212 30 4MB
German Pages 46 [52] Year 1922
Aus Handel, Industrie und Technik Briefwechsel und Musterbeispiele
Auf Grund von Geschäftsakten unter Beigabe von Zeichnungen herausgegeben von
Alfred Schiomann
beratender Ingenieur in München
Heft 1—6
München und Berlin 1922 Druck und Verlag von R. Oidenbourg
Copyright 1922 by R.Oldenbourg, München
Geleitwort. Kaufmännische Briefsteller gibt es in großer Zahl. Sie alle legen den H a u p t w e r t auf mustergültige F o r m und rein kaufmännischen Stil und sind meistens eine willkürliche Sammlung vön einzelnen Geschäftsbriefen aus den verschiedensten Gebieten. Man v e r m i ß t dagegen eine Darstellung, die das Zustandekommen und die Abwicklung von Geschäften zeigt, deren Gegenstand Erzeugnisse der Industrie sind. Der Mangel einer folgerichtigen Zusammenstellung des gesamten Schriftverkehrs von der Ausschreibung bis zur A b n a h m e eines solchen Erzeugnisses t r i t t bei den bis heute erschienenen Werken klar zutage. Einen Versuch, die Entwicklung eines industriellen Geschäftes zusammenhängend darzustellen, hat, wie mir erst in den letzten Tagen b e k a n n t wird, Herr Professor Th. de B e a u x bereits im J a h r e 1913 im Anhange seines »Deutsch-französischen Wörterbuches f ü r Elektotechniker« (Verlag . G. J . Göschen, Berlin-Leipzig) gemacht. Diesen Versuch halte ich im wesentlichen f ü r geglückt. Die zweifellos bestehende Lücke in der Literatur veranlaßte mich im J a h r e 1912 zur Aufstellung ein.es Planes f ü r ein W e r k , welches den industriellen Geschäftsverkehr auf möglichst vielen Gebieten und die Gebräuche in Handel, Industrie und Technik getreu wiedergeben sollte. Ich selbst h a t t e als angehender Ingenieur und auch vielfach später noch das Fehlen eines solchen Werkes nur allzu unliebsam e m p f u n d e n . Leider zwang mich der Krieg, die schon im J a h r e 1913 praktisch begonnenen Arbeiten zu unterbrechen. Erst seit etwa J a h r e s f r i s t konnte ich mich der Bearbeitung wieder annehmen. Meine Beziehungen zur Industrie, die ich m i r u . a. durch Herausgabe der »Illustrierten Technischen Wörterbücher« erworben habe, ermöglichten es mir, von dort die nötigen Unterlagen zu erhalten. Das W e r k wird sich mit den verschiedensten Zweiggebieten der Industrie befassen und sich nicht nur auf die Wiedergabe von Briefwechseln beschränken, sondern auch sonstige der Praxis e n t n o m m e n e Vorgänge im Zusammenhang schildern. So söllen z. B. M u s t e r b e i s p i e l e aus der Patentpraxis, aus der Gutachtertätigkeit, Berichte über Lagerstättenu n t e r s u c h u n g e n , Geldbcschaffungsverhandlungen mit Banken, Prozeßakten und Gerichtsentscheidungen usw. ausgewählt werden. Kurz, es soll mit der Zeit eine Sammlung e n t stehen, die nach Möglichkeit alles berücksichtigt, was in die praktische Tätigkeit des Ingenieurs, des industriellen K a u f m a n n s und des mit der Industrie arbeitenden Juristen, fällt. Die Herausgabe soll in Einzelheften erfolgen, die zwanglos erscheinen. Bei der Abfassung des Werkes d u r f t e ich mich nicht lediglich mit der Wiedergabe von Geschäftsakten begnügen. Vielmehr stellte ich mir gleichzeitig die Forderung nach Verbesserung der Sprache wie der stilistischen Form u n t e r vollkommener W a h r u n g des sachlichen Inhalts. Auch will ich zeigen, d a ß trotz fast vollständiger Vermeidung d&r Fremdwörter u n d u n t e r Umgehung des sogenannten »Kaufmannsdeutsches« die Möglichkeit gegeben ist, sich eindeutig verständlich zu machen und zugleich die Eigentümlichkeit des »Geschäftsbriefes« zu wahren. Einige Zeichnungen, Schaubilder und Tabellen erhöhen die Anschaulichkeit und tragen zu besserem Verständnis bei. Damit g l a u b e ich, zugleich der gerade in jüngster Zeit immer lauter werdenden Forderung nach bildlicher Darstellung gerecht zu werden. Auch die Einschaltung von einigem Werbematerial habe ich f ü r angezeigt gehalten. Für dieses gilt hinsichtlich der Form und Reinheit der Sprache das gleiche wie f ü r die Briefe.
Geleitwort.
IV
Um den Anschein zu vermeiden, als sollten durch diese Geschäftsbriefe die Erzeugnisse irgendeines Unternehmens angepriesen werden, habe ich stets Decknamen gewählt und bei den Unternehmungen, die mir ihre Geschäftsakten zugänglich machten, volles Verständnis f ü r dieses Vorgehen gefunden. Der Techniker wird sich beim S t u d i u m dieses Werkes die zur richtigen Abwicklung derartiger Geschäfte unbedingt nötigen kaufmännischen Kenntnisse aneignen. Der K a u f m a n n wird in das begriffliche Denken des Ingenieurs und Industriellen eing e f ü h r t u n d wird den W e r t der bildlichen Darstellung zur U n t e r s t ü t z u n g seiner Ausdrucksweise kennen und schätzen lernen. Doch nicht nur der bereits im Berufsleben Stehende wird diese Hefte zur Hand nehmen, auch dem Studierenden der technischen sowohl wie der kaufmännischen Wissens c h a f t werden sie ein willkommenes Mittel sein, um den engen Z u s a m m e n h a n g und die vielseitigen Wechselbeziehungen zwischen Handel und Industrie zu erkennen. Diese Briefe sind bestens geeignet, auch bei Übungen in volkswirtschaftlichen und handelswissenschaftlichen Seminaren verwendet z u werden. Der Rechtsanwalt wie der Richter werden in den H e f t e n Belehrung und Anregung finden können. Für die Pflege des internationalen Geschäftsverkehrs ist e i n e f r e i e Ü b e r t r a g u n g dieser Briefe in sämtliche lebende Weltsprachen geplant, wie auch beabsichtigt ist, außerdeutsche Geschäftsakten ihrem ursprünglichen Inhalte nach wiederzugeben. Es ist k l a r : Die Fortsetzung dieses Werkes ist nur möglich, wenn industrielle Werke, Kaufleute, Ingenieure usw. seinem Zwecke das nötige Verständnis entgegenbringen und geeignete Unterlagen zur Verfügung stellen. Für etwaige Anregungen und Berichtigungen bin ich s t e t s d a n k b a r . Ich hoffe, d a ß die ersten sechs Hefte, die zugleich erscheinen, werbenden Anklang finden werden. Der Verlagsbuchhandlung R. Oldenbourg sage ich f ü r ihr bereitwilliges Eingehen auf alle W ü n s c h e hinsichtlich Drucklegung u n d A u s s t a t t u n g meinen besten D a n k . Gleichzeitig d a n k e ich an dieser Stelle allen denen, die durch Lieferung von Unterlagen oder durch persönliche Mitarbeit dieses W e r k gefördert haben. Herr D r . p h i l . H u g o S t e f a n K o h n , F r a n k f u r t a. M., h a t mir die D u r c h f ü h r u n g meines Planes besonders durch seine guten Ratschläge sehr erleicht-rt. Für die stilistische Bearbeitung danke ich Herrn O t t o H o l t z m a n n , meinem langjährigen bewährten sprachlichen Mitarbeiter in der Schriftleitung der »Illustrierten Technischen Wörterbücher« sowie H e r r n D i p l . - I n g . W i l h e l m E b e r l e , der sich der Überarbeitung nach der technischen Seite hin angenommen hati M ü n c h e n , im J u n i 1922. Schlomann.
A U S HANDEL, INDUSTRIE U N D TECHNIK HERAUSGEGEBEN VON ALFRED SCHLOMANN, BERATENDER INGENIEUR, MÜNCHEN
Heft 1 Briefwechsel über die Lieferung eines Laufkranes für eine Hafeniösdianiage Auf Grund von Geschäftsakten unter Beigabe von 3 Zeichnungen zusammengestellt
München und Berlin 1922 Druck und Veriag von R. Oldenbourg
Vorwort zum 1. Heft. In diesem H e f t wird die Abwicklung des gesamten geschäftlichen Verkehrs
zwischen
Auftragsgeber und Lieferer bei der Bestellung, A u s f ü h r u n g urtd A b n a h m e eines Hebezeuges f ü r eine Hafenlöschanlage wiedergegeben.
In dem vorliegenden Fall war infolge unrichtiger
A u s f ü h r u n g eines Bauteiles in kurzer Zeit eine wesentliche Störung i m Betrieb der Anlage zu befürchten.
Auf Grund des Vertrages war der Lieferer zur kostenlosen Auswechselung
dieses Bauteiles verpflichtet. Für die grundlegende Bearbeitung des Stoffes danke ich Herrn Oberingenieur Dipl.-Ing. Paul S t ü l p n a g e l ,
Berlin herzlichst.
M ü n c h e n , im April 1922. Schlomami.
l*
Zivilingenieur A. Bauer Vertreter der Maschinenfabrik Schneider & Co., Berlin. raj
M a n n h e i m , den
Betr.: Krananlage für „Badenia", Verlädegesellschaft, Mannheim. An die Maschinenfabrik Schneider & Co. Berlin. Bei meinem gestrigen Besuch bei der „ B a d e n i a " erfuhr ich durch Herrn Schäfer, den Prokuristen der Firma, daß die Badenia einen neuen Speicherbau plant. Hierzu gehört naturgemäß auch eine Krananlage, vermittelst welcher die zu fördernden Güter aus den im Hafen liegenden Kanalschiffen in den Speicher befördert werden sollen, und zwar auf Ladebühnen, die in Höhe jeder der vier Stockwerke vorgesehen sind. Die oberste dieser Ladebühnen liegt in einer Höhe von ungefähr 13 m über Flur. Hiernach ist die Hubhöhe der Krananlage zu wählen. Die Tragfähigkeit soll 2500 kg betragen. Die Straße zwischen Vorderkante Speicher und Kaimauer besitzt eine Breite von etwa 25 m ; sie soll zwei Ladegleise im Abstand von 10 bzw. 15 m von Kaikante erhalten. Unter dem K r a n m u ß also das Ladeprofil freigehalten werden. Die anliegende Zeichnung (s. Zeichnung 1) zeigt den Übersichtsplan. Die Fahrstraßen zwischen den beiden Gleisen einerseits und dem Speicher bzw. der Kaikante anderseits müssen frei bleiben und dürfen nicht von dem Krangerüst in Anspruch genommen werden. Außer dem eigentlichen Kran kann von Ihnen auch die Fahrbahn angeboten werden, ebenso auch die Stromzuführung, beide in einer Länge von 120 m. Die Wahl der K r a n a r t bleibt Ihnen überlassen, doch wird es sich empfehlen, mehrere Vorschläge zu machen. Es ist die Beschaffung von drei Krananlagen in Aussicht genommen, vorläufig soll aber nur eine ausgeführt werden und die beiden andern erst dann, wenn der Umschlagverkehr sich vergrößert hat. Ihr Angebot wollen Sie möglichst ausführlich halten. Ich bitte um Mitteilung, bis wann Ihre Vorschläge bestimmt erwartet werden können und bemerke noch, daß Herr Schäfer um Beschleunigung bittet. Hochachtungsvoll! 1 Zeichnung als Anlage. A. B a u e r .
Maschinenfabrik Schneider & Co.
B e r l i n , den
Betr.: Krananlage für „Badenia". Herrn Zivilingenieur A. Bauer Mannheim. Wir erhielten Ihr Schreiben vom . . . ds. Mts., mit welchem Sie uns die Anfrage der Badenia auf eine Krananlage übermittelten. Wir werden die Ausarbeitung unserer Vorschläge nach Möglichkeit beschleunigen, doch können wir wegen der zurzeit starken Belastung unseren Kostenanschlag nicht vor dem . . . ds. Mts. herausbringen. Inzwischen bitten wir Sie, uns nach Erkundigung bei der Badenia mitzuteilen, f ü r welche Stromart und Spannung die elektrische Ausrüstung zu wählen ist. Hochachtungsvoll! S c h n e i d e r t Cie.
6 Zivilingenieur A. Bauer Vertreter der Maschinenfabrik Schneider & Co., Berlin.
M a n n h e i m , den
K U
betr.: Krananlage für „Badenia". An die Maschinenfabrik Schneider & Co. Berlin. Auf Grund Ihrer Rückfrage vom . . . ds. Mts. teile ich Ihnen höflichst mit, daß f ü r die angefragte Krananlage der Badenia Drehstrom von 220 Volt Spannung und 50 Perioden zur Verfügung steht. Hochachtungsvoll! A. B a u e r .
Masdunenfabrik Schneider & Co.
B e r l i n , den
betr.: Anfrage auf Krananlage. An die Badenia, Verladegesellschaft Mannheim. Wir nehmen höflichst Bezug auf die Verhandlungen zwischen Ihrem Herrn Prokuristen Schäfer und unserem Vertreter, Herrn Bauer, wegen Lieferung einer fahrbaren Krananlage f ü r Ihren neuen Speicherbau. Wir unterbreiten Ihnen nachstehend unsere Vorschläge. Wir hoffen, daß diese entsprechen, und daß es Ihnen möglich sein wird, uns den Auftrag zu überschreiben. Wir entwarfen, wie aus beiliegender Zeichnung N r . . . . (s. Zeichnung 2) ersichtlich, eine fahrbare Verladebrücke von 15 m Stützweite mit einem auf der Wasserseite-befindlichen Ausleger von 3 m Länge und einem auf der Brücke laufenden Drehkran von 2,5 t Tragfähigkeit bei 8 m Ausladung. Diese Ausladung genügt, um mit dem Kranhaken in einem Abstand von 6 m von Kaikante in die Schiffe hinabgreifen zu können und um anderseits eine am Speicher in Höhe von 13 m Aber Flur liegende Ladebühne bequem zu erreichen. Die von uns gewählten Motoren und Arbeitsgeschwindigkeiten f ü r den Kran sind folgende: Heben etwa 35 P S etwa 50 m/Min Drehen „ 4„ „ 1,5 mal/Min. Kranfahren „ 1 0 , , ,, 60 m/Min. Brückenfahren . . . . „ 10 „ ,, 20 m/Min. Die Kosten f ü r eine derartige Verladevorrichtung stellen sich wie folgt: D i e f a h r b a r e V e r l a d e b r ü c k e mit darauf laufendem Drehkran, einschl. der elektrischen Ausrüstung und Einbau auf dem Drehkran und der Brücke selbst, f ü r 220 Volt Drehstrom, ohne das Gleis, auf welchem die Brücke läuft, M (In Worten Mark). D i e F a h r b a h n f ü r die Verladebrücke, 120 m lang, bestehend aus 240 lfd. m Eisenbahnschienen mit Stoßlaschen und Verbindungs- und Befestigungsschrauben auf einem Betonunterbau M (In Worten Mark). Die Preise gelten frei Bahnwagen Bahnhof Mannheim, einschl. betriebsfertiger Aufstellung. Die Stromzuführungsleitung zur Brücke ist in diesen Preisen nicht eingeschlossen, da wir nach den uns übergebenen Unterlagen nicht zu beurteilen vermögen, in welcher Weise die Leitungen verlegt werden müssen, ob oberirdisch oder unter Flur.
7 Wir haben bei A u s f ü h r u n g der Hubwerke W e r t auf ein kräftiges und ruhig arbeitendes W i n d w e r k gelegt. Der Motor ist durch eine nachgiebige K u p p l u n g mit einem Vorgelege v e r b u n den, welches vollständig im Ölbade l ä u f t und u n t e r Vermittlung eines zweiten Vorgeleges die Trommel antreibt. Bei dieser A n o r d n u n g wird ein hoher Wirkungsgrad und dementsprechend ein niedriger S t r o m v e r b r a u c h erzielt. Das Hubwerk ist zusammen mit dem Drehwerk in dem hinteren Teil des Kranhauses untergebracht und dient daher gleichzeitig als Gegengewicht; außerdem ist ein Betongewicht im Eisengerüst des Drehkranobergestells untergebracht. Wir haben diese A u s f ü h r u n g bei einer großen Zahl von H a f e n k r a n e n zur A n w e n d u n g gebracht, u n t e r anderem auch bei zehn Kranen in Basel, drei in Mannheim und zwei in Karlsruhe. Alle diese Anlagen sind zur Zufriedenheit ausgeführt und haben bis j e t z t zu Klagen keinen Anlaß gegeben. Zum H u b w e r k gehört eine Endausschaltvorrichtung, welche verhindert, d a ß der K r a n haken gegen die Auslegerrolle anstößt. Gegen Überlastung des Hubwerkes ist ein Grenzlastausschalter (Maximalausschalter) vorgesehen. An Bremsen sind f ü r das H u b w e r k eine elektromagnetisch betätigte B a n d b r e m s e und f ü r das Drehwerk eine durch F u ß t r i t t h e b e l zu schließende Backenbremse vorgesehen. Zum Feststellen der außer Betrieb befindlichen Brücke dienen Schienenzangen. Die Bewegung des Drehkranes auf der Brücke wird in den Endstellungen durch Federpuffer begrenzt, jedoch ertönt schon vorher im K r a n h a u s eine Glocke, welche "dem-Maschinisten das Zeichen zum Abschalten des Stromes gibt. Auf Wunsch dienen wir Ihnen gern mit einer weiteren ganz ausführlichen Beschreibung der Anlage. In der Hoffnung, daß Ihnen unser Angebot zusagt, empfehlen wir uns Ihnen Hochachtungsvoll! Schneider&Co.
1 Zeichnung als Anlage.
Maschinenfabrik Schneider & Co.
B e r l i n , den
Betr.: Krananlage für „Badenia". Herrn Zivilingenieur Bauer Mannheim. Wir übergeben Ihnen anliegend unser Angebot f ü r die Badenia-Verladegesellschaft mit der Bitte, es persönlich vorzulegen. Wir bemerken noch, daß wir unser Angehot absichtlich kurz gefaßt haben, da es sich j a wohl f ü r s erste um einen Vorentwurf handelt, der wahrscheinlich noch in mancher Hinsicht abgeändert werden dürfte. Falls weitere A u s k ü n f t e gewünscht werden, sind wir gern bereit, unser Angebot durch eine ausführliche Beschreibung zu ergänzen. Ferner bitten wir zur Kenntnis zu nehmen, daß der in Vo/schlag gebrachte Entwurf unserer allgemein üblichen A u s f ü h r u n g entspricht, die Ihnen j a hinreichend b e k a n n t ist. Hochachtungsvoll! S c h n e i d e r & Co.
8 Zivilingenieur A. Bauer Vertreter der Maschinenfabrik Schneider & Co., Berlin.
M a n n h e i m , den
Bett - .: Krananlage für „Badenia". An die Maschinenfabrik Schneider & Co. Berlin. Bezüglich Ihres Angebots vom . . . ds. Mts. h a t t e ich verschiedene Besprechungen mit Herrn Schäfer, der mir mitteilte, daß die Angelegenheit Wahrscheinlich bis Mitte nächsten Monats spruchreif werden dürfte, daß aber wohl noch einige Änderungen vorgenommen werden würden, über welche er mit mir in den nächsten Tagen ausführlich verhandeln will. Im allgemeinen h a t jedoch Ihr Plan f ü r die Ausführung der Anlage Zustimmung gefunden. Ich werde die Angelegenheit scharf weiter verfolgen und Ihnen zu gegebener Zeit weiter berichten. Hochachtungsvoll! A. B a u e r . Zivilingenieur A. Bauer Vertreter der Maschinenfabrik Schneider & Co., Berlin.
M a n n h e i m , den
Betr.: Krananlage für „Badenia". An die Maschinenfabrik Schneider & Co. Berlin. Ich h a t t e heute mit Herrn Schäfer von der Badenia eine Unterredung wegen des zu beschaffenden Verladekranes. Wie ich Ihnen schon am . . . ds. Mts. mitteilte, muß der Entwurf einige Änderungen erfahren, welche sich auf folgende P u n k t e erstrecken: 1. Die Tragfähigkeit kann von 2500 kg auf 2000 kg herabgesetzt werden, da kaum jemals schwerere Lasten vorkommen werden. 2. Die Spannweite der Brücke soll so vergrößert werden, daß der wasserseitige Fuß bis auf etwa 1 m an die Kaikante heranrückt und der Ausleger in Fortfall kommt. Dies hat den Vorteil, daß die Straße in ganzer Breite neben dem Gleis freibleibt. 3. Die Geschwindigkeiten sollen in folgender Weise gewählt werden: Kranfahren . . . . etwa 40 m/Min. Heben etwa 40 m/Min. Brückenfahren . . „ 2 0 m/Min. Drehen „ 2 mal/Min. 4. Die Preise sind so zu stellen, daß darin die Kosten f ü r die Aufstellung und f ü r die Beförderung zur Baustelle enthalten sind. 5. Es ist der Stromverbrauch in W a t t s t u n d e n f ü r folgendes Kranspiel anzugeben: 20 m Heben — Drehen um 90° — Fahren des Kranes um 10 m — Fahren der Brücke um 20 m — Senken der Last um 12 m. Die Bewegungen haben bei 2000 kg Belastung zu erfolgen. Der angegebene Stromverbrauch ist gegen eine Vertragsstrafe von M . . . . f ü r jede mehr benötigte W a t t s t u n d e zu gewährleisten. Was Ihr erneutes Angebot anbelangt, so bitte ich Sie, es möglichst zu beschleunigen und außerdem Ihre Beschreibung nicht zu kurz zu fassen, da von Seiten anderer Unternehmungen sehr ausführliche Angebote vorliegen. Ferner mache ich darauf aufmerksam, daß wir mit sehr kleinen Unternehmungen in W e t t bewerb stehen und daher gut tun, mit den Preisen vorsichtig zu sein, auf alle Fälle jedoch höhere Preise eingehend zu begründen. Hochachtungsvoll! A. B a u e r .
9 Masdiinenfabrik Schneider & Co. ms
B e r l i n , den
Betr.: Krananlage. An die Badenia, Verladegesellschaft Mannheim. Von unserm Vertreter, Herrn A. Bauer, erhielten wir eine erneute Anfrage auf die Ihnen bereits am . . . ds. Mts. angebotene Krananlage. Wir haben sofort die Ausarbeitung des neuen Entwurfes in Angriff genommen und hoffen, Ihnen unsern ausführlichen Kostenanschlag mit neuer Entwurfzeichnung im Laufe der nächsten Woche zustellen zu können. Inzwischen empfehlen wir uns Ihnen ,, , Hochachtungsvoll! S c h n e i d e r & Co.
Maschinenfabrik Schneider & Co.
B e r l i n , den
Betr.: Krananlage. An die Badenia, Verladegesellschaft Mannheim. Unter höflicher Bezugnahme auf unser Schreiben vom . . . ds. Mts. erlauben wir uns, Ihnen nachstehend unser Angebot auf die von Ihnen durch unsern Vertreter, Herrn Zivilingenieur A. Bauer, bei uns angefragte Krananlage f ü r Ihren neuen Speicherbau zu überreichen. Wir gestatten uns, Ihnen anzubieten: Eine elektrisch betriebene Verladebrücke mit einem auf ihr laufenden Drehkran, ausgeführt nach unserer beiliegenden Entwurfzeichnung Nr (s. Zeichnung 3), die elektrische Ausrüstung eingerichtet f ü r Drehstrom von 220 Volt Spannung bei 50 Perioden. Tragfähigkeit des Drehkranes 2000 kg Ausladung des Drehkranes von Mitte Drehsäule bis Haken 8 m Stützweite der Brücke 17 m. Geschwindigkeiten und Motorleistungen: Heben etwa 40 m/Min. 25 P S Drehen 2 mal/Min. 3 „ Kranfahren „ 4 0 m/Min. 6 „ Brückenfahren . . . . „ 2 0 m/Min. 25 „ Das Eisengerüst der Brücke ist aus Blechen und Formeisen zusammengenietet und übers p a n n t die Hafenstraße zwischen Kaikante und Speichermauer in der Weise, daß der eine Brückenfuß dicht an der Kaikante, der andere dagegen 7 m vom Speicher entfernt liegt. Der in unserem ersten Angebot vorgesehene, nach der Wasserseite liegende Ausleger k o m m t bei dem neuen Entwurf in Fortfall. Die Brücke r u h t auf den Fahrschienen mit vier Stahlgußlaufrädern, welche beiderseits kräftige Spurkränze erhalten. Auf der Brücke befindet sich ein mit Geländern versehener Laufsteg, der durch eine schmiedeeiserne Leiter von der Landseite aus zu besteigen ist. Auf diesem Laufsteg ist der Fahrmotor aufgestellt, der durch ein in gußeisernem ö l k a s t e n laufendes Stirnradvorgelege zunächst eine wagerechte Welle antreibt. Von den Enden der letzteren wird durch nach unten geführte Wellen mit Kegel- und Stirnradübersetzung auf die Laufräder zweier gegenüberliegender Stützen der Brücke die Drehbewegung übertragen. Sämtliche Vorgelege sind mit Schutzkästen umgeben. Neben den Laufrädern sind dicht über den Schienen Radbruchstützen vorgesehen, auf die sich der Kran im Falle des Bruches eines Laufrades oder einer Radachse ohne erheblichen Stoß
10 aufsetzt. Außerdem sind kräftige Schienenklammern angebracht, welche unbeabsichtigtes Verfahren des Kranes durch Winddruck verhindern sollen. Auf der Brücke fährt das aus Blechen und Formeisen zusammengenietete Fahrgestell, auf welchem das Kranhaus mit dem Ausleger auf einem Rollkranz drehbar angeordnet ist. Mit dem Fahrgestell ist der Stahlgußzahnkranz des Drehwerksantriebes fest verschraubt. Der ganze Drehkran ruht auf vier Stahlgußlaufrädern, von denen zwei durch Stirnradvorgelege angetrieben werden. Auch bei diesem Getriebe läuft das Motorvorgelege in einem ölkasten. Zum Abstoppen der Fahrbewegung dient eine elektromagnetisch betätigte Backenbremse, die auf der Welle des Zwischenvorgeleges untergebracht ist. Zur Begrenzung des Fahrweges sind Federpuffer vorgesehen, welche gegen Prellböcke stoßen, die mit dem Eisengerüst der Brücke vernietet sind. Das drehbare Obergestell des Kranes ist auf einem Mittelzapfen gelagert, der in dem Fahrgestell gut und dauerhaft befestigt ist. Bei Überlastung dient er gleichzeitig dazu, das Drehgestell so mit dem Fahrgestell zu vereinigen, daß das Gewicht des letzteren ebenfalls zur Erhöhung der Standfestigkeit beiträgt. In dem auf dem Drehgestell angebrachten Kranhaus befindet sich außer dem Führerstand mit den zur Bedienung erforderlichen Einrichtungen das Hubwerk und der Drehwerkantrieb, welche möglichst nach hinten gerückt sind, damit ihr Gewicht zum Gewichtsausgleich des Kranes beiträgt. Die Trommel des Hubwerkes wird von zwei Stirnradvorgelegen aus Stahlguß mit möglichst kleiner Teilung angetrieben; das am Motor befindliche Vorgelege läuft in einem Gußkasten, welcher gleichzeitig die Lagerstellen für die Zahnradwellen trägt. Der langsam laufende Motor ist vermittelst nachgiebiger Lederkupplung an das Getriebe angeschlossen. Bei dem Drehwerk arbeitet der Motor vermittelst eines Schneckengetriebes mit stehender Schneckenradwelle auf ein Ritzel, welches in den oben erwähnten, auf dem Fahrgestell angebrachten Stahlgußzahnkranz eingreift. Zwischen Motor und Getriebe ist eine Reibungskupplung zur Verhinderung von Überlastungen beim Hängenbleiben des Hakens oder durch zu starken Winddruck eingebaut. Das Drehwerk erhält eine vom Führer-zu. bedienende Fußtritt-, bremse mit Feststellvorrichtung. Unsere Triebwerke haben sich bei einer großen Zahl von Ausführungen vorzüglich bewährt und zeichnen sich namentlich im Betriebe durch geräuschlosen Gang, geringen Verschleiß und seltenen Bedarf an Ersatzteilen sowie durch geringen Stromverbrauch aus. An Sicherheitsvorrichtungen besitzt der Kran einen von dem Hubwerk durch Zahnradübersetzung angetriebenen Endausschalter, der in Tätigkeit tritt, sobald der Haken die oberste zulässige Stellung erreicht hat; ferner einen Grenzlastausschalter (Maximalausschalter) zur Verhütung einer Überlastung des Hubmotors. Der Preis für die beschriebene Verladebrücke einschließlich Drehkran und elektrischer Ausrüstung, aber ohne die Stromzuführung längs der Fahrbahn beträgt mit den Kosten für Beförderung und Aufstellung M (In Worten: Mark). Das Gewicht beläuft sich auf etwa 42000 kg. Hierzu kommt: Die Kranfahrbahn von 120 m Länge, bestehend aus Eisenbahnschienen mit untergenieteten Einheitseisen und den erforderlichen Verlaschungen, Befestigungsschrauben und Klemm(In Worten: Mark). platten, fertig aufgestellt zum Preise von M Die Lieferzeit für die Brücke beträgt 7 Monate ab Werk; die Aufstellung schließt sich unmittelbar an und wird voraussichtlich 5 Wochen in Anspruch nehmen. Eine Gewährleistung übernehmen wir für die Dauer eines Jahres in der Weise, daß wir alle durch fehlerhafte Bauart oder durch schlechten Baustoff verursachten Mängel kostenlos beseitigen. Die vorgesehen eelektrische Ausrüstung und der gesamte Einbau entsprechen in allen Teilen den Vorschriften des Verbandes Deutscher Elektrotechniker. Der Stromverbrauch beträgt etwa 200 Wattstunden bei nachstehend beschriebenem Kranspiel: 20 m Heben — Drehen des Auslegers um 90° — Fahren des Kranes um 10 m — Fahren der Brücke um 20 m — Senken der Last um 12 m.
11 Wir verbürgen diesen Stromverbrauch mit einer Vertragsstrafe von M . . . . f ü r jede mehr benötigte W a t t s t u n d e . Wir hoffen, daß unser Angebot Ihren Beifall findet, und daß Sie Gelegenheit nehmen werden, uns mit der Ausführung der Anlage zu betrauen, deren bester und pünktlichster Erstellung Sie versichert sein dürfen. In dieser Erwartung empfehlen wir uns Ihnen Hochachtungsvoll! 1 Zeichnung als Anlage. S c h n e i d e r & Co.
„Badenia", Verladegesellsdiaft. KL»
M a n n h e i m , den
Betr.: Krananlage für Speicherbau. An die Maschinenfabrik Schneider & Co. Berlin. Wir empfingen Ihr Schreiben vom . . . ds. Mts. und danken Ihnen verbindlichst f ü r Ihr ausführliches Angebot. Wir werden in einiger Zeit auf die Angelegenheit zurückkommen. Inzwischen empfehlen wir uns Ihnen. Hochachtungsvoll! „Badenia", Verladegesellschaft.
Zivilingenieur A.Bauer Vertreter der Maschinenfabrik Schnei der & Co., Berlin. reo
M a n n h e i m , den
Betr.: Krananlage für „Badenia". An die Maschinenfabrik Schneider & Co. Berlin. Der Unterzeichnete besprach heute mit Herrn Schäfer von der Badenia Ihr Angebot vom . . . ds. Mts., das einen sehr guten Eindruck gemacht hat, weil Sie auf die Wünsche des Bestellers in vollem Umfange eingegangen sind. Ihre Aussichten, den Auftrag zu erhalten, sind deshalb die allerbesten. Allerdings werden Sie im Preise noch etwas nachlassen müssen, denn wenn Ihr Angebot auch nicht gerade das höchste ist, so haben doch noch zwei Unternehmen erheblich billiger angeboten; der Preisunterschied beträgt, wie mir vertraulich mitgeteilt wurde, M. Aus den Worten des Herrn Schäfer ging jedoch hervor, daß diese Anlagen nicht ebenso leistungsfähig sind wie die Ihrige und daß auch der Stromverbrauch ein höherer ist. Ich bitte Sie um gefl. Anweisung, ob und gegebenenfalls in welcher Höhe ich bei den weiteren Verhandlungen einen Preisnachlaß zugestehen kann. Ich glaube, daß wir mit ungefähr M. auskommen werden. Herr Schäfer wird morgen die gesamten Unterlagen der Geschäftsleitung vorlegen und hofft, die Genehmigung zu sofortiger Bestellung zu erhalten. Zu Bedenken gab übrigens Ihre lange Lieferzeit Veranlassung; ich hoffe, daß sie noch um mindestens einen Monat abgekürzt werden kann, zumal die wettbewerbenden Fabriken nur 5 Monate ab Werk verlangen, während Sie sieben Monate benötigen. Auch hierüber sehe ich Ihrer Rückäußerung entgegen. Hochachtungsvoll! A. B a u e r .
12 Maschinenfabrik Schneider & Co. ras
B e r l i n , den
Betr.: Krananlage für „Badenia".
Herrn Zivilingenieur A. Bauer Mannheim. Auf Ihr Schreiben vom . . . ds. Mts. erwidern wir, daß wir bei der Anlage f ü r die Badenia nur mit einem sehr geringen Gewinn gerechnet haben und einen großen Nachlaß nicht machen können. Wir bitten Sie deshalb, nach Möglichkeit darauf hinzuarbeiten, daß der Angebotpreis durchgedrückt wird und hoffen, daß Ihnen dies gelingt. Anderseits legen wir großen W e r t darauf, diese Anlage f ü r die Badenia auszuführen, um mit dem Unternehmen nach mehreren Fehlschlägen endlich einmal in geschäftliche Beziehungen zu treten. Wir ermächtigen Sie deshalb, im äußersten Notfall einen Nachlaß von 2y 2 v. H. einzuräumen, jedoch nur von der Verladebrücke, nicht aber von der F a h r b a h n . W a s die Lieferzeit anbelangt, so ist Ihnen bekannt, daß unsere Werkstätten so stark beschäftigt sind, daß es kaum möglich ist durchzukommen. Wir legen deshalb den größten W e r t darauf, lange Lieferzeiten zu erzielen, und hoffen, daß Sie in dieser Hinsicht unsere Wünsche durchsetzen werden. Allerdings würden wir an der Frage der Verkürzung der Lieferzeit um einen Monat das Geschäft nicht scheitern lassen. Wir erwarten Ihre weiteren Nachrichten über die Entwicklung der Angelegenheit.
Hochachtungsvoll! S c h n e i d e r & Co.
„Badenia", Yerladegesellschaft.
M a n n h e i m , den
CX3k»
Betr.: Krananlage für Speicherbau.
An die Maschinenfabrik Schneider & Co. Berlin. Die uns von Ihnen mit Ihrem Schreiben vom . . . v. Mts. angebotene Krananlage entspricht im großen und ganzen unseren Anforderungen. Wir vermissen jedoch in Ihrer Beschreibung noch nähere Mitteilungen über den Winddruck, f ü r welchen Sie sowohl das Eisengerüst des Kranes als auch die Triebwerksteile des Drehwerkes und der Fahrwerke berechnet haben, und über den größten Winddruck, bei welchem der Kran noch standsicher ist. Wir bitten Sie, Ihr Angebot in .dieser Hinsicht noch zu ergänzen. Gleichzeitig machen wir Sie darauf aufmerksam, daß Sie eine weitaus größere Lieferzeit verlangen als die andern von uns zur Angebotabgabe aufgeforderten Unternehmungen, und daß auch Ihr Preis uns recht hoch erscheint. Wir hoffen, daß Sie in diesen beiden P u n k t e n noch etwas t u n können. Wie wir schon Ihrem Vertreter, Herrn A. Bauer, mitteilten, sind wir nicht abgeneigt, Ihnen den A u f t r a g zu übergeben, rechnen jedoch auf Ihr Entgegenkommen,
Hochachtungsvoll! „Badenia", Verladegesellschäft.
13 Maschinenfabrik Schneider & Co*
B e r l i n , den
Betr.: Krananlage für Speicherbau. An die Badenia, Verladegesellschaft Mannheim. Wir erhielten Ihre gefl. Zuschrift vom . . . ds. Mts. und teilen Ihnen ergebenst mit, daß wir die Verladeanlage derart ausfuhren werden, daß eine Beschädigung auch bei stärkstem Sturm ausgeschlossen ist. Als Sicherheit gegen Fortrollen sind, wie bereits hervorgehoben, kräftige Schienenklammern vorgesehen, die vom Kranführer beim Verlassen der Arbeitsstätte anzuziehen sind. Die Antriebsmotore sind so gewählt, daß noch bei einem Winddruck von 30 kg/m 2 mit der Brücke gearbeitet werden kann. Was den sonstigen Inhalt Ihres Schreibens anbelangt, so wird sich unser Vertreter, Herr Ingenieur A. Bauer, dem wir die nötigen Weisungen erteilt haben, mit Ihnen deswegen sofort in Verbindung setzen. Hochachtungsvoll! S c h n e i d e r & Co.
MasdiinenfabriklSchneider & Co.
B e r l i n , den
Betr.: Anfrage „Badenia". Herrn Zivilingenieur A. Bauer Mannheim. Wir überreichen Ihnen in der Anlage die Abschriften eines uns zugegangenen Schreibens der „ B a d e n i a " vom . . . ds. Mts. sowie unseres Antwortschreibens vom heutigen Tage uns bitten Sie gleichzeitig, das genannte Unternehmen zu besuchen und mit ihm im Sinne unserer Ausführungen vom . . . v. Mts. wegen Preis und Lieferzeit zu verhandeln. Wir hoffen, daß es Ihnen gelingen wird, den Auftrag f ü r uns zu. günstigen Bedingungen hereinzuholen und sehen Ihren weiteren Mitteilungen darüber entgegen. Hochachtungsvoll! Schneider&Co.
Ziviliagenieur A. Bauer Vertreter der Maschinenfabrik Schneidert Co., Berlin.
M a n n h e i m , den
Betr.: Anfrage „Badenia". An die Maschinenfabrik Schneider & Co. Berlin. Auf Grund Ihres Schreibens vom . . . ds. Mts. besuchte ich heute die Badenia. Ich kann Ihnen die erfreuliche Mitteilung machen, daß mir Herr Prokurist Schäfer unter Vorbehalt der Genehmigung der Geschäftsleitung den A u f t r a g auf die Verladebrücke erteilt hat. Der Preis beträgt M f ü r die Brücke und M f ü r die Fahrbahn. Den Nachlaß von M m u ß t e ich machen, da tatsächlich, wie ich mich überzeugen konnte, recht erhebliche Preisunterschiede vorliegen. D a Sie mir eine Preisermäßigung von 2y 2 v. H. an Hand gegeben haben, so hoffe ich, daß Sie einverstanden sein werden.
14 Bezüglich der Lieferzeit habe ich eine solche von 7 % Monaten einschließlich Aufstellung vereinbart; das bedeutet also eine Abkürzung der von Ihnen verlangten Fristen um^etwa 3 Wochen. Da der Speicher bereits am stehen soll, so liegt der Badenia viel daran, daß der Zeitpunkt richtig eingehalten wird. Die Verzugsstrafe beträgt y 2 v. H. für die Woche. Die Badenia wird Ihnen in den nächsten Tagen ein kurz gehaltenes Bestellschreiben zugehen lassen, welches von' Ihnen ausführlich zu bestätigen ist. Hochachtungsvoll! A. B a u e r .
„ B a d e n i a " , Verladegesellsdiaft.
M a n n h e i m , den
Betr.: Krananlage für Speicherbau. An die Maschinenfabrik Schneider & Co. Berlin. In Verfolg Ihres Angebotes vom . . . ds. Mts. und mit Bezug auf die mit Ihrem Vertreter, Herrn Ingenieur A. Bauer, gehabten Unterredungen geben wir Ihnen hiermit die Lieferung und betriebsfertige Aufstellung der in Frage stehenden Verladebrücke in Auftrag. Der Preis für die gesamte Lieferung nebst der 120 m langen, auf Betonunterbaü verlegten Fahrbahn und einschließlich der Aufstellung beträgt M (in W o r t e n : Mark). Hiervon entfällt: Auf die Verladebrücke, bestehend aus der Brücke mit darauf laufendem Drehkran, M und auf die Fahrbahn M Das Gewicht der Krananlage muß mit 4 2 0 0 0 kg eingehalten werden. Die betriebsfertige Übergabe der Anlage hat spätestens in 7 % Monaten ab heute, d. h. am zu erfolgen, und Sie leisten hierfür mit einer Verzugsstrafe von y 2 v. H. für jede Woche Verspätung Gewähr. Unsere Zahlungsbedingungen sind die folgenden: y 2 der Kaufsumme bei betriebsfertiger Ablieferung, der Rest nach drei Monaten zufriedenstellenden Betriebes. Die Ausführung der Anlage hat nach der Ihrem Angebot vom . . . v. Mts. zugrunde gelegten Zeichnung Nr (s. Zeichnung 3) zu erfolgen. W i r bitten um gefl. Gegenbestätigung dieses Auftrages und zeichnen Hochachtungsvoll! „ B a d e n i a " , Verladegesellschaft.
Maschinenfabrik Schneider & Co.
B e r l i n , den
TO»
Betr.: Krananlage für Speicherbau. An die Badenia, Verladegesellschaft Mannheim. W i r bestätigen den Empfang Ihres Schreibens vom . . . ds. Mts. und danken Ihnen bestens für den uns erteilten Auftrag. W i r werden Ihnen in einigen Tagen eine ausführliche Auftragsbetätigung zukommen lassen. Hochachtungsvoll! Schneider&Co.
15 Maschinenfabrik Sdineider & Co.
B e r l i n , den
(TOJ
Betr.: Krananlage für Speicherbau.
An die B a d e n i a ,
Verladegesellschaft Mannheim.
W i r kommen heute auf Ihr geehrtes Schreiben vom . . . ds. Mts. sowie auf unser Schreiben v o m . . . ds. Mts. zurück und bestätigen m i t D a n k den uns erteilten A u f t r a g auf Lieferung 1. einer Verladeanlage, bestehend aus einer elektrisch verfahrbaren B r ü c k e mit auf derem Obergurt verkehrendem, ebenfalls elektrisch betriebenem Drehkran, im übrigen in Ausführung nach unserer Zeichnung Nr (s. Zeichnung 3) und unserer Beschreibung vom . . . v. Mts. zum Preise von M (in W o r t e n : Mark). Dieser Preis versteht sich für den vollständigen K r a n mit B r ü c k e , einschließlich der gesamten elektrischen Ausrüstung, jedoch ohne die Stromzuführung längs der Fahrbahn. Die betriebsfertige Aufstellung ist einbegriffen. Die Abmessungen der Verladeanlage sind die folgenden: T r a g f ä h i g k e i t des Drehkranes 2 0 0 0 kg Ausladung von M i t t e Drehsäule bis Haken 8 m S t ü t z w e i t e der B r ü c k e 17 m. F ü r die elektrische Ausrüstung k o m m t Drehstrom von 2 2 0 Volt und 5 0 Perioden in Frage. Die Motorleistungen und Geschwindigkeiten sind die folgenden: Heben e t w a 4 0 m/Min. 25 P S Drehen „ 2 mal/Min. 3 „ Kranfahren 4 0 m/Min. 6 „ Brückenfahren . . . . „ 2 0 m/Min. 2 5 ,, 2. der F a h r b a h n zu der Verladebrücke, 120 m lang, auf von Ihnen herzustellendem B e t o n unterbau betriebsfertig aufgestellt, zum Preise von M (in W o r t e n : Mark). Die O b e r g a b e der fertigen Anlage erfolgt von uns bis zum nächsten J a h r e s bei einer Verzugsstrafe von y 2 v. H. für j e d e W o c h e verspäteter Inbetriebsetzung. Voraussetzung hierfür ist, daß nicht durch nachträgliche Änderung der Ausführungsgrundlagen eine Verzögerung herbeigeführt wird, und' daß ferner die Aufstellung ohne S t ö r u n g zu E n d e geführt werden kann. E i n e Gewähr übernehmen wir auf die D a u e r eines J a h r e s in der Weise, daß wir alle Teile, welche während dieser F r i s t nachweisbar infolge schlechten Baustoffes, fehlerhafter B a u a r t oder mangelhafter Ausführung schadhaft werden, unentgeltlich ersetzen. V o n der Gewährleistung ausgeschlossen sind alle infolge natürlichen Verschleißes auftretenden Schäden, insbesondere auch diejenigen an den elektrischen Einrichtungen und L e i t u n g e n ; ebenfalls bleibt eine Gewährleistung für die Drahtseile ausgeschlossen, da die Hersteller dieser Seile eine solche gleichfalls nicht eingehen. F e r n e r haften wir nicht bei Beschädigungen infolge fehlerhafter oder nachlässiger Behandlung, übermäßiger Beanspruchung, Verwendung ungeeigneter Schmiermittel, mangelhafter Untermauerungs- oder B a u a r b e i t e n sowie Beschädigungen, welche durch elektrische Einflüsse verursacht sind. Der S t r o m v e r b r a u c h beträgt bei dem in unserem Angebot v o m ..,. v. Mts. festgelegten Kranspiel 2 0 0 W a t t s t u n d e n . F ü r jede W a t t s t u n d e höheren Verbrauches übernehmen wir eine Vertragsstrafe von M (in W o r t e n : Mark). Mit Ihren Zahlungsbedingungen erklären wir uns einverstanden. W i r danken Ihnen nochmals für Ihren werten Auftrag und werden um eine pünktliche und sorgfältige Ausführung bemüht bleiben. Hochachtungsvoll! S c h n e i d e r & Co.
16 „Badenia", Verladegesellschaft. CO»
M a n n h e i m , den
Betr.: Krananlage für Speicherbau. An die Maschinenfabrik Schneider & Co. Berlin. Wir erhielten Ihre Bestätigung unseres Auftrages die Krananlage f ü r unseren Speicherneubau betreffend. Wir sind mit Ihren Darlegungen einverstanden. Um späteren Mißverständnissen vorzubeugen, bitten wir Sie, zu einer Rücksprache an Ort und Stelle einen Ihrer Herren zu uns zu entsenden, mit welchem wir die genaue Spurweite d e r . B r ü c k e und die sonstigen endgültigen Ausführungsgrundlagen festlegen können. Ferner bitten wir Sie, uns Vorschläge f ü r die geeignetste Art der Stromzujeitung zu machen. Da die Brücke immer nur verhältnismäßig kurze Wege zu durchfahren hat, so dürfte es am einfachsten und billigsten sein, die Leitungen als Erdkabel zu verlegen und in Abständen von etwa 40 m Anschlußdosen vorzusehen, von denen durch ein biegsames Kabel von etwa 20 m Länge der Strom der Verladebrücke zugeführt wird. Die Ausführung der Stromzuleitung durch unterirdische Schleifleitungen wird unseres Erachtens bedeutend teurer werden, während die Anbringung von blanken Drähten über Flur wegen des Verkehrs auf dem Kai unzulässig ist. Hochachtungsvoll! „Badenia", Verladegesellschaft. Maschinenfabrik Schneider & Co. ras
B e r l i n , den
Betr.: Krananlage für Speicherbau. An die Badenia, Verladegesellschaft Mannheim. Wir empfingen Ihr geehrtes Schreiben vom . . . ds. Mts. und erlauben uns, Ihnen mitzuteilen, daß wir unseren Vertreter, Herrn A. Bauer, ersucht haben, sich mit Ihnen wegen der noch festzulegenden genauen Maße der Verladebrücke umgehend ins Einvernehmen zu setzen. W a s ferner die Anbringung der Stromzuleitung anbelangt, so scheint uns Ihr Vorschlag, Erdkabel mit Anschlußkästen zu benutzen, f ü r die vorliegenden Verhältnisse durchaus geeignet zu sein. Wir erlauben uns deshalb, Ihnen anzubieten: 4 Stück Erdanschlußkästen, f ü r Einführung von Erdkabeln mit Eisenbandumwicklung eingerichtet, 1 hierzu passenden Stecker, 25 m biegsames Zuführungskabel mit Kordelumflechtung zum Preise von M (in W o r t e n : Mark) frei dort, ohne Aufstellung. Die Erdanschlußkästen besitzen ein gußeisernes Gehäuse, durch welches das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert wird. Die Einführung der Anschlußkabel, die nicht zu unserer Lieferung gehören, erfolgt durch zweckentsprechend angeordnete Abzweigmuffen, die mit nicht leitender Füllmasse ausgegossen werden. Zwischen dem Anschlußkabel und den zur A u f n a h m e des Steckers bestimmten Kontakten sind Abschmelzsicherungen angebracht, damit bei auftretendem Kurzschluß keine Beschädigung der Kabel eintritt. Der zugehörige Stecker kann je nach Stellung des Kranes f ü r jeden der drei Erdanschlußkästen benutzt werden, während die inzwischen außer Betrieb befindlichen Anschlüsse durch gußeiserne Schutzkappen abgedeckt werden. Die Erdanschlußkästen sind in einem Abstand von 40 m voneinander längs der F a h r b a h n einzubauen, so daß der Kran mit dem 25 m langen biegsamen Kabel, ohne daß Umstöpseln nötig ist, eine 40 m lange Strecke durchfahren kann. Wir bitten um Erteilung Ihres geschätzten Auftrages und empfehlen uns Ihnen Hochachtungsvoll! S c h n e i d e r & Co.
17
Maschinenfabrik Schneider & Co.
B e r 1 i n, den
Betr.: Krananlage „Badenia". Herrn Zivilingenieur A. Bauer Mannheim. .Wir senden Ihnen anliegend die Abschrift eines Schreibens der „ B a d e n i a " vom . . . ds. Mts., in welchem eine Rücksprache wegen genauer Festlegung der Ausführungsgrundlagen der Verladebrücke gewünscht wird. Wir möchten Sie bitten, sich mit dem genannten Unternehmen baldigst ins Einvernehmen zu setzen und uns etwaige Änderungen umgehend mitzuteilen. Hochachtungsvoll! Zivilingenieur A. Bauer Vertreter der Maschinenfabrik Schneider