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German Pages 49 [56] Year 1984
Hugo Neumann Zur Geschichte der Juristischen Gesellschaft zu Berlin (1859-1903)
Schriftenreihe der Juristischen Gesellschaft zu Berlin Heft 86
w DE
G_ 1984
Walter de Gruyter · Berlin · New York
Zur Geschichte der Juristischen Gesellschaft zu Berlin
(1859-1903)
Von Dr. Hugo Neumann wld. Rechtsanwalt beim Kammergericht in Berlin
Nachdruck, ergänzt um die Gründungsdokumente, anläßlich des 125jährigen Bestehens der Juristischen Gesellschaft zu Berlin
w DE
G 1984
Walter de Gruyter · Berlin · New York
Die Seiten 1-36 sind ein unveränderter photomechanischer Nachdruck des Beitrages aus der Festgabe der Juristischen Gesellschaft zu Berlin zum 50jährigen Dienstjubiläum ihres Vorsitzenden, des Wirklichen Geheimen Rats Dr. Richard Koch, Berlin, 1903. Die Vorlagen für die Widergabe der Urkunden im Anhang wurden uns freundlicherweise vom Geheimen Staatsarchiv Stiftung preußischer Kulturbesitz zur Verfügung gestellt.
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der Deutschen
Bibliothek
Neumann, Hugo: Zur Geschichte der Juristischen Gesellschaft zu Berlin : (1859-1905) / von Hugo Neumann. Nachdr., erg. um d. Gründungsdokumente, anlässl. d. 125jährigen Bestehens d. Jur. Ges. zu Berlin. - Berlin ; New York : de Gruyter, 1984. (Schriftenreihe der Juristischen Gesellschaft zu Berlin ; H. 86) ISBN 3-11-010079-7 NE: Juristische Gesellschaft (Berlin, West): Schriftenreihe der Juristischen...
Copyright 1984 by Walter de Gruyter 8c C o . 1000 Berlin 30 Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Printed in Germany Satz und D r u c k : Saladruck, Berlin 36 Bindearbeiten: Verlagsbuchbinderei Dieter Mikolai, Berlin 10
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GESCHICHTE DER JURISTISCHEN GESELLSCHAFT ZU BERLIN. VON DR. H U G O NEUMANN,
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R E C H T S A N W A L T BEIM K A M M E R G E R I C H T IN B E R L I N .
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as erste Morgenrot der anbrechenden „neuen Ära" erweckte wie überall im deutschen Volke so namentlich in den Kreisen der Berliner Juristen die Hoffnung nicht nur auf ein politisch geeintes Deutschland, sondern auch auf bald ins Leben tretende Reformen auf dem Gebiete des Privat- und Strafrechts. D i e s e Hoffnung blieb nicht ohne eine tiefe Wirkung auf den damaligen Juristenstand. Brachte sie ihm doch seine Pflicht, mitzuarbeiten an der Erreichung des großen Zieles, zum Bewußtsein. D i e s e s Bewußtsein erzeugte alsbald den Willen zur Schaffung der für solche Mitarbeit des Standes notwendigen Gliederung. Es entstanden in einem Jahre die Preußische Gerichtszeitung (18. April 1859), die Juristische Gesellschaft zu Berlin (7. Mai 1859), der Deutsche Juristentag, dessen Ausschreibung in der Sitzung der Juristischen G e s e l l schaft vom 14. April 1860 beschlossen wurde. Die Preußische Gerichtszeitung, Organ für Rechtswissenschaft und Rechtspflege, Redakteur: C. C. E. H i e r s e m e n z e l , bringt .in ihrer Nr. 9 vom 9. Mai 1859 die Geburtsanzeige unserer Gesellschaft in der Spalte „Juristisches Allerlei": „Wir haben unseren juristischen Lesern die erfreuliche Mitteilung zu machen, daß am 7. d. Mts. eine Anzahl hiesiger Juristen zu einem wissenschaftlichen Verein unter dem Namen ^Juristische Gesellschaft" zusammengetreten ist. Der Verein wird allmonatlich wenigstens eine Sitzung halten, in welcher wissenschaftliche Vorträge nebst sich daran schließenden Diskussionen stattfinden sollen. Daneben liegt es in der Absicht, alle wichtigeren juristischen Journale und Broschüren in einem für den Verein zu gründenden Lesekabinett zu halten, sowie für das gesellige Vergnügen der Vereinsmitglieder Sorge zu tragen. Zum provisorischen Vorstande sind die Herren Stadtgerichtsrat Graf v. W a r t e n s l e b e n , Stadtgerichtsrat B o r c h a r d t , Privatdozent v. H o l t z e n d o r f f , Stadtrichter Si m s on und Rechtsanwalt V o l k m a r sowie zum Schriftführer der Redakteur dieser Zeitung erwählt und mit der Ausarbeitung eines Statuts beauftragt. Die erste Sitzung nebst Vortrag wird jedenfalls schon im nächsten Monat stattfinden." Festschrift der J u r . Gesellschaft.
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C a r l C h r i s t i a n E d u a r d H i e r s e m e n z e l selbst war es, d e r am 4. Mai 1859 14 Fachgenossen in einem Rundschreiben z u r E r r i c h t u n g eines juristischen V e r e i n s aufforderte und der in dem 11. Jahresberichte d e r Gesellschaft bei Gelegenheit der E r w ä h n u n g d e r f ü r ihn veranstalteten Gedächtnisfeier der „ G r ü n d e r " d e r Gesellschaft genannt w i r d 1 . D i e zweite Sitzung, die am 28. Mai in Kellners Hotel in der Taubenstraße stattfand, war der Beratung der Statuten nach einem von dem Vorstande vorgelegten Entwürfe gewidmet. Das Statut ist in der angenommenen Fassung mit dem Sitzungsprotokoll in der Preußischen Gerichtszeitung vom 6. Juni 1859 abgedruckt. Der bisherige Vorstand wurde darin für das erste Vereinsjahr bestätigt. Mit der Schlußredaktion wurde Stadtrichter S i m s o n beauftragt. Das Statut wurde vom 7. Mai 1859 datiert und blieb bis zum Inkrafttreten des neuen Statuts vom 13. Dezember 1884 in Geltung. Als b e s o n d e r s wertvoll f ü r die D u r c h f o r s c h u n g der G e schichte u n s e r e r Gesellschaft hat sich die statutarische B e s t i m m u n g erwiesen, daß die Bekanntmachung der T a g e s o r d n u n g und namentlich auch d e r S i t z u n g s p r o t o k o l l e in der P r e u ßischen Gerichtszeitung zu erfolgen habe. Nachdem sich der neue Verein seine äußere Form gegeben hatte, eröffnete er seine wissenschaftliche Tätigkeit in der am Sonnabend, den 11. Juni 1859 im Odeum, Tiergartenstraße 22/23, stattfindenden Sitzung. D e r P r ä s i d e n t Graf W a r t e n s l e b e n richtete zunächst an die e r s c h i e n e n e n Mitglieder und G ä s t e eine kurze A n s p r a c h e , w o r i n er sich über die T e n d e n z d e r Gesellschaft verbreitet 2 . Alsdann sprach der Geh. Justizrat und Professor Dr. H e y d e m a n n über die fünfjährige Verjährung der querela inofficiosi testamenti nach Märkischem Provinzialrecht, und der Gerichtsassessor H i e r s e m e n z e l über die deutschen Rechtsschulen des 19. Jahrhunderts. Als erste G a b e für die zu g r ü n d e n d e Vereinsbibliothek w u r d e eine Monographie des G e h . O b e r t r i b u n a l s r a t s R a t h m a n n mit dem Titel: „Einige W o r t e ü b e r eheliches G ü t e r r e c h t nach heutigem gemeinen Rechte in Deutschland" überreicht. ι Vgl. K o c h , Rückblick auf die Tätigkeit der Juristischen Gesellschaft zu Berlin während der ersten 25 Jahre ihres Bestehens, S. 3 Not. 1. (Weiterhin nur als „ K o c h , Rückblick" zitiert.) — ll.Jahresber. S . 4 ; 21. lahresber. S. 20. 2 PrGZ. 1859 Nr. 25 S. 3.
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In d e m e r s t e n V e r e i n s j a h r e f a n d e n a u ß e r d e r S i t z u n g v o m 11. J u n i n o c h a c h t w e i t e r e S i t z u n g e n statt, in w e l c h e n 16 V o r träge gehalten wurden. H i e r b e i mag h e r v o r g e h o b e n w e r d e n , d a ß n a c h d e n d a m a l i g e n S t a t u t e n l ä n g e r e V o r t r ä g e in d e r R e g e l d i e D a u e r v o n 3 0 M i n u t e n u n d k ü r z e r e d i e v o n 10 M i n u t e n nicht überschreiten sollten. D a s bedeutsamste Ereignis des ersten Jahres und vielleicht i n d e r g e s a m t e n T ä t i g k e i t u n s e r e r G e s e l l s c h a f t ist d e r k ü h n e u n d g r o ß a n g e l e g t e , auf V o r s c h l a g d e s V o r s t a n d e s in d e r S i t z u n g v o m 10. März 1 8 6 0 g e f a ß t e B e s c h l u ß , e i n e n d e u t s c h e n J u r i s t e n tag a u s z u s c h r e i b e n . D a s P r o t o k o l l v o m 10. M ä r z 1 8 6 0 ( P r e u ß i s c h e G e r i c h t s z e i t u n g N r . 13) b e r i c h t e t h i e r ü b e r : Der Referent Herr Privatdozent Dr. v. H o l t z e n d o r f f wies zunächst auf das Vorbild anderer allgemeiner Versammlungen zu wissenschaftlichen Zwecken hin und behauptete, daß sich ein wirkliches inneres Bedürfnis für die nähere Verbindung der deutschen Juristen nachweisen lasse. Es sei die Gemeinsamkeit des deutschen Rechtsbewußtseins tatsächlich weniger gepflegt worden, als die Bemühungen, gewisse wesentliche Grundlagen für die materiellen Interessen des wissenschaftlichen Lebens zu gewinnen. Eine allgemeine, periodisch wiederkehrende Juristenversammlung würde befähigt sein, neben den p o s i t i v e n Leistungen und Vorarbeiten für gewisse Rechtszweige, das Gefühl der Rechtsgemeinsamkeit zu beleben, eine Wechselwirkung zwischen Theorie und Praxis herbeizuführen, einem einseitigen mikroskopischen Rechtsdogmatismus entgegenzutreten, und fern von allem blinden Zentralisationseifer denjenigen Besonderheiten in den Landesrechten Geltung zu verschaffen, welche in den Eigentümlichkeiten und Verhältnissen ihre objektive Grundlage fänden. Nach einer lebhaften Besprechung des Gegenstandes wurde beschlossen, den Vorstand zu ermächtigen, die Sache in die Hand zu nehmen und sie bis zur öffentlichen Ausschreibung des deutschen Juristentags vorzubereiten. Bereits in der nächsten Sitzung vom 14. April erstattete der Schriftführer H i e r s e m e n z e l namens des Vorstandes Bericht. Dem Vorschlage des Vorstandes entsprechend wurde beschlossen, nunmehr eine aus zehn Mitgliedern bestehende Kommission mit der Befugnis zu erwählen, die Berufung eines deutschen Juristentags weiter zu fördern und hierbei s e l b s t ä n d i g n a c h e i g e n e m b e s t e n E r m e s s e n zu v e r f a h r e n . In d i e s e K o m m i s s i o n d e r J u r i s t i s c h e n G e s e l l s c h a f t für A u s schreibung eines deutschen Juristentags wurden gewählt: Kammergerichtsrat B u d d e e , Justizrat D o r n , G e h . Justizrat u n d P r o f e s s o r D r . H e y d e m a n n , S t a d t r i c h t e r H i e r s e m e n z e l ( S c h r i f t f ü h r e r ) , P r i v a t d o z e n t D r . v. H o l t z e n d o r f f , 1*
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G e r i c h t s a s s e s s o r M a k o w e r , Obertribunalsrat M e y e r , K r e i s justizrat Dr. S t r a s s , Justizrat V o l k m a r , Stadtgerichtsrat G r a f v. W a r t e n s l e b e n (Vorsitzender). Die von der Kommission in der Preußischen G e r i c h t s zeitung vom 16. Mai 1860 veröffentlichte Einladung zu dem auf den 28., 29., 30. August 1860 einberufenen Juristentage hebt an: „Beseelt von dem W u n s c h e , die Einheit Deutschlands auf dem G e b i e t e des Rechtes nach Kräften fördern zu helfen, hat die J u r i s t i s c h e Gesellschaft in B e r l i n beschlossen, einen deutschen Juristentag auszuschreiben und jährlich wiederkehrende Versammlungen von deutschen Rechtsverständigen anzubahnen." Die Kommission hatte eine vorläufige Tagesordnung und eine vorläufige „Ordnung für den deutschen Juristentag" entworfen, aus welch letzterer alsdann das Statut des Juristentags hervorging. Die Kommission erstattete der Gesellschaft in der nächsten Sitzung B e r i c h t 1 . D e r Juristentag trat zusammen. Am Abend des 27. August 1860 versammelten sich die T e i l n e h m e r zum ersten Male als G ä s t e der Juristischen Gesellschaft im Odeum, einem großen und vornehmen Vergnügungsort an der Tiergarten- und Hohenzollernstraße. Am nächsten Tage wurde die erste P l e n a r versammlung des Juristentags durch den Vorsitzenden der J u r i s t i s c h e n Gesellschaft offiziell eröffnet, und auf seinen V o r schlag C a r l G e o r g v . W ä c h t e r zum Präsidenten erwählt. Glänzend gestaltete sich die erste Tagung. D e r Prinzregent hatte aus Staatsmitteln 2 5 0 0 T a l e r zur Deckung der Kosten bewilligt, die meisten Regierungen der deutschen Staaten, allen voran P r e u ß e n durch den Justizminister S i m o n s , sich beteiligt, der damalige Prinz F r i e d r i c h W i l h e l m von P r e u ß e n , spätere K a i s e r F r i e d r i c h , die Eröffnungssitzung besucht und die T e i l n e h m e r in Potsdam empfangen. D i e J u r i s t i s c h e G e sellschaft ließ es sich nicht n e h m e n , dem M a n n e , der durch die Macht und Kraft seiner P e r s ö n l i c h k e i t , seines W i s s e n s und Könnens zu diesem Erfolge beigetragen hatte, in künstlerisch ausgestatteter Adresse ihren Dank auszudrücken 2 . In seiner Erwiderung sagt W ä c h t e r : „ . . . daß der Juristentag die ersprießlichsten F r ü c h t e tragen und mit R e c h t für das große Ziel, das er sich setzte, wirken wird, dies läßt sich jetzt wohl schon mit Sicherheit sagen. Wenn aber einst Deutsch1 P r G Z . 1860 S. 65. ? P r G Z . 1861 S. 15.
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land die Resultate dieser Wirksamkeit zu rühmen haben wird, wenn es endlich einmal durch eines der festesten Bande der Zusammengehörigkeit und Einheit, durch ein gleiches, gemeinsames Recht, verbunden ist und der Segnungen desselben sich erfreut, so darf und wird man nicht vergessen, daß die Berliner Juristische Gesellschaft es war, welche es wagte, in umfassender Weise die Anregung zu dem großen Werke zu geben, und dem tiefgefühlten Bedürfnisse einen mächtigen Ausdruck zu verschaffen."
D i e durch die gemeinschaftliche Arbeit begründete verehrungsvolle und freundschaftliche Gesinnung zwischen der Juristischen Gesellschaft und W ä c h t e r blieb von Bestand. In der Sitzung vom 16. März 1861 ist W ä c h t e r Gast der G e sellschaft, er wird mit Jubel von der Versammlung begrüßt, die, wie das Protokoll vermerkt, sich unaufgefordert von ihren Sitzen erhob 1 . In der großen Sitzung vom 29. November 1861, auf die wir alsbald noch zurückkommen, ist es wiederum W ä c h t e r , der der Stimmung der Versammlung, der Verehrung des gesamten deutschen Juristenstandes für den dahingegangenen Meister S a v i g n y beredten Ausdruck gibt. Im Auftrage der Gesellschaft legt D o r n einen Kranz auf seinen Sarg nieder, und D e r n b u r g hält die Festrede in der zu seinen Ehren veranstalteten Gedächtnisfeier (14. Januar 1880) 2 . Der deutsche Juristentag war geboren. Seine Geschichte trennt sich fortab von der unserer Gesellschaft 3 , die ihm indes stets ihre mütterliche Liebe bewahrte. Bis zum Jahre 1894 läßt sie sich regelmäßig über seine Verhandlungen berichten. Bis zum 5. Juristentag im Jahre 1864 ist H i e r s e m e n z e l , von da ab, 6. Juristentag 1867 bis zum 22. Juristentag 1894, R u b o der Berichterstatter gewesen 4 . Und auch jetzt noch weisen die Jahresberichte unserer Gesellschaft eine Anlage auf, die unter der Überschrift „Der Deutsche Juristentag" einen kurzen 1 PrGZ. 1861 S. 64. 2 21. Jahresber. S. 2. 3 Die Geschichte des Juristentags ist noch nicht geschrieben. Vgl. dazu K i ß l i n g , die Verhandlungen der ersten zehn Deutschen Juristentage (1860—1872) 1873, T h o m s e n , Gesamtbericht über die Tätigkeit des Deutschen Juristentags in den 25 Jahren seines Bestehens (1860 bis 1885) 1885; beide Schriften sind im Auftrage der ständigen Deputation gearbeitet und in Berlin bei Guttentag erschienen. Ferner zu vergi, in der dem 26. Juristentage gewidmeten Festnummer der Deutschen Juristen-Zeitung 1902 S. 398 ff. Ν e u m a n n , Der erste Deutsche Juristentag zu Berlin am 28.—30. August 1860 und S t e n g l e i n , Geschichte des Deutschen Juristentags in derselben Nr. d. Bl. S. 401 ff. * Über den 12. und 13. Juristentag Nürnberg und Salzburg 1875 und 1876, und über die Juristentage nach 1894 hat eine Berichterstattung nicht mehr stattgefunden.
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geschichtlichen Abriß, das Statut und das Mitgliederverzeichnis der ständigen Deputation des Deutschen Juristentags enthält. Erst im Jahre 1902 lenkte der Deutsche Juristentag in seiner 26. Tagung auf Anregung der Juristischen Gesellschaft seine Schritte wieder nach Berlin, und wieder wie im Jahre 1860 war er am Begrüßungsabende Gast seiner Mutter, der Juristischen Gesellschaft 1 . Es ist schwer, sich eine richtige Vorstellung von der neuen Ära und dem sie beseelenden Schaffensdrange zu machen. Und doch können wir ohne sie weder Personen noch Vorgänge der Zeit verstehen und würdigen. Die Tatsachen mögen sprechen. Am 17. N o v e m b e r 1860 hatte die ständige Deputation des Juristentags unter ihrem Präsidenten B o r n e m a n n mit Stimmeneinhelligkeit es für wünschenswert erklärt, daß seitens d e r beiden deutschen G r o ß s t a a t e n , Ö s t e r r e i c h und P r e u ß e n , schleunigst die Initiative w e n i g s t e n s f ü r eine g e m e i n s a m e d e u t s c h e Zivil- und S t r a f p r o z e ß g e s e t z g e b u n g ergriffen werde.
Abschrift des Protokolls wurde dem preußischen Justizminister v. B e r n u t h und der wiener Regierung überreicht. Am 20. März 1861 ist die Preußische Gerichtszeitung, Organ des Deutschen Juristentags, in der Lage, an leitender Stelle unter der Rubrik „Deutsche Juristentags-Zeitung" folgende Schriftstücke abzudrucken: Der v e r e h r l i c h e n Redaktion der P r e u ß i s c h e n G e r i c h t s z e i t u n g ü b e r s e n d e ich in der Anlage Abschrift eines A l l e r h ö c h s t e n Erlasses vom 25. F e b r u a r d . J . ü b e r die Einsetzung einer K o m m i s s i o n zur Revision u n s e r e s Zivil- und S t r a f p r o z e ß r e c h t s und, — w e n n möglich — zur H e r b e i f ü h r u n g einer g e m e i n s a m e n D e u t s c h e n G e s e t z g e b u n g auf diesen R e c h t s g e b i e t e n , m i t dem A n h e i m s t e l l e n , d e n s e l b e n d u r c h Ihr Blatt veröffentlichen zu wollen. Berlin, den 12. März 1861. Der J u s t i z m i n i s t e r v. B e r n u t h . Anlage. Einverstanden mit den in dem B e r i c h t e des S t a a t s m i n i s t e r i u m s vom 14. F e b r u a r d. J. aufgestellten Ansichten, g e n e h m i g e ich, daß zur Revision U n s e r e s Zivil- und S t r a f p r o z e ß r e c h t s und — wenn möglich — zur H e r b e i f ü h r u n g einer g e m e i n s a m e n D e u t s c h e n G e s e t z g e b u n g auf diesen Rechtsgebieten eine von dem Justizminister zu b e r u f e n d e K o m -
1 Das N ä h e r e vgl. 44. J a h r e s b e r . S. 2 und n a m e n t l i c h den K a s s e n b e r . S. 10: Für B e g r ü ß u n g d e s Deutschen J u r i s t e n t a g s Mk. 13902,10.
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mission, zu deren Vorsitzenden Ich den zweiten Präsidenten des OberTribunals Dr. B o r n e m a n n hiermit ernenne, niedergesetzt werde. Das Staatsministerium hat hiernach das Weitere zu veranlassen. Berlin, den 25. Februar 1861. (Gegengez.) Fürst zu H o h e n l o h e - S i g m a r i n g e n , v. A u e r s w a l d , v. d. H e y d t , Freiherr v. S c h l e i n i t z , v . P a t o w , Graf P ü c k l e r , v. B e t h m a n n - H o l l w e g , Graf v. S c h w e r i n , v. R o o n , v. B e r n u t h .
gez. W i l h e l m .
Mit Recht durfte H i e r s e m e n z e l in seiner Zeitung jubeln: D e r S a m e n , den der e r s t e Deutsche Juristentag ausgestreut, treibt mächtige K e i m e , noch ehe der zweite Juristentag sich versammelt. D i e s war im März; es folgt am 24. Mai 1861 das Gesetz betr. die Erweiterung des Rechtswegs und genau einen Monat später das E G . zum Allgemeinen Deutschen H G B . vom 24. J u n i 1861, der erste große Schritt zur deutschen Rechtseinheit seit der W e c h s e l o r d n u n g 1 . Am 24. J u l i 1861 bringt die P r e u ß i s c h e Gerichtszeitung die Einladung zum ersten preußischen Anwaltstag und zur Gründung eines V e r e i n s der preußischen Rechtsanwälte. Überall zeigt sich Arbeitslust und Schaffenskraft. In diese Zeit frischen Strebens und Schaffens fällt der T o d F r i e d r i c h C a r l v. S a v i g n y s (25. Oktober 1861). Die J u r i stische Gesellschaft beauftragt am 9. November 1861 ihren V o r stand, eine Gedächtnisfeier für den großen Meister zu v e r anstalten. S o findet die denkwürdige Sitzung vom 29. November 1861 statt. Das Protokoll ü b e r diese außerordentliche Sitzung vom 29. N o v e m b e r 1861 ist in der trauerumränderten Nr. 90 der Deutschen Gerichtszeitung vom 18. Dezember 1861 abgedruckt 2 . D e r König und die K ö n i g i n , sowie der Kronprinz hatten die Gesellschaft mit ihrer Anwesenheit beehrt. Unter den zahlreichen Ehrengästen befanden sich außer dem S o h n e des Verewigten die Minister, insbesondere auch D r . S i m o n s und v. B e r n u t h , die Spitzen der B e h ö r d e n ; für den Deutschen Juristentag waren D r . W ä c h t e r und Dr. S c h w a r z e erschienen. Nach der Festrede des G e h . Justizrats P r o f e s s o r Dr. H e y de m a n n , die in dem Sitzungsprotokolle wörtlich wiedergegeben ist, machte der Präsident der Versammlung die Mitteilung, 1 Vgl. K o c h s Ansprache nach dem Ableben Kaiser W i l h e l m I. in der Sitzung vom 14. April 1888. 30. Jahresber. S. 10. 2 Vom Juli 1860 ab hatte die P r e u ß i s c h e Gerichtszeitung den Titel D e u t s c h e Gerichtszeitung angenommen. Es entsprach das dem Wunsche des Deutschen Juristentags.
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o daß der Vorstand der Juristischen G e s e l l s c h a f t b e s c h l o s s e n habe, sich als K o m i t e e b e h u f s Gründung e i n e r „Savigny-Stiftung zur Förderung der v e r g l e i c h e n d e n R e c h t s w i s s e n s c h a f t " zu konstituieren. Er s e i von der Ü b e r z e u g u n g durchdrungen, daß der G e d a n k e e i n e r s o l c h e n Stiftung, w i e er h i e r s c h o n vielfach Anklang g e f u n d e n , s o auch auswärts Beifall finden w e r d e . Er richte d e s h a l b an den h e u t e im Saale w e i l e n d e n auswärtigen G a s t , d e n Herrn G e h e i m e n Rat P r o f e s s o r Dr. v. W ä c h t e r aus Leipzig die Bitte, über diesen G e g e n s t a n d s i c h zu äußern und zu d i e s e m Z w e c k e die Tribüne betreten zu wollen.
D r . v . W ä c h t e r kam diesem W u n s c h e nach, indem er von der T r i b ü n e h e r a b in schönen und inhaltsvollen W o r t e n , die ebenfalls in dem Protokolle nachgelesen w e r d e n können, dem von dem P r ä s i d e n t e n ausgesprochenen G e d a n k e n einer SavignyStiftung, „eines Denkmals, das nicht an O r t u n d Raum gebunden ist", beipflichtet. Noch im D e z e m b e r wurde ein A u f r u f veröffentlicht, mittels dessen zur Beteiligung an der Sammlung f ü r die SavignyStiftung eingeladen wurde. Zu den Unterzeichnern dieser Einladung gehörten a u ß e r den Mitgliedern des V o r s t a n d e s u n s e r e r Gesellschaft die Minister v. B e r n u t h und v. B e t h m a n n H o l l w e g , v. P a t o w , G r a f v o n S c h w e r i n , P r ä s i d e n t B o r n e m a n n , die P r o f e s s o r e n B r u n s , D o v e , G n e i s t , H e y d e m a n n , H o m e y e r , R i c h t e r , R u d o r f f und der Dozent der Rechte Dr. R. D o v e . Der erste Beitrag in Höhe von zusammen 500 Talern wurde von dem König und der Königin von Preußen gezeichnet. D i e Juristische Gesellschaft verfolgte mit Interesse den Werdegang des Stiftungsunternehmens. Am 27. März 1863 einigte sich das Gründungskomitee über das Statut, auf Grund dessen der Savigny-Stiftung durch die Allerhöchste Ordre vom 20. Juli 1863 die landesherrliche Genehmigung erteilt wurde. Nach § § 6 ff. des Statuts hat die Juristische Gesellschaft neben der Kgl. Akademie der Wissenschaften und der juristischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin in das aus sechs Personen bestehende Stiftungskuratorium zwei Mitglieder zu entsenden. Die Juristische Gesellschaft wählte in das Kuratorium am 12. Dezember 1863 Graf v. W a r t e n s l e b e n und Justizrat M e y e n . An Stelle des verstorbenen Grafen v. W a r t e n s l e b e n trat am 11. März 1882 Justizrat v. W i l m o w s k i , an Stelle des verstorbenen Justizrats M e y e n am 19. Mai 1894 Justizrat R i c h a r d W i l k e . An die Stelle W i l m o w s k i s wurde nach dessen Ableben Exzellenz S t ö l z e l gewählt. Ebenso wie in Ansehung des Deutschen Juristentags
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hält die J u r i s t i s c h e Gesellschaft das zwischen ihr und der S a v i g n y - S t i f t u n g bestehende verwandtschaftliche Verhältnis dauernd wach, indem sie in einer besonderen Anlage zu ihren J a h r e s b e r i c h t e n unter der Überschrift „Savigny-Stiftung" einen historischen A b r i ß der Entstehungsgeschichte und der W i r k samkeit der Stiftung gibt 1 . Im Anschluß an diese beiden „von der Gesellschaft ins L e b e n gerufenen und daher in enger Beziehung zu derselben stehenden Institutionen" 2 ist der Holtzendorff-Stiftung zu gedenken, an der die Gesellschaft durch Zahlung eines einmaligen Beitrags von 5 0 0 Mk. bei der von dem Ehrenmitgliede A l p h o n s e R i v i e r in B r ü s s e l betriebenen G r ü n d u n g 3 und durch einen J a h r e s b e i t r a g von 50 Mk. 4 beteiligt ist. In den Vorstand dieser hauptsächlich der Förderung strafrechtlicher, gefängniswissenschaftlicher und völkerrechtlicher Studien gewidmeten Stiftung hat die Gesellschaft ein Mitglied zu wählen. Die Wahl der Gesellschaft fiel zunächst und wiederholt auf P r o f e s s o r D a m b a c h und nach seinem Tode im Oktober 1899 auf den G e h . Oberjustizrat und Oberstaatsanwalt W a c h l e r , der auch gegenwärtig noch auf G r u n d der W a h l dem Vorstande dieser Stiftung angehört. D i e s e beiden hervorragendsten Leistungen der Juristischen Gesellschaft — Juristentag und Savigny-Stiftung — sind die Früchte einer außerordentlichen, dem Gesellschaftszwecke, die Rechtswissenschaft zu fördern, nur mittelbar dienenden Tätigkeit der G e s e l l s c h a f t , die anscheinend instinktiv die Unterlassungen der Fachgenossen früherer Generationen wett zu machen bestrebt war. Zu den außerordentlichen Mitteln, durch welche die G e sellschaft in Erfüllung ihres Vereinszweckes die Rechtswissenschaft zu fördern bestrebt w a r , gehörte die A u s s c h r e i b u n g von P r e i s a u f g a b e n . Inhalt und Zeit ihrer Ausschreibung lassen als bewegendes Moment das Interesse der Gesellschaft an der Erreichung und Fortbildung einheitlichen deutschen Rechtes erkennen, wie denn auch das zweite Preisausschreiben in der Festsitzung zur F e i e r des Verfassungsgesetzes vom 1 Die Wirksamkeit der Savignystiftung ist ausführlich dargestellt in der Zeitschrift für Rechtsgeschichte Bd. 14 S. III ff. von B r u n s , Bd. 35 S. 1 ff. von B r u n n e r . 2 So der typisch wiederkehrende Hinweis der Jahresberichte auf die den Juristentag und die Savignystiftung betreffenden Anlagen. 3 Beschluß vom 12. IV. 1890. 32. Jahresber. S. 9. 4 Beschluß vom 8. IV. 1893. 35. Jahresber. S. 11.
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20. Dezember 1873, über Erweiterung der Reichsgesetzgebungskompetenz auf das gesamte bürgerliche Recht, das vierte in der Festsitzung zur Feier des Inkrafttretens des B G B . beschlossen wurde. Der Preis betrug das erste Mal 50 Friedrichsdor, sonst je 1500 Mk. Als e r s t e P r e i s a u f g a b e w u r d e am 11. März 1865 die Frage gestellt: „Ist die körperliche Haft ein zulässiges Exekutionsmittel in Zivilprozeßsachen?" Als Preisrichter walteten F r i e d b e r g , G n e i s t , B r u n s (als Ersatzmann für H e y d e m a n n ) , P l a t h n e r und Graf v. W a r t e n s l e b e n . Als Verfasser der preisgekrönten Schrift ergab sich der Gerichtsassessor Dr. P a u l U l l m a n n Die Arbeit ist in der Deutschen Gerichtszeitung von 1866, Neue Folge, Band I, abgedruckt. Die z w e i t e P r e i s a u f g a b e vom 14. F e b r u a r 1874 verlangte „den Entwurf eines Gesetzes ü b e r das deutsche E r b r e c h t nebst Motiven und eine vergleichende Zusammenstellung der erbrechtlichen Bestimmungen aus den wesentlichsten der in Deutschland gegenwärtig geltenden Gesetzgebungen." Die Preisrichter waren die Obertribunalsräte V i e r h a u s und S t r u c k m a n n , die Professoren B r u n s und G n e i s t und der Rechtsanwalt Geh. Justizrat D o r n . Als Verfasser der gekrönten Schrift wurde der Kgl. Konsistorial-Präsident Dr. M o m m s e n zu Kiel, früher Professor der Rechte in Göttingen, ermittelt. Die Arbeit ist im Jahre 1876 in Braunschweig bei C . A. S c h w e t s c h k e & S o h n erschienen und umfaßt 499 Seiten in 8°. In der Generalversammlung vom 21. April 1894 w u r d e die n a c h s t e h e n d e d r i t t e P r e i s a u f g a b e ausgeschrieben: „Welche Rechtssätze des internationalen P r i v a t r e c h t s eignen sich zur Aufnahme in das künftige B G B . f ü r das Deutsche R e i c h ? Gesetzentwurf nebst Begründung und einer vergleichenden Zusammenstellung der einschlagenden Bestimmungen aus den wichtigeren in- und ausländischen Gesetzgebungen." Die Preisrichter Eck, D e r n b u r g , S t ö l z e l , K e y s s n e r , v. W i l m o w s k i sprachen den Preis der Arbeit zu, die von Dr. H u g o N e u m a n n , Rechtsanwalt beim Kammergericht zu Berlin, herrührte. Die Arbeit ist im Jahre 1896 bei V a h l e n in Berlin erschienen und umfaßt 284 Seiten. 1 Jetzt G e h . Oberregierungsrat, seit 1864 Mitglied u n s e r e r G e s e l l s c h a f t .
11 D i e v i e r t e P r e i s a u f g a b e v o m 13. Januar 1900 lautete: „Begriff, W e s e n und Behandlung der Wertpapiere nach dem B G B . und dessen Nebengesetzen." 1 D i e Preisrichter (der Präsident der Gesellschaft, die Professoren G i e r k e und O e r t m a n n , Geh. Justizrat Dr. W i l k e und Senatspräsident S c h e p e r s ) erkannten den Preis der Arbeit des Gerichtsassessors Dr. E r n s t J a c o b i in Breslau zu. D i e Arbeit ist in Jena 1901 in der Fischerschen Sammlung erschienen, ihr Umfang beträgt 395 Seiten. Durch Gewährung eines Beitrags von 50 Talern beteiligte sich die Juristische Gesellschaft ferner im Jahre 1869 an einem Preisausschreiben der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Görlitz, das „die Entstehung und Ausbildung der eigentümlichen Rechtsund Staatsverhältnisseder Oberlausitz bis zum 16. Jahrhundert" zum Gegenstande hatte. Der Preis von 900 Mk. wurde im Jahre 1876 dem Professor Dr. K n o t h e zu Dresden zuerkannt. Im Preisrichterkollegium war die Juristische Gesellschaft durch den Geh. Justizrat Professor Dr. B e s e l e r vertreten 2 . Als Mittel zur Erreichung des Gesellschaftszwecks, die Rechtswissenschaft zu fördern und den Juristen einen Vereinigungspunkt zu gewähren, bezeichnet das Statut Versammlungen und die Bibliothek, wie hier zusammenfassend die Gesamtheit der dem Bibliothekar der Gesellschaft nach dem Statut unterstehenden Dinge genannt werden möge. Zunächst die Bibliothek, das verlorene, das Schmerzenskind der Gesellschaft. Das Statut von 1859 hatte die Gründung eines Lesekabinetts vorgesehen, in dem für die Mitglieder juristische Zeitschriften und Novitäten ausliegen und Anträge auf Statutenänderung vor ihrer Beratung 14 Tage lang aushängen sollten (§§ 2 und 12 des Statuts). Schon bei seiner Errichtung hatte das Lesekabinett mit Schwierigkeiten zu kämpfen. In der Preußischen Gerichtszeitung vom 5. Oktober 1859 wird zum 15. Oktober die Eröffnung des Lesekabinetts in dem M ä d e r s c h e n Lokal, Unter den Linden 23, (wo die Gesellschaft sich damals zu versammeln 1 Die Auswahl des Themas war durch eine besondere, am 11. November 1899 aus den Herren Präsident Dr. K o c h , Geh. Justizräte Professoren Dr. E c k und Dr. G i e r k e , Senatspräsident S c h e p e r s und Geh. Justizrat Dr. L e s s e gebildete Kommission erfolgt. 2 13. Jahresber. S. 1, 18. Jahresber. S. 2.
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pflegte) angekündigt, während nach einer Mitteilung in Nr. 48 vom 26. Oktober das Lesekabinett Behrenstr.24 an das daselbst bestehende „Berliner Lesekabinett" von F ü r s t e n b e r g derart angeschlossen ist, daß sich die Journale der Gesellschaft 1 in einem dieser vorgehaltenen Zimmer befinden und daß den Mitgliedern auch die unentgeltliche Benutzung des F ü r s t e n b e r g schen Lesekabinetts freisteht. Bereits am 15. November 1862 (Deutsche Gerichtszeitung S. 259) wurde mit Rücksicht auf hervorgetretene Übelstände auf Vorschlag des Vorstandes beschlossen, das Lesekabinett eingehen zu lassen 2 , die Vereinsbibliothek im Bureau des Deutschen Juristentags, Schönebergerstr. 26, das dessen Schriftführer unentgeltlich hergab, aufzustellen, und zwei Lesezirkel für die Mitglieder der Gesellschaft einzurichten. Nach dem gleichzeitig festgesetzten Regulativ war der eine Lesezirkel dem Zivilrecht und dem Zivilprozeß, der andere dem Strafrecht und dem Strafprozeß gewidmet. Als Jahresbeitrag wurde für jeden der beiden Lesezirkel der Betrag von 1 Tir. 15 Sgr. erhoben. Nur wenig Mitglieder beteiligten sich an den Lesezirkeln, im Vereinsjahr 1863/64 an dem zivilistischen Zirkel 17, an dem kriminalistischen nur 8 und schließlich nur 5 Mitglieder. Beide Zirkel wurden nunmehr vereinigt 3 ; der Universitätsbibliothek wurde eine Anzahl von Journalen des Lesezirkels übereignet, wogegen die Bibliothek dem Lesezirkel eine Anzahl von Journalen zur Benutzung überließ 4 . Die Teilnehmerzahl ging indes immer weiter bis auf 12 zurück, bis am 11. April 1885 beschlossen wurde 5 , den Lesezirkel vom 1. Juli 1885 ab bis auf weiteres eingehen zu lassen. Im Laufe des 4. Vereinsjahrs (1862/63) war ein Katalog der bereits durch 182 Geschenke bereicherten Vereinsbibliothek, nach Materien geordnet und mit einem alphabetischen 1 Es lagen aus: Justizministerialblatt, Entsch. d. OTr., S t r i e t h . Archiv, G r u c h o t , PrGZ., G o l t d a m m e r s Archiv, T e m m e s Archiv f. strafrechtl. Entsch., Archiv f. d. ziv. Pr., S c h l e u e r s Jahrbücher d. deutschen Rechtswissenschaft u. Gesetzgebung, I h e r i n g s Jahrb., B e s e l e r s Ztschr. f. deutsches Recht usw., G o l d s c h m i d t s Ztschr., V o i g t und H e i n i c k e n , N e u e s Archiv f. Handelsrecht, Österr. Gerichts-Ztg., Z a r n c k e s Literarisches Zentralblatt f. Deutschland. (PrGZ. 1859 Nr. 48.) 2 Die hierdurch erforderliche Abänderung der statutarischen Bestimmung über Aushängung von Anträgen im Lesekabinett erfolgte durch Beschluß vom 10. Januar 1863. 3 5. Jahresber. S. 4. * 8. Jahresber. S. 4. 5 27. Jahresber. S. 8.
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Register versehen, hergestellt . Der Vereinsbibliothek fließen fortdauernd reichliche Geschenke zu, auch wertvolle Werke werden von angesehenen Autoren, offizielle und offiziöse Drucksachen von vielen Regierungen und sonstigen Amtsstellen der deutschen Bundesstaaten, wissenschaftliche Erörterungen, Programme, Jahresberichte usw. von in- und ausländischen Universitäten, sonstigen Körperschaften und Einzelnen gespendet. Auch die Gesellschaft macht nicht unerhebliche Anschaffungen. Nach mehrjähriger Arbeit wird während des Vereinsjahrs 1865/66 der Katalog 2 der Vereinsbibliothek vollendet 3 . Bis April 1867 befindet sich die Bibliothek in dem inzwischen nach der Trebbinerstr. Nr. 14 verlegten Bureau des Deutschen Juristentags 4 . Der neunte Jahresbericht 5 (1867/68) erwähnt, daß die Bibliothek der Gesellschaft im Lokale der Königl. Universitätsbibliothek, Taubenstr. 29, aufgestellt und daselbst täglich von 12—2 Uhr geöffnet sei. Die Rechtsnatur des zwischen Universitätsbibliothek und Juristischer Gesellschaft obwaltenden Verhältnisses lassen die gedruckten Materialien nicht erkennen. Die folgenden Jahresberichte 6 vom 10. bis zum 26. 7 enthalten den typischen Vermerk: die Bibliothek der Gesellschaft ist „als eine besondere Stiftung" im Lokale der Universitätsbibliothek aufgestellt. Der 26. Jahresbericht für das Vereinsjahr 1884—1885 bringt das neue Statut, dessen § 3 lautet: Die Mittel, welche der Gesellschaft b e h u f s E r r e i c h u n g des (Gesellschafts-)zwecks zur V e r f ü g u n g stehen, sind 3. die Bibliothek der Gesellschaft, welche mit der Königl. Universitätsbibliothek vereinigt ist. Der 27., 28. und 29. Jahresbericht sagen: Die Bibliothek der Gesellschaft, welche mit der Königl. Universitätsbibliothek vereinigt ist (vgl. Statut § 3c), ist als eine besondere Stiftung im Lokale der letzteren aufgestellt. In den Jahresberichten 30—35 ist der Zusatz „als besondere Stiftung" unterdrückt. 1 2
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4. Jahresber. S. 5. 6. Jahresber. S. 3. 7. Jahresber. S. 3. DGZ. 1867, NF., 2. Jahresber. S. 277. 9. Jahresber. S. 2. 10. Jahresber. S. 2; 12. Jahresber. S. 2. Mit Ausnahme des 11., wo der Zusatz „als besondere Stiftung" fehlt.
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Vom 36. Jahresbericht ab ist über den örtlichen Verbleib der Bibliothek nichts mehr gesagt, sondern nur mitgeteilt, daß und welche Schriften für die Bibliothek eingegangen sind. Von Zeit zu Zeit wurde in den Generalversammlungen der Gesellschaft die Bibliotheksfrage zur Sprache gebracht und Kritik an den auch vom Vorsitzenden „als nicht mustergültig" anerkannten Verhältnissen geübt 1 , auch im Jahre 1890 eine Kommission zur Vorberatung der Bibliotheksfrage eingesetzt 2 , dieselbe auch im Jahre 1892 3 noch mit der Prüfung der Frage beauftragt, ob es nicht zweckmäßig wäre, wenn die Gesellschaft, vielleicht gemeinsam mit dem Berliner Anwaltverein, für ihre Bibliothek und ihre Versammlungen eigene Räume mietete. Ein Bericht dieser Kommission 4 ist in den Drucksachen der Gesellschaft nicht zu ermitteln. Verschiedentlich wurde eine Beschlußfassung über die Unterbringung der Bücher vertagt 5 , bis endlich am 12. April 1902 6 im Einvernehmen mit dem Herrn Landgerichtspräsidenten beschlossen wurde, die der Gesellschaft gehörenden Bücher der Bibliothek des Landgerichts I auf Widerruf zu überweisen, wogegen den Mitgliedern der Gesellschaft das Recht auf Benutzung der Bibliothek zustehen solle. Nach den Statuten der Juristischen Gesellschaft sollen allmonatlich — nach den alten Statuten mit Ausschluß der Monate Juli und August, nach dem geltenden Statute mit Ausschluß der Monate Juli, August und September — Versammlungen der Gesellschaftsmitglieder stattfinden, in denen rechtswissenschaftliche Vorträge gehalten oder rechtswissenschaftliche Fragen erörtert werden, und denen ein gemeinschaftliches Abendessen folgen soll. Bei einer Gesellschaft, die sich als vornehmste Aufgabe die Veranstaltung von Versammlungen zu rechtswissenschaftlichen Zwecken stellt, ist der naturgemäße Gradmesser für die Regsamkeit des Vereinslebens die Zahl der Sitzungen, ferner Zahl und Gehalt der wissenschaftlichen Vorträge 7 . Es sind bis Ende des 44. Vereinsjahrs (1902—1903) im ganzen 362 Sitzungen ι 31. Jahresber. S. 10. 2 32. Jahresber. S. 9. 3 34. Jahresber. S. 10. 4 Die Kommission bestand aus Justizrat M. Le v y f , Professor R u b o f , Kammergerichtsrat Dr. K r o n e c k e r . s 36. Jahresber. S. 10; 42. Jahresber. S. 13; 43. Jahresber. S. 13. 6 44. Jahresber. S. 13. ^ Vgl. K o c h , Rückblick S. 6.
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abgehalten worden, gegenüber einem statutarischen Soll von 422 Sitzungen 1 . Unter der Herrschaft des neuen Statuts ist nur in 2 von 18 Jahren die Zahl der Sitzungen um je eine hinter den statutarischen Anforderungen zurückgeblieben. In den Sitzungen sind seit Bestehen der Gesellschaft 370 Themata zum Gegenstande von Vorträgen oder wissenschaftlichen Erörterungen gemacht worden. Insonderheit fanden seit dem Wechsel des Vorsitzenden der Gesellschaft 172 Vorträge, 20 Berichte über Zeitschriftenliteratur, Juristentage usw., 9 sonstige rechtswissenschaftliche Erörterungen statt; in 103 Sitzungen entspannen sich Diskussionen rechtswissenschaftlichen Inhalts. Wenn bereits bei Gelegenheit des 25jährigen Stiftungsfestes der Gesellschaft von berufener Stelle ausgeführt werden konnte, daß der Inhalt der Vorträge unser ganzes vielgestaltiges Rechtsleben umschließt 2 , so trifft dies nach weiterer 18jähriger Vereinstätigkeit noch in erhöhtem Maße zu. Damals gab der allverehrte Präsident der Gesellschaft folgende Charakteristik der Vorträge: „Die F ü h l u n g mit den l e b e n d i g e n I n t e r e s s e n der G e g e n w a r t ist stetig dadurch erhalten, daß die Vorträge s i c h w e n i g e r die Erörterung abstrakter, rein w i s s e n s c h a f t l i c h e r T h e m a t a o d e r die A u s l e g u n g d e s bes t e h e n d e n R e c h t e s als die B e u r t e i l u n g v o n G e s e t z e n t w ü r f e n , die Vertretung o d e r Prüfung der die Zeit b e w e g e n d e n R e f o r m v o r s c h l ä g e , die Orientierung in n e u e n u m f a s s e n d e n G e s e t z e n zur Aufgabe stellten. D i e s e R i c h t u n g tritt s o g l e i c h , in verstärktem Maße aber seit j e n e r Zeit hervor, als die g r o ß e n p o l i t i s c h e n E r e i g n i s s e um die Mitte der s e c h ziger und anfangs der s i e b e n z i g e r Jahre der längst v o n den b e s t e n Kräften a n g e s t r e b t e n R e c h t s r e f o r m f r e i e s Feld öffneten. Kaum irgend einer der wichtigsten J u s t i z g e s e t z - E n t w ü r f e aus d i e s e r fruchtbaren, s c h a f f e n s f r e u d i g e n P e r i o d e ist in u n s e r e r Mitte u n b e s p r o c h e n geblieben, kaum einer der g r o ß e n R e f o r m g e d a n k e n nicht unter u n s zu Worte g e k o m m e n . "
Diese Zeichnung darf auch heute noch und insbesondere hinsichtlich der Vorträge als zutreffend gelten, die das große Gesetzgebungswerk des B G B . in den verschiedenen Abschnitten seines Werdeganges zeitigte. Schon zur Zeit der Veröffentlichung des ersten Entwurfs (1888) pflog der Vorsitzende mit den erfahrensten Mitgliedern Rat, wie die Gesellschaft ihrer Pflicht, an der Förderung des großen Werkes mitzuwirken, am besten gerecht werden könne. Das Ergebnis war, daß es als ι Für die e r s t e n 26 Jahre je 10 Sitzungen, für die 18 Jahre der Gelt u n g d e s n e u e n Statuts je 9 Sitzungen. 2 K o c h , Rückblick S. 6.
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am meisten dem Statute, den Gewohnheiten und den Kräften der Gesellschaft entsprechend erachtet wurde, wenn die Grundgedanken des Entwurfs, sei es nach einzelnen Abschnitten oder nach bestimmten, den ganzen Entwurf umfassenden Gesichtspunkten in referierenden und kritischen Vorträgen behandelt würden, an die sich dann Diskussionen anschließen sollten. Dieser Vorschlag fand die Billigung der Gesellschaft 1 . Seine Ausführung ergibt die große Anzahl einschlägiger Vorträge im Jahre 1888 und den folgenden Jahren. Als dann das Gesetzgebungswerk bis zur Vorlage im Reichstage gediehen war, blieb der Vorstand, der Stellung und Aufgabe der Gesellschaft entsprechend, mit Erfolg bemüht, hervorragende, meist auswärtige Rechtslehrer zu Vorträgen über die einzelnen Teile des B G B . zu gewinnen, um dadurch die nähere Bekanntschaft mit dessen Inhalte zu vermitteln und das warme Interesse für das Zustandekommen des großen nationalen Werkes auch seitens der Gesellschaft zu bezeigen. Hieraus gingen die in 6 Sitzungen (vom Januar bis Mai 1896) gehaltenen Vorträge hervor. V o n der Tagesordnung dieser Sitzungen hatte der Vorstand dem Bundesrate, dem Reichstage, der Kommission zur Ausarbeitung des Entwurfs eines B G B . , dem Reichsjustizamt und dem Kgl. preußischen Justizministerium mit der Bitte um Beteiligung Kenntnis gegeben. Zahlreiche Mitglieder der genannten Körperschaften haben darauf, der gegebenen Anregung folgend, an den Versammlungen teilgenommen 2 . Mit Freude und Stolz erinnern sich die Mitglieder noch der hohen ehrfurchtgebietenden Gestalt Geheimrats Dr. P l a n c k , des Mannes, der seine beste Kraft in den Dienst des vaterländischen Werkes gestellt hatte, und durch seine Beteiligung an der Diskussion den Abenden erst die rechte W e i h e gab. Im übrigen wird wegen der einzelnen Vorträge, die im Laufe der Jahrzehnte in der Gesellschaft gehalten wurden, auf die Zusammenstellung S. 27ff. verwiesen. Nur in seltenen Fällen steigerte die Gesellschaft ihre Mitwirkung an den Aufgaben der Gesetzgebung bis zur Niedersetzung von Kommissionen 3 . In der Sitzung vom 13. Mai 1864 4 wurden zwei Kommissionen niedergesetzt, die eine bestehend ι 2 3 *
30 Jahresber. S. 11. 37. Jahresber. S. 2. K o c h , Rückblick S. 6, 7. DGZ. 1864 S. 99.
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aus neun Gesellschaftsmitgliedern, die sämtlich der Hypothekendeputation des B e r l i n e r Stadtgerichts angehörten, zur Beratung des im preußischen Justizministerium ausgearbeiteten Ent\vurfs eines Gesetzes über das Hypothekenwesen und einer Hypothekenordnung für P r e u ß e n , die andere, bestehend aus 3 Richtern, 3 Rechtsanwälten und einem Staatsanwalt, zur B e ratung des Entwurfs einer allgemeinen Deutschen Zivilprozeßordnung nach den bei der ersten Lesung gefaßten Beschlüssen (Hannover 1864). Die Zivilprozeßkommission beschloß, ihren Bericht bis zur Vollendung der zweiten Lesung des sog. Hannoverschen Entwurfs auszusetzen — und ließ weiter nichts von sich hören. Zur Erörterung des von der Hypothekenkommission schriftlich erstatteten Berichts war die Gesellschaftssitzung vom 8. April 1865 bestimmt. Hier erklärte der entsandte K o m missar des Justizministers in dessen Auftrage, daß die in dem B e r i c h t e geltend gemachten Bedenken als berechtigt anerkannt würden und daß der Entwurf fallen gelassen s e i 1 . Nach einem B e r i c h t e des Justizrats M e y e n über den der Gesellschaft vom Bundeskanzleramt mitgeteilten Entwurf eines Strafgesetzbuchs vom J a h r e 1869 wurde im November 1869 eine viergliedrige Kommission niedergesetzt; die dem schriftlich erstatteten K o m m i s s i o n s b e r i c h t e beigegebenen 14 Thesen wurden zum Gegenstande der Beratung in den Dezember-, Januar- und März-Sitzungen 1869/70 gemacht. Die Protokolle vom November und Dezember 1869 enthalten den M e y e n s c h e n B e r i c h t ; die Diskussion über die allgemeinen Grundsätze des Entwurfs wurde durch den Druck veröffentlicht. Hatte die J u r i s t i s c h e Gesellschaft naturgemäß und regelmäßig sich in der Arbeit des Verstandes zu betätigen, so hat sie doch auch eines charakteristischen Gemütslebens nicht ermangelt. In ihren Festsitzungen hat sie es verstanden, den Gefühlen der Freude und der T r a u e r einen würdevollen Ausdruck zu geben. Anlaß freudiger Festversammlungen waren ihr die bedeutsamen Schritte zu dem Ziele ihrer Sehnsucht, der sie Entstehung und Sein verdankt 2 , der Sehnsucht nach der deutschen Rechtseinheit. S o wurde gefeiert der erste Zusammentritt des norddeutschen Reichstags in der ersten Versammlung (16. Mai 1867) nach der ersten Reichstagssitzung. Als Festredner sprach E n g e l , der Statistiker, über „Arbeitsvertrag und Arbeits• K o c h , Rückblick S. 7 ; 7. Jahresber. S. 1; DGZ. 1865 S. 84. 2 41. Jahresber. S. 83. Festschrift der J u r . Gesellschaft.
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gesellschaft". D e r deutsche Kronprinz beehrte die V e r s a m m lung mit seiner Anwesenheit; auch eine Anzahl von Mitglied e r n des Reichstags, die Präsidenten an der Spitze, wohnten dieser Sitzung bei 1 . Als dann am 21. März 1871 das erste Mal der Deutsche Reichstag zusammentrat, war zur B e g r ü ß u n g der Fachgenossen, die als Bevollmächtigte zum B u n d e s r a t u n d als Mitglieder des Reichstags sich in der Reichshauptstadt versammelt hatten, auf den 24. März 1871 eine Festsitzung der Juristischen Gesellschaft angesetzt. Als Festredner sprach G n e i s t über den Rechtsstaat und die Verwaltungsgerichte. Ausnahmsweise gibt der J a h r e s b e r i c h t der Gesellschaft (12. J a h r e s b e r . S. 13) die Tischreden wieder, die das nachfolgende Festmahl verschönten. Die nächste Feier galt dem Weihnachtsgeschenke von 1873, der Erweiterung der Reichsgesetzgebungskompetenz auf das gesamte bürgerliche Recht. In der Festsitzung vom 14. Februar 1874, der wiederum Vertreter des Bundesrats und des Reichstags beiwohnten 2 , hielt L a s k e r den Festvortrag über die deutsche Rechtseinheit vor und seit dem Erlasse des Verfassungsgesetzes vom 20. Dezember 1873. Und endlich der Festvortrag S o h m s vom 13. Januar 1900 zur Feier des Inkrafttretens des BGB. 3 , der noch den meisten der gegenwärtigen Mitglieder in lebhafter Erinnerung ist. An den Ehrentagen hervorragender Fachgenossen und Mitglieder, bei goldenen Jubiläen hat die Gesellschaft ihren G e fühlen in Adressen oder Glückwünschen Ausdruck gegeben. Die Pietät gegen dahingeschiedene Meister der Rechtswissenschaft und verdiente Mitglieder hat, wie wiederholt von dem Vorsitzenden hervorgehoben ist 4 und die veranstalteten Gedächtnisfeiern beweisen, stets einen schönen Zug in dem Leben der Gesellschaft gebildet. Außer der bereits oben erwähnten Feier für S a v i g n y fanden Gedächtnisfeiern statt für: B o r n e m a n n 5 , M i t t e r m a i e r 6 , Hiersemenzel7, Twesten8, Heydemann9, Wächter10, ι 2 3 * 5 6
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8. Jahresber. S. 2; 10. Jahresber. S. 3. 15. Jahresber. S. 1, 13; 37. Jahresber. S. 69. 41. J a h r e s b e r . S. 2, 83. K o c h , Rückblick S. 10; 34. Jahresber. S. 59. Festredner Dr. F r i e d b e r g , 5. J. B. S. 2. Festredner v. H o l t z e n d o r f f , 9. J. B. S. 1 u. 2. F e s t r e d n e r Dr. W i e n e r , 11. J . B . S. 4. Festredner L a s k e r , 12. J . B . S. 2. Festredner D a m b a c h , 16. J . B . S. 2. Festredner D e r n b u r g , 21. J. B. S . 2 .
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B l u n t s c h l i 1 , Graf v. W a r t e n s l e b e n 2 , S c h w a r z e 3 , I he r i n g 4 und W i n d s c h e i d 5 , G n e i s t 6 , L e v i n G o l d s c h m i d t 7 , Eck 8 *. Historischen Charakters waren die E r i n n e r u n g s f e i e r n 9 zum 300jährigen Geburtstage H u g o G r o t i u s 1 0 , zum 1400jährigen Todestage Kaiser J u s t i n i a n s 1 1 u n d zum 100jährigen T o d e s tage Gottlieb S v a r e z 1 2 . Daß nach dem Tode der beiden ersten Deutschen Kaiser ihrer Bedeutung für die Entwickelung des Rechtes und insbesondere auch ihrer Beziehungen zu der Juristischen Gesellschaft gedacht wurde, ist selbstverständlich 13 . Von Pietät geleitet, erbat die Gesellschaft sich die Erlaubnis, die Grabstätte des Grafen v. W a r t e n s l e b e n mit einer Umgitterung zu versehen 1 4 , beschloß sie, das Grabmal ihres Begründers H i e r s e m e n z e l auf dem Dorotheenstädtischen Kirchhofe, das durch den Deutschen Juristentag errichtet war, zu restaurieren und zu erhalten 15 , schmückte sie die Grabstätte S v a r e z ' auf dem Luisenstädtischen Kirchhofe mit dessen Büste und traf Vorsorge für Erhaltung des Grabdenkmals 16 . Nach ihren Kräften trug sie dazu bei, großen Juristen des Inund Auslandes Denkmäler zu errichten: so bewilligte sie Beiträge für Errichtung eines Denkmals für S v a r e z in Breslau, T h ö l in Göttingen, B r i n z in München, P a p e in seinem westfälischen Heimatstädtchen Brilon, für Hugo G r o t i u s in Delfft, für die Italiener B e c c a r i a und A m b r o s o l i in Mailand, ι F e s t r e d n e r ν. H o l t z e n d o r f f , 23. J. B. S. 30ff. 2 Festredner K o c h und R u b o , 24. J . B . S. 23 ff. 3 Festredner R u b o , 27. J . B . S. 56 ff. 5} Festredner E c k , 34. J. B. S. 59ff. e Festredner G i e r k e , 37. J . B . S. 34 ff. 7 Festredner R i e ß e r , 39. J. B. S. 35 ff. 8 Festredner S c h o l l m e y e r , 43. J. B. S. 68 ff. 9 Vgl. auch die Erwähnung d e s 4 0 0 j ä h r i g e n Geburtstags Luthers 25. Jahresber. S. 36. 10 Festredner D a m b a c h , 2 5 . J a h r e s b e r . S. 18. 11 Festredner G n e i s t , 25. Jahresber. S. 21. 12 Festredner S t ö l z e l , 40. Jahresber. S. 19. « 30. Jahresber. S. 10, 24. 14 24. Jahresber. S. 29. is 21. Jahresber. S. 2, 23. 16 18. Jahresber. S 2; 19. Jahresber. S. 2; 32. Jahresber. S. 9. * Anderen wurden o h n e e i g e n t l i c h e f e s t l i c h e Veranstaltung Worte der Erinnerung von d e m Vorsitzenden oder e i n e m Mitgliede g e w i d m e t : V o l k mar, Franz Förster, Lasker, Holtzendorff, Bardeleben, Rubo, Friedberg, Levy, Wilmowski, Wiener, Kayser, Cuny, Simson, Struckmann, Dambach, Jacobi, Julian Goldschmidt, Starke, W e r n e r , den E h r e n m i t g l i e d e r n B u c c e l a t i , S e r a f i n i , R i v i e r . 2*
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C a r r a r a in Rom und veranstaltete eine Zeichnung unter ihren Mitgliedern für Beiträge zu dem G e n t i l i - D e n k m a l in Rom 1 . D i e Juristische Gesellschaft hat sich niemals, weder nach dem Wortlaut ihrer Satzungen noch in ihrer Wirksamkeit, ihren Zielen und Aufgaben — als eine lediglich lokale Berliner Vereinigung gefühlt, von vornherein hat sie sich ihr Ziel höher gesteckt. Hatte sie in dem Deutschen Juristentag eine periodisch tätig werdende Organisation des deutschen Juristenstandes ins Leben gerufen, so übernahm sie einen Teil der Aufgaben, die eine ununterbrochen fortdauernde Vereinstätigkeit erfordern. Als hauptstädtische Vereinigung sprach und handelte sie stillschweigend in Vertretung der preußischen, der deutschen Juristen, wo eine Unterlassung eine Lücke bedeutet hätte. Dies gilt nicht nur bei den Gedenkfeiern und der Betätigung der Pietät, sondern auch in der Repräsentation des deutschen Juristenstandes gegenüber dem Auslande, worauf wir bald zurückkommen. Schon in dem ersten Jahre 2 tritt die Gesellschaft mit den in Deutschland bestehenden juristischen Vereinen in Beziehung, tauscht mit ihnen die Drucksachen aus und bringt an mehreren Orten die Begründung rechtswissenschaftlicher Vereine in Anregung. Ein Verkehr dieser Vereine in Breslau, Königsberg, München, Karlsruhe, Schwerin, Wien, Graz, Laibach, Reichenberg (Böhmen) mit der Berliner Gesellschaft entwickelt sich; doch ist er, soweit überhaupt aufrecht erhalten, niemals von nennenswerter Bedeutung gewesen. Im Jahre 1862 tritt unsere Gesellschaft der Association internationale pour le progrès des sciences sociales zu Brüssel als aktives Mitglied bei 3 . Wir sehen sie in einem Schriftwechsel mit dem Deutschen Rechtsschutzverein in London 4 , mit dem Advokatenkollegium zu Buenos-Ayres, dem für seine reiche Zuwendung an die Savignystiftung ein Bild Savignys mit,lateinischer Widmung übersandt wurde 5 . Im Jahre 1872 6 wurde namens der Juristischen Gesellschaft durch ein von ihr eingesetztes Komitee das Deutsche National1 17. Jahresber. S. 2; 25. Jahresber. S. 20 und K o c h , berichtet von einem Beitrage der Gesellschaft. 2 4. Jahresber. S. 4; PrGZ. 1861 S. 345. 3 GZ. 1862 S. 220; 1863 S. 115. 4 GZ. 1864 S. 199; 1865 S. 44; 1867 S. 222. s GZ. 1867 (NF. III) S. 222. 6 13. Jahresber. S. 13ff.; 14. Jahresber. S. 2.
Rückblick S. 10,
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Komitee zur Förderung des internationalen Gefängniskongresses zu London gebildet. Auf dem III. internationalen Gefängniskongreß in Rom 1 war die Gesellschaft durch ihr Ehrenmitglied Franz v. H o l t z e n d o r f f vertreten. Die italienische Regierung sprach der Gesellschaft den Dank für diese Mitwirkung an dem Kongresse durch Übersendung einer bronzenen Medaille aus, die auf der Vorderseite das Bildnis König Umbertos, auf der Rückseite zwei allegorische Figuren, „Justitia et caritas", mit der Überschrift „Societati juridicae Berlin" trägt. Zum 800jährigen Jubiläum der Universität Bologna (1888) war es wieder Franz v. H o l t z e n d o r f f , der als Ehrenmitglied unserer Gesellschaft deren Glückwünsche der Jubilarin überbrachte 2 . Schließlich, im Jahre 1897, wurde die Gesellschaft Mitglied der Society for comparative legislation in London 3 . Dies im wesentlichen die wissenschaftlich-berufliche Wirksamkeit der Juristischen Gesellschaft in Berlin. Es erübrigt noch einen Blick auf die innere Entwickelung unserer G e s e l l schaft zu werfen. Wie bereits in dem Jubiläumsrückblick 4 im Jahre 1884 ausgeführt wurde, ist die Zahl der Mitglieder keine allzugroße, schließt aber dauernd Namen von gutem, ja dem besten Klange in sich, Koryphäen der Wissenschaft, bewährte Richter, hohe Beamte, angesehene Anwälte. Die Gesamtzahl aller Eintritte ist nach dem Mitgliederbuche der Gesellschaft 824. Bringt man hiervon die verhältnismäßig geringe Zahl Wiedereintritte, regelmäßig die Folge Fortzugs und späterer Wiederkehr nach Berlin, in Abzug, so verbleiben 797 Personen, die nach und nach Mitglieder der Juristischen Gesellschaft waren. Die seit 1882 regelmäßig steigende Mitgliederzahl der einzelnen Jahre bewegt sich zwischen 98 und 324. Unter den Mitgliedern befinden sich Vertreter der Theorie und Praxis, der Rechtsprechung und Justizverwaltung, Richter aller Instanzen, der ordentlichen und der Verwaltungsgerichte, und besonders zahlreich 5 Rechtsanwälte. Auffallend ist das Zurückgehen des
1 27. Jahresber. S. 52. 2 30. Jahresber. S. 11. 3 39. Jahresber. S. 11. * K o c h , Rückblick S. 5. 5 1859/60 25 (24,5 X), 1869/70 44 (43,ι %), 1879/80 36 (36,9 '/), 1889/90 67 (39,6 %), 1899/1900 135 (43,7 %).
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jugendlichen Elements unter den Mitgliedern 1 ; aber auch sonst muß mit Bedauern bemerkt werden, daß so viele Juristen sich von der Gesellschaft fernhielten, obgleich es eine Ehrensache für jeden Fachgenossen sein sollte, einer Gesellschaft anzugehören, die schon so manches Tüchtige geleistet hat, die „selbst ein Stück G e s c h i c h t e ihrer Zeit darstellt" 2 und auch bei Vermehrung ihrer Mitgliederzahl und damit ihrer Einnahmequellen den Umfang i h r e r Arbeiten zu vergrößern in der L a g e wäre 3 . Immerhin hat die J u r i s t i s c h e Gesellschaft es verstanden, trotz der geringeren Zahl der Mitglieder ihre Aufgaben zu erfüllen. V o n ausschlaggebender Bedeutung sind für das Leben eines V e r e i n s die Personen des Vorstandes 4 und insbesondere des Vorsitzenden. E r ist regelmäßig derjenige, der die Tätigkeit des Vereins leitet und gestaltet. S o kann es denn nicht auffallend sein, daß in den J a h r e n schwerer Erkrankung des ersten Vorsitzenden, des Grafen v. W a r t e n s l e b e n , die V e r e i n s tätigkeit stark zurückging und fast ganz aufhörte. Von den statutarisch vorgesehenen 10 Sitzungen kamen 1879/80 und 1880/81 nur die Hälfte und im J a h r e 1881/82 sogar nur 4 zustande. Und dies in einer Zeit juristischer Hochspannung, in der die Einführung der Reichsjustizgesetze das juristische Interesse gewaltig angeregt und belebt hatte! Unter diesen Umständen war die Wahl eines geeigneten Vorsitzenden, dem es mit den Interessen und der Förderung der Gesellschaft ernst war, der, in der B e a m t e n h i e r a r c h i e stehend, eine möglichst unabhängige Dienststellung einnahm, und mit den persönlichen Präsidialeigenschaften volle wissenschaftliche Herrschaft über das weite G e b i e t des Rechtes verband, dessen Pflege und Förderung seinen Händen anvertraut werden sollte, eine Lebensfrage für die Gesellschaft. Was W u n d e r , daß sich die Augen aller auf den Mann richteten, Es waren Mitglieder: Im V o r b e r e i t u n g s d i e n s t befindliche J u r i s t e n 1 8 5 9 / 6 0 2 0 (18,6 %), 1 8 6 9 / 7 0 4 (3,9 1 8 7 9 / 8 0 7 (7,i % ) , 1 8 8 9 / 9 0 4 (2,4 X ) , 1 8 9 9 / 1 9 0 0 0. G e r i c h t s a s s e s o r e n 1 8 5 9 / 6 0 2 5 ( 2 4 , 5 % ) , 1 8 6 9 / 7 0 8 (7,8 %), 1 8 7 9 / 8 0 2, 1 8 8 9 / 9 0 2 4 (14,2 %), 1 8 9 9 / 1 9 0 0 19 (6,i % ) . — D e r A b d r u c k e i n e r d e n B e r u f s stand der Gesellschaftsmitglieder erschöpfend darstellenden Tabelle muß wegen R a u m m a n g e l s unterbleiben. 2 K o c h , Rückblick S. 14. 3 Vgl. ü b e r diese hier und a n d e r w ä r t s v o n j e h e r e r h o b e n e Klage D G Z . 1863 S. 79. * E i n e Z u s a m m e n s t e l l u n g der V o r s t a n d s m i t g l i e d e r e n t h ä l t die T a b e l l e S. 3 6 . 1
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der, kaum als Stadtrichter nach Berlin versetzt (Oktober 1865), bereits im Jahre 1866 der Gesellschaft beigetreten war und sein hierdurch der Gesellschaft gezeigtes Interesse in den folgenden Jahren nicht nur erhielt, sondern kräftig betätigte und steigerte. Bereits am 10. März 1866 berichtet der Stadtrichter K o c h über die Schrift v. K r a e w e l s : Bedenken über das französische Wesen der für Preußen, Bayern und von der Kommission in Hannover ausgearbeiteten Entwürfe einer bürgerlichen Prozeßordnung 1 . In der Januarsitzung 1867 hielt er einen Vortrag über die Grundsätze der Armengesetzgebung 2 . In der Oktobersitzung 1868 spricht Stadtgerichtsrat K o c h über die Reform des preußischen Konkursrechts 3 und im März 1875 als Geh. Finanzrat über den neuen Entwurf der deutschen Konkursordnung 4 . Sein Vortrag vom Februar 1878, den er als Syndikus der Reichsbank und Geh. Oberfinanzrat über den Giroverkehr und den Gebrauch des Schecks als Zahlungsmittel hielt, ist einer der ersten Vorträge, die als Anlage zum Jahresbericht der Gesellschaft zum Abdrucke gelangten 5 .. Zudem war K o c h , schon, als er nach Berlin kam, den Mitgliedern der Gesellschaft kein Fremder mehr; hatte er sich doch bereits im Jahre 1860 als Gerichtsassessor in Halberstadt seine literarischen Sporen als Mitarbeiter der Preußischen Gerichtszeitung, später Deutschen Gerichtszeitung, verdient und seit dieser Zeit in jedem Jahrgange dieser Zeitung eine fruchtbare Tätigkeit entfaltet. Seine Aufsätze, Rezensionen von Einzelwerken, Besprechungen von Zeitschriften, Sammelwerken, Entscheidungssammlungen zeigten überall den feingebildeten Juristen, der, das Durchschnittsmaß weit hinter sich lassend, mit Tiefe der Stoffdurchdringung Klarheit und Verständlichkeit der Darstellung sowie Schönheit und Frische der Sprache zu verbinden wußte. Wenn er auch mit Vorliebe seine Themata aus dem Verkehrsrecht, insbesondere dem Handelsund Wechselrechte, dem Zivilprozeß ( S t r u c k m a n n - K o c h ! ) und Konkursrechte wählt, beschränkt er sich nicht hierauf, sondern behandelt und bespricht auch Gegenstände des Sachen1 7. Jahresber. S. 2 ; der Vortrag ist in der DGZ. 1866 N. F. 12f. abgedruckt. 2 8. J a h r e s b e r . S. 1; der Vortrag ist abgedruckt in der DGZ. N. F. S. 50 ff. 3 10. Jahresber. S. 1. 4 16. Jahresber. S. 2. s 19. Jahresber. SS. 2, 18.
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rechts, Erbrechts, Vormundschaftsrechts, des Bergrechts, des öffentlichen Rechtes. Mit umfassender Kenntnis und eindringendem Scharfsinn unterzieht er Jahre hindurch die Entscheidungen des preußischen Obertribunals einer kritischen Besprechung, nimmt Stellung zu Gesetzentwürfen und gibt Übersichten über die Rechtsentwickelung in Preußen. Auch über das eigentliche Gebiet der Jurisprudenz, hinübergreifend in die Grenzgebiete, erörtert er die Lehre vom Wert, die juristischen Ideen John Stuart Mills und gibt eine Artikelreihe über Volkswirtschaft und Jurisprudenz. So mit dem wohlbegründeten Rufe eines fruchtbaren, geschätzten und vielseitigen juristischen Schriftstellers das Interesse für die Entwickelung der Juristischen Gesellschaft und das Ansehen verbindend, das ihm schon in früher Zeit (1868) seine Berufung zum Schriftführer der Zivilprozeßkommission und seine unabhängige Stellung als Syndikus der Reichsbank gaben, war er derjenige Mann, in dem jeder den geborenen Leiter und Führer der Gesellschaft erblicken mußte, als es galt, nach dem Tode des Präsidenten Grafen v. W a r t e n s l e b e n zu einer Neuwahl zu schreiten. Mit Einstimmigkeit berufen, übernahm R i c h a r d K o c h zum ersten Male am 10. Juni 1882 den Vorsitz. Er sah sich vor die Aufgabe gestellt, zunächst die Vereinstätigkeit durch regelmäßige Abhaltung der statutarisch vorgeschriebenen Sitzungen wieder zu beleben; und so sind denn seit Juni 1882 bis zum heutigen Tage alljährlich regelmäßig 9 und nur in zwei Jahren, 1887/88 und 1898/99, nur 8 Sitzungen abgehalten worden. Aber auch persönlich gab er den Mitgliedern ein glänzendes Beispiel in Erfüllung seiner Pflichten der Gesellschaft gegenüber. Bis zum Ende der 80er Jahre sind nur 8 Sitzungen zu zählen, in denen er den Vorsitz nicht selbst ausübte. Wiederholt übernahm er den Vortrag, so für die Oktobersitzung 1882 über Bestrebungen auf dem Gebiete des Scheckrechts 1 und 1888 über einige den Bankverkehr betreffende Vorschriften des Entwurfs eines B G ß . 2 . Ungezählt sind die Einführungen und Schlußworte, in denen er zur Orientierung, Klarstellung, Belehrung beitrug. Als dann nach Beseitigung jeder Gefahr für das Fortbestehen der Gesellschaft und mit der zunehmenden Würde und Bürde seines Amtes der inzwischen zum Präsidenten des Reichsbankdirektoriums be1 24. Jahresber. S. 31 ff. 2 30. Jahresber. S. 41 ff.
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rufene Vorsitzende den Sitzungen der Gesellschaft nicht m e h r mit der gewohnten Regelmäßigkeit beiwohnen konnte, stellte er wiederholt seinen Ehrenplatz vergeblich zur V e r f ü g u n g der Gesellschaft, die es vorzog, durch Schaffung des neuen Amtes eines zweiten stellvertretenden Vorsitzenden für die Entlastung ihres ersten Vorsitzenden V o r s o r g e zu treffen, als sich eines bewährten F ü h r e r s und F ö r d e r e r s zu berauben. Die Tätigkeit, welche die Gesellschaft durch Sitzungen, V o r t r ä g e , P r e i s a u s s c h r e i b e n , durch Ehrungen von dahingeschiedenen Meistern der Rechtswissenschaft, durch V e r anstaltung von Festesfeiern aus Anlaß des Fortschreitens und E r r e i c h e n s der Rechtseinheit unter dem Vorsitze K o c h s entwickelt h a t , ergibt sich aus der voraufgehenden D a r stellung. Bald nach dem Wechsel im Vorsitz — am 10. Mai 1884 — feierte die Gesellschaft ihr 25jähriges Bestehen durch ein Festessen, bei dem der Vorsitzende in formvollendetem und inhaltsvollem Vortrag einen Rückblick auf die Tätigkeit der Gesellschaft gab. Der Bericht über dieses Fest ist gedruckt und unter die Mitglieder verteilt worden, leider aber, wie alle Drucksachen der Gesellschaft, in weitere Kreise nicht eingedrungen und wohl selbst den wenigsten der gegenwärtigen Mitglieder bekannt geworden. Nachdem die Juristische Gesellschaft durch ihre mehr als 25 jährige Wirksamkeit ihre Lebenskraft bewiesen hatte, wurde die Verleihung der Korporationsrechte und damit die staatliche Anerkennung ihrer dauernden gemeinnützigen Ziele erwirkt 1 . Das der Verleihung der juristischen Persönlichkeit zugrunde liegende Statut vom 13. Dezember 1884 wurde, abgesehen von der bereits erwähnten Einführung eines zweiten Stellvertreters des Vorsitzenden (1893), ergänzt durch den Beschluß vom Jahre 1886, durch den das vorher bereits außerstatutarisch eingeführte Institut der Ehrenmitglieder zu einer satzungsmäßigen Einrichtung erhoben wurde 2 . Lag der auf Anregung v. H o l t z e n d o r f f s erfolgten Schaffung dieser Einrichtung der Gedanke zugrunde, durch Ernennung angesehener auswärtiger Juristen zu Ehrenmitgliedern das Ansehen der Gesellschaft zu fördern und ihr vielleicht wertvolle Mitarbeiter zu gewinnen, so wurde mit der im Statut nicht vorgesehenen 1 26. Jahresber. S. 1. 27. Jahresber. S. 33; 28. Jahresber. S. 9.
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Ernennung von „Korrespondenten" 1 bezweckt, die Verbindung mit der Rechtswissenschaft des Auslandes aufrecht zu erhalten und zu fördern und Beziehungen zu ausländischen Juristen von R u f anzuknüpfen, die imstande und bereit sind, der G e sellschaft vorkommenden Falles auf Ersuchen des Vorstandes zuverlässige Auskunft über Fragen des ausländischen Rechtes zu erteilen. Das neue Leben, der frische Zug, der durch die G e s e l l schaft ging, bewirkte zunächst eine größere Teilnahme der vorhandenen Mitglieder, die bei dem statutengemäß an den wissenschaftlichen Teil der Sitzung sich anschließenden Abendessen Gelegenheit zu persönlicher Bekanntschaft und Aussprache fanden. Aber bald auch steigert sich der Zuzug neuer Mitglieder, besonders, als das Nahen des B G B . das Interesse an den dem neuen Rechte gewidmeten Arbeiten der Gesellschaft in größere K r e i s e trägt 2 . Allmählich aber stetig, vermehrt sich seit dem Vorsitze K o c h s der Mitgliederbestand. Nur ein einziges J a h r ( 1 8 8 7 — 8 8 ) läßt einen geringen, alsbald wieder ausgeglichenen Rückgang erkennen. Nach etwa zehn Jahren hat sich die Zahl verdoppelt, nach weiteren zehn Jahren verdreifacht. Gegenwärtig sind über 320 Mitglieder vorhanden, unter ihnen auch ein weiblicher Doctor juris, wie denn die G e s e l l schaft auch ohne Voreingenommenheit im Mai 1891 den V o r trag einer Frau, der Frau Professor Dr. jur. E m i l y K e m p i n aus New-York, über den Stand der Rechtswissenschaft in den Vereinigten Staaten von (Nord-)Amerika entgegennahm. Dem Wachsen der Mitgliederzahl entspricht die V e r m e h rung des Gesellschaftsvermögens, das von einem Bestände von 9 1 0 0 Mk. und 1254 Mk. rückständigen Mitgliederbeiträgen sich bis zum 1. April 1902 auf rund 35 000 Mk. erhöht h a t ; der durch die außerordentlichen Kosten für die Begrüßung des Deutschen Juristentags 1902 entstandene Rückgang wird durch die jährliche Einnahme von über 7000 Mk. bald wieder eingebracht sein. Das materielle Wachstum eines V e r e i n s ist leicht gemessen, die Zahlen bieten einen jedermann verständlichen Maßstab. Und die Verdienste unseres Präsidenten um das Äußere unserer Gesellschaft finden in dieser Beziehung ihren unwiderleglichen Ausdruck in den alljährlichen Geschäftsberichten der Gesell1 29. Jahresber. S. 2. 2 Im J a h r e 1895/96 traten 6 5 neue Mitglieder der Gesellschaft bei.
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schaft. An dem Tage, an dem Präsident Dr. K o c h auf eine an Arbeit und an Ehren reiche fünfzigjährige Laufbahn im Dienste für König und Vaterland, für Kaiser und Reich zurückblickt, drängt es auch Mitglieder der Gesellschaft, einen Denkstein zu errichten als Zeugnis dafür, daß sie in ihm sehen den Mehrer und Förderer der Gesellschaft auch auf den idealen Gebieten des Rechtes und der Rechtswissenschaft, der selbst in den Zeiten hochgehender politischer und sozialer Gegensätze und Leidenschaften es verstanden hat, das Schifflein des Vereins, fern von der schäumenden Brandung vorübergehender Parteikämpfe, zu halten in der Tiefe ruhiger und vornehmer Wissenschaftlichkeit.
Anhang.
Vorträge und rechtswissenschaftliche Erörterungen. A. Gegenstände allgemeinen Charakters. H i e r s e m e n z e l , Stadtrichter. 11.6.59. Die deutsch. R e c h t s s c h u l e n d. 19.Jahrh. H e y d e m a n n , P r f . D r . 10.12.59. Die Encyklop. d. R e c h t s w i s s e n s c h . v.Dr.Ortloff. Beseler, Prof. Dr. 8. 12. 60. Die E i n f ü h r u n g des röm. R e c h t e s in Deutschland. Stephan, Geh. Reg.-Rat Dr. 8. 6. 01. D e u t s c h e R e c h t s s p r ü c h w ö r t e r . Eberty, Stadtg.-R. Dr. 10.10.63. Die rechtl. Stell, d. F r a u e n im Altert, u. Mittelalt. M ä r c k e r , P r o f . D r . 10.2.66. D i e G r u n d l . d . g e r i c h t l . B e r e d s a m k e i t s e i t A r i s t o t e l e s . Eisenmann, R.-A. Dr. 11.3.99. Die Stellung der G e s e t z g e b u n g zu den neuen Ergebnissen d e r N a t u r f o r s c h u n g . G r o s s m a n n , Dr. m e d . 16. 6. 94. Die f o r e n s i s c h e B e d e u t u n g der Suggestion. Volkmar, Justizr. 14.4.63. Das jurist. Studium auf d. d e u t s c h e n Universitäten. Goldschmidt, Prof. Dr. 11. 12.86. R e c h t s s t u d i u m und P r ü f u n g s o r d n u n g . Gneist, Prof. Dr. 12.3.87. A p h o r i s m e n zur Reform des R e c h t s s t u d i u m s . Dickel, A m t s r i c h t e r Dr. 14.4.88. Die Vorbildung der J u r i s t e n . K r ü c k m a n n , Prof. Dr. 14.3.03. L e h r f o r m und Stofffolge im Rechtsunterricht. Vierhaus, L a n d r i c h t e r . 13.10. 83. J a h r g a n g I der d e u t s c h e n Justizstatistik. — Reg.-R. 17.10.85. Ergebn.d.justizstatist.Erhebgn.inDeutschl.f.1881—1883. K ü h n s , Priv.-Doz. Dr. 13. 12.62. D i e „ W r o h " (feldpolizeilicheVereinigung der A c k e r b ü r g e r ) in B r a n d e n b u r g . — 10.11.66. Die allmähliche Ausbild. d. Berliner K a m m e r g e r i c h t s im 15.Jahrh. Baron, Priv.-Doz. Dr. 12.3.64. Der älteste P r o z e ß des B e r l i n e r K a m m e r g e r i c h t s . Levin,Ass. 13.10.65. Die ältest. Lokalitäten der städt. Gerichtsbarkeit zu Berlin Starke, Geh. O b e r j u s t i z r a t Dr. 14. 12. 78. Die G e r i c h t s b a u t e n in Moabit. — Wirk). G e h . O b e r j u s t i z r . Dr. 11. 12.97. N e u e G e r i c h t s g e b ä u d e in Berlin. Fischer, G e f t . Postrat. 22. 4. 71. Das T e l e g r a p h e n r e c h t .
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B e r i c h t e ü b e r d e n D e u t s c h e n J u r i s t e n t a g vgl. S. 5. v. Wïlmowski, Justizrat. 11.3., 29.4.82. Der Anwaltstag in Heidelberg. Lesse, Justizrat. 10. 11.83. Einweihung d. neuen Palais de justice zu Brüssel. — Geh.Justizr. 11.6.98. Der erste intern. Advokatenkongreß zu Brüssel 1897. B e r i c h t e ü b e r den i n t e r n a t i o n a l e n G e f ä n g n i s k o n g r e ß erstattet v. Holtzendorff 1872 (London), Starke 1879 (Stockholm), Köhne 1886 (Rom), Starke 1891 (Petersburg). Wirth,Strafanst.-Dir. 10. 10.74. Die Verhdl.d.4.Kongr.d.Strafanstaltsbeamten. Literaturberichte: Jacobi, Priv.-Doz. Dr. 19.11.59. Referate über das Wechselrecht betr. Schriften. Makower, Ass. 10.10.63. Bericht über A u e r b a c h s System des deutschen HGB. Friedberg, Priv.-Doz. Dr. 13.5.64. Die neue kirchenrechtliche Literatur. Baron, Priv.-Doz. Dr. 11. 6. 64. Zur Lehre von der prozessualen Konsumtion. Twesten, Stadtger.-R. 13. 1. 65. Die strafrechtl. Literatur d. beiden letzt. Jahre, v. Holtzendorff, Prof. Dr. 9. 12. 65. Die n e u e r e Schwurgerichtsliteratur, v. d. Leyen, Ass. Dr. 11. 2. 71. Die neueste Bearb. d. Quellen d. gem. Rechtes. Seligsohn, sieben Berichte über die n e u e s t e Zeitschriften-Literatur 1882- 90. Stephan, Reg.-R. Dr. 14.11.91. Ber. üb. Schriften v. Prof. Magg. Perni in Palermo. G e d e n k r e d e n usw. vgl. S. 18 ff. B. I.
Gegenstände
des bürgerlichen
Außer Zusammenhang
mit
der
Rechtes.
Kodifikation.
Golz, Stadtrichter Dr. 10.9.59. Die exceptio doli generalis im preuß. Rechte. Baron, Priv.-Doz. Dr. 11. 10.62. Die Sache als einzelne und in einem Begriff. Degenkolb, Priv.-Doz. Dr. 9.6.66. Ziebarths „Realexekution und Obligation". Kühns, Priv.-Doz. Dr. 12. 5. 60. Das germ. G e s a m t v e r s p r e c h e n . Koch, Exz. Dr. 12. 11. 87. Bericht über Marssons Schrift: „Die Außerkurssetzung der Inhaberpapiere in P r e u ß e n . " B o r n e m a n n , Ass. Dr. 14.1.60. Die Wirkg.d. Tradition auf Grund anfechtb. Vertr. Hagens, Sen.-Präs., aus Posen. 8. 5.86. Erwerb, v. Grundeigentum gegen Rente. Baron, Prf. Dr. 26.5.77. Streitfrag.zw. G r u n d e i g e n t ü m e r n u. Bergwerkbesitzern. — Priv.-Doz. Dr. 11.6.65. Die selbständige Verpflichtung des Vermögens in ihren historischen Anfängen bei den Römern. Quenstedt, Assessor. 14. 4. 66. Ist das moderne Pfandrecht ein selbständiges oder ein akzessorisches R e c h t ? W i ü m a n n s , Ass. 13. 4. 67. Der Verfall des Realkredits u. d. Mittel z. Abhilfe. Goldschmidt, R.-A. Dr. 10.1.80. Entwurf eines Gesetzes betr. das Faustpfandrecht für Pfandbriefe und ähnliche Schuldverschreibungen. Heydemann, Prof. Dr. 11.6.59. Die fünfjährige V e r j ä h r u n g der querela inofficiosi testamenti nach märk. Provinzialrechte. Goldschmidt, R.-A. Dr. 16.5.85. Die Sicherstellung der Rechte der Besitzer von Pfandbriefen nach Gothaischem Gesetze v. 4. 4. 83. Friedberg, Priv.-Doz. Dr. 9. 1. 64. Die Formen der deutschen Eheschließung in ihrer historischen Entwickelung. Anton, Stadtger.-Dir. 10.4.75. Die Vormundschaftsordnung f. P r e u ß e n v. 1875. Baron, Prof. Dr. 19.4.72. Die Angriffe gegen d. jetzt best. Systeme d. Erbrechts. II.
Im Z u s a m m e n h a n g e mit der Kodifikation.
1. V o r d e r V e r ö f f e n t l i c h u n g d e s I . E n t w u r f s e i n e s B G B . Lasker, R.-A. Dr. 14.2.74. Die deutsche Rechtseinheit vor und seit dem Erlasse des Verfassungsgesetzes v. 20.12.73.
Neumann.
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D e r n b u r g , Prof. Dr. 11.2. 76. Soll n e b e n d e r Kodifikation d . d e u t s c h e n bürgerl. Rechtes ein H G B . im jetzigen U m f a n g e beibehalten, oder soll d a s s e l b e im wesentl. auf eine H a n d e l s g e w e r b e - O r d n u n g beschränkt w e r d e n ? 2. Z u m I. E n t w ü r f e d e s B G B . Jacobi, Priv.-Doz. Dr. 12.5.88. E n t s t e h u n g u. Inhalt des Entwurfs zum BGB. Gierke, Prof. Dr. 21. 6. 90. Das d e u t s c h e H a u s und d e r Entwurf eines BGB. Bornhak, Priv.-Doz. Dr. 8. 11.90. D e r Entwurf d e s BGB. u. das öffentl. Recht. Koch, Exz. Dr. 8 . 1 2 . 8 8 . Einige, d. B a n k v e r k e h r betr. Bestimm, d. Entw. d. BGB. K o h l e r , Prof. Dr. 8.12.88. DerVertrag unt.Abwesenden m. Bez. a.d. Entw. d. BGB. K r o n e c k e r , L.-G.-Rat Dr. 12.10.89. Der Notstand u. der § 187 d. Entw. d. BGB. L e o n h a r d , Prof. Dr., aus Marburg. 3 . 1 0 . 9 1 . Abrede zugunsten eines Dritten und s t e l l v e r t r e t e n d e r Vertragsabschluß. J u n g k , L a n d r i c h t e r Dr. 13. 4. 89. D e r Werkvertrag im Entwürfe des B G B . F u c h s , Ass. Dr. 9 . 2 . 8 9 . W e s e n u.prakt. Folgen d. Dinglichkeit im Entw. d. BGB. D e r n b u r g , Prof. Dr. 15. 3.90. Gestaltung der Korrealhypotheken. Jacobi, Priv.-Doz. Dr. 18.1.90. Das d e u t s c h e E h e s c h e i d u n g s r e c h t mit Rücksicht auf den Entwurf des BGB. K ö h n e , A m t s r i c h t e r Dr. 14.10. 93. D a s p r e u ß i s c h e V o r m u n d s c h a f t s r e c h t in der Praxis und seine Fortbildung im Entwürfe des BGB. Eck, Prof. Dr. 23.6.88. Behandlung des E r b r e c h t s im Entwürfe des BGB. Heck, G.-Ass.Dr. 14.12.89. Beseit. d. Schenkung a. d.Todesfall i. Entw. d. BGB. 3. Z u m II. E n t w ü r f e d e s B G B . S o h m , P r o f . D r . , aus Leipzig. 15.6.95. Der Entw. eines BGB. in zweiter L e s u n g . Eck, Prof. Dr. 11.1.96. D e r allgemeine Teil des Entwurfs eines BGB. Jacobi, Prof. Dr. L. 10.11. 94. V e r s p r e c h e n u. Vertrag im Entwürfe des BGB. Strohal, Prf. Dr., a u s Göttingen. 10.2.93. Das Recht d. Schuldverh. i. Entw. d. BGB. S t a m m l e r , Prof. Dr., aus Halle. 7. 3. 96. Die allgemeinen Lehren des R e c h t e s der S c h u l d v e r h ä l t n i s s e im Entwürfe des BGB. Schollmeyer, Prof. Dr., aus Würzburg. 18.4.96. Das Recht d. einzelnen Schuldv e r h ä l t n i s s e nach dem Entwürfe des BGB. Fischer, Prof. Dr., aus Breslau. 8 . 2 . 9 6 . Das S a c h e n r e c h t d. Entw. eines BGB. S c h r ö d e r , P r o f . D r . , a u s H e i d e l b e r g . 25.1.96. Das e h e l . G ü t e r r . i m E n t w . d . B G B . K ö h n e , Amtsr. Dr. 13.6.96. Elterl. Gewalt u. V o r m u n d s c h a f t im Entw. d . B G B . Strohal, Prof. Dr., aus Leipzig. 2.5.96. Das E r b r e c h t des Entwurfes des BGB. (Reichstagsvorlage.) 4. D a s R e c h t d e s B G B . S o h m , P r f . D r . , a u s L e i p z i g . 13.1.00. Das n e u e bürgerl.Recht u . u n s e r e A u f g a b e n . Stier-Somlo, A s s e s s o r Dr. 10.3.00. Bürgerl. Recht u. Staatsangehörigkeit. Kahl, Prof. Dr. 10.11.00. BGB. u n d Kirchenrecht. Seckel, Prof. Dr. 23. 5.03. Einzelne Arten der subjektiven Privatrechte. Riedel, A.-G.-Rat Dr. 12. 12. 96. Die juristischen P e r s o n e n im BGB. Gradenwitz, Prof. Dr., aus Königsberg. 16.3.01. Irrtum u. R e u e r e c h t im BGB. Adler, Prof. Dr., aus Czernowitz. 11.2.99. Die Irrtumsregeln des BGB. und d e r e n B e d e u t u n g f ü r die V e r s i c h e r u n g s p r a x i s . Ehrlich, Prof. Dr., a u s Czernowitz. 16. 4. 98. Die stillschweigende Willenserklärung u n t e r Lebenden nach BGB. Jastrow, A.-G.-Rat. 21.4.U. 12.5.00. Die F o r m e n d. Rechtsgeschäfte nach BGB. H a c h e n b u r g , R.-A. Dr., aus M a n n h e i m . 10.6. 99. Sittengesetz und B G B . S t a m m l e r , Prof. Dr., a u s Halle. 23.6.00. Die G r e n z e n d.Vertragsfreiheit n. BGB. Isay, R.-A. Dr. 11.1.02. R e c h t s g e s c h ä f t e u. wirtschaftl. Machtverschiedenheit. Schultze, Prof. Dr., a u s Jena. 20.4.01. T r e u h ä n d e r im B G B . v. Blume, Prof. Dr. 13.6.03. Die Fahrlässigkeit und ihre Abstufung im BGB. B u r c h a r d t , A m t s r . 9.12.99. Der Dienstvertrag. H a r t m a n n , A.-G.-Rat Dr. 8 . 2 . 0 2 . D e r B e r e i c h e r u n g s a n s p r u c h d. BGB.
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Neumann. ^
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B u r c h a r d t , A m t s r . 12. 3. 98. Die B e s i t z l e h r e nach B G B . Koffka, R.-A. 10.4.97. D e r allgem. Teil d. I m m o b i l i a r s a c h e n r e c h t s im B G B . F u c h s , R e c h t s a n w . Dr. 9 . 1 1 . 0 1 . P r o b l e m e d e s L i e g e n s c h a f t s r e c h t s . J a c o b i , P r o f . Dr. 10.10.96. Das p e r s ö n l i c h e E h e r e c h t d e s B G B . K ö h n e , A . - G . - R a t Dr. 10.1.03. E r f a h r . e i n . V o r m u n d s c h a f t s r i c h t e r s seit d. 1.1.00. 5. B e s o n d e r e G e g e n s t ä n d e . K a y s e r , W i r k l . L e g . - R . Dr. 16.4.87. Die R e c h t s v e r h . d. D t s c h . K o l o n . - G e s e l l s c h . K e y s s n e r , G e h . J . - R a t . 11.5.95. D a s R e c h t a m eigenen Bilde. H e c k , P r o f . Dr. 1 3 . 6 . 9 1 . Die g e s e t z l i c h e R e g e l u n g d e r A b z a h l u n g s g e s c h ä f t e . O e r t m a n n , Priv.-Doz. D r . 11.11.93. D a s P f a n d r e c h t d e r B a u h a n d w e r k e r . H i l s e , S y n d i k u s Dr. 11.11.99. Haftpflicht d e r A u t o m o b i l e . — 21. 4.94. G e s e t z e n t w u r f , betr. P f a n d r e c h t an P r i v a t - E i s e n - u. K l e i n b a h n e n . A s c h r o t t , L.-G.-Rat Dr. 10.2.00. Die Z w a n g s e r z i e h u n g M i n d e r j ä h r i g e r .
III. Handels- und Wechselrecht.
Börsengesetzgebung.
K. L e h m a n n , P r o f . Dr. 14. 12. 01. Entwicklung u. Z u k u n f t d e s H a n d e l s r e c h t s . Lesse, JR. 14.5.87. Handelsmäkler. G o l d s c h m i d t , P r o f . Dr. 19.3.92. Alte u. n e u e F o r m e n d. H a n d . - G e s e l l s c h a f t e n . G i e r k e , P r o f . Dr. 15. 12. 00. H a n d e l s g e s e l l s c h a f t s r e c h t u n d b ü r g e r l . Recht. E c c i u s , G e h . OJR. 14. 3. 85. O f f e n e H a n d e l s g e s e l l s c h a f t als P r o z e ß p a r t e i . Vogler, J R . 1 5 . 1 1 . 6 2 . K o m m a n d i t g e s e l l s c h a f t e n . P r i m k e r , J R . 1 2 . 1 0 . 7 8 . S o l i d a r h a f t bei G e n o s s e n s c h a f t e n . G o l d s c h m i d t , D r . A s s . a. D. 8. 11. u. 20. 12. 73. Ü b e r A k t i e n g e s e l l s c h a f t e n . P r i m k e r , J R . 2 2 . 9 . 7 7 . Privilegien der A k t i e n g e s e l l s c h a f t e n . G o l d s c h m i d t , P r o f . D r . 23. 2. 84. E n t w u r f , b e t r . K o m m a n d i t - u. A k t i e n g e s . S i m o n s o n , A G R . 14. 11. 96. L a g e r h a u s - u n d L a g e r s c h e i n r e c h t . K o c h , G e h . O . - F i n a n z r a t . 9. 2. 78. G i r o v e r k e h r u. Scheck als Z a h l u n g s m i t t e l . K o c h , G e h . O.-Finanzr. 7.10.82. B e s t r e b u n g e n a. d. G e b i e t e d. S c h e c k r e c h t s . K o c h , Dr. (Vors.) 19. 5. 83. E r r i c h t u n g v. A b r e c h n u n g s s t e l l e n in D e u t s c h l a n d . S i m o n s o n , A m t s r i c h t e r . 14. 5. 92. Ü b e r d e n S c h e c k . Schuster, Dr. aus London. 8.10.98. Scheckrecht unter Berücksichtigung der neuen Gesetzgebungsarbeiten. K o c h , Dr. (Vors.) 13. 10. 83. W e c h s e l p r o t . b. Z a h l u n g s e r b i e t . d. P r o t e s t a t e n . K o c h , Dr. (Vors.) 1 5 . 2 . 9 0 . H ö h e r e Gewalt b. V e r s ä u m u n g d. W e c h s e l f r i s t e n . C o h n , P r o f . D r . a u s Z ü r i c h . 9. 10. 97. R e v i s i o n d e r d e u t s c h e n W e c h s e l - O . W i e n e r , S e n a t s p r ä s . D r . 14. 1. u. 8. 3. 9 3 (Simon). D i f f e r e n z g e s c h ä f t e . S t a u b , RA. Dr. 9. 1. 97. D i f f e r e n z g e s c h ä f t e n a c h B ö r s e n g e s e t z u n d B G B . Apt, Dr. M. 9. 2. 01. B ö r s e n g e s e t z und s e i n e R e f o r m .
C. Strafrecht.
Preßrecht.
S c h u c k , S t r a f a n s t a l t s d i r e k t o r . 8. 10.59. Die E i n z e l h a f t . v. H o l t z e n d o r f f , Priv.-Doz. Dr. 19.11.59. Z u s a m m e n g e s e t z t e u n d g r a d u i e r t e Freiheitsstrafen. W e r t h e r , S t a d t g e r i c h t s r a t . 10.3.60. D e r Z w e i k a m p f n a c h g e r m a n i s c h e m R e c h t e u n d d i e R e c h t f e r t i g u n g d e s s e l b e n d u r c h d e u t s c h e Sitte. S a n d e r , A s s e s s o r . 10. 11.60. Mildernde U m s t ä n d e iiji p r e u ß i s c h e n S t r a f r e c h t e . O p p e r m a n n , S t a a t s a n w . 10.11.60. B e r i c h t ü b e r den Entw.d. b a y r . S t r a f g e s e t z b . v. H o l t z e n d o r f f , Priv.-Doz. Dr. 8.12.60. D e r g e g e n w ä r t i g e Stand d e r G e f ä n g n i s f r a g e u n t e r B e z u g n a h m e auf M i t t e r m a i e r s S c h r i f t . R u b o , G e r . - A s s . D r . 8.10.64. V e r s u c h m . u n t a u g l . M i t t e l n u . a n u n t a u g l . O b j e k t e n , v. H o l t z e n d o r f f , P r o f . D r . 12. 11. 64. Die s t r a f r e c h t l i c h e n R e f o r m v o r s c h l ä g e v o n B o n n e v i l l e de Marsigny. T w e s t e n , S t a d t g e r i c h t s r a t . 12. 1. 66. „ D a s K r i m i n a l r e c h t d e r R ö m i s c h e n Rep u b l i k " von Dr. Z u m p t .
Neumann.
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S c h w a r t z e , G e n e r a l s t a a t s a n w a l t Dr., aus D r e s d e n . 10.4.69. Die R e f o r m e n auf dem G e b i e t e des S t r a f r e c h t s und des K r i m i n a l p r o z e s s e s in S a c h s e n . M e y e n . J u s t i z r . 18.9.U.13. 11.69. D e r E n t w . d e s Strafgesetzb. f ü r d . N o r d d . B u n d . Rubo, S t a d t r i c h t e r Dr. 13.6.74. Z u r Revision d e s S t r G B . 11.12.75. Die Novelle z u m S t r a f g e s e t z b u c h e . Spinola, G e h . Reg.-Rat Dr. 12. 2. 77. N e u e r e C h i r u r g i e u n d S t r a f r e c h t . Wirth, G e f ä n g n i s d i r e k t o r . 13. 11.80. Die Zweckmäßigkeit der B e s t i m m u n g d e r §§ 23—26 des D e u t s c h e n S t r a f g e s e t z b u c h s . Rubo, Prof. Dr. 12.3.81. D e r G e s e t z e n t w u r f b e t r . d i e B e s t r a f u n g d . T r u n k s u c h t . Diskussion d e r T h e s e : D e r B e t r i e b d. T o t a l i s a t o r s auf e i n e r öffentl. R e n n b a h n stellt d a s Halten e i n e s G l ü c k s s p i e l s in e i n e m öffentl. V e r s a m m l u n g s o r t e dar. 10.6. 82. Eingeleitet d u r c h K o c h . K r o n e c k e r , A m t s r . D r . 2.12.82. D i e s t r a f r e c h t l . B e h a n d l . d . S t u d e n t e n m e n s u r e n . Starke, G e h . O b e r - J u s t i z r a t . 8. 12. 83. Das V e r b r e c h e r t u m in P r e u ß e n . K r o n e c k e r , A m t s r . D r . 24.5.84. D e r Einwand d . W a h r h e i t b e i d e r üblen N a c h r e d e . D a m b a c h , P r o f . D r . 12.2.87. M e t h o d e u . S t u d i u m d. S t r a f r e c h t s in n e u e s t e r Zeit. K r o n e c k e r , Landr. Dr. 18.6.87. Die Retorsion bei Beleidig, u. K ö r p e r v e r l e t z u n g . Wirth, G e h . J u s t i z r . Dr. 12. 4. 90. Ist es r a t s a m , die bedingte V e r u r t e i l u n g in unsere Strafgesetzgebung aufzunehmen? J u n g k , Landr. Dr. 14.2.91. Die Notwendigkeit s t r a f r e c h t l . A h n d u n g d. widerrechtl. Zurückhält, a n d e r e r vom Mitbieten bei öffentl. n o t w e n d . Versteig. K r o n e c k e r , Landger.-Rat Dr. 18.4.91. Die Frage d. v e r s c h ä r f t . F r e i h e i t s s t r a f e n auf d e r L a n d e s v e r s a m m l u n g der Internat. Kriminalist. V e r e i n i g u n g . v. Liszt, Prof. Dr., a u s Halle. 14.11.91. R e f o r m b e s t r e b u n g e n a u f s t r a f r . Gebiete. A s c h r o t t , L a n d r . Dr. 9. 1. 92. Die Notwendigkeit e i n e r R e f o r m in der B e h a n d lung d e r v e r b r e c h e r i s c h e n und v e r w a h r l o s t e n J u g e n d . Katz, Edwin, R e c h t s a n w . Dr. 13.2. 92. Die B e s t r a f u n g des V e r r a t s von Fabrikund G e s c h ä f t s g e h e i m n i s s e n . B o r n h a k , P r i v a t d o z e n t Dr. 18. 6. 92. Ü b e r die E i n f ü h r u n g der Deportation. O e t k e r , Prof. Dr., a u s R o s t o c k . 15.10.92. S t r a f r e c h t l . H a f t u n g d. v e r a n t w . R e d a k t . Hiller, Prof. Dr., aus Czernowitz. 8 . 4 . 9 3 . Die s t r a f r . B e h a n d l . d. T r u n k e n h e i t . van Calker, Prof. Dr., a u s S t r a ß b u r g i. E. 10. 12. 98. V e r g e l t u n g s i d e e u. Zweckg e d a n k e im System d e r F r e i h e i t s s t r a f e n . v. Liszt, Prof. Dr. 13. 10. 00. Das g e w e r b s m ä ß i g e V e r b r e c h e n . D a m m e , Reg.-Rat.Dr. 10.5.02. D a s P r e ß v e r b o t d e r V e r ö f f e n t l i c h u n g a m t l i c h e r A k t e n s t ü c k e eines S t r a f p r o z e s s e s . G o l d s c h m i d t , Pr.-Doz. Dr. 21.6.02. Begriff u. A u f g a b e eines Verwalt.-Strafrechts. O l s h a u s e n , O b e r - R e i c h s a n w a l t Dr., a u s Leipzig. 2 5 . 4 . 0 3 . Die Strafwürdigkeit des f a h r l ä s s i g e n F a l s c h e i d e s .
D.
G e w e r b l i c h e s und Soziales.
I. Gewerbe- und soziale Versicherungsgesetzgebung. Engel, G e h . O b e r r e g . - R a t Dr. 16. 3.67. A r b e i t e r v e r t r a g u. Arbeitsgesellschaft. Kayser, R e g i e r u n g s r a t Dr. 19. 1. 84. D e r s t a a t s r e c h t l i c h e u n d zivilrechtliche Inhalt d e r G e w e r b e o r d n u n g . K ö h n e , A s s e s s o r Dr. 16.10.86. R e c h t l i c h e G r u n d l a g e n der A r b e i t e r - K r a n k e n versicherung. — 15. 6. 89. Das A r b e i t e r v e r s i c h e r u n g s r e c h t . B o r n h a k , A m t s r i c h t e r Dr. 2 0 . 4 . 9 5 . Das g e w e r b l i c h e Arbeitsverhältnis. Waentig, Prof. Dr. 11. 5. 01. I n d u s t r i e k a r t e l l e .
II. Wuchergesetzgebung. Straß, Kreis-Justizrat Dr. 8. 10. 59. Die A u f h e b u n g der W u c h e r g e s e t z e . K ü h n s , Priv.-Doz. Dr. 12.12.64. D e r Z i n s w u c h e r in D e u t s c h l a n d im Mittelalter. Kronecker,Landger.-R.Dr. 11.2.93. Diebeabsicht.Erweiter.d.Wuchergesetzes.
32
Neumann.
III. G e w e r b l i c h e S c h u t z r e c h t e .
Urheberrechte.
Heydemann, Prof. Dr. 8.6.61. Der Mangel an Kongruenz zwischen der landrechtl. Lehre v.Verlagsvertrageu.d. neuerenGesetzgbg.geg. Nachdruck. Lehfeldt, Ass. 15. 12. 62. Über Urheberrecht an Briefen. Heydemann, Prof. Dr. 19. 2. 70. Die Stellung der literarischen Sachverständigenvereine und deren Verhältnis zu den Gerichten. Dambach, Geh. Ober-Postrat Dr. 7. 5. 70. Entwurf, betr. das Urheberrecht. Seligsohn, Rechtsanwalt Dr. 12. 10. 87. Die Revision des Patentgesetzes. Volkmar, Rechtsanwalt. 14. 1. 88. Die Grenzen des Nachdruckbegriffs im Gesetze über das Urheberrecht. Alexander-Katz, Richard, Rechtsanwalt Dr. 14. 3. 91. Die Patentgesetznovelle und das Gebrauchsmusterschutzgesetz. Seligsohn,R.-A. Dr. 12.11.92. D. Entwurf ein. Ges.z. Schutzed. Warenbezeichn. Katz, Edwin, R.-A.Dr. 19.5.94. D. Gesetz z. Schutze d. Warenbezeichn. v. 1894. Magnus,R.-A. 21.10.99. Reformbestreb.aufd. Gebiete d.gewerbl. Schutzrechte. — 14.2.03. Der Entw.d.Reichsges., betr. d.Urheberr. anWerken d.Photographie.
E. Gerichtsverfassung und Verfahren. I. G e r i c h t s v e r f a s s u n g .
Allgemeines Prozessuales.
Advokatur.
Lasker, Assessor. 14. 2. 63. Anforderungen an eine Gerichtsordnung. — 11.2.60. Grenzen d. richterl. Tätigkeit d. Verwaltungsverfahren gegenüber. Stieve, Assessor. 12.12.68. Befugnis der Gerichte zur Verfolgung von Staatsbeamten aus Anlaß von Amtshandlungen. Eberty, Stadtgerichtsrat Dr. 11. 10.79. Das Laienelement in der Rechtspflege. Struckmann, Obertribun.-Rat. 9 . 3 . 7 6 . Die von der Reichsjustizkommission in Bezug auf d. Gerichtsverfassungsgesetz in 1. Lesung gefaßt. Beschlüsse. J a s t r o w , Amtsrichter.. 19.6.86. Der Entwurf eines Gesetzes betr. die unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfindenden Gerichtsverhandlungen. Auerbach, R.-A. 16.11.95. Zweckwidrige Bestimm.d.Zivil-u. Strafprozeßordn. Kade, Landrichter. 13. 5. 99. Der Gesetzentwurf betr. die Zeugenbeeidigung und die Bestrafung uneidlicher falscher Aussagen. Kayser, Stadtrichter Dr. 8. 12. 77. Der Zeugniszwang nach preuß. Rechte. Horwitz, Rechtsanw. Dr. 12.10.67. „Die freie Advokatur" von Prof. Dr. Gneist. Dorn, Geh. Justizr. 9.1.75. D. Grundsätze d. zu erlassend, deutsch. Anwaltsordn. Lesse, Justizr. 12. 1. 78. Der Entwurf der Rechtsanwaltsordnung. II. B ü r g e r l i c h e r und militärischer Strafprozeß. Rubo, Ass. Dr. 10. 6. 65. Der Entwurf einer Strafprozeßordnung f ü r Preußen. — 29. 5. 68. Aufgabe und Stellung der Verteidigung im Strafverfahren. Wirth, Strafanstaltsdirektor. 14.12.72. Gesetzliche Regelung des Strafvollzugs, v. Kirchmann, Präsid. 15. 3. u. 19. 4.73. Der Entwurf d. StrPO. in Deutschland. Rubo, Stadtger.-R. Dr. 15.5.75. Der Entwurf der deutsch. Strafprozeßordnung. v. Schwarze, Generalstaatsanwalt Dr. 9. 12. 76. Die Ergebnisse der Reichstagsverhandlungen betr. die Strafprozeßordnung. Rassow, Obertribunalsr. 14.4.77. Die Blutrache als erste Form d. Strafverfahr. Kayser, Stadtrichter Dr. 11.1.79. Zeugniszwang im Strafverfahren. Jacobi, Rechtsanwalt Dr. 27. 1.83. Wahrheitsermittelung im Strafverfahren und Entschädigung „unschuldig Verfolgter". — 9. 6. 83. Entschädigung für erlittene Strafhaft und U n t e r s u c h u n g s h a f t . — 19. 4. 84. Die Einführung der Berufung in landgerichtlichen Strafsachen. Olshausen, Landrichter Dr. 11.10.84. u. 10.1.85. Reform des Strafprozesses. Kronecker, L.-R.Dr. 13.3.86. Reformbedürftigkeit d. Vorverfahr, im Strafproz. Appelius, Staatsanwalt Dr., aus Elberfeld. 13. 5. 93. B e r u f u n g in Strafsachen.
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Neumann. Cr
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O
A s c h r o t t , L a n d r i c h t e r Dr. S. 12. 94. Die R e f o r m des S t r a f v e r f a h r e n s . B u d d e e , A s s e s s o r . 8. 3. 62. Die M i l i t ä r g e r i c h t e in D e u t s c h l a n d . Hilse, Pr.-Doz. Dr., a u s G ö t t i n g e n . 11. 1. 68. Die R e f o r m e n im M i l i t ä r s t r a f v e r f . B o r n e m a n n , Wirkl. G e h . K r i e g s r . 1 3 . 1 . 7 2 . Das p r e u ß . M i l i t ä r g e r i c h t s w e s e n . R u b o , P r o f . Dr. 13. 4. 78. A u f g a b e n e i n e r M i l i t ä r s t r a f p r o z e ß o r d n u n g . W e i f f e n b a c h , S e n a t s - P r ä s . P r o f . Dr. 12. 1.01. Die S t e l l u n g d e s G e r i c h t s h e r r n u n d d e r r i c h t e r l i c h e n M i l i t ä r j u s t i z b e a m t e n , sowie die G e s t a l t u n g d e r R e c h t s m i t t e l im M i l i t ä r s t r a f p r o z e s s e . III.
Zivilprozeß.
Immobiliar- und Zwangsvollstreckung.
Konkurs.
1. Z i v i l p r o z e ß . V o l k m a r , R e c h t s a n w . 19.11.59. J u r i s t i s c h e Z ö p f e , n a m e n t l i c h Q u a n t u m m i n u s . B u d d e e , K a m m e r g e r i c h t s r a t . 3 . 6 . 6 0 . Die f r ü h e r e G e r i c h t s o r d n u n g v o n N e u V o r p o m m e r n u n d R ü g e n , i n s b e s o n d e r e von S t r a l s u n d . Waldeck,Geh.Obertribunalsr.Dr.20.10.60. Diehannov. bürgerl.Prozeßordnung. Volkmar, Justizrat. 11.5.61. Grundzüge einer deutschen Zivilprozeßordnung. B o r n e m a n n , A s s e s s o r Dr. u. G n e i s t , P r o f . Dr. 9.11.61. Soll, was d e n Beweis in b ü r g e r l i c h e n S t r e i t s a c h e n b e t r i f f t , d a s Urteil n a c h f r e i e r r i c h t e r l i c h e r Überzeugung ohne festbindende Beweisregeln erfolgen? E c c i u s , A s s . Dr. u. W a l d e c k , G e h . O b e r t r i b u n a l s r . Dr. 8. 2. 62. Soll in b ü r g e r l . S t r e i t s a c h e n d a s B e w e i s i n t e r l o k u t f ü r den e r s t e n R i c h t e r b i n d e n d s e i n ? K o c h , S t a d t r i c h t . 10. 2. 66. Ü b e r v. K r ä w e l s S c h r i f t : B e d e n k e n ü b e r d. f r a n z . W e s e n der f ü r P r e u ß e n , B a y e r n u n d von d e r K o m m i s s i o n in H a n n o v e r ausgearbeiteten Entwürfe einer bürgerlichen Prozeßordnung. B o r n e m a n n , S t a d t r i c h t . D r . 13.10.66. Ö f f e n t l i c h k e i t u.-Mündlichkeitd.Zivilproz. S t r u c k m a n n , O b e r t r i b u n a l s r a t . 1 1 . 9 . 7 5 . Die V e r h a n d l u n g e n d e r R e i c h s j u s t i z k o m m i s s i o n ü b e r d e n Entwurf d e r Z P O . P r i m k e r , J u s t i z r a t . 13. 1.77. Die D u r c h f ü h r u n g d e s P r i n z i p s d e r M ü n d l i c h k e i t d e s V e r f a h r e n s in d e r Z P O . K a u f m a n n , R.-A. Dr. 23.4.81. I s t d . A b ä n d . d . V o r s c h r i f t d . § 7 0 9 d . Z P O . zu e r s t r e b . ? M o s s e , A m t s r i c h t e r . 27. 6. 85. Ist d e r A n w a l t s z w a n g im Z i v i l p r o z e s s e in s e i n e r jetzigen A u s d e h n u n g g e r e c h t f e r t i g t ? J a e c k e l , L.-R. Dr. 14.11.85. B ä h r s S c h r i f t : D e r d t s c h . Z i v i l p r o z . in prakt. Betätig. J a c o b i , R.-A. Dr. 8.5.86. B ä h r s S c h r i f t : N o c h ein W o r t z. d e u t s c h . Z i v i l p r o z e ß . J u n g k , A m t s r . Dr. 19. 6. 86. A u f s t e l l u n g d e r T h e s e : Die V o r s c h r i f t e n d e r Z P O . ü b e r d. T a t b e s t a n d d. S i t z u n g s p r o t o k o l l e u. v o r b e r e i t e n d e n S c h r i f t s ä t z e sind nicht a u s r e i c h e n d , um die t a t s ä c h l . G r ü n d l , d. U r t e i l s zu s i c h e r n . — 12.11.87. Die Ü b e r t r e i b u n g d e s M ü n d l i c h k e i t s p r i n z i p s in d e m V e r s ä u m n i s verfahren der ZPO. gegen den Beklagten. v. Wilmowski, G e h . J u s t i z r a t Dr. 9 . 4 . 9 2 . Die R e f o r m d e s P a r t e i e i d e s . Stein, Prof. Dr., a u s Halle. 8.1.98. D e r G e s e t z e n t w u r f , b e t r . A b ä n d e r u n g d. Z P O . 2. I m m o b i l i a r z w a n g s v o l l s t r e c k u n g . D e r n b u r g , Prf. Dr. 1 0 . 2 . 8 3 . E i n l e i t u n g z u r D i s k u s s i o n ü b e r d e n Entwurf d e s G e s e t z e s b e t r . d i e Z w a n g s v o l l s t r e c k u n g in d a s u n b e w e g l i c h e V e r m ö g e n . G o l d s c h m i d t , R.-A. Dr. 10. 3. 83. E i n l e i t u n g z u r D i s k u s s i o n üb. dass. T h e m a . 3. K o n k u r s . K o c h , S t a d t g e r i c h t s r a t . 10. 10.68. Die R e f o r m d. p r e u ß i s c h e n K o n k u r s r e c h t s . — G e h . F i n a n z r a t . 1 3 . 3 . 7 5 . D e r E n t w u r f d. n e u e n d e u t s c h . K o n k u r s o r d n u n g . IV.
Freiwillige G e r i c h t s b a r k e i t und
Notariat.
Rausnitz, R e c h t s a n w a l t . 12. 2. 98. D e r G e s e t z e n t w u r f ü b e r die A n g e l e g e n h e i t e n d e r freiwilligen G e r i c h t s b a r k e i t . — 12. 4. 02. Die G r u n d p r i n z i p i e n d. V e r f a h r , d. freiwilligen G e r i c h t s b a r k e i t . S i m e o n , A s s e s s o r Dr. 15. 5. 97. Die G r u n d b u c h o r d n u n g f. d a s D e u t s c h e R e i c h . Festschrift der Jur. Gcsi/IIsc-haft. 3
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Neumann.
C7= B o h l m a n n , R e c h t s a n w . D r . 14. 1. 71. Die M a t e r i a l i e n ζ. allg. N o t a r i a t s o r d n u n g . L e v y , M., J.-Rat. 12.12.85. Die e i n h e i t l . R e g e l u n g d. N o t a r i a t s im D t s c h . R e i c h e . — 1 0 . 5 . 9 0 . Die G e s e t z e n t w ü r f e b e t r e f f e n d d a s N o t a r i a t .
F. Staats- und Verwaltungsrecht. G n e i s t . P r o f . Dr. 1 0 . 9 . 5 9 . K o m p e t e n z k o n f l i k t e . F r i e d b e r g , P r i v . - D o z . D r . 1 3 . 1 2 . 6 2 . D e r M i ß b r . d. g e i s t l . G e w a l t u. d. R e k u r s an d. Staat u n t e r H i n w e i s u n g auf d. A p p e l c o m m e d ' a b u s d. f r a n z . R e c h t e s . K o c h , S t a d t r i c h t e r . 1 2 . 1 . 6 7 . Die G r u n d s ä t z e d e r p r e u ß i s c h e n A r m e n g e s e t z g e b u n g m i t R ü c k s i c h t auf v. F l o t t w e l l s „ A r m e n r e c h t u. A r m e n p o l i z e i " . K ü h n s , P r o f . Dr. 1 1 . 4 . 6 8 . Die P r i n z e s s i n n e n s t e u e r . L ü n t z e l , R.-A. Dr. 14. 11.68. Die h a n n o v e r s c h e V e r w a l t u n g s o r g a n i s a t i o n . G n e i s t , P r o f . Dr. 2 4 . 3 . 7 1 . D e r R e c h t s s t a a t u n d die V e r w a l t u n g s g e r i c h t e . L e h f e l d t , Stadt-R. 8. 6. 72. Die O r g a n i s a t i o n d. d e u t s c h . V e r w a l t . in L o t h r i n g e n . B a r o n , P r o f . Dr. 13. 5. 76. Die E r b s c h a f t s s t e u e r u n d d a s E r b r e c h t . K o c h , G e h . O b e r f i n a n z r a t . 1 1 . 4 . 8 5 . Einleit. z. D i s k u s s . ü b . d. B e s t e u e r u n g d. L o m b a r d g e s c h ä f t e u. d. S t e m p e l p f l i c h t i g k . d. I n d o s s a m e n t s in P r e u ß e n . B o r n h a k , Pr.-Doz. Dr. 11.2.88. S t a a t s r e c h t l i c h e T h e o r i e u n d P r a x i s im Fridericianischen Staate. H i l s e , S y n d i k u s D r . 1 0 . 6 . 9 3 . D e r E n t w u r f e i n e s G e s e t z e s , die E r l e i c h t e r u n g e n von Stadterweiterungen betreffend. K ö h n e , Amtsrichter Dr., aus Luckenwalde. 9.3.95. Staat und Armenpflege. P r e u ß , Priv.-Doz. D r . 1 9 . 6 . 9 7 . D i e z i v i l p r o z e s s u a l e n G r u n d l a g e n des Verwaltungsstreitverfahrens. A r n d t , P r o f . D r . , a u s K ö n i g s b e r g i . P r . 12. 10.01. D e r C h a r a k t e r d . R e i c h s h e e r e s . P r e u ß , H u g o , P r i v . - D o z . Dr. 1 1 . 1 0 . 0 2 . D e r k o n s t i t u t i o n e l l e G e s e t z e s b e g r i f f und seine Rechtsfolgen.
G . Internationales Recht. Völkerrecht. Internation. Privatrecht. v. H o l t z e n d o r f f , P r o f . D r . 1 6 . 3 . 6 3 . D i e F r e i h e i t d e u t s c h e r A u s w a n d e r e r . — 9.5.63. Rechtsschutz deutscher Auswanderer. L e h f e l d t , A s s . 15.9.66. D a s E r o b e r u n g s r e c h t u. d . R e c h t e d . e r o b e r t . T e r r i t o r i e n . B o r c h a r d t , G e h . J u s t i z r a t Dr. 1 9 . 6 . 7 5 . Die W i r k s a m k e i t d e r G e s e l l s c h a f t für V e r b e s s e r u n g u n d Kodifikation d e s V ö l k e r r e c h t s . F i s c h e r , G e h . O b . - P o s t r . Dr. 15.1.76. D i e T e l e g r a p h i e i. B e z i e h , auf d . V ö l k e r r e c h t . P e r e i s , Wirkl. A d m i r a l i t ä t s r a t . 9. 11.78. D a s R e c h t d e r K o n t e r b a n d e . v. d. L e y e n , G e h . R e g i e r u n g s r a t . 1 5 . 3 . 7 9 . I n t e r n a t . E i s e n b . - F r a c h t r e c h t . R u b o , P r o f . D r . 10.4.80. G u t a c h t e n ü b . d . s t a a t l . A u s l i e f e r u n g s r e c h t i . S t r a f f ä l l e n . F r i e d m a n n , R.-A. D r . 8 . 5 . 8 0 . D a s I n s t i t u t d. E x t e r r i t o r i a l i t ä t im m o d . Rechte. D a m b a c h , P r o f . D r . 28. 6. 84. D e r i n t e r n a t i o n a l e V e r t r a g z u m S c h u t z e d e r unterseeischen Kabeltelegraphen. H e y d e m a n n , P r o f . Dr. 12. 6.69. D e r i n t e r n a t i o n . S c h u t z d. l i t e r a r i s c h , u. artist i s c h e n E i g e n t u m s in d . G e s e t z g e b u n g e n D e u t s c h i . , Engl. u. F r a n k r e i c h s . Meili, P r o f . Dr., a u s Z ü r i c h , E h r e n m i t g l . d . G e s . , 5 . 1 . 8 9 . I n t e r n a t i o n a l e U n i o n e n ü b e r das W e l t v e r k e h r s r e c h t u n d d a s R e c h t d e s g e i s t i g e n E i g e n t u m s . B e h r e n d , Priv.-Doz. Dr. 11.4.68. Bericht übe r den Lucca-Pistoja-Aktienstreit. N i e m e y e r , P r o f . Dr., a u s Kiel. 10.3.94. G e g e n w a r t u. Z u k u n f t d. i n t e r n a t . P r i v a t r .
H. Recht und Rechtsleben des A u s l a n d e s . 1. A m e r i k a n i s c h e
Staaten.
A s c h r o t t , A m t s r . D r . 9 . 3 . 8 9 . A u s d. S t r a f - u. G e f ä n g n i s w e s e n N o r d a m e r i k a s . K e m p i n , F r a u P r o f . Dr., a u s New-York. 9. 5. 91. D e r h e u t i g e S t a n d d e r R e c h t s w i s s e n s c h a f t in d e n V e r e i n . S t a a t e n .
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Neumann.
2. D ä n e m a r k . Petong, R.-A. Dr., aus Spandau. 12. 11. 98. Die Justizorganisation in Dänemark. 3. E g y p t e n . Hagens,Stadtg.-R. 9.9.76. Ursprung,Entwickelungu. Ziele d.Justizref. in Egypt. 4. E n g l a n d . Fisehel, Assessor Dr. 12.10.61. Englische Gerichtsverfassung. — 10.1. 63. Die Bestrebungen der Engländer zur Herbeiführung einer internationalen Havarie-Gesetzgebung. Gneist, Prof. Dr. 12. 12. 63. Die neueste Organisation der englisch. Ziviljustiz. Lasker, Assessor. 11. 11.65. Die verschiedenen Grundsätze des Konkursverfahrens nach deutschem und englischem Rechte. Zimmermann, R.-A. Dr. 18. 6. 70. Die Stellung der Friedensrichter in England. — 8. 12.71. Das englische Konkursgesetz im Vergleiche mit dem preußischen. — 11.5.72. Das Institut der Friedensrichter in England. — 14.6.73. Neueste engl. Gesetzes vorl. betr. Reorgan.d. engl. Gerichtsverfass. — 8. 4. 76. Die neue Organisation der engl. Gerichtsverfassung. — 10.11.76. Die englische Justizreform. — Abgeordneter Dr. 10.11.77. Advokatur U.Anwaltschaft in Deutschi. u. Engl. — R.-A. Dr. 21.6.79. Reformvorschläge betr. d. engl. Kriminalverfahren. Simonson, Ass. 13. 12. 84. Die jetzige Organisation d. engl. Gerichtswesens, v. Wilmowski, Geh. J.-Rat. 14.2.85. Die engl. Konkursgesetzgebung. Aschrott, Ass. Dr. 3.4.86. Das Universitätsstudium, insbes. die Ausbildung der Juristen in England. Grueber, Prof. Dr., aus Oxford. 13. 10.88. Das römische Recht als Teil des juristischen Unterrichts an den englischen Universitäten. Schuster, Dr., aus London. 11.10.90. Das englische Aktienrecht. — 6. 10. 94. Das englische Steuergesetz von 1894 und dessen Einfluß auf die Behandlung von Nachlässen und Fideikommissen. 5. F r a n k r e i c h . Dorn, Justizrat. 14. 6. 62. Über „Chambre du Conseil en matières civile et disciplinaire jurisprudence de la cour et du tribunal de Paris" parBertin. — 8.12.66. ÜberBeckers Schrift: „Pétition au sénatsuivie de développements juridiques, à l'appui d'un projet de loi pour faire accorder aux étrangers le bénéfice des jurisdictions françaises". Kayser, Reg.-Rat Dr. 8.10.81. Das franz.Gesetz üb.d. Freiheit d.Pressev. 1881. Simonson, Assessor. 15. 1. 87. Die französische Warrant-Gesetzgebung. 6. J a p a n . v. Wilmowski, Geh.Justizr. 10. 12.87. Der Entwurf einer jap. Zivilprozeßordn. 7. I t a l i e n . v. Holtzendorff, Prof. Dr. 14. 6. 62. Die Todesstrafe in Italien. Stephan, Staatsanwalt Dr. 11. 5. 89. Das neue italienische Strafgesetzbuch. 8. M o n t e n e g r o . Dickel, Amtsrichter Dr. 9.2.89. Bemerkungen über das BGB. in Montenegro. 9. N o r w e g e n . v. Holtzendorff, Prof. Dr. 12. 1. 67. Bericht über die Büchersendung der Universität Christiania insbes. über das norweg.Militär-Strafgesetzb.v. 1866. 10. Ö s t e r r e i c h . Schwarze, Gen.-Staatsanw. Dr. 9.12.74. Der österr. Entwurf eines Strafgesetzb. Tiktin, Stadtrichter Dr. 15. 2. 79. Die neuen österreichischen Wuchergesetze. Klein, Ministerialrat, Exz. Prof. Dr., aus Wien. 9. 12.93. Prozeßrechtliche Neubildungen in den österreichischen Zivilprozeßgesetzentwürfen. Zucker, Prof. Dr., aus Prag. 9.2.95. Die allg. Bestimm, d. österr. Strafgesetzentw. 3*
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C7= 11. R u ß l a n d . B e n e k e , A s s e s s o r Dr. 13.2.97. Sibirisches G e f ä n g n i s w e s e n . 12. S c h w e d e n . v . N o r d e n s k j ö l d , Stadtgerichtsrat. 11.5.67. Das s c h w e d i s c h e Recht und dessen nationale Entwickelung auf a l t g e r m a n i s c h e r G r u n d l a g e . — 15. 6. 67. Das System des in S c h w e d e n geltenden Zivilrechts und die bei dortiger Rechtsverfolgung f ü r A u s l ä n d e r geltenden V o r s c h r i f t e n . 13. S c h w e i z . D a m m e , Reg.-Rat Dr. 13.3.97. D e r Entwurf eines schweizer. Strafgesetzbuchs im Vergleiche mit dem S t r a f g e s e t z b u c h e f ü r das D e u t s c h e Reich. Feist, A s s e s s o r . 13.12.02. Das E r b r e c h t d e s Vorentwurfs des Schweizer Zivilg e s e t z b u c h s und das Erbrecht des d e u t s c h e n Bürgerlichen Gesetzbuchs. 14. U n g a r n . Kipp, Prof. Dr. 22. 11. 02. Das d e u t s c h e BGB. u. d. Entwurf d. ungar. BGB. 15. V e r s c h i e d e n e . Korn, R.-A. Dr. 8. 4. ÍK). Englische, f r a n z ö s i s c h e u. r u s s i s c h e Strafkolonisation. Riesser, Dr. 13. 12. MO. G r u n d g e d . i. d. kodifiz. H a n d e l s r e c h t e n aller Länder.
Vorstand der Juristischen Gesellschaft 1 . Vorsitzender: Graf v. W a r t e n s l e b e n 1 8 5 9 - 8 2 . Exz. Koch 1882. Erster Stellvertreter des Vorsitzenden: Volkmar 1859 — 64. I v.Zur Westen 1880—90. I Eck 1897 - 1 9 0 0 . Dorn 1864-79. | Lesse 1890—97. | V i e r h a u s 1901. Zweiter Stellvertreter des Vorsitzenden: Eck 1893—97. I Vierhaus 1897—1901. Gierke 1901. Bibliothekar: Friedberg 1863—66. Behrend 1866—69.
Rubo Bornhak
B o r c h a r d t 1859—80.
Schatzmeister: v.Wilmowski 1880 -97.
Riesser 1897.
S i m s o n 1859—62. K l e m m 1862—64. L i m a n 1864—68.
Festordner: v. Seydewitz 1868—71. Model 1871—79. Strützki 1880—82.
F l e i s c h m a n n 1882—1902. Lindenberg 1902—03. Zachariae 1903.
v.Holtzendorff 1859—61. Dove 1861—62. Kuhns 1862-63.
1869—95. 1895.
Schriftführer: I v. Kirchbach 1890—97. I Seligsohn 1897. Stellvertreter des S c h r i f t f ü h r e r s : v. K i r c h b a c h 1880—90. I Riedel 1897—1901. Seligsohn 1890—97. | S c h m i d t - B a r d e l e b e n 1901. H i e r s e m e n z e l 1859—61. Meyen 1861—90.
ι S e k r e t ä r e d e r G e s e l l s c h a f t : Schmädicke 1865—69. 1870—72. H ü b n e r 1873—77. Meinecke von 1877 an.
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Juristischen Gesellschaft zu Berlin. §· ι . Der Zweck der „Juristischen Gesellschaft" ist: die Rechtswissenschaft zu fördern und den Juristen einen Vereinigungspunkt zu gewähren. § · 2. Zur Erreichung des Gesellschaftszweckes (§. 1.) werden am zweiten Sonnabende jeden Monate — mit Ausschluss der Monate Juli und August — Versammlungen der Gesellschaftemitglieder veranstaltet und in diesen Versammlungen wissenschaftliche Vorträge gehalten. Auch wird die Gesellschaft ein Lese-Cabinet grUnden, in welchem juristische Zeitschriften und Novitäten ftir die Mitglieder ausliegen. §.3. Die in den Versammlungen zu haltenden Vorträge müssen ihrem Gegenstande nach mindestens acht Tage vor der betreffenden Versammlung dem Präsidenten der Gesellschaft schriftlich angezeigt, auch muss dabei bemerkt werden: ob der Vortrag ein längerer oder kürzerer sein werde. Der Präsident stellt hiernach die Tagesordnung fest und bringt dieselbe sowie den Ort der Versammlung drei Tage vor der letzteren zur Kenntnis« der Mitglieder. Die Art und Weise der Bekanntmachung der Tagesordnung und der Sitzungsprotokolle (§. 4.) bleibt dem Ermessen des Vorstandes überlassen. Für jetzt erfolgt diese Bekanntmachung in der von C. C. E. Hiersemenzel redigirten „Preußischen Gerichte-Zeitung."
§.4. Die Versammlungen beginnen Abends um 7 Uhr. Längere Vortrüge (§. 3.) sollen in der Regel die Dauer von 30 Minuten, kürzere die von 10 Minuten nicht überschreiten. Als Gegenstand der Vorträge sind selbstgewählte juristische Themata oder die von dem Präsidenten einem Mitgliede zu Ubertragende Beantwortung von Rechtsfragen zu nehmen. Von jedem Mitgliede dürfen Rechtsfragen zn diesem Zwecke gestellt werden. Auch die Mittheilung interessanter Rechtsfalle, sowie die Anzeige und Beurtheilnng neu erschienener juristischer Schriften eignet sich zum
Gegenstande der Vorträge. An jeden Vortrag kann sich eine von dem Präsidenten zu leitende Debatte scliliessen. Nach Erschöpfung der Tagesordnung darf der Präsident au kürzeren, nicht angemeldeten Mittheilungen das "Wort gestatten. Die Gesammt-Dauer der jedesmaligen Verträge und Debatten soll in der Regel l'j. Stunde nicht überschreiten. Ueber jede Sitzung wird von dem Schriftführer der Gesellschaft ein Protokoll aufgenommen, welches von dem Präsidenten und dem Schriftführer unterzeichnet, und dessen Inhalt binnen 8 Tagen — vollständig oder im Auszuge — veröffentlicht wird. §•5. Nach Beendigung jeder Sitzung findet ein gemeinsames Abendessen statt. Die Bezahlung für das Couvert der Mitglieder ist im Jahresbeiträge enthalten. Die Anordnung anderweiter gemeinschaftlicher Vergnügungen ist dem Vorstande überlassen. §•6. Mitglieder der Gesellschaft können nur die bei einem Preußischen Gerichtshofe fungirenden Richter, Staats- und Rechtsanwälte, Preussische Notare, die Mitglieder der Preussischen Centraibehörden, sowie die Lehrer an den Deutschen Universitäten, die verabschiedeten Beamten der genannten Kategorien und die an Preussischen Gerichtshöfen fungirenden Referendarien tind Auscultatoren sein. §•7. Wer Mitglied der Gesellschaft werden will, hat dies dem Vorstande mit der Erklärung anzuzeigen, dass er bereit sei, der Gesellschaft seine Kräfte zu widmen, die Statuten zu beobachten und den Jahresbeitrag zu entrichten.
Die Aufnahme erfolgt durch Uebersendung der Eintrittskarte. Die neu aufgenommenen Mitglieder werden als solche in der nächsten Sitzung durch den Präsidenten proklainirt. §· 8. Die Einführung von Gästen, welche an einer Sitzung oder dem darauf folgenden Abendessen Theil zu nehmen wünschen, ist gestattet. Die Gäste müssen jedoch durch das sie einführende Mitglied dem Präsidenten der Gesellschaft vorgestellt werden. Zur eigenhändigen Einschreibung ihres Namens wird ein Fremdenbuch ausliegen. Einheimische, zur Mitgliedschaft befähigte Personen dürfen als Gäste nur ein Mal eingeführt werden. Der nämlich: φ 1) 2) 3)
§· 9Vorstand der Gesellschaft besteht aus sechs Mitgliedern,
dem Präsidenten, dem Stellvertreter des Präsidenten, dem Bibliothekar, welchem die Aufsicht über das Lesecabinet und das wissenschaftliche Eigenthum der Gesellschaft obliegt. 4) dem Ordner für die geselligen Zusammenkünfte, 5) dem Schatzmeister, 6) dem Schriftführer.
§· 10. Die Wahl des Vortandes erfolgt alljährlich in der dem 7. Mai — dem Stiftungstage der Gesellschaft — vorangehenden Versammlung durch einfache Stimmenmehrheit der anwesenden Mitglieder. Im Falle der Stimmengleichheit entscheidet das Loos. Die Wiederwahl bisheriger Vorstandsmitglieder ist zulässig. Der gegenwärtige Vorstand fungirt flir das erste Vereinsjahr. In der obengedachten Sitzung wird zugleich Seitens des Schatzmeisters Uber die Einnahmen und Ausgaben des abgelaufenen Vereinsjahres Rechnung gelegt §. 11. Der Beitrag zu den Gesellschaftskoeten beträgt fünf Thaler für das Kalenderjahr und wird vierteljährlich pränumerando entrichtet Im Laufe eines Quartals eintretende Mitglieder haben den Beitrag für das ganze Quartal zu entrichten. Wer mit dem Beitrage wiederholter Aufforderung ungeachtet rückständig bleibt, muss von dem
Vorstände als auegeschieden betrachtet werden und kann nur gegen Nachzahlung aller in der Zwischenzeit fällig gewordenen Beiträge wieder eintreten. §• 12. Jeder Berathung Uber Veränderung dieser Statuten muss ein von 20 Mitgliedern der Gesellschaft unterzeichneter, motivirter Antrag vorhergehen, der dem Vorstande zu übergeben ist. Nachdem dieser Antrag vierzehn Tage lang im Lesecabinet ausgehangen, wird er vom Präsidenten auf die Tagesordnung der nächsten Versammlung gebracht, in welcher durch einfache Stimmenmehrheit von den anwesenden Vereinsmitgliedern Uber Annahme oder Ablehnung des Antrages entschieden wird. Berlin, im Mai 1859.
V o r s t a n d s m i t g l i e d e r der j u r i s t i s c h e n G e s e l l s c h a f t f ü r das e r s t e Vereinsj ahr: 1. D r . juris Graf V. W t t t e n i l e b c n , Stadt-Gerichte-Rath. 2. Volkmar, Hechteanwalt am K . Ober-Tribunale. 3. Dr. juris Holtxendorff, Dozent an der K. Universität zu Berlin.
4. Sinuon, Sudtrichter. 5. Borchardt, Stsdt-Gerichte-Rath. 6. C. C. E. Hierxmenxel, Gerichte-Assessor.
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