus hervorgeht, daß Sie ihr dieses Geschft als b e n e f i z verliehen haben. Schçn von Ihnen; aber schwerlich sehr zweckmßig: denn auf dem Gebiet der heutigen Journalistik kommt nur Umsicht Muth und Strke vorwrts.« 30 Litteratur Beilage] das »Literatur-Blatt« zum »Morgenblatt« 42–48 Hier bis wißen] Dem Brief liegt ein Exemplar des »Morgenblatts«, Nr. 86 bei vom 10. April 1818, worin der Anfang der »Korrespondenz-Nachricht« aus Detmold von Herrn von Valentin abgedruckt ist, s. Nr. 699, Anm. 2–3; 714 (1–7); 728 (1–14). 52–53 N bis Heirath] ÆTh. Huber (bers.):æ Sittengemhlde. Heirathsgeschichte der Frau von Houdetot, geborne Frulein de la Live de Bellegarde. In: Morgenblatt, Nr. 166 (13. 7. 1818), S. 661–662; 167 (14. 7. 1818), S. 665–666. 53–54 deutsche bis III] Ein Auszug aus Georg Wilhelm Bçhmers »Kaiser Friedrichs III. Entwurf einer Magna Charta« erschien ab 4. Juli 1818 im »Morgenblatt«: Merkwrdige Belege zur Zeit- und Sitten-Geschichte Deutschlands, hier: Morgenblatt, Nr. 167 (14. 7. 1818), S. 666–667. 54 die Blinden] ÆTh. Huber:æ Beobachtung ber Blinde. In: Morgenblatt, Nr. 167 (14. 7. 1818), S. 667.

Erluterungen · Brief 721

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55 Eßlair] ber ein Gastspiel von Ferdinand Eßlair berichtet: Ævonæ PÆlessenæ: KorrespondenzNachrichten. Mannheim. In Morgenblatt, Nr. 167 (14. 7. 1818), S. 668; 169 (16. 7. 1818), S. 676. 61–62 L a n g bis Reise] ÆKarl Heinrich von Lang:æ Merkwrdige Reise Æ…æ nach Hammelburg; gerade erschien die Fortsetzung: Æders.:æ Fortgesetzte Reise nach Hammelburg. 64 Yoriksche Heiterkeit] ÆLaurence Sterne:æ A sentimental journey through France and Italy. By Mr. Yorick. Bd. 1.2. London 1768 (dt.: ÆJ. J. Ch. Bode (bers.):æ Yoricks empfindsame Reise durch Frankreich und Italien. Bd. 1.2. Hamburg und Bremen 1769).

719. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

13. Juli 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 337 1 Seite ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

720. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Christian Moritz Engelhardt 14. Juli 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 338 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung.

721. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

etwa 15. Juli 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1446 1 Seite ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Die Antwort der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Brief befinden sich auf demselben Texttrger. Datierung Der Brief wurde mindestens einige Tage geschrieben vor dem Abdruck von Æanonym:æ Grundriss der bisherigen Ausgrabungen von Pompeja (Steindruck) im »Kunst-Blatt« vom 21. Aug. 1818. Die Vorbereitungen dazu werden im auf demselben Blatt befindlichen Antwortbrief der Buchhandlung erwhnt. Wahrscheinlich verfaßte Th. Huber den Brief auch vor Nr. 724 (1–2), wenn mit der dort erwhnten Kopie der Probeabdruck zum Steindruck »Ueber die bey Rosette in Egypten gefundene dreyfache Inschrift« gemeint ist. Die Buchhandlung antwortete auf Nr. 721, sie habe bisher noch keine Nachricht erhalten, ob Th. Huber »das Probeblatt nach dem Original richtig gefunden habe«. Vermutlich reagierte Th. Huber darauf mit Nr. 724. Terminus post quem ist die erwhnte Abreise Johann Friedrich von Cottas, s. Nr. 718, Anm. 2–3.

1242

Erluterungen · Brief 722

722. An Friedrich Heinrich Bothe

16. Juli 1818

H Stuttgart Sta, Bestand Autographen: Th. Huber A 1449 ÆAdresse:æ An Sr. Wohlgeb / Herrn Doktor Bothe / in / Weinheim / an der Bergstrase / Frei Mitteilungen zum Text 4 9 14 15

aus] s korrigiert aus f H Haug] (1) [Da] (2) P Haug H anzeigen] anzigen H gehandelt hatte.] handelt hatte. spter hinzugefgt H

Anmerkungen 3 geistlichen Liedern] Vielleicht handelt es sich dabei um »Simson« (s. Anm. 10), »Christus Einzug in Jerusalem«, »Salomon« und »Te Deum«, die spter abgedruckt wurden in: F. H. Bothe: Neuere Schauspiele und Kantaten. Bd. 1.2. Halberstadt 1824, hier: Bd. 2, S. 255– 326. 6 Cecilia] Jonathan Friedrich Bahnmaier (Hg.): Ccilia. Ein wçchentliches Familienblatt fr Christensinn und Christenfreuden. Tbingen 1817–1818. 10 Samson] vermutlich F. H. Bothes »Simson«, von dem zwei Bearbeitungen abgedruckt sind in Bothes »Neuere Schauspiele und Kantaten«, Bd. 2, S. 255–266 und 267–286. 12 einige] ÆF. H. Bothe:æ Die drey Worte der Neuvermhlten. In: Morgenblatt, Nr. 173 (21. 7. 1818), S. 689; Æders.:æ Licht und Liebe. In: Morgenblatt, Nr. 191 (11. 8. 1818), S. 761. 18 Euripides] F. H. Bothe (bers.): Euripides Werke 20 schwer geprften] zu Luise von Herders Eheschließung, Trennung und Scheidung s. Nr. 554 (2–298)

723. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

16. Juli 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 339 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

724. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

16. Juli 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 341 ÆAdresse:æ Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Kopie] vielleicht der im »Kunst-Blatt« vom 21. Aug. 1818 gegebene anonyme Steindruck »Grundriss der bisherigen Ausgrabungen von Pompeja« zu ÆJohann Friedrich von Cotta:æ Pompeja; oder eher der Probeabdruck von Æanonym:æ Ueber die bey Rosette in Egypten gefundene dreyfache Inschrift (Steindruck). In: Kunst-Blatt Nr. 2 zum Morgenblatt, Nr. 28 (2. 2. 1819); s. Nr. 770R.

Erluterungen · Brief 725

725. An Johann Gotthard Reinhold

1243

16. Juli 1818

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1005 ÆAdresse:æ A Monsieur / Monsieur Le Chevalier de Reinhold / Envoyer extraord. et Ministre plenipoten. du / Roi des Paı¨s bas  / Rome / fr front. Textverlust durch Papierausriß Mitteilungen zum Text 7 von Nachteulen] spter hinzugefgt H 15 ein Briefchen] (1) ein[en] Brief (2) ein Briefchen H 27 ihres] spter hinzugefgt H 32 Wir] (1) [Von] (2) P Wir H 40 aufgesucht] (1) [kennen] (2) P aufgesucht H 50 Mittag bis zurck] spter hinzugefgt H 50 Ich] (1) [Gestern] (2) P Ich H 63 machte] (1) [konnte] (2) P machte H 65 in den] (1) [wenn sie] (2) P in den H 88 diese] (1) [ihre] (2) P diese H 111–112 oder gehçren.] spter hinzugefgt H 115–116 wie bis werden] spter hinzugefgt H 117 nicht] (1) [es] nicht (2) nicht H 148 kannte] kanne H 150–151 Die bis ÆLckeæ] spter hinzugefgt H 158 die] spter hinzugefgt H Anmerkungen 4 Kronprinzen] Prinz Ludwig von Bayern 12 Kerners] Johann Georg Kerner 12 Bruder] Karl von Kerner 15 Freundinn] Johanna Friederike Kerner 21 Schwager und Schwgerinn] K. und Christiana von Kerner 25 Frau v. Hartmann] Mariette Hartmann 39 Bekannten] Karolina von Brand 39 Bardruff] Henriette von Bartruff 95 Institut bis grndet] die von Kçnigin Katharina von Wrttemberg gegrndete »ffentliche Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden«, s. Nr. 598, Anm. 17 120–121 Theorryt bis faßelt] Th. Huber: Theorrytes, S. 230 f.: Das Kind Sidonie, das sich auf seine Rolle als ›geistliche Braut‹ vorbereitet, sieht den eigenen Tod voraus, s. Anm. 148. 122 Kirchenzerimonie] Gemeint ist die von Th. Huber in Theorrytes, S. 231–235 beschriebene Primiz (sc. erste Messe eines neugeweihten katholischen Priesters), bei der ein kleines Mdchen als ›geistliche Braut‹ geschmckt auftritt, s. Nr. 13 (102–122) und Anm. 119– 121. 127 misa est] die vom Priester gesprochene Schlußformel des katholischen Gottesdienstes, lat. ›Ite, missa est!‹ = Gehet hin in Frieden 129 wie die Stael] Germaine de Stae¨l: Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise 131 Enkel] Molly, Emil, Alphons, Friedrich Karl Walo und Adolph von Greyerz 135–138 1796 bis Comentar] Sophie Huber starb am 18. Aug. 1797. Bei dem Commentar handelt es sich um ÆTh. Huber:æ Fragmente von Briefen einer Mutter an ihre verheirathete Tochter.

1244

Erluterungen · Brief 725

139 poisfleurs] franz. pois fleur = wohlriechende Platterbse 139–140 little bis clay] als Zitat nicht ermittelt; s. Bd. 2, Nr. 169 (8) 142 3 Jahre aushalten] Therese Forster plante, den Dienst bei Familie Carl Friedrich von Goldbeck 1821 zu beenden. 144 Dinge] Vermutlich u. a. ÆIgnaz Heinrich von Wessenberg:æ Betrachtungen ber die Verhltnisse der Katholischen Kirche; ÆBenedikt Maria von Werkmeister:æ Bemerkungen ber das neue Baiersche Concordat, s. Nr. 655 (7–11). 145 ber Zrich andere] die Sendung erfolgte ber Paul Usteri, s. Nr. 729R; 732 (17–25): ÆAdam Grtler:æ Frage: Mçgte Pabst Pius VII. nicht hçchst wichtige Grnde wirklich, wie Er vorgab, gehabt haben, da Er dem Freiherrn von Wessenberg die Bischçfliche Wrde zu Konstanz zu ertheilen verweigerte, oder so lange verzçgert? Beantwortet durch die Denunziations-Schrift des Baadischen Herrn Geheimraths Grtler Æ…æ. Mainz 1818; vermutlich Francesco Petrarca: Canzoni; oder ders.: Sonetti; oder Karl Fçrster (bers.): Le Rime di Francesco Petrarca, Bd. 1; Friedrich Arnold Brockhaus‹ »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken« (Leipzig 1818, vermutlich Bd. 3, H. II) 145 Reise nach Hammelburg] ÆKarl Heinrich von Lang:æ Merkwrdige Reise Æ…æ nach Hammelburg; gerade erschien die Fortsetzung dazu: Æders.:æ Fortgesetzte Reise nach Hammelburg. 149 Kstner] Abraham Gotthelf Kstner 149 Grtler] ÆA. Grtler:æ Frage: Mçgte Pabst Pius VII. nicht hçchst wichtige Grnde Æ…æ gehabt haben, da Er dem Freiherrn von Wessenberg die Bischçfliche Wrde zu Konstanz zu ertheilen verweigerte 150 Petrak] vermutlich eine neue, in Deutschland erschienene Ausgabe, z. B.: F. Petrarca: Canzoni; ders.: Sonetti; K. Fçrster (bers.): Le Rime di Francesco Petrarca, Bd. 1 150 hollndische Reise] Th. HÆuberæ: Bemerkungen ber Holland 153–154 Schoppenhauer bis schrieb] Johanna Schopenhauer: Erinnerungen von einer Reise; dies.: Ausflucht an den Rhein; zum Beginn des Stuttgart-Aufenthalts von J. und Adele Schopenhauer nichts ermittelt, die Abreise in die Schweiz erfolgte am 17. Juli 1818, s. Nr. 727 (40–41). 153 Fernows] Karl Ludwig Fernow 157 Gerstenberg] Georg Friedrich von Gerstenbergk genannt Mller 160 Therese bis Lehrjahren] Johann Wolfgang Goethe: Wilhelm Meisters Lehrjahre, 7. Buch, Kap. 6: Therese beschreibt sich als ttige und pflichtbewußte Hausfrau. 161 Frauen] Friederike und Wilhelmine Reinhold 163 Cottas] Wilhelmine, Johann Friedrich, Georg und Ida von Cotta, die sich Anfang 1818 mehrere Wochen in Rom aufhielten. 166 Verfassung] zur bayr. Verfassung s. Nr. 655, Anm. 81; 669, Anm. 34 167 u n s r e r Gegend] Th. Huber lebte 1805–16 in Stoffenried und Gnzburg in Bayern. Ihre Tochter Claire von Greyerz wohnte mit ihrer Familie noch bis 6. Nov. 1818 in Gnzburg. 176 Hochsttter] nicht ermittelt 181–183 von bis populair] zu Prinz L. von Bayern und Eug ne de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg s. Nr. 695 (75–81)

726. An Georg von Cotta

zwischen 11. und 17. Juli 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 342 ÆAdresse:æ Herr Stallmeister / v. Cotta Beilage: zwei Exemplare von Adolph Mllner: Bitte (s. Anm. 1–5) Mitteilungen zum Text 4 Zeilen] (1) [Nummern] (2) Zeilen H

Erluterungen · Brief 726 4 9 10 11 11

1245

irrig] (1) [fehlerhaft] (2) P irrig H mitzufhlen] (1) fhlen (2) mitfhlen H einen leicht] (1) [leicht] (2) P einen leicht H in denen] (1) [die] (2) P in denen H Mllners] (1) [se] (2) P Mllners H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk »17 VII 18 in D.« von wahrscheinlich Johann Friedrich von Cottas Hand, dem der Brief nach Dotternhausen nachgesendet wurde (1–2). Dorthin war J. F. von Cotta am 12. Juli 1818 gereist (Nr. 718 (2–3); 203, Anm. 149). Der Brief wurde also frhestens am Abend (32) des 12. Juli verfaßt und sptestens am Abend des 16. Anmerkungen 1–5 Mllnerische bis wurden] Dem Brief Th. Hubers liegen zwei Bltter bei: zwei Exemplare von A. Mllners Artikel »Bitte«, wie er in der Zeitschrift »Der Gesellschafter oder Bltter fr Geist und Herz«, Nr. 85 (29. 5. 1818), S. 340 abgedruckt wurde. Mllner unterstrich in dem einen Exemplar den Satz »Mit dieser Bitte wend ich mich hiermit an die Intendanz der gedachten kçniglichen Bhne«; im anderen Exemplar unterstrich er das Wort »Intendanz«. In dem Artikel geht es um das Verbot von Mllners Trauerspiel »Die Schuld«, das vom Dresdener Theater nicht mehr aufgefhrt werden durfte. Die Zeitungen nannten als Grund die ›unsittliche‹ Tendenz des Stcks. Mllner bat in seinem Artikel die Intendanz um eine çffentliche Erklrung, was an dem Drama unsittlich sei. In der im »Morgenblatt« am 6. Juni 1818 verçffentlichten Version der »Bitte« wurde das Wort »Intendanz« ausgetauscht gegen »Behçrde«. Darber beschwerte sich Mllner in seinem Brief an J. F. von Cotta vom 8. Juli 1818 (Marbach DLA): »Wenn es gegrndet ist, was Frau v o n Huber (so nennt sie sich in einem der letzten Briefe) mir meldet: daß die Stelle M.Bl. 135. S. 539. Sp. 2. §.29. w. 30. v. o. von I h n e n abgendert worden; so ist es zwar wohl aus guter Meinung aber mit dem betrblichsten Erfolge fr mich geschehen. Mit gutem Vorbedacht richtete ich meine Bitte an die I n t e n d a n z , u. so wurde, wie die Beilage zeigt, anderwrts abgedruckt. So, wie S i e die Sache im Bl. 135. gestellt haben, legt man mir die Aufforderung fr F r e c h h e i t aus: denn die verbietende Behçrde war – der Kçnig ÆKçnig Friedrich August I. von Sachsenæ, an den ich vernnftiger Weise die Aufforderung einer çffentl. Antwort nicht richten konnte. Ich bitte Sie dringend, die Stelle, als D r u c k f e h l e r Inhalts der Beilage zu corrigiren. Zugleich werden Sie aus diesem Vorfalle abnehmen, wie m i ß l i c h das Verbeßern von Handschriften ist, deren Sinn vom Drittmann nicht vçllig verstanden werden kann, weil er die Umstnde und Beziehungen des Verfaßers nicht kennt«; s. Nr. 733, Anm. 5; 779 (42–72). 2 senden] zu J. F. von Cottas Aufenthalt in Dotternhausen s. Nr. 718, Anm. 2–3 7 noch eine Stelle] s. Anm. 1–5 17 Kçnig] Kçnig Maximilian I. Joseph von Bayern 19 Siegelfhig bis Adel] Die Verleihung des persçnlichen (also nicht erblichen) Adels an Ludwig Ferdinand Huber, der 1804 bayr. Staatsbeamter geworden war, ist nicht nachweisbar. Auch Th. Hubers Hinweis auf die Siegelfhigkeit – eigentlich ›Siegelmßigkeit‹ – berechtigte sie nicht zur Fhrung eines Adelstitels. ›Siegelmßigkeit‹ bedeutete in Bayern, daß bestimmte Personen das Recht hatten, unstrittige Rechtsgeschfte (z. B. Ehevertrge) durch Unterschrift und Siegel selbst, also ohne Hinzuziehung eines Anwalts oder Notars, zu fertigen. Dieses Recht stand »dem Adel, den Kollegialrthen und hçhern Beamten« zu – brigens auch deren Ehefrauen und Witwen –, wie es im bayr. »Edikt ber die Siegelmßigkeit« vom 26. Mai 1818 hieß. Daraus konnte aber nicht der Schluß gezogen werden, daß die mit diesem Recht ausgestattete Person adelig war oder dadurch wurde. Th. Huber las das Edikt wahrscheinlich in der »Allgemeinen Zeitung« Nr. 193 (12. 7. 1818), S. 772; s. Bd. 7, Th. Huber an Caroline Carus, 21. Mai 1819. 24 Einsendung] ÆA. Mllner:æ Der Staat und die Bhne

1246

Erluterungen · Brief 727

727. An Johann Friedrich von Cotta

18. Juli 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 343 Mitteilungen zum Text 11 Der] er korrigiert aus ie H 18 sie] korrigiert aus er H 30 kennen] (1) [haben] (2) P kennen H Ort J. F. von Cottas Eingangsvermerk lautet auf den 18. Juli 1818. Zu dieser Zeit war er in Dotternhausen, s. Nr. 718, Anm. 2–3. Anmerkungen 3–4 Langs bis Stelle] Karl Heinrich von Lang berichtete in seinem Brief an Th. Huber vom 12. Juli 1818 (Geiger 1899a, S. 77 f.) ber den großen Absatz (je 6000 Exemplare) seiner beiden satirischen Bcher »Merkwrdige Reise Æ…æ nach Hammelburg« und »Fortgesetzte Reise nach Hammelburg«. Kein Verleger hatte den Verlag des ersten Buches bernehmen wollen, so daß es Lang selbst drucken ließ (s. Nr. 377, Anm. 1; 389, Anm. 1–7; 600, Anm. 1–7): »Und diesen Debit habe i c h s e l b s t gemacht – (was htte ein Buchhndler, wie C o t t a wirken kçnnen). Aber solche Spsse sind nicht a d e l i g.« 4–6 Sagen bis will] K. H. von Lang schrieb (s. Anm. 3–4): »Wr es vielleicht nicht gut, wenn Sie izt unter den Erscheinungen der Zeit, etwa von Mnchen datirt, das Leben und die Tendenz der Hammelb. Reise in Ihrem Morgenblatt etwas mit bezeichneten? Sie drften mich als ehemaligen Kreisdirector (nicht geh. Rat) N. N. zu Ansbach, vorher Reichsarchivdirektor in Mnchen, izt privatisirend, nennen.« Ein Beitrag Langs im »Morgenblatt« ist nicht ermittelt. 7 Satyre bis schickte] Th. Huber schickte K. H. von Langs »Merkwrdige Reise Æ…æ nach Hammelburg« (und vielleicht auch die »Fortgesetzte Reise nach Hammelburg«) Johann Gotthard Reinhold, s. Nr. 725 (145–149). 8 Kleinigkeit bis Scherz] vermutlich Th. HÆuberæ: Mhrchen. Auch als Auslegung der Kupferstiche zu betrachten. In: Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1819. Tbingen Æ1818æ, S. III–XVIII. Einleitend heißt es auf S. III: Diese Kleinigkeit entstand aus einem gesellschaftlichen Scherz, durch die Bilder dieses Taschenbuchs veranlasst, von welchen Jemand sagte: »daß sie gar keinen Zusammenhang htten.« Die Verfasserinn dieses, Anspruchs unfhigen, Mhrchens grndete darauf den Muthwillen, sie als Karten gemischt und ohne alle Auswahl aus dem Stegreif in ein Ganzes zu reihen«; allerdings erfolgte die bersendung des Manuskripts erst spter, s. Nr. 758 (2–11). 11–13 Geographische bis benuzt] ÆPaul Usteri (bers.):æ Von der brittischen Reise nach dem Nordpol und zu Entdeckung der nçrdlichen Durchfahrt ins stille Meer. (Aus dem Quarterly Review. Nr. 35.). In: Morgenblatt, Nr. 171 (18. 7. 1818), S. 682–683; 172 (20. 7. 1818), S. 686–687; 175 (23. 7. 1818), S. 697–698; 176 (24. 7. 1818), S. 702–703; 180 (29. 7. 1818), S. 718–719; 181 (30. 7. 1818), S. 723–724. Es handelt sich um eine Teilbersetzung der anonymen Rezension zu Edward Chappell: Narrative of a Voyage to Hudsons Bay, in His Majestys Ship Rosamond, containing some Account of the North-eastern Coast of America, and of the Tribes inhabiting that remote Region. In: The Quarterly review, Nr. 35 (Oktober 1817), S. 199–223. In der Zeitschrift »Biblioth que universelle« findet sich dieser Artikel nicht, sondern nur ein krzerer hnlichen Inhalts, der hier vielleicht gemeint ist: Æanonym:æ Sur les glaces du nord et lexpdition au poˆle; extrait dune lettre particuli re communique aux Rdacteurs. In: Biblioth que universelle des sciences, belles-lettres, et arts. Bd. 7. Genf 1818, S. 302–304.

Erluterungen · Brief 729

1247

13 Mllner bis gebraucht] ÆAdolph Mllner:æ Der Staat und die Bhne 15 Schoppenhauer] Johanna Schopenhauer, s. Nr. 725 (153–160) 21 belegert] veraltet fr ›belagert‹; mçglicherweise aber eine Verschreibung Th. Hubers von ›belagert‹ 28 Hartmannschen Familie] Mariette und August von Hartmann mit den Tçchtern Julie, Luisa Maria und Charlotte 28 Reinbeck] Georg Reinbeck 32 Kannstadt] Cannstatt, Bad bei Stuttgart 36 zu Hubers Zeiten] whrend Th. und Ludwig Ferdinand Hubers Stuttgart-Aufenthalt 1798– 1803/04; die Freundschaft mit A. von Hartmann begann etwa 1799, s. Bd. 2, Nr. 11, Sammelanm. zu M. Hartmann; Bd. 2, Nr. 71, Sammelanm. zu A. Hartmann.

728. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Herrn Karschin 18. Juli 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1580 Mitteilungen zum Text 2 çffentlich geschehne] spter hinzugefgt H 5 die] (1) [nur ....... falls Ihnen] (2) P die H 6 diese] (1) [dann] (2) P diese H 7 persçnlich] (1) persçnlich[k] (2) P persçnlich H 10 wenn] (1) und Ihre Zufriedenheit glaubten wir [erreicht w] (2) P [und glaubten wir zu bercksichtigen w] (3) P wenn H 10 es] spter hinzugefgt H 15–17 Karschin bis H.] mit Rçtelstift geschrieben H

Ihre Zufriedenheit

Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Herrn Karschin (Anm. 1). Anmerkungen 1 Dero Schreiben] Herr Karschin an die Redaktion des »Morgenblatts«, 5. Juli 1818 (Marbach DLA); s. Nr. 699, Anm. 7 2 Vorigen] Gemeint ist Nr. 699. 2–14 Wenn bis aufnehmen] zu Herrn von Valentins »Korrespondenz-Nachrichten« aus Detmold im »Morgenblatt«, Nr. 86 (1818) s. Nr. 699, Anm. 2–3; eine Gegendarstellung dazu von Herrn Karschin ist im »Morgenblatt« nicht ermittelt.

729. An Paul Usteri

18. Juli 1818

H Zrich ZB, Ms. V 512.161, Nr. 78 1 Seite h Zrich ZB, Ms. V 512.161, Nr. 78 ÆAdresse:æ An Herrn Staatsrath Usteri / in / Zrich.

Regest

1248

Erluterungen · Brief 730

730. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

21. Juli 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 344 ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Das Blatt enthlt den Beginn eines Briefs von Th. Huber an einen Einsender des »Morgenblatts«, vielleicht Heinrich Hirzel (s. Nr. 692R): [Wohlgeborner Herr, die Auszge Mirabeau betreffend sind, einen Absatz abgerechnet schon im Morgenblatt abgedruckt, und die]. Mitteilungen zum Text 1 zum] zu korrigiert aus de H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–2 Stck bis Prozeß] Æanonym:æ KriminalProzeß. Maubreuils Prozeß. – Eine der merkwrdigsten gerichtlichen Verhandlungen der jngsten Zeit. In: Theodor Hartleben (Hg.): Allgemeine deutsche Justiz-, Kameral- und PolizeiFama, Nr. 71 und 72 (Mai 1818), S. 277–283; 73 und 74 (Mai 1818), S. 288–292; 75 (Mai 1818), S. 293–295; Polizei und KriminalProzeß. Maubreuils Prozeß. In: Ebenda, Nr. 86 und 87 (Juni 1818), S. 337–342; 88 und 89 (Juni 1818), S. 345–350; 104 und 105 (Juli 1818), S. 409–413. Claire von Greyerz hatte Th. Huber am 17. Juli 1818 geschrieben, daß sie ber den Prozeß in dieser Zeitschrift lese: »das ist ganz ungeheuer intereßant da ist Madame Manson nichts dagegen – u kein fr. Journal hat es.« (Gçttingen SUB) In dem Verfahren gegen Marie Armand Guerry Comte de Maubreuil, Marquis dOrsvault ging es u. a. um dessen angeblichen Auftrag, Napoleon Bonaparte zu ermorden. Aus »Madame Manson« hatte Th. Huber zuvor im »Morgenblatt« verçffentlicht: ÆKarl Wilhelm Thrmin (Bearb.) und Th. Huber (bers.):æ Auszug aus den eigenhndigen Memoiren der Madame Manson. 3 Bcher bis senden] vermutlich eine neue, in Deutschland erschienene Petrarca-Ausgabe, z. B.: Francesco Petrarca: Canzoni; ders.: Sonetti; Karl Fçrster (bers.): Le Rime di Francesco Petrarca, Bd. 1; Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken (Leipzig 1818, vermutlich Bd. 3, H. II; verlegt von F. A. Brockhaus); ÆAdam Grtler:æ Frage: Mçgte Pabst Pius VII. nicht hçchst wichtige Grnde Æ…æ gehabt haben, da Er dem Freiherrn von Wessenberg die Bischçfliche Wrde zu Konstanz zu ertheilen verweigerte; s. Nr. 732 (17– 25) 7 v. H.] s. Nr. 726, Anm. 19

731. An Elisabeth und Heinrich von Struve

21. Juli 1818

H Berlin SBPK, Nachl 141 (Slg. Adam) Kps. 90: Huber, Therese 1 Seite ÆAdresse:æ An Frau Lisette von Struve / geb. Grfinn xle / in / Baaden

732. An Paul Usteri

21. Juli 1818

H Zrich ZB, Ms. V 512.161, Nr. 79 ÆAdresse:æ An Herrn Staatsrath / Usteri in / Zrich.

Regest

Erluterungen · Brief 732

1249

Mitteilungen zum Text 2 Kindheits] (1) [J] (2) P Kindheits H 29 (der bayrsche Jokrisse.)] der bayrsche Jokrisse. spter hinzugefgt H

Anmerkungen 1 wieder] s. Nr. 729R 1 Reinbeck] Georg Reinbeck 2 Hartmanns] August von Hartmann 7 Fehde gegen Kozebue] August von Kotzebue beschuldigte in seiner Zeitschrift »Literarisches Wochenblatt« (Bd. 2, Nr. 5 (Weimar 1818), S. 35) G. Reinbeck anlßlich von dessen Verçffentlichung des ersten Bandes seiner »Smmtlichen dramatische Werke« der Arroganz; s. Nr. 514, Anm. 34–37. Allerdings war die Fehde damit noch nicht beendet, denn Reinbeck ließ im »Morgenblatt« eine Erwiderung drucken: G. Reinbeck: Rge einer Vergesslichkeit des Herrn August v. Kotzebue. In: Intelligenz-Blatt Nr. 18, S. 69 zum Morgenblatt, Nr. 178 (27. 7. 1818). 10–11 Darstellung bis Unglcks] Dranse = Fluß im Val de Bagnes im Kanton Wallis, wo es im Juni 1818 zu einer verheerenden Flutwelle und berschwemmung kam; ÆP. Usteri:æ Der Einbruch des Eisdamms und der Abfluß des Sees von Mauvoisin im Banienthal des schweizerischen Kantons Wallis. In: Morgenblatt, Nr. 177 (25. 7. 1818), S. 705–706; 178 (27. 7. 1818), S. 709–711; 179 (28. 7. 1818), S. 713–715. 12–13 Wenn bis mit] ber Barbara Juliane von Krdeners Aufenthalt in der Schweiz und dessen Nachwirkungen berichtete P. Usteri in: Korrespondenz-Nachrichten. Schweiz. In: Morgenblatt, Nr. 190 (10. 8. 1818), S. 760; 191 (11. 8. 1818), S. 763–764. 14 Gerstenberg] Georg Friedrich von Gerstenbergk genannt Mller, der gerade mit Johanna Schopenhauer Stuttgart besucht hatte und sich nun in Zrich aufhielt (s. Nr. 725 (153– 160); 729R). 17 Schoppenhauer] J. Schopenhauer, s. Anm. 19; Nr. 729R 17 Reinhold] Johann Gotthard Reinhold 18 Badensche Schrift] vermutlich ÆAdam Grtler:æ Frage: Mçgte Pabst Pius VII. nicht hçchst wichtige Grnde Æ…æ gehabt haben, da Er dem Freiherrn von Wessenberg die Bischçfliche Wrde zu Konstanz zu ertheilen verweigerte, s. (25) 19 Petrarch] vermutlich Francesco Petrarca: Canzoni; oder ders.: Sonetti; oder Karl Fçrster (bers.): Le Rime di Francesco Petrarca, Bd. 1 19 Zeitgenoßen] Friedrich Arnold Brockhaus »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken« (Leipzig 1818, vermutlich Bd. 3, H. II) 22 bersezt] J. G. Reinholds Petrarca-bersetzungen wurden spter aus seinem Nachlaß verçffentlicht (K. A. Varnhagen von Ense (Hg.): Dichterischer Nachlaß von Johann Gotthard von Reinhold. Bd. 1.2. Leipzig 1853, hier: Bd. 2, S. 69–336). 25 Grtlerische Charteke] ÆA. Grtler:æ Frage: Mçgte Pabst Pius VII. nicht hçchst wichtige Grnde Æ…æ gehabt haben, da Er dem Freiherrn von Wessenberg die Bischçfliche Wrde zu Konstanz zu ertheilen verweigerte 26 2ten bis Reise] ÆKarl Heinrich von Lang:æ Merkwrdige Reise Æ…æ nach Hammelburg; gerade war der zweite Teil dazu erschienen: »Fortgesetzte Reise nach Hammelburg«. 27 Museen] Museum; hier: (Lese-)Gesellschaft 27–30 Lang bis durchhechelelt] K. H. von Lang an Th. Huber, 12. Juli 1818 (Geiger 1899a, S. 77 f.); s. Nr. 727, Anm. 3–4; in dem Brief kndigte er eine weitere Fortsetzung von »Merkwrdige Reise Æ…æ nach Hammelburg« an, die er bald darauf unter dem Titel »Hammelburger Reise« (Mnchen 1818) verçffentlichte. Er schrieb Th. Huber, daß er darin zur »Schilderung des adelichen Unfugs meistens in der Staberls Rolle eines Bairischen Oberschreibers aufzutreten gedenke.«

1250

Erluterungen · Brief 732

29 Konstitution] zur bayr. Verfassung s. Nr. 655, Anm. 81; 669, Anm. 34; K. H. von Lang ußerte sich in seinem Brief (s. Anm. 27–30) kritisch ber sie. 29 S t a b r l ] der Schirmmacher Staberl, eine 1813 entwickelte Figur in Adolf Buerles Wiener Theaterposse »Die Brger in Wien« (in: A. Buerle: Komisches Theater. Bd. 2. Pesth 1820); Staberl wurde als Urbild des kleinen Mannes sprichwçrtlich. 29 Jokrisse] Jocrisse = Einfaltspinsel, Trottel; Figur des franz. Straßentheaters

733. An Johann Friedrich von Cotta

23. Juli 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 345 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / von Cotta. Mitteilungen zum Text 5–6 – meine Antwort, nmlich –] meine Antwort, nmlich – spter hinzugefgt H 12 Sie] (1) [x-x] (2) P Sie H Ort Ergibt sich aus dem auf 29. Juli 1818 lautenden Eingangsvermerk und Nr. 718, Anm. 2–3. Anmerkungen 1–9 noch bis gehalten] zu Adolph Mllners Aufsaz »Bitte« und seinem Brief dazu an J. F. von Cotta vom 8. Juli 1818 s. Nr. 726, Anm. 1–5; 779 (42–72) 5 Brief – meine Antwort] Auf Th. Hubers unbekannten Brief ging A. Mllner in seiner Antwort an J. F. von Cotta vom 20. Sept. 1818 ein (Marbach DLA): »Ihre und der Fr. v. Huber verehrte Schriften hab ich erhalten. Mehrere Abwesenheiten von Haus haben mich gehindert, sie zu beantworten. Auch htte meine Antwort nichts enthalten kçnnen, als den einfachen Satz, daß ich einer Redaction nicht den Rang einer Collectivperson im Staate zugestehe. Liegt Ihnen an meiner ferneren Mitwirkung – und Ihre liberale Vorausbezahlung lßt es vermuthen -; so muß ich bitten, daß Sie Ihre Stellvertreter zur Offenheit gegen mich anweisen, wie Sie selbst sie beobachten. Redactionswinkelzge sind mir ein Gruel.« 14 Brief von Bçtticher] Carl August Bçttiger an Th. Huber, 15. Juli 1818 (Marbach DLA); darin berichtet Bçttiger u. a. von einer Alphabetisierungskampagne des Zaren Alexander I. von Rußland mit Hilfe der russ. Bibelgesellschaft; von den Plnen Frankreichs, das linke Rheinufer zu erhalten, und Preußens altem, jetzt wieder aktuellen Plan, »ganz Sachsen zu verschlingen«. 14–15 Rede bis Gedchtnißfeier] C. A. Bçttigers Rede »Zur Erinnerung an Abr. Gottl. Werner«, der am 30. Juni 1817 verstorben war, erschien schließlich in der »Zeitung fr die elegante Welt« Nr. 48 ((8. 3. 1819), Sp. 381–382), 49 ((9. 3. 1819), Sp. 388–389), 50 ((11. 3. 1819), Sp. 397–398), 51 ((12. 3. 1819), Sp. 405–406), 52 ((13. 3. 1819), Sp. 413– 415) und 53 ((15. 3. 1819), Sp. 420–423; s. Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 16. Nov. 1818.

734. An Johann Friedrich von Cotta

23. Juli 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 346 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / von Cotta. Mitteilungen zum Text 23 ich] ist H 33 solchen] n korrigiert aus s H

Erluterungen · Brief 736

1251

Ort s. Nr. 733, Ort Anmerkungen 3 gegen Mllner] zum Konflikt mit Adolph Mllner s. Nr. 726 (1–31); 779 (42–72) 5–9 Mllners bis Re z e p t ] s. Nr. 718 (23–41) 7 Mutter] Therese Heyne oder die Stiefmutter, Georgine Heyne 11–12 Paisiello bis war] Georg von Cottas bersetzung des Beitrags ber Giovanni Paisiello von Karl Wilhelm Thrmin ist nicht ermittelt. Stattdessen war Heinrich Hirzels Artikel gedruckt worden »Zge aus dem Tonknstler-Leben. II. Johann Paesiello«, s. Nr. 718 (11– 13). 13 Reichle] Wilhelm Reichel 28 Jemand] Wilhelm Albrecht, s. Nr. 737R 34 Schiller bis Ideale] Friedrich Schiller: Die Ideale. In: Gedichte von Friederich Schiller. T. 1, 2. verb. und verm. Aufl. Leipzig 1804, S. 42–46.

735. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

24. Juli 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 347 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Geheimhofrath] Johann Friedrich von Cotta 1–2 Ubersezung bis Annalen] ÆTh. Huber (bers.):æ Geographisch statistische Uebersicht des Landes nordwrts von Mexiko, wobei es sich um einen Auszug aus James Wilkinsons »Memoirs«, Bd. 1, Kap. 10, S. 417–432 handelt; Th. Hubers bersetzung erschien nicht in J. F. von Cottas »Allgemeiner Zeitung«, sondern in den von ihm verlegten »Europischen Annalen«; s. Nr. 761 (1–0). 5 v. Huber] s. Nr. 726, Anm. 19

736. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

27. Juli 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 348 Mitteilungen zum Text 1 an Sie] spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Brief] Beilage unbekannt

1252

737. An Therese Forster

Erluterungen · Brief 737

27. und 28 Juli 1818

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/397 6  Seiten ÆAdresse:æ  Mademoiselle Thrse Forster / Chs Mrs. le Prsident de Goldbeck /  / Berlin / Fr. Hof. Textverlust durch Siegellack Datierung Montag, der 27. Juli 1818 ergibt sich aus der Angabe des Absendetages parti 28.7.18 (= Dienstag) und hier Dimanche minuit. Die Angabe zum Absendetag kçnnte sowohl am 27. als auch nachtrglich am 28. geschrieben sein.

738. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Johann Carl Mielach 29. Juli 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Mielach Nr. 19c Mitteilungen zum Text 3 ber] (1) [aus Augs] (2) P ber H 3 Schlußworte] (1) [lezten] (2) P Schlußworte H 4 solche] (1) [nicht] (2) P solche H 5 Wenn] (1) [Wenn die Einsendung dem Umfang] (2) P Wenn H 6 vortheilhafter] (1) [beßer] (2) P vortheihafter H 7 die] korrigiert aus ein H 7–8 Sollten bis bezeignen] spter hinzugefgt H 9 Mielach] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von J. C. Mielach (Anm. 2). Anmerkungen 1 Gedicht] nicht ermittelt 2 Volkslied] ÆJ. C.æ MÆielachæ: Nachricht von einem alten Spottliede. In: Morgenblatt, Nr. 176 (24. 7. 1818), S. 701–702. 2 Briefs] J. C. Mielach an die Redaktion des »Morgenblatts«, 18. Juli 1818 (Eingangsvermerk: 24. 7. 1818; Marbach DLA) 3–7 Correspondenz bis Erwartung] J. C. MÆielachæ: Korrespondenz-Nachrichten. Augsburg. In: Morgenblatt, Nr. 199 (20. 8. 1818), S. 796; in seinem Brief (s. Anm. 2) schreibt Mielach ber die beiliegende »Korrespondenz-Nachricht«, daß er die darin angekndigten Bemerkungen in Form zweier Briefe an eine Freundin nchstens der Redaktion als Artikel zugehen lassen wolle. Er bat um Antwort, ob die Aufnahme genehm sei. Der angekndigte Artikel ist nicht ermittelt. 3 Yngurd] Adolph Mllner: Kçnig Yngurd

Erluterungen · Brief 742

739. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

1253

2. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 349 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Nachrichten von Norwegen] vielleicht das von F. F. von Blow eingeschickte Manuskript, s. Nr. 436 (1–41) 3 Cotta] Johann Friedrich von Cotta 6 v. H.] s. Nr. 726, Anm. 19

740. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Christian Moritz Engelhardt 3. August 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 350 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung.

741. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Friedrich Christian Kçler 3. August 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Koeler Nr. 4 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von F. Ch. Kçler vom 8. Juli 1818 (Marbach DLA).

742. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl von Oberkamp 3. August 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1571 Auf demselben Blatt hatte Th. Huber begonnen, einen Brief an einen anderen, unbekannten Adressaten zu formulieren: [Mit dem verbindlichsten Danke senden wir die wohltçnenden Lieder] Mitteilungen zum Text 3 wird.] (1) wird, wenn Sie .... nicht sehr gedrngt werden es [wo]anders (2) P wird, [wenn Sie nicht sehr gedrngt werden es anderswo erscheinen zu laßen]. (3) wird,. H 3 in bis abgedruckten] spter hinzugefgten H 6 auf] (1) [sol. ] (2) P auf H 7 hofnungsvolle Dichter] (1) verehrte [V ...] (2) P [verehrte] Dichter (3) hofnungsvolle Dichter H 9 Da] (1) Da[ß] (2) P Da H 10 die] (1) die[se] (2) P die H 10 wenigstens bis wohl] (1) [eben so wohl] (2) P wenigstens eben so wohl H

1254

Erluterungen · Brief 742

10–11 als bis willen] (1) [willen] (2) P als um des Publikums willen H 14 denselben] (1) d[ie] (2) P den [Raum] (3) denselben H 14 Ew.] (1) [Mit] (2) P Ew. H 19 Overcamp] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von K. von Oberkamp (Anm. 1). Anmerkungen 1 Ihr bis Juli] K. von Oberkamp an die Redaktion des »Morgenblatts«, 28. Juli 1818 (Marbach DLA) 2 Sehnsucht nach Ruhe] K. von Oberkamp: Sehnsucht nach Ruhe. In: Morgenblatt, Nr. 224 (18. 9. 1818), S. 895. 3–4 einem bis Titels] K. von Oberkamp: Sehnsucht. In: Morgenblatt, Nr. 149 (23. 6. 1818), S. 593; ders.: Dieterichs von Bern Scheiden. In: Morgenblatt, Nr. 154 (29. 6. 1818), S. 613; der Titel des Gedichts »Sehnsucht nach Bewegung« war zu »Sehnsucht« verkrzt worden entgegen Oberkamps Willen. In seinem Brief (s. Anm. 1) bemngelte er außerdem, daß, da das Gedicht als Gegenstck zu »Sehnsucht nach Ruhe« gedacht sei, beide neben- oder unmittelbar nacheinander htten abgedruckt werden mssen.

743. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Georg Joachim Schlachter 4. August 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Schlachter Nr. 3 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von G. J. Schlachter vom 4. Juli 1818 (Marbach DLA).

744. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Carl August Friedrich Seeger 4. August 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Seeger Nr. 1a Mitteilungen zum Text 1 5 6 8

des] s korrigiert aus r H endlich] spter hinzugefgt H Die // kleine] (1) [Uns ........ x-x] // kleine (2) Die // Seeger] mit Rçtelstift geschrieben H

kleine

H

Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von C. A. F. Seeger (Anm. 1) Anmerkungen 1 Frchte] Vielleicht befand sich unter den Einsendungen, die C. A. F. Seeger mit Brief vom 1. Aug. 1818 an die Redaktion des »Morgenblatts« (Marbach DLA) schickte, das spter

Erluterungen · Brief 745

6

1255

doch noch abgedruckte Gedicht »Die Welle. Bey dem Tod zweyer Geschwister« (in: Morgenblatt, Nr. 236 (2. 10. 1818), S. 941). Erzhlung vom Ringe] Die in seinem Brief (s. Anm. 1) »Der Ring« genannte Erzhlung C. A. F. Seegers ist nicht ermittelt.

745. An Julie Hartmann

4. August 1818

H Stuttgart WLB, Cod. hist. 4 326, 39 ÆAdresse:æ An Frulein Julie Hartmann / in / Cannstatt Datierung Die Hilfe fr Wilhelmina Schertel von Burtenbach (2–7) wird in Nr. 747 (48–50) und die Nachricht ber Victor Aim Hubers Verwicklung in die Gçttinger Studentenunruhen (8) in Nr. 746 (4–5) erwhnt. Beides spricht fr den 4. Aug. 1818 als wahrscheinlichen Schreibtag entgegen der Angabe »Juli 1818« – die sich auch auf den Vornamen der Adressatin beziehen kçnnte – von fremder Hand auf dem Blatt. Anmerkungen 2 euern Hause] Das Haus der Familie von Mariette und August von Hartmann. Die Familie wohnte im Sommer 1818 vorbergehend in Cannstatt, einem Bad bei Stuttgart. 2–7 Schertel bis muß] zu Th. Hubers Hilfe fr W. und Carl Schertel von Burtenbach s. Nr. 747 (48–50) 9–10 Aim bis gezogen] Die Studentenunruhen in Gçttingen wurden durch eine Beleidigung eines Studenten durch den Fleischer Krische am 8. Juli 1818 ausgelçst. Die lediglich auf einen Tag Gefngnis angesetzte Strafe fr diese Beleidigung wurde als Parteilichkeit der Polizei angesehen. Aufgebrachte Studenten warfen sowohl dem Fleischer als auch dem zustndigen Polizeibeamten die Fenster ein. Am 11. Juli 1818 wurde schließlich das Haus des Fleischers nahezu vollstndig zerstçrt. Die Landesregierung in Hannover ließ daraufhin die Vorlesungen aussetzen. Zwischen dem nach Gçttingen gesandten Militr, das in den Straßen patrouillierte und das Versammlungsverbot der Studenten berwachen sollte, kam es zu mehreren kleinen Straßengefechten. Um weitere Zusammenstçße zu verhindern, beschloß die Studentenschaft, Gçttingen am 23. Juli geschlossen zu verlassen und in das 25 Kilometer entfernte kurhess. Witzenhausen sdlich von Gçttingen zu ziehen. Allen zurckbleibenden Studenten wurde mit Verachtung wegen Verrats gedroht. Am 2. Aug. 1818 forderte ein Edikt der Landesregierung in Hannover die aus dem Land stammenden Studenten zur Rckkehr nach Gçttingen bis zum 15. August auf, mit der Drohung, bei Zuwiderhandlung die gewhrten Stipendien und die Versorgung im Lande zu verlieren. Auch die auslndischen Studierenden (zu denen V. A. Huber gehçrte) sollten zurckkehren, mußten sich jedoch einer genauen Untersuchung ihrer Beteiligung an den Unruhen unterziehen. Das von der Studentenschaft ausgesprochene Verratsedikt wurde fr die Landeskinder fallengelassen, die auslndischen Studierenden mußten jedoch weiterhin bei ihrer Rckkehr mit Beschimpfungen rechnen. Zahlreiche auslndische Studierende verließen daraufhin die Universitt, die dadurch zwei Drittel ihrer Studierenden verlor. Die Vorlesungen begannen wieder am 3. Aug. 1818 (Æanonym:æ Der Studentenstreit oder die neuesten unruhigen Ereignisse auf der Universitt zu Gçttingen im July und August 1818. Witzenhausen 1818); s. Nr. 746 (4–5); 747 (2–47); 750 (2–12); 764 (2–34); 765 R; 779 (2–41). 10–12 Greyerz bis annehmen] Gottlieb von Greyerz nahm den Posten doch an und zog mit seiner Familie am 6. Nov. 1818 nach Augsburg.

1256

Erluterungen · Brief 745

12–13 Herder bis geworden] Emil von Herder wurde am 27. Juli 1818 zum Kreisforstreferenten des Obermainkreises mit dem Charakter eines Regierungsrates 1. Klasse befçrdert und damit von Mnchen nach Bayreuth, der Hauptstadt des Obermainkreises, versetzt mit einem Gehalt von 2000 Gulden jhrlich (Mnchen BHSTA, Personalakte E. von Herder). 13–14 wenn bis gewesen] zu E. von Herder s. Nr. 554 (2–298)

746. An Wilhelmine Heeren

4. August 1818

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/537 ÆAdresse:æ An Frau Hofrathinn von Heeren / geb. Heyne / in / Gçttingen / Fr. Frankfurth. Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 15 in] (1) [bei] (2) P in H 36 schwrmt] (1) schwçrt (2)

schwrmt

H

Anmerkungen 4–5 Aim bis ist] zu den Gçttinger Studentenunruhen s. Nr. 745, Anm. 9–10 17 Laura] Laura Heyne 29 Jeanette] Jeanette Heyne 30–31 beiliegendem bis dieses] Der anonym verçffentlichte Artikel »In Gçttingen vorgefallene Unordnungen« aus der in Stuttgart erscheinenden Zeitung »Schwbischer Merkur« Nr. 184 (2. 8. 1818), S. 1089 f. liegt dem Brief nicht mehr bei. Wilhelm Reuß war der Neffe von Th. Hubers Schwager Jeremias David Reuß. 42 Uxkll] Eduard von xkll

747. An Henriette von Reden

4. August 1818

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1158 ÆAdresse:æ An die Frau Baroninn von Reden / in / Hannover. Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 5 die] (1) die[se] (2) die H 34 gefunden] spter hinzugefgt H 34 strafbarer bis wren] (1) [x-x ........ ihre] Eitelkeit hingerißen [htte] (2) strafbarer Eitelkeit hingerißen worden wren H 45 ihn] (1) ihn[en] (2) ihn H Anmerkungen 4 Gçttinger Geschichte] zu den Studentenunruhen s. Nr. 745, Anm. 9–10 12 Redens] Franz von Reden 16 Tharander] das 1811 von Heinrich Cotta gegrndete Forstlehrinstitut in Tharandt bei Dresden 18 Wartburger Herrlichkeit] s. Nr. 567, Anm. 4 19 im Jahre 1813] Gemeint ist der Beginn der Befreiungskriege gegen Frankreich. 31 Bacul] breiter Hinter-, Schenkelriemen der Zugtiere 31 Prorektor] Anton Bauer

Erluterungen · Brief 748

1257

32 Husaren] die von der Regierung in Hannover nach Gçttingen entsandten Soldaten, s. Nr. 745, Anm. 9–10 38 Baron] F. von Reden 41–42 vor bis angenehm] Die Formulierung »vor Gott und Menschen angenehm« gebraucht Nathan in Gotthold Ephraim Lessings »Nathan der Weise«, 3. Akt, 7. Aufzug; hnlicher Wortlaut in Lukas 2,52; Sprche 3,4; 1. Samuel 2,26 45 die in Gçttingen] Georgine, Jeanette, Laura, Eduard und Alfred Heyne, Marianne und Jeremias David Reuß, Wilhelmine und Arnold Heeren, Adele, Louise und Johann Friedrich Blumenbach 47 Fellenbergs Institut] Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, das Victor Aim Huber 1806–16 besuchte. 49 Schertel] Wilhelmina Schertel von Burtenbach 50 Forstinstitut] s. Nr. 669, Anm. 51 51 Frçhlenzwinger] Frçhlen = Frulein; gemeint ist die von Kçnigin Katharina von Wrttemberg gegrndete »ffentliche Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden«, s. Nr. 598, Anm. 13. 52 Im Kauf] vielleicht gemeint: ›in Kauf‹ oder ›in den Kauf‹ geben = der Verkufer gibt etwas zustzlich zum Gewnschten; eine zustzliche Dreingabe 53 mehr green aussehen] Anspielung auf die grne Schuluniform, s. Nr. 766 (61) 55 Baron] F. von Reden 56–57 Fisch bis Widergeburt] Anspielung auf Jona 2,1–11; hier gemeint: das Angebot von Herzog Wilhelm von Wrttemberg, s. Nr. 766 (23–48). 58 Deine Lieben] F., Elise und Henriette Caroline Friederike Wilhelmine von Reden 59 Maßenbach Braut] Wilhelmine von Massenbach heiratete am 9. Febr. 1819 den Offizier Gustav Theodor von Kahlden. 59–60 Ein bis Liebe] Anspielung auf Johann Wilhelm Ludwig Gleims Lied »Ich hab ein kleines Httchen nur« (in: ders.: Smmtliche Werke. Hg. von Wilhelm Kçrte. Bd. 1–8. Halberstadt 1811–1841, Bd. 7 (1813): Httchen, S. 26–27.); s. auch Bd. 7, Th. Huber an Johann Gotthard Reinhold, 29. Okt. 1819; an V. A. Huber, 24. Jan. 1819; Bd. 9, an Mariette Hartmann, 2. Mrz 1829 60–61 pauvre comme Job] Redewendung, die auf das Buch Hiob in der Bibel zurckgeht (Hiob 1,6–22). 61 Seckendorf] nicht ermittelt 62 Frstinn v. Frstenberg] wahrscheinlich Frstin Amalie von Frstenberg 62 Sekretair] nicht ermittelt

748. An Claire von Greyerz

etwa 4. August 1818

H unbekannt h Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 9/147A Datierung Das Brieffragment wird von C. von Greyerz in ihrem Brief an Th. Huber vom 10. und 11. Aug. 1818 (Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 9/147A) zitiert. Unter Einrechnung des Postwegs ergibt sich etwa der 8. August als letztmçglicher Schreibtag. Der Brief wurde zur selben Zeit wie Nr. 747 (48–50) verfaßt, wo von Th. Hubers Bemhungen fr Wilhelmina und Carl Schertel von Burtenbach die Rede ist.

1258

Erluterungen · Brief 748

Anmerkungen 1 fehltæ] C. von Greyerz schrieb Th. Huber am 10. und 11. Aug. 1818 (Gçttingen SUB) ber die Abreise von C. Schertel von Burtenbach von Gnzburg nach Stuttgart. Sie habe sich mtterlicher um ihn, den sie wie einen Sohn liebe, gekmmert als seine Mutter W. Schertel von Burtenbach, die ihm nicht einmal Geld fr die Reise da gelassen habe. C. von Greyerz streckte es vor von ihrem knappen Haushaltsgeld. »Wenn unsere Freunde so sind wie Du selbst ja sagst« ÆBrieftextæ »so glaube ich besteht Freundschaft unserer Seite, so ohne Achtung, daß sie sich blos in Dienstleistungen ußern kann, zu diesen bin ich stetz bereit, nur mßen sie meine Pflichten gegen meine Kinder nicht gefhrden – u. hier war es bald daran.« 2 sie] W. Schertel von Burtenbach

749. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

6. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 351 Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Datierung Ergibt sich aus dem Datum des Briefs der J. G. Cottaschen Buchhandlung; auf demselben Blatt schrieb Th. Huber, wahrscheinlich noch am gleichen Tag, ihre Antwort. Anmerkungen 1–4 Der bis mystisch] Im Auftrag von Johann Friedrich von Cotta fragte die J. G. Cottasche Buchhandlung um Auskunft bezglich der Briefe von Karl Stein und Theodor Friedrich Kniewel, damit Cotta ihnen antworten kçnne; s. Nr. 753R; 756. K. Stein schuldete Cotta 16 Reichstaler Vorschuß, die er durch Einsendungen zum »Morgenblatt« tilgen sollte, wie er schrieb (K. Stein an die J. G. Cottasche Buchhandlung, 17. 7. 1818, Marbach DLA). Seine Beitrge, »Der Nachdrucker«, »Der Bruder des Methusalem« (nicht ermittelt) und »Vergeltung«, seien aber unter nichtigen Vorwnden zurckgeschickt worden; s. Nr. 760 (8–14). 4 Den lezt genannten] Anbei, so K. Stein weiter in seinem Brief (s. Anm. 1–4), schicke er seine Erzhlung »Wie Du mir so ich Dir!«. »Sollte indeßen auch diese keine Gnade finden, wie es mir wahrscheinlich ist«, bte er um Rcksendung, »da man von allen Seiten dergleichen Beitrge fordert«, und um Einziehung der 16 Reichstaler von ihm im kommenden Oktober. Die letztgenannte Erzhlung wurde gedruckt in: Morgenblatt, Nr. 192 (12. 8. 1818), S. 765– 766; 193 (13. 8. 1818), S. 769–770; 195 (15. 8. 1818), S. 778–779; 196 (17. 8. 1818), S. 782–783; 197 (18. 8. 1818), S. 785–786; 200 (21. 8. 1818), S. 797; 201 (22. 8. 1818), S. 802–803; 203 (25. 8. 1818), S. 809–810; 206 (28. 8. 1818), S. 821–822; 207 (29. 8. 1818), S. 825–826; 209 (1. 9. 1818), S. 834–835; 210 (2. 9. 1818), S. 838–839.

750. An Johann Friedrich von Cotta

7. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 334 Mitteilungen zum Text 10 bis] (1) [wenn] (2) P bis H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk »7 VIII 8«, der vermutlich eine Verschreibung von 7 VIII 18 ist. Die auch mçgliche Lesung 7 VII 18 paßt nicht zum Inhalt: Von Victor Aim Hubers Problemen in Gçttingen erfuhr Th. Huber erst Anfang August, s. Nr. 746; 747.

Erluterungen · Brief 752

1259

Anmerkungen 2 Briefs] wahrscheinlich einer der beiden Briefe V. A. Hubers ber die Gçttinger Studentenunruhen, s. Nr. 745, Anm. 9–10; 764 (2–20) 8 Hofwyler] Philipp Emanuel von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, das V. A. Huber 1806–16 besuchte. 8 Albrecht] Wilhelm Albrecht

751. An Johann Friedrich von Cotta

7. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 352 Mitteilungen zum Text 1 5 7 13 14 17

Ohne alle Eile] spter hinzugefgt, mit Rçtelstift geschrieben H Hannover] (1) [Gçtt] (2) P Hannover H in Hannover] spter hinzugefgt H Ein] (1) Ein[e] (2) Ein H einen] (1) [sic ...h] (2) P einen H 60] (1) 60 [Jahr] (2) 60 H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 6–10 Ich bis bernehmen] Th. Huber hatte sich mit der Anfrage in einem unbekannten Brief an Georgine Heyne gewandt, die darauf am 3. Juli 1818 antwortete, sie habe Friedrich Gottlieb Welcker um Rat gefragt. Dieser habe ihr Wilhelm Blumenhagen empfohlen, der »wie man sich ins Ohr sagt, bey einigen vornehmen Damen wohl gelitten, so daß nicht zu befrchten steht er werde Dinge berichten die ein ungnstiges Licht auf diese Claße so wohl als auch die Regierung des Landes werfen kçnnten.« (Gçttingen SUB) Blumenhagen hatte schon in den Jahren 1810, 1811 und 1814 im »Morgenblatt« publiziert und tat dies 1819 wieder, nachdem Welcker ihn in J. F. von Cottas Auftrag am 3. Nov. 1818 angeschrieben und um seine Mitarbeit gebeten hatte (W. Blumenhagen an J. F. von Cotta, 22. 12. 1818, Marbach DLA). 13 Brief] Beilage unbekannt 17–20 Engelhart bis begleiten] Es erschien: Philippine Engelhard: Gedanken beym Vollmond. Cassel im Juli 1818. An meine Schwester. In: Morgenblatt, Nr. 201 (22. 8. 1818), S. 801– 802. Th. Huber verçffentlichte dazu eine Vorrede. 22 Werke] Spter erschien: Ph. Engelhard: Neue Gedichte. Nrnberg 1821. Die Sammlung enthlt Gedichte, die in den Jahren 1783 bis 1820 entstanden waren.

752. An Johann Friedrich von Cotta

8. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 353 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

1260

Erluterungen · Brief 752

Anmerkungen 1–2 Herr bis Artikel] Artikel von Franz von Reden nicht ermittelt 6 Minos der Hçllenrichter] Minos ist in der griech. Mythologie ein Sohn des Zeus, Kçnig von Kreta und Richter ber die Verstorbenen in der Unterwelt

753. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Theodor Friedrich Kniewel 8. August 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Kniewel Nr. 2a 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Th. F. Kniewel vom 29. Juni 1818 (Marbach DLA).

754. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

9. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 355 Mitteilungen zum Text 5 weiß] (1) [hat] (2) weiß H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 2 Materialien bis Erzhlungen] Als Vorlage fr den Druck von Bd. 4 von »Huber Werke« schickte Th. Huber das »Taschenbuch fr 1802«, das ihre Erzhlung Pauline Dupuis enthlt, außerdem das »Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1805«, in dem sich ihre Erzhlung Vergeltung befindet, und das »Taschenbuch fr Damen auf das Jahr 1806« mit ihrer darin abgedruckten Erzhlung Reichsstdtische Tugend. Zudem bersandte sie das Manuskript eines bis dahin noch ungedruckten Texts: Zum Laufen hilft nicht schnell seyn. 3–4 Cotta bis Ubereinkunft] zur Zusage Johann Friedrich von Cottas s. Nr. 421 (2–49); 422 (1–3); 608 (10–19) 4 Michael] Huber Werke, Bd. 3 und Bd. 4 erschienen erst 1819 und nicht zu Michael (29.9.) 1818 in J. F. von Cottas Verlag, s. Nr. 759 (2–4). 7 Revision] zu Th. Hubers Durchsicht des Drucks von Huber Werke, Bd. 3 s. Nr. 683 (1–5); 687 (142–145) 8 Kalender] Gemeint sind die drei bersandten Taschenbcher, s. Anm. 2. 10–11 Handzeichnung bis hat] nicht ermittelte Zeichnung von Mary Countess Jenison of Walworth zu Friedrich Rckerts Gedicht »Die drey Quellen«; s. Nr. 437 (2–4); 438 (18–20); die J. G. Cottasche Buchhandlung schickte die Zeichnung mit ihrem Brief vom 9. Aug. 1818 (Marbach DLA) an Th. Huber. 12 v. Huber] s. Nr. 726, Anm. 19

1261

Erluterungen · Brief 757

755. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Alfred von Seckendorff 9. August 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Seckendorff Nr. 2a 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von A. von Seckendorff vom 19. Juli 1818 (Marbach DLA).

756. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Stein 9. August 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Stein Nr. 28d Mitteilungen zum Text 2 Ew.] (1) [den verehrlichen Herrn Hofrat Stein] (2) Ew. H 5 zulezt] zu spter hinzugefgt H 6 ehmals] (1) [schon] (2) P ehmals H 8 Stein] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von K. Stein (Anm. 1–2). Anmerkungen 1–2 Ursachen bis zurcksendete] s. Nr. 487 (1–12); 587 (1–8); 605R; K. Stein hatte in seinem Brief vom 17. Juli 1818 (Marbach DLA) der J. G. Cottaschen Buchhandlung vorgeworfen, sie habe seine drei Erzhlungen »Der Nachdrucker«, »Der Bruder des Methusalem« (nicht ermittelt) und »Vergeltung« unter »wahrhaft n i c h t i g e n Vorwnden« zurckgeschickt; s. auch Nr. 749. 5 wie bis dir] K. Steins Erzhlung »Wie Du mir so ich Dir!« erschien ab 12. Aug. 1818 im »Morgenblatt«. 6–7 Die Wahrsagung] die im Mai 1817 im »Morgenblatt« abgedruckte Erzhlung »Die Wahrsagung« von K. Stein

757. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Wilhelm Thrmin 9. August 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 356 Mitteilungen zum Text 2 den] (1) [unsere] (2) P den H 3 Ubersichten] (1) [engl] (2) P Ubersichten H 4 Diese] (1) [E] (2) P Diese H 4 eine] (1) [d] (2) P eine H 8 mit] (1) [und] (2) P mit H 8–9 das lebhafteste Bedauern] (1) d[en] lebhaftest[en] (2) P das 11 freudiger] (1) [F]reud[e] (2) P freudiger H

lebhafteste

Bedauern H

1262

Erluterungen · Brief 757

16 welche bis fand] spter hinzugefgt H 22 Theremin] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1 3

bemerkt] Wahrscheinlich ist Nr. 534 (16–24) gemeint. Ubersichten bis Litteratur] Karl Trummers »Englischer Literaturbericht«, der im »Literatur-Blatt« fortlaufend verçffentlicht wurde. 6 Stael ihr Werk] Germaine de Stae¨l: Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise; dazu war im Juni und Juli 1818 im »Morgenblatt« eine Analyse mit Auszgen erschienen: ÆGeorg von Cotta (bers.):æ Franzçsische Literatur. Dabei handelt es sich vermutlich um die bersetzung eines Texts von K. W. Thrmin (s. Nr. 662 (2–16); 672 (21–22)). 7 Werk bis Ppste] Pierre Claude Franc¸ois Daunou: Essai historique sur la puissance temporelle des Papes et sur labus quils ont fait de leur minist re spirituel. Bd. 1.2. 4. Aufl. Paris 1818. Dazu erschien eine wahrscheinlich von K. W. Thrmin stammende und wahrscheinlich von Georg von Cotta bersetzte Rezension in: Literatur-Blatt Nr. 29, S. 113–114 zum Morgenblatt, Nr. 192 (12. 8. 1818). 7 Memoires bis dEpinay] Louise Florence Ptronille de la Live dE´pinay: Mmoires et correspondance Æ…æ. Bd. 1–3. Paris 1818; eine von K. W. Thrmin eingesandte und von Th. Huber bersetzte Rezension dazu erschien im Literatur-Blatt Nr. 40, S. 157–158 zum Morgenblatt, Nr. 264 (4. 11. 1818). 19–20 Romanen bis Sboga] Charles Nodier: Jean Sbogar. T. 1.2. Paris 1818. K. W. Thrmin sandte daraus einen Auszug ein, den Th. Huber bersetzte: ÆCharles Nodier:æ Johannes Sbogar.

758. An Johann Friedrich von Cotta

10. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 357 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Spielerei] Th. HÆuberæ: Mhrchen; s. Nr. 727, Anm. 8 4 Kupferstiche] Entsprechend der Reihenfolge ihrer Erwhnung in Th. Hubers Mhrchen wurden die Abbildungen abgedruckt: eine Lithographie ohne Titel von Carl Heinrich Wenng (einen nackten Knaben mit Libellenflgeln zeigend und drei Nymphen in einer Hçhle); ein Kupferstich von Carl Wilhelm Schenk nach Bertel Thorvaldsen mit dem Titel »Caritas«; ein unbetitelter Kupferstich (drei Frauen und ein Kind darstellend) von Friedrich Autenrieth nach Eberhard Wchter; ein Kupferstich »Aristaeus« von Jean Bein nach Joseph Albrier; ebenfalls ein von J. Bein nach J. Albrier gefertigter Kupferstich »Des Mdchens Klage«; ein Kupferstich »Die heilige Familie« von C. W. Schenk nach B. Thorvaldsen; ein Kupferstich ohne Titel (einen geflgelten Eros und drei Grazien zeigend) von F. Autenrieth nach E. Wchter.

Erluterungen · Brief 760

759. An Johann Friedrich von Cotta

1263

10. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 358 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath von Cotta. Mitteilungen zum Text 7 meine] (1) [Fellenbergs] (2) P meine H 7 bei] (1) [zu] (2) P bei H 10 rate] spter hinzugefgt H 13 machen] (1) [machen es sehr nçthig] (2) P machen H 13 bei] (1) [gegen] (2) bei H 14 diesjhrchen] spter hinzugefgt H 16–17 (da bis Reisen.)] da ich persçnlich nichts mit Fellenberg zu thun haben kann und mag – Greyerz besorgt dieses Geschft, ist aber jezt auf Reisen. spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2–4 Ihre bis wird] »Huber Werke« Bd. 4 erschien, ebenso wie Bd. 3, erst 1819 und nicht zu Michael (29.9.) 1818. In ihrem Brief vom 9. Aug. 1818 schrieb die J. G. Cottasche Buchhandlung: »Der große Wassermangel bei dem heissen Wetter verhindert die Papiermacher das versprochene Papier zu liefern« (Marbach DLA). 7 Honnorar] s. Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 27. Dez. 1818 7–8 Schuld bei Fellenberg] zu Th. Hubers Zahlungen an Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 75, Anm. 53–56 10 Georgi] 23. April 12 Vorgang in Gçttingen] zu den Gçttinger Studentenunruhen s. Nr. 745, Anm. 9–10; 746 (4– 49); 747 (2–47); 750 (2–12); 764 (2–34) 16–21 U s t e r i bis geben] Paul Usteri, s. Nr. 764 (35–0) 17 Greyerz] Gottlieb von Greyerz

760. An Johann Friedrich von Cotta

10. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 359 ÆAdresse:æ An Herrn / Geheimhofrath von Cotta. Mitteilungen zum Text 6 eingerckt] (1) [genomen] (2) eingerckt H 7 lezten] spter hinzugefgt H 8 roth unterstrichnen] (1) unterstrichnen (2) unterrothstrichnen H 9 16] 6 korrigiert aus x-x H 22 Was] s korrigiert aus nn ..... H 25 Bcher Anzeige] (1) Anzeige Bcher (2) Bcher Anzeige H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

1264

Erluterungen · Brief 760

Anmerkungen 2 Was bis einsendete] Karl August Varnhagen von Ense schickte J. F. Cotta am 17. Sept. 1811 Titel und Vorrede zu einem Buch ber Johann Wolfgang von Goethe und bot es Cotta zum Verlag an. Am 12. Mrz 1812 meldete Cotta Varnhagen, er habe das Manuskript zu »Ueber Goethe. Bruchstcke aus Briefen« durch Goethe erhalten, dem Varnhagen es zuvor gesandt hatte (Varnhagen von Ense und Cotta Bw, Bd. 1, S. 13 f., 23 f.). Es handelt sich dabei um zwischen K. A. und Rahel Varnhagen von Ense gewechselte Briefe ber Goethe und dessen Werke. Sie erschienen teilweise, unter Nennung Varnhagens als Herausgeber, in: Morgenblatt, Nr. 161 (6. 7. 1812), S. 641–643; 164 (9. 7. 1812), S. 653–654; 168 (14. 7. 1812), S. 671; 169 (15. 7. 1812), S. 673–675; 176 (23. 7. 1812), S. 702. Danach wurde der Abdruck unterbrochen, »da des Geschreis darber zu vil war« (Cotta an K. A. Varnhagen von Ense, 24. 12. 1812, in: Varnhagen von Ense und Cotta Bw, Bd. 1, S. 37). In der Folge kam es zum Streit zwischen Cotta und Varnhagen, da letzterer darauf bestand, Cotta habe das gesamte Manuskript erworben und msse dafr die volle Summe bezahlen. 1814 bot Varnhagen Cotta den Verlag des Buchs in einer erweiterten Fassung nochmals an. Cotta zeigte sich erfreut, aber zu einer Publikation in seinem Verlag oder im »Morgenblatt« kam es nicht; s. Anm. 4 (Varnhagen von Ense und Cotta Bw, Bd. 1, S. 39– 43). 4 kleine bis 1815–1816] Vielleicht sind die am 17. Nov. 1815 von K. A. Varnhagen von Ense an J. F. Cotta gesandten »zwei Fragmente ber Goethe« gemeint, mit denen die »Morgenblatt«-Publikation von 1812 (s. Anm. 2) fortgesetzt werden sollte, wozu es aber nicht kam (Varnhagen von Ense und Cotta Bw, Bd. 1, S. 71). Sie erschienen unter dem Titel »Bruchstcke aus Briefen und Denk-Blttern« in: Schweizerisches Museum. Bd. 1. 1816. H. 2, S. 212–242; H. 3, 329–376. 8–14 H e r r bis aus] Es geht um Th. Hubers Brief Nr. 749, in dem die Zeilen (1–2) rot unterstrichen sind: Umstand daß ein Autor Herrn Geheim Hofrat v. Cottas Schuldner ist, kann mein Urtheil; zu Karl Steins Brief s. Nr. 749, Anm. 1–4. 10–11 3 seiner Einsendungen] K. Stein: Der Nachdrucker; ders.: Der Bruder des Methusalem (nicht ermittelt); ders.: Vergeltung 15 einen Gesang] Joseph Nrnberger (bers.): Der Sturm 16 deutschen bis Aeneis] J. Nrnberger (bers.): Das erste Buch von Virgils Aeneide 16 zweiten] J. Nrnbergers zweite Probe aus seiner bersetzung wurde nicht im »Morgenblatt« abgedruckt, s. Nr. 772 (2–6). 17 Zeitung bis Bruchstcke] J. Nrnberger (bers.): Aeneas auf Creta. In: Zeitung fr die elegante Welt, Nr. 138 (17. 7. 1818), Sp. 1097–100. 24 Mad. Fusil] ÆKarl Wilhelm Thrmin (Bearb.) und Th. Huber (bers.):æ Auszug aus den Memoiren der Madame Fusil; vielleicht stammte auch Th. Hubers bersetzung Der Markt von Makariew aus einem franzçsischsprachigen Manuskript von K. W. Thrmin. 24 Johannes Sboga] K. W. Thrmins von Th. Huber bersetzter Auszug: ÆCharles Nodier:æ Johannes Sbogar 26 Auszge] Im nchsten »Literatur-Blatt« (12. 8. 1818) erschien z. B. unter dem Titel »Franzçsische Literatur« eine wahrscheinlich von K. W. Thrmin stammende und wahrscheinlich von Georg von Cotta bersetzte Rezension zu Pierre Claude Franc¸ois Daunou: Essai historique sur la puissance temporelle des Papes. 28–30 Meine bis rechtfertigen] Gemeint sind die von der J. G. Cottaschen Buchhandlung archivierten Entwrfe Th. Hubers zu den unbekannten Briefen der J. G. Cottaschen Buchhandlung an K. W. Thrmin: Nr. 516; 534; 541; 757.

Erluterungen · Brief 762

761. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

1265

10. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 354 Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Der Brief wurde vor Nr. 760 geschrieben, s. Anm. 7. Anmerkungen 1 Aufsazes von Amerika] Im Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung vom 8. Aug. 1818, das Th. Huber auf demselben Blatt beantwortete, heißt es, Johann Friedrich von Cotta glaube, »daß das ber Amerika worber er lezthin mit Ihnen gesprochen habe, nun auch bald gegeben werden sollte«. Wahrscheinlich ist gemeint ÆJohann Christian Httner:æ Schneller Anwachs der nordamerikanischen Macht. In: Morgenblatt, Nr. 193 (13. 8. 1818), S. 770–771; 194 (14. 8. 1818), S. 775; 200 (21. 8. 1818), S. 799; 202 (24. 8. 1818), S. 807– 808; 204 (26. 8. 1818), S. 813–814; 212 (4. 9. 1818), S. 845–846. 1–3 Jenen bis hielt] ÆTh. Huber (bers.):æ Geographisch statistische Uebersicht des Landes nordwrts von Mexiko, wobei es sich um einen Auszug aus James Wilkinsons »Memoirs«, Bd. 1, Kap. 10, S. 417–432 handelt; die bersetzung erschien in den von J. F. von Cotta verlegten »Europischen Annalen«; s. Nr. 735 (1–3). 6 Cotta] J. F. von Cotta 7 beigehenden Briefes] Beilage unbekannt

762. An Johann Friedrich von Cotta

11. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 360 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath von Cotta. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2–4 Wie bis sei] s. Nr. 759 (2–26) 2 Usteri] Paul Usteri 3 Manuscript] Huber Werke, Bd. 3 und 4 3 honnorar] s. Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 27. Dez. 1818 3–4 Schuld an Fellenberg] zu Th. Hubers Zahlungen an Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 75, Anm. 53–56 4 Angrif Fellenbergs] zum Konflikt s. Nr. 81 (2–111); 104 (66–104) 9 Lesen bis geht] zu den Gçttinger Studentenunruhen und Victor Aim Hubers Verwicklung darin s. Nr. 745, Anm. 9–10; 764 (2–34); vielleicht lag dem Brief der unbekannte zweite Brief V. A. Hubers bei, s. Nr. 764 (13–20).

1266

Erluterungen · Brief 763

763. An Johann Friedrich von Cotta

15. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 361 Mitteilungen zum Text 2 lezten] spter hinzugefgt H 5 nicht] (1) [man] (2) P nicht H 9 Sehen] Seh korrigiert aus Die H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–2 Reden bis Missive] Franz von Redens Schreiben ist nicht ermittelt. 2–8 lezten bis Regierung] Die von J. F. von Cotta verlegte und von Karl Joseph Stegmann redigierte »Allgemeine Zeitung« verçffentlichte zuletzt in Nr. 224 (12. 8. 1818), S. 895 einen anonymen Artikel ber die Gçttinger Studentenunruhen. Darin wurden schwere Vorwrfe gegen das hannov. Militr erhoben, das gegen die Studenten eingesetzt worden war; zu den Unruhen und Victor Aim Hubers Verwicklung darin s. Nr. 745, Anm. 9–10; 764 (2– 34). 6 Eltern] Christian Gottlob und wahrscheinlich Therese Heyne 9 was bis einsendete] Als nchstes erschien ÆFriederike Brun:æ Die Braut aus der Tiefe. An Pygmalion Thorwaldsen. In: Morgenblatt, Nr. 204 (26. 8. 1818), S. 813. Vermutlich gehçrten auch folgende Gedichte zu dieser Einsendung: F. Brun: Der erwachte Adler. 1815. In: Morgenblatt, Nr. 213 (5. 9. 1818), S. 849; dies.: Andromeda. 1817. In: Morgenblatt, Nr. 232 (28. 9. 1818), S. 925.

764. An Paul Usteri

15. August 1818

H Zrich ZB, Ms. V 512.161, Nr. 8 ÆAdresse:æ An Herrn Staatsrath Usteri / in / Zrich / Fr. Schafhausen. Textverlust durch Papierausriß Mitteilungen zum Text 14 von Gçttingen:] (1) [:] (2) von Gçttingen: H 17 er mße] (1) [soll] (2) P er mße H 20 Meiner] r spter hinzugefgt H 23 ob] (1) [wo ......] (2) P ob H Datierung Th. Huber irrte sich wahrscheinlich im Datum: Der Poststempel lautet auf 15. Aug. 1818. Anmerkungen 2 Gçttinger Begebenheiten] zu den Gçttinger Studentenunruhen s. Nr. 745, Anm. 9–10 9 Wizenhausen] s. Nr. 745, Anm. 9–10 11 Blumenbach] Johann Friedrich Blumenbach 19 Cotta] Johann Friedrich von Cotta; s. Nr. 750 20–21 Meiner Mutter Briefe] berliefert ist ein Brief Georgine Heynes an Th. Huber vom 7. Aug. 1818 (Gçttingen SUB). 22 Albrecht] Wilhelm Albrecht

1267

Erluterungen · Brief 766

26 Donquitschott] Titelfigur in Friedrich Justin Bertuch (bers.): Miguel de Cervantes Saavedra: Leben und Thaten des weisen Junkers Don Quixote von Mancha 31 Familie] die in Gçttingen lebenden Verwandten Th. Hubers: G., Jeanette, Laura und Alfred Heyne, Louise, Adele und J. F. Blumenbach, Wilhelmine und Arnold Heeren, Marianne und Jeremias David Reuß 35–36 Cotta bis wird] Huber Werke, Bd. 3 und Bd. 4 erschienen erst 1819 und nicht zu Michael (29.9.) 1818 in J. F. von Cottas Verlag, s. Nr. 759 (2–4). 36 Ich bat ihm] s. Nr. 759 (2–26) 37–39 Fellenberg bis auszuzahlen] zu Th. Hubers Zahlungen an Philipp Emanuel von Fellenberg s. Nr. 75, Anm. 53–56; zum Honnorar s. Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 27. Dez. 1818

765. An Wilhelmine Heeren

etwa 15. August 1818

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/536 1  Seiten ÆAdresse:æ An Frau Hofrthinn von Heeren / geborne Heyne / in / Gçttingen / Fr. Frankfurth Textverlust durch Siegelausriß Datierung Ergibt sich aus der inhaltlichen Nhe zu Nr. 764 (9–21): Der (unbekannte) Brief von Victor Aim Huber und der Brief von Georgine Heyne vom 7. Aug. 1818 (Gçttingen SUB) sind gerade eingetroffen.

766. An Friedrich Arnold Brockhaus

16. August 1818

H Leipzig StA, Verlag F. A. Brockhaus Nr. 247, Bl. 75–76 ÆAdresse:æ An Herrn Brockhaus Wohlgeb / Buchhandler / in / Leipzig / Fr. Grenze. Mitteilungen zum Text 23 seiner] er spter hinzugefgt H 29 ist] spter hinzugefgt H 44 (ihr bis Wçrliz)] ihr Vater ist Grtner in Wçrliz spter hinzugefgt H 72–73 des Jahre Verhltnisses] (1) de[r] Jahre (2) des Jahre Verhltnisses H 73 mußte] spter hinzugefgt H 88 er unterwirft] (1) [abe] (2) P er unterwirft H 105 von] korrigiert aus in .... H 110 gereimten Schnipsel] (1) Schnipsel gereimten (2) gereimten Schnipsel H Anmerkungen 2 Madame Schoppenhauer] Johanna Schopenhauer, s. Nr. 725 (153–160) 3 Geschenk bis Bcher] nicht ermittelt, s. Nr. 671 (71) 4 Gerstenberg] Georg Friedrich von Gerstenbergk genannt Mller 5 Reinbeck] Georg Reinbeck 10 kapotißirt] franz. Þtre capot = verdutzt, verblfft sein 12 Genfer] Adolphe Pierre Butini (Nr. 789R; Bonstettiana, Bd. 12, S. 155 f.) 13 franzçsischer Schweizerlandsmann] Anspielung auf die von Th. Huber im Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz verlebten Jahre (1793–98) 14 Magnetismus] s. Nr. 53, Anm. 62

1268

Erluterungen · Brief 766

16–17 Schlegels bis Tochter] August Wilhelm Schlegel und Sophie Paulus heirateten am 30. Aug. 1818. 20 Stael] Germaine de Stae¨l 24 Herzog Wilhelms] Herzog Wilhelm und Herzogin Wilhelmine von Wrttemberg 24 attaschirt] franz. sattacher = sich binden an, sich verbinden mit 26 Bbchen] Graf Franz und Graf Wilhelm von Wrttemberg 28 Hçllenbrndchens von Prinzes] Grfin Marie von Wrttemberg 28–29 toad eater] engl. = Speichellecker; ursprnglich der Bedienstete eines Arztes, an dem Experimente vorgenommen werden, z. B. das Schlucken von (als giftig geltenden) Krçten; im bertragenen Sinn: jemand, der eine untergeordnete Stellung innehat und jedwede Beleidigung oder auf seine Kosten gemachten Scherze zu ertragen hat. 34 Kçnig] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 34–35 4 Princillons] franz. princillon = Prinzlein; Frst eines sehr kleinen oder sehr armen Landes; hier: Graf F., Graf W., Graf Alexander und Grfin M. von Wrttemberg, die Cousins und Cousine von Kçnig W. I. Wrttemberg waren. 35 Onkels] Herzog W. von Wrttemberg, der der Onkel von Kçnig W. I. von Wrttemberg war. 41 Lyde] nicht ermittelt, s. (74) 42 auskalfatert] kalfatern = Fugen (eines Schiffrumpfes) abdichten; nach einer Beschdigung wieder wasserfest machen (Campe, Ergnzungsbd., S. 164) 42 roture] franz. = nichtadeliger Stand; Brgerstand 49 gevatterlen] hier gemeint: Pate spielen 50 Tçchter bis gestiftet] die von Kçnigin Katharina von Wrttemberg gegrndete »ffentliche Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden«, s. Nr. 598, Anm. 13 50 Pensionairinnen] Zçglinge, Kostschlerinnen; hier: die in der Schule wohnenden Schlerinnen 51 3 Lehrerinnen bis Lehrer] Zu den Lehrerinnen und Lehrern der »ffentlichen Erziehungsund Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden« gehçrten z. B. Luisa und Franziska von Br, Frulein Bellegarde, Elisabetha lschlger, Frulein von Rupprecht, Frulein Sauvan, Wilhelmine Tafinger und Frulein Waser sowie Christian Friedrich von Klaiber, Christian Nathanael Osiander, Johannes Ramsauer, Wilhelm Christoph Tafinger, Karl Friedrich Trautwein. Wer von ihnen in der Schule wohnte, ist nicht ermittelt. 52 Direkter] Karl August Christoph Friedrich von Zoller 53 erste Lehrerinn] L. von Br 55 Ecouen] In E´couen/Frankreich befand sich das etwa 1804 von Kaiser Napoleon I. gegrndete Erziehungsinstitut fr Tçchter, Schwestern und weibliche Verwandte von Mitgliedern der Ehrenlegion. Es hatte einen ausgezeichneten Ruf, wurde aber als Grndung Kaiser N. I. nach dessen Sturz (1814) aufgelçst. 55–56 e i n e n bis bekommen] hier vermutlich im Sinne von: Weg- bzw. Lebensrichtung, Kurs (Grimm, Bd. 10.3, Sp. 1526–1536); oder: »der geprgte, individuelle Gesichtsausdruck« (Ebd., Sp. 1523) 57 Lydie] nicht ermittelt, s. Anm. 41 57 Plan] Der »Plan der Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt in Stuttgart fr die weibliche Jugend der gebildeten Stnde« wurde verçffentlicht in: Beilage zu Nr. 41 des KçniglichWrttembergischen Staats- und Regierungs-Blatts (4. 7. 1818), S. 381–388. Dort wird als Zweck der Anstalt eine mçglichst umfassende, der weiblichen Bestimmung angemessene Bildung, »Licht im Geiste«, ein edler Sinn im Gemt, richtige religiçse Stimmung, die Aneignung der fr husliche und gesellschaftliche Verhltnisse nçtigen Kenntnisse und die Bildung eines festen Charakters genannt. Der Lehrplan umfaßte Lesen, Rechtschreibung, Franzçsisch, Rechnen, Geschichte, Geographie, Vçlkerkunde, Naturgeschichte, Himmelskunde, Anthropologie nebst Gesundheitslehre, Unterrichtskunst (als hçchst wichtig fr jeden Familienkreis angesehen; auch anhand praktischer bungen gelehrt), kçrperliche

Erluterungen · Brief 767

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bungen und Tanz, weibliche Arbeiten und Haushaltungskunst (Kochen, Nhen, Stricken, Sticken). Th. Huber hatte 1817 fr die Anstalt ebenfalls einen Plan entworfen: ber Tçchtererziehung, ein Vorschlag oder Phantasie (Ms.), s. Nr. 451R; 598, Anm. 10–11. 59 Lokal] das von Johannes Heimsch 1811 erbaute Gebude Nr. 72 in der Eberhardstraße; es befand sich gegenber der Einmndung der Tbingerstraße und der Garde-Kaserne. Wegen des durch die Trommeln und Exerzierbungen verursachten Lrms zog die Anstalt im April 1819 in die Friedrichsstraße um. 60 Wangenheim] Karl August von Wangenheim wohnte 1816–17 dort. F. A. Brockhaus besuchte Stuttgart im Dezember 1816/Januar 1817. 62 Landplage bis Frçschen] 2. Mose 8,1–11 64 cousin germain] A. P. Butini 77 Gçttingische Geschichte] zu den Gçttinger Studentenunruhen und Victor Aim Hubers Verwicklung darin s. Nr. 745, Anm. 9–10; 764 (2–34) 84 Geschichte] Th. Huber: Die Verkannte. In: Urania. Taschenbuch auf das Jahr 1819. Leipzig 1819 Ærecte: 1818æ, S. 213–272 87 manches Band] s. Nr. 747, Anm. 45 90 1813] Gemeint ist der Beginn der Befreiungskriege gegen Frankreich. 91 Wartburggeist] s. Nr. 567, Anm. 4 92 1792] Beginn der Revolutionskriege; nach den darauf folgenden Koalitions- und Befreiungskriegen war Frankreich 1815 besiegt; zu Th. Hubers Beziehung zum Jahr 1792 s. Nr. 34, Anm. 64–65. 94 Phalenen von Gerstenberg] ÆG. F. von Gerstenbergk genannt Mlleræ: Phalnen 95 Mdchen] Karoline Brockhaus 96 Hartmanns bis sind] Mariette und August von Hartmann hielten sich mit ihren Tçchtern Charlotte, Julie und Luisa Maria in Cannstatt (bei Stuttgart) auf. 98 Theorrytes] Th. Hubers in der von F. A. Brockhaus verlegten »Urania« erschienene Erzhlung Theorrytes 101 Streit mit Maklot] zum Rechtsstreit mit dem Besitzer der Buchhandlung A. F. Macklot, Karl Erhard, s. Nr. 671, Anm. 167–169 103 Nachdruck] zur Problematik des Nachdrucks s. Nr. 487, Anm. 2–4; 549, Anm. 1 109–110 Haug bis Schnipsel] nicht ermittelt; wahrscheinlich Friedrich Haugs Manuskript zu einer Sammlung von Gedichten, s. Nr. 348 (25–26) 115 Epinay] Louise Florence Ptronille de la Live dE´pinay: Mmoires et correspondance; Th. Huber hatte gerade daraus bersetzt: ÆTh. Huber (bers.):æ Dclos als Pdagog. In: Morgenblatt, Nr. 198 (19. 8. 1818), S. 790–791; 200 (21. 8. 1818), S. 797–798; 201 (22. 8. 1818), S. 803. Eine von Karl Wilhelm Thrmin eingesandte und von Th. Huber bersetzte Rezension dazu erschien unter der Rubrik »Franzçsische Literatur« im »Literatur-Blatt« vom 4. Nov. 1818. 116 Herzweh] s. Nr. 554 (2–298)

767. An Karl Mayer

17. August 1818

H Marbach DLA, A: C. Mayer d. . ÆAdresse:æ An Sr. Wohlgeb / Herrn Appellationsgerichts Asseßor Meyer / in / U l m / Frei Textverlust durch Siegelausriß Mitteilungen zum Text 15 fr] korrigiert aus von H 20 dazu] dabzu H 25 mçgen] n spter hinzugefgt H

1270

Erluterungen · Brief 767

Anmerkungen 4 Lichtmeß] Mari Lichtmeß, 2. Februar 6 Gnzburg] 1807–16 Wohnort von Th. Huber und 1807 bis 6. Nov. 1818 Wohnort von Claire und Gottlieb von Greyerz 7 Greyers] G. von Greyerz 10 sehr zu brauchen] zu Th. Hubers Zahlungsverpflichtung s. Nr. 759 (2–26); 762 (2–8); 764 (35–0); hinzu kam der befrchtete teure Wechsel des Studienortes von Victor Aim Huber, s. Nr. 764 (2–34) 15 Untergebnen] nicht ermittelt 19 von Huber] s. Nr. 726, Anm. 19 24 Schwiegermutter] Johanna Elisabetha Friderika Drck 33 einliegenden Brief] Beilage unbekannt 34 Hopfengrtnerischen Apotheke] die ehemals Maria Susanna Hopfengrtner, dann Carl Reichard gehçrende Mohrenapotheke in Ulm; im selben Haus wohnte Th. Huber 1804–05. 35 Gmelin] Karl Gmelin

768. An Johann Friedrich von Cotta

17. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 362 Mitteilungen zum Text 3 mein] (1) mein[e] (2) mein H 5 mich] (1) m[ein Herz] (2) mich H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Brief] Beilage unbekannt 1 Schreiberinn] Fanny Tarnow, s. Nr. 769 (30)

769. An Johann Friedrich von Cotta

18. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1463 Textverlust durch Schreiben ber den Blattrand hinaus Mitteilungen zum Text 4 mitgetheilte] (1) [ber] (2) P mitgetheilte H 17 rußischer] (1) [os] (2) P rußischer H 26 und] (1) [oder] (2) P und H 27 N] (1) [Blatter] (2) P N H 30 ihr] (1) ihr[e] (2) P ihr H 40 bei] (1)[mit] (2) bei H Datierung Ergibt sich aus (3) und dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Georg Ludwig Peter Sievers (Anm. 4).

Erluterungen · Brief 771

1271

Anmerkungen 4 die bis mitgetheilte] G. L. P. Sievers schickte mit Brief an J. F. von Cotta vom 13. Aug. 1818 (Marbach DLA) einen (nicht ermittelten) Beitrag, den er selbst als »Versuch« bezeichnete, da er noch nicht den rechten Ton habe finden kçnnen fr seine Artikel. Er fragte an, ob er so fortfahren und wie viel und wie oft er schreiben solle. Die folgenden Beitrge sollten sich mit den verschiedenen Parteien in Frankreich befassen und mit der Frage, ob Europa etwas von Frankreich zu befrchten habe. Des weiteren beabsichtige er, Charakteristiken einiger bedeutender Personen, die die verschiedenen Parteien lenken, und von Schriftstellern einzusenden. 8–9 Entwurf eines Briefes] Gemeint ist wahrscheinlich ein am 8. Juli 1818 abgeschickter (unbekannter) Brief an G. L. P. Sievers, mit dem Th. Huber auf dessen Brief vom 24. Juni 1818 an J. F. von Cotta reagierte (Marbach DLA). Sievers hatte darin geklagt, er kçnne dem Redakteur des »Morgenblatts« nichts recht machen. 9–10 also bis kann] G. L. P. Sievers rechtfertigte sich in seinem Brief an J. F. von Cotta vom 1. Sept. 1818 (Marbach DLA): Es sei ihm im Traume nicht eingefallen, daß Cotta htte glauben kçnnen, Sievers habe seinen Beitrag fr das »Morgenblatt« eingesandt. 14 Friedenspreliminarien] Die von Ludwig Ferdinand Huber herausgegbene Zeitschrift »Friedens-Prliminarien« erschien 1793–1796 in Berlin. 14 Minerva] »Minerva. Ein Journal historischen und politischen Inhalts«, von Johann Wilhelm von Archenholz begrndet, erschien 1792–1858, zunchst in Hamburg und ab 1811 in Leipzig. 30 Fanny bis bewilligen] s. Nr. 768 (1–7) 31 bei gehender Brief] Beilage unbekannt 33 Trauerspiels] Carl Kaliskys nicht ermitteltes Trauerspiel »Eugenia«, s. Nr. 654, Anm. 7. 39 engagement bis Wilhelm] Herzog Wilhelm von Wrttemberg, s. Nr. 766 (23–48) 40 Menschen] Herzog W. und Herzogin Wilhelmine von Wrttemberg mit ihren Kindern Graf Franz, Graf Wilhelm und Grfin Marie von Wrttemberg 44–45 Darf bis annehmen] Von Friedrich von Matthisson erschienen erst 1827 wieder Beitrge im »Morgenblatt«.

770. An Johann Friedrich von Cotta

18. August 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 363 1 Seite Das Anschreiben J. F. von Cottas und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Datierung Ergibt sich aus J. F. von Cottas Brief vom 18. Aug. 1818, auf den Th. Huber hier auf demselben Blatt und wahrscheinlich am selben Tag antwortete.

771. An Johann Friedrich von Cotta

19. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 364 ÆAdresse:æ An Herrn / Geheimhofrath von Cotta. Mitteilungen zum Text 14 aufs] aus H

1272

Erluterungen · Brief 771

15 sagen] (1) [be ....tç . .hrte Sie gefllig das Spiel des Zufalls. Das sind meine Grnde] (2) P sagen H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2–9 Note bis berrascht] zur Einleitung zu Th. HÆuberæ: Mhrchen s. Nr. 727, Anm. 8; die durch diese Erzhlung in einen Kontext gebrachten Kupfer sind: eine Lithographie ohne Titel von Carl Heinrich Wenng (einen nackten Knaben mit Libellenflgeln zeigend und drei Nymphen in einer Hçhle); ein Kupferstich von Carl Wilhelm Schenk nach Bertel Thorvaldsen mit dem Titel »Caritas«; ein unbetitelter Kupferstich (drei Frauen und ein Kind darstellend) von Friedrich Autenrieth nach Eberhard Wchter; ein Kupferstich »Aristaeus« von Jean Bein nach Joseph Albrier; ebenfalls ein von J. Bein nach J. Albrier gefertigter Kupferstich »Des Mdchens Klage«; ein Kupferstich »Die heilige Familie« von C. W. Schenk nach B. Thorvaldsen; ein Kupferstich ohne Titel (einen geflgelten Eros und drei Grazien zeigend) von F. Autenrieth nach E. Wchter. 21 Schlegels Heirath] s. Nr. 766, Anm. 16–17

772. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Joseph Nrnberger zwischen 10. und 20. August 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1625 Mitteilungen zum Text 1 zugesendet] (1) zu[si] (2) P zugesendet H 2 des] s korrigiert aus r H 3–4 bald bis und] (1) bald [zu] (2) P bald ab[zu] drucken und (3) bald ab drucken zu kçnnen und H 5 Ihre] korrigiert aus der H 5 einen] spter hinzugefgt H 7 Nçrdlinger] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (1; 4–5). Anmerkungen 1 Notiz] ÆJ.æ Nrnberger: Lesefrchte. In: Morgenblatt, Nr. 199 (20. 8. 1818), S. 795. 2 Fragments der Aeneis] ein (nicht ermittelter) Auszug aus: J. Nrnberger (bers.): Das erste Buch von Virgils Aeneide 5 Ihre bis Zeitschriften] s. Nr. 760 (15–19)

773. An Johann Friedrich von Cotta

21. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 365 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath / von Cotta. Mitteilungen zum Text 6 der] er korrigiert aus ie H

Erluterungen · Brief 775

1273

8–9 (sagt bis wohnt)] spter hinzugefgt H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Pfarrers Tochter] nicht ermittelt 2 Plieningen] Ort sdlich von Stuttgart, in der Nhe des Hohenheimer Schlosses 2–3 Institut bis Hohenheim] Das »Landwirtschaftliche Institut Hohenheim« wurde am 20. Nov. 1818 erçffnet. Es ging aus der aus Denkendorf in das hohenheimische Schloß verlegten landwirtschaftlichen Unterrichts-, Versuchs- und Musteranstalt hervor, die 1817 von Kçnig Wilhelm I. und Kçnigin Katharina von Wrttemberg gegrndet worden war; dem Institut war eine Forst- und Ackerbauschule angegliedert (Sauer, S. 388–389). Zum Plan J. F. von Cottas, seinen Sohn Georg dorthin zu schicken, s. Bd. 7, Th. Huber an Paul Usteri, 29. Dez. 1818. 3 Kçnig] Kçnig W. I. von Wrttemberg 8 Baumeister] Giovanni Salucci 8 Reden] Franz von Reden 9 Malchus] Karl August von Malchus 10 Retraite] kçniglicher Landsitz bei Stuttgart

774. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

23. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 366 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Litteratur bis 27] Literatur-Blatt Nr. 27 zum Morgenblatt, Nr. 171 (18. 7. 1818). 2 Intelligenz bis 19] Intelligenz-Blatt Nr. 18 zum Morgenblatt, Nr. 178 (27. 7. 1818); Intelligenz-Blatt Nr. 19 zum Morgenblatt, Nr. 187 (6. 6. 1818).

775. An Johann Friedrich von Cotta

25. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 367 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath von Cotta. Mitteilungen zum Text 6 morgen] (1) [das morgende] (2) P morgen H 15 und scharfsinnigen] spter hinzugefgt H 16 fand] (1) f[inde] (2) fand H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Lektre] nicht ermittelt

1274

Erluterungen · Brief 775

5–7 Aufsze bis Ubersezungen] wahrscheinlich ging es um die Zusammenstellung von »Morgenblatt« Nr. 205 (27. 8. 1818) oder Nr. 206 (28. 8. 1818) oder Nr. 207 (29. 8. 1818). Die drei Bltter enthalten an Originalbeitrgen: Jean Pauls »Ueber das Zusammenfgen der deutschen Doppelwçrter« (in Nr. 205–207); in Nr. 205 und 206 die Fortsetzung von ÆCarl Ernst Friedrich Wilhelm von Cçlln:æ Briefe aus dem spanischen Feldzuge im Jahre 1810. (Von einem Augenzeugen an seinen Freund geschrieben.). In: Morgenblatt, Nr. 150 (24. 6. 1818), S. 597–598; 151 (25. 6. 1818), S. 601–602; 182 (31. 7. 1818), S. 725–726; 183 (1. 8. 1818), S. 730–731; 184 (3. 8. 1818), S. 733–734; 187 (6. 8. 1818), S. 745–746; 188 (7. 8. 1818), S. 749–751; 198 (19. 8. 1818), S. 699–700; 199 (20. 8. 1818), S. 793–794; 205 (27. 8. 1818), S. 817–818; 206 (28. 8. 1818), S. 822–823; 208 (31. 8. 1818), S. 829– 830; 216 (9. 9. 1818), S. 862–863; 217 (10. 9. 1818), S. 865–866; 218 (11. 9. 1818), S. 869–870; die Fortsetzung von Karl Steins »Wie Du mir so ich Dir!« (in Nr. 206 und Nr. 207). An bersetzungen finden sich: in Nr. 205 und 206 ÆKarl Wilhelm Thrmin (Bearb.) und Th. Huber (bers.):æ Lucian Bonaparte. In: Morgenblatt, Nr. 204 (26. 8. 1818), S. 814–815; 205 (27. 8. 1818), S. 819; 206 (28. 8. 1818), S. 823; in Nr. 207 ÆK. W. Thrmin (Bearb.) und Th. Huber (bers.):æ Hçllisches Wçrterbuch (S. 827) und ÆCh. M. Engelhardt (bers.):æ Neubekehrte Christen in Sognio. 7 Reichle] Wilhelm Reichel 12 Theremin] K. W. Thrmins Einsendungen fr das »Literatur-Blatt« fr die Rubrik »Franzçsische Literatur« 12–13 Kummerschen Katalogen] zu ÆPaul Gotthelf Kummer:æ Deutsche Literatur s. Nr. 381, Anm. 13 14 Artikel: deutsche Litteratur] Gemeint sind die Rezensionen zu deutschsprachigen Werken im »Literatur-Blatt«. Th. Huber suchte einen einzigen Autor fr diese Aufgabe, die bisher von wechselnden Verfassern und z. T. von ihr selbst bernommen wurde, s. Nr. 501 (26–40). 17 retizensen] franz. rticence = Vorbehalt, Verschweigung 20 Beiliegender bis Fellenberg] Beilage unbekannt; vielleicht handelte es sich um eine ußerung Paul Usteris ber Philipp Emanuel von Fellenberg im Zusammenhang mit ÆP. Usteri:æ Pestalozzi und Fellenberg, s. Nr. 777 (23–26).

776. An die J. G. Cottasche Buchhandlung zwischen 20. und 26. August 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Goldfuß, Nr. 1 d Kuhn 1975, S. 89 Mitteilungen zum Text 4 wrde] (1) [fr] (2) P wrde H 10 hatten bis besprochen] (1) hatten die Herrn d[ie] (2) P hatten die Herrn den Raum besprochen (3) hatten sich die Herrn mit Herrn von Cotta ber den Raum besprochen H 11 dem] (1) [nach empfang] (2) P dem H 16 des Raums] (1) de[m] Raums [wegen] (2) des Raums H 16 des gelehrten] s korrigiert aus r H 17 Inhalts] (1) [Tons] (2) P Inhalts H 17 die empfangnen Papiere] spter hinzugefgt H 19 auszeigen muß] spter hinzugefgt H 19 wiederholten] (1) [schie ...] (2) P wiederholten H 33 ob] (1) [da] (2) P ob H 36 Goldfuss] mit Rçtelstift geschrieben H

Erluterungen · Brief 777

1275

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangs- und Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von August Goldfuß (Anm. 1). Anmerkungen 1 Forderungen dieser Herrn] Im Brief von A. Goldfuß an Johann Friedrich von Cotta vom 16. Aug. 1818 (Eingangsvermerk: 21., Ausgangsvermerk: 25. Aug. 1818, Marbach DLA; Bohley, S. 84 f.) geht es um die naturhistorische Beilage zum »Morgenblatt« (s. Nr. 221, Anm. 3): Christian Gottfried Nees von Esenbeck habe Goldfuß und den brigen Einsendern (z. B. Gustav Bischof) von Manuskripten mitgeteilt, daß die Beilage nicht zustande kommen werde und Goldfuß und die anderen Autoren sich mit Cotta ber die Einsendungen selbst einigen mßten. Goldfuß gab Cotta die Schuld daran, daß die Beitrge nicht in sein Blatt paßten: »Sie haben uns Zeit und Arbeit gekostet«. Es reiche nicht, daß Cotta die Fachjournale bezahle (Nees von Esenbeck hatte diese bestellt fr die Arbeit an den Beitrgen). Stattdessen schlug Goldfuß vor, Cotta solle 3 Carolin pro Manuskriptbogen bezahlen, »als zur Deckung der Bezahlung der Journale erforderlich ist«. Das »brige Manuscript honoriren Sie mit 1  Carolin« pro Bogen. Cotta drfe aus den Manuskripten im »Morgenblatt« abdrucken, was er wolle; »wir bedingen aber daß die ausgewhlten Aufsze bald gedruckt u. uns 2 Abdrcke von jedem Blatt zugesendet werden.« Die brigen Manuskripte sollten bald zurckgeschickt werden. 6 Einsendungen] zu den eingesandten Manuskripten s. Nr. 491, Anm. 1–2; 500R; 608, Anm. 32; davon erschienen im »Morgenblatt« nur die vielleicht von Nees von Esenbeck stammende bersetzung »Ueber das Viperngift« und »Ueber das Leben und seine Grundkrfte« sowie zwei weitere Artikel: ÆA. Goldfuß (bers.):æ Eine Krçte und eine Eidechse; Æders. (bers.):æ Unauslçschliche rothe Farbe; andernorts wurden verçffentlicht: F. Æd. i. Ch. G. Nees von Esenbeckæ: Von der Metamorphose der Botanik; Gs. Æd. i. A. Goldfußæ: Einige Bemerkungen ber Lipurus cinereus. 10 Weiter bis besprochen] Ch. G. Nees von Esenbeck hatte J. F. Cotta am 11. Juni 1817 geschrieben, daß er Manuskripte einschicken kçnne, um 3–4 Beilagen monatlich zu fllen, worauf Cotta zustimmend am 25. Juni antwortete (Marbach DLA; Bohley, S. 58–60); s. Nr. 491, Anm. 27–28. 11–12 erste Sendung] zur Einsendung vom 4. Dez. 1817 s. Nr. 491, Anm. 1–2 18 Briefentwurf] gemeint: Nr. 491 19–20 wiederholten bis Einsendungen] Es folgten weitere drei Einsendungen: vom 20. Dez. 1817 (s. Nr. 500R), vom 9. Febr. 1818 (s. Nr. 570, Anm. 12) und vom 17. April 1818 (s. Nr. 608, Anm. 32). 20 widerholte Vorstellung] gemeint: Nr. 511; 560; 572R 32 Ubersezungen] Ermittelt sind ÆCh. G. Nees von Esenbeck(?) (bers.):æ Ueber das Viperngift; ÆA. Goldfuß (bers.):æ Eine Krçte und eine Eidechse; Æders. (bers.):æ Unauslçschliche rothe Farbe. 33 Auszge aus Gçthe] Gemeint ist Ch. G. Nees von Esenbecks »Von der Metamorphose der Botanik« mit Auszgen aus Johann Wolfgang Goethes »Zur Morphologie« und »Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklren«.

777. An Johann Friedrich von Cotta

26. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 368 Mitteilungen zum Text 18 Den] en korrigiert aus ie H

1276

Erluterungen · Brief 777

20 die] ie korrigiert aus er H 24 eine] (1) [sie ...] (2) P eine H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Naturhistorischen Manuscripte] zu den von Christian Gottfried Nees von Esenbeck eingesandten Manuskripten s. Nr. 491, Anm. 1–2; 500R; 608, Anm. 32; ermittelt sind davon: F. Æd. i. Ch. G. Nees von Esenbeckæ: Von der Metamorphose der Botanik; Gs. Æd. i. August Goldfußæ: Einige Bemerkungen ber Lipurus cinereus. Diese beiden Aufstze wurden andernorts publiziert. 2 Zettel] gemeint: Nr. 556; 557; 558; 570 3 Naturhistorischen Beilage] s. Nr. 221, Anm. 3; 776 8 Usteri] Paul Usteri 15 Artikel] Im »Morgenblatt« erschienen nur die vielleicht von Ch. G. Nees von Esenbeck stammende bersetzung »Ueber das Viperngift« und »Ueber das Leben und seine Grundkrfte« sowie zwei weitere bersetzte Artikel: ÆA. Goldfuß:æ Eine Krçte und eine Eidechse; Æders.:æ Unauslçschliche rothe Farbe. 18–19 lezten bis Felsbau] Aus dem von Philipp Wilhelm Hausleutner eingeschickten Manuskript seiner bersetzung von Franc¸ois Prons und Louis Claude de Saulces de Freycinets »Entdeckungsreise nach den Sd-Lndern« war gerade abgedruckt worden ÆPh. W. Hausleutner (bers.:)æ Inkrustationen in Neuholland, Van Diemens-Land und Timur. In: Morgenblatt, Nr. 203 (25. 8. 1818), S. 810–811. 21 Forsters Reisen] Georg Forster (bers.): Johann Reinhold Forsters Æ…æ Reise um die Welt, whrend den Jahren 1772 bis 1775 in dem von Sr. itztregierenden grosbrittannischen Majestt auf Entdeckungen ausgeschickten und durch den Capitain Cook gefhrten Schiffe the Resolution unternommen. Bd. 1–3. Berlin 1784, hier: Bd. 1, Erstes Hauptstck (AA, Bd. 2, S. 39). 23 Usteri bis Fellenberg] P. Usteris Beitrag »Pestalozzi und Fellenberg«, der Auszge aus Briefen von Johann Heinrich Pestalozzi an Philipp Emanuel von Fellenberg enthielt, lag Th. Huber seit etwa Februar 1818 vor (s. 573 (84–86)). Er wurde ab 19. Okt. 1818 im »Morgenblatt« abgedruckt, blieb aber ohne die im Blatt am 26. Okt. 1818 angekndigte Fortsetzung. 27 Gedicht Thmmels] Moritz August von Thmmel: Der heilige Kilian und das Liebes-Paar. Leipzig 1818; erschienen im Verlag von Friedrich Arnold Brockhaus.

778. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Karl Friedrich von Wiebeking 26. August 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Wiebeking Nr. 8 Mitteilungen zum Text 1 das zahlreiche] (1) da[ß] [von] (2) P das zahlreiche H 2–3 nicht bis sind,] spter hinzugefgt H 4 der] spter hinzugefgt H 8 Wiebeking] mit Rçtelstift geschrieben H

Erluterungen · Brief 779

1277

Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von K. F. von Wiebeking (Anm. 3–4). Anmerkungen 3–4 Rede bis versptet] K. F. von Wiebeking schrieb in seinem Brief vom 21. Aug. 1818 (Marbach DLA), daß seine zwei Monate zuvor eingeschickte Rede entweder bald gedruckt oder zurckgeschickt werden solle; K. F. von Wiebeking: Bauwissenschaften. Ueber die vorzglichsten nach Christi Geburt in Europa eingefhrten Bau-Style mit Bercksichtigung einiger Grundstze der schçnen Architektur. (Von dem Kçniglich-Beierischen Geheimenrath Ritter von Wiebeking usw. Am 13. Juni d. J. gelesen in der Versammlung der mathematisch-physikalischen Klasse der Akademie der Wissenschaften zu Mnchen.). In: Kunst-Blatt Nr. 18, S. 69–72 zum Morgenblatt, Nr. 210 (2. 9. 1818); Kunst-Blatt Nr. 19, S. 73–76 zum Morgenblatt, Nr. 247 (15. 10. 1818).

779. An Carl August Bçttiger

29. August 1818

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 88 Mitteilungen zum Text 7 bis] bist H 47 C o t t a ] (1) [nmlich] (2) P C o t t a Hervorhebung durch dreifache Unterstreichung H 65 fingirten] fignirten H 72 eitler] (1) [Er] (2) P eitler H 75 den] (1) [ihn] (2) P den H Anmerkungen 2–3 Gçttinger Unruhen] zu den Gçttinger Studentenunruhen und Victor Aim Hubers Verwicklung darin s. Nr. 745, Anm. 9–10; 764 (2–34) 8 Michael] 29. September 24 Lehrer] Theodor Schacht 29 tracktiren] tractiren = unterhandeln, verhandeln (Campe, Ergnzungsbd., S. 590) 34–35 1792 bis Republikanerinn] 1792 begannen die Franzçsischen Revolutionskriege; zu Th. Hubers Beziehung zu diesem Jahr s. Nr. 34, Anm. 64–65. 46 forderte bis Dritten] berliefert ist ein Brief Adolph Mllners vom 7. Mrz(?) 1818 an Th. Huber (Marbach DLA). Darin bat er sie, einem seiner Lohnschreiber eine Anstellung in Stuttgart zu verschaffen. 47 etwas bis drein] zu den nicht autorisierten Korrekturen an A. Mllners Artikel »Bitte« s. Nr. 726, Anm. 1–5 47 C o t t a ] Johann Friedrich von Cotta 50 v o n H.] s. Nr. 726, Anm. 19 50–51 meine Regierung] hier gemeint: die bayr. Regierung. Th. Huber lebte 1804–16 (und 1823–29) in Bayern; ihr zweiter Mann Ludwig Ferdinand Huber war zuletzt im bayr. Staatsdienst. 56 Briefe von Mllner] berliefert ist A. Mllners Brief an J. F. von Cotta vom 8. Juli 1818 (Marbach DLA), s. Nr. 726, Anm. 1–5. 62–63 Mllner bis Weimar] Gemeint sind die »Korrespondenz-Nachrichten« von A. Mllner im »Morgenblatt«: Nr. 254 (1817) ; 297 (12. 12. 1817), S. 1187–1188; 307 (24. 12. 1817), S. 1228; 54 (4. 3. 1818), S. 216; 116 (1818); 132 (1818); 137 (1818); 154 (1818); Dresden. In: Morgenblatt, Nr. 170 (17. 7. 1818), S. 680; Wien. In: Morgenblatt, Nr. 182 (31. 7. 1818), S. 728; Berlin. In: Morgenblatt, Nr. 192 (12. 8. 1818), S. 768; angeblich aus Paris: Nr. 12 (14. 1. 1818), S. 48; s. Nr. 655, Anm. 77 und Anm. 77; 671, Anm. 144–145.

1278

Erluterungen · Brief 779

64 Grillparzern zu schaden] s. Nr. 655, Anm. 77; ebenfalls gegen Franz Grillparzers Stck »Sappho« gerichtet ist A. Mllners am 12. Aug. 1818 im »Morgenblatt« (s. Anm. 62–63) erschienene fingierte »Korrespondenz-Nachricht« aus Berlin. 70 Menschen] z. B. Johanna Schopenhauer, s. Nr. 727 (14–26) 72 Wie bis ihn] C. A. Bçttiger antwortete Th. Huber am 25. Okt. 1818 (Marbach DLA), er stehe mit A. Mllner, den er als selbstschtig und dnkelhaft bezeichnete, im Briefwechsel. Er sei »borstig wie ein Stachelschwein« und Bçttiger gehe »sehr behutsam mit ihm um«. »Mit einem solchen Menschen muß man sich so gut als mçglich durchzubringen suchen. Das mag auch Cotta wissen, der Sie freilich nicht aufopfern durfte.« 73–74 Constitution bis soll] Die »Verfassungsurkunde fr das Großherzogtum Baden« vom 22. Aug. 1818 wurde am 29. Aug. (nicht am 17. Sept.) 1818 verçffentlicht. Die am 1. Febr. 1819 in Kraft tretende Konstitution galt als die liberalste im Deutschen Bund, verband dabei Modernes und berkommenes: Sie garantierte (mit Einschrnkungen) u. a. die Gleichheit vor dem Gesetz sowie Glaubens- und Meinungsfreiheit und sah fr die Volksvertretung ein Zweikammersystem vor. In der zweiten Kammer saßen die gewhlten Vertreter der mter und Stdte, whrend die Mitglieder der ersten Kammer – die Prinzen des Herrscherhauses, die Hupter der standesherrlichen Familien usw. – teilweise ihre Sitze erbten oder vom Großherzog ernannt wurden (H. Schwarzmaier (Hg.): Handbuch der baden-wrttembergischen Geschichte. Bd. 3. Stuttgart 1992, S. 62 f.). 75 GroßHerzog] Großherzog Carl von Baden 75 Kçnig] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 76–78 Jezt bis gegangen] zum Konflikt um die wrtt. Verfassung und die am 3. Mrz 1817 vorgelegte Konstitution s. Nr. 10, Anm. 151–167; 262, Anm. 45–103; zur bayr. Verfassung s. Nr. 655, Anm. 81; 669, Anm. 34 79 Bedlam] Name eines Irrenhauses in London; hier: Verrcktheiten 79–81 Wessenbergs bis nicht] Ignaz Heinrich von Wessenberg setzte sich fr die Errichtung einer katholischen dt. Nationalkirche ein entgegen den Wnschen von Papst Pius VII., der seinerseits Wessenbergs Wahl zum Kapitularvikar von Konstanz nicht anerkannte. 80–81 Wangenheim bis nicht] Karl August von Wangenheim nahm an den im Mrz 1818 in Frankfurt a. M. begonnenen Verhandlungen zwischen Baden, Wrttemberg, HohenzollernSigmaringen, Nassau, Kurhessen, Hessen-Darmstadt und Frankfurt teil, die Neuordnung der kirchlichen Verhltnisse in Sdwestdeutschland betreffend. Die hier erarbeiteten Vorschlge wurden 1819 in Rom unterbreitet, vom Heiligen Stuhl aber abgelehnt. 82 Heirath] s. Nr. 766, Anm. 16–17 85 Schoppenhauer] J. Schopenhauer, s. Nr. 725 (153–160); 727 (37–41); 766 (2–3) 86–87 Betty bis Empfehlung] K. A. von Wangenheims Empfehlungsschreiben an Th. Huber vom 15. Aug. 1818 (Krako´w BJ Berlin A, Konvolut Wangenheim an Jean Paul, Wangenheim 8, 213): Betty Gleim wnsche Th. Hubers persçnliche Bekanntschaft zu machen. »Wenn es mir auch nicht schmeichelhaft wre, daß eine geistreiche Frau an die Kraft meiner Empfehlung bei einer noch geistreicheren glaubt, so wrde ich ihrem Wunsche schon um deßwillen entsprochen haben, weil mir die Erfllung deßelben die Gelegenheit gibt, mich selber in Ihr wohlwollendes Andenken zurckzurufen. Betty, welche auf der Durchreise nach Mnchen einige Tage in Stuttgart verweilen wird, wnscht außer der Ihrigen besonders auch die Bekanntschaft von Freund Matthison zu machen.« Durch Th. Huber und Friedrich von Matthisson habe sie Zugang zum gesamten Freundeskreis, in dem Wangenheim »Freude, Erholung u Strkung gefunden habe«. 87 Perspektive] hier gemeint: perspektivisches Zeichnen 89 Koniginn bis Institut] die von Kçnigin Katharina von Wrttemberg gegrndete »ffentliche Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden«, s. Nr. 598, Anm. 13; 766 (49–63); 784R 92 Helfer] vermutlich Karl August Christoph Friedrich von Zoller und Luisa von Br

1279

Erluterungen · Brief 782

780. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Carl Ernst Friedrich Wilhelm von Cçlln 29. August 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 370 Mitteilungen zum Text 4 darinn] (1) [Theilnahme erregen] (2) P darinn H 5 maurischen] rischen korrigiert aus x-x H 6 welcher] (1) [um den le] (2) P welcher H 8 dieselbe] (1) [sie als] (2) P dieselbe H 10 Rcksichtlich der Erzhlung] (1) d[ie] Erzhlung (2) Rcksichtlich der 11 ihrer] korrigiert aus deren H 13 Coeln] mit Rçtelstift geschrieben H

Erzhlung

H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1–9 Nachrichten bis wird] Es geht um den (ungedruckten) achten Brief von ÆC. E. F. W. von Cçlln:æ Briefe aus dem spanischen Feldzuge; ein Abdruck der »Briefe« bis einschließlich Nr. 7 im »Morgenblatt« erfolgte vom 24. Juni bis 11. Sept. 1818; danach unterblieb (entgegen der Ankndigung) eine Fortsetzung. Brief Nr. 7 schickt der Protagonist aus Mrida (S. 862), einer Stadt im Sdwesten Spaniens, und verspricht am Schluß einen weiteren Brief von dort zu senden (S. 870). 10 Liebe bis Natur] nicht ermittelt

781. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

31. August 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 371 Mitteilungen zum Text 2 die] (1) [ihre] (2) P die H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2 Beigehende Briefe] Beilage unbekannt 3 Cotta] Johann Friedrich von Cotta 9 v H.] s. Nr. 726, Anm. 19

782. An Johann Friedrich von Cotta oder die J. G. Cottasche Buchhandlung Anfang oder Mitte 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 452 Mitteilungen zum Text 4 Handlung] (1) [That] (2) P Handlung H

1280

Erluterungen · Brief 782

Datierung Ergibt sich aus dem Vermerk »1818« der J. G. Cottaschen Buchhandlung und dem Inhalt, s. Anm. 1. Anmerkungen 1 Abschnitt des Manuscripts] Es geht um das Manuskript von Joseph Rehmann ber seine Forschungsreise in die Mongolei vom Frhling 1805 bis Herbst 1806. Einen ersten Teil seines Berichts hatte Rehmann etwa Anfang 1818 an die »Morgenblatt«-Redaktion gesandt, wie aus seinem am 13. April 1818 bei der J. G. Cottaschen Buchhandlung eingegangenen Brief hervorgeht (Marbach DLA). Dieser Teil wurde nicht abgedruckt. Entweder ist dieser erste Abschnitt hier gemeint oder eine ebenfalls ungedruckt gebliebene (nicht ermittelte) dritte Zusendung. Die zweite Einsendung Rehmanns wurde in das »Morgenblatt« aufgenommen und ist daher nicht gemeint, s. Nr. 670 (1–2). 2 Ganzen Werks] J. Rehmanns Reisebericht mit seinen zahlreichen Abbildungen blieb unverçffentlicht (Manuskript: Stuttgart WLB).

783. An Friedrich von Matthisson

Mitte 1817 oder Mitte 1818

H Dessau AL, 24/72 Datierung Ergibt sich aus der Kirscherntezeit (26–27) jeweils in der Jahresmitte (etwa Ende Mai bis Ende August), dem Beginn von Th. Hubers Ttigkeit als Redakteurin des »Morgenblatts« (11–12) ab Anfang Jan. 1817 und dem Wegzug der Familie von Greyerz aus Gnzburg (25– 26) am 6. Nov. 1818. Anmerkungen 1 Dew Atma] wahrscheinlich gemeint: Jeev Atma. In der ind. Adwait Philosophie besteht eine Einheit (= Adwait) zwischen dem Param Atma (= allumfassende Seele; Synonym fr Gott) und dem Jeev Atma (= Seele im lebenden Kçrper). In Meditationstechnik geschulte Mçnche kçnnen einen Weg finden, diese Einheit zu erleben, s. auch Bd. 7, Th. Huber an Friedrich Arnold Brockhaus, 3. Sept. 1820; Bd. 8, an Johanna Friederike Kerner, 14. April 1823. 3 Dresdner Waßermann] nicht ermittelt 5 Briefe ber Holland] Th. HÆuberæ: Bemerkungen ber Holland 7–8 Splitter bis Balken] Matthus 7,3–5; Lukas 6,41–42 16–17 kleinen Meuron] nicht ermittelt 17 chaussirt] franz. chausser = Strmpfe und Schuhe anziehen, machen 17 Vetter] nicht ermittelt 21–23 Gans bis untergehn] nicht ermittelt, s. Nr. 655 (105–108) 26 Enkel] Molly, Emil, Alphons, Friedrich Karl Walo und vielleicht Adolph von Greyerz 26 knffeln] Diminutivform oder iterative Aktionsart zu ›knuffen‹ = mit Faust oder Ellenbogen stoßen 27 große Dadou] nicht ermittelt; vielleicht ist Graf Franz von Wrttemberg gemeint oder dessen lterer Bruder Graf Wilhelm von Wrttemberg, s. Nr. 766 (25–27). 28 Kinder] Claire und Gottlieb von Greyerz

Erluterungen · Brief 787

784. An Therese Forster 30. und 31. August oder 31. August und 1. September 1818

1281

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/399 4 Seiten Textverlust durch Siegelausriß Datierung Der 1 7br 1818 ist ein Dienstag, whrend Th. Huber ihn mit lundi (= 31.8.) angibt. Mçglicherweise irrte sie sich im Wochentag und der Brief wurde am 31. Aug. und 1. Sept. 1818 geschrieben. Sollte jedoch der Wochentag stimmen, wurde der Brief am 30. und Montag, den 31. Aug. 1818 verfaßt.

785. An Paul Usteri

1. September 1818

Regest

H Zrich ZB, Ms. V 512.161, Nr. 81 3 Seiten ÆAdresse:æ An Herrn Staatsrath Usteri / in / Zrich.

786. An Johann Friedrich von Cotta

3. September 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1367 ÆAdresse:æ Herrn Geheimhofrath von Cotta / mitzutheilen. Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (5–7). Th. Huber wird diese Absprache mit Karl Philipp Conz unmittelbar danach J. F. von Cotta mitgeteilt haben. Anmerkungen 1 Calderon zur Anzeige] wahrscheinlich Johann Baptist von Zahlhaas (Bearb.): Pedro Caldero´n de la Barca: Das Leben ein Traum; eine Rezension dazu von Adolph Mllner erschien in: Literatur-Blatt Nr. 45, S. 178–180 zum Morgenblatt, Nr. 312 (30. 12. 1818). 2 Voß] Heinrich Voß, der schon mehrfach fr das »Morgenblatt« rezensiert hatte. 5–7 Conz bis sich] zur nicht ermittelten Rezension von K. Ph. Conz zu Friedrich Christoph Weissers »Smmtliche prosaische Werke«, T. 2 s. Nr. 631 (17–19); 677 (10–14; 27); am 3. Sept. 1818 schrieb K. Ph. Conz an J. F. von Cotta (Marbach DLA), er habe mit Madame Huber heute ber die Abnderung in der Rezension der Weisserschen Werke gesprochen. Sie wolle diese selbst bernehmen. Dann kçnnte die Anzeige bald gedruckt werden.

787. An Johann Gotthard Reinhold

4. September 1818

Regest

H Gçttingen SUB, Cod. Ms. Th. Huber 8/1002 3  Seiten ÆAdresse:æ  Monsieur de Reinhold / Envoy extraordinaire et Ministre plnipotentiere / de sa Majeste le Roi de Paı¨s bas auprs du / St Sige et la Cour de Toscane  / Rome. / fr. Grenze Datierung Der Monat ergibt sich aus dem Poststempel.

1282

Erluterungen · Brief 788

788. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

5. September 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 372 Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. Datierung Ergibt sich aus dem Schreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung vom 5. Sept. 1818, das Th. Huber auf demselben Blatt wahrscheinlich am selben Tag mit diesem Brief beantwortete. Anmerkungen 1–9 Sendung bis gut] Karl Friedrich Mchlers Brief an Johann Friedrich von Cotta vom 8. Aug. 1818 (Marbach DLA) lag ein (unbekannter ungedruckter) Brief von Anna Louisa Karsch bei und vielleicht von ÆK. F. Mchler:æ Sophisterey der Leidenschaft. In: Morgenblatt, Nr. 241 (8. 10. 1818), S. 963; ders.: Fragen und Antworten. An Amanda. In: Morgenblatt, Nr. 255 (24. 10. 1818), S. 1017; Æders.:æ Historische Anekdote. In: Morgenblatt, Nr. 257 (27. 10. 1818), S. 1027. Diese Beitrge kçnnten allerdings auch Mchlers nchstem Brief beigelegen haben, der am 3. Okt. 1818 eintraf (Mchler an die J. G. Cottasche Buchhandlung, 14. 9. 1818 (Marbach DLA)). 10 Cotta] J. F. von Cotta

789. An Carl August Bçttiger

5. September 1818

Regest

H Dresden SLUB, Mscr. Dresd. h 37, Bd. 94 (4), Nr. 88a 1 Seite ÆAdresse:æ nach Dresden.

790. An Friedrich Wilhelm Gubitz

6. September 1818

H Marbach DLA, A: Th. Huber, Z 479 ÆAdresse:æ An Herrn Profeßor Gubitz / Wohlgeb. / in / Berlin. / Fr. Hof. Anmerkungen F. W. Gubitz und Th. Huber sind sich persçnlich nicht begegnet. Ihre Beziehung entwickelte sich im Rahmen von Th. Hubers Redaktionsttigkeit fr das »Morgenblatt« als schriftliche Kommunikation. Er arbeitete als Nachrichten-Korrespondent aus Berlin; sie betreute die von ihm eingesandten Artikel, an denen sie den Geist mnnlicher Unpartheilichkeit, der in ihnen herrschte, im Sinn und Ausdruck besonders schtzte (Bd. 8, Th. Huber an F. W. Gubitz, 31. 1. 1821). Nicht fr das »Morgenblatt« angenommene oder geeignete Beitrge leitete sie hufig weiter an Gubitz fr seinen »Gesellschafter oder Bltter fr Geist und Herz« (Nr. 642); sie selbst schrieb nur gelegentlich fr seine Zeitschrift. Gern empfahl Th. Huber Kollegen oder Besucher seiner Frsorge und Fçrderung. Gubitz und Th. Huber verstndigten sich ber die Qualen des Redaktionswesens, die er als Unabhngiger, sie aber als Abhngige und doch Verantwortliche erlebten. Vor allem aber und immer wieder tauschten sie ihre Erfahrungen mit den Angriffen und Verunglimpfungen aus, die Adolph Mllner im »Morgenblatt« drucken ließ und die verdiente Mnner, aber auch Th. Huber als femme de lettres trafen. An Gubitz Beitrgen hingegen schtzte sie die Klarheit der Ansicht, Seelenanstand (Bd. 7, Th. Huber an F. W. Gubitz, 22. 6. 1819). Der Eindruck, den sie von seiner Wirksamkeit gewann, brachte in ihr ein freudiges Gefhl hervor: geistiger Verwandtschaft (Bd. 7, Th. Huber an F. W. Gubitz,

Erluterungen · Brief 792

1283

25. 5. 1819). Von Th. Huber sind 10 Briefe (1818–1821) berliefert, davon vier handschriftlich (Krakau BJ; Marbach DLA); nur ein Brief von 1819 (Marbach DLA) ist von Gubitz bekannt (F. W. Gubitz: Erlebnisse. Nach Erinnerungen und Aufzeichnungen. Bd. 1–3. Berlin 1868– 1869; G. Lessing (Hg.): Carl Robert Lessings Bcher- und Handschriftensammlung. Bd. 1– 3. Berlin 1915, hier: Bd. 2 (1868), S. 30–32, 229–253). 2 Cottas] Johann Friedrich von Cotta 5–12 Knstler bis Blatte] Dem Brief lag wahrscheinlich der gerade im Druck befindliche Artikel bei: ÆTh. Huber:æ Korrespondenz-Nachrichten. Stuttgart. In: Morgenblatt, Nr. 214 (7. 9. 1818), S. 855–856. Darin berichtet sie von drei Landschaftsgemlden Johann Jakob Mllers, die dieser im Sommer 1817 whrend seines Aufenthaltes in Neapel begonnen hat und die die Stadt Pompeji zeigen. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um die Bilder »Pompeji« (1818), »Morgenlandschaft. Ansicht von den ausgegrabenen Gebuden der Stadt Pompeja« (o. J.) und »Abendlandschaft. Ansicht der ausgegrabenen Gebude der Stadt Pompeja« (o. J.); s. Bd. 7, Th. Huber an Carl August Bçttiger, 19. Nov. 1818. Th. Hubers Korrespondenz-Nachricht aus Stuttgart, unterzeichnet mit »– H –«, erschien im von F. W. Gubitz herausgegebenen »Der Gesellschafter oder Bltter fr Geist und Herz« Nr. 148 (16. 9. 1818), S. 591 f. 11 rußischen Kaiser] Zar Alexander I. von Rußland 18 Iflands Briefe] ÆTh. Huber (Eins.):æ Ein Brief Ifflands an Forster. Mannheim, den 12. November 1790. In: Der Gesellschafter oder Bltter fr Geist und Herz, Nr. 130 (15. 8. 1818), S. 518 f.

791. An Johann Friedrich von Cotta

7. September 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 373 ÆAdresse:æ An Herrn Geheimhofrath / von Cotta / nebst einem Buche. Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 2–6 Anzeige bis wollten] Johann Christoph Schmids Rezension zu Graf Johann von Maila´th von Sz khely und Johann Paul Kçffinger (Hg.): Koloczaer Codex altdeutscher Gedichte. Pesth 1817 erschien in: Literatur-Blatt Nr. 38, S. 149–150 zum Morgenblatt, Nr. 248 (16. 10. 1818); s. Nr. 794 (9–10).

792. An die J. G. Cottasche Buchhandlung zwischen 3. und 10. September 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Winkler Nr. 8a Mitteilungen zum Text 5 die] ie korrigiert aus er H 6 den] en korriegiert aus ie H 12 streng] (1) [drocken] (2) P streng H

1284

Erluterungen · Brief 792

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von Karl Gottfried Theodor Winkler (terminus post quem; s. Anm. 9) und aus dem noch nicht abgeschlossenen Abdruck des erwhnten Artikels (terminus ante quem; s. Anm. 15). Anmerkungen 4 M a n u s c r i p t ] Der Text erschien zunchst nur in einer engl. bersetzung: Jean Antoine Dubois: Description of the character, manners, and customs of the people of India; and of their institutions, religious and civil. London 1817. 5–6 litterary Gazette] In der »The Literary Gazette, Journal of Belles Lettres, Arts, Politics, etc.« findet sich in Nr. 12 (12. 4. 1817), S. 181 zwar eine anonyme Rezension zum Buch von J. A. Dubois (s. Anm. 4), aber ohne die von Th. Huber erwhnten biographischen Einzelheiten. 9 Aufsaz] K. G. Th. Winkler schickte mit seinem Brief an Johann Friedrich von Cotta vom 23. Aug. 1818 (Marbach DLA) von ihm bersetzte Auszge aus J. A. Dubois »Description of the character, manners, and customs of the people of India«. Winklers bersetzung ist nicht ermittelt; s. Nr. 794 (1). 10 Niebuhr] Carsten Niebuhr: Reisebeschreibung nach Arabien und andern umliegenden Lndern. Bd. 1–3. Kopenhagen und Hamburg 1774–1837, hier: Bd. 2. Kopenhagen 1778, S. 1– 80: »Anmerkungen zu Bombay und Sura´t«. 10 Pollier] Marie Elisabeth de Polier: Mythologie des Indous. Bd. 1.2. Rudolstadt und Paris 1809. 10 K a n n e ] Johann Arnold Kanne: Erste Urkunden der Geschichte; ders.: Pantheum der Aeltesten Naturphilosophie; vielleicht auch ders.: System der indischen Mythe, oder Chronus und die Geschichte der Gottmenschen in der Periode des Vorruckens der Nachtgleichen. Leipzig 1813. 14 Cotta] J. F. von Cotta 15 Vollendung bis Erzherzoge] Der (vorlufige) Schluß von ÆPaul Usteri (bers.):æ Bemerkungen ber England. (Aus dem Tagebuch der Reise der Erzherzoge Johann und Ludwig von Oesterreich.) erschien in: Morgenblatt, Nr. 217 (10. 9. 1818).

793. An Johann Friedrich von Cotta

10. September 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 374 d Geiger 1901, S. 103–104, Teildruck (2–28) Mitteilungen zum Text 3 Werth] (1) [Karakter] (2) Werth H 14–15 welche bis gemacht] (1) welche Pichegru von Seite des Direktoriums gemacht (2) welche [gegen] Pichegru von Seite des Direktoriums [ge]macht (3) welche Pichegru von Seite des Direktoriums zum Verbrechen gemacht H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Bltter] Vermutlich sind Auszge gemeint aus Jacques-Barthlemy Salgues: Mmoires pour servir lhistoire de France, sous le gouvernement de Napolon Buonaparte, et pendant labsence de la maison de Bourbon. Bd. 1–9. Paris 1814–1826, hier: Bd. 1–3. Paris 1814; s. Anm. 2.

Erluterungen · Brief 794

1285

2

Persçnlichkeiten] hier: »persçnliche verhltnisse, besonders eine ungehçrige anspielung darauf, anzglichkeiten« (Grimm, Bd. 7, Sp. 1568) 3 Memoirs] Der Bericht von Louis Fauche-Borel ist abgedruckt in »Mmoires pour servir lhistoire de France« von J.-B. Salgues, Bd. 3, S. 77–100; daraus bersetzte Th. Huber S. 88–90 und 97 f.: Karakteristische Darstellung des Direktorium im Mai 1799. (Auszug aus einem geschriebnen Memoire, das Hr. Fauche Borel Hrn. Salgues mitgetheilt hat.). In: Morgenblatt, Nr. 230 (25. 9. 1818), S. 918–919. 4 Huber] Ludwig Ferdinand Huber 10 Emigrirten] die whrend der Franzçsischen Revolution aus Frankreich geflohenen Aristokraten und Royalisten 12–18 Rheinbergang bis aus] 1795, nach dem bergang der franz. Revolutionsarmee unter General Charles Pichegru ber den Rhein, sollte L. Fauche-Borel im Auftrag von Louis Josephe Prince de Cond, dem Anfhrer der emigrierten franz. Royalisten, den General zum berlaufen in das Lager der Royalisten bewegen. Pichegru wurde bald darauf von den Republikanern des Verrats verdchtigt. Als er im Oktober 1795 um seinen Abschied bat, gewhrte das Direktorium diesen daher und wagte nicht, ihn offen des Verrats zu bezichtigen. Er wurde Mitglied im Rat der 500, wo er fr die royalistische Partei sprach. Im September 1797 wurde er verhaftet und nach Cayenne deportiert, konnte aber 1798 fliehen. 15 Person] nicht ermittelt

794. An Johann Friedrich von Cotta

10. September 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 375 Mitteilungen zum Text 2 Captain] (1) [ber] (2) P Captain H 5 Brockhaus] (1) [Cott] (2) P Brockhaus H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1 Auszugs bis Gottheiten] zu Karl Gottfried Theodor Winklers (nicht ermittelter) bersetzung aus Jean Antoine Dubois »Description of the character, manners, and customs of the people of India« s. Nr. 792 (1–15) 2 Captain Schmyths Brief] Ein Auszug aus dem Brief von William Henry Smyth vom 28. Febr. 1818 erschien unter dem Titel: Nachricht von Hornemans Tode und die versteinerte Stadt im Innern Afrikas. (Aus einem Schreiben des Kapitn Smith an Freih. von Zach, in der Zeitschrift fr Astronomie und verwandte Wissenschaften. Mrz und April. 1818). In: Morgenblatt, Nr. 220 (14. 9. 1818), S. 878–879. 3 bersezte bis Duclos] ÆTh. Huber (bers.):æ Aus Duclos hinterlassenen Handschriften. In: Morgenblatt, Nr. 223 (17. 9. 1818), S. 891–892. 5 Leben, fr Brockhaus] Friedrich Arnold Brockhaus bat in seinem Brief an Th. Huber vom 12. Aug. 1818 (Leipzig StA) um einen biographischen Artikel ber J. F. von Cotta fr die 5. Aufl. seines »Conversations-Lexicons« (= Allgemeine deutsche Real-Encyclopdie fr die gebildeten Stnde. In zehn Bnden. Bd. 1–10. Leipzig 1819–1820). Th. Hubers Artikel Cotta (Johann Friedrich) erschien in Bd. 2 (Leipzig 1819), S. 841–843 in gekrzter Form. In voller Lnge wurde er abgedruckt unter dem Titel Johann Friedrich Cotta in den ebenfalls von Brockhaus verlegten »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken« Bd. 4, H.

1286

Erluterungen · Brief 794

XIV (1819), S. 193–204 (F. A. Brockhaus an Th. Huber, 20. 11. 1818, Leipzig StA; Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 20. 12. 1818). 9–10 Schmid bis danken] Johann Christoph Schmid rezensierte: Graf Johann von Maila´th von Sz khely und Johann Paul Kçffinger (Hg.): Koloczaer Codex, s. Nr. 791 (1–10) 11 Dinge] nicht ermittelt

795. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

10. September 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 376 Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Mitteilungen zum Text 2 kçnnte] (1) [oder erwart] (2) P kçnnte H 9–10 von solche Einsendern] (1) solche (2) von

solche

Einsendern H

Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk von Johann Friedrich von Cottas Hand. Anmerkungen 1 Anerbietung] Die J. G. Cottasche Buchhandlung fragte auf demselben Blatt, was wegen Salomon Friedrich Merkels Angebot, weitere Beitrge einzusenden, geantwortet werden solle. 3 Artikel] Adolf Emmerich Kroneisler Æd. i. S. F. Merkelæ: An Jean Paul Friedrich Richter. In: Morgenblatt, Nr. 217 (10. 9. 1818), S. 867. 6 Geheimhofrath] J. F. von Cotta 7–8 so bis wrde] S. F. Merkel schrieb in seinem Brief vom 24. Sept. 1818 (Marbach DLA), er habe den (unbekannten) Brief der Buchhandlung vom 13. Sept. 1818 mit Vergngen erhalten. Er bekomme zwar von der »Abendzeitung« einen hçheren Ehrenlohn, wolle aber trotzdem fr das »Morgenblatt« arbeiten. Seinem Brief lagen auch schon mehrere Beitrge bei, s. Nr. 808 (1–9).

796. An Johann Friedrich von Cotta zwischen 28. August und 11. September 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Sievers Nr. 161/6 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangs- und Ausgangsvermerk J. F. von Cottas auf dem Anschreiben von Luise Stichling (Anm. 12). Anmerkungen 1 Aufsaz] Gemeint ist der (nicht ermittelte) Aufsatz von Georg Ludwig Peter Sievers ber den Genuß der fnf Sinne in Paris (s. Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 24. 10. 1818). Wahrscheinlich ist der Beitrag identisch mit dem ber »das Boulevard de Gard«, den Sievers in seinem Brief an J. F. von Cotta vom 6. Okt. 1818 erwhnt als von der »Morgenblatt«-Redaktion abgelehnt (Marbach DLA).

Erluterungen · Brief 799

1287

12 Gedichte von Theodora] L. Stichling schickte mit Brief an J. F. von Cotta vom 24. Aug. 1818 (Marbach DLA) Gedichte fr das »Morgenblatt«, die mit »Theodore« unterzeichnet werden sollten. Vermutlich befand sich darunter Theodore Æd. i. L. Stichlingæ: Die Nacht. In: Morgenblatt, Nr. 284 (27. 11. 1818), S. 1133. 12 Rthzel] vermutlich Theodore Æd. i. L. Stichlingæ: Zweysylbige Charade. In: Morgenblatt, Nr. 291 (5. 12. 1818), S. 1164; dies.: Dreysylbige Charade. In: Morgenblatt, Nr. 297 (12. 12. 1818), S. 1188.

797. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Wilhelm Adolf Lindau 12. September 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1577 2 Seiten Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von W. A. Lindau vom 26. Juli 1818 (Marbach DLA).

798. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

14. September 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 377 Mitteilungen zum Text 3 ausgeben] (1) [drucken] (2) P ausgeben H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk von Johann Friedrich von Cottas Hand. Anmerkungen 1 dieses] nicht ermittelt 2 unser bis fort] Das nchste »Kunst-Blatt« erschien mit dem »Morgenblatt« Nr. 247 (15. 10. 1818). 4–5 Materie bis Mumie] Z. B. gab es einen – von Th. Huber stark gekrzten und berarbeiteten – Beitrag ber Mumien und ihre Darstellungen und Rolle im gypt. Totenkult: ÆJoseph von Hammer:æ Die Lehre von der Unterwelt der Egypter und den Misterien der Isis. (Ein Auszug aus einem Aufsatz in den Fundgruben des Orients.). In: Morgenblatt, Nr. 296 (11. 12. 1817), S. 1181–1182; 297 (12. 12. 1817), S. 1187; 298 (13. 12. 1817), S. 1190–1191; 299 (15. 12. 1817), S. 1195. 8 Cotta] J. F. von Cotta 10 v. H.] s. Nr. 726, Anm. 19

799. An die J. G. Cottasche Buchhandlung 14. September 1818 Regest H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 379 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk.

1288

Erluterungen · Brief 800

800. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Joseph Nrnberger 14. September 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 378 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Adressat Ergibt sich aus Nr. 799R, wo Nçrdlinger (wahrscheinlich von einem Mitarbeiter der J. G. Cottaschen Buchhandlung) zu »Nrnberger« verbessert wurde.

801. An die J. G. Cottasche Buchhandlung 17. September 1818 Regest H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 380 1 Seite Der Brief enthlt als Beilage eine Quittung Th. Hubers ber 300 Gulden. ÆAdresse:æ An die Cottaische Buchhandlung

802. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

18. September 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 381 Das Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung und Th. Hubers Antwort befinden sich auf demselben Texttrger. ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Mitteilungen zum Text 2 aber] (1) [es] (2) P aber H Datierung Ergibt sich aus dem Anschreiben der J. G. Cottaschen Buchhandlung vom 18. Sept. 1818, auf das dieser Brief antwortet, und dem Eingangsvermerk der Buchhandlung. Anmerkungen 1 Beiliegendes] Die J. G. Cottasche Buchhandlung zitiert in ihrem Anschreiben an Th. Huber aus einem Brief von Paul Gotthelf Kummer an Johann Friedrich von Cotta: »›Der alte wrdige Hh . .. Baron von Nicolay in Petersburg, dessen Gedichte die Nicolaische Buchhdlg in Berlin verlegt hat, wnscht anliegendes Gedicht: Die Reliquie gedruckt zu sehen. Sie wrden mich außerordentlich verbinden, wenn Sie so gefllig wren, es ins Morgenblatt aufzunehmen. Er verlangt kein Honorar dafr Æ…æ. Sollten Sie es aber nicht geeignet finden, so bitte ich mir es zurck zu senden.‹« Ludwig Heinrich von Nicolays Gedicht erschien nicht im »Morgenblatt«, sondern in: Heinrich Zschokke (Hg.): Erheiterungen. Bd. 2. Aarau 1818, S. 477–495. 4 zurck kommt] J. F. von Cotta reiste am 18. Sept. 1818 oder kurz darauf auf sein Gut Dotternhausen (sdwestlich von Tbingen), wo er bis zum 26. blieb (Varnhagen von Ense und Cotta Bw, Bd. 2, S. 316). 6 v. H.] s. Nr. 726, Anm. 19

1289

Erluterungen · Brief 803

803. An Paul Usteri

19. September 1818

H Zrich ZB, Ms. V 512.161, Nr. 82 Mitteilungen zum Text 7 entgegen] (1) [zuvo] (2) P entgegen H 13–14 (der bis schreibt)] spter hinzugefgt H 23 vornehme] spter hinzugefgt H 24 ganz] (1) [f] (2) P ganz H 25 dem Wirtemberger] spter hinzugefgt H 30 die bis kannten] spter hinzugefgt H 39 dem] (1) [das] (2) dem H 43 sprach] (1) spr[i]ch[t] (2) sprach H 47 hat] (1) [geht] (2) P hat H 54–55 heißt bis sich] (1) schlicht weg (2) heißt ihm 70 auch] spter hinzugefgt H

schlicht weg

sich H

Anmerkungen 3 wir Konstitutionellen Bayern] Th. Huber lebte 1804–16 (und 1823–29) in Bayern. Ihr zweiter Mann Ludwig Ferdinand Huber war im bayr. Staatsdienst; zur bayr. Verfassung s. Nr. 655, Anm. 81; 669, Anm. 34 9 Malchus bis befreit] Der aufgrund seiner Reformen vielfach angefeindete Karl August von Malchus strzte ber einen Rechnungsenfehler (21) im von ihm erstellten Staatshaushalt und wurde am 5. Sept. 1818 durch Ferdinand Heinrich August Weckherlin als Finanzminister ersetzt. 11 Otto] Christian Friedrich von Otto 11 H a r t m a n n ] August von Hartmann 11 Wekhrle] F. H. A. Weckherlin 12 Kçnig] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 12 Orden] den Civil-Verdienst-Orden (H.-P. Ullmann: Karl August Freiherr von Malchus. In: Menschen und Strukturen in der Geschichte Alteuropas. Berlin 2002, S. 421–434, hier: S. 432) 13 Unteroffizier] nicht ermittelt 15 Defekt] hier gemeint: Ausfall in der Kasse 23 Staatsbeamten] nicht ermittelt 27 vorigen Kçnig] Kçnig Friedrich I. von Wrttemberg 36 Cotta] Johann Friedrich von Cotta 36 Kçniginn] Kçnigin Katharina von Wrttemberg 40 Tçchter Institut] die »ffentliche Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden«, s. Nr. 598, Anm. 13; 766 (49–63); 784R 43 Pension] hier: Internat, s. Nr. 766 (50) 43–44 Armen angelegenheiten] J. F. von Cotta gehçrte der Zentralleitung des wrtt. Wohlttigkeitsvereins an, s. Nr. 124, Anm. 136–137. 47–48 Pflegerinnen bis Tçchter] Von den ermittelten Lehrerinnen an der »ffentlichen Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden« (s. Nr. 766, Anm. 51) hatte keine eine Tochter. 53–54 durch bis antworten] Johann Martin Reichenecker an J. F. von Cotta, 6. Sept. 1818 (Marbach DLA) 55 Klagen bis wenden] berliefert sind die Abschrift eines Briefs von J. F. von Cotta an Karl August Christoph Friedrich von Zoller (ohne Datum) und ein Briefentwurf Cottas (wahrscheinlich vom 10. Sept. 1818; Marbach DLA; Mojem, S. 499 f.).

1290

Erluterungen · Brief 803

57–58 Cotta bis sein] berliefert sind Entwrfe und Abschriften von Briefen von J. F. von Cotta an Kçnigin K. von Wrttemberg (ohne Datum) und ein Entwurf (vom 10. Sept. 1818; Marbach DLA; Mojem, S. 499 f.). 67 Kçnig] Kçnig Wilhelm I. von Wrttemberg 67 die Maucler] vielleicht Sophie von Maucler 67 Minister des Inneren] Christian Friedrich von Otto 68 Mad. LaFleche] Blanche de La Fl che 69 Kçniginn] Kçnigin K. von Wrttemberg 70 Zepplins] Graf Ferdinand von Zeppelin 74 Broschre] nicht ermittelt 74 Reinhold] Johann Gotthard Reinhold 77 G e s a n d t e n ] J. G. Reinhold

804. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

21. September 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 382 Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk. Anmerkungen 1–5 Brief bis vergießt] Der Brief der »Morgenblatt«-Redaktion an Moritz Lange in Neuburg a. d. Donau ist unbekannt. Mit Brief vom 11. Okt. 1818 (Marbach DLA) schrieb Lange, daß der Redaktion seine Erzhlung »Claude und Bavette« bereits vollstndig vorliege (ÆM. Lange:æ Claude und Bavette. In: Morgenblatt, Nr. 259 (29. 10. 1818), S. 1033–1034; 260 (30. 10. 1818), S. 1037–1038; 263 (3. 11. 1818), S. 1049–1050; 265 (5. 11. 1818), S. 1058– 1059; 266 (6. 11. 1818), S. 1063–1064; 268 (9. 11. 1818), S. 1069–1070; 269 (10. 11. 1818), S. 1073–1075). Außerdem habe die Redaktion noch ein Fragment einer Erzhlung von ihm, »Die Nonne und der Tambourmajor«, das er berarbeiten wolle; s. Nr. 519 (13–19). 6 2ten Brief] Beilage unbekannt 7 v. H] s. Nr. 726, Anm. 19

805. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und L. von Schlaich 21. September 1818

Regest

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Schlaich Nr. 3 1 Seite Datierung Ergibt sich aus dem Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung auf dem Anschreiben von L. von Schlaich vom 19. Sept. 1818 (Marbach DLA).

806. An die J. G. Cottasche Buchhandlung 22. September 1818

Marginalie

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Klugen Nr. 1 Th. Huber benutzte als Texttrger ein Anschreiben von Jakob Georg Heinrich von Klugen an die Redaktion des »Morgenblatts« vom 14. Sept. 1818.

Erluterungen · Brief 807

1291

Mitteilungen zum Text 1 aufnehmen] (1) [seine] (2) P ausnehmen H 3 von Klugen] (1) [Seevers] (2) P von Klugen H 3 von Klugen] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangs- und Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1 Bemerkungen] J. G. H. von Klugen beschwerte sich mit Brief an die »Morgenblatt«-Redaktion vom 14. Sept. 1818 (Marbach DLA) ber ÆF. Ch. Kçler:æ Korrespondenz-Nachrichten. Riga. In: Morgenblatt, Nr. 201; 202 (1818). Der Artikel enthalte eine gnzlich falsche Ansicht ber das hiesige Theater und habe allgemeines Mißfallen erregt. Klugens »Berichtigung«, die er seinem Brief beilegte und deren baldigen Abdruck er ohne Nennung seines Namens wnschte, ist nicht ermittelt; s. Bd. 7, Th. Huber an Johann Friedrich von Cotta, 24. Okt. 1818.

807. An Joseph Engelmann

24. September 1818

H Stuttgart Sta, Bestand Autographen: Th. Huber A 1450 ÆAdresse:æ An Herrn Engelmann Wohlgeb. / Buchhndler in / Heidelberg Mitteilungen zum Text 8 ein] (1) ein[e] (2) ein H Anmerkungen Die Bekanntschaft zwischen Th. Huber und J. Engelmann entwickelte sich, als dieser die inzwischen berhmte und erfolgreiche Schriftstellerin fr seinen Verlag in Heidelberg gewinnen wollte: als Beitrgerin fr die von ihm herausgegebene »Cornelia« (dort erschien u. a. Die Hßliche (in: Cornelia. Taschenbuch fr Deutsche Frauen auf das Jahr 1820. Heidelberg 1820, S. 173–217)) und als Romanautorin (Bd. 9, Th. Huber an J. Engelmann, 12. 4. 1829). Zu letzterem ist es nicht mehr gekommen. Persçnlich sind beide sich nicht begegnet. In ihrem Briefwechsel ging es um Rechtfertigung ihrer Autorschaft, um die Unterscheidung zwischen »Nachahmen« und Erfindung am Beispiel des Spiegelmotivs in ihrer Erzhlung Die Hßliche und Caroline Auguste Fischers »William der Neger« (in: dies.: Kleine Erzhlungen und romantische Skizzen. Posen und Leipzig 1818, S. 27–73), vor allem aber um Einwerbung und Verçffentlichung von Manuskripten Th. Hubers und um deren Honorarvorstellungen. Sie war gerhrt, als er ihr einen Wechsel fr Victor Aim Huber vorstreckte, damit dieser sie (1824) nach langjhriger Trennung besuchen kçnne. Außerdem setzte sich Th. Huber, untersttzt durch Simon Heinrich Gondela, bei Engelmann fr die Aufnahme von Erzhlungen Charlotte Thiesens in der »Cornelia« ein und warb bei dem Verleger fr eine kleine Sammlung in Spanien selbst aufgelesner Romanzen und recht eigentlicher Volkslieder ihres Sohnes Victor Aim (ÆV. A. Huber (bers.):æ Sammlung Spanischer Romanzen aus der frhern Zeit. Aarau 1821). Von Th. Huber sind neun Briefe an J. Engelmann berliefert (Augsburg StB; Stuttgart Sta; Cornelia 1819, S. 196–197); An-Briefe sind unbekannt (A. Carlebach: Joseph Engelmann. In: Festschrift zum 50jhrigen Bestehen des Badisch-Pflzischen Buchhndlerverbandes. Heidelberg 1925; E. Klatte: Die Bremer Schriftstellerin Charlotte Thiesen. Bremen 2000).

1292

Erluterungen · Brief 807

2–3 Beitrag bis Taschenbuche] In dem von J. Engelmann verlegten Band »Cornelia. Taschenbuch fr Deutsche Frauen auf das Jahr 1820« (Heidelberg 1820, S. 173–217) erschien Th. Hubers Erzhlung Die Hßliche. 11 Reise] Th. Huber und Luise von Herder reisten am 5. Okt. 1818 zusammen mit Gottlieb von Greyerz nach Gnzburg, um dessen Familie zu besuchen und V. A. Huber zu treffen. Am 21. Oktober kamen Th. Huber und L. von Herder wieder zurck nach Stuttgart in Begleitung von V. A. Huber.

808. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Salomon Friedrich Merkel 30. September 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Merkel Nr. 2a Mitteilungen zum Text 3 Raum] (1) [ein] Raum (2) Raum H 10 Merkel in Cassel] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Ergibt sich aus dem Eingangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Anmerkungen 1–3 kleinen bis werden] S. F. Merkel schickte mit Brief an die »Morgenblatt«-Redaktion vom 24. Sept. 1818 (Marbach DLA) die Beitrge »Etwas fr Todtenrichter«, »Verse an den Tod«, »Die Brger-Schilling-Historie« sowie sechs kleine Gedichte und »Beweis, daß auch in den, am Besten verwalteten deutschen Staaten Richtermter kuflich sind und endlich«, des weiteren ein Rtsel »Der Hochverbndete«. Keiner der Texte ist ermittelt. 3–4 Fernere Beitrge] In seinem Brief (s. Anm. 1–3) bot S. F. Merkel die Zusendung einer Erzhlung »Ezonias oder der Kampf mit den Berggeistern« an, zwei Balladen auf den Tod der Prinzessin Charlotte von Sachsen-Coburg-Saalfeld sowie Proben aus Schauspielen. Auch diese Beitrge sind nicht ermittelt.

809. An die J. G. Cottasche Buchhandlung

September 1818

H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1460 ÆAdresse:æ Cottaische Buchhandlung Datierung Ergibt sich aus dem Inhalt (1–3; 4–5). Anmerkungen 1–3 Ich bis erhielt] ÆMoritz von Frstenwrther:æ Der Deutsche in Nord-Amerika. Hg. von Hans Christoph Ernst von Gagern. Stuttgart und Tbingen 1818. Das Manuskript dazu traf am 16. Aug. 1818 bei Johann Friedrich von Cotta ein; in gedruckter Form lag die Broschre im September (sptestens Mitte des Monats) 1818 vor (Gagern an Cotta, 19.7. und 10. 8. 1818, Marbach DLA; Mojem, S. 497, 501). Auf dem linken Rand des Briefs notierte ein Mitarbeiter der J. G. Cottaschen Buchhandlung: »Folgt hiebei«. 3 Cotta] J. F. von Cotta 4–5 Weiter bis drfen] Berichte ber den Prozeß gegen Marie Armand Guerry Comte de Maubreuil, Marquis dOrsvault erschienen anonym unter dem Titel »Maubreuils Prozeß«

Erluterungen · Brief 810

1293

(bzw. »Maubreuils merkwrdiger Prozeß«) in: Theodor Hartleben (Hg.): Allgemeine deutsche Justiz-, Kameral- und PolizeiFama, Nr. 71 und 72 (Mai 1818), S. 277–283; Nr. 73 und 74 (Mai 1818), S. 288–292; Nr. 75 (Mai 1818), S. 293–295; Nr. 86 und 87 (Juni 1818), S. 337–342; Nr. 88 und 89 (Juni 1818), S. 345–350; Nr. 104 und 105 (Juli 1818), S. 409–413; Nr. 106 und 107 (August 1818), S. 417–422; Nr. 127 und 128 (September 1818), S. 501–505; Nr. 129 und 130 (September 1818), S. 509–512. Auf dem linken Rand des Briefs notierte ein Mitarbeiter der J. G. Cottaschen Buchhandlung: »Ebenfalls«. 6–8 Dann bis darf] Gemeint ist: Æanonym:æ Ueber die bey Rosette in Egypten gefundene dreyfache Inschrift (Steindruck); diese Abbildung gehçrte zu dem Beitrag ÆTh. Huber und Adolf Heinrich Friedrichæ von Schlichtegroll: Ueber die bey Rosette in Egypten gefundene dreyfache Inschrift. Auf dem linken Rand des Briefs notierte ein Mitarbeiter der J. G. Cottaschen Buchhandlung: »Wir haben Ihnen schon angezeigt daß alles fertig ist«; s. Nr. 716, Anm. 2–7; zu den mehrmonatigen Verzçgerungen beim Druck s. Bd. 7, Th. Huber an J. F. von Cotta, 27. Dez. 1818 und 19. Jan 1819. 7 Papier da sei] zum Mangel an Papier s. Nr. 759, Anm. 2–4; die J. G. Cottasche Buchhandlung erwhnte auch in ihrer Antwort auf Nr. 721R den Mangel an Papier, bezog sich dabei allerdings auf einen anderen Steindruck: Æanonym:æ Grundriss der bisherigen Ausgrabungen von Pompeja. 9–10 Docen bis sehen] Brief und Beilage unbekannt; Zusammenhang nicht ermittelt 12 v. Huber] s. Nr. 726, Anm. 19

810. An die J. G. Cottasche Buchhandlung und Johann Friedrich von Cotta Frhjahr oder Sommer 1818 H Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 1475 Mitteilungen zum Text 3 Eingang] (1) [Ton] (2) P Eingang H 9–10 Anzeige bis mitzutheilen] mit Rçtelstift geschrieben H Datierung Die (nicht ermittelte) Rezension zu Ignaz Heinrich von Wessenbergs Buch (1; 9) wird kurz nach dessen Erscheinen geschrieben und der »Morgenblatt«-Redaktion vorgelegt worden sein. Am 3. Juni 1818 hatte Th. Huber dasjenige Buch von Wessenberg, um das es wahrscheinlich ging, in Hnden, s. Nr. 655 (7–11). Es ist also im Frhjahr 1818 erschienen, so daß Frhjahr oder Sommer 1818 als Zeitraum der Abfassung des Briefs in Frage kommen. Anmerkungen 1 Aufsaz] s. (9) 3–5 Sache bis mßen] zu den Verhandlungen in Frankfurt a. M. s. Nr. 779, Anm. 80–81 9 Anzeige bis Buch] Die Rezension zu I. H. von Wessenbergs Buch »Betrachtungen ber die Verhltnisse der Katholischen Kirche« ist nicht ermittelt.

Zeittafel 1815

ca. 28. Juni bis 3. Juli

Besuch mit Luise von Herder bei Sophia Christiana und Carl Ludwig Axel von Boehnen in Bchingen a. d. Brenz

1815

23./24. Juli bis 25./26. Sept.

Reise von Claire, Gottlieb, Emil und Alphons von Greyerz nach Bern

1815

Anfang Aug.

zehntgiger Aufenthalt mit Luise von Herder in Bchingen a. d. Brenz bei Sophia Christiana und Carl Ludwig Axel von Boehnen

1815

23. bis ca. 26. Sept. Besuch von Wilhelmine und Arnold Heeren bei Th. Huber in Gnzburg

1815

11. Okt.

Geburt von Th. Hubers Enkel Friedrich Karl Walo von Greyerz

1816

ca. 25. Febr. bis 11. Mrz.

Besuch von Th. Huber und Luise von Herder bei Wilhelmina Schertel von Burtenbach in Burtenbach

1816

17. Mai bis 10. Juli Aufenthalt von Th. Huber und Luise von Herder in Cannstatt

1816

10. bis ca. 22. Juli

Besuch von Th. Huber und Luise von Herder in Stuttgart und Ludwigsburg

1816

23. bis 25. Juli

Treffen von Th. Huber und Luise von Herder mit Therese Forster und Familie von Goldbeck in Heidelberg

1816

26. Juli bis 4. Aug. gemeinsame Weiterreise und Aufenthalt in Mannheim (Abreise von Th. Forster und Familie von Goldbeck von dort nach Wiesbaden: 27. 7.)

1816

4. bis 6. Aug.

Aufenthalt von Th. Huber und Luise von Herder in Heidelberg und dortiges Treffen mit Georgine Heyne und Wilhelmine Heeren (4. und 5. 8.)

1816

6. bis 12. Aug.

Aufenthalt Th. Hubers und Luise von Herders in Ludwigsburg

1816

14. bis 28./29. Aug. Th. Huber bereitet mit Julie Hartmann in Gnzburg den Umzug nach Stuttgart vor; Luise von Herder ist indessen in Cannstatt (ab 12. 8.); Besuch

1296

Zeittafel

von Elise und Bernhard Morell in Gnzburg; Treffen von Th. Huber mit Familie Strick van Linschoten in Bchingen a. d. Brenz. 1816

30. Aug.

Th. Huber und Luise von Herder beziehen eine Wohnung in der Poststraße in Stuttgart.

1816

Aug./Sept.

Das Ehegericht verkndet die Scheidung der Ehe von Luise und Emil von Herder.

1816

Ende Sept.

Besuch von Christian Lippe bei Th. Huber in Stuttgart

1816

Ende Sept./ Anfang Okt.

Th. Huber wird zum 1. Jan. 1817 die Stelle als Redakteurin des von Johann Friedrich Cotta verlegten Kunst-Blatts angeboten, einer Beilage des Morgenblatts. Sie nimmt das Angebot sptestens Mitte Okt. an und beginnt umgehend mit ihrer Mitarbeit.

1816

13. Okt.

Abreise Victor Aim Hubers aus Hofwil bei Bern und Bruch zwischen Th. Huber und Philipp Emanuel von Fellenberg

1816

20. bis 31. Okt.

Aufenthalt von Victor Aim Huber bei Th. Huber in Stuttgart; er reist am 31. Okt. nach Gnzburg weiter.

1816

12. Nov.

Abreise Victor Aim Hubers von Gnzburg nach Gçttingen

1816

21./22. Nov.

Ankunft von Victor Aim Huber in Gçttingen; Immatrikulation als Medizinstudent an der Universitt am 25. Nov.

1816

Dez.

Th. Huber bernimmt zustzlich die Redaktion des Literatur-Blatts, einer Beilage von Johann Friedrich Cottas Morgenblatt.

1817

etwa 7. oder 8. Jan.

Th. Huber erhlt das Angebot, Redakteurin von Johann Friedrich Cottas Morgenblatt zu werden. Sie beginnt etwa am 13./14. Jan. 1817 mit der Arbeit und lçst damit Friedrich Rckert ab. Ihr Mitredakteur ist bis 1. Sept. 1817 Friedrich Haug.

1817

2. Febr.

Umzug in eine andere Wohnung in Stuttgart in der Langen Straße bei Christian Ketterlinus und Konrad Heinrich Schçnnagel

1817

22. Juli

Th. Huber bernimmt die Durchsicht des Intelligenz-Blatts, einer Beilage von Johann Friedrich Cottas Morgenblatt.

Zeittafel

1297

1817

ca. 13. Juli bis 14. Aug.

Aufenthalt von Gottlieb von Greyerz in Cannstatt und Besuch bei Th. Huber

1817

14./15. bis 31. Aug.

Besuch von Th. Huber und Luise von Herder bei Claire und Gottlieb von Greyerz in Gnzburg; viertgiger Besuch bei Sophia Christiana und Carl Ludwig Axel von Boehnen in Bchingen a. d. Brenz

1817

1. Sept.

Austritt von Friedrich Haug aus der Redaktion des Morgenblatts. Th. Huber wird damit alleinige Redakteurin des Morgenblatts und seiner Beilagen Kunst-Blatt und Literatur-Blatt.

1817

29. Nov. bis 9. April 1818

Johann Friedrich von Cotta bereist mit seiner Familie Italien.

1818

18. Febr.

Geburt von Th. Hubers Enkel Ludwig Ferdinand Adolph (= Adolph) von Greyerz

1818

27. Mrz

Besuch von Wilhelm Albrecht bei Th. Huber in Stuttgart

1818

5. Mai

Umzug von Th. Huber und Luise von Herder in die Hirschgasse bei Heinrika Dorothea Kapf

1818

30. Mai bis 1. Juni

Th. Huber und Luise von Herder besuchen in Ludwigsburg Familie Friedrich von Brand.

1818

11. bis 12. Juli

Th. Huber und Luise von Herder besuchen Familie Friedrich von Brand in Ludwigsburg.

Personen- und Werkregister Vorbemerkung Personen mit wechselnden Namen finden sich unter dem Namen, den sie Ende September 1818 (Bandgrenze) trugen. Angehçrige regierender Familien sind in der Regel unter dem Namen ihres Territoriums aufgefhrt. Rufnamen sind unterstrichen; weitere Namensgebungen werden in Klammern genannt. Die fr die Kommentierung erforderlichen Angaben zu Beruf, Wohnort usw. werden bis einschließlich September 1818 aufgefhrt. Um alle Erwhnungen eines Werks zu erfassen, sind die Stellennachweise unter dem Original und gegebenenfalls unter der bersetzung zu bercksichtigen. Kleinere, redaktionelle Nota, Vor- und Nachworte zu Beitrgen und Fußnoten der Redakteure Johann Friedrich von Cotta und Th. Huber werden nicht einzeln aufgefhrt, sondern unter dem Eintrag »Annotationen« verzeichnet. Die Abkrzungen bei den Kurztiteln fr die »Korrespondenz-Nachrichten«, »Anekdoten« und »Charaden« im »Morgenblatt« sind wie folgt aufzulçsen: Korr.-Nachr. = Korrespondenz-Nachrichten; Mbl. = Morgenblatt; die Zahlen vor der Klammer bezeichnen die jeweiligen Nummern des »Morgenblatts«, die Zahl in der Klammer bezeichnet das Jahr. Ausnahmsweise aufgenommene unverçffentlichte Manuskripte von Th. Huber werden mit der Kennzeichnung Ms. versehen. Die Stellennachweise erfolgen unter Angabe der Briefnummer (=fett) seitenweise (=mager; Verweise auf Brieftexte recte, Verweise auf Erluterungen kursiv). R kennzeichnet Regestbriefe, M Marginalien und S die Sammelanmerkungen. Alle in den Regestbriefen vorkommenden Personen sind im Register aufgefhrt, auch wenn sie nicht in den Regesten im Brieftextteil genannt werden. Nach Abschluß der Ausgabe werden die Regestbriefe auf einem elektronischen Datentrger verçffentlicht.

Abeille, Friedrich Wilhelm (1799–1834), Sohn von J. Ch. L. Abeille 573 1143

Vorsteher des Seminars in Schçntal a. d. Jagst 214 315, 934

Abeille, Friedrich Wilhelm Ludwig (geb. 1797), Sohn von J. Ch. L. Abeille 573 1143

– Der Orden 214 315, 934

Abeille, Johann Christian Ludwig (1761– 1838), Komponist, ab 1802 Konzertmeister in Stuttgart 573 558, 1143

Adrian, Johann Valentin (1793–1864), ab 1814 Student in Wrzburg, 1817 Privatmann in der Schweiz und Klingenberg a. M., 1817–19 Lehrer in Rçdelheim bei Frankfurt a. M. 456 476

Abeille, Ludwig (geb. 1798), Sohn von J. Ch. L. Abeille 573 1143

– Geschichte des altfranzçsischen Theaters 456 1074

Abel, Jakob Friedrich (1751–1829), ab 1772 Professor der Philosophie an der »Karlsschule« und in Stuttgart und ab 1790 in Tbingen, ab 1811 Prlat und

gypten, Kleopatra Kçnigin von (69–30 v. Chr.) 44 R Aesopus (um 600 v. Chr. (?)), griech. Fabeldichter

1300

Personen- und Werkregister

– Der Fuchs und die Trauben 687 644, 1221 Aigler, Thaddus (1755–1822), Reichsprlat und bis 1802 Abt in Roggenburg 13 53, 763 Aim, s. Huber, Victor Aim Aischylos (525–456 v. Chr.), att. Schriftsteller 125 253 655 613 – Aeschylos Agamemnon, bers. s. F. W. Ch. K. F. von Humboldt – Die Perser, bers. s. Graf. F. L. zu Stolberg-Stolberg – Vier Tragçdien, bers. s. Graf. F. L. zu Stolberg-Stolberg Alarich I. (um 370–410), Kçnig der Westgoten 63 R Alberthal, Iphigenie, geb. Sprengel (1789– 1864), Tochter von W. C. Sprengel, Schwester von W. Mller und G. Sprengel, Schwiegertochter von W. L. Spalding, Nichte J. G. A. Forsters und Th. Hubers in Berlin 1 31, 750 17 67, 771 44 R 68 R 120 239, 873 152 277, 898 311 R 351 R 451 R 583 R 598 1159 Alberti, Christiane Friederike von, geb. Hauff (1759–1820), ab 1779 Ehefrau von F. K. von Alberti, Mutter von Ch. R. L. Dçring 1 34 Alberti, Franz Karl von (1742–1820), wrtt. Oberst, 1815 in Ulm, Vater von Ch. R. L. Dçring 1 34, 753 Albrecht, Christian Wilhelm (1785–1868), 1807 Forstpraktikant bei G. von Greyerz in Gnzburg, 1808 in Mçglin, 1809–11 Lehrer fr Naturgeschichte, Geographie, Physik, Zeichnen an Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, ab 1812 Besitzer von und Landwirt auf Gut Appelhof bei Allersberg, sdlich von Nrnberg, ab 1814 bayr. Oberleutnant, ab Ende 1817 Direktor des Landwirtschaftlichen Instituts in Idstein bei Wiesbaden, Sohn von S. E. Albrecht, Pate von W. von Greyerz Bd. 3 S 1297 1 29, 750 9 41, 755 11 49, 760 13 54, 764 18 R 25 86, 782 34 104, 793 46 135, 807 47 142, 810 56 R 66 165, 824 71 170, 827 84 187,

839 103 222, 861 104 224, 862 106 R 124 250, 877 247 336, 952 265 R 300 985 326 996 339 R 351 R 384 429, 1030 414 454, 1053 452 472, 1072 529 R 530 519, 1115 533 525, 1118 590 574 598 579, 1159 600 582, 1161 734 680, 1251 737 R 750 688, 1259 764 695, 1266 765 R 784 R Albrecht, Johann Friedrich (1739–1815), Spitalmeister, Onkel von Ch. W. Albrecht 339 R 530 519, 1115 Albrecht, Sophie Elisabeth (Mama Albrecht), geb. von Staudt (1749–1824), ab 1815 in Nrnberg, Mutter von Ch. W. Albrecht 13 54 530 519 Albrier, Joseph (1791–1863), franz. Historienmaler in Paris – Aristaeus, s. J. Bein 324 R 325 996 332 397, 999 333 397, 1000 758 691, 1262 771 701–702, 1272 – Des Mdchens Klage, s. J. Bein 758 691, 1262 771 701–702, 1272 Alfieri, Vittorio (1749–1803), ital. Schriftsteller 223 323 – An das Schicksal, bers. s. J. Ch. F. Haug Alop(a)eus, Franz David von (1769–1831), 1813–31 ao. russ. Gesandter und bevollmchtigter Minister in Berlin, 1814–15 Generalgouverneur von Lothringen in Nancy, Bruder von M. von Alop(a)eus 17 68, 772 Alop(a)eus, Jeanette Caroline Charlotte von, geb. von Wenckstern (ca. 1788– 1869), ab 1802 Ehefrau von F. D. von Alop(a)eus 17 68, 772 Alop(a)eus, Luise Charlotte Auguste von, geb. von Veltheim (1768–1851), ab 1799 zweite Ehefrau von M. von Alop(a)eus 17 772 Alop(a)eus, Magnus von (gen. Maksim, Maximilian) (1748–1821), russ. Diplomat finn. Herkunft, ab 1815 im Ruhestand, Bruder von F. D. von Alop(a)eus, Vater von N. von Ben(c)kendorf(f) 17 68, 772 Altenbach (vor 1816: Alletag), Michael, Magistratsaktuar a. D. in Mnchen 38 119, 800

Personen- und Werkregister Amherst, William Pitt Lord (1773–1857), brit. Diplomat 678 637, 1216 Anakreon (6./5. Jh. v. Chr.), griech. Lyriker 40 126 Andr, Christian Carl (1763–1831), Pdagoge, Publizist und Landwirt, ab 1798 Schuldirektor in Brnn 173 911 Andri de Gorgier, Sophie d (1771–1837), bis 1814 auf Schloß Gorgier in Gorgier/ Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz, ab 1814 in Bevaix/Frstentum Neuchaˆtel/ Schweiz, Tochter von Frau dAndri de Gorgier 11 48, 759–760 13 51, 54, 762 15 60, 767 17 70 41 R 42 803 44 R 46 808 47 142, 810 64 R 66 167, 825 84 187, 839 106 R 181 R 247 336, 952 275 R 298 373, 980 385 R Andri de Gorgier, Frau d (gest. ca. 1827), bis 1814 auf Schloß Gorgier in Gorgier/ Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz, ab 1814 in Bevaix/Frstentum Neuchaˆtel/ Schweiz, Mutter von S. dAndri de Gorgier 11 48, 759–760 15 60, 767 64 R 106 R Anhuser, Carl Dominicus (1792–1810), Sohn von J. E. und J. Anhuser 56 R Anhuser, Caroline Sophie Louise Rosine Jeanete (1790–1794), Tochter von J. E. und J. Anhuser 56 R Anhuser, Charlotte Mechthilde Emma Amalia (1811–1873), Tochter von Ch. F. und J. Anhuser 56 R Anhuser, Christiana Friderika, geb. Amos, verw. Lindemaier, (1779–1845), in Cannstatt, ab 1810 zweite Ehefrau von J. Anhuser 56 R Anhuser, Friderike Helene Sophie (1814 – nach 1840), Tochter von Ch. F. und J. Anhuser 56 R Anhuser, Johannes (1768–1824), ab 1809 Dekan der reformierten Gemeinden in Wrttemberg, Lehrer fr Moral und Franzçsisch an einer Mdchenschule in Stuttgart, in Cannstatt 56 R 106 R Anhuser, Justina Elisabetha, geb. Rheinwald (1761–1809), ab 1789 erste Ehefrau von J. Anhuser 56 R Anhuser, Sophia Dorothea (1797–1818), Tochter von J. E. und J. Anhuser 56 R Anhalt-Dessau, Leopold III. Friedrich

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Franz, ab 1807 Herzog von (1740– 1817) 98 852 Anhalt-Dessau, Leopold IV. Friedrich, ab 1817 Herzog von (1794–1871), Enkel von Herzog L. III. F. F. von AnhaltDessau 371 419, 1021 Anna (Nanette), geb. Reulbach, in Gnzburg, Schwgerin von J. E. Wetzler 44 R Anna Komnena, byzant. Prinzessin (1083– 1148/50), Schriftstellerin, Tochter von Kaiser Alexios I. Komnenos 36 R – Denkwrdigkeiten aus dem Leben des griechischen Kaisers Alexius Komnenes, bers. s. J. Ch. F. von Schiller Anonym – Abermals ein Sieg der guten Sache 494 498, 1098 – Abraham 686 643 – Actenmßige Aufschlße ber den im Jahre 1811 auf den Professor Thiersch in Mnchen versuchten meuchelmçrderischen Anfall 82 837 – Amor und Venus (Kupferstich), s. Corregio 324 R 325 391, 995 332 397, 1000 333 397, 1000 335 399, 1002 – Amor, Venus und Vulkan (Kupferstich), s. Corregio 324 R 325 391, 995 332 397, 1000 333 397, 1000 335 399, 1002 – Bekanntmachung des Innenministeriums 263 R 269 355, 964 – Bemerkungen ber die mexikanische Sprache 673 632, 1211 – Benjamin Constant 23 777 26 784 – Bericht der von den Brgern des Welzheimer Waldes Æ…æ gesandten Deputirten 359 414, 1013 – Betrachtungen ber das baierische Konkordat 642 606, 1187 655 612, 1194 – Bey K. A. Hartleben in Pesth ist neu erschienen 548 M 1127 – Brief des Geh. Staatsraths von W-m 53 147, 813 – La chambre de Voltaire, bers. s. Th. Huber 113 230, 867 – Charade, Mbl. 75 (1818) 566 1140 – Charade, Mbl. 117 (1818) 566 1140

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Personen- und Werkregister

– Coup dœil sur la littrature anglaise, bers. s. C. J. Ch. Arledter 155 278, 900 172 291, 910 – Edda, Hg. s. F. H. von der Hagen, bers. s. Ch. F. Rhs 400 440, 1040 – Eingemachte Lesefrchte 671 630, 1209 – Entdeckungsreise der Englnder nach dem Nord-Pol 590 574, 1154 – Forster (Johann Reinhold) 24 80, 779 – Fragment aus Ch. Temples hinterlassenen Schriften, s. Sir W. Temple 651 611, 1192 – Fragmente aus Ch. Temple, s. Sir W. Temple 651 611, 1192 – Friedrich I. Kçnig von Wrtemberg 289 974 – Geschichte der unglcklichen Franzçsischen Besitznehmungsexpedition 534 527, 1120 535 528 – Gesundheitskunde 506 503, 1104 – Grundriss der bisherigen Ausgrabungen von Pompeja (Steindruck) 712 662, 1236 721 1241 724 1242 809 1293 – Die Heilung des Blinden 80 831 – Igor, bers. s. S. Rosnay 435 462, 1063 – Karten-Almanach Æfr das Jahr 1809æ 499 R – Karten-Almanach Æfr das Jahr 1806æ 499 R – Klugheits-Grundsatz fr Weltleute, s. Sir W. Temple 651 611, 1192 673 632, 1211 – Kolossalbste des »Jungen Memnon« 616 595, 1173 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 327 (1815) 29 R – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 352 (1815) 29 R – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 153 (1816) 53 147, 813 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 260 (1816) 534 527, 1120 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 267 (1816) 534 527, 1120 535 528 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 275 (1816) 534 527, 1120 535 528

– Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 321 (1816) 94 847 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 42 (1817) 156 279, 900 159 282, 902 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 102 (1817) 199 305, 925 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 155 (1817) 262 349, 961 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 320 (1817) 506 503, 1103 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 330 (1817) 452 473, 1072 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 350 (1817) 506 503, 1103 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 162 (1818) 678 637, 1215 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 175; 179 (1818) 695 1226 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 224 (1818) 763 694, 1266 – Korr.-Nachr., Mbl. 267 (1816) 80 831 535 528 – Korr.-Nachr., Mbl. 45 (1817) 153 278, 898 155 278, 900 156 279, 901 – Korr.-Nachr., Mbl. 76 (1817) 172 291, 910 – Korr.-Nachr., Mbl. 209; 210 (1817) 407 447, 1047 408 448, 1047–1048 423 458, 1058 – Korr.-Nachr., Mbl. 112 (1818) 624 600, 1178 – Korr.-Nachr., Ztg. f. d. eleg. Welt 38 (1817) 243 331, 948 – Korr.-Nachr., Ztg. f. d. eleg. Welt 97 (1818) 666 1203 671 1209 – Kunst-Miscellen aus Rom. Æ…æ. Zweykçpfige Herme des Seneca und Socrates 95 847 99 855 108 228– 229, 865 – Kurzer Bericht ber eine Reise nach Amerika 167 289, 908 – Das Mhrchen von der Perle 707 657, 1233 – Magnetismus 535 1121 – Maubreuils Prozeß 730 677, 1248 809 722, 1292–1293 – Neuer Kirchhof in Mnchen 693 R 696 1227 – Der Nibelungen Lied, Hg. s. F. H. von der Hagen 1 32, 751 13 53, 763

Personen- und Werkregister



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34 105, 794 35 109, 796 84 189, 840 85 R 104 225, 863 109 229, 866 212 R 257 343, 957 298 375, 981 305 380, 987 311 R 330 R 400 440, 1040 554 540, 1131 Ninfa Njade, s. A. Canova 219 320– 321, 937–938 243 949 287 R 320 388, 993 Am Feste der unbefleckten Empfngniß Mari 333 397, 1000 O Santissima 145 267, 892 Plan zu einem allgemeinen Adelsverein 93 R 94 847 Portrt von K. Th. Kçrner, s. E. Kçrner 24 81 Reise-Erinnerungen eines deutschen Offiziers 281 362, 970 288 972 360 415, 1014 Rez. zu E. Chappell: Narrative of a Voyage to Hudsons Bay 727 675, 1246 Rez. zu J. F. Davis (bers.): LaouSeng-Urh 666 620, 1203 Rez. zu J. A. Dubois: Description of the character, manners, and customs of the people of India 792 1284 Rez. zu H. Ellis: Journal of the proceedings of the late embassy to China 553 R Rez. zu Th. Huber: Bemerkungen ber Holland 421 1057 Rez. zu W. Tooke (bers.): G. J. Zollikofer: Devotional exercises and prayers, bers. s. A. H. F. von Schlichtegroll 190 920 Die Salzquellen von Kuhoo 221 322, 939 Eine schçne Historie von den vier Heymonskindern 152 897 Sokrates und Seneca 95 201, 848 St. Augustin 382 M 1027 Sur les glaces du nord 727 1246 Ueber den Wasserwegerich 506 503, 1104 Ueber die bey Rosette in Egypten gefundene dreyfache Inschrift (Steindruck) 716 665–666 721 R 724 1242 770 R 809 722, 1293 Ueber die Kolonien in Sd-Rußland 673 632, 1211 Ueber Frau von Krdener 260 R

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– Via Sacra (Steindruck) 219 320– 321, 937 243 949 308 R 320 388, 993 322 R – Volsunga-Saga, bers. s. F. H. von der Hagen – Voltaires schwache Seite 382 M 1027 – Von dem Fischer und seiner Frau 289 974 – Vorschlag zur Milderung des menschlichen Elends 117 237, 872 – Voyages, bers. s. P. Usteri 470 483, 1082 – Was zur Emporhebung des Wohlstandes geschehen sei 704 656, 1232 – Weitere Anstalten zu der UntersuchungsReise nach dem NordPol 590 1154 – Wellensprache 318 386, 992 – Der Wirtemberger, Eins. s. K. Ph. Conz 376 421, 1023 559 549, 1136 609 1167 Antonius, Marcus (etwa 82–30 v. Chr.), rçm. Konsul und Feldherr 98 206, 851 Appenzeller, Johann Conrad (1775–1850), Schriftsteller, ab 1809 Pfarrer in Brtten/Schweiz, ab 1817 Direktor des Gymnasiums und ab 1818 zustzlich Pfarrer in Biel 609 588, 1167 – Gertrud von Wart 533 1118 – Schicksale eines Schweizers, s. J. H. Mayr – Wendelgarde von Linzgau 533 1117 Arblay, Frances (Fanny) d, geb. Burney (1752–1840), engl. Schriftstellerin 383 426 – Cecilia 383 1028 Archenhol(t)z, Johann Wilhelm von (eigtl. Johann Daniel) (1743–1812), Schriftsteller, Historiker und Publizist 769 1271 Arco, Carl Philipp Graf von (1775–1805), ab 1804 Generalkommissar und Landesdirektionsprsident von Schwaben in Ulm, Bruder von Grfin F. E. von Montgelas 28 R Aretin, Johann Christoph von (1772–1824), 1806–11 Oberbibliothekar in Mnchen, ab 1811 Direktor und 1813–19 Vizeprsident des Appellationsgerichts in Neuburg a. d. Donau, Herausgeber der »Al-

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Personen- und Werkregister

lemania fr Recht und Wahrheit« 1 32, 751 33 789 Ariosto, Ludovico (1474–1533), ital. Schriftsteller 203 311 – Roland der Wthende, bers. s. J. J. W. Heinse Arledter, Carl Johann Christoph (geb. 1776), Sekretr im Finanzministerium, Oberfinanzkammersekretr in Stuttgart – Uebersicht des gegenwrtigen Zustandes der englischen Literatur, s. anonym 155 278, 900 172 291, 910 184 R 205 312, 931 Arminius, (18/16 v. Chr. – 19/21 n. Chr.), german. Frst 581 566, 1148 671 1208 Arndt, Ernst Moritz (1769–1860), Historiker und Schriftsteller, ab 1818 Professor fr Geschichte in Bonn 6 R 29 R 33 789 671 628, 1208 Arnould, Madeleine Sophie (1744–1803), franz. Schauspielerin und Sngerin 27 92 Ascher, Saul (1767–1822), Buchhndler, Schriftsteller in Berlin 641 605, 1186 – Nçthige Erklrung 641 605, 1186 671 1209 – Die Wartburgs-Feier 641 1186 Atahualpa (gest. 1533), Inka-Herrscher 25 83, 781 Attenhoffer, Heinrich Ludwig (1783–1856), 1808–15 Arzt in St. Petersburg, ab 1812 russ. Hofrat, ab 1815 Arzt in Sursee/ Schweiz 288 364 – Medizinische Topographie der Haupt- und Residenzstadt St. Petersburg, Eins. s. P. Usteri 288 363, 972 Attila (gest. 453), Kçnig der Hunnen 1 30 Autenrieth, Ludwig Friedrich (1773–1857), Kupferstecher in Stuttgart – Allegorische Ehestandsgeschichte, s. M. D. Countess Jenison of Walworth 324 R 325 391, 996 332 397, 1000 333 1000 335 399, 1002 – ohne Titel (drei Frauen und ein Kind), s. E. G. F. Wchter 758 691, 1262 771 701–702, 1272 – ohne Titel (geflgelter Eros), s. E. G. F. Wchter 758 691, 1262 771 701–702, 1272

B. D. / B., Dr., Beitrger(in) des »Morgenblatts« – Donna Aminta 398 439, 1038 B. H. F., Beitrger(in) des »Morgenblatts« – Die Felsstraße am Meer 264 R Baader, Joseph von (1763–1835), Ingenieur in Mnchen, ab 1798 Hofkammerrat und Direktor des Maschinen- und Bergbaus in Bayern, ab 1800 Wirkl. Rat bei der Deputation in Salz-, Mnz- und Bergwerkssachen, dann Oberbergrat – Ueber ein neues System der fortschaffenden Mechanik 293 369, 977 312 R 337 400, 1003 Baczko, Ludwig Franz Adolf Josef von (1756–1823), Historiker und Schriftsteller, Vorsteher des Blindeninstituts in Kçnigsberg 638 604, 1184–1185 639 1185 – Rede 638 605, 1185 Baden, Carl Ludwig Friedrich, ab 1811 Großherzog von (1786–1818) 106 R 779 708, 1278 Br, Ernestina Luisa Salome von (1783– 1869), ab 1818 erste Gouvernante und Vorsteherin der ffentlichen Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden (ab 1819: Katharinenstift) in Stuttgart 766 697, 1268 779 708, 1278 784 R Br, Maria Franziska Friderika von (geb. 1792), ab 1818 Gouvernante an der ffentlichen Erziehungs- und UnterrichtsAnstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden (ab 1819: Katharinenstift) in Stuttgart, Schwester von E. L. S. von Br 766 1268 784 R Buerle, Adolf (1786–1859), Schriftsteller und Journalist in Wien – Die Brger in Wien 732 1250 Bahnmaier, Jonathan Friedrich (1774– 1841), ab 1815 Professor fr Pdagogik und Homiletik in Tbingen, Herausgeber der »Ccilia« 566 554, 1140 722 669, 1242 Baldinger, Ernst Friedrich (1767–1784), Candidatus Ministerii, Sohn von E. G. Baldinger 257 344 Baldinger, Ernst Gottfried (1738–1804), ab 1773 Professor der Medizin und Direk-

Personen- und Werkregister tor der Klinik in Gçttingen, ab 1782 Professor der Arzneikunst am Collegium Carolinum, Leibarzt und Hofrat in Kassel, ab 1785 Professor der Medizin in Marburg 180 295, 915 257 344, 958 Baldinger, Johann Ludwig Aloys (1769– 1860), Mitglied des Großen Rats des Kanton Aargau und ab 1807 Appellations- und Schulrat 397 438, 1037 452 472, 1072 Bare`re de Vieuzac, Bertrand (1755–1841), franz. Jurist, Revolutionr und Mitglied des Wohlfahrtsausschusses 84 187, 839 Barrot, Camille-Hyacinthe-Odilon (1791– 1873), franz. Anwalt 640 605 Barth, Marie Luise Wilhelmine, geb. Sick (gest. 1850), in Stuttgart 370 R Bartholdy, Jakob Ludwig Salomon (1779– 1825), ab 1815 preuß. Generalkonsul in Rom 182 297 199 305, 925 216 316 219 320–321, 938 220 R 278 359 288 364 298 375 301 378 325 391 326 392, 996 – Aus einem Schreiben aus Rom, ber Æ…æ die Kolossen des Monte Cavallo, und Æ…æ ber die Gruppe der Niobe 216 316, 935 – Ausgrabungen in Rom 199 305, 925 – Kunst-Miscellen aus Rom 108 865 131 882 – Merkwrdige neuere Gebude 298 982 301 986 – Miscellen aus Rom, Mbl. 204 (1817) 298 375, 982 301 378, 986 – Miscellen aus Rom, Mbl. 220 (1817) 298 375, 982 301 378, 986 – Miscellen aus Rom, Mbl. 225 (1817) 298 375, 982 301 378, 986 – Miscellen aus Rom, Mbl. 253 (1817) 298 375, 982 301 378, 986 – Miscellen aus Rom, Mbl. 265 (1817) 298 375, 982 301 378, 986 – Muthmaßung ber die Gruppirung der Colossen auf Monte Cavallo, s. A. Canova 131 882 172 292, 910 – Nachahmung christlicher Mosaiken 298 982 301 986 – Palast Altoviti 298 982 301 986 – Der See von Bracciano 278 359, 967 288 363–364, 972

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– Die Sicilianische Vesper 298 375, 982 301 378, 986 325 995 326 392, 996 – Ueber die Bildung der italienischen Sprache 298 375, 982 301 378, 986 – Ueber einen geschnittenen Stein 298 982 301 986 – Ueber verschiedene italienische Theater-Masken 298 375, 982 301 378, 986 – Zisa und Cubba 298 982 301 986 – Zweykampf 298 375, 982 301 378, 986 Bartruff, Henriette von, geb. Volz (geb. 1788), Tochter von E. Ch. von Kerner 725 671, 1243 Baruch, s. Bçrne Bassus, Johann Maria von (1769–1830), ab 1810 Prsident des Appellationsgerichts in Neuburg a. d. Donau 1 751 Bauer, Anton (1772–1843), ab 1812 Professor der Rechte in Gçttingen 747 687, 1256 Bauer/Baur/Bawr, Charlotte (von) (1783– 1841), ab 1803 in Stuttgart, Hofdame von Kçnigin K. P. von Wrttemberg, Tochter von S. von Weinheim und F. W. (von) Bauer, Schwester von C. von Taubenheim 43 129, 804 86 194 98 851 212 R 298 373, 980 397 437 451 R 564 551 671 628 687 646, 1222 Bauer/Baur/Bawr, Friedrich Wilhelm (von) (1731–1783), hess.-kass. Offizier, ab 1769 russ. Generalmajor und Generalquartiermeister, russ. Generalingenieur und Leiter der Hafen-, Festungs-, Straßen- und Kanalbauten und des Salinenwesens 43 129, 804 212 R Baumeister, Christin, kath. Geistlicher in Gnzburg 330 R Bayern, Caroline Friederike Kçnigin von, geb. Prinzessin von Baden (1776– 1841), ab 1797 zweite Ehefrau von Kçnig M. I. J. von Bayern 37 116, 798 62 159, 819 152 274 Bayern, Karl Theodor Maximilian August Prinz von (1795–1875), ab 1813 bayr. Divisionsgeneral, Sohn von Kçnig M. I. J. von Bayern 11 49, 760 Bayern, Ludwig Karl August Prinz von

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Personen- und Werkregister

(1786–1868), Sohn von Kçnig M. I. J. von Bayern 1 33, 752 9 41, 755 11 49, 760 37 118, 798 46 808 62 158, 819 145 891 152 274–275, 896 156 279, 900 158 281, 902 617 1174 655 614, 1196 695 651, 1227 725 670, 1243–1244 – Den deutschen Knstlern zu Rom 617 597, 1174 695 1227 Bayern, Maximilian I. Joseph, ab 1806 Kçnig von (1756–1825) 34 106, 794 35 114, 797 37 117–118, 798 62 159, 819 80 175 85 R 98 207, 851 103 222, 861 106 R 145 265–266, 891 152 274–275, 896 288 364, 973 311 R 411 1050 445 466, 1068 547 535, 1127 554 539, 1130 581 1149 655 614, 1196 669 622–623, 626, 1204 695 651, 1227 726 675, 1245 737 R 787 R Bayern, Therese Charlotte Louise Prinzessin von, geb. Prinzessin von SachsenHildburghausen (1792–1854), ab 1810 Ehefrau von Prinz L. K. A. von Bayern 655 614, 1196 Beauchamp, Alphonse de (1767–1832), monegass. Historiker, franz. Beamter – Histoire de la guerre de la Vende 400 444, 1042 Beauclerk, Diana Lady, geb. Spencer, gesch. Viscountess Bolingbroke (1734– 1808), engl. Wachsmodelleurin, Zeichnerin, Illustratorin und Malerin, Schwester von W. R. Spencer 98 209 Beauclerk, Charles George Lord (1774– 1846), Sohn von Lady D. Beauclerk 98 852 Beauharnais, Euge`ne de, s. Leuchtenberg Beaumarchais, Pierre Augustin Caron de (1732–1799), franz. Schriftsteller und Verleger – Le mariage de Figaro 33 99, 790 Becker, Karl, in Mosbach bei Biebrich/ Wiesbaden 66 167, 825 Becker, Karl Friedrich (1777–1806), Historiker in Berlin – Die Weltgeschichte fr Kinder 36 R 84 188, 839 85 R 99 211, 853 448 468, 1069 Becker, Rudolf Zacharias (1752–1822), Hofrat und Verleger in Gotha, 1811–

13 in franz. Haft, Herausgeber des »Allgemeinen Anzeiger der Deutschen« und der National-Zeitung der Deutschen« 44 R 506 503, 1104 Becker, Ulrich Justus Hermann (1791– 1843), 1814–18 Lateinlehrer an Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern 11 49, 760 13 54, 764 14 55, 764 34 105, 793 81 176, 178, 832 93 R 359 411, 1012 451 R 530 518, 1114 Becker, Ehefrau von K. Becker in Mosbach bei Biebrich/Wiesbaden 66 167, 825 Becker, Herr von, in Ofen (heute: Budapest), Einsender des »Morgenblatts« 731 682 639, 1217–1218 Behr, Friderika Wilhelmina Charlotta Dorothea von, s. Herda Behr, Theresia Carolina von, geb. Rau von und zu Holzhausen (1770–1827), Hofdame in Stuttgart 56 R 58 815 88 197, 844 275 R Bein, Jean (1789–1857), Zeichner und Kupferstecher in Paris – Aristaeus, s. J. Albrier 324 R 325 996 332 397, 999 333 397, 1000 758 691, 1262 771 701–702, 1272 – Des Mdchens Klage, s. J. Albrier 758 691, 1262 771 701–702, 1272 Bell, Andrew (1753–1832), schott. Geistlicher und Pdagoge 154 899 155 900 248 952 545 533, 1126 Bellay, Guillaume du (1491–1543), franz. Offizier, Diplomat und Schriftsteller – Les Mmoires, s. M. du Bellay Bellay, Martin du (1496–1559), franz. Schriftsteller, Bruder von G. du Bellay – Les Mmoires 36 R Bellegarde, Frulein, ab 1818 Gouvernante an der ffentlichen Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden (ab 1819: Katharinenstift) in Stuttgart 766 1268 784 R Ben(c)kendorf(f), Natalie von, geb. von Alop(a)eus (1796–1823), Tochter von M. von Alop(a)eus 17 772 Bender, Johann Heinrich (1797–1859), ab 1815 Student in Gießen und 1816–18 in Gçttingen 567 554, 1140

Personen- und Werkregister Benedikt, Moses (1772–1852), Bankier und Miniaturmaler in Stuttgart 509 R Benedikt, Seligmann Lçb, Bankier in Stuttgart, Bruder von M. Benedikt 509 R Benoit, Friedrich (1770–1841), Stadtschreiber des Kantons Bern, Cousin von G. von Greyerz, Pate von F. K. W. von Greyerz 17 70, 773 Ben(t)zel-Sternau, Karl Christian Ernst Graf von (1767–1849), Schriftsteller, 1811–13 Staats- und Finanzminister des Großherzogtums Frankfurt, ab 1813 im Ruhestand auf Gut Emmerichshofen bei Hanau und Mariahalden bei Erlenbach/Schweiz 33 789 440 464 803 718 Benzler, A., Dr. in Dessau, Einsender des »Morgenblatts« 667 R Benzler, Johann Lorenz (1747–1817), Schriftsteller, bersetzer, Bibliothekar und Rat in Wernigerode – Resewitz Nachschrift zu Gerstenbergs zweytem Briefe 142 262, 888 – Zwey Briefe von Gerstenberg an Gleim 142 262, 888 163 R Berckheim, Franz Karl von (1785–1833), bayr. Kammerherr, russ. Staatsrat, 1816–17 in Basel, Schwiegersohn von B. J. von Krdener 299 376, 983 Berckheim, Karl Christian von (1774– 1849), ab 1813 bad. Innenminister in Karlsruhe, ab 1817 bad. Gesandter in Frankfurt a. M., Bruder von F. K. von Berckheim 299 376, 983 Berckheim, Pauline Luise Sophie von, geb. Wurmser von Vendenheim (1780–1851), ab 1804 Ehefrau von K. Ch. von Berckheim 299 376, 983 Berg, Karoline Friederike von, geb. von Haeseler (1760–1826), Glubigerin von K. E. A. von Herder 554 540, 1131 Beringer, Franz Adolf von (1792–1834), Sohn von L. L. von Beringer und Herzog L. III. F. F. von Anhalt-Dessau 98 852 Beringer, Leopoldine Luise von, geb. Schoch (1770–1813), Geliebte und morganatische Ehefrau von Herzog L. III. F. F. von Anhalt-Dessau, Halbschwester von J. G. Schoch 98 852

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Beringer, Luise Adelheid von (1790–1870), Tochter von L. L. von Beringer und Herzog L. III. F. F. von Anhalt-Dessau 98 852 Beringer, Wilhelmine Sidonie von (1789– 1860), Tochter von L. L. von Beringer und Herzog L. III. F. F. von AnhaltDessau 98 852 Berlepsch, Emilie Dorothea Friederike von, s. Harm(e)s Bernard, Josef Karl (ca. 1781–1850), Journalist in Wien, 1810–13 Redakteur bei der »Thalia« – Rez. zu A. G. A. Mllner: Die Schuld 32 96, 787 Bernstein, Johann Theodor Christian (1779–1854), ab 1805 Hofarzt und Stadtphysikus in Neuwied 364 1018 – Korr.-Nachr., Mbl. 228 (1817) 364 417, 1018 Bernus, Franz Alfred Jakob (1808–1884), Sohn von Th. A. und F. A. Bernus 62 159 Bernus, Friedrich Alexander (1778–1867), Bankier in Frankfurt a. M., erster Ehemann von Th. A. von Tettenborn 62 159 Bernus, Theresia Alexandrine, s. Tettenborn Bernus, Kinder von Th. A. und von F. A. Bernus 62 159 Beroldingen, Christoph Clemens Franz Graf von (1791–1864), Sohn von Graf P. J. F. S. von Beroldingen, Bruder von S. J. B. Maucler 583 R 616 596, 1173 671 628, 1207 Beroldingen, Maria Maximiliane Helene Walpurgis Grfin von, geb. von Ritter zu Grnstein (1767–1851), Staatsdame von Kçnigin K. P. von Wrttemberg, ab 1802 zweite Ehefrau von Graf P. J. F. S. von Beroldingen 555 R 687 646, 1222 Beroldingen, Paul Joseph Franz Salesius Graf von (1754–1831), ab 1806 wrtt. Gesandter in Wien, ab 1817 wrtt. Kammerherr in Stuttgart 535 528, 1122 687 1222 Berthier, Alexandre (1753–1815), 1805–14 franz. Generalstabschef, 1806–14 Frst

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Personen- und Werkregister

und Herzog von Neuchaˆtel 175 292 476 487, 1087 Berthoud, Ccile (gest. nach 1820), Tochter von J. Ch. und J. F. Berthoud 38 122 Berthoud, David Auguste (1776–1818), Kaufmann in Neuchaˆtel/Schweiz, Bruder von J. F. Berthoud 29 R 64 R Berthoud, David Auguste (geb. 1791), Sohn von J. Ch. und J. F. Berthoud 38 122 Berthoud, Gustave (gest. nach 1820), Sohn von J. Ch. und J. F. Berthoud 38 122 Berthoud, Isabelle (1793 – nach 1820), Erzieherin in England, Tochter von J. Ch. und J. F. Berthoud 36 R 38 122 Berthoud, Jean Frdric (1768–1831), ab 1806 Pastor in Neuchaˆtel/Schweiz 11 48, 759 15 60, 767 29 R 35 796 36 R 38 122, 801 53 147–148, 813 56 R 64 R 84 187, 839 98 205, 851 392 1034 Berthoud, Jean Jacques (1765–1841), Kaufmann in Neuchaˆtel, Bruder von J. F. Berthoud 29 R 64 R Berthoud, Jean Thomas Charles (1793– 1878), ab 1815 in Ulm, ab 1816 Student in Gçttingen, ab 1816 in Neuchaˆtel/ Schweiz, ab 1817 Vikar, Sohn von J. Ch. und J. F. Berthoud 29 R 35 112, 796 36 R 38 122, 801 44 R 56 R 106 R 275 R Berthoud, Jeanne Charlotte, geb. Maunoir (1769–1834), ab 1789 Ehefrau von J. F. Berthoud 29 R 36 R 38 122, 801 Berthoud, Jeanne Charlotte (Jenny) (1790 – nach 1820), Erzieherin, Tochter von J. Ch. und J. F. Berthoud 38 122 Berthoud, Julie (?) (gest. nach 1820), Tochter von J. Ch. und J. F. Berthoud 38 122 Berthoud, Louise (geb. 1804), Tochter von J. Ch. und J. F. Berthoud 38 122 Berthoud, Marianne (1771–1816), Schwester von J. F. Berthoud im Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz 64 R 66 167 Bertouch, Frederik Julian Christian von (1761–1831), dn. Kammerherr 225 325 Bertouch, Louise Juliane von, geb. von Walmoden (1775–1831), ab 1803 dritte

Ehefrau von F. J. Ch. von Bertouch 225 325 Bertouch(-Lehn), Poul Godske von (1796– 1831), 1817–18 auf Reisen in Deutschland und Frankreich, Sohn von F. J. Ch. von Bertouch 225 325, 941 247 334, 951 Bertuch, (Johann) Friedrich Justin (1747– 1822), Buchhndler, Verleger, Schriftsteller und bersetzer in Weimar 16 770 – Don Quixote, s. M. de Cervantes Saavedra 289 365, 973 764 695, 1267 Bethmann, Simon Moritz von (1768–1826), Bankier und russ. Staatsrat in Frankfurt a. M. 98 203 Biedenfeld, Ferdinand Leopold Karl von (1788–1862), 1811–14 bad. Beamter in Karlsruhe, Schriftsteller, ab 1817 in Dresden und ab 1818 in Wien 16 770 – Antwerpen 16 770 Biergans, Wilhelm Josef (1769–1841), ab 1811 Richter in Aachen, ab ca. 1815 preuß. Staats-Prokurator in Aachen und Kçln 407 447, 1046–1047 408 448, 1047–1048 423 458 497 R – Korr.-Nachr., Mbl. 273 (1817) 407 447, 1047 408 448, 1047–1048 423 458, 1058 Bilfinger (?), Verwandte von J. Ch. F. Eschenmayer 115 232 Bischof, Karl Gustav Christoph (1792– 1870), Chemiker, Geologe, ab 1815 Privatdozent in Erlangen 491 494, 1095 501 500, 1101 776 704, 1275 Bissing, Adolph von (1800–1860), Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, Sohn von A. und H. A. von Bissing 1 751 Bissing, Auguste von, geb. Gçrne/von Grçna (1779–1841), ab 1797 Ehefrau von H. A. von Bissing 321 389–390 Bissing, Erwin von (1803–1852), ab 1811 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, Sohn von A. und H. A. von Bissing 1 751 Bissing, Gustav von (ca. 1797–1817), ab 1807/08 Schler in Ph. E. von Fellen-

Personen- und Werkregister bergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, Sohn von A. und H. A. von Bissing 1 751 298 372 299 377 321 389, 994 Bissing, Hans August von (1771–1843), Oberst und Rittergutsbesitzer in Schlesien 321 389–390 Bissing, Moritz von (1802–1860), Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, Sohn von A. und H. A. von Bissing 1 751 Blçst/Plçst, Amalie (geb. 1812), Tochter von A. und J. G. Blçst 29 R Blçst/Plçst, Auguste, geb. Scholl (geb. 1775), ab 1801 Ehefrau von J. G. Blçst 29 R 44 R 115 234, 869 Blçst/Plçst, Johann Georg, ab 1810 Stiftungsadministrator in Gnzburg 29 R 37 798 Blçst/Plçst, Veronica Augusta Wilhelmina (geb. 1811), Tochter von A. und J. G. Blçst 29 R Blçst/Plçst, Wilhelm Friderich Heinrich (geb. 1813), Sohn von A. und J. G. Blçst 29 R Blçst/Plçst, Wilhelmine Friderica (geb. 1815), Tochter von A. und J. G. Blçst 29 R Blomberg, August Ludwig Heinrich von (1790–1857), wrtt. Legationsrat in Frankfurt a. M., Bruder von W. K. G. von Blomberg 165 287, 906 Blomberg, Karl Alexander von (1788– 1813), Schriftsteller, preuß. Offizier, ab 1812 russ. Hauptmann, Bruder von W. K. G. von Blomberg – Schwertfegerlied 240 330, 947 Blomberg, Wilhelm Karl Georg von (1786– 1846), Schriftsteller, preuß. Offizier, in Lemgo 165 287, 906 168 290, 908 Blcher von Wahlstatt, Gebhard Leberecht Frst von (1742–1819), preuß. Generalfeldmarschall 29 R 33 99, 789 321 388–389, 994 484 R 581 566, 1148 Blumenbach, Charlotte Friederike Adelheid (Adele) (1787–1837), in Gçttingen, Tochter von L. A. und J. F. Blumenbach, Cousine Th. Hubers Bd. 3 S 34 106 37 118 56 R 75 172, 828 79 R 84 187,

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839 85 R 88 196, 844 103 220, 860 104 224, 863 106 R 119 R 120 240, 242, 873–874 123 244–245, 875–876 127 254, 881 152 276, 897–898 212 R 257 346, 958 300 377, 985 347 1007 351 R 384 428, 1029 547 536, 1127 579 562, 1146 681 R 747 687, 1257 764 695, 1267 Blumenbach, Georg Heinrich Wilhelm (1780–1855), ab 1814 Regierungsrat in Hannover, Sohn von L. A. und J. F. Blumenbach, Cousin Th. Hubers 579 563–564, 1147 681 R Blumenbach, Helene Ludovike Friederike Henriette, geb. Cleve (1797–1875), ab 1818 Ehefrau von G. H. W. Blumenbach 579 1147 Blumenbach, Johann Friedrich (1752– 1840), ab 1778 o. Professor der Arzneiwissenschaft und Medizin, ab 1788 Hofrat und ab 1816 Obermedizinalrat in Gçttingen, Onkel von Th. Huber, Vater von E. M. H. von Jasmund Bd. 1 11S 16 65, 769 34 103, 106, 792, 794 37 118, 799 44 R 49 R 56 R 75 172, 828 78 174, 830 79 R 84 187, 839 85 R 86 192, 841 88 196–197, 844 103 220–221, 860–861 104 224, 863 106 R 119 R 120 240, 242, 873–874 123 245–246, 876 127 254, 881 152 276, 897–898 212 R 247 335, 951 351 R 384 428, 1029 392 434, 1034 400 443, 1042 452 472, 1072 476 487, 1086 529 R 533 523, 525, 1118 547 536, 1127 554 538, 1130 579 564 669 624, 1205 681 R 747 1257 764 695, 1266– 1267 Blumenbach, Louise Amalie, geb. Brandes (1752–1837), Schwester von E. Brandes und G. Ch. D. Heyne, ab 1779 Ehefrau von J. F. Blumenbach, Tante Th. Hubers 34 106 37 118 56 R 75 172, 828 79 R 84 187, 839 85 R 88 196, 844 103 220, 860 104 224, 863 106 R 119 R 120 242, 874 123 245, 876 152 897 212 R 347 1007 351 R 384 428, 1029 547 536, 1127 554 538, 1130 579 564 581 565, 1148 669 624, 1205 681 R 747 687, 1257 764 695, 1267 Blumenhagen, Philipp Georg August Wil-

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Personen- und Werkregister

helm (1781–1839), Arzt und Schriftsteller in Hannover 751 689, 1259 Boccaccio, Giovanni (1313–1375), ital. Schriftsteller 46 134 Bode, Johann Joachim Christoph (1730– 1793), Schriftsteller, bersetzer, Verleger, Redakteur und Komponist in Hamburg und Weimar – Yoricks empfindsame Reise, s. L. Sterne 718 668, 1241 Bodoni, Giambattista (1740–1813), ital. Typograph 708 R Bçcking, Eduard (1798–1866), Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, um 1818 Student 581 1148 615 1172 Bçckmann, Karl Wilhelm (1773–1821), ab 1803 Professor der Mathematik und Physik und ab 1806 Hofrat in Karlsruhe 189 R 192 R Bçhme, Frau, Mutter von S. von Weinheim Bçhmer, Johann Georg Wilhelm (1761– 1839), ab 1779 Student und 1785–88 Privatdozent in Gçttingen, 1792/93 Grndungsmitglied des Jakobinerklubs in Mainz, 1795–1813 in franz. und westfl. Diensten, ab 1816 Privatdozent in Gçttingen, Schwager von C. A. D. von Schelling – Kaiser Friedrichs III. Entwurf einer Magna Charta 704 1232 718 1240 – Merkwrdige Belege zur Zeit- und Sitten-Geschichte Deutschland 704 656, 1232 718 667, 1240 Boehnen, Alfred Anton Gustav Franz von (1813–1886), Sohn von S. Ch. und C. L. A. von Boehnen 1 34 7 R Boehnen, Axel Franz Karl von (1803 – nach 1856), Sohn von S. Ch. und C. L. A. von Boehnen 1 34 Boehnen, Carl Ludwig Axel von (1760– 1829), preuß. und bayr. Kammerherr und bayr. Geh. Rat, in Bchingen a. d. Brenz und Neuburg a. d. Donau, Erbe von Herzogin F. Th. von Wrttemberg 1295, 1297 1 34 7 R 9 755 10 43–44, 756 11 760 15 61, 767 17 69, 773 29 R 66 824 94 847 105 226, 863 107 228, 864 504 502, 1102 505 1103

Boehnen, Coelestine Franziska von (1811– 1885), Tochter von S. Ch. und C. L. A. von Boehnen 1 34 7 R Boehnen, Franz Karl Gustav von (1795– 1843), bayr. Offizier, Sohn von S. Ch. und C. L. A. von Boehnen 1 34 11 761 Boehnen, Franziska Karoline von (1805– 1814), Tochter von S. Ch. und C. L. A. von Boehnen 1 34 Boehnen, Sophia Christiana von, geb. Schertel von Burtenbach (1774–1842), Schwester von Ch. A. Schertel von Burtenbach, ab 1794 Ehefrau von C. L. A. von Boehnen 1295, 1297 1 32, 34 7 R 8 R 9 40, 755 10 44 11 760 17 69, 773 66 824 Bçrne, Ludwig (urspr. Juda Lçb Baruch) (1786–1837), Schriftsteller und Publizist in Frankfurt a. M. 217 319, 936–937 Bçttiger, Carl August (1760–1835), Publizist, 1797–1810 Herausgeber des »Neuen Teutschen Merkur«, Hofrat, 1804–14 Studiendirektor der Pagerie und ab 1814 Studiendirektor der Ritterakademie und Oberinspektor der Altertumsmuseen in Dresden Bd. 2 115 S 725–726 6 R 8 R 16 61, 767–769 25 782 33 788 34 100, 790–791 49 R 53 145, 812 62 156, 817 82 180, 834–837 84 840 87 195, 843 89 198, 844 93 R 99 212, 214, 855–856 102 215, 857–860 104 225, 863 116 871 121 875 134 257, 883–884 136 260, 885 161 283, 903–904 216 316, 935–936 262 348, 960 266 353, 962 269 355, 964–965 301 378, 986 321 388, 993– 994 322 R 359 410, 1012–1013 402 1044 414 451, 1051–1052 514 506, 1106 529 R 531 520, 1115– 1116 535 527, 1120 545 533, 1125 581 564, 1148–1149 616 594, 1173 643 608, 1188 655 614, 1196 671 630, 1208 672 631, 1210 695 649, 1225–1226 733 679, 1250 779 706, 1277–1278 789 R – Bemerker 671 1209 – Blike auf den Buchhandel 695 650, 1225 – Blike auf den deutschen Buchhandel 695 1226 – Bsch und Ebeling 321 388, 994

Personen- und Werkregister – Joachim v. Sandrart 266 962 – Kosciuszkos Todtenfeier 543 R – Rez. zu Th. Huber: Huber Werke 695 1226 – Rez. zu A. G. A. Mllner: Kçnig Yngurd 216 317, 935 – Sabina 161 284, 903 – Ueber eine Gedchtnißmnze 161 284, 903 – Ueber Lord Elgins griechische Kunstsammlungen 16 768 – Vorbericht 655 1196 – Werners Todtenfeier 321 388, 994 – Worte auf der Anhçhe der Landstraße nach Gorbitz gesprochen an Werners Sarge 321 993–994 – Zur Erinnerung an Abr. Gottl. Werner 733 679, 1250 Bçttiger, Carl Wilhelm (1790–1862), 1811/ 12–15 Hofmeister in Wien, ab 1815 Student in Gçttingen, ab 1817 Privatdozent fr Geschichte in Leipzig, Sohn von E. und C. A. Bçttiger 8 R 16 62 34 107, 794 49 R 581 567 Bçttiger, Gustav (1799 – nach 1835), ab 1812 Schler in Schulpforta, Sohn von E. und C. A. Bçttiger 8 R 16 62 49 R 581 567 Boguslawski, Carl Andreas von (1758– 1817), Schriftsteller, bersetzer, preuß. Generalmajor, ab 1810 Direktor der Kriegsschule in Berlin – Mnemosyne 117 237, 872 Bohnenberger, Johann Gottlieb Friedrich von (1765–1831), Geodt, ab 1798 ao. und ab 1803 o. Professor der Mathematik und Astronomie in Tbingen, 1816– 18 Herausgeber der »Zeitschrift fr Astronomie und verwandte Wissenschaften« 226 325 Boie, Heinrich Christian (1744–1806), ab 1769 Student und Hofmeister in Gçttingen, Schriftsteller, Publizist, Herausgeber des »Deutschen Museum«, ab 1776 Stabssekretr in Hannover, ab 1781 Landvogt von Sderdithmarschen in Meldorf 521 509, 1109 Boieldieu, Franc¸ois Adrien (1775–1834), franz. Komponist – Jean de Paris (dt.: Herr Johann von Paris) 120 240, 873

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Boissere, Johann Sulpice Melchior Dominikus (1783–1854), Kunstsammler, ab 1810 in Heidelberg 62 157–158, 818– 819 80 175 Boissere, Melchior Hermann Joseph Georg (1786–1851), Kunstsammler, ab 1810 in Heidelberg, Bruder von J. S. M. D. Boissere 62 157–158, 818 80 175 Bolingbroke, Frederick St. John, Viscount (1765–1844), Sohn von Lady D. Beauclerk 98 209, 852 Bolingbroke, George Richard St. John, Viscount (1761–1824), Sohn von Lady D. Beauclerk 98 852 Bombelles, Adelaide (Ida) Grfin von, geb. Brun (1792–1857), Tochter von S. Ch. F. Brun 674 634 Bonafont, Carl Philipp (Charles-Philippe) (1778 – ca. 1848), bersetzer, Professor fr franz. Sprache am Pageninstitut in Weimar 118 238, 872 263 R – Bagatelles dramatiques 118 872 – Kunstansichten 263 R Bonaparte, Jroˆme, s. Montfort Bonaparte, Joseph (1768–1844), 1808–13 Kçnig von Spanien, ab 1815 in USA, Bruder von N. Bonaparte 678 637, 1215 Bonaparte, Katharina Friederike Sophia Dorothea, s. Montfort Bonaparte, Napoleon (1769–1821), 1804– 14/15 Kaiser der Franzosen, ab 1815 in Verbannung auf St. Helena 1 750 15 60, 766 17 772 25 83, 781 33 789– 790 44 R 53 148, 814 56 R 62 160, 820 65 821 99 855 102 218, 858–859 143 263 152 276, 897 161 285, 904 199 925 212 R 216 936 240 947 298 375, 982 321 994 345 1006 384 1030 414 1052 437 1064 449 469 452 472 545 533 567 1141 569 R 573 557 590 575, 1155 640 1186 655 615 659 617 669 626 687 644, 1221 695 651, 1226 730 1248 766 1268 785 R Bondi, Wilhelm (eigtl. Mardochai Bondi) (1787–1856), Schriftsteller in Dresden 242 330, 948 Bonin, E. F. von, bersetzer

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Personen- und Werkregister

– Die gefhrlichen Bekantschaften, s. P.-A.-F. Ch. de Laclos 400 1041 Bonpland, Aim (1773–1858), franz. Botaniker, Reisebegleiter von F. W. H. A. von Humboldt – Einleitung, oder Ideen zu einer Geographie der Pflanzen 203 308, 928 – Nova Genera et Species Plantarum 158 281, 902 – Voyage aux rgions quinoxiales du Nouveau Continent, bers. s. F. G. Gmelin 11 50, 761 Bonstetten, Karl Emanuel von (1706– 1773), Landvogt in Buchsee bei Bern, Welschseckelmeister in Bern, Vater von K. V. von Bonstetten 669 625 Bonstetten, Karl Victor von (1745–1832), schweiz. Schriftsteller, ab 1803 in Genf 326 392, 996 327 392, 997 334 398, 1001 345 402–403, 1006 662 619, 1200 669 625 695 651, 1227 – Erinnerungen 662 619, 1200 669 625, 1205 671 627, 1207 695 651, 1227 Borer, Pfarrvikar in Sachsen im Kanton Unterwalden 483 1091 Borheck, August Christian (1751–1816), Professor der Beredsamkeit und Geschichte in Duisburg, ab 1802 Philologe und Historiker in Kçln 400 444, 1043 Bosse, Rudolf Heinrich Bernhard von (1778–1855), ab 1808 Privatsekretr von J. von Mller, ab 1809 Mitglied des Bittschriftenamtes und der Oberrechnungskammer in Kassel, ab 1815 Assessor und Publizist in Braunschweig 194 922 690 648, 1223 – Darstellung des staatswirthschaftlichen Zustandes in den deutschen Bundesstaaten 194 303, 923 197 924 – Das germanische Hauswesen 157 R 194 922 – Der Haushalt im frnkischen Kaiserreich 194 303, 923 197 304, 924 Bothe, Friedrich Heinrich (1771–1855), Philologe, Privatgelehrter, bersetzer und Schriftsteller 591 R 722 669, 1242 – Christus Einzug in Jerusalem 722 1242 – Die drey Worte der Neuvermhlten 722 669, 1242

– Elektra, s. Euripides 257 343, 957 – Euripides Werke, s. Euripides 34 103, 793 84 188, 839 125 253, 879 298 374, 980 722 669, 1242 – Die Flehenden, s. Euripides 400 444, 1042 – Licht und Liebe 722 669, 1242 – Orestes, s. Euripides 19 774 400 1042 533 1118 615 1170 – Salomon 722 1242 – Simson 722 669, 1242 – Te Deum 722 1242 – Der wtende Herkules, s. Euripides 600 582, 1161 Bourgoing, Jean-Franc¸ois de (1748–1811), franz. Diplomat und Schriftsteller 337 400 – Briefe ber Schweden, bers. s. K. E. K. von Gçchhausen Bouterweck, Friedrich Ludewig (1766– 1828), Schriftsteller, ab 1789 Privatdozent und ab 1796 Professor der Beredsamkeit in Gçttingen 99 211, 845 – Rez. zu Th. Huber: Bemerkungen ber Holland 99 211, 854 Boye, Adolf Engelbert (1784–1851), dn. Schriftsteller und Publizist in Kopenhagen 129 255 131 256, 882 453 R 602 583, 1163 – Korr.-Nachr., Mbl. 34 (1817) 129 255, 882 – Korr.-Nachr., Mbl. 76; 77; 78 (1817) 175 292, 912 177 294, 913 – Korr.-Nachr., Mbl. 247 (1817) 453 R – Korr.-Nachr., Mbl. 278 (1817) 453 R – Korr.-Nachr., Mbl. 285 (1817) 453 R Brand, Albert Christoph von (1808–1898), Sohn von K. F. und F. E. D. von Brand 56 R 669 625 Brand, Caroline Henriette von (1816 – nach 1832), Tochter von K. F. und F. E. D. von Brand 669 625 Brand, Ewald Karl Ludwig von (geb. 1815), Sohn von K. F. und F. E. D. von Brand 56 R 669 625 Brand, Friedrich Ernst Dionysius von (1782–1857), wrtt. Generalleutnant in Ludwigsburg 1297 55 R 56 R 62 156, 818 85 R 98 852 669 625, 1205 714 664, 1237 718 666, 1239

Personen- und Werkregister Brand, Karolina Friderika von, geb. Vischer, verw. Heigelin (1779–1853), 1798–1804 Ehefrau von K. L. Heigelin, Mutter von K. M. Heigelin, ab 1805 Ehefrau von F. E. D. von Brand 1297 55 R 56 R 62 156, 818 85 R 86 193, 842 98 852 669 625, 1205 714 664, 1237 725 671, 1243 737 R Brand, Otto Friedrich von (1811–1833), Sohn von K. F. und F. E. D. von Brand 56 R 669 625 Brand, Thomas (1774–1851), ab 1807 Abgeordneter der Grafschaft Hertfordshire, Sohn von Lady G. Dacre, Pate von V. A. Huber 36 R 47 138–139, 809–810 48 810 85 R Brandes, Anna Friederike, geb. Werckmeister (1730–1807), Stiefschwester und Ehefrau von G. F. Brandes, Großmutter Th. Hubers 1 29 Brandes, Ernst (1758–1810), Schriftsteller, ab 1781 Geh. Kanzleisekretr der Universitt Gçttingen und ab 1805 Geh. Kabinettsrat in Hannover, Bruder von L. A. Blumenbach und G. Ch. D. Heyne, Onkel Th. Hubers 23 79, 777 34 103, 792 615 593 Brandes, Georg Friedrich (1719–1791), ab 1746 Geh. Kanzleisekretr, ab 1769 Expedient (vortragender Rat) der Universitt Gçttingen und ab 1770 Hofrat in Hannover, Großvater von Th. Huber 34 102 Brantoˆme, Pierre de Bourdeille de (ca. 1540–1614), franz. Schriftsteller, Abb, Historiker – Memoires Æ…æ contenans les vies des Hommes illustres 288 364, 972 Braun, Georg Christian (1785–1834), Professor der Rhetorik und sthetik am Gymnasium in Mainz 581 1148 616 1148 – Die Cumische Sibylle 618 1175 – Vaterlndische Kunst 581 566, 1148 616 1173 Brauns, Johann Ernst Ludwig, aus Goslar, ab 1816 Theologiestudent in Gçttingen 360 1014 Braunschweig-Lneburg-Oels, Friedrich Wilhelm Herzog von (1771–1815),

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preuß. Offizier, Sohn von Herzog K. II. W. F. von Braunschweig-Lneburg (-Wolfenbttel) 102 219, 860 106 R Braunschweig-Lneburg(-Wolfenbttel), Karl II. Wilhelm Ferdinand, ab 1780 Herzog von (1735–1806), preuß. Generalfeldmarschall 106 R Breitenstein, Philipp (1753–1825), Prediger in Marburg 206 R Brentano, Georg Michael Anton Joseph (1775–1851), Kaufmann in Frankfurt a. M. 241 947 Breuning, Francisca Josepha Friderica M. Anna (Fanny) von (1807–1871), Tochter von F. und F. A. von Breuning 25 85, 782 34 104, 793 44 R 47 140, 810 64 R 79 R 120 874 351 R 488 493, 1094 514 506 Breuning, Franziska von, geb. von Merlet (1783 – nach 1838), in Gnzburg, Tochter von J. M. von Merlet, ab 1807 Ehefrau von F. A. von Breuning, Patin von F. K. W. von Greyerz Bd. 5 266S 6 R 17 69–70, 772–773 21 74 29 R 38 122, 801 40 123 44 R 64 R 79 R 87 843 98 208, 852 120 874 247 336, 952 351 R 514 506 Breuning, Friedrich Anselm von (1782– 1814), 1806–14 Landrichter in Gnzburg, Sohn von F. von Epplen, Nachbar von Th. Huber 29 R 40 123, 802 514 506, 1106 Breuning, Maria Franz Joseph Friedrich August von (1811 – nach 1832), Sohn von F. und F. A. von Breuning 64 R 79 R 120 242, 874 514 506 Breyer, Karl Wilhelm Friedrich (von) (1771–1818), ab 1807 Professor fr Geschichte am Lyzeum und ordentl. Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Mnchen 533 525, 1118 Brockhaus, Auguste (1799–1880), 1815–16 im Pensionat in Dresden, Tochter von F. A. Brockhaus 671 1207 Brockhaus, Friedrich Arnold (eigtl. David Arnold Friedrich) (1772–1823), Inhaber der (Verlags-)Buchhandlung F. A. Brockhaus, 1810 in Leipzig, ab 1810 in Altenburg und ab 1817 in Leipzig, Ver-

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Personen- und Werkregister

leger und Redakteur des »Conversations-Lexicons«, der »Urania« und der »Zeitgenossen« 24 S 725, 727, 729 16 770 22 75, 775 23 77, 777 24 79, 777–779 26 88, 783 33 789 39 123, 802 53 148, 814 81 832 82 185, 837 86 841 90 198 102 219, 859 120 241, 873 123 247, 876 127 254, 881 128 255, 881 134 258, 884 179 295, 914 193 302, 921–922 194 923 198 305, 924–925 250 954 251 339, 954 260 R 279 361, 968 289 365, 973–975 307 381, 988 348 404, 1007–1008 353 408 359 414 370 R 402 1044 440 464, 1065–1066 451 R 564 551, 1138–1139 671 627, 1206–1209 725 1244 730 1248 732 1249 766 696, 1267, 1269 777 705, 1276 794 715, 1285 – Warnung 671 1209 – Mllneriana 727 Brockhaus, Heinrich (1804–1874), ab 1823 Verleger in Leipzig, Sohn von F. A. Brockhaus Bd. 8 S 727 24 778 Brockhaus, Hermann (1806–1877), Sohn von F. A. Brockhaus 671 1207 Brockhaus, Johanne Charlotte Luise Rosine (gen. Jeanette), geb. von Zschock (1775–1833), ab 1812 zweite Ehefrau von F. A. Brockhaus 348 405 671 627, 1207 Brockhaus, Johanne Wilhelmine (1817– 1897), Tochter von J. und F. A. Brockhaus 671 1207 Brockhaus, Karoline (Lina) (1802–1828), 1816–19 in Stuttgart, Tochter von F. A. Brockhaus 193 302, 922 564 552, 1139 766 698, 1269 Brockhaus, Luise Wilhelmine (1815–1818), Tochter von J. und F. A. Brockhaus 671 1207 Brockhaus, Sophie (1809–1879), Tochter von F. A. Brockhaus 671 1207 Brçndsted, Peter Oluf (1780–1842), dn. Archologe und Professor in Kopenhagen, 1808–09 in Paris, 1809 in Rom, 1810–13 in Griechenland, 1813–19 in Kopenhagen, 1819–23 in Rom und Italien 674 1212 Broglie, Albertine-Ida-Gustavine, Duchesse de, geb. de Stae¨l-Holstein (1797–1838),

Tochter von A. L. G. de Stae¨l-Holstein 766 697 787 R Brome, Richard (ca. 1590–1652 (?)), engl. Schriftsteller – A Jovial Crew 581 565, 1148 Brosi, Johann Baptist (1791–1852), 1816– 17 kath. Pfarrer und Lehrer fr Religion und Griechisch an Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, 1818– 19 Hofmeister in Wien 54 149, 814 59 153, 816 530 1114 Brotier, Gabriel (1723–1789), Abb, Bibliothekar – Opera, s. P. C. Tacitus Bruckmann, Auguste, geb. Mayer (1789– 1843), Nichte von J. G. A. von Hartmann, ab 1814 Ehefrau von C. Bruckmann 9 38, 754 Bruckmann, Clemens (1768–1835), Stadtschultheiß in Heilbronn 9 38 Brun, Sophie Christiane Friederike, geb. Mnter (1765–1835), Schriftstellerin dt. Herkunft in Kopenhagen, Mutter von Grfin A. von Bombelles 674S 15 61 362 416 371 420 388 432 535 528, 1121 666 620, 1203 669 625, 1205 671 629 674 634, 1212–1213 695 651 713 R 763 694 – Die Aehrenleserinn 713 R – An ihrem Grabe 713 R – Andromeda 763 694, 1266 – Ankndigung einer Reisebeschreibung von Grçnland 327 997 713 R – Aufenthalt in Oneglia 713 R – Beleuchtung der Peterskirche 713 R – Bild Anna Germaines von Stael Nekker (engl.: Portrait of Anna Germaine de Stael Necker) 362 416, 1015 371 420, 1021 388 432, 1032 672 631, 1210 713 R – Die Braut aus der Tiefe 763 694, 1266 – Ein Brief aus Rom zur Probe 713 R – Deutscher Siegesreigen 348 1008 – Das Einzigbleibende 713 R – Erscheinungen an der Tiber 713 R – Der erwachte Adler 763 694, 1266 – Etwas ber Thorwaldson 713 R – Europa an Columbia 348 405, 1008 – Gesprche der Liebe 713 R

Personen- und Werkregister – Lieder fr Hellas 674 1213 – J. v. Mllers Stimme aus dem Grabe 713 R – Nemesis 713 R – Neuentdeckte Copie der Cena von Lionardi da Vinci 713 R – Reise von Florenz nach Rom 713 R – Die Schiffahrt oder die Geretteten 713 R – Sitten- und Landschaftsstudien von Neapel 666 620, 1203 674 634, 1213 – Szenen aus Neapel 713 R – Trost an Johannes v. Mllers Grabe 713 R – Ueber die Geschichtmahler 535 528, 1121 713 R – Die Villa Mcenas 713 R – Wahrheit aus Morgentrumen und Idas sthetische Entwickelung 669 625, 1205 674 634, 1213 695 651, 1227 – Weltumsegler! 674 1213 Brunton, Alexander (1772–1854), Pastor, ab 1813 Professor fr Orientalische Sprache in Edinburgh 38 800 Brunton, Mary, geb. Balfour (1778–1818), schott. Schriftstellerin, ab 1798 Ehefrau von A. Brunton 38 119–120, 800 – Discipline 38 119–120, 800 Brutus, Marcus Junius (85–42 v. Chr.), rçm. Feldherr 25 83, 781 84 838 98 851 Buch, Leopold Christian von (1774–1853), Geologe und Palontologe, ab 1806 ao. und ab 1808 o. Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin, ab 1812 preuß. Kammerherr 436 463 – Reise durch Norwegen und Lappland 436 463, 1063 Bhrlen, Friedrich Ludwig (1777–1850), Schriftsteller, Kanzleirat in Stuttgart 463 R 657 616, 1197 – Die Gastpredigt 620 1177 – Zeitansichten 657 616, 1197 Blow, F. F. von, großherzogl. mecklenburg. Beamter in Rehna bei Lbeck 436 462–463, 1063 739 1253 Blow von Dennewitz, Friedrich Wilhelm Graf (1755–1816), preuß. General 33 99, 789 Brger, Gottfried August (1747–1794),

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Schriftsteller und bersetzer, ab 1784 Privatdozent und ab 1789 ao. Professor fr dt. Philologie in Gçttingen 521 509, 1109 674 1212 – Gedichte 203 309, 929 – Lenore, bers. s. W. R. Spencer 62 818 98 209, 852 Bsch, Johann Georg (1728–1800), Volkswirt, ab 1754 Professor fr Mathematik am akademischen Gymnasium, ab 1767 Mitarbeiter und ab 1772 Leiter der Handelsakademie in Hamburg 321 388 Bsching, Anton Friedrich (1724–1793), Theologe, Geograph, ab 1766 Oberkonsistorialrat und Direktor des Gymnasiums zum Grauen Kloster in Berlin – Erdbeschreibung 263 R Bssel, Alois Joseph (1789–1842), Schriftsteller und ab 1814 Postsekretr in Amberg 415 454, 1053 416 454–455 Bukingham, Felix von, Kreisforstinspektor in Neuburg a. d. Donau 1 32 Bunner, Sprachwissenschaftler (?) 177 294 Buol-Schauenstein, Johann Rudolf Graf von (1763–1834), ab 1816 çsterr. Gesandter in Frankfurt a. M. 564 552, 1139 Burgdorfer, Einsender(in) des »Morgenblatts« 388 432, 1032 Burger, Georg Matthias (1750–1825), Bkker, Mystiker und Mechaniker in Nrnberg 33 99, 789 Burling, Walter, amerik. Offizier, Adjutant von J. Wilkinson 678 637, 1216 Burney, Frances (Fanny), s. Arblay Bury, Richard de (1730–1794), franz. Historiker – Histoire de la vie de Henri IV. 36 R Buschmann, Friedrich Wilhelm August (1816–1871), Sohn von J. und G. F. Buschmann 671 627, 1207 Buschmann, Gerhard Friedrich (1780– 1856), Privatsekretr von Kçnigin K. P. von Wrttemberg in Stuttgart 81 833 671 627, 1207 Buschmann, Johanna, geb. Kleensorge (1788–1868), ab 1809 Ehefrau von G. F. Buschmann 671 627, 1207 Buschmann, Katharina (1810–1884), Toch-

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Personen- und Werkregister

ter von J. und G. F. Buschmann 671 627, 1207 Buschmann, Katharine Friderike Dorothea Johanna (geb. 1818), Tochter von J. und G. F. Buschmann 671 627, 1207 Buschmann, Katharine Lucie Henriette (geb. 1816), Tochter von J. und G. F. Buschmann 671 627, 1207 Butini, Adolphe Pierre (1792–1877), Arzt in Genf, Verwandter von A. J. M. Rocca 766 696–697, 1267, 1269 787 R 789 R Byron, Anna Isabella Lady, geb. Milbanke (1792–1860), 1815–16 Ehefrau von Lord G. Noel Gordon Byron 85 R Byron, George Noel Gordon Lord (1788– 1824), engl. Schriftsteller 17 68 25 87 85 R – Innschrift auf eine zum Rundebecher gebildete Hirnschale, bers. s. J. Ch. F. Haug – ThesiegeofCorinth 68 R 84 189, 840 C. R., Beitrger(in) des »Morgenblatts« – Die Kamtschadalischen Hunde 152 273, 896 Caesar, Gaius Julius (100–44 v. Chr.), rçm. Feldherr, Konsul und Diktator auf Lebenszeit 25 83, 781 84 186, 838 98 206, 851 Caldero´n de la Barca, Pedro (1600–1681), span. Schriftsteller 65 163 99 213 104 225 425 459 655 613 – Die Andacht zum Kreuze, bers. s. A. W. (von) Schlegel – Das Leben ein Traum, bers. s. T.-S. Gueullette, J. Schreyvogel, Bearb. s. J. B. von Zahlha(a)s – Spanisches Theater, bers. s. A. W. (von) Schlegel – Der standhafte Prinz, bers. s. A. W. (von) Schlegel Cambridge, Adolphus Frederick, ab 1801 Duke of (1774–1850), ab 1786 Student in Gçttingen, ab 1813 Statthalter und ab 1816 Generalgouverneur des Kurfrstentums/Kçnigreichs Hannover in Hannover, Sohn von Kçnigin S. Ch. und Kçnig G. III. W. F. von Großbritannien und Irland 37 118, 799 Campe, August Friedrich Andreas (1777–

1846), Buchhndler, Verleger in Nrnberg, 1816–17 Herausgeber des »Deutschen Unterhaltungsblatts fr gebildete Leser aus allen Stnden«, Bruder von S. E. L. Ch. Vieweg 39 122, 801 66 167, 825 535 528, 1121 Camper, Petrus (1722–1789), niederl. Naturforscher, Anatom und Arzt, Professor in Franeker, Amsterdam und Groningen, ab 1773 Privatgelehrter in Franeker 250 954 Camuccini, Vincenzo (1771–1844), ital. Historienmaler und Lithograph – Grablegung Christi, s. C. H. Wenng Canova, Antonio (1757–1822), ital. Bildhauer – Catalogo 298 375, 981 301 378, 985 – Muthmaßung ber die Gruppirung der Colossen auf Monte Cavallo, bers. s. J. L. S. Bartholdy – Ninfa Njade, s. anonym Capodistrias/Capo dIstria, s. Kapodistrias Carov, Friedrich Wilhelm (1789–1852), Jurist, 1816 Schiffszolleinnehmer in Andernach, ab 1816 Student in Heidelberg und ab 1818 in Berlin 323 995 Carro, Jean de (1770–1857), schweiz. Arzt in Wien 8 R Carus, Ernst August (1797–1854), ab 1815 Student in Leipzig, Sohn von J. C. und F. A. Carus 547 534 Carus, Friedrich August (1770–1807), ab 1796 ao. Professor und ab 1805 o. Professor der Philosophie in Leipzig Bd. 1 198S 547 534, 536 Carus, Johanna Caroline, geb. Hornemann (1772–1820/21), Schriftstellerin und bersetzerin in Leipzig, ab 1796 Ehefrau von F. A. Carus Bd. 1 200S 289 368 547 534, 1126–1127 Carus, Julius Emil (1800–1880), Sohn von J. C. und F. A. Carus 547 534 Castelli, Vinzenz Ignaz Franz (1781–1862), çsterr. Schriftsteller und Beamter 665 1202 – Salmonaea 665 620, 1202 Castlereagh, Robert Stewart Viscount (1769–1822), ab 1812 brit. Außenminister 787 R

Personen- und Werkregister

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Catalani, Angelica (1780–1849), ital. Sngerin 85 R 86 194, 842 98 203–204

Chevalier, Frulein, im Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz 64 R

Cato (lat.: Marcus Porcius Cato Uticensis) (95–46 v. Chr.), rçm. Politiker 671 629

Chzy, Wilhelmine Christiane (gen. Helmina) von, geb. von Klencke, gesch. von Hastfer (1783–1856), Schriftstellerin, ab 1801 in Paris, ab 1810 in Heidelberg, Frankfurt a. M., Aschaffenburg, Darmstadt, 1817 in Berlin, ab 1817 in Dresden Bd. 7 764 S 530 1115 531 1115–1116 535 1121 577 1145 – Drey Blumen auf Max von Schenkdorfs Grab/Die Blumen des Geburtsfestes 531 1115 533 1117 535 1121 – Neue auserlesene Schriften 531 1116

Catull (lat. Gaius Valerius Catullus) (um 84 – um 54 v. Chr.), lat. Schriftsteller 40 126, 802 Cellini, Benvenuto (1500–1571), ital. Goldschmied und Bildhauer 715 664 – Leben des Benvenuto Cellini, bers. s. J. W. von Goethe Cervantes Saavedra, Miguel de (1547– 1616), span. Schriftsteller – Don Quixote, bers. s. J. F. J. Bertuch Chaillet, Georges de (1757–1835), Handelsagent bei Pourtale`s & Cie in Neuchaˆtel, Besitzer der Domne La Prise in Colombier/Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz 36 R Chaillet, Marianne Louise Julie de, geb. Alquier de Mzerac (1763–1824), ab 1785 Ehefrau von G. de Chaillet, Freundin von M. Th. Forster in Colombier/Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz 85 R 106 R Chamfort, Nicolas de (eigtl. Sbastien Roch Nicolas) (1741–1794), franz. Schriftsteller 651 611 – Maximes 651 611, 1192 Charrie`re de Penthaz, Charles-Emmanuel de (1735–1808), 1763–66 Hofmeister in den Niederlanden, Privatmann in Colombier/Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz, Pate von E. H. A. Huber 33 788 793 715 Charrie`re de Penthaz, Isabella Agneta Elisabeth (gen. Isabelle, Belle) de, geb. van Tuyll van Serooskerken (1740–1805), schweiz. Schriftstellerin und Komponistin niederl. Herkunft in Colombier/ Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz, ab 1771 Ehefrau von Ch.-E. de Charrie`re de Penthaz Bd. 1 153S 28 R 33 788 Chnier, Marie-Josephe de (1764–1811), franz. Schriftsteller und Politiker 321 389 Chesterfield, Philip Dormer Stanhope, Earl of (1694–1773), engl. Politiker und Schriftsteller 651 611 – Letters Æ…æ to his son 651 611, 1192

Christeiner, Knstler in Augsburg 469 1082 – Reiterstatue von Frst K. Ph. von Wrede 469 483, 1082 Christen, Joseph Anton Maria (1767– 1838), schweiz. Bildhauer 247 336, 952 Christ(us), s. Jesus von Nazareth Cicero, Marcus Tullius (106–43 v. Chr.), rçm. Politiker und Redner 11 49 – M. Tullius Ciceros Smmtliche Briefe, bers. s. Ch. M. Wieland Claire, s. Greyerz, Clara (Claire) von Cleß, Georg Philipp (1786–1860), Arzt in Stuttgart, Neffe von H. D. Cleß 545 533, 1125 590 1154 Cleß, Heinrich David (1741–1820), ab 1795 Prlat, Abt des Klosters Blaubeuren und wrtt. Rat, ab 1800 Assessor des landschaftlichen engeren Ausschusses 289 367, 974 Cleve, Joos van (eigtl. Joos van der Beke) (ca. 1485–1540/1541), niederl. Maler – Der Tod Mari 62 157, 819 Cockerell, Charles Robert (1788–1863), engl. Architekt, Zeichner, Radierer und Archologe, 1810–17 auf Studienreise in Italien, Griechenland und Kleinasien 285 M 971 – Niobe, s. C. H. Wenng 285 M 971 287 R Cçlln, Carl Ernst Friedrich Wilhelm von (geb. 1791), Polizeisekretr in Koblenz, Sohn von G. F. W. F. von Cçlln 780 708, 1279

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Personen- und Werkregister

– Briefe aus dem spanischen Feldzuge 775 1274 780 708, 1279 – Korr.-Nachr., Mbl. 157 (1818) 696 652, 1227 Cçlln, Georg Friedrich Willibald Ferdinand von (1766–1820), Publizist, preuß. Kriegsrat in Berlin 400 441, 1041 Colomb (gest. 1810), Pfarrer in Concise und Provence/Frstentum Neuchaˆtel/ Schweiz, Vater von L. Grunzky/Grunsky 106 R Colson, Guillaume-Franc¸ois (1785–1850), franz. Maler – Entre du gnral Bonaparte  Alexandrie 62 160, 820 Comines, Philippe de (ca. 1445–1509), franz. Politiker und Historiker – Mmoires 36 R Cond, Louis Josephe de Bourbon, Prince de (1736–1818) 793 715, 1285 Conradi, Carl Ernst Julius (gest. nach 1825), aus Northeim, ab 1812 Jurastudent in Gçttingen, ab 1816 in Heidelberg und Gçttingen, Pflegesohn und Mndel von H. W. und A. H. L. Heeren 60 R 98 208, 852 Conradi, Wilhelmine Auguste Luise, geb. Feuerlein (1780–1861), Tochter von A. E. F. J. Feuerlein 178 294, 914 224 R Constant de Rebecque, Henri Benjamin (1767–1830), franz. Schriftsteller und Politiker schweiz. Herkunft, ab 1815 in Paris, Brssel, London, ab 1816 in Paris Bd. 9S 23 79, 777 24 80–81, 779 26 89, 784 33 99 101 215, 857 640 1186 – Adolphe 116 236, 871 151 271, 895 – Collection comple`te des ouvrages 695 652, 1227 – Lettre  M. Odillon-Barrot 640 605, 1185 Conz, Karl Philipp (1762–1827), Schriftsteller, 1790 Prediger und Diakon in Stuttgart, 1793 in Vaihingen und 1798 in Ludwigsburg, ab 1804 Professor fr klassische Philologie und ab 1812 Professor fr Beredsamkeit in Tbingen 342 RS 235 R 342 R 376 421, 1023 559 549 609 1167 631 602, 1182 632 R 647 R 677 636, 1215 786 712, 1281

– Aus Hariris Makamath, s. Hariri 631 602–603, 1182 632 R – Erinnerung 235 R – Das heilige Land 647 R – Kleine morgenlndische Erzhlungen 246 332, 949 – Mariens Frage 647 R – Philoktet 235 R – Schçn Aennchen 235 R – Sommermondnacht 647 R – Die Windesbraut 647 R – Der Wirtemberger, s. anonym Cook, James (1728–1779), engl. Weltumsegler 346 403 677 1215 – A Voyage to the Pacific ocean, bers. s. J. G. A. Forster 123 246, 876 Corneille, Pierre (1606–1684), franz. Schriftsteller 34 103 – Mde 737 R Corrard, Alexandre (1788–1857), Arzt – Naufrage de la frgate la Mduse, s. J.-B.-H. Savigny 534 1119 Correggio (eigtl. Allegri), Antonio (ca. 1484–1534), ital. Maler 581 1149 – Amor und Venus, s. anonym – Amor, Venus und Vulkan, s. anonym Cotta, Christoph Friedrich (1724–1807), Hof- und Kanzleibuchdrucker in Stuttgart 451 R 452 1072 573 1143 Cotta, Johann Heinrich (1763–1844), ab 1811 Direktor der kçnigl. schs. Forstvermessungsanstalt und Leiter der Forstlehranstalt in Tharandt, schs. Oberforstrat 359 1012 747 1256 Cotta von Cottendorf, Ernestine Philippine Wilhelmine, geb. Haas (1769–1821), ab 1791 erste Ehefrau von J. F. Cotta von Cottendorf 125 S 1297 56 R 81 179 104 226 117 237 122 244 125 253, 879 126 253, 880 167 290 203 310– 311 231 R 240 330 247 333 249 337 260 R 269 356 279 360 293 369 294 370, 978 305 380 317 385–386 333 398 334 398, 1001 335 399, 1001 336 399 353 408 366 418 367 418 379 423 397 436 414 453 421 457 445 467 449 468–470, 1070–1071 508 R 535 527, 1120 559 549, 1136 576 561, 1145 599 R 615 591, 1170 687 644–645 695 651 725 674, 1244 770 R 775 703 784 R 803 719

Personen- und Werkregister Cotta von Cottendorf, Ida (1806–1862), Tochter von E. Ph. W. und J. F. Cotta von Cottendorf 1297 56 R 117 237 122 244 293 369, 977 294 370, 978 334 1001 335 399, 1001 414 453 449 468–470, 1070–1071 508 R 535 527, 1120 559 549, 1136 576 561, 1145 615 591, 1170 693 R 725 674, 1244 784 R 803 719–720 Cotta von Cottendorf, Johann Friedrich (1764–1832), ab 1787 Inhaber der J. G. Cottaschen (Verlags-)Buchhandlung in Tbingen und ab 1810 in Stuttgart, 1815–17 Abgeordneter in der wrtt. Stndeversammlung, ab 1817 preuß. Geh. Hofrat, Verleger der »Allgemeinen Zeitung«, des »Almanach des Dames«, der »Europischen Annalen«, des »Morgenblatts« und des »Taschenbuchs fr Damen«, Sohn von Ch. F. Cotta Bd. 4 76 S 725–732, 1296–1297 10 757–758 16 66, 769 24 778 25 86, 782 26 89, 784 27 90–91, 784 33 99, 790 34 100, 791 38 119, 800 39 122–123, 801–802 41 R 42 128, 803 43 131, 804–805 44 R 46 137, 808 49 R 51 144, 811 52 145, 812 53 146–147, 813 56 R 63 R 65 162, 821 80 830 81 177, 179, 832–834 82 182, 184–185, 836–837 83 185, 837 84 189, 840 85 R 86 193, 842 87 195, 843 89 198, 844 90 198, 845 94 200, 846–847 95 201, 847 96 201, 848 97 201, 848 98 205, 851 99 211, 213, 854 100 214, 856 101 214, 856 102 216–217, 858–859 104 225–226, 863 105 226, 863–864 106 R 107 228, 864 108 228, 864–865 109 229, 865 110 230, 866 111 230, 866 112 230, 867 113 230, 867 114 232, 868 116 236, 870–871 117 237, 871–872 118 238, 872 121 242, 874 122 244, 875 124 253, 878 125 879 126 253, 880 129 255, 881–882 131 256, 882 132 257, 883 133 257, 883 134 257, 884 135 259, 884–885 136 260, 885 137 260, 885– 886 138 260, 886 139 261, 886 140 R 141 261, 887 142 262, 888–889 143 263, 889 144 264, 890 145 266, 892 147 267, 893 148 267, 893 149 268, 893 151 271, 894 152 273–

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274, 277, 896, 898 153 277, 898 154 278, 899 155 278, 899 156 279, 900 157 R 158 280–281, 902 159 282, 902 160 283, 903 161 283–284, 903–904 162 285, 905 164 286, 906 166 288, 907 167 289, 907 168 290, 908 169 290, 908–909 170 291, 909 171 R 172 291, 910 173 292, 911 175 293, 912 176 293, 912–913 177 293, 913 178 294, 913 180 295, 914–915 182 297, 916 183 297, 917 184 R 185 298, 917 186 298, 918 187 299, 918 188 R 190 300, 920 191 301, 921 192 R 194 303, 922–923 195 R 196 303, 923 197 304, 923 199 305, 925 202 306, 926 203 308, 310–311, 928–929 204 311, 930 205 311, 930 207 312, 931 209 313, 932 210 313, 932 212 R 213 315, 933 214 934 216 319, 936 217 319, 936–937 218 320, 937 219 320, 937–938 220 R 221 322, 939 222 322, 939 223 322, 940 224 R 226 325, 941 227 R 228 326, 942 229 R 230 326, 942 231 R 233 944 234 327, 944 235 R 236 328, 945 237 328, 945 238 329, 946 239 329, 946 240 330, 947 242 330, 947–948 243 331, 948 244 R 245 R 246 332, 949 247 333, 951 248 336, 952 249 337, 952–953 250 337, 953–954 251 340, 955 252 R 253 341, 955 254 R 255 956 258 R 260 R 262 350– 351, 960–961 263 R 264 R 266 353, 962 267 353, 963 268 354, 963 269 356, 964–965 270 357, 965 271 R 274 R 275 R 276 R 277 R 278 359, 967 279 359, 967 280 361, 968–969 281 M 969–970 282 362, 970 283 R 284 R 285 M 971 286 R 287 R 288 363–364, 972 289 366–367, 974– 975 290 R 292 369, 976 293 369, 976– 977 294 370, 977 296 R 298 372, 375, 980 299 376, 983 301 378, 985 302 378 303 379, 986 304 R 305 379, 987–988 309 R 310 382, 989 311 R 312 R 313 384, 990 315 R 317 385, 991 318 386, 992 320 387–388, 993 322 R 323 995 324 R 325 391, 995–996 326 392, 996 327 392–393, 997 329 393, 998 332 397, 999 333 397, 1000 334 398, 1001 335 399, 1001

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Personen- und Werkregister

336 399, 1002 337 400, 1002–1003 345 402, 1006 346 403, 1006 348 405, 1008 351 R 352 407, 1009 353 407, 1009 354 M 1009–1010 358 410, 1011 359 411, 413–414, 1013–1014 360 414, 1014 361 415, 1014 362 416, 1015 363 416, 1015–1016 364 416, 1017– 1018 365 417, 1018 366 417, 1019 367 418, 1019 368 418, 1019–1020 369 419, 1020 371 419, 1021 376 421, 1022–1023 377 422, 1023 378 422, 1023 379 422, 1024 380 423, 1025 381 424, 1025 382 M 1027 383 425, 1027 386 1031 387 432, 1032 388 432, 1032 389 432, 1032 390 433, 1033 391 433, 1033 392 434, 1034 393 434, 1034 394 435, 1035 395 435, 1035–1036 396 435, 1036 397 436, 1036–1037 398 438, 1038 399 439, 1038–1039 400 441–443, 1041–1042 401 444, 1043 402 1044 403 446, 1044 404 1045 405 446, 1045 406 447 407 1047 408 448, 1047 410 449, 1049 411 449, 1049 412 1050 414 453, 1052 415 1053 416 455, 1054 419 455, 1055 420 456, 1055–1056 421 456, 1056– 1057 422 458, 1057 423 458, 1058 424 459, 1058–1059 425 459, 1059 426 459, 1059 427 M 1059–1060 428 M 1060 429 460, 1060 430 460, 1061 431 460, 1061 432 461, 1062 434 1062 435 461, 1063 436 462, 1063 437 463, 1064 438 463, 1064 441 M 1066 442 465, 1066–1067 443 R 445 466, 1067–1068 446 M 1068 448 468, 1069–1070 449 468–470, 1070–1071 450 R 451 R 452 471, 474, 1071, 1073 454 475, 1073 456 476, 1074 457 476, 1075 459 477, 1076 460 477–478, 1076 461 478–479, 1077 470 483, 1082–1083 471 484, 1083 475 485–486, 1085 478 R 480 488, 1087–1088 482 489, 1089 487 492, 1093 491 493–494, 1095 493 495, 1096 494 1098 495 498, 1099 500 R 501 500, 1101–1102 505 502, 1103 506 503, 1103–1104 507 R 508 R 510 R 511 504–505, 1105 512 R 515 R 521 509, 1109 522 511, 1110 523 R 524 515, 1112 526 R 528 R 531 520, 1116 532 521, 1116 533 523, 1117

534 527, 1120 535 527, 1120–1121 541 531, 1124 542 R 544 R 545 532– 533, 1125 549 537, 1128 552 R 556 546, 1132–1133 557 546, 1133 558 547, 1134–1135 559 548, 1135– 1136 560 549–550, 1137 561 R 562 R 569 R 570 555, 1141–1142 572 R 573 557–558, 1143–1144 576 559, 1144–1145 577 561, 1145–1146 581 566, 1149 582 567, 1150 583 R 587 1151–1152 590 573, 1154 595 R 596 1157 598 578, 580, 1158–1159 599 R 600 582, 1161 601 582–583, 1161 602 583, 1161–1163 603 584, 1163 604 585, 1164 607 586, 1165 608 587, 1166 610 588, 1167 611 589, 1168 612 R 613 590, 1169 614 590, 1169 615 591, 594, 1170 616 596–597, 1174 617 597, 1174 618 597, 1175 619 598, 1175 620 598–599, 1176–1177 622 R 623 599, 1178 624 600, 1178 625 600, 1178 626 600, 1179 627 601, 1179 628 1180 629 602, 1181 630 R 631 1182 634 603, 1183 635 603, 1183 637 R 638 1185 639 605, 1185 642 607, 1187–1188 644 M 1189 649 R 651 611, 1192 653 611, 1193 654 612, 1193 655 612, 1195 657 616, 1197 658 616, 1198 659 617, 1198–1199 660 618, 1199 662 618, 1199 663 1200–1201 664 1201 665 620, 1202 666 620, 1202–1203 668 622, 1203 669 626, 1206 671 628, 630, 1208 672 631, 1210 673 632, 1211 675 635, 1214 677 636, 1214–1215 678 637, 1215 679 638, 1216 680 R 681 R 684 641, 1219 685 642, 1220 686 R 687 644–645, 1221 689 647, 1223 690 1223 691 648, 1223 692 1224 693 R 695 650–651, 1225, 1227 696 652, 1227 697 652, 1228 698 654, 1229 701 655, 1230 702 655, 1231 703 R 704 656, 1232 705 R 707 657, 1233 708 R 709 658, 1233 710 659, 1234 711 1235 712 662, 1236 713 R 714 663, 1237 716 665, 1238 717 666, 1239 718 666, 1239–1240 719 R 720 R 721 R 725 674, 1244 726 674–675, 1245 727 675, 1246 729 R 733 678, 1250 734 679, 1250 735 680, 1251 739 682, 1253 749 688, 1258 750 688, 1258 751 688, 1259

Personen- und Werkregister 752 689, 1259 754 690, 1260 758 691, 1262 759 692, 1263 760 692, 1263–1264 761 693, 1265 762 694, 1265 763 694, 1266 764 695, 1266–1267 765 R 768 700, 1270 769 700, 1270–1271 770 R 771 701, 1271 773 702, 1272– 1273 775 703, 1273 776 704, 1275 777 705, 1275 779 707, 1277–1278 781 709, 1279 782 709, 1279 784 R 785 R 786 711, 1281 788 713, 1282 790 713, 1283 791 714, 1283 792 714, 1284 793 715, 1284 794 715, 1285 795 716, 1286 796 716, 1286–1287 798 717, 1287 801 R 802 718, 1288 803 719–720, 1289–1290 809 722, 1292 810 722, 1293 – Adresse an Se. Maj. den Kçnig 8 R 10 45, 758 – Annotationen im »Morgenblatt« 408 1048 – Antwort des Kçnigs 263 R 269 964 – Giambattista Bodoni 708 R – Erklrung 263 R 269 355, 964 – Etwas von Sonnenflecken, s. L. W. Gilbert 624 600, 1178 625 600, 1178 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 126 (1816) 53 147, 813 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 154 (1817) 262 349, 961 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 156 (1817) 262 349, 961 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 158 (1817) 269 964 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 159 (1817) 269 964 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 160 (1817) 269 964 – Pompeja 712 662, 1236 – Rede des Freiherrn von Reischach im Namen der Minoritt 263 R 269 355, 964 – Reskript des Kçnigs 263 R 269 355, 964 – Rez. zu: Allgemeines Bcherverzeichniß 649 R – Rez. zu anonym: Vorschlag zur Milderung des menschlichen Elends 117 237, 872 – Rez. zu Ch. S. Krause: Ueber BcherNachdruck 487 1092 Cotta von Cottendorf, Johann Georg

1321

(1796–1863), ab 1815 Student in Gçttingen, 1816 in Heidelberg und 1817 in Tbingen, ab 1817 Mitarbeiter von J. F. Cotta von Cottendorf in Stuttgart, Sohn von E. Ph. W. und J. F. Cotta von Cottendorf 1297 56 R 81 179 117 237 122 244 141 262 203 310 230 327, 943 231 R 243 331, 949 249 337 260 R 269 356 294 370, 978 325 391 334 1001 335 399, 1001 345 403 351 R 381 424 406 447, 1046 414 453 419 1055 424 459, 1059 449 468–470, 1070–1071 508 R 535 527, 1120 559 549, 1136 576 561, 1145 615 591, 1170 659 617 672 631 673 634 687 644–645 693 R 695 651 712 662 718 1239 725 674, 1244 726 674, 1244 727 676 734 679, 1251 760 693 771 702 773 1273 784 R 794 716 – Almanachs-Literatur 379 422, 1024 – Franzçsische Literatur/Rez. zu A. L. G. de Stae¨l-Holstein: Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise, s. K. W. Thrmin 654 1194 662 1200 672 631, 1210 687 1221 720 R 757 1262 – Manuscrit venu de St. Hle`ne, s. J. F. Lullin de Chaˆteauvieux 199 925 236 945 – Rez. zu P. C. F. Daunou: Essai historique sur la puissance temporelle des Papes, s. K. W. Thrmin 757 1262 760 693, 1264 J. G. Cottasche Buchhandlung, in Tbingen und ab 1810 in Stuttgart, deren Mitarbeiter Bd. 5, 33S 725–727, 729–732 69 169, 826 72 171, 827 80 175, 830 100 214, 856 110 229, 866 146 R 148 893 150 271, 894 163 R 165 287, 906 171 R 173 292, 911 174 R 175 292, 912 176 293, 912 180 915 184 R 185 917 189 R 190 301, 920–921 192 R 200 R 201 306, 926 206 R 208 R 211 R 213 933 214 315, 934 215 315, 934 217 936 227 R 232 M 943 233 327, 943–944 234 327, 944 235 R 237 328, 945 241 330, 947 244 R 245 R 254 R 255 342, 956 256 R 258 R 259 R 261 R 272 R 273 R 274 R 276 R 277 R 281 M 970 282 970 283 R 284 R

1322

Personen- und Werkregister

285 M 971 286 R 287 R 290 R 291 368, 975–976 292 369, 976 295 370, 978 297 371, 978 301 378 302 378, 986 303 986 304 R 307 380, 988 308 R 310 381, 989 313 384, 990 314 384, 990 315 R 316 M 991 319 387, 992 320 387, 992 322 R 323 390, 995 328 393, 997 329 393, 998 337 400, 1002 338 400, 1003 341 R 342 R 343 402, 1005 344 402, 1005 349 406, 1008 350 R 354 M 1009–1010 355 408, 1010 356 409, 1010 357 R 358 410, 1011 362 416, 1015 372 420, 1021 373 420, 1022 374 R 375 R 379 1024 386 431, 1031 387 432, 1031–1032 388 432, 1032 402 444, 1043 404 446, 1045 407 447, 1046–1047 408 448 409 R 412 450, 1050 415 454, 1053 416 454, 1053 417 R 418 455, 1054 424 459, 1058–1059 427 M 1059–1060 430 460, 1061 432 461, 1061–1062 433 R 434 461, 1062 435 461, 1062–1063 439 464, 1065 441 M 1066 444 466, 1067 447 467, 1069 448 468, 1069 450 R 453 R 454 475, 1073 455 475, 1074 457 476, 1075 458 476, 1075 459 477, 1076 460 477, 1076 462 479, 1077 463 R 464 480, 1078 465 480, 1078 466 481, 1079 467 481, 1080 468 482, 1081 469 482, 1081–1082 470 483 471 484, 1083 472 484, 1084 473 R 474 R 475 485, 1084–1085 477 R 478 R 479 R 480 488, 1087 481 488, 1088–1089 482 489, 1089 484 R 485 R 486 491, 1091–1092 487 492, 1092 489 R 490 R 491 493, 1094–1095 492 R 493 494, 1096 495 498, 1098–1099 496 R 497 499, 1100 498 R 499 R 500 R 501 501, 1101 502 R 503 502, 1102 504 502, 1102 505 502, 1103 506 503, 1103 507 R 508 R 509 R 510 R 511 504, 1105 512 R 513 R 515 R 516 507, 1107 517 507, 1107 518 508, 1107–1108 519 508, 1108 520 R 521 1109 523 R 524 514, 1112 525 R 526 R 527 R 528 R 532 521, 1116 534 526, 1119 535 527, 1120–1121 536 R 538 R 539 530, 1123 540 530, 1123 541 531, 1123–1124 542 R 543 R 544 R 545 532, 1125 546 R 548 M 1127 549 537, 1127– 1128 550 R 551 537, 1128 552 R 553 R

556 1133 557 1133 558 1135 560 549, 1136–1137 561 R 562 R 563 550, 1138 566 554, 1140 567 554, 1140–1141 568 R 569 R 570 1142 571 R 572 R 574 R 575 R 577 561, 1145 578 R 580 R 582 567, 1149–1150 584 R 585 569, 1150 586 R 587 570, 1151– 1152 591 R 592 575, 1155 593 R 594 R 595 R 596 576, 1156 598 1159 601 582, 1161 602 1162 605 R 606 585, 1164– 1165 607 586, 1165 609 588, 1167 610 588, 1167 611 589, 1168 612 R 613 590, 1169 618 597, 1175 621 599, 1177 628 601, 1180 629 602, 1181 631 602, 1182 632 R 636 604, 1184 637 R 638 604, 1184–1185 640 605, 1185 641 605, 1186 644 M 1189 645 608, 1189 646 R 647 R 648 609, 1190–1191 650 R 652 611, 1192 653 611, 1193 656 615, 1197 661 R 663 619, 1200–1201 664 619, 1201 665 1202 667 R 670 626, 1206 672 1210 675 635, 1213 676 R 682 639, 1217 683 641, 1218 684 641, 1219 686 R 687 644, 1221 688 R 689 R 690 648, 1223 692 R 694 R 697 652, 1228 699 654, 1229 705 R 706 R 713 R 717 666, 1238 719 R 720 R 721 R 723 R 724 670, 1242 728 676, 1247 730 677, 1248 735 680, 1251 736 680, 1251 738 682, 1252 739 682, 1253 740 R 741 R 742 683, 1253–1254 743 R 744 684, 1254 749 688, 1258 753 R 754 690, 1260 755 R 756 690, 1261 757 691, 1261–1262 759 692, 1263 760 693, 1264 761 693, 1265 769 701, 1270 770 R 772 702, 1272 774 703, 1273 776 704, 1274–1275 778 706, 1276– 1277 780 708, 1279 781 709, 1279 782 709, 1279–1280 788 712, 1282 792 714, 1283–1284 795 716, 1286 797 R 798 717, 1287 799 R 800 R 801 R 802 718, 1288 804 720, 1290 805 R 806 M 1290–1291 808 721, 1292 809 722, 1292–1293 810 722, 1293 Cottin, Sophie, geb. Ristaud (1773–1807), franz. Schriftstellerin 321 389 Coyer, Gabriel-Franc¸ois (1707–1782), Abb, Schriftsteller – Histoire de Jean Sobieski 36 R Cramer, Carl Friedrich (1752–1807), 1772–

Personen- und Werkregister 74 Student in Gçttingen, Schriftsteller, bersetzer, ab 1775 ao., ab 1780 o. Professor der griech. und oriental. Sprachen in Kiel, ab 1794 Buchhndler in Paris 521 509, 1109 Creszenz, Bedienstete bei Familie G. von Greyerz in Gnzburg 27 785 29 R 34 794 Creuzer, Georg Friedrich (1771–1858), ab 1804 Professor der Philologie und alten Geschichte in Heidelberg 40 126 – Symbolik und Mythologie 40 126, 802 104 225, 863 Cunze, Dietrich Joachim Theodor (gest. 1822), ab 1788 Rektor in Schçningen und ab 1805 Pastor in Claus, ab 1809 Superintendent – De rebus gestis Alexandri Magni, s. Q. Curtius Rufus Curtius (Quintus Curtius Rufus) (1. Jh. n. Chr.) – De rebus gestis Alexandri Magni, Hg. s. D. J. Th. Cunze 564 552, 1139 Dacier, Andr (1651–1722), franz. Altphilologe und bersetzer – Rflexions morales de lempereur Marc Antonin, s. Mark Aurel 34 103, 793 46 137, 808 84 189, 840 642 606, 1187 Dacier, Anne, geb. Lefe`vre (1654–1720), franz. Schriftstellerin und bersetzerin, Ehefrau von A. Dacier – Oeuvres dHome`re, s. Homer 34 103, 793 – Rflexions morales de lempereur Marc Antonin, s. Mark Aurel 34 103, 793 46 137, 808 84 189, 840 88 197, 844 99 211, 853 642 606, 1187 Dacre, Gertrude Brand, Lady, geb. Roper (1750–1819), Mutter von Th. Brand 36 R 47 139, 809 Dacre, Trevor Charles Roper, Lord (1745– 1794), Bruder von Lady G. Dacre 36 R Dadou, Bekannter von F. von Matthisson 783 710 Dnemark, Friedrich VI., ab 1808 Kçnig von, ab 1815 Herzog von Lauenburg (1768–1839) 218 320, 937

1323

Dalayrac, Nicolas (1753–1809), franz. Komponist – Sargines 216 317, 935 Dalberg, Karl Theodor Anton Maria von (1744–1817), 1803–17 Erzbischof von Regensburg, 1806–13 Frstprimas des Rheinbundes, 1810–13 Großherzog von Frankfurt, ab 1814 in Regensburg 219 321 Dambacher, Maria Theresia, geb. Glickh (1773–1816), in Gnzburg 44 R 45 133, 806 Dambmann, Georg Peter (1761–1826), Jurist, herzogl. nassau. Hofrat und Schriftsteller in Darmstadt 671 630, 1209 – Korr.-Nachr., Mbl. 57; 58 (1818) 671 1209 Damiens, Robert Franc¸ois (1715–1757), franz. Soldat und Diener 25 83, 781 Dannecker, Johann Heinrich von (1758– 1841), Bildhauer in Stuttgart, ab 1816 wrtt. Hofrat 80 831 91 199, 845– 846 102 216 – Amor 80 175, 831 Dante Alighieri (1265–1321), ital. Schriftsteller 203 311 Darnstedt/Darnstdt, Johann Adolph (1769–1844), Kupferstecher, ab 1815 ao. Professor in Dresden 109 229, 866 – Der Morgen, s. J. Ch. Klengel 109 229, 866 – Der Weise, s. Ch. W. E. Dietrich 109 229, 866 – Der Weise unter den Hirten, s. Ch. W. E. Dietrich 109 229, 866 Daunou, Pierre Claude Franc¸ois (1761– 1840), franz. Politiker und Historiker – Essai historique sur la puissance temporelle des Papes 757 691, 1262 760 1264 Davis, John Francis (1795–1890), ab 1813 Angestellter der East India Company in Kanton, 1816 in diplomatischer Mission in Peking, Sinologe, bersetzer – Laou-Seng-Urh, s. Wu Han-chÞn, bers. s. Ch. M. Engelhardt 498 R 666 620, 1203 Debeau (gest. 1837), Sprachlehrer in Kçnigsberg 371 419 712 1236

1324

Personen- und Werkregister

– Korr.-Nachr., Mbl. 229; 230; 242 (1817) 371 419, 1021 Decius (Publius Decius Mus) (340 v. Chr.), rçm. Konsul 44 R Decius (295 v. Chr.), rçm. Konsul, Sohn von P. Decius Mus 44 R Decius (279 v. Chr.), rçm. Konsul, Enkel von P. Decius Mus 44 R Defoe, Daniel (1660–1731), engl. Schriftsteller – The life and strange surprizing adventures of Robinson Crusoe (dt.: Das Leben und die gantz ungemeinen Begebenheiten des weltberhmten Engellnders, Robinson Crusoe) 44 R Degen, Jakob (1760–1848), Uhrmacher und Erfinder in Wien 237 329, 946 Deinhardstein, Johann Ludwig Ferdinand (1794–1859), Jurist und Schriftsteller in Wien 660 618 711 661, 1235 712 662, 1236 – Korr.-Nachr., Mbl. 144; 146; 148 (1818) 660 618, 1199 665 1202 673 632, 1211 711 661, 1235 Delbrck, Johann Friedrich Gottlieb (1768–1830), Pdagoge an der Luisenstiftung in Berlin, ab 1817 Pastor und Superintendent in Zeitz 603 584, 1163 Demarne, Jean Louis (1744/52/54–1829), Maler 358 1011 Demoustier, Charles Albert (1760–1801), franz. Schriftsteller 82 184, 836 – Lettres  E´milie sur la mythologie 40 126, 802 Denso, Johann Daniel (1708–1795), Schulrektor in Wismar – Naturgeschichte, s. Plinius der ltere Deppe, Johann Zacharias (1725/6–1799), Buchbinder der Universittsbibliothek in Gçttingen 21 73, 775 Deppe, Sohn von J. Z. Deppe 21 73 Depping, Georg Bernhard (1784–1853), Historiker und Publizist, ab 1803 in Paris 138 261 151 271 188 R 218 320, 937 238 329 242 330 250 337 362 416 397 1037 465 480, 1079 535 528 568 R 602 583, 1163 640 605, 1186 662 618, 1200 664 1201 666 622

– Auszge aus der Bengalischen Zeitung. Æ…æ Das Fest Suan Jattra 254 R 620 1176 626 600, 1179 – Auszge aus der Bengalischen Zeitung. Æ…æ Das Wagenfest 620 1176 626 600, 1179 – Entstehung, Fortschritte und jetziger Zustand der neuen Lehrart in Frankreich 188 R 238 329, 946 239 329, 946 246 332, 949 248 336, 952 249 337, 953 250 337, 954 260 R 262 351, 961 – Korr.-Nachr., Mbl. 20; 22; 23; 24 (1817) 242 948 – Korr.-Nachr., Mbl. 36; 37 (1817) 138 260, 886 144 264, 890 – Korr.-Nachr., Mbl. 62; 63; 64 (1817) 169 290, 909 170 291, 909 – Korr.-Nachr., Mbl. 72; 73 (1817) 177 294, 913 – Korr.-Nachr., Mbl. 82; 83; 84 (1817) 187 919 – Korr.-Nachr., Mbl. 85 (1817) 187 299, 919 – Korr.-Nachr., Mbl. 92 (1817) 202 307, 927 – Korr.-Nachr., Mbl. 93; 94; 97 (1817) 202 307, 927 – Korr.-Nachr., Mbl. 104; 105; 106 (1817) 218 320, 937 223 323, 940 – Korr.-Nachr., Mbl. 139; 140 (1817) 254 R – Korr.-Nachr., Mbl. 141 (1817) 254 R – Korr.-Nachr., Mbl. 250; 251 (1817) 399 439, 1039 – Korr.-Nachr., Mbl. 19; 20 (1818) 535 528, 1121 – Korr.-Nachr., Mbl. 20; 22; 23; 24 (1818) 535 528, 1121 – Korr.-Nachr., Mbl. 31; 32; 33; 34; 35 (1818) 640 1186 – Korr.-Nachr., Mbl. 65; 67 (1818) 640 1186 – Korr.-Nachr., Mbl. 103; 104; 108 (1818) 640 1186 – Les peuples de la Russie 247 335, 951 Des PÞpliers, Jean Robert (17. Jh.) – Nouvelle et parfaite Grammaire 17 71, 773 Dessau, s. Anhalt-Dessau

Personen- und Werkregister Diericke, Christoph Friedrich Otto von (1743–1819), Schriftsteller, ab 1800 preuß. Generalmajor, ab 1809 Obergouverneur der preuß. Prinzen – Eduard Montrose 269 965 Dietrich, Christian Wilhelm Ernst (1712– 1774), Maler, ab 1765 Professor an der Akademie in Dresden – Der Weise, s. J. A. Darnstedt 109 229, 866 – Der Weise unter den Hirten, s. J. A. Darnstedt 109 229, 866 Dillen, Karl Ludwig Immanuel Graf von (1777–1841), wrtt. Obersthofmeister und Oberhofintendant, ab 1809 wrtt. Generalleutnant, Gnstling von Kçnig F. I. W. K. von Wrttemberg in Stuttgart, ab ca. 1817 Oberhofmeister von Kçnigin Ch. A. M. von Wrttemberg in Ludwigsburg 98 204, 210 106 R 134 258 784 R Dillen, Louise Henriette Grfin von, geb. Schott von Schottenstein (1782–1844), ab 1806 Ehefrau von Graf K. L. I. von Dillen 86 194 784 R Dillon, Georgine Comtesse de (1799–1827), 1816–18 in Dresden 351 R Ditmar, Woldemar Friedrich Carl von (1794–1826), aus Livland, ab 1812 Student in Dorpat, ab 1815 in Kçnigsberg und in Berlin und ab 1816 in Heidelberg, dann in Berlin, 1818–19 Privatdozent der Rechtswissenschaft in Dorpat – Korr.-Nachr., Mbl. 173 (1817) 310 381, 989 323 390, 995 Docen, Bernhard Joseph (1782–1828), ab 1811 Kustos an der Hofbibliothek in Mnchen, ab 1811 Adjunkt an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 173 911 328 393, 997 379 422, 1024–1025 486 491, 1092 602 583, 1163 619 598 809 722 – Der lteste deutsche Hexameter 659 617, 1198 – Baierische Festspiele 379 422, 1024 – Frstlich Esterhazische Kunstsammlung 173 292, 911 – Korr.-Nachr., Mbl. 184; 185 (1817) 328 997 – Korr.-Nachr., Mbl. 260; 261; 262; 266; 267 (1817) 379 422, 1024

– Korr.-Nachr., Mbl. 108 617 597, 1174 619 1175

1325 (1818)

Dçnhoff-Dçnhoffstdt, Otto Stanislaus Graf von (gest. 1816), ab 1816 Student in Gçttingen 62 160 Dçring, Adelheid Friderike Heinriette (geb. 1800), Tochter von Ch. R. L. und J. G. Dçring 1 34 Dçring, Christiane Rosine Luise, geb. von Alberti (1781–1815), Tochter von Ch. F. und F. K. von Alberti 1 34, 753 Dçring, Georg Christian Wilhelm Asmus (1789–1833), 1814 Hoftheaterdichter in Kassel, ab 1815 Schriftsteller, Publizist und Zeitungsredakteur in Frankfurt a. M. 687 644, 1221 Dçring, Julie Wilhelmine Charlotte (geb. 1801), Tochter von Ch. R. L. Dçring 1 34 Dçring, Karl Wilhelm Heinrich (geb. 1799), Sohn von Ch. R. L. Dçring 1 34 Dohm, Christian Conrad Wilhelm von (1751–1820), preuß. Diplomat, ab 1810 im Ruhestand auf Gut Pustleben bei Nordhausen 250 954 Dolomieu, Dodat-Gui-Sylvain-Tancrede de Gratet de (1750–1801), franz. Geologe und Mineraloge – Mmoire sur les tremblemens de terre 38 119, 800 Doppelmair, Johann Georg Gottfried von (1753–1826), ab 1784 Arzt in Rußland, ab 1799 russ. Kollegienrat und Hofarzt, ab ca. 1803 in Leipzig, Heidelberg und Mannheim, 1810–12 Stadtphysikus in Moskau, um 1817 in Estland 180 295–296, 915 – Aus einem Brief an einen Freund in Sddeutschland 180 295, 915 Dorsch, Anton Joseph Friedrich Caspar (1758–1819), ab 1805 Steuerdirektor im Finisterre-Departement und ab 1811 in Mnster, ab 1813 Schriftsteller in Paris 151 271 176 913 465 480, 1079 – Literarische Neuigkeiten aus Frankreich 151 271, 895 176 293, 913 362 416, 1015

1326

Personen- und Werkregister

– Uebersicht der vorzglichsten Produkte der schçnen Knste in Frankreich 151 271, 895 176 293, 912 Drescher, Karl Heinrich (1783 – nach 1846), 1811–38 Oberamtmann in Blaubeuren 331 396, 999 Drck, Charlotta (geb. 1798), Tochter von J. E. F. Drck 530 519 Drck, Friederike, s. Mayer Drck, Johanna Elisabetha Friderika, geb. Rau (geb. 1769) 767 699, 1270 Drck, Luisa Johanna (geb. 1793), Tochter von J. E. F. Drck 530 519, 1115 583 R Drck, Marie Sophie (geb. 1803), Tochter von J. E. F. Drck 530 519 Drck, Sophia (geb. 1804), Tochter von J. E. F. Drck 530 519 Drck, Wilhelmina (geb. 1796), Tochter von J. E. F. Drck 530 519 Dubois, Jean Antoine (1766–1848), ab 1792 franz. Missionar in Indien 792 714 – Description of the character, manners, and customs of the people of India 792 714, 1284 794 1285 Dubois, Frau (gest. 1816), in Bevaix/Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz 64 R 66 167 Duclos, Charles Pinot (1704–1772), franz. Schriftsteller, ab 1755 stndiger Sekretr der Acadmie Franc¸aise 794 715 Drer, Albrecht (1471–1528), Maler, Zeichner und Graphiker in Nrnberg 18 R – Hierin sind begriffen vier Bcher von menschlicher Proportion 584 R Drrbach, Gottfried (1790–1870), Schriftsteller, Pfarrer in Straßburg 406 447, 1046 411 450 – Das Lied vom frommen Doctor 406 447, 1046 411 450, 1050 447 467, 1069 458 476, 1076 Dumas, Mathieu Comte (1753–1837), franz. Generalleutnant 180 296 Duncker, Johann Wilhelm (1771–1843), Versicherungskaufmann in Hamburg, Bruder von J. F. Kerner 725 672 787 R Duncker, Verwandte in Hamburg von J. F. Kerner 725 672 787 R DuPaty, Charles-Marguerite-Jean-Baptiste Mercier (1744–1788), franz. Justizbeamter und Schriftsteller 383 426

– Lettres sur lItalie, bers. s. J. G. A. Forster 383 426, 1028 Du Plat, Georg Gustav Wilhelm (1796– 1854), brit. Ingenieuroffizier, 1817 in Gçttingen, 1818 in Stuttgart, Sohn von S. J. Ch. C. E. Du Plat, Bruder von Grfin H. J. J. D. A. von Zeppelin-Aschhausen 384 1030 522 512 Du Plat, Sophie Juliane Christiane Caroline Ernestine, geb. Grfin von Taube (1773– 1837), Mutter von Grfin H. J. J. D. A. von Zeppelin-Aschhausen 384 430, 1030 Durach, Johann Baptist (1766–1832), Schriftsteller und Publizist, ab 1805 ao. Professor am Gymnasium und ab 1809 Bibliothekar in Passau 475 485, 1084– 1085 586 R 626 600 627 601 – Reise ber einen Theil des Ober- und Kçnigssee-Gebirges in Bertholdsgaden 475 486, 1085 586 R 626 600, 1179 627 1179 Duttenhofer, Christian Friedrich Traugott (1778–1846), Maler und Kupferstecher, Professor an der Kunstschule in Stuttgart 81 179, 834 123 247 124 253, 879 166 288 179 295 210 313 219 320 243 332 301 986 305 379, 987 737 R – Rez. zu K. F. von Wiebeking: Theoretisch-practische Wasserbaukunst 305 379, 987 Duttenhofer, Christiane Luise, geb. Hummel (1776–1829), Miniaturmalerin und Silhouettenschneiderin in Stuttgart, ab 1804 Ehefrau von Ch. F. T. Duttenhofer 18 R 31 R 56 R 66 166 68 R 81 179, 834 98 210 123 247 124 253, 879 152 277 318 387, 992 E., Beitrger(in) des »Conversations-Lexicons« – Lavater 24 80, 779 Eaton, John Henry (1790–1856), amerik. Politiker – The Life of Andrew Jackson 89 198, 844 Ebeling, Christoph Daniel (1741–1817), ab 1784 Professor der Geschichte und griech Sprache und ab 1799 Bibliothekar in Hamburg 321 388

Personen- und Werkregister Eberhard, Christian August Gottlob (1769–1845), Theologe und Schriftsteller in Halle 524 1112 – Die deutschen Schriftsteller 524 1112 Egide, Bediensteter bei Familie G. von Greyerz in Gnzburg 27 785 34 107, 794 Egloff, Daniel (geb. 1783 – nach 1822 (?)), Forstaktuar, ab ca. 1815 bayr. Hauptmann, ab 1818 Kreisforstkontrolleur in Augsburg 29 R Eichhoff, Nicolaus Gottfried (1766–1844), ab 1792 Gymnasiallehrer in Weilburg – Lebensbeschreibungen der 12 ersten rçmischen Kaiser, s. G. Suetonius Tranquillus 84 186, 838 Eichthal (vor 1814: Seligmann), Aaron Elias von (1747–1824), Hofbankier in Mnchen 152 275 Eidenbenz, Christian David, um 1818 Vikar in Roßwag bei Vaihingen a. d. Enz, Einsender des »Morgenblatts« 546 R Einsiedel, Johanna Auguste Grfin von (1805 – nach 1851), Tochter von Grfin J. F. L. von Einsiedel 8 R Einsiedel, Johanna Friederike Luise Grfin von, geb. Grfin von der SchulenburgKlosterrode (1773–1832) 8 R Einsiedel, Grfin von, 1815 in Dresden 8 R Einsiedel, Kinder von Grfin von Einsiedel 8 R Elben, Christian Gottfried (1754–1829), Journalist, ab 1785 Redakteur und Herausgeber des »Schwbischen Merkur« und der »Schwbischen Chronik« in Stuttgart 64 R 534 1120 590 574, 1154 Elben, Sofie Karoline Auguste Magdalene, geb. Feuerlein (1772–1847), Tochter von A. E. F. J. Feuerlein, ab 1789 Ehefrau von Ch. G. Elben 49 R 178 294, 914 Ellis, Henry (1777–1855), Schriftsteller, brit. Diplomat – Journal of the proceedings of the late embassy to China, bers. s. P. Usteri 585 569, 1151 Elssser, Herr, 1817 in Frankfurt a. M. 203 308, 928

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– Korr.-Nachr., Mbl. 71 (1817) 175 293, 912 178 295, 914 Emmert, Johann Heinrich (geb. 1748), Lehrer in Gçttingen – De situ, moribus et populis Germaniae libellus, s. P. C. Tacitus Engelbach, Friedrich August (1773–1826), Advokat und Journalist in Straßburg – Korr.-Nachr., Mbl. 228 (1817) 368 418, 1020 Engelhard, Magdalene Philippine, geb. Gatterer (1756–1831), Schriftstellerin in Kassel, Schwester von Ch. W. J. Gatterer 589 1153 751 689 – Gedanken beym Vollmond 751 689, 1259 – Neue Gedichte 751 689, 1259 Engelhard, Wilhelm Gotthelf (1785–1848), hess. Regierungsprokurator in Kassel, Sohn von M. Ph. Engelhard, Neffe von Ch. W. J. Gatterer 615 1171 Engelhard, 1808 bei Ph. E. von Fellenberg in Hofwil bei Bern, Sohn von M. Ph. Engelhard 615 1171 Engelhardt, Christian Moritz (1775–1858), Archologe und Schriftsteller, ab 1801 Devisionschef in der Mairie von Straßburg 123 877 398 438, 1038 404 1045 405 1046 406 1046 424 459, 1058–1059 446 M 1068 498 R 553 R 580 R 602 583, 1163 720 R 740 R – Besuch der Ksten der Chinesischen Tartarey, s. J. McLeod 553 R 590 574, 1154 620 1176 626 600, 1179 676 R – Bonapartes Ankunft, s. A. L. G. de Stae¨l-Holstein 659 617, 1198 662 618, 1200 687 1221 720 R – Korr.-Nachr., Mbl. 241 (1817) 404 1045 – Neubekehrte Christen in Sognio, s. J. K. Tuckey 580 R 740 R 775 1274 – Paris; im Sommer 1815 424 1058 – Rez. zu Ch. F. D. de Villers: Prcis historique sur la prsentation de la Confession dAugsbourg 446 M 1068 – Scenen aus dem chinesischen Drama: Laou-Seng-Urh, s. Wu Han-chÞn, J. F. Davis 498 R 620 599, 1176– 1177 626 600, 1179 666 620, 1203

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Personen- und Werkregister

– Sklavenhndler auf Malemba, s. J. K. Tuckey 580 R 740 R – Tuckeys Audienz bey den Chenoos, s. J. K. Tuckey 580 R Engelhardt, Karl August (Pseud.: Richard Roos) (1768–1834), Schriftsteller, ab 1811 Archivar bei der Geh. Kriegskanzlei in Dresden 143 889 – Frst Lobkowitz 147 267, 893 – Historische Miszellen 143 263, 889 Engelhardt-Schnellenstein, Alexander von (1791–1863), çsterr. Offizier 8 R Engelhardt-Schnellenstein, Braut und sptere Ehefrau von A. von EngelhardtSchnellenstein 8 R Engelmann, Joseph (1783–1845), Buchhndler und Verleger in Heidelberg, Herausgeber der »Cornelia« 807S 531 520, 1116 807 721, 1291–1292 Engelmann, Julius Bernhard (1773–1844), Schriftsteller, ab 1808 Pdagoge und Schulleiter in Frankfurt a. M. 368 418, 1020 England, Heinrich VIII., ab 1509 Kçnig von (1491–1547) 102 219 England, Richard I. (gen. Richard Lçwenherz), ab 1189 Kçnig von (1157–1199) 33 99, 789 ´ pinay, Louise Florence Ptronille de la E Live d, geb. Tardieu dEsclavelles (1726–1783), franz. Schriftstellerin – Mmoires et Correspondance, bers. s. Th. Huber 757 691, 1262 766 699, 1269 Epplen, Babette von, 1816/17 in Regensburg, Tochter von F. von Epplen, Halbschwester von F. A. von Breuning 40 123, 802 79 R 351 R Epplen, Franziska von, geb. von Tautphçus, verw. von Breuning (1763 – nach 1833), in Gnzburg und Mnchen, Mutter von F. A. von Breuning und B. von Epplen 40 123–124 Erbach/Ulm zu Erbach, Frau von, in Stuttgart 56 R Erhard, Heinrich (1796–1873), ab 1815 Inhaber der Metzlerschen Buchhandlung in Stuttgart, Verwandter von K. A. Erhard 84 189, 840 106 R 129 256, 882

224 R 275 R 289 366, 974 440 465, 1066 600 1160 653 1193 Erhard, Karl August (1786–1847), Inhaber der Buchhandlung A. F. Macklot in Stuttgart, Verwandter von H. Erhard 671 630, 1209 766 698, 1269 Erlach, Albrecht Friedrich von (1696– 1788), Schultheiß von Bern 669 625 Ersch, Johann Samuel (1766–1828), ab 1803/04 Professor der Geographie und Statistik und ab 1808 Oberbibliothekar in Halle, Redakteur der »Allgemeinen Literatur-Zeitung« 44 R Eschenburg, Johann Joachim (1743–1820), ab 1777 Professor der schçnen Literatur und Philosophie, ab 1782 Bibliothekar und ab 1786 Hofrat in Braunschweig – Shakespeares dramatische Werke, s. W. Shakespeare 289 367, 975 – William Shakespeares Schauspiele, s. W. Shakespeare 289 367, 975 Eschenmayer, Adolph/Adam Karl August (von) (1768–1852), ab 1800 Oberamtsarzt in Kirchheim/Teck, ab 1811 ao. Professor der Medizin und Philosophie und ab 1818 o. Professor fr praktische Philosophie in Tbingen, ab 1817 Mitherausgeber des »Archiv fr den Thierischen Magnetismus« 115 232–234 145 891 299 376 535 1121 590 1154 – Merkwrdige eingetroffene Vorhersagung zweyer Somnamblen 145 891 299 983 – Versuch die scheinbare Magie des thierischen Magnetismus aus physiologischen und psychischen Gesezen zu erklren 115 232, 869 Eschenmayer, Johanna Christiana Friderica, geb. Bilfinger (1773–1830), ab 1798 Ehefrau von A. K. A. Eschenmayer 115 232 Escher (von der Linth), (1767–1823), schweiz. nieur und Geologe, Linth-Kommission, ab in Zrich 24 81, 779

Hans Conrad Politiker, IngePrsident der 1814 Staatsrat

Eßlair, Ferdinand Johann Baptist (1772– 1840), ab 1814 Schauspieler und Regisseur in Stuttgart 153 278, 898 155 278,

Personen- und Werkregister 899–900 216 317 262 349 269 356 718 668, 1241 Eugen, bis 1811 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern 85 R Euripides (um 480–406 v. Chr.), griech. Schriftsteller 125 253 400 444 – Elektra, bers. s. F. H. Bothe – Euripides Werke, bers. s. F. H. Bothe – Die Flehenden, bers. s. F. H. Bothe – Orestes, bers. s. F. H. Bothe – Der wtende Herkules, bers. s. F. H. Bothe Fsi, Karl Wilhelm (1793–1852), 1815 Vikar in Zrich, ab 1816 Prediger in Wien – Predigten 37 117, 798 43 131, 805 Fahr, Lehrer in Gnzburg 25 84 Fahrian, Franz, ab 1805 Pfarrer in Stoffenried 44 R Falcke, Georg Friedrich (1783–1850), Hofund Kanzleirat in Hannover, 1818 Kommissar in Gçttingen 787 R Faldoni, Gian (1739–1770), ital. Fechtmeister in Lyon 40 802 Falk, Johannes Daniel (1768–1826), Schriftsteller und Pdagoge in Weimar, ab 1807 sachs.-weimar. Legationsrat – O du frçhliche 145 892 Fauche-Borel, Louis (1762–1829), Drucker in Neuchaˆtel im Frstentum Neuchaˆtel/ Schweiz, ab 1795 Agent der Royalisten in der Franzçsischen Revolution, 1802– 04 inhaftiert, ab 1805 in Berlin, ab 1806 in London, ab 1814 in Paris 793 715, 1285 Fauche-Borel, Ehefrau von L. Fauche-Borel, in Neuchaˆtel 793 715 Feldhoff, Friedrich August (1800–1844), 1816–20 Student der Theologie in Heidelberg und Berlin, ab 1820 Pfarrer in Elberfeld – An den Verfasser der Glockentçne 410 1049 Fellenberg, Carl Ludwig Emil von (1807– 1886), Sohn von M. und Ph. E. von Fellenberg 1 751 78 174 84 187, 839 Fellenberg, Elisabeth Charlotte (Elise) von

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(1801–1875), Tochter von M. und Ph. E. von Fellenberg 78 174 84 187, 839 Fellenberg, Elisabeth Olympia (Olimpe) von (1804–1870), Tochter von M. und Ph. E. von Fellenberg 78 174 84 187, 839 Fellenberg, Elise Luise Emma von (1811– 1892), Tochter von M. und Ph. E. von Fellenberg 78 174 84 187, 839 Fellenberg, Emilia Adelheid (Adele) von (1806–1846), Tochter von M. und Ph. E. von Fellenberg 78 174 84 187, 839 Fellenberg, Friedrich Rudolf (Fritz) von (1800–1834), Sohn von M. und Ph. E. von Fellenberg 1 751 78 174 84 187, 839 Fellenberg, Margarethe (Mama Fellenberg) von, geb. von Tscharner (1778–1839), ab 1796 Ehefrau von Ph. E. von Fellenberg 17 70 30 94, 786 33 97–98 34 106 77 173 78 174, 829 82 835 84 187, 839 85 R 103 221 785 R Fellenberg, Philipp Emanuel (Papa Fellenberg) von (1771–1844), Pdagoge, Landwirt, Grnder, Besitzer und Leiter der Erziehungs- und Bildungsanstalt fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, Grnder des Hçheren landwirtschaftlichen Instituts in Mnchenbuchsee bei Bern und der Armenschule in Hofwil Bd. 2 111S 1296 1 33, 751– 752 4 R 11 49, 760 13 54, 764 14 55– 56, 764 16 65, 769 17 773 20 774 21 75, 774–775 22 75, 775–776 23 79, 777 24 80–81, 779 26 89, 783 30 94, 786 33 96–99, 788–789 34 104–106, 793– 794 35 113, 796 44 R 46 133–135, 807 49 R 50 143, 811 54 149, 814 56 R 59 152–154, 816 62 819 65 163, 822 66 167, 825 67 168, 825–826 68 R 71 170, 826–827 73 827 74 828 75 171–173, 828 76 173, 829 77 173, 829 78 174, 830 79 R 81 175–178, 180, 832, 834 82 180–182, 835 84 186– 189, 838–839 85 R 86 191–193, 841–842 87 195, 842 93 R 94 847 99 213, 855 102 215–216, 857–858 103 221, 861 104 224–226, 862 106 R 115 234–235, 870 116 871 120 873 123 244–245, 247, 876 124 249–250, 877–878 127 254, 880–881 145 892 152 274,

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Personen- und Werkregister

896 154 899 166 907 181 R 198 925 202 307, 927 203 308, 928–929 212 R 216 319, 936 251 955 262 351, 961 275 R 279 360, 968 280 361, 969 298 372–373, 980 299 983 300 985 302 986 326 996 341 R 359 410, 414, 1012, 1014 383 1028 384 1030 397 438, 1038 400 1042 421 457, 1057 422 1057 451 R 452 471–472, 1072 461 478, 1077 476 486–487, 1086 483 489, 1090 522 1110 530 518, 1114 533 525, 1118 545 533, 1125 554 1130 573 558 581 1148 608 587, 1166 615 591–592, 1170–1171 642 608, 1188 656 1197 669 1205 687 647, 1222 695 650, 1226 710 1234 747 687, 1257 750 1259 759 692, 1263 762 694, 1265 764 695, 1267 775 704, 1274 777 705, 1276 785 R Fellenberg, Wilhelm Tell (Willy) von (1798– 1880), Sohn von M. und Ph. E. von Fellenberg, Freund V. A. Hubers 1 751 78 174 84 187, 839 530 518 Ferdinand, Maler – Portrt von Mme de La Fayette, s. Lambert Fernow, Carl (ca. 1803–1819/20), 1818 Gymnasiast in Weimar, Sohn von K. L. Fernow 601 582–583, 1161 Fernow, Karl Ludwig (1763–1808), ab 1802 ao. Professor der Aesthetik in Jena, 1804–08 Bibliothekar in Weimar 601 582, 1161 725 673, 1244 Feuerlein, Auguste Elisabeth Franziska Johanne, geb. Fischer (1747–1823), Mutter von W. A. L. Conradi, S. K. A. M. Elben, C. W., E. A. W., E. E. A. W. und F. G. W. Feuerlein, L. A. S. M. Heller, A. A. Ch. Hoffmann, J. A. F. Jger, F. A. E. Pistorius und H. A. Ch. Wergo 48 R 178 294, 914 Feuerlein, Carl Willibald (1770–1808), Kaufmann in Stuttgart, Sohn von A. E. F. J. Feuerlein 49 R Feuerlein, Ehregott August Willibald (1781–1850), Oberjustizprokurator in Stuttgart und Tbingen, Sohn von A. E. F. J. Feuerlein 49 R 178 294, 914 Feuerlein, Eleonore Ernestine Auguste Wilhelmine (1790–1870), Tochter von A. E. F. J. Feuerlein 49 R

Feuerlein, Frchtegott Gustav Willibald (1781–1848), Pfarrer in Wolfschlugen, Sohn von A. E. F. J. Feuerlein 178 294, 914 Fichte, Johann Gottlieb (1762–1814), ab 1810 Professor der Philosophie in Berlin 26 89, 784 – ber den Begriff des wahrhaften Krieges 25 87, 782 26 89, 784 Fiorillo, Johann Dominik (1748–1821), ital. Maler, Kupferstecher und Kunsthistoriker, ab 1784 Aufseher der Kupferstichsammlungen, ab 1799 ao. Professor und ab 1813 o. Professor in Gçttingen 101 215, 857 113 231, 867 – Geschichte der zeichnenden Knste 94 200, 847 Fiorillo, Friedrich Ignatius Johann Philipp (geb. 1783), ab 1801 Student der Medizin in Gçttingen, Sohn von J. D. Fiorillo 113 231 Fiorillo, Ferdinand Ernst Carl Maximilian (geb. 1785), ab 1801 Student der konomie in Gçttingen, Sohn von J. D. Fiorillo 113 231 Fiorillo, Otto Centurius (geb. 1792), ab 1809 Student der Medizin, in Gçttingen, Sohn von J. D. Fiorillo 113 231 Fiorillo, Wilhelm Johann Raphael (1778– 1816), Privatdozent und ab 1804 Bibliothekssekretr in Gçttingen, Sohn von J. D. Fiorillo 113 231, 867 Fischer, Caroline Auguste Ferdinandine, geb. Venturini, gesch. Christiani, gesch. Fischer (1764–1842), Schriftstellerin in Heidelberg, Schwester von K. H. G. Venturini, 1808 Ehefrau von Ch. A. Fischer – William der Neger 807 1291 Fischer, Christian August (1771–1829), Reiseschriftsteller, 1804–08 Professor der Kulturgeschichte und schçnen Wissenschaften und 1808–09 und 1815–16 der Staatengeschichte und Statistik in Wrzburg 501 501, 1101 530 518 531 521 533 525 – Geschichte der Amtsfhrung und Entlaßung 501 501, 1101 530 518, 1114 531 521, 1116 533 525, 1118 Fischer, Emanuel Friedrich von (1786–

Personen- und Werkregister 1870), Jurist und Politiker in Bern, 1818 bern. Gesandter in Rom 655 612, 1195 687 645, 1222 Fischhaber, Gottlob Christian Friedrich (1779–1829), Professor der Philosophie und alten Literatur am Gymnasium in Stuttgart 501 501 – Rez. zu J. Ch. Pfister, J. Ch. Schmid: Denkwrdigkeiten der Wrtembergischen und Schwbischen Reformationsgeschichte 501 1102 Fleischer, Gerhard (1769–1849), Verleger in Leipzig, Herausgeber der »Minerva« 16 770 34 100 39 123, 802 53 148 82 185, 837 102 219, 859 451 R 522 1110 536 R Fleischmann, Herr, Einsender des »Morgenblatts« 141 262 Florian, Jean-Pierre Claris de (1755–1794), franz. Schriftsteller 10 757 Fçrsch, Carl von (gest. 1818), bayr. Geh. Finanzrat in Mannheim 331 998 Fçrsch/Kçrsch (?), Geh. Rat in Mannheim, Onkel von M. A. E. von Huetlin 331 394 Fçrster, Friedrich Christoph (Pseud.: Friedrich von der alten Burg) (1791–1868), Schriftsteller, Historiker, preuß. Leutnant, 1815–17 Lehrer an der Ingenieurund Artillerieschule in Berlin 192 R – Die Frauen vom Louisen-Orden 192 R – Von der Begeisterung 36 R Fçrster, Karl August (1784–1841), Schriftsteller, bersetzer, ab 1807 Professor fr dt. Sprache und Literatur in Dresden – Le Rime, s. Petrarca 655 1195 725 1244 730 1248 732 1249 Foote, Samuel (1720–1777), engl. Schriftsteller, Schauspieler und Imitator 145 265 Fordyce, James (1720–1796), schott. Geistlicher – Sermons to young women 298 980 Forster, Antonia Elisabeth Susanna (Antonie) (1758–1823), in Berlin, Tochter von J. R. Forster, Schwgerin Th. Hubers, Patin von F. K. W. von Greyerz 1 31, 750 6 R 13 55, 764 17 67, 70, 771, 773 44 R 47 142, 810 68 R 120 239, 242,

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873–874 152 277, 898 351 R 451 R 583 R 598 1159 603 585, 1164 Forster, Barbara Justina Regina (1765– 1826), Erzieherin von E. Mller in Berlin, Tochter von J. R. Forster, Schwgerin Th. Hubers 1 31, 750 6 R 13 55, 764 47 142, 810 68 R 120 239, 242, 873– 874 152 277, 898 351 R 451 R 583 R 598 1159 603 584–585, 1163–1164 Forster, Johann Georg(e) Adam (Papa Forster) (1754–1794), 1772–75 Forschungsreisender mit J. Cook, bersetzer und Schriftsteller, 1779–84 Professor fr Naturgeschichte am Collegium Carolinum in Kassel, 1784–87 Professor und Geheimrat in Wilna, ab 1788 Universittsbibliothekar in Mainz, ab 1792 fhrendes Mitglied des rhein.-dt. Nationalkonvents in Mainz, 1793 Deputierter in Paris, Sohn von J. R. Forster, ab 1785 erster Ehemann Th. Hubers Bd. 1 68S 1 750 4 R 12 R 13 52 15 766 16 66 23 79, 777 24 79, 778–779 34 101– 103, 792 35 796 36 R 37 116, 798 47 138 49 R 81 833 84 839 102 219, 859 123 246 124 250, 877 250 338, 954 298 375, 983 330 R 351 R 383 1028 400 442, 1041 522 1110 547 536, 1127 583 R 598 578 615 592, 1171 655 1197 669 626 674 1212–1213 677 1215 678 637, 1216 685 642, 1219 – Briefe ber Italien, s. Ch.-M.-J.-B. Mercier Dupaty 383 1028 – Des Capitain Jacob Cooks dritte Entdeckungs-Reise, s. J. Cook und J. King 123 246, 876 – Forster Bw, s. Th. Huber – Johann Reinhold Forsters Æ…æ Reise um die Welt 777 705, 1276 Forster, Johann Georg Karl (21. April – 24. Juli 1792), Sohn von Th. Huber und J. G. A. Forster 49 R 298 373 522 1110 537 530 Forster, Johann Reinhold (1729–1798), Naturforscher, ab 1780 Professor der Naturgeschichte und Mineralogie in Halle, Schwiegervater von Th. Huber 24 80 36 R – Allgemeine Geschichte der Entdekkungen und Schiffahrten im Norden 34 104, 793 36 R

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Personen- und Werkregister

Forster, Johanna Ludowika Georgia (Louise) (4. Juni – 17. Nov. 1791), Tochter von Th. Huber und J. G. A. Forster 49 R 298 373 333 398 522 1110 537 530 Forster, Marie Therese (Rçse, Rosa) (1786– 1862), 1809–10 Erzieherin bei Familie P. H. A. J. Strick van Linschoten in Linschoten/Niederlande, 1811–21 Erzieherin bei Familie C. F. von Goldbeck in Berlin, Tochter von Th. Huber und J. G. A. Forster Bd. 1 177S 1295 1 29, 749–751, 753 4 R 6 R 8 R 10 45 11 47– 48 13 50, 761, 763 14 56 15 58 16 65– 66, 769 17 67, 770, 772 25 81, 780, 783 26 89, 784 28 R 29 R 30 94, 785–786 31 R 33 97, 788 34 105–106 35 112– 113 36 R 38 119, 799, 801 44 R 46 138, 808 47 138, 808–810 49 R 55 R 56 R 57 R 59 154, 817 60 R 61 R 62 156, 158, 819 64 R 65 161, 821 66 163, 822–823, 825 68 R 82 181, 835 84 839 85 R 87 195, 843 88 196, 844 98 205–206, 208, 851 103 220 104 224 106 R 117 237 120 238, 872–873 123 244–245, 247, 876 124 250 152 273, 895 181 R 203 311 212 R 224 R 247 332, 950–951 265 R 275 R 298 373, 375 300 984 311 R 325 391 330 R 333 398 339 R 351 R 383 427 384 427, 1028–1030 385 R 400 443 440 464 449 469, 1070 450 R 451 R 494 495–496, 498, 1097–1098 522 514 530 516, 1113 533 524 537 530 547 535–536 576 561 583 R 589 573 598 577, 1157, 1159 603 584, 1163 615 594 616 595 655 615, 1197 669 622, 1204, 1206 671 630, 1208 674 634 677 636, 1215 693 R 722 669 725 673, 1244 734 680 737 R 747 687 784 R Fouch, Joseph, ab 1809 Duc dOtranto (1759–1820), franz. Revolutionr, 1799–1802, 1804–10 und 1815 franz. Polizeiminister, ab 1815 franz. Gesandter in Dresden, ab 1816 im Exil 13 763 102 860 – Bericht an den Kçnig Ludwig XVIII. 13 763 Fouqu, Caroline de la Motte-, geb. von Briest, verw. von Rochow (1773/74–

1831), Schriftstellerin auf Gut Nennhausen bei Rathenow, ab 1803 Ehefrau von F. H. K. de la Motte-Fouqu 34 100–101, 791 36 R 102 219 563 550, 1138 615 593 – Beschreibung des am achten Januar Æ…æ stattgehabten Maskenzuges 563 550, 1138 – Die Richter 615 1171 – Der Scharffenstein 615 1171 Fouqu, Friedrich Heinrich Karl de la Motte- (1777–1843), Schriftsteller auf Gut Nennhausen bei Rathenow 4 R 36 R 93 R 99 212 102 219 120 241 145 267 216 318 400 441, 1041 615 593 – Deutscher Dichterwald 10 756 32 786 – Ehrlich whrt am lngsten 615 1171 – Frauentaschenbuch 93 R 102 219, 858–859 – Freud aus Leid 615 1171 – Heldenspiele 145 267, 892 161 284, 904 – Helgi 145 267, 892 – Der Hirt des Riesengebrgs 615 1171 – Karls des Großen Geburt und Jugendjahre 120 241, 873 134 258, 884 – Kloster Mariafrede 615 1171 – Kornetsstreiche 615 1171 – Die Pilgerfahrt 120 241, 873 – Regner Lodbrog 615 1172 – Rez. zu Ch. F. Raßmann: Auswahl neuerer Balladen 521 1110 – Sngerliebe 120 241, 873 135 259, 885 – Der Zauberring 85 R Frnkel/Fraenkel/Frnckel, Caroline Sophie Elisabeth, geb. von Halle (1786 – nach 1862), Ehefrau von J. M. Frnkel 311 R 312 R 339 R 340 R 385 R 494 495, 1096–1097 Frnkel/Fraenkel/Frnckel, Elisabeth Concordia (Elise) (1809–1878), Tochter von C. S. E. und J. M. Frnkel 311 R 312 R 339 R 340 R 385 R Frnkel/Fraenkel/Frnckel, Joseph Maximilian (1788–1857), Bankier in Berlin, Sohn von S. von Pobeheim sen. 311 R

Personen- und Werkregister 312 R 339 R 340 R 385 R 422 458, 1057 494 496–497, 1097 Frnkel/Fraenkel/Frnckel, Tochter von C. S. E. und J. M. Frnkel (geb. ca. 1808) 311 R 312 R 339 R 340 R 385 R Frnkel/Fraenkel/Frnckel, Tochter von C. S. E. und J. M. Frnkel (geb. ca. 1813) 311 R 312 R 339 R 340 R 385 R Franklin, Benjamin, (1706–1790), amerik. Staatsmann, Zeitungsherausgeber, 1764–75 Vertreter mehrerer Kolonien in London, 1776–85 Gesandter in Paris 642 606, 1187 659 617 Frankreich, Heinrich IV., ab 1589 Kçnig von, als Heinrich III. Kçnig von Navarra (1553–1610) 44 R 145 265, 891 222 322, 939 Frankreich, Ludwig XIV., ab 1643 Kçnig von (gen. Roi Soleil, Sonnenkçnig) (1638–1715), Enkel von Kçnig H. IV. von Frankreich 502 R Frankreich, Ludwig XV., ab 1715 Kçnig von (1710–1774), Urenkel von Kçnig L. XIV. von Frankreich 25 781 Frankreich, Ludwig XVI., 1774–92 Kçnig von (1754–1793), Enkel von Kçnig L. XV. von Frankreich, Bruder von Kçnig L. XVIII. von Frankreich 34 791 655 615, 1196 Frankreich, Ludwig XVII. Prinz von (1785–1795), Sohn von Kçnig L. XVI. von Frankreich, Neffe von Kçnig L. XVIII. von Frankreich 138 260, 886 Frankreich, Ludwig XVIII., ab 1814/15 Kçnig von (1755–1824), Enkel von Kçnig L. XV. von Frankreich, Bruder von Kçnig L. XVI. von Frankreich 218 320, 937 Frankreich, Marie Louise, Kaiserin der Franzosen, s. Parma Frankreich, Napoleon I., Kaiser der Franzosen, s. Bonaparte Freudenreich, Beat Friedrich von (1802– 1872), 1812–22 Schler in Hofwil, Verwandter von M. von Fellenberg 1 751 Freyberg-Eisenberg, Maximilian Prokop(ius) von (1789–1851), Archivar, Histori-

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ker und Schriftsteller, ab 1816 bayr. Legationsrat in Mnchen – Lasset die Kindlein zu mir kommen 80 831 Freycinet, Louis Claude de Saulces de (1779–1842), franz. Forschungsreisender, Geograph – Die Bosjemanen, bers. s. Ph. W. G. Hausleutner – Englische Kolonie in Neuholland, bers. s. Ph. W. G. Hausleutner – Entdeckungsreise nach den Sd-Lndern, bers. s. Ph. W. G. Hausleutner – Inkrustationen in Neuholland, bers. s. Ph. W. G. Hausleutner – Neuhollndische Denkmler, bers. s. Ph. W. G. Hausleutner Freygang, Friederike von, geb. Kudriaftsky, Ehefrau von W. von Freygang – Wilhelm von Freygangs Æ…æ Briefe ber den Kaukasus und Georgien, bers. s. H. Ch. G. von Struve, s. Rez. Th. Huber zu H. Ch. G. von Struve Freygang, Wilhelm von (1783–1849), russ. Diplomat – Wilhelm von Freygangs Æ…æ Briefe ber den Kaukasus und Georgien, bers. s. H. Ch. G. von Struve, s. Rez. Th. Huber zu H. Ch. G. von Struve Friderici, Charlotte, geb. Bertrand (1745– 1820), in Hannover 34 792 66 825 123 876 589 1153 Friderici, Leiterin eines Mdchenpensionats, 1777–78 Erzieherin von Th. Huber in Hannover 34 792 123 876 589 1153 Friedrich III. (1415–1493), ab 1452 rçm.-dt. Kaiser 704 656 718 667 Friedrich, G. s. Kalisky Frommel, Karl Ludwig (1789–1863), Maler, ab 1813 in Rom, 1816 in Sizilien, ab 1817 Professor der Malerei und Kupferstechkunst in Karlsruhe – Briefe aus Sicilien 178 294, 914 187 299, 919 189 R 190 301, 921 192 R Fchsel, Andreas, Verleger und Buchhnd-

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Personen- und Werkregister

ler in Zerbst, Einsender des »Morgenblatts« 527 R Frst, Friedrich, aus Hamburg, bis ca. 1815 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, ab 1815 Student in Gçttingen 1 751 103 221, 861 106 R 275 R Frstenberg, Amalie Christine Frstin von, geb. Prinzessin von Baden (1795–1869), ab 1818 Ehefrau von Frst K. E. von Frstenberg 747 687, 1257 Frstenberg, Karl Egon Frst von (1796– 1854), 1815 Ordonnanzoffizier, ab 1817 Verwalter seiner Gter, in Donaueschingen 59 817 Frstenwrther, Moritz Friedrich von (1781–1826), Schriftsteller, 1817 als Landerkundungsreisender in Nordamerika – Der Deutsche in Nord-Amerika, Hg. s. H. Ch. E. von Gagern 809 722, 1292 Fssli, Frau, in Zrich (?) 13 54 Fualde`s, Antoine-Bernardin (1761–1817), franz. Jurist 634 603, 1183 640 605, 1186 Fuler, Louise Christiane Friderike, geb. Anhuser (geb. 1793), Tochter von J. E. und J. Anhuser, ab 1812 Ehefrau von Herrn Fuler 56 R Fuler, Pfarrer in Wurmberg, ab 1812 Ehemann von L. Ch. F. Fuler 56 R Gaal, Georg von (1783–1855), Schriftsteller, bersetzer, ab 1811 frstl. Esterha´z. Bibliothekar in Wien 411 449, 1049 – Die Nordischen Gste 411 449, 1049 Grtler, Johann Adam (1731–1818), bad. Geh. Rat in Bruchsal – Frage: Mçgte Pabst Pius VII. nicht hçchst wichtige Grnde Æ…æ gehabt haben, da Er dem Freiherrn von Wessenberg die Bischçfliche Wrde zu Konstanz zu ertheilen verweigerte 725 673, 1244 730 677, 1248 732 678, 1249 Gagern, Hans Christoph Ernst von (1766– 1852), nassau. Politiker und Diplomat,

1814–15 niederl. Gesandter in Wien und ab 1816 in Frankfurt a. M., ab 1818 Privatmann 809 722, 1292 – Der Deutsche in Nord-Amerika, s. M. F. von Frstenwrther Gaisberg-Schçckingen, Georg Ludwig Dietrich von (1785–1864), wrtt. Oberst in Ulm 1 34 Gaisberg-Schçckingen, Henriette von, geb. Schad von Mittelbiberach (1795–1884), Tochter von M. D. und J. J. Schad von Mittelbiberach, ab 1815 Ehefrau von G. L. D. von Gaisberg-Schçckingen 1 34, 753 Galignani, Giovanni Antonio (1752–1821), Zeitungsherausgeber ital. Herkunft in Paris 245 R Galland, Jean-Antoine (1646–1715), franz. Orientalist und bersetzer, ab 1709 Professor des Arabischen in Paris – Les mille et une nuit (dt.: Tausend und Eine Nacht) 25 87, 782 Galvani, Luigi (1737–1798), ital. Arzt und Professor der Medizin und Anatomie in Bologna 115 869 Gasser (Gaßer), Carl Joseph (1783–1855), ab 1810 bayr. Legationssekretr in Stuttgart 2 R Gassner, Marianna Theresia, geb. von Gimmi (geb. ca. 1778), ab 1802 Ehefrau von M. A. Gassner 79 R 98 208, 852 120 874 247 336, 952 529 R 530 519, 1115 Gassner, Mathias Alois (ca. 1766–1841), Kreis- und Stadtphysikus und ab 1807 Landgerichtsphysikus in Gnzburg 15 57–58, 766 16 63, 768 21 74, 775 33 98, 788 41 R 43 131, 805 44 R 45 133, 806 53 146, 813 65 161, 821 79 R 98 208, 852 104 226, 863 115 234, 869 120 874 247 336, 952 298 373, 980 530 519, 1115 554 542– 544, 1132 Gassner, ab 1818 Oberamtmann, Bruder von M. A. Gassner 529 R 530 519 Gatscher, Herr, Schweizer, in Brasilien 642 1188 Gatterer, Christoph Wilhelm Jakob (1759– 1838), ab 1778 Student in Gçttingen, ab 1787 Professor der Kameralwissen-

Personen- und Werkregister schaften und ab 1805 Oberforstrat in Heidelberg, Bruder von M. Ph. Engelhard 590 574 598 580 610 589, 1168 615 1171 Gatterer, Justina Amalia, geb. Klingsçhr (1767–1863), Ehefrau von Ch. W. J. Gatterer 590 574 598 580 615 592, 1171 Gatterer, Tochter von J. A. und Ch. W. J. Gatterer 590 574 598 580 Gaupp, Christiane Dorothea, geb. Zahn (1762–1825), ab 1779 Ehefrau von F. W. Gaupp 191 921 Gaupp, Elisabeth Henriette, geb. Geß (geb. 1782), ab 1808 Ehefrau von K. Gaupp 191 921 Gaupp, Friedrich Wilhelm (1757–1841), Apotheker in Kirchheim 164 906 191 921 Gaupp, Gottlob, um 1811 Apotheker in Stuttgart 164 906 191 921 Gaupp, Karl (geb. 1780), Apotheker in Calw 164 906 191 921 Gaupp, Ehefrau von G. Gaupp 191 921 Gauß, Carl Friedrich (1777–1855), ab 1807 Direktor der Sternwarte und Professor der Astronomie in Gçttingen 37 118, 799 Gaveaux, Pierre (1761–1825), franz. Schauspieler und Komponist – Le Reveil du Peuple, Text s. J. M. Souriguie`re de Saint-Marc 298 375, 982 Gay, John (1685–1732), engl. Schriftsteller – The Beggars Opera 581 565, 1148 Gay, Marie Franc¸oise Sophie, geb. Nichault de Lavalette, gesch. Liottier (1776– 1852), franz. Schriftstellerin – Lonie de Montbreuse 401 444, 1043 Gebhard, E., Anwalt in Gnzburg, ab 1817 Landrichter in Burgau 1 31, 751 10 42, 756 35 112, 796 47 141 152 276 Gedike, Friedrich (1754–1803), Schriftsteller, Publizist, bersetzer, ab 1784 Oberkonsistorialrat, ab 1787 Oberschulrat im Oberschulkollegium in Berlin, ab 1793 Direktor des Vereinigten BerlinischKçllnischen Gymnasiums – Vier Dialogen des Platon, s. Platon 17 69, 772 298 374, 980 400 441, 444, 1041, 1042–1043

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Gehren, Friederika Wilhelmina Amalia von, geb. Baldinger (1768–1819), Schriftstellerin in Darmstadt, Tochter von E. G. Baldinger 257 344, 958 Geiger, Christoph Friedrich (1712–1767), ab 1750 Professor der Geschichte und ab 1758 der Beredsamkeit und Dichtkunst in Marburg – Der gesellschaftliche Vertrag, s. J.-J. Rousseau 25 87, 782 Geismar, Wilhelm Friedrich von (1751– 1831), ab 1764 hess. Offizier, ab ca. 1793 Privatmann in Hanau, ab 1803 wrtt. General, 1808–19 Reichsoberpostdirektor in Stuttgart 522 512 Geismar, Marie Wilhelmine Caroline von, geb. Schenck zu Schweinsberg (1764– 1836), ab 1790 Ehefrau von W. F. von Geismar 275 R 383 426, 1028 522 512 555 R Gellert, Christian Frchtegott (1715–1769), Schriftsteller und ab 1751 Professor fr Philosophie in Leipzig – Fabeln und Erzhlungen 84 188, 839 99 211, 853 448 468, 1069 – Geistliche Oden und Lieder 84 188, 839 99 853 448 468, 1069 – Das Heupferd, oder der Grashpfer 46 135, 807 – Lied am Geburtstage 44 R – Prfung am Abend 40 126, 802 – Trost des ewigen Lebens 6 R 46 136, 807 60 R 531 520, 1115 715 664, 1237 Gellius, Johann Gottfried (1732–1781), Privatgelehrter und bersetzer in Leipzig – Die neue Heloise, s. J.-J. Rousseau 17 69, 772 34 792 40 124, 802 169 290, 909 Genlis, Stphanie Flicit Comtesse de, Marquise de Sillery, geb. Ducrest (1746–1830), franz. Schriftstellerin und Erzieherin 615 1172 – Les Battucas 116 236 401 444, 1043 Georgii, E., bersetzer – Marie oder der Festtag 337 1003 346 403, 1006 Georgii, Eberhard Friedrich (1757–1830), Regierungs- und Konsistorialrat, ab 1817 Obertribunalprsident, 1817–18

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Personen- und Werkregister

ao. Mitglied des Geheimrates in Stuttgart 152 277, 898 Gerle, Wolfgang Adolf (1783–1846), Schriftsteller, Publizist und Lehrer fr ital. Sprache in Prag 173 292 234 328, 944 Gerning, Johann Isaak von (1767–1837), Jurist, Kaufmann, Diplomat, Kunstsammler in Frankfurt a. M., Glubiger von K. E. A. von Herder 554 540, 1131 Gerstenberg, Heinrich Wilhelm von (1737– 1823), 1775–83 dn. Konsul in Lbeck, 1789–1812 Justizdirektor des Lottos in Altona, Schriftsteller 142 262 163 R Gerstenbergk genannt Mller, Georg Friedrich Konrad Ludwig von (Pseud.: Friedrich Mller) (1760/78/80–1838), Schriftsteller, ab 1813 großherzogl. weimar. Geh. Archivar und ab 1817 Geh. Regierungsrat in Weimar, 1818 auf Reisen in Italien Bd. 7 28 S 725 674, 1244 729 R 732 678, 1249 737 R 766 696, 1267 – Kaledonische Erzhlungen 737 R – Phalnen 737 R 766 698, 1269 Ges(s)ner, Conrad (1515–1565), schweiz. Arzt, Naturforscher und Altphilologe 229 R 231 R 260 R 288 363, 972 545 532, 1125 Gessner, Karl Wilhelm (1792–1867), 1813– 15 preuß. Soldat, preuß. Beamter in Potsdam und Frankfurt, ab 1816/17 preuß. Regierungssekretr in Cleve 412 450, 1050 606 585, 1164–1165 – Ueber die Normandie 606 586, 1165 673 632, 1211 – Ueber die Volksthmlichkeit der Bretagner 412 450, 1050 553 R 606 586, 1165 Gh., Beitrger im Conversations-Lexicon – Kosciuszko 543 R Gibbon, Edward (1737–1794), engl. Historiker 6 R 707 657 – The history of the decline and fall of the Roman Empire 4 R 6 R 11 50, 761 16 63, 768 65 163, 822 Gietl, Heinrich (1774–1861), ab 1802 Rechnungsrevisor in Neuburg a. d. Donau, ab 1804 Geh. Zentralrechnungskommissr, ab 1812 Oberrechnungsrat am

Obersten Rechnungshof, Bruder von J. Gietl (?) 1 32, 751 Gietl, Johann, 1812–51 Rentbeamter in Gnzburg 1 32, 751 17 70, 773 Gietl, Ehefrau von J. Gietl 17 70, 773 44 R Gilbert, Ludwig Wilhelm (1769–1824), ab 1811 Professor der Physik in Leipzig – Etwas von Sonnenflecken, Bearb. s. J. F. Cotta von Cottendorf 625 600, 1178 Girard, Grgoire (1765–1850), Franziskaner und Pdagoge in Fribourg/Freiburg/Schweiz 545 533, 1126 Girard, franz. General 678 637, 1215 Giseke, Ernst Johann Ludwig Otto (1763– 1838), ab 1795 Schulinspektor und Konsistorialassessor und ab 1816 Konsistorialrat in Ebeleben 292 369, 976 Giseke (gest. vor 1818), Schler in Schulpforta, Sohn von E. J. L. O. Giseke 292 369, 976 Gleim, Ilsabetha (gen. Betty) (1781–1827), Erzieherin, 1806–15 Grnderin und Vorsteherin einer hçheren Mdchenschule in Bremen und 1816–17/18 in Elberfeld, Großnichte von J. W. L. Gleim 779 708, 1278 784 R – Erziehung und Unterricht 784 R – Fundamentallehre 784 R – Tellus 784 R Gleim, Johann Wilhelm Ludwig (1719– 1803), Schriftsteller und Naturforscher, 1747–97 Sekretr des Domkapitels und Kanonikus von Walbeck in Halberstadt 40 126 135 259 163 R 250 338, 954 – Briefe zwischen Gleim, Wilhelm Heinse und Johann von Mller, Hg. s. F. H. W. Kçrte 135 259, 885 – Ich hab ein kleines Httchen nur 747 687, 1257 Gluck, Christoph Willibald von (1714– 1787), Komponist – Iphignie en Aulide (dt.: Iphigenie in Aulis) 120 873 – Iphignie en Taurid (dt.: Iphigenie auf Tauris) 120 873 – Orfeo ed Euridice (dt.: Orpheus und Euridice) 35 114, 797 49 R Gmelin, Euphrosine Manuele Luise (geb.

Personen- und Werkregister 1809), Tochter von S. und K. M. L. F. Gmelin 13 54 Gmelin, Ferdinand Gottlieb (1782–1848), ab 1810 o. Professor der Naturwissenschaften und Medizin in Tbingen – Reise in die Aequinoctial-Gegenden, s. A. Bonpland und F. W. H. A. von Humboldt 11 50, 761 Gmelin, Karl Maximilian Ludwig Friedrich (1772–1860), ab 1805 Apotheker in Langenau bei Ulm 13 54 767 700, 1270 Gmelin, Susette (Suzette), geb. Steiner (1781/84–1825), ca. 1795–1805 Bedienstete und Kindermdchen aus dem Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz bei der Familie Huber, ab 1806 Ehefrau von K. M. L. F. Gmelin in Langenau bei Ulm 13 54, 764 58 151, 815 767 700 Gmelin, Theresia Emilia Karoline Friederike (1807–1861), Tochter von S. und K. M. L. F. Gmelin, Patenkind von Th. Huber 13 54 Gneisenau, August Wilhelm Antonius Graf Neidhardt von (1760–1831), ab 1815 preuß. General, 1815–16 in Koblenz, ab 1816 im Ruhestand, ab 1818 Staatsrat und Gouverneur von Berlin 56 R 338 1004 Godoy, Manuel de (1767–1851), 1792–98 span. Minister, 1801–08 span. Generalissimus und Admiral, ab 1808 Privatmann in Marseille und ab 1812 in Italien 95 201, 847 99 213, 856 Gçchhausen, Karl Emil Konstantin von (1778–1855), Schriftsteller, bersetzer, Kammerherr in Gotha, ab 1808 Schwiegersohn von H. A. O. Reichard – Briefe ber Schweden, s. J.-F. de Bourgoing 293 369, 977 316 M 991 337 400, 1003 Goedsche, Friedrich Wilhelm (1785–1863), Verleger und Buchhndler in Meißen 671 629, 1208 Goes, Friderika Christiana Amalia, geb. Danz (1795–1818), in Stuttgart, Tochter von W. C. und W. A. F. Danz 693 R Gçrres, Johann Joseph (1776–1848), 1814– 16 Direktor des çffentlichen Unterrichts am Mittelrhein in Koblenz, 1814–16 Herausgeber des »Rheinischen Mer-

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kur«, ab 1816 Publizist in Koblenz 40 126 – Mythengeschichte der asiatischen Welt 40 126, 802 Gçschen, Georg Joachim (1752–1828), Verleger und Buchhndler in Leipzig und Grimma Bd. 2 117S 725 16 770 39 123, 802 40 126 47 141 56 R 128 255, 881 Goethe, Johann Wolfgang von (1749– 1832), Schriftsteller und Geheimrat in Weimar, Herausgeber von »Ueber Kunst und Alterthum« Bd. 9S 40 126 53 148 98 213 – An die Gnstigen 213 933 – Aus Goethes Leben 346 403, 1006 – Aus meinem Leben 15 59, 766 16 64, 768 84 189, 840 95 201, 848 97 201, 848 99 211, 854 102 219, 859 139 261, 887 198 305, 925 346 403, 1006 359 414, 1014 448 468, 1069– 1070 550 R 551 R – Egmont 260 R 262 349, 961 – Ein Fastnachtsspiel 81 180, 834 615 1172 – Faust 16 64, 768 29 R 53 148, 814 66 165, 824 98 203, 850 99 213 108 228, 865 260 R 298 371, 979 400 441, 1040 445 466, 1067 600 582, 1161 – Glckliches Ereigniß 346 403, 1006 – Gçtz von Berlichingen 34 102, 792 44 R 152 897 224 R 257 343, 957 289 367, 975 522 1111 – Iphigenie auf Tauris 11 46–47, 759 34 100, 791 99 213, 855 – Leben des Benvenuto Cellini, s. B. Cellini 715 664, 1237 – Die Leiden des jungen Werthers 34 102, 792 – Die neue Melusine 652 611, 1193 – Prometheus 17 68, 772 99 855 – Torquato Tasso 99 213, 855 669 622, 1204 – Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklren 558 547–548, 1135 559 548, 1136 572 R 776 705, 1275 – Die Wahlverwandtschaften 16 769 – Werke 95 201, 848 99 211, 213, 854– 855 111 867 139 261, 887 400 442,

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Personen- und Werkregister

1042 448 468, 1069 449 1071 615 594, 1172 655 1195 – Wilhelm Meisters Lehrjahre 161 284, 904 725 674, 1244 – Xenien 311 R – Zur Morphologie 346 1006 558 547–548, 1135 559 548, 1136 776 705, 1275 Gçtz, Johann Nikolaus (1721–1781), Schriftsteller, Pfarrer und Superintendent in Winterburg bei Bad Kreuznach 40 126 Goldbeck, Carl Friedrich von (1768 – nach 1837), Kammergerichtsprsident, Prsident der Generalkommission der Provinz Brandenburg, Sohn von H. J. von Goldbeck, ab 1811 Arbeitgeber von M. Th. Forster in Berlin 1295 1 749 6 R 8 R 13 53 16 65, 769 17 70, 770, 773 25 780 29 R 30 785 34 106 38 799, 801 47 808 56 R 57 R 59 154, 817 60 R 61 R 62 156–158, 818 64 R 65 161, 821 66 167, 822, 825 68 R 85 R 98 206–208, 851–852 103 220 106 R 120 239, 872– 873 152 273, 896 181 R 212 R 224 R 247 333, 950 265 R 275 R 311 R 321 389, 994 339 R 351 R 383 427, 1028 384 1028–1030 385 R 400 443, 1042 440 464, 1066 449 469, 1070 450 R 451 R 494 496, 1097 530 1113 589 573, 1154 598 578, 1157–1159 603 1163 669 1204 725 1244 737 R Goldbeck, Caroline Alexandrine von, geb. von Schroetter (1780–1839), Ehefrau von C. F. von Goldbeck, ab 1811 Arbeitgeberin von M. Th. Forster in Berlin 1295 1 34 6 R 8 R 13 53 17 70, 773 30 94, 786 33 98 34 106 38 121, 801 56 R 57 R 59 154, 817 60 R 61 R 62 156, 158, 818 64 R 65 161, 821 66 167, 825 98 206–208, 851 103 220 120 239, 873 152 273, 896 212 R 224 R 247 333, 950 265 R 275 R 311 R 339 R 383 427, 1028 384 1029–1030 385 R 400 443, 1042 449 469, 1070 451 R 494 496, 1097 589 573, 1154 598 578, 1158–1159 725 1244 737 R Goldbeck, Elisabeth Henriette Renate Leopoldine Agnes Caroline von (1803– 1869), Tochter von C. A. und C. F. von Goldbeck, ab 1811 Schlerin von

M. Th. Forster 1295 1 31, 34, 750 8 R 11 48, 760 13 53, 763 33 98, 788 34 105–106, 793 36 R 38 801 56 R 59 154, 817 60 R 61 R 62 156, 158, 818 64 R 65 161, 821 66 168, 825 68 R 98 206–208, 851–852 106 R 120 239, 242, 873–874 152 274, 896 247 333, 950–951 265 R 275 R 339 R 351 R 384 1029 451 R 494 496, 1097 583 R 589 573 598 578, 1158 603 585, 1163 725 1244 Goldbeck, Heinrich Julius von (1733/35– 1818), ab 1789 preuß. Staats- und Justizminister, ab 1795 Großkanzler in Berlin 275 R Goldbeck, Mathilde von (1805–1896), Tochter von C. A. und C. F. von Goldbeck, ab 1811 Schlerin von M. Th. Forster 1295 1 31, 34, 750 8 R 11 48, 760 13 53, 763 25 86, 782 33 98, 788 34 105–106, 793 36 R 38 801 56 R 59 154, 817 60 R 61 R 62 156, 158, 818 64 R 65 161, 821 66 168, 825 68 R 98 206–208, 851–852 106 R 120 239, 242, 873–874 152 274, 896 247 333, 950–951 265 R 275 R 339 R 351 R 384 1029 451 R 494 496, 1097 583 R 589 573 598 578, 1158 603 585, 1163 655 615, 1196 725 1244 Goldfuß, Georg August (1782–1848), ab 1812 Privatdozent fr Zoologie in Erlangen, ab 1818 Professor fr Zoologie in Bonn 221 322, 939 491 494, 1095 493 1096 501 500, 1101 511 1105 556 1133 570 1142 776 704–705, 1275 – Einige Bemerkungen ber Lipurus cinereus 491 493–494, 1095 493 495, 1096 511 505, 1105 544 R 556 546, 1133 559 548, 1135 560 549, 1137 776 704, 1275 777 705, 1276 – Eine Krçte und eine Eidechse 500 R 501 500, 1101 511 505, 1105 544 R 559 548, 1135 560 549, 1137 576 561, 1145 776 704, 1275 777 705, 1276 – Unauslçschliche rothe Farbe 500 R 501 500, 1101 511 505, 1105 544 R 559 548, 1136 560 549, 1137 576 561, 1145 776 704, 1275 777 705, 1276 Golowkin/Golovkin, Jurij Alexandrowitsch

Personen- und Werkregister Graf von (1763–1846), 1813–18 russ. Gesandter in Stuttgart und 1817–18 in Karlsruhe, 1818 in Wien 98 204, 850 102 217 124 251, 253, 879 152 276, 897 161 285 212 R 383 1028 414 454, 1053 522 513–514 555 R 579 562–563, 1147 590 1155 602 583 Goluchowski, Joseph (Jo´zef) Wojciech (1797–1858), Publizist, ab 1817 Student in Warschau – Skizzen einer Reise, s. L. von Strmer Gondela, Simon He(i)nrich (1765–1832), Schriftsteller und Dramatiker, ab 1789 Senator in Bremen, ab 1816 Privatgelehrter in Heidelberg, Bruder von G. Thiesen, Onkel von A. Ch. Thiesen Bd. 9S 24 779 610 1168 807 1291 Gorgier, de, s. dAndri Gotha, s. Sachsen-Gotha-Altenburg Gottlieb, s. Greyerz, Gottlieb von Grter, Friedrich David (1768–1830), Altertumsforscher, ab 1804 Rektor und Oberinspektor des Kontuberniums in Schwbisch-Hall, kçnigl. Pdagogarch, ab 1818 Professor und Rektor des Gymnasiums in Ulm 791 714 Grvenitz, Friederike Albertine Grfin von (geb. 1817), Tochter von Grfin K. A. S. M. W. A. F. von Grvenitz 555 R Grvenitz, Karoline Albertine Sophie Mathilde Wilhelmine Adelhaid Friderike Grfin von, geb. von Reischach (geb. 1793), in Stuttgart 555 R Graff, Anton (1736–1813), Portrt- und Landschaftsmaler in Dresden 16 65, 769 62 159 Grail/Krail, Anna Maria, geb. Heindel/ Heinle (1758–1841), Zeugmacherin in Gnzburg 13 53 Grail/Krail, Franz Joseph (1791–1871), ab 1815 Priester, ab 1816 Kaplan in Oberhausen bei Weißenhorn und ab 1817 in Nassenbeuren, Sohn von A. M. Grail/ Krail 13 53, 763 Graß, Carl Gotthard (1767–1814), Schriftsteller und Maler aus Livland in Rom 247 335, 951 252 R 265 R 368 1020 705 R

1339

– Das Mhrchen von der Treue 705 R 706 R – Sizilische Reise 247 335, 951 Graß, Herr, jun., Einsender des »Morgenblatts« 368 418, 1020 Gravenreuth, Karl Ernst von (1771–1826), ab 1811 Generalkommissar in Eichsttt, ab 1817 Generalkommissar und Regierungsprsident des Oberdonaukreises in Augsburg 369 419, 1020 737 R Grgoire, Henri (gen. Abb Grgoire) (1750–1831), franz. Politiker, Geistlicher und Publizist – De la domesticit 203 308, 928 Gregor XIII. (vorher Ugo Buoncompagni) (1502–1585), ab 1572 Papst 145 265, 891 Greipel(-Ligistkron), E. W. von, Hauptmann, Schriftsteller und bersetzer in Ofen (heute: Budapest) 175 293, 912 226 325, 941 682 639, 1218 – Korr.-Nachr., Mbl. 109 (1818) 619 598, 1176 682 1218 Grenus, Jacques (1751–1819), schweiz. Jurist und Publizist – Fragmens de lhistoire ecclsiastique de Gene`ve 396 1036 Gresset, Jean-Baptiste-Louis (1709–1777), franz. Schriftsteller 400 442 Greyerz, Alphons von (1813–1864), Sohn von C. und G. von Greyerz, Enkel von Th. Huber, Patensohn von F. A. de Sandoz-Rollin Bd. 9 S 1295 1 34, 752 2 R 4 R 8 R 9 39–40, 755 10 45, 758 12 R 13 762 16 63, 768 17 67, 69–70, 771 21 72, 775 24 79, 779 25 83–85, 781– 782 28 R 29 R 30 95, 786 31 R 34 107, 794 35 114, 797 36 R 38 122, 801 41 R 43 132, 805 44 R 59 154–155, 817 64 R 65 822 66 164, 168, 823 82 181, 835 84 187 86 193 98 205, 208, 852 106 R 120 242, 874 123 247, 877 127 255, 881 262 351, 961 317 991 322 R 325 391, 996 330 R 331 396, 999 339 R 340 R 359 413, 1013 384 430 400 443, 1042 461 479, 1077 488 492–493, 1093 522 512, 1111 530 1115 544 R 547 535–536, 1127 555 R 564 552, 1139 573 558, 1144 579 1147 581 566, 1149 589 572, 1154 590 574,

1340

Personen- und Werkregister

1155 597 R 598 580 615 594, 1172 616 597, 1174 659 617, 1199 674 634 681 R 710 659, 1234 711 662, 1235 725 673, 1243 737 R 748 1258 783 710, 1280

Greyerz, Clara (Claire) von, geb. Forster (1789–1839), in Gnzburg, Tochter von Th. Huber und J. G. A. Forster, ab 1805 Ehefrau von G. von Greyerz Bd. 3 S 727–728, 1295, 1297 1 33–34, 752 2 R 3 R 4 R 6 R 7 R 8 R 9 38–41, 755 10 45, 758 11 47–48, 760 12 R 13 51, 54, 762 14 55–56, 764 15 60– 61, 766–767 16 63, 768 17 67, 69–71, 771 18 R 21 72, 74 23 75–76 24 81, 779 25 82–86, 782 26 89, 784 27 92, 785 28 R 29 R 31 R 32 95, 787 33 99 34 106–107, 794 35 108, 110–111, 114, 796 36 R 37 116, 118, 798 38 120, 122, 801 41 R 44 R 46 138, 808 47 141, 810 49 R 55 R 56 R 57 R 59 154–155, 817 60 R 62 158–159, 819 64 R 65 163, 822 66 164–165, 168, 824 68 R 79 R 81 834 82 181, 835 84 187, 189, 839–840 86 193, 842 87 843 88 195–196, 843– 844 90 198, 845 97 201, 848 98 205– 206, 208, 851–852 99 213–214, 855 102 218, 858–859 104 224 106 R 117 237 119 R 120 242, 874 122 244, 875 123 245, 247, 876 124 250 127 255, 881 152 898 220 R 224 R 247 334 257 346, 958 262 351, 961 265 R 275 R 298 373 311 R 317 385, 991 322 R 325 391 330 R 331 396, 999 333 398 339 R 340 R 348 1008 351 R 359 413, 1013 383 1028 384 428, 430, 1030 385 R 397 1037 400 443, 1042 419 1055 451 R 461 479, 1077 488 1093 494 497, 1098 522 514 529 R 530 519, 1115 533 524, 526 537 530 544 R 547 535–536, 1127 554 539–540, 544, 1131–1132 555 R 559 549, 1136 565 553 573 558 576 561 579 563, 1147 583 R 589 572 590 574, 1155 597 R 598 578–580, 1158–1159 603 584–585 615 590, 594, 1172 616 595 642 1187 669 624, 1205 671 630, 1208 674 634, 1213 677 636, 1215 693 R 710 658 722 669 725 673, 1244 730 1248 731 R 734 680 737 R

748 688, 1257–1258 783 710, 1280 784 R

767 1270

Greyerz, Friedrich Karl Walo von (11. 10. 1815–1904), Sohn von C. und G. von Greyerz, Enkel von Th. Huber 1295 9 755 11 760 13 763 15 767 16 768 17 67, 70, 771 18 R 21 72, 74, 774 23 76, 776 24 79, 779 25 83–84, 87, 781–782 28 R 30 95, 786 31 R 34 107, 794 35 114, 797 36 R 37 118, 799 38 122, 801 41 R 43 132, 805 44 R 59 154–155, 817 64 R 65 822 66 164, 168, 823 82 181, 835 84 187 86 193 98 205–206, 208, 851–852 106 R 120 242, 874 123 247, 877 127 255, 881 262 351, 961 317 991 322 R 325 391, 996 330 R 331 396, 999 339 R 340 R 359 413, 1013 384 430 400 443, 1042 461 479, 1077 488 492– 493, 1094 522 512, 1111 530 1115 544 R 547 535–536, 1127 555 R 564 552, 1139 573 558, 1144 579 1147 581 566, 1149 589 572, 1154 590 574, 1155 597 R 598 580, 1159 615 594, 1172 616 597, 1174 659 617, 1199 674 634 681 R 710 659, 1234 711 662, 1235 725 673, 1243 737 R 748 1258 783 710, 1280 Greyerz, Georg Leo Emil von (1811–1869), Sohn von C. und G. von Greyerz, Enkel von Th. Huber, Patenkind von G. Ch. D. und Ch. G. Heyne und E. E. G. von Herder 1295 1 34, 752 2 R 4 R 8 R 9 39–40, 755 10 45, 758 12 R 13 54, 762–763 16 63, 768 17 67, 69–70, 771 21 72, 775 24 79, 779 25 83–85, 781–782 28 R 29 R 30 95, 786 31 95 34 104, 107, 793–794 35 114, 797 36 R 37 118, 799 38 122, 801 41 R 43 132, 805 44 R 59 154–155, 817 64 R 65 822 66 164, 168, 823 82 181, 835 84 187 86 193 98 205, 208, 852 106 227 120 242, 874 123 247, 877 127 255, 881 262 351, 961 317 991 322 R 325 391, 996 330 R 331 396, 999 339 R 340 R 359 413, 1013 400 443, 1042 461 479, 1077 488 492–493, 1093–1094 522 512, 1111 525 R 530 1115 544 R 547 535–536, 1127 555 R 564 552, 1139 573 558, 1144 579 1147 581 566, 1149 589 572, 1154 590 574, 1155 597 R 598 580, 1159

Personen- und Werkregister 615 594, 1172 616 597, 1174 659 617, 1199 674 634 681 R 710 659, 1234 711 662, 1235 725 673, 1243 737 R 748 1258 783 710, 1280 Greyerz, Gottlieb von (1778–1855), 1807– 18 bayr. Forstmeister/Oberfçrster in Gnzburg, Sohn von H. M. und G. E. D. von Greyerz, ab 1805 Ehemann von C. von Greyerz, Schwiegersohn von Th. Huber Bd. 2 9 S 728, 1295, 1297 1 32–34, 751–752 2 R 3 R 4 R 6 R 7 R 8 R 9 39–40, 755 10 45, 758 12 R 13 54, 762–763 14 55–56, 764 15 57, 60, 766 16 63, 65, 67, 768–770 17 67, 69–70, 771 21 72, 774 24 81, 779 25 84–87, 782 26 90, 784 28 R 29 R 31 R 32 95, 787 33 97, 788 34 106, 794 35 108–112, 114, 796 36 R 37 118 44 R 45 133, 806 46 137, 808 47 141, 810 49 R 56 R 59 154–155, 817 62 158–159, 819 64 R 65 163, 822 66 164–166, 823–824 68 R 71 170, 827 75 828 81 176–177, 180, 832–834 82 182 84 186–187, 189, 838 85 R 86 193, 842 87 195, 842–843 88 195–196, 843–844 90 198, 845 93 R 97 201, 848 98 205–206, 208, 851–852 99 213, 855 102 216, 218, 858–859 104 224, 862–863 106 R 111 230, 867 115 235, 870 120 242, 873–874 122 244, 875 123 245, 876 124 249– 250, 877 127 254–255, 880–881 152 276, 898 181 R 203 308, 928 216 319, 936 219 938 220 R 224 R 247 335–336, 951 257 958 260 R 262 351, 961 275 R 279 360, 968 300 985 311 R 317 385, 991 322 R 326 996 330 R 331 396, 999 339 R 340 R 348 1008 351 R 359 410, 413, 1012–1013 383 1028 384 430, 1030 397 1037 400 443, 1042 419 1055 451 R 461 479, 1077 522 512 530 1115 554 539–541, 543–545, 1131–1132 573 558 579 563, 1147 581 566, 1149 583 R 590 574, 1155 597 R 598 578–580, 1158–1159 600 1161 603 584, 1163 612 R 642 1187 669 623–624, 1205 674 634, 1213 687 646, 1222 702 655, 1231 710 658 737 R 745 684, 1255 759 692, 1263 765 R 767 699, 1270 783 710, 1280 784 R 807 1292

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Greyerz, Gottlieb Emanuel Daniel von (1743–1818), ab 1800 Pfarrer in Bmpliz bei Bern, Vater von G. von Greyerz 1 34, 752 2 R 6 R 8 R 9 39–40, 755 10 45 13 762–763 14 764 15 766 16 63 25 86 34 106, 794 36 R 37 118, 799 44 R 98 206 311 R 359 413, 1013 554 1132 737 R Greyerz, Henriette Marianna von, geb. Morell (1756–1817), ab 1776 Ehefrau von G. E. D. von Greyerz, Mutter von G. von Greyerz, Tante von B. R. Morell 1 34, 752 2 R 6 R 8 R 10 45 13 762 14 764 15 766 34 106, 794 36 R 44 R 98 206 554 1132 Greyerz, Karl Ludwig von (1794–1843), schweiz. Offizier, Sohn von H. M. und G. E. D. von Greyerz, Bruder von G. von Greyerz, Pate von F. K. W. von Greyerz 17 70, 773 120 242 Greyerz, Ludwig Ferdinand Adolph von (1818–1871), Sohn von C. und G. von Greyerz, Enkel von Th. Huber 1297 384 1030 400 1042 494 1098 530 520, 1115 533 1118 547 1127 559 1136 564 552, 1139 565 553, 1139 573 558, 1144 581 566, 1149 589 572, 1153 590 574, 1155 597 R 598 580, 1159 615 594, 1172 616 597, 1174 659 617, 1199 674 634 681 R 710 659, 1234 711 662, 1235 725 673, 1243 737 R 748 1258 783 710, 1280 Greyerz, Maria Theresia Emilie (Molly, Moly) von (1808–1890), Tochter von C. und G. von Greyerz, Enkelin von Th. Huber 488 S 1 30, 34, 752 2 R 3 R 4 R 6 R 7 R 9 40 10 42, 756 13 54 16 63, 768 21 72–73, 775 24 79, 779 25 83–86, 781 26 89 28 R 29 R 30 95, 786 31 R 34 104, 107, 793–794 35 114, 797 36 R 37 118, 799 38 122, 801 42 128, 803 43 132, 805 44 R 59 154–155, 817 64 R 65 822 66 164, 168, 823 82 181, 835 84 187 86 193 98 208, 852 106 R 120 242, 874 123 247, 877 127 255, 881 262 351, 961 298 374 317 991 322 R 325 391, 996 330 R 331 396, 999 339 R 340 R 359 413, 1013 400 443, 1042 461 479, 1077 488 492, 1093– 1094 530 1115 544 R 547 535–536,

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Personen- und Werkregister

1127 555 R 573 558, 1144 579 1147 581 566, 1149 589 572, 1154 590 574, 1155 597 R 615 594, 1172 616 597, 1174 642 606, 1187 659 617, 1199 674 634, 1213 681 R 710 659, 1234 711 662, 1235 725 673, 1243 748 1258 783 710, 1280 Greyerz, Marie Sophie von (1791–1827), in Bmpliz bei Bern, Tochter von H. M. und G. E. D. von Greyerz, Schwester von G. von Greyerz 6 R 17 67, 771 737 R Greyerz, Maximilian Leon Emil von (4. 6.– 9. 12. 1806), Sohn von C. und G. von Greyerz, Enkel von Th. Huber 21 72 565 553, 1139 674 634, 1213 Greyerz, Walo von (1809–8. 3. 1815), Sohn von C. und G. von Greyerz, Enkel von Th. Huber, Patenkind von Ch. W. Albrecht und E. E. G. von Herder 16 63, 768 21 72 25 83, 781 35 114, 797 56 R 298 373, 980 565 553, 1139 642 606, 1187 674 634, 1213 Griepenkerl, Friedrich Konrad (1782– 1849), 1808/09–15 Lehrer fr Griechisch, Philosophie und Musik an Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, ab 1816 Gymnasiallehrer in Braunschweig 11 49, 760 46 135, 807 81 176, 832 84 187, 839 452 472, 1072 Griesinger, Ludwig Friedrich (1767–1845), Jurist, wrtt. Abgeordneter und Publizist in Stuttgart 224 R 299 376, 983 Grillparzer, Franz Seraphicus (1791–1872), Schriftsteller, ab 1814 Angestellter bei der Hofkammer und ab 1818 Hoftheaterdichter in Wien 655 613–614 711 662, 1235 766 698 779 707 – Die Ahnfrau 655 613–614, 1195 711 662, 1236 – Sappho 655 614, 1195 671 1209 711 661–662, 1235 779 1278 Grimm, Jacob Ludwig Carl (1785–1863), Philologe, ab 1816 zweiter Bibliothekar der Landesbibliothek in Kassel, Bruder von W. C. Grimm 289 974 – Von den Fischer und siine Fru Grimm, Johann Friedrich Karl (1737– 1821), Schriftsteller, Leibarzt des Herzogs E. II. L. von Sachsen-Gotha-Alten-

burg und Geh. Hofrat in Gotha 34 101–102, 791 180 295, 915 Grimm, Wilhelm Carl (1786–1859), Philologe, ab 1816 Bibliothekssekretr in Kassel, Bruder von J. L. C. Grimm – Von den Fischer und siine Fru, s. anonym 289 974 Gros, Antoine Jean (1771–1835), franz. Maler – Bonaparte auf der Brcke von Arcole 62 160, 820 Groß, Christiane 66 825 Groß, Friederike 66 825 Groß, Frulein, 1816–17 Vermieterin (?) von Th. Huber in Stuttgart 66 824– 825 Großbritannien und Irland, Georg III. Wilhelm Friedrich, ab 1760 Kçnig von (1738–1820), ab 1815 auch Kçnig von Hannover 102 218, 859 Großbritannien und Irland, Sophia Charlotte, ab 1761 Kçnigin von, geb. Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz (1744– 1818), ab 1815 auch Kçnigin von Hannover, ab 1761 Ehefrau von Kçnig G. III. W. F. von Großbritannien und Irland 98 209, 852 Grosse, Gottfried (1745–1814), bersetzer und Pastor – Titus Livius von Patavium Rçmische Geschichte, s. T. Livius 36 R Große, Johann Christian (1770–1846), ab 1811 Pastor in Nossen – Casualmagazin fr angehende Prediger 671 629, 1208 Grote, Karl Wilhelm (Pseud.: Carl Teuthold) (1796–1818), Schriftsteller, 1814 Leutnant, ab 1816 frstl.-Rheingrfl. Salm.-Horstmarscher Kammersekretr und Registrator in Coesfeld 427 M 1059–1060 429 460 433 R 465 480, 1078–1079 466 481 602 583, 1163 – Mnsterlndisches poetisches Taschenbuch 427 459, 1060 429 460, 1060 433 R Grouchy, Emmanuel Marquis de (1766– 1847), franz. General, um 1817 Emigrant in Amerika 678 637, 1215

Personen- und Werkregister Grunzky/Grunsky, Jakob Heinrich (geb. 1782), Kaufmann in Stuttgart 106 R Grunzky/Grunsky, Luisa, geb. Colomb, Tochter von Herrn Colomb, Ehefrau von J. H. Grunzky 106 R Gubitz, Friedrich Wilhelm (1786–1870), Holzschneider, Schriftsteller und Publizist, ab 1808 Professor der Holzschneidekunst an der preuß. Kunstakademie, ab 1816 Herausgeber des »Gesellschafters oder Bltter fr Geist und Herz« in Berlin 790S 159 282 195 R 289 366 397 1037 402 1044 501 501, 1101 535 528, 1121 536 R 602 583, 1163 642 607, 1187 790 713, 1282–1283 – Korr.-Nachr., Mbl. 33 (1817) 141 262, 887 – Korr.-Nachr., Mbl. 47 (1817) 156 279, 900 159 282, 902 – Korr.-Nachr., Mbl. 59 (1817) 141 262, 887 162 285, 905 – Korr.-Nachr., Mbl. 83 (1817) 187 299, 919 – Korr.-Nachr., Mbl. 86 (1817) 187 299, 919 – Korr.-Nachr., Mbl. 95; 96 (1817) 187 299, 919 – Korr.-Nachr., Mbl. 110; 111 (1818) 671 1209 Guckenberger, Ludolph Joachim (1762– 1821), ab 1781 Student in Gçttingen, ab 1793 Stabsarzt der hannov. Armee, Kollegienassessor in russ. Diensten in St. Petersburg, dann Arzt in Stuttgart 356 409, 1010 360 415 365 417 375 R 454 475, 1073–1074 460 477 462 479 530 516, 1113 611 589, 1168 – Der abgeworfene Reiter 454 1074 460 477, 1076 611 589, 1168–1169 – Bade Abenteuer 365 417, 1018 454 1074 460 477, 1076 611 589, 1168 – Die lange menschliche Lebensfhigkeit 356 409, 1010 360 415, 1014 365 417, 1018 375 R 454 1074 460 477, 1076 611 589, 1168 – Der Mensch ist ein Sugethier! 454 1074 460 477, 1076 462 479, 1077 611 589, 1168 – Vernunftbchlein fr Mtter und Aerzte 611 589, 1169

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Guericke, Otto von (1602–1686), Naturwissenschaftler, Brgermeister von Magdeburg 203 929 Gueullette, Thomas-Simon (1683–1766), franz. Schriftsteller und bersetzer – La vie est un songe; ÆLa vita e` un sognoæ, s. P. Caldero´n de la Barca 65 163, 822 Gustave 265 R Haeffelin, Kasimir von (1737–1827), 1815– 27 bayr. Gesandter im Vatikan und ab 1818 Kardinal in Rom 695 651, 1226 Hnlein, Heinrich Carl Alexander (1762– 1829), ab 1789 ao. und 1792–1804 o. Professor der Theologie in Erlangen, ab 1801 preuß. Konsistorialrat in Erlangen und ab 1804 in Ansbach, ab 1808 Oberkirchenrat in Mnchen, Bruder von L. M. S. Lang und K. S. C. von Hnlein 43 805 600 581, 1161 Hnlein, Konrad Siegmund Carl von (1760–1819), preuß. Wirkl. Geh. Rat in Ansbach, 1813–19 preuß. Gesandter in Kassel und 1816–17 in Frankfurt a. M., Bruder von L. M. S. Lang und H. C. A. Hnlein 43 130, 805 47 810 Hagedorn, Christian Ludwig von (1712– 1780), schs. Diplomat, ab 1764 Direktor der Kunstakademie und der Galerie in Dresden – Des Herrn von Montesquiou Persianische Briefe 40 124, 802 Hagen, Friedrich Heinrich von der (1780– 1856), 1811–24 Professor der dt. Sprache und Literatur in Breslau 305 380, 987 311 R 312 R 321 389, 994 330 R 400 440, 1040 – Lieder der lteren oder Smundischen Edda, s. anonym, bers. s. Ch. F. Rhs 98 852 – Der Nibelungen Lied, s. anonym – Volsunga-Saga 400 440, 1040 Haken, Johann Christian Ludwig (1767– 1835), Schriftsteller, bersetzer, ab 1807 Superintendent in Treptow/Pommern – Anabasis, s. Xenophon 84 188, 839 Halem, Gerhard Anton von (1752–1819),

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Personen- und Werkregister

Schriftsteller, ab 1814 Regierungsrat in Eutin – Christ-katholische Feier des Reformations-Jubilums 465 480, 1079 Hammer, Joseph von (1774–1856), Orientalist, bersetzer und Schriftsteller, ab 1811 wirkl. Staatskanzleirat und Hofdolmetscher, ab 1817 Hofrat in Wien, Herausgeber der »Fundgruben des Orients« 180 915 202 926 255 342, 956 259 R 360 1014 – Emir Chosru von Dehli 360 415, 1014 – Erklrung des Pferdes 180 296, 915 197 304, 924 – Geschichte der schçnen Redeknste Persiens 255 342, 956 360 415, 1014 – Die Lehre von der Unterwelt 798 1287 – Probe aus des berhmten Orientalisten v. Hammer Geschichte der persischen Redeknste 255 956 – Probe einer Uebersetzung des Mesnewi Dschelaleddins Rumi 180 296, 915 197 304, 924 Hamilton, Hamilton Charles James (1779– 1856), 1816–25 brit. Legationssekretr in Stuttgart 662 619, 1200 666 620 Handel, Sophie Friederike Ernestine, geb. Baldinger (geb. 1765 (?)), in Marburg, Tochter von E. G. Baldinger 257 344, 958 Hanhart, Johann(es) (1773–1829), Schriftsteller, bersetzer, Oberlehrer und Pfarrer in Winterthur/Schweiz 545 1125 – Alexander 267 354, 963 – Conrad Geßners Leben und Briefe 229 R 326 231 R Hansel, Kutscher/Bediensteter bei G. von Greyerz in Gnzburg 2 R 27 785 28 R 34 107, 794 Hardenberg, Carl August, ab 1814 Frst von (1750–1822), ab 1810 preuß. Staatskanzler in Berlin 43 130 530 1114 Hariri, Abu-Mohammed al kasim ibn Ali al- (1054–1122), arab. Schriftsteller 631 602, 1182 – Aus Hariris Makamath, bers. s. K. Ph. Conz Harmensen, Johann von, bis 1807 schwed.

Kammerjunker, 1807–13 wrtt. Kammerherr, 1807 wrtt. Geh. Legationsrat und ao. Gesandter bei Kçnig L. von Holland (in Paris?), 1811–12 wrtt. Gesandter in Karlsruhe und 1811–13 Geh. Rat, um 1816 bad. Diplomat 43 128– 129, 804 Harm(e)s, Emilie Dorothea Friederike von, geb. von Oppel, gesch. von Berlepsch (1757–1830), Schriftstellerin, ab 1813 in Schwerin 15 61 Hartleben, Konrad Adolph (1778–1863), Buchhndler und Verleger in Pest (heute: Budapest) 548 M 1127 Hartmann, Anna Mariette, geb. Dannenberger (1766–1832), ab 1792 Ehefrau von J. G. A. von Hartmann, Freundin von Th. Huber Bd. 2 11S 2 R 7 R 9 38, 754 10 758 18 R 28 R 31 R 34 105, 793 41 R 42 128, 803 43 805 44 R 49 R 62 156, 818 63 R 64 R 65 162, 821 81 179, 834 85 R 86 193, 195, 842 88 196–197, 843 98 208, 852 106 R 120 241 123 245, 876 124 253, 879 152 276, 897 166 287–288 181 R 203 308–309, 928 224 R 225 325, 941 247 335–336, 951–952 265 R 318 387, 992 331 396–397, 999 400 440 414 452 452 473, 1072 530 517, 1113 533 524–525, 1118 554 541, 1131 583 R 669 625, 1206 687 646 725 671, 1243 727 676, 1247 737 R 745 1255 766 698, 1269 Hartmann, Charlotte (Lotte) (1808–1871), Tochter von A. M. und J. G. A. von Hartmann 2 R 31 R 41 R 48 R 63 R 65 162 66 164, 824 88 196–197 106 R 123 245, 876 225 325, 941 331 396– 397, 999 400 440 414 452 452 473, 1072 727 676, 1247 737 R 766 698, 1269 Hartmann, Christiane Dorothee, geb. Heyd (1777–1857), ab 1796 Ehefrau von K. L. F. Hartmann 41 R 224 R Hartmann, Emilie, s. Reinbeck Hartmann, Ernst Gustav Friedrich (1767– 1851), ab 1814 Landvogteiarzt und ab 1818 Oberamtsarzt in Gçppingen, Bruder von J. G. A. von Hartmann 63 R Hartmann, Ferdinand Joseph Johann Nepomuk von (1767–1847), ab 1808 Geh.

Personen- und Werkregister Referendr im bayr. Innenministerium, ab 1817 Staatsrat fr Finanzen in Mnchen 145 265, 892 Hartmann, Johann Georg (1811 – nach 1877), Sohn von Ch. D. und K. L. F. Hartmann 41 R Hartmann, Johann Georg August (Gustel) von (1764–1849), ab 1808 Chef der Forstdirektion und Geh. Oberfinanzrat, ab 1811 Chef der Stiftungssektion, ab 1812 Staatsrat, ab 1816 Mitglied des Generalfinanzkollegiums, ab 1816 wirkl. Geh. Rat, ab 1817 Prsident der Oberrechnungskammer in Stuttgart, Ehemann von A. M. Hartmann Bd. 2 71 S 2 R 7 R 9 39 18 R 27 92, 785 29 R 31 R 34 105, 793 41 R 42 128, 803 44 R 49 R 56 R 57 R 62 156, 818 63 R 64 R 65 162– 163, 821 68 R 81 177, 179, 832, 834 82 182, 835 84 838 85 R 86 193, 195, 842 87 195, 843 88 196–197, 843 93 R 98 209–210, 851–853 99 213, 855 102 216, 858 104 224–225, 862–863 106 R 120 241, 874 123 245, 876 124 249, 253, 877, 879 127 254, 880 152 275–277, 896–898 166 287, 289, 907 181 R 203 308–309, 928 212 R 225 325, 941 247 334 262 348, 960 265 R 299 376, 983 310 381, 989 311 R 331 396, 999 397 437, 1037 400 440, 1040 414 451–452, 1052 451 R 452 473, 1072 530 517, 1113 554 541, 1131 581 566, 1149 583 R 598 578–579, 1158 669 625, 1205 687 645–646, 1222 695 651, 1227 727 676, 1247 732 678, 1249 737 R 745 1255 766 698, 1269 784 R 803 718–719, 1289 – Cirkularschreiben 452 474, 1072 Hartmann, Julie (1795–1869), Tochter von A. M. und J. G. A. von Hartmann 1295 2 R 7R 9 38, 754 31 R 34 104, 793 41 R 49 R 63 R 64 R 65 162 66 164 81 179, 834 85 R 88 196–197 106 R 123 245, 876 124 253, 879 152 276, 897 166 287– 288, 907 181 R 203 309, 929 224 R 225 325, 941 247 334, 951 318 387, 992 331 396–397, 999 351 R 400 440, 1040 414 1052 452 473, 1072 545 533, 1126 583 R 669 625 727 676, 1247 737 R 745 684, 1255 766 698, 1269

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Hartmann, Karl Ludwig Friedrich (Louis) (1766–1852), Geschftsfhrer und Mitinhaber und ab 1817 alleiniger Inhaber der Zitzfabrik, Baumwollspinnerei und Bleiche in Heidenheim a. d. Brenz, Bruder von J. G. A. von Hartmann 9 755 41 R Hartmann, Klara (Claire) von (geb. 1774), aus Luzern, 1809 Lehrerin an J. H. Pestalozzis Tçchterinstitut in Yverdon, ca. 1812 Hauslehrerin bei K. A. von Wangenheim in Tbingen, ab 1817 Stiftsvorsteherin in Olsberg/Schweiz 260 R 397 438, 1037 452 472, 1072 Hartmann, Luisa Maria (Mariette) (1802– 1874), Tochter von A. M. und J. G. A. von Hartmann 2 R 31 R 41 R 49 R 63 R 65 162 66 164–165, 824 88 196– 197 106 R 123 245, 876 225 325, 941 331 396–397, 999 351 R 400 440 414 452 452 473, 1072 583 R 727 676, 1247 737 R 766 698, 1269 Hase, Frulein, aus Bremen, 1777–78 Pensionsgefhrtin Th. Hubers in Hannover 66 167 Hasse, Friedrich Christian August (1773– 1848), ab 1798 Professor der Rechte und ab 1803 der Moral und Geschichte am Kadettenhaus in Dresden 102 860 192 R – Vorwort 102 860 Haug, Amalia (1797/98–1822), Tochter von L. H. und J. Ch. F. Haug 380 423, 1025 Haug, Henriette (1794 – nach 1829), Tochter von L. H. und J. Ch. F. Haug 380 423, 1025 Haug, Johann Christoph Friedrich (1761– 1829), Schriftsteller, ab 1794 Geh. Sekretr beim Geh. Ratskollegium, 1807–17 Redakteur des »Morgenblatts«, ab 1816 Hofrat und Bibliothekar an der çffentlichen Bibliothek in Stuttgart Bd. 2 97 S 726, 728–729, 1296–1297 16 66 27 90–91 32 787 51 143, 811 53 146, 813 56 R 84 189, 840 94 846 98 210, 852 102 216, 858 104 225–226, 863 116 236, 871 122 244 129 256 131 256, 882 132 257 133 883 134 257–258 135 259 137 260, 886 141 262, 887 142 262–263 143 263, 889 145 266 152 273, 276 156 279

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Personen- und Werkregister

157 R 158 281 161 283, 285 164 286 167 289, 907 168 290 171 R 172 292 178 294 182 297 183 297, 917 187 299 190 300 193 302 202 306 214 934 222 322 223 323 242 330– 331 243 331 249 953 253 341 262 351 264 R 265 R 269 356 271 R 275 R 288 364 298 372–373, 980 301 985 311 R 317 385–386, 991 325 391, 996 326 392, 996 327 392 335 399, 1002 345 402 346 1006 348 405, 1007–1008 351 R 359 411, 413, 1013 363 416, 1016 364 417 367 1019 380 423 382 M 1027 384 1030 386 431, 1031 387 432, 1032 397 436 400 442 408 448, 1048 422 458, 1057 442 1066 452 474 465 1079 480 1088 483 490 508 R 510 R 530 517 531 521 533 523, 1117 537 529 573 558 614 590 647 R 671 629–630 674 1212 701 655 722 669 766 698, 1269 769 701 – An das Schicksal, s. V. Alfieri 223 323, 940 – Freiheit, Ehre, Liebe 223 940 – Innschrift auf eine zum Rundebecher gebildete Hirnschale, s. Lord G. Noel Gordon Byron 25 87, 783 84 189, 840 – Kleine Gedichte 137 260, 886 – Kunst-Nachrichten. Der Morgen 109 229, 866 – Das Mdchen von Neidpath, s. W. Scott 84 840 – Nachruf an Jung-Stilling 190 921 – Der neue Brutigam 141 262, 888 142 888 – Rez. zu N. L. Heilmann: Gedichte 422 458, 1057 – Witzworte der Schauspielerinn Arnould 27 92, 785 32 96 – Wunsch und Pflicht, s. Leonardo da Vinci 94 846 110 229, 866 – Zuleima und Gango 288 972 – Zwey Sprachforscher ber das Wort: Stief bey Stiefmutter 278 359, 967 Haug, Luisa (1793 – nach 1830), Tochter von L. H. und J. Ch. F. Haug 380 423, 1025 Haug, Luisa Heinrika, geb. Studlin (1765–

1823), ab 1787 Ehefrau von J. Ch. F. Haug 51 145 380 423 Haupt, Markus Theodor von (1782–1832), Schriftsteller, Kreis- und Instruktionsrichter in Dsseldorf 422 458 – Monatrosen 422 458, 1057 Hausleutner, Philipp Wilhelm Gottlieb (1754–1820), Regierungsregistrator und bersetzer in Stuttgart 320 387 – Aus dem Tagebuch der Akademie von St. Luca 210 933 219 937 220 R 242 331, 948 248 337, 952 301 378, 985 – Ausgrabungen bey St. Nicola 210 932 219 937 220 R 242 331, 948 248 337, 952 301 378, 985 – Auszug aus einem Brief des Hrn. Dr. Alessandro Visconti, s. A. Visconti 298 981 – Die Bosjemanen, s. F. Pron, L. C. de Saulces de Freycinet 364 1018 – Englische Kolonie in Neuholland, s. F. Pron, L. C. de Saulces de Freycinet 364 1018 – Entdeckungsreise nach den Sd-Lndern, s. F. Pron, L. C. de Saulces de Freycinet 364 417, 1018 676 R 693 R 777 705, 1276 – Inkrustationen in Neuholland, s. F. Pron, L. C. de Saulces de Freycinet 777 705, 1276 – Miszellen aus den Annalen der Akademie von Luca 298 982 – Neuhollndische Denkmler, s. F. Pron, L. C. de Saulces de Freycinet 693 R – Die obern Grten des Pompejus 298 982 – Ueber die geheimnißvollen Kçrbe 298 982 – Via Sacra 210 932 219 937 220 R 242 331, 948 243 949 248 337, 952 287 R 301 378, 985 322 R Hebenstreit, Wilhelm (1774–1854), Journalist, Schriftsteller in Wien 129 255, 882 173 911 203 928 234 327, 944 237 329, 946 397 1037 595 R 660 618, 1199 – Korr.-Nachr., Mbl 35 (1817) 147 267, 893 – Korr.-Nachr., Mbl 69; 70 (1817) 175 293, 912

Personen- und Werkregister – Korr.-Nachr., Mbl 81 (1817) 180 296, 916 – Korr.-Nachr., Mbl 87 (1817) 187 299, 919 – Korr.-Nachr., Mbl 88; 89; 92 (1817) 187 299, 919 Hedemann, Aurora Raffaele Adelheid von, geb. von Humboldt (1800–1856), Tochter von C. F. und F. W. Ch. K. F. von Humboldt, ab 1815 Ehefrau von A. G. F. M. von Hedemann 1 29, 750 298 374, 980 Hedemann, August Georg Friedrich Magnus von (1785–1859), preuß. Major 298 374 Heeren, Arnold Hermann Ludwig (1760– 1842), ab 1787 Professor der Geschichte in Gçttingen, ab 1796 Schwager von Th. Huber 1295 15 60 16 62–63, 65 17 67, 69–70, 773 18 R 29 R 34 106, 794 37 118, 799 56 R 75 172, 828 78 174, 830 79 R 81 177, 832 82 185 84 187, 839 85 R 86 192 88 196–197, 844 103 220–221, 860–861 104 224, 863 106 R 120 240, 242, 874 123 245, 876 127 254, 881 152 897 212 R 293 369 351 R 359 411 384 428, 1029 501 501 531 521 547 536, 1127 588 1152 746 685 747 687, 1257 764 694–695, 1267 765 R – Christian Gottlob Heyne. Biographisch dargestellt 103 220, 860 642 1187 – Handbuch der Geschichte der Staaten des Alterthums 311 R Heeren, Henriette Wilhelmine (Mimi, Minette, Mine), geb. Heyne (1779–1860), Tochter von G. Ch. D. und Ch. G. Heyne, Halbschwester von Th. Huber, ab 1796 Ehefrau von A. H. L. Heeren, Patin von F. K. W. von Greyerz 588S 1295 11 46, 759 15 60 16 62–63, 768 17 67, 69–70, 773 18 R 34 103, 106, 792, 794 37 118, 799 56 R 60 R 61 R 62 158 64 R 65 161, 821 75 172, 828 79 R 84 187, 839 85 R 88 196, 844 98 208, 852 103 220, 860 104 224, 863 106 R 120 240, 242, 874 123 245, 876 152 897 212 R 347 1007 351 R 384 428, 1029 547 536, 1127 579 562, 1147 581 565, 1148 588 570, 1152

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589 573, 1154 597 R 598 578, 1159 746 685, 1256 747 687, 1257 764 695, 1267 765 R Heigelin, Karl Ludwig (1776–1804), Kanzleiadvokat in Stuttgart, Eigentmer des Gutes La Floride bei Stuttgart, ab 1798 erster Ehemann von K. F. von Brand 56 R Heigelin, Karl Marzell (1798–1833), ab 1814 Ausbildung zum Architekten, Sohn von K. L. Heigelin und K. F. von Brand, Stiefsohn von F. von Brand 56 R 85 R 669 625, 1205 Heimes, Johann Valentin (1741–1806), ab 1783 Weihbischof von Mainz 37 116, 798 Heimsch, Johannes, Steinhauer und Werkmeister in Stuttgart, ca. 1815–18 Vermieter von J. G. A. (von) Hartmann 9 754 18 R 41 R 766 1269 Heinse, Johann Jacob Wilhelm (1746– 1803), Schriftsteller und bersetzer, ab 1786 Vorleser und ab 1789 Bibliothekar in Mainz – Ardinghello 46 138, 808 – Briefe zwischen Gleim, Wilhelm Heinse und Johann von Mller, Hg. s. F. H. W. Kçrte 135 259, 885 – Roland der Wthende, s. L. Ariosto 48 R Heinsius, Sophie Henriette Georgine (1787–1871), ab 1813 Schwgerin von G. E. Heyne, ab 1816 Verlobte von G. A. Heyne 56 R Held, Theodor von, Beitrger des »Morgenblatts«, in St. Petersburg 464 480, 1078 577 1146 602 583, 1163 712 662, 1236 – Korr.-Nachr., Mbl. 290; 291; 299; 304; 306 (1817) 464 480, 1078 712 662, 1236 – Korr.-Nachr., Mbl. 259; 260 (1818) 464 1078 712 1236 Heller, Luise Auguste Sophie Magdalene, geb. Feuerlein (1768–1805), Tochter von A. E. F. J. Feuerlein 49 R Helvig, Anna Amalie von, geb. von Imhoff (1776–1831), Schriftstellerin und Malerin, ab 1814 in Schweden, ab 1816/17 in Berlin 15 61, 767

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Personen- und Werkregister

Hendel-Schtz, Johanne Henriette Rosine, geb. Schler (1772–1849), Schauspielerin 166 289, 907 Hennig/Hunnig (?), Herr, Einsender des »Morgenblatts« 395 435 Herda, Friderika Wilhelmina Charlotta Dorothea von, geb. von Behr (1797 – nach 1830), in Stuttgart, Tochter von Th. C. von Behr 275 R Herder, Emil(ius) Ernst Gottfried von (1783–1855), ab 1812 Materialbuchhalter bei der Generalforstadministration in Mnchen, ab 1818 Kreisforstreferent in Bayreuth, Sohn von M. C. und J. G. von Herder, ab 1810/11 Verlobter und 1813–16 und ab 1822 Ehemann von L. E. von Herder und Schwiegersohn von Th. Huber Bd. 2 198 S 1296 1 29, 31–32, 34, 750–751 2 R 3 R 4 R 7 R 10 41–42, 756 11 48, 760 13 51– 52, 763 15 57–59, 766 16 61, 64–65, 767–769 17 68, 71, 772–773 24 778 25 83, 781 29 R 33 99, 788, 790 34 104, 793 35 108–109, 111, 113, 796 36 R 44 R 46 136–137, 807 49 R 56 R 59 154, 817 66 165, 824 68 R 71 170, 827 75 828 79 R 81 833 82 182, 835 84 838 88 196, 843 93 R 104 863 106 R 120 241, 873 124 250, 877 209 313, 932 216 319, 936 247 334, 336, 951–952 275 R 279 360, 968 298 373, 980 300 985 311 R 326 996 359 413–414, 1013 384 428, 1030 385 R 400 443, 1042 522 514, 1110– 1111 533 525, 1118 547 535, 1127 554 539–545, 1130–1132 581 565, 1148 583 R 598 579, 1159 600 1161 745 684, 1256 Herder, Johann Gottfried von (1744–1803), Philosoph, Theologe und Schriftsteller, ab 1771 Konsistorialrat in Bckeburg, ab 1776 Hofprediger und Generalsuperintendent und ab 1801 Oberkonsistorialprsident in Weimar, 1788–89 auf Reisen in Italien Bd. 1 113 S 15 59 16 64 311 R 521 509, 1109 554 538–539, 1130 – Denkspruch, Mbl. 346 403, 1006

213

(1817)

– Denkspruch, Mbl. 346 403, 1006

214

(1817)

– Smmtliche Werke 224 R 346 403, 1006

85 R 189–190

Herder, Karl Emil Adelbert von (1779– 1857), Landwirt, 1801–09 Besitzer der Hofmark Stachesried bei Furth im Wald und Eschlkam, 1809 bankrott, ab 1809 in Mnchen, Sohn von M. C. und J. G. von Herder 15 59, 766 16 64–65, 769 29 R 34 104, 793 35 113, 796 275 R 359 414, 1013 554 539–542, 1130 Herder, Louise Emilie von (Luise, Nanny), geb. Huber (1795–1831), 1815 in Gnzburg, ab 1816 in Stuttgart, Tochter von Th. und L. F. Huber, 1813–16 und ab 1822 Ehefrau von E. E. G. von Herder Bd. 2 282 S 1295–1297 1 29, 30–32, 34, 750–751 2 R 3 R 4 R 6 R 7 R 8 R 9 38–40 10 42, 44–45, 756 11 47–48, 50, 759–760 13 51–52, 54–55, 763–764 14 55–56 15 57–61, 765–766 16 61, 63–66, 767, 769 17 67, 70, 771, 773 18 R 21 74–75 23 75, 77, 776 24 81, 777–779 25 83–85, 87, 781 26 87–89, 784 27 92, 785 28 R 29 R 30 94 31 R 32 95, 787 33 97–98, 100, 788 34 102, 104–106, 794 35 111–114, 796–797 36 R 37 117–118 38 120–122 41 R 42 128, 803 43 130–132, 805 44 R 46 137, 808 47 139, 141, 810 49 R 50 811 51 145, 811 53 146 55 R 56 R 57 R 59 153–155, 816–817 60 R 62 156, 158, 819 64 R 65 161, 821 66 164–168 68 R 75 172 78 174, 829 81 179–180, 834 82 181– 182, 184, 835, 837 84 186, 189, 839– 840 85 R 86 194 87 195 88 196–197, 843–844 91 199, 846 93 R 98 205–206, 208, 210, 851 99 213–214, 855 103 220– 221, 861 104 224, 226, 863 106 R 109 229, 866 113 231 115 233, 235 117 237 119 R 120 238–242, 873 123 244–247, 876 124 250, 253 128 255, 881 130 R 145 267, 892 152 276–277 166 289 179 914 180 296 181 R 193 302 198 305 203 308, 311 212 R 216 319 224 R 247 334–336 251 340 257 346, 958 260 R 262 349, 351 265 R 269 356 275 R 278 359, 967 279 360 288 365 289 368, 975 294 370 298 373–375 300 377, 985 305 379 311 R 317 385, 991 325 391 330 R 331 396, 999

Personen- und Werkregister 334 398 339 R 340 R 348 405 351 R 359 413, 1013 379 423 383 427 384 430, 1030 385 R 397 437, 1037 400 440–441, 443–444, 1040–1041 408 448, 1048 414 454 449 468–469 451 R 452 474 461 479 470 483 483 490 494 496–497 501 501 514 506, 1106 522 512, 514, 1110– 1111 529 R 530 516–517, 520 531 521 533 524–526, 1118 537 530 544 R 547 535–536 554 540–545, 1130–1132 555 R 559 549, 1136 564 552, 1139 565 553 573 558 576 561 579 562– 564, 1147 581 565–566 583 R 588 1152 589 572–573 590 574, 1155 597 R 598 578–580, 1159 599 R 600 581 603 1163 615 590, 592, 594, 1170, 1172 616 595, 597 617 597, 1175 625 1178 633 1183 642 608 655 615 669 624–626, 1205 671 627, 630, 1207–1208 674 634 681 R 693 R 695 650, 1226 715 664, 1237 722 669, 1242 725 673–674 731 R 732 678 734 680 737 R 746 685–686 747 687 765 R 766 698–699 784 R 807 1292 Herder, Maria Caroline von, geb. Flachsland (1750–1809), ab 1773 Ehefrau von J. G. von Herder 554 539, 1130– 1131 Herder, Rinaldo Gottfried von (1790– 1841), ab 1815 provisorischer bayr. Verwalter der Forstmeisterei Lohr, Sohn von M. C. und J. G. von Herder 15 59, 766 Herder, Sigismund August Wolfgang von (1776–1838), schs. Bergrat in Freiberg und Dresden, Sohn von M. C. und J. G. von Herder 15 59, 766 321 994 554 539 Herder, Wilhelm Ludwig Ernst von (1778– 1842), 1805–26 Kaufmann in St. Petersburg, Sohn von M. C. und J. G. von Herder 15 59, 766 554 539 Herding, Josefa Ursula von, geb. (Grfin?) von Saint-Martin, in Mannheim 61 R 62 159, 819 Hermes, Johann Timotheus (1738–1821), Schriftsteller und Theologe in Breslau – Sophiens Reise 161 284, 904 579 562, 1147

1349

Herodot (um 490 – um 425 v. Chr.), griech. Geschichtsschreiber – Herodots Geschichte, bers. s. C. W. M. Jacobi Herrmann, Karl Gottfried (1753–1834), ab 1796 Oberamtskanzler in Bautzen, Vater von J. W. Scherer/Scheerer, Bekannter von Ph. E. von Fellenberg 62 156, 159, 818 82 184, 837 262 348–349, 960 Herrmann, Herr, Schriftsteller, Einsender des »Morgenblatts« 162 286 Hertling, Friedrich Wilhelm von (1758– 1816), 1810–13 bayr. Gesandter in Berlin 25 83, 781 123 246, 876 Heß, David (1770–1843), Schriftsteller, Zeichner, ab 1815 Mitglied des Großen Rats in Zrich – Scherz und Ernst 533, 1118 Hess, Salomon (1763–1837), Historiker, Stadtpfarrer und Kirchenrat in Zrich 694 R – Korr.-Nachr., Mbl. 158 (1818) 694 R Hesse, Friedrich Wilhelm (1790/92–1841), ab 1811 Lehrer fr Mathematik und Forstwesen an Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, 1813 Student in Heidelberg, ab 1813 Lehrer in Hofwil, ab 1815 Assessor bei der Hofkammer in Darmstadt, ab 1817 Regierungsrat in Mainz, Verwandter (»Vetter«) von E. E. G. von Herder 11 49, 760 46 135, 807 56 R 452 472, 1072 530 519 533 525, 1118 Hessen-Kassel, Wilhelm I., ab 1803 Kurfrst von (1743–1821) 616 1174 671 628, 1208 Hetsch, Philipp Friedrich von (1758–1838), Hofmaler und ab 1798 Direktor der Gemldegalerie 124 252 Heyne, Carl Wilhelm Ludwig (1762–1794), ab 1786 Militrarzt in Rußland, Oberstabsarzt, 1794 russ. Hofrat, Bruder von Th. Huber 11 46, 759 34 103, 792 103 220, 860 257 344, 958 Heyne, Christian Gottlob (Vater Heyne) (1729–1812), 1763–1809 o. Professor der Beredsamkeit und Altertumskunde, Universittsbibliothekar, ab 1770 Sekretr der Akademie der Wissenschaften,

1350

Personen- und Werkregister

ab 1800 Geh. Justizrat, Redakteur der »Gçttingischen gelehrten Anzeigen«, Vater von Th. Huber Bd. 1 1 S 1 33, 751 4 R 8 R 11 46, 759 13 53 15 59– 60, 766 16 62, 768 21 73 23 79, 777 25 83 33 97, 788 34 102–103, 793 49 R 53 145 56 R 66 825 68 R 82 185, 837 88 196, 844 103 220–221, 860 106 R 123 246 198 305 250 954 257 343–344 321 388, 994 359 411, 414, 1013 361 1015 451 R 531 521, 1116 537 1122 547 536 554 538–539, 541, 1130 564 552 565 553 581 565, 1148 588 1152 597 R 600 1160 620 598 642 606, 1187 674 1212 695 650, 1225 747 687 762 694 763 694, 1266 784 R – Homer nach Antiken gezeichnet, s. J. H. W. Tischbein 265 R – Opera Varietate, s. Vergil Heyne, Georg Alfred (1792–1874), ab 1813 Jurist/Notarslehrling und ab 1818 Amtsassessor in Gçttingen, Halbbruder von Th. Huber 11 46, 759 16 62–63, 768 34 106 37 118 56 R 75 172, 828 79 R 84 187, 839 85 R 88 196, 844 103 220, 860 104 224, 863 106 R 120 242, 874 123 245, 876 152 897 212 R 384 428, 1029 547 536, 1127 597 R 747 687, 1257 764 695, 1267 Heyne, Georg Eduard (Edward) (1782– 1859), ab 1814 Oberamtmann in Barsinghausen, Halbbruder von Th. Huber 11 46, 759 15 766 16 62–63, 768 34 103, 792 56 R 384 428, 1029 597 R 747 687, 1257 765 R Heyne, Georgine Christine Dorothee, geb. Brandes (1753–1834), in Gçttingen, Schwester von E. Brandes und L. A. Blumenbach, ab 1777 zweite Ehefrau von Ch. G. Heyne und Stiefmutter Th. Hubers Bd. 1 54S 1295 16 62–63, 65, 768–769 29 R 34 106, 794 36 R 37 118 47 809 56 R 60 R 61 R 62 158, 160 64 R 65 161, 821 66 164, 167, 823, 825 75 172, 828 78 174, 830 79 R 81 177, 832–833 82 182, 835 84 187, 839 85 R 86 191, 841–842 87 195, 843 88 196– 197, 844 98 208, 851–852 103 220– 221, 860–861 104 224, 863 106 R 113 231 119 R 120 242, 873–874

123 244–246, 875–876 128 255, 881 152 897 198 305, 925 212 R 243 949 247 335 257 344, 346, 956, 958–959 311 R 339 R 347 403–404, 1007 351 R 384 428, 1029 522 513, 1111 533 525, 1118 547 536, 1127 554 544, 1132 565 553 583 R 588 1152 589 573, 1154 597 R 598 578, 1159 674 1212 734 1251 746 685–686 747 687, 1257 751 1259 764 695, 1266–1267 765 R 784 R Heyne, Jeanette Louise Georgine (Nette, Jette) (1780–1857), Halbschwester von Th. Huber in Gçttingen 11 46, 759 16 62–63, 768 34 103, 106, 792, 794 37 118 56 R 75 172, 828 79 R 84 187, 839 85 R 88 196, 844 103 220, 860 104 224, 863 106 R 120 242, 874 123 245, 876 152 897 212 R 347 403, 1007 351 R 359 411, 1013 383 427, 1028 384 428, 1029 400 443, 1042 547 536, 1127 581 565, 1148 589 573, 1154 597 R 598 578, 1159 746 685, 1256 747 687, 1257 764 695, 1267 Heyne, Laura Emilia (1789–1852), Halbschwester von Th. Huber in Gçttingen 11 46, 759 16 62–63, 768 34 106–107, 794 37 118 56 R 75 172, 828 79 R 84 187, 839 85 R 88 196, 844 103 220, 860 104 224, 863 106 R 120 242, 874 123 244–245, 875–876 124 249, 877 127 254, 881 152 897 212 R 257 346, 958 275 R 300 377, 985 339 R 347 403–404, 1007 351 R 359 411, 1013 383 427, 1028 384 428, 1029–1030 400 443, 1042 547 536, 1127 581 565, 1148 583 R 589 573, 1154 597 R 598 578, 1159 746 685, 1256 747 687, 1257 764 695, 1267 784 R Heyne, Sophia Justina Amalia (3. April – ?. 1770), Schwester von Th. Huber 21 73, 775 Heyne, Therese Wilhelmine Franziska, geb. Weiß (1730–1775), ab 1761 erste Ehefrau von Ch. G. Heyne, Mutter Th. Hubers 15 59, 766 16 62, 768 21 73 34 102, 792 589 571, 1153 642 606, 1187 734 1251 763 694, 1266 784 R Hilarion von Gaza (ca. 291 – ca. 371), Asket, Einsiedler, Heiliger 257 958

Personen- und Werkregister Hildburghausen, s. Sachsen-Hildburghausen Hilken, Isaac, in Bremen 268 355, 963 289 974 607 1165–1166 Hilken (gest. vor Mitte 1817), Schriftsteller, Bruder von I. Hilken 268 963 289 367, 974 607 586–587, 1165–1166 Hilken (?), Geschwister von I. Hilken 289 367 Hilken (?), Mutter von I. Hilken 289 367 Hippokrates von Kos (um 460–375 v. Chr.), griech. Arzt 56 R Hirt, Aloys (1759–1836), ab 1810 Prof. der Archologie in Berlin 671 1208 – An Herrn Hofrath Bçttiger 671 1209 – Die Hierodulen 671 1209 Hirzel, Heinrich (1766–1833), ab 1809 Professor der Philosophie und Chorherr am Großmnsterstift in Zrich 692 RS 313 990 692 R 730 1248 – Historisch-Topographische Miscellen 313 384, 990 – Zge aus dem Tonknstler-Leben. II. Johann Paesiello 718 667, 1239 734 1251 – Eugenias Briefe 692 1224 Hochstetter, Friderika Elisabetha von, geb. von Bhler (1749–1823), Schwiegermutter von Johann Gustav von Struve 731 R Hochstetter/Hochsttter, Herr, 1818 in Stuttgart 725 674 Hçck, Johann Karl (1761–1834), Hof- und Regierungsrat in Gaildorf – Einige von Martin Luthers Tischreden 447 467, 1069 Hçrmann, Nikolaus von (geb. 1779), bayr. Beamter, Publizist und 1815–16 Herausgeber der »Allemannia« 18 R Hçrmann von Hçrbach, Joseph (1778– 1852), ab 1814 Finanzkommissr im Innkreis, ab 1817 Ministerialrat im Außenministerium in Mnchen 18 R Hoerner, Herr, Einsender des »Morgenblatts« 503 502, 1102 Hoffmann, Auguste Adelgunde Christiane, geb. Feuerlein (1792–1821), Tochter von A. E. F. J. Feuerlein 178 294, 914 Hohenlohe-Oehringen, August Frst von

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(1784–1853), 1815–16 Prsident der wrtt. Landstnde 43 128, 804 98 202, 849 – Erklrung 98 849 Hohenlohe-Schillingsfrst, Franz Joseph Frst von (1787–1841), Neffe von Frst F. K. von Hohenlohe-WaldenburgSchillingsfrst 269 355, 964 Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfrst, Franz Joseph Xaver Karl Frst von (1745–1819), ab 1802 Weihbischof in Augsburg, ab 1812 Generalvikar in Ellwangen, 1815–17 Mitglied der wrtt. Stndeversammlung, ab 1818 Bischof von Augsburg 269 964 737 R Holland, Henry (1788–1873), engl. Arzt, Reisender, Schriftsteller 405 446 – Travels in the Ionian isles, bers. s. Th. Huber, P. Usteri 405 1046 Holtei, Karl Eduard von (1798–1880), Schriftsteller in Breslau 242 330, 948 329 998 336 399 354 408 – Die unwrdige Geliebte 329 393, 998 336 399, 1002 337 400, 1003 354 408 Homer (8. Jh. v. Chr.), griech. Schriftsteller – Ilias, bers. s. A. Dacier, J. H. Voß – Odyssea, bers. s. A. Dacier, J. H. Voß Hone, William (1780–1842), engl. Publizist 530 1114 – Authentic Account of the Royal Marriage 52 145, 812 Honnecker, Glubiger von K. E. A. von Herder 554 540, 1131 Hopf, Einsender(in) des »Morgenblatts« (?) 344 1005 Hopfengrtner, Charlotta Friderika (Rieke) (1766–1833), in Stuttgart, Schwgerin von M. S. Hopfengrtner 56 R 63 R 68 R 693 R 737 R Hopfengrtner, Karl Friedrich (1799 – nach 1829), Neffe von Ch. F. Hopfengrtner 56 R 68 R Hopfengrtner, Karl Ludwig (1802 – nach 1829), Neffe von Ch. F. Hopfengrtner, Mndel von J. G. A. von Hartmann 56 R Hopfengrtner, Ludwig Friedrich (geb.

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Personen- und Werkregister

1805), Neffe von Ch. F. Hopfengrtner 56 R 68 R Hopfengrtner, Luisa (geb. 1798), Nichte von Ch. F. Hopfengrtner 56 R 68 R Hopfengrtner, Maria Susanna, geb. Holl (1748–1830), Witwe in Ulm, Schwgerin von Ch. F. Hopfengrtner 1 34, 753 7 R 9 41, 755 11 759 522 1111 767 1270 Hopfengrtner, Sophia Luisa (geb. 1803), Nichte von Ch. F. Hopfengrtner 56 R 68 R Horaz (lat. Quintus Horatius Flaccus) (65– 8 v. Chr.), rçm. Schriftsteller 1 750 415 1053 – An die Pyrrha, bers. s. K. W. Ramler – Oden, s. K. W. Ramler Hormayr zu Hortenburg, Joseph von (1781/ 82–1848), Publizist, ab 1816 çsterr. Hofhistoriograph in Wien, ab 1810 Redakteur und Herausgeber des »Archiv fr Geographie, Historie, Staats- und Kriegskunst« 711 1235 Horn, Franz Christoph (1781–1837), Literarhistoriker und Schriftsteller in Berlin 727 6 R Hornthal, Johann Peter von (1794–1864), Schriftsteller, Jurist, ab 1812 Student in Landshut, Erlangen, ab 1814 in Wrzburg und ab 1817 in Gçttingen, ab 1818 Privatdozent in Wrzburg, 1818 Herausgeber der »Wnschelruthe« 520 R 535 527, 1120 Horstig, Eduard (1795–1828), 1817/18 in Wien, Sohn von S. Ch. und K. G. Horstig 539 530, 1123 542 R Horstig, Karl Gottlieb (1763–1835), Theologe, ab 1808 auf Burg Miltenberg/ Oberfranken 109 229, 866 542 R – Deutsche Knstlerhçhe 109 229, 866 – Gedankenerzeugendes Wort 431 461, 1061 – Korr.-Nachr., Mbl. 227 (1817) 368 418, 1020 Horstig, Susanna Christina (Susette), geb. dAubigny von Engelbronner (1768– 1845), Schriftstellerin und Komponistin, ab 1794 Ehefrau von K. G. Horstig 397 436

– Korr.-Nachr., Mbl. 245; 246; 248; 249 (1817) 397 436, 1037 399 439, 1039 ´ lisabeth Franc¸oise Sophie Houdetot, E Comtesse d, geb. de la Live de Bellegard (1730–1813) 718 667 Hoven, Friedrich Wilhelm David Daniel von (1759–1838), ab 1807 Medizinalrat in Nrnberg 180 295 Hruby-Geleny, Karl Eduard von Lçwenherz- (1778–1838), 1813–18 çsterr. Gesandter in Mnchen 452 473, 1072 Huber, Anna Louise, geb. lEpine (gest. 1800), Ehefrau von J. M. Huber, Schwiegermutter Th. Hubers 1 750 Huber, Emanuel Honor Michel (Manuel) (1797–1798), Sohn von Th. und L. F. Huber 49 R 84 839 98 851 298 373 333 398 522 1110 533 524 537 530 715 664, 1237 Huber, Emanuela Honorina Adelheit (Adele) (1798–1804), Tochter von Th. und L. F. Huber 44 R 49 R 58 151, 815 84 839 298 373 317 386, 991 333 398 522 1110 533 524 537 530 715 664, 1237 Huber, Johann Michael (1727–1804), ab ca. 1742 Schriftsteller und bersetzer in Paris, ab 1766 Lektor fr Franzçsisch an der Universitt Leipzig, Schwiegervater von Th. Huber 56 R 88 196, 844 98 851 451 R 581 565, 1148 598 1158 619 1176 Huber, Ludwig Ferdinand (Papa Huber) (1764–1804), Schriftsteller, Literaturkritiker, bersetzer und ab 1798 Redakteur der »Allgemeinen Zeitung«, Sohn von A. L. und J. M. Huber, ab 1794 zweiter Ehemann von Th. Huber Bd. 1 161S 1 750 4 R 5 36 9 38–39, 754 11 47, 759, 761 13 52 24 79, 81, 778–779 26 89–90 27 91–92 28 R 34 101, 793 35 109 36 R 46 136 47 141 49 R 50 811 51 143 56 R 59 153, 816 65 163, 821 66 165, 167, 824–825 71 827 81 180 82 182, 835 84 189, 839–840 86 193 88 196–197, 844 98 205, 851, 853 102 216 103 220–221 104 226 113 231, 868 115 868 123 246, 876 124 250 125 879 128 255, 881 225 940

Personen- und Werkregister 247 333 250 338, 954 298 375, 981 305 379, 987–988 311 R 312 R 317 386, 991 321 389 330 R 351 R 383 426, 1028 400 440, 443, 1042 414 451 419 1055 421 1057 449 469 451 R 452 473, 1072 461 478–479, 1077 494 1097 514 505–506, 1106 522 1110 533 524 537 529, 1122 547 536, 1127 554 539, 541, 1130 579 564, 1147 581 565, 1148 583 R 598 1158 612 R 616 594 619 1176 642 606, 1187 655 612, 1195 677 1215 678 637, 1216 685 642, 1219 695 1226 710 658, 1234 715 664, 1237 725 673 726 675, 1245 727 1247 767 699 769 1271 779 707, 1277 793 715, 1285 803 1289 – An Hn. A. v. Kotzebue 514 1106 – Die Erben, s. R. M. Roche 66 825 – Erklrung ber des Herrn von Kotzebue Kriegserklrung 514 1106 – Das heimliche Gericht 128 881 – Huber Werke, s. Th. Huber – Karten-Almanach Æfr das Jahr 1805æ 499 R Huber, Pauline Clementine Lavinia (Clemence) (29. April-28. Mai 1804), Tochter von Th. und L. F. Huber 49 R 298 373 522 1110 537 530 715 664, 1237 Huber, Sophie Albertine (1796–1797), Tochter von Th. und L. F. Huber, Patenkind von J. A. Rengger 49 R 84 839 98 205, 851 298 373 333 398 522 1110 533 524 537 530 715 664, 1237 725 673, 1243 Huber, Therese (1764–1829), Tochter von Th. W. F. und Ch. G. Heyne, Stieftochter von G. Ch. D. Heyne, Schwester von C. W. L. und S. J. A. Heyne und M. L. Ch. Reuß, Halbschwester von H. W. Heeren, G. A., G. E., J. L. G., L. E. Heyne und F. M. G. Krieger, Ehefrau von J. G. A. Forster und L. F. Huber, Mutter von J. G. K., J. L. G. und M. Th. Forster, C. von Greyerz, L. E. von Herder, E. H. M., E. H. A., P. C. L., S. A. und V. A. Huber, Schwiegermutter von G. von Greyerz und E. E. G. von Herder, Großmutter von A., F. K. W.,

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G. L. E., L. F. A., M. Th. E., M. L. E. und W. von Greyerz – Abentheuer auf einer Reise nach Neu-Holland 421 1056 615 1171 – Abentheuer des Chevalier von Pageville 480 488, 1088 520 R – Der abgedankte Krieger, s. S. Morgan 480 488, 1088 520 R – Abrg de lhistoire, s. Bericht 16 769 44 R 46 138, 808 51 144, 812 – Alix und Berengar 480 488, 1088 520 R – Altdorfer 240 330, 947 – Alte Familiensage 6 R 27 785 35 796 – Alte Gebruche 686 R – Alte Schottische Geistersagen 480 488, 1088 520 R – Alte Schottische Sitten 280 361, 969 288 364, 972 – Alte Zeit und neue Zeit 104 862 – An gute Mtter 686 R – Anekdote 686 R – Anekdote aus dem amerikanischen Krieg von 1755 686 R – Aniello Falcone 686 R – Annotationen im »Morgenblatt« 162 905 177 294, 913 187 299, 919 316 M 991 483 490, 1091 751 1259 – Anstalt fr Knste und Handwerke, s. K. W. Thrmin 686 R – Die Armenschule zu Hofwyl 33 97, 788 – Armuth 178 294, 914 – Aus Sismondis Werk, s. J.-Ch.-L. Simonde de Sismondi 27 785 35 114, 796 – Die Auswanderer 480 488, 1088 520 R – Aus Duclos hinterlassenen Handschriften 794 715, 1285 – Auszug aus Christoph. Matthias, Theatrum Historicum, s. Ch. Matthiae 297 371, 979 480 488, 1088 520 R – Auszug aus den eigenhndigen Memoiren der Madame Manson, s. K. W. Thrmin 602 583, 1162 686 R 730 1248 – Auszug aus den Memoiren der Madame Fusil, s. K. W. Thrmin 602 583, 1162 686 R 760 693, 1264

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Personen- und Werkregister

– Auszug aus einer Chronik, die Joseph von Furtenbach Æ…æ schrieb 480 488, 1088 520 R – Beherzigung, s. L. Simond 249 337, 953 280 361, 969 – Bemerkungen ber die dießjhrigen Maskenaufzge 686 R – Bemerkungen ber Goethes Faust 82 184, 836–837 84 189, 840 99 211, 854 280 361, 969 – Bemerkungen ber Holland 99 211, 854 212 R 298 375, 981 300 377, 985 306 988 400 441, 1041 421 1057 448 468, 1069 449 469, 1070 529 R 615 590, 1170 725 673, 1244 783 709, 1280 – Beobachtung ber Blinde 718 667, 1240 – Bericht, s. Abrg de lhistoire – Berichtigung, Mbl. 258 (1816) 82 837 – Berichtigung, Mbl. 121 (1818) 620 1176 649 R – Beschreibung der Bewohner des Gebirges von Suli, s. H. Holland 405 446, 1046 480 1088 520 R – Beschreibung eines Vasen-Henkels 686 R – Beweis von altem Adel 480 488, 1088 520 R – Beytrag zur Geschichte der Kinderpocken 228 326, 942 – Beytrag zur Zeitgeschichte 686 R – Bierbrauerey in London, s. L. Simond 249 337, 953 280 361, 969 – Ein Brief Ifflands an Forster 790 713, 1283 – Bruchstcke aus der Beschreibung des Mondes 82 184, 837 84 189, 840 – Bruchstcke ber Schottland, s. M. Martin 116 236, 871 122 244, 875 280 361, 969 – Cotta (Johann Friedrich) 794 1285 – Denkwrdigkeiten des Kapitain Landolph 24 778 – Deutsches Gemth und franzçsischer Geist 359 414, 1013–1014 421 456, 1056 494 497, 1098 675 635, 1214 695 650, 1226 – Dclos als Pdagog, s. L. F. P. de la Live dE´pinay 766 1269

– Die Ehelosen 24 778 34 792 598 1158 – Ehestands-Geschichte/Der Ehewagen 324 R 325 391, 996 332 397, 1000 333 397, 1000 335 399, 1002 336 400, 1002 339 R 383 425, 1028 384 431, 1030 400 443, 1042 480 488, 1088 494 497, 1098 615 593, 1171 – Ehestands-Leben vom Landmann 35 114, 796 – Einige Nachrichten von Johann Georg Forsters Leben 24 778 598 578, 1158 – Einige Zge aus dem Beerdigungsgeprnge, s. M. du Bellay 686 R – Einiges aus Mozarts Kinderjahren 686 R – Einzelne Gedanken, Anekdoten und Karaktere aus Frau von Staels neuestem Werke, s. A. L. G. de Stae¨l-Holstein 653 611, 1193 654 612, 1194 659 617, 1199 673 634, 1211 686 R 687 1221 692 R 720 R – Elisabeth, die erste Heilige der Letten 6 R 27 91, 785 35 114, 796 522 511, 1110 – Ellen Percy 24 778 38 800 – Emilie von Varmont, s. J.-B. Louvet de Couvray 123 246, 876 – Erinnerung an ein altes Buch 280 361, 969 – Erklrung der Kupfer 324 R 325 391, 996 332 397, 1000 333 397, 1000 335 399, 1002 336 400, 1002 339 R 383 425, 1028 384 431, 1030 400 443, 1042 480 488, 1088 494 497, 1098 615 593, 1171–1172 – Erklrung eines alten Erfahrungssatzes 480 488, 1088 520 R – Erklrungen zu dem Gemhlde von Paris 123 877 124 878 134 884 166 907 179 295, 914 193 302, 922 198 305, 925 212 R 251 339, 955 279 968 289 365, 973–974 348 404, 1007 440 464, 1065 564 1138 – Erzhlungen von L. F. Huber 66 825 99 211, 854 – Die Fahrt durch die Linie, s. K. W. Thrmin 686 R

Personen- und Werkregister – Die Familie Seldorf 99 211, 854 – Fellenbergs Landwirthschaftliche Anstalten zu Hofwyl bei Bern 33 97, 788 – Feyer der Befreyung von Europa in Neuyork (Ms.) 360 414, 1014 – Forster Bw 16 770 24 778–779 33 98, 788 34 792 250 954 400 1041 598 1158 674 1213 – Forster (Georg) 102 219, 859 – Fortschritt im Guten 686 R – Fragment eines Briefes aus Heidelberg 39 123, 802 62 819 66 825 – Fragmente aus der Schottischen Geschichte 280 361, 969 – Fragmente von Briefen einer Mutter an ihre verheirathete Tochter 98 205, 851 99 854 725 673, 1243 – Franzçsische Literatur, s. K. W. Thrmin 493 1096 516 507, 1107 573 557, 1143 602 583, 1162 635 603, 1183 642 607, 1188 686 R 695 1227 – Frau von Genlis, s. S. Morgan 480 488, 1088 520 R – Geographisch statistische Uebersicht des Landes nordwrts von Mexiko, s. J. Wilkinson 678 1216 691 1224 735 680, 1251 761 693, 1265 – Geschichte eines armen Juden 27 91, 784 99 854 – Geschichte eines christlichen Jnglings und einer heidnischen Jungfrau 16 66, 769 27 91, 784–785 35 114, 796 51 144, 812 82 185, 837 84 189, 840 106 R 116 236, 871 186 299, 918 190 300, 920 280 361, 969 522 511, 1110 – Geschichte eines Mçrders 27 784 34 100, 791 35 114, 796 – Geschichte eines Shawls 280 969 – Eine gewçhnliche Geschichte (Ms. (?)) 16 769 27 784 82 837 84 189, 840 106 R 116 236 129 256 – Grablegung Christi von Camuccini 219 938 320 993 – Grillparzers Sappho 655 1196 – Die Hßliche 807 1291–1292 – Hannah 24 778 522 513, 1111 – Heidenbekehrung 113 868 136 260, 885 142 263, 889 152 274, 896

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186 299, 918 190 300, 920 265 R 275 R 280 361, 969 383 425, 1027 384 431, 1030 400 443, 1042 421 1057 480 488, 1088 494 497, 1098 522 511, 1110 615 593, 1171– 1172 Historische Anekdoten und Karaktere, s. K. W. Thrmin 797 R Hochzeitfeyer der Prinzessinn von Großbritannien 52 812 Hçllisches Wçrterbuch, s. K. W. Thrmin 775 1274 Huber (Ludwig Ferdinand) 102 219, 859 Huber Werke 129 256, 882 225 940 279 361, 968 359 414, 1014 400 442, 1041 421 456–457, 1056–1057 422 1057 494 497, 1098 562 R 608 587, 1166 642 608, 1188 669 1206 675 635, 1214 679 638, 1217 683 641, 1218 687 647, 1222 695 650, 1226 710 659, 1234 713 R 754 690, 1260 759 692, 1263 762 694, 1265 764 695, 1267 In des Krnzchens Namen (Ms.) 81 834 Indigo Baum, s. K. W. Thrmin 686 R Johann Friedrich Cotta 794 1285 Johannes Sbogar, s. Ch. Nodier, Eins. s. K. W. Thrmin 717 666, 1239 757 691, 1262 760 693, 1264 Die Jugendfreunde 604 585, 1164 Jugendmuth 24 778 Kann eine Romandichterin Mnner schildern 726 Karakteristische Darstellung des Direktorium im Mai 1799, s. J.-B. Salgues 793 1285 (Der) Klosterberuf 99 854 522 511, 1111 Korrespondenz-Nachrichten. Buchsee bey Hofwyl 33 97, 788 Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 319 (1816) 90 845 Korr.-Nachr., Gesellschafter 148 (1818) 790 1283 Korr.-Nachr., Mbl. 214 (1818) 790 713, 1283 Der Kriegsgefangene 34 100, 791 35 114, 796 53 148, 814 82 185, 837

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Personen- und Werkregister 102 219, 859 383 425, 1027 384 431, 1030 400 443, 1042 421 457, 1057 494 497, 1098 615 593, 1171–1172 Lafayette auf seinem Landgute Lagrange Blessnau 449 1070 480 488, 1088 520 R Lebensbeschreibung (Ms.) 334 398, 1001 Lebensbeschreibungen 121 242, 875 297 979 358 1011 480 488, 1088 520 R Lebensgeschichten, Mbl. 59 (1817) 121 242, 874 280 361, 969 Lebensgeschichten, Mbl. 137 (1817) 121 242, 875 280 361, 969 Lebensgeschichten und Todesanzeigen von berhmten Knstlern 94 200, 846–847 96 201, 848 109 229, 865 110 229, 866 L. F. Hubers Æ…æ Biographie 85 R 351 R 400 442, 1041 Londner Luft, s. L. Simond 249 337, 953 280 361, 969 Londner Mittagsessen, s. L. Simond 249 337, 953 280 361, 969 Londoner Leben, s. L. Simond 249 337, 953 280 361, 969 Lucian Bonaparte, s. K. W. Thrmin 775 1274 Die lustigen Leute von Knçringen 531 1116 Mhrchen 727 675, 1246 758 691, 1262 771 701–702, 1272 Der Markt von Makariew 686 R 691 648, 1224 760 1264 Mechanische Knste in Frankreich, s. K. W. Thrmin 516 507, 1107 517 508, 1107 534 526, 1119 535 528, 1121 536 R 602 583, 1162 686 R Mehr Glck als Verstand 66 825 421 457, 1056 494 497, 1098 675 635, 1214 Merkwrdige Erscheinung, s. J.-Ch.L. Simonde de Sismondi 16 66, 770 27 785 35 114, 796 Montaignes Kindheit 39 123, 801 44 R 66 825 Nachgrabungen und Entdeckung von Alterthmern zu Saintes 297 979 358 410, 1011 480 488, 1088 520 R

– Nachricht von der Entstehung und den Fortschritten der Seemacht, s. K. W. Thrmin 602 583, 1162 686 R – Nachricht von einem die vergleichende Erziehungskunde betreffenden Æ…æ Werke 280 361, 969 – Nachtrge zu Fualdez Prozeß, s. K. W. Thrmin 602 583, 1162 634 1183 640 1186 686 R – Nachtrag zu Fualdez Prozeß, s. K. W. Thrmin 626 600, 1179 634 1183 640 1186 686 R – Noch ein Wort ber eine NationalTracht 27 784 35 114, 796 – Noch war es Zeit! oder: Die goldene Hochzeit 99 854 – Nordamerika 90 845 – Eine Nymphe oder Najade, von Canova im Jahr 1817 verfertigt 219 938 320 993 – Pauline Dupuis 421 457, 1056 494 497, 1098 754 1260 – Peinliches Gesetz in England, s. L. Simond 249 337, 953 280 361, 969 – Preisaufgabe 492 R – Das Privat-Theater 726 99 211, 854 – Register zu den Literaturblttern 1817 490 R – Reichsstdtische Tugend 99 854 421 457, 1056 494 497, 1098 754 1260 – Reise von Petersburg nach Tiflis, s. F. und W. von Freygang 144 890 280 361, 969 – Rez. zu anonym: Abraham 686 R – Rez. zu J. F. Bahnmaier (Hg.): Ccilia 686 R – Rez. zu A. S. de Bawr: Auguste et Frdric 480 488, 1088 520 R – Rez. zu C. A. von Boguslawski: Mnemosyne 117 237, 872 280 361, 969 – Rez. zu C. Ph. Bonafont: Bagatelles dramatiques 118 872 263 R 280 361, 969 – Rez. zu F. L. Bhrlen: Erzhlungen und Miszellen 686 R – Rez. zu H. B. Constant de Rebecque: Adolphe 116 236, 871 280 361, 969 ´ pinay: – Rez. zu L. F. P. de la Live dE Mmoires et Correspondance, s. K. W. Thrmin 757 1262 766 1269

Personen- und Werkregister – Rez. zu S. Gay: Anatole 280 361, 969 – Rez. zu St. F. de Genlis: Les Battucas 116 236, 871 280 361, 969 401 444, 1043 – Rez. zu J. W. von Goethe: Aus meinem Leben 97 202, 848 105 226, 863 106 R 280 361, 969 – Rez. zu Th. Huber: Erklrungen zu dem Gemhlde von Paris 123 877 – Rez. zu J. A. Kanne: Romane aus der Christenwelt 480 488, 1088 520 R – Rez. zu F. H. W. Kçrte: Wahrhafter Bericht vom Zauber-Sabbathe der St. Walpurgis-Nacht 480 488, 1088 492 R 520 R – Rez. zu J. W. D. Korth: Blthen 113 231, 868 280 361, 969 – Rez. zu L. Kruse: Novellen 305 987 400 1040 480 488, 1088 520 R – Rez. zu C. Lamb: Glenarvon 280 361, 969 – Rez. zu J. A. Llorente: Histoire critique de lInquisition dEspagne, s. K. W. Thrmin 602 583, 1162 686 R – Rez. zu R. F. H. Magenau: Lottchens angenehme Unterhaltungen 172 910 280 361, 969 – Rez. zu J. D. G. Memminger: Stuttgart und Ludwigsburg 107 228, 864 112 230, 867 120 241, 873 280 361, 969 – Rez. zu B. Ch. L. Natorp: Andereas Bell und Joseph Lancaster 686 R – Rez. zu G. E. Opiz: Gemhlde von Paris 564 1138 – Rez. zu H. Piguet: Mlanges de litterature 109 229, 866 280 361, 969 – Rez. zu K. A. Schaller: Handbuch der klassischen Literatur der Deutschen 69 826 – Rez. zu W. Scott: Guy Mannering 116 236, 871 280 361, 969 – Rez. zu L. Simond: Voyage dun Franc¸ais en Angleterre 249 337, 953 480 488, 1088 520 R – Rez. zu C. E. Sommer: Heinrich der Zweyte Herzog von Montmorenci 396 1036 480 488, 1088 520 R – Rez. zu Stophel: Englands und Frankreichs neue unentgeltliche Armen-

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Schulen 154 278, 899 155 278, 900 280 361, 969 Rez. zu Stophel: Schulen der Menschheit, Bd. 3 164 906 280 361, 969 Rez. zu Stophel: Schulen der Menschheit, Bd. 4 302 986 341 R 480 488, 1088 520 R Rez. zu Stophel: Schulen der Menschheit, Bd. 5 686 R Rez. zu H. Ch. G. von Struve (bers.): Wilhelm von Freygangs Æ…æ Briefe ber den Kaukasus und Georgien 144 890 280 361, 969 Rez. zu L. Vogel: Elisabeth 480 488, 1088 520 R Rez. zu F. Weinbrenner: Vorschlag zu einem Siegesdenkmahl 182 916 211 R 280 361, 969 480 488, 1088 520 R Rez. zu K. L. von Woltmann: Memoiren des Freiherrn von S-a 116 236, 871 280 361, 969 Schiffbruch der Brigg la Jeune Sophie, s. K. W. Thrmin 602 583, 1162 686 R Sittengemhlde. Heirathsgeschichte der Frau von Houdetot 718 667, 1240 Spte Strafe 39 123, 802 66 825 Sternwarte in Ofen 226 325, 941 Stuttgart, den 31 Oktober 90 845 98 203, 850 Theorrytes 13 763 348 404, 1007 383 425, 1027 384 431, 1030 400 443, 1042 421 1057 440 464, 1065 451 R 494 497, 1098 522 511, 1110 564 551, 1138 600 582, 1161 615 593, 1171–1172 725 673, 1243 766 698, 1269 Ueber das Fellenbergische Institut zu Hofwyl bey Bern 33 97, 788 Ueber den Gebrauch des Meerwassers zum Baden und Trinken, s. K. W. Thrmin 686 R 642–643 Ueber den Niagara, s. L. Simond 249 337, 953 280 361, 969 Ueber den Zustand der Kunst in Frankreich, s. K. W. Thrmin 493 1096 508 R 602 583, 1162 686 R Ueber die Armenversorgung im Kanton Glarus 576 561, 1145 686 R

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Personen- und Werkregister

– Ueber die bey Rosette in Egypten gefundene dreyfache Inschrift, s. A. H. F. von Schlichtegroll 716 1238 721 R 770 R 809 1293 – Ueber die Destillation des Meerwassers, s. K. W. Thrmin 602 583, 1162 686 R – Ueber die Herrschaft der Englnder in Indien, s. L. Simond 249 337, 953 280 361, 969 288 972 – Ueber Ferney, s. anonym 113 230, 867 120 241, 873 280 361, 969 – Ueber Frstenleichen und Begrbnißpltze 39 123, 802 66 825 – Ueber Schrift und Schulbcher der Chinesen 391 433, 1034 393 1035 480 488, 1088 518 508, 1108 520 R – Uebersicht einiger der vorzglichsten Taschenbcher von 1818 615 593, 1171 686 R – Ueber Siebenschlfer (Ms.) 437 463, 1064 – ber Tçchtererziehung, ein Vorschlag oder Phantasie (Ms.) 451 R 598 577, 1158 766 1269 784 R – Unsre Geschichte 34 792 198 925 589 1153 – Das Urtheil der Welt 125 253, 880 126 880 421 457, 1056 494 497, 1098 522 513, 1111 675 635, 1214 – Vergeltung 99 854 421 457, 1056 494 497, 1098 754 1260 – Die Verkannte 766 698, 1269 – Verstand kommt nicht vor Jahren 42 803 46 138, 808 53 148, 814 82 185, 837 90 198, 845 102 219, 859 120 241, 873 421 1057 554 1130 – Versuche Æ…æ ber die Unschdlichkeit des destillirten Meerwassers, s. K. W. Thrmin 602 583, 1162 686 R – Vervollkommnung der Dampfbçte, s. K. W. Thrmin 686 R – Volks-Charakter in Frankreich, s. S. Morgan 480 488, 1088 520 R – Volksgebruche und Volksglauben in Savoyen 686 R – Vorschlag des Herrn Lambry, s. K. W. Thrmin 602 583, 1162 686 R – Die wackre Frau 686 R – Der Wille bestimmt den Werth der That 16 769–770 27 784 82 185,

837 84 189, 840 106 R 116 236, 871 132 257, 883 142 263, 889 156 279, 901 157 R 158 281, 902 162 285, 905 280 361, 969 – Ein Wort ber die Gterbesitzer in England, s. L. Simond 249 337, 953 280 361, 969 – Zur Geschichte der Kriegsbegebenheiten von Saratoga, s. J. Wilkinson 686 R – Zum Laufen hilft nicht schnell seyn 359 413–414, 1013–1014 421 456, 1056 494 497, 1098 675 635, 1214 695 650, 1226 754 1260 Huber, Victor Aim (1800–1869), 1806–16 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, 1816–20 Medizinstudent in Gçttingen, Sohn von Th. und L. F. Huber Bd. 2 238S 1296 1 32, 751–752 5 36, 753 9 41 10 45 11 47–49, 760 13 54 14 55, 764 15 60 16 63, 65, 769 17 70 18 R 19 71, 773– 774 20 72, 774 21 72, 774 22 775 23 75, 777 25 87 26 89, 784 28 R 30 94 31 R 33 96–98, 788 34 105–106, 794 35 113 36 R 38 122, 801 44 R 46 138, 808 47 140 48 142, 810 49 R 50 143, 811 54 149, 814 55 R 56 R 57 R 58 151, 815 59 152–154, 816 62 156, 158–160 65 163, 822 66 167, 824–825 67 168, 825 68 R 70 169, 826 71 170–171, 827 73 171, 827 74 171, 828 75 171–173, 828 76 173, 828–829 77 173, 829 78 174, 830 79 R 81 175–177, 180, 832–834 82 180–182, 184, 835 84 186– 189, 838–839 85 R 86 191–193, 841–842 87 195, 843 88 195, 843–844 92 199, 846 93 R 96 201 98 205, 208, 851 99 213, 855 102 216, 857–858 103 220, 860–861 104 224–226, 862 106 R 113 231 116 236 117 237 119 R 120 240, 242 123 244, 875 124 249–250, 877 127 254 128 255 141 262 145 267 152 274, 276, 896– 897 166 288, 907 179 295 181 R 198 305 202 307, 927 203 308, 311, 929–930 212 R 216 319 219 938 224 R 225 324, 940–941 231 R 243 331 247 334–336 251 339, 955 257 342, 956–958 262 351, 961 265 R

Personen- und Werkregister 275 R 279 360–361, 968 280 361 289 366 298 372–373, 375, 980 304 R 311 R 321 389–390 325 391 330 R 333 398 339 R 342 R 347 403, 1007 351 R 359 410–411, 1012–1013 383 427 384 428–430, 1029–1030 397 438 400 442–443, 1042 413 450, 1050 414 454 421 457 422 458 451 R 452 472 461 478 476 487, 1086 488 1093 514 506 520 R 522 512– 514, 1111 529 R 530 518–519, 1114– 1115 531 521 533 523–526, 1118 537 530 545 532 547 536 554 538, 1129–1130, 1132 555 R 565 553, 1139 576 561 579 564 581 564–565, 1148 583 R 588 1152 589 572 590 574 597 R 598 578 603 584 615 594 616 594–595, 1173 642 608 643 608, 1188 669 624, 1205 671 630, 1208 674 634 681 R 686 R 687 647 693 R 695 650, 1225 700 654, 1230 710 659 715 664, 1237 725 673 726 675 731 R 734 680 745 684, 1255 746 685–686 747 686–687, 1257 750 688, 1258– 1259 759 692 762 694, 1265 763 694, 1266 764 694–695 765 R 766 698, 1269 767 1270 779 706–707, 1277 784 R 785 R 787 R 807 721, 1291–1292 – Sammlung Spanischer Romanzen 807 1291 Hbner, Johann (1668–1731), Pdagoge 161 284, 904 – Kurtze Fragen aus der Genealogie 152 276, 897 – Kurtze Fragen aus der Neuen und Alten Geographie 152 276, 897 – Kurtze Fragen aus der Politischen Historia 152 276, 897 161 904 Hrner, Franz Ludwig (1778–1849), Anwalt und 1798/1803–1828 Stadtschreiber in Aarau/Schweiz, 1813–15 aargauer Abgeordneter auf der Langen Tagsatzung in Zrich 26 87 Huetlin, Maria Anna Elisabeth (Nanny) von (1798–1866), in Mannheim, Nichte von Herrn Fçrsch/Kçrsch 331 394, 396, 998 Httner, Johann Christian (1766–1847), Schriftsteller, Publizist und Dolmetscher im brit. Außenministerium in London 102 858 155 278

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– Englische Literatur 155 278, 900 – Schneller Anwachs der nordamerikanischen Macht 761 1265 Humboldt, Caroline von (1792–1837), Tochter von C. F. und F. W. Ch. K. F. von Humboldt 298 374, 980 Humboldt, Caroline Friederike von, geb. von Dacherçden (1766–1829), bersetzerin, in Berlin, ab 1816 in Frankfurt a. M. und ab 1817 in Italien, ab 1791 Ehefrau von F. W. Ch. K. F. von Humboldt Bd. 5 204S 1 29, 31 298 374, 980 Humboldt, Friedrich Wilhelm Christian Karl Ferdinand von (1767–1835), preuß. Diplomat, 1815 in Paris, ab 1815 in Frankfurt a. M. und ab 1817 in Berlin, und ab 1817 preuß. Gesandter in London, Bruder von F. W. H. A. von Humboldt Bd. 1 126S 1 29, 750 8 R 80 830 89 844 120 241 124 251 287 R 298 374, 980 – Aeschylos Agamemnon, s. Aischylos 120 241, 874 124 251, 878 Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander von (1769–1859), Naturforscher und Geograph, preuß. Kammerherr, ab 1807 in Paris, Bruder von F. W. Ch. K. F. von Humboldt Bd. 9S – Einleitung, oder Ideen zu einer Geographie der Pflanzen 203 308, 928 – Nova Genera et Species Plantarum 158 281, 902 – Pflanzenbilder von Alexander von Humboldt, bers. s. P. Usteri – Voyage aux rgions quinoxiales du Nouveau Continent, bers. s. F. G. Gmelin 11 50, 761 Humboldt, Theodor von (1797–1871), ab 1813 preuß. Soldat und ab 1814 Offizier, Sohn von C. F. und F. W. Ch. K. F. von Humboldt 298 374, 980 Hume, David (1711–1776), engl. Philosoph und Geschichtsforscher – The history of England (dt.: Geschichte von Grossbritannien) 36 R Hundt-Radowsky, Johann Hartwig (von) (1759–1835), Lehrer, Jurist und Schriftsteller, ab 1813 Privatmann in Berlin und Leipzig, ab 1817 in Altenburg 343 402, 1005 481 489

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Personen- und Werkregister

– Die Manuscripte 343 1005 481 489, 1089 Hurter, Friedrich Emanuel (1787–1865), Historiograph, ab 1810 Pfarrer in Lçhningen bei Schaffhausen/Schweiz – Der gebesserte Geizige 525 R Hyde de Neuville, Jean-Guillaume (1776– 1857), franz. Diplomat, 1816–21 franz. Botschafter in Washington 34 101, 791 Iffland, August Wilhelm (1759–1814), Schriftsteller, Schauspieler und ab 1811 Generaldirektor der kçnigl. Theater in Berlin 250 338, 954 414 452, 1052 483 490 790 713 Ingemann, Bernhard Severin (1789–1862), dn. Schriftsteller, 1818–19 in Italien 671 629, 1208 674 634, 1213 711 661, 1235 – Blanca, bers. s. D. W. von Levetzow Isenburg-Birstein, Maria Magdalene Prinzessin von, geb. von Herding (1789– 1859), in Mannheim, Tochter von J. U. von Herding 61 R 62 159, 819 Isopi, Antonio (1758–1833), ab 1793 Hofbildhauer und Hofmarmorierer in Stuttgart, ab 1810 Professor und Leiter des Knstlerinstituts an der Porzellanmanufaktur in Ludwigsburg 101 215 Iturrigaray y Aro´stegui, Jos de (1742– 1815), 1803–08 Vizekçnig von Neu-Spanien in Mexiko 678 637, 1216 Ixkll, s. xkll-Gyllenband J., Beitrger(in) der »Oekonomischen Neuigkeiten und Verhandlungen« – Auszug aus einem Schreiben aus Cairo 180 296, 915 197 304, 924 J., Beitrger(in) des »Morgenblatts« – Frstl. Lichtensteinische Bildergallerie 172 291, 910 – Korr.-Nachr., Mbl 114; 115 (1817) 234 327, 944 J., Rezensent in »Kritische Uebersicht Æ æ« – Rez. zu F. Schiller: Don Karlos 203 929 Jackson, Andrew (1767–1845), amerik. Politiker, 1798–1804 Richter am obersten Gericht in Tennessee, ab 1812 Oberbe-

fehlshaber der Milizen von Tennessee, ab 1815 Generalmajor; s. J. Reid Jacobi, Carl Wigand Maximilian (1775– 1858), ab 1812 Oberarzt in Salzburg, ab 1816 Regierungs- und Medizinalrat in Dsseldorf, Sohn von F. H. von Jacobi – Herodots Geschichte, s. Herodot 84 188, 839 145 265, 891 – Thucydides, s. Thukydides 4R 84 188, 839 Jacobi, Christian Friedrich von (1759– 1812), Hofmedikus und Generalarmeearzt in Stuttgart 380 423, 1025 Jacobi, Friedrich Heinrich von (Friz) (1743–1819), Schriftsteller, Philosoph, 1807–12 Prsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Mnchen, ab 1812 im Ruhestand Bd. 1 233S 24 79, 778 400 442, 1041 Jacobi, Johann Adolph (1769–1847), Schriftsteller, ab 1812 Oberpfarrer und Superintendent in Waltershausen – Eichenlaub, um Luthers Aschenkrug gewunden 379 422, 1024 Jacobs, Christian Friedrich Wilhelm (1764– 1847), 1810–47 Oberbibliothekar und Direktor des Mnzkabinetts in Gotha – Allwin und Theodor 99 211, 854 448 468, 1069 – Auswahl aus den Papieren eines Unbekannten 695 650, 1226 – Rosaliens Nachlass 99 211, 854 448 468, 1069 Jger, Juliane Auguste Friederike, geb. Feuerlein (1784–1861), in Stuttgart und Ludwigsburg, Tochter von A. E. F. J. Feuerlein 178 294, 914 224 R Jger, Karl Christoph Friedrich von (1773– 1828), Arzt und Hofmedikus in Stuttgart 38 121, 801 53 147 86 194 554 1132 Jahn, Friedrich Ludwig (1778–1852), Lehrer in Berlin, Begrnder des »vaterlndischen Turnens« 156 279, 900 159 282 260 R 400 441 531 1116 784 R Jasmund, Carl Wilhelm Friedrich Theodor Gustav von (1782–1847), ab 1815 im preuß. Militrdienst, 1815/16 in Ko-

Personen- und Werkregister blenz, 1817 in Neustrelitz, 1818 in Berlin 1 34, 753 56 R 669 624 681 R Jasmund, Emma Marie Hedwig von, geb. Blumenbach (1783–1819), 1815/16 in Koblenz, ab 1816 in Gçttingen, Tochter von L. A. und J. F. Blumenbach, Cousine Th. Hubers, ab 1807 Ehefrau von C. W. F. Th. G. von Jasmund 1 34, 753 56 R 119 R 123 245, 876 127 881 152 897 212 R 311 R 583 R 669 624, 1205 681 R Jasmund, Johanna Christine Veronika von, geb. Jung (1783–1856), ab 1817 zweite Ehefrau von L. H. H. von Jasmund 56 R Jasmund, Karoline von (1807–1875), Tochter von J. Ch. V. und L. H. H. von Jasmund 56 R Jasmund, Ludwig Hellmuth Heinrich von (1748–1825), ab 1806 wrtt. Staatsminister, ab 1815 im Ruhestand in Stuttgart 56 R Jasmund, Ludwig Helmuth von (1805– 1850), Sohn von J. Ch. V. und L. H. H. von Jasmund 56 R Jean Paul (eigtl. Johann Paul Friedrich Richter) (1763–1825), Schriftsteller, 1803–04 in Coburg, ab 1804 in Bayreuth, Vater von A. O. M., E. E. G. A. I. und M. Richter Bd. 7 326 S 11 47 35 110 134 258 153 278 310 381– 382, 989 323 390, 995 353 407 501 500 583 R 615 593 679 1216 718 668 779 708 795 716 – Dießjhriger Nachwuchs des Philantropistenwldchens 615 1172 – Landnachtverhandlungen 153 278, 898 156 279, 901 157 R 158 281, 902 161 904 – Leben Fibels 583 R – Saturnalien 501 501, 1101 533 523, 1117 – Ueber das Zusammenfgen der deutschen Doppelwçrter 702 655, 1231 775 703, 1274 Jeanneret, Franc¸ois de (gest. 1816), Kaufmann in Paris, Bruder von C. de Sandoz 385 R Jeanneret, Samuel de, im Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz, Onkel von F. de Jean-

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neret und C. de Sandoz 385 R 494 495, 1097 Jeanneret, de, Mutter von F. de Jeanneret und C. de Sandoz 385 R Jeanneret, de, Vater von F. de Jeanneret und C. de Sandoz, 1793 Vermieter/Gastgeber von Th. Huber in Vaumarcus/Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz 385 R Jeanneret, de, Familie in Neuchaˆtel/ Schweiz 385 R Jeanneret, de (gest. vor 1812), vier Geschwister von F. de Jeanneret und C. de Sandoz 385 R Jeannin, Pierre (1540–1622), franz. Politiker und Diplomat – Les negotiations 222 322, 939 Jenison of Walworth, Amalie Christiane Marie Countess (1806–1880), Tochter von M. D. Countess und F. Count Jenison of Walworth 98 209, 852 Jenison of Walworth, Caroline Mary Countess (geb. ca. 1797–1888/89), in England, Tochter von M. D. Countess und F. Count Jenison of Walworth 98 209, 852 Jenison of Walworth, Charlotte Sophie Rosa Countess (geb. 1803), Tochter von M. D. Countess und F. Count Jenison of Walworth 98 209, 852 Jenison of Walworth, Francis Count (1764– 1824), ab 1801 wrtt. Obristkammerherr und Geheimrat, ab 1816 Privatmann in Stuttgart und ab 1817 in Heidelberg 36 R 98 209–210 107 228, 864 224 R Jenison of Walworth, Karl Count (1809– 1870), Sohn von M. D. Countess und F. Count Jenison of Walworth 98 209, 852 Jenison of Walworth, Louise Countess (geb. ca. 1800), Tochter von M. D. Countess und F. Count Jenison of Walworth 98 209, 852 Jenison of Walworth, Mary Day Countess, geb. Beauclerk (1766–1851), Zeichnerin, Tochter von Lady D. Beauclerk, ab 1797 zweite Ehefrau von F. Count Jenison of Walworth 68 R 98 209 107 228, 864 437 463, 1064 438 464, 1065 445 467, 1068 499 R 754 690, 1260

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Personen- und Werkregister

– Allegorische Ehestandsgeschichte, s. L. F. Autenrieth Jenison of Walworth, Wilhelm Count (geb. ca. 1797), ab 1811 wrtt. Leutnant, ab 1817 Student in Heidelberg, Sohn von M. D. Countess und F. Count Jenison of Walworth 98 209, 852 Jesus von Nazareth (gen. Christus) (vor 4 v. Chr.-ca. 30 n. Chr.), Stifter der christl. Religion 15 766 29 R 33 99 35 113 36 R 44 R 145 264, 891 555 R 687 645 Johann, Bediensteter bei G. von Greyerz in Gnzburg 27 785 34 107, 794 Johannes (gest. um 101 n. Chr.), Apostel 32 787 63 R Joinville, Jean Sire de (1225–1317), franz. Geschichtsschreiber – Histoire de Saint Louis 36 R Joseph, Zimmermann in Nazareth 15 57, 766 ´ tienne de (1764– Jouy, Victor Joseph E 1846), franz. Schriftsteller 149 268 – LHermite de la Chausse dAntin 123 876 124 253, 878 149 268, 894 Julianus, Flavius Claudius (gen. Julian Apostata) (331–363), rçm. Kaiser 113 231, 868 Jullien, Marc Antoine (gen. de Paris) (1775–1848), franz. Publizist 451 R Jung, Franz Wilhelm (1757–1833), Schriftsteller, ab 1814 in Mainz 679 1216 – Korr.-Nachr., Mbl. 249 (1817) 392 434, 1034 – Korr.-Nachr., Mbl. 145 (1818) 679 638, 1216 – Willkommen an Jean Paul 679 638, 1216 Jung-Stilling, Johann Heinrich (1740– 1817), Schriftsteller, Augenarzt, ab 1806 Privatgelehrter und ab 1808 Geh. Hofrat in Karlsruhe 190 301, 921 K. L., Beitrger(in) der »Zeitgenossen« – Joseph Fouch 102 219, 859 Kaaz/Katz, Carl Ludwig (1773–1810), Zeichner und Maler in Dresden 16 65 Kaaz/Katz, Caroline Susanne, geb. Graff (geb. 1781), in Mannheim, ab 1805 Ehefrau von C. L. Kaaz, Tochter von A. Graff 16 65, 769

Ksebier, Christian Andreas (1712–1757/ nach 1748), Dieb und Einbrecher 17 69 Kstner, Abraham Gotthelf (1719–1800), Epigrammatiker, ab 1756 o. Professor der Mathematik und Physik, ab 1765 Hofrat in Gçttingen Bd. 1 5S 43 129–130, 805 600 1160 725 673, 1244 Kstner, Johann Gottlob (1759–1829), wrtt. Legationssekretr in Wien 615 590, 1170 Kaiser, Ludwig Friedrich (1779–1819), 1811–15 Kupferstecher in Neapel und ab 1815 in Wien, Schwager von J. Ch. Schmid 348 404–405, 1007 Kahlden, Gustav Theodor von (1789– 1835), großherzogl. schwerin. Major 747 687, 1257 Kalisky, Carl (Pseud.: G. Friedrich) (geb. um 1792), Schriftsteller, um 1817 Handlungsgehilfe in Magdeburg, ab 1818 Student der Kameralistik in Halle 610 588–589, 1167–1168 654 1194 671 630 769 701, 1271 – An die Poesie 610 589, 1168 671 630, 1209 – Der Anfang 610 589, 1168 671 630, 1209 – Bestimmung 610 589, 1168 671 630, 1209 – Der Entschluß 610 589, 1168 671 630, 1209 – Eugenia 654 1194 – Der Morgengruß 610 589, 1168 671 630, 1209 – Der Strom 610 589, 1168 671 630, 1209 – Weihung 610 589, 1168 671 630, 1209 Kalkmann, Frulein, aus Otterstedt bei Bremen, 1777–78 Pensionsgefhrtin Th. Hubers in Hannover 66 167 Kanne, Henriette, geb. Herold (gest. nach 1842), ab 1809 Ehefrau von J. A. Kanne 29 R Kanne, Johann Arnold (1773–1824), ab 1809 Lehrer fr Archologie und Geschichte an der Realschule und ab 1817 Professor der Philologie am Gym-

Personen- und Werkregister nasium in Nrnberg 29 R 33 99 34 106, 794 53 148, 814 209 313, 932 212 R – Erste Urkunden der Geschichte 29 R 792 714, 1284 – Leben und aus dem Leben merkwrdiger und erweckter Christen 29 R 33 99, 789 34 794 – Pantheum der Aeltesten Naturphilosophie 29 R 792 714, 1284 – System der indischen Mythe 792 1284 Kanngiesser, Dietrich (ca. 1781–1826), ab 1806 Prediger in Den Bosch und ab 1811 in Nimwegen 150 271, 894 151 273, 895 153 898 202 307, 927 204 311, 930 215 315, 934–935 602 583, 1163 – Beytrge zur neuesten Literatur- und Kultur-Geschichte der Niederlande 153 277, 898 204 930 215 935 397 436, 1037 606 1165 – Korr.-Nachr., Mbl. 39 (1817) 150 894 151 273, 895 Kapf, Friedrich Karl (1765–1817), Kaufmann in Stuttgart 535 527 Kapf, Heinrika Dorothea, geb. Keller (1777–1820), ab 1796 Ehefrau von F. K. Kapf, ab 1818 Vermieterin von Th. Huber in Stuttgart 1297 530 517 535 1120 603 1163 615 1172 617 1175 625 1178 633 1183 669 1205 671 1207 695 1226 Kapodistrias / Capodistrias / Capo dIstria, Joannes Graf (1776–1831), griech. Politiker, ab 1809 russ. Diplomat, 1815–22 russ. Außenminister, Onkel von Graf von Polilos 86 193 Karl Martell (ca. 676–741), frnk. Hausmeier 63 R Karl V. (1500–1558), 1519–56 rçm.-dt. Kaiser 297 371, 979 Karow, August, 1816–17 Hauslehrer bei W. Ch. von Chzy 338 400, 1003 – Ueber die Rechtssache der Frau von Chezy 338 400, 1004 Karsch, Anna Luise (Louisa), geb. Drbach (1722–1791), Schriftstellerin, ab 1749 Ehefrau von D. Karsch 788 712, 1282

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– Gebet eines Kindes 44 R Karschin, Herr, Leiter der Karschinschen Schauspieler-Gesellschaft, 1817–18 in Detmold 699 654, 1229–1230 714 663 718 667 728 676, 1247 Kartscher, Moritz (1793–1834), Student in Kçnigsberg, Breslau und ab 1817 in Heidelberg, Schriftsteller in Berlin 566 554, 1140 – Gretchens Lied 566 554, 1140 – Tanzlied am Sylvesterabend 566 554, 1140 Kasthofer, Albrecht Karl Ludwig (1777– 1853), ab 1806 Oberfçrster in Unterseen im Berner Oberland, Freund von G. von Greyerz, Pate von F. K. W. von Greyerz 17 70, 773 Kaufmann, Friedrich (1785–1866), Uhrmacher, Musikinstrumentenbauer in Dresden, 1815–19 auf Reisen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland 404 1045 Keller, Johann Baptist (1774–1845), ab 1808 kath. Stadtpfarrer und Geistl. Rat in Stuttgart, 1815–16 wrtt. Unterhndler im Vatikan in Rom, ab 1816 Bischof von Evara, ab 1816 Provikar des Generalvikariats fr Wrttemberg in Ellwangen und ab 1817 in Rottenburg a. N., Sohn von K. Keller 7 R 9 41, 755 10 42, 756 13 54, 762, 764 15 56– 57, 61, 765 16 64, 768 35 112, 114, 796 46 138, 808 47 139, 809 59 155, 817 68 R 81 180, 834 82 184, 837 84 185, 189, 838, 840 85 R 95 201 99 213, 855 102 219, 860 106 R 139 261, 887 382 M 425, 1027 400 442–443, 1042 448 468, 1069 449 469, 1071 465 1079 615 1172 655 612, 1195 737 R Keller, Kaspar, Hofkammerrat, 1765–79 Syndikus der Reichsabtei Salem 737 R Keller, Herr, Einsender des »Morgenblatts« 382 M 425, 1027 Kephalides, August Wilhelm (1789–1820), Publizist und Professor in Breslau – Aetna-Reise (engl.: Journey to Mount Etna) 321 388, 994 672 631, 1210 – Reise durch Italien und Sicilien 321 994 Kern, Caspar, Klavierlehrer in Wien 523 R

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Personen- und Werkregister

Kern, Johann, Musiker in Wien 523 R Kerner, Bonafine (geb. 1805), Tochter von J. F. und J. G. Kerner 495 1099 725 670–672 787 R Kerner, Eberhardina Christiana von, geb. Weckherlin, verw. Volz (1766–1846), Mutter von H. von Bartruff, ab 1810 Ehefrau von K. F. von Kerner 725 670–672, 1243 787 R Kerner, Friederike, geb. Ehemann (1786– 1854), ab 1813 Ehefrau von J. A. Ch. Kerner 495 1099 Kerner, Georg Reinhold (1810–1858), Sohn von J. F. und J. G. Kerner 495 1099 725 670–672 787 R Kerner, Johann Georg (1770–1812), Arzt und Publizist in Hamburg, Bruder von J. A. Ch. Kerner, K. F. von Kerner und A. Ch. W. Steinbeis 725 670, 1243 784 R 787 R Kerner, Johanna Friederike, geb. Duncker (1784–1862), in Hamburg, ab 1818 in Stuttgart, Schwester von J. W. Duncker, ab 1804 Ehefrau von J. G. Kerner, Freundin von Th. Huber, Bekannte von J. G. (von) Reinhold Bd. 8S 495 1099 655 613, 1195 725 670–673, 1243 784 R 787 R Kerner, Justinus Andreas Christian (1786– 1862), Arzt und Schriftsteller, ab 1815 Oberamtsarzt in Gaildorf bei Schwbisch Hall, Bruder von J. G. Kerner, K. F. von Kerner und A. Ch. W. Steinbeis 495 S 228 326, 942 495 498, 1098–1099 655 613, 1195 725 672 – Deutscher Dichterwald 10 756 32 786 – Geschichte zweyer Somnamblen 495 1099 – Neue Beobachtungen ber Æ…æ Vergiftungen 495 1099 Kerner, Karl Friedrich von (1775–1840), wrtt. General und Staatsrat, ab 1810 wrtt. Bergwerks- und Httenamtsdirektor, 1817–19 wrtt. Geheimrat und 1817 wrtt. Innenminister in Stuttgart, Bruder von J. G. und J. A. Ch. Kerner und A. Ch. W. Steinbeis 106 R 152 277, 898 725 670–672, 674, 1243 787 R

Kerner, Klara Theone (Claire) (1808–1890), Tochter von J. F. und J. G. von Kerner 495 1099 725 670–672 787 R Kettenburg, Kuno Ludwig von der (ca. 1775–1813), Schriftsteller, ab 1798 mecklenburg-schwerin. Wirkl. Kammerherr, auf Gut Schwetzin in Mecklenburg 113 231 – Diego 113 231, 868 – Julianus Apostata 113 231, 868 Ketterlinus, Christian Jakob Friedrich (1785 – nach 1829), Grtlermeister, 1817–18 Vermieter von Th. Huber in Stuttgart 1296 298 374, 980 300 985 452 1073 470 1083 530 517, 1114 Ketterlinus, Christiana Margareta, geb. Aichele (1792 – nach 1819), ab 1813 Ehefrau von Ch. J. F. Ketterlinus, 1817–18 Vermieterin von Th. Huber in Stuttgart 331 396, 999 339 R Ketterlinus, Christiane Karoline Heinrike (geb. 1813), Tochter von Ch. M. und Ch. J. F. Ketterlinus 339 R Ketterlinus, Karl Christian Friedrich (geb. 1816), Sohn von Ch. M. und Ch. J. F. Ketterlinus 339 R Ketterlinus, Karoline Sophie (geb. 1814), Tochter von Ch. M. und Ch. J. F. Ketterlinus 339 R Keyser, Johann Friedrich (1788–1819), Buchhndler in Erfurt – Reformations-Almanach 379 422, 1024 Kieser, Enoch Christian (von) (1784–1838), 1808–10 Lehrer in J. H. Pestalozzis Erziehungsinstitut in Yverdon/Schweiz, 1811–15 Erzieher bei K. A. von Wangenheim, ab 1816 Erzieher der Herzçge F. P. A. und K. F. P. von Oldenburg 260 R Kieser, geb. Stieff, Mutter von E. Ch. (von) Kieser 260 R Kieser, Schulmeister, Vater von E. Ch. (von) Kieser 260 R Kind, Johann Friedrich (1768–1843), 1793– 1816 Anwalt und ab 1816 Schriftsteller in Dresden, ab 1818 sachs.-coburg.goth. Hofrat, 1815–19 Herausgeber von »Die Harfe« und ab 1815 von »(W. G. Beckers) Taschenbuch zum ge-

Personen- und Werkregister selligen Vergngen«, ab 1817 Mitherausgeber der »Abendzeitung« 34 100, 791 289 366 671 629, 1208 – Kirchenlied am Fest aller Seelen 321 993 – Van Dycks Landleben 88 197, 844 King, James (1750–1784), engl. Astronom und Weltumsegler – A voyage to the Pacific Ocean, bers. s. J. G. A. Forster 123 246, 876 Kinsky von Wchinitz und Tettau, Graf, 1815 Reisebegleiter von Erzherzog F. K. L. J. F. M. von sterreich 106 R Klaiber, Christian Friedrich von (1782– 1850), ab 1809 Professor am Oberen Gymnasium und ab 1818 an der ffentlichen Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden (ab 1819: Katharinenstift) in Stuttgart 766 1268 Klausen, Gottlieb Ernst (1762–1851), Rektor und Professor am Gymnasium in Altona – Harfentçne 453 R Klebe, Friedrich Albert (1769–1843), Arzt, Schriftsteller, 1803–06 Professor der Medizin in Wrzburg, ab 1807 Redakteur und Zeitschriftenherausgeber in Mnchen 328 393, 997 – Korr.-Nachr., Mbl. 260 (1818) 328 997 – Korr.-Nachr., Mbl. 261 (1818) 328 997 Klein, Friderika Henrietta, geb. Groß (1776–1849), ab 1805 zweite Ehefrau von K. Ch. L. von Klein 545 533 Klein, Karl Christian Ludwig von (1772– 1825), ab 1796 Stadt- und Amtschirurg sowie wrtt. Hofmedikus und ab 1806 kçnigl. wrtt. Medizinalrat in Stuttgart 38 121 98 850 115 869 145 891 392 434 545 533 590 575, 1154–1155 616 595, 1173 681 R Klemm, Johann Friedrich (1763 – nach 1817), Oberregierungssekretr in Stuttgart 2 R Klemmer, Herr in Stuttgart 2 R Klengel, Johann Christian (1751–1824), Maler, ab 1800 Professor an der Akademie der Knste in Dresden

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– Der Morgen, s. J. A. Darnstedt 109 229, 866 Kleopatra, s. gypten Klingemann, Ernst August Friedrich (1777–1831), Schriftsteller, ab 1813 Mitglied der Theaterdirektion und ab 1818 Direktor des Nationaltheaters in Braunschweig 230 327 – Rodrigo und Chimene 230 327, 943 Klinger, Friedrich Maximilian von (1752– 1831), Schriftsteller, ab 1811 russ. Generalleutnant 134 258 138 260, 886 141 261, 887 145 267 162 285 202 306, 927 – Betrachtungen und Gedanken 66 164, 823 – Plimplamplasko 102 217, 858 – Werke 102 217, 858 – Die Zwillinge 106 R 257 343, 957 Klockenbring, Sophia Rudolphina, geb. Alemann (1760 – nach 1796), Jugendfreundin Th. Hubers in Hannover 400 442, 1041 Klber, Johann Ludwig (1762–1837), Jurist, Diplomat, ab 1786 Professor der Rechte in Erlangen, ab 1804 bad. Geh. Referendar, dann Staatsrat, ab 1816 preuß. Geh. Legationsrat in Berlin – Acten des Wiener Congresses 93 R Klugen, Jakob Georg Heinrich von (1788– 1825), Jurist in Riga 806 721 Kniewel, Theodor Friedrich (1783–1859), ab 1810 Schulrektor und ab 1817 Professor am Gymnasium in Danzig 749 1258 753 R – Das Ritterschloß Marienburg 753 R Knigge, Adolf Franz Friedrich Ludwig (von) (1752–1796), Schriftsteller und bersetzer, ab 1790 hannov. Oberhauptmann in Bremen – J. J. Rousseaus Bekenntnisse, s. J.-J. Rousseau 34 792 169 290, 909 Kobell, Egid von (1772–1847), ab 1793 Wirkl. Rat und Geh. Sekretr, ab 1808 Generalsekretr des Geh. Rats, ab 1817 Wirkl. Staatsrat und Generalsekretr des Staatsrats in Mnchen 145 265 Kçffinger, Johann Paul (1786–1845), Schriftsteller und Arzt in Ofen (heute: Budapest)

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Personen- und Werkregister

– Koloczaer Codex 791 714, 1283 794 716, 1286 Kçhler, Caroline, bis 1817 Erzieherin bei Familie K. W. Marschall von Bieberstein in Stuttgart und Karlsruhe 340 R Kçhler/Kohler, Henriette, in Gnzburg oder Ulm 31 R 36 R 38 121, 801 Kçhler (?), Schwester von H. Kçhler in Gnzburg 31 R 36 R Kçhler (?), Kinder der Schwester von H. Kçhler in Gnzburg 31 R Kçhler/Kohler, Vater von H. Kçhler 36 R 38 121 Kçler, Friedrich Christian (1788–1855), Jurist, ab 1810 Erzieher bei Graf Ch. J. F. von Medem in Riga und Elley/Eleja bei Mitau/Jelgava 645 608, 1189–1190 741 R – Korr.-Nachr., Mbl. 201; 202 (1818) 645 1190 741 R 806 1291 Kçlle, Christoph Friedrich Karl von (1781– 1848), Jurist, Schriftsteller und Publizist, ab 1817 wrtt. Geschftstrger in Rom 400 443, 1042 – Frage an deutsche Chemiker und Alterthumsforscher 673 632, 1211 – Korr.-Nachr., Mbl. Nr. 143 673 632, 1211 Kçnig, Friedrich Anton (1794–1844), Medailleur in Berlin 321 388–389, 994 Kçrner, Bernhard (gest. 1829), Buch- und Kunsthndler in Frankfurt a. M. 53 147, 813 Kçrner, Christian Gottfried (1756–1831), ab 1798 Referendar im schs. Geh. Konsilium in Dresden, ab 1815 Staatsrat im preuß. Innenministerium, ab 1817 Geh. Oberregierungsrat im Ministerium fr Geistliche, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten in Berlin, Jugendfreund von L. F. Huber 23 79, 777 24 779 419 1055 – Nachrichten von Schillers Leben 419 1055 Kçrner, Emma (1788–1815), Tochter von Ch. G. Kçrner 23 79, 777 24 81, 779 – Portrt von K. Th. Kçrner, s. anonym 24 779 Kçrner, Karl Theodor (1791–1813), ab 1811 Schriftsteller in Wien, 1813 Wiener

Hoftheaterdichter, 1813 Offizier, Sohn von Ch. G. Kçrner 23 79, 777 24 81, 779 38 120 784 R – Poetischer Nachlaß 24 81, 779 – Rosamunde 27 92, 785 38 120, 800 – Zriny 27 92, 785 38 120, 800 Kçrte, Friedrich Heinrich Wilhelm (1776– 1846), Schriftsteller, Literaturhistoriker in Halberstadt, Großneffe von J. W. L. Gleim 135 259 163 R 250 954 582 567, 1149–1150 – Briefe zwischen Gleim, Wilhelm Heinse und Johann von Mller, s. J. W. L. Gleim, J. J. W. Heinse und J. von Mller – Schreib- und Druck?-Fehler 163 R – Ungedruckte Briefe von Johann Winckelmann 250 954 Koethe, Friedrich August (1781–1850), ab 1810 ao. Professor der Philosophie und ab 1817 o. Professor der Theologie in Jena, zugleich ab 1812 Garnisonsprediger und Diakon; 1816–18 Herausgeber von »Zeitgenossen. Biographien und Charakteristiken« 22 776 26 88 53 148, 814 81 832 86 841 99 854 102 219, 860 Kofod, Hans Ancher (1777–1829), ab 1805 Lehrer fr Geschichte und Geographie in Kopenhagen 671 1208 Kohlrausch, Heinrich Friedrich Theodor (1780–1867), Pdagoge, ab 1814 am Lyzeum in Dsseldorf, ab 1818 Leiter des hçheren westfl. Schulwesens in Mnster – Die Geschichten und Lehren der heiligen Schrift 84 188, 839 85 R 99 211, 853 448 468, 1069 – Die Teutsche Geschichte 288 365, 973 Koller, Benedikt Josef (von) (1767–1817), Schriftsteller, çsterr. Legationssekretr in Stuttgart 348 405, 1008 353 408 370 R 380 423, 1025 384 429, 1030 452 472, 1072 Koller, drei Kinder von B. J. (von) Koller 348 405 384 429 Koller, Ehefrau von B. J. (von) Koller, in Stuttgart 348 405 380 423 384 429 Kolumbus, Christoph (1451–1506), Seefah-

Personen- und Werkregister rer und Entdecker in span. Diensten 398 438 Koppe, Johann Benjamin (1750–1791), ab 1771 Student in Gçttingen, ab 1774 Gymnasiallehrer in Mitau/Kurland/ Lettland, 1776–84 o. Professor der Theologie und Universittsprediger in Gçttingen, ab 1784 Generalsuperintendent in Gotha, ab 1788 Schloßprediger in Hannover 533 524 Korth, Johann Wilhelm David (1783– 1861), Hndler, dann Lehrer und Schriftsteller in Berlin – Blthen 113 231, 868 Kortm, Johann Friedrich Christoph (1788–1858), 1812–13 und 1814–17 Lehrer fr Geschichte und alte Sprachen an Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, ab 1817 Lehrer in Aarau, ab 1818 Privatgelehrter in Wien 11 49, 760 13 54, 764 14 55, 764 34 105, 793 81 176, 178, 832 93 R 359 411, 1012 451 R Kosciuszko, Tadeusz (1746–1817), Offizier, poln. Nationalheld 533 523, 1117 543 R 545 533 642 606, 1187 Kosegarten, Ludwig Gotthard (Theob(o)ul) (1758–1818), luth. Theologe, ab 1808 Professor fr Geschichte, ab 1817 Professor fr Theologie in Greifswald 533 524, 1118 Koslowski, Peter (Pjotr) Borisowitsch Frst (1783–1840), russ. Diplomat, 1818–19 russ. Gesandter in Stuttgart und Karlsruhe 590 1155 Kotzebue, Alexander Ferdinand Wilhelm Franz von (1815–1889), Sohn von A. F. F. von Kotzebue 514 506 685 642 Kotzebue, Amalie Sophie Friederike von (1795–1866), Tochter von A. F. F. von Kotzebue 514 506 685 642 Kotzebue, August Friedrich Ferdinand von (1761–1819), Schriftsteller und Publizist, 1813–16 Generalkonsul und russ. Staatsrat in Kçnigsberg, ab 1817 in Weimar, ab 1818 Herausgeber des »Literarischen Wochenblatts« Bd. 2 138S 29 R 414 451–452, 1051–1052 440 464, 1066

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461 478, 1077 493 495, 1096 501 501, 1101 507 R 514 505, 1106 529 R 530 519, 1115 531 520, 1116 535 527– 528, 1120–1121 545 533, 1125 553 R 573 557, 1143 576 561, 1145 581 567, 1149 615 1172 642 607, 1188 655 614 658 616, 1198 666 620, 622 671 1209 677 636, 1215 678 637 685 641, 1219– 1220 710 658, 1234 732 678, 1249 – Dem Herrn etc. Huber 514 1106 – Doctor Bahrdt mit der eisernen Stirn 514 1106 678 637, 1216 – Das Epigramm 555 R – Feodora 145 265, 891 – Fragmente ber Recensenten-Unfug 514 1106 – Eine Reise der Nase nach 677 636, 1215 678 637, 1216 685 641–642, 1219 – Die respectable Gesellschaft 414 454, 1053 – Das Taschenbuch 655 614, 1196 Kotzebue, August Julius von (1799–1876), Sohn von A. F. F. von Kotzebue 514 506 685 642 Kotzebue, Emilie Elisabeth von (1797– 1883), Tochter von A. F. F. von Kotzebue 514 506 685 642 Kotzebue, Friedrich Wilhelm von (1785– 1813), russ. Oberst, Sohn von F. J. D. und A. F. F. von Kotzebue 514 506 685 642 Kotzebue, Friedrich Wilhelm (1808–1880), Sohn von A. F. F. von Kotzebue 514 506 685 642 Kotzebue, Georg von (1810–1875), Sohn von A. F. F. von Kotzebue 514 506 685 642 Kotzebue, Karl Ferdinand Constantin Woldemar von (1805–1896), Sohn von A. F. F. von Kotzebue 514 506 685 642 Kotzebue, Moritz August von (1789–1861), russ. Offizier und Gesandtschafter in Persien, Sohn von A. F. F. von Kotzebue 461 478, 1077 514 506, 1106 685 642 Kotzebue, Otto von (1787–1846), russ. Kapitn, Entdeckungsreisender, Sohn von

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Personen- und Werkregister

A. F. F. von Kotzebue 461 478, 1077 514 506, 1106 685 642, 1220 Kotzebue, Paul Demetrius von (1801– 1884), Sohn von A. F. F. von Kotzebue 514 506 685 642 Kotzebue, Wilhelm Basilius Vasile von (1813–1887), Sohn von W. F. und A. F. F. von Kotzebue 514 506 685 642 Kotzebue, Wilhelmine Friedrike von (1812– 1851), Tochter von W. F. und A. F. F. von Kotzebue 514 506 685 642 Krmer, August (geb. 1775), frstl. Thurnund Taxisscher Legationsrat und Bibliothekar in Regensburg 467 481, 1080 481 489 496 R 504 502, 1103 515 R 528 R – Carl von Dalbergs Lebensbeschluß 219 321, 938 – Stille Liebe 481 489, 1089 515 R 528 R – Wallensteins Armeebefehl 467 481, 1080 496 R 515 R Krmer, C. (geb. ca. 1780), Nherin, Hellseherin/Somnambule in Stuttgart 98 203, 850 145 891 299 376, 983 Krebs, Benjamin (1785–1858), Mitinhaber der Andrischen Buchhandlung in Frankfurt a. M. 53 147, 813 Kreil, Joseph, in Wien – Proben aus Mnemosyne 337 400, 1003 Kretschmann, Karl Friedrich (1738–1809), Schriftsteller, Gerichtsaktuar in Zittau – Von den Sitten der alten Deutschen, s. P. C. Tacitus 436 1063 Kreuz, Ehefrau des wrtt. Feldmessers 21 72 Kreuz, wrtt. Feldmesser in Ulm 21 72 Krieger, Friederike Marie Gabriele (Frize, Mary), geb. Heyne (1783–1863), in Arnstadt/Sachsen, Halbschwester von Th. Huber, ab 1806 Ehefrau von J. F. Krieger 11 46, 759 16 62–63, 768 34 103, 792 311 R 589 573, 1154 597 R 598 578, 1159 784 R Krieger, Johann Friedrich (1781–1832), Amtmann in Arnstadt/Sachsen, Pchter des Kammerguts Arnstadt und der Domne Dornheim, ab 1806 Schwager von

Th. Huber 598 578–579, 1159 655 615, 1196 765 R 784 R Krische, Fleischer in Gçttingen 745 1255 Krdener, Barbara Juliane von, geb. von Vietinghoff (1764–1824), Schriftstellerin und Pietistin 33 100, 790 260 R 299 376 368 418 420 456 532 521 535 528 616 596, 1173 659 617, 1198 732 678, 1249 – Ein Original-Brief 420 456, 1056 Krdener, Paul von (1784–1858), russ. Diplomat, Sohn von B. J. von Krdener 299 376 Krug, Einsender des »Morgenblatts« 447 467, 1069 Krug von Nidda, Friedrich Albert Franz (1776–1843), 1791–1814 schs. Offizier, Schriftsteller auf Gut Gatterstdt bei Querfurt 447 1069 – Luthers Geist 447 467, 1069 Krummacher, Friedrich Adolf (1767– 1845), Theologe und Schriftsteller, ab 1812 Landessuperintendent, Konsistorialrat und Oberprediger in Bernburg – Bibelkatechismus 84 188, 839 – Proben aus dem dritten Bndchen der Parabeln 142 262, 888 Kruse, Laurids (1778–1840), dn. Schriftsteller, ab 1812 Professor fr Literatur in Kopenhagen, ab 1812–17 auf Reisen in Deutschland und Italien, 1817–20 in Kopenhagen 298 375 305 379–380, 987 306 380 311 R 312 R 321 389, 994 330 R 400 440, 1040 655 613 – Anna Capri 305 380, 987 306 380, 988 311 R 312 R 400 440, 1040 – Coeur Dame 305 380, 987 306 380, 988 311 R 312 R 400 440, 1040 – Erzhlungen 305 988 – Ezzelino 305 380, 987 306 380, 988 311 R 312 R 400 440, 1040 – Die mhrischen Brder 305 380, 987 306 380, 988 311 R 312 R 400 440, 1040 – Novellen 305 380, 987 400 440, 1040 – Romanze 305 380, 987 306 380, 988 311 R 312 R 400 440, 1040 – Die Wittwe 305 380, 987 306 380, 988 400 440, 1040

Personen- und Werkregister Kster, Auguste Wilhelmine Elisabeth (Betty) von (1795–1868), Tochter von M. J. und J. E. von Kster 68 R 81 179, 834 85 R 98 210, 852 124 251 159 282, 903 298 374, 980 300 378 351 R 400 440–441, 1040–1041 522 513, 1111 681 R Kster, Carl Gustav Ernst von (1797–1861), ab 1814 Student in Heidelberg, ab 1817 preuß. Legationssekretr in Stuttgart, Sohn von M. J. und J. E. von Kster 124 251 298 980 681 R Kster, Emilia Sophie (Emilie) von (1800– 1866), Tochter von M. J. und J. E. von Kster 85 R 124 251 298 374 Kster, Ernst Maximilian (1805–1883), Sohn von M. J. und J. E. von Kster 85 R 124 251 298 374 Kster, Franz Theodor Otto von (1798– 1858), ab 1817 Student in Heidelberg und Berlin, Sohn von M. J. und J. E. von Kster 85 R 124 251 298 980 Kster, Johann Emanuel von (1764–1833), ab 1809 Geh. preuß. Staatsrat, 1813–23 ao. preuß. Gesandter in Stuttgart und Karlsruhe und zustzlich 1814–17 in Mnchen 81 180, 834 85 R 98 210, 852 120 240–241, 873–874 124 251, 253, 878–879 145 266, 892 152 274, 896 159 282, 903 260 R 288 364, 973 298 374, 980 311 R 351 R 451 R 590 575, 1155 681 R Kster, Julia Pauline von (1803–1847), Tochter von M. J. und J. E. von Kster 85 R 124 251 298 374 Kster, Maria Jacobina von, geb. Heberle (1767–1847), ab 1793 Ehefrau von J. E. von Kster 68 R 81 179, 834 85 R 98 210 120 240, 873 124 251 152 277, 898 159 282 212 R 298 374, 980 311 R 681 R Kster, Paul Eduard Emanuel von (1804– 1885), Sohn von M. J. und J. E. von Kster 85 R 124 251 298 374 Kuhlau, Friedrich (1786–1832), ab 1813 kçnigl. dn. Kammermusiker und ab 1818 Hofkompositeur in Kopenhagen – Røverborgen, Text s. A. G. Oehlenschlger 386 1031 Kummer, Paul Gotthelf (1750–1835), Ver-

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leger und Buchhndler in Leipzig 16 770 381 1026 471 484, 1083 472 484 802 1288 – Deutsche Literatur 381 424, 1026 397 436, 1037 414 453, 1052 471 484, 1083 472 484, 1084 493 495, 1096 501 501, 1101 510 R 533 523, 1117 545 532, 1125 569 R 573 557, 1143 642 607, 1188 775 703, 1274 Kunth, Karl Sigismund (1788–1850), dt. Botaniker in Paris – Nova Genera et Species Plantarum 158 281, 902 Kurland und Sagan, Anna Charlotte Dorothea Grfin von Biron und Herzogin von, geb. Grfin von Medem (1761– 1821), Halbschwester von Ch. E. C. von der Recke, Schwester von Graf Ch. J. F. von Medem 645 608, 1190 741 R Kurlnder von Kornfeld, Franz August Josef Konrad Johann Nepomuk (1777– 1836), Schriftsteller und Publizist in Wien, Schwager von C. Pichler 711 1235 Kuttler, Jakob (1783–1830), Przeptor und Oberreallehrer am Gymnasium in Ulm 44 R 59 153, 816 Laclos, Pierre-Ambroise-Franc¸ois Choderlos de (1741–1803), franz. Schriftsteller – Les Liaisons dangereuses, bers. s. von Bonin 400 1041 La Fayette, Maria Jean Paul Roch Yves Gilbert Motier, Marquis de (1757– 1834), franz. General und Politiker 449 469 La Fayette, Marie-Madeleine Comtesse de, geb. Pioche de la Vergne (1634–1693), franz. Schriftstellerin und Hofdame 502 R La Fle`che, Blanche de, geb. Carrga (gest. 1864), Baronin von Keudelstein, Geliebte von Kçnig W. I. F. K. von Wrttemberg in Stuttgart 803 720, 1290 Lallemand, Franc¸ois-Antoine (gen. Charles) (1774–1839), 1815 franz. General, ab 1817 Emigrant in Amerika 678 637, 1215

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Personen- und Werkregister

Lambert, franz. Kupferstecher – Portrt von Mme de La Fayette, s. Ferdinand 502 R – Portrt von Mme de Svign, s. P. Mignard 502 R Laminit, Johann Georg (1775–1848), Kupferstecher und Zeichner in Augsburg – Reiterstatue von Frst K. Ph. von Wrede 469 483, 1082 Lancaster, Joseph (1778–1838), engl. Pdagoge und Schulreformer 154 899 155 900 188 R 238 329, 946 246 949 248 952 249 337, 953 250 954 260 R 262 961 545 533, 1126 Landauer, Frau/Frulein in Heilbronn 29 R Lang, Friederike, geb. Ammon (1777– 1797), ab 1796 erste Ehefrau von K. H. von Lang 43 130, 805 Lang, Georg Heinrich (1740–1806), ab 1779 Spezialsuperintendent in Hohenaltheim, ab 1789 frstl. Thurn- und Taxisscher Kirchenrat und und Hofprediger in Regensburg, Bruder von K. Lang 43 805 Lang, Henriette Maria, geb. von Reitzenstein (1777–1801), ab 1799 zweite Ehefrau von K. H. von Lang 43 130, 805 Lang, Karl Heinrich von (1764–1835), Historiker, 1792–93 Student in Gçttingen, ab 1795 erster Archivar in Bayreuth, ab 1798 preuß. Kriegs- und Domnenrat in Ansbach, ab 1806 bayr. Beamter und Direktor der Regierungskammer in Ansbach, ab 1810 Direktor am Reichsarchiv und ab 1812 Vorstand des Reichsheroldsamts in Mnchen, ab 1815 Regierungsdirektor und ab 1817 Privatmann in Ansbach, Sohn von K. Lang, Neffe von G. H. Lang 600S 43 129– 131, 805 257 346, 958 305 987 365 417, 1018 377 422, 1023 389 432– 433, 1032–1033 393 434, 1035 400 439, 1040 401 444, 1043 600 581, 1160–1161 651 1192 655 614 662 1200 669 626 725 673 727 675, 1246 732 678, 1249– 1250 – Adelsbuch des Kçnigreichs Baiern 365 417, 1018 – Merkwrdige Reise Æ…æ nach Hammelburg 377 422, 1023 389 1032

393 1035 400 1040 401 1043 600 581–582, 1160–1161 655 614, 1196 662 619, 1200 669 626, 1206 718 668, 1241 725 673, 1244 727 675, 1246 732 678, 1249 – Neuere Geschichte des Frstenthums Baireuth 43 130, 805 257 959 – Reverendi in Christo Patris Jacobi Marelli amores 43 129, 805 365 1018 – Ueber das merkwrdige altdeutsche Lied: Media Vita, s. Notker I. von St. Gallen 365 417, 1018 376 421, 1023 380 423, 1025 Lang, Konstantin (1732–1770), Pfarrer 43 805 Lang, Luise Magdalena Sophie, geb. Hnlein, verw. Schçpf (1766–1803), in Ansbach, Schwester von K. S. C. von Hnlein, ab 1791 Ehefrau von J. D. Schçpf und ab 1802 dritte Ehefrau von K. H. von Lang 43 130, 805 Lang (?), Herr, Rektor des Gymnasiums in Oettingen, Cousin von K. H. von Lang 43 130, 805 Langbein, August Friedrich Ernst (1757– 1835), Jurist und Schriftsteller in Berlin 16 66, 770 Lange, Adolph Gottlob (1778–1831), ab 1804 Lehrer in Schulpforta 266 353, 962 269 965 301 986 – Der Demos des Parrhasius 266 962 – Kunst-Parallelen 266 353, 962 269 356, 965 301 986 Lange, Johann Friedrich Wilhelm (1786– 1858), bis 1816 Rektor in Zllichau, 1817–18 Lehrer in J. H. Pestalozzis Erziehungsinstitut in Yverdon/Schweiz, ab 1818 Leiter einer Knaben-Erziehungsanstalt in Vevey/Schweiz – Ein Gegenwort 171 R Lange, Moritz (Pseud.: Mauricio), bayr. Oberleutnant, Privatgelehrter und Schriftsteller in Neuburg a. d. Donau 313 990 314 990 319 387, 992 519 508, 1108 804 720, 1290 – Der Alchimist 519 508, 1108 – Die Bittschrift 620 1177 – Claude und Bavette 804 1290 – Die Einquartirung 519 508, 1108

Personen- und Werkregister – Die Nonne und der Tambourmajor 519 508, 1108 804 1290 – Die Quaterne 620 1177 – Der Raub der Sabinerinnen 673 632, 1211 Langer, Johann Peter von (1756–1824), Maler, ab 1806/08 Direktor der Akademie der bildenden Knste in Mnchen 80 175, 830 – Christus segnet die Kleinen 80 175, 830 Langer, Robert von (1782–1846), Maler, ab 1806/08 Professor an der Akademie der bildenden Knste in Mnchen, Sohn von J. P. von Langer 80 175 – Christus, Blinde und Lahme heilend 80 175, 831 Langsdorf, Ernst Heinrich (1749–1829), nassau. Kammervizeprsident und Staatsrat, ab 1816 im Ruhestand in Wiesbaden 349 1008 Langsdorf, Herr, Schriftsteller 349 406, 1008 Langsdorff, Georg Heinrich von (1774– 1852), Arzt, Forschungsreisender und russ. Hofrat, ab 1812 russ. Geschftstrger in Brasilien 672 631 – Bemerkungen auf einer Reise um die Welt 311 R 672 1210 Lanjuinais, Jean-Denis Comte de (1753– 1827), franz. Jurist, Politiker, Revolutionr und Publizist – Apprciation du projet de loi relatif aux trois concordats 541 531, 1124 La Rochefoucauld, Franc¸ois, Duc de (1613–1680), franz. Schriftsteller 1 33 Lasius, Hermann Jacob (1715–1803), bersetzer, ab 1764 Professor der griech. Literatur in Rostock – Cyropdie, s. Xenophon 68 R 84 188, 839 Latour dAuvergne, Thophile-Malo Corret de (1743–1800), franz. Hauptmann 696 1227 La Tour du Pin-Gouvernet, Jean Frdric de (1727–1794), 1789–90 franz. Kriegsminister 696 1227 Laun, Friedrich, s. Schulz(e), Friedrich August Laupp, Heinrich (1780–1836), Mitarbeiter

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in der J. G. Cottaschen Buchhandlung, ab 1816 selbstndiger Buchhndler und Verleger in Tbingen 242 948 410 449 Lavater, Johann Caspar (1741–1801), Theologe und Schriftsteller, ab 1778 Helfer und ab 1787 Pfarrer an St. Peter in Zrich 10 757 24 80 46 134 145 265 Lebret (Le Bret), Albrecht Benjamin (1778– 1846), Professor der Naturgeschichte am Oberen Gymnasium in Stuttgart 94 200 98 850 145 891 177 294, 913 182 297, 916 222 322 Lehr, Friedrich (1782–1854), Schriftsteller, wrtt. Hofrat in Stuttgart 288 364 390 433, 1033 – Zum achtzehnhundert und sechzehnten Christtag 183 917 Leist, Clarissa Dorothea, geb. Klockenbring (1782–1864), ab 1814 in Ilfeld/ Harz, 1817–19 in Rom, Tochter von S. R. Klockenbring 400 442 Leixl, Xaver (1784–1842), Assessor am Landgericht in Gnzburg, Verwalter von Th. Hubers Finanzangelegenheiten 2 R 27 90, 784 37 798 44 R 79 R 98 208, 852 120 874 351 R Lenau (eigtl. Niembsch Edler von Strehlenau), Nikolaus (1802–1850), dt.sprachiger Schriftsteller ung. Herkunft 711 1235 Lenclos, Anne (gen. Ninon) de (1620– 1705), franz. Salonie`re in Paris 502 R Lenthe, Elisabeth von, geb. von Mnchhausen (1749–1831), in Stuttgart, Tante von L. von Mnchhausen 31 R Lenthe, Juliane Caroline von, geb. von Reden (1755–1825), Schwester von F. L. W. von Reden 681 R Leonardo da Vinci (1452–1519), ital. Knstler, Ingenieur, Philosoph 94 846 – Das Abendmahl 109 229, 865 – Wunsch und Pflicht, bers. s. J. Ch. F. Haug, A. W. (von) Schlegel 96 201, 848 110 866 Lerchenfeld, Luise von, geb. von Heilbronner/Hailbronner (1787–1834), ab 1805 Ehefrau von M. E. von Lerchenfeld 66 165 120 242 224 R Lerchenfeld, Maximilian Emanuel von (1778–1843), ab 1814 Hofkommissar in

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Personen- und Werkregister

Wrzburg, ab 1817 bayr. Finanzminister in Mnchen, Freund von E. E. G. von Herder 16 65, 769 36 R 66 165 120 242 152 275 219 321, 938 224 R 359 413 501 501, 1101 530 518, 1114 531 521, 1116 533 525, 1118 554 539, 543–544 583 R Le Sage, Alain Ren (1668–1747), franz. Schriftsteller – Histoire de Gil Blas de Santillane 313 384, 990 319 992 711 661, 1235 Leß, Gottfried (1736–1797), 1763–65 ao., 1765–91 o. Professor der Theologie, 1764–77 und 1784–91 Universittsprediger in Gçttingen, ab 1791 Hofprediger, Konsistorialrat und Generalsuperintendent in Hannover 34 102, 792 Lessing, Gotthold Ephraim (1729–1781), Schriftsteller, Kritiker und ab 1770 herzogl. Bibliothekar in Wolfenbttel 47 138 53 148 – Miss Sara Sampson 161 284, 904 – Nathan der Weise 327 392, 997 615 1171 655 613, 1195 747 687, 1257 Leube, Wilhelm Ernst (1767–1849), Zukkerbcker in Ulm 45 133, 806 Leuchtenberg, Amlie Auguste Eugnie Napolone Prinzessin von (1812–1873), Tochter von E. de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg 725 674 Leuchtenberg, Auguste Charles Euge`ne Napoleon Prinz von (1810–1835), Sohn von E. de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg 725 674 Leuchtenberg, Euge`ne de Beauharnais, ab 1817 Herzog von (1781–1824), 1805–14 Vizekçnig von Italien, Bruder von H. E. C. Comtesse de Saint-Leu, Stiefsohn von N. Bonaparte, Schwiegersohn von Kçnig M. I. J. von Bayern 695 651, 1227 725 674, 1244 Leuchtenberg, Eugnie Hortense Auguste Napolone Prinzessin von (1808–1847), Tochter von E. de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg 725 674 Leuchtenberg, Josphine Maximilienne Eugnie Napolone Prinzessin von (1807– 1876), Tochter von E. de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg 725 674

Leuchtenberg, Maximilian Jose`phe Euge`ne Auguste Napolon Prinz von (1817– 1852), Sohn von E. de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg 725 674 Leuchtenberg, Thodolinde Louise Eugnie Auguste Napolone Prinzessin von (1814–1857), Tochter von E. de Beauharnais, Herzog von Leuchtenberg 725 674 Leutrum-Ertingen, Hugo Graf von (1814– 1884), Sohn von Grfin J. M. und Graf V. C. I. Ph. von Leutrum-Ertingen 555 R Leutrum-Ertingen, Johanne Marie (Jenny) Grfin von, geb. Schad von Mittelbiberach (1792–1851), in Ulm, Tochter von M. D. und J. J. Schad von Mittelbiberach, ab 1811 Ehefrau von Graf V. C. I. Ph. von Leutrum-Ertingen 1 34, 753 555 R Leutrum-Ertingen, Mathilde Grfin von (1815–1892), Tochter von Grfin J. M. und Graf V. C. I. Ph. von Leutrum-Ertingen 555 R Leutrum-Ertingen, Victor Carl Immanuel Philipp Graf von (1782–1842), in Ulm 1 34, 753 Leutrum-Ertingen, Wilhelm Graf von (1817–1843), Sohn von Grfin J. M. und Graf V. C. I. Ph. von Leutrum-Ertingen 555 R Leutrum-Ertingen, Graf von (geb. 1812), Sohn von Grfin J. M. und Graf V. C. I. Ph. von Leutrum-Ertingen 555 R Levetzow, Dieterich Wilhelm von (1786– 1849), ab 1813 dn. Kammerjunker – Blanca, s. B. S. Ingemann 671 629, 1208 711 661, 1235 Levezow, Jakob Andreas Konrad (1770– 1835), Philologe, 1797–1824 Gymnasiallehrer und ab 1804 Professor der Mythologie und Altertumskunde in Berlin 321 389, 994 – Denkmnze der Stadt Berlin 321 388–389, 994 Lichtenau, Wilhelmine Grfin von, geb. En(c)ke, gesch. Ri(e)tz, gesch. Holbein von Holbeinsberg (1753–1820), M-

Personen- und Werkregister tresse von Kçnig F. W. II. von Preußen 10 44, 757 Lichtenberg, Georg Christoph (1742– 1799), Physiker, Astronom, Naturforscher und Schriftsteller, 1770–75 ao., ab 1775 o. Professor der Mathematik und Experimentalphysik in Gçttingen 250 954 522 1111 725 673 Lichtenberger, ab 1815 wrtt. Beamter in Ulm 29 R Liebeskind, Johann Heinrich (1768–1847), ab 1808 Oberappellationsgerichtsrat in Mnchen, zweiter Ehemann von S. D. M. Liebeskind 29 R Liebeskind, Sophie Dorothea Margarete (Meta), geb. Wedekind, gesch. Forkel (1765–1853/nach 1836), Schriftstellerin und bersetzerin in Mnchen, Schwester von G. Ch. G. von Wedekind, ab 1794 Ehefrau von J. H. Liebeskind Bd. 5 200S 29 R 589 1153 Limburg-Stirum/Styrum, August Damian Philipp Karl Graf von (1721–1797), 1770–97 Frstbischof von Speyer 588 570, 1152 Lindau, Wilhelm Adolf (1774–1849), bersetzer, Schriftsteller in Dresden 797 R – Der Astrolog, s. W. Scott 116 236, 871 522 514, 1111 583 R – Der Erfolg der neuesten Entdekkungsreise nach Congo 740 R – Ueber den Ursprung und die Schicksale der Gelehrsamkeit und Kunst, s. W. Roscoe 797 R Lindner, Friedrich Georg Ludwig (Pseud.: George Erichson) (1772–1845), Journalist, Schriftsteller und Doktor der Medizin, 1800–09 in Wien, 1809–13 in Weimar, 1813–14 Professor der Philosophie in Jena, 1814–17 in Kurland/Lettland, 1817 Redakteur in Weimar, 1818 bad. und wrtt. Vertreter beim Kongreß in Aachen, ab 1818 Redakteur der »Europischen Annalen« in Stuttgart 573 1143 685 642, 1220 Link(h), Jakob (1786–1841), dt. Landschaftsmaler, ab 1816 in Rom 105 226, 863 108 228 Linn, Carl von (1707–1778), schwed. Naturforscher 558 547

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Lippe, Johann Karl Christian (ca. 1779 – ca. 1853), 1809–15 und 1815/16–22 Hausvater und Lehrer fr Religon an Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern 1296 11 49, 760 46 135, 807 59 153, 816 66 167 68 R 71 170–171, 827 75 172 78 174 79 R 81 176–178, 180, 832 82 181–182 84 186–188, 838– 839 85 R 86 191–192, 841 93 R 104 225 115 235, 870 124 249 145 267 216 319, 936 260 R 359 411, 1012 452 472, 1072 530 518, 1114 Lippe, Familie von J. K. Ch. Lippe in Braunschweig 68 R Livius, Titus (59 v. Chr. – 17 n. Chr.), rçm. Geschichtsschreiber – Titus Livius von Patavium Rçmische Geschichte, bers. s. G. Grosse Lobkowitz, Wenzel Eusebius Frst von (1609–1677), çsterr. Politiker, ab 1669 Prsident des Geh. Rats in Wien 147 893 Locher, Christoph (1774–1834), ab 1798 Katechet in Enge bei Zrich, ab 1811 Kirchenrat 273 R 274 R Lochler, um 1817, Kaplan in Enger 273 R Loeben, Otto Heinrich Graf von (Pseud.: Isodorus) (1786–1825), ab 1807 Schriftsteller in Heidelberg, ab 1809 in Berlin und Dresden 535 528 – Drey Blumen auf Max von Schenkdorfs Grab 531 1115–1116 533 523, 1117 535 528, 1121 – Lotosbltter 190 300, 920 Lçwenherz-Hruby-Geleny, s. Hruby-Geleny Lçwenstein-Wertheim-Freudenberg, Dorothea Christine Frstin von, geb. von Kahlden (1791–1887), in Stuttgart 383 426, 1028 Lohenstein, Herr, Schriftsteller 295 370, 978 Lossius, Gustav Ferdinand, Dr. – Klage ber die Jungfrau 156 279, 901 Lortet, Thre`se (ca. 1751–1770), Gastwirtstochter, Geliebte von G. Faldoni 40 802 Lotter, Tobias Heinrich (1772–1834), Kaufmann, Armenpfleger, Schriftsteller, ab

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Personen- und Werkregister

1816 Mitglied der Zentralleitung des Wohlttigkeitsvereins in Stuttgart 152 277, 898 Louise, s. Herder, Louise Emilie (Luise) von Louvet de Couvray, Jean-Baptiste (1760– 1797), franz. Schriftsteller 123 246 – E´milie de Varmont, bers. s. Th. Huber 123 246, 876 Lowe, Sir Hudson (1769–1844), brit. Offizier, ab 1815/16 Gouverneur von St. Helena 695 651, 1226 Luden, Heinrich (1780–1847), ab 1806 ao. und ab 1810 o. Professor der Geschichte in Jena, Herausgeber der »Nemesis« 573 1143 581 567, 1149 – Die (angeblichen) Bulletins 581 1149 Lhe, Hans Otto von der (1762–1836), ab 1783 Regierungsrat, 1809–17 wrtt. Justizminister, ab 1817 Prsident des Geh. Rates in Stuttgart 251 340, 955 299 376 Ltzow, Rudolf Graf von (1780–1858), 1815–18 ao. çsterr. Gesandter und bevollmchtigter Minister in Stuttgart, ab 1818 Internuntius in Konstantinopel 124 253, 879 152 275, 897 348 405 353 408 535 528 564 551 602 583 Luise, s. Herder, Louise Emilie (Luise) von Lullin de Chaˆteauvieux, Michel Jacob Frdric (1772–1841), schweiz. Schriftsteller und Agronom – Manuscrit venu de St. Hle`ne, bers. s. J. G. Cotta von Cottendorf 199 305, 925 236 328, 945 Luther, Martin (1483–1546), Kirchenreformator und Bibelbersetzer 29 R 135 259 145 265, 892 152 275, 897 182 917 379 422 389 1033 400 439 406 447 411 1050 445 1068 458 476 470 483 Lynden, Catharina Lucia van, geb. Pater, auf Gut Swanenburg bei Gendringen/ Holland, Großmutter von W. H. C. R. A. von Ungern-Sternberg 353 407, 1009 M., H. B. von, Verfasser eines Reisejournals 240 330, 947

Machiavelli, Niccolo` (1469–1527), ital. Politiker und Schriftsteller 247 335 384 429 Mackenzie, George Stuart (1780–1848), schott. Schriftsteller – Reise durch die Insel Island im Sommer 1810, bers. s. F. Retenbacher Madeweiß, Johann Georg von (1739–1824), 1771–1806 preuß. Gesandter 17 68, 772 Maendeln, Herr, 1818 Kabinetskurier in Wien 615 590 Magenau, Rudolph Friedrich Heinrich (1767–1846), ab 1794 ev. Pfarrer und Schriftsteller in Niederstotzingen 37 116 – Lottchens angenehme Unterhaltungen 172 291, 910 Mahomet, s. Mohammed Maila´th von Sze`khely, Johann Nepomuk Joseph Graf (1786–1855), Historiker und Publizist, ab 1812 Sekretr der ungar. Hofkanzlei in Wien, ab ca. 1815 freier Publizist in Wien – Koloczaer Codex 791 714, 1283 794 716, 1286 Maine, Anne Bndicte Louise de Bourbon-Cond, Duchesse du (1676–1753) 298 374 Maistre, Xavier Comte de (1764–1852), franz. Schriftsteller, russ. General – Le lpreux de la cit dAoste 583 R Malchus, Carl August Joseph Heinrich von (1806–1885), Sohn von A. und K. A. von Malchus 452 473 530 519 533 524 695 650 Malchus, Clemens August von (1802– 1848), Sohn von A. und K. A. von Malchus 452 473 530 519 533 524, 1118 695 650 Malchus, Ferdinand Maria von (geb. 1800), Sohn von A. und K. A. von Malchus 452 473 530 519 533 524, 1118 573 557 695 650 Malchus, Josepha Maria Antoinette von, geb. Osthaus (1775–1843), ab 1799 Ehefrau von K. A. von Malchus 414 453 451 R 452 473 530 519 533 524 550 R 573 557 598 580, 1159 615 592, 1171

Personen- und Werkregister 616 596 671 628 687 646 695 649–650, 1225 737 R Malchus, Karl August von (1770–1840), 1811–13 Finanzminister und 1813 Innenminister des Kçnigreichs Westfalen in Kassel, 1813/14 in Paris, ab 1814 Privatgelehrter in Heidelberg, 1817–18 wrtt. Finanzminister in Stuttgart, ab 1819 Privatgelehrter in Heidelberg 384 430, 1030 397 436–437, 1037 400 441, 1040 414 452–453, 1052 451 R 452 473, 1072 530 518–519, 1114 531 521, 1116 533 524, 1118 573 557, 1143 581 566, 1149 583 R 590 574, 1155 598 580, 1159 615 592, 1171 616 596, 1173 669 623, 1205 671 628, 1207 687 646–647, 1222 693 R 695 649–650, 1225 737 R 773 703, 1273 803 718–719, 1289 – Selbstbiographie 400 441, 1040 414 453, 1052 Malchus, Therese von (geb. 1803), Tochter von A. und K. A. von Malchus 451 R 452 473 530 519 533 524 687 646 695 650 Maleszewski, Piotr Pawel Jan (1767–1828), poln. Historiker, Publizist und Diplomat, um 1801 Generalkontrolleur der Requisitionen in der franz. Armee 522 511, 1110 Mallet, Jean Georges (1787–1865), Publizist in Genf – Voyage en Italie 142 263, 889 Malsburg, Ernst Friedrich Georg Otto von der (1786–1824), Schriftsteller und bersetzer, ab 1808 hess. Legationssekretr in Mnchen und 1810–13 in Wien, ab 1814 Justizrat in Kassel, ab 1817 Regierungsrat und hess. Geschftstrger in Dresden 535 528 – Drey Blumen auf Max von Schenkdorfs Grab 531 1115–1116 533 523, 1117 535 528, 1121 Maltitz, Johann Georg Franz Friedrich von (1794–1857), russ. Gesandtschaftsattach in Karlsruhe und Stuttgart 289 366–367 522 513, 1111 579 562, 1147 Mandelsloh(e), Ulrich Lebrecht Graf von (1760–1827), Diplomat, Regierungsrat, 1817 wrtt. Gesandter am Bundestag

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in Frankfurt a. M., 1818 in Stuttgart 533 524–525, 1118 Marat, Jean Paul (1744–1793), franz. Revolutionr und Prsident des Jakobinerklubs in Paris 17 68, 772 Marceau-Desgraviers, Franc¸ois Sverin (1769–1796), franz. General 696 652, 1227 Margarete, 1777/78 in Hannover 589 571 Marheineke, Philipp Conrad (1780–1846), ab 1805 Professor der Theologie in Erlangen, ab 1807 in Heidelberg und ab 1811 in Berlin 422 458 Marini, Luigi Gaetano (1742–1815), ital. Philosoph, Jurist, Historiker, Archologe, Archivar und Bibliothekar in Rom und Paris 297 371 Mark Aurel (lat. Marcus Aurelius Antoninus) (121–180), rçm. Kaiser 46 137 642 606 – Rflexions morales de lempereur Marc Antonin, bers. s. A. und A. Dacier Markwort, Johann Christian (1778–1866), Schriftsteller, Schauspieler, Opernsnger, Gesangstheoretiker, ab 1810 Chordirektor in Darmstadt 200 R Marmontel, Jean-Franc¸ois (1723–1799), franz. Schriftsteller 400 442 Mars, Anne Boutet (1779–1847), franz. Schauspielerin 697 652–653 Marschall von Bieberstein, Adolph Ludwig (1806–1891), Sohn von W. und K. W. Marschall von Bieberstein 327 393 330 R 340 R Marschall von Bieberstein, August Friedrich (1804–1888), Sohn von W. und K. W. Marschall von Bieberstein 327 393 330 R 340 R Marschall von Bieberstein, Ernst Franz Ludwig (1770–1834), nassau. Staatsminister in Wiesbaden, Bruder von K. W. Marschall von Bieberstein 351 R 598 579, 1159 Marschall von Bieberstein, Karl Otto (1810–1876), Sohn von W. und K. W. Marschall von Bieberstein 327 393 330 R 340 R Marschall von Bieberstein, Karl Wilhelm (1764–1817), bad. Gesandter in Stutt-

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Personen- und Werkregister

gart, ab 1817 Mitglied des bad. Staatsministeriums in Karlsruhe 68 R 98 210, 852 124 253, 879 327 393, 997 330 R 340 R 351 R 420 456, 1055 Marschall von Bieberstein, Pauline Natalie (1807–1860), Tochter von W. und K. W. Marschall von Bieberstein 327 393 330 R 340 R Marschall von Bieberstein, Wilhelmine, geb. von Reck (1782–1856), in Stuttgart und ab 1817 in Karlsruhe, Ehefrau von K. W. Marschall von Bieberstein 56 R 68 R 327 393 330 R 340 R 351 R 420 456, 1056 Marschall von Bieberstein (?), Schwager von W. Marschall von Bieberstein, Gutsbesitzer bei Sulzfeld in Baden 420 456, 1056 Martens, Christian Septimus von (1793– 1882), wrtt. Offizier, Cousin von A. M. Hartmann 9 41, 755 Martens, Karl von (1790–1861), wrtt. Offizier, ab 1816 beim wrtt. Generalstab und ab 1817 Adjutant in Ludwigsburg, Bruder von Ch. S. von Martens, Cousin von A. M. Hartmann 9 41, 755 Martin (360–397), rçm. Soldat, Heiliger 27 91 Martin, Karl Ludwig (1792–1847), bis 1815 Forstamtsgehilfe in Weisingen, ab 1815 bayr. Revierfçrster in Stoffenried, ab 1818 Kreisforstkontrolleur in Bayreuth 44 R Martin, Martin (1655–1719), schott. Schriftsteller – A description of the western islands of Scotland, bers. s. Th. Huber 116 236, 871 Martius, Carl Friedrich Philipp (1794– 1868), Botaniker, ab 1816 Adjunkt der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Mnchen, 1817–20 Forschungsreisender in Brasilien 617 1175 Massna, Andr (1758–1817), Marschall von Frankreich 218 320, 937 223 323, 940 Massenbach, Christian von (1758–1827), Militr und Militrtheoretiker, ab 1807 Gutsherr bei Pinne in Posen, 1816–17 in Stuttgart, 1817 in Heidelberg und

Frankfurt a. M., 1817–26 in Haft in Kstrin und Glatz, Onkel von W. von Massenbach 127 254, 880 679 638, 1217 – Memoiren zur Geschichte des preußischen Staats 127 254, 880 Massenbach, Wilhelmine Elisabethe Charlotte Auguste von (1801–1857) 747 687, 1257 Massieu, Guillaume (1665–1722), franz. Geistlicher und Schriftsteller 227 R Mastiaux, Kaspar Anton von (1766–1828), Jurist, Theologe und Publizist, ab 1806 Wirkl. Geh. Rat in Mnchen, Kollege von L. F. Huber – Katholisches Gesangbuch 333 397, 1000 Matthi, Johann Friedrich (1777–1845), Maler, ab 1810 Professor und Direktor an der Akademie der Knste in Dresden 109 229, 865 – Abendmahl, s. Stçlzel 109 229, 865 308 R 322 R Matthiae, Christian (eigtl. Carsten Thiessen) (1584–1655), Theologe – Theatrum historicum theoreticopracticum, bers. s. Th. Huber 297 979 Matthiae/Matthi, Friedrich Christian (1763–1822), Altphilologe, ab 1804 Professor und ab 1812 Direktor des Gymnasiums in Frankfurt a. M. 61 R 66 163, 823 68 R Matthisson, Friedrich von (1761–1831), Schriftsteller, ab 1812 wrtt. Geh. Legationsrat, 1812–28 Privat- und Oberbibliothekar und 1812–16 Mitglied der Oberintendanz des Hoftheaters in Stuttgart Bd. 5, 284S 27 90, 784 32 95–96, 786 38 120 53 814 56 R 81 179, 834 85 R 86 194 88 197, 844 98 204, 210, 852 99 211 103 222, 861 106 R 113 231 124 252 134 259 152 276 161 285 207 312, 931 219 321 253 341 275 R 276 R 289 366 318 387 326 392, 996 327 392, 996–997 331 396 334 398 345 402, 1006 348 405 353 408 361 415 371 419 372 420, 1022 440 464 530 517 602 583 607 587, 1166 608 588, 1166 614 590, 1169 618 597 621 599, 1177 662 619, 1200 666 620 669 625 674 634, 1212

Personen- und Werkregister 695 651, 1227 725 673 747 687 766 696–697 769 701, 1271 779 1278 783 709, 1280 784 R – Das Dianenfest bei Bebenhausen 106 R – Friedrich, Kçnig von Wrtemberg 207 312, 931 219 321, 938 289 974 – Lebensabriß des hçchstseligen Kçnigs Friedrich von Wrttemberg 98 204, 851 103 222, 861 106 R 115 235, 870 289 974 – Selbstbiographie 219 321, 938 254 R Matthisson, Luise von, geb. Schoch (1790– 1824), Tochter von J. G. Schoch, Nichte von L. L. von Beringer, ab 1810 zweite Ehefrau von F. von Matthisson 7 R 27 92 32 96 68 R 81 179, 834 85 R 98 210, 852 106 R 152 276 247 335 275 R 318 387, 992 327 393, 997 669 625 747 687 766 696–697 769 701 784 R Maubreuil, Marie Armand Guerry Comte de, Marquis dOrsvault (1782–1855), franz. politischer Abenteurer 730 677, 1248 809 722, 1292 Maucler, Paul Friedrich Theodor Eugen von (1783–1859), ab 1812 Direktor des Kriminaltribunals in Esslingen, ab 1816 Hofkammerprsident und Oberhofintendant, ab 1817 wrtt. Geheimrat und ab 1818 Justizminister in Stuttgart 262 960 397 437 533 524 573 558, 1143 803 720 Maucler, Sophie Josephine Barbara, geb. Grfin von Beroldingen (1787–1852), ab 1808 Ehefrau von P. F. Th. E. von Maucler 31 R 745 1255 803 720, 1290 Maunoir, Jean-Pierre (1768–1861), Arzt, ab 1809 Prof. fr Anatomie in Genf, Bruder von J. Ch. Berthoud 392 434, 1034 Maximilian I. (1459–1519), ab 1493 rçm.dt. Kaiser – Die Geferlichkeiten und eins Teils der Geschichten Æ…æ Teurdanks 298 375, 981 Mayer, Friederike, geb. Drck (1792–1844), Tochter von J. E. F. Drck, ab 1818 Ehefrau von K. F. H. Mayer 530 519, 1115 583 R 767 699 Mayer, Karl Friedrich Hartmann (1786–

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1870), Jurist, Schriftsteller, ab 1818 Gerichtsassessor in Ulm und Esslingen, Neffe von J. G. A. von Hartmann 530 519, 1115 767 699, 1269 Mayr, Johann Heinrich (1768–1838), Fabrikant und Kaufmann in Arbon/Schweiz – Schicksale eines Schweizers whrend seiner Reise nach Jerusalem, Hg. s. J. C. Appenzeller 298 371, 980 McLeod, John (ca. 1777/1782–1820), brit. Schiffsarzt – Narrative of a Voyage, in His Majestys Late Ship Alceste, to the Yellow Sea, bers. s. Ch. M. Engelhardt 553 R Medem, Christoph Johann Friedrich Graf von (1763–1838), russ. Geheimrat und Diplomat, in Elley/Eleja bei Mitau/Jelgava, Bruder von Herzogin A. Ch. D. von Kurland und Sagan, Halbbruder von Ch. E. C. von der Recke 645 1189 Meier, Wilhelm (1785–1853), großherzogl. bad. Stabsmedikus, Arzt in Karlsruhe – Hçchst merkwrdige Geschichte der magnetisch hellsehenden Auguste Mller 590 1155 Meiners, Christoph (1747–1810), 1767–70 Student, 1772–75 ao., ab 1775 o. Professor der Philosophie und Kulturgeschichte und ab 1788 Hofrat in Gçttingen 44 R Meisner, Karl Friedrich August (1765– 1825), Pdagoge, Ornithologe, Musiker, ab 1805 Professor der Naturgeschichte in Bern 620 1176 Meissner, Konrad Benjamin (1782–1850), ab 1811 Pastor in Dçhlen 193 922 Meister, Jacob Heinrich (1744–1826), Theologe, Schriftsteller in Paris, Zrich und Bern 360 415 – Lettres sur la vieillesse 360 415, 1014 364 417, 1018 Melndez Valds, Juan (1754–1817), span. Schriftsteller und Politiker 334 398, 1001 Memminger, Johann Daniel Georg (1773– 1840), Geograph, Lehrer in Cannstatt 552 R

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Personen- und Werkregister

– Korr.-Nachr., Mbl. 54; 55 (1817) 358 1011 – Korr.-Nachr., Mbl. 131 (1817) 358 1011 – Stuttgart und Ludwigsburg 107 228, 864 112 230, 867 – Wrttembergisches Jahrbuch 552 R Mendelssohn, Moses (1728–1786), Philosoph und Schriftsteller in Berlin 311 R 312 R Mercier, Louis-Sbastien (1740–1814), franz. Schriftsteller – Tableau de Paris 124 253, 878 Mercoeur, Philippe Emmanuel de Lorraine, Duc de (1558–1602), Gouverneur der Bretagne, General 400 1041 Merkel, Salomon Friedrich (Pseud.: Adolf Emmerich Kroneisler) (1760–1823), Jurist und Schriftsteller in Kassel 795 716, 1286 808 721, 1292 – An Jean Paul Friedrich Richter 795 716, 1286 Merlin de Thionville, Antoine Christophe (1762–1833), franz. Politiker, 1793 in Mainz 102 219, 859 Mertens, Frulein, aus Bremen, 1777–78 Pensionsgefhrtin Th. Hubers in Hannover 66 167 Mesmer, Franz Anton (1735–1815), Arzt in Frauenfeld/Schweiz, Konstanz, Meersburg 53 813 203 309, 929 Meuron, Kind in Neuchaˆtel/Schweiz 783 710 Meuron, Madame 36 R 38 122 Meyer, Friedrich Johann Lorenz (1760– 1844), Kanonikus und Publizist in Hamburg 180 296 368 418 457 476, 1075 530 519, 1115 535 527, 1120 602 583, 1163 615 592 – Brieffragmente aus Paris 205 311, 931 254 R 267 354, 963 368 418, 1020 – Korr.-Nachr., Mbl. 279; 288; 289; 291 (1817) 438 463, 1065 445 467, 1068 – Regenerationen in Hamburg 180 296, 915 – Rez. zu F. L. W. Meyer: Schauspiele 615 592, 1171 Meyer, Friedrich Ludwig Wilhelm (Willi, Assad) (1759–1840), Schriftsteller und Journalist, ab 1796/97 Gutsbesitzer in

Bramstedt bei Hamburg, Freund von Th. Huber Bd. 1 124S 203 309, 929 615 591–592, 1170–1171 – Der Abend des Morgenlnders 615 592, 1171 – Schauspiele 615 592, 1171 – Vertrauen 615 592, 1171 Meyern, Wilhelm Friedrich von (1759– 1829), çsterr. Offizier, Schriftsteller, ab 1815 in Paris, Rom und Madrid 33 99, 790 – Dya-Na-Sore 33 99, 790 Meynier, Ludwig Friedrich Wilhelm (gen. Louis) (1791/92–1867), Jurist, Philologe in Genf 154 899 368 1020 Mzeray, Franc¸ois Eudes de (1610–1683), franz. Historiker – Histoire de France 222 322, 939 Mezler/Metzler, Frau von, Witwe in Dillingen, Cousine von Franziska von Breuning 6 R Mezler, Herr, 1818 in Stuttgart und Berlin (?) 598 580 Michaelis, Johann David (1717–1791), 1746–50 ao., ab 1750 o. Professor der Philosophie und oriental. Sprachen und 1761–63 Direktor der Universittsbibliothek in Gçttingen 36 R – Geschichte Herrn Carl Grandison, s. S. Richardson 483 490, 1090 – bersetzung des Alten Testaments 36 R Michaelis, Salomo Heinrich Karl August (1768–1844), 1810–17 Professor der dt. Literatur und der franz. Sprache und Literatur in Tbingen, ab 1817 Redakteur des »Kçniglich-Wrttembergischen Staats- und Regierungsblatts«, ab 1818 des »Wrtembergischen Volksfreunds« in Stuttgart 590 575, 1155 704 656 Mieg, Esther, geb. de Glieu (1757–1817), Besitzerin eines Pensionats in Colombier/Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz, Tante von I. Morel, Ehefrau von M. Mieg 13 51 Mieg, Melchior (1759–1813), Arzt, Besitzer eines Pensionats in Colombier/Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz 13 51 Mielach, Johann Carl (1785 – nach 1834), Jurist, Schriftsteller, ab 1813 Protokol-

Personen- und Werkregister lant beim Kreis- und Stadtgericht in Augsburg 410 449, 1049 411 450, 1049 458 476, 1075 459 477, 1076 460 477 520 R 602 583, 1163 738 682, 1252 – Korr.-Nachr., Mbl. 311 (1817) 411 450, 1050 – Korr.-Nachr., Mbl. 199 (1818) 738 682, 1252 – Nachricht von einem alten Spottliede 738 682, 1252 – Winfried 520 R Mignard, Pierre (1612–1695), franz. Maler – Portrt von Mme de Svign, s. Lambert Milder-Hauptmann, Pauline Anna (1785– 1838), Opernsngerin, ab 1815 in Berlin 44 R Miller von Brasso, Ferdinand Jakob (1749– 1823), Bibliotheksdirektor und Direktor des Ungarischen Nationalmuseums – Acta litteraria Musei Nationalis Hungarici 682 639, 1218 Miller, Johann Martin (1750–1814) Schriftsteller, ab 1810 Dekan und geistl. Rat in Ulm – Siegwart 34 102, 792 600 582, 1161 Millin, Aubin-Louis (1759–1818), franz. Altertums- und Naturwissenschaftler, ab 1795 Konservator am Antikenkabinett und der Nationalbibliothek in Paris – Annales encyclopdiques 297 371, 979 358 1011 432 461, 1062 – Rez. zu A. Coppi: Notice sur la vie et les ouvrages de monsignore Gae¨tano Marini 297 371, 979 – Voyage dans le Milanais 386 1031 Miltitz, Herr von 94 200, 847 Milton, John (1608–1674), engl. Schriftsteller – Paradise lost 230 326, 943 M-i-r – Roman 193 302, 922 Mirabeau, Honor Gabriel Victor Riqueti Comte de (1749–1791), franz. Politiker und Publizist 655 615 687 644, 1221 692 R 730 1248 – E´lgies, s. Tibull 40 802 Mnioch, Maria, geb. Schmidt (1777–1797), Schriftstellerin

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– Zerstreute Bltter 38 119–120, 800 Mohammed, Abul Kasim Muhammad IbnAbd Allah (569–632), arab. Prophet und Stifter der islam. Religion 16 63 Molie`re (eigtl. Jean Baptiste Poquelin) (1622–1673), franz. Schriftsteller – Le Mdecin malgr lui 32 96, 787 47 141, 810 461 478, 1077 Moll, Florian (1788–1848), ab 1812 Vikar in Obergnzburg 159 903 Moller, Georg (1784–1852), Architekt und großherzogl. hess. Baurat in Darmstadt 136 260, 885 156 279, 901 – Denkmler der deutschen Baukunst 156 279, 901 Molly/Moly, Moll, s. Greyerz, Maria Theresia Emilie (Molly, Moly) von Molo, Johann Nepomuk von (1771–1833), Großhndler in Gnzburg 29 R Molo, Theresia von, geb. Schtzenbach (1773–1834), ab 1802 Ehefrau von J. N. von Molo 29 R 44 R Molter, Friedrich (1775–1842), ab 1801 Hofbibliothekar in Karlsruhe 441 1066 Moltke, Frau von, in Stuttgart 681 R Molz, Adam Friedrich (1790–1879), ab 1810 Prediger und Realschul- und ab 1817 Gymnasiallehrer in Biel 609 588, 1167 Monaldesci, Gian Rinaldo (gest. 1657), Oberstallmeister von Kçnigin Ch. von Schweden in Rom 1 33, 752 Montmollin, Frdric Auguste de (1776– 1836), ab 1803 Staatsrat und ab 1810 Staatsschreiber in Neuchaˆtel/Schweiz 13 54, 764 16 67, 770 17 70, 773 Montagu(e), Mary, Lady Wortley, geb. Pierrepont (1689–1762), engl. Schriftstellerin – Letters (dt.: Briefe) 99 211, 854 Montaigne, Michel Eyquem de (1533– 1592), franz. Schriftsteller und Philosoph 34 103 Montalembert, Elisabeth Rose (Elise) Comtesse de, geb. Forbes (gest. 1839), Tochter von J. Forbes, ab 1809 Ehefrau von Comte M. R. A. M. de Montalembert 568 R 634 603, 1183 Montalembert, Marc Ren Anne Marie

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Personen- und Werkregister

Comte de (1777–1831), 1816–18 franz. bevollmchtigter Minister in Stuttgart 79 R 81 179, 834 106 R 124 253, 879 589 572, 1153 596 577, 1157 787 R Montbarey, Alexandre Marie Lonor de Saint-Mauris Prince de (1732–1796), 1777–80 franz. Kriegsminister, ab 1791 in Neuchaˆtel/Schweiz, ab 1795 in Konstanz 289 365 Montesquieu, Charles-Louis de Secondat, Baron de la Bre`de et de (1689–1755), franz. Philosph und Schriftsteller 34 103 – Lettres persanes, bers. s. Ch. L. von Hagedorn 40 124, 802 – Le Temple de Gnide 400 441, 1041 Montfort, Jroˆme Bonaparte, ab 1816 Frst von (1784–1860), 1807–13 Kçnig von Westfalen, ab 1815 in Gçppingen und Ellwangen, ab 1816 in sterreich, Italien und der Schweiz, Bruder von N. Bonaparte 400 441, 1040 452 473 616 1174 671 628, 1208 695 650, 1225 787 R Montfort, Katharina Friederike Sophia Dorothea Bonaparte, ab 1816 Frstin von, geb. Prinzessin von Wrttemberg (1783–1835), ab 1815 in Gçppingen und Ellwangen, ab 1816 in sterreich, Italien und der Schweiz, Tochter von Kçnig F. I. W. K. von Wrttemberg, Schwester von Kçnig W. I. F. K. von Wrttemberg, ab 1807 Ehefrau von Jroˆme Bonaparte, Frst von Montfort 81 833 452 473 Montgelas, Fanny Ernestine Grfin von, geb. Grfin von Arco (1779–1820), Schwester von Graf C. Ph. von Arco, ab 1803 Ehefrau von Graf M. J. von Montgelas 11 48–49, 760 34 105 152 275, 896 159 282 Montgelas, Maximilian Joseph Graf von (1759–1838), 1799–1817 bayr. Außen-, 1806–17 Innen- und 1809–17 Finanzminister, ab 1817 Privatmann in Mnchen 16 65 17 68, 772 34 106, 794 43 130 145 265–266, 891 147 893 152 274–276, 896 159 282, 903 219 321, 938 379 422, 1025 533 525, 1118 655 614, 1196 669 626 Montgelas, Maximilian Joseph Philipp Wil-

helm Graf von (1807–1870), ab 1815 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, Sohn von Grfin F. E. und Graf M. J. von Montgelas 1 752 11 48, 760 16 65 34 105 Montucci, Antonio (1762–1829), ital. Sprachgelehrter und Sprachlehrer 393 434 518 508, 1108 – Urh-chih-tsze-te¨en-se-yin-pe-kiou 391 433, 1034 393 434, 1035 518 508, 1108 Moore, Thomas (1779–1852), ir. Schriftsteller – Lalla Rookh 320 387, 993 Morel, Charles-Ferdinand (1772–1848), Pfarrer in Corgmont/Schweiz – Abrg de lhistoire 44 R 51 812 Morell, Bernhard Rudolf (Bernd) (1785– 1859), ab 1813 bayr. freiwilliger Jger und Hauptmann, ab 1816 bayr. Landbauinspektor in Wrzburg, Sohn von D. E. und K. F. Morell, Cousin und ab 1811 Schwager von G. von Greyerz 1296 29 R 56 R 64 R 66 164–165, 823– 824 120 242, 874 384 428, 1030 Morell, Dorothea Elisabeth, geb. Jenner (1760–1815), Ehefrau von K. F. Morell 29 R Morell, Karl (gest. nach 1837), um 1818 Kaufmann in Triest, Sohn von D. E. und K. F. Morell 598 580, 1159 Morell, Karl Friedrich (1758/59–1816), Botaniker, Chemiker und Apotheker in Bern, Bruder von H. M. von Greyerz, Onkel von G. von Greyerz 598 1159 Morell, Margarethe Elise Julie (Liese), geb. von Greyerz (1786–1853), Tochter von H. M. und G. E. D. von Greyerz, Schwester von G. von Greyerz, Cousine und ab 1811 Ehefrau von B. R. Morell 1296 17 67, 771 29 R 56 R 64 R 66 164–165, 823–824 120 242, 874 384 428, 1030 554 543–544, 1132 737 R 765 R Morgan, Sydney, geb. Owenson (zw. 1770 u. 1786–1859), ir. Schriftstellerin 449 469 – France, bers. s. Th. Huber 449 468, 1070 585 569, 1151 662 619, 1200 669 626, 1206

Personen- und Werkregister Morgenstern, Johann Karl Simon (1770– 1852), ab 1802 Professor der Beredsamkeit, klassischen Philologie, sthetik, Literatur und Kunstgeschichte in Dorpat – Gemhldesammlung im Pallast Doria zu Rom 110 229, 866 Moritz, Karl Philipp (1757–1793), Schriftsteller und Publizist, ab 1780 Lehrer und ab 1784 Professor am Gymnasium in Berlin 25 87 – Anton Reiser 25 87, 782 – Gçtterlehre 40 126, 802 Mosel, Ignaz Franz von (1772–1844), Komponist, Hofsekretr in Wien – Cyrus und Astyages 665 1202 Moser, Georg Heinrich (von) (1780–1858), Altphilologe, ab 1810 Professor am Gymnasium in Ulm 1 34, 753 29 R 36 R Motte-Fouqu, s. Fouqu Mozart, Wolfgang Amadeus (d. i. Joannes Chrysostomos Wolfgangus Theophilus) (1756–1791), çsterr. Komponist – Die Zauberflçte 38 120, 800 Mchler, Karl Friedrich (1763–1857), Schriftsteller und Publizist in Berlin 788 712, 1282 – Anekdotenalmanach 379 422, 1024 – Fragen und Antworten 788 1282 – Historische Anekdote 788 1282 – Sophisterey der Leidenschaft 788 1282 M(h)lberger, Johann Heinrich (1764– 1843), Publizist, Faktor der J. G. Cottaschen Buchhandlung in Stuttgart, Schwager von J. F. Cotta von Cottendorf 422 458 470 483, 1083 491 493, 1095 495 498, 1099 512 R 544 R 549 537, 1128 Mlinen, Rudolph Albrecht Bernhard Graf von (1788–1851), wrtt. Kammerherr 687 1222 Mller, Agnes (1796–1812), in Rentweinsdorf 134 884 Mller, Auguste (geb. 1792), Hellseherin in Karlsruhe 590 575, 1155 Mller, Carl, Leutnant in Mannheim 447 1069 594 R Mller, Carl Christian (1773–1849), ab

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1814 Beamter im preuß. Justizministerium, ab 1816 Geh. Oberjustizrat in Berlin, Bruder von W. L. Spalding, ab 1812 Ehemann von W. Mller 120 239, 873 152 276–277, 897–898 265 R 351 R 451 R 583 R 598 1159 669 626, 1206 Mller, Christian Friedrich (1776–1821), Verleger und Buchhndler in Karlsruhe, ab 1803 bad. Hofbuchdrucker und ab 1815 Hofverleger 487 1093 524 514– 515, 1112 – Erklrung des Bureaus der deutschen Classiker 524 514, 1112 Mller, Gustav (ca. 1800 – nach 1849), Sohn von C. Ch. Mller, Stiefsohn von W. Mller 247 951 265 R Mller, Johann Friedrich (gen. Ma(h)ler Mller) (1749–1825), Maler und Schriftsteller, ab 1806 kçnigl. bayr. Hofmaler in Rom Bd. 7 838 S 105 226, 863 108 228, 865 Mller, Johann Georg (1759–1819), Theologe, Politiker, Schriftsteller, bersetzer, 1800–19 Bibliothekar und 1804–15 Professor der Enzyklopdie und Methodologie und Professor der sthetik am Collegium humanitas in Schaffhausen/ Schweiz, Bruder von J. von Mller Bd. 3S 1 33 3 R – Charakterzge, Grundstze und Meinungen der Kçnigin Christine von Schweden, s. Kçnigin Ch. von Schweden 1 33, 752 – Smmtliche Werke, s. J. von Mller Mller, Johann Jakob (gen. Mller von Riga) (1765–1832), Pastor, 1802–04 in Italien, ab ca. 1806 wrtt. Hofmaler, 1817– 18 in Italien, 1818 in Aachen 790 713, 1283 – Abendlandschaft 790 713, 1283 – Morgenlandschaft 790 713, 1283 – Pompeji 790 713, 1283 Mller, Johannes von (1752–1809), schweiz. Geschichtsschreiber und Publizist, Bruder von J. G. Mller Bd. 1 89S 3 R 29 R 250 954 – Briefe zwischen Gleim, Wilhelm Heinse und Johann von Mller, Hg. s. F. H. W. Kçrte 135 259, 885 – Darstellung des Frstenbundes 29 R

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Personen- und Werkregister

– Die Geschichten Schweizerischer Eidgenossenschaft 29 R 93 R – Smmtliche Werke, Hg. s. J. G. Mller 16 65, 769 29 R 85 R – Vier und zwanzig Bcher Allgemeiner Geschichten 36 R Mller, Johannes Friedrich Wilhelm (1782– 1816), ab 1814 Professor der Kupferstecherkunst an der Akademie in Dresden 109 229, 866 166 288 – Sixtinische Madonna, s. Raffael 85 R 166 288, 907 Mller, Karl Ludwig Methusalem (1771– 1837), bersetzer, ab 1817 herzogl.sachs.-hildburgh. Hofrat, ab 1816 Redakteur der »Zeitung fr die elegante Welt« in Leipzig 289 366, 974 642 1188 Mller, Nikolaus (gen. Niklas) (1770– 1851), Maler, Schriftsteller, ab 1788 Baccalaureus in Mainz, 1792/93 Mitglied des Jakobinerklubs in Mainz, ab 1793 in Paris und der Pfalz, ab 1798 Zeichenlehrer in Mainz, ab 1802 Lehrer der sthetik am Lyzeum/Gymnasium und ab 1805 Konservator der Gemldegallerie in Mainz 581 566, 1148 – Blcher und Wellington 581 566, 1148 616 595, 1173 – Blcher und Wellington 581 566, 1149 Mller, Theodor (1790–1857), ab 1815 Lehrer fr Religion, alte Sprachen, Geschichte, Deutsch und Geographie an Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern 34 105, 793 81 176, 178, 832 93 R 359 411, 1012 530 518, 1114 Mller, Wilhelmine (Miene, Minchen), geb. Sprengel (ca. 1786 – nach 1848), Tochter von W. C. Sprengel, Schwester von I. Alberthal und G. Sprengel, ab 1812 Ehefrau von C. Ch. Mller, Nichte Th. Hubers in Berlin 1 31, 750 68 R 120 239, 873 152 276–277, 897–898 247 951 311 R 351 R 451 R 583 R 598 1159 669 1206 Mller, Herr, Einsender des »Morgenblatts« 447 467, 1069 Mller von Friedberg, Karl Franz Alois Matthias (1755–1836), schweiz. Politi-

ker, Zeitungsherausgeber und Schriftsteller, Mitglied und Prsident des Großen und Kleinen Rates in St. Gallen 104 222 106 R 124 253, 878 203 310 225 324–325, 941 Mller von Friedberg (?), Enkel von K. F. A. M. Mller von Friedberg 106 R Mllner, Amandus Gottfried Adolph (1774–1829), Advokat, Schriftsteller, Publizist und ab 1817 preuß. Hofrat in Weißenfels, Neffe von G. A. Brger 402 S 726, 729 24 778 32 95–96 33 99 49 R 53 148, 813 216 317 269 355–356 282 970 378 1023 402 444, 1043–1044 403 446, 1045 458 476 470 483, 1082–1083 528 R 529 R 530 519 535 527 593 R 602 583, 1163 610 589 620 598 628 601, 1180 629 602, 1181 630 R 635 604, 1184 637 R 648 610, 1191 655 613–614 671 630, 1209 718 667, 1240 726 674–675, 1245 727 676 733 678–679, 1250 734 679, 1251 779 707–708, 1277–1278 790 1282 – Die Ahnfrau. (Dramaturgische Kritik Æ…æ) 655 1195 – Der Arzt am Hofe 714 664, 1237 – Bitte 654 1193 659 617, 1198 726 674–675, 1244–1245 733 679, 1250 779 707, 1277 – Kçnig Yngurd 53 148, 813 56 R 65 163, 822 212 R 216 317, 935 269 355–356, 964–965 527 R 535 1120 655 613, 1195 738 682, 1252 – Korr.-Nachr., Mbl. 236 (1817) 378 422, 1024 468 482, 1081 470 483, 1083 – Korr.-Nachr., Mbl. 254 (1817) 655 1196 779 707, 1277 – Korr.-Nachr., Mbl. 264 (1817) 468 482, 1081 470 483, 1083 – Korr.-Nachr., Mbl. 271 (1817) 468 482, 1081 470 483, 1083 – Korr.-Nachr., Mbl. 280 (1817) 468 482, 1081 470 483, 1083 – Korr.-Nachr., Mbl. 297 (1817) 779 707, 1277 – Korr.-Nachr., Mbl. 307 (1817) 779 707, 1277

Personen- und Werkregister – Korr.-Nachr., Mbl. 12 (1818) 779 1277 – Korr.-Nachr., Mbl. 54 (1818) 685 641, 1219 779 707, 1277 – Korr.-Nachr., Mbl. 85 (1818) 593 R 648 609–610, 1191 – Korr.-Nachr., Mbl. 116 (1818) 718 1240 779 707, 1277 – Korr.-Nachr., Mbl. 132 (1818) 654 1193 655 1196 671 1209 711 661, 1235 779 707, 1277 – Korr.-Nachr., Mbl. 137 (1818) 671 1209 779 707, 1277 – Korr.-Nachr., Mbl. 141 (1818) 671 1209 – Korr.-Nachr., Mbl. 154 (1818) 711 661, 1235 779 707, 1277 – Korr.-Nachr., Mbl. 170 (1818) 779 707, 1277 – Korr.-Nachr., Mbl. 182 (1818) 779 707, 1277 – Korr.-Nachr., Mbl. 192 (1818) 779 707, 1277–1278 – Luther 447 467, 1069 458 476, 1076 470 483, 1082 – Luthers Beyspiel 435 462, 1063 – Rez. zu J. B. von Zahlha(a)s: Das Leben ein Traum 786 1281 – Die Schuld 27 92, 785 32 95–96, 786–787 33 99, 790 38 120, 800 53 148, 814 56 R 85 R 212 R 530 519, 1115 655 613, 1195 726 1245 – Der Staat und die Bhne 718 667, 1240 726 675, 1245 727 675, 1247 – Ueber das neue Stadt-Theater in Leipzig 402 444, 1044 403 446, 1045 468 482, 1081 470 483, 1083 Mnchhausen, Ernst Friedemann von (1761–1826), Rittergutsbesitzer auf Herrengosserstedt bei Kçlleda, Glubiger von K. E. A. von Herder 554 540, 1131 Mnster, Ernst Friedrich Herbert Graf von (1766–1839), ab 1791 Hof- und Kanzleirat in Hannover, 1801–04 ao. hannov. Gesandter in St. Petersburg, ab 1805 brit. Staats- und Kabinettsminister 33 98–99 37 118 Mnter, Balthasar (1735–1793), ab 1765

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Prediger in Kopenhagen, Vater von S. Ch. F. Brun 674 1212 Muralt, Johannes von (1780–1850), ab 1802 Lehrer bei J. H. Pestalozzi in Burgdorf, Mnchenbuchsee und Yverdon, ab 1810 Pfarrer in St. Petersburg 452 471 Muyden, Jacob Evert van (1781–1848), aus Utrecht, Jurist, 1816–20 Mitarbeiter in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern 81 178, 833 530 518 Muyden, Louise Sophie van, geb. Porta, ab 1810 Ehefrau von J. E. van Muyden 530 518 Napoleon, s. Bonaparte Naudet, Jose`ph (1786–1878), franz. Historiker und Schriftsteller 534 527 – Des Changements oprs dans toutes les parties de ladministration de lempire romain 534 1119 Nebenius, Offizier, 1818 in Stuttgart 555 R Necker, Jacques (1732–1804), schweiz. Bankier, 1777–81 und 1788–90 franz. Finanzminister in Paris, ab 1790 in Coppet/Schweiz, Vater von A. L. G. de Stae¨l-Holstein 655 615, 1196 669 626 Nees von Esenbeck, Christian Gottfried Daniel (1776–1858), ab 1802 Privatgelehrter auf Gut Sickershausen bei Kitzingen, ab 1817 Professor fr Botanik in Erlangen und ab 1818 in Bonn 146 R 221 322, 939 452 1073 491 493, 1094–1095 493 1096 500 R 501 500–501, 1101 508 R 511 504, 1105 512 R 535 1121 544 R 545 533, 1125 556 1133 557 547, 1133 558 1135 559 1135–1136 560 549, 1136–1137 561 R 570 1142 572 R 576 561 590 1154 608 588, 1166 776 704, 1275 777 1276 – Entwicklungsgeschichte des magnetischen Schlafs und Traums 557 1133–1134 – Ueber das Leben und seine Grundkrfte 560 1137 576 561, 1145 776 1275 777 705, 1276 – Ueber das Viperngift 491 493–494, 1095 501 500, 1101 511 505, 1105 544 R 559 548, 1135–1136 560 549,

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Personen- und Werkregister

1137 576 561, 1145 776 704, 1275 777 705, 1276 – Von der Metamorphose der Botanik 500 R 511 505, 1105 544 R 558 547– 548, 1135 559 548, 1135–1136 560 549, 1137 572 R 776 704–705, 1275 777 705, 1276 Neipperg, Alfred August Karl Franz Camillus Graf von (1807–1865) 260 R Neipperg, Ferdinand Joseph Gustav Graf von (1809–1843), Bruder von Graf A. A. K. F. C. von Neipperg 260 R Neipperg, Gustav Adolf Friedrich Bernhard Leopold Graf von (1811–1850) 260 R Neuburg, Frulein, aus Nienburg, 1777–78 Pensionsgefhrtin Th. Hubers in Hannover 66 167 Neufchaˆteau, Franc¸ois Comte de (1750– 1828), franz. Politiker und Schriftsteller – Lettre Æ…æ  M. Suard 297 979 Neuffer, Christian Ludwig (1769–1839), Schriftsteller, 1808–19 Pfarrer in Zell am Aichelberg 361 1015 537 529– 530, 1122 – An Heyne 361 415, 1015 – Virgils Aeneis, s. Vergil 537 529, 1122 621 599, 1177 Neumann, geb. Stegmair/Stegmann, bayr. Hofsngerin 682 639, 1218 Neurath, Charlotte Marie Agnes von, geb. von Erath zu Erathsberg (1789–1864), in Stuttgart, ab 1804 Ehefrau von C. F. F. von Neurath 449 469 452 473 Neurath, Constantin von (1807–1876), Sohn von Ch. M. A. und C. F. F. von Neurath 449 469 452 473 Neurath, Constantin Franz Frchtegott von (1777–1817), 1804–06 Jurist am Reichskammergericht in Wetzlar, ab 1809 Prsident des wrtt. Oberjustizkollegiums, dann des wrtt. Obertribunals, 1817 wrtt. Justizminister in Stuttgart 106 R 397 437 449 469, 1070 452 473, 1072 581 566, 1149 Neurath, Henriette Christine Karoline Juliane von (1813–1868), Tochter von Ch. M. A. und C. F. F. von Neurath 449 469 452 473 Neurath, Juliane Theresie Karoline Char-

lotte von (geb. 1809), Tochter von Ch. M. A. und C. F. F. von Neurath 449 469 452 473 Neurath, Marie Franzisca Albertine von (1805–1849), Tochter von Ch. M. A. und C. F. F. von Neurath 449 469 452 473 Nick, Franz Anton (1780–1832), ab 1805 Arzt in Wien, ab 1807 in Stuttgart und ab 1818 in Ulm 98 850 145 891 166 287–288 203 309 247 334, 951 299 376 535 1121 545 533 590 1154 – Darstellung einer sehr merkwrdigen Geschichte 299 376, 983 Nicolai, Christoph Friedrich (1733–1811), Schriftsteller, Buchhndler in Berlin 47 138 Nicolay, Ludwig Heinrich von (1737–1820), Schriftsteller, russ. Staatsrat und ab 1801 Geh. Rat in St. Petersburg, ab ca. 1803 auf dem Landgut Monrepos in Finnland 802 718, 1288 – Die Reliquie 802 718, 1288 Niederer, Johannes (1779–1843), schweiz. Theologe und Pdagoge, ab 1803 Lehrer an J. H. Pestalozzis Erziehungsinstitut in Burgdorf und ab 1806 in Yverdon/ Schweiz, ab 1817 Rektor der Tçchterschule in Yverdon/Schweiz 451 R Niebuhr, Barthold Georg (1776–1831), Historiker, ab 1810 preuß. Staatsrat in Berlin, ab 1816 ao. preuß. Gesandter in Rom, Sohn von C. Niebuhr 29 R 81 180 Niebuhr, Carsten (1733–1815), Geograph, 1761–67 Forschungsreisender in Arabien, ab 1778 Justizrat in Meldorf – Reisebeschreibung nach Arabien 792 714, 1284 Niederlande, Wilhelm I., ab 1814/15 Kçnig der (1772–1843) 10 755 15 57, 765 35 794 59 815 84 838 99 853 212 933 298 979 449 1070 615 1170 642 607, 1187 655 1194 725 1243 787 R Niemcewicz, Julian Ursyn (1757/58–1841), poln. Gelehrter, Schriftsteller und Politiker – Leichenrede bey der Todtenfeyer des Herrn Tadeo Kosciuszko 543 R Niemeyer, Gottlieb Anton Christian (1783–

Personen- und Werkregister 1864), Schriftsteller, Professor, Hofrat in Kassel 481 488, 1088–1089 567 554 – Anagramm, Mbl. 27 (1818) 481 488, 1089 – Anagramm, Mbl. 93 (1818) 481 1089 – Anagramm, Mbl. 105 (1818) 481 1089 – Anagramm, Mbl. 236 (1818) 481 1089 – Das Burschenfest auf der Wartburg 567 554, 1141 – Charade, Mbl. 141 (1818) 481 1089 – Charade, Mbl. 86 (1819) 481 1089 – Charade, Mbl. 193 (1820) 481 1089 – Korr.-Nachr., Mbl. 300 (1817) 481 488, 1089 – Rthsel, Mbl. 3 (1818) 481 1089 – Rthsel, Mbl. 21 (1818) 481 1089 Nikitas, Generalfeldmarschall 21 73 Nikolai, Herr, Einsender des »Morgenblatts« 249 337 Nodier, Charles (1780–1844), franz. Schriftsteller in Paris 717 666 – Jean Sbogar, Eins. s. K. W. Thrmin, bers. s. Th. Huber 757 691, 1262 Normann-Ehrenfels, Karl Friedrich Leberecht Graf von (1784–1822), ab 1813 wrtt. Generalmajor, ab 1816 Erzieher, ab 1817 Privatmann auf Gut Ehrenfels, Sohn von Graf Ph. Ch. F. G. von Normann-Ehrenfels 24 81, 779 Normann-Ehrenfels, Philipp Christian Friedrich Gottfried Graf von (1756– 1817), ab 1803 wrtt. Innenminister in Stuttgart 24 81, 779 North, Frederick, 5th Earl of Guilford (1766–1827), 1798–1805 Gouverneur von Ceylon 37 116, 798 North (?), Mrs., Ehefrau von F. North 37 116 Nostitz und Jnkendorf, Gottlob Adolph Ernst von (Pseud.: Arthur vom Nordstern) (1765–1836), Schriftsteller, ab 1807 Oberkonsistorialprsident, ab 1809 Konferenzminister und ab 1818 Geh. Rat in Dresden 38 120 Notker I. von St. Gallen (um 840–912), Schriftsteller und Mçnch 365 1018 376 1023 380 1025

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– Media Vita, bers. s. K. H. von Lang 365 417, 1018 376 421, 1023 380 423, 1025 Nrnberger, Joseph Christian Emil (1779– 1848), Schriftsteller und bersetzer, ab 1813 Postkommissar in Leipzig und Halle, ab 1816 Postmeister in Sorau/ Niederlausitz/Polen 272 R 621 599, 1177 760 693, 1264 772 702, 1272 799 R 800 R – Aeneas auf Creta, s. Vergil 760 693, 1264 – Das erste Buch von Virgils Aeneide, s. Vergil 618 1175 621 599, 1177 760 693, 1264 772 702, 1272 – Lesefrchte 772 702, 1272 – Der Sturm, s. Vergil 618 597, 1175 621 599, 1177 665 620, 1202 760 693, 1264 Nusch, Daniel Gottlieb (geb. 1767), wrtt. Justizrat in Ulm 409 R N. N. Abschreiber/Schreiber/Sekretr 34 100 44 R Adjutanten 33 98 rzte 53 147 Apotheker in Cannstatt 262 348 Assessor in Gnzburg 44 R Aufseher 35 112 Buerin 1 34 Barone 311 R Bauern 56 R Bauernmdchen und seine Eltern 420 456 Bedienstete 2 R 6 R 7 R 9 40 13 51 28 R 29 R 34 107, 794 36 R 43 805 46 807 53 147 56 R 59 152 81 178 106 R 181 R 224 R 298 375 384 430 449 1071 451 R 533 524, 1118 734 679 745 684 Bekannte 35 114 Besitzer des Lokals »Silberburg« in Stuttgart 583 R Bçttcher 325 391 Boten 573 557 615 590 642 607 Erzieherin 589 573 Feuerbacher 115 233 Forstgehilfe 9 40

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Personen- und Werkregister

Frau, in Berg bei Stuttgart 115 233 Fremde 49 R 56 R Freund von J. G. Cotta von Cottendorf, 1818, in Stuttgart 687 645 Grtner, ca. 1801–09 bei K. E. A. von Herder in Stachesried bei Furth im Wald und Eschlkam, ca. 1810/12–15 in Mnchen, Ehemann von Ursel/ Ursula 16 65, 769 34 104, 793 35 113, 796 Greis, 113jhrig, aus Berchtesgaden, 1818 in Mnchen 703 R Hauptmann, dn. 218 320, 937 Hofmeister 53 145 385 R Inspektor an der Schule in Gnzburg 522 512 Jger 9 40 28 R Jude, 1816–17 Vermieter von Th. Huber in Stuttgart, dessen Ehefrau und Kinder 66 166 Kastellanin 38 120 81 178 Kind, zur Pflege bei Frau von Mezler in Dillingen 6 R Legationssekretr, hannov., 1818 in Stuttgart 522 513 Lehrer/Hauslehrer 34 105 40 123– 124, 126 265 R 275 R 311 R Leibarzt, engl. 216 318 Leutnants 33 98 Lohnschreiber von A. Mllner 779 707, 1277 Mad., in Ulm, Vertraute von J. G. Seutter von Lçtzen 669 624 Mdchen (geb. ca. 1798), in Neuchaˆtel/ Schweiz 385 R Majore 56 R Maler 265 R N. N., Beitrger(in) des »Morgenblatts« – Reiz und Werth der Liebe 180 915 Nachbarn 59 152–153 Neuchaˆteller/Neuchaˆtellerin 10 41 Offiziere 33 98, 789 56 R Pfarrer 36 R 44 R 62 157 115 233 Pfarrerstochter in Plieningen 773 702 Pferdearzt in Stuttgart 49 R Physikus in Gschwend 228 326

Priester, junger, in Stuttgart (?) 384 431 Professoren 43 130 Reichsstdter 85 R Reisende 33 98 71 171 Schler 36 R Schler in J. H. Pestalozzis Erziehungsinsitut in Yverdon/Schweiz 452 471 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern 1 33, 751 13 54, 764 14 55, 764 16 65, 769 20 774 33 788 34 105, 794 49 R 56 R 59 153, 816 79 R 82 835 84 187, 839 85 R 86 191, 193, 841 93 R 102 215, 857 115 234, 870 124 878 298 372, 980 383 427, 1028 384 429, 1030 451 R 452 472, 1072 608 588, 1166 Schlerinnen der ffentlichen Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden (ab 1819: Katharinenstift) in Stuttgart 1818 747 687 766 697 784 R Schuster in Burgau 29 R Sekretr 104 224 747 687 Sohn, unehelich, von Ursel/Ursula und K. E. A. von Herder 16 65, 769 34 104, 793 35 113, 796 275 R Somnambule in Ehingen 53 147 bersetzer in Tbingen 452 474 455 475, 1074 Unbekannt, Adressat(in) Th. Hubers 201 306, 926 256 R 307 380, 988 344 402, 1005 419 455, 1055 Unteroffizier in Stuttgart 803 718–719 Wundarztgehilfe 545 533 Zeichenlehrer in Stuttgart 275 R Zricher, ab 1801 in Mnchen 247 333 Zwillinge 224 R 247 333, 335 265 R 275 R 311 R Oberkamp, Karl August von (1788–1850), bayr. Unterleutnant und Schriftsteller in Mnchen 742 683, 1253–1254 – Dieterichs von Bern Scheiden 742 683, 1254 – Sehnsucht 742 683, 1254 – Sehnsucht nach Ruhe 742 683, 1254

Personen- und Werkregister Odil(l)on-Barrot, s. Barrot Oehlenschlger, Adam Gottlob (1779– 1850), dn. Schriftsteller, ab 1809 ao. Professor der sthetik in Kopenhagen, 1817–18 auf Reisen in Deutschland und Frankreich 225 324–325 239 329, 946 247 334 251 340, 955 262 351, 961 298 375 305 379–380, 987 311 R 510 R 655 613 – Aladdin 85 R – Aus Oehlenschlgers Mhrchen: Aly und Gulhyndy 190 300, 920 197 304, 924 203 308, 928 – Axel und Walburg 85 R – Corregio 65 163, 822 85 R 247 334, 951 298 375, 981 – Gedichte 251 340, 955 – Hagbarth und Signe 212 R 247 334, 951 – Hakon Jarl 85 R – Ludlams Hçhle 655 613, 1195 – Mhrchen und Erzhlungen 190 300, 920 197 304, 924 203 308, 928 211 R 212 R 220 R 247 334, 951 305 380, 987 – En Reise fortalt i Breve 655 613, 1195 – Røverborgen, Musik s. F. Kuhlau 386 1031 lschlger, Elisabetha, geb. Gnehm (gest. 1860), Lehrerin an der ffentlichen Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden (ab 1819: Katharinenstift) in Stuttgart 766 1268 sterreich, Anton Victor Joseph Johann Raimund Erzherzog von (1779–1835), Bruder von Kaiser F. I. von sterreich 470 483 sterreich, Ferdinand Karl Leopold Joseph Franz Marcellin Erzherzog von (1793– 1875), Sohn von Kaiser F. I. von sterreich 106 R sterreich, Franz I., ab 1804 Kaiser von (1768–1835), 1792–1806 rçm.-dt. Kaiser als Franz II. 35 114, 797 37 798 81 178, 833 98 204, 850 152 274, 896 sterreich, Johann Baptist Joseph Fabian Sebastian Erzherzog von (1782–1859), Generaldirektor des Genie- und Fortifikationswesens, Direktor der Ingenieur-

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akademie und Militrakademie in Wien, 1815–16 auf Reisen, Bruder von Kaiser F. I. von sterreich 470 483 792 714 sterreich, Karl Ludwig Johann Joseph Laurenz Erzherzog von (1771–1847), Bruder von Kaiser F. I. von sterreich 21 73, 775 sterreich, Karoline Charlotte Auguste Kaiserin von, geb. Prinzessin von Bayern, 1808–14 Prinzessin von Wrttemberg (1792–1873), Tochter von Kçnig M. I. J. von Bayern, 1808–14 erste Ehefrau von Prinz W. F. K. von Wrttemberg, ab 1816 vierte Ehefrau von Kaiser F. I. von sterreich 11 761 62 159, 819 81 178, 833 98 204, 850 152 274, 896 sterreich, Ludwig Joseph Anton Erzherzog von (1784–1864), 1815–16 auf Reisen, Bruder von Kaiser F. I. von sterreich 792 714 ttingen-Wallerstein, Kraft Ernst Judas Thaddus Notger, ab 1774 Frst von (1748–1802) 43 130, 805 ttingen-Wallerstein, Ludwig Kraft Ernst Karl, ab 1802 Frst von (1791–1870), 1813 Leiter des Landesverteidigungswesens in Schwaben und im westlichen Bayern, 1815 Abgeordneter in der wrtt. Stndeversammlung in Stuttgart, Sohn von Frst K. E. J. Th. N. von ttingen-Wallerstein 43 129, 805 600 581, 1161 Oken, Lorenz (eigtl. Lorenz Okenfuß) (1779–1851), Arzt, ab 1807 ao. Professor fr Medizin und ab 1812 o. Professor fr Naturgeschichte in Jena, ab 1816 Herausgeber der Zeitschrift »Isis« 291 368–369, 976 348 405, 1008 581 567, 1149 Oldenburg, Friedrich Paul Alexander Herzog von (1810–1829), Sohn von Kçnigin K. P. von Wrttemberg 79 R 81 178, 833 84 188 260 R Oldenburg, Katharina Pawlowna Herzogin von, s. Wrttemberg, K. P. Kçnigin von 33 99, 790 Oldenburg, Konstantin Friedrich Peter Herzog von (1812–1881), Sohn von Kç-

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Personen- und Werkregister

nigin K. P. von Wrttemberg 79 R 81 178, 833 84 188 260 R Oldenburg, Paul Friedrich August Herzog von (1783–1853), Cousin von Kçnig W. I. F. K. von Wrttemberg, Schwager von Kçnigin K. P. von Wrttemberg 260 R 262 349, 961 Opitz, Martin (1597–1639), Literaturtheoretiker, Literarhistoriker und Schriftsteller 213 933 Opiz/Opitz, Georg Emanuel (1775–1841), Maler, 1814 in Paris, ca. 1817 in Altenburg 348 404, 1007 – Charakterszenen aus dem Leben in Paris 123 876 – Gemhlde von Paris 123 247, 876 179 295, 914 193 302, 922 198 925 251 339, 955 289 365, 973 348 404, 1007 564 551, 1138 671 627–628, 1207 Oppenheim(er), in London, Arbeitgeber von E. Tieke 47 140, 810 Orlans, Philippe, Duc d (1674–1723), 1715–23 franz. Regent, Neffe von Kçnig Ludwig XIV. von Frankreich 298 374, 981 Osiander, Christian Nathanael (1781– 1855), Professor an der ffentlichen Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden (ab 1819: Katharinenstift) in Stuttgart 766 1268 Osiander, Friedrich Benjamin (1759–1822), ab 1792 Professor der Geburtshilfe in Gçttingen 44 R 45 806 Ott, Hans Conrad (1788–1872), Kaufmann in Zrich 4 R 12 R 44 R 86 194, 842 124 253, 879 476 487, 1087 Ott, Hans Konrad (1814–1842), Sohn von O. M. und H. C. Ott, Enkel von P. Usteri 4 R 11 46 12 R 43 132, 805 65 163, 822 81 180, 834 86 194, 842 124 253, 879 127 255, 881 145 267, 892 288 973 476 487, 1087 533 526 Ott, Ottilia Magdalena, geb. Usteri (Made, Mde) (1794–1855), Tochter von E. und P. Usteri, ab 1813 Ehefrau von H. C. Ott 4 R 11 46, 50, 759 12 R 43 132, 805 65 162–163, 821–822 81 180, 834 86 194, 842 93 R 124 253, 879

127 255, 881 145 267, 892 166 907 288 365, 973 312 R 452 474–475, 1073 476 487, 1087 533 526, 1118 590 575, 1155 642 608, 1188 Ott, Herr, in der Schweiz 44 R Ott-Steiger, Bekannter von G. von Greyerz in Bern 81 180 82 182, 835 Otto, Christian Friedrich von (1758–1836), ab 1811 Chef der Sektion der Kommunalverwaltung und Mitglied des Staatsrates, ab 1816 wrtt. Finanzminister, ab 1817 wrtt. Minister des Innern und des Kirchen- und Schulwesens in Stuttgart 106 R 158 281–282, 902 397 437, 1037 400 441, 1040 414 1052 452 473, 1072 803 718–720, 1289–1290 Otto, Georg Christian (Pseud.: Georgius, Christianus) (1763–1828), Historiker, Schriftsteller in Bayreuth 524 1112 549 537, 1127–1128 – Erçrterungen, das Badensche Landrecht ber den Nachdruck betreffend 487 1092 524 1112 Oxenstierna, Axel Gustafsson Graf (1583– 1654), schwed. Kanzler 384 429, 1030 Pahl, Johann Gottfried (1768–1839), Theologe und Schriftsteller, ab 1814 Pfarrer in Vichberg (heute: Fichtenberg) bei Schwbisch Hall 552 R – Rez. zu J. D. G. Memminger (Hg.): Wrttembergisches Jahrbuch 552 R Paisiello/Paesiello, Giovanni (1740–1816), ital. Komponist 718 667 734 1251 Pallas, Peter Simon (1741–1811), Naturforscher und Forschungsreisender 11 49 – Reise durch verschiedene Provinzen des Rußischen Reichs 10 756 11 49, 760 Palm, Wilhelm Friedrich (1764–1814), Arzt in Ulm 29 R Pananti, Filippo (1766–1837), ital. Schriftsteller und Reisender 455 475 489 R – Reisebemerkungen ber die Ksten der Barbarey, bers. s. S. S. I., bers. s. P. Usteri Pappenheim, Albert Friedrich Graf von (1777–1860), Schriftsteller, bayr. Offizier und Adjutant von Prinz L. K. A.

Personen- und Werkregister von Bayern in Augsburg und Mnchen 9 41 156 279 158 281 222 322 – An die Entfernte 156 279, 900 158 281, 902 Pappenheim, Antonia Maria Franziska Crescentia Eva Grfin von, geb. von Taenzl-Tratzberg (1793–1861), 1815 in Bchingen a. d. Brenz, ab 1814 Ehefrau von Graf A. F. von Pappenheim 9 41 Parma, Marie Louise, ab 1814 Herzogin von, geb. Erzherzogin von sterreich (1791–1847), 1810–14/15 Kaiserin der Franzosen, Tochter von Kaiser F. I. von sterreich, ab 1810 zweite Ehefrau von N. Bonaparte 152 276, 897 161 285, 904 Parr(h)asios (ca. 460 – ca. 390 v. Chr.), griech. Maler 62 819 Parthey, Daniel Friedrich (1745–1822), Hofrat, Inhaber der Nicolaischen Buchhandlung in Berlin, Schwiegersohn von Ch. F. Nicolai 275 R Pascal, Blaise (1623–1662), franz. Mathematiker, Physiker, Philosoph und Schriftsteller 34 103 Pasquich, Johann (1753–1829), Mathematiker, Astronom und Direktor der Sternwarte in Ofen – Nachrichten 226 941 Paulus, Caroline Sophie Eleutherie, s. Schlegel Paulus, Heinrich Eberhard Gottlob (1761– 1851), bersetzer, ab 1811 Professor der Theologie und Philosophie in Heidelberg 203 310, 929 766 696 Peacock, Lucy, brit. Schriftstellerin, Buchhndlerin – The adventures of the six princesses of Babylon 707 657, 1233 Pelargus, Charlotta Elisabetha, geb. Heimsch (1794–1817), in Stuttgart, Tochter von J. Heimsch 555 R Penneveyre, Mademoiselle, Franzçsischlehrerin in Stuttgart (?) 7 R 9 754 31 R Prfixe de Beaumont, Paul Philippe Hardouin de (1605–1670), Prinzenerzieher, Erzbischof von Paris – Histoire Du Roy Henri 222 322, 939 Perlet, Friedrich Christian Gottlieb (1767–

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1828), ab 1806 Gymnasialprofessor in Eisenach 227 R Pron, Franc¸ois (1775–1810), franz. Naturwissenschaftler und Forschungsreisender – Die Bosjemanen, bers. s. Ph. W. G. Hausleutner – Englische Kolonie in Neuholland, bers. s. Ph. W. G. Hausleutner – Entdeckungsreise nach den Sd-Lndern, bers. s. Ph. W. G. Hausleutner – Inkrustationen in Neuholland, bers. s. Ph. W. G. Hausleutner – Neuhollndische Denkmler, bers. s. Ph. W. G. Hausleutner Perrault, Charles (1628–1703), franz. Schriftsteller – La Barbe bleue 522 512, 1111 – Le petit Chaperon rouge 522 512, 1111 Pestalozzi, Gottlieb (1798–1863), Enkel von J. H. Pestalozzi 267 354 Pestalozzi, Johann Heinrich (1746–1827), Pdagoge, Schriftsteller, Sozialreformer, 1805–25 Leiter des Erziehungsinstitutes in Yverdon/Schweiz 59 152–153, 816 104 223, 862 267 353–354 397 438, 1038 451 R 452 471–472, 1072 476 486, 1086 483 489–490, 1090 545 533, 1125 573 558 590 574 777 705, 1276 – Aufruf 483 489, 1090 – Lienhard und Gertrud 483 489–490, 1090 – Pestalozzi ber ein Mißverstndniß 267 353–354, 963 – Smmtliche Schriften 483 1090 – Schreiben 483 489, 1090 – Zuschrift 476 486, 1086 483 489, 1090 Petrarca, Francesco (1304–1374), ital. Schriftsteller, Humanist und Philologe 298 372 400 442 732 678 – Canzoni 655 1195 725 1244 730 1248 732 1249 – Proben einer Uebersetzung von Petrarcas Gedichten, bers. s. J. G. (von) Reinhold – Le Rime, bers. s. K. Fçrster 655 1195 725 1244 730 1248 732 1249

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Personen- und Werkregister

– Sonetti 655 1195 725 1244 730 1248 732 1249 Petschke, Maximilian Karl August (1777 – nach 1834), ab 1802 Oberamtsadvokat und ab 1808 Domstiftssyndikus in Bautzen, Schwiegersohn von K. G. Herrmann, Freund von C. A. Bçttiger 265 R 269 356, 965 Pfeilschifter, Johann Baptist (1792–1874), Publizist, ab 1816 in Aarau/Schweiz, ab 1817 in Weimar, ab 1817 Redakteur der »Zeitschwingen« 219 321 532 521, 1116 535 528, 1121 536 R 602 583, 1163 628 601, 1180 629 602, 1181 630 R 648 609, 1190–1191 – Die dramatische Dichtkunst der Alten und Neuern 219 321, 938 – Korr.-Nachr., Mbl. 24 (1818) 532 521, 1116 535 528, 1121 628 601, 1180 629 1181 – Korr.-Nachr., Mbl. 50 (1818) 628 601, 1180 629 1181 648 1191 – Korr.-Nachr., Mbl. 59; 60 (1818) 628 601, 1180 685 641, 1219 – Korr.-Nachr., Mbl. 61 (1818) 628 1181 – Korr.-Nachr., Mbl. 118 (1818) 629 1181 Pfister, Balthasar von (1757–1825), ab 1777 schweiz. Student in Gçttingen, ab 1801 Senator und 1814–22 Brgermeister in Schaffhausen/Schweiz 3 R Pfister, Johann Christian (1772–1835), Historiker, ab 1813 Pfarrer in Untertrkheim – Denkwrdigkeiten der Wrtembergischen und Schwbischen Reformationsgeschichte, s. J. Ch. Schmid 501 501, 1102 530 520, 1115 533 524, 1118 Pfister, Beitrger(in) des »Morgenblatts« – Auguste 431 460, 1061 Philippi, Johann Albrecht (Pseud.: Ralph) (1721–1791), bersetzer, Geh. Kriegsrat, Polizei- und Stadtprsident in Berlin – Candide, s. Voltaire 16 63, 768 25 86, 782 Picard, Louis-Benoıˆt (1769–1828), franz. Schriftsteller

– Le conteur 414 454, 1053 487 492, 1093 Pichegru, Charles (1761–1804), 1793–95 franz. General, 1797 Prsident des Rats der 500 in Paris, ab 1798 im Exil 793 715, 1285 Pichler, Caroline, geb. von Greiner (1769– 1843), Schriftstellerin in Wien 711S 8 R 15 61 669 625, 1205 711 661, 1234– 1236 712 1236 – Frauenwrde 711 662, 1236 – Korr.-Nachr., Mbl. 117 (1818) 711 661, 1235 Pictet, Adolphe (1799–1875), aus Genf, 1811–16 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern 1 752 Piguet, Henri (1787–1830), schweiz. Pfarrer 109 866 – Mlanges de litterature 109 229, 866 Pistorius, Friederika Augusta Emilia, geb. Feuerlein, verw. Vischer (1776–1816), Tochter von A. E. F. J. Feuerlein 49 R Pitt, William d. J. (1759–1806), 1783–1801 und ab 1804 brit. Premierminister 182 297, 917 Pius VII. (vorher Barnaba (Gregorio) Chiaramonti) (1740–1823), ab 1800 Papst 1 31, 751 10 756 47 139, 809 330 R 617 1174 655 614, 1195–1196 779 1278 Pixrcourt, Ren Charles Guilbert de (1773–1844), franz. Schriftsteller – Le Chien de Montargis 258 R Platen-Hallermnde, Christiane Luise Grfin von, geb. Eichler von Auritz (1763– 1846), in Ansbach 47 810 Platon (427/28–347/48 v. Chr.), griech. Philosoph 166 289 – Auserlesene Gesprche des Platon, bers. s. Graf F. L. zu Stolberg-Stolberg – Vier Dialogen des Platon, bers. s. F. Gedike Plessen, von, Beitrger(in) des »Morgenblatts« – Korr.-Nachr., Mbl. 167; 169 (1818) 718 668, 1241 Plinius der ltere (lat. Gaius Plinius Secundus) (23/24–79 n. Chr.), rçm. Schriftsteller, Befehlshaber der kaiserl. Flotte

Personen- und Werkregister – Naturgeschichte, bers. s. J. D. Denso Plçtz, Johann von (1786–1856), Schriftsteller in Mnchen 486 491, 1091–1092 – Probe-Fragment 486 491, 1092 – Die Zwillinge 486 491, 1092 Plutarch (um 46 – um 125), griech. Philosoph und Historiker – Biographien, bers. s. G. B. von Schirach Pobeheim, Marie Antoinette Konstanze Oktavie von (1800–1870), Tochter von S. und S. von Pobeheim sen. 311 R Pobeheim, Simon von, aus sterreich, Kaufmann in Paris und Amerika 311 R Pobeheim, Sophie jun. von (geb. ca. 1797), Tochter von S. und S. von Pobeheim sen., Schwester von J. M. Frnkel 311 R 494 496, 1097 Pobeheim, Sophie sen. von, geb. Meyer, gesch. Frnkel (1767–1857), in Rom und Florenz, Schwester von H. Mendelssohn, Mutter von J. M. Frnkel, Ehefrau von S. von Pobeheim 311 R 385 R 400 440, 1040 494 496, 1097 655 613, 1195 Pockels, Karl Friedrich (1757–1814), ab 1780 Prinzenerzieher, ab 1790 Rat und ab 1800 Hofrat in Braunschweig – Bruchstcke aus der Biographie des Landschaftmahlers Weitsch (des Vaters) 190 301, 920 194 303, 923 203 308, 928 Polen, Stanislaus II. August Poniatowski, 1764–95 Kçnig von (1732–1798) 88 197, 844 Polier, Marie Elisabeth de (1742–1817), Hofdame, Schriftstellerin in Rudolstadt – Mythologie des Indous 792 714, 1284 Polilos, Graf von, bis 1816 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, Neffe von J. Graf Kapodistrias / Capodistrias / Capo dIstria 1 752 85 R 86 193, 842 Pope, Alexander (1688–1744), engl. Schriftsteller und bersetzer 34 103 – Eloisa to Abelard 17 70, 773 46 137, 808 62 157, 819

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Pope, J. A. – Die Parsen, bers. s. A. H. F. von Schlichtegroll Pottinger, Henry (1789–1856), brit. Offizier und Kolonialbeamter in Indien – Travels in Beloochistan and Sinde (dt.: Reisen durch Beloochistan und Sinde) 382 425, 1027 Pourtale`s, Adolphe de (1800–1880), Sohn von J. L. de Pourtale`s 44 R Pourtale`s, Edouard de (1802–1885), Sohn von J. L. de Pourtale`s 44 R Pourtale`s, Georges de (1804–1863), Sohn von J. L. de Pourtale`s 44 R Pourtale`s, Jacques Louis de (1722–1814), Industrieller und Bankier in Neuchaˆtel und Paris, Stifter des Hospitals in Neuchaˆtel 24 81, 779 44 R Pourtale`s, Jacques Louis de (1761–1835), in Neuchaˆtel, Cousin von J. A., J. H. Ch. F. und L. Comte de Pourtale`s Pourtale`s, James Alexandre Comte de (1776–1855), preuß. Kammerherr, Kunstsammler in Neuchaˆtel und Paris, Sohn von J. L. de Pourtale`s 38 801 Pourtale`s, Jean/Jules Henri Charles Frdric Comte de (1779–1861), Offizier, ab 1818 Oberinspektor der Milizen von Neuchaˆtel, Sohn von J. L. de Pourtale`s, Bruder von J. A. Comte de Pourtale`s 38 801 Pourtale`s, Louis Comte de (1773–1848), ab 1803 Staatsrat in Neuchaˆtel, Sohn von J. L. de Pourtale`s, Bruder von J. A. Comte de Pourtale`s 38 801 Pradt, Dominique Georges Frdric de Riom de Prolhiac Dufour de (1759– 1837), franz. Abb, Diplomat und Historiker 65 163 – Histoire de lambassade dans le grandduch de Varsovie 65 163, 821 Prescher, Johann Philipp Heinrich (1749– 1827), Historiker, ab 1777 Pfarrer in Gschwend 168 290 228 326, 942 Preußen, Charlotte Prinzessin von, s. Rußland, Alexandra Feodorowna Großherzogin von Preußen, Friedrich II., der Große, ab 1740 Kçnig in, ab 1772 Kçnig von (1712– 1786) 400 442, 1041

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Personen- und Werkregister

Preußen, Friedrich Wilhelm II., ab 1786 Kçnig von (1744–1797), Neffe von Kçnig F. II. von Preußen 10 757 Preußen, Friedrich Wilhelm III., ab 1797 Kçnig von (1770–1840), Sohn von Kçnig F. W. II. von Preußen 15 57, 766 53 148, 813 62 157 102 218 127 254, 881 265 R 334 1001 351 R Preußen, Luise Auguste Wilhelmine Amalie, ab 1793 Kçnigin von, geb. Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz (1776–1810), Schwester von Frstin Th. M. A. von Thurn und Taxis, ab 1793 Ehefrau von Kçnig F. W. III. von Preußen 34 105 127 254, 881 Prior, Matthew (1664–1721), engl. Schriftsteller – Merry Andrew 289 367, 975 Priszilla (1. Jh. n.Ch.), Missionarin und Prophetin des Urchistentums, in Rom, Korinth, Ephesus 669 1206 Proclus/Proklos (ca. 410–485), Philosoph 248 336, 952 – The Six Books of Proclus, bers. s. Th. Taylor Pury, David de (1733–1820), Brgermeister von La Coˆte im Frstentum Neuchaˆtel/ Schweiz 36 R Pury, aus dem Frstentum Neuchaˆtel, ab 1815 Schler in Ulm, Enkel des Brgermeisters Pury 29 R 36 R Quevedo y Villegas, Francisco Go´mez de (1580–1645), span. Schriftsteller und Politiker – Historia de la vida del Busco´n 313 990 R., Beitrger(in) der »Zeitung fr die elegante Welt« – Die Hierodulen 671 1208 R., C. (geb. ca. 1801/02), Hellseherin/Somnambule in Stuttgart 545 533, 1125 Rabener, Gottlieb Wilhelm (1714/17–1771), Schriftsteller 344 402, 1005 788 712 Racine, Jean (1639–1699), franz. Schriftsteller 34 103 62 158 – Phe`dre, bers. s. E. F. L. Robert 697 652, 1229 Radlof, Johann Gottlieb (1775–1846),

Sprachwissenschaftler, ab 1809 in Mnchen, ab 1816 in Frankfurt a. M., ab 1818 ao. Professor der dt. Sprache in Bonn – Die eigenen Namen der Teutschen 182 297, 916 – Die Sprachen der Germanen 177 294, 913 182 297, 916 Raffael (d. i. Raffaello Santi) (1483–1520), ital. Maler, Zeichner, Architekt und Archologe 581 1149 784 R – Sixtinische Madonna, s. J. F. W. Mller 85 R 166 907 Raglovich, Clemens von (1766–1836), ab 1813 bayr. Generalleutnant 47 141, 810 Rahl, Carl Heinrich (1779–1843), Maler, Radierer und Kupferstecher in Wien – Herkules von Amor besiegt, s. E. G. F. Wchter 324 R 325 391, 996 332 397, 1000 333 397, 1000 335 399, 1002 – Die Weinlese, s. E. G. F. Wchter 324 R 325 391, 996 332 397, 1000 333 397, 1000 335 399, 1002 Rambach, Friedrich Eberhard (1767– 1826), ab 1803 Professor der Kameralwissenschaften in Dorpat – Odeum 99 211, 854 448 468, 1069 Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von (1757–1822), Schriftsteller, ab 1814 preuß. Gesandter im Vatikan in Rom, ab 1816 preuß. Gesandter in Neapel 15 57 47 139, 809 81 180 85 R 102 219 Ramler, Karl Wilhelm (1725–1798), Schriftsteller und bersetzer, 1748–90 Professor der Logik in Berlin, 1790–96 Leiter des Nationaltheaters in Berlin 40 126 135 259 250 338, 954 – An die Pyrrha, s. Horaz 674 1213 – Oden, s. Horaz 34 103, 793 Rampacher, Josephine von, geb. Rogg (1794–1817), in Stuttgart 555 R Ramsauer, Johannes (1790–1848), Professor an der ffentlichen Erziehungsund Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden (ab 1819: Katharinenstift) in Stuttgart, Erzieher der Herzçge A. und K. F. P. von Oldenburg 766 1268

Personen- und Werkregister Rapp, Gottlob Heinrich (1761–1832), Kaufmann, Schriftsteller und Kunstliebhaber, ab 1814 Kontrolleur und ab 1818 Direktor der Hofbank, ab 1818 Geh. Hof- und Domnenrat in Stuttgart 107 228 210 313 – Chronologisches Verzeichnis smtlicher von dem verewigten Professor Joh. Fr. Wm. Mller in Kupfer gebrachten Werken 107 228, 864 108 228, 865 – Korr.-Nachr., Mbl. 58 (1817) 166 289, 907 Rassler von Gamerschwang, Eduard (Edward) (1801–1839), ab 1809 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern 1 752 33 97, 788 49 R Raßmann, Christian Friedrich (1772– 1831), Schriftsteller, Redakteur und Privatgelehrter in Mnster 521 509–510, 1109 – Auswahl neuerer Balladen 521 1109 – Der Kirchenlehrer 521 1109 Rauch, Johann Gustav (Justus) Georg von (1774–1841), ab 1805 preuß. Major, ab 1813 Generalmajor, ab 1814 Inspekteur der Festungen 127 254, 881 Raumer, Friedrich Ludwig Georg von (1781–1873), Historiker, 1811–19 Professor fr Geschichte und Staatswissenschaft in Breslau, 1816–17 auf Reisen in Italien 311 R 312 R 321 389, 994 400 440, 1040 Re, Lorenzo, Professor der Archologie in Rom – Seneca e Socrate 95 201, 847 99 213, 855 Rebay von Ehrenwiesen, Anna Maria, geb. von Koller (1790–1833), in Gnzburg, ab 1807 Ehefrau von J. C. A. Rebay von Ehrenwiesen 44 R Rebay von Ehrenwiesen, Joseph, Kaufmann und Leinwandfabrikant in Gnzburg 38 801 Rebay von Ehrenwiesen, Joseph Carl Antonius (1783–1842), Großhndler in Gnzburg, Sohn von J. Rebay von Ehrenwiesen 38 801

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Rebay von Ehrenwiesen, Familie in Mailand und Gnzburg 10 756 Rechberg-Rothenlçwen, Aloys Franz Xaver Maximilian Franz de Paula Graf von (1766–1849), ab 1811 bayr. Gesandter in Wien, ab 1816 bayr. Gesandter in Frankfurt und Wirkl. Geh. Rat, 1817– 25 bayr. Außenminister und Staatsminister des kçnigl. Hauses, Sohn von Graf M. E. J. N. I. D. E. von Rechberg-Rothenlçwen, ab 1797 Schwiegersohn von Graf J. E. von Gçrtz 37 118, 798 247 335, 951 737 R Rechberg-Rothenlçwen, Anton von Padua Johann Nepomuk Felix Johann Baptist Pankraz Bernhard Judas Thaddus Graf von (1776–1837), 1813–15 bayr. Generalstabschef, ab 1816 Oberhofmeister von Prinz K. Th. M. A. von Bayern, ab 1818 Generaladjutant von Kçnig M. I. J. von Bayern, Sohn von Graf M. E. J. N. I. D. E. von Rechberg-Rothenlçwen 247 335, 951 737 R Rechberg-Rothenlçwen, August Joseph Georg Johann Nepomuk Thaddus Guido Graf von (1783–1846), ab 1815 Zweiter Kreis- und Stadtgerichtsdirektor in Mnchen, Sohn von Graf M. E. J. N. I. D. E. von Rechberg-Rothenlçwen 737 R Rechberg-Rothenlçwen, Franziskus Xaverius Johann Nepomuk Alois Hyacinth Norbert von (1770–1841), bayr. Geh. Rat, Sohn von Graf M. E. J. N. I. D. E. von Rechberg-Rothenlçwen 737 R Rechberg-Rothenlçwen, Johann Nepomuk Graf von (1773–1817), ab 1807 Direktor der bayr. Generalforstadministration in Mnchen, Sohn von Graf M. E. J. N. I. D. E. von Rechberg-Rothenlçwen 247 335, 951 Rechberg-Rothenlçwen, Joseph Maria Johann Nepomuk Hyazinth Franz Xaver Kasimir Franz de Paula von (1769– 1833), 1815 Generalkommandant in Wrzburg, ab 1816 ao. bayr. Gesandter in Berlin, Sohn von Graf M. E. J. N. I. D. E. von Rechberg-Rothenlçwen 737 R Rechberg-Rothenlçwen, Julie Grfin von, geb. Grfin Barbier von Schroffenberg

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Personen- und Werkregister

(1778–1853), ab 1808 Ehefrau von Graf J. N. von Rechberg-Rothenlçwen 247 335, 951 737 R Rechberg-Rothenlçwen, Karl Maria Johann Baptist Johann Nepomuk Thaddus Blasius Graf von (1775–1847), 1797–1803 Domherr zu Augsburg, Freisingen und Brixen, dann auf Reisen, Sohn von Graf M. E. J. N. I. D. E. von Rechberg-Rothenlçwen 247 335, 951 737 R – Les peuples de la Russie 247 335, 951 Rechberg-Rothenlçwen, Kasimire Marie Louise Antoinette Grfin von, geb. von Zweybrcken, verw. Grfin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn (1787–1846), ab 1814 Ehefrau von Graf A. von P. J. N. F. J. B. P. B. J. Th. von RechbergRothenlçwen 247 335, 951 Rechberg-Rothenlçwen, Maximilian Emanuel Johann Nepomuk Ignaz Dominik Eustach von (1736–1819), bayr. Geh. Rat und Obersthofmeister, ab 1804 Oberstkmmerer 737 R Rechberg-Rothenlçwen, Willibald Hyacinth Joseph Alois Johann Nepomuk Thaddus Graf von (1780–1849), 1813–16 ao. bayr. Gesandter in Stuttgart, ab 1816 in Turin und 1817–21 in Paris, Sohn von Graf M. E. J. N. I. D. E. von Rechberg-Rothenlçwen 247 335, 951 737 R Recke, Charlotte Elisabeth Constantia (gen. Elisa) von der, geb. von Medem (1754–1833), Schriftstellerin, Halbschwester von Herzogin A. Ch. D. von Kurland und Sagan und Graf Ch. J. F. von Medem 655 614 – Tagebuch einer Reise 400 444, 1042 655 1196 Reden, Eleonore Marie Elisabeth von, geb. von Reden (gest. 1831), Schwester von F. L. W. von Reden 565 1139 681 R Reden, Elise (ca. 1801 – nach 1831), Tochter von H. E. E. C.und F. L. W. von Reden 275 R 300 377–378 330 R 340 R 383 425, 427 522 511, 513–514 555 R 565 553, 1139 589 573 747 687, 1257 Reden, Franz Ludwig Wilhelm von (1754–

1831), 1772–77 Student in Gçttingen, ab 1815 hannov. Gesandter in Stuttgart und Karlsruhe mit Sitz in Karlsruhe 275 R 300 984 330 R 340 R 383 427, 1028 522 512–513, 1111 524 1112 555 R 565 1139 589 573 680 R 681 R 747 686–687, 1256–1257 752 689, 1260 763 694, 1266 765 R 773 703, 1273 Reden, Friedrich Ernst Georg von (1784– 1830), hannov. Drost, Sohn von E. M. E. von Reden 565 1139 Reden, Henriette Caroline Friederike Wilhelmine von (1788 – nach 1831), Stiftsdame, Tochter von H. E. E. C. und F. L. W. von Reden 275 R 300 377– 378, 984 306 380 330 R 340 R 383 425, 427 522 511, 513–514 555 R 565 553, 1139–1140 589 573 681 R 747 687, 1257 Reden, Henriette Elisabeth Ernestine Caroline von, geb. von Wurmb (1766–1839), 1777–78 Pensionsgefhrtin Th. Hubers in Hannover, ab 1783 Ehefrau von F. L. W. von Reden 300 S 66 167 275 R 300 377, 984–985 306 380, 988 330 R 331 394, 998 340 R 383 425, 1027–1028 385 R 522 510, 1110 524 1112 529 R 530 519, 1115 555 R 565 552, 1139 589 571, 1153 680 R 681 R 747 686, 1256 Reden, Johanna Karoline Charlotte Friederike von, geb. von Wurmb (1795–1868), ab 1818 Ehefrau von F. E. G. von Reden 565 1139 Reeve, Clara (1729–1807), engl. Schriftstellerin – The old english baron 655 613, 1195 Regnault, Wilfrid, 1818 zum Tode verurteilt 640 605, 1185 Rehberg, Christian Friedrich (1758–1835), Maler, ab 1813 in London und ab 1818 in Rom, Bruder von L. Ch. Rehberg 615 592 Rehberg, Louise Charlotte (Lotte) (1761– 1781), in Hannover, Jugendfreundin Th. Hubers 615 592, 1171 Rehmann, Joseph (1779–1831), 1805–06 Forschungsreisender in Ostasien, um 1818 russ. Leibarzt in Karlsruhe und

Personen- und Werkregister St. Petersburg 670 626, 1206 782 709, 1280 – Ueber die Wasserscheu 506 1103 – Ueber den religiçsen Zustand der Chalkas-Mongolen 670 626, 1206 673 632, 1211 Reichard, Amalie Christiane Dorothea, geb. Seidler (1766–1805), in Gotha, Erzieherin am Weimarer Hof, ab 1786 Ehefrau von H. A. O. Reichard 34 101, 791 Reichard, Carl Georg Ludwig (1783–1869), ab 1807 Apotheker in der Mohrenapotheke in Ulm 1 34, 753 11 47, 759 767 1270 Reichard, Charlotta Maria Susanna (Lotte), geb. Hopfengrtner (1783–1807), ab 1807 erste Ehefrau von C. G. L. Reichard, Tochter von M. S. Hopfengrtner 11 47, 759 28 R 29 R Reichard, Heinrich August Ottokar (1751– 1828), Schriftsteller, ab 1780 herzogl. Bibliothekar, ab 1801 Kriegsrat und ab 1818 Geh. Kriegsrat in Gotha 34 101, 792 361 415 372 420, 1021 418 455, 1054 – Korr.-Nachr., Mbl. 225; 226; 227 (1817) 361 415, 1015 369 419, 1020 372 420, 1021 397 436, 1037 418 455, 1054 Reichel, Johann August Wilhelm (geb. 1783), ab 1811 Faktor der Druckerei der J. G. Cottaschen Buchhandlung in Stuttgart Bd. 7 505 S 730 152 273, 896 160 283, 903 162 285, 905 283 R 284 R 294 978 301 378, 985 308 R 311 R 314 384, 990 336 400, 1002 358 410, 1011 381 424, 1026 391 433, 1034 462 479, 1077 470 483, 1083 507 R 561 R 573 557, 1143 602 583, 1162 617 597, 1175 627 1179 649 R 672 631, 1210 673 632, 1211 717 1238–1239 734 679, 1251 770 R 775 703, 1274 Reichenbach, Georg Friedrich von (1771– 1826), Ingenieur, Instrumenten- und Maschinenbauer, ab 1804 Mitbegrnder des »Mathematisch-mechanischen Instituts« in Mnchen, ab 1809 OberstBerg- und Salinenrat 703 R Reichenecker, Johann Martin, Lehrer in

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Stuttgart, 1818 Sekretr von Kçnigin K. P. von Wrttemberg 803 719, 1289 Reid, John (1784–1816), amerik. Major, Sekretr von A. Jackson – The Life of Andrew Jackson 89 198, 844 Reif(f)enstuel/Reif(f)enstuhl, Hanns II. (1548–1620), 1602–08 bayr. Hofbaumeister 703 R Reinbeck, Anna Marie Helene, geb. Pallandt (1762–1816), erste Ehefrau von G. G. S. Reinbeck 181 R 414 451–452 Reinbeck, Emilie (Mile) (1794–1846), Tochter von A. M. und J. G. A. von Hartmann, ab 1817 Ehefrau von G. G. S. Reinbeck Bd. 2 302S 2 R 7 R 9 38– 40, 754 18 R 28 R 31 R 34 104, 793 41 R 49 R 63 R 64 R 65 162–163, 822 81 179, 834 85 R 88 196–197, 844 106 R 120 241, 874 123 245, 876 124 253, 879 130 R 152 276, 897 181 R 224 R 225 325, 941 247 336, 951 265 R 275 R 318 387, 992 330 R 331 394, 998 351 R 400 440, 1040 414 452 452 473, 1072 530 517, 1113 732 678 737 R Reinbeck, Georg Gottlieb Sigismund (1766–1849), 1808–11 Redakteur des »Morgenblatts«, ab 1811 Hofrat und Professor fr dt. Sprache am Oberen Gymnasium und ab 1818 auch an der ffentlichen Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden (ab 1819: Katharinenstift) in Stuttgart Bd. 8 S 81 179, 834 98 210, 853 106 R 152 275, 897 181 R 224 R 247 334, 951 265 R 275 R 318 387, 992 330 R 331 394 400 440, 1040 414 451–452, 1052 452 474, 1073 514 506, 1106 530 517, 1113 531 521 727 676, 1247 732 678, 1249 737 R 766 696, 1267 – Der deutsche Krieger in Rußland 106 R – Karten-Almanach Æfr das Jahr 1811æ 499 R – Rge einer Vergesslichkeit des Herrn August v. Kotzebue 732 1249 – Smmtliche dramatische Werke 414 451–452, 1051–1052 514 1106 531 521, 1116 562 R 732 1249

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Personen- und Werkregister

Reinbeck, Bruder von G. G. S. Reinbeck, Staatsrat (?) 181 R Reinhardt, Jakob (gen. Hannikel) (um 1742–1787), Ruberhauptmann im Nordelsaß und der Pfalz 17 69, 772 671 1209 Reinhold, Caroline Friederike Dorothea (von) (1786 – nach 1849), ab 1814 in Rom, Schwester von J. G. (von) Reinhold 15 61, 767 35 107–108, 114, 795, 797 47 139 59 155 99 211, 854 212 R 400 444, 1043 449 470, 1071 615 591, 1170 725 674, 1244 Reinhold, Johann Gotthard (von) (1771– 1838), Schriftsteller, ab 1814 niederl. Gesandter im Vatikan in Rom Bd. 2 82S 10 41, 755–756 11 760 13 54, 764 15 56, 765–766 33 99, 789–790 35 107, 794–796 46 133, 806–807 47 139–140, 809–810 59 151, 815 80 175, 831 84 185, 838–839 87 843 95 201, 847 96 201, 848 98 202, 849 99 211, 213, 853, 855–856 101 215, 857 102 860 106 R 108 865 139 261, 887 210 313, 932 212 R 219 321, 938 254 R 298 371, 979 300 377, 985 301 378, 985 304 R 311 R 385 R 400 439, 1039–1040, 1042 422 458, 1057 448 468, 1069 449 468, 1070– 1071 529 R 530 519, 1115 536 R 615 590, 1170, 1172 642 606–607, 1187 651 611, 1192 655 612, 1194– 1195 687 645 725 670, 672, 1243 727 1246 729 R 732 678, 1249 787 R 803 720, 1290 – Dichterischer Nachlaß 732 1249 – Proben einer Uebersetzung von Petrarcas Gedichten, s. F. Petrarca 47 139, 809 Reinhold, Karl Wilhelm (vorher Zacharias Lehmann; Pseud.: Guido) (1777–1841), Schriftsteller und Journalist in Hamburg 535 528, 1121 – Korr.-Nachr., Mbl. 16 (1818) 535 528, 1121 Reinhold, Marie Auguste Friederike (von) (1810–1873), Tochter von S. A. D. W. und J. G. (von) Reinhold 15 61, 767 35 107, 114, 795, 797 59 155 84 839 85 R 99 853 212 R 400 444 449 468, 470, 1071 615 591, 1170

Reinhold, Sophie Amalie Dorothea Wilhelmine (Minna) (von), geb. Ritter (ca. 1782–1846), ab 1808 Ehefrau von J. G. (von) Reinhold 15 61, 767 35 107, 114, 795, 797 46 807 47 139 59 155 99 211, 854–855 212 R 400 444, 1043 449 470, 1071 615 591, 1170 725 674, 1244 Reinhold, Ssette Marie (von) (1808–1821), Tochter von S. A. D. W. und J. G. (von) Reinhold 15 61, 767 35 107, 114, 795, 797 59 155 84 839 85 R 99 853 212 R 400 444 449 468, 470, 1071 615 591, 1170 Reitter/Reuter, Katharina Dorothea, geb. Jger (1761–1820), in Stuttgart 583 R Reitter/Reuter, Ludwig Heinrich Friedrich (Henry/Henri) (1789 – nach 1820), wrtt. Forstbeamter, Sohn von K. D. Reitter 583 R Remer, Frulein (geb. ca. 1799), Hellseherin/Somnambule in Stuttgart 115 233, 869 203 309–310 Remer, Vater von Frulein Remer 203 310 Remshard(t), Gerbermeister und Bauer in Langenau, ab 1804 Schuldner von Th. Huber 767 699 Rengger, Johann Albrecht (1764–1835), Arzt, 1814/15 Gesandter auf dem Wiener Kongreß, ab 1815 Mitglied der aargau. Regierung in Aarau, Pate von S. A. Huber Bd. 1 178S 11 48, 760 16 67, 770 23 76–77 26 88, 783 33 98 37 117 44 R 65 163 476 487 Rese, Johann Karl August (Pseud.: Giulio) (1783–1847), Schriftsteller, ab 1813 Prediger in Halberstadt – Alcippus 521 510, 1109 Retenbacher, Ferdinand Joseph, dt. Jurist – Reise durch die Insel Island im Sommer 1810, s. G. S. Mackenzie 4 R Rtif/Restif de La Bretonne, Nicolas Edmonde (1734–1806), franz. Schriftsteller und Buchdrucker in Paris 124 252 166 288 – Les Contemporaines 124 252–253, 878 166 288, 907 198 305, 925 – Le paysan perverti 166 288, 907 198 305, 925 Ret(t)berg, Johann Friedrich von (1734–

Personen- und Werkregister 1808), Amtsschreiber in Westerhof a. Harz 21 775 Rettberg, Baron von 21 73 Retz, Jean Franc¸ois Paul de Gondi, Kardinal de (1613–1679), franz. Kardinal und Schriftsteller 17 68 – Memoires (dt.: Denkwrdigkeiten) 16 65, 769 17 68, 772 25 87, 782 Retzsch, Friedrich August Moritz (1779– 1857), Zeichner, Maler und Kupferstecher in Dresden 82 836 – Umrisse zu Goethes Faust 82 836 86 194, 842 96 201, 848 99 211, 854 101 857 124 250–251, 877 153 278, 899 304 R 448 468, 1070 592 575, 1155 Reuchlin, Johann Christoph Friedrich (1775–1838), ab 1807 Diakon in Markgrçningen, ab 1811 Schulinspektor, ab 1807 Schwiegersohn von J. F. Ch. von Weisser 315 R 341 R Reuß, August Christian (1756–1824), ab 1784 frstbischçfl.-speyer. Geh. Rath. und Leibarzt in Bruchsal, ab 1791 Leibmedikus in Stuttgart, Bruder von J. D. Reuß 588 570, 1152–1153 Reuß, Jeremias David (1750–1837), Bibliothekar, 1782–85 ao., ab 1785 o. Professor der Gelehrtengeschichte und ab 1803 Hofrat in Gçttingen, ab 1799 Schwager von Th. Huber Bd. 1 118S 34 106, 794 37 118 56 R 75 172, 828 78 174, 830 79 R 81 177, 832 84 187, 839 85 R 88 196, 844 103 220, 860–861 104 224, 863 106 R 120 242, 874 123 245, 876 127 881 152 897 212 R 231 R 288 363, 972 351 R 384 428, 1029 545 532, 1125 547 536, 1127 597 R 746 685, 1256 747 687, 1257 764 695, 1267 Reuß, Marianne Louise Charlotte, geb. Heyne (1768–1834), Schwester von Th. Huber, ab 1799 Ehefrau von J. D. Reuß 11 46, 759 15 766 16 62–63, 768 34 106, 794 37 118 56 R 75 172, 828 79 R 84 187, 839 85 R 88 196, 844 103 220, 860 104 224, 863 106 R 120 242, 873–874 123 245, 876 152 897 212 R 347 1007 351 R 384 428, 1029 547 536, 1127 581 565,

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1148 588 570, 1152 589 573, 1154 597 R 747 687, 1257 764 695, 1267 Reuß, Wilhelm Friedrich August (1796 – nach 1833), ab 1814 wrtt. Leutnant, ab 1818 Student in Gçttingen, Sohn von A. Ch. Reuß 588 570, 1152–1153 746 685, 1256 – In Gçttingen vorgefallene Unordnungen 746 685, 1256 Rhm., Beitrger(in) des »Morgenblatts« – An die Freunde der Schwarzwlder 233 944 Richardson, Samuel (1689–1761), engl. Schriftsteller 483 490 – The history of Sir Charles Grandison, bers. s. J. D. Michaelis 483 490, 1090 Richter, Amçne Odilie Minna (1804–1865), Tochter von Jean Paul 134 258 Richter, Anton (Pseud.: Ludwig Stahlpanzer) (1797–1827), Schriftsteller in Leipzig, Einsender des »Morgenblatts« 584 R Richter, August Gottlieb (1742–1812), 1766–71 ao., ab 1771 o. Professor der Medizin, ab 1780 kçnigl. Leibarzt und ab 1782 Hofrat in Gçttingen 44 R 392 434, 1034 Richter, Emma Emanuele Georgine Amalie Idoine (1802–1853), Tochter von Jean Paul 134 258 Richter, Johann Paul Friedrich, s. Jean Paul Richter, Maximilian (1803–1821), Sohn von Jean Paul 134 258 Riedesel von Eisenbach, Carl Philipp Ferdinand Hermann (1775–1853), niederl. Staatsrat, auf Schloß Walburg am Niederrhein, Neffe von K. G. Riedesel von Eisenbach 298 371, 375, 979 Riedesel von Eisenbach, Karl Georg (1746– 1819), Hofgerichtsassessor, Prsident des wrtt. Vormundschaftsgerichts in Stuttgart 298 371, 979 Rieger, Amalie Auguste von, geb. von Stockhorn(er) von Starein (1794– 1885), in Stuttgart 669 625 Rieger, Emilie von, geb. Dayvolles, in Stuttgart, Schwiegermutter von A. A. von Rieger 669 625 Riepenhausen, Franz (1786–1831), Maler

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Personen- und Werkregister

und Kupferstecher in Rom 99 213, 856 108 228, 865 153 899 199 305, 925 210 313, 933 298 375, 982 Riepenhausen, Johannes (1788–1860), Maler und Kupferstecher in Rom, Bruder von F. Riepenhausen 99 213, 856 108 228, 865 153 899 199 305, 925 210 313, 933 298 375, 982 Ries, Georg Wilhelm Otto von (1763– 1846), dn. Oberst und Kammerherr, ab 1809 Schriftsteller in Altona, Plçn, Ratzeburg, Kopenhagen und Burg auf Fehmarn 434 461, 1062 – Balladen 434 1062 Riesch, Franz Joseph Graf von (Pseud.: Franz Seewald) (1793/94–1833), Schriftsteller in Berlin und Neschwitz bei Bautzen 435 461, 1062–1063 Ring, Karl Ludwig (1769–1835), ab 1814 Geh. Legationsrat, ab 1815 Geh. Referendar in Karlsruhe, ab 1817 bad. Gesandtschaftsrat in Stuttgart 661 R Ringel, Carl August von (1771/72–1831), Privatsekretr von Graf M. J. von Montgelas, ab 1799 Wirkl. Rat und Geh. Sekretr und ab 1808 bayr. Geh. Legationsrat im Außenministerium, zugleich Referent fr Wissenschaften und Knste im Innenministerium, ab 1817 Staatsrat und Generaldirektor im Außenministerium in Mnchen 47 141– 142 145 265 152 275 Ritter, Georg Heinrich (1764 – nach 1829), nassau. Hofrat und Leibarzt in Usingen, ab ca. 1807 Arzt in Kassel und Nenndorf, ab ca. 1815 in Mainz 585 569, 1150–1151 Ritter, Johann Wilhelm (1776–1810), Physiker, ab 1804 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Mnchen 15 59, 766 559 548, 1136 Rittler, Franz Xaver (1782–1845), ab 1814 Schriftsteller in Wien 174 R 204 930 208 R 237 328, 945 – Der Beruf zur Bhne 174 R 292 204 311, 930 208 R 237 328, 945 – Korr.-Nachr., Mbl. 80 (1817) 173 911 174 R Robert, Ernst Friedrich Ludwig (urspr. Levin, Robert-Tornow) (1778–1832),

1813–14 Attach an der russ. Gesandtschaft in Stuttgart, Schriftsteller in Frankfurt a. M., Berlin, Breslau, Karlsruhe und Stuttgart, Bruder von R. A. F. Varnhagen von Ense Bd. 8S 152 276 161 284 202 306, 926 203 309 212 R 225 324–325 251 339–340 289 366 589 572 697 652, 1228 – An ein junges Mdchen 697 652, 1228 701 655, 1231 – An die Mars 697 652, 1229 701 655, 1231 – Aus der Phdra des Racine, s. J. Racine 697 652, 1229 701 655, 1231 – Charade, Mbl. 165 (1818) 697 652, 1228 701 655, 1231 – Charade, Mbl. 279 (1818) 697 652, 1228 701 655, 1231 – Charade, Mbl. 285 (1818) 697 652, 1228 701 655, 1231 – Charade, Mbl. 303 (1818) 697 652, 1228 701 655, 1231 – Drey Sonette von Maria Stuart, s. M. Stuart, Kçnigin von Schottland 697 652, 1229 701 655, 1231 – Erwachen im Grabe 697 652, 1228 701 655, 1231 – Frage 697 652, 1228 701 655, 1231 – Gewitterstille 194 303, 922 197 304, 924 202 926 203 308, 928 212 R – Hoffnung 697 652, 1228 701 655, 1231 – Kmpfe der Zeit 152 276, 897 156 279, 901 161 285, 904 194 922 197 304, 924 203 308–309, 928 212 R 224 R 251 339–340, 955 266 353, 962 298 375, 981 300 377, 985 304 R – Der Kçnig 194 922 197 304, 924 202 926 203 308, 928 212 R 240 330, 947 – Mit welchem Rechte nennt sich der Schriftsteller: »Wir« 697 652, 1228 – Morgengluth 197 304, 924 – Parabel 697 653, 1229 701 655, 1231 – Reiselgen 697 653, 1229 701 655, 1231 – Der Verlassenen Klage 697 652, 1229 701 655, 1231 – Viersylbige Charade 697 652, 1228 701 655, 1231

Personen- und Werkregister – Zweysilbige Charade 697 652, 1228 701 655, 1231 – Zweysilbige Charade an die Geliebte 697 652, 1228 701 655, 1231 Rocca, Albert Jean Michel (1788–1818), ab 1812/16 zweiter Ehemann von A. L. G. de Stae¨l-Holstein 766 697 787 R Roche, Regina Maria (1764–1845), ir. Schriftstellerin – Die Erben, bers. s. L. F. Huber Rochefoucauld, s. La Rochefoucauld Rochlitz, Johann Friedrich (1769–1842), ab 1809 sachs.-weimar. Hofrat, Schriftsteller und Musikkritiker in Leipzig Bd. 2 99S 535 527 Rochus (um 1295–1327), Heiliger, aus Montpellier 38 122, 801 Rodde, Dorothea sen. von, geb. Schlçzer (1770–1825), 1787 Dr. philos. in Gçttingen, ab 1810 in Gçttingen 589 1153 Rçder, Frulein von, in Mannheim 61 R Rçper, Friedrich Ludwig (1768–1830), Pfarrer in Doberan – Das Seebad in Dobberan 673 632, 1211 Rommel, Dietrich Christoph (1781–1859), bersetzer, ab 1815 Professor der Geschichte in Marburg 578 R Roos, Richard, s. Engelhardt, Karl August Rosalie, Nherin in Gnzburg 27 785 Roschi, Johanna Elisabeth(a) (Li(e)se) (1758–1830), ab ca. 1789 Bedienstete bei den Familien J. G. A. Forster und L. F. Huber, ab 1809 Bedienstete bei Familie G. von Greyerz 2 R 9 40, 755 10 45, 758 25 83, 85–86, 781–782 28 R 29 R 36 R 145 265, 891 339 R 385 R 488 493, 1094 522 512, 1111 737 R Roscoe, William (1753–1831), engl. Historiker – Ueber den Ursprung und die Schicksale der Gelehrsamkeit und Kunst, bers. s. W. A. Lindau Rosenmller, Johann Georg (1736–1815), Pastor und Professor der Theologie in Leipzig – Lehren der Weisheit nach dem Seneka, s. L. Annaeus Seneca 34 103, 793 36 R 84 189, 840 Rosnay, Samuel (geb. ca. 1787), ab 1810

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Theologiestudent in Tbingen aus Altsohl in Ungarn 247 951 – Igor, s. anonym 435 462, 1063 – Schilderung der Zigeuner 182 297, 916 247 951 252 R 253 341, 955 264 R 288 364, 972 Rostoptschin, Feodor Wassiljewitsch Graf (1763–1826), russ. General, 1812–14 Militrgouverneur und Oberkommandierender von Moskau, dann Privatmann auf Reisen und ab 1817 in Paris 102 217 Rougemont, Georges de (1758–1824), ab 1777 schweiz. Student in Gçttingen, Diplomat, 1800–23 Generalstaatsanwalt in Neuchaˆtel und St. Aubin, 1810–24 Prsident des Staatsrates in Neuchaˆtel, Jugendfreund von Th. Huber, Pate von L. E. von Herder 11 48, 759 13 54, 764 15 60, 767 16 67, 770 17 70, 773 60 R 61 R 66 167, 825 84 187, 839 275 R Rougemont, Jean-Henri de (1757–1805), Bankier in London, Bruder von G. de Rougemont 61 R Rougemont, Frances-Mary-Rachel de, geb. Rivaz (gest. 1854), Ehefrau von J.-H. de Rougemont 61 R Rouget de Lisle, Claude-Joseph (1760– 1836), franz. Schriftsteller – Marseillaise 17 68, 772 483 490, 1090 Roulet, Franc¸ois Louis (1768–1845), Kaufmann in Marseille und Neuchaˆtel, Ratsherr in Neuchaˆtel 36 R 298 980 Roulet, Henri-Franc¸ois-Lopold (1796– 1862), ab 1815 Schler in Ulm, ab 1816 Jurastudent in Gçttingen, Sohn von M.-R.-O. und F. L. Roulet 29 R 36 R Roulet, Marianne-Rgine-Olympe, geb. Alquier de Mzerac (gest. 1838), ab 1795 Ehefrau von F. L. Roulet 36 R Roulet, ab 1815 Schler in Ulm, Verwandter von H.-F.-L. Roulet 29 R Rousseau, Jean-Jacques (1712–1778), franz. Philosoph und Schriftsteller 169 290, 909 – Confessions, bers. s. A. F. F. L. (von) Knigge 34 102, 792 169 290, 909

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Personen- und Werkregister

– Du Contract social, bers. s. Ch. F. Geiger 25 87, 782 34 103, 793 ´ ducation (dt.: Aemil – E´mile, ou de lE oder Von der Erziehung) 34 102, 792 169 290, 909 – E´pitaphe de deux amans 40 124, 126, 802 – Julie ou la Nouvelle Hloı¨se, bers. s. J. G. Gellius 17 69, 772 34 102, 792 40 124, 802 169 290, 909 – Lettres  Sara 34 102, 792 Ruckstuhl, Karl Joseph Heinrich (1788– 1831), schweiz. Schriftsteller, 1807–12 Schler und Gehilfe in J. H. Pestalozzis Erziehungsinstitut in Yverdon/Schweiz, 1814 Lehrer an Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, 1815 Lehrer fr alte Sprachen in Aarau, dt. Soldat, ab 1816 Oberlehrer in Bonn 429 460 – Prolog auf die Errichtung eines Turnplatzes 428 460, 1060 429 460, 1060 439 464, 1065 – Streifzge nach den Bergen 248 336, 952 399 439, 1039 Rckert, Johann Michael Friedrich (Pseud.: Freimund Reimar) (1788– 1866), Schriftsteller, 1815–16 Redakteur des »Morgenblatts« in Stuttgart, ab 1817 in Italien 726, 1296 38 120–121, 800 51 144 53 146–147 65 162, 821 81 179, 834 82 184, 837 84 189, 840 94 200 98 210, 853 99 212, 855 102 216, 858 104 225–226, 863 106 R 116 236, 871 134 257–258, 884 141 261 152 275–276 160 283 162 285 166 907 183 297, 917 202 306 203 309, 929 212 R 213 315 216 317–318 224 R 225 324–325, 940 247 334 251 340 282 970 289 366– 367, 974 291 976 331 396 338 400, 1003 363 1016 400 440, 442 410 1049 414 453, 1052 452 474 522 513 533 523, 1117 615 593 784 R – Agnes 102 858 134 258, 884 – Auf Strang und Strenge 334 398, 1001 – Auf vier Bume 38 121, 801 53 146, 813 82 837 – Der Bau der Welt 152 275–276, 896 161 284, 904 216 318, 936

– Beym Einzug des Kçnigs in Sein Schloß 160 283, 903 197 304, 924 – Blondels schmerzstillender Gesang 269 964 289 974 298 375, 981 615 1172 – Buntes aus einem Tagebuche 615 1172 – Des fremden Kindes heiliger Christ 183 917 – Deutsche Gedichte 161 284, 904 212 R 266 353, 962 298 375, 981 300 377, 985 304 R 321 389, 994 385 R 400 441, 1040 – Die drey Quellen 331 396, 999 437 463, 1064 438 1065 445 467, 1068 610 588, 1167 754 690, 1260 – Es kann ja nicht immer so bleiben 334 398, 1001 – Die Geschichte von Flor und Blankflor 102 858 298 375, 981 – Die Grber zu Ottensen 194 303, 922 202 306, 926 240 330, 947 – Kinder-Mhrchen 410 1049 414 1052 488 492, 1094 522 512, 1111 671 1209 – Kranz der Zeit 161 284, 904 194 922 202 306, 926 212 R 216 317, 936 224 R 251 340, 955 266 353, 962 298 375, 981 300 377, 985 304 R 385 R 400 441, 1040 – Knstlerlied 410 449, 1049 414 453, 1052 – Neue Stern- und Pflanzenkunde 410 1049 414 1052 – Ode 38 121, 800 51 144, 811 82 837 – Sechs Ernte-Lieder 334 1001 336 399, 1002 – Sieben Lieder 410 449, 1049 414 453, 1052 – Teufelsstrick 216 936 – Wanderlieder 410 449, 1049 414 453, 1052 431 460, 1061 – Wo Feldmusik und Kraß her? 194 303, 922 202 306, 926 240 330, 947 Rhs, Christian Friedrich (1781–1820), Geschichtsforscher, o. Professor der Geschichte in Berlin – Die Edda, s. anonym, Hg. s. F. H. von der Hagen 400 440, 1040 Rttimann, Vincenz (1769–1844), 1814–31

Personen- und Werkregister Schultheiß von Luzern, 1818 luzern. Gesandter in Rom 655 612, 1195 687 645, 1222 Rulhie`re, Claude-Carloman de (1735– 1791), franz. Historiker und Schriftsteller 10 43 – Histoire de lanarchie de Pologne 36 R Rupprecht, Frulein von, ab 1818 Gouvernante an der ffentlichen Erziehungsund Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden (ab 1819: Katharinenstift) in Stuttgart 766 1268 784 R Rußland, Alexander I. Pawlowitsch, ab 1801 Zar von (1777–1825), Sohn von Zar P. I. P. von Rußland, Bruder von Kçnigin K. P. von Wrttemberg 16 769 33 100, 790 102 218, 859 145 265, 891 267 354, 963 411 449, 1049 530 518, 1114 573 557, 1143 579 562, 1147 581 567, 1149 658 616, 1198 733 1250 790 713, 1283 Rußland, Alexandra Feodorowna Großherzogin von, geb. Prinzessin Charlotte von Preußen (1798–1860), Tochter von Kçnigin L. A. W. A. und Kçnig F. W. III. von Preußen 371 419, 1021 Rußland, Anna Feodorowna Großfrstin von, geb. Prinzessin Juliane Henrike Ulrike von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1781–1860), ab 1813 in Bern, Tochter von Herzogin A. K. S. von Sachsen-Coburg-Saalfeld, Schwgerin von Zar A. I. P. von Rußland 530 518, 1114 Rußland, Elisabeth Petrowna, ab 1741 Zarin von (1709–1762) 102 859 Rußland, Iwan VI., 1740–41 Zar von (1740–1764) 102 859 Rußland, Katharina II. Alexejewna, die Große, ab 1762 Zarin von, geb. Prinzessin Sophie Friederike Auguste von Anhalt-Zerbst (1729–1796), ab 1745 Ehefrau von Zar P. III. F. von Rußland 98 204, 851 102 859 579 562, 1147 Rußland, Nikolaus Pawlowitsch Großfrst von (1796–1855), Sohn von Zar P. I. P. von Rußland, Bruder von Zar A. I. P. von Rußland und Kçnigin K. P. von Wrttemberg 371 1021

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Rußland, Paul I. Petrowitsch, ab 1796 Zar von (1754–1801), Sohn von Zarin K. II. A. von Rußland 102 859 Rußland, Peter III. Feodorowitsch, 1762 Zar von (1728–1762), Neffe von Zarin E. P. von Rußland 102 859 S. S. I., Beitrger der »Bibliothe`que universelle« – Avventure e osservazioni, s. F. Pananti 452 474, 1073 Sachs, Hans (1494–1576), Schriftsteller 104 225 Sachsen, Friedrich August I., ab 1806 Kçnig von (1750–1827) 8 R 16 768 726 1245 Sachsen-Coburg-Saalfeld, Auguste Karoline Sophie Herzogin von, geb. Grfin Reuß zu Ebersdorf (1757–1831) 134 258, 884 Sachsen-Coburg-Saalfeld, Charlotte Auguste Prinzessin von, geb. Prinzessin von Großbritannien (1796–1817), Enkelin von Kçnigin S. Ch. und Kçnig G. III. W. F. von Großbritannien und Irland, ab 1816 Ehefrau von Prinz L. G. Ch. F. von Sachsen-Coburg-Saalfeld 52 145, 812 451 R 467 1080 808 1292 Sachsen-Coburg-Saalfeld, Leopold Georg Christian Friedrich Prinz von (1790– 1865), Sohn von Herzogin A. K. S. von Sachsen-Coburg-Saalfeld 52 145, 812 467 481, 1080 504 502, 1103 Sachsen-Gotha-Altenburg, August Prinz von (1747–1806), Bruder von Herzog E. II. L. von Sachsen-Gotha-Altenburg 554 540, 1131 Sachsen-Gotha-Altenburg, August Emil Leopold, ab 1804 Herzog von (1772– 1822), Sohn von Herzog E. II. L. von Sachsen-Gotha-Altenburg 27 91, 784 32 96, 787 34 101, 791 Sachsen-Gotha-Altenburg, Ernst II. Ludwig, ab 1772 Herzog von (1745–1804), Sohn von Herzog F. III. von SachsenGotha-Altenburg 32 96, 787 34 101, 791 Sachsen-Gotha-Altenburg, Friedrich III. Herzog von (1699–1772) 27 91, 784

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Personen- und Werkregister

Sachsen-Hildburghausen, Charlotte Georgine Louise Herzogin von, geb. Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz (1769– 1818), Ehefrau von Herzog F. von Sachsen-Hildburghausen 81 178, 833 Sachsen-Hildburghausen, Eduard Karl Wilhelm Prinz von (1804–1852), ab 1816 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, Sohn von Herzogin Ch. G. L. und Herzog F. von Sachsen-Hildburghausen 1 752 49 R Sachsen-Hildburghausen, Friedrich Herzog von (1763–1834) 81 178, 833 Sachsen-Hildburghausen, Friedrich Wilhelm Karl Prinz von (1801–1871), ab 1816 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, Sohn von Herzogin Ch. G. L. und Herzog F. von Sachsen-Hildburghausen 1 752 49 R Saint-Foix, Germain-Franc¸ois Poullain de (1698–1776), franz. Offizier und Schriftsteller – Essais historiques sur Paris 124 253, 878 Saint-Leu, Hortense Eugnie Ccile Comtesse de, geb. de Beauharnais (1783– 1837), 1806–10 Kçnigin von Holland, ab 1815 in Konstanz, ab 1817 in Augsburg, Adoptivtochter und Schwgerin von N. Bonaparte 145 265, 891 Saint-Pierre, Jacques Henri Bernardin de (1737–1814), franz. Schriftsteller 715 665 – Paul et Virginie 715 665, 1238 Saint-Ral, Csar Vichard de (1639–1692), franz. Abb und Historiker 10 43 Sainte-Marie-Eglise, Leopold von, Direktor des Appellationsgerichts in Neuburg a. d. Donau 1 751 Salad, Herr, Schweizer, in USA 642 1188 Salat, Jakob (1766–1851), ab 1793 Pfarrer, ab 1802 Professor der Moral- und Pastoraltheologie am Lyzeum in Mnchen, ab 1807 Professor der Philosophie in Landshut 397 437 Salgues, Jacques-Barthlemy (1760–1830), franz. Schriftsteller und Journalist

– Mmoires pour servir  lhistoire de France, bers. s. Th. Huber 793 1284–1285 Salucci, Giovanni (1769–1845), ital. Architekt, ab 1817 wrtt. Hofbaumeister in Stuttgart 216 318, 936 773 703, 1273 Sandoz, Cornelie de, geb. de Jeanneret (geb. ca. 1777), Schwester von F. de Jeanneret 385 R 494 495, 1097 Sandoz, de, Kaufmann in Marseille, Cousin und Ehemann von C. de Sandoz 385 R Sandoz, de (geb. ca. 1805), Sohn von C. de Sandoz 385 R Sandoz, de (geb. ca. 1807), Sohn von C. de Sandoz 385 R Sandoz, de (geb. vor 1805), Sohn von C. de Sandoz 385 R Sandoz, de (geb. vor 1805), Tochter von C. de Sandoz 385 R Sandoz-Rollin, Caroline Franc¸oise de, geb. de Chambrier (1768–1859), ab 1791 Ehefrau von H. A. de Sandoz-Rollin 1 30 46 137 298 373 Sandoz-Rollin, Frdric Alphonse de (1794–1837), aus Chevallion/Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz, 1813 Forstschler und Kostgnger bei G. von Greyerz in Gnzburg, ab 1813 in Neuchaˆtel, ab ca. 1814 preuß. Offizier, 1817 in Paris, Sohn von C. F. und H. A. de Sandoz-Rollin, Pate von A. von Greyerz 1 30, 750 6 R 9 41, 755 11 759– 760 13 52, 54, 763–764 15 57–59, 766 17 68, 70, 772 18 R 24 81, 780 25 86, 782 29 R 34 104, 793 35 111–112, 796 36 R 41 R 44 R 46 137, 808 64 R 66 824 71 170, 827 84 187, 839 106 R 120 873 124 250, 877 203 928 247 336, 952 265 R 275 R 298 373, 980 300 985 311 R 326 996 522 514, 1111 554 541–543, 1131–1132 583 R 784 R Sandoz-Rollin, Henri Alphonse de (Vater Sandoz) (1769–1862), 1799–1806 und ab 1814 Staatsrat, 1813 Mitbegrnder und Prsident der Ersparniskasse in Neuchaˆtel, in Chevallion/Frstentum Neuchaˆtel/Schweiz 1 30, 750 13 54, 764 15 57–59, 766 16 67, 770 17 70, 773 35 112, 796 46 137 106 R 298 373 554 541–543

Personen- und Werkregister Sauerlnder, Heinrich Remigius (1776– 1847), ab 1805 Buchhndler und Verleger in Aarau/Schweiz 305 380, 988 545 533, 1125 Sauvan, Frulein, ab 1818 Gouvernante an der ffentlichen Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden (ab 1819: Katharinenstift) in Stuttgart 766 1268 784 R Savigny, Friedrich Carl von (1779–1861), ab 1810 Professor der Rechte und ab 1817 Mitglied im Staatsrat in Berlin 422 458, 1058 Savigny, Jean-Baptiste-Henri (1793–1843), Arzt – Naufrage de la frgate la Mduse, s. A. Corrard 534 1119 – Schreckliche Folgen eines SchiffBruchs 534 527, 1120 535 528 Sayn-Wittgenstein, Maria Apollonia Grfin von, geb. von Lçwenfinken (1748– 1822) 339 R Schacht, Theodor (1786–1870), 1814–17 Lehrer fr Geschichte an Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, ab 1818 Professor der Geschichte am Gymnasium in Mainz 11 49, 760 13 54, 764 14 55, 764 34 105, 793 81 176, 178, 832 85 R 86 191 93 R 115 235 123 245 124 250 359 411, 1012 530 517–519 533 525–526 561 R 581 566, 1149 608 588, 1166 779 706– 707, 1277 785 R – Rez. zu: L. von Starklof: Olaf 561 R Schad von Mittelbiberach, Johann Jakob (1761–1828), ab 1808 Oberjustizrat im Ruhestand in Ulm, Vormund von V. A. Huber 1 34, 753 59 153, 816 555 R Schad von Mittelbiberach, Maria Dorothea, geb. von Besserer-T(h)alfingen (1768–1836), ab 1785 Ehefrau von J. J. Schad von Mittelbiberach 1 34, 753 Schf(f)er, Verwandte/Tante (?) von Ch. W. Albrecht 339 R 530 1115 Schaezler, Josephine Caroline Henriette von (geb. 1805), in Augsburg 488 1093 Schalch, Johannes (1797–1837), aus Merishausen, ab 1809 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr

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Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, ab 1816 Student in Heidelberg 1 752 85 R 123 245, 876 166 288, 907 Schaller, Karl August (gest. 1819), ab 1807 Prediger in Magdeburg – Handbuch der klassischen Literatur der Deutschen 69 169, 826 Sche(e)rer, Joachim Gottfried Wilhelm (1772–1826), Schriftsteller, Publizist in Berlin – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 352 (1815) 29 R Schelling, Carl Eberhard (1783–1854), ab 1805 Arzt in Stuttgart, Bruder von F. W. J. von Schelling, Arzt von L. E. von Herder 55 R 68 R 84 186, 838 98 205, 210, 851 104 226, 863 115 232–234, 869 124 252, 878 135 259, 885 166 287, 907 181 R 203 307, 309–310, 928 216 316, 935 228 326, 942 247 335, 951 257 346, 958 275 R 298 371, 980 400 443, 1042 470 484, 1083 590 1154 765 R Schelling, Caroline Albertine Dorothea von, geb. Michaelis, verw. Bçhmer, gesch. (von) Schlegel (1763–1809), bersetzerin, 1796–1803 Ehefrau von A. W. (von) Schlegel und ab 1803 erste Ehefrau von F. W. J. von Schelling, Jugendfreundin von Th. Huber Bd. 1 146S 589 1153 Schelling, Friederike Auguste Sophie, geb. von Vellnagel (1793–1850), Tochter von Ch. L. A. von Vellnagel, ab 1812 Ehefrau von C. E. Schelling 115 233 Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von (1775–1854), Philosoph, ab 1806 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und ab 1807 Generalsekretr der Akademie der bildenden Knste mit Rang eines Kollegiendirektors in Mnchen Bd. 1 271S 34 793 84 186 98 210 104 226 115 232 135 259, 885 – Bericht ber die Aeginetischen Bildwerke 135 259, 885 Schenk, Carl Wilhelm (1780–1827), Kupferstecher und Maler in Braunschweig – Caritas, s. B. Thorvaldsen 758 691, 1262 771 701–702, 1272

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Personen- und Werkregister

– Die heilige Familie, s. B. Thorvaldsen 758 691, 1262 771 701–702, 1272 – Madonna, s. Tizian 332 397, 1000 333 397, 1000 Schenkendorf, Gottlob Ferdinand Maximilian Gottfried (Max) von (1783/84– 1817), Schriftsteller 533 523 535 528 Scherer/Scheerer, Christian Johann (1784– 1829), ab 1808 Student in Tbingen, Arzt in Cannstatt, Sohn von W. F. Scherer 262 348–349 414 453, 1052 Scherer/Scheerer, Juliane Wilhelmine, geb. Herrmann (gest. nach 1834), Tochter von K. G. Herrmann, Ehefrau von Ch. J. Scherer 82 184, 837 262 348– 349, 960 269 965 414 453, 1052 Scherer/Scheerer, Wilhelm Friedrich (geb. 1745), Schneider, Geh. Kabinettsdiener, Kanzleidiener von J. G. A. von Hartmann in Stuttgart 262 348 Schertel von Burtenbach, Carl Franz August Sebastian (1801–1875), 1816/17 in Heidelberg, 1817/18 Forstschler bei G. von Greyerz in Gnzburg, ab 1818 im wrtt. Forstinstitut, Sohn von F. W. J. Schertel von Burtenbach 669 623– 624, 1205 745 684, 1255 747 687 748 1257–1258 784 R Schertel von Burtenbach, Franziska Wilhelmina Juliana, geb. von Troyff (1779–1827), in Burtenbach und Ulm, ab 1818 Nachbarin von Th. Huber in Stuttgart, Schwester von S. Ch. von Boehnen 1295 6 R 7 R 41 R 339 R 669 624 745 684, 1255 747 687, 1257 748 688, 1257–1258 784 R Schertel von Burtenbach, Wilhelmine Auguste Amalie (geb. 1805), Tochter von F. W. J. und Ch. A. Schertel von Burtenbach 669 624 784 R Schiller, Caroline Henriette Louise von (1799–1850), Tochter von J. Ch. F. von Schiller 311 R Schiller, Emilie Henriette Louise von (1804–1872), Tochter von J. Ch. F. von Schiller 311 R Schiller, Ernst Friedrich Wilhelm (1796– 1841), Jurist, Sohn von J. Ch. F. von Schiller 311 R

Schiller, Johann Christoph Friedrich von (1759–1805), Schriftsteller in Weimar 34 103 40 127 113 231 128 881 213 933 216 317 230 327 311 R 346 403 419 455, 1055 483 490 727 676 – Briefe ber Don Karlos 203 929 – Denkwrdigkeiten aus dem Leben des griechischen Kaisers Alexius Komnenes, s. Anna Komnena 36 R – Dom/Don Karlos 36 R 203 309, 929 257 343, 957 598 577, 1157 – Elegie, s. Der Spaziergang – Hero und Leander 34 103, 793 40 127, 803 – Das Ideal und das Leben 55 R – Die Ideale 734 680, 1251 – Die Jungfrau von Orleans 15 61, 767 – Maria Stuart 311 R – Die Ruber 34 102, 792 257 343, 957 – Reiterlied 483 490, 1090 695 649, 1225 – Resignation 257 343, 957 – Rez. zu G. A. Brger: Gedichte 203 309, 929 – Smmtliche Werke 85 R 106 R 181 R 224 R 275 R 311 R 351 R 420 456, 1056 659 617, 1199 – Der Spaziergang 32 96, 787 – Spruch des Confucius 40 127, 803 – Spruch des Konfucius 40 803 – Wallenstein 145 265, 891 – Die Worte des Glaubens 213 934 – Wrde der Frauen 192 R – Xenien 311 R Schiller, Karl Friedrich Ludwig von (1793– 1857), 1813–14 Schler des Forstinstituts in Ruhla bei Erfurt, ab 1817 im wrtt. Forstdienst, Sohn von J. Ch. F. von Schiller 311 R Schilling, Wilhelm Heinrich von (1793 – nach 1830), Schriftsteller, 1812–17 russ. Offizier, 1817 in Memel, ab 1818 Student der Rechte und Staatswissenschaften in Berlin 714 663, 1237 – Fragmentarische Beitrge zur ltesten Geschichte der Herzogthmer Kurland und Semgallen 714 663, 1237 Schindler, Dietrich, ab ca. 1811 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinsti-

Personen- und Werkregister tut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, ab 1816 Student in Heidelberg 1 752 85 R 123 245, 876 166 288, 907 Schinkel, Karl Friedrich (1781–1841), Maler, Architekt, ab 1810 Oberbauassessor und ab 1815 Geh. Oberbaurat in Berlin 38 800 62 157, 819 321 389, 994 Schirach, Gottlob Benedict von (1743– 1804), Philologe, Publizist, Historiker, bersetzer, ab 1783 dn. Etatsrat in Altona – Biographien, s. Plutarch 17 69, 772 25 781 84 188, 839 Schlabrendorf, Friedrich Wilhelm Graf von (1743–1803) 250 954 582 1150 Schlachter, Georg Joachim (Pseud.: Julius Hort) (1785–1860), Schriftsteller, Lehrer in Dessau 743 R Schlaich, L. von, Brigadeadjutant in Ludwigsburg 805 R Schlegel, August Wilhelm (von) (1767– 1845), Schriftsteller, Kritiker, Literarhistoriker, Orientalist, 1804–17 liter. und pd. Berater und Reisebegleiter von A. L. G. de Stae¨l-Holstein, ab 1815 in Italien, ab 1816 in Paris, 1818 in Heidelberg, Herausgeber des »Athenum«, Bruder von K. W. F. (von) Schlegel 46 808 65 163, 822 94 200 289 367 697 1228 766 696, 1268 771 702 779 708 – Die Andacht zum Kreuze, s. P. Caldero´n de la Barca 99 213, 855 – Shakespeares dramatische Werke, s. W. Shakespeare 289 367, 975 – Spanisches Theater, s. P. Caldero´n de la Barca 85 R 99 212, 855 – Der standhafte Prinz, s. P. Caldero´n de la Barca 99 855 – Wunsch und Pflicht, s. Leonardo da Vinci 94 200, 846 96 201, 848 Schlegel, Caroline Sophie Eleutherie (von), geb. Paulus (1791–1847), Tochter von H. E. G. Paulus, ab 1818 Ehefrau von A. W. (von) Schlegel 766 696, 1268 779 708 Schlegel, Dorothea Friederike (von), geb. Brendel Mendelssohn, gesch. Brendel Veit (1763–1839), Schriftstellerin und

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bersetzerin, ab 1808 in Wien, ab 1816 in Frankfurt a. M., ab 1818 in Rom, Tochter von M. Mendelssohn, ab 1804 Ehefrau von K. W. F. (von) Schlegel – Corinna, s. A. L. G. de Stae¨l-Holstein 17 69, 772 Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich (von) (1772–1829), Schriftsteller, Kultur- und Kunstphilosoph, Literarhistoriker und -kritiker, ab 1815 çsterr. Legationssekretr in Frankfurt a. M., Herausgeber des »Athenum«, Bruder von A. W. (von) Schlegel 17 772 102 858 203 309 697 1228 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 151 (1816) 53 147, 813 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 317 (1816) 102 858 Schlichtegroll, Adolf Heinrich Friedrich von (1765–1822), ab 1807 Direktor und Generalsekretr der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und ab 1812 Direktor der Hofbibliothek in Mnchen, Herausgeber des »Nekrolog der Teutschen« 43 130 177 294 180 915 190 300 199 305, 925 236 328 253 341 260 R 442 465, 1067 600 581 716 665, 1238 – Anekdote von Pitt 182 917 – Beschreibung einer Jagdpartie des Nabob Usuf-ad-Dowlah 147 267, 893 288 972 – Doktor Spurzheims Vorlesungen 236 328, 945 – Ehrgefhl und Stolz einiger Stmme unter den Hindoos 288 972 – Korr.-Nachr., Mbl. 65; 67; 68; 74; 75; 77 (1817) 175 293, 912 190 920 – Korr.-Nachr., Mbl. 78; 79 (1817) 190 920 – Korr.-Nachr., Mbl. 81 (1817) 190 920 – Korr.-Nachr., Mbl. 99; 100; 102; 103 (1817) 190 920 – Korr.-Nachr., Mbl. 119; 122 (1817) 236 328, 945 – Korr.-Nachr., Mbl. 134; 135; 137 (1817) 236 328, 945 253 341, 955

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Personen- und Werkregister

– Nachrichten aus fremden Welttheilen 236 328, 945 246 332, 949 288 972 – Ostindischer Mdchenraub 288 972 – Die Parsen 236 328, 945 288 972 – Rez. zu A. Plumptre: Narrative of a residence in Ireland 172 291, 910 – Rez. Lord G. Noel Gordon Byron: The Prisoner of Chillon 172 291, 910 – Rez. zu W. Tooke (bers.): G. J. Zollikofer: Devotional exercises and prayers, s. anonym 190 300, 920 – Sir Gregor Mac Gregor 180 915 – Ueber die bey Rosette in Egypten gefundene dreyfache Inschrift, s. Th. Huber 716 665, 1238 721 R 770 R 809 1293 – Ueber die herkulanischen Rollen 442 1066 – Zur Geschichte der Dampfboote 167 908 267 354, 963 271 R 288 364, 972 Schlosser, Georg Eduard (1784–1807), preuß. Militrarzt, Sohn von J. G. Schlosser 24 79 Schlosser, Johann Georg (1739–1799), Jurist, Schriftsteller und bersetzer, ab 1773 Schwager von J. W. von Goethe 24 79, 779 Schlter, Johann Christoph (1767–1841), ab 1801 Professor des dt. Stils und der dt. Literatur und ab 1804 der rçm. Literatur in Mnster – Annalen, s. P. C. Tacitus 4 R Schmalz, Theodor Anton Heinrich (1760– 1831), ab 1787 Professor der Rechte in Rinteln, ab 1788 Professor der Rechte in Kçnigsberg und ab 1801 Direktor und Kanzler, ab 1803 Geh. Justizrat und 1803–08 Direktor der Universitt Halle, 1810–11 Rektor und ab 1810 Professor der Rechte in Berlin 29 R 33 99, 789 36 R Schmid, Christian Heinrich, 1818 Lizentiat der Rechte und Oberamtsverweser in Ehingen 530 519, 1115 Schmid, Johann Christoph (Papa/Vater Schmid) (1756–1827), ab 1810 wrtt. Prlat und Generalsuperintendent in Ulm 1 31, 34, 751, 753 2 R 10 42,

756 11 761 13 51–52, 763 25 82, 781 29 R 33 97 35 112–113, 796 36 R 38 122, 801 49 R 51 144, 811 54 149, 814 68 R 81 832 87 195, 843 93 R 99 212–213, 855 102 859 103 220, 860 106 R 115 232 127 254, 880 156 901 177 294, 913 181 R 182 297 203 308, 928 348 405, 1007 530 520, 1115 533 524 554 543, 1132 564 551–552 583 R 589 572, 1153 598 580, 1159 616 1173 620 1176 791 714 794 716 – Denkwrdigkeiten der Wrtembergischen und Schwbischen Reformationsgeschichte, s. J. Ch. Pfister 501 501, 1102 530 520, 1115 533 524, 1118 – Rez. zu Graf J. N. J. Maila´th von Sze`khely, J. P. Kçffinger (Hg.): Koloczaer Codex 791 714, 1283 794 716, 1286 – Rez. zu J. G. Radlof: Die Sprachen der Germanen 177 913 182 297, 916 205 312, 931 – Schwbisches Wçrterbuch 564 551– 552, 1138 671 629, 1208 Schmid, Joseph (1785–1851), 1815–24 Lehrer in J. H. Pestalozzis Erziehungsinstitut in Yverdon/Schweiz 451 R 452 471, 1072 545 1125 Schmid (?), Verwandte von J. Ch. Schmid 791 714 Schmidt, Frederik (1771–1840), norw. Theologe, 1818–19 in Deutschland, Frankreich und Italien 671 629, 1208 674 634, 1213 Schmidt, Georg Paul (geb. 1772), ab 1812 Medizinalrat in Passau 115 232, 868 Schmidt, Kaufmann in Frankfurt a. M. 265 R Schmitz-Grollenburg, Philipp Moritz von (1765–1849), ab 1812 Direktor des wrtt. kath. Kirchenrats, ab 1817 Vizeprsident des Oberregierungskollegiums in Stuttgart 687 645, 1222 Schneider, Auguste (1755–1785), Schauspielerin in Gotha, Freundin von Th. Huber 34 101–102, 791 Schnell, Heinrich Friedrich Ferdinand (geb. 1773), Kaufmann in Stuttgart 2 R 7 R 9 38, 754

Personen- und Werkregister Schnurrer, Christian Friedrich (1742–1822), Theologe, Orientalist, ab 1806 Kanzler der Universitt Tbingen, Prlat, Abgeordneter in der wrtt. Stndeversammlung, ab 1817 im Ruhestand 289 367, 974 Schoch, Johann Georg (1753–1826), anhalt-dessau. Hofgrtner in Wçrlitz, Vater von L. von Matthisson 98 210 766 697 Schodde, Herr, Einsender des »Morgenblatts« 148 268 Schçnberg, Wilhelmine von, geb. von Broizem (geb. ca. 1729), in einer Herrnhuter Kolonie in Niesky/Oberlausitz, Jugendfreundin von Th. W. F. Heyne 15 59, 766 Schçnnagel, Konrad Heinrich (1780 – nach 1829), Kupferschmied, 1817–18 Vermieter von Th. Huber in Stuttgart 1296 300 377, 985 452 1073 470 1083 530 517, 1114 Schçpf, Johann David (1752–1800), Arzt, Mineraloge, Botaniker, Zoologe, erster Ehemann von L. M. S. Lang 43 130 Schopenhauer, Johanna Henriette, geb. Trosiener (1766–1838), Schriftstellerin, ab 1806 in Weimar, 1818 auf Reisen in die Schweiz 449 468–469 655 614 725 673–674, 1244 727 676, 1247 729 R 732 678, 1249 737 R 766 696, 1267 779 708, 1278 – Ausflucht an den Rhein 564 552, 1139 655 614, 1196 725 1244 729 R 737 R – Erinnerungen von einer Reise 400 444, 1042 449 468, 1070 725 1244 729 R 737 R – Rez. zu Th. Huber: Bemerkungen ber Holland 421 1057 Schopenhauer, Louise Adele (1797–1849), ab 1806 in Weimar, 1818 auf Reisen in Italien, Tochter von J. H. Schopenhauer 725 674, 1244 729 R 737 R Schoppe, Amalie Emma Sophie Katharina, geb. Weise (1791–1858), Schriftstellerin, 1816–1818 in St. Petersburg, ab 1818 in Hamburg Bd. 8 S 577 1145 Schorn, Johann Karl Ludwig (1793–1842), Kunsthistoriker, ab 1815/16 in Mn-

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chen, 1819 in Dresden, ab 1820 Redakteur des »Kunst-Blatts« in Stuttgart Bd. 7 835 S 728, 729 Schortmann, Karl August, Kaufmann in Nrnberg, Glubiger von K. E. A. von Herder 554 540, 1131 Schott, Auguste Sofie, geb. Hofacker (geb. 1788), ab 1808 Ehefrau von Ch. F. A. Schott 115 235, 870 120 241, 874 Schott, Carl Friedrich, Konsulent und Obertribunalprokurator in Tbingen 120 241 573 558, 1144 Schott, Christian Friedrich Albert (1782– 1861), Rechtsanwalt in Stuttgart 115 235, 870 120 241 Schottland, Maria Stuart, 1542–68 Kçnigin von, 1559–60 Kçnigin von Frankreich (1542–1587) – Drey Sonette von Maria Stuart, bers. s. L. Robert Schreiber, Alois (Aloys) Wilhelm (1761– 1841), Schriftsteller, ab 1805 Professor fr sthetik in Heidelberg, ab 1813 Hofhistoriker in Karlsruhe 242 948 666 620 786 711 – An die Glocke 242 331, 948 – Der neue deutsche Bund 242 331, 948 246 332, 949 – Poetische Werke 242 948 – Der Snger 242 948 Schreyvogel, Joseph (Pseud.: Carl August West)(1768–1832), Schriftsteller, Publizist und ab 1814 Hoftheatersekretr und Dramaturg am Hof-Burgtheater in Wien – Das Leben ein Traum, s. P. Caldero´n de la Barca 62 159, 819 718 667, 1240 Schrçckh, Johann Matthias (1733–1808), ab 1775 Professor fr Geschichte in Wittenberg – Christliche Kirchengeschichte 65 163, 822 – Christliche Kirchengeschichte seit der Reformation 65 163, 822 Schrçter, Hans Rudolf von (1798–1842), ab 1815 Student in Gçttingen und Jena, ab 1817 Lehrer am Erziehungsinstitut in Schloß Vechelde bei Braunschweig, ab

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Personen- und Werkregister

1818 auf Reisen in Schweden 290 R 291 368, 975–976 Schrotz, Michael (gest. 1839), ab 1806 Stadtchirurg in Gnzburg 25 782 Schubarth, Carl Ernst (1796–1860), ab 1815 Student in Breslau und ab 1817 in Leipzig 688 R – Nachtrge ber Gçthes Faust 688 R Schubert, Gotthilf Heinrich (1780–1860), Arzt, Schriftsteller, Naturforscher, Philosoph, ab 1809 Direktor der Realschule in Nrnberg, 1816–18 Erzieher in Ludwigslust/Mecklenburg, Freund von E. E. G. von Herder 15 59, 766 16 64, 769 29 R 33 99, 789 34 106 36 R 53 148, 814 145 265, 891 209 313, 932 212 R 554 540, 1131 – Altes und Neues 216 319, 936 Schubert, Henriette Julie, geb. Martin (1780–1812), ab 1803 erste Ehefrau von G. H. Schubert 29 R 35 109, 796 554 1131 Schubert, Julie, geb. Steuernagel (ca. 1789 – nach 1857), Nichte von H. J. Schubert, ab 1813 zweite Ehefrau von G. H. Schubert 29 R 216 936 Schbler, Gustav (1787–1834), ab 1812 Lehrer fr Naturwissenschaften an Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bzw. am Hçheren landwirtschaftlichen Institut in Mnchenbuchsee bei Bern, ab 1817 Professor der Botanik und Naturgeschichte in Tbingen 11 49, 760 13 54, 764 14 55, 764 34 105, 793 71 170 81 176, 178, 832 86 192 93 R 359 411, 1012 Schtz, Christian Gottfried (1747–1823), ab 1803 Professor fr Beredsamkeit in Halle, Redakteur der »Allgemeinen Literatur-Zeitung« 44 R Schulenburg-Wolfsburg, Karl Friedrich Gebhard Graf von der (1763–1818), 1782–84 Student in Gçttingen, ab 1815 Staatsminister und Prsident des braunschweig. Geheimratskollegiums 34 101, 791 Schultes, Joseph August (1773–1831), Arzt, ab 1810 Professor fr Naturgeschichte und Botanik in Landshut 1 32–33,

751–752 371 419 443 R 444 466, 1067 627 601 – Briefe ber Frankreich 1 33, 751– 752 10 758 – Korr.-Nachr., Mbl. 233 (1817) 371 419, 1021 – Korr.-Nachr., Mbl. 12; 13; 17; 19 (1818) 371 419, 1021 – Reise durch Salzburg und Berchtesgaden 627 601, 1179 712 662, 1236 – Ueber die Grten in und um Wien 443 R 444 466, 1067 Sc(h)ulthe(i)ss, Bankier in Rom 10 755 Schulz(e), Friedrich August (Pseud.: Friedrich Laun) (1770–1849), Schriftsteller in Dresden, ab 1807 Sekretr bei der Landesçkonomie-Manufaktur und Kommerzien-Deputation, ab 1820 Komissionsrat 644 M 1189 718 668 Schurr, Matheus (geb. ca. 1803), in Wangen 115 233, 869 Schwarz, Friedrich Heinrich Christian (1766–1837), Pdagoge, Grnder und Leiter eines Knabenerziehungsinstituts, ab 1804 Professor der Theologie in Heidelberg, ab 1805 großherzogl. bad. Kirchenrat 669 624 Schwarzburg-Sondershausen, Charlotte Amalie Friederike Albertine Prinzessin von (1816–1912), Tochter von Prinzessin G. und Prinz J. C. G. von Schwarzburg-Sondershausen, ab 1821 Schlerin von M. Th. Forster 589 573, 1154 598 1157 603 584 655 615, 1196 Schwarzburg-Sondershausen, Gnther Friedrich Carl I., ab 1794 Frst von (1760–1837), Bruder von Prinz J. C. G. von Schwarzburg-Sondershausen 655 615, 1196 Schwarzburg-Sondershausen, Gntherine Prinzessin von, geb. Prinzessin von Schwarzburg-Sondershausen (1791– 1875), ab 1811 Ehefrau von Prinz J. C. G. von Schwarzburg-Sondershausen, ab 1821 Arbeitgeberin von M. Th. Forster 603 584, 1163 784 R Schwarzburg-Sondershausen, Johann Carl Gnther Prinz von (1772–1842), in Arnstadt/Sachsen, ab 1821 Arbeitgeber von

Personen- und Werkregister M. Th. Forster 589 573, 1154 598 579, 1159 603 584, 1163 655 615, 1196 784 R Schwarzburg-Sondershausen, Luise Friederike Albertine Pauline Prinzessin von (1813–1848), Tochter von Prinzessin G. und Prinz J. C. G. von SchwarzburgSondershausen, ab 1821 Schlerin von M. Th. Forster 589 573, 1154 598 1157 603 584 655 615, 1196 Schweden, Christina, 1644–54 Kçnigin von (1626–1689), Tochter von Kçnig G. II. A. von Schweden 1 33, 752 – Charakterzge, Grundstze und Meinungen der Kçnigin Christine von Schweden, Hg./bers. s. J. G. Mller Schweden, Gustav II. Adolf, ab 1611 Kçnig von (1594–1632) 1 33 Schweden, Gustav I. Wasa, ab 1523 Kçnig von (1496–1560) 1 33 Schweighuser, Johann Gottfried (1776– 1844), Philologe, Archologe, Schriftsteller und Publizist, ab 1812 Professor am Protestantischen Seminar und ab 1815 Bibliothekar in Straßburg Bd. 7 857 S 182 297, 916 183 917 Scott, Walter (1771–1832), schott. Schriftsteller 121 244 – Guy Mannering, bers. s. W. A. Lindau 116 236 522 514, 1111 583 R – Das Mdchen von Neidpath, bers. s. J. Ch. F. Haug – Minstrelsy of the Scottish Border 84 840 85 R Seebold, Knstler in Augsburg – Reiterstatue von Frst K. Ph. von Wrede 469 483, 1082 Seckendorff, Alfred von (1796–1876), in Meuselwitz bei Altenburg, Student in Leipzig und Jena, Schriftsteller 755 R Seckendorff, Frulein von, 1818 Hofdame bei Frstin A. Ch. von Frstenberg 747 687 Seckendorff-Aberdar, Carl Alexander Sigmund von (1775–1838), ab 1808 im Dienst von Prinz W. F. K. von Wrttemberg, ab 1816 wrtt. Obersthofmeister von Kçnig W. I. F. K. von Wrttemberg in Stuttgart 414 454, 1052 687 646, 1222

1409

Seckendorff-Aberdar, Julie Karoline Henriette von, geb. von Seckendorff-Aberdar (1778–1837), Staatsdame von Kçnigin K. P. von Wrttemberg, ab 1802 Ehefrau von C. A. S. von SeckendorffAberdar 275 R 564 551, 1138 687 646, 1222 Seckendorff-Aberdar, Theresius Joseph Karl Franz Sigmund Ludwig von (1758–1825), Schriftsteller in Erlangen und ab 1818 in Nrnberg – Lob der Musik 143 263, 889 145 266, 892 Seeger, Carl August Friedrich (1798–1868), Student in Tbingen 744 684, 1254– 1255 – Die Welle 744 1255 Segure, de, franz. Legationssekretr in Stuttgart 278 359 Seligmann, s. von Eichthal Seneca, Lucius Annaeus (ca. 4 v. Chr.-65 n. Chr.), rçm. Schriftsteller 95 201, 848 99 856 – Lehren der Weisheit nach dem Seneka, bers. s. J. G. Rosenmller Sessa, Karl Borromus Alexander (1786– 1813), Schriftsteller und Arzt in Breslau – Unser Verkehr 47 140–141, 810 Seutter von Lçtzen, Albrecht Ludwig (1773–1850), ab 1810 Kreisfinanzdirektor in Regensburg, ab 1817 Direktor des Obersten Rechnungshofes in Mnchen, Freund von E. E. G. von Herder 16 65, 769 36 R 275 R 554 539, 1130–1131 Seutter von Lçtzen, Dorothee Catharine (geb. 1806), Tochter von H. M. und J. G. Seutter von Lçtzen 583 R Seutter geb. von 669

von Lçtzen, Helene Magdalene, von Welser (geb. 1769), Ehefrau J. G. Seutter von Lçtzen 583 R 624

Seutter von Lçtzen, Johann Georg (1769– 1833), ab 1803 bayr. Forstinspektor und ab 1810 wrtt. Oberforstmeister in Ulm, ab 1817 Direktor des kçnigl. Forstrates in Stuttgart, Bruder von A. L. Seutter von Lçtzen 559 548, 1136 560 549, 1137 572 R 583 R 616 596, 1173 622 R 624 600, 1178 666 622, 1203 669 623–

1410

Personen- und Werkregister

624, 1205 671 628, 1207 687 646, 1222 784 R Seutter von Lçtzen, Juliane Sibylle (Julie, Julchen) (geb. 1797), Tochter von H. M. und J. G. Seutter von Lçtzen 583 R Seutter von Lçtzen, Juliane Veronika (geb. 1802), Tochter von H. M. und J. G. Seutter von Lçtzen 583 R Svign, Marie Marquise de, geb. de Rabutin-Chantal (1626–1696), franz. Schriftstellerin 502 R Shakespeare, William (1564–1616), engl. Schriftsteller und Schauspieler 34 103 104 225 289 367 – Aus Shakespeares Romeo und Julia, bers. s. J. H. Voß – Hamlet 15 57–58, 766 27 92, 785 59 151, 816 – Julius Caesar 11 760 25 781 51 144, 812 84 186, 838 98 206, 851 – King Henry IV 33 100, 790 289 367, 974 – King John 38 119, 800 64 R 216 317, 935 269 355, 965 – King Lear 685 642, 1220 – Much Ado About Nothing 21 775 – Richard III 383 426, 1028 – Shakespeares dramatische Werke, bers. s. A. W. (von) Schlegel, J. J. Eschenburg – Shakespeares Schauspiele, bers. s. J. H., J. H. und A. Voß – Der Sommernachtstraum, bers. s. J. H. Voß – William Shakespeares Schauspiele, bers. s. J. J. Eschenburg Sick, Johann Christian (1766–1824), Hofgoldschmied in Stuttgart 565 1140 Sick, Herr in Stuttgart 565 553 Sickler, Friedrich Karl Ludwig (1773– 1836), Altertumsforscher, ab 1812 Schulrat und Gymnasialdirektor in Hildburghausen 102 858 121 242, 244, 875 Sidney, Algernon (1622–1683), engl. Offizier und Politiker, 1666–77 in Frankreich 34 103, 792 Sievers, Georg Ludwig Peter (um 1775 – um 1830), Schriftsteller und Publizist, 1814–

15 in Altenburg Mitarbeiter von F. A. Brockhaus, ab 1816 in Paris 149 268 465 1079 568 R 596 576, 1156–1157 602 583, 1163 664 1201 769 700, 1270–1271 796 716, 1286 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 102 (1817) 199 305, 925 – Korr.-Nachr., Mbl. 91; 92; 93 (1818) 596 576–577, 1157 – Ueber Paris aus Paris 596 576–577, 1157 659 617, 1198–1199 673 632, 1211 Sieye`s, Emmanuel Joseph, Comte de (1748– 1836), franz. Abb, Staatsmann und Publizist 687 644, 1221 Simanowiz, Kunigunde Sophie Ludovike, geb. Reichenbach (1759–1827), Portrtmalerin in Ludwigsburg, ab 1791 Ehefrau von F. J. Simanowiz Bd. 1 192S 1 34, 753 55 R 56 R Simond, Louis (1767–1831), franz. Reiseschriftsteller 247 335 – Voyage dun Franc¸ais en Angleterre, bers. s. Th. Huber 247 335, 951 249 337, 953 Sismondi, Jean-Charles-Lonard Simonde de (1773–1842), schweiz. Volkswirtschaftslehrer und Historiker in Genf – Aus Sismondis Werk, bers. s. Th. Huber – Histoire des rpubliques italiennes (dt.: Geschichte der italienischen Freystaaten), bers. s. Th. Huber 6 R 16 63, 66, 768, 770 25 87, 782 Skanderbeg (eigtl. Georg Kastriota) (1405– 1468), alban. Frst und Nationalheld 17 71, 773 Small, Abraham, Verleger in Philadelphia 89 198 Smyth, William Henry (1788–1865), brit. Kapitn und Astronom, ab 1817 auf Reisen entlang der Mittelmeerksten 794 715, 1285 – Nachricht von Hornemans Tode 794 1285 Soden, Friedrich Julius Heinrich Graf von (1754–1831), Schriftsteller und Nationalçkonom, ab 1813 in Nrnberg 600 582 Soemmerring, Samuel Thomas von (1755–

Personen- und Werkregister 1830), Anatom, Naturforscher, ab 1805 bayr. Geheimrat in Mnchen, Pate von C. von Greyerz Bd. 1 69S 43 130 49 R Sokrates (470–399 v. Chr.), griech. Philosoph 17 69 95 201, 848 99 856 Sommer, Carl Eduard, Schriftsteller, Arzt in Wien – Heinrich der Zweyte Herzog von Montmorenci 396 1036 Sophokles (ca. 496–406 v. Chr.), griech. Schriftsteller und Politiker 125 253 400 444 – lektra, bers. s. Graf Ch. zu Stolberg-Stolberg – Antigon, bers. s. Graf Ch. zu Stolberg-Stolberg – dipus in Kolonos, bers. s. Graf Ch. zu Stolberg-Stolberg – dipus in Theben, bers. s. Graf Ch. zu Stolberg-Stolberg – Sofokles, bers. s. Graf Ch. zu Stolberg-Stolberg Souriguie`re de Saint-Marc, Jean Marie (1767–1837), franz. Schrifsteller – Le Reveil du Peuple, Musik s. P. Gaveaux 298 375, 982 Spalding, Wilhelmine Louise, geb. Mller, verw. Alberthal (1760–1815), in Berlin, Schwester von C. Ch. Mller, Schwiegermutter von I. Alberthal 17 67–68 Span, Martin (1760 – ca. 1840), Gymnasialprofessor in Wien 213 315, 933 – Goethe als Lyriker Spaur und Flavon, Friedrich Karl Graf von (1792–1850), ab 1812 Herr auf Roggenburg 25 84, 782 Spe(c)k, Johannes, vor Okt. 1816 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern 1 752 85 R Spencer, William Robert Lord (1769/70– 1834), Schriftsteller, Bruder von Lady D. Beauclerk, Onkel von M. D. Countess Jenison of Walworth 98 209 – Leonora, s. G. A. Brger 98 209, 852 Spener, Georg Carl (1781–1821), Verlagsbuchhndler in Berlin, Sohn von J. C. Ph. Spener 669 626 Spener, Johann Carl Philipp (1749–1827), Schriftsteller, bersetzer, Redakteur

1411

und Verlagsbuchhndler in Berlin Bd. 1 96S 669 626, 1206 Speyer, August Damian Philipp Karl Frstbischof von s. Limburg-Stirum/Styrum Spiro, jd. Kaufmannsfamilie 152 274 Spix, Johann Baptist (1781–1826), Zoologe, ab 1811 Adjunkt der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Mnchen, 1817–20 Forschungsreisender in Brasilien 617 1175 Sprengel, Georg (ca. 1782–1813), preuß. Soldat, Sohn von W. C. Sprengel, Bruder von I. Alberthal und W. Mller, Neffe Th. Hubers 1 31, 750 6 R Sprengel, Wilhelmina Concordia, geb. Forster (1760–1820), Schriftstellerin, Erzieherin in Berlin, Tochter von J. R. Forster, Schwgerin Th. Hubers 1 31, 750 6 R 13 55, 764 44 R 47 142, 810 68 R 120 239, 242, 873–874 152 277, 898 351 R 451 R 530 520 583 R 598 1159 603 585, 1164 Sprinzing, Johann Jakob, Hofbuchdrucker und Verleger in Rastatt 185 298, 918 Sprngli (gest. 1815), in Bern 13 54 Staal, Marguerite-Jeanne de, geb. Cordier de Launay (1684–1750), Hofdame von A. B. L. de Bourbon-Cond, Duchesse du Maine 298 374, 981 – Mmoires 298 374, 981 Stgemann, Friedrich August von (1763– 1840), ab 1806 preuß. Geh. Finanzrat, ab 1809 preuß. Geh. Staatsrat, ab 1812 Mitglied der Immediatfinanzkommission in Berlin, 1814/15 Paris, London und Wien, ab 1817 Mitglied des preuß. Staatsrats in Berlin 1 29, 750 Sthele, Johann Andreas (1794–1864), 1817–18 Lehrer an J. H. Pestalozzis Erziehungsinstitut in Yverdon/Schweiz, 1818 Lehrer fr Geschichte an Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern 451 R (?) 654 1193 656 615, 1197 Stae¨l-Holstein, Albert de (1792–1813), schwed. Offizier, Sohn von A. L. G. de Stae¨l-Holstein 766 697 787 R Stae¨l-Holstein, Albertine-Ida-Gustavine de, s. Broglie Stae¨l-Holstein, Anne Louise Germaine de,

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Personen- und Werkregister

geb. Necker (1766–1817), Schriftstellerin schweiz. Herkunft, ab 1815 in Italien, 1816 in Coppet, ab 1816 in Paris, Tochter von J. Necker, ab 1812/16 Ehefrau von A. J. M. Rocca 33 99, 789 56 R 311 R 362 416, 1015 371 420 388 432 400 441, 1041 655 614 669 626 671 628, 1208 695 652 725 673 766 696–698, 1268 787 R – De lAllemagne 311 R – Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise (dt.: Betrachtungen ber die vornehmsten Begebenheiten der Franzçsischen Revolution), bers. s. Ch. M. Engelhardt, Th. Huber 33 99, 789 653 611, 1193 654 612, 1194 655 614, 1196 659 617, 1198– 1199 662 618–619, 1200 669 626, 1206 671 1208 672 631, 1210 673 634, 1211 687 644, 1221 692 R 695 651, 1227 720 R 725 673, 1243 757 691, 1262 787 R – Corinne, bers. s. D. F. (von) Schlegel 17 69, 772 56 R Stae¨l-Holstein, Auguste-Louis de (1790– 1827), Sohn von A. L. G. de Stae¨l-Holstein 766 697 787 R Stahl, Karoline, geb. Dumpf (1776–1837), livlnd. Schriftstellerin in Nrnberg 481 489 – Leonida 481 489, 1089 Stalen/Sterlen/Streben, Schriftsteller 398 1038 406 1046 Stark, Augustin (1771–1839), Astronom, Professor der Mathematik, Physik und Naturgeschichte am Gymnasium in Augsburg 663 619, 1201 Stegmann, Karl Joseph (1767–1837), Schriftsteller, Publizist, Redakteur der »Allgemeinen Zeitung« in Augsburg, Vormund von V. A. Huber Bd. 3S 59 153, 816 90 198, 845 94 200 96 201 763 694, 1266 Steiger von Riggisberg, Franz Georg (1794–1874), aus Bern, 1813–15 Forstschler und Kostgnger bei G. von Greyerz in Gnzburg, ab 1815 Student in Gçttingen, Sohn von K. F. Steiger von Riggisberg 13 54, 764 25 86, 782 Steiger von Riggisberg, Isabelle Marguerite

Alphonsine, geb. de Sandoz-Rollin (1792–1842), Tochter von C. F. und H. A. de Sandoz-Rollin, ab 1815 Ehefrau von J. R. Steiger von Riggisberg 13 54 25 86, 782 Steiger von Riggisberg, Johann Rudolf (1789–1857), brit. Offizier, Sohn von K. F. Steiger von Riggisberg 13 54 25 86 Steiger von Riggisberg, Karl Friedrich (1755–1832), ab 1799 Besitzer des Schlosses Riggisberg, Mitglied im Kleinen Rat von Bern 44 R Stein, Heinrich Friedrich Karl vom und zum (1757–1831), preuß. Politiker 56 R 161 285, 904 Stein, Karl (Pseud.: Gustav Linden, K. Jents) (1773–1855), Schriftsteller, ab 1815 sachs.-weimar. Rat und Professor, ab 1816 preuß. Hofrat, in Berlin 487 492, 1092 587 570, 1151–1152 605 R 749 688, 1258 756 690, 1261 760 693, 1264 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 276 (1815) 29 R – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 319 (1815) 29 R – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 338 (1815) 29 R – Der Nachdrucker 487 492, 1092 749 688, 1258 756 690, 1261 760 693, 1264 – Vergeltung 587 1151 605 R 749 688, 1258 756 690, 1261 760 693, 1264 – Die Wahrsagung 202 307, 927 487 492, 1093 756 690, 1261 – Wie Du mir so ich Dir! 749 688, 1258 756 690, 1261 775 1274 Steinbeis, Auguste Charlotte Wilhelmine, geb. Kerner (1782–1864), Schwester von K. F. von Kerner, J. G. und J. A. Ch. Kerner, ab 1801 Ehefrau von J. J. Steinbeis 725 671 Steinbeis, Johann Jakob (1762–1829), Pfarrer in Ilsfeld 725 671 Steinkopf, Ferdinand August Friedrich (1787–1828), Buchhndler und ab 1815 Antiquar in Stuttgart 440 464 Sterne, Laurence (1713–1768), engl. Pfarrer und Schriftsteller

Personen- und Werkregister – A sentimental journey, bers. s. J. J. Ch. Bode 718 668, 1241 – The life and opinions of Tristram Shandy 85 R Stetten, Marcus von (1776–1826), Polizeidirektor in Mnchen 703 R 712 662, 1236 713 R 723 R – Reise ber Rosenhain durch das Salzburgische 703 R 712 662, 1236 713 R 805 R Steudel, Wilhelmine Auguste, geb. Heller (1790–1827), Tochter von L. A. S. M. Heller, Enkelin von A. E. F. J. Feuerlein 224 R Stichling, Luise Theodora Emilie, geb. von Herder (1781–1860), Schriftstellerin in Weimar, Tochter von M. C. und J. G. von Herder, ab 1809 zweite Ehefrau von C. W. C. Stichling 15 59, 766 16 64, 769 796 1286–1287 – Dreysylbige Charade 796 717, 1287 – Die Nacht 796 717, 1287 – Zweysylbige Charade 796 717, 1287 Stieler, Joseph (1781–1858), Maler – Portrt von F. K. von Tettenborn 62 160, 820 – Portrt von Th. A. von Tettenborn 62 160, 820 Stillfried, Wilhelm von (1802–1823), aus Mhren, ab 1814 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, Freund von V. A. Huber 1 752 19 774 21 74, 775 38 801 50 811 56 R 67 168, 825 71 827 76 829 81 176, 832 84 838 86 191–192, 841 88 196, 843 104 224–225, 863 123 244–245, 876 124 249, 877 127 254, 881 152 897 212 R 257 958 275 R 400 443, 1042 Stockmayer, Amandus Friedrich (1760– 1837), ab 1786 Landschaftssekretr und ab 1806 Oberfinanzrat in Stuttgart 98 850 115 233, 869 145 264, 891 Stockmayer, Friederike Luise, geb. Frommann (1769–1846), ab 1789 Ehefrau von A. F. Stockmayer 98 850 145 264, 891 Stockmayer, Friedrich Amandus (1790 – ca. 1814/1815), Offizier in Rußland,

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Sohn von F. L. und A. F. Stockmayer 115 869 Stockmayer, Luisa (1793–1824), Tochter von F. L. und A. F. Stockmayer 98 850 115 233, 869 145 264, 891 Stçlzel, Christian Friedrich (1751–1816), Hofkupferstecher in Dresden – Abendmahl, s. J. F. Matthi 308 R 322 R Stolberg-Stolberg, Christian Graf zu (1748–1821), Schriftsteller, bersetzer, ab 1800 Verwalter seiner Gter auf Schloß Windebye bei Eckernfçrde und ab 1806 Rat am Schleswigschen Landgericht 521 509, 1109 – lektra, s. Sophokles 257 343, 957 – Antigon, s. Sophokles 17 68, 772 – dipus in Kolonos, s. Sophokles 88 197, 844 257 343, 957 – dipus in Theben, s. Sophokles 125 253, 880 – Sofokles, s. Sophokles 6 R 34 103, 793 40 126, 802 84 188, 839 125 253, 879 Stolberg-Stolberg, Friedrich Leopold Graf zu (1750–1819), Schriftsteller und bersetzer, ab 1812 auf Gut Tatenhausen bei Bielefeld und ab 1816 auf Gut Sondermhlen bei Osnabrck, Bruder von Graf Ch. zu Stolberg-Stolberg 521 509, 1109 – Auserlesene Gesprche des Platon, s. Platon 17 69, 772 298 374, 980 400 441, 444, 1041–1042 – Die Perser, s. Aischylos 17 68, 772 257 343, 957 – Vier Tragçdien, s. Aischylos 34 103, 793 84 188, 839 125 253, 880 Stophel, Herr, Pdagoge (?) in Wien 542 R – Englands und Frankreichs neue unentgeltliche Armen-Schulen 154 278, 899 155 900 188 R 238 329, 946 – Schulen der Menschheit 164 286, 906 188 R 238 329, 946 302 378, 986 315 R 341 R Strauß, Gerhard Friedrich Abraham (1786–1863), ab 1814 Pfarrer in Elberfeld – Glockentçne 53 148, 814 99 211, 853 448 468, 1069

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Personen- und Werkregister

Strauss, Israel, Schriftsteller in Elberfeld 575 R Strick van Linschoten, Adriaan Johan Paul Emil Napolionius (1798–1849), ab 1810 in Mannheim, ab 1817 Student in Gçttingen, Sohn von Ch. E. W. und P. H. A. J. Strick van Linschoten 1296 47 810 64 R 66 824 257 346, 958 Strick van Linschoten, Charlotte Ernestine Wilhelmine, geb. von Hoffstedt, verw. von Thçlden zu Thçldenitz (1766/67– 1836/37), Mutter von C. von Thçlden zu Thçldenitz, ab 1792 Ehefrau von P. H. A. J. Strick van Linschoten, 1809– 10 Arbeitgeberin von M. Th. Forster in Linschoten/Niederlande 1296 10 45, 758 15 61, 767 25 86, 782 34 105, 793 47 810 62 158–159, 819–820 63 R 64 R 66 165, 167, 824 98 208 212 R 224 R 257 346 265 R 384 431, 1030 Strick van Linschoten, Elisabeth (Betty) (1800–1846), ab 1810 in Mannheim, Tochter von Ch. E. W. und P. H. A. J. Strick van Linschoten, 1809–10 Schlerin von M. Th. Forster in Linschoten/ Niederlande 1296 35 114, 797 47 810 64 R 66 824 98 208 120 241 265 R 384 431, 1030 Strick van Linschoten, Paulus Hubert Adriaan Jan (1762/69–1819), niederl. Diplomat, ab 1810 in Mannheim, 1809–10 Arbeitgeber von M. Th. Forster in Linschoten/Niederlande 1296 10 45, 758 15 61, 767 17 68, 772 25 86, 782 34 105, 793 47 810 59 154, 817 62 158–159, 819 63 R 64 R 66 165, 167, 824 98 206, 208, 851 212 R 265 R 384 431, 1030 Strigel, Bernhard (ca. 1460–1528), Maler – Hochaltar des Klosters Blaubeuren 331 396, 999 Strçhlin, Charlotta Regina, geb. tinger, verw. Moser (geb. 1757), in Stuttgart 530 517 Struve, Anthon Gustav Caspar August von (1801–1865), russ. Diplomat, Sohn von E. W. S. und H. Ch. G. von Struve 579 562, 1147 731 R Struve, Anton von (1797–1846), russ. Di-

plomat, Sohn von Johann Gustav von Struve 579 562, 1147 Struve, Anton Sebastian von (1729–1802), ab 1776 russ. Legationsrat, ab 1797 russ. Resident, russ. Staatsrat in Regensburg, ab 1800 Pensionr in Greiz 579 562, 1147 Struve, August Wilhelm von (1770–1804), russ. Kollegienassessor beim Postdepartement in St. Petersburg, Sohn von S. D. und A. S. von Struve 579 562 Struve, Elisabeth Wilhelmine Sidonie (Lisette) von, geb. Grfin Oexle von Friedenberg (1780–1837), in Hamburg, ab 1801 Ehefrau von H. Ch. G. von Struve Bd. 1 264S 579 562, 1147 633 603, 1182 731 R Struve, Georg Heinrich Christoph Franz (1802–1886), Sohn von Johann Gustav von Struve 731 R Struve, Heinrich Christoph Gottfried von (1772–1851), Mineraloge, ab 1812 Privatmann und inoffizieller Beobachter fr Rußland in Altona, ab 1815 russ. Geschftstrger in Hamburg, Sohn von S. D. und A. S. von Struve 144 890 579 562, 1147 731 R – Wilhelm von Freygangs Æ…æ Briefe ber den Kaukasus und Georgien, s. F. und W. von Freygang 144 890 Struve, Helena von (1803 – nach 1880), Tochter von E. W. S. und H. Ch. G. von Struve 731 R Struve, Johann Christian von (1768–1812), russ. Kollegienassessor bei dem Departement der auswrtigen Geschfte in St. Petersburg, Sohn von S. D. und A. S. von Struve 579 562, 1147 Struve, Johann Georg von (1766–1831), russ. Hofrat an der Gesandtschaft in Regensburg, ab 1811 russ. Legationssekretr in Palermo und 1815 in Neapel, ab 1816 russ. Staatsrat und Geschftstrger in Weimar, Sohn von S. D. und A. S. von Struve 579 562 731 R Struve, Johann Gustav von (1763–1828), ab 1815 russ. Staatsrat und Gesandtschaftbeamter in Stuttgart und ab 1817 in Karlsruhe, Sohn von A. S. von Struve 579 562, 1147

Personen- und Werkregister Struve, Sebastian Amand Friedrich Gustav von (1798–1867), russ. Diplomat, Student in Tbingen und ab 1818 in Gçttingen, Sohn von Johann Gustav von Struve 579 562, 1147 588 570, 1152 Struve, Therese Heinerjette Antoinette Elisabethe von (1804–1852), Tochter von E. W. S. und H. Ch. G. von Struve 731 R Strmer, Ludwig von, Schriftsteller und Forschungsreisender – Skizzen einer Reise, Hg. s. J. W. Goluchowski 293 369, 977 Sskind, Sophia Charlotta Amalia, geb. Knapp (1787–1818), in Stuttgart 555 R Sueton (lat. Gaius Suetonius Tranquillus) (ca. 70 – ca. 140 n. Chr.) – Lebensbeschreibungen der 12 ersten rçmischen Kaiser, bers. s. N. G. Eichhoff Sully, Maximilien de Bthune, Duc de (1560–1641), franz. Minister – Mmoires des sages et royales oeconomies dtat 222 322, 939 Suworow, Alexander Prinz (1804–1882), ca. 1817–22 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern 1 752 530 1114 Suworow, Konstantin Prinz, Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, Bruder von Prinz A. Suworow 1 752 530 1114 Sydenham, Thomas (1624–1689), engl. Arzt 203 928 Symanski, Johann Daniel (1789–1857), Schriftsteller, ab 1813 Soldat, ab 1816 Angestellter beim preuß. Kriegsministerium, ab 1817 Sekretr beim Medizinalstabe der preuß. Armee, 1818 Herausgeber der Zeitschrift »Die Leuchte« 535 1121 Szedingn, Herr von, Gelehrter in Zerbst, Einsender des »Morgenblatts« 527 R T., Beitrger(in) des »Le Moniteur universel« – Salon 278 359, 967 Tacitus, Publius Cornelius (um 55 – um

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120), rçm. Geschichtsschreiber und Politiker 6 R 166 289 436 462, 1063 – Annalen, bers. s. J. Ch. Schlter – De origine et situ Germanorum/De situ, moribus et populis Germaniae libellus, Hg. s. J. H. Emmert, bers. s. K. F. Kretschmann 16 65, 769 – Opera, Hg. s. G. Brotier 16 65, 769 Tafinger, Wilhelm Christoph (1768–1824), ab 1802 Leiter einer Mdchenschule in Stuttgart, ab 1818 Professor an der ffentlichen Erziehungs- und UnterrichtsAnstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden (ab 1819: Katharinenstift) in Stuttgart 104 862 766 1268 Tafinger, Wilhelmine, geb. Werner (gest. 1846), Lehrerin an der ffentlichen Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden (ab 1819: Katharinenstift) in Stuttgart, Ehefrau von W. Ch. Tafinger 766 1268 Talmont, Antoine-Philippe de la Trmoı¨lle, Prince de (1765–1794), franz. General 400 441, 1041 Tarnow, Franziska Christiane Johanna Friederike (Fanny) (1779–1862), Erzieherin und Schriftstellerin, ab 1812 in Neu-Buckow, ab 1816 in St. Petersburg, ab 1817 in Berlin und Lbeck 577 S 141 261 187 299 248 336, 952 371 419 577 561, 1145 712 662, 1236 715 664, 1237 768 700, 1270 769 701 – Die Eremitage 202 306, 927 205 312, 931 – Gesellschaftliche Freuden in Petersburg 288 363, 972 – Glaubensansichten 577 561, 1145– 1146 659 617, 1198 712 1236 715 664, 1237 – Korr.-Nachr., Mbl. 2; 4; 17 (1817) 202 306, 927 288 363, 972 – Korr.-Nachr., Mbl. 29; 31 (1817) 131 256, 882 138 261, 886 202 306, 927 288 363, 972 – Korr.-Nachr., Mbl. 32; 33; 38; 97; 98; 99 (1817) 131 256, 883 143 263, 890 162 285, 905 187 299, 918 202 306, 927 288 363, 972 – Korr.-Nachr., Mbl. 56; 57; 59; 60 (1817) 131 256, 883 138 260, 886

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Personen- und Werkregister

141 261, 887 162 285, 905 202 306, 927 288 363, 972 – Korr.-Nachr., Mbl. 103; 105; 108 (1817) 202 306, 927 288 363, 972 – Korr.-Nachr., Mbl. 120; 121; 123 (1817) 288 363, 972 Tasso, Torquato (1544–1595), ital. Schriftsteller 203 311 Taube, Adolf Graf von (1810–1899), Sohn von Grfin W. K. S. von Taube 555 R 579 563 Taube, Friederike Grfin von (1808–1871), Tochter von Grfin W. K. S. von Taube 555 R 579 563 Taube, Wilhelmine Karoline Sophie Grfin von, geb. Grfin von Zeppelin (1791– 1872), in Stuttgart, 1818 in Heilbronn, Tochter von Graf J. C. von Zeppelin 106 R 383 426, 1028 522 512, 1111 555 R 579 562–563, 1147 Taubenheim, Caroline von, geb. (von) Bauer (gest. 1858), ab 1803 in Stuttgart, Tochter von S. von Weinheim und F. W. (von) Bauer, Schwester von Ch. (von) Bauer 43 129, 804 212 R Taute, Gottfried Friedrich (1794/96–1862), Religionsphilosoph, ab 1815 Student und Doktorand in Kçnigsberg 636 604, 1184 Tautphoeus, Friedrich Paul Franz von (geb. 1798), bayr. Soldat/Offizier, 1818 in Lausanne, ab 1818 Student in Heidelberg, Sohn von J. N. F. X. von Tautphoeus 476 487 533 526, 1119 Tautphoeus, Johann Nepomuk Franz Xaver von (1765–1835), ab 1816 ao. bayr. Gesandter und bevollmchtigter Minister in Stuttgart, Bruder von F. von Epplen, Onkel von F. A. von Breuning und B. von Epplen 52 145, 812 65 163, 821 79 R 98 203, 210, 850, 852 106 R 115 234, 870 123 247, 876 124 253, 879 152 277, 898 224 R 257 345, 958 288 364, 973 476 487, 1086 530 517, 1114 533 526, 1118 590 575, 1155 598 579, 1159 681 R Taylor, Sir Brook (1776–1846), 1814–20 ao. brit. Gesandter und bevollmchtigter Minister in Stuttgart 36 R 124 253, 879 590 575, 1155 662 619, 1200

Taylor, Thomas (1758–1835), Schriftsteller, bersetzer – The Six Books of Proclus, s. Proclus 248 952 Temple, Sir William (1628–1699), engl. Diplomat und Schriftsteller – The works, bers. s. anonym 651 611, 1192 673 632, 1211 Terenz (lat. Publius Terentius Afer) (ca. 190–159 v. Chr.), rçm. Schriftsteller – Andria 451 R Tettenborn, Friedrich Karl von (1778– 1845), ab 1794 çsterr. und ab 1812 russ. Offizier, ab 1813 russ. General, ab 1815 Privatmann in Karlsruhe, Baden-Baden und Mannheim, ab 1818 bad. Generalleutnant und Gesandter in Wien 62 159–160, 820 98 206, 851 779 708 Tettenborn, Karl Alexander von (1815– 1889), Sohn von Th. A. und F. K. von Tettenborn 62 159 Tettenborn, Theresia Alexandrine von, geb. Chamot, gesch. Bernus (1788–1876), ab 1807 Ehefrau von F. A. Bernus, ab 1815 Ehefrau von F. K. von Tettenborn 62 159–160, 820 Thalhauser, Frau, Krmerin in Cham, Mutter von A. Wochinger 29 R Thalhauser (?), Herr, Pfarrer, Onkel von A. Wochinger 29 R Theophrast(os) (eigtl. Tyrtamos) (371–287 v. Chr.), griech. Philosoph und Naturforscher 558 547 Thrmin, Karl Wilhelm (eigtl. Charles Guillaume) (1762–1841), ab 1789 preuß. Legationssekretr und 1790–91 preuß. Legationsrat in Madrid, dann in London, um 1796 Chef de Bureau im Wohlfahrtsausschuß in Paris (?), um 1813 franz. Generalkonsul in Leipzig, um 1817–19 Publizist in Paris 362 1015 461 1077 465 480, 1079 479 R 493 494–495, 1096 508 R 510 R 516 507, 1107 517 507 534 526, 1119– 1120 535 528, 1121 536 R 541 531, 1123–1124 542 R 544 R 545 533, 1125 576 561, 1145 602 583, 1162–1163 640 605 662 618 666 622 718 667, 1239 734 679, 1251 757 691, 1261– 1262 760 693, 1264 775 1274 797 R

Personen- und Werkregister – Anstalt fr Knste und Handwerke, bers. s. Th. Huber 686 R – Auszug aus den eigenhndigen Memoiren der Madame Manson, bers. s. Th. Huber 602 583, 1162 686 R 730 1248 – Auszug aus den Memoiren der Madame Fusil, bers. s. Th. Huber 602 583, 1162 686 R 760 693, 1264 – Die Fahrt durch die Linie, bers. s. Th. Huber 686 R 642–643 – Franzçsische Literatur, bers. s. Th. Huber 493 1096 516 507, 1107 573 557, 1143 602 583, 1162 635 603, 1183 642 607, 1188 686 R 695 1227 – Historische Anekdoten und Karaktere, bers. s. Th. Huber 797 R – Hçllisches Wçrterbuch, bers. s. Th. Huber 775 1274 – Indigo Baum, bers. s. Th. Huber 686 R – Johannes Sbogar, s. Ch. Nodier, bers. s. Th. Huber 717 666, 1239 757 691, 1262 760 693, 1264 – Lucian Bonaparte, bers. s. Th. Huber 775 1274 – Mechanische Knste in Frankreich, bers. s. Th. Huber 516 507, 1107 517 508, 1107 534 526, 1119 535 528, 1121 536 R 602 583, 1162 686 R – Nachricht von der Entstehung und den Fortschritten der Seemacht, bers. s. Th. Huber 602 583, 1162 686 R – Nachtrge zu Fualdez Prozeß, bers. s. Th. Huber 602 583, 1162 634 1183 640 1186 686 R – Nachtrag zu Fualdez Prozeß, bers. s. Th. Huber 626 600, 1179 634 1183 640 1186 686 R – Rez. zu P. C. F. Daunou: Essai historique sur la puissance temporelle des Papes, bers. s. J. G. Cotta von Cottendorf 757 1262 760 693, 1264 ´ pinay: – Rez. zu L. F. P. de la Live dE Mmoires et Correspondance, bers. s. Th. Huber 757 1262 766 1269 – Rez. zu J. A. Llorente: Histoire critique de lInquisition dEspagne,

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bers. s. Th. Huber 602 583, 1162 686 R – Rez. zu A. L. G. de Stae¨l-Holstein: Considrations sur les principaux vnements de la Rvolution franc¸oise, bers. s. J. G. Cotta von Cottendorf 654 612, 1194 662 618, 1200 672 631, 1210 687 644, 1221 – Schiffbruch der Brigg la Jeune Sophie, bers. s. Th. Huber 602 583, 1162 686 R – Ueber den Gebrauch des Meerwassers zum Baden und Trinken, bers. s. Th. Huber 686 R 642–643 – Ueber den Zustand der Kunst in Frankreich, bers. s. Th. Huber 493 1096 508 R 602 583, 1162 686 R – Ueber die Destillation des Meerwassers, bers. s. Th. Huber 602 583, 1162 – Uebersicht der franzçsischen Literatur und Kunst 362 416, 1015 379 422, 1024 381 424, 1026 397 436, 1037 493 495, 1096 510 R 531 520, 1116 545 532, 1125 – Versuche Æ…æ ber die Unschdlichkeit des destillirten Meerwassers, bers. s. Th. Huber 602 583, 1162 686 R – Vervollkommnung der Dampfbçte, bers. s. Th. Huber 686 R 642–643 – Vorschlag des Herrn Lambry, bers. s. Th. Huber 602 583, 1162 686 R Therese, s. Forster, Marie Therese Thibault, Paul Charles Franc¸ois Adrien Henri Dieudonn (1769–1846), franz. General und Publizist 218 320 Thiersch, Friedrich Wilhelm (1784–1860), Altphilologe, ab 1811 Prinzessinnenerzieher und Professor am Lyzeum in Mnchen, ab 1811 Adjunkt und ab 1814 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Mnchen 33 96–97, 788 81 176, 832 82 184, 837 102 858 135 259, 885 Thiesen, Anna Charlotte (Pseud.: Caroline Stille) (1782–1834), Schriftstellerin, ab 1795 in Bremen, ab 1805 in Dresden, ab 1808 in Bremen, ab 1817 in Celle, Tochter von G. Thiesen, Nichte von S. H. Gondela 610 589, 1168 807 1291

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Personen- und Werkregister

– Kindliches Vertrauen 610 589, 1168 620 1177 – Das Rthsel 659 617, 1198 Thiesen, Gebetha, geb. Gondela (ca. 1759– 1821), ab 1795 in Bremen, ab 1805 in Dresden, ab 1808 in Bremen, ab 1817 in Celle, Mutter von A. Ch. Thiesen, Schwester von S. H. Gondela 610 589 Thçlden zu Thçldenitz, Caroline von (vor 1792 – nach 1847), ab 1810 in Mannheim, Tochter aus erster Ehe von Ch. E. W. Strick van Linschoten 64 R 66 165, 824 384 431, 1030 Thomas, Antoine Lonard (1732–1785), franz. Schriftsteller 400 442 Thorvaldsen, Bertel (1768/70–1844), dn. Bildhauer, ab 1797 in Rom – Caritas, s. C. W. Schenk – Die heilige Familie, s. C. W. Schenk Thmmel, Moritz August von (1738–1817), Schriftsteller, 1768–83 sachs.-coburg. Geh. Rat und Minister, in Gotha oder auf seinem Gut Sonneborn, Bruder von H. W. von Thmmel 777 705 – Der heilige Kilian 777 705, 1276 Thrheim, Friedrich Karl Graf von (1763– 1832), ab 1814 bayr. Wirkl. Geh. Rat, ab 1817 bayr. Innenminister in Mnchen 145 265 Thukydides (ca. 460 – nach 400 v. Chr.), griech. Geschichtsschreiber 16 65 – Tu Peloponnesiaku polemu biblia okto, bers. s. C. W. M. Jacobi 38 122, 801 Thumb-Neuburg, Karl Konrad von (1785– 1831), Schriftsteller und bersetzer in Stuttgart 236 328 355 408, 1010 – Die Waise 337 400, 1003 355 408– 409, 1010 Thurn und Taxis, Friedrich Wilhelm Prinz von (1799–1825), ab 1815 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, Sohn von Frstin Th. M. A. von Thurn und Taxis 1 752 34 105, 794 49 R 59 153, 816 94 847 Thurn und Taxis, Maximilian Karl Prinz von (1802–1871), ab 1815 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil

bei Bern, Sohn von Frstin Th. M. A. von Thurn und Taxis 1 752 34 105, 794 49 R 59 153, 816 94 847 Thurn und Taxis, Therese Mathilde Amalie Frstin von, geb. Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz (1773–1839), in Regensburg, Schwester von Kçnigin L. A. W. A. von Preußen 34 105 94 200 467 481–482, 1080 504 1103 Tibull (lat. Albius Tibullus) (um 50 v. Chr.– um 17 v. Chr.), rçm. Schriftsteller 40 126 – E´lgies, Hg. und bers. s. H. G. V. R. Comte de Mirabeau Tieck, Johann Ludwig (1773–1853), Schriftsteller und bersetzer, ab 1813 in Ziebingen – Prinz Zerbino 6 R 15 57, 766 Tieke, Emilie, ab 1814 Erzieherin bei Familie Oppenheimer (?) in England 36 R 47 140, 810 Tischbein, Johann Heinrich Wilhelm (1751–1829), Maler – Homer nach Antiken gezeichnet, s. Ch. G. Heyne 265 R Tissot, Simon-Andr (1728–1797), schweiz. Arzt 44 R Tizian (eigtl. Tiziano Vecellio) (ca. 1488– 1576), ital. Maler – Madonna, s. C. W. Schenk Toulongeon, Franc¸ois-Emmanuel Vicomte de (1748–1812), franz. Offizier, Politiker und Historiker 10 43 Tralles, Johann Georg (1763–1822), ab 1810 Professor der Mathematik in Berlin 1 750 Tralles, in Berlin, Ehefrau von J. G. Tralles 1 30, 750 Trautwein, Karl Friedrich (1792–1858), Professor an der ffentlichen Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden (ab 1819: Katharinenstift) in Stuttgart 766 1268 Treuttel, Johann Georg (1744–1826), Verleger und Buchhndler, Mitinhaber der Buchhandlung Treuttel & Wrtz in Straßburg, Paris und ab 1817 in London, Onkel, Schwiegervater und Schwager von J. G. Wrtz 653 1193

Personen- und Werkregister Trinius, Karl Bernhard (1778–1844), Schriftsteller dt. Herkunft, ab 1811 Arzt in St. Petersburg und ab 1816 in Witebsk/Rußland – Mahlstrom 233 944 Tritschler, Johann Christoph Salomo (1785–1841), Arzt in Cannstatt 115 233–234, 869 262 960 Trçglen, Herkules Samuel (1747–1819), ab 1791 Pfarrer in Leipheim 29 R Trott auf Solz zu Imshausen, Amçne von (1811–1830), Tochter von H. A. P. von Trott auf Solz zu Imshausen 687 647 Trott auf Solz zu Imshausen, Auguste von (1813–1866), Tochter von H. A. P. von Trott auf Solz zu Imshausen 687 647 Trott auf Solz zu Imshausen, Bertha von (1815–1897), Tochter von H. A. P. von Trott auf Solz zu Imshausen 687 647 Trott auf Solz zu Imshausen, Bodo Friedrich von (1817–1887), Sohn von H. A. P. von Trott auf Solz zu Imshausen 687 647 Trott auf Solz zu Imshausen, Ccilie von (1809–1878), Tochter von H. A. P. von Trott auf Solz zu Imshausen 687 647 Trott auf Solz zu Imshausen, Heinrich August Polykarp von (1783–1840), ab 1808 Prfekt im Dienst von Jroˆme Bonaparte, Kçnig von Westfalen, 1814–18 Privatmann in Heidelberg, Mannheim und Imshausen, ab 1818 wrtt. Geh. Legationsrat im Außenministerium in Stuttgart 573 557, 1143 581 566, 1149 616 596, 1174 671 628, 1208 677 636 687 647, 1222 Trubeckoj, Nikita Frst (1699–1767), russ. Generalfeldmarschall 21 775 Truchseß von Wetzhausen auf Bettenburg, Christian (1755–1826), 1776–86 hess.kass. Offizier in Kassel, ab 1786 Privatmann auf der Bettenburg bei Hofheim 289 367, 974 Trummer, Karl (1792–1858), Jurist und Schriftsteller in Hamburg 731 320 387 368 418, 1020 386 431, 1031 397 1037 461 1077 479 R 484 R 508 R 510 R 569 R 602 583, 1163 666 622, 1203 – Blcher-Klub zu Hamburg 484 R

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– Englische Literatur 569 R – Englischer Literaturbericht 379 422, 1024 381 424, 1026 397 436, 1037 510 R 531 520, 1116 545 532, 1125 569 R 573 557, 1143 635 603, 1183 642 607, 1188 757 691, 1262 – Korr.-Nachr., Mbl. 105; 106 (1818) 616 1173 – Korr.-Nachr., Mbl. 127; 128; 129 (1818) 666 1203 – Literatur-Bericht aus Dnemark 379 422, 1024 381 424, 1026 386 1031 397 436, 1037 – Uebersicht der neusten englischen Literatur 320 387, 993 Tschiffely, Elisabeth Marie, geb. von Greyerz (1782–1838), Tochter von H. M. und G. E. D. von Greyerz, Schwester von G. von Greyerz, ab 1812 Ehefrau von J. E. Tschiffely, Patin von F. K. W. von Greyerz 17 67, 70, 771, 773 737 R Tschiffely, Johann Emanuel, Beamter in Bern, ab 1813 Amtsschreiber in Trachselwald/Kanton Bern 16 67, 770 Tschiffely, schweiz. Kaufmann in London 44 R Tuckey, James Kingston (1776–1816), brit. Kommandant und Forschungsreisender, 1816 in Afrika – Narrative of an expedition, bers. s. Ch. M. Engelhardt 580 R 740 R Uechtritz, Albert von (geb. 1809), ab ca. 1817 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, Sohn von E. von Uechtritz 1 752 115 234 Uechtritz, Emil von (1783–1841), ab 1807 schs. und ab 1812 zustzlich frankfurt. Gesandter in Stuttgart, ab 1815 schs. Gesandter in Paris 115 234, 870 Uechtritz, Emil Franz Karl von (1808– 1886), ab ca. 1817 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, Sohn von E. von Uechtritz 1 752 115 234 August Heinrich xkll-Gyllenband, Friedrich von (1765–1822), Kammer-

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Personen- und Werkregister

herr in Stuttgart, Bruder von K. F. E. von xkll-Gyllenband 18 R 298 372, 980 299 377, 983 359 414 xkll-Gyllenband, Charlotte Marie von, geb. von Gemmingen-Gutenberg (1776–1837), Ehefrau von A. H. F. von xkll-Gyllenband 153 278 298 372, 980 299 377, 983 359 414 445 467, 1068 452 472 xkll-Gyllenband, Eduard Friedrich Ludwig von (1800–1862), ab 1815 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, ab 1817 Forstschler in Tharandt, Sohn von Ch. M. und A. H. F. von xkll-Gyllenband 1 752 18 R 34 105, 793 123 245, 876 298 372, 980 359 410–411, 414, 1012 452 472, 1072 531 1115 615 594, 1172 616 1173 746 686, 1256 xkll-Gyllenband, Karl Friedrich Emich von (1755–1832), Kunstsammler, ab 1795 wrtt. Geheimrat, ab 1806 Privatmann, auf Gut Eschenau bei Weinsberg und in Heilbronn, ab 1817 in Ludwigsburg, Bruder von A. H. F. von xkllGyllenband Bd. 7 525 S 41 R 105 226, 863 108 228–229, 865 142 262, 888 153 278, 899 156 279, 901 172 292, 910 245 R 359 414 564 551, 1138 – Fragmente ber Italien 359 414, 1013 Uhland, Johann Ludwig (1787–1862), Schriftsteller, 1812–14 Sekretr im wrtt. Justizministerium und ab 1814 Advokat in Stuttgart 288 364 495 1099 786 711 – Deutscher Dichterwald 10 756 32 787 – Freie Kunst 32 787 Ungern-Sternberg, Caroline Luise Marianne Auguste Rosalie von, geb. von Vçlderndorff und Waradein (1787– 1852), Tochter von K. F. W. von Vçlderndorff und Waradein, ab 1814 zweite Ehefrau von W. H. C. R. A. von UngernSternberg 61 R 62 159, 819 82 182, 835 331 394 384 430 Ungern-Sternberg, Wilhelm Heilweg Carl Robert August von (1777–1847), bad. Geh. Rat in Mannheim, Enkel von

C. L. van Lynden 61 R 62 159, 819 331 394, 998 353 407–408 370 R 384 430, 1030 440 465, 1066 Ursel/Ursula, Bedienstete von K. E. A. und E. E. G. von Herder in Mnchen, Ehefrau eines Grtners, Geliebte von K. E. A. von Herder, Mutter eines unehelichen Sohnes 16 65, 769 34 104, 793 35 113, 796 275 R 554 542, 1131 Usteri, Elisabeth(a) sen., geb. Schulthess (1771–1813), ab 1789 Ehefrau von P. Usteri 81 180 Usteri, Elisabeth(a) jun. (Lisette), geb. Usteri (1795–1852), Tochter von E. und P. Usteri, ab 1814 Ehefrau von H. J. Usteri 4 R 11 46, 50, 759 12 R 23 75, 776 33 100, 790 43 132, 805 65 162–163, 821–822 81 180, 834 86 194, 842 93 R 124 253, 879 127 255, 881 145 267, 892 166 907 288 365, 973 312 R 452 474–475, 1073 476 487, 1087 533 526, 1118 590 1155 642 608, 1188 Usteri, Hans Jakob (1788–1851), Kaufmann in Zrich 4 R 12 R 86 194, 842 124 253, 879 476 487, 1087 Usteri, Margaretha Elisabetha (geb. 1817), Tochter von E. und H. J. Usteri, Enkelin von P. Usteri 124 253, 879 288 973 476 487, 1087 533 526 Usteri, Paul(us) (1768–1831), Arzt und Politiker, Mitglied des Zricher Kleinen Rates und ab 1814 Staatsrat, Zricher Legationsrat auf der schweiz. Tagsatzung, in Zrich Bd. 1 185S 726–728 4 R 8 R 11 46, 758–759, 761 12 R 13 51, 763 23 75, 776 24 80, 779 26 87, 783–784 33 96, 787 34 793 37 116, 797–798 41 R 42 803 43 128, 803, 805 44 R 46 807 65 161, 820 75 171, 828 81 175, 831, 833–834 86 190, 840–842 87 195, 843 90 845 93 R 94 847 97 202, 848 98 851 99 855 104 222, 861 106 R 115 232, 868 124 249, 877 127 254, 880 142 262–263, 888 145 264, 890–891 157 R 158 280, 901–902 166 287, 906– 907 177 293–294 180 296 203 307, 927–928 229 R 231 R 260 R 288 363, 971–973 299 376, 983 312 R 352 407, 1009 396 435 397 436, 1036 399 439

Personen- und Werkregister 402 1044 405 446 451 R 452 471, 1071– 1072 455 475, 1074 470 483 476 486, 1085 483 489, 1090 489 R 533 523, 1117 543 R 545 532, 1124–1126 573 556, 1142 585 569 590 573, 1154 602 583, 1163 620 598, 1176 635 604, 1183–1184 642 606, 1186–1188 649 R 655 612–613, 1194–1195 671 629, 1208 687 644, 1220–1222 692 1224 709 658 725 1244 727 675 729 R 730 677 732 678, 1248 759 692, 1263 762 694, 1265 764 694, 1266 775 1274 777 705, 1276 785 R 797 R 803 718, 1289 – Das Armenwesen in England 187 299, 919 190 300, 920 204 311, 930 – Die Barbaresken 157 R 158 281, 902 – Bemerkungen ber England 470 483, 1082 476 487, 1086 533 523, 1117 792 714, 1284 – Benjamin Franklins Briefwechsel 659 617, 1198 – Benjamin Franklins Selbstbiographie 642 606, 1187 – Bevçlkerung von St. Petersburg, s. H. L. Attenhofer 288 363, 972 – Beytrag zur Naturgeschichte des brtigen Geyeradlers 620 598, 1176 649 R – Botanische Bruchstcke 203 928 312 R – Der Charakter der Russen, s. H. L. Attenhofer 288 363, 972 – Conrad Geßners Leben und Briefe 229 R 231 R 545 1125 – Die dießjhrige Entdeckungsreise der Britten nach dem Nordpol 590 574, 1155 – Drey und zwanzigste Jahresfeyer der Londoner Missions-Gesellschaft 545 532, 1125 569 R – Die eigentliche Ursache von Kapitn Cooks Tod 346 403, 1006 – Der Einbruch des Eisdamms und der Abfluß des Sees von Mauvoisin 732 678, 1249 – Die Einnahme der Insel Timor 676 R – Das englische Wundermdchen 590 573, 1154 – Erste Erçffnungsrede 533 523, 1118

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– Die Geschichte und Statistik der franzçsischen Spielhuser 673 632, 1211 – Die Irrenhuser 533 523, 1117 – Die Jan Mayen-Insel 659 617, 1198 – Das jetzige Venedig 360 415, 1014 – Die Kometen 90 198, 845 – Konferenz der sdafrikanischen Missionarien 709 658, 1233 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 37 (1816) 37 798 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 277 (1817) 396 435, 1036 – Korr.-Nachr., Allg. Ztg. 323 (1817) 476 1086 – Korr.-Nachr., Mbl. 43 (1817) 158 281, 902 – Korr.-Nachr., Mbl. 89; 90 (1817) 187 299, 919 – Korr.-Nachr., Mbl. 169; 170 (1817) 260 R 299 376, 983 – Korr.-Nachr., Mbl. 172 (1817) 299 376, 983 – Korr.-Nachr., Mbl. 243; 244 (1817) 368 418, 1020 – Korr.-Nachr., Mbl. 250; 252 (1817) 399 439, 1039 – Korr.-Nachr., Mbl. 257 (1817) 399 439, 1039 – Korr.-Nachr., Mbl. 259; 260 (1817) 396 435, 1036 – Korr.-Nachr., Mbl. 301 (1817) 483 490, 1091 – Korr.-Nachr., Mbl. 35; 36 (1818) 545 1126 – Korr.-Nachr., Mbl. 180 (1818) 642 1188 – Korr.-Nachr., Mbl. 190; 191 (1818) 732 1249 – Korr.-Nachr., Mbl. 207 (1818) 642 608, 1188 – Kunstausstellung in Zrich 89 198, 844 – Die Londoner Gesellschaft fr die Bekehrung der Juden 483 490, 1091 569 R – Der Malteserritter von Dolomieu 144 264, 890 158 281, 902 – Missions Nachrichten 288 364, 972– 973 – Nachrichten aus Brasilien 617 597, 1175

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Personen- und Werkregister

– Die neuesten Reiseberichte aus China 585 569, 1151 620 1176 626 600, 1179 676 R 678 1216 – Numismatische Schweizer-Anekdoten 147 267, 893 – Pestalozzi und Fellenberg 573 558, 1144 590 574, 1154 620 599, 1177 775 1274 777 705, 1276 – Pflanzenbilder von Alexander von Humboldt, s. F. W. H. A. von Humboldt 142 262, 888 143 263, 889 144 264, 890 153 278, 898 157 R 158 281, 902 – Das Polareis 573 558, 1144 590 574, 1154 – Die Qua-quis oder Hottentotten 382 425, 1027 – Reisebemerkungen ber die Ksten der Barbarey, s. F. Pananti 397 436, 1037 405 446, 1046 406 447, 1046 452 474, 1073 455 475, 1074 470 483, 1082 489 R – Rez. zu J. C. Appenzeller: Gertrud von Wart 533 1118 – Rez. zu J. C. Appenzeller: Wendelgarde von Linzgau 533 1118 – Rez. zu H. Ellis: Journal of the proceedings of the late embassy to China 585 569, 1151 – Rez. zu S. Erhardt: Volkmars Bekenntnisse 533 1117 – Rez. zu J. Hanhart: Gedichte 533 1117 – Rez. zu D. Heß: Scherz und Ernst 533 1118 – Rez. zu D. H. Hoppe, F. Hornschuch: Tagebuch einer Reise nach den Ksten des adriatischen Meers 533 1117 – Rez. zu A. Muther: Gedichte fr Verehrer Jesu 533 1117 – Rez. zu: Proclamationen, Beschlsse, Gesetze 99 855 – Rez. zu J. G. Wirth (Hg.): Leben und Wirken Peter Sthelins 205 312, 931 – Das Schlangenmahl 545 533, 1126 – Sheridan und Swift 483 490, 1091 – Stellen aus dem Berichte, die Einfhrung der beyden Prinzen Maximilian und Friedrich von Thurn und Taxis in

das Erziehungs-Institut zu Hofwyl betreffend 94 200, 847 – Thaddus Kosciuszko 533 1117 543 R 545 1126 642 1187 – Ueber Ali Paschas Leben und Charakter, s. H. Holland 397 436, 1037 405 446, 1046 – Ueber den Haushalt der in der Erde nistenden Nomaden-Bienen 668 622, 1204 – Uebersicht der Verhandlungen der kçniglichen Akademie der Wissenschaften in Paris 177 293–294, 913 260 R 381 424, 1026 397 436, 1037 545 532, 1125 573 556–557, 1143 – Die Ursachen und Heilmittel der Armuth 452 474, 1072 533 523, 1117 – Verhandlungen der kçniglichen Akademie der Wissenschaften in Paris 162 286, 905 175 293, 912 184 R 260 R – Von der brittischen Reise nach dem Nordpol 727 675, 1246 – Weitere Berichte von den neuesten Erscheinungen in den Polarmeeren 797 R – Der Winter in St. Petersburg, s. H. L. Attenhofer 288 363–364, 972 – Zeugniß ber den Frsten Alexander Berthier 175 292, 912 180 296, 915 476 1087 – Zustand der 175 292, 912

Kuhpockenimpfung

Usteri, Paulus (1815 – nach 1852), Sohn von E. und H. J. Usteri, Enkel von P. Usteri 23 776 26 89, 784 33 98, 100, 788 37 118, 799 43 132, 805 65 163, 822 81 180, 834 86 194, 842 124 253, 879 127 255, 881 145 267, 892 288 973 476 487, 1087 533 526 Utzschneider, Joseph von (1763–1840), 1807–14 Geheimreferendr im bayr. Finanzministerium und Generalsalinenadministrator, 1811–14 Vorstand der Zentral-Schuldentilgungskommission und der Steuerkatasterkommission in Mnchen, Unternehmer, ab 1818 Brgermeister von Mnchen 23 79, 777 554 1131

Personen- und Werkregister Valentin, Herr von, Beitrger des »Morgenblatts« 714 663 718 667, 1240 728 676–677 – Korr.-Nachr., Mbl. 86; 87 (1818) 699 1230 714 663, 1237 718 667, 1240 728 1247 Varnbler von und zu Hemmingen, Karl Eberhard Friedrich von (1776–1832), Gutsbesitzer, Abgeordneter in der wrtt. Stndeversammlung, bis 1817 wrtt. Kammerherr 269 355, 964 Varnhagen von Ense, Karl August (1785– 1858), Schriftsteller, Publizist, preuß. Diplomat, 1815 in Paris, 1815–16 in Frankfurt a. M., ab 1816 preuß. Geschftstrger und 1817–19 preuß. Ministerresident in Karlsruhe 25 87 137 886 142 262, 888 152 276 161 284 524 1112 565 552–553 598 1159 685 1220 760 692, 1264 – Aus Moritz Leben 25 782 – Bruchstcke aus Briefen und DenkBlttern 760 1264 – Korr.-Nachr., Mbl. 30 (1817) 137 886 141 262, 887 142 262, 888 203 928 – Die Strafe im Voraus 25 782 27 92, 785 – Ueber Goethe 760 692, 1264 – Vom Ausschneiden 142 262, 888 – Von Hçflichkeit und guter Lebensart 142 262, 888 Varnhagen von Ense, Rahel Antonie Friederike, geb. Rahel Levin (1771–1833), Salonie`re und Publizistin, Schwester von E. F. L. Robert, ab 1814 Ehefrau von K. A. Varnhagen von Ense Bd. 7 170 S 522 512 697 1228 760 1264 – Bruchstcke aus Briefen und DenkBlttern 760 1264 – Ueber Goethe 760 692, 1264 Vellnagel, Charlotte Franziska Juliane Maximiliane von, geb. von Ltzow (1789– 1817), in Stuttgart 555 R Vellnagel, Christian Ludwig August von (1764–1853), wrtt. Staatssekretr in Stuttgart, Vater von F. A. S. Schelling 115 233, 869 Venturini, Karl Heinrich Georg (1768– 1848/49), Historiker, Schriftsteller, Pfar-

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rer in Hordorf, Bruder von C. A. F. Fischer 102 860 – Carl Wilhelm Ferdinand und Friedrich Wilhelm Herzçge von Braunschweig 102 219, 860 106 R Vergil (lat. Publius Vergilius Maro) (70–19 v. Chr.), rçm. Schriftsteller 11 759 671 629 – Aeneas auf Creta, s. J. Ch. E. Nrnberger – neı¨s, bers. s. J. H. Voß – Des Publius Virgilius Maro Landbau, bers. s. J. H. Voß – Das erste Buch von Virgils Aeneide, s. J. Ch. E. Nrnberger – Opera, Hg. s. Ch. G. Heyne 11 46, 759 – Opera Varietate, Hg. s. Ch. G. Heyne 11 46, 759 – Der Sturm, s. J. Ch. E. Nrnberger – Virgils Aeneis, bers. s. Ch. L. Neuffer Vertot, Ren-Aubert de (1655–1735), franz. Abb und Historiker 10 43 Vieweg, Johann Friedrich (1761–1835), ab 1786 Verleger und Buchhndler in Berlin, ab 1799 in Braunschweig 39 123, 802 66 167, 825 421 1056 Vieweg, Sophie Elisabeth Lucie Charlotte, geb. Campe (1774–1834), Schwester von F. Campe, ab 1795 Ehefrau von J. F. Vieweg 66 167 68 R Villers, Charles Franc¸ois Dominique de (1765–1815), franz. Schriftsteller und Publizist, 1811–14 Professor in Gçttingen – Prcis historique sur la prsentation de la Confession dAugsbourg 446 467, 1068 Visconti, Alessandro (1757–1835), Arzt, Numismatiker und Archologe in Rom 298 375, 981 – Lettera del Sgr. Alessandro Visconti, bers. s. Ph. W. G. Hausleutner 301 378, 985 Vçlderndorff und Waradein, Karl Friedrich Wilhelm von (1758–1832), ab 1810 bayr. Appellationsgerichtsprsident in Memmingen, ab 1817 auf seinen Gtern in der Oberpfalz, Vater von

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Personen- und Werkregister

C. L. M. A. R. von Ungern-Sternberg 331 394 Vçlderndorff und Waradein, Rudolph (gest. 1813), Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, Sohn von K. F. W. von Vçlderndorff und Waradein, Bruder von C. L. M. A. R. von Ungern-Sternberg 82 182, 835 Vogel, David (1760–1849), Zuckerbcker, ab 1803 Mitglied des kleinen Rats in Zrich 65 822 Vogel, Georg Ludwig (1788–1879), Maler in Zrich, Sohn von D. Vogel 65 822 Volta, Alessandro (1745–1827), ital. Physiker 203 309, 929 Voltaire (eigtl. Franc¸ois-Marie Arouet, ab 1718 de Voltaire) (1694–1778), franz. Philosoph und Schriftsteller 113 230 114 232 115 232 169 290, 909 400 442 – Candide, bers. s. J. A. Philippi 16 63, 768 25 86, 782 – Commentaires sur le thatre de Pierre Corneille 53 148, 814 – Histoire de Charles XII (dt.: Geschichte Carls des Zwçlften) 34 102, 792 – Oedipe 62 158, 819 385 R 400 442, 1041 681 R – Zadig (dt.: Zadig) 339 R Voß, Abraham (1785–1847), ab 1810 Gymnasialprofessor in Rudolstadt, Sohn von J. H. Voß – Shakespeares Schauspiele, s. W. Shakespeare 289 367–368, 975 Voß, Johann Heinrich (1751–1826), Altphilologe, Schriftsteller und bersetzer, ab 1805 Professor in Heidelberg 168 290 289 367 321 389, 994 411 449, 1049 – neı¨s, s. Vergil 537 530, 1122 581 1148 621 599, 1177 – Aus Shakespeares Romeo und Julia, s. W. Shakespeare 145 266, 892 289 368, 975 – Homers Ilias, s. Homer 25 87, 782 34 103, 793 56 R 65 163, 822 84 188, 839 86 191, 841 – Homers Odßee, s. Homer 25 87, 782 34 103, 793 84 188, 839 321 994

– Des Publius Virgilius Maro Landbau, s. Vergil 333 397, 1000 – Shakespeares Schauspiele, s. W. Shakespeare 289 367–368, 975 – Der Sommernachtstraum, s. W. Shakespeare 168 290, 908 289 368, 975 Voß, Johann Heinrich (1779–1822), o. Professor des Griechischen in Heidelberg, Sohn von J. H. Voß 141 888 310 381–382, 989 323 390, 995 571 R 635 604, 1184 786 711, 1281 – Rez. zu F. H. K. de la Motte-Fouqu (Hg.): Fr mssige Stunden 323 390, 995 – Rez. zu F. H. K. de la Motte-Fouqu: Sngerliebe 135 259, 885 – Rez. zu Th. Huber: Bemerkungen ber Holland 421 1057 – Rez. zu K. G. T. Winkler (Hg.): Penelope 141 262, 888 – Shakespeares Schauspiele, s. W. Shakespeare 289 367–368, 975 Voß, Johann Julius von (1768–1832), 1782– 98 preuß. Offizier, Schriftsteller in Berlin 400 441, 1041 W., Frulein, Hellseherin/Somnambule in Stuttgart 98 203, 850 115 233, 869 145 264, 891 299 983 Wchter, Carl Eberhard von (1758–1829), ab 1807 Geh. Oberregierungsrat beim Oberpolizeidepartement, ab 1811 Staatsrat, ab 1816 Geh. Rat und 1816– 17 provisorischer Leiter des Innenministeriums in Stuttgart 299 376, 983 Wchter, Eberhard Georg Friedrich (1762– 1852), Maler in Stuttgart – Herkules von Amor besiegt, s. C. H. Rahl – ohne Titel (drei Frauen und ein Kind), s. L. F. Autenrieth – ohne Titel (geflgelter Eros), s. L. F. Autenrieth – Die Weinlese, s. C. H. Rahl Wchter, Friedrich Carl Eberhard von (1770–1851), Schwager von Ch. F. A. Schott 120 241 Wchter, Georg Philipp Ludwig Leonhard (Pseud.: Veit Weber) (1762–1837), Schriftsteller, ab 1783 Student in Gçt-

Personen- und Werkregister tingen, ab 1786 Privatgelehrter, 1792–93 franz. Soldat, ab 1798 Lehrer und ab 1814 Schulleiter in Hamburg – Sagen der Vorzeit 257 343, 957 Wagner, Gottlob Heinrich Adolph (1774– 1835), Philologe, Philosoph und bersetzer in Leipzig 15 766 34 794 209 932 Wagner, Johann Jacob (1790–1847), Buchhalter in der J. G. Cottaschen Buchhandlung in Stuttgart Bd. 8 S 728 279 360, 968 Wagner, Johann Martin (1777–1858), Maler, Bildhauer, ab 1810 Kunstagent von Prinz L. K. A. von Bayern in Rom – Bericht ber die Aeginetischen Bildwerke 135 259, 885 Wagner, Margarethe von (1758–1816), Freundin von Th. Huber in Bern 44 R Wagner (gest. 1833 (?)), Buchhndler und Verleger in Freiburg i. Br. 574 R Wagner, Prsidialkonzipist in Laibach in Krain (Ljubljana/Slowenien), Einsender des »Morgenblatts« 574 R Wallenrodt, Julius Ludwig (gen. Louis) von (1790–1836/37), Gutsbesitzer, Schriftsteller 466 1079 Wallenrodt, Herr von, 1817 in Kçnigsberg (?), Einsender des »Morgenblatts« 466 481 Wallenstein, Albrecht Eusebius Wenzel von (1583–1634), Feldherr, Herzog von Friedland, Herzog von Mecklenburg, Frst von Sagan 143 889 467 481 Wallerstein, s. ttingen-Wallerstein Walo, s. Greyerz, Friedrich Karl Walo von (11. Okt. 1815–1904) Walo, s. Greyerz, Walo von (1809–8. Mrz 1815) Walpole, Horace, 4th Earl of Orford (1717– 1797), engl. Schriftsteller 384 429 651 611 – The Works 651 1192 Wangenheim, Auguste von, geb. von Boxberg (1778–1859), Ehefrau von K. A. von Wangenheim 56 R 63 R 68 R 81 179, 834 88 196 98 210, 853 106 R 134 258 152 276, 897 260 R 265 R 318 387, 992 451 R 452 473 533 524– 525, 1118 727 676

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Wangenheim, Caroline Charlotte Julie von (1803–1868), Tochter von A. und K. A. von Wangenheim 452 473 727 676 Wangenheim, Fanny von (1802–1885), Tochter von A. und K. A. von Wangenheim 452 473 727 676 Wangenheim, Friedrich Karl Wilhelm von (1810–1893), Sohn von A. und K. A. von Wangenheim 452 473 533 525 727 676 Wangenheim, Karl August von (1773– 1850), ab 1806 Prsident der Oberfinanzkammer in Stuttgart, ab 1811 Prsident des Obertribunals und Kurator der Universitt in Tbingen, 1816 Kultusminister in Stuttgart, ab 1817 wrtt. Gesandter am Bundestag in Frankfurt a. M. 10 757 44 R 53 147, 813 63 R 65 162–163 68 R 81 178–179, 834 82 184 85 R 88 843 98 204, 209–210, 850–851 99 212 102 216, 218, 859 104 225, 862–863 106 R 115 235, 870 120 241, 874 127 254 134 258 141 261 145 265, 267 152 275–276 156 279 158 281 161 284–285 166 288 203 310, 929 212 R 216 317– 318 224 R 225 325 247 334, 951 251 339–340, 955 257 345 260 R 262 349–350, 960 263 R 269 355 289 367–368 298 374, 981 331 396 359 414, 1013 384 430 393 434 397 436–437, 1037 400 439–441, 1040 401 444, 1043 414 452–453, 1052 440 464 445 467 451 R 452 473 494 498, 1098 495 1099 531 521 533 524–525, 1118 564 552 581 566 590 575 598 579 600 581 610 588 615 594 687 645–646, 1222 695 651 727 676 766 697, 1269 779 708, 1278 784 R – Wrdigung der von der wrttembergischen Stndeversammlung erhobenen Beschwerde 115 870 Wangenheim, Karl Hermann von (1807– 1890), Sohn von A. und K. A. von Wangenheim 260 R 452 473 533 525 727 676 Wangenheim, Paul von (1812–1848), Sohn von A. und K. A. von Wangenheim 452 473 533 525 727 676 Waser, Frulein, ab 1818 Gouvernante an

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Personen- und Werkregister

der ffentlichen Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden (ab 1819: Katharinenstift) in Stuttgart 766 1268 784 R Washington, George (1732–1799), amerik. Prsident 642 606 Weber, Josef (1753–1831), 1803–20 Rektor des Gymnasiums und Lyzeums in Dillingen 665 620 Weck(h)erlin, Ferdinand Heinrich August (1767–1828), ab 1807 wrtt. Geh. Oberfinanzrat, ab 1811 Staatsrat, ab 1817 ao. Mitglied des wrtt. Geh. Rats, ab 1818 provisorischer wrtt. Finanzminister in Stuttgart, Bruder von K. Ch. F. Weck(h)erlin 803 718–719, 1289 Weck(h)erlin, Karl Christian Ferdinand (1764–1836), ab 1803 Gymnasialprofessor, ab 1818 Rektor der Real- und Brgerschule und der Elementarschule in Stuttgart, Bruder von F. H. A. Weck(h)erlin 260 R Wedekind, Georg Christian Gottlieb von (1761–1831), ab 1808 Leibarzt und Geh. Hofrat in Darmstadt, Bruder von S. D. M. Liebeskind 24 81, 779 26 88, 90, 783 38 121 180 295 Weichs, Joseph Maria von (1756–1819), 1808–10 Generalkommissar des Isarkreises, bayr. Staatsrat und Regierungsprsident 145 265 Weidmann, Johann Peter (1751–1819), Professor der Chirurgie und Geburtshilfe, Direktor der Universittsentbindungsanstalt in Mainz 44 R Weigel, Karl Christian Leberecht (1769– 1845), Arzt, russ. und sachs.-weimar. Hofrat, 1817–18 in Italien, ab 1819 in Dresden 614 590, 1169 615 591 Weikard, Melchior Adam (1742–1803), 1791–92 Leibarzt in Mainz, kaiserl. Leibarzt in St. Petersburg, Direktor der Medizinalanstalten in Fulda 180 295 Weiller, Johann Cajetan von (1761–1826), Geistlicher, ab 1799 Professor der Philosophie und Rektor am Lyzeum in Mnchen, ab 1807 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Mn-

chen, ab 1809 Direktor des Wilhelmsgymnasiums in Mnchen 33 97 Weinbrenner, Friedrich (1766–1826), Architekt und Oberbaudirektor in Karlsruhe – Nachricht von einem Christus-Kopf 101 856 – Vorschlag zu einem Siegesdenkmahl 182 297, 916 211 R Weinheim, Sophie von, geb. Bçhme, verw. (von) Bauer (gest. 1825), ab 1803 in Stuttgart, Tochter von Frau Bçhme, ab 1778 zweite Ehefrau von F. W. (von) Bauer, ab 1803 Ehefrau von Herrn von Weinheim 43 128–129 Weinheim, Herr von (gest. 1830), franz. Emigrant, ab ca. 1790 in Neuchaˆtel/ Schweiz, ab 1803 in Stuttgart 43 129 Weinhold, Carl August (1782–1829), ab 1814 Professor der Arzneimittellehre in Dresden, ab 1817 Professor der Medizin und Chirurgie in Halle – Fragmente ber die Heilung des Gebrmutterkrebses 45 806 – Versuche ber das Leben 560 1137 Weiß, Einsender des »Morgenblatts« in Straßburg (?) 720 R Weisse, Christian Felix (1726–1804), Schriftsteller, Redakteur und Kreissteuereinnehmer in Leipzig, 1775/76–1781/ 82 Herausgeber von »Der Kinderfreund« 161 904 Weisser, Friedrich Christoph (1761–1836), Schriftsteller, 1807–16 redaktioneller Mitarbeiter des »Morgenblatts«, ab 1811 Oberfinanzrat und ab 1817–19 bei der Staatsschuldentilgungskommission in Stuttgart 16 66, 769–770 98 210, 853 380 423, 1025 465 1079 677 636, 1215 – Der Poltergeist 16 66, 770 – Smmtliche prosaische Werke 631 603, 1182 677 636, 1215 786 712, 1281 – Smmtliche Werke 631 1182 677 636, 1215 Weisser, Johann Friedrich Christoph von (1752–1833), 1781–94 Lehrer der Kameralwissenschaften an der Hohen Karlsschule, Staatsrat in Stuttgart, Schwiegervater von J. Ch. F. Reuchlin 315 R

Personen- und Werkregister Weitmann, Georg (1786–1834), Schneider in Gnzburg 325 391, 996 Weitmann, Maria Crescentia (geb. 1785), Cousine (?) von G. Weitmann 27 785 29 R 34 794 Weitsch, Friedrich Georg (1758–1828), ab 1798 preuß. Hofmaler und Rektor der Kunstakademie in Berlin, Sohn von P. J. F. Weitsch(e) 195 R Weitsch(e), Pascha Johann Friedrich (1723– 1802), Bediensteter und Schreiber in Wolfenbttel, ab 1744 braunschweig. Soldat, ab ca. 1757 Maler in Braunschweig, ab 1788 Galerieinspektor in Salzdahlum 190 301 194 303 195 R 203 928 Weixelbaum, Georg (eigtl. Johann Georg von Auffenberg) (1780/87–1841), Snger, Violinist, Komponist und Schauspieler 141 887 Weixelbaum, Josephine, geb. MarchettiFantozzi (geb. 1786), Schauspielerin, Opernsngerin, ab 1809 Ehefrau von G. Weixelbaum 141 887 Welcker, Friedrich Gottlieb (1784–1868), 1806–08 in Italien, ab 1809 Professor fr Archologie und griech. Literatur in Gießen und 1816–19 in Gçttingen 80 830 83 185 89 198, 844 102 858 121 242, 244, 875 192 R 293 369, 977 309 R 529 R 751 689, 1259 – Abhandlungen, s. G. Zoega/Zoe¨ga – Bacchisches Marmorrund 80 175, 830 – Bemerkungen ber Zoega 293 369, 977 309 R – Demetra 80 830 83 837 – Zoegas Leben 293 369, 977 Wellington, Arthur Wellesley, ab 1814 Herzog von (1769–1852), brit. Feldmarschall und Politiker 581 566, 1148 Wendt, Johann Amadeus (1783–1836), Publizist, ab 1811 ao. und ab 1816 o. Professor fr Philosophie in Leipzig 162 285 168 290 244 R 378 422, 1024 468 482, 1081 470 483, 1083 532 521 602 583, 1163 628 601, 1180 629 602, 1181 630 R 637 R – Berichtigung 468 1081 470 483, 1083

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– Carl Theodor Kçrner 23 777 – Korr.-Nachr., Mbl. 86 (1817) 162 905 177 913 – Korr.-Nachr., Mbl. 232 (1817) 378 1024 – Korr.-Nachr., Mbl. 284 (1817) 438 463, 1065 445 466, 1068 – Korr.-Nachr., Mbl. 292 (1817) 468 482, 1081 – Korr.-Nachr., Mbl. 109 (1818) 637 R – Korr.-Nachr., Mbl. 114 (1818) 637 R Wenng, Carl Heinrich (1787–1854), Maler und Lithograph, ab 1816 Professor fr das Zeichnen an der Lithographischen Anstalt in Stuttgart 290 R 322 R – Colosse auf Monte Cavallo 131 882 172 910 283 R – Grablegung Christi von Camuccini, s. V. Camuccini 219 321, 938 243 949 287 R 320 388, 993 – Lithographie ohne Titel 758 691, 1262 771 701–702, 1272 – Niobe, s. Ch. R. Cockerell 283 R 284 R 287 R 290 R 308 R 320 387, 993 322 R 357 R 358 410, 1011 Wergo, Charlotte (1814–1832), Tochter von H. A. Ch. und P. Wergo 49 R Wergo, Gustav Willibald (1804–1834), Sohn von H. A. Ch. und P. Wergo 49 R 53 146 Wergo, Henrietta Augusta Charlotta, geb. Feuerlein (1779–1818), Tochter von A. E. F. J. Feuerlein, ab 1800 Ehefrau von P. Wergo 49 R 53 145–146 64 R 66 164, 166, 823 68 R 98 208, 852 123 247, 876 152 277 178 294, 914 181 R 224 R 257 345, 958 Wergo, Karl Friedrich Wilhelm (geb. 1797), ab 1817 Student in Heidelberg, Tbingen und ab 1818 in Gçttingen, Sohn von P. Wergo 49 R 53 146 588 570, 1152 Wergo, Panagiot (1767–1843), griech. Kaufmann, Baumwollgroßhndler, Garnfrberei- und Baumwollspinnereibesitzer in Stuttgart und Cannstatt 49 R 53 145–146 64 R 68 R 98 208, 852 152 277 181 R 222 940 257 345, 958 588 1152 Wergo, Panhagios/Panagiot (1802–1886), Sohn von H. A. Ch. und P. Wergo 49 R 53 146

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Personen- und Werkregister

Wergo, Theodor (1806–1850), Sohn von H. A. Ch. und P. Wergo 49 R 53 146 Werkmeister, Benedikt Maria von (Taufname: Leonhard) (1745–1823), Benediktinermçnch, ab 1807 kath. geistl. Rat, ab 1816 Mitglied der Oberstudiendirektion und ab 1817 kath. Oberkirchenrat in Stuttgart 583 R – Bemerkungen ber das neue Baiersche Concordat 583 R 642 607, 1187 655 612, 1195 725 673, 1244 Werneck, Reinhard von (1757–1842), ab 1797 Oberst und Leibadjutant von Kçnig M. I. J. von Bayern, 1799–1804 Direktor des Englischen Gartens in Mnchen, 1804–17 Chef des Kadettenkorps, bayr. Kmmerer 115 870 Werneck, Herr von, Kammerherr von Kçnigin K. P. von Wrttemberg, Oberfinanzrat in Stuttgart, Schwager von E. von Uechtritz 115 870 687 1222 Werner, Abraham Gottlob (1749–1817), ab 1775 Professor der Mineralogie und Bergbaukunde und ab 1800 schs. wirkl. Bergrat in Freiberg/Sachsen 321 388, 993–994 733 679, 1250 Werner, Friedrich Ludwig Zacharias (1768– 1823), Schriftsteller, ab 1814 Priester in Wien 665 620, 1202 – Martin Luther, oder die Weihe der Kraft 422 458, 1058 – Die Mutter der Makkaber 665 620, 1202 Wessenberg-Ampringen, Ignaz Heinrich Karl Joseph Thaddus Fidel Dismar von (1774–1860), kath. Theologe, ab 1817 Kapitularvikar in Konstanz 779 708, 1278 810 1293 – Betrachtungen ber die Verhltnisse der Katholischen Kirche 655 612, 1195 725 673, 1244 810 722, 1293 Wetzler, Johann Evangelist (1774 – ca. 1850), Arzt, ab 1808 Regierungsund Kreismedizinalrat in Augsburg 41 R 43 131, 805 53 146, 813 65 161, 821 104 226, 863 296 R 305 379, 987 482 489 485 R 554 544, 1132 Wichelhausen, Frulein, aus Bremen, 1777–78 Pensionsgefhrtin Th. Hubers in Hannover 66 167

Wiebeking, Karl Friedrich von (1762– 1842), Hydrotechniker, Architekt, Geograph und Publizist, 1805–18 Geh. Finanzreferendar der Generaldirektion des bayr. Wasser-, Brcken- und Straßenbauwesens in Mnchen, ab 1818 Privatmann in Mnchen 778 706, 1276– 1277 – Bauwissenschaften. Rede Æ…æ von dem Einfluß der Bauwissenschaften auf das çffentliche Wohl 617 597, 1174 – Bauwissenschaften. Ueber die Æ…æ Bau-Style 778 706, 1277 – Theoretisch-practische Wasserbaukunst 305 379, 987 Wied-Neuwied, Maximilian Alexander Philipp Prinz zu (1782–1867), preuß. Major, Reisender, Naturforscher und Ethnograph 364 1018 – Reise nach Brasilien 364 1018 Wi(e)demann, Joseph (1778–1826), Publizist in Augsburg 397 1037 438 463 469 482, 1081 540 530, 1123 548 M 1127 602 583, 1163 665 1202 – Augsburger Kunstausstellung 469 483, 1082 540 1123 – Korr.-Nachr., Mbl. 252 (1817) 399 439, 1039 – Korr.-Nachr., Mbl. 254 (1817) 411 450, 1050 – Korr.-Nachr., Mbl. 277 (1817) 438 463, 1064 445 466, 1068 – Korr.-Nachr., Mbl. 136; 137 (1818) 665 1202 Wieland, Christoph Martin (1733–1813), Schriftsteller, bersetzer in Weimar 11 49 53 148, 814 106 R 213 933 521 509, 1109 – Ausgewhlte Briefe 11 49, 760 33 99, 790 – Combabus 11 48, 760 – M. Tullius Ciceros Smmtliche Briefe, s. M. Tullius Cicero 11 49, 760 – Musarion 106 R – Rez. zu F. Schiller: Dom Karlos 203 309, 929 – Oberon 564 552, 1139 – Smmtliche Werke 106 R 181 R 224 R 275 R 311 R Wieland, Ludwig Friedrich August (1777–

Personen- und Werkregister 1819), ab 1809 Bibliothekar und ab 1811 Privatmann in Wien, dann Redakteur in Weimar und Jena, 1818 Herausgeber von »Der Volksfreund«/»Der Patriot«, Sohn von Ch. M. Wieland 573 1143 576 561, 1145 641 1186 Wielandt, Karl, Ministerialsekretr in Karlsruhe 473 R 474 R 477 R Wild, Catharina, geb. von Gnther (geb. 1793), ab 1813 Ehefrau von M. Wild 28 R 29 R Wild, Maximilian (1776–1815), Revierfçrster in Stoffenried/Bayern 28 R 29 R 44 R Wilkinson, James (1757–1825), amerik. Generalmajor 678 637 679 638 – Memoirs, bers. s. Th. Huber 89 198, 844 583 R 678 637, 1216 679 638, 1216–1217 684 641, 1219 691 648, 1224 735 680, 1251 761 693, 1265 Willemer, Johann Jakob von (1760–1838), Bankier, ab 1788 Geheimrat, Schriftsteller und ab 1800 Mitglied der Theaterdirektion in Frankfurt a. M. 241 330, 947 267 354 – Korr.-Nachr., Mbl. 95 (1817) 209 313, 932 Wilmans/Willmanns, Gerhard Friedrich (1764–1830), ab 1802 Verleger in Frankfurt a. M. 535 528 537 529, 1122 Winckelmann, Johann Joachim (1717– 1768), Altertumsforscher in Rom 250 338, 954 582 567, 1150 – Ungedruckte Briefe von Johann Winckelmann, Hg. s. F. H. W. Kçrte Winkler, Karl Gottfried Theodor (Pseud.: Theodor Hell, Guido) (1775–1856), ab 1804 Archivregistrator, ab 1814 russ. Hofrat, ab 1815 Theatersekretr und ab 1816 Sekretr bei der Akademie der Knste in Dresden, ab 1817 Mitherausgeber der »Abend-Zeitung« 543S 141 888 270 357 289 366 430 460, 1061 484 R 543 R 545 1126 602 583, 1163 630 R 792 1284 794 1285 – Korr.-Nachr., Mbl. 111; 112 (1817) 244 R – Korr.-Nachr., Mbl. 118 (1817) 187 299, 919 203 928 243 331, 948

1429

– Korr.-Nachr., Mbl. 142; 145; 150; 153 (1817) 270 357, 965 – Korr.-Nachr., Mbl. 37; 38 (1818) 530 1114 – Ein merkwrdiger Brief von Columbus 398 438, 1038 – Nachtrag zu dem Etwas ber die Kunstausstellung zu Dresden 109 229, 865 110 229, 866 – Penelope 141 262, 888 379 422, 1024 Winther, F., Notar und Kommissionr in Hamburg – Curatives Mittel gegen die Schwindund Lungensucht 294 370, 978 – Fest erprobte Gesundheits-Recepte fr schwchliche und entnervte Personen 294 370, 978 Winter, Hellmuth Ludwig Friedrich Wilhelm (1785–1847), Schriftsteller und Jurist in Berlin 646 R – Das Paradies des Lebens 646 R Wintzingerode, Georg Ernst Levin Graf von (1752–1834), 1814–16 wrtt. Außenminister, ab 1816 kçnigl. wrtt. Obersthofmeister von Kçnigin K. P. von Wrttemberg in Stuttgart 65 163 533 524 673 634 687 1222 Witschel, Johann Heinrich Wilhelm (1769– 1847), Schriftsteller, Pfarrer in Grfenberg und Kattenhochstadt – Morgen- und Abendopfer 85 R 99 211, 853 448 468, 1069 Wittgenstein, s. Sayn-Wittgenstein Wittmer, Wilhelm (1777–1853), Oberlehrer in Rastatt 185 298, 917–918 – Methode des reinen und angewandten Rechnens 185 298, 918 Wochinger, Adelhaid, geb. Thalhauser, Ehefrau von J. Wochinger 17 70, 773 21 74, 775 29 R 669 625 Wochinger, Francisca Adelhaide (7.–19. Okt. 1815), Tochter von A. und J. Wochinger 21 74, 775 29 R Wochinger, Jacob, um 1809 bayr. Landrichter in Meran und ab 1814 Landrichter in Gnzburg 17 70, 773 29 R 37 798 669 624, 1205 Wochinger (gest. vor 1809), Brauereibesit-

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Personen- und Werkregister

zer in Landshut (?), Vater von J. Wochinger 29 R Wohlbrck, Johann Gottfried (1770/72– 1822), Schauspieler, ab 1817 Regisseur in Leipzig 216 936 402 1044 403 446, 1045 Wolf, Friedrich August Christian Wilhelm (1759–1824), bersetzer und Altphilologe in Berlin – Richard Bentley 342 R Wollstonecraft, Mary (1759–1797), engl. Schriftstellerin – Letters written during a short residence in Sweden, Norway, and Denmark 436 463, 1064 Woltmann, Karl Ludwig von (1770–1817), Diplomat, Historiker und Schriftsteller, ab 1813 in Prag 321 389 400 441 – Memoiren des Freiherrn von S-a 116 236, 871 400 441, 1041 – Selbstbiographie 102 219, 859 Wrede, Eugen Frst von (1806–1845), Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, Sohn von Frst K. Ph. J. von Wrede 1 752 16 65, 769 Wrede, Franz von (1762–1806), ab 1783 Student in Gçttingen 34 101, 103, 791–792 Wrede, Gustav Friedrich Frst von (1802– 1840), Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, Sohn von Frst K. Ph. J. von Wrede 1 752 16 65, 769 33 97, 788 49 R Wrede, Joseph Frst von (1800–1871), Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, Sohn von Frst K. Ph. J. von Wrede 1 752 16 65, 769 33 97, 788 49 R 59 153, 816 85 R Wrede, Karl Philipp Joseph Frst von (1767–1838), ab 1814 bayr. Feldmarschall, ab 1817 bayr. Staatsrat 16 65, 769 85 R 152 274–275, 896 469 483, 1082 533 525, 1118 Wrttemberg, Alexander Friedrich Karl Herzog von (1771–1833), Bruder von Kçnig F. I. W. K. von Wrttemberg 105 227, 864 107 228, 864

Wrttemberg, August Friedrich Eberhard Prinz von (1813–1885), Sohn von Prinzessin Ch. C. G. F. L. S. Th. und Prinz P. F. K. A. von Wrttemberg 43 128 98 203, 210 Wrttemberg, Charlotte Auguste Prinzessin von, s. sterreich, K. Ch. A. Kaiserin von Wrttemberg, Charlotte Auguste Mathilde, ab 1806 Kçnigin von, geb. Prinzessin von Großbritannien (1766–1828), Tochter von Kçnigin S. Ch. und Kçnig G. III. W. F. von Großbritannien und Irland, ab 1797 zweite Ehefrau von Kçnig F. I. W. K. von Wrttemberg 384 431, 1030 Wrttemberg, Charlotte Catharine Georgine Friederike Luise Sophie Theresia Prinzessin von, geb. Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen (1787–1847), in Hildburghausen, Tochter von Herzogin Ch. G. L. und Herzog F. von Sachsen-Hildburghausen, ab 1805 Ehefrau von Prinz P. F. K. A. von Wrttemberg 98 203–204, 210, 850 Wrttemberg, Christian Friedrich Alexander Graf von (1801–1844), Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, Sohn von Herzogin W. D. Th. Ph. und Herzog W. F. Ph. von Wrttemberg 1 752 49 R 298 980 766 697, 1268 Wrttemberg, Eugen Friedrich Heinrich Herzog von (1758–1822), Bruder von Kçnig F. I. W. K. von Wrttemberg 105 227, 864 107 228, 864 Wrttemberg, Ferdinand Friedrich August Herzog von (1763–1834), Bruder von Kçnig F. I. W. K. von Wrttemberg 105 227, 864 107 228, 864 Wrttemberg, Franziska Theresia Herzogin von, geb. von Bernerdin, gesch. von Leutrum, ab 1774 Grfin von Hohenheim (1748–1811), in Kirchheim/ Teck, Geliebte und ab 1785 Ehefrau von Herzog K. E. von Wrttemberg 10 44, 756–757 Wrttemberg, Friederike Marie Alexandrine Charlotte Katharina Grfin von

Personen- und Werkregister (1815–1866), Tochter von Herzogin W. D. Th. Ph. und Herzog W. F. Ph. von Wrttemberg 766 697, 1268 769 701, 1271 784 R Wrttemberg, Friedrich Alexander Franz Konstantin Graf von (1814–1824), Sohn von Herzogin W. D. Th. Ph. und Herzog W. F. Ph. von Wrttemberg 766 696– 697, 1268 769 701, 1271 783 1280 784 R Wrttemberg, Friedrich Karl August Prinz von (1808–1870), Sohn von Prinzessin Ch. C. G. F. L. S. Th. und Prinz P. F. K. A. von Wrttemberg 43 128 98 203, 210 Wrttemberg, Friedrich Wilhelm Alexander Ferdinand Graf von (1810–1869), Sohn von Herzogin W. D. Th. Ph. und Herzog W. F. Ph. von Wrttemberg 766 696–697, 1268 769 701, 1271 783 1280 784 R Wrttemberg, Friedrich I. Wilhelm Karl, ab 1806 Kçnig von (1754–1816) 2 R 8 R 10 44–45, 757–758 13 763 27 785 33 99, 790 43 128, 804 53 147, 813 56 R 62 159, 819 65 161–162, 821 80 831 81 178–179, 834 86 193–194, 842 90 845 98 202–204, 210, 850–851 99 213, 855 100 214, 856 101 215, 857 102 218, 858 103 861 104 862 105 226, 863 106 R 107 228, 864 115 235, 870 120 240–241, 873 145 264, 891 152 275, 896 166 907 207 931 262 348, 960 299 376, 983 331 999 384 431, 1030 483 491, 1091 803 719, 1289 Wrttemberg, Heinrich Karl Friedrich Herzog von (1772–1838), Bruder von Kçnig F. I. W. K. von Wrttemberg 105 227, 864 107 228, 864 Wrttemberg, Karl Eugen, ab 1744 Herzog von (1728–1793), Onkel von Kçnig F. I. W. K. von Wrttemberg 10 44, 757 Wrttemberg, Katharina Pawlowna, ab 1816 Kçnigin von, geb. Großfrstin von Russland, verw. Herzogin von Oldenburg (1788–1819), Schwester von Zar A. I. P. von Rußland, 1809–12 Ehefrau von Herzog P. F. G. von Oldenburg, Mutter von Herzog F. P. A. und K. F. P. von Oldenburg, Cousine und ab 1816

1431

zweite Ehefrau von Kçnig W. I. F. K. von Wrttemberg 43 128, 804 53 147, 813 62 159, 819 79 R 81 178– 179, 833 84 188, 839 85 R 86 193–194, 842 93 R 98 203–204, 850–851 106 R 115 235, 870 124 251, 878 131 256, 883 145 265, 891 152 277, 898 158 282, 902 166 907 180 296, 915 212 R 224 R 260 R 262 349, 961 275 R 288 363, 972 298 373, 980 384 430– 431, 1030 411 449, 1049 414 453–454, 1052–1053 451 R 452 473, 1072 545 533, 1125 564 551, 1138 573 557, 1143 598 577–578, 1158 671 627–628, 1207 687 646, 1222 704 656, 1232 725 672, 1243 741 R 747 1257 766 697, 1268 773 1273 779 708, 1278 784 R 787 R 803 719–720, 1289–1290 Wrttemberg, Ludwig (Louis) Friedrich Alexander Herzog von (1756–1817), Bruder von Kçnig F. I. W. K. von Wrttemberg 105 227, 864 107 228, 864 Wrttemberg, Marie Friederike Charlotte Prinzessin von (1816–1887), Tochter von Kçnigin K. P. und Kçnig W. I. F. K. von Wrttemberg 86 194, 842 93 R 98 204, 850 Wrttemberg, Paul Friedrich Karl August Prinz von (1785–1852), 1813–15 russ. Offizier, 1816 in Stuttgart und Mergentheim, ab 1817 in Paris, Sohn von Kçnig F. I. W. K. von Wrttemberg 8 R 11 49, 760–761 43 128, 804 81 178, 833 98 202–204, 210, 849 – Erklrung 98 849 Wrttemberg, Sophie Friederike Mathilde Prinzessin von (1818–1877), Tochter von Kçnigin K. P. und Kçnig W. I. F. K. von Wrttemberg 695 650, 1226 Wrttemberg, Wilhelm Friedrich Karl Prinz von, ab 1816 Kçnig Wilhelm I. von (1781–1864), Sohn von Kçnig F. I. W. K. von Wrttemberg 8R 10 45, 758 33 790 43 128, 804 53 147, 813 56 R 62 159, 819 79 R 81 178–179, 833 85 R 86 194, 842 91 199, 846 93 R 98 202–204, 850 100 214, 856 101 215, 857 102 216, 218, 858 104 862 105 227, 863–864 106 R 107 228, 864 115 235, 870

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Personen- und Werkregister

120 241 124 252, 878 127 254, 880 134 884 145 265, 891–892 158 282, 902 161 285, 904 166 289, 907 203 929 207 931 212 R 216 936 224 R 236 328, 945 247 333, 951 251 340, 955 260 R 262 349–350, 960 269 355, 964 275 R 289 367, 974 298 981 299 376, 983 359 1013 397 436–437, 1037 400 441, 1040 414 453–454, 1052 445 1068 451 R 452 472–473, 1072 465 480, 1079 476 1086 494 1098 495 1099 503 502, 1102 533 524, 1118 535 528, 1122 555 R 573 558, 1143 581 566, 1149 583 R 590 1155 616 596, 1173–1174 617 1174 687 645–646, 1222 695 650, 1226 704 1232 741 R 766 697, 1268 773 702–703, 1273 779 708, 1278 803 718–720, 1289–1290 Wrttemberg, Wilhelm Friedrich Philipp Herzog von (1761–1830), Bruder von Kçnig F. I. W. K. von Wrttemberg 81 178, 833 105 227, 864 107 228, 864 152 276, 897 298 980 299 983 747 1257 766 696–697, 1268 769 701, 1271 784 R Wrttemberg, Wilhelmine Dorothea Theresia Philippine Herzogin von (gen. Herzogin Wilhelm), geb. Thodis von Tunderfeldt (1777–1822), ab 1800 Ehefrau von Herzog W. F. Ph. von Wrttemberg 153 278, 899 161 285, 904 203 309, 929 212 R 298 980 299 983 530 516–517, 1113 697 652, 1229 766 696–697, 1268 769 701, 1271 Wrtz, Johann Gottfried (1768–1841), Verleger und Buchhndler, Mitinhaber der Buchhandlung Treuttel & Wrtz in Straßburg, Paris und ab 1817 in London, Neffe, Schwiegersohn und Schwager von J. G. Treuttel 653 1193 Wu Han-chÞn, chin. Schriftsteller – Laou-seng-urh, bers. s. J. F. Davis, Ch. M. Engelhardt Wurm, Johann Friedrich (1760–1833), Astronom, ab 1807 Professor der Mathematik und alten Sprachen am Obergymnasium in Stuttgart 663 619, 1200–1201 – Zur Lçsung der Zweifel ber die frhen Ostern 1818 663 1201

Wurmb, Ccilie Julie von (1799–1837), Nichte von H. E. E. C. von Reden 565 1139 Wurmb, Elise Sophie von (1811–1883), Nichte von H. E. E. C. von Reden 565 1139 Wurmb, Henriette Charlotte Julie Adolfine Marianne von (1805–1879), Nichte von H. E. E. C. von Reden 565 1139 Wurmb, Johanna Karoline Charlotte Friederike von, s. Reden Wurmb, Luise Henriette von (1804–1870), Nichte von H. E. E. C. von Reden 565 1139 Wurmb, Therese Magdalene von (1802– 1867), Nichte von H. E. E. C. von Reden 565 1139 Wyss, Johann Rudolf (1781–1830), ab 1805 Professor der Philosophie und Oberbibliothekar der Stadtbibliothek in Bern, Schriftsteller, Freund von G. von Greyerz 21 74, 775 81 180, 834 82 835 124 877 X, Beitrger(in) des »Conversations-Lexicons« – Fellenberg 26 89, 783 Xenophon (ca. 430 – ca. 354 v. Chr.), griech. Schriftsteller – Anabasis, bers. s. J. Ch. L. Haken – Cyropdie, bers. s. H. J. Lasius Zach, Franz Xaver von (1754–1832), Astronom und Obersthofmeister in Italien – Neuere Ansichten ber die Kultur der Chinesen 336 1002 394 1035 – Ueber die astronomischen Beobachtungen der Chinesen 336 399, 1002 394 435, 1035 Zahlha(a)s, Johann Baptist von (1787– 1870), Schauspieler und Dramatiker in Leipzig – Das Leben ein Traum, s. P. Caldero´n de la Barca 671 1209 786 711, 1281 Zahn, Christian Jacob (1765–1830), Schriftsteller und Komponist, ab 1798 Kaufmann und Fabrikant in Calw, 1815–17 Abgeordneter in der wrtt. Stndeversammlung 115 235

Personen- und Werkregister – Reiterlied 483 490, 1090 695 649, 1225 – Vortrag 115 235, 870 Zais, Wilhelm (1772–1840), Fabrikant in Cannstatt 53 147, 813 Zastrow, Karl Ludwig von (1785–1835), ab 1813 preuß. Major, 1814–15 in der preuß. Kommandantur in Neuchaˆtel, ab 1815 Oberstleutnant und ab 1818 Oberst 44 R Zastrow, Marie Olympe von, geb. de Pourtale`s (1797–1868), Tochter von J. L. de Pourtale`s, ab 1815 Ehefrau von K. L. von Zastrow 44 R Zehender, Rudolf Albrecht (ca. 1797–1815), aus Gurnigel/Schweiz, ScharfschtzenLeutnant in Bern 13 54, 763 Zeitblom, Bartholomus (um 1455 – um 1518), Maler – Hochaltar des Klosters Blaubeuren 331 396, 999 Zemplin, August (1784–1867), ab 1815 Arzt in Waldenburg und Brunnenarzt in Salzbrunn 672 1210 Zentner, Georg Friedrich von (1752–1835), ab 1808 Wirkl. geheimer Rat und Vorstand der Sektion fr die çffentlichen Unterrichts- und Erziehungsanstalten des bayr. Innenministeriums, ab 1817 Staatsrat im Innenministerium in Mnchen 145 265, 891 Zeppelin, Ferdinand Ludwig Graf von (1772–1829), ab 1812 wrtt. Außenminister, ab 1814 wrtt. Staatsminister und 1814–15 wrtt. Gesandter in Paris, 1816 wrtt. Kultusminister, ab 1816 wrtt. Außenminister und Geh. Rat in Stuttgart, Bruder von Graf J. C. von Zeppelin 98 204, 209, 850, 852 106 R 224 R 564 552, 1139 565 553, 1140 589 572, 1153 615 590, 1170 803 720, 1290 Zeppelin, Henriette Pauline Auguste Sophie Grfin von, geb. von Maucler (1784/85–1863), Schwester von F. von Maucler, ab 1802 Ehefrau von Graf F. L. von Zeppelin 56 R 68 R 224 R 275 R 384 430–431, 1030 502 R 589 573, 1154 737 R Zeppelin, Johann Carl Graf von (1767–

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1801), ab 1797 wrtt. Geheimrat und erster Staats- und Konferenzminister, ab 1799 Geheimratsprsident in Stuttgart, Bruder von Graf F. L. von Zeppelin 86 194, 842 Zeppelin, Luise Grfin von (1814–1837), Tochter von Grfin H. P. A. S. und Graf F. L. von Zeppelin 589 573 Zeppelin, Maria Grfin von (1809–1884), Tochter von Grfin H. P. A. S. und Graf F. L. von Zeppelin 589 573 Zeppelin, Mathilde Grfin von (1806– 1894), Tochter von Grfin H. P. A. S. und Graf F. L. von Zeppelin 589 573 Zeppelin-Aschhausen, Hyppolite Justine Juliane Dorothea Amalie Grfin von, geb. Du Plat (1793–1854), Tochter von S. J. Ch. C. E. Du Plat, ab 1817 Ehefrau von Graf J. F. K. von Zeppelin-Aschhausen 383 426, 1028 384 430–431, 1030 522 512, 1111 555 R 579 563, 1147 Zeppelin-Aschhausen, Johann Friedrich Karl Graf von (1789–1836), kçnigl. wrtt. Zeremonienmeister in Stuttgart, Sohn von Graf J. C. von Zeppelin, Neffe von Graf F. L. von Zeppelin, Bruder von Grfin W. K. S. von Taube 384 430–431, 1030 555 R Zeuxis von Herakleia (5./4. Jh. v. Chr.), griech. Maler 62 157, 819 Zingg, Adrian (1734–1816), ab 1766 Professor der Kupferstechkunst an der Akademie in Dresden, schs. Hofkupferstecher 109 229, 866 Zinserling, August Ernst (1780–1840), ab 1808 Professor der Geschichte in Kassel, ab 1816 Hilfslehrer in Hamburg, ab 1817 Professor der rçm. und griech. Altertmer in Warschau – Christinas Maximen 252 R Zinzendorf und Pottendorf, Nikolaus Ludwig Graf von (1700–1760), Theologe, 1722 Grnder der Herrnhuter Brdergemeine 10 757 Zoega/Zoe¨ga, Emilia (1801–1868), Tochter von G. Zoega/Zoe¨ga 293 369 Zoega/Zoe¨ga, Frederik/Federico (1798– 1870/71), ab 1816 Student in Gçttingen, Sohn von G. Zoega/Zoe¨ga 293 369 Zoega/Zoe¨ga, Georg (1755–1809), dn. Al-

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Personen- und Werkregister

tertumsforscher und Archologe, 1773– 76 Student in Gçttingen, 1776–83 Reisen und Aufenthalte in Italien, Deutschland und Dnemark, ab 1783 in Rom, ab 1798 dn. Generalkonsul in Rom 293 369, 977 – Abhandlungen, Hg. s. F. G. Welcker 293 977 Zoega/Zoe¨ga, Laura (geb. 1784), Tochter von G. Zoega/Zoe¨ga 293 369 Zoller, Karl August Christoph Friedrich von (1773–1858), Geistlicher und Schulinspektor am Kçniglichen Waisenhaus und ab 1818 Direktor der ffentlichen Erziehungs- und Unterrichts-Anstalt fr Tçchter aus den gebildeten Stnden (ab 1819: Katharinenstift) in Stuttgart 766 697, 1268 779 708, 1278 784 R 803 719–720, 1289

Zschokke, Johann(es) Heinrich David (1771–1848), Schriftsteller, Publizist und schweiz. Politiker dt. Herkunft, ab 1804 Oberforst- und Bergrat in Aarau 642 606 655 612, 1194 802 1288 Zwicky, Caspar (1794–1846), aus Mollis, ab 1810 Schler in Ph. E. von Fellenbergs Erziehungsinstitut fr Sçhne hçherer Stnde in Hofwil bei Bern, ab 1818 Student in Wrzburg 1 752 Zyllnhardt, Karl Philipp August Otto Ludwig von (1779–1828), ab 1806 bad. Kammerherr in Mannheim, ab 1807 Geh. Hofrat in Karlsruhe, ab 1808 Vizeprsident und ab 1814 Prsident des Hofgerichts in Mannheim, ab 1816 bayr. Kmmerer, ab 1817 hess.-homburg. Geh. Rat und dirigierender Prsident, 1818–19 Privatmann auf Gut Mauer bei Heidelberg 25 86

Verzeichnis und Nachweis der Abbildungen Abb. 1

Friedrich Arnold Brockhaus. In: Heinrich Eduard Brockhaus: Friedrich Arnold Brockhaus. Sein Leben und Wirken nach Briefen und andern Aufzeichnungen geschildert. T. 1. Leipzig 1872. . . . 78

Abb. 2

Titelseite von »Kunst-Blatt« Nr. 19, Beilage zum »Morgenblatt« Nr. 294 (7. 12. 1816). Redaktionsexemplar mit handschriftlichem Vermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung zum Einsender/Verfasser des Artikels. Marbach DLA. . . . . . . . . . . 183

Abb. 3

Titelseite von »Morgenblatt« Nr. 21 (24. 1. 1817). Redaktionsexemplar mit handschriftlichem Vermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung zum Einsender/Verfasser des Artikels. Marbach DLA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243

Abb. 4

Les affiches publiques; Die çffentlichen Anzeigen. Aquarellierte Umrißradierung von Georg Emanuel Opiz. (Gemhlde von Paris. Erste Lieferung, in vier Blttern. Leipzig). Mit freundlicher Genehmigung der Joseph Fach GmbH, Frankfurt am Main. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248

Abb. 5

Brief von Dietrich Kanngiesser an die Redaktion des »Morgenblatts«, 3. Febr. 1817. Mit Schreib-, Eingangs- und Ausgangsvermerk der J. G. Cottaschen Buchhandlung. Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Kanngiesser Nr. 1.

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Abb. 6

Brief an die J. G. Cottasche Buchhandlung und Dietrich Kanngiesser, 12. Febr. 1817. Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Kanngiesser Nr. 1a. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270

Abb. 7

Brief an Johann Friedrich Cotta, 12. Febr. 1817. Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 179. . . . . . . . . . . . 272

Abb. 8

Mariette und August von Hartmann mit Tçchtern und Georg Reinbeck. Elfenbeinminiaturen von Luisa Maria (Mariette) Zoeppritz, geb. Hartmann. Schiller-Nationalmuseum/ Marbach DLA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 395

Abb. 9

Friedrich Haug. lgemlde. 1815. Schiller-Nationalmuseum/ Marbach DLA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 412

Abb. 10

Adolph Mllner. Etwa 1817. In: A. Mllner: Die Schuld. 3. Aufl. Leipzig: Gçschen 1817. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445

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Verzeichnis und Nachweis der Abbildungen

Abb. 11

Paul Usteri. lgemlde von Hans Jakob Oeri. um 1818. Depositum der Zrich ZB im Medizinhistorischen Institut. . . . 522

Abb. 12

Fanny Tarnow. lgemlde von Friederike Hasse. 1825. Signatur 1, Bestand 13.1–2, Bildersammlung Personen des Landeshauptarchivs in Schwerin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 560

Abb. 13

Brief an Johann Friedrich von Cotta, 8. Juni 1818. Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Th. Huber Nr. 240. 621

Abb. 14

Friederike Brun. Miniatur von Heinrich Jakob Aldenrath. 1818. Privatbesitz, Dnemark. Foto: Ole Woldbye. . . . . . . . . . 633

Abb. 15

Brief der J. G. Cottaschen Buchhandlung an Herrn von Becker, 14. oder 15. Juni 1818. Marbach DLA, Cotta-Archiv, Cotta-Briefe, Becker Nr. 1a. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 640

Abb. 16

Caroline Pichler. lgemlde von Carl von Sales. 1818. Wien Museum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 660

Danksagung Allen Personen und Institutionen, die unsere Arbeit auch an dem sechsten Band der Briefausgabe Therese Huber untersttzt haben, mçchten wir an dieser Stelle danken: den Leitern und Mitarbeitern zahlreicher Archive, Bibliotheken, Handschriftenabteilungen und Kirchenbuchmter im In- und Ausland, die unsre Nachfragen kundig und geduldig beantwortet haben, insbesondere den Leitern der Handschriftenabteilung der SUB Gçttingen, Dr. Helmut Rohlfing, und den Leitern des Cotta-Archivs im DLA Marbach, Dr. Bernhard Fischer und Dr. Helmuth Mojem, und deren Mitarbeitern; Dr. Denise Wittwer-Hesse von der BB Bern (Fellenberg-Archiv; Familienarchiv von Greyerz); Marlis Sthli, der Mitarbeiterin der ZB Zrich; Dr. Ren Specht, Stadtbibliothek Schaffhausen; Diçzesanarchivrtin Doris Bauchrowitz (Matrikel der Pfarreien Stoffenried und Gnzburg); Dr. Christa Mack und den Mitarbeitern des Stadtarchivs Stuttgart; Dr. Doris und Dr. Peter Walser-Wilhelm von der Bonstetten-Ausgabe; Prof. Dr. Achim Hçlter (zu Johann Dominik Fiorillo); Prof. Dr. Adrian Braunbehrens und Eberhard Koestler, die uns Briefe an Th. Huber zur Verfgung gestellt haben; Erich Broy, Kulturreferent in Leipheim; Dr. Horst Meyer/Bad Iburg fr seinen wichtigen Hinweis auf den Brockhaus-Nachlaß im Schsischen Staatsarchiv Leipzig; Lutz von Wurmb vom Familienverband von Wurmb; Walter Grabert, Stadtarchiv Gnzburg; Dr. Lupold von Lehsten, Institut fr personengeschichtliche Forschungen; den Personen und Institutionen, die uns Abbildungsmaterial zur Verfgung gestellt haben. Fr seinen Rat bei editorischen Einzelfragen danken wir Prof. Dr. Bodo Plachta; fr die redaktionelle Betreuung der franz. Briefe St. Prof. Dr. Barbara Schuchard und der stellvertretenden wissenschaftlichen Mitarbeiterin und Romanistin Imke Wendt; fr Transkriptionen der Briefe Juli 1815 bis einschließlich 1816 und vorbereitende Anmerkungshinweise Sylvia Cordie; den ehemaligen wissenschaftlichen Mitarbeitern der Arbeitsstelle Therese Huber: Dieter Neiteler fr die Transkription und Kollation der Briefe 1817 bis einschließlich Juni 1818 und die Kollation der Briefe Juli 1815 bis einschließlich 1816 sowie inhaltliche Vorarbeiten; der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Jessica Stegemann fr die Transkription der Briefe Juli bis einschließlich September 1818; der stellvertretenden wissenschaflichen Mitarbeiterin Simone Wichor fr Vorbereitungen zu einigen Sammelanmerkungen; den ehemaligen und gegenwrtigen studentischen Hilfskrften Margo Kopciowska und vor allem Stefan Brinkmann und Kerstin Ostendorf sowie der wissenschaftlichen Hilfskraft Cordula Greinert fr Untersttzung bei den vielfltigen Recherchen; den Mitarbeitern der Universittsbibliothek Osnabrck, insbesondere Peter Daniels, Leiter der

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Danksagung

Mediothek, sowie der SUB Gçttingen fr die Erledigung der zahlreichen Fernleihen; der Universitt Osnabrck und dem Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft und seinen Mitarbeiterinnen im Verwaltungsdienst fr ihre Untersttzung des Editionsvorhabens; dem Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart fr finanzielle Untersttzung (Druckkosten); der Deutschen Forschungsgemeinschaft fr die Fçrderung der Briefausgabe Therese Huber; dem de Gruyter Verlag fr die Publikation dieses Bandes; den studentischen Hilfskrften Katharina Frye und Kerstin Ostendorf fr die Mitarbeit bei den Fahnenkorrekturen zu diesem Band.