Archiv für Geflügelzucht und Kleintierkunde: Band 15, Heft 5 [Reprint 2022 ed.] 9783112655245


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German Pages 68 Year 2022

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Table of contents :
Inhalt
Beziehungen einiger Körpermaße und der Befiederung zur Entwicklung und Schlachtleistung der Weißen Cornish, ein Beitrag zur Selektion in der Masthuhnzüchtung (Vorläufige Mitteilung)
Beobachtungen über Freß- und Ruhezeiten bei Broilerküken von der 1. bis 10. Lebenswoche
Untersuchungen zum Eiweißstoffwechsel bei Küken. 1. Mitteilung: „Lysinbilanzen"
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Archiv für Geflügelzucht und Kleintierkunde: Band 15, Heft 5 [Reprint 2022 ed.]
 9783112655245

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DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK DEUTSCHE AKADEMIE DER LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN ZU BERLIN

ARCHIV FÜR

GEFLÜGELZUCHT UND

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B A N D 15 • 1966 • H E F T 5

Arch. Geflügelzucht u. Kleinticrkd. • Bd. 15 . 1966 • H . 5 • S. 261— Ì24 • Berlin

Herausgeber: Deutsche Demokratische Republik • Deutsche Akademie der Landwirtsehaftswissenschaften zu Berlin Chefredakteur: Dr.

JOACHIM ENGELHARD

Redaktionskollegium: 'Prof. Dr. HOBST MÜLLER, Prof. Dr. FBITZ LUTZENBERG, Prof. Dr. habil. H E I N Z BRANDSCH, Dr. K L A U S LÖHLE, Dr. H A N S OSCHMANN, Dr. JÜRGEN RECK

Redaktionelle Bearbeitung: Dr.

URSULA R U T E N B E C K

Das Archiv für Geflügelzucht und Kleintierkunde erscheint in Heften mit einem Umfang von je 4 Druckbogen (64 Seiten). Die innerhalb eines Jahres herausgegebenen 6 Hefte bilden einen Band. Das letzte Heft eines Bandes enthält Inhalte-, Autoren- und Sachverzeichnis. Der Bezugspreis je Heft beträgt 5,— MDN. Die Schriftleitung nimmt nur Manuskripte an, deren Gesamtumfang 25 S c h r e i b m a s c h i n e n a e l t e n nicht überschreitet und die bisher noch nicht, auch nicht in anderer Form, im In- oder Ausland veröffentlicht -wurden. Jeder Arbeit ist eine Zusammenfassung mit den wichtigsten Ergebnissen (nicht länger als 20 Zeilen), wenn möglich auch in russischer und englischer bzw. französischer Sprache, beizufügen. Gegebenenfalls erfolgt die Übersetzung in der Akademie. Manuskripte sind zu senden an den Chefredakteur: Dr. JOACHIM ENGEIHAED, Institut für Geflügelzucht Eottenau der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin, 3404 Eottenau, Post Loburg. Die Autoren erhalten Umbruchabzüge zur Korrektur mit befristeter Terminstellung. Bei Nichteinhaltung der Termine erteilt die Redaktion Imprimatur. Das Verfügungsrecht über die im Archiv abgedruckten Arbeiten geht ausschließlich an die Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin über. Ein Nachdruck in anderen Zeitschriften oder eine Übersetzung in andere Sprachen bedarf der Genehmigung durch die Akademie, ausgenommen davon bleibt der Abdruck der Zusammenfassungen. Kein anderer Teil dieser Zeitschrift darf in irgendeiner Form — durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren — ohne schriftliche Genehmigung der Akademie reproduziert werden. Für jede Arbeit werden unentgeltlich 100 Sonderdrucke geliefert. Das Honorar beträgt 40,— MDN je Druckbogen und schließt auch die Urheberrechte für das Bildmaterial ein. Dissertationen, auch gekürzte bzw. geänderte, werden nicht honoriert. Verlag: Akademie-Verlag GmbH, 108 Berlin 8, Leipziger Straße 3 - 4 , Fernruf: 220441. Telex-Nr. 01177S. Postscheckkonto: Berlin 35021. Bestellnummer dieses Heftes: 1041/15/5. Veröffentlicht unter der Lizenznummer 1277 des Presseamtes beim Vorsitzenden des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Bepublik. Gesamtherstellung: VEB Druckerei „Thomas Müntzer", 582 Bad Langensalza. All rights reserved (including those of translations into foreign languages). No part of this issue, except the summaries, may be reproduced in any form, by photoprint, microfilm or any other means, without written permission from the publishers.

DEUTSCHE

DEMOKRATISCHE

DEUTSCHE

AKADEMIE

REPUBLIK

DER LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

ZU

BERLIN

ARCHIV

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GEFLÜGELZUCHT

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KLEINTIERKUNDE

Begründetals „ A R C H I V F Ü R im Jahre 1926 von J a n

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300

HÄSEIER, Freß- und Ruhezeiten bei Broilerküken

Anteil für Ruhen und Schlafen mit 5 1 , 7 % am niedrigsten und der Anteil der Bewegung mit 3 1 , 8 % am höchsten. Der größte Anteil für Schlafen und Ruhen wird von 21 0 0 —2 0 0 Uhr mit 9 0 , 9 % ermittelt. In dieser Zeit bewegen sich die Tiere sehr wenig, der Anteil beträgt nur 5 , 8 % . I n der Übergangszeit von dem Nachtabschnitt zum Tagesabschnitt (2 00 — 6 0 0 Uhr) geht der Anteil der Ruhezeit auf 6 3 , 2 % zurück, der Bewegungsanteil steigt auf 2 4 , 8 % an und ist damit schon fast so groß wie in der Zeit von 6 0 0 — 2 1 0 0 Uhr. Aus dem Verhältnis der drei verschiedenen Anteile zueinander wird die Zeit v o n 2 0 0 — 6 0 0 Uhr als eine Übergangszeit vom Nachtabschnitt zum Tagesabschnitt charakterisiert. Wenn man die Anteile der Freßzeiten von Woche zu Woche in den verschiedenen Beobachtungsabschnitten verfolgt, so kann man eine Zunahme der Anteile von der 1. —3. Woche wahrnehmen, von der 4.—6. Woche ist der Anteil der Freßzeit am größsten, nimmt dann von der 7.—9. Woche allmählich ab und erreicht in der 10. Woche annähernd den Anteil der 1. Woche. Für den Anteil der Schlaf- und Ruhezeit kann man vom Mastbeginn bis Mastende ganz allgemein eine zunehmende Tendenz feststellen. Von der 7. Woche an nimmt der Anteil für Schlafen und Ruhen bei abnehmenden Freßzeiten- und Bewegungsanteilen stärker als in den vorangehenden Wochen zu. Der Anteil der Bewegung ist in der 2. und 3. Woche am größten (für die 1. Woche liegen keine Beobachtungsergebnisse vor). Von der 4. Woche an ist eine eindeutig abnehmende Tendenz bis zum Mastende festzustellen. Tabelle 5 Anteil der Bewegung in % oo_6oo

6

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Woche Woche Woche Woche Woche Woche Woche Woche Woche Woche

_

34,3 37,5 30,9 24,9 25,8 20,4 19,4 17,6 23,9

6 00 -12 00

_

43,3 48,3 30,1 29,8 32,8 27,4 25,6 21,6 23,8

21 00 -2 00

_

12,5 13,3 6,0 4,4 5,0 1,8 1,4 3,1 4,0

2°o_600 28,2 26,5 23,3 31,7 25,7 17,6 18,3 20,9 24,2

Ein Vergleich der Entwicklung der Freß- und Ruhezeitenanteile der einzelnen Versuchstiere in den verschiedenen Beobachtungsabschnitten läßt noch einmal die schon besprochenen individuellen Unterschiede deutlich werden. Besonders auffallend ist das gleichmäßige Ansteigen der Freßzeitenanteile des roten Versuchstieres bis zur 5. Woche, dem ein etwas stärkerer, aber gleichmäßiger Rückgang bis zum Mastende folgt. Bei den anderen beiden Versuchstieren steigen die Freßzeitenanteile ebenfalls bis zur 5. bzw. 6. Lebenswoche gleichmäßig an, fallen dann nicht ab, sondern bleiben bis zum Mastende in dieser

Archiv für Geflügelzucht und Kleintierkunde, Band 1 5 , 1 9 6 6 , Heft 5

301

Höhe bestehen. Trotz des gleichen durchschnittlichen Preßzeitenanteils für die Versuchstiere „rot" und grün" mit 17,1 bzw. 17,2% ist die Verteilung der Freßzeitenanteile über die gesamte Mastzeit in dem Beobachtungsabschnitt 6 0 0 —21 0 0 Uhr zwischen beiden Tieren sehr verschieden. Das gleiche trifft auch für die beiden anderen Beobachtungsabschnitte und für den Vergleich mit der Verteilung der Freßzeitenanteile des „grünen" Versuchstieres zu. Bei gleichem durchschnittlichen Freßzeitenanteil für die Versuchstiere „rot" und „grün" ist das um 565 g höhere Mastendgewicht des „roten" Tieres trotz des stark abnehmenden Freßzeitenanteils von der 7. —8. Lebenswoche mit ein Ausdruck für die größere Futteraufnahmeintensität des „roten" Versuchstieres. Die Unterschiede in der Futteraufnahme je Freßzeit zwischen den Tieren und im Verlauf der Mastzeit müssen in weiteren Versuchen untersucht werden. Erst wenn neben der Freßzeit auch die Futteraufnahme je Freßzeit bekannt ist, können die Beziehungen zwischen Freßzeit und Gewichtsentwicklung untersucht werden. Aus den vorliegenden verschiedenen Freßzeitenanteilen der einzelnen Versuchstiere und der unterschiedlichen Verteilung der Freßzeiten über die gesamte Mastzeit können keine gültigen Beziehungen zur Gewichtsentwicklung abgeleitet werden. Die Unterschiede im Verhalten der drei Versuchstiere werden auch aus den unterschiedlichen Ruhezeitanteilen (Tabelle 4) sichtbar. Bei dem „roten" Versuchstier steigt der Ruhezeitanteil von Mastbeginn bis Mastende stetig an und liegt von der 7. Woche an absolut höher als bei den beiden anderen Tieren. Im Durchschnitt der Mastzeit erreicht das „rote" Versuchstier mit 65,2 % den größten Ruhezeitenanteil und mit 20,8 % den geringsten Bewegungsanteil. Bei dem „blauen" und „grünen" Versuchstier betragen diese Anteile 60,3 und 27,2% bzw. 58,5 und 37,9%. Somit zeigen die Versuchstiere „rot" und „grün" eine entgegengesetzte Verhaltensweise. 3.7.

Anzahl der Tiere, die von 13 00 —16 00 Uhr je Minute fressen

In Ergänzung zu den Beobachtungen über die Verhaltensweise der drei ausgewählten Versuchstiere wurde an jedem Versuchstag in derZeit von 13 00 —16 00 Uhr ermittelt, wieviel Tiere je Minute am Futterautomaten fressen. Analog zu dem schon dargestellten Rhythmus in der Verhaltensweise der Küken wird der Futterautomat innerhalb der Beobachtungszeit nicht mit gleichbleibender Häufigkeit aufgesucht. Der Rhythmus der Häufigkeiten des Verweilens am Futterautomaten beschreibt eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Kurve, die aus Tälern mit geringen Häufigkeiten zu Gipfelpunkten mit großen Häufigkeiten ansteigt. Der Kurvenverlauf eines jeden wöchentlichen Beobachtungsabschnittes wird hinsichtlich seiner Gipfelwerte und somit bezüglich der extremen Häufigkeiten und hinsichtlich der Kurveninterv alle und damit im Hinblick auf die durchschnittliche Häufigkeit je Beobachtungszeiträume durch die für die betreffende Woche typische Verhaltensweise in der Futteraufnahme bestimmt.

HÄSELER, Preß- und Ruhezeiten bei Broilerküken

302

Tabelle 6 Die durchschnittliche je Minute am Futterautomaten verweilende Tierzahl, die durchschnittliche Brustbreite und die aus diesen Werten berechneten durchschnittlichen Troglängen je Küken

Woche

Berechnete Troglänge Tierzahl je Tier in cm je Minute in Prozent Durchschnittl. zur Gesamttierzahl nach dem nach dem Brustbreite Durchschnitt Höchstwert Durchschnitt Höchstwert cm cm cm /o /o

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

13,5 13,9 14,9 19,8 20,4 15,9 16,4 17,3 16,8 11,9

33,3 24,4 35,6 35,6 40,0 35,6 33,3 42,2 35,6 28,9

2,32 3,15 4,06 4,53 5,39 6,04 6,74 7,38 7.77 7,99

0,3 0,4 0,6 0,9 1,1 1,0 1,1 1,3 1,3 1,0

0,8 0,8 1,4 1,8 2,2 2,2 2,2 3,1 2,8 2,3

Den in Tabelle 6 aufgeführten Werten über die durchschnittliche Tierzahl, ausgedrückt in Prozent der Gesamttierzahl, die je Minute am Futterautomaten verweilt, ist zu entnehmen, daß die Werte von der 1. bis zur 5. Woche ansteigen, danach etwas absinken und bis zur 9. Woche fast gleichbleibende Werte annehmen und dann in der 10. Woche den niedrigsten Wert erreichen. Die Höchstwerte sind dem Verlauf der Durschschnittswerte angepaßt. Da es sehr schwierig ist, die Verteilung der Häufigkeiten je Minute im natürlichen Verlauf eines jeden wöchentlichen Beobachtungsabschnittes darzustellen, werden die in Tabelle 6 dargestellten durchschnittlichen Häufigkeiten durch den relativen Anteil der Häufigkeiten an der wöchentlichen Gesamtbeobachtungszeit in Tabelle 7 ergänzt. Tabelle 7 Relative Häufigkeit der Tierzahl je Minute am Futterautomaten in Prozent der Gesamttierzahl Woche 1. 2. 3. © 4. i ? « ä 5. 1 •w 0§2 §-p 6. ^ Ö 2 7. a a > ® X! 1© £ 10. PS Durchschnitt

0-5

Tierzahl pro Minute in Prozent der Gesamttierzahl 6-10 111-15 16-20121-25126-30131-35 36-38 39-41 42-44 %

17,5 3,3 5.0 3,9 1.1 11,7 5,5 6,1 11,1 13,9

23,3 20.7 27,3 6,1 5,5 12.8 13,9 12,2 11.7 27.8

16.7 28,9 19,1 15,5 15,0 18,9 25.0

7,9 I 15,1

18,9 26.1

24.2 38.8 26.3 33.9 36,1 28,9 27.8 38,3 25,5 33.9

10,0 8.3 11,1 13,9 16,1 15.0 16,7 21.1 15,5 4.4

19,5

30,5

13,6

12.8

6,7

1,2

10,1

1,0 7.8 8.9 3,9 2,3 3,9 5,5

16,1

15,0 8,3 8,9 3,9 10,0

3,9 8,5

3,8

1,7 1,7 0,5

0,5

1,1

0,5

1,1

1,7 0,7

0,1

0,2

Archiv für Geflügelzucht und Kleintierkunde, Band 15, 1966, Heft 5

303

I n den ersten 3 Wochen und in der 10. Lebenswoche sind die relativen Häufigkeiten am stärksten in den unteren Klassen der prozentualen Anteile anzutreffen. I n der 4.—9. Woche verlagern sich die relativen Häufigkeiten stärker in die mittleren Klassen mit sichtbarer Ausdehnung in die Klassen mit dem höheren prozentualen Anteil der Tiere an der Gesamttierzahl, die sich je Minute am Futterautomaten aufhalten. I m Durchschnitt aller 10 Wochen sind die Fälle, in denen 16—20% aller Tiere je Minute am Futterautomaten fressen, mit 30,5% aller Minuten je Beobachtungszeitraum am häufigsten vertreten. 3.8.

Berechnung der Troglänge je Tier

Der Beobachtungszeitraum von 13 00 —16 00 Uhr kann auf Grund der allgemeinen Beobachtungsergebnisse (siehe Abb. l a und Abb. 3) für die Beurteilung des Verhaltens der Tiere hinsichtlich der Freßzeiten als repräsentativ betrachtet werden. Somit erscheint es gerechtfertigt, diese Ergebnisse den Betrachtungen über die erforderliche Troglänge je Küken zugrunde zu legen. Bei der Berechnung der erforderlichen Troglänge je Tier wurde unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Brustbreite einmal davon ausgegangen, wieviel Tiere durchschnittlich je Minute den Futterautomaten aufsuchen, und zum anderen wurde die höchste Tierzahl für die Berechnung herangezogen, die je Minute am Automaten frißt. I n beiden Berechnungsreihen (Tabelle 6) zeichnet sich die gleiche Tendenz in der Zunahme der Troglänge mit zunehmendem Alter ab. In den ersten beiden Lebenswochen ist der Troglängenbedarf ziemlich gleichbleibend. Von der 3. Lebenswoche an nimmt die erforderliche Troglänge je Tier stetig zu und erreicht in der 8. und 9. Lebenswoche mit 1,3 bzw. 3,1 und 2,8 cm die größten Werte, um dann in der 10. Lebenswoche wieder auf die Werte der 5 . - 7 . Lebenswoche zurückzugehen. Die Berechnung der Trogseitenlänge je Tier kann auch nach dem prozentualen Anteil der Freßzeit in bestimmten Zeitabschnitten vorgenommen werden, wie es in Tabelle 8 dargestellt ist. Bei dieser Art der Berechnung geht man von der Annahme aus, daß die pro Freßplatz errechneten Tiere nacheinander zur Futteraufnahme kommen. Mit dem Anteil der Freßzeit innerhalb eines bestimmten Zeitabschnittes wird nur die Gesamtfreßzeit innerhalb dieser Zeit angegeben, die Verteilung der Gesamtfreßzeit über diesen Zeitabschnitt, mit anderen Worten, das Verhalten der Tiere bei der Futteraufnahme bleibt dabei unberücksichtigt. Aus den vorliegenden Versuchsergebnissen wird aber ersichtlich, daß sich die Futteraufnahme auch bei ganztägiger Beleuchtung nicht gleichmäßig verteilt. Selbst in dem Zeitabschnitt mit der größten Futteraufnahme (600 bis 2100 Uhr) ist die Häufigkeit der Futterauf nähme nicht gleichbleibend, wie bei den Beobachtungen über die Häufigkeit der Futteraufnahme je Minute festgestellt wurde. Die Verteilung der Häufigkeiten folgt einer der Sinuskurve ähnlichen Linienführung, wobei die Verteilung in einem wiederkehrenden Rhythmus um den Mittelwert von der Häufigkeit 0 bis zu den verschiedensten Höchstwerten schwankt. Angesichts dieser Verhaltensweise ergibt die Berechnung der Trogseitenlänge auf der Grundlage der Durchschnittswerte einen zu nie-

304

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Summary Between the first and tenth weeks of life the behaviour of three young fattening chicken, randomised from a group of 45, with regard to fodder and water consumption as well as to rest in the course of 24 hours was observed once a week. Continuous fodder consumption was observed between 6 a.m. and 9 p.m., with the average eating time per animal and hour being 9,9 minutes. The time between 9 p.m. and 2 a.m. was characterized by sleep and rest, with the average eating time per animal and hour being as low as 1.9 minutes. Eating time was found to increase gradually between 2 and 6 a.m. Eating time per animal and hour is gradually increasing in the first and second weeks, reaching its highest values in the fourth to sixth weeks, while it drops gradually towards the end of the fattening period. Fodder consumption would account for 12.9 per cent of total behaviour in 24 hours, for the average of ten weeks of life. The percentage of rest would increase from the the first to tenth weeks. The percentage of movement would reach its highest values during the first three weeks of life which would be followed by continuous decline up to the tenth week. Daily weight increase is built up by 87.9 per cent from 6 a.m. to 6 p.m., and by 12.1 per cent from 6 p.m. to 6 a.m. For automatic feeding equipment where meal-type fodder is used, the test results would suggest a per-animal trough length of 2 cm for the first two weeks of life which should then be increased to 3 cm for the third to tenth weeks. The lighting system and its possible impact on productivity rise in broiler fattening are discussed in their correlation with the animals' behaviour. Literatur S I E G E L , P. B . ; S I E G E L , H . S. ; Interactions of lighting regimes, stock and feeding methods on broiler performance. Poultry Sci. 42, (1963), S. 1255 BTJRGHAEDT, S.: Zur Frage der Beleuchtung von Gefliigelstallen. Dt. Wirtsch.Geflugel-Ztg. 11 (1959), S. 1076-1078 B E A N E ,

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317 AUB dem Institut für Tierernährung und Landwirtschaftliche Chemie der Universität Rostock

Untersuchungen zum Eiweißstoffwechsel bei Küken 1. Mitteilung: „Lysinbilanzen" HELMUT

REISTEST,

SIEGFRIED

POPPE

und

WINFRIED

WIESEMÜLLER

Eingegangen: 4. 3.1966

Die Ermittlung der Aminosäurezusammensetzung ist zu einem wesentlichen Faktor bei der Beurteilung des biologischen Wertes von Eiweißfuttermitteln geworden. Die Ergebnisse der Bausteinanlyse sagen jedoch noch nichts darüber aus, ob und in welchem Maße die Verdauungsenzyme in der Lage sind, die einzelnen Aminosäuren aus dem Proteinverband zu lösen. Eine enzymatische Eiweißhydrolyse in vitro kommt den physiologischen Gegebenheiten sicherlich wesentlich näher als die meist praktizierte Säurespaltung. Zahlreiche Untersuchungen auf diesem Gebiet zeigten, daß erstere Methode im allgemeinen nur einen mehr oder weniger großen Bruchteil des gesamten Aminosäuregehaltes in Freiheit setzt ( R O J A H N , W A G N E R , 1 9 6 1 ; M O R R I S O N , S A B R Y , 1 9 6 3 ; WÜNSCHE, 1 9 6 4 ; NEHRING, SCHRÖDER, 1 9 6 5 ; BOCK, WÜNSCHE, NEHRING,

1965).

Die in-vitro-Verdauung eines Eiweißes mit verschiedenen Fermenten wird die wahren Verhältnisse im Verdauungstrakt jedoch auch noch nicht in ihrer ganzen Komplexität widerspiegeln. Es erscheint also angebracht, die Freisetzung der einzelnen Aminosäuren im Tierversuch selbst zu verfolgen. Dabei kommt es darauf an, diejenigen Aminosäuremengen in einem Futtermittel zu erfassen, die für die Eiweißsynthese im Tierkörper „verfügbar" sind. Der Begriff der „Verfügbarkeit" wird in der Literatur sehr unterschiedlich verwendet. Eine Reihe von Autoren bestimmte „verfügbare Aminosäuren" nach enzymatischer Hydrolyse auf mikrobiologischem Wege ( H O R N , B L U M , WOMACK,

GERSDORFF,

1952;

EVANS,

BANDEMER,

BAUER,

1956;

FORD,

1962;

Man sollte aber hier korrekter von der „mikrobiologischen Verfügbarkeit in enzymatischen Proteinhydrolysaten" sprechen. D A M M E R S ( 1 9 6 4 ) verwendet für das englische „availability" das niederländische „opneembarheid" bzw. „verteerbarheid' , setzt also Verfügbarkeit und Verdaulichkeit gleich und verwendet damit den Begriff im Sinne von D E M U E L E N A E R E U . F E L D E N ( 1 9 6 0 ) . Auch nach der Wachstumsmethode werden „Verfügbarkeiten" im Biotest ermittelt (z. B . O U S T E R H O U T , G R A U , L U N D H O L M , 1 9 5 9 ; G U T T R I D G E , WÜNSCHE,

LEWIS,

1964).

1964).

Nach C A R P E N T E R ( 1 9 6 0 ) kann die freie e-Aminogruppe des Lysins im Proteinverband mit Dinitrofluorbenzol umgesetzt und so das „chemisch verfügbare" Lysin erfaßt werden.

318

KRISTEN , POPPE und WIESEMÜLIER, Eiweißstofiwechael bei Küken. 1. Mitt. „Lysinbilanzen"

Vielleicht sollte man sich entschließen, eine eindeutige Begriffsbestimmung vorzunehmen und nur diejenige Aminosäuremenge als „verfügbar" ansprechen, die gleichzeitig mit den anderen für den Aufbau des Proteins im Organismus notwendigen Bausteinen zur Verfügung gestellt wird. Im Sinne dieser Definition kämen die zahlreichen Versuche zur Bestimmung der freien Aminosäuren im Blutplasma am nächsten an das Problem heran. Die Differenz zwischen der mit dem Futter aufgenommenen Aminosäuremenge und der mit dem Kot ausgeschiedenen sollte man eindeutig als den verdaulichen Anteil kennzeichnen. Die Möglichkeit zu umfangreicheren Untersuchungen des Aminosäurcgehaltes eröffnete sich erst nach Entwicklung verhältnismäßig leistungsstarker (chemischer und mikrobiologischer) Bestimmungsverfahren. Dabei stand die Untersuchung des Kotes vorerst noch nicht im Vordergrund. Heute gibt es aber bereits eine Reihe von Publikationen über die Aminosäureverdaulichkeit bei Ratten (z. B. WAGNER, 1 9 5 7 ; DEMTJELENAERE, F E L D E N , 1 9 6 0 ) . V o n HARNISCH U. ROJAHN

(1961) liegen Untersuchungen über die Aminosäureverdaulichkeit bei Schweinen vor. DAMMEKS (1964) hat an dieser Tierart ein umfangreicheres Probenmaterial getestet. Problematisch wird die Bestimmung der Aminosäureverdaulichkeit bei Geflügel, weil hier Kot und Harn gemeinsam durch die Kloake ausgeschieden werden. Aus der Differenz von aufgenommener und ausgeschiedener Aminosäuremenge kann man also nur dann auf deren Verdaulichkeit schließen, wenn man die Aminosäureausscheidung mit dem Harn außer Betracht läßt. Letztere wird im allgemeinen gegenüber der mit dem Kot ausgeschiedenen Menge zu vernachlässigen sein. Unter gewissen Bedingungen muß jedoch mit dem Auftreten von Aminosäuren im Harn gerechnet werden, z. B. bei pathologischen Zuständen oder bei einem „Überfließen" des Aminosäurespiegels in der Niere, wenn das Angebot zu hoch ist und ein Endabbau der Aminosäuren nicht mehr vollständig erfolgt. Es erscheint deshalb günstiger, bei Versuchen mit Geflügel aus der Differenz von aufgenommener und ausgeschiedener Aminosäuremenge nicht die Verdaulichkeiten zu berechnen, sondern von .Aminosäurebilanzen' zu sprechen. Allerdings hat eine so ermittelte „Aminosäurebilanz" einen anderen physiologischen Inhalt als z. B. die Stickstoffbilanz. Sie beinhaltet nämlich die ins Körperprotein eingebaute und die im Stoffwechsel umgesetzte Aminosäure menge. PRICE jr. u. Mitarb. (1953) haben zwei Rationen (A: 21,9% pflanzl. Rohprotein, B : 16,3% tier. Rohprotein) an Küken verfüttert und die Aminosäureausscheidungen in den Exkrementen sowie die wirklich retinierten Mengen durch Tierkörperanalyse ermittelt. Aus den so gewonnenen Daten ließ sich die im Stoffwechsel umgesetzte Menge errechnen. In der vorliegenden Arbeit sollten einige Rationen zunächst hinsichtlich des besonders stoffwechselträgen Lysins untersucht werden. Zu diesem Zwecke wurden zwei Kükenversuche durchgeführt, um die „Lysinbilanzen" bei verschieden zusammengesetzten Rationen zu ermitteln. Übersichtshalber sollen

319

Archiv für Geflügelzucht und Kleintierkunde, Band 15, 1906, H e f t 5

beide Versuche getrennt ausgewertet werden, da zwischen ihnen gewisse versuchstechnische Unterschiede bestehen. Versuch I Küken der Rasse weißes Leghorn wurden in Aufzuchtbatterien zu je 5 Stück pro Untergruppe gehalten. Jeweils 4 Untergruppen bildeten eine Versuchsgruppe. Der Versuch erstreckte sich vom 10. bis zum 40. Lebenstag. Während der ersten Versuchsdekade, also vom 10. bis zum 20. Lebenstag, wurden die Exkremente in Vinidurkästen, die sich in die Versuchsbatterien einschieben lassen, gesammelt. Die N-Bilanzen ermittelten wir durch Tierkörperanalysen zu Beginn und am Ende des Versuches. Über diese Ergebnisse wird an anderer Stelle berichtet werden. Den hier beschriebenen Ergebnissen liegen also lediglich die Exkremente der ersten Versuchsdekade zugrunde. Sie wurden täglich zweimal mit 5%iger Schwefelsäure besprüht, um eine gute Durchsäuerung zu gewährleisten. Am Ende der Dekade erfolgte das Einsammeln und die Überführung der Exkremente in Rundkolben passender Größe (6 — 101). Nach Zugabe von 5 1 6n Salzsäure wurde 20 h am Rückfluß im Calciumchloridbad gekocht. Der Niederschlag von Huminen ließ sich durch Vakuumfiltration leicht abtrennen. Beim Einengen der klaren braunen Filtrate im Vakuumumlaufverdampfer auf ca. 1,5 1 bildete sich ein kristalliner weißer Niederschlag, der sich als Calciumsulfat erwies. Nach nochmaliger Filtration wurde auf 2 1 aufgefüllt und das Hydrolysat zur Bestimmung des Lysins verwendet. Sie erfolgte nach dem von W Ü N S C H E (1958) näher beschriebenen mikrobiologischen Verfahren. Die Tiere erhielten während des Versuches folgende Rationen (s. Tab. 1). Tabelle 1 Ration des 1. Versuches*

Ration

Vollei Fischmehl „Peru" Fischmehl „Bremen" Fischmehl „Rostock" Futterhefe Sojaextraktionsschrot Erdnußmehl Weizen Erbsen

Mineralstoffgemisch ing 600 600 600 600 600 600 600 600 600

Zusammensetzung HauptZ ucker Futterprotein Schnitzel hefe träger in g in g in g 800 800 800 800 6932 800 800 800 800

5594 3908 4038 3540 —

5168 5406 15946 12746

13006 14692 14562 15060 12469 13432 13194 2254 5854

/o N

/o Lysin

2,86 3,00 3,13 2,81 3,02 2,98 3,07 2,60 2,64

1,52 1,72 1,50 1,71 1,43 1,29 0,85 0,66 0,94

* I n allen 4 Tabellen sind die B a t i o n e n nach ihren Haupteiweißträgern benannt worden

Es kam darauf an, die Rationen so zusammenzustellen, daß sie möglichst gleiche Proteinmengen enthielten, die ihrerseits im wesentlichen aus dem zu testenden Eiweißfuttermittel stammen sollten. Aus Tab. 1 sind auch die nach Kjeldahl

320

KMSTEN, POPPE und WIESEMÜLLER, Eiweißstoffwechsel bei Küken. 1. Mitt. „Lysinbilanzen

bestimmten N-Gehalte der Rationen und die ebenfalls mikrobiologisch ermittelten Lysingehalte zu ersehen. Es muß darauf hingewiesen werden, daß letztere sehr unterschiedlich waren und den Bedarf der Tiere (0,9% in der Ration) in einigen Fällen nicht, in anderen aber sehr gut deckten. Die ermittelten „Lysinbilanzen" sind in Tab. 2 zusammengestellt. Tabelle 2 „Lysinbilanzen" 1. Versuch „Lysinbilanz" (in % der aufgenommenen Lyainmenge)

Ration Vollei Fischmehl „ P e r u " Fischmehl „Bremen" Fischmehl „Rostock" Futterhefe Sojaextraktionsschrot Erdnußmehl Weizen Erbsen

73,8 82,6 76,9 83,9 82,2 79,5 69,2 67,7 65,2

+ + + + + + + + +

1,2 2,3 5,1 2,1 5,4 3,2 4,5 6,8 4,7

Anzahl der Einzelwerte 3 3 4 4 4 4

3 4 4

Versuch I I Im Prinzip wurde der 2. Versuch genau so angelegt wie der erste, jedoch kamen nur noch die Exkremente von 5 Versuchstagen zur Analyse (10.—15. Lebenstag). Sie wurden jetzt täglich eingesammelt, in Weckgläsern bei — 20°C aufbewahrt, am Ende des Versuchsabschnittes im Wasserbad aufgetaut und mit einem Hand-Mix- und -Rührgerät (Komet RG 3) homogenisiert. Dazu war Tabelle 3 Rationen des 2. Versuches

Ration

Vollei (2,88% N) Vollei (2,35% N) Fischmehl „ P e r u " Trockenmagermilch Weizenfuttermehl (Riesa) Weizenkleie (Usedom) Mais Gerste Roggen Kopraschrot

Mineralstoffgemisch in g

Zusammensetzung HauptFutter- proteinZuckerhefe schnitzel träger in g in g in g

N

/o

/o Lysin

300 300 600 600

400 400 800 800

2800 1850 3900 7500

5500 6450 13700 10100

2,88 2,35 3,00 2,66

1,33 0,96 1,57 1,48

600 600 600 600 600 600

800 800 800 800 800 800

17200 17700 18600 12100 18600 11800

400

2,71 2,30 1,95 1,84 1,67 2,66

0,95 0,85 0,59 0,54 0,54 0,92

— —

5500 —

5800

321

Archiv für Geflügelzucht und Kleintierkunde, Band 15, 1966, Heft 5

in den meisten Fällen der Zusatz einer bestimmten Menge an dest. Wasser notwendig. Die Hydrolysate stellten wir in zwei Parallelen her. Dazu wurde jeweils ein aliquoter Teil der homogenisierten Exkremente in einem 2 1 Rundkolben mit 1,5 1 6n Salzsäure — wie bei Versuch 1 besehrieben — am Rückfluß gekocht, anschließend filtriert, eingeengt und auf ein Endvolumen von 250 ml aufgefüllt. In Tab. 3 sind die im 2. Versuch verfütterten Rationen und in Tab. 4 die ermittelten Lysinbilanzen zusammengestellt. Wie Tab. 3 zeigt, konnten die angestrebten Grenzen des Stickstoffgehaltes von 2 , 5 — 3 % bei den Getreide enthaltenden Rationen nicht erreicht werden; die Lysinwerte weisen wiederum größere Unterschiede auf. Allen Rationen wurden 1000 g Erdnußöl zugesetzt. Ausnahmen bildeten die Roggen- und Maisrationen, die kein ö l und die Ration „Weizenkleie-Usedom", die nur 900 g ö l enthielten. Tabelle 4 „Lysinbilanzen" 2. Versuch Ration

Vollei ( 2 , 8 8 % N) Vollei ( 2 , 3 5 % N) Trockenmagermilch Weizenfuttermehl (Riesa) Weizenkleie (Usedom) Mais Gerste Roggen Kopraschrot

„Lysinbilanz" (in % der aufgenommenen Lysinmenge) 70,6 62,8 72,6 75,1 67,0 71,4 63,9 55,9 58,9

± ± ± ± ± + + ± ±

2,4 3,8 1,9 2,0 4,7 2,1 2,6 1,2 3,7

Anzahl der Einzelwerte 2 2 4 4 4 3 3 3 4

Diskussion der Ergebnisse Bei der Errechnung der in den Tab. 2 und 4 aufgeführten Ergebnisse konnten nicht alle Einzel werte aus den Untergruppen herangezogen werden. In einigen Fällen mußten die extremsten Werte ausgeklammert werden. Bei den beiden Volleirationen im 2. Versuch konnten wir nur mit jeweils zwei Untergruppen arbeiten, und die Ergebnisse der Gruppe Fischmehl „Peru" ließen sich nicht auswerten, weil der größte Teil der Tiere während des Versuches einging. Die in den Tabellen angegebenen Streuungen sind zum Teil noch recht hoch und liegen in der Größenordnung der Streuungen in der zitierten Arbeit von P B I C E und Mitarbeitern (1953). Die Durchführung des 2. Versuches brachte den Beweis, daß es günstiger ist, die Exkremente zu homogenisieren und kleinere Anteile davon zur Untersuchung zu bringen, als die Gesamtmenge der Exkremente einzusetzen. Obwohl die Versuchsdauer auf 5 Tage verkürzt war, streuen die Ergebnisse weniger als im 1. Versuch. Unterschiede zwischen den „Lysin-

322

KRISTEN, POPPE und WIESEMÜLLER, Eiweißstoffwechsel bei Küken. 1. Mitt. „Lysinbilanzen"

bilanzen" bei den verschiedenen Rationen sind ohne weiteres erkennbar, und es erscheint uns lohnend, nach einer weiteren Verfeinerung der Versuchsmethodik zu suchen. Alle drei Fischmehle weisen hohe ,,Lysinbilanzen" auf. Das gleiche gilt für Futterhefe und Sojaextraktionsschrot. Niedriger als die bisher genannten Rationen liegen die mit dem Erdnußprotein, der Trockenmagermilch, den verschiedenen Getreidesorten, den Erbsen und dem Kopramehl. Unerwartet niedriger als bei Hefe und Sojaextraktionsschrot liegen die „Bilanzen" bei den Volleirationen. Obwohl es gelang, diese Erscheinung im 2. Versuch zu reproduzieren, kann sie doch vorerst noch nicht gedeutet werden. Auffällig ist weiterhin, daß das Lysin aus der Volleiration mit dem niedrigeren Proteingehalt (2,35% N) schlechter verwertet wird als aus der mit dem höheren (2,88% N). In allen Fällen, mit Ausnahme der Hefegruppe, ist aber zu bedenken, daß ein nicht zu vernachlässigender Anteil des Rohproteins in den Rationen nicht aus dem zu testenden Futtermittel stammte und daß sowohl positive als auch negative Ergänzungswirkungen erwartet werden mußten. Zusammenfassung Im Zusammenhang mit Untersuchungen über den Eiweißstoffwechsel bei Küken wurden insgesamt 19 verschieden zusammengesetzte Rationen verfüttert und der Lysingehalt der Rationen und der Exkremente mikrobiologisch bestimmt. Die Rationen enthielten als Haupteiweißträger z. T. Futtermittel tierischer, z. T. pflanzlicher Herkunft. Die Differenzen aus den mit dem Futter aufgenommenen und den mit den Exkrementen ausgeschiedenen Lysinmengen wurden als „Lysinbilanzen" bezeichnet und miteinander verglichen. Dabei ergab sich, daß die „Lysinbilanzen" bei Rationen mit tierischen Futtermitteln durchweg höher lagen als bei denen mit pflanzlichen Futtermitteln. Pe3K>Me

B

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Summary Some 19 differently composed rations were fed to chicken, and the lysin content of both the rations and the faeces was microbiologically assessed in studies on protein metabolism. The major protein components in the rations included fodders of both animal and vegetable origins. The difference between the lysin quantity absorbed together with the fodder and that excreted in the faeces

Archiv für Geflügelzucht und Kleintierkunde, Band 15, 1966, Heft 5

323

was designated as "lysin b a l a n c e " , and t h e values were compared. The "lysin b a l a n c e s " obtained from rations of animal-origin fodder were usually higher t h a n those obtained from fodder of vegetable origin. Literatur W Ü N S C H E , J . ; N E H R I N G , K . : Arch. Tierernähr. 1 5 ( 1 9 6 5 ) , S. 3 0 9 K . J . : Biochem. J . 7 7 ( 1 9 6 0 ) , S . 6 0 4 DAMMERS, J . : 1964. Verteringsstudies bij het Varken. N . V . Drukkerij ,WestFriesland' — Hoorn

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Anschrift der Verfasser: Dr. H E L M U T K R I S T E N , Prof. Dr. und Dr. WINFRIED

SIEGFRIED

POPPE

WIESEMÜLLER

Institut für Tierernährung und Landwirtschaftliche Chemie der Universität Rostock 25 Rostock, Justus-v.-Liebig-Str.

LITERATURSTUDIEN ZUR ERMITTLUNG DES

WISSENSCHAFTLICH-TECHNISCHEN HÖCHSTSTANDES

Folgende L i t e r a t u r s t u d i e n w u r d e n bisher v e r ö f f e n t l i c h t u n d w e r d e n l a u f e n d ü b e r a r b e i t e t : 1. L i t e r a t u r s t u d i e zur E r m i t t l u n g des wiss.-techn. H ö c h s t s t a n d e s im K a r t o f f e l b a u 2. L i t e r a t u r s t u d i e zur E r m i t t l u n g des wiss.-techn. H ö c h s t s t a n d e s i m Z u c k e r r ü b e n b a u 3. L i t e r a t u r s t u d i e zur E r m i t t l u n g des wiss.-techn. H ö c h s t s t a n d e s in der Schweinefleischproduktiori 4. L i t e r a t u r s t u d i e zur E r m i t t l u n g des wiss.-techn. H ö c h s t s t a n d e s in der R i n d e r p r o d u k tion In

Vorbereitung

befindet

sich die

5. L i t e r a t u r s t u d i e z u r E r m i t t l u n g des wi6s.-techn. H ö c h s t s t a n d e s in der G e t r e i d e p r o d u k tion

Die L i t e r a t u r s t u d i e n werden n u r d i r e k t v o m I n s t i t u t f ü r L a n d w i r t s c h a f t l i c h e I n f o r m a t i o n und Dokumentation

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ARCHIV FÜR TIERZUCHT Herausgegeben von der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin unter ständiger Mitarbeit namhafter Wissenschaftler des In- und Auslandes Chefredakteur: Prof. Dr. Dr. h. c. WILHELM STAHL

Den Inhalt der Zeitschrift bilden wissenschaftliche Arbeiten aus dem Gebiet der Tierzüchtung und Tierhaltung. Dazu gehören u. a. Ergebnisse aus Kreuzungsversuchen, populatiousgenetisclie Arbeiten, Untersuchungen über Methoden der Erbwertermittlung, Typfragen bei den einzelnen Tierarten, Probleme und physiologische Vorgänge der Milcherzeugung, Beziehungen zwischen den verschiedenen Leistungseigenschaften sowie Forschungen auf dem heute so wichtigen Gebiet der künstlichen Besamung als Mittel zur züchterischen Verbesserung u. a. Probleme.

Erscheinungsweise zwanglos mit einem Umfang von 80 Seiten im Format 16,7 X 24 cm, mit Abbildungen (jährlich 6 Hefte). Bezugspreis j e Heft MDN 5, —

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