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German Pages [120] Year 2015
Technik für Menschen 200 Jahre Technische Universität Wien, herausgegeben von Sabine Seidler Band 11
Robert Jarczyk (Hg.)
ZUR GESCHICHTE DER HOCHSCHÜLERINNEN- UND HOCHSCHÜLERSCHAFT AN DER TU WIEN ON THE HISTORY OF THE STUDENT UNION OF THE TU WIEN
2016 BÖHLAU VERLAG WIEN · KÖLN · WEIMAR
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://portal.dnb.de abrufbar.
Umschlagabbildung: Großraumbüro der HTU Foto: Anna Klampfer © 2016 by Böhlau Verlag Ges.m.b.H & Co.KG, Wien Köln Weimar Wiesingerstraße 1, 1010 Wien, www.boehlau-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. Übersetzung: Word Up!, LLC Korrektorat: Kathrin Wojtowicz, Wien Graphisches Konzept: Büro mit Aussicht Umschlaggestaltung: Michael Haderer, Wien Satz: Michael Rauscher, Wien Druck und Bindung: Theiss, St. Stefan Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier Printed in the EU ISBN 978-3-205-20116-8
INHALTSVERZEICHNIS TABLE OF CONTENT VORWORT DER REKTORIN FOREWORD FROM THE RECTOR
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Struktur Structure
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Anna Klampfer, Robert Jarczyk DIE GESETZLICHE STRUKTUR DER HTU THE LEGAL STRUCTURE OF THE TU STUDENT UNION 43
VORWORT DER HOCHSCHÜLERINNEN- UND HOCHSCHÜLERSCHAFT (HTU) FOREWORD FROM THE STUDENT UNION (HTU)
Robert Jarczyk ZUR EINLEITUNG. VERWALTUNG, ORGANISATION UND POLITISCHE PROJEKTE DER HTU IN DEN LETZTEN 30 JAHREN INTRODUCTION. THE ADMINISTRATION, ORGANISATION, AND POLITICAL PROJECTS OF THE TU WIEN STUDENT UNION IN THE LAST 30 YEARS. AN INTRODUCTION 11 Geschichte History Paulus Ebner/Robert Jarczyk DIE VERTRETUNG DER STUDIERENDEN AN DER TH/TU WIEN IM 20. UND FRÜHEN 21. JAHRHUNDERT STUDENT REPRESENTATION AT THE TH/TU WIEN IN THE 20TH AND EARLY 21ST CENTURIES
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Robert Jarczyk MITBESTIMMUNG CO-DETERMINATION
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Anna Klampfer DAS SOZIALREFERAT. BERATUNG UND FÖRDERUNGEN DER HTU THE SOCIAL SERVICES DEPARTMENT. THE TU STUDENT UNION’S CONSULTING SERVICES AND GRANTS
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Daniel C. Rosenfeld MEDIENARBEIT DER HOCHSCHÜLERINNENUND HOCHSCHÜLERSCHAFT AN DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT WIEN MEDIA RELATIONS AND THE TU WIEN STUDENT UNION
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Andreas Potucek/Christoph Peinsipp/Johannes Steinbach/Martin Mosbeck FACHSCHAFT ELEKTROTECHNIK – EINE MOMENTAUFNAHME EHRENAMTLICHEN ENGAGEMENTS FACHSCHAFT ELEKTROTECHNIK – A SNAPSHOT OF VOLUNTARY INVOLVEMENT
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Inhaltsverzeichnis | 5
Aktivitäten Activities
ANHANG 1: LISTE DER VORSITZENDEN DER HTU WIEN APPENDIX 1: LIST OF CHAIRS OF THE HTU VIENNA 101
Robert Jarczyk DIE „WOCHE DER FREIEN BILDUNG“ FREE EDUCATION WEEK Martin Olesch FUTURE – EINE KAMPAGNE ZUR AUSFINANZIERUNG DER TU WIEN FUTURE – A CAMPAIGN FOR FULL FUNDING OF THE TU WIEN
77 ANHANG 2: LISTE DER WAHLERGEBNISSE DER HTU WIEN APPENDIX 2: LIST OF ELECTION RESULTS FOR THE HTU VIENNA 107 81
Franz Felberer MIT IAESTE WACHSEN UND DIE INTERNATIONALE ARBEITSWELT ENTDECKEN GROWING AND DISCOVERING THE INTERNATIONAL PROFESSIONAL WORLD WITH IAESTE 87 Peter Mohn „TU-BALL“ – DER BALL DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT WIEN “TU BALL” – THE BALL OF THE TU WIEN
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VERZEICHNIS DER AUTORINNEN UND AUTOREN INDEX OF AUTHORS
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BILDNACHWEIS PHOTO CREDITS
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VORWORT DER REKTORIN FOREWORD FROM THE RECTOR Die Technische Universität Wien, gegründet am 6. November 1815 als k. k. Polytechnisches Institut, feiert ihren 200. Geburtstag. Ihre institutionellen Wurzeln liegen im Bereich der militärischen und gewerblich-technischen Fachschulen, die in ganz Europa seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts entstanden. Hintergrund dieser Neugründungen war ein wachsender Bedarf der staatlichen Verwaltungen, des Militärs und der Wirtschaft an Fachkräften mit technisch-naturwissenschaftlicher Ausbildung. Heute sind wir eine moderne Forschungsuniversität. Mehr als 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten, forschen und lehren an Österreichs größter naturwissenschaftlich-technischer Forschungs- und Bildungseinrichtung. Voraussetzung für eine weiterhin erfolgreiche Weiterentwicklung der TU im Spannungsfeld von Forschung, Lehre und Innovation ist ein Forschungsumfeld, das qualitativ hochwertige Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung gleichermaßen fördert. Diese Ausgewogenheit, fokussiert in fünf Forschungsschwerpunkten, ist aktuell unser Erfolgsrezept. Wesentlicher Teil einer Universität sind ihre Studierenden. Mit ihrer intellektuellen Kraft sind sie Motor der Entwicklung und als Angehörige der Universität leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Wahrung ihrer Autonomie. Die Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der TU Wien übernimmt Verantwortung für „ihre“ Universität und ist zuverlässiger Partner bei der Sicherung der Qualität der Leistungen, insbesondere in der Lehre. Sabine Seidler Wien, im September 2015
The TU Wien, founded on 6 November 1815 as the k.k. Polytechnisches Institut (Imperial Royal Polytechnic Institute), is celebrating its 200th anniversary. The roots of the institution are the military and commercial-technical vocational schools that have existed across Europe since the beginning of the 18th century. These schools were founded to address the growing need in public administration, the military, and economics for skilled workers with an educational background in technology and the natural sciences. Today, the TU Wien is a modern research university. More than 4,500 employees work, research, and teach at Austria’s largest institution for research and education in the natural sciences and engineering. A prerequisite for the continued success of the TU Wien’s further development in the fields of research, teaching, and innovation is a research environment that equally encourages high-quality fundamental and application-oriented research. This balance, focused in five main research areas, is our current recipe for success. Students are an important part of a university. Their intellectual power is the motor that drives development and, as members of the university, they make a great contribution to maintaining its autonomy. The TU Wien Student Union takes responsibility for “its” university and is a steadfast partner in ensuring the quality of services offered and the level of education in particular. Sabine Seidler Vienna, September 2015
Vorwort der Rektorin | 7
VORWORT DER HOCHSCHÜLERINNEN- UND HOCHSCHÜLERSCHAFT (HTU) FOREWORD FROM THE STUDENT UNION (HTU) Bereits seit 200 Jahren wird an der Technischen Universität Wien und ihren Vorläuferinstitutionen jungen Menschen technisch-naturwissenschaftliches Wissen sowie das zugehörige Verständnis dafür beigebracht. Die Studierenden sind seit jeher der Fokus jeder Hochschule und brauchen in dieser zentralen Position auch eine exzellente Vertretung. Die ÖH und mit ihr die HTHW (später HTU) wurde jedoch erst vor 70 Jahren per Verordnung der damaligen provisorischen Staatsregierung als Vertretung für alle an der Hochschule Inskribierten errichtet und fünf Jahre später durch ein Bundesgesetz geregelt. Es war ein weiter Weg von der 1950 erstmals gesetzlich festgelegten Mitbestimmung der Studierenden in einzelnen Kommissionen des Professorenkollegiums bis zur Durchsetzung der direkten Vertretung in Kollegialorganen, wie dem Senat. Die Fachschaften an der Technischen Universität Wien arbeiten heute eng mit dem Rektorat und dem Senat zusammen und sind an der Gestaltung der Studienpläne sowohl in den Studienkommissionen als auch in der Senatsarbeitsgruppe „Studienpläne“ beteiligt. Außerdem waren sie bei der Fertigstellung der vorliegenden Festschrift maßgeblich involviert. Die HTU an der Technischen Universität gratuliert ihrer Hochschule zum 200-jährigen Bestehen und freut sich auf eine Fortsetzung der guten Zusammenarbeit. Wien, im September 2015 Anna Klampfer, Andreas Potucek, Denise Schaffer, Abd El Hamid Lashin Vorsitzteam der HTU Wien
The TU Wien and its predecessor institutions have been teaching young people technical and scientific knowledge and a profound understanding of it for 200 years. Students are always the focus of a learning institution and have a central position, something for which excellent representation is required. The Austrian National Union of Students (ÖH), and with it the Student Union of TH and TU Wien (HTHW, later the HTU), was established as a representative body for everyone enrolled at the Hochschule by ordinance of the provisional government 70 years ago, and regulated by federal law five years later. It has been a long road from the participation of students in some commissions of the Council of Professors, legally stipulated for the first time in 1950, to the implementation of direct representation in collegial bodies such as the Senate. Student representatives at the TU Wien today work closely together with the Rectorate and the Senate and are involved in developing curricula both in the curriculum commissions and in the Senate’s Curricula Work Group. Furthermore, they were also deeply involved in the realisation of this bicentennial commemorative publication. The Student Union of the TU Wien congratulates its university for its 200 year of existence, and looks forward to continuing the excellent collaboration. Vienna, September 2015 Anna Klampfer, Andreas Potucek, Denise Schaffer, Abd El Hamid Lashin Chairing Team of the Vienna Student Union
Vorwort der Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft (HTU) | 9
Robert Jarczyk
ZUR EINLEITUNG. VERWALTUNG, ORGANISATION UND POLITISCHE PROJEKTE DER HTU IN DEN LETZTEN 30 JAHREN INTRODUCTION. THE ADMINISTRATION, ORGANISATION, AND POLITICAL PROJECTS OF THE TU WIEN STUDENT UNION IN THE LAST 30 YEARS. AN INTRODUCTION Die Organisationsstrukturen und die innere Verwaltung der HTU Wien waren seit ihrer Errichtung eine Mischung aus bewährten, großteils gesetzlich vorgegebenen Strukturen und selbst gewählten Einrichtungen, die auf politische und gesellschaftliche Entwicklungen reagierten bzw. diese sogar mitbestimmten. Nachdem die Fachschaftsliste in den 1980er Jahren in die Exekutive der HTU Wien gekommen war, überlegte man sich einen Entscheidungsfindungsprozess, in den alle Fachschaften und alle Referate eingebunden sein sollten (siehe auch das Kapitel „Mitbestimmung“). Diese Entscheidungsstruktur besteht seit 30 Jahren ohne größere Änderungen. Wie die HTU Wien jeweils nach außen agierte, hing von verschiedenen und in ihrer Konstellation wechselnden Umständen ab. Ein Faktor war, welche Partei das Wissenschaftsministerium innehatte, ein weiterer, welche Fraktionen auf ÖH-Bundesebene und in den anderen Universitätsvertretungen den Vorsitz stellten. Unter gewissen Konstellationen war die HTU Wien in Zugzwang, wie zum Beispiel bei den Protesten 1987, da in diesem Jahr das Ministerium von der ÖVP besetzt wurde und die ÖVP-nahe Aktionsgemeinschaft sowohl im Vorsitz der Bundes-ÖH als auch der Hochschülerschaften der Universität Wien, der Universität für Bodenkultur, der Universität Innsbruck, der Wirtschaftsuniversität Wien und der Karl-Franzens-Universität Graz vertreten war. Wie auch immer die Situation sich darstellte, der HTU-Vorsitz
Since its inception, the organisational structures and internal administration of the HTU have been a mix of proven, mainly legally stipulated structures and self-elected institutions that respond to political and societal developments and even help shape them. After the Fachschaftsliste was elected into the HTU’s executive office in the 1980s, a decision-making process was agreed upon. This process integrated all student representatives and departments (see also the chapter on “Co-Determination”). This decision-making structure has existed for 30 years with no great changes being made. The ways in which the HTU acted externally depended on different and continually changing circumstances. One affecting factor was the political party that held the Ministry of Science; another was which political groups of student representatives were in power at the federal level and thus chaired the student representations at the local universities. Certain configurations put the HTU in a tight spot, for example, during the 1987 protests, when the ministry was held by the Austrian People’s Party (ÖVP) and student Aktionsgemeinschaft associated with the Austrian People’s Party was represented both in the Chairs of the federal ÖH (Student Union) and of the local Student Unions of the University of Vienna, the University of Natural Resources and Life Sciences, the University of Innsbruck, the Vienna University of Economics and Business, and the University of Graz. How-
Zur Einleitung. Verwaltung, Organisation und politische Projekte der HTU in den letzten 30 Jahren | 11
hat sich stets mit den anderen Vorsitzen ausgetauscht, auch wenn man in den Diskussionen nicht immer zu derselben politischen Meinung gekommen ist. Ein weiterer Antrieb für die Arbeit in der HTU war und ist die Grundfrage: „Was können wir tun, um das Leben der Studierenden zu verbessern?“ Eine Antwort auf diese Frage liegt natürlich in der Initiierung und Durchführung großer politischer Reformen. Darüber hinaus hat die HTU aber auch nicht auf die Lösung von studentischen „Alltagsproblemen“, wie die Schaffung von Lernräumen oder die Bereitstellung von Lernunterlagen, vergessen. Manchmal gab es auch banal scheinende und doch sehr effektive Aktionen, wie das Aufzeichnen eines Zebrastreifens auf dem gefährlichen Straßenübergang über die Wiedner Hauptstraße zwischen Freihaus und Hauptgebäude im Jahr 1987 oder der eigenmächtige Bau einer Rampe für behinderte Studierende zum Informatikhörsaal 1986. Beide Eingriffe wurden zwar sofort nach der Aktion von der jeweiligen zuständigen Stelle entfernt, jedoch im Laufe eines Jahres dauerhaft wieder errichtet, weil auch die Behörden festgestellt hatten, dass es sich dabei um gute Ideen handelte. Auch in kultureller und gesellschaftlicher Hinsicht war das Angebot der HTU immer bemerkenswert, in mancher Hinsicht sogar einzigartig in Österreich. Eine Sternstunde der Arbeit des Kulturreferats stellte beispielsweise die Veranstaltungsreihe „Zwischenbilanz“ dar, die schon im Frühjahr 1990 versuchte, eine erste Bewertung der Umwälzungen, die sich im Herbst und Winter 1989 im kommunistischen Teil Europas abgespielt hatten, vorzunehmen. Zu Vorträgen oder Diskussionen wurden unter anderem Gregor Gysi, György Dalos, Peter Huemer, Ekkehard Krippendorff und viele andere eingeladen. Auch auf dem Gebiet der Literatur hatte die HTU einiges anzubieten. Unter den vielen Veranstaltungen sei hier nur auf den Auftritt von Gerhard Rühm im Jahr 1984 hingewiesen. Das Kulturreferat war lange Zeit auch einer der führenden Veranstalter von Jazzkonzerten in Wien: Von Jan Garbarek über Michel Petrucciani bis zu Bobby McFerrin und Archie Shepp traten Jazz-Stars im Audi Max der TU
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ever, no matter how the situation presented itself, the chairpersons of the HTU consistently exchanged views with other chairs, even if they did not see eye-to-eye politically during discussions. Additional impetus for the activities of the TU Student Union was and is a very basic question: “What can we do to improve the lives of students?” One answer to this question can be found in the initiation and execution of broad political reform. However, the HTU doesn’t forget to solve students’ “day to day” problems either, such as establishing new study areas or making learning materials available. Certain projects may seem to have been trivial, but were actually highly effective, such as painting a crosswalk on the dangerous street crossing of Wiedner Hauptstraße between the Freihaus and main building in 1987; or the unauthorised construction of a ramp for disabled students at the Informatics Lecture Hall in 1986. Both measures were immediately removed by the respective responsible authorities, yet re-established permanently before a year had gone by, since even the authorities had determined that they were indeed good ideas. The HTU’s range of activities has always been remarkable from a cultural and societal perspective, and in some respects even unique in Austria. For instance, a highlight of the Cultural Department’s work was the “Zwischenbilanz” event series, which, in the early 1990s, attempted to make an initial evaluation of the revolutions that had taken place in the communist regions of Europe in the fall and winter of 1989. Gregor Gysi, György Dalos, Peter Huemer, Ekkehard Krippendorff, and many others were invited to make presentations and lead discussions. The TU Student Union was also active in the field of literature, organising many events, of which we will only mention Gerhard Rühm’s 1984 appearance. The Cultural Department was also one of the leading organisers of jazz concerts in Vienna for many years: From Jan Garbarek to Michel Petrucciani to Bobby McFerrin and Archie Shepp, jazz stars from the world over performed in the TU Wien’s main auditorium. The underground and independent pop music scene – mainly bands from Austria – also often found opportunities to
Wien auf. Auch die – vor allem österreichische – Under ground- und Independentszene im Bereich der Popmusik fand an der TU Wien immer wieder die Chance, ihr Publikum zu begeistern. Dies galt vor allem bis in die frühen 1990er Jahre. Danach nahm die Zahl der Veranstaltungen in dem Maße ab, wie die der Musiklokale in Wien zunahm. Ähnliches gilt auch für das Filmreferat bzw. das HTU-Cinéstudio, welches Filme für geringe Eintrittspreise anbieten konnte und dabei auch theoretische Reflexionen förderte (Näheres dazu im Beitrag von Paulus Ebner, „Weil es sonst Niemand tut!“ im Band 14 dieser Festschrift). Ein Beispiel für ein HTU-Referat, das eine praktische, und zwar gleichgültig ob künstlerische oder technische, Aktivität der Studierenden förderte, war und ist bis heute das Fotoreferat. Hier können Studierende ein Studio, eine Rotlichtkammer und das Equipment nutzen und sich dadurch weiterbilden. Die HTU Wien versuchte auch immer wieder, auf gesellschaftliche Prozesse mit längerfristigen Projekten zu reagieren. Eine ihrer wichtigsten Möglichkeiten dazu war die Schaffung von neuen Referaten. So wurde bald nach der Volksabstimmung über die Öffnung des AKW Zwentendorf 1978 das Alternativreferat der HTU (1980) eingerichtet. Das 1988 eingerichtete Referat für Angepasste Technologien entstand aus dem Alternativreferat, stellte Fragen nach der gesellschaftlichen Verantwortlichkeit von Technikerinnen und Technikern und legte bereits in seinem Gründungsjahr einen viel beachteten Sammelband Angepasste Technologie – Ein neuer Umgang mit Technik vor. Auch bei der Gründung eines Frauenreferats im November 1983 und der Einrichtung eines Referats für LesbiSchwule und Transgender Angelegenheiten (kurz: LesBiSchwulTransGenderReferat) 1996 nahm die HTU eine Vorreiterrolle ein. Die HTU nimmt seit der Gründung der Regenbogenparade im Jahr 1995 offiziell an dieser Demonstration teil. Die Gründung eines Kindergartens beziehungsweise einer Krabbelstube und die Gründung eines Barrierefreiheitsreferates zeigen, dass die HTU auch ihre soziale Verantwortung wahrnimmt. Eine weitere Aktion, die erst
delight their audiences at the TU Wien. This was true up until the early 1990s. Afterwards, the number of events declined as the number of music venues in Vienna increased. The same applies to the Film Department, or the HTU-Cinéstudio, which showed films at low admission prices and thus promoted theoretical reflection (more on this is available in Paulus Ebner, „Because Someone Has to Do it!“ in Volume 14 of this festschrift). The Photo Department continues to be an example of an HTU department that promotes a practical activity, irrespective of whether it’s artistic or technical. Here, students can use the studio, darkroom, and equipment to broaden their knowledge base. The HTU has also repeatedly sought to react to social processes through long-term projects as well. One of the most important opportunities for this was the establishment of new departments. This, for example, led to the creation of the HTU’s Alternative Department (1980) following the referendum to (not) open the Zwentendorf nuclear power plant in 1978. The Department of Ethical Technologies, created in 1988, evolved out of the Alternative Department, and asked questions about the societal responsibilities of technicians. In the year of its founding, it had already published a greatly respected anthology, Angepasste Technologie – Ein neuer Umgang mit Technik (Ethical Technologies – A New Approach to Technology]. The TU Student Union also assumed a leading role in the foundation of a Women’s Department in 1983 and the LGBT Department in 1996. The HTU has been an official participant of the Rainbow Parade since its inception in 1995. The founding of a kindergarten and a nursery along with the establishment of an Accessibility Department show that the HTU accepts social responsibility. Another activity, which was only recently begun and recurs every two years, is the week (now a month) of free education (see the chapter on the Free Education Week for more information). When students lacked space, the TU Club was founded, which organised itself autonomously until it closed in 1997.
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in den letzten Jahren geschaffen wurde und in einem zweijährigen Rhythmus wiederkehrt, ist die Woche beziehungsweise inzwischen der Monat der freien Bildung (siehe dazu das Kapitel „Woche der freien Bildung“). Als es an Freiraum für Studierende fehlte, wurde der so genannte TU Club gegründet, welcher sich bis zu seiner Schließung 1997 selbst verwaltet hat. Einer der wichtigsten Fonds, über die die HTU verfügt, ist der Sonderprojektfonds. Dieser ermöglicht es Studierenden der TU Wien, ihre Projekte zur verwirklichen. Er beinhaltet nicht nur eine finanzielle Unterstützung, sondern auch die Bewerbung des Projekts durch die HTU und Hilfe bei der Abwicklung von Formalitäten und Anmeldungen. Ein Beispiel hierfür ist „Hypotopia – die Milliardenstadt“, ein österreichweit sehr positiv aufgenommenes, studentisches Projekt aus dem Jahr 2014 zur Visualisierung der Folgen der Hypo-Pleite. Wie die HTU organisiert ist oder welche Projekte sie macht, hängt natürlich ganz entscheidend vom gesetzlichen Rahmen ab, der ihr und den Studierenden allgemein mehr oder weniger Rechte geben kann, abhängig von der jeweiligen Ausgestaltung. Es gibt eine Vielzahl von Gesetzen, die die HTU betreffen: Die wichtigsten davon sind das Universitätsgesetz (UG) und das Hochschülerinnen- und Hochschülerschaftsgesetz. Ersteres wird häufig novelliert, was dazu führt, dass die Studierendenvertretung versuchen muss, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Um dies zu gewährleisten und um Erfahrungen und Erkenntnisse weiterzugeben, wurde von der HTU Graz und der HTU Wien gemeinsam ein so genannter StudierendenvertreterInnenkongress organisiert, bei dem die Vertreterinnen und Vertreter der diversen Studienrichtungen der beiden Universitäten an zahlreichen Workshops zu verschiedenen Themen teilnehmen konnten und können. Diese Veranstaltung wird seit der Exekutivperiode der unabhängigen Fachschaftslisten Österreich in der Österreichischen Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft im Jahr 2011 österreichweit jährlich organisiert. Dieser kurze und unvollständige Abriss macht die vielfältige Arbeit der HTU deutlich. Dass dabei auch Lebens-
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One of the most important resources that the TU Student Union has is the Special Project Fund. This source of funding helps TU Wien students make their projects come true, not only by providing financial support, but also by advertising the projects and helping process formalities and registrations. One example is “Hypotopia – die Milliardenstadt” [Hypotopia – The Billion City], a 2014 student project visualising the consequences of the Hypo bank failure that was very positively received throughout Austria. The way in which the HTU is organised and the projects it conducts are, naturally, crucially dependent on its legal framework, which can give the Student Union and students in general more or less rights, depending on how it is structured. There are a variety of laws that pertain to the TU Student Union, the most important of which are the University Act (UG) and the Union of Students Act. The former frequently undergoes revision, meaning that student representatives must constantly stay up to date. In order to ensure this and to pass on their experience and knowledge, the HTU Graz and the HTU Vienna organised a joint Congress of Student Representatives, at which representatives of the various student institutions from both universities are able to participate in numerous workshops on a wide range of topics. This event has been organised annually throughout Austria since the executive period of “Unabhängige Fachschaftslisten Österreich” in the Austrian National Student Union in 2011. This brief and incomplete summary makes the importance of the HTU’s varied activities clear. The fact that some areas of life outside the university are also affected is self-evident. During interviews with the Chairpersons of the HTU Vienna from different terms of office, it was revealed that almost all had been confronted at least once with the following question: “Why does the TU Student Union Vienna do project XY?” The answer was always: “Because no one else does, and because it improves society!” In conclusion, it is safe to say that the TU Student Union Vienna is a construct that is constantly re-inventing
bereiche außerhalb der Universitäten betroffen sind, versteht sich von selbst. In Interviews mit Vorsitzenden der HTU Wien aus verschiedenen Funktionsperioden stellte sich heraus, dass fast alle einmal mit der Frage konfrontiert waren: „Wieso macht die HTU Wien das Projekt xy?“ Die Antwort darauf war immer: „Weil es sonst niemand macht, und wir dadurch die Gesellschaft bereichern!“ Abschließend kann man sagen, dass die HTU Wien ein sich ständig neu erfindendes Konstrukt ist, das versucht, Studierende zu unterstützen, auch wenn sie dabei manchmal alleine da steht. Wir danken Ulf Fischer, Martin Margulies, Klara Neugschwandtner, Martin Olesch, Brigitte Ratzer, Gabor Sas, Christian Simlinger, Daniel Smidt und Bianka Ullmann für ihre Zeitzeugenberichte und die Rekapitulation ihrer HTU-Vorsitzzeit. Des Weiteren danken wir Paulus Ebner und Juliane Mikoletzky, die große Mengen an Material für uns aus dem TU-Archiv herausgesucht haben und uns mit ihrem Wissen stets helfend beigestanden sind.
itself in an attempt to support students, even if it is at times alone in the struggle. We would like to thank Ulf Fischer, Martin Margulies, Klara Neugschwandtner, Martin Olesch, Brigitte Ratzer, Gabor Sas, Christian Simlinger, Daniel Smidt, and Bianka Ullmann for their contemporary accounts and recaps of their time as HTU Chair. We would also like to thank Paulus Ebner and Juliane Mikoletzky, who have researched large quantities of material for us in the TU Archives and have consistently assisted us with their great knowledge.
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GESCHICHTE HISTORY Hochschulen müssen immer mit der Zeit gehen und ihre Rolle in Forschung und Lehre weiterentwickeln. In diesen Prozess waren und sind auch die HTHW und die HTU, wie wir sie heute kennen, einbezogen. In der Folge wird die Entwicklung der Studierendenvertretung nachgezeichnet. Universities must always follow the flow of the times, continually advancing their role in research and teaching. The HTHW and the HTU, as we know it today, were and still are an integral part of this process. In the following essays, we will sketch the development of the student’s representative body.
Paulus Ebner/Robert Jarczyk
DIE VERTRETUNG DER STUDIERENDEN AN DER TH/TU WIEN IM 20. UND FRÜHEN 21. JAHRHUNDERT STUDENT REPRESENTATION AT THE TH/TU WIEN IN THE 20TH AND EARLY 21ST CENTURIES Die Studierenden der TU Wien haben seit dem 19. Jahrhundert auf verschiedene Weise Wege und Organisationsformen gesucht, um ihre Interessen gegenüber der Hochschulleitung zu vertreten. Eine staatlich geregelte, auf demokratischer Basis stehende Vertretung der Studierenden existiert in Österreich jedoch erst seit 1945. In der Folge wird versucht, diese Geschichte nachzuzeichnen und die wesentlichen Entwicklungen hervorzuheben. Zeitlich liegt der Schwerpunkt dabei auf der Entwicklung seit der Ausrufung der Republik im November 1918.1 Zwar gab es auch schon vor 1918 immer wieder Versuche der Studenten der TH in Wien, ihre Interessen gezielt und auf einer rechtlich begründeten Basis zu vertreten, doch das Hochschulsystem des ausgehenden Kaiserreiches ließ derartige Bemühungen nicht zu. Mehr oder weniger informelle Kontakte zu Rektoren und Professoren konnten aber partiell zur Durchsetzung eigener Vorstellungen genutzt werden.2 Dabei ist zu bedenken, dass es sich auch bei den Studenten in der Monarchie keineswegs um eine geschlossene Gruppe handelte: Seit den 1880er Jahren verstärkten sich die nationalen Gegensätze auch unter den Studierenden der TH in Wien, wobei immer deutlicher auch rassistische und antisemitische Tendenzen feststellbar waren. Ihre Organisation erfolgte im Rahmen von privaten Vereinen (Burschenschaften, Korporationen, aber auch politischen und ethnischen Interessenvereinigungen), die sich um die Vertretung der Inter-
Since the 19th century, the students at the TU Wien have explored different paths and forms of organisation in order to best represent their interests to the university administration. A government-regulated, democratically based student representation organ was not, however, established in Austria until 1945. Below, we will attempt to trace this history and to highlight essential developments. Our focus is the period since the proclamation of the First Republic in November 1918.1 Although students at the Technische Hochschule (TH) in Vienna made several targeted attempts to represent their interests on a legally justified basis prior to 1918, the university system of the Empire in its waning days did not permit such efforts. The students had to use more or less informal contacts to rectors and professors to try and argue some of their ideas.2 However, we need to keep in mind that in the Monarchy these students were by no means a united group: Since the 1880s, national divisions had also intensified amongst students at the TH in Vienna, with racist and antisemitic tendencies becoming increasingly noticeable. Their organisation was based on private associations (fraternities, corporations, and political or ethnic interest groups) that strove to represent the interests of their clientele. The strongest group amongst the TH students was that of the the German-speaking students, the majority of whom adhered to the German National fraction.
Die Vertretung der Studierenden an der TH/TU Wien im 20. und frühen 21. Jahrhundert | 17
essen ihrer jeweiligen Klientel bemühten. Die stärkste Gruppe unter den Hörern der TH in Wien war jene der deutschsprachigen Studierenden, die politisch überwiegend der deutschnationalen Richtung anhingen. Planung und Einführung eines „Studentenrechts“: formale Demokratie auf rassistischer Grundlage (1918–1933) Das Ende des Ersten Weltkriegs und die Ausrufung einer österreichischen Republik brachten für die Studenten zunächst keine Veränderungen im studienrechtlichen Bereich, die Rahmenbedingungen für eigenständiges Agieren veränderten sich aber von Grund auf. Die neuen politischen Gegebenheiten förderten das studentische Selbstbewusstsein. Auch wenn die Mehrheit der Studierenden ihren weltanschaulichen Lagern treu blieb und somit auch keine tief greifende Verschiebung des politischen Spektrums nach „links“ (Russische Revolution, Rätebewegung etc.) zu konstatieren war, wurde der durch den Umbruch gewonnene Freiraum genutzt: Die Realisierung von lange gehegten Überlegungen zur Schaffung einer allgemeinen Studentenvertretung schien nun plötzlich greifbar nahe. Im Juni 1919 holte das Rektorat der TH in Wien Stellungnahmen der Studentengruppen betreffend die Schaffung einer einheitlichen „Interessenvertretung der Hörerschaft“ ein.3 Diese Intention wurde grundsätzlich auch von den politischen Behörden unterstützt. Äußerungen von deutschnationalen, katholischen, sozialistischen und jüdischen Organisationen wurden abgegeben. Unstrittig war die Kreation einer solchen allgemeinen Studentenvertretung durch Wahlen. Ein Hauptproblem war jedoch von Anfang an die Festlegung des Kreises der Wahlberechtigten. Besonders die Frage, ob dieser Vertretungskörper alle österreichischen Staatsbürger mit deutscher Muttersprache umfassen sollte oder ob eine deutsche „Volksbürgerschaft“ (d. h. eine ethnisch grundierte Kategorie, unabhängig von der jeweiligen Staatsbürgerschaft) für aktives und passives Wahlrecht ausschlaggebend sein sollte, spaltete
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Planning and Introduction of “Student Rights”: A Formal Democracy Founded on Racism (1918– 1933) The end of World War I and the proclamation of the Austrian Republic did not at first change the legal situation of students, however, the framework for independent action had changed fundamentally. The new political situation promoted student self-confidence. Even though the majority of students remained faithful to their ideological camps, and no radical shift of the political spectrum to the “left” (Russian Revolution, Workers and Soldiers Council Movement, etc.) can be observed, the freedom created by the upheaval was indeed used. The realisation of a long-standing wish to create a general student representation organ now seemed to be at hand. In June 1919, the Rectorate of the TH in Vienna invited student groups to make statements regarding a unified “student representation”.3 In principle, the political authorities also supported this aim. Statements were made by German National, Catholic, Socialist, and Jewish organisations. The establishment of a general student representation by election was undisputed. However, from the very beginning, a key problem was how to define the electorate. In particular, the question of whether the representative body was to include all Austrian nationals whose mother tongue was German, or whether a German “national citizenship” (Volksbür gerschaft, i.e. an ethnically based category independent of nationality) was to be decisive for the active and passive voting right, divided German National, Catholic, Social Democratic, and Jewish students.4 The enactment of a bill of “Student Rights”, recognised by the university administration, would go on to take five years. Finally implemented in 1924, the draft put into practice the ideas the German National students had presented in 1919: Taking recourse to the medieval and early modern division of students into “nations” – which, however, were at the time by no means established according to racial-national criteria. The limit for
deutschnationale, katholische, sozialdemokratische und jüdische Studenten.4 Es sollte fünf Jahre bis zur Umsetzung eines von der Hochschulleitung anerkannten „Studentenrechtes“ dauern. Der 1924 schließlich realisierte Entwurf setzt die schon 1919 eingebrachten Vorstellungen der deutschnationalen Studenten in die Tat um: In einem Rückgriff auf die mittelalterlich-frühneuzeitliche Einteilung der Studierenden in „Nationen“, die damals aber keineswegs nach völkischen Kriterien aufgebaut waren, wurde die Grenze für die Bildung von Studentennationen mit 5 % der Zahl der Inskribierten festgelegt. Es war jeder Nation erlaubt, über die Mitgliedschaft der einzelnen Studierenden zu entscheiden. Damit wurde das Staatsbürgerschaftsrecht zugunsten eines sogenannten „Volksbürgerrechts“ außer Kraft gesetzt und die erwünschte antisemitische Segregation in die Tat umgesetzt, denn die „deutsche“ Studentennation nahm keine jüdischen Hörerinnen und Hörer auf. Tatsächlich war die einzige „Studentennation“, die sich nach diesen Vorgaben letztlich konstituierte, die deutsche. An ihr beteiligten sich deutschnationale und katholische Studierende; der Verband sozialistischer Studenten boykottierte diese Einrichtung, die jüdischen Studierenden waren ohnehin ausgeschlossen. Dennoch beanspruchte sie als „Deutsche Studentenschaft“ die Alleinvertretung aller Studierenden der TH in Wien. Die Argumente von Rektor Saliger für eine Annahme des Studentenrechts gingen in die Richtung, dass das Professorenkollegium einen fixen und berechenbaren Ansprechpartner haben wolle und sich das Prinzip der „Nation“ als besonders tragfähig erwiesen habe. Die liberale und die sozialistische Presse bekämpften diese Regelung aufs Schärfste; auch auf politischer Ebene wurde die Konstruktion, die auch an der Hochschule für Bodenkultur fast zeitgleich eingeführt wurde, angegriffen, ohne dass jedoch die Unterrichtsverwaltung eingriff. Als 1930/31 ein ähnliches Studentenrecht an der Universität Wien unter Rektor Wenzel Gleispach eingeführt werden sollte, führte dies zu einer heftigen Kontroverse im gesamten deutschen Sprachraum – prominente Literaten wie Thomas Mann wandten sich gegen diese
Abb. 1: Jüdische Verbände mussten sich außerhalb der Deutschen Studentenschaft organisieren. Figure 1: Jewish associations had to organise outside the Deutsche Studentenschaft.
the formation of a student nation was set at 5% of registered students. Every nation had the right to decide on the membership of individual students. This rule suspended citizenship law in favour of a so-called Volks bürgerrecht, and the desired antisemitic segregation was achieved, as the “German” student nation refused to accept Jewish students. In fact, the German nation was the only “student nation” that was actually constituted according to these specifications. Its participants were German National and Catholic students, as the Association of Socialist Students boycotted the institution, and Jewish students were excluded. In spite of these facts, it
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Abb. 2: Studienführer der Deutschen Studentenschaft 1929/30. Figure 2: Study guide of the Deutsche Studentenschaft 1929–30.
rassistische Attacke auf das Staatsbürgerschaftsprinzip5 – die letztlich zu einer Aufhebung dieser Regelung durch den Verfassungsgerichtshof führte. Von Anfang an bemühte sich die Deutsche Studentenschaft der Technischen Hochschule in Wien um eine möglichst breite Palette an sozialen Dienstleistungen (Friseurstube, Krankenhilfsstelle, Kraftfahrdienst), die Versorgung mit Lehrmitteln (Lehrmittelstellen, Bücherei) und ein ausgedehntes Sport-, Freizeit- und Kulturangebot, das durchaus ideologisch orientiert war, und fand damit sehr rasch Unterstützung unter den Studierenden. Darüber hinaus organisierte sie den Österreichischen
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claimed sole representation of TH students as the “German Student Union” (Deutsche Studentenschaft). Rector Saliger’s argument for adopting this form of student rights was that the Council of Professors wanted a permanent and predictable contact, and that the principle of nations had proved to be especially sustainable. The liberal and socialist press were decidedly against this regulation, and the approach, which was introduced at the Hochschule für Bodenkultur (College of Agriculture) in the same period, was also attacked on a political level, without, however, the education authorities taking a stand. When the University of Vienna, under Rector Wenzel Gleispach, planned the introduction of similar student rights in 1930–31, this was followed by a heated controversy throughout the German-speaking world – with prominent authors like Thomas Mann opposing the racist attack against the principle of citizenship5 – which finally ended in the Constitutional Court repealing the regulation. From the start, the Deutsche Studentenschaft at the Technische Hochschule in Vienna strove to offer a broad array of social services (barbershop, first aid centre, transport service), the provision of teaching material (teaching materials office, library) and large range of sports, leisure, and cultural activities had a clear ideological orientation, and quickly garnered support amongst the students. In addition, they organised the Österrei chische Ferialtechnikerdienst (summer job placement for technology students) and the Amerika-Werkstuden tendienst (work placements in the USA). Above all, the German Student Union had the right to participate in the regulation of student affairs and matters of academic discipline. It was also granted the right to make statements on general national, cultural, economic, and educational matters. Only German National lists of different shades and the Catholic German list ran for election for the Deutsche Studentenschaft, with the former winning an average of 75–80% of the vote; the Catholic list usually got no more than a quarter of the vote. Election propaganda for these elections, however, was less about targeting
Ferialtechnikerdienst und den Amerika-Werkstudentendienst. Vor allem aber hatte die Deutsche Studentenschaft das Recht auf Mitwirkung bei der Regelung studentischer Angelegenheiten und bei Fragen der akademischen Disziplin. Auch die Stellungnahme zu allgemeinen, vaterländischen, kulturellen, wirtschaftlichen und Bildungsfragen wurde ihr zugestanden. Bei den Wahlen zur Deutschen Studentenschaft traten ausschließlich deutschnationale Listen verschiedener Schattierungen und die katholisch-deutsche Liste an, wobei erstere im Schnitt ca. 75–80 % der Stimmen erhielten; die katholische Liste kam in der Regel höchstens auf ein Viertel der Stimmen. Die Wahlpropaganda vor den Kammerwahlen wurde aber weniger gegen konkurrierende Listen als gegen die außerhalb der Studentenschaft stehenden und für einen Boykott werbenden Gruppen geführt. Der große Rückhalt für die Deutsche Studentenschaft unter den Studierenden drückte sich durch die Beteiligung an den Hochschulwahlen aus: Sie stieg von 54 % 1927 auf 78 % 1928 bis zu 87,7 % im Jahr 1931. Diese Konstellation trug dazu bei, dass auch an der Wiener Technik das politische Klima in den 1920er und 1930er Jahren extrem angespannt war. Immer wieder kam es zu Übergriffen gegen sozialistische und jüdische Studierende. Die schlimmsten Attacken, die teilweise schwere Verletzungen zur Folge hatten, geschahen in den Jahren 1931 bis 1933. Ein Kristallisationspunkt für die Konflikte zwischen Anhängern der Deutschen Studentenschaft und dem Verband sozialistischer Studenten war ein Kiosk des Verbandes sozialistischer Studenten, der immer wieder Anlass für Proteste und Übergriffe gab. Innerhalb kurzer Zeit gelang dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB) die Einigung des nationalen Lagers. Bereits bei den Kammerwahlen 1930 errang er die absolute Mehrheit in der Deutschen Studentenschaft. Doch das Bündnis mit den katholischen Studenten erwies sich als brüchig. Die Verschärfung der politischen Lage 1933 nach der Machtübernahme Hitlers in Deutschland führte zum Auszug der katholischen Stu-
Abb. 3: Kiosk als Symbol auf dem Cover des Studienführers der sozialistischen Studenten. Figure 3: Kiosk as a symbol on the cover of the Socialist Students’ study guide.
competing lists than about groups outside the Stu dentenschaft campaigning for a boycott. The growing support of the Deutsche Studentenschaft amongst the students is apparent from the university election participation, which rose from 54% in 1927, to 78% in 1928, and 87.7% in 1931. This constellation was a contributing factor of the extremely tense political climate at the Vienna TH in the 1920s and 1930s. There were several attacks against Socialist and Jewish students. The worst attacks, some of which left several people seriously injured, happened
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denten aus der Deutschen Studentenschaft. Es kam sogar zu Zusammenstößen zwischen den nationalen (und nationalsozialistischen) und den katholischen Gruppen. Mit dem Ausscheiden der katholischen Studenten war die Deutsche Studentenschaft an der TH in Wien fest in nationalsozialistischer Hand. Formale Gleichheit ohne Demokratie: die Sachwalterschaft und die Hochschülerschaft Österreichs (1933–1938) Bald nach dem Verbot der NSDAP im Juni 1933 löste die Regierung Dollfuß die Deutsche Studentenschaft auf und setzte im September 1933 einen „Sachwalter der Hochschülerschaft Österreichs“ ein. Dieser wurde von Sachwaltern an den einzelnen Hochschulen vertreten. An der Technischen Hochschule in Wien wurde der Maschinenbaustudent Ernst Marboe (1909–1957) im Oktober 1933 ehrenamtlich mit der Sachwalterschaft betraut.6 Marboe war nach 1945 an führender Stelle im Bundespressedienst und in der Bundestheaterverwaltung tätig und wurde auch als Drehbuchautor für den Film 1. April 2000 (Wolfgang Liebeneiner, 1952) bekannt. Die organisatorische Zusammenfassung der Studierenden erfolgte in sogenannten Fachschaften (dieser Begriff wurde 1933 erstmals offiziell verwendet), die Struktur der Deutschen Studentenschaft wurde weitgehend übernommen und beinhaltete Abteilungen für Schulungswesen, Auslandsdienst, Arbeitsdienst, Körperliche Ertüchtigung, Presse, Wirtschafts- und Fürsorgewesen und Verbandswesen. Wie an allen anderen Universitäten hatte auch der Sachwalter an der Technischen Hochschule in Wien den Auftrag, die Einrichtungen der Deutschen Studentenschaft zu übernehmen und möglichst schnell wieder den Studierenden zugänglich zu machen. Doch die Übernahme und Reorganisation der vielfältigen Einrichtungen der Studentenschaft sollte sich in die Länge ziehen. Selbst im Jahrbuch der Hochschülerschaft Österreichs für das Jahr 1934/35 werden die Akzeptanzprobleme der Sachwalterschaft an der TH an-
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in 1931 to 1933. A focal point of the conflicts between supporters of the Deutsche Studentenschaft and the Association of Socialist Students was a kiosk of the Association of Socialist Students that occasioned numerous protests and assaults. Within a short time, the National Socialist German Student Union (Nationalsozialistischer Deutscher Stu dentenbund – NSDStB) succeeded in uniting the national camp. As early as the 1930 elections, it had won an absolute majority in the Deutsche Studentenschaft. However, its alliance with the Catholic students proved to be fragile. The deterioration of the political situation in 1933, after Hitler took power in Germany, resulted in the Catholic students pulling out of the Deutsche Studenten schaft. There were even clashes between National (and National Socialist) and Catholic groups. Once the Catholic students withdrew, the Deutsche Studentenschaft at the TH in Vienna was firmly in National Socialist hands. Formal Equality without Democracy: Custodianship and Austrian Student Union (1933–1938) Soon after the NSDAP was prohibited in June of 1933, the Dollfuß government dissolved the Deutsche Studen tenschaft and appointed a “Custodian of the Austrian Student Union”, who was then represented by sub-custodians at each university. At the TH in Vienna, Ernst Marboe (1909–1957), a mechanical engineering student, was entrusted with an honorary custodianship in October 1933.6 After 1945, Marboe worked in high positions in the Federal Press Service and the Federal Theatre Administration. He is known for writing the script of the film 1. April 2000 (Wolfgang Liebeneiner, 1952). The students were organised in Fachschaften (student councils – the term was first officially used in 1933), and the structures of the Deutsche Studenten schaft were adopted to a considerable extent, including departments for training, foreign service, work service, physical education, the media, economic and welfare services, and organisational services. The custodian at the TH had the task, as at all universities, to appropriate
gesprochen: „[L]eider wurden die reinen und ehrlichen Absichten der Sachwalterschaft, die sich als Helfer der in hartem Daseinskampf aufwachsenden Studierenden betrachtet und nichts anderes will, als dieser die kulturellen und wirtschaftlichen Notwendigkeiten zu erleichtern, von manchen, selbst von Teilen des Professorenkollegiums missverstanden, ja sogar verkannt.“7 Diese Probleme waren auch vier Jahre nach der Errichtung immer noch deutlich sichtbar: Innerhalb der Sachwalterschaft der TH in Wien waren beispielsweise 1937 nur zwei von sieben Referaten besetzt.8 Im Gegensatz zur Deutschen Studentenschaft hatte die Sachwalterschaft alle österreichischen Studierenden ohne Ansehen von Religion oder „Rasse“ zu vertreten. Auch die Einteilung in Fachschaften wurde in der Zeit der Sachwalterschaft festgelegt. Ihre Vertreter waren aber in keiner Weise demokratisch legitimiert. Kameradschaften und Führerprinzip: die NS-Zeit (1938–1945) Während die Sachwalterschaft an der TH in Wien ihren Anspruch auf Vertretung aller Studierenden nicht umsetzen konnte, war der NSDStB seit Jahren in Opposition und im Untergrund aktiv gewesen. Gleich nach dem „Anschluss“ im März 1938 wurde die Hochschülerschaft Österreichs aufgelöst. An ihre Stelle trat wieder eine „Deutsche Studentenschaft“, in der ausschließlich der NSDStB vertreten war, der aufgrund seiner Organisationsdichte sofort in die bestehenden Strukturen nachrücken konnte.9 Für die folgenden Jahre kann keine institutionelle oder personelle Abgrenzung zwischen Deutscher Studentenschaft und NSDStB gezogen werden. Die sofort einsetzenden antijüdischen Maßnahmen (z. B. die Bestimmung eines Numerus clausus von 2 % am 23. April 1938) verringerten die Zahl der jüdischen Studierenden drastisch. Ab November 1938 war ein Studium für Jüdinnen und Juden gänzlich verboten. Sogenannte „Mischlinge“, also Studierende mit sowohl „arischen“ als auch jüdischen Vorfahren, konnten ihr Studium nur mit Genehmigungen fortsetzen. Diese Genehmigungen
Abb. 4: Wahlplakat des NSDSTB. Figure 4: NSDStB election poster.
the institutions of the Deutsche Studentenschaft and to ensure that these were quickly made available to students once again. But the takeover and reorganisation of the diverse institutions proved to be a long, drawnout process. The problems with accepting the custodianship at the TH are even addressed in the 1934–35 Austrian Student Union yearbook: “Unfortunately, the pure and honest intentions of the custodian, who regards himself as a helper of students growing up with a tough struggle for survival, and who wants nothing but to ease their cultural and economic needs, were misunderstood, even mistaken by some, even by parts of the professorial council.”7 These problems were still clearly visible four years after its establishment. For example, in
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1937, only two out of seven divisions of the TH custodianship were staffed.8 As opposed to the Deutsche Studentenschaft, the custodianship was required to represent all students without regard to religion or “race”. The division into Fachschaften was defined during the custodianship period. However, their representatives had no democratic legitimation whatsoever. Comradeships and the Führer Principle – the Nazi Era (1938–1945)
Abb. 5: Jahrbuch der Deutschen Studentenschaft an der TH in Wien für das Studienjahr 1939/40. Figure 5: Yearbook of the Deutsche Studentenschaft at the Techni sche Hochschule in Vienna for the 1939–40 term.
waren von sich immer mehr verschärfenden rechtlichen Rahmenbedingungen abhängig. Nach der Auflösung des Cartellverbandes und der freiwilligen Auflösung der waffenstudentischen Verbindungen war die Gleichschaltung der Studierenden abgeschlossen. Die ehemaligen waffenstudentischen Verbindungen an den einzelnen Hochschulen bildeten den Kern der sogenannten Kameradschaften, die das organisatorische Rückgrat der Deutschen Studentenschaft bildeten. Die Mitgliedschaft in einer Kameradschaft war ausschließlich den männlichen Studierenden vorbehalten. Sie sollte im Idealfall den studentischen Alltag komplett organisieren, und zwar nicht nur den Bereich des Studiums, sondern auch die Freizeit und die Ferienzeit.
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While the custodianship at the TH was unable to assert its claim to represent all students, the NSDStB had been clandestinely active in opposition for years. Immediately after the Anschluss in March 1938, the Student Union of Austria was dissolved. It was replaced by the Deutsche Studentenschaft once again, with only the NSDStB represented, which managed to move into the existing structures immediately due to its high level of organisation.9 Over the following years, no institutional or personal boundaries between the Deutsche Studentenschaft and the NSDStB can be ascertained. Immediate anti-Jewish measures (e.g. the definition of a numerus clausus of 2% on 23 April 1938) drastically reduced the number of Jewish students at the university. From November 1938 on, Jews were prohibited from studying altogether. So-called “Mischlinge”, i.e. students with “Aryan” as well as Jewish ancestors, were only able to continue their studies by special permission. The granting of such permits was regulated by a progressively restrictive legal framework. After the dissolution of the Cartellverband (a German umbrella organisation of Catholic male student fraternities) and the voluntary dissolution of armed student fraternities, the Gleichschaltung (successively established system of totalitarian control by the Nazis) of the students was complete. The former armed student fraternities formed the core of the Kameradschaften (Comradeships) at individual universities, which formed the organisational backbone of the Deutsche Studentenschaft. Membership in a Kameradschaft was restricted
An der Technischen Hochschule in Wien waren zunächst sieben Kameradschaften aktiv, die nicht alle Studenten aufnehmen konnten, sondern sich auf die niedrigen Semester beschränkten, um hier ihrer „Erziehungsaufgabe“, wie es Studentenführer Müller ausdrückte, nachzukommen.10 Für die Studentinnen wurde die Arbeitsgemeinschaft nationalsozialistischer Studentinnen (ANSt) geschaffen, die eine ähnliche Funktion wie die Kameradschaften haben sollte. In Kriegszeiten verlor die Deutsche Studentenschaft immer mehr an Bedeutung, ihre Mitglieder wurden zum großen Teil einberufen, die propagierte Idealvorstellung einer ethnisch homogenen, männlich dominierten Hochschule prallte spätestens ab 1942 auf eine Realität, in der der Anteil von Frauen und Ausländern stark zunahm. Unter diesen Bedingungen war es eine der Hauptaufgaben der Studentenschaft, die Kontakte mit den im Kriegsdienst befindlichen Kommilitonen aufrecht zu erhalten. Dies geschah vereinzelt durch gedruckte Nachrichten der einzelnen Kameradschaften, vor allem aber mittels der „Heimatbriefe“, die den Soldaten Informationen aus der Hochschule bieten sollten. Insgesamt bedeuteten die Jahre 1938 bis 1945 für die Studierenden der TH in Wien die Zeit der schlimmsten politischen und gesellschaftlichen Unfreiheit. Ausführlich werden die Folgen in den historischen Bänden der Festschrift der TU Wien erläutert. An dieser Stelle soll aber nicht vergessen werden, dass bereits in demokratischen Zeiten eine große Mehrheit der Studierenden der TH in Wien den NSDStB, die Studentenorganisation der NSDAP, der aus seinen wahren Zielen nie ein Hehl gemacht hatte, unterstützt und gewählt hatten. Gründung und Etablierung der Österreichischen Hochschülerschaft (1945–1960) Nach der Zerschlagung der NS-Strukturen bildeten sich zunächst an den einzelnen Hochschulen „Demokratische Studentenschaften“. Unmittelbar vor und nach der Befreiung Wiens hatten sich erste antinationalsozialistische studentische Gruppen formiert.
Abb. 6: „Heimatbrief“ aus dem Jahr 1944. Figure 6: “Heimatbrief”, 1944.
to male students. Ideally, it was supposed to completely organise student life, not only in the field of studies, but also in leisure activities and holidays. At the TH in Vienna, there were initially seven active Kameradschaften, which were unable to absorb all students and thus limited themselves to undergraduates in order to fulfil their “educational role”, according to student leader Müller.10 For female students, the Arbeitsgemeinschaft national sozialistischer Studentinnen (ANSt – Working Group of National Socialist Women Students) was created, with a similar function to that of the Kameradschaften. During the war, the importance of the Deutsche Studentenschaft lessened, most of its members were conscripted, and starting in 1942 at the latest, the
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Abb./Figure 7: Friedrich Blumenschein 1946
Auch an der Technischen Hochschule in Wien formierte sich, wie an anderen Hochschulstandorten, eine „Demokratische Studentenschaft“, die die Interessen der (antinazistischen) Studierenden gegenüber Hochschule und Politik vertreten wollten. An ihre Spitze trat der Maschinenbaustudent Friedrich Blumenschein. Er hatte sein Studium 1937/38 begonnen und 1940 die erste Staatsprüfung mit sehr gutem Erfolg abgelegt. Danach wurde ihm als „Mischling I. Grades“ das Weiterstudieren untersagt. Nach der Befreiung Österreichs nahm Blumenschein im Sommersemester 1945 sein Studium wieder auf, betätigte sich daneben auch als Studentenvertreter und erwarb sich in den folgenden Jahren Verdienste um die Betreuung der durch den Nationalsozialismus geschädigten Studierenden. 1948 legte er die 2. Staatsprüfung ab. Mit Verordnung des Staatsamtes für Volksaufklärung, für Unterricht und Erziehung und für Kultusangelegenheiten wurde im September 1945 die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) ins Leben gerufen.11 Die Verordnung legte fest, dass alle österreichischen Studierenden der ÖH angehörten und unterhalb der Dachorganisation an jeder Universität Hochschülerschaften einzurichten seien. Eine genaue Beschreibung des Betätigungsfeldes fehlte noch.
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propagated ideal vision of an ethnically homogeneous, male-dominated university clashed with a reality in which the proportion of women and foreigners had significantly increased. Under these conditions, one of the main tasks of the Studentenschaft was to keep in touch with their fellow students in active service. Sometimes, there were printed newsletters of individual Kameradschaften, but for the most part, the “Heimatbriefe” (letters from home) sought to provide the soldiers with academic information. Altogether, the years 1938 to 1945 were marked by a severe lack of political and social freedom for the students of the TH in Vienna. Their impact is illustrated extensively in the historical volumes of the TU Wien fest schrift. However, we should not forget that even in the democratic era, a large majority of the students at the TH in Vienna supported and voted for the NSDStB, the NSDAP student organisation, which had never sought to hide its true goals. Foundation and Establishment of the Austrian Student Union (1945–1960) After the dissolution of the Nazi structures, “democratic student unions” began to shape at the different universities. Immediately before and after the liberation of Vienna, the first anti-Nazi student groups were formed. A democratic student union also formed at the TH in Vienna, as in other university locations, which aimed to represent the interests of (anti-Nazi) students at the university and in government. This student union was headed by Friedrich Blumenschein, a mechanical engineering student who had started his studies in 1937–38, and had passed his first State Exam in 1940 with outstanding success. After that, he was barred from further studies due to being a Mischling I. Grades (mixed race of the first degree). After the liberation of Austria, Blumenschein restarted his studies in the summer term of 1945, and became active as a student representative. In the years to come, he earned distinction by helping students af-
Der Spielraum war aber sehr stark eingeschränkt. Werbung per Flugzettel war den Hochschülerschaften ebenso ausnahmslos untersagt wie parteipolitische Betätigung.12 Damit wies die ÖH zunächst eine paradoxe Konstruktion auf: Einerseits war jegliche Parteipolitik in der Studentenschaft untersagt, andererseits waren nur Studentenfraktionen zugelassen, die politisch einer der drei zugelassenen Parteien, also ÖVP, SPÖ oder KPÖ, zugerechnet werden konnten. Eine der ersten und klar definierten Aufgaben der Demokratischen Studentenschaft und später der Österreichischen Hochschülerschaft war die Einrichtung und Beschickung von studentischen Sonderkommissionen, die über die Involvierung von Studierenden in den Nationalsozialismus und ihre Zulassung zur Inskription zu entscheiden hatten. An der Technischen Hochschule in Wien setzten sich die Sonderkommissionen aus drei Vertretern der Studentenschaft und einem Bevollmächtigten des Rektors zusammen.13 Mehr als 15 Prozent der Studierenden der TH in Wien galten im Sinne der NS-Gesetze als belastet. 1945/46 wurden 55 vom Studium ausgeschlossen und 416 zu Sühneleistungen verpflichtet, bei einer Gesamtstudierendenzahl von 2404.14 1946 fanden die ersten Wahlen zur Österreichischen Hochschülerschaft statt, kandidieren durften nur die drei mit den zugelassenen Parteien verbundenen Fraktionen. Überschattet war diese Premiere durch schwere Zusammenstöße zwischen kommunistischen Demonstranten und Studierenden an der Universität Wien, die mit einigen schwer verletzten Studenten endeten. Die kommunistische Presse hatte über nazistische Äußerungen bei Versammlungen im Vorfeld der Wahlen berichtet.15 An der Technischen Hochschule in Wien endeten die Wahlen – wie auch an den anderen Hochschulen – mit einem klaren Wahlsieg der unter dem Namen Union österreichi scher Akademiker kandidierenden Wahlgruppe der ÖVP, die mit mehr als 68 % der Stimmen 11 von 15 Mandaten erringen konnten. Die sozialistischen Studenten landeten mit knapp 29 % der Stimmen und 4 Mandaten auf dem zweiten Platz, für die Kommunisten entschieden sich nur 3 % der Studierenden der TH Wien.
fected by National Socialism. He passed his second State Exam in 1948. By decree of the State Office for Public Enlightenment, Education and Culture, the Austrian Student Union (Österreichische Hochschülerschaft, ÖH) was established in September 1945.11 The decree stipulated that all Austrian students be members of the ÖH, and that each university had to establish its own student union. Although its field of activities was not exactly defined, its scope was very limited. Publicity via flyers was uniformly prohibited, as well as political activities within the student unions.12 This meant that the ÖH, in the beginning, was a paradoxical construction. On the one hand, any party politics within the student union was prohibited; on the other hand, the only admissible student factions were those that could be attributed to one of the authorised parties, i.e. ÖVP (People’s Party), SPÖ (Socialist Party), or KPÖ (Communist Party). One of the first clearly defined tasks of the democratic student union and later the ÖH was establishing and staffing special student commissions to decide the degree of involvement in National Socialism by students and if they would be given authorisation to re-register at the university. At the TH in Vienna, these special commissions consisted of three student representatives and one Rector’s delegate.13 Under the anti-Nazi laws, more than 15% of students at the TH were considered to be politically incriminated. In 1945–46, of a total of 2,404 students, 55 were excluded from studying, and 416 were sentenced to reparation work.14 In 1946, the first ÖH elections were held, with only the factions connected to the three authorised parties being allowed to run. This first election was overshadowed by violent clashes between communist demonstrators and students at the University of Vienna, with several students being seriously injured. The communist press had reported on Nazi comments at election meetings.15 At the TH in Vienna, the election results – as at other universities – gave a clear victory for the ÖVP group, running under the name Union österreichischer Akademiker, which won 11 of 15 seats with more than
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Abb. 8: Flugzettel Wahlblock. Figure 8: Voting bloc flyer.
Mit der Zulassung des Ringes Freiheitlicher Studenten (RFS) zu den ÖH-Wahlen wurde auch das hierorts traditionell starke deutschnationale Lager erstmals in die ÖH-Strukturen eingebunden. Die fünfziger, sechziger und auch die frühen siebziger Jahre waren an der TH in Wien wahlpolitisch eine ruhige Zeit. Dominierende Kraft an der TH blieben aber über den ganzen Zeitraum ÖVP-nahe Studentengruppen, wenn auch der RFS einige Male nur knapp zurücklag. Die sozialistischen Studenten blieben weitgehend konstant, lagen aber nach 1953 immer deutlich hinter dem RFS.
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Abb. 9 Flugzettel RFS. Figure 9: RFS flyer.
68% of the votes. The Socialist Students came second with nearly 29% of the votes and 4 seats; only 3% of the TH Wien students voted communist. When the Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) qualified for ÖH elections, the German National camp, traditionally strong here, was also integrated into the ÖH structure. Election-wise, the 1950s, 1960s, and early 1970s were a quiet period at the TH Wien. Over the whole period, student groups associated with the ÖVP made up the dominating force, although the RFS was a close runner-up several times. The Socialist Students (VSStÖ) remained more or less constant, but were always clearly beaten by the RFS after 1953.
Gesellschaftlicher und politischer Wandel: HTHW/ HTU 1961–1989 Seit Entstehung der Universitäten gehören studentische Proteste zur Hochschule wie Lehre und Forschung. Universitäten bilden eine Jugend zum selbstständigen kritischen Denken aus, was in der Regel auch zu Widerspruch und Protest führt. Nach den heftigen Krawallen im Vorfeld der ersten ÖH-Wahlen im November 1946 blieb es in dieser Hinsicht sehr ruhig. Die Antagonismen der Ersten Republik lebten natürlich auch an den Hochschulen weiter, auf der Straße wurden sie aber nicht mehr ausgetragen. Ein weiteres Merkmal der studentischen Protestkultur der 1950er und der frühen 1960er Jahre war die fraktionsübergreifende Organisation von Protestaktionen. Die erste größere Protestaktion in der Zweiten Republik fand 1952 statt, als die ÖH einen Sitzstreik gegen Studiengebühren auf der Wiener Ringstraße organisierte. 1961 kam es wegen der krassen Unterfinanzierung der Universitäten zu einer großen Streik- und Aktionsbewegung: Angestoßen von der Österreichischen Rektorenkonferenz, organisiert von den Hauptausschüssen der ÖH und unterstützt von den Universitäten und Hochschulen, fand vom 29. Mai bis 3. Juni 1961 ein landesweiter Hochschulstreik statt.16 Dieses weitgehend gemeinsame Auftreten fand spätestens seit den Konflikten um den antisemitischen Professor der Hochschule für Welthandel, Taras Borodaj kewycz, und dem Totschlag an dem KZ-Überlebenden Ernst Kirchweger im Jahr 1965 ein Ende. Sozialistische und freiheitliche Studenten standen sich in dieser Auseinandersetzung direkt gegenüber. Im Zuge der internationalen Studierendenproteste in Frankreich und Deutschland 1968 gingen auch in Österreich Studierende auf die Straße, allerdings keineswegs in der Intensität wie in den beiden genannten Ländern. Protestiert wurde gegen den Vietnamkrieg, für mehr studentische Mitsprache und gegen die althergebrachten Symbole der Universität, so zum Beispiel bei einer Störaktion gegen die Inauguration des neuen Rektors
Abb. 10: Flugzettel VSStÖ. Figure 10: VSStÖ flyer.
Social and Political Change: HTHW/HTU 1961–1989 From the very beginning of universities, student protests have been as much part of university life as teaching and research. Universities educate young people to think independently and critically, which often also leads to dissent and protest. However, after violent clashes preceding the first ÖH elections in November 1946, things remained very quiet in this respect. The antagonisms of the First Republic obviously remained present at the universities, but they were no longer fought out on the streets. Another characteristic of student protest culture in the 1950s and early 1960s was the cross-faction organisation of protests.
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der Universität Wien im November 1968. Manifestationen gegen Polizeiwillkür, wie sie in Deutschland seit der Ermordung des Studenten Benno Ohnesorg bei einer Anti-Schah-Demonstration durch einen Polizisten an der Tagesordnung waren, gab es in Österreich nicht. Die aufsehenerregendste Aktivität des Jahres 1968 in Wien war aber keine studentische, sondern eine künstlerische Aktion. Unter dem Titel „Kunst und Revolution“ fand im Hörsaal II des Neuen Institutsgebäudes der Universität Wien eine Veranstaltung statt, die als „Uni-Ferkelei“ österreichweit Aufsehen erregte.17 Der einzige an der Aktion beteiligte Inskribierte war Otmar Bauer (1945–2004), der damals an der TH in Wien Architektur studierte. Für ihn hatte diese Beteiligung, mehr aber noch die heftige mediale Reaktion darauf, schlimme Folgen: Es wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet, das mit der Relegierung Otmar Bauers von der Technischen Hochschule Wien endete.18 Die gesellschaftliche Unruhe der Zeit lässt sich an der TH in Wien am ehesten bei den Architekten beobachten, wo sich rund um den Hochschulassistenten Günther Feuerstein fortschrittliche Studenten sammelten. In diesem Kreis waren spätere Mitglieder von Architekturkollektiven und -büros wie Coop Himmelb(l)au, Haus-Rucker-Co oder ZÜND-UP präsent. Im Jänner 1969 steigerte sich die Unruhe an den Hochschulen weiter, ein Umstand, der sich aber weder in den gesamtösterreichischen ÖH-Wahlen noch an der TH in Wien niederschlug. Trotzdem reagierte die Politik auf die Stimmungslage: Noch 1969, unter der ÖVP-Alleinregierung Klaus, wurden mit dem Allgemeinen Hochschulstudiengesetz (AHStG) Institutskonferenzen mit einer drittelparitätischen Zusammensetzung gesetzlich verankert und ihre Einführung verpflichtend vorgeschrieben. Die lange geforderte Abschaffung der Studiengebühren wurde wenig später mit dem Hochschultaxengesetz 1972 von der sozialistischen Alleinregierung Kreisky umgesetzt. Mit dem UOG 1975 veränderte sich die Rolle der HTU fundamental: Die Hochschülerschaft war nun im höchsten Kollegialorgan der TU Wien, dem Akademischen Senat, mit einem Viertel der Stimmen vertreten, in den Studienkommissionen herrschte Drittelparität.
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The first major protest of the Second Republic took place in 1952, when the ÖH organised a sit-down strike against tuition fees on the Vienna Ringstraße. In 1961, the blatant under-funding of universities led to a large overall movement of strikes and political action. Initiated by the Austrian Rector’s Conference, organised by the ÖH university committees, and supported by the universities, a national university strike was held from 29 May to 3 June 1961.16 This period of frequent joint action ended with conflicts focussed around the antisemitic professor at the Hochschule für Welthandel (College of World Trade), Taras Borodajkewycz, and the fatal beating of concentration camp survivor Ernst Kirchweger in 1965. Socialist and Freiheitliche students stood at opposite ends in this conflict. In the course of international student protest in France and in Germany in 1968, Austrian students also took to the streets, albeit to a much lesser extent than in the two other countries. They protested against the Vietnam War, for more student participation, and against the established symbols of the university – for example by disrupting the inauguration of the new Rector of the University of Vienna in November 1968. Demonstrations against police brutality, as were common in Germany after Benno Ohnesorg, a student, was murdered by a policeman during an anti-Shah demonstration, were unknown in Austria. The most sensational activity of 1968 in Vienna, however, was not a student event but instead an artistic one. Under the title “Art and Revolution”, an event took place in Lecture Hall II of the New Institute Building of the University of Vienna, which caused a stir throughout Austria because of “university obscenity”.17 The only registered student participating in the event was Otmar Bauer (1945–2004), who was studying architecture at the TH Wien at the time. For him, his involvement, and especially the violent media reaction to it, had dire consequences: Disciplinary action was initiated, ending in Otmar Bauer’s expulsion from the TH.18 The social unrest was at the time most visible amongst architects at the TH Wien, where progressive students were headed up by Assistant Professor Günther Feuer-
Diese große gesellschaftliche Aufwertung der HTU hatte zunächst wenig Einfluss auf die Mehrheitsverhältnisse. Drei große Veränderungsprozesse lassen sich aber seit den frühen 1970er Jahren beobachten: Die sozialistischen Studenten wurden etwas stärker, der RFS verlor rasch an Unterstützung und die bis dahin dominierende, aber innerlich zerrissene Österreichische Studentenunion (ÖSU) spaltete sich in zwei Lager: Aus dem ÖVP-nahen Teil entstand die bis heute tätige Aktionsgemeinschaft (AG). Die Entwicklung des anderen Lagers begann Mitte der 1970er Jahre, als die Fachschaften an der nunmehrigen TU Wien immer stärker wurden. Um auch auf Universitätsebene und nicht nur auf Studienrichtungsebene agieren zu können, schlossen sich einzelne Fachschaftlerinnen und Fachschaftler der „Exekutivfraktion ÖSU“ an. Nachdem das Fachschaftenlager sehr stark geworden war, spaltete es sich von der ÖSU ab und bildete zunächst im Jahr 1981 die „Liste Unabhängiger Fachschaften an der Technik – LUFT“ und ab 1983 die FACHSCHAFTSLISTE. Ab 1981 war die LUFT Teil der Exekutive und seit 1983 stellte die FACHSCHAFTSLISTE immer den Vorsitz der HTU Wien. Schon vier Jahre später erreichte sie die absolute Mehrheit, die, außer in einem Wahljahr, bis zum heutigen Tage gehalten wurde. Dies hatte einen wesentlichen Einfluss auf die politische Ausrichtung der HTU Wien, da sie von ihrer bisherigen konservativen Politik zu einer aktionistischeren, pragmatischen und parteiunabhängigen Arbeitsweise wechselte. Ab diesem Moment mussten auch neue Entscheidungsfindungsprozesse erarbeitet werden, um die einzelnen Fachschaften in die Entscheidungen auf Universitätsebene einbinden zu können. Am Anfang des Wintersemesters 1987/88 war der Unmut bei Lehrenden und Studierenden auf Grund der Studienbedingungen sehr groß. Spontan wurde eine Chemielaborübung aus dem überfüllten Labor des Lehartrakts auf die sechsspurige Fahrbahn des Getreidemarktes verlegt. Diese wurde von zwei Seiten mit mobilen Labortischen abgeriegelt und der Verkehr für längere Zeit aufgehalten.
stein. This circle later included members of architecture collectives and offices such as Coop Himmelb(l)au, HausRucker-Co, and ZÜND-UP. In January 1969, unrest at the universities increased even more, even though this fact was reflected neither in nation-wide ÖH elections, nor at the TH in Vienna. Nevertheless, the government reacted to the mood. In 1969, under the ÖVP Klaus government, the General University Studies Act (Allgemeines Hochschulstudi engesetz, AHStG) introduced one-third parity departmental conferences with mandatory implementation. The long-demanded abolition of tuition fees was implemented a few years later with the 1972 University Tax Act by the Socialist Kreisky government. The UOG 1975 fundamentally changed the role of the HTU (TU student union). The student union was now represented in the highest organ of the university, the Academic Senate, with a quarter of the votes; and study commissions had one-third parity. Initially, this huge social validation of the HTU hardly influenced the majorities. Three important processes of change are nevertheless evident since the early 1970s. The Socialist Students gained a little, the RFS quickly lost its support, and the so far dominating but internally torn Austrian Student Union (Österreichische Studentenunion – ÖSU) separated into two camps, and the parts with close ties to the ÖVP formed the Aktionsgemein schaft – AG that is still active today. The development of the other camp began in the mid-1970s, when the Fachschaften at what was now the TU Wien became ever stronger. In order to be able to act on the university level as well as on a student representative level, individual Fachschaft activists linked themselves to the “ÖSU Executive Faction”. When the Fachschaften camp had gained strength, it separated from the ÖSU and first formed the “Liste Unabhängiger Fachschaften an der Technik – LUFT” in 1981, and from 1983 the FACHSCHAFTSLISTE. From 1981, LUFT was part of the executive, and after 1983, FACHSCHAFTSLISTE supplied the HTU chairperson. It won the absolute majority only four years later, a position which it has defended until today with the
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Abb.11: Konzert von Sigi Maron im besetzten Audi Max. Figure 11: Sigi Maron in concert in the occupied Audimax.
Am 24. Oktober 1987 gingen circa 40.000 Studierende in Wien auf die Straße und demonstrierten gegen die schlechten Studienbedingungen und Kürzungen der sozialen Förderungen (Kinderbeihilfe, Freifahrt bzw. Vergünstigungen bei öffentlichen Verkehrsmitteln). Die ÖVP-nahe Aktionsgemeinschaft (AG), die sowohl die Exekutive der Hauptausschüsse fast aller großen Hochschülerschaften als auch die des Zentralausschusses stellte, distanzierte sich von den Protesten und nahm die Ministerien in Schutz. Somit richtete sich der Protest auch gegen die eigenen Hochschülerschaften. An der Universität Wien wurde das Auditorium Maximum besetzt und dort basisdemokratische Plenarsitzungen abgehalten. Da die HTU Wien als einzige große Hochschülerschaft eine parteipolitisch unabhängige Vertretung hatte, versammelte sich hier die Opposition von allen österreichischen Universitäten. An der TU Wien und mit logistischer Unterstützung der HTU wurden unter anderem Demonstrationen organisiert, Flugzettel hergestellt und auch das weitere politische Vorgehen geplant. Eine der Ideen, die umgesetzt wurden, war der Besuch von Repräsentantinnen und Repräsentanten der Streikbewegung bei Nationalratsabgeordneten und Ministerialbeamten, um ihnen die eigenen Beweggründe klarzumachen. Diese „Besu-
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Abb. 12: Auch die Professoren waren auf Seiten der Streikenden: Dekan Rupert Patzelt (Elektrotechnik) im besetzten Hörsaal. Figure 12: The professors supported the protests – Dean of Faculty of Electrical Engineering Rupert Patzelt.
exception of a single election. This had a particular influence on the political orientation of the HTU Wien, as it switched from its former conservative policy to more action-oriented, pragmatic, and non-partisan principles of operation. From this moment, new decision-making processes were established in order to involve the different Fachschaften in university-level decisions. At the beginning of the 1987–88 winter term resentment was running high amongst teaching staff and students because of poor study conditions. Spontaneously, a chemistry lab exercise moved from the overcrowded lab
Abb. 14: Martin Margulies, (Stv.) Vorsitzender der HTU im Jahr 1988 (Mitte). Figure 14: Martin Margulies, (Vice) Chairman of HTU in 1988 (in the middle).
Abb. 13: Der Mittelbau erwies sich ebenfalls als solidarisch mit den Studierenden – Hans Mikosch (Chemie) bei einer Protestkundgebung. Figure 13: The non-professorial faculty also showed solidarity with the students – Hans Mikosch at a protest manifestation.
cherinnen und Besucher“ waren jedoch nie entscheidungsbefugt, sondern trugen die bei den Besuchen erworbenen Erkenntnisse zurück in ihr Plenum. Ohne die Unterstützung der HTU hätte diese – bis zu diesem Zeitpunkt – größte studentische Protestwelle der Zweiten Republik infrastrukturell nicht so gut funktioniert, wie es tatsächlich der Fall war.
of the Lehar wing to the six-lane Getreidemarkt street. It was blocked on both sides with mobile lab tables, and traffic was held up for some time. On 24 October 1987, around 40,000 students took to the streets of Vienna to demonstrate against poor conditions at the universities and cuts in social welfare (family allowances, free or subsidised public transport). The Aktionsgemeinschaft (AG) with its ties to the ÖVP, which held the executive chairs at most large universities as well as the Central Committee, distanced itself from the protest and defended the ministries. The protest thus also targeted the students’ own representatives. At the University of Vienna, the Audi Max was occupied and grassroots democracy plenary sessions were held. Since the HTU Wien was the only large student union to have non-partisan, independent representation, it was here that the opposition from all Austrian universities met. With the logistic support of the HTU, demonstrations were organised, flyers were printed, and future policies were planned at the TU Wien. One of the ideas that were implemented was for delegates of the strike movement to visit members of the national parliament and civil servants at the ministries in order to explain their reasons for protesting. These “visitors”, however,
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Neue Protestformen: von den 1990er-Jahren bis heute Die nächsten größeren Protestaktionen fanden in den Jahren 1995 und 1996 statt. Auslöser war auch dieses Mal ein Sparpaket der Bundesregierung. Dieses hatte, abgesehen von weiteren Kürzungen im bildungspolitischen und sozialen Bereich, die Freifahrt für Studierende abgeschafft und einen Leistungsnachweis für verschiedene Beihilfen, wie zum Beispiel bei der Familien- und Studienbeihilfe, vorgesehen. Im Oktober 1995 gingen circa 10.000 Studierende auf die Straßen, im November wurde die TU Wien komplett bestreikt. Die Proteste erreichten ihren Höhepunkt am 17. März 1996 mit 40.000 Demonstrierenden. Sehr prägend für diese Protestwelle war eine exorbitante Anzahl an Spontandemonstrationen, an denen teilweise nur drei oder
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Abb. 15: Demonstration im Herbst 1987. Figure 15: Demonstration in the autumn of 1987.
never had the authority to decide, but brought insights from their visits back into the plenary. Without the support of the HTU, the largest student protest of the Second Republic (up until that time) would not have had the infrastructure to function as well as it did. New Forms of Protest from the 1990s to Date The next big protests took place in 1995 and 1996. Again, they were triggered by a government austerity package. In addition to other cuts in education and social welfare, it had also abolished free public transport for students and introduced a performance record as a
Abb. 16: Abgesperrtes Tor Haupteingang Karlsplatz 13. Figure 16: Locked gate, main entrance, Karlsplatz 13.
Abb. 17 + 18: Protestkonzert vor dem Haupteingang. Figure 17/18: Protest concert in front of the main entrance.
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vier Leute teilnahmen, welche dabei einen Teil des Rings blockierten. In der TU Wien wurde zu dieser Zeit der Hörsaal 1 im Freihaus besetzt. Dort wurden viele Protestaktionen vorbereitet beziehungsweise Plenumssitzungen abgehalten. Nach 1996 haben sich nie wieder so viele Menschen an studentischen Demonstrationszügen beteiligt. Möglicherweise war diese „Demonstrationsmüdigkeit“, die bis heute andauert, auch bedingt durch die allwöchentlichen Donnerstagsdemonstrationen gegen die SchwarzBlaue Regierung. Nach 2000 entstanden dafür aber neue Widerstandsund Protestformen: Ausgelöst durch die Umsetzung des Bologna-Prozesses, der theoretisch die internationale Durchlässigkeit fördern sollte, indem das Studiensystem europaweit auf ein Bachelor-/Mastersystem umgestellt wurde, wurde am 20. Oktober 2009 die Akademie der bildenden Künste in Wien von Studierenden besetzt. Am selben Abend noch wurden die Besetzerinnen und Besetzer vom HTU-Vorsitz besucht. Danach weiteten sich die Besetzungen flächendeckend aus, zuerst österreichweit, danach im ganzen deutschsprachigen Raum. Das Logo und Motto dieser Besetzungen war „unibrennt“. Dieser kurze und prägnante Titel hat es in alle Zeitungen und natürlich in die aufkommenden sozialen Medien geschafft (die in dieser Bewegung erstmals eine zentrale Rolle spielten) und zu einer Welle von Solidaritätsbekundungen geführt. Politikerinnen und Politiker, Musikerinnen und Musiker, Künstlerinnen und Künstler und
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Abb. 19: Protest gegen die „Sparefroh“-Regierung. Figure 19: Protest against the “penny-pinching” government. Abb. 20: Verhüllte Eule am Bibliotheksgebäude der TU Wien. Figure 20: Shrouded owl at the TU Wien library building.
precondition for different stipends such as the family or student allowance. In October 1995, around 10,000 students took to the streets; in November, the TU Wien was completely blocked by the strike. The protests reached their height in a demonstration on 17 March 1996 with 40,000 participants. One characteristic of this wave of protests was a huge number of spontaneous demonstrations, some of which had only three or four participants, but nevertheless blocked part of the Ringstraße. At the TU Wien, Lecture Hall I at the Freihaus was occupied during this period, and was the site of many protest activities, planning, and plenary meetings. After 1996, student demonstrations ceased to draw as many people. This “demonstration weariness”, still noticeable today, is possibly due in part to the weekly Thursday Demonstrations against the black-blue (i.e. ÖVP-FPÖ) coalition government. After 2000, however, new forms of resistance and protests developed. Triggered by the implementation of the Bologna Process, which in theory aimed to promote international mobility by reorganising study programmes throughout Europe into a Bachelor/Master system, the Academy of Applied Arts in Vienna was occupied by stu-
Abb. 21: Erkletterung der Eule der Bibliothek und Anbringung eines Transparents. Figure 21: Climbing the library owl and attaching a banner.
Abb. 22: „Eule brennt!“ Figure 22: “The Owl is Burning!”
viele andere Persönlichkeiten aus der Zivilgesellschaft solidarisierten sich und traten in den besetzten Hörsälen auf. Die Eulenskulptur an der Fassade der Bibliothek der Technischen Universität Wien wurde mit dem Banner „TU brennt“ verhüllt. Es folgten Demonstrationen mit bis zu 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die meisten Hörsäle blieben bis gegen Weihnachten 2009 besetzt. Der Protest dauerte noch bis Mai 2010 an. Im Oktober 2011 kam ein weiteres Sparpaket der Regierung auf die Studierenden zu, welches das maximale Bezugsalter für Familien- und Studienbeihilfe von 26 auf 24 Jahre herabsetzte. Die Konsequenzen dieser
dents on 20 October 2009. That same night, the occupants were visited by the board members of the HTU. Afterwards, the occupations spread, first across Austria, and later throughout the entire German-speaking world. The logo and motto of these occupations was “uni brennt” – the university is burning. This short and pithy title made its way into all newspapers and of course to the still up-and-coming social media (which, for the first time, played a key role in this movement), and led to a wave of solidarity. Politicians, musicians, artists, and many other civil society representatives declared their solidarity and performed in occupied lecture halls. The owl sculpture
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Abb .23: Georg Steinhauser, mittlerweile Professor an der University of Colorado, bei einer Street Lecture. Figure 23: Georg Steinhauser, now Professor at the University of Colorado, at a Street Lecture.
Sparmaßnahme spürten besonders Studierende der TU Wien, da sie durch die Komplexität der Studien im Durchschnitt weit mehr als die Mindestzeit für ihr Studium benötigen. Unter anderem aus diesem Grund wurde am 18. Oktober 2011 eine Vollversammlung in das Audi Max einberufen. Nach der Versammlung marschierten Studierende aus ganz Wien in einem Sternmarsch zum Minoritenplatz. Aus diesem Protest ging die „Zukunftskampagne“ hervor. Ihre Mitglieder setzten sich für die Ausfinanzierung der TU Wien und für bessere Studienbedingungen ein (siehe dazu das Kapitel „FuTUre – Eine Kampagne zur Ausfinanzierung der TU Wien“). Im Zuge
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on the façade of the TU Wien library was wrapped with a “TU brennt” (the TU is burning) banner. There were demonstrations held with up to 10,000 participants. Most lecture halls remained occupied until around Christmas of 2009, with protests continuing until May 2010. In October 2011, students faced yet another government austerity package, one which reduced the maximum age for drawing family and study allowance to 24 (from 26) years. The consequences of this measure were particularly dire for TU Wien students: due to the complexity of their studies, they need on average far longer than the minimum time for their studies. For this reason, amongst others, a general assembly was called for 18 October 2011 in the Audimax. After the assembly, students from all over Vienna converged on Minoritenplatz. This protest was the starting point of the “future campaign”. Its members advocated sufficient funding of
Abb. 24: Street Lecture in spektakulärer Aufmachung auf der Wiedner Hauptstraße. Figure 24: Street Lecture with spectacular presentation at the Wiedner Hauptstraße.
dieser Kampagne wurden alternative Protestmethoden entwickelt, die sogenannten „Street LecTUres“. Diese sollten in Kombination mit Medienarbeit der Öffentlichkeit zeigen, wie wichtig die TU Wien ist und viel Aufmerksamkeit erregen, ohne mögliche Sympathisanten durch überflüssige Blockaden zu verärgern. Dieser Plan ging auf, die Öffentlichkeit reagierte sehr positiv auf diese Aktivitäten. Alle diese Proteste wurden vom Großteil der Studierenden mitgetragen und waren unter anderem auch deswegen erfolgreich. Keine einzige der hier erwähnten Protestbewegungen ist von einer Hochschülerinnen-
the TU Wien and better academic conditions (for more information, see the Chapter: “FuTUre – A Campaign for Full Funding of the TU Wien”). This campaign developed alternative protest methods, so-called “Street LecTUres”. These aimed to demonstrate the importance of the TU Wien to the public and to raise awareness in combination with public relation activities, without upsetting possible supporters with unnecessary blockades. This plan worked out, and the public reaction to these activities was very positive. All these protests were supported by a majority of students, which is one of the reasons for their success. Not a single one of these protest movements was started by a student union, they came from the students themselves and were only supported on an organisational level. Some prime examples will be illustrated in the chapters to follow.
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und Hochschülerschaft angefangen wurden, sondern sie kamen von den Studierenden selbst und wurden nur organisatorisch unterstützt. Einige Musterbeispiele werden in eigenen Kapiteln behandelt.
Abb. 25: Flugblatt „Hypotopia“, ein aufsehenerregendes studentisches Projekt, das von Studentinnen und Studenten in Eigeninitiative entwickelt und danach von der HTU gefördert wurde. Figure 25: “Hypotopia” flyer – a spectacular student project developed at the initiative of students and supported by the HTU.
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Anmerkungen/Notes 1 Die Basis für die folgenden Ausführungen bildet die Publikation Paulus Ebner/Juliane Mikoletzky (Hg.), Vom Studentencomité zur HTU. Zur Geschichte der Studierenden an der Technischen Universität Wien und ihren Vorgängerorganisationen, Wien 2006. 2 Vgl. Joseph Neuwirth, Beiträge zur Geschichte der Studentenschaft der k. k Technischen Hochschule in Wien, Wien 1916, und Juliane Mikoletzky, „Formierung und Entfaltung der Studentenschaft“, in: Ebner/Mikoletzky, Studentencomité, 6–30. 3 Vgl. zum Folgenden auch den Beitrag von Juliane Mikoletzky/Paulus Ebner, Zwischen Politik und Hochschulautonomie: Lehrende und Studierende 1918-1925, in Band 1/1 dieser Festschrift. 4 AT TUWA, RZl. 1783–1918/19 (Sammelakt „Studentenrecht“). 5 Vgl. dazu Brigitte Lichtenberger-Fenz, „... deutscher Abstammung und Muttersprache“ : österreichische Hochschulpolitik in der Ersten Republik, Wien/Salzburg 1990 (allgemein), Juliane Mikoletzky, „Von jeher ein Hort starker nationaler Gesinnung“. Die Technische Hochschule in Wien und der Nationalsozialismus, Wien 2003, 10–12 (TH in Wien) und Paulus Ebner, Politik und Hochschule. Die Hochschule für Bodenkultur 1914–1955, Wien 2002, 36–39 (BOKU). 6 AT TUWA, RZl. 14–1933/34. 7 Die Sachwalterschaft an der Technischen Hochschule, in: Jahrbuch der Hochschülerschaft Österreichs 1934/35, Wien o. J., 75. 8 Franz Gartmeyer, Die Zwischenkriegszeit, in: 150 Jahre Technische Hochschule in Wien – Eine Geschichte ihrer Studenten, hrsg. v. der Österreichischen Hochschülerschaft, Wien o. J., 23–31, hier 28. 9 AT TUWA, RZl. 1407–1937/38. 10 Ernst Müller, Der Studentenführer Technische Hochschule Wien, in: Jahrbuch der Deutschen Studentenschaft 1938/39, Wien 1938, 62. 11 StGBl. 170/1945. Vgl. auch Christine H. Forster, Die Geschichte der Österreichischen Hochschülerschaft 1945–1955, Wien 1984. 12 StGBl. 170/1945, §§ 12 (2) und 16. 13 Vgl. AT TUWA, RZl. 976/1945, 125/1946, 234/1946. 14 Hermann Kert, Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg, in: Franz Gartmayer, 150 Jahre Technische Hochschule Wien. Eine Geschichte ihrer Studenten, 34, und Mikoletzky, „Von jeher“, 42. 15 Vgl. Andreas Huber, Studenten im Schatten der NS-Zeit, Univ. Wien (Diplomarbeit) 2009. 16 Vgl. Paulus Ebner, Hochschulen – Armenhäuser von heute. Langfassung: http://www.tuwien.ac.at/fileadmin/t/univarch/downloads/studentenstreik1961.pdf (30. 07. 2015). 17 Kazuo Friedemann Kandutsch, Das Jahr 1968 am Beispiel der Veranstaltung ,Kunst und Revolution‘ in der (gesellschafts-)politischen Diskussion in Österreich, Wien (Diplomarbeit) 2007. 18 Otmar Bauer, 1968, Wien 2002, 20.
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STRUKTUR STRUCTURE Nicht nur die Art und Weise der Studierendenvertretung hat sich im Laufe der Geschichte gewandelt. Auch die Struktur der heutigen HTU und die Möglichkeiten der Mitbestimmung der einzelnen Referate und Fachschaften haben sich stark verändert, insbesondere in der Medienpräsenz und im Sozialbereich. Not only have the ways how the student’s representation works changed over the course of the years. The structure of today’s HTU and the means of co-determination by the various departments and student bodies have also been greatly altered, in particular in the areas of media relations and social work.
Anna Klampfer, Robert Jarczyk
DIE GESETZLICHE STRUKTUR DER HTU THE LEGAL STRUCTURE OF THE TU STUDENT UNION Die Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der TU Wien (kurz: HTU bzw. HTU Wien) ist die gesetzliche Interessensvertretung aller Studierenden der TU Wien. Sie ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts. Die Struktur der HTU wird zurzeit einerseits im Hochschülerinnen- und Hochschülerschaftsgesetz 2014 (HSG 2014), davor im HSG 1998 und HSG 1973, andererseits in der Satzung der HTU Wien geregelt. Dabei lassen sich grob drei Vertretungsebenen unterscheiden, die von den Studierenden direkt gewählt werden: Einerseits gibt es die Studienvertretungen (StV) und die Fakultätsvertretungen (FakV). Die Studienvertreterinnen und Studienvertreter werden alle zwei Jahre im Zuge der ÖH-Wahlen gewählt, wobei drei oder fünf Mandate besetzt werden. Diese Wahl ist eine Personenwahl. Die Mandate der Fakultätsvertretung werden von der Studienvertretung beschickt. Momentan gibt es 14 Studienvertretungen und acht Fakultätsvertretungen. An der TU Wien werden die Studienvertretungen und Fakultätsvertretungen historisch bedingt zu „Fachschaften“ zusammengefasst. Eine Fachschaft umfasst jedoch mehr Personen als die Mandatarinnen und Mandatare der jeweiligen Studien- bzw. Fakultätsvertretung – darauf wird später noch genauer eingegangen. Andererseits gibt es die Universitätsvertretung (UV), die ebenfalls alle zwei Jahre im Zuge der ÖH-Wahlen gewählt wird. Im Gegensatz zur Studienvertretung, für die einzelne Personen kandidieren, werden bei der UV Listen gewählt. Zurzeit besteht die Universitätsvertretung aus 17 Mandaten. Die Sitzzuweisung erfolgt über das d’Hondtsche Verfahren. Das Herzstück dieser Ebene bildet das Vorsitzteam, das von der Universitätsvertre-
The Student Union at the TU Wien (HTU Vienna or HTU for short) is the legal representative body of all TU Wien students and a public corporation. The TU Student Union’s structure is governed by the Union of Students Act 2014 (HSG 2014), before that by the Union of Students Acts of 1998 and 1973. It is likewise regulated by the TU Student Union’s Articles of Association. Three levels of representation can be roughly differentiated, all of which are directly elected by students. There are student’s representations (StV) on the one hand and faculty representatives (FakV) on the other. Student’s representations are elected every two years during the Austrian National Student Union elections, thus occupying three or five seats with the listed candidates. The student’s representations appoint mandates to fill the faculty representative seats. Currently, there are 14 student’s representations and eight faculty representatives. Students’ and faculty representatives at the TU Wien have historically been combined into student bodies. However, a student body is comprised of more people than there are seats of the respective students’ and/or faculty representatives, something which will be discussed in greater detail later on. Furthermore, university representatives (UV) are also elected every two years during the Austrian National Student Union (ÖH) elections. Unlike the student’s representation elections, in which individuals run as candidates, this election is for a party list of university representatives. The University representation currently consists of 17 seats. Seats are assigned according to the d’Hondt process. At the heart of this is the Chairperson Team, which is elected by university representation at their inaugural meeting every two years. The Chairper-
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tung in der konstituierenden Sitzung für eine Periode von zwei Jahren gewählt wird. Das Vorsitzteam wird von einer Reihe von Referaten unterstützt, die jeweils von iner Referentin oder einem Referenten geleitet werden, e welche ebenfalls von der Universitätsvertretung gewählt werden. Zusätzlich hat jedes Referat noch einige Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter (SB), wobei die Anzahl der SB sich von Referat zu Referat unterscheidet. Laut HSG 2014 müssen drei Referate eingerichtet werden: •• Referat für Bildungspolitik (an der HTU Wien: Referat für Bildung und Politik) •• Referat für Sozialpolitik (Sozialreferat) •• Referat für Finanz-, Wirtschafts- und Vermögensangelegenheiten (Wirtschaftsreferat) Zusätzlich zu diesen Referaten sind in der HTU momentan noch neun weitere Referate eingerichtet: •• Referat für ausländische Studierende •• Frauenreferat •• Referat für LesBiSchwule- und Transgenderangelegen heiten •• Referat für Informations- und Öffentlichkeitsarbeit (Pressereferat) •• Organisationsreferat •• Referat für angepasste Technologie •• Referat für kulturelle Angelegenheiten (Kulturreferat) •• Fotoreferat •• Referat für Barrierefreiheit
Alle Referate sind in der Satzung der HTU geregelt und werden mittels Beschluss der UV eingerichtet. Da es sich um eine Änderung der Satzung handelt, muss dieser Beschluss mit einer Zweidrittelmehrheit erfolgen. Die dritte Ebene, die vor 2005 und ab 2015 direkt gewählt wurde bzw. wird, ist die Bundesvertretung der Österreichischen Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft. Wie die Universitätsvertretung wird diese durch Listen gewählt. Die Bundesvertretung ist für alle Studierenden Österreichs, also die der Universitäten, Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen und
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son Team is supported by a number of departments, each of which is directed by an officer who is also an elected university representative. In addition, each department has one or more clerks, although the number of clerks differs from department to department. According to the Union of Students Act 2014, three departments must be in operation: •• Department of Educational Policy (at the TU Student Union: Department of Education and Policy) •• Department of Social Policy (Social Services Department) •• Department of Finance, Economy, and Financial Affairs (Economy Department) In addition to these departments, there are currently also nine other departments established at the TU Student Union: •• Department of Foreign Students •• Department of Women •• Department of LGBT Affairs •• Department of Information and Public Relations (Press Department) •• Department of Organisation •• Department of Ethical Technologies •• Department of Cultural Affairs (Cultural Department) •• Department of Photography •• Department of Accessibility All departments are governed by the TU Student Union’s Articles of Associations and established by a university representative resolution. Since this involves a change to the Articles of Association, such a resolution must be passed with a two-thirds majority. The third level of representation, which was directly elected prior to 2005 and again since 2015, is the Federal Representative of the Austrian National Student Union. As is the case with the university representatives, they are elected via party list. The federal representative is responsible for representing the interests of all Austrian students in universities, teacher training education, and private universities before the ministry and federal
Privatuniversitäten, zuständig und vertritt diese gegenüber dem zuständigen Ministerium und der Bundesregierung. Neben der Bundesvertretung gibt es noch für jede der vier verschiedenen Bildungseinrichtungen je eine Vorsitzendenkonferenz, zu welcher die jeweiligen Vorsitzenden der Hochschulvertretungen eingeladen werden. Diese verfügt auch über ein eigenes Budget für hochschulübergreifende Aktionen, wie zum Beispiel die „Woche der freien Bildung“. Des Weiteren entscheidet die Vorsitzendenkonferenz über Förderungen an mehreren Universitäten. Ein Beispiel hierfür wäre die Mensenförderung.
Abb. 1: Gesetzliche Struktur der HTU gemäß HSG Fig. 1: Legal Structure of the TU Student Union according to the Union of Students Act
government. In addition to federal representation, each of the four educational institutions has a Chairpersons’ Conference, to which the respective chairpersons of the representative tiers are invited. It also has its own budget for inter-university actions, such as the “Week of Free Education”. Furthermore, the Chairpersons’ Conference makes decisions on funding grants for multiple universities, for example for the funding of cafeterias.
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MITBESTIMMUNG CO-DETERMINATION Abgesehen von den alle zwei Jahre stattfindenden Wahlen der Österreichischen Hochschülerinnenund Hochschülerschaft gab und gibt es noch immer mehrere Möglichkeiten der Mitbestimmung an der TU Wien.
In addition to the biannual election of the Austrian National Student Union, there have been and still are numerous other opportunities for co-determination at the TU Wien. Earmarking Tuition Fees
Zweckwidmung der Studiengebühren Das Universitätsgesetz schrieb in den Jahren 2005 bis 2013 vor, dass die eingehobenen Studiengebühren der Universität direkt zugutekommen müssen. Diese wurden mittels einer Abstimmung durch die Studierenden, die diese bezahlt haben, zweckgewidmet. Die durch die Studienbeitragsbefreiung entstehenden Verluste wurden vom Ministerium gedeckt und unterlagen der Zweckwidmung. Der Senat musste mindestens fünf Kategorien festlegen, die dann zur Wahl standen. Mindestens zwei davon mussten von den Studierenden kommen. Eine Monitoringgruppe, der unter anderem die HTU angehörte, hatte die Aufgabe, zu kontrollieren, dass bei der Budgeterstellung die Ergebnisse der Wahl berücksichtigt wurden. Vollkommen frei konnte man jedoch nicht wählen, da es vom Vizerektor für Finanzen eine Ober- und Untergrenze für jede Kategorie gab, damit eine Mindestfinanzierung gewährleistet, sowie eine Überfinanzierung verhindert wurde, da ab einer gewissen Summe die Mittel nicht mehr sinnvoll genutzt werden können. Die Kategorien wurden mit ihren Ober- und Untergrenzen im Mitteilungsblatt veröffentlicht.1 Nachdem diese Abstimmung seit 2013 nicht mehr gesetzlich vorgeschrieben ist, werden die Kategorien nur mehr vom Senat bestimmt. Um sie zu eruieren, hat dieser jedoch eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die aus einer Person aus der Professorenkurie, einer aus dem
From 2005 to 2013, the University Act stipulated that collected tuition fees directly benefit the university. This was earmarked by the students who paid them via a vote process. Losses resulting from tuition fee exemptions were replenished by the Ministry and likewise subject to earmarking. The Senate was required to specify at least five categories to be put up for selection. At least two of these categories had to be chosen by the students. A monitoring group, of which the TU Student Union was a member, was tasked with verifying that election results were taken into consideration when creating the budget. However, one could not vote entirely freely, since the Vice Rector of Finance imposed upper and lower limits for each category so as to guarantee minimum funding and prevent overfunding, since funds above a certain amount could not be used in a sensible manner. The categories, along with their maximum and minimum funding limits, were published in the TU Wien information bulletin.1 After this vote ceased to be legally stipulated in 2013, the Senate began to determine the categories alone. To determine them, however, the Senate commissioned a work group consisting of one member of the Professors’ Association, one member of the scientific staff, and two students. The following categories have been specified throughout the years: •• Social Issues and Counselling
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wissenschaftlichen Personal und aus zwei Studierenden besteht. Folgende Kategorien wurden im Laufe der Jahre festgelegt: •• •• •• •• •• •• •• •• •• •• •• ••
Soziales und Beratung Hörsäle und Seminarräume Laborausstattung Infrastruktur Lehrveranstaltungen Konkrete Studienunterstützung International Ausbau des Angebotes von Soft Skills Tutorien Förderung von E-Learning- und E-Teaching-Methoden Schaffung von Lernräumen für Studierende Ankauf von Lehrbüchern
Studentische Mitbestimmung in akademischen Gremien Die Universität ist in viele Organisationseinheiten mit unterschiedlichen Zuständigkeitsbereichen unterteilt, und Entscheidungen werden oft in Gremien getroffen. In jedem Gremium sind auch Studierende vertreten. Die Erstellung eines neuen Studienplans, die Wahl der Rektorin oder des Rektors, die Berufung von Professorinnen oder Professoren, um nur einige Beispiele zu nennen, bei all diesen Entscheidungen können Studierende als Teil der Universität ihre Anliegen einbringen und mitentscheiden. Seit 1975 gibt es an Österreichs Universitäten die gesetzlich verankerte Mitbestimmung der Studierenden im Hochschulbetrieb. Mit der Zeit wurde die gesetzliche Mitbestimmung der Studierenden jedoch immer weiter zurückgedrängt. Mit dem Universitätsgesetz 2002 wurde die Mitbestimmung allgemein beschnitten, die Entscheidungen werden nun von einigen Wenigen getroffen, auch andere Angehörige der Universität können teilweise nur noch zuschauen. Die Studierenden, ihre Organisation und Mitbestimmung an der TU via HTU sind ein essentieller Teil der Universität und des Studiums.
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•• •• •• •• •• •• •• •• •• •• ••
Lecture Halls and Seminar Rooms Laboratory Equipment Infrastructure Courses Specific Study Support International Expansion of Soft Skills Training Tutorials Promoting e-Learning and e-Teaching Methods Creating study spaces for students Purchasing textbooks
Student Co-Determination in Academic Bodies The university is subdivided into many organisational units with different areas of responsibility, with decisions often being made in academic bodies, each of which includes student representatives. Creating a new curriculum, electing a rector, and appointing professors, to name just a few examples, are decisions in which students can express their concerns and actively co-determine the path of the university. Since 1975, the co-determination of students in Austrian university administrations has been legally mandated. Over time, however, students’ legal right to co-determination was pushed further and further into the background. The University Act of 2002 curtailed co-determination overall, and decisions are now made by only a few, with students and other university members in many cases being permitted only to observe. Students, their organisation, and co-determination at the TU Wien through the TU Student Union are essential components of the university and its study programmes. The following academic bodies currently exist at the TU Wien: •• Senate (26 members, 6 of which are student representatives) •• Faculty Councils (4 of 18) •• Appointment Committees (2 of 9) •• Habilitation Committees (2 of 9)
An der TU Wien gibt es zurzeit folgende akademische Gremien: •• Senat (26 Mitglieder, davon 6 StudierendenvertreterInnen) •• Fakultätsräte (4 von 18) •• Berufungskommissionen (2 von 9) •• Habilitationskommissionen (2 von 9) •• Studienkommissionen (ein Drittel der Mitglieder sind Studierende, die Gesamtanzahl ist nicht fix vorgegeben) Einige Fakultäten haben auch noch weitere beratende Gremien (zum Beispiel Fakultätsvertretungen) eingerichtet.2 Fachschaften Eine Fachschaft bilden Studierende, die sich um die offiziell gewählten Studienvertreter der jeweiligen Studienrichtung gesammelt haben, um Interessen der Studierenden gegenüber der Universität zu vertreten. Dabei beschränken sie ihre ehrenamtliche Arbeit nicht nur auf gesetzlich vorgegebene Tätigkeiten, sondern erweitern diese um verschiedene Dienstleistungen und Aktivitäten im Sinne der Studierenden. Offizielle Tätigkeiten Die Studienvertretung ist das offizielle Sprachrohr der Studierenden. Ein wesentlicher Teil ihrer offiziellen Arbeit besteht aus Gremienarbeit. Das höchste demokratische Kollegialorgan der Universität ist der Senat. Er ist das Gremium, in dem unter anderem die Studienpläne beschlossen werden. Wichtige Untergremien des Senats sind die Studienkommissionen, in denen die Studienpläne erstellt werden und das Lehrveranstaltungsangebot laufend auf Qualität geprüft und gegebenenfalls überarbeitet wird. Dadurch, dass die Studierenden in den Studienkommissionen gleichen Einfluss haben wie Professoren und sonstiges wissenschaftliches Personal, kann das Lehrangebot entscheidend geprägt werden. Weitere Untergremien des Senats sind die Berufungskommissio-
•• Student Committees (1/3 of members are students, the total number is variable). Some faculties have also created additional Advisory Bodies (such as faculty representation committees).2 Fachschaften A Fachschaft body is composed of students that have come together with the officially elected student’s representation to represent the interests of students of a certain field of studies at the university. They do not limit their voluntary work to the legally stipulated activities, instead expanding them to include a variety of different services and study-related activities. Official Activities The student’s representation is the official mouthpiece of the students. A significant amount of their official tasks consists of committee work. The university’s highest democratic organ is the Senate. This is where curricula are decided, among other things. Important Senate sub-committees include the Curriculum Committees, in which curricula and courses undergo ongoing quality inspection and are, if necessary, revised. Since the students on the Curriculum Committees have the same influence as professors and other scientific personnel, it is possible for them to influence course content to a significant degree. Additional Senate sub-committees include the Appointment Committee, responsible for checking potential employees’ abilities in teaching and research. An applicant who is found to be the ideal candidate for a position would then receive a professorship at the TU. In addition, there are also numerous additional administrative organs such as Faculty Councils and Habilitation Committees. Apart from committee work, student’s representatives provide counsel for both prospective and registered students. In addition, information days for freshmen students are held to help provide an introduction to every-
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nen, in welchen Bewerberinnen und Bewerber hinsichtlich ihrer Fähigkeiten in Lehre und Forschung geprüft werden. Jene Bewerberin oder jener Bewerber, die oder der als am besten für die Stelle geeignet befunden wird, erhält dann eine Professur an der TU. Zusätzlich gibt es noch eine Vielzahl weiterer Organe wie Fakultätsräte und Habilitationskommissionen, in denen die Studierenden ebenfalls vertreten sind. Abseits der Gremienarbeit bieten die Fachschaften Beratungen sowohl für Studieninteressierte als auch für bereits Inskribierte an. Für Studienanfängerinnen und Studienanfänger werden zusätzlich Informationsnachmittage angeboten, welche in den Universitätsalltag einführen und den Start in das Studium erleichtern sollen. In der Fachschaft finden sie offene Ohren für Studienprobleme, bzw. auch für rechtliche und andere Probleme. Zusätzlich ist es noch die Pflicht der Studienvertretungen und somit auch der Fachschaften, ihr Budget und ihre Räumlichkeiten selbst zu verwalten und Stellungnahmen zu studienrechtlichen Änderungen zu verfassen. Inoffizielle Dienstleistungen Jede einzelne Fachschaft bietet ihre eigenen speziellen Dienstleistungen an. Das Angebot reicht von Wasserkochern, Kaffee und verfügbaren Kochmöglichkeiten bis hin zu Prüfungssammlungen, Skriptenverleih, Bücherverleih und dem Bereitstellen von Lernräumen.3 Fachschaften- und Referatetreffen Eine der wichtigsten Aufgaben der HTU Wien ist die Koordination ihrer Fachschaften und Referate. Aus diesem Grund gibt es seit Mitte der 1980er Jahre die so genannten Fachschaften- und Referatetreffen. Eingeladen zu diesen Treffen werden Vertreterinnen und Vertreter jeder Fachschaft und jedes Referates sowie die Vorsitzenden der HTU Wien. Diese Treffen finden in regelmäßigen Abständen – bis 2007 einmal im Monat, danach alle 13 Tage – statt und haben im Wesentlichen drei Aufgaben:
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day life at the university and ease the beginning of their studies. The student’s representation has an open ear for study problems, legal issues, and other problems. In addition, it is the duty of the student representatives, and therefore the student representative body, to manage their budget and facilities, and draft opinions on changes to academic law. Unofficial Services Each individual student representative body provides their own special services. These range from water heaters, coffee, and cooking facilities to examinations collections, script lending, book lending, and making classrooms available.3 Fachschaft and Department Meetings One of the TU Student Union Vienna’s most important tasks is the coordination of its student bodies and departments. To these ends, Fachschaft and Department Meetings have been held since the mid-1980s. Representatives of all student bodies, each department, and the Chairpersons of the TU Wien Student Union are invited to these meetings, which take place at regular intervals – once a month until 2007, and every 13 days since – and basically have three tasks: •• Information flow – Reports from all meetings, discussions, and work groups are given at Fachschaft and Department Meetings. The goal is to guarantee that information is shared with all student bodies and departments on current topics being discussed with the Rectorate, the Building and Technology Department, the Study and Examination Department, the Senate, the Works Council, Federal Representation, the Ministry, etc. This also provides an opportunity to share and discuss information with the chairpersons. •• Discussions and opinions – Anybody can raise a topic at this meeting, after which reports are given and the topics are discussed. This brings in a lot of input, which then finds its way into the relevant student body or department.
•• Informationsfluss: Am Fachschaften- und Referatetreffen wird aus allen Treffen, Besprechungen und Arbeitsgruppen berichtet. Ziel ist es, die Informationsweitergabe an alle Fachschaften und alle Referate über aktuelle Themen, die mit dem Rektorat, der Abteilung Gebäude und Technik, der Studien- und Prüfungsabteilung, dem Senat, den Betriebsräten, der Bundesvertretung, dem Ministerium etc. besprochen wurden, zu gewährleisten. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, Informationen an die Vorsitzenden weiterzugeben oder zu diskutieren. •• Diskussion und Meinungsbildung: Nachdem bei diesem Treffen jede und jeder Themen aufbringen kann und soll, wird darüber berichtet und auch diskutiert. Dies bringt viel Input, welchen man dann auch in die zuständige Fachschaft oder in das Referat hinein tragen soll.
Abb. 1: Interne Struktur der HTU. Fig. 1: Internal Structure of the TU Student Union.
•• Decision-making – Fachschaften and departments are consulted when a decision is made by the TU Student Union. They introduce the issue at hand to the respective department and/or student body and, initially, each organisational unit arrives at its own decision. A vote is then held at the next Fachschaft and Department Meeting. Each student body has two votes and each department one. However, each person present may only vote once. The majority then decides how the TU Student Union should proceed as a whole.
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•• Entscheidungsfindung: Falls eine Entscheidung in der HTU gefällt werden muss, werden die Fachschaften und Referate konsultiert. Sie bringen die jeweilige Fragestellung dann in ihr jeweiliges Referat beziehungsweise in die jeweilige Fachschaft, und jede dieser Organisationseinheiten entscheidet dann erst einmal für sich. Beim nächsten Fachschaften- und Referatetreffen wird dann darüber abgestimmt. Jede Fachschaft hat zwei Stimmen und jedes Referat eine Stimme. Jede anwesende Person kann allerdings nur eine Stimme abgeben. Die Mehrheit entscheidet dann, wie die HTU Wien als Gesamtes weiter vorgeht. Alle Mandatarinnen und Mandatare der FACHSCHAFTSLISTE an der HTU Wien haben sich verpflichtet, die Entscheidungen des Fachschaften- und Referatetreffens mitzutragen. Da sie seit 1985 eine absolute Mehrheit im Hauptausschuss beziehungsweise in der Universitätsvertretung haben, wurden auch fast alle Entscheidungen in der Universitätsvertretung bestätigt und durchgeführt. Somit konnte jeder und jede Studierende an der TU Wien über seine/ihre Fachschaft in die Geschehnisse auf der HTU Wien eingreifen und diese mitbestimmen.
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All representatives of the FACHSCHAFTSLISTE of the TU Student Body Vienna have pledged to support the decision of the Fachschaft and Department Meeting. Due to the fact that they have held an absolute majority in the main committee and in university representation since 1985, almost all decisions have been confirmed and carried out in the university representation. This means that every TU Wien student has the opportunity to be involved in the events of the TU Student Union Vienna through his or her Fachschaft and thus influence decisions. Anmerkungen/Notes 1 HTU-info Jänner, Ausgabe 2005. 2 HTU Studienführerin 2012/13, Wien 2012, 45. 3 HTU-Studienführerin 2013/14, Wien 2013, 60.
Anna Klampfer
DAS SOZIALREFERAT. BERATUNG UND FÖRDERUNGEN DER HTU THE SOCIAL SERVICES DEPARTMENT. THE TU STUDENT UNION’S CONSULTING SERVICES AND GRANTS Die Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft hat sich seit ihren Anfängen um die soziale Lage ihrer Studierenden gekümmert. Sie hat über die Jahre verschiedene Fonds und Förderungen eingerichtet, ihr Beratungsangebot erweitert und damit Studierende in schwierigen Situationen unterstützt.
The TU Student Union has cared about its students’ social welfare since the very beginning. Over the years, it has created a number of funds and grants and expanded its advisory offerings to help students in difficult situations.
Meistens sind diese Maßnahmen in einem Referat der HTU angesiedelt: dem Sozialreferat. Ähnlich wie die Lebensweisen der Studierenden haben sich die Agenden des Sozialreferats über die Jahre gewandelt.
These activities are generally carried out by a specific TU Student Union department: the Social Services Department. The Social Services Department’s agenda, much like the students’ lifestyle, has greatly changed over the course of the years.
Die frühen Jahre
The Early Years
Schon bei der Gründung der Österreichischen Hochschülerschaft im September 1945 gehörte die soziale Unterstützung der Studierenden zu den gesetzlich vorgeschriebenen Aufgaben.1 Kurz nach Gründung der ÖHTHW (Österreichische Hochschülerschaft an der TH in Wien) war die Hauptaufgabe des Sozialreferats die Organisation der wirtschaftlichen Hilfeleistung an bedürftige Studierende. Seine Agenden umfassten Wohnungsfürsorge, Zimmervermittlung, Vermittlung von Stipendien und Beihilfen aus eigenen Mitteln sowie die Vermittlung von Nebenerwerbs- und Ferialpraxisstellen im Inland. Zusätzlich zu diesen Aufgaben wurden Mensafreiplätze vergeben und es wurde auch eine Bekleidungsaktion organisiert. Bei dieser Bekleidungsaktion konnten die Studierenden vergünstigt Kleidungsstücke, Sportartikel, Fotoartikel, Schallplatten und Elektroartikel kaufen.
Socially supporting students was already a legally stipulated task when the Austrian Student Union was founded in September 1945.1 Shortly after the establishment of the ÖHTHW (Austrian Student Union at the TH in Vienna), the Social Services Department’s main task was to organise economic assistance for students in need. Its agenda included housing assistance, an accommodation placement service, scholarships and grants funded from their own budget, and a placement service for parttime jobs and holiday internship positions within Austria. In addition to these tasks, free cafeteria passes were issued and a clothing drive was organised, so that students were able to buy low-cost clothing, sports equipment, photographic items, records, and electronic appliances. The Social Services Department clearly played the role of an intermediary at that time. It was a networked loca-
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Damals hatte das Sozialreferat eindeutig die Rolle eines Vermittlers inne. In Zeiten, als es kein Internet gab, war eine vernetzte Stelle, bei der man Informationen einholen und verschiedene Anzeigen einsehen konnte, von großer Bedeutung.
tion where one could obtain information and view a wide variety of different ads and announcements and was very important in an era when the internet did not exist.
Das Sozialreferat heute
Since then, the agenda has changed. Today, the focus lies on providing competent consultation on a variety of topics. To that end, several weekly advisor meetings are offered on many topics, with general topics also being addressed in each consultation, such as student aid and family allowances, tuition fees, university entrance examinations, the vocational maturity certificate, and insurance. These special consultations include topics such as “Studying with a Disability”, “Studying with a Child”, insurance, and labour law. In addition to the advisor meetings, there is also a consultation programme provided by external experts, which gives every student the opportunity to make an appointment for a free tax, rental rights, or civilian national service consultation.2 In addition to its advising activities, the Social Services Department also represents students in the Scholarship Senate and the University Entrance Examination Commission. Moreover, two funds are administered, the Hardship Fund and the Children’s Fund, about which we will learn more later. As one can see, the focus of activities has changed. Over 50 years ago, placement services for rooms and holiday internship positions were an important task of the Social Services Department, but now, in the age of the internet, these types of services have become redundant. Today, the main focus is on providing personal advice to students. Although the internet places all the necessary information within reach, most people still want someone who can show them the way through the tangled legal jungle.
Die Agenden haben sich seither gewandelt. Der Fokus liegt heutzutage auf der kompetenten Beratung in einer Reihe von Themenbereichen. Hierzu werden wöchentlich einige Sprechstunden zu verschiedenen Gebieten angeboten, wobei in jeder Sprechstunde auch allgemeine Themen wie Studien- und Familienbeihilfe, Studiengebühren, Studienberechtigungsprüfung, Berufsreifeprüfung und Versicherungen behandelt werden. Die Spezialberatungen umfassen Themen wie „Studieren mit Behinderung“, „Studieren mit Kind“, Versicherungen oder Arbeitsrecht. Zusätzlich zu diesen Sprechstunden gibt es auch ein Beratungsangebot, das von externen Experten angeboten wird. So haben alle Studierenden die Möglichkeit, eine kostenlose Steuer-, Mietrechtsoder Zivildienstberatung in Anspruch nehmen.2 Neben der Beratungstätigkeit vertritt das Sozialreferat die Studierenden im Stipendiensenat und in der Studienberechtigungsprüfungskommission. Außerdem werden zwei Fonds verwaltet, der Härtefonds und der Kinderfonds, auf die noch eingegangen wird. Wie man sieht, hat sich der Fokus der Arbeit verändert. Vor über 50 Jahren waren noch Zimmer- und Ferialpraxisvermittlung wichtige Aufgaben des Sozialreferats; solch ein Vermittlungsangebot ist in Zeiten des Internets aber redundant geworden. Heute steht die persönliche Beratung von Studierenden im Mittelpunkt. Obwohl durch das Internet alle nötigen Informationen in Griffweite sind, sehnen sich die meisten Leute noch immer nach jemandem, der ihnen den richtigen Weg durch den Paragrafendschungel zeigt.
The Social Services Department Today
The Hardship Fund An important task of the Social Services Department is administering the Hardship Fund. The Hardship Fund provides temporary aid for TU Wien students who,
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Der Härtefonds Eine wichtige Aufgabe des Sozialreferats ist die Verwaltung des Härtefonds. Der Härtefonds bietet eine Überbrückungshilfe für jene Studierenden der Technischen Universität Wien, die unverschuldet in eine Notlage geraten sind und durch andere Sozialsysteme keine Unterstützung erhalten. Dabei soll der Härtefonds kein Stipendium sein, sondern eine einmalige finanzielle Unterstützung für einen akuten Notfall bieten. Daher wird der Härtefonds höchstens zweimal an eine Studentin oder einen Studenten ausbezahlt, wobei zwischen zwei positiv beschiedenen Anträgen mindestens ein Jahr liegen muss. Die Entstehung des Härtefonds: die Zweckwidmung der Studiengebühren Der Härtefonds ist aus der Zweckwidmung der Studiengebühren entstanden. Seit 2005 konnten Studierende, nachdem sie ihre Studiengebühren bezahlt hatten, online für verschiedene Kategorien stimmen, unter denen dann das Geld aus den Studiengebühren aufgeteilt wurde. Als 2005 die erste Abstimmung stattfand, haben von 14.927 wahlberechtigten Studierenden 4375 (29,3 %) abgestimmt. Aus der bei dieser Abstimmung angebotenen Kategorie „Soziales und Beratung – Mehr Beratung, Fonds für Härtefälle und Studierende aus ,Entwicklungsländern‘“ entstand schließlich der Härtefonds. Zunächst wurde eine Kommission eingerichtet, die Vergabekriterien zu erstellen hatte. In einem nächsten Schritt wurden seine innere Struktur sowie Richtlinien erstellt. Diese Richtlinien sollten sicherstellen, dass nur Studierende der TU Wien, die ihr Studium zielstrebig verfolgen und unverschuldet in eine Notlage geraten sind, Gelder aus dem Härtefonds bekommen. Im Wintersemester 2006 konnte der Härtefonds erstmals beantragt werden, und die Resonanz unter den Studierenden war riesig. 168 Anträge wurden abgegeben, wovon 35 positiv bewertet wurden. Abbildung 2 zeigt die Anzahl der abgegebenen Anträge pro Semester und
Abb. 1: Studieren, Arbeiten & Wohnen – eine Informationsveranstaltung des Sozialreferats. Fig. 1: Studying, Working, & Living – An informational event by the Social Services Department.
through no fault of their own, have gotten into an emergency situation and are not receiving aid through other social systems. The Hardship Fund is not intended as a stipend; it is a one-time financial aid payment for acute emergencies. This is why the Hardship Fund is paid out a maximum of twice to a student, whereby a year must have passed between two applications being accepted. The Establishment of the Hardship Fund: Earmarking Tuition Fees The Hardship Fund was created when the earmarking of tuition fees was introduced. Starting in 2005, after paying their tuition fees, students could vote for a variety of categories online, across which the money from the tuition fees was then divided. When the initial vote took place in 2005, 4,375 students (29.3%) of 14,927 students eligible to vote did so. The Hardship Fund arose from the category of “Social Issues and Counselling – More Counselling, Funds for Hardship, and Students from ‘Developing Countries’” offered in this vote. First, a commission was created to determine the criteria for distributing emergency funds. Next, the administrative structure and guidelines of the fund were
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vergleicht diese mit den positiven Anträgen, von der ersten Ausschreibung im Wintersemester 2006 bis heute. Während der letzten 8 Jahre wurden insgesamt 372 Auszahlungen an Studierende in Notlagen getätigt.3 Der Kinderfonds Der Kinderfonds ist eine Förderung der Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der Technischen Universität Wien, die einmal im Semester beantragt werden kann. Dieser Fonds besteht seit dem Sommersemester 2010. Das Ziel dieser Förderung ist es, ordentliche Studierende der Technischen Universität Wien mit Kindern zu unterstützen. Dabei muss mindestens ein Elternteil an der TU Wien studieren und erziehungsberechtigt für das Kind sein, das gefördert werden soll. Mit dem Antrag müssen immer auch Rechnungen oder Belege abgegeben werden, die die Ausgaben, die für das Kind getätigt wurden, nachweisen. Neben diesen Rechnungen ist das Alter des Kindes ausschlaggebend für die Art und die Höhe der Förderung. Der Kinderfonds gliedert sich in vier Kategorien: Startpaket für Neugeborene, Förde-
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Abb. 2: Die Arbeit des Härtefonds 2006–2014. Fig. 2: Hardship Fund activity 2006–2014.
established. These guidelines ensure that only TU Wien students who decisively pursued their studies and who, through no fault of their own, end up in a dire financial situation would receive money from the Hardship Fund. It became possible to apply for a grant from the Hardship Fund for the first time during the winter semester of 2006, and resonance among students was huge. A total of 168 applications were submitted, of which 35 were accepted. Figure 2 shows the number of submitted applications per semester, compared to the number of accepted applications from the opening in the 2006 winter semester to today. A total of 372 payments have been made to students in emergency situations over the past eight years.3 The Children’s Fund The Children’s Fund is a grant from the TU Wien’s Student Union that may be applied for once per semester
Abb. 3: Die Arbeit des Kinderfonds 2010–2014. Fig. 3: Children’s Fund activity 2010–2014.
rung im zweiten und dritten Lebensjahr, Förderung von Kindern im Kindergarten und Förderung für Schulkinder während der Volksschulzeit.4 Entstehung des Kinderfonds: Ball der Technik Bevor der Kinderfonds ins Leben gerufen wurde, war der Gewinn des TU-Balles an verschiedene Organisationen gespendet worden, wobei in den Jahren unmittelbar vor seiner Einrichtung regelmäßig der TU-Kindergarten gefördert worden war. Im Zuge einer Vergnügungssteuerprüfung des Balles im Jahr 2008 wurde festgestellt, dass der Verwendungszweck „TU-Kindergarten“ kein mildtätiger sei und daher Vergnügungssteuer nachgezahlt werden müsse. Um dies zukünftig zu vermeiden, wurde mit dem Gewinn 2009 der Härtefonds gefördert. Im Jahr darauf wurde dann der Kinderfonds ins Leben gerufen. In der ersten Antragsfrist wurden 39 Anträge gestellt, von denen 14 positiv bewertet wurden. Der häufigste
and which has been available since the summer semester of 2010. The goal of this grant is to support full-time TU Wien students with children. At least one parent must be enrolled at the TU Wien and have parental custody of the child that will be supported. Bills and receipts proving expenditures for the child must be submitted with the application. In addition to these bills, the child’s age also determines the type and amount of the grant. The Children’s Fund is divided into four categories: A starter package for newborns, grants for one and two-year-olds, grants for children in day-care, and grants for schoolchildren in elementary school.4 Establishing the Children’s Fund: The TU Ball Before the Children’s Fund was created, the TU Ball’s profits were donated to various organisations, with the TU Kindergarten being regularly funded prior to the establishment of the Children’s Fund. However, during the course of an entertainment tax audit of the ball in 2008, it was determined that the TU Kindergarten could not be considered a charitable institution and, as such, enter-
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Ablehnungsgrund waren damals wie heute unvollständige Angaben bei den Anträgen. Aus dem Diagramm unten lässt sich erkennen, wie viele Anträge pro Semester abgegeben wurden. Insgesamt wurden Förderungen des Kinderfonds in den vier Jahren seines Bestehens 375 Mal ausbezahlt. Studieren mit Kind an der TU Wien Ein großes Anliegen des Sozialreferats ist es, das Studium mit Kind zu erleichtern. Oft wird in den Medien berichtet, dass der beste Zeitpunkt, ein Kind zu bekommen, während des Studiums sei, da dann die zukünftigen Arbeitgeber keine Angst mehr vor Karenzausfällen oder Ähnlichem haben müssten. 5 Außerdem habe man – theoretisch – neben dem Studium noch genug Zeit, sich um das Kind zu kümmern, da man ja flexibel genug sei. Was diese Utopie aber nicht in Betracht zieht, ist, dass Studierende mit Kindern sich oft in finanziell schwierigen Situationen wiederfinden und sich ihr Studium verzögert, da sie oft ihren Anwesenheitspflichten in verschiedenen Lehrveranstaltungen wegen fehlender Betreuung für das Kind nicht nachkommen können. Um Studierende mit Kindern zu unterstützen, fördert die HTU eine Kindergruppe, die TU-Krabbelstube. Diese Kindergruppe ist ein gemeinnütziger Verein, welcher mit der Idee gegründet wurde, studierenden Eltern die Möglichkeit zu geben, ihre Ausbildung an der Universität fortzusetzen beziehungsweise abzuschließen. In diesem elternverwalteten Verein werden Kinder von Studierenden bevorzugt aufgenommen. Die Krabbelstube soll genau jene Zeit überbrücken, in der es besonders schwer ist, einen Kindergartenplatz zu bekommen, nämlich vom ersten bis zum dritten Lebensjahr des Kindes. Der Verein „TU-Kindergarten“ besteht seit November 1984 und wurde ebenfalls mit der Hilfe der Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft der TU Wien gegründet und bis 2009 gefördert. Die Zusammenarbeit ist über viele Jahre sehr gut gelaufen, die Wege von HTU und TU-Kindergarten haben sich aber nach der Vergnügungssteuerprüfung des TU-Balls getrennt. Mit ein
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tainment tax would have to be paid. In order to prevent this happening again, in 2009 the profits of the ball went towards establishing the Hardship Fund. A year later, the Children’s Fund was created. During the first application period, 39 applications were submitted, of which 14 were accepted. The most common reason for denial was, and still is, incomplete information on the applications. The diagram below shows the number of applications submitted per semester. In total, funds from the Children’s Fund have been dispersed a total of 375 times over four years. Studying with a Child at the TU Wien One of the Social Services Department’s great concerns is facilitating studying with a child. The media often talk about how the best time to have a child is while studying at university, since this eases worries by future employers about maternity leave and the like.5 Moreover, while studying, one – theoretically – has enough time to take care of the child, since schedules are flexible. However, this utopian idea fails to take into consideration that students with children are often in a very difficult financial situation, and are often unable to fulfil their attendance obligations for lectures due to lack of childcare. In order to support students with children, the TU Student Union sponsors a childcare group, the TU Nursery. This childcare group is a non-profit club, founded on the idea of giving student parents the option to continue and complete their education at the university. The childcare ground is parent-run and gives priority to the children of students. The nursery fills the gap in which it is particularly difficult to find a spot in a day-care or nursery, namely from the ages of 1–3. The “TU Kindergarten” association has existed since November 1984 and was founded and, until 2009, sponsored with the assistance of the TU Wien’s Student Union. This collaboration worked out very well over the past several years, however, the TU Student Union and the TU Kindergarten had to go their separate ways after the TU Ball’s entertainment tax audit. Part of the reason
Grund hierfür war, dass Studierende diesen Kindergarten kaum noch in Anspruch genommen haben. Ausblick Die Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft der TU Wien wird auch in Zukunft Studierende in allen Lebenslagen beraten und unterstützen. Dabei werden – wie auch in den 70 Jahren davor – immer wieder neue Themenfelder wichtig und bedürfen einer fachkundigen und institutionell abgesicherten Betreuung. Zurzeit wird zum Beispiel daran gearbeitet, ein Referat für Barrierefreiheit einzurichten. Anmerkungen/Notes 1 Vgl. StGBl. 170/1945, §14,4. 2 https://htu.at/Sozial (31. 07. 2015). 3 „Richtlinie für die Vergabe von Mitteln des Härtefonds“, Stand 01. 11. 2012: https://htu.at/pub/Main/Downloads/Richtlinien_ fur_die_Vergabe_des_Hartefonds.pdf 4 „Richtlinien Förderung von Studieren mit Kindern (HTU Kinderfonds)“: https://htu.at/pub/Main/Downloads/Richtlinien_ Kinderfonds_20100914.pdf (31. 07. 2015). 5 Z. B. http://www.zeit.de/2010/29/C-Studentenmuetter/ seite-3, http://www.studieren-mit-kind.org/vor-und-nachteile/ oder http://www.zeit.de/2012-09/Studium-Schwangerschaft (alle 31. 07. 2015). Abb. 4: Plakat des Sozialreferats der HTU „Studieren mit Kindern“. Fig. 4: The TU Student Union’s “Studying with Children” poster.
for this was that students hardly used the kindergarten anymore. Outlook The TU Wien’s Student Union will continue to advise and support students in all situations in the future. As was the case in the 1970s, new topics will continue to gain importance and require expert and institutionally safeguarded supervision. A fine example of this is the work currently underway to establish a Department of Accessibility.
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MEDIENARBEIT DER HOCHSCHÜLERINNEN- UND HOCHSCHÜLERSCHAFT AN DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT WIEN MEDIA RELATIONS AND THE TU WIEN STUDENT UNION Ein geschichtlicher Überblick über die Veränderung der Arbeit Es war immer schon ein Anliegen der Hochschülerinnenund Hochschülerschaft an der Technischen Universität Wien (HTU), dass die Arbeit in den einzelnen Referaten und Gremien, in denen die HTU die Studierenden vertreten hat und bis heute noch vertritt, möglichst transparent abläuft. Es sollten nicht im stillen Kämmerlein Entscheidungen getroffen werden, von denen nie jemand etwas erfährt. Um den Studierenden von der Arbeit der damaligen ÖHTHW zu berichten und auch, um ihnen wichtige Informationen zu vermitteln, veröffentlichte diese ab dem Jahr 1958 regelmäßig das Mitteilungsblatt der Hochschü lerschaft an der T. H. Wien. So heißt es im ersten dieser Mitteilungsblätter, welches im November 1958 erschienen ist: „Unser kleines Mitteilungsblatt will versuchen, Sie in kurzer und sachlicher Form mit der Arbeit und den Anliegen der Österreichischen Hochschülerschaft, jener Körperschaft, die Ihre Interessen vertritt, vertraut zu machen.“1 Themen der Mitteilungsblätter Es war üblich, dass die Referate und Fachschaften im Mitteilungsblatt über vergangene Veranstaltungen berichteten sowie anstehende Ereignisse ankündigten. Änderungen, die den Studierendenalltag beeinflussten, wurden ebenfalls behandelt. Ein weiteres Thema, das oft im Fokus stand, war die Mensa mit ihren Angeboten für Studierende.
A Historical Overview of the Evolution of Tasks Maintaining the greatest possible transparency for work done by the various departments and committees of the TU Student Union (HTU) to represent to students was and still is a primary concern of the HTU. It has always been a priority to ensure that decisions are not made clandestinely, with nobody ever knowing what has taken place. To inform students about the tasks performed by the Austrian National Student Union at the TU Wien (ÖHTHW), and to provide other important information, they regularly published the Mitteilungsblatt der Hoch schülerschaft an der T.H. Wien, starting in 1958. In its first issue in November 1958, the newsletter states: “Our small newsletter aims to familiarise you, in a brief and factual manner, with the work and concerns of the Austrian Student Union, the administrative body that represents your interests.”1 Newsletter Topics It was common for departments and student bodies to report on upcoming developments and past events. Changes affecting day-to-day student life were also addressed. Another topic that was often featured was the cafeteria and its special deals for students. The newsletter was four pages long and available free-of-charge. Research was not able to exactly determine the total number of newspapers printed per year, for neither the University Archives nor the TU Wien’s University Library nor the Austrian National Library have a complete collection. However, it can be assumed that
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Das Mitteilungsblatt hatte einen Umfang von rund vier Seiten und wurde zur freien Entnahme ausgelegt. Die Gesamtzahl der jährlich erschienenen Mitteilungsblätter ließ sich im Rahmen der Recherche nicht exakt eruieren, weil es weder im Universitätsarchiv noch in der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Wien noch in der Österreichischen Nationalbibliothek einen vollständigen Satz gibt. Jedoch lässt sich annehmen, dass das Mitteilungsblatt während der Vorlesungszeit einmal pro Monat gedruckt wurde und es dementsprechend wahrscheinlich zwischen acht und elf Ausgaben pro Jahr gab. Quo vadis Abgelöst wurde das Mitteilungsblatt der Hochschüler schaft an der T. H. Wien 1965 von der Zeitschrift der Hochschülerschaft an der T. H. namens quovadis. Die Schreibweise des Titels wurde später zu Quo vadis verändert. Ziel war es, über das akademische Leben an der Hochschule zu informieren sowie den Kontakt mit den Studierenden zu intensivieren. Außerdem sollte über Prüfungstermine, Vortragsankündigungen, Sprechstunden, Einrichtungen der ÖH und Vergünstigungen berichtet werden.2 Erschienen ist die Zeitschrift quovadis erstmals im Oktober 1965. Schwerpunkt der ersten Ausgabe waren, wie in diesem Jahr zu erwarten, die Feierlichkeiten rund um das 150-Jahr-Jubiläum der Technischen Hochschule in Wien. Eine weitere große Änderung gegenüber dem Mittei lungsblatt war neben dem Inhalt die Art und Weise der Verbreitung der Zeitschrift. Sie wurde den Studierenden der Technischen Hochschule Wien nämlich zugesandt. Damit hatte die Zeitschrift der ÖHTHW damals in Bezug auf die Verfügbarkeit den gleichen Charakter wie das heutige htu.info, das ebenfalls an alle Studierenden der Technischen Universität Wien versandt wird. Man könnte daher sagen, dass die Zeitschrift der HochschülerInnenschaft, in der Art wie wir sie gewohnt sind, dieses Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feiert.
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the newsletter was published once a month while classes were in session and there were, accordingly, probably between eight and eleven issues per year. Quo vadis The HTU newsletter was replaced by a new periodical in 1965, named quovadis. The spelling of the title was later changed to Quo vadis. The objective was to provide information on academic life at the university and to intensify contact with students. Moreover, it also provided information on examination dates, lecture announcements, office hours, Austrian National Student Union (ÖH) facilities, and special offers.2 The quovadis magazine was published for the first time in October 1965. The first issue focused, as could be expected that year, on the TU Wien’s 150-year anniversary. In addition to the content, another great change compared to the preceding newsletter was the way in which the magazine was distributed. Namely, it was sent to all students of the TH in Vienna by mail. This gave the magazine of the ÖHTHW the same character as today’s htu.info, which is also mailed to all TU Wien students. So one could say that the TU Student Union’s magazine, as we know it today, is celebrating its 50-year anniversary. The Quo vadis magazine continued to be published until 1976. Unfortunately, research for this volume failed to reveal the exact number of issues published annually between 1965 and 1976. In any case, the magazine underwent a significant thematic change between 1965 and 1976. For example, some student bodies began to include their own extra sheets. And the size of the magazine also grew – the last issue of Quo vadis had as many as 20 pages. The contextual nature changed from that of a newsletter to that of a magazine with journalistic standards: This led to the first publication of interviews with TH/TU Wien professors during the 1970s.
Veröffentlicht wurde die Zeitschrift Quo vadis bis ins Jahr 1976. Leider war es im Zuge der Recherchen zu diesem Band auch in diesem Fall nicht möglich zu eruieren, wie viele Ausgaben jährlich zwischen 1965 und 1976 erschienen sind. Thematisch hat sich die Zeitschrift in diesen elf Jahren jedenfalls verändert. So hatten manche Fachschaften angefangen, eigene Beilagen einzufügen. Auch der Umfang der Zeitschrift war angewachsen – beispielsweise hatte die letzte Ausgabe von Quo vadis schon 20 Seiten. Der inhaltliche Charakter veränderte sich vom Mitteilungsblatt zum Magazin, das auch journalistische Ansprüche stellte: So wurden in den 1970er-Jahren erstmals Interviews mit Professoren der TH/TU Wien abgedruckt. HTU-info Ab 1976 gab es erneut eine Änderung der Zeitschrift der HTU. Dieses Jahr war das Geburtsjahr des ersten HTU-in fo, der neuen Zeitschrift der HTU, die das Quo vadis ablöste. Ein Mitglied des damaligen HTU-info-Teams beschrieb diesen Wechsel im Editorial der ersten Ausgabe wie folgt:
Abb. 1: Anzahl der jährlichen Ausgaben der Zeitschrift der HTU von 1976 bis 2014. Figure 1: Chart of the TU Student Union magazine’s annual issues from 1976 to 2014.
HTU-info In 1976, the HTU magazine was changed once again. HTU info, the new HTU magazine, was first published in 1976, replacing Quo vadis. A member of the HTU-info team at the time described the change in the editorial of the first issue: “HTU-info will now be published on Tuesday or Wednesday of every week. This will ensure the regular flow of up-to-date information, which was not possible with the old QUO VADIS. Now it is also possible to print short-lived information, such as job, accommodations, or furniture ads. The political activities of study programme representatives and the Central Committee will also constitute an important aspect of our reporting.”3 A few issues of Quo Vadis were published parallel to the new HTU-info. The articles themselves, then as well as now, adopted a clear, critical approach to developments and plans in scientific policy and university administration, both in terms of societal and education policy
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„Dieses HTU-info soll ab heute jede Woche, jeweils am Dienstag bzw. Mittwoch erscheinen. Dadurch soll eine regelmäßige aktuelle Information geboten werden, was durch das bisherige QUO VADIS nicht möglich war. Vor allem können nun auch sehr kurzlebige Informationen, wie Stellen- und Wohnungs- oder Möbelangebote abgedruckt werden. Einen wichtigen Teil werden auch die politischen Aktivitäten der Studienrichtungsvertretungen und des Hauptausschusses bilden.“3 Allerdings erschienen parallel zum HTU-info noch einige wenige Ausgaben des Quo Vadis. Die Artikel selbst nahmen aus politischer Sicht damals wie heute sowohl in den Bereichen Gesellschafts- und Bildungspolitik als auch in anderen Ressorts oft eine prononciert kritische Haltung gegenüber Entwicklungen und Plänen in der Wissenschaftspolitik und der Universitätsverwaltung ein. Auch aktuelle politische Themen wurden oftmals kritisch betrachtet. Dies lässt sich etwa an den intensiven Diskussionen um die Kernkraft und die Volksabstimmung über das AKW Zwentendorf in den Jahren 1978/79 oder an der Debatte um das Kraftwerk Hainburg 1984 auch im HTU-info eindrucksvoll beobachten. In den Anfängen hatte das HTU-info jeweils zwischen 8 und 12 Seiten. Mit der Zeit ist daraus aber eine Zeitschrift geworden, die regelmäßig erscheint und die teilweise sehr umfangreich war. Ein Umfang von über 20 Seiten war keine Seltenheit. Leider war es nicht möglich, diesen Standard durchgehend beizubehalten. Wie Abb. 1 zu entnehmen ist, gab es zwischen 1977 und 1989 jährlich zwischen 26 und 34 Ausgaben. Ab dem Jahr 1990 ist ihre Zahl auf ca. die Hälfte gesunken. Grund dafür waren Unstimmigkeiten innerhalb der Pressegruppe sowie Personalknappheit in grundlegenden Bereichen (zum Beispiel beim Layout). Das Editorial der ersten Ausgabe aus dem Jahr 1990 weist auf Startschwierigkeiten hin, die sich daraus ergeben haben. Aus diesen Gründen wurden ab dem Jahr 1990 immer weniger Ausgaben des HTU-info veröffentlicht. Auch der Umfang der Hefte ging ab 1990 zurück. Während die 28. Ausgabe des HTU-info aus dem Jahr 1989 noch 56 Seiten umfass-
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and in other areas. Current affairs and political topics were also often viewed with a critical eye. The intense discussions about nuclear power and the referendum on the Zwentendorf nuclear power plant in 1978-79 or the 1984 debate on the Hainburg power plant could be strikingly followed on the pages of the HTU-info. In the beginning, each HTU-info was about 8 and 12 pages long. Over time, however, it became a regularly published magazine that was, to a certain extent at least, very comprehensive as well. It was not uncommon for the magazine to exceed 20 pages. Unfortunately, it could not consistently maintain this standard. As Figure 1 illustrates, there were between 26 and 34 annual issues between 1977 and 1989. This number was reduced by roughly half after 1990. The reasons for this were disagreements among the press corps and personnel shortages in fundamental areas (such as layout). The editorial of the first issue of 1990 pointed out some of the start-up difficulties that resulted from this. Because of this, fewer and fewer issues of HTU-info were published after 1990, with the size of the issues decreasing as well. Whereas the 28th issue of HTU-info, from 1989, had 56 pages, the 30th one had shrunk to 28 pages, and the first issue in 1990 was a mere 20 pages long. Between 1990 and 2006, HTU-info was an average of around 20 pages long, with the number of issues varying between 8 and 16 over the 16-year span. On average, 12 issues were annually published during this time. After 2007, the numbers decreased to 4 to 7 issues per year. However, the size of each issue slowly increased again. For instance, the issues from 2007 were between 16 and 20 pages long, whereas the issues from 2014 were 20 to 28 pages long. In terms of subject matter, the issues from 1990 onwards mainly dealt with information on the activities of the departments and university representation, although it also provided information on student projects. For many years, for instance, writing an article for the htu.info (this way of writing the name was used from the 2011 winter semester onwards) was required to obtain special project funding.
te, hatte die Nummer 30 lediglich 28 Seiten und die erste Ausgabe aus dem Jahr 1990 nur mehr 20 Seiten. Zwischen 1990 und 2006 hatten alle Ausgaben des HTU-infos einen Umfang von etwa 20 Seiten, die Ausgabenzahl variierte in den letzten 16 Jahren zwischen 8 und 16. Im Durchschnitt kamen zu dieser Zeit 12 Nummern jährlich heraus. Ab dem Jahr 2007 sind die Zahlen auf 4 bis 7 Ausgaben pro Jahr gesunken, jedoch ist der Umfang jeder Ausgabe langsam wieder angestiegen. So hatten beispielsweise die Ausgaben aus dem Jahr 2007 zwischen 16 und 20 Seiten, während die Ausgaben aus dem Jahr 2014 zwischen 20 und 28 Seiten an Umfang hatten. Thematisch beschäftigten sich die Ausgaben ab dem Jahr 1990 vor allem mit Informationen rund um die Arbeit der Referate und der Universitätsvertretung, außerdem wurde über Projekte von Studierenden berichtet: So ist es beispielsweise seit einigen Jahren verpflichtend, einen Artikel für das htu.info (diese Schreibweise wurde ab dem Wintersemester 2011 gewählt) zu schreiben, wenn man eine Sonderprojektförderung erhalten möchte. Trotz der im Journalismus bereits sehr weit verbreiteten Internetportale ist es nicht geplant, die Printausgabe des htu.info gegen eine reine Onlineausgabe auszutauschen. Dennoch gibt es seit einiger Zeit auch eine parallele Onlineausgabe des htu.info.4 Das Webportal beinhaltet die Ausgaben seit Oktober/November 2006. Neben dem htu.info gibt es auch eigene periodische Veröffentlichungen einzelner Studienrichtungen. Einige davon gelten sogar als Zusatzausgaben zum htu.info. Zusatzausgaben zum htu.info: •• LOK_MB der Fachschaft Maschinenbau •• φ-6 der Fachschaft Physik Weitere Studienrichtungs-Publikationen neben dem htu. info: •• •• •• •• ••
BiZ der Fachschaft Bauingenieurwesen Fetz‘n der Fachschaft Elektrotechnik unfasslich der Fachschaft Lehramt St .u. P. i. D. der Fachschaft Raumplanung Der Ätzer der Fachschaft Technische Chemie
Despite internet websites becoming very widespread in journalism, there are no plans to entirely replace the print edition of htu.info with an online version. There has, however, been an online version of htu.info for some time now.4 The website contains all issues after October/November 2006. In addition to htu.info, the individual student’s representations also have their own periodical publications, some of which are issued as supplementary publications along with the htu.info. htu.info supplementary issues: •• LOK_MB by the Mechanical Engineering Student Body •• φ-6 by the Physics Student Body Additional issues to htu.info: •• BiZ by the Civil Engineering Student Body •• Fetz’n by the Electrical Engineering Student Body •• unfasslich by the Teaching Student Body •• St.u.P.i.D. by the Spatial Planning Student Body •• Der Ätzer by the Technical Chemistry Student Body The Layout over the Course of Time Not only have the topics and editions of the TU Student Union’s magazine undergone change over the years, the layout and the format have also seen ongoing modifications. The greatest change in this respect took place in 1999 and 2006. The quovadis magazine, introduced in 1965, was printed in black and white in a standard A4 format, which, at the time, was the easiest way to implement a publication of this sort. Figure 2 shows the last issue of Quo vadis. Colour tones were used for the first time in 1982, allowing for the lettering on the cover page to be coloured. However, many issues continued to be in black and white only. The format was changed for the first time in 1999, introducing a format otherwise only known from daily newspapers such as Der Standard. HTU-info was printed in a single colour, with the first issue in the new format having continuous cyan colouring. Figure 3 shows the first issue in this new format and, for comparison, a previous issue of HTU-info.
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Figure 3: HTU-info layout comparison (1999). Abb. 3: Layout-Vergleich HTU-info (1999).
Abb. 2: Titelseite von Quo vadis (1976). Figure 2: Cover page of Quo vadis (1976).
The layout was changed yet again in 2006, with the magazine switching to its very own format. Ever since, htu.info has been printed in a 210x280 mm format. Furthermore, htu_info (as written in 2006) was printed and delivered in four colours for the first time. Figure 4 shows the htu_info’s transformation from 2006 to 2014. The Study Guide and its Successor
Das Layout im Wandel der Zeit Nicht nur die Themen und die Auflage der Magazine der HTU veränderten sich im Laufe der Jahre, auch Layout und Format wurde immer wieder angepasst. Die größten Änderungen diesbezüglich gab es in den Jahren 1999 und 2006. Das im Jahr 1965 eingeführte Magazin quovadis hatte das Standard-A4-Format, was damals die einfachste Möglichkeit war, um etwas Derartiges zu realisieren, und wurde in Schwarz-Weiß gedruckt. Abb. 2 zeigt das Titel blatt des letzten Quo vadis. 1982 wurden erstmals Farbakzente gesetzt, so wurde der HTU-Schriftzug auf der Titelseite koloriert. Jedoch
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But the HTU magazine was not the only means of public relations; there were other projects as well. One of the oldest is the Studienführer der Österreichischen Hochschülerschaft an der Technischen Hochschule Wien (Study Guide of the Austrian National Student Union at the TH in Vienna), published for the first time in 1961. The purpose of the study guide was to provide new students with important information about the TH in Vienna (as it was still known back then), studying in general, and the various study programmes. The guide was printed as a small book (A5 size), so that people could have it with them at all times.
Abb. 4: Entwicklung des HTU_infos in den letzten Jahren. Figure 4: HTU_info’s evolution in recent years.
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waren weiterhin noch sehr viele Ausgaben rein schwarzweiß. 1999 wurde zum ersten Mal das Format der Zeitschrift verändert: Es wurde ein Format eingeführt, welches man sonst nur von Tageszeitungen wie Der Standard gewohnt war. Außerdem wurde die Ausgabe durchgehend in einer Farbe gehalten. So hatte die erste Ausgabe im neuen Format eine durchgehende Cyan-Kolorierung. Abb. 3 zeigt die erste Ausgabe des HTU-infos im neuen Format und im Vergleich eine Nummer im vorherigen Format. Im Jahr 2006 wurde das Layout erneut verändert. Das htu.info wurde auf ein eigenes Format umgestellt Und wird seither mit den Maßen 210 x 280 mm gedruckt. Außerdem wurde die Schreibweise auf htu_info geändert und die Zeitschrift zum ersten Mal vierfärbig gedruckt. Abb. 4 zeigt den Wandel des htu_infos zwischen 2006 und 2014. Der Studienführer und sein Nachfolger Das Magazin der HTU war jedoch nicht das einzige Mittel für die Öffentlichkeitsarbeit, es gab auch weitere Projekte. Eines der ältesten ist der Studienführer der Österrei chischen Hochschülerschaft an der Technischen Hoch schule Wien. Dieser erschien 1961 zum ersten Mal. Aufgabe des Studienführers war es, neue Studierende mit allen wichtigen Informationen rund um die (damals noch) Technische Hochschule in Wien, das Studieren im Allgemeinen und die einzelnen Studienrichtungen zu versorgen. Als Format wurde hierfür ein kleines Buch (Größe A5) gewählt, damit man es jederzeit mit sich führen konnte. Erschienen ist der Studienführer von 1961 bis 2013, wobei jedoch im Jahr 2007 der Studienführer in Studien führerin umbenannt wurde. Im Studienjahr 2014/15 ist erstmals keine Studienführerin mehr erschienen, da sich die HTU dazu entschlossen hat, einen Leitfaden für alle Studierenden herauszugeben. Der Leitfaden beinhaltet nicht nur Informationen für Studienanfängerinnen und -anfänger, sondern auch Informationen für Studierende höherer Semester. So finden sich im Leitfaden nunmehr
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The study guide was published from 1961 to 2013, with its German name being changed from the male gender Studienführer to the female Studienführerin in 2007. Study guides are, for the first time, no longer being published in the 2014/15 academic year, as the HTU has decided to issue a single set of guidelines to all students. These guidelines not only contain information for freshmen students, but also for students in higher semesters. For example, the guidelines now include the required submission steps for completing a bachelor’s degree programme. The HTU Calendar Another project was, and to this day still is, the HTU calendar. Not only is it a wall calendar for marking tests and other dates, it also lists the phone numbers of all HTU Departments and TU Wien student bodies. This makes it easy for students to get in touch with their representatives. Online Media In keeping with the times, it became important for the TU Student Union (HTU) to have an online presence. Online public relations work began with the HTU website (htu.at). The main reason for creating a homepage was the desire to make it easier for students to access information. Furthermore, it also made it possible to provide up-to-date information on time-sensitive topics without the layout, printing, and mailing that the htu.info magazine must go through. Today, the HTU homepage encompasses: •• A news section to provide students with academic information, •• A download section with all forms related to the HTU, •• A section for departments to provide students with information, •• A section with complete contact information for the various student bodies.
z.B. auch die notwendigen Schritte rund um die Einreichungen am Ende des Bachelorstudiums. Der HTU-Kalender Ein weiteres Projekt war und ist bis heute der HTU-Kalender. Er dient nicht nur als Wandkalender, um sich Prüfungen und andere Termine einzutragen, sondern enthält auch die Telefonnummern aller Referate der HTU sowie aller Fachschaften der TU Wien. Damit soll der Kontakt der Studierenden mit ihren Vertreterinnen und Vertretern vereinfacht werden. Onlinemedien Um mit der Zeit zu gehen, war es für die HTU notwendig, auch im Internet Präsenz zu zeigen. Angefangen hat die Online-Öffentlichkeitsarbeit mit der Homepage der HTU (htu.at). Hauptgrund für das Erstellen einer Homepage war, dass man es den Studierenden einfacher machen wollte, an Informationen zu gelangen. Außerdem war es möglich, von zeitkritischen Themen aktuell zu berichten, ohne den Weg über Layout, Druck und Versand zu gehen, den jedes htu.info durchlaufen muss. Heute beinhaltet die Homepage der HTU: •• einen Newsbereich, welcher alle Studierenden mit Informationen rund um das Studium versorgt •• einen Downloadbereich, auf welchem sich alle Formulare befinden, die etwas mit der HTU zu tun haben •• einen Bereich für die Referate, damit auch sie Studierende mit Informationen versorgen können •• einen Bereich, in dem sich alle Kontaktdaten der einzelnen Fachschaften befinden Jedoch war es mit der Einführung einer Homepage nicht getan. Durch das Wachstum der sozialen Netzwerke im World Wide Web hat sich die HTU auch dort Präsenz verschafft. So ist die HTU am 18. Dezember 2010 Twitter beigetreten und seit 10. Mai 2011 auch auf Facebook zu finden.5
Abb. 5: Studienführerin der HTU 2011/12. Figure 5: HTU Study Guide 2011/12.
However, just setting up a homepage was not enough. As social networks on the World Wide Web have grown, the TU Student Union has also established its presence there. For example, the HTU joined Twitter on 18 December 2010, and has had a Facebook page since 10 May 2011.5 Anmerkungen/Notes 1 Mitteilungsblatt der Hochschülerschaft an der T. H. Wien, Nr. 1 (November 1958), 1. 2 quovadis – Mitteilungen der Österreichischen Hochschülerschaft an der Technischen Hochschule, Nr. 1 (Oktober 1965), 1. 3 HTU-info, Nr. 1 (1976), 1. 4 https://htu.at/Presse/Ausgaben (31. 07. 2015). 5 https://de-de.facebook.com/HochschuelerInnenschaftTUWien und https://mobile.twitter.com/htu_wien (beide 31. 07. 2015).
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Andreas Potucek/Christoph Peinsipp/Johannes Steinbach/Martin Mosbeck
FACHSCHAFT ELEKTROTECHNIK – EINE MOMENTAUFNAHME EHRENAMTLICHEN ENGAGEMENTS FACHSCHAFT ELEKTROTECHNIK – A SNAPSHOT OF VOLUNTARY INVOLVEMENT Die Fachschaft Elektrotechnik (FET) ist die Vertretung der Studierenden der Fakultät Elektrotechnik. Als Teil der Fakultät setzen wir uns gezielt für eine Verbesserung der Lehre und gute Studienbedingungen ein. Diese wichtigen Aufgaben verwirklichen wir einerseits durch die Mitgliedschaft in den zahlreichen Gremien, andererseits auch als erste Anlaufstelle bei Problemen aller Art. Die FET bietet beispielsweise ein umfangreiches Service in Fragen der Studiengestaltung. Neben den gewählten Vertreterinnen und Vertretern arbeiten noch viele weitere Studierende in der Fachschaft Elektrotechnik mit. Als offene Gesellschaft erledigen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachschaft ihre Aufgaben ehrenamtlich. Jeder, der helfen will, ist herzlich eingeladen, mitzuwirken.
The Fachschaft Elektrotechnik (FET) is the representation of the students of the Faculty of Electrical Engineering and Information Technology. Being a part of the faculty, we stand up for improvement of teaching and proper study conditions. These important tasks are on the one hand accomplished by membership in numerous committees and on the other hand by being the first point of contact for problems and questions of all kind. For example, the FET offers extensive services for helping students to organize their studies. In addition to the elected student representatives many other students collaborate in the Fachschaft Elektrotechnik. Being an open community, every collaborator is working on a voluntary basis. Everyone who wants to contribute is welcome to do so.
Die Fachschaft selbst versteht sich als eine Plattform zum kommunikativen Austausch, ein Ort zum gegenseitigen Kennenlernen, um Ideen zu sammeln und einander zu helfen. Studentische Mitbestimmung heißt auch Betätigung in einem bildungs- und gesellschaftspolitischen Umfeld. Die Universität dient nicht nur der Berufsvorbereitung, sondern auch der Bildung eines politischen Bewusstseins. Ein großes universitätspolitisches Gewicht erreicht die Fachschaft unter anderem durch Vernetzung mit anderen Fachschaften, Arbeit in der Studienkommission und Mitarbeit an Studien- und Entwicklungsplänen. Die Mitarbeit ist eine Chance, sich als Mensch politisch zu engagieren. Insbesondere steht hier im Vordergrund, sich als Teil eines gesellschaftlichen Umfelds
The Fachschaft sees itself as a platform for communicative exchange, a place to get together, collect ideas and help each other. Student representation also implies participation in an education- and sociopolitical environment. The university is not solely a place for the professional education of its students, but is also designated to develop their political consciousness. The Fachschaft accomplishes its university wide influence by networking with other Fachschaften, collaborating in the curricular committees and contributing to the different curricula and development plans. Work in the Fachschaft is a chance for every student to engage in a discourse with the university and the faculty, to change and improve the environment of the
Fachschaft Elektrotechnik – eine Momentaufnahme ehrenamtlichen Engagements | 71
zu betrachten, das aktiv mitgestaltet werden sollte. Im Umgang mit den Mitgliedern der Fakultät steht nicht ein Gegeneinander, vielmehr ein konstruktives Miteinander im Vordergrund. Dies wird vor allem durch persönliche Gespräche mit dem Studiendekan, dem Dekan und den Lehrenden erreicht. Die wichtigsten Grundpfeiler unserer Arbeit sind neben der offiziellen Vertretungsarbeit das Einführungstutorium und eine umfangreiche Sammlung von prüfungsrelevanten Beispielen. Zusätzlich zum täglichen Servicedienst leisten wir auch umfangreiche Studienund Inskriptionsberatung. Mit unserer Fachschaftszeitung, dem Fetz‘n, informieren wir unsere Studierenden seit Jahren über alles Wissenswerte für ET-Studierenden. Abseits unserer Informationsveranstaltungen ermöglichen wir unseren Studierenden ein hohes Maß an Erfahrungsaustausch und Erkenntnisgewinn. Da unsere Studierenden auch einen Ausgleich und ausreichend soziale Vernetzung zum fleißigem Lernen und den Prüfungen benötigen, organisieren wir zahlreiche soziale Events, wie zum Beispiel das legendäre Erstsemestrigenfest „Fetz’n Fliegen“, Filmabende, Spieleabende und Spontanfeiern, um den Alltag aufzulockern. Für unsere Bewegungskünstler und Sportfanatiker gibt es auch das Fußballteam Elektotechnik, laut alt-ehrwürdigen Überlieferungen ist dessen Erfolg jedoch fragwürdig. Mitmachen zahlt sich trotzdem aus, denn: „Dabei sein ist alles!“ Wir beschränken uns allerdings nicht nur auf den Wirkungsbereich der Fachschaft Elektrotechnik. Viele unserer Mitglieder engagieren sich auch in weiteren Vereinen, wie zum Beispiel im “Young OVE”, und bekleiden dort teils leitende Positionen. Dadurch entsteht ein großes Potential an Synergien, welche in unseren Vorzeigeprojekten gipfeln, wie dem Elektroniklabor und dem Einführungskurs in LaTeX. Im gut ausgestatteten Elektroniklabor können unsere Studierenden praktische Fähigkeiten erlernen und verbessern, gleichzeitig besteht die Möglichkeit, Reparaturen durchzuführen oder schlicht Neues zu schaffen.
Abb. 1: Logo der Fachschaft Elektrotechnik Fig. 1: Logo of the Fachschaft Elektrotechnik
university and take an active part in the community. If there arises a problem, all members of the faculty try to find a solution together. This is mainly accomplished by personal talks with Dean of Studies, the Dean and the teaching staff. Beside the student representation, the introductory tutorial and a vast collection of study materials are the pillars of our work. In addition to the daily service hours we also provide an extensive study and enrollment counseling. Through our journal Fetz’n we inform all students of electrical engineering about everything that needs to be known. Apart from our information events we offer the students a high extent of experience exchange and knowledge gain. To get away from the university life and enable networking we organize social events, like the legendary first semester student party “Fetz’n Fliegen”, movie nights, gaming nights and spontaneous parties. For motion artists and sport fanatics an electrical engineering football team exists, though lore states that its success is rather questionable. Nevertheless, participation pays off, because the most important thing is taking part. We are, however, not limited to the scope of the Faculty of Electrical Engineering. Many of our members
72 | Andreas Potucek/Christoph Peinsipp/Johannes Steinbach/Martin Mosbeck
Um dem generellen Mangel an Räumlichkeiten für Studierende entgegenzuwirken, stellen wir einen Aufenthaltsraum und einen kleinen, aber feinen Lernraum zur Verfügung. Im Lernraum ist es abseits von hitzigen Diskussionen an der Tafel im Normalfall doch sehr ruhig. Auch wenn die Köpfe oft rauchen, ergibt sich dennoch ein produktives und angenehmes Raumklima. Das Lernen fordert einem „ohne Beschränkung der Allgemeinheit“ (vgl. Prof. Prechtl) viel Energie und Motivation ab, die man regelmäßig wieder erneuern muss. Hierfür empfiehlt sich oft ein Gang in unseren Aufenthaltsraum, in dem wir montags immer zum gemeinsamen FET-Frühstück einladen. Der Weg dorthin ist nicht allzu weit, daher ist es glücklicherweise noch nie zu unerwünschten spannungsunabhängigen Verlusten gekommen.
Abb. 2: Gruppenfoto der Fachschaft Elektrotechnik, Seminar 2014 Fig. 2: Group photo of FET members, seminar 2014
are involved in other organisations, such as the “Young OVE”, and some hold leading positions. This creates a great potential for synergies, which culminate in our flagship projects, such as the electronics lab and the introductory course in LaTeX. In the well-equipped electronics lab, our students are able to learn and improve practical skills while at the same time being given the possibility to carry out repairs or create something new. To counteract the general lack of space for students, we provide a lounge and a small but important study room. Aside from heated discussions at the blackboard the study room is usually a very quiet place. Although
Fachschaft Elektrotechnik – eine Momentaufnahme ehrenamtlichen Engagements | 73
Der beste Freund des lernenden Studierenden ist die sich dort befindende Kaffeemaschine, die mit geringem Aufwand rasch weitere geistige Höhenflüge ermöglicht. Für den längerfristigen Energienachschub in Form von Kohlenhydraten steht unsere komplett ausgerüstete Küche inklusive Herd und Mikrowelle zur Verfügung. Neben den bereits erwähnten Räumlichkeiten existieren ein Serviceraum, in welchem Beratungen abgehalten werden, sowie eine Bibliothek zum Nachschlagen in den diversen Skripten und Büchern. Für Problem-, Lösungs- und Ideenaustausch vernetzen wir uns mit anderen Fachschaften, um den Überblick über das große Ganze nicht zu verlieren. Ob auf der TU Wien oder im ganzen deutschsprachigen Raum über die Bundesfachschaftentagung BuFaTa: Neue Sichtweisen sind immer willkommen. Natürlich ist dieser Bericht nur ein aktueller Moment ausschnitt der Fachschaft Elektrotechnik. Es wäre nicht möglich gewesen jede Fachschaft hier abzubilden. Jedoch kann man sagen, dass jede Fachschaft anders ist und sich verändert mit der Zeit, mit den dort agierenden Menschen und den politischen Rahmenbedingungen. Der Kern jeder Fachschaft ist jedoch gleich und zeitlos: Sie stellt eine Verbindung zwischen Lehrplan und Freizeit, zwischen Service und Politik und zwischen ehrenamtlichem Engagement und Wissensweitergabe her.
the heads are often spinning, the result is a productive and pleasant indoor climate. Studying consumes “energy overall without limitations” (quote Prof. Prechtl), which has to be replenished. To stay motivated while studying the FET offers breakfast on Mondays in the lounge. Thankfully the FET is not too far away. The learning students’ best friend is the local coffee machine, which enables low cost, quick, and low effort spiritual flights of fancy. For the long-term energy supplies in the form of carbohydrates a fully equipped kitchen including an oven and a microwave is located in the lounge. In addition to the facilities already mentioned, a service area exists, in which counselling is done and a library is located to consult the various scripts and books. For problems, solutions and exchange of ideas we network with other student councils to not lose track of the big picture. Whether at the TU Wien or in the German-speaking countries at the Federal Student Council meeting BuFaTa: New perspectives are always welcome. Naturally, this report presents only a momentary picture of the Fachschaft Elektrotechnik. Since it would not have been possible to portrait each Fachschaft here, the FET was taken as an example. Every Fachschaft is different and develops over time, with the contributing people and the political parameters. But the core of it is timeless and stays the same: It is the connection between studies and leisure, between service and politics and between voluntary commitment and the passing on of knowledge.
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AKTIVITÄTEN ACTIVITIES Egal ob Proteste organisiert oder öffentliche Weiterbildung propagiert wurden, die Arbeit der HTU war nie nur auf Bürotätigkeiten beschränkt. Aktivitäten wie zum Beispiel der „Monat der freien Bildung“ sind bis heute wichtiger Bestandteil der HTU-Arbeit. Whether a protest is being organised or a public education event publicised, the work of the HTU has never been limited to the office. Activities such as the Month of Free Education, for example, are an important part of the work of the TU Wien Student Union to today.
Robert Jarczyk
DIE „WOCHE DER FREIEN BILDUNG“ FREE EDUCATION WEEK Die „Woche der freien Bildung“ geht auf eine Initiative der Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der Technischen Universität Wien zurück und fand bisher insgesamt fünfmal (2006, 2008, 2010, 2012 und 2014) in mehreren österreichischen Universitätsstädten statt. Mit diesem Projekt sollte der Öffentlichkeit gezeigt werden, was an einer Universität alles geschieht und die Bedeutung der Bildung als ein wichtiges öffentliches Gut unserer Gesellschaft betont werden. Dazu wurden Vorlesungen, künstlerische Aktivitäten und Aktionen aus den Hörsälen nach draußen verlegt, um den hohen öffentlichen Stellenwert der Bildung zu verdeutlichen. Entstehung Die Einsparungen, die die Bundesregierung an den österreichischen Universitäten vorgenommen hatte, die Gefahr einer Umsiedelung der TU Wien und die Wiedereinführung der Studiengebühren bewegten 2005/2006 fast alle Angehörigen der Universität. In diesen Jahren gab es schon genug Kundgebungen und Demonstrationen, es musste eine neue, innovative Art des Protestes her, der Aufmerksamkeit auf sich lenken würde. Das 2006 entwickelte Konzept der „Woche der freien Bildung“ war es, sowohl reguläre als auch speziell dafür vorbereitete Vorlesungen in den öffentlichen Raum zu verlegen. Daran haben sich alle Angehörigen der TU Wien, sowohl Vortragende als auch Studierende als auch das allgemeine Personal, welches die Infrastruktur bereitstellte, beteiligt. Alle zogen also gemeinsam an einem Strang. Da die Unterfinanzierung alle Universitäten betraf, überzeugte die damalige HTU-Wien-Vorsitzende und Sprecherin der
Free Education Week can be traced back to an initiative by the TU Student Union and has currently been held a total of five times (in 2006, 2008, 2010, 2012, and 2014) in several Austrian university towns. The open education project gives the public a chance to experience the inner workings of a university, and highlights the importance of education as a bona fide public good. To this end, lectures, artistic activities, and other happenings are moved out of the lecture halls in order to illustrate the great importance of education to the public. The Beginning Cutbacks in Austrian university funding made by the federal government, the threat to relocate the TU Wien, and the reintroduction of tuition fees affected almost all university members and affiliates in 2005/2006. There had already been plenty of rallies and demonstrations held over the years: a new and innovative type of protest was needed to attract attention. The fundamental concept of the Free Education Week, developed in 2006, was to move regular lectures, as well as specially prepared lectures, into public space. All TU Wien members, i.e. lecturers, students, and general infrastructure staff, participated, coming together to act in concert. Since underfunding affected all universities, former TU Student Union Chairperson and Speaker of the Association of Chairpersons Ines Leobner, was able to win over the University of Music and Performing Arts Vienna, the Karl Franzens University (KFU) Graz, the University of Music and Drama Graz, the Graz University of Technology, the University of Innsbruck, the University of Klagenfurt, Johannes Kepler University Linz, and the University of
Die „Woche der freien Bildung“ | 77
Vorsitzendenkonferenz, Ines Leobner, auch die Vertretungen der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, der Karl-Franzens-Universität Graz, der Universität für Musik und Kunst Graz, der Technischen Universität Graz, der Universität Innsbruck, der Universität Klagenfurt, der Johannes Kepler Universität und der Kunstuniversität Linz. Somit fand die erste „Woche der freien Bildung“ von Montag, dem 8. Mai, bis Freitag, den 12. Mai 2006, in Wien, Graz, Innsbruck, Klagenfurt und Linz gleichzeitig statt.1 Aktionen Viele verschiedene Aktionen wurden im Rahmen der „Woche der freien Bildung“ geboten. Darunter waren „ganz normale“ Vorlesungen, die in den warmen Maitagen im Resselpark auf Heurigenbänken und mit einer mobilen Tafel anstatt im Hörsaal abgehalten wurden. Es gab jedoch auch zusätzliche Angebote, wie zum Beispiel einen „AutoCAD-Kurs“ oder einen Strickkurs. Oftmals wechselten sich Vorlesungen der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und der TU Wien ab, so dass verschiedene Themen nacheinander oder unter Umständen auch gemeinsam behandelt wurden. Eines der Highlights war und ist die sogenannte „Bildungsbim“. Diese Straßenbahn mit dem Leitspruch „Freie Fahrt für freie Bildung“ fuhr bislang bei jeder „Woche der freien Bildung“ einen Tag lang um den Wiener Ring. Alle Fahrgäste konnten sie gratis benutzen und bekamen dabei gleichzeitig interessante Vorträge mit. Bei diesen Vorträgen und Workshops hatte man speziell darauf geachtet, dass sie zwar auf universitärem Niveau, jedoch auch für Fahrgäste, die nicht studiert haben, verständlich waren. In den beiden Jahren 2006 und 2008 wurde die „Woche der freien Bildung“ mit dem sogenannten „TU-Hoffest“ abgeschlossen. Entwicklung Dieser kreative Protest stieß sowohl bei der Presse als auch bei der Bevölkerung auf breite Zustimmung; somit
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Abb. 1: Prof. Hermann Knoflacher in der „Bildungsbim“ 2010. Fig. 1: Prof. Hermann Knoflacher in the 2010 “Education Tram”.
Art and Industrial Design Linz. Hence, the first Free Education Week took place from Monday 08/05 to Friday 12/05/2006 simultaneously in Vienna, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, and Linz.1 Activities Many different activities were offered as part of the Free Education Week, among them “just normal” lectures held on warm May days on table benches in Resselpark with a mobile chalkboard instead of in a lecture hall. However, there were also special events, such as an AutoCAD course, and a course on knitting. Lectures by the University of Music and Performing Arts and the TU Wien often alternated in order to touch upon certain topics in succession or, in some cases, at the same time.
Abb. 2: Route der „Bildungsbim“ 2012. Fig.2: Route of the Education Tram in 2012.
beschloss man, die „Woche der freien Bildung“ im Rahmen der zeitlichen und organisatorischen Möglichkeiten jedes zweite Jahr zu veranstalten. Somit entwickelte sich mit der Zeit auch ein Logo. Das Corporate Design in Form einer Glühbirne wurde vom damaligen Pressereferenten der KFU Graz, Franz Fuchs, gestaltet. Die Grundidee jeder dieser Wochen war gleich – Vorlesungen sind öffentlich und alle können daran teilnehmen. Dies sollte nicht nur theoretisch durchführbar sein, sondern auch praktisch durch einen freien Hochschulzugang möglich bleiben. Im Jahr 2012 waren es zusätzliche Zugangsbeschränkungen, wie die Studien- und Eingangsphase (STEOP), die durch das Universitätsgesetz oktroyiert wurden, die das Motto mit einem neuen Inhalt füllten.2 2014 nahmen erstmals auch die Vertretungen von Fachhochschulen und pädagogischen Hochschulen an der Aktion teil; somit stand die Diversität der Bildung und der Bildungseinrichtungen im Vordergrund. Nachdem das Angebot an Vorträgen, Workshops und Vorlesungen dadurch weiter gestiegen war, wurde beschlossen, die Woche auf einen „Monat der freien Bildung“ auszuweiten. Termin war der Mai 2014, wobei die Aktionen gegen Monatsende zugenommen haben. Dies wurde bewusst so geplant, da die Werbung durch Mundpropa-
Abb. 3: Plakat des „Monats der freien Bildung 2014“. Fig. 3: Free Education Month 2014 poster.
One of the highlights was, and still is, the “Education Tram”, which has circuited the Vienna Ringstraße for an entire day during every Free Education Week so far. Passengers can ride the tram free of charge, as its motto is “A Free Ride for Free Education”, and see a variety of very interesting presentations. Special care is taken that all presentations and workshops are university-level, yet also understandable for passengers who have not attended university. In 2006 and 2008, the TU Hoffest marked the end of Free Education Week.
Die „Woche der freien Bildung“ | 79
ganda und durch Medienberichte im Verlauf des Monats kontinuierlich anstieg.3
Development
Die „Woche (bzw. der Monat) der freien Bildung“ fand bisher an folgenden Terminen statt: •• 08. 05.–12. 05. 2006 •• 27. 05.–30. 05. 2008 •• 17. 05.–21. 05. 2010 •• 21. 05.–25. 05. 2012 •• 05. 05.–30. 05. 2014
This creative protest was met with widespread acceptance by both the media and the population, which led to a decision being made to hold Free Education Week every two years, as permitted by time and organisational capacities. A logo was created, the light bulb-shaped design of which was made by former Press Officer for the KFU Graz, Franz Fuchs. The basic idea for each Free Education Week was the same – lectures were public and everyone could take part in them. This goal should not only be theoretically feasible, but also remain practically achievable due to free university access. In 2012, additional access restrictions imposed by the University Act, such as the Study and Entry Phase (STEOP), gave a whole new meaning to this motto.2 In 2014, representatives from Universities of applied sciences and colleges of education participated in the activities for the first time, thus spotlighting the diversity of education and educational institutions. Since this greatly expanded the array of lectures, workshops, and presentations, the decision was made to extend the week to a month of free education. The date was set for May 2014, with activities increasing towards the end of the month. This planning was intentional, since advertising through word-of-mouth and media reports steadily increased over the course of the month.3 Free Education Week (and Month) has so far been held on the following dates: •• 08/05 – 12/05/2006 •• 27/05 – 30/05/2008 •• 17/05 – 21/05/2010 •• 21/05 – 25/05/2012 •• 05/05 – 30/05/2014
Wie man sieht, hat die „Woche der freien Bildung“ schon Tradition. Somit wird sich die HTU Wien auch in Zukunft für freie Bildung einsetzen und entsprechende Aktionen in diese Richtung starten. Anmerkungen/Notes 1 HTU Info, Ausgabe Nr. 05/06 (Mai 2006). 2 HTU, Projektantrag „Woche der freien Bildung“ bei der Vorsitzendenkonferenz am 09. 03. 2012. 3 HTU, Projektantrag „Monat der freien Bildung“ bei der Vorsitzendenkonferenz am 27. 03. 2014.
It is quite clear that Free Education Week is already a steadfast tradition. The HTU will continue to advocate open education with similar related activities in the future as well.
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Martin Olesch
FUTURE – EINE KAMPAGNE ZUR AUSFINANZIERUNG DER TU WIEN FUTURE – A CAMPAIGN FOR FULL FUNDING OF THE TU WIEN Anfang Oktober 2011 konnte an der Technischen Universität Wien ein Wiedererwachen der „unibrennt“-Bewegung aus dem Jahr 2009 unter großer Beteiligung erstsemestriger Studierender beobachtet werden. Grund dafür waren zum einen neuerliche Sparmaßnahmen der Bundesregierung, welche die Bezugsdauer von sowohl Familien- als auch Studienbeihilfe bis zum 24. Lebensjahr begrenzten. Des Weiteren war die TU Wien wegen Unterfinanzierung in eine schwierige finanzielle Lage geraten. Durch die Sparmaßnahmen, die deswegen von Seiten der TU gesetzt werden mussten, verschlechterten sich die Studienbedingungen. Um allen Interessierten eine Gelegenheit zur Vernetzung zur Behandlung wichtiger Anliegen, die unsere Universität betreffen, zu geben, berief das damalige Vorsitzteam der Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der TU Wien eine Vollversammlung am 18. Oktober 2011 ein. Bei dieser hatten alle interessierten Studierenden, aber auch das wissenschaftliche und das allgemeine Personal der Universität die Möglichkeit, Informationen über die aktuelle Problematik zu erhalten und einen Diskurs zu starten, der mögliche Lösungen vorschlagen sollte. Unter der Beteiligung des erst 18 Tage im Amt befindlichen Rektoratsteams wurde als eine der drängendsten Herausforderungen der Universität die Unterfinanzierung durch das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung aufgezeigt. Mit einem der Vollversammlung folgenden Demonstrationszug, an dem sich mehrere hundert Studierende und Angestellte beteiligten, und der vom Auditorium Maximum der TU Wien zum Bun-
At the TU Wien, a revival of the 2009 “unibrennt” movement became apparent in early October 2011, with strong participation by first-term students. The reasons for this were, on the one hand, new austerity measures by the federal government limiting benefits such as family and student stipends a maximum age of 25 years. In addition, the TU Wien was facing a difficult financial situation caused by underfunding. Forced to enact austerity measures, academic conditions at the TU deteriorated. In order to give all those interested an opportunity to network and address important concerns regarding our university, the TU Wien Student Union chair team called a general assembly on 18 October 2011. There, interested students, as well as the academic and general staff of the university, could obtain information on current issues and started a debate on proposals for possible solutions. With the participation of the Rectorate, which had only been in office for 18 days, one of the most pressing challenges for the university was identified as underfunding by the Federal Ministry of Science and Research. A demonstration followed the general assembly, attended by several hundred students and staff, leading from the Auditorium Maximum to the Federal Ministry, sending a clear signal to the Federal Ministry about the university’s dire need for more money and more say. The march was also the result of previous joint planning with other university representations in Vienna, aiming to ensure collective action by the university sector.
FuTUre – Eine Kampagne zur Ausfinanzierung der TU Wien | 81
Abb. 1 und 2: Flyer der ersten „Welle“ der Kampagne (Vorderseite/ Rückseite). Figure 1 and 2: Flyer of the first “wave“ of the campaign. (recto/ verso)
desministerium führte, wurde ein deutliches Zeichen in Richtung des Bundesministeriums gesetzt, dass die Universität für ihre Belange mehr Gehör und mehr Geld braucht. Dieser Marsch war auch das Ergebnis vorausgegangener gemeinsamer Planung mit anderen Universitätsvertretungen Wiens, um ein gemeinsames Auftreten des Universitätssektors sicherzustellen. In der Nachbereitung der Vollversammlung wurden die Finanzierung der Universität und die damit in Verbindung stehenden Verhandlungen der Leistungsvereinbarungen im Jahr 2012 als Ziel für weiterführende Aktionen zur Stärkung der Universität definiert und – in Absprache mit dem Rektorat der TU Wien – begonnen, diese Aktivitäten zu planen. Im Dezember 2011 begannen die Auswahl und die Vorbereitung der verschiedenen eingebrachten Aktionen unter dem Kampagnentitel „fuTUre“ mit einem Workshop bei einer bekannten Wiener Kommunikationsagentur. In dieser Veranstaltung erhielten interessierte Studierende von Profis eine Einschulung in Campaigning und Planung in den jeweils gewählten Themengebieten. Danach konnte im Jänner 2012 ein Kampagnenplan für das gesamte Jahr erstellt werden. Dieser entstand in
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Following the general assembly, the university’s funding and the associated negotiations for the 2012 performance agreement were defined as a goal for further action to strengthen the university, and – in consultation with the TU Wien Rectorate – plans for these activities were made. In December 2011, decisions on and preparation of different proposed action campaigns were made in a workshop held together with a well-known Viennese communications agency, under the campaign title “fuTUre”. In this event, interested students received professional training in campaigning and planning in their chosen focus area. After this, a campaign plan for the whole year was established in January 2012. It was developed in consultation with the TU Wien Rectorate with the common goal of strengthening the TU Wien’s positions for the performance agreement negotiations in order to achieve a substantial increase in funding from the Federal Ministry. The distribution of tasks for this was only one of the many challenges. One of the first tasks the HTU accomplished was the collection of necessary information on the situation of the TU Wien, and expanding their knowledge of budget processes in the tertiary education sector. All students were able to read about the insights gained in this process in a special “budget edition” of HTU_Info, the official HTU magazine, and they were also communicated
enger Absprache mit dem Rektorat der TU Wien mit dem gemeinsamen Ziel, eine starke Positionierung der TU Wien in den Verhandlungen zur Leistungsvereinbarung zum Zwecke einer substanziellen Budgeterhöhung von Seiten des Bundesministeriums erreichen zu können. Die damit einhergehende Aufgabenteilung war in dem Fall nur eine der Herausforderungen. Einige der ersten Aufgaben, die seitens der HTU bewältigt wurden, waren das Zusammentragen aller benötigten Informationen zur Lage der TU Wien und die Vertiefung des Wissens über Budgetprozesse im tertiären Bildungssektor. Die gewonnenen Einblicke wurden anschließend in einer eigenen „Budgetausgabe“ des HTU_info, des offiziellen Magazins der HTU, für alle Studierenden zugänglich gemacht, sowie in drei „Wellen“ via Flyer und Poster quer über den Campus und alle Institute auch den Angestellten der Universität vermittelt. Zusätzlich wurde eine Website1 aufgebaut, die die gesammelten Informationen zur Lage der TU samt den dazugehörigen Erklärungen enthielt. Jede Welle hatte drei verschiedene Flyer, die als „EyeCatcher“ immer in einem Wort das TU-Logo enthielten. Beispiele dafür sind: RetTUng, EntfalTUng, InfrastrukTUr, BedeuTUngsvoll oder AufwerTUng. Nachdem so das Interesse weiter Teile der TU-Angehörigen geweckt wurde und ihnen Informationen zur Verfügung gestellt worden waren, war es an der Zeit, mit diesem Thema an die breite Öffentlichkeit zu gehen. Die zur Kampagne gehörenden Street Lectures boten die Möglichkeit, universitäres Wissen im öffentlichen Raum, in diesem Fall in den Straßen rund um die TU Wien, niederschwellig zu präsentieren und die interessierte Öffentlichkeit auf die Lage der Universität aufmerksam zu machen. Begleitet wurde diese medienwirksame Aktion von Besuchen bei verschiedenen Abgeordneten des österreichischen Nationalrats von Seiten der HTU und Mitgliedern des Senats, um bei allen Parteien die notwendige Aufmerksamkeit für die TU Wien zu schaffen und klar zu machen, warum diese finanziert werden muss. Die Street Lectures, in deren Rahmen die meisten Fakultäten der Universität das Wissen ihres Fachbe-
Abb. 3: Plakat zur zweiten „Welle“ der Kampagne. Figure 3: Poster for the second campaign “wave”.
across the campus and all departments to university staff in three “waves” via flyers and posters. In addition, a website1 was launched, detailing all information collected on the situation of the TU along with pertinent explanations. Each wave consisted of three different flyers, each featuring the TU logo in a word as an eye-catcher, for example RetTUng, EntfalTUng, InfrastrukTUr, Bedeu TUngsvoll, or AufwerTUng (Rescue, Advancement, Infrastructure, Significant, and Upgrading). After the interest of a great number of TU members had been awakened and they had been provided with the information, it was time to publicise the matter. The Street Lectures that were part of the campaign were an opportunity to present academic knowledge in
FuTUre – Eine Kampagne zur Ausfinanzierung der TU Wien | 83
reich vermitteln konnten, brachten zusammen mit der professionell zusammengetragenen und präsentierten Information zur Lage der Technischen Universität eine bedeutend gesteigerte und sehr positive Präsenz quer über alle Medien hinweg. Zusätzlich wurde in der „Woche der freien Bildung“ von 21. bis 25. Mai 2012 eine Straßenbahn gemietet, die, ebenfalls mit Informationen zur Unterfinanzierung der TU Wien ausgestattet, über den Ring in Wien geschickt wurde. In einer weiteren Vollversammlung am 2. Mai 2012 wurden die seit der letzten Vollversammlung durchgeführten Aktionen und die geleistete Arbeit sowie weitere Informationen präsentiert und im Plenum diskutiert. Einige wertvolle Inputs wurden anschließend in Arbeitsgruppen bearbeitet, um ein weiteres Vorgehen nach den Wünschen der Studierenden und Angestellten der Universität in Planung zu nehmen.
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Abb. 4: Versenkung der TUtanic im September 2012. Figure 4: Sinking the TUtanic in September 2012.
public space, in this case in the streets around the TU Wien. The Street Lectures were easily accessible, and thus raised awareness amongst the interested public for the plight of the university. The activity attracted intense media attention and was accompanied by visits to different members of parliament by HTU and Senate members, generating much-needed attention for the TU Wien and explaining why it had to be funded. The Street Lectures, which gave most of the university’s faculties an opportunity to communicate content-related knowledge in combination with professionally gathered and well-presented information on the situation of the TU Wien, ensured a significantly increased and extremely
Die erfolgreiche Kampagne wurde vom fuTUre-Team zusätzlich mit Texten, Medienclippings, zusätzlichen Materialien und Fotos auf der Kampagnenseite ausführlich dokumentiert. Das Team bildeten: Sabrina Mayr, Florian Kraushofer, Michael Reuberger, Robert Jarczyk, Herbert Kreuzeder, Thomas Danecker, Peter Dirnweber und Lukas Hausner. Das damalige Vorsitzteam der HTU bestand aus: Martin Olesch, Klara Neugschwandtner, Georg Engel und Thomas Wenk. Abgeschlossen wurde die Kampagne mit der Versenkung der „TUtanic“ im September 2012 im Brunnen am Karlsplatz. Dabei handelte es sich um ein selbst gebautes Holzschiff, das dem Bundesministerium eine Mahnung sein sollte, die TU Wien im bevorstehenden Abschluss der Leistungsvereinbarungen nicht untergehen zu lassen. Anmerkung/Note 1 htu.at/zukunft (16. 06. 2015).
positive, broad media presence. In addition, a tram was rented for the Week of Free Education, from 21 to 25 May 2012, and sent along the Vienna Ringstraße with information on the underfunding of TU Wien. In another general assembly, on 2 May 2012, activities and achievements since the last general assembly were presented and discussed in a plenary along with further information. Valuable input was subsequently addressed in working groups in order to plan further activities according to student and staff wishes. The fuTUre team documented the successful campaign in essays, media clippings, additional material, and photos on the campaign website. The team members were: Sabrina Mayr, Florian Kraushofer, Michael Reuberger, Robert Jarczyk, Herbert Kreuzeder, Thomas Danecker, Peter Dirnweber, and Lukas Hausner. The HTU chair team members were: Martin Olesch, Klara Neugschwandtner, Georg Engel, and Thomas Wenk. The campaign was ended in September 2012 with the sinking of the “TUtanic” in the Karlsplatz fountain. The homemade wooden ship served as a warning to the Federal Ministry not to let the TU Wien sink in the upcoming conclusion of the performance agreement.
FuTUre – Eine Kampagne zur Ausfinanzierung der TU Wien | 85
Franz Felberer
MIT IAESTE WACHSEN UND DIE INTERNATIONALE ARBEITSWELT ENTDECKEN GROWING AND DISCOVERING THE INTERNATIONAL PROFESSIONAL WORLD WITH IAESTE Das weltweite IAESTE-Netzwerk ermöglicht es Studierenden der TU Wien, Praxiserfahrung in mehr als 80 Ländern zu sammeln. IAESTE Vienna vertritt die TU Wien in diesem Netzwerk und wird ehrenamtlich von Studierenden aller Fachrichtungen geleitet. Zusätzlich veranstaltet IAESTE Vienna lokale und österreichweite Karriereevents (Teconomy Vienna und IAESTE Firmenshuttle), bei denen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Zusammenarbeit mit Firmen und Medienpartnern beweisen. Teil des IAESTE-Teams zu sein oder ein Auslandspraktikum mit IAESTE zu machen, bedeutet, die hervorragende technische Ausbildung an der TU Wien durch Praxisarbeit mit viel Verantwortung zu ergänzen. Dank der Mitarbeit bei IAESTE entstehen durch das gemeinsame Anpacken wertvolle Freundschaften und Lebenswege nehmen einen anderen – oft bunteren – Verlauf als erwartet. Diese Erfahrungen vermitteln den „IAESTE-Spirit“: Mut haben, Neues ausprobieren, Erfahrungen in der Praxis sammeln und weit über den Tellerrand Österreichs hinaus zu schauen. Ein Auslandspraktikum mit IAESTE zu machen, kann sehr unterschiedlich aussehen: •• als Architektin in einem tunesischen Stadtplanungsbüro zu arbeiten •• als Bauingenieur von Kopenhagen aus einen Brückenbau in der Türkei mitzugestalten •• als Chemikerin im australischen Stammzellenlabor zu forschen •• als Elektrotechniker in einem Wasserkraftwerk in Panama Erfahrung zu sammeln
The global IAESTE network allows TU Wien students to gain practical experience in more than 80 countries. IAESTE Vienna represents TU Wien in this network and is managed on a voluntary basis by students of all disciplines. In addition, IAESTE Vienna organises local and national career events (Teconomy Vienna and IAESTE Career Shuttle), where collaborators can prove themselves in cooperation with business and media partners. Being part of the IAESTE team or doing an internship abroad with IAESTE means supplementing the excellent technical training at the TU Wien with practical work and responsibility. Involvement with the IAESTE allows valuable friendships to develop based on working together, and lives sometimes even take a different – often more colourful – path than expected. The “IAESTE Spirit” is transmitted through these experiences: it means having courage, trying new things, gaining practical experience, and looking far beyond the horizons of Austria. An internship abroad with IAESTE can take many different forms: •• an architect working in a Tunisian urban planning office •• a civil engineer in Copenhagen participating in a bridge construction in Turkey •• a chemist doing research in an Australian stem cell laboratory •• an electrical engineer gaining experience in a hydropower plant in Panama •• a geodesist participating in surveying Poland
Mit IAESTE wachsen und die internationale Arbeitswelt entdecken | 87
•• als Geodätin an der Landvermessung in Polen teilzunehmen •• als Informatiker eines Internetproviders in Tadschikistan zu programmieren •• als Maschinenbauer an einem griechischen Infrastrukturprojekt beteiligt zu sein •• als Mathematikerin in einer texanischen Graphentheorie-Arbeitsgruppe mitzuarbeiten •• als Physiker in Irland an adaptiver Optik zu forschen •• …
Abb. 1: Das Team von IAESTE Vienna – gemeinsam lässt sich Großartiges erreichen. Figure 1: The IAESTE Vienna team – together we can achieve great things.
Auf gleiche Art machen Praktikantinnen und Praktikanten aus 89 IAESTE-Partnerländern weltweit ihre fachlichen wie kulturellen Erfahrungen in Wien. Unser Dank gilt den Instituten der TU Wien sowie den zahlreichen Firmen, die dies ermöglichen, indem sie am Austauschprogramm teilnehmen. Oft bedeutet ein IAESTE-Prakti-
In a similar way, interns from 89 IAESTE partner countries across the world come to gain professional and cultural experience in Vienna. We would like to thank the TU Wien institutes and all businesses that make this possible by participating in the exchange programme. Often, an IAESTE internship means the beginning of a lifelong
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•• a mechanical engineer taking part in a Greek infrastructure project •• a mathematician collaborating in a graph theory workgroup in Texas •• a physicist doing research in adaptive optics in Ireland, •• …
Abb. 2: Das IAESTE-Netzwerk: IAESTE ist in weltweit 89 Ländern vertreten. Figure 2: IThe IAESTE network is represented in 89 countries across the world.
kum den Beginn einer lebenslangen Verbundenheit mit dem Gastgeberland sowie zahlreicher Freundschaften mit Gleichgesinnten und ist nicht selten der beste Karrierestart, den man sich wünschen kann. 1950 – ein Referent der Hochschülerschaft der TH Graz gründet die IAESTE in Österreich IAESTE steht für International Association for the Ex change of Students for Technical Experience und wurde
connection to the host country, and many friendships with likeminded people. It often proves to be the best possible start of a career. 1950 – A Student Union Secretary from the TH Graz Founds IAESTE in Austria IAESTE stands for International Association for the Ex change of Students for Technical Experience. It was founded at the Imperial College in London immediately after World War II, aiming to contribute to a better understanding between nations. For students in Austria, IAESTE internships were an option as of 1950, when the Austrian Committee for International Student Exchange
Mit IAESTE wachsen und die internationale Arbeitswelt entdecken | 89
direkt nach dem Zweiten Weltkrieg am Imperial College in London gegründet, um zur besseren Völkerverständigung beizutragen. Für Studierende in Österreich waren IAESTE-Praktika ab 1950 möglich, nachdem das Österreichische Komitee für Internationalen Studentenaustausch gegründet worden war. An den hiesigen Universitäten erfolgte die Vergabe der Praktika über die jeweiligen Praxisreferate der Österreichischen Hochschülerschaft. Die ersten vierzig Jahre wurde die Koordination dieser Aufgabe von Dr. Rolf Kratochwill übernommen, der 1949 als Praxisreferent und cand. ing. der TH Graz den Anstoß zur IAESTE-Gründung in Österreich gegeben hatte. Von 1968 bis 1974 leitete Dr. Kratochwill außerdem die internationale IAESTE. Es wurden sechs internationale Jahreskonferenzen in Österreich veranstaltet. Das IAESTE Netzwerk wuchs stetig und umfasst mittlerweile mehr als 80 Länder auf sechs Kontinenten. 1989 – IAESTE Austria wird zum ehrenamtlichen Studierendenverein Eine Gruppe engagierter Studierender setzte sich 1989 in den Kopf, die österreichische IAESTE als ehrenamtlichen Studierendenverein neu zu gründen – internationale Vorbilder dafür existierten bereits. Das Motto hat sich seither nicht verändert: selbst bestimmen und die Möglichkeiten der studentischen Auslandsaufenthalte durch mehr Praktika zu erweitern. •• Am 21. September 1989 wurde mit der Gründung von IAESTE Vienna als Verein an der TU Wien der Grundstein dafür gelegt. Die nötige Infrastruktur wurde damals von der Universität und der Hochschülerschaft zur Verfügung gestellt, die das Engagement und die Initiative der Studierenden unterstützten. •• Die erste IAESTE-Karriere- und Studienmesse am 22. November 1989 mit 30 teilnehmenden Firmen diente der Vernetzung von Wissenschaft und Industrie. Diesen Zweck erfüllt sie – unter dem österreichweit einheitlichen Namen TECONOMY – auch heute noch. •• Ein Kuratorium mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik wurde zur Unterstüt-
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was founded. At our universities, internships were awarded by the respective Austrian Student Union internship section. For the first forty years, Dr. Rolf Kratochwill, who had initiated the founding of IAESTE in 1949, coordinated this task as the internship secretary and during his studies to become an engineer at the TH Graz. From 1968 to 1974, Dr. Kratochwill also managed the international IAESTE. Six annual international conferences were held in Austria. The IAESTE network steadily grew, and now covers more than 80 countries on six continents. 1989 – IAESTE Austria Becomes a Volunteer-Based Students’ Association In 1989, a group of committed students took it into their heads to re-establish the Austrian IAESTE as a volunteer-based students’ association – there already were some international examples. Its motto has not changed ever since: self-determination and expanding opportunities for student placements abroad through more internships. •• On 21 September 1989, the foundation was laid by establishing IAESTE Vienna as an association at the TU Wien. The necessary infrastructure was provided by the university and the Student Union, both of which supported the students’ commitment and initiative. •• The first IAESTE career and education fair held on 22 November 1989 promoted networking between science and industry, with 30 businesses participating. It still serves this purpose today – under the Austria-wide name of TECONOMY. •• A board of trustees with representatives from science, business, and politics was established in order to support and monitor the work of the students. •• By 1992, additional local committees had been established at the BOKU and at the universities of Linz, Leoben, Innsbruck, and Graz. These work together under the roof of IAESTE Austria. •• When the first IAESTE members graduated in 1992, an alumni club was founded to promote the IAESTE concept.
zung und Qualitätskontrolle der studentischen Arbeit gegründet. •• Bis 1992 entstanden weitere Lokalkomitees an der BOKU sowie an den Hochschulstandorten in Linz, Leoben, Innsbruck und Graz. Diese sind gemeinsam unter dem Dachverband IAESTE Austria tätig. •• Als 1992 die ersten IAESTE-Mitglieder graduierten, wurde zur Förderung der IAESTE-Idee ein Alumni-Club gegründet. •• im gleichen Zeitraum (1989–1992) stieg die Anzahl der jährlich getauschten Praktika um 140 %. IAESTE Austria begann schon bald darauf, auch auf internationaler Ebene ein starker Träger des studentischen Gedankens zu werden. Der Erfolg in Österreich färbte durch intensive Kontakte auf benachbarte Länder wie Tschechien, Ungarn, Slowenien und Kroatien ab und führte dort zu einem Aufbau vergleichbarer studentisch geführter Strukturen. Seit 1999 tritt diese verstärkte Zusammenarbeit durch halbjährlich stattfindende IAESTE-Konferenzen in der CEE-Region in Erscheinung. Die internationale Anerkennung als studentisch geführte Länderorganisation wurde durch die Steigerung der Anzahl der angebotenen Praktika und die erfolgreiche Organisation von internationalen Konferenzen hart erarbeitet. Bei der 56. internationalen Jahreskonferenz 2004 in Wien wurden 233 Delegierte aus 72 Ländern empfangen und 6290 Praktika getauscht. Seit 2005 – IAESTE heute Jede neue IAESTE-Generation ist motiviert, Bestehendes zu verbessern und Neues auszuprobieren. Als Ergänzung zur Karrieremesse der IAESTE entstand die Idee, Studierenden und Unternehmen ein Kennenlernen mittels interdisziplinärer Exkursionen zu ermöglichen – das IAESTE-Firmenshuttle war geboren. Bereits bei der Durchführung des ersten Firmenshuttles im Jahr 2009 konnten 11 Firmen für die Teilnahme begeistert werden, und auch bei den Studierenden war die Aktion ein großer Erfolg. Das Projekt wurde rasch ein fixer Be-
•• In the same period (1989–1992), the number of annual internship exchanges increased by 140%. Soon afterwards, IAESTE Austria began to establish itself internationally, too, as an important promoter of the student spirit. Its success in Austria influenced neighbouring countries like the Czech Republic, Hungary, Slovenia, and Croatia, and inspired the establishment of comparable student-led structures. Since 1999, this intensified cooperation also manifests itself in bi-annual IAESTE conferences in the CEE region. International acceptance as a student-led national organisation was the result of hard work, increasing the number of internships offered and successfully organising international conferences. 233 delegates from 72 countries attended the 56th international annual conference in 2004 in Vienna, and 6,290 internship exchanges were completed. Since 2005 – IAESTE Today Every new IAESTE generation is committed to improving existing programmes and trying new ideas. As a supplement to the IAESTE career fair, we came up with the idea of providing the opportunity for businesses and students to meet at interdisciplinary excursions – which gave birth to the IAESTE Career Shuttle. At the first-ever Career Shuttle in 2009, we were able to motivate 11 businesses to participate, and the event was a great success amongst students as well. The project quickly became a set part of IAESTE activities, and was expanded across Austria. As part of the career events, media collaboration was intensified. Writing press releases and drafting media supplements is not only a valuable experience for the IAESTE Vienna staff, but also regularly puts the spotlight on committed TU Wien students. Another positive development is the intensive collaboration with IAESTE representatives in many Central European countries. Joint projects such as a transnational online career fair testify to the international and entrepreneurial spirit of IAESTE. Of course, the web presence and internet servic-
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standteil der IAESTE-Aktivitäten und auf ganz Österreich ausgeweitet. Im Rahmen der Karriereveranstaltungen wurde die Zusammenarbeit mit den Medien stark intensiviert. Die Gestaltung von Presseberichten und Medienbeilagen ist nicht nur eine wertvolle Erfahrung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von IAESTE Vienna, sondern stellt regelmäßig auch die engagierten Studentinnen und Studenten der TU Wien ins Rampenlicht. Erfreulich ist auch die intensive Zusammenarbeit mit IAESTE-Vertretungen vieler zentraleuropäischer Länder. Gemeinsame Projekte wie eine länderübergreifende Online-Karrieremesse zeugen vom internationalen und unternehmerischen Geist der IAESTE. Selbstverständlich bedurften auch die Internetauftritte und -services regelmäßiger Verbesserungen. Viele Mitglieder der IAESTE Vienna nutzten diese Gelegenheit, um ihr angeeignetes Wissen in IT-Projekten umzusetzen, wovon auch zahlreiche andere IAESTE-Standorte profi-
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Abb. 3: Die Teilnehmer des IAESTE-Firmenshuttle bei einer Projektpräsentation des Austrian Institute of Technology. Figure 3: Participants of the IAESTE Career Shuttle at a project presentation of the Austrian Institute of Technology.
es regularly need to be improved. Many IAESTE Vienna members take this opportunity to implement their knowledge in IT projects, benefiting many other IAESTE locations. Cooperations resulted in an Austria-wide central business portal, a professional, ongoing internet presence, and the implementation of an internal information system. In particular, we would like to highlight the commitment of active members in Austria, but also of those already professionally active, to improving the international organisation of IAESTE globally. On the initiative of IAESTE Austria, the so-called IAESTE Global Support Team was established and has been based in Vienna since its launch in 2012.
tieren. In gemeinsamer Arbeit wurden österreichweit ein zentrales Firmenportal, ein professioneller, einheitlicher Internetauftritt und die Implementierung eines internen Informationssystems geschaffen. Besonders hervorzuheben ist das Engagement von aktiven und auch bereits im Berufsleben stehenden Mitgliedern in Österreich, die internationale Organisation IAESTE auch auf globaler Ebene zu verbessern. Auf Initiative von IAESTE Austria wurde das sogenannte IAESTE-Global-Support-Team gegründet. Seit seinem Start 2012 ist es in Wien beheimatet. Im Herbst 2014 feierten Aktive, Alumni und Unterstützer von Seiten der TU Wien – in Summe über 250 Teilnehmer und Teilnehmerinnen – das 25-Jahr-Jubiläum der studentisch organisierten IAESTE in Österreich. Die Wertschätzung der TU Wien äußerte sich in der Überlassung des Kuppelsaals als festlichem Rahmen, was die
Abb. 4: Im Herbst 2014 brachte die Jubiläumsfeier „25 Jahre studentische IAESTE in Österreich“ 250 Aktive, Alumni und Unterstützer der TU Wien im Kuppelsaal der TU Wien zusammen. Figure 4: In autumn of 2014, 250 active members, alumni, and supporters from the TU Wien assembled in the TU Wien Kuppelsaal on the occasion of the 25th anniversary of student-led IAESTE.
In autumn 2014, active members, alumni, and supporters from the TU Wien – in total more than 250 participants – celebrated the 25th anniversary of a student-organised IAESTE in Austria. In offering the Kuppelsaal as a location for the festivities, the TU Wien showed its appreciation, emphasising the close ties between IAESTE Vienna and the TU Wien. As a strong partner of the global IAESTE network, IAESTE Vienna will continue in its commitment to giving TU Wien students opportunities to explore the world.
Mit IAESTE wachsen und die internationale Arbeitswelt entdecken | 93
Verbundenheit von IAESTE Vienna und TU Wien unterstreicht. Als starker Teil des globalen IAESTE-Netzwerks ist es IAESTE Vienna auch zukünftig ein großes Anliegen, Studierenden der TU Wien zu ermöglichen, die Welt zu entdecken.
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Peter Mohn
„TU-BALL“ – DER BALL DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT WIEN “TU BALL” – THE BALL OF THE TU WIEN Der „TU-Ball“ blickt auf eine wechselvolle Historie zurück, in der sich die Ereignisse der vergangenen 200 Jahre der europäischen Geschichte widerspiegeln. 1815, das Gründungsjahr des Polytechnischen Instituts, fällt in die Zeit der Befreiung vom Joch der Napoleonischen Kriege und einer politischen Neuordnung und Neuorientierung Europas. Gleichzeitig erfolgte ein Aufbruch in der Kunst: Die Musik, dominiert von Beethoven, suchte neue Wege, die in wenigen Jahrzehnten in die Romantik führen sollten. Es war aber auch die Zeit, in der sich die Wienerinnen und Wiener, erleichtert nach den Kriegsjahren, wie noch nie dem Tanz hingaben. Auch die Studenten des neu gegründeten Polytechnischen Instituts veranstalten ihre Techniker-Kränzchen, die als Beginn der Balltradition an der heutigen TU Wien, des „TU-Balls“, gesehen werden können. Leider sind diese Kränzchen nur unzureichend dokumentiert, sodass ihr Ursprungsdatum im historischen Dunkel liegt. Jedenfalls widmete Josef Lanner 1842 den Walzer „Geistesschwingen“ den „Herren Hörern der Technik in Wien“. Sehr gut dokumentiert hingegen sind die Veranstaltungen des vor 150 Jahren gegründeten Technikerball-Komitees, die sich zum heute noch existierenden „Ball der Industrie und Technik“, kurz „Techniker Cercle“, entwickelt haben. Auch der TU-Ball blieb von den Wirren des 20. Jahrhunderts nicht verschont, und seine Geschichte ist von vielen Unterbrechungen gekennzeichnet. In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Balltradition jedoch wieder aufgenommen, und der „Ball der Technik“ für viele Jahre im Wiener Konzerthaus gefeiert. Eine
The “TU Ball” has an eventful history that reflects the events of the past 200 years of European history. The founding year of the Polytechnic Institute, 1815, coincides with the time of liberation from the yoke of the Napoleonic Wars and the political reorganisation and reorientation of Europe. At the same time, there was a new awakening in art. Music, dominated by Beethoven, was exploring new paths that were to culminate in Romanticism a few decades later. It was also a time when the Viennese population, relieved after years of war, indulged in dance like never before. The students of the newly established Polytechnic Institute organised technicians’ soirees, which can be regarded as the beginning of the tradition of holding a ball at our current TU Wien, the “TU Ball”. Unfortunately, there is insufficient documentation on these soirees, so their exact date of origin is lost in history. In 1842 at any rate, Josef Lanner dedicated his waltz “Geis tesschwingen” to the “gentlemen students of the Vienna Polytechnic”. In contrast, we have ample records of the functions of the “Technicians’ Ball Committee”, founded 150 years ago, which has developed into the “Ball of Industry and Technology”, in short “Techniker Cercle”. The turmoil of the 20th century did not spare the TU Ball, and its history is marked by many interruptions. In the years following World War II, however, the tradition of balls was reanimated, and the “Ball der Technik” (“Ball of Technology”) was celebrated at the Konzerthaus for many years. A history of this period is available in the 150th anniversary publication of the TH in Vienna. In the early 1970s, the ball came to a temporary end and was
„TU-Ball“ – Der Ball der Technischen Universität Wien | 95
Abb. 1: Eröffnungsrede beim TU-Ball 2014. Figure 1: Opening speech at the 2014 TU Ball.
Geschichte dieser Zeit findet sich in der Publikation zum 150-Jahr-Jubiläum der Technischen Hochschule Wien. Ein vorläufiges Ende fand der Ball in den frühen 1970er Jahren, als er nach einem größeren Defizit für einige Jahre nicht veranstaltet wurde. Es ist dem Rektor der Jahre 1975 bis 1977, Ernst Hiesmayr, der auf eine Wiederaufnahme der Balltradition drängte, zu verdanken, dass der Ball der Technik ab 1977, und zwar in den Sophiensälen, erneut stattfinden konnte. Es war auch Rektor Hiesmayr, der ein Zeichen setzen wollte und sich für die Einstudierung der Balleröffnung an Frau Ingeborg Knopf-Bousa wandte, und damit eine Frau an die Spitze des Eröffnungskomitees einer „notorischen“ Männeruniversität setzte! Im Jahr 1978 übernahm ein neues Ballkomitee die Organisation, bestehend aus A. o. Univ. Prof. Dr. Alfred Wagendristel, O. Rat Dr. Herwig Bangert und dem Berichterstatter und späteren A. o. Univ. Prof. Dr. Peter Mohn, damals noch Student der Technischen Physik. Die Übergabe erfolgte auf typisch wienerische Art: Der vormalige Organisator, Herr Dr. Prior, und Peter Mohn liefen einander im Hauptgebäude im Stiegenhaus über den Weg. Dr. Prior, der Peter Mohn von den Eröffnungspaaren kannte, meinte: „Wollen Sie nicht den Ball übernehmen? Ich wechsle in die Industrie!“ Rektor Otto Hittmair gewährte den neuen Organisatoren ein rückzahlbares Darlehen aus der Rektors-Schatulle, um damit die nöti-
96 | Peter Mohn
not organised for several years in the wake of a serious deficit. It is thanks to the Rector of the years 1975 to 1977, Ernst Hiesmayr, who pushed for a resumption of the tradition, that the Ball of Technology was again organised as of 1977, this time on the Sophiensäle premises. It was the same Rector Hiesmayr who, wanting to make his mark, turned to Ms Ingeborg Knopf-Bousa for the choreography of the ball’s opening, thus appointing a woman to lead the opening committee of a “notoriously” male university! In 1978, a new ball committee took over the task of organising, with Dr. Alfred Wagendristel, Dr. Herwig Bangert, and rapporteur and later Dr. Peter Mohn, who was then still studying Technical Physics. The handover was typically Viennese: The former organiser, Dr. Prior, and Mohn happened to meet each other on the main building’s staircase. Prior, who knew Mohn as one of the opening couples, asked, “Don’t you want to take over the Ball? I am leaving to work in the private sector!” Rector Otto Hittmair gave the organisers a refundable grant from the Rectorate’s coffers for advance payments, and the 1979 TU Ball was organised once more at the Sophiensäle. With roughly 1,700 guests, it was a rather small event. In 1980, the ball committee decided to move the ball to the Vienna Hofburg, which proved to be the right step. The ball already had more than 2,000 guests by 1980, and it grew steadily to its current size. The new ball committee also redefined the ball’s concept, which is valid until today. A combination of traditional ball proceedings, uninterrupted by performances, and the popular Quadrille at midnight, repeated at 2.30 am, opulent Damenspenden (presents for the ladies) instead of promotional gifts, and the most important thing: really good dancing music. Our ball is thus known as a “ball for dancers”, a fact we have gleaned from various dancing forums. In 1987, the Ball der Technik had to move to the Konzerthaus for a year, along with all the other Hofburg balls, as the Hofburg was occupied by the Cyprus Peace Conference for some months. Since 1988, the ball has always been held on the last Thursday in January at the Vienna Hofburg. After Alfred Wagendristel’s early death
gen Vorauszahlungen leisten zu können, und der Ball 1979 fand noch einmal in den Sophiensälen statt. Mit etwa 1700 Gästen war er eine eher kleine Veranstaltung. Für 1980 entschied das Ballkomitee, den Ball in die Wiener Hofburg zu verlegen, was sich als richtiger Schritt herausgestellt hat. Schon 1980 hatte der Ball über 2000 Besucher und wuchs dann kontinuierlich auf seine heutige Größe an. Das neue Ballkomitee legte auch das bis heute gültige Konzept des Balles fest. Eine Kombination von traditionellem Ballablauf, nicht unterbrochen durch eventuelle Showeinlagen, zu Mitternacht die beliebte Publikumsquadrille mit einer Wiederholung um 2.30 Uhr, aufwändige Damenspenden anstelle von Werbegeschenken und, was am Wichtigsten ist: sehr gute Tanzmusik. So gilt unser Ball auch als „Tänzerball“, wie wir immer wieder aus den unterschiedlichsten Tanzforen erfahren können. Im Jahr 1987 musste der „Ball der Tech-
Abb. 2: Mitternachtsquadrille (2014). Figure 2: Midnight quadrille (2014).
in 1990, Christine Schwarz joined the ball committee, introducing new ideas. In the anniversary year of 2015, the committee was reinforced by Martin Müller, who will soon take full charge of the ball’s organisation. While the ball had been organised for years by the ball committee, although with the support of the HTU and the Rectorate, the HTU explicitly took charge of the event in 2009, and the ball committee now works on its behalf. Over the past 40 years, we have succeeded in ensuring a solid economic basis for the TU Ball. In addition, a significant sum for student social affairs is donated from the profits each year. One change brought about by time was the name change to “TU Ball, Ball of the TU Wien”. The old name,
„TU-Ball“ – Der Ball der Technischen Universität Wien | 97
nik“, so wie auch alle anderen Hofburgbälle, einmalig in das Konzerthaus wechseln, da die Hofburg durch die Friedenskonferenz für Zypern für einige Monate belegt war. Seit 1988 findet der Ball immer am letzten Donnerstag im Jänner in der Wiener Hofburg statt. Nach dem frühen Tod von Alfred Wagendristel 1990 trat Christine Schwarz ins Ballkomitee ein und brachte neue Ideen mit. Mit dem Jubiläumsjahr 2015 wurde das Ballkomitee um Herrn Martin Müller erweitert, der in naher Zukunft die Ballorganisation federführend übernehmen wird. Während durch viele Jahre der Ball vom Ballkomitee, sehr wohl mit Unterstützung der HTU und des Rektorats, de facto jedoch in Eigenverantwortung organisiert wurde, hat die HTU seit 2009 explizit diese Veranstaltung übernommen, und das Ballkomitee arbeitet nun in deren Auftrag. In den vergangenen knapp 40 Jahren ist es auch gelungen, den TU-Ball auf eine solide wirtschaftliche Basis zu stellen und aus dem Erlös jedes Jahr einen signifikanten Betrag für soziale Belange der Studierenden zu widmen. Eine Änderung, die die Zeit mit sich brachte, war die Umbenennung des Balles in „TU-Ball, Ball der Technischen Universität“. Der alte Name „Ball der Technik“ gab immer wieder zu Verwechslungen mit dem „Ball der Industrie und Technik“ Anlass. Was noch schwerer wog, war jedoch der Bedeutungswechsel des Wortes „Technik“: War es bis in die 1970er Jahre klar, dass mit „die Technik“ die Technische Hochschule/Universität gemeint war, so ging diese Bedeutung in der Umgangssprache, in der die Technische Universität Wien heute nur als TU bezeichnet wird, langsam verloren. Die Entwicklung und Organisation des TU-Balles hat sich als „Erfolgsstory“ herausgestellt. Der Ball ist heute einer der größten Traditionsbälle Wiens und mit mehr als 3500 Besucherinnen und Besuchern regelmäßig ausverkauft. Ein erfolgreicher Ball wird aber hauptsächlich von seinen Gästen getragen, und es ist gelungen, den TU-Ball sowohl unter den Bediensteten der TU Wien als auch bei den Absolventinnen und Absolventen und vor allem bei den Studentinnen und Studenten zu etablieren. Das Ballkomitee lädt seit vielen Jahren auch die Erasmus-Stu-
98 | Peter Mohn
“Ball of Technology” time and again brought confusion with the “Ball of Industry and Technology”. What was even more important was the change in the meaning of the word “Technik” (“technology”). While in the 1970s, it was perfectly clear that “Technik” referred to the Technische Hochschule/University, this meaning was slowly lost in everyday language, which today calls the TU Wien only the TU. The ball is now one of the largest traditional balls in Vienna with over 3,500 guests, and regularly sold out. The success of a ball, however, mostly depends on its guests, and we were able to establish the TU Ball amongst the TU Wien staff, its alumni, and – most importantly – its students. For several years now, the ball committee has also invited Erasmus students to join: Every year, around 200 Erasmus programme participants visit our ball and experience a specific form of Austrian joie de vivre. The popularity of the ball with female students is apparent from the number of student ladies’ tickets sold. It regularly tops the number of student gents’ tickets by 150. This is also an indication that there is no lack of good dancers at the TU Ball.
dentinnen und -Studenten ein: So besuchen jedes Jahr etwa 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Erasmus-Programmes unseren Ball und erfahren dabei eine ganz spezifisch österreichische Form der Lebensfreude. Dass der Ball bei Studentinnen sehr beliebt ist, zeigt die verkaufte Anzahl an studentischen Damenkarten. Diese ist regelmäßig um 150 Stück höher als die der verkauften studentischen Herrenkarten. Dies lässt unter anderem darauf schließen, dass es keinen Mangel an guten Tänzern am TU-Ball gibt.
Abb. 3: Blick in den Tanzsaal (2014). Figure 3: View of the ballroom (2014).
„TU-Ball“ – Der Ball der Technischen Universität Wien | 99
ANHANG 1: LISTE DER VORSITZENDEN DER HTU WIEN APPENDIX 1: LIST OF CHAIRS OF THE HTU VIENNA Die Vorsitzenden werden tabellarisch in folgender Art und Weise aufgezählt Anfang der Funktionsperiode (Jahr)
Ende (Jahr)
Vorsitzende/r
Fraktion
1. stellvertrende/r Vorsitzende/r
Fraktion
2. stellvertrende/r Vorsitzende/r
Fraktion
1945
1946
Friedrich Blumenschein
keine Fraktion
1946
1947
Günther Hermann
Union
1947
1948
Hans Wiehart
Union
1949
1949
Gottfried Dechant
Union
1949
1950
Gerhard Schöft
Union
1950
1951
Walter Krobot
Union
1951
1952
Walter Luksch
Wahlblock
1952
1953
Walter Krobot
Wahlblock
1953
1955
Peter Endstrasser
Wahlblock
1955
1956
Bruno Kerres
Wahlblock
1956
1957
Franz Nagele
Wahlblock
1957
1960
Ferdinand Aichhorn
Wahlblock
1960
1961
Rudolf Krzemien
Wahlblock
1961
1963
Helmuth Schattovits
Wahlblock
1963
1965
Hermann Kert
Wahlblock
1965
1967
Waldemar Frosch
Wahlblock
1967
1968
Viktor Liberda
Wahlblock
1968
1970
Günther Engl
ÖSU
1970
1971
Reinhard Leithner
ÖSU
Anhang 1: Liste der Vorsitzenden der HTU Wien | 101
1971
1971
Jun.1980
1981
Othmar Lechner
ÖSU
Michael Sattler
ÖSU
1971
1972
Markus Amann
ÖSU
Robert Neunteufel
ÖSU
Gerhard Tscheinig
ÖSU
1972
1974
1981
Nov.1982
Stefan Kekeiss
ÖSU
Michael Sattler
FACHSCHAFTSLISTE
1974
1974
Franz Fiala
VSSTÖ
Karl Schultes
ÖSU
Nov.1982
Apr.1983
1974
1975
Franz Fiala
VSSTÖ
Harald Grundner
ÖSU
Andreas Vana
1975
1975
Max Peschek
FACHSCHAFTSLISTE
Fritz Seda
ÖSU
Apr.1983
1983
Jul.1975
Dez.1975
Franz Fiala
VSSTÖ
Anton Gsandtner
ÖSU
Theodor Zillner
FACHSCHAFTSLISTE
Dez.1975
1976
Max Peschek
FACHSCHAFTSLISTE
Fritz Pesendorfer
ÖSU
1985
1987
1976
1979
Theodor Zillner
FACHSCHAFTSLISTE
Erich Brauneis
ÖSU
Othmar Brigar
FACHSCHAFTSLISTE
1979
Dez.1979
Leopold Augusta
FACHSCHAFTSLISTE
Erich Brauneis
ÖSU
1987
Mär.1988
Franz Leutgeb
ÖSU
Ulrich Dovalil
FACHSCHAFTSLISTE
Ulrich Sützl
ÖSU
Felix Ratcliffe
FACHSCHAFTSLISTE
Dez.1979
Jun.1980
Martin Loicht
FACHSCHAFTSLISTE
Erich Brauneis
ÖSU
Mär.1988
Nov.1988
Ulrich Sützl
ÖSU
Martin Loicht
FACHSCHAFTSLISTE
Michael Sattler
ÖSU
Martin Margulies
FACHSCHAFTSLISTE
102 | Anhang 1: Liste der Vorsitzenden der HTU Wien
Felix Ratcliffe
FACHSCHAFTSLISTE
Walter Haslinger
FACHSCHAFTSLISTE
Nov.1988
1989
Christoph Strasser
FACHSCHAFTSLISTE
Martin Margulies
FACHSCHAFTSLISTE
1995
Jan. 1996
Christian Simlinger
FACHSCHAFTSLISTE
Walter Haslinger
FACHSCHAFTSLISTE
Martin Loicht
FACHSCHAFTSLISTE
Dieter Amann
FACHSCHAFTSLISTE
1989
Okt.1990
Christian Smretschnig
FACHSCHAFTSLISTE
Christian Simlinger
FACHSCHAFTSLISTE
Jan. 1996
Okt.1996
Edith Vosta
FACHSCHAFTSLISTE
Albert Matiz
FACHSCHAFTSLISTE
Alois Schwent
FACHSCHAFTSLISTE
Christian Smretschnig
FACHSCHAFTSLISTE
Okt.1990
1991
Dieter Amann
FACHSCHAFTSLISTE
Edith Vosta
FACHSCHAFTSLISTE
Okt.1996
Dez.1996
Klaus Rapf
FACHSCHAFTSLISTE
Christian Smretschnig
FACHSCHAFTSLISTE
1991
1992
Monika Lanzenberger
FACHSCHAFTSLISTE
Brigitte Ratzer
FACHSCHAFTSLISTE
Dieter Amann
FACHSCHAFTSLISTE
Robert Hany-Schmatzberger
FACHSCHAFTSLISTE
Dez.1996
Mär.1997
Christian Smretschnig
FACHSCHAFTSLISTE
Bernd Obermayer
FACHSCHAFTSLISTE
Monika Lanzenberger
FACHSCHAFTSLISTE
1992
1993
Christoph Pollak
FACHSCHAFTSLISTE
Helmut Schuhmeier
FACHSCHAFTSLISTE
Mär.1997
1997
Bernd Obermayer
FACHSCHAFTSLISTE
Monika Lanzenberger
FACHSCHAFTSLISTE
Monika Vana
VSSTÖ
Christoph Pollak
FACHSCHAFTSLISTE
1993
1994
Christian Smretschnig
FACHSCHAFTSLISTE
Helmut Schuhmeier
FACHSCHAFTSLISTE
1997
Nov.1997
Peter Judmaier
FACHSCHAFTSLISTE
Monika Lanzenberger
FACHSCHAFTSLISTE
Christoph Strasser
FACHSCHAFTSLISTE
Christoph Pollak
FACHSCHAFTSLISTE
1994
1995
Alexandra Maringer
FACHSCHAFTSLISTE
Peter Judmaier
FACHSCHAFTSLISTE
Anhang 1: Liste der Vorsitzenden der HTU Wien | 103
Nov.1997
Mär.1998
Nicoletta Langer
FACHSCHAFTSLISTE
Christoph Pollak
FACHSCHAFTSLISTE
Matthias Nowak
FACHSCHAFTSLISTE
Monika Lanzenberger
FACHSCHAFTSLISTE
2009
Jan 2010
Alexandra Maringer
FACHSCHAFTSLISTE
Bianka Ullmann
FACHSCHAFTSLISTE
Mär.1998
1999
Jasmin Müller
FACHSCHAFTSLISTE
Christoph Pollak
FACHSCHAFTSLISTE
Peter Smolek
FACHSCHAFTSLISTE
Monika Lanzenberger
FACHSCHAFTSLISTE
Jan 2010
Apr.2010
Andreas Zahalka
FACHSCHAFTSLISTE
Bianka Ullmann
FACHSCHAFTSLISTE
1999
2001
Jasmin Müller
FACHSCHAFTSLISTE
Andreas Zahalka
FACHSCHAFTSLISTE
Ulf Fischer
FACHSCHAFTSLISTE
Robert Buranich
FACHSCHAFTSLISTE
Apr.2010
2011
Birgit Musil
FACHSCHAFTSLISTE
Bianka Ullmann
FACHSCHAFTSLISTE
2001
2003
Peter Smolek
FACHSCHAFTSLISTE
Elisabeth Wopienka
FACHSCHAFTSLISTE
Ulf Fischer
FACHSCHAFTSLISTE
Peter Kristöfel
FACHSCHAFTSLISTE
2011
2012
Daniel Smidt
FACHSCHAFTSLISTE
Martin Olesch
FACHSCHAFTSLISTE
2003
2005
Klara Neugschwandtner
FACHSCHAFTSLISTE
Gabor Sas
FACHSCHAFTSLISTE
Thomas Wenk
FACHSCHAFTSLISTE
Sonja Weber
FACHSCHAFTSLISTE
2012
2013
Patrick Schäffer
FACHSCHAFTSLISTE
Martin Olesch
FACHSCHAFTSLISTE
Daniel Neubacher
FACHSCHAFTSLISTE
Klara Neugschwandtner
FACHSCHAFTSLISTE
2005
2007
Georg Engel
FACHSCHAFTSLISTE
Ines Leobner
FACHSCHAFTSLISTE
2013
2015
Ulrich Lazar
FACHSCHAFTSLISTE
Robert Jarczyk
FACHSCHAFTSLISTE
Nicole Drauschke
FACHSCHAFTSLISTE
Norbert Holzinger
FACHSCHAFTSLISTE
2007
2009
Annette Titz
FACHSCHAFTSLISTE
Lukas Hille
FACHSCHAFTSLISTE
104 | Anhang 1: Liste der Vorsitzenden der HTU Wien
Johanna Amlacher
keine Fraktion
2015
Abd El Hamid Lashin
FACHSCHAFTSLISTE
Denise Schaffer
FACHSCHAFTSLISTE
Andreas Potucek
FACHSCHAFTSLISTE
Anna Klampfer
FACHSCHAFTSLISTE
Anhang 1: Liste der Vorsitzenden der HTU Wien | 105
ANHANG 2: LISTE DER WAHLERGEBNISSE DER HTU WIEN APPENDIX 2: LIST OF ELECTION RESULTS FOR THE HTU VIENNA Die Wahlergebnisse werden tabellarisch in folgender Art und Weise aufgezählt
4
Jahr Fraktion
VSStÖ
1951
Mandatsanzahl Summe aller Mandate
1946 11
Verband sozialistischer Studenten Österreichs (VSStÖ)
4
Kommunistische Studentengruppe
0 15
1948 Union österreichischer Akademiker (FOeST)
10
VSStÖ
5
Kommunistische Studentengruppe
0
15
1949 Union österreichischer Akademiker
Wahlblock Österreichischer Akademiker
7
VSStÖ
3
Studentische Wahlgemeinschaft
1
Union der Österreichischen Akademiker
12
8
11
1953 Wahlblock
3
Ring Freiheitlicher Studenten (RFS)
3
VSStÖ
2
8
1955 Wahlblock
4
RFS
3
VSStÖ
1
Vereinigung Demokratischer Studenten (VDS, KPÖ-nahe)
-
8
Anhang 2: Liste der Wahlergebnisse der HTU Wien | 107
1957
1965
Wahlblock
5
Wahlblock
7
RFS
4
RFS
3
VSStÖ
2
VSStÖ
1
VDS
-
11
1959
11
1967 Wahlblock
6
Wahlblock
6
RFS
4
RFS
3
VSStÖ
1
VSStÖ
2
-
VDS
-
Arbeitsgemeinschaft fortschrittlicher Studenten (AFS)
11
Wahlblock
6
RFS
3
VSStÖ
2 11
Wahlblock
7
RFS
3
VSStÖ
1
108 | Anhang 2: Liste der Wahlergebnisse der HTU Wien
Österreichische Studentenunion (ÖSU)
7
RFS
3
VSStÖ
1
AFS
-
1963
11
1969
1961
11
11
1971 ÖSU
7
RFS
2
VSStÖ
1
„Architekturfachschaft“ (keine genaue Bezeichnung)
1
11
1973
DSU
1
VSStÖ
2
RFS
-
JES
1
MLS
-
ÖSU
7
RFS
2
VSStÖ
2
Kommunistischer Studentenverband (KSV, KPÖ)
Marxistisch-Leninistische Studenten (maoistisch)
-
1979 11
1975 ÖSU
5
RFS
1
VSStÖ
2
Demokratische Studentenunion (DSU, Abspaltung von ÖSU)
2
Junge Europäische Studenteninitiative (JES, konservativ)
1
Hochschulliste der Gruppe Revolutionärer Marxisten (GRM, trotzkistisch)
-
Neue Mitte
-
MLS
-
ÖSU (2 unabhängig)
8
VSStÖ
2
JES
2
RFS
-
Namensliste Stockhandl
1
MLS
-
NO-Studentenalternative
-
11
1977 ÖSU
13
9
13
1981 ÖSU
3
VSStÖ
3
JES
3
Namensliste Stockhandl
1
Rechte Liste Technik
-
Anhang 2: Liste der Wahlergebnisse der HTU Wien | 109
KSV
-
Kryptizismus und Hektoliteratur
LUFT – Liste unabhängiger Fachschaften an der Technik
2
Studentenforum (CV-nahe)
1
13
1987
13
1983 Fachschaftsliste
5
VSStÖ
3
JES
3
Aktionsgemeinschaft ÖSU-Forum (AG)
2
Wasser-Luft-Licht-Sonne
-
RFS
-
KSV
-
-
13
1985
Fachschaftsliste
8
JES
2
VSStÖ
2
Aktionsgemeinschaft
3
RFS
-
KSV
-
15
1989 Fachschaftsliste
8
Aktionsgemeinschaft
3
VSStÖ
2
JES
1
KSV
-
Freiheitliche Studenteninitiative (FSI)
1
Fachschaftsliste
5
VSStÖ
3
JES
3
Aktionsgemeinschaft
2
Parteiunabhängige Fachschaftsmitarbeiter (PFM)
RFS
-
KSV
-
1991
Liste für eine bessere Technik
-
Fachschaftsliste
9
Aktionsgemeinschaft
4
110 | Anhang 2: Liste der Wahlergebnisse der HTU Wien
15
VSStÖ
2
1997
JES
1
Fachschaftsliste
9
KSV
-
Aktionsgemeinschaft
7
FSI
1
VSStÖ
1
GRAL TU
1
LSF
1
17
1993 Fachschaftsliste
10
19
Aktionsgemeinschaft
7
1999
VSStÖ
1
Fachschaftsliste
Grün Alternative + Linke TU (GRAL)
1
Aktionsgemeinschaft
5
FSI
-
VSStÖ
1
GRAL TU
-
RFS
-
LSF
1
19
1995 Fachschaftsliste
11
10
Aktionsgemeinschaft
6
LIWID
-
VSStÖ
-
JES
-
GRAL TU
1
Freiheitliche Studenten – Wahlplattform (FrS)
-
2001
Liberales Studenten Forum (LSF)
1
Ökologische Basisliste (ÖBL)
-
19
17
Fachschaftsliste
9
Aktionsgemeinschaft
3
VSStÖ
2
TU: Basis
2
Anhang 2: Liste der Wahlergebnisse der HTU Wien | 111
LSF
1 17
2003 Fachschaftsliste
11
GRAS
2
TU*Basis
1
LSF
0
KSV-KJÖ
0
Aktionsgemeinschaft
2
Piraten
0
VSStÖ
2
S.O.S.
0
LSF
-
KSV
-
2009
RFS
-
Fachschaftsliste
15
2005
15
10
VSStÖ
1
Aktionsgemeinschaft
2
Fachschaftsliste
8
GRAS
3
VSStÖ
3
TU*Basis
1
Aktionsgemeinschaft
1
Junge Liberale (JuLi)
0
Grün-Alternative Student_innen (GRAS)
3
KSV-KJÖ
0
KSV
-
KSV-LiLi
0
LSF
-
RFS
0
LIDEWA
-
15
2011 Fachschaftsliste
2007
17
10
Fachschaftsliste
8
VSStÖ
1
VSStÖ
2
Aktionsgemeinschaft
1
Aktionsgemeinschaft
2
GRAS
2
112 | Anhang 2: Liste der Wahlergebnisse der HTU Wien
TU*Basis mit fachschaft::architekTUr
2
KSV
0
JuLi
1
RFS
0
Liste Obermayer
0
Schaf
0
Liste Schubert
0
RFS
0
17
2013 Fachschaftsliste
9
VSStÖ
1
Aktionsgemeinschaft
19
Fraktionen, die bei den Wahlen zur HTHW bzw. HTU angetreten sind Student factions that stood for HTHW resp. HTU elections AFS
Arbeitsgemeinschaft fortschrittlicher Studenten
2
AG TU
Aktionsgemeinschaft TU Wien
GRAS
1
DSU
Demokratische Studentenunion
TU*Basis
3
Fachschaftliste
JuLi
1
Fachschaftsliste
KSV
0
FrS
Freiheitliche Studenten
RFS
0
FSI
Freiheitliche Studenteninitiative
GRAL TU
Grünalternative und Linke TU Wien
GRAS
Grüne und Alternative StudentInnen
Hochschul liste der GRM
Gruppe revolutionärer Marxisten
JES
Junge Europäische Studenteninitiative
Julis
Junge Liberale
17
2015 Fachschaftsliste
13
VSStÖ
0
Aktionsgemeinschaft
1
GRAS
1
TU*Basis
3
JUNOS – Junge Liberale
1
Anhang 2: Liste der Wahlergebnisse der HTU Wien | 113
JUNOS – Junge Liberale
JUNOS – Junge Liberale
KSV
Kommunistischer StudentInnenverband
LIDEWA
Liste der WahlbeobachterInnen
LSF
Liberales Studentenforum
MLS
Marxistisch-Leninistische Studentenorganisation
ÖBL
Ökologische Basisliste
ÖSU
Österreichische Studentenunion
PFM
Parteiunabhängige Fachschaftsmitarbeiter
RFS
Ring Freiheitlicher Studenten
TU*Basis
TU*Basis
VDS
Vereinigung demokratischer Studenten
VSStÖ
Verband Sozialistischer StudentInnen Österreichs
Wahlblock
Wahlblock österreichischer Akademiker
114 | Anhang 2: Liste der Wahlergebnisse der HTU Wien
VERZEICHNIS DER AUTORINNEN UND AUTOREN INDEX OF AUTHORS
Mag. phil. Dr. phil. Paulus Ebner E010F – Universitätsarchiv der TU Wien Dipl. Ing. PhD (Med. Univ. Wien) Franz Felberer IAESTE Austria Robert Jarczyk E095 – Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft der TU Wien, Vorsitz 2013–2015
Daniel C. Rosenfeld, BSc E095 – Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft der TU Wien, Pressereferat Johannes Steinbach E095 - Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft der TU Wien, Fachschaft Elektrotechnik
Anna Klampfer E095 – Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft der TU Wien, Sozialreferat Ao. Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Peter Mohn E134 – Institut für Angewandte Physik Martin Mosbeck, BSc E095 - Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft der TU Wien, Fachschaft Elektrotechnik Martin Olesch E095 – Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft der TU Wien, Vorsitz 2011–2013 Christoph Peinsipp E095 - Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft der TU Wien, Fachschaft Elektrotechnik Andreas Potucek, BSc E095 - Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft der TU Wien, Fachschaft Elektrotechnik
Verzeichnis der Autorinnen und Autoren | 115
BILDNACHWEIS PHOTO CREDITS
COVER Foto: Anna Klampfer VORWORT DER REKTORIN Foto S. Seidler: © Raimund Appel VORWORT HTU-VORSITZ Foto: HTU GESCHICHTE Auftaktbild: HTU DIE VERTRETUNG DER STUDIERENDEN IM 20. UND 21. JAHRHUNDERT Abb. 1-10, 25: Universitätsarchiv der TU Wien, Abb. 1124: HTU STRUKTUR Auftaktbild: Grafik: HTU GESETZLICHE STRUKTUR DER HTU Abb. 1: HTU, Grafik: Pichler
FACHSCHAFT ELEKTROTECHNIK – EINE MOMENTAUFNAHME EHRENAMTLICHEN ENGAGEMENTS Abb. 1–2: HTU, Fachschaft Elektrotechnik AKTIVITÄTEN Auftaktbild: HTU DIE WOCHE DER FREIEN BILDUNG Abb. 1–3: HTU FuTUre – EINE KAMPAGNE ZUR AUSFINANZIERUNG DER TU WIEN Abb. 1–4: HTU MIT IAESTE WACHSEN UND DIE INTERNATIONALE ARBEITSWELT ENTDECKEN Abb. 1–4: IAESTE Vienna TU BALL – DER BALL DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT WIEN Abb. 1–3: HTU, Foto: Thomas Blazina
MITBESTIMMUNG Abb. 1: HTU, Grafik: Pichler DAS SOZIALREFERAT. BERATUNG UND FÖRDERUNGEN DER HTU Abb. 1-3: HTU MEDIENARBEIT DER HOCHSCHÜLERINNEN- UND HOCHSCHÜLERSCHAFT AN DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT WIEN. Abb. 1-5: HTU
Bildnachweis | 117
200 JAHRE FORSCHUNG UND LEHRE.
„Die Presse“ gratuliert der TU Wien zu ihrem 200-jährigen Jubiläum.