Archiv für Tierernährung: Band 3, Heft 3 November-Dezember 1952 [Reprint 2021 ed.]
 9783112561102, 9783112561096

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ARCHIV FÜR TIERERNÄHRÜNG UNTER MITWIRKUNG VON Prof. Dr. Dr. W. L e n h e i t, Göttingen.

Prof. Dr. K. N e h r i n g, Rostocfe

Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. Dr. h. c. A. S c h e u n e r t , Potsdam-Rehbrücfee Prof. Dr. Dr. W. W ö h l b i e r , Stuttgart-Hohenheim

HERAUSGEGEBEN

VON

ERNST MANGOLD Prof. Dr. med. Dr. phil. Dr. med. vet. h. c. Dr. agr. h. c. D i r e k t o r des Instituts für

Tierernährungslehre

der Humboldt-Universität

Berlin

3. B A N D NOVEMBER-DEZEMBER

1952

HEFT

3

AKADEMIE-VERLAG-BERLIN ARCH. T I E R E R N Ä H R Ü N G

• 3. B A N D N R . 3 • S. 1 3 7 - 1 9 4

• BERLIN

• NOV.-DEZ.

195a

I N H A L T

H. W . S C H A R P E N S E E L Vergleichende Untersuchungen zur Rohfaserbestimmung und Ermittlung des Produktionswertes von Rauhfuttermitteln

137

I. W E N I G E R , K. F U N K Aussdiladitungsversudie und Schlachtmethoden an Schweinen unter Berücksichtigung ihrer Futterverwertung K.SCHARRER,

R.SCHREIBER

UND

K.KUHN

Uber die Zusammenhänge zwischen dem Entwicklungszustand der Luzerne und ihrer Silierfähigkeit K.SCHARRER, U N D H. K U H N

145

160

R.SCHREIBER

Silierversuche über die Nährstoffverluste beim Anwelkverfahren Tierarzt Dr. med. vet. W O L F R A M

177

MÜNDT

Die Bedeutung der Darmflora unserer Haustiere unter besonderer Berücksichtigung einer Zugabe von Antibioticis in das Futter

188

Das A r c h i v f ü r T i e r e r n ä h r u n g erscheint zweimonatlich in Heften zu 64 Seiten im Format 17,5 x 25 cm. Der Preis des Heftes beträgt DM 8,50. ß Hefte werden zu einem Band vereinigt. Der Besteller muß sich zur Abnahme eines Bandes verpflichten. Die Hefte werden jeweils einzeln berechnet. Im Jahre erscheint nicht mehr als 1 Band. Bestellungen werden direkt an den AkademieVerlag GmbH., Berlin NW 7, Schiffbauerdamm 19 oder über eine wissenschaftliche Buchhandlung erbeten. M a n u s k r i p t s e n d u n g e n - zugelassen sind die vier Kongreßsprachen — sind an den Herausgeber, Herrn Prof. Dr. Ernst Mangold, Berlin N 4, InvaJidenstr. 42, zu richten. Mit der Veröffentlichung geht das alleinige Verlagsrecht an das Archiv für Tierernährung über. Daher müssen Arbeiten, die bereits an anderer Stelle veröffentlicht worden sind, zurückgewiesen werden. Die Verfasser verpflichten sich, Manuskripte, die vom Archiv für Tierernährung angenommen worden sind, nicht an anderer Stelle zu veröffentlichen. Die Verfasser erhalten von größeren wissenschaftlichen Arbeiten 50 S o n d e r d r u c k e unentgeltlich. Den Manuskripten beiliegende Z e i c h n u n g e n müssen sauber, in zweifacher Größe ausgeführt sein. Wenn sie nicht voll reproduktionsfähig nach den Vorschriften des Normblattes DIN 474 eingereicht werden, ist die Beschriftung nur mit Bleistift einzutragen. Zur Herstellung von Netzätzungen sind nur einwandfreie Photographien brauchbar. Für all« Literaturzitate sind die Vorschriften des Normblattes DIN 1502 und 1502 Beiblatt I maßgebend. Die Zitate müssen den Verfasser (mit den Anfangsbuchstaben der Vornamen), den vollständigen Titel der Arbeit und die Quelle mit Band, Seitenzahl und Erscheinungsjahr enthalten. Das Literaturverzeichnis soll alphabetisch geordnet sein.

Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Prof. Dr. med. Dr. phil. Dr. med. vet h. c. Dr. agr. h. c. Ernst Mangold, Berlin N 4 , Invalidenstraße 42 (Fernruf 4a 96 64). Verlag: Akademie-Verlag GmbH., Berlin N W 7, SchiSbauerdamm Nr. 1 9 (Fernruf: 42 55 7 1 ) ; Postscheckkonto: 350 a l . Bestell- und Verlagsnummer dieses Heftes : lolo/HI/3- Das Archiv für Tierernährung erscheint vorläufig jährlich in 1 Band zu 6 Heften. Bezugspreis j e Einzelheft D M 8.50, ausschließlich Porto und Verpackung. Satz und Druck: Robert Noske, Borna (Bez. Leipzig^. Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. I 2 I 3 des Amtes für Literatur und Verlagswesen der Deutschen Demokratischen Republik. Printed in Germany.

Aus dem Institut f ü r Tierzucht und Tierfütterung der Universität Bonn (Direktor: P r o f . D r . G.ROTHES)

H.W.

SCHARPENSEEL

VERGLEICHENDE UNTERSUCHUNGEN ZUR ROHFASERBESTIMMUNG U N D ERMITTLUNG DES PRODUKTIONSWERTES V O N RAUHFUTTERMITTELN Die mit zahlreichen Mängeln belastete Weender-Methode 1 zeigt als Verfahren zur ausreichenden Charakterisierung der Zusammensetzung von Futtermitteln ihre größten Schwächen wohl unzweifelhaft in der Bestimmung der sogenannten Rohfaser. Man versteht hierunter rein konventionell den nach je 1 /2-stündigem Kochen mit i1li%igcr H 2 S 0 4 und i1/i%lger K O H verbleibenden, ungelösten, organischen Rückstand, der ein von Fall zu Fall anteilmäßig sehr unterschiedliches Gemisch von Zellulose, Pentosanen, Lignin, Kutin, Suberin, Pektin und Gerbstoffen darstellt. Da diese Substanzen streng genommen weder chemische noch physiologische Gemeinsamkeiten besitzen, kommt der Rohfaserbestimmung nur die Bedeutung einer methodisch bedingten Üblichkeit zu, basierend allerdings auf der Tatsache, daß die unserer heutigen Futterberechnung zu Grunde liegender^ Ausnutzungsversuche o. KELLNERS aufs engste mit dem Weender-Verfahren verknüpft sind. Die vorliegende Arbeit verfolgt zwei Ziele: 1. Es soll durch Methodenvergleich ermittelt werden, ob nicht die augenblickliche Verbandsmethode (verkürztes Verfahren nach LEPPER 4) unter wesentlicher Arbeitseinsparung durch eines der nur einmal filtrierenden Neutralisationsverfahren zu ersetzen ist. 2. Bei der Berechnung des Futterwertes der Rauhfuttermittel Heu und Stroh wird bislang an Stelle eines Wertigkeitsfaktors ein konstanter Abzug von 0,58 St. W. E. je0/» Gesamtrohfaser zur Anwendung gebracht. Dieses Verfahren erscheint fehlerhaft in Anbetracht des recht unterschiedlichen Anteils der die "Wertigkeit besonders stark mindernden inkrustierenden Substanzen an der Rohfaser. Es wird ein anderer Weg über die Bestimmung des Lignins diskutiert. 1. V e r g l e i c h e n d e U n t e r s u c h u n g e n m i t verschiedenen Rohfasermethoden in Cerealien, ' R a u h - u n d M i s c h f u 11 e r m i 11 e 1 n Neben der Verbandsmethode nach LEPPER wählten wir zwei weitere Verfahren, die sich als Lösungsmittel ebenfalls verdünnter Schwefelsäure und Kalilauge bedienen, aber einen geringeren Arbeitsaufwand erfordern. Da die 1

138

H. W. SCHARPENSEEL

Verbandsmerhode als allgemein bekannt gelten darf, wäre gleich an zweiter Stelle die Vorschrift nach P U R A N E N und TOMULA 6 zu nennen. i g Substanz werden hier mit 200 cm 3 1 1/i0/iger H 2 S 0 4 30 Minuten lang gekocht. Nach kurzem Abkühlen wird durch 20 cm 3 28%ige K O H neutralisiert und eine 1 '//''"ige K O H (genau 1,263°/°) hergestellt. Nach abermaligem ^»-stündigen Kochen erfolgt Filtration über ein Asbestfilter und mehrfaches Auswaschen mit warmer, 1,2 j°/°iger H 2 S 0 4 , heißem Wasser, sowie Aceton und Alkohol. Die weitere Behandlung geschieht wie bei der Lepperniethode. Als Gefäße verwandten wir 1 1-Kjeldahlkolben mit eingekürztem, 4 cm langem Hals unter dem Rückflußkühler, die in Babotriehtern erhitzt wurden zur Unterbindung des Schäumens und zum Schutze der Substanz gegen Verkohlung an den Glaswänden. Die Gummistopfen, welche Kolben und Kühler verbinden, enthalten zweckmäßig eine zweite Bohrung mit einem oben verschließbaren, konischen Glasrohr. Man kann so zeitsparend die Kalilauge aus einer Pipette durch das kurze Glasrohr einfließen lassen, ohne daß Kolben und Kühler voneinander getrennt werden müssen. Als drittes Verfahren benutzten wir das von L E I T E N B E R G E R und O P L 3 , welches im Prinzip dem nach P U R A N E N und TOMULA sehr ähnlich ist. 1 g des Untersuchungsmaterials wird in einem 250 cm 3 -Becherglas mit 50 cm 3 i,25°/iger H 2 S 0 4 versetzt und 30 Minuten gekocht. Daraufhin werden 20 cm 3 destilliertes Wasser und 40 cm 2 5°/°ige K O H zugesetzt. Nach einer Kochdauer von wiederum 30 Minuten wird durch einen Goochtiegel mit vorher bei 5oo° geglühter Glaswolle filtriert und nach kräftigem Absaugen mit 100 cm 3 Aceton nachgewaschen. Nach 1 -stündigem Trocknen des Tiegels wird gewogen, bei 550° verascht, zurückgewogen und der Glühverlust als Rohfaserergebnis in Rechnung gestellt. W i e beim Asbest üblich, wird auch hier trotz des Vorglühens der Glaswolle noch eine exakte Glühverlustbestimmung durchgeführt. Bei der stöchiometrischen Durchrechnung zeigte sich, daß bei dieser Originaimethode nur eine i,i768 0 /"ige K O H verbleibt nach Abzug der zur Neutralisation notwendigen Lauge.

50 cm 3

5°/ige H2SO4 = 1 , 0 5 2 9 2 n 5°/»ige K O H = 0 , 9 3 0 4 4 6 n 1,2 j"/»ige H2SO4 = 14,11 cm 3 5"/«ige K O H (Neutralisation) 4 0 — 1 4 , 1 1 = 2 5 , 8 9 cm 3 5°/°ige K O H / n o c m 3 = i,iy68°/°ig

Es scheint hier ein Versehen vorzuliegen, indem man 5 "'"ige H ä S 0 4 und 5°iOiû H H

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169

Über die Zusammenhänge zwischen dem Entwicklungsstand der Luzerne usw.

a) Silam-Silo-Ameisensäure 3,8°/o Verlust b) Kofasalz i,9°/o „ c) Glykosil-Streusalz 4,1°/» „ Es scheint demnach, daß das Kofasalz eine etwas bessere konservierende Wirkung erzielen konnte als die beiden anderen vergleichsweise verwendeten Zusatzmittel Ameisensäure und Glykosil-Streusalz. Errechnet man nun die Gesamtverluste, ohne Berücksichtigung der Wirkung der verschiedenen Sicherungszusätze, so ergeben sich die folgenden Verhältnisse: a) vor der Blüte 2,8°/» Verlust b) in der Blüte 3,3°/° „ c) nach der Blüte 3,8°/o „ Die 3 verschiedenen Wachstumsstadien der Luzerne haben keine nennenswerte Veränderung der Verluste bewirkt. Die Differenz beträgt lediglich i0/®. Obersicht 4. Die Fällung und Entleerung des Silos (Die Einsäuerungsverluste in kg und % ) insgesamt:

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1

4

7

a) vor der Blüte Einwaage: frische Luzerne . . + Sicherungszusätze: Silam-Silo-Ameisensäure . .

300,0

12,0 0,9

. . . .



0,6

5

8

b) in der Blüfe

300,0 300,0

12,0 —

Glykosil-Streusalz

300,0

2

Nr.



0,9

_ —

0,6



6

9

c) nach der Blüte

300,0 300,0

_

3

300,0 300,0

_

12,0 —

250,0

0,9



0,5



Summe kg bei der Füllung . . Auswaage bei Öffnung kg Gärfutter

312,0

300,9

300,6

312,0

300,9

300,6

312,0 300,9

301,5

297,0

289,8

299,3

293,4

290,3 299,9

Verlust in kg gegenüber Füllung n » °/o »1 »

-10,5 - 3 , 9 -10,8 -12,7 - 7 , 5 -10,3 -12,1 - 6 , 1 - 3,4 - 1 , 3 - 3,6 - 4,1 - 2 , 5 - 3,4 - 3,9 - 2 , 0

294,8

250,5 237,0

-13,5 - 5,4

Die Uberslicht 4a bringt den (—) Verlust oder ( + ) Gewinn der Luzernegärfutterarten mit jeweils gleichen Schnittzeiten. In der Trockensubstanz, organischen Substanz, im Rohprotein, im Reineiweiß und in den N-freien Extraktstoffen sind die "^-Verluste nahezu gleich hoch. Bei der Rohfaser stellten sich die Abnahmen im Wachstumsstadium a) vor der Blüte rund doppelt so hoch als in den späteren Schnittzeiten. Diesen Substanzverlusten stehen Gewinne der Nährstoffgruppen Amide und Rohfett gegenüber. Die Menge verdaulichen Rohproteins ist praktisch erhalten geblieben. Die abgebauten Eiweißsubstanzen sind als „Amide" festzustellen. Faßt man diese Ergebnisse zusammen, so läßt sich erkennen, daß 3

17Ô

K. SCHAftRER, R. SCHREIBER U. H. KÜHN

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Über die Zusammenhänge zwischen dem Entwicklungsstand der Luzerne usw.

171

durch die verschiedenen Schnittzeiten ein nennenswerter positiver oder auch negativer Einfluß bezüglich der Erhaltung der Nährstoffgruppn nicht zu verzeichnen ist. Aus der Übersicht 4b sind die ± Verluste oder Gewinne der Luzernegärfutterarten, bei jeweils gleichen Sicharungszusätzen, zu entnehmen. Hier ergibt sich eine Überlegenheit des „Kofasalzes" gegenüber den beiden anderen Sicherungszusätzen; denn die Verluste der Nährstoffgruppen Trockensubstanz, organische Substanz, Rohprotein, Reineiweiß und N-freie Extraktstoffe sind für „Kofasalz" deutlich geringer als für Silam-Silo-Ameisensäure und Glykosil- Streusalz. Hierzu kommt, daß die Gewinne durch „Kofasalz" bei verdaulichem Rohprotein und Rohfett größer sind als bei den anderen Sicherungszusätzen. Es ist demnach, bei aller Vorsicht, eine bessere konservierende Wirkung des Kofasalzes gegenüber Silam-Silo-Ameisensäure und Glykosil-Streusalz nicht von der Hand zu weisen. Ubersicht 5a 1. Die pH-Werte (Mittel aus 6 Einzelbestimmungen) und die Beurteilung des Gärfutters auf Grund des pH-Wertes nach GNEIST. 2. Die N H 3 - N - G e h a l t e '(im Mittel von 6 Einzelbestimmungen) in mg und % und der %-Eiweißabbau.

Silo Nr.

Sicherungszusatz

Entwicklungszustand der Luzerne

1

2

pH-Werte

Eiweißabbau N H 3 - N in 1 0 0 g Frischsubst.

pH (Mittel



1 4 7

Silam-Silo-Ameisensäure Kofasalz Glykosil-Streusalz . . .

vor der Blüte

2 5 8

Silam-Silo-Ameisensäure Kofasalz Glykosil-Streusalz . . .

in der Blüte »

3 6 9

Silam-Silo-Ameisensäure Kofasalz Glykosil-Streusalz . . .

nach der Blüte »

n

n

n

Beurteilung n . GNEIST

mg

°/o

°/o

4,91 4,44 5,38

befriedigend gut schlecht

96,2 47,7 96,5

0,10 0,05 0,10

19,2 8,7 17,0

4,93 4,50 5,19

befriedigend gut schlecht

62,5 51,5 71,2

0,06 0,05 0,07

14,3 9,6 15,6

5,37 5,06 5,35

schlecht befriedigend schlecht

101,3 69,6 101,6

0,10 0,07 0,10

22,8 13,7 21,3

Der Übersicht j a sind zu entnehmen: 1. Die pH-Werte und die Beurteilung des Gärfutters auf Grund des pHWertes nach GNEIST (Mittel aus 6 Einzelbestimmungen). 2. Die NHS-N-Gehalte Der Eiweißabbau. 3*

in mg und % im Mittel:

k . SCHARRER, R. SCHREIBER U. H. KÜHN

i. Die pH-Werte und die Beurteilung des Gärfutters auf Grund der pHWerte nach GNEIST. Eine Verbesserung der pH-Werte im Wachstumszustand b) in der Blüte und c) nach der Blüte gegenüber a) vor der Blüte ist nacht festzustellen, eher ist, im Gegenteil, eine Verschlechterung zu beobachten. Hingegen scheinen die Sicherungszusätze einen Einfluß zu haben. Bei gleich guter Silierwirkung der verschiedenen Sicherungszusätze, jeweils innerhalb des gleichen Entwicklungszustandes der Luzerne, müßten die pH-Werte, bzw. die Beurteilungen auf Grund der pH-Werte nach GNEIST, gleich sein. Dies ist aber nicht der Fall, wie folgende Gegenüberstellung zeigt:

Sicherungszusatz

a

b

c

vor der

in der

nach der

Mittel

5,37 5,06 5,35

5,07 4,67 5-31

Beurteilung nach GNEIST

Blüte Silam-Silo-Ameisensäure . . Kofasalz Glykosil-Streusalz . . . .

4,91 4,44 5,38

4,93 4,50 5,19

schlecht befr. — gut schlecht

Den günstigsten mittleren pH-Wert mit der Beurteilung „befriedigend-gut" erzielte das Kofasalz; die Wirkung der anderen beiden Sicherungszusätze konnte nur mit „schlecht" benotet werden. Die subjektiven

Prüfungen:

a) Geschmack: Der Geschmack der verschiedenen Luzernegärfutter arten erwies sich für den Menschen nur in wenigen Fällen als angenehm. So lediglich bei Zusatz von Kofasalz in den Entwicklungsstadien a) vor der Blüte und b) in der Blüte. b) Geruch: Auch der Geruch war in den meisten Fällen infolge Anwesenheit von Buttersäure nicht angenehm. c) Farbe: Die Farbe erwies sich meist als normal „olivgrün", doch traten gelegentlich auch Farbveränderungen auf. d) Struktur: Die Struktur war fast in allen Gärfutterarten sehr gut erhalten. 2. Die NH3-N-Gehalte

in mg und %\

Die NH 3 -N-Gehalte der verschiedenen Gärfutterarten drücken die Unterschiede in mg deutlicher aus als in den '/»-Gehalten. Die Mittelwerte der NH : l N-Gehalte betrugen in mg: a) vor der Blüte b) in der Blüte c) nach der Blüte

85,5 mg N H 3 - N 61,7 mg N H 3 - N 90,8 mg N H 3 - N

Über die Zusammenhänge zwischen dem Entwicklungsstand der Luzerne usw.

173

Es trat zwar im Wachstumszustand b) in der Blüte eine Erniedrigung des NHo-N-Gehaltes ein, erreichte jedoch im Wachstumszustand c) nach der Blüte mit 90,8 mg N H 3 - N den größten Wert. 3. Unter Berücksichtigung der verschiedenen Sicherungszusätze erzielten diese die folgenden N H S N - W e r t e in mg, bzw. folgenden %-Eiweißabbau (Mittelwerte): Silam-Silo-Amoisensäure Kofasalz Gly kosil - Streusalz

86,7 mg N H S - N = 18,8% Eiweißabbau 56,3 mg N H 3 - N = io,7°/o „ 89,6 mg N H 3 - N = i8,o°/o

Es hebt sich also das Kofasalz mit dem niedrigsten N H 3 - N - G e h a l t , bzw. niedrigsten °/« Eiweißäbbau von den beiden anderen Sicherungszusätzen deutlich ab, so daß wahrscheinlich eine den Eiweißabbau stärker hemmende Wirkung des Kofasalzes angenommen werden kann. Die folgende Übersicht 5b bringt: 4. die Ergebnisse der Säuredestillationen nach l e p p e r und f l i e g und 5. die Benotung nach dem Punktschlüssel von o. f l i e g : Ohne Berücksichtigung des Entwioklungszustandes der Luzerne ergaben sich nach den Säuredesti 11 atianen die folgenden Punktzahlen im Mittel und die diesbezüglichen Benotungen: Entwicklungszustand a) vor der Blüte b) in der Blüte

Punktzahl i . M .

Benotung

60 53 43

befriedigend »

Dieser Gegenüberstellung zufolge ist eine Verbesserung der Säureverhältnisse durch die verschiedenen Schnittzeiten nicht zu erwarten; denn die Benotung konnte in allen Fällen, bei abnehmender Punktzahl, nuir mit „befriedigend" erfolgen. Wie sich die verschiedenen Sicherungszusätze, ohne Berücksichtigung des Entwicklungszustandes der Luzerne, auswirkten, kann aus folgender Gegenüberstellung ersehen werden: Sicherungszusatz Silam-Silo-Ameisensäure Kofasalz Glykosil-Streusalz

Punktzahl i.M.

Benotung

48 82 27

befriedigend sehr gut mäßig

Die Sicherungszusätze brachten eine scharfe Differenzierung ihrer Wirkungen. A m weitaus günstigsten mit der Note „sehr gut" schnitt das „Kofasalz'" ab. Es folgt mit weitem Punktabstand und der Note „befriedigend" die Ameisensäure als „Silam-Silo-Ameisensäure", während das „Glykosil-Streusalz" mit abermals weitem Punktabstand nach „Silam-Silo-Ameisensäure" und der Benotung „mäßig", am schlechtesten abschnitt.

K. SCHARRER, R. SCHREIBER U. H. KÜHN

174

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