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German Pages 134 [168] Year 1968
Einführung in die Geschichtswissenschaft von
Prof. Dr. Paul K i r n f
5 . , bearbeitete und ergänzte Auflage von
Prof. Dr. Joachim Leusdiner
Sammlung Göschen Band 270
Walter de Gruyter & Co. • Berlin 1968 vormals G . J . Göschen'sche Verlagshandlung • J . Guttentag, Verlagsbuchhandlung • Georg R e i m e r • K a r l J . Trübner • V e i t & Comp.
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1968 by W a l t e r
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der
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Inhalt Die geschichtlichen Wissenschaften und die Geschichtswissenschaft Vorläufiges über Möglichkeit und Grenzen geschichtlicher Erkenntnis Das Studium der Geschichte Die Geschichtsquellen und die Hilfs- und Nachbarwissenschaften der Geschichte 1. Die Geschichtsquellen 2. Die geschichtlichen Hilfswissenschaften 3. Teilgebiete und Nachbarwissenschaften der Geschichte Quellenkritik: Kritik des Textes und Kritik der Quellenaussagen . . . 1. Textkritik 2. Kritik der Quellenaussagen Das geschichtliche Verstehen und die Sinndeutung der geschichtlichen Vorgänge . . . 1. Begreifen, Erklären, Verstehen 2. Mögliche Standpunkte für die Sinndeutung der geschichtlichen Vorgänge . a) Der sogenannte Positivismus b) Historismus c) Die drei Grundtypen der Weltanschauung . . . Aufgaben der historischen Darstellung 1. Das Regest 2. Die Untersuchung 3. Die Biographie 4. Die Geschichte einer Sache oder eines Kulturgebietes 5. Die Volksgeschichte 6. Das Zeitalter 7. Weltgeschichte Abkürzungen Literatur Verzeichnis der in erster Linie lesenswerten Geschichtswerke Selbstbiographien, Memoiren, Briefwechsel und Gespräche Verzeichnis vorbildlicher kritischer Untersuchungen . . . Nachwort Register
4 12 20 29 29 35 45 54 54 61 70 70 77 78 79 82 93 97 98 101 103 103 105 106 112 112 115 126 128 131 132
Die geschichtlichen Wissenschaften und die Geschichtswissenschaft Ohne Kenntnis des Vergangenen ist nicht nur die höhere Geisteskultur undenkbar, selbst die Praxis des täglichen Lebens kann ihrer nicht entraten. Wer von den Ereignissen der letztvergangenen Monate und Jahre nichts behalten und aufgeschrieben hätte, könnte nicht einmal eine Steuererklärung abgeben oder seinen Lebenslauf abfassen. Wer gar Ahnenforschung treiben will, muß schon ein gutes Stück in die Vergangenheit zurückgehen. U n t e r U m ständen hat er schon einige Mühe festzustellen, was sich hinter uns fremd gewordenen Berufsbezeichnungen verbirgt. U m die Papiere aufzuspüren, aus denen er die Angaben über seine Vorfahren entnimmt, muß er sich einige Kenntnis der früheren Behördenorganisation und Zivilstandsregisterführung verschaffen. Es wird ihm auch auffallen, daß die Schriftzüge von ehemals den heutigen nicht gleichen. Schon eine solche gelegentliche Einkehr bei der Vergangenheit bringt uns Aufgaben nahe, wie sie die Geschichtswissenschaft alle Tage bearbeitet. Jede Unterweisung in einem Sonderfach greift auf die Geschichte dieses Faches zurück. Ein Unterricht in Elektrizitätslehre geht nicht vorüber an den Entdeckungen von Galvani, Volta und Franklin. Niemand erörtert die Lehre vom freien Fall, ohne Galilei zu erwähnen, und schon an einer ziemlich frühen Stelle seines Ausbildungsweges begegnet der Schüler in der Geometrie der Gestalt des Pythagoras. Niemand wird ein tüchtiger Offizier, wenn er sich nicht mit dem Verlauf der Schlachten von Leuthen, Leipzig, Königgrätz, Sedan und neueren beschäftigt hat. Selbst die Kenntnis der Schlacht von Cannae kann ihm nicht erspart bleiben. So kommt es, daß es eine sehr erhebliche Anzahl geschichtlicher Wissenschaften geben müßte, selbst wenn keine allgemeine Geschichtswissenschaft vorhanden wäre. Ja, man kann die Frage aufwerfen, ob dieser überhaupt
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noch R a u m genug übrigbliebe, ob sie nicht angesichts der Vielheit geschichtlicher Facharbeiten am Ende zu entbehren sei. Sie ist es schon d a r u m nicht, weil sie bei ihren U n t e r suchungen eine andere Blickrichtung innehält als die geschichtlich arbeitenden Spezialwissenschaften. Der heutige Jurist, Bildhauer oder Praktiker des Verkehrslebens f r a g t : Was hat das Recht, die Bildhauerkunst, das Verkehrswesen f ü r eine Vergangenheit? Der allgemeine Historiker dagegen f r a g t : Was hatte die Vergangenheit f ü r ein Recht, was f ü r eine Bildhauerkunst, wie sah ihr Verkehrswesen aus? Das Gesamtbild einer bestimmten Zeitperiode würde aus den Bemühungen jener geschichtlichen Gelegenheitsarbeiter nie entstehen, das Verbindende zwischen den Äußerungen des Zeitgeistes auf den verschiedenen Lebensgebieten nicht sichtbar hervortreten. Nodh auf einem anderen Wege gelangen wir dahin, die Notwendigkeit einer allgemeinen Geschichtswissenschaft uns klarzumachen. Wir machen nämlich immer wieder die Erfahrung, daß die Angaben über Vergangenes, die wir zusammentragen wollen, nicht so bequem dargeboten werden wie reife Früchte, die m a n n u r v o m Baum zu pflücken braucht. Bisweilen widersprechen sie einander, in anderen Fällen scheint eindeutig klar zu sein, wie wir sie zu verstehen haben, aber im Fortgang der Untersuchung zeigt sich, daß die nächstliegende D e u t u n g falsch war. Zwei Beispiele sollen das veranschaulichen. Die Universität Graz erhielt von Papst Sixtus V. eine Bestätigungsurkunde, ausgestellt am 1. Januar 1585. Aber damals war Sixtus noch nicht Papst, sein Vorgänger Gregor XIII., der erst am 10. April 1585 gestorben ist, war noch am Leben. U m die Lösung zu finden, m u ß man wissen: Die päpstliche Kanzlei begann damals das Jahr nicht wie wir mit dem 1. Januar, sondern erst mit dem darauffolgenden 1. März. Unsere U r k u n d e ist demnach v o m 1. Januar 1586. Während in diesem Falle sich gleich zu Beginn wenigstens herausstellte, daß eine besondere Schwierigkeit vorliegt, scheint im folgenden auf den ersten Blick
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alles in bester Ordnung. Jemand geht auf die Suche nach den frühesten Spuren von Artillerie in den mittelalterlichen Stadtrechnungen und stößt auf einen Büchsenmeister. Den hält er f ü r den Kommandeur oder Ingenieur der Artillerie. In Wirklichkeit ist es ein reitender Bote, der in seiner Büchse die städtischen Briefe befördert. Aus solchen Erfahrungen erwächst die Erkenntnis, daß alle Gelegenheitshistoriker die Hilfe des Berufshistorikers nicht ohne Schaden entbehren können. Die erforderliche allgemeine Geschichtswissenschaft ist aber mehr als nur eine Helferin in gelegentlich auftretenden Nöten. Sie hat Methoden entwickelt, wie man zu sicherer historischer Erkenntnis gelangen kann, und hat Möglichkeit, Wert und Grenzen solcher Erkenntnisse untersucht. Diese Seite der Sache soll uns im folgenden beschäftigen. Wir stimmen dabei aus voller Überzeugung jenem Franzosen zu, der einmal äußerte: Nichts ist praktischer als die Theorie. Er meinte damit: Die Theorie ist dazu da, daß die praktischen Versuche nicht planlos angestellt, sondern den Bedingungen möglichen Erfolges von vornherein angepaßt werden. Bei solchem Bemühen kann uns der Gedanke anspornen, daß dem Historiker bei der Arbeitsteilung, die in der Gesellschaft stattgefunden hat, eine wichtige Aufgabe zugefallen ist. Durch seine Arbeit müssen die geschichtlichen Vorstellungen der Mitbürger und die Antriebe für das tätige Leben, die daraus entspringen, tragfähigen Grund und feste Richtung erhalten. Denn jeder, mag er der Geschichtswissenschaft noch so fern stehen, bildet sich eine Meinung vom Ablauf der Volksgeschichte und der Völkergeschichte, von ihren bewegenden Kräften, ihren glücklichen und beklagenswerten Ereignissen. Entweder begnügen sich alle mit ungezügelten Einfällen, oder der Laie vertraut dem Fachmann, dessen Pflicht und zugleich größte Freude es ist, um die beste für Menschen mögliche Erkenntnis des Geschichtsverlaufs zu ringen. Die allgemeine Geschichtswissenschaft steht und fällt mit dem Nachweis, daß es eine wissenschaftliche Methode gibt,
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mit deren Hilfe sichere oder annähernd sichere Kunde über Vergangenes gewonnen werden kann. Das ist so wichtig, daß wir im Recht waren, von ihrer Methode zu sprechen, bevor wir ihren Gegenstand erörterten. Nun versuchen wir sie zu definieren, wodurch wir ganz von selbst auf ihren Gegenstand hingelenkt werden. Was verstehen wir unter Geschichte? Willi Hellpach liefert uns den Satz: „Geschichte ist die bewußte Gestaltung menschlichen Gemeinschaftslebens aus schöpferischem Willen" 1 ). Das läßt aufhorchen, weil es neu und eigenwillig klingt. Denken wir länger darüber nach, so will es uns scheinen, als fände nicht alles, was zur Geschichte gehört, in dieser Begriffsbestimmung Platz. Auch würden wir eine solche vorziehen, die alle drei Bedeutungen des Wortes Geschichte umfaßte: 1. Geschehen, 2. Darstellung des Geschehens, 3. Wissenschaft vom Geschehen. Ginge es nur um die Wissenschaft, so könnten wir uns Wilhelm Bauer anschließen, der sagt: „Geschichte ist die Wissenschaft, die die Erscheinungen des Lebens zu beschreiben und nachfühlend zu erklären sucht, soweit es sich um Veränderungen handelt, die das Verhältnis des Menschen zu den verschiedenen gesellschaftlichen Gesamtheiten mit sich bringt, indem sie diese vom Standpunkt ihrer Wirkung auf die Folgezeit oder mit Rücksicht auf ihre typischen Eigenschaften auswählt und ihr Hauptaugenmerk auf solche Veränderungen richtet, die in der Zeit und im Raum unwiederholbar sind" 2 ). Jedes einzelne Satzglied ist hier wohl überlegt, man glaubt zu fühlen, wie der Verfasser mit Zusätzen hier und Einschränkungen da das Ganze allmählich zustandegebracht hat. Trotzdem wird mancher mehr Gefallen finden an der Formulierung, die Johan Huizinga vorschlägt: „Geschichte ist die geistige Form, in der sich eine Kultur über ihre Vergangenheit Rechenschaft gibt" 3 ). Hier verdient gerade dies Beifall, daß er Ausdrücke von geringerer Schärfe und demgemäß weiterer Fassungskraft gewählt ' ) D i e W e l t als Geschickte, B d . 6 (1940), 250. ") E i n f ü h r u n g in das S t u d i u m der Geschichte, S . 17. ») Wege der Kulturgeschichte (1961), S . 86.
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hat. Wenn Geschichte eine geistige Form genannt wird, ist angedeutet, daß sie auf Maßstäbe und Gesichtspunkte hin orientiert ist, daß keinesfalls der gesamte Wust des Geschehens überhaupt in sie aufgenommen werden soll. Wird das auswählende und betrachtende Subjekt Kultur genannt, so drückt dies aus, daß auch der einzelne Forscher als Glied seines Volkes, als Kind seiner Zeit, ergriffen von überpersönlichen Mächten sein Werk vollbringt. Wenn endlich die Auseinandersetzung mit dem Vergangenen als „sich Rechenschaft ablegen" bezeichnet wird, so fällt unter diesen weiten Begriff eine schlichte Aufzeichnung und ein Bericht öffentlicher oder privater Natur ebensogut wie kritisch-wissenschaftliche Untersuchungen. Mit dem Gesagten haben wir uns noch nicht auf eine bestimmte Antwort festgelegt hinsichtlich der Frage, ob die staatliche Seite des Völkerlebens allein oder wenigstens vorwiegend im Mittelpunkt der historischen Arbeit stehen soll oder ob es angemessener sei, Kulturgeschichte zu treiben. Der Streit hierüber hat seit 1888 des öfteren die Geister in Bewegung gesetzt. Nicht zufällig brach er gerade damals aus, als das Zeitalter Bismarcks zu Ende ging. Vorher hatte die noch ungelöste Aufgabe der deutschen Einigung die Vorherrschaft der politischen Geschichte gesichert. So ähnlich wie im Zeitalter Ludwigs XV. Voltaire im Kreise der Schriftsteller eine Lanze dafür brach, die hergebrachte Staatengeschichte durch Kulturgeschichte zu ersetzen, so stritten sich nun in Deutschland die Universitätsprofessoren um das eigentliche Arbeitsgebiet der Geschichte. Man muß sich dabei vor Augen halten, daß die Geschichte als selbständiges Lehrfach der Hochschulen damals noch gar nicht so sehr alt war. Noch zu Kants Zeiten vereinigte in Königsberg ein Professor die zwei Fächer „Eloquenz" und Geschichte so, daß er neben einer Vorlesung über lateinische Rhetorik oder Stilistik und der Erklärung eines römischen Schriftstellers ein Kolleg über die halbe Weltgeschichte las. In einem Semester die Weltgeschichte bis zu Christi Geburt, im folgenden die ganze seitherige Weltgeschichte in jeweils zwei Wochenstunden vorzutragen, diese Kunst, die seither
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abhanden kam, nannten viele unserer Vorgänger im 17. und 18. Jahrhundert ihr eigen. Die Sonderung der geschichtlichen Lehrstühle f ü r alte, mittlere und neuere Geschichte (wobei nach lobenswerter Tradition zwei Lehrk r ä f t e f ü r mittlere und neuere Geschichte zugleich tätig sind) ist erst um 1900 in Deutschland ganz durchgeführt worden. Erst recht war in der zweiten H ä l f t e des 19. Jahrhunderts die Geographie noch nicht im Besitz eigener Lehrstühle; sie trat zumeist noch in Personalunion mit Geschichte auf. Als im Jahre 1888 Dietrich Schäfer in einer Tübinger Antrittsvorlesung über „Das eigentliche Arbeitsgebiet der Geschichte" f ü r den Vorrang der Geschichte von Staat und Volk eingetreten war, erwiderte ihm Eberhard Gothein in einer Schrift über „Die Aufgaben der Kulturgeschichte". Später stellten sich — neben der Mehrzahl der Historiker, die stillschweigend zustimmte — Georg von Below und H e r m a n n Oncken auf Schäfers Seite, während die Kulturgeschichte in Karl Lamprecht, Walter Goetz, Alfons Dopsch und dem Leidener Professor Johan Huizinga ihre Vorkämpfer fand. Solange es sich nur darum handelte, auf welchem Stoff der Hauptnachdruck liegen sollte — wollte doch keiner der Gegner die anders gerichtete Arbeitsweise mit Stumpf und Stiel ausrotten —, regte der Streit zum Nachdenken an, ohne großen Zwiespalt in die Gelehrtenwelt hineinzutragen. Karl Lamprecht machte aus dem Grenzstreit insofern einen Methodenstreit, als er dazu fortschritt, auf Grund der damals herrschenden Psychologie eine Stufenfolge geistiger Entwicklungsperioden aufzustellen, die, wie er meinte, jede Volkskultur gesetzmäßig durchläuft. Wenn er seinen Gedanken gelegentlich einmal überspitzt vortrug, konnte er sagen, die Griechen, die Deutschen, die Japaner und die Marotse (am oberen Sambesi) hätten eine in allem Wesentlichen gleiche Entwicklung durchlaufen. Im Grunde war damit aus dem ursprünglichen Grenzstreit ein Streit der Weltanschauungen geworden. Als sol-
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chen hat ihn dann Christoph Steding später noch einmal aufleben lassen1). Indem wir uns das Eingehen auf Lamprechts universale Entwicklungstheorie für später aufsparen, stellen wir einige Sätze zusammen, die das Problem von mehreren Seiten beleuchten. 1. Es sollte höchstens um Vorrang, nicht um Alleinherrschaft der einen oder anderen Geschichtsbehandlung gestritten werden. Man darf auch nie vergessen, daß Staat und Kultur keine Gegensätze sind, vielmehr der Staat in engster Wechselwirkung mit den wesentlichsten Seiten der Kultur steht. 2. Unerträglich wäre eine Verdrängung der politischen Geschichte durch andere Betrachtungsweisen. Praktisch sollte man stets dies im Auge behalten: die Universität hätte, wenn die Historiker die politische Geschichte beiseite setzten, immerhin noch in den Juristen, Sozialwissenschaftlern und Politologen Fachmänner für das Staatliche. Auf allen allgemeinbildenden Schulen aber ist der Geschichtslehrer unzweideutig der zunächst Verantwortliche für die Einführung in das politische Denken. Wollte er sich auf die Kultur- oder, wie man oft auch sagt, auf die Geistesgeschichte beschränken, so fiele die politische Geschichte ganz aus. Für die Geistesgeschichte aber sorgen bereits der Deutschlehrer und die Lehrer der alten und neuen Sprachen ebenso gut, wie es der Geschichtslehrer kann. 3. Das Recht und die Pflicht des Historikers, mehr als nur die politische Geschichte darzubieten, wachsen in dem Maße, als er imstande ist, übergreifende Tatbestände und Gesichtspunkte nachzuweisen, die eine Vielzahl von Kulturgebieten durchziehen und Querverbindungen zwischen diesen erkennen lassen. Wer glaubt, beweisen zu können, daß in einem bestimmten Zeitalter äußere und innere Politik, Wirtschaft und soziales Leben, Wissenschaft, Religion und alle Künste ein einheitliches Gepräge getragen haben — etwa ein individualistisches oder ein barockes oder ein *) Christoph Steding, Das Reich und die K r a n k h e i t der europäischen Kultur. H a m b u r g 1938. Das Buch ist voll subjektiver Willkür, daher nicht zu empfehlen.
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von der Aufklärung bestimmtes —, der hat die Pflicht und selbstverständlich aus das Recht, dies in Untersuchung und Darstellung zu erhärten. 4. Vor einer Erweiterung des Arbeitsfeldes ins Grenzenlose warnt die Beobachtung, daß gemeinhin die ganz weit gespannten Kulturgeschichten, Universalgeschichten, oder wie sie heißen, nur einen verhältnismäßig geringen wissenschaftlichen Wert haben. Die besten kultur- bzw. geistesgeschichtlichen Werke schufen Jacob Burckhardt für die Griechen und für die italienische Renaissance, weil er in der Kunstgeschichte Fachmann und in die Geschichte der Literatur sehr tief eingedrungen war, Johan Huizinga für Burgund, für das deutsche Mittelalter Albert Hauck als unübertrefflicher Kenner des kirchlichen Lebens (und was war im Mittelalter nicht von der Kirche berührt?), Georg Dehio als Kunsthistoriker und, noch immer lesenswert, Gustav Frey tag mit seinen „Bildern aus der deutschen Vergangenheit"; das 18. Jahrhundert behandelte vortrefflich Hermann Hettner, weil er zwei Fachgebiete, die Kunst- wie die Literaturgeschichte, wirklich beherrschte. Auf der anderen Seite können Ganzheiten nie voll verstanden werden, wenn man nur ein Stück von ihnen darstellt. Zur Hanse gehören nicht bloß ihr Handel und ihre Politik, sondern auch ihre Kunstleistungen. 5. Für die Darstellung der Geschichte muß die Entscheidung, wieviel sie von der nichtstaatlichen Kultur in sich aufnehmen soll, von Fall zu Fall getroffen werden. Zum Verständnis solcher Völker und Zeiten, die uns fern liegen, bedarf es immer eines weiteren Ausholens im Kulturgeschichtlichen. Geschichtswerke über das Altertum haben von jeher diesen Grundsatz befolgt, ein Mann wie Ranke wußte mit feinem Takt Hinweise auf die Zeitkultur gleichsam im Vorübergehen zu geben. Mit Recht hat er auch in seiner Schrift über Serbien und die Türkei im 19. Jahrhundert über das rein Politische weit hinausgegriffen. 6. Wertvolle Geschichtsdarstellungen, die einen bleibenden Platz im deutschen Schrifttum beanspruchen, bedürfen künstlerischer Form. Dazu gehört u. a., daß sie nicht ange-
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häufte Notizen ausschütten, sondern einen geschlossenen Gedankengang vorführen. Auch darin liegt eine Richtschnur, die hilft, eine Auswahl zu treffen zwischen dem, was aufgenommen werden, und dem, was beiseite bleiben soll. 7. Dem Studierenden ist zu raten, daß er die politische Geschichte und die d a f ü r unentbehrliche Verfassungsgeschichte samt den geschichtlichen Hilfswissenschaften in den Vordergrund stelle. Geistesgeschichte treibt jeder H i storiker noch außerdem in Gestalt seiner philologischen Nebenfächer oder der Kunstgeschichte u. dgl. Ein Studium, das geradewegs auf Kulturgeschichte als ausschließliches Ziel zusteuert, ist nicht ungefährlich. Auch heute noch geht der sicherste Weg zu einer großen Leistung auf diesem Gebiet nicht durch ein universales Universitätsinstitut, in dem alle Teilgebiete der Kultur studiert werden sollen und das sich wie eine Universität im kleinen ausnimmt, sondern durch die Hörsäle bedeutender Fachvertreter mehrerer Fakultäten.
Vorläufiges über Möglichkeiten und Grenzen geschichtlicher Erkenntnis Am besten erforschen kann man den in vielen gleichen Exemplaren vorhandenen Gegenstand und den beliebig oft wiederholbaren Vorgang. Die von der Geschichtswissenschaft behandelten Größen sind strenggenommen alle nur ein einziges Mal vorhanden, nein: vorhanden gewesen; kein historischer Vorgang darf einem zweiten völlig gleich gesetzt werden. (Dementsprechend sind alle Teilstrecken der historischen Zeit zwar gleich lang, aber in allem Wesentlichen grundverschieden.) Daher konnte Jacob Burdkhardt die Geschichte die unwissenschaftlichste aller Wissenschaften nennen. Am Gegenbild der Naturwissenschaften können wir uns dies am besten klarmachen. Sie haben weithin den Vorteil, eine Unmenge gleicher Exemplare untersuchen zu können.
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Es gibt nun einmal viel mehr Kaninchen und Meerschweinchen als Staatenbünde und Renaissancen. Die Naturwissenschaft kann experimentieren, die Geschichte nicht. Was heißt experimentieren? Einen Faktor herausisolieren und somit den Rückschluß aus der Wirkung auf die Ursache zur Gewißheit erheben. Dies ist es, was der Geschichte versagt ist. Da der Vergleich nahe verwandter Stücke den Hauptinhalt der historischen Methode ausmadit, steht sie überall da auf unsicherem Grunde, wo sie über Vergleichsstücke nicht oder nicht in genügender Zahl verfügt. Jene einzige frühlangobardische Urkunde, die abwechselnd als Original und dann wieder als Abschrift erklärt wurde, oder jene Kapelle mit ovalem Grundriß auf der Marienfeste in Würzburg, über deren Entstehungszeit die widersprechendsten Annahmen geäußert wurden, sind solche Dinge, die die Wissenschaft nicht recht bewältigen kann. Gegenüber isolierten Vorgangsreihen ist sie nicht viel besser daran. Daher ist jedem, der die Geschichte eines Volkes im tieferen Sinne verstehen will, zu raten, daß er sich auch mit anderen Volksgeschichten vertraut macht. Dies war vorauszuschicken, um den Leser auf die besonderen Schwierigkeiten des Gegenstandes hinzuweisen. Wir haben schon vom Erklären und Verstehen gesprochen, aber wir müssen uns vorher der Tatsachen bemächtigen, die es zu erklären und zu verstehen gilt. Wo sind diese Tatsachen? Wir müssen antworten: Sie sind nicht mehr da. Geschichte ist also die Wissenschaft von einem nicht mehr vorhandenen Gegenstande. Wie kann sie unter solchen Umständen ihren Aussagen Sicherheit verleihen 1. gegen Unwissenheit, 2. gegen Irrtum, 3. gegen Betrug? Gegen die Erkenntnis kann sich kein Mensch sträuben, daß auch die scharfsinnigste Forschung jene Vorgänge nicht mehr ermitteln kann, die sich abspielten, ohne eine Spur zu hinterlassen. Schon die Ahnenforschung bei bür-
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gerlichen Familien pflegt, wenn sie ein Stück weit in die Vorzeit eingedrungen ist, zu jenen Männern zu kommen, von denen nur zu berichten bleibt, was Geliert jenem Greise nachrühmt: „Er lebte, nahm ein Weib und starb." Noch ein paar Schritte weiter, und sie greift ganz ins Leere. Bei völligem Versagen der Quellen ist die Wissenschaft machtlos. Gefährdet ist sie, wo die Quellen spärlich und nur in äußerst zufälliger Auslese erhalten sind. So wurde noch bis vor kurzer Zeit gelehrt, bis zum Jahre 591 folgten einander eine ganze Anzahl von fränkischen Kriegen gegen die Langobarden; mit diesem Jahr aber breche die Reihe für 150 Jahre ab. Dieser Auffassung hat Robert Holtzmann mit Recht entgegengehalten, nicht die fränkisch-langobardischen Kriege, sondern das große Geschichtswerk des Gregor von Tours breche 591 ab. Da kein gleich vollständiges für die anschließenden Jahrzehnte uns vorliegt, ist es in hohem Grade wahrscheinlich, daß uns über jene Kriege nur die weitere Überlieferung fehlt 1 ). Gegen Irrtum ist die Geschichte so wenig wie irgendeine andere Wissenschaft, ja wohl noch weniger als viele andere gefeit. Es ist ein offenes Geheimnis, daß eine Anzahl von Behauptungen, die ehemals im Geschichtsunterricht gelehrt wurden, heute als Irrtümer gelten. Wir wissen, daß die sagenhaften Erzählungen aus der römischen Königszeit nicht als beglaubigte Geschichte gelten können, daß Heinrich I. keine Städte gegründet hat, daß das Heilige Römische Reich deutscher Nation nicht im Jahre 962 entstand, daß Luther seine Rede in Worms nicht mit den Worten schloß: „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen." Aber so lange die Bemühungen, den überlieferten Geschichtsstoff immer von neuem kritisch zu überprüfen, nicht eingestellt werden — und darauf kann nicht verzichtet werden —, so lange werden zu den Punkten, in denen uns die fortschreitende Wissenschaft zum Umlernen genötigt hat, noch neue hinzukommen, in denen wir ebenfalls umlernen müssen. *) Robert H o l t z m a n n in „Das Reich", Festsdirift f ü r Johannes H a l l e r . Stuttgart 1940, S. 119.
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Noch größer ist die Gefahr, daß wir das Opfer von Geschichtsfälschungen werden. Von der ältesten orientalischen Geschichte bis in unsere Gegenwart zieht sich eine endlose Kette angeblicher Geschichtsquellen, die hergestellt worden sind, um die Nachwelt zu betrügen. Von den in der H u m a nistenzeit gefälschten und dem Priester Berossos (er lebte im 3. Jahrh. v. Chr. in Babylon; echt sind einige Fragmente) zugeschriebenen Texten über den sog. Phrygier Dares, der als angeblicher Zeitgenosse den Trojanischen Krieg beschrieb, über die Konstantinische Schenkung und die unter dem N a m e n des Pseudoisidor bekannten, großenteils falschen Kirchenrechtsquellen, das Privilegium maius (das, angeblich von 1156 datiert, in der Mitte des 14. Jahrh. angefertigt wurde, um die Landesherrschaft der Habsburger zu verstärken) und ungezählte falsche Urkunden f ü r Kirchen und Klöster geht es weiter zum apokryphen Politischen Testament Peters des Großen und bis zu den vielen neueren Fälschungen, von denen ein gut Teil auf Rechnung gelehrter Eitelkeit kommt. Diese Liste könnte um ein Vielfaches verlängert werden. Ergänzen kann man sie durch den Hinweis auf gefälschte Altertümer. Berühmte Fälle sind die sog. Tiara des Saitaphernes (eines Königs, der im 2. vorchristlichen Jahrhundert über den wahrscheinlich skythischen Stamm der Saier herrschte). 100 000 Franks hat dasLouvremuseum f ü r sie bezahlt. Später stellte sich heraus, daß ein aus Odessa stammender Israel Rachumowski sie angefertigt hatte. Für die angeblich zeitgenössische Büste des Renaissancedichters Benivieni zahlte dasselbe Museum 17000 Franks. Als Zweifel an der Echtheit auftauchten, wurde ein Preis von 15 000 Franken f ü r die Lösung der Frage ausgeschrieben. Ihn verdiente sich der Fälscher — ein Florentiner namens Bastianini —, indem er mitteilte, er sei der Hersteller und habe einen Tabakarbeiter als Modell benutzt. Wer im historischen Fach nicht selber gearbeitet hat und von solchen Dingen hört, kann leicht dem Gedanken Raum geben, am Ende sei die ganze überlieferte Weltgeschichte oder seien große Teile davon ein einziger großer Betrug. Es
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ist f ü r das Bestehen unserer geistigen Welt nicht gleichgültig, ob ein solcher Verdacht der Verfälschung unserer gesamten Geschichte glatt abgewiesen werden kann oder ob wir uns seiner nur mit zweifelhaftem Erfolge erwehren. Noch einmal sei daran erinnert, daß wir von vornherein zugegeben haben, unser Geschichtsbild sei lückenhaft, nicht frei von Irrtümern, und es könnten sich unter den heute als echt geltenden Dokumenten solche befinden, die später einmal als Fälschung erwiesen werden. Ebenso sicher ist auf der anderen Seite, daß das eine oder andere Stück, das im Übereifer von der kritischen Wissenschaft f ü r falsch erklärt wurde, sich im Laufe der Zeit als echt herausstellen wird. D a ß aber unsere Gesamtvorstellung vom Geschichtsverlauf nicht von A bis Z Dichtung oder Betrug sein kann, läßt sich durch eine Fülle von Tatsachen und Überlegungen erweisen. Zunächst greifen wir aus der großen Zahl von Untersuchungen über falsche Urkunden irgendeine heraus und lesen sie aufmerksam. Wie geht der Verfasser vor? Genau wie jemand, der den Nachweis erbringen wollte, daß ein uns vorliegender Geldschein gefälscht ist. Wie in diesem Falle zu zeigen wäre, daß der zu untersuchende Schein in mehreren — auf den ersten Blick vielleicht kaum ins Auge fallenden — Merkmalen abweicht von allen anderen Geldscheinen des gleichen Typus, so wird hier gezeigt, daß die fragliche Urkunde in soundso viel Merkmalen der äußeren Ausstattung und der Textgestaltung von den uns erreichbaren gleichzeitigen Urkunden desselben Ausstellers abweicht. Bei genügender wissenschaftlicher Erfahrung kann man auf die Unechtheit der nicht normgemäßen Urkunde schließen. Wenn wir Glück haben, liegt der Fall so, daß der Fälscher grobe Verstöße begangen hat, aus denen wir sehen, daß er z. B. über die Regierungszeit oder den Aufenthaltsort des Urkundenausstellers oder andere wesentliche Tatsachen nicht Bescheid wußte. Vielleicht gelingt auch der Nachweis, daß der Fälscher mehrere ihm gut zugängliche (etwa in seinem eigenen Klosterarchiv liegende) echte Ur-
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künden als Muster benutzt hat. Was dort in einem sinnvollen Zusammenhang steht, wirkt in seinem Produkt widersinnig. Derartige Untersuchungen liefern uns ein doppeltes Ergebnis: 1. daß das untersuchte Stück eine Fälschung ist, 2. daß die herangezogenen Vergleichsstücke echt sind. Auf diesen zweiten P u n k t aber kommt für unsere augenblickliche Fragestellung alles an. Wiederholen wir dies mit einer Mehrzahl derartiger Schriften, so gewinnen wir schon ein gewisses Zutrauen zu dem, was die Wissenschaft als gesicherte Geschichtstatsachen betrachtet. Gewaltig verstärkt wird dieses Zutrauen, wenn wir die Querverbindungen der verschiedenen Geschichtsquellen untereinander betrachten oder unser Augenmerk auf die Wege richten, auf denen die einzelnen geschichtlichen Überlieferungen bis zu uns gelangt sind. U m uns hiervon zu überzeugen, wollen wir einmal die Frage aufwerfen, ob die gemeinhin geglaubte Römerherrschaft über das südliche und westliche Deutschland in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung nicht durch falsche Quellen vorgetäuscht worden sein könnte. Wer uns auf griechische und lateinische Historiker hinweist, die von ihr berichten, kann damit die Zweifel noch nicht beseitigen. Wer bürgt dafür, daß sie uns nicht irreführen? Weiter wird man die große Zahl römischer Inschriften aus diesen Gebieten namhaft machen. Auch hier kann sich das Mißtrauen zum Wort melden und sagen: Sind sie auch gewiß echt? Nein, ein gewisser Bruchteil ist nachweislich unecht, aber eben das ist ein günstiger Umstand: er verbürgt die Echtheit der anderen. Weiter haben wir die ganze Fülle der Bodenfunde. Soll man wirklich glauben, sie wären, um uns irrezuführen, erst vergraben worden? U n d wäre es selbst der Fall, so kommen doch immer neue gleichartige Funde zutage, auch hilft der Vergleich mit dem, was die vielen römischen Provinzen von Britannien bis nach Spanien, Afrika, dem Balkan, Syrien, Arabien und Ägypten hin an römischen Altertümern aufzuweisen haben, das Gefundene sichern. Schließlich verbindet sich damit die Eigenart vieler aus der lateinischen Sprache abgeleiteter Ortsnamen wie K i m ,
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Köln (Colonia Agrippina) und Trier (Augusta Trevirorum), Vilbel (Villa bella) und Bonames (Bona mansio), die eben nur auf jenem Boden sich finden, den die Quellen zum ehemaligen römischen Herrschaftsgebiet rechnen. Das Vorhandensein zahlreicher Lehnwörter lateinischer Herkunft in unserer Sprache (z. B. schreiben, kaufen, Mauer, Ziegel) liefert zwar keinen zwingenden Schluß auf politische Herrschaft der Römer über Teile des heutigen Deutschland, sondern nur auf nachhaltigen Kultureinfluß, aber wir haben auch keinen Anlaß, die Tatsächlichkeit jener politischen Herrschaft durch weitere Beweise zu erhärten. Ein ähnliches Gedankenexperiment aus der mittelalterlichen Geschichte möge folgen. Die neuere Geschichte können wir hier beiseite lassen, denn ihr gegenüber ist ja auch so radikaler Zweifel niemals geäußert worden. Wohl aber wurde allen Ernstes die Behauptung gewagt, das, was uns bis heute als gesicherte Tatsachen der deutschen Geschichte im Mittelalter gilt, sei durch einen riesigen Betrug, den die Papstkirche im 15. Jahrhundert in Szene gesetzt habe, aufgezeichnet worden 1 ). Nehmen wir einen Augenblick an, es wäre wirklich so. Die Werke eines so wichtigen Geschichtsschreibers aus der Frühzeit Friedrichs Barbarossas wie des Bischofs Otto von Freising wären eine spätere Fälschung. Was wäre damit behauptet? Damit wäre behauptet, die Fälscher hätten sich die Mühe gemacht, an die 45 Handschriften anzufertigen und äußerlich so auszustatten, daß sie ganz verschiedenen Schreibschulen und verschiedenen Jahrhunderten anzugehören scheinen. Sie hätten es überdies so eingerichtet, daß ein Teil davon wie eine ältere Fassung, ein anderer wie eine von demselben Verfasser später vorgenommenen Neubearbeitung wirkt. Und endlich hätten sie noch einzelne Handschriften hergestellt, in denen der Text durch Zusätze ergänzt wird, in denen die Weifen ver*) D i e s e M e i n u n g verfocht Wilhelm K a m m e i e r 1935—39 zahl k u r z e r Broschüren m i t T i t e l n w i e „ D i e Fälschung schichte". I d i h a b e e t w a f ü n f s o r g f ä l t i g gelesen. Z . Z t . erreichbar, doch entsinne ich m i d i v o l l e r D e u t l i c h k e i t , d a ß a l l g e m e i n g ü l t i g e n L e h r e n v o n der Schriftentwicklung w e n i g v e r t r a u e n s w ü r d i g z u bezeichnen.
in einer g a n z e n A n der deutschen Gesind sie mir nicht K . so weit geht, die im M i t t e l a l t e r als
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herrlicht werden, und andere, deren Zusätze die Wittelsbacher rühmend hervorheben. Noch nicht genug damit. Wer mit solchen Gedanken spielt und Zweifel äußert gegen die nach Ansicht der Zunftgelehrten in ihren Grundzügen wohlbekannte Entwicklung der Buchschrift im Mittelalter, der muß eigentlich bis zu der absurden Behauptung fortschreiten, daß jene angebliche Fälschergenossenschaft noch Hunderte von juristischen Handschriften und Tausende von Bibelhandschriften angefertigt habe bloß zu dem Zwecke, daß jenes Bild von der Schriftentwicklung, das die geschichtlichen Handschriften bieten, eine scheinbare Stütze erhalte. Wer nämlich die Gesamtfälschung der Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters behaupten wollte, ohne diesen letzten Schritt auch noch zu tun, wäre sofort dadurch zu widerlegen, daß man ihm erwiderte: „Gut. Solange ein Verdacht gegen die historischen Handschriften besteht, ist es ein leichtes, diese vorerst beiseite zu lassen und mit Hilfe der juristischen und der Bibelhandschriften die zeitliche Entwicklung der Schrift in den mittelalterlichen Jahrhunderten einwandfrei klarzulegen. Nach dem Ergebnis beurteilen wir dann die geschichtlichen Handschriften." Damit wäre der unumstößliche Beweis für die äußere Echtheit aller der Textzeugen gegeben, die uns nicht als Abschriften aus späterer Zeit gelten. Denn ein Werk kann nicht im 15. Jahrhundert verfaßt sein, wenn es schon in Handschriften des 12. Jahrhunderts erhalten ist. Daraus geht für jeden Urteilsfähigen hervor, auf wessen Seite die einwandfreie wissenschaftliche Methode ist. Endlich ist noch an eins zu erinnern: Zum Bestand unserer Geschichtsquellen kommen alle Tage neue Stücke hinzu. Bauarbeiten legen im Boden versteckte Gebäudereste bloß. Ein alter Buchdeckel platzt, man findet beschriebene Pergamentblätter, die als Füllmaterial darin stecken, und entziffert sie. Sie bestätigen das Geschichtsbild, das aus anderen Quellen gewonnen ist. Sollen wir annehmen, jene Gebäudereste und diese Pergamentzettel seien vor Jahrhunderten von bösartigen Fälschern versteckt worden mit der Berechnung, wir würden sie eines Tages entdecken und 2»
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dadurch erst recht in ein künstlich angelegtes Lügennetz verstrickt werden? Nein! Mit Recht hat Karl Brandi einmal bemerkt: In der Geschichtswissenschaft hat die Kontrolle durch nachfolgende Funde etwa denselben Wert wie anderwärts das Experiment. So kommen wir zu dem Schluß: Der Gedanke, ob nicht ein Riesenbetrug die Weltgeschichte entstelle, mag einmal gründlich erwogen werden. Wer jedoch nach solcher P r ü f u n g an die Möglichkeit, Wahrscheinlichkeit oder Tatsächlichkeit dieses großen Betruges glaubt, macht sich lächerlich. Das Studium der Geschichte Die Geschichtswissenschaft ist nicht systematisch aufgebaut, wie z. B. die Geometrie. Das hat seine besonderen Nachteile, aber auch wieder Vorzüge. Wer Geometrie lernen oder lehren will, kann nicht darüber im Zweifel sein, daß erst die Dreieckslehre abgemacht sein muß, bevor das Vier-, Fünf- und n-Eck an die Reihe kommen, daß die Planimetrie der Stereometrie voranzugehen hat. Das verleiht den Lehrgängen und Lehrbüchern eine gewisse Gleichförmigkeit; wer die Schule wechselt, wird anderwärts schnell herausfinden, an welcher Stelle eines fremden Lehrkursus er einzusetzen hat. Ganz anders die Geschichtswissenschaft. Wollte jemand sagen, sie verhalte sich mindestens insofern gleich, als hier doch offenbar der durch die Zeitrechnung vorgeschriebene Gang eingehalten werden müsse, also die Vorgeschichte und die Geschichte des Altertums an den Anfang zu stellen seien, Mittelalter und Neuzeit Fortsetzung und Schluß darzustellen hätten, so daß es sich dann nur noch darum handeln könne, die Hilfs- und Nachbarwissenschaften der Geschichte sinnvoll auf die einzelnen Abschnitte des Lehrgangs zu verteilen, so wäre zu antworten, daß das keineswegs notwendig und auch kaum durchführbar ist. Derjenige Student, der seine ganze Studienzeit an einer einzigen Universität verbringt, findet schwerlich immer gerade jene Vorlesungen angeboten, die ein solches Hören der ganzen Weltgeschichte in einer Reihe aufein-
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anderfolgender Semester möglich machten. Er fährt nicht schlechter, wenn er sich an das Dargebotene hält, mag er so auch die Römische Geschichte vor der Griechischen und die Stauferzeit vor der Geschichte der sogenannten Völkerwanderung hören. Daß jemand über alle Zeitabschnitte Vorlesungen hören müsse, wird nicht erwartet. Dem Aufmerksamen wird nicht entgehen, daß die Vorlesung vor dem Buche einiges voraus hat. Sie wird im allgemeinen die neuesten Ergebnisse der Wissenschaft rascher in sich aufnehmen als ein Buch — der langsame Herstellungsprozeß der Bücher erklärt diesen Unterschied ohne weiteres; sie kann auch besser in schwebende Streitfragen einführen und im Hörer einen mehr persönlichen Eindruck zurücklassen, der fester im Gedächtnis haftet als die Erinnerung an Gelesenes. Wer die Universität wechselt, wird noch stärker durch das zufällige Angebot von Vorlesungen sich bestimmen lassen müssen. Ja, es ist geradezu davor zu warnen, daß man am neuen Orte nur auf die Wichtigkeit der Stoffe sehe, wenn man seinen Stundenplan zusammenstellt. Viel mehr kommt es darauf an, auf alle Fälle die führenden Gelehrten zu hören, von denen man sich die größte Förderung versprechen kann, sollte man deswegen auch eine Vorlesung über einen schon früher gehörten Gegenstand in Kauf nehmen müssen. Auch von den Seminarübungen gilt, daß sehr viel auf den Meister und die Methode, weniger auf den Gegenstand ankommt. Kann man sich unter dem angekündigten Thema einer solchen Übung nichts sehr Anziehendes vorstellen, so traue man dem Veranstalter zu, daß er gute Gründe für seine Wahl gehabt haben wird. Ganz falsch aber wäre es, nach dem Vorstehenden anzunehmen, wir wollten die Frage: Wie wird man Historiker? beantworten: Indem man geschichtliche Vorlesungen hört und sich ihren Inhalt einprägt. Nein, dazu gehört viel mehr. Das Wichtigste ist, daß man so früh als möglich Fühlung mit den Quellen sucht und sie sein Leben lang aufrechterhält. Stellen wir uns einen Augenblick vor, man hätte uns gefragt: Wie wird man Kunsthistoriker? Wie wird man Ken-
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ner der Kunst Albrecht Dürers? Nichts könnte verkehrter sein als der Rat, alles käme auf Vorlesungshören und Bücherlesen an; zuerst müsse man alles Einschlägige lesen, dann sei es an der Zeit, die Werke des Künstlers aufzusuchen. Vielmehr wird fast das umgekehrte Verfahren zu empfehlen sein. Sehen lernen ist die große Aufgabe. Die großen Kunstwerke früh sehen und immer wieder sehen, das stehe im Mittelpunkt. Daneben wohl auch lesen und Kenntnisse aller Art sammeln, aber nicht die Originalwerke ansehen, um die Bücher zu verstehen, sondern die Bücher lesen, um die Originale recht zu erfassen. Die Unbefangenheit des Schauenden wird durch zu frühes Hinhören auf das, was andere gesehen und empfunden haben wollen, zerstört. Gerade sie aber kann neue wissenschaftliche Erkenntnisse erschließen. Wir gehen ja auch nicht ins Konzert, um festzustellen, ob der Zeitungskritiker Mozart richtig beurteilt hat, sondern um wieder einmal Mozart auf uns wirken zu lassen. Was für den Kunsthistoriker die Originale sind, sind für den Historiker die Quellen. Daher soll den eigentlichen Mittelpunkt des Studiums das Lesen von Quellen und das Erlernen der Methode bilden. Die Methode lernt man am besten durch Besuch von Seminarübungen, Durcharbeiten der dort gestellten Aufgaben und Befolgen der dort gegebenen Anregungen. Auch zum tieferen Eindringen in die Quellen wird man dort Anleitung erhalten. Indessen kann und soll der einzelne für sich ebenfalls Quellen lesen. Und er soll sich dabei den Ratschlag zunutze machen, den einer der erfolgreichsten Quellenleser, Jacob Burckhardt, einst seinen Studenten gab: immer so zu lesen, als gelte es, den vorliegenden Text zum erstenmal für die Wissenschaft auszubeuten, also sich ganz freizumachen von der lähmenden Vorstellung, alles, was ein spätgeborener Anfänger daraus entnehmen könne, sei doch sicherlich schon längst von gelehrteren Köpfen beobachtet und ausgewertet. Nein, man soll — nach Burckhardt — immer denken: „Es kann sein, daß im Thukydides z. B. eine Tatsache ersten Ranges liegt, die
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erst in hundert Jahren jemand bemerken wird" ). Diese Privatlektüre von Quellen wird zunächst zwar nicht so sehr auf die Gewinnung von Einzelheiten für eine Spezialarbeit ausgehen als auf vollständige Kenntnis größerer Werke, denn eben hierzu können Seminarübungen unmöglich Zeit erübrigen. Diese ausgedehnte Quellenlektüre darf deutsche Übersetzungen der fremdsprachlichen Texte benutzen. Nur muß dann auch eine tüchtige Menge Stoff bewältigt werden. Wer einen Autor auf lateinisch gelesen hätte, kann in der gleichen Zeit bequem zehn in der Übersetzung kennenlernen. Indessen soll damit nicht gesagt sein, die Lektüre der Übersetzung sei gerade so gut wie die Lektüre des Originals. Wohin wir kämen, wenn ein derartiger Grundsatz sich durchsetzte, zeigt folgendes hübsche Beispiel. Ein Neger, George Padmore, schrieb in englischer Sprache ein Buch voller Anklagen über die Behandlung der Neger durch ihre weißen Herren. Unter dem Titel: Afrika unter dem Joch der Weißen erschien eine deutsche Übersetzung davon. Hier steht zu lesen, das Elend der Schwarzen sei noch gesteigert worden durch die Erfindung des Baumwollschnapses im Jahr 1793. Die geschäftige Phantasie des Lesers stellt sich unter diesem widerlichen Namen leicht einen teuflischen Trank vor. Aber sie geht in die Irre. Im Original steht cotton gin, und das bedeutet die Baumwoll-Entkörnungsmaschine. Ähnliches Mißgeschick kann jeden Tag passieren, wenn man sich blindlings den Übersetzern anvertraut. Der Historiker muß für das Verständnis der Quellen wie der neueren wissenschaftlichen Literatur gründliche und ausgedehnte Sprachkenntnisse besitzen und sie ständig erweitern. Ohne Latein wäre er ganz unbrauchbar; nicht nur Altertum und Mittelalter wären ihm verschlossen, selbst den Text des Westfälischen Friedens könnte er nicht ohne fremde Hilfe, die leicht irreführt, verstehen. Dabei sage er sich, daß Griechisch für das Altertum und weite Teile des Mittelalters unentbehrlich ist. Wer dem Englischen und 1
') Weltgeschichtliche Betrachtungen. Berlin u. S t u t t g a r t 1905, das unmittelbar Vorangehende una Folgende ist sehr lesenswert.
S. 20.
Auch
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dem Französischen hilflos gegenübersteht, ist auch kein Historiker. U n d auch damit ist der Kreis des Wünschenswerten noch längst nicht umschrieben. Unter den Sprachen, zu denen man vom Germanischen oder Romanischen her keinen schweren Zugang hat, sind Niederländisch und Italienisch nebst Spanisch und Portugiesisch f ü r viele geschichtliche Arbeiten notwendig. Wer Rankes große Werke liest und dabei die Anmerkungen nicht überschlägt, findet darin so viele italienische Sätze, deren Sinn sich teils aus den Mitteilungen in Rankes Text, teils aus dem Lateinischen oder Französischen ohne weiteres ergibt, daß er nicht mehr sehr viel Mühe aufwenden muß, um richtig Italienisch zu lernen. Auf die skandinavischen Sprachen und auf die stets zunehmende Bedeutung des Russischen nebst seinen slawischen Verwandten sei noch hingewiesen. Der ideale Historiker muß schon viel in sich aufnehmen. Dem Anfänger ist zu raten, jedenfalls Sprachstudien nachdrücklich zu betreiben. Wenn er den Mut hat, über das im allgemeinen Übliche hinauszugehen, werden seine Herkunft, vielleicht auch der künftige Wirkungskreis, f ü r den er sich vorbereitet, seine Entschlüsse leiten. Der Holsteiner z. B. wird sich auch sprachlich auf die skandinavische Geschichte einstellen, der an Ostfragen Interessierte auf die russische und polnische usw. Im Lateinischen, Französischen und Englischen sollte jeder zu Hause sein. Neben der Quellenlektüre, die uns zu einem Exkurs über das Sprachenlernen verführt hat, wird die Lektüre bedeutender Geschicbtswerke einen erheblichen R a u m einnehmen müssen. Welche jeweils die bedeutendsten über ein bestimmtes Teilgebiet der Geschichte sind, sagt eine Tabelle im Anhang. Wer sie zu Rate zieht, sichert sich gegen die Gefahr, Mühe auf ein Buch zu verwenden, das wissenschaftlich nicht ernst zu nehmen ist. Ebenso wichtig ist zu wissen, wie man lesen soll. Tatsachen aus den Büchern zu lernen, ist nicht der einzige Zweck. Man lege sich während des Lesens Fragen vor wie diese: Wie gliedert der Verfasser seinen Stoff? Ist diese Gliederung neu, und wird sie durch
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seine Darstellung bestätigt? Welchen Einfluß hat seine Weltanschauung auf Auswahl und Beurteilung des Mitgeteilten? Wie stellt er sich zu seinen Vorgängern? Man lese nicht gleichgültig über geographische Angaben hinweg, sondern benutze ständig den Atlas. Den Inhalt des Gelesenen wird man oft — wäre die Zeit nicht kostbar, so müßte es heißen immer — in einem kurzen Auszug festhalten. Besonders wichtig ist dies 1. bei klassischen Werken, deren ganzer Aufbau verstanden sein will und zu deren Grundgedanken man noch öfter zurückkehrt, 2. bei solchen Büchern, die uns nur vorübergehend und unter besonders günstigen Umständen zugänglich sind, so daß wir wohl oder übel später mit dem Auszug arbeiten müssen, wo das Werk selbst einen besseren Dienst täte. Bei Büchern, deren Hauptverdienst in einer schwer übersichtlichen Stoffsammlung besteht, kann man sich die Mühe des vollständigen Exzerpierens sparen, indem man nur das vom Arbeitsziel Geforderte notiert. So wenig wie das Hören der Vorlesungen muß die geschichtliche Lektüre mit dem grauen Altertum beginnen und mit der jüngsten Gegenwart endigen. Wir möchten ein ganz anderes Verfahren empfehlen. Man erkundige sich so f r ü h wie möglich nach dem Gegenstand, der in den geschichtlichen Übungen des kommenden Semesters behandelt werden soll. Ob dies nun die Zeit des Cäsar und Pompejus oder der Investiturstreit ist oder die Französische Revolution, jedenfalls lese man, tunlichst bevor diese Übungen beginnen, eines der maßgebenden Bücher über den gewählten Stoff. Das wird sich sehr lohnen. Geschieht es nicht, dann leidet die Mitarbeit im Seminar an dem lästigen Ubelstand, daß der Student immer nur den Punkt sieht, der kritisch untersucht werden soll, und die weitere Umgebung, in der dieser steht und ohne die man ihn nicht recht erfassen kann, ihm fremd bleibt. Mit dem Lesen von Geschichtsbüchern ist es nicht getan. Ein tüchtiger Historiker muß sich in weiten Bereichen der Dichtung auskennen. Die Bedeutung der deutschen und der fremden Klassiker versteht sich von selbst. Wer als mittel-
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alterlicher Historiker ernst genommen sein will, wird Dantes Divina Commedia nicht ungelesen lassen. Wer seinen Schülern vom Goldenen Jahrhundert der spanischen Kultur erzählt, wird, wenn er es nicht schon vorher tat, den Don Quixote lesen, damit er von diesem köstlichen Buch nicht zu reden braucht wie der Blinde von der Farbe. Und so wird jeder eine Menge ebenso wichtiger wie erfreulicher Pflichten auf seinem Wege finden. Wer einsieht, daß ihm die Kenntnis der dichterischen Kunstwerke unentbehrlich ist, um die Vergangenheit zu verstehen, wird audi für die Werke der bildenden Kunst aufgeschlossen sein. Auch sie sind ja Geschichtsquellen. Man suche sie so oft als möglich auf, wozu Reisen und Wanderungen die beste Gelegenheit bieten. Das Reisen und Wandern muß man dem Historiker aus vielen Gründen auf das dringendste empfehlen. Neben den städtischen Sehenswürdigkeiten locken die ländlichen und landschaftlichen. Noch tiefer als die Mehrzahl der aus Büchern gewonnenen Kenntnisse haftet es im Gedächtnis, wenn man einmal auf der Stadtmauer von Nördlingen entlang gegangen ist, im Kreuzgang der St. Viktorskirche in Xanten und in den Ruinen des Kaiserpalastes in Trier verweilt oder vom Turm der Petrikirche auf Lübeck herabgesehen hat. Mehrere große Historiker sind große Wanderer gewesen. So Ferdinand Gregorovius und vor allem Heinrich von Treitschke, von dem das schöne Wort stammt: „Man muß jeden Winkel Deutschlands durchstöbern, wenn man über deutsche Geschichte schreiben will." Er hat ganz recht: nirgends geht der Historiker leer aus. Aus solchen Reiseeindrücken kommen dann wieder Anregungen für Arbeit und Lektüre. Über Kunstwerke, die uns ergriffen haben, möchten wir auch etwas hören oder lesen, und so wird mancher, der Kunstgeschichte nicht schon als Nebenfach betreibt, Lust bekommen, eine Vorlesung aus diesem Gebiet zu hören oder ein einschlägiges Buch zu lesen. Hier wollen wir zwar zureden, aber mit der Einschränkung: Bücher aus Nachbarfächern soll man lesen, aber nur die hervorragenden. Das Mittelmäßige und Un-
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bedeutende würde uns zu viel Zeit kosten; es zu kennen, haben wir ja keine Verpflichtung. Der Leser wünscht nun vielleicht, nachdem so vieles N o t wendige und Wünschenswerte zur Sprache kam, noch klar umrissene Aussagen über das Ziel des Studiums und die Art, wie man sich auf Prüfungen vorbereiten soll. Niemand könnte daran denken, vom Studenten zu verlangen, daß er die Weltgeschichte in ihrem ganzen U m f a n g quellenmäßig studiert habe, denn dazu würden mehrere Menschenleben nicht ausreichen. Das höchste Ziel, das wir vernünftigerweise dem Studium stecken können, ist, so viel zu lernen, daß man grundsätzlich imstande wäre, jeden P u n k t der überlieferten Geschichte unabhängig durch eigene Quellenforschung zu erhellen. Das klingt vielleicht anspruchsvoll. Wenn man indessen vom Physiker erwartet, daß er die verschiedensten Aufgaben experimentell lösen könne, so ist es nicht unbillig, vom Historiker derartiges zu verlangen. Zugleich ist damit ausgesprochen, daß ein Auswendiglernen großer StofFmassen nicht gefordert wird. Die beste Vorbereitung au} das Examen ist ein gründliches Studium. Den Gedächtnisstoff kann man nicht entbehren, aber er ist nicht die Hauptsache. Das, was den Kandidaten im Verlauf seiner Studienzeit am stärksten gefesselt hat und worin er sich durch eigene Arbeit einen Grundstock von Kenntnissen angeeignet hat, wird den Mittelpunkt der P r ü f u n g bilden. Denn es ist altes, sehr berechtigtes Herkommen, daß der Student vorwiegend nach den Geschichtsperioden gefragt wird, die er selber als seine Spezialgebiete bezeichnet. Gewöhnlich wird das so gehandhabt, daß er mindestens einen Zeitabschnitt aus dem Altertum, einen aus dem Mittelalter und einen aus der Neuzeit wählt, z. B. Perserkriege, Stauferzeit, Absolutismus. N a t ü r lich können auch sachlich bestimmte Teilgebiete ausgesucht werden, wie römisches Heerwesen, städtische Wirtschaftsgeschichte im Mittelalter, Ideenlehre der neueren Revolutionen. Jedenfalls soll der Prüfling Gelegenheit finden, sich über solche Gegenstände auszusprechen, die ihm vertraut sind, wo er über die Quellengrundlage und über bedeut-
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samere wissenschaftliche Streitfragen Auskunft geben kann. Geht man an die eigentliche Examensvorbereitung heran, so hüte man sich von einer Überladung des Gedächtnisses mit N a m e n und Zahlen, die einem bis gestern noch gänzlich fremd waren und nun naturgemäß nicht recht haften wollen, aber desto mehr den Lernenden beunruhigen. Will man sich eine größere Entwicklungsreihe vergegenwärtigen, etwa Wachstum und Zerfall des römischen Weltreiches, die deutschen Königswahlen im Mittelalter oder die deutsch-englischen Beziehungen im 19. Jahrhundert, so stelle man f ü r jede nicht eine möglichst ausführliche, sondern eine möglichst knappe Tabelle auf und suche sich diese einzuprägen. Für diesen Zweck ist es besser zu versuchen, ob man nicht mit drei oder vier N a m e n und Zahlen auskommt, die entscheidende Wendepunkte bezeichnen, als 20 oder mehr Tatsachen zusammenzutragen und das Gedächtnis damit zu quälen. Überhaupt hängt viel davon ab, daß man in den letzten Wochen und Tagen nicht nur Arbeit leistet, sondern sich auch Entspannung gönnt. Es soll nicht bewiesen werden, was der Mensch alles leisten kann, wenn er sich vollkommen auf das Auswendiglernen verlegt, sondern es soll sich zeigen, daß der Prüfling über ein gewisses Maß von Kenntnissen verfügt, vor allem aber imstande ist, in einem Wechselgespräch seine ersten Aussagen zu ergänzen, zu berichtigen, zu weiteren Tatsachen in Beziehung zu setzen und so eine gewisse Fähigkeit zu wissenschaftlicher Gedankenbildung nachzuweisen. Mit den Prüfungen sind zumeist auch sogenannte Klausurarbeiten verbunden. Wer den Magister- oder Doktorgrad erwerben will, muß bekanntlich eine wissenschaftliche Abhandlung über einen noch nicht abschließend erörterten Gegenstand ausarbeiten. An beides sollte man nicht ohne Vorbereitung herangehen. Dabei ist nicht an das fachwissenschaftliche Lernen gedacht — davon war ja schon genügend die Rede —, sondern an die Übung im Schreiben. Es mag dahingestellt bleiben, ob die höheren Schulen ihren Zöglingen jenen Grad von Gewandtheit im schriftlichen Gebrauch
Die Geschichtsquellen
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der deutschen Sprache anerziehen, der eigentlich gefordert werden müßte. Wenn es der Fall sein sollte, so geht das Erlernte z. T. wieder verloren während der Studienzeit, in der das Aufnehmen die Selbsttätigkeit stark in den Hintergrund drängt. D a r u m empfiehlt es sich, schon in den früheren Semestern sich im Schreiben eines guten Stils zu üben. D a nicht viel Zeit dafür aufgewendet werden kann, nutze man die Lektüre, um sich über die Gründe klarzuwerden, wodurch in einem Fall der Stil gefällig, im anderen unerfreulich wirkt. Wer nicht dazu kommt, einen großen Aufsatz zu verfassen, schreibe einen kleinen, und wer auch dazu zu stark beschäftigt ist, überlege sich, welche Disposition einem Stoff, den er genau kennt, am besten angemessen wäre. Blickt er noch gelegentlich in ein Werk über guten deutschen Stil hinein, so ist schon das Wesentliche erreicht: er hat gelernt, seine Gedanken auf die Sprachform zu richten und befindet sich auf einem Wege, auf dem er — so hoffen wir — beständig fortschreiten kann und wird.
Die Geschichtsquellen und die Hilfs- und Nachbarwissenschaften der Geschichte 1. Die
Geschichtsquellen
Schon mehrfach war von Geschichtsquellen die Rede, ohne daß wir erläutert hätten, was eigentlich darunter zu verstehen sei. Quellen nennen wir alle Texte, Gegenstände oder Tatsachen, aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kann. D a ß dabei Texte zu erwähnen sind, leuchtet ohne weiteres ein. Bei Gegenständen brauchen wir nur an Steinbeile und Fibeln zu denken, dann sind wir im Bilde. Warum aber gehören noch Tatsachen dazu? N u n , eine Tatsache, die einen Einblick in die Vergangenheit ermöglicht, ist z. B. die heutige Verbreitung der englischen Sprache über die Welt oder die heutige Verbreitung des niedersächsischen Bauernhauses. Für gewisse geschichtliche Untersuchungen müssen diese Tatsachen mit vielen ande-
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ren verglichen und ausgewertet werden, infolgedessen sind sie Geschichtsquellen. Die Einteilung der Geschichtsquellen kann nach vier Gesichtspunkten vorgenommen werden: a) nach dem Ursprung (ob zeitgenössisch oder entfernt; einheimisch oder fremd; unmittelbar oder mittelbar; privat oder öffentlich), b) nach dem Inhalt (Quelle f ü r Geschichte des Krieges, der Rechtspflege, der Verwaltung, der Wirtschaft, der Kunst, der Religion usw.), c) nach dem Zweck (Bericht, Chronik, Urkunde, Brief), d) nach dem Erkenntniswert (Uberrest oder Tradition) 1 ). Zu diesem zuletzt angeführten Gegensatzpaar ist noch etwas zu sagen. Unter Tradition ist alles zu verstehen, was aus der Absicht entspringt, der Mit- oder Nachwelt Kunde von Geschehenem zu übermitteln. Alle übrigen Quellen fallen unter den Begriff Uberreste, vom steinzeitlichen Tongefäß bis zum Blüthnerflügel und vom Schulheft eines ABC-Schützen bis zu Goethes Faust. Denn es gibt auch Schriftquellen, die zu den Überresten zählen. Ja, auch das kann uns an dem — von gewissen Forschern bestrittenen — Wert dieser Unterscheidung nicht irremachen, daß ein und dasselbe Stück gleichzeitig zur Tradition und zu den Überresten gehören kann. So sind z. B. das althochdeutsche Ludwigslied und Goethes Kampagne in Frankreich Tradition, soweit wir sie nach den sachlichen Mitteilungen über die Normannenschlacht bei Saucourt im Jahr 882 bzw. über den Feldzug gegen das revolutionäre Frankreich 1792 befragen. Richten wir unsere Aufmerksamkeit dagegen ausschließlich auf die Einstellung des Dichters zum Vaterland, zum König, zum Feind, zum Krieg, so sind beide Werke f ü r uns Überrest. U m uns von der unendlichen Mannigfaltigkeit der Geschichtsquellen eine annähernde Vorstellung zu verschaffen, zählen wir einiges aus ihrer reichen Fülle auf. D a tritt uns unter den Überresten zu allererst entgegen das Land selbst mit den Resten menschlicher Arbeit, die es J ) D i e verschiedenen E i n t e i l u n g s m ö g l i d i k e i t e n erörtert A . v o n Brandt, Werkzeug des H i s t o r i k e r s . Stuttgart 1958, S. 58 ff.
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umwandelte durch Rodung, durch Anlage von Gräben, Kanälen und Wehrbauten. Aus der heutigen Landschaft die Urlandschaft zu rekonstruieren, ist eine Aufgabe, die im wesentlichen die Naturforscher und Geographen zum Nutzen geschichtlicher Betrachtung leisten. Dann folgen Reste von menschlichen Skeletten, Geräte, Schmuckstücke, Waffen, Kunstwerke. Diesen konkreten Überresten stehen die abstrakten gegenüber, zu allererst die Sprachen und die sicheren Tatsachen über deren gegenseitige Verwandtschaft. Ihnen schließen sich die Namen von Völkern, Personen, Ortschaften und Fluren an, wobei niemals die heute übliche Form allein betrachtet werden darf, sondern stets die älteste Gestalt ermittelt werden muß 1 ). Das heutige Dombühl z. B. würde einen zur Deutung Gerichtshügel verlocken, wenn nicht die früheren Formen eindeutig ergäben, daß Tannbühl = Tannhügel gemeint ist. Das ganze weite Gebiet des Brauchtums haben wir zu den abstrakten Uberresten zu rechnen. Wir verlassen nun bewußt diese Einteilung und zählen im folgenden aus den vielen Arten und Typen der schriftlichen Quellen vor allem diejenigen auf, die älteren Kulturstufen angehören und daher dem, der sich noch nicht quellenmäßig mit Geschichte befaßt hat, nicht geläufig sind. Zu den Quellen der alten Geschichte gehören außer den griechischen und römischen Geschichtsschreibern u. a. die Papyri, d. h. die auf zwei Schichten von aufeinander gepreßten Streifen aus dem Stengelmark der Papyrusstaude geschriebenen Texte, und die Östraka, d. h. die auf Tonscherben aufgezeichneten Notizen. Das Mittelalter hat vor allem Annalen und Chroniken hervorgebracht. Annalen sind von Hause aus formlos aneinandergereihte knappe historische Nachrichten, oft geben sie zu einer Jahreszahl einen einzigen kurzen Satz, ja, manchmal verzichten sie auch darauf und begnügen sich, I m Vorbeigehen sei auf E d w a r d Schröder, N a m e n k u n d e , Göttingen 1938, und Peter von Polenz, Landsdiafts- und Bezirksnamen im frühmittelalterlidien Deutschland, M a r b u r g 1961, verwiesen. Aus diesen Büdiern k a n n der H i s t o riker sehr viel lernen.
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D i e Geschichtsquellen
ganz wie unsere Geschichtstabellen, mit Stichworten. Im Laufe der Zeit wird kein so scharfer Unterschied zwischen Annalen und Chroniken mehr gemacht. Dann tragen auch breit darstellende Werke den Titel Annalen. Chroniken sind Geschichtsbücher, deren Verfasser (im Gegensatz zu den Annalisten) ihren Namen nennen und ihren literarischen Ehrgeiz, mögen sie ihn auch hinter herkömmlichen Demutswendungen verstecken, dadurch bekunden, daß sie ihrem Werk einen Widmungsbrief vorausschicken und einen durchdachten Aufbau geben. Neben ihnen treten Biographien auf, die aber selten — wie einst im Altertum — Könige oder sonst hervorragende Männer in weltlichen Stellungen behandeln, vielmehr mit Vorliebe Heilige verherrlichen. Wie zu allen Zeiten spielen Briefe als Geschichtsquellen auch im Mittelalter eine Rolle. Freilich dienen die antiken wie die mittelalterlichen Briefe nicht dem ungehemmten privaten Mitteilungsbedürfnis. Man spürt ihnen an, daß sie nach schulmäßig erlernten Regeln abgefaßt sind, daß auch geistig hochstehende Briefschreiber die Genugtuung darüber, daß sie sich in diesem enggezogenen Rahmen leidlich gewandt bewegen, nicht ganz verleugnen können. Eine große Menge von Quellengattungen steht im Dienst des Rechtslebens. Gerade sie sind verhältnismäßig gut erhalten, denn sie behielten über die Dauer des einzelnen Menschenlebens Gültigkeit, während so vieles andere, was für uns Nachlebende unschätzbar wäre, achtlos der Vernichtung preisgegeben wurde. Die Hunderttausende von mittelalterlichen Urkunden sind eben darum auf uns gekommen, weil sie den Empfängern und ihren Erben Rechte verbrieften, deren Nachweis immer von Zeit zu Zeit notwendig und nur durch Vorzeigen der Originalurkunde oder einer beglaubigten Abschrift erbracht werden konnte. Neben den Originalurkunden spielen eine wichtige Rolle Urkundenregister und Kopialbücher. Unter jenen verstehen wir Bücher, in die vorwiegend auslaufende Urkunden eines und desselben Ausstellers, unter diesen Bücher, in die in der Regel eingelaufene, für einen und denselben Empfänger bestimmte Urkunden eingetragen
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Die Geschichtsquellen
sind. In dem Zeitraum, in dem das Ausstellen von privaten Urkunden sehr selten war — es ist das vorwiegend das 10. Jahrhundert —, sind oftmals die Einträge in sogenannte Traditionsbücher die einzige Beurkundung von Grundstücksübertragungen gewesen. Dazu kommen die großen Aufzeichnungen der Volks- und Stammesrechte, wie sie Westgoten, Burgunder, Ostgoten, Langobarden, salische und ribuarische Franken, Sachsen, Angelsachsen, Friesen, Thüringer, Bayern und Schwaben hinterlassen haben, und die viele Bände füllenden (und doch nur zu einem kleinen Bruchteil gedruckten) Weistümer. Darunter versteht man Aufzeichnungen über Recht, das nicht etwa im Augenblick neu beschlossen wird, vielmehr seit alters gilt und von den Kundigen von Zeit zu Zeit „gewiesen" wird. Im Worte selbst liegt keine Einschränkung auf einen bestimmten, etwa den bäuerlichen Rechtskreis. In der Tat gibt es Hunderte von sogenannten Reichsweistümern, d. h. Niederschriften über die allerverschiedensten Rechtsverhältnisse, wie sie der König von seiner fürstlichen Umgebung erfragt hat. Aber die überwiegende Masse der Weistümer beschäftigt sich mit den Rechten und Pflichten der Bauern und ihrer Grundherrschaften. Typisch mittelalterlich sind unter den Quellen zur Wirtschaftsgeschichte, denen wir uns hiermit genähert haben, die Aufzeichnungen, die eine Grundherrschaft über die ihr gehörigen Grundstücke und die ihr zustehenden Abgaben und Leistungen unterrichten, im frühen Mittelalter im Westfrankenreich Polyptycha, später allgemein Urbare genannt. Urbar bedeutet soviel wie Ertrag. Endlich ist der Totenbücher zu gedenken, in denen zu den einzelnen Kalendertagen die N a m e n der Insassen und Wohltäter einer geistlichen Anstalt verzeichnet wurden, die jeweils an diesem Tage gestorben waren und im Gebet berücksichtigt oder mit einer Seelenmesse bedacht werden sollten. Verbrüderungsbücher nennen die N a m e n aller derer, die in eine Gebetsverbrüderung eingetreten sind, wie solche im Mittelalter sich um ein besonders berühmtes Kloster oft weit über die Landesgrenzen hinaus bildeten. Kirn,
E i n f ü h r u n g in d i e G e s c h i c h t s w i s s e n s c h a f t
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Die Geschichtsquellen
An die Spitze der f ü r die frühe Neuzeit typischen Quellen sind die klassischen Erzeugnisse der in Italien sich bildenden Diplomatie zu stellen, die Depeschen und Relationen. Beides sind von Gesandten aufgesetzte Schriftstücke, aber zwischen ihnen besteht ein wesentlicher Unterschied: Die Depeschen sind, wie wir es dem N a m e n entsprechend erwarten, die ursprünglichen Mitteilungen, mit denen der im Ausland lebende Gesandte seinen heimischen Herrscher oder seine vorgesetzte Behörde auf dem laufenden hält. Relationen aber sind kunstvoll ausgearbeitete Gesamtüberblicke über das Kräftespiel der hohen Politik und insbesondere die politische H a l t u n g derjenigen Macht, bei der der Gesandte einige Jahre akkreditiert war. Die berühmtesten Relationen stammen von venezianischen Gesandten und wurden dort nach Rückkehr von dem Gesandtschaftsposten vor dem versammelten Senat vorgelesen. Hingerissen von der Farbenfülle dieser Zeitgemälde und noch mehr von dem reifen Geist kühl-sachlicher politischer Weltbetrachtung, der aus ihnen spricht, hat Leopold von Ranke in seinen ersten epochemachenden Büchern immer neue Aufschlüsse aus diesen Relationen mitgeteilt, die er zunächst in den Bibliotheken von Berlin und Wien, dann aber da, wo sie in unerschöpflicher Fülle zu finden waren, im Archiv zu Venedig aufsuchte 1 ). Sonstige charakteristische Quellen der neueren Zeit sind schnell aufgezählt. Eine große Rolle spielen natürlich die vielfältigen Verwaltungsakten. D a sind ferner die Einblattdrucke und Flugschriften, Zeitschriften und Zeitungen. Während bedeutende Selbstbiographien auch schon aus dem Altertum vorliegen und dem Mittelalter keineswegs fehlen, sind die eigentlichen Memoiren handelnder Staatsmänner f ü r die Neuzeit charakteristisch. So bedenklich es wäre, wollte der Historiker ihre Aussagen unkritisch nacherzählen, so erwünscht ist es, daß er fleißig in diesen Quel') Vgl. R a n k e , Werke Bd. 35/36, S. V I — X I I und Bd. 42, 172—175. Ferner Willy Andreas, Staacskunst und Diplomatie der Venetianer im Spiegel ihrer Gesandtsdiaftsberidite. Leipzig 1943.
D i e geschichtlichen Hilfswissenschaften
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len liest, die dem blassen Stoff geschichtlichen Wissens erst die rechte Farbe des Lebens verleihen. U m dem angehenden Geschichtsstudenten einige Ratschläge zur Lektüre solcher Memoiren zu geben, ist eine kleine Auswahl von Buchtiteln im Anhang mitgeteilt. 2. Die geschichtlichen
Hilfswissenschaften
Wenn wir uns an dieser Stelle darauf besinnen, womit wir uns im vorliegenden Kapitel beschäftigt haben, so ertappen wir uns dabei, daß wir uns mit einer der geschichtlichen Hilfswissenschaften einließen, nämlich mit der Quellenkunde. Dabei blieben wir aber im allgemeinen. Die spezielle Quellenkunde, f ü r die hier kein R a u m ist, würde uns die Frage beantworten: Welche Quellen gilt es f ü r den oder jenen Zeitabschnitt, f ü r dieses oder jenes Sachgebiet heranzuziehen? Für diesen Zweck nennen wir kurz die wesentlichsten Hilfsmittel. Die Quellen zur griechischen und zur römischen Geschichte sind knapp angeführt jeweils vor den einzelnen Abschnitten von Hermann Bengtson, Griechische Geschichte von den Anfängen bis in die römische Kaiserzeit, 2. Aufl., München 1960 und von dems., Grundriß der römischen Geschichte mit Quellenkunde I : Republik und Kaiserzeit bis 284 n. Chr., München 1966; vgl. ferner H. Bengtson, Einführung in die alte Geschichte, 5. Aufl., 1965, Arthur Rosenberg, Einleitung und Quellenkunde zur römischen Geschichte, Berlin 1921, und Alfred Heuß, Römische Geschichte, Braunschweig 1960. Für die deutsche Geschichte des Mittelalters ist das H a u p t w e r k Wilhelm Wattenbach, Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts, 1. Band, 7. Auflage, Berlin 1904, 2. Band, 6. Auflage, 1894; f ü r die Merowinger- und Karolingerzeit jetzt neubearbeitet durch Wilhelm Levison und Heinz Löwe, Weimar 1952 bis 1963 mit einem Beiheft über die Rechtsquellen von 3*
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Rudolf Buchner; bis zum Investiturstreit Neubearbeitung herausgegeben von Robert Holtzmann, 4 H e f t e seit 1938. Knapper, nützlich besonders f ü r die dort noch nicht behandelten Zeiträume ist Karl Jacob, Quellenkunde der dt. Geschichte im Mittelalter, 3 Bde., Sammlung Göschen N r . 279, 280, 284, 6. Aufl. 1959 ff. Über die deutsche Geschichte hinaus f ü h r t R. C. van Caenegem, Kurze Quellenkunde des Westeuropäischen Mittelalters, Göttingen 1964. Für die Zeit nach dem Sturz der Staufer ist maßgebend Ottokar Lorenz, Deutschlands Geschichtsquellen im Mittelalter seit der Mitte des 13. Jhs., 2 Bde., 3. Aufl. Berlin 1886f.; daneben auch Max Jansen, Quellen und Historiographie der dt. Geschichte bis 1500, 2. Aufl. v. L. Schmitz-Kallenberg, 1914. Unentbehrlich f ü r das Auffinden der Quellen ist immer noch August Potthast, Bibliotheca histórica medii aevi. Wegweiser durch die Geschichtswerke des europäischen Mittelalters bis 1500,2Bde.,2. Aufl.Berlin 1896; der 1.Band einer Neubearbeitung ist 1962 unter dem Titel „Repertorium Fontium Historiae Medii Aevi" erschienen. Minder gut ist f ü r die Quellenkunde zur neueren Geschichte gesorgt. N u r folgende Werke bilden rühmliche Ausnahmen: Nach Inhalt und Methode haben noch immer außerordentliche Bedeutung die Ausführungen des Altmeisters Ranke, denen er den Titel gab: Zur Kritik neuerer Geschichtsschreiber. Sie erschienen 1824 als Anhang zu seiner Schrift über die germanisch-romanischen Völker. Vieles bringt Gustav Wolf, Einführung in das Studium der neueren Geschichte, 1910. Vor allem ist das Zeitalter der Reformation durch zwei sehr verdienstliche Werke erschlossen: Gustav Wolf, Quellenkunde der dt. Reformationsgeschichte, 3 Bände, Gotha 1917—1923; Franz Schnabel, Deutschlands geschichtliche Quellen und Darstellungen der Neuzeit. Bd. 1 (1500 bis 1550), Leipzig und Berlin 1931. Das zuletzt genannte Buch liest sich spannend. Im Gegensatz hierzu stehen die Bibliographien, die nur zum Nachschlagen dienen und f ü r die Quellen, aber auch
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für die Darstellungen zur Geschichte die nötigen Buchtitel verzeichnen: Als Bücherkunden sind am bequemsten zu benutzen, wenn auch nicht immer zuverlässig, Günther Franz, Bücherkunde zur deutschen Geschichte, München 1951, und Bücherkunde zur Weltgeschichte vom Untergang des römischen Weltreiches bis zur Gegenwart, München 1956. Reiche Buchtitel sind mitgeteilt in allen Bänden der Cambridge Ancient History, Cambridge Medieval History und Cambridge Modern History, (dagegen leider nicht in der N e w Cambridge Modern History), ferner in der Historia Mundi. Für die deutsche Geschichte ist die grundlegende Bibliographie: Dahlmann-Waitz, Quellenkunde der deutschen Geschichte, 9. Auflage, in Verbindung mit 53 Gelehrten herausgegeben von H e r m a n n Haering, Leipzig 1931; abgekürzt D W . Die 10. Aufl., herausgegeben im Max-PlanckInstitut f ü r Geschichte von Hermann Heimpel u. Herbert Geuss, erscheint seit 1965 in Lieferungen. Will man Quellen und Literatur für irgendein Thema der deutschen Geschichte zusammentragen, so wird man zuerst hier suchen. Was da etwa noch fehlt, findet man teils schon beim Lesen der so ermittelten Bücher und Aufsätze, teils indem man daneben noch laufende Bibliographien und Zeitschriften befragt, um damit die Lücke zwischen etwa 1930 (das bis dahin Erschienene verzeichnet der DW) und heute auszufüllen. Für diesen Zweck sind die wichtigste laufende Bibliographie die Jahresberichte für dt. Geschichte, hrsg. seit 1927 (darin sind die Neuerscheinungen seit 1925 besprochen), N . F. seit 1952 (ab 1949); f ü r die Lücke 1939—45 vgl. W. Holtzmann — G. Ritter (Hrsg.), Die deutsche Geschichtswissenschaft im Zweiten Weltkrieg, Bibliogr. d. hist. Schrifttums dt. Autoren 1939—1945, Marburg 1951. An Zeitschriften wird man heranziehen die Historische Zeitschrift, Historische Vierteljahrsschrift (1938 eingegangen), Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, f ü r das Mittelalter das Deutsche Archiv f ü r Erforschung des Mittelalters (bis 1935 Neues Archiv der Gesellschaft f ü r ältere dt.
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Geschichtskunde genannt) und die Zeitschrift der SavignyStiftung für Rechtsgeschichte (in drei Abteilungen gegliedert: Germanistische, Romanistische, Kanonistische Abt.), sowie für die neueste Geschichte die Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte mit der in Beilage dazu erscheinenden umfangreichen Bibliographie. Wichtige Buchbesprechungen — auch über das historische Fach hinaus — bietet die Deutsche Literaturzeitung. Unentbehrlich sind schließlich die Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung und die Blätter für deutsche Landes geschickte1). Die International Bibliography of Historical Sciences (seit 1930 für die ab 1926 erschienenen Veröffentlichungen herausgegeben) greift über die deutsche Geschichte hinaus. Für die Geschichte unserer westlichen Nachbarn leisten den besten Dienst die französische Revue historique und die English Historical Review. Viel mehr bibliographische Angaben, als der Titel erwarten läßt, bietet die in Löwen erscheinende Revue d'histoire ecclésiastique. Wer spezifisch marxistische Literatur sucht und die entsprechende Geschichtsauffassung studieren will, wird die in Ost-Berlin erscheinende Zeitschrift für Geschichtswissenschaft benutzen. Das Angeführte mag den meisten genügen, den Bedarf des Anfängers schon weit übersteigen. Indes wollen wir doch darauf verweisen, daß in einzelnen Fällen weder die fertigen noch die laufenden Bibliographien den Wissensdurst des Forschers stillen. Tritt nämlich die Notwendigkeit ein, für eine Untersuchung auch die letzten noch ungedruckten Dokumente aufzuspüren, so müssen wir die Literatur über die Archive2) studieren, vor allem aber aus einer schon erworbenen Kenntnis des Gegenstandes heraus ermitteln, wohin wir uns zu wenden haben. Als gutes Beispiel für ein solches Verfahren kann die Abhandlung dienen, in der Paul Kalkoff 1912 darlegte, woher man etwa neue Aufschlüsse über Luthers römischen Prozeß gewinnen könnte 3 ). Da stellte er Fragen wie diese: Welche Ge0 D i e Abkürzungen für diese Zeitschriften findet der Leser auf S . 112.. ! ) V g l . dazu A d o l f Brenneke — Wolfgang Leesdi, Ardiivkunde, Leipzig 1953. 3 ) Paul K a l k o f f , Z u Luthers römischen P r o z e ß . Gotha 1912.
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richtshöfe in Rom waren für Luthers Sache zuständig? Wohin sind deren Akten gekommen? Wo ist heute das Archiv der obersten Leitung des Dominikanerordens? Wo finden sich möglicherweise noch Briefe von Personen, die sich mit jenem Prozeß befaßten? Die Hilfswissenschaft der Quellenkunde hat es mit allen Arten von Quellen zu tun, aber es ist natürlich, daß die schriftlichen Quellen in ihr bei weitem den breitesten Raum einnehmen. Das wird dadurch wieder ausgeglichen, daß den gegenständlichen Quellen eigene Hilfswissenschaften zugeordnet sind. Sie werden ausgewertet von der Vor- und Frühgeschichte, der Archäologie und der Kunstgeschichte. Ohne deren Hilfe kann man solche stummen Quellen nicht zum Reden bringen. Wenn wir derart vornehme Wissensgebiete keck Hilfswissenschaften nennen, braudien wir wohl das Mißverständnis nicht zu fürchten, wir wollten sie damit als Wissenschaften zweiten Ranges kennzeichnen, die kein Mann von Geschmack zu einem andern Zweck betreiben könne, als eben um eine Vor- und Hilfsarbeit für den Historiker zu erledigen. Vielmehr liegt es so: jedes Fach kann bald selbständig betrieben werden, bald, wenn die Zielsetzung sich geändert hat, als Hilfswissenschaft für ein anderes dienen. So kann z. B. jede Art von Philologie als Hilfswissenschaft der Geschichte und umgekehrt diese als Hilfswissenschaft für philologische Studien in Anspruch genommen werden. Spricht man ohne näheren Zusatz von geschichtlichen Hilfswissenschaften, so ist ein ganz bestimmter Kreis von Wissensgebieten gemeint, nämlich: Paläographie, Urkunden* und Aktenlehre, Chronologie, Siegel-, Wappenund Münzkunde. Es sind diejenigen Disziplinen, die zum unmittelbaren Verständnis geschriebener Quellen erforderlich sind. Die Paläographie ist die Lehre von der Entwicklung unserer abendländischen Schrift. Keiner, dem Gelegenheit geboten wird, sie zu erlernen, sollte das versäumen. Denn es ist nun einmal so, daß ein ganz erheblicher Teil unserer Geschichtsquellen niemals gedruckt werden wird. Zum
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Verständnis der gedruckten Texte ist die Paläographie aber durchaus nicht unnütz. Ganz im Gegenteil 1 ). Zur sachgemäßen Beurteilung solcher Texte, die in alter oder neuer und neuester Zeit durch Lesefehler entstellt wurden, zum Erraten des Richtigen auf Grund einer falsch überlieferten Lesart bedarf es solider paläographischer Kenntnisse. Paläographische Beobachtungen halfen die Königinhofer Handschrift, die angeblich sehr alte tschechische Gedichte enthält, als modernes Machwerk entlarven. Es stellte sich auch heraus, daß zu den Miniaturen Berliner Blau verwendet ist, eine erst 1704 erfundene Farbe. Zugleich hat es einen eigenen Reiz, sich darin zu vertiefen, wie die Buchstaben gesetzmäßigen Stilwandlungen unterworfen wurden, und zu erkennen, inwiefern etwa ein romanisches M einem romanischen Tisch oder Stuhl und ein barockes M einem barocken Tisch oder Stuhl ähnlich sieht. Also selbst der geistesgeschichtlich Interessierte kommt bei der Paläographie auf seine Kosten. Man lernt dieses Fach in Übungen gründlicher und leichter, als wenn man auf Bücher angewiesen ist. Eine gute Übersicht findet man im Handbuch der Bibliothekswissenschaft hg. v. Fritz Milkau, Bd. 1, 2. Aufl. 1950; auch Berthold Bretholz im Grundriß der Geschichtswissenschaft, 3. Aufl., Leipzig u. Berlin 1926, und Bernhard Bischoff in: Dt. Philologie im Aufriß, herausgegeben v. W. Stammler, Bd. 1, 2. Aufl. 1957, sind als gute Einführungen zu benutzen. Das beste Tafelwerk zum Eindringen in paläographische Probleme ist immer noch Franz Steffens, Lateinische Paläographie, 2. Aufl. 1929. Das umfassendste Werk, mit dessen Hilfe man die Schriftgeschichte, und zwar die der einzelnen deutschen Landschaften — verdienstvollerweise auch östlich der Elbe — studieren kann, sind die von Anton Chroust herausgegebenen Monumenta palaeographica (fast 700 vorzüglich wiedergegebene Schriftstücke), 3 Serien, München 1899 ff. Für Texte in deutscher Sprache ist maßgebend Erich Petzet und Otto Glauning, Deutsche Schrifttafeln des 9. bis 16. Jahr') Schon o b e n S. 18 f . h a t uns die P a l ä o g r a p h i e einen g r o ß e n D i e n s t g e l e i s t e t .
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hunderts, 5 Bde., München 1910 bis 1930. Wichtig ist auch ]oh. Ficker und Otto Winckelmann, Handschriftenproben des 16. Jahrh. nach Straßburger Originalen, Straßburg 1902. Was die Paläographie f ü r die literarischen Texte leistet, erfüllt die Urkundenlehre oder Diplomatik für die Urkunden. Den Ausdruck Urkunde sollte man nicht, wie es vielfach vorkommt, zur Bezeichnung beliebiger Quellen verwenden, sondern ihn ausschließlich solchen Schriftstükken vorbehalten, die zum Abschluß eines Rechtsgeschäfts oder zum Zeugnis über ein solches dienen und mit entsprechenden Beglaubigungsmitteln versehen sind. Die ersten Leistungen auf dem Gebiet der Diplomatik sind von praktisch-juristischen Bedürfnissen hervorgerufen worden, als es galt, die Echtheit oder Unechtheit von Urkunden festzustellen, die in einem Prozesse als Beweismittel vorgebracht wurden. Wenn man weiß, wie hoch der Anteil ganz oder teilweise gefälschter Stücke am Gesamtbestande der heute noch vorhandenen mittelalterlichen Urkunden ist, kann man ermessen, wie lange die Wissenschaft hier dringend notwendige Arbeit zu verrichten hatte, bis die Lage in den Hauptzügen geklärt war. Damit soll indes nicht gesagt sein, daß nicht heutigentages noch mancherlei ungelöste Aufgaben beständen. Inzwischen aber hat die Diplomatik eine Menge von Fragen aufgeworfen und untersucht, die ihr ein weit über die ursprünglich allein gesuchte Entscheidung über echt oder unecht hinausreichendes Interesse verleihen und einen bedeutsamen Einblick in Technik und Geist der Staatsverwaltung im Mittelalter gestatten. Das Verfahren, mit dessen Hilfe die Diplomatik nach und nach zu sicheren Ergebnissen gelangte, ist der Vergleich von möglichst vielen Urkunden, und es läßt sich leicht denken, wie sehr die Ausbreitung und Verbilligung der Photographie fördernd und umwälzend gewirkt hat. Seitdem ist der Forscher nicht mehr darauf angewiesen, außer den Stücken, die etwa ein einziges Archiv beherbergt, mehr oder minder gut gelungene Durchzeichnungen und seine Erinnerungen an auswärts gesehene Originale dem
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Vergleich zugrunde zu legen. Eine richtig angelegte Untersuchung wird immer zunächst die äußeren Merkmale auszuschöpfen suchen, also Pergament oder Papier (man nennt das den Beschreibstoff), Schrift und Monogramm, Kanzleivermerke, Siegel u. ä. prüfen. Wer anders vorgeht und sich vorschnell eine Meinung darüber bildet, ob er zum Inhalt im ganzen oder zu einzelnen Teilen Zutrauen hat oder nicht, kann bis zu dem Grade die Unbefangenheit verlieren, daß er äußere Kennzeichen übersieht, die ihn auf eine andere Spur hätten leiten können. Bei den unzähligen Urkunden, die nicht mehr als wirkliche oder angebliche Originale existieren, fallen ja diese Merkmale ganz aus. Aber auch hier gilt, daß die sprachliche Form erst untersucht sein muß, bevor man zum Inhalt Stellung nimmt. Sind Entwürfe und Konzepte erhalten, womöglich solche, die eine Reihe von Abänderungen des ursprünglichen Textes erkennen lassen, so kann die diplomatische Forschung das vollauf leisten, was ihr als ideales Ziel stets vorschwebt: die Urkunde nicht als etwas Fertiges hinzunehmen, sondern ihren Werdegang Schritt f ü r Schritt zu verfolgen. Was f ü r die Urkunden des Mittelalters gilt, gilt auch f ü r die Akten der Neuzeit. Man sehe sich einmal Bismarcks Entlassungsgesuch an, von dem die erste und die letzte Seite als Faksimile dem 8. Band der (alten) Propyläen-Weltgeschichte (zwischen S. 376 und 377) beigegeben ist. Wie viel mehr sagt ein solches Blatt als ein glatter Abdruck des endgültigen Wortlauts! H a t man erst einen Blick dafür bekommen, was f ü r reiche Aufschlüsse Urkunden und Akten dem Forscher geben, so wird man auch beim Lesen großer Geschichtswerke sich immer von neuem überzeugen, daß die urkundliche und aktenmäßige Grundlage eine wesentlich verstärkte Sicherheit bedeutet gegenüber dem, was nur in erzählenden Quellen berichtet wird. An den drei frühesten H a u p t werken Rankes ist folgende Steigerung zu erkennen: Seine Geschichten der romanischen und germanischen Völker von 1494 bis 1534 beruhen auf gedruckten Scriptores ( = erzählenden Quellen), die Geschichte der Päpste auf ungedruckten Relationen. Bei der Deutschen Geschichte im
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Zeitalter der Reformation ging er noch einen Schritt weiter: er schrieb sie großenteils nach den Akten. Auch die Urkundenlehre ist besser im Hochschulunterricht als aus einsamem Bücherstudium zu erlernen. Die wissenschaftlich besten und lesbarsten Darstellungen verfaßte für die Königsurkunden Wilhelm Erben 1907, für die Privaturkunden Oswald Redlich 1911 (beide i m H d B M N G ) und für die Papsturkunden Ludwig Schmitz-Kallenberg (2. Aufl. 1913 in MeistGr.). Förderlich ist auch Richard Heubergers Allgemeine Urkundenlehre für Deutschland und Italien (1921; ebenfalls in MeistGr.; gedrängte Darstellung auf einem vom Verleger äußerst knapp bemessenen Raum). Das zweibändige Handbuch der Urkundenlehre für Deutschland und Italien von Harry Bresslau (2./3. Aufl. Berlin 1958 bis 1960) ist für Forschungszwecke unentbehrlich, eignet sich aber weniger zur zusammenhängenden Lektüre. Als Urkunden- und Aktenlehre der Neuzeit ist das Buch von Heinrich Otto Meisner, 2. Aufl. Leipzig 1952, zu nennen. Da die Urkunden zumeist besiegelt sind und zum Verständnis der Siegel wiederum die Wappenkunde unentbehrlich ist, sind die Fächer Sphragistik oder Siegelkunde und Heraldik oder Wappenkunde gewissermaßen nächste Nachbarn der Urkundenlehre. Das Wichtigste über sie erfährt man wiederum aus dem HdB MNG, wo 1914 Wilhelm Ewald die Siegelkunde und (weniger gut) Felix Hauptmann die Wappenkunde bearbeitet haben, und aus MeistGr., wo Theodor Ilgen und Erich Gritzner die entsprechenden Abschnitte 1912 verfaßten. Der Heraldik steht wieder die Münzkunde oder Numismatik nahe, die vor allem der Wirtschaftshistoriker nicht entbehren kann. Im HdB MNG ist sie 1926 von Arnold Luschin von Ebengreuth und Ferdinand Friedensburg dargestellt. Gute Dienste tun auch das Wörterbuch der Münzkunde von Fr. Frhr. v. Schrötter, Berlin 1930, sowie Arthur Suhle, Deutsche Münz- und Geldgeschichte von den Anfängen bis zum 15. Jahrhundert, Berlin 1955, und Hans Gebhart, Numismatik und Geldgeschichte, Heidelberg 1949.
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Als Zeitschrift wichtig sind die Hamburger Beiträge zur Numismatik, hg. v. Walter Hävernick. Noch einmal aber müssen wir insofern zur Diplomatik zurücklenken, als die Zeitrechnungslehre oder Chronologie in engstem Zusammenhang mit den Urkunden steht. Sie ist für die praktische Arbeit nicht zu entbehren, denn die Zeitangaben in Urkunden (und erzählenden Quellen) sind dem Ungeübten keineswegs immer klar verständlich. Darüber hinaus bringt sie den Historiker in Berührung mit naturwissenschaftlichen Tatsachen und Überlegungen, und schließlich hat sie eine hochinteressante geistesgeschichtliche Seite — ist doch ein Stück des Kampfes der christlichen Religion gegen die antik-heidnische und gegen die germanische aus den Benennungen der Wochentage abzulesen. So darf der Student sich von einer Belehrung über die wesentlichen Tatsachen der Chronologie, die nicht notwendig als trokkene Wissenschaft gelten muß, allerhand versprechen. Als kurzen Hinweis darauf, was sie etwa zu bieten hat, seien vier Tatsachen angeführt, die man gemeinhin nicht zu wissen pflegt: 1. Die siebentägige Woche taucht zuerst im ersten Jahrhundert n. Chr. auf. 2. Das Weihnachtsfest wird erst seit rund 350 am 25. Dezember gefeiert. 3. Vor 1680 hat niemand konsequent Jahre von Christi Geburt gezählt. 4. In England galt bis 1751 der 25. März als Jahresanfang. Man muß also bis zu diesem Zeitpunkt die von den Quellen überlieferten Tagesdaten vom 1. Januar bis 24. März mit der nächstfolgenden Jahreszahl versehen, um den Einklang mit unserem Kalender herzustellen. (Vgl. oben S. 5 die Bemerkung über die Jahreszählungen in Papsturkunden.) Eine lesbare knappe Darstellung der Chronologie lieferte Hermann Grotefend (ein Enkel des Georg Friedrich Grotefend, dem es 1802 gelang, die Keilschrift zu entziffern) in Meisters Grundriß der Geschichtswissenschaft, 2 Aufl. 1912. Die darin enthaltenen Tabellen helfen ebenso wie die
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in Hans Lietzmann, Zeitrechnung der röm. Kaiserzeit, des Mittelalters und der Neuzeit, 3. Aufl. 1957 (Sammlung Göschen N r . 1085) auch zum Auffinden vieler Daten. Wer vorzugsweise im Mittelalter arbeitet, wird Grotefends Taschenbuch der Zeitrechnung des dt. Mittelalters und der Neuzeit (10. Aufl. hrsg. von Th. Ulrich, Hannover 1960) nicht entbehren können, weil darin die Heiligentage des Kalenders bei weitem eingehender verzeichnet sind. Häufig wird auch dieser sogenannte „kleine Grotefend" nicht ausreichen und des gleichen Verfassers zweibändige Zeitrechnung des dt. Mittelalters und der Neuzeit, Hannover 1891 bis 1898, herangezogen werden müssen; sie zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß darin die Heiligentage f ü r alle deutschen Diözesen gesondert mitgeteilt werden. Mit Hilfe dieser Ubersichten kann man viele sonst unverständliche Zeitangaben klären. Wer ohne vorangehende Beschäftigung mit den Grundlagen der Chronologie einzelne Daten aufschlagen will, findet eine f ü r normale Fälle ausreichende Anleitung dazu im „kleinen Grotefend" S. 130 ff. Eine f ü r den Anfänger außerordentlich geeignete Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften insgesamt gibt A. von Brandt, Werkzeug des Historikers, 4. Aufl. 1966 (Urban-Bücher N r . 33); darin auch treffliche Literaturangaben. 3. Teilgebiete
und Nachbarwissenschaften der Geschichte
Diejenigen Fächer, die man einigermaßen beherrschen muß, um die schriftlichen und gegenständlichen Geschichtsquellen sachgemäß zu deuten, lassen sich leichter vollständig aufzählen als jene, die in einem Verhältnis gegenseitigen Austausches mit der Geschichtswissenschaft stehen oder eines ihrer zahlreichen Teilgebiete zum Gegenstand haben. Zu der ersten Gruppe rechnen wir vor allem die historische Geographie. An keiner Stelle seiner Arbeit kann der Historiker sie entbehren. Ein vielseitig verwendbares Erzeugnis dieser Wissenschaft sind historische Karten. Solche in einwandfreier Form herzustellen, bedarf mühseliger
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und zeitraubender Untersuchungen, wie sie ein einzelner Forscher kaum unternehmen kann. Daher ist es sehr zu begrüßen, daß die vielen in den deutschen Ländern bestehenden historischen Kommissionen und Vereine wohl ausnahmslos historische Kartenwerke herausgeben oder vorbereiten. Auch wer sich darauf beschränken darf, die Früchte solcher Arbeit zu genießen, bedarf dazu umfangreicheren Wissens und größerer Vorsicht, als gemeinhin geglaubt wird. Nehmen wir einmal an, wir hätten eine Karte des mittelalterlichen Königsgutes im Rheinland vor uns und außerhalb des Rheinlandes wären königliche Güter nicht eingezeichnet, obwohl die Karte an den Rändern erhebliche Teile der Nachbarlandschaften zeigte. Bedeutet das, daß dort keine Königsgüter vorhanden waren, oder ist grundsätzlich in solchen Fällen alles Nachbarland außerhalb der Provinzgrenze leer gelassen worden? Nun, diese Frage beantwortet sich leicht durch einen Blick auf die übrigen Karten und vielleicht in die Vorbemerkungen zum Atlas. Wollen wir aber weiter aus der Karte das Königsgut für einen bestimmten Termin ablesen, sagen wir für 1152, den Regierungsantritt Barbarossas, so müssen wir wissen: Was verstand der Kartenzeichner unter „mittelalterlich"? Hat er etwa durch beigesetzte Zahlen jedesmal vermerkt, seit wann am genannten Ort Königsgut bezeugt ist, und auch gegebenenfalls, wann einzelne Güter vom König aus der Hand gegeben wurden? Mit anderen Worten: Wir werden meist die wissenschaftlichen Unterlagen ermitteln müssen, die der Kartenzeichner bildlich auszudrücken strebte. Tatsächlich pflegen gute Geschichtsatlanten diese anzuführen. Da eine Karte nur ausnahmsweise Angaben, die auf wohlbegründeter Vermutung beruhen, anders eintragen kann als solche, die völlig sicher überliefert sind, werden wir oft die angeführte Literatur noch selber durcharbeiten müssen. Also bedienen wir uns der modernen historischen Karte nicht wie einer Quelle, sondern wie einer Darstellung und gehen nötigenfalls auf deren Quellen zurück. Das ist der Grund, weshalb wir oben (S. 29) zwar die Verbreitung der englischen Sprache über die Welt und
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die Verbreitung des niedersächsischen Bauernhauses als Tatsachen von Quellenwert angeführt, uns aber gehütet haben zu sagen: eine Karte, die diese Erscheinungen darstelle, sei f ü r uns Quelle. Das wäre dann der Fall, wenn der auf der Karte dargestellte Tatbestand nicht mehr existierte. So ist z. B. eine wertvolle Quelle f ü r die Geschichte Pommerns jene Karte, die die Schweden aufgenommen haben, als sie im Dreißigjährigen Kriege Herren Vorpommerns geworden waren. Den damaligen Stand der Besiedlung kann man aus ihr kennen lernen, in der Landschaft direkt beobachten kann man ihn nicht mehr. Wie leicht man in Irrtümer verfällt, wenn man die Aussagen einer Karte ohne Kenntnis ihres Zustandekommens leichtgläubig verwertet, lehrt folgendes Beispiel: In einem Geschichtsatlas sind die Grenzen der römischen Provinz Rhaetia dargestellt. Jemand sieht das und verkündet frohlockend: sie decken sich auf der Strecke, die ihn interessiert, haarscharf mit denen einer mittelalterlichen Diözese und liefern einen neuen Beweis dafür, daß Grenzen der Römerzeit oft in kirchlichen Grenzen des Mittelalters weiterleben. Wie peinlich muß es ihm sein, nachträglich zu erfahren, daß der Kartenzeichner jene Übereinstimmung der Grenzen als gesicherte Tatsache vorausgesetzt und eben einfach die Diözesangrenze gezeichnet und Provinzgrenze benannt hat! Es liegt also ein Zirkelschluß von seltener Schönheit vor 1 ). Während die historische Geographie f ü r das Altertum schon von Rudolf Kiepert (1818—1899) vorbildlich gepflegt wurde, sind f ü r Mittelalter und Neuzeit noch keine voll befriedigenden Gesamtdarstellungen vorhanden. Eine vortreffliche Einführung schrieb Rudolf Kötzschke 1906 in Meisters Grundriß. In Below u. Meineckes Handbuch hat Konrad Kretschmer 1904 die historische Geographie behandelt, in der „Geschichte der führenden Völker" Hugo Hassinger über die geographischen Grundlagen der Geschichte geschrieben (2. Aufl. 1953). Unter den historischen r ) I h n deckte auf Richard Heuberger in seinem Buche Rätien im Altertum und Frühmittelalter. Bd. 1, Innsbruck 1932, bes. S. 99.
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Atlanten ist der von Spruner und Menke (3. Aufl. 1880) noch immer unentbehrlich; von neueren, auch methodisch modernen sind vor allem zu empfehlen der Große historische Weltatlas, der in drei Bänden in München seit 1954 erscheint (1: Vorgeschichte und Altertum, 3. Aufl. 1958; 3: Neuzeit, 2. Aufl. 1962) und dem auch Erläuterungen beigegeben sind (Teil 1, 3. Aufl. 1958), und Westermanns Atlas zur Weltgeschichte, 4. Aufl. Braunschweig 1963; daneben kürzer Putzger, Hist. Weltatlas, 88. Aufl. Bielefeld 1965. Ähnliche Aufmerksamkeit wie die historische Geographie verdienen die Bevölkerungsgeschichte und die mit ihr zusammenhängende Genealogie oder Sippenkunde. Eine Antrittsvorlesung aus dem Jahre 1913, die die Volkszahl als Faktor und Gradmesser der historischen Entwicklung behandelte, schloß mit dem Satz: „Erst wenn dieser Weg durchmessen sein wird (d. h. alle noch erreichbaren oder erschließbaren Angaben über Bevölkerungszahlen in historischer Zeit ausgewertet s i n d ) , . . . kann die Geschichte das werden, was sie heute noch nicht ist, wenigstens noch nicht im vollen Sinne des Wortes, was sie aber werden muß, eine Wissenschaft" 1 ). Das ist stark übertrieben. Aber man muß zugeben, daß wir im Verstehen der ursächlichen Zusammenhänge ein gutes Stück weiterkämen, wenn wir die größtmögliche Klarheit über die Bevölkerungsbewegung in der Vergangenheit besäßen. Grundlegendes Material dazu findet man in Ernst Kirsten u. a., Raum und Bevölkerung in der Weltgeschichte, 2. Aufl. Würzburg 1957. Nicht etwa nur als Anleitung, wie man die eigene Familiengeschichte erforschen kann, sondern mehr noch, um gewisse grundlegende Einsichten in die Volksgeschichte zu gewinnen, lohnt sich eine Beschäftigung mit der Genealogie. Wenn man erst einmal versucht hat, die eine oder andere Ahnentafel oder Nachkommenschaftstafel aufzustellen und auf eine Erscheinung wie den Ahnenverlust gestoßen ist und darüber nachgedacht hat, ist man der Lebenswirklichkeit Volk näher gekommen. Eine kurze Darstellung gab ') K a r l Belodi in H Z 111 (1913), 337.
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Otto Forst de Battaglia, Wissenschaftliche Genealogie, Bern 1948 (Sammlung Dalp Nr. 57). Tiefer führt in die Probleme ein Friedr. v. Klocke, Die Entwicklung der Genealogie vom Ende des 19. bis z. Mitte des 20. Jhdts., Schellenberg b. Berchtesgaden 1950. Als Tafelwerk zur Genealogie haben sich besonders bewährt die Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten von Wilhelm Karl Prinz v. Isenburg, 2. Aufl., Marburg 1953 ff. Als das erste und zugleich wichtigste unter den Teilgebieten der Geschichte ist die Rechts- und Verfassungsgeschichte zu nennen, die Lehre von den Formen und Kräften des staatlichen Lebens in vergangener Zeit. Es ist nicht stark übertrieben, wenn man sagt, sie verleihe der sonst bloß erzählenden Geschichte erst klare Konturen; jene zeigt das Was des Geschehens, diese fügt das Wie hinzu, und damit nähern wir uns auch einigermaßen dem Warum. Diese Rechts- und Verfassungsgeschichte denken wir uns nicht engherzig auf ein Lebensgebiet beschränkt; sie darf und muß vieles aus der Verwaltungs-, der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte in sich aufnehmen. Aus Büchern allein ist sie schwer zu erlernen. Man höre schon innerhalb der ersten drei Semester eine Vorlesung darüber, die den Anfänger besser durch die unendlichen Klippen von Streitfragen hindurchsteuert und ihm vielleicht auch durch Interpretation besonders wichtiger Quellenstellen Hilfen gibt und ihn zum eigenen Arbeiten auf diesem dornigen Boden anleitet. Zum Lesen kann man — mit dem Vorbehalt, daß knappe Übersichten eher zum Wiederholen als zum ersten Eindringen geeignet sind — folgende Werke empfehlen: Claudius Frhr. v. Schwerin, Grundzüge der dt. Rechtsgeschichte, 4. Aufl. v. H. Thieme, 1950; Hans Fehr, Dt. Rechtsgeschichte, 6. Aufl. 1962; als „Lernbuch" Heinrich Mitteis, Dt. Rechtsgeschichte, 9. Aufl. v. H. Lieberich, 1965. Nur die germanische und die fränkische Zeit behandelt das trotz manchen inzwischen überholten Einzeläußerungen im ganzen vortreffliche Buch von Heinrich Brunner, Dt. Rechtsgeschichte, 2. Aufl. 1906—28, 2 Bde., der zweite durch v. Schwerin neu bearbeitet. Das genauere Studium K i r n ,
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von Einzelfragen wird stets durch Zurückgehen auf die klassische D t . Verfassungsgeschichte [bis 2. 12. Jh.] von Georg Waitz (8 Bde., Neudrude 1953—55) gefördert werden. Die vollständigste Zusammenfassung der älteren Forschung bietet Richard Schröders Lehrbuch der dt. Rechtsgeschichte (7. Aufl. v. E. Frhr. v. Künßberg, Berlin u. Leipzig 1932). Von neueren Gesamtdarstellungen ist vor allem zu benutzen Hermann Conrad, Dt. Rechtsgeschichte, bisher 2 Bde., Karlsruhe (2. Aufl.) 1962 u. 1966. Auf die Neuzeit beschränkt sich Fritz Härtung, Dt. Verfassungsgeschichte der Neuzeit, 7. Aufl. 1959. Speziell mit der Zeit seit der Französischen Revolution befaßt sich die große Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789 von Ernst Rudolf Huber (1957 ff.), von der drei Bände vorliegen, dazu drei Bände mit Dokumenten (1961—66). — Von spezielleren Werken sind am wichtigsten und übrigens gut lesbar Rudolf Hühner, Grundzüge des dt. Privatrechts, 5. Aufl. Leipzig 1930; Franz Wieacker, Privatrechtsgeschichte der Neuzeit, 2. Aufl. Göttingen 1967; Eberhard Schmidt, Einführung in die Geschichte der deutschen Strafrechtspflege, 3. Aufl. Göttingen 1965. Für das Kirchenrecht ist heranzuziehen Hans Erich Feine, Kirchl. Rechtsgeschichte I, 4. Aufl. Weimar 1964. Die Wirtschaftsgeschichte bleibt, auch wenn man sich von ihrer da und dort beliebten Uberschätzung fernhält, ein sehr wichtiges Gebiet. Kein Unbefangener wird in der Wirtschaft die vorherrschende oder gar allein treibende Kraft der geschichtlichen Bewegungen sehen, aber zu ihren wichtigen Bedingungen gehört sie ohne Zweifel. Ihre Quellen laden den allgemein Interessierten nur ausnahmsweise zu genußreichem Lesen ein: die Lebensgeschichte jenes Godric aus N o r f o l k , der als Hausierer begann, seefahrender K a u f m a n n wurde und als Heiliger 1170 endete 1 ), oder die Lebensbeschreibungen hansischer Kaufleute fesseln durch menschlich interessante Züge. Ein altes Kaufmannsbüchlein wird den meisten Lesern nur durch eine gute Einleitung und reichliche Anmerkungen mundgerecht W . V o g e l , E i n s e e f a h r e n d e r K a u f m a n n um 1100, H a n s . G e s d i i c h t s b l . 1912.
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gemacht werden können, und bändeweise Zollregister zu lesen ist nur Sache des Forschers, der aus dem Stoff etwas gestalten will. Da andererseits auch wesentliche Veränderungen im wirtschaftlichen Gefüge nur ausnahmsweise und bruchstückhaft in den allgemeinen Geschichtsquellen zur Sprache kommen, erhalten die modernen Darstellungen ein erhöhtes Gewicht. Erst in ihnen werden jene Veränderungen uns sichtbar und lebendig. Solche Werke sind: Für die antike Wirtschaftsgeschichte Tenney Frank, An Economic Survey of Ancient Rome, 5 Bde., Baltimore 1933—40. Nicht ganz so ausführlich ist Michael Rostovtzeff, Gesellschaft und Wirtschaft im römischen Kaiserreich, 2 Bde. Leipzig 1931; bedeutend auch sein ebenfalls ins Deutsche übersetztes fundamentales Alterswerk Gesellschafts- und Wirtschaftsgeschichte der hellenistischen Welt, 3 Bände, Darmstadt 1955—56. Zur europäischen Wirtschaftsgeschichte erscheint seit 1942 The Cambridge Economic History of Europe; daneben sind unentbehrlich Josef Kulischer, Allgemeine Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters und der Neuzeit, 2 Bde., 2. Aufl. München 1958, und Hans Haussherr, Wirtschaftsgeschichte der Neuzeit, 3. Aufl. Köln 1960. Für die deutsche Geschichte vermittelt einen guten Überblick Friedrich Lütge, Deutsche Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 3. Aufl., Berlin 1966. Für das Mittelalter sind die besten Zusammenfassungen Rudolf Kötzschke, Grundzüge der deutschen Wirtschaftsgeschichte bis zum 17. Jahrhundert, 2. Aufl., 1921 (Meist.Gr.) und derselbe, Allgemeine Wirtschaftsgeschichte des Mittelalters, Jena 1924. Sehr wertvoll und gut lesbar sind ferner Walter Stein, Handels- und Verkehrsgeschichte der deutschen Kaiserzeit, Berlin 1922; Aloys Schulte, Geschichte des mittelalterlichen Handels und Verkehrs zwischen Westdeutschland und Italien, 2 Bde., Leipzig 1900; derselbe, Die Ravensburger Handelsgesellschaft, 3 Bde., Stuttgart, Berlin 1923; Adolf Schaube, Handelsgeschichte der romanischen Völker des Mittelmeergebiets bis zum Ende der Kreuzzüge, München und Berlin 1906 (HdB MNG); Gustav Stolper u. a., Deutsche Wirtschaft seit 1870, 2. Aufl. Tübingen 1964. 4»
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Teilgebiete u n d N a c h b a r w i s s e n s c h a f t e n
Schon des öfteren mußten wir, wenn wir von der Ausbildung des Historikers sprachen, der Kunstgeschichte gedenken. Es wäre Zeitverschwendung, wollten wir erst nachweisen, daß die einem Volk und einer Zeit innewohnenden K r ä f t e ihren feinsten Ausdruck im künstlerischen Schaffen finden, in den bildenden Künsten, aber auch in Dichtung und Musik. So wie also der Kunsthistoriker sich um geschichtliche Allgemeinbildung und Kenntnis der historischen Methode bemühen muß, so der gewöhnliche Historiker um kunstgeschichtliche Bildung. Daher wollen wir hier nur noch ein paar H a u p t w e r k e nennen, aus denen besonders wertvolle Eindrücke zu gewinnen sind. Als Gesamtdarstellung ist Georg Dehio, Geschichte der dt. Kunst, 4. Aufl., 3 Doppelbände, dazu ein vierter von Gustav Pauli, Berlin 1930—34, nicht übertroffen. Sodann greife man zu den Schriften von Heinrich Wölfflin, vor allem Grundbegriffe der Kunstwissenschaft (1915), Die klassische Kunst (behandelt die italienische Renaissance, 1899) und Die Kunst Albrecht Dürers (1905); alle seither in vielen Auflagen. Das weite Gebiet der Wissenschaflsgeschichte kann hier natürlich auch nicht andeutend durchmessen werden. Es liegt auf der H a n d , daß die dem Historiker zumeist fernerliegende Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik in Zukunft stärkere Beachtung erheischen wird. Von den geisteswissenschaftlichen Fächern liegt uns unser eigenes am nächsten. Wir arbeiten uns in seine Geschichte immer tiefer hinein, indem wir nach und nach das Beste, was an Forschungen und Darstellungen vorliegt, lesen. Die Werke, die ihren Werdegang ganz oder teilweise behandeln, sind S. 113 f. angeführt. Zu den besten Werken über Wissenschaftsgeschichte zählt auch ohne Zweifel das Lehrbuch der Geschichte der Philosophie von Wilhelm Windelband, neu bearb. von H . Heimsoeth, 15. Aufl., Tübingen 1957. Unsere Übersicht über die Teilgebiete der Geschichte bliebe ein Bruchstück, erwähnten wir nicht noch zum Schluß
Teilgebiete u n d Nachbarwissenschaften
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die Religions- und Kirchengeschichte. Im Zeitalter der Reformation und Gegenreformation vom Geist konfessioneller Einseitigkeit weithin beherrscht, hat die Kirchengeschichte doch eben im Dienst dieses Geistes viel zur Entwicklung der historisch-kritischen Methode beigetragen. Vollends hat sie später, in allen christlichen Ländern gepflegt, hervorragende Werke in großer Zahl hervorgebracht. Die beste Einführung gibt jetzt Bernd Moeller, Geschichte des Christentums in Grundzügen, Göttingen 1965; als moderne Handbücher sind die noch nicht abgeschlossenen Werke Die Kirche in ihrer Geschichte (erscheint in abgeschlossenen Lieferungen seit 1961) und das maßgebende katholische Handbuch der Kirchengeschichte, hrsg. v. H . Jedin (Freiburg, seit 1962) zu nennen. Für die Geschichte der alten Kirche ist Karl Müllers Lehrbuch der Kirchengeschichte, Bd. 1 (3. Aufl., Tübingen 1941) durch selbständige Forschung das führende Buch. Daneben besitzen wir in Hans Lietzmanns Geschichte der Alten Kirche, 4 Bde., 3.—4. Aufl., Berlin 1961, eine gleichfalls vorzügliche Darstellung, die noch dazu fesselnd geschrieben ist. Ein ausgezeichnetes Lehrbuch der Geschichte der christlichen Kirche im Frühmittelalter verfaßte 1921 Hans v. Schubert. Das eigentliche Meisterwerk aber f ü r das Mittelalter ist unfraglich die Kirchengeschichte Deutschlands von Albert Hauck (8. Aufl., Berlin 1954), in fünf Bänden bis ins Zeitalter des Konstanzer Konzils reichend. Es gibt nicht leicht ein geschichtliches Buch, dessen Verfasser mehr Quellen mit größerer Sorfalt gelesen hätte, es ist voll von originellen Gedanken, und doch tritt der Schriftsteller — darin eben liegt seine Größe — überall hinter der Sache zurück. Der beste Gewinn beim Lesen wäre, wenn etwas von jenem idealen Verhältnis zu den Quellen vom Verfasser auf den Leser überginge. Glänzend geschrieben, aber nicht frei von gewissen Einseitigkeiten ist das Werk von Johannes Haller, Das Papsttum. Idee und Wirklichkeit, 5 Bde., 2. Aufl. 1950 bis 1953. Für die Reformationszeit sind mehrere vortreffliche Werke von Heinrich Boehmer zu nennen, vor allem Luther
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Quellenkritik: Kritik d. Textes u. d. Quellenaussagen
im Lichte der neueren Forschung, 4. Aufl., Leipzig 1918, Der junge Luther, 5. Aufl., hrsg. v. H . B o r n k a m m , Stuttgart 1962, u n d seine Biographie des Ignatius v o n Loyola, die m a n unter dem Titel: Studien zur Geschichte der Gesellschaft Jesu, I, 1914 findet (Neudruck 1951, herausgegeben von H a n s Leube). Weitere Titel im bibliographischen Anhang. Noch vieles Gute blieb u n e r w ä h n t u n d m u ß es bleiben, denn es sollte hier wie bei allen Ratschlägen, die unser Büchlein enthält, nur einiges v o m Wichtigsten genannt werden. Quellenkritik: Kritik des Textes und Kritik der Quellenaussagen W i r wissen nun, was Quellen sind u n d wie m a n sie findet. Auch haben wir die Hilfswissenschaften, die zu ihrer Auswertung unentbehrlich sind, flüchtig kennengelernt. Die gegenständlichen Quellen, um die ja Archäologen, Kunsthistoriker u . a . m . sich bemühen, können f ü r den Augenblick beiseite bleiben. Wir fragen n u n : Wie ermitteln wir den Quellentext aus den Handschriften? Wie stellen wir Echtheit u n d Unechtheit der Quelle im ganzen oder in einzelnen Teilen fest? Wie gelangen w i r von abgeleiteten Quellen zu den ursprünglichen? Sind erst diese Vorfragen abgemacht, so wenden wir uns zur H a u p t f r a g e : Wie ermitteln wir aus den Quellenaussagen die geschichtlichen Vorgänge? 1.
Textkritik1)
Ein erheblicher Bruchteil der Quellentexte k a m nicht in ursprünglicher Gestalt auf uns. Mitunter haben wir nur eine späte Überlieferung — sei es Handschrift oder Druck —, u n d ein mehr oder weniger bestimmter Verdacht läßt uns l ) Literatur über philologische Textkritik nennt Wilhelm Bauer S. 214. Paul Maas, T e x t k r i t i k . 2. A u f l . Leipzig 1950.
Textkritik
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vermuten, daß die Form nicht ursprünglich sei. Oft haben wir viele Handschriften, die in wesentlichen Punkten so stark voneinander abweichen, daß eine oder mehrere absichtliche Umgestaltungen des Textes vor sich gegangen sein müssen. D a n n ist es unsere Aufgabe zu ermitteln, welches die älteste Fassung ist, in welcher Reihenfolge die späteren entstanden, ob diese alle oder teilweise vom ursprünglichen Verfasser herrühren u. dgl. Kleine Abweichungen vom ursprünglichen Text sind bei allen Abschriften etwas Alltägliches, da ja erst der Druck, weil er mechanisch geschieht, die genaue Übereinstimmung aller Exemplare einer Auflage wenigstens als Regelfall ermöglichte. Wo eine Masse alter Handschriften eines und desselben Werkes vorliegt, gilt es, die nähere oder fernere Verwandtschaft jeder einzelnen mit dem erhaltenen oder erschlossenen Urexemplar des Verfassers (der Philologe sagt d a f ü r : dem Archetypus) festzustellen. Wie die Verwandtschaft von Personen kann man auch eine solche Textverwandtschaft im Bilde eines Stammbaumes darstellen. Veränderungen, die mit der U r f o r m eines Textes vorgenommen wurden, werden zumeist formale und inhaltliche Bedeutung haben, d. h. eine jüngere Fassung, die formell dadurch gekennzeichnet ist, daß sie durch Zusätze an mehreren Stellen erweitert wurde, läßt etwa eben an diesen Stellen erkennen, daß der Verfasser jeweils aus einer Quelle schöpft, die ihm erst nach Abschluß der älteren Fassung zu Gesicht kam. So können formale und inhaltliche Beobachtungen sich gegenseitig stützen. Der Idealfall wäre, daß man bei einer verhältnismäßig großen Zahl abweichender Textfassungen durch Würdigung aller paläographischen, sprachlichen und inhaltlichen Anhaltspunkte bei jeder Handschrift den Grund finden, warum etwas zugesetzt oder fortgelassen wurde, und auch hinreichend sicher den Zeitpunkt und Urheber der Änderungen bezeichnen könnte. Weil dies bei der Lebensgeschichte des Heiligen Lullus, die Lampert von Hersfeld schrieb, weitgehend zutrifft, wollen wir deren Überlieferungformen durchsprechen. Da-
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Quellenkritik: Kritik d. Textes u. d. Quellenaussagen
bei schicken wir ganz ehrlich voraus, daß diese Vita des Lullus fast keinen Quellenwert hat. Lullus starb nämlich 786, und Lampert schrieb fast 300 Jahre später, ohne aus Quellen zu schöpfen, die wir nicht ebenfalls noch besäßen 1 ). Das Ergebnis einer näheren Untersuchung sieht so aus: Von den acht Handschriften ist eine unter den Augen des Verfassers selbst entstanden: die Handschrift 1 (heute in Maihingen). Uberall da, wo die späteren Handschriften Erweiterungen enthalten, sind in dieser Zeichen angebracht; vermutlich sollten sie hinweisen auf Zusätze, die vorläufig auf eingelegte, heute verlorene Blätter geschrieben waren. Handschrift 1 endet mitten in einem Satz. Von ihr hängen fünf weitere ab, die ungefähr gleich lauten, aber den verstümmelten Schlußsatz ganz weglassen: diese nennen wir 1 a, 1 b, 1 c, 1 d, l e ; bis auf l c (in Zwettl) und l d (in Melk) liegen sie alle in München. Den durch Zusätze erweiterten Text •— der Stilvergleich ergibt, daß der Verfasser ihn selbst erweiterte — bietet die Handschrift 2 a in Trier. Noch eine zweite (2 b in Erlangen) bietet diese Textgestalt, ihr fehlen aber am Schluß die Kapitel 19 bis 27. In diesen Abschnitten erhebt Lampert nämlich Vorwürfe gegen Fulda. Nach Ausweis seines übrigen Inhalts ist aber Codex 2 b, eine Sammelhandschrift, zum Gebrauch in Fulda bestimmt gewesen. So erklärt sich die Weglassung am Schluß. Vergegenwärtigen wir uns nun, wieviel sicheres Wissen wir damit gewonnen haben über Dinge, die nicht überliefert, sondern von uns erschlossen sind. Wir kennen den Verfasser, obwohl die Handschriften ihn nicht nennen. Wir dürfen ihm auch die erweiterte Ausgabe zuschreiben; sie ist nicht nur durch die Stilgleichheit gekennzeichnet, Lampert selbst zitiert die Vita Lulli in einem seiner späteren Werke eben in der zweiten Fassung 2 ). Wir wissen auch ziemlich genau die Abfassungszeit: zwischen 1063 und 1075. Denn Lampert hat hier eine Schrift des l ) Vgl. Lamperti Hersfeldensis opera cd. Oswald Holder-Egger. H a n n o v e r 1894. U n d dazu Wattenbach-Holtzmann, 3. H e f t , S. 459 i. -) S. 347 der Ausgabe von Holder-Egger.
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Textkritik
Otloh von St. Emmeram benutzt, die dieser zwischen 1062 und 1066 abfaßte, und Lamberts Selbstzitat stammt wohl aus dem Jahre 1076. Endlich haben wir den Grund der Verkürzung in 2 b richtig erkannt. Bildlich ist das Abhängigkeitsverhältnis so darzustellen: 1 (eigenhändig)
X
X
A la
X
2 (eigenhändig^
A Jb
!c
ld
je
2a
A
2b
So findet es sich in der Ausgabe. Wer nicht auf den ersten Blick den Grund einsieht, weshalb 3 als X bezeichnete verlorene Zwischenglieder darin erscheinen, findet ihn wohl nach einigem Nachdenken: weil sich so am besten die engere Verwandtschaft zwischen zwei Handschriftenpaaren erklärt. Nicht immer geht alles so glatt auf. Aber daraus, daß oftmals die Anhaltspunkte fehlen, die uns zu sicheren Ergebnissen hinleiten, kann man der Methode keinen Vorwurf machen. Ganz im Einklang mit dem, was wir oben (S. 42) als den Kern der diplomatischen Methode bezeichnet haben, können wir sagen: Die Textkritik und die Quellenanalyse müssen darauf hinarbeiten, den Text nicht als fertige Größe hinzunehmen, sondern in seinem Entstehen zu verfolgen 1 ). U n d was uns hier erstmalig entgegentrat, werden wir als eine im Mittelalter verbreitete Erscheinung beobachten: daß der Autor das gleiche Werk in mehr als einer Fassung bearbeitet hat. Ähnlich wie heute die Mitteilung des Verlegers, eine Auflage sei vergiften, den Verfasser zwingt zu überlegen, ob er die neue Auflage erheblich ändern soll, konnte damals der Wunsch anW e r dies l i e b e r an e i n e m n e u z e i t l i c h e n Beispiel v e r s u c h t , s t u d i e r e d a s W e r d e n des T e x t e s v o n Bismarcks E r i n n e r u n g u n d G e d a n k e m i t H i l f e d e r Friedridisruher Ausgabe.
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Q u e l l e n k r i t i k : K r i t i k d . T e x t e s u. d . Q u e l l e n a u s s a g e n
gesehener Männer wirken, sich eine Abschrift eines Werkes herstellen zu lassen. Und genau wie heute die seit der ersten Niederschrift erschienene Literatur oft eine Umarbeitung nötig macht, beobachten wir Entsprechendes im Mittelalter. So hat der hennegauische Geschichtsschreiber Jean Froissart in seiner Chronik die großen Schlachten von Crecy (1346) und Maupertuis (1356) zunächst nur nach englischen Gewährsmännern geschildert, während er später auch französische heranzog. Und der höchst originelle Giraldus de Barri aus Wales hat den verschiedenen „Auflagen" seiner Werke auch verschiedene Vorreden beigegeben, in denen er gelegentlich offen ausspricht, welche Rücksichten ihm früher größere Zurückhaltung auferlegten 1 ). Ähnlich klare und einleuchtende Ergebnisse liefert ein Vergleich der drei Handschriftenklassen, in denen uns Rahewins Fortsetzung der Taten Friedrich Barbarossas (Gesta Friderici imperatoris) überliefert ist. Deutlich in die Augen fallende Unterschiede trennen die drei Klassen. Die A-Klasse deutet viele Eigennamen nur durch einen Anfangsbuchstaben oder durch N an, bringt von Briefen und Urkunden oft nur die ersten Worte. B und C weichen schon in der Kapiteleinteilung ab. Die B-Handschriften fügen am Schluß einen Anhang über die Jahre 1160 bis ca. 1170 hinzu (in der Ausgabe S. 347 ff.). In C ist der ursprüngliche Text noch stärker überarbeitet als in B. Sind diese Tatsachen richtig erkannt, so darf man mit dem Herausgeber folgern: A ist der ursprüngliche Entwurf des Verfassers. Wo B und C gegen A zusammengehen, haben wir die endgültige, wo A entweder mit B oder mit C übereinstimmt, die ursprüngliche Lesart vor uns 2 ). Große N o t machen dem Historiker die vielen Irrtümer und Lesefehler, die in den Abschriften von Abschriften — das pflegt ja die große Masse unserer Texte zu sein — sich einschlichen und dann immer weiter fortpflanzten. So liest man in der Frankengeschichte des Gregor von Tours, Vgl. Paul Kirn, Aus der Frühzeit des Nationalgefühls, Leipzig 1943, S. 102. ! ) Siehe die Ausgabe von G . Waitz und B. v. Simson 1912, bes. X X V I I ff.
Textkritik
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Buch 2, Kapitel 9, wo von den Anfängen des fränkischen Volkes die Rede ist, den Satz Nam cum multa de eis Denn während von ihnen Sulpici Alexandra narret die Geschichte des Sulpicius historia, non tarnen regem Alexander viel erzählt, nennt primum eorum Valentinus Valentinus doch nicht ihren nominat, sed duces eos ersten König, sondern sagt, sie hätten unter Herzögen habuisse dicit1). gestanden. Das kann nicht der richtige Text sein, denn es ist sinnlos, auf die Ausführlichkeit eines Geschichtswerkes hinzuweisen und fortzufahren, daß ein anderes die Angabe eines fränkischen Königs unterlasse. Sicherlich war irgendwie ausgedrückt, man vermisse beim Sulpicius Alexander jene Angabe. Während zwei Handschriftenklassen den Fehler aufweisen, lesen die übrigen anstatt Valentinus richtig ullatinus (statt des klassischen ullatenus); im Satzzusammenhang zu übersetzen: [nennt er doch] an keiner Stelle. In anderen Fällen ist das Richtige nicht einfach in einer Anzahl von Handschriften gegeben, sondern muß erraten und durch den Nachweis, daß das Wort oder die Wendung der fraglichen Zeit und womöglich dem Autor geläufig war, gestützt werden. Völlig unzulässig ist es, wenn man eine Textstelle, die einen klaren und vernünftigen Sinn gibt, der überdies durch die Angaben anderer Quellen gestützt wird, gewaltsam ändert und dabei nicht einmal dem Sprachgebrauch Rechnung trägt. Dies ließ sich Karl Bauer zuschulden kommen bei seiner Behandlung der Quellenaussagen über die Hinrichtung der 4500 Sachsen bei Verden im Jahr 782. Dazu berichten nicht weniger als vier Annalenwerke: die ausgelieferten Sachsen wurden enthauptet (decollati sunt). An Stelle des vorletzten Wortes, erklärt er, müsse delocati gelesen werden und das heiße: sie wurden ausgesiedelt. Nun haben wir aber eine Menge Nachrichten über die von Karl d. Gr. befohlenen Umsied*) G r e g o r i i T u r o n e n s i s H i s t o r i a F r a n c o r u m c d . A r n d t S. 72 m i t N o t e c ; ed. K r u s c h S. 52 m i t N o t e d. V g l . H V 27, 684 N . 20.
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Quellenkritik: Kritik d. Textes u. d. Quellenaussagen
lungen, die mit abwechselnden Ausdrücken von der Sache reden, aber kein einziges Mal delocare verwenden 1 ). Schon hieran scheitert seine auch sonst unhaltbare Auslegung der Stelle. Natürlich wollen wir damit nicht der einseitigen Meinung Vorschub leisten, als hätte die Philologie bei der Verbesserung schlecht überlieferter Stellen das erste und letzte Wort zu sprechen. Mehr als das erste Wort sollte man ihr nicht zugestehen. D a n n muß man auch die allgemeine Lebenserfahrung, mitunter auch technische Spezialkenntnisse zur Geltung kommen lassen. Sonst kann es einem gehen wie jenem Gelehrten, der in einem griechischen Papyrus aus Ägypten geschrieben fand, daß H e u geliefert werden soll . T O Ö C O . T O O . . , und das verstümmelte letzte Wort ergänzte: ."roöj o.-roodi' - zur Aussaat. Das Richtige sah Ulrich Wilcken: es muß heißen: -fyos o.idnoi' = im Austausch gegen Getreide. Denn Heu kann nie zur Aussaat benutzt worden sein, selbst nicht im grauesten Altertum 2 ). Der Historiker muß alle Feinheiten moderner Textausgaben verstehen. Dazu gehört nicht viel weniger als nötig wäre, sie selber herzustellen. Auch wer sich mehr der kulturgeschichtlichen Arbeitsweise zuwendet, kann diese Schulung nicht entbehren und die daraus folgenden Vorsichtsmaßregeln nicht außer acht lassen. Er muß auch allen Spürsinn darauf verwenden festzustellen, wo eine Quelle ältere Schriften wörtlich zitiert bzw. ausschreibt. Es hatte sehr günstige Folgen, daß bereits in den Anfängen der Monumenta Germaniae auf den Vorschlag des Rechtshistorikers Karl Friedrich Eichhorn der Grundsatz angenommen wurde, f ü r solche aus einer Vorlage übernommene Stellen Kleindruck anzuwenden. Solche Kennzeichnung der Stellen, die nicht das geistige Eigentum ihres Verfassers sind, Sie s i n d z u s a m m e n g e s t e l l t bei G e o r g W a i t z , D e u t s c h t V e r f a s s u n g s g e schichte. B d . 3. 2. A u f l . S. 140 N . 1 u. S. 141. V g l . d i e gegen B a u e r g e r i c h t e t e A b h a n d l u n g v o n E r w i n R u n d n a g e l H Z 157 (1938), die auch w e i t e r e L i t e r a t u r anführt. 2 ) Jahrbuch f ü r G e s e t z g e b u n g , V e r w a l t u n g u n d V o l k s w i r t s c h a f t im d t . R e i d i , B d . 45, 2. H e f t , S. 90 N . 5.
Kritik der Quellenaussagen
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erspart allen, die mit der Ausgabe arbeiten müssen, zeitraubende Umwege, mitunter auch böse Fehlschlüsse. Über nicht erkannte Bibelzitate u n d die durch das Nichterkennen verursachten Mißverständnisse w ä r e viel zu sagen. So gibt es eine Untersuchung, die ergründen will, ob der K a m p f , den Philipp der Schöne v o n Frankreich f ü r die Freiheit des weltlichen Staates von päpstlicher Bevormundung führte, sich geistiger W a f f e n bedient habe, die schon der Staufer Friedrich II. zwei Menschenalter f r ü h e r in seinem ähnlich gerichteten K a m p f e v e r w a n d t e . Ein H a u p t beweis d a f ü r , daß dies tatsächlich der Fall sei, soll darin liegen, d a ß auffallende wörtliche Anklänge der Staatsschreiben Friedrichs u n d Philipps zu beobachten sind. Es sind bei näherem Zusehen bloß gleiche Bibelzitate, u n d damit löst sich der scheinbare Beweis in nichts auf 1 ). 2. Kritik
der
Quellenaussagen
Wir nehmen an, die Handschriften sind gesichert, der beste erreichbare Text ist hergestellt, die Echtheit im ganzen steht außer Zweifel. N u n erhebt sich die Frage: Wie hat der A u t o r seine Kenntnisse erworben? W o schreibt er erhaltene Quellen aus, w o verlorene? W o hat er mündliche Gewährsmänner? Was stammt aus eigenem Erleben? D a mit treiben wir Quellenanalyse. Wie in den bisherigen Ausführungen machen wir uns auch weiterhin diese Sachverhalte am besten an mittelalterlichen Beispielen klar. H i e r treten sie am schärfsten hervor. D e n n die Quellen zur alten Geschichte müssen doch zum weitaus größten Teil aus mittelalterlichen Handschriften entnommen werden, und in der Neuzeit spielen neben den A k t e n die erzählenden Quellen mehr eine Nebenrolle, zudem sind seit der Verbreitung des Buchdrucks die Verhältnisse hier viel übersichtlicher. Wer also solche methodischen Kunstgriffe a n mittelalterlichem Stoff erlernt hat, w i r d sie sinngemäß auf jeden andern übertragen können — Helene Wieruszowski: Vom Imperium zum nationalen Königtum. München 1933, S. 91. D a z u die K r i t i k des V e r f a s s e r s in J a h r e s b . f . d t . Geschichte 9/10, (1933/34) S. 281.
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Q u e l l e n k r i t i k : K r i t i k d. T e x t e s u. d. Q u e l l e n a u s s a g e n
und vielleicht hie und da die Erfahrung machen, daß es keine bessere Vorbereitung für die historisch-kritische Arbeit überhaupt gibt. Gerade die mittelalterlichen Geschichtsschreiber haben vielfach das, was sie in ihren Vorlagen fanden, wörtlich übernommen. Es wäre zu wenig, wenn man sagen wollte: das galt nicht als unerlaubt, die Achtung vor dem Urheberrecht an Schriftwerken war nicht wie bei uns entwickelt. Es kommt geradezu vor, daß ein Schriftsteller sich entschuldigt, weil er außer dem, was er maßgebenden Autoritäten entnehmen konnte, wagt, auch eigene Gedanken vorzubringen. Beobachten wir wörtliche Entlehnungen, so gilt es zu ermitteln, ob A den B ausschreibt oder umgekehrt oder ob am Ende beide aus der gleichen (möglicherweise auch aus mehr als einer) Quelle schöpfen. Schon aus diesem Grunde dürfen wir nie unterlassen, die Abfassungszeit jedes einzelnen Werkes — womöglich wieder für die einzelnen Teile, aus denen es besteht — festzustellen. J e genauer wir diese kennen, desto mehr vereinfacht sich die Frage nach den möglichen Abhängigkeiten. Haben wir erkannt, in welcher Weise eine Quelle eine auch uns bekannte Vorlage benutzt — sklavisch abschreibend oder frei gestaltend —, so haben wir einen wertvollen Fingerzeig, wie sie sich solchen Vorlagen gegenüber verhalten mag, die wir nicht mehr besitzen. Das Aufspüren verlorener Quellen ist darum eine unvermeidliche Aufgabe, weil wir versuchen müssen, den zwischen den erhaltenen Quellen bestehenden Zusammenhang zu ermitteln. Überzeugend ist z. B. folgender Schluß: Beda erwähnt in seiner Kirchengeschichte zwei Sonnenfinsternisse, die nachweislich nicht in Britannien, wohl aber in den Mittelmeerländern zu beobachten waren. Also hat er eine aus Italien stammende Chronik als Quelle benutzt 1 ). Wo eine Mehrzahl erhaltener Quellen offensichtlich eine einzige verlorene ausschreibt, kann man diese verlorene mit einiger Sicherheit wiederherstellen. Dies leistete Wil*) Willi. L e v i s o n , A u s rheinischer und fränkischer F r ü h z e i t . D ü s s e l d o r f 1948, S . 369 f .
Kritik der Quellenaussagcn
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heim v. Giesebrecht 1841 für die Annalen des nordbairischen Klosters Nieder-Altaich. Ein unerwarteter Handschriftenfund von 1867 bestätigte seine Ergebnisse im wesentlichen. Paul Scheffer-Boichorst stellte 1870 die Annalen von Paderborn in ähnlicher Weise wieder her 1 ). Es ist wohl denkbar, daß ein Laie im Aufwand von so viel Scharfsinn für die Ermittlung verlorener Quellen eine unbegreifliche Zeitversäumnis sieht. Je mehr man dagegen in die Forschung eindringt, desto besser erkennt man: es hängt doch viel davon ab. Wir veranschaulichen das an einem Beispiel. Jeder spricht von der Schlacht im Teutoburger Wald. Woher hat das Gebirge, woher die Schlacht ihren Namen? Das Gebirge ist nicht etwa seit jenen fernen Tagen bis heute von den Anwohnern so genannt worden. Erst im Zeitalter der Romantik ist durch die gelehrte Forschung der Name wieder in Übung gekommen. Und nur eine Quelle aus dem Altertum erwähnt jenen Namen: Tacitus, und zwar da, wo er erzählt, wie Germanicus die Gebeine der in der Varusschlacht Gefallenen bestatten ließ (Annales I 60). Nun schreibt aber Tacitus ca. 116, d . h . mehr als hundert Jahre nach dem Ereignis. Wollten wir uns nicht darum kümmern, wer sein Gewährsmann an dieser Stelle ist, so müßten wir darauf verzichten zu wissen, ob der Name auf einer guten Überlieferung beruht und historisch brauchbar ist. Erst die kritische Durchleuchtung der Grundlagen eines erzählenden Geschichtswerks gestattet die richtige Verwertung seiner Angaben. Nicht selten führt sie zu dem Ergebnis, daß deren Wert erheblich schwankt je nach dem Abschnitt, in dem sie stehen. Bei so großen geschichtlichen Kompilationen wie der römischen Geschichte des Livius würde das Außerachtlassen der kritischen Grundsätze zu besonders augenfälligen Fehlern führen. Über die mündlichen Gewährsmänner, die einem Berichterstatter Nachrichten zutrugen, kann man nicht immer so sicher urteilen. Immerhin treten sie gelegentlich hervor. So hat Wolfram von den Steinen richtig erkannt, daß man ') Vgl. Wattenbach-Holtzmann 1, 545 f. und 584 ff.
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den Bericht über die Bekehrung und Taufe Chlodwigs, den Gregor von Tours bietet, nicht einfach beiseite schieben darf, als hätte er neben einigen Briefen, die dem Ereignis viel näher stehen, keinerlei Bedeutung. Man merkt ihm noch an, daß er auf Chrotechilde, die Gemahlin des Frankenkönigs zurückgeht. Diese brachte mehr als dreißig Jahre in Tours zu und starb dort 544, also nur 29 Jahre bevor Gregor sein Bischofsamt in Tours antrat. Uberlebende aus ihrer Umgebung werden dem Geschichtsschreiber den Hergang so geschildert haben, wie sie ihn zu erzählen pflegte 1 ). Als der russische Historiker Jegorov die Berichte des Helmold von Bosau über die ersten deutschen Siedlungen in Holstein und Mecklenburg überscharf angegriffen hatte, wies Bernhard Schmeidler in seiner treffenden Erwiderung darauf hin, daß der gute Pfarrer von Bosau am Plöner See — das war Helmold nämlich — zwar die Großen der Erde nicht persönlich kannte und daher von ihnen keine Informationen empfing, wohl aber treulich aufzeichnete, was ihm kleine Leute, Bauern, reisige Knechte und Troßbuben, zutrugen 2 ). Fast in gleichem Maße wie von den benutzten Vorlagen hängt der historische Wert einer Quelle von der literarischen Tradition ab, in der sie steht. Das Stilgesetz einer literarischen Gattung und die Nachahmung bestimmter Vorbilder färben die Mitteilungen so stark, daß wir irregehen, solange diese Tatsache nicht erkannt ist. Wo dieses Nachahmen geradezu in Abschreiben ausartet, handelt es sich um eine Erscheinung, die wir schon mehrfach erwähnten. Sie ist im Mittelalter häufig. So hat z. B. Herbord das, was er über des Bischofs Otto von Bamberg Tugenden und Grundsätze mitteilt, fast wörtlich aus Cicero, De officiis abgeschrieben 8 ). Ferner hat Rahewin da, wo er Barbarossas Kämpfe in Oberitalien erzählt, ganze Schlachtschilderungen, aber auch eine angebliche Rede des Kaisers >) M Ö I G Ergänzungsband 12 (1933), S . 417 ff. 2 ) Über die G l a u b w ü r d i g k e i t H e l m o l d s und die Interpretation u. Benutzung mittelalterlicher Schriftsteller, N A . 50 (1933). 3 ) Ph. J a f f e , Bibliotheca rerum G e r m a n i c a r u m 5, 710 f.
Kritik der Quellenaussagen
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über die Disziplin aus dem Jüdischen Krieg des Flavius Josephus herübergenommen 1 ). An anderen Stellen folgt er nicht einem alten Schriftsteller, sondern mischt kunstvoll die Lesefrüchte aus vielen. Fast noch mehr Aufmerksamkeit erheischen die Fälle, in denen die freiere Nachahmung eines Musters vorliegt (und je mehr wir auf sie achten, desto mehr wird es uns gelingen, hie und da ausgeschriebene Stellen zu entdecken, die noch keiner vor uns gefunden hat). Denn hier bedarf es noch größeren Taktes zu bestimmen, ob die Nachahmung den Erzähler überhaupt und wie weit sie ihn von der Linie eines sachlich genauen Berichtes abzulenken vermochte. Wir erinnern daran, daß die bei mittelalterlichen Geschichtsschreibern mitgeteilten Reden nicht mehr Zutrauen verdienen als die in antiken Quellen, und zwar aus denselben Gründen, vor allem aber erwähnen wir Einhards Verhältnis zu Sueton. Gewiß ist, daß Einhard seine Biographie Karls d. Gr. nicht in der Form geschrieben hätte, die er ihr gab, wäre er nicht mit den Kaiserbiographien jenes alten Römers bekanntgeworden. Und sicherlich müßten wir zu unserem lebhaften Bedauern eine Reihe anschaulicher Züge aus der Lebensführung des großen Kaisers missen, die zu erwähnen Einhard nicht aus eigenem Antrieb, sondern durch das Beispiel Suetons sich angeregt sah. Daß aber trotz dem formgebenden Vorbilde eine Verzeichnung des Kaisers ins allgemein Imperatorenhafte nicht stattgefunden hat, empfindet schon der unbefangene Leser, und die neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigen es ihm 2 ). Während unsere früheren Bemerkungen zur inhaltlichen Quellenkritik der Frage galten: Wieviel konnte der Verfasser von den wahren Hergängen berichten?, müssen wir nun die andere Frage stellen: Wieviel wollte er davon berichten? Nachdem wir uns um seine Sachkenntnis und sein literarisches Können bemüht haben, forschen wir nach dem Zweck seiner Schriftstellerei und seiner Tendenz. *) Ottonis et Rahewini Gesta Friderici imperatoris, ed. Waitz et v. Simson. H a n n o v e r 1912, liefert in den Anmerkungen die Belege, 2. B. S. 208. ') S. H e l l m a n n in H V 27 (1932). H a n s P y r i t z in D V j s d i r . 15 (1937). H . Beumann in Arch. f. Kulturgesdi. 33 (1951). Kirn,
E i n f ü h r u n g in die Geschichtswissenschaft
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Quellenkritik: Kritik d. Textes u. d. Quellenaussagen
Geschichtsquellen mit aufdringlicher Tendenz verraten sich dem Leser schon mit den ersten Zeilen. Gefährlicher werden dem historischen Urteil solche, die ihre Einseitigkeit klug zu verbergen wissen. U n d wenn auch diese früher oder später erkannt ist, bleibt doch die Unsicherheit, bis zu welchem Grade die tatsächlichen Mitteilungen tendenziös entstellt sind, sofern nicht auch Quellen aus dem gegnerischen Lager uns zur Verfügung stehen. In der römischen Geschichte würde vielleicht manches anders aussehen, hätten wir ebenso ausführliche Darstellungen aus der Feder von Karthagern, Galliern und Germanen. D a ß wir die Sachsenkriege Karls d. Gr. nur nach fränkischen Berichten zeichnen können, ist ebenfalls nachteilig. Im Grunde kehrt eine ähnliche Unsicherheit auch in den hellbeleuchteten Zeiten reicher Überlieferung wieder, sobald ein einzelnes Ereignis oder ein bestimmter Zug nur von einem einzigen Gewährsmann gemeldet wird. D a wird man als kritische Maßstäbe nur die Möglichkeit und innere Wahrscheinlichkeit des Vorgangs und den „Leumund" des Zeugen verwenden können. Wenn wir Glück haben, findet sich vielleicht in dem beargwöhnten Bericht ein Umstand, an den der Erzähler selbst nicht glaubte, den wir aber auf Grund unseres heutigen Wissens als beste Beglaubigung gelten lassen müssen. Dahin gehört z. B.: Herodot will den Phönikern, die Afrika umsegelten, nicht glauben, daß sie die Sonne schließlich zur rechten H a n d aufgehen sahen (IV Der normale Fall ist, daß sich Berichte verschiedener Herkunft, Tendenz und Qualität ergänzen, etwa erzählende Werke, aus mehreren Parteilagern, dazu Urkunden, Briefe, geheime und öffentliche diplomatische Schreiben, Gedichte, Zeitungen, Münzen, Bildwerke, darunter etwa Karikaturen usw. D a n n müssen wir zuerst Echtheit und Entstehungsgeschichte jeder einzelnen Quelle untersuchen und hierauf deren Aussagen miteinander kombinieren. Das Auftreten von Widersprüchen darf uns dabei nicht verblüffen. Bewegte Zeiten, wie wir sie augenblicklich durchleben, 1
) Dieses Beispiel findet sidi bei E r s l e v , H i s t o r i s c h e T e c h n i k , S. 76.
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liefern täglich von neuem den Beweis, daß sogar intelligente und wahrheitsliebende Menschen Vorgänge, die sie unter günstigen Umständen mit lebhafter Aufmerksamkeit beobachten, mit auffallenden Abweichungen, ja starken Widersprüchen zu erzählen pflegen. Wie man praktisch von den Quellenaussagen zu den geschichtlichen Tatsachen vordringt, lernt man am besten in Seminarübungen oder durch zweckmäßig gewählte Lektüre. Was den Anfänger leicht verwirrt, aber auch den wissenschaftlich Gefestigten noch stört und verdrießt, ist die unübersehbare Zahl der mittelmäßigen Untersuchungen, die entweder infolge einer unglücklichen Quellenlage oder — das ist der eigentliche Grund des Mißbehagens — infolge nicht einwandfreier Beweisführung im Leser das Gefühl hinterlassen, daß er vielleicht im einzelnen dies und das gelernt hat, aber der These, die das eigentliche Anliegen des Verfassers bildet, nicht zustimmen kann. Muß man viel dergleichen lesen, so kann einem der Verdacht aufsteigen, es gebe am Ende gar keine Methode, um sichere historische Beweise zu führen. H a t doch selbst Goethe einmal geäußert: „Es geht wirklich ins Komische, wenn man . . . von längst Vergangenem sich mit Gewißheit überzeugen will" (an Zelter 27. 3. 1824). Aus der Sackgasse, in die man so gerät, führt der Vorschlag heraus, den wir hier machen wollen. Man lese ohne Rücksicht darauf, ob die Entscheidung der darin aufgeworfenen Frage uns nun eben sehr zu Herzen geht oder nicht, einige Untersuchungen, die methodisch vorzüglich gelungen sind und die H a n d eines Meisters verraten. Das wirkt befreiend. Hier schließt jedes Stück der Beweisführung sich lückenlos an das vonangehende, wir folgen mit Freude und Bewunderung und legen das Buch nicht gequält und beunruhigt, sondern froh und bereichert aus der H a n d . Es kann auch nichts schaden, wenn wir die Gegenprobe machen und uns die eine oder andere mißlungene Abhandlung vornehmen, der auch der Anfänger unschwer anmerkt, daß sie entweder durch willkürliche Voraussetzungen oder durch logische Verstöße keine haltbaren
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Q u e l l e n k r i t i k : K r i t i k d. T e x t e s u. d. Q u e l l e n a u s s a g e n
Ergebnisse erzielt. Krasse Fälle sind ja im Guten wie im Schlechten wesentlich leichter zu beurteilen als Durchschnittsleistungen. U n d nach unseren Beobachtungen ist nicht wenig gewonnen, wenn der Student auf solche Weise lernt, sich ein wenig auf das eigene Urteil in wissenschaftlichen Fragen zu verlassen. Ihn dazu zu erziehen ist der eigentliche Sinn der fachwissenschaftlichen Ausbildung. Es ist aber sehr wohl denkbar, daß er in den ersten Semestern mehr als einmal in arge Zweifel gerät, ob er selber den wissenschaftlichen Anforderungen genügen könne, wenn er vom Katheder wissenschaftliche Arbeiten verurteilen hört, die von namhaften Verfassern herrühren. Vielleicht sagt er sich als kluger K o p f außerdem, daß dasselbe, was an der Universität X als irrig bezeichnet wird, in Y in milderem Licht erscheint, ja daß der streng urteilende Professor in X vor seinem Kollegen in Y schwer tadellos besteht. Derartige, nicht völlig unberechtigte Gedankengänge werden dann die sachgemäße Grenze nicht überschreiten, wenn man sich zunächst einmal davon überzeugt, daß das Urteil der Kenner über Meisterleistungen auf der einen Seite und Pfuschertum auf der anderen doch ziemlich gut übereinstimmt. Im Anhang finden sich Vorschläge für eine solche Lektüre. U m schließlich denen entgegenzukommen, die gern allgemeine Regeln für den Schluß von den Quellenaussagen auf die Wirklichkeit schwarz auf weiß vor sich sehen möchten, führen wir in Anlehnung an unsere Vorgänger einige Grundsätze an. Doch sei vorher noch ausdrücklich darauf verwiesen, daß die im Rahmen hilfswissenschaftlicher, vornehmlich diplomatischer Untersuchungen angewendeten Methoden immer mit in Rechnung gestellt werden müssen, wenn man über den möglichen Sicherheitsgrad historischer Kritik urteilen will. 1. Die abgeleiteten Quellen, deren Vorlagen wir besitzen, zählen nicht mit. Ihre bewußten Abweichungen fallen nur dann ins Gewicht, wenn der Verfasser auch als selbständiger Zeuge gelten kann oder der Grund der von ihm vorgenommenen Veränderung einleuchtet.
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2. Für das ganze Verfahren gelten die Regeln des Zeugenverhörs. Man unterscheide dabei zwischen Vorgängen, die jeder Berichterstatter, der guten Willens war, annähernd richtig wiedergeben konnte, und verwickeiteren, die schwerlich einer ganz vollständig und treffend darzustellen vermochte. Eine Hauptregel des Zeugenverhörs spricht ein Satz Adolf Rhombergs aus, der sich in Wilhelm Bauers Einführung in das Studium der Geschichte zitiert findet1): „Wenn zwei oder mehrere zeitgenössische Augen- oder Ohrenzeugen unabhängig voneinander ein und dasselbe Faktum mit mehreren gleichen Details berichten, die zum Faktum nicht in einem notwendigen oder gewöhnlichen, sondern in einem nur zufälligen Zusammenhange stehen, dann müssen die übereinstimmenden Berichte, insoweit sie übereinstimmen, w a h r sein, wenn die Tatsache samt den betreffenden Details so klar wahrnehmbar war, daß über dieselbe keine Täuschung möglich wurde." Natürlich gilt auch den historischen wie den gerichtlichen Zeugenaussagen gegenüber, daß das der N a t u r der Sache nach Unmögliche durch solche Aussagen nicht zur Tatsache gestempelt werden kann. D a ß Hannibal auf seinem Marsch über die Alpen einen Felsen durch Anwendung von Essig mürbe gemacht habe, was uns Livius bekanntlich glauben machen will ( X X I 37), wäre auch dann keine historische Tatsache, wenn es fünf voneinander unabhängige Zeugen erzählten. 3. Man muß streng unterscheiden zwischen miteinander verträglichen Abweichungen und unvereinbaren Widersprüchen der Quellenaussagen. 4. Im allgemeinen wird man sich nicht dazu entschließen, Einzelheiten bald aus diesem, bald aus jenem Bericht in ein neues Ganzes zu verarbeiten, wenn jene Berichte von Grundvoraussetzungen ausgehen, die einander vollkommen widersprechen. Zumal dann nicht, wenn wir die eine Voraussetzung als zutreffend, die andere als verkehrt er') S. 334 nach A. Rhomberg, Die Erhebung der Geschichte zum Range einer Wissenschaft (1883) 21.
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weisen können. Z. B.: Die Reise einer historischen Persönlichkeit wird von einer Quelle als Seefahrt, von einer andern als Landreise geschildert. D a ß es nur eine Seefahrt gewesen sein kann, steht anderweitig fest. Damit fallen alle Einzelangaben, die der Bericht über die Landreise mitteilt. 5. Wie das Zeugenverhör wird auch die Quellenkritik die volle Wirklichkeit der untersuchten Vorgänge nicht mehr ermitteln können, wie die gerichtliche Untersuchung wird auch die historische gelegentlich mit einem non liquet enden. Wie eng die hier gezogenen Schranken sind, wird der am besten ermessen, der bei alledem nicht vergißt, welchen weiten Spielraum das Irrationale in der Geschehenswirklichkeit hat. Man kann auch sagen: Darüber ist sich der Historismus weit klarer als der Pragmatismus. Von diesen weltanschaulichen Hintergründen der historischen Methode reden wir im folgenden Kapitel.
Das geschichtliche Verstehen und die Sinndeutung der geschichtlichen Vorgänge 1. Begreifen,
Erklären,
Verstehen
Wahrheiten werden begriffen, z. B. der Pythagoreische Lehrsatz. Wirklichkeiten werden erklärt, z. B. Blitz und Donner. Dichtungen wie der Faust, Persönlichkeiten (historische wie Cäsar und Napoleon, dichterische wie Medea oder Tasso), Taten wie Luthers Verbrennung der Bannbulle oder Yorcks Kapitulation von Tauroggen, geistige K r ä f t e wie der Geist der deutschen Reformation oder der Geist der Scharen Cromwells — alle diese müssen verstanden werden. In diese Persönlichkeiten und K r ä f t e kann man sich hineindenken, während sich niemand in die Gedanken- und Gefühlswelt eines Hypotenusenquadrats oder einer mit positiver Elektrizität geladenen Wolke hineindenken kann. Der Historiker muß gewiß allerlei begreifen und erklären. Aber das dringlichste Anliegen f ü r seine Wissenschaft ist das Verstehen. Das verdeutlicht Erich
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Rothacker mit den Worten: „Wo wir u n s . . . genötigt sehen, ein nicht restlos in Begriffe auflösbares und nicht restlos erklärbares Individuallebendiges zu suchen, da glauben wir Versuchen echten V e r s t e h e n s . . . zu begegnen" 1 ). D a s Verstehen benutzt z w a r streckenweise die rationalen Wege des Begreifens und Erklärens, muß aber dann den „ S p r u n g ins Irrationale" tun. Verstehen heißt den Sinnzusammenhang erkennen, der Sein und T u n eines Menschen oder einer Gemeinschaft verbindet. Die wirren Handlungen eines Geisteskranken entziehen sich dem Verstehen. Wie schon bemerkt, ist das geistige Verfahren dasselbe, ob eine in der geschichtlichen Wirklichkeit gegebene oder eine v o m Dichter geschaffene Gestalt verstanden werden soll. J a , die Gestalten des Dichters erschließen sich uns darum leichter, weil sie von einem Verstehenden geschaffen und auf das Verstehen hin angelegt sind. Wilhelm Dilthey sagt einmal darüber: „ N u r der Zusammenhang zwischen Motiv und H a n d l u n g ist uns in klarem Bewußtsein gegeben. Daher ist der Charakter des Menschen diesem selbst ein Geheimnis, welches ihm nur seine Handlungsweise teilweise sichtbar macht. Durchsichtigkeit des Zusammenhangs zwischen Charakter, Motiv und H a n d l u n g eignet den Gestalten des Dichters, nicht der Anschauung des wirklichen Lebens, und so liegt auch das Ästhetische in der Erscheinung des wirklichen Menschen darin, daß über seinen Handlungen noch ein A b g l a n z der hervorbringenden Seele leuchtender als über denen der anderen Menschen liegt" 2 ). Für das Verstehen von Personen und ihren Handlungen gilt der Schillersche Vers: „Willst du dich selber erkennen, so sieh, wie die andern es treiben, Willst du die andern verstehn, blick in dein eigenes Herz"3). Dieses Wechselverhältnis, das jeweils voraussetzt, daß ein vollkommenes Verstehen, sei es der andern, sei es des *) L o g i k u. S y s t e m a t i k 124. ) E i n l e i t u n g in die Geisteswissenschaften, 1883, S . 78. ) D e r Schlüssel, Werke ( C o t t a ) 1, 275.
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eigenen Wesens, schon erreicht sei, setzt uns nicht in Erstaunen. Finden wir doch dasselbe Wechselverhältnis zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Wir treiben Geschichte, um aus der Vergangenheit heraus die Gegenwart zu verstehen. Zugleich aber gilt: Die Vergangenheit bliebe uns ewig unverständlich, stünde uns nicht das Gegenwartserlebnis zur Verfügung, mit dessen H i l f e wir die Spuren ehemaligen Lebens deuten. Eine Eigentümlichkeit aller Versuche des Verstehens ist, daß auch der vorläufige und noch ganz unvollkommene Versuch ein abgeschlossenes Bild zu liefern scheint, nicht vereinzelte Punkte auf einer sonst noch leeren Fläche, sondern einen geschlossenen Umriß. Treten neue Beobachtungen hinzu, so kann es geschehen, daß das frühere Bild ausgelöscht und durch ein neues ersetzt wird. D i e Individuen, die wir zu verstehen suchen, vergleichen wir unwillkürlich mit Typen, genau so wie wir unter dem Z w a n g , den Verlauf eines Flusses (den wir durch eine Zeichnung weit besser veranschaulichen) mit Worten zu beschreiben, Begriffe wie gerade Linie, Halbkreis, rechter Winkel verwenden würden, nicht weil ein Fluß in der N a t u r in solchen K u r v e n sich bewegte, sondern weil sie das nächste zur H a n d liegende Verständigungsmittel wären. E d u a r d Spranger hat gezeigt, wie wir zu den einfachsten und f ü r unsern Zweck brauchbarsten T y p e n gelangen. Er nennt sie Lebensformen 1 ). Der Ausdruck begegnet uns übrigens sehr häufig in Rankes Schriften. Unterscheiden wir sechs große Wertgebiete der K u l t u r und denken wir uns Menschentypen, deren gesamtes Bestreben jeweils einseitig auf die Werte eines solchen Gebietes gerichtet ist, so erhalten wir sechs Lebensformen: den theoretischen, den ökonomischen, den ästhetischen, den sozialen, den politischen und den religiösen Menschen. D e m ersten ist die Wissenschaft alles; ihr ordnet er Wirtschaft, Kunst, soziale Umgebung, Politik und Religion unter. Der zweite strebt nur nach wirtschaftlichem Gewinn, dem alles andere dienen muß, und entsprechend verhalten sich die übrigen. ') Eduard Spranger, Lebensformen. 1914. 8. A u f l . , 1950.
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Das Wesentliche ist nun, daß diese Lebensformen durch die das jeweilige Zeitalter bewegenden K r ä f t e ihre besondere Prägung erhalten. Der militärische und politische Macht erstrebende Mensch ist immer durch denselben Grundtrieb charakterisiert, aber seine Erscheinung muß sich anders gestalten im Zeitalter Casars als im Zeitalter Wallensteins oder Friedrichs d. Gr. Wer der Wissenschaft die höchsten Altäre errichten möchte, erscheint anders in der Zeit des Aristoteles als in der des Leibniz. Dieselben einseitigen Willensrichtungen, die hier am Einzelmenschen verfolgt sind, verwirklichen sich zeitweise bis zu einem gewissen Grade in ganzen Völkern. Uberzüchtung der theoretischen Triebe kann ein Volk der Denker und Dichter (im ungünstigen Sinne) hervorbringen, ein Ubermaß des Erwerbssinnes ein Krämervolk. Wie das Individuum ist auch das Volk durch solche Einseitigkeit gefährdet. Man darf freilich nicht vergessen, daß solche Typen der Verständigung noch besser dienen als dem Verständnis. Denn es bleibt richtig, was schon die alten Griechen wußten, daß die Götter alle Dinge mit Eigennamen nennen würden. Der Historiker aber soll das nur einmal Dagewesene mit Ausdrücken beschreiben, die am Alltäglichen gebildet und jedermann verständlich sind. Sonst würde die Sprache aufhören, ein Verständigungsmittel zu sein. Man wird ferner beachten müssen, daß die einzelnen Seiten des Kulturlebens in ganz verschiedenem Grade zeitgebunden sind. An den Wissenschaften läßt sich das besonders leicht erläutern. Es gibt vielleicht solche Wissenschaften, in denen jeder, der sie durch Forschung weiterführen will, genau an dem Punkt ansetzen muß, wo der Vorgänger aufhörte. In anderen besteht die Möglichkeit, an zeitlich sehr weit entfernte Vorgänger anzuknüpfen. Ein Philosoph kann sich an K a n t anschließen, aber es kann ebensogut auch Leibniz oder Piaton oder Heraklit sein, dem er das Beste verdankt. Ein Dichter mag Rilke zum Vorbild nehmen oder Jean Paul, aber ebenso kann es Dante oder Pindar sein, der ihn begeistert. Daraus ergibt sich,
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daß Verstehen durchaus etwas anderes ist als das Verfolgen einer Überlieferungskette, in der jedes Glied nur mit dem unmittelbar vorhergehenden und dem unmittelbar folgenden verbunden wäre. U n d man kann auch hieran ermessen, daß ein überspannter Entwicklungsbegriff die Tatsachen vergewaltigt, weil er die geistige Freiheit des schöpferischen Menschen verkennt. Auf Jacob Burckhardt geht eine andere Typenbildung zurück. In seiner Griechischen Kulturgeschichte las man zum erstenmal vom hellenischen Menschen in seiner zeitlichen Entwicklung. Nacheinander werden dort behandelt: I. Der heroische Mensch; II. Der koloniale und agonale Mensch; III. Der Mensch des 5. Jahrhunderts; IV. Der Mensch des 4. Jahrhunderts; V. Der hellenistische Mensch. Seitdem haben sich die „Menschen" verzehn-, wenn nicht verhundertfacht. Der staufische, der gotische, der barocke, der nordische, der ostische Mensch ist aufgetaucht, sogar die Einheitslösung des mittelalterlichen Menschen hat Anklang gefunden 1 ). Sprangers Typenbildung ist ein Erkenntnismittel, Burckhardt prägt eine Form f ü r gewonnene Erkenntnis. Jener sucht die allgemeinen Begriffe so weit zu differenzieren, daß sie geeignet werden, Individuelles zu beschreiben. Dieser verallgemeinert individuelle Beobachtungen so weit, daß der Umriß eines Typus sichtbar wird. Ist man einmal darauf aufmerksam geworden, wie bedeutsam das Verstehen der geschichtlichen Gestalten ist, dann wird man sich gern bei der Lektüre danach umtun, wie verschieden ein und dieselbe Größe von den verschiedenen Historikern verstanden wurde. Man frage etwa: Wie verstand Treitschke Metternich und wie versteht ihn v. Srbik? Wie verstanden Treitschke, Max Lehmann, Meinecke und Gerhard Ritter den Freiherrn vom Stein? In vielen Fällen wird der Versuch des Verstehens darauf hinauslaufen, den in den Quellen zerstreuten, keineswegs von Widersprüchen freien Stoff, der uns gegeben ist, einer einheitlichen Deutung vom Seelischen her zu unterwerfen. *) E i n e ä h n l i d i e A u f z ä h l u n g gibt K a r l H e u s s i , D i e K r i s i s des H i s t o r i s m u s (1932) 33 m i t N . 2.
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Es wird dann darauf ankommen, weder infolge allzu großer Zurückhaltung in unverbundenen Einzelzügen stecken zu bleiben noch um der erwünschten Geschlossenheit des Bildes willen das Gegebene umzubiegen oder wegzudeuten. Als Beispiel sei kurz das Bild Friedrichs des Weisen in der historischen Literatur angeführt. Von diesem K u r f ü r sten von Sachsen (1486—1525) ist aus den unmittelbaren Quellen schwer ein deutliches Bild zu gewinnen. Privatbriefe, wie er sie an seinen Bruder Johann schrieb, sind leider sehr unergiebig. Sie enthalten manche harmlos unpolitische Bemerkung und enthüllen mehr sein Interesse an Turnierwesen, Jagd und höfischen Vorkommnissen als seine Haltung gegenüber den entscheidenden Fragen der Zeit. Ja, er spricht es mehrfach aus, daß er die wichtigsten Gedanken dem Papier nicht anzuvertrauen wage. Was aus Geschäftsakten und Rechnungsbüchern zu entnehmen ist, bleibt auch zum guten Teil an der Oberfläche, jedenfalls bietet es mehr Belege f ü r sein Interesse an Kunst und Wissenschaft, f ü r seine landesväterliche Fürsorge f ü r geistliche Anstalten, zumal das Allerheiligenstift in Wittenberg und die dort von ihm gesammelten Reliquien als für seinen Einfluß auf Kaiser und Reich. Von seinen drei Testamenten zeigen ihn zwei als ängstlich korrekten und wahrhaft frommen Katholiken, der sich auf die Verdienste seiner Schutzheiligen gläubig verläßt; aus dem dritten und letzten spricht eine schlichte Frömmigkeit, die Heiligen bleiben unerwähnt. Von den Zeitgenossen schildert ihn der päpstliche Nuntius Aleander als den „sächsischen Fuchs", der rede, als läge ihm nichts ferner als eine Parteinahme f ü r den Erzketzer Luther, während er diesem heimlich auf jede Weise Vorschub leiste. Der Hofgeistliche Georg Spalatin dagegen zeichnet ihn in dem Lebensbild, das er f ü r den Neffen des Kurfürsten schrieb, als vielerfahrenen, vorsichtigen, ja ängstlichen, Krieg und Verwicklungen scheuenden Fürsten. Er erklärt, Friedrich sei Luther gegenüber anfangs sehr zurückhaltend gewesen, langsam und allmählich habe er mehr Zutrauen gefaßt und ihn zuletzt „fast wohl leiden" können.
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Das geschichtliche Verstehen
An dieses von Spalatin entworfene Charakterbild schloß sich Ranke im wesentlichen an, als er — gerade auch aus wettinischen Akten gründlich über alle Zeitumstände unterrichtet — in seiner deutschen Geschichte im Zeitalter der Reformation das Wesen dieses Fürsten zeichnete und seine religiösen Anliegen zu umschreiben suchte. Ähnlich verhielt sich 1881 Theodor Kolde. Er machte die Zurückhaltung, die Friedrich Luther gegenüber übte, verständlich durch reichliche Aktenmitteilungen über Friedrichs Interesse am Klosterwesen und dessen Reform und überhaupt seine aktive Teilnahme an allen Versuchen, die katholische Frömmigkeit zu beleben, wie sie die dreißig Regierungsjahre vor Luthers Auftreten ausfüllten. Ganz anders sah und schildert Paul Kalkoff den sächsischen Kurfürsten. In den zahlreichen Arbeiten, die er veröffentlichte, entwarf er in fortgesetzter Steigerung der zunächst ungewohnten Züge das Bild eines überragenden Politikers, der von f r ü h an mit Luther vollkommen einig, konsequent und energisch die Sache des Reformators durch alle Krisen hindurch rettet. Spalatin, erklärt Kalkoff, habe seinen H e r r n nicht verstanden und sei in die entscheidenden Dinge nicht eingeweiht worden. Als darauf der Verfasser des vorliegenden Büchleins, nochmals ungedruckte Quellen heranziehend, diese Frage von neuem aufnahm, ergab sich ihm: Kalkoff hat manche Quellen unzulässig interpretiert. So hat Friedrich z. B. niemals weder dem Wortlaut noch dem Sinne nach geschrieben: Luthers Sache ist Gottes Sache. Spalatins Darstellung darf man nicht einfach beiseiteschieben. Sie wird um so mehr das Richtige treffen, als sie ja geschrieben ist in einer Zeit und f ü r Leser, die viel lieber das Gegenteil gehört hätten: nämlich es hätte stets das engste Einvernehmen zwischen Kurfürst und Professor geherrscht. Friedrich hatte zwar politischen Ehrgeiz so gut wie andere — ein neues wichtiges Zeugnis belegt das —, aber er wagte nie einen großen Einsatz. Er hing an den Reliquien noch bis in seine letzten Lebensjahre — auch dies ist aus einem früher nicht benutzten Schreiben zu entnehmen — und setzte sich doch in seinem
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Bestreben, Luthers Auslieferung an die Kurie zu verhindern, den größten Gefahren aus. So sind die von Kalkoff gezeichneten Züge — die freilich ein viel einheitlicheres Verstehen ermöglicht hätten — wieder weggewischt und der „Mensch mit seinem Widerspruch" wieder zutage gekommen 1 ). Nicht alle Größen und Vorkommnisse, mit denen die Geschichtswissenschaft es zu tun hat, sind geeignet, verstanden zu werden. Große Veränderungen etwa, die nicht im geschlossenen Zusammenhang eines Volkes sich abspielen, sondern aus dem Zusammenwirken von Naturkräften und einer Vielzahl geschichtlicher Faktoren, die z. T. sogar gegeneinander gerichtet sein mögen, hervorgehen, können nicht so verstanden werden wie das Handeln eines Staatsmannes oder einer Partei. Doch kann man eine Deutung ihres Sinnes versuchen, nicht als ob eine einzige, ihnen von vornherein innewohnende und sie ausschließlich hervortreibende Kraft entdeckt werden sollte, neben der alle andern als nichtig anzusehen wären, sondern als Vorschlag, das, was sie im weltgeschichtlichen Zusammenhang bedeuten, auf eine knappe Formel zu bringen. Das Wort Sinngebung wird besser vermieden, denn wer wollte so anmaßend sein, der Vergangenheit, die unabänderlich und abgeschlossen hinter uns liegt, einen Sinn zu geben? Es liefe doch höchstens darauf hinaus, ihr einen Sinn unterzuschieben. 2. Mögliche Standpunkte für die Sinndeutung der geschichtlichen Vorgänge
Auch wer es wollte, könnte nicht auf die Sinndeutung der geschichtlichen Vorgänge verzichten. Der einzelne kann es nicht, denn er richtet sein Handeln so ein, als wäre ihm der Sinn des geschichtlichen Werdens bekannt. Erst recht kann ein Volk nicht darauf verzichten. Die Wissenschaft kann es ebenfalls nicht. L ) Die ältere Literatur bei Paul Kirn, Friedrich der Weise und die Kirdie. Leipzig 1926, und DW 10 156.
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Ja, die geschichtliche Bewegung selbst ist immer wieder vorgetrieben worden durch solche Sinndeutung, die geschichtliches Leben erzeugt. Man kann das nicht besser ausdrücken, als es Adolf Harnack gelegentlich getan hat, anknüpfend an die preußische Niederlage von Jena 1806: „Alles kam darauf an, wie man damals diese Niederlage deutete, als zufälliges Ereignis oder als notwendiges Geschick oder als verdiente Strafe, als den Anfang des Endes oder als die letzte furchtbare Mahnung an das Vaterland, in einmütiger Kraft sich zu erheben. Die Tatsache selbst ist stumm und brutal; aber der Geist deutet die Tatsache, und je nach dem Ausfall dieser Deutung bildet er eine neue Geschichte" 1 ). Die Möglichkeiten solcher Geschichtsdeutung sind naturgemäß erheblich vielgestaltiger als die Möglichkeiten der Interpretation einer einzelnen Quellenstelle oder der konkreten Tatsachenforschung. Größere Zusammenhänge bieten so viele Deutungsmöglichkeiten, daß kein Verständiger auf die Einigung der Gelehrten darüber rechnen oder gar warten wird. Es kann auch nicht fruchtbar darüber gesprochen werden, ohne daß zuvor ein Uberblick über die weltanschaulichen Standpunkte gewonnen ist, die man bei solchen Deutungsversuchen einnehmen kann 2 ). a) Der sogenannte Positivismus Ein weit verbreiteter Sprachgebrauch bezeichnet diejenigen, die nur gesicherte Tatsachen gelten lassen wollen und am liebsten bei ihnen stehenbleiben, sich also tunlichst jeden Höhenflug ins Reich der Idee versagen, als Positivisten. Verbindet sich diese H a l t u n g mit einer unerfreulichen Enge des Horizontes, so kommt jene Karikatur heraus, auf die die Verse Goethes zielen, der Kopf, „Der immerfort an schalem Zeuge klebt, Mit gier'ger H a n d nach Schätzen gräbt U n d f r o h ist, wenn er Regenwürmer findet!" ') R e d e n u n d A u f s ä t z e 1 (1904) 11. 2 ) O b e r z a h l r e i c h e Versuche d e r G e s c h i c h t s d e u t u n g aus n e u e s t e r Z e i t und i h r e t h e o r e t i s c h e n G r u n d l a g e n o r i e n t i e r t K l a u s Z i m m e r m a n n , U b e r einige P r o b l e m e d e r g e g e n w ä r t i g e n G e s c h i c h t s p h i l o s o p h i e , S a e c u l u m 14 (1963).
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Diesen Sprachgebrauch sollte man vermeiden, denn er führt irre. Die Väter des Positivismus wollten zwar streng kritisch gewonnene Erkenntnis bieten und sich darauf beschränken, waren aber und wurden zunehmend Dogmatiker und Konstrukteure. Ihr Ziel w a r : die Gesetze des Geschichtsverlaufs zu finden und danach das Handeln einzurichten. Den Leuten aber, die man heute mißbräuchlich Positivisten nennt, sind „Gesetze" der Geschichte ein Greuel. Also tut man besser, nur Auguste Comte (1798 bis 1857) und die Geschichtsschreiber Hippolyte Taine (1828 bis 1893) und H e n r y Thomas Buckle (1824 bis 1862) sowie deren Gesinnungsgenossen mit dem Namen, den sie selber sich beilegten, als Positivisten, zu bezeichnen. Für die jeder verallgemeinernden Formel mißtrauisch, ja, feindselig gegenüberstehenden Historiker wäre moderne Nominalisten die treffendste Bezeichnung. Denn sie wiederholen dieselbe geistige Haltung, die den nominalistischen Philosophen des Mittelalters eigentümlich war. Doch ist dies Wort nur eingeweihten Kreisen geläufig, und daher reden wir besser von Empiristen. Die Gegner der eigentlichen Positivisten sind die Metaphysiker, die Gegner der Empiristen alle, die das Ziel der Geschichtsdeutung in der Ermittlung von Gesetzen, der Verwirklichung von Werten u. dgl. sehen, denen eben das Geschehen auf etwas hindeutet, das noch wesentlicher ist als der Tatsachenablauf selber, und die die letzte Aufgabe der Geschichtswissenschaft erst da gelöst sehen, wo man sich über die bloße Schilderung des Tatsachenablaufs erhebt. b) Historismus So recht in Mode gekommen ist der Ausdruck Historismus erst nach dem ersten Weltkriege. Bekannt war er schon früher. Die Nachschlagewerke des ausgehenden 19. Jahrhunderts verzeichnen ihn. Der früheste Beleg, der sich bis jetzt fand, ist von 1839 1 ). Historismus bezeichnet zunächst im Gegensatz zu Naturalismus eine Weltanschauung, die ') Vgl. H Z . 168 (1943) 439.
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den Menschen, seine Geistesentwicklung und seine Kulturschöpfungen in den Mittelpunkt stellt, nicht die Natur. Wenn eine Zeitschrift sich „Die Welt als Geschichte" nennt, bekennt sie sich zum Programm des Historismus. Der Historismus steht ferner im Gegensatz zum Pragmatismus. Er nimmt damit die durch die Romantik vertiefte geistige Bewegung auf, die sich nicht begnügt, geschichtliche Vorgänge aus den Beschlüssen der handelnden Personen zu erklären und die Weltgeschichte als eine Beispielsammlung zu betrachten, die Regeln des Verhaltens bei der Wiederkehr ähnlicher Lagen an die Hand gibt. Er macht Ernst mit der Einmaligkeit und Unwiederholbarkeit der geschichtlichen Tatsachen und entwickelt ein Feingefühl für die sozusagen perspektivischen Unterschiede der Zeitalter. Seine Gegner werfen dem Historismus vor, er relativiere alles, begnüge sich mit dem Zuschauen und lähme die Handlungsfreudigkeit. Ernst Troeltsch spricht einmal von einem „lediglich passiv betrachtenden, geistreich vergleichenden und schließlich stumpfsinnig lernenden Historismus" 1 ). Daß dies notwendig in seinem Wesen liege, wird niemand beweisen können. Der Historismus verträgt sich schlecht mit dem Kausalmonismus. Er verwendet einen Kausalbegriff, der die quantitative Gleichheit von Ursache und Wirkung bewußt preisgegeben hat. Causa aequat e f f e c t u m gilt nur für den mechanischen Kausalbegriff; der biologische und der geistigsittliche Kausalbegriff können diese Gleichsetzung nicht auf rechterhalten8). Ebenso hat er seinen eigenen Zeitbegriff 3 ). Dem naturwissenschaftlichen Zeitbegriff kommt es nur auf die Dauer an. Der Zeitbegriff des Historismus bringt es mit sich, daß kein Jahrhundert dem andern und kein Jahrzehnt dem andern gleich ist. Ganz in seinem Sinne erläuterte Goethe *) D e r H i s t . u n d seine Probleme 724. Zur A b w e h r solcher A n g r i f f e kann auch dienen, w a s w i r unten S. 88 f. über O b j e k t i v i t ä t a u s f ü h r e n . Meinecke, K a u s a l i t ä t e n u n d W e r t e in der Gesdiichte, i n : W e r k e 4. Stuttg a r t 1959. *) Troeltsch, Historismus 644 u. 658.
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in der Einleitung zu Dichtung und Wahrheit die Aufgabe der Biographie: „Hierzu wird aber ein kaum Erreichbares gefordert, daß nämlich das Individuum sich und sein Jahrhundert kenne, sich, inwiefern es unter allen Umständen dasselbe geblieben, das Jahrhundert, als welches sowohl den Willigen als den Unwilligen mit sich fortreißt, bestimmt und bildet, dergestalt, daß man wohl sagen kann, ein jeder, nur zehn Jahre früher oder später geboren, dürfte, was seine eigene Bildung und seine Wirkung nach außen betrifft, ein ganz anderer geworden sein"4). Der alte Positivismus Comtes und seiner Schule hat sich überlebt. Das, was wir Empirismus oder modernen Nominalismus nannten, kann aus achtungswertem Eifer um die Reinerhaltung der Wissenschaft hervorgehen und als Korrektur überschwenglicher Konstruktionen gute Dienste leisten; den geistigen Hunger des die Geschichte enträtselnden Menschen befriedigt es nicht. Wollten wir den Historismus ablehnen, so würden wir damit den geistigen Reichtum, den die historische Arbeit seit Herder und Ranke erschlossen hat, preisgeben, nicht nur einzelne Ergebnisse — solche werden unaufhörlich überholt und durch andere ersetzt —, sondern die ganze Sehschärfe, die in dieser langen Erziehungsarbeit gewonnen wurde. Wir mußten uns hier schon überzeugen und werden fernerhin noch deutlicher erkennen, daß durch bloße Quellenkritik und durch psychologisches Verstehen noch kein geschlossenes Geschichtsbild zustande kommt, daß der Historiker seinen Gegenstand nicht einfach abbildet, sondern — auch wo er sich dessen wenig oder gar nicht bewußt ist — mit Hilfe gewisser vorgegebener Kategorien „erzeugt", wie Kant dies von den Naturwissenschaften einleuchtend bewiesen hat. Es ist daher unumgänglich, daß wir die zur Verknüpfung und Deutung der Tatsachen vom Historiker verwandten Begriffe untersuchen. Dabei wird es wesentlich darauf ankommen, die weltanschaulichen Grundlagen festzustellen, auf denen sie erwachsen sind. ') W e r k e , J u b i l ä u m s a u s g a b e 22, 6. K i r n ,
E i n f ü h r u n g in die Geschichtswissenschaft
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D a s geschichtliche V e r s t e h e n
Mit zwei von den nunmehr zu erörternden Grundtypen der Weltanschauung kann sich der Historiker sehr wohl verbinden. Deshalb und weil die Schlagwörter Positivismus und Historismus dem angehenden Historiker auf Schritt und Tritt begegnen, mußte von beiden die Rede sein, bevor wir jene in ihrer Weise erschöpfende Einteilung der Weltanschauungen behandeln. c) Die drei Grundtypen der Weltanschauung (nach Dilthey) Alle möglichen oder alle in klassischer Ausprägung einmal formulierten Weltanschauungen hier aufzuzählen, verbietet sich aus vielen Gründen. Daher kommt uns der Versuch sehr zustatten, den Wilhelm Dilthey 1911 machte, die verschiedenen Weltanschauungen auf die Grundtypen zurückzuführen: den Naturalismus, den kämpferischen Idealismus (wofür er dualistischer Idealismus oder Idealismus der Freiheit sagt) und den objektiven Idealismus 1 ). Was Naturalismus ist, erklärt sich von selbst: die Weltanschauung, der die N a t u r letzten Grund des Seienden und höchste N o r m des Sollens bedeutet, die jedes Von-der-Natur-Wegstreben in „höhere Sphären" als Irrtum oder Verirrung ablehnt. Den kämpferischen Idealismus charakterisiert am besten Schillers Vers: „Aus dem Leben heraus sind der Wege zwei dir geöffnet: Zum Ideale führt einer, der andre zum Tod. Siehe, daß du bei Zeit noch frei auf dem ersten entspringest, Ehe die Parze mit Zwang dich auf dem andern entführt" 2 ). Während Schiller diese Form des Idealismus mit jeder Faser seines Daseins verkörpert, kann man Goethe nicht ebenso ausschließlich f ü r den objektiven Idealismus in Anspruch nehmen. Höchstens in gewissen Abschnitten seines Lebens hatte es ihm die Formel Deus sive natura angetan. Etwa wenn er an Jacobi schreibt: „Dich hat Gott mit der Metaphysik gestraft und dir einen Pfahl ins Fleisch gesetzt, J ) D i e T y p e n d e r W e l t a n s c h a u u n g , im S a m m e l b a n d (1911); w i e d e r h o l t in G e s a m m e l t e W e r k e , B d . 8 (1931). "-) D i e idealische F r e i h e i t . W e r k e ( C o t t a ) 1, 272.
„Weltanschauung"
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mich dagegen mit der Physik gesegnet, damit es mir im Anschauen seiner Werke wohl werde" (1786 Mai 5). U n d auch sein Verhältnis zu Schiller konnte ihm ganz unter diesem Gegensatz erscheinen. So sagte er: „Er predigt das Evangelium der Freiheit, ich wollte die Rechte der N a t u r nicht verkürzt wissen" 1 ). In anderen Lebensperioden wiederum wimmelt es bei ihm von dualistischen Aussprüchen. Aber auch ungefähr gleichzeitig mit jenem angeführten Briefe an Jacobi, nämlich 1785, bekennt er in den Geheimnissen: „Von der Gewalt, die alle Wesen bindet, Befreit der Mensch sich, der sich überwindet." Immerhin finden sich bei Goethe viele Stellen, die den Standpunkt des objektiven Idealismus ausdrücken. Für diesen ist der Weltprozeß nicht wie f ü r jenen ein tragischer Kampf, in dem das Gute und Edle auch unterliegen könnte, sondern eine zwar nicht kampflose, aber doch unaufhaltsame Entwicklung, die mit Harmonie und Erfüllung alles tüchtigen Strebens enden muß. Das hat uns schon zu der Frage geführt: Wie stellen sich diese drei Grundhaltungen zur Geschichte? Der Naturalismus „erklärt" Ideale und ideale Größen. Er bemüht sich nachzuweisen, daß sie „eigentlich" etwas anderes sind: Abstraktionen aus der Erfahrung, Klugheitsund Nützlichkeitsregeln, Reste vorwissenschaftiicher Weltanschauung, am Ende gar Narkotika und Lebenslügen 2 ). Seine Nähe zur Naturwissenschaft (älteren Stils) gibt ihm eine Vorliebe f ü r das Aufsuchen von „Gesetzen" der Geschichte. Naturalistisch (oder, wenn man so will, übertrieben morphologisch) ist der Ausspruch Karl Julius Belochs: „Wir hätten eine klassische Literatur, auch wenn Goethe nie gelebt hätte"; denn wo das Entwicklungsgesetz alles ist, bleibt kein Raum für den schöpferischen Einzelmenschen. G o e t h e s W e r k e , J u b i l ä u m s a u s g a b e 39, 32. 2 ) R o t h a c k e r , L o g i k u n d S y s t e m a t i k 51. U n s e r e g e s a m t e n A u s f ü h r u n g e n ü b e r d a s G e s c h i c h t s d e n k e n v o n diesen d r e i S t a n d p u n k t e n aus w ä r e n o h n e R o t h a c k e r s A r b e i t e n nicht möglich u n d schließen sidi eng a n diese a n . 6»
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Bedeutender sind die Namen derer, die die eine oder andere Form des Idealismus verkörpern. Als Vertreter des kämpferischen Idealismus kann man noch Fidite und Treitschke, als objektive Idealisten Hegel und Ranke betrachten. Wo der kämpferische Idealist Werte sieht, um die man kämpft, erblickt der objektive Idealist Güter, die im Kosmos existieren. Wo jener eine Ethik des Sollens verkündet, entwickelt dieser eine Ethik des Seins. Ist jenem der Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Wahrheit und Lüge Inhalt des historischen Geschehens, das Heldentum seine bewegende Kraft, so sind für diesen Entfaltung, Entwicklung, Gleichgewicht und Harmonie die beherrschenden Kategorien. Während jener dem Durchbruch des Neuen, den Revolutionen seine Aufmerksamkeit zuwendet, steht für diesen das organische Werden und Wachsen im Mittelpunkt, alle Katastrophentheorien lehnt er ab und wiederholt den alten Satz Natura non facit saltum, wozu Heinrich Böhmer einmal treffend bemerkte: „Die Natur macht Sprünge, obwohl es ihr die Philosophen ausdrücklich verboten haben." Jener sieht mit dem Helden die Ideen siegen und unterliegen, dieser tröstet sich damit, daß durch die „List der Vernunft" die Kraft, die stets das Böse will, gezwungen werden kann, das Gute zu schaffen. Der Gegensatz zwischen den beiden Formen des Idealismus erstreckt sich auch auf ihre Stellung zum Kausalproblem. So wichtig es für den kämpferischen Idealismus ist, so sehr tritt es für den objektiven Id.ealismus zurück hinter die Vorstellung, daß die Einzelerscheinung das Ganze ausdrückt. In welchem der drei angedeuteten Lager der einzelne Historiker seinen Platz zu wählen hat, muß er selbst wissen. Uns scheint eine wirklichkeitsnahe Geschichtsauffassung durch den kämpferischen Idealismus am sichersten gewahrt. Er braucht das Irrationale und Lebensfeindliche nicht zu verschweigen, zu leugnen oder als „faule Existenz" fortzudeuten. In diesem Weltbild finden jene zwei Großmächte der Weltgeschichte ihren Platz, deren Außerachtlassen
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Treitschke der sog. klassischen Schule der Nationalökonomie zum Vorwurf machte: die Dummheit und die Sünde 1 ). Wer einmal Rothackers Ausführungen gelesen hat über den engen Zusammenhang, der zwischen dem weltanschaulichen Standpunkt und der historischen Begriffssprache besteht, wird sich vornehmen, selber künftig sorgfältig darauf zu achten, daß er nicht Worte gedankenlos gebraucht, die seiner Gesamthaltung zuwiderlaufen 2 ). Auf zwei gefährliche Klippen sei besonders hingewiesen. Eine bildet das Wort E i n f l u ß . Es ist naturalistisch. Wäre der Mensch, das Volk, die einen Einfluß erfahren, ein neutrales Gefäß, in das man Beliebiges hineingießen kann, so wäre der Ausdruck gerechtfertigt. Sehen wir aber mit dem Idealismus in dem geschichtlich handelnden Menschen und Volk ein von geistiger Eigenkraft erfülltes Wesen, so befriedigt uns das Wort Einfluß nicht. Unendlich viel besser ist Begegnung. Schön sagt darüber Wolfgang Schadewaldt: „Ich verstehe . . . unter Begegnung ein Zusammentreffen zu guter Stunde, wo wir uns in einer unsagbaren Mischung von Hingabe und Selbstbehauptung im anderen wiederfinden und, indem jenes andere Wesen sich erschließt, uns zugleich in unserem eigensten Selbst erweckt, geläutert und erhoben wissen"3). Die zweite Klippe ist das Wort E n t w i c k l u n g . Es eignet sich nur für Größen mit einem inneren Wachstumsgesetz, die eine allmähliche, organisch bedingte Ausformung bis zur vollendeten Gestalt erfahren 4 ). So wird man mit Recht von der Entwicklung des gotischen Stils, des Minnesangs oder der athenischen Verfassung reden. Auch da indessen ist es nicht derselbe Entwicklungsbegriff, den wir anwenden, wenn wir die Entwicklung des Sdimetter') Deutsche Geschichte 5, 449. 2 ) Wer die hier erhobene Forderung als allzu streng beurteilen möchte, lese nach, wie schon Goethe einem Naturforscher den entsprechenden Fehler vorhielt. Werke (Jubiläumsausgabe) 39, 244. 3 ) Winckelmann und H o m e r . Leipzig 1941 S. 6. ') Die v o n Erich Brandenburg noch hinzugefügte Bedingung, d a ß diese Gebilde schließlich verblühen und absterben, empfinde ich nicht als notwendig. Vgl. dessen Schrift: Der Begriff der Entwicklung und seine Anwendung auf die Geschichte. Berichte d. Sädis. A k a d . Phil. hist. Kl. 93. Heft 4. Leipzig 1941.
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lings aus der Raupe behaupten. Dazu sagt Karl Heussi richtig: „Bildet er (der Historiker) die Reihe a b c d, so haben zwar diese Größen ihre Entsprechung im Gegenüber (— d. h. im historischen Stoff —), sie treten dort aber nicht in dieser Isolierung und in diesem unmittelbaren Anschluß aneinander auf, sondern inmitten unzählbarer anderer Faktoren. D a r u m ist es ein täuschender Schein, daß die von dem Historiker gedachte Größe b sich unmittelbar aus a, c sich unmittelbar aus b usw. entwickelt habe" 1 ). D a r über aber kann gar kein Zweifel sein, daß eine Unmenge historischer Tatsachenreihen, die nüchtern betrachtet aus Stoß und Gegenstoß bestehen, kaum schiefer bezeichnet werden können, als wenn man sie mit dem Worte Entwicklung zusammenfaßt. Die übrigen Kategorien der historischen Bewegung — zunächst etwa Ablauf, Durchbruch, schöpferische Tat — ähnlich zu besprechen, besteht kein Anlaß 2 ). Wesentlich ist jedoch, sich einzugestehen, daß sie ähnlich wie die von Kant besprochenen Kategorien der transzendentalen Logik nicht aus dem Erfahrungsstoff abgelesen werden, sondern vorgegeben sind und unsere Auffassung erst möglich machen, daß wir also mit Recht auf sie als ein Mittel der Sinndeutung der geschichtlichen Tatsachen hinweisen. Wie stark in der T a t der forschende und darstellende Historiker schon mit der Sinndeutung beschäftigt ist, ergibt sich weiter, wenn wir die Auslese ins Auge fassen, die er unter dem Überlieferungsstoff vornimmt. Wer alles Überlieferte mitteilen wollte, wäre kein Historiker. Was kann er bei seiner Auslese ohne Schaden weglassen, was verdient mitgeteilt zu werden? Wegbleiben soll das Unbedeutende, aufgenommen werden das Bedeutende, insofern es entweder an sich groß oder typisch ist und darum an Stelle vieler anderer Elemente stehen kann. Wie aber scheiden wir das Bedeutende vom Unbedeutenden? Dazu bedürfen wir der Sachkenntnis in den einzelnen Lebensgebiel
) K r i s i s des H i s t o r i s m u s 84. '-) V g l . d a r ü b e r H e i n z H e i m s o e t h , G e s c h i c h t s p h i l o s o p h i e , B o n n 1948.
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ten und unterwerfen uns den dort geltenden Wertmaßstäben. Wer eifersüchtig auf die Autonomie seiner Wissenschaft bedacht ist, mag ein solches Zugeständnis nur mit Bedauern machen. Aber ersparen kann man es ihm nicht. Will der Historiker in einer Darstellung auch die Namen der großen Mathematiker und Physiker einer Zeit erwähnen, so muß er die von den mathematischen und physikalischen Fachleuten als groß anerkannten nennen; er besitzt keinen anderen Maßstab, den er anwenden könnte. Wer diesem Zwang dadurch ausweichen wollte, daß er sagte, nicht die vollbrachte Leistung, sondern die räumlich und zeitlich fühlbare Wirkung verdiene den Maßstab abzugeben, würde unsern ersten Satz nicht widerlegen, sondern ergänzen. Denn eins besteht sehr gut neben dem andern. Wollten wir aber das gefährliche Zugeständnis machen, der Erfolg entscheide unter allen Umständen über die historische Größe, so würden wir dem von seinen Zeitgenossen verkannten Genie, das erst von Späterlebenden nach Verdienst gewürdigt wurde, die Größe absprechen. Es bleibt also dabei, daß der Historiker bei seiner Auslese Maßstäbe anzuwenden gezwungen ist, die er vorfindet. Je dichter das erhaltene Quellenmaterial ist und je weniger sich darin die überragende Bedeutung einzelner Punkte aufdrängt, desto schwerer gestaltet sich die Entscheidung. Selbst bei geistesgeschichtlichen Themen wird man nicht allein die überzeitliche Bedeutung der Männer und Leistungen berücksichtigen dürfen. Für die Aufklärungsphilosophie in Deutschland ist Christian Wolff zu charakteristisch, als daß er neben dem unendlich überlegenen Leibniz unerwähnt bleiben dürfte, und ähnlich steht in der Aufklärungsliteratur Friedrich Nicolai neben Lessing. Dem gewissenhaften Historiker wird auch gelegentlich der Gedanke aufsteigen, wie viele im stillen vollbrachte Leistungen kühl verschwiegen werden. Pestalozzi hat sich zu ihrem Anwalt gemacht, und Herbert Cysarz schreibt von ihnen: „Es kann gar nicht genug zugunsten jener namenlosen Anständigen getan und gedacht werden,
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f ü r die die große Geschichte oft so blutwenig übrig zu haben scheint. Sie sind das Salz der Erde, das ö l an den Achsen der Staats- und Kriegsmaschinen und das Rückgrat jedes Volkskörpers. Sie geben den Geschehenskräften Wucht und Weite, eine Tapferkeit ohne Rücksicht auf den Erfolg. Allerwege handeln sie über sich selbst hinaus, bereiten sie den andern das Feld. In ihrem Tun liegt mehr als etwa nur der beste Dienst, den der Unschöpferische dem Schöpfergeist leisten kann" 1 ). Damit haben wir die Forderung anerkannt, daß der Historiker gerecht sei. Wir meinen, er muß auch sachlich sein, d . h . nach der viel umstrittenen Objektivität streben. Man drücke sich nicht um die Schwierigkeit mit Hilfe der banalen Behauptung, daß die volle Objektivität nie erreicht werden könnte. Es geht ja zunächst darum, ob man sich ihr so weit als möglich nähern soll. Wer dies durch den Hinweis auf die Unmöglichkeit der vollen Verwirklichung abzutun glaubte, gliche einem Schiffskapitän, der sagte: Es ist unmöglich, genau auf der mathematischen Linie des gewählten Kurses quer über den Ozean zu fahren. Also schleudern wir den Kompaß ins Meer und steuern wild darauf los! Die Unmöglichkeit der buchstäblichen Erfüllung eines Gebots entbindet nicht von der Pflicht der bestmöglichen Erfüllung. Der Forscher soll seinem Auftraggeber, seinem Volk und der wissenschaftlichen Welt so sachlich berichten wie ein örtlicher Truppenführer seinem Vorgesetzten über Stellung, Stärke, Bewaffnung und K a m p f kraft der feindlichen Truppe. Der Feldherr darf nicht irregeführt oder angelogen werden. Er will nicht hören, der Feind sei schwach, schlecht bewaffnet und feige, wenn das Gegenteil der Fall ist. Ob er auf Grund der eingegangenen Meldungen vorsichtige oder kühne Entschlüsse faßt, steht bei ihm. D a f ü r trägt nicht der objektive Berichterstatter die Verantwortung. Man erziehe sich selbst zur Objektivität. Das ist nicht gleichbedeutend mit Standpunktlosigkeit. Der Geograph, der Deutschland glühend liebt, zeichnet es doch im gleichen ') H e r b e r t Cysarz, Das Unsterbliche. 1940. S. 66 f.
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Maßstab und unter Verwendung derselben Darstellungsmittel auf die Landkarte wie die Nachbarstaaten. Es gibt auch eine Karikatur der Objektivität. Wir alle kennen sie und ihre Gefahren. Sie hat kein Recht, sich auf die eigentlich Großen der Wissenschaft zu berufen. Rankes Objektivität äußert sich im wesentlichen in einem offenen Sinn, der bereit ist, sich an allem zu freuen, was groß und kraftvoll eine bestimmte Form des Lebens verkörpert. Darin ist er dem echten Künstler verwandt. Man kann ihn leicht mißverstehen, wenn man sich allein an das vielberufene Wort aus seiner Englischen Geschichte hält: „Ich wünschte mein Selbst gleichsam auszulöschen, um nur die Dinge reden zu lassen" 1 ). Schon das „gleichsam" sollte zur Vorsicht mahnen. Schwerlich hätte Ranke diesen starken Ausdruck gewählt, hätte er ihn nicht bewußt oder unbewußt einem Franzosen nachgesprochen, in dessen rhetorischer Sprache er keine so schroffe Bedeutung hat. Augustin Thierry schrieb 1827 in der Vorrede zur Buchausgabe seiner Lettres sur l'histoire de France: „Ich wollte den demokratischen Charakter der Enstehung der Kommunen aufzeigen und glaubte, es gelinge mir am besten en m'effagant moimeme et en laissant parier les faits." Das bedeutet etwa: indem ich mich mit einer Rolle zweiten Ranges begnüge und bescheiden hinter die Tatsachen zurücktrete. Ranke kannte Thierry persönlich, schätzte seine Bücher und kam öfter auf ihn zu sprechen2). Schließlich hat Ranke selbst aufs deutlichste gesagt, wie er das „mein Selbst gleichsam auslöschen" verstanden wissen wollte. In einem Brief von 1828 heißt es: „Die rechte Freude ist sich vergessen, sich hingeben, sein selber besser bewußt werden in dem Größeren*^). So wie der Historiker bei der Auslese einzelne Punkte aus der Umgebung herauslöst, in der sie in den Quellen *) Werke 15, 103. ' ) Werke 51/52, S . 595; 53/54, S . 344, 380. Fueter, Geschichte d. neueren Historiographie 448 trifft nicht ganz das Richtige. R a n k e bat 1827 brieflich Varnhagen von Ense um den 1. Band von Thierry. Siehe Hans F . H e l m o l t , Rankes Leben u. Wirken. 1921. S . 34. 3 ) Werke 53/54, S. 2.10.
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auftreten, bringt er sie auch in neue Zusammenhänge, in denen die Uberlieferung sie nicht zeigt. Auch hier liegen schwierige Probleme der Methode. Der Geschichtsphilosoph muß sich fragen: Ist das nur ein Anordnen im Sinn des pragmatischen Verfahrens? Oder zwingt uns eine im Sinne der kantischen Philosophie verstandene apriorische Kategorie zu derartiger Verknüpfung? Oder können wir den Anspruch erheben, den wirklichen Zusammenhang, wie er einst obwaltete, denkend wiederherzustellen? 1 ) Ein paar konkrete Beispiele sind vielleicht willkommen. H a t der Brief Theoderichs d. Gr. an Chlodwig, der durch Cassiodor, Variae I I 41, überliefert ist, etwas mit jenem Sieg des Frankenkönigs über die Alamannen zu tun, der bei ihm den Entschluß auslöste, Christ zu werden? Wenn es der Fall ist, lassen sich wichtige Folgerungen daraus für den gesamten Vorgang ziehen 2 ). Je weiter der Bogen gespannt wird zwischen zwei gegebenen Punkten, desto mehr R a u m bleibt dem Zweifel. Man überlege: Mit welchem Recht haben Max Weber und Ernst Troeltsch einen inneren Zusammenhang zwischen Calvinismus und Kapitalismus behauptet? 3 ). Oder gar: Ist es richtig, Wanderungen, von denen Vorgeschichte oder Geschichte melden, mit Klimaschwankungen in Verbindung zu bringen? Läßt sich zeigen, daß periodische Klimaschwankungen gelegentlich ein verstärktes Auftreten der Malaria in den südlichen Ländern und dieses wieder das Scheitern von Romzügen unserer mittelalterlichen Vorfahren verursachten? 4 ) Alle solchen Verknüpfungen sind zunächst Arbeitshypothesen. Im günstigen Falle bestätigen sie sich nachträglich durch Evidenz, d. h. eine ganze Reihe von Erscheinungen treten, wenn man die Hypothese als richtig voraussetzt, in So ä h n l i d i T r o e l t s d i , H i s t o r i s m u s 672. 2 ) S i e h e z . B. A . v a n d e V i j v e r in R e v u e beige d e p h i l o l . et d ' h i s t o i r e 15 (1936) u n d 16 (1937). s ) D W 9496. 4 ) V g l . A n n a C e l l i - F r a e n t z e l , Z e i t g e n ö s s i s d i e Berichte ü b e r d a s m i t t e l a l t e r l i d i e K l i m a R o m s . Q u e l l e n u n d S t u d i e n z . Gesch. d . N a t u r w i s s . u . M e d i z i n 4 (1935).
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sinnvollen Zusammenhang, und umgekehrt entstehen nirgends dadurch neue Rätsel und Unstimmigkeiten. Schließlich kann die Arbeit des Historikers fortschreiten zur vergleichenden Methode. Der Historiker vergleicht unaufhörlich: Früheres mit Späterem, Individuelles mit Typischem, Wirkliches mit Gedachtem. Aber wer von vergleichender Methode spricht, denkt an etwas anderes. Sie ist der Lieblingsgedanke derjenigen, die die Geschichte den naturwissenschaftlichen Methoden unterwerfen, das Individuelle und Einmalige zugunsten des Allgemeinen zurückdrängen und womöglich Gesetze der Geschichte aufstellen wollen. D a ß die Geschichtswissenschaft noch viel mehr vergleichen sollte, als sie bisher tut, ist eine berechtigte Forderung. An wertvollen Ansätzen fehlt es nicht 1 ). Aber voll ausgeschöpft ist die Tatsache, daß das deutsche und das französische Volk vorwiegend germanische und keltische Bestandteile in sich vereinigen, daß beide im Fränkischen Reich zusammengefaßt waren, bei weitem noch nicht. Eine vergleichende Rechts-, Wirtschafts- und Kunstgeschichte brächte uns wesentlich weiter. U n d doch wird es im großen und ganzen bei dem Urteil O t t o Hintzes bleiben: „Man kann vergleichen, um ein Allgemeines zu finden, das dem Verglichenen zugrunde liegt; und man kann vergleichen, um den einen der verglichenen Gegenstände in seiner Individualität schärfer zu erfassen . . . Das erstere tut der Soziologe, das zweite der Historiker 2 )." Wer den Ausführungen dieses Abschnittes gefolgt ist, wird mehr als zuvor überzeugt sein, daß schon in der Auslese und Verknüpfung der geschichtlichen Tatsachen so viel S e h r zu e m p f e h l e n s i n d e t w a : H e i n r i c h M i t t e i s , D e r S t a a t des h o h e n M i t t e l a l t e r s . 7. A u f l . , W e i m a r 1962; dessen L e h n r e c h t u n d S t a a t s g e w a l t . ( N a c h d r u c k K ö l n 1958); W a l t h e r K i e n a s t , U n t e r t a n e n e i d u n d T r e u v o r b e h a l t in E n g l a n d u n d F r a n k r e i c h , W e i m a r 1952; O t t o B r u n n c r , N e u e W e g e d e r S o z i a l geschichte, G ö t t i n g e n 1956; D i e t r i d i G e r h a r d , A l t e u n d n e u e W e l t in v e r gleichender G e s c h i c h t s b e t r a c h t u n g ( V e r ö f f . d . M a x - P l a n d c - I n s t . f . Gesch. 10V G ö t t i n g e n 1962. — F ü r d i e D i s k u s s i o n i n s b e s o n d e r e d e r V e r f a s s u n g s p r o b l e m e v g l . d i e v o m K o n s t a n z e r A r b e i t s k r e i s f ü r m i t t e l a l t e r l i c h e Geschichte seit 1952 hrsg. Vorträge und Forschungen. 2 ) S o z i o l o g i e u n d Geschichte. G e s . A b h a n d l u n g e n 2, 2. A u f l . h r s g . v. G . O e s i rcich, G ö t t i n g e n 1964, S. 251.
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Das geschichtliche Verstehen
Sinndeutung enthalten ist, daß es eine Selbsttäuschung wäre, wollte man glauben, es stünde in jedermanns Belieben, eine solche Deutung vorzunehmen oder auf sie zu verzichten. Nicht erst bei der historischen Darstellung tritt diese Notwendigkeit auf. Wohl aber macht sie sich hier in verstärktem Maße geltend. H a t der Historiker seine vorbereitende Arbeit abgeschlossen und geht an die Niederschrift, so sieht er den Stoff als ein Ganzes vor sich. Nehmen wir als Beispiel die Geschichte der römischen Republik. Er will nicht einfach mitteilen, welche ganz oder ziemlich gesicherten Tatsachen aus der Zeit zwischen dem 8. Jahrhundert und dem Tode Casars in der Überlieferung enthalten sind. Ihn fesselt das Werden von Volk und Staat, das Wachsen des Reichs nach außen und innen, die Rolle der Bevölkerungsgruppen, der Patrizier und Plebejer, der Städter und Bauern, das Wirken der großen Männer. U n d nun stellt einer das unter den Gesichtspunkten des Volkes, der andere unter den der inneren oder äußeren Politik oder ihrer sei es offenen, sei es versteckten Wechselwirkung dar. Wieder ein anderer glaubt in geistesgeschichtlichen Vorgängen (etwa: Rom verliert sich an das Griechentum) oder in wirtschaftlichen Gegebenheiten die einheitliche Linie der Darstellung zu finden. Entsprechendes gilt von der deutschen Kaiserzeit des Mittelalters. Für Wilhelm von Giesebrecht war sie die in romantischer Verklärung strahlende Zeit, in der die Kaiser dem Deutschen Reich die Vormacht im Abendlande erstreiten, dem katholikenfreundlichen Romantiker Johann Friedrich Böhmer der Zeitraum, in dem die „guten" Kaiser im Einvernehmen mit den Päpsten den glänzenden Staat aufrichten, der durch die kirchenfeindlichen Staufer ins unvermeidliche Elend geführt wird. Karl Wilhelm Nitzsch schildert sie verknüpft mit sozialen und wirtschaftlichen Vorgängen, die das Schicksal des Reiches wo nicht bestimmen, so doch begreiflich machen. Karl H a m p e entwirft das durch wechselnde politische und geistige Bewegungen, aber ebenso durch führende Persönlichkeiten vorwärtsschreitende Drama des christlichen Abendlandes, in dem tiefere N o t -
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wendigkeit den Aufgang wie den Niedergang des einmalig großen deutschen Reiches der Mitte bestimmt. Von solchen „Aspekten" gehen natürlich auf jede Tätigkeit des Darstellers Wirkungen aus. Auslese, Gruppierung, Periodisierung, Urteil im ganzen und einzelnen hängen davon ab. So kann die Parole nur lauten: nach bestem Wissen und Gewissen und unter scharfer Selbstkritik mit offenen Augen für das hier zutage tretende Element persönlicher Weltanschauung diese Sinndeutung zu vollziehen. Die hier schon gestreiften Aufgaben historischer Darstellung sollen im Mittelpunkt des nun folgenden letzten Kapitels stehen. Aufgaben der historischen Darstellung Für die Mehrzahl der Menschen existiert Geschichte nur, soweit sie in darstellenden Büchern Gestalt gewonnen hat, ganz wie Musik den meisten nur zugänglich wird, wenn Künstler sie spielen. Die Menschen, die sich selbst ihr Wissen aus den Quellen kritisch erarbeiten, dürften noch seltener sein als die, die eine Partitur fast mit dem gleichen Genuß lesen, den ihre Aufführung gewährt. Was über die historischen Darstellungen zu sagen ist, hängt so stark von der literarischen Gattung ab, der eine Schrift angehört, daß die Mehrzahl der Beobachtungen und Ratschläge den Abschnitten über diese einzelnen Gattungen vorbehalten werden muß. Indessen bleiben doch zwei Erfordernisse übrig, die für alle gleichmäßig gelten und daher hier sogleich zur Sprache kommen sollen. Das erste und wichtigste ist dies: Alle Untersuchungen und Darstellungen sollten im reinsten und klarsten Deutsch geschrieben sein. Man wende nicht ein: Was macht es schließlich aus, wenn einmal ein Aufsatz oder eine Dissertation über eine untergeordnete Frage sprachlich mangelhaft ausfällt? Nein, man stelle sich einen Augenblick vor, all die Dutzende, wenn nicht Hunderte von Büchern und Abhand-
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Aufgaben der historischen Darstellung
lungen, die wir durcharbeiten müssen, wenn wir selber forschen, wären Muster von logischer Schärfe und sprachlicher Schönheit. Wären wir dann nicht befreit von der Qual, so viel unklar Gedachtes und schief Ausgedrücktes durchzunehmen, unter der wir mit Recht seufzen? Damit es besser werde, muß jeder einzelne unermüdlich nach der vollkommenen Beherrschung der Sprache streben. Was da alles als lobenswert nachgeahmt oder als tadelnswert vermieden werden soll, kann hier nicht ausgeführt werden. Aber eine entscheidende Tatsache sei erwähnt. Vor über hundert Jahren sprach über sie der Altmeister Jacob Grimm. Er konnte nicht voraussehen, daß seine Mahnung heute ungleich nötiger ist als damals, denn es ist in diesem Punkte seither sehr viel schlimmer geworden, als es zu seiner Zeit war. Er führte aus: „Der Stil des N a t u r forschers, der immer von Gesetzen, Begriffen, Gattungen und Arten handelt, legt den Ton auf das starre H a u p t w o r t und kann, in seiner Art vollendet, schließlich doch nicht wetteifern mit dem reicheren Stile des Historikers, der sich frei in der Welt des Werdens, der freien Taten umschaut und darum den Ton auf das erregende, Leben spendende Zeitwort legt" 1 ). Der zweite Punkt, der fast ausnahmslos f ü r alle Veröffentlichungen wichtig ist, ist die Periodisierung. Man soll sie nicht überschätzen. Denn kluge Leser erwarten nicht, daß hier Zeitgrenzen genannt würden, wo unter Zerreißung aller bis dahin bestehenden Zusammenhänge auf allen Lebensgebieten etwas Niedagewesenes unvermittelt hervorträte. Sie sind schon im voraus überzeugt, daß nur eine Gliederung sichtbar gemacht werden soll, die den in Wirklichkeit ununterbrochen fließenden Strom der Geschichte zum Zweck der leichteren Verständigung in Abschnitte zerlegt. Es schadet mit anderen Worten hierbei nichts, wenn der Historiker einen Schuß Nominalismus im Blute hat (vgl. oben S. 79). Aber genau wie beim natürlichen Fluß *) V g l . H c i n r i c h B d . 5. S. 427.
v. Treitsdike,
Deutsche
Geschichte
im
19.
Jahrhundert.
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die Abschnitte, die dort gemeinhin Ober-, Mittel- und Unterlauf heißen, geschickt oder ungeschickt gewählt werden können, ist es auch hier. Mißlingt der Versuch, so stiftet er Verwirrung1). In den Vordergrund drängt sich hier unwillkürlich die Frage: Soll man noch an der althergebrachten Dreiteilung Altertum, Mittelalter, Neuzeit festhalten? Daß man sie bekämpft, ist nicht neu. Ausrotten wird man sie schon darum nicht, weil sie im allgemeinen Sprachgebrauch fest eingewurzelt und — gestehen wir es ehrlich — sehr praktisch ist. In hundert Fällen, wo es auf eine genauere Bezeichnung nicht ankommt, genügt zur Klärung ein Hinweis, der besagt: Jener Gegenstand stammt aus dem Altertum, diese Einrichtung taucht zuerst im Mittelalter auf, einem bestimmten Ausdruck begegnet man nicht vor der frühen Neuzeit. Dabei hat man gegen die Begriffe Altertum und Neuzeit weniger Einwände erhoben als gegen den Begriff Mittelalter und ganz richtig herausgefühlt, daß er die jüngste der drei Bezeichnungen und von Hause aus ein Verlegenheitsbegriff ist, mit dem die leere Strecke zwischen zwei schon viel schärfer in ihrer Eigentümlichkeit erfaßten Größen bezeichnet wurde. Die Humanisten haben zuerst von media tempestas u. dgl. gesprochen. Sie wollen damit die Zeit bezeichnen, die zwischen der von ihnen als ewiges Vorbild gefeierten Antike und ihrer eigenen, eben erst wieder zu jenem Ideal sich zurückfindenden Zeit als öde Strecke barbarischer Unkultur sich ausbreite. Niemand ist mehr versucht, dieses Märchen vom finsteren Mittelalter zu glauben. Und so stimmt man gern Rankes Worten zu, die sich in der Einleitung zum 8. Bande seiner Weltgeschichte finden, daß man nicht mehr vom Mittelalter im Sinne einer tausendjährigen Unterbrechung der allgemeinen Kultur sprechen solle. Damit wollte er offenbar nicht den Gebrauch des Wortes überhaupt, sondern nur den Ge1) Roderich Schmidt, A c t a t e s m u n d i , die W e l t a l t e r als G l i e d e r u n g s p r i n z i p d. G e s c h i c h t e . Z K i G 4 . F o l g e 67 ( 1 9 5 7 ) . D i e t r i c h G e r h a r d , Z u m P r o b l e m d e r P e r i o d i s i e r u n g der e u r o p . G e s c h i c h t e , in dem o b e n S . 91 A n m . 1 g e n . S a m m e l b a n d , S . 4 0 ff.
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Aufgaben der historischen Darstellung
brauch in jenem überholten Sinn verbieten 1 ). Daß im Namen des Mittelalters selber jene geringe Wertung, die seinem Ursprung anhaftet, nicht angedeutet ist, er vielmehr eine rein äußerlich-formale und völlig unbestreitbare Tatsache bezeichnet, gestattet uns, ihn beizubehalten, wie es die Generationen vor uns auch getan haben 2 ). Die Periodisierung kann man nicht für jeden Zweck durch eine Anleihe bei Vorgängern beschaffen. Sie muß aus dem Stoff, den wir bearbeiten, erwachsen. In einer Wirtschaftsgeschichte wird man nicht das Konzil von Nicäa und in einer Kirchengeschichte nicht die Erfindung des Schießpulvers als Epochengrenze verwenden. Die verschiedenen Möglichkeiten der zeitlichen Gliederung eines Stoffes machen wir uns klar durch den Vergleich von drei Werken über die Kreuzzüge. Bernhard Kugler bringt in seinem Werk von 1880 elf Kapitel. Das erste heißt: Morgenland und Abendland vor den Kreuzzügen. Von den weiteren sind sechs mit einem der sechs ersten Kreuzzüge überschrieben. Albert vonRuville (1920) machte drei Hauptteile: I. Die Zeit der Gründungen ( = 1 . Kreuzzug). II. Die Zeit des Strebens nach dem Hinterland ( = 2 . und 3. Kreuzzug). III. Die Zeit der Beschränkung auf das Vorland ( = 4 . bis 8. Kreuzzug). Sprachlich noch straffer gebaut und elegant in ihrer logischen Zuspitzung ist die — nicht zufällig von einem Romanen erdachte — Fassung der Überschriften, die René Grousset (1934—36) seinen drei Bänden gab. Ins Deutsche übersetzt lauten sie: I. Die Anarchie der Moslems und die Monarchie der Franken. II. Die Monarchie der Franken und die Monarchie der Moslems. Das Gleichgewicht. III. Die Monarchie der Moslems und die Anarchie der Franken. *) Bekanntlich sind die letzten Bände von Rankes Weltgeschichte und somit auch die besprochene Stelle nach seinem Tode v o n A l f r e d D o v e u. a. herausgegeben. Aber daraus, d a ß die dort folgenden Seiten die Worte Mittelalter und mittelalterlich reichlich verwenden, w i r d man den oben im Text angedeuteten Schluß trotzdem ziehen d ü r f e n . ') Man vgl. A l f r e d Dove, Der Streit um das Mittelalter. H Z 116 (1916). H e r m a n n Heimpel, Über die Epochen der mittelalterlichen Geschichte, in: Der Mensch in seiner Gegenwart, 2. A u f l . Göttingen 1957. Allg. Literatur zur Periodisierung D W 10. A u f l . , L f g . 4 (1966) 4/262 ff.
Das Regest
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Nun wenden wir uns den einzelnen Literaturformen der historischen Wissenschaft zu. (Mit dem historischen Feuilleton und dem historischen Roman haben wir es hier nicht zu tun.) Als Urzelle der historischen Darstellung könnte man das Regest bezeichnen. 1. Das
Regest
Unter einem Regest verstehen wir die möglichst knappe, aber doch alles Wesentliche enthaltende Inhaltsangabe einer Urkunde, eines Aktenstücks oder eines Briefes. Diese Quellenarten, wo Tausende von Einzelstücken möglicherweise in Dutzenden von Archiven und Hunderten von Büchern zerstreut waren, erschließt am besten eine gedruckte Regestensammlung. Solche gab es schon vor dem Entstehen der modernen kritischen Geschichtswissenschaft, aber erst seit deren Aufkommen sind sie fruchtbringend ausgestaltet worden. Eine moderne Regestensammlung liefert neben den Inhaltsangaben jeweils Mitteilungen über den Fundort und Zustand der handschriftlichen Vorlagen, äußert sich über Schriftbefund, Siegel u.a. Merkmale, über die Echtheit, nennt die Zeugen, reiht die Datierungsangaben in das Itinerar des Ausstellers ein — kurz, sie teilt knapp und übersichtlich die Ergebnisse einer kritischen Untersuchung des Stückes mit. Wer selbst den Versuch macht, Regesten von einigen ihm etwa im Faksimile vorliegenden Urkunden herzustellen und mit schon gedruckten zu vergleichen, wird Gewinn davon haben. Dann wird er auch mit erhöhtem Interesse den Erörterungen folgen, die über die zweckmäßigste Regestentechnik stattgefunden haben 1 ). Wer für eigene Forschungszwecke Regesten schreibt, dem sei geraten, zunächst die erste Person, in der seine Urkunden reden, beizubehalten. Will er sie später nach reiflicher Überlegung für den Druck in die dritte Person umschreiben, so sei ihm das nicht verwehrt. Aber die Erfahrung zeigt immer wieder, wieviel *) Vgl. dazu H . L. Mikoletzky, in Anzeiger d. phil.-hist. KI. d. ö s t e r r . A k a d . d. Wiss. 1950, 12; K . E . D e m a n d t , Moderne Registertedinik, in Der Archivar 10 (1957). Kirn,
E i n f ü h r u n g in die Geschichtswissenschaft
7
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Aufgaben der historischen Darstellung
Mühe das macht. Mißverständnissen kann man dann vielfach nur dadurch vorbeugen, daß man hinter die mehrdeutigen „er", „ihm", „ihn" in Klammern den Personennamen setzt. 2. Die Untersuchung In den meisten Fällen ist die erste größere Arbeit, die ein werdender Gelehrter dem Druck übergibt, seine Dissertation. Daher teilen wir hier f ü r Zwecke des Hochschulunterrichts aufgestellte Ratschläge f ü r Doktoranden mit; sie werden auch für Magister- und Examensarbeiten ihre Nützlichkeit erweisen. Ratschläge für
Doktoranden
1. Eine Dissertation soll eine noch nicht in Angriff genommene oder noch nicht abschließend bearbeitete Frage in methodisch einwandfreier Untersuchung klären. Bei den Ergebnissen ist der Grad der erreichten Sicherheit zu bezeichnen. 2. Beschaffung der Büchertitel, vorbereitende Lektüre, Stoffsammlung, Entwurf der beabsichtigten Niederschrift werden nicht immer so vor sich gehen, daß die eine Aufgabe restlos abgemacht ist, bevor die nächste in Angriff genommen wird. 3. Man sammle gesondert a) Bücher- und Aufsatztitel, b) Einzelstoff, geordnet nach Stichworten, c) Auszüge aus dem Gesamtinhalt bedeutender Werke, geordnet nach Verfassern. 4. Büchertitel notiere man grundsätzlich einmal mit vollem Vornamen, Erscheinungsjahr und allem, was man zum eindeutigen Bestellen in einer Bibliothek braucht. In dieser Form sind sie auch im Literaturverzeichnis der Arbeit anzuführen. Literaturangaben, in denen die Vornamen fehlen oder bloß deren Anfangsbuchstaben mitgeteilt werden, erfüllen ihren Zweck nicht.
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D i e Untersuchung
5. M a n ersinne nicht auf eigene H a n d Abkürzungen für Zeitschriftentitel u. dgl., sondern benutze die gebräuchlichen Abkürzungen, wie sie im Dahlmann-Waitz, in den Jahresberichten für deutsche Geschichte usw. stehen. M a n kürze und zitiere schon in den N o t i z e n so, wie es nachher im Buch geschehen soll. 6. Wenn Quellentexte abgedruckt werden sollen, ist völlig unveränderte Wiedergabe eines Textes mit allen Zufälligkeiten der Orthographie, Interpunktion, der großen oder kleinen Anfangsbuchstaben nicht etwa, wie mancher Laie denkt, das wissenschaftlich beste Verfahren, sondern unzweckmäßig und daher unzulässig. Die Satzzeichen z. B. müssen im allgemeinen so gesetzt werden, daß der Sinn und die Gliederung des Quellentextes klar herauskommen. Ist z. B. ein S a t z so gebaut, daß eine Parenthese ihn unterbricht, so müssen wir diese in runde K l a m m e r n setzen, einerlei, ob solche in der Vorlage stehen oder nicht. Was sonst alles zu beachten ist, können wir hier nicht anführen. Es ist aber jedem dringend zu raten, daß er sich genau an die von Johannes Schnitze zusammengestellten Richtlinien für die äußere Textgestaltung bei der Herausgabe von Quellen zur neueren deutschen Geschichte halte (gedruckt in Blätter f. dt. Landesgesch. 98, 1962). Auch auf mittelalterliche Texte sind diese Grundsätze anwendbar. Sonst nehme man sich die sachlich nächstverwandte Abteilung der Monumenta Germaniae z u m Muster 1 ). 7. M a n zitierte Bandzahlen mit arabischen Ziffern, Seitenzahlen ebenso, beide durch K o m m a getrennt. Will man einen oft gedruckten Schriftsteller nach Buch und Kapitel zitieren, so schreibe man Widukind I I I 1 oder I I I c. 1. 8. Die gute sprachliche Gestaltung macht man sich leichter, wenn man gleichzeitig mit der Niederschrift hervorragende Schriftsteller liest, wozu nicht nur Dichter, sondern auch Autoren wie R a n k e und Hauck gehören. Ebenso V g l . ferner B r u n o M e y e r , Z u r E d i t i o n historischer T e x t e , i n : Schweiz. 2 s . f . Gcschichtswiss. 1 (1951) u. Walter K a e m m e r e r , Z u m g e g e n w ä r t i g e n S t a n d o r t der R e i d i s t a g s a k t e n , i n : A u s Reichstagen des 15. u. 16. J h . , Festg a b e . . . (Schriftenreihe d . H i s t . K o m m . b. d . B a y e r . A k a d . d . Wiss. 3) 1958. 7'
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Aufgaben der historischen Darstellung
ist es sachlich fördernd, eine Arbeit mit verwandtem Beweisziel als Vorbild f ü r die Untersuchung zu verwenden. 9. Überscharf hat einmal jemand die Anmerkung als „das Aushängeschild der vollendeten Stillosigkeit" bezeichnet. Man trage dieser Kritik Rechnung, indem man die Fußnoten vorwiegend nur benutzt, um auf Belegstellen hinzuweisen und jede länger geratene Anmerkung nachträglich auf ihr Daseinsrecht prüft. Erörterungen, die f ü r den Zusammenhang der ganzen Arbeit wesentlich sind, gehören in den Text, nicht in die Fußnoten. 10. Es ist praktisch, die Anmerkungen zunächst durch die ganze Arbeit oder durch größere Abschnitte fortlaufend zu zählen, auch wenn dies im Druck nicht geschehen soll. D a n n hat man an ihnen feste Punkte, mit deren Hilfe man eine gesuchte Stelle in Handschrift, Maschinenschrift, Fahnenkorrektur und umbrochenem Satz gleich gut findet. 11. Der Verbalstil ist bei weitem besser als der Substantivstil (vgl. oben S. 94). Ein Satz mit dem Verbalersatzwort „erfolgen" ist bestimmt mißglückt. 12. Fremdwörter sollten nur, wo sie schwer zu vermeiden sind, angewendet werden. Lesen wir beste Prosa aus alter Zeit, so stören uns die Fremdwörter und verraten, wie stark sich der allgemeine Geschmack — auch derer, die sich kaum Rechenschaft darüber geben — seitdem gewandelt hat. 13. Eine klare Zusammenfassung der Ergebnisse am Schluß erhöht den Wert der Arbeit. 14. Eine gute Arbeit erwähnt das Altbekannte kurz mit wenigen Belegen und begründet alles Neue ausführlich. Sie soll nicht bloß Ergebnisse mitteilen, sondern eine volle Beweisführung liefern. Am besten wirkt eine Anordnung des Stoffes, die alles einem einheitlichen Gedankengang einordnet. Zwischenbemerkungen des Verfassers über sein Verfahren sind nicht ganz unstatthaft, aber tunlichst einzuschränken. 15. Man überlege rechtzeitig, welche Teile des gesammelten Stoffes besser in Tabellen, graphischen Darstellungen oder Karten als im Text mitzuteilen sind.
Die Biographie
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16. Bei jeder Arbeit treten H e m m u n g e n u n d Schwierigkeiten auf, die dem A n f ä n g e r den G e d a n k e n nahelegen, das T h e m a aufzugeben oder zu ändern. D a m i t ist noch keineswegs bewiesen, d a ß sie nicht glücklich durchgeführt werden k a n n . 17. Es ist erwünscht, d a ß der D o k t o r a n d seinem P r o fessor v o n Zeit zu Zeit über seine Arbeit berichtet. 18. M a n beachte auch, d a ß die Themen in ihrer ersten Fassung oft nur vorläufig einen R a h m e n abstecken. Es ist dann Recht u n d Pflicht des Bearbeiters, den Schwerpunkt dahin zu verlegen, w o die wesentlichsten Ergebnisse erw a r t e t werden können. 3. Die
Biographie')
Die geschichtlichen Personen, über die es gute Biographien gibt, sind die Lieblinge des Publikums, u n d die Verfasser solcher Biographien sind die Lieblinge der Verleger. W a r u m gibt es nicht viel mehr Biographien? Weil es d a f ü r nicht genügt, d a ß in einem bestimmten Zeitraum bedeutende M ä n n e r u n d Frauen gelebt haben. Es m u ß auch intimes Quellenmaterial v o r h a n d e n sein, mit dessen H i l f e m a n das Werden der Persönlichkeit verfolgen u n d ihre H a l t u n g in entscheidenden Augenblicken erkennen k a n n . In den meisten Fällen sind es Briefe, die solche Aufschlüsse geben, so d a ß m a n mit leichter Übertreibung sagen k ö n n t e : Wer keine Briefe hinterlassen h a t oder sich nicht in Briefen seiner Zeitgenossen spiegelt, eignet sich schwerlich zum H e l d e n einer wissenschaftlichen historischen Biographie. O f t h a t die Willkür der Überlieferung Nebenfiguren in das helle Licht gestellt, das wir bei bedeutenderen M ä n nern schmerzlich vermissen. So läßt sich n u n einmal nichts d a r a n ändern, d a ß Cicero der am besten bekannte Römer ist, d a ß von Bonifatius u n d v o m Erzbischof H i n k m a r von Reims eher als von Pippin oder K a r l dem Kahlen eine J ) J a n Romein, Die Biographie. E i n f ü h r u n g in ihre Gesdiidite und ihre Problematik. Bern 1948. Uber Selbstbiographien vgl. man Georg Misch, Geschidue der Autobiographie, Bd. 1—3, F r a n k f u r t a. M. 1949—1962.
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Aufgaben der historischen Darstellung
Biographie geschrieben werden kann. Dabei muß man noch in Rechnung stellen, daß der Brief eigentlich erst in der Neuzeit zum rückhaltlosen Ausdruck persönlichen Fühlens geworden ist. Man mustere einmal die vortreffliche Reihe kurzer geschichtlicher Biographien, die Erich Mareks und Karl Alexander v. Müller 1922—23 unter dem Titel „Meister der Politik" herausgaben. In den meisten Fällen wird die historische Gestalt deutlich, während das persönliche Erleben im Halbdunkel bleiben muß. Meist ist mit großer Kunst der größte Grad von Deutlichkeit erreicht, den die Quellenlage erlaubt. Eine „eigentliche" Biographie von stattlichem U m f a n g kann aber von den historischen Gestalten der älteren Zeit, die man dort vereinigt findet, nur ausnahmsweise gegeben werden. Beachtung verdient die geschickte Lösung, die Ernst Kroker fand, als er sich die Aufgabe stellte, das Leben der Katharina von Bora zu schildern (8. Aufl., Berlin 1964). Noch andere Beobachtungen drängen sich beim Lesen von Biographien auf. Das setzt Erich Rothacker mit folgenden Worten auseinander: „Ob eine Biographie so angelegt ist, daß sie mit einer Ahnenreihe, einer Jugendgeschichte oder einem geistesgeschichtlichen Kapitel einsetzt, ist bereits symptomatisch. Solche Anordnungen können zufällig sein, hat sich jedoch der Biograph etwas bei ihnen gedacht, so wirft die erste Maßnahme ein Licht auf die Stellung des Autors zu biologischen Vererbungstheorien oder aber seine konservative Bewertung von Familientraditionen (also überindividuellen Objektivationen des geistigen Lebens); und der Verfasser des jugendgeschichtlichen Ansatzes wird dem „Erlebnis" einen andern Rang zubilligen als der Leistung und ihrer autonomen Gesetzlichkeit, in deren Fortschritt der Vertreter des letzten Standpunktes seinen Helden einreihen wird" 1 ). Das wird man sich am besten deutlich machen, indem man neuere historische Biographien mit ihren Vorläufern vergleicht, z. B. Gerhard Ritters Friedrich den Großen (3. Aufl., 1954) mit dem Reinhold Kosers (7. Aufl., 1925), ') Logik und Systematik 32 f.
D i e Geschichte einer Sache o d e r eines K u l t u r g e b i e t e s
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Ritters Freiherr vom Stein (3. Aufl., 1958) mit dem Max Lehmanns (1902—05), Carl J. Burckhardts Richelieu (1935 bis 1966) mit denen von Willy Andreas (1958) und von Gabriel H a n o t a u x u. a. (1893—1947). 4. Die Geschichte einer Sache oder eines
Kulturgebietes
Gegenwärtig ist es Mode, die Geschichte des Erdöls oder des Wolframmetalls zu schreiben. Man kann das ernsthaft und mit gutem Ertrag tun. Bahnbrechend war hier der Baltendeutsche Viktor Hehn (1813—1890) mit seinen Büchern Das Salz (1873) und Kulturpflanzen und Haustiere in ihrem Ubergang aus Asien nach Griechenland und Italien sowie in das übrige Europa (1870). Beide waren zu ihrer Zeit mit Recht geschätzt, doch beruhen sie auf Vorstellungen, die sich seither als unhaltbar herausgestellt haben. Seither kamen u. a. hinzu Heinrich Quiring, Geschichte des Goldes, Stuttgart 1948, R. N . Salaman, The History and Social Influence of the Potatoe, Cambridge 1949 und O t t o Johannsen, Geschichte des Eisens, 3. Aufl., Düsseldorf 1953. Natürlich täuschen die meisten derartigen Buchtitel nur vor, daß Steine und Metalle Geschichte machen. Das Wesentliche bleiben immer die Menschen, die sie finden, gewinnen, anwenden und mit ihnen Handel treiben. Das zeigen mit größerer Offenheit die geschichtlichen Untersuchungen und Darstellungen der menschlichen Tätigkeit, deren es eine unabsehbare Reihe gibt, angefangen von Arbeiten über Ackerbau, H a n d w e r k und Handel, Kriegsführung, bis hin zu solchen über Kunst, Wissenschaft und Religion. Als ein beispielhaftes modernes Werk sei genannt Wilhelm Treue, Achse, Rad und Wagen, München 1965. 5. Die
Volksgeschichte
Nichts ist natürlicher, als die Geschichte eines Volkes zum Gegenstand der Geschichtsschreibung zu machen. Die Volksgeschichte schreckt nicht durch die räumliche und zeitliche Unermeßlichkeit, die der Weltgeschichte eigen ist. Im
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Aufgaben der historischen Darstellung
Gegensatz zu dieser hat sie ein gut faßbares, in allen Wandlungen sich noch grundsätzlich gleichbleibendes Subjekt. Wie die Biographie des Einzelmenschen, bietet sie eine Fülle von Möglichkeiten der Behandlung. Wie mannigfaltig sind nicht allein die „Deutschen Geschichten", die wir besitzen. Man kann den Ton auf die Selbstbehauptung in Krieg und Politik legen und damit zu politischem Denken erziehen wie Dietrich Schäfer oder die großen Wendepunkte herausarbeiten wie Johannes Haller. Man kann die Äußerungen der deutschen Seele verfolgen wie Gustav Freytag und Albert Hauck oder dem deutschen Volkskörper größere Aufmerksamkeit zuwenden, als es früher geschah. Man kann auch versuchen, wie einst Lamprecht, das Gesetzmäßige in der Entfaltung des deutschen Volkslebens nachzuweisen. Wenn auch heute schwerlich jemand Lamprechts Versuch als geglückt ansehen wird, so sei ihm doch als Verdienst angerechnet, daß er der künstlichen Isolierung zu entgehen suchte, die alle Volksgeschichten bedroht. Denn diese Gefahr darf man nicht zu leicht nehmen. Schon äußerlich erfährt jeder, der eine deutsche Geschichte schreiben will, daß er auf Schritt und Tritt genötigt wird, Ausländisches zu erforschen und in seine Darstellung hereinzuziehen. Thronfolgestreitigkeiten in Spanien und Polen, die inneren Spannungen im Weltreich Karls V. und später in der Monarchie Ludwigs XIV. und Napoleons oder des letzten Zaren sind für die deutsche Geschichte nicht gleichgültig, überallhin reichen die Wurzeln und die Wirkungen dessen, was das deutsche Schicksal ausmacht. Aber nicht hier liegt die Gefahr, die von einer Isolierung droht: solche Fernbeziehungen können dem Forscher ja gar nicht entgehen. Dagegen kann er leicht versäumen, das völkische und staatliche Werden der europäischen Nachbarn in seinem ganzen Aufbau und seiner Linienführung mit dem deutschen zu vergleichen. Und eine solche Unterlassung beraubt ihn des wesentlichsten wissenschaftlichen Erkenntnismittels. Dieses ist auch heute noch wie zurZeit des Aristoteles der Vergleich (vgl. obenS. 12 f.).
D a s Zeitalter
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6. Das Zeitalter So gut wie man vom Gesamtkörper der Geschichte ein Land oder Volk lostrennen und seine Schicksale für sich darstellen kann, kann man ein Zeitalter als Gegenstand wählen. Auch die Verbindung von Biographie und Zeitbild ist öfter verwirklicht worden; vgl. Karl Justi, Diego Velazquez und sein Jahrhundert, 3. Aufl., 1922/23; Winckelmann und seine Zeitgenossen, 5. Aufl., 1956. Doch sind die voll gelungenen Schilderungen eines Zeitalters ziemlich selten. Berühmt geworden sind: Johann Gustav Droysen, Geschichte des Hellenismus (1836—43) und Jacob Burckhardt, Die Kultur der Renaissance in Italien (1853). Beide waren darum epochemachend, weil sie das besprochene Zeitalter zum ersten Male plastisch als ein Ganzes vor den Leser hinstellten. Bis zum heutigen Tage verdankt jeder, der überhaupt einen klaren Begriff von Hellenismus und von Renaissance hat, dies unmittelbar oder mittelbar jenen bahnbrechenden Büchern. Eine klassische Schilderung der spätmittelalterlichen Welt Burgunds schrieb Johan Huizinga in seinem wundervollen Buch Herbst des Mittelalters, deutsche Ausgabe besorgt von Kurt Köster, 8. Aufl., Stuttgart 1961 (ältere Übersetzungen sind sprachlich unzulänglich). Nahe kommt diesen Werken für die bedeutendste Periode der israelitischen Geschichte die wertvolle Schrift von Bernhard Duhm, Israels Propheten, Tübingen 1916. Rankes Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation hat das Bild dieser Periode gewaltig vertieft, vor allem die Wechselwirkung der politischen und der religiösen Kräfte meisterhaft bloßgelegt, aber den Begriff dieses Zeitalters nicht zum ersten Male geprägt oder deutlich vor Augen gestellt. Das unmittelbar anschließende Zeitalter bezeichnen wir als das der Gegenreformation. Dieses Zeitalter hat als letztes seinen Namen erhalten. Als Ranke seine Geschichte der römischen Päpste schrieb, gab es nur den Be-
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Aufgaben der historischen Darstellung
griff der Gegenreformationen, d. h. der gegenreformatorischen Maßnahmen; ihm hatte Johann Stephan Pütter seit 1776 große Verbreitung verschafft. Noch in Rankes später geschriebenem Werk über die Reformation stand ursprünglich der Satz: „Auf das Zeitalter der Reformation folgte das der Gegenreformationen" 1 ). Erst jüngere Auflagen verändern das letzte Wort in Gegenreformation. Allerdings darf man urteilen, daß eben Rankes Päpste auch heute noch die großartigste Überschau über die große Bewegung bieten, die wir so bezeichnen. Eine gewisse Vorliebe f ü r das Zeitalter des Barock hat die frühere Geringschätzung abgelöst. Aber eine historische Gesamtdarstellung hat sie noch nicht hervorgebracht. Auch der A u f k l ä r u n g ist keine wirklich befriedigende Gesamtschilderung zuteil geworden. Freilich könnte man sagen, daß sie unter bescheidenerem Titel doch vorhanden ist. Die Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts von Hermann Hettner, 7 Aufl., Braunschweig 1913—26, ist nämlich in ihren drei Teilen der englischen, französischen und deutschen Literatur jener Zeit gewidmet und sollte der Absicht des Verfassers nach die Aufklärung in Westeuropa und Deutschland darstellen. D a sie sich nicht auf das Literarische beschränkt, sondern z. B. auch Philosophie und bildende Kunst heranzieht, ist sie dem gesteckten Ziel ziemlich nahe gekommen. Eine ausgezeichnete Darstellung der Geistesgeschichte jener Zeit bieten die beiden Bände von Paul Hazard, Die Krise des europäischen Geistes, und: Die H e r r schaft der Vernunft, die 1939 und 1949 ins Deutsche übersetzt worden sind. 7.
Weltgeschichte
Die Erde besteht schon seit Milliarden von Jahren. Sie ist nur ein winziger Teil der Welt, deren Umfang und Alter J ) Werke 5, 360. A. Elkan in H Z 112 (1914) skizziert die Geschichte des Begriffs Gegenreformation, zitiert aber den angeführten Satz, als ob er schon immer die spätere Gestalt gehabt, d. h. von Gegenreformation in der Einzahl gesprochen h ä t t e .
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Weltgeschichte
umstritten sind ). Angesichts dieser Tatsache ist oft der Begriff Weltgeschichte als Anmaßung verworfen worden. Täte man nicht besser, so meinte man, da nun einmal Astronomen, Geologen, Paläontologen und andere Vertreter der Naturwissenschaften 99 Hundertstel dieses Gesamtverlaufs behandeln, für den winzigen Rest, der noch übrigbleibt, das Wort Weltgeschichte ganz zu vermeiden? Ist sie nicht in Wirklichkeit ein bloßer Anhang zu der wahren Weltgeschichte, nämlich der Weltgeschichte der Natur? Wir wollen diesen Einwurf nicht ganz von der Hand weisen. Vielleicht würden wir ihm gehorchen und auf den Ausdruck Weltgeschichte verzichten, wäre dieser nicht längst in Geltung, ohne die falschen Vorstellungen zu wecken, die ihm allerdings anhaften würden, wenn er im Augenblick neu geprägt würde. In Wirklichkeit wird er nirgends für mehr genommen als für eine gängige Bezeichnung der Geschichte jener Völker, deren Schicksale uns im wesentlichen durch schriftliche Überlieferung bekannt sind. Schwerer als dieses erste Hindernis sind andere zu überwinden, die uns an dem Begriff Weltgeschichte und an den Versuchen, Weltgeschichte darzustellen, nicht recht froh werden lassen. Man wendet ein, es könne keine Weltgeschichte geben, weil der Gegenstand, den sie behandeln wolle, nicht existiere. Solange kein Zweifel daran bestand, daß die gesamte Menschheit von einem einzigen Menschenpaar herstamme und ihre früheste Geschichte wie ihre fernste Zukunft als untrügliche Offenbarung wortgetreu uns vor Augen liege, konnte die Frage nach der Einheitlichkeit der Menschenwelt gar nicht aufkommen. Daraus erklärt sich auch zwanglos die höchst erstaunliche Tatsache, daß im christlichen Abendland Weltgeschichte geschrieben wurde, bevor man Volksgeschichte aufzeichnete. Augustin und Orosius lagen über ein Jahrhundert im Grabe, bevor Gregor von Tours seine Frankengeschichte, Isidor von Sevilla seine Gotengeschichte und erst recht, ehe Paulus Diaconus seine Geschichte der Langobarden schrieb. Heute, 1
Vgl. Carl Friedr. G ö t t i n g e n 1964.
v . Weizsäcker, D i e Gesdiichte
der N a t u r ,
6. A u f l . ,
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Aufgaben der historischen Darstellung
wo man sich nicht einmal darüber wissenschaftlich einigen könnte, ob es wahrscheinlich sei, daß jene einheitliche Menschheit in fernster Vorzeit Wirklichkeit war oder in spätester Zukunft wirklich werden dürfte, fehlt jene Voraussetzung, ohne die man kein Zutrauen zu einer Weltgeschichte fassen kann. Wie will man einen Gegenstand in seinem Werden beschreiben, dessen Dasein fragwürdig bleiben muß? Und ließen sich auch solche Bedenken zurückstellen, so wäre der Versuch, Weltgeschichte zu schreiben, belastet mit der fast ebenso niederdrückenden Erkenntnis, daß nur ein unendlich weiter und tiefer Geist ihm gewachsen wäre. Denn wer wollte sich zutrauen, alle Räume, Rassen, Völker und Kulturen seit der grauesten Vorzeit bis zum heutigen Tage zu kennen und in der Tiefe ihres Wesens zu verstehen? Wahrhaftig, es erheben sich genug der warnenden Stimmen! Demnach bliebe uns nur der Verzicht? Oder wenn wir uns dazu nicht entschließen können, der halbe Verzicht, indem wir uns etwa die einst von Dietrich Schäfer angeführte Begründung zu eigen machen und sagen: Bis an die Schwelle der Neuzeit kann von einer universalen Wechselwirkung der Völker keine Rede sein, bis dahin fehlt mit der Voraussetzung auch das Bedürfnis einer Weltgeschichte; eine Weltgeschichte der Neuzeit aber ist aus äußeren und inneren Gründen keine unlösbare Aufgabe? Eine schöne Lösung wäre weder der ganze noch der halbe Verzicht. Einen Augenblick mag es lockend erscheinen, daß man auf diese Weise das eigene wissenschaftliche Ansehen allem voranstellt. Schaut man indes näher zu, so wird man entdecken, daß das hieße, dieses Ansehen dadurch wahren, daß man sich einer Pflicht entzieht. Denn darüber besteht kein Zweifel, daß ein Hunger nach weltgeschichtlicher Belehrung vorhanden ist. Soll der Fachmann sagen: Da müßt ihr euch an andere Leute wenden, wie käme ich dazu, mich auf so bedenkliche Wege zu begeben? Das wäre so verkehrt, wie wenn ein Bergführer sich
Weltgeschichte
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von seinen Begleitern eben an dem Punkte verabschieden wollte, wo der gefährliche Anstieg zum Gipfel beginnt. Und wenn uns das Wort Weltgeschichte durch seine Grenzenlosigkeit schreckt, so enthält es in sich zugleich einen Maßbegriff, der uns bei unserem Suchen zu Hilfe kommt. Beim Erleben der eigenen Zeit ergreift uns hie und da ein ähnliches Gefühl wie das, dem Goethe auf dem Schlachtfeld von Valmy am 20. September 1792 in einem bekannten Satz, den er zu den Umstehenden sprach, Ausdruck gab. Wir erleben Weltgeschichte, d. h. wir erleben Vorgänge, deren Auswirkung sich auf Generationen erstrecken wird, Vorgänge die nirgends unerwähnt bleiben können, wo man, sei es auch unter Verzicht auf tausend Einzelheiten, die Wandlungen der Welt, in die wir hineingeboren wurden, erzählt. Sollte es nun nicht möglich sein, indem wir etwa denselben Maßstab, dem solche Erlebnisse entsprechen, auf das Fernvergangene anwenden, die weltgeschichtlich entscheidenden Tatsachen und Bewegungen aus der Fülle derer auszusondern, von denen die Volksgeschichten Kunde geben? Ein solches Verfahren wird eine entfernte Ähnlichkeit haben mit der Umzeichnung der größten Flüsse und Gebirge, die eine Spezialkarte aufweist, in die Karte eines Erdteils. Ohne Zweifel handelt es sich nur um eine entfernte Ähnlichkeit: denn das Element der Zahl, das jenes Verfahren bis zu einem gewissen Grade mechanisch gestaltet, steckt nicht in den historischen Größen oder ist doch ziemlich nebensächlich für sie. Insofern ist bei der Herstellung einer weltgeschichtlichen Synthese mehr Wagnis als bei dem Entwurf der Karte in verändertem Maßstabe. Doch entspricht dem größeren Wagnis auch das größere Verdienst. So hätten wir uns denn theoretisch einen zwar nicht breiten und bequemen, aber schmalen und kühnen Weg gebahnt, der uns erlaubt, das Ziel einer weltgeschichtlichen Darstellung ins Auge zu fassen. Nun ist es aber hohe Zeit, uns zu besinnen, daß wir uns doch viel sicherer an dem orientieren, was die Meister geleistet haben, als an unseren Gedanken über das, was möglich und wünschenswert ist.
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Aufgaben der historischen Darstellung
So gewiß alle Versuche, Weltgeschichte darzustellen, ob ein Verfasser oder deren viele die Aufgabe bewältigen, berechtigten Einwänden begegnen, so fest sind wir überzeugt, daß ihre kritische Beurteilung an Größe der Gesichtspunkte und Weite des Blicks nicht hinter der Leistung, die es zu beurteilen gilt, zurückbleiben sollte, und wer wollte bestreiten, daß die besten vorliegenden Lösungen uns wesentlich bereichert haben und noch auf lange hin wertvoll bleiben werden? Nicht zufällig, sondern mit innerer Notwendigkeit haben wir uns noch einmal klar machen müssen, daß auch zu wissenschaftlichen Taten Mut gehört. Wir sind weit entfernt davon, die farbige und anschauliche Darstellung eines begrenzten historischen Gegenstandes auf Grund der unmittelbaren Quellen niedrig einzuschätzen. Vielmehr sehen wir darin die ursprünglichste und lohnendste Aufgabe, die immer wieder gelöst werden muß und deren Lösung allen Synthesen notwendig vorhergeht. Aber so grundverschieden sind die Probleme, die eine Monographie über einen begrenzten Gegenstand und eine Weltgeschichte aufgeben, denn doch nidit. Wer dies behaupten wollte, hätte keinen Blick f ü r das Wagnis, das hinter jeder bedeutsamen historischen Leistung steht. Eine deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation zu schreiben, war sehr schwer. Ranke scherzte einmal, er komme sich dabei vor „wie die Mutter N a t u r , als sie den Elefanten machte". Aber es ist ihm gelungen. Ob es möglich sein würde, den griechischen Menschen in seinen zeitlichen Wandlungen wissenschaftlich (oder was nichts wesentlich anderes ist: auf Grund wissenschaftlicher Studien mit künstlerischer Intuition) zu erfassen und darzustellen, war fraglich. Jacob Burckhardt hat bewiesen, daß es geht. Ob etwas dabei herauskäme, wenn jemand die Idee der Staatsräson in der neueren Geschichte verfolgte, konnte man bezweifeln. Bei Friedrich Meinecke kam etwas dabei heraus. Mehr soll ja die Theorie nicht tun, als dem, der sich der Geschichtswissenschaft zuwenden will, die Leistungen der Meister nahezubringen und daran Aufgaben und Methoden
Weltgeschichte
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des Faches zu erläutern. Wer uns bisher gefolgt ist, von dem hoffen wir, er werde unbeschadet mancher Verschiedenheit in Sehweise und Urteil, wie sie bei Angehörigen verschiedener Generationen unvermeidlich sind, uns grundsätzlich zustimmen, wenn wir zum Schluß das, worauf es ankommt, so umschreiben: Saubere Kleinarbeit lernen, aber nicht darin steckenbleiben; Ausblicke ins Weite suchen, aber nicht glauben, daß sie uns die Sorgfalt im einzelnen ersparen könnten.
Abkürzungen Die im folgenden genannten Bücher werden, wenn der Verfasser nur mit einem Werk vertreten ist, mit dem Verfassernamen, sonst mit verkürztem Titel angeführt. Für Zeitschriften sind folgende Abkürzungen gebraucht: D A = Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters. DVjschr. = Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte. G W U = Geschichte in Wissenschaft und Unterricht. H V = Historische Vierteljahrsschrift. H Z = Historische Zeitschrift. M I Ö G = Mitteilungen des österreichischen Instituts für Geschichtsforschung ( 1 9 2 3 — 1 9 4 4 : M Ö I G ) . N A = Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde. V f Z G = Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Z S a v R G = Zeitschrift der Savignystiftung für Rechtsgeschichte. D W verweist auf die 9. Auflage d e r Quellenkunde der deutschen Geschichte von Dahlmann-Waitz; vgl. aber oben S. 37. H d B M N G = Handbuch der mittleren und neueren Geschichte, herausgegeben von Georg von Below und Friedrich Meinecke. Meist G r = Grundriß der Geschichtswissenschaft, herausgegeben von Aloys Meister.
Literatur Aus reichem Wissen und mit philosophischer Tiefe erörtert die Grundprobleme der historischen Wissenschaft J o h a n n G u s t a v D r o y s e n , H i s t o r i k , Vorlesungen über Enzyklopädie und Methodologie der Geschichte, 2. Aufl. herausgegeben von R u d o l f H ü b n e r , München und Berlin 1937 (fotomech. N a d i d r . 1961). I m Anhang dieses Werkes findet sich wieder abgedruckt der G r u n d r i ß der H i s t o r i k , den Droysen den H ö r e r n seiner Vorlesung in die H a n d zu geben pflegte. Hiergegen steht weit zurück das Lehrbuch der historischen Methode und der Geschichtsphilosophie von E r n s t Bernh e i m , 6. Auflage 1908. Die mit zahlreichen, gutgewählten
Literatur
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Beispielen belegten Abschnitte über die Technik des historischen Arbeitens behalten ihren Wert, die philosophische Haltung ist nicht ganz befriedigend. Ähnliche Zwecke verfolgt die modernere Einführung in das Studium der Geschichte von W i l h e l m B a u e r , 3. Aufl. 1961. Sehr zu empfehlen sind: H e r m a n n B e n g t s o n , Einführung in die alte Geschichte, 5. Aufl., München 1965. H a n s N a b h o l z , Einführung in das Studium der mittelalterlichen und neueren Geschichte, Zürich 1948. H e i n z Q u i r i n , Einführung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte, 3. Aufl., Braunschweig 1964. Tiefe Gedanken über ausgewählte historische Grundprobleme findet man in den gleich Droysens Buch nicht veraltenden Schriften: L e o p o l d v o n R a n k e , Politisches Gespräch, 1836, Werke Band 49/50, und J a c o b B u r c k h a r d t , Weltgeschichtliche Betrachtungen (in vielen Ausg.; hist.-krit. hrsg. v. R. Stadelmann, 1949). Nicht entgehen lassen sollte man sich die Werke F r i e d r i c h M e i n e c k e s , von denen eine Gesamtausgabe seit 1957 erscheint. Besonders genannt seien Die Entstehung des Historismus, 3. Aufl., 1959, sowie Zur Theorie und Philosophie der Geschichte, Aufsätze, herausgegeben von Eberhard Kessel 1959. Wichtige Beiträge aus der Feder von Philosophen sind: W i l h e l m D i l t h e y , Gesammelte Schriften, Leipzig 1914ff., besonders Band 1 : Einleitung in die Geisteswissenschaften, 4. Aufl. 1959 und Band 7: Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften, 2. Aufl. 1958. Unbeschadet der großen Verdienste Diltheys, der die Methodenlehre der Geschichte wesentlich gefördert hat, scheinen uns f ü r den heutigen Leser, der unmittelbaren Gewinn f ü r seine geschichtliche Fachwissenschaft sucht, die Schriften E r i c h R o t h a c k e r s ebenso ertragreich, vor allem Logik und Systematik der Geisteswissenschaften, Tübingen 1926; Einleitung in die Geisteswissenschaften, 2. Aufl. Tübingen 1930 (eine Untersuchung über den philosophischen Gehalt der Arbeiten der sog. Historischen Schule des 19. Jahrhunderts); Mensch und Geschichte, Anthropologie und Wissenschaftsgeschichte, 2. Aufl. Bonn 1950. Auch auf die Arbeiten H e l m u t h P l e s s n e r s ist besonders hinzuweisen, vor allem auf: Die verspätete Nation, 3. Aufl. Stuttgart 1962 Man vergleiche ferner E r n s t T r o e l t s c h , Der HistorisK i r n ,
E i n f ü h r u n g in d i e
Geschichtswissenschaft
8
114
Literatur
mus und seine Probleme, Tübingen 1922 und K a r l H e u s s i , Die Krisis des Historismus, Tübingen 1932. Zu wichtigen grundsätzlichen Fragen nimmt Stellung der Historiker O t t o H i n t z e in: Gesammelte Abhandlungen, Band 2: Soziologie und Geschichte, 2. erw. Aufl., hrsg. v. G. Oestreich, Göttingen 1964. Aus den Werken des wichtigen italienischen Geschichtsphilosophen B e n e d e t t o C r o c e sei besonders erwähnt: Die Geschichte als Gedanke und als Tat, mit einer Einführung von H a n s B a r t h , Bern 1944. Vor allem f ü r den Anfänger ist sehr instruktiv K. G. C o l l i n g w o o d , The Idea of History, Oxford 1946, deutsch unter dem Titel Philosophie der Geschichte, Stuttgart 1955. Bedenkenswerte Einführungen in die historisch-philosophischen Probleme geben schließlich: H e r m a n n H e i m p e l , Der Mensch in seiner Gegenwart, 2. Aufl. Göttingen 1957; R e i n h a r d W i t t r a m , Das Interesse an der Geschichte, 2. Aufl. Göttingen 1963; ders., Zukunft in der Geschichte, ebda. 1966; A l f r e d H e u s s, Verlust der Geschichte, ebda. 1959; E d w a r d H . C a r r , Was ist Geschichte?, dt. Ausg. Stuttgart 1963. Zur Entwicklung der Geschichtswissenschaft gibt es kein umfassendes und voll befriedigendes Buch. Besonders förderlich sind: H e i n r i c h v o n S r b i k , Geist und Geschichte vom deutschen Humanismus bis zur Gegenwart, 2 Bde., 2. Aufl. München 1950f.; E d u a r d F u e t e r , Geschichte der neueren Historiographie, 3., um einen Nachtrag vermehrte Aufl. München und Berlin 1936 (HdBMNG): anregend und lehrreich, aber öfter einseitig im Urteil; G e o r g e P. G o o c h , Geschichte und Geschichtsschreiber im 19. Jahrhundert, dt. Ausg. Frankfurt a. M. 1964. — Man vergleiche auch die verschiedenen Beiträge in dem Jubiläumsband der Historischen Zeitschrift zu ihrem hundertjährigen Bestehen, H Z 189, 1959. Den genannten Werken ist auch f ü r den Stoff, den die einzelnen Kapitel behandeln, das Wesentliche zu entnehmen. Daher tragen wir hier nur noch nach Zu Kapitel 1 L i t e r a t u r ü b e r d e n S t r e i t um d i e Kulturgeschichte : D i e t r i c h S c h ä f e r , Das eigentliche Arbeitsgebiet der Geschichte, Jena 1888. Ders., Geschichte und Kulturgeschichte. Jena 1891. E b e r h a r d G o t h e i n , Die Aufgaben der Kulturgeschichte. Leipzig 1889.
Verzeichnis d. in erster Linie lesensw. Geschichtswerke
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W a l t e r G o e t z , Geschichte und Kulturgeschichte. Archiv f. Kulturgesch. 8 (1910). E r i c h W e n i g e r , Die Angst vor der politischen Geschichte, in G W U 1 (1950).
Verzeichnis der in erster Linie lesenswerten Geschichtswerke Das folgende Verzeichnis soll keine Bibliographie sein, vielmehr in erster Linie dazu dienen, den Anfänger auf einige wissenschaftliche W e r k e von R a n g hinzuweisen, deren L e k t ü r e ihm den Zugang zu einzelnen geschichtlichen Perioden, Persönlichkeiten oder Problemkreisen vermitteln kann. Dabei wurde der Nachdruck auf solche W e r k e gelegt, die den Hergang erzählen, nicht schon als bekannt voraussetzen. Daneben sind auch einige Skizzen und Essays aufgenommen und zur U n t e r scheidung mit einem (*) gekennzeichnet, der also keine besondere Empfehlung bedeutet, weil ja alles empfehlenswert ist. Ältere, sozusagen klassische Werke sind bevorzugt. Verfasser, deren politische Gesamthaltung heute auf starken Widerspruch stößt, k o n n t e n nicht ganz unerwähnt bleiben. Heinrich von Treitschke z. B. ist als Meister des Wortes, der farbenprächtigen kulturgeschichtlichen Darstellung zu bedeutend, als daß man ihn übergehen könnte. Unsere Studenten sollen kluge und kritische Leser sein und es immer mehr werden. Das wird eher erreicht, wenn man sie zu selbständiger Auseinandersetzung auffordert, als wenn man sie von „gefährlicher" L e k t ü r e künstlich absperrt. Da die zeitliche Reihenfolge uns leitet, sei im Einklang mit dem auf S . 2 5 Gesagten betont, daß die an die Spitze gestellten Werke über die alte Geschichte nicht als erster Lesestoff empfohlen werden. Weit besser scheint es uns, daß jemand mit einem H a u p t w e r k Rankes beginnt und bei der mittelalterlichen Geschichte H a m p e und Hauck bevorzugt. Vorweg seien aber die wichtigsten
allgemeinen
Werke und
Handbücher
genannt: Propyläen Weltgeschichte. Eine Universalgeschichte, hrsg. v. G o l o M a n n , A l f r e d H e u s s und A u g u s t Nitschke, 10 Bde. u. 2 Folgebde., Berlin 1 9 6 0 — 6 5 . Historia mundi, begr. v. F r i t z K e r n , 10 Bde., München 1952—61. 8*
116
Verzeichnis d. in erster Linie lesensw. Geschichtswerke
B r u n o G e b h a r d t — H e r b e r t G r u n d m a n n , Handbuch der deutschen Geschichte, 4 Bde., 8. Aufl. Stuttgart 1 9 5 4 — 6 0 . Handbuch der deutschen Geschichte, begr. v. O t t o B r a n d t , fortgeführt v. A r n o l d O s k a r M e y e r , neu hrsg. v. L e o J u s t , 4 Bde., Konstanz 1956 ff. Deutsche Geschichte im Überblick, hrsg. v. P e t e r R a s s o w , 2. Aufl. Stuttgart 1962. Unentbehrlich für den Historiker sind die speziellen E n z y klopädien, von denen wieder unter Verzicht auf viele andere Titel hier wenigstens zwei erwähnt werden müssen: D i e Religion in Geschichte und Gegenwart, 3. Aufl. hrsg. v. K u r t G a l l i n g , 6 Bde. u. Register, Tübingen 1 9 5 7 — 6 5 . Lexikon für Theologie und Kirche, 2. Aufl., 10 Bde. u. 1 Erg.Bd., Freiburg 1 9 5 7 — 6 6 .
A. Nach der Reihenfolge I.
der Zeitalter
Altertum
M a r t i n N o t h , Geschichte Israels, 2. Aufl. Göttingen 1954. Die vorgriechische und griechische Geschichte der klassischen Zeit findet man bei E d u a r d M e y e r , Geschichte des Altertums, in verschiedenen Auflagen der Einzelbände, Darmstadt 1953 bis 1958. H e l m u t B e r v e , Griechische Geschichte, 2 Bde., 2. u. 3. Aufl. Freiburg 1 9 5 1 — 5 3 . H e r m a n n B e n g t s o n , Griechische Geschichte, 2. Aufl. München 1960. J o h a n n G u s t a v D r o y s e n , Geschichte Alexanders des Großen, 1833. Ders., Geschichte des Hellenismus, 3 Bde., neu hrsg. D a r m stadt u. Basel 1 9 5 2 — 5 4 . I m ersten Band auch die Geschichte Alexanders des Großen, die Droysen in seinem Alter völlig umarbeitete. T r o t z d e m wird man der genialen Frische des ersten Wurfes in manchem den Vorzug geben. T h e o d o r M o m m s e n , Römische Geschichte, Bd. 1—3 und 5, in vielen Auflagen erschienen. A l f r e d H e u s s , Römische Geschichte, Braunschweig 1960. E r n s t M e y e r , Römischer Staat und Staatsgedanke, 2. Aufl. Zürich 1961. M a t t h i a s G e i z e r , Cäsar, 6. Aufl. Wiesbaden 1960. J o s e p h B i d e z , Julian der Abtrünnige, dt. Ausg. München 1940, auch in R o w o h l t s Deutsche Enzyklopädie, Bd. 26, 1956.
Verzeichnis d. in erster Linie lesensw. Geschichtswerke
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J a c o b B u r c k h a r d t , Die Zeit Konstantins des Großen, 1852 u. ö. J o s e p h V o g t , Konstantin der Große und sein Jahrhundert, München 1949. E r n s t S t e i n , Geschichte des spätrömisdien Reiches, Bd. 1, Wien 1928, Bd. 2 in französischer Sprache (Histoire du BasEmpire, Paris—Brüssel—Amsterdam 1949). F r a n z W i e a c k e r , Recht und Gesellschaft in der Spätantike, Stuttgart 1964. II. M i t t e l a l t e r E n g e l b e r t M ü h l b a c h e r , Deutsche Geschichte unter den Karolingern, 2. Aufl. Stuttgart 1959. A l b e r t H a u c k , Kirchengeschichte Deutschlands, 5 Bde., 8. Aufl. Berlin 1954. W i l h e l m v o n G i e s e b r e c h t , Geschichte der dt. Kaiserzeit, 6 Bde., 1—3 in 5., 4 in 2. Aufl. Leipzig 1877—95. (Der wertvollste Teil ist die Geschichte Barbarossas in Bd. 5 und 6.) R o b e r t H o l t z m a n n , Geschichte der sächsischen Kaiserzeit, 4. Aufl. Berlin 1961. K a r l H a m p e , Das Hochmittelalter, 5. Aufl. Köln 1963. K a r l H a m p e , Deutsche Kaisergeschidhte in der Zeit der Salier und Staufer, 11. Aufl. bearb. von Friedrich B a e t h g e n , Heidelberg 1963. B e r n h a r d S c h m e i d l e r , Das spätere Mittelalter, 1937. Nachdruck Darmstadt 1962. F r i t z K e r n , Gottesgnadentum und Widerstandsrecht im früheren Mittelalter, 2. Aufl. Münster 1954. F r i t z K e r n , Recht und Verfassung im Mittelalter, in H Z 120, 1919; jetzt als Sonderdruck Darmstadt 1952. W a l t e r S c h l e s i n g e r , Beiträge zur deutschen Verfassungsgeschichte des Mittelalters, 2 Bde., Göttingen 1963. O t t o B r u n n e r , Land und Herrschaft, 4. Aufl. Wien 1959. Aus Reichstagen des 15. und 16. Jahrhunderts, Schriftenreihe d. Hist. Kommission b. d. Bayer. Akad. d. Wiss. 5, Göttingen 1958. C a r l E r d m a n n , Die Entstehung des Kreuzzugsgedankens. Stuttgart 1955. F r i t z R ö r i g , Die europäische Stadt und die Kultur des Bürgertums im Mittelalter, 4. Aufl. Göttingen 1964.
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Verzeichnis d. in erster Linie lesensw. Geschichtswerke
J o h a n n e s H a l l e r , Das Papsttum, 5 Bde., 2. Aufl. 1950 bis 1953, auch in Rowohlts Deutsche Enzyklopädie, Bd. 221 bis 230, 1965. ' J o h a n n e s H a l l e r , Pius II. (in Reden und Aufsätze zur Geschichte und Politik. 1934). Meisterhafte knappe Darstellung. Wer sich in die Geschichte des 15. Jahrhunderts einarbeiten will, wird das dreibändige Werk von G e o r g V o i g t , Enea Silvio de' Piccolomini als Papst Pius II. und seine Zeit, Berlin 1856 bis 63, lesen müssen, dessen Darstellung Haller im erwähnten Essay überzeugend korrigiert. Ebenso wird f ü r das 14. und die Frühzeit des 15. Jahrhunderts Hallers Papsttum und Kirchenreform, Bd. 1, Berlin 1903, erheblichen Gewinn bringen, obwohl nicht alles dort Vorgetragene aufrechterhalten werden kann. Aber das gilt ja von allen Geschichtsbüchern, die um Jahrzehnte zurückliegen. W i l l y A n d r e a s , Deutschland vor der Reformation, 6. Aufl. Stuttgart 1959. J o h a n H u i z i n g a , Herbst des Mittelalters, 8. Aufl. Stuttgart 1961. III. N e u z e i t Für die Auffassung der neueren Geschichte in ihren verschiedenen zeitlichen und räumlichen Abschnitten waren maßgebend die Werke L e o p o l d v o n R a n k e s und sind es in vielem noch. Ohne anderes als unwichtig bezeichnen zu wollen, heben wir hervor: 1. *Die großen Mächte. Sämtl. Werke, Bd. 24, auch in mehreren Einzelausgaben. Zuerst 1833 erschienen. Bestes Gesamtbild der großen Linien der neueren europäischen Geschichte. 2. Seine Geschichten der romanischen und germanischen Völker von 1494 bis 1514, zuerst 1824, jetzt Werke Bd. 33/34, bringt die internationalen Verwicklungen jenes Zeitraumes in einer sehr lebendigen Darstellung. Sie war das erste Buch aus Rankes Feder und wurde Anlaß f ü r seine Berufung an die Universität Berlin. 3. Die römischen Päpste in den letzten vier Jahrhunderten, 3 Bde., 1834—39, belehrt eindrucksvoll u. a. über die außenpolitischen Bestrebungen der Päpste im Reformationszeitalter, ihre Versuche, sich im Kräftespiel der Großmächte zu behaupten, woraus sich die wechselnde Haltung der Kurie gegenüber Luther, die auf den ersten Blick sehr befremden muß, weitgehend er-
Verzeichnis d. in erster Linie lesensw. Geschichtswerke
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klärt. Ebenso überzeugend wird die große geistige Wandlung in Rom dargestellt, wo die sorglose Diesseitsstimmung eines Renaissancehofes nach und nach von dem düsteren religiösen Pathos der Gegenreformation abgelöst wird. Auch aus den späteren Perioden bringt das Buch, dessen Horizont gleich dem der römischen Kurie bis zu den entferntesten Räumen der damals bekannten Welt reicht, markante Vorfälle und Gestalten (z. B. Königin Christine von Schweden, die Tochter Gustav Adolfs). 4. Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation, 6 Bde., 1839—47, histor.-krit. Ausg. v. Paul Joachimsen, München 1925. Sie schuf die Grundlage f ü r die gleich zu erwähnenden späteren Gesamtdarstellungen. 5. Französische Geschichte, vornehmlich im 16. und 17. Jahrhundert, zuerst 5 Bde., 1852—61. 6. Englische Geschichte vornehmlich im (16. und) 17. Jahrhundert, zuerst 7 Bde., 1859—69. Für alle Perioden der Geschichte, vor allem aber für die Neuzeit bietet gute knappe Würdigung bedeutender Gestalten das bereits S. 102 erwähnte Sammelwerk „Meister der Politik". Außerdem sei hier noch nachdrücklich hingewiesen auf: W e r n e r N ä f , Die Epochen der neueren Geschichte, 2 Bde., 2. Aufl. Aarau 1959—60; L u d w i g D e h i o , Gleichgewicht oder Hegemonie, Krefeld 1948, und — unter einem speziellen Aspekt der deutschen Geschichte — P a u l J o a c h i m s e n , Vom deutschen Volk zum deutschen Staat. Eine Geschichte des dt. Nationalbewußtseins, bearb. u.' fortges. v. J. L e u s c h n e r , 4. Aufl. Göttingen 1967. Speziell zur Reformationsgeschichte lese man: J o s e p h L o r t z , Die Reformation in Deutschland, 2 Bde., 4. Aufl. Freiburg 1962. (Von einem katholischen Theologen, der sich ehrlich bemüht, die ganze Bewegung nicht nur als boshaften „Abfall" vom rechten Glauben zu bewerten.) G e r h a r d R i t t e r , Die Weltwirkung der Reformation, 2. Aufl. München 1959. P a u l J o a c h i m s e n , Die Reformation als Epoche der deutschen Geschichte, München 1951. H e i n r i c h B ö h m e r , Der junge Luther, 5. Aufl. besorgt von Heinrich Bornkamm, Leipzig 1962. K a r l B r a n d i , Kaiser Karl V., 6. Aufl. München 1961. G e r h a r d R i t t e r , Luther. Gestalt und Tat, 6. Aufl. München 1959.
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Verzeichnis d. in erster Linie lesensw. Geschichtswerke
G ü n t h e r F r a n z , Der deutsche Bauernkrieg, 4. Aufl. Darmstadt 1956. Für die deutsche Geschichte der Folgezeit sind die führenden Werke: M o r i z R i t t e r , Deutsche Geschichte im Zeitalter der Gegenreformation und des Dreißigjährigen Krieges, 3 Bde. Stuttgart 1889—1908 (Nachdruck Darmstadt 1962). B e r n h a r d E r d m a n n s d ö r f f e r , Deutsche Geschichte vom Westfälischen Frieden bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen. 2 Bde. Berlin 1892—93 (Nachdruck Darmstadt 1962). — Daneben lese man vor allem auch die klassische Biographie L e o p o l d v. R a n k e , Geschichte Wallensteins, zuletzt 1967 gedruckt, und die glänzenden Essays * E r i c h M a r e k s , Philipp II. (in seiner Sammlung Männer und Zeiten) und * H e i n r i c h v o n T r e i t s c h k e , Pufendorf (in seinen Historischen und Politischen Aufsätzen, Bd. 4). Durch „Dreihundert Jahre deutscher ,Kulturgeschichte' im Lichte der Schicksale einer Hamburger Bürgerfamilie (1648 bis 1948)" f ü h r t P e r c y E r n s t S c h r a m m , Neun Generationen, 2 Bde. Göttingen 1963—64. Als Hauptwerke f ü r das 18. Jahrhundert sind zu nennen: C a r l H i n r i c h s , Preußen als historisches Problem, Ges. Abhandlungen, hrsg. v. G. Oestreich, Berlin 1964. C a r l H i n r i c h s , Friedrich Wilhelm I., König in Preußen. Bd. 1, 2. Aufl. Hamburg 1943. R e i n h o l d K o s e r , Geschichte Friedrichs des Großen, 4 Bde., 5 . - 7 . Aufl. Stuttgart 1914—25 (Nachdruck Darmstadt 1963). G e o r g e P. G o o c h , Friedrich d. Gr., dt. Ausg. Göttingen 1951 (auch in der Fischer Bücherei Bd. 637/38, 1964); (darin eine kurze kritische Beurteilung der wichtigsten Werke über Friedrich den Großen). Das Problem des „Militarismus" in Deutschland untersucht in einem umfangreichen Werk G e r h a r d R i t t e r , Staatskunst und Kriegshandwerk, bisher 3 Bde., 1.—3. Aufl. München 1954—65. Eine handbuchartige Darstellung gibt H a n s H e r z f e l d , Die moderne Welt 1789—1945, 2 Bde., 4. Aufl. Braunschweig 1964.
Verzeichnis d. in erster Linie lesensw. Geschichtswerke
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Über die Französische Revolution lese man in erster Linie M a r t i n G ö h r i n g , Geschichte der großen Revolution. 2 Bde. Tübingen 1950/51. A l b e r t M a t h i e z u. G e o r g e s L e f è b v r e , Die Französische Revolution, 3 Bde., dt. Ausg. Hamburg 1950. Von den französischen Werken zu ihrer Vorgeschichte verfaßte A l e x i s d e T o c q u e v i l l e das gedankenreichste: L'ancien regime et la révolution. Paris 1856, dt. Ausg. Bremen 1959. Die beste Biographie Napoleons ist A u g u s t F o u r n i e r , Napoleon I., 3 Bde., 4. Aufl. Wien und Leipzig 1922. — Vgl. ferner: G e o r g e s L e f è b v r e , Napoleon, 4. Aufl. Paris 1953. Über Reformzeit und Befreiungskriege lese man: F r i e d r i c h M e i n e c k e , Das Zeitalter der deutschen Erhebung, 7. Aufl. Göttingen 1963. G e r h a r d R i t t e r , Stein. Eine politische Biographie, zuerst 2 Bde. 1931; 3. Aufl. (in 1 Bd.) Stuttgart 1958. K a r l G r i e w a n k , Der Wiener Kongreß und die europ. Restauration 1814/15, 2. Aufl. Leipzig 1954. Für die deutsche Geschichte im frühen 19. Jahrhundert sei verwiesen auf H e i n r i c h v o n T r e i t s c h k e , Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert. 5 Bde. 1879—94 (reicht bis 1847) und F r a n z S c h n a b e l , Deutsahe Geschichte im 19. Jahrhundert, 4 Bde. Freiburg 1929—37 (seitdem die einzelnen Bände in verschiedenen Auflagen, auch in der Herder-Bücherei Bd. 201 bis 212, 1964—65). Einen beispielhaften und gut geschriebenen Beitrag zur deutschen Sozialgeschichte des 19. Jahrhunderts gibt H e i n z G o l l w i t z e r , Die Standesherren, 2. Aufl. Göttingen 1964. Mit freiem Urteil und glänzend geschrieben ist G o l o M a n n , Deutsche Geschichte des 19. u. 20. Jahrhunderts, 2. Aufl. Frankfurt a. M. 1966. H e i n r i c h v o n S r b i k , Metternich. 3 Bde. 3. Aufl. München 1960. Zu den Ereignissen von 1848/49 lese man neben der oben S. 50 genannten Verfassungsgeschichte Hubers
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Verzeichnis d. in erster Linie lesensw. Geschichtswerke
V e i t V a l e n t i n , Geschichte der deutschen Revolution von 1848—49, 2 Bde. Berlin 1930—31. R u d o l f S t a d e l m a n n , Soziale und politische Geschichte der Revolution von 1848, 2. Aufl. Darmstadt 1962. Für die Folgezeit haben wir zwei bedeutende, unter sich sehr verschiedene Gesamtdarstellungen: E r i c h B r a n d e n b u r g , Die Reichsgründung, 2 Bde., 2. Aufl. Leipzig 1922—24. E r i c h M a r e k s , Der Aufstieg des Reiches. 2 Bde. Stuttgart und Berlin 1936. Die beste Einführung in Leben und Werk Bismarcks gibt ein Band mit ausgewählten Dokumenten, hrsg. von H a n s R o t h f e l s , Bismarck und der Staat, 4. Aufl. Stuttgart 1964. Wichtige Biographien schrieben von ganz verschiedenen Standorten aus E r i c h M a r e k s , Bismarck (1815—1851), hrsg. v. W. Andreas, 21. Aufl. Stuttgart 1951. E r i c h E y c k , Bismarcks Leben und Werk, 3 Bde., 2. Aufl. Zürich 1963. Als weitere Monographien über die deutsche Geschichte jener Zeit sollte man mindestens kennen: O t t o B e c k e r , Bismarcks Ringen um Deutschlands Gestaltung. Heidelberg 1958. E g m o n t Z e c h l i n , Bismarck und die Grundlegung der deutschen Großmacht. 2 Aufl. Stuttgart 1960. F r a n z M e h r i n g , Geschichte der deutschen Sozialdemokratie, (nach der Fassung von 1903/04 neu herausgegeben v. Th. Höhle), 2 Bde. Berlin 1960. D e r s . , Karl Marx, Neuausg. F r a n k f u r t a. M. 1964. G u s t a v M e y e r , Friedrich Engels, 2 Bde., 2. Aufl. Den Haag 1934. H e r m a n n O n c k e n , Lasalle. 4. Aufl. Stuttgart 1923. J o h a n n e s Z i e k u r s c h , Politische Geschichte des neuen deutschen Kaiserreiches, 3. Bde. F r a n k f u r t a. M. 1925—30. T h e o d o r S c h i e d e r , Das Deutsche Kaiserreich von 1871 als Nationalstaat, Köln u. Opladen 1961. Für die neueste Geschichte seit dem Ende des Ersten Weltkrieges kann sich diese Auswahl aus der Fülle der Literatur mit dem Hinweis auf B o d o S c h e u r i g , Einführung in die Zeit-
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geschichte, Berlin 1962 (Sammlung Göschen Bd. 1204) noch mehr beschränken. Immerhin seien wenigstens genannt: Dtv-Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts, hrsg. v. Martin Broszat u. Helmut Heiber, 14 Bde., München seit 1966. J.-B. D u r o s e l l e , Histoire diplomatique de 1919 ä nos jours, 2. Aufl. Paris 1957. G e o f f r e y B a r r a c l o u g h , An Introduction to Contemporary History, London 1964. A r t h u r R o s e n b e r g , Entstehung und Geschichte der Weimarer Republik, hrsg. v. Kurt Kersten, Frankfurt a. M. 1955. E r i c h E y c k , Geschichte der Weimarer Republik, 2 Bde., 3. Aufl. Zürich 1962. T h e o d o r E s c h e n b u r g , Die improvisierte Demokratie, München 1963. K a r l D i e t r i c h B r a c h e r , Die Auflösung der Weimarer Republik, 4. Aufl. Villingen 1964. Karl Dietrich Bracher, Wolfgang Sauer, Gerh a r d S c h u l z , Die nationalsozialistische Machtergreifung, 2 Aufl. Opladen 1962. A l l a n B u l l o c k , Hitler. Eine Studie über Tyrannei, 3. Aufl. Düsseldorf 1967 (auch in Fischer Bücherei Bd. 583—86, 1964). H a n s R o t h f e l s , Die deutsche Opposition gegen Hitler, 3. Aufl. Fischer Bücherei Bd. 198, 1958. B. Zur Geschichte einzelner Völker und Länder Auch hier sollen nur grundlegende und gut lesbare Darstellungen genannt werden. Wer mehr sucht, muß sich an die Bibliographien halten. Von ausländischen Werken sind der bequemeren Erreichbarkeit wegen meist die deutschen Ubersetzungen angeführt. Deutsche Länder S i e g m u n d R i e z l e r , Geschichte Baierns. 8 Bde. Stuttgart 1880 bis 1914. Bd. 1 in 2 Aufl. 1927. L e o p o l d v. R a n k e , Zwölf (zuerst: neun) Bücher Preußischer Geschichte, zuerst 3 Bde., Berlin 1847—48. K a r l E. D e m a n d t , Geschichte des Landes Hessen, Kassel 1959. W i l h e l m H a v e m a n n , Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg, 3 Bde., Göttingen 1853—57. K a r l W e l l e r , Württembergische Geschichte, 5. Aufl. Stuttgart 1963.
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Verzeichnis d. in erster Linie lesensw. Geschichtswerke
O t t o F e g e r , Geschichte des Bodenseeraumes, bisher 3 Bde., Konstanz 1956—63. Österreich A l f o n s H u b e r , Geschichte österreidis. 5 Bde. Gotha 1885 bis 1895; dazu die hervorragenden Fortsetzungsbände 6 und 7 von O s w a l d R e d l i c h 1921 und 1938 (2 Aufl. 1942). K a r l und M a t h i l d e U h l i r z , Handbuch der Geschichte österreidis und seiner Nachbarländer Böhmen und Ungarn. 4 Bde. Graz 1927—44. Bd. 1 in 2. Aufl. 1963. Schweiz J o h a n n e s D i e r a u e r , Geschichte der Schweizerischen Eidgenossenschaft. 5 Bde., 3. u. 2. Aufl. Gotha 1919—24; Bd. 6 hrsg. v. H . S c h n e i d e r 1931. H a n s N a b h o l z . L e o n h a r d v. M u r a l t , R i e h . F e l l e r und E d g a r B o n j o u r , Geschichte der Schweiz. 2 Bde. Zürich 1932—38. N i e d e r l a n d e und B e l g i e n H e n r i P i r e n n e , Histoire de Belgique. 7 Bde., neue Ausgabe in 4 Bdn. Brüssel 1949—52. Algemene Geschiedenis der Nederlanden, hrsg. v. J. A. v a n H o u t t e u. a., 12 Bde. u. Reg., Utrecht 1949—58. Frankreich C h a r l e s S e i g n o b o s , Geschichte der französischen Nation. München 1947. (Die frz. Ausg. hat 23 Aufl.!) Hervorragend zur französischen Geschichte des späten Mittelalters die Bde. 6 u. 7 der Abt. Moyen âge in G u s t a v e G l o t z , Histoire générale: 6: A. C o v i l l e et R. F a w t i e r , L'Europe occidentale de 1270 à 1380 (1940—41). 7: J. C a l m e t t e et E. D é p r e z , L'Europe occidentale de la fin du 14 siècle aux guerres d'Italie (1937—39). E r n e s t L a v i s s e , Histoire de France depuis les origines jusqu'à la révolution. 9 Bde. Paris 1903—11; D e r s . , Histoire de France contemporaine, 10 Bde. Paris 1920—22. England The Oxford History of England. 15 Bde. 1934—65. G e o r g e M a c a u l a y T r e v e l y a n , Geschichte Englands. 2 Bde. Deutsche Übersetzung 4. Aufl. München 1949.
Verzeichnis d. in erster Linie lesensw. Geschichtswerke
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Italien L u d o M o r i t z H a r t m a n n , Geschichte Italiens im Mittelalter. 4 Bde. 1897—1923. Bd. 1 in 2. Aufl. 1923. M i c h a e l S e i d l m a y e r u. T h e o d o r S c h i e d e r , Geschichte Italiens, neue Ausg. Stuttgart 1962. F e r d i n a n d G r e g o r o v i u s , Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter. Neu hrsg. von W. Kampf in 3 Bdn. Darmstadt 1953 bis 1957. R o b e r t D a v i d s o h n , Geschichte von Florenz. 4 Bde. 2. Aufl. 1896—1927. Storia di Milano, 17 Bde. Mailand 1953—66. Heinrich Kretschmayr, Geschichte von Venedig, 3 Bde. Gotha 1905—34 (Nachdruck Aalen 1964). Spanien A n t o n i o B a l l e s t e r o s y B e r e t t a , GeschichteSpaniens. München 1943. R i c h a r d K o n e t z k e , Geschichte des spanischen und portugiesischen Volkes. Leipzig 1939. R. M e n e n d e z P i d a l , Historia des Espana, bisher 14 Bde. Madrid 1954—66. Böhmen — Tschechoslowakei F r a n z P a l a c k y , Geschichte von Böhmen, 5 Bde., Prag 1836—67. Handbuch der Geschichte der böhmischen Länder, hrsg. v. K a r l B o s 1, Stuttgart 1966 ff. Polen The Cambridge History of Poland, 2 Bde. 1950—51. G o t t h o l d R h o d e , Kleine Geschichte Polens, Darmstadt 1965. H a n s R o o s , Geschichte der polnischen Nation 1916—1960, Stuttgart 1961. Rußland — Sowjetunion K a r l S t ä h l i n , Geschichte Rußlands von den Anfängen bis zur Gegenwart. 4 Bde. Stuttgart 1923—39. Unveränderter Nachdruck 1961. V a l e n t i n G i t e r m a n n , Geschichte Rußlands. 3 Bde. Hamburg 1949. R e i n h a r d W i t t r a m , Peter I. Czar und Kaiser, 2 Bde. Göttingen 1964.
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Selbstbiograph., Memoiren, Briefwechsel u. Gespräche
G e o r g v o n R a u c h , Geschichte des bolschewistischen Rußland, 2. Aufl. Fischer Bücherei Bd. 512/13, 1963. Südosteuropa G e o r g S t a d t m ü l l e r , Geschichte Südosteuropas. München 1950. I g n a z A u r e l i u s F e s s l e r , Geschichte von Ungarn, 2. Aufl. bearb. v. Ernst Klein, 5 Bde. Leipzig 1867—83. C o n s t a n t i n J i r e c e k , Geschichte der Serben. 2 Bde. Gotha 1911—18. (Überragt bei weitem die Werke von Jorga über Rumänien und das Osmanische Reich in derselben Sammlung.) Islamische Welt C a r l B r o c k e l m a n n , Geschichte der islamischen Völker und Staaten. 2. Aufl. München 1943. F r a n z B a b i n g e r , Mehmed der Eroberer und seine Zeit. München 1959. Asien E r n s t W a l d s c h m i d t u . a . , Geschichte Asiens, München 1950. F r i e d r i c h E. A. K r a u s e , Geschichte Ostasiens. 2 Bde. Göttingen 1925. O t t o F r a n k e , Geschichte des chinesischen Reiches. 5 Bde. Berlin 1930—1952. Amerika S a m u e l E l i o t M o r i s o n und H e n r y S t e e l e C o m a g e r , Das Werden der amerikanischen Republik, 2 Bde. Stuttgart 1950—51. M e r l e C u r t i u . a . , Geschichte Amerikas, 2 Bde. Frankfurt a. M. 1958. Selbstbiographien, Memoiren, Briefwechsel und Gespräche U m den Leser nicht zu kränken, setzen wir voraus, daß er Goethe, Dichtung und Wahrheit, sowie Bismarck, Gedanken und Erinnerungen bereits gelesen hat oder ohne unseren Hinweis lesen wird. Aus der Fülle des Vorhandenen schlagen wir zunächst vor: D i e C h r o n i k d e r G r a f e n v o n Z i m m e r n , hrsg. von Karl August Barack. 2 Aufl. Freiburg 1882, und von Paul Herr-
Selbstbiograph., Memoiren, Briefwechsel u. Gespräche
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mann, Meersburg 1932; neue Ausg. in 6 Bdn. hrsg. v. Hansmartin Decker-Hauff, Konstanz seit 1964. T h o m a s u n d F e l i x P l a t t n e r , Zur Sittengeschichte des 16. Jhdts., bearb. v. H . Boos. Leipzig 1878. Neue Ausgabe v. A. Hartmann 1944. B a r t h o l o m ä u s S as t r o w , Herkommen, Geburt und Lauf seines ganzen Lebens, hrsg. v. Mohnicke. Greifswald 1823 bis 1824. Leben und Abenteuer des sdilesischen Ritters H a n s v. S c h w e i n i c h e n , hrsg. v. E. Hegaus, München 1911. Kardinal R e t z , Aus den Memoiren, hrsg. v. Walter Boehlich, Exempla classica Bd. 79, Frankfurt a. M. 1964. Briefe der Herzogin E l i s a b e t h Charlotte von O r l é a n s , hrsg. v. H . Helmolt. 2 Bde. Leipzig 1908. Meister J o h a n n D i e t z , des Großen Kurfürsten Feldscher..., hrsg. v. Ernst Consenius, Ebenhausen 1915; Neuausg. 1966. U l r i c h B r ä k e r , Das Leben und die Abenteuer des Armen Mannes im Toggenburg, 4. Aufl. Berlin 1910. J o h . G o t t f r i e d S e u m e , Mein Leben. — Ein Spaziergang nadi Syrakus. Stuttgart 1813; neue Ausg. Bremen u. München 1964. J o h . C h r i s t i a n v. M a n n l i c h , Lebenserinnerungen, hrsg. v. Stollreither Berlin 1910; unter d. Titel: Rokoko und Revolution neu hrsg. v. F. Matthaesius, Stuttgart 1966. K a r l H e i n r i c h R i t t e r v. L a n g , Memoiren, hrsg. v. Hans Haussherr, Stuttgart 1957. J o a c h i m N e t t e l b e c k , Lebensbeschreibung, hrsg. v. J. C. L. Haken. 3 Bde. 2. Aufl. Leipzig 1845. F r i e d r i c h v o n G e n t z , Mémoires et lettres inédits du chevalier de Gentz publiés par G. Schlesien Stuttgart 1841. F. A. L u d w i g v. d e r M a r w i t z , Lebensbeschreibung, hrsg. v. F. Meusel. Berlin 1908. G n e i s e n a u . Ein Leben in Briefen, hrsg. v. Karl Griewank. Leipzig 1939. W i l h e l m v. K ü g e l g e n , Jugenderinnerungen eines alten Mannes. Leipzig 1870 u. ö. S. H e n s e l , Die Familie Mendelssohn 1729—1847, nach Briefen und Tagebüchern, 2 Bde. 15. Aufl. Berlin 1908. L u d w i g B a m b e r g e r , Erinnerungen, hrsg. v. Paul Nathan. Berlin 1899.
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Verzeichnis vorbildlicher kritischer Untersuchungen
J u l i u s F r ö b e l , Ein Lebenslauf. 2 Bde. Stuttgart 1890/91. K u r d v. S c h l ö z e r , Briefe eines Diplomaten, hrsg. v. Heinz Flügel, Stuttgart 1957. C h r i s t o p h v. T i e d e m a n n , Aus sieben Jahrzehnten. 2 Bde. Leipzig 1905—09. F e r d . G r a f E c k b r e c h t v. D ü r c k h e i m - M o n t m a r t i n , Erinnerungen aus alter und neuer Zeit. 2 Bde. 3. Aufl. Stuttgart 1891. C h l o d w i g F ü r s t zu H o h e n l o h e - S c h i l l i n g s f ü r s t , Denkwürdigkeiten. 3 Bde., Stuttgart 1906—31. C a r l S c h u r z , Lebenserinnerungen, 3 Bde. (3: Briefe u. Lebensabriß), Berlin 1906—12; hrsg. v. Curt Thesing, Berlin 1952. H i l d e g a r d B a r o n i n v o n S p i t z e m b e r g , Tagebuch, hrsg. v. Rudolf Vierhaus, 3. Aufl. Göttingen 1963. S t e f a n Z w e i g , Die Welt von gestern, Frankfurt a. M. 1962 u. ö. H a r r y G r a f K e s s l e r , Tagebücher 1918—1937, hrsg. v. W. Pfeiffer-Belli, 3. Aufl. Frankfurt a. M. 1963. P a u l S c h m i d t , Statist auf diplomatischer Bühne 1923 bis 1945, 9. Aufl. Frankfurt 1961. Auch jene Quellenstücke, die man unter dem Titel Gespräche zu sammeln pflegt, werden den Historiker fesseln. Wir führen an: M a r t i n L u t h e r s Tischreden, hrsg. v. Ernst Kroker in d. Weimarer Ausg. d. Werke. G o e t h e s Gespräche, hrsg. v. Flodoard Frhr. v. Biedermann, 5 Bde., 2. Aufl. Leipzig 1909—11; neue Ausg., hrsg. v. Wolfgang Herwig, bisher Bd. 1, Zürich 1965. Die Gespräche F r i e d r i c h s des G r o ß e n , hrsg. v. F. v. Oppeln-Bronikowski und G. B. Volz. Berlin 1925. F r i e d r i c h d e r G r o ß e , Gespräche mit Catt übers, u. hrsg. v. Willy Schüßler, 2. Aufl. Bremen 1955. B i s m a r c k s Gespräche, hrsg. v. Willy Andreas in der Friedrichsruher Ausgabe von B's Werken. M o l t k e s Gespräche, hrsg. v. Eberhard Kessel, 2. Aufl. Hamburg 1942. Verzeichnis vorbildlicher kritischer Untersuchungen (vgl. oben S. 67 f.) Im folgenden werden einige kritische Untersuchungen genannt, aus denen der Leser eine Vorstellung gewinnen kann, was historische Methode ist und in welchem Maße sie über-
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zeugend wirkt. Es sollen also nicht elegant geschriebene Überblicke oder geistreiche Glossen zur Weltgeschichte vorgeführt werden, sondern sichere Entwirrung schwieriger Tatbestände. Dabei soll nicht verschwiegen werden, daß nicht immer durch eine einzige Abhandlung ein Problem ganz gelöst wurde. Die Ergebnisse der einen und anderen Arbeit konnten noch ergänzt werden, andere fanden Widerspruch (jedoch nach unserer Ansicht keinen durchaus berechtigten oder gar durchschlagenden. Dies gilt insbesondere von den Arbeiten, die Böhmers Schrift über Lanfranc zu berichtigen versuchten). Trotzdem können wir sie als Musterbeispiele empfehlen. J o h a n n e s K r o m a y e r , Vergleichende Studien zur Geschichte des griechischen und römischen Heerwesens, in Hermes 35 (1900). H e i n r i c h B ö h m e r , Die Fälschungen Erzbischofs Lanfranks von Canterbury, Leipzig 1902. R u d o l f v o n H e c k e l , Untersuchungen zu den Registern Innozenz' III., in Historisches Jahrbuch 40 (1920). H e r m a n n A u b i n , Zum Übergang von der Römerzeit zum Mittelalter, in Festschrift f. Aloys Schulte. Düsseldorf 1927. V i k t o r E r n s t , Zur Besiedlung Obersdiwabens, in Festschrift für Dietrich Schäfer, Jena 1915. E r i c h F r e i h e r r v o n G u t t e n b e r g , Kirchenzehnten als Siedlungszeugnisse im oberen Maingebiet, in Jahrbuch für fränkische Landesforschung 6./7. (1941). P a u l S c h e f f e r - B o i c h o r s t , Die ältere Annalistik der Pisaner, in Forschungen z. dt. Gesch. 11 (1871) und Gesammelte Schriften Bd. 2, Berlin 1905. A u g u s t N i t s c h k e , Die Wirksamkeit Gottes in der Welt Gregors VII., in Studi Gregoriani 5 (1956). K o n r a d S c h ü n e m a n n , Deutsche Kriegsführung im Osten während des Mittelalters, in Deutsches Archiv 2 (1938). H e i n r i c h v. S r b i k , Wallensteins Ende, 2. Aufl. Salzburg 1952. M a x L e n z , Die Begegnung König Wilhelms mit Kaiser Franz Josef in Gastein am 3. August 1863, in Staat und Persönlichkeit. Festschrift für Erich Brandenburg. Leipzig 1928. S i e g f r i e d A. K a e h l e r , Studien zur deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Göttingen 1961. (Aus diesem Buch mit insgesamt beispielhaften Untersuchungen sind besonders hervorzuheben: Vier quellenkritische Untersuchungen zum Kirn,
E i n f ü h r u n g in die Geschichtswissenschaft
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Verzeichnis vorbildlicher kritischer Untersuchungen
Kriegsende 1918, u n d : N e u e r e Geschichtslegenden u n d ihre Widerlegung.) G e r h a r d R i t t e r , D e r Schlieffenplan. K r i t i k eines Mythos. München 1956. F r i e d r i c h F r h r . H i l l e r v o n G a e r t r i n g e n , „Dolchstoß"-Diskussion u n d „Dolchstoßlegende" im Wandel v o n vier Jahrzehnten, in Geschichte und Gegenwartsbewußtsein, Festschrift f ü r H a n s Rothfels, G ö t t i n g e n 1963. H e r m a n n M a u , Die „Zweite R e v o l u t i o n " — Der 30. Juni 1934, in Vierteljahrshefte f ü r Zeitgeschichte 1 (1953). Schon einige der bisher a n g e f ü h r t e n Schriften sind Bücher, keine Aufsätze. Wir f ü g e n noch zwei weitere an, setzen aber hinzu, daß diese an einen A n f ä n g e r w o h l zu h o h e A n f o r d e r u n gen stellen, einem fertig ausgebildeten Historiker aber einen um so größeren G e n u ß bereiten: G e o r g B a e s e c k e , Der Vocabularius S. Galli in der angelsächsischen Mission, H a l l e 1933. A l f r e d S c h u l t z e , Augustin u n d der Seelteil des germanischen Erbrechts, in Abhandl. d. Sachs. Akad., Phil.-Hist. Kl. Bd. 38, Leipzig 1928. Als G e g e n b e i s p i e l e empfehlen wir mit der Bitte, diese zwei Klassen scharf auseinanderzuhalten: 1. zwei im Ergebnis verfehlte Arbeiten, deren Verfasser ernstz u n e h m e n sind u n d sonst besseres Glück h a t t e n : M a x B u c h n e r , Die Clausula de u n c t i o n e Pippini, eine Fälschung aus dem J a h r e 880. P a d e r b o r n 1926. P a u l K a l k o f f , Die Kaiserwahl Friedrichs IV. und Karls V. Weimar 1925. Z u beiden m u ß m a n die kritischen Gegenschriften lesen. Z u Buchner: Krusch in Z S a v R G 47, K a n . Abt. (1927) und andere, die D W 5287 a n g e f ü h r t sind. Zu Kalkoff: Karl Brandi, Die Wahl Karls V., in Nachr. d. Ges. d. Wiss. z. G ö t t i n g e n 1925; 2. ein grotesk-komisches Beispiel, das alle Regeln wissenschaftlicher Logik arglos beiseite setzt: F. E. M a n n , Das Rolandslied als Geschichtsquelle u n d die Entstehung der Rolandssäulen, 1912. Kurz, aber ausreichend w u r d e die Leistung abgefertigt v o n Michael Tangl in N A . 39 (1914), S. 248.
Nachwort Paul Kirn ist am 16. Februar 1965 im Alter von 74 J a h ren gestorben 1 ), bevor er seine zuerst 1947, in 4. A u f l a g e 1963 erschienene „Einführung in die Geschichtswissenschaft" neu bearbeiten konnte. Ich bin der Bitte des Verlages, das nützliche Buch für die nun vorliegende Neuausgabe durchzusehen und zu überarbeiten, gern und doch mit Zögern gefolgt. Der Text mußte für diesmal im großen und ganzen unverändert bleiben; nur offensichtlich Überholtes ist, wie bei einem solchen Buch üblich, stillschweigend geändert worden. Stärkere Eingriffe und Ergänzungen aber erwiesen sich bei den Literaturangaben und den vielen praktischen Hinweisen, nicht nur im Anhang, als notwendig: hier ist die bewährte „Einführung" weitgehend verändert, erneuert und erweitert worden, w o es zweckmäßig erschien, selbst über die S. 115 genannte Einschränkung hinaus. Möge auch die neue Fassung den Studenten der Geschichte als brauchbares Hilfsmittel dienen und zugleich noch immer die gelehrte Begeisterung spüren lassen, mit der Paul Kirn Studium und Lehre unseres Faches erfüllte. Göttingen, den 12. 9. 1967
Joachim Leuschner
') Vgl. W. Goez in HZ. 202 (1966) 517 f. 9»
Register Akten 42 Conrad, H . 50 Andreas, W. 34 N . 1, 103 Cysarz, H . 87 f. Annalen 31 f. Archäologie 39 Dahlmann-Waitz 37 Archive 38 f. Dares 15 Augustin 107 Dehio, G. 11, 52 Auslese 86 ff. Demandt, K. E. 97 N . 1 Depeschen 34 Bauer, K. 59 f. Dilthey, W. 71, 82 Bauer, W. 7, 54 N. 1, 69 Dopsdi, A. 9 Beloch, K. J. 48, 83 Dove, A. 96 N. 2 v. Below, G. 9 Droysen, J. G. 105 Bengtson, H . 35 Duhm, B. 105 Berossos 15 Beumann, H . 65 N. 1 Bevölkerungsgeschichte 48 Eichhorn, K. Fr. 60 Einfluß 85 Bibliographie 36 ff. Einhard 65 Biographie 32, 101 ff. Elkan, A. 106 N. 1 Bischoff, B. 40 v. Bismarck, O. 57 N. 1 Entwicklung 9 f., 85 f. Erben, W. 43 Bodenfunde 17, 30 f. Erslev, K. 66 N . 1 Boehmer, H. 53 f., 84 Ewald, W. 43 Böhmer, J. Fr. 92 Brandenburg, E. 85 N . 4 Brandi, K. 20 v. Brandt, A. 30 N. 1, 45 Feine, H . E. 50 Fehr, H . 49 Bresslau, H . 43 Fichte, J . G. 84 Bretholz, B. 40 Fidter, J. 41 Briefe 32, 101 f. Flugschriften 34 Brunner, H . 49 Form, künstlerische 11 f. Brunner, O. 91 N . 1 Forst de Battaglia, O. 49 Buckle, H. Th. 78 Frank, T. 51 Burckhardt, C. J. 103 Franz, G. 37 Burckhardt, J. 11, 12, Freytag, G. 11, 104 22 f., 74, 105, 110 Friedensburg, F. 43 Friedrich d. Weise 75 ff. van Caenegem, R. C. 36 Froissart, J. 58 Calvinismus 90 Fueter, E. 89 N. 1 Celli-Fraentzel, A. 90 Fußnoten 100 N. 4 Chlodwig 64, 90 Gebhart, H. 43 Chroniken 31 f. Gegenreformation 105 Chronologie 44 f. Geliert, Chr. F. 14 Chroust, A. 40 Genealogie 4, 13 f., 48 f. Comte, A. 79, 81
Geographie, historische 45 ff. Gerhard, D. 91 N. 1, 95 N . 1 Geschichte, Definitionen der 7 f. Geschichtsfälschungen 15 ff. v. Giesebredit, W. 62f., 92 Giraldus de Barri 58 Glauning, O. 40 Goethe 67, 78, 80 f., 82 f., 85 N . 2, 109 Goetz, W. 9 Gothein, E. 9 Gregor v. Tours 14, 58 f., 64, 107 Gregorovius, F. 26 Grimm, J. 94 Gritzner, E. 43 Grousset, R. 96 Grotefend, H . 44 f. Hävernidt, W. 44 Haller, J. 53, 104 Hanotaux, G. 103 Hampe, K. 92 Harnadc, A. 78 Härtung, F. 50 Hassinger, H . 47 Haudc, A. 11, 53, 99, 104 Hauptmann, F. 43 Haussherr, H . 51 Hazard, P. 106 Hegel, G. W. F. 84 Hehn, V. 103 Heimpel, H . 96 N . 2 Heimsoeth, H . 86 N. Z Hellmann, S. 65 N. 2 Hellpach, W. 7 HelmoJd v. Bosau 64 Heimolt, F. 89 N . 1 Heraldik 43 Herbord 64 Herder, J. G. 81
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Register H e r o d o t 66 H e t t n e r , H . 11, 106 Hellberger, R . 43, 47 N . 1 Heuß, A . 35 H e u s s i , K . 74 N . 1, 86 H i n t z e , O . 91 Historismus 70, 79 ff. H o l t z m a n n , R . 14 H o l t z m a n n , W. 37 H u b e r , E . R . 50 Hübner, R . 50 H u i z i n g a , J . 7, 9, 11, 105 Ilgen, Th. 43v. Isenburg, W. K . P r i n z 49 Isidor v. Sevilla 107 J a c o b , K . 36 J a h r e s a n f a n g 5, 44 J a n s e n , M . 36 J e g o r o v , D . 64 J o h a n n s e n , O . 103 Josephus 65 J u s t i , K . 105 K a e m m e r e r , W. 99 N . 1 K a l k o f f , P. 38 f., 76 f. K a m m e i e r , W. 18 N . 1 K a n t , I . 8, 81, 86, 90 K a p i t a l i s m u s 90 K i e n a s t , W. 91 N . 1 K i e p e r t , R . 47 Kirchengeschichte 53 f. K i m , P. 58 N . 1, 61 N . 1, 77 N . 1 K i r s t e n , E . 48 K l a s s i k e r , L e k t ü r e 25 f. Klimaschwankungen 90 v. Klocke, Fr. 49 K ö t z s d i k e , R . 47, 51 K o l d e , T h . 76 Konstantin. Schenkung 15 K o p i a l b ü d i e r 32
K o s e r , R . 102 K r e t s d i m e r , K . 47 K r o k e r , E . 102 K u g l e r , B . 96 Kulischer, J . 51 Kulturgeschichte 8 ff. Kunstfälschungen 15 Kunstgeschichte 21 f . , 26, 39, 52 L a m p e r t v. H e r s f e l d 55 ff. Lamprecht, K . 9 f., 104 Lebensformen 72 f. Lehmann, M . 74, 103 Lektüre des Studenten 21 ff., 35, 67 f., 112 ff L e v i s o n , W. 62 N . 1 L i e t z m a n n , H . 45, 53 L i v i u s 63, 69 L o r e n z , O . 36 Lütge, F r . 51 Luschin v. Ebengreuth, A . 43
Nitzsch, K . W. 92 N o m i n a l i s m u s u. N o m i nalisten 79, 94 N u m i s m a t i k 43 O b j e k t i v i t ä t 88 f. Oncken, H . 9 Orosius 107 O s t r a k a 31 O t t o v. Freising 18 f.
P a d m o r e , G . 23 P a l ä o g r a p h i e 18 f . , 39 ff. P a p y r i 31 Paulus D i a c o n u s 107 Periodisierung 93, 94 f. Peter d. G r . 15 Philologie 39, 60 Photographie 41 f. v . Polenz, P . 31 N . 1 Polyptycha 33 Positivismus 78 f. Potthast, A . 36 P r a g m a t i s m u s 70, 80 Privilegium maius 15 M a a s , P. 54 N . 1 P r ü f u n g e n , Vorbereitung Mareks, E . 102 Meinecke, F r . 74, 80 N . ; 27 ff. Pseudoisidor 15 Meisner, H . O. 43 Meyer, B. 99 N . 1 Putzger 48 P y r i t z , H . 65 N . 2 Memoiren 34 f . Menke, Th. 48 Mikoletzky, H . L . Q u e l l e n 13 f., 19 f . , 29 ff. 97 N . 1 —, lesen 21 ff. M i l k a u , Fr. 40 —, verlorene 62 f. Misch, G . 101 N . 1 —, Ubersetzungen 23 Mitteis, H . 49, 91 N . 1 Q u e l l e n a n a l y s e 61 ff. Mittelalter 95 f. Q u e l l e n k u n d e 35 ff. Moeller, B. 53 Querverbindungen Müller, K . 53 zwischen den K u l t u r v. Müller, K . A . 102 gebieten 10 — zwischen den Q u e l l e n N a m e n v . Völkern, Per17 f. sonen, Ortschaften, Gegenständen 17 f . , 31 Q u i r i n g , H . 103 Naturwissenschaften 12 f., 81 Rahewin 58, 64 f .
134 v . R a n k e , L . 11, 2,4, 34, 36, 42 f . , 72, 76, 81, 84, 89, 95 f . , 99, 105 f . , 110 Redits- u. Verfassungsgeschichte 12, 49 f . R e d l i d i , O . 43 R e g e s t 97 f . R e i s e n 26 R e l a t i o n e n 34, 42 R h o m b e r g , A . 69 R i t t e r , G . 37, 74, 102 f . R o m e i n , J . 101 N . 1 R o s e n b e r g , A . 35 R o s t o v t z e f f , M . 51 R o t h a d t e r , E . 70 f . , 83 N . 2, 85, 102 R u n d n a g e l , E . 60 N . 1 v . R u v i l l e , A . 96 S a l a m a n , R . N . 103 S d i a d e w a l d t , W . 85 S c h ä f e r , D . 9, 104, 108 Schaube, A . 51 S c h e f f e r - B o i d i o r s t , P . 63 Schiller 71, 82 f . S c h m e i d l e r , B. 64 S c h m i d t , E . 50 S c h m i d t , R . 95 N . 1 Schmitz-Kallenberg, L. 43 S c h n a b e l , F . 36 S c h r ö d e r , E . 31 N . 1 S c h r ö d e r , R . 50 v . S c h r ö t t e r , F r . F r h . 43 v . S c h u b e r t , H . 53 Schulte, A . 51 Schultze, J . 99 v . S c h w e r i n , C . F r h . 49
Register S e m i n a r ü b u n g e n 21, 22 f . , 25, 67 S p a l a t i n , G . 75 f . S p h r a g i s t i k 43 S p r a c h k e n n t n i s s e 23 f . S p r a n g e r , E . 72, 74 S p r u n e r , C . 48 v . S r b i k , H . R i t t e r 74 Staatengesdiichte 8 S t e d i n g , C h r . 10 S t e f f e n s , F . 40 S t e i n , W . 51 v . d . S t e i n e n , W . 63 f . S t i l , d e u t s c h e r 28 f . , 85 f . , 93 f . , 100 S t o l p e r , G . 51 S t u d i u m , Z i e l 27 S u e t o n 65 S u h l e , A . 43 T a c i t u s 63 T a i n e , H . 79 T e x t k r i t i k 54 ff. T h i e r r y , A . 89 T o t e n b ü c h e r 33 T r a d i t i o n 30 T r a d i t i o n s b ü c h e r 33 V. T r e i t s d i k e , H . 26, 74, 84, 85, 94 N . 1 T r e u e , W . 103 T r o e l t s c h , E . 80, 90 U b e r r e s t e 30 f. U r b a r e 33 U r k u n d e n 32 f. — , falsche 16 U r k u n d e n l e h r e 41
V e r b r ü d e r u n g s b ü c h e r 33 Vergleich 12 f . , 17, 41, 91 V e r w a l t u n g s a k t e n 34 v a n de V i j v e r , B. A . 90 N . 2 V o g e l , W . 50 N . 1 V o l k s - u. S t a m m e s r e c h t e 33 V o l k s - u. V ö l k e r geschichte 6, 13, 103 ff. Voltaire 8 V o r - u . Frühgeschichte 39 V o r l e s u n g e n 20 f . W a i t z , G . 50, 60 N . 1 W a t t e n b a c h , W . 35 f . W e b e r , M . 90 W e i s t ü m e r 33 v. Weizsäcker, C. Fr. 107 N . 1 Weltgeschichte 8 f., 106 ff. W i e a d c e r , F . 50 W i e r u s z o w s k i , H . 61 N . 1 W i l c k e n , U . 60 W i n c k e l m a n n , O . 41 Windelband, W. 52 W i r t s c h a f t s g e s c h i c h t e 33, 50 f . Wissenschaftsgeschichte 52 W ö l f f l i n , H . 52 W o l f , G . 36 Z e i t , h i s t o r i s c h e 12, 80 f. Zeitschriften und Zeitungen 34 — , w i s s e n s c h a f t l i c h e 37 f . Z i m m e r m a n n , K . 78 N . 2
JOHANNES BÜHLER
Deutsche Geschichte Groß-Oktav. Ganzleinen
1. Band: Urzeit, Bauerntum und Aristokratie bis um 1 1 0 0 Mit 16 Tafeln. VIII, 413 Seiten. Ergänzter Nachdruck. 1954. DM 25 —
2. Band: Fürsten, Ritterschaft und Bürgertum von 1 1 0 0 bis um 1500 Mit 8 Tafeln. IX, 441 Seiten. Ergänzter Nachdruck. 1954. DM 25,—
3. Band: Reformationszeitalter Mit 16 Tafeln. VIII, 498 Seiten. Ergänzter Nachdruck. 1954. DM 25,—
4. Band: Barockzeitalter Mit 16 Tafeln. 499 Seiten. 1950. DM 16,—
5. Band: Vom Ersten zum Zweiten Deutschen Reich Mit 8 Tafeln. VI, 518 Seiten. 1954. DM 32,—
6. Band: Vom Bismarck-Reich zum geteilten Deutschland XIV, 1027 Seiten. 1960. DM 36,—
Walter de Gruyter & Co. • Berlin 30
Historische Theorie und Geschichtsforschung der Gegenwart Herausgegeben von RICHARD
DIETRICH
Oktav. VIII, 149 Seiten. 1964. D M 9,80 GERHARD
BAUER
Geschichtlichkeit Wege und Irrwege eines Begriffs Oktav. XII, 208 Seiten. 1963. Kart. D M 18,— (Die kleinen de-Gruyter-Bände 3) K. H.
VOLKMANN-SCHLUCK
Metaphysik und Geschichte Oktav. 16 Seiten. 1963. D M 2,80
Faktoren der politischen Entscheidung Herausgegeben von GERHARD A . RITTER
U. G I L B E R T
ZIEBURA
Festgabe für Ernst Fraenkel zum 65. Geburtstag Groß-Oktav. X , 451 Seiten. Mit 1 Bildnis. 1964. Ganzleinen D M 38,— GERHARD
SCHULZ
Zwischen Demokratie und Diktatur Verfassungspolitik und Reichsreform in der Weimarer Republik 2 Bände Bd. 1: Die Periode der Konsolidierung und der Revision des Bismarckschen Reichsaufbaus 1919—1930 Groß-Oktav. XIV, 678 Seiten. 1963. Ganzleinen D M 56,— V e r l a n g e n Sie b i t t e bei Ihrem B u d i h ä n d l e r den S o n d e r p r o s p e k t „Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin" u n d d a s A u s w a h l Verzeichnis „Geschichte".
Walter de Gruyter & Co. • Berlin 30
Sammlung Göschen Gesamtverzeichnis
Jeder Band D M 3,60 • Doppelband D M 5,80 Dreifachband D M 7,80
Herbst 1967
Walter de Gruyter & Co • Berlin 30
Die Bände derSammlung Göschen vermitteln in konzentrierter Form den grundlegenden Stoff für das Studium der einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen. Sie sind nicht nur Hilfsmittel für die Arbeit an Universitäten und Hochschulen, sondern auch vorzüglich geeignet für Fachschulen, Arbeitskreise und zum Selbststudium. Die Fülle des Materials hat sich besonders für die Vorbereitung zu Examina und Prüfungen bewährt. Auch eine schnelle Orientierung geht hier niemals auf Kosten der Gründlichkeit.
Inhaltsübersicht Biologie Botanik Chemie Deutsche Sprache u. Literatur . . Elektrotechnik Englisch Erd- u. Länderkunde Geologie Germanisch Geschichte Griechisch Hoch- u. Tiefbau Indogermanisch Kartographie Kristallographie Kunst Land- u. Forstwirtschaft . . . . Lateinisch Maschinenbau Mathematik Mineralogie
16 17 15 7 19 8 10 18 8 6 9 22 8 10 18 5 18 9 20 12 18
Musik Orientalistik Pädagogik Philosophie Physik Psychologie Publizistik Religion Romanisch Slavische Sprachen Soziologie Statistik Technik Technologie Vermessungswesen Wasserbau Wirtschaft Zoologie
5 10 4 3 14 4 10 4 8 10 4 10 19 16 21 22 10 17
Autorenregister Bandnummernfolge
29 23
Geisteswissenschaften Philosophie E i n f ü h r u n g in die P h i l o s o p h i e von H . L e i s e g a n g f . 6 . Aufl. 146 S. 1966. (281) H a u p t p r o b l e m e der Philosophie von G . S i m m e l t - 8., unveränd. Aufl. 177 S. 1964.(500) Geschichte d e r P h i l o s o p h i e I: Die griechische Philosophie von W . C a p e l l e . 1. Tl. V o n Thaies bis Leuklppos. 3., erw. Aufl. Etwa 135 S. In V o r b . (857) II: Die griechische Philosophie von W . C a p e l l e . 2. Tl. Von der Sophistik bis zum Tode Piatons. 3., stark erw. Aufl. Etwa 144 S. In Vorb. (858) III: Die griechische Philosophie von W . C a p e l l e . 3. Tl. V o m Tode Platons bis zur Alten Stoa. 2.. stark erw. Aufl. 132 S. 1954. (859) I V : Die griechische Philosophie von W . C a p e l l e . 4. Tl. V o n der Alten Stoa bis zum Eklektizismus im 1 . Jh. v. Chr. 2., stark erw. Aufl. 132 S. 1954. (863) V : Die Philosophie des Mittelalters von J. K o c h . In Vorb. (826) VI: V o n der Renaissance bis Kant von K. S c h i l l i n g . 234 S. 1954. (394/394a) VII: Immanuel Kant von F. K a u I b a c h . In Vorb. (536) VIII: Die Philosophie des 19. Jahrhunderts von G. L e h m a n n . 1.TI. 151 S. 1953. (571) I X : Die Philosophie des 19. Jahrhunderts von G . L e h m a n n . 2. Tl. 168 S. 1953. (709) X : Die Philosophie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts 1. Tl. von G . L e h m a n n . 128 S. 1957 (845) X I : Die Philosophie im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts 2. Tl. von G. L e h m a n n . 114 S.1960.(850) D i e g e i s t i g e S i t u a t i o n der Z e i t (1931) von K . J a s p e r s . 6 . Abdr. der im Sommer 1932 bearb. 5. Aufl. 211 S. 1965. (1000) F o r m a l e L o g i k von P. L o r e n z e n . 3., durchges. u. erw. Aufl. 184 S. 1967. (1176/1176 a ) P h i l o s o p h i s c h e s W ö r t e r b u c h von M . A p e l f . 5., voll, neu bearb. Aufl. von P. L u d z . 315 S. 1958. (1031/1031 a) P h i l o s o p h i s c h e A n t h r o p o l o g i e . Menschliche Selbstdeutung In Geschichte und Gegenwart von M . L a n d m a n n . 2., durchges. Aufl. 223 S. 1964. (156/156a)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN
Pädagogik, Psychologie, Soziologie Geschichte der P ä d a g o g i k von Herrn. W e i m e r . 17., neubearb. Aufl. von H e i n i W e i m e r 205 S. 1967. (145/145a) T h e r a p e u t i s c h e Psychologie. Ihr W e g durch die Psychoanalyse von W . M . K r a n e f e l d t M . e. Einf. von C . G . J u n g . 3. Aufl. 152 S. 1956. (1034) A l l g e m e i n e P s y c h o l o g i e von Th E r i s m a n n t . 4 Bde. I : G r u n d p r c b l e m e . 3. Aufl. 146 S. 1965. (831) II: G r u n dcrlen des psychischen Geschehens. 2., neubearb. Aufl. 248 S. 1959. (832/832a; III: Experimentelle Psychologie und ihre Grundlagen. 1.TI. 2., neubearb. Aufl. 112 S., 7 Abb. 1V62. (C33) I V : Experimentelle Psychologie und ihre Grundlagen. 2. Tl. 2., neubearb. A j f l 199 S. 20 Abb. 1962. (834,834a) S o z i o l o g i e . Geschichte und Hauptprobleme von L. v o n W i e s e . 8. Aufl. 183 S. 1967. (101/101 a) Ideeng es t h i c h t e der s o z i a l e n B e w e g u n g des 19. und 20. Jh. von W . H o f m a n n . 2. Aufl. In V o r b (1205/1205 a) S o z i a l p s y c h o l o g i e von P.R. H o f s t ä t t e r. 3. Aufl. 191 S.,18 A b b . 1967. (104/1C4a) P s y c h o l o g i e des Berufs und W i r t s c h a f t s l e b e n s von W . M o e d e t . 190 S. 48 A b b . 1958. (851/851 a; Industrie- und B e t r i e b s s o z i o l o g i e von R. D a h r e n d o r f . 4. Aufl. 142 S., 3 Fig. 1967 (103) W i r t s c h a f t s s o z i o l o g i e von F. F ü r s t e n b e r g . 122 S. 1961. (1193) E i n f ü h r u n g in die S o z i a l e t h i k von H.-D. W e n d l a n d . 144 S. 1963. (1203)
Religion Jesus von M . D i b e l i u s - f . 4. Aufl. m. e. Nachtr. von W . G . K ü m m e l . 140 S. 1966. (1130) P a u l u s von M . D l b e l i u s - f . N a c h dem Tode des Verf. hrsg. u. zu Ende gef. von W . G. K ü m m e l . 3., durchges. Aufl. 156 S. 1964. (1160) Luther von F. L a u . 2., verb. Aufl. 153 S. 1966. (1187) M e l a n c h t h o n von R. S t u p p e r i c h . 139 S. 1960. (1190) Z w i n g Ii von F. S e h m i d t - C l a u s i n g . 119 S. 1965.(1219) S c h l e i e r m a c h e r . Leben und W e r k von M . R e d e k e r . In V o r b . (1177/1177a) S ö r e n K i e r k e g a a r d . Leben u. W e r k von H. G e r d e s . 134 S. 1966. (1221) E i n f ü h r u n g in die K o n f e s s i o n s k u n d e der o r t h o d o x e n K i r c h e n von K . O n a s c h . 291 S. 1962. (1197/1197a) G e s c h i c h t e des christlichen Gottesdienstes von W . N a g e l . 215 S. 1962. (1202/1202 a )
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GEISTESWISSENSCHAFTEN G e s c h i c h t e Israels. Von den Anfängen bis zur Zerstörung des Tempels (70 n. Chr.) von E. L. E h r l i c h . 2.Aufl. In Vorb. (231/231 a ) R ö m i s c h e R e l i g i o n s g e s c h i c h t e von F. A l t h e i m . 2 Bde. 2., umgearb. Aufl. I: Grundlagen und Grundbegriffe. 116 S. 1956. (1C35) II: Der geschichtliche Ablauf. 164 S. 1956. (1052) D i e R e l i g i o n des B u d d h i s m u s von D. S c h l i n g l o f f . 2 Bde. I: Der Heilsweg des Mönchstums. 122 S., 11 Abb., 1 Kte. 1962. (174) II: Der Heilsweg für die Welt. 129 S., 9 A b b „ 1 Kte. 1963. (770)
Musik M u s i k ä s t h e t i k von H . J. M o s e r . 180 S. M. zahlr. Notenbeisp. 1953. (344) S y s t e m a t i s c h e M o d u l a t i o n von R. H e r n r i e d . 2. Aufl. 136 S. M. zahlr. Notenbeisp. 1950. (1094) D e r p o l y p h o n e S a t z von E. P e p p i n g . 2 Bde. I: Der cantus-firmus-Satz. 2. Aufl. 233 S. Mit zahlr. Notenbeisp. 1950. (1148) II: Übungen im doppelten Kontrapunkt und im Kanon. 137 S. M. zahlr. Notenbeisp. 1957. (1164/1164a) A l l g e m e i n e M u s i k l e h r e von H. J. M o s e r . 2., durchges. Aufl. 155 S. M. zahlr. Notenbeisp. 1955. (220/220a) H a r m o n i e l e h r e von H. J. M o s e r . 2 Bde. I: 109 S. M. 120 Notenbeisp. 1954. (809) II: In Vorb. (810) D i e M u s i k des 1». J a h r h u n d e r t s von W . O e h l m a n n . 180 S. 1953. (170) D i e M u s i k des 20. J a h r h u n d e r t s von W . O e h I m a n n . 312 S. 1961. (171/171 a) T e c h n i k d e r deutschen G e s a n g s k u n s t von H. J. M o s e r. 3., durchges. u. verb. Aufl. 144 S., 5 Fig.. sowie T a b . u. Notenbeisp. 1954. (576/576a) D i e K u n s t des D i r i g i e r e n s von H. W . v o n W a l t e r s h a u s e n f . 2., verm. Aufl. 138 S. M. 19 Notenbeisp. 1954. (1147) D i e T e c h n i k des K l a v i e r s p i e l s aus dem Geiste des musikalischen Kunstwerkes von K . S c h u b e r t f . 3. Aufl. 110 S. M. Notenbeisp. 1954. (1045)
Kunst S t i l k u n d e von H. W e i g e r t . 2 Bde. I : Vorzeit, Antike, Mittelalter. 4. Aufl. Etwa 136 S „ 94 Abb. In Vorb. (80) II: Spätmittelalter und Neuzeit. 3., durchges. u. erg. Aufl. 150 S., 88 Abb. 1958. (781) A r c h ä o l o g i e von A . R u m p f . 3 Bde. I: Einleitung, historischer Überblick. 143 S., 6 Abb., 1 2 T a f . 1953. (538) II: Die Archäologensprache. Die antiken Reproduktionen. 1 3 6 S . , 7 A b b . , 12 Taf. 1956. (539) III: In Vorb. (540)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN
Geschichte Einführung in die Geschichtswissenschaft von P. K i r n . 5., bearb. u. e r g . Aufl. von J. L e u s c h n e r . 127 S. 1968. (270/270a) Einführung in die Zeitgeschichte von B. S c h e u r i g . 101 S. 1962. (1204) Z e i t r e c h n u n g der römischen Kaiserzeit, des M i t t e l a l t e r s und d e r N e u z e i t f ü r die J a h r e 1—2000 n. C h r . von H. L i e t z m a n n f . 3. Aufl., durchges. von K. A l a n d . 130 S. 1956. (1085) Kultur der U r z e i t von F. B e h n . 3 Bde. 4. Aufl. der Kultur der Urzeit Bd. 1—3 von M. H o e r n e s . I: Die vormetallischen Kulturen. (Die Steinzeiten Europas. Gleichartige Kulturen in anderen Erdteilen.) 172 S., 48 Abb. 1950. (564) II: Die älteren Metallkulturen. (Der Beginn der MetaNbenutzung, Kupferund Bronzezeit in Europa, im Orient und in A m e r i k a . ) 160 S., 67 A b b . 1950. (565) III: Die jüngeren Metallkulturen. (Das Eisen als Kulturmetall, HallstattLatene-Kultur in Europa. Das erste Auftreten des Eisens in den anderen Weltteilen.) 149 S. 60 Abb. 1950. (566) Vorgeschichte Europas von F. B e h n . Neuaufl. In Vorb. (42) D e r Eintritt der G e r m a n e n in die Geschichte von J. H a l l e r f . 3 . A u f l . , durchges. von H. D a n n e n b a u e r . 120 S. 6 Kartensk. 1957. (1117) V o n den K a r o l i n g e r n zu den Staufern. Die altdeutsche Kaiserzeit (900—1250) von l H a l l e r f . 5., durchges. Aufl. von H. D a n n e n b a u e r . 142 S., 4 Ktn. 1968. In Vorb. (1065) V o n den Staufern zu den H a b s b u r g e r n . Auflösung des Reichs und Emporkommen der Landesstaaten (1250—1519) von J. H a l l e r f . 2., durchges. Aufl. von H. D a n n e n b a u e r 118 S., 6 Kartensk. 1960. (1077) Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation, der Gegenreformation und des dreißigjährigen Krieges von F. H ä r t u n g . 2., durchges. Au.'l. 128 S. 1963. (1105) Deutsche Geschichte von 1648—1740. Politischer und geistiger W i e d e r a u f b a u von W . T r e u e . 120 S. 1956 (35) Deutsche Geschichte von 1713—1806. Von der Schaffung des europäischen Gleichgewichts bis zu Napoleons Herrschaft von W . T r e u e . 1 6 8 S. 1957. (3?) Deutsche Geschichte von 1806—1890. Vom Ende des aHen bis zur Höhe des neuen Reiches von W . T r e u e . 128 S 1961 . (893) Deutsche Geschichte von 1890 bis z u r G e g e n w a r t von W . T r e u e . !n Vorb. (894) Q u e l l e n k u n d e der Deutschen Geschichte i m M i t t e l a l t e r (bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts) von K. J a c o b f 3 Bde. I: Einleitung Allgemeiner Teil. Die Zeit der Karolinger. 6. Aufl., bearb. von H. H o h e n l e u t n e r 127 S. 1959. (279) II: Die Kaiserzeit (911—1250). 5. Aufl., neubearb. von H. H o h e n l e u t n e r . 141 S. 1961. (280)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN III: D a s Spätmittelalter (vom Interregnum bis 1500). Hrsg. von F. W e d e n . 152 S. 1952. (284) Geschichte E n g l a n d s von H. P r e l l e r . 2 Bde. I: bis 1815. 4., erw. Aufl. Etwa 135 S., 7 Stammtat., 2 Ktn. 1967. (375/375a) II: V o n 1815 bis 1910. 2., voll, umgearb. Aufl. 118 S.. 1 Stammlaf., 7 Ktn. 1954. (1088) R ö m i s c h e Geschichte von F. A l t h e i m . 4 Bde. 2., verb. Aufl. I: Bis zur Schlacht bei Pydna (168 v. Chr.). 124 S. 1956. (19) II: Bis zur Schlacht bei Actium (31 v. Chr.). 129 S. 1956. (677) III: Bis zur Schlacht an der Milvischen Brücke (312 n. Chr.). 148 S. 1958. (679) I V : Bis zur Schlacht am Y a r m u k (636 n. Chr.). In Vorb. (684) Geschichte der V e r e i n i g t e n S t a a t e n von A m e r i k a von O . G r a f z u S t o l b e r g - W e r n i g e r o d e . 192 S., 10 Ktn. 1956. (1051/1051 a)
Deutsche Sprache und Literatur G e s c h i c h t e der deutschen S p r a c h e von H. S p e r b e r . 5., neubearb. Aufl. von P. v o n P o l e n z . 136 S. 1966. (915) Deutsches R e c h t s c h r e i b u n g s w ö r t e r b u c h von M . G o t t s c h a l d f . 2.t verb. Aufl. 269 S. 1953. (200/200a) Deutsche W o r t k u n d e .
Kulturgeschichte des deutschen Wortschatzes
von
A . S c h i r m e r . 5. Aufl. von W . M i t z k a . 125 S. 1965. (929) D e u t s c h e S p r a c h l e h r e von W . H o f s t a e t t e r . 10. Aufl. Voll. U m a r b . der 8. Aufl. 150 S. 1960. (20) S t i m m k u n d e für Beruf, Kunst und Heilzwecke von H. B i e h l e . 111 S. 1955. (60) Redetechnik, ¿intührung in die Rhetorik von H. B i e h l e . 2., erw. Aufl. 151 v 1961. (61) G r u n d l a g e n der S p r e c h e r z i e h u n g von J . J e s c h . 93 S „ 8 Abb. 1967. (1122) Deutsches Dichten und D e n k e n v o n der g e r m a n i s c h e n bis z u r staufischen Z e i t von H. N a u m a n n f . (Deutsche Literaturgeschichte vom 5.—13. Jahrhundert.) 3., verb. Aufl. In Vorb. (1121) Deutsches D i c h t e n und D e n k e n v o m M i t t e l a l t e r zur N e u z e i t von G. M ü l I er (1270 bis 1700). 3., durchges. Aufl. In Vorb. (1086) Deutsches D i c h t e n und D e n k e n v o n der A u f k l ä r u n g bis z u m R e a l i s m u s (Deutsche Literaturgeschichte von 1700—1890) von K. V i e t o r f . 3., durchges. Aufl. 159 S. 1958. (1096) Deutsche H e l d e n s a g e von H. S c h n e i d e r . 2,Aufl., bearb. von R. W i s n i e w s k i . 148 S. 1964. (32) D e r N i b e l u n g e N o t in Auswahl. Mit kurzem W ö r t e r b u c h hrsg. von K. L a n g o s c h . 11., durchges. Aufl. 166 S. 1966. (1) K u d r u n und D i e t r i c h - E p e n in A u s w a h l mit Wörterbuch von O . L. J l r i c z e k . 6. Aufl., bearb. von R. W i s n i e w s k i . 173 S. 1957. (10)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN W o l f r a m v o n E s c h e n b a c h , P a r z i f a l . Eine Auswahl mit Anmerkungen und Wörterbuch von H. J a n t i e n. 3. Aufl., bearb. von H. K o I b. 128 S. 1966. (921 ) H a r t m a n n v o n A u e . D e r a r m e H e i n r i c h nebst einer Auswahl aus der „ K l a g e " dem „ G r e g o r i u s " und den Liedern (mit einem Wörterverzeichnis) hrsg. von F. M a u r e r . 2. Aufl. 96 S. 1968. Im Druck. (18) G o t t f r i e d v o n S t r a ß b u r g . T r i s t a n und Isolde in Auswahl hrsg. von F. M a u r e r . 2. Aufl. 142 S. 1965. (22) D i e d e u t s c h e n P e r s o n e n n a m e n von M. G o t t s c h a l d f . 2., verb. Aufl. 151 S. 1955. (422) A l t h o c h d e u t s c h e s E l e m e n t a r b u c h . Grammatik und Texte von H. N a u m a n n t u. W . B e t z . 4., verb. u. verm. Aufl. 183 S. 1967. (1111/1111 a ) M i t t e l h o c h d e u t s c h e G r a m m a t i k von H . d e B o o r u. R. W i s n i e w s k i . 5., durchges. Aufl. 150 S. 1967. (1108)
Indogermanisch, Germanisch I n d o g e r m a n i s c h e S p r a c h w i s s e n s c h a f t von H. K r ä h e . 2 Bde. I: Einleitung und Lautlehre. 5. Aufl. 110 S. 1966. (59) II: Formenlehre. 4., neubearb. Aufl. 100 S. 1963. (64) S a n s k r i t - G r a m m a t i k mit sprachvergleichenden Erläuterungen von M. M a y r h o f e n 2., voll, neu bearb. Aufl. 110S. 1965. (1158/1158a) A l t i r i s c h e G r a m m a t i k v o n J . P o k o r n y . 2. Aufl. 1968. (896/896a) G o t i s c h e s E l e m e n t a r b u c h . Grammatik. Texte mit Übersetzung und Erläuterungen von H. H e m p e l . 4., neubearb. Aufl. 169 S. 1966. (79/79a) A l t n o r d i s c h e s E l e m e n t a r b u c h . Einführung, Grammatik, Texte (zum Teil mit Übersetzung) und Wörterbuch von F. R a n k e . 3., voll, umgearb. Aufl. von D . H o f m a n n . 205 S. 1967. (1115/1115a/1115b) G e r m a n i s c h e S p r a c h w i s s e n s c h a f t von H. K r ä h e . 3 Bde. I: Einleitung und Lautlehre. 6. Aufl. 147 S. 1966. (238) II: Formenlehre. i . A u f l . 149 S. 1967. (780) III: Wortbildungslehre von W . M e l d . 270 S. 1967. (1218/1218 a/1218 b)
Englisch, Romanisch A l t e n g l i s c h e s E l e m e n t a r b u c h . Einführung, Grammatik, Texte mit Übersetzung und Wörterbuch von M. L e h n e r l . 6., verb. Aufl. 178 S. 1965. (1125) M i t t e l e n g l i s c h e s E l e m e n t a r b u c h von H. W e i n s t o c k . 1967. In Vorb. (1226/ 1226 a/1226 b) H i s t o r i s c h e n e u e n g l i s c h e L a u t - und F o r m e n l e h r e von E. E k w a t l . 4., verb. Aufl. 150 S. 1965. (735)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN Englische Phonetik von H . M u t s c h m a n n f . 2. Aufl., bearb. von G. S c h e r e r . 127 S. 1963. (601) Englische Literaturgeschichte von F. S c h u b e l . 4 Bde. I: Die alt- und mittelenglische Periode. 2., neubearb. Aufl. 189 S. 1967. (1114/1114a) II: Von der Renaissance bis zur Aufklärung. 160 S. 1956. (1116) III: Romantik und Viktorianismus. 160 S. 1960. (1124) Beowulf. Eine Auswahl mit Einführung, teilweiser Übersetzung, Anmerkungen und etymologischem W ö r t e r b u c h von M. L e h n e r t . 4., verb. Aufl. 135 S. 1967. (1135) Shakespeare von P. M e i ß n e r f . 2. Aufl., neubearb. von M. L e h n e r t . 136 S. 1954. (1142) Romanische Sprachwissenschaft von H. L a u s b e r g . 4 Bde. I: Einleitung und Vokalismus. 2., durchges. Aufl. 211 S. 1963. (128/128a) H: Konsonantismus. 2., durchges. Aufl. 95 S. 1967. (250) III: Formenlehre. I . T e i l . 99 S. 1962. (1199) III: Formenlehre. 2. Teil. S. 99—260. 1962. (1200/1200a) I V : W o r t l e h r e . In Vorb. (1208)
Griechisch, Lateinisch Griechische Sprachwissenschaft von W . B r a n d e n s t e i n . 3 Bde. I : Einleitung, Lautsystem, Etymologie. 160 S. 1954. (117) II: W o r t b i l d u n g und Formenlehre. 192 S. 1959. (118/118a) III: Syntax I. Einleitung. Die Flexibilien. 145 S. 1966. (924/924a) Geschichte der griechischen Sprache. 2 Bde. I: Bis zum Ausgang der klassischen Zeit von O . H o f f m a n n und A . D e b r u n n e r . 4., neubearb. Aufl. von A. S c h e r e r . 1968. ("111/111 a) II: G r u n d f r a g e n und Grundzüge des nachklassischen Griechisch von A . D e b r u n n e r . 2. Aufl., bearb. von A . S c h e r er. 1968. (114/114a) Geschichte der griechischen L i t e r a t u r von W . N e s t l e . 2 Bde. 3. Aufl., bearb. von W . L i e b i c h . I : 144 S. 1961. (70) II: 149 S. 1963. (557) G r a m m a t i k d e r neugriechischen Volkssprache von J. K a l i t s u n a k i s . 3., wes. e r w . u. verb. Aufl. 196 S. 1963. (756/756a) Neugriechisch-deutsches Gesprächsbuch von J. K a l i t s u n a k i s . 2. Aufl., bearb. von A. S t e i n m e t z . 99 S. 1960. (587) Geschichte d e r lateinischen Sprache von F. S t o l z u. A. D e b r u n n e r f . 4., stark umgearb. Aufl. von W . P. S c h m i d . 145 S. 1966. (492/492a) Geschichte d e r römischen L i t e r a t u r von L. B i e l e r . 2., verb. Aufl. 2 Bde. I : D'e Literatur der Republik. 160 S. 1965. (52) II: Die Literatur der Kaiserzeit. 133 S. 1965. 1866)
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GEISTESWISSENSCHAFTEN
Orientalistik, Slavistik D i e Keilschrift von B. M e i s s n e r . 3.Aufl., neubearb. von K . O b e r h u b e r . Etwa 150 S. 1967. (708/708 a/708b) D i e H i e r o g l y p h e n von A. E r m a n . 3.Aufl., neu bearb. von O . K r ü c k m a n n . 1968. In Vorb. (608/608 a/608b ) H e b r ä i s c h e G r a m m a t i k von R. M e y e r . 3 Bde. I : Einleitung, Schrift- und Lautlehre. 3., neubearb. Aufl. 120 S. 1966. (763/763 a/763b) H: Formenlehre und Flexionstabellen. 3.Aufl. In Vorb. (764/764 a/764b) III: Satzlehre. In Vorb. (765/765 a/765 b) H e b r ä i s c h e s T e x t b u c h zu G . B e e r - R . M e y e r , Hebräische G r a m m a t i k von R. M e y e r . 170 S. 1960. (769/769a) S l a v i s c h e S p r a c h w i s s e n s c h a f t von H. B r ä u e r . 2 Bde. I : Einleltunq, Lautlehre. 221 S. 1961 (1191/1191 a) H: Formenlehre. 1. Tl. 1968. (1192/1192a) V e r g l e i c h e n d e G e s c h i c h t e der slavischen L i t e r a t u r e n von D . T s c h i i e w s k i j . 2 Bde. In V o r b . I : Einführung. Anfänge des slavischen Schrifttums bis zum Klassizismus. ( 1222/1 2 2 2 a ) II; R o m a n t i k bis zur Moderne. (1223/1223a) Russische G r a m m a t i k von E. B e r n e k e r j . 6., verb. Aufl. von M . V a s m e r f . 155 S. 1961. (66) P o l n i s c h e G r a m m a t i k von N . D a m e r a u . 139 S. 1967. (942/942a)
Erd- und Länderkunde, Kartographie A f r i k a von F. J a e g e r . Ein geographischer Überblick. 2 Bde. 3. Aufl. I: D e r Lebensraum. 179 S„ 18 A b b . In Vorb. (910) II: Mensch und Kultur. 1 5 5 S . , 6 A b b . In V o r b . (911) A u s t r a l i e n und O z e a n i e n von H. J. K r u g . 176 S., 46 Sk. 1953. (319) K a r t o g r a p h i e von V. H e i s s l e r . 2. Aufl. 213 S., 125 Abb., 8 A n l . 1966. (30/30a)
Wirtschaft, Statistik, Publizistik A l l g e m e i n e B e t r i e b s w i r t s c h a f t s l e h r e von K . M e l l e r o w i c z . 4 Bde. 11. u. 12. durchges. Aufl. I : 224 S. 1964. (1008/1008a ) II: 188 S. 1966. (1153/1 153a ' III: 260 S. 1967. (1154/1 154a ; I V : 209 S. 1963. (1186/1 186a ) A l l g e m e i n e V o l k s w i r t s c h a f t s l e h r e von A . P a u l s e n . 4 Bde. I: Grundlegung, Wirtschaftskreislauf. 7. Aufl. 159 S., 11 A b b . 1966. (1169) II: Haushalte, Unternehmungen, Marktformen. 7. Aufl. 172 S., 31 A b b . 1966. (1170)
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GEISTESWISSENSCHAFTE N III: P r o d u k t i o n s f a k t o r e n . 5., n e u b e a r b . u. e r g . A u f l . 228 S., 24 A b b . 1967. (1171/1171 a) I V : G e s a m t b e s c h a f t i g u n g , K o n j u n k t u r e n , W a c h s t u m . 4., n e u b e a r b . u. e r g . Aufl. 188 S. 1966. (1172) Ü b u n g s a u f g a b e n m i t L o s u n g e n zu A . P a u I s e n . A l l g e m e i n e Volkswirtschaftsl e h r e l/ll von W . W e d i g . 177 S. 1967. (1227/1227a) G e s c h i c h t e d e r V o l k s w i r t s c h a f t s l e h r e von S. W e n d t . 2., n e u b e a r b . A u f l . E t w a 182 S. 1968. ( 1 1 9 4 / 1 1 9 4 a ) A l l g e m e i n e V o l k s w i r t s c h a f t s p o l i t i k v o n H . O h m . 2 Bde. I : S y s t e m a t i s c h - T h e o r e t i s c h e G r u n d l e g u n g . 2., v e r b . u. e r g . A u f l . 137 S., 6 A b b . 1965. (1195) II: D e r v o l k s w i r t s c h a f t l i c h e G e s a m t o r g a n i s m u s als O b j e k t der W i r t s c h a f t s politik. 180 S. 1967. (1196/1196a) F i n a n z w i s s e n s c h a f t von H. K o l m s . 4 Bde. I: G r u n d l e g u n g , Öffentliche A u s g a b e n . 3.. v e r b . A u f l . 165 S. 1966. ( U 8 ) II: E r w e r b s e i n k ü n f t e , G e b ü h r e n und Beiträge, A l l g e m e i n e Steuerlehre. 3., v e r b . A u f l . 154 S. 1966. (391) III: B e s o n d e r e Steuerlehre. 2., v e r b . u. erg. A u f l . 205 S. 1967. (776/776a) I V : Ö f f e n t l i c h e r Kredit. Öffentlicher H a u s h a l t . F i n a n z a u s g l e i c h . 191 S. 1964. (782/782a) F i n a n z m a t h e m a t i k von M. N i c o l a s . 2., v e r b . A u f l . 192 S., 1 1 T a f . , 8 T a b . u. 72 Beisp. 1967. (1183/1183a) P r o g r a m m i e r u n g v o n D a t e n v e r a r b e i t u n g s a n l a g e n von H . J. S c h n e i d e r u. D . J u r k s c h . 111 S., 8 T a b . , 11 A b b . 1967. (1225/1225a) L i n e a r e P r o g r a m m i e r u n g von H . L a n g e n . E t w a 200 S. (1206/1206a) B u c h h a l t u n g u n d B i l a n z von E. K o s i o l . 2., Ü b e r a r b . u. v e r ä n d . A u f l . 186 S. 1967. (1213/1213a) I n d u s t r i e - u n d B e t r i e b s s o z i o l o g i e v o n R . D a h r e n d o r f . 4. A u f l . 142 S., 3 Fig. 1967. (103) W i r t s c h a f t s s o z i o l o g i e v o n F. F ü r s t e n b e r g . 122 S. 1961. (1193) P s y c h o l o g i e d e s B e r u f s - u n d W i r t s c h a f t s l e b e n s v o n W . M o e d e f , 190 S . 48 A b b . 1958. (851/851 a ) E i n f ü h r u n g in d i e A r b e i t s w i s s e n s c h a f t v o n H . H . H i l f . 169 S „ 57 A b b . 1964. (1212/1212 a ) A l l g e m e i n e M e t h o d e n l e h r e d e r S t a t i s t i k v o n J. P f a n z a g l . 2 Bde. I : E l e m e n t a r e Methoden unter besonderer B e r ü c k s i c h t i g u n g der A n w e n d u n g e n in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. 4., v e r b . A u f l . 266 S., 51 A b b . 1967. (746/746a) H: H ö h e r e Methoden unter besonderer B e r ü c k s i c h t i g u n g der A n w e n d u n g e n i n N a t u r w i s s e n s c h a f t e n , Medizin und T e c h n i k . 3., verb. A u f l . 315 S. p 41 A b b . 1968. (747/747a) Z e i t u n g s l e h r e von E. D o v i f a t . 2 Bde. 5., n e u b e a r b . A u f l . I : T h e o r e t i s c h e und rechtliche G r u n d l a g e n — N a c h r i c h t und M e i n u n g — S p r a c h e und F o r m . 162 S. 1967 (1039/1039a) II: R e d a k t i o n — D i e S p a r t e n : V e r l a g und V e r t r i e b , Wirtschaft und T e c h n i k — S i c h e r u n g der öffentlichen A u f g a b e . 179 S. 1967. (1040/1040a)
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Naturwissenschaften Mathematik G e s c h i c h t e d e r M a t h e m a t i k von J. E. H o f m a n n . 4 Bde. I: Von den Anfängen bis zum Auftreten von Fermat und Descartes. 2., verb. u. verm. Aufl. 251 S. 1963. (226/226 a) II: Von Fermat und Descartes bis zur Erfindung des Calculus und bis zum Ausbau der neuen Methoden. 109 S. 1957. (875) III: Von den Auseinandersetzungen um den Calculus bis zur französischen Revolution. 107 S. 1957. (882) I V : Geschichte der Mathematik der neuesten Zeit von N . S t u l o f f . In Vorb. (883) M a t h e m a t i s c h e F o r m e l s a m m l u n g von F. O . R i n g l e b . 8., Verb. Aufl. 322 S., 40 Fig. 1967. (51/51 a ) V i e r s t e l l i g e T a f e l n und G e g e n t a f e l n für Iogarithmisches und trigonometrisches Rechnen in zwei Farben zusammengestellt von H. S c h u b e r t und R. H a u s s n e r . 3. neubearb. Aufl. von J. E r l e b a c h . 158 S. 1960. (81) F ü n f s t e l l i g e L o g a r i t h m e n mit mehreren graphischen Rechentafeln und häufig vorkommenden Zahlenwerten von A. A d I er. 4. Aufl., Überarb. von J. E r l e b a c h . 127 S „ 1 Taf. 1962. («23) A r i t h m e t i k von P. B. F i s c h e r t - 3. Aufl. von H. R o h r b a c h . 152 S., 1 9 A b b . 1958. (47) H ö h e r e A l g e b r a von H. H a s s e . 2 Bde. 5., neubearb. Aufl. I : Lineare Gleichungen. 150 S. 1963. (931) II : Gleichungen höheren Grades. 158 S., 5 Fig. 1967. (932) A u f g a b e n s a m m l u n g z u r h ö h e r e n A l g e b r a von H. H a s s e u. W . K l o b e . 3., verb. Aufl. 183 S. 1961. (1082) E l e m e n t a r e und klassische A l g e b r a v o m m o d e r n e n S t a n d p u n k t von W . K r u l l . 2 Bde. I : 3., erw. Aufl. 148 S. 1963. (930) II: 132 S. 1959. (933) A l g e b r a i s c h e K u r v e n und F l ä c h e n von W . B u r a u . 2 Bde. I : Algebraische Kurven der Ebene. 153 S., 28 Abb. 1962. (435) II: Algebraische Flächen 3. Grades und Raumkurven 3. und 4. Grades. 162 S „ 17 Abb. 1962. (436/436 a ) E i n f ü h r u n g in die Z a h l e n t h e o r i e von A. S c h o l z f . Überarb. u. hrsg. von B. S c h o e n e b e r g . 4. Aufl. 128 S. 1966. (1131) F o r m a l e L o g i k von P. L o r e n z e n . 3., durchges. u. erw. Aufl. 184 S. 1967. (1176/1176 a )
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NATURWISSENSCHAFTEN
T o p o l o g i e v o n W . F r a n z . 2 Bde. I: A l l g e m e i n e T o p o l o g i e . 2.. verb. Aufl. 144 S., » Fig. 1965. (1181) II: A l g e b r a i s c h e T o p o l o g i e . 153 S. 1965. (1182/1182a) E l e m e n t e d e r F u n k t i o n e n t h e o r i e v o n K . K n o p p j . 7. Aufl. 144 S., 23 Fig. 1966. (1109) F u n k t i o n e n t h e o r i e v o n K . K n o p p f . 2 Bde. 11. Aufl. I: G r u n d l a g e n der a l l g e m e i n e n T h e o r i e der analytischen Funktionen. 144 S „ 8 Fig. 1965. (668) II: A n w e n d u n g e n und W e i t e r f ü h r u n g d e r a l l g e m e i n e n T h e o r i e . 130 S., 7 Fig. 1965. (703) A u f g a b e n s a m m l u n g z u r F u n k t i o n e n t h e o r i e v o n K . K n a p p t . 2 Bde. I: A u f g a b e n zur elementaren Funktionentheorie. 7. Aufl. 135 S. 1965. (877) II: A u f g a b e n z u r h ö h e r e n Funktionentheorie. 6. Aufl. 151 S. 1964. (878.) D i f f e r e n t i a l - u n d I n t e g r a l r e c h n u n g von M . B a r n e r . ( F r ü h e r W i l l i n g ) . 4 Bde. I : Grenzwerlbegriff, Differentialrechnung. 2., durchges. Aufl. 176 S.. 39 Fig. 1963. (86) G e w ö h n l i c h e D i f f e r e n t i a l g l e i c h u n g e n v o n G . H o h e i s e l . 7., n e u b e a r b . u. e r w . Aufl. 142 S. 1965. (920/920a) Partielle Differentialgleichungen Etwa 128 S. In Vorb. (1003)
von G. H o h e i s e l .
5., d u r c h g e s . A u f l .
A u f g a b e n s a m m l u n g zu den gewöhnlichen und partiellen Differentialg l e i c h u n g e n v o n G . H o h e i s e l . 4., n e u b e a r b . Aufl. 153 S. 1964. (1059/ 1059 a ) I n t e g r a l g l e i c h u n g e n v o n G . H o h e i s e l . 2., n e u b e a r b . u. erw. A u f l . 112 S. 1963. (1099) M e n g e n l e h r e v o n E. K a m k e . 5. Aufl. 194 S., 6 Fig. 1965. (999/999a) G r u p p e n t h e o r i e v o n L. B a u m g a r t n e r . 4., e r w . Aufl. 190 S., 3 T a f . 1964. (837/837 a ) Ebene und sphärische T r i g o n o m e t r i e von G. H e s s e n b e r g f . durchges. von H . K n e s e r . 172 S „ 60 Fig. 1957. (99)
5.Aufl.
D a r s t e l l e n d e G e o m e t r i e von W . H a a c k . 3 Bde. I : Die wichtigsten Darstellungsmethoden. G r u n d - und A u f r i ß ebenflächiger K ö r p e r 6. Aufl. 113 S „ 1 2 0 A b b . 1967. (142) II: K ö r p e r mit k r u m m e n B e g r e n z u n g s f l ä c h e n . Kotierte Projektionen. 5., durchges. Aufl. 129 S., 86 A b b . 1967. (143) " I : A x o n o m e t r i e und Perspektive. 3. Aufl. 129 S., 100 A b b . 1965. (144) A n a l y t i s c h e G e o m e t r i e v o n K . P. G r o t e m e y e r . 3., n e u b e a r b . Aufl. 218 S., 73 A b b . 1964. (65/65a)
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NATURWISSENSCHAFTEN N i c h t e u k l i d i s c h e G e o m e t r i e . Hyperbolische Geometrie der Ebene von R. B a i d u s f . 4. Aufl., bearb. u. erg. von F. L ö b e l l . 158 S., 75 Fig. 1964. (970/970 a) D i f f e r e n t i a l g e o m e t r i e von K. S t r u b e c k e r . 3 Bde. I : Kurvsntheorie der Ebene und des Raumes. 2., erw. Aufl. 253 S., 45 Fig. 1964. (1113/1113a ) II: Theorie der Flächenmetrik. 195 S., 14 Fig. 1958. (1179/1179a) III: Theorie der Flächenkrümmung. 254 S., 38 Fig. 1959. (1180/1180a) V a r i a t i o n s r e c h n u n g von L. K o s c h m i e d e r . 2 Bde. 2., neubearb. Aufl. I : D a s freie und gebundene Extrem einfacher Grundintegrale. 128 S., 23 Fig. 1962. (1074) II: A n w e n d u n g klassischer Verfahren auf allgemeine Fragen des Extrems. — N e u e r e unmittelbare Verfahren. In Vorb. (1075) E i n f ü h r u n g in die k o n f o r m e A b b i l d u n g von L. B i e b e r b a c h . 6., neubearb. Aufl. 184S., 41 Z e i c h n g . 1967. (768/768a) V e k t o r e n und M a t r i z e n von S. V a l e n t i n e r . 4.Aufl. (11., erw. Aufl der „Vektoranalysis"). Mit Anh.: Aufgaben zur Vektorrechnung von H. K ö n i g . 206 S., 35 Fig. 1967. '354/354a) W a h r s c h e i n l i c h k e i t s t h e o r i e und G r u n d z ü g e d e r M a ß t h e o r i e von H. B a u e r . 2 Bde. I : 154 S. 1964. (1216/1216a) II: In Vorb. (1217) K i n e m a t i k von H. R. M ü l l e r . 171 S., 75 Fig. 1963. (584/584a) V e r s i c h e r u n g s m a t h e m a t i k von F. B ö h m . 2 Bde. I : Elemente der Versicherungsrechnung. 4. Aufl. In V o r b . (180) II: Lebensversicherungsmathematik. Einführung in die technischen G r u n d lagen der Sozialversicherung. 2., verb. u. verm. Aufl. 205 S. 1953. (917/ 917 a) F i n a n z m a t h e m a t i k von M . N i c o l a s , 2., verb. Aufl. 192S., 11 Taf., 8 Tab. u. 72 Beisp. 1967. (1183/1183a) L i n e a r e P r o g r a m m i e r u n g von H. L a n g e n . Etwa 200 S. (1206/1206a) P r o g a m m i e r u n g von D a t e n v e r a r b e i t u n g s a n l a g e n von H . J . S c h n e i d e r u. D . J u r k s c h . 111 S., 8 T a b . , 1 1 A b b . 1967. (1225/1225a)
Physik E i n f ü h r u n g in die theoretische Physik von W . D ö r i n g . 5 Bde. I : Mechanik. 3., verb. Aufl. 125 S., 23 A b b . 1965. (76) II: D a s elektromagnetische Feld. 3., umgearb. Aufl. Etwa 135 S., 15 A b b . 1968. (77/77 a) III: Optik. 2., verb. Aufl. 117 S„ 32 Abb. 1963. (78) I V : T h e r m o d y n a m i k . 2., verb. Aufl. 107 S., 9 Abb. 1964. (374) V : Statistische Mechanik. 2., umgearb. Aufl. 117 S„ 10 A b b . 1966. (1017) M e c h a n i k d e f o r m i e r b a r e r K ö r p e r von M . P ä s l e r . 199 S., 48 A b b . 1960. (1189/1189a) A t o m p h y s i k von K. B e c h e r t , C h . G e r t h s e n t u. A . F l a m m e r s f e l d . 4 Bde. 4., durchges. Aufl. I: Allgemeine G r u n d l a g e n . I . T e i l von A . F l a m m e r s f e l d . Neuaufl. In Vorb. (1009) U
NATURWISSENSCHAFTEN II: Allgemeine Grundlagen. 2. Teil von A . F l a m m e r s f e l d . Neuaufl. in V o r b . (1033) III: Theorie des Atombaus. I . T e i l von K. B e c h e r t . 148 S., 1 6 A b b . 1963. (1123/1123a) I V : Theorie des Atombaus. 2. Teil von K . B e c h e r t . 170S., U A b b . 1963. (1165/1165 a ) D i f f e r e n t i a l g l e i c h u n g e n der P h y s i k von F. S a u t e r . 4., durchges. u. erg. Aufl. 147 S., 16 Fig. 1966. (1070) P h y s i k a l i s c h e F o r m e l s a m m l u n g von G . M a h l e r t . Fortgef. von K. M a h l e r . N e u b e a r b . von E. S o h r . 12. Aufl. 167 S., 69 Fig. 1967. (136/136a) P h y s i k a l i s c h e A u f g a b e n s a m m l u n g mit Ergebnissen von G. M a h l e r t - Fortgef. von K . M a h l e r . Neubearb. von H . G r a e w e . 12. Aufl. 141 S. 1964. (243)
Chemie G e s c h i c h t e der C h e m i e in kurzgefaßter Darstellung von G. L o c k e m a n n . 2 Bde. 2. Aufl. I : V o m Altertum bis zur Entdeckung des Sauerstoffs. 142 S., 4 Bildn. In V o r b . (264) Ii: V o n der Entdeckung des Sauerstoffs bis zur Gegenwart. 151 S., 16 Bildn. I n V o r b . (265/265a) A n o r g a n i s c h e C h e m i e von W . K l e m m . 14. Aufl. 255 S.,34 Abb. 1967. (37/37a) O r g a n i s c h e C h e m i e von W . S c h l e n k ¡un. 10., erw. Aufl. 273 S., 16 A b b . 1965. (38/38 a ) P h y s i k a l i s c h e M e t h o d e n in der O r g a n i s c h e n C h e m i e von G . K r e s z e . 2 Bde. I : 119 S., 65 A b b . 1962. (44) II : 164 S. 1962. (45/45 a ) A l l g e m e i n e und p h y s i k a l i s c h e C h e m i e von W . S c h u l z e . 2 Bde. I : 6., verb. Aufl. 139 S., 10 Fig. 1964. (71) II: 6., erw. Aufl. Etwa 178 S. 49 Fig. 1968. (698/698a) M o l e k ü l b a u . Theoretische Grundlagen und Methoden der Strukturermittlung von W . S c h u l z e . 123 S., 43 Fig. 1958. (786) E i n f a c h e V e r s u c h e zur a l l g e m e i n e n und physikalischen C h e m i e von E. D e h n . 371 Versuche m. 40 A b b . 272 S. 1962. (1201/1201a) P h y s i k a l i s c h - c h e m i s c h e R e c h e n a u f g a b e n von E. A s m u s . 4., verb. Aufl. 96 S. 1967. (445) M a ß a n a l y s e . Theorie und Praxis der klassischen und der elektrochemischen Titrierverfahren von G. J a n d e r und K. F. J a h r . 11., durchges. Aufl., mitbearb. von H. K n o l l . 359 S„ 56 Fig. 1966. (221/221 a) Q u a l i t a t i v e A n a l y s e von H. H o f m a n n u. G. J a n d e r . 3., durchges. u. verb. Aufl. 308 S., 5 A b b . 1967. (247/247a) S t ö c h i o m e t r i s c h e A u f g a b e n s a m m l u n g von W . B a h r d t t u. R. S c h e e r . Mit den Ergebnissen. 9., durchges. Aufl. 119 S. 1967. (452/452a) E l e k t r o c h e m i e von K. V e t t e r . 2 Bde. I : In V o r b . (252) II: In V o r b . (253) 1.5
NATURWISSENSCHAFTEN G e o c h e m i e von K. H. W c d e p o h l . 221 S., 26 Abb., 37 Tab. 1967. (122471224o/ 1224 b) K r i s t a l l c h e m i e von J. Z e m a n n . 144 S., 90 A b b . 1966. (1220/1220a)
Technologie D i e C h e m i e der Kunststoffe von K . H a m a n n . 2., neu Uberarb. Aufl. unt. Mitarb. von W . F u n k e u. K. N o l l e n . 177 S. 1967. (1173/1173a) W a r e n k u n d e von K. H a s s a k u. E. B e u t e l f . 2 Bde. I: Anorganische W a r e n sowie Kohle und Erdöl. 8. Aufl. Neubearb. von A . K u t z e l n l g g . 119 S , 18 Flg. 1958. (222) II: Organische W a r e n . 8. Aufl. Vollst, neu bearb. von A . K u t z e l n l g g . 157 S., 32 Flg. 1959. (223) D i e Fette und ö l e von Th. K l u g . 6., verb. Aufl. 143 S. 1961. (335) D i e S e i f e n f a b r i k a t i o n von K . B r a u n f . 3., neubearb. u. verb. Aufl. von Th. K l u g 116 S., 1 8 A b b . 1953. (336) T h e r m i s c h e V e r f a h r e n s t e c h n i k von H. B o c k . 3 Bde. I : Eigenschaften und Verhalten der realen Stoffe. 184 S., 28 A b b . 1963. (120?/1 209a) II: Funktion und Berechnung der elementaren Geräte. 195 S-, 54 Abb. 191.4. (1210/1 210a) III: Fließbilder, ihre Funktion und ihr Z u s a m m e n b a u aus Geräten. 224 j., 67 A b b . 1965. (1211/1211a) T e x t i l i n d u s t r i e von A . ß l ü m c k e . I: Spinnerei und Zwirnerei. 111 S., 43 A b b . 1954. (184)
Biologie E i n f ü h r u n g in die a l l g e m e i n e B i o l o g i e und ihre philosophischen G r u n d und Grenzfragen von M . H a r t m a n n . 2., unveränd. Aufl. 132 S., 2 A b b . 1965. (96) H o r m o n e von G. K o l l e r . 2.f neubearb. u. erw. Aufl. 187 S., 60 Abb., 19 Tab. 1949. (1141) F o r t p f l a n z u n g i m T i e r - und Pflanzenreich von J. H ä m m e r l i n g . 2., erg. Aufl. 135 S., 101 A b b . 1951. (1138) Geschlecht und G e s c h l e c h t s b e s t i m m u n g i m T i e r - und Pflanzenreich von M . H a r t m a n n . 2., verb. Aufl. 116 S., 61 A b b . , 7 T a b . 1951. (1127) S y m b i o s e der T i e r e m i t pflanzlichen M i k r o o r g a n i s m e n von P. B ü c h n e r . 2., verb. u. /erm. Aufl. 130 S., 121 A b b . 1949. (1128) G r u n d r i ß der a l l g e m e i n e n M i k r o b i o l o g i e von W . u. A . S c h w a r t z . 2 Bde. 2., verb. u. erg. Aufl. I: 147 S., 25 Abb. 1960. (1155) II: 142 S., 29 Abb. 1961. (1157)
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NATURWISSENSCHAFTEN
Botanik E n t w i c k l u n g s g e s c h i c h t e des Pflanzenreiches von H . H e i l . 2. Aufl. 138 S., 94 Abb., 1 Tab. 1950. (1137) M o r p h o l o g i e der Pflanzen von L. G e i t l er. 3., umgearb. Aufl. 126 S., 114 A b b . 1953. (141 ) P f l a n z e n g e o g r a p h i e von L. D i e l s t - 5., voll, neu bearb. Aufl. von F. M a t t i c k « 195 S., 2 Ktn. 1958. (389/389a) D i e L a u b h ö l z e r . Kurzgefaßte Beschreibung der in Mitteleuropa gedeihenden Laubbäume und Sträucher von F. W . N e g e r f und E. M ü n c h f . 3., durchges. Aufl., hrsg. von B. H u b e r . 143 S., 63 Fig., 7 Tab 1950. (718) D i e N a d e l h ö l z e r ( K o n i f e r e n ) und ü b r i g e n G y m n o s p e r m e n von F. W . N e g e r f und E. M ü n c h f . 4. Aufl., durchges. u. erg. von B. H u b e r . 140 S.» 75 Fig., 4 Tab., 3 Ktn. 1952. (355) P f l a n z e n z ü c h t u n g von H. K u c k u c k . 2 Bde. I: G r u n d z ü g e der Pflanzenzüchtung. 3., voll, umgearb. u. erw. Aufl. 132 S., 22 A b b . 1952. (1134) II: Spezielle gartenbauliche Pflanzenzüchtung (Züchtung von Gemüse, Obst und Blumen). 2. Aufl. In V o r b . (1178/1178a)
Zoologie E n t w i c k l u n g s p h y s i o l o g i e der T i e r e von F. S e i d e l . 2 Bde. 2. Aufl. I: El und Furchung. Etwa 160 S., 61 Abb. (1162) II : Körpergrundgestalt und Organbildung. In Vorb. (1163) V e r g l e i c h e n d e P h y s i o l o g i e der T i e r e von K. H e r t e r . 2 Bde. 4. Aufl. der „Tier physiolog i e " . I : Stoff- und EnergiewechseL N e u bearb. von K . U r i c h . 153 S., 61 A b b . 1966. (972/972 a ) II: B e w e g u n g und Reizerscheinungen. N e u bearb. von G . B i r u k o w . In V o r b . (973/973a) Das Tierreich l: Einzeller, Protozoen von E. R e i c h e n o w . 115 S., 59 Abb. 1956. (444) II: S c h w ä m m e und Hohltiere von H. J. H a n n e m a n n . 95 S., 8 0 A b b . 1956. (442) III: W ü r m e r . Platt-, Hohl-, Schnurwürmer, Kamptozoen, Ringelwürrrer, Protracheaten, Bärtierchen, Z u n g e n w ü r m e r von S. J a e c k e l . 114 S., 35 A b b . 1955. (439) IV, 1: Krebse von H. E. G r u n e r und K . D e c k e r t . 114 S., 4 3 A b b . 1956. (443) IV, 2: Spinnentiere (Trilobitomorphen, Fühlerlose) und Tausendfüßler von A . K a e s t n e r . 96 S.. 55 Abb. 1955. (1161) IV, 3: Insekten von H. v o n L e n g e r k e n . 2., neubearb. Aufl. 140 S., 59 A b b . 1966. (594) V : W e i c h t i e r e . Urmollusken, Schnecken, Muscheln und Kopffüßer von S. J a e c k e l . 92 S., 34 Fig. 1954. (440)
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NATURWISSENSCHAFTEN V I : S t a c h e l h ä u t e r . T e n t a k u l a t e n , B i n n e n a t m e r u n d P f e i l w ü r m e r v o n S. J a e c k e l . 100 S „ 46 A b b . 1955. (441) 1 : M a n t e l t i e r e , Schädellose, R u n d m ä u l e r v o n H . F e c h t e r . In V o r b . (448) 2 : Fische v o n D . L ü d e m a n n . 130 S., 65 A b b . 1955. (356) 3 : L u r c h e ( C h o r d a t i e r e ) v o n K. H e r t e r . 143 S., 129 A b b . 1955. (847) 4 : K r i e c h t i e r e ( C h o r d a t i e r e ) v o n K. H e r t e r . 200 S., 1 4 2 A b b . 1960. (447/447 a ) VII, 5 : V ö g e l ( C h o r d a t i e r e ) v o n H . - A . F r e y e . 156 S., 69 Fig. 1960. (869) V I I , 6 : S ä u g e t i e r e ( C h o r d a t i e r e ) v o n T h . H a l t e n o r t h . In V o r b . ( 2 8 2 / 2 8 2 a )
VII, VII, VII, VII,
Land- und Forstwirtschaft L a n d w i r t s c h a f t l i c h e T i e r z u c h t . Die Züchtung und Haltung der l a n d w i r t s c h a f t l i c h e n N u t z t i e r e v o n H . V o g e l . 139 S „ 11 A b b . 1952. (228) K u l t u r t e c h n i s c h e B o d e n v e r b e s s e r u n g e n v o n O . F a u s e r . 2 Bde. 5., v e r b . u. v e r m . A u f l . I : A l l g e m e i n e s , E n t w ä s s e r u n g . 127 S.. 49 A b b . 1959. (691) I! : B e w ä s s e r u n g , Ö d l a n d k u l t u r , F l u r b e r e i n i g u n g . 159 S., 71 A b b . 1961. (692) A g r i k u l t u r c h e m i e von K. S c h a r r e r . 2 Bde. I : P f l a n z e n e r n ä h r u n g . 143 S. 1953. (329) I I : F u t t e r m i t t e l k u n d e . 192 S. 1956. ( 3 3 0 / 3 3 0 a )
Geologie, Mineralogie, Kristallographie G e o l o g i e v o n F. L o t z e . 3., v e r b . A u f l . 179 S., 80 A b b . 1965. ( 1 3 / 1 3 a ) M i n e r a l - u n d E r z l a g e r s t ä t t e n k u n d e v o n H . H u t t e n l ö c h e r t . 2 Bde. 2., n e u b e a r b . A u f l . v o n P. R a m d o h r . I : 137 S., 40 A b b . , 2 T a b . 1965. (1014/1014a) I I : 135 S „ 41 A b b . 1965. ( 1 0 1 5 / 1 0 1 5 a ) A l l g e m e i n e M i n e r a l o g i e . 12., e r w . A u f l . d e r „ M i n e r a l o g i e " v o n R. B r a u n s t n e u b e a r b . v o n K . F. C h u d o b a . 152 S., 143 T e x t f l g . , 1 T a f . , 3 T a b . 1968. (29/29 a ) S p e z i e l l e M i n e r a l o g i e . 11., e r w . A u f l . d e r „ M i n e r a l o g i e " v o n R. B r a u n s t , b e a r b . v o n K . F. C h u d o b a . 193 S „ 1 2 7 T e x t f i g . , 6 T a b . 1964. (31/31 a ) P e t r o g r a p h i e ( G e s t e i n s k u n d e ) v o n W . B r u h n s t - N e u b e a r b . v o n P. R a m d o h r . 6., e r w . A u f l . 141 S., 21 Fig. 1966. (173) G e o c h e m i e v o n K . H . W e d e p o h l . 221 S., 2 6 A b b . , 37 T a b . 1967. (1224/1224 a/1224b) K r i s t a l l c h e m i e v o n J. Z e m a n n . 144 S., 90 A b b . 1966. ( 1 2 2 0 / 1 2 2 0 a ) K r i s t a l l o g r a p h i e v o n W . B r u h n s t - 6 . A u f l . , n e u b e a r b . v o n P. R a m d o h r . 115 S., 164 A b b . 1965. (210) E i n f ü h r u n g i n d i e K r i s t a l l o p t i k v o n E. B u c h w a l d . 5., v e r b . A u f l . 128 S., 117 Fig. 1963 ( 6 1 9 / 6 1 9 a ) L ö t r o h r p r o b i e r k u n d e . M i n e r a l d i a g n o s e mit L ö t r o h r u n d T ü p f e l r e a k t i o n v o n M . H e n g l e i n . 4., d u r c h g e s . u, e r w . A u f l . 108 S., 12 Fig. 1962. (483)
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Technik Graphische D a r s t e l l u n g in Wissenschaft und T e c h n i k von M . P i r a n i . 3., erw. Aufl. bearb. von J. F i s c h e r unt. Benutzg. der von I. R u n g e bes. 2. Aufl. 216 S., 104 Abb. 1957. (728/728a) Technische T a b e l l e n und F o r m e l n von W . M ü l l e r . 5., verb. u. erw. Aufl. von E. S c h u l z e . 165 S., 1 U A b b . , 99 Taf. 1962. (579) Einführung in die Arbeitswissenschaft von H. H. H i l f . 164 S , 57 A b b . 1964. (1212/1212a) G r u n d l a g e n d e r Straßenverkehrstechnik. Theorie der Leistungsfähigkeit von E. E n g e l . 101 S., 55 A b b . 1962. (1198)
Elektrotechnik G r u n d l a g e n d e r a l l g e m e i n e n Elektrotechnik von O . M o h r . 3. Aufl. 260 S., 136 Bild., 14 Taf. 1965. (196/196a) D i e G l e i c h s t r o m m a s c h i n e von K. H u m b u r g . 2 Bde. 3. Aufl. I: Etwa 102 S., 59 Abb. In Vorb. (257) II: Etwa 101 S „ 3 8 A b b . In V o r b . (881) D i e S y n c h r o n m a s c h i n e von W . Putz. 92 S., 64 Bild. 1962. (1146) Induktionsmaschinen von F. U n g e r . 3. Aufl. In V o r b . (1140) D i e k o m p l e x e Berechnung von Wechselstromschaltungen von H. H . M e i n k e . 3., neubearb. Aufl. I B S S., 126 A b b . 1965. (1156/1156a) Theoretische G r u n d l a g e n z u r Berechnung d e r S c h a l t g e r ä t e von F. K e s s e l r i n g . 4. Aufl. 1968. (711/711 a/711 b) Einführung in die T e c h n i k selbsttätiger Regelungen von W . z u r M e g e d e . 3., Überarb. u. erw. Aufl. Etwa 180 S„ 86 A b b . 1968. In Vorb. (714//14a) E l e k t r o m o t o r i s c h e A n t r i e b e von W . M e y e r . 223 S., 113 A b b . 1967. (827/ 827a/827b) Überspannungen und Überspannungsschutz von G. F r ü h a u f . Durchges. Neudr. 122 S., 98 A b b . 1950. (1132) Elektrische Höchstspannungs-Schaltanlagen. Für Freiluft und Innena n o r d n u n g von G . M e i n e r s u. K.-H. W i e s e n e w s k y . 138 S., 58 A b b . 1964. (796/796 a) T r a n s f o r m a t o r e n von W . S c h ä f e r . 5., Überarb. u. erg. Aufl. 130 S., 73 A b b . 1967. (952/952 a)
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TECHNIK
Maschinenbau T h e r m i s c h e V e r f a h r e n s t e c h n i k von H. B o c k . 3 Bde. I: Eigenschaffen und Verhalfen der realen Stoffe. 184 S., 20 Abb. 1963. (1209/12C9a) II: Funktion und Berechnung der elementaren Geräte. 195 S., 54 A b b . 1964. (1210/1 210a) III: Fließbilder, ihre Funktion und ihr Z u s a m m e n b a u aus Geräten. 224 S., 67 A b b . 1965. (1211/1211 a) T e c h n i s c h e T h e r m o d y n a m i k von U. G r i g u l l . 171 S., 7 4 A b b . 1966. (1084/ 1084 a) M e t a l l k u n d e von H. B o r c h e r s . 3 Bde. I: A u f b a u der Metalle und Legierungen. 6. Aufl. 120 S., 90 Abb., 2 Tab. 1964. (432) il: Eigenschaften, Grundzüge der Form- und Zustandsgebung. 5., erg. u. durchges. Aufl. 182 S., 107 Abb., 10 Tab. 1963. (433/433a) III: Die metallkundlichen Untersuchungsmethoden von E. H a n k e . In V o r b . (434) D i e W e r k s t o f f e des M a s c h i n e n b a u e s von A . T h u m f und C . M . v. M e y s e n b u g . 2 Bde. I: Einführung in die Werkstoffprüfung. 3. Aufl. In V o r b . (476) II: Die Konstruktionswerkstoffe. 132 S., 40 A b b . 1959. (936) D y n a m i k von W . M ü H e r . 2 Bde. 2., verb. Aufl. I: D y n a m i k des Einzelkörpers. 126 S., 48 Fig 1952. (902) II: Systeme von starren Körpern. 102 S., 41 Fig. 1952. (9C3) Technische S c h w i n g u n g s l e h r e von L. Z i p p e r e r . 2 Bde. 2., neubearb. Aufl. I : Allgemeine Schwingungsgleichungen, einfache Schwinger. 120 S., 101 A b b . 1953. (953) II: Torsionsschwingungen in Maschinenanlagen. 102 S., 59 A b b . 1955. (961/961 a) W e r k z e u g m a s c h i n e n für M e t a t i b e a r b e i t u n g von K . P. M a t t h es. 2 Bde. 1: 100 S „ 27 Abb., 11 Zahlentaf., 1 Tafelanh. 1954. (561) II: Fertigungstechnische G r u n d l a g e n der neuzeitlichen Metallbearbeitung. 101 S„ 30 Abb., 5 Taf. 1955. (562) D a s M a s c h i n e n z e i c h n e n m i t E i n f ü h r u n g in d a s K o n s t r u i e r e n von W . T o c h t e r m a n n . 2 Bde. 4. Aufl. I: D a s Maschinenzeichnen. 156 S., 75 Taf. 1950 (589) II: Ausgeführte Konsfruktionsbehpiele. 130 S., 58 Taf. 1950. (590) D i e M a s c h i n e n e l e m e n t e von E. A . v o m E n d e f . 4., Überarb. Aufl. 184 S., 179 Fig., 11 Taf. 1963. (3/3a) D i e M a s c h i n e n der E i s e n h ü t t e n w e r k e von L. E n g e l . 156 S., 95 A b b . 1957. (583/583 a ) W a l z w e r k e von H. S e d l a c z e k - f . 3., neubearb. Aufl. In Vorb. (580/580a) G e t r i e b e l e h r e von P. G r o d z i n s k i f . 2 Bde. 3., neubearb. Aufl. von G. L e c h n e r . I: Geometrische Grundlagen. 164 S., 131 Fig. 1960. (1061) II: Angewandte Getriebelehre. In Vorb. (1062)
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TECHNIK K i n e m a t i k von H . R. M ü l l e r . 171 S„ 75 Fig. 1963. (584/584a) G i e ß e r e i t e c h n i k von H. J u n g b l u t h . 2 Bde. I . Elsengießerei. 126 S., 44 Abb. 1951. (1159) D i e Dampfkessel einschließlich Feuerungen und Hilfseinrichtungen. Physikalische und chemische Grundlagen, Berechnung und Konstruktion, Vorschriften und Beispiele von W . M a r c a r d . 3., neubearb. Aufl. von G. B e y e r 2 Bde. I : Physikalische und chemische Grundlagen, W ä r m e l e h r e , W ä r m e ü b e r ragung, Verbrennung. 133 S., 35 Bild., 26 Tab. 1964. (9/9a) II: Berechnung und Konstruktion. Dampfkessel, Hilfseinrichtungen. Feuerungen, Berechnung. 108 S., 45 Bild. 1966. (521/521 a ) D i e D a m p f t u r b i n e n , ihre Wirkungsweise, Berechnung und Konstruktion von C. Z i e t e m a n n . 3 Bde. I : Theorie der Damp'turbinen. 4. Aufl. 139 S., 48 Abb. In Vorb. (274) II: Die Berechnung der Dampfturbinen und die Konstruktion der Einzelteile. 4., verb. Aufl. 132 S. 111 Abb. In Vorb. (715) III: Die Regelung der Dampfturbinen, die Bauarten, Turbinen für Sonderzwecke, Kondensationsanlagen. 3., verb. Aufl. 126 S., 90 A b b . 1956. (716) V e r b r e n n u n g s m o t o r e n von W . E n d r e s . 3 Bde. I : Uberblick. Motor-Brennstoffe, Verbrennung im Motor allgemein, im Otto- und Diesel-Motor. 2. Aufl. In Vorb. (1076/1076a) Ii: Gaswechselvorgang. Aufladen, Leistung, mittl. Druck. Reibung, W i r kungsgrade und Kraftstoffverbrauch. 152 S„ 62 Abb. 1966. (1184/1184a) III: Die Einzelteile des Verbrennungsmotors. In Vorb. (1185/1185a) Autogenes Schweißen und Schneiden von H. N i e s e . 5. Aufl., neubearb. von A. K ü c h l e r . 136 S., 71 Flg. 1953. (499) D i e elektrischen S c h w e i ß v e r f a h r e n von H. N i e s e . 2. Aufl., neubearb. von H. D i e n s t . 136 S., 58 Abb. 1955. (1020) D i e H e b e z e u g e . Entwurf von W i n d e n und Kranen von G. T a f e l . 2., verb. Aufl. 176 S., 230 Fig. 1954. (414/414a)
Vermessungswesen Vermessungskunde von W . G r o ß m a n n . 3 Bde. I : Stückvermessung und Nivellieren. 12., verb. Aufl. 156 S., 122 Fig. 1965., (468) II: Horizontalaufnahmen und ebene Rechnungen. 10., verb. Aufl. 149 S., 101 Fig. 1967. (4S9/469a) III: Trigonometrische und barometrische Höhenmessung. Tachymetrie und Absteckungen. 8., verb. Aufl. 140 S., 102 Fig. 1965. (862) K a r t o g r a p h i e von V. H e i s s l e r . 2. Aufl. 213 S.. 125 Abb., 8 A n l . 1966. (30,/30a) P h o t o g r a m m e t r i e von G. L e h m a n n . 2., neubearb. Aufl. 205 S., 135 A b b . 1966. (1188/1188a)
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TECHNIK
Wasserbau W a s s e r k r a f t a n l a g e n von A . L u d i n unt. M i t a r b . von W . Borkenstein 2 Bde. I : P l a n u n g , G r u n d l a g e n u n d G r u n d l ü g e . 124 S., 60 A b b . 1955. (665) I I : A n o r d n u n g u n d A u s b i l d u n g d e r H a u p t b a u w e r k e . 184 S., 91 A b b . 1958. (666/666 a ) V e r k e h r s w a s s e r b a u von H . D e h n e r t . 3 Bde. I : E n t w u r f s g r u n d l a g e n , F l u ß r e g e l u n g e n 103 S., 53 A b b . 1950. (585) I I : F l u ß k a n a l i s i e r u n g u n d S c h i f f a h r t s k a n ä l e . 94 S., 60 A b b . 1950. (597) I I I : Schleusen u n d H e b e w e r k e . 98 S., 70 A b b . 1950 (1152) W e h r - u n d S t a u a n l a g e n v o n H . D e h n e r t . 134 S., 90 A b b . 1952. (965) T a l s p e r r e n v o n F. T ö l k e . 122 S., 70 A b b . 1953. (1044)
Hoch- und Tiefbau D i e w i c h t i g s t e n B a u s t o f f e des H o c h - u n d T i e f b a u s v o n O . G r a f f . v e r b . A u f l . 131 S., 63 A b b . 1953. (984) B a u s t o f f v e r a r b e i t u n g u n d B a u s t e l l e n p r ü f u n g des B e t o n s v o n A . l o g e l . 2., n e u b e a r b . u . e r w . A u f l . 126 S., 35 A b b . 1951. (978)
4.,
Klein-
F e s t i g k e i t s l e h r e . 2 Bde. I : Elastizität, Plastizität u n d Festigkeit d e r Baustoffe u n d B a u t e i l e v o n W . G e h l e r t u. W . H e r b e r g . D u r c h g e s . u. e r w . N e u d r . 159 S., 118 A b b . 1952. (1144) II: F o r m ä n d e r u n g , Platten, S t a b i l i t ä t u n d B r u c h h y p o t h e s e n v o n W . H e r b e r g u n d N . D i m i t r o v . 187 S., 94 A b b . 1955. ( 1 1 4 5 / 1 1 4 5 a ) G r u n d l a g e n des S t a h l b e t o n b a u e s v o n A . T r o c h e . 2., n e u b e a r b . u. e r w . A u f l . 208 S., 75 A b b . , 17 Bemessungstaf., 20 Rechenbeisp. 1953. (1078) S t a t i k d e r B a u k o n s t r u k t i o n e n v o n A . T e i c h m a n n 3 Bde. 1: G r u n d l a g e n . 101 S „ 51 A b b . , 8 F o r m e l t a f . 1956. (119) II: Statisch bestimmte S t a b w e r k e . 107 S., 52 A b b . , 7 T a f . 1957 (120) MI: Statisch u n b e s t i m m t e Systeme. 112 S., 34 A b b . , 7 F o r m e l t a f . 1958. (122) F e n s t e r , T ü r e n , T o r e aus H o l z u n d M e t a l l . Eine A n l e i t u n g zu i h r e r G e s t a l t u n g , w i r t s c h a f t l i c h e n Bemessung u n d h a n d w e r k s g e r e c h t e n s t r u k t i o n v o n W . W i c k o p t . 5 . A u f l . In V o r b . (1092)
guten Kon-
H e i z u n g u n d L ü f t u n g v o n W . K ö r t i n g . 2 Bde., n e u b e a r b . A u f l . I : D a s W e s e n u n d die B e r e c h n u n g d e r H e i z u n g s - u n d L ü f t u n g s a n l a g e n . 171 S., 29 A b b . , 36 Z a h l e n t a f . 1962. ( 3 4 2 , 3 4 2 a ) II: D i e A u s f ü h r u n g d e r H e i z u n g s - u n d L ü f t u n g s a n l a g e n . In V o r b . (343) Industrielle Kraft- und W ä r m e w i r t s c h a f t B e c k e r s . 167 S „ 73 A b b . 1957. ( 3 1 8 / 3 1 8 a )
22
von
F. A . F. S c h m i d t u . A .
Sammlung Göschen / Bandnummernfolge 1 Langosch, D e r Nibelunge N o t 3 / 3 a v. E n d e , M a s c h i n e n e l e m e n t e 9/9a M a r c a r d - B e y e r , Dampfkessel I 10 J i r i c z e k - W i s n i e w s k i , K u d r u n u n d Dietrich -Epen 13/13a Lotze, G e o l o g i e 18 M a u r e r , H a r t m a n n v o n A u e , D e r arme Heinrich 19 A l t h e i m , R ö m i s c h e Geschichte I 20 Hofstaetter, Dt. S p r a c h l e h r e 22 M a u r e r , Gottfried v o n S t r a s s b u r g 29/29 a B r a u n s - C h u d o b a , A l l g e m e i n e Mineralogie 30/30a Heissler, Kartographie 31/31 a B r a u n s - C h u d o b a , Spezielle Mineralogie 32 S c h n e i d e r - W i s n i e w s k i , Deutsche Heldensage 35 T r e u e , D t . Geschichte v o n 1648 bis 1 7 4 0 37/37 a K l e m m , A n o r g a n . C h e m i e 38/38a Schlenk, Organische Chemie 39 T r e u e , D t . Geschichte v o n 1 7 1 3 bis 1 8 0 6 42 B e h n - H o e r n e s , Vorgeschichte Europas 4 4 K r e s z e , P h y s i k a ! . M e t h . in d e r Organ. Chemie I 45/45a K r e s z e , P h y s i k a l . M e t h . in der O r g a n . C h e m i e II 47 F i s c h e r - R o h r b a c h , A r i t h m e t i k 51/51 a R i n g l e b , M a t h e m . F o r m e l sammlung 5 2 B i e l e r , R o m . Literaturgesch. I 59 K r ä h e , Indogerm. Sprachwiss. I 60 Biehle, S t i m m k u n d e 61 Biehle, R e d e t e c h n i k 64 K r ä h e , I n d o g e r m , S p r a c h w i s s . II 65/65a Grotcmeyer, Analyt. G e o metrie
¿ 6 Berneker-Vasmer, Grammatik
Russische
7 0 N e s t l e - L i e b i c h , G e s c h . d. g r i e c h i s c h e n Literatur I 71 S c h u l z e , A l l g e m e i n e u n d p h y s i kalische C h e m i e I 76 D ö r i n g , E i n f . i. d. th. P h y s i k I 77/77 a D ö r i n g , Einf. i. d. th. P h y s i k II 7 8 D ö r i n g , Einf. i. d. th. P h y s i k III 79/79 a H e m p e l , G o t . E l e m e n t a r b u c h 80 W e i g e r t , S t i l k u n d e I 81 S c h u b e r t - H a u s s n e r - E r l e b a c h , Viersteil. L o g a r i t h m e n t a f e l n 86 B a r n e r , Differential- u. I n t e g r a l rechnung I 96 H a r t m a n n , Einf. in die a i l g e m . B i o l o g ie 99 H e s s e n b e r g - K n e s e r , E b e n e u n d sphär. Trigonometrie 101 /101a W i e s e , S o z i o l o g i e 1 0 3 D a h r e n d o r f , Industrie- u n d B e triebssoziologie 1 0 4 / 1 0 4 a Hofstätter, S o z i a l p s y c h o l o gie 111/111 a H o f f m a n n - D e b r u n n e r S c h e r e r , G e s c h . d. g r i e c h i s c h e n Sprache l 114/114a D e b r u n n e r - S c h e r e r , Gesch. der g r i e c h i s c h e n S p r a c h e II 117 B r a n d e n s t e i n , G r i e c h i s c h e Sprachwissenschaft I 118/118a Brandenstein, Griechische S p r a c h w issenschaft II 119 T e i c h m a n n , Statik d e r B a u k o n struktionen I 120 T e i c h m a n n , Statik d e r B a u k o n s t r u k t i o n e n II 122 T e i c h m a n n , Statik d e r B a u k o n s t r u k t i o n e n III
2?
128/128a Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft I 136/136a M a h l e r - S o h r , Physikal. Formelsammlung 141 G e i t l e r , M o r p h o l o g i e d e r Pflanzen 142 H a a c k , D a r s t . G e o m e t r i e l 1 4 3 H a a c k , D a r s t . G e o m e t r i e II 144 H a a c k , D a r s t . G e o m e t r i e III 145/145 a W e i m e r , G e s c h . d e r P ä d a gogik 148 K o l m s , F i n a n z w i s s e n s c h a f t I 156/156a L a n d m a n n , Philosophische Anthropologie 170 O e h l m a n n , M u s i k des 19. Jhs. 171/171 a Oehlmann, Musik des 20. Jhs. 173 B r u h n s - R a m d o h r , Petrographie 174 Schlingloff, R e l i g i o n des B u d d h i s mus I 180 B ö h m , V e r s i c h e r u n g s m a t h e m . I 1 8 4 B l ü m c k e , Textilindustrie I 1 9 6 / 1 9 6 a M o h r , G r u n d l a g e n d e r allg e m . Elektrotechnik 2 0 0 / 2 0 0 a G o t t s c h a l d , Dt. Rechtschreibungswörterbuch 210 B r u h n s - R a m d o h r , Kristallographie 220/220a M o s e r , Allg. M u s i k l e h r e 221/221 a J a n d e r - J a h r - K n o l l , Maßanalyse 222 H a s s a k - B e u t e i - K u t z e l n i g g , Warenkunde I 223 H a s s a k - B e u t e i - K u t z e l n i g g , War e n k u n d e II 226/225a Hofmann, G e s c h . d e r M a t h e maiik i 223 V o g e ' , L a n d w . T i e r z u c h t 231/231 a Ehrlich, Geschichte Israels 233 K r ä h e . G e r m a n . Sprachwiss. I 243 M a h l e r - G r a e w e , P h y s i k a l . A u f gabensammlung 247/247a Hofmann-Jander, Qualitative A n a l y s e 250 L a u s b e r g . R o m a n i s c h e Sprachw i s s e n s c h a f t II 252 Vetter, E l e k t r o c h e m i e I 253 Vetter, E l e k t r o c h e m i e II 257 H u m b u r g , G l e i c h s t r o m m a s c h i n e l 254 L o c k e m a n n , G e s c h . der C h e m i e I 265/265 a L o c k e m a n n , Geschichte der C h e m i e II
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270/270a Kirn-Leuschner, Einführung in die G e s c h i c h t s w i s s e n s c h a f t 274 Z i e t e m a n n , D a m p f t u r b i n e n I 279 J a c o b - H o h e n l e u t n e r , Q u e l l e n k u n d e der deutschen G e s c h i c h t e ! 280 J a c o b - H o h e n l e u t n e r , Q u e l l e n k u n d e der deutschen G e s c h i c h l e l l 281 L e i s e g a n q , E i n f ü h r u n g in die PhiI osophie 282/282 a H a l t e n o r t h , S ä u g e t i e r e 284 J a c o b - W e d e n , Q u e l l e n k u n d e der d e u t s c h e n G e s c h i c h t e III 318/318a S c h m i d t - B e c k e r s , Industriell e K r a f t - u. W ä r m e w i r t s c h a f t 319 K r u g , Australien und Ozeanien 329 Scharrer, Agrikulturchemie I 330/330a Scharrer, Agrikulturc h e m i e II 335 K l u g , Feite u n d Ö l e 336 B r a u n - K l u g , S e i f e n f a b r i k a t i o n 3 4 2 / 3 4 2 a K ö r t i n g , H e i z u n g u n d Lüftung I 3 4 3 K ö r t i n g , H e i z u n g u n d Lüftung II 344 M o s e r , M u s i k ä s t h e t i k 354/354a Valentiner-König, Vektoren und Matrizen 355 N e g e r - M ü n c h - H u b e r , N a d e l hölzer 356 L ü d e m a n n , Fische 374 D ö r i n g , Einf. i. d. th. P h y s i k IV 375/375 a Preller, Geschichte E n g lands I 389/389a Diels-Mattick, Pflanzengeographie 391 K o l m s , F i n a n z w i s s e n s c h a f t II 394/394a Schilling, V o n der Renaiss a n c e bis K a n t 4-14/414a Tafel, H e b e z e u g e 422 G o t t s c h a l d , Dt. P e r s o n e n n a m e n 4 2 3 A d l e r - E r l e b a c h , Fünfstellige L o garithmen 432 Borchers, Metallkunde I 433/433 a B o r c h e r s , M e t a l l k u n d e II 4 3 4 B o r c h e r s - H a n k e , M e t a l l k u n d e III 435 B u r a u , A l g e b r . K u r v e n und Flächen I 436/436a B u r a u , A l g e b r . K u r v e n und F l ä c h e n II 439 J a e c k e l , W ü r m e r 440 Jaeckel, Weichtiere 441 J a e c k e l , S t a c h e l h ä u t e r
442 H a n n e m a n n , S c h w ä m m e u n d Hohltiere 443 G r u n e r - D e c k e r t , K r e b s e 444 R e i c h e n o w , Einzeller 445 A s m u s , P h y s i k a l . - c h e m . Rechenaufgaben 447/447 a H e r t e r , K r i e c h t i e r e 448 Fechter, M a n t e l t i e r e 452/452 a B a h r d t - S c h e e r , Stöchiometr. Aufgabenslg. 468 G r o ß m a n n , V e r m e s s u n g s k u n d e I 469/469a G r o ß m a n n , V e r m e s s u n g s kunde N 476 T h u m - M e y s e n b u g . W e r k s t o f f e d e s Maschinenbaues I 483 Henglein, L ö t r o h r p r o b i e r k u n d e 492/492 a Stolz-Debrunner-Schmid, G e s c h i c h t e d e r lateinischen Sprache 499 N i e s e - K ü c h l e r , A u t o g e n e s Schweißen 5 0 0 Si m mei, H a u p t p r o b l e m e d e r P h l I osophie 521/521 a M a r c a r d - B e y e r , D a m p f k e s sel II 536 L e h m a n n , K a n t 538 R u m p f , A r c h ä o l o g i e I 539 R u m p f , A r c h ä o l o g i e II 5 4 0 R u m p f , A r c h ä o l o g i e III 557 N e s t i e - L i e b i c h , G e s c h . der g r i e c h . L i t e r a t u r II 561 M a t t h e s , W e r k z e u g m a s c h i n e n I 562 M a t t h e s , W e r k z e u g m a s c h i n e n II 564 B e h n - H o e r n e s , Kultur der Urzeit I 5 6 5 B e h n - H o e r n e s , K u l t u r d. U r z e i t II 566 B e h n - H o e r n e s , K u l t u r d. U r z e i t III 571 L e h m a n n , P h i l o s o p h i e des 19. J a h r h u n d e r t s » 576/576 a M o s e r , G e s a n g s k u n s t 579 M ü l l e r - S c h u l z e , T e c h n . T a b e l l e n 580/580a Sedlaczek, W a l z w e r k e 5 8 3 / 5 8 3 a E n g e l , M a s c h i n e n der Eisenhüttenwerke 584/584a Müller, Kinematik 585 D e h n e r t , V e r k e h r s w a s s e r b a u I 587 K a l l t s u n a k i s - S t e i n m e t z , N e u griech.-dt. Gesprächsbuch 589 T o c h t e r m a n n , Maschinenzeichnen I Maschinen590 T o c h t e r m a n n , z e i c h n e n II
594 L e n g e r k e n , Insekten 597 D e h n e r t , V e r k e h r s w a s s e r b a u II 601 M u t s c h m a n n - S c h e r e r , E n g l . P h o netik 608/608 a / 6 0 8 b E r m a n - K r ü c k m a n n , Hieroglyphen 619/619a Buchwald, Kristalloptik 665 L u d i n - B o r k e n s t e i n , W a s s e r k r a f t anlagen I 666/666a Ludin-Borkenstein, W a s s e r k r a f t a n l a g e n II 668 K n o p p , Funktionentheorie I 6 7 7 A l t h e i m , R o m . G e s c h i c h t e II 6 7 9 A l t h e i m , R o m . Geschichte III 6 8 4 A l t h e i m , R o m . Geschichte IV 691 F a u s e r , K u l t u r t e c h n . B o d e n v e r besserungen I 692 F a u s e r , K u l t u r t e c h n . B o d e n v e r b e s s e r u n g e n II 6 9 8 / 6 9 8 a S c h u l z e , A l l g e m e i n e u. p h y s i k a l i s c h e C h e m i e II 7 0 3 K n o p p , F u n k t i o n e n t h e o r i e II 708/708a/708b Meissner-Oberhuber, Keilschrift 7 0 9 L e h m a n n , P h i l o s o p h i e des 19. J a h r h u n d e r t s II 711/711 a/711 b K e s s e l r i n g , B e r e c h nung der Schaltgeräte 7 1 4 / 7 1 4 a z u r M e g e d e , T e c h n i k selbsttätiger R e g e l u n g e n 7 1 5 Z i e t e m a n n , D a m p f t u r b i n e n II 716 Z i e t e m a n n , D a m p f t u r b i n e n III 718 N e g e r - M ü n c h - H u b e r , L a u b h ö l z e r 728/728a Pirani-Fischer-Runge, G r a p h . D a r s t e l l u n g in W i s s e n schaft u. T e c h n i k 735 E k w a l l , H i s t o r i s c h e n e u e n g l . L a u t und Formenlehre 746/746a Pfanzagl, Allg. Methodenl e h r e d e r Statistik I 747/747a Pfanzagl, Allg. Methodentehre d e r Statistik II 7 5 6 / 7 5 6 a K a l i t s u n a k i s , G r a m m , d. Neugriech. Volksspr. 763/763 a / 7 6 3 b Meyer, Hebräische Grammatik l 764/764 a / 7 6 4 b Meyer, Hebräische G r a m m a t i k II 765/765 a/765 b M e y e r , Hebräische G r a m m a t i k MI 7 6 8 / 7 6 8 a B i e b e r b a c h , E i n f ü h r u n g in die k o n f o r m e A b b i l d u n g
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769/769a Beer-Meyer, Hebräisches Textbuch 770 Schlingloff, R e l i g i o n des B u d d h i s m u s II 776/776 a K o l m s , F i n a n z w i s s e n s c h a f t III 7 8 0 K r ä h e , G e r m a n . S p r a c h w i s s . II 781 W e i g e r t , S t i l k u n d e II 782/782 a K o l ms, Fi n a n z w i s s e n s c h a f t ' IV 786 Schulze, M o l e k ü l b a u 796/796a Meiners-Wiesenewsky, E l e k t r . H ö c h s t s p a n nungs-Schattan lagen 809 M o s e r , H a r m o n i e l e h r e I 8 1 0 M o s e r , H a r m o n i e l e h r e II 8 2 6 K o c h , P h i l o s o p h i e d. Mittelalters 827/827 a/827 b M e y e r , E l e k t r o m o t o rische A n t r i e b e 831 E r i s m a n n , A l l g . P s y c h o l o g i e I 832/832a Erismann, Allg. Psycholog i e II 8 3 3 E r i s m a n n , A l l g . P s y c h o l o g i e III 834/834a Erismann, Allg. Psychologie IV 837/837 a Baumgartner, Gruppentheorie 8 4 5 L e h m a n n , P h i l o s o p h i e im ersten Drittel des 20. Jhs. I 847 H e r t e r , L u r c h e 8 5 0 L e h m a n n , P h i l o s o p h i e im ersten Drittel des 20. Jhs. II 851/851 a M o e d e , P s y c h o l o g i e des B e rufs« und W i r t s c h a f t s l e b e n s 857 Capelle, Griech. Philosophie I 858 C a p e l l e , G r i e c h . P h i l o s . II 859 C a p e l l e , G r i e c h . P h i l o s . III 862 G r o ß m a n n , Vermessungskunde III 8 6 3 C a p e l l e , G r f e c h . Philos. I V 866 B i e l e r , R o m . Literaturgeschichte II 869 F r e y e , V ö g e l 875 H o f m a n n , Geschichte d e r M a t h e m a t i k II 877 K n o p p , A u f g a b e n s a m m l u n g z u r Funktionentheorie I 878 K n o p p , A u f g a b e n s a m m l u n g z u r F u n k t i o n e n t h e o r i e II 881 H u m b u r g , G l e i c h s t r o m m a s c h i n e II |
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882 H o f m a n n , G e s c h i c h t e d e r M a t h e m a t i k III 8 8 3 Stuloff, M a t h e m a t i k d e r neuesten Zeit 8 9 3 T r e u e , Dt. G e s c h i c h t e v o n 1806 bis 1 8 9 0 894 T r e u e , Dt. Geschichte v o n 1890 bis z u r G e g e n w a r t 896/896a P o k o r n y . A l t i r i s c h e G r a m m . 902 M ü l l e r , D y n a m i k I 9 0 3 M ü l l e r , D y n a m i k II 910 J a e g e r , A f r i k a \ 911 J a e g e r , A f r i k a II 915 S p e r b e r - P o l e n z , G e s c h . d e r Deutschen Sprache 917/917a B ö h m , Versicherungsmathem a t i k II 920/920a Hoheisel, G e w ö h n l i c h e Differentialgleichungen 921 J a n t z e n - K o l b , W . v . E s c h e n b a c h , Parzival 924/924a Brandenstein, Griechische S p r a c h w i s s e n s c h a f t III 929 S c h i r m e r - M i t z k a , Dt. W o r t k u n d e 9 3 0 K r u l l , E l e m e n t a r e u n d klassische Algebra I 931 H a s s e , H ö h e r e A l g e b r a I 932 H a s s e , H ö h e r e A l g e b r a II 9 3 3 K r u l l , E l e m e n t a r e u n d klassische A l g e b r a II 936 T h u m - M e y s e n b u g , Werkstoffe d. M a s c h i n e n b a u e s II 942/942a D a m e r a u , Polnische G r a m matik 952/952 a Schäfer, T r a n s f o r m a t o r e n 953 Zipperer, Techn. Schwingungslehre I 961/961 a Z i p p e r e r , T e c h n . S c h w i n g u n g s l e h r e II 965 Dehnert, W e h r - u n d Stauanlagen 970/970a Baldus-Löbell, Nichteuklidische G e o m e t r i e 972/972a H e r t e r - U r i c h , Vergleichende P h y s i o l o g i e der T i e r e l 973/973 a H e r t e r - B i r u k o w , Vergleic h e n d e P h y s i o l o g i e der T i e r e II 978 Kleinlogel, Baustoffverarbeitung u n d B a u s t e l l e n p r ü f u n g d. Betons 9 8 4 G r a f , Baustoffe des H o c h - u n d Tiefbaus 999/999 a K a m k e , M e n g e n l e h r e 1000 J a s p e r s , Geistige Situat. d e r Z e i t
1 0 0 3 H o h e i s e l , Partielle Differentialgleichungen 1008/1003 a M e l l e r o w i c z , A l l g e m . Betriebswirtschaftslehre I 1009 B e c h e r t - G e r t h s e n - F l a m m e r s f e l d , Atomphysik I 1014/1014a Huttenlocher-Ramdohr, Mineral- und Erzlagerstättenkunde I 1015/1015a Huttenloch e r - R a m d o h r , M i n e r a l - und Erzlagerstättenk u n d e II 1017 D ö r i n g , Einf. i. d. th. P h y s i k V 1020 N i e s e - D i e n s t , Elektrische Schweißver fahren 1031/1031 a A p e l - L u d z , Philosophisches W ö r t e r b u c h 1033 B e c h e r t - G e r t h s e n - F l a m m e r s f e l d , A t o m p h y s i k II 1034 K r a n e f e l d t - J u n g , T h e r a p e u t i s c h e Psychologie 1035 A l t h e i m , R o m . R e l i g i o n s geschichte ' 1039/1039a Dovifat. Zeitungslehre I 1 0 4 0 / 1 0 4 0 a D o v i f a t . Z e i t u n g s l e h r e II 1044 T ö l k e , T a l s p e r r e n 1045 S c h u b e r t , T e c h n i k des K l a v i e r spiets 1051/1051 a S t o l b e r g - W e r n i g e r o d e , G e s c h . d. V e r e i n i g t e n Staaten 1052 A l t h e i m , R o m . R e l i g i o n s g e s c h i c h t e II 1059/1059 a H o h e i s e l , A u f g a b e n s l g . z. d. g e w . u. part. Differential» gleichungen 1061 G r o d z i n s k i - L e c h n e r , Getriebelehre I 1062 G r o d z i n s k i - L e c h n e r , Getriebel e h r e II 1065 H a l l e r - D a n n e n b a u e r , V o n d. K a r o l i n g e r n z u d e n Staufern 1070 S a u t er, D i f f e r e n t i a l g l e i c h u n g e n der Physik 1074 K o s c h m i e d e r , Variationsrechnung l 1075 K o s c h m i e d e r , V a r i a t i o n s r e c h n u n g il 1076/1076 a E n d r e s , Verbrennungsmotoren I 1077 H a l l e r - D a n n e n b a u e r , V o n den S t a u f e r n zu d e n H a b s b u r g e r n 1078 T r o c h e , Stahlbetonbau
1082 H a s s e - K l o b e , Aufgabensammlung zur höheren A l g e b r a 1084/1084a Grigull, Techn. T h e r m o dynamik 1085 L i e t z m a n n - A l a n d , Z e i t r e c h n u n g 1086 M ü l l e r , Dt. D i c h t e n und D e n k e n 1088 P r e l l e r , G e s c h . E n g l a n d s II 1092 W i c k o p , renster, T ü r e n , T o r e 1094 H e r n r i e d , System, M o d u l a t i o n 1096 Vietor, Dt. D i c h t e n u n d D e n k e n 1099 H o h e i s e l , I n t e g r a l g l e i c h u n g e n 1105 H ä r t u n g , Dt. G e s c h i c h t e im Z e i t alter der R e f o r m a l i o n 1108 de B o o r - W i s n i e w s k i , Mittelhochdeutsche G r a m m a t i k 1109 K n o p p , Elemente d e r F u n k t i o nentheorie 1111/1111 a N a u m a n n - B e t z , A l t h o c h dt. E l e m e n t a r b u c h 1 1 1 3 / 1 1 1 3 a S t r u b e c k e r , Differentialgeometrie I 1114/1114a Schubel, Engl. Literaturgeschichte I 1115/1115 a / 1 1 1 5 b Ranke-Hofmann, AUnord Elementarbuch 1116 S c h u b e l , E n g l . L i t e r a t u r g e s c h i c h te II 1117 H a l l e r - D a n n e n b a u e r , Eintritt d e r G e r m a n e n in die G e s c h i c h t e 1121 N a u m a n n , Dt. D i c h t e n u. D e n k e n 1122 Jesch, S p r e c h e r z i e h u n g 1123/1123 a B e c h e r t - G er t h s e n - F l a m mersfeld, A t o m p h y s i k III 1124 S c h u b e l , E n g l . L i t e r a t u r g e s c h i c h te III 1125 L e h n e r t , A l t e n g ! . E l e m e n t a r b u c h 1127 H a r t m a n n , G e s c h l e c h t u. G e schlechtsbestimmung im T i e r und Pflanzenreich 1128 B u c h n e r . S y m b i o s e d. T i e r e 1130 D i b e l i u s - K ü m m e l , Jesus 1131 S c h o l z - S c h o e n e b e r g , E i n f ü h r u n g in die Z a h l e n t h e o r i e 1132 F r ü h a u f , Ü b e r s p a n n u n g e n 1134 K u c k u c k , Pflanzenzüchtung l 1135 Lehnert, B e o w u l t 1137 H e i l , Entwicklungsgesch. Pflanzenreiches 1138 H ä m m e r l i n g , Fortpflanzung im Tier- und Pflanzenreich 1140 U n g e r , I n d u k t i o n s m a s c h i n e n 1141 K o l l e r , H o r m o n e
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1142 Meissner-Lehnert, Shakespeare 1144 G e h l e r - H e r b e r g , FestigkeitsI ehre I 1145/1145 a Herberg-Dimitrov, Festigkeitslehre tl 1146 Putz, Synchronmaschine 1147 W a l t e r s h a u s e n , Kunst d. Dirigierens 1148 Pepping, D e r polyphone Satz I 1152 D e h n e r t , V e r k e h r s w a s s e r b a u III 1153/1153a Mellerowicz, Allgem. Betriebswirtschaftslehre II 1154/1154a Mellerowicz, Allgem. Bet riebswirtschaftslehre III 1155 Schwartz, M i k r o b i o l o g i e I 1156/1156a Meinke, K o m p l e x e Ber e c h n u n g e n v. Wechselstromschaltu ngen 1157 S c h w a r t z , Mikrobiologie U 1158/1158 a M a y r h o f e n SanskritGrammatik 1159 J u n g b l u t h , G i e ß e r e i t e c h n i k i 1160 Dibeüus-Kümmei, Paulus 1161 K a e s t n e r , Spinnentiere 1162 Seidel Entwicklungsphysiologie der T i e r e I 1163 Seidel, Entwicklungsphysiologie der T i e r e II 1164/1164a Pepping, D e r polyphone Satz II 1165/1165 a Bechert-Gerthsen-Flammersfeld, Atomphysik IV Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre I 1170 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre II 1171/1171 a Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre III 1172 Paulsen, Allgemeine Volkswirtschaftslehre IV 1173/1173 a Hamann-Funke-Nollen, Chemie der Kunststoffe 1176/1176a Lorenzen, Form. Logik 1177/1177a Redeker, Schleiermacher 1178/1178a Kuckuck, Pflanzenzüchtung II 1179/1179a Strubecker, Differentialgeometrie II 1180/1180 a Strubecker, Differentialgeometrie III 1181 Franz, Topologie I 1182/1182a Franz, Topologie II
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1183/1183aNicolas,Finanzmathematik 1184/1184 a Endres, Verbrennungsmotoren II 1185/1185 a Endres, Verbrennungsmotoren III 1186/1186 a Mellerowicz, Allgem. Betriebswirlschaftslehre IV 1187 L a u , Luther 1183/1188 a Lehmann, Photogrammetrie 118?/1189 a Päsler, M e c h a n i k 1190 Stupperich, Melanchthon 1191/1191 a B r a u e r , Slav. Sprachwissenschaft I 1192/1192a B r a u e r , Slav. Sprachwissenschaft II 1193 Fürstenberg, Wirtschaftssoziologie 1194/1194a W e n d t , Gesch. d. Volkswirtschaftslehre 1195 O h m , A l l g e m . Volkswirtschaftspolitik I 1196/1196a O h m , Allgem. Volkswirtschaftspolitik II 1197/1197a O n a s c h , Konfessionskunde der orthod. Kirchen 1198 Engel, Straßenverkehrstechnik 1199 Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft III, I . T e i l 1200/1200a Lausberg, Romanische Sprachwissenschaft III, 2. Teil 1201/1201 a Dehn, Versuche zur allgem. u. phys. C h e m i e 1202/1202a N a g e l , Gesch. des christl. Gottesdienstes 1203 W e n d l a n d , Sozialethik 1204 Scheurig, Zeitgeschichte 1205/1205a H o f m a n n , Ideengeschichte d. soz. B e w e g u n g 1205/1206a L a n g e n , Lineare Programmierung 1208 L a u s b e r g , Romanische Sprachwissenschaft IV 1209/1209 a Bock, T h e r m . Verfahrenstechnik I 1210/1210 a Bock, T h e r m . Verfahrenstechnik II 1211/1211 a B o c k , T h e r m . Verfahrenstechnik III 1212/121 2 a Hilf, Arbeitswissenschaft 1213/1 213a Kosiol, Buchhaltung und Bilanz
1216/1216a Bauer, Wahrscheinlichkeitstheorie I 1217 Bauer, VVahrsch einlichkeitstheorie II 1218/1218a/1218b Meid, German. Sprachwiss. Ill 121? Schmidt-Clausing, Z w i n g l i 1220/1220a Z e m a n n , Krisrallchemie 1221 Gerdes, K i e r k e g a a r d 1222/1222 a Tschizewskij, Slav. Literaturen I
1223/1223 a Tschiiewskij, Slav. Literaturen II 1224/1224 a/1224b Wedepohl, Geochemie 1225/1225 a Schneider-Jurkscti, D a : ertverarbeitungsan lagen 1226/1224 a/1 226 b Weinstock, Mittelengl. Elementarbuch 1227/1227a W e d i g , Übungsaufgaben zu A. Paulsen, Allgem. Volkswirtschaftslehre l/ll
Autorenregister Adler 12 Aland 6 Altheim 5 , 7 Apel 3 Asmus 15 Bahrdt15 Baldus 13 Barner 13 Bauer 14 Baumgartner 13 Bechert 14, 15 Beckers 22 Beer 10 Behn 6 Berneker10 Betz 8 Beutel 16 Beyer 21 Bieberbach 14 Biehle 7 Bieler 9 B i r u k o w 17 Blümcke 16 Bock, 16, 20 Böhm 14 de Boor 8 Borchers 20 Borkenstein 22 Bräuer 10 Brandenstein 9 Braun 16 Brauns 1B Bruhns18
Buchner 16 Buchwald 18 Burau 12 Capelle 3 Chudoba 18 Dahrendorf 4,11 D a m e r a u 10 Dannenbaueró Debrunner 9 Deckert 17 Dehn 15 D e h n e r l 22 Dibelius 4 Diels 17 Dienst 21 Dimitrov 22 Döring 14 Dovtfat 11 Ehrlich 5 Ekwall 8 Ende, vom 20 Endres 21 Engel, E. 19 Engel, L. 20 Erismann 4 Erlebach 12 Erman 10 Fauser 18 Fechter 18
Fischer, J. 19 Fischer, P. B. 12 Flammersfeld 14, 15 F r a n z 13 Freye 18 Früh auf 19 Fürstenberg 4, 11 Funke 16 Gehler 22 Geitler 17 Gerdes 4 Gerthsen 14 Gottschald 7, 8 G r a e w e 15 Graf 22 G r i g u l l 20 G r o d z i n s k i 20 G r o ß m a n n 21 Grotemeyer 13 G r u n e r 17 H a a c k 13 Hämmerling 16 Hall er 6 Haltenorth 18 H a m a n n 16 H a n k e 20 Hannemann 17 Hartmann 16 Härtung 6 Hassak 16 Hasse 12
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H a u s s n e r 12 H e i l 17 H e i s s l e r 10, 21 H e m pel 8 H e n g lein 18 H e r b e r g 22 Hernried 5 Herter 17,1B Hessen b e r g 13 H i l f 11 , 19 Hoernes 6 Hoffmann, O. 9 Hofm ann, D. 8 H o f m a n n , H . 15 H o f m a n n , J. E. 12 Hofmann, W . 4 Hofstätter 4 Hofstaetter 7 H o h e i s e l 13 Hohenleutner 6 H u b e r 17 H u m b u r g 19 H u t l e n l o c h e r 18 Jacob 6 J a e c k e l 17, 18 J a e g e r 10 J a h r 15 Jander15 Jantzen 8 Jaspers 3 Jesch 7 Jiriczek 7 J ung 4 J u n g b l u t h 21 J u r k s c h 11, 14 K a e s t n e r 17 Kalitsunakis 9 K a m k e 13 Kaulbach 3 K e s s e l r i n g 19 Kirn 6 K l e i n l o g e l 22 K l e m m 15 K l o b e 12 K l u g 16 K n e s e r 13 K n o l l 15 K n o p p 13 Koch 3 K ö n i g 14
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K ö r t i n g 22 Kolb 8 K o l l e r 16 K o l ms 11 K o s c h m i e d e r 14 K o s i o l 11 Krähe 8 Kranefeldt 4 K r e s z e 15 K r ü c k m a n n 10 K r u g 10 K r u l l 12 K u c k u c k 17 K ü c h l e r 21 Kümmel 4 K u t z e l n i g g 16 Landmann 3 L a n g e n 11, 14 Langosch 7 Lau 4 Lausberg 9 L e c h n e r 20 Lehmann, G 3 L e h m a n n , G . 21 L e h n e r t 8, 9 Leisegang 3 L e n g e r k e n , v o n 17 Leuschner 6 Liebich 9 Li e t z m a n n 6 L o c k e m a n n 15 L ä b e l l 13 Lorenzen 3,12 L o t z e 18 L u d i n 22 Ludz 3 L ü d e m a n n 18 M a h l e r 15 M a r c a r d 21 M a t t h es 20 M a t t i c k 17 Mau rer 8 Mayrhofer 8 M e g e d e , z u r 19 Meid B M e i n e r s 19 M e i n k e 19 M e i s s n e r , B. 10 M e i ß n e r , P. 9 M e l l e r o w i c z 10
M e y e r , R. 10 M e y e r , W . 19 M e y s e n b u g , v. 20 Mitzka 7 Moede 4,11 M o h r 19 Moser 5 Müller, G . 7 M ü l l e r , H . R. 14, 21 M ü l l e r , W . 19, 20 M ü n c h 17 Mutschmann 9 Nagel 4 N a u m a n n 7, 8 N e g e r 17 Nestle 9 N i c o l a s 11, 14 N i e s e 21 N o l l e n 16 Oberhuber10 Oehlmann 5 O h m 11 Onasch 4 P ä s l e r 14 Paulsen 1 0 , 1 1 Pepping 5 P f a n z a g l 11 P i r a n i 19 Pokorny 8 Polenz, v. 7 Preller 7 Putz 19 R a m d o h r 18 Ranke 8 Redeker 4 Rei c h e n o w 17 R i n g l e b 12 R o h r b a c h 12 Rumpf 5 R u n g e 19 S a u t e r 15 S c h ä f e r 19 S c h a r r e r 18 S c h e e r 15 Scherer, A . 9 Scherer, G. 9 Scheurig 6 Schilling 3 Schirmer 7
Schlenk 15 Schlingloff 5 Schmid 9 S c h m i d t 22 Schmidt-Clausing 4 Schneider, H. 7 Schneider, H.J. 11,14 S c h o e n e b e r g 12 Scholz 13 Schubel 9 S c h u b e r t , H . 12 Schubert, K . 5 S c h u l z e , E. 19 S c h u l z e , W . 15 S c h w a r t z , W u. A . 1 6 S e d l a c z e k 20 S e i d e l 17 Simmel 3 Sohr15 Sperber 7 Steinmetz 9
S t o l b e r g - W e r n i g erode, zu 7 Stolz 9 S t r u b e c k e r 14 Stuloff 1 2 Stupperich 4 Tafel 21 T e i c h m a n n 22 T h u m 20 Tochtermann 20 T ö l k e 22 Treue 6 T r o c h e 22 T s c h i i e w s k i j 10 U n g e r 19 U r i c h 17 Valentiner 14 V a s m e r 10
Vetter 1 5 Vietor 7 V o g e l 18 W a l t e r s h a u s e n , v. Weden 7 W e d e p o h l 16, 18 W e d i g 11 Weigert 5 Weimer 4 Weinstock 8 Wendland 4 W e n d t 11 W i c k o p 22 W i e s e , v. 4 W i e s e n e w s k y 19 W i s n i e w s k i 7, 8 Wittig 13 Zemann 16,18 Z i e t e m a n n 21 Z i p p e r e r 20