Archiv für Gartenbau: Band 7, Heft 4 [Reprint 2022 ed.] 9783112654521


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Inhaltsverzeichnis
Redaktionskollegium
Einige Probleme des Mikroklimas in Gewächshäusern im tschechoslowakischen Gartenbau
Die Dauerbedeckung des Bodens im Erdbeeranbau unter besonderer Berücksichtigung der Bodenfeuchte und der Bodentemperatur
Untersuchungen über Bodenheizung mittels Dampf im Freiland
Die Stickstoffdüngung der Buschbohne Ein Beitrag zur Klärung der Frage nach der richtigen Bemessung der Stickstoffdüngung zu den wichtigsten Großleguminosen
Der Einfluß des „Überständigwerdens" auf Ertrag und Sortierung bei Früh- und Herbstblumenkohl
Mitteilungen
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Archiv für Gartenbau: Band 7, Heft 4 [Reprint 2022 ed.]
 9783112654521

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DEUTSCHE AKADEMIE DER LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN ZU BERLIN

ARCHIV FÜR

GARTENBAU

VILBAND • HEFT 4 1959

A K A D E M I E - V E R LAG

BERLIN

DEUTSCHE DER

AKADEMIE

LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

ZU

ARCHIV FÜR GARTENBAU

VII. B A N D • H E F T 4 19 5 9

A K A D E M I E - V E R L A G

B E R L I N

BERLIN

INHALTSVERZEICHNIS F. Marecek: Einige Probleme des Mikroklimas in Gewächshäusern im tschechoslowakischen Gartenbau . 243 H. Müller und F. Fuss: Die Dauerbedeckung des Bodens im Erdbeeranbau unter besonderer Berücksichtigung der Bodenfeuchte und der Bodentemperatur 269 G. Vogel: Untersuchungen über Bodenheizung mittels Dampf im Freiland

285

B. Märtin: Die Stickstoffdüngung der Buschbohne. Ein Beitrag zur Klärung der Frage nach der richtigen Bemessung der Stickstoffdüngung zu den wichtigsten Großleguminosen. 304 P.Hahn: Der Einfluß des „Uberständigwerdens" auf Ertrag und Sortierung bei Frühund Herbstblumenkohl 308 Mitteilungen

314

REDAKTIONSKOLLEGIUM: G. Becker, G. Friedrich, E. F. Heeger, J. Reinhold, H. Rupprecht Herausgeber: Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin. Chefredakteur: Prof. Dr. J. Reinhold, Institut für Gartenbau, Großbeeren bei Berlin. Verlag: Akademie-Verlag GmbH., Berlin W 1, Leipziger Str. 3—4 Fernruf 22 04 41, Postscheckkonto: Berlin 35021. Bestellnummer dieses Heftes: 1039/VII/4. Kartengenehmigung: MDI der DDR Nr. 48/70/K11. Veröffentlicht unter der Lizenz-Nummer ZLN 5005 des Ministeriums für Kultur, Hauptverwaltung Verlagswesen. Herstellung: Druckhaus „Maxim Gorki", Altenburg. Das Archiv für Gartenbau erscheint in einzelnen Heften mit einem Umfang von je 5 Druckbogen. Die Hefte, die innerhalb eines Jahres herauskommen (8 Hefte), bilden einen Band. Das letzte Heft des Bandes enthält Inhalts-, Autoren- und Sachverzeichnis. Es werden nur Manuskripte angenommen, die bisher noch in keiner anderen Form im In- oder Ausland veröffentlicht worden sind. Der Umfang soll nach Möglichkeit l 1 /« Druckbogen (etwa 35 Schreibmaschinenseiten) nicht überschreiten. Die Autoren erhalten Fahnen- und Umbruchabzüge mit befristeter Terminstellung, bei deren Überschreitung durch den Autor von der Redaktion Imprimatur erteilt wird. In den Fällen, in denen die Lesung durch den Autor (Ausländer) auf sehr große Schwierigkeiten stößt oder sehr zeitraubend wäre, wird die Prüfung durch die Schriftleitung vorgenommen. Das Verfügungsrecht über die im Archiv abgedruckten Arbeiten geht ausschließlich an die Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin über. Ein Nachdruck in anderen Zeitschriften oder eine Übersetzung in andere Sprachen darf nur mit Genehmigung der Akademie erfolgen. Kein Teil dieser Zeitschrift darf in irgendeiner Form — durch Fotokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren — ohne schriftliche Genehmigung der Akademie reproduziert werden. Jeder Autor erhält von der Akademie unentgeltlich 100 Sonderdrucke und ein Honorar von 40 DM für den Druckbogen. Das Honorar schließt auch die Urheberrechte für das Bildmaterial ein. Dissertationen, auch gekürzte bzw. geänderte, werden nicht honoriert. Jeder Arbeit muß vom Autor eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse beigegeben werden. Sofern er in der Lage ist, soll er diese gleich übersetzt in russisch und englisch bzw. in einer dieser Sprachen liefern. Gegebenenfalls wird die Übersetzung in der Akademie vorgenommen. Bezugspreis je Heft (etwa 80 Seiten) 5,— DM. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die der Übersetzung. — All rights reserved (including those of translations into foreign languages). No part of this issue may be reproduced in any form, by photoprint, microfilm or any other means, without pritten permission from the publishers. Printed in Germany.

243 Ing. F. MAREÖEK, Prag

Einige Probleme des Mikroklimas in Gewächshäusern im tschechoslowakischen Gartenbau1) (Eingegangen am 5. Juli 1957)

Die sich entfaltende Wirtschaft führte in unserem Lande zu einem ungewöhnlichen und bisher nicht erlebten Wachtum des Gartenbaus. Von allen Gartenbauzweigen erfreut sich aber der Gemüseanbau in Gewächshäusern der raschesten Entwicklung. Noch nach dem zweiten Weltkrieg gab es im ganzen Staat nur wenige Gewächshausbetriebe im heutigen Sinne des Wortes. Gemüse unter Glas wurde nur in kleinem Maßstab kultiviert, und zwar in einfachster Form in Frühbeeten. Zahlreiche konkrete Maßnahmen unserer Regierung führten jedoch zu rascher Steigerung der Anzahl von Gewächshausbetrieben, die vor allem den Staatsgütern und den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften gehören, so daß heute in der Tschechoslowakei zur Verfügung stehen : ha

% der gesamten Glasfläche

beheizte Gewächshäuser nichtbeheizte Blocks Frühbeete

62 78 304

14,0 17,5 68,5

insgesamt

444

100,0

Die Glasfläche ist zum größten Teil in Betrieben des sozialistischen Sektors konzentriert, ebenso wie der Großteil des Feldgemüsebaus. Neu errichtete Gewächshäuser sind meistens 0,5 bis 1 ha groß und schließen fast immer an den vorhandenen Freilandgemüsebau an. Das Tempo des Gewächshausaufbaus verlangsamt sich in keiner Weise, eher umgekehrt; die Glasfläche vergrößert sich jährlich um etwa \ 0 ha, wovon auf Gewächshäuser etwa die Hälfte dieser Fläche entfällt. Der umfangreiche Aufbau von Gewächshäusern wurde durch Typisierung der einzelnen Gewächshausarten ermöglicht. Der Großteil der tschechoslowakischen Gewächshäuser besteht aus vier Typen: 1. „ H a n g a r " - T y p e n . Blockbauten mit zwei Schiffen, von denen jedes 50 m lang, 11— 12 m breit und im First 5 m hoch ist. Die Innentemperaturen sind meistens auf 10° bei —18° C berechnet. Der Bau besitzt keine Bodenheizung, was ein gemeinsamer und beträchtlicher Nachteil aller unserer Gemüseblocks ist. Aus der graphischen Darstellung der Temperaturmittel (Abb. 1, 2) geht hervor, daß der Gang der Temperaturen, besonders im Winter, sehr ungünstig ist. Dieser Umstand beeinflußt in sehr nachteiliger Weise die Ergebnisse unserer Glasflächen, weil sie meistens aus Hangargewächshäusern bestehen. 2. B l o c k s . Bauten mit drei bis fünf 3 m breiten, 50 m langen und im First 2,5 m hohen Schiffen. Die Wärmeberechnung ist dieselbe wie bei den Hangarbauten. Es handelt sich entweder um Normalblocks oder um Blocks, deren Dächer geöffnet 1 ) Vortrag gehalten anläßlich der Einweihung des Institutsgebäudes des Instituts für Gartenbau Großbeeren der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin am 5. Juni 1957-

17*

244

M A R E C E K , M i k r o k l i m a in G e w ä c h s h ä u s e r n i m t s c h e c h o s l o w a k i s c h e n G a r t e n b a u

' C I 2. 3 I 2. 3 I 2. 3 I 2 3 I .2 3 I .2 3 I . 2 3 I . 2 3 I . 2 3 1 . 2 3 I. 2 3 I. 2 3 I 2 3 .

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P c c - Vermehrungshaus 1955 Vss= jm Freien I9SS \ \ \

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Hjs= Hangargewächshaus

Z956-/957

— B5s= geheizter Block /?56= unbeheizter Block

II.

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I956-I9S?\ 1956-1957

11 1 1 11 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 V7. vn. vm. ix. x. 1

1

1

XI

XII

i.

Tageslufttemperatur in den Gewächs) läLise rn i n Dt k£idt

werden können; die letzteren sind zur Anzucht von Gemüse bzw. zu Herbstkulturen (Chrysanthemen, Blumenkohl usw.) bestimmt. Aus der graphischen Darstellung Nr. 1, 2 geht hervor, daß der Gang der Temperaturen, also des wichtigsten meteorologischen Faktors, günstiger ist als im Hangarbau. 3. V e r m e h r u n g s h ä u s e r . Bauten mit einem 6 m breiten, 50 m langen und im First 2,5 m hohen Schiff. Sie sind in zwei Teile je 20° C und 10 bis 15° C Temperatur geteilt. Die graphische Darstellung Nr. i, 2 zeigt den Wärmeverlauf, der günstiger ist als in den Hangarbauten und Blocks. 4. U n b e h e i z t e B l o c k s . Bauten mit mehreren 3 m messenden und meistens 50 m langen Schiffen, die später noch eingehend besprochen werden sollen. i

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B56

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Pt;S - Vermehrungshaus

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RSi=

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1955

Hss - Hangargewächshaus 1956-1957 g5{ = geheizter Block 1956 - 1957 \

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unbeheizter

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Block

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»956- 1957

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II.

m.

IV

V.

VI

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IX

X

XI

XII
> > >

10 5 0 0 5 10 15 20 25

V

%

3 21 85 280 208 149 89 10

0,8 ' 5,8 23,3 76,7 57,0 40,8 24,4 2,7

-

V = im Freien R = Block

%

R

_ 7 76 289 235 186 129 48 1

.

_

1,9 20,8 79,2 64,4 51,0 35,3 13,2 0,3

-15 -10 —5 0 5 10 15 20 25

°C

V

bis - 1 0 bis - 5 bis 0 bis 5 bis 10 bis 15 bis 20 bis 25 bis 30

3 18 64 72 59 60 79 10 —

% 0,8 4,9 17,6 19,7 " 16,2 16,4 21,7 2,7 —

R

_ 7 69 54 49 57 81 47 1

/o

_ 1,9 18,9 14,8 13,4 15,6 22,2 12,9 1,3

1.

SM. I

2

II.

3

1

III.

2

3

1

2

IV.

3

1

2

V.

3

I

2

VI.

3

I

V.

1

2

I.

3

I

2

II.

3

1

2

III.

3

I

2

IV.

3

I

2

V.

2

VII.

3

1

2

VIII.

3

1

I

2

VI.

3

1

Vitt.

VI.

3

2

IX.

3

I

2

VII.

3

I

2

VIII.

2

X.

3

I

IX.

3

1

2

IX.

2

XI.

3

1

X.

3

I

2

X.

2

XII.

3

I

XI.

3

I

2

XI.

2

3

XII.

3

I

2

XII.

Abb. 8. Jährlicher Gang der Tageslufttemperatur in Dekaden in unbeheizten Blocks und im Freien; Veränderung der Tageslichtdauer, Sonnenscheindauer und Stärke der Bewölkung.

252

M A R E Ö E K , Mikroklima in Gewächshäusern im tschechoslowakischen G a r t e n b a u

Tabelle 2 Tageslufttemperatursummen (gerechnet von 0° C) im unbeheizten Block und im Freien. Ruzyne 1955 R Mèsic

V *

s

*

+

I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. IX. X. XI. XII.

- 66,5 — 53,8 47,3 291,1 466,4 586,2 635,0 593,5 477,8 308,1 130,1 53,1

3,9 5,6 84,2 291,1 466,4 586,2 635,0 593,5 477,8 308,1 131,7 71,6

I.-XII.

3468,3

3655,1

+

-

70,4 59,4 36,9

R -

C —

7,3 24,8 58,4 185,6 347,6 459,1 542,5 520,0 402,6 234,3 92,1 68,1

109,5 112,1 58,3

1,6 18,5

-102,2 - 87,3 0,1 185,6 347,6 459,1 542,5 520,0 402,6 234,3 83,7 36,1

186,8

2622,1

2942,4

— — — —

— — —

Meslc = Monat Zvjrseni teploty v % = Temperaturerhöhung in %

V

Zvyseni teploty v%

8,4 32,0

—35,7 —47,2 33,5 105,5 118,8 127,1 92,5 73,5 75,2 73,8 46,4 17,0

473 157 134 128 117 114 119 131 155 147

320,3

846,2

132

— —

— — — —





R = Block V = im Freien

V e g e t a t i o n s p e r i o d e i m G e w ä c h s h a u s länger ist, u n d 2war z u m Beispiel bei der T e m p e r a t u r g r e n z e v o n 10° C u m 37 T a g e . A u s der Zahlentabelle N r . 1 ist zu ersehen, d a ß auch die T e m p e r a t u r e n f ü r d e n G e m ü s e a n b a u viel g ü n s t i g e r sind. Tabelle 3 Tageslufttemperatursummen (gerechnet von 5° C) im unbeheizten Block und im Freien Ruzyne 1955 Mésic

I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. IX. X. XI. XII.

X

XX

I.-XII.

R

V

*

£

>5°C

>0°C

5°C

>0°C

71.6 278,9 466.4 586,2 635.0 593.5 477,8 308.1 90.7

80,0 291.1 466.4 586.2 635.0 593.5 477,8 308.1 98,5

8,4 12,2

7,8

48,4 142.5 347.6 459,1 542.5 520,0 402.6 213,4 53,1

54.3 185,6 347,6 459,1 542.5 520,0 402.6 234,3 70.4

20,9 17,3

3508,2 3536,6

28,4

2729,3

2816,4

87,2

MSsic = Monat Zvyseni teploty v % = Temperaturerhöhung in %

R-V

Zvfseni teploty v %

23,2 136,4 118,8 127,1 92,5 73.5 75,2 94,7 37.6

148 196 134 128 117 114 119 144 171

779,0

128

< 5° C < 0 ° C

5,9 43,1

- 1,2

-

0,6 1,8

R = Block V = im Freien

253

Archiv für Gartenbau, VII. Band, Heft 4, 1959

Die Wärmeunterschiede treten noch besser hervor, wenn die Temperatursummen der einzelnen Monate und des ganzen Jahres verglichen werden (Tabelle Nr. 2). Die Lufttemperatursumme des ganzen Jahres war im ungeheizten Gewächshaus um 846,2° C höher als draußen. Wenn ein Tagestemperaturmittel von 20° C angenommen wird, sind dies 42 Vegetationstage Gewinn. Hierauf beruhen die guten Anbauerfolge und die Zweckmäßigkeit von unbeheizten Blocks. Die für das Wachstum der Pflanzen (gerechnet von 5° C) erforderlichen Temperaturen sind in Tabelle Nr. 3 angeführt. Aus der Tabelle ist zu ersehen, daß die Temperatursumme im Gewächshaus während der Vegetationsperiode um 779° C höher ist als draußen. Dieser Mehrbetrag ist fast ausreichend für die Kultur von Salat, der von der Pflanzung bis zur Ernte etwa 800° C erfordert. D i e Höchst- und Mindesttemperaturen der L u f t Die graphische Darstellung Nr. 9 ergänzt das Bild des Verlaufs der Lufttemperaturen in durchschnittlichen Höchst- und Mindestwerten, die im Laufe des Jahres eine ähnliche Tendenz aufweisen wie die täglichen Temperaturmittel. In den Wintermonaten sind die in den Höchsttemperaturen auftretenden Unterschiede bedeutungslos; letztere betragen mit Rücksicht auf die geringe Sonnenscheindauer und die Schneedecke durchschnittlich nur 1° C; in den Frühjahrs- und Sommermonaten erhöhen sich die Unterschiede wesentlich und erreichen bis 8° C. Die Unterschiede in den M i n d e s t werten der Temperatur sind im Laufe des Jahres beständiger und liegen bei etwa 4° C. Die Tabellen 4 und 5 ermöglichen eine Übersicht der jährlichen Wärmeverteilung für Höchst- und Mindestwerte in Gewächshäusern und im Freien. Aus Tabelle 4 ergibt sich, daß die Anzahl der Tage mit höherer Temperatur als 20° C, die für wärmeliebende Pflanzen zweckmäßig ist, im Gewächshaus die im Freien um 53 Tage übersteigt. Aus der Tafel ist weiterhin zu ersehen, daß die Höchsttemperaturen 35° C nicht überschritten haben, daß also die Lüftung des Gewächshauses ausreichend ist. Tabelle 4 Anzahl der Tage mit Höchstlufttemperaturen von — 10° C bis 35° C im unbeheizten Block und im Freien. Ruzyne 1955 0-Maximum °C

V

/o

R

%

< - 5 < - 0 > 0 > 5 > 10 > 15 > 20 > 25 > 30

3 41 324 255 201 150 94 31 0

0,8 11,2 88,7 69,8 55,0 41,1 25,8 84,9 0

0 39 326 268 224 201 147 88 13

0 10,7 89,3 73,4 61,3 55,0 40,2 24,1 3,6

V = im Freien

R = Block

0-Maximum °C —10 —5 0 5 10 15 20 25 30

bis „ „ „ „ „ „ „ „

-5 0 5 10 15 20 25 30 35

V

%

R

%

3 38 69 54 51 56 63 31 0

0,8 10,4 18,9 14,8 14,0 15,3 17,3 8,5 0

0 39 58 44 23 54 59 75 13

0 10,7 15,9 12,0 6,3 14,8 16,2 20,5 3,6

254

M A R E C E K , Mikroklima in Gewächshäusern im tschechoslowakischen G a r t e n b a u

Abb. 9. Jährlicher Gang der Höchst- und Mindestlufttemperaturen in Dekaden im unbeheizten Block und im Freien. Ruzyne 1956.

Tabelle 5 zeigt, daß die Anzahl der Tage mit über 0° C liegenden Temperaturen im Gewächshaus um 62 Tage höher ist als im Freien; die Anzahl der Tage mit Temperaturen über 5° C, dem Minimum für das Wachstum von anspruchsloseren Pflanzen, ist um 77 Tage höher.

255

A r c h i v f ü r G a r t e n b a u , V I I . B a n d , H e f t 4, 1959

Tabelle 5 Anzahl der Tage mit Mindestlufttemperaturen von — 20° C bis 25° C im unbeheizten Block und im Freien. Ruzyne 1955 0-Minimum °C — 15

< - 10 < - 5 < 0 0 > >

>

>

>

5 10 15 20

V = im Freien

V 5 27 71 162

203 125 53 3 —

% Vi

7,4 19,4 44,3 55,6 34,2 14,5 0,8 —

0-Minimum °C

R

%

1 27 100

0,3 7,4 27,4 72,6 55,3 33,2 12,0 0,3

265 202 121 44

1

-20 —15 -10 - 5

0 5 10 15 20

bis - 1 5 „ —10 „ - 5 0 „ 5 „ 10 „ „ 15 20 „ „ 25

V

%

5 22 44 91 78

72 50 3

1,4 6,0 12,0 24,9 21,4 19,7 13,8 0,8





R

%

1 26 73 63

0,3 7,1 20,0 17,3 22,2 21,0 11,8 0,3

81 77 43 . 1

R = Block

Der absolute Jahreshöchstwert von 32,6° C wurde im Gewächshaus bereits am 5. Juni erreicht, während das absolute Maximum im Freien, das nur 29,5° C betrug, erst auf den 18. Juli fiel. Das absolute Jahresminimum von minus 11,3° C im Gewächshaus fiel auf den 23. Februar, bei gleichzeitigem absoluten Mindestwert von minus 18,6° C im Freien. Wir vermuten daher, daß die Konstruktion und die Schneedecke den Innenraum so isoliert haben, daß der Unterschied zwischen den beiden Mindestwerten 7,3° C betrug. Diese Tatsache, die auch in zahlreichen anderen Messungen ihre Bestätigung fand, berechtigt zur Schlußfolgerung, daß die Konstruktion des Blocks bei stärkeren Frösten die Temperaturen der Innenräume etwa um die Hälfte erhöht. Das geht aus der Tabelle 6 hervor, die die prozentuale Temperaturerhöhung im Gewächshaus zum Ausdruck bringt. In den Herbstmonaten sind die Temperaturunterschiede größer, sie erreichten bis 85%, weil neben der Konstruktion die höhere Bodentemperatur zur Geltung kommt. In den Frühjahrsmonaten sind die Unterschiede geringer; sie sinken bis auf 40% ab. Die erwärmende Wirkung der Konstruktion ist infolge des noch nicht durchwärmten Bodens geringer. Auch die Schneedecke auf den Dächern der Blocks wirkte bei starken Frösten auf den Gewächshausraum isolierend, verhinderte aber an sonnigen Tagen die Sonneneinstrahlung. Bei Temperaturen von etwa minus 3° C steigt die Innentemperatur bereits über 0° C. Tabelle 6 Mindestlufttemperaturunterschiede im unbeheizten Block und im Freien in Frosttagen (t r 0° C). Ruzyne 1955 Rozmezi teplot °C

Otepleni v rychlirné v %

- 2 0 bis - 1 5 - 1 5 „ —10

46 bis 53 38 „ 71

Rozmezi teplot ° C - 1 0 bis - 5 „

Rozmezi teplot = Temperaturabgrenzung Otepleni v rychlirne = Temperaturerhöhung im Block

Otepleni v rychlirné v% 5 0

42 bis 84 42 „ 74

256

M A R E C E K , Mikroklima in Gewächshäusern im tschechoslowakischen G a r t e n b a u

Deshalb ist die ununterbrochene Nutzung der unbeheizten Blocks auch im Winter mit Wintersorten von Salat, Petersilie, Speisemöhre, Wirsing usw. möglich, und sie haben sich in unserer Praxis bewährt. Aus der Tabelle 7 sind die Termine für das Auftreten der letzten und ersten Fröste sowie die Länge der frostfreien Periode zu ersehen, die im Block um 85 Tage länger war als im Freien. Für den Gemüseanbau in den unbeheizten Blocks sind die Wärmeverhältnisse, vor allem aber die Mindestwerte der Temperatur während der Frühjahrs- und Herbstmonate besonders wichtig. In Tabelle 8 ist die Anzahl der Frosttage in den kritischen Monaten angeführt. Tabelle 7 Letzte und erste Fröste im unbeheizten Block und im Freien. Ruzyne 1955 Posledni mrazovy den Den V R

23. 5. 31. 3.

°C -

0,6 2,9

Prvni mrazovy den Den 30. 9. 1. 11.

°C -

1,0 1,3

Delka obdobi bez mrazu

s mrazem

pocet dni

129 214

V = im Freien R = Block Posledni mrazov^ den = der letzte Frosttag Prvni mrazovy den = der erste Frosttag Delka obdobi bez mrazu = die Periode ohne Frost Delka obdobi s mrazem = die Frostperiode Pofiet dni = Anzahl der Tage Den = der Tag

Abb. 10. Die Lufttemperaturverteilung im unbeheizten Block. Ruzyne 1955 - 16. 3. - 15 Uhr.

236 151

Archiv für Gartenbau, VII. Band, Heft 4, 1959

257

Die Wärme verteilt sich imBlock nicht gleichmäßig, im Gegenteil, es ergibt sich aus Abb. 10 a, b, c, daß sowohl in der Horizontalen mäßige als auch vertikal Unterschiede auftreten. In der bodennahen Luftschicht bis zu 1 m sind die Temperaturunterschiede größer, wogegen sie in größerer Höhe ausgeglichener sind (siehe Abb. 10b). Falls nicht ausreichend gelüftet wird, hält sich die wärmereLuft beimFirst der einzelnen Blockschiffe (siehe Abb. 10c). Tabelle 8 Anzahl der Frosttage in kritischen Monaten im unbeheizten Block und im Freien. Ruzyne 1955

V R V = im Freien

III.

IV.

26 22

15

4



-

V.

IX.

X.

XI.

1

10

21 5

-



R = Block

Abb. 11. Jährlicher Gang der Tagesbodentemperaturen in Dekaden im unbeheizten Block und im Freien. Ruznye 1956. I S Archiv für Gartenbau VII/4



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M A R E Ö E K , Mikroklima in Gewächshäusern im tschechoslowakischen G a r t e n b a u

D e r jährliche G a n g der

Bodentemperaturen

D i e graphische Darstellung Nr. 11 zeigt den jährlichen Verlauf der Bodentemperaturen im Block und im Freiland in Dekaden in Tiefen bis zu 20 cm. Der Gang der Bodentemperaturen folgt im Block und im Freiland in groben Zügen dem Gang der Lufttemperaturen. In der graphischen Darstellung Abb. 12 ist weiter die Kennlinie der Thermoisoplethen des Bodens eingezeichnet, die die zeitlichen Temperaturveränderungen in Tiefen bis zu 20 cm von derOberfläche zeigt. Aus dieser Darstellung kann leicht ersehen werden, daß der Boden im Block nach der ersten Märzdekade auftaute, während dies im Freiland erst nach der zweiten Märzdekade geschah; in beiden Fällen war der Boden (im Block mit kleiner Unterbrechung) bis zu einer Tiefe von 20 cm gefroren. Gegen Ende des Jahres fror der Boden im Freiland, und zwar vorübergehend in der zweiten Dezemberdekade, bis 10 cm tief. RUZYNE 1955 Bodent»mperaturen llsopleten) /? - unbeheizter Block 1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 3 1 2 3 t 2 3 0 10 -2 -2 0 SFA O I I n\ioo\ ig \ wl ?o\ I» it al 2o\2P frort Ire fk 121b BI sl 0 12 Ii