152 26 30MB
German Pages 288 [296] Year 1912
Wissenschaftliche
Automobil-Wertung Berichte V I — X des
Laboratoriums
für
Kraftfahrzeuge
an der
Königlichen Technischen
H o c h s c h u l e zu
Von
A. RIEDLER
Mit
176
Abbildungen
B E R L I N und M Ü N C H E N R.
OLDENBOURG
1912
Berlin
Alle Rechte vorbehalten. Copyright by A. Riedler.
I n h a l t der B e r i c h t e
VI—X.
Seite
B e r i c h t VI.
Untersuchung eines Mercedes-Elektromobils.
Übersicht über die Versuchsergebnisse Fahr- und Steigungsdiagramm Energiediagramme Einzelheiten der Versuchsreihen: Eingeführte Leistung Reibungs- und Eisenverluste der Motoren Auslaufkurven Fahrwiderstände Fahr- und Bremsschaltung Bauart des Mercedes-Elektromobils Wirtschaftlichkeit der Elektromobilbetriebe B e r i c h t VII.
1 5 6 13 14 15 19 12 25 28
Wagentechnische Untersuchung des 35 PS-BüssingArmeelastzuges. Von G. B e c k e r .
Versuchsverfahren Ermittlungsverfahren Bezeichnungen Ergebnisse der Wagenuntersuchung Fahrdiagramm Überschußleistungen Steigungsdiagramm Wirtschaftliche Motorbelastung Beschleunigungsvermögen Energiediagramm Einzelergebnisse der Wagenuntersuchung Schlußfolgerungen
1 3 6 8 9 12 14 15 18 21 24 36
Seite
B e r i c h t VIII.
Untersuchung des 35 PS-Büssing-Motors.
Vorbemerkungen Motor-Nutzleistungen, Motorreibungsverluste Betriebswirkungsgrad Spezifische Leistungen und Verluste Brennstoffverbrauch und Wirtschaftlichkeit Energiediagramm Kühlwasserwärme, Kühlerwirkung Energieverbrauch des Ventilators Volumetrischer Wirkungsgrad Ventilhub und Ventilquerschnitte Bauart des Motors Schlußfolgerungen Allgemeines über Lastkraftwagen. — Büssing-Lastkraftwagen. — Versuchsergebnisse des Armeelastzuges. Allgemeines über Lastkraftwagen Bauart der Büssing-Lastkraftwagen Allgemeine Bauart Bereifung Federung Schmierung, Lenkung, Triebwerksaufhängung Wagenaufbau, Rahmen Lastverteilung Triebwerk Schlußfolgerungen aus den Versuchsergebnissen Anhängewagen Triebwagen
1 2 5 6 7 8 11 14 15 15 17 21
B e r i c h t IX.
B e r i c h t X. I. II. III. IV. V. VI.
1 13 14 17 17 24 26 28 29 33 34 39
Stoffwechsel und Pathologie der Schiebermotoren. Vorgeschichte der Schiebermotoren Kinematische Grundlagen Versuchsplan Versuchsverfahren Einzelheiten zu den Versuchsreihen Ergebnisse der Untersuchungen Motor-Nutz- und -Nennleistungen und Motorreibungsverluste Energieverbrauch der Steuerungen Betriebswirkungsgrad, thermischer und volumetrischer Wirkungsgrad Spezifischer Benzinverbrauch und Kühlwasserwärme . . Spezifische Arbeitsleistungen, Arbeitsdrücke und Verluste
1 12 21 26 30 39 39 45 47 50 53
Seite
Spezifischer Energieverbrauch der Steuerungen Energiediagramme Mischungsverhältnis Steuerungsquerschnitte Ventilbewegung Erläuterungen zu einzelnen Ergebnissen: Motor-Nutzleistungen u. a Wertung des Motorgeräusches VII. Bauart der untersuchten Schieber- und Ventilmotoren . . . 1. Daimler-Knight-Motor 96/130 (Coventry) 2. Mercedes-Knight-Motor 100/130 (Untertürkheim) . . . 3. Daimler-Knight-Motor 101,6/129 (Coventry) 4. Adler-Ventilmotor 90/125 (1909) 86/135 (1912) VIII. Hauptergebnis der Versuche. Kennzeichnung der KnightSchiebermotoren
57 58 63 66 73 75 90 95 95 101 105 108 111 114
An den Laboratoriumsversuchen, deren Ergebnisse in den Berichten VI—X mitgeteilt und erörtert werden, sowie an der Auswertung und Darstellung der Versuchsergebnisse haben mitgearbeitet: die Herren Dr.-Ing. B e c k e r ,
Dr. L ö f f 1 e r ,
Dipl.-lng. R o t h , B ü c k i n g , K r a f t und S c h u l z , die Herren W u c h e r e r ,
Czemetschka
und
ferner
Klein.
Für ihre mühevolle Tätigkeit sei ihnen an dieser Stelle bestens gedankt!
Laboratorium für Kraftfahrzeuge der Königl. Technischen Hochschule
Bericht V I
zu Berlin
Untersuchung eines
M e r c e d e s - E l e k t r o m o bils (System Lohner-Porsche) der • •
Osterreichischen Daimler - Motoren-Aktiengesellschaft in Wiener-Neustadt
Mit
21
Abbildungen
— 1 —
Mercedes-Elektromobil.
Bericht VI.
Untersuchung eines Mercedes-Elektromobils (System Lohner-Porsche) der Osterreichischen
Daimler-Motoren-Aktiengesellschaft
in W i e n e r - N e u s t a d t . Bauart des Wagens: Seite 25—27. Versuchsverfahren: Bericht I Seite 20—34.
Übersicht über die Versuchsergebnisse des
Mercedes-Elektromobils. Näheres Seite:
Erreichbare
Höchstgeschwindigkeit
bei Fahrt in der Ebene
35 km/St.
4
(zugleich wirtschaftlichste Fahrgeschwindigkeit hinsichtlich Energieausnutzung). L e i s t u n g e n u n d V e r l u s t e (in % der eingeführten Energie): Bei Fahrgeschwindigkeiten von 15 km/St. 35 km/St. Nutzleistung des Wagens (verfügbar
für
Steigungen,
34
%
24,5 %
7
61
7
Beschleu-
nigungen, Luftwiderstand usw.) R a d r e i f e n v e r l u s t e aller Räder.
.
(zugleich Eigenverbrauch des Wagens, da kein
Übersetzungsgetriebe
den ist).
vorhan-
43,5%
%
Mercedes-Elektromobil.
2
Bericht VI.
Bei Fahrgeschwindig,
.
°
keiten von 15 km/St. 3 5 km/St. Verluste
zwischen
Batterie
der
Motoren
Seite:
und
Fahrbahn (Eigenverluste
.
Näheres Nähere
51,5 %
55,5%
8
77,5 %
85,5%
8
und Roll-
widerstandsverluste an den angetriebenen Hinterrädern.
Die gesamten V e r -
luste sind bei beiden Fahrgeschwindigkeiten wenig verschieden, weil die Eigenverluste
der Motoren
Geschwindigkeit abnehmen,
mit
der
während
die Rollverluste wachsen.) Verfügbare
Leistung
am F e I g e n -
um f a n g e (zur Überwindung der Fahrwiderstände). Überschußleistung
30
%
0
%
8
(für Steigungen und Beschleunigungen). A k t i o n s r a d i u s des untersuchten Elektromobils auf g u t e r Fahrbahn bei ununterbrochener Fahrt in der Ebene
. . .
5 8 km
mit Stillstand zur Erholung der Batterien
. . .
70
„
30—15
„
auf s c h 1 e c h t e r Fahrbahn Motoren-Höchstleistung
bei
Fahrgeschwin-
digkeit von 3 5 km/St
8,2 P S
(Mittelwert der Nutzleistung
24
für beide Motoren
ohne Überlastung). Bei Fahrgeschwindigkeiten von 15 km/St. 3 5 km/St. G e s a m t - E i g e n v e r l u s t der M o t o r e n
22,5 %0
14,5 %
der eingeführten Energie. Diese Eigenverluste zu Benzinmotoren
sind im Gegensatz bei den
höheren
Fahrgeschwindigkeiten kleiner als bei den niedrigeren.
8
— 3 —
Mercedes-Elektromobil.
Bericht VI.
Bei Fahrgeschwindigkeiten von 15 km/St. R o l l v e r l u s t e der H i n t e r r ä d e r »
Vorderräder
Näheres
35 km/St.
Seite:
. . .
29
%
41 %
8
. . .
14,5%
20%
8
Die Radreifenverluste der angetriebenen Hinterräder sind etwa z w e i m a l so groß als die der Vorderräder. Der E i g e n v e r b r a u c h besteht nur in der Leistung zur Überwindung der Rollwiderstände an den Vorder- und
Hinter-
rädern; er nimmt mit Fahrgeschwindigkeiten über 35 km (im Gefälle) rasch zu (s. Bild 15). L u f t w i d e r s t a n d s v e r l u s t des Wagens (mit 4sitziger geschlossener Karrosserie)
4
%
24,5 %
B e f a h r b a r e S t e i g u n g e n für D a u e r f a h r t , ohne mit dem 5. Schaltgang
8
Anlauf:
0,5 %
5
»
» 4 .
„
2,7 %
5
»
n
3.
„
4
%
5
.
>
2.
„
1,0%
5
auf kurzen Steilstrecken und mit Anlauf wesentlich mehr. Mechanische Verluste
der Motoren
E1 e k t r i s c h e V e r 1 u s t e
„
„
1,2%
1,6%
21,3 %
12,0 %
7 7
(Die elektrischen Verluste sind 10—20 mal so groß als die mechanischen.
Die eigentlichen mechanischen Verluste sind
noch kleiner, als angegeben, da die Bürstenreibungsverluste zu den elektrischen gezählt werden können.) Höchster
mechanischer
der M o t o r e n
in % der eingeführten Energie:
beim 5. Schaltgang »
4.
v
3.
„
2.
»
Wirkungsgrad 86 75 81
»
68
% % % %
11 11 10 11
-
Mercedes-Elektromobil.
Die F a h r d i a g r a m m e
4
-
Bericht VI.
(Bild 1 u. 2) geben
die Übersicht
über die
Leistungsfähigkeit und die Fahreigenschaften des Wagens im B e r e i c h e der 5 Schaltgänge, und zwar zeigt Bild 1 :
die n u t z b a r e n
Fahrwiderstand Bild 2 :
Triebkräfte
und den
gesamten
bei Fahrt in der Ebene,
die b e f a h r b a r e n
Steigungen
für Dauerfahrt mit dem
betreffenden Schaltgang. Die nutzbaren Triebkräfte sind in den Kurven P 2 —P» für den 2. b i s 5. S c h a l t g a n g
dargestellt, und zwar als Kräfte, am F e l g e n umfang
der Triebräder wirkend. Die
Fahrwiderstände
sind
durch
besondere
genauen Ermittlung der Rollwiderstände gemessen worden.
Versuche
zur
Hierüber folgt
noch ein besonderer Bericht im Zusammenhang mit anderen gleichartigen Versuchen. Der Ü b e r s c h u ß
der nutzbaren Umfangskraft über den Fahrwider-
stand auf horizontaler Bahn
ist für S t e i g u n g e n und
Beschleuni-
g u n g verfügbar. Die Prüfstands- und Fahrversuche ergaben übereinstimmend: Die o b e r e G r e n z g e s c h w i n d i g k e i t wird bei 3 5 k m
stündlicher
Die u n t e r e
für den Mercedes-Wagen
Geschwindigkeit
Grenzgeschwindigkeit,
erreicht.
bei der noch gleich-
mäßige Fahrt ohne abwechselnde Verzögerung und Beschleunigung möglich
ist, wird
durch
das Verhalten
der Wagenmotoren
bei etwa 8 km
stündlicher Fahrgeschwindigkeit bestimmt. Die S t e i g u n g s k u r v e n Hundertsteln der Weglänge).
Sie
sind in Bild 2 dargestellt (Steigung in sind für ein Fahrgewicht von 1 9 0 0 kg
(Eigengewicht des Wagens 1 6 8 0 kg, Belastung 2 2 0 kg) ermittelt. Die Steigungen können daher in- günstiger W e i s e n u r m i t d e m 3. S c h a l t g a n g gefahren werden, und zwar ist dabei ohne Überlastung der Motoren und der Batterie eine Höchstdauersteigung von ungefähr 4 % Mit dem
1. Gange
befahrbar.
ist überhaupt keine gleichmäßige Fahrt möglich.
Dieser Gang ist nur für das A n f a h r e n
des Wagens zu verwenden.
Mercedes-Elektromobil.
-
5
Bericht
—
VI.
Bild 1.
Fahrdiagramm des M e r c e d e s - E l e k t r o m o b i l s . N u t z b a r e T r i e b k r ä f t e für den II., III., IV. und V. S c h a l t g a n g der V o r w ä r t s f a h r t und F a h r w i d e r s t a n d in d e r E b e n e .
b Tür Steigungen verfügbar
TS" a
w
-o
km/St. Fahrgeschwindigkeit
Zunahme des Rollwiderstandes durch den Überschuss an Umfangskraft auf Steigungen.
Bild 2.
Steigungsdiagramm der befahrbaren Höchststeigungen.
Mercedes-Elektromobil.
Die
—
6
Energiediagramme
die Energieverteilung
Bericht VI.
—
(Bild 3 u. 4 ) geben Aufschluß
zwischen Batterie und Fahrbahn
über
und die Übersicht
ü b e r die Nutzleistungen und Verluste. Die Diagramme
zeigen
und die zur Überwindung Wagen-Nutzleistungen.
die Motor-Nutzleistungen,
die Einzelverluste
der Windverluste und Steigungen verfügbaren
G r u n d l e g e n d für die Energiediagramme ist die
in
beide Elektromotoren eingeführte elektrische E n e r g i e . Das Energiediagramm
für
die Fahrgeschwindigkeit
von
im Stadtverkehr am häufigsten benutzt wird, ist für den 3 .
15 km,
die
Schaltgang
in Bild 3 dargestellt. Das Energiediagramm
für die wirtschaftlichste und Höchstgeschwin-
digkeit von 3 5 km stündlich zeigt Bild 4. Die
Einzelverluste
betragen
(in % der eingeführten E n e r g i e ) : bei Fahrgeschwindigkeiten Von:
Näheres
15 km/St.
35km/St.
Seite:
13,1 %
6 , 6 o/o
6,9 %
3,5 %
1,3 %
2,8 %
17
1,1 %
1,5 %
17
0 , 0 6 n/o
0,11 %
17
1. E l e k t r i s c h e Verluste der W a g e n m o t o r e n : Stromwärmeverlust
in
den
Feldwicklungen B ü r s t e n Übergangsverlust E i s e n Verluste
(Hysteresis
. . . . und
Wirbelstromverlust) 2 . M e c h a n i s c h e Verluste der Wagenmotoren: BürstenreibungsVerlust L a g e r reibungs-
und
. . .
Ventilations-
verlust der umlaufenden Motorteile 3. R o l l v e r l u s t e : an den Hinterrädern
2 9 , 0 o/o
41,0%
19
an den Vorderrädern
14,5%
2 0 , 0 o/0
19
4. L u f t w i d e r s t a n d s v e r l u s t
4,0 %
2 4 , 5 o/o
19
7 7 , 5 o/o
8 5 , 5 o/0
9
Motornutzleistung (als nutzbare leistung).
Radfelgen-
Mercedes-Elektromobil.
—
7
B e r i c h t VI.
—
Bild 3.
Energie-Diagramm des M e r c e d e s - E l e k t r o m o b i l s
für den III. S c h a l t g a n g .
Energieverteilung zwischen Batterie und Fahrbahn.
Verluste:
100 o/o den Elektromotoren zugeführte Leistung
13,1 % :z r
Nutzleistung der Elektromotoren 7 7 , 5 %
z
::
::
Feldverlust
6,9 %
Bürstenübergang
1,3%
Eisenverluste
1,1 %
Bürstenreibung
0,06 %
Zapfenreibung und Ventilation
2 9 % Hinterradverluste
: ; ; : : : . . : : : 14,5 bis
: den m e c h a n i s c h e n
Wirkungsgraden
der Wagenmotoren beim Arbeiten mit dem 2. bis 5. Schaltgang. Wie schon die Energiediagramme (Bild 3 u. 4) zeigen, ist der Wirkungsgrad bei Fahrt mit dem 5. S c h a l t g a n g
günstiger
als beim
3. Gang. Für die Grenzgeschwindigkeit von 35 km/St., entsprechend minutlich 2 1 5 U m d r e h u n g e n der Elektromotoren, ergibt sich als Mittelwert für den rechten und linken Motor der
Wirkungsgrad tjh =
bei
Fahrt
mit
dem
5.
Schaltgang:
85,5 °/„ der eingeführten Energie.
Für die Geschwindigkeit von
15 km stündlich, entsprechend 92 Motor-
umdrehungen minutlich, ist der
Wirkungsgrad
bei
Fahrt
mit
dem
3.
Schaltgang:
beim
Fahren
= ~ 77,5 o/0. Auffällig
ist
der
4. S c h a 11 g a n g.
ungünstige
Wirkungsgrad
dem
Er beträgt im Mittel nur Vi
Der 3. u n d
mit
der
= ~ 70 '>/o.
5. S c h a l t g a n g sind somit auch mit Rücksicht
auf die Eigenverluste der Motoren besser verwendbar als der 2. und 4. Gang.
10
Mercedes-Elektromobil.
Bericht VI.
Bild 5.
Eingeführte Leistungen, Drehmomente und Wirkungsgrade für Vorwärtsfahrt mit dem
•i
i
II., III., IV. und V . Schaltgange.
Wirkungsgrade (in °/0 der eingeführten Energie)
Mercedes-Elektromobil.
—
11
Bericht
VI.
Bild 6.
Eingeführte Leistungen, Drehmomente und Wirkungsgrade für Vorwärtsfahrt
mit d e m
IL, III., I V . u. V . S c h a 1 1 g a n g e .
Linker Motor.
Leistungen (Watt) ° Drehmomente (mkg) Wirkungsgrade (in °/ 0 der eingeführten Energie)
Mercedes-Elektromobil.
-
12
B e r i c h t VI.
-
Der 3. S c h a 11 g a n g ist vor allem für das Befahren von gungen, fälle
der
5. G a n g
Stei-
für das Fahren in der E b e n e und im
Ge-
zu verwenden.
D e r hohe Wirkungsgrad Zusammenhang
mit den
Stromwärmeverlust
bei höchster Fahrgeschwindigkeit
elektrischen
in den
verlust (vergl. Bild 3 u. 4).
Verlusten,
Feldwicklungen
insbesondere
und dem
steht im mit dem
Bürstenübergangs-
—
Mercedes-Elektromobil.
13
-
Bericht VI.
Einzelheiten der Versuchsreihen. Die Einzelheiten der ausgeführten sehr zahlreichen Messungen sowie die zugehörigen Berechnungen
und Begründungen
haben
nur für Fach-
leute und Elektrotechniker dieses Sondergebietes Interesse, weshalb selbst von einer auszugsweisen Wiedergabe der sehr umfangreichen Ergebnisse zunächst
abgesehen
wird.
Es sind hier nur einige Vervollständigungen
zur Übersicht über die Versuchsergebnisse beigefügt.
1. Eingeführte Leistung bei
Vollbelastung
der
verschiedene
Hinterräder
laufen
für
Motordrehzahlen.
Versuchsverfahren Die
Elektromotoren
(siehe Bericht I S. 4 — 6 ) :
auf den
motoren treiben diese Trommeln an.
Prüfstandstrommeln;
die
Die Belastung der Motoren
Wagenerfolgt
durch den Prüfstand, der durch eine Bremsdynamo und einen abgestuften Lampenwiderstand belastet ist. D e r Feldwicklungswiderstand wurde für jeden der Wagenmotoren zu 0,11 Si ermittelt.
Nur beim Arbeiten mit dem 4. Schaltgang fließt durch
jede Feldwicklung die Summe der Ankerstromstärke beider Motoren.
Die
Drehzahlen der Motoren und Räder sind identisch. In den Bildern 5 und 6 ist die eingeführte Leistung L, für den rechten und linken Motor beim Fahren
mit dem 2. bis 5. Schaltgang
dargestellt.
Ihr größter erreichbarer Wert, beim 5. Schaltgang, ohne Überlastung der Batterien und der Motoren, beträgt ungefähr 3 6 0 0 Watt für jeden Motor.
-
Mercedes-Elektromobil.
14
—
B e r i c h t VI.
2. Reibungs- und Eisenverluste der Diese wurden mittelt.
Motoren.
durch Auslaufversuche
für jeden Motor getrennt
er-
Der Wagen wurde zu diesem Zwecke an den Hinterrädern hoch-
gehoben und die Hauptstromerregung
der Wicklungen
in Fremderregung
umgeschaltet,
bei konstanter
Erregerstromstärke
um
die Auslaufkurven
aufnehmen zu können. Bild 7 und 8 zeigen Wagenmotor,
die Auslaufwerte
links die Meßwerte
für
für den rechten und linken
die eingeführte Leistung bei
der
Erregerstromstärke i = 3 1 bezw. 31,5 Ampère, rechts die Auslaufkurven für verschiedene Erregerstromstärken. Aus den Leistungswerten und der zugehörigen Auslaufkurve ergeben sich die
Motorkonstanten für den rechten Motor: C = 0 , 0 6 6 Watt, „
„
linken
„
C = 0,063
„
Die Reibungs- und Eisenverluste für verschiedene Erregerstromstärken sind mit Hilfe der Auslaufkurven und der Motorkonstanten ermittelt. Bild 9 und 10 zeigen die Werte
für den rechten
und linken Motor
in Funktion der Stromstärke bei verschiedenen Motordrehzahlen. Die Reibungs- und Eisenverluste nehmen mit der Drehzahl erheblich zu.
Da aber ihr Wert gegenüber dem Stromwärmeverlust
wicklungen und dem Bürstenübergangsverlust
in den Feld-
nur klein ist, so hat diese
Zunahme nur untergeordnete Bedeutung. Für
die
Grenzgeschwindigkeit
stündlich, entsprechend Verlustsumme führten
für
beide
des
Mercedes-Wagens
von
35
km
minutlich 2 1 5 Umdrehungen des Motors, ist die Motoren
wenig
mehr
als 4 %
der
einge-
E n e r g i e (vergi. Energiediagramme 3 und 4).
Der M o t o r r e i b u n g s v e r l u s t
ist aus den Auslaufkurven ohne
Erregung ermittelt und in den Bildern 11 und 12 in Funktion der Motordrehzahl dargestellt. D e r Verlust ist unabhängig von der Erregung, nimmt mit der D r e h zahl zu und ist sehr klein gegenüber den elektrischen Verlusten.
Mercedes-Elektromobil.
15
Bericht VI.
Eingeführte Leistungen und Auslaufkurven für verschiedene Erreger-Stromstärken der Feldwicklungen des Mercedes-Elektromobils. Bild 7 : Rechter Motor. Eingeführte Leistungen
Umdr.
Auslaufkurven für Erregerstromstärken
i = 31 Amp,
min.
i = 0, 19,6, 31 u. 44 Amp.
&
.Vi
s
Sä
-I.
a> ho vo
"SsS
y
— H—
i i
i »i
m
k,a
p i i i
-ISO
100
SO
s/
/
0
'
' I'
S10VH
I
WflTT 200
k
>
i
I
>
i\ \ \ ' V A
1 1 1 1 1
/
^ I
^. i! X I
20
;
p \ —
0
1
I. Leistung abzügl. Bürstenübergangsverlust.
1 •
!
N
V i
60
'
! 1 , [ : 1 i
r80
100
120
1*0 SEC
II. Leistung.
Bild 8 : Linker Motor. Eingeführte Leistungen
Umdr.
i = 31,5 Amp,
, I
1
^
—
— •
H
... —! 1 1 1 1 1 1 1 I
j 1 i
f
i = 0, 19,7, 31,5 u. 41 Amp.
6001 1 1 i 1 I
v S>s
•
verschlechtert
Trägheitsmomenten
sich
also
der rotierenden Massen
u m g e k e h r t p r o p o r t i o n a l den Q u a d r a t e n der messer.
proporund
Raddurch-
Außerdem wächst der Einfluß des Motorschwungrades auf die
Wagenbeschleunigung
umgekehrt
triebeübersetzung.
quadratisch
mit
der
Ge-
— 5 —
Büssing-Lastzug.
Bericht VII.
Bild 3.
Schubkräfte der Triebachse und Wagenkräfte.
S c h u b k r ä f t e d e r T r i e b a c h s e auf die
Kettenspanner.
Zwischen der Schubkraft und den Wagenkräften besteht folgende Beziehung:
Durch
Ersatz der
Kräfte K n , W , ,
W l und W v
durch
die
ent-
sprechenden Leistungen in PS ergibt sich: S =
270 r,
L r + U I 4 w\ ^c sin« + 4 K j cos y + (Gt +c oGa) s^ ß
+ vcosVL' Die Teilbeträge der Schubkraft sind also: 270 r,
Kettenspannungen
r
•
+ L , + U )
Lr r + L b y
-I- 4 K
• • • . . kg
Gewichte des Lastzuges
^
Fahrwiderstand des Anhängers
270 „ L, v cos p
kg
270 L v cos uß v
kg
„ ' Windwiderstand
der Vorderräder
.
270 vcosß
Ll
Büssing-Lastzug.
—
6
B e r i c h t VII.
—
Bezeichnungen. (Die
nicht
angegebenen
Bezeichnungen
sind
nach
„Wissenschaftliche
Automobil-
W e r t u n g " B e r i c h t I S e i t e 3 5 u. f. gewählt.)
R . e = Wagenmoment um die Triebachse
in kgm
N = Gewicht am Wagebalken bei ausgeglichenem Wagengewicht
„kg
,-/ N = Gewichtsverminderung
am
Wagebalken
durch
das
Wagenmoment=
»kg Ei
W, = Rollwiderstand der Triebräder, auf r t bezogen,
. . . .
„kg
. . .
„kg
W., = Windwiderstand der Triebräder, auf rj bezogen, Lz^Radnabenleistung
= L
r
3W 5 o"
+
v75
» PS
A = Nutzarbeit des Motors an der Kurbelwelle A s = Überschußarbeit des L a s t z u g e s
„ mkg „ mkg
L s = Überschußleistung des L a s t z u g e s A v = Verlustarbeit der Vorderräder Aa —
„
AL =
„
„
Anhängerräder
„PS „ mkg . .
durch Windwiderstand
c = Wagengeschwindigkeit =
„
^g
» m/sec Q
_
des Motorschwungrades =
r
.
,
wobei i = Übersetzungsverhältnis zwischen Motor und Triebrädern m = Gesamtmasse des Lastzuges 1 = Wirkungsgrad des Getriebes = /¡r =
„
f"" Le
der Triebradbereifung =
J" Lr
H =
„ bahn = tj g 1j r
zwischen
„ mkg „ mkg
v
w, = Winkelgeschwindigkeit der Triebräder =
eis =
..
Motorkupplung
und
Fahr-
-
Büssing-Lastzug.
Bericht VII.
7 —
J = Trägheitsmoment Index von J entsprechend dem zugehörigen w S = Schub der Triebachse auf beide Kettenspanner . . . . G t = Gewicht des Triebwagens Ga — „ „ Anhängers r, = Triebradradius r4 = Radius des getriebenen Kettenkranzes « = Steigungswinkel der Fahrbahn fi = Neigungswinkel der Kettenspanner gegen die Fahrbahn „ „ Ketten gegen den Kettenspanner y—
in cm4 10- |i «kg »kg „kg „ m „ m
W a = Fahrwiderstand des Anhängers =
3,6. 75
. . . .
„kg
W v --
3,6.75
. . . .
„kg
„
WL = Luftwiderstand =
„
Vorderräder 3,6.75
„kg
K = Vorspannung einer Kette ,, , Lr + Lb r,1 3 , 6 . 7 5 K n = Nutzbarer Kettenzug einer Kette = • r^ - • di_ v Lb = Lagerreibung der Hinterräder
„kg , »kg „PS
Büssing-Lastzug.
8
—
Bericht VII.
-
Ergebnisse der Wagenuntersuchung. Hauptergebnisse und ihr Zusammenhang mit den Grundbedingungen des Lastwagenbetriebes. Die Ergebnisse
der Wagenuntersuchung
sind für Motorbetrieb
mit
B e n z o l von 0 , 8 7 3 Dichte und einem unteren Heizwerte von 9 4 6 6 WE/kg ermittelt. Alle Motorleistungen beziehen sich auf den Wirkungsgrad
des Motors.
Nach
wirtschaftlichsten
dem Ergebnisse
suchung sind diese wirtschaftlichsten Leistungen als
die
mit
stungen
erhöhtem Brennstoffverbrauch des Motors.
der Motorunter-
um 5 bis 1 0 %
erreichbaren ist auch
Dementsprechend
kleiner
Höchstlei-
eine Erhöhung
der
ermittelten Wagenleistungen auf Kosten der Wirtschaftlichkeit möglich. Alle Versuchsreihen
sind mit v o l l b e l a d e n e m
Trieb-
und
An-
hängewagen durchgeführt und umfassen den Geschwindigkeitsbereich der 4 Schaltgänge, entsprechend dem Drehzahlbereich des Motors von 3 5 0 bis 1 4 0 0 Umdrehungen minutlich. Für einen
den
praktischen
zulässigen
Fahrbetrieb
Drehzahlbereich
von
hat
350
die bis
Motoruntersuchung 1100
Umdrehungen
minutlich ergeben. Die
Ausdehnung
drehungen
des Motors
Betriebsverhältnisse
der
Versuchsreihen
bietet den Vorteil
im
Gebiete
der
bis
minutlich
einwandfreier Beurteilung
oberen
beziehen sich auf den
von 3 5 0 bis 1 1 0 0 .
Diesem
entsprechen
I. Schaltgang
II. III.
„
IV.
„
normalen
. .
der
der
Schalt-
Drehzahlbereich des Motors
folgende
. 1,6 bis
Fahrgeschwindigkeiten:
5 , 0 km/St
2,9 „ 9,1 . . . . 4,8 „ 15,2 . 6,6
Um-
Geschwindigkeitsgrenzen.
Alle Angaben für den G e s c h w i n d i g k e i t s b e r e i c h gänge
1400
, 20,7
„ „ ,
Büssing-Lastzug
—
9
Bericht VII.
-
Anhänger
Triebwagen
.22 ä1 ts ®
* ' S bo »
a> M> = S Q) W
S •£
o
u| a)sn|ja^ pun us3un)s|8-|
J>
S)
—
eSueS)|eq33
Büssing-Lastzug.
-
10
Bericht VII.
-
Das Fahrdiagramm Bild 4 zeigt für die 4 Schaltgänge: die M o t o r n u t z l e i s t u n g e n
L e (auf dem Motorprüfstande
gemessen), die R a d 1 e i s t u n g e n
Lr,
die T r o m m e l l e i s t u n g e n
Lt,
die W a g e n n u t z l e i s t u n g e n die Ü b e r s c h u ß l e i s t u n g e n
L„, des Triebwagens mit und ohne
Anhänger, außerdem die V e r l u s t e
des
Triebwerks,
die V e r l u s t e
der
Hinterradbereifung,
die V e r l u s t e
der
Vorderräder,
die V e r l u s t e d e s A n h ä n g e r s , sowie (empirisch ermittelt) Das
die V e r l u s t e
durch
Fahrdiagramm
ist
2 6 , 3 km/St.,
entsprechend
bis
Windwiderstand. zu
einer
minutlich
Höchstgeschwindigkeit
von
Motorumdrehungen
beim
1400
4. Schaltgang, aufgestellt. Die für Lastwagen mit Gummibereifung Höchstgeschwindigkeit
von
behördlich
zugelassene
1 6 km/St. ist besonders hervorgehoben.
diese betragen die Teilwerte zahlenmäßig: Motornutzleistung ( 8 5 0 Umdrehungen minutlich)
. 38,8 PS
Radleistung
32,0
„
Trommelleistung
25,7
„
Vorderradverlust
2,2
„
10,2
„
1,0
„
Wagennutzleistung .
23,5
„
Überschußleistung des Triebwagens
22,8
„
12,3
„
Radverlust des vollbeladenen Anhängers Luftwiderstandsverlust des ganzen Lastzuges . . .
„
„
Lastzuges
Für
Büssing-Lastzug.
Die
—
durch
die
11
Eigenverluste
geschwindigkeit
Bericht VII.
—
des
Lastzuges
begrenzte
Höchst-
ergibt sich durch den Schnittpunkt a der L n - und
L„-Kurve zu
2 5 , 8 km/St.,
entsprechend 1 3 7 0 Motordrehungen minutlich. Bei Verminderung
der Anhängerverluste
bezw. geringerer Belastung
rückt die Selbstbegrenzung der Höchstgeschwindigkeit in das Gebiet
un-
zulässig
sich
hoher
Motordrehzahlen.
Hierin
unterscheidet
der Lastwagen grundsätzlich vom Personenwagen: der P e r s o n e n w a g e n hat eine Selbstbegrenzung zulässiger
Motordrehzahlen
Fahrgeschwindigkeit wagen
seiner Höchstgeschwindigkeit
wachsenden
besitzt k e i n e
durch den
im
Bereiche
mit der 3. Potenz der
Luftwiderstandsverlust.
Der
Last-
solche Selbstbegrenzung der Höchstgeschwindig-
keit im Bereiche zulässiger Motordrehzahleix, Der
behördlich
begrenzte, geringe Geschwindigkeitsbereich
bedingt
die Durchbildung des Lastwagens unter dem Gesichtspunkte bestmöglicher Ausnutzung
der
zugelassenen
Höchstgeschwindig-
keiten. Nur durch die Erfüllung dieser Forderung
ist die s c h n e l l e
Be-
förderung von Massengütern auf Straßen, eine der wertvollsten Leistungen der Automobillastzüge, möglich. H i e r d u r c h s i n d folgende 1. Der h ö c h s t e höchste gelassenen
Grundbedingungen
Schaltgang
Überschußleistung
muß so des
Höchstgeschwindigkeit
2. Der n ä c h s t
niedrigere
des S t e i g u n g s v e r m ö g e n s oberen Geschwindigkeitsbereich 3. Die M o t o r l e i s t u n g
gekennzeichnet:
übersetzt sein,
Lastzuges
bei
daß die der
zu-
erreicht wird.
Schaltgang
(Leistungsüberschuß
muß zur Erhöhung bei Steilfahrt) den
bis zur Höchstgeschwindigkeit
umfassen.
muß bis zu dem durch die Wirtschaftlich-
keit begrenzten Höchstwert gesteigert werden. Während keit
bei
P e r s o n e n wagen
die
mit der Ü b e r s c h u ß l e i s t u n g
richtige
Durchbildung des Lastwagens
Höchstgeschwindig-
= 0 zusammenfällt, verlangt die
das Zusammenfallen
geschwindigkeit und höchster Überschußleistung.
von Höchst-
Büssing-Lastzug.
—
12
—
Bericht VII.
Bild 5 zeigt die
Überschußleistungen
des Triebwagens mit und ohne Anhänger.
Bild 5. Überschussleistungen des 35
P S - Büssing - Armeelastzuges
für den T r i e b w a g e n
mit
und ohne
Anhängewagen
beim I., II., III. und IV. Schaltgang. ÜberschuBleistungen des vollbeladenen
Triebwagens beim IV. Schaltgang: o h n e Anhänger
m i t verändertem Anhänger mit untersuchtem Anhänger 2
4
6
8
Obere
10
12
14
16K'r18
50
"
Kurven I, II, III und IV: für den
untere Kurven
•
km/St. Fahrgeschwindigkeit
Triebwagen,
: für den ganzen Lastzug.
16 km/St.: behördlich zugelassene Höchstgeschwindigkeit.
Höchstwerte
der Ü b e r s c h u ß l e i s t u n g
des Triebwagens
mit Anhänger: I. Schaltgang II.
„
III. IV. IV.
„
26,2 PS 24,4
„
„
17,6
„
„
12,6
„
18,0
„
bei verbessertem Anhänger
—
Büssing-Lastzug.
13
Bericht VII.
—
Bild 6 zeigt die s p e z i f i s c h e n
Überschußleistungen,
bezogen auf die Tonne betriebsfertiges Eigengewicht
des Triebwagens mit
und ohne Anhänger für die 4 Schaltgänge.
Bild 6.
Spezifische Überschussleistungen für den T r i e b w a g e n mit und ohne A n h ä n g e w a g e n bei den Schaltgängen I, II, III und IV. IV. Schaltgang CO
a.
Spez. Überschussleistung des
.2 "5
Triebwagens ohne
u CO
Anhänger (IV. Gang) Spez. Überschussleistung des
Trieb- und Anhängewagens (IV. Schaltgang)
0 01 22
CO
Höchstwerte
der s p e z i f i s c h e n
2*
26
km/St. Fahrgeschwindigkeit
Überschußleistungen
des Triebwagens mit Anhänger: I. Schaltgang
4,2 PS/t
II.
«
3,9
„
HI.
„
2,8
„
IV.
„
. . 2,1
„
IV.
„
bei verbessertem Anhänger
Die g r ö ß t e Ü b e r s c h u ß l e i s t u n g gang beträgt unter Berücksichtigung
der
im
. . . .
3,0
„
des Lastzuges beim 4.Schaltfolgenden
nachgewiesenen
erreichbaren Verbesserung des Anhängers . . . 1 8 , 0 P S b e i 16 k m / S t . Höchste Überschußleistung des Lastzuges und Höchstgeschwindigkeit fallen also genau zusammen. Hiermit ist die vorher aufgestellte 1. Grundbedingung bei dem Lastzuge erfüllt; die Übersetzung des IV. Schaltganges ist die erreichbar günstigste.
14
—
Büssing-Lastzug.
—
Bericht VII.
D i e E r f ü l l u n g d e r zweiten B e d i n g u n g w i r d d u r c h
das Steigungsdiagramm (Bild 7) des Lastzuges
nachgewiesen.
Höchstwerte: Triebwagen ohne I. S c h a l t g a n g
.
. .
II.
.
.
.
Ganzer
Anhänger
Lastzug 15,0%
27,6% 14,0%
7,0
%
III.
. . . .
9,0%
4,0
%
IV.
• • • •
6,2%
2,5
%
• • • •
Bild 7.
Steigungsdiagramm. IV. Schaltgans
Steigungen bei vollbeladenem
ho c «2 feo
Triebwagen ohne hänger
An-
(IV. Schaltgang) Steigungen bei vollbeladenem
Trieb- und Anhängewagen (IV. Schaltgang) km/St, Fahrgeschwindigkeit schraffierte Fläche: mit Anhängewagen Kurven: Triebwagen allein. D e r G e s c h w i n d i g k e i t s b e r e i c h d e s III. S c h a l t g a n g e s liegt in den G r e n z e n 4 , 8 und 1 5 , 2 km/St. D i e o b e r e G r e n z e Fällt also a n n ä h e r n d mit d e r H ö c h s t g e s c h w i n d i g k e i t des Lastzuges
zusammen.
Erhöhung
des
Hierdurch
besitzt
d e r L a s t z u g die g e f o r d e r t e
S t e i g u n g s v e r m ö g e n s
im
B e r e i c h e
der
Höchstgeschwindigkeiten. Die
Übersetzung
des
I. S c h a l t g a n g e s
ist d u r c h die B e d i n g u n g
einer
befahrbaren größten Steigung gegeben. Die des
im
D a u e r b e t r i e b e
vollbeladenen
Lastzuges
befahrbare
beträgt
größte
Steigung 15%.
Büssing-Lastzug.
—
15
Wie vorher erwähnt, beziehen
—
B e r i c h t VII.
sich
alle Leistungswerte auf Motor-
leistungen, die bester Wirtschaftlichkeit entsprechen;
auf Kosten höheren
Brennstoffverbrauchs sind also etwas höhere Leistungen erzielbar. Die Übersetzung III. Ganges,
muß
des
nach
II. Schaltganges, als Zwischenstufe dem
Grundsatz
kleinsten
des I. und
Steigungs-
s p r u n g e s von einem Gang zum folgenden bestimmt werden. Diese Abstufung
ist mit dem Übersetzungsverhältnis des II. Schalt-
ganges gut erreicht. 3. Der Nachweis
Grundbedingung:
richtiger
Motorleistung
wird auf Grund
der
Kurve für den
Brennstoffwirkungsgrad
(Bild 8 )
des Motors bei verschiedenen Belastungen und konstanter Drehzahl erbracht. Liegt die Belastung des Motors bei 16 km/St. Höchstgeschwindigkeit in der Ebene im unteren Gebiete des wirtschaftlichen Belastungsbereiches, so ist die Forderung größter Motorleistung bei guter Wirtschaftlichkeit erfüllt.
Bild 8. Brennstoffwirkungsgrad des
«
3 5 PS-Büssing-Motors bei verschiedenen Belastungen. Drehzahl des Motors: 8 3 0 minutlich (konstant). i—•
B
-—i
ioo
Benzolbetrieb.
B: wirtschaftlicher Belastungsbereich
%
Belastung des Motors
Bild 8 zeigt den Brennstoffwirkungsgrad des Motors in Abhängigkeit von der Belastung bei 8 3 0 Motordrehungen minutlich.
Büssing-Lastzug.
—
16
Bericht VII.
-
Höchstwert bei Vollbelastung:
24 %
Brennstoffausnutzung.
Der wirtschaftliche Belastungsbereich des Motors beträgt 5 0 bis 1 0 0 % der Motorvolleistung.
Erst bei Belastungen unter 5 0 % arbeitet der Motor
unwirtschaftlich, was an sich
und im Vergleich zu anderen Motoren ein
sehr günstiges Ergebnis ist. Aus den
ermittelten
Teilverlusten
des Trieb- und verbesserten An-
hängewagens ergibt sich für 16 km/St. Fahrgeschwindigkeit
in der Ebene
mit 2 6 % Getriebe- und 3 4 % Rollverlust der Triebräder 56%
Motorbelastung.
Die M o t o r b e l a s t u n g Wirtschaftlichkeit größe
und
liegt also im unteren Grenzgebiet guter
entspricht
aufgestellten
der
hinsichtlich
Motor-
Grundbedingung. Beziehung zwischen
Motorhöchstleistung
und
höchsterÜberschußleistung
des Lastzuges: Nach dem Fahrdiagramm Bild 4 und den Überschußleistungen Bild 5 liegen
die Motor h ö c h s t leistungen
(Le)
und
die
höchsten
Über-
schußleistungen ( L s ) des Lastzuges für alle Schaltgänge nie bei der gleichen Fahrgeschwindigkeit. Motornutzleistung
Beim IV. Schaltgang zum Beispiel werden die höchste
( 1 5 0 0 Motorrouren)
bei 2 8 km/St. und die
höchste
Überschußleistung des Lastzuges bei 16 km/St. Fahrgeschwindigkeit erreicht. Aus dem
oben
erbrachten
Nachweise günstigster Übersetzung
IV. Schaltganges folgt also, daß b e i höchsten
Sc halt ganges
nutzleistungen Dieses
der
richtiger obere
Übersetzung
Bereieh
nicht ausgenutzt werden
der
des des
Motor-
kann.
auffallende Ergebnis findet seine Erklärung in dem charakte-
ristischen Verlauf der Motornutzleistungs- und der Verlustkurve des Lastzuges in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit. Die M o t o r n u t z l e i s t u n g s k u r v e
aller Automobilmotoren steigt
bis zu einem Höchstwert und fällt nach allmählichem Übergang über diesen Höchstwert wieder zur Nullachse ab. Die V e r l u s t k u r v e Fahrgeschwindigkeit.
d e s L a s t z u g e s steigt stetig mit wachsender
Büssing-Lastzug.
—
17
—
Bericht VII.
Es geht also mit wachsender Fahrgeschwindigkeit der Neigungswinkel zwischen den Tangenten der Motornutzleistungskurve und der Abszissenachse von positiven Werten
über Null
(Höchstleistung)
zu
negativen
Werten über; die Tangentenwinkel der Verlustkurve dagegen wachsen stetig mit wachsender Fahrgeschwindigkeit. Die g r ö ß t e Ü b e r s c h u ß l e i s t u n g eines Schaltganges liegt daher bei der Fahrgeschwindigkeit, bei welcher der positive Neigungswinkel der Motornutzleistungskurve gleich dem der Wagenverlustkurve ist.
Dies ist
aber nur auf dem a u f s t e i g e n d e n Zweige der Motornutzleistungskurve möglich. Für den Zusammenhang zwischen Motor und Wagen folgt daher allgemein: Der
nicht
ausnutzbare
Bereich
l e i s t u n g e n w i r d um so g r ö ß e r , nutzleistungen
und
je
der
Motorhöchst-
je l a n g s a m e r die
schneller
die
mit w a c h s e n d e r F a h r g e s c h w i n d i g k e i t
Motor-
Wagenverluste ansteigen.
BGssing-Lastzug.
-
18
Bericht VII.
—
Das Beschleunigungsvermögen des Lastzuges für die 4 Schaltgänge ist in Bild 9 dargestellt. Höchstwerte: I. Schaltgang . . 0 , 6 m/sec*
III. Schaltgang
II.
IV.
„
• • 0,5
„
. . 0 , 3 4 m/sec 2 . . 0,23
„
Bild 9.
Beschleunigungsvermögen beim I., II., III. und IV. Schaltgang. I.
II.
III.
IV. Schaltgang
c: Einfluss der umlaufenden Räder
fcuO c
faß
b: Einfluss der umlau fendenTriebwerksmassen (Schwungrad)
km/St. Fahrgeschwindigkeit
Ausnutzung der vorhandenen Überschußleistung beim I. Schaltgang: Beschleunigung des Lastzuges (a)
41 % ,
Verlust an Beschleunigung durch das Motorschwungrad (b) »
„
» d i e
. . . .
56 % ,
Wagenräder (c)
3%
der vorhandenen
Überschußleistung.
D e r I. und II. Schaltgang zeigen die Abnahme der Wagenbeschleunigung durch den Einfluß der Laufräder und des Motorschwungrades. Während der Einfluß (c) der acht Laufräder des Lastzuges gering ist, verbraucht die S c h w u n g r a d b e s c h l e u n i g u n g
(b) allein von der
verfügbaren Überschußleistung beim: I. Schaltgang . . . . II.
„
•••
56%, -26%,
D e r Einfluß der Schwungradmasse
III. Schaltgang
. . .
IV.
. . . .
„
.13%, 4 %.
und seine Abhängigkeit von
der
Übersetzung zwischen Motor und Triebrädern ist daher überraschend groß.
-
Büssing-Lastzug.
19 —
Bericht VII.
Die vorstehenden Ergebnisse sind G r e n z w e r t e , welche mit Motorvolleistung vom Augenblick des vollen Einkuppeins ab beim Anfahren erreicht werden. Der Einfluß der Schwungradbeschleunigung auf die Wagenbeschleunigung wächst
proportional
mit
dem
Trägheitsmoment
des Schwungrades und umgekehrt q u a d r a t i s c h setzungsverhältnis
mit
dem
Über-
i zwischen Motor und Triebrädern.
Die G r ö ß e des Schwungradeinflusses ist also auch d u r c h d i e triebeübersetzung bestimmt.
J
und
nicht
nur
durch
Ge-
das Trägheitsmoment
Beispielsweise vermehrt die Übersetzung des I. Schaltganges
[i = 4 / 4 ) die zu beschleunigende Wagenmasse um
1713.J.^.
Für die Verwendung sehr s c h n e i l a u f e n d e r Motoren ergibt sich hieraus: Die höheren Motordrehzahlen des Schnelläufers bedingen entsprechend kleinere Getriebeübersetzungen; der Einfluß der Schwungradmassen
auf
die Wagenbeschleunigung wächst also q u a d r a t i s c h mit der Steigerung der Motordrehzahl. Die bisher mit schnellaufenden Lastwagenmotoren gemachten Erfahrungen stehen hiermit in vollem Einklang. Aus der gewonnenen Erkenntnis ergibt sich die Notwendigkeit, bei Einführung des Schnelläufers als Lastwagenmotor weitgehende Rücksicht auf die d u r c h Ä n d e r u n g Folgeerscheinungen
der
Übersetzung
verursachten
zu nehmen.
Als weitere Nebenwirkung der kleinen Übersetzungen bei Lastwagen ergibt sich: vermehrte (Einkuppeln)
Triebwerksbeanspruchung
infolge
des
großen
beim
Anfahren
Verzögerungsmoments
Schwungradmasse, sowie bei den durch S c h l u p f Unebenheit der Fahrbahn verursachten
der Triebräder
der oder
Geschwindigkeitsunter-
s c h i e d e n zwischen Triebrädern und Motor. Dieser
Übelstand
Zwischengliedes vermindert werden.
kann
durch
(Federung)
Einbau
zwischen
eines Motor
elastischen und
Triebrädern
Büssing-Lastzug.
—
20
—
Bericht VII.
B e i dem B ü s s i n g - Lastzuge sind gefederte
Kettenspanner
als Antriebsfederung eingebaut. 2 1 0 0 kg,
V o r s p a n n u n g einer Feder Federspannung kraft
bei
der
größten
Schub3 6 9 0 kg,
(Bild 10) des I. Schaltganges
entsprechend 16 mm zusätzlichem Federweg.
Bild 10.
Federdiagramm des Kettenspanners beim 3 5 PS-Büssing-Armeelastzug.
drückung der Feder
Die
„gefederte"
Schwungraddrehung,
bezogen
auf 1 cm Federweg,
beträgt beim: I. Schaltgang II.
0,714
III. Schaltgang
„
0,39
IV.
„
Bei
ungefedertem
Antrieb
sind,
0 , 2 3 6
1 Drehung.
0,1721 unter Vernachlässigung
der
Verdrehung der Getriebewellen und der Materialdehnung, die Stöße u n elastisch.
Durch die Federung wird eine u n v o l l k o m m e n
e1a-
Büssing-Lastzug.
—
21
Bericht VII.
—
s t i s c h e Stoßwirkung erreicht, und zwar ist die Elastizität des Stoßes um so größer, je kleiner die Federvorspannung ist, da bis zur Überwindung der Vorspannung der Stoß unelastisch bleibt. Die Federung tretenden Stößen
muß
nach
den
bei der Wagenfahrt
tatsächlich
auf-
so bemessen werden, daß die Stoßenergie vollkommen
von ihr aufgenommen werden kann. Die Wirkung der Antriebsfederung wächst daher mit der gefederten Schwungraddrehung und der gleichzeitigen Energieaufnahme der Federung und sinkt mit größerer Federvorspannung. Die
Energieverteilung
im
Lastzuge
zeigt
das Energiediagramm (Bild 11) für
16 km/St. Fahrgeschwindigkeit,
entsprechend
850
Motordrehungen
minutlich, Motorvolleistung und IV. Schaltgang aufgestellt. Als Ausgangswert des Energiediagramms führte
Brennstoffenergie
suchung,
zu
100%
ist die dem
eingesetzt.
sowie die Verbrauchsmessungen
Die
Motor zuge-
Motorunter-
auf dem Wagenprüfstande
ergaben bei 8 5 0 Motordrehungen minutlich und Volleistung einen Benzolverbrauch von 10,65 kg/St. Aus dem Bilde ergeben sich in Prozenten
der zugeführten Brenn-
stoffenergie: die Verluste im Motor
76 % ,
„ Triebwagen „
Radverluste des Anhängers
„ Luftwiderstandsverluste Die L e i s t u n g e n
9,5 % , 6,5 % , 0,3 % .
betragen:
Motörnutzleistung
24,0%,
Triebwagen-Nutzleistung
14,5%,
Überschußleistung des Triebwagens
14,2%,
„
Lastzuges
7,7 % .
Der weit größte Verlust von 7 6 % tritt also im Motor auf. Im Triebwagen gehen trotz der g r o ß e n A c h s d r ü c k e fangskräfte
und U m -
n u r 9 , 5 % und im Lastzuge nur 1 6 , 3 % der zugeführten
Brennstoffenergie verloren.
Büssing-Lastzug.
-
2 2
Bericht VII.
—
Bild 11.
Energiediagramm des 35 PS-Büssing-Armeelastzuges für 16 km/St. Fahrgeschwindigkeit. 850 Motorumdrehungen minutlich. Energiewert des Benzols 1 0 0 %
Verluste durch.-
Kühlwasser 3 0 %
Abgase, Strahlung, Ladearbeit und Schalldämpfung 42,4%
Motornutzleistung 24,0%
Motorreibung 3 , 6 %
Getriebe 4,2%
Reifen der Triebräder 4 % 14,5/o Vorderräder 1 , 3 %
LeistungsüberschuB des Triebwagens für Anhänger,
Luftwiderstand 0,3
Steigungen und Beschleunigung 1 4 , 2 %
LeistungsüberschuB des Zuges für Steigungen und Beschleunigung 7 , 7 %
Anhängewagen 6,5% Zugeführte Brennstoffmenge 1 0 0 %
— 23 —
Büssing-Lastzug.
Bericht VII.
Bild 12 zeigt
die Brennstoffwirkungsgrade (Triebwagen-Nutzleistung in Prozenten der Brennstoffenergie) für die 4 Schaltgänge. Wirkungsgrade im Bereich der Schaltgänge: I. Schaltgang
. . .
18 bis 1 6 %
II.
»
. . .
17
„
16%
III.
*
• • •
17,5,
14%
IV.
„
. . .
17
130/o
„
Bild 12.
Brennstoffwirkungsgrade beim I., II., III. und IV. Schaltgang, bezogen auf den unteren Heizwert des Benzols ( 1 0 0 % ) .
Wirkungsgrad
,W = 6 3 2 - J j
4
8
a
io
15
14
16
18
so
22
24
¡6 km/St. Fahrgeschwindigkeit
Bericht VII.
— 24 —
Büssing-Lastzug.
Einzelergebnisse der Wagenuntersuchung. Getriebeverluste. Bild 13 ist die graphische Darstellung der in 4 Versuchsreihen ermittelten G e t r i e b e v e r l u s t e
(Kupplung, Schaltgetriebe, Differenzial-
welle, Kette und Hinterradlager) bei L e e r l a u f .
Bild 13.
Getriebeverluste für die Schaltgänge I, II, III und IV. PS
i
17
i
„ II
f-
-*
r
*
f
.J.
J j
St
—
0
Ä
100 {00 100 *00 500 600 7O0 »00 900 1000 1100 UOO 1300 HOO 1500 1600 Motordrehungen mlnutlich
Bild 14 zeigt in Abhängigkeit von der
Fahrgeschwindigkeit
f ü r die 4 Schaltgänge: die G e t r i e b e v e r l u s t e bei „
„
und den V e r l u s t z u w a c h s b e i Die L e e r l a u f v e r l u s t e
Leerlauf, Volleistungen
Leistungsübertragung.
der 4 Schaltgänge weisen in ihrer Ab-
hängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit und ihrer G r ö ß e bei den einzelnen Schaltgängen
ähnliche
Merkmale
auf
wie bei Personenwagen,
nämlich
stärkeres als proportionales Anwachsen mit der Fahrgeschwindigkeit.
Der
dargestellte V e r l u s t z u w a c h s bezieht sich auf die Motorvolleistungen. D e r Verlustzuwachs wächst stark
mit kleinerem
Übersetzungsverhältnis
—
Büssing-Lastzug.
25
—
B e r i c h t VII.
infolge der wachsenden Zahn- und Lagerdrücke
und der hierdurch
ver-
minderten Ölschicht zwischen den Berührungsflächen. Hinsichtlich Wärmeabfuhr ist das Schaltgetriebe ausreichend bemessen. Die B e h a r r u n g s t e m p e r a t u r des Ölbades im Getriebekasten betrug bei 3V2 stündigem
Betriebe, Motorvolleistung
und
Fahrgeschwindigkeiten
zwischen 8 und 2 1 km./St. (II., III. und IV. Schaltgang) Bild
. . . .
65
0
C.
14.
Getriebeverluste des 35 PS-Büssing-Armeelastwagens PS 1S
bei L e e r l a u f und Volleistungen für die Schaltgänge
s
: :r
I—IV.
Getriebeverluste bei Volleistungen (IV. Schaltgang)
Zuwachs des Getriebeverlustes bei Motorvolleistungen (IV. Gang)
> a>
Leerlaufverluste des Getriebes für den IV. Schaltgang
es
Zuwachs 39 09
>a> a> j= 0
des Getriebeverlustes bei Motorvolleistungen (IV. Gang)
1
CO 3
Nl
26 km/St. Fahrgeschwindigkeit
Büssing-Lastzug.
—
26
—
Der Wirkungsgrad
Bericht VII.
des
Getriebes
bei Motorvolleistungen ist für die 4 Schaltgänge in Bild 15 dargestellt. Wirkungsgrade im Bereiche des I. Schaltganges II.
„
. .
84
bis 8 2 %
. .
83,5 „ 8 3 %
Bild
III. Schaltganges
. .
8 4 bis 8 0 %
IV.
. .
84
„
„
79%
15.
Wirkungsgrad des Getriebes. Energieübertragung von der Motorkupplung zu den Hinterradfelgen bei Motorvolleistung. 100
0
O
90
c
1 2hO Sb e •I
80
Wirkungsgrad des Getriebes
„
70
60
50
10
12
14
16
1B 20
22
2*
26 km/St. Fahrgeschwindigkeit
Die Lagerreibungsverluste
der
Triebräder
sind in Bild 16 dargestellt. Die Lagerreibungsverluste der Fahrgeschwindigkeit
(Lb-Kurve)
(L b = C . / v ) .
wachsen nur mit der Wurzel
Die Absolutwerte,
2,2 P S
bei
Kugel- oder Rollenlager
für
16 km/St. Fahrgeschwindigkeit,
sind klein.
die Laufräder der Lastwagen
zwecks weiterer Herabsetzung
der
Roll-
verluste erfordern daher vorsichtiges Vorgehen, um Erfolg zu bringen. D e r im Bilde eingetragene L e e r l a u f - G e t r i e b e v e r l u s t gibt über die Größe der Lagerreibung der Triebräder als Teilbetrag des G e triebeverlustes Aufschluß.
27
—
Büssing-Lastzug.
—
Bericht VII.
Bild 16. Lagerreibungsverluste der Hinterräder.
Rollverluste. Entsprechend der Darstellung der Getriebeverluste sind die R o l l Verluste
der
Triebräder
bei Leerlauf und bei Leistungsüber-
tragung in Bild 17 dargestellt, und zwar für alle Schaltgänge: die R o l l v e r l u s t e b e i »
»
»
der V e r l u s t z u w a c h s Die
Rollverluste
bei
Leerlauf, Volleistungen, bei 16
Leistungsübertragung.
km/St.
Fahrgeschwindigkeit
und
IV. Schaltgang betragen: im Leerlauf
4,9 PS,
bei Volleistung (L, = 32 P S ) der Zuwachs (L r = 32 PS) Der L e e r l a u f v e r l u s t schwindigkeit.
. . .
6,4 PS,
. . . .
1,5 PS.
wächst stark mit
wachsender
Fahrge-
Büssing-Lastzug.
—
28
Bericht VII.
—
Bild 17.
Rollverluste der Triebräder des
35
PS-Büssing-Armeelastwagens
bei L e e r l a u f und bei V o l l e i s t u n g e n für die
III.
Der V e r l u s t z u w a c h s
bei Leistungsübertragung ist beim IV. und
Schaltgang
Beim
sehr
gering.
II. und
I. Schaltgang wächst der Verlustzuwachs niedrigen Schaltgängen
in
erheblich
erhöhtem
Maße
beim
infolge der bei den
auftretenden großen Umfangskräfte ( 1 4 2 0 kg pro
Triebrad beim I. Schaltgang und 1,6 km/St.), welche eine Überlastung der äußeren Gummifasern in Richtung der Radtangente herbeiführen.
—
Büssing-Lastzug.
29
—
Bericht VII.
Im Betriebe macht sich diese Überlastung durch das „Radieren" der Bereifung
bemerkbar.
Dies trat während der Versuche beim II. und
wesentlich stärker beim I. Schaltgang auf; beim III. und IV. Schaltgang dagegen war kein „Radieren" wahrnehmbar. Die Wirkungsgrade der
Triebradbereifung
bei Volleistungen sind in Bild 18 für die 4 Schaltgänge dargestellt.
Bild 18.
Wirkungsgrade der Triebradbereifung. Energieübertragung von den Hinterradfelgen zur Fahrbahn bei Motorvolleistungen 100 .= 0> "S w faß CO a
S
80
so
Wirkungsgrad
70
der Bereifung
60
L, -"Lr
50
10
u
16
18
20
23
24
26
100
km/St. Fahrgeschwindigkeit
Die Wirkungsgrade im Bereich der Schaltgänge betragen: I. Schaltgang
81 83
» I"-
»
85
IV.
„
82,5
bis 8 3 % , „
84 o/o,
„ 8 2 „
7 6 o/ 0 .
Die Wirkungsgrade des III. und IV. Schaltganges sinken mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit
infolge des überwiegenden Einflusses des Leer-
laufverlustes. Den
Wirkungsgrad
Fahrbahn Sein Die
Höchstwert Werte
kungsgrade.
zwischen
Motorkupplung
und
zeigt Bild 19. ergeben
beträgt 7 2 % .
sich
als Produkt der Getriebe-
und Rollwir-
— 30 —
Büssing-Lastzug.
Bericht VII.
Bild 1 9 .
Energieübertragung von der Motorkupplung zur Fahrbahn. 100
90 80
?L 70
I
n-
Wirkungsgrad beim IV. Schaltgang
a
—
60 SO
12 H
20
22
Vi
26
km/St. Fahrgeschwindigkeit
Vorderradverluste. Bild 20 stellt die Vorderradverluste (Summe der Roll-, Lagerreibungsund Windverluste) bei verschiedenen Fahrgeschwindigkeiten dar. Bei 16 km/St. Fahrgeschwindigkeit beträgt der V e r l u s t 2,2 PS. In Anbetracht der großen Achsdrücke sind die Werte gering.
Bild 2 0 .
Vorderradverluste. Rollverlust, Lagerreibung und
Ventilation
km/St. Fahrgeschwindigkeit
Die geringen Vorderradverluste des Büssing-Triebwagens sind auf die gute Abfederung der Vorderachse gegen den Wagenrahmen (Bild 25) zurückzuführen. Die Federung der Achsen gegen den Rahmen beeinflußt in erster Linie die Radverluste (Lagerreibung und Rollverlust) und weniger die Verluste des im Rahmen eingebauten Triebwerks. Bei Unebenheiten der Fahrbahn tritt unvermeidlich eine Änderung
—
Büssing-Lastzug.
der Gewichtsverteilung
31
—
Bericht VII.
auf die 4 Wagenräder
ein.
Dieser
Belastungs-
änderung soll die Wagenfederung entgegenwirken. H a r t e Federung erfüllt nur unvollkommen diesen Zweck; die Federwege sind zu klein, um starke einseitige Radbelastung zu verhüten. zapfendruck, Reifenpressung
und Reifeneindrückung
ebenheiten der Fahrbahn erheblich.
schwanken
Rad-
bei Un-
Die Folge davon sind erhöhte Verluste
der Radlager und der Bereifung. Die von Büssing ausgeführte Z u s a t z f e d e r u n g
der Federdreh-
zapfen stellt eine wesentliche Verbesserung der einfachen Blattfederung dar. Die Federung wird w e i c h e r , die Federwege werden für gleiche Zusatzbelastung größer und verhindern große einseitige Radbelastungen bei unebener Fahrbahn.
Schubkräfte der Triebachse. (Kettenspanner.) D e r größte Schub der Triebachse tritt in Steigungen und bei Motorvolleistungen des 1. Schaltganges auf.
Für diesen sind die auf die Ketten-
spanner
Triebachse
wirkenden
Schubkräfte
der
in
Bild 2 1
dargestellt
(Ermittlung der Teilkräfte: siehe Ermittlungsverfahren). Der Höchstwert der Schubkraft beträgt . . . 7 3 8 0 kg. Hiervon entfallen auf: Nutzspannung
der Triebketten
Vorspannung
„
Fahrwiderstand
5 0 0 0 kg,
„
(Annahme)
der Vorderräder
Gewichtskomponente „
des Triebwagens „ Anhängers
Fahrwiderstand
.
insgesamt
40
„
. 1220
„
. .
des Anhängers . . . .
100 „
840
„
180
„
7 3 8 0 kg.
D e r g r ö ß t e B e t r a g entfällt also auf die Nutzspannung der T r i e b ketten. Für die K e t t e n s p a n n e r 3 6 9 0 kg Bei g e s p e r r t e m
ergibt sich aus der Schubkraft von je
12,5 fache Sicherheit gegen Knickung. Differenzial
auf die Hälfte vermindern.
kann sich die Knicksicherheit
Büssing-Lastzug.
—
32
—
Bericht VII.
Bild 21.
Schubkräfte der Triebachse des
35 PS-Btissing-Armeelastwagens beim I. Schaltgang und größten befahrbaren Steigungen. 8000
6000
Teilkräfte in beiden
Kettenspannern, hervorgerufen durch:
4000
Fahrwiderstand des Anhängers „ der Vorderräder Gewichtskomponente des Anhängers „
des Triebwagens
Vorspannung der Triebketten
2000 Nutzspannung der Triebketten
km/St. Fahrgeschwindigkeit
Bild 22.
2 "-Rollenkette (Zerreißversuch) Maßstab 1 :3.
Büssing-Lastzug.
—
33
Bericht
—
VII.
B e i Lastwagen mit Cardan-, Ritzel- oder Schneckenantrieb vermindert sich die Schubkraft
um die Kettenspannungen, im vorliegenden Falle also
von 7 3 8 0 kg auf 2 2 8 0 kg. Drehmoments
Hingegen
tritt eine erhebliche Reaktion
der Triebräder auf, welche von dem Schubbalken
des
bezw.
einer besonderen Anordnung aufgefangen werden muß. Der
nutzbare
Kettenzug
einer Kette beträgt im Bereiche der 4 Schaltgänge: I. Schaltgang
. 2 5 4 0 bis 1815 kg,
III. Schaltgang
8 3 5 bis 5 9 0 kg,
II.
. 1330
IV.
610
,,
„ 1020
„
h
435
„
B e i Vernachlässigung der zusätzlichen Vorspannung der Kette ergeben sich aus 2 5 4 0 kg Kettenzug folgende Spezifische
Pressung
der
Höchstbeanspruchungen:
Lauffläche
des
Kettenbolzens Größte
3 1 5 kg/qcm
Scherbeanspruchung
des B o l z e n s
Zugbeanspruchung der L a s c h e n
„
1060
„
im Augen-
querschnitt Die Z e r r e i ß f e s t i g k e i t
560
der 2 -Rollenkette wurde durch einen //
Zerreißversuch zu 16 5 0 0 kg ermittelt.
Hieraus ergibt sich für die Kette
bei größter Betriebsbeanspruchung 6| 2 fache Sicherheit, die bei tem
Differenzial
gesperr-
auf die Hälfte verringert wird, wobei
aber die
Adhäsionsgrenze der Triebräder die Erreichung dieser Grenzbeanspruchung verhindern kann.
Bild 23.
Radverluste
des alten
Anhängewagens
mit Eisenbereifung bei verschiedenen Fahrgeschwindigkeiten PS 12
_|
10
und Gewichten
I I
5500 kg
—h
O 09
^I
4500 kg
|
n n
> 8
10
12
ii
K
a**
y'
14
i i i
des Anhängers.
18
3500 kg 2500 kg
--
SO
St
24
20
*s
® :«
ojx: •t; c i « K «0 09 09
CS-B
km/St. Fahrgeschwindigkeit
Büssing-Lastzug.
-
34
Bericht VII.
—
Radverluste des Anhängewagens. Bild 2 3 zeigt die Radverluste (Roll-, Lagerreibungs- und Windverluste) der 4 Räder des Anhängewagens bei verschiedenen
Fahrgeschwindigkeiten
und konstanten Belastungen. In B i l d 2 4 sind die Radverluste
bei verschiedenen Belastungen und
konstanter Fahrgeschwindigkeit dargestellt. Bild
Radverluste
24.
des alten
Anhängewagens
mit Eisenbereifung bei verschiedenen Belastungen und konstanter Fahrgeschwindigkeit. Eigengewicht des Anhängers
5500 kg Gesamtgewicht des vollbeladenen Anhängers
2 2 7 0 kg
PS i• ä r I ; j ••];
2 0 km/St.
SP
16 km/St
'H r
T
T3
12 km/St,
T r
i.. 2000
k g Gesamtgewicht des Anhängers
R a d v e r 1 u s t e bei 16 km/St. leerer
Anhänger
beladener
Fahrgeschwindigkeit: . . .
Anhänger.
3,4
PS,
. 10,2
„
Die Verluste des vollbeladenen Anhängers sind sehr hoch. Die mit vorhandenen Mitteln e r r e i c h b a r e V e r b e s s e r u n g des Anhängers ist
aus
den Vorderradverlusten
des Triebwagens
(Bild
20)
ersichtlich.
D e r V o r d e r a c h s d r u c k des Triebwagens beträgt 2 5 0 0 kg gegenüber 2 7 5 0 kg beim gleich.
vollbeladenen
Anhänger.
Die
Belastungen
sind
also
annähernd
—
Büssing-Lastzug.
Nach
35
—
Bericht VII.
Bild 2 0 betragen die Vorderradverluste
des Triebwagens
bei
16 km/St. Fahrgeschwindigkeit: 2,2 P S gegenüber 5,1 P S einer Anhängerachse. Demnach
ist also eine
Verminderung
der
Radverluste
des Anhängers um: 5 , 8 P S bezw. 5 7 % möglich. Dieser Mehrverlust
des Anhängers von 5,8 P S bei 16 km/St. Fahr-
geschwindigkeit muß vom Triebwagen mit einem Wirkungsgrad von 6 6 % bestritten werden.
Dies gibt eine verlorene Motornutzleistung von ^
= 8 , 8 P S bezw. 2 3 % .
Aus diesen Werten geht hervor, wie wesentlich die gute Durchbildung des Anhängewagens ist.
Über die B a u a r t
des
untersuchten
Bericht IX Näheres angegeben.
B ü s s i n g - Lastwagens ist in
—
Büssing-Lastzug.
36
—
Bericht VII.
Schlußfolgerungen. Wichtige, bisher ungeklärte Fragen des Lastwagenbaus die Versuchsergebnisse
Beantwortung.
Wert
und
finden
Wirkung
Einzelheiten und ihres Zusammenhangs kommen zum Ausdruck. Erkenntnis
durch der
Richtige
der w i r k l i c h e n Vorgänge und des ganzen Zusammen-
hanges im Lastwagen ist Vorbedingung für zielbewußten Fortschritt. Von wesentlicher Bedeutung sind die Ergebnisse der Untersuchung über die Beziehungen zwischen: G e t r i e b e ü b e r s e t z u n g und Motorstärke
und
Wirtschaftlichkeit,
Motorhöchstleistung
und
Wagenbeschleunigung rung)
und
W a g e n 1 e i s t u n g,
Wirkung
Wagenhöchstleistung,
(Geschwindigkeitssteigeder
rotierenden
Massen.
Außerdem ergeben sich wertvolle Bausteine für die Weiterentwicklung des Lastzuges aus den Einzelergebnissen ü b e r : Getriebeverluste
in Abhängigkeit von Geschwindigkeit und
übertragener Leistung, Lagerreibung
der
Triebräder,
„Federung"
des
Antriebs,
Schubkraft
der
Triebachse
in Abhängigkeit von Wagen-
gewicht, Wagenleistungen und Verlusten, Rollverluste
in Abhängigkeit von Geschwindigkeit und über-
tragener Leistung und Verluste
im Anhängewagen.
— 37
Büssing-Lastzug.
Bericht VII.
Motorstärke und Getriebeübersetzung. Die H a u p t v e r s u c h e haben gezeigt, daß die aus den allgemeinen Arbeitsbedingungen für
des
Lastzuges
Motorstärke
und
entwickelten
Grundbedingungen
Getriebeübersetzung
bei
dem
B ü s s i n g - L a s t z u g e gut erfüllt sind. Der
Einbau
stärkerer
Motoren
verschlechtert
die
Wirtschaft-
lichkeit. Schwächere
Motoren
bringen
wirtschaftlich
wenig Erfolg
und
vermindern die Leistungsfähigkeit des Lastzuges. Änderung d e r vorhandenen Übersetzungen ohne gleichzeitige Änder u n g des Motors und des
Wagentriebwerks verschlechtert die Wagen-
leistungen. O h n e Ä n d e r u n g des bestehenden Z u s a m m e n h a n g s zwischen Leistungen und Verlusten kann keine V e r b e s s e r u n g erzielt w e r d e n .
Wagenb eschleunigung. Von Bedeutung für den Kraftfahrzeugbau überhaupt
sind die Ergeb-
nisse hinsichtlich Wagenbeschleunigung. Mehr untersuchten
als
die
Hälfte
Lastzuges
(als
d e r verfügbaren Überschußleistung
Grenzwert)
Schwungradbeschleunigung
geht
beim
verloren, ein
des
I. Schaltgang in
Ergebnis,
wie
es
nach den üblichen Anschauungen nicht a n n ä h e r n d erwartet werden konnte. Hierin
liegt die Ursache
manches
Mißerfolges in d e r Verwendung von
s e h r rasch laufenden Motoren. . Willkürliche
Bemessung
der
Schwungradmassen
des
Motors
kann die Brauchbarkeit einer an sich guten Konstruktion schädigen. In der nachgewiesenen
großen
Wirkung d e r Energieaufnahme
des
Motorschwungrades bei w a c h s e n d e r und d e r Energieabgabe bei abnehmend e r Drehzahl finden praktische Erfahrungen und Betriebsregeln
ihre Be-
gründung: Das schlechte „in Schwung k o m m e n "
d e r Wagen mit Schnelläufern
ist bekannt; die Ursache h i e r f ü r suchte man irrtümlicherweise in kleinerem D r e h m o m e n t des Schnelläufers gegenüber dem Langsamläufer.
—
Büssing-Lastzug.
Zur A u s n u t z u n g
38
—
B e r i c h t VII.
des „ S c h w u n g s "
in S t e i g u n g e n
kann,
wenn f r ü h z e i t i g auf niedrigere Schaltgänge umgeschaltet wird, die volle Ausnutzung der lebendigen
Kraft des Schwungrades
bei dem in der je-
weiligen Steigung „durchziehenden" Schaltgange erreicht werden. Bekannt ist das g e r i n g e A n f a h r v e r m ö g e n
in
Steigungen
und die Fahrerpraxis, in großen Steigungen das Anfahren durch Einkuppeln des mit hohen Drehzahlen laufenden Motors zu erreichen.
Getriebeverluste. Die ermittelten Teilverluste
bei L e e r l a u f
und bei
Leistungs-
ü b e r t r a g u n g zeigen für die im normalen Fahrbetriebe meistbenutzten Schaltgänge III und IV einen
überwiegenden
Einfluß des
Leerlauf-
v e r l u s t e s auf den Getriebewirkungsgrad. D e r Leerlaufverlust ist im wesentlichen „Ventilationsverlust" (Ölwiderstand); es muß daher angestrebt werden, diesen im Triebwerk zu vermindern. den.
Berippte
oder durchbrochene Zahnradkörper sind zu vermei-
Zur Verminderung
Zahnraddurchmesser
der Schaufelwirkung
auf das durch
der Zahnkränze sind die
die Beanspruchung
und den Zahn-
schnitt bedingte kleinste Maß zu beschränken.
Die Federung des Antriebs wird von Fachleuten sehr verschieden insbesondere forderlichen
die großen Massenwirkungen kleinen
werksschonung reichbar ist.
beurteilt.
Getriebeübersetzungen,
hin, die durch
Die Versuchsergebnisse,
bei den im Lastwagenbau erweisen
klar auf die
Trieb-
richtig konstruierte Antriebsfederung
Weiter spricht für g e f e d e r t e n
er-
A n t r i e b der durch Ver-
minderung der Kupplungsreibung und Stoßarbeit erreichbare Energiegewinn und seine Ausnutzung für Wagenbeschleunigung.
Lagerreibung der Triebräder. Die Reibungsverluste lager
der mit Zwischenhülse ausgeführten
Gleit-
sind gering und zeigen ein günstiges Verhalten (geringe Verlust-
zunahme) bei wachsender Fahrgeschwindigkeit.
—
Büssing-Lastzug.
Das Ergebnis
entspricht
folge d e r abgenutzten
39
Bericht VII.
e i n e r Fahrt
B e r e i f u n g bei
den
auf mäßig guter S t r a ß e , Versuchen
da in-
Vertikalbewegungen
d e r W a g e n a c h s e bis zu 15 mm auftraten. Hinsichtlich
Betriebssicherheit
sind
Gleitlager
bei
Stoß-
b e a n s p r u c h u n g allen übrigen Lagerarten überlegen. Für
die
Radlager d e r
Subventionslastzüge
gut ausgebildete G l e i t l a g e r Kugel-
oder
verwendbar.
Rollenlagerung in
Frage
kann
nur
(Lieferungswagen,
Omnibusse)
guten F a h r s t r a ß e n
betrieben werden
defekter L a g e r
geeigneten Reparaturwerkstätten
in
sind daher nur
und
kommen, bei
für
Lastfahrzeuge
welche
lediglich
auf
welchen die Auswechslung jederzeit
möglich
ist.
Rollverluste. D e r Rollverlust
der Vollgummibereifung
von d e r Rollgeschwindigkeit ( L e e r l a u f v e r l u s t ) . bei Leistungsübertragung
ist
sehr
klein,
ist in e r s t e r Linie abhängig Der
Verlustzuwachs
solange
die Tangentialbean-
spruchung d e r B e r e i f u n g die Elastizitätsgrenze d e s G u m m i s n i c h t ü b e r s c h r e i t e t . Die
Bereifung
Arbeitsbedingungen. von
für
die
Lastwagen
arbeitet
G r o ß e R a d d r ü c k e und
ihr a u f g e n o m m e n
Organ
der
werden;
schweren
unter
sehr
schwierigen
g r o ß e Umfangskräfte
müssen
dazu kommt ihre Aufgabe, als federndes
Wagenmassen
Fahrbahn die S t ö ß e in Schwingungen
zu
dienen
und
auf
unebener
umzuformen.
U n t e r diesen Verhältnissen m u ß d e r Reifenverlust als klein angesehen werden.
Anhänger.
Die ermittelten V e r l u s t e an dem (nicht von B ü s s i n g gelieferten) Anhängewagen und die nachgewiesene Möglichkeit, mit bekannten Mitteln eine wesentliche V e r b e s s e r u n g des Anhängers zu e r r e i c h e n , fordern eine g l e i c h wertige
D u r c h b i l d u n g des T r i e b - und Anhängewagens hinsichtlich
reifung
und
Be-
Federung.
Unzulängliche Anhängerkonstruktionen, wie E i s e n b e r e i f u n g d e r R ä d e r mit i h r e r
zerstörenden
Wirkung
auf W a g e n
und
Fahrbahn
oder
unzu-
r e i c h e n d e F e d e r u n g nach Art d e r pferdebespannten L a s t f u h r w e r k e , sind für den G e s c h w i n d i g k e i t s b e r e i c h bis 16 km/St. unzulässig und stehen in W i d e r spruch mit d e r hochwertigen Durchbildung der T r i e b w a g e n .
Büssing-Lastzug.
-
40
-
Bericht
VII.
Selbstbegrenzung der Motordrehzahl. Der im Fahrdiagramm dargestellte Z u s a m m e n h a n g zwischen Leistungen und Verlusten hat ergeben, daß der Lastzug im Gegensatz zum P e r s o n e n wagen k e i n e S e l b s t b e g r e n z u n g
seinerFahrgeschwindig-
k e i t im G e b i e t e z u l ä s s i g e r M o t o r d r e h z a h l e n
besitzt.
Durch diese Möglichkeit erheblicher Geschwindigkeitsüberschreitung wird d e r Z e r s t ö r u n g des Motors Vorschub geleistet. Die praktischen Erfahrungen im Lastwagenbetriebe haben dazu geführt, den Drehzahlbereich des Motors d u r c h begrenzen
ein Hilfsorgan s e l b s t t ä t i g zu
und den Motor g e f ä h r d e n d e D r e h z a h l e r h ö h u n g e n zu verhüten.
Im n o r m a l e n
Drehzahlbereich des M o t o r s darf keine Verschlechte-
rung d e r Motorleistung (durch
Drosselung o d e r dergl.) eintreten.
Mit
Überschreitung des zufässigen Drehzahlbereichs m u ß die Motorvolleistung rasch abfallen, o h n e daß die Regelmäßigkeit des Motorganges gestört wird. Eine brauchbare Selbstbegrenzung d e r Motordrehzahl
ist die
Ein-
wirkung eines pseudoastatischen Regulators auf ein Drosselorgan. Bei dem B ü s s i n g - L a s t z u g e des 21
Motors km/St.,
auf
1100 bis
entspricht einer Drehzahlbegrenzung
1150 T o u r e n
welche hinsichtlich
Betriebs-
eine Fahrgeschwindigkeit
von
und
zu-
Fahrsicherheit
noch
lässig ist. Für m i 1 i t ä r i s c h e Zwecke ist diese erhöhte Fahrgeschwindigkeit von großem Vorteil.
Die behördlich festgesetzte Geschwindigkeitsgrenze
von 16 km/St. verliert im Mobilmachungsfalle ihre B e d e u t u n g ; ist dann ausschließlich die d u r c h Lastzuges Aus
bedingte
diesem
Grunde
die
maßgebend
Betriebssicherheit
Höchstgeschwindigkeit. ist
f ü r Subventionslastzüge
der
waltung die vielfach ausgeführte Selbstbegrenzung auf die
Heeresver-
behördlich
z u g e l a s s e n e Höchstgeschwindigkeit wertlos. Die b e h ö r d l i c h e schwindigkeitsgrenze bedingungen
steht in keinem Z u s a m m e n h a n g
des Lastzuges und
straßen Rechnung.
des
trägt lediglich
Ge-
mit den Betriebs-
der Erhaltung d e r Fahr-
Laboratorium für Kraftfahrzeuge an der
Bericht
Königl. Technischen Hochschule zu Berlin
Untersuchung des
35 PS-Büssing-Motors für den
Armeelastzug
Mit 21 Abbildungen
VIII
Büssing-Motor.
—
J
B e r i c h t VIII.
Untersuchung des 35 PS-Büssing-Motors. Die Motorversuche wurden mit folgenden Brennstoffen durchgeführt: B e n z o l von 0,873 Dichte und 9 4 6 6 WE/kg unterem Heizwert, S c h w e r b e n z i n von 0 , 7 4 6 Dichte und 10373 WE/kg unterem Heizwert, M i t t e l b e n z i n von 0 , 7 0 8 Dichte und 10180 WE/kg unterem Heizwert. Der Motor wurde mit dem normalen B ü s s i n g - V e r g a s e r (Luftquerschnitt an der BrennstofFdüse: 5,3 qcm) bei jeweilig günstigster Vorwärmung der Verbrennungsluft betrieben. teten
gleichzeitig,
und
Beide Magnetzündungen arbei-
die Zündzeitpunkte
praktischen Fahrbetrieb unverändert.
blieben
entsprechend
dem
Die Einstellung war:
erster Apparat:
2 3 ° Kurbelwinkel = 4,8 % Kolbenweg (
zweiter Apparat:
16°
„
=2,3%
„
In Vorversuchen wurde der Motor auf b e s t e
vor
/Totpunkt..
Wirtschaftlich-
k e i t im B e r e i c h g u t e r Z ü n d f ä h i g k e i t d e s G e m i s c h e s
eir.-
reguliert, und zwar durch Querschnittsänderung der Brennstoffdüse. Die
folgenden
Leistungs- und Verbrauchsergebnisse
beziehen
sich
auf diese w i r t s c h a f t l i c h e Einregulierung des Motors. Die
Durchführung
der
Untersuchung
auf
der
Grundlage
wirt-
s c h a f t l i c h e n Motorbetriebs findet ihre Begründung in der ausschließlichen
Verwendung
des
Motors
für Nutzfahrzeuge.
motoren rückt die W i r t s c h a f t l i c h k e i t erste
Linie
der
Betriebsforderungen.
des
Bei
Lastwagen-
Betriebes
Leistungserhöhung
in die
ist nur
auf
Kosten, der Wirtschaftlichkeit erreichbar und nur dann von Bedeutung, wenn der Lastzug vorübergehend Steigungen befahren muß, die mit den wirtschaftlichen Motorleistungen nicht mehr beherrscht werden können. Dieser Übergang von der wirtschaftlichen Leistung zur erreichbaren Höchstleistung ist lediglich
eine Aufgabe der Regulierung, welche von vielen
gegenwärtig üblichen Regulierverfahren nur unvollkommen erfüllt wird.
Büssing-Motor.
—
2
B e r i c h t VIII.
—
Motornutzleistungen, Motornennleistungen, Motorreibungsverlust, Betriebswirkungsgrad. Die
ermittelten Motornutzleistungen
beziehen
sich
auf
den
Motor-
betrieb m i t Auspuffleitung und S c h a l l d ä m p f e r . Bild 2 5
zeigt
Schwerbenzin bei B e n z o l b e t r i e b ,
die
Motornutzleistungen
und M i t t e l b e n z i n ,
bei
Betrieb
mit
Benzol,
f e r n e r die Motornennleistungen
welche sich als S u m m e d e r Motornutzleistung und des
in B i l d 2 6 dargestellten M o t o r r e i b u n g s v e r l u s t e s V D e r g e b e n .
Bild 2 5 .
Leistungen des 3 5 PS-Büssing-Motors bei Betrieb Benzol, Schwerbenzin und Mittelbenzin.
mit
3
—
Büssing-Motor.
—
Bericht VIII.
Bild 26.
Motorreibungsverluste des 35 PS-Btissing-Motors.
Die H ö c h s t l e i s t u n g e n
werden bei minutlich 1 5 0 0 Umdrehungen
des Motors erreicht, und zwar mit: Benzol
49,4 P S ,
Schwerbenzin
. . .
Mittelbenzin . . . . Die
im
praktischen
52,6
„
54,0
„
Betriebe zulässige höchste
Drehzahl
des
B ü s s i n g - M o t o r s ist 1100 Umdrehungen minutlich. Bei höherer Drehgeschwindigkeit wird die Lebensdauer des als Langsamläufer gebauten Motors durch die hohen dynamischen Beanspruchungen des Motortriebwerks und der Steuerung, sowie durch die starken Eigenschwingungen des Motors wesentlich verkürzt. B e i minutlich 1 1 0 0 Motorumdrehungen betragen die leistungen
Motornutz-
für: Benzol Schwerbenzin
44,6 PS, . .
Mittelbenzin . . .
48,5
„
49,5
„
Im Drehzahlbereich 3 5 0 bis 1 1 0 0 Umdrehungen minutlich erreicht der B ü s s i n g-Motor mit Schwerbenzin um 8 % höhere Leistungen als mit Benzol.
—
Büssing-Motor.
Außerdem
ist
die
4
Regelmäßigkeit
-
des
B e r i c h t VIII.
Motorganges
bei
Schwerbenzin
größer als bei Benzol Als h ö c h s t e
Motorleistungen
bei Benzolbetrieb
(auf Kosten
der
Wirtschaftlichkeit) ergab der Büssing-Motor: 3 1 , 5 P S bei 48,0
„
6 0 0 Umdrehungen minutlich,
„ 1100
Durch Q u a 1 i t ä t s regulierung ist also in dem praktisch brauchbaren Drehzahlbereich des Motors eine E r h ö h u n g
der wirtschaftlichen Voll-
leistungen um 5 b i s 1 0 % erzielbar. Bei
den Versuchen
steigert worden.
ist die Motordrehzahl
auf 1 6 2 0
minutlich
ge-
Hierbei hat sich keine Störung, insbesondere kein Trieb-
werksmangel und kein Flattern der Ventile gezeigt. aufwärts trat lediglich
starkes
Rasseln
Von 1 1 0 0 Umdrehungen
des Motors infolge großer Eigen-
schwingungen auf. Die Steigerung der normalen Motordrehzahl leistung war eine scharfe Erprobung triebssicherheit.
Der
den B ü s s i n g - M o t o r
um fast 50°/u bei Von-
des Motors hinsichtlich
seiner B e -
störungsfreie Verlauf dieses Versuchs kennzeichnet als in hohem Grade betriebssicher.
Das Motor-
triebwerk ist sehr reichlich bemessen und entspricht in Güte des Materials und der Ausführung allen an Lastwagenmotoren zu stellenden Anforderungen. Das Ölbad im Kurbelgehäuse erreichte
bei 1 1 0 0 Umdrehungen min.
und Volleistung eine Beharrungstemperatur von 6 9 ° Celsius. Bei Ölmenge
Lastwagenmotoren reichlich
insbesondere
ist die im Motor
umlaufende
zu bemessen, um starke Erwärmung des Ölbades zu
verhindern. Die geringe Fahrgeschwindigkeit der Lastwagen gibt im Gegensatz zu Personenwagen nur geringen Luftzug und damit schlechte Abkühlung des Ölbades im Kurbelkasten des Motors. häuses ist für alle Motoren
Gute Luftbespülung des Motorge-
von großem Wert, sie erhöht die Betriebs-
sicherheit des Triebwerks bei großen Dauerbeanspruchungen. vermindern die Schmierfähigkeit des Öls.
Hohe Temperaturen Öl
wird
zu
dünnflüssig
und bleibt für die großen
genügend widerstandsfähig.
Lagerdrücke
Das nicht
—
Büssing-Motor.
5
—
Bericht VIII.
Bild 27. Kolben des Büssing-Motors nach 2 0 0 0 k.m Versuchsfahrt und 1750 km Prüfstandfahrt.
Wagen und Motor wurden unmittelbar nach Beendigung der Winterversuchsfahrt der Verkehrstruppen untersucht, ohne daß der Motor
aus-
einandergebaut und nachgesehen wurde. Bild 2 7 zeigt einen Kolben des B ü s s i n g - M o t o r s nach Beendigung der Fahrt und der Versuche. D e r Rußansatz ist trotz der langen Betriebsdauer ( 2 0 0 0 Km Versuchsfahrt der Verkehrstruppen und Laboratoriumsversuche) sehr gering. einheitliche Verbrennungsraum,
die gute Zylinderkühlung
Der
und die gute
Verbrennung sind sehr beachtenswert.
Der Betriebswirkungsgrad
(Bild 2 8 )
des B ü s s i n g - M o t o r s beträgt bei 3 5 0 bis 1 1 0 0 Umdrehungen
minutlich
8 8 , 5 bis 8 5 % .
Bild 28. Betriebswirkungsgrad des 35 PS-Büssing-Motors. 80
•
T .. ; . _
60
«0 SO
-ii j •-r "•
~h
•
i
1
100 ?00
1—f-
'J
-H i"
Ä -
!
1 ... i. __ 400
-
1 11 1
i
— i -1 I
i
1 i 600
800
IOOO
- -
—i 1 1
103
1 1 1 1 1 1
11001200
-H— =1
Li
-
. 100
—
_
1*00
isoo
Motordrehungen (minutlich)
Büssing-Motor.
6
—
B e r i c h t VIII.
—
Bild 29. und
Spezifische Leistungen und Verluste mittlere Arbeitsdrücke des 3 5 PS-Büssing-Motors. Normaler Drehzahlbereich
—
Spez. Nutzleistung bei Betrieb
mit:
Mittelbenzin Schwerbenzin Benzol Mittl. Drücke bei Benzolbetrieb bez. a u f die Nennleistung bez. auf die Nutzleistung
Spez. Motorreibungsverlust
100
200
400
600
800
n o o 1200
IOOO
i « o o Motordrehungen (minutlich)
1400
Spezifische Leistungen und Verluste Die Benzol, leren
spezifischen
Nutzleistungen
S c h w e r b e n z i n
Hubvolumen)
und M i t t e l b e n z i n
spezifischen Arbeitsdrücke,
zogen, gelten für
(PS/Liter
a u f die N u t z -
(Bild 29).
und
ermittelt.
D i e mittbe-
Benzol.
1 1 0 0 M o t o r u m d r e h u n g e n minutlich
. . . .
„
„
„
„
„
Schwerbenzin
„
„
„
„
„
Mittelbenzin
spezifischen
6,9 .
. .
der spezifische Motorreibungsverlust höchsten
dar.
betragen
die s p e z i f i s c h e n Nutzleistungen L s p für B e n z o l
Die
für
Nennleistungen
D i e Vsp-Kurve stellt den s p e z i f i s c h e n M o t o r r e i b u n g s v e r l u s t Bei
sind
PS/Liter,
7,55 „
„
7,7
„
„
1,2
Nutzleistungen
w e r d e n bei 1 5 0 0
d r e h u n g e n minutlich e r r e i c h t , und z w a r f ü r : Benzol
7,7
PS/Liter,
Schwerbenzin
8,2
„
Mittelbenzin
8,4
„
„ Um-
Büssing-Motor.
—
Die Höchstwerte
7
—
B e r i c h t VIII.
können also nur bei Überschreitung des normalen
Drehzahlbereichs erreicht werden. Hierin
liegt der wesentlichste
und Schnelläufer.
Unterschied zwischen Langsamläufer
D e r Leistungsbereich des Langsamläufers überschreitet
seinen normalen Drehzahlbereich, beim Schnelläufer dagegen fallen Motorhöchstleistungen und praktisch brauchbarer Drehzahlbereich zusammen. Die spezifischen Motorreibungsverluste
des B ü s s i n g - Motors sind,
mit den Verlusten anderer Motoren verglichen, gering. Die mittleren spezifischen Arbeitsdrücke
sind für Benzolbetrieb bei
1 1 0 0 Motorumdrehungen minutlich: Pi — 6,7 kg/qcm, bezogen auf die Nennleistung, Pe = 5,7
„
„
„
Nutzleistung.
Brennstoffverbrauch und Wirtschaftlichkeit des
35
PS-Büssing-Motors.
Bild 3 0 stellt den g e s a m t e n
und den s p e z i f i s c h e n
Benzol-
verbrauch bei Motorvolleistungen dar. Bei 3 5 0 bis 1100 Motorumdrehungen minutlich beträgt der spezifische Benzolverbrauch für die Nutz-PS-St. . . . 0 , 2 6 — 0 , 2 7 5 kg, „
„
Nenn-PS-St..
. . 0,23 - 0 , 2 4
„
Bild 30.
Benzolverbrauch des 35 PS-Büssing-Motors. bo
kg
Je
«
BenzolVerbrauch B,
12
in der Stunde
10 r"1
to bü ~ l
co o CM O .n in
cm 10 0)
05 t S c «g QJ
CO
O) IM
e a> "O
a> o> e
0)
a>
c
>0>
"S c/D
E 00 CO CS
— 17 —
Schiebermotoren.
Bericht X.
den Ein- und Auslaß sind im Steuerungsdiagramm durch vertikale Schraffierung hervorgehoben. Kennzeichnend für diese Steuerung ist: 1. Der E i n l a ß b e g i n n wird durch die obere Kante des Einlaßschlitzes vom Innenschieber und durch die untere Kante des Einlaßschlitzes vom Außenschieber
gesteuert.
Bei weiterer Drehung der Kurbel geht
der
Innenschieber nach oben, der Außenschieber nach unten, wodurch zunehmende Durchströmungsquerschnitte frei werden.
Ungefähr in der Mitte
des Einlaßhubs ist während eines kurzen Hubteils auch die Unterkante des Zylinderkanals an der Steuerung beteiligt, außerdem die untere Deckelkante, und zwar von ungefähr Mitte des Hubs bis Ende des Einlasses. 2. Der E i n l a ß s c h l u ß wird gesteuert: durch die untere Kante des Einlaßschlitzes vom Innenschieber und die Deckelunterkante. 3. und 4. Während des Verdichtungs- und Verbrennungshubes alle Kanäle geschlossen.
Hierbei nehmen
die Dichtungswege
sind
(Über-
deckungslängen) mit steigendem Druck im Zylinder zu. Das
Abdichten
während
dieser
Zeit
wird
dadurch
erreicht,
daß die untere Kante des Deckels mit einem federnden Dichtungsring versehen wird (Bild 70), der die Schlitze des Innenschiebers vom Zylinderinnern trennt. 5. Der A u s l a ß b e g i n n wird gesteuert: durch die Unterkante des Deckels und die Unterkante des Auslaßschlitzes des Innenschiebers. Außenschieber gestattet hierbei das Ausströmen.
Der
Bei der weiteren Bewe-
gung werden immer größere Durchströmungsquerschnitte frei. Nach etwa dem ersten Viertel des Auslaßhubes beginnen die Oberkante des Auslaßschlitzes des Außenschiebers und die Unterkante des Auslaßkanals im Zylinder die Größe der Durchströmungsquerschnitte zu bestimmen ; ebenso bestimmen sie den S c h l u ß
des
Auslasses
am
Hubende des Kolbens. Bei den hier dargestellten Verhältnissen fällt Auslaßschluß und Einlaßbeginn im Hubende des Kolbens zusammen, entsprechend etwa 2 0 % Nacheinströmen und 3 0 % Vorausströmen.
Schiebermotoren.
—
B e r i c h t X.
18
Durch Versetzen der Schlitze in den Schiebern und im Zylinder und durch Änderung der Kanalbreiten oder der Phasenverschiebung der Steuerkurbeln kann jeder einzelne Steuerpunkt unabhängig von den andern beeinflußt werden, und es kann beliebige Nacheinströmung und Vorausströmung oder Voreinströmung und Nachausströmung erreicht oder auch ein beliebig großer unwirksamer „toter" Weg zwischen die einzelnen Steuerpunkte gelegt werden. — Die zahlreichen Zweischiebersteuerungen, Steuerung
hervorgerufen
die durch
die K n i g h t -
wurden, sind von dieser nur unwesentlich ver-
schieden. Nach dem Vorbilde der Ventilsteuerungen wurde versucht,
Schieber
zwangläufig zu öffnen und durch besondere Kraft zu schließen, aber ohne nennenswerten
Erfolg, weil
für hohe
Drehzahlen
die
Massenbewegung
der Schieber schwer beherrschbar, die Schlußkraft zu groß wird. Die E i n s c h i e b e r s t e u e r u n g e n den Wegfall eines Schiebers.
bezwecken Vereinfachung durch
Dies führt aber zu bestimmten Abhängig-
keiten und Schwierigkeiten. Zwangläufige
Steuerung
eines Schiebers
für den Viertakt
erfordert Doppelbewegung, die im Schieberantrieb zusammengesetzt wird. Hierbei läßt sich solcher kinematische Zusammenhang erreichen, daß
der
Schieber
und
während
Einlaß) rasch
zweier aufeinanderfolgender Kolbenhübe (Auslaß
aus seiner höchsten Lage in die tiefste gelangt und hierauf
in den beiden folgenden Arbeitsabschnitten des Viertakts (Verdichtung und Verbrennung), während deren
der „Totgang"
der Steuerung erforderlich
ist, der Schieber in einer Mittelstellung nahezu stillsteht, d. h. geringe B e wegung ohne Steuerungswirkung erfährt.
Das schematische
Bild 2
zeigt
das Wesentliche. Während
des Totgangs
muß eine ausreichend große S c h i e b e r -
ü b e r d e c k u n g zwischen den Schiebern und Zylinderkanälen geschaffen werden, deren möglich Auslasses
ist.
praktische Durch
diese
und zu Beginn
Ausführung wohl nur durch Dichtungsüberdeckung
federnde
Ringe
entsteht am Ende des
des Einlasses ein unwirksamer Weg, während
dessen der Zylinder von den Kanälen abgesperrt ist.
Schiebermotoren.
19 —
Bericht X.
20
Schiebermotoren.
Bericht X.
Kennzeichnend für die meisten dieser Steuerungen ist, insbesondere für ihren Entwurf oder ihre Einstellung, daß bei jeder Änderung eines Steuerpunktes sich gleichzeitig alle übrigen ändern, also die vorerwähnte A b h ä n g i g k e i t eintritt, daher solche Steuerungen stets längeres Probieren erfordern, bis die günstigsten Steuerungsverhältnisse getroffen sind. Anstelle eines zwischen
Kolben
und Zylinder angeordneten Rohr-
schiebers kann auch ein Kolbenschieber im Zylinderdeckel oder seitlich angeordnet
werden.
In solchem Falle werden
die Abmessungen
des
Steuerungsschiebers vom Zylinderdurchmesser unabhängig und wird gute Zugänglichkeit erreicht. Bei Einschiebersteuerungen kann die Doppelbewegung vermieden und die zwangläufige Bewegung des Schiebers nur von einer mit halber Drehzahl der Kurbelwelle umlaufenden Steuerwelle aus abgeleitet werden, wenn der Arbeitskolben des Motors z. B. zur Steuerung des Einlasses mitherangezogen wird.
Die Einlaßkanäle müssen dann um eine fast dem Kolben-
hube gleiche Strecke von den Auslaßkanälen getrennt angeordnet und fast während des ganzen Saughubes geschlossen gehalten werden. Die Einströmung des Gemisches beginnt erst gegen Ende des Saughubes mit großem Unterdruck und endet ungefähr um den gleichen Kolbenweg nach dem Totpunkte, wie der Einlaß vor dem Totpunkte beginnt. Bei dieser Ausführungsform müssen aber verschiedene Nachteile in den Kauf genommen werden, wie kürzere Einlaßzeit (nur ungefähr halb so groß wie bei den üblichen Steuerungsarten) und Verschiebung des Einlasses, während das Einströmen bei einem wesentlich größeren Unterdruck, also mit größerer Geschwindigkeit als sonst und mit größerem Arbeitsverlust erfolgt. Umlaufende D r e h s c h i e b e r ergeben einfaches Steuerungstriebwerk. Es
fehlt
aber die Möglichkeit des s e l b s t t ä t i g e n
Dauerbetriebe,
so daß
eine
Dichtens
im
erfolgreiche Ausführungsform mit Dreh-
schiebern noch nicht erreicht worden ist.
Die Anpreisungen mehrerer
französischer und amerikanischer Ausführungen ändern hieran nichts.
Im
Dampfmaschinenbau haben die Drehschieber mit dem geduldigsten aller Kraftmittel keinerlei Erfolg errungen.
Schiebermotoren.
—
21
B e r i c h t X.
III. Versuchsplan. Die umlaufenden Urteile Für und gegen die Schiebermotoren beruhen nur auf Meinungen und Behauptungen, nicht auf planmäßigen Beobachtungen und Versuchen.
Soweit solche Urteile auf Fahrbeobachtungen
beruhen,
können sie nur subjektiver Natur sein und lauten bei gleichen Objekten sehr verschieden; sie beruhen meist nur auf
Zufallserfahrungen,
worunter jede Deutung von Tatsachen zu verstehen ist, die den wirklichen Zusammenhang von Ursache und Wirkung nicht richtig oder nicht vollständig angibt. Es wäre ein ungangbarer Weg, bloße Meinungen durch wissenschaftliche Versuche bekräftigen oder widerlegen zu wollen.
Die meisten Be-
hauptungen rühren auch von Interessenten anderer Konstruktionen her. Es muß unabhängig von vorausbestimmten Auffassungen und Gesichtspunkten durch planmäßige Versuche Wirkung und Wert der
Schieber-
und V e n t i 1 m o t o r e n festgestellt werden, auch unbekümmert
darum,
ob sich hierdurch die einzelnen Streitfragen entscheiden lassen oder nicht. Gegenüber dem Vielerlei widersprechender Meinungen von Fachleuten und Automobilisten können nur umfassende
Vergleichsversuche
Klärung bringen, die bisher in gründlicher Weise noch
nicht durchge-
führt worden sind. Die notwendigen Vergleiche durch Probe f a h r t e n
mit verschiede-
nen Motoren erreichen zu wollen, ist auch bei planmäßigem Vorgehen aussichtsslos, da während der Fahrt nichts Wesentliches verändert und nichts hinsichtlich Ursache und Wirkung ausreichend zergliedert werden kann.
Hierfür gilt, was im Berichte I über Wagenwertung durch Probe-
fahrten gesagt ist.
Nur durch u m f a s s e n d e
Vergleichsversuche
Schiebermotoren.
—
22
B e r i c h t X.
—
unter gleichen Betriebsbedingungen lassen sich alle Motor- und Steuerungseigenschaften objektiv und ausreichend vollständig feststellen. Die Frage war zunächst, welche Motoren zum Vergleiche herangezogen werden sollten. Es schien gerechtfertigt, S c h i e b e r motoren
n e u e s t e r Bauart zu
wählen, wie sie 1911 auf dem Markte waren, und sie mit ä l t e r e n
Ventil-
motoren zu vergleichen, Ventilmotoren vom J a h r e 1 9 0 9, wie sie bei der Prinz
Heinrich-Fahrt
versuchen
zu
wählen,
weil
1 9 1 0 benutzt wurden, zu den Vergleichsdie
Schiebermotoren
bei
ihrem
mit den Motoren dieser Zeit in Wettbewerb getreten sind.
Auftreten
Solcher V e r -
gleich ist für die Ventilmotoren ungünstig, denn diese haben gerade in den letzten J a h r e n viele wertvolle Vervollkommnungen erfahren.
Mehr als zwei
J a h r e des Fortschritts sind daher für den Ventilmotor zunächst nicht
be-
rücksichtigt. Erst
nach
Untersuchung
dieser älteren Ventilmotoren
sind
solche
neuester Bauart, die 1 9 1 2 auf den Markt gebracht und schon unter dem Einfluß
der Schiebermotoren verbessert
wurden,
zum Vergleich
heran-
gezogen worden. Die Vergleichsversuche mußten sich notwendig sehr umfangreich und mühevoll gestalten.
Es lag nahe, sie auf allgemein wissenschaftliche Zwecke
auszudehnen
zu versuchen,
und
Motorsteuerungen
überhaupt
die
Grundlagen
der
wissenschaftlich klarzustellen.
Die zahlreichenVersuche über Automobilmotoren in den Fabriken bieten dafür keine geeigneten Unterlagen, weil sie im wesentlichen über Leistungserprobungen
unter verschiedenen
Belastungen
und Regulierungen
nicht
hinausgehen. Die Fachliteratur ist übervoll von Berichten über umfangreiche Dampfmaschinen- und Verbrennungsmaschinen-Untersuchungen:
einmalige Fest-
stellungen von Höchstleistung und Mindestverbrauch unter günstigen Ausnahmezuständen, außerhalb des normalen Betriebs, die keinen
Betriebswert
nur irreführend sind.
Paradeversuche,
besitzen, daher für die wirtschaftliche Wertung
—
Schiebermotoren.
23
—
B e r i c h t X.
Über die Einseitigkeit und Unwissenschaftlichkeit solcher Parade- und „ A b n a h m e " - V e r s u c h e und die dafür aufgestellten „Normen" ist Näheres schon im Bericht V S. 2 5 u. f. gesagt. In den 8 0 er J a h r e n sind amerikanische Kleindampfmaschinen untersucht worden, um die mechanischen Verluste Steuerungsteile Erkenntnis
festzustellen.
Hierdurch
durch die Triebwerks- und
wurden
wertvolle Beiträge zur
der Teilverluste geliefert und u. a. festgestellt, daß wichtige
Betriebsteile kaum so viel Tausendstel an mechanischen Verlusten ergeben, als landläufig Hundertstel angenommen wurden. Die Steuerung ist stets nur Mittel zum Zweck.
Die Ladung und Ent-
ladung des Arbeitszylinders und die dabei erzielte Wirkung ist das Wesentliche. Es handelt sich daher nicht allein Steuerung, sondern
um die mechanischen Verluste in der
um die Wirkung der Steuerung
überhaupt
und um
ist in neuerer Zeit
erweitert
die Fortschrittsmöglichkeiten. Die worden
Kenntnis durch
der Steuerungswirkung
die Ermittlung der Strömungsverhältnisse und -Verluste in
Dampf- und Gasmaschinensteuerungen. versuche, umständlich maschinen
Es fehlen
aber
Vergleichs-
die anscheinend den Bearbeitern dieser Gebiete bisher zu waren. Volumetrische
nicht durchgeführt
Messungen
sind z. B .
bei
Großgas-
worden, weil eingehende Versuche
inner-
halb des normalen Betriebs zu betriebstörend und zu kostspielig sind. Außerdem ist auch der maßgebende Zusammenhang Betriebszuständen
festzustellen.
Veränderungen
mit
bestimmten
des
Betriebszu-
standes bei Versuchen an Großmaschinen sind aber sehr umständlich und betriebstörend.
Nur bei Kleinmaschinen
diese Schwierigkeiten
beherrscht
werden
und Automobilmotoren
können
und kann der jeweilige
Prüf-
zustand genau mit den Betriebszuständen übereinstimmen. Nur mühevolle planmäßige V e r g l e i c h s v e r s u c h e
führen
zum
Ziel, und großer Umfang und große Kosten der Versuche werden unvermeidlich. — Auf das Nächstliegende, auf die Teilnahme der I n d u s t r i e an diesen Versuchen
zwecks Kostenverminderung
konnte nicht gerechnet
werden,
weil die Fabriken, die hier in Betracht kommen konnten, jede für sich mit
24
Schiebermotoren.
B e r i c h t X.
reichsten Mitteln die Schiebermotoren studierten, um selbst einen neuen Motor herauszubringen
oder doch dazu bereit zu sein.
Die Kosten, die
hierbei verausgabt wurden, betragen mehr als das Hundertfache der Kosten von planmäßigen wissenschaftlichen Versuchen! Dann erwuchsen Versuchsmaschinen
besondere Schwierigkeiten
für das Laboratorium.
in der Beschaffung der
Die e n g 1 i s c h e n
Daim-
l e r w e r k e und ihre Vertretungen sowie andere Schiebermotoren bauende Fabriken weigerten sich, Motoren
zu verkaufen und wollten
nur ganze
Wagen liefern, zu deren Beschaffung aber dem Laboratorium
die Mittel
fehlen.
Das an Automobilklubs gerichtete Ersuchen, Versuchswagen
vermitteln, ist gleichfalls erfolglos geblieben. Gesellschaft
in Untertürkheim
Die
zu
Daimler-Motoren-
hat später einen Schiebermotor ge-
liefert, der schon der Fabrik zu Versuchszwecken gedient hatte.
Dieser
Motor mußte aber erst in der Triebwerkschmierung abgeändert werden, bevor er für Dauerversuche geeignet war.
Durch diese Behinderungen ist
unvermeidlich viel Zeit verloren gegangen; sonst hätte der Bericht über die Versuchsergebnisse
schon viel f r ü h e r veröffentlicht werden
können.
Schließlich ist es den Bemühungen des Laboratoriumsvorstehers gelungen, neue e n g l i s c h e
40 P S - D a i m l e r - K n i g h t -
und deutsche
40 P S - M e r c e d e s - K n i g h t - M o t o r e n sowie die dazugehörigen Wagen, Bauart 1912, zu beschaffen. Außerdem war es möglich, mit diesen und anderen Wagen sowohl mit Schieber- als mit Ventilmotoren
zahlreiche Vergleichsfahrten
auszu-
führen. Für die V e r g l e i c h s v e r s u c h e
im Laboratorium f ü r Kraftfahr-
zeuge haben die dort vorhandenen älteren A d l e r - und motoren u n d - W a g e n
gedient.
Benz-Ventil-
Zum Schluß wurden neueste
Adler-
Motoren zu den Vergleichsversuchen herangezogen. Die Versuche
mit
wegen der Erprobung
den
neuesten
Benz-Motoren
des Armeelastzugs
konnten jedoch
im Laboratorium
Veröffentlichung nicht m e h r zum Abschluß gebracht werden.
vor
dieser
Die Ergeb-
nisse werden daher später veröffentlicht. Alle diese Versuche mit Motoren und Wagen haben so übereinstimmenden Aufschluß über Ursachen und Wirkungen, über Vorzüge und Mängel
Schiebermotoren.
—
25
der Schieber- und Ventilsteuerungen
Bericht X.
-
und über alles Grundsätzliche
er-
geben, daß weitere Versuche mit Schieber- und Ventilmotoren, die nach Beendigung der Versuche angeboten wurden, für den vorliegenden Zweck nicht
mehr
notwendig
waren.
Die Versuche
sollen
erst
später
zum
Zwecke der Vervollständigung der Grundlagen der Motorsteuerungen fortgesetzt werden.
Schiebermotoren.
—
26
—
B e r i c h t X.
Mercedes-Knight-Motor
Bild 3 .
auf dem Prüfstande mit Pendelgehäuse.
IV.
Versuchsverfahren.
D i e V e r s u c h e sind in ungewöhnlicher Ausdehnung v o r g e n o m m e n und auf alle
praktisch
und
wissenschaftlich
wesentlichen
Einzelheiten
unter
B e r ü c k s i c h t i g u n g aller ä u ß e r e n Einflüsse erstreckt worden — was ü b e r den v o r l i e g e n d e n V e r g l e i c h s z w e c k weit hinausgeht —, weil beabsichtigt ist, die Versuche lagen
planmäßig auf die wissenschaftliche Feststellung
der
Motorsteuerungen
S c h i e b e r - und Ventilmotoren
genügt
Grund-
auszudehnen.
F ü r den zunächst vorliegenden begrenzten Zweck des der
der
Vergleichs
zur Kennzeichnung der thermi-
schen V e r h ä l t n i s s e : d e r B r e n n s t o f f v e r b r a u c h , die K ü h l w a s s e r w ä r m e und im b e s o n d e r e n d e r W ä r m e f l u ß in den S c h i e b e r m o t o r e n , während für die B e urteilung das
des
unter
ausreicht. Die
Einströmvorgangs,
gleichen Verhältnissen Damit
sind
aus
den
bestimmte
der
jeweiligen
Steuerung,
Ladeluftvolumen
vollständig
gleichzeitig V e r g a s e r und Rohrleitung mitgewertet.
zur weiteren W e r t u n g
steuerungen
als W i r k u n g
der
Ladefähigkeit
der v e r s c h i e d e n e n M o t o r -
ermittelten Ladegewichten von B r e n n s t o f f und V e r -
27
—
Schiebermotoren.
—
Bericht X.
brennungsluft usw. zu bestimmenden Lieferungsgrade, Strömungsgeschwindigkeiten, Widerstände und andere Wertungsgrößen werden dem späteren Berichte vorbehalten. Die zu untersuchenden den Prüfständen dynamo betrieben
und zu vergleichenden Motoren wurden auf
des Laboratoriums und Leistungen
unter Belastung
und Widerstände
durch
eine B r e m s -
elektrisch gemessen.
Die Einzelheiten des Versuchsverfahrens sind in „ W i s s e n s c h a f t l i c h e Automobilwertung"
Bericht I Seite 2 0 u. f. angegeben.
Bild 3 zeigt einen M e r c e d e s - K n i g h t - S c h i e b e r m o t o r ( 1 0 0 mm Zylinderdurchmesser, 130 mm Hub) auf einem Bremsdynamo-Prüfstande mit
Pendelgehäuse,
dessen
Drehmoment
unmittelbar durch
eine
Meß-
dose gemessen werden kann. Der Benzinverbrauch Benzinwage bestimmt.
wird durch die am Wandpfeiler
angebrachte
Der Motor ist genau ausgerichtet und ausgeglichen
und durch eine nachgiebige Welle mit Doppelgelenk mit der Bremsdynamo verbunden.
Die Dynamomaschine ist auf Motorbetrieb schaltbar, um die
Eigenverluste
des Motors
bestimmen
und das Andrehen rasch elektrisch
bewirken zu können. Die Auspuffgase werden mittels eines biegsamen Metallschlauchs abgesaugt.
Hierzu
Exhaustor.
dient ein
unter Flur befindlicher elektrisch getriebener
Der Saugquerschnitt ist im ganzen Bereich der Absaugung so
groß, daß kein meßbarer Gegendruck, von der Ableitung der Auspuffgase herrührend, auf den Motor zurückwirken kann.
Der Widerstand des gemein-
samen Auspuffrohrs aus jedem Motorzylinder gehört zum Motor. Für die volumetrische Messung der vom Motor verbrauchten Verbrennungsluft, Haupt- und Zusatzluft,
dient die rechts von der Schalttafel
vor dem Fenster liegende geeichte Meßuhr mit vorgeschaltetem Ausgleichbehälter. Als Brennstoff wurde bei allen Untersuchungen
Benzin
von
0,708
Dichte mit einem unteren Heizwert von 10 180 W E für 1 kg benutzt. Die Vergaser aller untersuchten Motoren
wurden so eingestellt,
daß
für jede Motordrehzahl das hinsichtlich L e i s t u n g günstigste Mischungsverhältnis einreguliert
und daß für den ganzen Drehzahlbereich
stets die
höchste erreichbare V o 11 e i s t u n g ermittelt wurde. B e i dem englischen
Schiebermotoren.
—
28
—
B e r i c h t X.
D a i m l e r - K n i g h t-Motor wurde derLuftquerschnitt unverändert gelassen und nur der günstigste Düsenquerschnitt eingestellt, weil bei diesem Motor die Querschnitte zwischen Vergaser
und Motorzylindern
wegen der Be-
triebssicherheit des Motors bestimmte sind. Alle Leistungen wurden gemessen nach Einstellung der Zündung auf den g ü n s t i g s t e n Zeitpunkt für die jeweilige Umdrehungszahl. Zur Sicherstellung gegen zufällige Fehler wurden mit jedem Motor mindestens
sechs
Versuchsreihen
durchgeführt.
Durch diese
wurden
im wesentlichen ermittelt: 1. die M o t o r - N u t z l e i s t u n g e n , die
Kühlwasserwärme
und
der
Benzinverbrauch,
die
angesaugte
Verbren-
nung s 1 u ft im gesamten Bereiche der Motordrehzahlen; 2. die M o t o r r e i b u n g s v e r l u s t e
mit und ohne Kompression
in den Motorzylindern im gesamten Bereiche der Motordrehzahlen; 3. der E n e r g i e v e r b r a u c h
der S t e u e r u n g
bei Motor-Voll-
leistungen im gesamten Bereiche der Motordrehzahlen; 4. der D r u c k v e r l a u f im Motorzylinder v o r u n d h i n t e r
dem
S t e u e r u n g s o r g a n während des Saughubes bei verschiedenen Motordrehzahlen und Volleistung; 5. die Ergebnisse
eines
lOstündigen
Dauerversuchs
bei
Motor-Volleistung und 1600 Umdrehungen minutlich, d e r Ö l . v e r b r a u c h und die
Öltemperatur;
6. der g e o m e t r i s c h e
Zusammenhang
der
Steuerung
und der Kanaleröffnungen der Steuerungen unter Berücksichtigung der Schränkung des seitlich liegenden Schieberantriebs
und
des
Spiels in den Antriebsteilen; 7. der W ä r m e ü b e r g a n g Kühlwasser
vom
Verbrennungsraum
zum
bei verschiedener Anordnung und verschiedenem
Zustand der Schieber, insbesondere 8. der Einfluß des S c h m i e r z u s t a n d e s B e t r i e b und die
der Schieber auf den
Betriebssicherheit;
-
Schiebermotoren.
29
9. der B e t r i e b s z u s t a n d höchstgesteigerter
-
Bericht X.
der Schieber-
und Ventilmotoren
Drehgeschwindigkeit
bis
bei
minutlich
2 5 0 0 Umdrehungen. Aus den Ergebnissen dieser Versuche ergeben sich rechnerisch: 10. die s p e z i f i s c h e M o t o r - N u t z 1 e i s t u n g und der spezifische Motor-Reibungsverlust, bezogen auf die Einheit (Liter) des Zylinder-Hubvolumens; 11. die m i t t l e r e n
spezifischen
Arbeitsdrücke
p e und
pi der Motoren, bezogen auf die Motor-Nutzleistung bezw. auf die innere Motorleistung (siehe Anmerkung Bericht I Seite 3 7 ) ; 12. der B e t r i e b s w i r k u n g s g r a d 13. der s p e z i f i s c h e
der Motoren;
Benzinverbrauch
b e und bi,
bezogen auf Motor-Nutzleistung bezw. innere Leistung; 14. die spezifischen K ü h l w a s s e r w ä r m e n 15. der v o l u m e t r i s c h e
k e und ki;
Wirkungsgrad
(Lieferungsgrad)
der
Motoren; 16. das M i s c h u n g s v e r h ä l t n i s
des Benzingemisches der Motoren
(Luftüberschuß oder Luftmangel); 17. die V e r t e i 1 u n g der im Brennstoff zugeführten E n e r g i e auf die Nutzarbeit, Motorreibung, Kühlwasser, Abgase, Strahlung, Ladearbeit usw.; 18. die s p e z i f i s c h e n
Werte
für den
Eigenverbrauch
der
S t e u e r u n g und die ÖfFnungsquerschnitte, bezogen auf die Einheit (Liter) des Zylinder-Hubvolumens; 19. das s p e z i f i s c h e
Ladevolumen
2 0 . der s p e z i f i s c h e
Ölverbrauch
der Steuerungen; in Gramm
für die Nutz-
pferdekraftstunde; 2 1 . der
Wärmedurchgang
Flächen m i t und o h n e
bei
Schieber.
Außerdem wurde versucht: 2 2 . das M o t o r g e r ä u s c h
zu werten.
trockenen
und
geölten
-
Schiebermotoren.
V.
30
-
B e r i c h t X.
Einzelheiten zu den Versuchsreihen.
Zu mehreren Versuchsreihen sind besondere Erläuterungen
entbehr-
lich und kann auf die im Bericht I Seite 3 0 u. f. angegebenen Grundlagen verwiesen
werden.
Es sind nur da Zusatzangaben
besondere Versuchszweck:
die Schiebermotoren
zu machen, wo der
an sich und im
Ver-
g l e i c h mit Ventilmotoren zu werten, es erfordert: Zu 2 : Für
die
Motorreibungsverluste:
untersuchten
V e n t i l motoren
ist
als
wirklicher
Motor-
reibungsverlust (Bericht I Seite 3 2 ) V _ V 2 + V, eingesetzt, für die S c h i e b e r m o t o r e n
mit Innenschiebern hingegen
V0 = V , . Dieser Unterschied muß gemacht werden, um den erhöhten Seitendrücken der Kolben von Schiebermotoren Rechnung zu tragen, die insbesondere bei Motor-Volleistung eine v e r m e h r t e der Steuerungs S c h i e b e r ergeben. Schiebermotoren kolben
suchten D a i m l e r Bei
Diese zusätzliche Belastung ist allen
mit R o h r s c h i e b e r n
laufen, unter anderen
Reibungsarbeit
eigen, i n denen die Arbeits-
allen K n i g h t - M o t o r e n
und den
unter-
hat der seitliche Kolbendruck
keinen
und M e r c e d e s - Knight-Motoren.
Ventilmotoren
hingegen
Einfluß auf die Steuerungsorgane. Die
genauen
Messungen
der Schieberreibungsverluste
haben
diese
Annahme bestätigt. Zu 3 :
Energieverbrauch
der
Steuerungen.
Diesen Energieverbrauch bei Schiebermotoren
und selbst bei Ventil-
motoren durch L e e r l a u f versuche usw. ermitteln zu wollen, wäre zwecklos,
—
Schiebermotoren.
31
Bericht X.
—
Bild 4.
Daimler-Knight-Motor
auf dem Prüfstande zur Messung der Energie für den
Schieberantrieb bei Volleistung.
weil die Schieber kolbens
dann nicht durch
belastet wären.
Zudem
den vollen Seitendruck
des Motor-
ist der Reibungsverlust der Schieber in
hohem Maße von der Motortemperatur abhängig. Der
Energieverbrauch
Motorvolleistung
aller
Steuerungen
gemessen werden.
muß
während
der
Auch bei den Ventilmotoren
ist dies mit Rücksicht auf die w i r k l i c h e Belastung der
Steuerungs-
o r g a n e und deren Antrieb erforderlich; sonst ist der wirkliche Betriebszustand entsprechend der praktischen Wagenfahrt nicht gewahrt. Es mußte daher ein neues Meßverfahren angewendet werden, das die Messung
des Energieaufwandes nur für die vollbelastete Steuerung
inmitten
des
vollen
Betriebes
ermöglicht.
allein
32
Schiebermotoren.
Dies
wird
dadurch
ermöglicht,
Hilfs-Elektromotor
Bericht X.
daß
dem
(Bild 4) vorgeschaltet
zum Antrieb der Steuerwelle F r e m d e n e r g i e
Steuerungsantrieb
ein
und diesem Hilfsmotor zugeführt wird, so lange,
bis an einer besonderen Zeigervorrichtung deutlich erkennbar ist, daß die Steuerwelle des Motors und
keine Energie
nur noch durch die Hilfsenergie getrieben wird
durch den
normalen Steuerungsantrieb
des
Motors
(Kette oder Zahnräder) erhält. Das angewandte Meßverfahren Beobachtungen
und gibt
genaue,
befreit die Messung von subjektiven dem
wirklichen
Betrieb
ent-
sprechende WerteDie benutzte Versuchsanordnung ist in Bild 5 im Schema dargestellt. Das Rad, das die Steuerwelle des Motors antreibt (Ketten- oder Zahnrad), wird l o s e
auf die Steuerwelle gesteckt, die durch eine axial nach-
giebige
Doppelgelenkwelle
kuppelt
ist.
mit
dem
geeichten
Hilfsmotor
Das lose auf die Steuerwelle aufgesetzte Rad
zweiseitigen Kontaktstift, und auf der Steuerwelle
trägt
geeinen
ist ein Hebelarm
be-
festigt, der 2 isolierte Kontakte trägt, die dem Kontaktstifte des Steuerrades gegenüberstehen. 1 mm.
D e r Abstand der Stifte und Kabelkontakte beträgt
Von den Kontakten
führt eine Leitung über 2 Schleifringe
und
Bürsten zu 2 Glühlampen und von diesen über eine Lampenbatterie
zur
Motormasse. Kommt das eine oder andere Kontaktpaar in Berührung, so wird
Bild 5 .
Hilfsmotor mit Anzeigevorrichtung.
— 33 —
Schiebermotoren.
Bericht X.
der Stromkreis der zugehörigen Lampe geschlossen, und leuchtet auf.
Der
Augenblick, wo die Motorsteuerung
diese Lampe
nur durch
den
Hilfsmotor angetrieben wird, läßt sich hierbei genau erkennen. Der zu untersuchende Schieber- oder Ventilmotor wird bei einer bestimmten Drehzahl durch die Bremsdynamo v o l l belastet. Die Leistung und Drehzahl des Hilfselektromotors, der mit der Steuerwelle gekuppelt ist, wird so einreguliert, daß keine der beiden Zeigerlampen
aufleuchtet.
Bei diesem Betriebszustande ist daher die von der Steuerwelle verbrauchte Energie nur vom Hilfsmotor geleistet und kann genau gemessen werden. Das Antriebsrad der Steuerung ist vollständig entlastet; es übernimmt nur die Regulierung der Umlaufzahl, und durch das Lampenpaar wird genau angezeigt, wann die Energieübertragung durch das Antriebsrad gleich Null geworden ist. Bild 4 zeigt den Zusammenhang der Versuchseinrichtung. Der
D a i m 1 e r - K n i g h t-Motor
Coventry) gekuppelt.
(Daimler-Motor-Co.
in
ist mit der im Bilde links sichtbaren großen Bremsdynamo
Rechts im Vordergrunde steht der kleine Hilfselektromotor
samt den zugehörigen Regulierwiderständen.
Dieser Hilfsmotor ist mit
der Steuerwelle des Schiebermotors nachgiebig gekuppelt. den Antrieb
Die Kette für
der Schiebersteuerung ist auf dem Bilde gleichfalls noch
sichtbar. Auf solche Weise kann der Energieverbrauch im vollen
Betriebe,
ohne
jegliche
malen Betriebszustandes,
der Steuerung mitten
Veränderung
des
nor-
genau gemessen werden.
Der so ermittelte Energieverbrauch der Steuerung allein ist dann die Summe des Energieaufwandes aller Steuerungsorgane, einschließlich Magnetapparat und Ölpumpe, aber ausschließlich Kühlwasserpumpe und Ventilatoren.
Der Aufwand für Zündung und Ölförderung könnte
trennt ermittelt werden.
noch ge-
Anlaß dazu lag aber nicht vor.
Zu 4: D r u c k v e r l a u f v o r u n d h i n t e r d e m organ während des
Steuerungs-
Saughubes.
Die Versuchsanordnung besteht darin, daß an das Saugrohr vor dem Steuerungsorgan des Motors und an den Zylinderraum des Motors je ein
Schiebermotoren.
—
34
—
B e r i c h t X.
Bild 6.
Steuerscheibe für die
Druckmessung IL ü r W w w y u u i Ä i
an den Ventilen während
.
des Saughubes.
ihr—t
Massstab
1:2
Schmierung
U - R o h r mit W a s s e r - o d e r Quecksilberfüllung angeschlossen wird. Meßstelle und U - R o h r wird die S t e u e r s c h e i b e und von d e r S t e u e r w e l l e angetrieben, stimmten
und
stets
zwischen U - R o h r und
gleichen
( B i l d 6 ) eingeschaltet
so daß sie also nur
Zeitpunkt
des
M e ß s t r e c k e herstellt.
Zwischen
Saughubs
zu
die
einem
be-
Verbindung
Durch Verstellung
des
Öft-
nungszeitpunktes d e r S t e u e r s c h e i b e werden die D r ü c k e im ganzen V e r l a u f der S a u g p e r i o d e ermittelt. B i l d 7 zeigt diese Meßvorrichtung a m M e r c e d e s - K n i g h t - M o t o r .
—
Schiebermotoren.
35
—
Bericht X.
R e c h t s im B i l d e befinden sich die beiden U - R ö h r e n mit Q u e c k s i l b e r und Wasserfüllung.
D e r Antrieb d e r am E n d e des S a u g r o h r s angebrachten
S t e u e r s c h e i b e ist durch 3 R ä d e r p a a r e von der S t e u e r w e l l e abgeleitet.
Bild 8 .
Bild 8
stellt
Verstellvorrichtung der Steuerscheibe.
die
M e ß e i n r i c h t u n g am A d l e r - M o t o r
H i e r ist auch die VerStelleinrichtung sichtbar, stellung
welche
86/135
eine beliebige Ein-
und V e r ä n d e r u n g des Öffnungszeitpunktes d e r S t e u e r s c h e i b e
Betriebe
dar. im
gestattet.
Die D r u c k k u r v e wird bei den
einzelnen
Motordrehgeschwindigkeiten
aufgenommen, nachdem konstante D r e h u n g erreicht ist. Zu 5 :
10 s t ü n d i g e r D a u e r v e r s u c h.
Die D a u e r v e r s u c h e wurden gleichartig mit Vollbelastung bei 1 6 0 0 Umdrehungen minutlich d u r c h g e f ü h r t und hierbei g e m e s s e n : die
Motor-Nutzleistung,
der
Benzin-
und Ö l v e r b r a u c h
und die Ö l -
temperatur im K u r b e l g e h ä u s e . Nach jedem D a u e r v e r s u c h e
wurden
die M o t o r e n
und der Zustand d e r einzelnen T e i l e untersucht.
auseinandergebaut
—
Schiebermotoren.
Zu 6 : B e w e g u n g
36
—
B e r i c h t X.
und E r ö f f n u n g d e r
Steuerungen.
D e r geometrische Zusammenhang der Bewegungen der Steuerung ist nicht, wie meist üblich, aus den Zeichnungen geometrisch ermittelt, sondern mittels I n d i k a t o r s als Funktion des Kolbenwegs aufgenommen, und aus diesen Bewegungsdiagrammen werden die w i r k l i c h e n
Steuerungsquer-
schnitte ermittelt. Diese unmittelbare graphische Aufzeichnung
an der Maschine selbst
hat gegenüber der zeichnerischen Ermittlung aus den Konstruktionszeichnungen oder aus den Abmessungen den Vorzug, daß auch die Nebeneinflüsse zur Geltung kommen, wie z. B . Abweichungen der Ausführung von der Zeichnung, vorhandene
Spielräume
in den Steuerungsteilen
und im
Antriebe, Schränkung des Kurbelantriebs usw. Zu 16: Die
Luftmengenverhältnis
theoretisch
erforderliche
Luftmenge
M.
Li zur
Verbrennung
von 1 kg Benzin wurde durch Analyse des Brennstoffs bestimmt. Die w i r k l i c h verbrauchte Luftmenge L w ergibt sich aus der Messung der Verbrennungsluft mit der Luftuhr und aus dem gemessenen Benzinverbrauch des Motors.
Das L u f t m e n g e n v e r h ä l t n i s M =
L w und L t werden auf 1 5 ° C
ist dann
Lt
und atmosphärischen Druck bezogen.
Ergeben die Versuche M = 1, dann hat das arbeitende Gemisch den theoretischen Luftbedarf; ergeben
sie M größer als 1, dann arbeitet das Gemisch mit L u f t -
ü b e r s c h u ß , bei M kleiner als 1 dagegen mit Zu
18:
Spezifischer
Luftmangel.
Energieverbrauch
Offnungsquerschnitte D e r wirkliche Energieverbrauch
der
Steuerung.
der Steuerung
bei Volleistung
Motors, V s , ist nach dem unter 3. angegebenen Verfahren wird in gleicher Weise wie der Motorreibungsverlust Zylinder-Hubvolumens verluste
(Liter)
von Motoren
und
Er
auf die Einheit
des
bezogen
wodurch
die
verschiedener
Bauart
und G r ö ß e
ander verglichen werden können.
des
gemessen.
Steuerungsmitein-
—
Schiebermotoren.
37
—
Bericht X.
D u r c h die unter 6 . angegebenen V e r s u c h e wird das Öffnungsdiagramm ermittelt.
Es
stellt
den
Steuerungsquerschnitt Q
abhängig vom K o l b e n -
weg dar. D i e Wirkung einer Steuerung
hinsichtlich
ihrer
hängt ab von den S t r ö m u n g s w i d e r s t ä n d e n , sondere
Bauart
Das
die
durch
die
be-
d e r S t e u e r u n g veranlaßt w e r d e n , a u ß e r d e m von d e r
Geschwindigkeit Öffnungen
Ladefähigkeit
der
Gemischströmung
und
von
d e r G r ö ß e der
d e r Steuerungen.
durch
den
Steuerungsquerschnitt
wächst proportional d e r Kolbenfläche und verschieden
großer
Maschinen
Öffnungsquerschnitte in gleichem Verhältnis
zu
zu
fördernde
Ladevolumen
dem K o l b e n h u b .
Steuerungen
sind
also
hinsichtlich
ihrer
gleichwertig, wenn die Öffnungsquerschnitte
den
zugehörigen Kolbenflächen
und
Kolben-
hüben, also in gleichem Verhältnis zu den H u b v o l u m e n stehen. Der s p e z i f i s c h e
Steuerungsquerschn
querschnitt Q in q c m durch Hubvolumen
in L i t e r )
ittQs
(Steuerungs-
kann daher
zur V e r -
gleichung der Steuerungsquerschnitte beliebig gebauter Maschinen
dienen.
Z u r Darstellung dieses W e r t m a ß s t a b e s wird Q s als Funktion des K o l b e n wegs aufgetragen. der
größte
schnitt
Charakteristische Werte sind: erreichte
spezifische
Steuerungsquer-
Qsg
und d e r m i t t l e r e s p e z i f i s c h e S t e u e r u n g s q u e r s c h n i t t
Qsm.
D i e s e W e r t e sind für den N e u e n t w u r f von M o t o r e n von Wichtigkeit und gestatten, die Abmessungen men,
während
d e r S t e u e r u n g s o r g a n e richtig v o r a u s z u b e s t i m -
gegenwärtig die Wirkung d e r S t e u e r u n g mit allen anderen
Einflüssen zusammen in d e r g e m e s s e n e n Nutzleistung zum Ausdruck kommt und für sich nicht beurteilt w e r d e n kann.
Zu 1 9 :
Spezifisches
Ladevolumen
der
Steuerung.
A u f die ermittelte Ladefähigkeit der S t e u e r u n g e n wird in diesem richt,
soweit der Vergleich es e r f o r d e r t , B e z u g g e n o m m e n .
Erörterung
dieser Ergebnisse
bleibt
einem
Be-
Die eingehende
späteren B e r i c h t vorbehalten.
— 38 —
Schiebermotoren.
Zu 2 1 :
Wärmedurchgang
Wärmedurchleitung
Bericht X.
(Ergänzungsversuch).
Bei
(heiße Abgase von konstanter T e m p e r a t u r
gleicher und Zu-
sammensetzung) durch den Zylinder wird die stündliche Wärmeabgabe an das Kühlwasser
ermittelt,
und
zwar
bei g e ö l t e n
Knight-Schiebern,
trocknen
Knight-Schiebern, n u r e i n e m Schieber, o h n e Schieber (also
gleichartiger
Wärmeleitung wie bei Ventilmotoren)
Fällen bei geölter und trockner Zylinderinnenfläche.
und in allen
diesen
—
Schiebermotoren.
VI.
39
—
B e r i c h t X.
Ergebnisse der Untersuchungen.
Motor-Nutz- und Nennleistungen und Motorreibungsverluste. MotorNutz-
!
leistung in P S
I
Bei der min. Dreh-
Motor-Nennleistung in PS
zahl n
Schiebermotoren 1 9 0 9 - D a i m l e r - Knight Motor
96/130
1911 - Englisch - D a i m l e r Knight-Motor
101,6/129
1 9 1 2 - M e r c e d e s - KnightMotor
100/130
41,6
1920
58,0
41,2
1920
55,0
46
1850
57,4
noch steigend
Ventilmotoren 1909-Ad ler-Motor
90/125
34,6
1950
48
1 9 1 2 - A d l e r-Motor
86/135
37,4
1980
51
B i l d 9 — 1 8 zeigen die Motor-Nutz- und Nennleistungen und -Reibungsverluste,
bezogen auf steigende Motordrehzahl bis 2 2 0 0 bezw. 2 4 0 0 Um-
drehungen minutlich. B e i allen untersuchten Motoren werden die Höchstleistungen im Drehzahlbereiche 1 8 5 0 — 1 9 8 0 minutlich erreicht, und zwar haben die V e n t i 1 m o t o r e n stets die h ö h e r e n
W e r t e ergeben.
Schiebermotoren.
40 —
Sd u| Sun)S|3|jo)o^|
Bericht X.
Schiebermotoren.
—
41
—
S j u| uaSun}si8|j0}0|^|
Bericht X.
-
Schiebermotoren.
4>
5. E
C/J J 3 4> >> O) OD
c
3 J•TH Q
xs
ÖJD
m
rr>
00 l*
t*
o
in -o e
B e r i c h t X.
d> CJ So
TJ
tfl
'ß -C o
I
'
*
1)
3
u
f -
r ^
m
ro
00
in
i/f N
.c
o
:0
00
tr
L
00,
CD
t^
w
m «n
in
O
o T
X 1 u
i
£ I
0 )
09
ö SS
Um U
O 09
© © ff
Cß
.2P c
—
^
bß
03 i
| fM
1
o
o
o
05
a>
o>
©
1
c
i>
>
' S Q. D. O
Q
~—^
m m
m
—1 i
OJ
N
C3 !
c
X•
i
t/i
u
ÖJD
o
C
o
tn =3 QQ i (M o> *—
o.
i i
: i
LT
CO
Ansauiruhub
vi
50
Auslaß
75
100
jj t jr
,1
|
—
_
p
Vf
IA
in
2
• mm
m
CO
I Einlaß
>
IM
•o ^ Lü qcm
des Kolbenweges
cm Saugweg
Den vorstehend angegebenen
O) 1- o,
»
bei der Motorhöchstleistung bezw. im Bereiche von 5 0 0 — 2 1 0 0 Umdrehungen minutlich. Den
höchsten
Betriebswirkungsgrad
hat
der
Mer-
c e d e s - K n i g h t - M o t o r erreicht. Der Vergleich mit R e n n m o t o r e n Der 75 PS - A d 1 e r-Rennmotor
zeigt:
arbeitet
mit
annähernd
gleichem
Wirkungsgrad wie der M e r c e d e s - K n i g h t - M o t o r . D e r 100 P S - B e n z - Rennmotor weist etwas höheren Wirkungsgrad auf als der K n i g h t - Motor.
Hierzu ist wieder zu bemerken, daß Renn-
motoren nur zur Kennzeichnung der Grenzwerte dienen ihnen
Verhältnisse
unzulässig sind.
zugelassen
werden,
die
bei
können, da bei
Gebrauchsmotoren
-
Schiebermotoren.
84
Bericht X.
—
Die volumetrischen Wirkungsgrade sind in den Bildern 21 — 2 3 dargestellt.
Ihre Werte sind:
D a i m l e r - K n i g h t - Motor
96/130:
8 8 bis 6 5 %
Mercedes-
,
„
100/130:
86
„
66%
Daimler-
„
„
101,6/129:
81
„
52%
„
90/125:
78
„
62%
86/135:
85
„
70%
Adler-Ventilmotor
im B e r e i c h e von 5 0 0 — 2 1 0 0 Umdrehungen minutlich. Diese W e r t e stellen die L a d e f ä h i g k e i t einschließlich Mischorgan und Rohrleitungen.
der Motorsteuerung dar,
D e r Verlauf des volumetri-
schen Wirkungsgrades kennzeichnet einen wesentlichen Teil
der
Motor-
steuerung, vorausgesetzt, daß das Mischorgan und die Rohrleitungen richtig bemessen und ausgeführt sind. Diese Voraussetzung trifft für alle untersuchten Motoren zu, mit Ausnahme des e n g l i s c h e n Vergaser absichtlich
D a i m l e r - S c h i e b e r m o t o r s , bei welchem der
gedrosselt ist, um die Wärmestauung zu bekämpfen
(Bild 6 4 u. 68). Mithin wird der volumetrische Wirkungsgrad verschlechtert. Der g r ö ß e r e v o l u m e t r i s c h e
Wirkungsgrad
der S c h i e -
b e r motoren hat seine Ursache in den günstigen Steuerungsquerschnitten und in der einfacheren Strömung des Gemisches beim Laden, im Gegensatz zu den plötzlichen Richtungsänderungen des Ladestroms bei den Ventilmotoren. Zu diesem Vorteil der Schiebersteuerung ist zu bemerken, daß nicht unbegrenzte Querschnittentwicklung möglich ist. hub wegen erheblich
Auch kann der Schieber-
der wechselnden großen Massenwirkung
vergrößert
werden.
Die Abmessungen
der Schieber
der Schieber sind im
wesentlichen gegeben, und in diesem Zusammenhange ist kaum eine sentliche Verbesserung der Schiebersteuerung was durch die d e u t s c h e n Ventilsteuerungen und Leistungssteigerung noch
nicht
über das hinaus
we-
möglich,
K n i g h t - M o t o r e n erreicht ist. können im Sinne vergrößerter Ladefähigkeit weitgehend
entwickelt
werden.
85
—
Schiebermotoren.
—
Bericht X.
Die Ventilsteuerung des neuen 1 9 1 2 - A d 1 e r - M o t o r s zeigt insbesondere, wie durch einfache Zusatzkonstruktionen (Wälzhebel, Vorhub durch Doppelschluß usw.) wesentlich höher wirksame Steuerungsquerschnitte als bisher erreicht werden und überhaupt auch größere Durchflußquerschnitte als mit den Schiebersteuerungen
erreicht sind.
Dies
muß
ausdrücklich
hervorgehoben werden, weil der Anblick der großen und langen Schieber der
K n i g h t-Motoren
dazu verleitet, anzunehmen, es sei jede beliebige
Entwicklung der Steuerungsquerschnitte und der Steuerungsbewegung und Wirkung möglich. Schiebermotoren
haben
daher den Vorzug
schnitte nur im Vergleich zu den ä l t e r e n neueren
fehlt dieser Vorzug.
(Bild 6 8 )
um
19%
beim
großer
Steuerungsquer-
Ventilmotoren. Gegenüber den
Die Vergrößerung
Adler-Motor
1912
der
Ventilquerschnitte
gegenüber dem
besten
Knight-Motor z. B . ist so erheblich, daß die größeren Strömungswiderstände bei
der
Durchströmung
durch
plötzlichen Richtungsänderungen
mehr
die als
Ventilöffnungen ausgeglichen
infolge
sind und
der dem-
entsprechend höhere Lieferungsgrade erreicht werden (Bild 2 3 ) . In den Bildern 6 8 und 6 9 sind
die freien Einlaß- und Auslaßquerschnitte der untersuchten
Schieber-
und Ventilmotoren
sowie der B e n z -
und
A d l e r - Rennmotoren (Bericht III und IV) miteinander v e r g l i c h e n .
Zur
Ausschaltung des Einflusses der verschiedenen Motorgrößen sind die mitt. .„ . . . e leren spezifischen Steuerungsquerschnitte
/absoluter mittlerer Querschnitt^ ^ Hubvolumen /
aus den Bildern 5 5 — 6 2 zur Vergleichswertung benutzt. Hiernach hat der B e n z - R e n n m o t o r Steuerungsquerschnitte reicht durch
(Bericht III) die g r ö ß t e n
für Einlaß und Auslaß.
Anordnung d o p p e l t e r
Einlaß-
und
Auslaßventile.
Gebrauchsmotoren ist solche Ausführung zu kostspielig und Dazu kommt der Nachteil
Dies ist
unbequemer Zugänglichkeit
erFür
kompliziert.
der Auslaßventile
(Bild 6 1 Bericht III). Aus diesen Gründen
sind die W e r t e r des B e n z - R e n n motors für
den Vergleich nicht unmittelbar verwendbar, sie zeigen Entwicklungsfähigkeit
der
aber deutlich die
Ventilsteuerungen.
—
Schiebermotoren.
8 ti
B e r i c h t X.
—
Bild 68 und 69.
Vergleich der mittleren spezifischen Steuerungsquerschnitte.
Schiebersteuerung
Benz-Rennmotoi 1 15/175
Ventilsteuerung
Daimler
Daimler
Mercedes
Adler
Benz
Adler (Rennw.)
Adler
96/130
101,6/129
100 130
8Ü/135
90/140
105/150
90/125
63
74 ( 5 5 )
81
100%
(128,8) "/,
a : Drosselung im Vergaser 2 2 % .
Bild 69.
Auslass.
Daimler
Daimler
Mercedes
Adler
Benz
Adler (Rennw.)
Adler
BenzRennmotor 115 175
80
85
78
100 %,
73
78
54
(110,4,%
Schiebersteuerung
Ventilsteuerung
Die Prozente sind a u f den günstigsten Querschnitt von Gebrauchsmotoren ( — 1 0 0 % )
bezogen.
—
Schiebermotoren.
87
—
Bericht X.
Mit Rücksicht auf die sehr beschränkte Verwendbarkeit dieser Doppelventilsteuerung des B e n z - R e n n motors
sind in Bild 6 8
u. 6 9
nur
die Schieber- und Ventilsteuerungen n o r m a l e r Motoren unmittelbar miteinander verglichen in der Weise, daß die Steuerungsquerschnitte in P r o zenten ausgedrückt werden, wobei a b e r der bei den untersuchten brauchsmotoren
Ge-
erreichte größte Steuerungsquerschnitt = 1 0 0 %
als
Bezugswert gesetzt ist. Die Ergänzung der so ermittelten Werte auf 1 0 0 % (schwarze Flächen in Bild 6 8 u. 6 9 ) ist also der prozentuale Querschnittsunterschied zwischen diesen und dem Wert der günstigsten Steuerung. Der
Vergleich
der
Steuerungsquerschnitte
(Bild
68
u. 6 9 )
ergibt
zahlenmäßig: Mittl. spez. Querschnitt in qcm/Liter
E i n l a ß : ( 1 9 1 0 - B e n z - R e n n motor 1 1 5 / 1 7 5
. . . . .
11,55
Prozentwert
128,8 °/o)
8,96
100
100/130
.
7,3
81
101,6/129
.
6,7
74
>»
6,6
74
i>
. .
6,4
72
t»
. . .
5,7
63
»
4,2
46
n
. . . .
10,14
110,4
. . . .
9,2
100
7,8
85
»
7,4
80
»
7,2
78
•
7,1
78
1 9 1 0 - B e n z - Ventilmotor 9 0 / 1 4 0
.
6,7
73
1 9 0 9 - A d l e r - Ventilmotor 9 0 / 1 2 5
.
5,2
54
1 9 1 2 - A d l e r - Ventilmotor 8 6 / 1 3 5 1912 - M e r c e d e s - Knight-Motor 1911 - D a i m l e r - K n i g h t - M o t o r 1910 - B e n z - V e n t i l m o t o r 90/140 1 9 1 0 - A d l e r - R e n n motor 1 0 5 / 1 5 0
. .
1909 - D a i m 1 e r-Knight-Motor 96/130 1909 - A d 1 e r-Ventilmotor 90/125
•
A u s l a ß : ( 1 9 1 0 - B e n z - R e n n motor 1 1 5 / 1 7 5 1912 - Ad 1er-Ventilmotor 86/135 1911 - D a i m l e r - K n i g h t - M o t o r
96/130 105/150
1912 - M e r c e d e s - K n i g h t - M o t o r
Der mit D o p p e l v e n t i l e n
.
101,6/129
1909 1910 - A d l e r - R e n n m o t o r
'
. . •
. . . . •
100/130
ausgerüstete
%) »
»
Benz-Renn-Motor
Schiebermotoren.
übertrifft
—
den
besten
88
Bericht X.
—
Schiebermotor
um
47,8
%.
Diese
Steuerung mit Doppelventilen ist aber für Wagenmotoren nicht anwendbar. D e r freie Einlaßquerschnitt Motors ist g r ö ß e r Adler-Rennmotor.
des deutschen
Mercedes-Knight-
als bei den normalen Ventilmotoren, sogar als beim Dazu
kommt
noch
als
zweiter Vorzug die
erhöhte
Durchlaßfähigkeit des Knight-Motors. B e i dem neuen A d l e r - M o t o r (Wälzhebel, Doppelschluß) ist eine außerordentliche
Steigerung
des
freien
Steuerungsquerschnitts
dem der beste Knight-Motor sogar um 9 % schnittsverbesserung durch
nachsteht.
erreicht,
Mit dieser Q u e r -
ist mehr als vollständige Deckung des Ladeausfalls
die schlechtere Durchlaßfähigkeit des Ventils gegenüber Schieber
erreicht.
Einzelheiten
hierzu sind einem
In diesem Vergleich
späteren Bericht
spiegelt sich deutlich
vorbehalten.
das Ergebnis
der Unter-
suchung eines wichtigen Teils der Steuerung wieder. Die in Bild 6 8 und 6 9 nachgewiesene s p r u n g h a f t e lungsmöglichkeit
Entwick-
der Ventilsteuerung zeigt deutlich, daß die Innen-
Schiebersteuerung schwer kämpfen muß, wenn sie in Zukunft neben dem Ventil existenzberechtigt bleiben will. Werden die Steuerungsquerschnitte der beiden untersuchten
Prinz
H e i n r i c h - R e n n motoren A d l e r und B e n z miteinander verglichen, so müßte auf Grund der wesentlich
höheren Steuerungsquerschnitte eine
entsprechend größere spezifische Motorleistung erwartet werden. nicht bestätigt.
des B e n z - Rennmotors
Die Versuchsergebnisse (Bericht III und IV) haben dies D e r Grund hierfür ist ungenügende Wärmeableitung aus
dem Kolbenboden. Die durch
die Untersuchung
kenntnis über die Ursachen
der Schiebermotoren
und Folgen
dieses Verhalten des Benz-Rennmotors.
gewonnene Er-
der Wärmestauung
erklärt
auch
Bei normaler Einregulierung des
B e n z - Rennmotors trat im oberen Drehzahlbereich bei Motorvolleistung Selbstzündung der Ladung während
des Ansaugens auf.
Die
Leistungs-
versuche konnten bei mehr als 1 5 0 0 Motordrehungen auch nur bei Ü b e rs c h m i e r u n g , daher verschlechtertem Gemisch, oder unter Drosselung durchgeführt werden. Versuchen
Von
(Bericht III) die
diesen Mitteln innerer Kühlung ist bei den Überschmierung
angewandt
worden.
—
Schiebermotoren.
89
—
Bericht X.
Die Versuche zeigen daher deutlich die Gefahren für schnellaufende Motoren mit großen Kolbendurchmessern. Erhöhung der Motordrehzahl erfordert, ohne besondere Kolbenkühlung, Verminderung der Kolbendurchmesser.
Das ist eine der wichtigsten For-
derungen beim Entwurf neuer Motoren und eine Erklärung für
manchen
Erfolg oder Mißerfolg.
Die Energiediagramme, in Bild 4 7 — 5 1 für die Motorvolleistungen aufgestellt, zeigen die Energieverteilung über den ganzen Drehzahlbereich der Motoren. stellung kommen auch die Teilenergien f ü r : Strahlung
und
Ladeverluste,
Motor-Nutzleistung vollständig zum Ausdruck.
In dieser Dar-
Kühlwasser,
Motorreibung,
Abgase, sowie
die
in ihrer Abhängigkeit von der Motordrehzahl Sie ergeben
eine Gesamtübersicht über die
wirtschaftlichen und thermischen Verhältnisse der Motoren. Wesentlich
ist
die
Wärmestauung
durch
die
Diagramme
besonders
erkenntliche
und deren Folgen, worüber das eingangs Erwähnte
Aufschluß gibt. Die Versuche
ergeben
rungsmöglichkeiten Vermeidung Innenschieber, Wände.
der
auch
Anhaltspunkte
für
der Schiebersteuerungen. Wärmestauung
der Wärmeableitung
durch
drei
die
Verbesse-
Das Wesentliche ist:
durch Vermeidung
der
hintereinanderliegende
A u ß e n Schieber sind daher aussichtsreicher.
Sache geschickter
Bauart ist es, solche Schieber herzustellen, die nicht zu viel von den V o r teilen der Innenschieber preisgeben.
— 90 —
Schiebermotoren.
Bericht X.
Wertung des Motorgeräusches. Die „ G e r ä u s c h l o s i g k e i t " des Motorlaufs gilt gegenwärtig weiten Kreisen derInteressenten,vorallen den Käufern von Kraftwagen,als besonderer Vorzug der S c h i e b e r m o t o r e n .
Es lag daher nahe, auch das Motor-
geräusch objektiv zu werten und einwandfreie Vergleiche mit den Ventilmotoren aufzustellen. Solche Wertung ist subjektiv möglich durch gleichzeitigen Betrieb von Motoren auf benachbarten Prüfständen, deren Bremsdynamomaschinen als Elektromotoren geschaltet werden können, so daß sie rasch elektrisch angedreht werden können.
Die Motoren können so rasch hintereinander
auf gleiche Drehzahl gebracht und das Geräusch geschätzt werden.
Das
Verfahren ist aber durchaus anfechtbar. Objektive Wertung läßt sich nach dem Vorbilde der durchführen.
Photometer
Am äußersten Ende des Laboratoriums in einer Entfernung
von 25 m von den Prüfständen läuft ein 30 PS-Elektromotor zum Betrieb der Werkstätte, dessen leichtes Rauschen als N o r m a l g e r ä u s c h
ange-
sehen und mit dem Geräusch des zu untersuchenden Motors verglichen werden kann.
Die Entfernung, in der der Beobachter gleiche Geräusch-
stärke von beiden Seiten hört, ist das Maß für das Motorgeräusch. lassen sich G e r ä u s c h k u r v e n
Hierzu
darstellen, indem diese Entfernungen
abhängig von den Motordrehzahlen aufgetragen werden. Ein anderes objektives Verfahren besteht phon
von dem
zu
darin,
daß ein T e 1 e -
wertenden Motor so weit entfernt wird, bis der
angeschlossene Beobachter in einem benachbarten geräuschlosen Räume nichts mehr vom Motorgeräusch hört.
Die gemessenen Entfernungen, be-
zogen auf die Drehzahl, ergeben die Kurve zur Wertung des Geräusches. Weiter ist solche Wertung möglich durch phonographische Aufnahme des Geräusches unmittelbar neben dem Motor unterhalb einer Schalldecke. Die Eindrücke auf der Schallplatte werden dann durch Spiegelwirkung vergrößert und ergeben die Geräuschkurve für verschiedene Drehgeschwindigkeiten des Motors.
Oder es werden Saitenschwingungen
Motor als Maß für die Geräuschstärke benutzt. —
neben dem
—
Schiebermotoren.
91
—
Bericht X.
Das Ergebnis dieser Untersuchungen war, daß S c h i e b e r motoren nur bei g e r i n g e n
Geschwindigkeiten
geräuschfreier
arbeiten als die alten
Ventilmotoren, bei denen bisher zum Zwecke geräuschfreien Ganges nichts vorgesehen
ist, weil solcher Gang bisher noch nicht verlangt worden ist.
B e i hohen Drehzahlen hingegen ist das Geräusch d a s s e l b e wie bei Ventilmotoren oder (je nach dem Spielraum im Schieberantrieb) n o c h
stärker
als bei gewöhnlichen Ventilmotoren. N e u e r e Ventilmotoren hingegen, die für geräuschfreien Gang gebaut sind, ergeben bei geringen Geschwindigkeiten ebenso wenig Geräusch wie Schiebermotoren. Einzelheiten Sache
hierzu
haben
zunächst
keinen
Zweck, weil die ganze
praktisch wie wissenschaftlich, als bloße Geräuschfrage behandelt,
unwesentlich ist. P r a k t i s c h deshalb, weil das Geräusch der eigentlichen S t e u e r u n g immer vollständig beseitigt werden kann, wenn dies gewollt wird.
Die
Mittel hierzu sind allen erfahrenen Fachleuten bekannt: richtige Bemessung des Ventilhubs, Verminderung
der Massenbeschleunigung,
Beherrschung
der Eröflfnungs- und Schlußgeschwindigkeiten usw. Seitdem
Schiebermotoren
wegen „Geräuschlosigkeit"
und die Käufer zum Teil mit Recht geräuschlosen
Erfolg
hatten
Gang fordern,
sind
auch Ventilmotoren für vollständig geräuschlosen Gang hergestellt worden. Bei Probefahrten mit einem 3 0 P S B e n z - W a g e n , ohne jede besondere Hilfskonstruktion
an den Ventilen, und mit einem 3 0
PS-Adler-
Wagen, mit Wälzhebeln und Doppelschluß zur allmählichen Beschleunigung und Verzögerung der Ventilmasse
und mit Doppelschluß an den Sitzen,
beides im Sinne der Geräuschbeseitigung, war das Motorgeräusch bei hohen Drehzahlen und Volleistung nicht stärker als bei einem englischen 4 0 P S D a i m l e r wagen und bei einem 4 0 P S - M e r c e d e s wagen mit Schiebermotoren, so gering auch im Leerlauf, daß selbst Fachleute das Laufen der Ventilmotoren
der erstgenannten Wagen
unter der Motorhaube nicht be-
merkt haben. O b damit praktisch für den Fahrbetrieb etwas Wertvolles erreicht ist, läßt
sich
verschieden
beurteilen.
Es gibt viele erfahrene
Fahrer,
die
gar nicht wollen, daß der Motor gänzlich stumm sei, die wollen, daß ihnen
Schiebermotoren.
—
92
Bericht X.
—
der Motor etwas zu erzählen habe, und mit manchem Recht.
Denn beim
Motor mit normalem Geräusch, nur herrührend von der Bewegung der Steuerungsventile,
sind Störungen im Motorgange von dem geübten
O h r sofort zu erkennen, während beim ganz geräuschlosen Gang dies nicht oder nur schwer möglich ist. Praktisch läuft daher die Geräuschfrage darauf hinaus, daß bei Luxuswagen,
wenn
die
Käufer
werden
kann.
Oder
es verlangen,
wenn das Geräusch
das Geräusch aus den
völlig
erwähnten
beseitigt Gründen
nicht ganz unterdrückt werden soll, so bleibt nur die Frage, mit welcher Diskretion das Gespräch zwischen dem Fahrer und seinem Motor geführt werden soll. Wissenschaftlich
ist die Geräuschwertung von keiner Bedeu-
tung, wenn nicht zugleich die U r s a c h e n
der Geräuschbildung gewertet
werden. Das Motorgeräusch bei hohen Drehzahlen untergeordnet von der S t e u e r u n g
rührt gar nicht oder
des Motors her.
nur
Steuerungsgeräusch
ist nie der Hauptteil im Gesamtgeräusch,
dies haben auch die Telephon-
beobachtungen
Die wesentlichste
deutlich erkennen lassen.
Ursache
Geräuschbildung liegt stets im Motor t r i e b w e r k und in den gungen
der einzelnen
Wagenteile.
Jeder
der
Schwin-
zahlreichen Maschinenteile und der umgebenden
dieser
Teile
besitzt
seine
eigenen
Schwin-
g u n g s e i g e n s c h a f t e n , bestimmteSchwingungsdauer und-länge. Durch das Auftreten k r i t i s c h e r Schwingungen in Einzelteilen und insbesondere durch das Zusammentreffen mehrerer Schwingungen entstehen die stärksten Motorgeräusche, die
die bis zur Betriebsunmöglichkeit
führen
können, weil
dynamischen Wirkungen gefährlich werden. Es ist beabsichtigt, auch diesen Zusammenhang im Laboratorium plan-
mäßig zu untersuchen, weil hiervon Konstruktionseinzelheiten und -anordnungen abhängen, die viel wichtiger sind, als die bekannten Einzelheiten zur Geräuschminderung. Aufgabe der Untersuchung ist dann, die S c h w i n g u n g e n Entstehen
festzustellen.
und ihr
Aufgabe der Konstruktion ist es, die Schwin-
gungen zu verhüten oder, wo dies nicht möglich ist, zu unterbrechen, zu
—
Schiebermotoren.
bekämpfen, zu dämpfen.
93
—
In diesem Sinne
Bericht X.
ist der Einbau des
Ketten-
triebs für die Steuerung der Motoren ein wirksames Mittel zur Dämpfung, zur Unterbrechung der Schwingungen zwischen benachbarten umlaufenden Maschinenteilen der Steuerung. Mit den Schwingungsfragen hängen wichtige Einzelfragen zusammen, die in diesem Bericht nicht Raum finden können. Allgemein
ist über M o t o r g e r ä u s c h
zu sagen:
Die Forderung geräuschlosen Ganges der Kraftwagenmotoren konnte erst gestellt werden, nachdem der Lauf des Wagen t r i e b w e r k s
wenig-
stens beim direkten Schaltgang durch richtige und genau gebaute
Zahn-
r ä d e r im wesentlichen geräuschlos geworden war. Solange das Gerassel des Zahneingriffs anderes Geräusch übertäubte, hatte es wenig Sinn,
Ge-
räuschlosigkeit der M o t o r s t e u e r u n g zu verlangen. Geräuschloser Motorgang ist mit V e n t i l Steuerung ebenso wie mit Schiebersteuerung
erreichbar, soweit überhaupt
das Motorgeräusch
von
der Steuerung und ihren Teilen abhängt. Diese Forderung ist an Ventilsteuerungen früher nicht gestellt worden, sonst wäre sie auch erfüllt worden.
Sie wird erst jetzt gestellt, weil die
Schiebermotoren für geräuschloser als Ventilmotoren gelten, welche Meinung aber nur für langsamen Motorlauf zutrifft. Bei
hohen
Geschwindigkeiten laufen weder Schiebermotoren noch
Ventilmotoren geräuschlos, weil die wesentlichsten Ursachen des Geräusches nicht bloß in der Motorsteuerung,
sondern vielmehr in den Eigenschwin-
gungen der Maschinen- und Wagenteile, insbesondere der Triebwerksteile, liegen. Auch dieses Geräusch läßt sich bis zu hohen Motordrehzahlen
be-
heben: durch sorgfältige Bauart, welche die Schwingungen in den Einzelteilen
und
das Zusammentreffen
verschiedener
Schwingungen
verhütet
oder dämpft, durch entsprechende Bemessung der Maschinenteile,
insbe-
sondere der Kurbelwellen und Steuerwellen und der auf ihnen befindlichen Massen von Schwungrädern und Steuerungsrädern, durch die ganze Massenverteilung auf dem Wagen,
entsprechend
den
Formveränderungen
und
Nach wie vor ist die Behebung dieser Ursachen, insbesondere
der
Schwingungen usw. Schwingungen, das Wichtigste, das mit dem ganzen Fortschritt im Motor-
-
Schiebfermotorerl.
94
Bericht X.
-
und Wagenbau Zusammenhängende, während die in den Steuerungsteilen
Geräuschverminderung
allein nebensächlicher ist und bei allen Motoren
erreicht wird. Die Schiebermotoren und der Glaube an ihre Geräuschlosigkeit, nährt dadurch, daß keine bewegten Steuerungsteile
sichtbar sind, haben
dazu geführt, daß die Forderung geräuschlosen Laufs wertigen Ventilmotoren
gestellt
wird.
Mit Recht,
andere wertvolle Zwecke erreicht werden:
ge-
auch an alle hoch-
weil hierbei
Beherrschung
zugleich
der Massenbe-
wegung der Steuerungsteile, der EröfFnungs- und Schlußgeschwindigkeiten, Schonung der Ventilsitze
usw.
Das Auftreten
der Schiebermotoren
hat
daher nur wohltätig gewirkt. So außerordentlich groß in den letzten Jahren auch der Fortschritt in der Herstellung genauer Zahnräder war, so kann er doch noch weiter gesteigert werden bis zur völligen Unhörbarkeit aller Rädertriebe. Gegenwärtig stellen gute Fabriken die Zahnräder mit einer Genauigkeit von Vioi m
her,
m
die aber durch die nachträgliche Härtung der Räder Schaden leidet.
Her-
stellung von Zahnrädern, die auch nach dem Härten durch besondere sich selbsttätig korrigierende Schleifmaschinen eine Genauigkeit
von Vioo
m m
behalten, damit völlig geräuschlosen Eingriff und höhere Betriebsicherheit ergeben und größere Lebensdauer besitzen, ist noch immer eine wichtigere Aufgabe als die, das Steuerungsgeräusch gänzlich zu unterdrücken. wichtiger ist die Beherrschung
der Schwingungen
Noch
und ihrer Wirkungen,
die auf das Motorgeräusch den größten Einfluß üben, aber mit geräuschloser Motor S t e u e r u n g nur teilweise zusammenhängen.
-
Schiebermotoren.
95
-
Bericht X.
VII. Bauart der untersuchten Schieber- und Ventilmotoren.
1. Daimler-Knight-Motor der Daimler-MotorenGesellschaft in Coventry (Versuchsmotor der in
(Bild
70—78).
Daimler-Motoren-Gesellschaft
Untertürkheim.)
Abmessungen: 4 Zylinder, je 2 in einem Block.
Hubvolumen:
Kolbendurchmesser:
Kompressionsraum: 0 , 2 3 2 3
Kolbenhub: Zündung:
9 6 mm. 130 mm.
Regulierbare
Kompressionsgrad:
Lichtbogenzündung.
0 , 9 4 0 9 Liter. „
5,05.
Stromerzeugung
durch
Bosch-Magnetapparat. Schmierung:
Tauchschmierung.
Besondere
Pumpenschmierung
für
die Schieberköpfe. Gemischbildung:
im Daimler-Spritzvergaser (Bild 7 4 )
mit zwang-
läufiger Regulierung der Zusatzluft und Vorwärmung der Hauptu n d Zusatzluft.
Drosselstift für die Düsenöffnung.
Hauptluft-Querschnitt an der Düse Abgewickelte VergaserTriebwerk:
. . 4 , 9 qcm.
und S a u g q u e r s c h n i t t e :
Bild 6 5 .
5mal gelagerte Kurbelwelle mit Gleitlagern (Bild 7 0 u . 7 1 ) . Gewicht der Kurbelwelle Gewicht des Schwungrades
. . 12,1 kg. . 57,5 kg.
Schiebermotoren.
-
96 —
B e r i c h t X.
Bild 70. Daimler-Knight-Motor der englischen Daimler-Ges. (Versuchsmotor der D a i m l e r - M o t o r e n - G e s . in U n t e r t ü r k h e i m ) 96 mm Zylinderdurchmesser, 130 mm Hub.
Längsschnitt: Zylinder, Schieber, Deckel, Triebwerk und Ventilator.
TEXT
Maßstab 1 : 5.
Schiebermotoren.
-
97 —
Bericht X.
Bild 71. Daimler-Knight-Motor der englischen Daimler-Ges. (Versuchsmotor der D a i m 1 er-Motoren-Ges. in U n t e r t ü r k h e i m ) 96 mm Zylinderdurchmesser, 130 mm Hub.
Längsschnitt: Zylinder, Schieber, Triebwerk mit Ventilator-Schwungrad.
Schmierung der Kurbelwellenlager durch Tauchschmierung.
i
—
Schiebermotoren.
98
-
Bericht X.
B i l d 7 2 u. 7 3 .
Daimler-Knight-Motor der englischen Daimler-Ges. (Versuchsmotor der D a i m l e r - M o t o r e n - G e s . in U n t e r t ü r k h e i m ) Bild 72.
Bild 73.
Steuerwelle
Querschnitt des Motors mit Schieberantrieb.
Maßstab
1:5.
Maßstab
1:5. Kühlwasser
Auslaß
Radius der Schieberkurbeln 11,1 mm. Die Steuerwelle ist achtfach gekröpft.
-
Einlaß
—
Schiebermotoren.
Bild 74.
Vergaser
Steuerung:
des
99
—
Bericht X.
Daimler-Knight-Motors
Ein Kolbenschieberpaar
für jeden Zylinder
mit
96/130.
Steuer-
schlitzen für Ein- und Auslaß. Antrieb jedes Kolbenschiebers durch kurze Schubstange von der gekröpften Steuerwelle aus (Bild 7 3 ) . Antrieb der Steuerwelle von der Kurbelwelle der Übersetzung
durch Zahnkette
1:2.
Bild 7 2 : Steuerwelle. Der Einbau der Schieber ist aus Bild 7 3 ersichtlich. Bild 7 5 : Schnitte der Schieber und Einzelheiten. Bild 7 6 : Zylinderkopf in Schnitt und Draufsicht. Gewicht eines Innenschiebers mit Schubstange „
„
Außenschiebers
„
Bewegungsverhältnisse der S c h i e b e r :
„
.
2 , 7 5 kg,
.1,85
Bild 7 7 und 7 8 .
Hub des Innen- und Außenschiebers: 2 2 , 2 mm.
kg.
mit
100
Schiebermotoren.
Bericht X.
Bild 7 5 — 7 6 .
Doppelschieber und Deckel des Daimler-Knight-Motors (Versuchsmotor der D a i m l e r - M o t o r e n - G e s . in
Untertürkheim)
96 mm Zylinderdurchmesser, 130 mm Hub. Bild 75.
Bild 76. Massstab 1 : 5.
q),
OTT Äußerer Schieber
Innerer Schieber
mit Kurbelantrieb
Zylinderdeckel mit Dichtungu. Steuerkante
Wandstärke des Innenschiebers 3,5 mm, Wandstärke des Außenschiebers 2,5 mm. H ö h e der Schieberkanäle für Einlaß: 10 mm, Auslaß: 12,5 mm. Der
Innenschieber
Bohrungen.
hat
schraubenförmige
Ölnuten
mit
radialen
Durch diese wird Öl vom Triebkolben nach den Gleitflächen
zwischen Innen- und Außenschieber gedrückt.
Schiebermotoren.
—
101
—
B e r i c h t X.
Schieberdiagramme des
Daimler-Knight-Motors Bild 7 7 .
96
mm
AuBenschieber.
Durchmesser, Bild 7 8 .
130 mm
Hub.
Innenschieber.
Die Schieberdiagramme der Innen-und A u ß e n s c h i e b e r sind in Bild 7 7 u. 7 8 wiedergegeben, die Eröffnungsdiagramme für Ein- und A u s l a ß i n B i l d 5 5 S . 6 8 . In
diesen
sind
die freien Eröffnungsquerschnitte
Abhängigkeit vom Kolbenwege aufgetragen.
der Steuerung in
Die wesentlichen W e r t e sind
auf Seite 6 7 tabellarisch zusammengestellt. Bild
Mercedes-Knight-Motor in
der
79. Daimler-Motoren-Gesellschaft
Untertürkheim.
Schiebermotoren.
—
102
Bericht X.
—
2. Mercedes - Knight - Motor der Daimler - MotorenGesellschaft in Untertürkheim (Bild 79—82). Hauptabmessungen des Motors: 4 Zylinder, je 2 in einem Block. Kolbendurchmesser: 100 mm, Kolbenhub:
130 mm.
Hubvolumen des Zylinders: 1,0212 Liter, Kompressionsraum: . . . . Kompressionsgrad:.
0,25
„
. . . 5,1
B i l d 80.
Zusatz-Schmierung des
Mercedes-KnightMotors. Maßstab 1 : 15.
Umlauf- und Zusatz-Ölpumpe. Bauart des Motors: Bild 7 9 und 7 (Seite 34). Z ü n d u n g : Lichtbogenzündung mit selbsttätiger Zündverstellung.
Strom-
erzeugung durch Eisemann-Magnetapparat. Schmierung: werk.
Zwangläufige Pumpenumlaufschmierung für das TriebDie Schieber und Schieberköpfe haben getrennte Rohr-
leitungen.
Die Ölmenge wird durch einen mit dem Drosselorgan
gekuppelten Dreiweghahn entsprechend der Belastung des Motors
Schiebermotoren.
—
103
—
Schieberdiagramm des Mercedes-Knight-Motors 100/130. «
m—
JU xs c
C3
M U
O
a o
C/5
u
M 00
-c c s 00
2 ïï
o *o D ÖJD
£
CA
öd c
g £
O s u •C o :c3 £
L
00 S ä » — < CQ
fc® CD
tfl
-s
G 3 o
g 73 « I I S £ Ü3 < aj t- t_ i e s 5g