169 90 16MB
German Pages 92 [164] Year 1905
WÖRTERBUCH DKK
ELSÄSSISCHEN MUNDARTEN BHARBKITKT VON
E. MARTIN UND H. LIENHART
IM AUFTRAGE DER LANDESVERWALTUNG VON
ELSASS-LOTHRINGEN.
ZWEITER BAND, DRITTE LIEFERUNG.
STRASSBURG.
V E R L A G VON K A R L J. TRÜBNER. 1904
Nachträge zur Litteratur (Vorwort zum I. Band,
Seite X ff. und Umschläge zur Lieferung des I. Bandes.)
Citate ohne Angabe des Bandes beziehen sich auf den I.
3 und
Band.
Erwinia, Elsässische Blätter für deutsche Literatur. Monatsblatt des literarischen Vereins 'Alsabund', Strassburg i. E. F R A N K = Allerlei Merkwürdiges über verschiedene Tage und Feste des Jahreskreises 1876. Mit besonderer Rücksicht auf das Elsass zusammengestellt vom Meister Frank (August Stöber). Mülhausen 1877. Hag. H. = Die alemannische Mundart Hagenau-Strassburg, von Ed. Halter. Str. 1901. H E N R Y = V. Henry, Le dialecte alaman de Colmar en 1870. Grammaire et lexique. Paris 1900. K L E I N = Deutsches Provincialwörterbuch von Anton Edlen von Klein, II, Frankfurt und Leipzig 1792 (Schriften der kurfürstl. Deutschen Gesellschaft in Mannheim VI. VII.). M O S C H . Anl. = G. Gumpelzhaimeri Gymnasma de exercitiis academicorum . . . ed. J. M. Moscherosch Str. 1652. RCESCH == Géographie des patois de l'Alsace (Revue d'Alsace 1885). CS. Hist. = Historisches Wörterbuch der elsässischen Mundart aus dem Nachlasse von Charles Schmidt. Str. 1901. S C H Ö R L I N = J. Schörlin, Neuwilditsch. Basel 1885. S T O L Z = J. L. Stolz, Historisch-topographische Notizen über den Rebbau und die Weine des Elsass. Str. 1828. T E S T . Spielmann = Testament des Gelehrten Spielmann ( F 1783; hsl.). TRI. =Gotfrieds von Strassburg Tristan hgg. von R. Bechstein, Leipzig 1869. W A G N E R Km. = (H. L.) Wagner, Die Kindermörderin, ein Trauerspiel. Leipzig 1776. ERW.2 =
SeiCH—SiCH
—
321
a (n) s e i c h e " anführen Sckerw. Ndrröd. —
F . SCHWAB. 2 6 0 . B A Y E R . 2 , 2 1 2 .
v e r s e i c h e " I. durch Urin beschmutzen. Sie ha be n gelacht, d ass sie d Röck e verseicht ha be n so laut und erschütternd Schleit. 2. mit Ameisensäure bespritzen, so dass es juckt. D Ameise" ha be n ih ne verseicht Brum. Ndrröd. 3. betrügen, anführen. Mir sind emol wi e der verseicht die Dummen gewesen Scherw. Ndrröd. 4. anzeigen, denunzieren Str. S e i c h e r m. 1. das männliche Glied Su. 2. der den Urin nicht halten kann Co. Drecketer S.! zu einem Kind, das sich das Kleidchen oft verpisst Ndrröd. 3. ein störrisches Pferd, das nicht zieht, sondern stehen bleibt und harnt Lobs. 4. Schimpfwort
Obhergh. Co. •—• BAYER. 2 , 2 1 2 .
B e t t s e i c h e r m. 1. Bettnässer allg. 2. schwächlicher, kränklicher Mensch Liebsd. 3. Löwenzahn, Leontodon taraxacum. Im Frü eh jo h r esse" vil Lüt B. ze Na ch t Dehli auch Zss. -salat od. Brunzblueme n salat. Vgl. Bettbrunzer. —
BAYER. 2, 212.
G i f t s e i c h e r m.jähzorniger Mensch. Du nundedie G.! Obhergh. Vgl. Giftschisser. H a g s e i c h e r m. Schimpfname für Lehrer Rixh. O l s e i e h e r m. jähzorniger Mensch Obhergh. Ndrröd. W e g s e i c h e r [Wäjsaixar Co.] m.kleines Eiterbeulchen am Auge, sog. Gerstenkorn; Syn. Wegschisser. S e i c h ( e ) t e f.Harn, Jauche. D S . sollnit im Stall ste hn bliwe" M. B f ; Zss. seichtewarm. B e t t s e i c h e t 1. f . Kuhblume Büst. 2. m. Salat daraus ebd. N e b e l s e i c h t e [Nawlsfeiftta Mittl.] f . feiner durchdringender Regen. S e i g e r t e [Sajgrts NB reis.] f . Harnwasser. Seuche [Saelx Ndrröd.; Seix Wh.] f . Seuche, insbes. Influenza, s. auch Sucht. sich, s i c h [six S.; sty, six, sex, v e r ~ kürzt in unbetonter Stellung zu si allg.] Pron. refl. I. im Gebrauch i. a. wie nhd. Er het si ch nit emol g e we h rt Liebsd. 'Will merr am Fy'r sich wärme, So scheu merr nit de Rauch' PFM. III 4. 'wie sich's gheert' ebd. III 2. 2. auch auf die 1. Pers. PI. angewandt. M'r han si ch amüsiert, sich grüserli ch müe sse n verwundere™ Hf. M>r han si ch gedumm e lt wir haben uns Wb. d. eis. Mundarten. II
SiCH
—
beeilt Ingenh. Die Wuch mache" m'r si ch jetz so fertie ebd. Alle z (frz.), jetz welle" m!r si ch au ch andun wollen wir uns auch ankleiden Betschd. Das Dativobj. häufig durch die entspr. Formen des Pron. pers. der J. Pers. vertreten, also ihm, i h re: Er het ih m (sich) e nöue" Huet, sie het ere [ara] e nöui Kutt g e kauft Ingenh. In M. sogar [ar ààft fer sèna] für sich selbst; [sì màxas far sé] ; nie = einander. 3. Dativ des gemütlichen Interesses. Er ge h t si ch spaziere", er spielt si ch e Solo Hf. 4. Häufig in Verbindung mit vorangehenden Präp. (s. die folg. Art.). •— BAYER. 2, 2 1 2 ;
zu
2 HESS. 382,
und
BASEL 268.
fürsich,
f ü r s c h i [firsi Olti.Hi.; fyrsi Strüth; firsi, fersi Ruf. Su. Horbg. Geberschw. ; fersi u. feréi Dü., letztere Form U.; fèrsix Ndrröd.; fùrsix Lützelstni] Adv. 1. vorwärts. F. ge h n, auch von der 1. ». 2. Pers. Mach f.! U. 'Hopp, Schambedyss, mach füerrschi!' HIRTZ Ged. 240. [Fèrsix lùkaj vor sich schauen Ndrröd. Ich bin f. anne"g«heit Hf. Mir kumme" hüt gar nit f. Geud. Zss. Fürschischnuf. 2. voran. Ge h doch f.! Str.; vgl. mhd. 'so gät si für sich her zuo mir' TRI.
14645. —
BAYER. 2, 42.
Fürsich
m. ein eingebildeter Mensch Obbruck. h i n d e r s i c h [herprsi Olti. ; hir^arsi Roppenzw. Liebsd. Hi.; hentarsi Ruf.; hentaréi Gebw.; heriarél K. Z.; hintarsix Ndrröd.; herxaréix Lützelstn. Dehli.] Adv. rückwärts. Du bis' h. s Bett awe zu einem, der ärgerlich gestimmt ist Gebw.; vgl. link. D e r Katechismes ka""t e r eüch hindersi un d fürsi Co. 'Dänel, nemm's hinderschi, zej an' zieh das Seil des Papierdrachens zurück Str. Ztg. 1902, Nr. 267. 'sie wollen wieder hintersich ziehn bis an den Landgraben' 1525 Rapp. ALS. 1854, 164. 'dass du nicht mehr hinder sich sehest' 1562, ALS. 1862,61. 'Was blizdidi myn Mann, wenn d'Hyroth hinderschi sott gehn' PFM. III 3. 'wer auch, das ein huber gebreste, darumb soll das geding nit hindersich gan' soll nicht aufgehoben werden Brüninghofen 1510, ALS. 1854, 42. 'zue Ruckh, oder hindersich' Zab. Hexenprozess 1620. s ge h t nimmer h. un d nimmer fürsi ch er hat sich verrannt, weiss gar keinen Ausgang mehr allg. 'Geht hintersi wie ne Kräbs' Mü. 21
SiCH
—
322
MAT. 5, 58. H. hi nus schlauje" hinten ausschlagen, vom Pferd K. Z. H. huse" im Vermögen zurück gehn U. Er ge h t hinderschich geht finanziell zurück Ndrröd. 'Sechsmol sechs isch sechsedrissig, Unn d'r Mann isch no so flissig, Unn si Frau isch liederi, Se geht Alles hindersi' STÖBER Mäder 11; ähnl. Hf. Hängt sich ein Bube hinten an den Wagen an, so rufen die andern dem Fuhrmann zu: H. hi nus! s henkt einer hinge" dron! K. Z. o b s i c h [opsi Roppenzw.Mü^ Adv.hinauf wärts. s ge h t o. es muss sich einer erbrechen Roppenzw. 'ob sich' GEILER J. Sch.; das Gegenteil 'nid sich fallen' ebd. E E . ü b e r s i c h O . , -schi c h U. [m^tsiy^Ndrröd.] Adv. 1. aufwärts. U. lueje" in die Höhe schauen Z. Lueg ü. s.! M. L i g ü. s.! sitze aufrecht (im Bett) Su. Hat ein Brechmittel gewirkt, so sagt man: Jetz is' doch emol ü. s. g e gange n ! Geud. s. auch undersi ch . 2. übertr. gross gewachsen, von Bäumen. Wenn die Bäum e emol ü. s. sind, gi b ts Obs Geberschw. Er is' weidlie ü. s. kumme" rasch reich geworden M. u n d e r s i c h [ür^arsi Roppenzw.; er^arSi Illk. K. Z. Geud.; üntarSi Str. Betschd.; Itprsix Lützelstn.~\ Adv. abwärts. Eüer Kind is1 awer zu schüchtere": anstatt e ine m Antwort ze ge be n, lu e jt s u. Lützelstn. s ge h t u. der Kranke leidet an Durchfall Roppenzw. M e r soll allewil u. lu e je n man soll auf die Geringeren sehen, um selbst zufrieden zu werden. Der soll ingerschi un d üwerschi verrecke 11 ! böser Fluch Geud. u n d e r o b s i c h fürxaropsi Roppenzw.] Adv. umgekehrt. De r Tisch ste h t u. Mit vorangehendem z u z. B. s li e jt alles zunderobsi ch verkehrt Co.; Mü. ST. Mäder 104. vgl. underst. u ' s s e r s i c h [ysarsi K. Z.] ausser sich, verrückt. Er is' fast u. wor d e n Dunzenh. Auch in bezug auf die 1. Pers.: D a s se Ib mols [tsdmls] wü m»r unser erst Biew e l v e rlore n han, bin i ch schier gor üssersi wor d e" Ingenh. z u e s i c h [tsya si K. Z.] in Verbind, mit kumme" und der Verneinung. Er is' schier gor nimm" z. s. s e kumme" er konnte sich nur mit Mühe von dem Anfall, der Ohnmacht usw., erholen Ingenh. — B A S E L 268. h e r u f z u e s i c h , h i n a b z u e s i c h , h!nufz u e s i c h s. unter zue.
SiCH—SieCH
—
Sichel, S i c h l e , S i c h s l e [Sej^la Mü.; Sljjsla Liebsd.; Slksla Fisl. Sier. Hi. Steinbr.; Styl Haftst. B f ; Sexl Su. Co. M. Dü. U.; Sixl Ndrröd.; PI. -a U.] f . I. Sichel. Scherzhafter Vergleich: Grad wien-e S. Bf. Er het Bei" e wie ei ne S. (Sichsle Liebsd.) so krumm Su. 'Krumme Bäi wie ne Sichle' Mü. MAT. 5, 52. Auch der PI. allein bed. krumme Beine: De r kummt ge h " sichle" mit sine" Sichle" Obhergh. Ka""s' d'r mit ere rostige" S. in de" Hals schnide"! drängenden Gläubigern gegenüber gebraucht Geisp. Zss. Sichlelösi n g, wozu Sich e llös e te Hlkr. Logelnh.; s. auch unten Sichelte. 2. Mondsichel. D e r Mond het e S. ist im 1. Viertel Illk. K. Z. 3. sichelförmig gebogene Schwanzfeder des Hahns. D e r Guller het d S. verlöre" Illk. —
BASEL 2 6 8 .
BAYER. 2, 2 1 3 .
S i c h e l t e [Stylta Ballersd. Tagolsh.; Sixlata Pfetterhsn.] f . Erntemahl, welches am Sonntag nach Schluss der Ernte gehalten wird, wobei jeder Schnitter ein Trinkgeld' erhält, s. auch Sichlelösi"g. — S. Swz. 2, 273. sichle" 1. mit der Sichel schneiden Bf. Illk. K. Z. 2. mit krummen Beinen gehn Kerzf. — B A S E L 268. sicher [styar S.; styar Ruf.; se\sr, Komp. sexrar Co.; stysr, sexar U.; sixar Str. Ndrröd. W.] Adj. sicher. Rda. 'Das ist so sicher, wie 2 X 2 vier ist' W. JB. X I 6 1 . Dis is' so s. a's Arne" in d e r Kirrich Z. Er is' im Himm e l nit s. von einem Furchtsamen Ruf. Formelhafte Beteuerung: Ich bi" s. un d g e wiss derfür! ebd. Wenn i c h für s. wüsst, d ass e r kummt, tat i c h noch e Wil eps worte" Ingenh. E r het m'r's für e sicheri Wo h r h e't gseit Dunzenh. — B A Y E R . 2, 213. siech [siex Co.] Adj. schwindsüchtig. 'es were dann das jr einer siech würde' Str.
15.
Jh.
BRUCKER
507.
—
BAYER.
2,213. S i e c h [Slax Liebsd. Hi. Pfast. NBreis.; Sbx Olti. Heidw. Steinbr. Mittl. m. (Siax Ruf, Siax Dü. f., nur bei weibl. Wesen)] 1. eine Person, die an der Auszehrung leidet; Person von gelbkrankem Aussehn Ruf. 2. gem. Schimpfwort für einen frechen Menschen. 3. Tölpel. Du bis' e kleine 1 S. Ensish. 4. bei Tieren. De r S. will gar nit ge h " das Pferd will gar nicht vorwärts Pfast. — B A S E L 268. B A Y E R . 2,213.
SieCH—SueCH
—
323
G e l d s i e c h m. Geizhals Geberschw. — BAYER. 2, 214.
fSundersieche
PI. Aussätzige Str.
SueCH
—
e ine me so-n-e scharfe" Messer könnte m e r ei" e m scho" d Seel s. Beim eifrigen
Suchen sagt man in kath. Gegenden das
S. S w z . 2, 373.
Sprüchlein: Heilige 1 Antoni us vo" Padua, zeig m'r, was i c h v e rlore" ha be Dü., oder
s i e c h e " [slaxa Liebsd.; slaxa Ruf. Hlkr.-, siaxa Dü.; siexa, seaex3 M.; siexa
noch drastischer: [Hailkar Antonias fö
i5. Jh. BRUCKER I I . BAYER. 2, 214.
—
Pätyä, Hilf mar syaxa wäs i farlora hä; Z.; sexa Brum.] 1. siechen, kränkeln, von Sfeks Seitrak ötar Hüntstrak, 'Släk am Menschen, Tieren und Pflanzen. Er macht Teifl ta Tätsa awak!] Gebw. 2. betteln 3. unpers. leicht nimmi lang, er siecht schon de n ganze" Z.; vgl. heische" 2.
Summer Brum. 2. insbes. schwindsüchtig schmerzen, im Bauch bes. nach einem Absein. Subst. Er isl am S. gestorwe" führmittel: s suecht im Buch Dü. s het 3. im
de" ganze" Morje" i" m'r gsuechtIngenh.-,
's' [täi] awer e gross Meidle! — Ja, s is l zimlich gross, s dörf jetz scho" wachse", s het lang g e nuee g e siecht Dü.
Krankheit: s het mi ch schon lang g e suecht; s suecht wi e d e r M. — BASEL 284. BAYER.
Betschd. Sider fern siecht e r Ruf.
Wachstum nicht vorwärts kommen. Das von den ersten leichten Anfängen einer
—
BAYER. 2, 214.
g e s u e c h t Adj. begehrt. N-e g e suechte r
us s i e c h e " [oeyssi'xa Ndrröd.] an der
Auszehrung leiden K. Z. Er is* usgesiecht an der Schwindsucht gestorben Hf. Siecher,
Siecher
2, 215.
Ndrröd.
m.
1.
Doktor ein gesuchter, tüchtiger Arzt Su. an s u e c h e " 1. vor Gericht auf Schadenersatz ansuchen. 2. ein Mädchen verlocken wollen Hf. Ja, er het mich drum
Schwindsucht allg. Er het der S. am Hals.
öng e suecht Ingenh. — F. SCHWAB. 273. Do könnte m e r de" S. bekumme"! Str.. BAYER. 2, 215. Der Lump, wenn er sich numme-nh e i m s u e c h e " [himsüxa Ndrröd?^ wie emol de" S. an de" Hals sufe" dät e ! Illk. hochd.-, bei einem Zechgelage tüchtig auf
2. eine Krankheit des Weinstocks Hf. 3. (auch Siechert Ruf.) schwindsüchtiger Mensch. Geh m'r vo" dem S. eweg! Hattst. S i e c h e t f . siechende Krankheit Hf. s i e c h e r ig [sisxrik Hlkr.~\ Adj. siech.
jemds. Kosten trinken U. D Alt h. in bestimmter Absicht die Geliebte aufsuchen Ruf.
—
vgl. BAYER. 2, 216.
us s u e c h e " aussuchen Su. Di e Förster ha be " gester" usg e suecht eine Haussuchung
sueche", s u c h e " [syaxa 61.; syaxa O. nach gefreveltem Holz abgehalten Mittl. K. Ingenh. Hf.) syüxa M.; süoxa Kesten- — F . SCHWAB. 528. holz ; s^x» Str. Han.; Brum.; shyp v e r s u e c h e " 1. einen Versuch machen. Betschd. Ndrröd. Wh.] 1. suchen. Spw. In diesem Sinn selten, gew. prowiere" Hf. Wer suecht, der fingt (findet); wer 2. in Versuchung führen. Rda. D e r Teüf e l schisst, der stinkt Hf.
Er suecht scho"
versuecht d Welt, s Geld versuecht d L ü t Bf. 3. kosten. Hint wurd d e r neü e Win versuecht Hf. 'welcher vielerley Hf. Dich hätte ich do nit g e suecht zu Wein versucht' GEILER Narr. 18 KLOSTER, finden erwartet Su. Das hätte me" hinder 'Man pringt an Höfen, inn Klöstern vnd dem nit g e suecht vermutet ebd. Goldsonst Häusern eym viel eher eyn trunck stückle s. beim Gehen den Kopf hängen den er versuch, als eyn Buch darinn er lassen Hi. D Nacht s. an einem Ort im- eyn guten Spruch such' FISCH. Garg. 27 mer wieder von neuem nach etwas Ver- KLOSTER, 'den Wein vom heissen Sommer lorenem suchen Liebsd. De" PredU'tex* . . . zuversuchen' ebd. 83. An dir is' e uf der Kanzelstej s. unvorbereitet die Kanzel Köche" verlor e " e e gange", du Versuchs' besteigen Bf. D Soü s. ein Gesellschafts- gar ger n Lützelstn. 'den wyn zuvor ver-
lang nämlich Streit Su. Ja, ich suech dich (mit der Lozern)! abweisende Rede
spiel, bei dem nur Karten derselben Farbe sucht' Hunaw. 1564, ALS. 1858, 297. 'Es ausgegeben werden. Der König ist Richter, soll ouch kein zapfener, noch nieman die Königin klagt und sucht, der Bauer anders, deheinen win uftfin er sy dann vor darf suchen, das Ass ist die gestohlene versuchet' Str. 1461 BRUCKER 542. Zit h er Sau Co. s. auch Saü 2. D Seel s. jem. (seit) gestert hab e i c h noch ke in Mümpfele umbringen (im Scherz gesagt) Co. Mit versuecht keinen Bissen gegessen Dü. 21*
SueCH—SeCHS
—
324
—
SeCHS
hindersi ch . Die flekt. Form auf -e und -i bei Zeitangaben nach der Uhr: Di e U h r is1 halwer sechsi Dü. E Viert e l nöch de n sechse" Dunzenh. Z., geje n de n sechse n Co.; ebenso alleinstehend ohne Subst. Wi e vil hes'? Antw. Sechsi! Co. Betschd. minsechs, m i n e r s e c h s , -t, meins e c h s [miseks 3". bis Barr; misaeks Su.; bei starkbetonter erster Silbe miseks Dü. Ingersk. Rapp.; gleichmässige Betonung beider Bestandteile: minseks Molsh. Illk. Str.K.Z.Han.Lützelstn.; minseks».minarsfeks Mutzig Str. Wh.; mainseks Zinsw.; maeiseks Ndrröd.; mesext Roppenzw.; — BAYER. 2, 2 1 6 . misext Liebsd. Obhergh. Logelnh.; misaext G e s u e c h n. 1. Durchsuchen, fort- Su.; minarsfext Lutterb.; minsekst, mintwährendes Suchen allg. Was is' das für sekst Dunzenh. Eckwersh.\ Beteuerungsw. e G. in d e r Schublade Su. 2. Bittschrift meiner Treu, wahrhaftig / entspricht dem (in diesem Sinne neueres Lehnwort aus frz. ma foi! Syn. min Seel! 'Me müess dem Nhd., dafür älter das Fremdw. Pe- misegs um zwei scho kumme' LUSTIG I 6 2 . 'soll mi Sex e Paar Waade han' MANGOLD tizion U.) O. — BAYER. 2, 2 1 6 . n S u e c h e n s Geberschw., G e suche n s Dü. Co. Kom. 14. Mei sechs, er is» schun wieh n. eifriges Suchen. Do ge t s an e S. der do! Ndrröd. 'Si sin, myn sechs, doch nimm' so jung' PFM. II 2. 's isch miner wege n dem Grosche". S u e c h e r e i f. anhaltendes Suchen allg. Sechs au wohr' HIRTZ Ged. 181. 's isch Loss die S. umg e heit! lass ab von der S. wohr, es isch, min Sechs, kein Gspass' SCHK. 1 8 1 . 'Ich hab min sechs an zelli Hlkr. Düer drüsse nit gedenkt' HORSCH Hüssje S o ü s u e c h e r l i s n. Kartenspiel (s. 22. s is' m. wo h r! Hes' m. recht g e ha b t ! suche"). ST. 'miner Sex' KLEIN 2, 13. M e r chaSachse" [Säksa U.] n. Sachsen, in der Dü. ih e Liebsd. Rda. 'Wo kumme-n-'r her? Vo Sixe, vo n- m mi"sechtn zu nit bruche"! n Saxe, Wo di scheni Maidler uf de Bäume Ich gang uf mi secht dort ane ! Roppenzw. In Osenb. Su. und Mittl. heisst es auch wachse' Co. STÖBER Volksb. 184. Uf mi n sechs! ganz gleichbedeutend mit Sä(ch)sle [Saksla Olti. Hi. Steinbr. n Sier. Mü.; Säsla Lutterb. NBreis. Osenb. dem auch gebräuchlichen Uf mi Seel! Min Ruf. Obhergh. Logelnh. Horbg. Dü.; Säsl sechst, sogar mit Nachdruck min zechst! Obbruck Bf. Illk.; Sesl Weissenbg. Schleif.; Dunzenh. Eckwersh., auch erweitert min Sesl Wörth] n. vorn gebogenes Beil, sechs-ter lö (s. luege") Dunzenh. — VerHippe, Haumesser, Rebmesser, das zum mutlich verderbt aus min Seel; Schweiz. Zerkleinern des Reisigs, zum Abhauen von Schwab, bezw. hess. u. a. DWB. 9, 2780; Baumästen und ähnlichen Zwecken benutzt vgl. auch MA. 2, 506. wird, 'der mit sechzlin holtzet, gibt jhnen S e c h s e r m. 1. Ziffer sechs. Schrib vier pfenning' Kienzh. 1597, ALS. 1854, 86. doch e Sechser, du dummer Bue b , and 'Wer mit einer Axt, Beyel, Sächslein oder ke'n Niner! Dunzenh. M.K. Z. 2. -feheanderem hauenden Instrument in einen maliges Mitglied der 6 Zünfte, welche im Wald gehet . . . soll 12 Batzen Straff Mülhauser Stadtgericht sassen MIEG I 42. büssen' Mü. Feld R. 3. Syn. Hab Co., s e c h z i g [säxtsikM., saextsex W] allg. Steck el löser Rapp., Haumesser K. Z. Brunne™ s e c h z i g e r m. scherzh. für Betschd. — PFALZ 131» Wasser Hi. Str. W a l d s ä c h s l e n. = Sächsle Olti. S c h e p f e n s e c h z i g e r m. scherzh. 1. sechs, s e c h s [saks Fisl.; sfcks u. sfeksi Brunnenwasser Ruf. Co. U.: das Wasser Co. Dü.; sfeks Str. K. Z. Ndrröd.; saeks, wird als Wein gedacht, von dem das Liter sasksa 3«.] Zahlwort sechs. De' Huet het 60 Pf. gilt, oder aber es liegt Anlehnung s. Mark gekoste" Fisl. Abzählspruch s. an Sechs-e-sechziger Wein vom Jahr-
u n v e r s u c h t Part, ohne gekostet zu sein. Spw. U. schmackt nix! man kann erst urteilen, wenn man geprüft hat Betschd. 'Ungversüucht schmeckt nit' M. JB. II 168; ähnl. Dü. Dehli. JB. XI 62. z e s a m m e n s u e c h e n refl. sich aufraffen K. Z. D e rno ch hat e r sich zamme" gesucht un d is' gang en Wh. S u e c h e [S?x Str.; Syax K. Z.; Süx Ndrröd.]f. Rda. Uf d e r S. sin. I. eifrig nach einem Gegenstand suchen. Ich bin uf d e r Such noch ere Ku h Ndrröd. 2. gesucht werden. Wü is' denn jetz numme" dis scharf Messerle wi e der ? Uf d e r S.! Dunzenh.
SeCHS—SiCHT
—
325
gang 1866 vor. 2. Wasser mit Wein zu 60 Centimes bezw. Pfg. vermengt Hf. S e c h s u n d s e c h z i g e r m. Spottname für einen Apotheker Heidw. sachte [säxta U. W.] Kompar. sachtener Betschd. Adv. langsam, vorsichtig. Ge h n nur e biss e l s. um mit dere" Kist e , denn es is1 Glas drinn Lützelstn. 'O neyn, es wird also sacht und schläferig nicht zug e h e n ' FISCH. Bin. 97. — D W B . 8, 1606.
Gesicht [Ksext S.; Ksixt bezw. Ksext fast allg.; Ksixt Str.; Ksext K. Ingenh.; Kasixt W.; PI. -ar] n. Gesicht. Ins G. sage" gerade heraus sagen Gebw. Ich hob s ih m grod ins G e sicht h 'ning gseit, d ass dis nit wo h r is' Dunzenh. Ei ne m in s G. spoüe11 [ipoja spucken] grob mit jem. sein Rapp. Er macht e G. wi e e Aff e , wo Schue h näj e l (Knöchle) frisst Str., od. wie nün T a g e Rege n wetter Steinb. 'Der macht e Gesicht, wie wann er de Essig alle getrunk hat' W. JB. XI 39. De r het e G. wie-n-e vertrete1"*5 Hüe h nerfudle ein blatternarbiges Gesicht Winzenh. A f f r o n t e n g e s i c h t f . 1. Schimpfname für einen, der auch seinerseits gern schimpft. Loss mi ch umg e heit, A.! Mittl. 2. mageres, abgezehrtes Gesicht Steinbr. bei Sennh. A r s c h b a c k e n g e s i c h t n. Vollmondgesicht Str. B a r b e l g e s i c h t n. pockennarbiges Gesicht Str. Mutzig K. Z. Ingw. B u t t e r g e s i c h t n. Gelbschnabel, Vorwitz. Was weis 1 denn du, B.M Str. D r e c k g e s i c h t n. 1. schmutziges Gesicht U. 2. gebräuchliches Schimpfwort. Du mu e s t mi ch au ch noch welle" belüeje", du D.! Str. J u n g f e r e n g e s i c h t l e PI. Calliopsis Elz. S T . K a r f r i t i g g e s i c h t n. ein trauriges Gesicht Henfli. K i s g r u e w e n g e s i c h t « . Blatternarbengesicht Str. K r ü z s p i n n e n g e s i c h t n. boshaftes Gesicht Str. | M e e r k a t z e n g e s i c h t n. Schimpfwort Str. 'So Meerkazgsichtre gunn i Schmedder' PFM. II 5. M i l c h g e s i c h t n. bleiches, feines Gesicht Lutterb. M i l c h s u p p e n g e s i c h t n. = Milchgesicht Lutterb.
SiCHT
—
P f l u t s c h g e s i c h t n. aufgedunsenes, geschwollenes Gesicht STÖBER Mäder 105. P f u t z e n g e s i c h t n. Gesicht voll Pusteln Bisch. Illk. P l e t z e r g e s i c h t n. Gesicht mit Ausschlag bedeckt Illk. R u f f e n g e s i c h t K.Z., R i f f e n g e s i c h t Ndrröd. n. Gesicht mit Borkenaüsschlag, wie es z. B. kleine Kinder öfters haben. R u m p f e l g e s i c h t « . ein runzeliches Gesicht Bisch. K. Z. S c h i s s g e s i c h t Heidw., Scheissg e s i c h t Ndrröd. n. gem. Schimpfwort. S c h l a r a f f e n g e s i c h t n. 1. ein unregelmässiges, verzerrtes Gesicht Bf. 2. Fastnachtsmaske. Ich kauf e m ; r e S. Geud. S c h u m l e f f e l g e s i c h t n. Pockenarbengesicht Str. S i h b e c k e n g e s i c h t n. blatternarbiges Gesicht Su. S o n n t a g s g e s i c h t Su., Sunntisg e s i c h t K. Z. n. schönes, freundliches Gesicht. Rda. Min Arsch gäb e dir e S. so hässlich bist du Su. S u m m e r r ö s s e l g e s i c h t n. Sommersprossengesicht Bisch. S u r m i l c h g e s i c h t » . 1. saures Gesicht; 2. eine stets mürrische Person Hlkr. Teüfelsgesicht n. Hummelblume, Ophrys arachnites KIRSCHL. I, 135; Syn. Spinne n bluem Str. ST.; eis. auch 'Fliegenb l u m e ' PRITZEL-JESSEN 253.
Z u e v e r s i c h t f . Rda. iron. Da s 's' [täs] e netti Z. eine. schöne Bescherung Dü. Horbg.
—
BASEL 328.
b l ö d s i c h t i * Adj. kurzsichtig Hf. — DWB. 2, 142. d u r c h s i c h t i g Adj. wie hochd. D g e molte" Fenster sin d nit d. Bf. d u r c h s i c h ' b e r i g Adj. durchsichtig O. f g e s i c h t i g Adj. sichtbar, 'die gesichtigen creaturen, himmelreich und ertreich, thier und menschen' GEILER Brös. 5, 15 S T . g e g e n s e c h t i g [kajasaxtik Scherw.] Adj. schielend. ü b e r s i c h t i g [ewarsexti Ingenh. Hf. Betschd.; iwarsixtix Ndrröd.] Adj. Adv. schielend. Er is' ü. od. er luejt e biss e l ü. er schielt Ingenh. 'Luscus vbersichtig' GOL. 103. Vgl. Gabele. Sichte, S i c h t i [Slftta Attenschw. Niffer; Sö^ti, Demin. Se^tali Banzenh.]
SiCHT—SUCHT
—
326
/. Milchseihe. In d e r S. wird d Milch g e süfert Attenschw. s. auch Sib u. Si he . M i l c h s i c h t i f . Milchseihe Banzenh. s i c h t e 1 1 seihen. Milch s. Banzenh. — BASEL
267.
Sucht [Süjct 0.; Süxt U.; Süxt Logelnh. M. K.; Süx Dollern] f . 1. Krankheit, Seuche, s is' e S. unger de" Lüt e n eine Epidemie S. D e r Wueste" is' dato e wa h ri S. inger de" Kinge" K. 2. die Sucht (nicht wie sonst d S.) Influenza K. Z. Er het die [te] S. schun bal d e Monet Ingenh. 3. die Maul- und Klauenseuche Su. 4. krankhafte Leidenschaft Bf. s. unter den Zss. 5. schlechte Gewohnheit. Das is' e verdammti S. mit dem lang Mache" das lange Ausbleiben ist verwünscht Su. 6. unangenehme Sache; s is' e fatali S., im Vater dörf i c h au ch nit klaje" Horbg. Dis is' e S. sagt man z. B., wenn einem eine Sache nicht gelingt Ruf. —
BASEL 2 8 4 .
S.
Swz.
2, 417.
BAYER.
2, 219. B l e i c h s u c h t f . wie hochd. U. B r u s t s u c h t / . Bronchialkatarrh, Luftröhrenentzündung, verbunden mit starkem Husten U. D ö r r s u c h t , D ü r r s u c h t [Tersüxt Hi. Ensish.; Ters. Obhergh.; Ters. Ruf. Bf. Hf.; Taers. Su.; Törsüxt Hf; Tirsüxt Ndrröd.] f . 1. Schwindsucht, wobei starke Abmagerung stattfindet. Vom kalte 11 Wasser in d Hitz ni n trinke n het sich scho n menge' d D. g e holt Ruf. De r henkt m'r noch d D. a n d e r Hals so ärgert er mich Su. 2. Andere halten die D. für eine Hautkrankheit Hf. G e i f e r s u c h t f . Maul- und Klauenseuche. Mini ganze Melkerei het di e G. Miitl. G e s u e c h t [Ksyaxt Geberschw.] f . periodischer Rheumatismus. — S. Swz. 2, 418 Gesücht. G e l b s u c h t [Kaelsüxt Str. Wh.; Kälsüxt Su. Dil. Mark.; Kälsüxt Dunzenh. Ingenh.'] f . Gelbsucht. Dis weiss i c h : wenn i c h d G. ha b , bin i c h gel b , un d wenn i c h s Scharlachfiewer ha b , bin i c h rot Mark. Als sicherwirkende Mittel homöo-sympathischer Art gelten: Man nimmt ein rohes Ei und zertritt es im Stiefel, oder man hängt eine Gelbrübe im Schornstein auf Dü. — BAYER. 2, 219. H ä n d e l s ü c h t [H4tlsext M] m. Raufbold.
—
SuCHT—SeD
K e i b e n s u c h t f . 1. (ärgerl.) verwünschte Krankheit O. 2. übtr. Von einer öfter versagenden elektrischen Klingel: s is' e Keiwe n sucht mit dere" Schell Rapp. K l a ü e n s u c h t f . Klauenseuche Barr Bisch. M i 1 z s u c h t [Melssüxt Coi] f Milzkrankheit. R a c h s u c h t f . wie hochd. Bf. U. R o t s u c h t f Masern, Röteln Lutterb. Di e rüot S. die Masern M. 'd Rothsucht' LUSTIG I 92.
S c h l e c k s u c h t f . Lecksucht, Krankheit des Viehes, in der sie alle Gegenstände belecken Liebsd. S c h w i n d s u c h t f . wie hochd. 'Der a d v o k a t . . hedd d'schwindsuchd schunn am hals, unn kurz war dö d'r gschbass' BERGMANN 133. 'Ich krej vur luter Zär noch de Schwindsucht an de Halsch' W. JB. XI40. Im Scherz: E r het d Schwindelsucht Ruf. S p i e l s u c h t f . übermässige Neigung zum Spiel Bf. W a s s e r s u c h t f.wie hochd. allg. Man unterscheidet: Brust-, Buch-, Herz(büt e l)-, Hüt- und Kopfwassersucht Bf. W i b e l s u c h t [Wlwlsüxt Str.; Wewlsüxt K. Z.] f . 1. Nesselsucht, Urticaria, ein Hautausschlag mit stark juckenden, geröteten Anschwellungen Str. K. Z. Mittel dagegen: man schlüpft in einen Mehlsack Hf. 2. auch bei Hunden und Katzen. Letzteren hängt man ein Halsband aus Knoblauchzwiebeln
an ST. — BAYER. 2, 832.
b u e b e n s ü c h t i g Adj. männertoll Su. d ö r r s ü c h t i g Adj. schwindsüchtig Geberschw. Ensish. g e l b s ü c h t i g Adj. gelbsüchtig Ruf. h ä n d e l s ü c h t i g Adj. streitsüchtig Su. Sedel, S e d e l [Sätl Roppenzw. Liebsd. Attenschw. Hi. Eschenzw.; Satl Steinbr. Dollern; Sätl Zinsw.; Setl Str. Rauw. Dehli.; Saetl Wh.] m. Sitz. 1. die Stange im Hühnerstall. 'Der ge h t alle-n-Awe n d mit de Hihnere uf de S.' Dehli. JB. XI46. 2. die Stäbchen vor dem Taubenschlag. Uf jedem S. hockt e Tube Attenschw. 3. ein Stäbchen im Vogelkäfig Eschenzw. —
BASEL 2 4 6 . SCHWAB. 4 4 5 . B A Y E R . 2 , 2 2 3 .
H ü e h n e r s e d e l « « . i . = S e d e l i . 2.Vogelmiere, Stellaria media. Die Blütenknospen werden als Vogelfutter gebraucht Str.
SiD—SieD
—
327
Sid(e) [Sita / . 6". Co. Winzenh. ; Sita m. M. Dü. Mü ff.; Sit f . U. W.; Saelta Ndrröd.} f . I. Seide, Seidenstoff. Das Tuech is l pur S. reinseiden Co. Rda. M e r kann nit alsfurt S. spinne11 Dehli. Ich spinn e d'r ke'n S. ich schmeichle dir nicht Wh. Dër Mann is' vo n S. gspunne" un d i n Kuder gewick e lt sehr grob Bf. 'D' ein spinnt Side' im Reitliedchen 2, 302. 'Mer mennt, der ist mit Sied ufgezoh wàr' W. JB. XI 62. 'gschlaachder noch ass Syd' PFM. IV 2. 2. Kleeseide, Schmarotzerpflanze, welche die Futterpflanzen umwickelt und im Wachstum hemmt Ndrröd. Zss. Side n brid, -müs e l schwächliches, empfindliches Geschöpf Z., -sammet, -watt e . 'Siehdekriedel (Seidekräutchen ?) hübsches, sprödes, geputztes Mädchen' K L E I N , ähnl. s. Bo h ne n krütel ; ob Side n gretel? — B A Y E R . 2, 225. F l a c h s s i d f . Schmarotzerpflanze im Klee, Cuscuta major K I R S C H L . I , 527. H ë x e n s i d f . Kleeseide Ulk. K l e e s i d ( e ) f . wie hochd. D Chleeside spinnt uf d em Bode" fürt Attenschw. s i d e " , s e i d e " Adj. seiden, aus Seide U. E side ne s Fürte Fürtuch, 'wîssi sîdni schdrimpflè' BERGMANN 68. [Si hàt a sasltas Klât, a sasitana Ròk an Ndrröd.]. Aberglaube: Warzen werden zum Absterben gebracht dadurch, dass man sie mit einem seidenen Faden fest umbindet Dunzenh.; s. N E U E A L S . 2 0 1 .
Sidengreck [Sitakrek Gimbrett Dunzenh. Ingenh.] n. Grege; rohe, ungezwirnte Seide. — frz. soie grège. s i d e n g r e c k e n [sitakrèka Gimbrett] Adj. aus ungezwirnter Seide. E side"grecke ne s Fürti. s i d i g [sitik Hi. Hlkr.] Adj. seiden. Aus einem Kinderlied: s spinnt e sidig Fädele Hi. s. Sunne. Sider [Sitr Olti. Ndhsn.) m. Apfelwein. — frz. cidre. fSidevant m. Altmodischer, Mensch mit veralteten Anschauungen Mü. MAT. 4, 53- — frz. ci-devant. Sidian, S e di an [Sitiàn Str.; Sétiàn Ndksni\ m. (meist in Verb, mit dumm, einfältig oder lang Str.); schlimmer Mensch: Ihr sind alli z es amme n growi Sediane! Ndhsn. — ob = frz. citoyen? siede" [sièta Co.; slata Dü.; slata Bf. K. ; sìèta Z. ; sita Str. ; sita Betschd. Ndrröd. ; séta W.] sieden, nur gebräuchlich
—
SieD
in Eier s. 'Der ist nit se s. un nit se bräte' eigensinnig Dehli. JB. X I 4 1 . Part. g e sotte n fksöta]. Hart- oder weichg e sotteni Eier Dü. G e sotte n Wasser zubereitet aus Gerste, Süssholz und getrockneten Birnen od. Zwetschen, Hausmittel gegen Lungenentzündung Hf. Rda. Do gi b ts G e sotte ne s un d G e brote" e s = I. da gehts grossartig, hoch her Hf.; 2. da gibts tüchtige Schelte Dü. 'wenn der probst kompt in die herberg, so soll man jm geben fliegendes vnd fliessendes, gesottens vnd gebrotens' Brünighofen 1510, ALS. 1854, 41. 'allerley gesottens vndt gebrattens' Zab. Hexenprozess 1620. 'Gesotten und gebraten' JB. VI 83. De r lebt in Sottis un d Brotis in Saus und Braus Liebsd. Rda. Dü kumms' m'r g e sotte n gerade recht Ruf. Co. Subst. E G e sottene r ein böser, geriebener Schlingel Obhergh. Hlkr. Su. Osenb. — B A Y E R . 2, 227. in s i e d e " zum künftigen Gebrauch einsieden; z. B. Butter Bf. l i n g g e s o t t e " Adj. lind; (iron.) tüchtig. Das sin d lingg e sotteni O h rfige" g e si"! Roppenzw. s i e d i g [siaetik Mü.; siatik Horbg.; sitix u. siti Str.; sleti Z.; s\ü\Betschd. Lauterbg.~\ Adj. u. Adv. 1. siedend. E Hofe" voll siedis heiss Wasser Ingenh. 'siedig heiss Wasser' G E I L E R Schiff der Penitentz 49 a ST. S is' m'r s. heiss in«ekummen, dass ich noch e Kommission ze mache" hab e Str. 'siedig heiss tous bouillans' (Pasteten) M A R T I N Pari. N. 316. Bes. vom Angstschweiss: 'Siedich warm am Buckel nuff Laafts em, nohrt kummt s' Friere' Lauterbg. E R W . 2 XI 115. 2. rasend, wütend. Er het g e macht wie s. er gebürdete sich wie besessen. Er is' hi nus gerennt wie-n-e siedig e r Teüf e l Horbg. 'Ier lärme jo ganz siedi' PFM. IV 4. 'Diss gitt in der Stadt ererst e siedis Gspött' ebd. 3. verschmitzt, boshaft. E siediger Kerle M. — S C H W A B . 494. B A Y E R . 2,227. PFALZ.
B i e r s i e d e r m. Bierbrauer; Brauereibeamter U. Vgl. die Biersieder- und Bierkieserordnung von Strassburg 1736 JB. XVI 205. ( • K a f f e e s i e d e r m. Kaffeewirt Str. L i m s i e d e r m. 1. Leimsieder. 2. fauler, energieloser Mensch Lobs. 3. Geizhals Str. Ingw. — B A Y E R . 2, 227.
SoD—SuD
—
328
Sod I [Söt Liebsd.] n. zisternenartiger Brunnen, bedeckte Wassergrube. Das Wasser wird geschöpft, nicht etwa durch Eimer heraufgewunden. Zss. Sodburne" II 89 und 192; 'Soodbrun' DAYSP.
f Sod Ilm. 1. Saline Str. 15 Jh. 'Es soll ouch nyemans kein saltz koufen uf merschatz hie zu verkoufen, dann uf dem sode' BRUCKER 425. 2. Flurname Wh. Sode" [Sota Rupri] m. Einsatz, ursprünglich eigener Besitz beim Spiel. Ich ha be miner S. wi e d e r, i ch ha be nix gewunne" un d nix verspi e lt beim Schnellkugelspiel. Sodem [Sütam Z.] m. Satan, Teufel. Der het de n S. in de" Rippe" das ist ein arglistiger, schadenfroher, ränkesüchtiger Mensch Ingenh. Vgl. auch Nuppe". — jüd. Süden, vom hebr. sätän JB. XII 161. Sud [Süt Mü. Str. Z. Wh.] m. 1. was auf einmal gebraut wird. E S. Bier Wh.Mü. ST. Mäder 114. 2. was man auf einmal an Butter oder Fett einschmilzt Str. 3. 'Moment wo das Wasser siedet. E Grumbeer ussem Sudd nemme' Str. CS. 107. —
S . S w z . 2, 4 2 1 . B A Y E R . 2, 2 2 9 .
Sud(e) I [Syta Olti. Heidw. Lutterb.; Syt Logelnh.; Syt U.] f. (Hf. auch n.) Soda, Zss. Sudwasser. — frz. soude. S u d e g o s c h [Sytkö& Str.] f. Laugensoda. — volksetym. aus frz. soude caustique. Sude II [Syta Ingw.] f . feines gewähltes Essen. Hit ha n m'r e S. g e het Ingw. — späthebr. se'udäh JB. XII 161. sudclen [sütla Roppenzw.; sütla Su. Dü.; sütla Co. U. W] 1. schlecht und leichtfertig arbeiten, sudeln. D Wasch is' gsud e It Obbr. 2. schlecht schreiben allg. 3. refl. sich im Schlamm wälzen Mittl. 'Chlei' Maidele, hudle di, Gang in d'Bach unn sudle di!' Anfang eines Kinderliedes Pfirt
STÖBER
Volksb.
129. —
BAYER. 2,
229. annensudelen 1. schnell niederschreiben, hinsudeln. Er het's gschwind ane n gsud e lt Dü. 2. unordentlich verrichten. Was m e r doch dene Kerl heisst, sud e lt e r anne n keinen Auftrag führt er gewissenhaft aus Büst. versudelen 1. verunreinigen allg. Er het sini Deck e l am Buech ganz v e rsud e lt Dü. Wer het dann dene Tisch so mit Dinte versud e lt? Lützelstn. 2. vergeuden Wh.
—
SuD—SeF
S u d e l [Sütl Wh.J f . leichtfertig arbeitende Person. Zss. Sudelpeter. S u d l e [Sütla Mittl.] f . Wasserpfütze. S u d l e r m. 1. Schmierfink, schlechter Schreiber allg. 2. unordentlicher Mensch U. Mit dem S. is1 nix anzefange" Zinsw. —
B A Y E R . 2, 2 2 9 .
S u d l e r ei f . Schmiererei allg. G e s u d e l s « . das Sudeln, die SudeleiDü. U. s u d e l i c h Adj. leichtfertig Betschd. Wh. suden [syta Barr Bisch. Geisp. Ndhsn. Geud.] saugen. A n si ne m Dume" s. Barr, s. auch suge n u. supe". u f su d e " aufsaugen. D Schwamm het alles ufg e sud e t Geisp. us s u d e " 1. aussaugen: e Pfirschi ch u. 2. ausplündern. Do wurd m e r ganz usg e sud e t verliert man all sein Geld Geud. B l u e t s u d e r m. 1. Blutegel Hf. B. ansetze" Geud. 2. Blutsauger, Leuteschinder, Wucherer Geisp. D'e B. g e hörte" all ufg e henkt Geud. Safel [Säfl Schema. Z.] 1. jüd. Vorname Xaver-, 2. Bezeichnung, bes. Schimpfwort, für Juden Bisch. Scherw. Safer, S a b e t , S a b e r t [Säfar Brum. Hf. Rothb. Ndrbr.; Säfara Hag.; Säfart Hf.] Säfat Büst; Säfara Lobs.; Söfart K. Ingenh.; Söfar Geud.; Säwat Wh.; Säwart Dehli.]m. 1. getrockneter Mörtel. D e r Saw e rt is' aller von d e r Mur gefall en Dehli. 2. der abgefallene Mörtel wird benutzt zum Reinigen von Metall- und Holzgegenständen K. Z. Büst. 3. Harngries. Er het S. im Wasser Hf. — Ob zu mhd. safer, frz. safre Kobaltoxyd? Saferi [Skferi Kerzf. K. Z. Lobs.] Koseform des männl. Vornamens Xaver; auch frz. Form Xavier [Ksawje Wilwish.]. Demin. Safär e l Mutzig. fsafferment Fluch. STR. STUD. 3, 142. Safeier [Säfasisr Ingenh. Hf.] Schimpfn. für einen Rothaarigen. Roter S., ge h heim un d leij Eier! Hf. — Abzuleiten aus Savoyer ? Sefe, S e f i g [Sefa6». Geberschw. Osenb.; Saife Rädersd.; Sefik Steinbr. Dü.; Sefik Hlkr. Logelnh. Mittl.; Sefi NBreis.] m. Lebensbaum, Juniperus Sabina. Am Palmsonntag wird er an den „Palmen" in die Kirche gebracht und geweiht; gilt, im Hause aufbewahrt, als heilbringend; bei drohendem schweren Gewitter wird ein wenig
SeF—SeiF
—
329
davon verbrannt Dü. — BASEL 267 Sefi n.; S. Swz. 368 m. BAYER. 2, 231 Sefelbaum.
H ü e h n e r s e f e 1. Vogelmiere, Stellaria media, 'Hühnersip' KIRSCHL. I, 103. Hüt ka^s* im Kanari H. mitbringe" Geberschw. 2. buchsbaumblättriger Ehrenpreis, Veronica Westhalten. S e f e i [Sefaei fngersh.] n. Buchsbaum. Seif e [Saif Felleri. Su. Co. Str. Lohr; Saelf K. Z . ; Saef Barr W.; Ski Bühl Ndrröd. Tieffenb.] f . Seife. Von einem unsauberen Menschen: Dar hat di e W u c h änoch kann S. gesinn Altw. Zss. R a s i e r s e i f Su.
U. —
BAYER. 2, 229.
Schmackseif" ['Smäksaelf Hf. Betschd.; ' Smfeksaf Ndrröd.] /. wohlriechende Toilettenseife. S c h m i r s e i f e f . braune, weiche Seife allg. D e r Bode" wurd vi e l schöner, wenn i h r ih n mit S. butze n Co. W e b e r s e i f e f . weichflüssige Seife, die von Malern gern gebraucht wird, da sie die schmierigsten Farben entfernt Felleri. s e i f e " [säifa Olti.; saifa Steinbr. 0. Str.; säifa Bf.; saelfa K. Z.; säfa Ndrröd.] seifen. D Leff e l s. durchprügeln Olti. in s e i f e » 1. beim Waschen. D . H e m d e r i n seife n Steinbr. 2. beim Barbier. De r Rasierer seift sini Gest mit d e r Hand i n , statt mit e i n e me Bens e l Bf. 3. betrügen, an der Nase herumführen Co. 4. abrüffeln, den Kopf waschen: Eine" in seife" Str. Seifei [Seif! Roppenzw.; Saeyfl Roppenh. Ndrröd.; Seifl Str. Hf.] m.jüd. I. Harn. 2. Menschenkot Hf. 3. minderwertiges Getränk, Bier oder Wein. Der het ü n s aw e r S. anne" g e stellt! Str. 4. schmutziger, grober Mensch Roppenzw. — späthebr. sebhel Mist JB. XII 100. s e i f l e " 1. harnen Kerzf. 2. den Kot entleeren. In d Hose", in s Bett s. Hf. 3. sich erbrechen Obhergh. 4. sich schmutzig machen Roppenzw. 5. geräuschvoll und anhaltend trinken Zinsw. b e s e i f l e " betrügen beim Handel Fisl. verseifle" 1. vollpissen Horbg. 2. mit Kot besudeln Hf. d Hosse" v. Ingenh. 3. überhaupt beschmutzen Roppenzw. 4. betrügen M. S e i f e l t e f . Menschenkot Rapp. Dazu gehört wohl auch Schleifes s. d. seifere", s ä f e r e " [saifara Liebsd. Bf.; safra Dü.; saewara Wh. Dehli.} 1. un~ pers. rinnen, fliessen. An dem Bäum säf € rt
—
SeiF—SuF
s ganz Jo h r G e saft he rus. Das Fässle is' no c h nit ganz b e heb, s säfert als noch e wenig Dü. 1. triefen, durchrinnen, s Fass rinnt; we" n me" s nit macht, Seifert d e r W i " no c h so all use" Liebsd. Vgl. säfze", süfze". 3. geifern; Zss. Säberbasche", -tüechel. — S. Swz. 2, 368. SCHWAB. 390. B A Y E R . 2, 2 3 0 . PFALZ. h e r u s s e i f e r e " vom Heraus schwitzen des Wassers aus der Erde Hunaw. S i f i t z [Sifits Blotzh.] m. Sumpfvogel, Kiebitz, s wird ehalt, d Sifitze chomme". s. auch Fifitz. Sofi e [Söfi Su.; Söfi, Süfi Bebelnh. Dehli. Saarunion; Süfei Bisch. Liitzelstn. Rauw.; Süfei Dunzenh. Ingenh.] weibl. Vorname Sophie. Koseformen: Sofini, Sef, Fei. Demin. Sofeiel Ostwald Z.; Solferle Bebelnh. Str.; Sifferle Dehli.; jüd. d Sipfele. 's' Suffeyel
un sin M u e d e r ' PFM. I I . —
BASEL 269.
sufe" [süfa Felleri. Orbis; syfa allg.; saüfa Bühl Ndrröd.] Part, g'soffe" O. U., gesoff e n W. 1. saufen, vom Vieh, s Kälw e l suft an d e r K u e h Wh. Rda. M e r ka"" de" Es e l a" de" Burne" füe h re", awer suffe" ka" n m e r ih ne nit mache" M. JB. II 167. 2. grob von Menschen gesagt, trinken. Sich voll s. allg. Er suft trinkt gern, ist ein Säufer allg. Jetz ge h t's z e s. singen die Kinder, wenn der Fastnachtszug ins Wirtshaus einzieht NBreis. Freundschaftlicher Wunsch im Zecherkreise: Suf, d ass de verrecks 1 , i ch gunn e d'r nix Böses! NBreis. Das is1 jetz e Hund mit s. er weiss nicht, wann er genug haben soll. Er suft (ka"" s.) wi e e Bürste"binder Neuhof, KETTNER Mais. 28, Mü. MAT. 5, 56, wie e Ochs Dü., wie e Loch, e Ross Hf. JB. VII 195. 'Sufft ass em Binse imm Mage wachse' Mü. MAT. 5, 68; ähnl. W. JB. XI 47. Er suft, d ass d Schwarte" krache" Ruf. JB. IX 126. Wenn de r laüfe" kännt wi e s., tat ih ne d e r Schnellzug nit fange" ebd. Das Übermass des Trinkens tadelnd: Er süft sich noch zuem Narr od. hinderfür Ruf. 'fallen sie mit hend vnd füssen darein vnd sauffen sich so voll, das sie weder gehen noch stehn können' GEILER Narr. 82. 'wann sie genug gesoffen haben' betrunken sind ebd. 16. 'Zinssbrieff versetzen vnd verkauffen, Damit man langer het zu sauffen' Str. 1592, ALS. 1858,67. 'sauffen euch nich voll weins' 1562, ALS. 1862, 77. Zss.
SuF
—
330
Suffgurgel, -hund Dü., -keib Dü., -teüfel
Trunkenbold.
3. saugen, s Kind suft am
Dume n H f . Der löwt h erüs, dass m e r männt, s Erdmänn e l hat a n ih m gesoff en Altw. — B A S E L 284. B A Y E R . 2, 230.
ab s u f e " 1. refl. durch übermässiges Trinken seine Gesundheit untergraben. Er het sich abgesoffen Obhergh. Part. Er is' abg e soffe n Su. 2. tr. nur in der Rda. Er het si ch s Herz (Ndhsn., de n Kraje n
Bf.)
abg e soife n sich zu Tod
getrunken.
an s u f e " 1. refl. Ich suf mi ch hüt a n Obherhg. 2. tr. Er het sich e Rusch a n g e soffe n . D Küe h hen sich Wängst c
(dicke Bäuche) a n g e soffe n B f . 3. Part. a n g e soffe n angetrunken Obhergh. b e s ö f f e " [psöfa Gebw. Co.] Adj. präd. 1. betrunken. 'Um e Besoffene soll e Hauwaue uswiche' Dehli. JB. XI 54. 2. auf-
gebracht, wütend Gebw. h i nin s u f e n in sich hineintrinken Bf. umme s u f e " herum saufen, ohne zu arbeiten Su. us s u f e " [yssyfa allg.] leer saufen, leer trinken. Jetz is' s Kälw e l wi e d e r los gewen an d het d rot Ku h ganz üsgsoffe", ke'n e " Tropfe" me het s'e im Fass ghet Ingenh.
Rda. s Bad u. s. büssen Str.
'Uf denne
muess merr's schaiwle, for dass er 's Bad ussuft' PFM. III 4. v e r s u f e " 0. U., v e r s a u f e " N. 1. er-
trinken (Part, mit sin) allg. der
g e heit
Der Sepp
un d
is' in Kanal is' drin versöffe" Liebsd. 'Der ander Nasezahn kummt her vom Beddelvogt wo isch im Rhyn versöffe' PFM. III 4. 'wenn er sieht, dass einer versuffe will, se holt er ne' E. STÖBER III 200. Er versuft in de"
Schuehe" sie sind viel zu gross für
ihn
Steinbr. Da s 's' [täS] ke in guete r Acker, er versuft bi eine me nasse" Johr er wird
vom Wasser überschwemmt.
D e r Hanf uf
dem Stück is' versöffe" in
Folge
der
langen Überschwemmung abgestorben Dü. Do gi b t's wenie Gerst, bi dem viele" Reje" is' s'e halwer v e rsoffe" Ingenh. Spw. 'Die maine, sie mien uff em druckene
Bodde versüffe sie klagen ohne Not, nicht genug zu haben' Str. CS. 108. 'Nort wann dr unseräns versauft, Kummts nohder
in
de Himmel?' Lauterbg. 2. durch Trinken verprassen (Part, mit haben). Er het sin Vermöje" hor-e-klein v e rsoffe" Z.
lied
mit sw. Verbalform:
Kinder-
'Het s Ross
SuF
—
verkauft, Het s Geld versauft' aus
Reitliedchen Hag. BASEL
113.
STÖBER
einem
Volksb.
86.
—
BAYER. 2, 230.
v e r s o f f e " Adj. 1. ertrunken. 2. dem Trünke ergeben und dadurch herabgekommen Heidolsh. 3. den Trinker kennzeichnend. Dë r het e versoffeni Nas rote Nase Obhergh. v e r s a u f e " [farsaifa ¿Vr.] ersäufen. 'D junge Kätzle dût mer versaiffe' CS. 112. Syn. vertränke" U.
S u f f [Syf f . Mark., m. Str.]
Saufgelage.
Ër is1 wi e der d ganz Stund uf d e r S. Mark. 'Im Suff het er sim beste Frind e Schimpf angedon' CS. 107. 'aus solchen hab ich einen gesehen, der soff ein solchen starcken suff, dasz das glass ein krach liess, vnd entsprang in der mit entzwey' G E I L E R Narr. 5 9 B . — B A S E L 284.. B A Y E R 2, 2 3 1 .
Sufe"s
Obhergh.,
Saufe"s
[Saùfas
Ndrröd.] n. 1. Zecherei. Do is's an e S. 6egange" dann wurde ordentlich getrunken Obhergh. 2. Viehtränke. Bring der Ku h Saufe"s! Ndrröd. G e s u f f ( s ) [Ksyf allg.;
n.
1. anhaltendes Trinken.
Ksyfs Feller»'.]
Das is' der
ganze liewe T a j e G. ! Katzent. W o die Männer z e samme" kumme", gi b t s allewil
e G. vom Teüf e l! Barr.
Du hes' e G.
hüt, m e r meint, de hes' Salz g e schlëckt!
Dü. 2. schlechtes Getränk. Das is' m'r noch e G.l Bghz. S u f e " n. die gekochte Tränke des Viehes Z. Het s Vie h s S. schun? Ingenh.
Sufe"küwel Tränkkübel Z. W. Söusufe" n. Schweinetränke Barr S u f e r [Syfar U.; Saùfar Bühl
Zss.
U.
Ndrröd]
m. Trunkenbold. Rda. E junger S., e-nalter Bëttler B f . — P F A L Z . S u f e r e " f . Säuferin allg. B l u e t s u f e r m. Blutegel Lohr. G ä c k e l u s s u f e r m. Goldlaufkäfer, Carabus auratus Molsh. Anderer Name für
ihn:
Im Teifel sini Grossei, Soldat.
S c h n a p s s u f e r »2. gewohnheitsmässiger Schnapstrinker allg. V o l l s u f e r m. Säufer allg. JB. IX 125. 'Einen vollsauffer den es nicht mässig gemacht habe' M O S C H . II 492. S u f e r e i [Syfarèi Co. Str.; -rei K. Z.]
f . 1. Trinklust, Trinkerei Co. 2. Trinkgelage Hlkr. Suf fus [Syfys Co.] m. Säufer, Lump.
SuF
—
331
s u f e r i g Adj. trinklustig. Ablehnung einer Einladung zu einem Glas Bier: Ich mag nit, s is' m'r nit s. hüt Liebsd. S u f f e t ( e ) [Syfata Liebsd. Steinbr. b. Sennh.; Syfat B f ] f . Trinkgelage. Hait i h r e rechte S. g e ha bt bi der e Täufete? Liebsd. — B A S E L 284. S ä u s u f f e t e f . schlechtes Getränke Meis. s ü f f l e " , s ä u f f l e n [sifla fastallg.; saelfla Ndrröd.] 1. trinken, mehr scherzhaft gesagt Obhergh. 2. kleine Schlucke nehmen, aber anhaltend dabei bleiben Hf. Ruf. S ü f f l e r , S ä u f f l e r [Siflar Str.; Saelflgr Ndrröd.'] m. Trinker. s u f f i g , s u f f i c h t [syfik Ä . ] Adj. gut zum Trinken, trinkbar, 'sufficht' Str. CS. 107. —
B A S E L 2 8 4 . SCHWAB. 5 1 9 .
BAYER.
2» 231. sufer, s u b e r [süfar Urbis; syfar O. U.; saüfar Bühl Ndrröd.; saüwar Wörth; sywar W] Adj. Adv. I. rein, reinlich allg. S. mache" rein machen. Gruss beim Abwaschen des Kohls: We lle n ih r s. mache"? Hüttenh. Ruf. — Jo, e r is 1 dreckig g c nue£! Ruf.; beim Hausputz: Mache-n- ih r s. ? — J o , . d ass d e r and e r (ttäml. Dreck) wi e d e r Platz het! ebd. Si e ha be n s. ufg e 8esse n die Teller leer gemacht Dü. 'ein gweschne hant, die ist vil besser und sufrer dan ein messer licht' BRANT Narr. n o a , 178—79. 'ire zapffen vnd Puncten (Spundej sauffer zumachen vnd beheb' Su. 16-/17. Jh., ALS. 1868, 180. Ich schrib de" Wäschere" ke'n Zit vor, awer ich will süwer gewäscht han Lützelstn. Spw. Am e russige" Kess e l ka nn m e r sich nit süwer riwe" Tieffenb., ähnl. Geud. Horbg. Mit dreckig Wasser ka n " m e r eine" nit sufer wasche" M. JB. II 167. Süfer dresche" gut dreschen, dass keine Körner mehr im Stroh bleiben Dü. K. Z. Ich halte m'r do s Mul s. ich rede nichts da hinein Geud. 'Der halt sich de Buckel suwer' W. JB. X I 44. s is 1 nit s. an de" Wand en es droht zu regnen, der Himmel ist bewölkt Dü. 2. sauber, nett, ordentlich. E süfre r Kerl, e süfre r Burst HENRY CO. s is' e süwer Mäde" Wh. Die Büre"meidle" hän suferi G e sichtle Str. 'Wöhr isch's, 's isch frisch un wyss un het e suufers Gsicht' PFM. I 7. 'Der Gläsler gfallt mer guet, er isch e suufrer Mann' ebd. V 7. E suferi
SuF
—
Fräu is' eps wert U. Wo ich noch süwerer gewen sin Wh. E saufers Mensch schönes Mädchen Ndrröd. De r macht suferi Arwe't O. Iron. Das is' e süferi Wirtschaft Str., e süfri unerquickliche G e schicht Dü. Du bis' m'r jetz e süferer Kamerad! Hf. 'ein sauberer Gesell' KLEIN. E Sufere r ein rechter Schlingel Su. Demin. 'Suferle Schuft' S C H K . 510. Verächtlich 's wird ebbes Süfers g'si si!' STÖBER Mäder 40. 3. vertrauenswürdig, offen, ehrlich. Der is' nit s. dem ist nicht zu trauen Z., Rauw. setzt doppelsinnig hinzu: un d wann er frisch gewäscht is'. Do is' es nit s. da ist's nicht geheuer Hf. Übtr. E r is' nit s. am Kitt e l händelsüchtig Obsteinbr. 'nit süfer am G'häng' STÖBER Mäder 1 1 4 ; s. auch Ghenk. 'suber' GEILER J. Sch. 3. 'suffer reynigen' M U R N E R Bad. 3, 55. 4. vollständig. E r het s. nix rein gar nichts Su. 'In disem iahr (1507) an Sanctae Margarethae abendt verbrandte das Benedictiner Closter zu Sanct Valentin in Ruffach sambt allen kleinodien, silber, documenten und mobilien, man brachte gar sauber nichts mehr davon' Joh. v. Schlumberger: Die Gebweiler Chronik d. Dominikaners Seraphin Dietler, Gebw. 1898, 82. 'die abgötterey . . suber auss t y l c k e n ' 1 5 6 2 , ALS. 1 8 6 2 , 7 5 . — 284. S. Swz. 4 1 8 .
BASEL
BAYER. 2, 2 0 7 .
gottsufer/i Ewe-n-an d ewe" is' e r noch ins Metzjerhanse" gewe s e n \ Dunzenh. Ingenh. — B A Y E R . 2, 244. a(n) ( g e ) s e h ( n ) ansehen allg. Me" gsi eh t eppes a" er ist ein klein wenig betrunken Su. Me" gsi e h t d'r's a" de" A ü g e " a" dein Blick verrät's ebd. wie hochd. Dem sie h t m e r's on, d ass e r nit viel wert is' Ingenh. 'Dem gesit mer am Gesicht an, was mit um ist' W. JB. XI 46. Part. Er is' a"gse h n geachtet, beliebt O. — B A Y E R . 2, 245. dri(n) ( g e ) s e h ( n ) 1. aus den Augen sehen, aussehn allg. Er gsi e h t dri" wie e gstocheni Geiss oder wie e Geissbock uf d em Todsbett Dü. 2. ein Aussehen ih m
22*
SÉHN
—
340
haben 0. Du bis' m'r e Burst, du gsi eh s' emol nett drin! du Schmutzfink! Dü. d u r c h s e h ( n ) 1. hindurchschauen. Iran. Das is' jetz emol schön wolle" Tuech, men sieht jo durch! B f . 2. nachsehen allg. I ch hab sini Rechnunge" durch gse hn , sie sind recht ebd. e r s e h n sehn Str. H f . 'denn diss fröüj i jetz glich, Wenn i eins uff der gass von wittern nur ersieh' Str. 1 8 1 5 B E R G MANN 1 2 2 . 2. refl. Sich eps e. (von Schwangeren) sich versehen, durch Ansehen eines hässlichen oder erschreckenden Gegenstandes dem erwarteten Kind Schaden zufügen H f . — B A Y E R . 2, 246. g e s e h ( n e n ) , g e s i h n [ksa Fisl. Mark.; ksäna Dü.; kssin Dehli.; Ind. Pr. kse, kses, kset Fisl. Dü., 3. Pl. kasin Dehli.-, ksix, ksixs Str.; i)( ksi Saarunion; Conj. kslax Hlkr.; ksä/ Dü.; ksaex1 Lohr; kszex1 Wh.] 1. sehn. Ich hätt di ch nur wotte" gse hn am Owe nd Fortelb. b. Mark, 'damit jhn Gott nicht möcht gesehen' GEILER Narr. 31 KLOSTER. 'Wenn i ne gsych, ze-n-isch mer's wohl wie im e Fisch' PFM. I 3. 'Wan ich die hend leg vff min aug, so gesihe ich di hend nit' G E I L E R Em. 'Schäl nuff — gsich'sch nit?' Str. Ztg. 1902, Nr. 267. 'Nach dem als das mittel geschickt ist, nach dem gesihest du' G E I L E R Em. 56. 'Der lasst sich gesinn' lässt etwas drauf gehen Dehli. JB. XI 57. I ch gsiech's, wenn de m'r im W e g wärs' Hlkr. Do gsächt mer doch nix Lohr. 2. ertragen. I ch ka nn ni' gse hn , \venn men s Vi eh schindet B f . — B A S E L 151. B A Y E R . 2, 2 4 7 .
überseh(n) nicht beachten. Sie hän ihn üwerse1"1 Dü. 'Laster . . die sich albereit vbersehen haben' MOSCH. II 4 8 7 . us seh(n) I. ein Aussehn haben. Er sieht guet us gesund Dü. U. Iron. Das sieht schön us! Su.; ebs. Do sie h t's schön us! K. Z. Rda. Usse h n wü der Tod blass aussehn Z. JB. VII 193; vgl. auch Ittene Seite 83. JB. IX 99. 's siehd uff e nidder us wie e Buddell' E . STÖBER Neujahrsbüchl. 1818, 36. 2. ausersehen. I ch habe mir die schöne Kapp usgse hn Geisp. 3. es auf etw. absehen. Er het s drufusgse hn Geisp. u s e n g e s e h n heraussehen. O. Er is' eso gschwolle", dass er nimm" zue den Aüge n use n gsi eh t.
SEHN
—
verséh(n) [farsaéna Ndrröd.] 1. trans. od. refl. wie hochd. 2. mit den Sterbesakramenten, bei den Kathol. mit der letzten Ölung versehen allg. Er lebt nimmer lang, er is' schon drei Mol v. wor d e n Geberschw. 3. einen Stein v. die obere Fläche eines Steines in horizontale Richtung bringen vom Schlag (s. d.) aus Su. —
BAYER. 2, 2 4 7 .
zu séhn abwarten. Hat man bei einem Gastmahl schon viel gegessen, so sagt man: Jetz könne" mir zusehn! Dunzenh. Ingenh. A n s é h n [Asé Hi.; Asá Rapp.] n. Anschein. s het allewil s A n se h n for mé gé be n (grösseren Obstertrag) a's fern Rapp. U s s e h n [Ysé Hi.; Yssá Su. Co.] n. Aussehn. Er het e guet U. Su., e kränkliks U. Co. u n g e s é h n e [üriksáns Dü.] Part, ungesehen, heimlich. I ch kann gar nit verstehn, dass eso eps u. gmacht wer d e n kann. A n s e h n e 1 1 n. Ansehn. Er steht im e guete" A. Logelnh. A n s é h n s [Ansaéns Str.; Ansáns Hf.; Onsáns K. Ingenh.] meist nach (negat.) Mengbegriffen n. I. Aussehen im Sinn von Trefflichkeit. Dis Spinnrädel het gar ke'n A. ist unansehnlich H f . 2. Ansehen, Würde (bei Pers.). E Mann, wo vi e l A. het ein angesehener Mensch ebd. I n s é h n s |Er]sáns K. Z.] n. Einsehen, Einsicht. Du hes' awer au ch gar ke'n I. H f . So is' es, we nn mer ke'n Ingsehns het! Dunzenh. U f s e h n e " s [Ufsánas Hlkri] n. Aufsehen, Begebenheit. Mués' ke in so U. verfüe h re n ! U s s e h n e " , U s s é h n e n s [Yssána Logelnh.; Yssáns K. Z.] n. Aussehen. Er het ke'n guets U. Ingenh. H f . U f s é h n e r [Ufsánar Ndhsn. K. Z.] m. Aufseher bei Bauarbeiten u. der gl. g e s é h n i g [ksánik B f ] Adj. sehend. Er ist gs. wor d e n er hat sein Augenlicht wieder erhalten. G e s i c h t [Ksixt-SVr.; K s c x t M . K . I n g e n h . Ksét Geisp.] n. 1. Gesicht, Gesichtausdruck. E schö"s G. Geisp. Ingenh. 2. Sehvermögen, Sehkraft. Wenn i ch s G. noch hätte wi e früejer, könnte i ch dis rein Gedruckt au ch noch lese" Dunzenh. •— B A Y E R . 2,
247.
SäJ
—
341
säje n [säja fast allg.; sscja Str.; seja Rittersho. Ndrröd.; sajs Pfulgriesh.~\ säen. Dick s. dicht säen Su. s is' g u e t H a b e r s., s is' als still; auch auf ruhige Zeiten mit günstigen Erwerb$verhältnissen übertragen Steinbr. Wetterregeln: W e r K o r n schun am Egidi (1. Sept.) sägt [sekt], der s nächst Jo h r vi e l Frucht a b m ä g t [äpmekt] Ndrröd. ' W e r sperlichen seiet, der muss krenglichen sniden' Tauler ALS. 1873/74, 264. ' W e r nit saiet, der wirt nit sniden' GEILER.
'Der wil v e r d e r b e n
e dan
zit,
der im nit segt, und andern schnit' BRANT Narr. 58, 15 ALS. 1862, 155. ' W e r Bönen seyet, der darf nit g e d e n k e n , das er linsen schneidet' GEILER EV. mit Ussl. 82 b . 'säyen' FISCH. Ehez. 174, 9 Hf. (D8 a ). 'daz nieman in e w i k e i t schnidet, er s e g e denne hie in dirr weit' Türkh. Ende d. 14. Jh., ALS. 1868, 429. E r het O h r e " , me n könnt e R ü e b s o m e " dri n s. unreine Ohren Su. ähnl. allg. 'somen darein s e c h e n ' Pfetterhsn. 1 5 1 1 , ALS. 1868, 234. 'die Vögel, die nicht säyen' BRANT Narr. 37 (KLOSTER).
Zss.
Säjsack.
—
BASEL
247.
S. S w z . 298. SCHWAB. 4 4 5 . BAYER. 2, 1 9 7 .
a (n) s ä j e n [üsäja Breitenb.; äsäja 0.; änsäja Hf.; önsäja K. Ingenh.~\ ansäen, bestellen. Dis F e l d is 1 o n g e s ä j t Breitenb. i(n) s ä j e n ansäen, anpflanzen, bestellen Betschd. D Mueter het e Ländli im Garte" i n g e säjt mit Türlips Sier. v e r s ä j e n fertig säen. H e s ' versäjt ? Antw. N o c h ni' ganz, i c h ha b e noch z w e i Stückler ze säje n , d a r n o c h haw-i c h versäjt Dü. L ü g e n s ä j e r [Lijasäjar Betschd.; L i j a ssejar Ndrröd^\ m. Lügner. 'Hürenwirt und würfeltrager, Hüppenbuben, lugensager, Der sin frow eim andern lat Und falsche spiel getriben hat' MURNER Narr. 62 Gödecke. 'aller Zauberer vnd L u g e n sager grewel' Berstett 17. Jh. ALS. 1854, 244. ^ 'Lügensägerin'
MOSCH. I 278.
S ä j e t [Säjat, Sajat, Ssejat wie beim Ztw.] m. ( f . M.) Saatzeit. Im letste n S. ha b e " m'r schlecht W e t t e r g e h a b t Liebsd. Bauernregel: W e n " d e r spot S. g e rot e t , söll's ke i n V a t t e r im So h n saje n Bf. s. gerate". 'Sementis der Säyet, zeit des
säyens'
S. Swz. 298.
GOL. 408.
—•
BASEL
247.
—
SäJ—SaCK
G e r s t s ä j e t m., seltener f . Zeit der Gerstenaussaat K. Z. W e i s e n s ä j e t m. Zeit der Waizensaat K. Z. Sack [Säk allg.; PI. S e k ; Demin. S e k l a Liebsd. M., S a k b O.; Sakl K. Z. Han.; Ssekl Str."\ m. 1. Sack für Getreide, Kartoffeln usw. (J. auch Stumpe"). M'r hän drissig S e c k (voll) g e m a c h t geerntet Dü. Ein S. voll Kartoffeln wiegt 130 Pfd. Gebw., 132 Thann Rapp., 1 3 2 — 1 4 0 Altk., Ißo Schlettst. Barr Erstein Molsh. Bisch., 152 Str., 154. Ndrbr. Rda. s is' finster wi e im e S. allg. Dis K l e i d henkt am (an ihm) w ü e S a c k hat einen sehr schlechten Schnitt Z. JB. VII 197. Er hat s L a c h e " un d s H ü l e " in ei n e m S. Str. (Säckle Barr). E K a t z im S. käufe" etwas unbesehen an sich bringen, übtr. eine Jungfrau heiraten Wh. Do is' d e r S. d e " Bend e l nit w e r t die ganze Sache hat keine Bedeutung Hf. 'Der den s a c k uff hebt ist glich dem der in stilet' GEILER, ALS. 1862, 155. ' W e r de S a c k hebt, ist e so gut w i der w u enin schitt' W. JB. X I 47. ' S a c k one boden, es gat o b e n und unten us'
GEILER,
ALS.
1862,
155;
vgl.
Heb-
amme"sack u. Pfaffe"sack. Spw. 'Es sucht keiner keinen im sack, er sey dann zuvor darin g e s t e c k t ' ebd. 'Nuss durch ain sack beissen' sich vergeblich um etw. bemühen MURNER Schelmz.
67.
Rda.
Uf
de"
S.
schiäst me n , un d den E s e l meint m e " Bf. Scheinbarer Fluch: H e b d e r S. jetz unde" dief! Winzenh. b. Co., od.-. H e b , d e r S. is' rund un d unde" d i e f ! euphem. für H e r r g o t t s a c k e r n o n d e d j e ! Co. Rda. E r is' heüt [haeit] im Narre" iwer de" Sack g e s p r u n g e " ist nicht gut gelaunt Ndrröd. 2. die Menge von Trauben, die auf einmal gekeltert werden M. Z.; in dieser Bed. auch das Demin. Säck e l bei kleiner Menge. Vgl. Satz 3. 3. Tasche in den Kleidern. H e s ' aü c h e S. drin? fragt man Kinder, die zum ersten Mal die neuen Hosen anhaben. Ist es so, dann schenkt man ihnen eine Kleinigkeit hinein Dü., eine Geldmünze K. Z. Gassenhauer mit hochd. Formen: A c h , ich bin so müde, A c h , ich bin so matt; Ich ho b ke'n Geld im Port e monnaie Un d hob au c h ke'ns im S. Dunzenh. Ditschi S e c k Hosentaschen, die vorn oder hinten, mit wagerechter Öffnung,
SaCK
—
342
nicht auf der Seite (nicht mit schrägem Schlitz) angebracht sind. I c h fing d e r S. nit; i c h kumm nit in S. mit de m Elle"boge n ich habe kein Geld Steinb. Ich kann {od. kumm) mit d e m Elle n bauje n nit in de n S. sagt ein Geiziger K. Z. Ein en im S. han sich jem. durch Vorschüsse gänzlich verpflichtet und zu willen gemacht haben Dü. In d e r S. stecke" überlisten: Dene könnt m e r ze h "mol in d e r S. stecke", er gät nix merike" Co. 'Der ist in ken Sack se bringe"' ist schlau W. JB. XI 43. Er het s Mul im S. schweigt sich aus Gebw. Ruf. Str. Zss. Sackgeld, -tuech, -u h r. 4. grosser Bauch Heidolsh. 5. Gebärmutter des Viehes. 6. Hodensack. Er is' uf d e r S. gheit Eschenzw. Schleck m'r de n S.! Schmeck m'r in d e r S. lass mich in Ruhe! Fisl. 7. Regenwolken. D Sunn is' in de n S. gschlupft, more e n gi b t s Reje" Z. s hat e S. geje n Dehlinge" nach D. zu ist's finster am Himmel Wh. 8. f Hure-, Bsp. CS. Hist. Wb. Das Dentin, ist von der Bed. 1. gebräuchlich. I c h ha b mi n Säckele usgelert gebeichtet Kaysersbg. Eine-n-im Säck e l han a) einen ärgern: Hit hä n m ; r d e r L. im S. ghet, m'r hän i hn eso verzürnt, d ass er bal d furtgeloffe 11 war Str.; b) über einen Abwesenden sich lustig machen, durchhecheln Str. 'Ja s isch merkwürdig was d Litt for e Pläsier henn, wenn sie eine e bissei in's Seckel könne nemme durchhecheln' ELSASS 1894, Nr. 38, S. 2, Sp. 3. Demin. im Kinderscherz s. Floch. 'schäme dich nicht das Säckle selber vnter dem Mantel zu nemmen' MOSCH. II 8 0 9 .
—
BASEL 2 4 7 .
B A Y E R . 2,
220. HESS. 335.
A n h e n k s a c k m. Tasche, die um den Leib gebunden wird, von Holzmachern gebraucht Felleri., von alten Weibern Mittl. Horbg. B e t t e l s a c k m. Betteltasche U. Rda. s. Söu. 'ärger (vmbgegangen) als ein Saw mit einem Bettelsack' MOSCH. I 483. B r e s t e n s a c k m. Mensch, der viele Umstände macht Ruf .; eigensinniges Kind M. B r i e f s a c k m., - s ä c k e l n. 1. Anhängetasche, worin der Briefträger die Briefe mit sich führt. 2. Demin. Briefumschlag, Kuvert K. Z. Hag. s. Briefscheid(e). — BASEL 40.
B r o t s a c k m. I. die Tasche zum Mitnehmen des Essens aufs Feld Dü. 2. das Essen selbst Logelnh.
—
SaCK
B r u s t t ü e c h s ä c k e l [Prüstisakl K. Z.] n. Westentasche. Syn. Schile'säckel. B u e s e n s a c k m. innere Tasche im Rock Pfast. D i c k s a c k m. dicker, plumper, unbeholfener Mensch U. Der D. frisst alles für sich, un d Fraü un d d Kin d se h n us wi e d Heüschin wie das Getreide auf magerem Boden Illk. 'Geht di W a g l e knickknack, Schlof, du kleiner Dicksack' aus einem Wiegenliedchen STÖBER Volksb. 8. D u d e l s a c k [Tytlsäk allg.] m. I. Dudelsackpfeife. 2. Glimpfwort für Gott. 'Du grosser Dudelsack! W a s isch diss for e Gyz' PFM. II 2. 3. scherzh. dicker Bauch. D e r D. is' 1er ich bin hungrig Ruf. 4. dicker Mensch Hattst., dazu langsam Gebw. 5. Betrunkener Dollern. Rda. Er is' voll wie-n-e D. betrunken Schlierb. 6. Schweinemagen, gefüllt mit Fleisch, Kastanien, Gewürz, Tunke usw. Ruf. f D ü p p e l s a c k Rda. 'wer mer ausgibt, denn er magk, den schlag ich mit dem D.' erkläre ihn für einen Narren MURNER Mühle 1463 f . vgl. 1084, 1093, 1128 und 1230. ,'vber den D. der feit' ebd. 1160. — vgl. den Düppel bohren = den Esel bohren DWB. 2, 1567. Ist Dobel lolium temulentum ebd. 1197 hierherzuziehn ? E m s e n s ä c k e l n. die kitzliche Stelle am Ellenbogen, eig. Ameisensäckchen. Der hat m'r ans E. gestosst Dehli. JB. XI 55; vgl. auch Narre n beinel. F l a t t i e r s a c k «z. Kinderspr. Schmeichler. L u e g nur de" F., wie er flattiere" ka n " Dü. F l a t t ü t e l s a c k [Flätytlsäk NBreis.} m. Schmeichler, vgl. auch Flattüt unter flattiere". F r e s s s a c k m. Nimmersatt, Vielfrass Olti. Heidw. Mütt. F r u c h t s a c k m. Getreidesack U. D e r F. halt 6 Sester un d aü c h siwe" Bf. G e d u l d s a c k m. in der Rda. D e r G. is' m'r usgange" ich habe die Gedidd verloren Str. G e l d s a c kwz.j-s äc k e 1«. Geldbeutel allg. Uf d e r G. rede" ein Trinkgeld fordern Gebw. G i f f s a c k , s. unter Giff. G o t t s ä c k l e n. Klingelbeutel M., - e l Saarunion. G r u m b e e r e n s a c k ^ . Ingenh., G r u m b i r e" s a c k Geud. m.Kartoffelsack. 'manche Krummbeersack'
E . STÖBER II 1 6 7 .
SaCK
—
343
H a b e r s a c k O., H a w e r s a c k U. m. 1. Tasche, mit Hafer gefüllt, die den Pferden um den Hals gehängt wird Mittl. 2. Brotsack der Holzhauer Dollern. 3. Schulra7tzen Roppenzw. 4. Tornister der Soldaten allg. 5. dicker Bauch Mittl. 'So sing ich nit den Habersack' obscönes Lied M U R N E R Luth. Narr. 579. H e b a m m e n s a c k m. Tasche der Hebamme U. Spw. s. Bode", s. auch Pfaffe n sack. H e r d e p f e l s a c k wi. Kartoffelsack Eschenzw.; ErdM. H i r n s ä c k e l 11. Blinddarm Lobs. H o p f e n s a c k Heidolsh., H u p f e n s a c k U. m. wie hochd.; vgl. Hopfe n . H o s e " s a c k m. Hosentasche allg. Er kennt s so guet a ! s sin H. gründlich Hi. I c h kenn die Gegend wie min H. sehr genau Su. 'was stehen ihr hie mit den händen in den hosensäckhen müessig' PETRI
478.
I n n e n w e n d i g s a c k m. Innentasche im Kittel Heidolsh. K a u t s c h i s a c k m. Kautschuksack. Er muess drei Jo !l r in d e r K. drei Jahr beim Militär dienen Steinbr. K n ö p f l e s a c k m. Mensch, dessen Leibgericht Knöpfe (d. i. Knödel) sind Hi. PI. Knep'elseck Spitzn. Wh. K o m m i s s a c k ['Xümisäk .S.; Kümisäk 0.\ m. breiter, niederer Sack für Mehl, Kartoffeln, wie solche bei der frz. Militärverwaltung in Gebrauch sind Roppenzw. Steinb. b. Thann. K u r z f u e t e r s ä c k e l n. Säckchen mit dem Pferdefutter, den Pferden angehängt Bisch. K r ü t t e r s ä c k e l [Kritarsakl U.] n. Säckchen mit allerlei Arzneipflanzen. K u t t l e n s a c k m. (derb) Bauch Hi. L o h s a c k m. wie hochd. Taub wie e L. stocktatib Ingw. ¡ • L u p ' s a c k [Lopsäk Wh.] m. Doppelsack mit der Öffnung in der Mitte. Vgl. Weidsack. M a l t e r s a c k m. grosser, weiter Getreidesack Attenschw. M c M s a c k m. Mehlsack. Dick wie-n-e M. tmbeholfen dick Ruf. M u t z e n s a c k m. Rocktasche Geud. N e b e n d s s a c k [Newotssäk K. Z.] m. Innentasche im Rock. P f a f f e " s a c k m. I. Tasche (auch Bauch) eines Pfaffen, Geistlichen. P. het ke'n
—
SaCK
Bode" Geberschw. 2. Schimpfw. für einen Geistlichen Mü. MAT. 5, 68 Dunzenh. f P f e f f e r s a c k m. Spitzname der Spezereihändler, Krämer Str. 1592. 'Viel pfefferseckh vnd kauffleuth reich' ALS. 1858, 81. P l ä t z e r s a c k m. Rindsmagen, Blättermagen Ingersh. P l u m p s a c k » « . I. dicker, schwerfälliger Mensch Roppenzw. Str. 2. Kinderspiel, wobei mit dem geknoteten Taschentuch (auch Plumpsack genannt) Schläge ausgeteilt werden. 3. Kartenspiel, wobei die Verlierenden Knüffe und Stösse erhalten Z. P u m p e l s a c k m. Tasche, die sich die Weiber um den Leib binden, um die fehlende Kleidertasche zu ersetzen Steinbr. P f l u m p f s a c k = Plumpsack m. I . g e knotetes Taschenttich, bei gewissen Spielen benutzt Su. 2. dicker Mensch Logelnh. R e i s e s a c k m. I. Reisetasche Su. U. 2. Handkoffer Hi. S ä j s a c k m. Sack, woraus der Sämann den Samen nimmt; über der Schulter, um den Leib befestigt, getragen H f . S a m e n s a c k [Sömsäk Steinbr.] m. dass. S c h e l l e n s a c k m. Scrotum M. S c h i l e ' s ä c k e l n. Täschchen in der Weste. S c h l a m p s a c k m. Schimpfname für ein unordentliches Mädchen Co. S c h l e p p s a c k m. I. f'dass ich sie mit dem Sch. schlag umb das haupt' erkläre sie für Narren M U R N E R Mühle 1363. 1393. 2. flg. Bürde, die man sich auflädt, wenn man für den Unterhalt einer Person sorgen will; lästige, anhängliche Person, oft Ehefrau Dunzenh. 'Vor solchen argen, schnöden, nichtswerdigen vnnd verfluchten schlöpsecken wolle Gott einen jeden frommen Mann trewlich vnd Vätterlich behüten' G E I L E R 64. Narr. S c h n a p p s a c k ['Snäpsäk, vielfach dtirch Volksetymologie zu 'Snäpssäk umgedeutet Dil. Bebelnh. B f . Barrj m. 1. ein langer aus Leinwand verfertigter Sack mit einer langen Öffnung auf der Seite. Er wurde (jetzt ist er fast unbekannt) über eine Achsel gehängt B f . 2. Tasche zum Mitnehmen des Essens nach auswärts Dü. 3. Innere Tasche in Rock oder Weste, wohin man Gegenstände steckt, die man nicht gern verlieren will, u. a. auch die Schnapsflasche. Was i ch nit gern verliere"
SaCK
—
gät, steck i c h i" de n S. Barr. Die Butell steck i c h in d e r S. Bebelnh. 4. Tasche unter dem Frauenrock M. S c h o l l e " b i r e n s a c k « z . Schollenbirnensack Eschenzw. S c h u e l s a c k Mü., S c h u e l e r s a c k 0. K. Z., S c h u l e r s a c k Betschd. m. Schultasche. 'Wo hänn err e'ire Schuelsack?' STÖBER Mäder 23. 'Bis merr 's fimfte Grosskind daufe, Muess i d'r e Schuelsack kaufe' ebd. 54. Rda. 'Ein stück vom schulsack gefressen han' ein Halbgelehrter sein G E I L E R , A L S . 1862, 157. 'Das latein hab ich vergessen, wie wol ich hab eyn schülsack fressen, den hab ich nit verdouwet gantz und kan noch eyn latinschen dantz' M U R N E R Schelmz. S e e l s a c k m. Magen U. W., in der Rda. D e r S. fällt m'r fast hi nab so hungerts mich Rothb., g e heit m'r fast hi na b Bf., fällt m'r h era b Raum. S o ü s a c k m. Schimpfname für eine dicke Person Co. 'Sausack Schlemmer, Fresser' K L E I N . S p r e u e r s a c k ['SpröjarsäkZ>Ä.; Sprejarsak K. Z.; Spr0warasaekl Wh.] m. Bettsack, mit Spreu statt Federn gefüllt. S t i m m s a c k m. Stimme (Kehlkopf). Er het e guete r S. Dü. D e r S. is« verrost e t er ist heiser ebd. Er het d e r S. v e rlore n er hat keine Singstimme mehr Str. S t r a ü s a c k O. Bf., S t r o h s a c k Str. K. Z. Betschd. m. Strohsack. Ausruf des Erstaunens: Eh, du allmächtiger S.! Su. O, du lawendicher S.! Str. Zss. Strohsackwalzer. S t u m p e n s a c k m. Sack, der keinen Hektoliter Getreide hält Dü.; vgl. Stumpe". T o r n i s t e r . s ä c k e l n. Futtersäckchen, am Wagen hängend Bisch. T r a b e r s a c k [Träwarsäk Su. Mutzig] m. Traubenmenge, die auf einmal in den Trottkasten kommt Su. Isst einer viel Trauben, so muess er e T . im Buch hän Mutzig. T r a g s a c k [TräüsäkS/r.] m. 1. Gebärmutter der Tiere. 2. Tragkissen Wh. U h r e n s ä c k e l n. Uhrtäschchen U. W a r t e l s a c k m. I. Fischnetz. 2. kleines Netz, worin die Holzhauer ihre Kartoffeln mitnehmen Mittl. W a s s e r s a c k m. I. der Teil einer Tabakspfeife, wo sich der „Saft" sammelt. D Pfif quallert, de mues 1 d e r W . uslere"! Katzent. 2. Harnblase Su. 3. der wäs-
344
-
SaCK
i
serige Teil einer Kartoffel Dü. 4. dicker Mensch Obhergh. W e i d s a c k [Weitsäk M.; WaitsäkS«. Lebert. Bf.; Waeisäk K. Z.] m. Umhängetasche zum Mitnehmen des Essens auf die Weide Su. Der Doppelsack aus Leinwand wird über die Schulter hängend oder vom Esel getragen. Die Öffnung befindet sich in der Mitte, der vordere Teil gleicht dem hinteren. Daraus erklärt sich zu der Rda. „Es ist mir ein Tun" d. h. einerlei, der Zusatz eines anderen: Ei n tue n is' e W . ! Su. Lebert. Bf. 'Er sol ouch mit jme bringen sinen knecht der sinen watsack fürt' 1354, ALS. 1854, 87. 'Mantica waatsack, weidtasch' GOL. 226. — mhd. wätsac Reisetasche. Z w i l c h s a c k m. dicker Mensch Roppenzw. s a c k e " I. etw. in einen Sack füllen, wobei durch Heben und Fallenlassen der Inhalt zusammengeriittelt, gesackt wird. Mir hä n d e r Hopf e n gsackt Osthsn. 2. einen niederwerfen, zu Fall bringen Str. 'Si henn ne glych erkennt, wie si ne henn uf de Bodde gsakt' PFM. V 3. 'Au noch, wie m'r uff's Loch in G'spass d'Kammerade macht sacke' HIRTZ Ged. 232. [tix säkt s] du fällst noch M. 3.fallen, wie ein Sack M. Er is' guet gsackt Dü. 'Wie die (Dracher) gsackt sinn uff's Latädel' C. Boese S C H K . 200. Daher abe s. NBreis., h era b s. Dil., h erunder s. NBreis. — B A S E L 247. S. Swz.
2, 297.
BAYER. 2, 2 2 1 .
HESS.
336.
hin s a c k e " hinfallen Str. NBreis. 'hin sacken wie einen Sack hinwerfen, hart hinfallen' K L E I N . h i n i n s a c k e " hineinfallen, auch übertr. W e " " m e r nix kann, sackt m e r bim Exame" nin Molsh. in s a c k e " I. in Säcke füllen. Morje" sacke" m'r de" Hopfe" i" Mütt. 2. in die Tasche stecken Mü. Has 1 numme" solle" gesinn (sehn), wi e d e r die paar Pfenning so schnell inngesackt hat Altw. 3. herunterhauen. Ich han umm (ihm) e paar Gedichdichi (tüchtige) inngesackt ebd.
—
BASEL
179.
BAYER. 2, 2 2 1 .
u f s a c k e " hart auffallen Bebelnh. s a c k s e " [säksa Mütt. bis Han.] I. wie ein Sack fallen. Der is1 awer dismol uf s L o c h g e sackst! Geud. 2. einen zu Fall bringen (z. B. auf der Eisbahn), oder wenigstens an die Füsse stossen, um ihn schneller gehen zu lassen Str.
SaCK
—
345
a n e s a c k s e " i. hinfallen Illk. 2. heftig auf den Boden setzen. Sacks dis Kind nit so ane! Illk. hi n a b s a c k s e 1 1 hinabfallen Mütt. s ä c k l e " [saekla Wh.; sèkla Dehliï] mit Kunstdünger bestreuen. Sacker = frz. sacre, sacré nur in Zss. S a c k e r b l ö [Sàkarplé Hüss. Hlkr. (daneben Sàkarplîa) Su. ; Sàkarplê Dit.] i. leichtes Fluchwort. 2. (fast als Adj.) verwünscht. De bis1 e s. Bueb Hüss. — frz. sacrebleu. BASEL 247. S a c k e r d i ( e ) , S a p p e r d j e [Sàkartia Olti. Heidw.; Sàkartja Liebsd. Hi. Su. Dü.; Sàkrtiè M.; Säksrtjgüßßr.; Sàkortjè Bisch.; Sàkartje Z. ; Sàpartjé Är.] I. leichtes Fluchwort. 'Sackerdi' Hag. H. 2. Nichtsnutz. Der S.! H f . 3. auch als Adj.: Das is' e s. Nitnutz! Liebsd. Du sackerdjes Lueder! Dü. E säck e rdis Ketzer! Säsolsh. Hag. Gassenhauer mit frz. Bestandteilen: Schätzele, es-tu fâché? Sackerdja, warum? Jetz lëck dü mich im A-e, D Kilwe" sin d h erum Dü. Verdrehung und Erweiterung: Schneckerdidje ['Snèkartitje] noch emol, was is1 do los? Zinsw. — frz. sacredié. BASEL 247.
S a c k e r n o n d e d j e [Sàkernùntatja Liebsd.; Sàkarnùntatja Su. Dü.] I. Fluch. Herrgottsackernondedje ! Su. 2. Adj. verflucht. Das is1 e s. Cheib ! Liebsd. 3. Drohung: Wart i ch will d'r „S." zeige"! Liebsd. S a c k e r l o t , S a p p e r l o t [Sàkarlot Su.; Sàkarlût Geud. ; Sàkarlôt ti. Sàkarlôtwela Hf.; Sapgrlöt Liebsd. Co.; Sàparlôt Hi. Dü. ; Sàporlot Su. Hlkr. Winzenh. ; Sàparlôt Bf.; Saparlöt H f ] 1. leichtes Fluchwort. S. noch emol! Dü. Herrgott Sack e rlot noch emol ! Geud. DeüfMsapperlot, wie kumms' du dohër? Str. Jetz will i ch still han, Sapperlot! ebd. Das is' e S. dummer Es e l! Liebsd. 'Grannade Sabberlot! s wurd aim jo dürmli ehnder dass merr so viel erroth' PFM. I 6. 'Poz dausig Sabberlot: Wemm hat so ebs geduddelt' ebd. IV 1. 2. Teufelskerl, scherzh. Da s •s' e kleiner S. Str., auch Zss. e Sapperlotskind Teufelsjunge ebd. 'Mid reddè unn mid mienè wissè die sapperlot die wibslidd zè g'winnè' BERGMANN 112. — BASEL 247.
S a c k e r m ë n t , S a p p e r m ë n t [Sàkarmant Banzenh. Su. Co. Hf.; Sàkarmaent
—
SaCK—SeCK
Str. ; Säkarment Ingw.; Säpsrmant Liebsd. Gebw. Ä . ] Fluch. Wi>t, S., folge11! Liebsd. S., halts' nit bal d s Mul! Co. Dis is', S., nit wo h r! Logelnh. Reimvers: Mit viel Händ is' gli ch viel g e wend e t, Aw e r in d e r Schüss e l is' d e r Sapperment Su. Sackerments Buewe" verfluchte Kerle Su. Verstärkungen : 'Poz Hekke Sapperment! Lytt nit mit dere Glock' PFM. IV 4; Herrgottsackerment Su., Helle n sackerment Ingw., Himm e lsackerment Banzenh. 'Poz Himmel Sapperment! Du Grubfei du' PFM. IV 3 ; 'Potz Kiechelwattersapperment!' MANGOLD Co. Kom. 94. Murd s sapperment Mordsackerment Weyersh.; Sternsäckerment K. Z. Han. Betschd. s. auch safferment, Saliment, Sapristi. —• BASEL 247. BAYER. 2, 2 2 1 .
S a c k e r m i l l i o n [Sakarmiljön Säsolsh.; Säkarmiljön ///".] Fluch. S a c k e r m i l z Fluch- und Beteuerungswort Zinsw. — Milz verdreht aus frz. mille. Säcker m. Traubenrückstand auf der Kelter Ingw. — SCHWAB. 446. BAYER. 2, 2 2 1 .
säckere" [seekara Ndrröd.] springen, laufen. Der kann aw c r s.! •— s. auch seckle". Seckel [Sekl allg.] m. 1. Geldbörse H f . 2. penis, Hodensack M. H f . 3. Scheltwort. Du bis' e dumme 1 S.! Su. — BAYER. 2, 222. B l e t z e r s e c k e l m. 1. unreinlicher, bresthafter Mensch Co. 2. Tölpel Rapp. D ö s s e c k e l [Tesekl Obhergh.] m. dummer Mensch. G i f t s e c k e l m. boshafter Mensch Obhergh. G r i n d s e c k e l [Krentsekl Dunzenh.; Krent- Str. Ingenh. H f ] m. sehr derbes Schimpfwort. ( • H a r s e c k e l [Hörsekl Mü. Ruf.] m. Haarbeutel. Auf die Frage Wo is' e r? die ausweichende Antwort Zu Wissebibb e l, wo d Gäns Horseck e l trage"! Ruf. 'Hat e Horseck e l' ist betrunken Mü. MAT. 5, 66. 'Hohrseckel Haarbeutel. Im Spass: jeder der einen Haarbeutel trägt' KLEIN. s. auch Kapperschlappersche, Belzbummere n . H u e r e n s e c k e l m. liederlicher Lump Scherw. K a t z e n s e c k e l ['Xätsasekl i1.] m. 1. Branntwein. 2. Trunkenbold.
SeCK—SoCK
—
346
L u m p e n s e c k e l m. I. Nichtsnutz; stets betrunkener Mensch Steinb. 2. verkommenes Frauenzimmer Pftilgriesh. P l a ü d e r s e c k e l [Pläytarsekl Ruf.] m. Schwätzer, s is' e dumme' P. von einem, der dumm schwätzt Ruf s. auch Geiferi 2. R o s s s e c k e l m. schwarzes Radiergummi Co. S c h a f s e c k e l f ' S o f s e k l Bisch.] m. I. Rute des Schafbockes Bisch. 2. Schafskopf (Schimpfwort) Heidw. Rapp. S c h l a p p s e c k e l » « . I. schläfriger Kerl Obhergh. Du bis 1 e S. un d blibs' e S. Wittenh. 2. niederträchtiger Mensch Liebsd. S ö u s e c k e l m. Schimpfname Hf. S p r i t z s e c k e l m. Schnapslump Niffer. S t i e r s e c k e l m. Schimpfname Hf. W e r k t i g s e c k e l [Wärtiksekl Rixh.] m. Werktagsseckel, roher Schimpfname. Rda. Dümmer si n a ! s im Teif«l si n W. Z i g o r i s e c k e l m. roher Schimpfname Rixh. seckle11 1. coire Illk. 2. springen, laufen S. 0. W e r cha nn im beste" s. ? Attenschw. ab s e c k l e " 1. schnell davonlaufen. S. 0. Wo d e r Weiw e l e e kumme n is', sin d si e abg e seck c lt Hattst. Osenb. 2. etwas absehen, nachmachen Co. u m m e s e c k l e " herumlaufen Su. u m m e n a n d e r s e c k l e " umherlaufen Su. v e r s e c k l e " I. jem. arg mitnehmen im Spiel oder Streit Ndrröd. Su. 2. erwischen. Si e hän ih ne verseck e lt am Fische" Su. 3. schelten. Gest e r n bin i c h hundsmässis verseck e lt wor d e" Illk. 4. zum besten halten Hi. Ensish. 5. verraten Co. f ' S e c k l e r Handschuhmacher' K L E I N . V e r s e c k l e r m. Angeber, Verräter Heidw. Sicke, S i c k e n e f . schlechte Weibsperson 0. ST. — I. Sicki. s i c k l e " [sikla Dü.] beschlafen. sickeren [sekra Su.; sikra Illkr.] sickern. s Wasser sickert dure, i" d e r Bode" Su.
SoCK—SuCK
—
Socke" I [Soka Obsteinbr. Lutterb.; tenschw. Ruf.
Roppenzw. Heidw. Soka Ensish. AtS ö k f . Co. HENRY?
Su. Dil.;
Soka Obhergh. Co. Katzent.; Soka U.; PI. ebenso; Demin. PI. Sekla U., Sekalar Co.] m. 1. Socken, Fussbekleidung, entweder ein kurzer Strumpf oder ein Filzschuh, über dem der Holzschuh getragen wird Lutterb. Niest jem., so versteht ein anderer vorgeblich Höl z schue h ! und ruft: Un d e paar Socke" d a rzue! Thann. L e i im Kind d Seckeier a"! Co. Rda. Sich uf d S o c k e " mache" sich auf die Beine machen, weg geht Str. Uf de" Socke" sin gänzlich verarmt und herabgekommen sein Str. 2. dummer Mensch Roppenzw., schwachsinniger Tölpel Str., wunderlicher KerlIngw., kleiner Lausbube Obsteinbr. 3. Tinsittliche Weibsperson, die sich herumtreibt Str. Hag. — BAYER. 2 ,
222.
Zti
2
vgl.
SCHWAB.
520
Sukke Schweinemutter.
B e s e n r i s s o c k e " m. 1. gemeine Dirne Str. 2. Bezeichnung der plebejerhaften Weiber der „Besengarde" (s. d.) ebd. B i e r s o c k e " m. (derb) Biermädchen Str. E n d s o c k e " m. Socken aus Streifen von Tuchenden Su.; vgl. Seibendsocke". N e s t e l s o c k e " m. Socken aus schmalen Wollbändern Miitt. S a l b e n d s o c k e " [Sälwantsöka Miitt.; Salwar^soka K. Z.] m. Socken (Tuchschuhe) aus abgetrennten Zeugrändern hergestellt. D S. ge b e " warm Miitt. S t i f e l s o c k e " m. Socken mit Schaft, ähnlich den Schnürschuhen DU. Strümpfsocken ['Strempsöka Tieffenb\ m. Socken aus Strumpfwolle. T u b a k s o c k e " [Tywaksöka Ä r . ] m. Arbeiterin der Tabakmanufaktur. S o c k l e " [ S o k l a Felleri.; Sökla Katzent.] Demin. PI. 1. Socken, Strümpfe Felleri. 2. Lederpantoffeln nach Art der Holzschuhe. Am Wer k tig lejt me" d Höl z schue h a" un d am Sunntig d Sockle" Katzent. (Socke" II in) H u n i s s o c k e " [Htinisöka Kindw.] m. Hummel. D H. steche". — SCHWAB. 4 9 4 . BAYER. 2 , 2 2 2 . HESS. 3 8 5 . suck e le" [sykla Lobs.Lützelstn.LohrBüst v e r s i c k e r e " versickern Hlkr. Wh.; sykla Betschd.; sükla Wörth Ndrröd. Sicki [Siki Roppenzw7\ n. Schwein. Das Dehli\ langsam satigen. Der suck e lt schon 's« [täs] e nett S. — vgl. HESS. 384 Sickel. e halwi Stun d an ere Bir Dehli. Syn. Nachtsicki [Näxtslki Fisl] n. der letzte schlutze". — BASEL 285. S. Swz. 2, 418. Schlag, wenn Kinder abends sich trennen. BAYER. 2 , 2 2 3 . HESS. 4 0 7 . h Sockel [Sökl Co. Mark.] m. niedrige e r u s s u c k e l e n wiehochd. de" Honich Holzverschalung. e. s. Büst.
SuCK—SaL
us sück e le n
—
I. aussaugen
347
Betschd.
Lohr. W a n n dich mit d e r Nod e l gstoche" hes 1 , ze sück e l s nurre glich us, schuns' kanns' e böser F i n g e r b e k u m m e " Lobs. KLEIN. 2. ausplündern. Dene han s'e usgesuck e lt bis ufs Blut Dehli.
Stlktlb [Sykhyp Mutzig] f . Untertasse. — f r z . soucoupe.
Sakristan [Sàkristân Dollern Hattst. Logelnh?\ m. Sakristan, Küster Logelnh. s. auch Sigrist. Sakristei
[Sàkrestei
Steinbr.;
Sà-
korstei Är.] f . wie hochd. s. auch Kirche"stübel u. A k e r s t e i Seite 26.
Sekret, Z e kr et [Sekrét n. Fisi. Roppenzw. Weckolsh.; f.Pfast. Obhergh.Molsh. Illk.; Sèkrét f . Büst; Sèrkrét Lngersh.; Tsekrét K. Z.; Tsikrêt Ndrröd?[ 1. Abort Lngenh. 'daselbst eine Person todt vor dem Sitz des Secrets gefunden worden'
Sterbeakt von Schwindratzh. 3. 8. 1727* 'Sekret' M A R T I N Pari. N. 179. S e k r e t ä r [Saekrataer Su.; S e k r e t ê r
Hf.;
Sèkretêr Str.~\ m. Schreibtisch; Aktenschrank mit Klappdeckel, der nach der Öffnung als Schreibplatte benutzt wird. — f r z . secrétaire.
Sikstërne [Sîkstârna Blotzh.] f . Zisterne. Ich jja be müesse-n-e S. im Chëller lo s s e " mache", i c h ha b e nämlig vi e l W a s s e r drin gha b t .
SaL
—
Rda. W a s is l s beste am Salat? — e r sich losst b i e g e " Ballersd. Den
Dass Wel-
schen ruft man nach: 'Wälschi Gagummer! worauf diese antworten: Ditscher S.!' Co. HENRY 144. W ä l s c h i Gagummer, ditsche r S., hätt e s' mi c h nit g e f r e s s e n , w ä r e s ' nit Soldat Hi.; Var. So wär i c h Soldat Sier. W ä l s c h i Gagummer, ditsche r S., trule" mitnander d Sättelgass h i na b Co. s. auch Soldat. Salat jetz, Salat!
rufen die Schlettst. Hausiererinnen Mark. 'Noh glich hinte dryn kryscht d R ü c k k o r b - K a r a w a n : Solot!' Str. SCHK. 140.
Zss. Salatspritzer.
2. saure Speise. M'r
hän noch Rindsfleisch üwrig gha b t , d a rno c h het m'r d Mueter e Salätle drus gmacht Dü. Rda. s gi b t für e S. es reicht
hin für eine Mahlzeit Su. Spw. E Trunk uf de" S. schad e t im D o k t e r
e Dukat
Obbr. Dü. 3. Unordnung. Du hes' awer e S.! da liegt aber alles wirr durcheinander Dü. •— B A S E L 248. B A Y E R . 2, 254. A n d i v i e s a l a t [Äntifisälät B f . Str.]
m.
Endiviensalat. Bettseichersalat m. Löwenzahn- od. Kuhblumensalat Meis. B1 e tz e r s al at Salat, aus dem Blättermagen des Rindes hergestellt Geberschw. Dü. Brunzblueme n salat m. Löwenzahnsalat, befördert den Harndrang Str. K. Z. B r u n z e r s a l a t » z . = Brunzblueme n salat
Saal I [Sài Co. Str. Obröd.; PL Sai Co., Saél Str. ; Demin. Saélala Är.] m. Saal,
grosses Zimmer.
2, 249. S a i II in der Zss. T r ü e b s a l [Trîapsàl B f ; Trîpsàl Str.; Trièpsâl Z.] f . Trüb—
BAYER.
sal. Rda. T. blose" fortwährend klagen; ein kümmerliches Dasein führen, s. II 166. — B A S E L 86, wo daneben Eländ gige, so dass blasen auf Musik sich bezieht.
Ndrröd. B u r z e l s a l a t m. 'salade de pourpier' Coli. 45 ; Portulaca sativa grosses Burzelkraut oder Portulak K I R S C H L . 1 , 2 7 7 .
MARTIN
Fleischsalat Geud. U.
m. wie hochd. Str.
F o r e l l e n s a l a t m. Frühlattich, Lactuca romana Str. Gagummersalat, Gugummersalat
BAYER. 642.
m. Gurkensalat (mit Sahne angemacht);
S a i III in den Zss. W i d e n s a l [Witasôl] ST. Sahlweide, Salix caprea, ' W i e d e n sohl' K I R S C H L . 2, 70; davon auch der
Liedchen s. Holleratti Seite 323. Wälsche 1
Name des Dorfes Widensolen westl. v. Co.
—
B A Y E R . 2, 2 6 6 S a l c h e n .
HESS. 336.
Krutschisser, Gugummersalat, Hätt e s l c h 1 mi nit gfresse", S e wärs jetz e Soldat!
Ruf.;
Se wär ich Saldat! Su.
s. auch
Hannickel Seite 766.
Gärtelsalat m. der erste Lattichsalat, der im Garten wächst H f . Salat [Salât fastallg.; Salât H f . Geud. Grumbeere"salat m. Kartoffelsalat Lobs.; Salôt K. Ingenh.; Sèlât Ndrröd. Str. K. Z. Betschd. widensälen
[witasala M.]
Adj.
von
Weidenholz. Dër bringt w—s.
Wh.; Demin. Salati a Dü., SàlaètlóYr., Salati Hf.\ m. i . Gartensalat. Grüener S. Mach
de11 S. an richte ihn zum Essen her Geud.
H e r i " S s a l a t m. Heringsalat
U.
Hetschsalat m. Rapunzelsalat zenh. Türkh. s. auch Hetsch,
Win-
SaL
-
348
-
SaL—SeL
K ä t t e r l e s a l a t m. Rapünzchen Mü. chracht. Mueder, bim Salimänt! D'Nüdle 5, 72. sin ganz verbrannt' aus einem Gassenhauer STÖBER Volksb. 199. K l a ü e n s a l a t » . Ochsenmaulsalat,Maulund Fusssalat Geisp. Salome [Salomé (frz. Ausspr.) Str.; K ö p f l e s a l a t Obhergh., K ö p f e l s a l a t Sálamé Su.; Salomé Bf.; Salamé Dunzenh?[ Str. U. m. Lattich-Kopfsalat. weibl. Vorname Salome. Kose- u. SpottK r u t s a l a t m. Salat aus dünn ge- formen: Salm Geisp. Kindw.; Salmi Obhergh.; Sam Str.; Sali Dü.; Salméi M. schnittenem Kohl Str. K. Z. Ausruf des Mittl.; 'Sali, Sälmeie' STÖBER Mäder 108. Erstaunens: Potz K . un d S p e c k ! Str. Demin. Sälm e l Bf. Z.; Salmerl, Saim e l, K u t t l e n s a l a t m. Kaidaunensalat Hi. Sälmeie n. Str.\ d Schmitt's Sälm e l f . Lämmerweidsalat [Laemarwätselät Betschd. Spottvers: Hopperdi, hopperdi Ndrröd?\ m. Rebkresse Obbr. Ndrröd. Salome, s Tanze" wurd d'r scho n verL a t t i c h s a l a t m. Lattichsalat Bf. ge h n Ruf. Salome, het Lüs un d F l ö h e ! L i n s e n s a l a t m. dass. Geisp. Dunzenh. M u l s a l a t » « . OchsenmaulsalatObsteinbr. f M e i s a l i [Meisäli Dü.] weibl. Vorname M u l e f u e s s s a l a t m. eig. Maul- und Maria Salome. Demin. Maisälm e l. Fusssalat, Ochsenmaulsalat U. Salomon, S a l m e " [Salomon Osenb.; R a b ü n z e r l e s a l a t [Rawentsartasälät Sälma K. Z. Rothb.] männl. jüd. Vorname Bf.] m. Rapünzchensalat. Salomon. Rda. E r isch gscheider as R e b e " s a l a t [Rawasälät Mark.] m. Salomons Katz er ist klug; er hat die Rapunzel, Valerianella olitoria. Sache klug angefangen, ist aber von einem R e b k r e s s e " s a l a t m. wie hochd. Str. Klügeren übertroffen worden. Beziehung s. auch Rebkresse". auf das Volksbuch von Salomon und MarS c h i k o r e s a l a t m. Löwenzahnsalat kolf: der weise König hat eine Katze, Zinsw. welche ihm eine Kerze hält, diese aber hinS c h n u f f e l s a l a t m. (derb) Maulsalat wirft, als Markolf gefangene Mäuse vor Str. ihr herum laufen lässt. — PFALZ Salleman. Schnurrsalati?o//