Archiv für Gartenbau: Band 18, Heft 2 1970 [Reprint 2021 ed.]
 9783112506028, 9783112506011

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DEUTSCHE DEMOKRATISCHE

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S. 6 7 - 1 2 1

Herausgeber: Deutsche Demokratische Republik • Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin Chefredakteur: Prof. Dr. Dr. h. c. G . FRIEDRICH Redaktionskollegium: Prof. Dr. Dr. h. c. G . BECKER, Prof. Dr. J . DEHNE, Dr. habil. W . FEHRMANN, Prof. Dr. Dr. h. c. Prof. Dr. Dr. h. c. J . REINHOLD, Prof. Dr. E . SEIDEL, Prof. Dr. H. RUPPRECHT Redaktionelle Bearbeitung: Prof. Dr. Dr. h. c. G. FRIEDRICH.

G. FRIEDRICH,

Das Archiv für Gartenbau erscheint in Heften mit einem Umfang von je 5 Druckbogen (80 Seiten). Die innerhalb eines Jahres herausgegebenen 8 Hefte bilden einen Band. Das letzte Heft eines Bandes enthält Inhalts-, Autorenund Sachverzeichnis. Der Bezugspreis je Heft beträgt 1 0 , - M , Doppelheft 2 0 , - M . Sonderpreise f ü r did D D R : Einfachheft 5 , - M , Doppelheft 10,- M. Die Schriftleitung nimmt nur Manuskripte an,deren Gesamtumfang 25 Schreibmaschinenseiten nicht Uberschreitet und die bisher noch nicht, auch nicht in anderer Form, im In- oder Ausland veröffentlicht wurden. Jeder Arbeit ist eine Zusammenfassung mit den wichtigsten Ergebnissen (nicht länger als 20 Zeilen), wenn möglich auch in russischer und englischer bzw. französischer Sprache* beizufügen. Gegebenenfalls erfolgt die Übersetzung in der Akademie. Manuskripte sind zu senden an den Qhefredakteur, Prof. Dr. Dr. n. c. G. FRIEDRICH, Institut f ü r Obstbau, 8057 Dresden. Die Autoren erhalten Umbruchabzüge z u ; Korrektur mit befristeter Terminstellung. Bei Nichteinhaltung der Termine erteilt die Eedaktion Imprimatur. Das Verfügungsrecht über die in dieser Zeitschrift abgedruckten Arbeiten geht ausschließlich an die Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin über. Ein Nachdruck in anderen Zeltschriften oder eine Übersetzung in andere Sprachen bedarf der Genehmigung durch die Akademie, ausgenommen davon bleibt der Abdruck der Zusammenfassungen. Kein anderer Teil dieser Zeitschrift darf in irgendeiner Form — durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren - ohne schriftliche Genehmigung der Akademie reproduziert werden. Für jede Arbeit werden unentgeltlich 100 Sonderdrucke geliefert. Das Honorar beträgt 40,— M je Druckbogen und schließt auch die Urheberrechte f ü r das Bildmaterial ein. Dissertationen, auch gekürzte bzw. geänderte, werden nicht honoriert. Verlag Akademie-Verlag GmbH, 108 Berlin, Leipziger Straße 3 - 4 , Fernruf: 22 04 41. Telex-Nr. 11 2020. Postscheckkonto: Berlin 35021. Bestellnummer 'dieses Heftes: 1039/XVIII/2. Veröffentlicht unter der Lizenznummer.1276 des Presseamtes beim Vorsitzenden des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik. Herstellung: IV/2/14 • VEB Werkdruck, 445 Gräfenhainichen • 1039. AH rights reserved (including those of translations into foreign languages). No part of this issue, except the summaries, may be reproduced in any form, by photoprint, microfilm or any other means, without written permission from the publishers.

DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK DEUTSCHE AKADEMIE DER LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN ZU BERLIN

ARCHIV FÜR

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w Q C « d ü r f t e das Vermögen der Jungpflanzen sein, aus den Blattachseln zahlreiche Kurzsprosse (Seitenkronen) zu entwickeln, die schon sehr frühzeitig Infloreszenzen ausbilden (Abb. 1/1). Außerdem werden von den in der Regel in Zweizahl vorhandenen, obersten Blattachselknospen, die das vegetative W a c h s t u m des H a u p t s p r o s s e s fortsetzen, bereits im ersten J a h r Infloreszenzen (Sekundärinfloreszenzen) gebildet. Demgegenüber entwickeln die ertragsschwachen Sorten (Typ B) je Krone n u r eine Infloreszenz (Typ B,). Die obersten Blattachselknospen bewirken zwar auch eine Zweiteilung des Kurzsprosses, doch werden Infloreszenzen erst im nächsten J a h r gebildet. I n typischen Fällen findet keine weitere Bestückung s t a t t ; alle eventuell austreibenden Blattachselknospen bilden Ausläufer (Abb. l / I I ) . I m günstigsten Fall übergipfelt ein Seitensproß die primär angelegte Infloreszenz, so d a ß eine zweite Infloreszenz (Typ B 2 — Abb. l / I I I ) ausgebildet werden k a n n (IKMISCH 1850). Solche Sekundärfloreszenzen sind z. B. bei 'Mieze Schindler' relativ häufig u n d f ü r den späten E r n t e a b s c h l u ß dieser Sorte m i t verantwortlich. Ausgebildete Seitenkronen kommen auch bei diesen T y p e n in der Regel erst im nächsten J a h r zur Blüte. Bei der Z ü c h t u n g hochertragreicher, einmaltragender Sorten k a n n die Zahl der im ersten S t a n d j a h r blühenden Seitenkronen u n d das Vorhandensein von Sekundärfloreszenzen als hervorragendes Leitmerkmal dienen. Wird jedoch der in Abbildung I I dargestellte T y p mit der Eigenschaft „mehrmalstragend" gekoppelt, was zur Steigerung des E r t r a g e s wünschenswert wäre, m u ß m i t K o m plikationen gerechnet werden (Typ C): J e d e Kronenverzweigung u n d Seitenkrone wächst bis zur ersten E r n t e zu einer vollentwickelten R o s e t t e aus u n d die Terminalknospen dieser K r o n e n wandeln sich zu Infloreszenzen u m . I n der Regel entstehen — einem Dichasium entsprechend — u n t e r h a l b der Infloreszenz zwei Seitenkronen, die wiederum Blüten bilden u n d vier Seitenkronen hinterlassen usw. Bei dieser exponentiellen Vermehrung der Kronenzahl einer Die folgenden Typenbezeichnungen werden im weiteren als unverbindliche Symbole im Sinne von Abkürzungen verwendet.

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Einzelpflanze ist die optimale Leistung wegen der nachfolgenden Disproportion zwischen der Blatt-, Wurzel- u n d Blütenbildung zeitlich begrenzt. Die neu angelegten Infloreszenzen werden unzureichend ernährt, bilden häufig Blüten m i t v e r k ü m m e r t e n Andröcien oder fallen I n f e k t i o n e n zum Opfer u n d vertrocknen. Außerdem wird die weitere Blütenbildung durch die sehr dichten L a u b k r o n e n nachteilig beeinflußt ( G U T T R I D G E 1959a, b, S I R O N V A L et EL T A M I R L O M B A 1960, T H O M P S O N and G U T T R I D G E 1960). F r ü c h t e geringer Qualität u n d Fehlerträge sind die Folge. Die Situation bei mehrmalstragenden E r d b e e r e n dieses Typs ist besonders ungünstig, wenn der Zeitabschnitt bis zur Blüte einer nachfolgenden Terminalinfloreszenz relativ groß ist (Typ Oj). Dadurch wird zwar die Bestückung im ersten S t a n d j a h r gering gehalten, aber die Folgeinfloreszenzen fallen dem F r o s t zum Opfer; darüber hinaus werden im folgenden F r ü h j a h r von den meisten K r o n e n keinen keine Infloreszenzen gebildet. Der überwiegende Teil der gegenwärtigen E B - S o r t e n gehört dem W u c h s t y p C, an. Hier gibt es n u r einen Weg zur Ertragssteigerung: E x t r e m e Verkürzung der Zeit von der Bildung einer Sekundärkrone bis zu ihrer Blühfähigkeit (Typ C 2 ). D a d u r c h wird gewährleistet, d a ß die Phase optimaler Leistung im ersten S t a n d j a h r noch in die warme Jahreszeit fällt u n d auch relativ viele Folgesprosse bis zum F r ü h j a h r des zweiten S t a n d j a h r e s eitragsfähig werden. Später ist aber von diesen Pflanzen trotz eventueller D ü n g u n g oder Beregnung nichts m e h r zu e r w a r t e n ; eine K u l t u r bis zum H e r b s t des 2. J a h r e s ist n u r gerechtfertigt, wenn die verwendete Sorte i m ersten S t a n d j a h r eine zur Bandverbreiterung ausreichende Ausläuferzahl produziert h a t . Diese Bedingungen erfüllte z. B. von 647 Sämlingen der Kreuzung Herzbergs T r i u m p h x Senga Sengana n u r ein E x e m p l a r ; dieser S t a m m H T S S 258/58 wird zur Zeit bei der Versuchsstation Würzen der Zentralstelle f ü r Sortenwesen der D D R g e p r ü f t . Eine rasche Aufeinanderfolge von B l ü t e n s t ä n d e n k a n n auch nach einem anderen Prinzip erfolgen (Typ D): U n t e r optimalen Bedingungen werden während der zweiten Ernteperiode von einer Krone 6 bis 8 B l ü t e n s t ä n d e ausgebildet, ohne daß die Krone eine Aufteilung erfährt. Mit jeder neuen Infloreszenz entwickeln sich 2 bis 4 neue Blätter. Hier liegt offenbar eine Parallele z u m T y p B 2 , nämlich ein Monochasium vor. Mit Beginn der 2. Blühperiode wird aber auch die Ausläuferbildung eingestellt; in dieser Zeit t r e t e n häufig Zwischenf o r m e n von Ausläufern u n d B l ü t e n s t ä n d e n auf, so daß die bei T y p D gebildeten Infloreszenzen teilweise Umbildungen blattachselständiger Langsprosse (Ausläufer) sein können. Das wäre eine Parallele zu den Verhältnissen bei Fragaria vesca semperflorens Duch. ( B R O W N a n d W A R E I N G 1 9 6 5 ) , die n a c h D A R R O W ( 1 9 5 5 ) s t a t t Stolonen stets Infloreszenzen ausbildet. B A U E R u n d G R U B E R ( 1 9 6 2 ) leiten aus der Bewurzelungsfähigkeit dieser Blütenstände u n t e r K u r z t a g s bedingungen eine Homologie m i t Ausläufern ab. Die f ü r T y p C beschriebenen Probleme bestehen bei T y p D n i c h t ; deshalb können Einzelpflanzen auch während mehrerer J a h r e ertragreich sein, wenn durch entsprechende M a ß n a h m e n (z. B. Bodenbedeckung) eine laufende N ä h r stoffversorgung u n d Neubildung von Adventivwurzeln sichergestellt ist. Die

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F . JITXGXICKEII, Z ü c h t u n g i i n m e r t r a g e n d e r

Gartenerdbeeren

B e s t o c k u n g erfolgt bei T y p D in der R e g e l v o r oder während der ersten B l ü t e . Unter optimalen Ernährungsbedingungen treiben während der zweiten Ernteperiode auch basale, „schlafende" A u g e n aus und bilden Kurzsprosse, die wiederum fortlaufend und ohne weitere Verzweigung Blütenstände entwickeln. Obwohl die Sorte 'Machern' eine Reihe züchterisch unangenehmer Eigenschaften aufweist (viele kleine F r ü c h t e , schwache Wüchsigkeit, geringe ökologische Breite, Frostanfälligkeit, geringer E r t r a g bei der ersten E r n t e u. a. m.) k a n n ihr Modus der Infloreszenzanlage das Modell für k ü n f t i g e Züchtungen sein; in diesem Falle erscheint die optimale U m s e t z u n g der Assimilate in E r t r a g gewährleistet.

III.

D e r Einfluß der Infloreszenzverzweigung auf die Sortierung

Die Sorte 'Machern' k a n n aber auch als E x t r e m f a l l einer ungeeigneten Verzweigungstendenz der Infloreszenzen gelten. U n t e r optimalen Bedingungen haben wir Blütenstände mit 4 0 vollfertilen Einzelblüten beobachtet. Da die Primärbeeren dieser Sorte ohnehin nur mittelgroß, alle B l ü t e n aber zwittrig sind, ergibt sich ein sehr hoher Anteil an B - und C-Ware sowie eine unökonomische Pflück- und Verarbeitungsleistung (DUGGEN 1 9 6 7 ) . I n diesem Zusammenhang ist wichtig, daß die oben charakterisierte Verzweigungstendenz nur unter optimalen Wachstumsverhältnissen (Ende Juni/Anfang Juli) offensichtlich wird. D a ein K l o n im F r ü h j a h r eine geringe, im Sommer aber eine sehr hohe Infloreszenzverzweigung aufweisen kann, ist bei der E i n k r e u z u n g einmaltragender Sorten zur Reduzierung der B l ü t e n z a h l pro B l ü t e n s t a n d Vorsicht geboten. Nicht immer l ä ß t der P h ä n o t y p einmaltragender Sorten bei K r e u z u n g mit mehrmalstragenden Sorten Rückschlüsse auf die Merkmalsübertragung zu. A u ß e r d e m können Irrtümer bei der Bonitierung auftreten, wenn nicht mehrere Einzelpflanzen eines K l o n e s im ersten S t a n d j a h r ständig unter optimalen Standort- und Ernährungsbedingungen kontrolliert werden. E B - F o r m e n aus 'Senga Sengana'-Nachkommenschaften bestätigten die Regel, d a ß brevipede Infloreszenzverzweigung (TBOLL 1 9 6 4 ) eine Steigerung des relativen Gewichtes der Sekundär- und Tertiärbeeren (DARROW 1 9 2 9 ) und somit eine bessere Sortierung zur Folge hat. A l s Zuchtziel ist anzustreben, daß selbst unter optimalen Bedingungen bei vollfertil zwittrigen B l ü t e n nicht mehr als 7 B l ü t e n pro Infloreszenz gebildet w e r d e n ; das scheint bei gezielter Z ü c h t u n g auf den Fragaria chiloensis-Typ der Infloreszenzverzweigung (DARROW 1 9 2 9 ) möglich z u sein; über die Ausgangsarten v o n Fragaria ananassa Duch. berichtet S T A U D T ( 1 9 6 1 , 1 9 6 2 ) . W i r verwendeten als brauchbares L e i t m e r k m a l für schwache Infloreszenzverzweigung die U n f ä h i g k e i t der Ausläufer, aus der Achsel des ersten Niederblattes (TROLL 1 9 3 7 ) ausläuferartige Seitensprosse zu treiben.

Archiv für (¡artenbau, XVIII. Band, Heft 1,1970

IV.

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Einfluß der Geschlechtsmerkmale auf E r t r a g u n d Qualität

Eine relativ gute Sortierung k a n n auch erreicht werden, wenn der entsprechende Klon eine leichte Vermännlichungstendenz aufweist. Die zuletzt gebildeten Blüten trocknen d a n n ein, so d a ß auch bei günstigen Bedingungen n u r wenige minderwertige F r ü c h t e gebildet werden. Dieses Prinzip ist z. B. bei der Sorte 'Aurora' realisiert, doch ist diese Eigenschaft meistens mit der Ausbildung von K r ü p p e l f r ü c h t e n bzw. mit F e h l e r t r a g bei Dürre gekoppelt. Die Geschlechtsverhältnisse bei den polyploiden Fragaria-Arten (VALLEAU 1918, DARROW 1 9 2 5 , 1 9 2 7 , CORRENS 1 9 2 6 , 1 9 2 8 , K Ü H N 1 9 2 9 , SCHIEMANN 1 9 3 0 ,

1931,

sind durch die Heterogametie im weiblichen Geschlecht (CORRENS 1 9 2 6 ) u n d die graduelle A b s t u f u n g der a n t h e r e n t r a g e n d e n Pflanzen vom rein männlichen bis zum vollfertil zwittrigen T y p charakterisiert. Der F r u c h t a n s a t z wird durch entsprechende Realisatoren (SCHIEMANN 1931) sowie durch die jeweiligen Ernährungsbedingungen (DARROW 1929) b e s t i m m t . Weniger beachtet wurde bisher, daß es Zwitter mit genotypischer Verweiblichungstendenz gibt, z. B. 'Senga Sengana', deren Neigung zur P a r t h e n o k a r p i e einwandfreies Obst garantiert ( S E L J A H U D I N and BROZIK 1 9 6 6 ) . Das Erbververhalten dieser Zwitter wird wesentlich vom K r e u z u n g s p a r t n e r b e s t i m m t : Mit der rein weiblichen Sorte 'Mieze Schindler' erhielten wir 5 0 % rein weibliche Pflanzen u n d 50° (l antherentragende Exemplare unterschiedlicher Fertilitätss t u f e n ; mit vollfertilen Zwittern (z. B. Machern, Herzbergs Triumph) hingegen wurden ca. 5 0 % Pflanzen mit unterschiedlich ausgeprägter Verweiblichungstendenz gefunden (mindestens die Primärblüten waren meistens ohne befruchtungsfähige Pollen), während der Rest von vollfertilen Zwittern bis zu Primärbeerenträgern variierte. Ganz entsprechend verhalten sich Selbstungen von 'Senga Sengana'. 1 9 3 7 , SOLNCEVA 1 9 6 3 )

Trotz dieser Komplikationen sollte die Einzelblüte bei mehrmalstragenden Sorten vollfertil und zwittrig sein, da der Anbau mehrerer Sorten unökonomisch ist u n d bis zur Frostperiode blühende Erdbeeren auch als B i e n e n f u t t e r Bed e u t u n g erlangen d ü r f t e n . Außerdem liefern F o r m e n , die nicht voll ausgeglichen zwittrig sind, deformierte F r ü c h t e . Derartige Deformationen t r e t e n besonders während der zweiten E r n t e auch d a n n auf, wenn das bei einmaltragenden Sorten erstrebte Zuchtziel — möglichst viele F r u c h t k n o t e n pro Blüte — übertrieben ausgebildet ist. Besondere Schwierigkeiten ergeben sich aus der Wechselwirkung zwischen der F r o s t h ä r t e u n d den Geschlechtsverhältnissen, worauf in einer weiteren Arbeit eingegangen wird.

V.

W a c h s t u m und vegetative Vermehrbarkeit

Als Idealform k a n n n u r ein ausgesprochen intermediärer Fragaria ananassaT y p gelten. Sowohl die Annäherung an Fragaria virginiana (schwache Adventivwurzelregeneration, flachwurzelnd, K ä l t e b e d ü r f n i s zur Anregung des

F. JuxCrNICKEL, Züchtung immertragender Gartenerdbeeren

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vegetativen Wachstums, kleine Früchte) als auch an Fragaria chiloensis (Kälteempfindlichkeit, geringe Geschmacksqualität, lange Fruchtentwicklungsperiode) beeinträchtigt den Erfolg der K u l t u r . Anzustreben ist eine Starkwüchsigkeit, die a n Fragaria chiloensis erinnert; hingegen sollte die Ausläuferbildung nur nach Kälteeinwirkung erfolgen. Nach D A R R O W ( 1 9 5 5 ) ist bei E B - S o r t e n zwischen intensiver Ausläufer- u n d Laubkronenentwicklung keine positive Korrelation vorhanden. Der E r t r a g von E B - K l o n e n m i t intensiver Ausläuferentwicklung k a n n — ebenso wie bei J B F o r m e n ( R O M a n d D A N A 1 9 6 2 , G U T T R I D G E et al. 1 9 6 6 ) — wesentlich erhöht werden, wenn m a n die Stolonen regelmäßig entfernt. Da diese M a ß n a h m e jedoch m i t einem erheblichen A r b e i t s a u f w a n d v e r b u n d e n ist, erhebt sich die Frage, ob nicht F o r m e n mit reduzierter Ausläuferbildung (z. B. 'Aurora'), die durch Teilung der Mutterpflanze nach dem zweiten S t a n d j a h r v e r m e h r t werden können, zu bevorzugen sind ( S O E G E 1 9 5 6 , C O R B E T T a n d M E A D E R 1 9 6 5 ) . F ü r den plantagenmäßigen A n b a u ist es jedoch günstiger, wenn eine zur B a n d Verbreiter u n g ausreichende Zahl von Ausläufern gebildet wird, weil d a n n viele einjährige Pflanzen auch im zweiten S t a n d j a h r einen Vollertrag sichern. Bei hochertragreichen E B - S o r t e n bilden sich an den Ausläufern frühzeitig Infloreszenzen, so daß ein wesentlicher Teil der zweiten E r n t e bereits im ersten J a h r a n den Ausläufern heranwächst. Solche Sorten eignen sich im Liebhaberanbau zur Spalierbildung (Anonym 1967). Bei hinreichender W u c h s k r a f t u n d starker Infloreszenzentwicklung d ü r f t e die Ausläuferbildung keine E i n s c h r ä n k u n g des E r t r a g e s zur Folge haben. Bei J B - T y p e n wird ausschließlich die 'Hochbusch'-Form gefordert. Bei EBSorten (Anbau ohne Zusatzberegnung) hingegen bietet ein leicht sperriger Wuchs mit breit ausladender, mäßig dichter L a u b k r o n e gewisse Vorteile: Das L a u b verhindert ein frühzeitiges Austrocknen des Bodens u n d die Adventivwurzelbildung ist begünstigt. Da die zweite Blüte vielfach in einen warmen, trockenen Zeitabschnitt fällt, k o m m t diesem Aspekt besondere B e a c h t u n g zu. Die Infloreszenzen sollten jedoch das L a u b überragen, d a m i t die F r ü c h t e rasch abtrocknen. Weitere Probleme bei der Z ü c h t u n g mehrmalstragender Gartenerdbeeren werden in einer anderen Arbeit behandelt.

Zusammenfassung An großfrüchtigen Gartenerdbeeren werden die Beziehungen zwischen morphologischen Eigenschaften u n d E r t r a g s p o t e n z bzw. Qualität untersucht u n d die spezifischen Verhältnisse bei m e h r m a l s t r a g e n d e n Formen diskutiert. Die Untersuchungen f ü h r e n zu der Schlußfolgerung, daß Leitmerkmale f ü r hochertragreiche, einmaltragende E r d b e e r e n nicht ohne weiteres auch als solche f ü r mehrmalstragende F o r m e n angesehen werden können. U n t e r B e a c h t u n g der spezifischen Besonderheiten d ü r f t e es gelingen, mehrmalstragende, großfrüchtige

Archiv für Gartenbau, X V I I I . Band, Heft 2, 1970

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Gartenerdbeeren zu züchten, die selbst unter den klimatischen Bedingungen der D D R höhere Ertragsleistungen aufweisen als die hochertragreichen, einmaltragenden Formen.

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Summary Title of the paper: Problems and targets in breeding everbearing garden strawberries (Fragaria ananassa Duch.). I . Morphological fundamentals of yield and quality. Large-fruited garden strawberries were investigated for the relations between morphological characteristics and productivity or quality, while the specific conditions with everbearing forms are discussed. I t is concluded that leading characteristics valid for high-yielding, June-bearing strawberries cannot be simply regarded as such f o r everbearing forms. W i t h due consideration of the specific peculiarities it should be possible to breed everbearing, large-fruited garden strawberries which, even under the climatic conditions of the G D R . exhibit higher yield performances than the high-yielding, June-bearing forms.

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F. JuN(rNICKEL, Züchtung immertragender Gartenerdbeeren

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A r c h . G a r t e n b a u • B d . 18 • 1 9 7 0 • H . 2 • S. 8 1 - 9 0 • Berlin Sektion Biologie der Friedrich-Schiller-Universität — Pflanzenphysiologie — FRITZ

JUNGNICKEL

Probleme und Ziele bei der Züchtung immertragender Gartenerdbeeren (Fragaria ananassa Duch.) I I . Weitere züchterisch bedeutsame Aspekte bei remontierenden Formen Eingegangen am 23. Juli 1969

Einleitung

I n einer vorangegangenen Mitteilung haben wir dargelegt, d a ß morphologische Leitmerkmale, die den E r t r a g u n d die Qualität einmaltragender (June bearing) F o r m e n positiv beeinflussen, nicht ohne weiteres a u c h f ü r immertragende (ever bearing) 1 T y p e n vorteilhaft sind ( J U N G N I C K E L 1969). Offensichtlich gelten ähnliche E i n s c h r ä n k u n g e n auch f ü r andere, m e h r physiologisch bedingte Eigenschaften. Die vorliegende A b h a n d l u n g e n t h ä l t eine zusammenfassende Darstellung u n d Diskussion unserer Ergebnisse; sie wurden a n dem von uns bereits beschriebenen Pflanzenmaterial gewonnen ( J U N G N I C K E L 1969).

I.

Die B e d e u t u n g von Blüh- u n d E r n t e v e r l a u f

Abbildung 1 zeigt den Ernteverlauf bei einjährigen Pflanzen der Sorten Senga Sengana, Herzbergs T r i u m p h u n d R e d Rieh E v e r b e a r i n g sowie bei drei verschiedenen Klonen. Eine Beziehung zwischen dem Beginn der ersten u n d zweiten E r n t e ist offenbar nicht v o r h a n d e n . Da hierbei klimatische F a k t o r e n besonders zu berücksichtigen sind, erweist sich die Variabilität der Sämlinge als vorteilh a f t . F ü r südliche Trockenregionen sind Typen geeigneter, bei denen zwischen der F r ü h j a h r s - u n d H e r b s t e r n t e eine längere Pause eingeschaltet ist; d a r a u s würden sich auch Vorteile f ü r die Bearbeitung u n d Schädlingsbekämpfung ergeben. F ü r die klimatischen Verhältnisse der D D R sind solche T y p e n jedoch ungeeignet. Der Termin der ersten E r n t e ist in diesem Z u s a m m e n h a n g unwesentlich, d a die verschiedenen Ansprüche der Verbraucher durch ein entsprechendes Sortim e n t weitgehend befriedigt werden können. Der vielfach angestrebte f r ü h e E r n t e t e r m i n ist bei E B - K l o n e n — falls weit vorgebildete Blütenstände gut überwinterten — relativ leicht realisierbar. Indessen f ü h r t eine größere Zeitspanne zwischen dem Vegetationsbeginn u n d dem H a u p t t e i l der ersten E r n t e zum E r s t a r k e n der Pflanzen u n d somit zum besseren F r ü h j a h r s e r t r a g , der 1

Verwendete Abkürzungen: J B = June bearing, E B = ever bearing.

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F. JUNGNICKEL, Züchtung immertragender Gartenerdbeeren

bisweilen auch durch die geringere Gefährdung der Blüte durch Spätfröste bedingt ist. Die Ernteperiode im Frühjahr sollte möglichst kurz sein, um den Arbeitsaufwand beim Pflücken in ökonomischen Grenzen zu halten. Für den Beginn der zweiten Ernte müssen jedoch unter unseren Bedingungen sehr strenge Maßstäbe gelten; dabei ist weniger der Termin des Erntebeginns als vielmehr der Ertragsverlauf von Bedeutung. Gegenwärtig setzt die zweite Ernte bei vielen Sorten (z. B. Herzbergs Triumph, Herbstfreude) nur zögernd ein. Es ist anzustreben, daß alle voll entwickelten Sprosse spätestens 12 Tage nach Beginn der zweiten Blüte eine blühende Infloreszenz aufweisen. Die zweite Blühperiode (50° 0 blühende Pflanzen) darf wiederum nicht später als 10 Tage nach der Standardsorte 'Machern' einsetzen. Nur so ist für die meisten Gebiete der DDR eine zweite Vollernte erreichbar, die bis Mitte September im wesentlichen abgeschlossen ist. Gleichzeitig würde damit die zweite Haupternte in den relativ obstarmen Zeitabschnitt nach Abschluß der Süßkirschenernte verlegt, wodurch die wirtschaftliche Bedeutung der remontierenden Sorten (HONDELMANN und MELLENTHIN 1966) weiterhin ansteigen dürfte. Bereits jetzt werden andere Kulturen (z. B. Brombeeren) durch zweimaltragende Erdberen verdrängt (SCHALK 1967); der z. Z. noch unbefriedigende Verbrauch von Erdbeeren in der DDE. (nach BUSCH 1965 pro Person 0,6 kg/Jahr) dürfte ansteigen, wenn sich das Angebot an Frischware über einen längeren Zeitraum erstreckt. Diese hohen Anforderungen sind nur von den als Typ C2 und D bezeichneten F o r m e n zu erfüllen (JUNGNICKEL 1969).

Weitgehend neuartige Aspekte ergeben sich jedoch aus anbautechnischen Forderungen an die Erdbeerzüchtung (KEAMEE 1965). Es wäre denkbar, daß einige von uns bisher verworfene Typen im Interesse eines kontinuierlichen Angebotes Bedeutung erlangen könnten: Der Hauptertrag des in Abbildung 1 dargestellten Machern-Typs liegt in einer relativ kurzen Zeitspanne, die sich unmittelbar an die Reifezeit der spätesten, einmaltragenden Sorten anschließt; normalerweise überlappen sich sogar die beiden Ertragskurven. Mitunter zeichnen sich aber Zuchtstämme, die diese günstige Eigenschaft aufweisen, durch mangelhaften oder fehlenden Ertrag während der ersten Ernteperiode aus; die während der „Erdbeerzeit" unbefriedigenden Kulturen brachten solche EB-Sorten besonders beim Kleingärtner in Mißkredit. Da im Großanbau jedoch vorrangig der Reingewinn einer Kultur interessiert, wäre eventuell auch ein Sortiment zu entwickeln, bei dem auf die erste Ernte verzichtet werden kann, wenn die zweite Ernteperiode kurz, aber ertragreich ist. Falls dieses Sortiment Typen umfaßt, bei denen die Ernteperioden wie beim JB-Sortiment gestaffelt sind, könnten Arbeiten, die durch Ernte, Transport und Verwertung entstehen, sinnvoller als bisher verteilt werden. Für EB-Kloneist von besonderer Bedeutung, daß der zwischen Blüh- und Reifetermin liegende Zeitabschnitt (Fruchtentwicklungsperiode) möglichst kurz ist. Die auch bei JB-Formen vorhandenen Unterschiede der Fruchtentwicklungsperiode (CHEISTOFERI et al. 1967) wirken sich bei EB-Formen besonders nachteilig aus: Die Differenz zwischen zwei gegensätzlich veranlagten Typen betrug im Frühjahr maximal 9 Tage, bei der zweiten Ernte hingegen 21 Tage. (Kri-

Archiv f ü r Gartenbau, X V I I I . Band, H e f t 2, 1970

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Archiv f ü r Gartenbau, Bd. X V I I I . H e f t 2, 1970

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F . JrNGXK'KEL. Z ü c h t u n g i m m e r t r a g e n d e r ( i a r t e n e r d b e e i e n

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terium war die Entwicklung von je 20 gleichzeitig markierten Primärblüten). Durch zu lange Fruchtentwicklungszeiten wird die Wahrscheinlichkeit f ü r einen Befall durch K r a n k h e i t e n bzw. Schädlinge erhöht. Ferner entziehen die im S p ä t h e r b s t nur langsam reifenden F r u c h t s t ä n d e (die zwar u n t e r günstigen Vegetationsbedingungen angelegt, aber bei weniger günstigen weiterentwickelt werden) den Pflanzen die zur Ausbildung winterharter Rosetten benötigten Nährstoffe.

II.

Fruchtqualität

Die erste E r n t e der E B - S o r t e n m u ß in allen wesentlichen Qualitätsmerkmalen mit denen der J B - S o r t e n konkurrieren können. Da die größten u n d aromatischsten F r ü c h t e in der Regel zu Beginn der zweiten E r n t e gebildet werden, d ü r f t e n bei E B - T y p e n Transgressionen des Merkmals Fruchtgröße zu erwarten sein. Bei der Bonitierung mehrmalstragender N a c h k o m m e n s c h a f t e n sind folgende F r u c h t m e r k m a l e besonders zu berücksichtigen: Die Nüßchen sollten im Receptaculum eingesenkt sein, sonst werden die Sammelfrüchte bei Trockenheit während der Fruchtentwicklung oder nach Parasitenbefall (SCHAEFERS 1966) sehr unansehnlich (stachelig). Auch unter normalen Witterungsbedingungen sind die Nüßchen bei der zweiten E r n t e weniger eingesenkt als bei der ersten E r n t e . Die F r u c h t m u ß auch im September noch süßsäuerlich und saftreich sein. S t ä m m e mit mehlig schmeckenden F r ü c h t e n sind ungeeignet. Besonders bei Klonen, deren Fruchtentwicklung bis E n d e September oder noch länger anhält, ist auf ein ausgeglichenes Zucker/Säure-Verhältnis zu achten. I n dieser Zeit schmecken die meisten Sorten (wahrscheinlich infolge verminderter NettoAssimilation) wäßrig oder sauer. Als Vorbild könnte vorerst die Sorte 'Herzbergs T r i u m p h ' gelten, bei der durch die dicken, chlorophyllreichen B l ä t t e r offenbar eine gute Lichtausbeute garantiert ist. Bezüglich aller anderen Qualitätsmerkmale ergeben sich gegenüber den von B A U E R u n d G R U B E R ( 1 9 6 2 ) genannten Anforderungen bei mehrmalstragenden Sorten keine Besonderheiten.

III.

Resistenzfaktoren a. Dürre- u n d Frostresistenz

Die zweite Fruchtentwicklungsperiode fällt relativ häufig in eine niederschlagsarme Jahreszeit. Wir stellten fest, daß Formen m i t starker Adventivwurzelbildung (Fragaria chiloensis-Typ) gegenüber kurzfristiger Dürre relativ resistent sind. Der Durchmesser der Adventivwurzeln an Jungpflanzen steht offenbar in Beziehung zur Reichweite der ausgewachsenen Wurzeln im Boden; dementsprechend können Erdbeersorten das Grundwasser unterschiedlich n u t z e n (JEHN

1959).

Archiv für (¡artenbau, XVIII. Jiaml. Heft 2. 1070

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S t ä m m e mit relativ dicken, dunkelgrünen B l ä t t e r n erwiesen sich als besonders dürreresistent. D a r ü b e r hinaus wird durch eine starke Laubkronenentwicklung nicht n u r das U n k r a u t eingedämmt, sondern auch die Bodenfeuchtigkeit besser erhalten. Bei Zusatzbewässerung der Kulturen entfällt allerdings die B e d e u t u n g dieser F a k t o r e n . Bei hoher Ertragsleistung in der zweiten Ernteperiode sinkt die Frostresistenz der Pflanzen. Beispielsweise ist die Frostempfindlichkeit der Sorten 'Aurora' u n d 'Machern' verringert, wenn die Infloreszenzen ab E n d e August laufend e n t f e r n t werden. Offenbar liegt dem Prozeß des „ A b h ä r t e n s " auch eine Assimilatspeicherung zugrunde, die bei E B - F o r m e n durch den F r u c h t a n s a t z erschwert ist. Der F r ü h j a h r s e r t r a g ist aber weitgehend vom E n t w i c k l u n g s z u s t a n d der Pflanzen bei Vegetationsbeginn abhängig. Züchtung auf extreme F r o s t h ä r t e der Pflanzen u n d Blüten ist deshalb bei E B - F o r m e n besonders wichtig. Da zunächst die überwinterten Herbst-Infloreszenzen zur Blüte k o m m e n würden, könnte der Beginn der ersten E r n t e eventuell noch vor die f r ü h e s t e n J B - S o r t e n verlegt werden. F ü r dieses Ziel wäre allerdings auch ein besonderer B l ü t e n a u f b a u wichtig, z. B. m ü ß t e die Blüte von großen K e l c h b l ä t t e r n fest umschlossen sein. Tendenzen zur physiologischen Verweiblichung bzw. Vermännlichung sind bei Blüten, die im S p ä t h e r b s t weit vorgebildet werden, besonders deutlich u n d wirken sich auch bei „Vorblüte" im F r ü h j a h r entsprechend nachteilig aus. Eventuell könnte hier durch genetisch bedingte P a r t h e n o k a r p i e (SELJAHUDIN a n d B B O Z I K 1 9 6 6 ) oder durch hormonelle Steuerung der E n t w i c k l u n g des Receptaculums (THOMPSON 1967) Abhilfe geschaffen werden.

b. Resistenz gegen Krankheit u n d Schädlinge U n t e r ungünstigen Witterungs- u n d Lagebedingungen ergeben sich — ebenso wie bei den J B - T y p e n (GILLES 1 9 5 9 , POWELSON 1 9 6 0 , MÜLLER 1 9 6 1 a, b) - die größten Ertragsverluste durch den Grauschimmel Botrytis cinerea; Resistenz ist selten (KOCH 1963). Die Situation wird besonders kompliziert, wenn eine Dürre, zu Beginn der F r u c h t e n t w i c k l u n g von a n h a l t e n d e m Regen abgelöst wird. Wahrscheinlich bieten d a n n aufgeplatzte Bereiche des R e c e p t a c u l u m s günstige Infektionsbedingungen. Diese Aufeinanderfolge der Witterungsbedingungen ist während der zweiten Fruchtentwicklungsperiode von E B - T y p e n relativ wahrscheinlich. Deshalb ist auch die Dürreresistenz ein F a k t o r , der die Anfälligkeit vermindern k a n n . Mehltauanfällige Klone sind ungeeignet. I n der Regel wachsen zwar bis zur ersten E r n t e einwandfreie F r ü c h t e h e r a n ; bei der zweiten E r n t e jedoch gibt es k a u m noch F r ü c h t e ohne Mycelbelag. Die Anfälligkeit ist offenbar polygen bedingt; die N a c h k o m m e n s c h a f t von 'Machern' X 'Herzbergs T r i u m p h ' ergab nur ca. 3 0 % mehltauresistente Exemplare, obwohl die E l t e r n nicht anfällig waren. Auch in den Selbstungen beider Sorten t r a t e n keine besonders anfälligen Formen auf. Zur Resistenzprüfung wurden die Klone zwischen die Sorte 'Macherauchs S p ä t e r n t e ' gepflanzt.

86

F.

JUXGNICKEL,

Züchtung immertragender Gartenerdbeeren

Die Gefahr des Totalausfalles durch Komplexvirosen droht besonders während der zweiten Ernte nach dem Massenauftreten entsprechender Vektoren. Es muß bezweifelt werden, ob extreme Virussensibilität zur Früherkennung der Symptome (BAUER 1958, 1966) allgemein und besonders bei EB-Sorten als Zuchtziel formuliert werden kann. Vom Großanbau wird auch von einer auf Virusbefall getesteten Herkunft Ertragssicherheit über mehrere Jahre ohne besonderen manuellen Arbeitsaufwand gefordert. Dieses Ziel dürfte nur mit hochtoleranten Formen (WALDO 1956) zu erreichen sein. Bei der Bekämpfung tierischer Schädlinge ergeben sich angesichts der oben formulierten Zuchtziele gewisse Schwierigkeiten. Bei hochertragreichen EBSorten fällt der Beginn der zweiten Blüte in die erste Ernteperiode. Es ist deshalb vorerst fast unmöglich, einen Termin für eventuell notwendige Bekämpfungsmaßnahmen zu finden, der sowohl den Bienenflug als auch die geforderten Karenzzeiten bis zum Verzehr der Erdbeeren berücksichtigt. Trotzdem muß die Forderung nach einer raschen Aufeinanderfolge beider Ernteperioden unter unseren klimatischen Verhältnissen aufrecht erhalten werden, wenn EB-Sorten einen wesentlichen Beitrag zur Bereicherung des Frischobstangebotes leisten sollen. Die bereits erwähnten Typen zweimaltragender Erdbeeren, bei denen auf die erste Ernte verzichtet werden kann, wären demgegenüber geeigneter. IV.

Anbaugebiete

EB-Sorten mit kurzer Fruchtentwicklungsperiode und frühem Einsetzen der zweiten Ernteperiode sind auch für den Anbau in Gebieten mit kurzer Vegetationszeit geeignet. Da bei diesen Formen unter den Bedingungen des mitteldeutschen Raumes der Hauptertrag der zweiten Ernte bis Mitte August eingebracht ist, dürfte die Anbaugrenze für EB-Sorten mit der Weizenanbaugrenze etwa übereinstimmen. Sorten, die diesen extremen Anforderungen genügen, empfehlen sich auch für eine Intensivkultur (FALCH und STRAUSS 1957, WILL 1957, MAPPES 1961) sowie für Glaskultur (JONKERS 1963) mit Zusatzbeleuchtung (LEMAITRE et SIRONVAL 1955, MOTZENBERG 1960, ROELSOFSEN 1965). D a die

Blühinduktion dieser Formen von der Tageslänge relativ unabhängig ist (ROBERTSON and WOOD 1954 a, b ; ROBERTSON 1955), sollten E B - S o r t e n auch in

wärmeren Regionen die besten Ertragsvoraussetzungen bieten. Dem zielgerichteten Aufbau regionaler EB-Sortimente für den Freilandanbau wird die gleiche hervorragende Bedeutung zukommen wie beim JB-Sortiment (ALDERMANN 1948, DARROW 1952).

V.

Zuchtmethoden

Nach BAUER und GRUBER (1962) sind Sortenkreuzungen oder Selbstungen die wichtigste Quelle für neue Sorten, doch wird auf das Fehlen optimaler Kombinationen aller wesentlichen Eigenschaften aufmerksam gemacht. Infolge der hochgradigen Heterozygotie muß naoh geeigneten Kombinationen (GUSEVA 1966) in einer genügend großen Nachkommenschaft gesucht werden.

Archiv f ü r Gartenbau. X V I I I . Band, H e f t 2, 1970

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Bei E B - T y p e n sind viele Umstände zusätzlich zu beachten. Da außerdem die das Merkmal „immertragend" bedingenden Faktoren heterozygotisch auftreten ( D A R R O W 1937, P O W E R S 1954, H A R L A N D 1957), m u ß von wesentlich größeren Xachkommenschaften ausgegangen werden, wenn ein mit JB-Züchtungen vergleichbarer Selektionseffekt erwartet wird. Dieser Mehraufwand an züchterischer Arbeit ist möglicherweise ein Grund dafür, daß die Potenzen der EB-Formen noch nicht in gleicher Weise ausgeschöpft sind wie die der J B - F o r m e n ( R O E L S O F S E N 1965). Ein weiterer Grund ist wohl der relativ kurze Zeitabschnitt seit dem ersten Auftreten ( H E D R I C K 1925, D A R R O W 1935, P O W E R S 1954) immertragender Formen von Fragaria ananassa Duch. Bei EB-Typen dürften Formen, die den genannten Anforderungen nahekommen, n u r durch zielgerichtete Kombinationszüchtung über mehrere Generationen zu erreichen sein. Zunächst müssen Zuchtsortimente unterschiedlichen genetischen Ursprungs und differenzierter Merkmalsausprägung geschaffen werden. Dabei ist das bei JBFormen vorhandene Genreservoir ( F A D E E V A 1 9 6 6 , J O N E S 1 9 6 6 ) voll einzubeziehen. Diese Arbeit m u ß frei sein von dem ökonomischen Zwang, durch Verbreitung neugezüchteter Zwischenprodukte eine Entschädigung f ü r die Investitionen zu erzielen. I n der F t ist das ganze Spektrum von Eigenschaften der Elternsorten in differenzierter Merkmalsausprägung regelmäßig wiederzufinden. Selbstungen und Kreuzungen von verschiedenen Klonen der F± unterscheiden sich aber wesentlich voneinander: I n der Regel ergibt sich eine mehr oder minder große Variabilität aller Eigenschaften der Ausgangsexemplare; Transgressionen sind häufig. Eigenschaften, die bei den Nachkommen des einen Geschwisterklones häufig a u f t r e t e n , fehlen bei einem anderen völlig. Ramsche der gesamten Fi bringen keinen Fortschritt. N u r eine weitere, zielgerichtete Kombination ausgelesener Klone, die alle wesentlichen Eigenschaften vererben, f ü h r e n zu einem günstigeren Niveau der Nachkommenschaften. U n t e r Berücksichtigung morphologischer Gegebenheiten ( J U N G N I C K E L 1 9 6 9 ) ist eine Frühselektion möglich, die den Arbeitsaufwand f ü r EB-Züchtungen auf ein vertretbares Maß reduziert. Eine Bonitierung der J B - F o r m e n aus EB-Nachkommenschaften verspricht wenig Erfolg, da die Eltern neben den E B - F a k t o r e n meistens noch züchterisch weniger wertvolle Eigenschaften aufweisen. Dieser Selektionsschritt k a n n bei Juni-Aussaaten im Herbst des folgenden Jahres abgeschlossen sein. I m nächsten J a h r geben Kleinparzellen von je 3—5 Pflanzen der EB-Klone über Ernteverlauf u n d Qualitätsmerkmale Auskunft. Danach sind meist über 9 0 % der Sämlinge zu verwerfen; f ü r eine weitergehende P r ü f u n g verbleiben n u r selten mehr als l° / 0 d e r Ausgangspopulation. Bei J B - F o r m e n ist diese Frühselektionsrate trotz der Berücksichtigung von „Signalfaktoren" ( J O R D A N 1954) unter optimalen Ernährungsbedingungen nicht ohne weiteres zu erreichen; bei EB-Formen hingegen sind fast alle wesentlichen Merkmale im ersten S t a n d j a h r erkennbar. Deshalb steht meist 3 J a h r e nach der Aussaat fest, welche Stämme zur weiteren Kombination geeignet sind.

88

F. JrxGXiCKEL, Züchtung immertragender Gartenerdbeeren

Zusammenfassung Die Züchtung „immertragender" Formen von Fragaria ananassa Duch. ist durch verschiedene Besonderheiten gekennzeichnet. Diese Typen sind noch nicht so lange und intensiv unter spezieller Berücksichtigung regionaler Besonderheiten gezüchtet worden, wie die einmaltragenden Formen. Eine intensive Bearbeitung dieses Formenkreises dürfte dazu führen, daß die von hochertragreichen, einmaltragenden Sorten erreichten Leistungen von künftigen EB-Sorten wesentlich überboten werden. Verschiedene Fragen, die dabei besonders zu berücksichtigen sind, werden diskutiert.

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Abb. 5. Nomogramm des durchschnittlichen Zusammenhangs zwischen Pflanzenernährung, Düngungskosten, E r t r a g und ökonomischen Ergebnissen im frühen Gurkenanbau unter Glas

Kostenangaben muß mit gewissen Ungenauigkeiten in der Erfassung der Werte gerechnet werden. Das gilt vor allem für die ausgewiesenen Gesamtkosten, die nicht nachkalkuliert wurden. Damit dürfte die in Abbildung 5 zu positiv dargestellte Wirtschaftlichkeit der Gurkenproduktion zu erklären sein, die von den Ergebnissen durchgeführter Nachkalkulationen abweicht (SCHRÖDER und R I E D E L 1966). Überraschend ist die Tatsache, daß die Regression der Gesamtkosten keinen stärker veränderten Verlauf aufweist. Damit steht im Zusammenhang, daß um das Kostensatz-Minimum von etwa 28 kg und dem arbeitswirtschaftlichen Optimum der Gurkenproduktion (vergleiche Regression Nr. 19, !) Archiv fül- Garteilbau,Bd. XVIII. Heft 2, 1970

116

J. SCHRÖDER und H.-G. KAUFMANN", Ökonomische Ergebnisse in der Giirkenproduktion

das hier bei einem Ertrag von etwa 30 kg/m 2 liegt, sich verhältnismäßig geringe Änderungen in der relativen Beteiligung der Düngungskosten an den Gesamtkosten ergeben. Bis in den oberen untersuchten Ertragsbereich besteht ein starker absoluter Anstieg der Düngungskosten, der im Bereich ab 20 kg/m- fast ausschließlich aus der organischen Düngung resultiert. Das steht mit den Erfahrungen in Übereinstimmung, wonach eine hohe Ertragsleistung bei der Gewächshausgurke auch eine hohe Anforderung an die Qualität des Gurkensubstrates voraussetzt (vgl. auch K A U F M A N N und V O R W E R K 1 9 7 0 ) . Die relativhohen Düngungskosten im oberen Ertragsbereich stehen ferner in Übereinstimmung mit der Tatsache, daß die Substituierbarkeit des Paktors „Bodenfruchtbarkeit" im oberen Ertragsbereich absinkt ( S C H A D E R E I T 1 9 6 7 ) . Nachteilig für die Auswirkung und Deutung der Ergebnisse wirkt sich aus, daß wegen der unterschiedlichen Pflanztermine und Anbaudauer keine exakte Zuordnung der gewonnenen Aussagen zu einem bestimmten Produktionsverfahren folgen kann. Da es sich jedoch überwiegend um Pflanztermine im J a n u a r handelt, konnte im Interesse der Sicherung einer genügend großen statistischen Wertemasse für die vorgenommenen Trendaussagen auf eine Gruppierung der Angaben nach Pflanz terminen verzichtet werden.

4.

Diskussion und Schlußfolgerungen

Für die gewonnenen Ergebnisse und Aussagen gilt wie für jede Interpretation von Produktionsfunktionen, daß die Resultate als Trendaussagen im Rahmen der ermittelten statistischen Zuverlässigkeit der Punktionen gewertet werden müssen ( S C H A D E R E I T 1 9 6 7 ) . Für die Deutung der vorliegenden Ergebnisse erweist sich als bedeutungsvoll, daß es sich um Praxisergebnisse handelt, deren Varianz unter Berücksichtigung der bereits erwähnten Erfassungsfehler als praxisgegeben angesehen werden kann. Die gefundenen statistischen Sicherungen und Bestimmtheitsmaße sind ein Ausdruck dafür, daß die Ertragsbildung von zahlreichen weiteren Faktoren abhängt. Andererseits zeigen die gefundenen Regressionsgleichungen, welchen durchschnittlichen Verlauf der Zusammenhang zwischen Düngung, Ertrag und ökonomischem Ergebnis annimmt. Die im oberen Ertragsbereich mit durchschnittlich 6 bis 7% verhältnismäßig hohe Beteiligung der Düngungskosten an den Gesamtkosten zeugt von der Bedeutung, die die richtige Durchführung von Düngungsmaßnahmen für die Erzielung vor allem hoher Erträge und Reineinkommen besitzt. Die durchgeführten Analysen zeigen, daß die Wirkung der Düngungsmaßnahmen eine z. T. beträchtliche Varianz besitzt, die überwiegend aus dem unter Praxisbedingungen variierten Wirken der übrigen Wachstumsfaktoren hergeleitet werden kann. Von der Gestaltung der übrigen Wachstumsfaktoren hängt es deshalb ab, ob Düngungsmaßnahmen in ihrer Wirkung dem Trend entsprechen oder ob sich Abweichungen nach oben oder nach unten ergebsn.

Archiv für Gartenbau, XVIII. Band, Heft 2, 1970

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Durch eine überdurchschnittlich günstige Gestaltung der übrigen Wachstumsfaktoren kann also eine überdurchschnittliche Ausnutzung der gegebenen Düngermengen erreicht werden. Diese Zusammenhänge zu erkennen und richtig zu nutzen, ist ein wichtiges Anliegen von Wissenschaft und Praxis. Vom Können der Arbeitskollektive in den Produktionsbereichen hängt es ab, welcher Ausnutzungsgrad der Düngung im Einzelfall erreicht wird. Diese Feststellung auf die gefundene Schwankungsbreite des Zusammenhanges zwischen der aufgewandten Substratmenge (1/m-) und der Ertragshöhe (kg/m2) angewandt bedeutet, daß mit etwa 100 1 Gurkenerde bei optimaler Gestaltung der übrigen Wachstumsfaktoren etwa 22 kg/m2, bei Mängeln in der Gestaltung der übrigen Faktoren jedoch nur etwa 14 kg Gurken/m2 geerntet werden könnten. Umgekehrt bedeutet dies aber auch, daß die im Trend für den anzustrebenden Ertrag fehlende Substratmenge in ihrer ökonomischen Wirkung durch eine durchschnittlich günstige Kombination der übrigen Wachstumsfaktoren, z. B . durch entsprechende mineralische Düngung, Wasserversorgung, Temperaturgestaltung u. a. m. ersetzt werden kann. Gerade im Hinblick auf die optimale Versorgung mit organischen Düngemitteln, die unter praktischen Bedingungen mitunter Schwierigkeiten bereitet, ist diese Feststellung von nicht unerheblicher Bedeutung. So geht aus Abbildung 3 hervor, daß ein Ertrag von 18 kg/m2 Gurken mit 100 1 Gurkenerde/m2 erzielt wurde, daß aber unter günstigen Bedingungen, die auch eine gute Qualität des Substrats einschließen, hierfür jedoch schon etwa 80 1 Gurkenerde/m2 genügen können. Auf diese Weise könnten nicht unerhebliche Substratmengen und damit Kosten eingespart werden. Die beobachtete Varianz der Kosten verweist deshalb auf mögliche Kosteneinsparungen und auf die vor allem im unteren und mittleren Ertragsbereich im ökonomischen Wirkungskomplex mögliche Faktorensubstitution. Die Bemühungen müssen deshalb unter praktischen Bedingungen dahin gehen, die getroffenen Trendaussagen nach oben zu überschreiten, d. h. die Effektivität des Düngemitteleinsatzes über das bisherige Durchschnittsmaß zu heben. Das gilt sowohl für die organische als auch für die mineralische Düngung. Ein entscheidender Schritt auf diesem Weg ist die Einführung regelmäßiger Bodenuntersuchungen und ihre exakte Auswertung. Dabei müssen in der Perspektive auch die physikalischen Bodeneigenschaften erfaßt und kontrolliert werden. Für die sichere Beurteilung der für Produktionsfunktionen zu erwartenden Varianzen und für deren praktische Auswertung sind Kenntnisse über die Wechselwirkungen zwischen den wichtigsten Wachstumsfaktoren erforderlich. Diese Kenntnisse zu gewinnen, muß ein wichtiges Anliegen künftiger Grundlagenarbeiten sein ( G O E H L E E 1969, V O G E L 1969). Werden die wichtigsten der in den Untersuchungen gewonnenen und als Nomogramm in Abbildung 5 dargestellten Trendaussagen tabelliert, so bietet sich folgendes Bild (Tab. 3). Auf die durchschnittliche Wirkung bezogen, muß im Ergebnis der durchgeführten Untersuchungen trotz steigender Aufwendungen für Düngungskosten empfohlen werden, im frühen Gurkenanbau unter Glas Höchsterträge (um 9»

118

J . SCHRÖDER und H.-G. KAUFMANS, ökonomische Ergebnisse in der Gurkenproduktion

Tabelle 3 Durchschnittlicher Zusammenhang zwischen Düngung, Ertrag und ökonomischen Ergebnissen im frühen Gurkenanbau unter Glas (Werte auf- bzw. abgerundet) Liter Gurkenerde (1/m2)

Düngungskosten insges. (M/m-')

65 85 110 130 140

0,70 1,35 2,90 3,40 3,90

Ertragshöhe (kg/m 2 ) 10 15

20 25 30

Arbeitsproduktivität (AKh/dt)

Bruttoprodukt (M/m 2 )

Reineinkommen (M/m 2 )

19 14 10 8 7,6 (Min)

32 47 65 83 100

6 7 19 31 44

40 kg/m 2 ) anzustreben. W ä h r e n d in der Mineraldüngung bei herkömmlicher A n w e n d u n g Düngerkosten von rd. 0,70 M/m- bereits optimal zu sein scheinen u n d weitere Aufwendungen durchschnittlich zu E r t r a g s r ü c k g ä n g e n f ü h r e n d ü r f t e n , können bei der organischen Düngung erheblich höhere A u f w e n d u n g e n , die 130 bis 140 1 herkömmlichem G u r k e n s u b s t r a t entsprechen, zweckmäßig sein. Entscheidend ist die Qualität der bereitgestellten Substrate, die in günstigen chemischen, physikalischen u n d biologischen Eigenschaften der E r d e n zum Ausdruck k o m m t . Möglichkeiten zur weiteren Rationalisierung der D ü n g u n g ergeben sich gegenwärtig vor allem durch die weitere Mechanisierung der Mineraldüngung insbesondere über die Flüssigdüngung, durch v e r s t ä r k t e n Einsatz der Technik in der E r d w i r t s c h a f t sowie durch A n w e n d e n neuer Produktionsverfahren (z. B. Strohballenkultur), deren konsequente N u t z u n g vor allem in modernen Großanlagen zur weiteren Steigerung der Arbeitsproduktivität führen muß. E s m u ß darauf verwiesen werden, daß die erzielten R e s u l t a t e auf den gegenwärtig in der Praxis üblichen, jedoch bisher keineswegs optimierten Anbausystemen basieren. Die Ergebnisse werden u m so günstiger sein, je besser alle ertragfördernden F a k t o r e n aufeinander a b g e s t i m m t im System wirken. Das wird in der P r a x i s bereits gegenwärtig n u r empirisch u n d d a h e r n u r in Ann ä h e r u n g erreicht. I n Großbeerener Ertragsversuchen wurden E r t r ä g e über 40 kg/m- erzielt, die erwarten lassen, daß die Beziehungen zwischen E r t r ä g e n u n d ökonomischen Kennzahlen bei W e r t e n über 30 kg/m 2 anderen Relationen folgen, als in niedrigeren Ertragsbereichen

(LANCKOW

1968,

GÖHLER 1 9 6 9 , VOGEL 1 9 6 9 ) .

Die

hier ausgewerteten Ergebnisse g e s t a t t e n eine eindeutige Aussage n u r im angegebenen Ertragsbereich. Diese Beziehungen sollten daher u n t e r Auswertung von Höchstertragsversuchen u n d in Zusammenarbeit m i t f o r t g e s c h r i t t e n e n Produktionsbetrieben weiter untersucht u n d auf E r t r ä g e über 30 k g / m 2 erweitert werden. Dabei interessieren besonders Ertragshöhe u n d Ökonomik der Gurkenproduktion in der gemüsearmen Zeit. Das Gewinnen derartiger Aussagen ist zugleich von B e d e u t u n g f ü r die breite Praxis.

Archiv für Gartenbau, X V I I I . Hand, H e f t 2, 1970

119

Zusammenfassung Mit Hilfe der Regressionsanalyse wurden Zusammenhänge zwischen Düngungsm a ß n a h m e n , E r t r ä g e n u n d ökonomischen Ergebnissen in der Gurkenproduktion u n t e r Glas a n W e r t e n aus den wichtigsten Gurkenspezialbetrieben der D D R über einen Zeitraum von drei J a h r e n untersucht. F ü r die u n t e r s u c h t e n Beziehungen k o n n t e n statistisch gesicherte Zusammenhänge a u f g e f u n d e n werden, die als Regressionsgleichungen formuliert wurden. I m Ergebnis der durchg e f ü h r t e n U n t e r s u c h u n g e n wird empfohlen, Mineraldüngerkosten bis zu e t w a 0,70 M/m 2 zu planen. F ü r die organische Düngung können hingegen durchschnittlich erhebliche höhere Aufwendungen, die 130 bis 140 1 herkömmlichen 'Gurkensubstrat entsprechen, vorteilhaft sein. Ein wirtschaftliches O p t i m u m der D ü n g u n g war durch die durchschnittliche Zuordnung der Düngungskosten zur •optimalen E r t r a g s h ö h e erreicht, die bei 28 bis 30 kg/m 2 lag. Auf Möglichkeiten der weiteren E r h ö h u n g der E f f e k t i v i t ä t der Düngung, die mit der optimalen Gestaltung der übrigen W a c h s t u m s f a k t o r e n im System in Z u s a m m e n h a n g stehen, wurde hingewiesen. Pe3MMe

Ha3BaHHe paöoTbi: B3aHMOCBH3H MeHifly yaoGpemieM, ypomaeM H aKOHOMHHecKHMH pe3yjibTaTaMM N P 0 H 3 B 0 A C T B A orypijoB B 3amnmeHHOM rpyHTe •C noMombio aHajiM3a perpeccHH Ha TpexjieTHHx MaTepnajiax BawHeftiiiHx • C N E H M A J I H 3 H P O B A H H H X X O 3 H H C T B no npoH3B0flCTBy orypnoB B r,3,P M3yHaioTCH B 3 A H M O C B H 3 M MEJKAY Y F L O Ö P E H H E M , Y P O J K A H M H H 3 K O H O M H H 6 C K H M H N O K A 3 A T E J I H M H . N O HSyHeHHtIM B3aHM00TH0UieHHHM ßBLJIH yCTaHOBJieHLI CTaTHCTHHeCKH AOCTOBepHue CBH3H, KOTopue öbijiH BupaJKeHH ypaBHeHHHMH perpeccHH. B pe3yjn>TaTe npoBe,neHHHx nccjieflOBaHHii peKOMeH^yeTCH njiaHHpoBaTb 3aTpaTH Ha MHHepajibHue y,no6peHHH AO 0,70 MapoK Ha M 2 . ,H,JIH opraHH^ecKHx y ^ O ß P E H H I I HJiaHHpyeMue 3aTpaTbi MoryT ÖHTb 3Ha,HHTejibH0 B u m e , B oßieiwe CTOHMOCTH 130—140 JI O Ö U I H O H nHTaTejibHoii cpeflu HJIH orypnoB. Xo3HHCTBeHHHii onTHMyM y^oßpeHHH A0CTHraeTCH nyieM conocTaBJieHHH cpejiHHx 3aTpaT Ha yflOÖpeHHH C OnTHMajIbHbIMH ypOHiaHMH, COCTaBOIHBIHHMH 28—30 Kr C M2. YKa3HBaeTCH Ha B03M0?KH0CTb flaJIbHeflllierO yBejIHHeHHH 3eKTHBHOCTH yAoßpeHHH, KOTopan CBH3aHa c co3flaHHeM jjpynix onTHMajibHbix $aKTopoB.

Summary Title of the p a p e r : Relations between fertilizing measures, yields a n d economic results in cucumber production under glass By means of regression analysis the relations between fertilizing measures, yields, and economic r e s u l t s in cucumber production under glass were investig a t e d for d a t a f r o m t h e m a j o r G D R cucumber f a r m s over a period of three

J . SCHRÖDER und H . - G . KAUFMANS, ökonomische Ergebnisse in der Gurkenproduktion

120

years. Statistically significant correlations f o r m u l a t e d as regression e q u a t i o n s w e r e f o u n d f o r t h e r e l a t i o n s u n d e r i n v e s t i g a t i o n . A s a r e s u l t of t h e s e i n v e s t i g a t i o n s i t is r e c o m m e n d e d t o p l a n m i n e r a l f e r t i l i z e r c o s t s u p t o a b o u t M 0 . 7 0 / m 2 . F o r organic manuring, however, considerably higher m e a n inputs corresponding t o 1 3 0 t o 140 l i t r e s of c o n v e n t i o n a l c u c u m b e r s u b s t r a t u m m a y b e a d v a n t a g e o u s . A n e c o n o m i c o p t i m u m of f e r t i l i z a t i o n w a s r e a c h e d t h r o u g h t h e a l l o c a t i o n o f t h e m e a n fertilizer costs t o t h e o p t i m u m yield l e v e l w h i c h w a s b e t w e e n 28 a n d 30 k g / m 2 . Possibilities f o r f u r t h e r i n c r e a s e d e f f i c i e n c y of f e r t i l i z a t i o n w h i c h are c o n n e c t e d w i t h t h e o p t i m u m f o r m a t i o n if t h e o t h e r g r o w t h f a c t o r s w i t h i n t h e system are indicated. Literatur ANDERS, H . , u n d H . - G . BANNORTH: Z u r A n w e n d u n g v o n P r o d u k t i o n s f u n k t i o n e n in d e r

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Archiv für Gartenbau, X V I I I . Band, H e f t 2, 1970

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Anschriften der A u t o r e n : Dipl.-Gärtner J . S C H R Ö D E R Institut für Gemüsebau der D e u t s c h e n A k a d e m i e der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin 1722 Großbeeren Theodor-Echtermeyer-Weg Dr. agr. H.-G. KAUFMANN

110 Berlin-Pankow Binzstr. 35

Deutsche Demokratische Republik Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin Institut für Landwirtschaftliche Information und Dokumentation

LANDWIRTSCHAFTLICHES ZENTRALBLATT Abt. Abt. Abt. Abt.

I II III IV

Landtechnik Pflanzliche Produktion Tierzucht, Tierernährung, Fischerei Veterinärmedizin

Kuratorium : Prof. Dr. R. BRUNCKE, Oranienburg Prof. Dr. E . E H W A L D , Eberswalde Prof. Dr. G . F R I E D B I C H , Dresden Prof. Dr. K. GROSCHOFF, Berlin Prof. Dr.-Ing. W. G R U N E R , Dresden Prof. Dr. A. HEY, Kleinmachnow Prof. Dr. G. J A N N E R M A N N , Rostock Prof. Dr. M. K L I N K O W S K I , Aschersleben Prof. Dr. O. L I E B E N B E R G , Leipzig Prof. Dr. G . MÜLLER, Leipzig Prof. Dr. E . PLACHY, Berlin Prof. Dr. H. R Ö H R E R , Insel Riems bei Greifswald Prof. Dr. D. ROSENKRANZ, Böhlitz-Ehrenberg Prof. Dr. E . RÜBENSAM, Müncheberg Prof. Dr. R . SCHICK, Groß-Lüsewitz, Krs. Rostock Prof. Dr. H . - R . SCHRUMM, Dummerstorf/Krs. Rostock Prof. Dr. H . STTRBBE, Gatersleben, Bez. Halle Prof. Dr. E. WAGENKNECHT, Eberswalde Prof. Dr. E . W O J A H N , Paulinenaue In den Heften des Landwirtschaftlichen Zentralblattes erscheinen jährlich etwa 33 000 Auszüge aus den neuesten wissenschaftlichen Arbeiten des internationalen Schrifttums. Das Landwirtschaftliche Zentralblatt vermittelt damit einen umfassenden Überblick über den neuesten Stand aller Fachgebiete der Landwirtschaft. Die Gliederung nach einem übersichtlichen System ermöglicht die schnelle Information über einzelne Teilgebiete. Außerdem sorgen Sachregister fürdie Möglichkeit, bestimmte Spezialfragen anhand der Weltliteratur zu verfolgen. In der Abt. I erscheinen 9 Hefte, in den Abt. I I - IV je 12 Hefte im Jahr. Preis je Heft M 25,- (einseitig bedruckt M 2$,-); Sonderpreis für die DDR je Heft M 20,- (einseitig bedruckt M24,-). Fortsetzungsbestellungen

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A K A D E M I E - V E R L A G

.

B E R L I N

Seit 1903 erscheinen

Fortschrittsberichte für die Landwirtschaft" in denen auf Grund der vorliegenden Literatur die neuesten Forschungsergebnisse und -methoden unter Berücksichtigung des internationalen Höchststandes auf den jeweiligen Fachgebieten zusammenfassend und kritisch dargestellt werden. Die Themen werden in enger Zusammenarbeit mit den Sektionen der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin ausgewählt und von Fachwissenschaftlern bearbeitet. Die Berichte sollen in erster Linie die auf diesen Gebieten tätigen Wissenschaftler und die leitenden Mitarbeiter der staatlichen Organe sowie der gesellschaftlichen Organisationen über bestimmte Probleme informieren. Herausgeber:

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