Archiv für Tierernährung: Band 4, Heft 1/2 1. September 1954 [Reprint 2021 ed.]
 9783112548660, 9783112548653

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ARCHIV FÜR TIERERNÄHRUNG UNTER MITWIRKUNG VON Prof. Dr. Dr. W. L e n b e i t , Göttingen.

Prof Dr. K. N e h r i n g , Rostock

Prof. Dr. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Dr. h. c. A. S c h e u n e r t , Potsdam-Rehbrücke Prof. Dr. Dr. W. W ö h l b i e r , Stuttgart-Hohenheim

H E R A U S G E G E B E N VON

ERNST M A N G O L D Prof. Dr. med. Dr. phil. Dr. med. vet. h. c. Dr. agr. h. c. Dr. agr. h. c. D i r e k t o r em. d e s I n s t i t u t s f ü r T i e r e r n ä h r u n g s l e h r e der Humboldt-Universität

Berlin

4. B A N D A u s g e g e b e n am 1.9. 1954 HEFT

1/2 AKADEMIE-VERLAG-BERLIN A R C H . T I E R E R N Ä H R U N G • 4- B A N D N R . 1/1 • S. 1 - M 4 • B E R L I N • 1 . S E P T E M B E R

i»|4

I N H A L T W . W U S S O W und K. H. K O N I G Der Einflufj unterschiedlicher Jugendernährung auf Entwicklung und Schlachtergebnis von Lämmern F . H A R I N G , W . L E Y D O L P H und F . S C H O L Z E Mildilämmermast auf unterschiedlicher Futtergrundlage . . .

1 25

GERHARD PECHT Untersuchungen über die Herstellung von Fisdisila^en nach verschiedenen Verfahren und mit verschiedenen Zusatzmitteln sowie die Verwertung von Fischsilagen durch Mastschweine mit besonderer Berücksichtigung der Schlachtqualität . . . 34 J. B R U G G E M A N N , München Die Verwendung von Antibioticis in der Ernährung unserer landwirtschaftlichen Nutjtiere 71 A . S C H E U N E R T und J. B R U G G E M A N N Fragen der Vitaminierung von Fnttermitteln

74

F. S T R U S S Neuartiges Prinzip der Luftführung für langdauernde Respirationsversuche

76

L. L E N N E R T S Der Einflufj verschieden hoher Rauhfuttermengen und Eiweifjeulagen auf die Verdaulichkeit des Futters, nach Versuchen an Schafen 79 J O H S . B R U G G E M A N N , K. D R E P P E R , J . T I E W S Studien über die Verdauungsphysiologie des Schweines . . 1 3 3 D a s A r c h i v für T i e r e r n ä h r u n g erscheint zweimonatlich in Heften zu 64 Seiten im Format 17,6 X 25 cm. Der Preis des Heftes beträgt DM 8,50. G Hefte werden zu einem Band vereinigt. Der Besteller muß sich zur Abnahme eines Bandes verpflichten. Die Hefte werden jeweils einzeln berechnet. Im Jahre erscheint nicht mehr als 1 Band. Bestellungen werden direkt an den AkademieVerlag GmbH., Berlin W 8, Mohrenstraße 39 oder über eine wissenschaftliche Buchhandlung erbeten. M a n u s k r i p t s e n d u n g e n — zugelassen sind die vier Kongreßsprachen — sind an den Herausgeber, Herrn Prof. Dr. Ernst Mangold, Berlin N 4, Invalidenstr. 42, zu richten. Mit der Veröffentlichung geht das alleinige Verlagsrecht an das Archiv für Tierernährung über. Daher müssen Arbeiten, die bereits an anderer Stelle veröffentlicht worden sind, zurückgewiesen werden. Die Verfasser verpflichten sich, Manuskripte, die vom Archiv für Tierernährung angenommen worden sind, nicht an anderer Stelle zu veröffentlichen. Die Verfasser erhalten von größeren wissenschaftlichen Arbeiten 50 S o n d e r d r u c k e unentgeltlich. Den Manuskripten beiliegende Z e i c h n u n g e n müssen sauber, in zweifacher Größe ausgeführt sein. Wenn sie nicht voll reproduktionsfähig nach den Vorschriften des Normblattes DIN 474 eingereicht werden, ist die Beschriftung nur mit Bleistift einzutragen. Zur Herstellung von Netzätzungen sind nur einwandfreie Photographien brauchbar. Für alle Literaturzitate sind die Vorschriften des Normblattes DIN 1502 und 1502 Beiblatt I maßgebend. Die Zitate müssen den Verfasser (mit den Anfangsbuchstaben der Vornamen), den vollständigen Titel der Arbeit und die Quelle mit Band, Seitenzahl und Erscheinungsjahr enthalten. Das Literaturverzeichnis soll alphabetisch geordnet sein. Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Prof. Dr. med. Dr. phil. Dr. med. vet. h. c. Dr. agr. h. c. Dr. agr. h. c. Ernst Mangold, Berlin N 4, Invalidenstraße 43 (Fernruf 4a 9Ö 64). Verlag : Akademie-Verlag GmbH., Berlin W 8, Mohrenstraße 39 (Fernruf: 2 0 0 3 8 6 ) ; Postscheckkonto: 350 a ! . Bestell- und Verlagsnummer dieses H e f t e s : lolo/IV/l/a. Das Archiv für Tierernährung erscheint vorläufig jährlich in 1 Band zu 6 Heften. Bezugspreis j e Einzelheft D M 8.50, ausschließlich Porto und Verpackung. Satz und Druck: Robert Noske, Borna (Bez. Leipzig). Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 1 2 1 3 des Amtes für Literatur und Verlagswesen der Deutschen Demokratischen Republik. Printed in Germany.

Aus dem Institut für Tierzucht der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Direktor: Prof. D r . WERNER w u s s o w )

W. WUSSOW und K. H. KÖNIG

Der Einfluß unterschiedlicher Jugendernährung auf Entwicklung und Schlachtergebnis von Lämmern Das Schaf ist der beste Rauhfutterverwerter unter unseren landwirtschaftlichen Nutztieren. Die ganze Physiologie seiner Verdauung ist darauf eingestellt, Nahrung mit geringerer Konzentration der N ä h r s t o f f e zu verwerten als sie das Rind oder das Pferd verlangen. Mit der Züchtung auf höhere Fleischleistung wurde die Frühreife als "wesentliches Leistungsmerkmal in der Schafzucht stärker betont. Damit w a r ein Anlaß gegeben, die Wachstumsintensität der jungen Lämmer durch hohe N ä h r s t o f f g a b e n voll auszuschöpfen oder nach Möglichkeit noch zu steigern. Dies w a r besonders bei der Aufzucht der männlichen Zuchttiere der Fall. Die intensive Jugendernährung mit Futtermitteln relativ hoher N ä h r stoffkonzentration steht im Widerspruch zu der Ernährung der älteren Schafe. Es liegt daher die Frage nahe, in welchem G r a d e sich eine konzentrierte Jugendernährung auf die Entwicklung der Jungtiere, auf die Ausbildung ihrer 'Körperformen (dies ist besonders f ü r die Aufzucht des Vatertiermaterials von Wichtigkeit) und auf die Umstellung auf die übliche Weidehaltung auswirkt. Für unseren Versuch ergab sich daher folgende Problemstellung: In einem vergleichenden Fütterungsversuch sollte geprüft werden, ob eine im Rohfasergehalt unterschiedliche Ernährung abgesetzter Lämmer die Entwicklung der Lämmer direkt beeinflußt und darüber hinaus einen Einfluß auf das Wachstum der Lämmer während des anschließenden Weideganges ausübt. A n Hand von Ausschlachtungen sollte überprüft werden, ob die evtl. verschiedene Entwicklung mit Veränderungen des Verdauungsapparates besonders hinsichtlich seines Volumens parallel geht. Versuchsdurchführung: 10 Hammel- und 1 0 Zibbenlämmer der Merinofleischschaf-Gebrauchsherde des Versuchsgutes R a d e g a s t wurden auf 2 Gruppen gleichmäßig verteilt und bei ausschließlicher Stallhaltung mit Auslauf unterschiedlich gefüttert. Die Versuchsfütterung begann bei einem Durchschnittsalter der Lämmer von 1 1 7 Tagen am 2 5 . 4 . 1 9 5 2 und endete am 7. 8. 1952. Danach wurden aus 1

w. wussow und

2

K . H. K Ö N I G

jeder Gruppe 2 Zibben- und 2 Hammellämmer, die im Körpergewicht etwa dem Durchschnitt der Gruppen entsprachen, ausgeschlachtet und die restlichen 1 2 Tiere mit der Radegaster Lämmerherde gemeinsam gehütet. In der Fütterung beider Gruppen wurden dieselben Futtermittel, jedoch in verschiedenem Verhältnis zueinander, verwendet. Die Durdhschnittsrationen der Gruppen bestanden aus

Gr. I Gr. II

Luzerneheu

Hafer

Trock.-Schnitzel

Rapsschrot

Erbsschrot

Grünfütter

g

g

g

g

g

g

615 149

100 273

285 213

25 152

25 152

1394 907

Die Rationen wurden täglich zugewogen, Futterreste zuriickgewogen. Der Gruppe I wurden Heu und Grünfutter reichlich vorgelegt, so daß die V o lumensättigung immer gegeben war. Die geringen Mengen Kraftfutter (Hafer, Raps- und Erbsenschrot) wurden in der Ration belassen, um nicht durch evtl. spezifiche Wirkungen dieser Futtermittel nur eine der beiden Gruppen in der Entwicklung einseitig zu beeinflussen. In der rohfaserarm ernährten Gruppe (Gruppe II) wurden der Heuanteil möglichst niedrig gehalten und vorwiegend leicht verdauliche Futtermittel verabreicht. Zu Anfang der Versuchsfütterung betrug die Ration der Gr. I pro T i e r und Tag 500 g Luzerneheu 25 g Erbsschrot 100 g H a f e r 25 g Rapsschrot 300 g Trockenschnitzel 1000 g Grünroggen Im Verlauf des Versuches wurden unter Beibehaltung der Kraftfutterration die Gaben an Rauh- und Grünfutter laufend gesteigert. Nach 70 Tagen Versuchsfütterung nahmen die Lämmer neben dem o. a. Kraftfutter maximal 700 g Luzerneheu und 1700 g Grünfutter (Erbsen und Hafergemenge) auf. In der Anfangsration der Gruppe I sind bei 994,92 g Trockenmasse 271,45 g Rohfaser enthalten, die im Höchstfall bis auf 1322,56 g ,Trockenmasse und 341,74 g Rohfaser ansteigen. Da die verabreichten Futtermittel in ihrer Qualität durchaus einwandfrei waren und gern von den Lämmern aufgenommen wurden, kann die letztgenannte Ration als obere Grenze des Futteraufnahmevermögens angesehen werden. Die Tiere wogen zu diesem Zeitpunkt durchschnittlich 32,5 kg. Der für abgesetzt^ Zuchtlämmer von K I R S C H , W E R N E R 2 angegebene Richtsatz von 1 5 0 0 g Trockenmasse dürfte daher nach den hier gemachten Erfahrungen unbedingt die obere Grenze darstellen. Die rohfaserarme Gruppe (Gr. II) erhielt zu Versuchsbeginn 100 g Luzerneheu 75 g Rapsschrot 250 g H a f e r 75 g Erbsschrot 250 g Trockenschn'tz."! 7 5 ° g Grünroggen

3

Der Einfluß unterschiedlicher Jugendernährung asw.

In dieser Gruppe wurde unter Beibehaltung der Rauhfutter- und Grünfutterration der Kraftfutteranteil zu steigern versucht. In der 5. Versuchswoche War die Kraftfuttergabe bis auf 125 g Erbsschrot und 125 g Rapsschrot erhöht worden neben den angeführten Futtermitteln. Diese Kraftfuttermiengen wurden nur 6 Tage lang gut aufgenommen. Dann trat eine Freßunlust ein, die sich durch Verringerung der Kraftfuttergäbe nicht ganz beheben ließ. Der vollständige Appetit entwickelte sich erst wieder, als die Rauhfutterration auf 200 g Luzerneheu heraufgesetzt wurde. Erst bei dieser Rauhfuttergabe wurde die frühere Kraftfuttermenge wieder voll aufgenommen. Darüber hinaus konnte der Kraftfutteranteil auf 200 g Erbs- und 200 g Rapsschrot gesteigert werden. Dabei erwies es sich jedoch als nötig, die Heugabe auf 150 g je Tier und Tag zu belassen, denn ein erneutes Herabgehen auf 100 g Heu hatte wieder allgemeine Freßunlust zur Folge. Die Höchstrationen in dieser Gruppe betrugen: i j o g Luzerneheu 200 g Erbsschrot 300 g H a f e r 200 g Rapsschrot I0 200 g Trockenschnitzel 5 ° g Luzerne (grün) der Gehalt an Trockenmasse und Rohfaser: Trockenmasse

Anfangsration Höchstration

Rohfaser

g

g

769,48 1158,06

151,84 215,97

Die Futtermittel wurden im chemischen Labor des Instituts auf ihre Zusammensetzung untersucht. Dabei wurden vom Grünfutter wöchentlich 4—5 Proben genommen und getrocknet. Aus den trockenen Sammelproben wurden pro Woche 2 chemische Analysen angefertigt, so daß der Nährstoffgehalt des Grünfutters, der ja sehr stark wechselt, als genügend exakt erfaßt angesehen werden kann. Für die durchschnittlichen Rationen ergaben sich danach folgende Nährstoff-werte je Tier und Tag für die Zeit der Vorbereitungsfütterung:

Gr. I Gr. II

verd. Rohprot.

Stärkewert

Trockenmasse

g

g

g

Rohfaser g

141 136

606 622

1232 1022

312 192

Diese Nährstoffmengen erwiesen sich als völlig ausreichend für die Ernährung abgesetzter Lämmer. Es wurden dabei folgende durchschnittliche tägliche Zunahmen erzielt: Gr. I 148,1 g Gr. I I 127,4 g In 104 Tagen der Vorbereitungsfütterung wurden von einem Durchschnittstier jeder Gruppe aufgenommen i*

w. wussow und

4

Gr. I Gr. II

K. H. KÖNIG

verd. Rohprot.

Stärkewert

Trockenmasse

Rohfaser

kg

kg

kg

kg

128,172 106,319

32,494 19,977

14,681 14,124

i _

63,003 64,672

D a b e i w u r d e n in derselben Z e i t f o l g e n d e Durchschnittszunahmen erreicht Gr. I 1 4 , 5 5 0 k g — bei Anrechnung des Schurgewichts 15,400 kg Gr. II 1 2 , 5 7 0 kg — bei Anrechnung des Schurgewichts 1 3 , 2 5 0 kg D a r a u s errechnet sich der Nährstoffbedarf je kg Zuwachs auf

Gr. I Gr. II

verd. Rohprot.

Stärkewerte

g

g

953,3 1066,9

4091,1 4880,9

Bei der Verwertung der Nährstoffe ergibt sich somit eine Überlegenheit der rohfaserreich ernährten G r u p p e , die um so höher zu bewerten ist, da die G r . I je k g S t ä r k e w e r t 5 1 5 , 8 g R o h f a s e r a u f n e h m e n mußte, die G r u p p e I I nur 308,9 g R o h f a s e r je k g S t ä r k e w e r t . In der Gewichtsentwicklung, die durch wöchentliche W ä g u n g e n festgehalten w u r d e , stehen die r o h f a s e r a r m ernährten L ä m m e r bis zur 9. "Woche des Versuches der G r . I erheblich nach. D e r G r u n d hierfür liegt in einer etwas geringeren N ä h r s t o f f z u f u h r , die dadurch entstand, daß das der G r . I verabreichte G r ü n f u t t e r lt. A n a l y s e höhere N ä h r s t o f f w e r t e a u f w i e s , als lt. N ä h r stofftabelle zu erwarten w a r . N a c h d e m die G r . I I eine entsprechende Z u l a g e im Futter erhalten hatte, glich sich der Gewichtsunterschied zwischen beiden G r u p p e n weitgehend aus, so daß in der 1 4 . Woche des Versuches ein Unterschied v o n nur 500 g sm Körpergewicht festzustellen w a r , der sich bis zum Versuchsende jedoch wieder auf 1,6 k g zugunsten der rohfaserreichen G r u p p e verschiebt. W i e aus der graphischen Darstellung der Gewichtsentwicklung (Abb. 1 ) ersichtlich, v e r l ä u f t die Gewichtszunahme bei der rohfaserreich ernährten G r u p p e gleichmäßiger. D i e schwankenden Zunahmen der G r . I I sind auf eine stark wechselnde Freßlust zuückzuführen. I m Gegensatz zur G r . I traten hier h ä u f i g e r Zeiten mangelnder Freßlust ein, die jedoch leicht durch eine H e u z u l a g e behoben werden konnten. Diese Erscheinung deutet darauf hin, daß die Futterration der G r . I I dem unbedingt erforderlichen M i n i m u m an R a u h f u t t e r nahekommt. Bei beiden G r u p p e n w i r k t sich die erste Schur nachteilig auf den Gewichtszuwachs aus (Abb. 1). D a b e i tritt nicht nur ein Stagnieren der Z u n a h m e n b z w . ein R ü c k g a n g durch den A b z u g des Schurgewichites bis zur nächsten W ä g u n g ein, es v e r l a u f e n vielmehr die Z u n a h m e n der folgenden 2 Wochen noch flacher als üblich. Diese Erscheinung tritt am deutlichsten bei der r o h f a s e r a r m ernährten G r u p p e zutage. N a c h der Schur scheinen die erhöhte W ä r m e a b g a b e und ein mögliches verstärktes Wollwachstum den N ä h r s t o f f h a u s h a l t der T i e r e stärker zu beanspruchen, so daß die Z u n a h m e n nicht so hoch und nicht so

Der Einfluß unterschiedlicher Jugendernahiung usw.

5

gleichmäßig ausfallen. Ein gewisses Abfallen der Gewichte ist auch bei der 2. Schur zu beobachten. Da die Tiere zu diesem Zeitpunkt nur noch 14-tägig gewogen wurden, zeigt sich hier das Verhalten der Zunahmen nicht mehr so klar. Zu Beginn der Weidezeiit tritt naturgemäß bei beiden Gruppen ein erheblicher Rückgang der Lebendgewichte auf. In der ersten Weidewoche verliert die Gruppe I . . . 3,57kg, Gruppe II . . . 2,57 kg Lebendgewicht. Entgegen allen Erwartungen hat in den ersten 4 Weidewochen die Gr. II die höheren Zunahmen. Der so gewonnene Vorsprung wird von der Gr. I erst mit dem Abschluß der Weideperiode ausgeglichen (Abb. 1). Die höheren Zunahmen der Gr. II lassen sich wahrscheinlich durch den normalen Rohfasergehalt des Weidefutters erklären. Durch die während der Vorbereitungsfütterung beschränkte Aufnahme von Rohfaser konnten die physiologischen Vorgänge der Verdauung und Futterausnützung nicht optimal vor sich gehen. Nach der Umstellung auf den Weidegang waren nun die Voraussetzungen für eine optimale Verdauung und Futterausnutzung gegeben, so daß im ersten Weideabschnitt die relativ hohen Zunahmen zustande kommen.

Abb. 1

Die 'Kurven der Lebendgewichte beider Gruppen verlaufen dabei weitgehend parallel. In ihrem steileren bzw. flacheren Verlauf spiegeln sich die Hutungsverhälmnisse während der Weidezeit wider. Die Getreidestoppel- und die Hackfruchtweide ergeben zwei ansteigende Äste, während der Übergang vom Getreide zur Hackfrucht und das Einsetzen der Schlechtwetterperiode zwei flache Abschnitte zur Folge haben. Diese Tendenz kommt auch in den

6

W. WUSSOW u n d K. H. KÖNIG

Gewichten der Vergleichsgruppe, die aus gleichaltrigen Tieren zu den V e r suchslämmern aufgestellt w a r , zum Ausdruck. In dieser G r u p p e w i r k t sich jedoch die Schur und die Umstellung auf die Stallhaltung in einem Rückgang der Gewichte aus. Nach der Aufstallung, bei der die beiden Gruppen gemeinsam in der Herde gehalten wurden, zeigen wieder die Lämmer der G r . I die höheren Zunahmen, so daß diese G r u p p e bei Versuchsabschluß im Durchschnitt um i kg schwerer ist als das Durchschnittsgewicht der G r . I I (Abb. i ) . U m während der Versuchsfütterung eine Kontrolle über die verabreichten N ä h r s t o f f m e n g e n zu erhalten, die durch das in seiner Qualität wechselnde Grünfutter stark schwankten, wurde in regelmßßigen Abständen eine A u f rechnung der gegebenen N ä h r s t o f f e vorgenommen. Wegen der Auswertung der laufenden Grünfutteranalysen w u r d e dazu der Zeitraum von drei "Wochen

Abb. 2

willkürlich gewählt. Für diese Abschnitte wurden das DurchschnittsLebendgewicht, die täglichen Zunahmen, die Nährstoff aufnähme und die Verwertung der Nährstoffe berechnet. Die Ergebnisse sind aus nachstehender graphischer Darstellung (Abb. 2) und Tabelle 1 zu ersehen. Die wechselnden E i weiß- und Stärkewertrationen erklären sich aus der Verschiedenartigkeit der verabreichten Grünfuttermittel. D a die im Labor des Instituts ermittelten

7

Der Einfluß unterschiedlicher Jugendernährung usw.

Nährstoffwerte bei fast allen Grünfutterarten über den Tab eilen werten lagen, nach denen die Rationen im Voraus berechnet waren, ergab sich im Futter der Gr. II ein Defizit an Nährstoffen gegenüber Gr. I, das erst in der letzten Zeit der Vorbereitungsfütterung ausgeglichen werden konnte. Bei der Betrachtung der Durchschnitts-Lebendgewichte und der täglichen Durchschnittszunahmen tritt die abnehmende Wachstumsintensität mit zunehmendem Alter zutage. Eine Störung im Kurvenverlauf ergibt sich auch hier wieder durch die Schur, die im Bereich der 7.—9. Woche liegt und sich in einem starken Rückgang der täglichen Zunahmen, besonders der Gr. II, äußert. Entsprechend den geringeren Zunahmen verhält sich auch der Nährstoffverzehr je kg Gewichtszuwachs (Tab. 1), der in den ersten Wochen sehr niedrig liegt und mit zunehmendem Alter ansteigt. Auch hier zieht die Schur ganz aus dem Rahmen des Normalen fallende Werte nach sich. Tabelle 1 . Nährstof¡verbrauch

Versuchswoche

1 — 3. 4.— 6. 7 . - 9. 10.—12. 13.—15.

je kg Lebendgewichtszuwachs

Gruppe I Stärkewert verd. Rohprot.

Gruppe II Stärkewert verd. Rohprot.

g

g

g

g

468 916 1452 1274 1144

2213 4432 5847 5015 4710

566 813 3119 1057 1271

2917 4141 13979 4503 5324

Die Höhe der Nährstoff gaben scheint innerhalb der normalen tirenzen auf die Nährstoffverwertung keinen Einfluß zu haben. So ist in der ersten bis dritten Versuchswoche die Verwertung der Nährstoffe in Gruppe I besser, obwohl sie höhere Mengen an Eiweiß und Stärkewert als die Gr. II erhält. Dagegen ist die Gr. II in der 1 0 . — 1 2 . Woche bei ebenfalls höheren Nährstoffmengen in der Verwertung überlegen. Neue vergleichbare Untersuchungen über Futterbedarf und Futterverzehr liegen von RICHTER und CRANZ 4 vor, nach denen folgende Normen für Absatzlämmer des Merino-Fleischschafes vorgeschlagen werden: je Tag und 100 kg Lebendgewicht 2,5—3,0 kg Trockenmasse, 375 g Rohprotein, 1,8 kg Stärkewert. Die Rationen im vorliegenden Versuch betrugen je Tag und 100 kg Lebendgewicht

Gr. I Gr. II

Trockenmasse

verd. Rohprot.

Stärkewert

Rohfaser

g

g

g

CU p.,

0 1

Warmgew.

Kaltgew.

Kühlverlust

kg

kg

°/o

18,45

Schwankgs.breite II

17,75

Schwankgs.breite

18,00

2,44

2,40

16,3-- 1 9 , 3

Bauchlappen

Keule

Hauverlust

g

°/o

g

°/o

°/o

3241

18,01

5730

31,83

0,67

7225-- 8 1 7 5

1440-1680

3135-- 3 3 4 0

5370-- 6 1 0 0

7098

1251 [ 7,22

3 1 8 6 | 18,39

5725

1015—1420

2930-- 3 6 0 0

5280--6225

7396

°/o

Rücken

1 1511 ! 8,40

S

16,9-- 1 9 , 2 17,33

Brust

41,09

40,97

6685-- 8 1 2 5

g

!

°°

32,88

0,54

Nach D O E H N E R geht mit dem Fallen der Schlachtwerklassen ein Steigen des Bruscgewichtanteiles parallel, dagegen aber ein Fallen der Anteile der wertvollen Fleischpartien Rücken und Keule. Diese Tendenz ist bei den Brustgewichten zu finden, bei den Gewichten des Rückens und der Keule treten diese Verhältnisse jedoch nicht so klar zutage.

Abb. 5 Schlachtaufnahme V e r s . N r . 98 (Gr. I P

Gegenüber den Ergebnissen der ersten Schlachtung (Tab. 5) ist ein Steigen der Brustanteile und ein Sinken der Anteile der Rücken- und Bauchlappenge-

17

Der Einfluß unterschiedlicher Jugendernährung usw.

wichte festzustellen (Tab. 6). Hieraus, sowie aus dem Sinken der Fetteinlagerungen, das aus den Tabellen der Organgewichte hervorgeht, ist ein Nachlassen des Ausmästungsgrades zu erkennen. Der Kühlverlust liegt bei der 2. Schlachtung — da es sich nunmehr um ältere Tiere handelt — entsprechend niedriger. Tabelle 6. 2. S c h l a c h t u n g !V

O. Warm- Kalt- Kühl=3 gew. gew. verlust >-H O °/o kg kg I

22,20

21,85

Schwankgs.breite II

1,58

19,33

19,13

0,99

17,3-- 2 2 , 1

Vgl. 17,73

17,40

Schwankgs.brcite

1,86

15,6-- 1 9 , 0

Rücken

Keule

Hauverlust

g

°/o

g

°/o

g

°/o

°/o

9250 | 42,33

1453

6,65

4020

18,40

7057

32,30

0,32

8300—9800

1410-- 1 4 6 5

8 2 1 0 | 42,92

1290

7645—9215

1000- - 1 7 2 0

7 4 8 5 | 43,02

1100

6660-8370

9 5 0 - -1265

g

19,7-- 2 3 , 4

Schwankgs.breite

Bauchlappen

Brust

[ °lo

• 3680-- 4 2 6 0

6,74

3248

6,32

6165- - 7 6 0 0

16,98

6338

33,13

2935-- 3 8 1 0

5690- - 7 2 9 5

3127

5648

17,97

2825- - 3 4 1 0

32,46

0,23

0,23

5100-- 5 9 3 5

Für die Bewertung der Schlachtkörper ist das Verhältnis von Fleisch zu Knochen wesentlich. Es wurden daher von den Tieren, von denen eine chemische Analyse des Gesamtfleisches angefertigt wurde, Knochen und Fleisch gewichtsmäßig getrennt erfaßt. Zur chemischen Untersuchung gelangte bei jeder Schlachtung 1 Tier je Gruppe, die Vergleichsgruppe ausgenommen, so daß hiervon auch die Fleisch- und Knochengewichte vorliegen (Tab. 7). Tabelle 7. Fleisch-

Nr.

und Knochengewichte

Kaltgewicht abzügl. Hauverlust

Gruppe

absolut und in % des

Gesamtfleisch E

1 1



Kaltgewichtes

Gesamtknochen g

1 |

Fleisch : Knochen

o ••t"

43 Säureäquivalente = = 192,5 ccm

1

4,60

Untersuchungen über die Herstellung von Fischsllagcn usw.

oo oo" 00 IN

42

GERHARD P E C H T

weil die höhere Säurekonzentration f ü r einen intensiveren Z e r f a l l der Fische sorgt. Im übrigen wird die erforderliche Menge Wasser von der jeweils angewendeten Mischtechnik bestimmt.

Versuch ¡verlauf M a x . Temp. während des Versuches + 1 3 0 C . Das Umrühren der Proben und die Messung der p H - W e r t e erfolgte jeden zweiten T a g . Der Zustand der Silagen wurde weiterhin täglich durch eine Geruchsprüfung kontrolliert. Die Einzeldaten sind aus Tabelle r zu entnehmen. D a s Material hielt sich, im Gegensatz zu den bei Magerfischen beobachteten Verhältnissen, auch nach wiederholtem Umrühren ziemlich dick. — Das erste, geruchlich wahrnehmbare Eintreten von Fäulnis fiel ziemlich genau mit einem p H - W e r t von 4,8 zusammen. — Die Stabilisierung der pH-Werte erfolgte sehr langsam.

Versuchsergebnis Es gelang, mit H i l f e einer geringen Menge 85%iger Rohameisensäure, eine sehr angenehm riechende, dickbreiige Silage aus Abfallheringen herzustellen. Für die Konservierung von 1 0 kg Fisch waren 1 5 4 ccm Ameisensäure bereits ausreichend. D a im einleitenden Konservierungsversuch wie auch hier jeweils 85 Säureäquivalente angewendet wurden, War bereits eine vergleichende Betrachtung der Wirksamkeit von Ameisensäure unter verschiedenen Bedingungen möglich. — D e r abweichende Verlauf der p H - W e r t e und die Verschiedenheit des Fischmaterials waren in folgenden Punkten gegeben:

S t a b i l i s i e r u n g der p H - W e r t e n a c h stabiles pH-Niveau

Rohfettanteil Roheiweißanteil Ascheanteil

.

Versuch 1 (an D o r s c h )

Versuch 2 (an H e r i n g )

18 T a g e n 4,00 + 20° C . 13 1,56 X 14,10 o 2 , 9 2 °/o

22 Tagen 3,82 + 13° C 7 1 0 , 9 2 °/o 1 3 , 0 5 °/o 3 , 0 9 °L

Die bessere Konservierungswirkung der gleichen Menge Ameisensäure in Versuch 2 kann auf die Unterschiede in der Temperatur, der Zerkleinerung oder des Rohfettgehaltes zurückzuführen sein. A m auffälligsten sind die Unterschiede in der Mahlfeinheit und in den Temperaturbedingungen. D a das Maß der Zerkleinerung sehr wahrscheinlich f ü r die Konservierung von Bedeutung ist, wurden mit jeweils 43 Säureäquivalenten Ameisensäure verschiedene Fischsilagen unter sonst gleichen Versuchsbsdinguingen mit Ausnahme der Mahlfeinheit hergestellt.

Untersuchungen über die Herstellung von Fischsilagen usw.

J. Konservierung

mit Ameisensäure unter besonderer der Mahlfeinheit.

43

Berücksichtigung

Versuchsbedingungen Fisch: Kleiner, fnischer Runddorsch, roh a) unzerkleinert b) gemahlen 1 3 mm c) „ 7 mm d) „ 2 mm Konservierungsmittel: Rohameisensäure, 8 j % i g . Dosierung: je 10 kg Fisch 43 Säureäquivalente = 1 9 2 , ; ccm. Versuchsverlauf M a x . Temp. während des Versuches + 14 0 C. Anfangs wurden die Proben täglich gerührt, um den Fisch gut mit dem Konservierungsmittel in Berührung zu halten. Die pH-Werte wurden täglich bestimmt (graphische Darstellung des Versuchsverlaufes in der Originalarbeit). Versuchsergebnis In etwa 1 0 Tagen waren die Fische (unzerkleinert) in Stücke zerfallen, dabei war der pH-Wert sprunghaft auf über j gestiegen, die Konservierungsfähigkeit von 43 Säureäquivalenten (ca. 200 ccm) also nicht ausreichend. Die Einsäuerung von ganzen Fischen ist deshalb gleichbedeutend mit einer Vergeudung von Konservierungsmittel. Von größerem Interesse f ü r die Praxis der Fischsilageherstellung ist der Befund, daß sich schon eine Zerkleinerung von 7 mm günstiger auswirkt, als eine Mahlfeinheit von 1 3 mm. "Während im ersteren Falle nach 5 Tagen eine Stabilisierung des pH-Wertes bei 4,41 eintrat, bewirkten größere Stücke durch erhöhten Säureverbrauch das gleiche erst nach 7 Tagen bei 4,47. Ein noch feineres Mahlen als 7 mm ist mit einem motorbetriebenen Fleischwolf sehr schwierig. Hier sind die Unterschiede auch nicht mehr erheblich. Mit dem gleichen Fischmaterial lief parallel ein Temperaturversuch. 4. Konservierung

mit Ameisensäure unter besonderer der Temperatur.

Berücksichtigung

Versuchsbedingungen Fisch: Kleiner, frischer Runddorsch, gemahlen 7 mm, roh, Konservierungsmittel: Rohameisensäure, 8$%ig, Dosierung: je 10 kg Fisch 43 Säureäquivalente = 192,5 ccm, Temperaturbedingungen: a) -0" Temp. + 2 0 C , M a x . Temp. + 6 ° C (Kühlschrank) b) -0 Temp. + I 2 ° C , Max. Temp. + i 6 ° C (Silokeller) c) -0" Temp. + 18° C, Max. Temp. + i 9 ° C (Labor) d) -0 Temp. + 24 0 C, Max. Temp. + 28° C (Trockenschrankraum)

44

GERHARD PECHT

Versuchsverlauf Die Proben waren an 4, in der Temperatur sehr unterschiedlichen Plätzen aufgestellt worden und blieben 3 Wochen unter Kontrolle. Die pH-Werte wurden täglich bestimmt. Rein äußerlich unterschieden sich die Proben erheblich in der Konsistenz. Mit steigender Temperatur ging der Zustand der Silagen von sehr dickbreiig nach dünnflüssig über. Der Versuch war nach 3 Wochen beendet. Versuchsergebnis Die jeweilige Lagertemperatur hat auf die Haltbarkeit der Silagen großen Einfluß. So konnten unter extremen Bedingungen bei Anwendung gleicher Säuremengen Unterschiede im stabilen pH-Niveau zwischen 4,26 (20 C ) und 4,53 (240 C) beobachtet werden. Es sollte mit H i l f e der beiden vorstehend beschriebenen Versuche nachgewiesen werden, daß der %-Gehalt an Asche nicht allein ausschlaggebend f ü r die anzuwendende Säuremenge ist. Damit wäre die obenstehende Formel nach O L S S O N (wenn sie zu einer generellen Berechnung" der erforderlichen Säuremenge dienen soll) insofern ergänzungsbedürftig, als sie einen Faktor enthalten müßte, der Rücksicht auf die Temperatur- und die Zerkleinerungsbedingungen nimmt. j. Konservierung von gedämpften Magerfischen mit Ameisensäure Grundsätzlich wurde von der Verwendung gekochter oder gedämpfter Fische bei der Herstellung von Fischsilagen aus ernährungsphysiologischen Gründen Abstand genommen. N u r in Ausnahmefällen müßten gekochte oder gedämpfte Fische verarbeitet werden, so z. B. vor der Verfütterung an Füchse, weil das Thiamin durch die in einigen frischen Fischen (atlantischer Hering, Makrele, Fische der Karpfengruppe) enthaltene Thiammase abgebaut wird, was gerade bei dieser Tiergattung zu schweren Mangelerscbeinungen führen kann. Duch das Kochen bzw. Dämpfen aber wird die Thiaminase zerstört. So wurden nur versuchsweise 10 kg gedämpfter Dorsch mit 25 und 35 Säureäquivalenten Ameisensäure konserviert und der Versuchsablauf im Vergleich zu rohgesäuerten Fischen registriert. Während 35 Säureäquivalente zur Haltbarmachung von rohen Fischen nicht ausreichten, genügten sie zur Konservierung von gedämpftem Fisch. Bemerkenswert an einer so gewonnenen Silage war ihre sehr dünnflüssige Konsistenz. 6. Konservierung mit konz. Schwefelsäure. Literatur Ausführliche Anleitung zur Verwendung von jo%iger arsenfreier Schwefelsäure (s = 1,40) gibt N . O L S S O N (1942). Er fordert für die Konservierung mit Schwefelsäure einen pH-Wert unter 2,5. Liegt das p H über 2,5, so wird mit H i l f e folgender Formel berechnet, wieviel Liter arsenfreier Schwefelsäure — s — weiter je 100 kg Rohstoff zugesetzt werden müssen: s = 0,3 • S • (pH — 2,5) worin die ursprünglich hinzugesetzte Säuremenge in Litern je 100 kg Rohstoff

45

2,72

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1

1

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1

60 Säureäquiv. = = 162,0 ccm

S

p

h —,r

3,78

Untersuchungen über die Herstellung von Fischsilagen usw.

46

GERHARD PECHT

und worin p H der pH-Wert ist, der bei den Kontrollmessungen festgestellt wird. Zur Neutralisierung der Silage vor dem Verfüttern berechnet OLSSON einen Zusatz von 37 g Kreide je kg Silage bis zum pH-Wert von ungefähr 4,0. Die Silage soll 3 Stunden nach der Neutralisierung verwendungsfähig sein, und im Laufe von höchstens 2 Tagen verbraucht werden. Eigene Versuche: Versuchsbedingungen Fisch: Frischer Filetierungsabfall vom Kabeljau, gemahlen 7 mm, roh. Konservierungsmittel: konz. Schwefelsäure, s = 1,84. Dosierung: je 10 kg Fisch 30—80 Säureäquivalente = 8 1 — 2 1 6 ccm. Versuchsverlauf Max. Temp. während des Versuches + i 8 ° C . Die mit der konz. Schwefelsäure vermischten Mengen Fisch nahmen sofort eine fast weiße Farbe an und zeichneten sich durch einen sehr frischen, säuerlichen Geruch aus. Die hier besonders auffällige Eiweißkoagulierung im Augenblick der Säurezugabe (trocken-bröckelige Konsistenz der Silage) schlug schon nach kurzer Zeit (ca. 1 2 Stunden) in eine sehr diünnbreiige bis flüssige Konsistenz um. Die Umsetzung der Säure mit dem Fisch erfolgte relativ schnell, so daß eine tägliche Messung der pH-Werte nur 9 Tage lang erforderlich war. (Alle Einzeldaten sind aus Tab. 2 zu entnehmen.) Entsprechend schnell trat der Verderb der ungenügend konservierten Silagen ein (schmutzig-graue Verfärbung, Gasbildung, sehr unangenehmer Geruch). Versuchsergebnis Konzentrierte Schwefelsäure wirkte außerordentlich stark säuernd. Bei hohem Grätenanteil (Aschegehalt 5,96%) und Zimmertemperatur lag die hier ermittelte untere Konservierungsgrenze bei 162 ccm Schwefelsäure je 10 kg Fischrohmaterial. Eine mit dieser Menge hergestellte Silage wies bei sehr heller Farbe, frischem Geruch und dünner Konsistenz einen stabilen pH-Wert von 3,78 auf. Schimmelbefall trat nicht ein. Die Versuchssilagen mit 70 bzw. 80 Säureäquivalenten konz. Schwefelsäure wurden zu Neutralisierungsversuchen mit Futterkalk bzw. Schlämmkreide weiter verwendet. Die Versuchsbeschreibung folgt im Anschluß an die D a r stellung der mit AlV-Säure durchgeführten Konsiervierungsveirsuche. 7. Konservierung

mit AlV-Säure

1

).

Versuchsbedingungen Fisch: Frischer Filetierungsabfall von Kabeljau, gemahlen 7 mm, roh. *) Das hier verwendete Säuregemisch aus Salzsäure und Schwefelsäure ist als „ A I V - S ä u r e ' c bezeichnet worden, weil es in seiner Zusammensetzung und im Mischungsverhältnis im wesentlichen der nach A. 1. VIRTANEN benannten und patentierten Originallösung entspricht. U n b e dingte Indentität ist nicht gegeben.

1

1

1

1

1

3,85

1

1

1

1

1

1

1

1

3,85

1

1

1

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5,79

Untersuchungen über die Herstellung von Fischsilagen usw.

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Konsistenz: ziemlich dü Geruch gut

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4,32

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1

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4,65

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l

Verdorben

V O •o l-l •oa d w o ®J 00. TJT 03 CO

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4,49

l

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4,57

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Starker Schi befall

P

1

4,18

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l

3,83

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4,58

1

1

4,49

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1

1

4,45

1

ccm Schwefe]

Oi

l

Vergärung init starker Schaumbil Idung, fruchtiger A lkoholgeruch

o (M

0 iß iH

54

GERHARD PECHT

Versuchsbedingungen Fisch: Frischer Filetierungsabfall von Kabeljau, gemahlen 7 mm, roh Konservierungsmittel: Aureomycin, gegeben als „ A u r o f a c " , nach Angaben der Herstellerfirma mittl. Reinaureomycingehalt 0,4%. Dosierung: je 10 kg Fisch 0,4—2,0 Aureomycin entspr. 100—500 g Aurofac. Versuchsverlauf Schon am 2. T a g zeigte ein leicht stechender Geruch bei allen Behältern beginnende Schimmelbildung an. V o n jeder Parallelprobe wurde daher noch einmal die obere Schicht entfernt und die verbleibende Masse mit einer fingerdicken Schicht A u r o f a c bestreut. Ein Umrühren der Proben w a r auf Grund ihrer dicken Konsistenz nicht möglich. Sie blieben daher etwa 6 "Wochen lang unberührt stehen. Alle Behälter wurden im Laufe der Zeit an der Oberfläche stark von Schimmel befallen, der eine schwarze Flüssigkeit absonderte und einen außerordentlich üblen Geruch aufwies. Die darunter liegende Fischmasse blieb in Farbe und Struktur völlig unverändert. Es konnte nicht die geringste Flüssigkeitsabsonderung festgestellt werden. N a c h 6 Wochen wurde der Versuch abgebrochen. A l l e Proben, welche nicht zusätzlich mit A u r o f a c bedeckt worden waren, mußten durch „Schimmelsickersaft" als vollständig verdorben gelten. Bei den entsprechenden Parallelen war der Schimmel auf die obere Zone beschränkt geblieben. Die Struktur der Fischmasse w a r auch jetzt noch vollständig erhalten. Sie wies einen eigenartigen, an Zwiebeln erinnernden Geruch auf. Diese Erscheinung wurde mit steigendem Aurofacanteil deutlicher. V o n jeder Probe wurden zu Beginn und am Ende des Versuches der p H Wert und der freie Ammoniakstickstoff durch Destillation mit Magnesiumo x y d zur Kontrolle des Eiweißabbaues bestimmt. Die Werte sind in Tabelle 10 zusammengefaßt. T a b e l l e 10. Bestimmung

Dosierung

0,4 0,8 1,2 1,6 2,0

g g g g g

von pH

und

NH3-N

bei

Aureomycin-Konserven

pH

pH

°/O NH 3 -N

°/O NH3-N

Versuchsbeginn

Versuchsende

Versuchsbeginn

Versuchsende

7,31 7,31 7,37 7,43 7,46

7,52 7,70 7,63 7,82 8,05

0,08 0,09 0,08 0,08 0,08

0,09 0,09 0,10 0,12 0,11

Es trat eine mäßige Erhöhung des pH-Wertes im Laufe von 6 Wochen ein. Eine Erklärung dieser Erscheinung ist nicht ohne weiteres möglich. D a die Steigerung mit zunehmendem Aurofacgehalt eintritt, dürften Bestandteile dieses Materials dafür verantwortlich sein. Die Bildung von freiein Ammoniakstickstoff ist geringfügig. Auch hier scheint weniger der Zerfall von Fischeiweiß, als vielmehr eine Spaltung des Sojaproteins aus dem A u r o f a c vorzuliegen.

U n t e r s u c h u n g e n über die H e r s t e l l u n g v o n Fischsilagen usw.

XO o

55

CO

•r-f

isT O a O. :0 -C wenn die Mittelwerte beider Tiere — ausgenommen das Rohfett — eine so auffallende Übereinstimmung zeigen. Dieser Tatsache wurde durch eine getrennte Behandlung und Beurteilung der einzelnen Versuchsergebnisse für beide Schafe in den folgenden Versuchsreihen Rechnung getragen. Besonders hervorzuheben ist außerdem eine Erscheinung, die gewisse Beziehungen im der Verdaulichkeit der Rohfaser, des Rohproteins und der N-freien Extraktstoffe erkennen läßt. "Während die Rohfaser bei den einzelnen 2-tägigen Gesamtanalysen die größten Schwankungen aufweist, ergeben sich für das Rohprotein Abweichungen, die, wenn sie den "Wert von 1 % überschreiten, stets zwischen denen der Rohfaser und N-freien Extraktstoffen liegen, womit den N^-freien Exqraktstoffen die geringste Variabilität von diesen drei Nährstoffen zugesprochen werden konnte. Es muß hierzu jedoch bemerkt werden, daß die wahre Variabilität der N-freien Extraktstoffe infolge der indirekten Berechnung der Verdaulichkeitswerte hier nicht ermittelt werden kann und daher verdauungsphysiologische Rückschlüsse nur einen bedingten "Wert haben. Klar geht jedoch aus diesen Ergebnissen hervor, daß die Verdaulichkeit des Rohproteins in einer direkten Beziehung zur Verdaulichkeit der Rohfaser steht. Zeigt die Rohfaser hohe "Werte wie beispielsweise bei Schaf A für den 7. u. 8. H V T a g mit 66,92%, so ergab sich für das Rohprotein ein "Wert von 60,44%, während bei einer Verdaulichkeit der Rohfaser von nur 51,24% beim 3. u. 4. H V T a g von Schaf A die Verdaulichkeit des Rohproteins 46,37% beträgt, so daß gleichzeitig mit der Abnahme der Verdaulichkeit der Rohfaser in gleichem Verhältnis auch die Verdaulichkeit des Rohproteins kleiner wird, wobei die durchschnittlichen Differenzen von 5,31 % bei Schaf A und 5,5 % bei Schaf B eine gute Ubereinstimmung zeigen. Der Grund für diese Gesetzmäßigkeit dürfte auf der Tatsache beruhen, daß die Verdaulichkeit des Rohproteins beim Heu weitgehend von der Zerstörung der Zellgerüstsubstanzen abhängig ist> was bekanntlich in der Verdaulichkeit der Rohfaser zum Ausdruck kommt. Tabelle 6. Versuch

2 mit 800 g Heu

Heutrockensubstanz: 89,83 °/o Gewicht zu Beginn des Versuches • Schaf A 66,7 k g ; Gewicht am Ende des Versuches „ A 64,8 kg; Ergibt eine Ab- bzw. Zunahme von „ A —1,9 k g ;

Schaf B 62,5 kg „ B 62,7 kg „ B + 0,2 kg

90

L. LENNERTS Verdaulichksitswerte: Trockensubstanz

Organ. Substanz

Rohprotein

Rohfett

Rohfaser

N-freie Extraktst,

In den ersten 5 HVTg. in In den zweit. 5 H V T g . in %

52 9 2 51,50

55,38 54,48

52,26 52,82

52,42 54,93

66,76 56,29

55,56 53,73

Im Mittel in °io :

52,21

54,93

52,54

53,68

56,51

54,65

In den ersten 5 HVTg. in °/o In den zweit. 5 H V T g . in °/o

52,22 58,68

54,47 61,05

52,44 58,17

51,43 57,46

56,56 64,82

63,87 60,10

Im Mittel in °/o :

55,45

57,76

55,36

54,45

60,68

57,38

Mittel v. Schaf A u. B in °lo

53,83

56,35

53,95

54,70

58,60

56,02

Schaf

Schaf

A

B

Die Differenzen zwischen der durchschnittlichen Verdaulichkeit des i. Versuches (1200 g) und des 2. Versuches (800 g) (Tab. 6) betragen bei:

Schaf A . Schaf B .

. .

Trockensubstanz

Organ. Substanz

Rohprotein

Rohfett

Rohfaser

N-freie Extraktst.

+ 2,47 -0.84

+ 2,07 - 0,78

+ 0,46 -- 2 , 5 6 '

-0,86 -0,74

+ 1,99 - 1,57

+ 2,71 + 0,21

. . .

Hieraus läßt sich klar erkennen, d a ß die Verdaulichkeit des Rohproteins bei Schaf A keine besondere Veränderlichkeit aufweist, während Schaf B bei 1200 g H e u eine um 2,56°/» geringere Verdauung gegenüber 800 g zu verzeichnen hat. Die Rohfaser ergibt bei Schaf A bei 1200 g H e u eine um 2 % höhere, bei Schaf B dagegen eine i,570/,° geringere Verdaulichkeit. Bezüglich der N-freien Extraktstoffe reagierte Schaf A bei 1200 g mit einer 2,71°/« besseren Ausnutzung- während Schaf B keine Reaktion aufweist. Vergleichen wir dagegen die Mittelwerte von Schaf A u. B von Versuch 1 u. 2, so verkleinern sich die einzelnen Differenzen wie folgt noch mehr.

Rohprotein

Rohfett

Rohfaser

N-freie Extraktstoffe

52,90 53,95

53,27 54,70

58,31 58,60

57,48 56,02

1,05

-1,43

- 0,29

Mittel von Schaf A u. B 1. Versuch Mittel von Schaf A u. B 2. Versuch Differenz

±

-

|

+1,46

Varianzanalyse. Eine genauere A u s k u n f t über das Verhalten der Differenzen und die A b grenzungen der Zufallsabweichungen gibt uns die statistische Auswertung der Ergebnisse, wobei sämtliche auftretenden Schwankungen berücksichtigt werden, bevor eine D i f f e r e n z als statistisch gesichert, d. h. auf die erhöhte Futtermenge zurückzuführen ist.

91

Der Einfluß verschieden hoher Rauhfuttermengen usw.

Bevor die Berechnungen wiedergegeben werden, soll eine Ubersicht der verwendeten Symbole folgen: x — Einzelwerte l Verdauungskoeffizienten) = Summe aller Einzelwerte einer Versuchsreihe n = Gesamtzahl der EinZelwerte S = Subtraktionsglied ^ SQ FG s2 F

= = = =

sd = B D b hj

= = = =

^ n Summe der Abweichungsquadrate Zahl der Freiheitsgrade Varianz (SQ/FG) F-Wert s f / s ^ a/2 s 2 Fehler der Differenz \ n Faktor der Schafe „ „ Periodenlängen Zahl der Schafe „ „ Verdauungskoeffizienten im Versuch 1

= » ii n n B ! = Summe der Einzelwerte von Schaf A 1*2 = B3 = K = 1 4

» „

„ „

.i „

Dj =

ii II „,1

» II „Ii

I» v „Ii

^2

»

,,

Ii

» „

ii

2

® A im 1. Versuch A 9 i) w n tt » Ii B 1. •• n 1. Versuches Ii ^ Ii „ des n



»

2.

||

B + C = Kombination zwischen Schafen und Periodenlängen BC = W e c h s e l w i r k u n g zwischen Schafen und Periodenlängen.

Berechnung der SQ Werte für dit org. Substanz des i. u. 2.V ersuchts 2. 'Gesamtmaterial:

i . Subtraktionsglied: 5

=

^ 14

= 45190,08 ~J—

=

SQG = 4 5 3 4 4 , 5 8 ~ 4 5 1 9 0 , 0 8 =

154,SQ

3. SQ Werte für die Schafe: SQB =

V

+ B*2

h! +

o

h2

155946,01 + 160400,25 5 + 2 = 7

*

-

45190,08=

2,24

4. SQ Werte für die Periodenlängen: hxb S

Q° =

h2b

324786,01 . ^0850,25 . 0 0 v + * ; = 4 5 1 9 1 , 1 6 - 4 5 1 9 0 , 0 8 = 1,08 5X2==iO 2 x 2 = 4

5. SQ Werte für die Kombination zwischen Schafen und Periodenlängen:

L. I.ENNERTS

92

8l225+8ll68,OI

SQB + D =

12078,01 +

5

13363,36

=

2

= 45199,29-45190,08 =9,21 6. SQ Werte für die Wechselwirkung Schafe-Periodenlängen: SQBD = SQB + D -

(SQB + SQD)

SQBD = 9 . 2 1 — ( 2 , 2 4 +

1,08 =

5,89

7. SQ Werte der Fehler: SQF = SQg -

SQB+D

S Q f = 1 5 4 , 5 — 9 , 2 1 = 145.29 Tabelle 7. Varianztabelle

mit F Werten für die einzelnen

Streuungsursachen

Organ. Substanz Streuungsursachen

SQ

s2

F

SQ

s*

F

0,15 0,07 0,41 0,20

1,45 3,00 6,22 10,67 147,47

1,45 3,00 6,22 3,56 14,75

0,10 0,20 0,42 0,24

158,14





Schafe (B) . . . . Periodenlängen (D) . Wechselwirkung B D Kombination B + D Fehler (F) . . . .

1 1 1 3 10

2,24 1,08 5,89 9,21 145,29

2,24 1,08 5,89 3,07 14,53

Gesamtmaterial

13

154,50



.

Rohprotein

FG

.



T a b e l l e 7 (Fortsetzung) Rohfaser

Rohfett Streuungsursachen

F. T a b . SQ

s2

F

Schafe (B) . . . . Periodenlängen (D) . Wechselwirkung B D Kombination B + D Fehler (F) . . . .

1 1 1 3 10

2,57 1,79

0,10 0,07

4,36 1,45 262,92 26,29

0,06

Gesamtmaterial

13

267,28

.

N-freie Extraktst.

FG

.

2,57 1,79





s2

SQ

F

3,02 3,02 0,24 0,24 14,98 14,98 18,24 6.08 198,67 19,87 216,91

0,15 0,01 0,75 0,31





SQ

s2

2,40 2,40 7,73 7,73 ! 3,25 3,25 ! 13,38 4,46 ¡122,52 12,25 135,90

-

F 0,20 0,63 0,27 0,36 —

161,50 161,50 161,50 3,71 —

Die Prüfung der einzelnen Streuungsursachen mittels F Test ergab» wie aus Tabelle 7 zu ersehen, bei allen Nährstoffen nicht den für eine statistisch gesicherte Differenz erforderlichen Grenzwert von 161,5 bzw 3,71. Für die Prüfung der bei den einzelnen Schafen zwischen dem 1. u. 2. Versuch auftretenden Differenzen mittels t Test werden die erforderlichen Differenzfehler (sd) benötigt. sd für die org.

Substanz.

„0 = k—— (I „\ - ~ n) / = L3 ( \-1 -4 "- 5 *

+

!

'+2*+2* 14

9,86 =

- ( 1 4 - 4 , 1 4 )

:

3,29-

93

Der Einfluß verschieden hoher Rauhfurtermengen usw.

In der folgenden Tabelle 8 sind die Differenzen, die Differenzfehler sowie die sich hieraus ergebenden Werte von t u. P von Schaf A u . B zusammengefaßt. Tabelle 8. Werte von t u. P für die bei Schaf A u. B zwischen erhaltenen Differenzen

Nährstoff

Schaf A

sd

Organ. Substanz . . Rohprotein . . . . Rohfett

Differenz +

2,dl 2,99 4,00 3,48 2,73

N-freie Extraktstoffe

Versuch

+ + -0 + +

2,07 0,46 ,86 1,99 2,71

i u. z

Schaf B

t

P °/=

0,70 0,15 0,22 0,57 0,99

49,9 88,0 82,5 58,0 34,1

Differenz + -0 -0 +

,78 2,56 ,74 1,57 0,21

t

P °/o

0,26 0,86 0,19 0,45 0,08

79,3 40,7 84,2 66,3 93,5

Da der für eine gesicherte Differenz höchst zulässige P Wert von 50/0 bei allen Vergleichen, wie aus Tabelle 8 hervorgeht, weit überschritten ist, ergibt sich die Schlußfolgerung, daß die Futterquantität von 800 bzw. 1200 g Heu auf die Verdaulichkeit der Nährstoffe statistisch keinen Einfluß ausübte und die auftretenden Differenzen als im Rahmen der physiologischen Schwankungen liegend zu betrachten sind. b) M i t H e u b Versuch j.

800 g Heu

Versuch 4.

1200 g

Heu.

Die in dieser Versuchsreihe angestellten Versuche 3 u. 4 dienten außer einer Überprüfung der Ergebnisse von Versuch 1 u. 2 der Untersuchung eines eventuellen Einflusses der Futterqualität auf die Verdaulichkeit der Nährstoffe bei verschiedenen Futtermengen. Zu diesem Zweck fand das qualitätsmäßig minderwertigere Heu b Verwendung. Wie aus Tabelle 9 zu ersehen, ergeben die durchschnittlichen Werte der 5 Gesamtanalysen von Heu b in den Versuchen 3, j , 7. 12 u. 14 für das Rohprotein einen 2,82°/" geringeren, für die Rohfaser dagegen einen 2,72°/» höheren Wert als die Mittelwerte von Heu a (Tabelle 1), worauf auch die geringere Verdaulichkeit des Rohproteins in den Versuchen 3—7 sowie 1 2 — 1 4 zurückzuführen ist. Gleichfalls wurden in diesen Versuchen (Tabelle 10 u. 1 1 ) bei der Berechnung der verabfolgten Nährstoff mengen für 100 g Trockensubstanz die hier ermittelten Durchschnittswerte zu Grunde gelegt. Tabelle 9. Analysen

3. Versuch 0. 712.

„ „

U.

,

Im Mittel:

und Durchschnittswerte

von Heu h in % auf 100 g

Trockensubstanz

Org. Substanz

Rohprotein

Rohfett

Rohfaser

N-freie Extraktstoffe

92,73 92,66 92,37 92,39 91.96

9,78 9,61 9,61 9,68 9,41

2,01 1,86 2,35 2,24 2,25

32,75 32,39 31,85 30,85 31,14

48,19 48,80 48,57 49.62 49,16

92,42

9,62

2,14

31,79

48,87

I.. LE WERTS

94

Tabelle io. Versuch j mit 800 g Heu Heutrockensubstanz :

9 0 , 0 7 "lo

Gewicht zu Beginn des Versuches

Schaf A

7 2 , 2 kg

Gewicht am Ende des Versuches



A

6 9 , 7 kg

Ergibt eine Abnahme von



A

2 , 5 kg

Schaf B » „

6 6 , 6 0 kg 6 5 , 5 5 kg 1 , 0 5 kg

B B

Verdaulichkeitswerte: Trockensubstanz

Organ. Substanz

Rohprotein

Rohfett

N-freie Extraktst.

Rohfaser

r

Schaf A In den ersten 5 H V T g . in °lo In den zweit. 5 H V T g . in °/o

51,55 50,91

53,26 52,64

46,00 46,51

49,18 48,07

58,10 57,56

51,72 50,84

Im Mittel in °/o

51,23

52,95

46,26

48,63

57,88

51,28

In den ersten 5 H V T g . in "lo In den zweit. 5 H V T g , in °/o

49,84 52,68

52,10 54,61

40,36 44,56

55,90 54,32

56,91 59,26

51.12 53,58

Im Mittel in "lo

51,26

53,36

42,46

55,11

58,85

52,35

Mittel v. Schaf A u. B in "lo

51,25

53,16

44,36

51,87

58,37

51,82

Schaf B

Tabelle 11. Versuch 4 mit 1200 g Heu Heutrockensubstani. 8 9 , 9 8 °/o Gewicht zu Beginn des Versuches S c h a f A 7 3 , 8 kg Gewicht am Ende des Versuches „ A 7 3 , 1 kg Ergibt eine Ab- bzw. Zunahme von „ A - 0 , 7 kg

Schaf B „ B „

6 6 , 9 kg 6 7 , 2 kg B + 0 . 3 kg

Verdaulichkeitswerte: Trockensubstanz

Organ. Substanz

Rohprotein

Rohfett

Rohfaser

N-freie Extraktst.

In den ersten 5 H V T g . in °/o In den zweit. 5 H V T g . in °lo

50,92 53,01

52,39 54,64

45,00 44,41

64,61 65,82

54,49 58,99

51,96 53,70

Im Mittel in °/o

51,97

53,52

44,71

65,22

56,74

52,83

In den ersten 5 H V T g . in °/o In den zweit. 5 H V T g . in °/o

50,29 52,50

52,23 54,60

44,82 45,05

62.34 63,26

55,36 5 8 26

51,22 53,73

Im Mittel in °/o

51,40

53,42

44,94

62,80

56,89

52,48

Mittel v. Schaf A u. B in "U

51,69

53,47

44,83

64,01

56,78

52,66

Schaf A

Sehaf B

Die Differenzen zwischen der durchschnittlichen Verdaulichkeit des 3. Versuches (800 g Heu) und des 4. Versuches (1200 g Heu) betragen bei:

Schaf A . „ B .

. .

. .

. .

Trockensubstanz

Organ. Substanz

Rohprotein

Rohfett

Rohfaser

N-freie Extraktstoffe

— 0.74 — 0,14

— 0,57 -0,06

+ 1,55 — 2,48

— 16,59 — 7,69

+ 1,14 + 2,04

— 1,55 — 0,31

95

Der Einfluß verschieden hoher Rauhfuttermengen usw.

Auch die hier auftretenden Unterschiede von 1,55% und 2,48% beim Rohprotein sowie 1,14°/» und 2,04°/° bei der Rohfaser und 0,31 bzw. 1,5 5°/o bei den N-freien Extraktstoffen lassen im Vergleich zur I. Versuchsreihe keinen Einfluß der verschieden hohen Gaben von 800 und 1200 g eines minderwertigeren Heufutters auf die Verdaulichkeit dieser Nährstoffe erkennen, was auch durch die folgende statistische Prüfung mittels F und t Test bestätigt wird. Varianzanalyse. Außer den bereits auf Seite 91 angegebenen Erläuterunigen sind hier sowie in den folgenden Versuchsreihen in Anbetracht der gleichmäßigen Unterteilung der Versuche in zwei 5-tägige Gesamtanalysen noch folgende Symbole zu beachten: A= C= a= c= At = A 2 = Ct = C2 = AB == AC = BC = ABC = x, = xs = x3 =

Faktor der Quantitäten (verschiedene Futtermengen) „ „ Zeitperioden (5 tägige Verdauungskoeffizienten) Zahl der verschiedenen Quantitäten „ Zeitperioden n Sa. der Einzelwerte des ersten Versuches der Versuchsreihe „ 11 „ ,, zweiten „ „ „ Sa. der Verdauungskoeffizienten der ersten 5 Hauptversuchstage „ „ „ „ zweiten 5 „ Wechselwirkung zwischen Quantitäten und Schafen „ „ Quantitäten und Zeitperioden „ „ Schafen und Zeitperioden „ „ Quantitäten, Schafen und Zeitperioden Sa. der beiden 5 tägigen Verdauungskoefflzienten eines Schafes und eines Versuches Sa. der ersten bzw. zweiten 5 tägigen Verdauungskoeffizienten beider Schafe je Versuch Sa. der von einem Schaf in den Versuchen mit verschiedener Quantität berechneten ersten bzw. zweiten 5 tägigen Verdauungskoeffizienten.

Berechnung der SQ Werte für die org. Substanz des 3. u. 4. Versuchs 1. Subtraktionsglied: „ (426,4)* S= 8

22727,12. ——•—

2. Gesamtmaterial: SQg = 2 tl* — S SQg = 22736,14 — 22727,12 = 9,03 .

3. SQ "Werte für die Quantitäten: S

Q

a

SQa =

_ 4 ± * U bxc 45198,76+457*0,44 2X 2 —4

=

22727 30

_

22;27jI2 =

0>ig

1

4. SQ Werte für die Schafe: axc SQB -

45326,41 + 4 5 5 8 2 , 2 5 2x2 = 4

=

22727,17 — 22727,12 = 0,05

96

I.. LENNERTS

j . S Q Werte für die Zeitperioden: S

Q

C

= C I ± I _ s

ax b

44100,00 + 46828,96

SQc =

2 x 2 = 4

= 22723,24 — 22727,12 = 5,12

6. S Q Werte für die Wechselwirkung Quantitäten — Schafe: 22 SQab =



SQab =

4 S 4

-

c

S -

(SQA +

SQB)

^ 4 , 9 4 = 2 2 7 2 7 , 4 7 — 2 2 7 2 7 , 1 2 — (0,05 + 0 , 1 8 ) = 0 , 1 2

7. S Q Werte für die Wechselwirkung Quantitäten — Zeitperioden: SQac =



u

-

S -

45466,80

SQAC =

(SQa +

SQc)

, „ , x = 22733,40 — 22727,12 — (0,18 + 5,12) = 0,98

8. S Q W e r t e für die Wechselwirkung Schafe — Zeitperioden: SQbc

2x 3

=

S

-

45467,46

^^

SQBC =

(SQb

=

+ SQc)

22733,73 -

9. S Q W e r t e für die Wechselwirkung

, 22727,12 — (0,05 + 5,12) = 1,44 Quantitäten—Schafe—Zeitperioden:

SQabc = SQ G — (Sa. aller übrigen SQ-Werte). SQabc =

9.02 — 7,89 =

1,13

Getestet wird hier mit der Streuung, die übrig bleibt, nachdem alle definierbaren Streuungen ausgeschaltet wurden. In diesem Falle, da keine Wiederholungen vorliegen, sind alle Streuungsursachen definierbar (Haupt- und Wechselwirkungen). D a s sinnvollste M a ß der Variabilität der „Versuchsfehler ist hier die dreifache Wechselwirkung A B C . T a b e l l e 12. Varianztabelle Streuungsursachen Quantitäten Schafe (B) Zeitperioden W W AB . W W AC . W W BC . W W ABC

(A) . . (C) . . . . . . . .

Gesamtmaterial

FG

mit F Werten

Organ. Substanz

für die einzelnen

Streuungsursachen

Rohprotein

Rohfett

SQ

s2

F

SQ

s2

F

SQ

ss

1 1 1 1 1 1 1

0.18 0,05 5,12 0,12 0,98 1,44 1,13

0,18 0,05 5,12 0,12 0,98 1,44 1,13

0,16 0 04 4,53 0,11 0,871,27

0,41 6,13 2,42 7,99 3,12 2,64 0,99

0,41 6,19 2,44 8,07 3,15 2,67



0,41 6,13 2,42 7,99 3,12 2,64 0,99

294,131 8,201 0,031 39,165 3,004 0,066 0,001

294,031 8,201 0,031 39,165 3,004 0,066 0,001

7

9,02



23,70





-



344,498



F 294 031 8 201 31 39 165 3 004 66 —



Der Einfluß verschieden hoher Rauhfuttermengen usw.

97

Tabelle 12 (Fortsetzung) Streuungsursachen

FG

Quantitäten (A) Schafe (B) . . Zeitperioden (C) W W AB . . . W W AC . . . W W BC . . . W W ABC . . Gesamtmaterial

N-freie Extraktstoffe

Rohfaser SQ

sa

F

1 1 1 1 1 1 1

2,76 0,06 10.81 0,02 3,79 0,22 2,51

2,76 0,06 •10,81 0,02 3,79 0,22 2,51

1,10 0,02 4,31 0,01 1,51 0,09

7

20,17



SQ



1,44 0,24 4,20 1,13 0,85 2,21 0,84



10,91

s2

F

1,44 0,24 4,20 1,13 0,35 2,21 0,84

1,71 0,29 5,00 1,35 1,01 2,63



F Tab.

18,50 18,50 •18,50 18,50 18,50 18,50









Laut F Test ergeben sich, wie aus Tabelle 1 2 einwandfrei hervorgeht, nur beim Rohfett und zwar für alle Streuungsursachen statistisch gesicherte Unterschiede. Das gleiche Resultat zeigt auch die Prüfung der zwischen Versuch 3 u. 4 für beide Schafe errechneten Differenzen mittels t Test (Tabelle 13). Während nur das Rohfett den für eine statistisch gesicherte Differenz erforderlichen P Wert von weniger als 5°/° aufweist, müssen alle beim Rohprotein, bei der Rohfaser und den N-freien Extraktstoffen auftretenden Unterschiede statistisch als innerhalb der Fehlergrenzen liegend betrachtet werden. Tabelle 13. Werte

von t u. P für die bei Schaf A u. B zwischen erhaltenen

' Nährstoff

Schaf A

sd Differenz

Organ. Substanz

.

.

.

Rohfett Rohfaser N-freie Extraktstoffe .

.

1,06 1,00 0,033 1,58 0,92

Versuch

3 u. 4

Differenzen

i

0,57 + 1,55 - 16,59 + 1,14 1,55

Schaf B

t

P °/o

Differenz

0,54 1,55 502,73 0,72 1,695

€6,7 25,0 0,01 55,7 23,1

-0,06 -2,48 -7,69 + 2,04 -0,31

i

t

P °,o

0,06 2,48 2,33 1,29 0,34

93,0 13,0 0,01 32,2 79,3

Die Berechnung des Differenzfehlers erfolgte hier und bei den weiteren Versuchsreihen infolge der gleichmäßigen Unterteilung aller Versuche in zwei

5 tägige Gesamtanalysen

nach

der Formel sd =

V s 2 von A B C =

1^1,13 =

1,06 (Beispiel f. org. Substanz).

Als allgemeines Ergebnis dieser Versuchsreihe kann daher gesagt werden, daß auch bei Verwendung von Heu b die verschiedenen Futtermengen von 800 und 1200 g keinen Einfluß auf die Verdaulichkeit des Rohproteins, der Rohfaser und der N-freien Extraktstoffe ausübten. Lediglich das Rohfett zeigte bei der Futtermenge von 1200 g eine deutlich bessere Verdaulichkeit. Es ist jedoch hier anzunehmen, daß weniger die veränderte Futterqualität, als vielmehr verdauungsphysiologische Veränderungen in der Fettverdauung bzw. analytische Fehlerquellen, die gerade beim Fett infolge der geringen Menge besonders groß sind, die Hauptursache dieser Erscheinung bilden. 7

L.

98

LEXNERTS

Damit lassen diese Versuche gleichzeitig erkennen, daß auch die Qualität des Futters als mitbeeinflussender Faktor der Verdaulichkeit bei verschiedenen Futtermengen keinen signifikanten Einfluß hatte. Um jedoch ein kritisches Vergleichsmaterial zu den Versuchen von W O L F F zu erhalten, wären neue Versuche, die vor allem mit einem guten Luzerneheu angestellt werden müßten, erforderlich. 2. Versuche

mit gleicher

Futtermenge

und gleicher

Futterqualität.

Infolge des negativen Resultates, das sich in den beiden ersten Versuchsreihen in bezug auf den Einfluß verschiedener Futtermengen auf die Verdaulichkeit von Rohprotein, Rohfaser und N-freien Extraktstoffen herausstellte, wurde zur Stützung dieser und weiterer Ergebnisse die annähernde Ermittlung der Versuchsschwankungen bei gleicher Futtermenge und Futterqualität notwendig Aus diesem Grunde sind in dieser Versuchsreihe 3 Versuche (5, 6 u. 7) mit einer Futtermenge von 1000 g Heu (b) zusammengefaßt und auf ihre Homogenität geprüft worden (Tab. 14- IJ, 16). Tabelle 14. Versuch Heutrockensubstanz:

$ mit 1000 g

Heu

8 7 , 3 7 °/o

Gewicht bei Beginn des Versuches Gewicht am Ende des Versuches Ergibt eine Zunahme von

Schaf A „ A „ A

6 4 , 5 kg 6 6 , 0 kg 1,5 kg

Schaf B „ B „ B

6 0 , 0 kg 6 1 , 1 kg 1,1 kg

Verdaulichkeitswerte: Trockensubstanz Schaf

Organ. Substanz

Kohprotein

Rohfett

Rohfaser

N-freie Extraktst.

A

In den ersten 5 H V T g . in °i0 In den zweit. 5 H V T g . in °lo

47,98 55,45

50,20 57,27

41,64 51,52

42,93 43,43

54,37 60,90

49,87 56,65

Im Mittel in °/o

51,72

53,74

46,43

43,18

57,64

53,30

In den ersten 5 H V T g . in °/o In den zweit. 5 H V T g . in °/o

41,09 35,33

44,34 38,74

40,29 40,17

36,75

48,96 47,75

42,47 34,29

Im Mitte] in °/0

38,21

41,54

40,23

18,38

48,36

38,38

Schaf

B

(K*)

* ) Schaf B erkrankte während des Versuches an einer geringen Verdauungsstörung, die sich vorwiegend in der Verdaulichkeit des Rohfettes und der N - f r e i e n Extraktstoffe auswirke, während die Rohfaser weniger starke und das Rohprotein die geringsten Abweichungen zeigte. Auf Grund dieser Feststellung dürfte die Vermutung auf pathologische Veränderungen der Gallen- oder Pankreassekretion, die eine Störung der Fett- und Kohlehydratverdauung zur Folge hatte, naheliegen. Tabelle 15. Versuch

6 mit 1000 g

Heu

Heutrockensubstanz: 8 8 , 3 6 °/o Gewicht zu Beginn des Versuches Gewicht am Ende des Versuches Ergibt eine Abnahme von

Schaf A „ A „ A

7 5 , 9 kg 7 2 , 9 kg 3 , 0 kg

Schaf B B „ B

6 8 , 5 kg 6 6 , 0 kg 2 , 5 kg

Der E i n f l u ß verschieden hoher R a u h f u t t e r m e u g e n usw.

99

Verdaulichkeitswerte: .Trockensubstanz

Organ. Substanz

Rohprotein

Rohfett

Rohfaser

N-freie Extraktst.

53,05 50,88

55,31 53,10

42,61 40,41

51,27 46,50

62,46 60,18

53,33 51,29

51,97

54,21

41,51

48.89

61,32

52,31

51,60 53,84

54,15 56,37

38,82 42,18

50.90 51,75

59,47 61,68

53,86 55,92

Im Mittel in "/). Die Ausscheidung des Nikotinsäureamids im Harn war bereits nach 10 Stunden abgeschlossen. Der Grund der geringen Auscheidungsmenge ist darin zu suchen, daß ein großer Teil der im Körper nicht verbrauchten Nikotinsäure bzw. ihres Amids im Harn als Trigonellamid und nach neueren Forschungen (ROSEN, PERLZWEIG u. H A N D L E R ) 7 auch als Pyridon erscheinen. Die Ausscheidung

140

JOHS. BRÜGGEMANN, K. DREPPER, J . T I E W S

der bei diesem Belastungsversuch mituntersuchten Substanzen war lediglich bei den Vitamin A-wirksamen Carotinoiden und Vitamin B j um ca. 58 % erhöht. Die parenterale Zufuhr von Vitamin B} führte bei den gesunden Schweinen zu einer Auscheidung von 27 bis 29 % innerhalb 24 Std. Bei den Kümmerern dagegen konnten nur IJ bis 1 6 % wiedergefunden werden.Die erhöhe Ausscheidung betraf nur die Harnwerte. D a die Kümmerer den ganzen Versuch hindurch stets die höchste Ausscheidung besonders mit dem Kot aufwiesen, darf angenommen werden, daß die Tiere das mit der Nahrung zugeführte Vitamin B j nur ungenügend für den Körper nutzbar machen konnten. Bei diesem Belastungsversuch verringerte sich die Calcium-Ausscheidung bei allen Versuchstieren bis zu r i °/o der Einnahme. Durch die Injektion war weiterhin eine um fast 1 0 % erhöhte Carotin- und Vitamin A-Ausscheidung aufgetreten, während die Jodausscheidung um 7 bis 30i°/o der Einnahme bei den einzelnen Versuchstieren erhöht war. Die Nikotin säure-Ausscheidung war sehr stark vermindert und zwar um 40 bis 50 % gegenüber den Normalwerten, wobei die Kümmerer am wenigsten ausschieden. Dast stimmt mit den Beobachtungen von MALLAGUZZI, CONESE und PUTIGNANO 8 iiberein, die sogar von einem vollkommenen Sistieren der Nikontinsäure-Ausscheidung bei Vitamin B i Z u f u h r berichten.

Bei der Ca-P-Belastung wurden von den Kümmerern um 10 °/o der Einnahme weniger C a ausgschieden als von den igesunden Tieren ( 1 , 2 bzw. 1,4 g), wobei sich die Hauptausscheidung auf den Harn bezog. Die geringe Retention ist wohl durch die reichliche Zufuhr von Ca durch die Nahrung erklärbar. Die P-Ausscheidung (0,1 bis 0,8 g) war geringer als die des C a und kein deutlicher Unterschied zwischen den einzelnen Versuchstieren bemerkbar. Die Carotin- aber auch die reine Vitamin A-Ausscheidung war bei allen Versuchstieren um 20 bis 25 °/o höher geworden. Die Jodausscheidung stieg bei 3 Tieren um 10 % gegenüber dem Tag der Nichtbelastung. Die subkutane Injektion von 36 000 I.E. Vitamin A bei allen 4 Schweinen führte bei allen Tieren zu einer 15 bis 20°/oigen Ausscheidung der bei der Belastung parenteral verabreichten Vitamin A-Menge innerhalb von 2 Tagen in den Fäces. Die bei diesem Versuch durchgeführten Harnuntersuchungen auf Vitamin A -1- Carotin verliefen in allen Fällen negativ. Bei allen Schweinen zeigte sich ein Anstieg der im Körper verbliebenen Nährstoffe, vor allem wurde die Stickstoff-Bilanz stärker positiv. Die Gesamtstickstoff-Auscheiduing fiel bei der Vitamin A-Belastunig um 30 bis 40 % im Kot (nicht im Harn). Bei der anschließend durchgeführten Jodbelastung der Schweine wurden innerhalb von 48 Stunden 82 bis 1 1 8 °/o der injizierten Jodmenge ausgeschieden. Die Hauptmenge war bereits innerhalb der ersten 24 Stunden ausgeschieden. In gewisser Ubereinstimmung mit der Ausscheidungsgeschwindigkeit stehen die gefundenen "Werte für den Blutjodspiegel, der bereits 60 Stunden nach der KJ-Injektion nur um durchschnittlich 50 °/o über der Norm lag. Die Belastung der Versuchstiere mit K J führte bei 2 Tieren'zu einer erhöhten Retention von Rohprotein. Besonders deutlich war diese Retention bei einem Kümmererschwein, bei dem die Rohproteinretention bereits nach der Vitamin

Studien über die Verdauungsphysiologie des Schweines

141

A-Injektion 1,8 g pro kg Körpergewicht erreichte. Die Vitamin Bj-Ausscheidung war im Durchschnitt erhöht. Dem besprochenen Stoffwechselbilanzversuch angeschlossen war die Bestimmung der Alkalinität der Asche aus den Futtermitteln, Fäces und Harnen. Alkalinität der Aschen (Verbrauch an n/50 H C l für 50 mg Asche). Futtermittel: Kartoffel 16,6 Weizenkleie 3,7 Gerstenschrot 1,5 Luzernemehl 27,12 Magermilch 12,75 Die Werte für die Aschen des Kotes sind während der ganzen Versuchsreihe bei allen Tieren ziemlich ausgeglichen und liegen zwischen 13 und 14 ccm n/50 HCl. Anders aber zeigten sich diese Werte für die Aschen der Harne. Zunächst haben die Kümmerer höhere Werte (10,5 und 10,09) die der gesunden Tiere (7,15 und 8,2). Die Werte steigen für alle Schweine im zweiten Versuch und sinken im dritten wieder etwas ab. Jedoch ist bei dieser letzten Untersuchung keine Unterscheidung zwischen Kümmerern und gesunden Tieren mehr möglich, sondern es weisen die jüngeren Tiere höhere Werte auf als die älteren. Dieses Verhältnis bleibt auch bei den Belastungstagen bestehen, wobei aber die Alkalinität der Harnaschen bei der Calcium- und Phosphorbelastung bei allen Schweinen einen Anstieg erfährt. Die Blutzuckerbestimmungen ergaben vor dem ersten Versuch durchweg hohe Werte, die während der folgenden Versuchsreihe allgemein absanken. Jedoch ist dabei zu beobachten, daß beim Vergleich der Blutzuckerwerte untereinander diejenigen der Kümmerer stets um einige mg°/o höher liegen als die der gesunden Tiere (72 bis 91 mg0/« bei den Kümmerern, 53 bis 63 m>g°/o bei den gesunden Schweinen). Der Blutjodspiegel der Versuchstiere lag durchschnittlich bei 7,9 7 °/o und wies erhebliche individuelle Schwankungen auf. E r lag jedoch bei den Kümmerern deutlich unter dem der gesunden Schweine. In regelmäßigen Abständen entnommene Blutproben und ihre Untersuchungen über den Gehalt an Ca, P und Fraktionen sowie Vitamin B, zeigten einen Anstieg des Ca- und P-Spiegels mit fortschreitendem Wachstum der Tiere an. , Die Kümmerer hatten während des gesamten Versuches (auch nach Angleichung an die gesunden Tiere) einen höheren Gesamt niko ti n säure-B 1 utspiegel (600 bis 680 y %>) als die gesunden Tiere (450 bis 570 y %). Zusammenfassung Zusammenfassend kann folgende Auswertung der durchgeführten Stoffwechseluntersuchungen vorgenommen werden: Mit dem Heranwachsen und der sich abschließenden Entwicklung wird die Ausnützung des Rohproteins geringer. Gegen Ende des Gesamtversuches glichen sich die Stoffwechselbilanzen der 4 Versuchstiere (2 Kümmerer, 2 gesunde Schweine) immer mehr aneinander an.

142

J O H S . B R Ü G G E M A N N , K . D R E P P E R , J . T I F WS

Die bei den Stoffwechseluntersuchungen ermittelte Retention an Ca, GesamrP, Phytin-P und Vitamin B j war bei den Kümmerern geringer als bei den gesunden Schweinen. Mit zunehmendem Wachstum wurde die Retention an Ca, Gesamt-P und z. T . auch Phytin-P bei allen Tieren größer. Bei der Gesamtnikotinsäure verbesserte sich die Futterausnutzung, sodaß auch die im Körper verbliebenen Mengen anstiegen, wogegen bei reichlichem Vitamin Bj-Angebot vorn Körper nur ein gewisses Optimum verbraucht wurde. Wurde die Ca-P-Ausscheidung mit dem Harn größer, so verringerte sich die Ausscheidung dieser Stoffe mit dem Kot, d. h. je besser die Resorption war, um so mehr stieg die Ca-P-Ausscheidung im Harn. Bei den Kümmerern war die Ca-P-Ausscheidung im Kot gegenüber der im Harn stärker erhöht als bei den gesunden Tieren. Die Jodausscheidung erfolgte bei normaler Zufuhr durch die Futtermittel zum größten Teil im Kot und nur zum geringen Teil im Harn. Bei parenteraler Zufuhr großer Dosen von K J war das umgekehrt. Bei einem Tier, das als Kümmerer zu bezeichnen war und Wachstumshemmungen aufwies, stieg die Jodausscheidung im Harn an, während sie im Kot gleichzeitig absank. Die tägliche Retention eines Läuferschweines betrug durchschnittlich rund i mg Jod. Die pro kg Kpgw. retinierte Jodmenge lag bei sich erholenden Kümmerern deutlich über der normal wachsender Schweine. Die absolute Retention an Carotin als Provitamin A wird mit zunehmendem Alter und Gewicht der Tiere größer. Dagegen bleibt der relative .,Bedarf" als Ausdruck der Retention dieses Stoffes pro kg Körpergewicht unverändert. Die Kümmerer wiesen einen etwas höheren Blutzuckengehalt auf als die gesunden Tiere. Der Ca- und P-Spiegel des Blutes zeigte einen Anstieg mit fortschreitendem Wachstum der Tiere an. Der Blutjodspiegel von Kümmerern lag deutlich unter dem gesunder Schweine. Der Gesamtnikotinsäureblutspiegel der Schweine blieb während der Dauer des Versuches konstant, die Kümmerer zeigten dabei einen höheren Nikotinsäurespiegel als die gesunden Tiere. Bei der Verabreichung der verschiedenen Belastungstoffe läßt sich im Hinblick auf die Nährstoffe keine deutliche Wirkungsweise erkennen, außer bei der Belastung mit Vitamin A , bei der sich bei allen Schweinen ein Anstieg des Wertes der im Körper verbliebenen Nährstoffe zeigt. Nach Belastung mit Nikotinsäureamid erhöht sich die Vitamin A-Ausscheidung bei allen Tieren um 5 °/o, bei den anderen untersuchten Stoffen reagierten die Tiere uneinheitlich. Nach Belastung mit Vitamin B x war die Jodausscheidung bei allen Tieren deutlich erhöht, die Gesamtnikotinausscheidung fiel dabei um 40 bis 50 °/o. Von der belasteten Vitaminmenge schieden die Kümmerer erheblich weniger aus als die normal entwickelten Tiere. Die Ca-Ausscheidung verringerte sich bei allen Schweinen um ca. 12 %. Die Vitamin A-Ausscheidung erhöhte sich um 3 bis 9 °/o.

Studien ü b e r die V e r d a u u n g s p h y s i o l o g i e

des

143

Schweines

Nach Belastung mit C a und P schieden die Kümimeier um io°/o der Einnahme weniger aus als die gesunden Tiere, die Vitamin A-Ausscheidung stieg um 20 bis 25 % . Die Belastung rniit VitaminA ließ bei allen Tieren einen Anstieg der im Körper verbliebenen Nährstoffe erkennen und ein Absinken der Nikotinsäureausscheidung im Kot um ca 40 °/o. In den beiden ersten Untersuchungen zeigten die Kümmerer eine Harnausscheidung mit höherem Alkaligehalt. Als Ursache von Ferkelkümmern kann nach diesen Untersuchungen eine allgemeine Resorptionsstörung angenommen werden, nicht ein typischer Mineral- oder Vitaminmangel.

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Eingegangen

a m 6. 4 . J 4

115

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Inhalt

A. COLUMBUS: Professor Ernst Mangold zum- 7 f . Geburtstag W. LENKEIT: Zur Calcium-Phosphorversorgung während der Lactation K. NEHRING : Zum Problem der Schaffung einer europäischen Futtereinheit H. STOTZ: Stickstoff- und Schwefelansatz nach reiner Gerstenfütterung bei wachsenden Schweinen A. COLUMBUS: Stickstoffgrundumsatz und Methodik der biologischen Eiweißwertigkeit nach dem N-Bilanz-Verfahren an wachsenden Ratten a. SCHEÜNERT

und

E. KRAAK: Schweinefütterungsversuche

mit

Klärschlamm-

extrakt f . USUELLI und g. PIANA, Mailand: Zehn Jahre Erfahrungen und Beobachtungen in der Vitaminforschung auf zootechnischem Gebiete K. SCHARRER und 3. JUNG: Der

Einfluß

der Pflanzenernährung

auf den

ernäh-

rungsphysiologischen Wert der Futtermittel w . OTTO (Potsdam-Rehbrücke): Über die Verdauung des Sumpfbibers w. w u s s o w und J. H. WENIGER: Die Ausbildung des Magen- und Darmkanals beim Schwein unter dem Einfluß verschiedenartiger Ernährung und die Beziehungen zur Futterverwertung Vf. WÖHLBIER: Schweinemast- und Kükenaufzuchtversuche mit Vitamin Bi3Präparaten v.

HORN, W. BOGUTH und

U.JAHN:

Untersuchungen

über

den

Vitamin-D.

Gehalt ultraviolett-bestrahlter Vollmilch H. BRUNE und w. EGER: Vergleichende Studien an wachsenden Ratten über chemisch-analytische, histologische und röntgenologische Knochenveränderungen bei der Vitamin-D3-Hypervitaminose Vf. STAHL und B. LEMBKE : Futterbedarf

und Schlachtleistung

bei Schweinen

mit

verschiedenem Endgewicht A. HOCK, G. HUBER, A. VON PILCHAU, J. VON

SANDERSLEBEN: Chemische

und

morphologische Veränderungen im Lebergewebe von Ratten unter ernährungsbedingten Leberschädigungen

A K A D E M I E - V E R L A G

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