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German Pages 282 [144] Year 1944
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Amtliches Material
zum Massenmord von
WINNIZA
Im\uftrage Jes HI·ir.h"minihtl~r!i fur Jie Leset 1.tcD st gdJidc a uf Grund urku flulicltt'n 1l1~w\:I"lIIateriah:; '~u"amJll('ngcSlclJt, hcurbeitet uud hcra,l IbgegeLcn
Berlin
1 194.4
Zentralvcr]ag dcr NSDAP. Franz E her Nachf. GmbH.
I N 11 ALT S V"E n Z E I C 1:1 N I S
I.
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Vorwort
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I. Gerichlsmediz.lni!.cher TeJl .
a) llericht des Vorsitzend('n der DeuLschen Gesellschaft fill" gerkht liche Medi1.il} lind Krimi"aiistik Prof. Dr. Gerhard Schrader (DiT. des Jnstllul(>s fjir gerichtliche Mcdizin und Krimill!llistik der Uni· versilal Halle ·Wittenberg) . 1. Au/trag und Vorberciiung
7
2. Mllarbeiterstab
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3; Die FundsLiillen a) .F undslalte J:
b) Fundstaltc 11; r) Fundstatle
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(Obstgarlen) IFl iedllOf) (Volkspark)
a) AJlgemeinr! b)
FC~lstrgung dE-r Leichen
~ach Ilru {~k
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I. Sekliomprolokoll dm Leichc 22 aus Grllbe 36 yom Friedhofs· geld'lldco von Do:zen~ Dr. Camerer. . . . . , .•.•.
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2. B(·riel l iiber we l1nteJ'sllchung eincs mazerie.rten Schiidels mit tlufh r~('w(jhhlich g('ldgNlcn Schiissen und Kllochen'br[khen dUTCh stuu1pfc Gcwatl . . . . •
~17
dP.f InLernalionalen l\omnlJSSiOIl ilusliindischcr Gm [elll;; modi7.iner vom 15, Juli 1943
c) Protokoll
Ma'l:SNln1tJrd -von \VIl'1'ii':z.ct
Bg. 1*
103
3
Slone
0) Prolokol ) deT t!('u l sch~n Profe~sore p filT. geri(hlliche MC'dizin d(,llt scher Ullivdrsillilen Yom 29 Ju li l Q4J ' .
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Vorwort
Il.Kriminalpolizeillcber Tell a) Bericht der "MQrdkommission ~"'innjza" vom 16. NovembN 1943 (K(lmmission dt!s Hcichskriminalpoli-zelamlcs Berlin) iiber das 'Ergebnis del krimina! iiiHschen Fcstslell u llgen zu dem Mdsse.nlllord von Winniza • .
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Polizeilich.e vernehmungsp rotokol1c, Vernehmungtn von' Personen uncr dje Zusarrun£'DhaTlge der MassenmonJe von Winniza. • !.:H
d) Lisle der bis zum 7. Oklober 1943 idenlifizierleo Personeo •
2 J1)
111. Juri~t1 .. cher Teil al Bt'riC'hl des vom Reirhsjus lizmil1isll.!Iium cntsandlen jurir;tischen 2,1 !l Sachverstandigen, Sendtspra!>jdent Dr. Zic.>g)er. _
l.l) \r (>rnehlll u ng"prolokolle
255
Fasl 25 Jalne hindurcb ,"ar du~ Sowjeiunion mr die Well ('ill Budl mil sieben Si(·geln . Thre Grcnzen waren naeh allelJ SeilE"n hi-:t hennL!iins VOIl Winlli:l:a crfol(Tl e durcll eine im _AulLmge dC's Re 'chsministf'r" fiir dic bl:scl7.len OSlgr.'b iele cill gesetzle amtlkhe Untersuchu ngskoIDlllission. die unln rrom Vorsil7. d('lie beerthg l w orden. Die mit Zahlen versehenen Rechleeke des Lageplans I ke nnzelebllen die An ordnu ng der Massengdiber. Die vier Rechtecke ohne Zah lcll betreffen anIangs vermll tpte weHere Massengraher, hier li eB sieh a ber naeh Erda usheb ung von r;- l m T iefe auf GnlOd der BodenbesehaHenheit das Vorliegen von GJabern au sseh li cBen . A uf dem freie.n Gelande wurden ebenfa ll s Probeg rabungell in Gestalt von schrag den Garlen dur chziehenden Laufg rauen und kleinen qua dratiseh angele g ten Stiehprooen uner 13ei:t:iehung c in es Geol ogen yorgenommen. Sie fi elen negativ aus.
c) Prof. Dr. M a l i n i n von der UniversWit Krasnodar, z. Z. W inruza. d) Dozent D r. 0
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s e hen k o . Gerichlsarzt in Wi nn iza.
e) die Sekli onsge hilfen W e
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f f e 1.
I) Prap arator Karl L en l s e h be i den erga nzenden Spezia luntersuchunge , ,i n Halle.
3. Die Fund8talten a) FundsUilte l: (Obs tgarten) Die e rs le n Massengrliber mit den Leichen ermordeter Ukrainer wurden am Westrand der Stadt Winniza. und zwar 1.8 km von der Stad tmilte e nlfernt. enldeckl (5 . Sladtplan) Sic la gen auf dem Gelande eines 0 b s t g ar t en s an der nordHc:hen Seite del Slla.Be nach Litin. Die gesamte Flache war etwa 60: 100 m g m B, bestand dUS unebellem Grasboden und war mit zahlreichen alten Obslba umen bepflanz(, zWischen denen sich noch et ....as jungeres Strauchwerk befand Dieser Platz. der an zwei Se iteo von Feldwcgen begrenzt wurde. war fm Winter 1937/38 durch die NKWD, mit einem iiber 3 m hohen, diebt gefuglen Brctterzaun u mgeben worden. der jeden Einbliek vcrhindert balte. Das GeliiDde sland damals unter sUindiger Bewaebung durch NKWD-Posten, und dienle an geblich mlliUirischen Zwecken. Am Ostrand fanden sieb zwei re.ihenrornuge Erdaufschiiltungcn, die am n or dlicbe.n Ende ihren AbsehluB durch eiDen etwa 2 m hohen ErdhauIen (sog. Kugelfangl fanden, wodurch eiD SchieBstand vor geti:iu.;cht wurdt. Wlihrend des strengen Winters 1941142 war von der ukraini sche n Bevi:ilkerung der boha Brelterzaun zu HelZzwecken abgetragen worden . rn diesem Geliinde Is. Bild 2) war im Siidabschnilt eine Grube mit Chlorkalk e.t:Jldeckt wordell. AuBerdem sah man enlsprecbend de.n Rechlecken
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Bild 1: Lageplan cl er Massengraber von Wlnnlza
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Die Grone def einzelne n Mti ss engrabe r ist m af, slab gerccbt 1m Lagf' plan ei.n gCleichnd. Sie sch Wdn k le 7.w i sch ~n 2,5 : 3 LU W1U 2,8 : 5 m . D ie g rug"'fen GI abeT, die auc h die II rnfdngre lcbstl']\ Leich enfunde ze it igle n, lagI'D am Norcl e rule des G('Jan de s (Nr. 21-24c ). Samtliche Gra ber dil~s er Fund s tilli e erg aben somiL z usammengen om men eine GrabI Uich e \ on tiber 350 qm.
In ein er Grabungs ticfe vou fa st durchweg 2 m gelangte man in samtlich e n Gldbern auf eine me hr oder w e n iger d ic ke Schicht von verschied en a rligs len Kleidungssliicken , melst e t wa 30- 40 em stark. Dar un ter Id~en. m it AU sn w(liler zlIrtickli cgend er Zeit, wie flilte. rr w UJde in ullmiltelharer Nachbarsch(lft dil: 3. runds lclJ c auf G rund von llinweisen ei nps fr iih e ren Parkwachters e nl deckt. Es handell sich dabei um e in paIk ah nliches Gelande an der Nord~cllc clef LiLiner Cha us ~pe nordlich vom Friedhof geJc~c n (s. S tadtplan). Dieser ['ark ist z. T. mil locker vprteillen allen Eichen bcs!iinclen , zwisch en dCDI::D vielf)ll e ine SchiffschaukPl. Es w llJd~ thes('!' Teil vo n den SowjeLs ..Park hir Volkskullur und Erholullg" gen ann l Nordos fJic h grf'C1llc dieses Gelande (111 rlns fruhf"H' NKWD-Gdcin gllls. 1)ichl neben df'r Schilfsch n fielen in de r ilb er w iegendcm Me hr zllhl negati v £IUS ; nur gelege ntlk h fa ndf.'n slch einige Schriltsliick e. So weit daran f Dr ue k te xle vo r lagen, waren diese nocb rech l gUl zu erk e nnf'n, wo gegen Srhriftze ich e n oft se hr verwaschen WrnaBes so\cb er N ahl verknikherungen unter den gegebe nen ortlich en Ve rh iillnissen vieHacb e rschw ert wa r. Auf cine syslemalische Unlers uc hung der O bera rmknocben mi l Aufsagung zwecks Fe s lslellung der Ep ip by senlinic, die vor allem zwischen de m 20. und 30. Leben sjahr hiswell e n noch eine feinere A ltersa bsl u fun g ermoglicht, ro uBte verzichtel werde n. Den n die techn ische Durchfiihr ung hatle Z lI viel Ze it in An- . spruch genommen . zumal flir exakte Festslellungf"o eiDe Ma zeratiQn de r ein e n Oberar mbiilfle auf Grund ein schlagi ger Er fahrungen am Gerich tlich· Medizi 26
nischen [nsWut iD Halle sich nichl hiiLLe umgehen lassen. Auch scbeIDt der Bewejswcrl dieses Phtinomens noc h NachpriHungen z uelfordernl denn die Unlersucbungsergt:'bni sse an den Hrom berger Opfern !>pl echen datur, daB in manchen Fa ll en die verknocberle Epiphysenlinie doch noch iiber die bisher an gcsetzle Zeit~Jenze h inau s erkennbar bleib t. (Panning, D. Zcilschr. ger Mpd. 34,S. 7,1940 ) In den Fallell, wo eine Scktion des Brtlst- lind Bauclnaurnes erfolgte, wUTdc selbs l verstan cllich Bueh au f V er kn oC'he r ullg d es h .ehlkopft!5 bzw. der Rippen knorp el geachtet, die um dds 50. Lcbcnsjahr he n un bzw. im Vcr lau[ des 5. Jahr zf'h ntes in ErsC'he inu ng 7. U treten ptl egenl fe rne r auc h a u f palhologische Al lers f' rSChelOung en , wi e z. B. atherosk l croli~chc Einlager u nge n von mehr odcr weniger umfangreic he m AllSruaB. Auf G rund der 1m Vorstehende n en twi c ke lten Gesiehl spunkte wurd e n an den d rei Fu nds lellcn die Untersuchungen zur Altersbestimmung du rchgefUhrt. Dabei ze igle sich 2UDa chst ei nm al, dall in kein!'m der einzelncn M assengraber nur aus!'chli efilich jUll~cre oder ausscblieBlich allc Personen Jagen . Es war vie}· mebr durchwcg festzu slellcn, daB s lels Angehorige der verschiedl'nslen AlLNS kJassen in den einzelnen Grabern versch arrt wa ren, wob el allerdings dle mil th:: ren A ltersstufell za hle nm a13ig li berwogen. Die entsprechendell Fes ls lelJungen ergaben Folge nde s : F unds telle T (Obstgarlen) Lc·bens al tcr zwischen
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o und
30 Jahre n .
30 lind 40 40 u nd 50
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274 , 3508
und dal'liber
827
Fundslelle It (Fr iedbof) Lebensalter zwischen 20 und 30 Jahren . " 30 und 40 40 und 50 und dBrii ber
294 l436 451
Fundstell e HI (Volksp ark) Lebe nsalte r zwischen 20 und 30 lahren 30 und 40 It und dari.i ber 40 und 50
58 103 88
Bei den libngeD L(' ichen w a r e in e sichere F{'s tstell ung n ich t zu lre[fen. Teils lag dies daran, da B in besonder s hohem AusmaB ein zu Lebzeiten erfolgter Zahn !lusfall bzw. ausgedeh nt e r k un slliche r Zahnersalz b estande n. Die wenigen noch erha llenen Zii bne und Un tt::rs uchung des Knochensys te ms e rgliben dann kein ge nligende Abgrenzun gsmoglkhkeit. In anderen F allen wit>cler um wllTeu die 7
Ziihne durch fortgcsdlTilIene postmortdle Veriinderungen weilge-hend ge)ockert ulld au~~cf"llcn, gleichzeilig dUTCh dieselben-Prozesse, die KiE'tcr- lind Skelett gc>lenke au's deDI Zusammennan!; gel6st, 50 daB hierbei die ,Peststellungen und die AltcJsbeSlimmllri~ ebenJaUs auf zu graDe Unsicherheit slieRen.
6. Schu8vl"rletzuugen und Todcsllri n iehl geni.lgend kla r erfa Bbaren N ahs chu Bzeiehen war mit einer SLoTting od er Verwisch ll ng durch die pos'tmortale n Pr ozesse ZL\ rechnen , so daB siche illch cine nieh t un e rhebliche Anzcthl von NahsehuBfa.ll en der Erkennung entgangen sein durfte. Denn di e Sehma uch ni,eders ehl a ge ko nnten durch Faulnisfl iissigkeit, du rch Ab lOsung del' mazerie r ten O berhaut u . a. wi eder verloren ge ga ngen sein.
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bcsOllder" dUl'ch PUI;·errauC;h chwiirz ung u rn lL:l n 5 ZU~ le-ich Zeichen des NalhciJ UsScs.
8. A rt und Ort der Erschiefiungen elwa 1 y, bis 2 em im Umkreis (Halbmesser) um das ScllUBloeh gelegcne n 1I0t, wosdbsl sieh zah lreiehe feinstc p~nklfi:innig~ schwar;,:c Einsprellgungen ill deu o be rslen liauls('h icJ1ten erkermen lie Ben. Branc.Jspuren et wa von der Mu n d uug!;f/amrne d(! r Wdlfe her od er ein stiirkerer Vcrtrocknungshol kamen nicht ' -tit' Beobachlung. Dagegen war a uBerorc.Jentlieh haulig 1m AnfangsteiJ dcs Sebullkanals eilJe au sgesproehen(' SChwarzung der Weicbteile 'zu sebeu, die blsweilcn den deu t-. lic hen Ei ndruck l'iner Schmauchhohle p-Iwec.kle, Sei den hOc hliegenden Genlck schiissen, so bcsollders in Ncihe des Hilllerhaupth6ckers, war bei. dem kurzen Weichteil-SehuBkC'nal die SchwarzUnR bis :lUll K nocheneinsch l.l Il _ sOweit cin so lcb er vorla!."! z u verfo lgen. A uch am I~and des KnochcDschufiloches und itl einigen wenigen Fal/tln scJbsl i n der l.iichlerl6rmigen Erw('Herun~ nuch der Schade/hohle hin sOwle an der harten Hirn haut Wdr noch einec alJerdings
50
•
Di e ausgedehn tp D Un lers uchungen ha lle n an den Leiche n eine bemerkens w erte GleichfOrmi gkeit def Genickschusse erg ebeu . Es li eClcn sich mil cln ige n Abwei chu ngen zwei Arten d abei un te rs cheiden. Die eine be traf aus gesprochene Kopfschi.is se , wobei die SchuBrich tung VDm Na cke n her u n l~ r Zugrundelp.gung einer a ufre chten Kopfhaltllng in e in em aufsieigenden W ink el von me ist 30--~5 0 lug. Ddbe i lieHen si ch zwei Gr uppen trcn nen; a) Schiisse du rch d as Hinterha llpt lo ch un d seine nahere Umge bun g; b) Seh usse ge gen d"'n HinlE'rhilup th6cke r (auf Fundsle11e II waren diesc Unlerg r uppe n we chselnd nach Grabnu mrnern besonders dell llich). Di e and ere Art umra13te die H a lsmarkschusse , die vor aUem an def Fundsta tte I (Obs tgilrten ) i n m anchen Mas sengrabem auffallen d g ehRuft und r egelmiiJ3.ig beobachte t wurd en. Hierbei war d ie Schu llrichlung vOl'wiegtond horizontal geha Iten . Aus di esen Fesls tellung en ergi bt ~ jch dIe Folgerung, daB die Ersch ieBungen \'on kundiger Hand, un d zwar nach einem gewiss en Sy s tem vor geno mmen \~ urMassenOlDrd von Wi nniza
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51
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den.
Offenhal' noUgl.en {he Beobachlungen mangeitlder Durchschl!lgskrafl
Schliuelknoci1en lJei Beibt'f'ldJtUl.lg del' KleinkaJibermunition und
Variierell dE'.1' 1 ~(.'hnik.
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wiegende Mcluzahl dei" Gelotelcn noch {.!'n1, bes~n begJ i1ndel. Denn_ rlamil 'lClSsen sich sowohl die Koplschiisse se im
Liegen odet Stehen empfangen wurden. Jm Hinbtick auf die vorherrscht::nde
SchuBkanalrichl u ng sowohl llei den Kopfschilssen wie auch bei den Halsrnark
SC11iissen scheide~ ei n Liiblichen Lckhcn vorwiegencl ungC'fesselt war~n, wmde all den miinnlicbcn Kbrpern fasL durchweg eine:: Fesselul\g der Armc, mehrftlch iluch Fuflfessf'\ungcn gcft.ncl,,'Oo Wo r,ine Armfes5eluug ·I.U vt'rmisson 'wn H and gclenk e die Schnur ZweimaI herumgefiilu-t war. Dann wu rden die beiden Enden tiber dem Spalt zwischen den Handgelenken einmaI geknotet und sodann je
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B i J d 31: :i von tlen .H ai1l1gel enk(,n Lier ETmordele
augOung angewandt~n MelJ,oden den Opfern erhebliche Qua len bereltel wunlt-n. c
10. Leicbenersc.heinungen and anderweilige Sektionsbefunde
Endes die wic hll ge Frage der Todeszeilbestimm ung aufzubauen hat, scicn sie hier kurz gestre Ht. Tn ersler Linie sind es fermc nta liv ausgeleste alltol yli sch'J r ozesse, die zu einpr vVasscrmobilisierun g in de n v erschiedene n Geweben und lelzten Endes un ter Er we ichung de r Oberh aut Zll cine m Fltisslgkeilsaustrltt aus dem K erper in die Um gebung Whren . Gleichzcitig we rden dadurch auch Sal le JUS dem K erper au sgesch we mrnl im Sinl1e au sgesprochen exosmolischer V or gan ge . Darin 1s t e m wesentlicb es Momen t flir den s chon otte rs beobachtelen erheblichen Ge" icht sverlusl zu suchen , de n ein Leic hnarn nieh l nur 'bei m l1mi fizierenden Proz ~ss en, &ondern auch bei einigen anderen Lelehenveranderun gen erfahrt. N eben dieser A utol yse spieJt die Fiiuln is unter der", EillfluB bakteriellcr Zersetzung mit vo rwiege nd reduzierend en Prozessen und die V erwe sung. dJe r eichlic h Luftz uIuhr vcrlangl, mit hauptsachltc h O xydalio nsvorgangen ~ine wichtige Ro lle. Diese letztgenannten Zerse 'zungsvorgange werden in jhr~ m zeitlichen lind orU ichen AusmaB wesentlich vo n dc>n f' inl eilend genannten Fak toren ges lE'uert. 1m Erd grab, vor 1!llem be i s,;hr Liefer Bes tal.l ung, 2rfahren sie durch die gl eichm~Bi g gehaltene lind meist h e rabgesf' lzle Tpmperatur, z umal we nn di e Beisdwng in ktih lc:r Johreszeit crfolg!c> , oft erhebHehe Verial1g samun~ . Je n aeh Tiefe des Grabes und Arl der UmhtiJlung de;' Leich e (mil Otlt'f ohne Sargl wir d die Mil wirk ung tie riseher Lebewesen, upd zwar in t!iner be sondern cha rakte ristischen Leichenfa una, sich zu den autol ytischen Pr ozessen sow le den Fa ulnis- un d V~r wesu n gsvor ga nge n hinzu gesellen. Des weitc ren spiel en Schim mel pilze speziell bei d en auilpren Leichenverandcrungen c>i ne nicbt unbedculende Ro lle,
Nach Tod(·st.1intTitl vertalh die organbcbe Substan'l. ~ines jellen Korpers m;~hr Oller wenigt.'J 5chJleJl der L~i(hellzersPtzung. Dicser Proze(l i5t. von verschie denen FaktoH;n IIbhJngig, di~ in ihrem Ausmall. in tier zeiUichen Folge und gegenseiligen StelJt'fung 011. /lUI 5chwer zu anulysier.e n c;ind. Man mull dabei Uf leT5eheiden zwisr.hen d\13eren und mncH'o Pakloren. Die 'iufieren s ind in rrste! Lime in den jahreszeillichen TemperalurverhiiHnissen, dem Luflff:lIchUg l~eilsgehall lind. der ·Luflbe.weli!ung. in Art und Mtmge d"f a lmosphJrisehpn ~(dersch!.),!8 (ReJ!Wl. Schneewasse:ri. in ~rl ond Umfang lkrisch~I Einw i,' ~Ullgen, in clem Milieu der Leichenlagerung (\Vasser. Erdgtabl u. a. mf'hr gcgeben. Die inot.r. n Fakloreil sind in Letwns11lte:r und KchpcTheschatlenbeit, Gesundheits7ustand tJ nd Tod.~saJt l-U sllchen, wob~i ein raseher Tod aus voller GesundheiT hefaus wc"enlJich imdere Bedingungen schilm al., l"in Stelben naeh ltinger"'JIl Sicchtum odE'r sC'hwerem I{rankelllagcr, Diese Fak.toren si"d ~ul}ersl VdrLa"I(.. Grolicn llnd i.u ilner wech5els6ili~ell' Bedeutung z, T. norh wenig ersc.h lossen.
Un ler dies en verschiede nen Einflussen elHwi ck eln sieil im Verlauf v on Tagen, Monaten und bi swellen aueh ersl Jahren die \'e rschiede nslen Vcran derunge n am Lelchn am. So kann es auch im Erd grab Zll s liirkcrer Elntrocknung und dil. d urch zu mahr ode r weniger ausgep riigler Mumilil.jerung k ommen. Bei unge nu gcndem odeI val1ig mangelndem Sauerstoffzutril l entslcilt d agegeu unter erheb lieh e r Vcrzege r ung oder auch \'olligem Stillstand der Vcrwesungsprozesse da!; sog. Pettwachs , wo bei vor aHem sliirkeret Feuehllgkeitseinflu6 bedclilungsv oll ist, sci es d urch Leichenaufe nthalt im Wasser, sei es dur ersohle . Es eollie] damH fiir die De ulung der Lei ch envcrande mugen ein . wenn ouch nU l" ('tWaS zeilweilig auflrelender EinfluIl von Gruod wassenultspii.lung auf die Leichen.
R 'I J d 34: ft'uchl(,
Mclzerll l ion
!les Ohorkr:lq.... ,
lind
der n"lsw,'ich\{>jle. -
Hand- und
FUlltesscluug
1m Vergleic.bmil dl:!) Boden- und Grundwasservrrhiillnissen in Kalyn (8 u h l z, iID Wci Bb uch ,del' D~u t f>cheD lnformatioussteHe zum Massenmord von Katyn, D"tl in 194a, S. 60 11) lag'co JernzLJ101 ~e fill Winni1.ll clwa.s andere Bctlil\gun~('n vor , wus fiir die verglt'ichendc Analysierung der Leichenveriinrlerungen VOll Bedeulung st·jn durfte.
Es ~e i Illtlllllehr nahrT auf die L.eiehenerschelllllhgen eingegclugen, die an den i.IJei Funt.lstellen in Winnizo zur Beobach lllng kamen (Abb. 34-40). Ja Ilach Lage der ~jnzelnen l.eicheo war der Zersetzungszustand vl:lrsrhieden, An Cler Oberflrleile bel Till. So WiUP.n vielfach die Ge :-.ichlshaut, die Haul der I-Jande, die Nasen und Ohn;'lL,>chp!n, .temer auch die UppcD uod dec g~(l1nte Augenhobleninhalt sl~rk geschnimpn und 'm il der Untcrlage dUrc::h harte Vertrocknung fest verback.~n. Die!:e Veranderungen mussen als MWllifwerung ge~'ertet werden und waren dahinge11'lud 'Zu d~uhm . dan an den enlsprechenden Leichen bzw. Graut'!i1en gewisse Ventilations· und Wass'2'rverdtsnstuD gs bzw. Wasserversic.lcl"nlDgsmoglichkeHetl b€'l>tanden. die JU diesen 'p