Wirtschaft und Recht nach der materialistischen Geschichtsauffassung: Eine sozialphilosophische Untersuchung [5., durch einen Nachtrag erg. Aufl. Reprint 2019] 9783111646367, 9783111263229


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German Pages 714 [720] Year 1924

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Table of contents :
Inhalt
Einleitung. Sozialphilosophie
Erstes Buch. Stand der Frage
Erster Abschnitt. Sozialer Materialismus
Zweiter Abschnitt. Gegner der materialistischen Geschichtsauffassung
Zweites Buch. Der Gegenstand der Sozialwissenschaft
Erster Abschnitt. Soziales Leben der Menschen
Zweiter Abschnitt. Die Form des sozialen Lebens
Dritter Abschnitt. Die Materie des sozialen Lebens
Drittes Buch. Monismus des sozialen Lebens
Erster Abschnitt Rechtsordnung und Sozialwirtschaf
Zweiter Abschnitt. Ökonomische Phänomene
Dritter Abschnitt. Der Kreislauf des sozialen Lebens
Viertes Buch. Soziale Teleologie
Erster Abschnitt. Kausalität und Telos
Zweiter Abschnitt. Soziale Konflikte
Dritter Abschnitt. Prinzip der sozialen Gesetzmäßigkeit
Fünftes Buch. Das Recht des Rechtes
Erster Abschnitt. Recht und Willkür
Zweiter Abschnitt. Begründung des Rechtszwanges
Dritter Abschnitt. Sozialer Idealismus
Anmerkungen
Anhang
Nachtrag zur 5. Auflage
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Wirtschaft und Recht nach der materialistischen Geschichtsauffassung: Eine sozialphilosophische Untersuchung [5., durch einen Nachtrag erg. Aufl. Reprint 2019]
 9783111646367, 9783111263229

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WIRTSCHAFT UND RECHT NACH

DER M A T E R I A L I S T I S C H E N GESCHICHTSAUFFASSUNG EINE S O Z I A L P H I L O S O P H I S C H E

UNTERSUCHUNG

VON

RUDOLF STÄMMLER PROFESSOR A N DER U N I V E R S I T Ä T

BERLIN

FÜNFTE, DURCH EINEN NACHTRAG ERGÄNZTE AUFLAGE

BERLIN UND LEIPZIG 1924

WALTER DE GRUYTER & CO. VORMALS o | G O b U ü s V a C H t VERLAG-»HANDLUNG - I G L T T E X T A G , VERLAGSBIX H H A N D L L N G GEORG REIMER KARL | TRL'ßXER — V E I T S - C O M P

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Die

Kaufkraft des Oeldes Ihre Bestimmung und ihre Beziehung zu Kredit, Zins und Krisen

Von Irving Fisher Professor an der Universität N e w H ä v e n , C o n n e c t i c u t

Unter Mitwirkung von Hary G. Brown, Dozent der Nationalökonomie an der Yale-University / Aus dem Englischen übersetzt von Ida Stecker / Durchgesehen von Dr. St. Bauer, Professor an der Universität Basel Zweite,

1922. Groß-Oktav.

u n v e r ä n d e r t e

X I I , 440 Seiten.

A u f l a g e

G m . 1 0 . - , geb. 11.50

„Fishers Verdienst ist es, die klassische naive Quantitätstheone verbessert und ausgebaut zu haben, in seiner Preistheorie die Bedeutung nicht nur der umlaufenden Münzmetallmenge, sondern auch der sonstigen Beschaffenheit der Währung (Rolle des Kredits, Umlauf von Geldsurrogaten, Geldumlaufsgeschwindigkeit usw.) hervorgehoben zu haben." Berliner Börsenzeitung

Walter de Gruyter & Co. vorm. G . J. Göschen'sche Verlagshandlung — J. G u t t e n t a g , Verlagsbuchhandlung - G e o r g Reimer — K a r l J. T r u b n e r Veit & C o m p . Berlin und L e i p z i g

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WIRTSCHAFT UND RECHT NACH

DER MATERIALISTISCHEN GESCHICHTSAUFFASSUNG E I N E SOZIALPHILOSOPHISCHE

UNTERSUCHUNG

VON

RUDOLF

STAMMLER

PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT BERLIN

F Ü N F T E , DURCH E I N E N NACHTRAG ERGÄNZTE

AUFLAGE

BERLIN UND LEIPZIG 1924 W A L T E R D E G R U Y T E R & CO. VORMALS G. J . GÖSCHEN'SCHE VERLAGSHANDLUNG - J . QUTTENTAG, VERLAGSBUCHHANDLUNG - OEORG REIMER - KARL J . TRÜBNER - VEIT & COMP.

Manuldruck von F. Ulimann, O . m. b. H., Zwickau Sa.

DEM ANDENKEN MEINES LIEBEN FREUNDES

PAUL NATORP

I n h a l t .

Einleitung.

Sozialphilosophie. 1. 2. 3. 4. 5.

Idee einer Sozialphilosophie Allgemeine Rechts- und Wirtschaftslehre Verallgemeinerungen geschichtlicher Tatsachen Methode der sozialphüosophischen Untersuchung Die materialistische Geschichtsauffassung

Seite 3 7 11 13 17

E r s t e s Buch.

Stand der Frage. Erster Abschnitt. Sozialer Materialismus. 6. Grundgedanken. — 1. Der gemeinsame Kampf um das Dasein die Grundlage der menschlichen Gesellschaft 7. Fortsetzung. — 2. Soziale Ideen als Reflex wirtschaftlicher Verhältnisse 8. Schluß. — 3. Verhältnis zum Fatalismus 9. Dogmengeschichtliche Bemerkungen 10. Der moderne Sozialismus. — 1 Seine theoretische Begründung . 11. Fortsetzung — 2. Erläuternde Einzelausführung 12. Fortsetzung. — 3. Polemischer Dialog des Bürgers und des Sozialisten 13. Schluß. — 4. Korrekte Fragestellung für kritische Nachprüfung der sozialistischen Lehre . Zweiter Abschnitt. Gegner der materialistischen Geschichtsauffassung. 14. Wirtschaftlich nicht bestimmte Einzelheiten sozialer Geschichte . 15. Die wissenschaftliche Bedeutung der materialistischen Soziallehre

23 26 32 34 37 46 51 55

62 69

Zweites Buch.

Der Gegenstand der Sozialwissenschaft. 16. 17. 18. 19. 20. 21.

Erster Abschnitt. Soziales Leben der Menschen. Der Begriff dor Gesellschaft Der isolierte Naturzustand Genossenschaftslebeii bei Tiereil Vereinzelt leitende Vernunftwesen Von der äußeren Regelung im besonderen Möglichkeit und Notwendigkeit der Sozial Wissenschaft

Zweiter Abschnitt. Die Form des sozialen Lebens. .22. Form und Materie 23. Rechtssatzung und Konventionalregel 24. Unterschied im Geltungsanspruche sozialer Regeln

75 82 85 93 98 103

108 116 119

Inhalt.

VI

Dritter Abschnitt.

Die Materie des sozialen Lebens. 25. Da« auf Bedürfnisbefriedigung gerichtete Zusammenwirken . . . 26. Gleichgültigkeit der Unterscheidung höherer und niederer Bedürfnisse . 27. Wirtschaft in abstracto und soziale Wirtschaft 28. Das „ökonomische Prinzip" 29. ökonomische Basis und politischer Überbau .

Seite

120 131 138 143 140

Drittes Buch.

Monismus des sozialen Lebens. Erster Abschnitt.

Rechtsordnung und Sozialwirtschaft. Erste Abteilung. Rechtswissenschaft. 30. 31. 32. 33.

Wissenschaftliche Selbständigkeit der Jurisprudenz Das Problem des Naturrechtes Unmöglichkeit eines absolut gültigen Rechtsinhaltes Möglichkeit eines objektiv richtigen Rechtsinhaltes Zweite Abteilung. Nationalökonomie.

34. Die ausschließende Alternative: naturökonomisch und sozialökonomisch 35. Seitherige nationalökonomische Richtungen 36. Keine selbständige Gesetzmäßigkeit der sozialen Wirtschaft . . . 37. Soziologie nach naturwissenschaftlicher Methode . . . . . . . Dritte Abteilung. Angebliche Wechselwirkung von Recht und Wirtschaft. 38. Verhältnis von Regel und Geregeltem 39. Einfluß des Rechtes auf die Technik 40. Einwirkung des Rechtes aui die Unterworfenen

155 159 165 174

177 186 199 208

211 217 219

Zweiter A b s c h n i t t ,

ökonomische Phänomene. Erste Abteilung. Vorerinnerungen. 41. Von der Arbeitsteilung 42. Soziale Produktionsweise 43. Die Rechtsverhältnisse

44. 45. 46. 47. 48. 49.

Zweite Abteilung. S y s t e m a t i k der s o z i a l w i r t s c h a f t l i c h e n Erscheinungen. Begriff eines ökonomischen Phänomens Allgemeine Systematisierung sozialer Massenerscheinungen . . Analytische Klassifizierung Synthetische KlassifizierungVon den negativen sozialen Phänomenen Behandlung des Problems in der marxistischen Literatur . . . .

227 237 241

246 250 262 257 260 263

Inhalt.

vii

Dritte Abteilung. Entwicklung ökonomischer Phänomene. 50. Gründe und Art ihrer Ausbildung 51. Unerläßlichkeit von Massenbeobachtungen 52. Tendenzen der Entwicklung

Seite

266 275 281

Dritter Abschnitt. Der Kreislauf des sozialen Lebens. Erste Abteilung. P r i n z i p einer u r s ä c h l i c h e n E r k l ä r u n g Veränderungen. 53. 54. 55. 56. 57.

rechtlicher

Die erste Entstehung des Rechtes Verantwortlichkeit des Rechtes für die sozialen Phänomene . . Dualismus der Ursachen für Recht und für Wirtschaft Sozialer Spiritualismus Nationale Eigentümlichkeiten

287 291 297 299 302

Zweite Abteilung. Die b e s t i m m e n d e n G r ü n d e r e c h t l i c h e r V e r ä n d e r u n g e n . 58. 59. 60. 61.

Die sozialen Phänomene als Quellen von Reformbestrebungen. . Durchgängige Einheit der sozialen Erfahrung „Große Männer" Rangunterschied ursächlicher sozialer Phänomene. •—1. Politische und ökonomische Phänomene 62. Fortsetzung. — 2. Phänomene der Produktion und der Konsumtion

307 311 314 318 321

Viertes Buch.

Soziale Teleologie. Erster Abschnitt. Kausalität und Telo». 63. 64. 65. 66. 67. 68. 69.

Erkenntnis und Wille Berechtigung des Zweckgedankens neben bloßer Kausalerkenntnis Gesetzmäßigkeit des Wollens Das empirische Ich und das Sollen Praktische Anwendung des Zweckgesetzes Empirischer Erwerb der Idee des Guten Eigenart des sozialen Wollens '

331 339 346 353 361 367 372

Zweiter Abschnitt. Soziale Konflikte. 70. 71. 72. 73. 74. 75. 76. 77. 78.

Dialektischer Charakter der Geschichte Das Recht ein Mittel für den Zweck der Produktion Begriff eines sozialen Widerspruches Produktivkräfte im sozialen Sinne Die zwei Klassen sozialer Bewegungen Genetische und systematische Betrachtung sozialer Bestrebungen Vom Gesetze der Lösung gesellschaftlicher Widersprüche . . . . Teleologie in der materialistischen Geschichtsauffassung . . . . Kritik des sozialen Materialismus

380 384 389 396 400 405 409 415 425

VIII

79. 80. 81. 82. 83. 84. 85.

Inhalt. Dritter Abschnitt. Prinzip der sozialen Gesetzmäßigkeit. Soziale Nomologie Untauglichkeit von Einzelzielen als oberstes soziales Prinzip Von der Notwendigkeit sozialer Gesetzmäßigkeit Wandelbarkeit praktischer Grundsätze Bewußtsein und Sein Berechtigte Bestrebungen im sozialen Leben Empirie und Prinzipienlehre in der Sozialwissenschaft

Seite

434 440 446 450 457 463 465

F ü n f t e s Buch.

Das Recht des Rechtes. Erster Abschnitt. Recht und Willkür. 86. 87. 88. 89. 90. 91.

Konventionalregel, — rechtliche und willkürliche Gewalt . . . . Bestimmung des Rechtsbegriffes Von der nur bedingten Unverletzbarkeit des Hechtes Originäre Rechtsentstehung Die zuständige Instanz für Aburteilung des Rechtsbruches . . Grenzstreitigkeiten zwischen Recht und Willkür Zweiter Abschnitt, Begründung des Rechtszwanges. 92. Begründung: quoad formalia — quoad materialia 93. Dynamische Theorien 94. Teleologische Begründung. •— 1. Vermeidung des bellum omnium contra omnes 95. Fortsetzung. — 2. Das Recht als Bedingung der Sittlichkeit . . 96. Schluß. — 3. Das Recht als Bedingung sozialer Gesetzmäßigkeit 97. Unvollkommenheit der nur konventionalen ßozialgemeinschaft . 98. Inkonsequenz eines nur teilweise postulierten Rechtszwanges . Dritter Abschnitt. Sozialer Idealismus. 99. Die Gemeinschaft frei wollender Menschen 100. Sozialer Eudämonismus 101. Anmerkungen zum sozialen Grundgesetz 102. Eine Vorlesung: Vom sozialen Ideal Lehrsatz Erläuterung Deduktion Epimetrum Reservation Postulat Erste Polgerung Zweite Folgerung Dritte Folgerung . . Appendix 103. Die Entdeckung der rechten sozialen Mittel 104. Von der Kollektivierung der Produktionsmittel im besonderen. . 105. Schluß Anmerkungen Anhang. I. Sachregister Tl. Schriftsteller

473 478 484 487 495 500

508 516 523 529 532 538 541

551 556 564 568 568 569 571 574 678 579 583 587 588 590 592 603 613 621 684 702

Einleitung.

Sozialphilosophie. 'Onöia ynp axoXrj eiaofittL ei're xal ov, ¿¿x'eviaifiiüv

x'o äixaiQv f i f j 01Sa o ¿an, ehe ngeir/ Tis ovaa my/avei xai notegof & Kxuv aviö iaxiv f/ evdai/xav.

Solange ich nicht weiß, w a s da s G e r e c h t e i s t , h a t es gute Wege, daß ich wissen sollte, ob es eine Tugend ist oder nicht, und ob der, welcher es a n sich hat, nicht glückselig ist oder glückselig. P i a t o n , de republ. I p. 354 C.

S t a m m l e r , Wirtschaft und Eecht. 5. Aufl.

I

1

D

ie Wissenschaft von dem sozialen Leben der Menschen befindet sich heute in einer unsicheren und schwankenden Lage.

Gewaltig rollt die Flut ungebändigter Probleme unseres gesellschaftlichen Daseins einher, ohne an dem regelnden Damme, den nur eine wissenschaftlich begründete Technik zu errichten vermag, zur Auflösung zu gelangen; und die rastlos zuckenden Wogen des sozialen Drängens und Strebens dräuen mit blindem Verhängnis, unerkannt in ihrer letzten bestimmenden Gesetzmäßigkeit. Es ist diese grundgesetzliche Einsicht, auf die es hier ankommt. Alle genaue Einzelforschung hat nur dann einen wahrhaftigen Wert, wenn sie in abhängigem Zusammenhange mit einer allgemeinen Gesetzmäßigkeit steht und an einer allgemeingültigen Richtlinie der Erkenntnis geleitet ist. Ohne Beziehung auf eine solche grundlegende Gesetzmäßigkeit, auf einen einheitlichen unbedingten Gesichtspunkt für alle Einzelbetrachtung, wäre die letztere außer stände, den Beweis für ihre Existenzberechtigung zu erbringen. Und es ist nicht nur eine notwendige persönliche Einsicht von dem Werte und der Würde dessen, worum man sich müht, die den Forscher zwingen sollte, zur Tiefe hinabzusteigen und den bedingenden Grundgesetzen seiner Erkenntnis nachzuspüren; sondern es wird durch jene vorhin genannte Beziehung auf die allgemeingültige Gesetzmäßigkeit wahrer Erkenntnis überhaupt erst eine gefestigte Methode des Vorgehens in der Einzeluntersuchung möglich: Fehlt das Wissen jener Fundamentalgesetze, so muß jeder isolierte Versuch, an bestimmtem Punkte aufhellende Wahrheit zu erhalten, in seiner Ausführung wie seinem Erfolge z u f ä l l i g sein. Für die Sozialwissenschaft hat alles dieses wohl ganz im besonderen zu gelten. Noch hat sie die rechte Methode nicht gefunden, mit der sie, so wie es namentlich in der mathematischen Naturwissen1*

4

I. Idee einer Sozialphilosophie.

schaft möglich ist, im einzelnen sicher fortschreiten könnte, auch ohne sich überall die grundlegende Gesetzmäßigkeit ihrer Erkenntnis zum Bewußtsein zu bringen. Vielmehr können wir ein ständiges Tasten nach der rechten wissenschaftlichen Methode finden; wovon kaum eine gründlichere Untersuchung im Gebiete der Jurisprudenz und der Nationalökonomie frei zu sein vermag. Aber schon die richtige Art und Weise, in der man Einzelerkenntnis in den erwähnten Wissensgebieten sammeln soll, kann nur unter stützender Bezugnahme auf die Einsicht in einen allgemeingültigen gesetzmäßigen Zusammenhang aller besonderen hier möglichen Erkenntnisse dargelegt werden. Denn nur aus dem letzteren heraus kann deduziert werden, in welchem Sinne man überhaupt in sozialen Dingen beobachten und feststellen soll. Jede juristische Einzeluntersuchung beispielsweise, die überhaupt wissenschaftlichen Erkenntniswert beansprucht, muß sich in das Ganze einer einheitlichen Grundauffassung vom Wesen und Werden des Rechtes einfügen. Sodann ist es klar, daß jedes Hinausgehen über festgestellte Einzelbeobachtung als solche und jeder Versuch, das konkret Wahrgenommene als gesetzmäßig darzutun, nur auf Grund der Annahme einer allgemeingültigen Gesetzmäßigkeit des sozialen Lebens Sinn und Bedeutung hat. So oft jemand, sei es de lege lata oder ferenda, einen Satz bedingten Inhaltes aufstellt, mit der Behauptung, daß dieser notwendig sei: so hat er doch selbstverständlich ein allgemeines Gesetz angenommen, von dem jener Satz in seiner Besonderheit die Eigenschaft der Notwendigkeit erst ableiten kann. Und wie der Physiologe allüberall das Kausalitätsgesetz in formaler Allgemeingültigkeit voraussetzt, und jede naturgesetzliche Erkenntnis auf der Grundlage der allgemeinen Gesetzmäßigkeit der Natur beruht, so muß das gleiche in entsprechender Weise auch für die wissenschaftliche Erwägung des gesellschaftlichen Lebens der Menschen durchgeführt werden. Wer bei der Bildung von Rechtssätzen und Rechtsinstituten und in der Entwicklung des sozialen Lebens überhaupt gesetzmäßige Vorgänge festzustellen bestrebt ist, der legt besonderen Tatsachen in dem gesellschaftlichen Dasein der Menschen die Eigenschaft der Notwendigkeit bei; — so muß er doch auch Rede und Antwort darauf stehen: was er damit eigentlich sagen will. In welchem Sinne kann bei der Bildung neuen Rechtes von Notwendigkeit gehandelt werden? Läßt sich eine allgemeine

5

1. Idee einer Sozialphilosophie. Gesetzmäßigkeit

des s o z i a l e n L e b e n s d e r M e n s c h e n

ebenso

aufstellen und durchführen, wie die Gesetzmäßigkeit der Natur als Grundlage der Naturwissenschaft vielleicht

durchgreifende

es ist; oder bestehen hier

Unterschiede ?

Inwieweit

ist

nicht

danach

Übertragung oder parallele Anwendung naturwissenschaftlicher griffe und Methoden auf soziale Erkenntnis,

Be-

insbesondere auf die

Rechtswissenschaft, begründet und gerechtfertigt? E s wird gewiß keinen denkenden Juristen oder Nationalökonomen geben, dem nicht solche Fragen schon zur SoTge gediehen wären. Wird er doch, wie bemerkt, ganz unerläßlich, sobald er ein Ziel wissenschaftlicher Erkenntnis in Selbständigkeit sich stecken will, auf die Frage der r i c h t i g e n Methode, des r e c h t e n einheitlichen Verfahrens bei seiner Forschung gestoßen; und stellt sich doch nur zu leicht nach vollendeter Arbeit die zweifelnde Frage ein: Welchen Wert und welche Bedeutung hat nun das Ergebnis deiner Untersuchung i m unserer

Ganzen

Wissenschaft?

Aber zu der radikal durchgreifenden Fragestellung, nach der es sich hier um e i n e n e i g e n e n G e g e n s t a n d kritischer

Beobachtung

und Klarstellung, nämlich um die G e s e t z m ä ß i g k e i t

aller unserer

Erkenntnis in sozialen Dingen handelt, ist man zumeist nicht ausreichend vorgeschritten. Das

Gebiet der wissenschaftlichen

Untersuchung ist weit

und

nicht leicht zu übersehen; wer in ihm ganz heimisch werden und es sicher beherrschen will, hat reiche und große Arbeit vor sich. J e schärfer und gewissenhafter er sie in Angriff nimmt, um so leichter bohrt er sich an bestimmtem Einzelpunkte fest, um nach dessen Erledigung der Bearbeitung eines anderen anheimzufallen.

J e selbständiger er

hierbei vorgeht, um so riesenhafter schwillt ihm die Aufgabe einer klaren Durcharbeitung s e i n e s S p e z i a l f a c h e s

an.

Kaum, daß er

noch einige Berührung mit den ihm zunächst Karrenden behält.



Was bleibt da übrig für ein Problem, das den Schatz positiver Einzelkenntnissc gar nicht mehrt; das keine Aussicht auf ein Wissen von besonderem, geschichtlichem Inhalte bietet und mit der Ergründung von f o r m a l e r Einheit dieses Wissens und von der g r u n d s ä t z l i c h e n Art dieser Einheit sich begnügt? Und doch braucht man eine Antwort auf dieses Problem, will man nicht in unsichere Zufälligkeit mit seiner ganzen Arbeit versinken.

forschenden

So ist die häufigste Erscheinung die, daß der ein-

zelne für seinen, ich möchte sagen, Hausbedarf sich eine gewisse Grundauffassung n e b e n h e r zu beschaffen sucht, ohne daß man immer be-

6

1. Idee einer Sozialphilosophie.

haupten könnte, er habe tief genug gegraben, um ein solides Fundament seines wissenschaftlichen Gebäudes zu besitzen.

Aber die ur-

sprünglich vielleicht nur sehr von ungefähr aufgegriffene oder zusammengelesene theoretische Unterlage verhärtet sich ihm allgemach:

und

in mannigfachen Auslassungen über wissenschaftliche Aufgaben und Methoden treten Richtungen

und Schulen auf, um in

parteiischer

Zerrissenheit einander zu bekämpfen. Das ist aber kein Streit mehr, der die Akademie allein zu interessieren vermöchte.

Die Frage nach der obersten

Gesetzmäßigkeit,

unter der das soziale Leben in Abhängigkeit zu erkennen ist, mündet praktisch in die grundsätzliche Auffassung über das Verhältnis des Einzelnen zur Gemeinschaft sofort aus; und von jener ersten prinzipiellen Einsicht hängt die Ergreifung und Lösung der Aufgabe von der Weiterbildung, der Umwandlung und der Vervollkommnung sozialen Ordnungen ab.

unserer

Jede politische Partei, die nicht sich selbst

zur Eintagsfliege verurteilen und durch Beschränkung b l o ß auf konkrete Ziele den Todeskeim sich einpflanzen will, muß von einem festen Prinzip über Grund, Bestimmtheit und Aufgabe a l l e r

Gesellschafts-

ordnung ausgehen. In diesem Sinne werden die politischen Programme aufgestellt; oder sollten es doch sein, sofern sie logisch klar und begründet, sowie ehrlich und reell gemeint sind.

Wenn es kein a l l g e -

m e i n e s Richtmaß des sozialen Lebens ü b e r h a u p t gäbe, so könnte man über die e i n z e l n e n

historisch

auftretenden

Gesellschaftsord-

nungen ein kritisch begründetes Urteil, das sie billigen oder verwerfen wollte, gar nicht abgeben. Durch

die wissenschaftliche

Einsicht

in

die

für

menschliches

Gemeinschaftsleben überhaupt geltende Gesetzmäßigkeit ist daher die Möglichkeit bedingt, das menschliche Zusammenleben in jeweils besonderer geschichtlicher Berechtigung zeugend

Lage g e s e t z m ä ß i g

bestimmter

darzutun,

indem

einzelner die

zu gestalten

Bestrebungen

Entscheidung

über

und

die

objektiv

über-

konkrete

sozial-

politische Fragen nicht mehr von einer dunkel gefühlten, d. i. zufällig zusammengerafften,

Grundstimmung des betreffenden Subjektes aus

zu treffen wäre, sondern nach dem Grundgesetze des sozialen Lebens nun gerichtet und bestimmt werden kann. 1 Das Ringen aber nach g e s e t z m ä ß i g e r

Ausgestaltung des ge-

sellschaftlichen Lebens ist da,, es läßt sich nicht verdecken, noch übersehen, — es heißt: d i e s o z i a l e F r a g e .



Aus allen diesen Erwägungen entsteht die Forderung einer S o z i a l philosophie,

das ist

einer

wissenschaftlichen

Untersuchung

dar-

7

2. Allgemeine Rechts- und Wirtachaftalehre.

über: U n t e r w e l c h e r g r u n d l e g e n d e n f o r m a l e n . G e s e t z m ä ß i g keit das soziale Leben der Menschen

steht.

Sie f r a g t d a n a c h , was sich f ü r das g e s e l l s c h a f t l i c h e von Menschen n o t w e n d i g

und

allgemeingültig

I h r Ziel ist somit E r k e n n t n i s derjenigen Begriffe u n d die f ü r a l l e s soziale Leben einheitlich gelten.

Dasein

feststellen läßt. Grundsätze,

Sie h a t in ihrer Lehre

von jeder B e s o n d e r h e i t im I n h a l t e irgend eines geschichtlich gebenen sozialen Daseins ganz zu abstrahieren u n d g e h t auf systematische Einsicht in d i e G e s e t z m ä ß i g k e i t ,

welche d e m

geeine ge-

sellschaftlichen Leben der Menschen ü b e r h a u p t eignet.

2 Alle seitherigen Systeme der Rechtsphilosophie s t i m m e n in der E i g e n t ü m l i c h k e i t überein, d a ß sie von d e m Begriffe d e s R e c h t e s , als einer letzten E i n h e i t f ü r die hier anzustellenden Erwägungen, ausgehen. Die Gesetze P i a t o n s u n d das Schachspieler 69. ! Schädelbildung bei Marx 452. j Schnabeltier, eierlegendes 278. ! Schulzwang 220; 225; vgl. 441. ! Sein und Bewußtsein 457ff.; vgl. 279. — und Werden 599. S. auch systematisch und genetisch. Selbständigkeit des Rechts G4ff. •— der Rechtswissenschaft 155ff. Selbstbesinnung, kritische 11; 109; ; 618; 633. selbstherrliches Gebot 120; 474ff.: | vgl. 512ff. Selbstliebe 271; vgl. 167. —mord 419. —zweck 555. si rohierim 504. Sicherheit auf den Straßen 320. — des Unterworfenen 526. Sinneseindrücke 381; 579; 582; 604. —täuschung 414; 424; 601. •—Wahrnehmungen 381; 414; 424; 445; 466; 579; 604; vgl. 582. Sitte 83; 116; 641. Sittengesetz 376. —kodex 617. I —lehre 373. I sittlich und sozial 372ff.; 555; 582; ; 1 vgl. 529ff. . •—. vier Bedeutungen 667. i Sklaverei 38; 63f.; 179; 213; 217; 256; ; 312; 526; vgl. 441; 647. sociefas 78. ! —leonina 441. ! Sollen 46; 349ff.; 353ff.; 409f.; 415; 530; 579; 602. Souveränität 497.

697

sozial, Bedeutung de3 Wortes 634ff. — und natürlich 110; 578; vgl. 81; 103f.; 179ff. — und sittlich 372ff.; 555; 582; vgl. 529 ff. — verwirklichte Technik 394. soziale Bedürfnisse 130f.; 147. — Bestimmungsgründe 272; 299. — Bestrebungen 328; 417; 463ff.; 569ff.; 599ff. — Betrachtung 75; 83; 104; 109ff.; 129; 137; 208ff.; 214; 291; 578. — Bewegungen 291; 324 ;400ff.; 417; 454; 467f.; 580; 598; 604. — Beziehungen 193. — Disziplinen 211. — Entwicklung 10; 48; 55; 65; 417; 422; 437; 579. — Erfahrung8; 311 ff.;324; 439; 521. — Erörterung 229. — Erscheinungen 66; 81; 229 ff.; 241 ff.; 250ff.; 280; 327f. S. auch ökonomisch. — Frage 6. — Freiheit 221; vgl. 586. — Gemeinschaft 223; 551 ff. — Gerechtigkeit 30; 56; 506; 580. — Geschichte 12; 13; 48; 598; vgl. 508. — Gesetze 10; 204; 209ff.; 564. — Gesetzmäßigkeit 5ff.; 13ff.; 18; 25; 4G; 175; 204; 207f.; 414; 435ff.; 446ff.; 532ff.; 564; 578. — Gruppen 112; 423. — Hausmittel 614. — Ideen 26; 41. Instinkte 23. soziale Klassen 56; 305 ; 380; 552. S. auch Klassen. — Konflikte 25; 40f.; 72; 379ff.; 409. — Lehre 186. — Macht 315. — Materie 28; 299. S. auch Materie. — Mißstände 449; vgl. 295; 580. — Mittel 592ff.; 449f.; 480. — Naturgebilde 43; 280. — Nomologie 434ff. — Ökonomie 177ff.; 191; 194; 229; 326 • 395. — Ordnung 524; vgl. 83; 100. — Phänomene 14; 28; 291ff.; 308ff.; 319ff.; 396; 422; 566; — negative 260ff. — Philosophie 3ff.; 7ff.; 15; 57; 208f.; 436; 449; 516; 570. — Produktionsverhältnisse 326. weise 237ff.; 323. — Produktivkräfte 396 ff. organe 293.

698

Sachregister.

soziale Psychologie U l l i . — Regel 83; 97; 206; 570; 684. — Schäden 295; vgl. 449f.; 580. — Strömungen 580; 604. — Teleologie 327. — Veränderungen 69; vgl. 285ff.; 307ff. — Verfügungsmöglichkeit 324. — Verhältnisse 270f. — Wirtschaft 7; 10; 23; 28; 129; 132; 138 ff.; 146 ff.; 155ff.; 177ff.; 183; 196ff.; 199ff.; 218f.; 225ff.; 280; 297 ff. • 392. — Wissenschaft 80; 89; 99; 1Ö5; 136; 138ff.; 193; 328; vgl. 3; 71; 103; 106; 141; 211; 332; 465; 514; 565. — Ziele 572; 593. — Zustände, übel empfundene 613. — Zwangsnormen 496f.; vgl. 477. — Zwecke 593; vgl. 568. — Beobachter 112; 412. — Ernährungsprozeß 223; 242. — Eudämonismus 556ff. — Idealismus 61; 551 ff. — Materialismus 23; 28; 61; 71; 425ff.; 466. sozialer Spiritualismus 297; 299ff. — Widerspruch 389ff. soziales Ideal 421; 455; 523 ; 568ff.; 591; 682 f. — Leben 8ff.; 14; 75; 82; 96ff.; 100; 103; 139; 239 ; 243; 287ff.; 299; 398; 402; 467; 523f.; 591; 607f. — Prinzip 440ff.; vgl. 571 ff. — Wollen 112; 328; 372ff.; 423; 555; 594 ff. sozialisierte Wirtschaft 39ff. Sozialismus 37ff.; 48; 66. — idealistische Unterströmung 56; vgl. 609; 669 f. —, marxistischer 39; 625. —, moderner 37; 397; 612. —, utopischer 626; 670. —, 'Wissenschaftlicher 39. Sozialist und Bürger 51 ff. sozialistische Gesellschaft 45ff.; 63f. — Partei 56. — Produktionsweise 49. — Umormung der Gesellschaft 38f. sozialwissenschaftlich 11; 14; 97; 101; 139f.; 181 f . ; 208; 214ff.; 231f.; 241; 263f.; 269; 578. Soziologie 75; 208ff. Sparsinn 259. Spiel 127; vgl. 128; 672. Spinnmaschine 282; vgl. 253. Sprache 95; 287; vgl. 77. Staat 100f.; 116; 260. —, der gemacht werden soll 55. — und Familie 102.

S t a a t und Gesellschaft 78ff.; 633. Recht 117; 641; 642. Staatsangehörige 250; 564. —gewalt, erstarkende 320. —ideal 56. — S. auch ideal. —mann 12; 580. —Sozialismus 39. —streich 479. —zweck 552 ; 571 if. staatliche Autorität 83; ICOf. — Organisation ICOf.; 116; vgl. 613. Stände 56; 305; 552; 592. Standpunkt der Regel und des Unterstellten 120; 373ff.; 555. Stecknadeln 230. Steinzeit 227. Stellvertretung 158; 190. Sterblichkeit 273f. Steuern 562. Stiftung, Vorstand 377. Stoff s. Form. — empirisch (geschichtlich) gegebener 15; 347f.; 367f. — rechtlicher Regelungen 580. — sozialer Bestrebungen 680. Erfahrung 467 ff. Vorgänge 466f. n Wollens 605. —, Abhängigkeit dem — nach 444; 449. Stoiker 464. subjektiv 249; 446; 463; 559ff.; 574 ff. —e Triebfedern 686. —es Ich 639. —es Interesse 581. Summe von Einzelindividuen 97; 555. Synthetische Klassifizierung ökonomischer Phänomene 257ff. Synthesis des Rechtslegriffes 481; vgl. 81. — sozialgeschichtlicher Einzelkenntnisse 568. —, Thesis Antithesis — 396. Systematik sozialer Erscheinungen 260ff. Systematisch 113; 308 ; 405ff.; 599. S. auch genetisek.— zufällig und genetisch notwendig 369; 406; 601; vgl. 578ff.

1

Tafel des Erkennens und des Wollena 577. Tagelöhner 254. Tatsachen 210; vgl. 113; — 500. tatsächliche Anwendung des sozialen Grundgesetzes 451 f.; vgl. 446; 464f. — Durchführung des Rechtes 122f.; 490. — Einwirkung sozialer Regeln 122.

Sachregister. tatsächliche Entstehung und begriffliche Charakterisierung 491. — Gründungen von Gemeinschaften 101. tatsächliche Schwierigkeiten des Kausalnachweises 465. S. auch exakt. — Stärke sozialer Regeln 122; 526; vgl. 464. — Verschiedenheit wissenschaftlicher und ethischer Lehren 450ff.; s. auch Wechsel. — Wucht sozialer Bestrebungen 610. —r Ausgang sozialerBewegungen 601 f. Tausch 99 f. Technik, Aufgabe 127. — des Ackerbaues 180; 253. —, sozial verwirklichte 394; 398 f. — und Recht 217 ff. — und Sozialwissenschaft 289; vgl. 184 f. technisch mögliche Produktion 238; vgl. 394; 398. — und sozial 127ff.; 140f.; 213f.; 217f.; 229; 232. —e Fertigkeit 275; 291. Technologie 268ff.; 276; 291f.; 325; 394; 444. Teilnehmen, Grundsätze des —s 663; vgl. 590. teilweise postulierter Rechtszwang 541 ff. Teleologie in der materialistischen Geschichtsauffassung 415ff. —, soziale 329ff. teleologische Begründung des Rechtszwanges 518ff.; 623ff. — Berechtigung 393. — Betrachtung 388. — Gesetzmäßigkeit 346ff. — Notwendigkeit 415; 606ff. Teleskope 407. Telos 331 ff.; 435; 665ff. Tendenzen der Entwicklung 25; 51: 54; 281 ff. Termiten 88; 91. theoretische Abstraktion 298 ; vgl. 1C8. Theorie und Praxis 619. Thésis, Antithesis, Synthesis 396. Thomismua 160. Tierjunge 82. —Staaten 90 f. —, wildes 360. —e, schädliche 225. —, Verwahrlosung von —eil 256. Tom, Onkel 582. Totalität des Bewußtseinsinhaltes 340. Treu und Glauben 378; 663. Triebe, angeborene 270f.; vgl. l'Of.; 239.

699

Triebfedern 283; 356. —, subjektive 586. —, tatsächliche 464. Triebkräfte 278. Triebleben 79f.; 89; 100; 170; 206; 364; 192 f. Überbau, juristischer und politischer 29; 147; 318; vgl. 279f. Überproduktion 42; 402. •ultima ratio regvm 527. um zu produzieren 325; 415. um, notwendig — nicht vom Grundgesetz abzuweichen 431; vgl. 607 f. Umänderung der Rechtsordnung 28C; 409ff.; vgl. 54. umschlagen in das Gegenteil 382; 424; 605. Umsturz 50; 625. unabsetzbarer Richter 122; 600; vgl, 489f. unbedingt 111; 349. — einheitlich 105; 637. — frei 300. —eXctwer.digkeit ICC; s.auch FcriV/ii. —es Ideal 173; s. auch reine Form. Undurchführbarkeit 601 f. uneheliche Kinder 157; 251; 282. ungerecht 41; 46; vgl. 377. ungesellig 84. Unlust 131; 167. unsozial 291; 631. Unterproduktion 53; 261. Unters trömung, idealistische bei Marxisten 56; vgl. 609; 669. Untertaneneid 63. unverkäufliche Waren 260. Unverletzbarkeitd. Rechts 483ff.; 674. Unverletzlichkeit des Eigentums 489f. unvollkommen und doch objektiv richtig 174; 175f. Unvollkommenheit der nur konventionalen Gemeinschaft 538. —, menschliche 459; 575f. unwandelbar 341; 356; 455; vgl. 165ff.; 584f. Uifamilie 83f.; vgl. 63f. Urkraft, geistige 302. Ursache 113; 212; 281 ff.; 297ff.; 337; 344; 384ff.; 606ff.; vgl. 410. —n des Handelns 362 ; 366 ; 661. ursächliche Erklärung rechtlicher Veränderungen 287 ff. ursprüngliche Verträge 479. Urstamm 83. Urursache 302. Urzustand des Menschengeschlechtes 2S8 Utopien 49; 55; 163; 184; 199; 242; 276; 421; 431; 439; 449; 450; 582.

700

Sachregister.

Vaterlandsverteidigung 572; vgl. 561; 594. Verallgemeinerungen geschichtlicher Tatsachen 11 f f . ; 68. veraltete Ordnung 41 f f . ; 389. Verantwortlichkeit des Rechts für die sozialen Phänomene 291 ff.; 583; vgl. 396. verbinden 83; 376; 555. verbindendes Wollen 83; 90; 97; 475; 554 ; 614. Verbindung 84; 97; 105; 114; 145; 638 * 644. Verbrechen 81 f.; vgl. 122; 262. verbundene Menschen 98; l l l f . ; 115; 555. — s Dasein 104. Verein von Egoisten 540; 542. vereinzelt 82ff.; 93ff.; 145. Vererbung, freie 184; 202. Verfassung des Deutschen Reiches 485 f ; 493. — eines Gemeinwesens 321; vgl. 676. —snormen 506. vergleichen zweier Rechtsordnungen 571. Verhalten 83; 94f.; 97; 219; 373ff. Verjährung einer Forderung gegen den Mündel 377. Vermögen 188; 198; 259. Vernichtung des sozialen Lebens 93 ff.; 591. Vernunft 170. —Wahrheiten 457. —wesen 85; 93ff. Versailler Verträge 99; 496; vgl. 479. Verschiedenheit der Lehren der Ethik 355ff.; 455; 462f. Naturforscher 354f.; — 455; 462f. — geschichtliche — de.s sozialen Wollens 577, Verschwender 259. Verteuerung des Geldes 282. Vertragsfreiheit 184; 202 ; 260. —Verletzung 157. Verursachung menschlicher Handlungen 246;300; 333ff.; 361ff.; 366; vgl. 279f.; 385; 457. Verwaltung eines Gemeinwesens 321. — und Gesetzgebung 500; 506. Justiz 506. Verzicht auf Gesetzmäßigkeit 106; 356; 359f.; 447; 538f.; 616ff. vierto Dimension 417. Völkerrecht 99; 117f.; 479; 642f. volenti non fit inivria 586. Volk 302; 458; 492; 497. Volksgeist 272; 300f.; 302; 509. — massen 410.

! Volksstamm 303. — - W i r t s c h a f t

181 f . ; 191 f f . ; 2 0 6 ;

216.

-slehre 208; 213; s. auch Nationalökonomie u. Ökonomie, politische. —wohlfahrt 563; s. auch Wohlfahrt. Vollbringen, Freiheit im 362; 366. vollkommen 174; 641; 576. Voraussetzungen des Privateigentums 393 f . Vorbedingungen der sozialistischen Gesellschaft 611 vorbereiten auf künftig notwendige Umwandlung 420; 607; vgl. 431 f. Wahl 338; 346; 416; vgl. 607. I Wahn 369. wahr 311; 407; 458. ! Wahrheit 352f.; 363; 455. — , gegenständliche 414. —swert 408. Wahrnehmungen 104; 301; 340ff.; 345; 416. Wandelbarkeit praktischer Grundsätze 450ff. Waren 187; 254; 258; 260. —austausch 248; vgl. 325. —preise 255. —Produktion 41 f. Wechsel der Lehren der Ethik 3ö5ff.; 455; 462f.; 575; vgl. 604. — Naturforscher 354 f.; 455; 462f.; 575; vgl. 604. — des Rechtsinhaltes 161; vgl. 167f. —, geschichtlicher des Gesellschaftslebens 194. Wechselbeziehung 81; 97; 265; 269. wechselseitig verbinden 376. Wechselwirkung 7; 79; 104; 201 ff. Wehrpflicht 220; 562; vgl. 225. Welt der Geister 300. Weltauffassung 682 f. —geschichte 578. —markt 82; 282. ! —Wirtschaft 183; 195. Werdegang, kausaler 69; 71. werden und sein 113; 599; s. auch genetisch und systematisch. Wert 193; 248ff.; 655f. j Wesen der Obligation 158. j — des Deutschen Reiches 158. | — eines Begriffes 110. i Widerspruch im gesellschaftlichen I Loben 72. i — , innerer 382; 389ff. — , sozialer 389ff.; 409ff. Wildheit 288; 525. Wille 335 ff. — , allgemeiner 7. — , guter 352. Willen in Bewegung setzen 366.

Sachregister. Willkür 320; 473ff.; 482f.; 488ff.; 590; 674. willkürliche Gewalt 8; 122; 477ff. wirkende Bestimmungsgründe und praktische Anwendung 665f. — Ideen 314; 365f.; 417; 608. Wirklichkeit des sozialen Lebens 446; vgl. 460f.; 568ff.; 578. Wirkung und Ursache 212; 281 ff.; 344; 384ff.; 606. — einer sozialen Reform 295. Wirtschaft und Recht 41ff.; 48; 60; 146ff.; 155ff.; 166; 195ff.; 211 ff.; 297ff.; 383; 391 ff. — in abstracto 138 ff.; 144f.; 200. —, soziale 7; 10; 23;71; 129ff.; 138ff.; 146ff.; 155; 177ff.; 227ff.; 297ff. —, sozialisierte 240ff. —slehre, allgemeine 7ff. —sordnung, bestimmte 582. wirtschaftlich veraltet 41; vgl. 389. —e Bedürfnisse 136; 147. —e Entwicklung 45f.; 50f.; 53f.; 60; 189. —e Verhältnisse 23; 41; 52; 71; 194; 207; 275. —er Prozeß 55. —es Leben 10; 184. —es Verfahren 183. Wissenschaft 17; 27; 101; 103ff.; 369; 637. — der Zwecke 372ff. —, einzelne 576. —, Fortschritt 174; 341; vgl. 576. wissenschaftlich 11; 17; 72; 75; 98; 105; 120; 339ff.; 352; 354; 363; 456; 458 f. Wohl, allgemeines 557. —, öffentliches 557. —fahrt 485; 556ff.; 563f.; vgl. 675. spflege 658. Wollen f ü r sich und •— f ü r andere 373. —, Gesetzmäßigkeit 346ff.; 362; 414. —, Idealisierung 579f. •—, InhaltnichtanfremdeWillkür590. —, soziales 112; 328; 372ff.; 423. —, richtiges 376; 582f. — und Erkennen 338; 352; 415ff.; 422ff.; 577. wozu 349. wünschende Gedanken373ff.; vgl. 582. Würfelspiel 127f. Zeit 16; 81; 94; 167; 299; 343. —, jeder ein Kind seiner Zeit 458. — Reihenfolge 15f.;99;113;206; 668. —r und logischer Anfang 111; vgl. 206; 641. —s Prius 98; s. auch Prius. zeitweilige Zusammenfügung 76 f.

701

zentral organisiert 40; 44; 47; 389; vgl. 403. Zergliederung der Grandbegriffe 68; vgl. 13; 113; 618. Zersplitterung des Rechts in Deutschland 384f. Ziel der Entwicklung 581. — des Proletariats 416f. —, oberstes des sozialen Lebens 439ff. —, unbedingt einheitliches 572. —Setzung 169ff.; 586. —Verfolgung 430f. Ziele, unbedingte 590. —, soziale 572. — und Ideale 420. zielbewußt 54; 417. Zinsen 178; 204; Zirkulationsprozeß von Geld und Ware 278. Zivilisation 288. zu bewirken 333ff.; 345f.; 386ff.; 416ff.; 464; 522; vgl. 607. zürnen und töten 377. zufällig 3; 457; 576. Zuhörerschaft eines Professors 76. Zukunftsstaat 49; 51 f.; 55; 57f. Zunftverfassung 38; 238. Zusammenleben 80ff.; 93ff.; 98ff. —, ungeregeltes .631; 635; s. Beisammensein. Zusammenschluß, sozialer 238; s. Verbindung und verbundene Menschen. — von Körpern 114. Zusammenwirken 84; 94f.; 98; I I I ; 114; 127ff.; 168; 182ff.; 195; 210; 289; 307f.; 555. Zuzug nach großen Städten 255. Zwangsbefehie 477ff. —geböte 473ff. —normen 496f.; vgl. 477. •—Vollstreckungen 256. Zweck 85; 170ff.; 278; 335ff. —, berechtigter 348. — des Rechtes 391; 555f.; 571 ff. — und Mittel 349; 386; 521; 606ff. —, gemeinsamer 101; 111; 115f. —Setzung 169ff.; 347ff.; 521. —, sozialer 593. —Verfolgung 415ff. —Wissenschaft 372ff.; 376; 637. zweckmäßige Benutzung von Naturgesetzen 31; 48f.; 127. Zweikampf 122; 124. Zweikindersystem 258. Zwillingsgeburten 251. Zwischenhandel 184. Zwischenstufe zwischen isoliertem und sozialem Leben 101 f.; 289. Zyklopen 84.

II. Schriftsteller. I Comte 208; 295. Ackermann 649. Adler, F. 623. I Cornil 634. Adler, G. 622; 629. Crönert 682. Adler, M. 624; 634; 637; 650 ; 656; Cunow 623; 624; 653. 661; 667 ff. Aristoteles 7; 160; 518; 646. Dahn 480f.; 673. Arnold 621; 647 ; 657. Dante 620; 682. Arndt 629. Darwin 280. Demokrit 28. Barth 63ff.; 623; 629; 632; 639; 652; Diehl 621; 624; 629; 649 ; 656. 661. | Dietzel 624. : Dietzgen 626. Bauer, A. 657. Dio Cassius 173. Bauer. O. 623; 624; 625; 658. j Dodge 322. Bax 624. Bebel 626; 629. Dohna 643. Beer 623; 624; 625. ! Dühring 36. Bekker 654. ( Dürkheim 639. Bellamy 163; 184. Below 658. I Eleutheropulos 652. Berg 629. Engels 33; 36; 237f.; 265; 384; 389; Bergbohm 162ff.; 448; &46; 647; 670. | 392ff.; 401 ff.; 421; 439; 449; 621; Bernstein 58; 624; 623; 626; 627f.; i 622; 623; 625; 628; 650 ; 654 ; 655; I 657; 660; 667; 670. 628; 629; 650; 669. Bierling 642. ! Erdberg 649; 658. Biermann 624 ; 629; 649; 652; 658; 1 Eulenburg 638. Euripides 526. 670. Binding 492; 676. Blanc 37; 622. F e m 658. Bon 657. j Feuerbach, A. 676. Bonnier 623. ! Feuerbach, L. 35. Boudin 624. Fischer 629. Bozozowski 624. Fourier 37; 57; 171. Brentano 58ff.; 283; 622. Fraenkel 675. Breuer 633. Frank 87. Brinz 479; 673. Franz 660. Brodmann 638. Fries 680. Bruns 676. Bücher 231 f.; 653. Gerlach 655; 657. Busse 631. Gerland 643 ; 652. Gleitsmann 676. Göhre 625. Calker 680. Goethe 48. Calwer 626. Gothein 630. Cathrein 646; 647. Gorter 624. Chamberlain 632. Gottschick 629. Cohen 666f.

Schriftsteller. Grotius 7; 160; 169; Ö18; 646. Gumplowicz 315; 660. Gunter 624. Haecker 632. HaUer 317; 659. Hanausek 653. Haymann 646; 662. Hegel 35; 389; 397. Herrmann 629. Hertling 646. Hesse 631; 658. Hildebrand 189. Hilferding 622. Hobbes 160; 525. Homer 24; 32; 84. Hommel 676. Huber, Eug. 659. Huber, Joh. 629. Hyndman 624. Jaurès 623. Jentach 621. Jhering336f.;481 ;630; 658; 673; 674. Joergea 682. Joffe 624. Justinian 160; 256. Kampffmeyer 670. Kant 17; 27; 91; 300; 471; 478; 595; 621; 629; 633; 645; 658; 660f. Kantorowicz 674; 682. Karneades 42. Kamer 650. Kautsky 86; 278; 332; 622; 623; 624; 625; 626; 627; 628; 632; 633; 645; 650; 653; 657; 660; 667; 669. Kelsen 642; 661. Kinkel 647. Kipp 654; 675; 676. Kistiakowski 631. Knies 180; 190; 647; 650; 657. Köhler 626. Koigen 631. Korn 657. Krause 624; 650. Krüger 657; 676. Kunowski 625.

t

708

Levy, Herrn. 653. Liebknecht 628. Liepmann 646; 679. List 657. Liszt 657. Li vi ua 12. Loening 641. Loria 624. Lotmar 646. Lütgenau 624. Luther 95. Maohiavelli 12; 200. Marshall 632. Marx 34ff.; 46; 47; 49; 58; 58; 60; 63; 192ff.; 234f.; 248ff.; 268; 278; 282; 322; 325f.; 382; 384f.; 389; 396f.; 407; 415ff.; 417 ff.; 435; 452; 611; 621; 622; 626; 628; 631; 650; 654; 656; 657; 660; 667; 669. Massow 618. Mayer 643 ; 661; 666. Meerfeld 628. Mehring 623; 666. Meilin 645. Merkel 118; 621; 641. Meyer 632; 634. Mill 654. Moser 64; 263; 629; 670. Montesquieu 12. Morus 163; 439; 670. Mückle 622. Mühlenbruch 158. Mülberger 629; 678. Müller 633. Natorp 27; 82; 153; 238; 621; 631; 644; 661; 666; 670. Navratil 652. Neumann 138; 644. Niemeyer 641. Oldenberg 629.

Pannekoek 624 ; 669. Paulus 366. Peary 631. Pernice 676. Pestalozzi 588. Lafargue 264f.; 422; 623; 624 ; 626; I Piaton 1; 7. Plechanow 622; 623. 656. Pletho 33. Lagarde 641. Pözl 657. Lange 21; 47; 279; 557; 625; 629; Proudhon 35; 37; 38; 193; 262; 324; 680. 622; 678 f. Lassalle 37; 625. Puchta 158; 622; 675. Laveleye 213; 624; 653. Pufendorf 160. Lavergne-Peguilhen 622. Puntschart 646; 654. Lenel 676. Leonhard 670. Lessing 457 ; 670. Quessel 658.

704

Schriftsteller.

Rade 628. Rappoport 626. Reichel 636. Reimarus 632. Ricardo 189. Rickert 653. Rodbertus 57. Roscher 189; 650; 653. Rothstein 622. Rousseau 160; 585; 646; 679; 680. Rümelin 77ff.; 631; 633; 641. Rüge 622. Saint-Simon 37; 324. Saleilles 646. Sander 033. Savigny 300; 305; 491 ; 654; 658; 675. Schäfer 172f.; 647. Schiller 73; 175; 619. Schillings 632. Schippel 283; 626. Schmidt, C. 625; 654 ; 655; 669. Schmidt, L. 646. Schmoller 203; 650; 661. Schneider 644; 658. Schopenhauer 524. Schubert-Soldem 647. Schultze 660. Schulz 622 ; 658. Schulze-Gävernitz 253. Schwarz 629. Schweinfurth 631. Scott 633. Seidler 652. Semon 632. Shakespeare 632. Sinimel 104; 633; 636. Simkhowitscli 622; 625; 628. Smith 148; 189; 230. Soda 634. Sohm 120; 547ff.; 642 ; 677. Sokolowski 632. Sombart 623; 624; 653; 655; 667. Spann 638; 639 ; 640; 645f. Spencer 75ff.; 630f. Spinoza 33; 329; 659f.

Stadler 660. Staudinger 622. Stein, Lor. 622. | Stein, Lud. 652. Steinbach 680. Stern 624; 626. Stirner 221; 262; 358; 539ff.; 661. Stolzmann 649. j Struve 621. Sulzbach 622. Tesar 676. Thesing 632. Thikötter 629. Thomasius 160. Tischler 624. Tönnies 457f.; 670. Triepel 642. Tröltzsch 630. Ulpian 92; 160; 646. Untermann 623. Vollmar 628. Vorländer 629; 631. Wagner 143; 195ff.; 628; 629; 645; 648; 651; 657. Ward 652. Webb 622; 628. Weber 670 ff. Weisengrün 629. Weryho 623; 629. Windelband 661. Windscheid 654. Wolf 675. Woltmann 629. Worm 659 f. Wundt 652. Zöllcr 646. Zenker 674. Zetterbaum 624. Ziegler 632; 658. Zöller 676.

Nachtrag zur 5. Auflage.

S

eit dem J a h r e 1 9 1 4 , da die dritte Auflage dieses "Werkes erschien (4. Auflage

1921),

hat

die auf

dem

Boden

der materialistischen

Geschichts-

auffassung stehende Literatur in selbständiger und schöpferischer Ausführung nichts

Bemerkenswertes

Marx

und

gegeben. jener

Engels

geleistet.

wurden

F ü r die weitere hier

Autoren

herrührt,

gilt

Ans

dem

gesammelte

literarischen

Schriften

in

3

Nachlasse Bänden

einschlagende Literatur, die von andauernd

die

Kennzeichnung

von

heraus-

Anhängern

von

Cunow

(Neue Zeit 37, 2 , 2 2 2 ) : „ S i e diente der Agitation und besteht daher in ihrer Masse aus Agitationsbroschüren.

Soweit sie aber wissenschaftlichen Charakter

hat, beschränkt sie sich im wesentlichen auf Popularisationen Marzischer oder Engelsscher Schriften."

C u n o w hat dann 15)21 veröffentlicht: Die Marxsche

Geschichts-, Gesellschafts- und Staatstheorie, 2 B d e . ; darüber

Bortkiewicz,

Archiv für Geschichte des Sozialismus 10, 4 1 6 ff., I s r a e l , Neuo Zeit 4 0 , 2, 58. —

Die revisionistische Bewegung im Marxismus (s. oben Anm. 30) brachte

keinen F o r t s c h r i t t ; vergl. B i o s , sich

eine

wachsende

übeT

die theoretische Grundlage,

Neue Zeit 36, 1, 251. — "Wohl aber zeigte

Unsicherheit

in den Reihen

"Weise ihre Bestrebungen begründen könnten. Zeit 4 1 , 1, 1 4 8 f.

der modernen

Sozialisten

von der sie in angeblich wissenschaftlicher Bezeichnend zuletzt noch Neue

Zu unserer Bemerkung in diesem Buche S . 5 6 (zu Anm. 2 9 )

siehe j e t z t Neue Zeit 3 8 , 2, 2 9 1 ; 3 3 7 ; 3 6 1 ; bes. 4 0 9 .

Geradezu von

m a r x i s m u s " spricht H e i c h e n in Neue Zeit 39, 2, 2 0 1 ff.

„Neu-

Über „Lysismns"

( L y s i s ist Pseudonym für den französischen Sozialisten L e t a i l l e u r ) s. Neue Zeit 3 8 , 2 , 2 4 8 ff. — Kein Wunder, wenn „die Entwicklung des Sozialismus zur Utopie"

in der P r a x i s stärkste Fortschritte gemacht hat.

„ E s findet,

so lesen wir in einer neueren sozialistischen Darstellung, geradezu ein "Wettrennen auf dem Gebiete der Projektenmacherei s t a t t " (Neue Zeit 3 8 , 1, 1 0 3 ) . — Ü b e r die Versuche, den B e g r i f f der „ K l a s s e " zu bestimmen und das soziale

706

Nachtrag zur 5 Auflage.

Leben in eine Anzahl von „Klassen" aufzulösen, die nach einem ewigen Grundgesetz der Geschichte im „Kampfe" miteinander zu sein hätten, und weiter nichts, s. noch Neue Zeit 37, 1, 241; 37, 2, 398 (andere Literatur: Lehrbuch der Rechtsphilosophie (s. unt.) §§ 63 N. 3 ff.; 102 N. 4, auch § 171 Ziff. 6). — In die größte Verlegenheit ¿amen die Marxisten, sobald die Sorge der a u s s c h l i e ß l i c h e n Zwangswirtschaft aus der Z u k u n f t in die G e g e n w a r t verlegt wurde. Sie wußten ja nur von dem angeblichen „naturnotwendigen" Prozeß, der eine sozialistische Wirtschaft bringen „werde" und nur „zu begünstigen" sei. Nun wurden sie zu praktischer politischer Tätigkeit berufen. Zweckmäßige Maßnahmen, die nach e i n e m i d e a l e n B1 i c k p u n k t e gerichtet wären, durften sie nicht einsetzen: das wäre gegen das Urdogma d e r m a t e r i a l i s t i s c h e n G e s c h i c h t s a u f f a s s u n g gewesen. So blieb ihnen die Kollektivierung der Produktionsmittel in der Kehle stecken; selbst der Gedanke der „Sozialisierung" des vermeintlich „über" der sozialen Wirtschaft sich erhebenden „rechtlichen und politischen Überbaues" wurde nun in seiner Unklarheit erwiesen. „Wenn wir ehrlich sein wollen, sagte 1919 der Sozialist E l l i n g e r (Neue Zeit 37, 2, 243) müssen wir zugeben, daß auch innerhalb der sozialistisch organisierten Arbeiterschaft keine Klarheit und daß selbst bei ihren Führern keine einheitliche Meinung darüber herrscht, was unter Sozialisierung zu verstehen und wie dieselbe durchzuführen ist." Alles dieses prägte sich auch in den Verhandlungen und Erörterungen über das sog. Görlitzer Programm von 1921 und in diesem selbst aus, ohne daß dem freilich eine wissenschaftliche Bedeutung zukäme. — Im September 1923 hat die „Neue Zeit" ihr Erscheinen eingestellt. Dagegen ist eine Anzahl kritischer Auseinandersetzungen mit der materialistischen Geschichtsauffassung und ihren Folgerungen aus der neuesten Zeit zu beachten. Eine Zusammenstellung findet sich bei D i e h 1, Über Sozialismus, Kommunismus und Anarchismus (4) 1922, bes. zur 7. bis 9. Vorlesung S. 430 f. — S t a m m l e r , Lehrbuch der Rechtsphilosophie(2) 1923,§§17; 56—58; 173 f. — Dazu neuestens M a u r i c e W i l l i a m , Die soziale Geschichtsauffassung. Eine Widerlegung der Marxistischen wirtschaftlichen Geschichtsauffassung. Mit einem Vorwort von O s w a l d S p e n g l e r . 1924.— H e i n r i c h P e s c h , S. J , Des wissenschaftlichen Sozialismus Irrgang und Ende, 1924.

IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIMimWMWWM^

Von P r o f e s s o r

Rudolf S t a m m l e r e r s c h i e n e n f e r n e r f o l g e n d e Werke in u n s e r e m V e r l a g e :

Lehrbuch der Rechtsphilosophie Zweite, durch einen literarischen Nachtrag vermehrte Auflage

1923. Groß-Oktav. VI, 39