Archiv für Gartenbau: Band 11, Heft 4 1963 [Reprint 2021 ed.]
 9783112475928, 9783112475911

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

DEUTSCHE DEMOKRATISCHE

REPUBLIK

DEUTSCHE AKADEMIE D E R L A N D W I R T S C H A F T S W I S S E N S C H A F T E N ZU B E R L I N

ARCHIV FÜR

GARTENBAU

XI. BAND • H E F T 4 19 6 3

A K A D E M I E - V E R L A G

B E R L I N

DEUTSCHE DEMOKRATISCHE DEUTSCHE

REPUBLIK

AKADEMIE

DER LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

ZU

BERLIN

ARCHIV FÜR G A R T E N B A U

XI. B A N D • H E F T 4 19 6 3

A K A D E M I E

- V E R L A G

B E R L I N

INHALTSVERZEICHNIS Seite

W. Dänhardt und G. Küble Über den Einfluß verschiedener Rosenunterlagen auf Rosen-Standardsorten im Freiland

249

F. Göhler Die Bestimmung des Nährstoffgehaltes gärtnerischer Erden im Betriebslaboratorium mittels chemischer Schnellteste 283

M. Drews Die Phosphorsäurebestimmung im Laktatextrakt gärtnerischer Erden nach der Vanadat-Molybdat-Methode 313

REDAKTIONSKOLLEGIUM :

G. Becker, G. Friedrich, /. Reinhold> H. Rupprecht Herausgeber: Deutsche Demokratische Republik • Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin. Chefredakteur: Prof. Dr. J. Reinhold, Institut für Gemüsebau, Großbeeren bei Berlin. Verlag: Akademie-Verlag GmbH, Berlin W 8, Leipziger Str. 3—4, Fernruf 22 04 41, Telex-Nr. 011773, Postscheckkonto: Berlin 35021. Bestellnummer dieses Heftes: 1039/XI/4. Veröffentlicht unter der Lizenznummer 1276 des Presseamtes beim Vorsitzenden des Ministerrates. Herstellung: Druckhaus „Maxim Gorki", Altenburg. Das Archiv für Gartenbau erscheint in einzelnen Heften mit einem Umfang von je 5 Druckbogen. Die Hefte, die innerhalb eines Jahres herauskommen, bilden einen Band. Das letzte Heft des Bandes enthält Inhalts-, Autoren- und Sachverzeichnis. Es werden nur Manuskripte angenommen, die bisher noch in keiner anderen Form im In- oder Ausland veröffentlicht worden sind. Der Umfang soll nach Möglichkeit l 1 ^ Druckbogen (etwa 35 Schreibmaschinenseiten) nicht überschreiten. Die Autoren erhalten Umbruchabzüge mit befristeter Terminstellung, bei deren Überschreitung durch den Autor von der Redaktion Imprimatur erteilt wird. In den Fällen, in denen die Lesung durch den Autor (Ausländer) auf sehr große Schwierigkeiten stößt oder sehr zeitraubend wäre, wird die Prüfung durch die Schriftleitung vorgenommen. Das Verfügungsrecht über die im Archiv abgedruckten Arbeiten geht ausschließlich an die Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin über. Ein Nachdruck in anderen Zeitschriften oder eine Ubersetzung in andere Sprachen darf nur mit Genehmigung der Akademie erfolgen. Kein Teil dieser Zeitschrift darf in irgendeiner Form — durch Fotokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren — ohne schriftliche Genehmigung der Akademie reproduziert werden. Jeder Autor erhält von der Akademie unentgeltlich 100 Sonderdrucke und ein Honorar von 40 D M für den Druckbogen. Das Honorar schließt auch die Urheberrechte für das Bildmaterial ein. Dissertationen, auch gekürzte bzw. geänderte, werden nicht honoriert. Jeder Arbeit muß vom Autor eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse beigegeben werden. Sofern er in der Lage ist, soll er diese gleich übersetzt in russisch und englisch bzw. in einer dieser Sprachen liefern. Gegebenenfalls wird die Ubersetzung in der Akademie vorgenommen. Bezugspreis je Heft (etwa 80 Seiten) 5,— DM. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die der Ubersetzung. — All rights reserved (including those of translations into foreign languages) No part of this issue may be reproduced in any form, by photoprint, microfilm or any other means, without written permission from the publishers.

249 Aus dem Institut für Gartenbau Dresden-Pillnitz der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin (Direktor: Prof. Dr. G. FRIEDRICH)

W. DÄNHARDT und G. KÜHLE

Über den Einfluß verschiedener Rosenunterlagen auf RosenStandardsorten im Freiland Eingegangen am 15. März 1962

Die Rose nimmt unter den Zierpflanzen eine sehr bedeutende Stellung ein. Das gilt im besonderen Maße für die Schnittblumengewinnung im Freiland und unter Glas. Außerdem werden Rosen aller Klassen in erheblicher Zahl für den Freilandanbau benötigt. KORDES [7] beziffert schon 1929 die jährliche Rosenanzucht in Deutschland auf 30 bis 35 Millionen Stück. Nach einem starken durch den Krieg bedingten Rückgang des Anbaues dürfte jetzt diese Zahl in Gesamtdeutschland wieder erreicht bzw. überschritten sein. Auch in der DDR ist die Rosenanzucht sehr beachtlich, besonders gilt dies für den sächsischen Raum. Schon früher wurden die hier angezogenen Rosen im Ausland gern gekauft und wegen ihrer größeren Widerstandsfähigkeit oft den Holsteiner Rosen vorgezogen [5], Auch jetzt wird ein Teil der jährlich angezogenen Rosenpflanzen in verschiedene Länder exportiert. Kurz vor der Jahrhundertwende begannen Rosenzüchter bestimmte Formen aus Rosa canina auszulesen und lenkten damit in der Folgezeit die Aufmerksamkeit stärker auf das Unterlagenproblem [9]. Als sogenannte „Edelcanina" gelangten eine größere Anzahl solcher Formen in den Handel. Trotzdem wurde, wie KORDES [9] sich 1937 ausdrückt, bis zum genannten Zeitpunkt „blind gearbeitet", d.h., man verließ sich in der Praxis auf eigene Erfahrungen. Neben den „Edelcanina" erschien auch bald Rosa multiflora (auch hier gibt es verschiedene Formen) als Rosenunterlage. Über sie gehen die Meinungen ganz erheblich auseinander. Das trifft besonders für die Frosthärte und die Lebensdauer zu [8, 11, 18, 19]. Allgemein wird den auf Rosa multiflora veredelten Sorten nur eine kurze Lebensdauer nachgesagt [3, 6, 9, 17]. Auch ist man allgemein der Ansicht, Rosa multiflora sei als Unterlage für Teehybriden nicht geeignet, sondern nur für Sorten, die Rosa-multiflora-Erbgut in sich tragen [6, 9]. 1937 begann auf Anregung des Vereins Deutscher Rosenfreunde in Sangerhausen ein Versuch mit 20 Rosenunterlagen [9], Es war geplant, den Versuch zu erweitern und an mehreren Orten durchzuführen, um auch den Einfluß unterschiedlicher Boden- und Klimaverhältnisse berücksichtigen zu können. Durch die Kriegsereignisse konnte dieser Plan nicht ausgeführt werden. Leider gingen die wichtigsten Ergebnisse des angelegten Versuches verloren, so daß auch nach dem Krieg das Unterlagenproblem der Rosen genauso brennend war, wie KORDES [9] es 1937 schildert. Um eine Klärung dieser Probleme für das sächsische Anbaugebiet und ähnlich gelagerte Standorte herbeizuführen, beschloß die damalige Untergruppe Rosen der VdgB kurz nach dem Kriege, entsprechende Versuche durchzuführen. Da jedoch der Untergruppe Rosen die Voraussetzungen zur Durchführung exakter Versuche fehlten, übernahm 1951 die Abteilung Zierpflanzenbau des Institutes für Gartenbau, Dresden-Pillnitz, diese Aufgabe und bereitete Unter19*

250

DÄNHARDT u. KUHLE, Einfluß verschiedener Rosenunterlagen auf Rosen-Standardsorten

lagen versuche im Freiland und unter Glas vor 1 . Hauptzweck der Freilandversuche war, die wichtigsten Rosa-canina-Unterlagen und einige Rosa-multiflora-Herkünfte in ihrem Einfluß auf Rosen-Standardsorten (vorwiegend Teehybriden) zu untersuchen. Außerdem wurde Rosa eglanteria mit in den Versuch einbezogen. Daß der Rosenunterlagenfrage auch im Ausland große Bedeutung beigemessen wird, geht aus der Tatsache hervor, daß im Berichtszeitraum entsprechende Versuche in den Niederlanden [2], Schweden [12], Frankreich [13] und England [1] durchgeführt wurden. I. D u r c h f ü h r u n g d e s V e r s u c h e s Der Versuch wurde im Gegensatz zu anderweitig vorgenommenen Arbeiten mit der Aussaat der Unterlagen begonnen. Dies geschah, um die Rosenunterlagen schon vor der Veredlung in ihren Eigenschaften kennenzulernen. Während die Aussaat und das Pikieren der Wildlinge nach praxisüblichen Gesichtspunkten geschah, wurden bereits die zum Veredeln vorgesehenen Wildlinge versuchsmäßig aufgeschult. Versuchsmaterial: Folgende 31 Unterlagen bzw. Unterlagen-Herkünfte wurden ausgesät: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 1

Rosa canina Schmids Ideal ,, ,, Schmids Rekord ,, ,, Schmids Findling ,, ,, Kokulinski ,, ,, Deegens ,, ,, Pollmer ,, ,, Kauths ,, ,, Schmidts Speziai ,, ,, Münchs Auslese „ ,, Heinsohns Rekord ,, ,, Jägerbataillon „ „ Brögs ,, ,, inermis ,, ,, coriifolia var. froebelii Rosa eglanteria Rosa canina Pfänder ,, ,, Brögs ,, ,, coriifolia var. froebelii „ „ SenfF ,, „ Pfänder „ „ Pollmer ,, ,, Jägerbataillon ,, ,, Schmids Ideal ,, ,, inermis Rosa multiflora Koopmann II ,, ,, Koopmann I ,, ,, Behnkès

Herkunft: Schmid, Köstritz ,, ,, ,, ,, ,, „ ,, ,, Münch & Haufe, Dresden Schmid, Köstritz ,, „ Münch & Haufe, Dresden Schmid, Köstritz ,, „ ,, ,, ,, ,, ,, ,, Teschendorf!, Cossebaude Hüttner, Altenweddingungen ,, ,,

,, ,, ,, ,, ,, ,, Rosarium, Sangerhausen ,, „ ,, ,,

Bei der Anlage des Versuches hatte Dipl.-Gärtne r Arno HIELSCHER wesentlichen Anteil.

Archiv für Gartenbau, XI. Band, Heft 4, 1963

28 Rosa multiflora Robert Schmid 29 „ „ Rudolf Schmidt 30 ,, ,, Schmid/Köstritz 31 „ ,, Schmid/Köstritz, stachellos

251

Rosarium, Sangerhausen Schmid, Köstritz ,, ,,

Auf Grund einer Aussprache mit Vertretern der damaligen Untergruppe Rosen der VdgB und unter Berücksichtigung der Pflanzenanzahlen wurden folgende 9 Unterlagen aufgepflanzt: I II III IV V VI VII VIII

IX

Rosa canina Schmids Ideal ,, ,, Pollmer „ ,, Münchs Auslese ,, ,, Jägerbataillon R. coriifolia var. froebelii Rosa eglanteria Rosa multiflora Koopmann II Rosa multiflora Schmid/Köstritz, stachellos Rosa multiflora Schmid/Köstritz.

Zur Veredlung dienten nachstehend aufgeführte Sorten: 1 2 3 4 5 6 7 8

Hens Verschuren, TH Kordes Sondermeldung, Fl Gretel Greul, TH Florex, TH Geheimrat Duisberg, TH Mrs. Pierre S. du Pont, TH Virgo, TH Souvenir de Jac Verschuren TH.

Anlage des Versuches: Das Auspflanzen des Versuches erfolgte nach der Spaltanlage. Die 8 Sorten und Unterlagen waren in 4 Parallelen vorhanden. Um die umfangreichen Bonituren des Versuches zu vereinfachen, erfolgte das Auspflanzen der Unterlagen innerhalb der Sorten in systematischer Reihenfolge (Abb. 1). Bodenverhältnisse: Der Boden des Versuchsgeländes bestand in den oberen 40 cm aus humosem, lehmigem Sand, zwischen 40 und 100 cm Tiefe aus lehmigem Sand. Die Krume wies bis 24 cm eine gute Struktur auf. Zwischen 24 und 40 cm Tiefe lag eine Verdichtung, die bis 100 cm Tiefe noch etwas zunahm. Eine ausgesprochene Pflugsolenverdichtung konnte nicht festgestellt werden. Der pH-Wert betrug in der Krume 6,5 bis 7,3. In 40 cm Tiefe sank er teilweise bis auf pH 4,8 ab. Der Nährstoffgehalt betrug bei Versuchsbeginn in der Krume 30 bis 40 mg P 2 0 5 /100 g Trockensubstanz (laktatlöslich P 2 0 5 ) und 37 bis 38 mg K 2 0/100 g Trockensubstanz. Witterungsverlauf der Jahre 1952 bis 1959: Bedingt durch einen strengen Nachwinter war 1952 die Aussaat der Rosen erst Anfang April möglich. 1953 und 1954 traten im Sommer ungewöhnlich starke Niederschläge auf, die einen starken Befall mit Sternrußtau und Echtem Mehltau zur Folge hatten. 1956 setzte nach einer feuchten und sehr milden ersten Januar-

252

DÄNHARDT u. KÜHLE, Einfluß verschiedener Rosenunterlagen auf Rosen-Standardsorten

Rosen-Unterlagenversuch Unterlagen: I II III

Sorten:

Schmids

Ideal

Münchs

Auslese

3 Gretl

Jägerbataillon

V

Rosa coriifolia

VI

Rosa

VII

Rosa multiflora Rosa multiflora

1

4 Florex var.

froebelii

i

6 Mrs. Koopmann

II

7

Schm./K.

stachellos

8 Souv.

Virgo

TH,

rot

Sondermeldung Greul TH, Pierre TH,

TH,

Fl, leucht.

rot

rosa

rosa Dulsberg S. Du

TH, Pont

gelb

TH,

ockergelb

weiss

de Jac Verschuren

TH,

braunorange

Schm./K.

*

7

ff

7

e

7

S

7 3



:

6

5

2

|

3

2

3

4

/

Verschuren

5 Geheimrat

eglanteria

VIII Rosa multiflora IX

1 Hens 2 Kordes

Pollmer

IV

(Spaltanlage)

2

3

6

d

S

2

c

*

7

6

7

6

&

a

// #0/70

Abb. 1. Plan der Versuchsanlage hälfte gegen Monatsende sehr strenges Frostwetter ein. Anfang Februar betrug das Temperaturminimum —31° C. Obwohl eine Schneedecke vorhanden war, froren die Rosen allgemein stark zurück. Außerdem traten in größerem Umfang Totalausfälle auf. 1957 brachte der Sommer große Temperaturgegensätze und starke Niederschläge. Ein langer Nachwinter mit kalten, trockenen Winden verursachte 1958 ein starkes Zurückfrieren und Ausfälle der Rosen. Das Jahr 1959 zeichnete sich durch einen ungewöhnlich trockenen Sommer, der ein Beregnen der Rosen erforderlich machte, aus. Kulturbericht: 1951/52 5 . - 6 . 10. 51 5. 4. 52 2 4 . - 2 9 . 4. 52 12. —13. 5 . 5 2 13. —14. 11. 52 1953 2 4 . - 2 5 . 3. 23.—31. 7.

Aussaat der Unterlagen Nr. 1—16 Aussaat der Unterlagen Nr. 17—31 Die Aussaat erfolgte in beiden Fällen auf gut vorbereitete Freilandbeete in praxisüblicher Weise. Pikieren der Herbstaussaat auf Freilandbeete. Pflanzabstand 16 x 5 cm. Pikieren der Frühjahrsaussaat wie oben. Roden der Wildlinge. Die Überwinterung der geputzten und sortierten Wildlinge erfolgte im Einschlag. Versuchsmäßiges Aufschulen der Unterlagen (Abb. 1); Pflanzenabstand 60 x 15 cm. Der Boden wurde im Herbst tief gepflügt. Veredeln der Rosen. Die Okulationen wurde mit Bast verbunden und mit Baumwachs verschmiert. Ein Anhäufeln erfolgte nicht.

Archiv für Gartenbau, XI. Band, Heft 4, 1963

7 . - 9 . 9. 13. 11. 1954 10. 4. 13. 5. 28. 10.—2. 11. 1955-1959 6 . - 7 . 4. 55

253

Lösen der Veredlungen und Feststellen der Ausfälle. Starkes Anhäufeln der Rosen. Abhäufeln und Abwerfen der Wildkronen. Beginn des Pinzierens und Entfernens der Wildtriebe. Roden der Rosen. Die Uberwinterung erfolgte im Einschlag. Auspflanzen der Rosen nach demselben Plan wie 1953 (Abb. 1). Der Pflanzenabstand betrug 80 X 20 cm. Die Pflanzenanzahl je Variante wurde von 4 X 14 Stück auf 4 x 10 Stück reduziert. Das Land wurde im Herbst vor der Pflanzung tief gepflügt.

Da sich die Kulturarbeiten in den folgenden Jahren im wesentlichen glichen, werden sie nur der Art nach aufgeführt: Bodenbearbeitung:

Die Rosen wurden jährlich dreimal mit der Motorhacke und zweimal mit der Handhacke bearbeitet. Über Winter erfolgte ein Anhäufeln. Düngung: Es wurden jährlich 200 g Mineraldünger je qm Versuchsfläche gegeben; davon 120 g im zeitigen Frühjahr (nach dem Abhäufeln) und 80 g nach dem ersten Flor als Kopfdünger. An Düngerarten wurden Kalkammonsalpeter, Superphosphat und Mg-Kali verwendet; das Reinnährstoffverhältnis betrug N : P 2 0 6 : K 2 0 = 1:1:1,6. Rückschnitt: Nach dem Abhäufeln wurden die Rosen im Frühjahr jeden Jahres zurückgeschnitten. Zweimal jährlich erfolgte ein Entfernen der Wildtriebe. Schädlingsbekämpfung: Bei Befall von Roter Spinne, Blattläusen, Rosenzikaden und Thrips erfolgten 0,l%ige Spritzungen mit Cebetox und Tinox bzw. Stäuben mit Wofatox. Eine chemische Bekämpfung von Pilzkrankheiten geschah nicht. Bonitierungen: 1953 2.— 10. 2. 9. —16. 7. 7 . - 9 . 9. 1954 28. 10.—2. 11.

Sortieren der Rosen nach Wurzelhalsdurchmesser. Bonitierung der Wuchseigenschaften der Unterlagen (Wuchs, Trieblänge, Triebanzahl, Bestachelung, Blattfarbe und Krankheitsbefall) Bonitierung des Anwachsergebnisses Bonitierung der gerodeten Rosen nach folgendem Schema: Feststellen der Pflanzenanzahl je Variante, Höhe der Pflanzen in cm, Zahl der Triebe je Pflanze Triebe I. Ordnung = aus der Veredlung Triebe II. Ordnung = aus Trieben I. Ordnung, Stärke der Triebe (1—3 = schwach—stark), Stärke der Bewurzelung (1—3 = schwach—stark)

1955-1958 Bonitierungen am endgültigen Standort der Rosen Wuchsleistung: Höhe der Pflanzen in cm (in den Jahren 1955 — 1958 wurde jährlich einmal bei Beginn des ersten Flors die Höhe der Pflanzen gemessen), Zahl der Triebe (Bonitierung wie Höhe der Pflanzen), Wildtriebe (in jedem Jahr wurden die Wildtriebe gezählt und anschließend entfernt)

254

D Ä N H A R D T u. K Ü H L E , Hinfluß verschiedener Rosenunterlagen auf Rosen-Standardsorten

43 Ö CS Vi

in

^ T3 • SP C =i 3 ¿2 3 C rt « ,3 u 43 43 « u 5 Vi

m

60 C 3

1 60

CS 3

C vi u

s « •2 § o C w ö

3 VH g

U-i U( c w

W

JS

w

'u

3

„ t>0

ö 43 u o E *« : S w o ' -Q 00 0 1

§ c IH (4H

JS T) u e

rt n •J u u C

JS

E 'G

E "o

:0

E u c o

=5. o Iu i « in w

y -D

E

Ä

256

DÄNHARDT u. KÜHLE, Einfluß verschiedener Rosenunterlagen auf Rosen-Standardsorten

Blütenproduktion:

Blütenfarbe: Frostresistenz: Krankheitsbefall:

In den Jahren 1955 bis einschließlich 1958 wurden die Blüten wöchentlich einmal gezählt und anschließend geschnitten. In A n betracht des umfangreichen Materials wurde dies an Stelle einer qualitätsmäßigen Erfassung des Schnittertrages durchgeführt. Wiederholtes Bestimmen der Blütenfarbe nach der HCC (Horticultural Colour Chart). Die durch Frosteinwirkungen entstandenen Ausfälle wurden jährlich nach dem Austrieb der Rosen festgestellt. Der Krankheitsbefall wurde jährlich ein- bis zweimal bonitiert. Die Bonitierungen erstreckten sich auf Sternrußtau und Echten Mehltau.

II. E r g e b n i s s e und D i s k u s s i o n * Die erzielten Ergebnisse werden in der Reihenfolge der vorangegangenen Bonitierungen diskutiert. E r g e b n i s s e aus den B o n i t i e r u n g e n der R o s e n a n z u c h t : Wurzelhalsstärken der Unterlagen: Auf die Ergebnisse wird nicht näher eingegangen, da die aufgetretene Tendenz, die nur gering war, nicht statistisch belegt werden konnte. Wuchseigenschaften der Unterlagen: Die vorstehende Übersicht vermittelt einen Eindruck von den Wuchseigenschaften der Unterlagen. Die angeführten Zahlenwerte sind jeweils Mittelwerte aus einer größeren Anzahl von Messungen. Es erscheinen zusätzlich die Angaben von Rosa inermis, da diese beim Versuch unter Glas vertreten ist. Anwachsergebnisse in % : Aus den graphischen Darstellungen ist zu ersehen, daß es sich um durchweg gute bis sehr gute Anwachsergebnisse handelt. Es ist sowohl ein Unterlagen- als auch ein Sorteneinfluß erkennbar, letzterer ist etwas ausgeprägter. Die Verrechnung der Werte nach der Varianzanalyse ergab bei einer großen Anzahl der Differenzen fehlerstatistische Sicherungen. So ist das etwas geringere Anwachsergebnis der

Antvacfifergeö/?// % Uofer/agen eo• so-

700 soso-

10-

10-

20.

//? %

forren

20 / // /// /r y r/nm/z 0 T ¿ 3 # s e 7 s Abb. 2 u. 3

Unterlagen II, III, V und VI gegenüber den anderen Unterlagen gut bis sehr gut gesichert. Bei den Sorten bestehen gute bis sehr gute Sicherungen zwischen der Mehrleistung der Sorten 5 und 7 gegenüber allen anderen Sorten sowie der geringeren Leistung der Sorten 4, 6 und 8 gegenüber den übrigen Sorten.

257

Archiv für Gartenbau, XI. Band, Heft 4,1963

Verkaufsfähige Pflanzen in % : Aus den nachstehenden Abbildungen sind deutliche Unterlagen- und Sorteneinflüsse zu erkennen. Zum Teil ist die Tendenz des Anwachsergebnisses erhalten geblieben, allerdings übte die Überwinterung einen weiteren starken Einfluß auf das Ergebnis aus. Das kommt schon durch die durchschnittlich 10% niedrigeren Werte zum Ausdruck. Innerhalb der Unterlagen erzielten die Varianten VI und VII die geringsten Werte. Die Differenzen zu den anderen. Unterlagen weisen zum größten Teil Sicherungen auf. f e r f a i / f f / ä / ? / ^ P/Va/pse/?//?

%

°/o

700

wo

80

ao

60

so

to

«o

20 \

20

0

/ t/ 0 /r r r/ r// w/x

o

y„

forte/?

7 2 3 4 S Ì 7 9

Abb. 4 u. 5 Die größte Zahl verkaufsfähiger Pflanzen brachte "Unterlage I. Die Mehrleistung dieser Unterlage ist gegenüber den Unterlagen II, VI und VII sowie IX signifikant. Bei den Sorten bringt,Geheimrat Duisberg' mit über 90% die größte Zahl der verkaufsfähigen Pflanzen. Diese Mehrleistung ist gegenüber allen anderen Sorten gesichert. Die Sorten 7, 6, 2 und 3 erzielen noch Werte zwischen 82% und 85%. Die geringste Zahl verkaufsfähiger Pflanzen brachten die Sorten 4 und 1. Die Differenzen zu den zuerst genannten Sorten sind durchweg gesichert. Die varianzanalytische Auswertung des Zahlenmaterials ergab demnach Unterlagen- und Sorteneinflüsse. Die Sorteneinflüsse sind jedoch ausgeprägter. Höhe der Pflanzen in cm: Gefßfn//?&/7£> rf. Pf/a/pse/?//?

to

cm

(//7/er/ogen

cm

for/en

10

30-

30

20-

20-

70-

70

0

C/T?

/// /r / r> r//m/x

Abb. 6 u. 7

7 2 3 4 56

78

258

D Ä N H A R D T u. K Ü H L E , Einfluß verschiedener Rosenunterlagen auf Rosen-Standardsorten

Die graphische Darstellung läßt eine gewisse Tendenz erkennen. So erzielten die Rosa-multiflora-Unterlagen die größten Werte. Innerhalb der Rosa-caninaUnterlagen fällt die Wüchsigkeit von Unterlage I V auf. Die aufgetretenen Differenzen sind zum Teil signifikant. Die Sorten besitzen eine charakteristische Pflanzenhöhe. Die Sorten 2, 4, 6, 7 und 8 erzielten nahezu gleichwertig die größte Leistung. Fast gleich niedrig lag die Pflanzenhöhe der Sorten 1, 3 und 5. Die Differenzen zwischen den beiden Sortengruppen sind gut bis sehr gut statistisch gesichert. Bei der erfaßten Eigenschaft der Pflanzenhöhe ist demnach sowohl ein Unterlagenals auch ein Sorteneinfluß zu erkennen. Triebe I. Ordnung je Pflanze: Aus den graphischen Darstellungen 8 und 9 geht klar hervor, daß die Triebbildung in erster Linie von der Sorte abhängig ist. So brachte die Sorte 2 mit Abstand die größte Anzahl Triebe I. Ordnung. Die Differenzen zu allen anderen Sorten sind statistisch sehr gut gesichert. Ebenfalls noch günstige Werte erzielten die Sorten friede¿Jrc//?i//7^ye (/n/er/ager?

for/es?

Stck ¥

Stck « •

3 -

3 -

2

2

7 •

0

Prio/?/e

7 . / //

m ir y n

mm//

0

12

3