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German Pages 212 Year 1997
DEUTSCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG
BEITRÄGE ZUR STRUKTURFORSCHUNG HEFT 169 · 1997
Christian Weise, Herbert Brücker, Maria Lodahl, Uta Möbius, Siegfried Schultz, Dieter Schumacher, Harald Trabold und Ulrich Weißenburger (†) unter Mitarbeit von Silke Boger, Ulrike Ludden und David Rusnok
Wirtschaftliche Verflechtung zwischen EU und GUS – Niedriges Niveau, großes Potential, vage Perspektiven
DUNCKER & HUMBLOT · BERLIN
D E U T S C H E S I N S T I T U T FÜR
WIRTSCHAFTSFORSCHUNG
gegründet 1925 als INSTITUT FÜR KONJUNKTURFORSCHUNG von Prof. Dr. Ernst Wagemann Königin-Luise-Straße 5 · D-14195 Berlin (Dahlem)
VORSTAND Präsident Prof. Dr. Lutz Hoffmann Sir Leon Brittan · Dr. Johannes Ludewig · Elmar Pieroth · Wolfgang Roth · Dr. Ludolf-Georg von Wartenberg Kollegium der Abteilungsleiter* Dr. Heiner Flassbeck · Dr. Kurt Hornschild · Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep · Wolfram Schrettl, Ph. D. Dr. Bernhard Seidel · Dr. Hans-Joachim Ziesing KURATORIUM Vorsitzender: Dr. Alexander von Tippeiskirch Stellvertretender Vorsitzender: Dr. Thomas Hertz Mitglieder Der Bundespräsident Bundesrepublik Deutschland Bundesministerium der Finanzen Bundesministerium für Wirtschaft Bundesministerium für Verkehr Bundesministerium für Post und Telekommunikation Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie Land Berlin Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur Senatsverwaltung für Wirtschaft und Betriebe Senatsverwaltung für Justiz Senatsverwaltung für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen Freistaat Bayern, vertreten durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie Freie und Hansestadt Hamburg, vertreten durch die Behörde für Wirtschaft Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Wirtschaftsministerium Land Brandenburg, vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie Land Niedersachsen, vertreten durch das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Verkehr Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie Deutsche Bundesbank Deutsche Bahn AG Deutsche Post AG Deutsche Postbank AG Deutsche Telekom AG Bundesanstalt für Arbeit Wirtschaftsvereinigung Bergbau Christlich-Demokratische Union Deutschlands Sozialdemokratische Partei Deutschlands Freie Demokratische Partei Deutscher Gewerkschaftsbund Industriegewerkschaft Metall Bankgesellschaft Berlin AG Berlin-Hannoversche Hypothekenbank Aktiengesellschaft 1KB Deutsche Industriebank AG Berliner Kraft- und Licht (Bewag)-Aktiengesellschaft Vereinigung der Freunde des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Persönliche Mitglieder Dr. Günter Braun Dr. Dieter Hiss Dr. Karl-Heinz Narjes * Präsident und Abteilungsleiter sind gemeinsam für die wissenschaftliche Leitung verantwortlich.
DEUTSCHES
INSTITUT
FÜR
WI R T S C H A F T S F 0 R S C H U Ν G
BEITRÄGE ZUR STRUKTURFORSCHUNG
HEFT 169 · 1997
Christian Weise, Herbert Brücker, Maria Lodahl, Uta Möbius, Siegfried Schultz, Dieter Schumacher, Harald Trabold und Ulrich Weißenburger (f) unter Mitarbeit von Silke Boger, Ulrike Ludden und David Rusnok
Wirtschaftliche Verflechtung zwischen EU und GUS — Niedriges Niveau, großes Potential, vage Perspektiven
mW
Co DUNCKER & HUMBLOT
BERLIN
Die Deutsche Bibliothek — CIP-Einheitsaufnahme Wirtschaftliche Verflechtung zwischen EU und GUS — niedriges Niveau, großes Potential, vage Perspektiven / Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung. Christian Weise ... [Schriftl.: Wolfram Schrott!]. — Berlin : Duncker und Humblot, 1997 (Beiträge zur Strukturforschung ; H. 169) ISBN 3-428-09344-5
Verzeichnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Wissenschaftliche Bearbeitung Karl Brenke Alexander Eickelpasch unter Mitarbeit von Lorenz Blume
Programmierung und Statistik Jacqueline Sawallisch Textverarbeitung Sibylle Kremser Monica Stoica
Herausgeber: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Königin-Luise-Str. 5, D-14195 Berlin Telefon (0 30) 8 97 89-0 — Telefax (0 30) 8 97 89 200 Schriftleitung: Dr. Wolfgang Schrettl Alle Rechte vorbehalten © 1997 Duncker & Humblot GmbH, Carl-Heinrich-Becker-Weg 9, D-12165 Berlin Druck: ZIPPEL-Druck, Oranienburger Str. 170, D-13437 Berlin Printed in Germany ISSN 0171-1407 ISBN 3-428-09344-5 Gedruckt auf alterungsbeständigem (säurefreiem) Papier entsprechend ISO 9706 ®
INHALTSVERZEICHNIS
Kurzfassung
11
1
Einführung
21
2
Analyse der Außenwirtschaftsbeziehungen
23
2.1
Handelspolitik der EU gegenüber den Staaten der GUS
23
2.1.1 Einleitung
23
2.1.2 Übersicht über die Partnerschafts-und Kooperationsabkommen
23
2.1.3 Quantifizierung der Zollpolitik
25
2.1.4 Importpolitik für Textilien
31
2.1.5 Importpolitik für Eisen und Stahl
34
2.1.6 Antidumpingpolitik der EU
37
2.1.7 Fazit
38
2.2
2.3
Determinanten und weitere Entwicklung des Außenhandels zwischen der EU und der GUS
41
2.2.1 Aktuelle Entwicklung und Warenstruktur
41
2.2.2 Wachstumsspielraum für den GUS-Handel der EU
46
2.2.3 Fazit
51
Entwicklung der Warenstruktur im Ost-West-Handel
51
2.3.1 Determinanten der sektoralen Außenhandelsstruktur
51
2.3.2 Komparative Vorteile der UdSSR vor Beginn der Transformation
54
2.3.3 Transformationsbedingte Änderungen der komparativen Vorteile
54
2.3.4 Komparative Vorteile der UdSSR (bzw. GUS) von 1989 bis 1993
57
2.3.5 Komparative Vorteile Rußlands, Weißrußlands, der Ukraine, Kasachstans und der übrigen GUS ab 1993 2.3.6 Fazit
58 59
3
Dienstleistungshandel
59
2.4.1 Charakteristikades Dienstleistungssektors
59
2.4.2 Situation im Dienstleistungssektor in den GUS-Ländern
60
2.4.3 Entwicklung und Stand des bisherigen Handels
61
2.4.4 Fazit und Perspektiven
67
Direktinvestitionen
68
2.5.1 Einführung
68
2.5.2 Überblick über die benutzten Datenquellen
69
2.5.3 Entwicklung und Stand der ausländischen Direktinvestitionen
71
2.5.4 Herkunftsstruktur
76
2.5.5 Sektorale und regionale Verteilung
80
2.5.6 Beschäftigungsaspekt
85
2.5.7 Direktinvestitionen von GUS-Staaten im Ausland
87
2.5.8 Fazit und Perspektiven
88
Binnenwirtschaftliche Auswirkungen der veränderten Außenwirtschaftsbeziehungen
92
Auswirkungen in der GUS
92
3.1.1 Gesamtwirtschaftliche Effekte
92
3.1.1.1 3.1.1.2
Einleitung Integration in die Gütermärkte
92 93
3.1.1.2.1 3.1.1.2.2
95
3.1.1.2.4
Institutionelle und währungspolitische Voraussetzungen Handelsentwicklung nach Auflösung der Sowjetunion: Grobe Anhaltspunkte und Probleme des Datenvergleichs Handelsschaffende und handelsumlenkende Effekte regionaler Integration und Desintegration Wachstumseffekte
104 107
3.1.1.3
Standortkonzentration und Integration in die Kapitalmärkte
115
3.1.1.2.3
98
3.1.2 Agrarsektor 3.1.2.1 3.1.2.2 3.1.2.3 3.1.2.4 3.1.2.5
121 Einleitung Entwicklungen in der Agrarproduktion Ursachen der Agrarkrise in den GUS-Staaten Agrarmarktpolitik und außenwirtschaftliche Beziehungen Fazit und Perspektiven für die Landwirtschaft in den GUSStaaten
3.1.3 Produktionsstruktur und Struktur des Außenhandels 3.1.3.1 3.1.3.2 3.1.3.3 3.2
Russische Föderation Ukraine Weißrußland
132 132 133 139 144
Auswirkungen in der EU
147
3.2.1 Gesamtwirtschaftliche Effekte der veränderten Außenwirtschaftsbeziehungen in der EU
147
3.2.1.1 3.2.1.2 3.2.1.3
Einführung BeschäftigungsWirkungen des Strukturwandels durch vertiefte wirtschaftliche Integration Fazit
3.2.2 Ausgewählte Sektoren des Verarbeitenden Gewerbes 3.2.2.1 3.2.2.2 3.2.2.3 3.2.2.4 4
121 122 123 128
Schlußfolgerungen
Exporte der EU in die GUS Importe der EU aus der GUS Handelsbilanzen Zusammenfassung und Ausblick
147 149 153 156 157 164 168 169 170
Literaturverzeichnis
175
Tabellenanhang
183
5
ABKÜRZUNGEN FÜR DIE UNTERSCHIEDLICHEN LÄNDERGRUPPEN
Baltikum (3) CEFTA CEFTA (4) CEFTA (5) GUS (4) OME OME (6) OME (7) OME (10)
Estland, Lettland, Litauen Zentraleuropäische Freihandelszone Polen, Ungarn, Tschechoslowakei (bzw. Tschechische und Slowakische Republik) CEFTA (4), Slowenien Rußland, Weißrußland, Ukraine, Kasachstan Ostmitteleuropa CEFTA (4), Bulgarien, Rumänien OME (6), Slowenien Baltikum (3), OME (7)
VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN I M TEXT
Abbildung 2.5.1
Zunahme ausländischer Investitionen in den GUS-Staaten
73
2.5.2
Ausländische Direktinvestitionsströme als Anteil am BIP
76
2.5.3
Ausländische Investitionen (Bestände) in der Russischen Föderation nach Herkunftsregionen
77
2.5.4
Ausländische Investitionen (Bestände) in der Russischen Föderation nach einzelnen Herkunftsländern
77
2.5.5
Ausländische Direktinvestitionen (Bestände) in der Ukraine nach Herkunftsregionen
79
2.5.6
Ausländische Direktinvestitionen (Bestände) in der Ukraine nach einzelnen Herkunftsländern
79
2.5.7
Ausländische Investitionen (Bestände) in Weißrußland nach Herkunftsregionen
81
2.5.8
Ausländische Investitionen (Bestände) in Weißrußland nach einzelnen Herkunftsländern
81
2.5.9
Ausländische Investitionen (Bestände) in Moldawien nach Herkunftsregionen
82
2.5.10
Ausländische Investitionen (Bestände) in Moldawien nach einzelnen Herkunftsländern
82
3.1.1
Handelsschaffende und handelsumlenkende Effekte
6
106
VERZEICHNIS DER TABELLEN UND ÜBERSICHTEN I M TEXT
Tabelle 2.1.1
Importe der EU aus den GUS-Staaten 1994 und ihre Zollbelastung
26
2.1.2
Bedeutung der gekürzten Präferenzspannen im Allgemeinen Präferenzsystem der EU 1995 für GUS-Staaten
30
2.1.3
Bedeutung von Textilien im Rahmen der Industriegüterimporte der EU aus den GUS-Staaten 1993
33
2.1.4
Ausnutzung der Mengenkontingente für Textilien und Bekleidung: Zahl der Textilkategorien
35
2.1.5
Bedeutung von Eisen und Stahl im Rahmen der Industriegüterimporte der EU (12) aus den GUS-Staaten 1995
36
2.1.6
Ausnutzung der Stahlquoten 1995
36
2.1.7
Zahl der eingeleiteten Antidumpinguntersuchungen der EU gegenüber den GUS-Staaten
37
2.1.8
Antidumpingaktionen der EU gegenüber den Staaten der GUS: Import Coverage Ratios nach Warengruppen
39
2.1.9
Antidumpingaktionen der EU gegenüber Staaten der GUS: Importwerte in 1000 ECU und Stand der Verfahren
40
2.2.1
Warenstruktur der Exporte der EU (15) in die Länder der GUS 1993
44
2.2.2
Warenstruktur der Importe der EU (15) aus den Ländern der GUS 1993 Bevölkerung und Pro-Kopf-Einkommen in ausgewählten Ländern der GUS
45 47
2.2.4
Potentieller Handel der EU-Länder und der Bundesrepublik Deutschland mit ausgewählten Ländern der GUS bei einem BSP-Niveau von 1994
49
2.2.5
Potentieller Handel der EU-Länder und der Bundesrepublik Deutschland mit ausgewählten Ländern der GUS bei einem dreifachen BSP-Niveau von 1994
50
2.3.1
Komparative Vorteile (RCA-Werte) der UdSSR bzw. GUS im Handel mit der EU (15) 1989 bis 1993
54
2.3.2
Komparative Vorteile (RCA-Werte) der UdSSR bzw. GUS gegenüber der EU (15) im Handel mit Waren des verarbeitenden Gewerbes, 1989 bis 1993
58
2.3.3
Komparative Vorteile (RCA-Werte) der GUS-Länder gegenüber der EU (15), 1993
59
2.4.1
Dienstleistungshandel der Russischen Föderation, 1993 und 1994
63
2.2.3
7
2.4.2
Dienstleistungsverkehr der Bundesrepublik Deutschland mit Reformländern
63
2.4.3
Dienstleistungsverkehr der Bundesrepublik Deutschland mit GUS-Ländern (Rußland und Ukraine)
65
2.4.4
Dienstleistungsverkehr der Bundesrepublik Deutschland mit GUS-Ländern (Weißrußland und Kasachstan)
66
2.5.1
Direktinvestitionen in einzelnen GUS-Ländern, 1990 bis 1995
73
2.5.2
Kennzahlen für Unternehmen mit ausländischer Beteiligung in GUSLändern
74
2.5.3
Herkunft des Auslandskapitals russischer Unternehmen mit und ohne inländischer Kapitalbeteiligung
78
2.5.4
Sektorale Verteilung deutscher Direktinvestitionen in einzelnen GUSLändern, 1994
85
3.1.1
Bevölkerung, Sozialprodukt und Außenhandel der GUS-Länder
93
3.1.2
Regionalstruktur des Außenhandels der GUS (4) 1995
94
3.1.3 3.1.4
Außenhandel der GUS (4) 1990 bis 1995 Handel zwischen den Staaten der früheren Sowjetunion zu offiziellen und impliziten Wechselkursen
99 102
3.1.5
Entwicklung der absoluten Terms of Trade
108
3.1.6
Entwicklung der relativen Terms of Trade
109
3.1.7
Entwicklung des BIP in den GUS (4)-Ländern
110
3.1.8
Rahmendaten des Wachstumsszenarios
114
3.1.9
Konvergenzszenario
116
3.1.10
Kapitalbilanz der GUS (4)
118
3.1.11
Rußland: Regionale Verteilung der Auslandsinvestitionen
120
3.1.12
Anteil der Landwirtschaft am BIP und landwirtschaftlich Beschäftigte in ausgewählten GUS-Staaten 1994
121
3.1.13
Veränderung der landwirtschaftlichen Produktion in ausgewählten GUSStaaten von 1990 bis 1995
123
3.1.14
Produktion von Erzeugnissen der Nahrungsmittelindustrie in Rußland und Veränderung von 1990 bis 1995
126
3.1.15
Entwicklung des Nahrungsmittelkonsums von 1990 bis 1995 in ausgewählten GUS-Staaten
127
3.1.16
Agrarhandel der EU (12) mit der ehemaligen UdSSR, 1989/90 bis 1994
130
8
3.1.17
Entwicklung der Industrieproduktion in Rußland nach Zweigen
134
3.1.18
Struktur der Industrieproduktion in Rußland nach Zweigen
134
3.1.19
Warenstruktur des russischen Außenhandels
137
3.1.20
Entwicklung der Industrieproduktion in der Ukraine nach Zweigen
140
3.1.21
Struktur der Industrieproduktion in der Ukraine nach Zweigen
140
3.1.22
Warenstruktur im Außenhandel der Ukraine 1994 und 1995
141
3.1.23
Entwicklung der Industrieproduktion in Weißrußland nach Zweigen
145
3.1.24
Struktur der Industrieproduktion in Weißrußland nach Zweigen
146
3.1.25
Warenstruktur im Außenhandel Weißrußlands (GUS und Drittländer) 1995
147
3.2.1
EU (15)-Handel mit der UdSSR und der GUS, 1989 und 1995
148
3.2.2
Warenstruktur der Importe der EU, 1993
151
3.2.3
Handelsbilanzsalden ausgewählter EU-Länder mit der UdSSR 1989 und 1993
152
3.2.4
Sektorale Handelsbilanzsalden der EU (15) mit der UdSSR
154
3.2.5
Sektorale Handelsbilanzsalden ausgewählter EU-Länder mit der GUS 1993
155
3.2.6
Exporte ausgewählter Sektoren in die GUS 1993
158
3.2.7
Importe ausgewählter Sektoren aus der GUS 1993
165
3.2.8 Übersicht
Außenhandelssalden im Handel mit der GUS für 1993
169
2.1.1
Partnerschafts- und Kooperationsabkommen der EU mit den Staaten der GUS
24
VERZEICHNIS DER TABELLEN I M ANHANG
A.l.l
Industriegüterimporte der EU 1994 (Rußland und Weißrußland)
184
A.1.2
Industriegüterimporte der EU 1994 (Kasachstan und Ukraine)
185
A.1.3
Industriegüterimporte der EU 1994 (Moldawien und Georgien)
186
A.1.4
Industriegüterimporte der EU 1994 (Armenien und Aserbeidschan)
187
A.1.5
Industriegüterimporte der EU 1994 (Turkmenistan und Usbekistan)
188
9
Α. 1.6
Industriegüterimporte der EU 1994 (Tadschikistan und Kirgisistan)
189
A.1.7
Industriegüterimporte der EU 1994 (GUS-Staaten)
190
A.2.1
Importe der EU aus Rußland 1994: 100 wichtigste Industrieprodukte
191
A.2.2
Importe der EU aus der Ukraine 1994: 100 wichtigste Industrieprodukte
193
A.2.3
Importe der EU aus Weißrußland 1994: 100 wichtigste Industrieprodukte
A.2.4
Importe der EU aus Kasachstan 1994: 100 wichtigste Industrieprodukte
197
A.3
Aufstockung von Textilquoten der EU gegenüber Staaten der GUS
199
A.4
Exporte der EU-Länder in die Länder der GUS 1994
201
A.5
Importe der EU-Länder aus den Ländern der GUS 1994
202
A.6
Exporte der EU-Länder in die Länder der GUS 1995
203
A.7
Importe der EU-Länder aus den Ländern der GUS 1995
204
A.8
Strukturdaten der GUS-Staaten im Vergleich mit den OME (10) und der EU (15) 205
A.9
Landwirtschaftliche Produktion in ausgewählten GUS-Staaten 1990 bis 1995 . . 206
A.10
Betriebsstrukturen in ausgewählten GUS-Staaten zu Beginn des Jahres 1995 . . . 208
A.ll
Agrarhandel der EU (12) mit der ehemaligen UdSSR, 1989 bis 1994
10
. . . . 195
209
Kurzfassung 1
Einführung
Die Auflösung des RGW und die Transformation der Planwirtschaften haben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in ganz Europa verändert. In der ehemaligen Sowjetunion1 hat die Öffnung zu einer schockartigen Veränderung der relativen Preise und Wettbewerbsbedingungen geführt. Den Unternehmen der EU öffnen sich neue Bezugs- und Absatzmärkte mit großem Potential; gleichzeitig erfahren sie auch neue Konkurrenz. Für die Wirtschaftspolitik innerhalb der EU und in den Transformationsländern ergeben sich damit neue Chancen und Herausforderungen. Die EU und vor allem die Bundesrepublik Deutschland haben aufgrund ihrer bereits vor dem Systemumbruch - auf niedrigerem Niveau - gepflegten Handelskontakte relativ gute Perspektiven bei der Erschließung der neuen Märkte. Dem steht ein erhöhter Kosten- und Preis Wettbewerb gegenüber. Die Untersuchung der Verflechtung beider Wirtschaftsräume beschäftigt sich zunächst mit der Handelspolitik der EU. Sodann wird das Potential für einen weiteren Ausbau der Handelsbeziehungen analysiert und geprüft, bei welchen Gütergruppen die komparativen Vorteile der GUS-Länder liegen. Aufgrund starker Vernachlässigung in der Zeit der Planwirtschaft sind der Dienstleistungshandel und die Direktinvestitionen besonders wichtig für die Lösung systembedingter Probleme in den Transformationsökonomien; sie werden zum Abschluß dieses Kapitals näher betrachtet. Neben den außenwirtschaftlichen Effekten hat die vertiefte Arbeitsteilung zwischen der GUS und der EU jeweils auch - unterschiedlich starke - binnenwirtschaftliche Konsequenzen. Die Analyse behandelt - für beide Wirtschaftsräume getrennt - zunächst makroökonomische, dann sektorale Wirkungen. Sie konzentriert sich im Falle der GUS auf die Wachstumseffekte der Öffnung. Für die heutigen Mitgliedstaaten der EU werden insbesondere die BeschäftigungsWirkungen beleuchtet. 2
Analyse der Außenwirtschaftsbeziehungen
Anders als gegenüber den OME-Ländern wurde im Rahmen der EU-Handelspolitik GUS-Mitgliedern
gegenüber den
keine Freihandelszone für Industriegüter auf den Weg gebracht; Verhandlungen
darüber sollen im Jahr 1998 beginnen. In den nicht-präferentiellen Partnerschafts- und Kooperationsabkommen, die die EU inzwischen mit fast allen GUS-Ländern (bis auf Tadschikistan und Turkmenistan) abgeschlossen hat, wird als handelspolitischer Kernpunkt die - vorher bereits praktizierte Meistbegünstigung vertraglich gesichert. Andererseits gibt es aber auch zaghafte Ansätze einer einseitig stärkeren Marktöffnung der EU, die jedoch nicht Folge der Abkommen sind, sondern auf der Einbeziehung dieser Staaten in das Allgemeine Präferenzsystem (APS) der EU beruhen. Die im APS autonom gewährten Zollzugeständnisse nehmen jedoch nicht - wie bei den Europa-Abkommen -
1
Die vorliegende Untersuchung erstreckt sich auf die Republiken der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), insbesondere auf Rußland, Weißrußland, die Ukraine und Kasachstan.
11
stufenweise zu, sondern werden im Zeitverlauf bei zunehmender Wettbewerbsfähigkeit der Anbieter abgebaut bis hin zum völligen Entzug jeglicher Präferenzierung. Durch dieses System der Graduierung verlieren die Länder der GUS ab 1998 einen großen Teil der im Durchschnitt auch jetzt häufig nur geringen Zollentlastungen. Trotz der jetzigen oder - nach Implementierung der Uruguay-Runde künftigen Freiheit von Meistbegünstigungszöllen für viele Produkte bleibt durchaus ein Spielraum für die Zollentlastung zollpflichtiger Fertigwarenexporte der GUS-Mitglieder, die der EU um so leichter fallen könnte, je geringer das Gewicht dieser Länder bei diesen Produkten auf dem EU-Markt ist.
Eine nachhaltige Liberalisierung des Zutritts zum Industriegütermarkt der EU kann aber sicher nur bei Gegenseitigkeit in Angriff genommen werden. Insofern erscheinen die für 1998 in Aussicht gestellten Verhandlungen über eine Freihandelszone als angemessener Weg. Allerdings sollte angesichts der Langwierigkeit derartiger Verhandlungen dafür Sorge getragen werden, daß die durch das APS geschaffenen Löcher in den Zollmauern der EU nicht ab 1998 im Zuge der Graduierung wieder gestopft werden.
Die Entwicklung
der Außenhandelsverflechtung
der EU mit den Ländern der GUS konnte zwar mit
den Vergleichswerten für die assoziierten Staaten Ostmitteleuropas nicht Schritt halten, war aber deutlich auf Intensivierung gerichtet. In Deutschland konnte allerdings der Anstieg der westdeutschen Exporte den Einbruch bei den ostdeutschen Lieferungen nicht ausgleichen. Unter der Bedingung, daß sich die politische Situation in den GUS-Ländern stabilisiert, der Transformationsprozeß weitergeht und sich in Wachstumserfolgen niederschlägt, besteht noch ein erhebliches Potential für eine weitere Intensivierung des EU-Handels mit diesen Ländern. Die Höhe dieses Potentials hängt - neben der Entfernung - vor allem vom Pro-Kopf-Einkommen der Handelspartner ab. Die Schätzungen für die GUS-Mitglieder streuen allerdings gerade hier besonders stark. Bei sehr vorsichtiger Schätzung des gegenwärtigen BIP-Niveaus in den Ländern der GUS ist das Handelspotential Deutschlands bereits ausgeschöpft, während sich für Frankreich, Großbritannien, Spanien und Schweden ein Nachholbedarf bei den Exporten in diese Region errechnet; bei einer höheren Schätzung für das BIP-Niveau in der GUS besteht auch für Deutschland noch ein erhebliches Handelspotential. Rußland, der größte Handelspartner der EU in der GUS, kann auch in Zukunft wegen seines reichen Rohstoffangebots hohe Handelsbilanzüberschüsse gegenüber der EU erwirtschaften, was aber mit der Gefahr einer weiteren realen Aufwertung des Rubels und entsprechender Verschlechterung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit des russischen verarbeitenden Gewerbes verbunden wäre.
Das Spezialisierungsmuster
der UdSSR bzw. der GUS ist nach wie vor durch eine ausgeprägte inter-
sektorale Arbeitsteilung gekennzeichnet. Extrem hohen komparativen Vorteilen im Bergbau und bei Rohstoffen stehen leichte komparative Nachteile in der Landwirtschaft und im verarbeitenden Gewerbe gegenüber. Innerhalb des verarbeitenden Gewerbes weisen die einzelnen GUS-Länder vor allem in den ressourcenintensiven Branchen komparative Vorteile auf. Diesen stehen in den forschungsintensiven Branchen entsprechende komparative Nachteile gegenüber.
12
Bislang ist das Marktpotential für Dienstleistungen in der GUS kaum ausgeschöpft. Zu den wirksamen Handelshemmnissen zählen dabei nicht nur die explizit politisch gewollten, sondern auch die, die sich in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion "institutionell" aus dem Fehlen einschlägiger spezialisierter Fähigkeiten, aus Unzulänglichkeiten des Bankenwesens sowie aus Schwächen der Telekommunikation wie auch generell der gesamten Infrastruktur de facto ergeben. Die dennoch zu beobachtende Ausweitung des Dienstleistungshandels ist nicht nur eine Folge der Liberalisierung in diesem Bereich, sondern auch und vor allem der Liberalisierung des Warenhandels wie der Kapitalmärkte. Gesamtwirtschaftlich liegt der zentrale Beitrag unternehmensbezogener Dienstleistungen in der Katalysator-Funktion für den Export von Endprodukten und Anlagen.
Für westeuropäische Unternehmen mit Standorten in den GUS-Ländern ist noch nicht zu beobachten, daß Dienstleistungsanbieter ihren güterproduzierenden Kunden ins Ausland folgen, sich also der verstärkten Ausfuhr von Waren die Ausfuhr von Diensten zeitversetzt anschließt. Auf mittlere Sicht wird sich jedoch auch in den Volkswirtschaften der Transformationsländer eine "Tertiarisierung" des Außenhandels vollziehen. Hier bieten sich Chancen für die Exportwirtschaft Westeuropas. Diese Durchdringung der Märkte und die schrittweise Liberalisierung schaffen für EU-Anbieter zunehmend auch Möglichkeiten für den Bezug preisgünstiger Vorleistungsinputs im Dienstleistungsbereich. Künftig werden vermutlich die östlichen Anbieter eher verstärkt grenzüberschreitend tätig sein, während westliche Unternehmen vor allem durch Direktinvestitionen im Absatzgebiet präsent sein werden.
Die bisherigen ausländischen Direktinvestitionen
in den GUS-Ländern bewegen sich auf vergleichs-
weise geringem Niveau und trafen weder die Erfordernisse noch die Erwartungen vor Ort. Die Gründe für das Ausbleiben ausländischer Direktinvestitionen im gewünschten Umfang sind nicht in allen betroffenen Ländern identisch. Im allgemeinen sind sie jedoch - nach weitgehender Stabilisierung und deutlichen Fortschritten bei der Liberalisierung - Ausdruck einer nur schleppend vorankommenden Privatisierung, unzulänglicher unternehmensbezogener Infrastruktur und verschiedentlich auch der Ungewißheit über die weitere politische Entwicklung. Generell werden für Rußland und die anderen untersuchten GUS-Mitglieder neben der Rechtsunsicherheit überwiegend als schlecht empfundene wirtschaftliche Rahmenbedingungen, mangelnde Produktivität und Relikte der alten planwirtschaftlichen Strukturen als entscheidende Hemmnisse für mehr Investitionen aus dem Ausland genannt. Potentielle ausländische Investoren in GUS-Ländern sind nicht primär an präferentiellen Anreizsystemen interessiert; vielmehr ist ihnen an der Gleichbehandlung mit Inländern gelegen - vorausgesetzt, es gibt ein stabiles rechtliches Umfeld.
Zumindest im Falle Rußlands war der Zugang zu einem großen Potential preisgünstiger Arbeitskräfte für im Lande bereits engagierte Investoren offenbar weniger relevant als der Zugriff auf Roh- und Brennstoffe. Aber diese Ausrichtung verliert an Bedeutung, die branchenmäßige Differenzierung setzt sich fort. Die Belieferung des lokalen Marktes dominiert als Investitionsmotiv.
13
Wenn weiterhin das Joint Venture als Investitionsform vorherrscht, so wegen der damit verbundenen geringen Marktzutrittskosten. Bei weiterer politischer und wirtschaftlicher Stabilisierung sowie schließlich rechtlicher Gleichstellung ausländischer Unternehmen mit inländischen werden Joint Ventures an Bedeutung einbüßen. Von den Privatisierungsmaßnahmen abgesehen - sie folgen anderen Bestimmungsgründen -, dürfte sich das Grundmuster des Ablaufs in den europäischen Transformationsländern (trotz des Eigengewichts von Marktgröße, Deregulierungsstand und politischer Stabilität) auch in Rußland und in den anderen GUS-Republiken bestätigen. Danach verstärkt sich der Zustrom ausländischer Direktinvestitionen, die auch künftig zu einem wesentlichen Teil aus der EU kommen werden, in Zusammenhang mit einem wahrnehmbaren Wachstumsschub deutlich und leistet dann seinerseits einen wichtigen Beitrag zu dessen Erhaltung. Kernpunkt bleibt dabei, die internen Ressourcen - vor allem das Sparaufkommen - in den Reformländern spürbar zu mobilisieren und durch Sachinvestitionen im Lande zu binden.
3
Binnenwirtschaftliche Auswirkungen der veränderten Außenwirtschaftsbeziehungen
Anders als bei den meisten ostmitteleuropäischen Transformationsländern ist in den Ländern der GUS noch nicht von positiven gesamtwirtschaftlichen
Effekten
der außenwirtschaftlichen Öffnung auszu-
gehen. Die Abschaffung des Planungssystems, die Auflösung des RGW und der Zerfall der Sowjetunion haben für die Länder der GUS einerseits die Chance für eine vertiefte Integration in die Weltwirtschaft eröffnet, andererseits aber auch zu einer Desintegration im Handel mit den Ländern des früheren RGW und innerhalb der GUS geführt. Dem starken Einbruch im Handel mit den Ländern des früheren RGW und unter den Nachfolgestaaten der Sowjetunion stehen bislang keine entsprechenden Zuwachsraten im Handel mit der EU und anderen OECD-Ländern gegenüber. Zudem konzentrieren sich die Ausfuhren der Russischen Föderation zunehmend auf Rohstoffe und rohstoffnahe Ressourcen, während die industriellen Ausfuhren weiter zurückgehen. Vor allem Rußland profitierte zwar von einer Verbesserung der Terms of Trade. Diese bedeutete aber für viele der übrigen GUSLänder z.T. erhebliche Einkommenseinbußen durch teurere Energie- und Rohstoffimporte. Angesichts des Abbaus von tarifären und nicht-tarifären Handelshemmnissen zwischen der EU und den ostmitteleuropäischen Ländern sowie der GUS, aber vergleichsweise hoher Handelsbarrieren zwischen den ostmitteleuropäischen Ländern und der GUS und innerhalb der GUS dürfte es in erheblichem Umfang zu Handelsumlenkung gekommen sein.
Aufgrund der starken Autarkieorientierung der früheren Sowjetunion sind von der außenwirtschaftlichen Öffnung zwar mittel- und langfristig positive Wachstumseffekte zu erwarten. Diese werden aber nur realisiert, wenn sich die früheren RGW-Länder und die GUS-Republiken untereinander stärker öffnen und der Transformationsprozeß weiter voranschreitet. Die durchschnittliche Wachstums rate über die nächsten zwanzig Jahre kann sich - so das Ergebnis eines Konvergenzszenarios, das nicht als Prognose interpretiert werden darf - bei vollständiger Liberalisierung im Vergleich zum Status quo der Öffnung um 1 bis 1,5 vH-Punkte erhöhen.
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Die Öffnung und Liberalisierung der Märkte fur Kapital und Arbeit kann in den Ländern der GUS zu einer neuen regionalen Spezialisierung führen. Dies kann die Konzentration skalenintensiver Industrie- und Dienstleistungszweige an bestimmten Standorten fördern. Hier sind eher für Standorte in der EU als für solche in den GUS-Ländern Vorteile zu erwarten. Umgekehrt können die Handelsbarrieren zwischen den GUS-Ländern wie auch den Ländern des früheren RGW zu einer Dekonzentration führen, d.h. zentralisierte Produktionsstrukturen werden durch die Neugründung von Produktionsstätten in den selbständigen Ländern und Regionen ersetzt. Für beide Prozesse lassen sich eine Reihe anekdotischer Hinweise finden, eine umfassende Untersuchung der Entwicklung der regionalen Arbeitsteilung zwischen den Ländern der GUS und des früheren RGW steht noch aus.
Die Abwanderung von Kapital aus den Ländern der GUS bzw. die geringen Kapitalzuflüsse können als Indikator für eine zunehmende Peripherisierung der Region betrachtet werden. Ein Teil dieser Entwicklung ist sicherlich auf die instabilen politischen, institutionellen und monetären Bedingungen in den GUS-Ländern zurückzuführen. In dieser Entwicklung spiegelt sich aber auch die zunehmende Integration einiger ostmitteleuropäischer Länder (Ungarn, Tschechien, Polen und die baltischen Staaten) in die EU, bei abnehmender Bedeutung der GUS als des früheren Zentrums der Region. Innerhalb der GUS ist eine klare Konzentration der Kapitalzuflüsse zu erkennen: Neben einigen Rohstoffzentren entfallen sie überwiegend auf Moskau.
Die GUS-Mitglieder verfügen über ein enormes natürliches Produktionspotential für landwirtschaftliche Produkte. Aufgrund der Krise in den Agrar- und Ernährungssektoren
gelingt es ihnen derzeit
aber nicht einmal, die nationale Selbstversorgung bei wichtigen Agrarerzeugnissen zu erreichen. Noch weniger können sie ein eventuelles Exportpotential ausschöpfen. Daß die prekäre Situation im Agrarbereich auch in'nächster Zeit noch nicht zu überwinden sein wird, zeigen verschiedene Beobachtungen. Der Strukturwandel landwirtschaftlicher Betriebsformen setzt nur langsam ein und wird durch das Fehlen elementarer marktwirtschaftlicher Grundlagen entscheidend behindert. Eine dauerhaft rentable Produktion ist bei derzeitig geringer Verfügbarkeit von Betriebsmitteln und Kapital, eingeschränkten Absatzkanälen und schlechter Zahlungsmoral der Ernährungsindustrie kaum möglich. Die Flucht in die Selbstversorgung ist zwar in der aktuellen Situation unter sozialen Aspekten positiv zu beurteilen, hemmt aber zugleich die Nachfrage und damit die Erholung der Landwirtschaft. In der schwierigen Situation, in der sich die Unternehmen des Agrar- und Ernährungssektors derzeit noch befinden, werden die Ziele der Sicherstellung der Unternehmensexistenz, der Erwirtschaftung eines Mindesteinkommens für die Mitarbeiter und der Aufrechterhaltung eines sozialen Netzes im ländlichen Raum solchen Entscheidungen vorgezogen, die auf lange Frist wirtschaftlich rational sind. Aber nicht nur auf der Betriebsebene, sondern auch in der politischen Entscheidungspraxis sind planwirtschaftliche Denkweisen noch weit verbreitet. Somit scheint für die Entwicklung des Agrarsektors in den GUS-Ländern die Definition klarer agrarpolitischer Leitlinien, die die Etablierung marktwirtschaftlicher Rahmenbedingungen konsequent fördern, von besonderer Bedeutung zu sein.
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Der Außenhandel hat in den letzten Jahren die Entwicklung des industriellen
von Umfang und Struktur der Produktion
Sektors in den GUS-Ländern in starkem Maße beeinflußt. Die Strukturmuster der
Entwicklung weisen hierbei für Rußland, die Ukraine und Weißrußland große Übereinstimmungen auf. In der Exportstruktur haben grundstoffnahe Vorprodukte (Eisen- und Stahlerzeugnisse, NEMetalle, Erzeugnisse der Grundstoffchemie) große Bedeutung, die Russische Föderation exportiert außerdem noch Rohstoffe und Energieträger. Bei einem alle Industriezweige erfassenden Produktionsrückgang konnten sich die Grundstoffindustrien daher noch vergleichsweise gut behaupten. Der Außenhandel erwies sich für diese Branchen als stabilisierender Faktor, obgleich der Export die als Folge der Schrumpfung der Binnennachfrage eingetretenen Produktionseinbußen nicht wettmachen konnte. Völlig anders war die Situation in der verarbeitenden Industrie, insbesondere in der metallverarbeitenden Industrie, dem Maschinenbau sowie in der Leichtindustrie. Angesichts der unzureichenden Wettbewerbsfähigkeit auf den Exportmärkten und gegenüber Importerzeugnissen ist die Produktion in diesen Industriezweigen nach der Öffnung der Märkte in besonders starkem Maße zurückgegangen. Für diese Branchen wirkte der Außenhandel nach den vorliegenden Daten krisenverschärfend. Die Analyse wird allerdings dadurch erschwert, daß es keine konsistenten Zeitreihen über die Entwicklung der Außenhandelsstruktur gibt und daß die vorliegenden Statistiken zum Teil widersprüchlich sind. Die intensivere Arbeitsteilung mit der GUS hat positive gesamtwirtschaftliche
Wirkungen in der EU.
Der Handel der EU mit der GUS entspricht dem Bild des Handels mit schwach entwickelten, rohstoffreichen Ländern. Er begünstigt die Sektoren, in denen besonders viele höherqualifizierte Arbeitskräfte beschäftigt sind, und geht tendenziell zu Lasten einfacherer, arbeitsintensiver Produktion. In diesen zuletzt genannten Bereichen (z.B. Holz, Metalle) ist der Anpassungsdruck aber im Vergleich zum Handel mit anderen Transformationsländern eher gering. Der empirische Befund stützt nicht die These, die Verflechtung mit der GUS gehe auf Kosten der Beschäftigung in der EU; für Deutschland errechnet sich - auf Basis der Zahlen für 1993 - im Gegenteil, daß per saldo etwa 100 000 Arbeitsplätze gesichert oder geschaffen wurden. Die Anpassungslasten, die aus einem verstärkten Warenaustausch mit der GUS resultieren, sind für die EU-Mitglieder insgesamt gering, wenn man sie in Relation zum Gesamthandel oder zur Gesamtbeschäftigung setzt. Dies gilt auch bei einer künftigen Ausweitung der Handelsströme; sie wird sich über eine längere Periode erstrecken, so daß genug Zeit zur Anpassung bleibt. Deutschland ist der Hauptnutznießer des Osthandels - seine Ausfuhren machten in den letzten Jahren zwischen einem Drittel und der Hälfte des EU-Exports in die GUS aus. In der Zeit seit Beginn der Transformation wandelte sich der (west-)deutsche Überschuß im Handel mit der UdSSR (1,7 Mrd. US-$ 1989) gegenüber deren Nachfolgestaaten in ein Defizit (-0,4 Mrd. US-$ 1995). Für die anderen 14 EULänder gab es jedoch schon 1989 ein Defizit; es wuchs bis 1995 von 3,9 auf 6,3 Mrd. US-$. Deutschland hat seine Importe aus der (ehemaligen) UdSSR sehr viel deutlicher gesteigert (von 1989 bis 1995 - zu laufenden Preisen und Wechselkursen - um gut 160 vH) als die anderen EU-Länder (um knapp 60 vH), sich also stärker dem Anpassungsdruck ausgesetzt. Läßt man die Rohstoffimporte
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unberücksichtigt, zeigt sich, daß Deutschland bis 1993 seinen Überschuß ausgebaut hat (von 4,7 Mrd. US-$ auf 7,2 Mrd. US-$), während der positive Saldo der anderen 14 Mitgliedstaaten insgesamt abnahm (von 7,4 Mrd. US-$ auf 6,2 Mrd. US-$). 1993 war allerdings auch der Saldo im Gesamthandel Deutschlands mit der GUS noch deutlich positiv; die Umkehr in der Bilanz bis 1995 läßt sich im wesentlichen mit steigenden Importen von Rohstoffen oder wenig verarbeiteten Erzeugnissen erklären. Die GUS hat eine noch relativ geringe, aber deutlich zunehmende Bedeutung für eine steigende Anzahl von Sektoren der EU. Besonders hohe Handelsbilanzüberschüsse erzielten die Nahrungsmittelindustrie, die Elektrotechnik sowie der Maschinen- und der Kraftfahrzeugbau. Hervorstechendes Merkmal des Handels mit der GUS ist, wie im Handel mit der Sowjetunion, die hohe Rohstofflastigkeit der Importe der EU. Die wirtschaftliche Situation in den Ländern der GUS bestimmt die Struktur des Handels maßgeblich. Die steigende Grundstofflastigkeit einerseits und mangelnde Wettbewerbsfähigkeit bei vielen technologieintensiven Gütern andererseits führen zu einer zweigeteilten Handelsstruktur. So bestehen 60 vH der Importe der EU aus der GUS aus Gütern mit geringer FuE-Intensität. Die EU importiert viele Güter, die in ihr kaum produziert werden oder bei denen sie traditionell ein hohes Handelsbilanzdefizit aufweist, weil sie auf dem Weltmarkt einer starken Konkurrenz ausgesetzt ist. Daher kommt es oftmals nur zu einer Verschiebung der Zulieferer außerhalb der EU. Zusätzliche Probleme, die direkt auf die Öffnung der ehemaligen Sowjetunion zurückzuführen sind, sind lediglich für die Bereiche Düngemittel und evtl. die NE-Metalle zu erwarten. Durch Importe aus der GUS kann die Kostensituation einzelner Branchen verbessert werden. Für die exportorientierten Branchen der EU bietet die GUS einen neuen Absatzmarkt, auf dem sie durch ihre starke und frühe Präsenz Wettbewerbs vorteile auch gegenüber internationalen Anbietern aufweist. Sobald in der GUS der wirtschaftliche Erholungsprozeß einsetzt, werden diese Branchen besonders profitieren. Die Gesamteffekte für die EU werden durch die großen Sektoren geprägt. Während die Chemiefaserindustrie und die technologisch weniger anspruchsvollen Bereiche der chemischen Industrie zusätzlicher Konkurrenz ausgesetzt werden, profitieren die Sektoren Nahrungs- und Genußmittel, Kraftfahrzeugbau, Elektrotechnik und Maschinenbau deutlich von den neuen Absatzmärkten. 4
Schlußfolgerungen
Die aus EU-Sicht defizitäre Handelsbilanz mit dem GUS-Raum könnte zu der Vermutung verleiten, daß sich für die EU die positiven Wohlfahrtseffekte des Handels mit den GUS-Mitgliedern auf die Realeinkommenssteigerung beschränken, die mit relativ billigen Importen - sei es für Konsumzwecke, sei es als Input in die Produktion - verbunden ist, ohne daß sich unmittelbar positive Beschäftigungseffekte ergeben. Dies hieße jedoch, die Rohstofflastigkeit der Importe aus der GUS nicht ausreichend zu würdigen. Dieser Teil verdrängt keine Produktion in der EU und sichert eher Beschäftigung, da sich die Kostensituation der importierenden Unternehmen verbessert. Bereinigt um den Handel mit Rohstoffen und Energieträgern weist die EU einen deutlichen Handelsbilanzüberschuß auf. In der Bundesrepublik hingen vom Handel mit den GUS-Ländern 1993 per saldo etwa 100 000 Arbeitsplätze
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ab. Dies liegt noch über dem für den Handel mit Ostmitteleuropa berechneten Nettoeffekt von ca. 60 000 Arbeitsplätzen. Der Austausch zwischen der EU und den GUS-Ländern ist noch deutlich ausbaufähig. Die Berechnungen hängen hier besonders stark von den zugrunde gelegten Daten über das Pro-Kopf-Einkommen in den GUS-Ländern und von der Einschätzung des dortigen Entwicklungsprozesses ab. Auch bei sehr vorsichtigen Annahmen über das in den Republiken der GUS erreichte Wohlstandsniveau errechnen sich weitere Absatzchancen für die EU; bei den Importen aus der GUS ist dagegen das Potential vielfach bereits ausgeschöpft. Bei optimistischeren Annahmen zum aktuellen Wohlstand bzw. bei künftigem Wachstum des Pro-Kopf-Einkommens ergibt sich ein erhebliches Handelspotential in beiden Richtungen; dies gilt für die EU insgesamt wie für Deutschland. Die handelspolitische Stellung der GUS-Mitglieder zur EU ist ambivalent. Einerseits erfahren sie nach Abschluß nicht-präferentieller Partnerschafts- und Kooperationsabkommen nicht dieselbe bevorzugte Behandlung wie die assoziierten Länder Ostmitteleuropas. Ein Übergang zu einer Freihandelszone ist noch nicht vereinbart, sondern soll erst Gegenstand von im Jahr 1998 aufzunehmenden Verhandlungen sein. Es gibt somit keine unumkehrbare, asymmetrische Öffnung. Die EU gewährt ihren Vertragspartnern aus der GUS den Meistbegünstigungsstatus, so daß von diskriminierendem Protektionismus nur in den weiterhin quantitativen Beschränkungen unterliegenden Sektoren Textilien und Bekleidung sowie Eisen und Stahl gesprochen werden kann. Auf der anderen Seite hat die EU die GUS-Mitglieder in ihr Allgemeines Präferenzsystem aufgenommen. Die dort gewährten Zollentlastungen sind allerdings eher zaghaft und nicht notwendigerweise dauerhaft. Die EU hat hier, vor allem aber mit einer weniger rigiden Antidumpingpolitik, Spielraum für Liberalisierungsschritte, den sie eingedenk der Vorteile freien Außenhandels und angesichts des geringen Anteils der GUSLieferungen auf dem EU-Importmarkt auch nutzen sollte. Die zur Zeit noch verbliebenen Handelsbarrieren im Austausch mit der EU sind aber keineswegs das außenhandelspolitische Hauptproblem der GUS-Mitglieder. Dieses sind vielmehr der erreichte Stand der Desintegration der GUS selbst und das mittlerweile erreichte Protektionsniveau innerhalb der GUS und gegenüber den anderen Volkswirtschaften des ehemaligen RGW. Die handelsumlenkenden Effekte der vertieften Zusammenarbeit mit der EU werden hierdurch massiv verstärkt, so daß erhebliche Wohlfahrtsverluste entstehen. Dem Abbau dieser Handelshemmnisse sollten die GUS-Länder Priorität einräumen. Aus ökonomischer Sicht wäre es sinnvoll, wenn die Länder der GUS untereinander wenigstens dasselbe Maß an Liberalisierung aushandelten, wie sie es bilateral mit der EU anstreben. Wichtig wäre ebenso ein Abbau von Handelshemmnissen im Verhältnis zu den ostmitteleuropäischen Ländern des früheren RGW. Ein auf diesem Weg sich bildender, gemeinsamer Wirtschaftsraum könnte einer Diskriminierung zu Lasten des Handels zwischen den Ländern der GUS bzw. des früheren RGW entgegenwirken, die entsteht, wenn die Beziehungen zur EU jeweils getrennt liberalisiert werden und
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gleichzeitig die Handelsbarrieren innerhalb Mittel- und Osteuropas bestehen bleiben. Durchgreifende Schritte in diese Richtung sind unter den gegebenen Bedingungen jedoch schwer vorstellbar. Innerhalb der GUS existieren bislang keine funktionsfähigen politischen Abstimmungsmechanismen, die einen Ausgleich zwischen den Interessen Rußlands und denen der kleineren Länder gewährleisten könnten. Angesichts der bestehenden politischen Widerstände ist die Etablierung der GUS als gemeinsame Wirtschaftszone nach dem Vorbild von EFTA oder NAFTA gegenwärtig wenig wahrscheinlich. Erfolgversprechender sind bilaterale Abkommen oder Abkommen mit einer beschränkten Anzahl von Ländern wie die Zollunion zwischen Rußland, Weißrußland und Kasachstan. Eine realistische Perspektive besteht am ehesten in der schrittweisen Ausweitung der in bilateralen Abkommen festgelegten Präferenzen auf die wichtigsten Länder der GUS. Damit eine vertiefte Integration erreicht wird, ist zusätzlich die Entwicklung von Abstimmungsmechanismen notwendig, die den kleineren Ländern ein größeres Gewicht einräumen. In den meisten Ländern der GUS wird die Integration in die Weltwirtschaft durch binnenwirtschaftliche Probleme erschwert. Insbesondere die ordnungspolitischen und makroökonomischen Voraussetzungen für eine Ausschöpfung des Handels- und Wachstumspotentials sind oft nicht gegeben. Weiche Zuwendungen an die Unternehmen durch die öffentlichen Haushalte, das Steuersystem und den Finanzsektor verzögern in vielen Fällen den notwendigen Strukturwandel. Hohe Ungewißheit über die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, eine ineffiziente und willkürliche Verwaltungspraxis, ein geringer Grad der öffentlichen Sicherheit sowie lange Zeit hohe und volatile Inflationsraten haben in den meisten Ländern zu einem anhaltenden Rückgang von Produktion und Investition beigetragen. Zwar haben sich die ordnungspolitischen und makroökonomischen Voraussetzungen in den meisten Ländern schrittweise verbessert, im Vergleich zu den meisten ostmitteleuropäischen Ländern sind die Bedingungen aber immer noch instabil. Dies kommt auch darin zum Ausdruck, daß das Ausland in den Ländern der GUS viel weniger investiert als in Ostmitteleuropa. Die Anpassung des Kapitalstocks an die neuen Bedingungen ist jedoch die Voraussetzung dafür, daß die Potentiale einer vertieften internationalen Arbeitsteilung genutzt werden können. Hierzu könnten ausländische Investitionen einen entscheidenden Beitrag leisten. Die genannten Probleme schränken aber selbst die inländische Investitionsneigung ein, deren Stimulierung unverzichtbar ist, soll die Investitionslücke geschlossen werden. Merkliche und nachhaltige Fortschritte im Transformationsprozeß der GUS-Länder sind eine zentrale Bedingung für wachsende Aktivitäten ausländischer Investoren und letztlich für ein steigendes ProKopf-Einkommen. Nur unter dieser Voraussetzung lassen sich aber auch die Exporte aus der EU in diese Region nachhaltig erhöhen. Insgesamt sind die EU-Exporte in die GUS deutlich gestiegen, wenn auch sehr viel weniger als nach Ostmitteleuropa. Gleiches gilt für die Ausfuhren westdeutscher Unternehmen. Einen dramatischen Einbruch verzeichneten dagegen die ostdeutschen Lieferungen; in der wirtschaftspolitischen Diskussion werden hier spezifische Exportförderungsmaßnahmen gefordert. Der Rückgang entspricht jedoch dem generellen Trend bei der industriellen Produktion und beim
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Export. Die Wurzel dieses drängenden Problems liegt offensichtlich in der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit ostdeutscher Anbieter. Die Gründe hierfür sind vielfältig und an anderer Stelle vom DIW und von anderen Instituten ausführlich untersucht worden. Die Warenstruktur des Handels der EU mit der GUS entspricht der des Handels mit schwach entwickelten, rohstoffreichen Ländern. Seit Beginn der Transformation hat das Gewicht der Grundstoffindustrien in den Exporten der GUS zugenommen. Sektorale Defizite im bilateralen Handel weist die EU vor allem bei Bergbau und Energie, Raffinerieprodukten, NE-Metallen, einfachen Chemieprodukten (Düngemittel, Chemiefasern) und Holz auf. Überschüsse finden sich bei humankapitalintensiven Produkten- Maschinen, Kraftfahrzeugen, Pharmazie, Kommunikationstechnik, Feinmechanik - sowie bei Nahrungs- und Genußmitteln. Für einige unter Anpassungsdruck stehende Branchen hat die GUS überdurchschnittliche Bedeutung als Absatzmarkt; das gilt z.B. für die Schuhindustrie, die Produktion landwirtschaftlicher Maschinen und den Schiffbau. Die Exporte von Dienstleistungen in die GUS entwickeln sich schleppend; hier machen sich Strukturschwächen der GUS-Volkswirtschaften bemerkbar, die im Transformationsprozeß noch nicht abgebaut werden konnten. Mittelfristig bieten sich aber auch in diesem Bereich erhebliche Chancen für westeuropäische Anbieter. Spiegelbildlich ist die Situation im Agrarsektor. Das Potential für Exporte aus der GUS ist beachtlich, doch ist gerade hier die Orientierung an marktwirtschaftlichen Konzepten und Qualitätsstandards besonders schwach entwickelt, so daß die GUS Netto-Importeur von Agrarerzeugnissen und verarbeiteten Nahrungsmitteln aus der EU ist. Die Länder der GUS trugen 1995 nur mit 1,8 vH zu den weltweiten Importen der EU und mit 1,3 vH zu deren Exporten bei. Für Deutschland waren die Werte etwas höher (2,4 und 2,0 vH). Deutschland war für die GUS-Länder mit etwa einem Drittel ihrer Exporte in die EU und knapp 40 vH der Importe aus der EU der mit Abstand wichtigste Handelspartner unter den EU-Staaten. Von den großen EU-Ländern gelang es von 1989 bis 1993 neben Deutschland nur Frankreich, seinen Überschuß im GUS-Handel - ohne Rohstoffe - deutlich auszubauen, allerdings auf niedrigerem Niveau und in geringerem Umfang als Deutschland. Insgesamt ist der Handel mit den GUS-Mitgliedern für die EU nicht mit besonderen wirtschaftspolitischen Problemen verbunden. Die Exporte sichern Beschäftigung. Die Importe bestehen überwiegend aus in der EU nicht oder wenig erzeugten Gütern, so daß auch sie vor allem mit wohlfahrtssteigernden Effekten einhergehen.
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Einführung
Die Analyse der vertieften Arbeitsteilung zwischen der GUS und der EU kann - wie die vorausgegangene Untersuchung der wirtschaftlichen Integration Ostmitteleuropas in die EU2 - von der Überlegung ausgehen, daß Außenhandel in vielfacher Weise positiv für alle beteiligten Volkswirtschaften wirkt. Wesentlich dabei ist, daß die Entscheidungen im Rahmen eines marktwirtschaftlichen Ordnungsrechts dezentral von Unternehmen und Verbrauchern getroffen werden. Zwar war auch die ehemalige Sowjetunion - vor allem im Rahmen des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) - in zwischenstaatliche Arbeitsteilung eingebunden. Diese wurde jedoch zentral geplant. Der gegenseitige Handel wurde zu nicht-marktgemäßen Preisen abgewickelt. Der Handel mit den westlichen Ländern wurde stark eingeschränkt, und die inländischen Betriebe wurden von den Einflüssen des Weltmarktes abgeschirmt. Dieses System führte zu einer geringen Tiefe der internationalen Arbeitsteilung sowie einer ineffizienten Waren- und Regionalstruktur des Handels. Die Abschottung der RGW-Volks wirtschaften vom Weltmarkt hat ohne Zweifel wesentlich zu ihrem ökonomischen Zusammenbruch beigetragen. Die Auflösung des RGW und die Transformation der Planwirtschaften haben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in ganz Europa verändert. In der ehemaligen Sowjetunion hat die Öffnung zu einer schockartigen Veränderung der relativen Preise und völlig neuen Wettbewerbsbedingungen geführt. Den Unternehmen der EU öffnen sich neue Bezugs- und Absatzmärkte, aber auch neue Konkurrenz. Für die Wirtschaftspolitik innerhalb der EU und in den Transformationsländern ergeben sich damit neue Chancen und Herausforderungen. Die EU und vor allem die Bundesrepublik haben aufgrund ihrer bereits vor dem Systemumbruch - i.d.R. auf niedrigerem Niveau - gepflegten Handelskontakte relativ gute Perspektiven bei der Erschließung der neuen Märkte. Dem steht ein erhöhter Kosten- und Preiswettbewerb gegenüber, der in den betroffenen Branchen der EU zu Produktionsabbau und auch Beschäftigungsverlusten führen kann. Für die weitere Gestaltung der außenwirtschaftlichen Beziehungen ist es wichtig, ein konkreteres und differenziertes Bild der möglichen künftigen Entwicklung zu gewinnen. Dazu ist zunächst zu fragen, wie die bisherige Entwicklung der Verflechtung beider Wirtschaftsräume zu beurteilen ist und welche Perspektiven sich ergeben (Kapitel 2). Die Untersuchung beginnt mit einer differenzierten Analyse der Handelspolitik der EU, die den Rahmen für die Handelsströme
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Die vorliegende Untersuchung ist der zweite Bericht zum Forschungsvorhaben "Wirtschaftliche Beziehungen zwischen der Europäischen Union und den assoziierten Ländern Mittel- und Osteuropas sowie zwischen der Europäischen Union und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion (ohne Baltikum)". Sie erstreckt sich auf die Republiken der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), insbesondere auf Rußland, Weißrußland, die Ukraine und Kasachstan. Der erste Bericht zur wirtschaftlichen Integration der assoziierten Länder Mittel- und Osteuropas in die Europäische Union ist als Heft 167 der DIW-Reihe Beiträge zur Strukturforschung erschienen (Weise et al. 1997).
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setzt. Noch ist die GUS aus EU-Sicht insgesamt ein eher unbedeutender Wettbewerber. Gerade in Anbetracht der tiefgreifenden Transformation - auch wenn sie in der GUS schleppender vorankommt als in Ostmitteleuropa - läßt sich aber nur bedingt aus der Vergangenheit auf die Zukunft schließen. Ein weiterer Ausbau der Handelsbeziehungen führt möglicherweise zu höheren Anpassungslasten in der EU. Um das Entstehen protektionistischer Tendenzen zu vermeiden, gilt es, den erforderlichen Strukturwandel rechtzeitig einzuleiten. Dazu ist zu prüfen, bei welchen Gütergruppen künftig die komparativen Vorteile der GUS-Staaten liegen werden. Aus Sicht ehemaliger Planwirtschaften sind der Dienstleistungshandel und die Direktinvestitionen besonders wichtig für die Lösung transformationsbedingter Probleme: Der Dienstleistungssektor, von dominierender Bedeutung in hoch entwikkelten Gesellschaften, war besonders unterentwickelt; Direktinvestitionen erleichtern den Aufbau bzw. die Modernisierung des Kapitalstocks, der sich infolge der transformationsbedingten Umstrukturierung in hohem Maße entwertet hat. Anders als im ersten Bericht werden Probleme der Migration nicht vertiefend behandelt; die Wanderungsbarrieren werden - von der Frage der Aussiedlung Deutschstämmiger abgesehen - hier dauerhaft wirksam bleiben, da eine Aufnahme in die EU nicht zur Debatte steht. Neben den außenwirtschaftlichen Effekten hat die vertiefte Arbeitsteilung zwischen der GUS und der EU auch - unterschiedlich starke - jeweilige binnenwirtschaftliche Konsequenzen (Kapitel 3). Die Analyse behandelt - für beide Wirtschaftsräume getrennt - zunächst makroökonomische, dann sektorale Wirkungen. Sie konzentriert sich im Falle der GUS auf die Wachstums Wirkung. Dabei wird zwischen den statischen Effekten aus vertiefter Integration in die Gütermärkte und den dynamischen Effekten aus der Anpassung des Kapitalstocks an die neuen außenwirtschaftlichen Bedingungen unterschieden. Für die heutigen Mitgliedstaaten der EU kommt es insgesamt eher zu einer graduellen Veränderung; hier werden insbesondere die für die wirtschaftspolitische Diskussion zentralen Beschäftigungswirkungen beleuchtet. Trotz der unbestreitbaren wirtschaftspolitischen Herausforderungen bei der Begleitung des Strukturwandels gilt die Ausgangshypothese, daß die Chancen aus Integration für die EU wie für die GUS überwiegen. Dafür spricht sowohl die Außenwirtschaftstheorie als auch die weltweite Erfahrung mit Handel, Direktinvestitionen und regionaler Integration.
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Analyse der Außenwirtschaftsbeziehungen
2.1 2.1.1
Handelspolitik der EU gegenüber den Staaten der GUS Einleitung
Ähnlich wie gegenüber den Reformstaaten Ostmitteleuropas hat die EU ihre Handelsbeziehungen zur Sowjetunion zunächst autonom liberalisiert. Nach Auflösung der UdSSR zielte das Verhandlungsangebot der EU an die GUS-Staaten aber nicht - wie bei den OME-Ländern - auf Assoziierungs-, sondern auf Partnerschafts- und Kooperationsabkommen. Diese beziehen über den Warenhandel hinaus auch die Zusammenarbeit auf politischem, wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet mit ein. Sie lassen sich als Zwischenstufe zwischen den auf eine enge Anbindung an den (west-)europäischen Integrationsprozeß zielenden Assoziierungsverträgen und den gängigen Handels- und Kooperationsabkommen einordnen. Blieben die Assoziierungsverträge die von den OME-Ländern erhofften Bedingungen und Fristen für den gewünschten Beitritt zur EU schuldig, so ebnet die dort vereinbarte Errichtung einer Freihandelszone für Industriegüter jedoch den Weg dafür. Auch mit den nicht-präferentiellen Partnerschafts- und Kooperationsabkommen blieb die EU unterhalb der von Rußland angestrebten Freihandelszone, stellt aber immerhin Verhandlungen darüber für das Jahr 1998 in Aussicht. Das heißt, sowohl gegenüber den OME- als auch den GUS-Ländern blieb die EU jeweils einen Schritt hinter den Erwartungen der Partner zurück. Problematisch für die EU-Beziehungen zu den GUS-Staaten sind vor allem Rußlands Größe und die mehr oder minder große politische Unsicherheit und instabile ökonomische Situation aller GUSStaaten. Im Aufbau marktwirtschaftlicher Strukturen und der Bewältigung der wirtschaftlichen Konsolidierung hinken sie hinter den OME-Ländern her. Die EU zögerte daher auch bei Rußland beim Abschluß vertraglicher Bindungen und verankerte generell gegenüber den GUS-Staaten die Achtung der Grundsätze der Demokratie und der Menschenrechte in den Verträgen, um im Falle eines Verstoßes die Anwendung einseitig suspendieren zu können. 2.1.2
Übersicht über die Partnerschafts- und Kooperationsabkommen
Die Partnerschafts- und Kooperationsabkommen knüpfen an das 1989 mit der Sowjetunion geschlossene Abkommen über Handel und die handelspolitische und wirtschaftliche Zusammenarbeit an und sollen die Beziehungen zur EU stärken und damit zur wirtschaftlichen Entwicklung in den GUSStaaten beitragen. Sie folgen alle dem gleichen Grundschema mit jeweils die Besonderheiten und Bedürfnisse einzelner GUS-Länder berücksichtigenden Passagen. Der Stand der Verhandlungen über Partnerschafts- und Kooperationsabkommen ist in Übersicht 2.1.1 zusammengefaßt. Demnach hat die EU bislang mit fast allen GUS-Staaten Partnerschafts- und Kooperationsabkommen abgeschlossen, nur Tadschikistan und Turkmenistan stehen noch aus.
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Übersicht 2.1.1 Partnerschafts- und Kooperationsabkommen der EU
Rußland Weißrußland Ukraine Kasachstan Moldawien Georgien Armenien Aserbeidschan Turkmenistan Usbekistan Tadschikistan Kirgisistan
mit den Staaten der GUS Unterzeichnet 24.06.94 06.03.95 14.06.94 23.01.95 28.11.94 22.04.96 22.04.96 22.04.96
Interimsabkommen in Kraft seit 01.02.96 in Kraft seit 01.02.96 in Kraft seit 01.05.96
21.06.96 09.02.95
Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft, Oktober 1996. Interimsabkommen3, durch die, wie bei den Europa-Abkommen, die handelspolitischen, in die Kompetenz der EU fallenden Teile der Verträge bis zur Ratifizierung der Abkommen durch die Länderparlamente vorgezogen werden, sind bisher nur für Rußland, die Ukraine und Moldawien in Kraft. Im Bereich des Warenhandels handelt es sich um nicht-präferentielle Abkommen, die Partner räumen sich gegenseitig - mit Bezug auf die GATT-Bestimmungen - Meistbegünstigung ein. Damit wird zwischen der EU und den Partnerländern im Bereich der Zölle für Industrieprodukte ein Verhältnis wie zwischen WTO-Mitgliedern etabliert, obwohl bisher keines der GUS-Länder der WTO beigetreten ist. Rußland, Weißrußland, Kasachstan, Moldawien, Usbekistan und Kirgisistan genießen in der WTO Beobachterstatus, die Ukraine hat ein Beitrittsgesuch eingereicht. Wie beim GATT sind von dieser Meistbegünstigungsklausel u.a. die Regelungen innerhalb der EU (gemäß den Ausnahmen für Zollunionen) und die Präferenzbeziehungen zwischen den GUS-Staaten ausgenommen. Die Ausnahme der Präferenzbeziehungen ist befristet: im Abkommen mit Rußland bis zu dessen WTO-Beitritt, bei der Ukraine und allen anderen GUS-Staaten, für die (Vorschläge für) Interimsabkommen vorliegen, für eine Übergangszeit, die entweder mit dem WTO-Beitritt oder spätestens am 31.12.1998 endet. Die Meistbegünstigung wird in den Abkommen bekräftigt, Meistbegünstigungsbehandlung war aber auch schon im Abkommen mit der Sowjetunion von 1989 vereinbart worden. Ohnehin hatte die EU auch gegenüber Nicht-Vertragspartnern des GATT ihre vertragsmäßigen Meistbegünstigungs-(Most Favoured Nation, MFN)Zölle angewandt.
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Vgl. ABl. der EG L 247/1995 (Rußland), 311/1995 (Ukraine) und 40/1996 (Moldawien).
Generell wird für die Waren der Vertragspartner jeweils die gleiche Behandlung wie für heimische Waren zugesichert, nur hinsichtlich bestimmter Verbrauchsteuern bestand für Rußland eine Frist bis zum 1.1.1996, um die Diskriminierung einzelner Gemeinschaftswaren abzubauen. Wie die Europa-Abkommen enthalten die Interimsabkommen auch eine Schutzklausel (Artikel 9 bzw. 10). Sie erlaubt den Vertragsparteien - nach Konsultationen im Kooperationsausschuß - geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen, wenn Einfuhren von Waren "in derart erhöhten Mengen" oder unter Bedingungen erfolgen, die den inländischen Herstellern erheblichen Schaden zufügen oder zuzufügen drohen. Generell soll der Warenverkehr frei von mengenmäßigen Beschränkungen sein, ausgenommen sind in der EU Textilien und Waren, die unter die Kompetenz der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) fallen 4. Außerdem gibt es (zeitlich und umfänglich) begrenzte Ausnahmeregelungen zum Schutz von jungen, im Umbruch befindlichen oder von sozialen Problemen bedrohten Wirtschaftszweigen. 2.1.3
Quantifizierung der Zollpolitik
Da die GUS-Staaten insgesamt vor allem zollfreie Rohstoffe liefern, ist der Handlungsspielraum der EU für Zollerleichterungen von vornherein begrenzt. Agrarprodukte, bei denen die EU-Protektion generell hoch ist, spielen für fast alle GUS-Staaten beim Export in die EU kaum eine Rolle, nur bei Moldawien erreicht ihr Anteil 28 vH, bei der Ukraine, Georgien und Kirgisistan etwa 12 vH (vgl. Tabelle 2.1.1). Für Industrieprodukte aus den GUS-Staaten hätte der durchschnittliche Zoll in der EU unter Meistbegünstigungsbedingungen 1994 2,3 vH betragen, derjenige für Rußland 2 vH. Zum Vergleich: Der durchschnittliche MFN-Zoll für in der EU nicht präferenzierte Drittländer (USA, Kanada, Japan, Australien, Neuseeland, Taiwan) lag bei 5,4 vH. Insgesamt waren 63 vH der russischen Lieferungen in die EU bereits unter Meistbegünstigungsbedingungen zollfrei. Ähnlich ist die Lage auch bei Kasachstan und den meisten anderen GUS-Staaten, nur die Ukraine, Weißrußland, Moldawien und Kirgisistan lieferten überwiegend zollpflichtige Produkte. Entsprechend höher ist dort auch der durchschnittliche Zoll, der unter Meistbegünstigungsbedingungen zu zahlen gewesen wäre (4,9 bis 7,9 vH). Er fällt allerdings mit bis zu 11,4 vH deutlich höher aus, bezieht man in seine Berechnung nur die zollpflichtigen Waren ein. Dies sind jedoch hypothetische Größen, denn die EU hat alle GUS-Staaten bereits seit 1993 in ihr Allgemeines Präferenzsystem (APS) einbezogen, d.h. sie behandelt diese Länder zolltariflich wie Entwicklungsländer und damit autonom günstiger als jetzt vertraglich vereinbart. Das APS bot bis 4
Für den Handel mit Kernmaterial sind jeweils Sonderabkommen vorgesehen.
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vH 80,1®
1
Mill. ECU
18 396,3
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inSes^t vH 37,0
vH 2,0
I zollpflichtiger I
5,5
vH 1,8
vH 4,8
vH 13,3
qUOte
MFN-Zoll*> I APS-Zoll" insgesamt zollpflichtig^ ~ insgesamt I zollpflichtig*
Industriegüter0
Importe der EU aus den GUS-Staaten 1994 und ihre Zollbelastung
Zollentlastungs-
Weißrußland 426,0 94,2 78,7 6,6 8,4 4,8 6,1 27,9 Ukraine 1 263,9 87,1 82,3 6,1 7,4 5,2 6,3 14^8 Kasachstan 270,9 92,1 30,6 2,1 6,7 1,7 5,7 15(8 Moldawien 50,0 71,8 69,8 7,9 11,4 5,2 7,5 34,3 Georgien 15,1 88,7 30,9 2,1 6,9 1,9 6,1 11,2 Armenien 37,7 99,7 6,5 0,6 9,5 0,2 2,6 72,6 Aserbeidschan 22,3 93,7 35,0 2,2 6,3 2,2 6,3 0,0 Turkmenistan 191,1 98,8 8,0 0,5 5,7 0,5 5,7 0,1 Usbekistan 518,2 98,1 2,7 0,2 6,8 0,1 4,1 39^2 Tadschikistan 87,9 100,0 6,8 0,4 6,1 0,4 6,0 1 8 Kirgisistan 22,5 88,4 65,5 4,9 7,4 4,6 7,1 5,0 GUS-Staaten | 23 166,1 78^2« 393 5^9 ^0 5^1 14J l Kapitel 25-97 der kombinierten Nomenklatur.- 2) An den gesamten Importen aus dem jeweiligen Land.-3) An den gesamten Industriegüterlieferungen Hypothetischer Zoll, der bei Anwendung der Meistbegünstigungs-(Most Favoured Nation)Zollsätze zu zahlen wäre, gewogen mit allen Importen aus dem jeweiligen Land.- 5> Gewogen mit den zollpflichtigen Importen (MFN-Zollsätze > 0).- « Durchschnittlicher Zoll unter Berücksichtigung der zollfreien APS-Lieferungen.- ^ Anteil des durch das Allgemeine Präferenzsystem erlassenen Zollbetrages an der MFN-Zollbelastung.- 8) Ohne die nicht auf Warengruppen aufgeteilten 17 vH der russischen Lieferungen, die größtenteils zum Kapitel 27 (Erdgas, Erdöl) gehören. Quellen·. Berechnungen des DIW nach Angaben von Eurostat (Importe, APS-Importe, Zolltarif) auf Magnetbändern.
Rußland
Land
Tabelle 2.1.1
einschließlich 1994 bei gewerblichen Produkten Zollfreiheit, jedoch bei sensiblen Produkten aus schon wettbewerbsfähigeren Ländern nur für begrenzte Mengen. Darüber hinaus waren die GUS-Staaten vom APS für EGKS-Produkte ausgeschlossen. Außerdem gëstand die EU ihnen für vier chemische Produkte, die Gegenstand von Antidumpingmaßnahmen waren5, keine Präferenzen zu (künstlicher Korund, Sulfate des Kupfers, Carbide des Siliciums, Harnstoff). Dies scheint folgerichtig, wenn man davon ausgeht, daß Ländern, gegen deren "gedumpte" Lieferungen sich die EU durch Antidumpingmaßnahmen wehrt, nicht gleichzeitig für diese Produkte durch Zollreduktion der Marktzugang erleichtert werden muß. Auffallend ist nur, daß diese Art von Präferenzentzug erstmalig 1993 bei den GUS-Staaten Anwendung fand. Zu dem Zeitpunkt tätigten diese ihre Ausfuhren auch nicht mehr wie Staatshandelsländer ehedem ausschließlich über Staatsmonopole, so daß Schutzmaßnahmen wie Präferenzen alle Lieferungen gleichermaßen hätten betreffen können. Im neuen APS werden Antidumpingmaßnahmen unterliegende Produkte generell dann von der Präferenzierung ausgeschlossen, wenn im Antidumpingverfahren die Präferenzierung nicht berücksichtigt wurde. Explizit bleibt jedoch Harnstoff aus Rußland, Weißrußland und der Ukraine weiterhin von der Präferenzierung ausgenommen mit der Begründung, daß er 1993 ausgeschlossen war6. Ab 1995 werden die zollfreien Liefermengen im APS nicht mehr begrenzt, statt dessen gibt es gestaffelte Zollreduktionen von 15 vH für Textilien, Bekleidung und bestimmte Ferrolegierungen; 30 vH für bestimmte chemische Produkte, Reifen aus Kautschuk, Holzwaren, Papierwaren, Schuhe, Fliesen, Geschirr, Glas, Waren aus Eisen und Stahl sowie einigen NE-Metallen, elektrische Maschinen, Verbraucherelektronik, Schaltungen, Kraftfahrzeuge, Uhren, Möbel und Pinsel; 65 vH für einige andere chemische Produkte, Leder- und Reiseartikel, Schirme, Keramik, einige Glaswaren, einige Waren aus Eisen und Stahl sowie aus bestimmten NE-Metallen, Motore, bestimmte elektrische Maschinen, elektrische und elektronische Produkte, Kraftfahrzeuge, optische Geräte und Instrumente; 100 vH für alle übrigen Industriegüter. Die sukzessive Rücknahme der Präferenzen für erfolgreiche Länder (Programm der Graduierung) wurde fortgesetzt. Den schon entwickelteren Ländern wurden die Zollpräferenzen für ihre wett-
5
Vgl. ABl. der EG C 347/1992 (mit Berichtigung in C 4/1993) sowie C 169/1993, S. 6.
6
Vgl. Artikel 5 Absatz 3 und Anhang VI der Verordnung (EG) Nr. 3281/94 in ABl. der EG L 348/1994 und 82/1995.
27
bewerbsfähigsten Produkte in einigen Fällen bereits zum 1.1.1996 entzogen; zumeist werden sie jedoch zum 1.1.1997 um die Hälfte gekürzt und zum 1.1.1998 vollständig abgeschafft. Für die GUSStaaten bleiben auch im neuen APS EGKS-Produkte von der Präferenzierung ausgeschlossen. Generell hatte die EU erklärt, daß der Umfang der Präferenzierung im großen und ganzen auch mit dem neuen Regime aufrechterhalten bleiben soll, nur die Vorteile der Präferenzen sollten weniger den wettbewerbsfähigsten, sondern stärker den anderen Ländern zugute kommen. Für die GUS-Staaten war die Präferenzierung 19947 relativ begrenzt. Die Zollentlastungsquote8 lag im Durchschnitt bei 14,7 vH, für Rußland bei 13,3 vH. Bei der außerordentlich hohen Entlastungsquote von 73 vH für Armenien muß der verschwindend geringe Anteil zollpflichtiger Produkte im Auge behalten werden. Nennenswerte Entlastungsquoten von rund 30 vH, wie sie auch Entwicklungsländer im Durchschnitt erreichen, verzeichneten von den GUS-Staaten nur Weißrußland, Moldawien und Usbekistan. In allen anderen Fällen waren sie annähernd nur halb so hoch oder noch weit niedriger. Bei der Zollentlastung nach Lieferländern und Warengruppen läßt sich keine einheitliche Struktur erkennen (vgl. Tabelle Α. 1 im Anhang). Viele Länder liefern überwiegend Rohstoffe und Halbwaren: Mineralische Stoffe im Falle Rußlands, der Ukraine und Georgiens; unedle Metalle und Waren daraus Kasachstan, Ukraine, Rußland, Weißrußland, Moldawien, Georgien, Kirgisistan; Perlen und Edelmetalle Armenien, Usbekistan und Kasachstan. Bei diesen Waren ist der Präferenzrahmen wegen der niedrigen MFN-Zollsätze ohnehin gering. Aber auch bei Warengruppen wie Textilien und Bekleidung mit relativ hohen durchschnittlichen MFNZollsätzen liefern einige GUS-Staaten eher un- oder niedrig verzollte Rohwaren, z.B. Tadschikistan, Usbekistan, Turkmenistan und Aserbeidschan. Bei den drei Ländern, für die höher verzollte Textilien und Bekleidung einen Lieferschwerpunkt bilden, liegt die Zollentlastung durch das APS für Weißrußland und Moldawien mit rund 26 vH im Rahmen des auch für Entwicklungsländer Üblichen, bei der Ukraine jedoch mit nur 4 vH erheblich darunter. Dabei spielt auch der im Falle der Ukraine besonders hohe Anteil von Veredelungsverkehr eine Rolle (vgl. Abschnitt 2.1.4). Die hohen Zollentlastungsquoten für einzelne Warengruppen betreffen häufig nur sehr kleine Liefermengen, insgesamt ist die Zollentlastung für die meisten GUS-Staaten eher gering. Bei niedrigen Zollsätzen lohnt sich der bürokratische Aufwand zur Erlangung der Zollreduktion ohnehin kaum. 7 8
Für 1995 lag die APS-Einfuhrstatistik noch nicht vor.
Durch das APS "gesparte" Zollschuld in vH der Summe der Zölle, die bei Anwendung von MFN-Sätzen zu zahlen gewesen wären.
28
Dies könnte erklären, warum einige Staaten offensichtlich kaum vom APS Gebrauch machen (Aserbeidschan, Turkmenistan). Von dem APS-Programm der Graduierung der schon fortgeschritteneren Länder, für deren wettbewerbsfähige Produkte die Präferenzspannen zum 1.1.1997 um die Hälfte gekürzt und im darauffolgenden Jahr endgültig entzogen werden, sind besonders Kasachstan und Rußland betroffen: Rund drei Viertel ihrer Industriegüterexporte 9 fallen dann nicht mehr unter das APS (vgl. Tabelle 2.1.2). Der Ausschluß von EGKS-Produkten wiegt dagegen in allen Ländern weniger stark. In Weißrußland und der Ukraine werden insgesamt nur rund 12 vH der Industriegüterlieferungen von Ausschluß oder Entzug betroffen. Insgesamt sind die Industriegüterlieferungen von Rußland, Weißrußland, der Ukraine und Kasachstan in die EU stark auf relativ wenige Produkte konzentriert, die 100 wichtigsten Produkte (8-Steller der Kombinierten Nomenklatur) machen bereits 80 bis 90 vH der Lieferungen aus (vgl. Tabelle A.2 im Anhang). Am stärksten konzentriert sind die Exporte Kasachstans, wo vier Metalle bereits 70 vH ausmachen und 100 Produkte zusammen 99 vH der Lieferungen ergeben. Am stärksten diversifiziert sind dagegen die Lieferungen der Ukraine, die 100 wichtigsten Produkte erreichen hier 80 vH, die wichtigsten vier (Heizöl, Ammoniak, Tankschiffe, bestimmtes nicht legiertes Roheisen) nur 25 vH des Gesamtwertes der Lieferungen. Viele dieser 100 wichtigsten Produkte sind zollfreie Rohstoffe. Obwohl die ausgewählten Länder insgesamt einen geringen Anteil an den Industriegüterimporten der EU haben, sind die Ukraine und Rußland für spezifische Produkte sogar jeweils die Hauptlieferanten: Ukraine bei bestimmtem Stabstahl und bestimmten Teilen von Schienenfahrzeugen und Rußland bei angereichertem Uran, Drahtbarren aus Kupfer, bestimmtem nichtlegierten Roheisen, bestimmten Monoammoniumphosphaten, bestimmten flachgewalzten Erzeugnissen aus Direktreduktion, Methionin, Isopren-Kautschuk, Ingots aus nichtrostendem Stahl. Diese Liste der 100 wichtigsten Industriegüter demonstriert deutlich den geringen Spielraum der EUZollpolitik besonders gegenüber Rußland: Einerseits sind nur gut die Hälfte dieser Produkte überhaupt zollpflichtig, andererseits hat Rußland bei einer ganzen Reihe von Waren bereits 1994 eine starke Importmarktstellung. Sicher wird sich bei künftig wieder wachsender Produktion das Potential noch kräftig erhöhen. Das APS brachte Rußland 1994 nur bei 12 Produkten eine nennenswerte Zollentlastung von wenigstens 30 vH. Dazu zählen einige chemische Produkte, Casein, Polyvinylchlorid, bestimmtes Papier
9
Darin enthalten sind allerdings auch ohnehin zollfreie mineralische Stoffe (z.B. Rohöl).
29
Tabelle 2.1.2 Bedeutung der gekürzten Präferenzspannen 1' im Allgemeinen Präferenzsystem der EU 1995 für GUS-Staaten Ware Kap.
Name
Import 1994 1000 ECU
Moldawien
Russland 25 Salz, Schwefel, Zement 27 Mineralische Brennstoffe 31 Düngemittel EGKS andere unedle Metalle
Import 1994 1000 ECU
Warenname
22 7 764 245 268 2 541
509 535 163 647 314
EGKS
1 261
Industriegüter insgesamt 2) Anteil der Waren mit Kürzungen, vH
35 925 3,5
Georgien Waren mit Kürzungen insgesamt Industriegüter insgesamt 2) Anteil der Waren mit Kürzungen, vH
10 842 168 14 731 103 73,6
Weissrussland 44 630 1 035
31 Düngemittel EGKS Waren mit Kürzungen insgesamt Industriegüter insgesamt 2) Anteil der Waren mit Kürzungen, vH
45 665 401 442 11,4
EGKS Industriegüter insgesamt 2) Anteil der Waren mit Kürzungen, vH
Waren mit Kürzungen insgesamt Industriegüter insgesamt 2) Anteil der Waren mit Kürzungen, vH
13 430 0,5
Usbekistan EGKS
5
Industriegüter insgesamt 2) 508 136 Anteil der Waren mit Kürzungen, vH 0,0 Kirgisistan
Kasachstan 31 Düngemittel 71 Echte Perlen, Edelsteine, -metalle EGKS andere unedle Metalle
62
2 68 1 124
494 964 599 308
EGKS Industriegüter insgesamt 2) Anteil der Waren mit Kürzungen, vH
994 19 838 5,0
197 365 249 383 79,1
Ukraine 31 Düngemittel EGKS Waren mit Kürzungen insgesamt Industriegüter insgesamt 2) Anteil der Waren mit Kürzungen, vH
50 378 91 296 141 674 1 100 859 12,9
1) Halbierung zum 1.1.1997, Abschaffung am 1.1.1998 gemäß Anhang I I , Teil 1 der Verordnung (EG) Nr. 3281/94. Für Harnstoff (3102 1010) aus Rußland, Weißrußland, Ukraine und Kasachstan wurden keine Präferenzen gewährt (Art. 5 Absatz 3 und Anhang V I ) . - 2) Kapitel 25 bis 97 der Kombinierten Nomenklatur. Quellen: Verordnung (EG) Nr.3281/94 des Rates vom 19.12.1994 über ein Mehrjähresschema allgemeiner Zollpräferenzen für bestimmte gewerbliche Waren mit Ursprung in Entwicklungsländern für den Zeitraum 1995-1998, in ABl der EG, Serie L 348/1994 und 82/1995.- Eurostat, Importe auf Magnetband.
30
und Pappe, Aluminiumbleche, neue Pkw und Kugellager. Auch das neue APS schränkt die Zollentlastung für viele Produkte ein: Bestimmte EGKS-Produkte sind von der Präferenzierung weiterhin ausgeschlossen, einige unterliegen zudem Mengenbeschränkungen. Für viele Produkte wird die Präferenzierung im Rahmen der Graduierung stufenweise aufgehoben, für zwei chemische Produkte bestehen Preisverpflichtungen oder -aufschläge im Rahmen von Antidumpingverfahren, für rohes Magnesium wurde 1994 ein Verfahren eingeleitet. In solchen Fällen wird also nicht nur die Präferenzierung zurückgenommen, sondern es werden neue Handelsbarrieren errichtet. Bei Kasachstan ist die Lage etwas anders: Es bekam für einige wichtige Produkte mit besonders hohen Zöllen weitgehende Zollentlastung, z.B. für Polystyrol, "anderes" Casein, Baumwollnachthemden für Frauen und bestimmte Förderbänder aus Kautschuk. Nun ist Kasachstans Importmarktanteil bei diesen Produkten auch sehr gering, dennoch trifft die künftige Graduierung 80 vH seiner Lieferungen. Bei Weißrußland
sind viele Produkte mit hohen Zöllen eher wenig oder gar nicht präferenziert
(zumeist Bekleidung), andere dagegen überwiegend. Zu den Hochzollprodukten mit nennenswerter Zollentlastung gehören Terephthalsäure und -salze, Polyethylen, Polyethylenterephthalattafeln, bestimmte rohe Baumwollgewebe und bestimmte rohe Leinengewebe. Ebenso wie bei Weißrußland sind auch bei der Ukraine unter den 100 wichtigsten Produkten relativ wenig (19) zollfreie. Von den Produkten mit hohen Zöllen wurden nur drei weitgehend präferenziert, nämlich Adipinsäure und -salze, anderes Casein und bestimmte line pipes aus Eisen. Bei anderen Hochzollprodukten handelt es sich überwiegend um Bekleidung, die häufig nach Veredelung reimportiert wird und dann nicht den Ursprungsanforderungen des APS genügt. Als Fazit bleibt festzuhalten, daß die nicht-präferentiellen Partnerschafts- und Kooperationsabkommen im Bereich der Zollpolitik gegenüber den GUS-Staaten einen Zustand quo ante festschreiben, weil die EU diese Länder autonom bereits 1993 in ihr Allgemeines Präferenzsystem aufgenommen hat. 2.1.4
Importpolitik für Textilien
Textilien sind in den Partnerschafts- und Kooperationsabkommen - ebenso wie EGKS-Produkte - vom Verbot der Mengenbeschränkungen in der EU ausgenommen. Die EU hat 1993 bilaterale Textilabkommen mit allen zwölf GUS-Staaten abgeschlossen10. Sie lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Zur ersten Gruppe gehören die Abkommen mit Mengenbeschränkungen. Sie betreffen Rußland, Weißrußland, die Ukraine und Usbekistan.
1
V g l . ABl. der EG L 1 2 / 1 9 9 .
31
Die Abkommen der zweiten Gruppe mit den übrigen acht GUS-Staaten enthalten keine Mengenbeschränkungen, aber Kontrollen. In den Abkommen der ersten Gruppe hat die EU Einfuhrquoten für zunächst jeweils 33 Textilkategorien (plus einer Unterkategorie) mit Rußland, Weißrußland und der Ukraine sowie für eine Kategorie mit einer Unterkategorie aus Usbekistan vereinbart. Darüber hinaus bestehen für die ersten drei Länder noch zusätzliche Quoten für den passiven Veredelungsverkehr mit z.T. wesentlich höheren Mengen. Mit Weißrußland, der Ukraine und Usbekistan wurden die Liefermengen bis einschließlich 1999 festgelegt 11. Dabei wurden für die Ukraine bei fünf Kategorien, die in den Vorjahren kaum genutzt worden waren, die Mengenbeschränkungen durch das System doppelter Kontrolle ersetzt. Da die Verhandlungen mit Rußland über die Erneuerung des Ende 1996 ausgelaufenen Textilabkommens im Dezember 1996 ergebnislos beendet wurden, hatte die EU zunächst für das erste Quartal 1997 autonome Einfuhrbeschränkungen verfügt. Dabei wurden fünf Kategorien liberalisiert und die anderen um jeweils 15 vH aufgestockt, allerdings unter der Voraussetzung, daß Rußland keine anderen tarifären oder nicht-tarifaren Handelshemmnisse für Textil- und Bekleidungsexporte der EU einführt, als diejenigen, die am 1.1.1996 in Kraft waren. Andernfalls sollen diese Erleichterungen "überprüft" werden. Die autonomen Einfuhrbeschränkungen wurden inzwischen bis Ende 1997 verlängert, da bislang kein neues Abkommen erzielt wurde. In den Abkommen der zweiten Gruppe unterliegen besonders sensible Textilkategorien dem System der doppelten Kontrolle ohne Höchstmengen als Überwachungsmaßnahme. Zur Einfuhr ist bei diesen Kategorien eine Einfuhrgenehmigung der EU auf Basis einer Exportlizenz erforderlich. Davon sind in den meisten Ländern acht Textilkategorien betroffen, in Aserbeidschan 12 und in Moldawien 15. In beiden Gruppen von Abkommen gibt es gegenüber einzelnen Ländern einen besonderen Passus (Artikel 17) zur Rohstoffsicherung für die EU. Das jeweilige Lieferland ist dort gehalten, Handelsstörungen zu vermeiden und der EU "whenever possible favourable treatment, on a non-discriminatory basis" für bestimmte, von ihr benötigte Rohstoffe zu gewähren. Das gilt für: Seide aus Aserbeidschan, Georgien, Kirgisistan, Moldawien, Tadschikistan, der Ukraine und Usbekistan, Baumwolle aus Aserbeidschan, Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan, der Ukraine und Usbekistan, Angora aus Tadschikistan, der Ukraine und Usbekistan sowie Kaschmir aus der Ukraine und Usbekistan. Ähnlich wie bei den Verträgen mit Lettland und Litauen gibt es in den Verträgen mit GUS-Staaten Schutzklauseln, gemäß derer die EU nach Konsultationen mit dem Partnerland Mengenbeschränkun1
32
V g l . ABl. der EG L 8 und
/1996.
gen einführen kann, wenn die Einfuhren bestimmte Grenzwerte überschreiten. Hier sind die Grenzwerte12 allerdings noch niedriger angesetzt als für die beiden baltischen Staaten. Anders als gegenüber den Staaten mit Europa-Abkommen wurden die Textilquoten für die vier GUSStaaten bis 1995 nur mäßig erhöht (vgl. Tabelle A.3 im Anhang). Zum Teil drastische Aufstockungen der Quoten, besonders gegenüber Weißrußland, wurden erst für 1996 - mit den bereits genannten Lockerungen für fünf Kategorien aus der Ukraine - vereinbart. Tabelle 2.1.3 Bedeutung von Textilien im Rahmen der Industriegüterimporte der EU aus den GUS-Staaten 1993 Textilien1* Anteil2'
Land
Mill. ECU
Rußland Weißrußland Ukraine Kasachstan Moldawien Georgien Armenien Aserbeidschan Turkmenistan Usbekistan Tadschikistan Kirgisistan
198,2 50,9 72,0
1,8 20,7 8,3
8,1 10,4 1,4 0,7 12,5 125,9 200,9 42,6
3,1 47,9 4,1 4,4
Anteile QR4) Anteil PV»
PV
Abnutzungsquote5'
übrige Importe
PV
übrige Importe
in vH
33,5 94,9 48,5 79,1 15,5
32,7 34,1 77,5 0,0 24,1 50,0 0,5 0,4 0,0 0,0 0,0 4,0
51,5 77,6 82,5
27,4 25,4 37,4
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
1,0
-
-
34,5 15,3 59,7
47,4 9,7 21,8
-
-
51,8
1,0 2) " Kapitel 50 bis 63 der kombinierten Nomenklatur.In den Industrielieferungen (Kapitel 25 bis 97) des jeweiligen Landes.-3) Anteil der Einfuhr nach passiver Veredelung (PV) an der Gesamteinfuhr von Textilien.- 4 ) Anteil der Importe von Textilkategorien mit Mengenbeschränkungen an den Importen von Textilien (Import coverage ratio).- 5) Mit den Importwerten gewichtete Ausnutzungsquote der Kategorien mit Mengenbeschränkungen. Die Ausnutzungsquoten beziehen sich auf die Lizenzvergabe und nicht auf die tatsächlichen Einfuhren. Quellen·. DIW (1995), S. 345; Eurostat, Importe auf Magnetband.
Für viele GUS-Staaten haben Textilien in den Industriegüterlieferungen ein geringes Gewicht (vgl. Tabelle 2.1.3). Dort, wo sie ausschlaggebend sind, in Turkmenistan und Tadschikistan (und in geringerem Maße auch in Usbekistan und Aserbeidschan), handelt es sich vornehmlich um (rohe) Baumwolle, die generell weder Zöllen noch Quoten unterliegt. Die passive Lohnveredelung spielt für
12
Sie liegen für sensible Produkte (Gruppe I) bei 0,35 vH der Vorjahreseinfuhren der EU aus allen Drittländern (Balten 0,4 vH), für halb sensible Kategorien (Gruppe II) bei 1,2 vH (Balten 2,4 vH) und für die anderen Kategorien (Gruppe III, IV und V) bei 4 vH (Balten 8 vH). Vgl. ABl. der EG L 123, 374 und 375/1994.
33
die GUS-Staaten noch eine geringere Rolle als für die OME-Länder, bisher ist nur in der Ukraine der Anteil lohnveredelter Ausfuhren ähnlich hoch wie dort. Bei Weißrußland und der Ukraine werden die Quoten für den Veredelungsverkehr wie bei den OME-Ländern stärker genutzt als diejenigen im Vollgeschäft, nur für Rußland trifft dies nicht zu. Generell wurden von den GUS-Staaten 1993 bis 1995 nur ganz wenige Textilkategorien zumindest zu 80 vH ausgeschöpft 13, 1994 in allen Ländern mehr als in den beiden anderen Jahren (vgl. Tabelle 2.1.4). Nur bei der passiven Lohnveredelung haben die traditionellen Antragsteller die ihnen zugestandenen Mengen 1995 fast vollständig genutzt, während die den "Newcomern" vorbehaltenen Mengen weitgehend unausgeschöpft bleiben. Diese bürokratischen Regulierungsverfahren wirken so als zusätzliche Handelsbarriere. Die für 1998 angepeilten Verhandlungen für eine Freihandelszone sollten dazu genutzt werden, neue Beschränkungen zu verhindern und auch diesen Sektor in das Freihandelskonzept zügig einzubeziehen, zumal bis zum Jahr 2004 auch im Rahmen der WTO alle Quoten gegenüber WTO-Mitgliedern aufgehoben werden müssen. Die Marktanteile der GUS sind - außer bei einzelnen textilen Rohstoffen - ohnehin so gering, daß eine raschere Marktöffnung die EU kaum überfordern würde. 2.1.5
Importpolitik für Eisen und Stahl
Der Stahlbereich gilt in der EU als sensibel, und die Einfuhren aus allen Drittstaaten - mit Ausnahme von EFTA- und EWR-Ländern - unterliegen der vorherigen Überwachung14. Die Stahleinfuhren aus der Sowjetunion waren in einzelnen EU-Ländern mengenmäßig begrenzt. Die Beschränkungen wurden im Zuge des Binnenmarktprogramms dann auf die Gesamt-EU ausgedehnt. Die Einfuhrbeschränkungen galten auch für die Nachfolgestaaten der Sowjetunion; 1994 wurden die EU-weiten Quoten noch für die Gesamtheit der GUS-Staaten ausgewiesen15. Nach Abschluß der Partnerschafts- und Kooperationsabkommen hat die EU mit Rußland und der Ukraine Stahlabkommen ausgehandelt, in denen die Einfuhrmengen für 1995 und 1996 festgelegt wurden16, gegenüber Kasachstan wurden sie für 1996 zunächst wiederum autonom festgesetzt, später auch vertraglich geregelt17.
34
13
Gemessen an den Lizenzgenehmigungen und nicht an den tatsächlichen Einfuhren.
14
Für 1996 vgl. ABl. der EG L 305/1995, S. 23 ff.
15
Vgl. ABl. der EG L 155/1994, S. 24 ff.
16
Vgl. ABl. der EG L 5/1996.
17
Vgl. ABl. der EG L 32, 180 und 242/1996.
35
16
2
gesamt
Ins-
1
5 2
93
0
95
35
4 02)
94
^ 93
3
35
94
17
95
2
ausgenutzt
0
Weißrußland
6 12)
4 6
gesamt 1 15
ausgenutzt
Rußland
1
93
5
10 5
gesamt
Ins_
0
94
0
95
1
ausgenutzt
42>
2
Ukraine
Zahl der Textilkategorien
0
gesamt
^ 93
.
Ι
.
94
.
I
95
ausgenutzt0
Usbekistan
Ausnutzung der Mengenkontingente für Textilien und Bekleidung
Lizenzgenehmigung für mindestens 80 vH der Quote.- 2) Die 1995 für "traditionelle" Antragsteller und "Newcomer" getrennt ausgewiesenen Quoten wurden von den "traditionellen" Antragstellern· in allen drei Ländern fast völlig ausgenutzt. Quelle: EG-Kommission.
0
VEREDELUNG
Passive Lohn-
Vollgeschäft 35
Tabelle 2.1.4
Rußland ist der mit Abstand wichtigste Stahllieferant unter den GUS-Staaten (vgl. Tabelle 2.1.5). Von der Seite der Lieferländer aus gesehen hat Stahl für die Ukraine die bei weitem größte Bedeutung im Rahmen der Industriegüterexporte in die EU. Die Mengenbeschränkungen betrafen vor allem die Exporte von Rußland. Kasachstan ist der bei weitem kleinste Lieferant unter den GUS-Staaten mit Stahlabkommen. Die übrigen GUS-Staaten spielen zusammen nur eine untergeordnete Rolle als Stahllieferanten. Tabelle 2.1.5 Bedeutung von Eisen und Stahl1* im Rahmen der Industriegüterimporte der EU (12) aus den GUS-Staaten 1995 Anteil2)
Mill. ECU
Anteil QR3)
1 219,1 8,0 18,3 Rußland 309,4 24,0 13,2 Ukraine 28,2 10,0 14,54) Kasachstan 22,4 1,6 Übrige GUS 0 2) Kapitel 72 der Kombinierten Nomenklatur.- An den Industriegüterlieferungen (Kapitel 25-97) des jeweiligen Landes (ohne die nicht Warengruppen zugeordneten Lieferungen Rußlands, vgl. Fußnote 8 in Tabelle 2.1.1).- 3 ) Anteil der Waren mit quantitativen Restriktionen (QR) an den Stahleinfuhren (Import coverage ratio).- 4) Waren mit Mengenbeschränkungen für 1996. Quellen: Eurostat, Importe auf Magnetband; Stahlabkommen in ABl. der EG L 5 und 242/1996. Sowohl Rußland als auch die Ukraine haben ihre Stahlquoten insgesamt zu rund drei Vierteln genutzt (gemessen an der Lizenzvergabe), bei einzelnen Waren lag die Ausschöpfung in der Ukraine annähernd bei 100 vH (vgl. Tabelle 2.1.6)18. Tabelle 2.1.6 Ausnutzung1* der Stahlquoten 1995 Rußland A Flacherzeugnisse Rollen 92,5 Grobbleche 71,7 Sonstige Flacherzeugnisse 83,4 Β Profilerzeugnisse Träger 0,0 Walzdraht 32,9 Sonstige Profilerzeugnisse 49,9 Insgesamt 73,1 l) Gemessen an der Lizenzvergabe in der EU (15). Quelle: EG-Kommission.
18
Ukraine 98,9 97,5 47,0 100,0 56,9 44,2 74,0
Die autonomen EU-Quoten gegenüber Kasachstan im Jahr 1995 sind in der Ausnutzungsstatistik der EGKommission nicht erfaßt.
36
Anders als gegenüber den Staaten mit Europa-Abkommen hat die EU den Marktzugang fur Stahlexporte aus den GUS-Staaten keineswegs erleichtert. Sie hat die Stahlexporte der GUS-Staaten von vornherein von allen Zollerleichterungen im APS ausgenommen und darüber hinaus wichtige Lieferanten durch Mengenbeschränkungen behindert. 2.1.6
Antidumpingpolitik der EU
Antidumpingregeln sind zur Abwehr unfairer Handelspraktiken ausländischer Lieferanten gedacht (GATT Artikel VI). Von der EU werden sie besonders häufig angewendet, weil sich damit gezielt unerwünschte Einfuhren behindern lassen19. In den Antidumpingverfahren der EU werden die GUSStaaten weiterhin als Staatshandelsländer betrachtet. Das heißt, für den Vergleich der Preise von GUS-Lieferanten im In- und Ausland werden nicht die verschiedenen Preise oder Kosten der jeweiligen Lieferanten berücksichtigt, sondern es werden die Preise eines geeigneten Drittlandes mit Marktwirtschaft oder rechnerisch ermittelte Werte herangezogen. Das ist zwar einerseits Folge der nicht an marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten orientierten Preisgestaltung von Staatshandelsländern, berücksichtigt aber wenig die begonnene Transformation und macht die rechnerischen Preisvergleiche der EU noch undurchsichtiger. Staatshandelsländer waren besonders häufig von Antidumpinguntersuchungen betroffen, auch seit 1992 liegt der Anteil der GUS-Staaten an den jährlich eingeleiteten Antidumpinguntersuchungen weit über ihrem Anteil am Handel (vgl. Tabelle 2.1.7). Die eingeleiteten Untersuchungen richteten sich vor allem gegen Rußland, den größten Lieferanten, und die Ukraine mit ihrem breiteren Angebot verarbeiteter Produkte. Tabelle 2.1.7
Zahl der eingeleiteten Antidumpinguntersuchungen der EU gegenüber den GUS-Staaten
1994 1992 1993 Land» 1995 Rußland 3 1 3 1 1 1 Weißrußland 2 1 1 1 Ukraine 1 1 1 Kasachstan 1 1 Georgien 1 Turkmenistan 1 1 Usbekistan Nachrichtlich: 39 21 43 33 Alle Länder Anteil GUS, vH 25,6 14,3 14,0 12,1 0 Gegenüber den anderen GUS-Staaten wurden in den betrachteten Jahren keine Verfahren eingeleitet. Grundsätzlich wurden die Antidumpingmaßnahmen gegenüber der UdSSR zunächst aber auf alle Nachfolgestaaten übertragen. Quelle: 14. Antidumpingbericht der EG-Kommission. 19
Zu den Einzelheiten vgl. DIW (1996d) und Weise et al. (1997), Abschnitt 2.1.7.
37
Nimmt man alle Antidumpingaktionen der EU - eingeleitete Untersuchungen sowie vorläufige und endgültige Maßnahmen - zusammen, dann waren im Jahr 1994 die Importe aus Georgien, Weißrußland und der Ukraine am stärksten von Antidumpingaktionen der EU gegen GUS-Staaten betroffen (Import coverage ratios), diejenigen aus Rußland insgesamt nur gering (vgl. Tabelle 2.1.8). Warenmäßig konzentrieren sich die Antidumpingaktivitäten der EU gegenüber den GUS-Staaten auf Düngemittel sowie Eisen und Stahl - das sind die gleichen neuralgischen Sektoren, die auch bei den Antidumpingaktivitäten gegenüber den OME-Ländern besonders ins Gewicht fielen. Im Zeitverlauf abnehmende Import coverage ratios signalisieren nicht unbedingt abnehmende Bedeutung von Antidumpingaktionen, sondern u.U. deren Wirksamkeit: Die behinderten Importe gehen zurück. Plastische Beispiele dafür sind die mit einem Antidumpingzoll von 74 vH belegten Einfuhren von Ferrosilicium aus Rußland, der Ukraine und Kasachstan (vgl. Tabellen 2.1.8 und 2.1.9). Die gegen die Sowjetunion ergriffenen Antidumpingmaßnahmen der EU galten grundsätzlich für die Nachfolgestaaten weiter und wurden fur Länder, die das Produkt gar nicht lieferten, erst Jahre später eingestellt, z.B. für Harnstoff aus Georgien, Usbekistan und Tadschikistan20. In der Auflistung der Antidumpingaktionen der EU nach einzelnen Waren und GUS-Staaten zeigen sich auch einige nach der UdSSR-Zeit offensichtlich prophylaktisch eingeleitete Verfahren gegen Länder, die das betreffende Produkt gar nicht lieferten. Sie wurden nach zwei Jahren eingestellt (Ammoniumnitrat aus Georgien, Turkmenistan und Usbekistan). Insgesamt zeigt die Aufstellung auch, daß die EU sich sehr viel seltener ausschließlich auf Verpflichtungen zur Einhaltung von Mindestpreisen durch die GUSStaaten verläßt als bei den OME-Ländern, sondern häufiger Preisaufschläge (oder Antidumpingzölle) festsetzt. 2.1.7
Fazit
Anders als gegenüber den OME-Ländern hat die EU gegenüber den GUS-Staaten keine Freihandelszone für Industriegüter in Gang gesetzt, sondern Verhandlungen darüber für das Jahr 1998 in Aussicht gestellt. In den nicht-präferentiellen Partnerschafts- und Kooperationsabkommen, die die EU inzwischen mit fast allen GUS-Staaten (bis auf Tadschikistan und Turkmenistan) abgeschlossen hat, wird als handelspolitischer Kernpunkt die - auch vorher bereits praktizierte - Meistbegünstigung vertraglich gesichert. Andererseits gibt es aber auch zaghafte Ansätze einer asymmetrischen Marktöffnung in der EU, die jedoch nicht Folge der Abkommen sind, sondern auf der Einbeziehung dieser Staaten in das Allgemeine Präferenzsystem der EU beruhen. Die im APS autonom gewährten Zollzugeständnisse sind jedoch nicht - wie bei den Europa-Abkommen - stufenweise kumulativ, sondern im Gegenteil im Zeitverlauf bei zunehmender Wettbewerbsfähigkeit der Anbieter regressiv bis hin zum völligen 20
38
Die Verfahren wurden 1995 eingestellt (vgl. ABl. der EG L 49/1995).
39
Industriegüter * insgesamt
4
0,9 1,5
3,5 1,3
2,0
5,1
2,4
93 5,8
94 3,2
8,1 14,9
23,2
80,9
21,7
94
27,2
92
0,6
6,9
8,3
4,4
5,3
93
Kasachstan
21,1 22,5 32,8 5,6 45 7
7,8
92 ~~93
Ukraine
28,3 54,1 60,0 51,5
0,6
92
4,9
47,1
9,0
34,1
1,6
1,8
94
Weißrußland
0,5
69,0
94
43,7
04
16,8
28 8
10,0 11,3
2,9
59 9
3,5
g5
35,2 30,8
1 2
93 | 94
Zusammen 93 | 94
19,0
2,5 2 0
92~
Georgien
Importe von Waren (8-stellige Positionen der Kombinierten Nomenklatur der Außenhandelsstatistik der EU), die von Antidumpingaktionen (vorläufige und endgültige Maßnahmen sowie eingeleitete Untersuchungen) betroffen sind, in vH der Importe der Warengruppen.- 2) Kapitel der Kombinierten Nomenklatur.3) Hier sind nur die Antidumpingaktionen gegenüber der ehemaligen UdSSR erfaßt. Antidumpingaktionen gegenüber einzelnen Mitgliedern der GUS erscheinen dort.- 4) Kapitel 25 bis 99 der Kombinierten Nomenklatur ohne Kapitel 27 (Erdöl). Quellen: j^12· und 13· Antidumpingbericht der EG; ABl. der EG Serien C und L, diverse Jahrgänge; Eurostat, Importe auf Magnetband; Berechnungen des
0
85 Elektronik
72 Eisen, Stahl 81 And. unedle Metalle
55 Synth, o. künstl. Spinnfasern
36,8
31 Düngemittel
9,0
2,8
93
29 Organ, ehem. Erzeugnisse
92
Rußland 2,0
92
3)
ehem. UdSSR
Import Coverage Ratios0 nach Warengruppen
Antidumpingaktionen der EU gegenüber den Staaten der GUS
28 Anorgan. ehem. Erzeugnisse 2,6
KN Kurztitel
2)
Warengruppe
Tabelle 2.1.8
Tabelle 2.1.9 Antidumpingaktionen der EU gegenüber Staaten der GUS: Importwerte in 1000 ECU und Stand der Verfahren 1993
1992 Land/Produkt Ruß land Calciummetall Künstliches Korund Siliciumcarbid Isobutanol Harnstoff Ammoniumnitrat Kaiiumchlorid Hematit-Roheisen Ferrosi l i ci um Ferrosi lieiummangan Ferrochrom Elektrobleche(kornor.) Magnesium, roh Weißruß land Harnstoff Ammoniumnitrat Kaliumchlorid Synth.Polyesterspinnfaser Ukraine Künstliches Korund Siliciumcarbid Harnstoff Ammoniumnitrat Kaliumchlorid Hematit-Roheisen Ferrosi licium Ferrosi lieiummangan Ferrochrom Magnesium, roh Kasachstan Ferrosi licium Ferrochrom Magnesium, roh Georgien Harnstoff Ammoniumnitrat Fer ros i l i c i ummangan
Import
Zoll 1) Status 2)
e
2607 1431 29248
e Ρ
e
3253
Zoll 1) Status 2)
2095 4689 2413 17138 17951 32798
9,8 ν
12483 2829 6693
74
Ρ
4096
e Ρ
14734
9,8
Ρ
1938 1390 3752 1742 2156 7680 15692 11
74
e
2227
ü
Ρ
e 1386
e
e
e
Usbekistan Harnstoff Ammoniumnitrat
e
11184 1320
ü ι ü w
Ρ
3326 e
Turkmenistan Ammoniumnitrat
Tadschikistan Harnstoff
Import
1994
Ρ
ü Ü Ü
Import 1901 2023 4825 1331 31611 28742 8967 51130 1455 930 2959 7561 23906
Ρ 9,8 ν 23,3 ν Ρ Ρ ν ν Ρ Ρ 74 57,4 Ρ
12698
ν
10305 35225
Ρ
1923 928 9503
9,8 23,3 ν
4190 15821 272 32714
Ρ Ρ 74 52,8 Ρ
e Ρ
925 307
e
e e
e
s
13197
74 Ρ
ι
s
W
Ρ
ü 1295
Zoll 1) Status 2)
74 Ρ
ι e
e
ν s
1486
w
s ü
ν s
ü
ν
1) Wertzollsätze in vH; ρ für feste oder variable Preisaufschläge; ν für Verpflichtung.- 2) e eingeleitet; w weiterhin in Untersuchung; l vorläufige, ohne Bezeichnung: endgültige Maßnahme; a aufgehoben; s Verfahren eingestellt; ü übertragen von der UdSSR. Angegeben ist immer der letzte Stand im laufenden Jahr. Quellen: 11., 12. und 13. Antidumpingbericht der EG; ABl. der EG, Serien C und L, diverse Jahrgänge; Eurostat, Importe auf Magnetband; Berechnungen des DIW.
40
Entzug jeglicher Präferenzierung. Durch dieses System der Graduierung verlieren die GUS-Staaten ab 1998 einen großen Teil der im Durchschnitt auch jetzt häufig nur kümmerlichen Zollentlastungen. Trotz der vielen jetzt oder künftig nach Implementierung der Uruguay-Runde MFN-zollfreien Produkte bleibt durchaus ein Spielraum für die Zollentlastung zollpflichtiger Fertigwarenexporte der GUS-Staaten, die der EU um so leichter fallen könnte, je geringer das Gewicht dieser Länder bei diesen Produkten auf dem EU-Markt ist. Eine nachhaltige Liberalisierung des Zutritts zum Industriegütermarkt der EU kann aber sicher nur bei Gegenseitigkeit in Angriff genommen werden. Insofern erscheinen die für 1998 in Aussicht gestellten Verhandlungen über eine Freihandelszone als angemessener Weg. Allerdings sollte angesichts der Langwierigkeit derartiger Verhandlungen Sorge getragen werden, die durch das APS geschaffenen Löcher in den Zollmauern der EU nicht ab 1998 im Zuge der Graduierung erst wieder zu stopfen.
2.2
Determinanten und weitere Entwicklung des Außenhandels zwischen der EU und der GUS
2.2.1
Aktuelle Entwicklung und Warenstruktur
In den letzten Jahren ist der Warenhandel der EU mit den Nachfolgestaaten der UdSSR21 gestiegen. Er hat sich aber erheblich weniger intensiviert als der Warenaustausch mit den anderen Transformationsländern in Ostmitteleuropa. Während sich im Handel mit den sechs größten der mit der EU assoziierten OME-Länder22 zwischen 1989 und 1995 die Importe der EU verdreifacht und die Exporte fast vervierfacht haben, stiegen die Exporte der EU in die Staaten der einstigen UdSSR in demselben Zeitraum lediglich um 66 vH und die Importe der EU aus diesem Gebiet um 81 vH. Der langsamere Transformationsprozeß und, damit eng zusammenhängend, das geringe und weiterhin sinkende Pro-Kopf-Einkommen sowie die politische Instabilität in den GUS-Staaten sind die wesentlichen Gründe für die relativ geringe Dynamik in der Handelsintensivierung. 1995 beliefen sich die EU-Exporte in die GUS23 auf 26,2 Mrd. US-$, von denen allein auf Rußland 20,4 Mrd. US-$ oder 78 vH entfielen (vgl. Tabelle A.6 im Anhang). Noch ausgeprägter ist die 21
Bei der Darstellung der Handelsentwicklung zwischen 1989 und 1995 müssen die drei baltischen Staaten zusätzlich zum GUS-Handel berücksichtigt werden, da sie sich aus den Statistiken für 1989 nicht herausrechnen lassen; ihr Anteil ist allerdings gering. Außerdem ist zu beachten, daß der Außenhandel der DDR 1989 nicht in den Handelsströmen der EU enthalten ist. 22
Polen, Tschechische und Slowakische Republik, Ungarn, Rumänien und Bulgarien (OME 6). Für die anderen assoziierten OME-Länder (Slowenien und die drei baltischen Staaten) liegen keine Angaben für 1989 vor. 23
Die Handelsbeziehungen zum Baltikum sollen hier nicht weiter verfolgt werden; sie wurden bereits behandelt in Weise et al. (1997), Kapitel 2.2.
41
Stellung Rußlands bei den Importen der EU aus den Staaten der GUS; hier lag der russische Anteil 1995 mit 28,7 von 33,3 Mrd. US-$ bei 86 vH (vgl. Tabelle A.7). Unter den anderen GUS-Staaten ragt nur noch die Ukraine hervor. 1995 exportierte die EU für 2,8 Mrd. US-$ Waren in die Ukraine und importierte für 2 Mrd. US-$ aus dem Land. Der Außenhandelsumsatz (Export plus Import) mit Weißrußland lag bei rund 2 und derjenige mit Kasachstan bei rund 1 Mrd. US-$. Im Handel mit Rußland weist die EU infolge der russischen Rohstofflieferungen ein Defizit auf (1995 und 1994 in Höhe von jeweils gut 8 Mrd. US-$). Dagegen erwirtschaftet die EU im Handel mit Weißrußland, der Ukraine und Kasachstan Handelsbilanzüberschüsse, und gegenüber den übrigen GUS-Ländern ist der Handel insgesamt ausgeglichen. Aus der Perspektive der EU nehmen die Nachfolgestaaten der UdSSR nach wie vor einen geringen Stellenwert im Außenhandel ein. Der Anteil der Waren aus dem Gebiet der einstigen UdSSR an den Gesamtimporten der EU stieg von 1989 um 0,4 Prozentpunkte auf 2,0 vH im Jahre 1995; der Anteil der GUS machte im gleichen Jahr 1,8 vH aus. Auch als Absatzgebiet der EU sind die GUS-Staaten nach wie vor unbedeutend (1995: 1,3 vH der EU-Exporte). Selbst die OME (6), mit knapp der Hälfte der Einwohner, nehmen einen etwa doppelt so großen Anteil der EU-Exporte auf. Die Bedeutung des Handels mit den Nachfolgestaaten der UdSSR ist für die einzelnen EU Mitgliedstaaten allerdings sehr unterschiedlich. Den höchsten Anteil erreicht seit jeher Finnland, das jedoch infolge des Zusammenbruchs der UdSSR einen Rückgang im bilateralen Handel zu verzeichnen hatte. Vergleichsweise bedeutende Handelsanteile weisen Deutschland, Italien und Griechenland auf, wohingegen der GUSHandel für die westlichen EU-Mitgliedstaaten nur von unterdurchschnittlicher Bedeutung ist. Im wiedervereinigten Deutschland hat der Zusammenbruch der UdSSR und des RGW deutliche Spuren in den Außenhandelsströmen hinterlassen. Nach der Auflösung des RGW Anfang 1991 brachen die Exporte aus der ehemaligen DDR in das Gebiet der einstigen UdSSR trotz massiver Exportförderungen des Bundes (Hermes-Bürgschaften) weitgehend zusammen24. Vom Rückgang der Lieferungen waren vor allem der Landwirtschafts- und der Werkzeugmaschinenbau, der Schiffbau und der Eisenbahnbau betroffen. Die verlorengegangenen Beziehungen Ostdeutschlands konnten auch durch die verstärkten westdeutschen Handelskontakte nicht ausgeglichen werden, so daß das vereinigte Deutschland heute (Stand 1996) in die Nachfolgestaaten der UdSSR rund ein Drittel weniger exportiert als die beiden Teile Deutschlands 1990 zusammen. Für die Industrie in Ostdeutschland spielen die Lieferungen in die GUS weiterhin eine große Rolle; sie machen mehr als ein Fünftel der gesamten ostdeutschen Exporte aus. An den gesamtdeutschen Exporten in die GUS ist Ostdeutschland mit 18 vH besonders stark beteiligt (gegenüber einem Anteil von knapp 2 vH an den deutschen Exporten insgesamt).
24
Exporte der DDR/neuen Bundesländer in die UdSSR 1990: 17,7 Mrd. DM; Exporte der neuen Bundesländer in die Nachfolgestaaten der UdSSR 1995: 3,0 Mrd. DM. Exporte Westdeutschlands in die UdSSR 1990: 10,4 Mrd. DM; Exporte der alten Bundesländer in die Nachfolgestaaten der UdSSR 1995: 13,3 Mrd. DM.
42
Der Warenhandel der EU mit der GUS ist durch einen weit höheren Anteil an intersektoraler Arbeitsteilung gekennzeichnet als der Handel mit den Transformationsländern in Ostmitteleuropa, die mit der EU assoziiert sind. Er besteht weitgehend aus einem Austausch von Fertigwaren gegen Rohstoffe und ähnelt damit dem früher typischen Muster für den Handel zwischen Industrie- und Entwicklungsländern (vgl. Tabellen 2.2.1 und 2.2.2). Ein Viertel der EU-Exporte in die GUS besteht aus Maschinenbauprodukten. Wichtige Exportprodukte sind außerdem Nahrungs- und Genußmittel sowie Fahrzeuge. Während sich die Exportstruktur der EU im Handel mit den einzelnen GUS-Staaten weitgehend ähnelt, sind in der Importstruktur unterschiedliche Schwerpunkte auszumachen. Aus Rußland importiert die EU vorwiegend Produkte des Bergbaus25, der erdölverarbeitenden Industrie und der NE-Metallurgie. Bei den Importen aus der Ukraine dominieren neben Produkten der erdölverarbeitenden Industrie und des Bergbaus vor allem chemische Produkte sowie Eisen und Stahl. Kasachstans Lieferungen bestehen zu mehr als der Hälfte aus NE-Metallen, während die EU aus Weißrußland im hohen Maße industrielle Grundstoffe der Chemie, vor allem Düngemittel, sowie Holz und NE-Metalle importiert. Bekleidung und Nahrungsmittel spielen lediglich bei den Importen aus Weißrußland und der Ukraine eine Rolle. In der Lieferstruktur der GUS-Staaten sind Güter hoher Technologieintensität fast gar nicht und Güter mittlerer Technologieintensität nur relativ wenig vertreten. Da die Preiselastizität der EU-Nachfrage nach den Importgütern aus den GUS-Staaten größer ist als diejenige der GUS-Nachfrage nach den Exportgütern der EU, besteht bei einer Ausweitung des Handels für die GUS die Gefahr einer Verschlechterung der Terms of Trade. Die starke Konzentration der GUS-Lieferungen auf einzelne Güterarten machen darüber hinaus die Außenhandelserlöse besonders konjunkturanfällig. Zudem fuhren die hohen Außenhandelsüberschüsse Rußlands infolge der Rohstofflieferungen tendenziell zur Aufwertung des Rubels, so daß sich die preisliche Wettbewerbsfähigkeit des russischen verarbeitenden Gewerbes verschlechtert.
25
Aus Gründen des Datenschutzes zugunsten der wenigen beteiligten Unternehmen sind die russischen Lieferungen von Erdöl und Erdgas nach Deutschland in den hier verwendeten OECD-Statistiken zu niedrig ausgewiesen.
43
Tabelle 2.2.1 Warenstruktur der Exporte der EU (15) in die Länder der GUS 1993 (in vH) Russ.Fo- Weißruß- Ukraine derati on land
Kasachstan
übrige GUS
GUS
1 2
AGRICULT. MI Ν,QUARR
6,0 0,1
5,1 0,4
6,8 0,1
1,8 0,2
12,6 1,2
6,3 0,2
3
MANUFACT.
93,9
94,4
93,1
98,0
86,2
93,4
31 321 322 323 3233 324 331 3311 332 341 3411 342 351 3511 3512 35132 352 3522 353/4 355 356 361 362 369 371 372 381 3813 382 3821 3822 3823 3824 3825 38252 3829 383 3831 3832 3833 3839 384 3841 3842 3843 3845 3844/9 385 3851 390 3901
FOODBEVTOB TEXTILES CLOTHING LEATHER,LP LEATHPROD FOOTWEAR WOOD, UPROO WOOD FURNITURE PAPER,PAPR PULP,PAP PRINTING IND.CHEM. BASIC IND FERT,PEST SYNTHFIBR OTHER CHEM. PHARMA REFINERY RUBBERPROD PLASTICPRD POTTERY GLASS PROD O.NON-MET I RON,STEEL NON-FERR. METAL PROD STRUCTMET MACHINERY ENGINES AGRIC MACH METAL MACH SPEC.IND.M OFFICE,EDP EDP 0. MACHINE ELEC.MACH. EL.INDMACH COMM.EQUI Ρ EL.APPLIAN 0.ELECTRIC TRANSP.EQU. SHIPS RAILROAD MOTOR VEH. AIR CRAFT O.TRANSPEQ PREC.ENGIN PROF.EQUT 0.MANUFACT JEWELRY
20,5 2,4 2,2 0,2 0,1 3,1 0,4 0,3 1,4 0,8 0,4 0,4 3,3 1.1 0,7 0,0 5,1 2,0 0,5 0,3 0,4 0,1 0,2 0,5 2,4 0,5 3,5 1,8 24,0 0,2 1,3 3,4 10,3 2,1 1,3 6,7 7,1 0,9 4,3 0,5 1,4 11,2 2,0 2,3 6,6 0,3 ο,ο 2,9 2,4 0,5 0,1
13,2 3,3 2,3 0,2 0,1 1,5 0,7 0,7 0,8 0,2 0,0 2,0 5,0 2,0 1,6 0,0 9,1 5,8 0,5 0,3 0,3 0,1 0,2 0,4 1,6 1,2 1,9 0,6 28,4 ο,ο 1,0 2,9 15,9 1,1 0,7
4,3 5,0 1,6 0,4 0,1 1,3 0,3 0,2 1,5 0,9 0,5 0,7 6,4 2,4 2,7 ο,ο 7,1 4,1 2,4 0,4 0,6 0,2 0,1 0,4 1,9 0,6 3,2 1,3 29,5 1,1 2,1 5,3 10,6 1,9 1,3 8,4 8,3 1,4 4,0 0,4 2,5 11,7 1,8 0,1 9,7 0,1 0,0 2,5 2,1 1,9 1,3
4,3 0,6 1,1 ο,ο ο,ο 1,7 0,3 0,2 1,8 0,3 0,1 1,4 4,7 0,7 3,4 ο,ο 4,8 2,8 0,4 0,5 0,2 0,1 0,1 0,1 1,0 0,1 2,9 1,4 35,9 0,1 8,5 4,0 11,3 1,1 0,8 10,9 12,8 0,4 11,7 0,2 0,6 19,4 0,0 10,6 8,6 ο,ο 0,2 3.3 3,1 0,3 ο,ο
13,7 3,7 1,5 0,3 0,1 0,9 0,4 0,3 1,1 1,1 0,4 0,8 3,3 0,8 1,7 ο,ο 3,2 1,7 0,8 0,5 0,4 0,1 0,2 0,4 2,6 0,3 3,8 1,2 18,9 ο,ο 0,5 1,9 9,2 0,8 0,4 6,2 4,8 1,1 2,1 0,2 1,4 19,9 0,1 0,1 19,5 0,1 0,0 2,5 2,2 1,1 0,5
17,7 2,7 2,0 0,2 0,1 2,6 0,4 0,3 1,4 0,8 0,4 0,5 3,7 1,2 1,1 0,0 5,2 2,3 0,7 0,3 0,4 0,1 0,2 0,5 2,3 0,5 3,4 1,7 24,7 0,2 1,6 3,5 10,5 1,9 1,2 7,0 7,3 1,0 4,4 0,4 1,4 12,2 1,7 2,3 7,9 0,2 0,0 2,8 2,4 0,7 0,2
00
ALL PROD.
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
3801 999 000
MET.SCRAP OTH.GOODS TOTAL
0,0 2,9 102,9
0,0 3,4 103,5
0,0 9,7 109,7
0,0 1,8 101,8
0,0 1,7 101,7
0,0 3,4 103,4
Quel le: DIW-Außenhandelsdaten.
7,5
6,2 0,7 4,6 0,2 0,7 11,8 0,0 4,3 7,4 ο,ο ο,ο 2,7 2,3 0,6 0,1
Tabelle 2.2.2 Warenstruktur der Importe der EU (15) aus den Ländern der GUS 1993 (in vH) Russ.Föderation
Weißruß- Ukraine land
Kasachstan
übrige GUS
GUS
1 2
AGRICULT. MIΝ,QUARR
2,2 44,2
2,3 0,4
2,4 17,0
2,6 12,0
40,1 12,8
4,8 39,2
3
MANUFACT.
53,5
97,3
80,6
85,4
47,1
56,0
31 321 322 323 3233 324 331 3311 332 341 3411 342 351 3511 3512 35132 352 3522 353/4 355 356 361 362 369 371 372 381 3813 382 3821 3822 3823 3824 3825 38252 3829 383 3831 3832 3833 3839 384 3841 3842 3843 3845 3844/9 385 3851 390 3901
FOODBEVTOB TEXTILES CLOTHING LEATHER,LP LEATHPROD FOOTWEAR WOOD,WPROD WOOD FURNITURE PAPER,PAPR PULP,PAP PRINTING IND.CHEM. BASIC IND FERT,PEST SYNTHFIBR OTHER CHEM. PHARMA REFINERY RUBBERPROD PLASTICPRD POTTERY GLASS PROD O.NON-MET IRON,STEEL NON-FERR. METAL ΡROD STRUCTMET MACHINERY ENGINES AGRIC MACH METAL MACH SPEC.IND.M OFFICE,EDP EDP O.MACHINE ELEC.MACH. EL.INDMACH COMM.EQUI Ρ EL.APPLIAN 0.ELECTRIC TRANSP.EQU. SHIPS RAILROAD MOTOR VEH. AIR CRAFT O.TRANSPEQ PREC.ENGIN PROF.EQUT 0.MANUFACT JEWELRY
2,7 0,3 0,7 0,3 ο,ο 0,1 2,7 2,7 0,2 1,3 1,3 0,0 5,9 3,4 2,1 0,0 0,3 0,2 17,9 ο,ο ο,ο ο,ο 0,0 0,1 2,9 12,0 0,3 ο,ο 0,8 ο,ο 0,1 0,1 0,2 ο,ο 0,0 0,4 0,2 0,1 0,1 ο,ο 0,1 1,9 0,5 0,1 1,3 0,0 ο,ο 0,2 0,1 2,5 2,5
7,3 4,5 8,3 3,2 ο,ο 0,9 10,1 9,3 2,6 0,7 0,7 ο,ο 23,0 2,7 12,1 7,7 1/7 0,1 9,4 0,5 0,1 0,0 0,2 ο,ο 0,3 10,7 1,3 0,0 7,8 0,9 3,1 0,5 0,1 0,0 0,0 3,2 0,9 0,4 0,2 0,0 0,4 1,4 ο,ο ο,ο 1,2 ο,ο 0,1 0,2 0,1 1,9 1,5
7,5 1,1 6,3 1,2 0,0 0,9 0,6 0,6 0,5 0,4 0,3 0,0 14,4 4,9 9,3 0,0 0,9 0,2 25,6 0,1 0,0 0,0 0,1 0,4 10,9 5,2 0,6 0,1 1,2 0,0 0,1 0,2 0,2 0,0 0,0 0,7 1,2 0,9 0,1 0,0 0,2 0,9 0,0 0,5 0,3 0,0 0,1 0,3 0,2 0,4 0,1
1,8 0,5 0,0 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 9,0 6,6 1,7 0,0 0,0 0,0 3,7 0,4 0,0 0,0 0,0 ο,ο 12,4 57,0 ο,ο 0,0 0,3 ο,ο ο,ο 0,0 0,1 0,0 0,0 0,1 0,1 0,0 ο,ο 0,0 ο,ο 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,1 0,1 ο,ο 0,0
3,0 2,7 3,9 0,2 0,1 0,3 1,2 1,1 0,7 0,3 0,3 ο,ο 9,8 6,0 3,6 0,0 0,1 0,0 12,3 ο,ο 0,0 0,0 0,1 0,4 2,0 6,4 0,4 0,1 0,5 ο,ο ο,ο 0,1 0,1 0,0 ο,ο 0,3 0,8 0,2 0,2 0,0 0,4 0,4 0,1 ο,ο 0,3 ο,ο ο,ο 0,2 0,1 1,2 1,0
3,1 0,6 1,3 0,4 0,0 0,2 2,5 2,5 0,3 1,2 1,2 ο,ο 7,0 3,7 2,8 0,1 0,4 0,2 17,6 ο,ο ο,ο 0,0 0,0 0,1 3,4 11,9 0,3 0,1 0,9 ο,ο 0,1 0,1 0,2 ο,ο ο,ο 0,4 0,3 0,1 0,1 ο,ο 0,1 1,7 0,5 0,1 1,1 0,0 0,0 0,2 0,1 2,3 2,2
00
ALL PROD.
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
3801 999 000
MET.SCRAP OTH.GOODS TOTAL
2,1 7,8 109,9
3,2 0,7 103,8
0,6 1,2 101,8
0,9 0,3 101,3
3,5 1,9 105,4
2,1 6,8 108,9
Quel le: DIW-Außenhandelsdaten.
2.2.2
Wachstumsspielraum für den GUS-Handel der EU
Zur Beurteilung und zur Projektion der Handelsverflechtungen zwischen den EU-Ländern und den einzelnen GUS-Staaten benötigt man eine Vorstellung des "Normalmusters" von Handelsströmen zwischen Marktwirtschaften. Dazu bietet es sich an, auf das Gravitationsmodell zurückzugreifen, in dem die bilateralen Handelsströme in Abhängigkeit (i) vom Sozialprodukt des Lieferlandes und des Bestimmungslandes als Größen für die Angebots- und Nachfragestärke der Länder, (ii) vom ProKopf-Einkommen als Näherungsgröße für die Sach- und Humankapitalausstattung und (iii) von einer Reihe handelshemmender und handelsstimulierender Faktoren erklärt werden. Zu den handelshemmenden Faktoren im Warenhandel zählen vor allem Transportkosten, die von der Entfernung abhängen; handelsfördernde Faktoren können kulturelle Ähnlichkeiten, gemeinsame Sprache, geschichtliche Zusammengehörigkeit und regionale Präferenzzonen sein (vgl. Weise et al. 1997, Abschnitt 2.2.2). Auf der Basis der bilateralen Handelsströme zwischen 70 Ländern (22 OECD-Ländern und 48 Entwicklungsländern) wurden in drei Varianten Gleichungen zur Bestimmung typischer Muster für den Handel zwischen Marktwirtschaften ermittelt und für die Schätzung potentieller Handelsströme zwischen den EU-Ländern und Rußland, Weißrußland, der Ukraine sowie Kasachstan zugrunde gelegt: Variante I stützt sich auf den Handel der OECD-Länder untereinander. Sie wurde in anderen Studien am häufigsten für solche Schätzungen verwendet, hat aber den Nachteil, daß das BIPNiveau in den GUS-Staaten weit unterhalb der Bandbreite in den OECD-Ländern liegt. Variante II bezieht auch den Handel mit Entwicklungsländern ein und berücksichtigt damit auch erheblich niedrigere Einkommensniveaus. Variante III stützt sich auf die Handelsströme der einzelnen EU-Länder und erfaßt somit länderspezifische Charakteristika. Die Basis der Untersuchung ist allerdings viel schmaler als in den beiden anderen Varianten. Die entscheidenden Variablen für die Schätzung des potentiellen Handels zwischen den EU-Ländern und den Ländern der GUS sind die Höhe des Sozialprodukts und die Entfernung. Die Angaben über das Sozialprodukt in den GUS-Staaten sind nach wie vor mit großer Unsicherheit behaftet. So liegen die Ergebnisse des DIW auf der Grundlage nationaler Statistiken erheblich unter den Angaben der Weltbank, die von ihr selbst als vorläufig angesehen werden (vgl. Tabelle 2.2.3). Verwendet man zur Umrechnung in eine einheitliche Währung Kaufkraftparitäten anstelle von Wechselkursen, erhält man erheblich höhere Werte. Nach den Angaben der Weltbank für 1994 auf der Basis von Wechselkursen würden die vier ausgewählten GUS-Länder das Niveau von Ländern mit mittlerem Einkommen erreichen: Rußland das Niveau der Türkei oder von Venezuela, Weißrußland und die Ukraine das Niveau von Tunesien, Peru oder der Slowakei, Kasachstan das Niveau von Marokko oder Guatemala. Nach
46
47
488
350
Ukraine
Kasachstan
1 680
1 820
2 930
2 510
4 152
4 385
7 114
5 739
1 900
2,5 707
2,4 444
2,4 474
2,3
1 160
1 910
2 160
2 650
2 629
2 954
4 993
4 580
2,3
1,5
2,3
1,7
16,8
51,9
10,4
148,3
KKP-$/
DIW.- 2) Weltbank. Quellen: Berechnungen und Schätzungen des DIW nach Angaben in nationalen Statistiken; Weltbank, Weltentwicklungsbericht 1994 und 1996.
588
Weißrußland
n
577
BSP/Kopf US-$2)
Pro-Kopf-Einkommen 1994
BSP/Kopf BSP/Kopf KKP-$/ BIP/Kopf BSP/Kopf in US-$2) in KKP-$2) US-$2> in US-$]) in US-$2) in KKP-$2)
Pro-Kopf-Einkommen 1992
Bevölkerung und Pro-Kopf-Einkommen in ausgewählten Ländern der GUS
BIP/Kopf in US-$n
Rußland
Tabelle 2.2.3
in Mill
ning 1994
Bevölke-
den Berechnungen des DIW wären die GUS-Länder dagegen erheblich niedriger einzustufen: Rußland etwa wie Tunesien, Peru oder die Slowakei und die anderen drei GUS-Staaten nur wie Länder mit niedrigem Einkommen (Weißrußland und Ukraine etwa wie Mauretanien oder Pakistan, Kasachstan wie Ägypten). Die Weltbankdaten zu Kaufkraftparitäten liegen im Durchschnitt der vier GUS-Länder drei- bis viermal so hoch wie die Ergebnisse des DIW zu Wechselkursen. Angesichts dieser Spannbreiten wurden für die Schätzung des Handelspotentials unterschiedliche Werte für die Höhe des Sozialprodukts in den GUS-Ländern zugrunde gelegt, einmal die Werte des DIW für 1994 und zum anderen dreimal so hohe Werte. Während die erste Rechnung eine untere Grenze für das Handelspotential ergibt, stellt die zweite Rechnung eine Obergrenze dar. Die Ergebnisse für den Handel der EU (15) und der Bundesrepublik Deutschland sind in den Tabellen 2.2.4 und 2.2.5 zusammengestellt, die detaillierten Ergebnisse nach einzelnen EU-Ländern können bei Bedarf zur Verfügung gestellt werden. Legt man für das Einkommensniveau in den einzelnen GUS-Staaten die BIP-Angaben des DIW in US-$ für 1994 zugrunde (Tabelle 2.2.4), dann errechnet sich aus den Schätzgleichungen für die Exporte der EU (15) nach Rußland ein jährliches Potential zwischen 18 und 25 Mrd. US-$ und für die Importe ein Potential von 13 bis 30 Mrd. US-$. Die Maximalwerte für den Handel mit der Ukraine (Exporte: 4,5 Mrd. US-$; Importe: 2,4 Mrd. US-$), mit Weißrußland (1,3; 0,7) und Kasachstan (1,6; 1,0) liegen weit unterhalb derjenigen von Rußland. Die tatsächlichen Exporte lagen 1994 zum Teil deutlich unterhalb dieser Spanne, d.h. für die EU insgesamt errechnen sich noch weitere Absatzchancen in diesem Raum. Dagegen haben die Importe der EU aus den GUS-Staaten die potentielle Größe in vielen Fällen bereits 1994 überschritten. Lediglich für die weißrussischen und die ukrainischen Lieferungen deuten alle Schätzungen auf ein höheres Potential hin. Deutliche Unterschiede ergeben sich allerdings für die einzelnen EU-Länder. Deutschland, Griechenland und die Niederlande sind diejenigen Länder innerhalb der EU, die ihr potentielles Handelsvolumen mit den einzelnen GUS-Staaten bereits 1994 überschritten hatten. Ein weiteres Exportpotential in der GUS errechnet sich dagegen u.a. für Frankreich, Großbritannien, Schweden und Spanien. Nach Maßgabe des Gravitationsmodells ist auch in Zukunft von der dominierenden Stellung Deutschlands als Handelspartner der GUS innerhalb der EU auszugehen. Danach würde etwa ein Drittel aller EU-Exporte in die GUS den Stempel "made in Germany" tragen. Legt man in Anlehnung an die Weltbankdaten zu Kaufkraftparitäten ein dreimal höheres BSP-Niveau in den GUS-Staaten zugrunde (Tabelle 2.2.5), errechnet sich ein drei- bis viermal so hohes Handelspotential. Das maximale Exportvolumen der EU nach Rußland könnte auf 62 Mrd. US-$ ansteigen. Aggregiert man die Potentiale für den Export nach Rußland, Weißrußland (3,2 Mrd. US-$), in die Ukraine (10,2 Mrd. US-$) und nach Kasachstan (3,7 Mrd. US-$), dann könnten diese Länder als Absatzgebiet der EU denjenigen Stellenwert einnehmen, den gegenwärtig Japan inne hat (1995: 70,4 Mrd. US-$). Der deutsche Export nach Rußland könnte nach den Modellrechnungen von gegenwärtig
48
Tabelle 2.2.4 Potentieller Handel der EU-Länder und der Bundesrepublik Deutschland mit ausgewählten Ländern der GUS bei einem BSP-Niveau von 1994
I
Exporte Varianten II
III
I
Importe Varianten II
III
- in Mrd. US-$ Handel der EU(15) Rußland Weißrußland Ukraine Kasachstan
24,5 1.4 4,5 1.6
22,0 1.0 3.1 0.8
18,0 0.9 2.6 1.1
13,0 0,6 1.6 0.5
29,9 0,6 2.4 0.3
17,5 0.7 2.2 1,0
5.9 0.4 1.1 0.4
6.2 0.3 0,9 0,2
5.4 0.2 0.7 0,3
3,0 0.1 0.4 0,1
9.9 0.2 0,8 0.1
4,7 0.2 0.7 0,4
Handel der BR Deutschland Rußland Weißrußland Ukraine Kasachstan
1) - in Relation zu den Handelsströmen von 1994 -
Handel der EU(15) Rußland Weißrußland Ukraine Kasachstan
1.5 1.9 2.1 1.8
1,3 1.4 1.5 0,9
1.1 1.2 1.2 1.2
0,5 1.1 1.0 1.3
1,2 1,1 1.4 0,9
0,7 1.3 1.4 2,6
0,9 0.8 1.0 0,8
0,9 0.7 0.8 0.4
0,8 0.5 0,6 0.5
0.4 0,4 1.2 1.3
1.2 0,7 2.6 1.3
0,6 0,7 2,1 4.3
Handel der BR Deutschland Rußland Weißrußland Ukraine Kasachstan
1) Geschätzte Exporte bzw. Importe bezogen auf die tatsächlichen Werte im Jahr 1994. Quelle: Schätzungen des DIW; zur Methode vgl. Text.
49
Tabelle 2.2.5 Potentieller Handel der EU-Länder und der Bundesrepublik Deutschland mit ausgewählten Ländern der GUS bei einem dreifachen BSP-Niveau von 1994
I
Exporte Varianten II
III
I
Importe Varianten II
III
- in Mrd. US-$ Handel der EU(15) Rußland Weißrußland Ukraine Kasachstan
56,3 3,2 10,2 3,7
61,8 2,9 8,7 2,2
48,3 2,4 6,9 2,8
39,6 1,7 4,8 1,5
107,5 2,1 8,4 1,2
52,5 1,9 6,0 2,7
13,6 0,8 2,6 0,9
17,4 0,9 2,6 0,6
15,4 0,6 1,9 0,7
9,0 0,4 1.2 0,3
35,6 0,7 2,9 0,4
12,1 0,5 1,7 0,9
Handel der BR Deutschland Rußland Weißrußland Ukraine Kasachstan
1) - in Relation zu den Handelsströmen von 1994 -
Handel der EU(15) Rußland Weißrußland Ukraine Kasachstan
3,4 4,3 4,8 4,2
3,7 3,9 4,1 2,5
2,9 3,2 3,3 3,2
1,6 3,2 2,9 3,8
4,3 4,0 5,2 3,1
2,1 3,5 3,7 6,9
2,0 1,8 2,4 1,8
2,6 1,9 2,4 1,2
2,3 1,3 1,8 1,4
1,1 1,4 3,7 4,1
4,4 2,4 9,2 4,6
1,5 1.8 5,5
Handel der BR Deutschland Rußland Weißrußland Ukraine Kasachstan
1) Geschätzte Exporte bzw. Importe bezogen auf die tatsächlichen Werte im Jahr 1994. Quelle: Schätzungen des DIW; zur Methode vgl. Text.
50
11,1
7.2 Mrd. US-$ (Stand 1995) auf bis zu 17 Mrd. US-$ zunehmen und damit das japanische Niveau von 1995 bei weitem übertreffen (12 Mrd. US-$). Mit einem Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens in den GUS-Staaten würde sich auch der Bezug der EU aus diesen Ländern erheblich intensivieren. Voraussetzung dafür ist allerdings auch eine erhebliche Diversifizierung des Angebots. 2.2.3
Fazit
Zusammenfassend läßt sich als Ergebnis der Außenhandelsanalyse festhalten, daß noch ein erhebliches Potential für eine weitere Intensivierung des EU-Handels mit den GUSStaaten unter der Bedingung besteht, daß sich die politische Situation in diesen Ländern stabilisiert, der Transformationsprozeß weitergeht und sich in Wachstumserfolgen niederschlägt, bei einer niedrigen Schätzung für das gegenwärtige BIP-Niveau in den Ländern der GUS das Handelspotential Deutschlands bereits ausgeschöpft ist, während sich für Länder wie Frankreich, Großbritannien, Spanien und Schweden ein Nachholbedarf bei den Exporten in diese Region errechnet, bei einer höheren Schätzung für das BIP-Niveau in der GUS auch für Deutschland noch ein erhebliches Handelspotential besteht, Rußland, als größter Handelspartner der EU in den GUS-Staaten, auch in Zukunft hohe Handelsbilanzüberschüsse gegenüber der EU erwirtschaften kann mit der Gefahr einer weiteren realen Aufwertung des Rubels und entsprechender Verschlechterung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit des russischen verarbeitenden Gewerbes.
2.3
Entwicklung der Warenstruktur im Ost-West-Handel
2.3.1
Determinanten der sektoralen Außenhandelsstruktur
Um die Chancen, aber auch den zu erwartenden Anpassungsdruck aufgrund der Öffnung der GUSLänder abschätzen zu können, sind neben der Entwicklung der absoluten Außenhandelssalden auch die zu erwartenden Veränderungen der komparativen Vorteile miteinzubeziehen. Während es in der Außenhandelstheorie unstrittig ist, daß sich die Struktur der Außenhandelsströme an den komparativen Vorteilen der am Außenhandel beteiligten Länder orientiert, ist es weitaus weniger klar, was die komparativen Vorteile determiniert. Das ricardianische Außenhandelsmodell führt die komparativen Vorteile auf Unterschiede in der Arbeitsproduktivität zurück. Letztere wurden von den Klassikern mit internationalen Differenzen in den klimatischen Bedingungen, dem Ausbildungsstand der Arbeitskräfte und dem technologischen Niveau erklärt. Das neoklassische Außenhandelsmodell abstrahiert von solchen Unterschieden und erklärt das Zustandekommen der komparativen Vorteile durch international divergierende Ausstattung mit Produktionsfaktoren und Intensitäten des Faktorein-
51
satzes. Im neoklassischen Modell hat ein Land komparative Vorteile bei denjenigen Gütern, bei deren Produktion der reichlich vorhandene Produktionsfaktor intensiv eingesetzt wird. Es wird dieses Gut im Regelfall exportieren. Durch den Handel kommt es im Modell zu einem Ausgleich der Faktorpreise, solange sich die Faktorausstattung zwischen den Ländern nicht zu sehr unterscheidet und keine Faktorintensitätsumkehr stattfindet. Empirisch läßt sich die Angleichung der Faktorpreise allerdings nicht oder nur in schwachem Ausmaß beobachten, was vor allem - wenn auch nicht ausschließlich - mit Technologieunterschieden begründet wird. Auch ist die empirische Evidenz bezüglich des neoklassischen Modells zur Struktur der Handelsströme nicht vollständig überzeugend. Dafür lassen sich neben Unterschieden in der Technologie und der Faktorintensitätsumkehr u.a. die Vernachlässigung von Skalenerträgen, Produktdifferenzierung, FuE-Aufwendungen und die unterschiedliche Verfügbarkeit von natürlichen Ressourcen anführen. Die OECD verwendet nicht zuletzt deswegen ein Klassifikationsschema, das die Güter entsprechend derjenigen Faktoren in eine Gruppe einteilt, die maßgeblich für die Wettbewerbsfähigkeit einer Branche verantwortlich sind. Dieses Klassifikationsschema berücksichtigt, daß in den Branchen, in denen vorwiegend standardisierte und leicht imitierbare Güter hergestellt werden, die Faktorkosten einen starken Einfluß auf die sektorale Wettbewerbsfähigkeit haben. Es berücksichtigt aber auch die besondere Situation derjenigen Branchen, in denen FuE bzw. die Fähigkeit zu horizontaler, vertikaler und technologischer Produktdifferenzierung Hauptfaktoren der sektoralen Wettbewerbsfähigkeit sind. Fünf Gruppen von Branchen werden für das verarbeitende Gewerbe unterschieden (OECD 1994, S. 94): 1.
Ressourcenintensive Branchen: Die Verfügbarkeit von natürlichen Ressourcen ist der Hauptwettbewerbsfaktor in diesen Branchen. Beispiele hierfür sind Nahrungsmittel, Getränke, Tabak, Holz, Erdölverarbeitung und nicht-eisenhaltige Metalle.
2.
Arbeitsintensive
Branchen 26 : Hauptwettbewerbsfaktor bei diesen Gütern sind die Arbeits-
kosten. Die Unternehmen führen kaum Forschung und Entwicklung durch. Innovationen sind überwiegend Prozeßinnovationen in Form von neuen Kapitalausstattungen oder Zwischengütern. Die Aneigenbarkeit, also der Eigentumscharakter des Wissens, ist gering. Typische Beispiele für diesen Bereich sind Textilien, Bekleidung, Lederwaren oder verarbeitete Metallprodukte. 3.
Skalenintensive Branchen: Die Ausnutzung von Skalenvorteilen bedingt maßgeblich die Wettbewerbsfähigkeit dieses Sektors. Eigene Forschung und Entwicklung im Bereich der Produktund Prozeßinnovationen haben ebenfalls eine relativ große Bedeutung. Typische Beispiele für diesen Bereich sind der Kraftfahrzeugbau, Druck- und Papiererzeugnisse und Teile der chemischen Industrie.
26
52
Dieser Sektor wird manchmal auch "supplier dominated" genannt, vgl. Dosi et al. (1988), S. 231.
4.
Branchen mit spezialisierten
Zulieferern:
Hauptwettbewerbsfaktor ist die Fähigkeit zur
Produktdifferenzierung, also maßgeschneiderte Produkte für verschiedene Kundenwünsche herzustellen. Der Output dieser Branchen ist durch ein hohes Maß an vertikaler Produktdifferenzierung und hohe Qualität gekennzeichnet, in der die Fähigkeit zur Implementation technischer Innovationen eine entscheidende Rolle spielt. Typisch für diese Gruppe sind der Maschinenbau und die Halbleiterherstellung. 5.
Forschungsintensive
Branchen: Der dominierende Wettbewerbsfaktor ist hier die schnelle
Anwendung des wissenschaftlichen Fortschritts. Technische Neuerungen stammen aus eigener Forschung und Entwicklung oder aus staatlichen Forschungseinrichtungen. Innovationen resultieren häufig aus der Umsetzung von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Typische Beispiele in diesem Bereich sind Präzisionsinstrumente, Teile der chemischen Industrie, Pharmazeutika oder Luftfahrzeuge. Um zu einer Einschätzung der künftigen komparativen Vorteile der GUS-Länder gegenüber der EU zu kommen, werden als erstes die komparativen Vorteile der UdSSR gegenüber dem Westen vor Beginn der Transformation dargestellt27. Als nächstes wird versucht abzuschätzen, wie sich die Faktoren, die die komparativen Vorteile determinieren, im Laufe des Transformationsprozesses verändern. Dabei sind zwei Ebenen zu beachten. Als erstes muß abgeschätzt werden, welche autonomen Veränderungen sich in den GUS-Ländern bei den Hauptwettbewerbsfaktoren der einzelnen Gütergruppen durch den Transformationsprozeß und die Weltmarktintegration ergeben. Diese Veränderungen müssen relativ zu den entsprechenden Änderungen derselben Faktoren in der EU betrachtet werden, um zu einer Aussage über die Veränderung der komparativen Vorteile gegenüber der EU zu kommen. Als zweites sind die induzierten
Änderungen der komparativen Vorteile in den anderen
Gütergruppen abzuschätzen. Die Mechanik in der Analyse komparativer Vorteile bringt es mit sich, daß bei einer autonomen Erhöhung der komparativen Vorteile in einer Gütergruppe eine Verringerungen der komparativen Vorteile (bzw. Erhöhung der komparativen Nachteile) in anderen Gütergruppen resultiert. Generell ist zu beachten, daß die Unsicherheit in solchen Abschätzungen um so höher ist, je weniger der Transformationsverlauf in den einzelnen Ländern selbst zuverlässig einzuschätzen ist. Daher sind die Aussagen für die GUS-Länder mit entsprechender Vorsicht zu genießen, um so mehr als sich nicht alle Länder in der selben Phase des Transformationsprozesses befinden.
27
Hierbei ist zu beachten, daß es sich bei den durch Außenhandelsdaten enthüllten komparativen Vorteilen nicht notwendigerweise um komparative Kostenvorteile handeln muß. Allerdings wäre es auch unplausibel anzunehmen, daß die enthüllten komparativen Vorteile in starkem Widerspruch zu den komparativen Kostenvorteilen stehen (vgl. Neven/Röller 1990, S. 101 f.).
53
2.3.2
Komparative Vorteile der UdSSR vor Beginn der Transformation 28
Im Unterschied zu den meisten anderen RGW-Staaten bestanden die Exporte der UdSSR nur zu circa der Hälfte aus Waren des verarbeitenden Gewerbes, während landwirtschaftliche und Bergbauerzeugnisse die andere Hälfte ausmachten. Vor Beginn der Transformation verfügte die UdSSR - bezogen auf den gesamten Warenhandel - über komparative Vorteile bei Bergbauerzeugnissen und komparative Nachteile bei Gütern der Landwirtschaft und des verarbeitenden Gewerbes (vgl. Tabelle 2.3.1). Innerhalb des verarbeitenden Gewerbes konnte die UdSSR nur in den ressourcenintensiven Branchen komparative Vorteile erzielen (vgl. Tabelle 2.3.2). Diesen standen teilweise erhebliche komparative Nachteile insbesondere in den forschungsintensiven Branchen und den Branchen mit spezialisierten Zulieferern gegenüber. Tabelle 2.3.1 Komparative Vorteile (RCA-Werte) der UdSSR bzw. GUS im Handel mit der EU (15) 1989 bis 1993 1989
1990
1991
1992
1993
Landwirtschaft
-0,32
-0,49
-0,18
-0,76
-0,30
Bergbau, mineralische Rohstoffe
4,70
5,69 -0,54
6,48
4,92
5,13
-0,55
-0,56
-0,46
Verarbeitendes Gewerbe
-0,54
Quelle: DIW-Außenhandelsdaten.
2.3.3
Transformationsbedingte Änderungen der komparativen Vorteile
Der tiefgreifende Strukturwandel in den GUS-Ländern durch die Transformation des Wirtschaftssystems wird auch Änderungen der komparativen Vorteile verursachen. Durch das planwirtschaftliche System kam es zu Preisverzerrungen, wodurch die Preise nicht die relativen Knappheiten und damit die Opportunitätskosten der Produktion widerspiegelten. Außerdem ändert sich die Faktorausstattung durch den Strukturwandel, da z.B. die systemspezifischen Teile des Humankapitals durch den Transformationsprozeß entwertet werden. Des weiteren besteht nun die Möglichkeit zum Kauf von Technologie auf den Weltmärkten, womit die Unternehmen nicht mehr wie vor der Transformation fast ausschließlich auf frühere RGW-Quellen angewiesen sind. Der staatliche Einfluß auf Produktion und Außenhandel geht mehr und mehr zurück, so daß sich die Außenhandelsströme stärker an den marktwirtschaftlichen Hauptfaktoren der Wettbewerbsfähigkeit orientieren werden. Bei der nachfolgenden Abschätzung der Veränderung der komparativen Vorteile der ostmitteleuropäischen Staaten im Handel mit marktwirtschaftlich organisierten Ländern werden zunächst die autonomen Veränderungen bei
28
Die folgenden Ausführungen basieren zum Teil auf Trabold/Berke (1996). Zur Messung komparativer Vorteile mittels RCA-Werte vgl. Abschnitt 2.3.4.
54
den Hauptfaktoren der Wettbewerbsfähigkeit in den Transformationsländern im Vergleich zur EU betrachtet. Da die RGW-Preise vieler Inputs im Vergleich zu den Weltmarktpreisen stark verzerrt waren, entstanden für bestimmte Branchen kostenvorteile, die nicht den relativen Knappheiten in den GUS-Ländem entsprachen. Auf diese Weise kam es zu systemspezifischen, "künstlichen" komparativen Vorteilen29, die sich auch in der Handelsstruktur mit den westlichen Industrieländern widerspiegelten. Die Einführung von Marktpreisen hat demzufolge direkte Auswirkungen auf die relative Kostenstruktur der Unternehmen und damit auf die komparativen Kostenvorteile der GUS-Länder. Eine eindeutige Verzerrung liegt im Fall der Spezialisierung auf ressourcenintensive Güter vor. Diese Spezialisierung wurde durch absichtlich niedrig gehaltene Preise fur Lebensmittel, Erdöl und Erdgas verursacht. Zu den neuen Preisrelationen 30 sind die ressourcenintensiven Industrien der GUS-Länder international nicht mehr so wettbewerbsfähig wie bisher. Somit ist zu erwarten, daß sich die komparativen Vorteile der GUS-Staaten in dieser Güterkategorie gegenüber den marktwirtschaftlich organisierten Ländern verringern. Auch in den skalenintensiven Branchen dürfte das Ausmaß der komparativen Nachteile zu Beginn der Transformation zum Teil planwirtschaftlich bedingt gewesen sein. Nach der marxistischen Arbeitswertlehre steht dem Zinssatz kein Arbeitswert entgegen. Ein Ansatz von Zinsen als Ausdruck für Kapitalkosten in der Planung hätte also der politischen Grundauffassung widersprochen, weshalb sehr niedrige Zinsen angesetzt wurden. Wegen der Unterbewertung des Kapitals kam es zu einer starken Nachfrage nach Kapital, die durch einen anderen Allokationsmechanismus reduziert werden mußte (Murreil 1990, S. 62 f.). Dieser Mechanismus bestand in der Zuteilung von Investitionsmitteln (OECD 1992, S. 89). Im Zuge des nachlassenden Wachstums verringerten sich auch die Investitionen, was zu der Beibehaltung alter Produktionsanlagen beitrug. So war der bestehende Kapitalstock zu Beginn der Transformation stark veraltet. Insgesamt kamen kapitalintensive Industrien über einen langen Zeitraum in den Genuß proportional höherer Zinssubventionen als die übrigen Industrien. Die nur leichten komparativen Nachteile bei kapitalintensiven Gütern waren also bis zu einem gewissen Grad künstlich niedrig gehalten und dürften sich im Verlauf der Transformation verstärken. Denn durch die Einfuhrung von Marktpreisen für den Faktor Kapital werden die Inputs fur die kapitalintensiven Industrien überproportional verteuert. Dies gilt allerdings nur für Ersatz- und Erweite-
29
Das Prinzip der komparativen Vorteile beinhaltet, daß durch den monetären Übersetzungsmechanismus ein direkter Zusammenhang zwischen relativen Kostendifferenzen und absoluten Preisvorteilen der handelnden Länder besteht. Aus diesem Grund wurde der Begriff künstliche komparative Vorteile geschaffen: Komparative Vorteile in dem Sinne, daß absolute Preisvorteile gegenüber in Marktwirtschaften operierenden Unternehmen bestanden, "künstlich", da sie auf verzerrten Kostenstrukturen beruhten. 30
Durch die Einführung der Weltmarktpreise für Energie im Januar 1990 kam es zu Preiserhöhungen, deren Ausmaß die Preiserhöhungen im Laufe der ersten und zweiten Ölkrise überstieg, vgl. OECD (1992), S. 89.
55
rungsinvestitionen. Für den vorhandenen Kapitalstock bedeutet dies lediglich eine Erhöhung der Kosten in einer alternativen Verwendung. Einen großer Teil der investierten Anlagen und Maschinen ist aber industriespezifisch oder veraltet, d.h. es gibt keine alternative Verwendung. Damit erhält der größte Teil des aus planwirtschaftlichen Zeiten stammenden Kapitalstocks "sunk cost "-Charakter. Die Erhöhung der Kapitalkosten wird die Wettbewerbsposition der skalenintensiven Branchen somit nur relativ langsam verschlechtern. Durch den Transformationsprozeß nur wenig ändern dürften sich die Preisrelationen bei arbeitsintensiven Gütern, da sich der in einheitliche Währung umgerechnete nominale Lohnsatz in den GUSLändern im Vergleich zu den Löhnen in der EU - zumindest in den nächsten Jahren - nur wenig ändern dürfte. Wie sich die Preise der arbeitsintensiven Güter entwickeln werden, ist aber auch stark davon abhängig, welche Produktivitätsfortschritte durch den Technologietransfer und eigene Prozeßinnovationen erzielt werden. Die GUS-Länder haben hier den Vorteil aller aufholenden Länder, daß sie auf die beste am Weltmarkt verfügbare Prozeßtechnologie zurückgreifen und damit Produktivitätsfortschritte erzielen können, die weit über dem originären Produktivitätsfortschritt in den westlichen Industrieländern liegen. Hinzu kommt, daß die absolute Kostenentlastung durch arbeitssparenden technischen Fortschritt in den arbeitsintensiven Branchen am höchsten ist. Insgesamt könnte sich damit eine Verringerung der Preise arbeitsintensiver Güter im Vergleich zur EU ergeben. Ebenfalls nicht leicht zu beurteilen ist die durch den Transformationsprozeß bewirkte Veränderung der komparativen Vorteile in den forschungsintensiven Branchen und Branchen mit spezialisierten Zulieferern. Diese wird im wesentlichen von den in einer engen Komplementaritätsbeziehung stehenden Faktoren Technologieanwendung, Innovationsaufkommen und Humankapital beeinflußt. Die Entwicklung der technologischen Kompetenz ist zum einen abhängig von den ausländischen Direktinvestitionen, die momentan sowohl in der Höhe als auch in der sektoralen Struktur hinter den Erwartungen der GUS-Länder zurückbleiben. Zum anderen ist sie davon abhängig, inwieweit es gelingt, die eigenen Forschungs- und Entwicklungskapazitäten, die aufgrund des fehlenden nationalen Innovationssystems, bestehender Ineffizienzen und mangelnder Verzahnung mit der Industrie momentan brachliegen, zur Schaffung von komparativen Vorteilen bei forschungsintensiven Gütern einzusetzen. Hinzu kommt, daß die Entwicklung beim Faktor Technologie/Innovation aber auch von dem eingeschlagenen Aufhol weg der osteuropäischen Länder abhängig ist (Berke/Trabold 1995) und daher insgesamt nicht leicht abzuschätzen ist. Somit ergibt sich bei den autonomen Veränderungen in den einzelnen Güterkategorien aus Sicht der GUS-Länder gegenüber Westeuropa in zwei von fünf Fällen ein eindeutiges Bild: Die komparativen Vorteile in den ressourcenintensiven Branchen werden sich verringern. Da die Entzerrung der Inputpreise bereits zu Beginn der Transformation wirksam wurde, sind in den ressourcenintensiven Branchen die am ehesten sichtbaren Veränderungen zu erwarten. Die autonomen Veränderungen in den arbeitsintensiven Branchen deuten auf eine leichte Verringerung der komparativen Nachteile hin. In den übrigen Branchen ist die Situation theoretisch nicht eindeutig zu klären.
56
Hinsichtlich der induzierten Veränderung der komparativen Vorteile ist eine Komplementarität zwischen der Entwicklung bei den arbeitsintensiven Branchen einerseits und den ressourcenintensiven Branchen andererseits festzustellen. Die autonome Verringerung der komparativen Vorteile in den ressourcenintensiven Branchen induziert eine Verringerung der komparativen Nachteile in den arbeitsintensiven Branchen und umgekehrt - wenn sich auch die Stärke der Veränderungen nicht entsprechen muß. Damit sind die autonomen Veränderungen der komparativen Vorteile in den ressourcenintensiven Branchen einerseits und den arbeitsintensiven Branchen andererseits jeweils komplementär zueinander. Allerdings ist damit auch seitens der induzierten Veränderungen der komparativen Vorteile keine Aussage hinsichtlich der übrigen Branchen möglich. 2.3.4
Komparative Vorteile der UdSSR (bzw. GUS) von 1989 bis 1993
Das Hauptproblem einer Überprüfung der durch die Transformation bedingten Veränderungen des Spezialisierungsmusters ist, daß die tatsächlichen komparativen Vorteile nicht bekannt und ermittelbar sind. Daher bedient man sich häufig der Revealed Comparative Advantage (RCA) Technik, mit deren Hilfe aus den Außenhandelsströmen RCA-Werte als Indikator für die tatsächlichen komparativen Vorteile berechnet werden. Alle in diesem Abschnitt ausgewiesenen RCA-Werte sind nach folgender Formel berechnet:
wobei Xi
Exportwert der Gütergruppe i,
m
Importwert der Gütergruppe i,
i
X M
Gesamtexporte des Landes, Gesamtimporte des Landes.
Positive RCA-Werte deuten auf komparative Vorteile, negative RCA-Werte auf komparative Nachteile hin. Je größer (kleiner) die RCA-Werte, desto größer die komparativen Vorteile (Nachteile). Unterschiede zwischen den tatsächlichen und den offengelegten komparativen Vorteilen liegen hauptsächlich darin, daß erstere allein durch die Produktionskosten determiniert sind. In den Außenhandelsströmen schlagen sich jedoch auch handelspolitische Maßnahmen und Nachfrageunterschiede nieder. Dennoch sind RCA-Werte insgesamt und vor allem dann ein relativ guter Indikator für die tatsächlichen komparativen Vorteile, wenn ein hohes Aggregationsniveau auf Länder- und Warenebene gewählt wird. Tabelle 2.3.2 zeigt die Entwicklung der komparativen Vorteile der UdSSR (GUS) im Handel mit der EU (15) für die fünf großen Branchengruppen des verarbeitenden Gewerbes. Auf diesem hochaggregierten Niveau bestätigen sich die Aussagen hinsichtlich der Veränderung der komparativen
57
Vorteile im Transformationsprozeß. Die RCA-Werte der UdSSR (GUS) sind in den ressourcenintensiven Branchen gegenüber der EU (15) von 1989 bis 1993 kontinuierlich von 1,60 auf 0,98 zurückgegangen. In den skalenintensiven Branchen haben sie sich entgegen den Erwartungen leicht von -0,4 auf 0,03 erhöht31. Die starken komparativen Nachteile der UdSSR (GUS) gegenüber der EU (15) in den forschungsintensiven Branchen und den Branchen mit spezialisierten Zulieferern haben sich zwischen 1989 und 1993 nur wenig verändert. Die RCA-Werte in den forschungsintensiven Branchen lagen 1989 und 1993 bei -2,40, in den Branchen mit spezialisierten Zulieferern sanken sie von -2,31 auf -2,71. In den arbeitsintensiven Branchen haben sie sich im gleichen Zeitraum von -0,67 auf -0,27 erhöht. Tabelle 2.3.2 Komparative Vorteile (RCA-Werte) der UdSSR bzw. GUS gegenüber der EU (15) im Handel mit Waren des verarbeitenden Gewerbes, 1989 bis 1993 1989
1990
1991
1992
1993
1,60
1,51
1,47
1,08
0,98
Arbeitsintensive Branchen
-0,67
-0,78
-0,50
-0,55
-0,27
Skalenintensive Branchen
-0,40
-0,11
-0,19
-0,01
0,03
Branchen mit spezialisierten Zulieferern
-2,31
-2,75
-2,78
-2,59
-2,71
Forschungsintensive Branchen
-2,40
-2,88
-2,79
-2,30
-2,39
Verarbeitendes Gewerbe insgesamt
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
Ressourcenintensive Branchen
Quelle: DIW-Außenhandelsdaten.
2.3.5
Komparative Vorteile Rußlands, Weißrußlands, der Ukraine, Kasachstans und der übrigen GUS ab 1993
Von wenigen Ausnahmen abgesehen war das Spezialisierungsmuster der GUS-Länder gegenüber der EU (15) 1993 relativ einheitlich (vgl. Tabelle 2.3.3). Rußland, Weißrußland, die Ukraine, Kasachstan sowie die übrigen GUS-Staaten hatten komparative Vorteile in den ressourcenintensiven Branchen und hohe komparative Nachteile in forschungsintensiven Branchen und Branchen mit spezialisierten Zulieferer, wobei das Spezialisierungsmuster Kasachstans am stärksten streute. Weißrußland sowie die übrige GUS hatten leichte komparative Vorteile bei arbeitsintensiven Gütern, während die hohen komparativen Nachteile Kasachstans Ausdruck einer vergleichsweise einseitigen Spezialisierung sind. In den skalenintensiven Branchen weisen Rußland, Weißrußland und die Ukraine komparative Vorteile auf. Dort liegt Kasachstan zusammen mit der übrigen GUS im leicht negativen Bereich. 31
Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, daß die induzierten Veränderungen der komparativen Vorteile in den skalenintensiven Branchen wirksam werden, da hier der Abstand zur auf dem Weltmarkt geforderten Qualität geringer ist als bei differenzierten Gütern.
58
Tabelle 2.3.3 Komparative Vorteile (RCA-Werte) der GUS-Länder gegenüber der EU (15), 1993 Ressourcenintensive Branchen 0,93 Russische Republik 0,44 Weißrußland 1,54 Ukraine 2,36 Kasachstan 0,87 Übrige GUS Quelle: DIW-Außenhandelsdaten.
2.3.6
Arbeitsintensive Branchen -0,46 0,69 -0,10 -2,24 0,35
Branchen mit spezialisierten Zulieferern -2,84 -1,39 -2,57 -4,86 -2,21
Skalenintensive Branchen 0,08 0,48 0,24 -0,17 -0,13
Forschungsintensive Branchen -2,22 -3,19 -2,60 -4,14 -2,63
Fazit
Das Spezialisierungsmuster der UdSSR bzw. GUS ist nach wie vor durch eine ausgeprägte intersektorale Arbeitsteilung gekennzeichnet. Extrem hohen komparativen Vorteilen im Bergbau und bei mineralischen Rohstoffen stehen leichte komparative Nachteile in der Landwirtschaft und im verarbeitenden Gewerbe gegenüber. Innerhalb des verarbeitenden Gewerbes weisen die einzelnen GUSLänder vor allem in den ressourcenintensiven Branchen komparative Vorteile auf. Diesen stehen in den forschungsintensiven Branchen entsprechende komparative Nachteile gegenüber.
2.4
Dienstleistungshandel
2.4.1
Charakteristika des Dienstleistungssektors
International gehandelte Dienstleistungen sind erst im letzten Jahrzehnt - mit dem Aufschwung der Informations- und Kommunikationstechnik - in den Blickpunkt wirtschaftspolitischen Interesses gerückt. Analytisch wurden sie zuvor dem Warenhandel gleichgestellt oder - soweit nicht handelbar unter dem Aspekt internationaler Faktorwanderungen berücksichtigt. Spezifische Merkmale von Dienstleistungen (mangelnde Lagerfähigkeit, vorwiegend Erbringung am Ort des Verbrauchs) haben aufgrund technologischer Veränderungen seither ihre Bedeutung als handelshemmende Faktoren eingebüßt. Dazu zählen: höhere Transportfähigkeit durch verstärkte Trennung von Erzeugung und Verbrauch von Dienstleistungen, neue Möglichkeiten der Erbringung von Dienstleistungen über große Distanzen, verstärkte Kompensation der mangelnden Lagerfähigkeit durch differenziertes Produktangebot sowie
59
Entwicklung neuer Formen der Vermarktung (Netzwerkvertrieb, Franchising etc.), die im Dienstleistungsbereich stärker durchschlagen als im Warenhandel (Pietras 1995, S. 7). Der verstärkte internationale Austausch bei Dienstleistungen ist - sektorspezifisch bedingt - stärker als in anderen Wirtschaftsbereichen an die internationale Wanderung von Kapital und Arbeit gebunden, die ihrerseits auf die örtlichen Preise dieser Faktoren durchschlägt. Damit sind die Hindernisse für internationalen Dienstleistungshandel kaum beim Grenzübertritt, desto mehr aber bei der Erbringung und dem Konsum vor Ort anzutreffen. Dienstleistungen unterstützen das Wachstum außerhalb des eigenen Sektors; als Folge der engen Verknüpfung von Dienstleistungen und anderen Wirtschaftsbereichen nimmt die Produktivität insgesamt zu. Umgekehrt kann ein Rückstand bei den Dienstleistungen eine wichtige Ursache für geringe Effizienz und geringes ProduktivitätsWachstum in der gesamten Volkswirtschaft sein (OECD 1991). 2.4.2
Situation im Dienstleistungssektor in den GUS-Ländern
Der Dienstleistungssektor in der EU und in den GUS-Ländern unterscheidet sich grundlegend, die gesamtwirtschaftliche Bedeutung dieses Sektors liegt in den SU-Nachfolgestaaten deutlich unter der in Westeuropa. Rußlands Außenhandel im Bereich Dienstleistungen - für die anderen untersuchten GUS-Länder gilt ähnliches - ist schwach entwickelt, und der Beitrag zur Leistungsbilanz ist (von der Transportbranche und Beratungsleistungen abgesehen) negativ. Signifikant unterschiedlich ist auch die Struktur. Wesentliche Unterschiede in der Breite des Angebots gibt es im Bereich der Finanzdienstleistungen (Schwächen im Bankwesen und bei Finanzierungsinstrumenten) sowie bei speziellen Verkehrsleistungen und Telekommunikation, also bei für das Funktionieren des Marktes wesentlichen Infrastrukturelementen. Dies gilt insbesondere für unternehmensbezogene Dienste (z.B. Marketingfachleute, Wirtschaftsprüfer, Unternehmens-, Rechts-, Steuer- sowie Softwareberater). Hier gibt es noch kein qualifiziertes Angebot in den GUS-Staaten - weder für im Inland noch für im Ausland erbrachte Dienste. Entweder ist das Angebot so gut wie noch nicht vorhanden, entwickelt sich nur schwach oder hat Mängel in der Qualität. Die frühere (un-)ökonomische Betrachtungsweise, Dienstleistungen seien nicht produktiv, hat insofern noch Nachwirkungen, als das Angebot marktbezogener Dienstleistungen Zeit braucht, um leistungsund wettbewerbsfähig zu werden. Die damals fehlenden Chancen, als Zulieferer für westliche Firmen zu fungieren, führten mangels entsprechenden Trainings auch zu ineffizienten Abläufen bei der Bereitstellung von Dienstleistungen im nationalen Rahmen. Schließlich bedingte das geringe Niveau des verfügbaren Einkommens eine nur schwache Nachfrage nach den meisten Dienstleistungen für den Konsumbereich.
60
Die Folgen dieser "post-kommunistischen Dienstleistungslücke" (Kostecki 1994) wirken bis heute fort. Trotz dutzender Gesetze und Verordnungen etwa zum Zulassungsverfahren, zu den Regeln bei internationaler Kooperation sowie zum Aufbau bislang unbekannter Geschäftszweige (Warenterminbörsen, Buchprüfungswesen, private Sicherheitsdienste und Detekteien), die seit 1990 erlassen wurden, ist der gesetzliche Rahmen im Dienstleistungsbereich in Rußland und in den anderen GUSRepubliken noch wenig entwickelt. Eine Welle importierter Dienstleistungen über im Lande niedergelassene Anbieter ist zu erwarten, sobald die für potentielle Anbieter mit der Transformationsphase verbundenen Unsicherheitsfaktoren in ihrer bremsenden Wirkung nachlassen. Die Wettbewerbsfähigkeit einheimischer Firmen reicht in vielen Branchen des Dienstleistungssektors derzeit noch nicht aus, um gegen die ausländischen Unternehmen zu bestehen. Dies ist der Nährboden für Befürchtungen, daß ein massiver Zustrom westlicher Firmen, die erfolgreich ihre Dienste anbieten, den Abfluß von Devisen verstärkt und in Rußland - dasselbe gilt für die anderen GUSLänder - die Dienstleistungsbilanz dauerhaft im Defizit hält (Sabelnikow 1996). 2.4.3
Entwicklung und Stand des bisherigen Handels
Der grenzüberschreitende Handel mit Dienstleistungen wird bisher nur unzulänglich dokumentiert. Dies geht sowohl auf noch nicht harmonisierte Meßkonzepte als auch auf mangelhafte statistische Erfassung zurück. Im Gegensatz zum internationalen Warenverkehr, bei dem sowohl der reale Güterstrom als auch der monetäre Gegenstrom berücksichtigt werden, lassen sich die international gehandelten Dienstleistungen in der Regel lediglich anhand der entsprechenden monetären Vorgänge nachweisen. Diese werden vor allem auf der Einnahmenseite nur lückenhaft gemeldet, ohne daß das Ausmaß der faktisch erbrachten Leistungen durch eine auch den Grenzübertritt erfassende Statistik kontrollierbar ist32. Bei der Erfassung entsprechender Transaktionen kommt auf östlicher Seite erschwerend hinzu, daß die Statistischen Ämter der Mitgliedsländer des ehemaligen RGW in der Tradition des marxistischen Konzepts des Nationaleinkommens stehen, auf dessen Grundlage zwischen der materiellen und der nicht-materiellen Sphäre unterschieden wurde. Auf diese Weise konnten die Beiträge von sogen, "nicht-materiellen Dienstleistungen" wie etwa Tourismus, Personenverkehr oder FuE nicht angemessen berücksichtigt werden. Bis in die frühen neunziger Jahre wurde diese Konvention aufrechterhalten, d.h. eine den westlichen Standards vergleichbare statistische Berichterstattung ist sehr jungen Datums und stellt noch keine verläßliche Datenbasis dar. Die für den Kreis der hier untersuchten Leistungsströme zwischen Westeuropa und den GUS-Länder zur Verfügung stehenden statistischen Dokumentationen internationaler Organisationen lassen keine 32
Zu weiteren Einzelheiten der methodischen Grundlagen und der Erfassungstechnik s. Petersen et al.
(1993).
61
große Auswahl zu: Die (auf der Grundlage nationaler Daten) vom IWF und der OECD zusammengestellten, sektoral detaillierten Zahlentableaus aus den zugrundeliegenden Zahlungsbilanzdaten erlauben keinerlei regionale Zuordnung. Die vom Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften bereitgestellten Übersichten enthalten im Prinzip mehr regionale Details, sind aber in bezug auf die hier untersuchten Länder nur flach gegliedert. Der Zielgruppe kommt in der EU-Statistik das Aggregat "ex-UdSSR" am nächsten; es läßt sich aber in der Sammelgruppe "Ehemalige Staatshandelsländer"33 nicht isolieren. (Zur Entwicklung des Dienstleistungshandels der EU mit dieser Ländergruppe vgl. Weise et al. 1997, Tabelle 2.4.1.) Im Rahmen der Vorbereitung ihres Beitritts zur WTO hat die Russische Föderation auch Informationen über ihren Dienstleistungshandel bereitgestellt. Darin wird deutlich, wie sich der insgesamt negative Beitrag zur Leistungsbilanz zusammensetzt: 1994 lagen die gesamten Dienstleistungsimporte doppelt so hoch wie die Exporte (Tabelle 2.4.1). Bei positiven Teilsalden im Transport- und Beratungswesen (Details unbekannt), schlagen im wesentlichen die Nettoimporte beim Tourismus sowie bei den "sonstigen Dienstleistungen" und im Bauwesen negativ durch. Für die Bundesrepublik lassen sich die Handelsströme mit einzelnen GUS-Ländern im Dienstleistungssektor anhand der Bundesbankdaten genauer verfolgen. Zwar weisen die veröffentlichten Standardtabellen die wechselseitigen Dienstleistungsströme nur pauschal mit "Reformländern" 34 aus. Demnach bewegt sich der Anteil des deutschen Dienstleistungshandels mit dieser Ländergruppe am gesamten deutschen Dienstleistungshandel in einer Größenordnung von ca. 5 vH. Der Saldo auch dieser Teilbilanz ist für Deutschland negativ; er stieg von 1993 bis 1995 um gut drei Viertel und belief sich 1995 auf knapp 4,9 Mrd. DM (Tabelle 2.4.2). Diese Entwicklung wurde von den für die deutsche Seite chronisch negativen Bilanzen im Reiseverkehr und bei Transportleistungen geprägt. Dem konnte mit den gegenüber den "Reformländern" schwach positiven Salden bei Versicherungs- und Finanzdienstleistungen nur wenig entgegengesetzt werden (vgl. dazu Weise et al. 1997, Tabelle 2.4.2). Unter den "übrigen Dienstleistungen" fallen die sogenannten "sonstigen Dienstleistungen" ins Gewicht. Dabei handelt es sich um eine inhomogene Restgruppe35. Daneben sind nennenswert die Bauleistungen und Montagen deutscher Firmen im Ausland sowie ausländischer Firmen hier. Per saldo werden von der Bundesrepublik in dieser Sparte seit 1993 mehr Leistungen aus dem Ausland in Anspruch genommen als dort bzw. für dort ansässige Kunden erbracht.
33
Albanien. Bulgarien, China, ex-DDR, Mongolei, Nord-Korea, Polen, Rumänien, ex-Tschechoslowakei, ex-UdSSR, Ungarn, Vietnam (Eurostat 1995b, S. 185). 34
Insgesamt handelt es sich hier um eine Gruppe von 29 Ländern. Für den Dienstleistungshandel relevant ist jedoch eine Kerngruppe, die in der Abgrenzung der Bundesbank besteht aus: Bulgarien, ehem. Jugoslawien, Polen, Rumänien, ehem. Sowjetunion, ehem. Tschechoslowakei und Ungarn. 35
Dies sind kaufmännische Dienstleistungen, Werbe- und Messekosten, Post- und Kurierdienste, Filmgeschäfte, Entgelte für sonst, selbständige Tätigkeit, Regierungsleistungen sowie versch. weitere, nicht näher bezeichnete Dienstleistungen.
62
Tabelle 2.4.1 Dienstleistungshandel1) der Russischen Föderation, 1993 und 1994 Export 1993
Import 1994
1993
1994
Branchen2'
Mill. $
vH
Mill. $
vH
Mill. $
vH
Mill. $
vH
Insgesamt Verkehrsleistungen
6 437,0 2 724,0
100,0 42,3
6 906,0
9 155,0 2 647,0
100,0 28,9
13 769,1
100,0
3 074,0
100,0 44,5
2 413,0
17,5
Tourismus Kommerz. Dienstleistungen3' Beratungswesen
2 545,0
39,5
2 053,0
29,7
3 962,0
43,3
6 825,0
49,6
437,6 237,4
6,8
327,3
4,7
2,6
0,0
2,9
0,0
3,7
297,9
4,3
32,3
0,4
107,4
0,8
243,0
3,8
131,0
1,9
1 047,0
11,4
1 860,0
13,5
77,2 79,7
1,2
81,2
77,1
0,6
46,6
50,9
0,8 0,6
86,8
1,2
1,2 0,7
84,9
0,6
Sonst, kommerz. Dienstleistungen
22,8
0,4
33,5
0,5
52,7
0,6
24,6
0,2
Post- u. Telekommunikation
2,6
0,0
32,0
0,5
0,2
0,0
28,3
0,2
FuE Erziehung
10,0 22,3
0,2 0,3
22,6 17,5
0,3 0,3
2,9 25,6
0,0 0,3
0,8 9,0
0,0
Vermietung
18,9
0,3
17,3
0,3
Sonstige Dienstleistungen
16,4
0,2
772,1
11,1
Bauwesen Finanzdienstleistungen Graph. Gewerbe
0
Außenhandel mit Nicht-GUS-Staaten.gen im Agrar- und Industriebereich. Quelle: WTO (1995).
2)
-
-
1 254,7
13,7
0,4
0,1 0,0
2 326,0
16,9
3)
Reihenfolge gemäß Exportwert 1994.- Einschl. Dienstleistun-
Tabelle 2.4.2 Dienstleistungsverkehr der Bundesrepublik Deutschland mit Reformländern 1) - Ausgewählte Posten; in Mill. DM 1993
1994
1995
Dienstleistungshandel insges. ( a l l e Länder)
Einnahmen Ausgaben Saldo
113 172 167 893 -54 722
114 534 178 965 -64 431
123 228 189 765 -66 537
D ienstlei stungshandel mit Reformländern
Einnahmen Ausgaben Saldo
5 206 7 936 -2 730
5 247 9 888 -4 641
6 365 11 224 -4 859
1) Bulgarien, ehem. Jugoslawien, Polen, Rumänien, ehem. Sowjetunion, ehem. Tschechoslowakei, Ungarn und "Sonstige". Quelle: Deutsche Bundesbank, Zahlungbilanz nach Regionen, S t a t i s t i sehe Sonderveröffentlichung 11, August 1996.
63
Für die vorliegende Untersuchung konnten im Rahmen einer Sonderauswertung unveröffentlichte Daten nutzbar gemacht werden, die mehr Details fur die untersuchten Länder bieten. Im einzelnen stellt sich die Situation demnach wie folgt dar: Der deutsche Dienstleistungshandel mit Rußland entwickelt sich seit 1994 stark defizitär. Dies rührt vor allem aus den netto in Anspruch genommenen Transportleistungen her, aber auch der Reiseverkehr hat seit Jahren einen negativen Saldo. Bemerkenswert sind auch die netto empfangenen Versicherungsdienste. Sie hängen zusammen mit den Transportleistungen, die auf cif-Basis abgewickelt werden. Den Transporteuren wird der Versicherungsanteil bei Lieferung erstattet36. Der Aktivposten bei den "übrigen Dienstleistungen" wird im wesentlichen aus den Erlösen für Bau- und Montageleistungen deutscher Firmen gespeist (Tabelle 2.4.3). Der Dienstleistungshandel mit der Ukraine hat im Gesamtergebnis keine einheitliche Tendenz, 1995 war der Saldo insgesamt schwach positiv. Das Grundmuster ist dasselbe wie im Austausch mit Rußland. Beim Tourismus und den Transporten werden wertmäßig mehr ukrainische Leistungen beansprucht als deutsche gegen Devisen im Partnerland abgesetzt. Besonders kräftig fielen die Einnahmen deutscher Unternehmen im Bereich Bauleistungen und Montagen aus. Im Verhältnis zu Weißrußland
hat sich der 1994 aufgetretene Negativsaldo beim Dienstleistungs-
handel 1995 zurückgebildet. Bei seiner Entstehung schlägt vor allem der Reiseverkehr zu Buche; die Transportleistungen sind nahezu unerheblich. Deutsche Auslandsbauleistungen stellen auch hier den wichtigsten - allerdings wertmäßig schrumpfenden - Aktivposten dar (Tabelle 2.4.4). Das Gesamtergebnis im Dienstleistungshandel mit Kasachstan hat sich seit 1993 stetig verschlechtert. Am stärksten schlägt zwar auch hier der (aus deutscher Sicht defizitäre) Reiseverkehr durch, aber im Gegensatz zu den bisher genannten Ländern war die Einnahmen-/Ausgabenrelation bei den "übrigen Dienstleistungen" 1995 stark negativ. Hier waren die Auslandsleistungen deutscher Bauunternehmen zu gering, um den aus weiteren, nicht näher spezifizierten Dienstleistungssparten in der Gruppe "Sonstige Dienstleistungen" resultierenden kräftigen Ausgabenüberschuß kompensieren zu können. Im Bereich Finanzdienstleistungen ist - von Rußland abgesehen (dorthin exportieren deutsche Unternehmen mit stetem Überschuß) - der Leistungsaustausch bislang durchweg unerheblich. Aus dem bilateralen Transithandel mit allen hier untersuchten Ländern zieht die Bundesrepublik (bis auf einen leichten Rückgang gegenüber Weißrußland) mit steigender Tendenz mehr Erlöse, als eigene Zahlungen zu leisten sind.
36
Der Überschuß auf russischer Seite fiele noch viel höher aus, wenn diese Beträge in voller Höhe hier (und nicht überwiegend bei den "Übertragungen") verbucht würden.
64
Tabelle 2.4.3 Dienstleistungsverkehr der Bundesrepublik Deutschland mit GUS-Ländern - Ausgewählte Posten; in Mill. DM Ruß land
Ukraine
1993
1994
1995
1993
1994
1995
Einnahmen Ausgaben Saldo
2 006 1 786 220
1 943 2 441 -498
2 035 2 553 -518
143 132 11
141 183 -42
209 199 10
Einnahmen Ausgaben Saldo
220 548 -328
313 624 -311
385 658 -273
0 75 -75
1 88 -87
4 90 -86
Transport Leistungen
E i nnahmen Ausgaben Saldo
385 753 -368
320 828 -508
189 742 -553
32 29 3
7 51 -44
16 24 -8
Τ rans i thandelsert rage
Einnahmen Ausgaben Saldo
75 14 61
89 11 78
118 36 82
6 1 5
10 1 9
16 4 12
Vers i cherungsdi enst Leistungen
Einnahmen Ausgaben Saldo
16 21 -5
14 23 -9
10 26 -16
2 0 2
1 0 1
0 0 0
Finanzdienstleistungen
Einnahmen Ausgaben Saldo
7 0 7
11 0 11
15 1 14
1 0 1
0 0 0
Einnahmen Ausgaben Saldo
1 304 448 856
1 195 954 241
1 317 1 090 227
101 26 75
122 43 79
171 80 91
391 87 304
673 481 192
843 473 370
80 2 78
71 1 70
132 7 125
1 -1
0 1 -1
1 3 -2
0 0 0
0 0 0
913 361 552
522 473 49
474 617 -143
51 42 9
39 73 -34
D ienstlei stungshandel insgesamt darunter: Reiseverkehr
Übrige Dienstleistungen
0 -
0
darunter: Bauleistungen, Montagen, Ausbesserungen deutscher Firmen im Ausland
Einnahmen Ausgaben 1) Saldo
ausländ. Firmen im Inland
Einnahmen 1) Ausgaben Saldo
Sonstige Dienstleistungen
E i nnahmen Ausgaben Saldo
-
-
21 24 -3
1) Ausgaben deutscher Firmen für Zukäufe im Ausland bzw. Einnahmen von ausländischen Firmen für Zukaufe im Inland (Waren und Dienstleistungen). Quelle: Deutsche Bundesbank, Sonderauswertung, August 1996.
65
Tabelle 2.4.4 Dienstleistungsverkehr der Bundesrepublik Deutschland mit GUS-Ländern - Ausgewählte Posten; in Mill. DM Kasachstan
Weißrußland 1993
1994
1995
1993
1994
1995
Einnahmen Ausgaben Saldo
113 85 28
98 144 -46
106 132 -26
48 20 28
38 97 -59
76 193 -117
Einnahmen Ausgaben Saldo
1 45 -44
3 117 -114
45 95 -50
3 4 -1
9 67 -58
27 86 -59
Τransport lei stungen
Einnahmen Ausgaben Saldo
1 4 -3
1 4 -3
5 6 -1
0 1 -1
0 8 -8
3 22 -19
Transithandelserträge
Einnahmen Ausgaben Saldo
5 0 5
12 1 11
11 2 9
5 1 4
6 0 6
6 0 6
Vers i cherungsdi enstLeistungen
Einnahmen Ausgaben Saldo
0
0 0 0
0 0 0
0
-
0 0 0
Einnahmen Ausgaben Saldo
-
0
0
Einnahmen Ausgaben Saldo
105 35 70
D i enstleistungshandel insgesamt darunter: Reiseverkehr
Finanzdienstleistungen Übrige Dienstleistungen
0
0 -
-
0
0
0
1 0 1
1 0 1
82 23 59
45 29 16
39 14 25
22 21 1
40 85 -45
33 0 33
17 1 16
15 2 13
_
-
0
0 -
0 -
darunter: Bauleistungen, Montagen, Ausbesserungen deutscher Firmen im Ausland
Einnahmen Ausgaben 1) Saldo
98 27 71
73 9 64
36 13 23
ausländ. Finnen im Inland
Einnahmen 1) Ausgaben Saldo
-
-
-
-
Einnahmen Ausgaben Saldo
7 8 -1
Sonstige Dienstleistungen
0 0
0 0
9 14 -5
9 16 -7
-
-
-
-
6 14 -8
5 20 -15
0 -
0
0 0 25 83 -58
1) Ausgaben deutscher Firmen für Zukäufe im Ausland bzw. Einnahmen von ausländischen Firmen für Zukäufe im Inland (Waren und Dienstleistungen). Quelle: Deutsche Bundesbank, Sonderauswertung, August 1996.
66
2.4.4
Fazit und Perspektiven
Im Vergleich zu Westeuropa ist der Entwicklungsstand des Dienstleistungssektors in den GUSLändern deutlich schwächer. Besonders zum Tragen kommt dabei die Tatsache, daß einige Dienstleistungssparten zu Beginn des Transformationsprozesses völlig in den Anfängen steckten bzw. noch gar nicht existierten. Bislang hat das Marktpotential für Dienstleistungen in den GUS-Staaten zwar kräftig expandiert, jedoch konnte die Lücke noch nicht geschlossen werden. Da Dienstleistungen zum Teil nur vor Ort erbracht werden können, geht damit einher, daß auch ausländische Direktinvestitionen dort erst zaghaft getätigt werden (s. Abschnitt 2.5). Wie auch in den Ländern Ostmitteleuropas ist der Zugang westlicher Dienstleistungsanbieter zu GUS-Ländern im wesentlichen eine Funktion der Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Unternehmen und der Handelsbarrieren der Gegenseite. Zu den wirksamen Handelshemmnissen zählen dabei nicht nur die explizit politisch gewollten (Drabek 1995), sondern auch die, die sich in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion "institutionell" aus dem Fehlen einschlägiger spezialisierter Fähigkeiten, Unzulänglichkeiten des Bankenwesens sowie aus Schwächen der Telekommunikation wie auch generell der gesamten Infrastruktur de facto ergeben. Die Ausweitung des Dienstleistungshandels ist nicht nur eine Folge der Liberalisierung in diesem Bereich, sondern auch und vor allem der Liberalisierung des Warenhandels wie der Kapitalmärkte. Dieses Wachstum wird von Fortschritten in der Informations- und Kommunikationstechnik getragen. Die direkte Beteiligung unternehmensnaher Dienstleistungen am internationalen Handel (z.B. Ingenieur- und sonstige technische Dienstleistungen sowie Bau- und Montageleistungen) ist, für sich allein betrachtet, kein starker Wachstumsbereich. Die Stärke dieser Dienstleistungsbranchen liegt in der Verknüpfung mit dem Warenhandel. Gesamtwirtschaftlich liegt der zentrale Beitrag unternehmensbezogener Dienstleistungen in der Katalysator-Funktion für den Export von Endprodukten und Anlagen. Darüber hinaus eröffnen sich im Zuge der Globalisierung der Märkte Möglichkeiten, das Einzugsgebiet für die Beschaffung von Vorleistungen zu erweitern ("global sourcing"). Dies geschieht durch Auslagerung bestimmter Produktionsabschnitte (z.B. bestimmte Ingenieurleistungen, Programmierarbeiten, Werbung). Damit wird ein wichtiger Beitrag für die Erhaltung von Wettbewerbsfähigkeit inländischer Unternehmen geleistet; er zeitigt zudem in den Partnerländern wichtige Lerneffekte. Die Folgen derartiger Auslagerung auf Produktion und Beschäftigung sind keine Netto Verluste. Vielmehr stehen diesem Vorgang Kostenvorteile für heimische Produzenten gegenüber. Über preisgünstig bezogene wichtige Vorleistungen werden Arbeitsplätze in wettbewerbsbedrohten Exportzweigen gesichert und in Wachstumsbereichen neue geschaffen. Der Zusammenhang, daß Dienstleistungsanbieter ihren güterproduzierenden Kunden ins Ausland folgen, sich also der verstärkten Ausfuhr von Waren die von Diensten zeitversetzt anschließt, ist für westeuropäische Unternehmen in den GUS-Ländern noch nicht zu beobachten. Auf mittlere Sicht wird sich jedoch auch in den Volkswirtschaften der Transformationsländer eine "Tertiarisierung" des
67
Außenhandels vollziehen, wenn sie den Entwicklungsrückstand gegenüber westlichen Industrieländern verringern wollen. Der Transformationsprozeß induziert Importe von Dienstleistungen. Die derzeitige Dienstleistungslücke ist besonders gravierend im Bereich der markt- und unternehmensbezogenen Dienste. Hier bieten sich Chancen für die Exportwirtschaft Westeuropas bei der Durchdringung der Märkte in den GUS-Ländern. Diese und die schrittweise Liberalisierung schaffen für EU-Anbieter in der Zukunft nicht nur ein ergiebiges Absatzpotential, sondern zunehmend auch Möglichkeiten für preisgünstige Vorleistungsinputs im Dienstleistungsbereich (Kostecki 1994). Die künftigen Handelsströme im Ost-West-Verhältnis werden vermutlich insofern asymmetrisch sein, als die östlichen Anbieter - via Telekommunikation, Erbringung der Leistung beim Kunden oder Reise des Konsumenten zum Ort des Angebots - eher verstärkt grenzüberschreitend tätig sein werden, während westliche Unternehmen zwar auch Dienste per Telekommunikation erbringen, aber vor allem durch Direktinvestitionen im Absatzgebiet präsent sein werden.
2.5
Direktinvestitionen
2.5.1
Einführung
Privatisierung und Gründung neuer nicht-staatlicher Unternehmen sind in den Transformationsländern zentrale Aufgaben. Von letzterem stammen die stärksten Wachstumsbeiträge im Transformationsprozeß. Neugründungen und privatisierte Unternehmen lassen sich nicht eindeutig voneinander abgrenzen: Neue private Firmen werden häufig mit Bausteinen liquidierter Staatsbetriebe in Form von wirtschaftlich nutzbaren Grundstücken sowie qualifiziertem Personal aufgebaut. Starke Hoffnungen knüpfen sich dabei an Investitionen aus dem Ausland. Der ausländische Beitrag erstreckt sich nicht allein auf das eingesetzte Kapital. Es zählen auch Management- und Marketingerfahrung, der Transfer moderner Technologie sowie der Zugang zu neuen Märkten. Dazu gehören ebenso die weniger greifbaren Effekte, wie etwa der Import neuer Ideen und Ansätze zur Steigerung von Leistungsfähigkeit und Strukturwandel. Unternehmen, die in den Bereichen Personal, Beschaffungswesen, Produktion, Marketing und Absatz unter den Bedingungen des Marktes erfolgreich arbeiten, erfüllen eine wichtige Demonstrationsfunktion. Unter den Formen des unternehmerischen Engagements spielt auch nach der politischen Wende das "joint venture" - bis 1991 die einzige Organisationsform für ausländische Direktinvestitionen - eine wesentliche Rolle. Der entscheidende Grund, weshalb noch heute, nach der Zulassung auch vollständig in ausländischer Hand befindlicher Unternehmen, zur Form eines Joint Ventures gegriffen wird, liegt in der Erwartung, damit die administrativen Schwierigkeiten geringer zu halten als im Alleingang. Zudem können sich damit im Einzelfall steuerliche Vorteile verbinden37. Die wichtigste Form, in der sich Engagements ausländischer Investoren in jüngerer Zeit vollzogen haben, sind
37
Laut Beyfuß (1996) investieren befragte deutsche Unternehmen in OME-Ländern (0 595
3 108
^ IMA -
— ?m
»L ^
I
η
344
15 371 Γ^Γ
ilf
"
2 530
ΓΤΓΙ
6 359
32
22 78
"
^Γ
7 863
644
01.01,993
Anzahl
3 108
201
_
^
2 533
77Z
II
11
~
τ
456_
01.01,992
~ ~
1
168
~
12 883
^Γ
519
m
01.01,995
~
93
450
—
4 072
288 2 437
1 987
~
1 549
*6
^Γ
1 3
—
Umemeh.en mit Qu.u,
4 961
01.01 1994
7 475
6 221
Ql.0,,992 | 01.QM993
164 240
250 649
Ι
|
51 101 288
~ 2 123
11 134
m
01,01,994
Betriebsbereite Unternehmen
^ 12L »L
669_
01.01.1995
j
Kennzahlen für Unternehmen mit ausländischer Beteiligung in GUS-Ländern
Registrierte Untenan
Ukraine »
1
Russische Föderation
^^
Land
Tabelle 2.5.2
I 0, 0,
I
75
3714
1992
1993
ί}Ξ
6 500
1994
21 657,7
GUS, 183 586 282 000 446 698 428 096 insgesamt2*
78,0
14 000,0
510 000,0 5 609 207,1
14 612 087 0
14 326 984 9
~ 430 300,0
18 600,0
261 200,0
470 700 0
112 600,0
293 000,0
66 700,0
7 700,0
19 100,0
489 406,0 5 177 188,0
712,6
446,0
1 730,7
13 146 184 9
9 288,0
76 600,0
2 506,0
16 300,0
1994
448 900,0 4 912 000,0
5 700
22 100 195,0
1993
Mill. Rubel
Output
Anmerkungen: Einige Zahlenangaben des GUS-Statistikkomitees stimmen nicht mit nationalen Angaben überein.- Bei den Summen können sich Rundungsdifferenzen ergeben. ... = Keine Angaben in der Quelle. '* Neues Berechnungsverfahren ab 1995; Zahlen nicht mit Vorperioden vergleichbar.- 2) Ohne Ukraine. Quellen: UN-ECE (1995); GUS-Statistikkomitee.
19 831,6
Summe der 159 679 231 132 356 311 417 457 genannten Länder2*
14 400
24 300 21 100
9 900
Weißrußland
16 600
83 000
9 100
44 600
18 400,0
J1±
5
12 600
1992
17 500
5 200
21 916
137 000 195 000 304 200 344 257
1W1
1991
Beschäftigung Zahl der Beschäftigten
Usbekistan
Ukraine'*
Russische Föderation
Moldawien
Kasachstan
Land
Tabelle 2.5.2 (Fortsetzung)
Die volkswirtschaftliche Bedeutung ausländischer Direktinvestitionen kommt im wesentlichen in der Relation zum BIP zum Ausdruck. Sie nimmt in den hier untersuchten Ländern, wenn auch auf bescheidenem Niveau, tendenziell zu. Ausländische Direktinvestitionen haben unter den GUSKernländern die relativ größte Bedeutung in der Ukraine. Verglichen mit Ostmitteleuropa spielen Direktinvestitionen in GUS-Ländern aber eine deutlich schwächere Rolle (Abbildung 2.5.2).
Abbildung 2.5.2
Ausländische Direktinvestitionsströme als Anteil am BIP Unçjam
^ w x . v v ' v ^ ^ ^ w v a ^
Tschech. Republik Slowak. Republik Slowenien Polen O M E (10)'
Moldawien Ukraine Rußland Weißrußland GUS (4)
1992 -1993 H
0
1994 -1995
3 4 Prozent
Quellen: UN-ECE 1996; Weltbank, World Debt Tables 1996; Bf Al; Berechnungen des DIW.
2.5.4
DIW 96
Herkunftsstruktur
Rußland Unter den ausländischen Investitionen stammte Anfang 1995 gut die Hälfte aus Westeuropa (Bestände). Investoren aus der EU waren zu etwa 20 vH beteiligt - in etwa der gleichen Größenordnung wie jene aus den USA. Die sonstigen Beträge aus Westeuropa stammten im wesentlichen aus der Schweiz; deren Investitionswert stieg auf gut das Zwanzigfache (Abbildungen 2.5.3 und 2.5.4). Diese Bewegung im Laufe des Jahres 1994 war nicht dauerhaft. Laut den Stromgxößtn für das erste Halbjahr 1995 heben sich aus dem Kreis der Herkunftsländer der Investoren allein die USA (28 vH) und Deutschland (20 vH) nennenswert hervor (bfai 1996a).
76
Abbildung 2.5.3
Ausländische Investitionen (Bestände) in der Russ. Föderation nach Herkunftsregionen Stand: 01.01.1995, in vH
Japan (2)
Rest (7)
USA (21)
EU (20)
Kanada (3) Entwicklungsländer (10) Transformationsländer (7)
Sonst. Westeuropa (30)
Quelle: UN-ECE 1995.
DIW 96
Abbildung 2.5.4
Ausländische Investitionen (Bestände) in der Russ. Föderation nach einzelnen Herkunftsländern Stand: 01.01.1995, in Mill. US-S
0 100 Quelle: UN-ECE 1995.
200
300
400
500
600
700
800
900 1000 1100 DIW 96
77
In bezug auf die Zahl von Investitionsobjekten sind auch Investoren aus Transformationsländern nennenswert vertreten; sie nehmen einen mittleren Wert zwischen der EU und den USA ein. Die durchschnittliche Höhe ihres kapitalmäßigen Engagements liegt aber deutlich unter dem westlicher Industrieländer. (Vgl. dazu die Relation der Anteile, mit denen sie zahlen- und kapitalmäßig beteiligt sind; Tabelle 2.5.3.) Der Wert
des Kapitaltransfers aus anderen Transformationsländern nach
Rußland lag bei etwa 7 vH des gesamten Kapitalstocks aus dem Ausland (UN-ECE 1995). Deutschlands Anteil schrumpfte - bei einem auf mehr als das Doppelte gestiegenen Betrag - im Laufe des Jahres 1994 auf nur noch die Hälfte des Vorjahreswertes (Anfang 1994: 8,5 vH; Anfang 1995: 4,6 vH). Tabelle 2.5.3 Herkunft des Auslandskapitals1) russischer Unternehmen mit und ohne inländischer Kapitalbeteiligung Stand: 1. Januar 1994 Joint Ventures Weltregionen
Kapitalanteil
Unternehmen ohne inländische Beteiligung
Zahl der Unternehmen
Kapitalanteil
Zahl der Unternehmen
in vH Westl. Industrieländer
83,2
67,5
77,1
63,2
Entwicklungsländer
10,9
9,7
14,6
13,7
Ehemalige sozialistische Länder2)
4,5
17,5
7.1
18,3
Länder der ehemaligen UdSSR
1,4
5,3
1.2
4,8
Insgesamt 0
100
100
100
100 2)
Kapital, das im Rahmen der Registrierung statistisch erfaßt wird ("authorized capital").- Ohne UdSSR. Quelle: Astapovich (1995), Anhang 3, auf der Grundlage von Daten der Russischen Agentur für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung.
Ukraine Die erstmals für 1994 nach dem neuen System zur Verfügung stehenden Zahlenangaben ergeben dasselbe Bild wie für die meisten anderen Länder der Region: Der Löwenanteil der ausländischen Direktinvestitionen stammt aus Westeuropa - davon rd. 43 vH aus der EU (Abbildung 2.5.5). Als einzelnes Herkunftsland stehen die USA an erster Stelle (22 vH), gefolgt von Deutschland (18 vH) und England (8 vH) 44 (zu weiteren Details s. Abbildung 2.5.6). Die fünf quantitativ wichtigsten Länder vereinten reichlich die Hälfte des Bestandes aus dem Ausland auf sich, die zehn wichtigsten rund drei Viertel. Wegen ihrer - im Durchschnitt - geringeren Ausstattung mit Kapital liegen sowohl die Transformationsländer als auch die Entwicklungsländer anteilsmäßig bei der Zahl der Unternehmen höher als bei den We/tgrößen.
44
Diese Struktur galt auch noch, mit geringen Abweichungen, im ersten Quartal 1996 (NZZ v. 03./04.08.1996). Das russische Engagement (lt. Statistik: 5 vH) liege - über verdeckte Banken- und Firmenbeteiligungen - de facto höher als in den offiziellen Zahlen ausgewiesen.
78
Abbildung 2.5.
Ausländische
nvestitionen (Bestände) in der
rain
nach Herkunftsregionen Stand: 01.01.1995, invH
USA (22)
Rest (2)
EU (43)
Kanada (3) Entwicklungsländer (3) Transformationsländer (14) Sonst. Westeuropa (11)
Israel (2)
Quelle: UN-ECE 1995.
DIW 96
Abbildung 2.5.6
Ausländische Direktinvestitionen (Bestände) in der Ukraine nach einzelnen Herkunftsländern Stand: 01.01.1995, in Mill. US-S
80
Quelle: UN-ECE 1995.
DIW 96
79
Weißrußland Anfang 1995 stammten von dem investierten Auslandskapital 38 vH von Unternehmen aus der EU (Abbildung 2.5.7). Der wertmäßige US-Beitrag hatte einen Anteil von 16 vH. Damit lag er hinter dem Deutschlands (20 vH) und Polens (19 vH). Gemeinsam bestritten diese Länder damit gut die Hälfte des gesamten Auslandsengagements - die fünf wichtigsten zusammen zwei Drittel, die zehn wichtigsten vier Fünftel (s. Abbildung 2.5.8). Von der Anzahl der Projekte her stammte bei den zehn wichtigsten Herkunftsländern die Hälfte aus Transformationsländern (Polen, Litauen, Lettland, Bulgarien und Tschechien). Moldawien Die Herkunftsstruktur der ausländischen Investitionsbeträge ist - abhängig von jährlich wechselnden Akzenten aufgrund größerer Einzelprojekte - bei dem geringen Gesamtumfang recht labil. Per Anfang 1995 stammten (wer/mäßig) etwa zwei Drittel aus der EU (Abbildung 2.5.9). Der US-Anteil (8 vH) blieb in diesem Falle unter dem gemeinsamen der OME-Länder (11 vH). Unter den westeuropäischen Ländern stand Italien (21 vH) an vorderster Stelle; Deutschland und Liechtenstein lagen, etwa gleichauf, knapp vor den USA (s. Abbildung 2.5.10). Der Konzentrationsgrad ist hier besonders hoch: Nahezu drei Viertel stammen aus fünf Ländern, und die zehn wichtigsten Länder decken fast den gesamten Zugang aus dem Ausland ab. In bezug auf die Zahl der Vorhaben wird auch hier das starke Gewicht von OME-Ländern deutlich. So finden sich in der führenden Zehnergruppe vier Transformationsländer (außer dem Nachbar Rumänien auch Bulgarien, Rußland und Polen). 2.5.5
Sektorale und regionale Verteilung
Die ausländischen (Direkt-)Investitionen folgen auf ihrem Wege in die einzelnen Bereiche der Gastländer keinem festen Schema. Dafür unterscheidet sich ihre sektorale Struktur zu stark. Im einzelnen ergibt sich folgendes Bild: Rußland Zu Beginn des Jahres 1995 entfielen gut 60 vH des gesamten bisherigen Bestandes ausländischer Investitionen auf den industriellen Bereich (Bergbau und verarbeitendes Gewerbe)45. Binnen- und Außenhandel46 zogen weitere 15 vH auf sich, alle weiteren Dienstleistungen etwa 11 vH. In der verarbeitenden Industrie lag der Akzent bei Investitionsgütern (Maschinenbau und Metallverarbeitung) sowie der Treibstoffherstellung. Die Herstellung intermediärer Inputs, z.B. Holz und sonstiges Baumaterial, zeigte sich bisher attraktiver als die Bedienung von Endnachfragebereichen (Nahrungsmittel, Leichtindustrie).
45
Nach Angaben der bfai zog der Brenn- und Rohstoffsektor 1994 allein 72 vH der zufließenden Mittel auf sich (Korrespondenten-Bericht; Stand: 12.08.96). 46
80
Der Einteilung liegt das nationale Sektorschema zugrunde.
Abbildung 2.5.
Ausländische Investitionen (Bestände) in nach Herkunftsregionen
eruan
Stand: 01.01.1995, invH
Rest (4) USA (16) EU (38) Entwicklungsländer (9)
Transformationsländer (28)
Sonst. Westeuropa (6)
Quelle: UN-ECE 1995.
DIW 96
Abbildung 2.5.8 Ausländische Investitionen (Bestände) in Weißrußland nach einzelnen Herkunftsländern Stand: 01.01.1995, in Mill. US-S
Deutschland Polen
Großbritannien 0 Quelle: UN-ECE 1995.
10
70
80
DIW 96
81
Abbildung 2.5.
Ausländische Investitionen (Bestände) in
dain
nach Herkunftsregionen Stand: 01.01.1995, invH
Transformationsländer (11)
Rest (1)
USA (8) Kanada (1) Sonst. Westeuropa (11) Entwicklungsländer (1)
EU (67)
Quelle: UN-ECE 1995.
DIW 96
Abbildung 2.5.10
Ausländische Investitionen (Bestände) in Moldawien nach einzelnen Herkunftsländern Stand: 01.01.1995, in Mill. US-$
Italien Irland Schweden Deutschland Liechtenstein USA Bulgarien Rumänien Griechenland Luxemburg Quelle: UN-ECE 1995.
82
DIW 96
Offenbar hat sich der sektorale Akzent der ausländischen Investitionen im Laufe des Jahres 1995 deutlich verändert. Aus den Sfrwngrößen der Zahlungsbilanz für die ersten drei Quartale ergibt sich - bei einem freilich großen Restposten - fur den industriellen Sektor nur noch gut ein Drittel der zugeflossenen Mittel (s. DIW/IfW/IWH-Rußlandbericht 1996, Tab. 9). Die Attraktivität der einzelnen Investitionsstandorte innerhalb des Landes ist sehr ungleich. Die geographische Verteilung war Anfang 1995 mit fast einem Drittel des Bestandes auf Moskau und die umgebende Region konzentriert. Dieser Akzent scheint sich noch zu verstärken: Nach den Angaben für das erste Halbjahr 1996 zog Zentralrußland 44 vH der Direktinvestitionen auf sich; davon Moskau allein 38 vH (s. DIW/ IfW/IWH-Rußlandbericht 1996, Tab. 8). Am unteren Ende der Skala finden sich die zentrale Schwarzerde-Region, der Nordkaukasus, der Ural und die Region Königsberg. Anhand einer Sonderauswertung der Bundesbank lassen sich die im Ausland getätigten deutschen Investitionen (Bestandswerte) nach Herkunfts- und Zielsektor differenzieren. Demnach stammten 1994 die deutschen Direktinvestitionen in Rußland zu etwa gleichen Teilen aus der verarbeitenden Industrie und von - als Herkunftssektor ausgewiesenen - Beteiligungsgesellschaften; danach folgte 1993 und 1994 der Handel. Die Interessen der deutschen Investoren, im Gastland Fuß zu fassen, konzentrieren sich auf das verarbeitende Gewerbe (dort vor allem: Chemie, Maschinenbau, Elektrotechnik) sowie den Handel47 (vgl. unten Tabelle 2.5.4). Auf eine Akzentverlagerung in der Motivationsstruktur der Investoren - weniger Orientierung am Absatz als an der Kostenentwicklung - sollte daraus nicht unmittelbar geschlossen werden. Zwar spricht manches dafür, daß das Kostengefälle zwischen westlichen Produktionsstandorten und denen in GUS-Staaten zunehmend mehr Gewicht erhält als die Sicherung eines zwar potentiell großen, aber noch nicht hinreichend mit kaufkräftiger Nachfrage ausgestatteten Marktes. Verschiedene Umfragen (DIHT/1993, Bayer. Metallindustrie/1995, Elektro- und Elektronikindustrie/1996) rückten - für die OME-Staaten - verstärkt das Kostenmotiv in den Vordergrund. Im Falle Rußlands geben räumliche Entfernung, unzureichende Verkehrsanbindung und Schwächen der Infrastruktur der Auslagerung von Vorleistungsproduktion bislang keine große Chance. Die These von der verstärkten unternehmerischen Orientierung auf Kostendifferenzen gilt eher für die näher gelegenen, fortgeschrittenen Reformländer (Beyfuß 1996).
47
Dieses Muster (in erster Linie: verarbeitendes Gewerbe, mit deutlichem Abstand: Handel) gilt auch für die deutschen Direktinvestitionen in der Ukraine und in Weißrußland. Allerdings sind dort die Verhältnisse einer genaueren Analyse entzogen, weil in den Fällen, in denen die Informationen nur aus wenigen Firmen stammen, die Zahlen von der Bundesbank zum Schutz der Unternehmen nicht preisgegeben werden.
83
Ukraine Die Industrie attrahierte 1994 auch hier den Löwenanteil (57 vH). Der Handel (Binnen- und Außenbereich zusammengenommen) zog weitere 17 vH der Auslandsmittel auf sich. Die fünf anderen, einzeln genannten Sektoren waren - mit je maximal 5 vH - ohne nennenswerte Bedeutung. Innerhalb des industriellen Sektors lag der Schwerpunkt bei Kapitalgütern (Maschinenbau und Metallverarbeitung) sowie bei der Nahrungsmittel- und Textilindustrie. Die räumliche Verteilung der ausländischen Direktinvestitionen ist, verglichen mit den anderen hier behandelten GUS-Ländern, sehr viel gleichmäßiger. So zog das nördliche Zentrum des Landes (Kiew und Umgebung sowie Cherkasy-Region) gut ein Drittel, die Süd-Region mit Odessa und der Südosten je etwa ein Siebentel der Mittel auf sich. Etwas geringer fiel der Anteil des Westens des Landes aus (UN-ECE 1995). Weißrußland Den Bergbau eingeschlossen, kamen hier im gleichen Zeitraum gar 66 vH der ausländischen Investitionen der Industrie zugute. Vergleichsweise hoch (16 vH) ist der Anteil nicht näher spezifizierter Dienstleistungen; der Handel (einschließlich Gastronomie) zog weitere 12 vH auf sich. Die Verteilung der Akzente innerhalb des verarbeitenden Gewerbes ähnelt dem Bild in den bereits genannten Ländern. In geographischer Hinsicht bemerkenswert ist die Diskrepanz der Verteilung der Investitionsmittel aus dem Ausland je nachdem, ob es sich um die bei Firmengründung vertraglich zugesicherten Einlagen (deutlich höhere Konzentration auf Minsk und die umgebende Region) oder um das tatsächlich transferierte Kapital handelt (UN-ECE 1995). Offenbar werden die neuen Unternehmen im Zuge der Eröffnung einer Firmenrepräsentanz in der Hauptstadt(region) registriert, und der Transfer erfolgt nur schleppend, oder es kommt erst später zur konkreten Entscheidung über einen Produktionsstandort48. Moldawien Mit dem in den bisher genannten Ländern vorherrschenden Muster für 1994 kontrastiert das in der Republik Moldau zu beobachtende Bild deutlich: Die ausländischen Investitionen sind dort - bei einem insgesamt freilich bescheidenen Volumen - zu fast zwei Dritteln im Dienstleistungsbereich konzentriert (bei der Zahl der Unternehmen gar zu drei Vierteln), auf das verarbeitende Gewerbe entfiel in jenem Jahr nur knapp ein Drittel; alle anderen Bereiche sind unerheblich. Die deutschen Direktinvestitionen in den GUS-Staaten konzentrieren sich - zumindest in den drei dokumentierten Ländern - durchweg auf die verarbeitende Industrie. Dieser Akzent verstärkt sich,
48
In Kasachstan entfallen die ausländischen Direktinvestitionen im wesentlichen auf metallurgische Erzeugnisse sowie auf den Erdöl- und -gasbereich ("Kazakstan Economic Trends" 11/1996).
84
wenn man die Sektorklassifikation des Partnerlandes zugrunde legt, d.h. insbesondere die Beteiligungsgesellschaften engagieren sich dort. Darüber hinaus zieht der Handel Investitionsmittel auf sich, und zwar auch aus anderen Wirtschaftsbereichen (Tabelle 2.5.4). Tabelle 2.5.4 Sektorale Verteilung deutscher Direktinvestitionen in einzelnen GUS-Ländern, 1994 - Bestände am Jahresende, in Mill. DM - Alternative Zuordnung der Investitionsobjekte nach der deutschen und ausländischen Sektorzugehörigkeit Rußland
Alle Anlageländer, weltweit
Ukraine
Weißruß land
Sektoren deutsches
ausländ
deutsches
ausländ
deutsches
ausländ.
deutsches
ausländ.
Sektorschema 348 257
Alle Wirtschaftszweige Bergbau Verarb. Industrie darunter: Chem. Industrie Maschinenbau Straßenfahrzeugbau Elektrotechnik Handel Kreditinstitute F i nanz.i nst i tut i onen Vers i cherungsuntern. Beteiligungsgesellsch. Privatpersonen
164 634 54 19 31 26 11 36
035 033 282 297 382 621
15 335 89 945 7 857
255
3 432 139 777 46 13 25 21 55 31 43 19 17
812 456 591 648 761 976 378 334 111
85
20
100 χ 145
-8
χ χ
6 49 χ
X 74 χ
88
11 90
13
85
χ = Geheimhaltung von Einzelangaben (Datenschutz für die betreffenden Unternehmen). - = Keine Transaktionen. . = Kategorie in den Ursprungsdaten nicht vorhanden. Quelle: Deutsche Bundesbank, Sonderauswertung, Juni 1996.
2.5.6
Beschäftigungsaspekt
Eine der zentralen Hoffnungen, die sich seitens der Gastländer an ausländische Direktinvestitionen knüpfen, ist die Schaffung von Arbeitsplätzen bzw. die Verringerung versteckter Arbeitslosigkeit. Angesichts der derzeitigen Größenordnung extern finanzierter Investitionen können zwar von Auslandsinvestitionen keine durchschlagenden Wirkungen erwartet werden. Dennoch kann damit in zukunftsträchtigen Wirtschaftsbereichen ein wichtiger Beitrag zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes geleistet werden. In den einzelnen Ländern stellt sich die Situation wie folgt dar: Vor dem Hintergrund eines zwischen 1990 und 1994 drastisch verringerten Arbeitsplatzangebots - allein in der Ukraine und in Aserbaidschan hat sich die Lage am Arbeitsmarkt weniger dramatisch entwickelt - konnten Investitionen aus dem Ausland diesen Verlust zwar bei weitem nicht auffangen,
85
hatten jedoch in dieser Zeitspanne zum Teil ein respektables Wachstum zu verzeichnen49. Generell war die Situation in allen GUS-Ländern dadurch gekennzeichnet, daß zeitgleich mit der Zunahme der auslands(investitions)induzierten Beschäftigung die Gesamtzahl der beschäftigten Lohn- und Gehaltsempfänger weiter schrumpfte. Damit erhöhte sich der Anteil der erstgenannten Personengruppe an der Gesamtzahl der unselbständig Beschäftigten Anfang der neunziger Jahre zwar nur auf sehr geringem Niveau, aber mehr oder weniger stetig. 1994 belief sich dieser bescheidene Beitrag zur Beschäftigungssicherung auf etwa 0,5 vH (UN-ECE 1995; zur Entwicklung in absoluten Zahlen s. oben Tabelle 2.5.2). Sektoral konzentrierte sich der Beschäftigungseffekt in Rußland auf die Industrie (56 vH), weitere 18 vH entfielen auf den Handel (einschließlich Gaststättengewerbe). Tendenziell ging der industrielle Anteil im Laufe der Jahre 1992 bis 1994 zurück, während nennenswerte Zugänge in der Bauwirtschaft und im Dienstleistungsbereich (Verkehr, Kommunikation) zu verzeichnen sind (UN-ECE 1995, auf der Grundlage von Angaben des Goskomstat). Im Hinblick auf den geringen Umfang der Direktinvestitionen aus der EU dürften von den bisherigen Strömen in die Russische Föderation und andere GUS-Staaten keine wesentlichen abträglichen Wirkungen auf den Arbeitsmarkt in Deutschland und in der EU ausgehen. Denn die Schaffung von Arbeitsplätzen im Zuge von Direktinvestitionen in den Gastländern bedeutet - auch in der Minderheit der Fälle, in denen nicht die Markterschließung, sondern die kostensparende Produktionsverlagerung das Motiv ist - nicht automatisch einen analogen Verlust in den Herkunftsländern, weil dort entsprechende Investitionen erheblich kapitalintensiver wären und somit der negative Arbeitsmarkteffekt in Westeuropa deutlich geringer als der Zugewinn auf östlicher Seite ist. Überdies hilft die verlagerungsbedingte Aufgabe technologisch anspruchsloserer Produktionslinien, höherwertige Arbeitsplätze im Inland zu sichern. Die genaue quantitative Ermittlung von Arbeitsplatzeffekten im Gefolge von Direktinvestitionen begegnet in der Praxis einigen Schwierigkeiten (vgl. Vincentz 1995). Korrekturen müssen mit Rücksicht auf folgende Faktoren vorgenommen werden: Statistische Angaben zu Beschäftigten in den Gastländern beziehen sich auf den gesamten Kapitaleinsatz der Unternehmen. Er ist in die jeweilige ausländische und heimische Komponente aufzuteilen. Diese Informationen werden in der Praxis nicht im notwendigen Umfang an die Datensammelstellcn übermittelt. Auslandsinvestitionen in die Erzeugung von "non-tradeables" können keinen nachteiligen Arbeitsmarkteffekt im Herkunftsland haben. Dies gilt vor allem für Dienstleistungen. Dieser Effekt wird tendenziell zwar eher schrumpfen, weil technischer Fortschritt in einigen 49 In Rußland war 1994 die Zahl der im Rahmen ausländischer Unternehmen Beschäftigten gut viermal so hoch wie 1990.
86
Dienstleistungssparten die Möglichkeiten für Handelbarkeit erweitert. Darüber hinaus verdrängen im Falle Rußlands Investitionen in die Energieerzeugung und Rohstoffgewinnung - zumindest gilt dies für Deutschland - keine entsprechenden Investitionen im Herkunftsland. Der Gesamtbetrag einer Direktinvestition ist um jenen Teil zu korrigieren, der auf die Herstellung von wenngleich handelbaren, so doch ausschließlich für den Markt des Gastlandes bestimmten Erzeugnissen zielt. 2.5,7
Direktinvestitionen von GUS-Staaten im Ausland
Zunehmende Investitionen im Ausland sind Ausdruck der erfolgreichen Neuorientierung der Außenwirtschaftsbeziehungen von ehemals auf den RGW zugeschnittenen Volkswirtschaften. Das investive Engagement im Ausland dient dabei, wie im Falle westlicher Industrieländer, der Untermauerung eigener Exportmöglichkeiten, wie dadurch auch umgekehrt - Ausdruck des Wechselspiels von Direktinvestitionen und Handel - langfristig weitere Investitionen ausgelöst werden können. Nach Angaben der Zentralbank soll der Gesamtwert von aus Rußland abfließenden Direktinvestitionen 1992 gut 1,5 Mrd. US-$ betragen haben. Dieser Strom ging in den Folgejahren auf etwa die Hälfte zurück. In der gesamten Zeitspanne 1992 bis 1994 belief sich der Abfluß auf rd. 3,1 Mrd. US-$ - ein Betrag nur um knapp 400 Mill, geringer als der kumulierte Zugang50. Im bilateralen Verhältnis zwischen Deutschland und der Russischen Föderation übertrafen die russischen Direktinvestitionen (Bestände) in der Bundesrepublik in den neunziger Jahren die der deutschen Unternehmen im Gastland regelmäßig bei weitem51. Zum Jahreswechsel 1994/95 standen den rd. 260 Mill. DM in Richtung Rußland etwa 860 Mill. in umgekehrter Richtung gegenüber; im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 1994 lag diese Relation bei 1:6 (läßt man den Extremwert von 1992
50
Seit 1995 trägt Goskomstat die Daten auf der Grundlage von Unternehmensberichten zusammen (Ausnahme: Bankensektor). Dieses neue Verfahren verhindert Vergleiche mit vorangegangenen Jahren. Den Angaben auf EU-Ebene zufolge hat 1993 ein kräftiger Abbau von russischen Direktinvestitionen im EUGebiet stattgefunden; er soll die westlichen Investitionen im gleichen Jahr um das 3,5fache übertroffen haben (Eurostat 1995a). Wo dieser Abbau sich vollzogen hat, konnte nicht überprüft werden, weil die Quelle außer für Deutschland (200 Mill. ECU Zugang) und Finnland (marginaler Abbau) keine Einzelangaben für die anderen Mitgliedsländer enthält. 51
Dasselbe trifft unter den OME-Ländern für Bulgarien (wie auch für das ehemalige Jugoslawien) zu. Die anderen OME-Länder empfangen mehr Investitionsbeträge als sie abgeben; dies gilt in besonderem Maße für Tschechien, Ungarn und die Slowakei (Bundesbank 1996a).
87
außer acht, bei etwa 1:4)52. Auch für Weißrußland waren die Anlagen in Deutschland am Jahresende 1994 doppelt so hoch wie die deutschen in Gegenrichtung (BMWi 1996). Die ursächlichen Faktoren hinter dieser Entwicklung sind komplex. Primär ist der Sachverhalt Ausdruck unterschiedlicher Erhebungspraktiken: Während die Bundesbank Kapitalbeziehungen erst oberhalb des Schwellenwerts von 20 vH erfaßt, ist in den GUS-Staaten eine Marke von 10 vH gang und gäbe. Auch kann sich in den niedrigeren Werten der Bundesbank eine wechselkursbedingte Unterbewertung der deutschen Anlagen in Rußland ausdrücken. Darüber hinaus hat das relativ starke Auslandsengagement der russischen Seite seine Ursache zum großen Teil in der Wahrnehmung normaler kommerzieller Interessen, wie etwa der Etablierung eigener Niederlassungen im Bankensektor sowie der Schaffung eigener Absatzwege für Exporterzeugnisse (z.B. Erdgas und -öl) im westlichen Ausland. Im übrigen ist nicht völlig auszuschließen, daß sich in dem vergleichsweise hohen Transfer ins Ausland auch das Bedürfnis Bahn bricht, Kapital bis zur Einkehr stabiler politischer Verhältnisse nach Deutschland und ins übrige Westeuropa zu verbringen. Derartige Absichten äußern sich im Investitionsbereich in der Gründung von (Schein-)Firmen und dem Erwerb von Immobilien, soweit es sich dabei - Voraussetzung für die statistische Erfassung - um bilanzierende Unternehmen handelt. Im Falle der Ukraine lagen die kumulierten Abgänge per Anfang 1995 bei rd. 16 Mill. US-$. Dieser Betrag erhöhte sich seither nur geringfügig. Nach Angaben von UN-ECE lag Anfang 1995 der Anteil der Abflüsse am Gesamtbetrag der Zugänge (kumulierte Werte) nur bei etwa 3 vH der zugeflossenen Direktinvestitionen. Das Hauptziel dieses Auslandsengagements ist Westeuropa (vor allem Schweiz und Österreich). Unter den Transformationsländern (dort verdoppelte sich das Engagement binnen Jahresfrist) sind es Rußland sowie Ungarn. 2.5.8
Fazit und Perspektiven
Sowohl in den Transformationsländern selbst als auch unter den westlichen Kapitalgebern herrschte seit Beginn der Reformen Übereinstimmung, daß für die zügige Transformation des alten planwirtschaftlichen Systems ausländischen Direktinvestitionen eine wichtige Funktion zukommt. Damit war die Hoffnung verbunden, nach anfänglicher Unterstützung aus öffentlichen
Mitteln (Zuschüsse,
Kredite) den Bedarf an externer Finanzierung durch private Investoren sowie den internationalen Kapitalmarkt erst teilweise und schließlich ganz decken zu können (Vincentz 1995).
52
Bei den jährlichen Strömen hat sich, nach mehrjährigen Nettokapitalimporten Deutschlands, erstmals 1994 ein Nettokapitaltransfer in Richtung "ehemalige Sowjetunion·· abgezeichnet (Bundesbank 1995). Die Entwicklung läßt sich nicht weiter verfolgen, weil die Zahlungsbilanzdatcn der Bundesbank ab 1995 neu gegliedert wurden: Rußland ist seither Teil des Aggregats "Mittel- und osteuropäische Reformländer" und kann dort nicht isoliert werden.
88
Die bisherigen ausländischen Direktinvestitionen in den GUS-Staaten bewegen sich auf vergleichsweise geringem Niveau und trafen weder die Erfordernisse noch die Erwartungen vor Ort 53. Allerdings überstiege eine Außenfinanzierung, die die Investitionsquote wesentlich erhöhte, die westlichen Finanzierungsmöglichkeiten deutlich (Vincentz 1995). Auf Dauer könnte der Wachstumsprozeß ohnehin nur mit einer erheblich gesteigerten internen Kapitalakkumulation verwirklicht werden. Der Transfer ausländischen Kapitals beschleunigt den Prozeß der Neuausrichtung des Kapitalstocks und damit die Angleichung der Produktionsverhältnisse an den Standard entwickelter Marktwirtschaften. Mit ausländischen Direktinvestitionen importiert das Gastland moderne Technologie, inkorporierte Forschungsergebnisse sowie Organisationswissenund Managementkapazität (Stankovsky 1996). Daraus leiten sich positive Effekte für die Produktqualität, die Produktivität und damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit ab. Ausländische Direktinvestitionen sind sowohl Vehikel bei der wirksamen Durchführung der Transformation als auch Indikator für Etappenerfolge, weil Investoren aus dem Ausland damit signalisieren, daß sie Vertrauen in den eingeschlagenen Weg haben. Der Erfolg von Unternehmen marktwirtschaftlicher Provenienz trägt zum wettbewerbsorientierten Wandel vorhandener Strukturen sowie im Ausland zu einer positiven Wahrnehmung hinsichtlich der Nachhaltigkeit der ökonomischen Reformbemühungen bei. Die Gründe für das Ausbleiben ausländischer Direktinvestitionen im gewünschten Umfang sind nicht in allen betroffenen Ländern identisch. Im allgemeinen sind sie jedoch - nach weitgehender Stabilisierung und deutlichen Fortschritten bei der Liberalisierung - Ausdruck einer nur schleppend vorankommenden Privatisierung, unzulänglicher unternehmensbezogener Infrastruktur und verschiedentlich auch der Ungewißheit über die weitere politische Entwicklung. Im Falle Rußlands bot die zweite Stufe der Privatisierung mit dem Verkauf von Anteilen von Energie- und Versorgungsunternehmen Aussicht auf eine kräftige Kapitalspritze. Dennoch werden derartige Signale von ausländischen Investoren nur zurückhaltend aufgenommen - nicht zuletzt, weil sie zum Teil widersprüchlich sind (UN-ECE 1996). Zum einen wurden die Zugangsbedingungen beim Erwerb staatlicher Kassenobligationen liberalisiert, zum anderen hat die Anfang 1996 zur Förderung von "production sharing "Übereinkommen zwischen heimischen und internationalen Gesellschaften erlassene Gesetzgebung offenbar die potentiellen Investoren noch nicht überzeugt: Bestehende Verträge sollen nunmehr gegen Regierungsintervention geschützt sein, aber viele Unternehmen hegen Zweifel, daß damit ihr Risiko wesentlich herabgesetzt wurde. Generell werden für Rußland und die anderen untersuchten GUSStaaten neben dieser Rechtsunsicherheit überwiegend als schlecht empfundene wirtschaftliche Rahmenbedingungen, mangelnde Produktivität und Relikte der alten planwirtschaftlichen Strukturen
53
Der Rußlandkorrespondent der bfai kommentiert die kräftige Zunahme ausländischer Investitionen mit den Zweifeln ausländischer Beobachter, ob dies "tatsächlich bereits auf die ersten schüchternen Anzeichen einer gesamtwirtschaftlichen Stabilisierung" oder nur auf verbesserte Erhebungsverfahren von Goskomstat zurückzuführen ist (Bericht vom 06.02.96).
89
als entscheidende Hemmnisse für mehr Investitionen aus dem Ausland genannt (EBRD 1995; Bey fuß 1996; IW 1996b). Die Erklärung der ökonomischen Theorie für das Ausbleiben von mehr ausländischen Direktinvestitionen anhand des Konzepts, das in der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur die größte Akzeptanz gefunden hat (sogen. OLI54-Paradigma; Dunning 1985, 1991, 1992), setzt an den Voraussetzungen für die Auslösung grenzüberschreitender Investitionsströme an. Dies mögen Vorteile auf Seiten des investitionswilligen Unternehmens (etwa besonders wettbewerbsfähige Erzeugnisse oder moderne Produktionstechniken) sein; es kann sich um spezifische Vorteile des Gastlandes bzw. des ins Auge gefaßten Produktionsstandorts (unersetzbare oder preisgünstige Ressourcen) handeln, oder die Transaktionskosten einer klassischen Marktlösung (Herstellung im Sitzland, Export in das Absatzgebiet) können so hoch sein, daß es sich rechnet, das Produkt in eigener Regie im Zielland herzustellen. Diese drei notwendigen Bedingungen sind im Falle der GUS-Länder selten gleichzeitig erfüllt. Bei der Ressourcenorientierung war, zumindest im Falle Rußlands, der Zugang zu einem großen Potential preisgünstiger Arbeitskräfte für im Lande bereits engagierte Investoren offenbar weniger relevant als der Zugriff auf physische Produktionsinputs in Form von Roh- und Brennstoffen. Aber diese Ausrichtung verliert an Bedeutung. Die branchenmäßige Differenzierung setzt sich fort. Es gibt keine Fixierung auf einen einzigen Sektor mehr, wie dies früher mit dem Öl- und Brennstoffbereich der Fall war (bfai 1996). Die dominierende Ausrichtung existierender Direktinvestitionen gilt der Belieferung des lokalen Marktes, sei es - für das Herkunftsland exportergänzend (oder im Extrem: -verdrängend) - über den Aufbau von Produktionsstätten oder - exportfördernd - durch Schaffung eines Vertriebsnetzes. Desgleichen fällt darunter die Bereitstellung jener Art von Dienstleistungen, deren Nachfrage vom Gastland nicht durch Importe befriedigt werden kann ("non-tradeables"). Potentielle ausländische Investoren in GUS-Ländern sind nicht primär an präferentiellen Anreizsystemen - etwa Steuervorteile oder -befreiung in den Gastländern - interessiert (Lankes/Venables 1996); zudem werden dadurch knappe öffentliche Mittel gebunden. Vielmehr ist ihnen an der Gleichbehandlung mit Inländern gelegen - vorausgesetzt, es gibt ein stabiles rechtliches Umfeld. In Übergangszeiten kann darüber hinaus eine Teillösung des Problems darin bestehen, in Schlüsselbereichen und für bestimmte Regionen zeitweilig Vorzugsbehandlung für Ausländer zu gewähren, wenn es anderenfalls noch nicht möglich ist, günstige Bedingungen für jedermann zu schaffen. Jedenfalls erscheint das derzeitige, durch Präsidial-Erlasse gesteuerte Verfahren, ausländischen Investoren für eine gewisse Zeit - zuletzt: drei Jahre - 'stabile4 rechtliche Verhältnisse als Kalkulationsgrundlage für ihre Planung zu garantieren ("grandfather's clause"), völlig unzureichend. Zumindest für neue Unternehmen in bevorzugten Sektoren und/oder Regionen müßte dieser Zeitrahmen auf fünf bis zehn Jahre gestreckt werden. Außerdem wäre - analog - eine Negativliste hilfreich, die klar definiert, welche
54
90
'Ownership-Location-Intcrnalisation".
Felder ökonomischer Betätigung gegenwärtig und in vorhersehbarer Zukunft noch tabu sind (Beispiel: Errichtung von Firmen im Versicherungs- und Bankwesen mit ausländischer Beteiligung). Das Phänomen der weiterhin vorherrschenden Joint Ventures ist Ausdruck der geringen Marktzutrittskosten dieser Unternehmensform. Sie ist trotz gelegentlich nicht unproblematischer Beziehungen mit dem örtlichen Partner und dem Risiko, antiquierte Management- und Produktionsstrukturen zu übernehmen (Genco/Taurelli/Viezzoli 1993), geeignet auf der Einstiegsebene für unternehmerisches Engagement in den GUS-Ländern. Für die tastende Eröffnung einer Repräsentanz oder eines Marketing-Brückenkopfs bietet ein Joint Venture klare Vorzüge, bremst aber auch gleichzeitig den Einsatz größerer Kapitalbeträge. Die Kopplung an einen inländischen Partner erschließt dessen 'soziales Know-how' im Umgang mit der nationalen Rechtsprechung und der Umsetzung durch die Verwaltung. Nach substantiellen weiteren Schritten auf dem Weg zur politischen und wirtschaftlichen Stabilisierung sowie schließlich der rechtlichen Gleichstellung ausländischer Unternehmen mit inländischen werden Joint Ventures an Bedeutung einbüßen. Dies wird dann der Fall sein, wenn die Möglichkeiten für rein ausländische Unternehmen schrittweise erweitert werden. Damit verbindet sich im allgemeinen ein stärkeres kapitalmäßiges Engagement - sei es im Wege von Neugründungen oder durch Erwerb von Unternehmensanteilen auf einem emanzipierten Aktienmarkt. Die mutmaßliche weitere Entwicklung in den GUS-Staaten ist schwer abzuschätzen. Direktinvestitionen aus der EU werden auch künftig eine wesentliche Rolle in den GUS-Ländern spielen. Das Muster der regionalen Herkunft dieser Investitionen ähnelt dem des Außenhandels dieser Ländergruppe. Dies bestätigt erneut die Wechselwirkungen zwischen beiden Bereichen. Direktinvestitionen in Rußland, insbesondere die von großen internationalen Unternehmen, waren angesichts des erforderlichen Umfangs von in der Regel unwiederbringlich einzusetzenden Investitionsbeträgen ("sunk cost") bisher eher Ausdruck eines Verhaltens, das durch Errichtung einer Niederlassung zur Unterstützung der Exportaktivitäten eine gewisse Präsenz im Lande zeigt, im übrigen aber auf eine günstigere ökonomische Gesamtlage wartet, um dann Vorteile eines "first mover" zügig ausschöpfen zu können (Thimann/Thum 1993; Lankes/Venables 1996). Von den Privatisierungsaktionen abgesehen - sie folgen anderen Bestimmungsgründen -, dürfte sich das Grundmuster des Ablaufs in den europäischen Transformationsländern (trotz des Eigengewichts der Determinanten Marktgröße, Deregulierung, politische Stabilität) auch in Rußland und in den anderen GUS-Republiken bestätigen. Danach verstärkt sich der Zustrom ausländischer Direktinvestitionen in ziemlich direktem Zusammenhang mit einem wahrnehmbaren Wachstumsschub deutlich und leistet dann seinerseits einen wichtigen Beitrag zu dessen Erhaltung. Kernpunkt bleibt dabei, die internen Ressourcen - vor allem das Sparaufkommen - in den Reformländern spürbar zu mobilisieren und durch Sachinvestitionen im Lande zu binden.
91
3
Binnenwirtschaftliche Auswirkungen der veränderten Außenwirtschaftsbeziehungen
3.1
Auswirkungen in der GUS
3.1.1
Gesamtwirtschaftliche Effekte
3.1.1.1
Einleitung
Die Abschaffung des Planungssystems, die Auflösung des Rates für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) und der Zerfall der Sowjetunion haben für die Länder der GUS einerseits die Chance für eine vertiefte Integration in die internationale Arbeitsteilung eröffnet, andererseits aber auch zu einer Desintegration im Handel mit den Ländern des früheren RGW und innerhalb der GUS geführt. Dem starken Einbruch im Handel mit den Ländern des früheren RGW und unter den Nachfolgestaaten der Sowjetunion stehen bislang keine entsprechenden Zuwachsraten im Handel mit der EU und anderen OECD-Ländern gegenüber. Zudem konzentrieren sich die Ausfuhren der Russischen Föderation zunehmend auf Rohstoffe und rohstoffnahe Ressourcen, während die industriellen Ausfuhren weiter zurückgehen. Anders als bei den meisten ostmitteleuropäischen Transformationsländern sind deshalb von der außenwirtschaftlichen Öffnung insgesamt noch keine positiven gesamtwirtschaftlichen Effekte zu erwarten, auch wenn die rohstoffproduzierenden Länder der GUS von einer Verbesserung der Terms of Trade profitiert haben. Der Abbau von tarifären und nicht-tarifären Handelshemmnissen zwischen der EU und den ostmitteleuropäischen Ländern sowie der GUS auf der einen, bei vergleichsweise hohen Handelsbarrieren zwischen den ostmitteleuropäischen Ländern und der GUS bzw. innerhalb der GUS selbst auf der anderen Seite dürfte in erheblichem Umfang zu Handelsumlenkung geführt haben. Die Analyse der gesamtwirtschaftlichen Effekte konzentriert sich in diesem Abschnitt auf die Folgen der außenwirtschaftlichen Öffnung für Niveau und Wachstum des Sozialproduktes. Diese Perspektive wurde gewählt, weil die Effekte der Öffnung auf andere Variablen wie außenwirtschaftliches Gleichgewicht, Beschäftigung und Einkommensverteilung von wirtschaftspolitischen Bedingungen abhängen, die schnellen Veränderungen unterliegen und daher mittel- und langfristig nicht vorhersehbar sind. Bei der Analyse der gesamtwirtschaftlichen Effekte wird zwischen den Effekten der Integration der GUS-Länder in die Güter- und Kapitalmärkte unterschieden. Aufgrund der starken rechtlichen Restriktionen der EU gegenüber einer Zuwanderung aus den Ländern der GUS ist eine Analyse der Migrationsbewegungen wenig sinnvoll. Die Untersuchung beschränkt sich weitgehend auf Rußland, die Ukraine, Weißrußland und Kasachstan. Diese vier Länder repräsentieren 80 vH der Bevölkerung, 90 vH des Bruttosozialproduktes und knapp 90 vH der Aus- und Einfuhren der GUS (vgl. Tabelle 3.1.1).
92
Tabelle 3.1.1 Bevölkerung, Sozialprodukt und Außenhandel der GUS-Länder Bevölkerung 1) KKP-BSP 1994 in Mrd. US-S 2)
KKP-BSP pro Kopf 1994 in US-$ 2)
Ausfuhr 1994 (fob) in M i l l . US-$ 3)
Einfuhr 1994 ( c i f ) in M i l l . US-$ 3)
Armenien Aserbaidschan Georgien Kasachstan Kirgisistan Moldawien Ruß land Tadschikistan Turkmenistan Ukraine Usbekistan Weißruß land
3,8 7,4 5,4 16,7 4,4 4,3 147,9 5,7 4,4 52,1 22,1 10,3
8,1 11,2 k.A. 46,9 7,7 k.A. 682,0 5,5 k.A. 136,4 52,4 44,6
2 160 1 510 k.A. 2 810 1 730 k.A. 4 610 970 k.A. 2 620 2 370 4 320
Insgesamt davon: GUS (4)
284,4 227,0
994,7 909,8
3 679 4 008
79 717 71 237
71 885 63 239
79,8
91,5
108,9
89,4
88,0
GUS (4) in vH der GUS
3 53 2 11 3 3
209 682 381 285 340 618 000 531 176 818 543 134
4 41 1 14 3 3
401 791 771 205 459 672 000 619 690 177 243 857
1) Nach nationalen Angaben. - 2) Nach Angaben der Weltbank auf Grundlage der ICP-Methodologie der UN. 3) Nach Angaben der Weltbank auf Grundlage von Comtrade-Daten der UN, Angaben des IWF und Schätzungen der Weltbank. Quellen: Weltbank: World Development Report 1996, Washington, D.C, 1996; Weltbank: S t a t i s t i c a l Handbook 1995; States of the Former USSR, Washington D.C., 1995; Nationale Statistiken; Berechnungen des DIW.
3.1.1.2
Integration in die Gütermärkte
Transformation und Öffnung haben in den Staaten der GUS zwar zu einer wachsenden Handelsverflechtung mit der Europäischen Union geführt, die Anteile der EU am Außenhandel der GUS-Länder sind jedoch deutlich geringer als in den ostmitteleuropäischen Ländern. Während auf die EU (15) 1995 28 vH der Aus- und 32 vH der Einfuhren Rußlands entfielen, liegen die Anteile der EU am Außenhandel der übrigen GUS-Länder deutlich unter einem Fünftel. Mit Ausnahme Rußlands wird der Außenhandel der GUS-Länder nach wie vor vom Intra-GUS-Handel dominiert. In Rußland beliefen sich ein Fünftel der Aus- und ein Viertel der Einfuhren auf den Handel mit der GUS, in den übrigen GUS-Ländern erreichte der Intra-GUS-Handel Anteile von der Hälfte bis zu zwei Drittel an den Aus- und Einfuhren. Das Gewicht der ostmitteleuropäischen Länder am Handel mit der GUS ist nur noch gering. 1995 entfielen 13 vH der russischen Aus- und 11 vH der russischen Einfuhren auf diesen Wirtschaftsraum. In der Ukraine und Weißrußland wurden vergleichbare Handelsanteile erreicht, in Kasachstan lagen sie mit 5 vH der Aus- und 3 vH der Einfuhren noch deutlich darunter (vgl. Tabelle 3.1.2). Der Prozeß der außenwirtschaftlichen Öffnung und Liberalisierung ist in den Ländern der GUS noch nicht abgeschlossen. Insbesondere im Intra-GUS-Handel sind die institutionellen und währungs-
93
Tabelle 3.1.2
Regionalstruktur des Außenhandels der GUS (4) 1995 Rußland 1)
Ukraine
Weißrußland Kasachstan
- Ausfuhr in M i l l . US-$ 17 14 3 7 5 1 24 28 7 10 10 53
EU (15) davon: EU (12) davon: Deutschland OME (10) davon: OME (7) Baltische Staaten EU (15) + OME (10) Sonstige Länder davon: GUS sonst. OECD-Länder sonst. Entwicklungs- und Industrieländer Ausfuhr insgesamt
663 958 623 121 312 809 784 234 549 110 575 018
1 478 1 285 474 995 797 198 2 472 9 094 6 012 1 197 1 884 11 567
1 3 2 4
581 535 286 772 411 361 353 353 929 124 299 706
1 095 1 026 170 270 100 170 1 365 3 609 2 540 368 701 4 974
- Einfuhr in M i l l . US-3i 17 13 6 4 3
EU (15) davon: EU (12) davon: Deutschland OME (10) davon: OME (7) Baltische Staaten EU (15) +OME (10) Sonstige Länder davon: GUS sonst. OECD-Länder sonst. Entwicklungs- und Industrieländer Einfuhr insgesamt
21 20 10 5 4 42
047 611 235 688 713 975 735 508 780 139 589 243
1 937 1 745 608 823 631 193 2 760 8 576 7 133 819 624 11 336
1 4 3 5
914 804 419 570 382 188 484 052 676 159 217 536
499 399 201 117 81 36 616 3 126 2 570 274 282 3 742
1) Nach Angaben der russischen Z o l I s t a t i s t i k . Quellen: Nationale Statistische Ämter; Berechnungen des DIU.
noch: Tabelle 3.1.2 Rußland 1)
Ukraine
Ueißrußland Kasachstan
- Anteile in vH des Gesamtausfuhr EU (15) davon: EU (12) davon: Deutschland OME (10) davon: OME (7) Baltische Staaten EU (15) + OME (10) Sonstige Länder davon: GUS sonst. OECD-Länder sonst. Entwicklungs- und Industrieländer Ausfuhr insgesamt
33,3 28,2 6,8 13,4 10,0 3,4 46,7 53,3 14,2 19,1 19,9 100,0
12,8 11,1 4,1 8,6 6,9 1,7 21,4 78,6 52,0 10,4 16,3 100,0
12,3 11,4 6,1 16,4 8,7 7,7 28,7 71,3 62,2 2,6 6,4 100,0
22,0 20,6 3,4 5,4 2,0 3,4 27,4 72,6 51,1 7,4 14,1 100,0
Anteile in vH der Gesamteinfuhr EU (15) davon: EU (12) davon: Deutschland OME (10) davon: OME (7) Baltische Staaten EU (15) +OME (10) Sonstige Länder davon: GUS sonst. OECD-Länder sonst. Entwicklungs- und Industrieländer Einfuhr insgesamt 1) Nach Angaben der russischen Z o l I s t a t i s t i k . Quellen: Nationale Statistische Ämter; Berechnungen des DIW.
94
40.4 32,2 14.8
11J
8,8
2,3 51.5 48,5 25,5
12,2
10.9
100,0
17,1 15,4 5.4 7,3 5.6 1.7 24,3 75,7 62,9 7,2 5.5
100,0
16,5 14,5 7,6 10.3 6,9 3,4
26,8
73,2 66.4 2,9 3,9
100,0
13,3 10,7 5.4 3.1
2.2
1,0
16,5 83,5 68,7 7,3 7.5
100,0
politischen Voraussetzungen für eine Integration der Gütermärkte noch unvollkommen (3.1.1.2.1). Aufgrund starker Probleme bei der Datenerhebung und -bewertung kann der Handel der GUS-Länder vor und nach der Auflösung der Sowjetunion nur schwer miteinander verglichen werden. Die vorliegenden Daten sprechen für einen starken Einbruch im Intra-GUS-Handel und im Handel mit den Ländern des früheren RGW, während der Handel mit der EU stabil geblieben ist (3.1.1.2.2). Den handelsschaffenden Effekten der Integration in die EU stehen handelsumlenkende Effekte gegenüber, die erhebliche volkswirtschaftliche Kosten aufwerfen (3.1.1.2.3). Kurzfristig dürften Transformation und Öffnung deshalb nicht zu positiven Wachstumsimpulsen geführt haben. Der starke Einbruch im Handel zwischen den Nachfolgestaaten bewirkt im Gegenteil insbesondere für die nicht-rohstoffproduzierenden GUS-Länder negative Effekte. Bei einem weiteren Abbau der Handelsbarrieren dürften Transformation und Öffnung dagegen zu positiven Wachstumsimpulsen führen (3.1.1.2.4). 3.1.1.2.1
Institutionelle und währungspolitische Voraussetzungen
In den Ländern der GUS ist die Transformation des Wirtschaftssystems und die außenwirtschaftliche Öffnung später als in den ostmitteleuropäischen Transformationsländern in Angriff genommen worden. Zwar wurde ab Mitte der achtziger Jahre das Monopol der staatlichen Außenhandelsorganisationen schrittweise gelockert, aber die Binnenwirtschaft wurde weiterhin durch administrative Restriktionen von den Preis- und Nachfragebewegungen auf den Weltmärkten isoliert. Erst nach Auflösung der Sowjetunion wurde in den meisten Nachfolgestaaten für die Wirtschaftssubjekte der Zugang zum Außenhandel liberalisiert. Gleichzeitig brachen jedoch auch die institutionellen Grundlagen der intrasowjetischen Arbeitsteilung zusammen, so daß die außenwirtschaftliche Öffnung mit einer Desintegration der Wirtschaftsbeziehungen zwischen den Nachfolgestaaten verbunden war. Rußland hat nach Auflösung der Sowjetunion 1992 die Einfuhrkontrollen vollständig aufgehoben und ein umfangreiches System von Importsubventionen im Laufe des Jahres 1993 abgeschafft. Aufgrund des - gemessen an den Kaufkraftparitäten - stark unterbewerteten Rubels und hoher Handels- und Leistungsbilanzüberschüsse bestand für einen zusätzlichen Schutz russischer Wirtschaftszweige vor Importkonkurrenz zunächst keine Veranlassung. Umgekehrt waren jedoch aufgrund des niedrigen Rubelkurses starke Anreize zur Ausfuhr von Rohstoffen gegeben, da der Rubel-Gegenwert der Weltmarktpreise die Binnenpreise um ein Mehrfaches überstieg. Es wurde deshalb zunächst ein umfangreiches System der Exportregulation mit Exportsteuern, Exportquoten und einer Lizenzpflicht für Exporteure eingeführt. Mit der realen Aufwertung des Rubel und der Erhöhung der Inlandspreise für Energie und Ressourcen verringerte sich die Differenz zwischen Weltmarkt- und Inlandspreisen. Die Exportsteuern wurden schrittweise gesenkt und die Exportquoten sowie Lizenzpflichten 1995 abgeschafft. Mit der realen Aufwertung des Rubel nahm auch der Druck auf die russische Regierung zu, einzelne Branchen gegen Importkonkurrenz zu schützen. Importzölle mit niedrigen Sätzen wurden erstmals 1992 eingeführt und seitdem schrittweise erhöht. 1995 lag der importgewichtete Durchschnittszollsatz mit 12,7 vH etwa doppelt so hoch wie in den meisten OECD-Staaten. Für die meisten Warengruppen gelten Zollsätze bis 30 vH, für spezifische Warengruppen wie Autos, Alkoholika und
95
Waffen zum Teil deutlich höhere Sätze. Im Rahmen der Vorbereitung des WTO-Beitritts hat sich Rußland verpflichtet, den Importschutz schrittweise zu senken (vgl. auch EBRD 1995; DIW et al. 1996a). In der Ukraine wurde der Außenhandel bis Ende 1994 durch ein System staatlicher Vereinbarungen und Barter-Arrangements dominiert. Nahezu die gesamte Ausfuhr wurde durch ein System von Exportquoten und -lizenzen reguliert, das Ende 1994 weitgehend aufgehoben wurde. Die Einfuhren wurden außerhalb des staatlichen Auftragssystems schon frühzeitig liberalisiert und unterlagen zunächst nur geringen tarifaren und nicht-tarifären Handelsrestriktionen. Ähnlich wie in Rußland wurden mit der realen Aufwertung der Währung auch die Einfuhrzölle erhöht. 1995 lagen die meisten Einfuhrzölle zwischen 10 vH und 20 vH, quantitative Einfuhrrestriktionen bestehen nicht. Weißrußland hat ähnlich wie Rußland und die Ukraine zunächst ein umfangreiches System der Exportregulation eingeführt. Die Einfuhrzölle wurden seit Mai 1994 dem russischen Zollsystem angeglichen. Ausfuhrzölle und nicht-tarifäre Ausfuhrrestriktionen wurden im Laufe des Jahres 1995 weitgehend aufgehoben. In Kasachstan wurde der Außenhandel bis in das Frühjahr 1995 noch staatlich reguliert. Im ersten Halbjahr 1995 wurden die Ausfuhrquoten vollständig und die Aus- und Einfuhrlizenzen weitgehend abgeschafft (vgl. auch EBRD 1995). Bislang ist keines der GUS-Länder Mitglied des GATT bzw. der WTO. Rußland, Weißrußland, Kasachstan, Moldawien, Usbekistan und Kirgisistan haben einen Beobachterstatus bei der WTO, die Ukraine hat einen Aufnahmeantrag eingereicht. Mit der Europäischen Union haben mit Ausnahme von Tadschikistan und Turkmenistan alle GUS-Länder bis 1996 Partnerschafts- und Kooperationsabkommen abgeschlossen. Dadurch sollen zwischen der EU und den betroffenen GUS-Ländern ähnliche Bedingungen wie für die WTO-Mitglieder geschaffen werden. Die Abkommen sind jedoch noch nicht in Kraft, lediglich für Rußland, die Ukraine und Moldawien gibt es Interimsabkommen im Handelsbereich55. Bereits seit 1993 hatte die EU die GUS-Länder in ihr Allgemeines Präferenzsystem einbezogen und damit einseitig günstiger als vertraglich vereinbart behandelt (vgl. Abschnitt
2.1.2). Nach Auflösung der Sowjetunion mußte die bislang staatlich organisierte Arbeitsteilung zwischen ihren Nachfolgestaaten auf eine neue Grundlage gestellt werden. Neben dem Zusammenbruch des Zahlungssystems (s.u.) erschwerten politische Konflikte sowie tarifäre und nicht-tarifäre Restriktionen die Entwicklung dezentraler Handelsbeziehungen. Insbesondere zwischen Rußland und den baltischen Staaten wurden erhebliche Handelsbarrieren errichtet: So betrugen die Zollsätze zwischen Rußland und den baltischen Republiken lange das Doppelte der Meistbegünstigungssätze (DIW et al. 1996a). Innerhalb der GUS wurde durch eine Reihe von bi- und multilateralen Abkommen versucht, tarifäre und nicht-tarifäre Handelshemmnisse abzubauen. Trotz vielfacher Verträge und Absichtserklärungen 55
Das Interimsabkommen mit Weißrußland wurde von der EU aus politischen Gründen nicht in Kraft gesetzt.
96
ist es bislang jedoch nicht gelungen, einen gemeinsamen Markt zu entwickeln. Dabei spielen Widerstände der kleineren GUS-Länder gegen eine geopolitische Vormachtstellung Rußlands eine wichtige Rolle (DIW et al. 1996a). Ein größeres Gewicht als den Vereinbarungen der GUS kommt der Zollunion zwischen Rußland, Weißrußland und Kasachstan zu, der inzwischen einige weitere GUS-Länder beigetreten sind. In der Zollunion sollen die Zollgesetze nach russischem Muster vereinheitlicht und gegenüber Drittstaaten angewendet werden. Ein Abstimmungsmechanismus, der auch die handelspolitischen Interessen der kleineren Länder berücksichtigt, ist nicht vorgesehen. Insgesamt bestehen jedoch noch erhebliche tarifäre und nicht-tarifäre Handelsrestriktionen zwischen den Nachfolgestaaten der Sowjetunion, die zum Einbruch des Intra-GUS-Handels beigetragen haben (vgl. auch Clement 1995; DIW et al. 1996a; Langhammer/Lücke 1995). Die währungspolitischen Voraussetzungen für die Integration in die internationalen Gütermärkte wurden ebenfalls erst nach Auflösung der Sowjetunion geschaffen. Rußland führte zum 1. Juli 1992 einen einheitlichen Wechselkurs für den Rubel ein und hob die meisten Beschränkungen für Leistungsbilanztransaktionen für Inländer auf. Der Russische Rubel wird seitdem an der Moskauer Devisenbörse sowie einer Reihe weiterer regionaler Devisenbörsen und auf einem wachsenden Interbankenmarkt gehandelt. Bis zur Einführung des Wechselkurskorridors Mitte 1995 kann das Währungsregime als dirty floating charakterisiert werden, d.h. ein System flexibler Wechselkurse mit einer am Devisenmarkt intervenierenden Zentralbank. Um den Wechselkurs zu stabilisieren und Inflationserwartungen zu brechen, führte die russische Regierung am 6. Juli 1995 einen Wechselkurskorridor ein, der 1996 durch ein Währungsband mit gleitenden Paritätsänderungen (crawling band) ersetzt wurde. Der auf den Devisenmärkten ermittelte Wechselkurs des Rubel zum US-$ entsprach 1992 nur 11 vH seiner Kaufkraftparität (Russian Economic Trends 1994, S. 27-28). Allein von Juli 1992 bis zur Einführung des Wechselkurskorridors im Juli 1995 wertete er real zum US-$ um 360 vH auf, ohne daß sich eine Passivierung der Handels- und Leistungsbilanz einstellte (vgl. auch DIW et al. 1996a; DIW et al. 1996c). Mit Ausnahme der baltischen Länder behielten die Nachfolgestaaten der Sowjetunion nach ihrer Unabhängigkeit zunächst den Rubel als Zahlungsmittel bei. Konflikte der Geld- und Fiskalpolitik führten jedoch 1993 zum Scheitern der einheitlichen Rubelzone56. Damit brach auch das Zahlungssystem zwischen den GUS-Ländern zusammen, so daß erhebliche Teile des Handels zunächst in Form von Barter-Geschäften abgewickelt oder in US-$ abgerechnet werden mußten. Inzwischen verfügen alle Länder der GUS über eigene Währungen, die zumindest gegenüber dem Rubel für Leistungsbilanztransaktionen konvertibel sind. Starken Beschränkungen der Konvertibilität und einem restriktiven System der Devisenbewirtschaftung unterliegt der weißrussische Rubel. Als letztes Land der GUS hat Tadschikistan 1995 eine eigene Währung eingeführt. In den meisten Ländern der GUS hat sich ähnlich wie in Rußland seit Einführung nationaler Währungen eine erhebliche reale Aufwertung des Wechselkurses ergeben. 56
Vgl. hierzu ausführlich DIW et al. (1993, 1994, 1995); IWF (1994).
97
Der Zahlungsverkehr zwischen den verschiedenen GUS-Ländern mußte bis 1993 ausschließlich über die Zentralbank abgewickelt werden, seitdem haben Geschäftsbanken den Zahlungsverkehr selbständig übernommen und ein Netz von Korrespondenzkonten für zwischenstaatliche Zahlungen entwickelt (vgl. IWF 1994; DIW et al. 1996a). Nach Einführung der eigenen Währungen konnte zwar der Zahlungsverkehr zwischen den GUS-Ländern wieder hergestellt werden, aufgrund langer Überweisungsfristen sind die Transaktionskosten im Intra-GUS-Handel jedoch nach wie vor hoch. Insgesamt haben Transformation und Zerfall der Sowjetunion grundsätzlich zu einer Liberalisierung des Außenhandelssystems geführt. Unter den Bedingungen stark unterbewerteter Währungen wurde von den meisten GUS-Ländern jedoch über lange Zeit die Ausfuhr durch Tarife, Exportquoten und lizenzen reguliert, während ein vergleichsweise liberales Einfuhrregime eingeführt wurde. Durch die Anwendung des Allgemeinen Präferenzsystems sind die tarifären Handelshemmnisse für Ausfuhren in die EU abgebaut worden. Demgegenüber sind mit der Auflösung des RGW und dem Zerfall der Sowjetunion starke tarifäre und nicht-tarifäre Handelshemmnisse für den Intra-GUS-Handel sowie den Handel mit den Ländern des früheren RGW entstanden. 3.1.1.2.2
Handelsentwicklung nach Auflösung der Sowjetunion: Grobe Anhaltspunkte und Probleme des Datenvergleichs
Ein Vergleich der Regional- und Warenstruktur des Handels der GUS-Länder vor und nach Auflösung der Sowjetunion wird durch die mangelnde Verfügbarkeit ausreichender Daten und methodische Probleme der Datenauswertung erschwert. Zum offiziellen Umrechnungskurs ist der Handel mit dem "ferneren Ausland", zu dem nach der Statistik der GUS-Länder der Handel mit den Ländern außerhalb der früheren Sowjetunion sowie den drei Baltischen Staaten gerechnet wird, in Rußland um rund 20 vH, in der Ukraine um rund 60 vH und in Weißrußland um rund 50 vH gesunken, während er in Kasachstan um rund 60 vH angestiegen ist. Demgegenüber erwies sich nach den Statistiken der Länder der OECD und der Europäischen Union der Handel der (früheren) Sowjetunion mit den OECD-Ländern und der EU als weitgehend stabil. Noch erheblich dramatischer fiel zum offiziellen Umrechnungskurs der Rückgang des intra-sowjetischen Handels aus: In Rußland, Kasachstan und der Ukraine fielen die Aus- und Einfuhren in bzw. aus den Ländern der früheren Sowjetunion auf reichlich ein Zehntel, in Kasachstan auf rund 15 vH der ursprünglichen Werte (Tabelle 3.1.3).
98
Tabelle 3.1.3 Außenhandel der GUS (4) 1990 bis 1995 1990
1992
1991
1993
1994
1995
- in M i l l . US-$ zu laufenden Preisen Rußland Ausfuhr insgesamt 1) davon: Handel mit dem ferneren Ausland 2) frühere UdSSR 3) Einfuhr insgesamt 1) davon: Handel mit dem ferneren Ausland 2) frühere UdSSR 3)
207 80 126 196 82
527 900 627 941 900
114 041
161 53 108 128 45
671 100 571 433 100
83 333
53 42 11 42 36
605 376 229 971 984
5 987
59 44 14 36 26
177 297 880 055 807
9 248
64 50 14 38 28
236 112 124 641 336
10 305
77 64 13 57 41
800 300 500 900 600
16 300
Ukraine Ausfuhr insgesamt 1) davon: Handel mit dem ferneren Ausland 2) frühere UdSSR 3) Einfuhr insgesamt 1) davon: Handel mit dem ferneren Ausland 2) frühere UdSSR 3)
78 13 64 81 15 66
337 390 947 990 907 083
58 8 49 72 11 61
098 500 598 517 300 217
11 6 5 11 5 6
308 000 308 930 500 430
10 3 7 12 2 9
708 165 543 989 396 593
11 5 6 11 4 7
567 357 210 336 010 325
510 032 479 066 975 2 092
4 1 2 5 1 3
706 776 929 536 860 676
3 1 1 3 2 1
4 2 2 3 2 1
990 817 173 974 838 136
842 766 076 669 924 745
9 4 5 9 2 7
1 970 789 1 181 2 539 1 119 1 420
2 1 1 3
Weißrußland Ausfuhr insgesamt 1) davon: Handel mit dem ferneren Ausland 2) frühere UdSSR 3) Einfuhr insgesamt 1) davon: Handel mit dem ferneren Ausland 2) frühere UdSSR 3)
32 3 29 30 5 25
631 438 193 410 256 154
24 1 23 22 1 20
812 661 151 332 957 375
3 1 2 3
559 194 364 495 843 2 652
Kasachstan Ausfuhr insgesamt 1) davon: Handel mit dem ferneren Ausland 2) frühere UdSSR 3) Einfuhr insgesamt 1) davon: Handel mit dem ferneren Ausland 2) frühere UdSSR 3)
16 1 14 27 3 24
087 777 310 511 250 261
15 1 14 19 2 16
468 183 285 495 546 949
3 1 2 3
630 489 141 424 961 2 463
4 1 3 4 1 3
655 529 126 845 269 576
231 905 325 494 140 354
1) 1990-1991 wurde für den intra-sowjetische Handel der o f f i z i e l l e Wechselkurs für kommerzielle Transaktionen zugrunde gelegt; 1992-1995 zu laufenden Wechselkursen nach nationalen Angaben. 2) 1990-1991 nach Angaben der Weltbank; 1992-1995 nach Angaben der nationalen statistischen Ämter. 3) 1990-1991 Umrechnung der Rubelwerte zum o f f i z i e l l e n Wechselkurs für kommerzielle Transaktionen; 1992-1995 zu laufenden Wechselkursen nach nationalen Angaben. Quellen: Weltbank: Foreign Trade Statistics in the USSR and Successor States. Washington, D.C., 1995; Angaben der nationalen statistischen Ämter; Berechnungen des DIW.
99
noch: Tabelle 3.1.3 1990
1991
1994
1995
100,0 74,9 25,1 100,0 74,4 25,6
100,0 78,0 22,0 100,0 73,3 26,7
100,0 82,6 17,4 100,0 71,8 28,2
100,0 34,7 65,3 100,0 23,1 76,9
100,0 42,9 57,1 100,0 24,0 76,0
100,0 46,3 53,7 100,0 35,4 64,6
100,0 41,1 58,9 100,0 31,8 68,2
100,0 37,8 62,2 100,0 33,6 66,4
100,0 59,0 41,0 100,0 61,2 100,0
100,0 56,4 43,6 100,0 71,4 100,0
1993
1992
- Anteile in vH Rußland Ausfuhr insgesamt 1) davon: Handel mit dem ferneren Ausland 2) frühere UdSSR 3) Einfuhr insgesamt 1) davon: Handel mit dem ferneren Ausland 2) frühere UdSSR 3)
100,0 39,0 61,0 100,0 42,1 57,9
100,0 32,8 67,2 100,0 35,1 64,9
100,0 79,1 20,9 100,0 86,1 13,9 Ukraine
Ausfuhr insgesamt 1) davon: Handel mit dem ferneren Ausland 2) frühere UdSSR 3) Einfuhr insgesamt 1) davon: Handel mit dem ferneren Ausland 2) frühere UdSSR 3)
100,0 17,1 82,9 100,0 19,4 80,6
100,0 14,6 85,4 100,0 15,6 84,4
100,0 53,1 46,9 100,0 46,1 53,9
Weißrußland Ausfuhr insgesamt 1) davon: Handel mit dem ferneren Ausland 2) frühere UdSSR 3) Einfuhr insgesamt 1) davon: Handel mit dem ferneren Ausland 2) frühere UdSSR 3)
100,0 10,5 89,5 100,0 17,3 82,7
100,0 6,7 93,3 100,0 8,8 91,2
100,0 33,6 66,4 100,0 24,1 75,9
100,0 40,1 59,9 100,0 44,1 55,9
Kasachstan Ausfuhr insgesamt 1) davon: Handel mit dem ferneren Ausland 2) frühere UdSSR 3) Einfuhr insgesamt 1) davon: Handel mit dem ferneren Ausland 2) frühere UdSSR 3)
100,0 11,0 89,0 100,0 11,8 88,2
100,0 7,6 92,4 100,0 13,1 86,9
100,0 41,0 59,0 100,0 28,1 71,9
100,0 32,8 67,2 100,0 26,2 73,8
1) 1990-1991 wurde für den intra-sowjetische Handel der o f f i z i e l l e Wechselkurs für kommerzielle Transaktionen zugrunde gelegt; 1992-1995 zu laufenden Wechselkursen nach nationalen Angaben. 2) 1990-1991 nach Angaben der Weltbank; 1992-1995 nach Angaben der nationalen statistischen Ämter. 3) 1990-1991 Umrechnung der Rubelwerte zum o f f i z i e l l e n Wechselkurs für kommerzielle Transaktionen; 1992-1995 zu laufenden Wechselkursen nach nationalen Angaben. Quellen: Weltbank: Foreign Trade Statistics in the USSR and Successor States. Washington, D.C., 1995; Angaben der nationalen statistischen Ämter; Berechnungen des DIW.
100
Obwohl aufgrund der monetären und handelspolitischen Restriktionen ein starker Rückgang des Handels unter den Nachfolgestaaten der Sowjetunion zu erwarten war, ist ein derart starker Rückgang wenig plausibel. Es spricht vieles dafür, daß durch den offiziellen Umrechnungskurs der Rückgang überzeichnet wird. Wenn auf Grundlage der inländischen Preisindizes die realen Rubel werte des Handels zugrunde gelegt werden (vgl. Michalopoulos/Tarr 1994; Weltbank 1995), dann ergibt sich 1994 gegenüber 1990 ein Rückgang des Handels zwischen den Republiken der früheren Sowjetunion um rund drei Viertel (Tabelle 3.1.4). Nach allen vorliegenden Erkenntnissen wird der Rückgang des Außenhandels durch die offizielle Statistik stark überzeichnet. Grundsätzlich können sechs zentrale Probleme identifiziert werden, die den Vergleich der Daten vor und nach Auflösung der Sowjetunion methodisch nahezu unmöglich machen: (1) die unvollkommene Erfassung des Beitrags der einzelnen Republiken zum Außenhandel der früheren Sowjetunion, (2) die unvollkommene Erfassung des Handel zwischen den Republiken der früheren Sowjetunion, (3) Probleme der Umrechnung des Handels von Ländern mit konvertiblen Währungen in Rubel- und US-$-Werte, (4) Probleme der Umrechnung des Handels mit Ländern ohne konvertible Währungen in Rubel- und US-$-Werte, (5) die unvollkommene Dokumentation des Außenhandels der neugegründeten Republiken nach Auflösung der Sowjetunion und (6) der Wechsel des statistischen Systems. (1)
Der Beitrag der einzelnen Republiken zum Außenhandel der früheren Sowjetunion wurde auf Basis von Unternehmensbilanzen zu Inlandspreisen errechnet und für einzelne Jahre veröffentlicht. Aufgrund der gegebenen Preisverzerrungen wurde die Ausfuhr rohstoffintensiver Güter systematisch zu niedrig und die Einfuhr von Konsumgütern zu hoch ausgewiesen (Martynov/Potapova 1995, S. 11). Neben dem Bewertungsproblem wirft die Auswertung von Unternehmensbilanzen erhebliche Erfassungs- und Zurechnungsprobleme auf, so daß die Zuverlässigkeit der Daten gering ist. Zudem widersprechen sich die Datenangaben in verschiedenen Veröffentlichungen massiv57.
(2)
Die Arbeitsteilung zwischen den Republiken wurde im Rahmen der Planerstellung in einer Input-Output-Matrix erfaßt und für die Jahre 1987 und 1988 veröffentlicht (Vestnik Statistiki 1990). Die Grundlage der Datenerfassung sind stark verzerrte Produzentenpreise, die wiederum im Vergleich zu Weltmarktpreisen rohstoffintensive Güter systematisch zu niedrig und Konsumgüter zu hoch ausweisen.
(3)
Der Außenhandel der Sowjetunion mit Ländern mit konvertiblen Währungen wurde zu einem fixen Wechselkurs von der Zentralbank in Valutarubel umgerechnet und später in US-$
57
Z.B. werden im statistischen Jahrbuch der russischen Föderation (Goskomstat: Narodnoe chozjajstvo RSFSR ν 1990 g., Moskau 1991) andere Daten als im Außenhandelsjahrbuch der UdSSR (Goskomstat SSSR: Vnestorg SSSR, Moskau 1992) ausgewiesen.
101
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EU (15)
Tabelle 3.2.1
5^2
1995 1)
1995
Intensivere Außenwirtschaftsbeziehungen steigern die allokative Effizienz. Absatzchancen und Bezugsmöglichkeiten der EU-Unternehmen erhöhen sich. Für die Wohlfahrt der Konsumenten gilt dies aufgrund niedrigerer Importpreise und einer breiteren Angebotspalette ebenso. Diese zentralen Mechanismen sind aus der Außenhandelstheorie bekannt. Sie bilden die Grundlage für die Wirtschaftspolitik der EU nach außen und innen (Grundsatz einer offenen Marktwirtschaft, Art. 3a (1) EGV; Binnenmarktprogramm). Jede handelspolitische Liberalisierung bringt jedoch zwangsläufig auch negative Wirkungen für diejenigen Wirtschaftssubjekte mit sich, deren Angebot mit dem der neuen Marktteilnehmer nicht mehr konkurrieren kann. Teils um diesen Strukturwandel sozialverträglich zu gestalten, teils mit dem Wunsch nach dauerhaftem Schutz vor überlegenen Wettbewerbern gibt es immer wieder Gegenwehr gegen eine Öffnung der heimischen Märkte. Drohende Beschäftigungsverluste sind transparenter als mögliche Beschäftigungsgewinne aus dem Strukturwandel; sie konzentrieren sich oft auf bestimmte Branchen und Regionen und lassen sich deshalb relativ leicht in politischen Druck umwandeln. Gerade angesichts der dauerhaft hohen Arbeitslosigkeit in fast allen EU-Mitgliedstaaten rücken die Arbeitsmarkteffekte der Verflechtung in den Mittelpunkt der Debatte. 3.2.1.2
Beschäftigungswirkungen des Strukturwandels durch vertiefte wirtschaftliche Integration
Die Beschäftigungswirkungen der wirtschaftlichen Verflechtung der EU mit der GUS ergeben sich im wesentlichen aus den Handelsströmen, diese stehen in der folgenden Quantifizierung im Mittelpunkt. Direktinvestitionen haben derzeit noch kein bemerkenswertes Gewicht. Noch dominiert hier das Motiv der Markterschließung. Auch wenn künftig das Kostenmotiv stärker in den Vordergrund rücken sollte, ist zu bedenken, daß die Standortdiversifikation auch inländische Beschäftigung stützt - selbst dann, wenn die Direktinvestition inländische Produktion substituiert. Die Migration aus der GUS in die heutigen EU-Staaten ist strukturell ein weniger brisantes Problem als die Zuwanderung aus Ostmitteleuropa. Eine EU-Mitgliedschaft, noch dazu mit voller Personenfreizügigkeit, ist nicht geplant. Die größere Entfernung schränkt die Möglichkeit zu Pendlerbeziehungen oder zu Saisoneinsätzen ein. Ein politisch bestimmter Sonderfall sind die Regelungen für die Angehörigen der deutschen Volksgruppe in der GUS. Die Gesamtzahl der Aussiedler hat sich seit Beginn der Transformation erheblich erhöht; der Großteil davon entfiel auf die ehemalige Sowjetunion. Die ökonomische Bewertung von Ursachen und Folgen dieser Migration fällt in den Grundzügen kaum anders aus als im Fall der Zuwanderung aus Ostmitteleuropa (vgl. Weise et al. 1997, Abschnitt 2.6). Die Abwanderung wird wesentlich von den Perspektiven im Quelland der Migrationsströme und von der Einkommensdifferenz bestimmt; diese Faktoren sprechen eher für einen größeren Migrationsdruck als im Fall der OME-Länder. Die Zuwanderung hat durchaus auch positive Wirkungen im Zielland, z.B. auf die Sozialversicherungssysteme. Diese Wirkungen sind jedoch für den einzelnen zu abstrakt; die Konkurrenz um Arbeitsplätze ist dagegen konkret erfahrbar - ein typisches Beispiel für die
149
aus der politischen Ökonomie der Protektion bekannten Mechanismen. Im Fall der illegalen Beschäftigung, die ihrer Natur nach kaum zu quantifizieren ist, ist zumindest zu fragen, ob es bei NichtVerfügbarkeit billiger ausländischer Arbeitskräfte in jedem Fall zur Nachfrage nach heimischen Arbeitskräften gekommen wäre. Dies ist für einige Bereiche der Dienstleistungserbringung im informellen Sektor zweifelhaft. Insgesamt werden die negativen Beschäftigungseffekte der Migration vermutlich oft überschätzt; dennoch soll nicht übersehen werden, daß die Zuwanderung auf Beschäftigung bzw. Entlohnung derjenigen Arbeitskräfte in der EU, die gering qualifiziert sind, Druck ausübt. Die Beschäftigungswirkungen des Außenhandels hängen in der "ersten Runde" von der Sektorstruktur der Exporte und Importe sowie von der Handelsbilanz ab. Für den Handel mit unterschiedlichen Ländergruppen zeichnen sich folglich jeweils andere Effekte ab. Zur Quantifizierung sind aufwendige Berechnungen anhand sehr spezieller Statistiken erforderlich; eine direkte Ermittlung der Wirkungen des Handels mit der GUS war deshalb hier nicht möglich. Die Berechnungen für den EU-Handel Ostmitteleuropas (vgl. Weise et al. 1997, Abschnitt 3.1.2.2) bilden jedoch eine gute Basis für die Schätzung der Beschäftigungswirkungen auch des GUS-Handels. Zwei hier wichtige Unterschiede zum EUHandel mit Ostmitteleuropa werden schnell deutlich: Erstens ist der Handel aus Sicht der EU deutlich defizitär. Zweitens dominieren im Import der EU aus der GUS Rohstoffe und wenig verarbeitete Produkte. Zur Berechnung der Beschäftigungswirkung des Handels mit Ostmitteleuropa wurden zunächst anhand sektoraler Produktionsfunktionen Arbeitskräfte- und Humankapital-Gehalt je Einheit der Exporte und der Importe (hier gemessen in Millionen US-$) ermittelt. Der Arbeitskräfteinput 78 wurde in Arbeitsstunden pro Outputeinheit gemessen, der Humankapital-Gehalt hilfsweise nach den Personalausgaben pro Arbeitsstunde erfaßt 79. Wegen der durchgehend bestehenden Handelsbilanzüberschüsse kommt es für Deutschland und die anderen hier näher untersuchten EU-Mitglieder (Frankreich, Italien, Vereinigtes Königreich) trotz höherer Arbeitsintensität der Importe per saldo zu Beschäftigungsgewinnen aus dem Handel mit Ostmitteleuropa. Wegen der Besonderheiten der Importe aus der GUS bietet es sich an, die Wirkungen von Ex- und Importen getrennt zu quantifizieren. Die Warenstruktur der EU-Exporte in die GUS weicht nicht wesentlich von der der Ausfuhren nach Ostmitteleuropa ab. Die auffallendsten Unterschiede sind die geringere Bedeutung der Textilexporte (3 vH vs. 9 vH) sowie das höhere Gewicht der Nahrungsgüter (18 vH vs. 6 vH) und der Maschinen (25 vH vs. 20 vH). Für Deutschland fällt zusätzlich noch die 78
Diese Werte ergeben sich jeweils aus den sektoralen Produktionsfunktionen für das Jahr 1988. Die hier verwendeten Spezialstatistiken von Eurostat sind in der nötigen Detailliertheit und Vergleichbarkeit nicht für aktuellere Jahre verfügbar. Die Arbeitskoeffizienten pro Million US-$ Export und Import wurden mit den tatsächlich erreichten Handelswerten von 1993 multipliziert und die Ergebnisse dem Niveau der Arbeitsproduktivität, der Preise und Wechselkurse im Jahr 1993 entsprechend den Veränderungen gegenüber 1988 im verarbeitenden Gewerbe insgesamt angepaßt. 79
150
Zur Methodik vgl. v.a. Schumacher (1995a).
größere Rolle des Fahrzeugbaus ins Auge (20 vH vs. 11 vH). Dennoch können hier die Koeffizienten für den Ostmitteleuropahandel, wie sie im ersten Bericht ermittelt wurden, übernommen werden. Berücksichtigt wird sodann, daß die indirekten Beschäftigungseffekte des gesamten Exportes etwa 90 vH der direkten Effekte betragen (DIW 1992, S. 44); dieser Wert wird auch für die drei anderen EU-Länder unterstellt. Direkt und indirekt hingen somit von den Exporten in die GUS 1993 in Deutschland 200, in Frankreich 39, in Italien 56 und im Vereinigten Königreich 38 Millionen Arbeitsstunden ab. Dies entspricht in Deutschland etwa 125 000 Arbeitsplätzen80. Die Importe verlangen ein differenzierteres Vorgehen. Die Annahme, Importe würden in voller Höhe zu Lasten der inländischen Beschäftigung gehen, ist problematisch. Erstens verdrängen die Importe aus der GUS nicht heimische Produktion, soweit sie dringend benötigte komplementäre Güter für die Inlandsproduktion sind, so etwa die Rohstoff-Importe. Ähnliches gilt zweitens auch für andere Produkte, bei denen die Anbieter der GUS in der Regel nicht nur mit EU-Produzenten, sondern auch mit Importen aus anderen Ländern konkurrieren. Schließlich ist es drittens wichtig, sich die dynamischen Effekte des Außenhandels zu vergegenwärtigen. Der erhöhte Konkurrenzdruck zwingt die EUAnbieter zur Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Sollten GUS-Anbieter aufgrund komparativer Vorteile günstiger anbieten können als inländische Unternehmen, erhöhen Importe nicht nur die Konsumentenwohlfahrt, sondern - im Falle von importierten Inputs - auch die Konkurrenzfähigkeit der EU-Anbieter. Deshalb und über höhere EU-Exporte, ermöglicht durch höhere Deviseneinnahmen in der GUS, sichern auch Importe langfristig Beschäftigung. Dieses dritte Argument läßt sich freilich nicht angemessen quantifizieren. Tabelle 3.2.2 Warenstruktur der Importe der EU, 1993 in vH ISIC
Sektor
2 353/4 372 31 351/2 382 383 384
Bergbau und Energie Raffinerieprodukte Nichteisenmetalle Nahrungsmittel Chemie Maschinenbau Elektrotechnik Fahrzeugbau
Importe aus der GUS 17,6 11,9 3,1 7,4 0,9 0,3 1,7
Importe aus OME (10) 4,1 2,4 3,3 6.3 6,8 6,5 7,1 7,7
Importe insgesamt 6,9 2,4 2,0 8,1 11,9 12,5 9,2 13,4
nachrichtlich: Exporte insgesamt 2,0 2,1 1,7 8,8 13,5 15,2 8,7 15,4
0
Unterschätzt wegen der aus Geheimhaltungsgründen zu einem großen Teil nicht ausgewiesenen Importe von Rohöl und Erdgas der Bundesrepublik aus Rußland. Quelle: DIW-Außenhandelsdaten.
80
Die durchschnittliche Arbeitszeit pro Erwerbstätigen betrug 1993 in Deutschland 1582 Stunden.
151
Der erste Effekt ist im EU-Handel mit der GUS von entscheidender Bedeutung. Die Warenstruktur der Importe aus der GUS fällt aus dem Rahmen, da sich die Importe stark auf einzelne Produkte konzentrieren, die in der EU gar nicht oder kaum produziert werden, die aber auch in der Importstruktur der EU insgesamt eine wesentlich geringere Rolle spielen als bei den Importen aus der GUS (vgl. Tabelle 3.2.2). Mehr als zwei Drittel der Importe entfallen auf Erzeugnisse des Sektors Bergbau und Energie, auf Raffinerieprodukte und auf Nichteisenmetalle; bei den ostmitteleuropäischen Ländern sind es dagegen nur 10 vH. Der Import von im Inland nicht (ausreichend) verfügbaren Rohstoffen und Vorprodukten hat keine negativen Beschäftigungswirkungen. Die Importe aus der GUS dürfen also in die hier vorgenommenen Berechnungen nur mit einem Drittel ihres Wertes einbezogen werden. Für den zweiten Effekt soll hier unterstellt werden, daß die Importe aus der GUS im gleichen Ausmaß heimische Produktion und andere Importe vom europäischen Markt verdrängen. Die gesamten Importe machten in Deutschland im Jahre 1993 gut 20 vH des Angebots auf dem deutschen Markt aus (um die Exporte verringertes BIP plus Importe). Die Importe aus der GUS wären danach also nur zu knapp 80 vH in Deutschland negativ beschäftigungswirksam geworden. Für Frankreich, Italien und das Vereinigte Königreich ergeben sich ähnliche Werte. Für die indirekten Effekte der Verdrängung importkonkurrierender Produktion wird derselbe Wert angenommen, der für die Exportseite ermittelt wurde. Nach dieser Berechnung - also ohne den obengenannten dritten Effekt, nach dem Importe die Wettbewerbsfähigkeit importierender Unternehmen erhöhen und so auch heimische Beschäftigung sichern - haben die Importe aus der GUS in Deutschland 31,7, in Frankreich 21,2, in Italien 24,6 und im Vereinigten Königreich 15,4 Millionen Arbeitsstunden verdrängt. Daraus ergibt sich für Deutschland für das Jahr 1993 per saldo, daß vom Handel mit der GUS ein Beschäftigungsvolumen von etwa 170 Millionen Arbeitsstunden abhing. Dies entspricht in Deutschland etwa 100 000 Arbeitsplätzen. Tabelle 3.2.3 Handelsbilanzsalden ausgewählter EU-Länder mit der UdSSR 1989 und 1993, in Mill. US-$ Gesamthandel
bereinigt um Rohstoffhandel 1)
1989
1993
1989
1993
EU (15)
-1642
-1204
12051
13363
Deutschland Frankreich Italien Verein. Königreich Spanien Österreich
1527 -1041 -174 -217 -812 246
3960 -1183 -1325 -583 -775 -74
4686 986 1778 462 140 705
7178 1322 1300 538 20 545
1) Ohne Bergbau und Energie (ISIC 2), Raffinerieprodukte (ISIC 353/4) sowie Nichteisenmetalle (ISIC 372). Quelle: DIW-Außenhandelsdaten.
152
Für Deutschland und die anderen großen EU-Länder resultieren die Beschäftigungsgewinne im GUSHandel aus dem Handelsbilanzüberschuß, der sich nach Bereinigung um den Rohstoffimport ergibt. Dieser findet sich für die EU (15) insgesamt und für die großen Mitgliedstaaten (vgl. Tabelle 3.2.3). Dies ist auch künftig zu erwarten. Die sektoralen Salden zeigen vor allem bei eher höherwertigen Produkten - Maschinen, Kraftfahrzeuge, Chemie (insb. Pharmazie), Kommunikationstechnik, Feinmechanik -, aber auch ausgeprägt bei Nahrungsmitteln einen Überschuß der EU insgesamt. Ein Defizit findet sich vor allem bei Bergbau und Energie, Raffinerieprodukten und Nichteisenmetallen, daneben auch bei einfachen Chemieprodukten und Holz. Dies entspricht im großen und ganzen dem jeweiligen Bild für die großen EU-Länder (vgl. Tabellen 3.2.4 und 3.2.5). Für die kleineren EU-Länder, für die hier keine vergleichbaren Berechnungen vorgestellt werden können, ergibt sich ein differenziertes Bild. Die hochentwickelten, wettbewerbsfähigen unter ihnen dürften in strukturell ähnlicher Weise Vorteile aus dem Handel mit der GUS ziehen. Schwieriger ist die Situation für die weniger wettbewerbsstarken Länder. Sie haben weniger gute Voraussetzungen, von den neuen Handelsmöglichkeiten zu profitieren, und müssen eventuell fürchten, Marktanteile in den großen EU-Ländern an die GUS zu verlieren. Das minimale Gewicht der Konkurrenz aus der GUS zeigt aber, daß insgesamt nicht von schwerwiegenden Problemen auszugehen ist. Eventuell befürchtete Verdrängungseffekte müßten, um großes Gewicht zu haben, auf dem deutschen Markt stattfinden. Für Spanien, Portugal, Irland und Griechenland gilt aber, daß dieser ein zwar wichtiger, aber nicht dominierender Absatzmarkt ist (Anteil an den Exporten unter 25 vH). Der deutsche Markt hat sogar seit 1989 für diese Länder zum Teil an Bedeutung etwas gewonnen. 3.2.1.3
Fazit
Die intensivere Arbeitsteilung mit der GUS hat eher positive als negative Beschäftigungswirkungen in der EU. Besonders hohe Überschüsse erzielten die Nahrungsmittelindustrie, die Elektrotechnik sowie der Maschinen- und der Kraftfahrzeugbau. Hervorstechendstes Merkmal des Handels mit der GUS ist die hohe Rohstofflastigkeit der Importe der EU. Auch der übrige Handel mit der GUS entspricht dem Bild des Handels mit schwach entwickelten, rohstoffreichen Ländern. Er begünstigt die Sektoren, in denen besonders viele höherqualifizierte Arbeitskräfte beschäftigt sind, und geht tendenziell zu Lasten einfacherer, arbeitsintensiver Produktion. In diesen zuletzt genannten Bereichen (z.B. Holz, Metalle) ist der Anpassungsdruck aber verglichen mit dem Handel aus anderen Transformationsländern eher gering. Der empirische Befund stützt nicht die These, die Verflechtung mit der GUS gehe auf Kosten der Beschäftigung in der EU; für Deutschland errechnet sich im Gegenteil ein vom Handel mit der GUS abhängiges Beschäftigungsvolumen von 100 000 Arbeitsplätzen im Jahre 1993. Die Anpassungslasten, die aus einem verstärkten Warenaustausch mit der GUS resultieren, sind für die EU-Mitglieder insgesamt gering, wenn man sie in Relation zum Gesamthandel oder zur Gesamtbeschäftigung setzt. Dies gilt auch bei einer künftigen Ausweitung der Handelsströme; sie wird sich
153
Tabelle 3.2.4 Sektorale Handelsbilanzsalden der EU (15) mit der UdSSR in Mill. US-$
1 2
AGRICULT. MIN,QUARR 1)
3
MANUFACT.
1989
1990
1991
1992
1993
192 -7730
185 -9159
17 -9126
702 -9860
285 -7947
5896
4035
5867
4816
6458
31 321 322 323 3233 324 331 3311 332 341 3411 342 351 3511 3512 35132 352 3522 353/4 355 356 361 362 369 371 372 381 3813 382 3821 3822 3823 3824 3825 38252 3829 383 3831 3832 3833 3839 384 3841 3842 3843 3845 3844/9 385 3851 390 3901
FOODBEVTOB TEXTILES CLOTHING LEATHER,LP LEATHPROD FOOTWEAR WOOD,WPROD WOOD FURNITURE PAPER,PAPR PULP,PAP PRINTING IND.CHEM. BASIC IND FERT,PEST SYNTHFIBR OTHER CHEM. PHARMA REFINERY RUBBERPROD PLASTICPRD POTTERY GLASS PROD 0.NON-MET I RON,STEEL NON-FERR. METAL PROD STRUCTMET MACHINERY ENGINES AGRIC MACH METAL MACH SPEC.IND.M OFFICE,EDP EDP 0.MACH INE ELEC.MACH. EL.INDMACH COMM.EQUIΡ EL.APPLIAN 0.ELECTRIC TRANSP.EQU. SHIPS RAILROAD MOTOR VEH. AIR CRAFT O.TRANSPEQ PREC.ENGIN PROF.EQUT 0.MANUFACT JEWELRY
482 329 177 47 2 373 -817 -835 -3 721 379 74 852 205 -181 35 1001 228 -4545 52 86 9 11 49 1991 -1418 503 301 4223 4 24 1014 1879 342 255 959 790 129 386 9 267 756 783 91 -110 -9 3 494 456 -341 -359
743 309 196 60 3 356 -946 -962 5 631 293 109 338 -43 -182 44 1079 330 -5981 42 77 11 16 46 797 -1288 532 304 5324 9 45 939 2709 324 233 1296 904 134 520 18 233 428 393 112 -78 -6 7 593 543 -346 -376
1557 226 175 52 13 417 -717 -732 46 161 5 134 499 -4 -180 23 1189 539 -5737 46 61 10 21 84 505 -1540 487 247 5690 6 497 1254 2350 330 255 1241 962 234 428 53 248 1421 532 866 -21 15 29 509 473 -393 -425
2117 396 122 29 11 662 -555 -564 22 14 -98 116 -249 -293 -330 2 792 297 -4226 33 55 10 18 56 79 -1736 437 241 3965 28 348 734 1588 227 164 1026 884 134 450 50 250 1840 147 895 409 373 17 323 283 -388 -427
3027 424 56 -40 19 474 -512 -512 188 -74 -167 115 -789 -534 -425 -28 991 418 -4192 56 93 24 24 59 -268 -2428 625 321 4770 38 292 651 2057 401 254 1325 1406 163 878 90 275 2211 244 426 1503 38 1 533 469 -316 -400
00
ALL PROD.
-1642
-4939
-3242
-4342
-1204
3801 999 000 001 002
MET.SCRAP OTH.GOODS TOTAL HIGH TECH MEDM TECH
-268 -88 -1998 1844 4209
-203 -70 -5212 2145 4959
-192 -764 -4197 2356 5949
-559 -462 -5363 2103 3657
-593 -719 -2516 2797 3803
1) Handel mit Deutschland unterschätzt wegen der aus Geheimhaltungsgründen zu einem großen Teil nicht ausgewiesenen Importe von Rohöl und Erdgas der Bundesrepublik aus Ruß land. Quelle: DIU-Außenhandelsdaten.
154
Tabelle 3 . .
Sektorale Handelsbilanzsalden ausgewählter EU-Länder mit der GUS 1993, in Mill. US-$ EU (15) 1 2
AGRICULT. MIN,QUARR 1)
3
MANUFACT.
31 321 322 323 3233 324 331 3311 332 341 3411 342 351 3511 3512 35132 352 3522 353/4 355 356 361 362 369 371 372 381 3813 382 3821 3822 3823 3824 3825 38252 3829 383 3831 3832 3833 3839 384 3841 3842 3843 3845 3844/9 385 3851 390 3901
F00DBEVT0B TEXTILES CLOTHING LEATHER,LP LEATHPROD FOOTWEAR WOOD,WPROD WOOD FURNITURE PAPER,PAPR PULP,PAP PRINTING IND.CHEM. BASIC IND FERT,PEST SYNTHFIBR OTHER CHEM. PHARMA REFINERY RUBBERPROD PLASTICPRD POTTERY GLASS PROD 0.NON-MET IRON,STEEL NON-FERR. METAL PROD STRUCTMET MACHINERY ENGINES AGRIC MACH METAL MACH SPEC.IND.M OFFICE,EDP EDP 0.MACHINE ELEC.MACH. EL.INDMACH COMM.EQUIΡ EL.APPLIAN 0.ELECTRIC TRANSP.EQU. SHIPS RAILROAD MOTOR VEH. AIR CRAFT O.TRANSPEQ PREC.ENGIN PROF.EQUT 0.MANUFACT JEWELRY
00
ALL PROD.
3801 999 000 001 002
MET.SCRAP OTH.GOODS TOTAL HIGH TECH MEDM TECH
Deutschland
Frankreich
Italien
Ver.Königr
249 -7814
35 -1968
316 -1799
-234 -1609
224 -277
6698
5675
317
504
-218
2776 390 124 -38 18 466 -433 -439 199 -80 -161 100 -706 -511 -350 -29 930 404 -3400 51 82 23 26 65 -247 -2298 595 309 4570 38 282 635 1983 361 232 1266 1324 158 830 79 257 1999 237 426 1296 38 3 504 449 -324 -399
1073 136 -19 -2 5 108 -87 -87 29 52 18 39 -5 -61 -31 -14 400 238 -433 18 28 7 6 26 -42 -699 192 101 2366 16 159 361 1068 167 124 595 670 63 443 33 131 1565 258 418 876 11 2 252 233 -5 -34
388 35 -10 2 2 6 -36 -37 3 -16 -21 4 -180 -164 -17 -5 171 57 -386 1 5 2 8 4 -11 -220 39 15 294 1 14 18 118 16 13 127 100 22 39 21 18 61 0 1 32 27 0 48 46 9 0
289 16 60 -43 3 222 -88 -89 107 -89 -93 6 -126 -31 -108 -7 51 17 -718 6 9 7 3 14 -128 -270 108 61 816 2 21 135 402 22 16 233 146 21 80 11 34 42 0 -0 42 -0 0 32 29 34 25
110 16 41 4 4 5 -123 -124 8 -22 -26 27 -29 -19 -15 -0 101 26 -158 5 4 1 -1 3 -36 -448 19 8 163 15 0 13 46 51 28 37 69 5 52 2 10 -17 2 0 -20 0 1 29 29 13 8
-867
3743
-1166
-1339
-271
-419 -711 -1998 2631 3588
-242 439 3939 1339 2998
-2 1 -1167 247 32
-22 -1231 -2592 218 487
-3 4 -270 175 -301
1) Handel mit Deutschland unterschätzt wegen der aus Geheimhaltungsgründen zu einem großen Teil nicht ausgewiesenen Importe von Rohöl und Erdgas der Bundesrepublik aus Rußland. Quelle: DIW-Außenhandelsdaten.
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über eine längere Periode erstrecken, so daß genug Zeit zur Anpassung bleibt (vgl. Abschnitt 2.2). Eine den Strukturwandel begleitende staatliche Politik müßte darauf zielen, das Humankapital zu erhöhen und die räumliche wie berufliche Mobilität zu erleichtern. Es ist zu fragen, ob für ganze EU-Volkswirtschaften die Verdrängungseffekte durch die neue Konkurrenz gegenüber eigenen Exportchancen überwiegen könnten. Noch am ehesten könnte dies fur Spanien, Portugal, Irland oder Griechenland zutreffen; überzeugende Anhaltspunkte hierfür gibt es jedoch nicht. Die anderen EU-Mitglieder sind wettbewerbsstark genug, um in der Konkurrenz mit der GUS auf Drittmärkten zu bestehen. Sie können vielmehr auch Vorteile aus dem Rohstoffhandel mit der GUS ziehen. Deutschland ist der Hauptnutznießer des Osthandels - seine Ausfuhren machten in den letzten Jahren zwischen einem Drittel und der Hälfte des EU-Exports in die GUS aus. In der Zeit seit Beginn der Transformation wandelte sich der (west-)deutsche Überschuß im Handel mit der UdSSR (1,7 Mrd. US-$ 1989) gegenüber deren Nachfolgestaaten in ein Defizit (-0,4 Mrd. US-$ 1995). Für die anderen 14 EU-Länder gab es jedoch schon 1989 ein Defizit; es wuchs bis 1995 von 3,9 auf 6,3 Mrd. US-$. Deutschland hat seine Importe aus der (ehemaligen) UdSSR sehr viel stärker gesteigert (von 1989 bis 1995 - zu laufenden Preisen und Kursen - um gut 160 vH) als die anderen EU-Länder (um knapp 60 vH), sich also viel stärker dem Anpassungsdruck ausgesetzt. Bei Bereinigung um die Rohstoffimporte zeigt sich, daß Deutschland bis 1993 seinen Überschuß ausgebaut hat (von 4,7 Mrd. US-$ auf 7,2 Mrd. US-$), während der positive Saldo der anderen 14 Mitgliedstaaten insgesamt abnahm (von 7,4 Mrd. US-$ auf 6,2 Mrd. US-$). 1993 war allerdings auch der Saldo im Gesamthandel Deutschlands mit der GUS noch deutlich positiv; die Umkehr in der Bilanz bis 1995 läßt sich im wesentlichen mit steigenden Importen von Rohstoffen oder wenig verarbeiteten Erzeugnissen erklären. 3.2.2
Ausgewählte Sektoren des Verarbeitenden Gewerbes
Die makroökonomischen Auswirkungen der Handelsbeziehungen mit der GUS sind für die EU positiv, wenn auch im Volumen wegen des geringen Anteils des GUS-Handels am EU-Gesamthandel nicht von großer Bedeutung. Die Situation in einzelnen Sektoren, auf die sich die Handelsströme verteilen, kann sich deutlich anders darstellen. Bei der folgenden sektoralen Analyse werden diejenigen Branchen des verarbeitenden Gewerbes der EU betrachtet, für die entweder der Anteil der GUS am gesamten Außenhandel größer als 3 vH ist (regionaler Anteil), oder die mindestens 10 vH zum gesamten Handel der EU bzw. des jeweiligen Staates mit der GUS beitragen (sektoraler Anteil). Diese Sektoren werden dann sowohl hinsichtlich ihres Handelsvolumens mit der GUS als auch hinsichtlich der Situation der Branche in der EU genauer untersucht. Um einen zumindest mittelfristigen Ausblick zu ermöglichen, wird auch auf die Situation und die voraussichtliche Entwicklung in den einzelnen Staaten der GUS kurz eingegangen. Die Analyse stützt sich weitgehend auf Außenhandelsdaten der OECD von 1989 bis 1993 und Berechnungen des DIW, sowie unterstützend auf die (immer loga-
156
rithmierten) RCA-Werte von 1993, um die komparative Wettbewerbsfähigkeit zu berücksichtigen81. Aufgrund der sich noch stark wandelnden Strukturen und der schwankenden Außenhandelsströme der GUS wird jedoch an dieser Stelle auf eine genauere Analyse der RCA-Werte verzichtet. Diese sind für eine detaillierte Analyse dann aussagekräftiger, wenn der Außenhandel intensiver sowie in seiner Warenstruktur diversifizierter und deshalb im Zeitverlauf gleichförmiger ist und wenn Verzerrungen durch Handelsbarrieren entfallen. Da z.B. in Rußland erst Anfang 1995 bestimmte Exportquoten und Lizenzpflichten beseitigt wurden, sind die berechneten RCA-Werte für 1993 nur mit Vorbehalt zu betrachten. Abschließend wird auf die regionalen Besonderheiten der einzelnen Sektoren eingegangen. 3.2.2.1
Exporte der EU in die GUS
Die sektorale Struktur von Import und Export unterscheidet sich relativ stark. Am Export in die GUS sind vor allem der Maschinenbau, das Nahrungs- und Genußmittelgewerbe und der Fahrzeugbau beteiligt. Um die Bedeutung für die einzelnen Sektoren zu erfassen, ist es notwendig, auch den jeweiligen Anteil des GUS-Exports am gesamten Export des Sektors zu betrachten. Von folgenden Gütern wurden 1993 im EU-Durchschnitt mehr als 3 vH der Gesamtexporte in die GUS geliefert 82: Agrarmaschinen, Stahlbau, Industriemaschinen, Werkzeugmaschinen, Schienenfahrzeuge, Schuhe und Schiffe (vgl. Tabelle 3.2.6). Der Maschinenbau liefert zwar nur 2,2 vH seines Exports in die GUS, stellt aber den höchsten Anteil an den Exporten in diese Region. Bei steigendem Einkommen in der GUS besteht Marktpotential für weitere Exporte, da der Maschinenbau als Investitionsgüterlieferant am wirtschaftlichen (Wieder-) Aufbau in besonderem Maße beteiligt ist. Die EU und hier vor allem Deutschland als Hauptproduzent (49 vH der EU-Produktion 1994) können besonders davon profitieren. Insbesondere für den Landmaschinenbau ist die GUS ein wichtiger Absatzmarkt. Für diesen Bereich spielt der Export insgesamt mit 23 vH der Produktion zwar eine etwas geringere Rolle als für den sonstigen Maschinenbau, aber 4 vH des Exportes werden in die GUS geliefert. Gegenüber der GUS besteht ein deutlicher komparativer Vorteil (RCA-Wert: 6,0 aus Sicht der EU). Allein in Rußland sank die Produktion im Landmaschinen- und Traktorenbau 1994 um 64 vH und 1995 um nochmals 36 vH (jeweils gegenüber dem Vorjahr). Der steigende Importanteil am EU-Verbrauch ist ein Zeichen für zunehmenden Wettbewerbsdruck auf die Branche auch innerhalb der EU. Die Exporte in die GUS erlangen dadurch eine wichtige Rolle. Der Bereich Elektrische Maschinen hat 1993 zwar noch keine besonders hohe Bedeutung im Handel mit der GUS (sektoraler Anteil 7,6 vH), aber dieser Bereich
81
Eine wesentliche Grundlage der folgenden Ausführungen ist außerdem das "Panorama der EU-Industrie 95/96". 82
Auch im folgenden beziehen sich, soweit nichts anderes angegeben ist, alle Anteile auf das Jahr 1993. Falls ein deutlicher Trend existiert oder der Verlauf der Daten zeitlich starken Schwankungen unterworfen und dieser Wert somit nicht repräsentativ ist, wird darauf im Text näher eingegangen.
157
Tabelle 3 . .
Land
1)
Exporte ausgewählter Sektoren in die GUS 1993 ISIC Nummer
Sektoren
3813 324 31 382 3822 3823 3824 384 3842 3841
Stahlbau Schuhe Nahrungsmittelgewerbe Maschinenbau Landwirt.Masch inen Werkzeugmasch i nen Indus t r i emasch i nen Fahrzeugbau Sch i enenfah rzeuge Schiffe
Deutschland (2,3)
324 999 31 3813 1 382 3822 3823 3824 3522 3512 384 3842 3841 3843
Österreich (1,7)
EU (15) (1,4)
regionaler Anteil 2) 4,0 3,7 2,7 2,2 4,0 3,6 3,3
sektoraler Anteil 3)
Mill. US-$
12,1 3,4
1,7 2,6 17,7 24,7 1,6 3,5 10,5 12,2 2,3 1,7
321 508 3395 4744 301 663 2013 2343 446 328
Schuhe Sonstige Nah rungsmi ttelgewerbe Stahlbau Landwirtschaft Maschinenbau Landwi rt.Masch i nen Werkzeugmasch i nen Indust r i emasch i nen Pharmazeutik Agrochemie Fahrzeugbau Schienenfahrzeuge Schiffe Kraftfahrzeuge
10,4 9,3 6,6 6,1 4,5 3,6 7,5 4,9 4,7 3,5 3,0 2,2 28,6 11,8 1,4
1,5 5,4 14,4 1,3 1,9 29,2 2,0 4,5 12,9 3,1 0,7 19,8 5,2 3,5 10,9
126 453 1201 106 162 2426 170 373 1077 260 59 1648 436 293 903
371 31 353/4 3512 1 385 3851 382 3823 3825 3824 38252
Eisen und Stahl Nah rungsmi 11elgewerbe Mineralölraffinerie Agrochemie Landwirtschaft Feinmechanik und Optik Feinmechanik Maschinenbau Werkzeugmasch i nen Büroausstattung, EDV Industr iemasch i nen EDV
6,4 4,8 4,4 4,4 3,4 3,1 4,0 3,0 4,3 3,8 3,4 5,7
19,2 8,5 1,1 1,2 1,7 4,5 4,0 29,3 5,5 3,0 13,0 1,8
130 58 7 8 12 30 27 199 37 21 88 12
Italien (1,4)
3813 31 324 382 3823 3824 3829
Stahlbau Nahrungsmittelgewerbe Schuhe Maschinenbau Werkzeugmasch i nen Indust r i emasch i nen sonst. Maschinen
6,4 4,0 3,5 2,2 3,6 3,1 1,7
2,6 15,5 9,8 34,9 5,9 16,9 10,1
62 371 234 835 141 405 242
Frankreich (0,9)
1 3512 31 382 352
Landwirtschaft Agrochemie Nahrungsmittelgewerbe Maschinenbau sonst. Chemie
3,7 2,9 1,8 1,4 1,3
22,0 2,2 23,2 16,4 9,6
427 43 450 318 186
Ver. Königreich (0,7)
1 3512 31 352 382
Landwirtschaft Agrochemie Nahrungsmittelgewerbe sonst. Chemie Maschinenbau
10,8 2,5 1,3 0,9 0,7
22,1 2,6 14,0 10,0 17,9
231 27 146 104 187
Spanien (0,6)
31 382 3822 3824 3829
Nahrungsmi ttelgewerbe Maschinenbau Landwi rt.Masch i nen Indus t r i emasch i nen sonst. Maschinen
1,9 1,8 4,1 4,0 1,6
28,6 27,8 1,1 13,9 10,7
95 93 4 46 36
1) in Klammern: Anteil der GUS am gesamten Handel.- 2) Anteil der GUS am gesamten Handel des Sektors.- 3) Anteil des Sektors am gesamten GUS-Handel Quelle: Außenhandelsdaten des DIW
158
weist 1994 und 1995 starke Zuwachsraten auf und trägt am stärksten zum Wachstum der EU-Exporte in die GUS bei (vgl. Eurostat 1996). Der Stahlbau liefert ebenso wie der Landmaschinenbau 4,0 vH seines Exportes in die GUS. Es besteht ein komparativer Vorteil gegenüber der GUS (RCA-Wert: 1,7), der jedoch im Zeitverlauf gesunken ist; eine Entwicklung, die sich vermutlich auch fortsetzen wird. Trotz der zur Zeit ungünstigen Lage dieses Sektors werden mittelfristig dessen Zukunftsaussichten positiv eingeschätzt (Europäische Kommission 1995, S. 7.28 - 7.32). Dieses wird u.a. mit dem Abbau von Überkapazitäten im Baugewerbe, der gestiegenen Produktivität und der fertigungssynchronen Materialwirtschaft begründet. Durch diese Innovationen sei der Stahlbau in der Lage, sich gegenüber der internationalen Konkurrenz durchzusetzen, sobald die gesamtwirtschaftliche Situation sich wieder bessere. Insbesondere die italienischen und deutschen Stahlbauer exportieren in die GUS. Wegen der im europäischen Vergleich eher schwierigen Situation der italienischen Produzenten (Kürzung öffentlicher Aufträge, Rückgang im Baugewerbe) und der westdeutschen Anbieter (sinkende Produktion, niedrige Preise) ist für diese der zusätzliche Exportmarkt besonders wichtig. Die ostdeutschen Produzenten verzeichnen im Gegensatz zu den westdeutschen eine steigende Produktion. Der Beschäftigungsstand dieses Sektors ist in Deutschland seit 1987 kontinuierlich gestiegen und verharrt seit Anfang der neunziger Jahre auf knapp 90 000. Durch die Erschließung neuer Exportmärkte können sich positive Effekte für den deutschen Arbeitsmarkt ergeben. Mit 3,7 vH der gesamten Branchenexporte der EU ist auch für die Schuhindustrie die GUS ein wichtiger Exportmarkt. Für Deutschland hat er eine besondere Bedeutung: 10,4 vH des gesamten Exports der Branche wurden dorthin geliefert, 1991 waren es sogar 19,0 vH. Auch Italien ist als größter Produzent der EU (50 vH der Gesamtproduktion) besonders beteiligt. Ob sich die EU als Anbieter in der GUS jedoch behaupten kann, ist nicht sichergestellt, denn der Konkurrenzdruck aus den Billiglohnländern hat sich in den letzten Jahren deutlich verstärkt und zumindest der RCA-Wert der EU gegenüber der restlichen Welt ist negativ (-0,12). Aufgrund der breiten Produktpalette des Sektors ist dieser Wert jedoch nicht eindeutig zu interpretieren; die Handelsintensität ist sehr hoch und besonders viele Vorprodukte werden in die EU importiert. Der auch 1995 weiter andauernde Rückgang der russischen Schuhproduktion kann die Nachfrage nach Importen weiter erhöhen, wenn die Entwicklung der Kaufkraft dies ermöglicht. Der Fahrzeugbau insgesamt wird durch die Kraftfahrzeuge dominiert. Die GUS erlangt als Absatzmarkt steigende Bedeutung und seit 1992 verzeichnet die EU einen stark steigenden Handelsbilanzüberschuß. Die GUS ist als Absatzmarkt zwar bisher für die europäischen Produzenten eher unbedeutend, aber wegen seiner Größe bestreitet der Sektor einen erheblichen Anteil an den gesamten Exporten in die GUS. Der EU-weite Handelsüberschuß verschleiert jedoch bedeutende länderspezifische Unterschiede. Während Deutschland z.B. seit 1989 einen stark steigenden Überschuß verzeichnet, haben Spanien und das Vereinigte Königreich ein Handelsbilanzdefizit. Die Importe aus der GUS werden fast ausschließlich aus Rußland bezogen, während die Exporte gleichmäßiger verteilt
159
sind. 1995 nahm die russische Produktion von Pkw erstmals wieder zu (+5 vH), während diejenige von Lkw und Bussen weiterhin sehr stark sank. Dies wird sich maßgeblich auf den Handel mit der EU auswirken. Die zukünftige Entwicklung der GUS als Absatzmarkt wird von drei Faktoren abhängen: Erstens bestimmt die weitere Entwicklung der Privateinkommen die Nachfrage nach hochwertigen Pkws, die sich zur Zeit nur wenige leisten können. Zweitens ist das auch 1995 weiter gesunkene Investitionsvolumen ein begrenzender Faktor für die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen, und drittens ist vor allem die weitere Entwicklung der russischen Kraftfahrzeugproduktion - sowohl quantitativ als auch qualitativ - entscheidend für die Nachfrage nach europäischen Kraftfahrzeugen. Der Schiffbau lieferte 1993 3,4 vH seines Exportes in die GUS, die Tendenz ist jedoch stark fallend. Die europäischen Hersteller haben einen Anteil am Weltmarkt von 22 vH und versuchen durch eine vermehrte Konzentration auf Qualität statt Quantität der weltweiten Überkapazität zu begegnen. Ihr Marktanteil ist besonders hoch bei Fährgastschiffen und Fähren. Für Deutschland als Hauptproduzent der EU (33 vH) hat die GUS überdurchschnittliche Bedeutung. Allerdings unterliegen die Exporte dieses Sektors starken Schwankungen. Ob dieser Markt auch in der Zukunft eine wichtige Rolle spielt, läßt sich nur schwer vorhersagen. Mit einem Anteil von 12,1 vH der GUS an den Gesamtexporten ist der Schienenfahrzeugbau der Sektor, für den dieser Markt die größte Bedeutung hat, dieses trifft seit 1990 zu. Seit diesem Jahr ist ebenso ein starkes Anwachsen der gesamten Exporte dieses Sektors zu beobachten, die 16 vH der Produktion ausmachen. Deutschland ist der führende Hersteller in der EU, die wiederum weltweit der größte Anbieter ist. Für Deutschland ist die GUS als Absatzmarkt besonders bedeutsam: 1993 wurden 28,6 vH der gesamten Exporte dorthin geliefert. Dieser Anteil ist jedoch rückläufig, 1991 lag er noch bei über 50 vH. Durch die überwiegend langfristigen Aufträge ergeben sich allerdings unregelmäßige Lieferungen, daher ist es schwierig, von einem Trend zu sprechen. Zusätzliche Exportmärkte spielen eine wichtige Rolle, da in Deutschland im Gegensatz zur Entwicklung in anderen europäischen Staaten allein von 1992 auf 1993 die Produktion um 20 vH sank. Die GUS hat somit für einzelne Sektoren eine wichtige Bedeutung als Absatzmarkt, die sich in der Zukunft noch weiter verstärken kann. Neben den traditionell im Export starken Branchen profitieren hier auch einige Branchen, die zur Zeit mit starkem Anpassungsdruck zu kämpfen haben. Hierunter fällt u.a. der Landmaschinenbau, der durch die sinkende Weltnachfrage sowie durch die EU-Agrarpolitik Absatzmärkte verliert. Zusätzlich hat die Branche mit Überkapazitäten, rückgängigen Exporten und einer zwischen 1984 und 1993 um 38 vH gesunkenen Produktion zu kämpfen. Auch die Schuhproduktion ist zunehmendem Importdruck und mittelfristig sinkenden Beschäftigungs- und Produktionszahlen ausgesetzt. Der Schiffbau ist ebenso durch weltweite Überkapazitäten gekennzeichnet. Der Auftragseingang bei den europäischen Produzenten hat sich hier zwar seit 1993 wieder verbessert, aber der Beschäftigungsabbau setzt sich fort. Vor diesem Hintergrund kann der neue Exportmarkt GUS besonders für diese Sektoren von großer Bedeutung sein.
160
Exporte einzelner EU-Mitgliedstaaten
in die GUS
Für die einzelnen Staaten der EU hat die GUS als Exportmarkt unterschiedliche Bedeutung. Dies zeigt sich auch am Anteil der Exporte in die GUS an den weltweiten Exporten der jeweiligen Länder. Während im EU-Durchschnitt 1993 1,4 vH in die GUS geliefert wurden83, lag der Anteil für Österreich (1,7 vH) und besonders Deutschland (2,3 vH) deutlich darüber. In Deutschland wird dieses durch zwei Faktoren hervorgerufen: Erstens stellt die GUS für einige kleinere Sektoren einen sehr wichtigen Absatzmarkt dar (Schuhe, Schiffe und Schienenfahrzeuge jeweils mindestens 10 vH). Zweitens liefern auch die großen Sektoren zwischen 2 vH und 7 vH ihrer Exporte in die GUS und dominieren somit den Gesamtexport. Dieser bestand 1993 vor allem aus Maschinen, Transportmitteln und aus Nahrungsmitteln. Unter den Maschinen dominierten die Industriemaschinen (vgl. Tabelle 3.2.6). Für Deutschland sind auch die Pharmazeutischen Erzeugnisse ein wichtiger Bestandteil des Exports in die GUS. In dieser Branche ist die EU weltweit führender Hersteller, wobei 27 vH der EU-Exporte aus Deutschland stammen. Die Branche gehört zu den am schnellsten wachsenden in Europa und angesichts der anhaltenden Produktionsrückgänge dieser Branche in der GUS (Rußland 1995: -5 vH) eröffnet sich ein wichtiger Absatzmarkt, dessen Bedeutung mittelfristig wachsen dürfte. Da die EU weltweit Marktanteile v.a. an die Schweiz und die USA verliert, ist eine frühe Präsenz auf den Märkten der GUS ein entscheidender Vorteil im internationalen Wettbewerb84. Für Österreich ist die Ostöffnung wegen seiner geographischen Lage von besonderer Bedeutung. Einerseits gab es vor dem zweiten Weltkrieg ein sehr hohes Außenhandelsniveau mit den Staaten aus OME und der heutigen GUS, an das Österreich wieder anknüpfen könnte, andererseits hat Österreich ein ähnliches Exportspezialisierungsmuster wie diese Staaten (Holz, NE-Metalle, Textil, Papier und Pappe, Eisen und Stahl) und ist daher besonderem Anpassungsdruck ausgesetzt (vgl. OECD 1995b). So ist z.B. der Exportanteil von Hochtechnologiegütern nur halb so groß wie im OECD-Durchschnitt. Der Tourismussektor als wichtiger Wirtschaftsfaktor ist jedoch vom notwendigen Strukturwandel nicht betroffen, dadurch mildern sich die Anpassungslasten. Der österreichische Export in die GUS wird ebenso deutlich wie der Export der übrigen europäischen Staaten von wenigen großen Sektoren geprägt, dies sind der Maschinenbau und insbesondere die Industriemaschinen, sowie Eisen und Stahl. Diese Struktur unterscheidet sich etwas vom allgemeinen Exportmuster Österreichs, der Maschinenbau ist unter- und der Bereich Eisen und Stahl ist überrepräsentiert. Ein im Vergleich zu anderen OECDStaaten hoher Anteil von Eisen und Stahl entspricht jedoch der österreichischen Wirtschaftsstruktur; dieser Sektor verzeichnete in den letzten Jahren starken Beschäftigungsabbau und (noch stärkere)
83
Bei den Daten für die gesamte EU ist es wichtig zu beachten, daß auch der Handel zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten als Außenhandel gewertet wird. Alle regionalen Anteile der GUS sind somit im Verhältnis zum inner- und außereuropäischen Handel zu verstehen. Die EU-Anteile entsprechen daher einem nach Handelsvolumen gewichteten Durchschnitt der EU-Staaten. 84
Das "Panorama der EU-Industrie 95/96" zählt den pharmazeutischen Sektor zu denjenigen, die deutlich an internationaler Wettbewerbsfähigkeit gewonnen haben.
161
Produktivitätszuwächse. Obwohl dessen Wettbewerbsfähigkeit dadurch erheblich gestiegen ist, erscheint es fraglich, ob Österreich mittelfristig der Konkurrenz aus den osteuropäischen Staaten und der GUS standhalten kann. Das Volumen der Eisen- und Stahl-Exporte Österreichs in die GUS nahm von 361 Mill. US-$ 1989 auf 130 Mill. US-$ 1993 ab, der Anteil von Eisen und Stahl an den Exporten sank von 42 vH auf 19,2 vH. Alle anderen Sektoren außer den Industriemaschinen haben einen Anteil von unter 10 vH. Auffällig ist, daß im Vergleich mit anderen Staaten der EU eine hohe Anzahl verschiedenster Sektoren auf diesem Markt aktiv ist. Darunter fallen z.B. Büromaschinen und EDV, Mineralölraffinerie, Agrochemie sowie Feinmechanik und Optik. Die Exporte in die GUS haben an den gesamten Exporten Italiens einen Anteil von 1,4 vH, was dem EU-Durchschnitt entspricht. Auch hier werden die Exporte durch den Maschinenbau und die Nahrungsmittelherstellung dominiert. Für die restlichen europäischen Staaten hat der Export in die GUS bisher eine geringere Bedeutung. Dies läßt sich teilweise durch die größere räumliche Entfernung begründen. Importe ausgewählter GUS-Mitglieder
aus der EU
Als Empfängerland der Exporte in die GUS hat Rußland eine herausragende Position (ca. 75 vH). Für Rußland ist Deutschland der Hauptlieferant mit einem Anteil von 14,6 vH an den gesamten Importen 1994 (EU insgesamt: 39,9 vH), wenn auch die deutschen Exporte nach Rußland seit 1993 leicht rückläufig sind. Die Exporte der EU entsprechen der generellen Struktur der Einfuhrgüter Rußlands mit einem etwas höheren Anteil des Maschinen- und Fahrzeugbaus und einem geringeren Anteil an Rohstoffen. Die Lieferungen der Nahrungsmittelindustrie haben im Vergleich zum Export in die übrige GUS einen besonders hohen Anteil. Zur weiteren Entwicklung der Exporte ist besonders die Entwicklung des realen Bruttoinlandsproduktes Rußlands von Bedeutung. Dieses ist bis einschließlich 1996 gesunken, allerdings mit abnehmenden Raten. Auffällig ist der hohe Anteil des Dienstleistungssektors an der Entstehung des BIP von 50 vH, der sich wohl im wesentlichen mit Preiseffekten im Dienstleistungssektor und dem starken Produktionsrückgang in Industrie und Landwirtschaft im Gefolge der Transformation erklären läßt. Für 1997 besteht Hoffnung auf ein Wachstum des realen BIP, bei jedoch weiterhin beträchtlichen Risiken. Entsprechend offen sind die Wachstumsaussichten dieses Marktes. Die Struktur der russischen Importe verändert sich: Aufgrund der Aufhebung von Importsubventionen für Grundnahrungsmittel verschiebt sich die Nachfrage zu höherwertigen und verarbeiteten Nahrungsmitteln. Ebenso findet eine Verschiebung der Nachfrage nach Importen weg von der Dominanz der Maschinen hin zur Leichtindustrie (Pharmazeutika, Chemiefasern, Möbel) statt. Dies wird durch die Situation der russischen Industrie mitverursacht: Während es im Grundstoffsektor 1995 zu ersten Produktionssteigerungen seit dem Zerfall der UdSSR gekommen ist, sinkt die Produktion in allen Bereichen mit höherer Fertigungstiefe weiter, der Importbedarf steigt. Diese fortschreitende Grund-
162
stofflastigkeit spiegelt sich auch im Außenhandel wieder85. Folgende Faktoren spielen für die weitere Entwicklung eine wichtige Rolle: Erstens werden durch die reale Aufwertung des Rubels die Importe verbilligt, zweitens bleibt die Qualität zahlreicher russischer Produkte sehr niedrig, so daß die Konsumenten ausländische Produkte bevorzugen, drittens senkt der "shuttle trade" 86 mit einem von der OECD (1995a) geschätzten Volumen von 6 bis 8 Mrd. US-$ 1994 die Importkosten und viertens existiert seit 1992 ein Importzolltarif, der schrittweise erhöht wurde und vor allem auf Fertigwaren und Konsumgüter erhoben wird. Der durchschnittliche Zollsatz ist ungefähr doppelt so hoch wie in den meisten anderen OECD-Staaten (vgl. DIW et al. 1996a; OECD 1995a). Diese Faktoren werden sich maßgeblich auch auf die Exporte der EU auswirken. Die Warenstrukturen der Importe aus der EU sind in den anderen Staaten der GUS ähnlich. Nach Weißrußland werden von Deutschland in größerem Maße Produkte der chemischen Industrie und Industriemaschinen geliefert; der deutsche Fahrzeugbau ist hingegen unterdurchschnittlich vertreten. Insgesamt sind die EU (8,9 vH) und darunter Deutschland (4,7 vH) 1994 die wichtigsten Lieferländer nach den anderen Staaten der GUS (82,7 vH). Schon 1995 haben sich die Importe Weißrußlands stark erhöht, die weitere Entwicklung hängt jedoch von der gesamtwirtschaftlichen und politischen Entwicklung ab87. Eine ähnliche Entwicklung vollzieht sich in der Ukraine, auch hier hat sich der Rückgang des BIP deutlich verlangsamt (vgl. DIW 1996c; vwd 1996). Sowohl in die Ukraine als auch nach Kasachstan werden von der EU im Verhältnis zur restlichen GUS wenig Nahrungsmittel geliefert. Kasachstan importiert vor allem Maschinen, insbesondere elektrotechnische, und auch der Anteil des Fahrzeugbaus ist dort höher als in den anderen Staaten der GUS. Deutschland ist bei den Schienenfahrzeugen besonders stark beteiligt und bei den gesamten Importen Kasachstans der zweitwichtigste Lieferant hinter Rußland (8,4 vH der gesamten Importe). Die Importe haben seit 1993 bereits deutlich zugenommen88. Gemeinsam ist diesen vier für den europäischen Außenhandel bedeutendsten Staaten der GUS somit die Aussicht auf eine langsam einsetzende wirtschaftliche Erholung. Die Bedeutung der GUS als Handelspartner der EU kann dann in den kommenden Jahren weiter steigen. Zu diesem Ergebnis kommen auch Analysen auf Basis eines Gravitationsmodells (vgl. Abschnitt 2.2; Schumacher 1995b). Das Potential für Rußland ist bei weitem nicht ausgeschöpft. Je stärker sich Rußlands Wirtschaft stabilisiert und wächst, desto schneller wird die Anpassung auch der Handelsströme erfolgen; dieses gilt ebenso 85
Für eine detaillierte Übersicht vgl. DIW (1996b). Alle folgenden Angaben über die russische Industrieproduktion sind daraus entnommen. 86
Legaler und illegaler Grenzhandel von Privatpersonen.
87
Vgl. bfai Wirtschaftsdaten aktuell: Weißrußland (Mai 1996); DIW et al. (1996b).
88
Vgl. bfai: Wirtschaftsdaten aktuell, Kasachstan (Mai 1996); Kazakstan Economic Trends (1996).
163
für die anderen Staaten der GUS. Zur Zeit ist die Bedeutung des privaten Sektors bei der Produktion teilweise noch sehr gering89. Wenn sich die wirtschaftliche Aktivität bei verstärkter Privatisierung erhöht, dürfte sich voraussichtlich auch der Außenhandel ausweiten. 3.2.2.2
Importe der EU aus der GUS
Aufgrund der sehr unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen der beiden Handelspartner sind von den Importen überwiegend andere Sektoren betroffen als von den Exporten. In einigen wenigen Sektoren gibt es jedoch Überschneidungen. Bei den Importen dominiert der Bergbau, so daß nur 56 vH auf das Verarbeitende Gewerbe entfallen. Die Importe bestehen hier vor allem aus Mineralöl, aus NE-Metallen und aus Erzeugnissen der chemischen Industrie (vgl. Tabelle 3.2.7). Für die Bereiche Agrochemie, Holz und Metallschrott ist die GUS ebenfalls ein wichtiger Zulieferer (regionaler Anteil mindestens 3 vH). Die größte Bedeutung erreichte die GUS im Mineralölsektor.
Er bezog 1993 10,8 vH seiner Importe
von dort. Dieser Umfang entspricht dem vorherigen Handel mit der UdSSR. Der Sektor ist als Nettoimporteur auf möglichst günstige Importe angewiesen, die vorwiegend aus Flüssiggas, Gasöl und Naphtha bestehen. Bei einigen weiter verarbeiteten Produkten wie z.B. Benzin, Flugturbinentreibstoff und schwerem Heizöl sind die europäischen Hersteller jedoch Nettoexporteure, allerdings in erheblich geringerem Ausmaß. Dies erklärt z.B., daß Österreich auch in die GUS exportiert. Die Raffinerien der EU decken fast den gesamten europäischen Bedarf ab und die Branche ist stark wettbewerbsorientiert. Die Weiterverarbeitung der Rohstoffe wird aufgrund von hohen Transportkosten verarbeiteten Mineralöls und hohen Qualitäts- und Umweltansprüchen der EU auch weiterhin direkt in der EU erfolgen. Die Raffinerien unterliegen kaum einem Kostendruck aus der GUS. Auch bei den NE-Metallen ist die EU Nettoimporteur von Rohstoffen und Vorprodukten sowie Nettoexporteur von verarbeiteten Materialien, wobei die Importe jedoch deutlich überwiegen. Der Anteil der Importe aus der GUS bzw. UdSSR stieg seit 1989 kontinuierlich an und betrug 1993 8,6 vH 90 . Weil der gesamte Import nominal in diesem Sektor seit 1989 rückläufig ist (bei in etwa konstanten Exporten), läßt sich schließen, daß sich dieser Anstieg vor allem auf Kosten anderer Exporteure vollzieht und weniger heimische Anbieter verdrängt. Durch die Öffnung von Ostmitteleuropa sowie der GUS hat sich der Export von Rohstoffen dieser Regionen erheblich erhöht. Das "Panorama der EU-Industrie 95-96" vertritt die Ansicht, daß dies existenzgefährdende Auswirkungen für einige EU-
89
Der Anteil des privaten Sektors der kasachischen Industrieproduktion beträgt z.B. nur 4,4 vH, der Anteil an der Entstehung des BIP beträgt 20 vH in Kasachstan und 15 vH in Weißrußland (Zahlen für 1994); vgl. bfai (Mai 1996). 90
Dieser Trend hat sich 1994 und 1995 fortgesetzt. Dieser Sektor lieferte 1995 den größten Beitrag zum Wachstum der EU-Einfuhren aus der GUS. Vgl. Eurostat (1996).
164
Tabelle 3 . . 7
Importe ausgewählter Sektoren aus der GUS 1993
1) Land
ISIC Nummer
Sektoren
regionaler Anteil 2)
EU (15) (1,5)
353/4 372 2 3512 3801 999 3311
Mineralöl raffineri e NE-Metalle Bergbau Agrochemie Metallschrott sonstige Holz
10,8 8,6 8,3 7,4 6,1 5,7 3,4
17,6 11,9 39,2 2,8 2,1 6,8 2,5
3529 2388 7858 560 426 1355 499
Italien (2,6)
999 353/4 3512 2 372 331 3311 323 371 3411 1
sonstige Mineralölraffinerie Agrochemie Bergbau NE-Metalle Holz u. Holzprodukte Holz Leder u. Lederwaren Eisen u. Stahl Papier u. Pappe Landwirtschaft
23,8 17,4 13,6 13,6 8,4 4,0 4,5 4,0 3,8 3,4 3,1
33,3 19,5 3,0 43,1 8,1 2,5 2,5 1,6 4,7 2,5 7,3
1242 730 111 1610 301 92 92 59 176 94 273
Österreich (1,5)
353/4 2 372 999 3801
Mineralöl raffinerie Bergbau NE-Metalle sonstige Metallschrott
40,1 5,8 5,2 4,0 3,6
62,4 13,0 7,3 2,0 0,8
473 99 56 15 6
Frankreich (1,5)
2 353/4 372 3311 351 3512
Bergbau Mineralölraffinerie NE-Metalle Holz Chemische Industrie Agrochemie
12,1 7,8 5,2 3,3 1,6 3,4
57,9 12,5 7,3 1,2 9,1 1,9
1799 388 226 38 282 60
Deutschland (1,4)
3801 2 372 3512 353/4 3842 3841 35132
Metallschrott Bergbau NE-Metalle Agrochemie Mineralölraffinerie Sch i enenfah rzeuge Schiffe Chemiefasern
16,3 11,6 11,1 7,9 5,9 5,1 4,7 4,1
5,3 43,0 15,8 2,0 9,7 0,4 0,8 0,3
243 1969 723 90 443 18 35 15
Spanien (1,4)
2 3512 372 353/4 3801
Bergbau Agrochemie NE-Metalle Mineralölraffinerie Metal Ischrott
8,2 7,8 6,8 5,6 4,4
58,6 3,6 6,0 7,0 2,5
626 38 64 75 26
Ver. Königreich (0,7)
372 353/4 3512 331 3311
NE-Metalle Mineralölraffinerie Agrochemie Holz u. Holzprodukte Holz
9,3 6,5 5,7 4,2 4,6
34,6 12,2 3,2 9,5 9,5
455 161 43 125 125
sektoraler Anteil 3)
Mill. US-$
1) in Klammern: Anteil der GUS am gesamten Handel.- 2) Anteil der GUS am gesamten Handel des Sektors.- 3) Anteil des Sektors am gesamten GUS-Handel. Quelle: Außenhandelsdaten des DIW.
165
Unternehmen habe, denn es führe zu Preisverfällen und Lageraufbau. Zwischen 1991 und 1995 hat sich der Anteil der Importe am Inlandsverbrauch in Deutschland z.B. von 52,1 vH auf 70,1 vH erhöht (vgl. Lücke 1996), was diese Vermutung unterstützt. Andererseits läßt sich z.B. in der russischen Industrie eine deutliche Verringerung der Verarbeitungstiefe feststellen. Die 1995 erstmals wieder gestiegene Produktion dieses Bereiches konzentriert sich daher auf Rohstoffe und Vorprodukte. Wenn eine Verdrängung europäischer Produzenten stattfindet, dann nur in diesem Bereich. Zudem vernachlässigt die Betonung der Gefährdung heimischer Vorprodukt-Lieferanten durch kostengünstige Importe die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit nachgelagerter Bereiche infolge billigerer Inputs. Deutschland ist der Hauptproduzent der EU (29 vH), gefolgt von Frankreich (16 vH) und Großbritannien (13 vH). Die chemische Industrie bezog 1993 nur 1,4 vH ihrer Importe aus der GUS; dies entsprach 7 vH des Gesamtimportes der EU aus der GUS. Die EU ist weltweit führender Exporteur mit einem hohen aber abnehmenden Handelsbilanzüberschuß und sieht sich einem zunehmendem Importdruck vor allem bei den chemischen Grundstoffen gegenüber. Der weltweite Konjunkturrückgang nach 1990 hat zu niedrigen Preisen und Überkapazitäten geführt. Neben den Grundstoffen (3,7 vH aller Importe der EU) werden vor allem Agrochemikalien importiert. Der regionale Anteil der GUS war 1993 eher gering (1,3 vH). Allerdings verzeichnete die russische Grundstoffindustrie 1995 den stärksten Produktionsanstieg innerhalb der Chemiebranche und auch die Exporte wurden nochmals gesteigert. Mittelfristig dürfte die GUS zu einem bedeutenden Konkurrenten der europäischen Produktion werden. Bei der Agrochemie spielt die GUS mit einem hohen und weiter zunehmenden Anteil an den Importen bereits eine größere Rolle. Die Bedeutung für die europäischen Produzenten ist für die beiden Hauptbereiche Pestizide und Düngemittel sehr unterschiedlich. Während die EU bei der Herstellung von Pestiziden weltweit führend ist und eine positive und weiter steigende Handelsbilanz verzeichnen kann, sehen sich die Hersteller von Düngemitteln vor größere Probleme gestellt. Hier hat die EU einen Anteil an der Weltproduktion von lediglich 12 vH; seit Ende der achtziger Jahre gibt es ein Außenhandelsdefizit und die Binnennachfrage sinkt. Nach dem starken Beschäftigungsabbau bis 1991 wird nun mit einer Stabilisierung der Produktion in der EU gerechnet. Das "Panorama der EU - Industrie 95/96" prognostiziert Wachstumsaussichten erst wieder für das Jahr 2005. In Westeuropa wird vor allem Stickstoffdünger produziert. Hier ergibt sich ein besonders hoher Nachteil gegenüber der ausländischen Konkurrenz aufgrund von deutlich höheren Erdgaspreisen. In OME und der GUS ist hingegen der Erdgasbezug zum Teil noch subventioniert, wenn auch diese Kostenvorteile zunehmend abgebaut werden. Der Düngemittelexport Rußlands z.B. stieg 1995 mengenmäßig um 12 vH und wertmäßig um 39 vH. Dadurch verschärft sich der Wettbewerb auch für Produzenten in der EU. Der Holzsektor bezieht 3,4 vH seiner Importe aus der GUS. Aufgrund hoher Transportkosten ist die GUS von deutlich geringerer Bedeutung als die OME-Staaten. Die Konkurrenz aus OME und der GUS profitiert von wesentlich geringeren Umweltauflagen und niedrigeren Lohnkosten. Insgesamt ist jedoch der Importanteil am EU-Verbrauch rückläufig. Die Produktion dieses Sektors steigt wesentlich stärker als die des verarbeitenden Gewerbes insgesamt, Arbeitsproduktivität und Nachfrage haben
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ebenso stark zugenommen. Die Handelsbilanz ist vor allem aufgrund der Einfuhr wichtiger Vorprodukte negativ. Importe einzelner EU-Mitgliedstaaten
aus der GUS
Die Struktur der Importe aus der GUS unterscheidet sich in den verschiedenen Staaten der EU relativ wenig; größere Unterschiede gibt es vor allem bezüglich des Ausmaßes der Importe. Während im EUDurchschnitt 1,5 vH aller Importe aus der GUS stammen, sind es z.B. für Italien 2,6 vH. Zusätzlich zu den oben aufgeführten Sektoren beziehen dort auch die Bereiche Eisen und Stahl, Leder und Lederwaren, Papier und Pappe sowie die Landwirtschaft mehr als 3 vH ihrer Importe aus der GUS. Die starke Beteiligung an den Importen aus der GUS zieht sich durch eine Vielzahl verschiedener Sektoren. Auffallig ist im Falle Italiens der hohe Anteil nicht genau bestimmter Importgüter: 33 vH aller Importe aus der GUS werden unter "Sonstige" geführt. Ein wesentlicher Faktor hierbei sind aus Gründen des Datenschutzes nicht weiter aufgegliederte Einzelaufträge. Österreich und Frankreich liegen im EU-Durchschnitt mit einem Importanteil der GUS von 1,5 vH. Bei Österreich ist der hohe Anteil der Mineralöl Verarbeitung auffällig, die (bereits seit 1990) 40 vH ihrer Importe aus der GUS bezieht. Dieser hohe Anteil entstand u.a. zu Lasten der osteuropäischen Staaten - ihr Anteil sank von 43 vH 1989 auf ca. 20 vH in den folgenden Jahren (Anteile für OME (6)). In Frankreich bestehen fast 10 vH der Importe aus Produkten der chemischen Industrie (vgl. Tabelle 3.2.7). Deutschland bezieht nur 1,4 vH seiner Importe aus der GUS, es liegt also leicht unter dem EUDurchschnitt. Zusätzlich zu den auch in der EU insgesamt besonders vertretenen Sektoren hat die GUS für Deutschland eine überdurchschnittliche Bedeutung in den Bereichen Schienenfahrzeuge, Schiffe und Chemiefasern. Der Anteil der GUS an den gesamten Importen des Sektors ist hier zwar größer als 3 vH, aber der Anteil an den Gesamtimporten aus der GUS ist sehr gering. Auch der regionale Anteil bei Metallschrott ist deutlich höher als im EU-Durchschnitt. Der Anteil der GUS an den gesamten deutschen Importen ist von 1989 bis 1993 bei den Chemiefasern von 0,3 vH auf 4,1 vH gestiegen. Fast 80 vH stammen dabei aus Weißrußland. Da der chemische Sektor in Weißrußland mit Ausnahme des Brennstoffsektors 1995 die einzigen Zuwächse verzeichnen konnte (Produktionszuwachs von 8,5 vH), ist eine weitere Erhöhung der deutschen Importe nicht auszuschließen. Bei den Importen dürfte es sich vor allem um Vorprodukte handeln, weil die deutschen Produzenten überwiegend aus Großunternehmen bestehen, die durch starke Spezialisierung die Konkurrenz aus den Schwellenländern umgehen können. Spanien und das Vereinigte Königreich liegen bezüglich der Bedeutung der GUS als Import-Handelspartner unterhalb des EU-Durchschnitts. Der geringe Anteil für das Vereinigte Königreich liegt vor allem am wesentlich geringeren Bergbauimport.
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Exporte ausgewählter GUS-Mitglieder
in die EU
Rund 80 vH der EU-Importe aus der GUS stammen aus Rußland. Sie bestimmen maßgeblich die oben dargestellte Struktur der Importe. Für die weitere Entwicklung ist daher die Situation der russischen Industrie besonders wichtig. Der für Rußland bedeutsame Trend zur Grundstofflastigkeit dürfte zu einer weiteren Verstärkung der Exporte Rußlands in diesen Bereichen führen (vgl. DIW et al. 1996a). Die weitere Entwicklung des Rubels wird sich deutlich auf die russischen Exporte auswirken. Bei einer weiteren realen Aufwertung werden sie entsprechend geringer ausfallen. Die Importe aus Weißrußland setzen sich v.a. aus Produkten der chemischen Industrie zusammen. Die Ukraine liefert vor allem Mineralölprodukte, Produkte der chemischen Industrie sowie Eisen und Stahl in die EU. Für Kasachstan sind die NE-Metalle mit 57 vH seiner gesamten Exporte in die EU besonders wichtig - dennoch entspricht dies lediglich einem Zehntel der Lieferungen Rußlands. Die Tendenz zur Grundstofflastigkeit ist ebenso wie in Rußland auch in den anderen Staaten der GUS vorhanden und wird daher die weitere Entwicklung des Außenhandels wesentlich bestimmen. Während für die größeren Staaten der GUS erste Aussichten auf ein Ende des wirtschaftlichen Schrumpfungsprozesses zu verzeichnen sind, dürfte dies bei den anderen Staaten noch länger dauern. Dadurch wird eine dynamischere Entwicklung der Exporte deutlich begrenzt. Sektoren mit geringer Verarbeitungstiefe sind davon jedoch weniger betroffen, da sie weniger abhängig von Humankapital und wirtschaftlicher Infrastruktur sind. Daher ist auch für die EU zu erwarten, daß der Import von Rohstoffen und Vorprodukten im Laufe der Zeit zunehmen wird. 3.2.2.3
Handelsbilanzen
Beim Gesamthandel der EU mit der GUS ergab sich für 1993 ein deutliches Defizit. Hinter dieser Zahl verbergen sich jedoch erhebliche Unterschiede in den einzelnen Sektoren und in den technologischen Bereichen. So wurde im Hochtechnologie-Bereich 1993 von den meisten EU-Staaten ein Überschuß verzeichnet; in Bereichen mit niedriger FuE-Intensität ergibt sich hingegen ein deutliches Defizit. Deutschland hatte als einziges Land einen Gesamtüberschuß. Seit 1995 jedoch ist auch für Deutschland der Gesamthandel mit der GUS defizitär geworden (vgl. DIW 1996a). Dies ist vor allem auf gestiegene russische Rohstofflieferungen zurückzuführen. 1994 und 1995 verzeichnen nur die Niederlande, Irland und Dänemark einen Handelsbilanzüberschuß mit der GUS (vgl. Eurostat 1996). Setzt man den Außenhandelssaldo ins Verhältnis zum Gesamthandel ergibt sich ein deutlicheres Bild: Während die EU insgesamt ein relativ geringes Defizit aufweist, ist insbesondere für Spanien und Italien der Handel stark defizitär. Dies entspricht auch einem sehr geringen Anteil der Spitzentechnologie am Gesamtexport in die GUS. Der deutsche Überschuß hingegen ist auch als Anteil am Gesamthandel mit der GUS bedeutsam.
168
Tabelle 3 . .
Außenhandelssalden im Handel mit der GUS Angaben in Mill. US-$ bzw. vH für 1993 Saldo Gesamthandel
Verhältnis zum Gesamthandel (Ex-Im)/(Ex+Im)
Saldo Spitzentechnologie
Saldo höherwertige Technologie
Anteil Spitzentechnologieexport am Gesamtexport
-1 998
-4,8
2 631
3 558
14,0
3 939
28,9
1 339
2 998
15,9
Frankreich
-1 167
-23,1
247
32
13,3
Italien
-2 592
-35,0
218
487
10,0
Ver.Königr.
-270
-11.3
175
-301
18,7
Spanien
-761
-53,2
28
-85
9,0
-98
-6,7
113
150
16,9
EU (15) Deutschland
Österreich
Quelle: Außenhandelsdaten des DIW.
3.2.2.4
Zusammenfassung und Ausblick
Festzuhalten bleibt, daß die GUS eine noch relativ geringe, aber deutlich zunehmende Bedeutung für eine steigende Anzahl von Sektoren der EU hat. Die wirtschaftliche Situation der Staaten der GUS bestimmt die Struktur des Handels maßgeblich. Die steigende Grundstofflastigkeit einerseits und mangelnde Wettbewerbsfähigkeit bei vielen technologieintensiven Gütern andererseits führen zu einer zweigeteilten Handelsstruktur. So bestehen 60 vH der Importe der EU aus der GUS aus Gütern mit geringer FuE-Intensität. Die EU importiert viele Güter, die in der EU kaum produziert werden oder bei denen die EU traditionell ein hohes Handelsbilanzdefizit aufweist, weil sie auf dem Weltmarkt einer starken Konkurrenz ausgesetzt ist. Daher kommt es oftmals nur zu einer Verschiebung der Zulieferer. Zusätzliche Probleme, die direkt auf die Öffnung der ehemaligen Sowjetunion zurückzuführen sind, sind lediglich fur die Bereiche Düngemittel und evtl. die NE-Metalle zu erwarten. Durch Importe aus der GUS kann die Kostensituation einzelner Branchen deutlich verbessert werden. Da die Kosten der Inputs erheblichen Anteil an der Wettbewerbssituation haben, wird die Wettbewerbsfähigkeit durch diese Importe erhöht. Für die exportorientierten Branchen der EU bietet die GUS einen neuen Absatzmarkt, auf dem sie durch ihre starke und frühe Präsenz deutliche Wettbewerbsvorteile auch gegenüber internationalen Anbietern aufweist. Sobald in der GUS der wirtschaftliche Erholungsprozeß deutlicher einsetzt, werden diese Branchen besonders profitieren. Um die Gesamteffekte für die EU zu betrachten, sind besonders die großen Sektoren wichtig. Während die Chemiefaserindustrie und in ihren technologisch weniger anspruchsvollen Bereichen die Chemische Industrie insgesamt zusätzlicher Konkurrenz ausgesetzt werden, profitieren die Sektoren Nahrungsund Genußmittel, Kraftfahrzeugbau, Elektrotechnik und Maschinenbau deutlich von den neuen Absatzmärkten. Mittelfristig ist daher ein positiver Gesamteffekt zu erwarten, der jedoch regional unterschiedlich ausfällt.
169
4
Schlußfolgerungen
Will man die Konsequenzen der intensivierten außenwirtschaftlichen Beziehungen zwischen den GUS-Ländern und der EU und den daraus sich ergebenden wirtschaftspolitischen Handlungsbedarf beurteilen, sollte man sich zunächst noch einmal die wesentlichen Unterschiede zwischen den Republiken der GUS und den Transformationsländern Ostmitteleuropas bzw. ihren Außenverflechtungen vergegenwärtigen: Die Situation in den GUS-Ländern ist - sowohl wegen der unzureichenden Datenlage als auch im Hinblick auf die künftige politische Entwicklung - sehr viel schwerer zu beurteilen als die Lage in Ostmitteleuropa. Der Transformationsverlauf ist schleppender und erscheint nicht durchgehend unumkehrbar (Weißrußland). Der Handel mit der EU ist für die GUS - gemessen als Anteil am Gesamthandel - weniger wichtig als für Ostmitteleuropa. Die GUS erzielt einen Handelsbilanzüberschuß. Die Exporte der GUS sind stark auf Roh- und Grundstoffe konzentriert. Eine Vollmitgliedschaft in der EU steht für die einzelnen GUS-Republiken nicht zur Diskussion. Auch ihre aktuelle handelspolitische Anbindung an die EU weicht von der Ostmitteleuropas ab: Es gibt keine vertragliche, asymmetrische Liberalisierung; Verhandlungen über die Bildung einer Freihandelszone sollen erst noch aufgenommen werden. Hinzu kommen als Rahmenbedingungen das besondere politische und wirtschaftliche Gewicht Rußlands unter den GUS-Staaten und die herausgehobene Bedeutung der politischen Beziehungen zur Russischen Föderation für den Westen.
Die aus EU-Sicht defizitäre Handelsbilanz mit dem GUS-Raum könnte zu der Vermutung verleiten, daß sich für die EU die Wohlfahrtseffekte des Handels mit den GUS-Mitgliedern auf die Realeinkommenssteigerung beschränken, die mit dem Bezug relativ billiger Importe - sei es für Konsumzwecke oder sei es als Input in die Produktion - verbunden ist, ohne daß sich unmittelbar positive Beschäftigungseffekte ergeben. Dies hieße jedoch, die Rohstofflastigkeit der Importe aus der GUS nicht ausreichend zu würdigen. Dieser Teil verdrängt keine Produktion in der EU und sichert eher Beschäftigung, da sich die Kostensituation der importierenden Unternehmen verbessert. Bereinigt um den Handel mit Rohstoffen und Energieträgern weist die EU einen deutlichen Handelsbilanzüberschuß auf. In der Bundesrepublik hingen vom Handel mit den GUS-Ländern 1993 per saldo etwa 100 000 Arbeitsplätze ab. Dies liegt über dem für den Handel mit Ostmitteleuropa berechneten Nettoeffekt von ca. 60 000 Arbeitsplätzen. Der Austausch zwischen der EU und den GUS-Ländern ist noch deutlich ausbaufähig. Die Berechnungen hängen hier besonders stark von den zugrunde gelegten Daten über das Pro-Kopf-Einkommen in
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den GUS-Ländern und von der Einschätzung des dortigen Entwicklungsprozesses ab. Auch bei sehr vorsichtigen Annahmen über das in den Republiken der GUS erreichte Wohlstandsniveau errechnen sich weitere Absatzchancen für die EU; bei den Importen aus der GUS ist dagegen das Potential vielfach bereits ausgeschöpft. Bei optimistischeren Annahmen zum aktuellen Wohlstand bzw. bei künftigem Wachstum des Pro-Kopf-Einkommens ergibt sich ein erhebliches Handelspotential in beiden Richtungen; dies gilt für die EU insgesamt und auch für Deutschland. Die handelspolitische Stellung der GUS-Mitglieder zur EU ist ambivalent. Einerseits erfahren sie nach Abschluß nicht-präferentieller Partnerschafts- und Kooperationsabkommen nicht dieselbe bevorzugte Behandlung wie die assoziierten Länder Ostmitteleuropas. Ein Übergang zu einer Freihandelszone ist noch nicht vereinbart, sondern soll erst Gegenstand von im Jahr 1998 aufzunehmenden Verhandlungen sein. Es gibt somit keine unumkehrbare, asymmetrische Öffnung. Die EU gewährt ihren Vertragspartnern aus der GUS den Meistbegünstigungsstatus, so daß von diskriminierendem Protektionismus nur in den weiterhin quantitativen Beschränkungen unterliegenden Sektoren Textilien und Bekleidung sowie Eisen und Stahl gesprochen werden kann. Auf der anderen Seite hat die EU die GUS-Mitglieder in ihr Allgemeines Präferenzsystem aufgenommen. Die dort gewährten Zollentlastungen sind allerdings eher zaghaft und nicht notwendigerweise dauerhaft. Die EU hat hier und vor allem mit einer weniger rigiden Antidumpingpolitik Spielraum für Liberalisierungsschritte, den sie eingedenk der Vorteile freien Außenhandels und angesichts des geringen Anteils der GUS-Lieferungen auf dem EU-Importmarkt auch nutzen sollte. Die zur Zeit noch verbliebenen Handelsbarrieren im Austausch mit der EU sind aber keineswegs das außenhandelspolitische Hauptproblem der GUS-Mitglieder. Dieses sind vielmehr der erreichte Stand der Desintegration der GUS selbst und das mittlerweile erreichte Protektionsniveau innerhalb der GUS und gegenüber den anderen Volkswirtschaften des ehemaligen RGW. Die handelsumlenkenden Effekte der vertieften Zusammenarbeit mit der EU werden hierdurch massiv verstärkt, so daß erhebliche Wohlfahrtsverluste entstehen. Dem Abbau dieser Handelshemmnisse sollten die GUS-Länder Priorität einräumen. Aus ökonomischer Sicht wäre es sinnvoll, wenn die Länder der GUS untereinander wenigstens dasselbe Maß an Liberalisierung aushandelten, wie sie es bilateral mit der EU anstreben. Wichtig wäre ebenso ein Abbau von Handelshemmnissen im Verhältnis zu den ostmitteleuropäischen Ländern des früheren RGW. Ein auf diesem Weg sich bildender, gemeinsamer Wirtschaftsraum könnte einer Diskriminierung zu Lasten des Handels zwischen den Ländern der GUS bzw. des früheren RGW entgegenwirken, die entsteht, wenn die Beziehungen zur EU jeweils getrennt liberalisiert werden und gleichzeitig die Handelsbarrieren innerhalb Mittel- und Osteuropas bestehen bleiben. Durchgreifende Schritte in diese Richtung sind unter den gegebenen Bedingungen jedoch schwer vorstellbar. Dies liegt an der politischen Dominanz Rußlands und daran, daß Rußland gezielt sein wirtschaftliches Gewicht für seine politischen Interessen einsetzt.
171
Innerhalb der GUS existieren bislang keine funktionsfähigen politischen Abstimmungsmechanismen, die einen Ausgleich zwischen den Interessen Rußlands und denen der kleineren Länder herstellen könnten. Angesichts der bestehenden politischen Widerstände ist die Etablierung der GUS als gemeinsame Wirtschaftszone nach dem Vorbild von EFT A oder NAFTA gegenwärtig wenig wahrscheinlich. Erfolgversprechender sind bilaterale Abkommen oder Abkommen mit einer beschränkten Anzahl von Ländern wie die Zollunion zwischen Rußland, Weißrußland und Kasachstan. Eine realistische Perspektive besteht am ehesten in der schrittweisen Ausweitung der in bilateralen Abkommen festgelegten Präferenzen auf die wichtigsten Länder der GUS. Damit eine vertiefte Integration erreicht wird, ist zusätzlich die Entwicklung von Abstimmungsmechanismen notwendig, die den kleineren Ländern ein größeres Gewicht einräumen. Eine den Europa-Abkommen und dem EU-Weißbuch zur Heranführung der ostmitteleuropäischen Beitrittskandidaten an den Binnenmarkt vergleichbare Anpassung des Institutionensystems ist in der GUS nicht vorgesehen. Der Grad der Integration mit der EU ist demjenigen der ostmitteleuropäischen Assoziationsländer nicht vergleichbar. Zwar ist die Zollbelastung gering, doch ergeben sich Probleme bei den nicht-tarifären Handelshemmnissen. Grundsätzlich wäre es sinnvoll, wenn sich die GUSLänder bei der Reform ihrer Rechts- und Verwaltungssysteme an den Normen der EU orientierten. In den meisten Ländern der GUS wird die Integration in die Weltwirtschaft durch binnenwirtschaftliche Probleme erschwert. Insbesondere die ordnungspolitischen und makroökonomischen Voraussetzungen für eine Ausschöpfung des Handels- und Wachstumspotentials sind oft nicht gegeben. Weiche Zuwendungen an die Unternehmen durch die öffentlichen Haushalte, das Steuersystem und den Finanzsektor verzögern in vielen Fällen den notwendigen Strukturwandel. Hohe Ungewißheit über die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, eine ineffiziente und willkürliche Verwaltungspraxis, ein geringer Grad der öffentlichen Sicherheit sowie lange Zeit hohe und volatile Inflationsraten haben in den meisten Ländern zu einem anhaltenden Rückgang von Produktion und Investition beigetragen. Zwar haben sich die ordnungspolitischen und makroökonomischen Voraussetzungen in den meisten Ländern schrittweise verbessert, im Vergleich zu den meisten ostmitteleuropäischen Ländern sind die Bedingungen aber immer noch instabil. Dies kommt auch darin zum Ausdruck, daß das Ausland in den Ländern der GUS viel weniger investiert als in Ostmitteleuropa. Die Anpassung des Kapitalstocks an die neuen Bedingungen ist jedoch die Voraussetzung dafür, daß die Potentiale einer vertieften internationalen Arbeitsteilung genutzt werden können. Hierzu könnten ausländische Investitionen einen entscheidenden Beitrag leisten. Die genannten Probleme schränken aber selbst die inländische Investitionsneigung ein, deren Stimulierung unverzichtbar ist, soll die Investitionslücke geschlossen werden. Merkliche und nachhaltige Fortschritte im Transformationsprozeß der GUS-Länder sind eine zentrale Bedingung für wachsende Aktivitäten von Investoren und letztlich für ein steigendes Pro-Kopf-Einkommen. Nur unter dieser Voraussetzung lassen sich aber auch die Exporte aus der EU in diese Region nachhaltig erhöhen. Insgesamt sind die EU-Exporte in die GUS deutlich gestiegen, wenn auch
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sehr viel weniger als nach Ostmitteleuropa. Gleiches gilt für die Ausfuhren westdeutscher Unternehmen. Einen dramatischen Einbruch verzeichneten dagegen die ostdeutschen Lieferungen; in der wirtschaftspolitischen Diskussion werden hier spezifische Exportförderungsmaßnahmen gefordert. Der Rückgang entspricht jedoch dem generellen Trend bei der industriellen Produktion und beim Export. Die Wurzel dieses drängenden Problems liegt offensichtlich in der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit ostdeutscher Anbieter. Die Gründe hierfür sind vielfältig und an anderer Stelle vom DIW und von anderen Instituten ausführlich untersucht worden. Die Warenstruktur des Handels der EU mit der GUS entspricht der des Handels mit schwach entwickelten, rohstoffreichen Ländern. Seit Beginn der Transformation hat das Gewicht der Grundstoffindustrien in den Exporten der GUS zugenommen. Sektorale Defizite im bilateralen Handel weist die EU vor allem bei Bergbau und Energie, Raffinerieprodukten, NE-Metallen, einfachen Chemieprodukten (Düngemittel, Chemiefasern) und Holz auf. Überschüsse finden sich bei humankapitalintensiven Produkten - Maschinen, Kraftfahrzeugen, Pharmazie, Kommunikationstechnik, Feinmechanik - sowie bei Nahrungs- und Genußmitteln. Für einige unter Anpassungsdruck stehende Branchen hat die GUS größere Bedeutung als Absatzmarkt als für die Exportwirtschaft der EU bzw. Deutschlands insgesamt; das gilt z.B. für die Schuhindustrie, die Produktion landwirtschaftlicher Maschinen und den Schiffbau. Die Exporte von Dienstleistungen in die GUS entwickeln sich schleppend; hier machen sich Strukturschwächen der GUS-Volkswirtschaften bemerkbar, die im Transformationsprozeß noch nicht abgebaut werden konnten. Mittelfristig bieten sich aber auch in diesem Bereich erhebliche Chancen für westeuropäische Anbieter. Spiegelbildlich ist die Situation im Agrarsektor. Das Potential für Exporte aus der GUS ist beachtlich, doch ist gerade hier die Orientierung an marktwirtschaftlichen Konzepten und Qualitätsstandards besonders schwach entwickelt, so daß die GUS Netto-Importeur von Agrarerzeugnissen und verarbeiteten Nahrungsmitteln aus der EU ist. Die Länder der GUS trugen 1995 nur mit 1,8 vH zu den weltweiten Importen und mit 1,3 vH zu den Exporten der EU bei. Für Deutschland waren die Werte etwas höher (2,4 und 2,0 vH). Deutschland war für die GUS-Länder mit etwa einem Drittel der Importe und knapp 40 vH der Exporte der EU der mit Abstand wichtigste Handelspartner unter den EU-Staaten. Unter den großen EU-Ländern gelang es von 1989 bis 1993 neben Deutschland nur Frankreich, seinen Überschuß im - um die Rohstoffe bereinigten - GUS-Handel deutlich auszubauen, allerdings auf niedrigerem Niveau und in geringerem Umfang als Deutschland. Insgesamt ist der Handel mit den GUS-Mitgliedern für die EU nicht mit besonderen wirtschaftspolitischen Problemen verbunden. Die Exporte sichern Beschäftigung. Die Importe bestehen überwiegend aus in der EU nicht oder wenig erzeugten Gütern, so daß auch sie vor allem mit wohlfahrtssteigernden Effekten einhergehen.
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182
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Tabellenanhang
Tabelle A.1.1
Industriegüterimporte der EU 1994 Rußland
Warengruppen Wert Ware2) Land3) MFN-ZoU KN' Kurztitel Mill. ECU Anteil in vH invH 25-27 Mineralische Stoffe 7836,7 53,2 11,4 1,3 28-38 Chemie 1041,8 7,1 3,1 5,1 39-40 Kunststoffe, Kautschuk 90,5 0,6 0,6 7,8 41-43 Häute, Reiseartikel 321,8 2,2 4,5 0,4 44-46 Holz, Kork, Waren daraus 451,8 3,4 1,8 3,1 47-49 Papier, Pappe 235,4 2,2 1,6 1,1 50-63 Textilien, Bekleidung 246,4 0,6 7,4 1,7 64-67 Schuhe, Kopfbedeckungen u. a. 13,5 0,2 7,9 0,1 68-70 Steine, Keramik, Glas 9,6 0,2 7,2 0,1 71 850,5 5,8 0,0 Perlen, Edelmetalle 4,8 72-83 Unedle Metalle, Waren daraus 3134,1 21,3 2,4 9,1 84-85 Maschinen, Elektrotechnik 139,8 0,9 5,3 0,1 86-89 Fahrzeuge 281,1 0,8 6,4 1,9 90-92 Feinmechanik, Optik 33,0 0,2 0,2 6,1 93 Waffen, Munition 4,0 0,0 6,2 2,1 94-96 Möbel, Spielzeug u. a. 33,2 0,2 0,3 5,8 97 Kunstgegenstände u. a. 7,9 0,4 0,0 0,1
APS-Entlastung in vH Quote") Zoll ) 1,1 28,9 52,6 32,0 25,4 48,8 8,7 2,4 31,3 18,1 6,9 29,0 25,9 9,4 27,3 23,7 0,0
1,2 3,6 3,7 0,3 1,4 1,1 6,8 7,7 4,9 0,0 2,3 3,8 4,8 5,5 4,5 4,4 0,0
25-97 14731,1 100,0 Industriegüter insgesamt*) 3,2 2,0 13,3 1,8 ') Ohne die nicht auf Warengruppen aufgeteilten 17 vH der Lieferungen, die größtenteils zum Kapitel 27 (Erdgas, Erdöl) gehören.
Weißrußland
Wert Ware2) Land3) MFN-Zoll Warengruppen KN ) Kurztitel Mül. ECU Anteil in vH in vH 25-27 Mineralische Stoffe 15,1 3,8 0,0 5,2 Chemie 28-38 66,8 16,6 0,2 7,5 39-40 Kunststoffe, Kautschuk 14,5 3,6 9,6 0,1 41-43 Häute, Reiseartikel 9,4 2,3 0,1 1,3 44-46 Holz, Kork, Waren daraus 32,5 0,2 8,1 4,1 47-49 Papier, Pappe 0,6 0,2 0,0 2,1 50-63 Textilien, Bekleidung 115,1 28,7 0,3 9,6 64-67 Schuhe, Kopfbedeckungen u. a 4,4 8,0 0,1 1,1 68-70 Steine, Keramik, Glas 2,6 0,6 0,1 7,7 0,0 71 Perlen, Edelmetalle 19,1 4,7 0,1 74,6 18,6 72-83 Unedle Metalle, Waren daraus 0,2 4,6 84-85 Maschinen, Elektrotechnik 12^ 0,0 5,0 3,1 86-89 Fahrzeuge 15,3 3,8 0,0 8,0 90-92 Feinmechanik, Optik 6,9 0,0 5,8 1,7 0,0 93 Waffen, Munition 0,0 0,0 5,1 94-% Möbel, Spielzeug u. a. 12,0 3,0 5,7 0,1 97 Kunstgegenstände u. a. 0,0 0,0 0,0 0,0 25-97
Industriegüter insgesamt
401,4
100,0
0,1
6,6
APS-Entlastung in vH Quote") Zoll ) 2,3 5,1 15,9 6,3 75,8 2,3 85,7 0,2 68,4 1,3 88,0 0,3 27,0 7,0 31,3 5,5 70,9 2,3 0,0 0,0 2,2 4,5 28,4 3,6 31,0 5,5 4,5 21,1 45,5 2,8 82,7 1,0 0,0 0,0 27,9
4,8
1}
Kapitel der Kombinierten Nomenklatur.-2) An den Industriegüterimporten aus dem jeweiligen Land.-3) An den Importen der jeweiligen Warengruppe aus allen Nicht-EU- Ländern.-4) Anteü des durch das Allgemeine Präferenzsystem erlassenen Zollbetrages an der MFN-Zollbelastung.- 5 ) Durchschnittlicher Zoll unter Berücksichtigung der zollfreien APS-Iieferungen. Quelle: Berechnungen des DIW nach Angaben von Eurostat (Importe, APS-Importe, Zolltarif) auf Magnetbändern. 184
Tabelle A.1.
Industriegüterimporte der EU 1994 Kasachstan
Warengruppen Wert Ware2) Land3) MFN-ZoU KN'> Kurztitel MAL ECU Anteil in vH in vH 5,4 0,0 25-27 Mineralische Stoffe 2,1 5,1 22,2 8,9 28-38 Chemie 6,9 0,1 5,8 2,3 0,0 39-40 Kunststoffe, Kautschuk 11,9 Häute, Reiseartikel 3,4 0,0 41-43 0,2 1,4 0,0 0,0 0,0 44-46 Holz, Kork, Waren daraus 1,4 47-49 Papier, Pappe 0,0 0,0 0,0 4,6 50-63 Textilien, Bekleidung 10,9 4,4 0,0 0,5 64-67 Schuhe, Kopfbedeckungen u. a. 0,0 0,0 0,0 6,0 68-70 Steine, Keramik, Glas 0,0 0,0 0,0 5,3 69,0 27,7 71 Perlen, Edelmetalle 0,4 0,2 72-83 Unedle Metalle, Waren daraus 126,3 50,9 0,4 1,7 84-85 Maschinen, Elektrotechnik 4,2 0,0 3,7 1,7 86-89 Fahrzeuge 0,7 0,3 0,0 7,0 90-92 Feinmechanik, Optik 0,8 0,3 0,0 5,4 93 Waffen, Munition 0,0 0,0 0,0 5,6 94-96 Möbel, Spielzeug u. a. 0,2 0,0 6,2 0,1 97 Kunstgegenstände u. a. 0,0 0,0 0,0 0,1 25-97
Industriegüter insgesamt
249,4
100,0
0,1
2,1
Ukraine
Wert Ware2) Land3) MFN-ZoD Warengruppen KN ' Kurztitel MAI. ECU Anteil in vH in vH 174,6 15,9 25-27 Mineralische Stoffe 0,3 4,6 20,3 28-38 Chemie 223,8 0,7 9,8 39-40 Kunststoffe, Kautschuk 8,4 0,8 8,7 0,1 41-43 Häute, Reiseartikel 52,9 4,8 0,7 1,2 44-46 Holz, Kork, Waren daraus 10,5 2,4 1,0 0,1 47-49 Papier, Pappe 0,0 3,3 1,6 0,1 50-63 Textilien, Bekleidung 134,0 12,2 0,3 12,4 64-67 Schuhe, Kopfbedeckungen u. a. 12,6 0,2 6,9 1,1 68-70 Steine, Keramik, Glas 2,1 0,2 0,0 6,8 71 Perlen, Edelmetalle 11,6 0,0 0,1 1,1 361,7 32,9 72-83 Unedle Metalle, Waren daraus 4,2 1,0 Maschinen, Elektrotechnik 30,2 2,7 0,0 84-85 5,2 86-89 Fahrzeuge 66,4 6,0 0,2 1,2 90-92 Feinmechanik, Optik 3,2 0,3 0,0 5,8 Waffen, Munition 0,0 0,0 93 0,0 5,3 94-96 Möbel, Spielzeug u. a. 7,0 0,6 0,0 5,7 97 Kunstgegenstände u. a. 0,0 0,0 0,0 0,1 25-97
Industriegüter insgesamt
1100,9
100,0
0,2
6,1
APS-Entlastung in vH Quote ' Zoll3' 0,0 5,1 15,0 5,9 80,1 2,4 2,3 0,2 0,0 1,4 0,0 4,6 59,5 0,2 100,0 0,0 100,0 0,0 0,0 0,2 0,0 1,7 0,4 3,7 0,0 7,2 0,0 5,4 0,0 5,6 9,0 5,7 0,0 0,0 15,8
1,7
APS-Entlastung in vH Quote ' Zoll } 4,4 4,1 21,2 7,7 3,1 64,1 43,5 0,7 68,7 0,8 18,2 2,7 4,3 11,9 26,2 5,1 25,0 5,1 0,0 0,0 13,5 3,6 32,0 3,5 15,8 1,0 59,7 2,3 3,9 5,1 70,0 1,7 0,0 0,0 14,8
5,2
1}
Kapitel der Kombinierten Nomenklatur.-2) An den Industriegüterimporten aus dem jeweiligen Land.-3) An den Importen der jeweiligen Warengruppe aus allen Nicht-EU- Ländern.-4) Anteil des durch das Allgemeine Präferenzsystem erlassenen Zollbetrages an der MFN-Zollbelastung.- 5 ) Durchschnittlicher Zoll unter Berücksichtigung der zollfreien APS-lieferungen. Quelle: Berechnungen des DIW nach Angaben von Eurostat (Importe, APS-Importe, Zolltarif) auf Magnetbändern.
185
Tabelle
.1
Industriegüterimporte der EU 1994 Moldawien
Warengruppen Wert Ware2) Land3) MFN-Zoll KN' Kurztitel MAI. ECU Anteil in vH in vH 25-27 Mineralische Stoffe 0,0 0,0 0,0 0,0 28-38 Chemie 3,4 0,0 4,2 1,2 39-40 Kunststoffe, Kautschuk 0,3 0,0 5,9 0,1 41-43 Häute, Reiseartikel 3,9 10,8 0,1 1,1 44-46 Holz, Kork, Waren daraus 0,0 0,0 0,0 0,0 47-49 Papier, Pappe 0,2 0,0 0,0 0,1 50-63 Textilien, Bekleidung 17,5 48,7 0,0 12,7 64-67 Schuhe, Kopfbedeckungen u. a. 3,5 9,9 0,1 11,9 68-70 Steine, Keramik, Glas 0,0 0,0 0,0 6,0 71 Perlen, Edelmetalle 0,3 0,9 0,0 0,0 72-83 Unedle Metalle, Waren daraus 22,0 0,0 7,9 0,6 84-85 Maschinen, Elektrotechnik 0,9 0,0 2,4 3,9 86-89 Fahrzeuge 0,4 0,0 5,0 0,1 90-92 Feinmechanik, Optik 0,0 0,0 0,0 0,0 93 Waffen, Munition 0,0 0,0 0,0 0,0 94-% Möbel, Spielzeug u. a. 0,5 0,0 7,2 0,2 97 Kunstgegenstände u. a. 0,2 0,6 0,0 0,0 25-97
Industriegüter insgesamt
35,9
100,0
0,0
7,9
APS-Entlastung in vH Quote4) Zoll5) 0,0 0,0 6,8 3,9 20,0 4,7 14,7 0,9 0,0 0,0 0,0 0,0 25,2 9,5 61,5 4,6 0,0 6,0 0,0 0,0 0,3 0,6 3,9 1,0 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 38,6 4,4 0,0 0,0 34,3
5,2
Georgien Warengruppen Wert Ware ' Land ' MFN-Zoll KN ) Kurztitel MAI. ECU Anteil in vH in vH 44,6 25-27 Mineralische Stoffe 6,0 0,0 0,3 28-38 Chemie 0,5 0,0 2,0 4,1 39-40 Kunststoffe, Kautschuk 0,0 0,2 0,0 5,3 Häute, Reiseartikel 41-43 0,0 0,2 0,0 1,6 44-46 Holz, Kork, Waren daraus 0,0 0,0 7,4 0,1 47-49 Papier, Pappe 0,0 0,0 0,0 11,0 50-63 Textilien, Bekleidung 0,5 3,6 0,0 9,8 64-67 Schuhe, Kopfbedeckungen u. a. 0,5 0,0 4,6 0,1 68-70 Steine, Keramik, Glas 0,0 0,2 0,0 5,8 71 Perlen, Edelmetalle 0,6 4,4 0,0 0,0 39,2 0,0 72-83 Unedle Metalle, Waren daraus 5,3 3,3 84-85 Maschinen, Elektrotechnik 0,4 0,0 0,1 6,1 86-89 Fahrzeuge 0,2 0,0 9,8 1,4 90-92 Feinmechanik, Optik 0,1 0,0 5,4 1,1 93 Waffen, Munition 0,0 0,0 0,0 0,0 94-96 Möbel, Spielzeug u. a. 0,0 0,0 7,0 0,1 97 Kunstgegenstände u. a. 0,0 0,0 0,0 0,0 25-97
Industriegüter insgesamt
13,4
100,0
0,0
2,1
APS-Entlastung in vH Quote4) Zoll5) 0,0 0,3 0,0 2,0 37,8 3,3 0,0 1,6 0,0 7,4 0,0 11,0 0,0 9,8 0,0 4,6 0,0 5,8 0,0 0,0 18,1 2,7 0,0 6,1 0,0 9,8 0,0 5,4 0,0 0,0 0,0 7,0 0,0 0,0 11,2
1,9
l)
Kapitel der Kombinierten Nomenklatur.-2) An den Industriegüterimporten aus dem jeweiligen Land.-3) An den Importen der jeweiligen Warengruppe aus allen Nicht-EU- Ländern.-4) Anteil des durch das Allgemeine Präferenzsystem erlassenen Zollbetrages an der MFN-Zollbelastung.- 5 ) Durchschnittlicher Zoll unter Berücksichtigung der zollfreien APS-Lieferungen. Quelle: Berechnungen des DIW nach Angaben von Eurostat (Importe, APS-Importe, Zolltarif) auf Magnetbändern.
186
Tabelle A.1.
Industriegüterimporte der EU 1994 Armenien
Warengruppen Wert Ware2' Land3) MFN-ZoU KN ' Kurztitel MAI. ECU Anteil in vH in vH 25-27 Mineralische Stoffe 0,0 0,0 0,0 0,0 28-38 Chemie 0,2 0,7 0,0 4,8 39-40 Kunststoffe, Kautschuk 0,0 0,0 0,0 0,1 41-43 Häute, Reiseartikel 0,0 0,0 0,0 0,0 44-46 0,0 Holz, Kork, Waren daraus 0,0 0,0 6,0 47-49 Papier, Pappe 0,0 0,0 0,0 0,0 50-63 Textilien, Bekleidung 4,7 0,0 10,8 1,8 64-67 Schuhe, Kopfbedeckungen u. a. 0,0 0,0 0,0 0,0 68-70 Steine, Keramik, das 0,0 0,0 0,0 0,0 71 Perlen, Edelmetalle 91,4 34,3 0,2 0,0 Unedle Metalle, Waren daraus 72-83 0,7 2,0 0,0 0,3 0,0 0,0 84-85 Maschinen, Elektrotechnik 0,0 5,1 86-89 Fahrzeuge 0,0 0,0 0,0 10,0 90-92 Feinmechanik, Optik 0,4 0,0 7,3 1,0 93 Waffen, Munition 0,0 0,0 0,0 0,0 94-96 Möbel, Spielzeug u. a. 0,0 0,0 5,6 0,1 97 Kunstgegenstände u. a. 0,2 0,0 0,0 0,1 25-97
Industriegüter insgesamt
37,6
100,0
0,0
0,6
Aserbeidschan
Wert Ware2) Land3) MFN-ZoU Warengruppen KN' Kurztitel MAI. ECU Anteil in vH invH 25-27 0,0 0,0 0,0 0,0 Mineralische Stoffe 28-38 Chemie 0,4 0,0 1,9 0,1 39-40 Kunststoffe, Kautschuk 0,0 0,0 0,0 4,9 41-43 Häute, Reiseartikel 0,3 0,0 0,0 0,1 44-46 Holz, Kork, Waren daraus 0,6 0,0 5,5 0,1 47-49 Papier, Pappe 0,2 0,0 0,5 1,1 50-63 Textilien, Bekleidung 17,6 0,0 2,1 84,1 64-67 Schuhe, Kopfbedeckungen u. a. 0,0 0,0 0,0 7,7 68-70 Steine, Keramik, Glas 0,0 0,0 0,0 12,0 71 0,0 0,0 0,0 Perlen, Edelmetalle 0,0 72-83 Unedle Metalle, Waren daraus 0,0 1,3 6,1 1,3 84-85 Maschinen, Elektrotechnik 0,8 4,0 0,0 5,5 86-89 0,0 Fahrzeuge 0,0 10,0 0,1 90-92 Feinmechanik, Optik 0,7 0,0 6,3 0,1 93 Waffen, Munition 0,0 0,0 0,0 0,0 94-96 Möbel, Spielzeug u. a. 0,6 0,0 5,8 0,1 97 Kunstgegenstände u. a. 0,4 0,0 0,0 0,1 25-97
Industriegüter insgesamt
20,9
100,0
0,0
2,2
APS-Entlastung in vH Quote4) ZoU5) 0,0 0,0 71,7 1,4 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6,0 0,0 0,0 84,6 1,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,3 0,0 5,1 0,0 10,0 0,0 7,3 0,0 0,0 0,0 5,6 0,0 0,0 72,6
0,2
APS-Entlastung in vH Quote4' Zoll5' 0,0 0,0 0,0 0,1 0,0 4,9 0,0 0,0 0,0 5,5 0,0 0,5 0,0 2,1 0,0 7,7 0,0 12,0 0,0 0,0 0,0 1,3 0,0 5,5 0,0 10,0 0,0 6,3 0,0 0,0 0,0 5,8 0,0 0,0 0,0
2,2
1}
Kapitel der Kombinierten Nomenklatur.-2) An den Industriegüterimporten aus dem jeweiligen Land.-3) An den Importen der jeweiligen Warengruppe aus allen Nicht-EU- Ländern.-4) Anteil des durch das Allgemeine Präferenzsystem erlassenen Zollbetrages an der MFN-Zollbelastung.- 5 ) Durchschnittlicher Zoll unter Berücksichtigung der zollfreien APS-Iieferungen. Quelle: Berechnungen des DIW nach Angaben von Eurostat (Importe, APS-Importe, Zolltarif) auf Magnetbändern.
187
Tabelle A.1.
Industriegüterimporte der EU 1994 Turkmenistan
Warengruppen Wert Ware25 Land3) MFN-Zoll KN'> Kurztitel MAI. ECU Anteil in vH in vH 25-27 Mineralische Stoffe 5,9 0,0 5,3 11,2 28-38 Chemie 0,0 0,0 0,0 6,5 39-40 Kunststoffe, Kautschuk 0,0 0,0 0,0 12,5 41-43 Häute, Reiseartikel 0,4 0,2 0,0 0,0 44-46 0,0 0,0 0,0 0,0 Holz, Kork, Waren daraus 47-49 Papier, Pappe 0,0 0,0 0,0 8,6 50-63 Textilien, Bekleidung 175,6 93,0 0,4 0,1 64-67 Schuhe, Kopfbedeckungen u. a. 0,0 0,0 0,0 9,8 68-70 Steine, Keramik, Glas 0,0 0,0 0,0 0,0 71 0,0 3,4 Perlen, Edelmetalle 0,1 0,1 72-83 Unedle Metalle, Waren daraus 0,3 0,0 2,4 0,1 84-85 0,0 Maschinen, Elektrotechnik 4,6 0,1 0,1 86-89 Fahrzeuge 0,4 0,2 0,0 17,4 90-92 Feinmechanik, Optik 0,6 0,3 0,0 7,2 93 Waffen, Munition 0,0 0,0 0,0 0,0 94-96 Möbel, Spielzeug u. a. 0,0 0,0 0,0 4,4 97 Kunstgegenstände u. a. 0,0 0,0 0,0 0,0 25-97
Industriegüter insgesamt
188,7
100,0
0,0
0,5
Usbekistan
Warengruppen Wert Ware2) Land3) MFN-ZoD KN1' Kurztitel Mfll. ECU Anteil in vH in vH 25-27 0,3 Mineralische Stoffe 0,0 0,0 0,1 28-38 Chemie 5,4 0,0 2,9 1,1 39-40 Kunststoffe, Kautschuk 0,0 0,0 9,2 0,1 41-43 Häute, Reiseartikel 0,0 0,0 0,0 0,1 44-46 Holz, Kork, Waren daraus 0,0 0,0 0,0 10,0 47-49 Papier, Pappe 0,0 0,0 0,0 0,0 50-63 Textilien, Bekleidung 343,7 67,6 0,8 0,1 64-67 Schuhe, Kopfbedeckungen u. a. 0,0 0,0 0,0 0,0 68-70 Steine, Keramik, Glas 0,0 0,0 0,0 6,2 71 29,1 Perlen, Edelmetalle 147,8 0,8 0,0 72-83 10,6 Unedle Metalle, Waren daraus 0,0 2,4 2,1 84-85 Maschinen, Elektrotechnik 0,0 0,0 4,8 0,1 86-89 0,0 0,0 Fahrzeuge 0,0 10,0 90-92 Feinmechanik, Optik 0,0 0,0 0,0 10,6 93 Waffen, Munition 0,0 0,0 0,0 0,0 94-96 Möbel, Spielzeug u. a. 0,0 0,0 4,2 0,1 97 Kunstgegenstände u. a. 0,0 0,0 0,0 0,0 25-97
Industriegüter insgesamt
508,1
100,0
0,1
0,2
APS-Entlastung in vH Quote4) Zoll5) 0,0 5,3 47,6 3,4 0,0 12,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 8,6 0,0 0,1 0,0 9,8 0,0 0,0 2,9 3,3 0,0 2,4 0,0 4,6 0,0 17,4 0,0 7,2 0,0 0,0 0,0 4,4 0,0 0,0 0,1
0,5
APS-Entlastung in vH Quote4) Zoll5) 0,0 0,0 0,0 2,9 0,0 9,2 0,0 0,0 100,0 0,0 0,0 0,0 71,6 0,0 0,0 0,0 0,0 6,2 0,0 0,0 0,0 2,4 0,0 4,8 0,0 10,0 0,0 10,6 0,0 0,0 0,0 4,2 0,0 0,0 39,2
0,1
1}
Kapitel der Kombinierten Nomenklatur.-2) An den Industriegüterimporten aus dem jeweiligen Land.-3) An den Importen der jeweiligen Warengruppe aus allen Nicht-EU- Ländern.-4) Anteil des durch das Allgemeine Präferenzsystem erlassenen Zollbetrages an der MFN-Zollbelastung.- 5 ) Durchschnittlicher Zoll unter Berücksichtigung der zollfreien APS-Iieferungen. Quelle: Berechnungen des DIW nach Angaben von Eurostat (Importe, APS-Importe, Zolltarif) auf Magnetbändern.
188
Tabelle
.1.
Industriegüterimporte der EU 1994 Tadschikistan
Warengruppen Wert Ware2) Land3) MFN-ZoU KN ' Kurztitel Mffl. ECU Anteil in vH in vH 25-27 Mineralische Stoffe 0,1 0,0 0,0 0,1 28-38 Chemie 0,3 0,3 0,0 6,4 0,0 39-40 Kunststoffe, Kautschuk 0,0 0,0 0,0 41-43 Häute, Reiseartikel 0,0 0,0 1,7 1,9 44-46 Holz, Kork, Waren daraus 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 47-49 Papier, Pappe 0,0 50-63 Textilien, Bekleidung 79,4 90,4 0,2 0,0 64-67 Schuhe, Kopfbedeckungen u. a. 0,0 0,0 0,0 0,0 68-70 Steine, Keramik, Glas 0,0 0,0 0,0 5,5 71 Perlen, Edelmetalle 0,0 0,0 0,0 2,5 72-83 Unedle Metalle, Waren daraus 6,3 7,2 0,0 4,8 0,0 0,0 0,0 84-85 Maschinen, Elektrotechnik 4,7 86-89 Fahrzeuge 0,0 0,0 0,0 10,0 90-92 Feinmechanik, Optik 0,0 0,0 0,0 0,0 93 Waffen, Munition 0,0 0,0 0,0 0,0 94-96 Möbel, Spielzeug u. a. 0,0 0,0 0,0 7,7 97 Kunstgegenstände u. a. 0,0 0,0 0,0 0,0 25-97
Industriegüter insgesamt
87,9
100,0
0,0
0,4
APS-Entlastung in vH Quote4) ZoU5> 0,0 0,0 28,5 4,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 5,5 0,0 2,5 0,0 4,8 80,2 0,9 0,0 10,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 7,7 0,0 0,0 1,8
0,4
Kirgisistan
Warengruppen Wert Ware } Land ' MFN-ZoU 1} KN Kurztitel MüL ECU Anteil in vH invH 0,4 0,0 25-27 Mineralische Stoffe 0,0 0,1 28-38 Chemie 5,8 0,0 8,2 1,1 39-40 Kunststoffe, Kautschuk 0,0 0,0 0,0 0,0 2,5 41-43 Häute, Reiseartikel 0,5 0,0 3,0 0,0 0,0 0,0 0,0 44-46 Holz, Kork, Waren daraus 47-49 Papier, Pappe 0,0 0,0 9,4 0,1 50-63 Textilien, Bekleidung 2,4 11,9 0,0 1,3 64-67 Schuhe, Kopfbedeckungen u. a. 0,0 0,0 0,0 6,0 68-70 Steine, Keramik, Glas 0,0 0,0 0,0 0,0 71 0,0 0,0 0,0 0,0 Perlen, Edelmetalle 15,5 77,9 0,0 5,2 72-83 Unedle Metalle, Waren daraus 84-85 Maschinen, Elektrotechnik 0,2 0,0 5,9 1,2 86-89 Fahrzeuge 0,0 0,0 0,0 10,0 90-92 Feinmechanik, Optik 0,0 0,0 4,6 0,1 93 Waffen, Munition 0,0 0,0 0,0 0,0 94-% Möbel, Spielzeug u. a. 0,0 0,0 5,6 0,1 97 Kunstgegenstände u. a. 0,0 0,0 0,0 0,0 25-97
Industriegüter insgesamt
19,8
100,0
0,0
4,9
APS-Entlastung in vH Quote * ZoU5) 0,0 0,0 24,4 6,2 0,0 0,0 70,7 0,9 0,0 0,0 0,0 9,4 0,6 1,3 0,0 6,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 5,2 98,7 0,1 0,0 10,0 51,9 2,2 0,0 0,0 0,0 5,6 0,0 0,0 5,0
4,6
1}
Kapitel der Kombinierten Nomenklatur.-2) An den Industriegüterimporten aus dem jeweiligen Land.-3) An den Importen der jeweiligen Warengruppe aus allen Nicht-EU- Ländern.-4) Anteil des durch das Allgemeine Präferenzsystem erlassenen Zollbetrages an der MFN-Zollbelastung.- 5 ) Durchschnittlicher Zoll unter Berücksichtigung der zollfreien APS-Iieferungen. Quelle: Berechnungen des DIW nach Angaben von Eurostat (Importe, APS-Importe, Zolltarif) auf Magnetbändern.
189
Tabelle
.1.7
Industriegüterimporte der EU 1994 GUS-Staaten
Warengruppen Wert Ware2) Land3) MFN-Zoll 1 Anteil in vH in vH KN ' Kurztitel MAL ECU 46,3 25-27 Mineralische Stoffe 8049,2 11,7 1,3 1363,8 7,8 4,0 6,0 28-38 Chemie 119,4 0,7 0,8 8,3 39-40 Kunststoffe, Kautschuk 394,1 0,5 41-43 Häute, Reiseartikel 2,3 5,5 495,0 2,8 3,7 2,0 44-46 Holz, Kork, Waren daraus 238,1 2,2 47-49 Papier, Pappe 1,4 1,2 50-63 Textilien, Bekleidung 1144,6 6,6 2,6 4,3 64-67 Schuhe, Kopfbedeckungen u. a. 34,2 0,2 0,5 8,0 68-70 Steine, Keramik, das 14,4 0,1 0,3 7,2 71 Perlen, Edelmetalle 1133,4 6,5 6,4 0,0 21,5 10,8 2,6 Unedle Metalle, Waren daraus 3745,1 72-83 84-85 Maschinen, Elektrotechnik 189,0 0,2 5,2 1,1 5,6 86-89 Fahrzeuge 364,3 2,1 1,0 90-92 Feinmechanik, Optik 45,2 0,3 0,2 6,0 93 Waffen, Munition 4,0 0,0 6,2 2,1 94-96 Möbel, Spielzeug u. a. 52,9 0,3 0,4 5,8 97 Kunstgegenstände u. a. 8,6 0,0 0,4 0,0 25-97
Industriegüter insgesamt
17395,2
100,0
3,7
2,3
APS-Entlastung in vH Quote4) Zoll5) 1,3 25,8 58,5 38,7 32,4 48,6 12,9 22,9 38,0 10^ 7,5 28,8 26,3 14,1 27,1 43,1 0,0
1,3 4,5 3,4 0,3 1,4 1,2 3,8 6,1 4,5 0,0 2,4 3,7 4,1 5,2 43 3,3 0,0
14,7
2,0
1}
Kapitel der Kombinierten Nomenklatur.-2) An den Industriegüterimporten aus dem jeweiligen Land.-3) An den Importen der jeweiligen Warengruppe aus allen Nicht-EU- Ländern.-4) Anteil des durch das Allgemeine Präferenzsystem erlassenen Zollbetrages an der MFN-Zollbelastung.- 5 ) Durchschnittlicher Zoll unter Berücksichtigung der zollfreien APS-Lieferungen. Quelle: Berechnungen des DIW nach Angaben von Eurostat (Importe, APS-Importe, Zolltarif) auf Magnetbändern.
190
Tabelle A.2 Waren KN1}
27090090 27112100 27100069 74031100 27100071 76011000 71023900 28442011 75021000 71081200 41012100 44071091 87032219 44071093 74031900 44071099 74031200 47032100 74040010 41042210 72011011 72071210 88023010 71102100 52010090 72026000 74040099 31054010 47032900 72082310 28141000 72011019 74020000 27100074 31054090 35011090 81051010 27011290 72042100 29051100 27100061 71101100 79011210 71023100 76012010 72081410 27011900 31053090 71022100 44121200 27100011 44121900 31021010 72031000
Importe der EU aus
Name
Best. Erdöl, roh Erdgas Gasöl zu and. Verwendg. Raff. Kupferkathoden Heizöl, begünst. Vert Nichtleg. Aluminium Diamanten, n. IndustrieAnger. Uran, U235 < 20 GHT Nichtleg. Nickel Gold, roh Rinderhäute, roh, ganz Best. Fichten- od. Tannenholz Neue PKW, 1001-1500 ccm Best. Kiefernholz Raff. Kupfer, roh, anderes Best. Nadelholz, anderes Raff. Kupfer, Drahtbarren, roh Natronzellst., a. Nadelholz Abfalle a. raff. Kupfer Rindleder, chromgegerbt Best. Roheisen, n. legiert Best. Halbzeug a. Eisen Starrflügelflugz., 2-151, ziv. Palladium, roh Baumwolle, weder gekr. n. gek. Ferronickel Abfalle a. Kupferlegierungen Best. Phosphat Natronzellstoff, a. and. Holz Best, flachgew. Erzeuçn. a. Eisen Ammoniak, wasserfrei Roheisen, n. leg., Siliz. > 1 GHT Nicht raffiniertes Kupfer Heizöl, Schwefel > 1 GHT Best. Phosphat Casein, anderes Cobaltmatte, Rohcobalt And. bitumh. Steinkohle Abfälle a. nichtrost. Stahl Methanol Gasöl, begünst. Verfahren Platin, roh Nichtleg. Zink, 99,95-99,99 GHT Rohdiamanten, n. IndustriePrimäraluminium Best,flachgew. Erzeugn. a. Eisen And. Steinkohle Best. Phosphat Rohdiamanten, IndustrieBest. Sperrholz Leichtöl, begünst. Verf. Best. Sperrholz Harnstoff Stickstoff > 45 GHT Eisenerzeugn. d. Direktreduktion
an 1994:100 wichtigste Industrieprodukte Wert Ware2) 1000 ECU einzeln kumul.
Anteil in vH
5188874 872535 760289 615999 589708 579356 410398 353765 350287 222621 162756 126966 124585 122582 103580 94603 89464 88601 81546 79097 72771 68721 68455 66687 59713 59054 58356 55498 55366 53987 51914 51130 49227 49131 49115 49044 47657 46485 46364 45595 42488 41445 40635 40153 39168 37260 37150 37096 35015 34318 33684 32727 31611 29446
35,2 5,9 5,2 4,2 4,0 3,9 2,8 2,4 2,4 1,5 1,1 0,9 0,8 0,8 0,7 0,6 0,6 0,6 0,6 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2
35,2 41,1 46,3 50,5 54,5 58,4 61,2 63,6 66,0 67,5 68,6 69,5 70,3 71,1 71,9 72,5 73,1 73,7 74,3 74,8 75,3 75,8 76,2 76,7 77,1 77,5 77,9 78,2 78,6 79,0 79,3 79,7 80,0 80,4 80,7 81,0 81,3 81,7 82,0 82,3 82,6 82,9 83,1 83,4 83,7 83,9 84,2 84,4 84,7 84,9 85,1 85,4 85,6 85,8
Land3) MFN-Zoll APS-Entlastung vH Quote4) ZolP
12,9 39,8 29,8 23,1 31,5 22,2 13,8 56,2 46,3 3,2 38,7 7,6 4,0 10,5 28,5 6,6 75,6 3,2 32,8 12,5 50,2 37,5 2,6 45,7 4,9 16,3 32,2 63,5 4,8 54,4 21,0 42,9 9,9 5,9 68,5 31,2 26,6 2,6 22,8 8,5 57,7 13,1 48,6 1,9 5,9 93,4 6,1 19,4 24,9 7,5 2,4 6,9 17,0 69,8
0,0 1,5 5,0 0,0 5,0 6,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 10,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 3,2 3,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6,6 0,0 3,8 11,0 3,2 0,0 5,0 6,6 14,0 0,0 2,9 0,0 13,0 5,0 0,0 3,5 0,0 6,0 3,8 8,3 6,6 0,0 10,0 7,0 10,0 11,0 2,5
0,0 0,0 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 30,8 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6,2 0,0 0,0 2,9 0,0 0,0 24,8 1,7 66,2 0,0 0,0 0,0 17,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 9,2 0,0 28,0 0,0 23,2 0,0 0,0
0,0 0,0 5,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6,9 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6,2 0,0 0,0 10,7 0,0 0,0 3,8 6,5 4,7 0,0 0,0 0,0 10,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6,0 0,0 7,2 0,0 7,7 0,0 0,0
Maßnahmen6)
G G G G
a
G a* AD G G G G G G a* G G G a,AD
Fußnoten und Quellen siehe zweite Seite.
191
noch: Tabelle A.2.1 Importe der EU aus Rußland 1994:100 wichtigste Industrieprodukte Waren KN n
Name
Wert Ware2) Land3) MFN-Zoll APS-Entlastung 1000 ECU einzeln kumul. vH Quote4) Zolr Anteil in vH
Maßnahmen6)
29024300 p-Xylol 28906 0,2 86,0 27,8 0,0 0,0 0,0 48010090 Best. Zeitungsdruckpapier 26745 0,2 86,1 9,0 44,1 5,0 13 31023090 Ammoniumnitrat 24111 0,2 86,3 26,4 8,0 5,6 7,6 G,AD 81041100 Rohmagnesium, > 99,8 GHT 22958 0,2 86,5 21,0 5,3 0,0 0,0 G,AD 87032319 Neue PKW, 1501-3000 ccm 22204 0,2 86,6 0,4 10,0 21,3 7,9 76020090 Aluminiumschrott 20793 14,2 0,0 0,0 0,0 0,1 86,8 72024199 Ferrochrom, Chrom > 60 GHT 19797 0,1 86,9 12,8 8,0 0,0 0,0 G 29304000 Methionin 19208 0,1 87,0 53,6 7,6 77,1 1,7 75030090 Abfalle a. Nickellegierungen 18972 44,4 0,0 0,0 0,0 0,1 87,1 27100077 Heizöl, Schwefel 2-2,8 GHT 18377 0,1 87,3 9,8 5,0 11,3 4,4 G 80011000 Nichtlegiertes Zinn 18343 0,0 0,0 0,0 0,1 87,4 7,1 27100078 Heizöl, Schwefel > 2,8 GHT 17004 0,1 87,5 11,3 5,0 1,9 4,9 G 72114199 Best, flachgew. Erzeugn. a. Eisen 16170 0,1 87,6 29,9 5,3 11,6 4,7 41011010 Rinderhäute, roh, ganz, frisch 15227 0,1 87,7 203 0,0 0,0 0,0 72011030 Best. Roheisen, nicht legiert 15030 0,1 87,8 80,3 3,2 0,0 0,0 43011000 Pelzfelle, roh, ganz 14706 0,1 87,9 17,1 0,0 0,0 0,0 27011110 Best. Anthrazit 14465 11,2 0,0 0,0 G 0,1 88,0 4,1 74032200 Kupfer-Zinn-Legierungen 14448 0,1 88,1 47,4 0,0 0,0 0,0 39041000 Polyvinylchlorid 14399 0,1 88,2 4,8 123 48,6 6,4 72071116 Best. Halbzeug aus Eisen 13852 0,1 88,3 203 3,2 0,0 0,0 a 74031300 Raft Kupfer, Knüppel, roh 13708 0,1 88,4 273 0,0 0,0 0,0 26011100 Eisenerze, n. agglomeriert 13429 0,1 88,5 0,7 0,0 0,0 0,0 88024010 Starrflügelflugz., > 15t, zivile 13206 0,1 88,6 0,3 0,0 0,0 0,0 72082398 Best,flachgew. Erzeugn. a. Eisen 13160 0,1 88,7 9,3 4,4 0,0 0,0 a* 27011190 And. Anthrazit 12707 0,1 88,8 10,0 2,0 0,0 0,0 G 48041115 Kraftpapier, -liner, ungebleicht 12568 12,9 6,0 0,1 88,8 82a 1,1 40026000 Isopren-Kautschuk 12090 0,1 88,9 57,7 0,0 0,0 0,0 25101000 Nat. ungemahl. Calciumphosphate 11834 0,1 89,0 5,1 0,0 0,0 0,0 76061291 Best. Bleche a. Aluminiumlegier. 11795 0,1 89,1 4,9 10,0 68,6 3,1 G 72044999 Best. Abfälle a. Eisen od. Stahl 11764 0,1 89,2 4,7 0,0 0,0 0,0 26209099 Best. Aschen mit N-E Metallen 11758 0,1 89,3 3,8 0,0 0,0 0,0 72181000 Nichtrostender Stahl, Ingots 11631 0,1 89,3 81,3 0,0 0,0 23 51011100 Schweißwolle, Schurwolle 11070 0,1 89,4 1,3 0,0 0,0 0,0 29053100 Ethylenglykol 11001 0,1 89,5 11,8 13,0 41,3 7,6 81081010 Titan, roh, Pulver 10981 0,1 89,6 22,2 5,0 0,0 0,0 G 84821090 Kugellager, äußerer Durchm. > 30mm 10963 0,1 89,6 2,9 9,0 46,4 4,8 75022000 Nickellegierungen 10912 0,1 89,7 0,0 0,0 0,0 153 35011050 Casein zu industr. Zwecken 10864 0,1 89,8 36,1 5,0 46,8 2,7 29362700 Vitamin C und Derivate 10826 0,1 89,9 10,4 4,0 59,6 1,6 26139000 Molybdänerze, nicht geröstet 10544 0,1 89,9 10,1 0,0 0,0 0,0 72082298 Best, flachgew. Erzeugn. a. Eisen 10440 0,1 90,0 7,7 4,4 0,0 0,0 a* 29022090 Benzol, nicht Kraft- od. Heizstoff 10278 0,1 90,1 6,8 0,0 0,0 0,0 31053010 Best. Diammoniumphosphat 10187 0,1 90,1 9,6 6,6 10,6 5,9 G 72071114 Best. Halbzeug a. Eisen 9930 0,1 90,2 18,4 3,2 0,0 0,0 a 29362100 Vitamin A und Derivate 9920 0,1 90,3 11,0 47,0 1,9 33 27100076 Heizöl, Schwefel 1-2 GHT 9904 0,1 90,3 10,8 5,0 0,0 0,0 G 1} 2) 3) Kombinierte Nomenklatur.- 4 ) An den Industriegüterimporten aus Rußland.- An den Importen der jeweiligen Ware aus allen Nicht-EU-Ländern.Anteil des durch das Allgemeine Präferenzsystem erlassenen Zollbetrages an der MFN-Zollbelastung.- 5 ) Durchschnittlicher Zoll unter Berücksichtigung der zollfreien APS-Lieferungen.- ^ Im APS 1995: G Graduierung (Halbierung der Präferenzspanne zum 1. 1. 1997, Aufhebung zum 1. 1. 1998); a vom APS ausgeschlossen. *: Mengenbeschränkung im Rahmen des Stahlabkommens. AD: unterliegt Antidumpingaktionen. Quellen: Berechnungen des DIW nach Angaben von Eurostat (Importe, APS-Importe und Zolltarif) auf Magnetbändern; ABL der EG, diverse Nummern.
192
Tabelle A.22 Waren KN1}
27100071 28141000 89012010 72011011 72071210 29051100 72023000 27100069 41012100 35011090 76011000 31054010 41042210 72011019 72071114 76012090 81041100 74031100 62064000 81081010 31021010 72153000 62043390 76012010 62021100 62043100 28413000 72044991 72084230 27090090 71122000 27011110 72171199 74072110 28441000 27100077 62043919 44071099 72141000 31042050 79011210 81110011 31028000 71023900 52010090 64061011 62045910 62029100 62033100 29024300 62034319 35011050 25084000 41043130
Importe der EU aus der Ukraine 1994:100 wichtigste Industrieprodukte
Name
Wert Ware2) 1000 ECU einzeln kumul.
Heizöl, begünst. Verf. Ammoniak, wasserfrei Tankschiffe für Seefahrt Best. Roheisen, n. legiert Best. Halbzeug aus Eisen Methanol Ferrosiliciummangan Gasöl zu and. Verwendg. Rinderhäute, roh, ganz Casein, anderes Nichtleg. Aluminium M -phosphat, Eisen < 0,03 GHT And. Rindleder, chromgegerbt Roheisen, n. leg., Silic. >1 GHT Best. Halbzeug aus Eisen Sekundäraluminium Magnesium, > 99,8 GHT Raff. Kupferkathoden Blusen £ Frauen, a. Chemiefasern Titan, roh, Pulver Harnstoff, Stickstoff > 45 GHT And. Stabstahl, 0,25-0,6 GHT Κ And. Jacken L F., a. synth. Fas. Primäraluminium Mäntel L Frauen, a. Wolle Jacken f. Frauen, a. Wolle Natriumdichromat Best. Abfalle a. Eisen od. Stahl Best,flachgew. Erzeugn. a. Eisen Best. Erdöl, roh Abfälle v. Edelmetallen, Platin Best. Anthrazit Best. Draht a. Eisen, < 0,25 GHT Κ Stangen a. Kupfer-Zink - Legier. Natürliches Uran Heizöl, Schwefel 2-2,8 GHT And. Jacken £ F., a. künstl. Fas. Best. Nadelholz, anderes Stabstahl a. Eisen, geschmiedet Kaliumchlorid, 40-62 GHT Zink, 99,95-99,99 GHT Mangan, roh, Pulver Ammonsalpeter Diamanten, n. IndustrieBaumwolle, weder gekr. n. gek. Schuhoberteile a. Leder Röcke u. Hosen- a. künstl. Fasern Anoraks f. Frauen, a. Wolle Jacken f. Männer, a Wolle p-Xylol And. Hosen f. M., a. synth. Fasern Casein zu industr. Zwecken And. Ton u. Lehm Rindleder: Narbenspalt
Anteil in vH
106881 69102 52860 52432 43249 38383 32714 30745 21596 19028 18781 16227 15968 15821 15422 14374 13197 11113 10160 9909 9503 9401 8601 8213 7946 7604 7559 7544 6468 6437 6070 5786 5189 5150 5149 4894 4675 4481 4331 4190 4146 4055 4046 3942 3724 3617 3548 3538 3405 3243 3219 3214 3156 3125
9,7 6,3 4,8 4,8 3,9 3,5 3,0 2,8 2,0 1,7 1,7 1,5 U 1,4 1,4 1,3 U 1,0 0,9 0,9 0,9 0,9 0,8 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7 0,6 0,6 0,6 0,5 0,5 0,5 0,5 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3
9,7 16,0 20,8 25,6 29,5 33,0 35,9 38,7 40,7 42,4 44,1 45,6 47,1 48,5 49,9 51,2 52,4 53,4 54,3 55,2 56,1 56,9 57,7 58,5 59,2 59,9 60,6 61,3 61,8 62,4 63,0 63,5 64,0 64,4 64,9 65,4 65,8 66,2 66,6 67,0 67,3 67,7 68,1 68,4 68,8 69,1 69,4 69,7 70,1 70,3 70,6 70,9 71,2 71,5
Land3) MFN-Zoll APS-Entlastung vH Quote4) Zolr
5,7 28,0 14,1 36,2 23,6 7,2 19,7 1,2 5,1 12,1 0,7 18,6 2,5 13,3 28,5 11,0 12,1 0,4 1,0 20,0 5,1 61,4 3,9 1,2 4,3 3,5 32,9 11,3 5,2 0,0 3,0 4,5 84 6,1 2,6 2,6 3,4 0,3 1,3 2,8 5,0 9,0 4,3 0,1 0,3 0,5 2,0 10,8 0,8 3,1 1,0 10,7 13,0 1,1
5,0 11,0 0,0 3,2 3,2 13,0 5,5 5,0 0,0 14,0 6,0 6,6 0,0 3,2 3,2 6,0 5,3 0,0 14,0 5,0 11,0 4,9 14,0 6,0 14,0 14,0 12,4 0,0 4,9 0,0 0,0 4,1 5,3 6,0 0,0 5,0 14,0 0,0 4,9 0,0 3,5 4,5 8,0 0,0 0,0 4,6 14,0 14,0 14,0 0,0 14,0 5,0 0,0 7,0
0,0 5,7 0,0 0,0 0,0 24,3 0,0 0,0 0,0 60,5 0,0 10,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 56,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,9 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 30,2 34,0 0,0 99,6 0,0 0,0 75,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 3,6 0,0 0,0 24 0,0 0,0 65,8 0,0 16,9
0,0 10,4 0,0 0,0 0,0 9,8 0,0 0,0 0,0 5,5 0,0 5,9 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,2 0,0 0,0 0,0 0,0 12,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 3,7 4,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 4,4 0,0 0,0 13,6 0,0 0,0 1,7 0,0 5,8
Maßnahmen6)
a AD
G AD a AD
a,AD
a*
AD G
Fußnoten und Quellen siehe zweite Seite.
193
noch: Tabelle A2.2 Importe der EU aus der Ukraine 1994:100 nichtigste Industrieprodukte Waren ΚΝ υ
87051000 62045300 41041030 85232010 72072032 31023090 86071911 31022100 85030099 27011900 62033390 85023091 53013010 72082310 27100061 74091900 72082499 29339080 54033100 62046318 62044400 62021210 31043000 62041300 31053010 43031090 73011000 84798980 62063000 62045100 62011100 62019300 28181000 27100011 41071010 25083000 29171210 76061199 72084291 73051100 31054090 72165010 85051910 27100076 84821090 74032100
Name
Wert Ware2) Land3) MFN-Zoll APS-Entlastung 1000 ECU einzeln kumul. vH Quote4) Zolr Anteil in vH
(Auto-)Kranwagen 3051 Röcke u. Hosen- a. synth. Fasern 3009 Rindleder, chromgegerbt 2992 Magnetplatten, starre 2930 Best. Halbzeug aus Eisen 2870 Ammoniumnitrat 2778 Best. Teile v. Schienenfahrzeugen 2769 Ammoniumsulfat 2747 Best. Teile f. elektrische Masch. 2738 And. Steinkohle 2715 And. Jacken £ M., a. synth. Fas. 2679 Turbo(Strom-)generatoren 2534 Werg von Flachs 2497 Best,flachgew. Erzeugn. a. Eisen 2467 Gasöl, begünst. Verfahren 2415 Bleche a. raffiniertem Kupfer 2280 Best,flachgew. Erzeugn. a. Eisen 2271 And. heterocycl. Verbindungen 2270 Garne a. Viskose, ungezwirnt 2255 And. Hosen £ Frauen, a. synth. Fas. 2222 Kleider £ Frauen, a. künstl. Fas. 2206 Mäntel £ Fr., a. Baumw., < lKg/St. 2190 Kaliumsulfat 2188 Kostüme f. F., a. synth. Fasern 2109 D -phosphat, Eisen < 0,03 GHT 2049 Bekleidung a. Fellen, n. Robben 2038 Spundwanderzeugnisse a. Eisen 2024 Best, andere Maschinen 1997 Blusen £ Frauen, a. Baumwolle 1956 Röcke u. Hosen- a. Wolle 1953 Mäntel a. Wolle 1945 Anoraks, f. Männer, a. Chemiefas. 1927 Künstlicher Korund 1923 Leichtöl, begünst. Verf. 1884 Schweinsleder, gegerbt 1878 Feuerfester Ton u. Lehm 1858 Adipinsäure u. -salze 1832 Best. Bleche a. Aluminium 1824 Best,flachgew. Erzeugn. a. Eisen 1820 Best, line pipes aus Eisen 1818 M -phosphat, Eisen > 0,03 GHT 1757 And. Eisenprofile, warmhergestellt 1728 Dauermagnete a. aggi. Ferrit 1724 Heizöl, Schwefel 1-2 GHT 1713 Kugellager, äußerer Durchm. > 30 mm 1641 Kupfer-Zink - Legierungen 1587
0,3 03 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,1 0,1
71,8 72,1 72,3 72,6 72,9 73,1 73,4 73,6 73,9 74,1 74,3 74,6 74,8 75,0 75,2 75,5 75,7 75,9 76,1 76,3 76,5 76,7 76,9 77,1 77,2 77,4 77,6 77,8 78,0 78,2 78,3 78,5 78,7 78,8 79,0 79,2 79,4 79,5 79,7 79,9 80,0 80,2 80,3 80,5 80,6 80,8
9,6 1,4 2,8 2,9 27,2 3,0 57,8 21,7 0,7 0,4 1,9 9,5 20,4 23 3,3 6,3 2,7 0,3 7,9 1,0 1,2 4,4 18,3 4,0 1,9 1,8 8,3 0,2 0,4 2,6 2,1 0,3 3,3 0,1 10,3 27,7 15,2 6,1 43 15,2 23 26,4 3,8 1,9 0,4 4,2
6,2 14,0 0,0 4,9 3,2 8,0 6,0 8,0 4,4 8,3 14,0 5,0 0,0 3,8 5,0 6,0 4,4 8,0 93 14,0 14,0 14,0 0,0 14,0 6,6 6,0 4,4 4,4 14,0 14,0 14,0 14,0 5,2 7,0 3,2 0,0 13,0 10,0 4,9 10,0 6,6 4,4 4,4 5,0 9,0 0,0
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,3 263 0,0 26,7 0,0 0,8 81,9 0,0 0,0 0,0 100,0 0,0 31,3 74,8 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 40,7 92,6 0,0 0,0 3,3 0,0 0,0 6,7 0,0 0,0 0,0 0,0 683 0,0 0,0 68,1 0,0 0,0 86,8 101,2 37,8 0,0
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 7,8 4,4 0,0 3,2 0,0 13,9 0,9 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 53 2,4 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 3,9 0,4 0,0 0,0 133 0,0 0,0 13,1 0,0 0,0 0,0 0,0 4,1 0,0 0,0 3,2 0,0 0,0 0,6 -0,1 5,6 0,0
Maßnahmen6)
a G G
a* a*
G a*
AD
a* G a*
1}
Kombinierte Nomenklatur.- 2 ) An4) den Industriegüterimporten aus der Ukraine.- 3) An den Importen der jeweiligen Ware aus allen Nicht-EU-Ländern.Anteil des durch das Allgemeine Präferenzsystem erlassenen Zollbetrages an der MFN-Zollbelastung.- 5 ) Durchschnittlicher Zoll unter Berücksichtigung der zollfreien APS-Lieferungen.- ^ Im APS 1995: G Graduierung (Halbierung der Präferenzspanne zum 1. 1. 1997, Aufhebung zum 1. 1.1998); a vom APS ausgeschlossen. *: Mengenbeschränkung im Rahmen des Stahlabkommens. AD: unterliegt Antidumpingaktionen. Quellen: Berechnungen des DIW nach Angaben von Eurostat (Importe, APS-Importe und Zolltarif) auf Magnetbändern; ABL der EG, diverse Nummern.
194
Tabelle A.2 Waren ΚΝ υ
76011000 55032000 31028000 71023900 44071091 31021010 31042050 87019025 27100011 74031100 76012010 35011090 29337100 41042210 27100071 94036010 44111100 62021100 44121200 39011090 74040010 62064000 84181090 52010090 54033100 55013000 62121000 90189030 94036090 53091190 38061010 44071099 27030000 72042100 44152010 62021210 53012100 29024300 84182199 73170069 54023200 85322410 61103099 55033000 62043390 39079910 64039936 29269010 62043100 39012000 71129000 62043919 54023390 53013010
Importe der EU aus
e r a n
Name
Nichtleg. Aluminium Best, synth. Spinnf. a. Polyestern Ammonsalpeter Diamanten, n. IndustrieBest. Fichten- od. Tannenholz Harnstoff, Stickstoff > 45 GHT Kaliumchlorid, 40-62 GHT Ackerschlepper, 37 - 59 kW Leichtöl, begünst. Ver£ Raff. Kupferkathoden Primäraluminium Casein, anderes 6-Hexanlactam And. Rindleder, chromgegerbt Heizöl, begünst. Verf. Holz(Wohn-)möbel Faserplatten a. Holz, n. bearb. Mäntel f. Frauen, a. Wolle Best. Sperrholz And. Polyethylen, Dichte < 0,94 Abfalle a. raff. Kupfer Blusen f. Frauen, a. Chemiefasern Kühl- u. Gefrierschränke Baumwolle, weder gekr. n. gek. Garne a. Viskose, ungezwirnt Kabel aus Polyacryl Büstenhalter Künstliche Nieren And. Holzmöbel Leinengewebe, roh, > 400 gta2 Balsamharz Best. Nadelholz, anderes Torf Abfälle a. nichtrost. Stahl Flachplatten a. Holz Mäntel £ Fr., a. Baumw., < lKg/St. Flachs, gebrochen p-Xylol Kühl- u. Gefrierschr. f. Haushalte And. Stifte, Krampen, a. Eisen Texturierte Game a. Nylon Best. Festkondensatoren Pullover a. Chemiefasern £ Frauen Best, synth. Spinnf. a. Polyacryl And. Jacken £ F., a. synth. Fas. And. Polyester Best. Schuhe, Oberteil Leder Acetoncyanhydrin Jacken f. Frauen, a. Wolle Polyethylen, Dichte > 0,94 Abfälle v. Edelmetallen, andere And. Jacken f. F., a. künstl. Fas. Text. Polyestergarne (> 14tex) Werg von Flachs
1994:100 wichtigste Industrieprodukte
Wert Ware2) 1000 ECU einzeln kumul.
Anteil in vH
44802 35225 20102 16876 13743 12688 10305 8842 7660 7421 6787 5644 4997 4872 4468 4231 4165 4161 3761 3634 3573 3356 3320 3247 3235 3231 3023 2922 2845 2800 2476 2350 2010 2010 1982 1974 1909 1873 1827 1801 1793 1692 1678 1626 1626 1587 1580 1492 1471 1468 1457 1355 1342 1335
11,2 8,8 5,0 4,2 3,4 3,2 2,6 2,2 1,9 1,8 1,7 1,4 1,2 1,2 1,1 1,1 1,0 1,0 0,9 0,9 0,9 0,8 0,8 0,8 0,8 0,8 0,8 0,7 0,7 0,7 0,6 0,6 04 04 0,5 04 04 04 04 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,4 0,3 0,3 0,3
11,2 19,9 24,9 29,1 32,6 35,7 38,3 404 42,4 44,3 45,9 47,4 48,6 49,8 50,9 52,0 53,0 54,1 55,0 55,9 56,8 57,6 58,4 59,3 60,1 60,9 61,6 62,3 63,1 63,8 64,4 65,0 654 66,0 664 66,9 67,4 67,9 68,3 68,8 69,2 69,7 70,1 704 70,9 71,3 71,7 72,0 72,4 72,8 73,1 734 73,8 74,1
Land3) MFN-Zoll APS-Entlastune vH Quote4) Zolr
1,7 27,4 21,6 0,6 0,8 6,8 6,9 18,0 04 0,3 1,0 3,6 13,6 0,8 0,2 0,6 5,6 2,3 0,8 0,9 1,4 0,3 2,4 0,3 11,3 21,4 0,6 3,7 0,9 21,6 2,7 0,2 34 1,0 1,6 3,9 29,4 1,8 6,8 5,6 3,7 1,9 0,2 7,9 0,7 64 5,9 19,9 0,7 04 0,3 1,0 1,1 10,9
6,0 74 8,0 0,0 0,0 11,0 0,0 84 7,0 0,0 6,0 14,0 8,0 0,0 5,0 5,6 10,0 14,0 10,0 124 0,0 14,0 3,8 0,0 94 74 64 5,3 5,6 14,0 5,0 0,0 0,0 0,0 4,9 14,0 0,0 0,0 3,8 4,6 9,0 4,9 14,0 74 14,0 8,0 8,0 13,0 14,0 124 0,0 14,0 9,0 0,0
0,0 39,6 3,7 0,0 0,0 0,0 0,0 26,9 0,0 0,0 0,0 46,5 38,0 0,0 0,0 99,6 25,2 0,0 90,4 70,0 0,0 0,0 20,6 0,0 96,7 12,0 0,0 0,0 90,6 92,3 77,4 0,0 0,0 0,0 1154 0,0 0,0 0,0 13,0 30,1 98,1 0,0 27,7 33,6 0,0 100,0 34,9 0,0 0,0 92,9 0,0 0,0 14,9 0,0
0,0 44 7,7 0,0 0,0 0,0 0,0 6,2 0,0 0,0 0,0 74 5,0 0,0 0,0 0,0 74 0,0 1,0 3,7 0,0 0,0 3,0 0,0 0,3 6,6 0,0 0,0 04 1,1 1,1 0,0 0,0 0,0 -0,8 0,0 0,0 0,0 3,3 3,2 0,2 0,0 10,1 5,0 0,0 0,0 5,2 0,0 0,0 0,9 0,0 0,0 7,7 0,0
Fußnoten und Quellen siehe zweite Seite.
195
Maßnahmen6)
noch: Tabelle A 2 3 Importe der EU aus Weißrußland 1994:100 wichtigste Industrieprodukte Waren ΚΝ υ
Name
Wert Ware2) 1000 ECU einzeln kumul.
Land3) MFN-Zoll APS-Entlastung MaßvH Quote4) Zoll*5 nahmen6)
Anteil in vH 62029100 Anoraks f. Frauen, a. Wolle 1325 0,3 74,5 14,0 0,0 0,0 4,1 40129010 And. gebr. Luftreifen 1226 0,3 74,8 4,5 57,1 2,2 5,1 92011010 Klaviere, neu 1216 0,3 75,1 5,8 59,2 2,4 1,9 41041030 Rindleder, chromgegerbt 1210 0,3 75,4 0,0 0,0 0,0 1,1 62019300 Anoraks, £ Männer, a. Chemiefas. 1202 03 75,7 0,2 14,0 0,6 13,9 39206210 And. Polyethylenterephthalattafeln 1180 0,3 76,0 0,7 13,0 98,0 0,3 54024130 Best. Garne a. Polyamiden, ungezw. 1170 0,3 76,3 5,4 9,0 87,6 1,1 87019035 Ackerschlepper, 75 - 90 kW 1158 0,3 76,6 67,3 2,8 4,1 83 62123000 Korseletts 1143 0,3 76,8 3,4 0,0 0,0 63 41042290 And. Rindleder 1097 0,3 77,1 7,0 68,8 2,2 1,1 54082100 Best. Gewebe a. künstl. Filam. 1033 77,4 2,4 11,0 2,6 10,7 03 72072015 Best. Halbzeug aus Eisen 1032 0,3 77,6 5,6 3,2 0,0 0,0 a 70049070 Gartenglas 1015 0,3 77,9 9,7 6,0 77,0 1,4 64039996 Best. Schuhe, Oberteil Leder 1009 0,3 78,1 0,2 8,0 66,7 2,7 52051200 Baumwollgarne, ungezw., 14-43 Nm 1005 0,3 78,4 0,5 6,0 70,0 1,8 61121200 Trainingsanzüge a. synth. Chemief. 990 0,2 78,6 03 14,0 0,0 0,0 62011210 Mäntel a. Baumwolle < 1 Kg/St. 975 0,2 78,9 2,0 14,0 0,0 0,0 53091111 Leinengewebe, roh, < 400 964 0,2 79,1 14,0 100,0 0,0 6,1 87019039 Ackerschlepper, >90 kW 956 0,2 79,4 0,6 6,2 8,0 83 61121100 Trainingsanzüge a. Baumwolle 944 0,2 79,6 1,0 14,0 0,0 0,0 54022000 Hochfeste Garne a. Polyestern 904 0,2 79,8 1,0 9,0 13,6 7,8 62011100 Mäntel a. Wolle 904 0,2 80,0 1,0 14,0 0,0 0,0 39076000 Polyethylenterephthalat 903 0,2 80,3 8,0 100,0 0,0 03 55051030 Abf. v. Chemiefasern a. Polyestern 900 0,2 80,5 10,5 7,0 34,9 4,6 43011000 Rohe Nerzfelle, ganz 895 0,2 80,7 1,0 0,0 0,0 0,0 74031200 Raff. Kupfer, Drahtbarren, roh 888 0,2 80,9 0,8 0,0 0,0 0,0 62011290 Mäntel a. Baumwolle > 1 Kg/St. 860 0,2 81,1 14,0 0,0 0,0 1,1 44121900 Best. Sperrholz 854 0,2 81,4 0,2 10,0 47,1 5,3 62029200 Anoraks L Frauen, a. Baumwolle 840 0,2 81,6 0,6 14,0 0,0 0,0 31052010 Düngem.a.Stickst.,Phosph.u.Kalium 834 0,2 81,8 0,4 6,6 0,0 0,0 G 61159200 Strumpfwaren a. Baumwolle 817 0,2 82,0 0,3 13,0 21,7 10,2 32073000 Flüssige Glanzmittel 777 0,2 82,2 3,0 5,3 0,0 0,0 62033390 And. Jacken f. M., a. synth. Fas. 774 0,2 82,4 14,0 0,0 0,0 03 29173600 Therephthalsäure u. -salze 746 0,2 82,6 2,8 10,0 54,7 43 62019200 Anoraks, f. Männer, a. Baumwolle 743 0,2 82,7 0,2 14,0 0,0 0,0 44111900 And. Faserplatten a. Holz 741 0,2 82,9 0,7 10,0 45,9 5,4 40112090 Luftreifen a. Kautschuk (> 121) 736 0,2 83,1 0,3 5,8 86,0 0,8 39269099 And. Waren a. Kunststoffen 734 0,2 83,3 8,4 8,3 0,1 1,6 90041090 Sonnenbrillen, n. opt. bearbeitet 731 0,2 83,5 0,6 6,0 0,0 0,0 80011000 Zinn 729 0,2 83,7 0,3 0,0 0,0 0,0 40119110 Luftreifen a. Kautschuk f. Landw. 712 0,2 83,8 0,9 5,8 85,4 0,8 87019031 Ackerschlepper, 59 - 75 kW 708 0,2 84,0 61,7 3,3 1,4 83 94054010 Scheinwerfer, elektrisch 705 0,2 84,2 1,9 6,5 2,2 6,4 62031200 Anzüge f. Männer, a. synth. Fasern 701 0,2 84,4 14,0 0,0 0,0 1,1 44101010 Spanplatten a. Holz, roh 687 0,2 84,5 0,4 10,0 30,4 7,0 52081295 Best. Baumwollgewebe, roh 671 0,2 84,7 03 10,0 62,7 3,7 2) 3) Kombinierte Nomenklatur.- An 4)den Industriegüterimporten aus Weißrußland.- An den Importen der jeweiligen Ware aus allen Nicht-EU-Ländern.Anteil des durch das Allgemeine Präferenzsystem erlassenen Zollbetrages an der MFN-Zollbelastung.- 5 ) Durchschnittlicher Zoll unter Berücksichtigung der zollfreien APS-lieferungen.- ^ Im APS 1995: G Graduierung (Halbierung der Präferenzspanne zum 1. 1. 1997, Aufhebung zum 1. 1. 1998); a vom APS ausgeschlossen. *: Mengenbeschränkung im Rahmen des Stahlabkommens. AD: unterliegt Antidumpingaktionen. Quellen: Berechnungen des DIW nach Angaben von Eurostat (Importe, APS-Importe und Zolltarif) auf Magnetbändern; ABL der EG, diverse Nummern.
196
Tabelle A.2 Waren KN1}
74031100 71069110 79011210 72024199 52010090 28441000 39031900 79011100 27011110 28459090 28191000 72025000 28199000 71131900 72024191 84314300 28047000 41012100 72024990 28413000 27100069 51012100 31053090 27011900 35011090 71131100 31055100 74040099 51011100 72082310 72082410 79011230 87051000 84304900 38083027 81043000 91011100 72022110 72022900 29153100 74040010 72029919 41013010 74031200 39031100 72023000 72024950 41039000 43011000 74031300 71122000 31054090 81071000 31054010
Importe der EU aus a
Name
n
1994:100 wichtigste Industrieprodukte
Wert Ware2) 1000 ECU einzeln kumul.
Raff. Kupferkathoden Silber, roh Zink, 99,95 - 99,99 GHT Ferrochrom, Chrom > 60 GHT Baumwolle, weder gekr. n. gek. Natürliches Uran And. Polystyrol Zink, > 99,99 GHT Best. Anthrazit And. n. radioakt. Isotope Chromtrioxid Ferrosfliciumchrom And. Chromoxide Schmuck a. and. Edelmetallen Ferrochrom, Chrom < 60 GHT Best. Teile v. Bohrmaschinen Phosphor Rinderhäute, roh, ganz Ferrochrom, 04-4 GHT Kohlenstoff Natriumdichromat Gasöl zu and. Verwendg. Schurwolle, entschweißt D -phosphat, Eisen > 0,03 GHT And. Steinkohle Casein, anderes Schmuck, Silber (-plattiert) And. min. o. ehem. Düngemittel And. Abfälle a. Kupferlegierungen Schweißwolle, Schurwofle Best,flachgew. Erzeugn. a. Eisen Best,flachgew. Erzeugn. a. Eisen Zink, 9840 - 99,95 GHT (Auto-)Kranwagen And. Bohrmaschinen And. Herbizide Magnesium; Drehspäne, Pulver Armbanduhren, mechanische Anzeige Ferrosilicium, Silic. 55-80 GHT Ferrosüicium, Silic. < 55 GHT Ethylacetat Abfälle a. raff. Kupfer Ferrophosphor, > 15 GHT Phosphor Rinderhäute, getrocknet Raff. Kupfer, Drahtbarren, roh Polystyrol, expandierbar Ferrosiliciummangan Ferrochrom, 0,05-04 GHTKohlenst. And. Häute u. Felle Rohe Nerzfelle, ganz Raff Kupfer, Knüppel, roh Abfälle v. Edelmetallen, Platin M -phosphat, Eisen > 0,03 GHT Cadmium, roh, Abfälle, Pulver M -phosphat, Eisen < 0,03 GHT
Anteil in vH
84824 65440 11958 11943 7401 6201 5008 3239 2928 2772 2697 2400 2319 2239 2136 2100 1564 1528 1512 1463 1375 1178 1091 1028 956 940 856 790 764 739 699 599 561 534 520 515 493 465 460 447 447 422 400 376 375 374 287 277 271 263 259 257 252 248
34,0 26,2 4,8 4,8 3,0 24 2,0 1,3 1,2 1,1 1,1 1,0 0,9 0,9 0,9 0,8 0,6 0,6 0,6 0,6 0,6 04 0,4 0,4 0,4 0,4 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1
34,0 60,3 65,0 69,8 72,8 75,3 77,3 78,6 79,8 80,9 82,0 82,9 83,9 84,8 85,6 864 87,1 87,7 88,3 88,9 89,4 89,9 90,3 90,8 91,1 914 91,9 92,2 924 92,8 93,1 93,3 934 93,7 94,0 94,2 94,4 94,5 94,7 94,9 95,1 95,3 95,4 95,6 95,7 95,9 96,0 96,1 96,2 96,3 96,4 96,5 96,6 96,7
Land3) MFN-Zoll APS-Entlastung vH Quote4) Zolr
3,2 19,1 14,3 7,7 0,6 3,1 3,0 1,9 2,3 24,6 34,1 17,1 19,8 0,1 1,1 1,2 35,0 0,4 94 6,4 0,1 04 0,6 0,2 0,6 0,8 4,0 0,4 0,1 0,7 1,8 1,9 1,8 0,9 0,6 3,4 0,1 0,2 2,3 1,3 0,2 4,4 2,3 0,3 0,4 0,2 1,3 1,8 0,3 04 0,1 0,4 10,4 0,3
0,0 0,0 34 8,0 0,0 0,0 124 34 4,1 6,0 13,4 4,9 13,4 34 8,0 2,9 6,0 0,0 8,0 12,4 5,0 0,0 6,6 8,3 14,0 34 6,6 0,0 0,0 3,8 3,8 34 6,2 2,9 6,0 5,3 5,1 6,2 6,2 114 0,0 5,0 0,0 0,0 124 54 8,0 0,0 0,0 0,0 0,0 6,6 4,0 6,6
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 83,2 0,0 0,0 0,0 6,1 0,0 3,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 9,4 0,0 0,0 0,0 0,0 91,8 0,0 75,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 32,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 55,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,1 0,0 0,0 0,0 12,6 0,0 12,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 11,2 0,0 0,0 0,0 0,0 1,1 0,0 1,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 4,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 5,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Maßnahmen6)
G G
G
G G
G
G
G a* a* G
G G,AD AD G
G,AD
G G G
Fußnoten und Quellen siehe zweite Seite.
197
noch: Tabelle A.2.4 Importe der EU aus Kasachstan 1994:100 wichtigste Industrieprodukte Waren ΚΝ υ
Name
Wert Ware2) 1000 ECU einzeln kumul.
Land3) MFN-Zoll APS-Entlastung MaßvH Quote4) Zoll*5 nahmen6)
Anteil in vH 81081090 51011900 81129131 43013000 82071110 52029900 41021090 85043131 40026000 43021300 52010010 84322100 57011093 51021050 43016000 76020019 51031010 75021000 84594090 28461000 84089029 72024110 81031010 28121015 72082499 41042210 28415000 28469000 97060000 62082100 73110010 84778090 85179081 40082190 84385000 73042010 76012010 85203990 74040091 74081100 84314980 40109130 28053090 72041000 90158019 51031090
Titan, Abfalle And. Schweißwolle Niob, Rhenium; roh, Pulver Rohe Lammfelle, ganz Best. Erd-, Gest.-, Tiefbohrwerkz. And. Abfälle v. Baumwolle Schafshäute, nichtenthaart Elektrische Spannungswandler Isopren-Kautschuk Gegerbte Lammfälle, ganz Baumwolle, n. gekr., hydrophil Scheibeneggen Best. gekn. Teppiche a. Wolle Feine Kamel- u. Ziegenhaare Rohe Fuchsfelle, ganz Abfalle aus Aluminium Kämmlinge v. Wolle Nichtleg. Nickel And. Ausbohrmasch, v. Metallen Cerverbindungen Motoren(Diesel-) f. Schienenfahrz. Ferrochrom, Konlenst. 4-6 GHT Tantal, roh Phosphortrichlorid Best, flachgew. Erzeugn. a. Eisen And. Rindleder, chromgegerbt Peroxo- u. and. Chromate And. Verb. d. Seltenerdmetalle Antiquitäten, > 100 Jahre alt Nachthemden f. Frauen, a. Baumwolle Behälter aus Eisen für Gase Best. Masch, z. Verarb. v. Kautsch. Fernsprechschaltungen And. Platten a. Vollkautschuk Maschinen z. Verarb. v. Heisch Bohrgestänge aus Eisen Primäraluminium And. Magnetbandgeräte Abf. a. Kupfer-Zink - Legierungen Draht a. raffiniertem Kupfer Andere Teile v. Bohrmaschinen And. Förderbänder a. Kautschuk Seltenerdmetalle, ungemischt Abfälle aus Gußeisen Best, elektron. Instrumente Kämmlinge v. Wolle, carbonisiert
234 230 228 225 216 185 183 183 177 175 175 172 157 156 151 148 146 141 139 136 135 124 122 116 115 114 110 109 107 100 92 88 84 83 81 80 80 77 76 75 71 70 68 67 64 60
0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
96,8 96,9 97,0 97,1 97,2 97,2 97,3 97,4 97,5 97,5 97,6 97,7 97,7 97,8 97,9 97,9 98,0 98,0 98,1 98,1 98,2 98,2 98,3 98,3 98,4 98,4 98,5 98,5 98,6 98,6 98,6 98,7 98,7 98,7 98,8 98,8 98,8 98,9 98,9 98,9 99,0 99,0 99,0 99,0 99,1 99,1
2,0 0,8 11,3 2,9 0,8 0,2 0,4 0,6 0,8 10,6 1,2 18,3 0,0 0,0 0,2 03 0,6 0,0 4,1 1,8 1,6 2,7 0,2 5,6 0,1 0,0 2,4 0,3 0,0 0,2 0,3 0,1 0,0 0,1 0,2 0,7 0,0 0,3 0,1 0,0 0,0 0,6 13 0,8 0,3 2,4
5,0 0,0 5,0 0,0 4,6 0,0 0,0 63 0,0 33 0,0 33 3,7 0,0 0,0 3,2 0,0 0,0 3,0 3,2 6,9 8,0 23 6,0 4,4 0,0 13,0 3,2 0,0 13,0 4,9 4,4 73 4,9 3,8 2,9 6,0 7,0 0,0 6,0 5,2 10,0 2,7 0,0 7,2 0,0
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 25,0 0,0 0,0 0,0 57,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 57,1 0,0 0,0 0,0 0,0
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 3,5 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2,4 0,0 0,0 0,0 2,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 4,3 0,0 0,0 0,0 0,0
G G G
G
G G a*
G
G G G
1}
Kombinierte Nomenklatur.- 2 ) An den Industriegüterimporten aus Kasachstan.- 3 ) An den Importen der jeweiligen 4) Ware aus allen Nicht-EU-Ländern.- Anteil des durch das Allgemeine Präferenzsvstem erlassenen Zollbetrages an der MFN-Zollbelastung.- 5 ) Durchschnittlicher Zoll unter Berücksichtigung der zollfreien APS-Iieferungen.- ^ Im APS 1995: G Graduierung (Halbierung der Präferenzspanne zum 1. 1. 1997, Aufhebung zum 1. 1. 1998); a vom APS ausgeschlossen. *: Mengenbeschränkung im Rahmen des Stahlabkommens. AD: unterliegt Antidumpingaktionen. Quellen: Berechnungen des DIW nach Angaben von Eurostat (Importe, APS-Importe und Zolltarif) auf Magnetbändern; ABL der EG, diverse Nummern.
198
199
9,2
22
9,2
J2
9,3
VI
_9
_21
9,2
Jj
ΤΛ
9,2
_7
20
9,2
J>
7,1
9,2
J5
16
9,2
_4
7,1
7J
J
15
Li
Jî
7,1
Li
J
13
ΙΛ
J
V
S1''0' 95/93
Tabelle A.3
3^5
hl
3^5
V
PV
95/93
4,5
10,3
11,0
13,9 4,5 6,7 8,7
3J
10,8 3,4 5,2 7,4
10,8 3,5 5,3 8,7
14,0
14,0
14,0
14,0
13,9
14,0
1_Λ
12,3
14,0
9$
6I6
Zi!
PV
25^9
207,9
2^5
30,6
357,7
39,7
20,8
49,8
110,1
25,9
60,1
26,2
38^9
15,6
Λ0 7J
7,0
11,5
137,2 8,9
7J
50,4 7,7
101,1 9,2
37,1 6,1 9,3 9,8
49,1
9,4
266,3 9,1
50,3 9,2
53,7 9,3
46,1 9,2
~
6^3
PV
13,9
12,4
14,0
a
31,2
10,2
14,0
14,0
14,0
14,0
13,9
7J
103^8
V
95/93
Ukraine
7J
PV
45,5 9,2
V
99/95
30J
92,3
PV
30J
22^5
V
95/93
Weißrußland 99/95
7J
V
10,8 3,5 5,2 6,0 9,0
14,0 4,5 6,7
3^5
14,0 4,5 6,7 8,9
14,0 4,5 6,8 9,4
14,0 4,5 6,7 9,3
13,9 4,5 6,8 9,2
14,0 4,5 6,8 9,1
PV
96/95
Roland
93,4
68,9
29,6
17,7
43,1
81,0
11,7
20,2
154,7
15,6
PV
39,9
36,9
39,9
101,8
39,9
39,9
39,9
39,9
39,9
7J
V
99/95
Usbekistan
39^
V
14,0
2M
in vH
7,1
PV
42,9
V Vollgeschäft, PV Passive Lohnveredelung
16,0
48,0
Aufstockung1* von Textilquoten der EU gegenüber Staaten der GUS
43
43
4A
9A
83
8,1
Π5
117
118
10,0
ÌU5
1019
9,3
103
19,5
167,5
103
12,3
13,9
243
383
1U
8,0
8,0
103
103
9,2
10,0
6,0
43,0
45,9 9,1
10^
lOß
103
9,2
101,7
9,2
48,8
PV
103
103
V
62,0
\Q£
36,9
66^9
24,9
26,1
273
2M
64^
26,0
PV
333 36;6
26ß
166,1
140,4
15,5
37/7
V
99/95
a 16,4
a
a
a
15,9
15,8
26,2
12,4
14,0
24,4
15,7
20,3
a
a
36,9
39,9
PV
99/95
21,9
125,3
65,9
59,2 202,8
12,4
14,0
ν
15,6
15,8
I
a
PV
10,2
ν
95/93
Ukraine
V
42,8
w
Usbekistan
a: Aufgehoben, unterliegt aber der doppelten Kontrolle ohne Höchstmengen. l) 1995 wurden die Quoten zusätzlich anläßlich des EU-Beitritts von Finnland, Österreich und Schweden aufgestockt. In der Periode 1993 bis 1995 handelt es sich hier um die EU (12) 1995 v Λ bis 1999 (bzw. 1996) um die EU (15). Quellen: ABl, der EG Serie L 29/1994, 323/1995, 81/1996.
4,0
M
9Λ
8,3
9,5
1^8
1U
93
12,3
14,0
PV
95/93
Weißrußland 99/95
10,3
103
V
10^
10Λ)
8,6
9,3
10,9 3,5 5,1 6,3
10,7 3,5 5,3
10,8 3,5 5,2
4^6
4^9
4^6
3^6
10,8 3,6 5,2
_90
7,1
74
6f8
PV
95/93
10,8 3,5 5,3
7,1
7,0
_73
V
4/5
13,9 4,5
PV
96195
Rußland
J3
93
103
_67
J0
93
93
J7
39
93
1_Λ
33
J6
7,0
7,1
9,2
93
_29
26/27
J4
23
V
Steg°" 95/93
noch Tabelle A.3
201
6644
Weißrußland
457 1202
Rußland
1099 44
502 156
Ukraine Kasachstan übrige GUS
552 107
GUS
9254
1) "UdSSR"
Exporte der EU-Länder In die Länder der GUS 1994 (In Mill. US-$)
10221 68
420243 1577
nachr: in vH von Welt Welt GUS "UdSSR"
2,2 1668
2, 240603
02)
874
2122
2438
17,0
3830
748
21
10 21
33 60
65233 20,3
4763
1082
897
1527
23,4
21,8
4198600
33,1
20358
34,3
5^
38,3
1,1
1,5
61094 45027
1471064
29648 1,3
1,0
2538
898 827
1,7
1606832
2839887
24621
1652
1,6
30610
21571
27270
1039
22
18603 517 799
985 13 25 16
822 15 38
71763
1975
55
696
1) GUS plus Baltische Staaten. Quelle: IMF, Direction of Trade Statistics, Magnetband August 1996.
40,1
41780 4390
21349 10470
1538
446 655
14125
16765
EU(15) in vH von Welt
We,t
OECD
nachrichtlich:
(15)
EU
Finn,and
Schweden Österreich
EU
2167 61 243 70 141 2682 2808 189819 Großbritannien 1084 17 132 62 68 1363 1471 203929 S Panien 292 10 20 6 6 334 360 73305 0,5 Niederlande 1281 47 97 28 69 1522 1712 134821 Belgien-Luxemburg 581 47 98 37 43 806 879 108268 Dänemark 428 6 50 4 16 504 660 39814 1,3 1 Portugal 58 2 3 1 2 66 73 17473 0^4 0^4 Griechenland 180 2 69 4 6 262 266 8738 3,0 3,0 ,r,and 208 2 8 1 13 233 240 34051 0,7 0,7
lta,ien
Deutschland Frankreich
Tabelle A.4
202
2777
67300
33388
1494
10230
16,7
2980
2126
1632
88219
524
394
16,0
4529
1) GUS plus Baltische Staaten. Quelle: IMF, Direction of Trade Statistics, Magnetband August 1996.
37,5
3180
652
530
84 178
GUS
9928 234940
nachr: in vH von Welt Welt GUS "UdSSR"
426 9288 3187 3296
1) "UdSSR"
1090
24975
27205
1460921
2.0
369601 M
2 1^
32,7
1,9
34,0
1,3
1.8
36,
1.4
2,0
2,4 55334 l|g 9J 10^
1,7
2,2
2863066
1591014
1,4 1060 23213
41255
31880
24,8
37990
28885
4323299 13,2
93629
1299
1125
745 1222 51547 5 17 1045 12 2119 2392
364
721 5 6 7 6 901 7 115 7 16 18
511
313 50
übrige GUS
595 73 321 5847 5926 167696 3,5 19 26 107 13 1394 2065 226006 17 81 8 63 1184 1232 92184 51 89 12 4 1168 1595 122732 19 46 25 45 1641 1689 140170 6 39 1 12 405 582 33927 18 239 256 26529 0^9 1,0 2 122 1 8 593 595 21953 2,7 3 1 2 29 41 25183 θ!ΐ 0^2
307 152
Ukraine Kasachstan
4802 56 1229 1015 1012 1506 347 29 2 460 22 1
25204
2066
Weißrußland
Importe der EU-Länder aus den Ländern der GUS 1994 (In Mill. US-$)
8158 30
Rußland
21516
EU(15) in vH von Welt
Welt
OECD
nachrichtlich:
(15)
EU
Schweden Österreich Finnland
(12)
EU
lr,and
Großbritannien Spanien Niederlande Belgien-Luxemburg Dänemark Portugal 188 3 Griechenland
lta,ien
Deutschland Frankreich
Tabelle A.5
203
439
69
Dänemark
Portu
48820
4070
2784
3180
41,9
13760
1203
1124
3
285 36
übrige GUS
GUS
654 113
509277 289344
in vH von Welt GUS "UdSSR"
11357 2268
nachr: Welt
10147 2148
1) "UdSSR"
2,0 0,7
2, 0
23,5
6058
699
2
77488
1653
86528
32022
26184
1119
20,4
4995800
36858
382
22437
407
24934
33,8
1,6
3352770
1947924
1,6
1,6 45623 39995
1,1
35,3 39,0
1,7
1,0
1,3
0,9
2,3 5,2
1,3
0,9 1794434
43678
67873 0,9 28 1071 1119 13 2093 3377
1188
30550
583 57 31
14,5
1238
11 479
21 8 69 86
2580
20,2
589
50 25 30
1063
15
352 43 103 3461 3666 231688 1,5 1,6 36 175 42 70 1694 1882 239382 0,7 49 4 7 477 565 91612 0,5 0,6 87 165 31 74 2001 2292 158632 1, 45 115 20 90 1123 1257 158933 0,7 7\ 4 55 582 788 39270 1,5 2^0 3 0 2 74 92 22596 0,3 0,4 101 12 9 348 360 10021 3,5 3,6
734 1257 50 276
Ukraine Kasachstan
1) GUS plus Baltische Staaten. Quelle: IMF, Direction of Trade Statistics, Magnetband August 1996.
4780
25286
EU(15) in vH von Welt
Welt
OECD
nachrichtlich:
20449
497 7 892 1933
Schweden Österreich Finnland
05)
17127
EU (12)
EU
350
,r,and
9 Griechenland
8
I3 0 225 1
1644 853
Niederlande Belgien-Luxemburg
al
409
1371
2877
88
Weißrußland
7217 1673
Rußland
Exporte der EU-Länder In die Länder der GUS 1995 (in Mill. US-$)
Spanien
Großbritannien
,ta,ien
Deutschland Frankreich
Tabelle A.6
204
9477 3484
1861
749
2064
14020
17
21.1
14.6
6321
29158
187
378
1) "UdSSR"
nachr: in vH von Welt Welt GUS "UdSSR"
10789 11799 443780 2.4 3867 4018 274976 1.4
49313
19.7
1.8
2581
2.2
1.3
2.0
28930
1.5
7.4
1,2 67299
1,9
33.5 37.0
2.0
3338706
31,9
1884747
2147
63873 1223
1.7 750 1246 33 1204
1724644
5098600
37280
13
44839 111201
1525
33259
32230 14 9
11,3
104291
1246
40
11 160
1186
657
483
4270
2691
13
10 28
423
1) GUS plus Baltische Staaten. Quelle: IMF, Direction of Trade Statistics, Magnetband August 1996.
37.7
76130 3550
833
2048
710 5 974
703
96 40
GUS
2.7
8
20 1,8
134 403 6720 6842 204290 3.3 33 33 36 77 15 1682 2402 262504 0.6 132 10 60 1649 1730 114832 1.4 1^ 67 61 5 8 1395 2004 138521 1.0 1 4 31 60 56 63 1453 1601 151596 1.0 18 573 756 43810 1^3 λ,7 26 309 337 32604 0.9 l]o 178 2 20 678 682 25529 2.7 4 1 8 43 59 32202 θ!ΐ 0^2
428 97
Ukraine Kasachstan übrige GUS
797
410 59
Weißrußland
9 1254 1243 48 2 20 1 476 2 30 1
1438
39134
EU(15) in vH von Welt
Welt
OECD
nachrichtlich:
EU
28733
24985
Rnnland
Schweden Österreich
EU (12)
lr,and
Rußland
Importe der EU-Länder aus den Ländern der GUS 1995 (In Mill. US-$)
5303 83 1521
Niederlande Belgien-Luxemburg Dänemark 500 5 Portugal 259 3 Griechenland
Spanien
Großbritannien
ltalien
Deutschland Frankreich
Tabelle A.7
Tabelle A.8 Strukturdaten der GUS-Staaten im Vergleich mit den OME (10) und der EU (15)
Bevölkerung
Gesamtfläche
Mill.
Mill, ha
148,4
landwirtschaftliche Nutzfläche
Ackerfläche
Mill, ha
vH der Gesamtfläche
10,3
1 707,5 20,8
210,6 9,3
12 45
1,4 0,9
62 67
0,9 0,6
52,1 16,9
60,4 271,7
40,4 181,3
67 67
0,8 10,7
82
0,7
4,3 5,4
3,4 7,0 3,0 8,7 48,8 44,7
2,5 3,2
14,3
0,6 0,6 0,4 0,6 7,3 1,0 0,8
2,1 0,5
1,3 4,3 32,3 22,5 4,3
74 46 43 49 66 50 30
19" 85
4,5
19,9
10,1
51
2,2
GUS-Staaten
285,3
2 210,1
522,1
24
1,8
OME (10)
105,5
107,7
60,6
56
0,6
70
0,4
EU (15)
369,7
323,4
138,1
43
0,4
56
0,2
Rußland Weißrußland Ukraine Kasachstan Moldau Georgien Armenien Aserbaidschan Turkmenistan Usbekistan Tadschikistan Kirgisistan
3,7 7,5 4,4 22,2 5,6
ha pro Kopf
vH der LF
ha pro Kopf
0
Die Angabe bezieht sich auf die derzeit genutzte Ackerfläche. Quellen: ZMP (1995); EG-Kommission (1995); ifo (1996); Statistisches Bundesamt (1994).
205
Tabelle
.
Landwirtschaftliche Produktion in ausgewählten GUS-Staaten 1990 bis 1995 (1 000 t)
206
Rußland
1990
1991
Getreide
116 676
Weizen Gerste Roggen Zuckerrüben Kartoffeln Gemüse Sonnenblumen
49 596 27 235 16 431 32 327 30 848 11 443 3 427
Fleisch
10112
9 375
Rind- und Kalbfleisch Schweinefleisch Schaf- und Ziegenfleisch Geflügel Milch Wolle Eier" n Millionen Stück. Quelle: OECD (1996).
4 329 3 480 395 1 801 55 715 47 470
3 989 3 190 347 1 751 51 886 205 46 875
Weißrußland
1990
1991
Getreide
7 035
Weizen Gerste Roggen Zuckerrüben Kartoffeln Gemüse
1992
1993
1994
1995
89 094
106 855
99 094
81 297
63 463
38 899 22 174 10 639 24 280 34 329 11 458 2 896
46 166 26 988 13 887 25 548 38 330 10 731 3 110
43 547 26 843 9 166 25 468 37 650 10 424 2 765
32 129 27 054 5 989 13 946 33 828 10 079 2 553
30 123 15 768 4 099 19 107 39 739 11 774 4 194
8 260
7513
6 803
5 930
3 362 2 784 329 1 428 47 236 179 42 902
3 359 2 432 359 1 277 46 524 158 40 297
3 240 2 103 316 1 086 42 174 122 37 473
2 799 1 897 270 894 39 306 94 33 714
1992
1993
1994
1995
6 296
7 230
7508
6 095
5 502
381 2 908 2 652 1 479 8 590 749
242 3 032 1 962 1 147 8 958 918
330 2 934 3 063 1 120 8 984 838
354 3 165 2 826 1 569 11 644 1 048
230 3 013 1 864 1 078 8 241 1 029
439 1 965 2 143 1 172 9 504 1 031
Fleisch
1 181
1 065
950
820
743
640
Rind- und Kalbfleisch Schweinefleisch Schaf- und Ziegenfleisch Geflügel Milch Wolle Eier" " Millionen Stück. Quelle: OECD (1996).
586 438 8 142 7 457 958 3 657
530 382 6 141 6 812 772 3 718
495 323 5 121 5 885 682 3 502
411 284 6 113 5 584 583 3 514
384 232 5 97 5 510 459 3 400
335 215 5 80 5 070 390 3 410
in
noch Tabelle A.9 Ukraine
1990
1991
1992
1993
1994
1995
Getreide Weizen Gerste
51 009 30 374
38 674 21 155
45 623 21 831
8 047 982
35 497 13 857 14 509
33 939 16 263
9 169 1 260
38 537 19 507 10 106 1 158
1 180
942
9 543 1 216
44 264 16 732
36 168 14 550
28 783 20 277
33 717 21 009
28 138 16 102
29 398 14 648
Roggen Zuckerrüben Kartoffeln
13 550
Gemüse
7 458
6 698
5 556
6 369
5 324
6 034
Sonnenblumen
2 571
2 311
2 127
2 075
1 569
2 857
Fleisch Rind- und Kalbfleisch
4 358 1 985
4 029 1 878
3 401 1 656
2 815 1 379
2 677 1 427
2 316 1 158
Schweinefleisch
1 576 46 708
1 421 40 654
1 180 35 498
1 013
916 44
854 42 235
Milch
24 508
22 409
19 114
18 377
Wolle
30 16 287
27
23 13 496
21
19
14
15 188
11 794
10 154
9 441
1990
1991
1992
1993
1994
1995
28 488 16 197
11 992 6 889
29 772 18 285
16 454 9 052
9 514 6 449
Gerste
8 500
3 085
8 511
21 631 11 585 7 149
5 497
2 208
Roggen Zuckerrüben
839 1 044
480 674
525 1 160
835 843
264 433
85 371
Kartoffeln
2 324
2 143
2 570
2 296
2 040
1 720
Gemüse
1 438
1 258 93 292
1 273 99
990 86
927 97
942 99
252
200
208
180
1 258
1 312
1 207
710 275
1 524 724 274
596 217
662 194
642 158
865 k.A. k.A.
275 114
252
k.A.
5 577
80 5 296
k.A. 4 458
95 3 288
75 2 629
55
Schaf- und Ziegenfleisch Geflügel
Eier1'
31 362
265 18 138
17 181
0
Millionen Stück. Quelle: OECD (1996).
Kasachstan Getreide Weizen
Sonnenblumen Baumwolle Fleisch Rind- und Kalbfleisch Schweinefleisch Schaf- und Ziegenfleisch
126 324 1 560
285
270
243
Geflügel Milch
201 5 642
185
139
Wolle
108 4 185
5 555 104
5 265 97
4 075
3 565
Eier"
1 818
" Millionen Stück. Quelle: OECD (1996).
207
Tabelle
.1
Betriebsstrukturen1* in ausgewählten GUS-Staaten zu Beginn des Jahres 1995 Anzahl
Durchschnittliche Betriebsgröße (ha)
Anteil an der LF (vH)
Rußland Großbetriebe Private Familienbetriebe
51 446
10 941
93,2
254 937
130
5,5
Haushaltsflächen
16 581 721
0,37
1,0
Gartenflächen
22 352 377
0,08
0,3
Weißrußland Großbetriebe
3 512
2 946
88,1
Private Familienbetriebe
2 961
21
0,5
0,65 0,09
10,8 0,6
Haushaltsflächen Gartenflächen
1 940 569 860 260
Ukraine Großbetriebe
15 462
2 626
88,6
Private Familienbetriebe
34 692
22
1,6
11 056 874
0,36
8,7
5 918 777
0,09
1,1
5 608
34 443
95,9
22 512
348
3,9
Haushaltsflächen
2 210 300
0,11
0,1
Gartenflächen
1 086 400
0,19
0,1
Haushaltsflächen Gartenflächen Kasachstan Großbetriebe Private Familienbetriebe
0
Unter Großbetrieben sind Staats- und Kollektivbetriebe sowie privatisierte Joint Stock Companies u.ä. zu verstehen; zu den privaten Familienbetrieben zählen neugegründete Betriebe, die von Familien oder anderen kleinen Gruppen betrieben werden und den westlichen Familienbetrieben ähnlich sind; Haushaltsflächen werden von Mitgliedern und Beschäftigten der Großbetriebe, Gartenflächen von der städtischen Bevölkerung bewirtschaftet. Quellen: OECD (1996); Berechnungen des DIW.
208
Tabelle A.11 Agrarhandel der EU (12) mit der ehemaligen UDSSR , 1989 bis 1994 (in 1000 ECU)
Exporte Warengr. 1)
1989 1
1990 I
1991 1
Importe 1992
1993 II
1994
1989 I
1990 I
1991 1
1992 I
1993 I
1994 6050
1
16453
10435
10226
9124
4988
14327
9873
10196
6745
4149
5313
2
105492
340396
444891
432829
306300
398973
1083
117
257
1523
1729
2568
3
25430
18701
28433
33627
28990
59615
53892
79563
133937
190216
202667
241402
4
313411
115730
302883
279303
170769
178895
9772
8834
8185
8576
13216
18726
5
753
284
208
1017
3344
13029
15606
17656
12022
10959
8955
7702
6
2119
1658
586
694
3830
16469
1
21
364
694
1212
376
7
3774
3428
104408
36039
37471
89629
3064
5921
7232
7578
29338
38841 13004
8
20334
6168
19264
12468
72358
202870
2508
2590
5712
5505
5496
9
1338
9715
3307
14067
24868
35709
211
379
258
577
1655
1712
10
655473
782133
388264
1166525
834952
180233
2299
641
569
286
446
3295
11
17054
20056
87055
158253
55652
49456
3
2
0
17
60
99
12
2668
5419
21455
25002
30349
33942
12510
14110
38737
59721
80094
233011
13
2909
2388
3787
2419
1913
3439
762
1346
464
359
539
599
14
1116
729
33
23
84
66
1098
1258
478
712
2484
15
84233
50125
83622
155748
115589
121622
119 15471
6681
4424
1392
8531
22675
16
12701
23701
153482
222420
251945
266570
53269
48216
43711
45445
54078
45667
17
60784
2892
80396
285901
439972
130189
2
802
6035
11629
2022
8880
18
7716
4234
10265
101406
318783
434735
24
45
131
228
306
860
19
36212
48315
98607
203769
169239
194371
0
26
200
611
1326
1403
20
27103
3027
21690
19873
58411
121383
8156
8654
25178
22788
26620
34506
21
15284
17970
19504
64912
134602
192096
189
261
343
487
427
259
22
14700
19260
55632
227200
626089
932172
26489
25973
25551
29412
25610
30982
23
1611
33699
13928
34469
53863
41267
1458
969
2064
6694
7434
13362
24
1463
12283
52842
117094
166144
175235
35
286
128
547
203
3331
1-24
1430131
1532746
2004768
3604182
3910505
3886292
216796
234387
323505
409871
477989
731794
1) Die Nomenklatur des Harmonisierten Systems ist in Tabelle 3.1.16 erläutert.
AuÖenhandelssaldo Warengr. 1)
1989 1
1990 I
1991 I
1992 I
1993 1I
1994
1
6580
239
3481
4975
-325
8277
2
104409
340279
444634
431306
304571
396405
3
-28462
-60862
-105504
-156589
-173677
-181787
4
303639
106896
294698
270727
157553
160169
5
-14853
-17372
-11814
-9942
-5611
5327
6
2118
1637
222
0
2618
16093
7
710
-2493
97176
28461
8133
50788
8
17826
3578
13552
6963
66862
189866
9
1127
9336
3049
13490
23213
33997
10
653174
781492
387695
1166239
834506
176938
11
17051
20054
87055
158236
55592
49357
12
-9842
-8691
-17282
-34719
-49745
•199069
13
2147
1042
3323
2060
1374
2840
14
997
-369
-1225
-455
-628
-2418
15
68762
43444
79198
154356
107058
98947
16
-40568
-24515
109771
176975
197867
220903
17
60782
2090
74361
274272
437950
121309
18
7692
4189
10134
101178
318477
433875 192968
19
36212
48289
98407
203158
167913
20
18947
-5627
-3488
-2915
31791
86877
21
15095
17709
19161
64425
134175
191837
22
-11789
-6713
30081
197788
600479
901190
23
153
32730
11864
27775
46429
27905
24
1428
11997
52714
116547
165941
171904
1-24
1213335
1298359
1681263
3194311
3432516
3154498
209
noch: Tabelle A.11 - in vH -
Struktur der Importe
Struktur der Exporte Warengr. 1) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 1-24
1989 I
1990 I
1991 I
1992 I
1993 I
1994
1990 I
1991 I
1992 I
1993 I
1994
1,15 7,38 1,78 21,91 0,05 0,15 0,26 1,42 0,09 45,83 1.19 0,19 0,20 0,08 5,89 0,89 4,25 0,54 2,53 1,90 1,07 1,03 0,11 0,10
0,68 22,21 1,22 7,55 0,02 0,11 0,22 0,40 0,63 51,03 1,31 0,35 0,16 0,05 3,27 1,55 0,19 0,28 3,15 0,20 1,17 1,26 2,20 0,80
0,51 22,19 1,42 15,11 0,01 0,03 5,21 0,96 0,16 19,37 4,34 1,07 0,19 0,00 4,17 7,66 4,01 0,51 4,92 1,08 0,97 2,77 0,69 2,64
0,25 12,01 0,93 7,75 0,03 0,02 1,00 0,35 0,39 32,37 4,39 0,69 0,07 0,00 4,32 6,17 7,93 2,81 5,65 0,55 1,80 6,30 0,96 3,25
0,13 7,83 0,74 4,37 0,09 0,10 0,96 1,85 0,64 21,35 1,42 0,78 0,05 0,00 2,96 6,44 11,25 8,15 4,33 1,49 3,44 16,01 1,38 4,25
0,37 10,27 1,53 4,60 0,34 0,42 2,31 5,22 0,92 4,64 1,27 0,87 0,09 0,00 3,13 6,86 3,35 11,19 5,00 3,12 4,94 23,99 1,06 4,51
4,55 0,50 24,86 4,51 7,20 0,00 1,41 1,16 0,10 1,06 0,00 5,77 0,35 0,05 7,14 24,57 0,00 0,01 0,00 3,76 0,09 12,22 0,67 0,02
4,35 0,05 33,95 3,77 7,53 0,01 2,53 1,11 0,16 0,27 0,00 6,02 0,57 0,47 2,85 20,57 0,34 0,02 0,01 3,69 0,11 11,08 0,41 0,12
2,08 0,08 41,40 2,53 3,72 0,11 2,24 1,77 0,08 0,18 0,00 11,97 0,14 0,39 1,37 13,51 1,87 0,04 0,06 7,78 0,11 7,90 0,64 0,04
1,01 0,37 46,41 2,09 2,67 0,17 1,85 1,34 0,14 0,07 0,00 14,57 0,09 0,12 0,34 11,09 2,84 0,06 0,15 5,56 0,12 7,18 1,63 0,13
1,11 0,36 42,40 2,76 1,87 0,25 6,14 1,15 0,35 0,09 0,01 16,76 0.11 0,15 1,78 11,31 0,42 0,06 0,28 5,57 0,09 5,36 1,56 0,04
0,83 0,35 32,99 2,56 1,05 0,05 5,31 1,78 0,23 0,45 0,01 31,84 0,08 0,34 3,10 6,24 1,21 0,12 0,19 4,72 0,04 4,23 1,83 0,46
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
1) Die Nomenklatur des Harmonisierten Systems ist in Tabelle 3.1.16 erläutert.
210
1989 I