174 118 4MB
German Pages 52 [64] Year 1922
A U S H A N D E L , INDUSTRIE U N D T E C H N I K HERAUSGEGEBEN VON ALFRED SCHLOMANN, BERATENDER INGENIEUR, MÜNCHEN
Heft 2 Briefwechsel über den Auftrag auf eine Dampfkesseianiage von der Ausschreibung bis zur Abnahme Auf Grund von Geschäftsakten unter Beigabe von 12 Zeichnungen zusammengestellt
München und Berlin 1922 Druck und Verlag von R. Oldenbourg
Vorwort zum 2. Heft. Das vorliegende Heft: »Briefwechsel über den Auftrag auf eine Dampfkesselanlage von der Ausschreibung bis zur Abnahme« enthält, zeitfolgegemäß geordnet, den gesamten Geschäftsverkehr über die Ausführung einer Dampfkesselanlage, angefangen von einer Zeitungsnachricht bis zur endgültigen Abnahme der Anlage. Das gewählte Beispiel betrifft Steilrohrkessel ; man hätte natürlich ebenso gut irgendeine andere Kesselform der Abwicklung eines solchen Geschäftsverkehrs zugrunde legen können. Ganz besonderen Dank spreche ich Herrn Ingenieur E. T. B i l l i g in Gummersbach i. Rhld. für die grundlegende Bearbeitung des Heftes aus. M ü n c h e n , im Dezember 1921.
Schlomann.
1*
Zeitungsnachricht aus der „Chemiker-Zeitung". H a m b u r g . Der Aufsichtsrat der Firma Ernst Schleimann, G. m. b. H., hierselbst, bewilligte M. 400000.— für die Erweiterung seiner Maschinen- und Kesselanlage. Die Neubeschaffungen sollen sofort erfolgen.
Oberberglsche Dampfkesselwerke Kirchfeld.
Kirchfeld, den
Herrn Ernst Schleimann, G. m. b. H. Hamburg. Wir gestatten uns, Ihnen einen Satz unserer Drucksachen zu senden über unsere für die Errichtung vollständiger Dampfkesselanlagen in Betracht kommenden Erzeugnisse: Kessel und Überhitzer, Wanderplanroste, D. R. P., Selbsttätige Wasserreiniger, D. R. P., Speisewasser-Vorwärmer mit selbsttätigen Kratzeisen, Flüssigkeitsmesser, D. R. P., Zugmesser, Vollständige Rohrleitungen, Temperaturregler, D. R. P. Wir bitten höflichst, uns Gelegenheit zur Abgabe eines Angebotes auf die Dampferzeuger für Ihre Neuanlagen zu geben. Wir zweifeln nicht, Ihnen sowohl hinsichtlich des Preises als auch der Bauart wesentliche Vorteile bieten zu können. Unser Kessel wird seit mehr als 39 Jahren von uns gebaut und hat weite Verbreitung gefunden. Unsere Dampfanlagen bieten volle Gewähr für dauernd einwandfreien, sicheren und im höchsten Maße wirtschaftlichen Betrieb. Wir haben aus allen Industriezweigen zahlreiche erstklassige Zeugnisse, und die üns im Laufe der Jahre gemachten vielen Nachbestellungen zeugen dafür, daß unser Kessel im Betrieb das hält, was wir versprechen. e Wie unser Erzeugnis überall eingeschätzt wird, beweisen auch unsere fortlaufenden Liefefungen an die ersten industriellen Werke. Wir verweisen auf das hier anliegende Verzeichnis von Anlagen, welche wir in letzter Zeit in Auftrag erhielten und die zum Teil jioch in der Ausführung, zum Teil in der Anlieferung begriffen sind. Zu jeder weiteren gewünschten Auskunft sind wir gern bereit; wir hoffen, daß Sie demnächst auf dieses Schreiben zurückkommen werden. Hochachtungsvoll! 1 Satz Preislisten. 1 Verzeichnis von neuen Kesselanlagen.
(Unterschrift.)
6 Ernst Sdilelmann G . m . b . H . Hamburg.
H a m b u r g , den
An die Oberbergischen Dampfkesselwerke Kirchfeld. Ihr Schreiben vom Wir beabsichtigen die Anschaffung eines Wasserröhrenkessels von 500—550 qm Heizfläche a n d bitten um gefl.' Preisanstellung und Mitteilung, bis zu welchem Z e i t p u n k t Ihnen die Lieferung u n t e r Gewährleistung möglich wäre. Ihrem baldgefl. Angebot sehen wir entgegen und zeichnen hochachtungsvoll! (Unterschrift.)
Oberbergische Dampfkesselwerke Kirdifeld.
K i r c h f e l d , den
Herrn E r n s t S c h l e i m a n n , , G . m . b . H. Hamburg. Ihr Schreiben vom Zur Ausarbeitung eines Ihren Betriebsverhältnissen bestens Rechnung tragenden Angebots benötigen wir die nachstehend erwähnten Unterlagen. Wir bitten daher, uns die aufgeworfenen Fragen möglichst vollständig zu beantworten. Unser Oberingenieur, Herr Becker, k o m m t im Laufe der nächsten 14 Tage nach H a m b u r g ; er k ö n n t e die etwa erforderlichen A u f n a h m e n machen, und wir bitten, uns freundlichst anzugeben, wann Ihnen sein Besuch genehm ist. Die erforderlichen U n t e r l a g e n sind: 1. Welche D a m p f m e n g e benötigen Sie im D u r c h s c h n i t t ? Welches ist der höchste und der geringste D a m p f v e r b r a u c h ? Ist die D a m p f e n t n a h m e gleichmäßig oder m u ß mit starken Belastungsschwankungen gerechnet w e r d e n ? 2. Welche D a m p f s p a n n u n g soll erzeugt w e r d e n ? Wie hoch soll der Da'mpf überhitzt w e r d e n ? Benötigen Sie gleichzeitig Dampf von verschiedener Überhitzung und gesättigten D a m p f ? 3. Welche T e m p e r a t u r h a t das Speisewasser? K o m m t f ü r die Speisung der Kessel Niederschlagwasser aus D a m p f t u r b i n e , Heizungen oder sonstigen Wärmevorrichtungen in F r a g e ? Ist eine Wasserreinigung vorhanden, wenn ja, welcher B a u a r t und welcher Leistung? W e n n möglich, bitten wir, uns eine Probe des Wassers in gut versiegelter Flasche von wenigstens 5 Liter Inhalt zu senden. Wir werden das Wasser kostenlos in unserem Laboratorium untersuchen und Ihnen das Ergebnis der Analyse mitteilen. 4. Mit welchen Kohlen wollen Sie Ihre Anlage b e t r e i b e n ? Wie groß ist der Heizwert, der Gehalt an Schlacke, grober Feuchtigkeit u n d flüchtigen B e s t a n d t e i l e n ? Falls mehrere Kohlensorten in Frage kommen, bitten wir Sie, zwecks Auswahl bzw. Vorschlag der f ü r Sie günstig erscheinenden Kohlensorte den Preis, Heizwert und, wenn möglich, auch die chemische Zusammensetzung aller Sorten anzugeben. 5. Höhe, lichte Weite und Zug eines etwa vorhandenen Schornsteines, an den die zu liefernden Kessel angeschlossen werden sollen, sowie Größe, Belastung und B a u a r t der an diesen Schornstein bereits angeschlossenen Kessel und Feuerungen. Ist künstlicher Zug oder Unterwind v o r h a n d e n ? Welche B a u a r t und welche L e i s t u n g ? 6. Grundriß des Kesselhauses u n t e r Angabe des zur Verfügung stehenden R a u m e s und einer möglichen Erweiterung des Gebäudes. Höhe des Grundwasserstandes u n t e r Kesselhausflur. 7. Ist eine mechanische Z u f ü h r u n g der Kohle und eine mechanische A b f ü h r u n g der Schlacken vorhanden, welche B a u a r t , oder sollen derartige Einrichtungen bei der Neuanlage vorgesehen w e r d e n ? 8. Ist ein Anschlußgleis vorhanden, und wie sind die Anfuhrmöglichkeiten? Ihren baldgefl. Nachrichten entgegensehend, zeichnen wir hochachtungsvoll! (Unterschrift.)
7 Oberbergische Dampfkesselwerke Kirchfeld.
K i r c h f e l d , den
H e r r n Oberingenieur Becker z. Z t . B e r l i n . Anbei e r h a l t e n Sie unseren Schriftwechsel m i t H e r r n E r n s t Schleimann, G. m. b. H., H a m b u r g , in A b s c h r i f t . Sie wollen sich so einrichten, d a ß Sie möglichst k u r z n a c h Abruf zwecks V e r v o l l s t ä n d i g u n g der U n t e r l a g e n f ü r - u n s e r A n g e b o t nach H a m b u r g reisen k ö n n e n . Sobald wir von Schleimann N a c h r i c h t haben, w e r d e n Sie gegebenen Falles d r a h t l i c h v e r s t ä n d i g t . Mit f r e u n d l . G r u ß ! (Unterschrift.)
Ernst Schleimann G . m . b . H. Hamburg.
H a m b u r g , den
A n die Oberbergischen D a m p f k e s s e l w e r k e Kirchfeld. Ihr Schreiben v o m N a c h s t e h e n d b e a n t w o r t e n wir teilweise Ihre Fragen. E s ist u n s n i c h t möglich, Ihre A n f r a g e n vollständig zu b e a n t w o r t e n . W i r sind auch leider nicht in der Lage, Ihnen alle zur A u f k l ä r u n g des S a c h v e r h a l t e s erforderlichen Zeichnungen des v o r h a n d e n e n G e b ä u d e s u n d der b e s t e h e n d e n E i n r i c h t u n g e n vorzulegen, u n d es w ä r e uns deshalb der Besuch Ihres H e r r n Becker sehr e r w ü n s c h t . D a der U n t e r z e i c h n e t e a b e r w ä h r e n d der n ä c h s t e n ' 1 4 T a g e auf Reisen ist, k ö n n t e die R ü c k s p r a c h e erst in etwa 18 T a g e n , a m besten zwischen d e m 1. u n d 5. k o m m e n d e n Monats, s t a t t f i n d e n . Hochachtungsvoll! Anbei 2 Blatt Erläuterungen. (Unterschrift.) Erläuterungen. Zu 1. W i r h a b e n eine D a m p f m a s c h i n e von 750 P S V e r b u n d (Sulzer), welche gewöhnlich nicht voll belastet wird, zuweilen aber sehr s t a r k herangezogen werden m u ß . Die Maschine a r b e i t e t m i t K o n d e n s a t i o n . Messungen ü b e r den D a m p f v e r b r a u c h h a b e n wir in letzter Zeit nicht a n g e s t e l l t f r ü h e r b e t r u g er 6 kg j e P S . D a n e b e n benötigen wir f ü r K o c h e r u n d K a l a n d e r zeitweilig sehr viel D a m p f . Ein Teil dieses D a m p f e s wird in gewissen Zeiten aus d e m A b d a m p f der Maschine g e n o m m e n , die d a n n ohne K o n d e n s a t i o n arbeitet. D a s ist n a m e n t l i c h bei s c h w a c h e m Betriebe d e r Fall. In der N a c h t ist n u r wenig Dampf zur H o c h h a l t u n g der T e m p e r a t u r in d e n T r o c k e n - u n d W ä r m e s c h r ä n k e n erforderlich. Zu 2. An der Maschine benötigen wir 12 A t m . Ü b e r d r u c k u n d 250° C. W i r gehen aber mit d e m G e d a n k e n u m , noch vor E n d e dieses J a h r e s eine D a m p f t u r b i n e mit Z w i s c h e n d a m p f E n t n a h m e aufzustellen, f ü r welche der D a m p f auf 14 A t m . u n d 350° C g e b r a c h t werden m u ß . F ü r die K a l a n d e r benötigen wir schwach ü b e r h i t z t e n D a m p f v q n 6 A t m . , welcher u n t e r E i n s c h a l t u n g von D r u c k m i n d e r u n g s v e n t i l e n aus der H a u p t d a m p f l e i t u n g e n t n o m m e n wird. F e r n e r b r a u c h e n wir f ü r einige V o r r i c h t u n g e n g e s ä t t i g t e n , D a m p f in der Zeit, wo wir nicht m i t A b d a m p f arbeiten k ö n n e n . Zu 3. W i r e n t n e h m e n d a s Speisewasser einem B r u n n e n , da d a s Niederschlagwasser unserer Maschine nicht ölfrei ist. (Einspritzverflüssiger.) E i n Teil des Niederschlagwassers des Heizd a m p f e s wird f ü r die Kesselspeisung wieder gewonnen. ' D e r größere Teil g e h t zurzeit noch verloren, wir wollen jedoch bei der N e u a n l a g e möglichst alles a u s n u t z e n . E i n e W ä s s e r r e i n i g u n g besitzen wir nicht. E i n e P r o b e des B r u n n e n w a s s e r s lassen wir Ihnen, wie g e w ü n s c h t , m i t der P o s t zugehen. Z u 4. W i r v e r f e u e r n j e t z t Y o r k s h i r e N u ß I I I u n d N u ß IV gemischt. Unsere K o h l e n r e c h n u n g ist a b e r s e h r hoch, u n d wir h a b e n Schwierigkeiten mit unseren N a c h b a r n wegen der R a u c h b e l ä s t i g u n g . Nördlich v o n u n s ist eine große Wäscherei m i t N a t u r b l e i c h e u n d südlich eine Spinnerei. W i r w ü r d e n sehr gern zur V e r t e u e r u n g einer a n d e r e n K o h l e n a r t ü b e r g e h e n ;
ö es ist uns dies aber in der jetzigen Anlage wegen der Belastungsverhältnisse nicht möglich. Sobald wir von unserem Kohlenlieferer über die verschiedenen in Frage kommenden Arten und Sorten nähere Auskunft erhalten haben, werden wir Ihnen darüber Mitteilung machen und auf jeden Fall auch diese Frage mit Ihrem Herrn Oberingenieur Becker eingehend besprechen. Zu 5. Der vorhandene Schornstein ist zu klein, für die Errichtung eines neuen ist aber wenig Platz vorhanden. Anderseits befürchten wir, daß uns wegen der oben erwähnten Nachbarbetriebe Schwierigkeiten erwachsen können, wenn wir von der Errichtung eines ausreichend hohen Schornsteines absehen. Wir bitten daher um Vorschläge hierzu. Die Fragen zu 6., 7. und 8. werden am besten mit Ihrem Herrn Oberingenieur Becker besprochen. (Unterschrift.)
Oberbergische Dampfkessel wer Je e Kirchfeld.
K i r c h f e l d , den.
Herrn Oberingenieur Becker z. Zt. D r e s d e n . Anbei Abschrift des Schreibens von E. Schleimann, G. m. b. H. Es handelt sich hier anscheinend um ein ebenso aussichtsreiches wie schwieriges Geschäft. Außerdem ist Ihnen bekannt, daß wir mit allen Mitteln in den Hansastädten festen Fuß fassen wollen, um daraus den Nutzen zu ziehen, der der Güte unserer Erzeugnisse zukommt. Sie wollen sich daher jedenfalls so einrichten, daß Sie zur angegebenen Zeit bei Schleimann vorsprechen können. Aus den Vorgängen dürften Sie genügend unterrichtet sein, so daß sich ein weiteres Eingehen auf die Sache für heute erübrigt. Wir empfehlen nur nochmals dringend, die Sache nach allen Richtungen hin gründlich zu untersuchen. Mit freundl. Gruß! (Unterschrift.)
Oberingenieur Becker z. Zt. Hamburg.
H a m b u r g , den An die Oberbergischen Dampfkesselwerke Kirchfeld.
Nach eingehender Rücksprache mit Herrn E : Schleimann —75 v. H. des Gesellschaftskapitals, maßgebende Persönlichkeit, sehr ernst zu nehmender Herr — vorsichtig zu behandeln — ehrgeizig — hat Firma vor 30 Jahren gegründet — habe ich alle wesentlichen Fragen mit dem Prokuristen A. Moritz (Rechte Hand des Inhabers—mit dem Betrieb vollständig vertraut— sehr zugänglich — nur etwas furchtsam nach E. Schleimann sehend und daher nicht ausschlaggebend) durchgesprochen. Maschinenmeister Schmidt — (im Betriebe ergraut, mißtrauisch gegen Neuerungen — zwar praktisch veranlagt, jedoch anscheinend schwierig zu behandeln) — zeigte mir die vorhandene Anlage. Vorhanden: 4 Zweiflammrohrkessel — 60, 85, 2 x 120 qm — 12 Atm. Der große Kessel ist neu und mit Überhitzer von Bückling ausgerüstet. Schornstein nach Bauzeichnung 40 m hoch, 1,2 m Durchm.; sehr schlechter Zug; Feuer werden mäßig bedient; Anlage qualmt; Rückstände enthalten offenbar viel Unverbranntes. Angaberf über täglichen Kohlenverbrauch und Verdampfungsziffer nicht vorhanden, auch schwer zu beschaffen, da Wiegeeinrichtungen fehlen. Monatlicher Kohlenverbrauch ca. 480—500 t. Kohle kostet frei Kesselhaus durchschnittlich M. 19,2. Eine Probe davon zur Analyse sende Ihnen heute mit gleicher Post. Die Kesselanlage ist schon jetzt völlig ungenügend. Inzwischen hat man aber einen neuen Flügel angebaut, für den sehr viel Heizdampf in Frage kommt. Soweit ich feststellen konnte, schwankt der jetzige Dampfverbrauch zwischen 5000 und 10000 kg je Stunde; dazu kommen aber für die Neuanlage wenigstens noch weitere 5000
9 bis 7000 kg stündlich. Herr E. Schleimann wünscht die Anlage so eingerichtet zu haben, daß ein Kessel den ganzen Dampf erzeugt, daß sie auch für die nächste Zukunft ausreicht und die alten Kessel ganz stillgelegt werden können; deshalb wünscht er Kesselaushilfe von 100 v . H . Den von den alten Kesseln eingenommenen Raum will er später noch für Färbereizwecke mitbenutzen. Im Grunde genommen handelt es sich also um die Errichtung einer ganz neuen Kesselanlage, welche zunächst mit 12 Atm. Überdruck und 250° Dampftemperatur, später mit 14 Atm. und 375° zu betreiben ist. Der Raum f ü r die Erweiterung ist aber sehr knapp. Ich lege einen Lageplan bei, in welchem die zur Verfügung stehenden Flächen angedeutet sind. Wenn wir das Kesselhaus nach Norden verlängern, so wird der Raum für die Lagerung der Kohle äußerst beschränkt. In diesem Falle müßten wir eine sehr große Tasche vorsehen, in welche alle Kohlen unmittelbar vom Wagen eingelagert werden können. Zu beachten wäre eine notwendige Rücklage für Streikfall und Schnee. Man könnte auch östlich anbauen; dann müßten aber die Schuppen A und B abgerissen werden. Diese haben zwar wenig Wert, aber Herr E. Schi, plant dorthinaus eine Verlängerung des Haupt-Fabrikgebäudes. Dagegen hätte diese Lösung den Vorzug, daß man das Anschlußgleis über die Drehscheibe hinaus an die Kohlenförderungsanlage heranbringen könnte.' Es ist eine wirtschaftliche Rechnung für den Wert der unmittelbaren Bahnzufuhr anzustellen. Angenehmer wäre es Herrn E. Schi., unter Abbruch des kleinen Lagergebäudes C und des Schuppens D das neue Kesselhaus südlich anzubauen. Ich kann im Augenblick nicht übersehen, ob Schwierigkeiten vorliegen und ob der verfügbare Platz ausreicht. Für die verlangte Höchst-Dampfleistung von 15000 kg in der Stunde halte ich zwei Kessel A 5 für je 15000 kg/Std. zu 500 qm für zweckmäßig. Dahinter, nötigenfalls wegen der beschränkten Raumverhältnisse hochgestellt, einen gemeinsamen gußeisernen Vorwärmer, $ofern Sie nicht die Bauart B 7 unterbringen können. Bei Anlage der Tasche ist für später der Anbau weiterer Kessel vorzusehen. Der Baugrund trägt 1 m Mutterboden; darunter liegt % m Fließsand, dann fester Ton. Das Grundwasser steigt bis zu 80 cm unter die Hüfsohle; deshalb ist Hochlegung des Kesselhausfußbodens erforderlich. Der schlechte Baugrund dürfte künstlichen Zug notwendig machen. Sehr bedenklich ist auch etwaiger Widerspruch der Nachbarn gegen den niedrigen Schornstein. Außer Yorkshire-Kohle kommen noch andere englische Kohlen von annähernd gleichem Heizwert, besonders aber gute Ruhr-Nußkohle und Braunkohle in Frage, die E. Schi, unter Ausnutzung des billigen Wasserweges aus seinen eigenen Gruben bei Magdeburg beziehen würde. Die Kohle hat 3400 WE. Bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung ist neben der Beförderung auf dem Wasserwege zweimaliges Umladen zu berücksichtigen. Ich empfehle Ruhr- oder Yorkshire, da sie, bezogen auf den Heizwert, [gleich teuer und für Kettenroste gut geeignet sind. Die Kohlenförderungsanlage wird mit selbsttätigen Wagen, die Kessel mit Speisewasserregler, Wasser- und Dampfmesser gewünscht. Ferner bittet Herr E. Schi, um Kostenanschlag und Entwurf für die vollständige Einrichtung zur Messung des Wasserverbrauches der gesamten Kesselanlage. Wasserreinigung ist anscheinend erforderlich. Die Kessel sind teilweise in schlechtem Zustande. Der Wasserreiniger kann im alten Kesselhause hinter den kleinen Kesseln 1 und 2 aufgestellt werden. Ich komme Ende dieser Woche nach dort und werde dann mündlich weiter berichten, bitte aber schon jetzt die Entwurfsarbeiten tatkräftig in die Wege zu leiten, da Herr E. Schi, möglichst schnell bauen will. Er legt besonderen Wert darauf, sich selbst ein Bild über die Bauart unserer Kessel zu machen und besitzt dafür auch das nötige technische Verständnis. Ich schlage daher vor, zur Auswahl mindestens zwei Entwürfe, wenn möglich deren drei, auszuarbeiten. Neben den obengenannten Kesselarten schlage ich noch unseren Steilrohrkessel E 6 vor, der für Braunkohlenfeuerung in Frage kommt. Mit freundl. Gruß! 1 Kohlenprobe mit der Post. 1 Lageplan anbei. (Zeichnungsblatt Nr. 1)
(Unterschrift.)
10 Oberbergisdie Dampfkesselwerke Kirchfeld.
Besprechung vom.
in Hamburg.
Entwurfs-Unterlagen f ü r E. Schleimann G. m. b. H. Hamburg. Dampfverbrauch: 1. Dampfturbine 1000 KW je 7 kg Dampf je K W = 7000 kg Dampf je Std., 14 Atm., 370° C. 2. Heizdampf 8000 kg/Std., 14 Atm., 250° C. 3. Wärmegrade des Speisewassers rd. 33° C. 4. Erforderliches Zusatzwasser rd. 5000 kg/Std. 5. Mittlere Erzeugungswärme: (7 X 765 + 8 X 701) / 15 — 33 = 698 WE. 6 a. Verdampfungsziffer bei Steinkohle 7500 x 0,8 / 700 = 8,57. Kohlenverbrauch rd. 1750 kg je Stunde (15000 : 8 , 5 7 = 1 7 5 0 ) . Erforderliche Rostfläche bei Höchstleistung von 120 kg/m 2 = 14,6 m 2 (1750: 120). 6 b. Verdampfungsziffer bei Braunkohle 3500 X 0,8 / 700 = . 4,00. Kohlenverbrauch 1 5 0 0 0 / 4 = 3750. Rostfläche bei Höchstleistung von 140 kg/m 2 26,8 m 2 (3750: 140 = 26,8). 7. Kessel A. 5: dauernde Höchstbelastung 40 kg/m 8 ; B. 7: „ „ 40 kg/m 2 ; dagegen bei E. 6: „ „ 30 kg/m 2 . Somit die erforderlichen Heizflächen Kessel A. 5 — = 375 m 2 , „ B. 7 — = 375 m 2 , „ E. 6 — = 500 m 2 . In Aussicht genommen werden vorläufig als Anhalt, weil bereits ausgeführt: Kessel A. 5 = 375 m 2 „ B. 7 = 345 m 8 (noch innerhalb Grenzbelastung); „ E. 6 = 475 m 8 ( „ „ „ ). 8. Täglicher Kohlenverbrauch bei durchschnittlich 9000 kg Dampf und 14 Stunden Betriebsdauer einschließlich Anheizverbrauch rd. 15 t bei Steinkohle und rd. 32 t- bei Braunkohle. Taschenraum für 2 Wochcn also 200 cbm bei Steinkohle bzw. 450 cbm bei Braunkohle.
Oberbergisdie Dampfkesselwerke Kirdifeld.
K i r c h f e l d , den
H e r r n E . Schleimann, G. m. b. H. Hamburg. B e z u g n e h m e n d auf , Ihre R ü c k s p r a c h e m i t u n s e r e m Oberingenieur H e r r n Becker ü b e r senden wir Ihnen n a c h s t e h e n d zur gefl. P r ü f u n g drei in den G r u n d z ü g e n a u s g e a r b e i t e t e Vore n t w ü r f e f ü r die E r w e i t e r u n g Ihrer Kesselanlage. Bei der A u f s t e l l u n g dieser E n t w ü r f e sind wir d a v o n ausgegangen, d a ß Sie m i t einem H ö c h s t d a m p f v e r b r a u c h v o n 15000 k g zu rechnen h a b e n , wovon 7000 kg f ü r den Betrieb der D a m p f t u r b i n e auf 370° C, der R e s t f ü r verschiedene Heizzwecke auf 250° C zu ü b e r h i t z e n sind. Ihrem W u n s c h e e n t s p r e c h e n d h a b e n wir 100 v. H. D a m p f v o r r a t in der Weise vorgesehen, d a ß j e d e r der beiden a n g e b o t e n e n Kessel die volle D a m p f m e n g e a b z u g e b e n v e r m a g . N a c h unserer A n s i c h t w e r d e n bei den dortigen Verhältnissen die zurzeit v e r f e u e r t e Yorkshire-Kohle u n d die R u h r k o h l e in w i r t s c h a f t l i c h e r Hinsicht n i c h t viel v o n e i n a n d e r verschieden sein. W e n n m a n den D a m p f p r e i s allein berücksichtigt, so erscheint die B r a u n k o h l e ebenfalls als d u r c h a u s w e t t b e w e r b s f ä h i g , dagegen spricht indessen, d a ß der R a u m f ü r die E i n l a g e r u n g ausreichender K o h l e n m e n g e n ä u ß e r s t begrenzt ist. U m Ihnen a b e r m i t einer möglichst viel-
11 seitigen B e h a n d l u n g der allgemeinen günstigsten, leichtern, h a b e n wir drei gesehenen Kessel wie in
Sache an die H a n d z i r g e h e n u n d Ihnen die A u s w a h l der nicht n u r im sondern auch Ihren W ü n s c h e n bestens e n t s p r e c h e n d e n Anlage zu erE n t w ü r f e ausgearbeitet, welche sich sowohl in der A r t der dabei vorder räumlichen A n o r d n u n g unterscheiden.
Hinsichtlich der letzteren ist zu berücksichtigen, d a ß das v o r h a n d e n e Kesselhaus Ihrem W u n s c h e e n t s p r e c h e n d nicht in A n s p r u c h g e n o m m e n werden soll, u n d d a ß sich der N e u b a u , w e n n möglich, in die vorgesehene E r w e i t e r u n g Ihrer F a b r i k a n l a g e einzupassen h a t . E n t w u r f A : V e r l ä n g e r u n g des Kesselhauses nach O s t e n u n t e r Anlage einer großen hochliegenden K o h l e n t a s c h e , der die Kohle d u r c h ein Becherwerk z u g e f ü h r t wird u n d v o n welcher die Kohle mittels passender L u t t e n u n m i t t e l b a r in die T r i c h t e r der F e u e r u n g e n fällt. Dieser E n t w u r f stellt sich wahrscheinlich in den B a u k o s t e n e t w a s höher, h a t a b e r den Vorzug, d a ß der v o r h a n d e n e H o f r a u m möglichst wenig in A n s p r u c h g e n o m m e n wird. Dagegen m u ß die vorgesehene E r w e i t e r u n g der F a b r i k östlich v e r s c h o b e n werden. Bei d e m vorliegenden E n t w u r f A h a b e n wir unseren Kessel A 5 in Aussicht g e n o m m e n , von d e m eine e r l ä u t e r n d e Zeichnung 1 ) hier beiliegt. Dieser weiter u n t e n n ä h e r b e s c h r i e b e n e Kessel scheint sich f ü r den vorliegenden Fall wegen seiner g e d r ä n g t e n schmalen B a u a r t besonders g u t zu eignen. E r h a t überdies den Vorzug, d a ß er sich s t a r k e n B e l a s t u n g s s c h w a n k u n g e n , wie sie in Ihrem Betriebe vorliegen, sehr gut a n p a ß t . Die A n o r d n u n g ist so vorgesehen, d a ß z u n ä c h s t zwei Kessel aufgestellt werden u n d s p ä t e r d a s Kesselhaus in der g e p u n k t e n D a r s t e l l u n g 2 ) v e r g r ö ß e r t wird, wobei d a n n die T a s c h e u n d der Heizerstand zwischen die beiden Kesselreihen zu liegen k o m m e n . Die beiden n e u e n S p e i s e p u m p e n u n d der vorgesehene Wässerreiniger sind im alten Kesselh a u s e u n t e r g e b r a c h t . F ü r die Z u g e r r e g u n g h a b e n wir eine k ü n s t l i c h e S a u g z u g a n l a g e gemeinsam f ü r beide Kessel m i t E r s a t z l ü f t e r in Aussicht g e n o m m e n . Diese A n o r d n u n g h a t den V o r z u g der geringsten R a u m i n a n s p r u c h n a h m e u n d der g r ö ß t e n A n p a s s u n g s f ä h i g k e i t a n die vorliegenden s t a r k e n B e l a s t u n g s s c h w a n k u n g e n . Die a n g e b o t e n e n W a n d e r r o s t f e u e r u n g e n werden sowohl mit' Yorkshire- als auch m i t R u h r k o h l e eine v o l l k o m m e n rauchlose V e r b r e n n u n g ergeben. Diese Kohlen h a b e n bei richtiger A u s b i l d u n g der F e u e r u n g e n schon an sich einen geringen F l u g a s c h e n a u s w u r f . Infolge der sorgfältigen Ausbildung unseres Kessels A 5 werden a b e r auch bei etwaiger ü b e r m ä ß i g s t a r k e r B e l a s t u n g u n d beim An- u n d A b f e u e r n alle von der F e u e r u n g a u f g e w o r f e n e n Flugaschen in den K a m m e r n u n t e r den .Steilrohrgruppen restlos a u f g e f a n g e n , so d a ß selbst bei d e m f ü r den Saugzug nötigen niedrigen Schornstein u n t e r keinen U m s t ä n d e n eine Belästigung Ihrer N a c h b a r n d u r c h R a u c h oder Flugasche zu erw a r t e n ist. Mit R ü c k s i c h t auf die v o r h a n d e n e n B o d e n - u n d G r u n d w a s s e r v e r h ä l t n i s s e erscheint es notwendig, den Kesselhausboden m i n d e s t e n s 2 m ü b e r der Hofsohle anzulegen. D a die Kohle u n t e r allen U m s t ä n d e n mechanisch in den B u n k e r gefördert w i r d , ergibt sich h i e r a u s keinerlei E r s c h w e r u n g des Betriebes, w ä h r e n d anderseits der hochliegende Keller sehr g u t beleuchtet u n d e n t l ü f t e t w e r d e n k a n n u n d deshalb a u c h in den f ü r den Kesselbetrieb n i c h t g e b r a u c h t e n Teilen sich v o r t e i l h a f t a n d e r w e i t i g a u s n u t z e n l ä ß t ; u n t e r U m s t ä n d e n k ö n n t e n wertvolle L a g e r r ä u m e geschaffen w e r d e n . Die K o h l e n f ö r d e r a n l a g e ist so g e d a c h t , d a ß vor der Stirnseite des Kesselhauses eine mit R e c h e n a b g e d e c k t e G r u b e angelegt wird, in welche die Kohle v o m W a g e n aus a b g e s t ü r z t wird, u n d aus derem u n t e r e n , t r i c h t e r f ö r m i g angelegten Bodenteil d a s Becherwerk die Kohle entn i m m t u n d in die T a s c h e h e b t . D a letztere n u r v e r h ä l t n i s m ä ß i g k u r z ist, k a n n e n t w e d e r d a s B e c h e r w e r k so g e b a u t werden, d a ß sich die Kohle u n t e r ihrem Eigengewicht ü b e r die ganze T a s c h e n l ä n g e verteilt, oder es k ö n n e n auch F ö r d e r b ä n d e r dazwischen geschaltet w e r d e n . Einen a u s f ü h r l i c h e n E n t w u r f ü b e r die f ü r den w i r t s c h a f t l i c h e n Betrieb sehr wichtige K o h l e n f ö r d e r u n g s a n l a g e werden wir Ihnen vorlegen, sobald es einmal entschieden ist, welche Kesselart a n d welche G e s a m t a n o r d n u n g des Kesselhauses gewählt wird. Unsere Kesselart A 5 ist d a s E r g e b n i s l a n g j ä h r i g e r E r f a h r u n g auf d e m Gebiete des D a m p f kesselbaues. Sie vereinigt in sich die Vorzüge des Großwasserraumkessels — große A b d a m p f 1 2
) S. Zeichnungsblatt Nr. 4. ) S. Zeichnungsblatt Nr. 2-
12
flächen, großer Wasserinhalt und damit die Möglichkeit der plötzlichen Entnahme großer Dampfmengen — mit den Vorzügen des alten Wasserkammerkessels — große Anpassungsfähigkeit, sehr schnelles An- und Abheizen, Sicherheit, geringer Raumbedarf. Das Hauptmerkmal unserer geschützten Bauart besteht in der zweckmäßigen Unterteilung der Kesselheizfläche in eine verhältnismäßig kleine Schrägrohrgruppe mit Schnellwasserumlauf, welche vornehmlich die Verdampfung zu übernehmen hat, und in eine Steilrohrgruppe, die die günstigste- Ausnützung der Rauchgaswärme ermöglicht, das Speisewasser nahezu auf die Dampftemperatur erwärmt und die Ausscheidung und Ablagerung der Kesselstein bildenden Verunreinigungen des Wassers besorgt. Infolgedessen wird der über dem Feuer liegenden und daher in jedem Falle am stärksten beanspruchten Heizfläche der Schrägrohrgruppe vollkommen reines und zur sofortigen Dampfbildung bereites Wasser zugeführt, wodurch sich die aus der Kesselsteinbildung ergebenden Gefahren und Belästigungen vollständig umgehen lassen. Hierauf ist es zurückzuführen, daß die Kessel nach unserer Bauart ohne Schaden für ihre Sicherheit und Lebensdauer außerordentlich hoch beansprucht werden können und daß sie selbst bei stärkster Überanstrengung technisch trockenen Dampf unter Ausschluß der Gefahr des Wasserübertrittes in die Leitungen oder in den Überhitzer liefern. Die erwähnte Unterteilung der Heizflächen hat aber noch den weiteren wesentlichen Vorteil, daß der Kessel außerordentlich schnell und sparsam angeheizt werden kann, weil dazu nur eine verhältnismäßig geringe Wassermenge auf Dampftemperätur zu erwärmen ist und der Umlauf in der Schrägrohrgruppe demzufolge sehr frühzeitig und energisch einsetzt. Ein weiterer erheblicher Vorteil liegt darin, daß unser Kessel in den ersten Rauchzügen, wo hohe Wärmegrade vorherrschen, sehr wenig Mauerwerk enthält. Infolgedessen ist die Wärmebindung des Kesselmauerwerkes gering, was nicht nur das schnelle Anheizen außerordentlich begünstigt, sondern auch die Verluste beim Stillstand des Kessels über Nacht wesentlich ermäßigt. Genaue Vergleichsversuche haben ergeben, daß unter sonst gleichen Umständen bei unserer Bauart sich halb so hohe Anheizkosten ergeben als bei anderen Kesselarten. Der Aufbau des Kesseis ist aus der beiliegenden Zeichnung N r . . . k l a r zu ersehen. Die beidenTeile des Kessels sind, von einander unabhängig, hintereinander angeordnet. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, bequem an das hintere Ende des Rostes gelangen und somit den Rost nicht nur von beiden Seiten, sondern auch von hinten leicht beobachten und bedienen zu können, Für den praktischen Betrieb ergeben sich daraus erfahrungsgemäß außerordentliche Vorteile, und unser Kessel hat deshalb auch allgemeinen Anklang gefunden. Die Vorteile dieser Bauart treten ganz besonders in Erscheinung bei unseren Feuerungsausführungen mit hinterem Pendelrostabschluß, weil dadurch die denkbar höchste Ausbrennung der Schlacken zu erreichen ist und sich etwaige Störungen während des Betriebes augenblicklich in der einfachsten Weise beheben lassen. Dadurch wird höchste Betriebssicherheit der Wanderrostfeuerung geschaffen. Hinter der Steilrohrgruppe und im einheitlichen Zusammenbau mit dieser wird der Vorwärmer, der aus schmiedeeisernen Rohren und gußeisernen Kammern besteht, aufgebaut. Dieser Vorwärmer wird mit unserer bewährten Reinigungsvorrichtung versehen. E n t w u r f B. Bei diesem Entwurf haben wir eine Erweiterung des Kesselhauses in südlicher Richtung vorgesehen, weil sich so der vorhandene Raum vorteilhaft ausnutzen und ein größerer Teil des Hofes freihalten läßt. Hierzu ist aber nötig, zwei kleine Schuppen abzubrechen, die ja nach den uns gewordenen Mitteilungen keinen erheblichen Wert für Sie besitzen. Um bei dieser Anordnung die Kessel gut unterzubringen und dem südlichen Hauptgebäude nicht allzuviel Licht fortzunehmen, müßte man die Anordnung so treffen, daß der Heizerstand der neuen Kessel über dem der alten zu liegen kommt. Bei einer späteren Erweiterung der Kesselanlage könnten dann die alten Kessel herausgeworfen und an deren Stelle die neuen errichtet werden. Wie Sie aus der beiliegenden Schnittzeichnung des Entwurfes B 2 ) ersehen wollen, läßt sich im Übergangszustand diese Anordnung sehr bequem durchführen, und es
2
S. Zeichnungsblatt Nr. 4. ) S. Zeichnungsblatt Nr. 3.
13 ist auch bei einer etwaigen zukünftigen Erweiterung des Kesselhauses in östlicher Richtung eine' gute Ausnutzung des Aschenkellers für andere Zwecke möglich. Der hierfür vorgesehene Kessel B 7 1 ) entspricht in seinen Grundzügen an der Ausführung A 5 mit dem alleinigen Unterschiede, daß die Steilrohre seitlich vom Feuerraum liegen und die Schrägrohrgruppe vollständig einschließen. Außerdem werden die Ecken des Kessels mit dem Vorwärmer ausgefüllt. Infolgedessen hat der Kessel eine sehr geringe Bautiefe und läßt sich daher bequem in dem südlich zur Verfügung stehenden Räume unterbringen. Wir fügen eine ausführliche Beschreibung dieses Kessels bei. Da zur Einlagerung der Ersatzkohlen auf dem östlichen Hofe genügend Platz verbleibt, so können die Taschen erheblich kleiner als beim Entwurf A gemacht werden; wir haben daher ein Fassungsvermögen vorgesehen, welches für zweitägigen Bedarf ausreicht. Im übrigen gilt für die Kohlenförderungsanlage das beim Entwurf A Gesagte, d. h. wir werden Ihnen hierüber einen ausführlichen Entwurf nach Entscheidung der Vorfragen vorlegen. E n t w u r f C. Dieser bezieht sich auf die mögliche Verwendung von Braunkohle in Ihrem Betriebe. Wir haben diese Frage eingehend erörtert, halten es aber nicht für zweckmäßig, Ihnen hierfür einen ausführlichen Entwurf vorzulegen, weil gegen die Verwendung von Braunkohle im vorliegenden Falle sehr wesentliche Gründe sprechen. Zunächst ist zu beachten, daß sich bei der verlangten hohen Leistung des Kessels wegen der dazu erforderlichen großen Rostflächen eine ziemlich ungünstige Bauart der Kessel ergibt, da die Roste erheblich breiter werden als die Kessel. Sodann kommt in Betracht, daß sich die Kessel — selbst wenn man sich mit der ungünstigen Anordnung derselben abfinden sollte — schwer in dem verfügbaren Räume unterbringen lassen. Man müßte schon unabhängig von der jetzigen Anlage auf einem ausreichend großen Hofraume ein ganz neues Kesselhaus errichten. Dagegen spricht aber, daß in diesem Falle lange und umständliche Dampfverbindungen des neuen Kesselhauses mit dem bestehenden Rohrnetz und der Maschinenanlage notwendig würden. Ferner ist auch zu berücksichtigen, daß bei Verteuerung von Braunkohle die einzulagernden und zu bewegenden Mengen erheblich größer als bei Steinkohle ausfallen, somit also besonders große Taschenanlagen erforderlich werden. Um aber Ihrem Wunsche möglichst zu entsprechen, haben wir einen rohen Kostenüberschlag auch für diese Anordnung ausgearbeitet. Zu den Ansätzen der folgenden Kostenanschläge bemerken wir, daß sie nicht als endgültig zu betrachten sind, wahrscheinlich aber den erreichbaren Höchstwert darstellen, sofern Sie nicht eine wesentliche Änderung und Erweiterung verlangen. Die genauen Kostenanschläge lassen sich erst ausarbeiten, nachdem alle Vorfragen geklärt sind und wir den gewünschten Umfang der Lieferung bis in alle Einzelheiten übersehen können. Wir halten es für zweckmäßig, daß dieser Entwurf durch unseren Oberingenieur Becker und unter Hinzuziehung des Vorstandes unseres Technischen Büros bei Ihnen eingehend durchgesprochen wird, um so möglichst schnell eine Ihren Wünschen und Bedürfnissen voll entsprechende Lösung der Frage herbeizuführen. In der angenehmen Erwartung, Ihnen mit dem Vorstehenden gedient zu haben und eine sorgfältige Ausführung der Anlage unter günstigsten Bedingungen zusagend, zeichnen wir hochachtungsvoll! (Unterschrift.) 1 1 1 1 1 1 1 1
Vorentwurf A, Grundriß und Schnittzeichnung (Zeichnungsblatt Nr. 2). Vorentwurf B, Grundriß (Zeichnungsblatt Nr. 3). Zeichnung Kesselart A 5 (Zeichnungsblatt Nr. 4). Zeichnung Kesselart B 7 (Zeichnungsblatt Nr. 5). vorläufiger Kostenanschlag Entwurf A 1 vorläufiger Kostenanschlag Entwurf B > A n l a g e n : (siehe unten). vorläufiger Kostenanschlag Entwurf C J Beschreibung der Kesselart B 7. x
) S. Zeichnungsblatt Nr. 5.
1'4 Kostenüberschlag für die neue Kesselanlage der Firma E. Schleimann O. m. b. H.,
Lfde. Nr.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Gegenstand
2 Kessel A 5 zur Erzeugung von je 15000 kg Dampf von 14 Atm., 370°, vollständig mit Überhitzer, Temperaturregler, Vorwärmer und Wanderplanrost 2 Kessel B 7, sonst wie vorstehend 2 Steilrohrkessel E 6, vollständig wie oben, jedoch anstatt der Wanderplanroste Schrägrostfeuerungen Vollständige Einmauerung der Kessel über Flur Eine vollständige Saugzuganlage einschließlich elektrischer Einrichtung Laufbühne, Geländer und Treppen Eine vollständige Kohlenförderungsanlage mit Elektromotoren . . . Eine vollständige Rohrleitung bis zum Anschluß an die vorhandenen Verbrauchsleitungen 1 Wasserreiniger für 15 cbm je Stunde mit Quarzfilter, vollständig . 1 Wassermesser, 1% Genauigkeit Gebäude in Eisenbeton, vollständig Grundstück, angenommener W e r t M je qm Gesamtkosten der Anlage
. . .
Hamburg. Entwurf A
Entwurf B
M.
M.
Entwurf C '
M.
—
—
—
—
— .
—
—
—
— -
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
Oberbergische Dampfkesselwerke Kirchfeld. B e s c h r e i b u n g der K e s s e l a r t
B 7.
Qas kennzeichnende Merkmal der Kesselart B 7 (siehe Zeichnungsblatt Nr. 5) ist die Vereinigung von Schrägrohren und Steilrohren. Der Kessel besteht aus einer kurzen Schrägrohrgruppe a und zwei Steilrohrgruppen b, die an den Seiten der Schrägrohrgruppc a angeordnet sind. Die Oase steigen in der Schrägrohrgruppe a, in weicher der Dampf zur Hauptsache erzeugt wird, auf, durchstreichen d e a Überhitzer c und werden in den seitlichen Steilrohrgruppen b, die im wesentlichen zur Wärmeausnutzung dienen, nach unten geführt. An den Stirnseiten der Steilrohrgruppen b, d. h. an den vier Ecken des Kessels, ist der schmiedeeiserne Vorwärmer d untergebracht, welchen die Gase von unten nach oben durchstreichen. Bei Aufstellung eines gußeisernen Vorwärmers hinter dem Kessel sind die Steilrohrgruppjn b in der Weise unterteilt, daß die Gase in der Mitte der Steilrohrgrupptn nach unten und an den Stirnseiten nach oben geführt werden. Bei dem Entwurf des Kessels waren hauptsächlich folgende Erwägungen maßgebend: 1. Die unmittelbare, d. h. die vom Feuerraum aus bestrahlte Heizfläche muß möglichst groß gehalten werden. Um dieser Forderung zu genügen, wird über der Feuerung einj Schrägrohrgruppe angeordnet, deren Rohre in ihrer ganzen Länge von den heißesten Gasen bestrahlt und bestrichen werden. Die hohe Wichtigkeit einer großen unmittelbaren Heizfläche leuchtet ein, wenn man bedenkt, daß die spezifische Beanspruchung dieser Heizfläche nach neueren wissenschaftlichen Feststellungen 150—200 kg beträgt. 2. Da die Grenze der Leistungsfähigkeit einer Kesselanlage ebenso wie die Sicherheit des Betriebes unter sonst gleichen Bedingungen durch die Haltbarkeit der von den heißesten Gasen bestrahlten und bestrichenen unmittelbaren Heizfläche gegeben ist, so'ist es notwendig, vor allem diese Heizfläche unter die günstigsten Bedingungen in bezug auf innere Kühlung der Rohre zu stellen. Es muß also a) an diesen Stellen ein lebhafter Wasserumlauf vorhanden sein und b) Vorsorge getroffen werden, daß keine Wärmestauungen infolge innerer Ablagerungen auftreten können. Der ersten Forderung wird dadurch Rechnung getragen, daß die Schrägrohre sehr kurz — 3,15 m — gehalten \yerden, bei Übereinanderlegung von 9 Rohrreihen. Es wird gewissermaßen der erste Zug aus der Rohrgruppe" eines gewöhnlichen Schrägrohrkessels herausgeschnitten. Um der zweiten Forderung zu genügen^ läßt man das Wasser erst durch die Steilrohrgruppen kreisen, ehe es zuletzt in die Schrägrohr-
15 gruppe eintritt. — Qespeis.t wird in den nach außen gelegenen Raum der seitlichen Oberkessel, deren Wasserraum durch Wände in zwei Teile unterteilt wird. Das Wasser fällt durch die an diese Räume angeschlossenen Rohre der Steilrohrgruppen b in die unteren Sammler, in welchen es eine ganz geringe Geschwindigkeit annimmt, da es gleichzeitig an vier Stellen diesen Querschnitt durchfließt. Infolgedessen sind hier, wo die Gase den Kessel verlassen, um in den Vorwärmer einzutreten, die besten Vorbedingungen f ü r Ablagerung von Schlamm usw. gegeben. Durch die an den Stirnseiten angeordneten Rohre der Steilrohrgruppen b steigt das Wasser empor in die Oberkessel und tritt durch Verbindungsrohre in den Schrägrohrkessel. (Beim Vorwärmer wird in die beiden oberen Sammler gespeist, so daß das Gegenstromverfahren gewahrt ist.) 3. Eine gute Zugänglichkeit ist besonders bei den von den heißesten Gasen bestrahlten und bestrichenen Rohren, an denen zuerst Mängel auftreten und die infolgedessen am meisten zu Betriebsstörungen Veranlassung geben, - notwendig. Anders als durch Verschlüsse ist eine solche nicht zu erreichen. Zu einer guten Zugänglichkeit ist ferner erforderlich, daß das Innere der Rohre leicht nachgesehen werden kann. Die erste Heizfläche muß also aus durch Verschlüsse zugänglich gemachten geraden Rohren besfehen, während bei Heizflächen, die nur von stark abgekühlten Gasen bestrichen werden, von der Vereinfachung Gebrauch gemacht werden karfn, daß die Rohre in zylindrische Sammler eingewalzt werden. — Infolge einer besonderen Rohranordnung kann auch das Rohrinnere sämtlicher in die zylindrischen Sammler eingewalzten Steilrohre ohne Zuhilfenahme von Spiegeln, unter Vermeidung besonderer Bauteile (z. B. Garbeplatten) besichtigt werden. Ermöglicht wird dieses dadurch, daß die Rohre eines Rohrbündels zum Teil in den einen und zum anderen Teil in den anderen Sammler gerade oder beinahe gerade einmünden, so zwar, daß die Rohre in ihrer größten Länge von den betreffenden Sammlern aus nachgesehen werden können, während die Anschlußbögen an den anderen Enden der Rohre von den anderen Sammlern aus der Besichtigung zugänglich sind. Das Abblasen der Schrägrohre geschieht durch hohle Stehbolzen. Es ist .leicht auszuführen, da sich in der Schrägrohrgrüppe weder den Rohren parallele Lenkwände, auf denen sich Flugasche ansammeln könnte, noch andere Lenkwände befinden. Im Überhitzer ist eine feststehende Abblasevorrichtung vorgesehen. Das Abblasen der Steilrohre erfolgt von der Seite aus. Bei dem schmiedeeisernen Vorwärmer ist besonders großer Wert auf gute Zugänglichkeit gelegt. Für jede seiner vier Gruppen sind im Abstand von etwa 3 m übereinander zwei leicht bewegliche Türen vorgesehen, so daß durch sie ein Abbürsten der 8 m langen Rohre leicht möglich ist. — Die Flugasche sarrfmelt sich in unmittelbar unter dem Kessel gelegenen großen Räumen, von wo sie leicht entfernt werden kann. — Die Überhitzerrohre werden in den über dem Überhitzer befindlichen Raum hinein ausgewechselt. Die Auswechselung der Steilrohre erfolgt nach den Seiten. Sämtliche Teile der seitlichen Eisenummantehing sind mit Handgriffen versehen, so daß sie leicht durch Laufkatzen bewegt werden können. — Von großer Bedeutung f ü r den praktischen Betrieb ist auch die gute Zugänglichkeit des hinteren Teiles des Kettenrostes. J e größer die Ke seleinheiten werden, desto schwieriger wird es, den Kettenrost von der Seite aus zu bedienen; vielfach ist das in richtiger Weise überhaupt nicht durchzuführen. 4. Aus der Vereinigung von Schrägrohren mit Steilrohren ergibt sich auch für den Wasserrohrkessel der Vorzug der Innenfeuerung. — Die Steilrohrgruppen der Kessel sind an den Stirnseiten sowie oben und unten von dem Vorwärmer eingeschlossen. — Der Kettenrost ragt mit seinem Vorbau nur soweit hervor, als wegen des Antriebes unbedingt erforderlich ist. 5. Der Zugführung ist mit Rücksicht darauf, daß ihr ein entscheidender Einfluß auf die Wirtschaftlichkeit und Betriebssicherheit beigemessen werden muß, besondere Beachtung geschenkt worden. Zug und Leistung stehen im engsten Zusammenhang. J e geringer der Zugverlust, desto gleichmäßiger werden die Züge von den Gasen ausgefüllt, um so höher die Nutzleistung. Bei natürlichem Zuge sind es die Anlagekosten, die in Rücksicht zu ziehen sind; bei künstlichem Zuge muß der Kraftbedarf in erster Linie in Rechnung gestellt werden. Wenn die Gase unzweckmäßig geführt werden, können die Widerstände in d e n ^ ü g e n bei stark und plötzlich gesteigerter Leistung so wachsen, daß" trotz stärkster Zugentwicklung am Ende der Kesselanlage eine Erhöhung des Zuges im Feuerraum nur um geringe Bruchteile eines m m zu erzielen ist: Vielfach die Ursache f ü r eine unnötig enge Begrenzung der Kesselleistung und eine der häufigsten Ursachen für das Schadhaftwerden von Roststäben und Abstreifern. — Zugverluste treten hauptsächlich auf, wenn die Gase nach unten gezogen werden, bei Richtungsänderung und bei Querschnittsverengungen. Dementsprechend muß die Zugführung möglichst einfach sein. Zu vermeiden ist ein öfteres Herunterziehen der Gase, da hiermit jedesmal eine zweimalige Richtungsänderung um 180° verbunden ist. Die einzelnen Gaswege müssen also lang sein, damit den Gasen bei Einhaltung einer richtig bemessenen Geschwindigkeit genügend Zeit geboten wird, ihre Wärme abzugeben. Bei der vorliegenden Kesselart werden die Gase nur einmal nach unten geführt. — Für die Geringhaltung der Zugverluste ist es von großer Bedeutung, daß Querschnittsverengungen bei gleichzeitigen Richtungsänderungen vermieden werden, d. h. die Umkehrkanten müssen in erster Linie genügend breit sein und sie müssen ferner gleichmäßig
16 von den Gasen bestrichen werden. Mit Rücksicht hierauf ist die Zerlegung des Vorwärmers in vier Abteilungen erfolgt. Es werden auf diese Weise einerseits vier Umkehrkanten, um welche herum die Gase aus dem Kessel in den Vorwärmer eintreten, und entsprechend viele Kanten für den Austritt der Gase aus dem Vorwärmer geschaffen; anderseits ist es mit Hilfe dieser Anordnung möglich, die den Kessel verlassenden Gase gleichmäßig diesen Umkehrkanten zuzuführen. 6. Tote Züge müssen vermieden werden, damit die stetigen Wärme- und Zugverluste möglichst gering gehalten werden. Von besonderer Wichtigkeit ist es, eine passende Verbindung des Vorwärmers mit dem Kessel herzustellen, d. h. die Rauchkanäle zwischen Kesselende und Vorwärmer, die vielfach die Ursachen von erheblichen Wärmeverlusten sind, möglichst kurz zu halten bzw. gänzlich in Fortfall kommen zu lassen, wie es der Fall ist bei Anordnung des Vorwärmers an den vier Ecken des Kessels. Auf eine gedrängte Bauart ist bei Kesselanlagen im Interesse der Wirtschaftlichkeit überhaupt großer Wert zu legen. So ist der Umstand, daß der Einheitskessel sehr wenig Platz in Anspruch nimmt, von erheblichem Einfluß auf die Ausnutzung; eine Verringerung der Gesamtoberfläche hat naturgemäß eine Verringerung der stetigen Ausstrahlungsverluste zur Folge. Diese Verringerung des Platzbedarfs ist auch insofern von Einfluß auf die Wirtschaftlichkeit, als sie eine nicht unwesentliche Verminderung der Gebäude- (und Grunderwerbskosten) mit sich bringt. Insbesondere sind auch die Aufwendungen für Unterbau und Rauchkanäle in Betracht zu ziehen. 7. In dem Oberkessel der Schrägrohrgruppe befindet sich eine der bekannten Wasserabscheidungsvorrichtungen, so daß in demjenigen Teil des Kessels, in welchem die weitaus größte Menge des Dampfes erzeugt wird, das Wasser- und Dampfgemisch so in den Oberkessel befördert wird, daß unter allen Umständen eine gute Abscheidung des Wassers vom Dampf erfolgt. Der in den Steilrohrgruppen des Kessels erzeugte Dampf wird in den mittleren Oberkessel geleitet, aus welchem der Dampf entnommen wird. Die Dampfentnahme erfolgt also unter denselben günstigen Verhältnissen wie bei jedem gewöhnlichen Schrägrohrkessel. 8. Die Unterteilung des Wasserraumes bietet die Möglichkeit, mit dem Großwasserraum einen der größten Vorzüge des Wasserrohrkessels zu verbinden, der darin besteht, daß schnell Dampf erzeugt werden kann. Da der Dampf zur Hauptsache in der Schrägrohrgruppe erzeugt wird, in der nur ein Bruchteil des gesamten Kesselwassers umläuft, so kann der Kessel schnell unter Druck gesetzt werden. Aus demselben Grunde vermag der Kessel Schwankungen in der Dampfentnahme leicht zu folgen, abgesehen davon, daß der große Wasserinhalt einen starken Wärmevorrat bietet. — Die Unterteilung des Wasserraumes gestattet ferner, den Unterschied zwischen der dem Kesseldruck entsprechenden Temperatur und der Eintrittstemperatur des Wassers für eine bessere Wärmeübertragung auszunutzen. 9. Die Unterteilung des Vorwärmers in mehrere Gruppen hat in Verbindung mit dem Umstand, daß sich der Vorwärmer sehr hoch baut, zur Folge, daß sämtliche Rohrreihen leicht zugänglich sind. Beim Schadhaftwerden eines Vorwärmerrohres kann leicht und schnell eine mit Mennige abzudichtende Rohrschelle angelegt werden. Infolgedessen braucht in einem solchen Falle der Kessel nur verhältnismäßig kurze Zeit außer Betrieb gesetzt zu werden. Letzteres ist überhaupt nicht nötig, wenn die vier Gruppen des Vorwärmers voneinander unabhängige Teile mit selbsttätiger Speisung und abstellbaren Gaskanälen bilden. In diesem Fall brauchen, wenn ein Vorwärmerrohr schadhaft wird, nur 25% der Vorwärmerheizfläche ausgeschaltet zu werden, und es ist nicht nötig, die ganze Kesselanlage außer Betrieb zu setzen. 10. Bei Kesseln mit großen Mauerwerksmassen werden sehr beträchtliche Wärmemengen im Mauerwerk aufgespeichert. Infolgedessen sind die Anheizverluste groß, und es dauert verhältnismäßig lange, bis der Beharrungszustand erreicht ist. Der Einfluß der Rückstrahlung des Mauerwerkes tritt deutlich in die Erscheinung, wenn die Dampferzeugung schnell vermindert werden soll. Diese Rückstrahlung kann, wenn die ersten von den heißesten Gasen bestrichenen Züge von großen Mauerwerksmassen begrenzt sind, so stark werden (s. Stefan-Bol^mannsches Gesetz), daß eine schnelle Herabsetzung der Kesselleistung nur mit Hilfe eines recht bedenklichen Mittels — Aufreißen sämtlicher Feuer- und Verschlußtüren — möglich ist. Sie ist überhaupt nicht zu erreichen, wenn ein Brennmaterial von hoher Verbrennungstemperatur zur Verwendung gelangt. Von dem Mittel der Drosselung des Zuges darf unter diesen Umständen nur in sehr beschränktem Umfange Gebrauch gemacht werden, wenn nicht Roststäbe und Abstreifer infolge der Rückstrahlung des langen Kettenrost-Gewölbes stark in Mitleidenschaft gezogen werden sollen. — Bei der Kesselart B 7 ist das Mauerwerk puf das Mindestmaß beschränkt. Infolgedessen sind die Ausbesserungskosten am Mauerwerk im Verhältnis zu denen bei Steilrohrkesseln geringfügig. Die Eisenummantelung vermag nur geringe Wärmemengen aufzunehmen; sie kommt außerdem nur mit stark abgekühlten Gasen in Berührung. — In der Nähe des ÜbeiTiitzers befindet sich wenig Mauerwerk; in der Hauptsache ist er von wasserberührten Heizflächen umgeben. —• Beim Vorwärmer ist das Mauerwerk wegen der niedrigen Temperaturen von ungleich geringerer Bedeutung. — Der Einheitskessel ist also auch für Betriebe mit schwankender Dampfentnahme geeignet.
17 E. Schleimann G . m . b . H . Hamburg.
H a m b u r g , den Oberbergische Dampfkesselwerke Kirchfeld.
Wir bestätigen Ihnen den E m p f a n g Ihres gefl. vorläufigen Angebotes vom .und danken Ihnen hiermit bestens f ü r Ihre Mühewaltung. Die in Ihrer Kostenberechnung aufgef ü h r t e n Preise erscheinen uns sehr hoch, und die veranschlagte Gesamtsumme übersteigt unseren Voranschlag erheblich. Außerdem sind uns Bedenken gekommen, ob die von Ihnen angebotenen Kessel f ü r unsere besonderen Verhältnisse passen, oder ob nicht doch die bisherige Anlage weiter ausgebaut werden sollte. Um einen sicheren Vergleich anzustellen, haben wir noch von anderer Seite Angebote eingezogen, welche zum Teil erheblich niedriger abschließen als Ihr Kostenvoranschlag. Sehr günstig im Preise und f ü r unsere Verhältnisse passend erscheint uns ein Angebot auf Verbund-Großwasserraumkessel. Es sind uns Einheiten mit einer Höchstleistung von 8000 kg Dampf angeboten worden. Besonders billig stellt sich ein Angebot mit HochleistungsSteilrohrkessel u n d Kettenrost. Ebenfalls erheblich billiger als Ihr Kostenvoranschlag ist ein Angebot auf gewöhnliche Zweikammer-Wasserrohrkessel in Verbindung mit guß-eisernen Vorwärmern. Da die mitbewerbenden U n t e r n e h m u n g e n es unterlassen haben, einen genauen Übersichtsplan vorzulegen, wie er Ihrem Kostenanschlag beilag, so können wir im Augenblick nicht beurteilen, wie hoch sich die Baukosten und der Raumbedarf f ü r die neue Anlage stellen werden. Wir möchten noch bemerken, d a ß uns von anderer Seite auch eine weitergehende Gewährleistung als von Ihnen zugesagt worden ist. Hochachtungsvoll! (Unterschrift.)
Oberbergische Dampfkesselwerke Kirchfeld.
K i r c h f e l d , den
•Herrn E. Schleimann, G. m. b. H. Hamburg. In umgehender B e a n t w o r t u n g Ihres gefl. Schreibens vom des m i t :
teilen wir Ihnen folgen-
Bei den Ihnen angebotenen großen Einheiten von Verbund-Großwasserraumkesseln ist u n t e r keinen U m s t ä n d e n anzunehmen, daß diese Kessel bei der schwankenden Belastung den an sie zu stellenden Anforderungen hinsichtlich Sicherheit und Wirtschaftlichkeit des Betriebes genügen. Denn erfahrungsgemäß läßt sich u n t e r derartigen Kesseln bzw. in den F l a m m r o h r e n eine ausreichend große Rostfläche nur schwer unterbringen. Infolgedessen ist die Verbrennung bei angestrengtem Betriebe sehr unvollkommen. Derartige Kessel ergeben, sofern sie auf hohe Dampfleistungen zugeschnitten sind, bei schwacher Belastung einen unbefriedigenden Wirkungsgrad. Aus diesen Gründen haben .wir in vielen Anlagen, welche mit solchen Kesseln ausgerüstet waren, nach ihrer Stillegung unsere Kesselarten A und B mit großem Erfolge eingebaut. Wir möchten hier allgemein auf den noch nicht genügend gewürdigten Umstand hinweisen, d a ß — alltäglich gesprochen — ein Kessel dadurch nicht besser wird, daß m a n f ü r ihn übertrieben hohe Bürgschaften eingeht. • Vielmehr k o m m t es auf die Ergebnisse des ordentlichen Betriebes an, wo mit Verhältnissen zu rechnen ist, die sehr weit von denen abweichen, welche bei den Abnahmeversuchen zur Herausholung eingebildeter W e r t e vorausgesetzt werden müssen. Wegen der in Ihrem Betriebe vorliegenden besonderen Verhältnisse möchten wir auch von der Verwendung der gewöhnlichen Zweikammerkessel dringend abraten. Wir bauen solche Kessel schon seit vielen J a h r e n in großer Anzahl, und unsere A u s f ü h r u n g wird allgemein geS c h l o m a n n , A u s Handel, Industrie und Technik.
2. Heft.
2
18 rühmt. Wenn es Ihnen nur auf den Anschaffungspreis, nicht aber auf das wirtschaftliche Ergebnis Ihrer Anlage ankommt, so können wir Ihnen die Zweikammerkessel ebenso billig liefern wie jedes andere gleichwertige Unternehmen. Ganz besondere Vorsicht empfehlen wir Ihnen bei der Beurteilung der S9g. HochleistungsSteilrohrkessel mit Kettenrost. Wir verwenden derartige Kessel grundsätzlich nur in solchen Fällen, wo Rohbraunkohle und ähnliche feuchte geringwertige Brennmaterialien verfeuert werden, welche zur guten Ausbrennung eine Anordnung des Feuerraumes erfordern, bei der die Verbrennungstemperatur möglichst gesteigert wird. Derartige Brennstoffe ergeben eine sehr geringe strahlende Wärme; sie lassen daher die Verwendung großer Mauermassen und weitreichender Feuergewö.lbe zu oder machen diese vielmehr aus betriebswirtschaftlichen Gründen unbedingt erforderlich. Für die Befeuerung mit hochwertigen und eine hohe Verbrennungstemperatur ergebenden Steinkohlen ist dagegen der Steilrohrkessel in der üblichen Bauart aus folgenden Gründen durchaus ungeeignet: 1. Die dem Feuer zunächst gelegenen Rohrreihen werden dabei außerordentlich hoch beansprucht, so daß sie den größten Teil der gesamten Leistung des Kessels zu übernehmen haben. Es kann aber diesen Rohren die ihrer Dampferzeugung entsprechende Wassermenge nicht zugeführt werden, und infolgedessen ergeben Steilrohrkessel bei Befeuerung mit hochwertiger Kohle die Bildung sehr feuchten Dampfes und die dringende Gefahr des „Überkochens", d. h. des Mitreißens von Wasser in die Dampfleitungen, bei- plötzlichen Belastungssteigerungen. 2. Die im ersten Zuge liegenden und von den heißesten Gasen bestrichenen Mauermassen nehmen bedeutende Wärmemengen auf, welche zum Teil gegen die Heizfläche abgestrahlt werden. Hierauf beruht im wesentlichen der scheinbar hohe Wirkungsgrad der Steilrohrkessel, aber auch die Unbrauchbarkeit dieser Bauart für alle Betriebe mit schwankender Belastung. Wenn die Belastung des Kessels gesteigert werden soll, so nimmt von der erhöhten Wärme der Verbrennungsstoffe zunächst das Mauerwerk einen großen Teil in sich auf, so daß die Steigerung der Feuerleistung für den Kesselinhalt nicht sofort voll in Erscheinung tritt und die Dampferzeugung dem gesteigerten Feuer nur sehr langsam folgt. Wenn umgekehrt die Belastung des Kessels zurückgeht und das Feuer entsprechend eingeschränkt wird, dann strahlen die hoch erhitzten Mauerflächen noch längere Zeit große Wärmemengen gegen die Heizfläche und der Kessel bläst infolgedessen bei abgedecktem Feuer stark ab. 'Besonders störend macht sich dieser Übelstand während des Stilliegens der Kessel über Nacht bemerkbar. Die Kessel blasen sehr stark ab und müssen auch nachts andauernd gespeist werden, um ein unzulässiges Sinken des Wasserstandes zu verhüten. 3. Wegen der übermäßigen Beanspruchung der Rohre in der Nähe der Feuerung verlangen die gewöhnlichen Steilrohrkessel ein nahezu vollkommen reines Wasser, da andernfalls die Bildung schaumigen Dampfes kaum zu vermeiden wäre. Unser Steilrohrkessel, welcher genau nach den für unsere Kesselarten A und B entwickelten Grundsätzen mit geteilter Heizfläche ausgebildet ist, verhindern zwar den Zutritt unreinen Wassers zu den hochbelasteten Rohrreihen, wir halten aber auch trotzdem die Verwendung dieser Kessel bei Steinkohlenfeuerung nicht für zweckmäßig. Zum Schluß möchten wir noch bemerken, daß der Preis der einzelnen Teile einer Anlage an sich nicht entscheidend ist, daß vielmehr neben den Rücksichten auf die Betriebstüchtigkeit und erreichbare Wirtschaftlichkeit nur die Gesamtkosten der Anlage in Frage kommen können. Infolgedessen müßten zu einem richtigen Vergleich auch die Kosten des Gebäudes und des in Anspruch genommenen Grundstückes bei den verschiedenen Vorschlägen in Rechnung gezogen werden. Wir hoffen, Ihnen mit den vorstehenden Ausführungen eine genügende Auskunft gegeben zu haben. Unser Oberingenieur Becker wird zur eingehenden Besprechung aller etwa noch unklaren Punkte in den nächsten Tagen zu Ihnen kommen. Hochachtungsvoll! (Unterschrift.)
19 E . Scfaleimann G . m . b . H . Hamburg.
H a m b u r g , den Oberbergische Dampfkesselwerke Kirchfeld.
Im Besitze Ihres gefl Schreibens vom danken wir Ihnen für die sehr beachtenswerten und ausführlichen Darlegungen. Nach eingehender Prüfung Ihrer Ausführungen von unserer Seite wäre uns eine Besprechung außerordentlich angenehm. Wir bitten daher, wenn möglich, um den Besuch Ihres Herrn Becker im Laufe der nächsten Woche. Hochachtungsvoll! (Unterschrift.)
Oberbergische Dampfkesselwerke Kirdifeld.
K i r c h f e l d , den
Herrn Oberingenieur Becker Betr.: E. Schleimann G. m. b. H., Hamburg.
z. Zt. R e g e n s b u r g .
Anbei Abschrift unseres Briefwechsels mit genannter Firma. Wir bitten Sie, uns drahtlich mitzuteilen, ob und bzw. wann Sie im Laufe der nächsten Woche nach H a m b u r g fahren können. Herr Oberingenieur Kaulmarm soll mit Ihrifcn dort zusammentreffen, um vor Besuch der Firma nochmals die ganze Sache eingehend mit Ihnen durchzusprechen und dann unseren Entwurf bei ihr zu vertreten. Wir haben die bestimmte Empfindung, als ob E. Schleimann sehr viel Wert auf die Verwendung der eigenen Braunkohlen legt, und es m u ß unter allen Umständen vermieden werden, daß durch das Fehlen eines entsprechenden Entwurfes der Auftrag gefährdet wird. Deshalb halten wir es f ü r notwendig und nützlich, gegebenenfalls im Laufe der Unterhaltung mit einem neuen Vorschlag f ü r die Braunkohlen-Verfeuerung hervorzutreten. Dieser würde die Verwendung unseres Kessels E 6 in der Größe und Anordnung wie in Kummersdorf ausgeführt Vorzusehen haben. Um die Sache billig zu machen, m ü ß t e man zwei derartige Kessel vorschlagen, welche f ü r die Höchstdampfentwicklung zusammen ausreichen, und f ü r die dann die alte Kesselanlage mit 5 0 % zunächst als Aushilfe bereitstehen würde. Das käme vielleicht auch bei den anderen Entwürfen in Frage! Mit freundl. Gruß! (Unterschrift.) Drahtnachricht. Kesselwerke, Kirchfeld. K a n n Montag abend H a m b u r g eintreffen.
Becker.
Drahtnachricht. Aldamos f ü r Becker, Regensburg. Kaulmann eintrifft Montag Hamburger Hof. Besprechung Schleimann Mittwoch. Kesselwerke. Ferns pruch. V o n E. Schleimann, Hamburg, betr. Kesselanlage, aufgenommen durch Kaulmann am Herr E. Schleimann, Hamburg, bittet uns zur Rücksprache über die Entwürfe am nächsten Mittwoch, gegebenenfalls bis Freitag. Er ist im wesentlichen mit unseren Vorschlägen einverstanden, erwähnte aber nochmals das Fehlen der Braunkohlenanlage. Wir sollen ausführliche Unterlagen über Wassermesser und Wasserreinigung mitbringen. Auch will er Angebote für Rohrleitungen haben. 2*
20 Oberbergisdie Dampfkesselwerke Kircfafeld.
B e r i c h t unserer Oberingenieure Becker und Kaulmann. H a m b u r g , den Betr.: E. Schleimann, G. m. b. H., Hamburg. Es wurden zunächst die Entwürfe A und B eingehend durchgesprochen. Entwurf A gefiel Herrn Schleimann anfangs am besten. Herr Moritz wies aber auf seine hohen Kosten hin, und Meister Schmidt ist dagegen, weil verschiedene Abflußkanäle sowie der Kühlwasserbrunnen verlegt werden müssen. Daraufhin neigte Herr Schleimann dem Entwurf B zu. Schmidt machte dagegen eine ganze Anzahl Einwendungen. E r hat bisher immer nur Qroßwasserraumkessel mit Handfeuerungen gesehen und befürchtet, daß er mit den Röhrenkesseln den Schwankungen der D a m p f e n t n a h m e nicht gut folgen kann, weil der Wasserraum zu gering sei und die Abdampffläche nicht ausreiche. Wir wiesen darauf hin, daß unser Kessel B 7 einen außerordentlich großen Wasserraum enthält und in den drei Oberkesseln die Abdampffläche sehr günstig ist, namentlich unter Berücksichtigung des Umstandes, daß bei den Flammrohrkesseln nur der über den Feuerungen liegende Teil der Wasseroberfläche erhebliche Dampfmengen abgibt, während der größere Rest nahezu tot liegt. Des weiteren ist Schmidt gegen die Kettenroste eingenommen, weil er lästige Ausbesserungen und Betriebsstörungen sowie einen starken Verlust an Kohle in den Rückständen befürchtet. Er sagte: „So 'n drehender Rost mahlt die Kohle nach hinten wie 'ne Kaffeemühle." Kaulmann legte darauf die Vorzüge unseres Wanderplanrostes mit schmiedeeisernen Wangen- und Roststabträgern dar, welche an sich schon nahezu unzerstörbar sind und durch die leichte Auswechselung der Roststäbe Betriebsstörungen vollständig ausschließen. — Sodann h a t t e n wir eine lange Unterhaltung über die Feuerbrücke neuester Bauart, die eine vollkommene Ausbrennung der Schlacken ermöglicht und durch gleichmäßige Verteilung der Verbrennung über die ganze Rostfläche die Rostbeanspruchung bezogen auf die Flächeneinheit wesentlich herabmindert. Herr Schleimann nahm sich darauf Meister Schmidt etwas ernsthaft vor und verlangte, daß er sich zweckmäßigen Neuerungen gegenüber nicht so ablehnend verhalten solle. Trotzdem Entwurf B günstiger ausfällt als A, h a t t e Herr Moritz immer noch starke Bedenken gegen die hohen Baukosten. Er meinte auch, daß die Kessel zu groß gewählt seien, weil bis jetzt der angenommene Dampfverbrauch von 15000 kg in der Stunde nicht erreicht werde und die alte Kesselanlage sehr wohl einige J a h r e lang mitarbeiten könne. Davon wollte Herr Schleimann aber nichts wissen, weil die alten Kessel zu ungünstige Ergebnisse liefern. Nach längeren Erörterungen, bei welchen Herr Moritz darauf drang, nicht nur die Größe der Kessel, sondern auch den Umfang des neuen Kesselhauses möglichst einzuschränken, einigte man sich auf folgende Anordnung: Die Größe der Kessel wird f ü r eine Durchschnittsleistung von 7000 kg und f ü r eine Höchstleistung von 10000 kg Dampf i. d. Std. bemessen. Das Kesselhaus erhält aber'die gleichen Abmessungen, um die Gangbreiten zu vergrößern und gegebenenfalls noch einige Hilfseinrichtungen unterbringen zu können. Eine sehr lebhafte Auseinandersetzung entspann sich über die Saugzuganlage. Schmidt wollte davon anfangs überhaupt nichts wissen, und Herr Moritz, der schon viel Unannehmlichkeiten mit den Nachbarn gehabt hat, war auch stark gegen die Anwendung niedriger Schornsteine. Wir müssen jedenfalls mit Rücksicht auf die starken Belastungsschwankungen dafür sorgen, daß der Kesselzug unter Umständen sehr schnell und kräftig erhöht werden kann. Ein dazu passender Schornstein würde sich nur schwer aufstellen lassen; Schmidt hofft damit auch wieder auf seine Flammrohrkessel zu kommen. Um die etwas schwierige Angelegenheit zu erledigen, werden wir Herrn Schleimann bestimmte Erklärungen geben müssen, daß er beim Saugzug hinsichtlich des Rauches und des Flugaschenauswurfes keine Schwierigkeiten haben wird.
21 Es ist vorgesehen, f ü r gewöhnlich mit einem und bei Höchstbeanspruchung mit beiden neuen Kesseln zu arbeiten. Diese sind daher mit Temperaturregler und besonderem Stutzen zur gleichzeitigen E n t n a h m e von hoch überhitztem und geregeltem Dampf zu versehen. W ä h rend der Reinigung eines der neuen Kessel soll d a n n der Heizdampf von der alten Kesselanlage geliefert werden. Hier k a m Herr Schleimann auf die Braunkohlenfeuerungsfrage zurück und sagte, daß, wenn nun kleinere Kesseleinheiten festgelegt seien, auch unsere Gründe gegen Steilrohrkessel zum mindesten s t a r k abgeschwächt würden. Wir sollten deshalb einen Entwurf f ü r zwei Steilrohrkessel von je etwa 7000 kg Dampf i. d. S t d . nach der A n o r d n u n g B ausarbeiten, wobei der Heizerstand der vorhandenen Anlage auch f ü r die neuen Kessel b e n u t z t werden soll. Diese Lösung gefällt dem Schmidt am besten, und er wies wiederholt auf die bedeutenden Ersparnisse hin, die gemacht werden, wenn ein Heizer gleichzeitig die alten Flammrohrkessel und die neuen Steilrohrkessel bedienen k a n n (!). Wir machten auf die ungünstigen Grundwasserverhältnisse aufmerksam, die möglicherweise sehr große Schwierigkeiten und hohe Baukosten verursachen könnten. Herr Schleimann schlug vor, den Kessel etwas höher anzuordnen, um so mit dem rauchführenden Teil aus dem Grundwasser herauszukommen. Dieser Entwurf bedarf aber noch einer sehr sorgfältigen P r ü f u n g , und wir verhehlten Herrn Schleimann nicht, d a ß dagegen erhebliche Bedenken bestehen. Herrn Schleimann gefällt der Gedanke einer mechanischen Z u f ü h r u n g der Kohle außerordentlich; er will darin nicht sparen, u m von den Leuten unabhängig zu sein, und legt auch großen W e r t auf eine zuverlässige selbsttätige Verwiegung der Kohle. Im anliegenden Plane sind die bestehenden Rohrleitungen angedeutet. 1 ) Wir haben den Plan soweit als möglich geprüft, berichtigt und vervollständigt. Ein ausführlicher Entwurf f ü r die neuen Rohrleitungen innerhalb der Fabrik k a n n erst gemacht werden, sobald die Aufstellungsorte der den Dampf verbrauchenden Maschinen festliegen. Ein Übersichtsplan wird uns in Kurzem zugehen. Der Wasserreiniger soll reichlich groß, und zwar ausreichend f ü r 7000—10000 kg Wasser je S t u n d e bemessen werden. Ein großer Quarzfilter ist vorzusehen, um das Wasser gut zu klären. Unser Laboratorium m u ß dieser Frage größte A u f m e r k s a m k e i t zuwenden und angeben, was zu geschehen hat, um das Wasser auch f ü r die b e k a n n t e n chemischen Zwecke auszunutzen. Wir f ü h r t e n den Herren das Modell unseres Flüssigkeitsmessers vor und überreichten ihnen den bekannten Prüfungsbericht der Technischen Hochschule in X. Für die Messung von Seifenlauge soll ein Flüssigkeitsmesser mit einer Genauigkeit von V i o % vorgesehen werden, f ü r das Speisewasser genügt eine Genauigkeit von 1 % . Für die Seifenlauge soll, da es sich um f a s t kochende Lauge handelt, unsere neueste sejbstbremsende Flüssigkeits-Kippwage angeboten werden, die wegen ihrer außerordentlich einfachen A u s f ü h r u n g lebhaften Beifall fand. Wir stellten den Herren anheim, bei einem der Werke in und um H a m b u r g , bei denen unsere Kessel in Betrieb sind, zwecks Besichtigung anzurufen. Herr E. Schleimann ist mit dem Inhaber der Firma Alberts & Co. persönlich befreundet und erhielt von ihm ohne weiteres die Erlaubnis, die dortige Kesselanlage zu besichtigen. Wir fuhren in zwei K r a f t w a g e n der Firma hin und konnten den Herren die Roste und Kessel, die ebenfalls mit Saugzug arbeiten, in vollem und nicht vorbereitetem Betriebe zeigen. Die Besichtigung verlief zur vollsten Zufriedenheit, und Herr Alberts gab außerdem über die Anlage die beste A u s k u n f t . — Unsere Aussichten scheinen hier sehr gut zu sein, trotzdem ja die mitbewerbenden Firmen schon versucht haben, sich des Auftrages zu bemächtigen. gez. B e c k e r . K a u l m a n n . 1 Handzeichnung. S. Zeichnungsblatt Nr. 5a.
22 Oberbergische Dampfkesselwerke Kirchfeld.
K i r c h f e l d , den
Entwurf. I. An Herren Blaß & Co. Hirschberg. 11. An Herren Pielo & Rauher Bochunj. III. An Deutsche Transporteinrichtungen,
G.m.b.H. Berlin.
Betr.: Komm.-Nr. 4798. In der Anlage übersenden wir Ihnen die Darstellung eines Kesselhauses in den Grundzügen nach Anordnung I und II mit der Bitte, uns ein ausführliches Angebot mit genauer "Entwurfszeichnung f ü r die mechanische Beförderung der Kohle in die Taschen ehestens zustellen zu wollen. Bei der Anordnung I k o m m t englische oder westfälische Nußkohle in Frage, bei der Anordnung II dagegen stückige Braunkohle. Die Kohlen sollen zunächst mit der Bahn angefahren und in eine auf der Zeichnung dargestellte Grube abgestürzt werden. Ein Vorschlag f ü r die Ausführung dieser Grube ist von Ihnen zu machen, wobei Sie zu berücksichtigen haben, daß wegen der vorliegenden Raumverhältnisse die dargestellten Abmessungen nicht wesentlich überschritten werden dürfen und mit einem Grundwasserstande von 1 m unter Hofsohle zu rechnen ist. Wir stellen Ihnen anheim, entweder ein Becherwerk vorzusehen, welches: a) die Kohle auf ein in der Tasche laufendes Band abgibt oder b) durch schräge Lutten unmittelbar über die ganze Taschenlänge verteilt, oder aber eine durchgehende Bepherkette vorzuschlagen. Die in die Tasche geförderte Kohlenmenge sowie der Kohlenabzug der einzelnen Kessel sind selbsttätig zu verwiegen. Bei der Verwendung von Steinkohle soll durch eine besondere ebenfalls mit selbsttätiger Wage versehene L u t t e das alte Kesselhaus gespeist werden. Zu ihrem Angebot gehören: 1. Die Abdeckung der Grube, welche so einzurichten ist, daß die Eisenbahnwagen darüber fahren können. 2. Das Becherwerk und die Fördereinrichtung in der Tasche. 3. Die vom Bunker zu den Feuerungen führenden Lutten und bei Steinkohle die Lutten zur Versorgung des alten Kesselhauses. Alle Lutten sind mit einfachen und sicher wirkenden Abschlußvorrichtungen zu versehen und zwecks Reinigung der Kessel ausschwenkbar herzustellen. 4. Die selbsttätigen Wagen zur Verwiegung der gesamten Bunkerkohlen und des Kohlenverbrauches jeder Abzapf stelle. Ihr Angebot wollen Sie f ü r Lieferung der Baustoffe frei Wagen Anschlußgleis einschließlich Verpackung und vollständiger Aufstellung unter Gestellung der Hilfsarbeiter, Geräte und Werkzeuge machen. In dem Angebotspreis sind . . . % f ü r uns einzuschließen, was Sie uns in einem besonderen Schreiben bestätigen wollen. Hochachtungsvoll! 2 Anlagezeichnungen (siehe Zeichnungsblätter 2 u. 3).
(Unterschrift.)
IV. Nach Abgang der Reinschrift zu den Akten Schleimann, G. m. b. H., Hamburg. W i e d e r v o r l a g e mit den Antworten.
23 Oberbergische Dampfkesselwerke Kirdifeld.
K i r c h f e l d , den.
Herrn E. Schleimann, G. m. b. H. Hamburg. In der Anlage beehren wir uns, Ihnen die Kostenanschläge mit ausführlichen Beschreibungen der f ü r Ihre Anlage vorgesehenen Kessel zur gefl. P r ü f u n g und Entscheidung zu unterbreiten. Wir fügen die Angebote der Firmen: Blaß & Co, Hirschberg, Pielo & Rauher, Bochum, Deutsche Transporteinrichtungen, G. m. b. H., Berlin, nebst Entwurfzeichnungen sowie unsere Angebote auf die Rohrleitungen, den Wasserreiniger und die Flüssigkeitsmesser bei. Gleichzeitig legen wir Ihnen eine Kesselzeichnung f ü r die Anordnung njit unserer Kesselart E 6 vor, wobei wir zur Erläuterung des Entwurfs das Folgende bemerken: Wie Sie aus der Zeichnung ersehen wollen, sind die Kessel wegen des hochliegenden Grundwasserstandes nicht vorteilhaft anzubringen, da andernfalls ein Teil der Rauchzüge und des Aschenfalles unter dem -Grundwasserspiegel angeordnet werden müßte, woraus sich wegen der notwendigen Abdichtungsarbeiten sehr hohe Baukosten und fortwährende Belästigungen des Betriebes ergeben würden. Wenngleich bei den gegebenen Kohlenpreisen die Braunkohle der Steinkohle an sich wirtschaftlich gleichwertig ist, so ist doch zu berücksichtigen, daß die f ü r Braunkohle notwendigen Schrägroste eine ziemlich mühselige und sehr aufmerksame Bedienung erfordern, weshalb die Heizerkosten erheblich höher ausfallen werden als beim Kettenrost. Außerdem hängt der Wirkungsgrad der Kessel bei Schrägrosten sehr wesentlich von dem Können und der Aufmerksamkeit der Bedienung ab. Wir möchten Ihnen deshalb im vorliegendem Falle dringend von der Verteuerung der Braunkohle abraten, um so mehr, als erfahrungsgemäß die dazu notwendigen Feuerungen den in Ihrer Anlage vorkommenden schroffen Belastungsänderungen nicht gut zu folgen vermögen. Vom Angebotspreise allein ausgehend, erscheint das Angebot der Firma Blaß & Co., Hirschberg am günstigsten. Dennoch möchten wir Ihnen den Entwurf der Deutschen Transportgesellschaft dringend empfehlen, weil er eine sehr dauerhafte, einfache und sicher wirkende Anordnung vorsieht. Die Verzinsung und Abschreibung des geringen Mehrpreises wird reichlich durch die sicher zu erwartenden Ersparnisse im Betrieb und der Unterhaltung der Anlage ausgeglichen. Einer freundl. Antwort entgegensehend, zeichnen wir hochachtungsvoll! (Unterschrift.) 2 Angebote auf Kessel, Entwurf B und C. 1 Zeichnung dazu (Zeichnungsblatt Nr. 5 und Nr. 6). 1 Angebot auf Rohrleitungen. 3 Angebote auf Kohlenförderungsaijlagen. 1 Angebot auf Flüssigkeitsmesser mit Zeichnung (Zeichnungsblatt Nr. 7). Verschiedene Drucksachen. 1 Angebot auf Wasserreiniger mit Zeichnung (Zeichnungsblatt Nr. 8).
24 Oberbergisdie Dampfkesselwerke Kirchfeld. Kostenanschlag
Nr.
vom
für Firma E. Schleimann, G. m. b. H. Hamburg. Entwurf B. Wir bieten hiermit freibleibend auf Grund mitfolgender Lieferungsbedingungen, soweit sie durch die nachstehenden Festsetzungen Änderungen nicht erfahren, an: Kessel.
1. 2 W a s s e r r o h r k e s s e l von je 301 qm Heizfläche, bestehend aus einer mittleren Schrägrohrgruppe mit beiderseitiger Steilrohrgruppe, gebaut für einen Betriebsdruck von 14 Atm., einschließlich der vollständigen groben und feinen Bewehrung, jedoch ohne Feuerungsteile, im übrigen nach beiliegender Beschreibung zum Preise von: M.
Wanderplanroste.
2. 2 . W a n d e r p l a n r o s t e , D.R.P., von je 9,55 qm Rostfläche, einschließlich Vorgelege, ausschließlich etwaiger Grubenabdeckungen und Gewölbeträger, Antriebsmotor, Wellenleitung sowie Formsteine für die Gewölbebögen zum Preise von M.
Überhitzer.
3. 2 D a m p f ü b e r h i t z e r von je 120 qm Heizfläche, einschließlich Verbindungsrohrleitung zwischen Kessel und Überhitzer, gebaut für die Überhitzung des Kesseldampfes bis auf ungefähr 370° C, im übrigen aus den in beiliegender Beschreibung näher angegebenen Teilen bestehend zum Preise von M.
Vorwärmer.
4. 2 V o r w ä r m e r von je 250 qm Heizfläche, aus Schmiedeeisen, zusammengebaut mit den Kesseln zum Preise von M.
Temperaturregler.
5. 2 T e m p e r a t u r r e g l e r , D.R.P., ausreichend für die Verminderung der Dampftemperatur von 370° auf 250°, mit allen Verbindungsrohrleitungen, Absperr- und Wechselventilen zum Zusammenbau mit dem Kessel zum Preise von M. . . .
Gesamtpreis.
Dementsprechend stellt sich die vorbeschriebene Kesselanlage auf die Gesamtsumme von M. . . . in Worten: Mark. Eine Laufbühne mit gefälligem Geländer und Treppe zur Begehung der Wasserstände und des Kessels M. . . .
Zahlungsbedingungen. Lieferzeit. Gewährleistung.
Ys bei Bestellung, y3 bei Versand, y a drei Monate danach. Die Lieferzeit soll 4 Monate nach Bestellung betragen. Dauer der Aufstellung: 6 Wochen für jeden Kessel. Geeignete Kohle von mindestens 7500 WE Heizwert, höchstens 8 % Asche und Schlacke, nicht backende oder fließende Schlacke bildend vorausgesetzt, gewährleisten wir bei gewöhnlichem Betrieb 7000 kg je Stunde und Kessel, 80% Wirkungsgrad; bei Höchstleistung dauernd 10000 kg Dampf je Stunde und Kessel bei 78% Wirkungsgrad; bei Höchstleistung vorübergehend llOOOkg/Std.
Es wird vorgesehen: B e w e h r u n g : Ein Absperrventil für die Dampfleitung mit Anschlußstutzen, ein Absperrventil für die Speiseleitung, ein selbsttätiges Speiseventil, ein Sicherheitsventil, ein Druckmesser mit einem Prüfhahn und Dampfleitung dazu, zwei vollständige, voneinander unabhängig arbeitende Vorrichtungen zur Erkennung des Wasserstandes mit Schutzhülsen, eine Marke für niedrigsten Wasserstand, ein Kesselschild, zwei Schlammablaßhähne sowie ein Satz Schraubenschlüssel. A u s r ü s t u n g : Die Ausrüstung des Kessels besteht aus einem vollständigen Eisengerüst zur Aufhängung der Schrägrohrgruppe und der Steilrohrgruppe. Die Seitenwände des Kessels werden mit abschraubbaren oder verriegelten Türen abgeschlossen. Ferner werden geliefert: Feuergeschränk mit Feuer- und Aschentüren, Roste und Rostträger, gußeiserne Rohrwände und Zuglenkplatten, Rußreinigungs- und Schutztüren, Deckträger und Maueranker, Schornsteinschieber mit Rahmen, Rollen und Gegengewicht.
25 F o r m s t e i n e : Die zur inneren Ausmauerung der Rohrgruppen erforderlichen feuerfesten Steine. R e i n i g u n g s w e r k z e u g e : Abblasrohre mit Gummischläuchen, Ventile und Rohrleitungen, dazu Rohrbürste, Rohrschrapper, Fräser zum Reinigen der Dichtungsflächen der Verschlüsse. E r s a t z t e i l e : 1 Siederohr, 2 Verschlüsse, 6 Wasserstandgläser mit Gummiringen, 20 Roststäbe, 1 Satz Schamotten f ü r den Kohleneinstellschieber. Beschreibung. Überhitzer.
Jeder Überhitzer wird zwischen den Röhren und dem Oberkessel eingebaut und besteht aus nahtlosen schmiedeeisernen Vierkantrohren als Kammern mit Dampf-Einund Auslaßflanschen und gebogenen nahtlosen Stahlrohren von 38 mm äußerem Durchmesser, der Verbindungsrohrleitung zwischen Kessel und Überhitzer aus schmiedeeisernen Rohren mit fest aufgewalzten Bordringen und losen Flanschen aus bestem SiemensMartin-Stahl nebst verstärkten gußeisernen Formstücken sowie einem Sicherheitsventil und den nötigen Schrauben und Dichtungen, einem Heißdampfventil, Dampfwasserablaßhahn, den erforderlichen gußeisernen Unterstützungen, Gewölbeträgern, Ruß- und Schutztüren; einer Abblasevorrichtung.
Zeichnungen.
Die zum Einholen der Aufstellungsgenehmigung erforderlichen Kesselzeichnungen und Beschreibungen sowie die Einmauerungszeichnungen liefern wir kostenfrei.
Baustoff.
Zum Bau unseres Kessels und Überhitzers verwenden wir Bleche aus SiemensMartin-Stahl in bester Beschaffenheit, welche den in den Würzburger oder abgeänderten Hamburger Normen enthaltenen Bestimmungen entsprechen, und zwar durchweg bestes Feuerblech mit einer Zerreißfestigkeit von 34—40 kg bei einer Dehnung von mindestens 25 vom Hundert. Wir lassen die Bleche prüfen und abnehmen, so daß nur tadellose Bleche zur Anlieferung und Verarbeitung gelangen. Die hierauf bezüglichen Werkbescheinigungen stehen auf Wunsch kostenlos zur Verfügung. Jedes Kessel- und Überhitzerrohr wird auf einen Kaltwasserdruck von 50 Atmosphären geprüft.
Gewährleistung.
Für die Güte von Baustoff und Arbeit leisten wir derart Gewähr, daß wir f ü r alle innerhalb eines Jahres nach Versand bei Tagesbetrieb unbrauchbar werdenden Teile unentgeltlich neue ab hier liefern. Andere Verbindlichkeiten als diesen Ersatz übernehmen wir nicht. Bei Beschädigungen, welche ohne unsere Schuld entstehen und bei natürlichem Verschleiß, z. B. an Wasserstandgläsern, Roststäben usw. besteht selbstredend keine Ersatzpflicht.
Reinigung.
Unser Kessel wird von außen vermittels unserer bewährten Rußabblasevorrichtung gereinigt, die es gestattet, die vollständige Reinigung der Außenwände der Rohre von der Vorder- oder Hinterwand des Kessels aus leicht und gründlich während des Betriebes zu bewerkstelligen. Abgesehen davon, daß wir hierdurch in der Lage sind, jederzeit mit reinen Heizflächen arbeiten zu können, wodurch naturgemäß die Wärmeaufnahme a u f s g ü n s t i g s t e g e s t a l t e t wird, erlaubt es die Einrichtung auch, eine beliebige Anzahl Kessel dicht nebeneinander zu stellen, da ein Raum zwischen ihnen, wie sonst erforderlich, in diesem Falle nicht nötig ist. Ferner ist mit unserer Rußabblasevorrichtung ein vollkommen dichter Luftabschluß verbunden, der bei den sonst üblichen in den Seitenmauern angebrachten Reinigungstüren nicht erzielt wird. Unser Überhitzer kann während des Betriebes ebenfalls in einfacher und gründlichster Weise gereinigt werden. Entwurf C.
Wir bieten hiermit freibleibend auf Grund mitfolgender Lieferungsbedingungen, soweit sie durch die nachstehenden Festsetzungen Änderungen nicht erfahren, a n : Kessel.
1. 2 S t e i l r o h r k e s s e l von je 330 qm Heizfläche, bestehend aus einer vorderen Halbschrägrohrgruppe und einer dahinterliegenden Steilrohrgruppe, f ü r einen Betriebsdruck von 1 4 A t m . gebaut, einschließlich der vollständigen groben und feinen Bewehrung, jedoch ohne Feuerungsteile, im- übrigen nach beiliegender Beschreibung zum Preise von M
26 Treppenroste.
2. 2 T r e p p e n r o s t e mit Halbgasfeuerung von je 12,8 qm Rostfläche, mit verschiebbarem Aschenrost und Klapprost und vollständiger Bewehrung sowie gußeisernen Feuerungstüren zum Preise von M
Überhitzer.
3. 2 D a m p f ü b e r h i t z e r von je 111 qm Heizfläche, einschließlich Verbindungsrohrleitung zwischen Kessel und Überhitzer, gebaut für die Überhitzung des Kesseldampfes bis auf ungefähr 370° C, ini übrigen aus den in beiliegender Beschreibung näher angegebenen Teilen bestehend zum Preise von M
Vorwärmer.
4. 2 V o r w ä r m e r von je 248 qm Heizfläche, aus Schmiedeeisen, zusammengebaut mit den Kesseln zum Preise von M
Temperaturregler.
5. 2 T e m p e r a t u r r e g l e r , D.R.P., ausreichend für die Verminderung der Dampftemperatur von 370° auf 250°, mit allen Verbindungsrohrleitungen, Absperr- und Wechselventilen zum Zusammenbau mit dem Kessel zum Preise von M. .
Gesamtpreis.
Zahlungsbedingungen. Lieferzeit. Gewährleistung.
Dementsprechend stellt sich die vorbeschriebene Kesselanlage auf die Gesamtsumme von . . . M in Worten: Mark y 3 bei Bestellung, y 3 bei Versand, y3 drei Monate danach. Die Lieferzeit soll 4 Monate nach Bestellung betragen. Aufstellungsdauer: 4 Wochen für jeden Kessel. Gute Braunkohle von wenigstens 3500 WE Heizwert vorausgesetzt, gewährleisten wir bei gewöhnlichem Betrieb 7000 kg je Stunde und Kessel, 78 v. H. Wirkungsgrad; bei Höchstleistung vorübergehend 10000 kg Dampf je Stunde und Kessel bei 77 v. H. Wirkungsgrad. Beschreibung.
Die Bauart und Wirkungsweise unseres Steilrohrkessels ist in der Anlage ausführlich behandelt und aus der ebenfalls beiliegenden Zeichnung zu ersehen. Der vordere Teil erhält einen Oberkessel von 5500 mm Länge, 1300 mm Durchm., und einen Unterkessel von gleicher Länge bei 1000 mm Durchm. sowie 132 Siederohre, 6 hinter- und 22 nebeneinander. Der zweite Teil hat Ober- und Unterkessel von gleicher Größe sowie 110 Rohre,.5 hintereinander, 22 nebeneinander. Beide Teile sind durch zahlreiche, außerhalb des Heizgasstromes liegende Wasserund Dampfrohre miteinander verbunden. Es wird vorgesehen: B e w e h r u n g : Ein Absperrventil für die Dampfleitung mit Anschlußstutzen, ein Absperrventil für die Speiseleitung, ein selbsttätiges Speiseventil, ein Sicherheitsventil, ein Druckmesser, mit einem Prüfhahn und Dampfleitung dazu, 2 vollständige, voneinander unabhängig arbeitende Vorrichtungen zur Erkennung dès Wasserstandes mit Schutzhülsen, eine Marke für niedrigsten Wasserstand, ein Kesselschild, 2 Schlammablaßhähne sowie ein Satz Schraubenschlüssel. A u s r ü s t u n g : Die Ausrüstung des Kessels besteht aus einem vollständigen Eisengerüst zur Aufhängung der Schrägrohrgruppe und der Steilrohrgruppe. Ferner werden geliefert: Feuergeschränk mit Feuer- und Aschentüren, Roste und Rostträger, gußeiserne Rohrwände und Zuglenkplatten, Rußreinigungs- und Schutztüren, Deckträger und Maueranker, Schornsteinschieber mit Rahmen, Rollen und Gegengewicht. F o r m s t e i n e : Die zur inneren Ausmauerung der Rohrgruppen erforderlichen feuerfesten Steine. R e i n i g u n g s w e r k z e u g e : Abblasrohre mit Gummischläuchen, Ventile und Rohrleitungen, dazu Rohrbürste, Rohrschrapper, Fräser zum Reinigen der Dichtungsflächen der Verschlüsse. E r s a t z t e i l e : 1 Siederohr, 2 Verschlüsse, 6 Wasserstandgläser mit Gummiringen, 4 Rostplatten, 1 Satz Schamotten. Hinsichtlich der Überhitzer, der Zeichnungen, des Baustoffs, der Gewährleistung und der Reinigung gilt alles beim Entwurf B Gesagte, worauf wir hiermit verweisen.
27 Für Entwurf B und C. S a u g z u g a n l a g e . Eine vollständige Saugzuganlage, ausreichend für die Höchstbelastung der beiden Kessel mit je 10000 kg Dampf. Sie besteht aus: 1. Den schmiedeeisernen Fuchsverbindungen zwischen den Kesseln und den Lüftern, mit doppelter Wandung und Diatomitwärmeschutz. 2. 2 Flügelradgebläse, jedes derselben ausreichend für die volle Belastung beider Kessel, mit Stahlblechgehäuse, außenliegenden und wassergekühlten Ringschmierlagern, Grundplatte und Kupplung für den Motor. 3. 1 Blechschornstein, 30 m über Kesselflur endigend, ausreichend f ü r die Abführung der größten erzeugten Gasmenge. 4. 2 Roll-Schieber zur Absperrung der Lüfter von den Füchsen. 5. 1 Bühne aus Schmiedeeisen zum Aufbau der Lüfter mit den zugehörigen Motoren mit Zugangstreppe und gefälligem Geländer. , Entwurf „ , .B„ : , , Zum Gesamtpreise von n I „ C:M L i e f e r z e i t : Rechtzeitig mit den Kesseln. Die von uns nicht veranschlagten Antriebsmotoren sind für einen Kraftbedarf von bis . . . s . . P S einzurichten. Die Motoren sind mit regelbaren Anlassern zu versehen, welche eine Umdrehungsregelung in den Grenzen von 50 bis 125 v H der gewöhnlichen Umdrehungszahl gestatten. Wir empfehlen Ihnen hierzu die Erzeugnisse der Gesellschaft, welche sich in vielen Anlagen für diese Zwecke bestens bewährt hat, und zwar schlagen wir für die Motoren die Bauart und für die Regler die Ausführung vor. Es kommt darauf an, daß bei der Umdrehungsregelung während des schwachen Betriebes der Wirkungsgrad der Motoren nicht allzusehr sinkt. Die liefernde Firma hat deshalb zu beachten, daß die Höchstumdrehungszahl und die Überlastung der Motoren nur kurze Zeit dauert. Da von diesem Teil der Anlage die Betriebstüchtigkeit und der Gesamtwirkungsgrad nicht unwesentlich abhängt, sind wir gern bereit, Ihnen bei der Auswahl passender Motoren behilflich zu sein.
j
JJ
Wasserreiniger.
Eine vollständige, selbsttätig wirkende Wasserreinigungsvorrichtung unserer geschützten Bauart für 10 cbm Stundenleistung, nach beifolgender Zeichnung 1 ) bestehend aus dem Klärbehäfter, ungefähr 2150 mm Durchm., ungefähr 3750 mm hoch, Kalksättiger (ges. gesch.), Chemikalienbehälter mit Frischdampfanwärmer, Wasserverteiler mit selbsttätiger Chemikalien-Zumeßvorrichtung und auswaschbarem Quarzsandfilter, ungefähr 1600 mm Durchm., Arbeitsbühne, eiserner Treppe mit Geländer, mit sämtlichen Hähnen und Ventilen, Rohrleitungen, soweit sie zum Reiniger selbst gehören, nebst Flanschen, Schrauben und Dichtungen, einem elektrischen Kontakt für den Anschluß einer Meldevorrichtung, und einer Betriebsanweisung, frei Wagen Bahnhof Kirchfeld, ausschließlich Verpackung, zum Preise von
Preis:
M in Worten:
-
Zahlungsbedingungen.
zahlbar hier am Erfüllungsorte in bar ohne Abzug, wie üblich, ein Drittel bei Bestellung, ein Drittel bei Versand und der Rest drei Monate danach. Sofern Sie ein Schränkchen mit den nötigen Vorrichtungen und Stoffen für die Untersuchung des rohen und gereinigten Wassers wünschen, würden wir solches gegen Berechnung von M mitliefern. Die Herstellung der anschließenden Rohrleitungen f ü r die Zuführung des Rohwassers und des Heizdampfes sowie die Ableitung des gereinigten Wassers, die Herstellung des Unterbaues und sonstige bei der Aufstellung etwa nötig werdende Erd-, Maurer- und Zimmererarbeiten sowie die Gestellung des Filterkieses sind in unserer Lieferung und in vorstehendem Preise nicht eingeschlossen.
Aufstellung.
Sämtliche Einrichtungen werden in unserem Werk zusammengesetzt und geprüft. Die Aufstellung kann deshalb an Hand unserer Zeichnung von jedem Schlosser ausgeführt werden. Auf Wunsch stellen wir Ihnen jedoch zur Aufstellung einen Aufsteller gegen besondere Berechnung zur Verfügung.
!) S. Zeichnungsblatt Nr. 8.
28 Gewährleistung.
Betrieb.
Für die Güte von Baustoff und Arbeit übernehmen wir jede Gewähr während der Dauer von 6 Monaten nach Versand in der Weise, daß wir solche Teile, welche durch fehlerhafte Beschaffenheit unbrauchbar werden, ohne Vergütung ersetzen, ohne andere Verbindlichkeiten zu übernehmen als diesen Ersatz selbst. Die ausgewechselten Teile sind auf Wunsch an uns zurückzusenden. Für die Folgen höherer Gewalt, natürlichen Verschleißes oder unberufener Eingriffe dritter Personen kommen wir nicht auf. Hinsichtlich der Wirkungsweise gewährleisten wir, daß der Reiniger, nach den Betriebsvorschriften ordnungsmäßig bedient und mit den laut Wasseranalysen nötigen Mengen von Chemikalien beschickt, bei Verwendung des unsererseits vorher zu untersuchenden Wassers ein bis auf wenige Härtegrade, die nicht mehr kesselsteinbildend wirken, weich gemachtes Speisewasser liefert, das den Reiniger vollständig geklärt verläßt. Falls diese Leistung nicht erreicht werden sollte, erklären wir uns ausdrücklich bereit, den Reiniger innerhalb 3 Monate nach Anlieferung zurückzunehmen, jedoch sind weitergehende Verpflichtungen ausgeschlossen. Es muß uns aber im Falle anscheinend ungenügender Leistung Gelegenheit gegeben werden, den Betrieb zu prüfen und etwa notwendig werdende Änderungen vorzunehmen. Für den ordnungsmäßigen Betrieb ist es Voraussetzung, daß das Rohwasser dem Reiniger möglichst gleichmäßig zufließt und daß ein Behälter f ü r die Aufnahme des gereinigten Wassers vorhanden ist, ferner, daß genügend Dampf zur Verfügung steht, um das Wasser so hoch zu erwärmen, wie es nach seiner Eigenart nötig ist, um eine gute Wirkung zu erzielen. Die Wärme dieses Dampfes geht keineswegs verloren, sondern kommt dem Kesselbetriebe als vorgewärmtes Speisewasser wieder zugute. 1 Zeichnung
Oberbergisdie Dampfkesselwerke Kirdifeld. Abteilung: W a s s e r r e i n i g u n g . Firma und Ort: E. Schleimann, Hamburg. Eingang: Ursprung des Wassers: E l b e . Verwendungszweck: Kesselspeisung. Analyse: Aussehen: schwach gelb gefärbt durch Humussäuren, reichlicherBodensatz organischer Natur und etwas Eisen Geruch: ohne. Reaktion: neutral. Gesamthärte: 22° französisch = 12,3° deutsch. Karbonathärte: 9° » = 5,0° » Nichtkarbonathärte :13° » = 7,3° » Alkalinität: 1,8 c c m - ^ Salzsäure = 90mgr kohlens. Kalk (CaC0 3 ) je Liter Geb. Chlor (Cl): 149 mgr je Liter = 246 mgr Kochsalz (NaCl) einschließlich etwas MgCl2. Geb. Schwefelsäure (S0 3 ): mehrere mgr je Liter = mehrere mgr schwefeis. Kalk (CaS0 4 ). Geb. und halb geb. Kohlensäure (C0 2 ) . . . 39,6 mgr je 1 Freie Kohlensäure (C0 2 ) 4,4 » » » Kalk (CaO) etwa 67,6 » » » Magnesia (MgO) etwa 40,0 » » » NB.: Das Wasser Eisen (Fe) einige » » » ist gereinigt für Mangan (Mn) 0,0 » » » gefragte FärbereiGeb. Salpetersäure (N 2 0 5 ) Spuren zwecke geeignet. Geb. salpetrige Säure (N 2 0 3 ) 0,0 » » » Geb. oder freies Ammoniak (NH 3 ) 0,0 » » » Gelöster Luftsauerstoff (O) — » » » Verbrauch an Kaliumpermanganat 16,5 » » » Zur Aufbereitung erfordert das Wasser an Zusätzen pro für den cbm: 170 g guten, gebrannten Stückkalk von 80% Reingehalt, 140 g kalzinierte, sog. Ammoniak- oder Solvay-Soda von 98% Reingehalt. K i r c h f e l d , den
29 Oberbergisdie Dampfkesselwerke Kirchfeld.
Kostenanschlag
Nr
vom
für Firma E. Schleimann, G. m. b. H. Hamburg. Wir bieten Ihnen hiermit freibleibend a n : Flüssigkeitswage.
E i n e Flüssigkeitswage unserer geschützten Bauart für eine stündliche Leistung von lOcbm mit einem verbürgten größten Qenauigkeitsunterschied von + 1% zum Preise von M Eine selbstbremsende Flüssigkeits-Kippwage in unserer geschützten Bauart für heiße Flüssigkeiten mit Ausguß für eine stündliche Leistung von 2 cbm, mit einem verbürgten Genauigkeitsunterschied von höchstens +. Vio%> z u m Preise von M Erläuternd zu diesem Angebot bemerken wir, daß die Messung bei unserer Vorrichtung nicht durch Raumbestimmung sondern durch Wägung erfolgt. Das hat den Vorzug, daß alle Fehler ausgeschaltet werden, die durch Änderung der Temperatur und des spezifischen Gewichts der zu messenden Flüssigkeit entstehen können. Unsere Wagen haben auch keine Fußventile, die sehr leicht undicht werden und die Genauigkeit ungünstig beeinflussen. Die Bauart unserer selbstbremsenden Flüssigkeits-Kippwage gestattet ganz besonders auch die Messung sehr dickflüssiger und stark schäumender Flüssigkeiten, da die Entleerung durch Ausgießen erfolgt.
Beschreibung unseres Flüssigkeitsmessers (Genauigkeitsgrad
1%) D. R. P.
Die Flüssigkeit fließt aus dem Anschlußrohr 18 in die Zulaufrinne 11 und von hier je nach der Stellung der Rinne durch den Auslaufschenkel 33 in den Meßkasten 7 oder durch den Auslaufschenkel 33 a in den zweiten Meßkasten 7 a. Die Meßkästen, die einseitig ausgebildet und auf Schneiden gelagert sind, sind an der Rückseite mit Gegengewichten 27 bzw. 27 a versehen und werden durch diese Gegengewichte bis zu einem bestimmten Gewicht der einlaufenden Flüssigkeit im Gleichgewicht gehalten. Sobald dieses Gewicht erreicht ist, kippt der Meßkasten vornüber, wobei die Zulaufrinne 11 durch die Steuerungsnasen 36 und 36a, die an den Seitenwänden der Kästen angebracht sind, umgesteuert wird. Während nun der zweite Kasten gefüllt wird, entleert sich der in gekippter Stellung befindliche Kasten durch die Auslaufrohre 31 bzw. 31a. Ist die Flüssigkeit bis zu einem bestimmten Gewicht in dem sich entleerenden Kasten ausgelaufen, dann kippt dieser infolge des Gegengewichtes 27 oder 27 a selbsttätig zurück. Das Saugheberohr 31 oder 31 a saugt jedoch infolge seiner Heberwirkung den betreffenden Kasten leer. Zwecks Abschwächung des Vor- und Rückstoßes sind die Kippkästen mit je einem doppelt wirkenden Puffer 30 und 30a versehen. 1 Zeichnung (S. Zeichnungsblatt Nr. 7). B e s c h r e i b u n g der s e l b s t b r e m s e n d e n
F l ü s s i g k e i t s - K i p p w a g e D. R. P.
Die Wage arbeitet, was Füllung, Kippung und Umsteuerung des Zulaufes betrifft, genau wie unsere gewöhnliche Flüssigkeitswage, nur wird der Zulaufstrom kurz vor Beendigung der Füllung zum größten Teil abgelenkt, so daß im Augenblick der Kippung nur ein ganz schwacher Flüssigkeitsstrom zuläuft. Dadurch wird eine Genauigkeit mit einer verbürgten Fehlergrenze von höchstens 7io% erzielt. Die Entleerung der Wage geschieht durch Ausgießen, wobei sie solange in der Ausgußstellung verbleibt, bis das Meßgefäß vollständig leergelaufen ist. Infolgedessen eignet sich die Wage ganz besonders zum Messen von dickflüssigen wie auch von stark schäumenden und heißen Flüssigkeiten. Das Kippen der Wage in ihre Ausgußstellung wie auch das Rückkippen in ihre Füllstellung geschieht vollständig selbsttätig und infolge der besonderen geschützten Bauart des Gefäßes ganz langsam und ohne Benutzung von Bremsen oder federnden Anschlägen.
30 K i r c h f e l d , den.
Oberbergisdie Dampfkesselwerke Kirchfeld. Abteilung Rohrleitung. Kostenanschlag
auf eine
für Herrn E r n s t S c h l e i m a n n , betreffend
Rohrleitungsanlage G> m. b. H.,
Hamburg
Kesselanlage.
Inhalt: Seite 1 bis 2 Angebot; Seite 3 bis 4 besondere Vorschläge und Erläuterungen; Seite 5 bis 8 Angaben betr. Rohre; Seite 9 bis 14 Kostenaufstellung. Anlagen:
1 Preisliste über Flanschen.
1 Satz
Lieferungsbedingungen.
Wir bieten Ihnen freibleibend auf Grund beifolgender Lieferungsbedingungen, soweit sie durch nachstehende Festsetzungen eine Änderung nicht erfahren, an: Die in beifolgender Kostenaufstellung Nr aufgeführten Bauteile zum Gesamtpreise von M Die Lieferung erfolgt frei Wagen Anschlußgleis Ihrer Fabrik.
Fracht. Lieferzeit.
Die Absendung kann in 14 Tagen nach Erhalt sämtlicher für die Ausführung notwendigen zeichnerischen Unterlagen und sonstigen Angaben erfolgen. Sollten Sie die Anlieferung in kürzerer Frist wünschen, so bitten wir um Mitteilung, damit wir prüfen, ob wir Ihnen in dieser Hinsicht noch entgegenkommen können. Gegebenenfalls kann die Lieferung in 2 Abschnitten erfolgen
Lieferungsumfang.
Dieser ist durch beifolgende Kostenaufstellung festgelegt; wir behalten uns bei eintretenden Änderungen vor, den Gesamtpreis unter Zugrundelegung der Einheitspreise unseres Kostenanschlages richtig zustellen
Zahlungsbedingungen.
Der Betrag ist zahlbar hier am Erfüllungsort in bar ohne Abzug, wie üblich, ein Drittel bei Bestellung, ein Drittel bei Versandbeginn ab Werk bzw. bei Anzeige der Versandbereitschaft und der Rest drei Monate danach.
Aufstellung.
Vor deren Beginn müssen sämtliche erforderlichen Anschlüsse zur Verfügung stehen und auch alle sonstigen anderen Arbeiten derart gefördert sein, daß unsere Aufstellungsmannschaft ohne Aufenthalt nach unseren Angaben arbeiten kann. Wir stellen einen Aufsteller, dem die nötigen Hilfsmannschaften und Geräte, Rüst- und Hebezeuge, Beleuchtung usw. vom Besteller kostenlos beizugeben sind und berechnen für ersteren außer dem Fahrgeld und den Versandkosten für Werkzeuge und Aufstellergepäck für jeden zehnstündigen Arbeitstag M , für den Reisetag M sowie für jede Nachtfahrt M . . . Sonn- und gesetzliche Feiertage kommen mit M für jede Stunde, in der nicht gearbeitet wird, höchstens mit je M . . . , Arbeitsstunden an solchen Tagen und Überstunden an Werktagen mit'M in Anrechnung. Etwaiger ohne unser Verschulden entstehender Aufenthalt in der Aufstellung wird mit M je Kalendertag berechnet. Erd-, Maurer-, Zimmerer- und die hiermit verwandten Arbeiten sind in dem Angebot nicht einbegriffen sondern Sache des Bestellers.
Gewährleistung.
Für die Güte von Baustoff und Arbeit bürgen wir. Wir werden für alle innerhalb eines Jahres nach Versand unbrauchbar werdenden Teile neue liefern, ohne andere Verbindlichkeiten zu übernehmen als diesen Ersatz. Bei Beschädigungen, die ohne unsere Schuld entstehen und bei natürlichem Verschleiß findet eine Ersatzpflicht nicht statt. Die Gewährleistung gilt nur unserem Auftraggeber gegenüber. Streitigkeiten, die beim Wiederverkauf zwischen diesem und Dritten entstehen, -können niemals auf uns übertragen werden. Besondere
Vorschläge
bzw.
Erläuterungen.
Beschreibung der Rohrleitungs-Anlage für Ernst Schleimann, G. m. b. H., Hamburg. Das rohe Wasser wird aus Brunnen a durch Leitung b vermittels Pumpe c gesaugt und durch Leitung d in den Wasserreiniger e gedrückt, von welchem aus es durch Wassermesser / in den Speisewasserbehälter g fließt.
31 Die Speisepumpen h saugen das durch Niederschlag zurückgewonnene sowie das gereinigte Wasser aus dem Speisewasserbehälter g, um es durch die Druckleitung £in die einzelnen Vorwärmer der Kesselzu drücken. Der bei k aus dem Kessel austretende Sattdampf wird durch Leitung l dem Überhitzer zugeführt und tritt bei m aus diesem heraus, um durch Leitung n in den Temperaturregler o zu gelangen. — Der geregelte Dampf strömt durch Leitung p, je nach Einstellung der Ventile q, einmal in Sammelleitung r und einmal durch Leitung s in die Sammelleitung für Mischdampf t. — Der zum Mischen des geregelten Dampfes benötigte überhitzte Dampf wird durch Leitung u in die Sammelleitung t geführt. — Die als Ringleitung ausgebildete Sammelleitung für geregelten Dampf (r) und die Sammelleitung für Mischdampf (y >i >r jt 6. Saugleitung der Kesselspeisepumpen. Flanschen nach Normen
48
2
49 50 51
1 1 15 3 6 2 8
52
....
gußeiserne Absperrschieber, 90 m m 1. Durchm., mit R o t g u ß a u s r ü s t u n g und H a n d r a d Saugkorb mit Fußventil, 90 m m 1. Durchm. gußeisernes T - S t ü c k , 90 • 90 • 90 m m 1. Durchm., leichte A u s f ü h r u n g lfd. m Stahlrohr, 95 m m äuß. Durchm., innen u n d außen asphaltiert Bogen, 90° Walzflanschen Aufwalzungen Gummidichtungen f ü r 90 m m 1. Durchm., einschließlich Verschraubungen 7. Saugleitung der Zusatzwasserpumpe zum Reiniger. Flanschen nach Normen
53 54
55
1 20 3 8 5 5
....
Saugkorb mit Fußventil, 50 m m 1. Durchm. lfd. m Stahlrohr, 57 m m äuß. Durchm. Bogen, 57 m m äuß. Durchm. Walzflanschen Aufwalzungen Gummidichtungen f ü r 50 m m 1. Durchm., einschließlich Verschraubungen 8. Druckleitung der Zusatzwasserpumpe zum Reiniger und zur Filterauswaschleitung. Flanschen nach Normen
56 57 58
1 1 20 4
Absperrschieber, 50 m m I. Durchm., mit R o t g u ß a u s r ü s t u n g u. H a n d r a d Rückschlagventil, 50 m m 1. Durchm., aus Gußeisen lfd. m Stahlrohr, 50 m m 1. Durchm. Bogen, 50 m m 1. Durchm.
3*
Pfg.
36 Lfde. Nr.
59 60 61
Stück
Gegenstand
kg
M.
10 3 1 2 1 10
Walzflanschen, 50 mm 1. Durchm. Aufwalzungen gußeisernes T-Stück, 50 • 50 • 50 mm 1. Durchm., leichte Ausführung schmiedeeiserne Hängeschellen f ü r 50 mm I. Durchm. schmiedeeiserne Rohrschelle f ü r 50 mm 1. Durchm. Gummidichtungen f ü r 50 mm 1. Durchm., einschließlich Verschraubungen
9. Reinwasserabflußleitung vom Reiniger zum Wassermesser bzw. zum Reinwasserbehälter. Flanschen nach Normen
64
1 6 2 2 4
gußeiserner Dreiweghahn, 50 mm 1. Durchm., mit Schlüssel lfd. m Stahlrohr, 57 mm äuß. Durchm. Bogen, 57 mm äuß. Durchm. Walzflanschen, 57 mm äuß. Durchm. Gummidichtungen für 50 mm 1. Durchm., einschließlich schraubungen
65
2
66 67
1 2
68 69
1 6 4 1 26 9 6 4 5
gußeiserne Dampfwassertöpfe, 25 mm 1. Durchm., mit Nickelsitz, Umführung und Zwillingsventil desgl., 15 mm I. Durchm. gußeiserne Absperrventile, 25 mm 1. Durchm., mit Nickelsitz Und Handrad desgl., 15 mm 1. Durchm. lfd. m Stahlrohr, 32 mm äuß. Durchm. Walzflanschen, 32 mm äuß. Durchm. gußeisernes T-Stück, 25 • 25 • 25 m m 1. Durchm., leichte Ausführung lfd. m Stahlrohr, 32 mm äuß. Durchm. Walzflanschen, 32 mm Durchm. m nahtloses Gasrohr, Gewindeflanschen echte Klingeritdichtungen f ü r 15 mm I. Durchm. einschließlich Verschraubungen desgl. f ü r 25 mm 1. Durchm.
62 63
Ver-
10. Reine Entwässerungen der Frischdampfleitungen.
70 71 72 73
14
11. Überlaufleitung des Sicherheitsventils in der Speisedruckleitung. 74 75
76
1 4 1 1 2
gußeisernes Eckfedersicherheitsventil, 50 mm 1. Durchm. lfd. m Stahlrohr, 57 mm äuß. Durchm. Walzflansch Aufwalzung echte Klingeritdichtungen f ü r 50 mm 1. Durchm., einschließlich Verschraubungen
1 1 11 4 3
Hahn mit Rotgußküken und Schlüssel, 15 mm 1. Durchm. nahtloser Gasrohrstutzen, 100 mm lang lfd. m Gasrohr, y 2 " Gewindeflanschen Asbestdichtungen f ü r 15 mm I. Durchm., einschließlich Verschraubungen
12. Entwässerung der Pumpenabdampfleitung. 77 78 79 80
Preis | Pfg.
37 Oberbergische Dampfkesselwerke Kirdifeld. Lieferungsbedingungen. a) U m f a n g d e r L i e f e r u n g . Der Umfang der Lieferung ist in beiliegendem Kostenanschlag genau angegeben. b) P r e i s e . Die Preise gelten frei Wagen Bahnhof Kirchfeld ausschließlich Verpackung und Aufstellung, wenn nicht anders vereinbart. Die Verpackung wird zum Selbstkostenpreise berechnet und bei frachtfreier Rücksendung mit */3 des dafür angesetzten Betrages wieder gutgeschrieben. Nach unserer Vorschrift verladen, erfolgt die Rücksendung der Balken und Unterlaghölzer seitens der Bahn frachtfrei, während die leeren Kisten zur halben Fracht befördert werden. Die Gewichtsangaben und Berechnungen sind annähernd und unverbindlich. c) Z a h l u n g s b e d i n g u n g e n . Die Zahlungsbedingungen sind in unserem Kostenanschlage niedergelegt. Zurückhaltung der Zahlungen wegen irgendwelcher Gegenansprüche des Bestellers ist ausgeschlossen. d) L i e f e r z e i t . Die Einhaltung der im Angebot festgesetzten Lieferzeit versteht sich vorbehaltlich unvorhergesehener, die Fertigstellung der zu liefernden Gegenstände verzögernder Hindernisse, wie Fälle höherer Gewalt, Verzögerungen in der Beförderung, Betriebsstörungen, Arbeiterausstände und Aussperrungen sowie sonstiger Umstände, die zu beseitigen wir und unsere Unterlieferer außerstande sind. Es ist dem Besteller nicht gestattet, wegen Nichteinhaltung der Lieferzeit vom Vertrage zurückzutreten. Die Nichterfüllung der vereinbarten Zahlungsbedingungen gibt uns das Recht, die Lieferungsverpflichtungen entsprechend hinauszuschieben. e) A u f s t e l l u n g . 1. Bei nicht rechtzeitiger Fertigstellung der Bauarbeiten werden bei geringeren Verzögerungen die etwa für Vollendung der Aufstellung vereinbarten Fristen um die Dauer dieser Verzögerung verlängert. Beträgt diese Verzögerung mehr als 4 Wochen, so sind neue Fristen für den Versand und die Aufstellung zu vereinbaren. 2. Die Aufstellung wird vom Besteller und von uns gemeinsam ausgeführt. 3. Die von beiden Seiten gestellten Arbeiter bleiben in ihren Berufsgenossenschaften. 4. Der Besteller hat für rechtzeitige Füllung der Kessel usw. mit Wasser zur Vornahme von erforderlichen Druckproben auf seine Kosten zu sorgen. 5. Die Beförderung vom Versandbahnhof bis zum Aufstellungsort erfolgt auf alle Fälle auf Gefahr des Bestellers; ebenso liegt ihm die Sicherung der Lieferung nach Ankunft am Bestimmungsorte ob. Die Kosten f ü r etwa gewünschte Baustoffprüfungen sowie für die amtliche Druckprobe trägt der Besteller. Desgleichen hat er für rechtzeitige Herstellung der Zufuhrwege und Bereitstellung der Beförderungsmittel zu sorgen und ferner für genügende Tragfähigkeit vorhandener Brücken und die polizeiliche Erlaubnis zur Vornahme der Beförderung aufzukommen. 6. Zur Aufbewahrung kleiner und wertvoller Teile sowie der Werkzeuge des Aufstellers muß uns ein geeigneter absperrbarer Raum rechtzeitig zur Verfügung stehen. 7. Vor Beginn der Aufstellung hat sich unser Aufsteller von der ordnungsmäßigen Ausführung des Baues nach unseren diesbezüglichen Zeichnungen zu überzeugen. Der Unterbau für die Kessel muß stets aus hart gebrannten Klinkern mit verlängertem Zementmörtel, in regelrechtem Verbände gemauert werden. Die Einmauerung der Kessel ab Fußbodenhöhe wird seitens unseres Aufstellers überwacht. Unsere Verantwortung für die Ausführung des Kessel-Unterbaues sowie der Kessel-Einmauerung erstreckt sich jedoch lediglich darauf, daß sie in Übereinstimmung mit unseren Zeichnungen geschieht, nicht auch auf die sachgemäße Herstellung des Mauerwerks und die Güte der dazu zu verwendenden Stoffe, da dies Sache der betreffenden Einmauerungsfirma ist. Letztere hat auch für die erforderliche Abdichtung des Mauerwerks an den Abschlußstellen mittels Asbestwolle und Schnur zu sorgen und diese Stoffe beizustellen. f) G e w ä h r l e i s t u n g f ü r d e n B a u s t o f f . 1. Für die Güte der Bauart, der Arbeit und des Baustoffes übernehmen wir auf die Dauer von nicht mehr als 12 Monaten — bei Tag- und Nachtbetrieb auf die Dauer von nicht mehr als 6 Monaten — vom Tage der Inbetriebsetzung an Gewährleistung in der Weise, daß wir während dieser Zeit alle Teile, welche nachweisbar infolge schlechten Baustoffes, mangelhafter Arbeit oder fehlerhafter Ausführung, sofern solche nicht vom Besteller vorgeschrieben ist, unbrauchbar oder schadhaft werden, unentgeltlich ab hier zu ersetzen und alle uns zur Last fallenden Mängel zu beseitigen haben. Bei Lieferungen nach dem Auslande beschränkt sich die Gewährleistung auf Ersatz der aus den vorstehend angegebenen Ursachen schadhaft werdenden Teile, deren Lieferung frei Bahnhof Kirchfeld erfolgt. Jede weitere Verpflichtung, bleibt ausgeschlossen. 2. Etwa ersetzte Bestandteile werden unser Eigentum. Verzögert sich die Inbetriebsetzung ohne unser Verschulden, so erlischt die Gewährleistung spätestens 15 bzw. 9 Monate nach Versand bzw. Tag der Rechnungstellung.
38 3. Von der Gewährleistung ausgeschlossen sind der Ersatz von Roststäben, Wasserstandgläsern, Dichtungsstoff sowie die Schäden, welche an allen anderen Lieferungsgqgenständen, Bewehrungen usw. infolge natürlichen Verschleißes entstehen. 4. Irgendeine andere Verbindlichkeit für unmittelbaren oder mittelbaren Schaden, hervorgerufen durch Betriebsstörungen, Baustoff und Ausführung der Einmauerung oder durch sonstige Teile der Anlage usw. wird ausdrücklich abgelehnt. 5. Die Gewähr wird nur geleistet unter der Bedingung sachgemäßer Behandlung; vor allem müssen außer den allgemeinen für den Betrieb und die Behandlung der Dampfkessel geltenden Vorschriften unsere beigefügten Bedienungsvorschriften beachtet werden. Wir übernehmen ferner keine Verantwortung für die Folgen der Anwendung von Kesselstein-Gegenmitteln. g) Z e i c h n u n g e n usw. Pläne, Entwürfe und Kostenanschläge werden kostenfrei geliefert. Sie bleiben unser geistiges Eigentum bis zur Bestellung. Bei Nichterteilung des Auftrages sind uns die Unterlagen auf Wunsch vollständig wieder auszuhändigen. h) G e r i c h t s s t a n d . Für Rechtsstreitigkeiten sind das Amtsgericht in Kirchfeld oder die übergeordneten Gerichte zuständig. Oberbergische Dampfkesselwerke Kirchfeld. Laboratorium. Aktenvermerk. Betr. E. Schleimann, Hamburg. Die Untersuchung der eingesandten Kohlenproben hatte folgendes Ergebnis: b) Y o r k s h i r e - K o h l e . a) R u h r k o h l e . Elementar-Analyse: Elementar-Analyse: . . 79,80% C . . 75,60% c H H . . 3,90,, 5,20,, S S 0,55,, . . 1,60,, Wasser Wasser 4,70,, . . 3,80,, Asche 4,50,, Asche . . 6,30,, . . - 4,75,, O+N O+N . . 9,30,, 100,00% 100,00% Angenäherte Analyse: Angenäherte Analyse: Flüchtige Bestandteile. . . . • • Flüchtige Bestandteile. . . . • • 22,00% 34,70% Fester Kohlenstoff 66,95 „ Fester Kohlenstoff . . 57,00,, Wasser Wässer . . 3,80,, 4,75,, Asche . . 4,50,, Asche 5,30,, 100,00% 100,00% Heizwert durch Wärmemesser ermittelt 7292 WE. Heizwert berechnet 7438, durch Wärmemesser Die Kohle erscheint geeignet für Kettenroste. ermittelt 7840 WE. . Die Kohle erscheint für Kettenroste gut geeignet. c) B r a u n k o h l e . Elementar-Analyse: :J
C H S Wasser Asche O+N
37,60% 3,50 „ 0,30 „ 26,70 „ 10,00,, 21,90,, 100,00%
Angenäherte Analyse: Flüchtige Bestandteile Fester Kohlenstoff Wasser Asche
36,60% 26,70,, 26,70,, 10,00,, 100,00% Heizwert durch Wärmemesser ermittelt 3240 WE.
gez. H e r r s c h e r .
39 Oberbergisdie Dampfkesselwerke Kirchfeld.
K i r c h f e l d , den
Herrn Oberingenieur Becker z. Zt. Kiel. Wir haben E. Schleimann vor 14 Tagen unser Angebot eingereicht, darauf aber noch keine Antwort erhalten. Wir bitten Sie daher, nach Erledigung Ihres Auftrages in Kiel nach Hamburg zu fahren. — Bearbeiten Sie Kiel dahin, daß wir Kiel als Empfehlung aufgeben können. Mit freundl. Gruß! (Unterschrift.) Oberbergische Dampfkesselwerke Kirchfeld. Bericht
unseres
Oberingenieurs
Becker.
Gestern war ich bei E. Schleimann und habe mit ihm unser Angebot eingehend durchgesprochen. Er hat sich, wie schon bekannt, von seinen Freunden sagen lassen, daß unsere Preise sehr hoch, die Gewährleistung dagegen unzureichend seien. Um nun die Angelegenheit zum Abschluß zu bringen, wird es sich empfehlen, Herrn Schleimann nach beiden Richtungen hin noch etwas entgegenzukommen. Wie ich überall höre, liegt der Kesselmarkt ziemlich flau. Dabei spielt der Preiskampf der Blech- und Röhrenwerke eine große Rolle. Wir sind zwar vollauf und darüber hinaus beschäftigt, haben aber bekanntlich ein lebhaftes Interesse daran, an der Wasserkante eine Musteranlage mit unseren neuen Kesseln zu liefern und dies um so mehr, da Schleimann weitreichende Verbindungen hat und außerdem daran denkt, seine Magdeburger Werke demnächst bedeutend zu erweitern (Steilrohrkessel!). Ich habe zunächst Herrn Schleimann die Vorzüge unseres Entwurfes auseinandergesetzt und seine Bedenken gegen verschiedene Punkte zu beheben versucht. Namentlich die Einwendungen des Vertreters unseres Wettbewerbers, welcher das Blaue vom Himmel herunter verspricht und sich nachher stets herauszuwinden versuchen muß, hatten Herrn Schleimann stutzig gemacht. Er konnte sich aber schließlich meinen guten Gründen nicht verschließen. Wir können den Auftrag haben, wenn wir auf die Kessel des Entwurfes B 4 % nachlassen, die Gewähr betr. Wirkungsgrad um 2 % erhöhen und die Höchstleistung auf 11000 kg je Stunde steigern, was meiner. Ansicht nach bei den reichlichen Abmessungen der Anlage wohl möglich sein dürfte. Wir haben doch in Neu-Schmaldungen mit den gleichen Kesseln bedeutend mehr herausgeholt und sind bei der Höchstbelastung über 8 4 % gekommen. Ich bitte mich sofort nach Erhalt dieses Schreibens zum Abschlüsse zu bevollmächtigen und erwarte Ihre Antwort hier im Hamburger Hof. Mit freundl. Gruß! (Unterschrift.)
Durch Eilboten! Drahtnachricht.
Becker, Hamburger Hof, Hamburg. Einverstanden mit Abschluß. Bedeutet Schleimann, daß Preise äußerst gedrückt, wollen Bestes liefern und erwarten als Entschädigung nächsten Auftrag.
Hamburger Hof, Hamburg.
H a m b u r g , den Oberbergische Dampfkesselwerke
Kirchfeld. Es freut mich, Ihnen mitteilen zu können, daß ich den Auftrag Schleimann hereinholen konnte. Wir haben abgeschlossen mit 4 % Nachlaß auf den Preis der Kesselanlage, 3 % auf Wasserreiniger und Flüssigkeitsmesser. Die Gewährleistung wird wie folgt erhöht: 7000 kg 82%, 11000 kg 80%.
40 Auf Drängen des Meisters Schmidt hin verlangt Herr E. Schleimann einen größeren Oberkessel für die Schrägrohrgruppe, und wir haben uns daher auf 1400 anstatt 1300 wie angeboten geeinigt. Die Verbindung zwischen Überhitzer und Oberkessel sowie die Dampfentnahmestutzen erscheinen den Herren zu knapp, und in Anbetracht der verlangten höheren Leistung wie wegen der starken Stöße bei der Dampfentnahme halte ich es für erforderlich, den Wünschen unseres Kunden nachzukommen und größere; Querschnitte auszuführen. Schmidt wollte auch noch an den Oberkesseln der seitlichen Steilrohrgruppe Wasserstände haben, wogegen ich aber entschieden Einspruch erhob. Bei der Bestätigung des Auftrages bitte ich, nochmals alle dagegen sprechenden Gründe aufzuführen. Ich empfehle, umgehend den Schlußbrief zu schicken und sofort,' wenigstens in den Grundzügen, den Unterbau der Kessel unter Angabe der Lage, Verteilung und Größe der einzelnen Belastungen auszuarbeiten, damit der Architekt der Firma E. Schleimann an die Ausarbeitung des Bauentwurfes gehen kann. Ich machte die Herren darauf aufmerksam, daß nach ihren Mitteilungen ziemlich ungünstige Bodenverhältnisse vorliegen, und man deshalb besonders vorsichtig sein müsse. Herrn E. Schleimann war dieser Hinweis sehr wichtig. Wir hatten dann auf seinen Wunsch noch eine gemeinsame Besprechung mit dem Architekten, dem ich in großen Zügen auseinandersetzte, worauf er bei der Ausarbeitung des Bauentwurfes hauptsächlich zu achten hat. Der Architekt hält unsere bauliche Anordnung nicht für besonders günstig und will sie umarbeiten. Damit haben wir zwar nichts zu tun, denn die Kesselanlagen werden davon nicht berührt. Die endgültige Anordnung der Rohrleitungen sowie ein Angebot dafür soll ohnehin erst später erfolgen. Wir haben verabredet, daß der Architekt der Firma in den nächsten Tagen zu Ihnen kommt, um sich dort über alles genau zu unterrichten und mit Ihnen alle Einzelheiten durchzusprechen. „Anspruchsvoller Herr, vorsichtig zu behandeln, gut aufzunehmen. Duzfreund von E. Schleimann." Ich fahre heute Nacht nach Strelitz und bitte mir dorthin drahtlich unter Anschrift „Maqua" Mitteilung zu machen, falls in obiger Sache noch irgend etwas zu erledigen sein sollte. Mit freundl. Gruß! (Unterschrift.)
Durch Eilboten!
Oberbergisdie Dampfkessel werke Kirchfeld.
K i r c h f e l d , den
Herrn E. Schleimann, G. m. b. H. Hamburg. Höflichst bezugnehmend auf Ihre mündlichen Unterhandlungen mit unserem Oberingenieur, Herrn Becker, bestätigen wir hiermit dankend den Auftrag auf die mit unserem Schreiben vom angebotene Anlage, welche wir ungesäumt in Arbeit genommen haben, um Ihnen pünktlich mit einer in jeder Hinsicht erstklassigen und sorgfältigen Ausführung zu dienen. Ihr gefl. Auftrag umfaßt: 1. 2 Kessel B 7, vollständig mit Vorwärmer, Überhitzer und Kettenrosten sowie allem Zubehör laut Angebot vom mit nachstehend aufgeführten Änderungen zum Preise von . 2. 1 Kesselbühne mit Geländer und Treppe laut Angebot vom zum Preise von 3. 1 vollständige Kohlenförderungsanlage laut eigenem Angebot der Deutschen Transportgesellschaft, G. m. b. H., zum Preise von 4. 1 vollständige Saugzuganlage ohne elektrische Einrichtung laut Angebot vom zum Preise von 5. 1 Wasserreiniger mit Quarzfilter laut Angebot vom zum Preise von 6. 1 Flüssigkeitswage für lOcbm Stundenleistung und eine selbstbremsende Flüssigkeits-Kippwage für 2 cbm Stundenleistung zum Preise von Insgesamt laut Angebot vom
M.
M.
41 Auf die Preise der Nr. 1 und 2 gewähren wir Ihnen laut Absprache mit unserem Oberingenieur Becker einen Nachlaß von 4 % , bei Nr. 5 und 6 einen solchen von 3 % , wodurch sich der Gesamtpreis auf M. ermäßigt. Abweichend von unserem Angebot und unserer Beschreibung des Kessels wird die Gewährleistung folgendermaßen festgesetzt: Gewöhnlicher Betrieb 7000 kg Dampf i . d . Stunde bei 8 2 % Wirkungsgrad, Höchstleistung . . . 1 1 0 0 0 , , „ „ „ „ 80% Die Oberkessel der Schrägrohrgruppe sollen 1400 mm Durchm. haben. Die Dampfrohre vom Oberkessel zum Überhitzer und zum Anschluß an die Hauptdampfleitung und den Temperaturregler werden, trotzdem sie jetzt schon sehr reichlich bemessen sind, von 150 auf 175 mm vergrößert. Um dieser Vergrößerung Rechnung zu tragen, werden wir auch den freien Querschnitt der Überhitzerrohre entsprechend erhöhen. Dagegen erscheint es uns untunlich, die Oberkessel der seitlichen Steilrohrgruppen mit Wasserständen zu versehen, weil sich dadurch sehr ungünstige Mauerdurchbriiche ergeben und die Wasserstände dann an den Seitenwänden des Kessels weit entfernt vom Heizerstande angebracht werden müssen, was von den Prüfvereinen nicht zugelassen wird. Wir senden Ihnen in der Anlage eine ungefähre Zeichnung des Unterbaues f ü r die Kessel. Dabei möchten wir darauf aufmerksam machen, daß das ganze Gewicht des Kessels auf die vier Ecksäulen verteilt ist, die infolgedessen sehr schwer belastet werden und eine besonders sorgfältige Gründung erfordern. Dem angekündigten Besuche Ihres Architekten sehen wir mit Vergnügen entgegen. 1 Zeichnung
Hochachtungsvoll! (Unterschrift.)
(Zeichnungsblatt Nr. 10).
E. Sdileitnann, G . m . b . H . Hamburg.
H a m b u r g , den Oberbergische Dampfkesselwerke Kirchfeld.
Wir bestätigen den E m p f a n g Ihres gefl. Schreibens vom betr. Übernahme des Auftrages, auf die Lieferung unserer Kesselanlage, mit welchem wir einig gehen. In der Anlage finden Sie Scheck über M. als erste Rate auf den vereinbarten Verkaufspreis mit der Bitte um gefl. Empfangsanzeige und Gutschrift. Hochachtungsvoll! (Unterschrift.) Oberbergisdie Dampfkesselwerke Kircfafeld. A k t e n n o t i z ü b e r die B e s p r e c h u n g am mit Herrn Architekt Lehmann betr. Anlage E. Schleimann, G. m. b. H., Hamburg. Unter Preisgabe eines Teiles des Hofraumes will der Architekt das neue Kesselhaus ganz außerhalb des alten errichten. Um dies zu ermöglichen, muß der Gang hinter den Kesseln tunlichst eingeschränkt werden. Deshalb wird der Gang zwischen der Kesselhausrückwand und den Kesselsäulen auf 800 mm Breite beschränkt, und zu diesem Zwecke sind die jetzt hinten ausmündenden Speise- und Abblaseleitungen nach vorn zu legen. Der Heizerstand erhält eine Breite von nur 3 m. Der Architekt wird in der Wand des alten Kesselhauses Öffnungen Vorsehen, um nötigenfalls die Roste ganz herausnehmen zu können. Die Aschenabfuhr soll durch Öffnungen in der äußeren Kesselhauswand gleich nach dem Hof hin erfolgen, um den Keller unter den Kesseln aschenfrei zu halten. Die Sohle des Aschenkellers soll in Hofhöhe liegen, der Kesselhausflur kommt also 3% m darüber. Die Saugzuganlage ist zwischen beiden Kesseln unterzubringen und auf den Saugzug-Schornstein besondere Rücksicht zu nehmen (Verankerung, Winddruck), Gez . L e h m a n n > K a u l m a n n .
42 Oberbergisdie Dampfkesselwerke Kirdifeld.
K i r c h f e l d , den
Herrn E. Schleimann, G. m. b. H.. Hamburg. Unter Rücksendung der uns freundlichst überlassenen Bauzeichnungen möchten wir Sie darauf aufmerksam machen, daß nach unserer Ansicht, und soweit wir den Baugrund beurteilen können, der Unterbau nicht unbedingt sicher erscheint. Sie haben für die vier Hauptsäulen des Kessels unabhängig voneinander stehende Betonpfeiler vorgesehen, deren ungleichmäßige Bewegungen, deren Auftreten uns nicht als ganz ausgeschlossen erscheint, die Sicherheit des Kessels gefährden, zum mindesten aber zu schädlichen Rißbildungen im Mauerwerk Veranlassung geben können. Wir möchten Ihnen daher die Anordnung einer durchgehenden und genügend weiten, die Säulen überragenden Betonplatte vorschlagen. Falls diese zu hohe Baukosten verursachen sollte, möchten wir wenigstens eine kräftige Verbindung der bis jetzt getrennt stehenden Pfeiler dringend anraten. Bei der Anlage der Kellerdecke ist auf die Möglichkeit des Herausziehens der Roste Rücksicht zu nehmen. Sie finden in der beiliegenden Zeichnung (siehe Zeichnungsblatt Nr. 11) die genaue Lage der Laufschienen angegeben, welche bis zu der den Kesseln gegenüberliegenden Wand durchzuführen sind. Wir machen Sie darauf aufmerksam, daß diese Laufschienen von uns nicht geliefert werden. Bei der Herstellung des Kesselunterbaues möchten wir sowohl von d e r Verwendung reinen Kalkmörtels wie reinen Zementmörtels abraten. Am besten dürfte sich guter verlängerter Zementmörtel mit möglichst dichten, aber nicht zu harten Ziegeln empfehlen. Der Unterbau darf erst zur Ausführung gelangen, nachdem die Säulen des Kesselgerüstes aufgestellt sind, da wir letztere neuerdings abweichend.von unserer Ihnen übersandten Kesselzeichnung bis zur Kellersohle durchführen. Wir werden Ihnen noch rechtzeitig genaue Angaben über die in der Kellersohle auszusparenden Öffnungen für den Rostantrieb und die Durchführung der Rohrleitungen machen. Hochachtungsvoll! (Unterschrift.) Oberbergisdie Dampfkesselwerke Kirchfeld.
K i r c h f e l d , den
Herrn E. Schleimann, G. m. b. H. Hamburg. Wir teilen Ihnen hierdurch mit, daß die Kessel nebst Rosten und der Saugzuganlage versandbereit liegen, und bitten Sie um gefl. Anweisung, wann diese Bauteile abrollen sollen, ob wir den Versand für Ihre Rechnung ausführen sollen oder welchen Verfrachter Sie damit betrauen wollen. Gleichzeitig legen wir den Befund über die hier vorgenommene Druckprobe sowie die Abnahmescheine der Werkprüfung des Baustoffes zur gefl. Kenntnisnahme und Bedienung vor. Hochachtungsvoll! (Unterschrift.) E. Schleimann, G. m. b. H. Hamburg.
H a m b u r g , den Oberbergische Dampfkesselwerke
Kirchfeld. Der Unterbau wird im Laufe dieser Woche fertiggestellt, und in etwa 14 Tagen dürfte das Gebäude soweit unter Dach sein, daß Sie mit der Aufstellung Ihrer Kessel beginnen können. Wir haben den Verfrachter N. N. mit der Beförderung beauftragt. Hochachtungsvoll! (Unterschrift.)
43 Oberbergische Datnpfkesselwerke Kirdifeld.
K i r c h f e l d , den
Herr E . Schleimann, G. m. b. H. Hamburg. Den E m p f a n g Ihres gefl. Schreibens v o m bestätigend, teilen wir Ihnen mit, daß unser Oberaufsteller W o l f in etwa 14 T a g e n dort eintreffen wird, um die richtige Einlagerung der B a u t e i l e zu überwachen und die Aufstellung einzuleiten. B e i dieser Gelegenheit möchten wir Sie darauf aufmerksam machen, d a ß laut Vereinbarung die zweite R a t e bei Versandbereitschaft der B a u t e i l e fällig ist, weshalb wir um freundliche Überweisung b i t t e n . Hochachtungsvoll! (Unterschrift.)
Oberbergisdie Dampfkesselwerke Kircfafeld.
K i r c h f e l d , den
Verfügung. Oberaufsteller W o l f übernimmt die Leitung der Aufstellung E . Schleimann, Hamburg. E r wird v o m Aufstellungsbureau entsprechend angeleitet, erhält Auszug aus den Akten sowie vollständige Zeichnungen, Stücklisten und Aufstellungs-Anweisungen. W o l f h a t wöchentlich zweimal zu berichten, wenn nötig bei fehlendem Bauteilen oder bei auftretenden Unklarheiten zwischendurch, gegebenenfalls drahtlich. Die Aufstellungsarbeiten sollen in 12 W o c h e n beendet sein, sie müssen sehr sauber durchgeführt werden. Aufstellungs-Abteilung als Oberleitung, technisches B u r e a u und kaufmännische Abteilung haben möglichst gut zusammenzuarbeiten, damit diese Anlage glatt durchgeführt wird. Oberingenieur B e c k e r übernimmt die ' örtliche Aufsicht der Aufstellung und Inbetriebsetzung der Anlage sowie die Abnahmeversuche. (Unterschrift.)
Oberbergisdie Dampfkesselwerke Kirdifeld.
K i r c h f e l d , den
Herrn E . Schleimann, G. m. b. H. Hamburg. D e r Überbringer dieses Schreibens, unser Aufsteller W o l f , ist damit beauftragt, in Gemeins c h a f t m i t unseren übrigen Aufstellern die Aufstellung der Kessel bei Ihnen auszuführen, und wir ersuchen Sie daher höflichst, ihm mit allem Nötigen an Hand gehen lassen zu wollen, damit die Arbeiten, was j a auch in Ihrem Sinne sein dürfte, flott v o n s t a t t e n gehen. W i r bitten, dem Genannten die R i c h t i g k e i t der von ihm vorzuzeigenden W o c h e n z e t t e l zu bestätigen und ihm bei seiner Abreise auch zu bescheinigen, daß Sie mit seinen Arbeiten zufrieden sind. Zahlungen für unsere Rechnung wollen Sie b i t t e nur auf Grund einer schriftlichen E r mächtigung von uns leisten. W i r empfehlen uns Ihnen Für Aufsteller Wolf.
Hochachtungsvoll! (Unterschrift.)
44 Oberbergisdie Dampfkesselwerke Kirdifeld.
K i r c h f e l d , den.
Herrn E. Schleimann, G. m. b. H. Hamburg. Hierdurch bitten wir Sie, unserem bei Ihnen beschäftigten Aufsteller Wolf auf Wunsch gegen seine Quittungen Zahlungen f ü r unsere Rechnung bis zu leisten. Sie wollen uns dafür unter gefl. Anzeige belasten.
M. f ü r die Woche zu
Hochachtungsvoll! Für Aufsteller Wolf.
(Unterschrift.)
Ort und Tag: H a m b u r g , den
Betriebs-Nr.
Bericht des Aufstellers G. Wolf über die Aufstellungsarbeiten bei der Firma E. Schleimann, G . m . b . H . , Hamburg. A r t der Arbeiten: Aufstellung Kessel B 7 . Ich habe a m Montag mit den Aufstellungsarbeiten begonnen. Herr Schleimann wünscht, daß ein weiterer Aufsteller entsandt wird, damit die Arbeiten entsprechend schneller fortschreiten. Einliegend übersende ich die Wochenzettel und sonstigen Belege über die in dieser Woche gehabten Auslagen. Die mir angewiesenen
M. habe ich gestern an der Kasse obiger Firma abgehoben.
Hochachtungsvoll! Wochenausgabenzettel. 1 Reiseweg. Anschriftenangabe. 1 Wochenzettel.
(Unterschrift.)
45 Wochenausgabenzettel. Betr.-Nr...
Ausgaben in der Woche vom
bis
Aufstellungsort: E. Schleimann G.m.b.H.,
Hamburg.
Tag
Bezeichnung
Summe d. Ausgaben
BelegNr.
M
an Fracht Wagen 21316 Essen Wagen 16580 Berlin an Standgeld Wagen Nr. 16580 Berlin an Rollgeld Verschiebegebühr für obige Wagen an Bestellgeld an Porto für Berichte . . . . an Drahtgebühren an Fernsprechgebühren . . . . an Paketen hierzu 5 Belege Ort und Tag Hamburg,
den
Aufsteller Wolf
gebucht
Vordruck 6
Reiseweg für Aufsteller (Nr.
)
Wolf
von Kirchfeld nach Hamburg zur Firma E. Schleimann G. m. b. H., Hamburg. Bahnstation Kirchfeld Münster Hamburg Abrechnung:
Hin—Zurück Münster
FahrZu F ahrpreis schl ag stu nden Mk. 1 Pf. Mk. Pf. Tag Nacht
Fahrzeiten ab an ab an
über
1 i1
Betr.-Nr. Tag der Abreise
Bemerkungen
.Mitgenommen Mk
Fahrpreis insgesamt Mk. Zuschlag
Tagesfahrstunden je Nachtfahrstunden je
„
„ Mk. = „ „
= „
Oesamtauslagen
„
gebucht:
„ Vordruck 2
46 Betr.-Nr.
Anschriftenangabe. Name des Aufstellers: Bauleitende Firma: Aufstellungsart:
Wolf.
E. Schleimann G. m. b. H.,
Kessel-Aufstellung
Hamburg.
der Bauart B 7.
Privatanschrift des Aufstellers:
Frau Ww. Henriette Kleinfuß,
Anschrift für Geldsendungen:
Schleimann.
Drahtanschrift:
Manschlei,
75/11.
Hamburg.
Durch Fernsprecher zu erreichen:
Hamburg, Gruppe III, 870.
Wagenladungen zu senden a n : in:
bekannte „
Bestimmungsort:
„
Anschlußgleis:
Anschrift.
Hamburg.
Bestimmungsstation:
Eilgut zu senden an:
Hamburg, St. Pauli
der Firma
Schleimann.
Verfrachter N. N.
Stückgut zu senden an:
dgl.
Voraussichtliche Dauer obiger Anschrift:
12 Wochen.
Bemerkungen: ...:
Vordruck 4.
Betr.-Nr
Wochenzettel für Aufsteller:
Wolf
der Oberbergischen Dampfkesselwerke, Kirchfeld. Ankunft:
Abreise:
Wochentage
Tag
Regelmäßige Arbeitszeit
Überstunden
Tägliche Beschäftigung
Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
Gerüste gebaut. Wagen entladen. Kesselteile auf den Unterbau geschafft, dgl., ferner ... Stunden an alter Anlage gearbeitet. Wagen entladen und Bauteile abgefahren. Eisengerüst aufgestellt. dgl.
Gesamtsumme Stundenzahl in Worten:
Stunden für Aufsteller: i
"
_
"
Wolf.
1
Die Richtigkeit wird bescheinigt: Hambur
Z'
den
192
Unterschrift: E. Schleimann G. m. b. H.
Bemerkungen: Um die Aufstellungszeit bestimmt einzuhalten, bitten wir noch einen weiteren Aufsteller zu entsenden. Unsererseits wird diesem Aufsteller eine weitere Anzahl Hilfsarbeiter zur Verfügung gestellt. gez. E. Schleimann G. m. b. H. Unsere Aufsteller sind gehalten, volle 10 Stunden täglich zu arbeiten; etwaige Uberstunden werden besonders berechnet. Die Zeit für Zu- und A b g a n g , Mittags- sowie etwaige Vesperpausen rechnen nicht mit. Vordruck 8 .
47 B. Nr.
F i r m a : E. Schleimann, 2 Kessel, B 7 2 Überhitzer
Löhnung vom bis
Hamburg.
- Rohrleitungen 2 Kettenroste Aufsteller: Anzahl
Hinfahrt Rückfahrt Auslagen f ü r : Fracht etc.
Rechnungen Kranken- u. Invalidengeld Hilfsarbeiterlöhne . . . Arbeitsstunden
Wolf
1 Wasserreiniger 2 Vorwärmer
Übertrag: AbzUge: Krankengeld Invalidengeld Strafe Ältestenrat Vorschuß Angehörige erhalten . . Vorschuß v. dort erhalten Miete Kohlen Werkzeug Restguthaben d. Aufstell. Vorschuß auf neue Löhng. Zuzügliches Restguthaben des Aufstellers . . . .
Überstunden
lt. Quittung Nr. eingesandt am .
Kost- u. W o h n u n g s t a g e . Fahrstunden am Tage . Fahrstunden in der Nacht Sonntage
Hier abzutrennen I
Schleimann
Hiervon auf Kosten: Anzahl
Summe Abgegeben a n :
+
Ji
à
A
Fahrkosten . . Gepäck. . . . Invalidengeld . Hilfsarbeiter . Tagesstunden . Überstunden . Tagfahrtstund. Nachtfahrtstd. Kost u. Wohng.
Auslagen u. Verdienst in Gesamtsumme
Summe
Ort und Tag: H a m b u r g , den
Betriebs-Nr
Bericht des Aufstellers G. Wolf über die Aufstellungsarbeiten bei der Firma E. Schleimann, G. m. b. H., Hamburg. Art der Arbeiten: Kessel-Aufstellung, Art B7. Im Besitze Ihres Schreibens vom teile ich Ihnen mit, daß inzwischen die Laufschienen für die Wanderplanroste eingetroffen sind und ihre Verlegung bereits erfolgt ist. Die Absendung des vollständigen Rostes kann nunmehr sofort erfolgen. Für die gesandten Ventile am Temperaturregler wünscht die Firma Schleimann solche mit Nickelsitz und Kegel; Sie wollen sich dieserhalb mit der Firma selbst in Verbindung setzen. Sollten von dort aus neue Ventile gesandt werden, so bitte ich, mir Nachricht hierüber zu geben. Bei der Druckprobe des ersten Kessels hat sich herausgestellt, daß zwei Steilrohre undicht waren, welche ich sofort auswechselte. Da ich Rohre von dem zweiten Kessel verwandt habe, so m üssen hierfür umgehend Ersatzrohre geliefert werden. Es handelt sich um Rohre Stückliste 2 Nr.55. Was mit den fehlerhaften Rohren geschehen soll, wollen Sie mir noch mitteilen. Hochachtungsvoll! (Unterschrift.)
48 ß . Schleimana, G. m. b. H. Hamburg
H a m b u r g , den
Oberbergische Dampfkesselwerke Kirchfeld. Wir benachrichtigen Sie hierdurch höflichst, daß gestern durch den Hamburger Dampfkessel-Prüf-Verein die Druckprobe des ersten Kessels vorgenommen wurde. Wesentliche Beanstandungen wurden dabei nicht gemacht. Hochachtungsvoll! (Unterschrift.)
Nachschrift: Mit der Einmauerung des ersten Kessels werden wir morgen beginnen lassen. Wir bitten Sie, Ihren Aufstellern Anweisung zu geben, daß die Arbeiten überwacht werden und f ü r die Einmauerungsfirma kein Aufenthalt entsteht. Gleichzeitig bitten wir, uns noch auf Pumpen von 15000 1 je Stunde Angebot zu machen, da nach den Feststellungen des KesselPrüf-Vereins die bestehende Pumpenanlage f ü r die jetzige Kesselanlage nicht mehr ausreicht. Hochachtungsvoll! (Unterschrift.)
Oberbergische Dampfkesselwerke. Kirchfeld.
K i r c h f e l d , den
Herrn E. Schleimann, G. m. b. H. Hamburg. In Verfolg Ihres Schreibens vom unterbreiten wir Ihnen anbei zur Auswahl zwei Angebote f ü r die angefragte Speisepumpe. Wir möchten Ihnen empfehlen, die Schleuderpumpe der Elektropumpen-Gesellschaft zu nehmen, da diese Maschinen erfahrungsgemäß sicher arbeiten, wenig W a r t u n g brauchen und vollkommen stoßfrei laufen. Wir bieten Ihnen an: 1. 1 Duplex-Speisepumpe f ü r eine regelmäßige Stundenleistung von 15000 kg Wasser f ü r überhitzten Dampf von 1 4 A t m . Kesseldruck nebst zugehöriger Rohrleitung zum Gesamtpreise von M. ausschließlich Aufstellung. 2. 1 Turbo-Kesselspeisepumpe der Elektropumpen-Gesellschaft f ü r gleiche Leistung und gleichen Kesseldruck, 3000 Umdrehungen in der Minute, Drehstrom- oder Gleichstrom-Motor-Antrieb, mit Regelwiderstand, Ausschalter, Speiseleitung, zum Gesamtpreise von M ausschließlich Aufstellung und ausschließlich elektrischer Leitung. In Erwartung Ihrer gefl. Nachrichten zeichnen wir hochachtungsvoll! (Unterschrift.)
49 Oberbergische Dampfkesselwerke Kirchfeld.
K i r c h f e l d , den
Herrn E . Schleimann, G. m. b. H. Hamburg. L a u t B e r i c h t unseres Oberaufstellers W o l f ist die Aufstellung so weit vorgeschritten, d a ß in etwa 14 T a g e n die Inbetriebnahme der Kessel erfolgen kann. Dazu ist nötig, daß der Anschluß der Dampfleitung an die vorhandene Leitung endgültig festgelegt wird. W i r bitten Sie um gefl. Nachricht, ob dieser Anschluß wie in unserem Schreiben vom vorgeschlagen ausgeführt werden soll oder ob Sie andere Anordnungen zu treffen wünschen. D a m i t kein unnötiger Aufenthalt in der Aufstellung entsteht, bitten wir um gefl. postwendenden Bescheid und zeichnen hochachtungsvoll! (Unterschrift.) E . Schleimann, G. m . b. H. Hamburg.
H a m b u r g , den Oberbergische Dampfkesselwerke Kirchfeld.
Antwortlich Ihres gefl. Schreibens v o m sind wir im allgemeinen mit der R o h r leitungs-Anordnung, wie in Ihrem Schreiben v o m vorgeschlagen, einverstanden. W i r b i t t e n aber, einfen etwas größeren Wasserabscheider zu wählen und ihn an der Stelle einzuschalten, wo die Dampfleitung in das neue Maschinenhaus eintritt. Auch ersuchen wir den Durchmesser der Zweigleitung im Maschinenhaus zur E n t n a h m e von Heizdampf auf 5 0 mm zu erhöhen. Sie wollen die Lieferung und Aufstellung der Rohrleitung gemäß Ihrem Angebot vom unter billigster B e r e c h n u n g der gewünschten Änderungen sofort in Arbeit nehmen, da uns sehr daran liegt, die Kessel möglichst bald, auf jeden Fall innerhalb der versprochenen Frist, in B e t r i e b zu nehmen. Hochachtungsvoll! (Unterschrift.) Oberbergische Dampfkesselwerke Kirchfeld.
K i r c h f e l d , den
Herrn Oberingenieur
Becker z. Zt.
Hannover.
W i e uns unser Oberaufsteller W o l f mitteilt, kann die Inbetriebnahme der Kessel Schleimann am erfolgen. Sie wollen es so einrichten, daß Sie zwei T a g e vorher dort sind, die Aufstellung der Kessel genau prüfen und die nötigen Vorbereitungen für die Inbetriebsetzung treffen können. Die Inbetriebnahme der Kessel wollen Sie selbst überwachen und ganz besonders darauf achten, daß Kessel, Rohrleitungen, V e n t i l e usw. gut instand sind und daß das Mauerwerk langsam und vorsichtig angewärmt wird. V o n H a m b u r g aus werden Sie, wie vorgesehen, einen A b s t e c h e r nach Kiel zum B e s u c h der Alemanniawerft machen, der Sie ungefähr zwei T a g e in Anspruch nehmen wird. E s wäre uns angenehm, wenn Sie nach Ihrer R ü c k k e h r nach H a m b u r g einen Vorversuch an einem der beiden Kessel mit höchster B e l a s t u n g machen könnten, um festzustellen, ob die gewährleistete Regelung der T e m p e r a t u r unter allen Umständen erreicht wird. Mit freundl. G r u ß ! S c h i o m a n t i , A u s H a n d e l , Industrie und T e c h n i k .
2. H e f t .
(Unterschrift.) 4
50 B e r i c h t des O b e r i n g e n i e u r s B e t r . E . Schleimami, G. m. b. H.,
B e c k e r ab H a m b u r g vom
Hamburg.
Heute v o r m i t t a g h a b e ich zunächst die Kessel besichtigt und dann eine längere Besprechung mit Herrn Schleimann und Meister S c h m i d t g e h a b t . Herr Schleimann war im allgemeinen mit der Aufstellung sehr zufrieden. E r meinte nur, daß es am Anfang sehr langsam gegangen wäre. E s ist das j a die gewöhnliche Klage der K u n d e n , die dabei nicht in R ü c k s i c h t ziehen, daß der Versarid der B a u t e i l e bei so großen Kesseln sehr viel Arbeit und Zeit in Anspruch n i m m t . J e d e n f a l l s freut sich Herr Schleimann, j e t z t die Anlage betriebsfertig zu haben. Die Kessel sind bereits seit drei Tagen ganz schwach angewärmt, um das Mauerwerk gut auszutrocknen. Ich werde Ihrer Weisung g e m ä ß heute aben'd noch nach Kiel fahren und E n d e der W o c h e zurück sein. Die Kessel werden am Sonnabend angeheizt, stehen S o n n t a g über schwach belastet zur Erzeugung des dauernd notwendigen Heizdampfes in B e t r i e b und werden v o n Montag a b den gesamten B e t r i e b m i t D a m p f versorgen. Am Dienstag werde ich weisungsgemäß den gewünschten Vorversuch machen und Ihnen dann weiter berichten. In der Anlage finden Sie den Prüfungsbericht
über die v o r g e n o m m e n e
Besichtigung.
Oberaufsteller W o l f wird am S o n n t a g abreisen, ebenso die übrigen Aufsteller bis auf Friedrichs, der mir, wie schon öfter geschehen, bei dem Versuch zur Hand gehen soll. Mit freundl. G r u ß ! (Unterschrift.)
Prüfungsbericht 1. Ä u ß e r e
über die B e s i c h t i g u n g der bei der F i r m a Hamburg, G.m.b.H., aufgestellten Kessel:
E.
Schleimann,
Besichtigung:
Obere Zuglenkplatte lag zu weit nach vorn, m u ß t e um 100 m m zurückgeschoben werden, sonst Zuglenkplatten und Mauerwerk in Ordnung, ebenso Asbestabdichtung der W a s s e r k a m m e r und Oberkessel. R o s t lief anfangs schwer an, weil ein Hängelager der Wellenleitung nicht genau ausgerichtet war. D a n a c h h a t der R o s t 8 Stunden hintereinander anstandslos gearbeitet, Motorverbrauch durchschnittlich . . . Amp. Rostgeschwindigkeit: 1. S t u f e . . . m m in der Minute 2
4
11 11 ff
• • • II 11 II •• •• • tf 11 tt 11 yy 11 •
11 1t i}
Verminderung der Drehzahl durch Vorschaltwiderstand 3 0 % . Kohlenschieber richtig ausgerichtet, Anzeiger geprüft. Feuerbrücke, Wasserumlauf in Ordnung, Spalthöhe zwischen Pendel und R o s t an den Seiten 6, in der Mitte 4 mm. Innere
Besichtigung:
Alle Ober- und Unterkessel befahren und in Ordnung befunden. Bericht
des
Oberingenieurs
B e t r . E . Schleimann, G . m. b. H.,
Becker
ab
Hamburg
vom
Hamburg.
Am Sonnabend h a b e ich den Kessel bei E . Schleimann langsam auf Spannung gebracht und gegen Mittag eingeschaltet. Der Kessel lief dann schwach bis Montag früh auf Heizdampf und wurde danach angestrengt. Gestern habe ich einen kurzen Vorversuch gemacht, bei welchem sich tadelloses Zusammenarbeiten aller Teile ergab. Die Ergebnisse des Vorversuches sind folgende:
51 Dauer Wasser im ganzen Für Stunde und qtn rd Verfeuert im ganzen F ü r Stunde und qm rd Rohverdampfung Dampfspannung
6 Std. 7 8 5 0 0 kg 43,67 kg 9240 kg 161,3 kg 8,5 fach 12Atm.
Dampftemperatur Speisewassertemperatur Abgastemperatür C02 C02 — 0 Gesamtzug Rostzug
285° C . . . . 22° C 191° C 11—12% 19—19,7% 19 mm 3 — 4 mm
Nach meiner Schätzung müssen wir mit der Gewährleistung sehr gut herauskommen, da der Heizer das Feuer noch nicht richtig in der Hand hatte. Mit freundl. Gruß! (Unterschrift.) Oberbergische Datnpfkesselwerke Kirchfeld.
K i r c h f e l d , den
Herrn E . Schleimann, G. m. b. H. Hamburg. Nachdem die uns in Auftrag gegebene Kesselanlage fertiggestellt und in Betrieb genommen worden ist, bitten wir Sie, uns freundlichst mitzuteilen, ob und wann Sie die Abnahmeversuche vornehmen wollen. Ihre" Mitteilung erbitten wir rechtzeitig, etwa 14 Tage im voraus, damit sich unser Oberingenieur Becker für die Versuche bereithalten kann. W i r schlagen vor, die Wassermessung mit Hilfe des Ihnen gelieferten Flüssigkeitsmessers vorzunehmen, der bei dieser Gelegenheit ebenfalls zu prüfen wäre. Hochachtungsvoll! (Unterschrift.) E . Schleimann, G . m . b . H . Hamburg.
H a m b u r g , den Oberbergische Dampfkesselwerke
Kirchfeld.
Mit dem zuständigen Kesselprüfverein haben wir vereinbart, daß die Abnahmeversuche am . . . . . stattfinden sollen. W i r bitten Sie, dazu Ihren Oberingenieur Becker zur Verfügung zu stellen. Hochachtungsvoll! (Unterschrift.) E . Sdilelmann, G. m. b. H. Hamburg.
H a m b u r g , den Oberbergische Dampfkesselwerke
Kirchfeld.
W i r teilen Ihnen mit, daß die Abnahmeversuche an der von Ihnen gelieferten Kesselanlage stattgefunden und die Erfüllung Ihrer Gewährleistung ergeben haben. Bei der Höchstbelastung sind 1 1 7 5 0 kg Dampf j e Stunde mit einem Wirkungsgrad von 8 4 , 5 % und bei gewöhnlicher Belastung 7 1 0 0 kg Dampf mit 8 5 , 1 % Wirkungsgrad herausgeholt worden. W i r sind auch sonst bisher mit der Wirkungsweise Ihrer Kesselanlage im ordentlichen Betrieb sowie der pünktlichen Erledigung dieses Geschäftes durchaus zufrieden und werden nicht ermangeln, Sie bei jeder Gelegenheit zu empfehlen. Mit vorzüglicher Hochachtung! (Unterschrift.) 4*
52 A b n a h m e v e r s u c h e der 2 Kessel B 7 der Firma Ernst Schleimann, G . m . b . H . , I. M e c h a n i s c h e V e r h ä l t n i s s e . Heizfläche: Kessel 301,00 Überhitzer . 120,00 Vorwärmer 250,00 9,55 Rostfläche
Hamburg.
qm „ „ ,,
II. A u f z e i c h n u n g e n : Tag des Versuches Dauer des Versuches
8 Std. 5 Min. 6 Std. 15 Min.
Speisewasser: Verdampft insgesamt „ in der Stunde rd „ für qm Heizfläche und Stunde . „ für kg Kohle Wasserwärme vor dem Vorwärmer . . . .
57392 7100 23,59 9,29 33,1° C
kg „ „ „
69504 11121 36,95 9,57 27,2» C
kg „ „ „ „
6178 kg 74,14 „ 77,63 „
7674 kg 122,8 „ 128,6 „
302,2 kg 4,9 9,1% 12,1 Atm. 271° C 681 WE 7437 316° C 174» C 17° C 12,2% 11,3 1,8
445,1 kg 5,8 10,2% 12,2 Atm. 275» C 689 WE 7385 341» C 215° C 13,5» C 13,5% 18,5 2,7
85,10% 8,04 „ 0,51 „
84,50% 9,44,, 0,65,,
6,35 „ 100,00%
5,41 „ 100,00%
Kohle: Insgesamt In der Stunde Für qm Rostfläche und Stunde Rückstände: Insgesamt Prozent der Kohle Verbrennbares davon Dampfspannung Überhitzung hinter dem Regler Erzeugungswärme des Dampfes Heizwert d. Kohle d. Wärmemess. bestimmt Abgastemperatur hinter dem Kessel . . . . „ „ „ Vorwärmer Lufttemperatur C0 2 -Gehalt der Abgase Kesselzug, am Vorwärmerende, mm Wassers. Rostzug, mm Wassersäule Wärmeausweis: Zur Dampfbildung nutzbar g e m a c h t . . . . Fühlbare Abwärme nach Fischer Rückstandsverlust Unverbranntes und Oaswärme, Flugasche und Ruß
B e m e r k u n g : Der gesamte Dampf mußte durch den Regler gehen, weil die alte Anlage höhere Überhitzung nicht verträgt. Dampftemperatur bei Eintritt in den Regler 395° C. Regelventil noch nicht ganz offen, ungefähr 90%. Kesselprüfverein. (Unterschrift).
Oberbergische Dampfkesselwerke. (Unterschrift.)
Zeichnurr^sb/s/'/- Nr /
¿Mgepfan für dit firma,
(rnst
Scj/n'mann(
& m b H., H&mburQ.
Oöerberg/scfje
D&mpfAesse/werAe, füri.Jch/e/marm,
6.m.ö./i.t
fofaurf,,/!" /l/7ordffV/7gT Schnitt a-b gegen die Kessel AS. In der Pfellrichtunq gesehen.
Oôerôerç/sc/re für
ü&vpf/resse/iverÁe, Sch/e//77&f7f7, 6. m. S./f.
Ze/chm/rrgsòfo/f Afa 4
Kesse/„/!5"
Längsschnitt
Ze/chmr/gsMa/f MrS
E/nheifekessel
B
7,
D.R.R
l/order-Ansicht
Längsschnitt Wassaraustrltt des EntlüftungsventlL
WVMVraustrltt ctej.
Querschnitt Wasseraustritt des Vorwärmers.
\Speisung '¿Xesse/s
Hfcsserberührte /.ieizf/äc/je 30f