Zeitschrift für Angewandte Geologie: Band 17, Heft 6 Juni 1971 [Reprint 2021 ed.] 9783112560501, 9783112560495


200 16 27MB

German Pages 56 [62] Year 1972

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Recommend Papers

Zeitschrift für Angewandte Geologie: Band 17, Heft 6 Juni 1971 [Reprint 2021 ed.]
 9783112560501, 9783112560495

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

ZEITSCHRIFT FÜR ANQEWANDTE

INSTITUT

I M AWFTRAQ DES STAATSSEKRETARIATS

FÜR

A. W. Sidorenko Die Geologie und der wissenschaftlich-technische Fortschritt G. Peschel & G. Olszak Entwurf einer allgemeinen Theorie der Interpretation geophysikalischer Untersuchungen

HERAVSQEQEBEN VOM Z E N T R A L E N Q HO L o q I S C H E N

AUS DEM INHALT

QEOLOQIE

F. Stammberger Existiert die Bergwerksrente in der sozialistischen Wirtschaft? U. Schirrmeister Zur Feinstratigraphie des Grauen Salztons und seiner Übergänge im Nordteil der DDR Korrelation von T3-ProfiIen aus verschiedenen Gebieten der DDR, NW-Deutschlands und der nördlichen VR Polen W. Kraft, F. Garling & J . Matecki Die hydrogeologischen Verhältnisse in der mittleren Tihama Ein Beitrag zur Geologie der Jemenitischen Arabischen Republik

A K A D E M I E

- V E R L A

Q

• B E R L I N

BAND 17/HEFT

U

JUNI 1971 SEITE 2 0 9 - 2 5 6 PREIS: 6,- M Sonderpreis DDR: 2,— M

INHALT

COAEPJKAHHE

A. W. SlDORENKO

Die Geologie und der wissenschaftlich-technische Fortschritt

TeojiorHH h HayiHo-TexHHHeckhä nporpecc

Geology and the Scientific-Tech- 209 nical Progress

G. Peschel & G. Olszak

Entwurf einer allgemeinen Theorie der Interpretation geophysikalischer Untersuchungen

IlpoeKT oömeii TeopHH HHTepnpeTaiira reoH3HHecKnx hccjieAOBaHHfi

Project of a General Theory of 213 Interpretation of Geophysical Investigations

F. Stammberger

Existiert die Bergwerksrente in der sozialistischen Wirtschaft?

CymecTByeT jih ropHaa perna b COmiajIHCTHiieCKOM X03HÜCTB6?

Is There a Mine Rent in the Social- 221 ist Economy?

He gen toniger Subgrobgeflas. ) stanz feingestreift durch Wechsel zwischen 2 —3 cm breiten Anhydritlagen und 1 — 2 mm breiten Tonsteinlagen

Mikrogefüge

Einlagerungen

Feinstkorngefüge ( 0 3 5 - 7 0 fiim) Garbenblasten (650 y/m) Großleisten (1000 x 50 /im)

Anhydritidioblasten

Besonderheiten

Verdrängung von Garbenblasten durch Feinstkorn

Tonanhydrit

Anhydrit, schlierenförmig, in Fetzen, Knollen, Augen ± schichtenparallel im Tonstein

Feinst» bis Feinkorngefüge ( 0 35 — 140 /um) mit schichtparallelen Tonflasern

Anhydritidioblasten ( 0 300 /im), Quarze (0 35 — 90 ¿um), Pyritaggregate ( 0 105 — 175/im) (Chlorit)

Tonstein

strukturlos, durch Sandflasern bzw. -lagen (1 — 5 mm) ± geschichtet, mit Pyritkonkretionen (1,2 x 0,8 cm)

feinfilzig texturlos

Quarze ( 0 3 5 - 7 0 / i m ) , Zirkone ( 0 7 0 - 1 0 5 jum) in den quarzreichen Lagen

Sandstein

± feingeschichtet, selten mit Diagonalschichtung, Quarzkörper 0 100/im; Bindemittel: karbonatisch, untergeordnet limonitisch

Magnesitgestein

feinkörnig bis dicht, mit dunkelbraunen Magnesitkristallen

Intersertalgefüge aus Magnesitleisten bestehend, Anhydrit ( 4 0 - 7 0 /um) als Zwickelfüllung

hexagonale Magnesittäfelchen parallel zu 0001 Quarz (0 50 — 70 jum), Pyrit (14 x 21 /im)

Dolomitgestein

dünnplattig bis bankig : teilweise gut geschichtet durch Wechsel von ooidfreien und ooidreichen Lagen

Pflastergefüge aus xenomorphen rundlichen Feinstkörnern aufgebaut ( 0 7 - 3 5 /im)

Relikts trukturen ehemaliger Algen, mit Anhydrit und Halit gefüllt

Pseudomorphosen von Anhydrit nach Gips

Koenenitfasern

Anhydrit, granoblastisch (0 105 — 315 /im) bzw. leistenförmig (350 x 55 bis 420 x 210 /im) Zum Grauen Salzton hin Zunahme der tonigen Lagen

2. Feinstratigraphische Gliederung Die auf der Basis der qualitativ-quantitativen Mineralzusammensetzung ermittelten Gesteinstypen werden einschließlich ihrer Makro- und Mikrogefüge zu Gliederungszwecken herangezogen (Tab. 1). Unmittelbar über dem Decksteinsalz lagert ein durch Tonlagen feingestreiftes bzw. durch Tonsubstanz geflasertes Anhydritgestein (A2r). das im gesamten Untersuchungsgebiet ausgebildet ist. Der A2r wird zweigeteilt durch eine im oberen Drittel auftretende, Tonlage, die weiträumig horizontbeständig ist. Die Abgrenzung zum hangenden anhydritischen Grauen Salzton (T2r) erfolgte hauptsächlich anhand von Makrogefügemerkmalen, da sich auf Grund der qualitativ-quantitativen Zusammensetzung der Gesteine für beide Horizonte nur geringe Unterschiede ergaben. Der gleichmäßige Wechsel zwischen Tonstein- und reinen Anhydritlagen setzt plötzlich aus. Die Unterkante des T2r wird mit dem Einsetzen knollen-, linsen- und augenförmiger Anhydriteinlagerungen im Tonstein angezeigt. Der Ubergang zur hangenden sandig-tonigén Wechsel-

Zirkon ( 0 70 /im), Pyritkörner und -aggregatc, Quarz ( 0 70 /¿m)

folge (T3s) ist in sämtlichen untersuchten Profilen eindeutig zu bestimmen. Dieser Horizont ist gekennzeichnet durch das Auftreten von Sandflaserlagern und sehr vereinzelt von geringmächtigen Sandsteinbänken. Die aus südlichen Bereichen des Zechstein-Beckens bekannten Zonen des Rotbraunen Salztons und der Wechselfolge sowie die braune Sandflaserlage (LANGBEIN 1961, 1963) konnten im Untersuchungsgebiet nicht nachgewiesen werden. Innerhalb der sandig-tonigen Wechselfolge konnten in einigen Profilen eine untere schwach sandige und eine obere stark sandige Partie (s. auch MbsLER 1966) ausgehalten werden. In einem Profil des nördlichen Randbereichs wurde der T3s auf Grund eines mehrmaligen Wechsels des Sandgehalts in vier Subzonen unterteilt. Die karbonatis^he Abfolge des Grauen Salztons beginnt mit einem sehr festen grauschwarz bis braunschwarzen Magnesitgestein, der Magnesitbank (T3m). Die den Grauen Salzton zum Hangenden hin abschließende Magnesitische Wechselfolge (T3t) besteht aus einem mm—cm-starken Wechsel von schwarzem

Zeitschritt f ü r angewandte Geologie, B d . 17 ( 1 9 7 1 ) , H e f t 6 232

SCHIRRMEISTER / Zur F e i n s t r a t i g r a p h i e des Grauen S a l z t o n s

bituminösem Tonstein mit schwarzbraunem Magnesitgestein. Der Plattendolomit (Ca3) ist im Untersuchungsgebiet als algen- bzw. oolithführendes Dolomitgestein ausgebildet. Beckenwärts geht er in die unteren karbonatischen L a g e n des H a u p t a n h y d r i t s und die hangenden karbonatischen L a g e n des T 3 über. E r stellt somit die wichtigste L e i t b a n k b i l d u n g für die Parallelisierung faziell unterschiedlicher Ausbildungen im stratigraphischen T3-Horizont dar (MOSLER 1966).

Tab. 4. Profiltypen des Grauen Salztons und seiner Übergänge (Angaben der Mineralgehalte in Gew.-%)

3. Substantielle und geiiigemäßigc A n a l y s e des G r a u e n Salztons und seiner Ü b e r g ä n g e

Paläogeographische Position

Hand

Profiltyp

I

"Übergangsbereich II

Becken

III

IV

Stratigraphiseher Bereich Ca 3

Q u. T : (70) Q u . T : 40-10 17-33 Do: 70 Do: 70

Q u. T : 3 - 5 Do: 8 0 - 9 0 An: max. 40

Q u. T : 5 bis 10 (TS m t) Mg: ~ 8 0

T3s

Q: 2 0 - 7 3 Do: An: 1 - 6 Ha: 3 - 5 Kfs i Pr } > 1 1

Q: max. 30 Mg: 1 1 - 4 4 Do: ~ 1 5 An: 5 - 1 5 K f s : teilweise

lila Illb Q: 25 37 T: > Q Do: ~ 1 5 An: 5 - 8 Kfs, Pr. -

Q u. Mg: An: Ha:

T2r

Q u. T : max. 85 Do: An: ~ 12

IIa IIb Q: 1 8 - 2 2 ; 1-8 Mg: 3 - 1 2 An: 7 5 - 3 5

lila Illb Q: 4 - 1 1 ; 7 - 8 An: 7 5 - 8 8 ; ~60 K f s : teilweise H ä : nur 1 Profil

Q u. T : A = 1:1 Mg: ~ 4

A2r

Q: 1 - 1 , 5 T: 2 8 - 6 Do: 9 - 2 0 An: ~ 7 0

Q u. T : 11 bis 22 Mg: 3 An: 8 0 - 9 0

lila Q u. T : 5 - 1 2 Do: 2 - 1 0 Mg: 2 - 1 3 An: 8 5 - 9 5 I l l b siehe Typ I

Angaben fehlen

Mineralogisch-petrographisehe Charakteristik der Gesteine

F ü r das Untersuchungsgebiet kann allgemein festgestellt werden, daß reine Tonsteine a m A u f b a u der Gesteine nicht beteiligt sind. Bei der B e a r b e i t u n g des Kernmaterials konnten folgende Gesteinsarten benannt werden: Anhydritgestein, s t a r k toniges Anhydritgestein bzw. Tonanhydrit, sandiger Tonstein, Sandstein, Magnesitgestein und Dolomitgestein. Über die mineralogisch-petrographische Charakteristik gibt T a b . 2 Ausk u n f t . Diese Gesteine sind an b e s t i m m t e Horizonte im Grauen Salzton bzw. seiner liegenden und hangenden U b e r g ä n g e gebunden und können ähnlich wie bei LANGBEIN

(1961,

1963)

zur

Gliederung

verwendet

werden. Profiltypen des Grauen Salztons

Die P r i m ä r d a t e n für jede einzelne B o h r u n g wurden in lithologische Profile eingetragen (Abb. 1). Auf der Basis der lithologischen Profile wurde die qualitativ-quantitative Mineralzusammensetzung jedes Teilhorizonts des Grauen Salztons sowie seiner Übergangsbereiche ermittelt (s. T a b . 3). Bei der regionalen Auswertung konnten für b e s t i m m t e Gebiete charakteristische Abweichungen von den in T a b . 3 angegebenen durchschnittlichen Mineralzusammensetzungen herausgearbeitet werden, die ihrerseits die Aufstellung von Profiltypen ermöglichen. In T a b . 4 sind die Merkmale der vier Profilt y p e n für die einzelnen Horizonte z u s a m m e n f a s s e n d dargestellt. Auffällig bei einem Vergleich der Profiltypen untereinander ist der relativ hohe Anteil der klastischen K o m p o n e n t e ( Q u a r z , Ton und K a l i f e l d s p a t ) bei T y p I und II, der sich vertikal in f a s t jeder B o h r u n g verfolgen läßt. T y p I und I I unterscheiden sich in der Q u a l i t ä t ihrer K a r b o n a t e . B e i m T y p I I tritt überwiegend Magnesit auf. R e l a t i v hohe, über den gesamten vertikalen Profilabschnitt reichende Anhydritgehalte kennTab. 3. Qualitative und quantitative Zusammensetzung des Grauen Salztons und seiner Ubergänge Minerale

(Angaben in Gew.-%)

Stratigraphie

Q

Ca 3 bzw. T3t und T3m T3s T2r A2r

2-6 15-25 5-13 1-6

T 3-7,5 35-50 10-30 3-10

zeichnen den T y p I I I . Abweichend von den bisher genannten T y p e n ist bei den Profilen des T y p s IV ein relativ hoher Anteil höher salinarer Minerale wie Halit und Anhydrit vorhanden. Ü b e r p r ü f u n g des Gliederungsprinzips an H a n d von Ergebnissen der Spurenelementanalyse

Abb. 2a, b, c, geben die Verteilung der Spurenelemente in den einzelnen feinstratigraphischen Bereichen an. .Die Bohrungen wurden hierbei nach Becken-, Übergangs- und Randbereichen gruppiert. Die M a x i m a bzw.

Sr

Ca 3

13)

T 3m

T3s

A

Do

Mg

Chi

2-5

70-85

55-88

2-5

5-8 40-70 70-95

6-18 6-15 3-20

10-15 2-8 3

2-5 2-5 2-5

Q — Quarz, T — Ton, A — Anhydrit, Do — Dolomit, Mg — Magnesit, Chi - Chloride

T : 48 3-38 19-4 17-13

T 2r

. A2r

Mn

V

Cu

O® o ® ® o O® ® o ooooo o # •# €) ® o o o •o ooo Pb

f ^ ^ j sehr hoch

rel. hoch

wechselnd

rel.wenig

Abb. 3. Relative Häufigkeit der Spurenelemente

E Z 3

5

E 3

E 3

6

CO

20

X X M 29 43

31 44

45

| = s | 32

M

3 3

\

EZZ334 C D

4

8

E 3

7

E 3 3

3

21

22

35

| 36

[B b| 49

|•

50

9

E 3

1

0

E U

1 1

125

| y | !

38

|v^|39

52

1 ^ 7 | 53

E Z 3 '

J

GLU

2 7 3

26

p r s q 27

fTTTTT] 40 | Q

E

3

*

IÖTÖ] 28 42

| 54

Abb. 1. Lithologisches Profil des Grauen Salztons und seiner Übergänge (Beckenbereich) Grundgesteine: 1 — Ton/Tonstein; 2 — Sand/Sandstein; 3 — Dolomit; 4

Magnesit; 5 — Anhydrit;

Beimengungen: 6 — Gips;7 — Kieserit;8 - Carnallit; 9 - Halit;

riert); 22 - flaserig; 23 — faserig (z. B . Fasergips, Fasersteinsalz); 24 — Perlen, Augen, Linsen; 25 — Knollen; 26 — feinkristallin; 27 — mittel-grobkristallin; 28 — oolithisch; 29 — porös; 30 — porös-oolithisch; 31 — bankig; 32 — plattig-schichtig; 33 — kavernös;

10 — tonig; 11 — sandig; 12 — Wechsellagerung Sand(stein)/Ton(stein); 13 - dolomitiach; 14 — magnesitisch;

Mikrogefüge: 34 — parallel texturierte, richtungslose Leisten; 35 — Garben; 36 — Garbenblasten; 37 — Idioblasten; 38 — Rosetten; 39 — Feinstkorn ( < 30 ¿tm); 40 — Feinkorn ( 3 5 - 1 0 0 ¿¿m); 41 - intersertale Struktur; 42 — Pflastergefüge; 43 — Ringstruktur; 44 — Garben mit Tonflasern; 45 — intersertale Struktur mit Tonflasem; 46 — Pseudomorphosen von Anhydrit und Gips;

M a k i o g e f üge: 15 — Konkretionen; 16 — Brekzie; 17 — regelmäßig gestreift; 18 — unregelmäßig gestreift; 19 — unregelmäßig gestreift im Übergang zur Maserung; 20 — gemasert (fein, grob); 21 — a) diffus, b) fleckig (marmo-

Lithologische Besonderheiten: 47 — idiomorphe Quarze; 48 — Mikrokluft; 49 — bitumenführend; 50 — Pyrit; 51 52 — Laugen Wanderung; 53 — unbestimmte Makrofauna; 54 — Druse

Lithologische Zeichen:

• Gipsidioblasten;

1

v



2

0

3

o

5

Abb. 2 a. Verteilung der Spurenelemente in den stratigraphischen Teilhorizonten des Grauen Salztons u n d seiner Ubergänge Beckenbereich: Verteilung der Spurenelemente (Durchschnittsgehalte) in den stratigraphischen Teilhorizonten des Grauen Salztons sowie in seinen hangenden u n d liegenden Ubergangshorizonten 1 — Zechstein-Hauptbecken; 2 — Schacht Bartensieben; 3 — Schacht Berlepsch

• o * 0

1 2 3 4

Abb. 2b. Verteilung der Spurer graphischen Teilhorizonten des Gi Übergang Ubergangsbereich: Verteilung dei schnittsgehalte) in den stratigrapl Grauen Salztons sowie in seinen Ubergangshori

50 40 ÎT m

30

100

1800 • 1600 • 1400 1200 • |

1000 -

c

600 -

2

600 • 400 200 1800 -



.1600 1400 -

1200 -

w

1000 -

T

\

/

800 600 400 200 -

Stratigraphie

0 5 •

6

o 7 » 8

Spurenelemente in den stratii des Grauen Salztons und seiner bergänge ung der Spurenelemente (Durchatigraphischen Teilhorizonten des seinen hangenden u n d liegenden mgshorizonten

C a 3 I T 3 s | T2r | A 2 r I

o 1 •

2

Ca3 | T3s | T 2 r l A 2 r |A2r(T)|

• 3 « 4

» 5 o 6 Abb. 2 c. Verteilung der Spurenelemente in den stratigraphischen Teilhorizonten des Grauen Salztons und seiner Übergänge Küstennaher Bereich: Verteilung der Spurenelemente (Durchschnittsgehalte) in den stratigraphischen Teilhorizonten des Grauen Salztons sowie in seinen hangenden u n d liegenden Ubergangshorizonten

Zeitschritt tür angewandte Geologie, B d . 17 ( 1 9 7 1 ) , Hett 6

SCHIRRMEISTER / Zur F e i n s t r a t i g r a p h i e des Grauen S a l z t o n s

233

auch Minima der vertikalen Verteilung sind aus dieser schematischen Darstellung erkennbar. Die Spurenelementverteilung k a n n gut zur Bes t ä t i g u n g des lithologischen Gliederungsprinzips herangezogen werden (Abb. 3). Hierbei konnten charakteristische Spurenelementassoziationen, die an b e s t i m m t e Gesteinstypen gebunden sind, berücksichtigt werden. M a x i m a l e Sr-Werte treten in s t a r k anhydrithaltigen Gesteinen (A2r und T2r) auf. A m Ü b e r g a n g zum sandigtonigen Gestein (T3s) zeigt sich deutlich ein Abfall der S r - K u r v e (Abb. 2a, b, c). Die höchsten Mn-, V-, Cu- und P b - K o n z e n t r a t i o n e n werden in f a s t allen Profilen im Bereich der sandig-tonigen Wechselfolge erreicht. Zum hangenden karbonatischen Teil ( T 3 m und t bzw. Ca3) m a c h t sich deutlich ein Abfall der Mn-, V-. Cu- und PbWerte im K u r v e n v e r l a u f b e m e r k b a r .

dargestellt, als Bezugslinie wurde dabei die U n t e r k a n t e Plattendolomit (Ca3) bzw. M a g n e s i t b a n k (T3m) gewählt, da diese Grenze in sämtlichen untersuchten Profilen eindeutig festgelegt wurde. Bei der B e a r b e i t u n g des liegenden D e c k a n h y d r i t s (A2r) konnte eine Tonlage [A2r(T)] gesondert ausgehalten werden, die über weite Gebiete eine relative Horizontbeständigkeit zeigte und somit für regionale Vergleichszwecke herangezogen werden kann. Die Tonlage innerhalb des A2r schwankt unbedeutend, h ä u f i g tritt sie im oberen Drittel des Horizontes auf. Sie konnte von der A l t m a r k bis zum nördlichen R a n d des Zechstein-Beckens nachgewiesen werden. Eine statistische Auswertung über den Prozentanteil des T 3 s und T2r an der G e s a m t m ä c h t i g k e i t ergab folgende E i n s c h ä t z u n g : R e l a t i v h ä u f i g ist der T 3 s mit durchschnittlich 3 0 — 5 0 % beteiligt; Werte > 50% treten mit ungefähr gleicher H ä u f i g k e i t auf. Der Anteil T 2 r mit > 5 0 % überwiegt allgemein gegenüber dem mit < 35%. Eine Auswertung der Mächtigkeitsbeziehung zwischen T 2 r , T 3 s , T 3 m und T 3 t a n h a n d der Korrelationsprofile läßt für d a s Untersuchungsgebiet folgende Grobgliederung z u :

4. Stratigraphische K o r r e l a t i o n des G r a u e n und seiner Ü b e r g ä n g e

Salztons

Korrelationsmöglichkeiten im Untersuehungsgebiet

F ü r den Vergleich der feinstratigraphischen Zonen im Untersuchungsgebiet (s. T a b . 1) werden die Mächtigkeitsänderungen der sandig-tonigen Wechselfolge (T3s) und des anhydritischen Grauen Salztons (T2r) sowie ihr relativer Anteil an der G e s a m t m ä c h t i g k e i t des Grauen Salztons berücksichtigt. Die Mächtigkeitsschwankungen innerhalb der einzelnen Teilhorizonte des Grauen Salztons wurden in regionalen Korrelationsprofilen (Abb. 4)

Becken

T3s

T 2 r ; T 3 m und T 3 t > T 3 s und T 2 r Ubergangsbereich T 3 s < T2r Rand

T3s >

T2r

Tab. 5. Korrelationsschema des Grauen Salztons und seiner Übergänge

Zechstein-Hauptbecken Nordrand (?) Übergang Becken (U. SCHIRRMEISTER)

Altmark (U. SCHIRRMEISTER)

AllertalScholle graben Stratigravon (GREU- Subherzyn phische Calvörde (PRIMKE, LICH, Symbole (REICHENKNAK) SCHULZE, BACH) SEYFERT) 0,6 Do, t

0,5-6,0 Tst

0,5-1,0 Sdst

0,5 Tst, Mgst, su

0,8-1,3 Mgst

0,5 Mgst, su

0,5

0,75 Tst, s !

T3m

T3s

Thüringer Becken (LANGBEIN)

V (GOTTESMANN)

0,3 Mgst

0,82 Tst Mgst

T3y2 0,2-1,5 Tst, mg, do

T302 1,5 Tst Karb

0,1-0,3

0,5 Mgst

0,58 Mgst

T3yl 0,2-0,7 Mgst, t!, an

T3M 0,5 Karb.

T3/S2 0,3-2,8 Tst, s!

T3y2 0,5 Sdst, karb, t

T3/31 0,5-2,6 Tst, (s)

T3yl 1,5 Sdst

T3t 1,6 Tst

2,8 Tst Sdst

0,1-3,5 0,5-1,0 Tst u. An

1,6 1,0-2,0 An, t u. (Tst)

0,3-0,5

0,9 Tst, fs

T2r

A2r

T3t a 0,5 Sust, t

1,4 Tst An

0,7 Tst An

land (KOSMAHL)

Mg u. Dol, t

T3m 0,5 Mgst

T3a 0,2-1,6 Tst-An

T3 ßl 1,0 Tst

A2r 1,0-4,8 An, t

T3» 1,5 An An, t

Mgst, t

(Tst, (s) T3s 0,3-0,4 Tst, fs

T3jS2 4,0 Tst 0,5

NW,, , , Deutsch-

Mgst

0,2-0,3 Mgst

T3t 1,0 Sust, t

Südbrandenburg

T3y3 0,5-2,4 Tst

T3t 0,8 Mgst Tst

Südl. Harzvorland (JANKOWSKI & JUNG)

T2r max 4,2 Tst, fs

Tst Sdst

Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 17 (1971) , H e I t 6

234

SCHIRRMEISTER

/ Zur

' S

Feinstratigraphie

des Grauen

H

/ A// //

/

'

/

/

/

l

/

11

/

Salztons

\

/

">

/ ///

\

\

\

III! II 20 m). Ähnliche Mächtigkeitsanschwellungen ( > 20 m) sind auch aus dem Ostteil des Thüringer Beckens (Geraer Bucht) bekannt. Anhand des schematisierten lithologischen N—SProfils des T3 (Abb. 6) lassen sich für das Gesamtgebiet der D D R folgende Beziehungen ableiten: Unmittelbar am nördlichen Beckenrand ist der Anteil des sandig-tonigen Grauen Salztons (T3s) am größten und nimmt auf kurze Entfernung sehr schnell ab. Im Randgebiet wird der magnesitische Graue Salzton (Beckenfazies) faziell durch den Plattendolomit vertreten. Nördlich der Scholle von Calvörde befindet sich vermutlich der beckentiefste Teil des Zechstein-Beckens, da es hier verstärkt zur Abscheidung von Magnesiumkarbonat kam. In Richtung zur Scholle von Calvörde macht sich eine Zunahme des T3s-Anteils bemerkbar. Abgesehen von der Brg. Kunrau 5 verhalten sich im Bereich der Scholle von Calvörde die Anteile der drei petrographisch-stratigraphischen Zonen an der GesamtT3-Mächtigkeit annähernd gleich. Bereits im Allertalgraben (Schacht Bartensieben) und weiter nach Süden, Subherzynes Becken (Schacht Berlepsch) und südöstliches Harzvorland in Richtung Querfurt nimmt der Anteil des T3s erheblich zu, analog zum nördlichen Beckenrand. Die Anteile des T3m und T3t zeigen im Allertalgraben und im Subherzynen Becken keine wesentlichen Änderungen; erst im Raum Querfurt nehmen sie wieder zu. Im Thüringer Becken, Brg. Frankroda (Mitteilung von Dr. SEIDEL), nimmt mit dem Einsetzen des Plattendolomits der magnesitische Graue Salzton ab, und der Anteil des T2r nimmt zu. Eine ähnlich^ Ausbildung des T3 wie in der Brg. Frankroda wurde auch im Untersuchungsgebiet angetroffen. Die in der Brg. Frankroda vorhandene magnesitische Wechselfolge ist in der Bohrung im Untersuchungsgebiet nicht ausgebildet. Hier lagert unmittelbar auf der Magnesitbank der Plattendolomit. Im Räume Jena (Brg. Jena 107) ist bereits der südliche Rand des Zechstein-Beckens erreicht. Der Graue Salzton besteht nur noch aus einem oberen sandigtonigen und unteren anhydritisch-tonigen Teil. Der T3m wird faziell von Plattendolomit als randnahe Bildung vertreten.

SCHIRRMEISTER / Zur F e i n s L r a t i g r a p h i e des G r a u e n S a l z t o n s

Arischließend kann festgestellt werden, daß im Vergleich zu den übrigen Gebieten der Graue Salzton iiti Nordteil der DDR wesentlich stärker anhydritisch ausgebildet ist. Analog zum Südrand des Beekens ergibt sich auch für den Norden ein Ubergehen der magnesitischen in die dolomitische Fazies im Hangenden des T3-Horizonts, die im unmittelbaren Randbereich durch wallartige Bildungen gekennzeichnet sind (Abb. 6a). Ferner ergab der Vergleich eine Mächtigkeitszunahme des T3 zum Beckenrand hin (vgl. auch KOSMAHL 1967), am Südrand (Thüringer Becken) noch wesentlich stärker als am Nordrand. Terrestrischer Grauer Salzton wurde im Untersuchungsgebiet nicht nachgewiesen. Dieser tritt vermutlich erst viel weiter östlich im Zechstein im Norden der VR Polen auf. 1 ) Zusammenfassung Lithologische Untersuchungen an Kernmat.erial des G r a u e n S a l z t o n s a u s v e r s c h i e d e n e n G e b i e t e n der D D R erbrachten folgende Ergebnisse: Die n a c h der q u a l i t a t i v - q u a n t i t a t i v e n M i n e r a l z u s a m m e n setzung ermittelten Gesteinstypen einschließlich ihrer M a k r o - u n d M i k r o g e f i i g e w u r d e n f ü r die E r a r b e i t u n g des f e i n s t r a t i g r a p h i s c l i e n S c h e m a s f ü r den N o r d t e i l der D D R herangezogen und nach paläogeographisehen Gesichtsp u n k t e n g e s o n d e r t b e h a n d e l t . Die noch h e u t e g ü l t i g e Dreig l i e d e r u n g des G r a u e n S a l z t o n s k o n n t e a u c h f ü r d a s U n t e r suchungsgebiet bestätigt werden. Auf'der Grundlage'einer substantiellen und gefügemäßigen A n a l y s e der T e i l h o r i z o n t e des G r a u e n S a l z t o n s u n d seiner Ü b e r g ä n g e w u r d e n f ü r den N o r d t e i l der D D R P r o f i l t y p e n ausgegliedert. Die E r g e b n i s s e der S p u r e n e l e m e n t v e r t e i l u n g f ü r die E l e mente' B a , Sr, Mn, V, Cu u n d P b d i e n t e n der g e o c h e m i s c h e n C h a r a k t e r i s i e r u n g der Gesteine. D a b e i e r g a b sich eine A n r e i c h e r u n g v o n Mn, V u n d Cu b e v o r z u g t i m T 3 s , w ä h r e n d S r - M a x i m a i m A 2 r u n d T 2 r a u f t r a t e n . S o m i t e r g a b die v e r t i k a l e S p u r e n e l e m e n t v e r t c i l u n g die B e s t ä t i g u n g der R i c h t i g k e i t des G l i e d e r u n g s p r i n z i p s f ü r den G r a u e n S a l z t o n des Untersuchungsgebiets. A b s c h l i e ß e n d w e r d e n in einem K o r r e l a t i o n s s c h e m a die M ä c h t i g k e i t u n d l i t h o l o g i s c h e A u s b i l d u n g d e s T 3 u n d seiner Übergänge im Untersuchungsgebiet dargestellt und Verg l e i c h s p r o f i l e n a u s a n d e r e n G e b i e t e n der D D R , d e m N o r d w e s t e n der B R D u n d der V R P o l e n g e g e n ü b e r g e s t e l l t .

Pe3H)Me JIiiTOJiorirqecKHe HCCJiefloBaHHH KepHa cepoö conHHofi ratHHH na pa3JiH4HMx o6jiacTett r f l P .najiH cJieÄyiomHe pe3yjibTaTH:

BbinejieHHbie no KaHecTBeHHO-KOJimiecTBeHHOMy MHHepanorHHecKOMy co'ciaBy THIM n o p o n , B M I O I M HX ManpoH MHKpOCTpyKTypy, ßblJIH B3HTBI HJM pa3paßOTKH itpOÖHOfi CTpaTHrpa^HHecKOH cxeMbi h m ceBepHoft qacTn r,H|P h paccMaTpHBanHCb c yneTOM HX najieoreorpa