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German Pages 64 [74] Year 1972
ZEITSCHRIFT FÜR ANQEWANDTE QEOLOQIE
AUS DEM
INHALT
II. Hetzer Die mineralischen Ressourcen des Meeres Probleme ihrer E r f o r s c h u n g und Aspekte ihrer B e d e u t u n g f ü r die D e c k u n g des Bedarfs a n mineralischen R o h s t o f f e n A. W . Sidorenko
HERAUSGEGEBEN VOM
Einige F r a g e n der E n t w i c k l u n g der Petrographie
ZENTRALEN GEOLOGISCHEN
INSTITUT
I M A U F T R A G DES STAATSSEKRETARIATS
FÜR
GEOLOGIE
C. Geißler & L . Belau Z u m Verhalten der stabilen Kohlenstoffisotope bei der I n k o h l u n g G. Schwab Tiber ein einfaches V e r f a h r e n z u r Klassifizierung geologischer O b j e k t e F. Stammberger Methodischer Vorschlag zur B e s t i m m u n g von Preisen f ü r geologisch e r k u n d e t e V o r r ä t e G. K a t z u n g Z u r fluviatilen GeröHeinregelung
AKADEMIE
-VERLAQ
• BERLIN
BAND 17 / H E F T
1 /
JANUAR/FEBRUAR SEITE
i-d 1971
1 - 6 0
INHALT HETZER, H.
CONTENTS
COflEPJKAHHE
Die mineralischen Ressourcen
des
Meeres Probleme ihrer Erforschung und Aspekte ihrer Bedeutung für die Deckung dos Bedarfs an mineralischen Rohstoffen
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The Mineral Resources of the Sea Problems of their Investigation and Aspects of their Importance to Satisfy the Demand for Mineral Raw Materials
1
Einige Fragen der Entwicklung der Petrographic
HeKOToptie Bonpocu rieTporpann
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Some Problems Relating to the Development of Petrography
7
G E I S S L E R , C., & L. BELAU
Zum Verhalten der stabilen Kohlenstoffisotope bei der Inkohlung
N O B E ^ E H H E C T A S I M T H T I X 1130T0n o B yrjiepoAa B npoijeccax
On the Behaviour of Stable Carbon Isotopes during Coalifieation
13
SCHWAB, G.
Uber ein einfaches Verfahren zur Klassifizierung geologischer Objekte
O npocTOM cnocoße KJiaccn^ii-
A Simple Method for Classifying Geological Objects
17
Die neue sowjetische Erdöl-Erdgas-Vorratsklassifikation Klassifikation der Lagerstättenvorräte an Erdöl und brennbaren Gasen
Hernán coBeTCKaa KJiaccnmtaijHH aanacoB HetfiTit H ra3a Kjiaccw(j)HKannH 3anacoB Me-
The New Soviet Classification of Oil and Gas Resources Classification of Resources of Oil and Combustible Gas Deposits
24
Methodischer Vorschlag zur Bestimmung von Preisen für geologisch erkundete Vorräte
MeTOAH'iecKiie peitoMeHAaiíira no onpeRejieHHW lieH reonornnecKH paaBoaaiiHBix 3anacoB
Methodical Contribution to Determining Prices for Geologically Explored Resources
26
DÜNA J E w, W . F., &
Über
Auf-
O B3aHM0CBH3H 3aHai CeflCMOpa3BeflKH H pasBeflonioro 6ypeHiiH
On Combining Problems of Seismic Exploration with those of Exploratory Drilling
33
OPITZ, D .
Der Einfluß der Sicherheit reflexionsseismischer Horizonte auf die Dichte der Messungen
BnHHHHe HaffewHOCTii peijuieKCHOHHO-ceñCMHiecKHx ropn-
Influence Exerted by the Safety of Reflection Seismic Horizons on the Density of Measurements
37
KATZUNG, G.
Zur fluviatilen Gerölleinregclung
OpiieHTHpOBKa p e r a t i x rajieK
On the Orientation of Fluviatile Boulders
39
SCHUBERT, R . , & W . STEINER
Der Thüringer Dachschiefer, seine gesteinstechnischen Eigenschaften und seine Verwendung als Werk- und Dekorationsstein
TlOpiIHrCKHii KpOBejIbHLlil cnaHeií, ero MexaHimecKiie
The Thuringian Roofing Slate, its Roclc-Technical Properties and Use as an Ashlar and Decoration Stone
47
SIDOREXKO, A .
STAJMBERGER,
W.
F.
A. A. KOSORESOW
die
Verbindung
der
gaben der seismischen Erkundung und des Erkundungsboh-
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Buchbesprccliungcn, Litcraturreferate, Informationen, Kurznachrichten
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56 — 60
Die Z E I T S C H R I F T F Ü R A N G E W A N D T E G E O L O G I E berichtet ständig über folgende Arbeitsgebiete: Geologische Grundlagenforschung und Lagerstättenforschung / Methodik der geologischen Erkundung / Ökonomie und Planung der geologischen Erkundung / Technik der geologischen Erkundung / Geologie und Lagerstättenkunde im Ausland. In der Zeitschrift können alle strittigen Fragen der praktischen Geologie behandelt werden. Die Autoren übernehmen für ihre Aufsätze die übliche Verantwortung.
ZEITSCHRIFT FÜR A N QE W A N D T E QEOLOQIE
K O L L E K T I V E CHE F R E D A K T 10 IN Dr. K. K A U T E R (Redaktionssekretär) Prof. Dr. F. S T A M M B E R G E R Dr. habil. G. T I S C H E N D O R F
Träger der Ehrennadel in Gold der Gesellschaft f ü r Deutsch-Sowjetische Freundschaft
Band 17 • Januar/Februar 1971 • Heft 1/2
Die mineralischen Ressourcen des Meeres Probleme ihrer Erforschung und Aspekte ihrer Bedeutung für die Deckung des Bedarfs an mineralischen Rohstoffen HANS HETZER,
Berlin
Mit dem rasch ansteigenden Bedarf der menschlichcn Gesellschaft an mineralischen Rohstoffen aller Art schiebt sich im zurückliegenden Jahrzehnt immer mehr die Frage in den Vordergrund, in welchem Umfang eine Deckung dieses Bedarfs aus dem Meer, dem Meeresboden und dem Meeresuntergrund erfolgen kann. Dabei wird diese Frage einmal dadurch ausgelöst, daß an der Erdoberfläche liegende reiche und mit geringem Aufwand gewinnbare Lagerstätten immer seltener werden und die perspektivischen und prognostischen Uberlegungen auf die Erkundung und Nutzung tiefliegender Lagerstätten oder von Rohstoffen mit relativ geringen Gehalten ausgerichtet werden. Andererseits hat die im Zeitraum nach dem 2. Weltkrieg sprunghaft zunehmende komplexe Erforschung der Meere und Ozeane gezeigt, daß in ihnen mineralische Rohstoffe sehr unterschiedlicher Zusammensetzung vorhanden sind, die bei Entwicklung entsprechender Technologien gewonnen werden und auch in ökonomischer Sicht durchaus mit den Rohstoffen des Festlands konkurrieren können. Die langfristige Einschätzung der Entwicklungsmöglichkeiten von Technik und Technologie der Erkundung und Förderung mineralischer Rohstoffe aus dem Meer läßt heute deutlich erkennen, daß bereits im Zeitraum '19800/90 bei einigen Rohstoffen eine Gewinnung im industriellen Maßstab zu gleichen Kosten oder auch bereits ökonomisch günstiger wie aus Lagerstätten auf dem Festland möglich sein wird. Im Zeitraum danach sind ein sprunghaftes Ansteigen der Erkundung und Nutzung der mineralischen Ressourcen des Meeres und die Entwicklung neuer, eng damit im Zusammenhang stehender Industriezweige zu erwarten. Eine moderne geologische Forschung muß sich also heute bereits auf diese Fragen einstellen und in möglichst kurzer Zeit die notwendigen Entwicklungsetappen durchlaufen. Die Aufgaben, die dabei zu lösen sind, zeichnen sich für das nächste Jahrzehnt schon relativ deutlich ab. Sie können hier nicht umfassend behandelt werden, es sollen nur einige wichtige Fragen angeschnitten werden. Eines wird dabei sehr klar: Die Forschungsvorhaben zur Erkundung der mineralischen Rohstoffe des Meeres und die Maßnahmen zu ihrer Gewinnung sind so komE i n g a n g des Manuskripts in der R e d a k t i o n : 10. 8 . 1 9 7 0 . 1
Angewandte Geologie, H e f t 1/2
plex und umfangreich, daß kein Land sie allein bewältigen kann. So, wie heute kein Forscher mehr in der Lage ist, seine Aufgaben allein zu lösen, sondern sich auf die Kraft des Kollektivs stützen muß, wird die Erforschung des Meeres zu einer immer intensiveren internationalen Kooperation gemeinschaftlich interessierter Staaten führen. In dieser Kooperation liegt auch der Schlüssel für die Lösung der komplizierten rechtlichen Probleme, die heute vor den Juristen internationaler Gremien bei der Frage nach dem Recht der Gewinnung von Bodenschätzen, insbesondere außerhalb der Schelfgebiete, stehen. Und weiter wird die Erforschung und Gewinnung der mineralischen Ressourcen der Meere eine interdisziplinäre Zusammenarbeit erfordern, wie sie bisher auf keinem Gebiet der geologischen Forschung und Erkundung üblich und notwendig war. Der Geologe der Zukunft, der an die Erschließung eines riesigen Rohstoffpotentials herangeht, kommt nicht mehr allein mit Geophysik, Geochemie, Geodäsie und Mathematik aus, sondern bedarf der breiten Unterstützung durch Spezialisten auf den Gebieten der Ozeanologie, Hydrographie, Biologie, Nautik, des Schiffsbaus, der Gewinnungs-, Förder- und Aufbereitungstechnik sowie der Elektronischen Datenverarbeitung in einem Maße, das wir jetzt erst in groben Umrissen erfassen können. Historische Entwicklung Die Nutzung bzw. Erforschung der mineralischen Rohstoffe des Meeres ist als Aufgabe und Gegenstand des menschlichen Interesses nicht so neu, wie es uns heute vielleicht oft erscheint. Uralt ist die Gewinnung von Kochsalz aus dem Meer, sie reicht mit fast unveränderter Technologie weit in die Geschichte zurück; Salz bleibt aber über viele Jahrtausende das einzige Mineral, das der Mensch aus dem Meer nutzt. Erst im vergangenen Jahrhundert begann sich die Palette allmählich zu erweitern. Das J a h r 1820 brachte einen entscheidenden Fortschritt mit der Erschließung der ersten Unterwasser-Erdöllagerstätte im Kaspischen Meer. Danach vergingen aber über 100 Jahre, bis die Erkundung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten im Meer solche Ausmaße annahm, daß diese Lagerstätten ernsthaft mit den Lagerstätten des Festlands konkur-
Zeitschritt für angewandte Geologie, Bd. 17 (1971), Helt 1/2
2 rieren und eine beachtenswerte Position in der Förderstatistik einnehmen konnten. In der zweiten Hälfte des vorigen und am Anfang dieses Jahrhunderts bekam die Gewinnung von Zinn, Gold, Diamanten und anderen Schwermineralien sowie von Sand und Kies aus küstennahen Ablagerungen zunehmende Bedeutung, wobei sicher ist, daß der Mensch bereits in einer weit zurückliegenden Zeit es verstanden hatte, mit primitiven Mitteln, wie sie auch teilweise heute noch angewendet werden, Zinn und Gold zu gewinnen. Interessant ist die Geschichte der Eisen-ManganKonkretionen, die heute mit im Mittelpunkt des technologischen und ökonomischen Interesses stehen. Bereits 1873/76 wurden sie anläßlich der Forschungsreise des englischen Forschungsschiffes HMS „Challenger" in größerem Umfang gefunden, aber fast 100 Jahre mußten auch hier vergehen, bevor mit ernsthaften Überlegungen hinsichtlich ihrer industriellen Nutzbarmachung begonnen wurde. Während im Vergleich zur Entwicklung der geologischen Erkundung und der Bergbauindustrie auf dem Festland das Vordringen des Menschen zu den mineralischen Rohstoffquellen des Meeres zunächst sehr zögernd und mit unvollkommenen technischen Mitteln erfolgte, setzte in den letzten 10 bis 15 Jahren eine derart stürmische Entwicklung ein, daß die kühnsten Erwartungen weit übertroffen wurden. So wurde es 1956, beim erstmaligen Einsatz einer mobilen Bohrplattform für das Abteufen von Erdölbohrungen im Flachwassergebiet vor der Küste der USA im Golf von Mexiko, bei Wassertiefen von 20 m, wohl kaum für möglich gehalten, daß noch nicht einmal 15 Jahre später Bohrungen bei Wasserüberdeckung von 5000 m bis zu 800 m tief in den Meeresboden niedergebracht werden. Mit diesen Ergebnissen des US-amerikanischen Forschungsschiffes „Glomar Challenger" wurde demonstriert, welcher technische Stand heute in der Erforschung des Meeresgrundes erreicht ist, und gleichzeitig deutlich gemacht, in welch raschem Tempo sich die technische Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten vollziehen wird. Grundsätzliche Probleme Obwohl die Informationen über das Auftreten mineralischer Rohstoffe am und im Meeresgrund heute rasch zunehmen und jede neue meeresgeologische Expedition eine Fülle von Daten sammelt, ist unser Kenntnisstand insgesamt als verschwindend gering einzuschätzen. Durch die Ozeane verläuft bis jetzt nur ein unregelmäßiges Netz von Profilen mit sehr unterschiedlichen Abständen, auf denen geophysikalische Messungen durchgeführt und Proben entnommen worden sind. In riesigen Gebieten, bis zur Größe Mitteleuropas, ist oft nur ein einziges Profil zu finden. Dadurch ist der Meeresgeologe in einer schwierigen Situation, da er aus diesen wenigen Informationen ein den wahren Verhältnissen möglichst nahekommendes Bild vom geologischen Bau und der Rohstofführung geben soll. Man stelle sich das Ergebnis vor, das ein Geologe erzielen würde, der an Hand eines solchen Profils die Geologie und Lagerstättenführung Mitteleuropas interpretieren
HETZER
/ Ressourcen des Meeres
sollte! Ein solcher Vergleich macht deutlich, welcher immense Umfang an meeresgeologischen Arbeiten erforderlich ist, um zu zuverlässigen Aussagen über Verbreitung und Nutzungsmöglichkeit mineralischer Rohstoffe zu kommen. Die Gesamtfläche des Weltmeeres beträgt rd. 360 Mill. km 2 oder 71% der Erdoberfläche. Von dieser Fläche entfallen 26 Mill. km 2 (7%) auf den Kontinentalschelf, der die vom Ozean bedeckten Randgebiete der Festländer mit Wassertiefen von 0 bis 200 m darstellt, 39 Mill. km 2 (11%) auf den Kontinentalabhang mit Wassertiefen von 200 bis 2430 m, 282 Mill. km 2 (79%) auf den Kontinentala'nstieg und die Tiefseeböden bis zu 6000 m Tiefe und etwa 11 Mill. km 2 (3%) auf die Tiefseegräben. Damit liegen 93% der von Wasser bedeckten Erdoberfläche in Wassertiefen von mehr als 200 m. Kontinentalschelf und -abhang sinken noch relativ gleichförmig ab, sie bilden in ihrem heutigen Zustand den Abbruch der Kontinente zu den Ozeanbecken. Erste grundsätzliche Probleme, die für die Entwicklung von Kontinent und Ozean gleichermaßen von Bedeutung sind, treten dadurch auf, daß die Kontinentalränder sehr unterschiedliche Ausbildung zeigen. Nach dem heutigen Erkenntnisstand lassen sich deutlich ein „atlantischer Typ" und ein „pazifischer Typ" unterscheiden ( B E L O T J S S O W 1968), die hinsichtlich ihrer Genese nicht nur theoretisches Interesse besitzen, sondern auch direkte Beziehungen zu lagerstättenbildenden Prozessen erkennen lassen. Einen morphologisch sehr stark gegliederten Bau zeigen Kontinentalabhang und Tiefseeböden und in Verbindung damit natürlich die Tiefseegräben. Es ist immer wieder überraschend, neue bathymetrische Karten aus den verschiedenen Ozeanen zu sehen und zu erkennen, daß in den ozeanischen Gebieten Gebirgszüge verlaufen, die sich in ihren Ausmaßen nicht von den Gebirgen des Festlands unterscheiden und sie teilweise noch übertreffen. Entwicklung der Meeresgeologie In Zusammenhang mit den Aufgaben zur Erschließung und Nutzung der mineralischen Rohstoffe des Meeres müssen grundsätzliche Probleme des Baues und der Entwicklung der Ozeane gelöst werden. Wie auf dem Festland, liegt auch im Meer der Schlüssel zu den Lagerstätten in der Analyse des regionalen Baues und der Entwicklungsgeschichte der höffigen Räume. Auf diese Weise hat sich besonders im letzten Jahrzehnt eine neue Disziplin der geologischen Wissenschaften, die Meeresgeologic oder marine Geologie, herausgebildet. Sie hat zu neuen, vielfach überraschenden Erkenntnissen hinsichtlich des Baues der Ozeane geführt, und sie liefert uns weiter eine Reihe von Erkenntnissen, die zu vervollkommneteren Vorstellungen über Bau und Entwicklungsgeschichte der Kontinente führen. Während sich die Ergebnisse der „Geologie der Ozeane" und der „Geologie der Kontinente" heute noch vielfach gegenüberstehen und Verbindungsmöglichkeiten nicht ohne weiteres möglich erscheinen, fordert schon die nächste Zukunft ein enges Zusammenwirken beider Bereiche, um in gegenseitiger Befruchtung die Grund-
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3
lagen für neue ökonomisch bedeutsame Ergebnisse bei der Erschließung von Lagerstätten auf dem Festland und im Meer zu schaffen. Viele heute noch offenen Probleme der geologischen Entwicklung und der Bildung von Lagerstätten mineralischer Rohstoffe auf dem Festland werden leicht deutbar sein, wenn neue Erkenntnisse aus der komplexen Analyse der in den Ozeanen ablaufenden Prozesse vorhanden sein werden. Grundsätzliche wissenschaftliche Probleme, die von der Meeresgeologie erforscht werden müssen und die auch von den international maßgebenden wissenschaftlichen Gremien auf diesem Gebiet herausgearbeitet wurden, sind z. B . : 1. Erforschung der dynamischen Prozesse in Kruste und Mantel innerhalb der mittelozeanischen Rücken-Kift-Systeme, der Tiefseegräben, der Kontinentalränder und der Neben- und Mittelmeere
Heute ist es sehr wahrscheinlich, daß weite Gebiete des Ozeanbodens relativ jung gebildet worden sind, im wesentlichen seit dem jüngeren Mesozoikum. Dabei kann sowohl angenommen werden, daß entlang den mittelozeanischen Rücken ozeanisches Krustenmaterial auftaucht und sich seitwärts ausbreitet (Ocean Floor Spreading), als auch, daß kontinentale K r u s t e abtaucht und dabei in ozeanische Kruste umgewandelt wird. Uberraschende Funde ozeanischer K r u s t e im Schwarzen Meer, Tyrrhenischen Meer, Japanischen Meer und anderen „innerhalb" der Kontinente gelegenen Nebenmeeren lassen vermuten, daß der letztgenannten Entwicklung mehr Bedeutung zukommt, als heute angenommen wird. Ein weiterer Ausbau dieser Untersuchungen würde auch helfen, mehr Klarheit in bezug auf die Kontinentaldrift zu schaffen, eine Theorie, die sich immer weniger mit den heutigen Erkenntnissen über die Geologie der Ozeane und Kontinente in Einklang bringen läßt. 2. Untersuchung der Herkunft des Sedimentmaterials Energie von Sedimentationsprozessen
und der
Die Ermittlung der Sedimentationsgeschwindigkeiten und -richtungen ist von außerordentlicher wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Bedeutung im Zusammenhang mit der Erforschung der mineralischen Ressourcen der Ozeane. Die heute vorliegenden Untersuchungsergebnisse zeigen, daß Sedimenttransporte über mehrere tausend Kilometer möglich sind und daß auf den Schelfgebieten und dem Kontinentalabhang Sedimentationsbilder entstehen können, wie sie bisher als typisch für Flachwasser angesehen wurden. Das Abgleiten großer Sedimentmassen am Kontinentalhang tritt viel häufiger auf, als früher angenommen wurde. 3. Erforschung der geochemischen Prozesse bei der Ablagerung von Sedimenten und der Bildung von mineralischen Rohstoffen
Aus immer weiteren Ozeangebieten wird das Auftreten von Metallösungen der unterschiedlichsten Zusammensetzung bekannt. Das Studium ihrer Herkunft, die Untersuchung von Auslaugungs-, Migrations- und Ausfällungsvorgängen sind vorrangige Aufgaben, um sowohl Grundlagen für die Erkundung von Lagerstätten am Meeresboden als auch neue Wege zur Deutung der Genese von Lagerstätten auf dem Festland zu schaffen. 2
Angewandte Geologie, H e f t 1/2
Dabei gibt es schon zahlreiche Hinweise, wie D E G E N S (1970) z. B. andeutet, daß rein sedimentäre Lagerstätten k a u m auftreten dürften, es sei denn in der Form von Seifen, daß aber zwischen hydrothermalen und sedimentären Erzlagerstätten alle Übergänge möglich sind.
Die Kontinentalränder Eine außerordentlich bedeutsame Rolle in den bisherigen und zukünftigen Untersuchungen zur Geologie der Ozeane und darauf aufbauend zur Einschätzung der mineralischen Ressourcen des Meeres spielen die Kontinentalränder. Dabei ist unter dem Begriff „ K o n tinentalrand" eine breite Zone zu verstehen, die vom Schelf über den Schelfabbruch und den Kontinentalhang bis zum mittleren und unteren Teil des Kontinentalanstiegs reicht. Von dieser Zone wissen wir bis heute relativ wenig, aber bereits das wenige genügt, um sehr weitreichende Fragestellungen aufzuwerfen, deren Bearbeitung entscheidende Impulse für die Richtung der Erforschung und Nutzung der mineralischen Rohstoffe des Meeres und für die Übertragung der dabei gewonnenen Erkenntnisse auf die Untersuchung der Entwicklungsgesetzmäßigkeiten fossiler Sedimentserien zu geben vermag. Hier sei nicht weiter eingegangen auf unsere noch unzureichenden Kenntnisse des „Übergangs von kontinentaler zu ozeanischer K r u s t e " im Bereich der Kontinentalränder. Wesentlich bedeutsamer für die wirtschaftlichen Fragestellungen der Meeresgeologie ist die durch eine Reihe von Untersuchungen erhärtete Tatsache, daß die Kontinentalränder einen sehr differenzierten B a u aufweisen und teilweise durch überwältigend große Akkumulationen von Sedimenten charakterisiert sind ( H E D B E B G 1970, B O I G K & P O K T H 1970). Diese Sedimentanhäufungen erwecken unsere ganze Aufmerksamkeit, denn in ihnen können sich die vielfältigsten Prozesse abgespielt haben: die Bildung von Erdöl und E r d g a s aus der mit den Sedimenten abgelagerten organischen Materie, die Mobilisierung von Minerallösungen unterschiedlichster Art und ihre Ausfällung im Sediment oder an der Oberfläche der Sedimentserien oder ihr Übertritt ins Meerwasser. Sehr differenziert ist die Morphologie des Kontinentalrandes und damit auch die Gestaltung der mit ihm verbundenen Sedimentbecken. Wir kennen heute langgestreckte, über riesige Entfernungen reichende Becken mit wechselnden, teilweise sehr großen Sedimentmächtigkeiten, die den Schelf und den Kontinentalhang bilden oder ihm aufgelagert sind, z. B . entlang der Atlantik- und Pazifikküste der USA. Daneben gibt es kleine, aber hinsichtlich ihrer Entwicklungsgesetzmäßigkeiten sehr bemerkenswerte und durch Sedimentmächtigkeiten von z. T. mehr als 10000 m ausgezeichnete Sedimentbecken in den sogenannten Nebenmeeren, z. B . dem Golf von Mexiko, der Karibischen See und dem Arabischen Golf. Wenig oder gar nichts ist uns bekannt über die Zusammensetzung und Gestaltung der Sedimente auf dem Kontinentalanstieg, also dem äußersten Teil des Kontinentalrandes, obwohl gerade hier nach der Ansicht vieler Autoren ein immenses Volumen an Sedimentgesteinen erwartet werden kann, das wahrscheinlich alles, was wir heute vom Schelf
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4 und Kontinentalhang kennen, weit übersteigt. Die Entwicklungsgeschichte dieser Sedimentbecken wirft besonders interessante Fragen auf, da nach H e e z e n (1968) wahrscheinlich Schlammströme der bedeutsamste Faktor ihrer Bildung sind. Schließlich muß noch auf die weite Teile des Kontinentalrandes begleitenden Tiefseegräben hingewiesen werden, langgestreckte, tief eingesenkte Depressionen, die teilweise oder ganz mit Sedimenten aufgefüllt sind. Es ist zu erwarten, daß sie in Gebieten mit großen Sedimentmächtigkeiten bei fortschreitender Verdichtung des geophysikalischen Netzes in weiterer Verbreitung angetroffen werden, als heute vermutet wird. Völlig offen ist noch die Frage, in welcher Beziehung sie zu den sie vielfach begleitenden Faltengebirgen (z. B. Peru—Chile-Graben und südamerikanische Anden) stehen und welche Bedeutung ihnen als tektonische Elemente im Rahmen des weltumspannenden Riftsystems zukommt. Die weitere Untersuchung der Kontinentalränder wird uns neue Ergebnisse hinsichtlich der Entwicklungsgesetzmäßigkeiten mineralischer Rohstoffe des Meeres geben und gleichzeitig Hinweise bringen, die uns geotektonische Prozesse der Vergangenheit, z. B. die Beziehungen Orogen-Vortiefe-Aulakogen-Plattform, erst begreifbar werden lassen. Erdöl und Erdgas Einen schwunghaften Anstieg nahm im letzten Jahrzehnt die Förderung von Erdöl und Erdgas aus Meereslagerstätten. Von der Welterdölförderung des Jahres 1969 in Höhe von rd. 2,1 Mrd. t entfielen etwa 18% auf Offshorelagerstätten, das ist die beachtliche Menge von fast 400 Mill. t. Die Erdgasförderung kam zu 6% aus dem Meer, ein Prozentsatz, der sich sehr schnell erhöhen wird. K a l i n k o (1969) führt an, daß 1969 in den Aquatorien von 77 Ländern geologisch-geophysikalische Suchund Erkundungsarbeiten durchgeführt oder bereits Erdöl und Erdgas gefördert wurden. Das bedeutet, daß sich heute bereits fast alle Länder, die über Küstenlinien verfügen, mit der Erforschung und Erschließung der vom Festland aus gesehen jenseits dieser Küstenlinien zu erwartenden Erdöl- und Erdgaslagerstätten beschäftigen. Während dabei entsprechend den technischen Möglichkeiten zunächst die der Küste unmittelbar vorgelagerten Flachwassergebiete mit Wassertiefen bis zu 40 bis 50 m im Vordergrund standen, zeigt sich in den letzten Jahren ein zunehmendes Interesse auch an der Untersuchung tieferer Meeresteile. Damit eröffnen sich zunächst kaum faßbare Möglichkeiten für die Entwicklung der Welterdöl- und erdgasvorräte. Nach K a l e s T k o (1969) können von den die Gesamtfläche des Meeres bildenden 360 Mill. km 2 über 40 Mill. km 2 als erdöl-erdgas-höffig eingeschätzt werden, das wären nur reichlich 10%, für weitere 15 Mill. km 2 gibt er die Perspektivität als z. Z. nicht bestimmbar an. Wenn man berücksichtigt, daß die Schelfgebiete etwa 26 Mill. km 2 und die Gebiete des Kontinentalhangs etwa 35 Mill. km 2 umfassen und nach den heutigen Erkenntnissen auch noch weite Gebiete des Kontinentalanstiegs als erdöl-erdgas-führend erwartet werden kön-
HETZER
/ Ressourcen des Meeres
nen, ist bei der Weiterführung der Forschungsarbeiten mit einer beträchtlichen Erweiterung der von K a l e n k O als erdöl-erdgas-höffig eingeschätzten Fläche zu rechnen. Damit deutet sich bereits an, daß die insgesamt im Meer zu erwartenden Erdöl- und Erdgasvorräte alle bisherigen Schätzungen, die sich zwischen einigen 100 Mill. t und über 1000 Mrd. t bewegen, weit übertreffen und die Versorgung der menschlichen Gesellschaft auch unter Berücksichtigung des in den nächsten Jahrzehnten sprunghaft ansteigenden Bedarfs für einen langen Zeitraum sichern werden. Deutliche Anzeichen dafür, daß eine solche Einschätzung nicht zu optimistisch ist, sind das Antreffen industrieller Zuflüsse an Erdöl bei 400 m Wassertiefe vor der Küste Kaliforniens und der Nachweis von Erdöl-Erdgas-Anzeichen in einer Bohrung im Golf von Mexiko, die bei einer Wassertiefe von 3580 m bis zu einer Teufe von 144 m in die den Top eines Salzstocks überlagernden Sedimente eingedrungen ist. Wir können heute damit rechnen, daß die Welterdölförderung 1975 die 3-Mrd.-t-Grenze übersteigen und um 1980 zwischen 4 und 5 Mrd. t betragen wird. Ein beträchtlicher Teil dieses Anstiegs wird aus Meereslagerstätten gedeckt werden müssen, so daß ihr Anteil an der Gesamtförderung bereits um 1975 etwa 25% erreichen und danach weiter rasch ansteigen wird. Eine ähnliche, bei Lösung der Transportprobleme noch schnellere Entwicklung ist auf dem Erdgassektor zu erwarten. Eisen-Mangan-Konkretionen Nach Erdöl-Erdgas- und den küstennahen Seifenlagerstätten treten die heute aus fast allen Teilen der Weltmeere bekannten Eisen-Mangan-Konkretionen immer mehr in den Mittelpunkt des wirtschaftlichen Interesses. Sie sind bei der Untersuchung des Meeresbodens im Pazifischen, Atlantischen und Indischen Ozean, in ihren Nebenmeeren und selbst in großen Binnenseen, wie dem nordamerikanischen Michigansee, angetroffen worden. Dabei treten sie in unterschiedlichen Tiefen, in 100 m bis über 7000 m, auf. Für ihre ökonomische Bewertung ist vor allem bedeutsam, daß sie neben den Hauptkomponenten Eisen und Mangan in wechselnden Mengen Nickel, Kupfer, Kobalt, Molybdän, Vanadium und andere Elemente enthalten. Unsere Kenntnisse über ihre Entstehung, Verbreitung und Zusammensetzung sowie über Form und Größe der von ihnen gebildeten Lagerstätten sind noch außerordentlich gering. An den bis heute untersuchten Stellen treten sie meist als sehr unterschiedlich geformte Knollen, die dem Meeresboden locker gestreut auflagern, oder als Krusten auf. Ihre Bildung erfolgt fortlaufend bis in die heutige Zeit, so ist auf einem vor der kalifornischen Küste geborgenen Geschoß aus dem 2. Weltkrieg bereits eine 2 mm mächtige Eisen-ManganKruste beobachtet worden. Ausgehend von diesem kontinuierlichen Bildungsprozeß ist anzunehmen, daß die Eisen-Mangan-Konkretionen innerhalb ihrer Verbreitungsgebiete auch in den Bodensedimenten angereichert sind; zukünftige Untersuchungsprogramme müssen sich also auch darauf konzentrieren, Angaben über Mächtigkeit und Anreicherungsgrad dieser Sedimente zu erhalten.
HETZER
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 17 (1971), Heft 1/2
/ Ressourcen des Meeres
5
Die Anschauungen über die Entstehung der Konkretionen gehen sehr weit auseinander, sie sollen hier nicht weiter erläutert werden. Mit dieser Frage hat sich in jüngster Zeit KEBL (1970) eingehend beschäftigt. In Anbetracht der weltweiten Verbreitung und der unterschiedlichen Zusammensetzung sind eine Mobilisierung der an der Bildung der Konkretionen beteiligten Elemente aus den Sedimenten im Meeresboden und ihre Ausfällung an der Oberfläche der Sedimente als am wahrscheinlichsten anzunehmen. Sehr starke Schwankungen zeigen sich in der Zusammensetzung der Konkretionen. Während in größeren Tiefen höhere Anreicherungen an Kupfer, Kobalt, Nickel und anderen Metallen beobachtet wurden, weisen die aus dem Flachwasserbereich bis jetzt erzielten Ergebnisse auf höhere Mangangehalte hin. Auch regional zeigen sich starke Unterschiede. KEBL (1970) führt folgende Werte an (in%):
Pazifischer Ozean
Mil Fe STi Co Cu Pb Ba Mo V Cr Ti
Indischer Ozean
max.
min.
max.
min.
30,28 26,32 1,98 2,57 1,64 0,514 1,58 0,077 0,093 0,012 2,65
5,4 4,36 0,184 0,048 0,028 0,005 0,018 0,008 0,010 Spuren 0,123
20,19 22,48 1,35 0,822 1,055 0,255 0,399 0,056 0,084 0,011 1,404
9,4 4,5 0,136 0,045 0,028 0,004 0,060 0,012 0,017 Spuren 0,232
Dabei treten natürlich zwischen diesen Maximal- und Minimalgehalten die unterschiedlichsten Kombinationen auf. Es wird jedoch deutlich, daß die wirtschaftliche Bedeutung der Eisen-Mangan-Konkretionen weniger in der Richtung als Eisen- oder Manganrohstoff liegt, sondern als Rohstoff für die Gewinnung von Kupfer, Kobalt, Nickel, Blei und anderen wertvollen Metallen. Wenn man ihre relativ leichte Gewinnbarkeit und ihre ungeheueren Mengen berücksichtigt (die bisherigen Berechnungen liegen zwischen einigen hundert Mrd. t und mehreren Bill, t), läßt sich ableiten, daß sie nach Entwicklung geeigneter Gewinnungstechnologien und Lösung der Probleme, die durch die feine Verwachsung der in ihnen enthaltenen Mineralien für die Verarbeitung auftreten, auch ökonomisch mit Lagerstätten dieser Rohstoffe auf dem Festland konkurrieren können. Phosphoritkonkretionen Gegenwärtig erlangen die durch Phosphoritkonkretionen im Meer gebildeten Lagerstätten zunehmende Bedeutung. Dabei konzentriert sich das Interesse sowohl auf Lagerstätten, die sich vom Festland in das Meer hinein fortsetzen, wie z. B. vor der Küste Floridas, als auch auf relativ junge, neugebildete Lagerstätten in tieferen Meeresbereichen. Vor den Küsten Kaliforniens, Südamerikas und J a p a n s im Pazifischen Ozean, vor der Westküste Afrikas im Atlantischen Ozean, der Küste 2*
Somalias im Indischen Ozean und in anderen Gebieten sind in Tiefen von wenigen 100 m bis fast 3000 m Anreicherungen von Phosphorit in Form von PhosphatSand, -schlämm und -schichten sowie Gängchen im Sediment bekannt geworden. Dabei sind, ähnlich wie bei den Eisen-Mangan-Konkretionen, wegen der großen flächenmäßigen Erstreckung Lagerstätten beträchtlichen Ausmaßes zu erwarten. Ihre wirtschaftliche Bedeutung wird dadurch verstärkt, daß in ihnen neben Phosphor auch Uran und Seltene Erden in wirtschaftlich bedeutenden Konzentrationen enthalten sein können. Bevorzugte Bildungsgebiete sind Zonen, in denen aus größeren Tiefen aufsteigende kalte Wassermassen, in denen Phosphat angereichert ist, mit wärmeren Wasserschichten in Kontakt kommen. Die Suche nach Phosphoritlagerstätten am Meeresboden setzt daher eingehende ozeanographische Untersuchungen, insbesondere über die Zirkulationsprozesse im Meerwasser, voraus. Auf dem Festland ist das Auffinden neuer Phosphoritlagerstätten mit hohen Gehalten nur noch in geringem Umfang zu erwarten; die in letzter Zeit erkundeten Lagerstätten zeigen generell sinkende Gehalte. Mit dem weiteren Fortschreiten der Technik und Technologie der Gewinnung mineralischer Rohstoffe aus dem Meer wird daher in relativer kurzer Zeit ein Stadium erreicht werden, in dem der Abbau von Phosphoriten im Meer auch aus größeren Tiefen ökonomisch günstiger werden wird als die Nutzung armer Lagerstätten auf dem Festland. Erzhaltige Schlämme und Solen Eines der wissenschaftlich und wirtschaftlich bedeutendsten Ergebnisse der meeresgeologischen Forschung in den letzten Jahren war die Entdeckung der erzhaltigen Schlämme und Solen im Roten Meer. Sie treten auf der Höhe von Mekka in flachen Einsenkungen am Meeresboden, dem Atlantis-II-Tief und dem Discovery-Tief, bei Wassertiefen von 2000 m auf. Durch die ersten Untersuchungen wurden zunächst heiße Salzlaugen festgestellt, die sich neben ihrer hohen Salinität vor allem auch durch erhöhte Metallgehalte vom normalen Wasser des Roten Meeres unterschieden. DEGENS (1970) bringt folgende (in g/kg):
Na K Ca Mg Sr C1 Br Si Fe Mn Zn Cu Co Pb Xi Salinität
Gegenüberstellung
Atlantis-II-Tief
Discovery-Tief
92,60 1,87 5,15 0,76 0,04 156,03 0,13 0,03 0,08 0,08 0,005 0,0003 0,0002 0,0006
93,05 2,14 5,12 0,81 0,04 155,3 0,12 0,003 0,003 0,05 0,008 0,0001 0,0001 0,0002 0,0003 257,37
-
257,76
Normales Meerwasser 10,76 0,39 0,41 1,29 0,008 19,35 0,066 0,004 0,00002 0,00001 0,000005 0,00001
-
0,000004 0,0000001 35,71
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 17 (1971), Heft 1/2
6
HETZER / Ressourcen des Meeres
Für die Schwermetalle in der Sole ergibt sich damit eine Anreicherung um das Hundert- bis Tausendfache. Während die Sole selbst z. T. mit Evaporiten im Untergrund des Roten Meeres in Verbindung gebracht werden kann und sich durch Ausfällungen aus dem normalen Meerwasser weiter anreichert (HARTMANN & LOHMANN 1968), deuten Isotopenuntersuchungen an Blei,
r e l a t i v k u r z e r Zeit der Ü b e r g a n g v o n der wissenschaftlichen U n t e r s u c h u n g z u r w i r t s c h a f t l i c h e n N u t z u n g zu e r w a r t e n . E n g v e r b u n d e n m i t der E r f o r s c h u n g der mineralischen R o h s t o f f e des Meeres sind die L ö s u n g g r u n d s ä t z l i c h e r Probleme hinsichtlich B a u u n d E n t w i c k l u n g s g e s e t z m ä ß i g k e i t e n der Ozeane sowie die H e r a u s b i l d u n g einer großen Gemeins c h a f t s a r b e i t zwischen Geologen, Ozeanologen, S c h i f f b a u u n d F ö r d e r t e c h n i k e r n u n d Spezialisten a n d e r e r Disziplinen.
Strontium und auch Kohlenstoff auf eine magmatische Herkunft (DEGENS 1970), d. h. auf hydrothermale Zu-
führung. Durch weitere Untersuchungen müßte aber geklärt werden, ob die zum Vergleich herangezogenen Isotope tatsächlich echt magmatischer Abkunft sind oder ob der Metallinhalt der Solen nicht auch auf eine Auslaugung von Gesteinen im tieferen Untergrund zurückzuführen ist. Bereits die Untersuchung der obersten Meter der die Solen unterlagernden Sedimente erbrachte in ersten Analysen von Einzelproben teilweise beträchtliche Metallgehalte, sie gehen bis zu 0,57% Cu, 0,58% Zn, 37,18%
F e (HARTMANS & LOHMANN 1 9 6 8 ) ,
mehrere
Prozente Mangan, 0,3 bis 0,5% Pb, weiter sind Au und Ag nachgewiesen. Es kann hier von einer echten Lagerstätte gesprochen werden, die genetisch mit den metallführenden Solen in engstem Zusammenhang steht. Die Vielfältigkeit ihrer Zusammensetzung wird durch DEGENS
(1970)
charakterisiert:
„Wechsellagen
von
Goethit, Hämatit, Fe-Montmorillonit, Zinkblende, Anhydrit, Siderit-Rhodochrosit, Dolomit, Kalzit, Aragonit, Pyrit, amorphem Fe-Hydroxid oder Manganit treten in bunter Abfolge auf." Über ihre Tiefenerstreckung ist nichts bekannt, da bis jetzt nur etwa 10 m in die Sedimente eingedrungen werden konnte. Allein bei diesen Mächtigkeiten ergeben sich bereits „Erzmengen" von einigen hundert Mill. t. Weitere Untersuchungen müssen daher klären, a) welche T i e f e n e r s t r e c k u n g die erzhaltigen S e d i m e n t e des R o t e n Meeres aufweisen u n d welchen Gesetzmäßigkeiten die M e t a l l f ü h r u n g in ihnen unterliegt, b) welche Technologien f ü r die F ö r d e r u n g u n d die Vera r b e i t u n g der S c h l ä m m e u n d die G e w i n n u n g der in ihnen e n t h a l t e n e n Metalle entwickelt w e r d e n k ö n n e n , c) in welchen Meeresgebieten, insbesondere a u c h bei geringen W a s s e r t i e f e n , weitere L a g e r s t ä t t e n dieses T y p s auftreten.
Führen alle drei Aufgaben zu positiven Ergebnissen, wird damit ein Rohstoffpotential erschlossen, das sich heute in seiner Größenordnung kaum erfassen läßt und das revolutionierend auf die Bergwirtschaft der Erde einwirken kann. Es ist mit großer Sicherheit anzunehmen, daß sich die Durchführung dieser Aufgaben im nächsten Jahrzehnt zu einem Schwerpunkt bei der Erforschung der mineralischen Ressourcen des Meeres entwickeln wird. Zusammenfassung Der s t ü r m i s c h e A u f s c h w u n g der meeresgeologischen F o r s c h u n g h a t besonders im letzten J a h r z e h n t zu einem schnellen A n w a c h s e n unserer K e n n t n i s s e ü b e r die mineralischen R o h s t o f f e des Meeres g e f ü h r t . Die E r d ö l - E r d g a s - F ö r d e r u n g aus d e m Meer sowie der A b b a u v o n S e i f e n l a g e r s t ä t t e n h a b e n bereits wesentliche w i r t s c h a f t l i c h e B e d e u t u n g . E s sind alle V o r a u s s e t z u n g e n v o r h a n d e n , d a ß der Anteil der F ö r d e r u n g aus Meereslagerstätten a n der Gesamterdöl- u n d -erdgasf ö r d e r u n g der W e l t rasch a n s t e i g t u n d eine langfristige Versorgung sichert. Hinsichtlich der E r f o r s c h u n g u n d N u t zung von Eisen-Mangan-Konkretionen, Phosphoritkonk r e t i o n e n u n d erzhaltigen S c h l ä m m e n u n d Solen ist in
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Summary
Literatur GINDORF, L . : "Überblick über die modernen Methoden zur quantitativen Kartierung lithologischer Faziesänderungen. — Z. angew. Geol., 11, 3, 1 4 0 - 1 4 6 , Berlin 1965. KRUMBEIN, W. C., & W. G. LIBBY: Application of movements to vertical variability map of stratigraphic units. — Bull. Amer. Ass. Petrol. Geologists, 41, 2, 1 9 7 - 2 1 1 (1957). MARSAL, D.: Statistische Methoden für Erdwissenschaftler. — Verl. Schweizerbart, 152 S., Stuttgart 1967. llODiONOW, D. A.: Statistische Methoden der Abgrenzung geologischer Objekte nach Merkmalskomplexen. — Verl. Nedra, 158 S., Moskau 1968. SCHMIDT, K.: Optimale Strategien für geologische Klassifizierungen. In: Autorenkollektiv: Fortschritte auf dem Gebiet der Gewinnung, Speicherung und automatischen Verarbeitung geologischer Daten (Tagungsbericht und Autorenreferate). — Ber. dt. Ges. geol. Wiss., A, Geol. u. Paläont., 14, 5, S. 569 (1969). THIERGÄRTNER,H., & H.BÖTTCHER: Diskriminanzanalyse zur Gliederung geologischer Schichten und Einheiten. — Wiss.-techn. Inform.-Dienst Zentr. geol. Inst., 1 1 , 1 , 3 - 1 3 , Berlin 1970.
Die neue sowjetische Erdol-Erdgas-Vorratsklassifikation Klassifikation der Lagerstättenvorräte an Erdöl und brennbaren Gasen1) INHALT A. B. C. D.
Allgemeine Festlegungen Vorratsgruppen Vorratskategorien Vorbereitungsgrad der Lagerstätten und Lager zur industriellen Nutzung
A. Allgemeine Festlegungen 1. Die Klassifikation der Lagerstättenvorräte an Erdöl und brennbaren Gasen legt nach dem Untersuchungs- und Vorbereitungsgrad dieser Vorräte für die industrielle Nutzung einheitliche Prinzipien für die Berechnung und Bilanzierung von Vorräten an Erdöl und brennbarem Gas in situ fest. Anmerkung: Unter brennbarem Gas ist Erdgas zu verstehen — freies Gas, das Gas in Gaskappen und im Erdöl gelöstes Gas. 2. Bei der Bestimmung der Vorräte an Erdöl und brennbarem Gas sind obligatorisch die Vorräte aller in ihnen enthaltenen Begleitkomponenten (Kondensat, Helium, Schwefel u. a.) zu berechnen und zu bilanzieren. *) Bestätigt durch Beschluß Nr. 322 des Ministerrates der UdSSR vom 13. Mai 1970.
3. Die Berechnung der Vorräte an Erdöl und brennbaren Gasen sowie der in ihnen enthaltenen Begleitkomponenten erfolgt getrennt für jedes Lager und für die Lagerstätte insgesamt. 4. Die Vorräte an Erdöl und Kondensat werden in Tausend Tonnen berechnet und bilanziert, die Vorräte an brennbaren Gasen in Millionen Kubikmeter, die Heliumvorräte in Tausend Kubikmeter bei Standardbedingungen (eine Atmosphäre bei 20 °C). 5. Die Charakteristik der Qualität des Erdöls, der brennbaren Gase und der in ihnen enthaltenen Begleitkomponenten ist unter Berücksichtigung ihrer Bestimmung, der Technologie ihrer Verarbeitung und der Notwendigkeit ihrer möglichst vollständigen und komplexen Nutzung zu geben. 6. Die Anwendung dieser Klassifikation auf die einzelnen Lagerstättentypen des Erdöls und der brennbaren Gase wird durch die Instruktion der Staatlichen Vorratskommission für nutzbare Bodenschätze beim Ministerrat der UdSSR festgelegt. B. Vorratsgruppen 7. Die Vorräte an Erdöl, brennbaren Gasen und der in ihnen enthaltenen Begleitkomponenten werden nach ihrer volkswirtschaftlichen Bedeutung in zwei Gruppen eingeteilt, die getrennt zu berechnen und zu bilanzieren sind:
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 17 (1971), Heft 1/2 Sowj. Erdöl-Erdgas-Vorratsklassifikalion Bilanzvorräte, deren A b b a u gegenwärtig ökonomisch zweckmäßig i s t , und Außerbilanzvorräte, deren A b b a u gegenwärtig unrentabel ist, die jedoch als Objekt einer zukünftigen industriellen N u t z u n g betrachtet werden können. Bei den Bilanzvorräten an Erdöl, dem in ihnen gelösten Gas sowie dem K o n d e n s a t im freien Gas werden die ausbringbaren Vorräte gesondert ausgewiesen und bilanziert, d. h. die Vorräte, die bei vollster und rationellster Nutzung der modernen Technik und Technologie ausgebracht werden können. 8. Die Ausbringungskoeffizienten für Erdöl und K o n d e n s a t werden von der Staatlichen Vorratskommission für nutzbare Bodenschätze beim Ministerrat der U d S S R auf der Grundlage technisch-ökonomischer Berechnungen festgelegt ; denen für Erdöl hat das Ministerium der erdölfördernden Industrie der U d S S R , für K o n d e n s a t das Ministerium der Gasindustrie zugestimmt. C. Vorratskategorien 9. Die Vorräte an Erdöl, brennbaren Gasen und der in ihnen enthaltenen Begleitkomponenten werden nach dem Untersuchungsgrad in vier Kategorien — A, B , C 1 ; C 2 — eingeteilt, die durch folgende Bedingungen bestimmt werden: K a t e g o r i e A — Vorräte eines L a g e r s (oder seines Teils), die so detailliert untersucht wurden, daß die F o r m und Ausmaße des Lagers, die effektive erdölerdgasgesättigte Mächtigkeit, der Charakter der Veränderung der Speichereigenschaften und der ErdölE r d g a s s ä t t i g u n g der produktiven Schichten, die qualitative und quantitative Zusammensetzung des Erdöls, der brennbaren Gase und der in ihnen enthaltenen Begleitkomponenten und andere Parameter sowie die wesentlichen Besonderheiten des Lagers, von denen dessen Abbaubedingungen abhängen, vollständig ermittelt wurden — das Arbeitsregime des Lagers, die Produktivität der Sonden, der Druck, die Speicherdurchlässigkeit, die Hydro- und Piezoleitfähigkeit und andere Besonderheiten. Vorräte der Kategorie A werden im Abbauprozeß des L a g e r s berechnet. K a t e g o r i e B — Vorräte eines L a g e r s (oder seines Teils), dessen E r d ö l - E r d g a s f ü h r u n g auf Grund erhaltener wirtschaftlicher Zuflüsse von Erdöl oder brennbaren Gasen in Sonden mit verschiedenen hypsometrischen Höhen und des Vorliegens günstiger bohrlochgeophysikalischer Daten und K e r n e festgestellt wurde. Die F o r m und die Ausmaße des Lagers, die effektive erdöl-erdgasgesättigte Mächtigkeit, der Charakter der Veränderung der Speichereigenschaften und der ErdölE r d g a s s ä t t i g u n g der produktiven Schichten und andere P a r a m e t e r sowie die wesentlichen Besonderheiten, welche die Abbaubedingungen der L a g e r s t ä t t e bestimmen, wurden annähernd erforscht, jedoch in einem Grad, der für die Projektierung des Lagerstättena b b a u s ausreicht. Die Zusammensetzung des Erdöls, der brennbaren Gase und der in ihnen enthaltenen Begleitkomponenten wurde unter Schicht- und Oberflächenbedingungcn eingehend untersucht. Bei Erdöllagern wurde eine Probeförderung aus einzelnen Sonden durchgeführt. Bei Gaslagern wurde die Abwesenheit eines E r d ö l s a u m s festgestellt bzw. sein industrieller Wert bestimmt. K a t e g o r i e C ± — Vorräte in Lagern, deren Erdöl-Erdgasführung auf Grund erhaltener industrieller Zuflüsse von Erdöl oder brennbaren Gasen in einzelnen Bohrungen (ein Teil der Sonden kann mit Hilfe von Schichtprüfern getestet worden sein) und durch günstige bohrlochgeophysikalische Daten in einer Reihe anderer Sonden ermittelt wurde, sowie Vorräte eines Teils des L a g e r s (eines tektonischen Blocks), der an Flächen mit Vorräten höherer Kategorien angrenzt. Die Lagerungsbedingungen für Erdöl oder brennbare Gase wurden mit für dieses Gebiet bewährten Methoden geologischer und geophysikalischer Untersuchungen 5*
25 b e s t i m m t ; die Speichereigenschaften der produktiven Schichten und andere Parameter wurden in einzelnen Sonden untersucht oder analog z u m erforschten Teil des L a g e r s oder zu benachbarten erkundeten Lagerstätten festgelegt. K a t e g o r i e C 2 — Vorräte an Erdöl und brennbaren Gasen, deren Vorhandensein auf Grund günstiger geologischer und geophysikalischer D a t e n in einzelnen nichterkundeten Feldern, tektonischen Blöcken und Schichten untersuchter L a g e r s t ä t t e n angenommen wird, sowie Vorräte in neuen Strukturen innerhalb bekannter erdöl-erdgashöffiger Bezirke, die mit für den betreffenden Bezirk bewährten Methoden geologischer und geophysikalischer Untersuchungen konturiert wurden. Außerbilanzvorräte der Kategorie C 2 werden nicht berechnet. 10. Die Vorräte der Begleitkomponenten, die im Erdöl und in den brennbaren Gasen enthalten sind, werden in den Kategorien berechnet und bilanziert, die dem Untersuchungsgrad der Vorräte dieser Komponenten entsprechen. 11. Die Bedingungen für die E i n s t u f u n g der Vorräte an Erdöl und brennbaren Gasen nach dem Untersuchungsgrad der Vorräte in die Kategorien werden durch die Instruktion der Staatlichen Vorratskommission für nutzbare Bodenschätze beim Ministerrat der U d S S R bestimmt. 12. Außer den Vorräten a n Erdöl, brennbaren Gasen und den in ihnen enthaltenen Begleitkomponenten der Kategorien A, B , C x und C 2 werden für einzelne Lagerstätten und Flächen zur Einschätzung der potentiellen Möglichkeiten erdöl-erdgashöffiger Provinzen, Gebiete und Bezirke auf der Grundlage allgemeiner geologischer Vorstellungen prognostische Vorräte bestimmt, die v o m Ministerium für Geologie der U d S S R gemeinsam mit dem Ministerium für die erdölfördernde Industrie der U d S S R und dem Ministerium für Gasindustrie nach Prüfung anerkannt werden. . D. Vorbereitungsgrad der Lagerstätten und Lager zur industriellen Nutzung 13. Die B e s t ä t i g u n g der A b b a u p r o j e k t e für Erdöl- und E r d öl-Erdgaslagerstätten und die Bereitstellung von Investitionsmitteln für den B a u von Bohrfeldobjekten und Industrieanlagen müssen auf der B a s i s von für die L a g e r s t ä t t e (das Lager) durch die Staatliche Vorratskommission für nutzbare Bodenschätze beim Ministerr a t der U d S S R bestätigten Vorräten an Erdöl und brennbaren Gasen der Kategorien B und C L erfolgen. Dabei werden f ü r die einzelnen L a g e r s t ä t t e n g r u p p e n folgende Vorratsverhältnisse der genannten Kategorien festgelegt: I. G r u p p e : Zu dieser Gruppe gehören L a g e r s t ä t t e n einfachen geologischen B a u s , deren produktive Schichten durch aushaltende Mächtigkeit und aushaltende Speichereigenschaften in der Fläche und im Profil charakterisiert werden. F ü r L a g e r s t ä t t e n dieser Gruppe müssen in neuen Bezirken nicht weniger als 3 0 % in der Kategorie B erkundet sein, in Bezirken mit entwickelter erdölerdgasfördernder Industrie nicht weniger als 2 0 % der Vorräte. Eine bedeutende Überschreitung der in Kategorie B erkundeten Vorräte, verglichen mit den genannten Limiten, ist ohne ausreichende B e g r ü n d u n g unzweckmäßig. I I . G r u p p e : Zu dieser gehören L a g e r s t ä t t e n mit kompliziertem geologischem B a u , die durch nichtaushaltende Mächtigkeit und nichtaushaltende Speichereigenschaften der produktiven Schichten (Horizonte) charakterisiert werden. Für die L a g e r s t ä t t e n dieser Gruppe ist der Nachweis von Vorräten der Kategorie B wegen der hohen K o s t e n der Erkundungsarbeiten unzweckmäßig. Die
Zeitschrift f ü r angewandte Geologie, B d . 17 ( 1 9 7 1 ) , H e f t 1 / 2
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STAMMBERGER / Vorschlag zur Bestimmung von Vorratspreisen Bestätigung der Projekte und die Bereitstellung von Investitionsmitteln für den Bau von Bohrfeldobjekten und Industrieanlagen sind auf der Basis von Vorräten der Kategorie zulässig. Die Abbauprojektierung und die Realisierung der baulichen Einrichtungen der Lagerstätten beider Gruppen können bei Abstimmung mit der Staatlichen Vorratskommission für nutzbare Bodenschätze beim Ministerrat der U d S S R auf der Basis operativ berechneter und vom Ministerium für erdölfördernde Industrie der U d S S R nach Prüfung anerkannter Vorräte durchgeführt werden.
14. Erdöl- und Erdöl-Erdgaslagerstätten mit ausbringbaren Vorräten bis 5 Millionen Tonnen, die in Bezirken mit arbeitenden Erdöl- und Erdgasleitungen sowie Erdölbetrieben liegen, können in Abstimmung mit der Staatlichen Vorratskommission für nutzbare Bodenschätze beim Ministerrat der U d S S R bis zu drei Jahren auf der Basis operativ berechneter Vorräte abgebaut werden bei anschließender Berechnung der Vorräte und ihrer Bestätigung durch die Staatliche Vorratskommission für nutzbare Bodenschätze beim Ministerrat der UdSSR. 15. Bei Erdgaslagerstätten (Lagern) ohne Erdölvorräte mit industrieller Bedeutung: a) Projektierungs- und Voruntersuchungsarbeiten für den Bau der Bohrfeldobjekte und Industrieanlagen sowie die Anfertigung der Projekte für die industrielle Versuchsförderung und der Abbauprojekte für Lagerstätten (Lager) in neuen Gebieten erfolgen auf der Basis operativ berechneter Gasvorräte in den Kategorien B und Cj und 50% der Vorräte in Kategorie C 2 . b) Die Bestätigung der Abbauprojekte für Lagerstätten (Lager) und die Bereitstellung von Investitionsmitteln für den Bau von Bohrfeldobjekten und Industrieanlagen erfolgen nur, wenn durch die Staatliche Vorratskommission für nutzbare Bodenschätze beim Ministerrat der U d S S R bestätigte Vorräte der Kategorien B und Cj vorliegen. Dabei müssen bei Lagerstätten der Gruppe I mit einfachem geologischem Bau und aushaltenden Mächtigkeiten und Speicher-
eigenschaften der produktiven Schichten nicht weniger als 20% der Vorräte in Kategorie B erkundet sein; bei Lagerstätten der Gruppe II mit kompliziertem geologischem Bau und nichtaushaltenden Mächtigkeiten und Speichereigenschaften der produktiven Schichten sind dagegen die Bestätigung der Projekte und die Bereitstellung von Investitionsmitteln für den Bau von Bohrfeldobjekten und Industrieanlagen auf der Basis von Vorräten der Kategorie zulässig, c) Der Abbau in Lagerstätten (Lagern), die in Bezirken mit arbeitenden Gasleitungen liegen, kann bis zu drei Jahren auf der Basis operativ berechneter Vorräte erfolgen mit anschließender Berechnung der Vorräte und ihrer Bestätigung in der Staatlichen Vorratskommission für nutzbare Bodenschätze beim Ministerrat der UdSSR. 16. Die Möglichkeit der Projektierung und des Baus von Erdöl- oder Erdgasförderbetrieben wird — wenn auf Lagerstätten der Gruppe I geringere Vorratsmengen der Kategorie B vorhanden sind, als in den Punkten 13 und 15 dieser Klassifikation festgelegt wurde — durch die Staatliche Vorratskommission für nutzbare Bodenschätze beim Ministerrat der U d S S R mit der Vorratsbestätigung bestimmt. 17. Bei mehrschichtigen Lagerstätten, deren Exploitation auf der Basis von durch die Staatliche Vorratskommission für nutzbare Bodenschätze beim Ministerrat der U d S S R bestätigten Erdöl- oder brennbaren Erdgasvorräten erfolgt, können Vorräte in neuentdeckten Zwischenschichten und höher lagernden Schichten (Horizonten) abgebaut werden, wenn sie operativ nach Angaben aus Produktionsbohrungen berechnet wurden und es nicht erforderlich ist, zusätzliche Investitionsmittel großen Umfangs für die Rekonstruktion der Bohrfeldobjekte und für die Industrieanlagen bereitzustellen. 18. Bei in Abbau befindlichen Erdöl- und Erdgaslagerstätten (Lagern) muß die Uberführung der Vorräte in höhere Kategorien auf Grund von Bohrangaben und Untersuchungsergebnissen der Produktionssonden erfolgen, in erforderlichen Fällen — nach Bohrangaben zusätzlicher Erkundungsbohrungen.
Methodischer Vorschlag zur Bestimmung von Preisen für geologisch erkundete Vorräte F R I E D R I C H STAMMBERGER, B e r l i n
1. Einleitende B e m e r k u n g Die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit einer ökonomischen Bewertung von L a g e r s t ä t t e n mineralischer R o h s t o f f e muß gegenwärtig anders beurteilt werden als noch vor 8 oder 10 J a h r e n . D a m a l s wurde ihr Nutzen f a s t ausschließlich in einer exakteren wertmäßigen B e s t i m m u n g dieses Teils des Nationalreichtums gesehen, u m so mehr, als K a u f und Verkauf von Lagers t ä t t e n — die i m K a p i t a l i s m u s ihre ökonomische Bewertung zwingend gemacht hatten — mit der Überf ü h r u n g der Bodenschätze in Volkseigentum ihre stimulierende Wirkung nicht mehr ausüben konnten. Die systematische und zielstrebige Gestaltung des ökonomischen S y s t e m s des Sozialismus hat uns jedoch Eingang des Manuskriptes in der Redaktion: 19. 8.1970.
im geologischen Bereich und im B e r g b a u an einige Probleme herangeführt, deren L ö s u n g ohne ökonomische Bewertung der erkundeten, volkswirtschaftlich verfügbaren bzw. genutzten L a g e r s t ä t t e n bzw. ihrer Vorräte unmöglich ist und die effektive Anwendung ökonomischer Systemregelungen sehr erschwert. In der Vergangenheit war nicht nur unter Geologen die Meinung verbreitet, daß nutzbare L a g e r s t ä t t e n ein Geschenk der N a t u r seien und als „allgemeiner Arbeitsg e g e n s t a n d " (MABX) auch keinen Wert hätten. Aus dieser Anschauung ergaben sich einige volkswirtschaftlich negative Folgen: a) Die Arbeit des geologischen E r k u n d e r s , insbesondere deren E f f e k t i v i t ä t , wurde nach untauglichen Kriterien beurteilt und d a m i t keineswegs im Sinne einer Erhöhung ihrer volkswirtschaftlichen E f f e k t i v i t ä t beeinflußt.
Zeitschrift f ü r angewandte Geologie, B d . 17 ( 1 9 7 1 ) , H e f t 1 / 2
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STAMMBERGER / Vorschlag zur Bestimmung von Vorratspreisen Bestätigung der Projekte und die Bereitstellung von Investitionsmitteln für den Bau von Bohrfeldobjekten und Industrieanlagen sind auf der Basis von Vorräten der Kategorie zulässig. Die Abbauprojektierung und die Realisierung der baulichen Einrichtungen der Lagerstätten beider Gruppen können bei Abstimmung mit der Staatlichen Vorratskommission für nutzbare Bodenschätze beim Ministerrat der U d S S R auf der Basis operativ berechneter und vom Ministerium für erdölfördernde Industrie der U d S S R nach Prüfung anerkannter Vorräte durchgeführt werden.
14. Erdöl- und Erdöl-Erdgaslagerstätten mit ausbringbaren Vorräten bis 5 Millionen Tonnen, die in Bezirken mit arbeitenden Erdöl- und Erdgasleitungen sowie Erdölbetrieben liegen, können in Abstimmung mit der Staatlichen Vorratskommission für nutzbare Bodenschätze beim Ministerrat der U d S S R bis zu drei Jahren auf der Basis operativ berechneter Vorräte abgebaut werden bei anschließender Berechnung der Vorräte und ihrer Bestätigung durch die Staatliche Vorratskommission für nutzbare Bodenschätze beim Ministerrat der UdSSR. 15. Bei Erdgaslagerstätten (Lagern) ohne Erdölvorräte mit industrieller Bedeutung: a) Projektierungs- und Voruntersuchungsarbeiten für den Bau der Bohrfeldobjekte und Industrieanlagen sowie die Anfertigung der Projekte für die industrielle Versuchsförderung und der Abbauprojekte für Lagerstätten (Lager) in neuen Gebieten erfolgen auf der Basis operativ berechneter Gasvorräte in den Kategorien B und Cj und 50% der Vorräte in Kategorie C 2 . b) Die Bestätigung der Abbauprojekte für Lagerstätten (Lager) und die Bereitstellung von Investitionsmitteln für den Bau von Bohrfeldobjekten und Industrieanlagen erfolgen nur, wenn durch die Staatliche Vorratskommission für nutzbare Bodenschätze beim Ministerrat der U d S S R bestätigte Vorräte der Kategorien B und Cj vorliegen. Dabei müssen bei Lagerstätten der Gruppe I mit einfachem geologischem Bau und aushaltenden Mächtigkeiten und Speicher-
eigenschaften der produktiven Schichten nicht weniger als 20% der Vorräte in Kategorie B erkundet sein; bei Lagerstätten der Gruppe II mit kompliziertem geologischem Bau und nichtaushaltenden Mächtigkeiten und Speichereigenschaften der produktiven Schichten sind dagegen die Bestätigung der Projekte und die Bereitstellung von Investitionsmitteln für den Bau von Bohrfeldobjekten und Industrieanlagen auf der Basis von Vorräten der Kategorie zulässig, c) Der Abbau in Lagerstätten (Lagern), die in Bezirken mit arbeitenden Gasleitungen liegen, kann bis zu drei Jahren auf der Basis operativ berechneter Vorräte erfolgen mit anschließender Berechnung der Vorräte und ihrer Bestätigung in der Staatlichen Vorratskommission für nutzbare Bodenschätze beim Ministerrat der UdSSR. 16. Die Möglichkeit der Projektierung und des Baus von Erdöl- oder Erdgasförderbetrieben wird — wenn auf Lagerstätten der Gruppe I geringere Vorratsmengen der Kategorie B vorhanden sind, als in den Punkten 13 und 15 dieser Klassifikation festgelegt wurde — durch die Staatliche Vorratskommission für nutzbare Bodenschätze beim Ministerrat der U d S S R mit der Vorratsbestätigung bestimmt. 17. Bei mehrschichtigen Lagerstätten, deren Exploitation auf der Basis von durch die Staatliche Vorratskommission für nutzbare Bodenschätze beim Ministerrat der U d S S R bestätigten Erdöl- oder brennbaren Erdgasvorräten erfolgt, können Vorräte in neuentdeckten Zwischenschichten und höher lagernden Schichten (Horizonten) abgebaut werden, wenn sie operativ nach Angaben aus Produktionsbohrungen berechnet wurden und es nicht erforderlich ist, zusätzliche Investitionsmittel großen Umfangs für die Rekonstruktion der Bohrfeldobjekte und für die Industrieanlagen bereitzustellen. 18. Bei in Abbau befindlichen Erdöl- und Erdgaslagerstätten (Lagern) muß die Uberführung der Vorräte in höhere Kategorien auf Grund von Bohrangaben und Untersuchungsergebnissen der Produktionssonden erfolgen, in erforderlichen Fällen — nach Bohrangaben zusätzlicher Erkundungsbohrungen.
Methodischer Vorschlag zur Bestimmung von Preisen für geologisch erkundete Vorräte F R I E D R I C H STAMMBERGER, B e r l i n
1. Einleitende B e m e r k u n g Die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit einer ökonomischen Bewertung von L a g e r s t ä t t e n mineralischer R o h s t o f f e muß gegenwärtig anders beurteilt werden als noch vor 8 oder 10 J a h r e n . D a m a l s wurde ihr Nutzen f a s t ausschließlich in einer exakteren wertmäßigen B e s t i m m u n g dieses Teils des Nationalreichtums gesehen, u m so mehr, als K a u f und Verkauf von Lagers t ä t t e n — die i m K a p i t a l i s m u s ihre ökonomische Bewertung zwingend gemacht hatten — mit der Überf ü h r u n g der Bodenschätze in Volkseigentum ihre stimulierende Wirkung nicht mehr ausüben konnten. Die systematische und zielstrebige Gestaltung des ökonomischen S y s t e m s des Sozialismus hat uns jedoch Eingang des Manuskriptes in der Redaktion: 19. 8.1970.
im geologischen Bereich und im B e r g b a u an einige Probleme herangeführt, deren L ö s u n g ohne ökonomische Bewertung der erkundeten, volkswirtschaftlich verfügbaren bzw. genutzten L a g e r s t ä t t e n bzw. ihrer Vorräte unmöglich ist und die effektive Anwendung ökonomischer Systemregelungen sehr erschwert. In der Vergangenheit war nicht nur unter Geologen die Meinung verbreitet, daß nutzbare L a g e r s t ä t t e n ein Geschenk der N a t u r seien und als „allgemeiner Arbeitsg e g e n s t a n d " (MABX) auch keinen Wert hätten. Aus dieser Anschauung ergaben sich einige volkswirtschaftlich negative Folgen: a) Die Arbeit des geologischen E r k u n d e r s , insbesondere deren E f f e k t i v i t ä t , wurde nach untauglichen Kriterien beurteilt und d a m i t keineswegs im Sinne einer Erhöhung ihrer volkswirtschaftlichen E f f e k t i v i t ä t beeinflußt.
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 17 (1971), Heft 1/2 STAMMBEBGEB / V o r s c h l a g z u r B e s t i m m u n g v o n V o r r a t s p r e i s e n
b) E r k u n d e t e L a g e r s t ä t t e n w u r d e n den N u t z e r b e reichen v o m S t a a t gewöhnlich u n e n t g e l t l i c h z u r Verf ü g u n g gestellt; der f ü r die E r k u n d u n g n o t w e n d i g e gesellschaftliche A u f w a n d ging d a m i t n i c h t in die K o s t e n N u t z e n - R e c h n u n g der B e t r i e b e ein. c) Die n a t ü r l i c h e V e r s c h i e d e n h e i t d e r ü b e r g e b e n e n L a g e r s t ä t t e n u n d i h r E i n f l u ß auf die P r o d u k t i v i t ä t des G e w i n n u n g s b e t r i e b s blieben bei der F e s t l e g u n g der einheitlichen I n d u s t r i e a b g a b e p r e i s e im allgemeinen unbeachtet. d) Infolge u n t e r s c h i e d l i c h e r P r o d u k t i v i t ä t der Lagers t ä t t e n e r w i r t s c h a f t e t e v e r s c h i e d e n e Mengen Reineink o m m e n w u r d e n ursächlich n u r d e n B e t r i e b s k o l l e k t i v e n ohne B e a c h t u n g der n a t ü r l i c h e n L a g e r s t ä t t e n u n t e r schiede zugeschrieben. D a m i t verlor der ß e t r i e b s g e w i n n in h o h e m Maße seine F ä h i g k e i t , ö k o n o m i s c h e r A u s d r u c k der t a t s ä c h l i c h e n L e i s t u n g des B e t r i e b s k o l l e k t i v s zu sein. B e t r i e b e des gleichen Bereichs k o n n t e n ökonomisch n i c h t e x a k t u n d o b j e k t i v m i t e i n a n d e r verglichen werden. Der t h e o r e t i s c h e A u s g a n g s p u n k t f ü r diese Folgen w u r d e f a s t gleichzeitig in der U d S S R u n d D D R einer g r ü n d l i c h e n K r i t i k u n t e r z o g e n . A n g e r e g t w u r d e sie d u r c h die t i e f e r e t h e o r e t i s c h e D u r c h d r i n g u n g der ökonom i s c h e n Prozesse im Sozialismus, wie sie auf b r e i t e r F r o n t v o n d e n W i r t s c h a f t s w i s s e n s c h a f t l e r n in Angriff genommen und durchgeführt wurde. Insbesondere w u r d e in d e r D D R 1962—1965 d a r a u f verwiesen, d a ß die L a g e r s t ä t t e — obwohl ein P r o d u k t geologischer Prozesse u n d d a m i t der N a t u r — „ a l l g e m e i n e r Gegens t a n d m e n s c h l i c h e r A r b e i t " u n d n i c h t das P r o d u k t menschlicher A r b e i t n u r so lange ist u n d n a c h MABX k e i n e n W e r t h a t , wie f ü r sie noch keine gesellschaftliche A r b e i t f ü r die S u c h e u n d E r k u n d u n g v e r a u s g a b t w u r d e . Diese R i c h t u n g der Diskussion ergab sich bei u n s dad u r c h , d a ß der H a u p t a n s t o ß f ü r die t h e o r e t i s c h e E r ö r t e r u n g des P r o b l e m s a u s d e n R e i h e n der Geologen k a m . E s ist v e r s t ä n d l i c h , d a ß sie ihre P r o b l e m e b e v o r z u g t in d e n V o r d e r g r u n d stellten. Die 1967 —1969 in der Z e i t s c h r i f t ,,Woprossi ekonom i k i " in der U d S S R g e f ü h r t e Diskussion b e w e g t e sich v o r allem u m F r a g e n w i e : „ U b e r d e n Preis f ü r N a t u r g a b e n " , „ U b e r die ö k o n o m i s c h e B e w e r t u n g n a t ü r l i c h e r R e s s o u r c e n " u. ä. D a s h a t seine U r s a c h e d a r i n , d a ß i m V o r d e r g r u n d die P r o b l e m e der e x t r a k t i v e n I n d u s t r i e , d e r L a n d - u n d W a s s e r w i r t s c h a f t s t a n d e n . Von allgem e i n - t h e o r e t i s e h e r B e d e u t u n g sind die d a b e i vert r e t e n e n A u f f a s s u n g e n z u r W i r k u n g s w e i s e der Different i a l r e n t e in d e r sozialistischen W i r t s c h a f t . N a c h M e i n u n g des Verfassers h a n d e l t es sich bei diesem v e r s c h i e d e n e n H e r a n g e h e n u m die e n t s c h e i d e n d e n A s p e k t e e i n e r G r u n d f r a g e . E s erweist sich als n o t w e n d i g — unabhängig von den unmittelbar interessierenden Z u s a m m e n h ä n g e n —, diese b e i d e n e n t s c h e i d e n d e n A s p e k t e s t e t s in V e r b i n d u n g m i t e i n a n d e r zu b e t r a c h t e n , a u c h bei d e r L ö s u n g des P r o b l e m s d e r ö k o n o m i s c h e n Bewertung von Lagerstätten. Diese k o m p l e x e B e t r a c h t u n g s w e i s e schließt n i c h t aus, d a ß die E i n z e l a s p e k t e — falls sich das als z w e c k m ä ß i g erweisen sollte — z u n ä c h s t f ü r sich b e t r a c h t e t u n d gelöst w e r d e n . Allerdings m u ß sich die g e f u n d e n e L ö s u n g f ü r d e n einen A s p e k t a u c h bei der L ö s u n g des
27 a n d e r e n b e w ä h r e n , d. h., sie m u ß e n t w i c k l u n g s f ä h i g oder a n w e n d b a r a u c h f ü r diesen sein. Verfasser h a t dieses schrittweise Vorgehen bereits 1966 m i t E r f o l g p r a k t i z i e r t , d. h. die P r o b l e m e z u n ä c h s t aus der Sicht der geologischen E r k u n d u n g b e h a n d e l t u n d die e r h a l t e n e n E r g e b n i s s e f ü r die A n w e n d u n g im N u t z e r b e r e i c h w e i t e r e n t w i c k e l t . E r v e r f ä h r t hier in analoger Weise. 2. Die Wert- und Preisbildung für Vorräte in der Erkundung Bei der B e t r a c h t u n g der geologischen S u c h e u n d E r k u n d u n g als I n d u s t r i e z w e i g erscheint der e r k u n d e t e V o r r a t als ihr N a t u r a l p r o d u k t . (Es ist f ü r ö k o n o m i s c h e B e t r a c h t u n g e n v o r t e i l h a f t , d e n A r b e i t s g e g e n s t a n d der E r k u n d u n g , die ganze L a g e r s t ä t t e , auf d e n V o r r a t als deren b e s t i m m e n d e s E l e m e n t zu reduzieren, weil es so gelingt, die v a r i i e r e n d e L a g e r s t ä t t e n g r ö ß e 1 ) ü b e r die V o r r a t s e i n h e i t auf einen einheitlichen ö k o n o m i s c h e n N e n n e r zu bringen.) Der d u r c h die E r k u n d u n g s a r b e i t geschaffene W e r t wird letztlich d u r c h die gesellschaftlich n o t w e n d i g e A r b e i t f ü r die E r k u n d u n g des V o r r a t s b e s t i m m t , wobei zu b e a c h t e n i s t : „ D e r W e r t j e d e r W a r e — also a u c h der W a r e , w o r a u s das K a p i t a l b e s t e h t — ist b e d i n g t , n i c h t d u r c h die in ihr selbst e n t h a l t e n e n o t w e n d i g e Arbeitszeit, s o n d e r n d u r c h die g e s e l l s c h a f t l i c h n o t w e n d i g e A r b e i t s z e i t , die zu i h r e r R e p r o d u k t i o n erheischt ist. Diese R e p r o d u k t i o n k a n n erfolgen u n t e r e r s c h w e r e n d e n oder u n t e r e r l e i c h t e r n d e n U m s t ä n d e n , v e r s c h i e d e n v o n d e n Bed i n g u n g e n der u r s p r ü n g l i c h e n P r o d u k t i o n . " (MABX, „ K a p i t a l " , I I I , S. 164) Diese MABXsche P r ä z i s i e r u n g ist f ü r u n s e r e p r a k t i s c h e A r b e i t v o n großer B e d e u t u n g : Der Hinweis auf die g e s e l l s c h a f t l i c h n o t w e n d i g e Arbeitszeit schließt alle Vorschläge als u n r i c h t i g aus, die v o n einer individuellen B e r e c h n u n g auf der Basis des f ü r e i n e k o n k r e t e L a g e r s t ä t t e e n t s t a n d e n e n A u f w a n d s a u s g e h e n . Der Hinweis auf die W e r t b e s t i m m u n g d u r c h d e n bei der R e p r o d u k t i o n (nicht bei der u r s p r ü n g l i c h e n P r o d u k tion) e n t s t e h e n d e n A u f w a n d s b e r ü c k s i c h t i g t die Möglichkeit, d a ß der A u f w a n d f ü r d e n E r s a t z der d u r c h die Nutzung verbrauchten Vorräte von dem ursprünglich f ü r diese e n t s t a n d e n e n A u f w a n d a b w e i c h e n k a n n . Die p r a k t i s c h zu lösende F r a g e l a u t e t : W i e w i r d der gesellschaftlich n o t w e n d i g e A u f w a n d f ü r die R e p r o d u k tion, d. h. f ü r die N e u e r k u n d u n g v o n L a g e r s t ä t t e n v o r r ä t e n , b e s t i m m t ? V e r s u c h e n wir schrittweise die A n t w o r t zu e r h a l t e n , i n d e m wir n a c h e i n a n d e r b e a n t worten: a) W i e m u ß der gesellschaftlich n o t w e n d i g e A u f w a n d f ü r die spezifische geologische P r o d u k t i o n von L a g e r s t ä t t e n v o r r ä t e n b e s t i m m t werden? b) W i e m u ß der e n t s p r e c h e n d e A u f w a n d f ü r R e p r o d u k t i o n rechnerisch b e s t i m m t w e r d e n ?
die
O b w o h l es f ü r die p r a k t i s c h e A r b e i t g e g e n w ä r t i g vielleicht a u s r e i c h e n d w ä r e , n u r die erste F r a g e theoretisch zu k l ä r e n u n d f ü r die P r a x i s b r a u c h b a r e Maßn a h m e n a b z u l e i t e n , u m sich erst zu einem s p ä t e r e n Größe hier im Sinne der Vorratsmenge, nicht der räumlichen Ausdehnung der Lagerstätte, obwohl beide oft synchron verlaufen.
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28 Zeitpunkt der zweiten Frage zuzuwenden, ist es offenbar notwendig, bei der theoretischen Erörterung auch dieses Problem zu erfassen. 3. Bestimmung des gesellschaftlich notwendigen Aufwands für die Erkundung von Lagerstättenvorräten Den folgenden Darlegungen sei die Feststellung vorangestellt, daß diese Bestimmung nicht unkompliziert und zweifellos arbeitsaufwendig ist, wenn sie wissenschaftlich begründet (und nicht nur eine grobe Einschätzung) sein soll. Die Scheu vor diesem Aufwand hat in der Vergangenheit die Bearbeitung (und Lösung) des Problems verhindert. Dabei wurde übersehen, daß dieser Aufwand zu einem überwiegenden Anteil nur e i n m a l und im Forschungs- bzw. zentralen Leitungssektor zu leisten ist und die Ergebnisse ohne auch nur annähernde Wiederholung, dieses Aufwands im praktischen Bereich angewendet werden können. 3.1. Grundsätze und grundsätzliche Schlußfolgerungen
Für die Lösung dieser Frage sind folgende politökonomische Grundsätze zu beachten: I. Der gesellschaftlich notwendige Aufwand muß betrachtet werden aus der Sicht des gesamten Produktionszweigs, d. h., wir müssen von der insgesamt benötigten Arbeitszeit ausgehen, die erforderlich ist, um „unter dem gegebenen Durchschnitt der gesellschaftlichen Produktionsbedingungen das gesellschaftlich erheischte Gesamtquantum der auf dem Markt befindlichen Warenspezies zu erzeugen". ( „ K a p i t a l " , III, S. 691) II. Da in das Tauschverhältnis der Waren der notwendige Aufwand a l l e r Warenproduzenten eingeht, die auf dem jeweiligen Markt erscheinen (wobei vor allem die Produktions- und Realisierungsbedingungen ausschlaggebend sind, unter denen die Hauptmenge der betreffenden Ware hergestellt wird), ergibt sich eine „Tendenz zur universell gesellschaftlich notwendigen Arbeit, zum i n t e r n a t i o n a l e n W e r t . Diese Tendenz verstärkt sich unter den Bedingungen der wissenschaftlich-technischen Revolution". („Polit. Ökonomie d. Sozialismus", S. 277) III. Das gesellschaftliche Bedürfnis bestimmt quantitativ jenen Anteil der gesellschaftlichen Gesamtarbeitszeit, der z. B. für die Verfügbarmachung einer bisher unbekannten Cu-Lagerstätte bereitgestellt werden kann. Dieser Anteil ist quantitativ limitiert: „Die Gesellschaft kann, unter den gegebenen Produktionsbedingungen, nur soviel von ihrer Gesamtarbeitszeit auf diese einzelne Art von Produkt verwenden." ( „ K a p i t a l " , III, S. 386) Diese quantitative Schranke der in den einzelnen Produktionssphären verwendbaren Quoten der gesellschaftlichen Arbeitszeit ist nach MABX nur „ein weiterentwickelter Ausdruck des Wertgesetzes überhaupt; obgleich die notwendige Arbeitszeit hier einen anderen Sinn erhält". Werden diese Grundsätze aus der Sicht der von uns zu lösenden praktischen Aufgaben analysiert (d. h. der Bestimmung von Vorratspreisen als Geldausdruck des Wertes dieser Vorräte), so folgt: A u s l : Vorratspreise sind einheitlich ( z . B . für das gesamte Wirtschaftsgebiet der DDR) für gleiche Ge-
STAMMBERGER / V o r s c h l a g zur B e s t i m m u n g v o n V o r r a t s p r e i s e n
brauchswerteigenschaften festzulegen, und zwar als mit den entsprechenden Mengen gewogener Durchschnitt der für die Erkundung objektiv notwendigen Aufwände, die wegen der natürlichen geologisch-geographischen Unterschiede in der Regel für die einzelnen Lagerstätten verschieden groß sind. Aus II folgt, daß der Aufwand für eine Vorratseinheit (und damit letztlich der Vorratspreis) bei allen Unterschieden in den natürlichen Voraussetzungen, der technischen Basis und dem Geschick der Arbeiter, Wissenschaftler usw. sich dem „internationalen Wert" insofern nähern muß, als zeitweilige Abweichungen von ihm eine gewisse obere Streugrenze der individuellen Werte (aus denen sich als Durchschnitt der universelle Wert ergibt) nicht überschreiten dürfen. (Politische Zwangslagen bleiben hier unberücksichtigt, weil sie häufig unökonomische Entscheidungen notwendig machen.) Maßgebend für den gesellschaftlich notwendigen Aufwand ist folglich nicht der Durchschnitt aus unseren gegenwärtigen Ist-Aufwänden, sondern der — auf der Grundlage des gegenwärtig erreichten durchschnittlichen internationalen Stands der Erkundungswissenschaft und -technik — aus international üblichen notwendigen Aufwänden (einschließlich dem für erfolglose Arbeiten). Dieser Aufwand wird in den einzelnen Ländern modifiziert, nicht nur durch die im nationalen Rahmen gegebene wirtschaftliche Entwicklungsstufe, sondern auch durch den im Lande erreichten regionalgeologischen Kenntnisstand. Aus III ergibt sich für unseren Bereich, daß die Erkundung voii der Gesellschaft nicht benötigter Rohstofflagerstätten — für die folglich keine Quote der gesellschaftlichen Gesamtarbeitszeit zur Verfügung gestellt wurde — aus heutiger Sicht vertane Arbeit in dem Sinne ist, daß ihr Ergebnis zwar den Nationalreichtum an verfügbaren natürlichen Ressourcen vergrößert, jedoch an der gesellschaftlichen Reproduktion nicht — auch nicht als Bestandteil des Nationalreichtums — beteiligt ist. Ein solches Ergebnis ist — ökonomisch geurteilt — ein typischer Fall der unökonomischen Schatzbildung (MABX: „ . . . solange der Schatz in seinem Schatzzustand verharrt, fungiert er nicht als Kapital, nimmt nicht teil am Vermehrungsprozeß". ( „ K a p i t a l " , II, S. 79) 3.2. Die Bestimmung des gesellschaftlich notwendigen Aufwands
Wenn wir davon ausgehen, daß der Wert eines Gegenstands primär nur durch die für ihn gesellschaftlich notwendige Arbeit bestimmt wird und diese a) stets eine D u r c h s c h n i t t s g r ö ß e ist, die sich aus unterschiedlichen Produktionsbedingungen ergibt, unter denen die von der Gesellschaft benötigte Produktenmenge (der betrachteten Art) hergestellt wird; b) stets die g e s a m t e gesellschaftlich notwendige Arbeit umfaßt, die von der Gesellschaft für die Herstellung dieser Produktenmenge erforderlich ist (d. h. auch der Produktionsvorbereitung, wie Forschung, Projektierung u. ä.); c) ferner nur die tatsächlich gesellschaftlich n o t w e n d i g e Arbeit berücksichtigt, und zwar im doppelten Sinne: 1. notwendig im Sinne der im Produktionsprozeß e r f o r d e r l i c h e n Arbeit (ohne überflüssige
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STAMMBERGBR / Vorschlag zur Bestimmung von Vorratsprcisen bzw. vermeidbare Aufwendungen) und 2. notwendig für die G e s e l l s c h a f t hinsichtlich der Befriedigung eines tatsächlichen gesellschaftlichen Bedürfnisses (eine überflüssige Produktenmenge, für die in der Gesellschaft kein Bedarf besteht, wurde mit vermeidbarem Aufwand geschaffen); wenn wir all dies berücksichtigen, so muß die Wertbestimmung des erkundeten Vorrats mit der Ermittlung des dafür gesellschaftlich notwendigen Aufwands beginnen. Bei Beachtung der zeitlich relativ ausgedehnten Produktions- und Realisierungszyklen in der geologischen Erkundung sowie der wechselnden natürlichen Verhältnisse empfiehlt es sich, die von überflüssigen, d. h. gesellschaftlich nicht notwendigen Ausgaben befreiten Aufwendungen für einen konkreten mineralischen Rohstoff innerhalb einer Zeit von mindestens fünf, besser zehn Jahren als Ausgangspunkt der Berechnungen zu nehmen. Es wird folgender Bearbeitungsgang vorgeschlagen: 1. Für einen längeren Zeitraum (etwa 10 Jahre) werden alle Aufwendungen für einen bestimmten natürlichen Rohstoff zusammengestellt — z. B. Erdöl oder Erdgas —, die der Zielstellung „Nachweis von Erdölbzw. Erdgasvorräten" dienten. Diese Zusammenstellung ist unabhängig von der Finanzierungsquelle der einzelnen Arbeiten und die ganze Folge der Arbeiten umfassend (von speziellen regionalgeologisch-geophysikalischen Arbeiten, Forschungs-, Strukturvorbereitungs- und eigentlichen Sucharbeiten bis zur Erkundung, einschließlich Vorratsberechnung) durchzuführen. 2. Jede einzelne Position der Zusammenstellung ist anschließend kritisch zu überprüfen: Waren diese Arbeiten für die genannte Zielstellung tatsächlich notwendig (oder wurden andere wissenschaftliche bzw. praktische Ziele verfolgt)? Waren die dabei realisierten Arbeiten für die Erreichung des gestellten Ziels notwendig (oder wurden überflüssige Bearbeitungsetappen und überflüssige Umfänge realisiert)? Wurden die durchgeführten Arbeiten über das „Normale" (in die Normative einbezogene) hinaus durch technische, arbeitsorganisatorische usw. Mängel vermeidbar verteuert (Havarien, Wartezeiten u. ä.)? 3. Die auf diese Weise entdeckten Posten gesellschaftlich nicht notwendigen Aufwands für den betrachteten natürlichen Rohstoff sind von der Summe der Zusammenstellung (1) zu subtrahieren. Der verbleibende Rest wird als bei uns im betrachteten Zeitraum tatsächlich notwendig gewesener Aufwand behandelt. 4. Die nach (3) erhaltene Restsumme wird durch die Gesamtmenge der im betrachteten Zeitraum erhaltenen Vorräte (z. B. Erdöl oder Erdgas) dividiert. Wir erhalten auf diese Weise den bei uns tatsächlich notwendig gewesenen Aufwand für eine Vorratseinheit (An). Der so ermittelte Wert A„ hat als Ausgangsgröße für alle folgenden Betrachtungen grundlegende Bedeutung, weil er die Hauptsubstanz des Vorratswerts ausmacht. Es ist jedoch zu beachten, daß a) An den tatsächlichen Aufwand l e d i g l i c h für die V e r g a n g e n h e i t — z. B. für die letzten 10 Jahre — ausdrückt. Er kann für die Gegenwart nur dann gültig sein, wenn sich in den letzten Jahren keine sprung-
29 haften (einschneidenden) Veränderungen im Aufwand ergeben haben. b) Dieser Aufwand entspricht dem notwendig gewesenen n a t i o n a l e n I s t - W e r t ; es muß noch geprüft werden, ob dieser Aufwand — bei vergleichbaren Verhältnissen z. B. in den der DDR benachbarten Ländern — dem „internationalen Wert" wenigstens in der Größenordnung entspricht. Nur wenn A„ keine grundlegende (sondern lediglich national bedingte) Abweichung von diesem „internationalen W e r t " aufweist, kann der ermittelte durchschnittliche Aufwand als gesellschaftlich notwendig und damit A„ als Ausdruck des Werts akzeptiert werden. Theoretisch könnte eingewendet werden, daß es sich dazu um gleiche Gebrauchswerte handeln müsse. Das trifft für die mit Aa erfaßten Vorräte nur grob, jedoch — was die Qualität des Rohstoffs betrifft — nicht präzise zu. Da diese Qualität jedoch weder durch zusätzlichen Aufwand in der Erkundung erkauft noch überhaupt zu schaffen ist, meinen wir keinen großen Fehler zu begehen, wenn wir diesen Fakt später bei der Preisbildung zu berücksichtigen versuchen. In der Vergangenheit wurde zuweilen gefordert, in den notwendigen Aufwand auch die Ausbildungskosten der Wissenschaftler und Arbeiter einzubeziehen. Da diese Kosten jedoch von der Gesellschaft — nicht vom Industriezweig — auf anderem Wege (aus dem gesellschaftlichen Reineinkommen) mobilisiert werden, sollte dieser Vorschlag unbeachtet bleiben. 4. Der Übergang vom Yorratswert zum Vorratspreis für die Erkundung In der Vergangenheit wurde versucht, aus dem in bestimmten Formationen (z. B. Erdgas im Zechstein bzw. Rotliegenden) entstandenen Aufwand direkt für die in diesen Formationen ermittelten Vorräte den Vorratspreis zu bestimmen. Dieser Versuch mißlang, weil a) die Teufenlage einzelner Formationen auf dem Territorium der DDR sehr unterschiedlich ist (Unterschiede von mehr als 1000 Meter); b) bestimmte Arbeiten (z. B. regionalgeologische! Basisbohrungen) in der Regel nicht einer bestimmten Formation zugeordnet werden können; c) der Aufwand ferner — den geologischen Aufbau der Formationen betrachtet — nicht funktionell formationsabhängig ist. Es mußte ein anderer Lösungsweg eingeschlagen werden, der über die obendargestellten Schritte 1—4 zunächst zu An führte. Doch A„ — als Ausdruck des gegenwärtigen Vorratswerts — ist gemäß grundsätzlicher Schlußfolgerung I ein gewogener Mittelwert aus oft sehr heterogenen Größen: a) An drückt als Durchschnitt den notwendig gewesenen Aufwand für Arbeiten in s e h r v e r s c h i e d e n e n g e o l o g i s c h e n V e r h ä l t n i s s e n aus; er gilt für eine im betrachteten Zeitraum entstandene k o n k r e t e P r o p o r t i o n der Vorräte aus diesen aufwandsmäßig unterschiedlichen Lagerstätten. b) An drückt ferner den tatsächlichen Durchschnittsauf wand für die Vorratseinheit aus, ohne den u n t e r -
Zeitschrift lür angewandte Geologie, Bd. 17 (1971), Heft 1/2 30
STAMMBERGER / Vorschlag zur Bestimmung von Vorratspreisen
s c h i e d l i c h e n U n t e r s u c h u n g s g r a d (Vorratsklassen) zu berücksichtigen. Der notwendige A u f w a n d erhöht sich j e d o c h w e s e n t l i c h b e i m U b e r g a n g v o n C2 z u d e n h ö h e r e n K l a s s e n C l t B u n d A. c) Schließlich b e z i e h t sich An — d a r a u f w u r d e b e r e i t s v e r w i e s e n — auf V o r r ä t e , die s t r e n g g e n o m m e n n i c h t i m m e r d e n gleichen G e b r a u c h s w e r t ( Q u a l i t ä t ) b e s i t z e n . D i e s e r U m s t a n d sollte — wie a n g e k ü n d i g t — e b e n f a l l s bei der P r e i s b i l d u n g b e r ü c k s i c h t i g t w e r d e n . M e t h o d i s c h wird f o l g e n d e r W e g v o r g e s c h l a g e n : a) W i r o r i e n t i e r e n u n s z u n ä c h s t auf d e n V o r r a t s p r e i s , wie er f ü r die b i s h e r e r k u n d e t e n V o r r ä t e G ü l t i g k e i t h a t . b) W i r e r m i t t e l n f ü r diese die M o d i f i k a t i o n e n v o n An, die sich a u s d e n u n t e r s c h i e d l i c h e n g e o l o g i s c h e n V e r h ä l t nissen, Vorratsklassen-und Q u a l i t ä t e n ergeben. c) W i r ü b e r p r ü f e n , welche V e r ä n d e r u n g e n sich b e i m U b e r g a n g v o m g e g e n w ä r t i g e n S t a n d f ü r die z u k ü n f t i g e n A r b e i t e n — die R e p r o d u k t i o n der V o r r ä t e — e r g e b e n . D i e in den Z u s a m m e n s t e l l u n g e n (s. o b e n bei 1.) e r f a ß t e n V o r r ä t e eines b e s t i m m t e n R o h s t o f f s (z. B . E r d g a s ) werden zunächst nach den m a ß g e b e n d e n (entscheidenden) F a k t o r e n f ü r den n o t w e n d i g e n A u f w a n d g e g l i e d e r t . 4.1. Berücksichtigung der Teufe als aufwandsentscheidender Faktor D a der H a u p t a n t e i l des A u f w a n d s in der E r k u n d u n g ( g a n z b e s o n d e r s bei E r d ö l u n d E r d g a s ) g e g e n w ä r t i g u n d in a b s e h b a r e r Z u k u n f t d u r c h die A n z a h l u n d die T e u f e der n i e d e r z u b r i n g e n d e n B o h r u n g e n f ü r die S u c h e u n d E r k u n d u n g b e s t i m m t w i r d , b i e t e t sich als K r i t e r i u m f ü r eine solche G l i e d e r u n g v o r a l l e m die T e u f e a n . A n d e r e F a k t o r e n , wie B o h r b a r k e i t der zu d u r c h t e u f e n d e n G e s t e i n e , die t e k t o n i s c h e K o m p l i z i e r t h e i t der L a g e r s t ä t t e n (die w e s e n t l i c h die A n z a h l der e r f o r d e r l i c h e n B o h r u n g e n b e s t i m m t ) u. a., k ö n n e n in d i e s e m Zus a m m e n h a n g v e r n a c h l ä s s i g t w e r d e n , weil sie n i c h t t e u f e n - oder f o r m a t i o n s a b h ä n g i g s i n d , g r u n d s ä t z l i c h ü b e r a l l a n g e t r o f f e n w e r d e n k ö n n e n u n d d a d u r c h die M ö g l i c h k e i t des s t a t i s t i s c h e n A u s g l e i c h s b i e t e n . D i e s e G l i e d e r u n g n a c h der T e u f e sollte nicht ü b e r t r i e b e n d e t a i l l i e r t v o r g e n o m m e n w e r d e n u n d sich n a c h der t a t s ä c h l i c h e n S i t u a t i o n r i c h t e n . B e i u n s k ö n n e n z. B . für E r d ö l und E r d g a s folgende Intervalle zur Diskussion g e s t e l l t w e r d e n : b i s 1 2 5 0 M e t e r , 1 2 5 0 — 2 5 0 0 , 2 5 0 0 bis 3 7 5 0 , 3 7 5 0 - 5 0 0 0 , 5 0 0 0 - 6 0 0 0 , ü b e r 6 0 0 0 Meter. M i t d i e s e n I n t e r v a l l e n (die g e g e n w ä r t i g n o c h n i c h t alle in der P r a x i s b e n ö t i g t w e r d e n ) k a n n eine a u s r e i c h e n d o b j e k t i v e S t a f f e l u n g d u r c h g e f ü h r t w e r d e n . A u s d e n in d e n Z u s a m m e n s t e l l u n g e n f ü r A r b e i t e n in d i e s e n T e u f e n b e r e i c h e n e r f a ß t e n b e r e i n i g t e n A u f w ä n d e n (die gegenw ä r t i g v o r l i e g e n d e n N o r m a t i v k o s t e n f ü r solche T e u f e n sind noch zu stark subjektiv gefärbt und vorläufig f ü r diese E r m i t t l u n g nicht als A u s g a n g s w e r t g e e i g n e t ) , den für jedes Teufenintervall tatsächlich nachgewiesenen V o r r a t s m e n g e n u n d a u s An l a s s e n sich die f ü r j e d e s T e u f e n i n t e r v a l l n o t w e n d i g e n A u f w ä n d e (Ant) einfach berechnen. Beispiel: B e i e i n e m e r m i t t e l t e n An = 4 , 5 0 M sollen die Ant f ü r die I n t e r v a l l e x u n d y e r m i t t e l t w e r d e n , w e n n sich die A u f w ä n d e ( B o h r k o s t e n ) f ü r diese wie 1 6 : 3 6 v e r h a l t e n
u n d in x 1 0 0 0 V o r r a t s e i n h e i t e n , in y d a g e g e n 2 2 0 0 n a c h gewiesen wurden. 3 2 0 0 An =
1 0 0 0 Anx
+
2200
Any
A-nx' A-ny — 1 6 : 3 6
An ist b e k a n n t (4,50 M ) ; wir h a b e n folglich zwei U n b e k a n n t e u n d zwei G l e i c h u n g e n , a u s d e n e n sich die ges u c h t e n Anx m i t 2 , 4 3 M u n d Any m i t 5,48 M b e s t i m m e n . D i e s e G l i e d e r u n g i s t f ü r R e g e l u n g e n i n n e r h a l b des I n d u s t r i e z w e i g s v o n großer p r a k t i s c h e r B e d e u t u n g . W e n n z. B . die E r d ö l - E r d g a s e r k u n d u n g .für j e d e Vorr a t s e i n h e i t v o n d e r V o l k s w i r t s c h a f t 4 , 5 0 M e r h ä l t , ein Erkundungsbetrieb jedoch im wesentlichen Vorräte im I n t e r v a l l x n a c h g e w i e s e n h a t , ein a n d e r e r B e t r i e b d a g e g e n in y, e r h ä l t der eine f ü r j e d e V o r r a t s e i n h e i t a u s x nur 2,43 M, der a n d e r e d a g e g e n ü b e r w i e g e n d 5 , 4 8 M. E s k a n n folglich in b e i d e n F ä l l e n m i t e i n e m z u m E r k u n d u n g s a u f w a n d p r o p o r t i o n a l e n E r l ö s g e a r b e i t e t werden. 4.2. Berücksichtigung der Qualität des Rohstoffs und der Lagerstätte G r u n d s ä t z l i c h k a n n der E r k u n d u n g s g e o l o g e eine e n t d e c k t e L a g e r s t ä t t e u n d die Q u a l i t ä t i h r e s R o h s t o f f s durch Erkundungsmehraufwand nicht verbessern. Sie i s t v o n N a t u r a u s g e g e b e n u n d w e d e r ein V e r d i e n s t d e s G e o l o g e n n o c h — bei sehr u n g ü n s t i g e r Q u a l i t ä t — sein V e r s c h u l d e n . Die einzige M ö g l i c h k e i t , auf die L a g e r s t ä t t e n q u a l i t ä t E i n f l u ß z u n e h m e n , b i e t e t sich m a n c h m a l d e m G e o l o g e n d u r c h die v o n i h m z u v o l l z i e h e n d e Auswahl des E r k u n d u n g s o b j e k t s . D a die W i r t s c h a f t f a s t i m m e r a n m ö g l i c h s t hochw e r t i g e n L a g e r s t ä t t e n b e s o n d e r s i n t e r e s s i e r t rst, m ü s s e n ö k o n o m i s c h e S t i m u l i g e s c h a f f e n w e r d e n , die d e n E r k u n d u n g s g e o l o g e n auf d e r a r t i g e O b j e k t e orientieren, s e l b s t w e n n diese E r k u n d u n g s o b j e k t e größere S c h w i e r i g k e i t e n f ü r die D u r c h f ü h r u n g der A r b e i t e n b i e t e n als die weniger guten L a g e r s t ä t t e n (und zugleich als ökonomischer Ausgleich für erhöhten Aufwand). Das k a n n abgeleitete d a m i t erreicht w e r d e n , d a ß der a u s Ant V o r r a t s p r e i s f ü r eine b e s t i m m t e , v e r a r b e i t u n g s m ä ß i g noch zu akzeptierende Q u a l i t ä t gilt; für jede bessere Q u a l i t ä t — e t w a bei G a s m i t Q u a l i t ä t s s t u f e n v o n 5 oder 1 0 % m e h r b r e n n b a r e n K o m p o n e n t e n (oder ents p r e c h e n d h ö h e r e m H e i z w e r t ) — d a g e g e n ein e n t s p r e c h e n d e r Z u s c h l a g w i r k s a m w i r d . E x a k t e r w ä r e es, Ant auf die erreichte d u r c h s c h n i t t l i c h e Q u a l i t ä t z u b e z i e h e n u n d bei A b w e i c h u n g e n n a c h o b e n u n d u n t e n m i t Zuschlägen und Abzügen zu arbeiten. 4.3. Berücksichtigung der erreichten Vorratsklasse Schließlich m u ß Ant noch n a c h d e n e r r e i c h t e n Vorratsklassen gegliedert werden. Diese A u f g a b e wurde b e r e i t s in der V e r g a n g e n h e i t als n o t w e n d i g e r k a n n t u n d d a z u die E i n f ü h r u n g v o n K o e f f i z i e n t e n v o r g e s c h l a g e n . V e r f a s s e r h a t 1966 ( „ G r u n d f r a g e n der ö k o n o m i s c h e n G e o l o g i e " , S . 77 — 85) einige d a m i t in V e r b i n d u n g stehende Probleme dargelegt. Konkrete Überprüfungen h a b e n g e z e i g t , d a ß diese K o e f f i z i e n t e n nur z u t r e f f e n d s i n d , w e n n sie r o h s t o f f s p e z i f i s c h oder l a g e r s t ä t t e n t y p s p e z i f i s c h (s. a. a. O., S . 6 9 — 7 5 ) e r m i t t e l t werden. F ü r die m e i s t e n L a g e r s t ä t t e n ' in der D D R t r i f f t d a b e i
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ein Aufwandsverhältnis der Klassen C1:C2 ~ 1:0,5 zu. Der Koeffizient für B variiert dagegen sehr stark (von 1,4 bis 4,0). Da die Hauptmenge der in der D D R erkundeten Vorräte in den Klassen C1 und C 2 vorliegt und C 2 relativ geringe Schwankungen aufweist (von 0,2 bis 0,7), kann nach Meinung des Verfassers bis zum Vorliegen spezieller Untersuchungsergebnisse zunächst von diesen Koeffizienten ausgegangen werden. Im Rahmen der hier vorgeschlagenen Arbeiten macht bei Verwendung dieser Koeffizienten, dem für ein bestimmtes Teufenintervall ermittelten Ani und der in diesem Intervall nachgewiesenen Vorräte — zusätzlich gegliedert nach Vorratsklassen —, diese Bestimmung keine Schwierigkeiten :
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bohrungen die Nähe der Lagerstättenkontur andeutet (durch verringerte Speichermächtigkeit, Abtauchen des Speichers u. ä.), setzt erneut die Erkundung mit dem Ziele ein, die Lagerstätte zu konturiéren und deren Vorräte endgültig zu berechnen. Eine solche Verfahrensweise führt zwar zu einer höheren Quote trockener Produktionsbohrungen als in anderen Ländern, andererseits wird dadurch die Inbetriebnahme der Lagerstätte außerordentlich verkürzt. Die sich aus solchen oder ähnlichen Entscheidungen ergebenden Schlußfolgerungen für die Bestimmung der Vorratspreise in Abhängigkeit vom Untersuchungsgrad sind noch nicht ausgearbeitet.
3500 Ant = 2500 • 1 Ct + 1000 • 0,5 Ct = 3000
d) Im Zechstein der D D R wurden in einigen Gebieten bei der Suche sehr kleine Lagerstätten gefunden, deren Konturierung ökonomisch nicht lohnt und die durchaus mit den vereinzelten Erkundungsbohrungen abgebaut werden können. Es lohnt sich folglich auch nicht der materielle und geistige Aufwand für eine Vorratsberechnung. Wie sind die Vorräte solcher Kleinlagerstätten — hinsichtlieh des Untersuchungsgrads — einzuschätzen? Auch diese Antwort steht trotz grundsätzlicher Abstimmungen offiziell noch aus.
Für diese Berechnung wurden folglich mit Hilfe der Koeffizienten die Vorräte der Klasse C 2 (dann die für B und A, wenn solche vorliegen) auf die Einheitsklasse C1 reduziert. Da Ant bekannt ist (6,00 M), erhalten wir die elementare Gleichung:
e) Schließlich spielt insbesondere bei Erdöl (jedoch auch bei Erdgas) der ausbringbare Anteil der anstehenden Vorräte eine wichtige ökonomische Rolle. Was ist preismäßig zu erfassen: der ausbringbare (und dann welcher — der primäre oder der primäre plus sekundäre) Anteil oder die anstehenden Vorräte?
Beispiel: Bei einem ermittelten Ant = 6,00 M, Vorräten von 3500 Einheiten, davon in C1 2500 Einheiten und in C 2 1000 Einheiten, erhalten wir bei Verwendung der Koeffizienten 1,0 (für C1) und 0,5 (fürC 2 ) die Gleichung:
21000 = 3000 C1 C± = 7,00 M C 2 = 0,5 Cx = 3,50 M Dieser Vorschlag ist für die Erkundung fester mineralischer Rohstoffe und Grundwasser zweifellos brauchbar. 4.4. Einige Besonderheiten bei Erdöl und Erdgas
In der Erdöl- und Erdgaserkundung haben sich in letzter Zeit einige methodische Veränderungen ergeben, die für die zu findende Lösung von Bedeutung sind: a) Die Erdöl-Erdgaserkundung wird bei uns immer stärker darauf orientiert, die Erkundung in der Regel nicht weiter als bis zu Cx zu führen. (Das vereinfacht die praktische Lösung der hier gestellten Aufgabe wesentlich.) b) Wird dennoch die Klasse B oder gar A erreicht, kann praktisch eine entsprechende Anzahl von Produktionsbohrungen eingespart werden. [Da Zuarbeit zur Förderung (quasi Produktionsbohrungen) geleistet wurde, sind die entstandenen höheren Kosten aus dem Förderaufwand zu bestreiten.] c) Immer häufiger tritt eine — angestrebte — zeitliche Überlappung bzw. Parallelität von Erkundung und Förderung ein. In den USA z. B. wird die Erdöl-Erdgaserkundungsmethodik dadurch charakterisiert, daß nach der Entdeckung der Lagerstätte durch Suchbohrungen die Erkundung im wesentlichen durch die Niederbringung von Exploitationsbohrungen abgelöst wird, in denen nur ein Minimum an Untersuchungen durchgeführt wird. Dabei wird das Prinzip „von innen nach außeu" angewandt. Sobald sich in diesen Produktions-
In dieser Frage gibt es gegenwärtig bei uns noch zwei sich gegenüberstehende Auffassungen: Die Vertreter der Orientierung auf den ausbringbaren Anteil berufen sich auf die unbestreitbare Tatsache, daß die Wirtschaft nur an den ausbringbaren Vorräten interessiert ist, daß auch nur dieser Teil dem Erkunder den verausgabten Aufwand rückerstatten könne. Die Gegner dieser Auffassung erkennen zwar die hohe Bedeutung der ausbringbaren Vorräte für die Volkswirtschaft an, geben jedoch zu bedenken, daß — vor relativ umfangreichem Abbau der Lagerstätte die tatsächlich ausbringbaren Vorräte sich gegenwärtig nicht mit der praktisch notwendigen Sicherheit und Genauigkeit bestimmen lassen, — zwar das primäre Ausbringen mit einer gewissen Unsicherheit noch einschätzbar ist, daß der Effekt von Sekundärmaßnahmen bei Abschluß der Erkundung jedoch in der Regel nicht mit der notwendigen Sicherheit angegeben werden kann, — die Sekundärförderung zusätzliche Kosten (zur primären Förderung) verursacht, die weder auf Kosten der Erkundung gehen noch ohne konkrete Festlegungen der Förderung zusätzlich angerechnet werden können, — bei Sekundärförderung — unabhängig von den eben erwähnten zusätzlichen Kosten — keine Tonne gefördert werden könnte, wenn sie nicht durch den Erkunder mit der Lagerstätte zuvor nachgewiesen worden wäre. Aus diesen Argumenten leiten die Vertreter dieser Auffassung die Notwendigkeit ab: — den ermittelten Ant — modifiziert durch alle zu beachtenden Faktoren — auf die a n s t e h e n d e n Bilanzvorräte zu beziehen, — das primäre Ausbringen (in Form eines für die Lagerstätte bestätigten Planausbringungskoeffizienten) mög-
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32 liehst zuverlässig einzuschätzen und bei der Förderung durch entsprechende Vorratsabschreibungen derart zu berücksichtigen, daß nach Abschluß der primären Förderung alle Bilanzvorräte amortisiert sind, — die bei Sekundärförderung entstehenden zusätzlichen Kosten dann durch die Sekundärförderung zu tragen, weil für diese keine Vorräte mehr zu amortisieren sind. So könnte stimuliert und erreicht werden, daß die Lagerstätten primär und sekundär maximal bei ökonomisch vertretbaren Kosten genutzt werden. Diese Vorschläge reichen über das Gebiet der Erkundung hinaus, betreffen die Förderung, d. h. einen modernen Zweig der Montanindustrie. Der Vorratspreis und seine Rolle in diesem Bereich werden später betrachtet werden. Hier war diese Abschweifung notwendig, um strittige Fragen zu beleuchten, die im Erkundungsbereich anstehen. 5. Zusammenfassung und einige Schlußfolgerungen E s wurde gezeigt, wie der bisher notwendig gewesene Aufwand An bestimmt werden kann. Er entspricht dem gegenwärtigen Durchschnitt aller Aufwendungen für den erkundeten Vorrat eines betrachteten Rohstoffs. Er kann zu ökonomischen Effektivitätsberechnungen des Zweigs verwendet werden und ist auch die Ausgangsbasis zur Bestimmung des Werts bereits übergebener Lagerstätten. Für den Industriezweig — z. B. Erdöl-Erdgas-Erkundung — haben innerbetrieblich die Ant für die einzelnen Teufenintervalle größere Bedeutung, weil sie nicht nur der Planung und Leitung der einzelnen Betriebe, sondern auch der wirtschaftlichen Rechnungsführung dienen, vor allem bei Berücksichtigung der diesen Wert modifizierenden Faktoren {Ant'). Fassen wir die bisher mit der vorgeschlagenen Methodik erreichten Ergebnisse zusammen: a) Es wurde An (der gesellschaftlich notwendige Aufwand) für den betrachteten Rohstoff ermittelt und festgestellt, daß er — wenn er den genannten internationalen Vergleichen standhält, als Vorratswert für die bis zur Gegenwart bei uns erkundeten Vorräte (dieser Art) dienen kann. b) Aus An wurden die bestimmten Teufenintervallen entsprechenden Größen Ant abgeleitet. (In unserem Beispiel aus An = 4,50 M z. B. Anx = 2,43 M, gültig für ein bestimmtes Teufenintervall, z. B. 1250—2500 m.) c) Aus Anx wurden die Anx für die einzelnen Vorratsklassen abgeleitet. • (Bei 2500 Vorratseinheiten in Cv 1000 Vorratseinheiten in C 2 und einem Anx von 2,43 M ergibt sich für AnxCl = 2,83 M und für AnxC„_ = 1,42 M.) d) Es wurde ferner vorgeschlagen, diese Vorratspreise als gültig für eine definierte Rohstoffqualität festzulegen und Abweichungen von ihr durch Zu- und Abschläge zu berücksichtigen. Ergäbe sich für unser Beispiel ein solcher Zuschlag von z. B. 20%, dann erhöhten sich AnxCl auf 3,40 M u n d AnxCl auf 1,70 M. Offenbar ist es auf diese Weise möglich, alle benötigten konkreten Vorgaben für die wirtschaftliche Rechnungsführung innerhalb jedes Betriebes und des ganzen Industriezweigs zu ermitteln. Entgegen früheren Annahmen ist es bei diesem Vorgehen nicht notwendig, dem Ant' noch einen Aufschlag in Form eines betrieb-
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liehen Gewinns hinzuzufügen. Er ist bereits in die Positionen eingegangen, die Grundlage zur Bestimmung von An waren. Anders, wenn zu fondsbezogenen Preisen übergegangen werden soll. Dann wären umfangreichere Berechnungen notwendig, um die Veränderungen zu erkennen, die sich für An ergeben. 6.1. Der Vorratsprcis für die Reproduktion der Vorräte
Für die Preisplanung zukünftiger Erkundungsergebnisse können weder An noch die einzelnen Ant ungeprüft übernommen werden. In zukünftigen Jahren können (nicht: müssen) sich Veränderungen bei beiden ergeben: a) Bei den Ant können sich Veränderungen einstellen, weil bestimmte Arbeitsprozesse billiger oder auch teurer ablaufen werden (z. B. das Bohren). Der Einfluß derartiger vorauszusehender Veränderungen auf Ant muß folglich beachtet werden. b) Bei An können (mit relativ großer Wahrscheinlichkeit zu erwarten) sich Veränderungen dadurch ergeben, daß sich einerseits die Proportionen und damit das Gewicht der einzelnen Ant verändern ( A n ist das gewogene Mittel aus diesen), andererseits müssen sich eingetretene Veränderungen von einzelnen Ant auch auf An auswirken. Mit diesen u. U. veränderten A„ und Ant muß daher bei der Perspektivplanung gearbeitet werden. Gegen diese Ergebnisse unserer Vorschläge wurde der Einwand erhoben, daß sie zu keinen konstanten Preisen führen. Dieser Einwand ist deshalb nicht stichhaltig, weil jede planmäßige Preisfestlegung davon ausgeht, daß beliebige Preise über lange Zeiträume nicht konstant bleiben können. Jede Veränderung der Arbeitsproduktivität führt zu ihrer Veränderung. Da die Erhöhung der Arbeitsproduktivität ökonomisches Gesetz des Sozialismus ist, sind Preisveränderungen in der Regel unvermeidlich. Auch der fondsbezogene Preis ist kein unveränderlicher Preis. Da die Vorratspreise nicht nur durch die veränderte (höhere) Arbeitsproduktivität beeinflußt werden, sondern objektiv auch durch veränderte geologische Bedingungen, die sich in aller Welt allgemein ungünstiger (aufwendiger) gestalten, sind in unserem Bereich einander entgegenlaufende Tendenzen vorhanden, die sowohl zu einer Senkung als auch zu einer Erhöhung der gegenwärtigen Preise für Vorräte führen können, sich andererseits in besonderen Fällen auch kompensieren können und damit Veränderungen verhindern. Der Leser wird festgestellt haben, daß wir zur Ermittlung des Vorratspreises in der Erkundung nicht auf die Differentialrente zurückgegriffen haben. Wir sind der Meinung, daß die Ursachen für deren mögliche Wirkung in der sozialistischen Wirtschaft — unterschiedliche natürliche Voraussetzungen, die zu unterschiedlichem Produkt für gleiche Mengen eingesetzter Arbeit führen — durch die vorgeschlagene Methodik der Vorratspreisermittlung ausreichend berücksichtigt sind. Das Ergebnis der hier vorgeschlagenen Preisarbeit ist — als erste Stufe — der Vorratspreis für die E r k u n d u n g . Er kann aus mehreren Gründen — auf die später noch einzugehen sein wird — n i c h t i d e n t i s c h sein mit dem Vorratspreis, der in der die Lagerstätten nutzenden Industrie angewendet werden muß.
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KOSORESOW
/ Seismische Erkundung und Erkundungsbohren
5.2. Die ökonomische Bewertung der Lagerstätten
Die ökonomische B e w e r t u n g der L a g e r s t ä t t e besteht in der B e s t i m m u n g ihres Werts, gewöhnlich in F o r m ihres Geldausdrucks. Der Wert einer L a g e r s t ä t t e ist praktisch jedoch nicht für die E r k u n d u n g zu bestimmen, sondern für den Nutzer, in dessen F o n d s die L a g e r s t ä t t e eingeht. Allgemein gesprochen ist es nicht schwer, den Wert einer L a g e r s t ä t t e zu bestimmen, wenn der Preis ihrer Vorräte b e k a n n t ist. Doch der Vorratspreis in der E r k u n d u n g ist nicht identisch mit dem Vorratspreis für den Nutzer. Hier sind die Ergebnisse der sowjetischen, Untersuchungen zur Differentialrente zu beachten. Darauf wurde bereits hingewiesen. Folglich muß die Methode der B e w e r t u n g v o n L a g e r s t ä t t e n zunächst aufgeschoben werden, bis dieser Vorratspreis (und -wert) erörtert u n d b e s t i m m t wurde. D a s wird Inhalt eines speziellen A u f s a t z e s sein.
6. Abschließende Bemerkung Wenn auch zugegeben werden muß, daß der hier dargelegte Vorsehlag p r a k t i k a b l e Lösungen enthält, so ist doch nach Meinung des Verfassers zu erwarten, daß der E i n w a n d des „ z u großen A r b e i t s a u f w a n d e s " für diese L ö s u n g , dessen vermeintliche „ K o m p l i z i e r t h e i t " und ähnliches gemacht werden wird — Haltungen, wie sie auch in der Vergangenheit erfolgten und faktisch dazu geführt haben, daß wir der L ö s u n g des Problems k a u m einen Schritt näher gekommen sind. Ist der zu leistende A r b e i t s a u f w a n d wirklich unvert r e t b a r groß? Gewiß, zur E r m i t t l u n g von An ist keine geringe statistisch-analytische Arbeit notwendig, doch dieser A r b e i t s a u f w a n d ist nur einmal zu leisten und selbstverständlich nicht in den Betrieben, sondern in einem unserer wissenschaftlichen Zentren.
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Die E r m i t t l u n g der spezifischen Ant ist bereits weit weniger arbeitsaufwendig, sie erfolgt ebenfalls in den Instituten. E b e n s o können — gestützt auf diese Grundwerte — alle Modifikationen u n d zukünftigen Veränderungen ohne ins Gewicht fallenden A r b e i t s a u f w a n d b e s t i m m t werden. E s handelt sich somit u m eine keineswegs ungewöhnlich große Arbeit, die zu leisten ist. D a s ist jedoch nur e i n Argument. D a s andere besteht darin, daß es überh a u p t keinen anderen Weg gibt, der zu einer wissenschaftlich begründeten B e s t i m m u n g des An und der Ant führt. Daher empfiehlt der Verfasser seine Realisierung.
Literatur ANONYM : Die ökonomische B e w e r t u n g natürlicher R e s s o u r c e n (russ.). — Woprossi ekonomiki, H e f t 1 (1969). AUTORENKOLLEKTIV : Politische Ökonomie des Sozialismus und ihre Anwendung in der D D R . — Dietz V e r l a g , Berlin 1969. FLDORENKO, N . : Über die ökonomische B e w e r t u n g natürlicher R e s s o u r c e n (russ.). — Woprossi ekonomiki, H e f t 3 (1968). FE.TTELMAN, N . : Über die ökonomische Bewertung mineralischer Ressourcen (russ.). — W o p r o s s i ekonomiki, H e f t 11 (1968). MARX, K . : D a s K a p i t a l , 2. B a n d . - Dietz Verlag, Berlin 1965. — D a s K a p i t a l , 3. B a n d . - Dietz V e r l a g , Berlin 1953. SCHKATOW, W . : Die Preise f ü r N a t u r r e i c h t ü m e r u n d die "Vervollkommnung der planmäßigen Preisbildung (russ.). — Woprossi ekonomiki, H e f t 9 (1968). STAMMBERGER, F . : Zur ökonomischen B e w e r t u n g von L a g e r s t ä t t e n nutzbarer R o h s t o f f e . — Freiberger F o r s c h u n g s - H . , C 147, Akademie-Verlag, Berlin 1962. — D e r L a g e r s t ä t t e n v o r r a t als ökonomische K a t e g o r i e . — Z . angew. Geol., H . 2, Berlin 1965. — D a s neue ökonomische S y s t e m der P l a n u n g u n d L e i t u n g der Volkswirtschaft u n d die geologische Arbeit in der D D R (Thesen). — Z . angew. Geol., H . 4, Berlin 1965. — D a s Wesen der geologischen E r k u n d u n g u n d ihr P l a t z in der Gesells c h a f t . — Z. angew. Geol., H . 8, Berlin 1965T — Grundfragen der ökonomischen Geologie. — Akademie-Verlag, Berlin 1966. — B e i t r ä g e zur Diskussion geologisch-ökonomischer Probleme. — "Wissenschaftl.-techn. Inform.-Dienst d. zentr. geol. Inst., Sond.-H. 12 (1966). — Zu einigen Ergebnissen m a n g e l h a f t e r S y s t e m a n a l y s e . — Z. angew. Geol., H . 11, Berlin 1968. — Die Stellung der ökonomischen Geologie im gesellschaftlichen Reproduktionsprozeß. — Z. angew. Geol., H . 5, Berlin 1970. STRTJMILIN, S . : Über den Preis f ü r N a t u r g a b e n (russ.). — Woprossi ekonomiki, H . 8 (1967). SUCHOTIN, J . : "Über die B e w e r t u n g natürlicher l l e s s o u r c e n (russ.). — Woprossi ekonomiki, H . 12 (1967).
über die Verbindung der Aufgaben der seismischen Erkundung und des Erkundungsbohrens W . F. D U N A J E W & A. A. KOSORESOW,
UdSSR
Die seismischen E r k u n d u n g s a r b e i t e n nehmen in der Sowjetunion wegen der E f f e k t i v i t ä t geophysikalischer Methoden einen immer größeren U m f a n g an. Von der G e s a m t z a h l der für d a s Niederbringen tiefer Bohrungen vorbereiteten Strukturen entfallen in den letzten J a h r e n etwa 8 0 % auf die seismische E r k u n d u n g . E s wurden bedeutende Fortschritte auf den Gebieten der Einf ü h r u n g der neuen Technik, der Methodik der Arbeiten und der Organisation der Produktionsprozesse erreicht. Die auf diesem Gebiet unternommenen Arbeiten führten zur E r r i c h t u n g neuer seismischer Stationen, die ganze K o m p l e x e bearbeiten, und zur A u s a r b e i t u n g von fortDiskussionsbeitrag. A u s „ G e o l o g i j a n e f t i i g a s a " , 1969, H . 12, S. 5 3 - 5 7 . Ü b e r s . : K . H . BINTIG, Z G I , Berlin.
sehrittlichen technologischen P r o d u k t i o n s s c h e m a t a . Zugleich wächst der Informationsgehalt dieser Arbeitsergebnisse (DUNAJEW 1968). Die technisch-ökonomischen Kennziffern der seismischen E r k u n d u n g zeigen ein Ansteigen des Mittelund Zeitaufwandes j e geologisches Objekt. So wuchsen die A u s g a b e n f ü r die Vorbereitung einer S t r u k t u r im Zeitraum des Siebenjahrplanes (1959—1965) u m 5 4 % , gleichzeitig vergrößerte sich die L ä n g e der auf eine S t r u k t u r entfallenden seismischen Profile auf d a s 1,2fache, während die Zeitdauer der Vorbereitung der S t r u k t u r u m 3 8 % anstieg. In der letzten Zeit entfallen auf die seismischen Erkundungsarbeiten etwa 1 6 % der Gesamtmittel für die Suche und E r k u n d u n g auf Erdöl und E r d g a s . Im Zus a m m e n h a n g d a m i t besteht die H a u p t a u f g a b e in der
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 17 (1971), Hett 1/2 DOTTAJEW&
KOSORESOW
/ Seismische Erkundung und Erkundungsbohren
5.2. Die ökonomische Bewertung der Lagerstätten
Die ökonomische B e w e r t u n g der L a g e r s t ä t t e besteht in der B e s t i m m u n g ihres Werts, gewöhnlich in F o r m ihres Geldausdrucks. Der Wert einer L a g e r s t ä t t e ist praktisch jedoch nicht für die E r k u n d u n g zu bestimmen, sondern für den Nutzer, in dessen F o n d s die L a g e r s t ä t t e eingeht. Allgemein gesprochen ist es nicht schwer, den Wert einer L a g e r s t ä t t e zu bestimmen, wenn der Preis ihrer Vorräte b e k a n n t ist. Doch der Vorratspreis in der E r k u n d u n g ist nicht identisch mit dem Vorratspreis für den Nutzer. Hier sind die Ergebnisse der sowjetischen, Untersuchungen zur Differentialrente zu beachten. Darauf wurde bereits hingewiesen. Folglich muß die Methode der B e w e r t u n g v o n L a g e r s t ä t t e n zunächst aufgeschoben werden, bis dieser Vorratspreis (und -wert) erörtert u n d b e s t i m m t wurde. D a s wird Inhalt eines speziellen A u f s a t z e s sein.
6. Abschließende Bemerkung Wenn auch zugegeben werden muß, daß der hier dargelegte Vorsehlag p r a k t i k a b l e Lösungen enthält, so ist doch nach Meinung des Verfassers zu erwarten, daß der E i n w a n d des „ z u großen A r b e i t s a u f w a n d e s " für diese L ö s u n g , dessen vermeintliche „ K o m p l i z i e r t h e i t " und ähnliches gemacht werden wird — Haltungen, wie sie auch in der Vergangenheit erfolgten und faktisch dazu geführt haben, daß wir der L ö s u n g des Problems k a u m einen Schritt näher gekommen sind. Ist der zu leistende A r b e i t s a u f w a n d wirklich unvert r e t b a r groß? Gewiß, zur E r m i t t l u n g von An ist keine geringe statistisch-analytische Arbeit notwendig, doch dieser A r b e i t s a u f w a n d ist nur einmal zu leisten und selbstverständlich nicht in den Betrieben, sondern in einem unserer wissenschaftlichen Zentren.
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Die E r m i t t l u n g der spezifischen Ant ist bereits weit weniger arbeitsaufwendig, sie erfolgt ebenfalls in den Instituten. E b e n s o können — gestützt auf diese Grundwerte — alle Modifikationen u n d zukünftigen Veränderungen ohne ins Gewicht fallenden A r b e i t s a u f w a n d b e s t i m m t werden. E s handelt sich somit u m eine keineswegs ungewöhnlich große Arbeit, die zu leisten ist. D a s ist jedoch nur e i n Argument. D a s andere besteht darin, daß es überh a u p t keinen anderen Weg gibt, der zu einer wissenschaftlich begründeten B e s t i m m u n g des An und der Ant führt. Daher empfiehlt der Verfasser seine Realisierung.
Literatur ANONYM : Die ökonomische B e w e r t u n g natürlicher R e s s o u r c e n (russ.). — Woprossi ekonomiki, H e f t 1 (1969). AUTORENKOLLEKTIV : Politische Ökonomie des Sozialismus und ihre Anwendung in der D D R . — Dietz V e r l a g , Berlin 1969. FLDORENKO, N . : Über die ökonomische B e w e r t u n g natürlicher R e s s o u r c e n (russ.). — Woprossi ekonomiki, H e f t 3 (1968). FE.TTELMAN, N . : Über die ökonomische Bewertung mineralischer Ressourcen (russ.). — W o p r o s s i ekonomiki, H e f t 11 (1968). MARX, K . : D a s K a p i t a l , 2. B a n d . - Dietz Verlag, Berlin 1965. — D a s K a p i t a l , 3. B a n d . - Dietz V e r l a g , Berlin 1953. SCHKATOW, W . : Die Preise f ü r N a t u r r e i c h t ü m e r u n d die "Vervollkommnung der planmäßigen Preisbildung (russ.). — Woprossi ekonomiki, H e f t 9 (1968). STAMMBERGER, F . : Zur ökonomischen B e w e r t u n g von L a g e r s t ä t t e n nutzbarer R o h s t o f f e . — Freiberger F o r s c h u n g s - H . , C 147, Akademie-Verlag, Berlin 1962. — D e r L a g e r s t ä t t e n v o r r a t als ökonomische K a t e g o r i e . — Z . angew. Geol., H . 2, Berlin 1965. — D a s neue ökonomische S y s t e m der P l a n u n g u n d L e i t u n g der Volkswirtschaft u n d die geologische Arbeit in der D D R (Thesen). — Z . angew. Geol., H . 4, Berlin 1965. — D a s Wesen der geologischen E r k u n d u n g u n d ihr P l a t z in der Gesells c h a f t . — Z. angew. Geol., H . 8, Berlin 1965T — Grundfragen der ökonomischen Geologie. — Akademie-Verlag, Berlin 1966. — B e i t r ä g e zur Diskussion geologisch-ökonomischer Probleme. — "Wissenschaftl.-techn. Inform.-Dienst d. zentr. geol. Inst., Sond.-H. 12 (1966). — Zu einigen Ergebnissen m a n g e l h a f t e r S y s t e m a n a l y s e . — Z. angew. Geol., H . 11, Berlin 1968. — Die Stellung der ökonomischen Geologie im gesellschaftlichen Reproduktionsprozeß. — Z. angew. Geol., H . 5, Berlin 1970. STRTJMILIN, S . : Über den Preis f ü r N a t u r g a b e n (russ.). — Woprossi ekonomiki, H . 8 (1967). SUCHOTIN, J . : "Über die B e w e r t u n g natürlicher l l e s s o u r c e n (russ.). — Woprossi ekonomiki, H . 12 (1967).
über die Verbindung der Aufgaben der seismischen Erkundung und des Erkundungsbohrens W . F. D U N A J E W & A. A. KOSORESOW,
UdSSR
Die seismischen E r k u n d u n g s a r b e i t e n nehmen in der Sowjetunion wegen der E f f e k t i v i t ä t geophysikalischer Methoden einen immer größeren U m f a n g an. Von der G e s a m t z a h l der für d a s Niederbringen tiefer Bohrungen vorbereiteten Strukturen entfallen in den letzten J a h r e n etwa 8 0 % auf die seismische E r k u n d u n g . E s wurden bedeutende Fortschritte auf den Gebieten der Einf ü h r u n g der neuen Technik, der Methodik der Arbeiten und der Organisation der Produktionsprozesse erreicht. Die auf diesem Gebiet unternommenen Arbeiten führten zur E r r i c h t u n g neuer seismischer Stationen, die ganze K o m p l e x e bearbeiten, und zur A u s a r b e i t u n g von fortDiskussionsbeitrag. A u s „ G e o l o g i j a n e f t i i g a s a " , 1969, H . 12, S. 5 3 - 5 7 . Ü b e r s . : K . H . BINTIG, Z G I , Berlin.
sehrittlichen technologischen P r o d u k t i o n s s c h e m a t a . Zugleich wächst der Informationsgehalt dieser Arbeitsergebnisse (DUNAJEW 1968). Die technisch-ökonomischen Kennziffern der seismischen E r k u n d u n g zeigen ein Ansteigen des Mittelund Zeitaufwandes j e geologisches Objekt. So wuchsen die A u s g a b e n f ü r die Vorbereitung einer S t r u k t u r im Zeitraum des Siebenjahrplanes (1959—1965) u m 5 4 % , gleichzeitig vergrößerte sich die L ä n g e der auf eine S t r u k t u r entfallenden seismischen Profile auf d a s 1,2fache, während die Zeitdauer der Vorbereitung der S t r u k t u r u m 3 8 % anstieg. In der letzten Zeit entfallen auf die seismischen Erkundungsarbeiten etwa 1 6 % der Gesamtmittel für die Suche und E r k u n d u n g auf Erdöl und E r d g a s . Im Zus a m m e n h a n g d a m i t besteht die H a u p t a u f g a b e in der
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 17 ( 1 9 7 1 ) , He(t 1/2 34
DUNAJEW & KOSORESOW / S e i s m i s c h c E r k u n d u n g u n d E r k u n d u n g s b o h r e n
effektiven Ausnutzung aller jener Angaben und Kenntnisse, für deren E r h a l t diese umfangreichen. Mittel verbraucht werden. Die Anzahl der vorbereiteten Strukturen spiegelt in der allgemeinsten F o r m die Ergebnisse der seismischen Erkundungsarbeiten wider und ist eine Folge der Realisierung der erhaltenen geologischen Informationen. Damit kann jedoch noch nicht beurteilt werden, inwieweit diese Information voll ausgenutzt wurde. Der Grad der Ausnutzung findet auch nur teilweise seine Widerspiegelung in der Höhe der Ausgaben für die tiefen Bohrungen auf vorbereitete geologische Objekte. E s ist bekannt, daß der ökonomische E f f e k t geophysikalischer Arbeiten vom Grad der Ausnutzung ihrer Ergebnisse abhängt (MILOWIDOW 1967). In diesem Sinne besitzen geophysikalische Materialien einen potentiellen W e r t . Daraus folgt einerseits, daß Planung und Organisation des geologischen Erkundungsprozesses von der Forderung nach einer maximalen Ausnutzung der bis dahin vorliegenden geologischen Informationen ausgehen müssen. Insbesondere müssen Umfang und Aufgaben der seismischen Erkundungsarbeiten eng mit den auf der Grundlage allgemeiner Vorstellungen über das nachgewiesene geologische O b j e k t festgelegten Aufgaben der Tiefenerkundung koordiniert werden (DtnsTAJEW 1967). Andererseits muß in der folgenden E t a p p e das System der Erkundungsbohrungen mit den früher erhaltenen Ergebnissen der seismischen Erkundung verbunden werden. Ökonomisch-mathematische Modelle für diese Prozesse werden außerhalb der U d S S R bei der Planung geologischer Erkundungsarbeiten bereits angewendet. Die Lösung der aufgezeigten Fragen kann zur Einsparung großer Mengen gesellschaftlicher Arbeit in der geologischen Erkundung führen. Leider lassen die Planungsorgane, indem sie ihr Hauptaugenmerk auf die selbstverständlich wichtigen Fragen der Erhöhung der Produktivität der seismischen Erkundungsarbeiten und der Effektivität der Bohrprozesse richten, die andere, nicht weniger wichtige Seite außer B e t r a c h t : die gegenseitige Koordinierung des Umfangs und der Erfordernisse dieser beiden Arbeitsarten. Ferner dürfte feststehen, daß alle Erfolge, die bei der Durchführung seismischer Erkundungsarbeiten als Ergebnis der Vervollkommnung ihrer Technik und Methodik erreicht werden, ebenso wie auch die Steigerung der Arbeitsproduktivität vom volkswirtschaftlichen Standpunkt aus entwertet werden, wenn die erhaltenen Angaben in der Folge nicht genutzt werden. Von diesem Standpunkt aus sind die Untersuchung des Einflusses der Informationsmenge aus der seismischen Erkundung auf die Ergebnisse der Tiefenerkundung sowie eine Betrachtung der gegenwärtigen Methodik von großem Interesse. Hinreichend genaue Angaben ermöglichen es, die Erkundungsbohrungen rationell anzuordnen, die Abstände zwischen ihnen richtig festzulegen, die Anzahl der außerhalb der Lager stehenden Bohrungen sowie auch der für die Aufstellung des technologischen Abbauschemas der Lagerstätte notwendigen Bohrungen so gering wie möglich zu halten, den Verlauf des Gas/Wasser - und des Wasser/Erdöl-Kontakts mit geringstem Aufwand zu bestimmen, die Suche nach den Erdöl-
säumen effektiv durchzuführen sowie den für die Erkundung und die Übergabe der Lagerstätte an den Abbau notwendigen Zeitraum zu verkürzen. Alles das hat einen großen Einfluß auf die Zuverlässigkeit der Berechnung der Erdöl- und Erdgasvorräte in den Klassen C 2 und C x und wirkt sich positiv auf die ökonomische E f f e k t i v i t ä t des gesamten Such- und Erkundungsprozesses aus. Dagegen führt ein Fehlen der notwendigen Angaben folglich zu unproduktiven Ausgaben, deren Höhe dem W e r t der geophysikalischen Informationen entspricht. Die Ermittlung dieser Ausgaben bei der Durchführung der geologischen Erkundung gestattet eine Einschätzung der ökonomischen Bedeutung der geophysikalischen Untersuchungen und ihres Einflusses auf die Höhe der Selbstkosten der Vorbereitung von Erdöl- und Erdgasvorräten. In der Tabelle sind einige Ergebnisse von Arbeiten aufgeführt, die in den Zweiglaboratorien des Ministeriums für Erdölwirtschaft und Gasindustrie der U d S S R für wissenschaftlich-ökonomische Untersuchungen auf dem Gebiet der Suche und Erkundung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten durchgeführt wurden. Die Hauptaufgabe dieser Untersuchungen war eine Analyse des Zusammenhanges der Genauigkeit der Ergebnisse der seismischen Erkundung und einiger Kennziffern für die Effektivität der Erkundung von Strukturen mittels Tiefbohrungen. Die Untersuchung umfaßte einige Erdöl-, Erdgas- und Gaskondensatlagerstätten mit ungestörter Struktur der Turkmenischen S S R , der Kalmykischen A S S R und der Gebiete um Krasnodar, Astrachan, Wolgograd und Kuibyschew. E s handelt sich um Lagerstätten mit weit aushaltenden erdöl-erdgas-führenden Schichten und horizontaler Lage der K o n t a k t e . Die Lager sind schichtförmig oder — bedingt durch einen Strukturfaktor — gewölbt. F ü r die Einschätzung der Genauigkeit der Strukturvorbereitung wurde die Größe der horizontalen Projektion (SKIDAN 1965) des mittleren quadratischen Teufenfehlers einer seismischen K a r t e (er12
%
A b b . 3 c. D i a g r a m m d e r B r u c h s t ö r u n g e n ( D i a g o n a l - u n d Querstörungen) in der Betriebsabteilung Schmiedebach (17.6 Polpunkte, untere Lagenkugel / R . SCHUBERT)
A b b . 3 d . S c h n i t t d u r c h die S c h i e f e r g r u b e L e h e s t e n ( B r u c h 1 = Legende siehe 3 b
Tgb. Alter
Bruch
Zeitschrift für angewandt« «oologie, Bd. 17 (1971), Heft 1/2
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SCHUBERT & STEINER / Der Thüringer Dachschiefer
sind auf Abb. 2 dargestellt. Die ursprüngliche Mächtigkeit des Schieferlagers dürfte zwischen 12 m und 20 m betragen, sie ist aber durch die Faltung und vor allem durch die Schieferung zumeist vergrößert oder — seltener — reduziert worden (s. 2.2.). Nach petrographischen Merkmalen ist der Dachschiefer in zwei Zonen zu untergliedern: in den älteren blauen und den jüngeren dunklen Lagerstein. Beide sind durch ein mm-dünnes Kalkbänkchen voneinander getrennt. Das Liegende des blauen Steins ist der dunkelkiesige (um Lehesten: dunkelkiesig-bordige) Schiefer. Seine Mächtigkeit gleicht der des Dachschiefers. Er wird zur Herstellung von Schleifereierzeugnissen und untergeordnet von Dachschiefer mit verwendet. Er wird wiederum vom ebenfalls noch unterkarbonischen Rußschiefer unterlagert, der wegen seiner leichten Verwitterbarkeit (hoher Kohlenstoff- und Pyritgehalt) technisch wertlos ist. Das Hangende des dunklen Steins stellen (überwiegend unbrauchbare) Bordenschiefer dar. 2.2. Tektonik
Der tektonische Werdegang des Dachschiefers ist an die variszische Tektogenese gebunden, hauptsächlich an die sudetische Phase zwischen Unter- und Oberkarbon. Auf die NW—SE-Einengung der Geosynklinale reagierten die Gesteine des Trogs zuerst durch Faltung. Der Dachschieferhorizont wurde dabei in N E — S W streichende, SE-vergente und fast stets überkippte Falten gelegt. Speziell im Lehestener Gebiet geht die Überkippung mitunter bis zu einem Einfallen des liegenden Faltenschenkels von < 25° NW. Außerdem sind hier die Falten extrem asymmetrisch: Der nichtüberkippte Normalschenkel ist nur sehr kurz bzw. .nur andeutungsweise entwickelt (Abb. 3). Die anhaltende Einengung des ausgefalteten Sedimentko'mplexes wurde durch die „innere Deformation" oder — mit anderen Worten — durch die Schieferung der Gesteine kompensiert. Am schieferungsfreundlichsten erwies sich das pelitische, homogene Material des N
Abb. 3f. Tagebau „Alter Bruch" (Vordergrund) und Tagebau „Kießlich" (Hintergrund) der Betriebsabteilung Lehesten
Dachschieferlagers. Die, Schieferfläöhen streichen wie die Faltenachsen N E — S W und fallen wie die Achsenflächen der Falten im Mittel zwischen 20° und 30° (Raum Lehesten) bzw. zwischen 35° und 50° (Raum Unterloquitz—Probstzella—Leutenberg) nach NW ein. Bei sehr spitzem Transversalwinkel zwischen den Schicht- und den Schieferflächen kam es zur Ausdünnung, bei einem größeren Winkel dagegen zur Verdickung des Schieferlagers. In der Grube Lehesten liegen z. B. die Extremwerte für die Mächtigkeit bei ca. 12 m und rund 60 m. Auf die fortgesetzte NW—SE-Pressung reagierte das geschieferte und damit verfestigte Gebirge nunmehr bruchtektonisch, indem zuerst streichende und danach diagonale Scherflächen angelegt wurden. Diese faltenparallelen, etwas steiler als die Schieferflächen nach NW einfallenden Störungen („Schwarten") sind als „Untervorschiebungen" (SCHWAN 1956) des jeweils Liegenden nach SE/oben aufzufassen. Besonders im Lehestener Revier ist das Dachschieferlager durch eine Vielzahl dieser „Schwarten" regelrecht in Schuppenpakete zerlegt worden (Abb. 3). Die Verschiebungsbeträge liegen zwischen einigen Zentimetern und ca. 200 m. Die Abstände zwischen den unbedeutenderen Schwarten betragen zumeist nur wenige Meter, zwischen den Hauptschwarten einige Dekameter. Vor allem im Tiefbau machen sie sich durch die Versetzung des Lagers oder die Einschuppung von Nebengesteinspartien unangenehm bemerkbar. Die abschiebenden Diagonalstörungen weisen zwei Maxima auf: Die eine Schar streicht annähernd E — W und fällt mittelsteil nach N, die andere verläuft etwa N — S und fällt steil nach W. An großen, die Tektonik des Thüringisch-Fränkischen Schiefergebirges prägenden Störungen haben Schollenkippungen stattgefunden, so daß das Schieferlager fast überall mit 15° bis 20° nach SW abtaucht. Mit dem Faltungs-, Schieferungs- und Scherungsprozeß war die Anlage eines Kluftsystems verknüpft. Das Hauptmaximum der Klüfte liegt etwa senkrecht z u d e n F a l t e n a c h s e n (SCHROEDER, BASTEWITZ & PAECH 1 9 6 3 ; S C H U B E R T & BÖTTCHER 1 9 6 5 ) (s. A b b . 3 ) .
Abb. 3e. Kluftdiagramm aus Grube Lehesten
(Abbau 4 SW/524-m-Sohle) (246 Klüfte / R . SCHUBERT)
Für
den Thüringer Dachschiefer ist der scheinbar ungesetzmäßige, sprunghafte Wechsel von „schnittigen" ( = zu engständig geklüfteten) und weitmaschig geklüfteten
Zeitschrift f ü r angewandte Geologie, B d . 17 ( 1 9 7 1 ) , H e f t 1 / 2 SCHUBERT & STEINER
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Gesteinspartien typisch (SCHUBERT 1968). Die Kluftdichte ist für die Bauwürdigkeit eines Schiefervorkommens oder eines Abbaublockes in erster Linie entscheidend. Sie ist in den heutigen Baufeldern der Grube Lehesten, insgesamt gesehen, so hoch, daß m2-große Rohsteinplatten kaum noch anfallen. 2.3. Petrographie
Die lithologisch-petrographische Ausbildung des Dachschieferhorizontes ist im gesamten Verbreitungsgebiet gleich. Blauer und dunkler Stein sind dunkelblaugrau. Sie unterscheiden sich nur durch Nuancen, deutlicher dagegen in der Pulverfarbe. Auch der kiesig-bordige Schiefer hat die gleiche Grundfarbe, lediglich die Sandlagen sind etwas heller. Der kiesig-bordige Schiefer und die Basisschicht des blauen Steins führen Pyrite bis zu Nußgröße, der dunkle Stein in manchen Schichten zahlreiche, makroskopisch gerade noch sichtbare Pyritkriställchen. Ansonsten sind der Mineralbestand und das Feingefüge des Schiefers nur unter dem Mikroskop zu erkennen. Das Gestein erscheint in flach linsenförmige Gefügeelemente zerlegt, die von Feinglimmerlagen umschmiegt werden. Diese Glimmerlagen markieren die Schieferflachen. Sie bestehen aus straff geregeltem, z. T. muskovitisch rekristallisiertem Serizit. Ihr Abstand voneinander beträgt durchschnittlich 10—20 /xm. Die Dicke der Glimmerblättchen liegt unter 2 ¡um, ihr Durchmesser unter 10 ¡um. Die linsigen Bereiche zwischen den Glimmerlagen bestehen aus wenig geregeltem serizitisch-muskovitischem Glimmer, Tonsubstanz (Kaolinit?), Quarz (meist unter 5 ^m), Chlorit (aus zersetzten Biotitklasten, maximal 125 /¿m), prätektonisch zersetzten Feldspatkörnchen und mehr oder weniger zahlreichen Rutilnädelchen. Der dunkle Schiefer enthält außerdem einen größeren Anteil opaker Gemengteile (kohlige Substanz, Sulfid) auf den Schieferflächen (HOYER 1965, u n v e r ö f f . B e r . )
Über den Chemismus des Dachschiefers geben die zwei Durchschnittsanalysen in Tab. 1 Auskunft (Analyt i k e r : D r . STAMPE, S o n d e r s h a u s e n 1 9 5 6 ) : Tabelle 1 Blauer Stein (Lehesten) 61,1 22,9 7,2 0,9 0,4 1,9 1,0 0,5 4,7
SiO a A1 2 0 3 ie,03 TiO a CaO MgO K*0 Na a O Glühverlust
% % % % % % % %
Dunkler Stein (Lehesten) 65,4 17,2 7,5 0,5 0,5 1,6 1,3 0,2 5,6
SiO z % Al a O a % TesO, % Ti02 % CaO % MgO % KaO % Na a O % Glühverlust
3. Gesteinsteclmische Eigenschaften Eine Zusammenfassung der gesteinstechnischen Kennwerte des Thüringer Dachschiefers findet sich in Tab. 2. Im folgenden einige Bemerkungen dazu sowie weitere Bewertungskriterien.
/ Der Thüringer Duclischicl'or
Die W e t t e r b e s t ä n d i g k e i t — durch Kennwerte nicht ohne weiteres ausdrückbar — ist in erster Linie durch Erfahrungswerte festzulegen. Der blaue Schiefer hat sich auf historischen Bauwerken z. T. jahrhundertelang in gutem Zustande gehalten (z. B. Feste Heldburg — Dachdeckung aus blauem Stein seit 1536). Schäden traten in der Regel nicht am Schiefer selbst, sondern an den Befestigungsmaterialien (Nägeln, Dachbauteilen aus Holz usw.) auf. Der dunkle und dunkelkiesig-bordige Schiefer hat Standzeiten am Bauwerk von einigen Jahrzehnten. Frost-Tauwechsel-Prüfungen bestätigten diese Beobachtungen über die Wetterbeständigkeit. Schiefer mit freiliegenden Pyriten sind infolge der raschen Zersetzung des FeS 2 für eine Verwendung zu Bau- und Dekorationssteinen, zumindest im Außenbau, nicht geeignet. Die F e s t i g k e i t s e i g e n s c h a f t e n des thüringischen Dachschiefers sind entsprechend seinen gefügekundlichen Eigenschaften stark richtungsabhängig. Die Biegezugfestigkeit senkrecht zur Schieferung ist mit Werten von 800—1000 kp/cm 2 als außerordentlich hoch zu bezeichnen. Diese hohen Werte sind Ausdruck einer relativ hohen Elastizität der einzelnen Schieferplatten. Die Biegezugfestigkeiten parallel zur Schieferung sind gering. Die Druckfestigkeit ist senkrecht zur Schieferung ebenfalls bedeutend größer (Mittelwert 2000 kp/cm 2 ; maximal 3000 kp/cm 2 ) als parallel dazu (Mittelwert etwa 1100 kp/cm 2 ; maximal 2000 kp/cm 2 ). Diese Festigkeitswerte liegen weit über den für Werkund Dekorationssteine geforderten Minimalwerten (siehe auch Scherfestigkeit und statischer E-Modul, Tab. 2). B e a r b e i t b a r k e i t : Im Gegensatz zu schwer spaltbaren Festgesteinen können beim Schiefer größere Sichtflächen mit verhältnismäßig geringem Arbeitsaufwand durch Spalten erzeugt werden. Diese meist ebenfläehigen Spaltflächen besitzen eine durch die Serizitbelegung der Schieferflächen hervorgerufene natürliche Glätte. Diese spaltrauhen Oberflächen können mit geringem Arbeitsaufwand gehobelt und geschliffen werden. Die Plattenumgrenzungen werden meist geschnitten. Die Schneidbarkeit der Schiefer muß als gut bezeichnet werden (Sägefortschritt mit Diamantsägen bei Handvorschub je nach Plattenstärke zwischen 1 und > 2 m/ min, bei automatischem Vorschub etwa 1 m/min. Die ä s t h e t i s c h e W e r t i g k e i t : Der ästhetische Wert des Baustoffs Schiefer ergibt sich aus seiner Anwendung im modernen Bauwesen. Der hauptsächlichste Baustoff ist Beton (zunehmend Sichtbeton), der bei baukünstlerischer Verarbeitung zur Kontrastierung dunkle Baustoffe benötigt. Die auch im Außenbau haltbare dunkle Farbe des Schiefers sowie die vielfältigen Möglichkeiten der Oberflächenbearbeitung bestimmen die ästhetische Bewertung. Die gute Sägbarkeit erlaubt die Herstellung unterschiedlich formatiger Platten und Bausteine, die ihrerseits mit hellem Fugenkitt verschiedenartige ornamentale Verlegearten erfahren können. 4. Gewinnung Eine eigenständige Gewinnung von Rohmaterial für Werkbzw. Dekorationsstein wird nicht betrieben. E s wird lediglich für Dachschiefer ungeeignetes großformatiges Gestein (ausgetrocknetes oder ausgefrorenes, zu kiesiges oder bordiges
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 17 (1971), Heft 1/2 SCHUBERT & STJSINEH / B o r T h ü r i n g e r D a u h s c h i c f e r
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T a b . 2. Gesteinstechnische E i g e n s c h a f t e n der T h ü r i n g e r Dachschiefer Blauer Stein, Lehesten
Dunkler Stein, Lehesten
Reindichte g/cm 3
2,885
2,885
Rohdichte g/cm 3
2,733
2,630
wahre Porosität Vol.-%
5,3
8,7
HjO-Aufnahme norm. Druck Hasse-%
0,3
0,22
Gesteinstechnische Eigenschaften 1 )
Druckfestigkeit kp/cm 2
Biegezugfestigkeit kp/cm a
senkrecht zur Schieferung Mittelwert Streuung parallel zur Schieferung
statischer E-Modul kp/cm 3
Scherfestigkeit kp/cm s
Mittelwert Streuung
980 700-1360
870 680-1010
wassersatt
Mittelwert Streuung
900 740-1240
1050 750-1460
25 x Frost-Tauwechsel
Mittelwert Streuung
770 620-1060
880 620-1060
470-860
480-930
Mittelwert Streuung
parallel zur SchiÄerung
Mittelwert Streuung
194000 168000- 244000 219000 143000- 327000
Scherflächc und Beanspruchung senkrecht zur Schieferung
340
246-406
Scherfläche senkrecht zur Schieferung Beanspruchung parallel zur Schieferung
559
375-883
0,10
0,17
Säurebeständigkeit
14 Tage
Massezunahme, in %
28 Tage
1
1034 6 8 9 - 1996
lufttrocken
senkrecht zur Schiefcrung
0,54 (0,43-1,25)
2063 1205--3061
Mittelwert Streuung
lufttrocken 25 x Hitzeabschreckung
dunkelkiesigbordiger Schiefer, Schmiedebach
0,27 (0,16-0,35) 0,16 (0,12-0,21)
) Zusammengestellt nach Prüfungsberichten vom DAMW, Prüfdienststelle Leipzig und Weimar, und vom Institut für Grabensicherheit, Leipzig
Material) in der B e t r i e b s a b t e i l u n g L e h e s t e n des V E B Vereinigte T h ü r i n g i s c h e Schiefergruben U n t e r l o q u i t z ausgeh a l t e n u n d der Schleiferei dieses Betriebes z u g e f ü h r t . Der A b b a u erfolgt bei d e n o b e r f l ä c h e n n a h e n Lagerteilen i m T a g e b a u , a n s o n s t e n im T i e f b a u (s. A b b . 4). Z u m T a g e b a u b e t r i e b : A b r a u m b e s e i t i g u n g u n d Gew i n n u n g g e h e n mehrstrossig v o r sich (maximale H ö h e der Strossen i m A b r a u m 15 m , in der G e w i n n u n g 12 m). Auf 1 t R o h s t e i n entfallen ca. 4—5 m 3 A b r a u m ! Der A b r a u m wird m i t t e l s G r o ß b o h r l o c h s p r e n g u n g e n gelöst (verschiedene T y p e n v o n B o h r g e r ä t e n f ü r d r e h e n d e s u n d drehschlagendcs B o h r e n , Bohrlochkaliber zwischen 65 m m u n d 110 m m ) . Als Sprengstoff w e r d e n D e k a m o n u n d G e l a t i n e d o n a r i t v e r w e n d e t . Die L a d e a r b e i t erfolgt d u r c h Bagger verschiedener Größe (UB 162 — U B 20). Die F ö r d e r u n g z u r H a l d e wird m i t D u m p e r n D R 50 u n d E i n a c h s s c h l e p p e r n T 180 a u s g e f ü h r t . Die G e w i n n u n g geschieht möglichst s c h o n e n d : Kleinkalibrige Bohrlöcher, v o n H a n d m i t B H 16 u n d B H 26s g e b o h r t , w e r d e n w e i t g e h e n d m i t S c h w a r z p u l v e r b e s e t z t . Das Einsetzen d e r R ü c k w ä n d e geschieht m i t t e l s Ingersoll-Stoßs c h r ä m m a s c h i n e . A b b a u v e r s u c h e m i t der Seilsäge u n d einer französischen K e t t e n s c h r ä m m a s c h i n e h a b e n s t a t t g e f u n d e n . D a s h e r e i n g e w o n n e n e H a u f w e r k wird a m B ö s c h u n g s f u ß m a n u e l l „ a u s g e t e i l t " , sortiert u n d v o n H a n d (der R o h s t e i n ausschließlich; auf 2 , 5 - t - P l a t t e n w a g e n ) oder m i t t e l s L a d e g e r ä t s (T 157, verschiedene A r t e n v o n Mobilbaggern) auf 0,75-m 3 -Muldenkipper geladen. Die F ö r d e r u n g der S c h u t t e z u r H a l d e erfolgt d u r c h D u m p e r . Der j a h r h u n d e r t e a l t e T a g e b a u in L e h e s t e n h a t m i t seinen einzelnen G e w i n n u n g s - , , R ä u m e n " (s. A b b . 3 a) ein A u s m a ß v o n ca. 900 m Länge, 300 m Breite u n d 90 m Tiefe erreicht. Der T i e f b a u g e h t z. Z. auf zwei Sohlen u m . Die F ö r d e r s t r e c k e n w e r d e n i m Nebengestein a u f g e f a h r e n . Die L a d e -
arbeit hierbei geschieht m i t W u r f s c h a u f e l l a d e r n (PML 63). Als A b b a u v e r f a h r e n wird d e r s o g e n a n n t e „ R h e i n i s c h e A b b a u " angewandt (Kammerbau mit firstenstoßähnlichem Verhieb u n d Selbstversatz). Als A b b a u p a r a m e t e r f ü r dieses A b b a u v e r f a h r e n g e l t e n : m a x i m a l 50 m querschlägige Länge, 10 m streichende Breite, B a u h ö h e n u r d u r c h darüberliegende alte A b b a u e oder L a g e r s a t t e l u n g e n oder ähnliche geologische S t r u k t u r e n b e g r e n z t . Die Gewinnungsprinzipien e n t s p r e c h e n g r u n d s ä t z l i c h d e n e n im T a g e b a u . Z u r A b b a u f ö r d e r u n g dienen Haspelberge. Die S t r e c k e n f ö r d e r u n g ist gleisgebunden (Einsatz v o n A k k u l o k s E L 9 u n d Metallist). Die A u f w ä r t s f ö r d e r u n g erfolgt d u r c h einen 2 t r ü m i g e n S c h a c h t v o n 135 m Teufe.
5. Verarbeitung zu Werk- und Dekorationssteinen Die Schleiferei der B e t r i e b s a b t e i l u n g L e h e s t e n als W e r k u n d Dekorationssteine p r o d u z i e r e n d e r Teil b e s t e h t — zun ä c h s t a n a n d e r e r Stelle als h e u t e — m i n d e s t e n s seit E n d e des vorigen J a h r h u n d e r t s . Die der Schleiferei z u g e f ü h r t e n P l a t t e n w e r d e n e n t w e d e r n u r m a n u e l l b e a r b e i t e t (zu 2,5 bis 5 cm s t a r k e n G a r t e n - u n d B o d e n p l a t t e n a u f g e s p a l t e n , F l ä c h e n u n d K a n t e n bleiben b r u c h r a u h ) oder maschinell gesägt u n d — j e n a c h Erzeugnis — gehobelt u n d geschliffen. Aus d e m relativ g r o ß f o r m a t i g e n R o h m a t e r i a l w e r d e n gefertigt: Gartenplatten, Rasenrandsteine, Gartenbeeteinfassungen, Mauerverblendsteine, Mauerecken, L e i b u n g e n , F u ß b o d e n p l a t t e n , W a n d p l a t t e n , F e n s t e r b ä n k e , Sockelleisten, Pfeiler- u n d S c h o r n s t e i n a b d e c k p l a t t e n , Isolierplatten. Aus S c h n i t t a b f ä l l e n der Dachschiefer- u n d W e r k s t e i n f e r t i g u n g werden neuerdings R i e m c h e n verschiedener Ab-
Zeitschrift lür angewandte Geologie, Bd. 17 (1971), Heft 1 / 2
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SCHUBERT & STEINER / Der Thüringer Dachschiefer
A b b . 4 b . S c h i e f e r p l a t t e n , spaltrauh und b e s c h n i t t e n
A b b . 4 a . Untertägige Gewinnungsarbeiten in der Betriebsabteilung „ G l ü c k a u f " Unterloquitz (Fot. DEYLIG)
messungen und vorgefertigte R i e m c h e n p l a l t e n sowie zementgebundene F u ß b o d e n p l a t t e n m i t Schieferstücken unregelmäßiger F o r m und unterschiedlicher Größe hergestellt (Abb. 4 b —d). Der W e r t u m f a n g der Schleifereiproduktion ist für 1970 mit ca. 5 0 0 0 0 0 M geplant. Dafür stehen 1 0 A r b e i t s k r ä f t e zur Verfügung.
A b b . 4 c . Mit hellem F u g e n k i t t versetzte W a n d p l a t t e n
6. Der thüringische Dachschiefer als Werk- und Dekorationsstein im heutigen Bauwesen I m Bauwesen der D D R ist der Thüringer Dachschiefer bisher relativ wenig angewendet worden. Aus betricbsökonomischen Gründen war man in den Dachschieferbetrieben bem ü h t , möglichst große Mengen an R o h s t e i n der Dachschiefergewinnung als dem gewinnbringendsten Zweig der Schieferindustrie zuzuführen (Abgabepreis für Dachschiefer ca. 5 0 0 , — M j e t, für Mauerecken z. B . nur etwa 6 0 , — M j e t). Andererseits war die Nachfrage nach dunklem W e r k - und Dekorationsstein aus Schiefer auch vornehmlich auf den in größeren R o h b l ö c k e n anfallenden T h e u m a e r F r u c h t s c h i e f e r gerichtet. E i n e kontinuierliche Verwendung als W e r k - und Dekorationsstein fand der Thüringer Dachschiefer bei kleineren B a u t e n , wie E i n - u n d Mehrfamilienhäusern, Bungalows u. ä., sowie in der G a r t e n a r c h i t e k t u r vorwiegend im Thüringischen Schiefergebirge selbst. An derartigen B a u t e n ist die dekorative W i r k u n g dieses Gesteins z. T . überzeugend sichtbar. Aus dem S t ä d t e b a u der D D R sollen zwei Beispiele aufgeführt werden. F ü r die erste sozialistische S t r a ß e der Bezirksh a u p t s t a d t R o s t o c k wurden in einigen W o h n b l ö c k e n (Lange S t r a ß e ) für eine dekorative Ausgestaltung der Treppenhäuser thüringische Dachschiefer verwendet (Türgewände, T r i t t und Setzstufen, Sockelleisten, Fenstersohlbänke, Podestplatten). Das Bauwesen der H a u p t s t a d t der D D R zeigt diese
A b b . 4 d . F u ß b o d e n p l a t t e n aus S c h n i t t a b f ä l l e n der SchieferW e r k s t e i n - Produktion (Abmessungen 50 x 50 x 4 cm)
Gesteine ebenfalls in einigen schönen Beispielen, z. B . als Gesims- und F e n s t e r a b d e c k u n g s m a t e r i a l an dem Gebäude des Berliner R a t h a u s e s , der K o m i s c h e n Oper, im Hotel Berolina (Treppenverkleidungen) und a m Haus des Lehrers (Fußbodenplatten außen). Als Beispiel einer großen Freianlage sei die Nationale Mahn- und G e d e n k s t ä t t e B u c h e n w a l d bei W e i m a r genannt (Plattenbelegungen an breiten Treppenanlagen und der S t r a ß e der Nationen).
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 17 ( 1 9 7 1 ) , H e f t 1 / 2
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SCHUBERT & STEINER / D e r T h ü r i n g e r D a c h s c h i e f e r
Zur Zeit w e r d e n i m B a u w e s e n der D D R an R e p r ä s e n t a t i v bauten etwa 8 0 0 — 2 0 0 0 m 2 Schieferplatten i m Jahr verarbeitet.
b) V e r k l e i d u n g u n d D e k o r a t i o n v o n im
Außenbau
mit
möglichst
Fassadenflächen
großformatigen
p l a t t e n . A u c h hier ist die geschickte
Schiefer-
Kombination
a n d e r e n N a t u r s t e i n e n m ö g l i c h . E s soll b e s o n d e r s
7. Zur Perspektive des thüringischen Dachschiefers als Werk- und Dekorationsstein Folgende
Anwendungsbereiche
D a c h s c h i e f e r s als W e r k -
und
des
thüringischen
Dekorationsstein
dernen B a u w e s e n scheinen sich
im
mo-
abzuzeichnen:
a) i n d e r I n n e n a r c h i t e k t u r die D e k o r a t i o n v o n
Plattenformen Verlegung Schiefern
Bearbeitungsart, und
sowie (z. B .
eine durch
mit
durch
künstlerische
Trep-
grüngrauen
verschiedene
Gestaltung
Kombination
mit
c) z u r G e s t a l t u n g v o n F e n s t e r - u n d d) i n d e r
Gartenarchitektur
der
anderen
bänke, Tischplatten usw.
Türgewänden;
in b e w ä h r t e r
Weise
mit
duktion
von
eingelegten
als Sitz-
und
e) z u r H e r s t e l l u n g v o n z e m e n t g e b u n d e n e n platten
den
ausbleicht;
naturumgrenzte Wegplatten, Trockenmauerwerke,
pen* u n d F o y e r w ä n d e n m i t Schieferplatten, wobei d u r c h unterschiedliche
werden, d a ß der thüringische Dachschiefer a u c h auf Wetterseiten nicht
mit
betont
Fußboden-
Schieferstücken bzw.
Agglomeratmarmor
Natursteinzuschlägen, darunter
mit
zur
Pro-
verschiedenen
Schiefermaterial.
Phycodenschiefern)
b e d e u t e n d e ästhetische E f f e k t e zu erzielen
sind;
Zusammenfassung
Garten- und Gehbahnplatten
N a c h einer kurzen Übersicht über den geologischen B a u des thüringischen Dachschieferreviers w e r d e n die petrographischen und gesteinstechnischen Eigenschaften angegeben. D i e V e r w e n d u n g d e r T h ü r i n g e r D a c h s c h i e f e r als W e r k - u n d Dekorationsstein wird diskutiert.
llasenrand- oder Bordsteine
Pe3iOMe
Gartenbeeteinfassungen
Mauer- und Verblendsteine
oÔ3opa reojioriwecKoro CTpoeHHH Ilocjie KpoTKoro TiopHHrcKoil o S j i a c T H pa3BHTHH K p o B e j i b H o r o cnaHua c o o ô m a i o T C H e r o n e T p o r p a i f m w e c K H e H M e x a m m e c K H e CBOÜCTBa. O ß c y j K j j a e T C H n c n o J i b s o B a m i e Troprarcuoro KpoBejibHoro c j i a m j a B KanecTBe cTpoHTejibHoro H n e K o p a r a B HOrO KaMHH.
Summary A b r i e f r e v i e w of t h e g e o l o g i c a l s t r u c t u r e of t h e T h u r i n g i a n d i s t r i c t of r o o f i n g s l a t e is f o l l o w e d b y a d e s c r i p t i o n of i t s petrographical a n d r o c k - t e c h n i c a l properties. Its u s e as a n a s h l a r a n d d e c o r a t i o n s t o n e is d i s c u s s e d .
Mauerecken
Fußboden- und Wandplatten
Fenstersohlbänke und Trittstufen
Schornsteinabdeckplatten
Riemchen
A b b . 5. Z u s a m m e n s t e l l u n g d e r W e r k - u n d D e k o r a t i o n s s t e i n c aus thüringischem Dachschiefer (im w e s e n t l i c h e n n a c h B a u s t o f f k a t a l o g Schiefer 1962)
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Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 17 (1971), Heft 1/2
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Buchbesprechungen
Buchbesprechungen Demarq, G. Etude stratigraphique du Miocène rhodanien P a r i s : B u r e a u de Recherches géologiques et minières, mémoires Nr. 61, 1970. — 257 S., d a v o n 234 S. T e x t , 13 S. Lit. m i t 278 Titeln, 4 Taf., 56 Fig., 4 T a b . Der A u t o r legte diese A r b e i t als eine u n t e r L e i t u n g von Prof. P r u v o s t a n g e f e r t i g t e Dissertation 1962 in Paris vor. Viele B e o b a c h t u n g e n k o n n t e er bei der Mitarbeit a n der geologischen K a r t e v o n F r a n k r e i c h auf den e n t s p r e c h e n d e n B l ä t t e r n zur D a r s t e l l u n g bringen. E r h a t in gleicher R i c h t u n g w e i t e r g e a r b e i t e t u n d h a t , inzwischen als Professor in L y o n , a u c h zahlreiche biostratig r a p h i s c h e T h e m e n , h a u p t s ä c h l i c h des T e r t i ä r s u n d im b e s o n d e r e n des m e d i t e r r a n e n Neogens, b e a r b e i t e n lassen. Die Modifizierung der i m vorliegenden B a n d dargelegten Ergebnisse u n d n e u e S y n t h e s e n w e r d e n auf d e m V. K o n g r e ß des m e d i t e r r a n e n Neogens vorgelegt, der 1971 in L y o n d u r c h g e f ü h r t w e r d e n wird. A u f g a b e u n d Ziel der A r b e i t waren, die s t r a t i g r a p h i s c h e n B e z i e h u n g e n der verschiedenen m i o z ä n e n Bildungen des u n t e r e n R h ô n e t a l s zwischen L y o n u n d der M ü n d u n g zu u n t e r s u c h e n , sie zu revidieren u n d eine erste S y n t h e s e des Rhone-Miozäns zu geben. Der Verf. b e g a n n seine S t u d i e n in d e m in diesem Gebiet z e n t r a l gelegenen Becken v o n Valréas. Die hier reichlich Fossilien f ü h r e n d e n S e d i m e n t e bilden eine vollständige s t r a t i g r a p h i s c h e E i n h e i t u n d sind die T y p u s r e g i o n f ü r das Rhone-Miozän. N a c h d e m V o r w o r t u n d einer k u r z e n E i n f ü h r u n g ist der Stoff in sieben Teile gegliedert. Die H a u p t t e i l e 1 bis 6 befassen sich m i t der Ausb i l d u n g des Miozäns in den einzelnen Becken, Teil 7 gibt m i t S y n t h e s e u n d K o r r e l a t i o n e n eine Z u s a m m e n f a s s u n g der Ergebnisse. I m Becken v o n Valréas gingen die U n t e r s u c h u n g e n v o n einem 12 k m langen N W — S E - P r o f i l zwischen C h a n t e m e r l e u n d Visan aus, auf das sie sich s t ü t z e n . Das Burdigal b e g i n n t m i t detritischer Fazies u n d geht ü b e r Mergelkalke in K a l k molasse über. D e n Begriff Molasse v e r w e n d e t der Verf. lediglich p e t r o g r a p h i s c h . I n das H e l v e t w e r d e n sandige Mergel sowie Sande u n d Kiese gestellt. F o n t a n n e s bezeichn e t e die mergeligen S a n d e u n d die Molasse v o n Grignane als „ S a n d e u n d Kiese m i t Ostrea crassissima L m k " . Die „ S a n d e u n d Kiese v o n Valréas", quarzig-gelbliche Sande, v e r t r e t e n das m i t t l e r e u n d h ö h e r e Helvet, w ä h r e n d m a r i n e u n d l a k u s t r e sandige Mergel u n d die K o n g l o m e r a t e z u m T o r t o n u n d P o n t gestellt w e r d e n u n d den Abschluß des Miozäns bilden. Gegen die B e c k e n r ä n d e r zu variieren die t y p i schen Sedimente. Das Burdigal ist hier reduziert, u n d n a c h B o h r p r o f i l e n ist im u n t e r e n Helvet eine kiesige zoogene Molasse ausgebildet. I m Gebiet v o n Montpellier w u r d e n die R e s t e der burdigalischen Molasse u n d die Ausstriche des H e l v e t s verfolgt. I m Becken v o n Crest wechselt die fazielle A u s b i l d u n g der fossilreichen Sedimente des Burdigals ziemlich s t a r k . D a s ca. 250 m m ä c h t i g e V i n d o b o n wird v o n 200 m sterilen S a n d e n u n d Kiesen, 12 m Kiesen u n d 30 — 60 m mergeligen S a n d e n u n d fossilführender Molasse v e r t r e t e n . D a s T o r t o n wechselt v o n m a r i n bis lakustrisch. Besonders a u s f ü h r l i c h (S. 67—112) wird an Aufschlüssen, A u s s t r i c h e n u n d Bohrprofilen die A u s b i l d u n g des Miozäns in der B a s - D a u p h i n é beschrieben. Die Beziehungen des B u r digals v o n Vercors zu gleichen S e d i m e n t e n in der Schweiz, das V i n d o b o n u n d das P o n t der V o r a l p e n k e t t e n u n d der Molassehügel w e r d e n dargestellt. I m Becken v o n F a u c o b — M o l l a n s — M a l a u c è n e ist ein geschlossenes Profil v o m B u r d i g a l bis z u m höheren fluviol a k u s t r e n T o r t o n entwickelt. Dabei weisen die Basissedim e n t e — Burdigal u n d u n t e r e s Helvet — viele Besonderheiten in ihren S e d i m e n t a t i o n s b e d i n g u n g e n u n d in den seitlichen F a z i e s ü b e r g ä n g e n a u f . Blaue Mergel, r o t e Kiese u n d gelbe S a n d e u n d Kiese t r e t e n in dieser Serie besonders auffällig in E r s c h e i n u n g . A n H a n d von Bohrprofilen wird die A u s b i l d u n g der m a r i n e n Serie in der C a m a r g u e u n d in i h r e n R a n d g e b i e t e n in Ver-
b i n d u n g m i t O b e r f l ä c h e n b e o b a c h t u n g e n geschildert. Zwei Aufschlüsse zeigen m a r i n e s A q u i t a n . D u r c h einige P f o r t e n k o m m u n i z i e r t e das Burdigal-Meer m i t d e m D u r a n c e - B e c k e n , wo es reichlich fossilführende S e d i m e n t e ablagerte. Das Helvet e n t h ä l t in der Region v o n Mirabeau f l u v i o t e r r e s t r e Zwischenlagen. Der S ü d r a n d des L u b e r o n wird v o n k o n t i n e n t a l e m h ö h e r e m Miozän aufgebaut. I n der G e s a m t b e t r a c h t u n g zeigt sich, d a ß die A u s b i l d u n g der Basisschichten des Burdigals s t a r k v o n i h r e m Liegenden a b h ä n g t . Auf einem kalkigen S u b s t r a t k o n n t e n sich organogene K a l k e bilden. Alle m i o z ä n e n S e d i m e n t e zeigen in i h r e r klassischen Folge Kies —Mergel — K a l k bei s t a r k e n M ä c h t i g k e i t s s c h w a n k u n g e n häufige laterale Ü b e r g ä n g e . Die lithologische H e t e r o g e n i t ä t im Burdigal u n d H e l v e t ist an vormiozäne S t r u k t u r e n g e b u n d e n , bei deren E n t s t e h u n g die f r ü h t e r t i ä r e s u b m a r i n e Erosion eine Rolle spielte. Der „ u n t e r m e e r i s c h e provenzalische Archipel" v e r h i n d e r t e eine großzügige V e r b i n d u n g zwischen der Mesogäa u n d der M i o z ä n b u c h t des südlichen R h ô n e t a l s , deren paläogeographische E n t w i c k l u n g in einer K a r t e dargestellt ist. Die aus d e m U n t e r s u c h u n g s g e b i e t b e k a n n t e n S ä u g e t i e r f a u n e n werden listenmäßig a u f g e f ü h r t . Die Korrelierung der verschied e n e n m i o z ä n e n Serien u n d B e t r a c h t u n g e n ü b e r N o m e n k l a t u r f r a g e n beschließen die A r b e i t . Es ist unmöglich, die Fülle der s t r a t i g r a p h i s c h e n D a t e n a u c h n u r a n z u d e u t e n . D a s U n t e r f a n g e n des Verf., eine erste S y n t h e s e ü b e r die E n t w i c k l u n g des Miozäns im südlichen R h ô n e t a l zu geben, ist vollauf geglückt. Klare, g u t d u r c h g e a r b e i t e t e P r o f i l a u f n a h m e n , übersichtliche K a r t e n s k i z z e n , viele faunistische Hinweise u n d eingehende lithologische Beschreibungen charakterisieren den I n h a l t der A r b e i t . S o m i t ist die s t r a t i g r a p h i s c h e S t u d i e des r h o d a n i s c h e n Miozäns ein u m f a s s e n d e s D o k u m e n t a t i o n s m a t e r i a l ü b e r das Miozän im R h ô n e t a l südlich L y o n . Sie h a t d u r c h die Geschlossenheit der Darstellung u n d d u r c h die lithologischen u n d s t r a t i g r a p h i s c h e n Vergleiche auch B e d e u t u n g f ü r die regionale K e n n t n i s des Miozäns ü b e r h a u p t gewonnen. Desh a l b b i e t e t das B u c h reiche A n r e g u n g e n f ü r Geologen, Paläozoologen, P a l ä o m o r p h o l o g e n u n d T e k t o n i k e r . D a r ü b e r h i n a u s ist es die G r u n d l a g e f ü r die K e n n t n i s des Miozäns in S ü d f r a n k r e i c h . Die d r u c k t e c h n i s c h e A u s s t a t t u n g des Buches ist r e c h t g u t . Somit erweist sich a u c h Nr. 61 der Mémoires des B. R. G. M. als ein in jeder H i n s i c h t wirkungsvoller B a n d .
K. Dette
A h e e n s , L. H. (Hrsg.) Origin and distribution of the elements „PergamonPress",Oxford,London, Edinburgh, NewYork, T o r o n t o , Sydney, Paris, Braunschweig (1968). 1. Aufl., Bd. 30 der „ I n t e r n a t i o n a l Series of M o n o g r a p h s in E a r t h Sciences", 1178 S. I m vorliegenden S a m m e l b a n d sind A r b e i t e n z u s a m m e n g e f a ß t , die im R a h m e n eines g e m e i n s a m v o n der U N E S C O u n d I U G S v e r a n s t a l t e t e n S y m p o s i u m s i m Mai 1967 in Paris v o r g e t r a g e n w u r d e n . Dieses S y m p o s i u m f ü h r t e Spezialisten so unterschiedlicher F a c h r i c h t u n g e n wie K o s m o c h e m i e , Geochemie, Geophysik, Biophysik u n d Biochemie z u s a m m e n . Der S a m m e l b a n d e n t h ä l t 85 A r b e i t e n v o n m e h r als 200 A u t o r e n . Die Fülle der I n f o r m a t i o n e n , die dieses B u c h e n t hält, k a n n in der B e s p r e c h u n g n u r a n g e d e u t e t w e r d e n . Der S a m m e l b a n d gliedert sich in folgende K a p i t e l : Sekt i o n I „ T h e o r i e n der E l e m e n t b i l d u n g " ( R e d a k t i o n : A. G. W . C a m e b o n ) . Dieses K a p i t e l e n t h ä l t auf 123 Seiten 11 A r b e i t e n zu physikalischen P r o b l e m e n der N u k l e o s y n t h e s e , d a r u n t e r v o n F o t t l e r : „ D i e empirischen G r u n d l a g e n der Nukleos y n t h e s e " ; v o n C l a y t o n : „ D i e N u k l e o s y n t h e s e der P b I s o t o p e " ; v o n T r t j r a n u. a. : „ N u k l e o s y n t h e s e bei S u p e r n o v a E x p l o s i o n e n " . I n t e r e s s a n t ist die A r b e i t v o n P r i c e u . a . : „Die V e r w e n d u n g der K e r n p a r t i k e l - t r a c k s in F e s t s t o f f e n zur U n t e r s u c h u n g der V e r t e i l u n g einiger E l e m e n t e in der N a t u r u n d im kosmischen R a u m " . B e r n a s u. a. b e r i c h t e n ü b e r die N u k l e o s y n t h e s e v o n Li, Be u n d B u n d die B i l d u n g des
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 17 (1971), Heft 1/2
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Buchbesprechungen S o n n e n s y s t e m s . CAMERON d i s k u t i e r t die n e u e s t e n Gehaltst a b e l l e n u n d V e r t e i l u n g s d i a g r a m m e der chemischen Elemente im Sonnensystem. I n der S e k t i o n I I „Solare, stellare u n d interstellare Geh a l t e " ( R e d a k t i o n : W . P. BIDELMAN) sind auf 93 Seiten 10 a s t r o c h e m i s c h e A r b e i t e n v e r ö f f e n t l i c h t . ALLER b e r i c h t e t ü b e r die chemische Z u s a m m e n s e t z u n g der n o r m a l e n stell a r e n A t m o s p h ä r e sowie ü b e r die chemische Z u s a m m e n s e t z u n g diffuser Nebel; MÜLLER ü b e r die Z u s a m m e n s e t z u n g der S o n n e ; POTTASH ü b e r die Z u s a m m e n s e t z u n g der Sonnenk o r o n a . Die chemische Z u s a m m e n s e t z u n g a l t e r S t e r n e r e f e r i e r t PAGEL, die Z u s a m m e n s e t z u n g s p ä t e r S t e r n t y p e n WARNER. Ü b e r den E l e m e n t g e h a l t m a g n e t i s c h e r S t e r n e berichtet
BIDELMAN.
HACK
behandelt
das
Problem
der
Verteilung v o n Li u n d der leichten E l e m e n t e D, Be u n d B i m Raum. Die S e k t i o n I I I „ M e t e o r i t e " ( R e d a k t i o n : J . F. LOVEBING) e n t h ä l t auf 241 Seiten i n s g e s a m t 21 A r b e i t e n . UREY b e h a n d e l t das P r o b l e m der chemischen Z u s a m m e n s e t z u n g v o n Meteoriten. SUESS vergleicht die chemische Z u s a m m e n s e t z u n g der Meteorite m i t d e m E l e m e n t g e h a l t der Sonne. AHRENS & MICHAELIS
berichten
von
der
Fraktionierung
einiger lithophiler E l e m e n t e in C h o n d r i t e n . Mehrere A r b e i t e n b e h a n d e l n die Gehalte a n volatilen E l e m e n t e n , Seltenen E r d e n , I n , Au, Ir, Hg, Ne, Xe, K , Ar, C1 in Meteoriten verschiedener Z u s a m m e n s e t z u n g . A n d e r e A u t o r e n d i s k u t i e r e n die S p u r e n e l e m e n t v e r t e i l u n g in den Metallphasen v o n Chond r i t e n u n d E i s e n m e t e o r i t e n , die V a r i a t i o n e n der Kristallmorphologie v o n Magnetiteinschlüssen in verschiedenartigen Meteoriten sowie ü b e r das Alter v o n Meteoriten u n d dessen Bestimmung. Die Sektion I V „ P l a n e t e n , Asteroiden, K o m e t e n , Tekt i t e " ( R e d a k t i o n : A. DOLLFUS) u m f a ß t n u r 5 A r b e i t e n auf 53 Seiten. OWEN b e r i c h t e t ü b e r die chemische Z u s a m m e n setzung
der
planetarcn
Atmosphäre,
ZELLER
&
RONCA
referieren zu P r o b l e m e n der Oberflächengeochemie fester K ö r p e r . D i e B e i t r ä g e v o n MILLS u n d TAYLOR b e t r e f f e n die
Geochemie v o n T e k t i t e n aus unterschiedlichen F u n d p u n k t e n . E i n e A r b e i t b e f a ß t sich m i t der Dichte des kosmischen S t a u b e s i m i n t e r p l a n e t a r e n R a u m (RHEE). D e n u m f a n g r e i c h s t e n Teil des vorliegenden S a m m e l b a n d e s n i m m t die Sektion V „ T e r r e s t r i s c h e E l e m e n t v e r t e i l u n g e n " ( R e d a k t i o m M. FORNASERI) m i t 42 A r b e i t e n auf 615 Seiten ein. Dieses K a p i t e l gliedert sich in folgende A b s c h n i t t e : a) E l e m e n t v e r t e i l u n g in der K r u s t e , in G r a n i t o i d e n u n d U l t r a b a s i t e n ; b) S a u e r s t o f f , K a l i u m , R u b i d i u m , U r a n , T h o r i u m , Seltene E r d e n u n d Gase; c) Sedimentgesteine, W ä s s e r u n d Verschiedenes. Größere A r b e i t e n v o n g r u n d legender B e d e u t u n g auf d e m Gebiet der Geochemie m a g m a tischet Gesteine v e r ö f f e n t l i c h e n TUREKIAN: „ D i e Z u s a m m e n s e t z u n g der E r d k r u s t e " , TAYLOR: „ D i e Geochemie der A n d e s i t e " , BARTH: „ D i e geochemische E n t w i c k l u n g k o n t i n e n t a l e r Gesteine, ein Modell", SCHROLL: „ D i e H ä u f i g k e i t der chemischen E l e m e n t e in d e n H a u p t g e s t e i n s t y p e n der L i t h o s p h ä r e in bezug auf ein K o r r e l a t i o n s s y s t e m " , VOLBORTH: „ U b e r Verteilung u n d Rolle des Sauerstoffs in der Geochemie der E r d k r u s t e " u n d TAUSON : „Verteilungsgesetzm ä ß i g k e i t e n der S p u r e n e l e m e n t e in G r a n i t o i d i n t r u s i o n e n v o m B a t h o l i t h - u n d v o m h y p a b y s s i s c h e n T y p " . Mehrere A u t o r e n b e s c h ä f t i g e n sich niit der Verteilung der seltenen E l e m e n t e in der K r u s t e (vorwiegend in Granitoiden) u n d m i t der K l ä r u n g ihrer V e r t e i l u n g s f u n k t i o n e n (KUZMIN, KOSLOW,
TAUSON
u. a . ,
BEUS).
Über
die
Geochemie
des
Sn, Nb, T a , Zr u n d Hf in den G r a n i t o i d e n Nigerias b e r i c h t e n TUGARINOW u. a., ü b e r die P e g m a t i t e Jugoslawiens PAVLOVIC
&
NIKOLIC,
über
die
Spurenelementverteilung
in
G r a n i t p l u t o n e n des Schwarzwaldes HAHN-WEINHEIMER & JOHANNING. Die Be-Verteilung in den G r a n i t e n der Schweizer A l p e n diskutieren HÜGI u. a.; die Verteilung v o n Li, K u n d N a in U l t r a b a s i t e n der Alpen MAKSIMOVITSCH ; P b in Felds p ä t e n dinarischer E r u p t i v a CUTURIC u. a. Mehrere A r b e i t e n b r i n g e n neue Ergebnisse ü b e r die Verteilung der Seltenen E r d e n in der K r u s t e : HASKIN U. a . : „ R e l a t i v e u n d absolute V e r t e i l u n g der Seltenen E r d e n auf der E r d e " , SCHNETZLER & PHILPOTTS: „ D i e Verteilungskoeffizienten der Seltenen E r d e n u n d des B a r i u m s in der G e s t e i n s m a t r i x u n d in M i n e r a l - P h e n o k r i s t a l l e n ; die E n t s t e h u n g der k o n t i n e n t a l e n D i a b a s e u n d der Ozean-Tholeiite im Lichte unterschiedlicher V e r t e i l u n g s k o e f f i z i e n t e n der Seltenen E r d e n u n d B a " . ERLANK b e r i c h t e t ü b e r die Beziehungen zwischen K u n d R b
in der K r u s t e . Die V e r t e i l u n g der r a d i o a k t i v e n E l e m e n t e in den Gesteinen des K a n a d i s c h e n Schildes u n d im I n n e r e n der Erde diskutiert
SHAW. BRANDT U. a. b e h a n d e l n
die
Ver-
t e i l u n g radiogener Gase in den E x o k o n t a k t - R e g i o n e n v o n I n s t r u s i v k ö r p e r n . Uber H e l i u m v o r k o m m e n in E r d g a s ber i c h t e n CHOWDHURY & BANERJEE. E i n e n i n t e r e s s a n t e n Beit r a g ü b e r die V e r ä n d e r u n g der CO-Gehalte in der A t m o s p h ä r e i m Verlaufe der geologischen E n t w i c k l u n g b r i n g t HOLLAND.
Zu verschiedenen P r o b l e m e n der Geochemie des sediment ä r e n Bereiches ä u ß e r n sich m e h r e r e A u t o r e n in 12 Arbeiten. SPENCER U. a. b e r i c h t e n a m Beispiel rezenter S e d i m e n t e des Golfs v o n P a r i a (Trinidad) v o n F a k t o r e n , die die Elem e n t v e r t e i l u n g in S e d i m e n t e n beeinflussen. WEDEPOHL beh a n d e l t die F r a k t i o n i e r u n g der chemischen E l e m e n t e i m s e d i m e n t ä r e n Bereich. Die n e u e s t e n CLARKE-Zahlen, CLARKEV e r h ä l t n i s w e r t e sowie die E l e m e n t g e h a l t e in Meer- u n d Süßwasser w e r d e n mitgeteilt. S ä k u l a r e Ä n d e r u n g e n der chemischen Z u s a m m e n s e t z u n g des Meerwassers d i s k u t i e r t SUGAWARA. ATAMAN & LUCAS b e s p r e c h e n d i e
Beziehungen
zwischen der Verteilung chemischer E l e m e n t e in den Tonmineralen u n d der Paläogeographie triassischer Sedimente aus d e m französischen J u r a , BIENNER u. a. die Verteilung v o n S p u r e n e l e m e n t e n K, Fe, u n d CORG in den S e d i m e n t e n des Pariser Beckens. I n diesem Artikel w e r d e n die U n t e r s u c h u n g s u n d A u s w e r t e m e t h o d e n (Einsatz der EDV) ausführlich beschrieben. Ergebnisse der h y d r o c h e m i s c h e n P r o s p e k t i o n auf H g in Italien teilt DALL'AGLIO m i t . Ü b e r Analysenfehler, V e r g l e i c h s s t a n d a r d s u n d Ergebnisse bei der U n t e r s u c h u n g der F l u o r g e h a l t e in einem italienischen Granodiorit b e r i c h t e n MARTINI & TORANI. D e n E i n f l u ß d e r S t r u k t u r f a k t o r e n a u f
die statistische U n t e r s u c h u n g der E l e m e n t v e r t e i l u n g t e i l t LEYMARIE m i t . GONI & GUILLEMIN b e s t i m m t e n d u r c h
Prä-
zisionsmessungen den Sitz der S p u r e n e l e m e n t e in ausgewählt e n Mineralen u n d Gesteinen u n d die geochemische Mobilität d i e s e r E l e m e n t e bei d e r V e r w i t t e r u n g . RÖSLER, SCHRÖN &
VOLAND teilen die Ergebnisse eines Vergleichs regionaler D u r c h s c h n i t t s g e h a l t e m i t den CLARKE-Werten der E l e m e n t e Germanium und Indium mit. D u r c h ein 14 Seiten u m f a s s e n d e s N a m e n r e g i s t e r wird der Sammelband ergänzt. A u c h dieser 30. B a n d der „ I n t e r n a t i o n a l Series of Monog r a p h s in E a r t h Sciences" gibt d e m Geowissenschaftler (und d a r ü b e r h i n a u s d e m A s t r o p h y s i k e r u n d Astrochemiker) neue Hinweise u n d wertvolle I m p u l s e f ü r die eigenen A r b e i t e n . P.
GRASSHOPF, H . , P . S I E D E K & G .
KRÜGER
KÜBLER
Erd- und Grundbau Band II der Bautechnischen Tabellensammlung Teil 3: Erdbau und Erddruck Düsseldorf: W e r n e r - V e r l a g 1969. 200 S., 97 Abb., 25 Tab., Balacron DM 40,— Das in Fachkreisen a n e r k a n n t e Tabellenwerk „ E r d - u n d G r u n d b a u " v o n GRASSHOFF, SIEDEK & KÜBLER w i r d , n a c h -
d e m 1967 Teil 1 „Geologie, B o d e n u n t e r s u c h u n g e n , Bod e n k e n n w e r t e " u n d Teil 2 „ G r ü n d u n g e n u n d T r a g f ä h i g keit der B o d e n a r t e n " vorgelegt wurden, d u r c h den n u n m e h r erschienenen Teil 3 „ E r d b a u u n d E r d d r u c k " erheblich erweitert. Bei der B e a r b e i t u n g dieses Teils w u r d e im wesentlichen an der bereits in den Teilen 1 u n d 2 p r a k t i z i e r t e n Darstellung u n d A u f t e i l u n g des Stoffes festgehalten, wobei einzelne A b s c h n i t t e verschiedener einschlägiger w e s t d e u t s c h e r Norm e n , Richtlinien, Arbeitsanweisungen, M e r k b l ä t t e r usw. aus d e m G e s a m t t e x t h e r a u s g e n o m m e n , n a c h A n w e n d u n g s gebieten z u s a m m e n g e s t e l l t u n d k o m m e n t i e r t w e r d e n . Der erste H a u p t a b s c h n i t t des Buches u m f a ß t d e n E r d b a u , wobei in zwölf K a p i t e l n auf neunzig Seiten u. a. folgende P r o b l e m e b e h a n d e l t w e r d e n : Vorbereitende Arbeiten A n f e r t i g u n g u n d A u s w e r t u n g v o n geologischen u n d bodenmechanischen Gutachten für Bauentwurf, Ausschreibung und Kalkulation F r e i m a c h e n des Baufeldes Beseitigung des Aufwuchses, M u t t e r b o d e n a b t r a g
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Neuerscheinungen und Litcralurliinwcise Bodenabtrag Gewinnen des Bodens, Felsarbeiten
E i n b a u und Verdichtung des B o d e n s E i n b a u , Verdichtung, Verdichtungsgeräte und deren Leistung (mit Tabellen), Arbeiten bei und nach F r o s t w e t t e r Hinterfüllen und Ü b e r s c h ü t t e n von B a u w e r k e n u. a. zu verwendende Lockergesteinsarten Verbesserung des B o d e n s Kornverbesserung (z. B . durch Beimischung anderer K o r n gruppen oder E r s a t z z. B . bindiger durch rollige L o c k e r gesteine), Verbesserung bindiger Lockergesteine durch K a l k (u. a. W a h l der richtigen K a l k a r t , Anwendungsgebiete der Kalkstabilisierung, Uberprüfung der Verdichtung) Böschungen E i n s c h n i t t s b ö s c h u n g e n und natürliche Hänge, D a m m böschungen, Gestaltung (u. a. Querschnittsgestaltung und Böschungsneigungen) und Sicherung der Böschungen, B ö schungen an Gewässern, Baugrubenböschungen, Begrünen und Bepflanzen von Böschungen, Wiederherstellen beschädigter Böschungen, Sanierung (Verfestigung) von R u t schungen, weiterhin F e l d a u f n a h m e bei Böschungsrutschungen D ä m m e auf wenig tragfähigem Untergrund
Zusammenfassend k a n n festgestellt werden, daß das gut ausgestattete und handliche B u c h eine (vor allem im ersten H a u p t a b s c h n i t t ) nützliche Arbeitsunterlage auch für den Ingenieurgeologen darstellt. Der W e r t des B u c h e s für den Ingenieurgeologen wird vor allem darin gesehen, daß es ihn näher an die Probleme des Tiefbau- bzw. Grundbauingenieurs heranführt, was sich im Interesse einer beiderseitigen Zus a m m e n a r b e i t (z. B . hinsichtlich der Aufstellung von ingenieurgeologischen G u t a c h t e n für den E r d b a u , bei der B e urteilung von Böschungen, Angaben über Frostschutzm a ß n a h m e n ) nur günstig auswirken k a n n . M. LANGE
Neuerscheinungen und Literaturhinweise
Der regionale Metamorphismus und die Erzbildung
metamorphogene
Leningrad: Verlag Nauka 1970. 314 S„ getr. Abb., Tab., Lit. GLEISER, N . I .
Die B e s t i m m u n g der physikalischen Charakteristik Gesteinen in der markscheiderisch-geologischen P r a x i s
Berechnung der Standsicherheit, M a ß n a h m e n beim B a u von S t r a ß e n ohne, mit teilweiser und mit vollständiger Moorbeseitigung, Sondermaßnahmen (Pfahlgründungen), Ausbau bestehender S t r a ß e n , B r ü c k e n und Durchlässe, E n t wässerungsmaßnahmen
Moskau: VerlagNedra 1969. 76 S., 5 Tab., 15 Abb., 114 Lit.
Erdplanum B e h a n d l u n g des E r d p l a n u m s im S t r a ß e n - und im Eisenbahnbau
Moskau: Verlag Nauka 1969.118 S., 80 Lit.
Frostschutzmaßnahmen Erscheinungsformen und Voraussetzungen für die E n t stehung von Frostschäden, Untersuchungen zur Verhütung von F r o s t s c h ä d e n und M a ß n a h m e n gegen Frostschäden, B e messung der F r o s t s c h u t z s c h i c h t e n Prüfung und A b n a h m e Prüfung ( E r m i t t l u n g der Eignung der Lockergesteine für S c h ü t t u n g e n und Frostschutzschichten, E r m i t t l u n g der Proctor- und Tragfähigkeitswerte der Schüttungen, des E r d planums usw.) und A b n a h m e von E r d b a u w e r k e n W a s s e r im B o d e n A r t e n des Wassers (z. B . Grundwasser, Sickerwasser, Schichtwasser, Hangwasser, Porensaugwasser, Haftwasser — in Abhängigkeit ihres Verhaltens zum W a s s e r werden 5 „ B o d e n g r u p p e n " ausgegliedert), Entwässerung der B ö schungen, des E r d p l a n u m s und der Frostschutzschicht von S t r a ß e n , unterirdische Entwässerungsanlagen, Anlagen für die Ableitung des gesammelten Wassers. D e r zweite H a u p t a b s c h n i t t „ E r d d r u c k " beginnt mit den Definitionen; es werden nach dem Drehsinn aktiver E r d druck Ea (positiver Drehsinn), passiver Erddruck oder E r d widerstand E p (negativer Drehsinn) und Erdruhedruck E0 (keine Drehung) unterschieden. Anschließend werden die Grundformeln (für ebene Gleitflächen n a c h COULOMB) zur E r r e c h n u n g des Erddruckes und der Erddruckbeiwerte angegeben. Die folgenden K a p i t e l beinhalten die Beziehungen E r d d r u c k und Wandbewegung, d. h. den E i n f l u ß der B e wegung eines Stützbauwerkes auf Größe und R i c h t u n g des Erddruckes, sowie die für die E r m i t t l u n g der E r d d r ü c k e wichtigsten physikalisch-mechanischen K e n n w e r t e ( R a u m gewicht, W i n k e l der inneren Reibung, Kohäsion). Zum folgenden K a p i t e l „ B e s t i m m u n g des E r d d r u c k e s " gehören umfangreiche Tabellen und Nomogramme zur Errechnung der Erddruckbeiwerte sowie K o n s t r u k t i o n e n zur zeichnerischen E r m i t t l u n g des Erddruckes (nach PONCELET), wobei die Vor- und Nachteile bei der Anwendung der einzelnen Methoden genannt werden. Anschließend wird der E i n f l u ß verschiedener A r t e n von L a s t e n (konstante Geländeauflast, Linienlast a n der Geländeoberfläche, unregelmäßige Geländeauflast) behandelt. I m letzten K a p i t e l des zweiten H a u p t a b s c h n i t t e s wird auf die Sonderfälle eingegangen. Hierzu zählen die Verfasser: E r d d r u c k an schmalen B a u werken, E r d d r u c k auf Rohrleitungen und R o h r g r ä b e n (mit konstruktiven Empfehlungen für die Anlage von R o h r leitungen) sowie Silodrücke.
von
GORKOWA, I . M . , u . a .
Die komplexe Bewertung der ingenieurgeologischen Eigenschaften von T o n - und Lößgesteinen KANSKI, N . E .
Die Lithologie der jurassischen Ablagerungen der D n e p r — Donez-Senke Charkow: Verlag der Chark. Univ. 1969. 217 S., 26 Abb., 1 Tab., 252 Lit. KUSNEZOWA, K . I .
Die Gesetzmäßigkeiten der Zerstörung zähelastischer K ö r p e r und einige Möglichkeiten ihrer Anwendung in der Seismologie
Moskau: Verlag Nauka 1969. 85 S., 19 Abb., 1 Tab., 129 Lit. PESCHEL, M .
Kypernetische Systeme Berlin: V E B Verlag Technik 1970. 96 S., 39 Abb., 43 Lit. (Reihe Automatisierungstechnik 100)
Prädevonische Verwitterungskrusten der Russischen Tafel Moskau: Verlag Nauka 1969. 195 S., getr. Abb., Tab., 167 Lit. QUERVAIN, F . d e
Die nutzbaren Gesteine der Schweiz Bern: Kümmerly & Frey i. Komm. 1969. 312 S„ 6 S. Lit.
S y s t e m e und Mittel der automatischen Steuerung in der Erdöl-Erdgas-Industrie Moskau: Verlag Nedra 1970. getr. Abb., Tab., Lit. (Arbeiten des Erdöl-Erdgas-Instituts I. M. Gubkin, 84)
T a s c h e n b u c h für B r a u n k o h l e • E r z • Salz • Erdöl • Steine und Erden 1969 Düsseldorf: Karl Marklein-Verl. GmbH 1969. 257 S., getr. Abb., Tab., Lit. ZWECK, H .
Baugrunduntersuchungen Dreh- und Flügelsonden
durch Sonden.
Raum-,
Berlin, München: Ernst-Verl. 1969. 111 S., 261 Lit. BERNARD, J . H . , u . a .
Die Mineralogie der Tschechoslowakei Prag: Verlag Academia 1969. 432 S„ 70 Abb., 6 Lit (tschech.)
Druck-,
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Informationen
Informationen Sowjetischer Erdgasexport
Erdgas in Äthiopien
Die e r k u n d e t e n sowjetischen E r d g a s v o r r ä t e b e t r a g e n gegenwärtig m e h r als 9 Bill. m 3 . Bei einem E i g e n v e r b r a u c h v o n ca. 200 Mrd. m 3 im J a h r e 1969 sollen a u c h in der n ä c h s t e n Zeit bis zu 18 Mrd. m 3 E r d g a s jährlich e x p o r t i e r t w e r d e n . D a s N e t z a n E r d g a s f e r n l e i t u n g e n w u c h s 1970 v o n 65000 auf ü b e r 70000 k m L ä n g e . A b 1972 wird sowjetisches E r d gas a u c h in die D D R geliefert w e r d e n . Bis 1974/75 w e r d e n die Ungarische Volksrepublik u n d die V R Bulgarien a n das E r d g a s n e t z angeschlossen sein. Die a b 1. 10. 1973 vorgesehene Belieferung W e s t d e u t s c h l a n d s m i t sowjetischem E r d g a s erfolgt ü b e r B r a t i s l a v a quer d u r c h die CSSR n a c h M a r k t r e d w i t z . H i e r wird das E r d g a s v o n der w e s t d e u t s c h e n R u h r g a s AG ü b e r n o m m e n u n d soll d a n n in den U n t e r t a g e g a s s p e i c h e r E s c h e n f e l d e n bei N ü r n b e r g eingespeist w e r d e n . Von d o r t soll f ü r das Gas eine Pipeline in das Gebiet v o n M ü n c h c n g e b a u t w e r d e n . D a s sowjetische E r d g a s wird die bis d a h i n voraussichtlich e r s c h ö p f t e n E r d gasfelder B a y e r n s ergänzen. Infolge seines h ö h e r e n Heizwertes m u ß das Gas u m g e f o r m t w e r d e n . Ü b e r B r a t i s l a v a wird a u c h der geplante sowjetische E r d g a s e x p o r t n a c h Österreich u n d Italien erfolgen. W e i t e r e Vorv e r t r ä g e bzw. K o n t a k t e ü b e r Erdgaslieferungen b e s t e h e n u. a. m i t Schweden u n d J a p a n .
Die P a r t n e r s c h a f t der K o n z e r n e Mobil/Esso h a t (nach „ P e t r o l e u m Press Service", 1,1970) eine ü b e r 2 7 0 0 0 k m 2 große Konzession im K ü s t e n l a n d u n d vor der K ü s t e Äthiopiens. I n der f ü n d i g e n 2. B o h r u n g , die 1. w u r d e 1966 in 3 5 3 8 m Tiefe ergebnislos abgebrochen, k o m m t das Gas aus 2950 m Teufe. Die B o h r u n g liegt in 64 m t i e f e m W a s s e r r d . 12 km vor der K ü s t e u n d 125 1cm nördlich v o n Massaua.
Derzeitige Lage der Erdgasindustrie der Welt I n den l e t z t e n a c h t J a h r e n ist die F ö r d e r m e n g e v o n E r d g a s in der W e l t pro J a h r im D u r c h s c h n i t t u m 8 , 3 % angewachsen. A m P r i m ä r e n e r g i e v e r b r a u c h der W e l t n i m m t dieser Rohstoff derzeit m i t 1 8 % teil. N a t ü r l i c h sind i m einzelnen die Anteile sehr verschieden. So b e t r ä g t er in den U S A beispielsweise 3 5 % , in der U d S S R 2 0 % u n d in den wichtigsten europäischen L ä n d e r n n u r 3 , 5 % . Die nachgewiesenen E r d g a s r e s e r v e n der W e l t w e r d e n auf 42,4 Bill, m 3 g e s c h ä t z t . Die B e r e c h n u n g s m e t h o d e n der einzelnen L ä n d e r sind allerdings verschieden. Das a n V o r r ä t e n reichste L a n d ist die U d S S R m i t 9,2 Bill. m 3 . Die n a c h gewiesenen u n d die g e s c h ä t z t e n V o r r ä t e dieses L a n d e s sollen n a c h A n g a b e n des S t e l l v e r t r e t e n d e n Sowjetischen Ministers f ü r die Gasindustrie, S o r o k i n , p r a k t i s c h u n b e g r e n z t sein. Die V o r r ä t e der U S A b e l a u f e n sich auf 8,0, die v o n Algerien auf 4,2, die v o n Bolivien u n d d e m I r a n auf 2,8 u n d die der N i e d e r l a n d e auf 2,3 Bill. m 3 . U m f a n g r e i c h e E r d g a s r e s e r v e n des Mittleren Ostens, Afrik a s u n d L a t e i n a m e r i k a s bleiben derzeit u n g e n u t z t . Soweit sie a n die P r o d u k t i o n v o n E r d ö l g e b u n d e n sind, w e r d e n sie meistens abgefackelt. I n E u r o p a n e h m e n die Niederlande u n d G r o ß b r i t a n n i e n (Nordseegebiet) bezüglich der E r d g a s p r o d u k t i o n eine hervorr a g e n d e Stelle ein. I n den m e i s t e n a n d e r e n europäischen L a g e r s t ä t t e n gehen die V o r r ä t e bereits zur Neige, so in W e s t d e u t s c h l a n d , in I t a l i e n u n d in F r a n k r e i c h , wo es sich zeigte, d a ß die V o r r ä t e d e r L a g e r s t ä t t e v o n L a c q wesentlich ü b e r b e w e r t e t w o r d e n w a r e n . I n m e h r e r e dieser L ä n d e r , so W e s t d e u t s c h l a n d u n d Italien, e x p o r t i e r t die U d S S R bereits E r d g a s , oder sie wird sie d e m n ä c h s t m i t E r d g a s versorgen. Die G e s a m t h ö h e des sowjetischen E r d g a s e x p o r t s w u r d e v o n SOROKIN m i t 17 bis 18 Mrd. m 3 angegeben. Diese K a p a z i t ä t soll in n a h e r Z u k u n f t n i c h t wesentlich ü b e r s c h r i t t e n w e r d e n . D a s sowjetische E r d g a s ist wegen seiner R e i n h e i t sehr gef r a g t . W ä h r e n d das Gas aus den N i e d e r l a n d e n n u r 81,8 Vol.% M e t h a n e n t h ä l t , f ü h r t das sowjetische 97,5 bis 99,5 V o l . - % Methan. Die weitere E n t w i c k l u n g zielt d a r a u f ab, d a ß a u c h der E x p o r t v o n verflüssigtem M e t h a n z u g u n s t e n vieler kleiner L ä n d e r m e h r u n d m e h r a u s g e b a u t w e r d e n wird. Die Anzahl der diesbezüglichen E x p o r t v e r t r ä g e und die T o n n a g e v o n d e r a r t i g e n Spezialschiffen n i m m t in der ganzen W e l t zu.
Erdgas in Westdeutschland Mehr u n d m e h r w e r d e n die alten, auf d e m T r a n s p o r t v o n S t a d t g a s b a s i e r e n d e n F e r n g a s l e i t u n g e n in W e s t d e u t s c h l a n d auf E r d g a s umgestellt. I n schnell steigendem Maße b a u t sich die Versorgung der I n d u s t r i e u n d der H a u s h a l t e auf diesem Rohstoff auf. N a c h n e u e n S c h ä t z u n g e n v e r f ü g t W e s t d e u t s c h l a n d ü b e r 337 • 10 9 m 3 E r d g a s . Die Aussichten auf weitere F u n d e w e r d e n g ü n s t i g beurteilt. Als F ö r d e r m e n g e n w e r d e n a n g e g e b e n : 1968 = 6,5 Mrd. m 3 ; 1969 = 7,9 Mrd. m 3 . F ü r 1970 w u r d e n 9,8 Mrd. m 3 e r w a r t e t . 1971 wird m i t 11, 1975 m i t r d . 15 Mrd. m 3 v e r a n s c h l a g t . 9 0 % der F ö r d e r u n g u n d ein e n t s p r e c h e n d h o h e r Teil der V o r r ä t e liegen i m N W W e s t d e u t s c h l a n d s , der R e s t e n t s t a m m t b a y r i s c h e n Lagerstätten. Die d e n n o c h b e s t e h e n d e Bedarfslücke schließt eine erhebliche G a s e i n f u h r aus H o l l a n d , die bis 1975 auf 9,240 Mrd. m 3 u n d 1980 auf 10,6 Mrd. m 3 E r d g a s steigen wird. Die S o w j e t u n i o n liefert 1973 1,5 Mrd. m 3 E r d g a s , eine Menge, die schnell auf 5 Mrd. m 3 gesteigert w e r d e n soll. F ü r die Z u f ü h r u n g ist eine F e r n g a s l e i t u n g vorgesehen, die aus der U k r a i n e ü b e r die C S S R n a c h W e s t d e u t s c h l a n d f ü h r t . Stahlproduktion der SFB Jugoslawien 1969 w u r d e n in J u g a s l o w i e n 2,3 Mill. t S t a h l erzeugt, 1970 w a r e n es e t w a 2,7 Mill. t . Diese P r o d u k t i o n k o m m t aus a c h t H ü t t e n w e r k e n : R a v n e [Slowenien), Niksic (Montenegro) u n d Store (Slowenien) m i t je 200000 t / a R o h s t a h l , Sisak (Kroatien) u n d Jesenice (Slowenien) m i t je 500000 t / a , Skopje (Mazedonien) u n d Smederewo (Serbien) m i t 0,5 u n d 1 Mill. t , Zenica (Bosnien) m i t 1 Mill. t / a . Vares u n d Iiijas (Bosnien) erzeugen n u r Roheisen. I n drei J a h r e n will J u g o slawien v o m R o h s t a h l i m p o r t u n a b h ä n g i g sein u n d seinen Bedarf aus eigenen E r z v o r r ä t e n u n d W e r k e n decken. I m H i n blick auf die wachsende S t a h l n a c h f r a g e sollen die K a p a z i t ä t e n bis 1985 auf etwa 8 Mill. t / a erweitert w e r d e n . Eisenerzförderung gestiegen Die E i s e n e r z f ö r d e r u n g der W e l t stieg in d e n l e t z t e n fünf J a h r e n u m 19,3 P r o z e n t auf insgesamt 381,5 Mill. t . Der A n teil der westeuropäischen k a p i t a l i s t i s c h e n L ä n d e r belief sich m i t 52,6 Mill. t auf 13,8 P r o z e n t . Die S t e i g e r u n g s r a t e b e t r u g allerdings n u r 1,2 P r o z e n t . D e n g r ö ß t e n Z u w a c h s — 464,5 P r o z e n t — verzeichnete A u s t r a l i e n in d e n v e r g a n g e n e n fünf J a h r e n . Der australische Anteil a n der W e l t f ö r d e r u n g v o n Eisenerz erreichte j e d o c h n u r 6,7 P r o z e n t . Die S o w j e t u n i o n steigerte ihre F ö r d e r u n g i m B e r i c h t s z e i t r a u m u m 24 P r o z e n t auf 100,4 Mill. t , die L ä n d e r des a m e r i k a n i s c h e n K o n t i n e n t s u m 5,2 P r o z e n t auf 117,9 Mill. t Eisenerz. Ilmenit vorkommen Norwegens Das g r ö ß t e I l m e n i t v o r k o m m e n Norwegens u n d a u c h E u r o pas ist das v o n Tellnes a m F l e k k e f j o r d in S ü d n o r w e g e n . Die nachgewiesenen V o r r ä t e b e t r a g e n z. Z. 350 Mill. t m i t 1 8 % TiO a . Die P r o d u k t i o n b e t r ä g t d u r c h s c h n i t t l i c h 400000 t / a K o n z e n t r a t e m i t 4 4 % T i 0 2 , die überwiegend e x p o r t i e r t wird. Eine pyrometallische W e i t e r v e r a r b e i t u n g , die es ermöglicht, t i t a n h a l t i g e Schlacken m i t m e h r als 7 0 % TiO a herzustellen, wird geplant.
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Kurznachrichten
Tranquilit Zur Richtigstellung einer v o n u n s bereits v e r ö f f e n t l i c h t e n I n f o r m a t i o n wird m i t g e t e i l t : Prof. Dr. PAUL RAMDOHR h a t bei der U n t e r s u c h u n g v o n Mondgestein m i t einer T i t a n - M a g n e s i u m - V e r b i n d u n g u n d einer V e r b i n d u n g v o n E i s e n - T i t a n u n d Z i r k o n i u m m i n e r a lische N e u e n t d e c k u n g e n g e m a c h t , die auf der E r d e bisher u n b e k a n n t w a r e n . E i n e m ebenfalls bisher u n b e k a n n t e n mineralischen M o n d m a t e r i a l h a b e n W i s s e n s c h a f t l e r den N a m e n „ T r a n q u i l i t " gegeben. F e r n e r w u r d e in Mondgestein das auf d e r E r d e b e k a n n t e Mineral D y s a n a l y t g e f u n d e n , das reich a n S e l t e n e r d m e t a l len ist. Gewinnungskosten für einige mineralische Rohstoffe in der CSSB W ä h r e n d des I n t e r n a t i o n a l e n W i s s e n s c h a f t l i c h e n Symposiums auf d e m Gebiet der Markscheidekunde, der Grubengeologie u n d der L a g e r s t ä t t e n g e o m e t r i e in Prag, das im A u g u s t 1969 s t a t t f a n d , w u r d e n v o n b e r u f e n e r Seite einige Z a h l e n ü b e r die G e w i n n u n g s k o s t e n v o n mineralischen R o h s t o f f e n b e k a n n t g e g e b e n u n d in der „ M o n t a n - R u n d s c h a u " (2/1970) a b g e d r u c k t . D a n a c h belaufen sich die K o s t e n f ü r 1 t (SKE) R r a u n k o h l e aus d e m n o r d b ö h m i s c h e n B r a u n kohlenrevier auf 149 lcc; E r d ö l (auf gleicher Bezugsbasis) k o s t e t 198 kö, E r d g a s 222 kc u n d Steinkohle aus O s t r a v a 310 kc. Automatisch gesteuertes Entwässerungssystem Derzeit l ä u f t bei Kaliningrad ein weitfläebiges Entwässer u n g s v o r h a b e n , bei d e m das 100000 ha b e t r a g e n d e , u n t e r d e m Meeresspiegel liegende Ackerland melioriert wird. In das
S y s t e m einbezogen sind 122 P u m p s t a t i o n e n . Sie w e r d e n a u t o m a t i s c h gesteuert, schalten sich je n a c h d e m Wassers t a n d in den Meliorationskanälen selbständig ein oder aus u n d f ö r d e r n das W a s s e r in die Ostsee. I m D u r c h s c h n i t t sind aus diesem Gebiet jährlich etwa 10 Mill. m 3 W a s s e r a b z u führen. Mitteilung über eine Spczialistenberatung der Ständigen Kommission für Geologie des RGW über die Znsammenarbeit auf dem Gebiet der Herstellung von Standardproben von Gesteinen und mineralischen Rohstoffen V o m 31. 3.1970 bis z u m 3 . 4 . 1 9 7 0 f a n d i n Berlin eine Arbeitsb e r a t u n g ü b e r die Herstellung u n d V e r w e n d u n g v o n S t a n d a r d p r o b e n s t a t t . Die Teilnehmer der B e r a t u n g beschlossen, d a ß die bisherige gemeinsame A r b e i t a n den S t a n d a r d p r o b e n f ü r die Rationalisierung u n d Beschleunigung der analytischen Arbeiten, die sehr nützlich ist, forsgesetzt w e r d e n soll. Z u r Zeit stehen im R a h m e n dieser Arbeit folgende S t a n d a r d proben zur Verfügung: G r a n i t (1); Basalt (2); Tonschiefer (3); K a l k s t e i n (4); A n h y d r i t (5); Schwärzschiefer (6); Magnesit (7); Glassand (8); Steinsalze (9 bis 11). Von diesen P r o b e n liegen die Gehaltswerte f ü r H a u p t elciucnte u n d wesentliche S p u r e n e l e m e n t e vor. A u s k u n f t über die Z u s a m m e n s e t z u n g u n d den Bezug der P r o b e n 1 bis 6 gibt das Zentrale Geologische I n s t i t u t , D D R - 1 0 4 Berlin, I n v a l i d e n s t r a ß e 44, der P r o b e n 7 u n d 8 das U S T A V N E R O S T N Y C H S U R O V I N , ICutnä H o r a , Hlouseckä 279, CSSR, u n d der P r o b e n 9 bis 11 das I N S T I T U T G E O L O G YCZNY, V R Polen, W a r s z a w a , Rakowiecka 4.
Kurznachrichten
Die Ungarische VE p l a n t bis 1975 eine b e d e u t e n d e E r h ö h u n g i h r e r A l u m i n i u m p r o d u k t i o n . Z u m A u s b a u der R o h stoffbasis w e r d e n deshalb 1,4 Mrd. F o r i n t f ü r den Bauxitbergbau bereitgestellt. Die Z u w e n d u n g e n f ü r die Alaunerdep r o d u k t i o n b e t r a g e n i m gleichen Z e i t r a u m 1,2 Mrd. F o r i n t .
Bei Anchorage, in Alaska, w u r d e eine neue Zone m i t BleiZink-Silber-Vercrzung festgestellt. Sie h a t eine Längsers t r e c k u n g v o n 30 k m u n d eine Breite v o n 3 k m . Sie zieht sich ü b e r die Halbinsel Seward hin. B e n a c h b a r t w u r d e n kleine L a g e r s t ä t t e n v o n M o l y b d ä n u n d W i s m u t e n t d e c k t . I n Kanada wird eine Schwefel-Pipeline m i t einer G e s a m t länge v o n 600 k m g e b a u t . D u r c h die R o h r l e i t u n g sollen j ä h r lich 1,5 Mill. t Schwefel in Ol oder W a s s e r suspendiert v o n den E r d g a s f e l d e r n der Provinz Alberta an die K a n a d i s c h e Westküste befördert werden.
I m J a l i r e 1970 h a t die TR Polen ihre Schwefelproduktion u m ganze 50% gesteigert. D a m i t sichert sich dieses L a n d w e i t e r h i n seinen P l a t z in der W e l t s p i t z e n g r u p p e der Schwefelproduzenten. I n der Ungarischen VR w u r d e ein Isotopengcvät f ü r die Bes t i m m u n g der K o h l e n q u a l i t ä t entwickelt, das den Heizwert und Aschengehalt der Kohle in k ü r z e s t e r Zeit e r m i t t e l t . E n t g e g e n der bisherigen B e s t i m m u n g s m e t h o d e im L a b o r , f ü r die 30 bis 40 S t u n d e n b e n ö t i g t w u r d e n , liegen die Ang a b e n j e t z t n a c h wenigen M i n u t e n vor. Die I n t e n s i t ä t der S t r a h l u n g sowie die z u r ü c k g e w o r f e n e n I m p u l s e w e r d e n dabei v o n d e m G e r ä t a u t o m a t i s c h aufgezeichnet. E i n geophysikalisches Observatorium wird im S ü d e n der sowjetischen Insel Sachalin errichtet. Alle f ü r wissenschaftliche Zwecke b e s t i m m t e n G e b ä u d e w e r d e n aus u n m a g n e tischen B a u s t o f f e n (Silikat-Mauersteinen, Holz u n d Kupfer) g e b a u t . Zu den A u f g a b e n des O b s e r v a t o r i u m s gehören u. a. U n t e r s u c h u n g e n des Magnetfeldes der E r d e , der I o n o s p h ä r e u n d der kosmischen S t r a h l u n g . Die ausgestoßenen Gase des Ätna w u r d e n j e t z t m i t einer Geschwindigkeit v o n 610 k m / h bei einer T e m p e r a t u r v o n 1100°C e r m i t t e l t . Bisher s c h ä t z t e m a n die Geschwindigkeit der a u s s t r ö m e n d e n Gase n u r auf 180 k m / h . Die Messungen w u r d e n an der „Bocca n u o v a " , einer seitlichen, 35 Q u a d r a t m e t e r großen Ö f f n u n g des V u l k a n s in 3200 m H ö h e vorgenommen.
Westdeutschland k o n n t e m i t 2,28 Mill. t K 2 0 seine Kaliproduktion 1969 gegenüber d e m V o r j a h r u m ca. 3 % steigern. Der A b s a t z erreichte m i t 2,27 Mill. t K 2 0 n u r k n a p p die V o r j a h r s m e n g e . Die J e f f r e y Mine bei der k a n a d i s c h e n S t a d t Asbestos, in d e r Provinz Quebec, die teils im T i e f b a u , teils i m T a g e b a u b e t r i e b e n wird, liefert ca. 1 8 % des Weltasbestbedarfs. E r wird, was die k a p i t a l i s t i s c h e n S t a a t e n b e t r i f f t , zu 9 0 % aus k a n a dischen L a g e r s t ä t t e n g e d e c k t . N a c h n e u e n B e r e c h n u n g e n des Nicdersäclisischen L a n d e s a m t e s f ü r B o d e n f o r s c h u n g v e r f ü g t e Westdeutschland A n f a n g 1970 ü b e r Vorräte v o n 337 Med. N m 3 E r d g a s u n d 81 Mill. t Erdöl, das sind 28 Mrd. N m 3 E r d g a s weniger u n d 1,3 Mill. t Erdöl m e h r , als in den bisherigen S c h ä t z u n g e n ausgewiesen wurden. Die derzeit in Westdeutschland l a u f e n d e n Auslaugungs-' a r b e i t e n a n Salzstöcken bei W i l h e l m s h a v e n u n d H a m b u r g H a r b u r g (Sottorf) zur Untergrundspeicherung f ü r Rohöl u n d Mineralölprodukte sollen d u r c h E i n b e z i e h u n g a n d e r e r Salzstockprojekte erweitert werden. N a c h d e m a m B o d e n des Japanischen Meeres Seifen v o n Gold u n d Zinn e n t d e c k t w o r d e n sind, b e s c h ä f t i g e n sich derzeit sowjetische Geologen u n d Ingenieure m i t verschiedenen V e r f a h r e n zu d e r e n Gewinnung. A u ß e r d e m w u r d e n a u c h Goldseifen a n der K ü s t e v o n K a m t s c h a t k a u n d auf der Insel Sachalin festgestellt.
E i n n e u e r E n t w i c k l u n g s p l a n , der kürzlich in Moskau öffentlicht w o r d e n ist, sieht vor, bis 1980 die ErdölErdgasförderung in Westsibirien zu v e r z e h n f a c h e n . Z u m t r a n s p o r t sind n e b e n Pipelines a u c h E i s e n b a h n e n u n d B a u v o n A u t o b a h n e n in Aussicht g e n o m m e n .
verund Abder
Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 17 (1971), Heft 1/2
60
Kurznachrichten
Tranquilit Zur Richtigstellung einer v o n u n s bereits v e r ö f f e n t l i c h t e n I n f o r m a t i o n wird m i t g e t e i l t : Prof. Dr. PAUL RAMDOHR h a t bei der U n t e r s u c h u n g v o n Mondgestein m i t einer T i t a n - M a g n e s i u m - V e r b i n d u n g u n d einer V e r b i n d u n g v o n E i s e n - T i t a n u n d Z i r k o n i u m m i n e r a lische N e u e n t d e c k u n g e n g e m a c h t , die auf der E r d e bisher u n b e k a n n t w a r e n . E i n e m ebenfalls bisher u n b e k a n n t e n mineralischen M o n d m a t e r i a l h a b e n W i s s e n s c h a f t l e r den N a m e n „ T r a n q u i l i t " gegeben. F e r n e r w u r d e in Mondgestein das auf d e r E r d e b e k a n n t e Mineral D y s a n a l y t g e f u n d e n , das reich a n S e l t e n e r d m e t a l len ist. Gewinnungskosten für einige mineralische Rohstoffe in der CSSB W ä h r e n d des I n t e r n a t i o n a l e n W i s s e n s c h a f t l i c h e n Symposiums auf d e m Gebiet der Markscheidekunde, der Grubengeologie u n d der L a g e r s t ä t t e n g e o m e t r i e in Prag, das im A u g u s t 1969 s t a t t f a n d , w u r d e n v o n b e r u f e n e r Seite einige Z a h l e n ü b e r die G e w i n n u n g s k o s t e n v o n mineralischen R o h s t o f f e n b e k a n n t g e g e b e n u n d in der „ M o n t a n - R u n d s c h a u " (2/1970) a b g e d r u c k t . D a n a c h belaufen sich die K o s t e n f ü r 1 t (SKE) R r a u n k o h l e aus d e m n o r d b ö h m i s c h e n B r a u n kohlenrevier auf 149 lcc; E r d ö l (auf gleicher Bezugsbasis) k o s t e t 198 kö, E r d g a s 222 kc u n d Steinkohle aus O s t r a v a 310 kc. Automatisch gesteuertes Entwässerungssystem Derzeit l ä u f t bei Kaliningrad ein weitfläebiges Entwässer u n g s v o r h a b e n , bei d e m das 100000 ha b e t r a g e n d e , u n t e r d e m Meeresspiegel liegende Ackerland melioriert wird. In das
S y s t e m einbezogen sind 122 P u m p s t a t i o n e n . Sie w e r d e n a u t o m a t i s c h gesteuert, schalten sich je n a c h d e m Wassers t a n d in den Meliorationskanälen selbständig ein oder aus u n d f ö r d e r n das W a s s e r in die Ostsee. I m D u r c h s c h n i t t sind aus diesem Gebiet jährlich etwa 10 Mill. m 3 W a s s e r a b z u führen. Mitteilung über eine Spczialistenberatung der Ständigen Kommission für Geologie des RGW über die Znsammenarbeit auf dem Gebiet der Herstellung von Standardproben von Gesteinen und mineralischen Rohstoffen V o m 31. 3.1970 bis z u m 3 . 4 . 1 9 7 0 f a n d i n Berlin eine Arbeitsb e r a t u n g ü b e r die Herstellung u n d V e r w e n d u n g v o n S t a n d a r d p r o b e n s t a t t . Die Teilnehmer der B e r a t u n g beschlossen, d a ß die bisherige gemeinsame A r b e i t a n den S t a n d a r d p r o b e n f ü r die Rationalisierung u n d Beschleunigung der analytischen Arbeiten, die sehr nützlich ist, forsgesetzt w e r d e n soll. Z u r Zeit stehen im R a h m e n dieser Arbeit folgende S t a n d a r d proben zur Verfügung: G r a n i t (1); Basalt (2); Tonschiefer (3); K a l k s t e i n (4); A n h y d r i t (5); Schwärzschiefer (6); Magnesit (7); Glassand (8); Steinsalze (9 bis 11). Von diesen P r o b e n liegen die Gehaltswerte f ü r H a u p t elciucnte u n d wesentliche S p u r e n e l e m e n t e vor. A u s k u n f t über die Z u s a m m e n s e t z u n g u n d den Bezug der P r o b e n 1 bis 6 gibt das Zentrale Geologische I n s t i t u t , D D R - 1 0 4 Berlin, I n v a l i d e n s t r a ß e 44, der P r o b e n 7 u n d 8 das U S T A V N E R O S T N Y C H S U R O V I N , ICutnä H o r a , Hlouseckä 279, CSSR, u n d der P r o b e n 9 bis 11 das I N S T I T U T G E O L O G YCZNY, V R Polen, W a r s z a w a , Rakowiecka 4.
Kurznachrichten
Die Ungarische VE p l a n t bis 1975 eine b e d e u t e n d e E r h ö h u n g i h r e r A l u m i n i u m p r o d u k t i o n . Z u m A u s b a u der R o h stoffbasis w e r d e n deshalb 1,4 Mrd. F o r i n t f ü r den Bauxitbergbau bereitgestellt. Die Z u w e n d u n g e n f ü r die Alaunerdep r o d u k t i o n b e t r a g e n i m gleichen Z e i t r a u m 1,2 Mrd. F o r i n t .
Bei Anchorage, in Alaska, w u r d e eine neue Zone m i t BleiZink-Silber-Vercrzung festgestellt. Sie h a t eine Längsers t r e c k u n g v o n 30 k m u n d eine Breite v o n 3 k m . Sie zieht sich ü b e r die Halbinsel Seward hin. B e n a c h b a r t w u r d e n kleine L a g e r s t ä t t e n v o n M o l y b d ä n u n d W i s m u t e n t d e c k t . I n Kanada wird eine Schwefel-Pipeline m i t einer G e s a m t länge v o n 600 k m g e b a u t . D u r c h die R o h r l e i t u n g sollen j ä h r lich 1,5 Mill. t Schwefel in Ol oder W a s s e r suspendiert v o n den E r d g a s f e l d e r n der Provinz Alberta an die K a n a d i s c h e Westküste befördert werden.
I m J a l i r e 1970 h a t die TR Polen ihre Schwefelproduktion u m ganze 50% gesteigert. D a m i t sichert sich dieses L a n d w e i t e r h i n seinen P l a t z in der W e l t s p i t z e n g r u p p e der Schwefelproduzenten. I n der Ungarischen VR w u r d e ein Isotopengcvät f ü r die Bes t i m m u n g der K o h l e n q u a l i t ä t entwickelt, das den Heizwert und Aschengehalt der Kohle in k ü r z e s t e r Zeit e r m i t t e l t . E n t g e g e n der bisherigen B e s t i m m u n g s m e t h o d e im L a b o r , f ü r die 30 bis 40 S t u n d e n b e n ö t i g t w u r d e n , liegen die Ang a b e n j e t z t n a c h wenigen M i n u t e n vor. Die I n t e n s i t ä t der S t r a h l u n g sowie die z u r ü c k g e w o r f e n e n I m p u l s e w e r d e n dabei v o n d e m G e r ä t a u t o m a t i s c h aufgezeichnet. E i n geophysikalisches Observatorium wird im S ü d e n der sowjetischen Insel Sachalin errichtet. Alle f ü r wissenschaftliche Zwecke b e s t i m m t e n G e b ä u d e w e r d e n aus u n m a g n e tischen B a u s t o f f e n (Silikat-Mauersteinen, Holz u n d Kupfer) g e b a u t . Zu den A u f g a b e n des O b s e r v a t o r i u m s gehören u. a. U n t e r s u c h u n g e n des Magnetfeldes der E r d e , der I o n o s p h ä r e u n d der kosmischen S t r a h l u n g . Die ausgestoßenen Gase des Ätna w u r d e n j e t z t m i t einer Geschwindigkeit v o n 610 k m / h bei einer T e m p e r a t u r v o n 1100°C e r m i t t e l t . Bisher s c h ä t z t e m a n die Geschwindigkeit der a u s s t r ö m e n d e n Gase n u r auf 180 k m / h . Die Messungen w u r d e n an der „Bocca n u o v a " , einer seitlichen, 35 Q u a d r a t m e t e r großen Ö f f n u n g des V u l k a n s in 3200 m H ö h e vorgenommen.
Westdeutschland k o n n t e m i t 2,28 Mill. t K 2 0 seine Kaliproduktion 1969 gegenüber d e m V o r j a h r u m ca. 3 % steigern. Der A b s a t z erreichte m i t 2,27 Mill. t K 2 0 n u r k n a p p die V o r j a h r s m e n g e . Die J e f f r e y Mine bei der k a n a d i s c h e n S t a d t Asbestos, in d e r Provinz Quebec, die teils im T i e f b a u , teils i m T a g e b a u b e t r i e b e n wird, liefert ca. 1 8 % des Weltasbestbedarfs. E r wird, was die k a p i t a l i s t i s c h e n S t a a t e n b e t r i f f t , zu 9 0 % aus k a n a dischen L a g e r s t ä t t e n g e d e c k t . N a c h n e u e n B e r e c h n u n g e n des Nicdersäclisischen L a n d e s a m t e s f ü r B o d e n f o r s c h u n g v e r f ü g t e Westdeutschland A n f a n g 1970 ü b e r Vorräte v o n 337 Med. N m 3 E r d g a s u n d 81 Mill. t Erdöl, das sind 28 Mrd. N m 3 E r d g a s weniger u n d 1,3 Mill. t Erdöl m e h r , als in den bisherigen S c h ä t z u n g e n ausgewiesen wurden. Die derzeit in Westdeutschland l a u f e n d e n Auslaugungs-' a r b e i t e n a n Salzstöcken bei W i l h e l m s h a v e n u n d H a m b u r g H a r b u r g (Sottorf) zur Untergrundspeicherung f ü r Rohöl u n d Mineralölprodukte sollen d u r c h E i n b e z i e h u n g a n d e r e r Salzstockprojekte erweitert werden. N a c h d e m a m B o d e n des Japanischen Meeres Seifen v o n Gold u n d Zinn e n t d e c k t w o r d e n sind, b e s c h ä f t i g e n sich derzeit sowjetische Geologen u n d Ingenieure m i t verschiedenen V e r f a h r e n zu d e r e n Gewinnung. A u ß e r d e m w u r d e n a u c h Goldseifen a n der K ü s t e v o n K a m t s c h a t k a u n d auf der Insel Sachalin festgestellt.
E i n n e u e r E n t w i c k l u n g s p l a n , der kürzlich in Moskau öffentlicht w o r d e n ist, sieht vor, bis 1980 die ErdölErdgasförderung in Westsibirien zu v e r z e h n f a c h e n . Z u m t r a n s p o r t sind n e b e n Pipelines a u c h E i s e n b a h n e n u n d B a u v o n A u t o b a h n e n in Aussicht g e n o m m e n .
verund Abder
SCHRIFTENREIHE DES PRAKTISCHEN GEOLOGEN
In den nächsten Heften der
Herausgegeben vom Zentralen Geologischen I n s t i t u t im Auftrag des S t a a t s s e k r e t a r i a t s für Geologie von Prof. Dr. K . SCHMIDT, Prof. Dr. F . STASIJIBERQER, Dr. hábil. G. TISCHENDORP
Zeitschrift für angewandte Geologie
erscheinen u. a . folgende B e i t r ä g e
0 . WAGENBRETH, YV. T,ANITZ & M. REECH: Lagerungsverhältnisse, Verwendungsmöglichkeiten und A b b a u p r o b l e m a t i k des Haselbaeher T o n s im A b r a u m der B r a u n k o h l e des Weißeis t e r - B c c k e n s X . A. BELJAJEWSKI: Minerulvorrätc in Australien \Y. A. KUSNEZOW: der U d S S R
Die
Quccksilberprovinzen
M. A. MARINWV: Geologische Erforschung der Mongolischen Volksrepublik 1. W . XASAROW: Einige der Anwendung der Geologie
methodische Mathematik
Tragen in der
!.. M. SORKIN: Einige F r a g e n zur Migration von Kohlenwasserstoffen und zur Bildung ihrer Lager \Y. S. SCHARFMAN: Die Kennzeichen von Schlotlind schlotnahen Zonen an erodierten Paläovulkanen LI. SCJIWOKOWSKI: Inklinomctermessungen und ihre B e d e u t u n g für die Standsicherheilsuntersuchungen von Böschungen E . M. U s : Die E f f e k t i v i t ä t geologischer E r kundungsarbeiten auf Erdgas und die Abbauvorbereitung der tieflagernden Gaskondcnsatlager im Gebiet von K r a s n o d a r \Y. W . FEDINSKIJ: Die Mineralvorräte im maritimen Bereich und die Aufgaben der marinen Erkundungsgeophysik II. IIARWARDT: L a s e r und ihre Anwendungen in der Geophysik P. KXIIÎT: S t a n d und Entwicklungstendenzen der Seegeophysik unter besonderer B e r ü c k sichtigung der geoelcktrodynamischen Verfahren K . MILDE-DARMER: Die „gleitende Optimier u n g " — eine Methode zur E r m i t t l u n g der für die L a g e r s t ä t t e n e r k u n d u n g notwendigen Bohrungsanzahlcn D. SCHRÄBER: Asche- und Müllkippen und ihr» Auswirkungen auf das Grundwasser
B a n d 2 : FJODOR I. WOLFSON Die Strukturen der endogenen Erzlagerstätten 19G0 — 1 4 8 Seiten — 70 Abbildungen — 14,7 X 21,5 c m - Halblederin M 8 , B a n d 3 : RUDOLF MEINHOLD Erdölgeologie 1 9 6 2 — 227 Seiten 95 Abbildungen — 20 Tabellen - 14,7 X 21,5 c m Halblederin M 25,50 B a n d 4 : KLAUS LEHNERT • KLAUS ROTHE Geophysikalische Bohrlochmessungen 1 9 6 2 — 300 Seiten 1 0 2 Abbildungen — 14,7 x 21,5 c m - Halblederin M 3 3 , — B a n d 5 : MICHAIL A . SHDAXOW Methoden der Berechnung von Lagerstättenvorräten an Erdöl und Erdgas 1 9 6 3 — 172 Seiten - 18 Abbildungen - 99 T a bellen — 14,7 X 21,5 cm — Halbledcrin M 22,— B a n d 6 : ALEXANDER X . SNARSKIJ Die geologische Betreuung beim Bohren auf Erdöl und Erdgas 1 9 6 3 — 204 Seiten — 80 Abbildungen — 26 Tabellen — 14,7 x 21,5 ein — Halblederin M 22,50 B a n d 7 : ALEXANDER X . SNARSKIJ Suche und Erkundung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten 1 9 6 3 — 266 27 Tabellen -
Seiten — 93 Abbildungen — 14,7 X 21,5 cm Halblederin M 27,-
B a n d 8 : ALEXANDER X . SNARSKIJ Die geologischen Grundlagen des Abbaus von Erdöl- und Erdgaslagerstätten 1 9 6 4 — 279 Seiten — 91 Abbildungen — 26 Tabellen — 14,7 X 21,5 c m — Halblederin M 20,B a n d 9 : FRIEDRICH STAMMBERGER Theoretische Grundlagen der Bemusterung von Lagerstätten fester mineralischer Rohstoffe 1 9 6 4 — 256 S e i t e n — 60 Abbildungen — 36 Tabellen — 14,7 x 21,5 c m — Halblederin M 19,50 B a n d 1 0 : D. S . KORSHINSKIJ Abriß der metasomatischen Prozesse 1 9 6 5 — 195 Seiten — 15 Abbildungen 14,7 X 21,5 c m — Halbledcrin M 27,60
—
B a n d 1 1 : FRIEDRICH STAMMBERGER Grundfragen der ökonomischen Geologie 1 9 6 6 — 155 Seiten — 21 Abbildungen — 1 0 Tabellen — 14,7 X 21,5 c m — Halblederin M 13,80 B a n d 1 2 : Autorenkollektiv Die chemische, mineralogische und physikalische Analytik für die geologisch-geochemische Praxis 1 9 7 0 — 237 Seiten — 3 4 Abbildungen — 11 Tabellen - 14,7 x 21,5 cm — Halbledcrin M 38,A K A D E M I E -
V E R L A G • B E R L I N
Herausgeber: Zentrales Geologisches Institut im Auftrag des Staatssekretariats für Geologie beim Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik. Für die kollektive Chci'rcdaktion: Dr. K. KAUTEE (Redaktionssekretär), Berlin, lledaktion: 1054 Berlin, Zionskirchstraße 34 (Fernsprecher 420001). Verlag: Akademie-Verlag GmbH, 108 Berlin, Leipziger Straße 3—4 (Fernsprecher 220441, Telex 0112020, Postscheckkonto: Berlin 35021). Bestellnummer des Heftes 1047/17/1/2. Alleinige Anzeigenannahme DEWAG-WERBUNG, 102 Berlin, llosenthaler Str. 2 8 - 3 1 , und alle DEWAG-Betriebe in den Bezirksstädten der DDB. Exportpreis: M 6,—, Sonderpreis für die DDR: M 2,— je Heft. — Satz und Druck: VEB Druckhaus ,,Maxim Gorki", 74 Altenburg. Veröffentlicht unter der Lizenznummer 1279 des Presseamtes beim Vorsitzenden des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik, Kartengenehmigung Nr. 431/70
34114
ABHANDLUNQEN des Z e n t r a l e n G e o l o g i s c h e n Instituts
"schienen
Bisher
lieft 9
D. FRANKE
Stratigraphisches Korrelationsschema für das Silur der Deutschen Demokratischen Republik und angrenzender Gebiete
Instruktion für die Anfertigung einheitlicher ingenieurgeologischer Grundkarten
1064 — 36 Seiten — Anlageband mit 6 Tabellen — Halbleinen
1967 — V I I I und 35 Seiten — Färb- und Zeichenerklärung — 9 Anlagen — Halbleinen M 15, —
Ileft 1 10 Jahre Paläontologie. Bericht Uber das JubiläumsKolloquium des Bereiches Paläontologie im Zentralen Geologischen Institut
Klimaändcrungcn im Tertiär aus paläobotanischcr Sicht
M 10,-
1965 - 313 Seiten - 24 Tafeln - 12 Abbildungen - 8 Tabellen Halbleinen M 15,—
-
Heft 2
1967 - L H und 228 Seiten - 28 Abbildungen Halbleinen M 30,—
H. KADO, F . REUTER, G. BACHMAXX
1966 - 134 Seiten — 107 Abbildungen - 15 Tabellen band — Halbleinen M 15,—
Zur Geologie der Kalisalz- und Kohlensäurelagerstätten im südlichen Werra-Kaligebiet 1969 -
X I und 96 Seiten - 23 Abbildungen Halbleinen M 25,—
Heft 4 D. KAU
Untersuchungen zur Morphologie und Genese der Lößböden im Thüringer Becken 1905 — 71 Seiten — 12 Abbildungen — 14 Tabellen — Halbleinen
M 10,-
-
P . PUFF
1969 -
Über den Unteren Buntsandstein am Sttdrand des Thüringer Beckens
V I I und 97 Seiten - 25 Abbildungen Halbleinen M 2 5 , -
13 Tabellen
-
Hcft 14 Autorenkollektiv
Engineering-Geological Mapping in the Countries of the Council of Mutual Economic Aid 1968 -
X und 148 Seiten - 28 Abbildungen 10 Anlagen — Halbleinen M 30,— In
Vorbereitung
befinden
6 Tabellen
-
sich
Heft 15
Heft 5
H. PFEIFFER
I . DIENER
Stratigraphisches Korrelationsschema für die Kreide der Deutschen Demokratischen Bepublik und angrenzender Gebiete 1966 — 137 Seiten — 6 Abbildungen - 3 Text-Tabellen - 12 Anlagen-Tabellen — Halbleinen M15,—
Heft 6 H. PFEIFFEE
Stratigraphisches Korrelationsschema für das Devon der Deutschen Demokratischen Bepublik und angrenzender Gebiete 1967 - X und 74 Seiten - 1 Abbildung — 4 Text-Tabellen — 5 Anlagen-Tabellen - 1 mehrfarbiges Profil - Halbleinen M 1 5 , -
Stratigraphisches Korrelationsschema für das Dinant der Deutschen Demokratischen Bepublik Heft 17 C. ADAM
Beiträge zur Kenntnis der Kaoline und Tertiärtone in Nordostsachsen Heft 19
P . KRÜGER
Die Verteilung der Schwefelisotope in sedimentären Eisensulfiden unter Berücksichtigung der Redoxbeziehungen im Bildungsraum
Heft 8 H. DÖRING, W. KRUTZSCH, D. H. MAI, E . SCHULZ
Erläuterungen zu den sporenstratigraphischen Tabellen vom Zechstein bis zum Oligozän 8 Anlagen-Tabellen — Halbleinen M 15,—
Destellungen
2 Tabellen
lieft 13
97 Seiten - 2 Karten - 22 Abbildungen - 6 Tabellen Halbleinen M 15,—
149 Seiten -
-
Heft 11
Anlage-
Heft 3 Kolloquium aus Anlaß des 15jährigen Bestehens der Arbeitsgruppen Ingenieurgeologie am 20. und 21. Mai 1965 in Berlin
1966 -
11 Bildtafeln
H. KXSTNEK
Die ingenieurgeologischen Eigenschaften der wichtigsten Lockergesteine der D D R unter Berücksichtigung ihrer Genese und physikalischen Kennzahlen
1965 -
Heft 10
Heft 20
H. LANGE, C. SCHRÖTER
Bibliographie der geologischen Wissenschaften für die Deutsche Demokratische Republik, Veröffentlichungen des Jahres 196S
nimmt die Vertriebsstelle des Zentralen Geologischen 104 Berlin, Invalidenstraße 44, entgegen.
Instituts,