172 7 78MB
German Pages 395 [396] Year 2001
Heinz-Dieter Haustei n Weltchronik de s Messen s
Heinz-Dieter Haustein
Weltchronik de s Messen s Universalgeschichte von Ma ß und Zahl , Gel d un d Gewich t
W DE
G
Walter d e Gruyter · Berlin · New York 2001
© Gedruck t au f säurefreiem Papier, das di e US-ANSI-Norm übe r Haltbarkei t erfüllt .
Die Deutsche Bibliothek — CIP-Einheitsaufnahme Haustein, Heinz-Dieter : Weltchronik de s Messen s : Universalgeschicht e vo n Ma ß un d Zahl, Gel d un d Gewicht / Heinz-Diete r Haustein . - Berli n ; New Yor k : de Gruyter, 200 1 ISBN 3-11-017173-2
© Copyrigh t 200 1 by Walter de Gruyter Gmb H & Co. KG , 1078 5 Berlin Dieses Wer k einschließlic h aller seine r Teil e is t urheberrechtlic h geschützt. Jed e Verwertun g außerhalb der engen Grenze n de s Urheberrechtsgesetzes is t ohne Zustimmun g des Verlages unzulässig und strafbar . Das gil t insbesonder e für Vervielfältigungen , Übersetzungen , Mikroverfilmungen un d di e Einspeicherung und Verarbeitun g in elektronischen Systemen. Printed i n German y Einbandgestaltung: +malsy , Breme n Umschlagmotiv: Holbein , Hans d . J . u m 1497-1543 . „Di e Gesandten" , 1533 . (Die Gesandte n Fran z I . von Frankreic h a m Hof e Heinrich s VIII., Jea n d e Ointeville , 1505-1555, un d George s d e Seive , 1508 1541). Harztempera au f Holz , 207 X 210 cm. London, National Gallery. Photo: AKG Berlin. (Ausschnitt) Druck un d buchbinderisch e Verarbeitung: Hubert & Co., Gmb H & Co. KG , Göttinge n
Für Hans-Jörg, Simone, Antje, Paul, Laura und Lena
Inhalt
Vorwort I
X
Einleitung l Steinzeitliche frühe Kulturen 9 Chronik der Jahre 30000 bis vor 3000 v. u. Z. 1 Frühe Hochkulturen 1
4 8
Chronik der Jahre 3000 bis 70 1 v. u. Z. 2 Antike bis zur Kaiserzeit 4
9 5
Chronik der Jahre 701 v. u. Z. bis 300 u. Z. 5
5
Spätantike, Völkerwanderung und Frühmittelalter 7
5
Chronik der Jahre 301 bis 900 8
4
Hoch- und Spätmittelalter 9
4
Chronik der Jahre 901 bis 1430 10
1
Zeitalter der Entdeckungen 11
9
Chronik der Jahre 1431 bis 1500 12
9
Hoch- und Spätrenaissance 13
7
Chronik der Jahre 1501 bis 1580 14
4
Wissenschaftliche Revolutio n 15
8
Chronik der Jahre 1581 bis 1690 16
7
Absolutismus und Aufklärung 19
1
Chronik der Jahre 1691 bis 1788 19
9
VII
Inhalt
Industrielle Revolution 22
3
Chronik der Jahre 1789 bis 1840 23
1
Eisenbahnrevolution 24
9
Chronik der Jahre 1841 bis 1890 25
7
Elektrotechnische Umwälzung 27
8
Chronik der Jahre 1891 bis 1939 28 Fließband und Fordismus 30
7 7
Chronik der Jahre 1940 bis 1989 31 Informationstechnik und Telekommunikation 33 Chronik der Jahre seit 1990 34
5 5 2
Register nach Sachgruppen und Jahreszahlen 34
9
Namenregister 36
3
Literatur 37
7
VIII
Vorwort
Maßsystem, Meßwese n un d Meßpraxis sin d ein Abbild vieler Seiten der Evolution der menschlichen Gesellschaft . Messen, Zähle n un d Rechnen brauchen wir täglich und überall , wen n wi r unse r Lebe n zeitlich , räumlic h un d wirtschaftlic h ordne n müssen. De r feste Anke r de r vereinbarte n Maßeinheite n is t fü r all e Beruf e notwendig, fü r jede wirtschaftliche Transaktion, fü r wissenschaftliche Tätigkeiten, künstlerische Arbeiten, Verkehr, Rechtsprechung, Finanzwese n un d Internet. Da es alle Menschen , selbs t jene , di e kau m lese n un d schreibe n können , gewohn heitsmäßig und lebenslang betreiben, wird das praktische Wissen über das Messe n sicher im Gedächtnis festgehalte n und zur Routine. Das Maßsystem is t nicht vo m Himmel gefallen , e s ha t selbs t ein e lang e Geschicht e mi t viele n Brüche n un d Neuerungen. Wi r spüren die Brüche manchmal, wenn wir in einem anderen Land oder gar im eigenen mit einer bisher ungewohnten Währung, mit Zeitumstellungen oder anderen Temperaturskalen z u tun haben. Da sich vieles heutzutage so schnell erneuert, beginnt ma n nachzudenken übe r das Warum und Wie der Veränderung in der Vergangenheit , u m etwa s übe r möglich e künftig e Chance n un d Risike n z u erfahren. Da s is t beim Maßsyste m un d Meßwesen zwa r nicht einfach , abe r volle r Überraschungen un d Erkenntnisgewinn . Da s angeblic h trocken e Fel d de r Zahlen und Meßdaten wird zum Welttheater der Kulturgeschichte. Die Weltchroni k de s Messen s is t ein e Geschicht e de s messende n un d gemessenen Menschen . Si e zeig t di e Wechselwirkunge n zwische n de m sozialen , technischen un d wissenschaftliche n Messen , Zähle n un d Rechne n übe r di e Jahrtausende sei t de n frühe n steinzeitliche n Kulturen . Synchronoptisch e Zeit tabellen ermöglichen es dem Leser, vielfältige Querverbindungen zu entdecken und das Messe n al s eine n Stro m de r Weltkultu r i n seine r historische n Logi k un d Zufälligkeit zu erkennen. Der Dan k des Verfasser s gilt dem Verlag , der im Jahre 199 9 sei n 250-jährige s Firmenjubiläum feiert e un d z u dessen Geschicht e da s 183 8 erschienen e Standard werk der historischen Metrologi e von August Boeckh gehört. Bemau, im Mai 2001 Heinz-Diete
r Haustei n
IX
Einleitung
Das Messe n un d Zähle n is t ein e Lebensäußerun g de s Menschen , di e sei t dreißig Jahrtausende n nachweisba r un d wahrscheinlich noc h vie l älter ist. Alle Lebewesen müsse n sic h i n de r eine n ode r andere n Weis e i n ihre r Umgebun g orientieren. Manch e Tier e signalisiere n ihre n Artgenosse n soga r ihr e „Meß ergebnisse". Das Aug e der Bienen tastet ihr Umfeld währen d de s Erkundungsfluges in einem ständige n Rhythmus von achtzehn Winkelgrad ab. Die Zahl der dabei wahrgenommene n verschiedene n Bilde r bestimm t di e Daue r de s Schwänzeltanzes, mit dem die Biene n ihre m Schwär m die Enfernun g zum begehrten Objek t mitteilen. Hier geht es aber nicht um dieses „interne Messen" der Tierwelt . Di e Chroni k berichte t vo m Messen , Zähle n un d Rechne n de s Jetztmenschen, Hom o sapien s sapiens , da s i n Artefakten , Zeichnunge n un d Bildern, schriftliche n Zeugnisse n sowi e überlieferte n un d existierende n Institutionen erkennba r ist . Daz u gehör t wei t meh r al s nur di e Geschicht e de s Meßwesens, de r Maßeinheite n un d de s Geldes , wi e si e vo n de r historische n Metrologie un d der Numismatik untersucht werden. Das Messe n is t vo n Anfan g a n ein e Komponent e de r menschlichen Arbei t in allen ihren konkreten Formen und ihren technischen un d sozialen Funktionen. Aus technischer Sich t ha t di e Arbei t ein e ausführend e un d energetisch e sowi e ein e kontrollierende und logische Teilfunktion, z u denen das Messen ebenso gehört wie zur soziale n Funktion , de r Verteilun g vo n Aufgabe n un d Erträge n de r Gemein schaft. Di e Jäge r müsse n di e Falle n aufstellen , si e verbrauchen Energie fü r weite Wege un d schwierig e Verrichtungen , si e bestimme n di e geeignete n Jagdzeite n durch Beobachtun g un d Beschwörun g un d bereite n gemeinsa m de n nächste n Jagdzug und die dazu notwendigen Geräte vor. Mondphasen müsse n beachtet un d Jagdbeuten verteil t werden -das Messen is t zuerst einfache s Reihumverteilen von Beutestücken ode r Sammelerträge n un d Vergleichen , ers t späte r komm t da s Zuordnen von Hilfsmengen, zum Beispiel Stäbche n oder Nüssen z u den Objekten der Verteilung hinzu. Schließlich sind die menschlichen Körperteile, die Anzahl der Finger ei n Mittel dieser Zuordnung und endlich die Grundlage für elementare und gegenstandsbezogene Zählreihen, dies noch ohne ein allgemeines Zahlsystem. Das Sammelgut wurd e i n Körbe n un d Schale n aufbewahrt , di e dami t di e erste n l
Einleitung
Hohlmaße lieferten . Der Austausch, der zum Beispiel zwische n de n Stämme n de r Gravettienkultur vo r etw a 2700 0 Jahre n i m heutige n Mähre n un d Westpole n bezeugt ist , führt e frühe r ode r späte r z u akzeptierte n Maßeinheiten , wi e wi r mi t unseren heutigen Begriffen sagen . Der menschlich e Körpe r bo t Vergleichsmaß e de r Länge . Di e menschliche n Sinne, da s Sehen , Schmecken , Riechen , Tasten un d Hören verarbeite n ein breite s Band vo n Reize n un d sin d i n de r Lag e z u eine r Ar t de s intuitive n Messens, da s außerordentlich leistungsfähi g ist . Erfahren e Hirten erkenne n au f eine n Blick , o b ein Tier i n iher Herde fehlt . Ers t i n jüngster Zei t untersucht di e Wissenschaft de n Mechanismus diese r Wahmehmungsinvarianzen , u m ih n technisc h nutzba r z u machen. Menschliche Sinn e haben aber im allgemeinen keine innere Justierung in technischer Weise, sie fixieren keine eindeutigen Meßwerte. Eine Ausnahme ist das Gehör. Es gibt Menschen, di e die genaue Tonhöhe und damit Schallfrequenz passiv bestimmen ode r auc h akti v mi t ihre r Stimm e reproduziere n können . Vo n dahe r scheint e s kein Zufall zu sein, daß im alten China der Ton eine r Rohrflöte gegebe ner Länge als Urmaß und Basis für die Längen-, Gewichts - und Volumenmessun g verwendet wurde. Da die Rohrflöte aus vergänglichem Material bestand, wurde der Tonstandard mi t de r Gelbe n Glocke , Huan g tschun g konserviert . Da s Gehö r ha t zwei weitere Eigenschaften, die für das Messen Bedeutung besitzen. Der Gehörsinn vermag einen Klang i n seine Teiltöne zu zerlegen, eine n Tonbereich von zehn bi s elf Oktaven und einen Frequenzbereich vo n 1 6 Hz bis 1 6 kHz aufzunehmen sowie äußerst schwach e wi e auc h seh r stark e Reiz e z u verarbeiten . Di e Reizschwell e verhält sic h zu r Grenze , oberhal b de r e s z u Schäde n kommt , wi e l z u 10 0 Billionen, gemessen i n W/cm2. Der menschliche Geruchssinn ermöglicht es, in einem Liter Luft noch 4,5· lO"14 g des schwefelhaltigen Stoffs Merkapta n wahrzunehmen. Wo gibt es ein technische s Gerät mi t eine m solche n Anzeigebereich ? Di e menschlich e Wahrnehmungs kapazität is t vor allem deshal b einzigartig, weil sie Qualitatives und Quantitatives komplex verarbeitet . Das sollte bei alle m Respekt vor der enormen Evolution des technischen Messens nicht vergessen werden. Vor den dreißig Jahrtausenden dieser Weltchronik lieg t di e meh r al s zwe i Millione n Jahr e dauernd e Genesi s de s Menschen sei t dem Homo habilis, der sich bereits in Raum und Zeit immer besse r orientieren konnte , ei n Gehir n vo n 63 0 bi s 68 0 cm 3 besa ß un d mi t einfache n Geröllwerkzeugen arbeitete. Vom Urmenschen, dem Homo erectus, sind Knochenritzungen aus einer Schicht bekannt, wie sie in Bilzingsleben mit einem Alter von
Einleitung
300 000 Jahren gefunde n wurde . Es ist aber (noch?) nicht nachgewiesen worden , daß dieser Archanthropu s zu irgendeiner Art von Reihung der Gegenstände i n der Lage war. Das Messen , wi e wi r e s heute verstehen, is t ei n Gebie t der weitgefächerten gesellschaftlichen Arbeitsteilung . Ma n kan n sagen , de r Homo faber is t zu m Homo mensurans geworden , ohn e die umfangreiche Infrastruktur des Messens , Zählens und Rechnen s in allen Branchen de r Produktion, de r Dienstleistungen und des Verbrauchs würde die moderne Zivilisatio n nicht existieren. Meßfehler können i n de n hochentwickelte n technische n Systeme n z u fatale n Folge n führen. Einfach e Meßvorgäng e i n de r Produktion , au f de m Mark t ode r i m Haushalt erscheine n un s al s weni g anspruchsvoll e Routine . Etwa s nachdenk licher werde n wir , wen n wi r un s a n mancherle i Fehlmessunge n erinnern , di e uns bei m Hobbybastel n ode r be i andere n Tätigkeite n unterliefen . Ode r wi r wundern uns , da ß klein e Flüssigkeitsröhrche n a n unsere n Heizkörper n mi t ihrem Verdunstungsstan d ei n Ma ß fü r unsere n Heizenergieverbrauc h liefer n sollen. Wenn wir erfahren , daß technisch-industrielle Fehlmessungen i n den letzten Jahrzehnten scho n mehrfac h lokale und sogar regionale Katastrophen ausgelöst haben, begreife n wir , da ß de r messend e Mensc h heut e ei n andere s Wese n is t als sei n Vorgänger in der Proportionsstudie von Leonardo da Vinci vom End e des 15 . Jahrhunderts . Messe n is t meh r den n j e Mach t un d Menetekel . De r größte anzunehmend e Unfal l (GAU ) i m Bloc k 4 de s Kernkraftwerk s vo n Tschernobyl i m Jahr e 198 6 began n mi t eine r Kett e vo n falsche n Interpretationen de r Meßwerte . De r Mensc h mi t seine n Erfahrungen , Emotionen un d Interesse n is t un d bleib t de r Dreh - un d Angelpunk t de r umfangreichen technische n un d soziale n Infrastruktu r de s Messens . Josef Capek, de r tschechisch e Maler , Grafike r un d Schriftstelle r ha t da s i n de n zwanziger Jahre n i n seine r Skizz e „De r künstlich e Mensch " ironisc h un d zugleich prophetisc h in s Bil d gesetzt . Di e technische n System e de s Messens , die Zeiger , Zifferblätter , Dichtemesser , Manometer , Wärmemesser , Ergomete r schmiegen sic h imme r enge r a n de n Mensche n un d e s entsteh t de r hocheffiziente Homo artefactus. Di e Zeitmessung etw a stieg vom Himmelszelt herab au f di e Türme , vo n dor t au f di e Wänd e de r Wohnungen , dan n i n di e Westentaschen un d sprang zuletz t auf den nackten Unterarm, u m in Zukunft i n einem Tattoo mit beweglichen Zeigern in der Haut des Handgelenks z u
Einleitung
funktionieren. Freilic h mein t e r a m Schlu ß i n weise r Voraussicht , auc h dan n „wird e s noch Leut e geben , au f die man - obwoh l mit allen Regulatore n und Anzeigern versehen - gu t aufpassen muß . Denn die soziale Frage und die Frage der Ehrlichkeit werden nie so restlos gelöst, wie es erforderlich wäre". Wer sic h professionel l mi t de m Messe n befaß t wi e etwa di e Vermessungs techniker, dene n wi r nich t selte n au f de r Straß e begegnen , brauch t fü r sein e Routinetätigkeit ei n praktikables Grundwisse n übe r die zu messenden Objekt e mit ihre n Eigenschaften , die Meßmittel , Maßeinheiten , Meßverfahren , Wechselwirkungen zwische n Messun g un d Meßobjekt , Meßsignale , Meßnor male, Meßvorschriften, Regeln des Messens un d der Repräsentation der Ergebnisse. De r Wissenschaftler , de r neu e Forschungsaufgabe n mi t Hilf e de s Messens löse n will, sollt e ein Konzep t haben , wi e e r dies e Aufgab e i n bezug auf da s vorgesehen e Objek t i n seine r Systemeinbindun g realisiere n kann . E r muß vorhanden e qualitativ e Eigenschafte n de s Objekt s au f ein e neue, operationale Weis e definieren , dami t ma n si e messe n kann . All e Meßgröße n haben eine n Kontext , de n e r beachte n muß . Schließlic h komm t e s au f di e richtige Interpretatio n de r erhaltene n Meßwert e an . Eh e ma n ein e Messun g verwertet, muß man sie deuten - s o hat es Max Planck au f den Punkt gebracht. Das Messe n mi t seine n Ausprägunge n i n de n verschiedenste n Felder n menschlicher Tätigkei t is t ein weites Feld. In Technik und Naturwissenschaften ist Messen der Vergleich von Quantitäte n eine r bestimmte n Qualitä t mit Hilf e einer definierte n Maßeinheit , eine s Normal s un d nac h eine r festgelegte n Vorschrift. Di e Mathematiker spreche n von einer Metrik, wenn es sich um eine stetige Abbildun g handelt , di e nich t nu r di e Ordnun g de r Element e eine r Menge, sonder n auc h di e Abständ e zwische n ihne n richti g wiedergibt . I m Kraftfahrzeug wir d di e zurückgelegt e Wegstreck e mi t de m Tachomete r gemessen, da s di e Radumdrehunge n erfaß t un d be i seine r Herstellun g durc h Vergleich mi t eine m seinerseit s geprüfte n Meßgerä t kalibrier t werde n muß . Unterschiedlicher Reifendruc k verursach t eine n geringe n Fehle r de s Kilo meterzählers, de r fü r praktisch e Zweck e nich t in s Gewich t fällt . I n de r Naturwissenschaft gib t e s auc h Meßverfahre n ohn e streng e Metri k wi e di e Härteskala von Mohs, bei der zehn bekannten Mineralien die Härtezahlen l bi s 10 so zugeordnet sind, daß jedes Mineral di e in der Skala vorausgehenden ritzt, aber von den folgenden selbst geritzt wird, wenn man mit der spitzen Ecke des
Einleitung
einen ein e glatt e Fläch e de s andere n überstreicht . Di e Skal a beginn t be i Tal k gleich l un d endet beim Diamanten gleic h 10 , ein praktikables Verfahren. Der Mensch lernt e e s allmählich seit der Zeit der frühe n Hochkulturen , sic h in der verwirrende n Vielfal t de r Dinge , Bewegunge n un d Ereigniss e seine r Umwelt zurechtzufinden , inde m e r ihne n Zahle n al s Hilfsmenge n un d späte r Symbole zuordnete . Au f de n erste n Stufe n de s Tausche s dominiert e noc h di e qualitative Seit e de s auszutauschende n Gegenstands . I m alte n Rußland waren Marderfelle gan z unterschiedliche r Größ e un d Schönhei t Tauschmittel . Mi t steigendem Tauschverkeh r gal t allmählic h jede s Marderfel l al s gleic h de m anderen. Späte r wurde n di e Zipfe l de r Fell e un d schließlic h soga r nu r noc h amtlich gestempelte Lederstückche n al s Geld verwendet. Das Geld als Maß des Tauschwerts löst e sic h i n seine r lange n Geschicht e imme r meh r vo n de r ursprünglichen materielle n Substan z al s Gewich t de s Kupfers , Silber s ode r Goldes un d verkörperte schließlich als zahlenmäßiges Symbo l ei n völlig neues Messen i n de r Entwicklun g de r menschliche n Zivilisation . Di e Tausch teilnehmer messen de n Wert nicht mehr mit irgendeiner Substanz, si e setzen als Käufer de n Geldwer t eine r War e in s Verhältni s z u ihre r Bedarfsrangfolg e und zu ihren verfügbaren oder mobilisierbaren Geldmitteln . Allgemein gesagt , wird das Verhältni s de s Werte s de r eine n War e zu r gesamte n erreichbare n Warenwelt al s äquivalen t zu m Verhältni s de s vorgesehene n Geldbetrag s zu r gesamten Geldmeng e unterstellt. Es herrscht ein gedachtes und auch wirkliches Gleichgewichtsprinzip, da s überhaup t eine de r Grundregel n de s Messen s ist . Aber e s is t bei m Gel d noc h meh r al s das . Jed e einzeln e de r Milliarde n Transaktionen, di e zugleich sozialökonomisch e Messunge n sind , wirk t zurück auf di e gesamt e Waage , u m i m Bil d z u bleiben . I n de n letzte n beide n Jahrzehnten de s 20 . Jahrhundert s emanzipier t sic h da s Geldsyste m jedoc h zunehmend vo n de r Realwirtschaf t un d vo n diese r Vorstellun g de s Gleichgewichts. E s ist quasi ein e Kett e War e - Gel d - Zahlungsanweisun g Erwartung vo n Zahlunge n - Erwartun g vo n Erwartunge n .. . entstanden . Während de r Gütermark t de r Wel t jährlic h u m fün f Prozen t wächst , de r Kapitalmarkt ei n Wachstum vo n acht Prozent, die wertpapiermäßig unterlegten grenzüberschreitenden Finanzierunge n vo n 1 6 Prozent aufweisen , erleb t de r Handel mi t Erwartunge n vo n Erwartunge n (Derivate ) eine n Höhenflu g von 45 Prozent jährlich. Niemand kann heute sagen, wie sich in der Geldwirtschaft ein
Einleitung
neues Gleichgewicht herausbilde n wird , im Ergebnis zweckmäßiger Korrektiv e oder als zwangsläufiges Resultat eines weltweiten finanzielle n Kollapses . Die Quantifizierun g i n ihre r sinnvolle n un d sinnleere n For m is t ei n Grundzug de s moderne n Lebens , si e begleitet un s überall . Messen ha t imme r mit Quantitäte n z u tun , abe r nich t jed e Quantifizierun g entsprich t de n Grundregeln de s Messen s wi e zu m Beispie l de m Gleichgewichtsprinzi p ode r dem Prinzi p de r Auswah l eine r adäquate n Maßeinheit . Ein e Ursach e fü r da s Faszinosum un d de n Mißbrauc h de r Quantitä t is t di e Tatsache , da ß di e Gesellschaft imme r komplexer , qualitati v vielfältige r wird un d de r zahlen mäßige Ausdruc k al s ei n Rettungsanke r fü r ihr e Durchschaubarkei t erscheint. So komm t e s z u Pseudomessungen , di e di e Verwirrun g nu r noc h größe r machen. D a werde n Ergebniss e vo n Meinungsumfrage n publiziert , dere n Zahlen al s objektiv e Meßgröße n ausgegebe n werden , obwoh l Suggestiv wirkung de r Frageform , unzureichend e Vollständigkei t der Frage n ode r ein e unzutreffende Repräsentan z de r z u Befragende n da s Resulta t verzerren . Überall, wo Einsicht i n eine differenzierte, widersprüchliche Situatio n und ihr e Ursachen fehlt , d a stelle n sic h Prozentsätz e ode r Durchschnitt e ein , di e Wahrheitsgehalte vorgaukeln . Der Unsinn is t nicht so schnel l z u erkenne n wi e bei de r mittlere n Fieberkurv e alle r Patiente n eine s Krankenhauses . I n de r politischen Geschicht e is t di e Zahlenmanipulatio n zu r Herrschaftssicherun g seit den in Stei n gehauene n Siegesmeldunge n de r Pharaonen bekannt , si e setzt sich bi s heut e i n alle n Weltgegende n gan z unabhängi g vo n Staats - un d Gesellschaftsform for t un d is t leide r noc h vie l z u weni g Arbeitsobjek t de r Historiker geworden . Fehlmessungen i n de r Wissenschaf t sind Legion , abe r davo n leb t sei t jeher ihr Fortschritt, wi e jeder messend e Forsche r weiß . Eine solch e Vorstellung ist vielen Mensche n alle r Bildungsstufen außerhalb de r Experimentalwissenschaf t fremd. I n neuere r Zei t is t e s dahe r i n de r Wissenschaftsjournalisti k Mod e geworden, u m de s Sensationseffekt s wille n etw a Galilei al s Betrüge r hin zustellen ode r da s Ergebnis vo n Einstein und de Haas be i der Bestimmung de s gyrometrischen Verhältnisse s al s „peinlich e Fehlmessung " z u bezeichnen . Dabei wa r dies e Messun g nu r ei n Schrit t au f de m We g z u eine r neuen , umfassenderen Theorie , die ers t dreizeh n Jahr e späte r durc h Dirac geliefer t werden konnte . Ei n andere s Them a is t di e - heutzutag e zunehmend e Publikation von Meßwerten aus Prioritätshascherei oder die Verfälschung von
Einleitung
Daten au s Eigennutz, Vorurteile n ode r ideologische n Beschränktheiten . I m 19. Jahrhundert gib t e s ei n gewissermaße n klassische s Beispiel . Piazzi Smyth, ei n Schüler de s große n Astronome n John F . Herschel un d Königliche r Astrono m von Schottland , versucht e nachzuweisen , da ß di e Cheopspyramid e i n englischem Zol l erbau t wurde , eine m vo n Got t gegebene n Maß , währen d da s Meter „der wildesten, blutdürstigsten und gottlosesten Revolution, die die Welt je sah " sein e Einführun g verdankt . I m Jahr e 188 0 wurd e vo n Petrie nachgewiesen, da ß all e Messunge n vo n Smyth a n de r Pyramid e falsc h waren . Es is t z u vermuten , da ß auc h da s Vorbil d seine s Lehrer s negati v au f Smyth wirkte, ha t sic h doc h John F . Herschel al s Mitglie d de r Kommissio n fü r di e britischen Maßeinheite n i m Jahr e 185 5 de r Einführun g de s Meter s strik t widersetzt. Die Institutione n de s Meßwesens , z u dene n sein e Regeln , Gewohnheiten , Gebräuche, Tabus , Gesetz e un d öffentliche n wi e private n Einrichtunge n un d Organisationen gehören , präge n i m Wortsinn e maßgeblic h di e Abläuf e i n diesem Bereic h de r gesellschaftlichen Arbeitsteilun g un d wei t darübe r hinaus . Der Mensc h ha t sei t jehe r mi t Hilf e gemeinschaftliche r Institutione n gewissermaßen Schneise n i n da s Gestrüp p de r prinzipiel l unsichere n Zukunf t geschlagen. E r braucht nicht hoffnungslo s anonyme n Kräfte n de s Marktes un d der Technik ode r de r Illusion der vollen planwirtschaftlichen Beherrschun g der Zukunft ausgeliefer t z u sein . Di e Chroni k nenn t di e frühe n Stufe n de r institutionellen Evolutio n de s Messen s mi t de m ägyptische n Kalender , de n Siegelzylindern de r sumerische n Tempel , de r Zeitausrufun g i m alte n China , den Volkszählungen, Steuererhebunge n un d den Gesetze n de s Hammurabi. Es wäre naiv , anzunehmen, da ß di e obrigkeitlich e Regelun g vo n Ma ß un d Zahl , Geld un d Gewich t vordergründi g de m Schut z de s Bürgers vo r wirtschaftlichen Nachteilen galt . Si e dient e i n de n Klassengesellschafte n de m Machterhal t un d der Machterweiterun g durc h sicher e Eintreibun g de s Mehrprodukts , nich t selten auc h de m Kompromi ß mi t de n Abhängige n un d Unterdrückten . Di e altägyptische Staatsreligio n kannt e da s Prinzi p de r Ma'at , de r Ordnun g un d Gerechtigkeit, un d i n den alte n Texte n wir d die Verantwortung de r Mächtige n für de n Schut z de r Arme n artikuliert . I n de n heutige n demokratische n Gesellschaften sollte n di e Institutione n de s soziale n Messen s Ergebni s eine s Interessenausgleichs un d eine s bessere n Verständnisse s ihrer Roll e fü r di e wirtschaftliche un d soziale Entwicklung sein. Beides is t keineswegs ei n für
Einleitung
allemal gegeben , e s erforder t demokratisch e Einflußnahm e un d Wachsamkei t von unten gegenüber mächtigen wirtschaftlichen Organisationen . Die Geschicht e vo n Ma ß un d Zahl , Gel d un d Gewich t is t i n de r Weltchroni k als Dreiklang de s sozialen , technische n un d wissenschaftliche n Messens , Zäh lens un d Rechnen s dargestellt . Di e zeitlich e Zusammenscha u ermöglich t di e Spurensuche de r vielfältige n Querverbindungen un d Kreuzbefruchtunge n de r Meßevolution. Di e Ereigniss e sin d ferne r jeweil s eine r vo n 4 1 Sachgruppe n von Astronomie über Geldmaß bis Zeitmaß zugeordnet worden, eine Übersich t dazu gibt das Register nach Sachgruppe n un d Jahren.
Steinzeitliche frühe Kulturen Menschen messe n Zeit , Rau m un d alle s Lebensnotwendig e sei t viele n Jahr tausenden. We r di e Spu r diese r Geschicht e verfolgen d da s traditionsreich e Landesmuseum de r mährische n Hauptstad t Brun n besucht , kan n sic h ei n einzigartiges Erlebni s verschaffen : de n Anblic k de s woh l älteste n Zeugnisse s menschlichen Zählen s un d Messens . A m 21 . Augus t 193 6 fan d e s de r damal s führende tschechisch e Paläontolog e Karel Absolon i n de r Näh e vo n Doln i Vestonice, früher Unter-Wisternitz , unter den Ausgrabungen einer etwa 25000 30000 Jahr e alte n Mammutjägersiedlung . Au f de m 1 8 c m lange n Speichen knochen eine s junge n Wolfe s sin d deutlic h sichtbar Kerbe n i n Fünfergruppen von 2 5 un d 3 0 angebracht . De r Entdecke r interpretiert e di e Zählzeiche n al s Notierungen von Jagdbeuten. Seit diese m Fun d wisse n wir , daß bereit s der Cromagnon-Mensch , de r de n Neandertaler ablöste , im Jungpaläolithikum, das vor 4000 0 Jahre n begann, di e Fähigkeit de s zahlbezogene n Messen s vo n Menge n entwickelte , ohn e etw a bereits über ein Zahlsystem ode r einen abstrakten Zahlbegrif f z u verfügen. De r Kerbknochen ode r Kerbstoc k is t somi t das erste Zählmitte l de s Menschen, da s im übrige n bi s heut e i n manche n Teile n de r Wel t verwende t wird . I n de r sprachlichen Kommunikatio n handelt e e s sic h noc h nich t u m ei n Zähle n i m heutigen allgemeine n Sinne . Vielmeh r wurden gleich e Symbol e un d Wort e z u gleichartigen Objekten zugeordnet , für andere Objekte dagegen anderslautend e Bezeichnungen verwendet . Di e Wechse l vo n Ta g un d Nacht , di e Meng e vo n Körben ode r erlegte n Tiere n wurde n verschiede n benann t mi t eine r Ar t vo n konkreten Zahlworten . Späte r zeig t sic h soga r ein e Vielzah l konkrete r Zahlensysteme un d bi s i n di e Neuzei t häl t sic h di e Bunthei t de r praktisc h verwendeten Maßsysteme und Maßbezeichnungen. Messen i n der Stammesgemeinschaft Die Mammutjäge r de s mährische n Gebiet s gehöre n zu r sogenannte n Gravettienkultur. Si e wohnte n i n eingetiefte n Zelthütten , konnte n lange , schmale und scharfe Feuersteinklingen von den Gesteinsknollen kunstreich
Steinzeitliche frühe Kulture n
abschlagen un d verfugte n übe r meh r al s hunder t verschieden e Type n vo n Werkzeugen wi e Messer , Bohrer , Schaber , Meißel , Arbeitsplatten , Reiß - un d Ritzstifte. I n Doln i Vestonic e wurde n di e älteste n Keramik-Brennöfe n entdeckt, man verwendet e viel e verschieden e Materialie n wie Stein , Knochen , Elfenbein, Geweihe , Hol z un d Leder . Di e Überrest e vo n etw a 10 0 Mammut s wurden gefunden . Ein e Großfamili e vo n 1 5 - 2 0 Mitglieder n wir d schätzungsweise i n zehn Tagen 200 bis 300 kg Fleischnahrung benötig t haben . Vier bi s fün f Stunde n pr o Ta g wurde n fü r Nahrungsbeschaffun g verwendet , wie ma n nac h Untersuchunge n quas i steinzeitlic h lebende r Naturvölke r de r Neuzeit ermittel t hat . Au f zählbare s un d siche r auc h gezählte s Horte n deute t der Fun d vo n Vorratsgruben . E s wa r zumindes t zeitweis e ei n Überschu ß vorhanden, de r auch aufgeteilt werden mußte . Aus de r Beobachtun g vo n Naturvölker n i m 19 . und 20 . Jahrhunder t wei ß man, daß die stärksten Jäge r un d erfahrenste n Mitglieder des Stammes, di e bei der Regelun g de r Beziehunge n i n de r Gemeinschaf t un d i m Kultwese n i m Vordergrund stehen , di e größte n Zuteilunge n erhielten . Da s sporadisc h entstehende Mehrprodukt wa r auc h ein e Voraussetzung für den Austausch von Geräten, Material , Beut e un d Erfahrungen . De r Austausc h verlangt e nac h Äquivalenten, di e vorers t noc h durc h unmittelbar e gegenseitig e Übergab e bestimmt waren . Allmählic h entwickelt e sic h abe r ei n mi t de r Zählun g verbundener Austausch seltene r Gegenständ e un d Schmuckmittel. I n der Höhle von Cro-Magno n i m Vezere-Tal de r Dordogne ha t man durchbohrte Muschel n gefunden, di e vo n Schneckenarte n a m Strand e de s etw a 25 0 k m entfernte n Atlantischen Ozean s stamme n un d durc h Tauschhande l a n diesen Or t gelang t sein müssen. Im mährischen Gebie t wurde ein Feuersteinart verarbeitet, die aus Südwestpolen stammte und auf einen überregionalen Austausch schließen läßt. Es gib t noch ander e Zeugniss e des Zählens . In einer Platt e aus Rentiergewei h aus der bereits erwähnte n Zeitperiod e finde n sich Folgen vo n Löchern, di e von A. Marshak al s Notierunge n vo n Mondphase n gedeute t wurden . Wen n dies e Interpretation richti g ist , konnt e de r Mensch damal s scho n zeitlich e Abfolge n in simulta n lesbar e Zeichengruppen übersetzen . Da s wa r noc h kei n Zähle n i m heutigen abstrakte n Sinne . De r steinzeitlich e Mensc h beobachtet e di e ih n umgebende vertraut e un d fremde , nützlich e un d unheimlich e Natu r bereit s i n gewisser Weise systematisch. Darauf deuten ältere Untersuchungen der 10
Steinzeitliche frühe Kulturen
Naturvölker. Di e Peu l i m Suda n unterschiede n Pflanze n nac h kalendarische n und astronomische n Daten . Wen n bestimmt e Vorhaben , wi e z.B . de r Gewin n eines begehrte n Mädchens , gelinge n sollen , mu ß nac h Anrufe n de s „Wächtergeistes de r Herden " ein e wohlbestimmt e kletternd e un d rankend e Pflanze z u eine r Zei t ausgegrabe n werden , i n de r di e Sonn e i n eine r gena u festgelegten Stellun g steht . I n de n steinzeitliche n Höhlenzeichnunge n finde n sich Ornamente , di e Zahlenkombinationen vo n fün f un d siebe n darstellen . Be i der Fün f hat die menschlich e Han d Pat e gestanden , bei der Siebe n ist es schwieriger zu deuten , eventuell kommt wieder der Mondumlauf in Frage. Di e Höhlenzeichnungen sin d bekanntlic h Zeugniss e de s Jagdzaubers , de r magischen Ritual e de r Steinzeitkulturen . Der Mensc h entdeckt e woh l zufällig , vielleicht über den Schatten , den Zusammenhang vo n Original und Abbild und empfand ih n al s wechselseiti g un d umkehrbar . Mi t de r Darstellun g de s z u jagenden Tiere s wurd e symbolisc h der Jagderfol g beschworen, di e Angs t vo r dem gefährlichen Jagdabenteuer gebannt. Messen is t Macht und Menetekel Das Zähle n wa r vermutlic h nich t nu r mi t de n irdische n Zwecke n de s Zeitablaufs, de r Ertragsteilun g un d de s Austauschs , sonder n auc h mi t de m urgesellschaftlichen Kul t verbunden : Opferung , Abstimmun g de r Zei t gemeinsamer Kulthandlungen , rhythmisch e un d abgegrenzt e Wiederholun g und Nachahmun g vo n Rituale n habe n mi t Zählbarkei t z u tun . I n de n de r Stammesreligion entsprechende n Rituale n un d Opferunge n is t imme r di e Furcht vo r de m Unbekannte n un d Unerwartete n gegenwärtig . Da s erga b sic h auch au s Spannungen , di e i n de r Gemeinschaf t besonder s i n Hungerzeite n entstanden. Di e Zahl , di e festgehalten e Zahlenfolge erhält ebenfall s magisch e Eigenschaften, si e kan n i m praktische n Fal l soga r übe r Lebe n un d To d entscheiden. Bi s i n unser e Zei t hinei n gib t e s i n verschiedene n Kulture n tabuisierte Meßvorgäng e un d Zahlen . Goethe weigert e sich , seine n Kop f vo n Schadow ausmesse n z u lassen . Di e Angs t vo r de r angebliche n Unglückszah l Dreizehn ode r Triskaidekaphobi e is t ei n Beispie l fü r Zahlenfurcht . I m Jahr e 1998 wa r sie , mi t ungewöhnlicherweis e dreima l Freita g de m Dreizehnten , beliebtes Thema der Medien. Tatsächlich ergab es sich direkt aus der 11
Steinzeitliche frühe Kulture n
langfristigen Gesetzmäßigkei t unsere s Gregorianische n Kalenders . E s konnt e vorausberechnet werden und hat nichts mit Zufälligkeit z u tun. Andererseits biete t di e Natu r vielfältig e imme r wiederkehrend e Zahlen verhältnisse, di e de m Mensche n vertrau t wurden, al s Orientierung diente n un d schließlich mi t Vorstellunge n vo n Ordnun g un d Stabilitä t verbunden wurden . In de n alte n Hochkulture n galte n Drei , Vier , Siebe n un d Zwöl f al s Zahlen de r Vollkommenheit. Di e ambivalente Haltung des Menschen z u Maß und Zahl is t zu eine m soziale n Erb e geworden , da s sic h übe r Jahrtausend e fortgesetz t hat : Messen un d Zähle n sin d nützlich , könne n abe r i m Bewußtsei n de r Mensche n auch Meneteke l un d Unheilbringe r sein . Da s Tab u is t keinesfall s blo ß verkehrte Widerspiegelun g de r Welt , e s gehör t z u de n soziale n Regelungen , mit dene n Ordnung , Stabilitä t un d Zukunftszuversich t in s Gemeinwese n gebracht werden. Messen heiß t i m einfachste n Fal l Vergleic h vo n Strecken , Zeitabstände n oder Mengen, de r fü r den Steinzeitmensche n überlebenswichti g war. Er mußte dieses intuitiv e Messe n durc h Vorbil d un d Erfahrun g erlernen . Wen n e r sic h bei de r Mammutjagd mi t de m Wurfspee r verschätzte, mußt e er e s oft mi t de m Leben bezahlen . Ers t späte r kame n di e Mensche n dazu , ihr e Vergleich e z u normieren, als o bestimmt e Einheite n festzulege n und danac h z u zählen ; seie n es Körb e ode r Fußmaße , Wägestein e ode r Tag e un d Mondphasen . Diese s Zählen und Messe n hatt e direk t mit dem Lebensregim e der Gemeinschaf t zu tun, mi t de r Orientierun g i n Rau m un d Zeit , de r Aufteilun g de r Erträg e de r Jagd, de s Sammein s ode r de r Stammeskriege , de r Vorratsbildun g un d Speicherung un d der kultischen Selbstvergewisserung . Mit de m Übergan g z u höheren Kulturstufe n mi t systematische m Ackerbau , Tierzucht un d erste n städtische n Ansiedlunge n i n de r Jungsteinzeit , de m Neolithikum, konnte n di e Großfamilien , Stämm e un d Stammesbünd e ei n ständiges Mehrproduk t realisieren . Di e Einnahme n un d Ausgabe n de r entstehenden Fürstenhöf e un d Tempe l i n Mesopotamie n wurde n mi t neue n Zählmitteln festgehalten . Daz u gehöre n calcul i ode r Rechenstein e mi t geometrischen Inschrifte n un d Tontäfelche n mi t Piktogrammen , di e al s Rechenbuch ode r al s Quittun g fü r erhaltene ' Lieferungen verwende t wurden . Auf dies e Weis e entsteh t i m vierte n Jahrtausen d v . u . Z . di e Schrift , di e zunächst ein e Bilderschrif t un d kein e Lautschrif t ist . Getreide , Vie h ode r Sklaven werden mit verschiedenen stilisierte n Zeichen dargestellt. Waage, 12
Steinzeitliche früh e Kulturen
Wägesteine, Schattenstäbe , Meßleine un d Baumaße entstande n a n der Schwelle zu den frühe n Hochkulturen , wen n auc h die Datierung de r früheste n Zeugniss e des Messen s mi t große n zeitliche n Fehler n behafte t sei n wird . S o sin d di e Jahresdaten i m erste n Abschnit t übe r di e steinzeitliche n frühe n Kulture n stet s als ungefähre grobe Orientierung zu verstehen. Zu Begin n de r hie r erfaßte n Period e lebte n au f de r Erd e nac h Schätzunge n bereits 425 000 Menschen und ihre Zahl stieg in den 25 Jahrtausenden bis etwa 3000 v . u . Z . au f zirk a 2 8 Millionen , wa s eine m jährliche n Wachstu m vo n weniger al s 0,017 Prozent entsprach . Dagege n rechne t ma n in den ersten l bi s 2 Millionen Jahren nur mit einem Wachstum von etwa 0,0007 - 0,001 5 Prozent jährlich. Mi t de r Einführung des Ackerbaus vo r 1000 0 Jahren erhöht e sic h da s jährliche Bevölkerungswachstu m bi s zu m Jahr e 300 0 v . u . Z . au f etw a 0,02 8 Prozent.
13
Steinzeitliche frühe Kulture n
Chronik de r Jahre 30000 bi s vor 3000 v . u. Z. Soziales Messen Sozialökonomisches Messen. Institutionen für Messen, Zählen und Rechnen. Organisation des Meßwesens. Praxis des Geldwesens und der Statistik.
Technisches Messen
Wissenschaftliches Messe n
Meßmittel.Erfindungen und In- Wissenschaftliche Ergebnisse, novationen der Meß- und Forschung und Lehre auf dem Rechentechnik. Technische Mes- Gebiet des Messens.Literarische, sungen und Berechnungen. Arte- mythologische und künstlerische fakte des Messens. Daten des Messens.
28000-25000 Alter durchbohrte r Muschel n i n der Höhl e vo n Cro-Magno n i m Vezere-Tal de r Dordogne , di e von Schneckenarte n a m Strand e des Atlantische n Ozean s stam men, d. h . durch Tauschhandel a n diesen Or t gelangt sei n müssen .
Kerben i m etw a 1 8 c m lange n Speichenknochen eine s junge n Wolfes i n eine r Grupp e vo n 2 5 und i n eine r Grupp e vo n 30 . Fund a m 21 . 8 . 193 6 durc h de n tschechischen Paläontologe n Ka re! Absolon i n de r Näh e vo n Dolni Vestonic e südlic h vo n Nephritbeilchen diene n Höhlen - Brunn i m frühere n Gebie t eine r bewohnern al s ein e Ar t allgemei - Mammutjägersiedlung. nes Tauschmittel .
28000-25000 Gravierungen i n eine r Platt e au s Rentiergeweih, di e vo n A . Marshak (USA ) 197 2 al s Notie rungen vo n Mondphase n inter pretiert wurden. 23700 Reichweite de r durc h di e Ana lyse vo n Koralle n geeichte n Ra diokarbondatierung de r Archäo metrie.
11400 Reichweite de r durc h di e Ana 8000 Zählsteine un d Zählmarke n au s lys e vo n Jahresringen de r Bäum e (Dendrochronologie) geeichte n Ton i n Vorderasien . Radiokarbondatierung de r Ar 7000 Wägesteine i n Ägypte n i n Ge - chäometrie . brauch. Schattennadel bekannt . Körbe sowi e Gefäß e au s Kera mik, Möglichkei t des Abmessen s normierter Quantitäten . 6000 5509 Sonnentempel Kalasasay a i n 1. Septembe r Begin n de r byzan - Tihuanacu i n Bolivie n au f di e tinischen Är a vo n de r Erschaf - Sonne orientiert . fung de r Welt , vo n de n Grieche n Steinkalender mi t 290 Tagen . im 7 . Jahrhunder t angenommen . Wird vo n de r orthodoxe n Kirch e Catal Hüyü k i n Anatolie n mi t etwa 100 0 standardisierte n Häu verwendet. sern vo n j e etw a 2 5 m 2 5492 Grundfläche un d ca . 500 0 bi s Beginn de r Ära des Amianus 6000 Bewohnern . (Äthiopischer Mönch) .
14
Steinzeitliche frühe Kulturen 4713 1. Janua r 471 3 v . Chr . Begin n der Zeitrechnun g nac h Scaliger (Julianische Period e i n Tages ziffern), dere n Nullta g de r 1 . 1 . des Jahre s - 471 2 1 2 Uh r Welt zeit i n Abweichun g vo n de r üb lichen Zählweis e ohn e Nulljah r ist. Wir d bi s heut e i n de r Astro nomie verwendet . 4500 Steuerberechnung i n Babylonien 4241 Mögliche Einführun g de s ägyp tischen Kalenders . Niljah r vo n 365 Tagen i n Gebrauch. 4000-3000 Sumerer verwende n Metal l al s allgemeines Äquivalent . (Kupfer, Silber, Gold) . Priester i n Sumer verwende n Sie gelzylinder fü r di e Abrechnun g aufTontäfelchen. Proto-Keilschrift i m südliche n Mesopotamien mi t mehr al s 100 0 Zeichen, darunte r etw a 6 0 Zeich en fü r Zählzweck e de r Tempel bzw. Palastbuchhaltung .
3800 Gewichtsmaß Bequ a i n Ägypte n mit 189-21 1 g , gefunde n i n Na quada.
In Ägypte n un d Chaldä a gil t al s Grundmaß die Königliche Elle. Kaurimuscheln, Schildkröten schalen, Perlen , Jad e un d Gerät e dienen al s allgemeine s Tausch mittel i n China. 3761 7. Oktobe r Begin n de r jüdischen Zeitrechnung. Um 3500 In Sume r un d Ela m Verwendun g von calcul i (Gegenständ e au s ungebranntem To n unterschied licher Größ e un d For m wie Stäbchen, Kugeln, Scheiben , Kegel )
Um 3500 Längenmaß de r megalithische n Steinbaumeister i n Mitteleurop a mit 82, 9 ± 0,09cm.
15
4000-3000 Sumerer entwickel n endlos e Zahlenreihe. Basi s ihre r Mathe matik is t die Zwölf.
Steinzeitliche früh e Kulturen als Zählmittel . Da s Zahlenäqui valent etw a eine r Herde wurd e i n einem versiegelte n Gefä ß au s Lehm (Bulle) aufbewahrt. 3373 11. Novembe r Nullta g de s Ka lenders der Maya . 3300 Älteste bekannt e ägyptische Zah lendarstellung i n Hieroglyphe n erwähnt 1 2 000 Gefangene , 400 000 Rinder und 422 000 Ziegen al s Beut e eine s Feldzugs . (Altägyptischer Amtsstab , heut e im Ashmolean-Museu m i n Ox ford).
3379 15. Februa r total e Mondfinsternis in Mittelamerika , übe r di e i n späteren Mayatexte n berichte t wird.
Die Buchhalte r vo n Sus a verseh en di e Bulle n mi t Zeichen , di e Anzahl un d Ar t de r eingeschlos senen calcul i festhalten. Um 3250 In Sus a werde n di e Bulle n durch Lehmtafeln ersetzt , au f dene n di e calculi eingedrückt werden.
Um 3250 Megalith-Kultstätte i n New grange i n Irland , i n dere n inner e Kammer da s Sonnenlich t a b 9 Uhr 5 4 a m 21 . Dezembe r fü r 2 1 Minuten fällt .
Um 3200 Zähltafeln vo n Sus a werde n re gelmäßiger. Di e Siegelzylinde r werden auc h au f de r Schmalseit e und au f der Rückseite abgerollt . 3115 Beginn de r Zeitrechnun g de r Mayas a m 9. September , wei t vor der Entstehung ihrer Kultur. 3102 Beginn de r indische n Zeitrech nung Kaliyuga am 18 . Februar. 3100 Goldbarren vo n 1 4 Gram m mi t dem Name n de s Phara o Menes (1. Dynastie) i n Altägypten. Das Wertverhältni s von Gol d z u Silber wird gesetzlich festgelegt.
16
Steinzeitliche früh e Kulture n 3050 Volkszählung fü r di e Organisa tion de s Pyramidenbau s i n Ägypten.
17
Frühe Hochkulturen Im dritte n Jahrtausen d entstande n i n Mesopotamien , Syrie n un d Ägypte n und im folgende n Jahrtausen d i n Kreta , Anatolien , Chin a un d Mexik o di e erste n Hochkulturen de r Menschheit , i n dene n zugleic h ei n hohe r Stan d de s techni schen und soziale n Messens erreich t wurde. Ackerbau und Viehzucht erhielten durch di e Bewässerungswirtschaf t einen bedeutenden produktiven Schub un d der größer e Überschu ß fördert e Hande l un d da s sic h spezialisierend e Hand werk. I n Vorderasie n un d Ägypte n bildete n sic h di e erste n Großreich e al s Ergebnis un d Folg e wirtschaftliche r un d militärische r Macht . Ohn e Sprach e und Schrift , Ma ß un d Zah l wäre n di e dami t verbundene n vielfältige n Dispositionen, da s notwendig e Rechnungswese n un d di e Planun g umfang reicher Aktivitäten praktisch nicht möglich gewesen. Frühe Baumaße, Nilpegel und Kalender Die Archäologie hat in dem vergangenen anderthal b Jahrhundert die Zeugnisse der große n Städt e un d de r imposante n Architektur jener Period e au s gegraben. Aus de r Mitt e de s dritte n Jahrtausend s stamm t di e Stadtmaue r vo n Uru k i m südlichen Mesopotamien mit eine r Länge von 9, 5 km, di e 3,5 m breit und 5 m hoch mit zwei Toren und 900 Halbkreistürmen war und eine Fläche von 5 Quadratkilometern umfriedete . Noc h offensichtliche r wir d di e meßtechnisc h fundierte Leistun g der frühen Hochkulture n in den ägyptischen Pyramiden. Di e ursprüngliche Höh e de r C/zeo/w-Pyramid e betru g 28 0 Königselle n un d di e Länge ihre r Seit e 44 0 Königsellen . Da s Verhältni s de r Höh e zu r doppelte n Seitenlänge erweis t sic h al s nahezu identisch mit de r Relation vo n Radius un d Kreisumfang. Ma n komm t au f de n Quotiente n 22/7 , de r bi s zu r dritte n Dezimalstelle mit de r Zahl übereinstimmt . Die gleiche Proportion ist bei de r noch ältere n Pyramide de s Snofru i n Medum festzustellen. Wie is t da s aber zu erklären, wenn wir au s dem um Jahrhunderte jüngeren Rechenbuc h de s Ahmes wissen, da ß di e alte n Ägypter au s de m Quadra t vo n 16/ 9 errechneten , als o mit eine r Rechengröße arbeiteten , die umständlicher und ungenaue r ist als die im Bauwerk verewigte Zahl. Sie hatten diese Formel gefunden, inde m sie in
18
Frühe Hochkulturen
ein Quadra t ei n Achtec k al s Annäherun g a n de n Krei s einzeichneten . I n de r Praxis des Bauens operierten di e Ägypter mit ganzen Zahlen. Si e konstruierten einen rechte n Winke l mi t de m Sei l von 1 2 Königsellen Läng e un d Knote n fü r die Abschnitt e 3 , 4 un d 5 Königsellen . Bei m Ba u de r Cheopspyramide verwendeten si e offenba r da s ganzzahlig e Verhältni s 4: 1 fü r Höh e z u Basis , wobei di e Höh e i n Elle n un d di e Kantenläng e de s Umfang s i n Roll-Elle n (Kreisumfang eine r Königsell e al s Durchmesser ) gemesse n wurde . Au f 28 0 Ellen Höh e entfiele n somi t 280/ 4 = 7 0 Roll-Elle n Basi s un d dami t 22 0 Elle n Basis (halb e Läng e eine r Seite) . Wi e di e Roll-Ell e praktisc h realisier t wurde , kann man nur vermuten, da das Meßrad in Ägypten bisher nur fü r die römische Zeit nachgewiese n wurde. Die Ägypter werden vielleicht eine n Krei s mi t de m Durchmesser vo n siebe n Elle n gezogen , markier t un d mi t de r Meßlein e gemessen haben. Die Siebe n hatt e ein e besonder e religiös e Bedeutung . Da s alt e Ägypte n kannte siebe n Himmelsweg e un d siebe n Himmelskühe , siebe n Halle n de r Unterwelt und 2 · 7 Stätten des Totenreichs. Da s erwähnte Meßverfahren liefer t bei seine m Genauigkeitsgra d 2 2 Elle n fü r de n Umfan g un d 1 1 Elle n fü r de n Halbkreis. Di e El f is t ein e Tierkreiszahl , d a vo n de n zwöl f Zeiche n de s Zodiakus (j e 30° ) imme r ein s hinte r de r Sonn e steh t un d dahe r unsichtba r bleibt. Si e is t di e Summ e de r beide n andere n Grundzahle n de r Pyramide , de r Sieben un d de r Vier . Di e Königselle , mah i suten , wa r i n 7 Hände , sop , un d diese wiederu m i n je 3 Finger , teba , eingeteilt , als o insgesam t i n 7 · 4 = 28 Finger. D a di e Ägypte r das Ergebni s von 22/ 7 al s 3 und 1/ 7 schrieben, hatte n sie mit Hilf e de s Ellenmaßes auch die Möglichkeit, da s Siebentel der Elle oder 3 Finger = l Han d ohne weiteres abzutragen. Die Maßpräzisio n der Cheops-Pyramide ha t bereit s di e Forsche r begeistert, die 179 8 i m Gefolg e de s General s Bonaparte da s Bauwer k untersuche n konnten. Heut e wissen wir, daß die Fundamente bei eine r Seitenläng e von 440 Königsellen (230,64 8 m ) nu r u m 0,8 5 Finge r (1 6 mm ) vo n de r horizontale n Ideallinie abweichen . Di e Schenke l de r Grundfläch e stoße n mi t eine r Ab weichung vo n höchsten s zwe i Bogenminute n z u rechte n Winkel n zusammen . Genauer kann man Bauwerke solcher Dimension auc h nicht mit lasergestützten Meßgeräten errichten . Dennoc h genüg t Maßgenauigkei t allei n nich t al s Garantie fü r stabil e Bauwerke , gan z wesentlic h is t di e Lag e de r riesige n Steinblöcke. Di e erwähnt e Pyramid e i n Medu m mi t de m gleiche n Höhen 19
Frühe Hochkulturen
Breiten-Verhältnis un d Neigungswinke l von 51 ° 52 ' is t bi s heut e vo n eine r großen Schutthald e umgeben , wahrscheinlic h Zeugni s eine r Baukatastroph e mit de m Abrutsche n vo n Zehntausenden Tonne n Verkleidungsstein . Auc h bei der zweiten Pyramide des Snofru i n Dahschur kam es zu einem Desaster. Dahe r wurde fü r di e dritt e Pyramid e da s Verhältni s 1: 3 gewählt , wa s z u eine m geringeren Neigungswinkel von 43° 30' fuhrt . Neben dem Baumaß war die Landvermessung i n Ägypten wirtschaftlich vor allem deswege n ei n ständige s Bedürfnis , wei l di e Überschwemmunge n de s Nils di e jährlich erneut e Feldvermessun g fü r di e Bauer n notwendi g machten . Die an den Köni g abzuführend e Grundsteue r wurd e nac h Feldgröße n berechnet. Z u eine r Arbeitsgrupp e de r Feldmesse r gehöre n nac h eine m Grabbild u m 180 0 v . u . Z . 2 Seilspanner , l Seilträger , 2 Pflockbuben , 2 Schreiber un d 2 weiter e Hilfskräfte . Eine r de r Schreiber , i n de r Mitt e de s Bildes, soll offenbar de n Leiter des Vermessungstrupps darstellen. Das Meßseil war da s wichtigst e Meßinstrument , da s zugleic h de r exakte n Herstellun g rechteckiger Parzelle n diente . Die Hieroglyph e der Meßlein e wa r gleichzeitig das Zahlzeiche n fü r 100 , wa s daraufhindeutet , da ß de r Stric k dies e Läng e i n Ellen hatte (etwa 52 m). Das Längenma ß wa r auc h fü r di e Messun g de s Nilpegel s wesentlich . Da s Nilometer auf der Assua n vorgelagerte n Inse l Elephantin e ist heut e noc h zu besichtigen. Di e Beamte n errechnete n au f de r Grundlag e de s a n mehrere n Stellen gemessene n Nilpegel s de n landesweite n Steuersat z je Flächeneinheit , wohl eine der ersten volkswirtschaftlichen Steuergrößen i n der Geschichte. Vo r dem Hochwasse r opferte n di e Bauer n de m Nilgot t Hapi, u m 1 6 Elle n Flu t (8,40 m über Niedrigwasser) z u erbitten, denn si e bedeuteten Rekordernte un d Überfluß. 1 5 Elle n ware n Sicherheit , 1 4 Elle n Freude , be i 1 3 Elle n wa r Schmalhans Küchenmeiste r un d bei 1 2 Ellen drohte n Hunger und Not . Neben der Feldfläche wurde n die Erntemengen vo n den Schreiber n de s Tempels ode r des Staates gena u festgehalten, um aus der Relation zwischen Ackerfläche und Ertrag Rückschlüsse auf die Steuerehrlichkeit zu ziehen. Der Ni l dominiert e da s Meßwese n Ägypten s auc h hinsichtlic h de s Kalenders. Jahrhundertelang e Beobachtunge n ließe n eine n Bauernkalende r entstehen, i n de m da s Jah r vo n eine r Überschwemmungsperiod e de s Nil umfelds bi s zu r darauffolgende n gemesse n wurde . Da s dauert e etw a 36 0 bi s 370 Tage. De r Nilzyklus war zugleich von großer religiöse r Bedeutung wege n 20
Frühe Hochkulture n
seiner schicksalhafte n Auswirkungen . Di e Prieste r entdeckte n be i de r Himmelsbeobachtung, insbesonder e de r Sonnenaufgänge, daß etwa gleichzeitig mit de m Eintrete n de r Überschwemmung, nac h unsere m Kalende r etw a Mitt e Juni, ei n vorhe r lang e nich t gesehene r Ster n a m Morgenhimme l erschien : Sothis (Sirius ode r Hundsstern) , de r hellste Fixster n überhaupt . Man nennt da s den scheinbare n heliakische n Aufgan g eine s Gestirns , de r nu r etw a 1 0 Tag e lang be i gute n Bedingungen , wi e si e i n Ägypte n meist gegebe n sind , sichtba r ist. So kamen di e ägyptischen Priester zu ihrem Sothis-Jahr von 360 Tagen un d 5 heilige n Festtagen , di e Geburtstag e de r Götte r Osiris, Horus, Seth, Isis un d Nephthys waren . D a di e Ägypte r kein e Schalttag e einfügten , wanderte n i m Lauf de r Jahrhunderte de r Sothis-Aufgan g un d dami t di e drei Jahreszeite n de r Überschwemmung, de r Saa t un d de r Ernte mit ihre n jeweils 4 Monate n durc h den verwaltungsmäßi g festgelegte n Kalender. S o fan d ma n ein e Aufzeichnun g darüber, daß im 7. Jahr der Herrschaft de s Pharaos Sesostris III. (187 8 bis 184 3 v. u . Z.) i n der Zeit de s Mittleren Reiche s de r Ster n Sothis a m Morgenhimme l des 16 . Tage s de s 4 . Monat s de r Saatzei t (als o de s 8 . Monat s de s Jahres ) erschienen ist . Dami t besaßen die Ägypter im Grund e zwe i Kalender , den des tropischen Jahres mi t seine n etw a 365 % Tagen un d de n offizielle n mi t seine m Wandeljahr. Si e konnten damit leben, bestimmten doc h die Priester jeweils da s Datum des Sothis-Aufgangs. Tatsächlic h dauert es 1460 tropische Jahre, bis der Sothis-Zeitpunkt de n gesamte n Kalende r durchläuf t un d i m 1461 . Jah r wiede r der Ursprungszustan d de s Kalender s erreich t wird . De r Röme r Censoris berichtet, da ß das Jahr 139 , während de r Herrschaft des Kaisers Antonius Pius, im Sothisjahr, der Anfang einer Sothisperiode war. Daraus kann man schließen , daß die Jahre 1321 , 2781 und 4241 v. u. Z. ebenfalls Sothisjahre waren. Da der Kalender bereit s unte r der 4. Dynastie im Gebrauch war , kann möglicherweis e das Jahr 4241 das Jahr der Einführung de s ägyptischen Kalenders sein . Die Hohepriester vo n Heliopolis i m Gebiet de s heutigen Kairo trugen den Titel „Oberster Stemebeobachter" . Si e verfügte n übe r langfristig e Aufzeichnunge n von Himmelsbeobachtungen, di e ihne n di e Schaffun g de s Kalendersystem s ermöglichten. I n den „Pyramidentexten" (u m 2450 bis 2290) heißt es: „Bleibe fest, o Osiris-König, an der Unterseite des Himmel s mit dem prächtigen Ster n an der Biegung des gewundenen Wasserlaufs, ... überschwemmt is t der gewundene Wasserlauf, gefüllt sin d die Gefilde der Binsen mit Wasser. " 21
Frühe Hochkulturen
Am Himme l is t Osiris identisc h mi t de m Sternbil d de s Orion, de r prächtig e Stern ist Sothis (Sirius) un d der gewundene Wasserlaufis t di e Milchstraße. Di e Sterne des Orion und die Sothis liegen auf dem „rechten Ufer" der Milchstraße, die da s Symbol de s Nils ist . Wir können heute mit de m Personalcomputer und einem Astronomieprogram m di e Beobachtunge n de r Priesterastronome n nachvollziehen, wen n wi r al s Standor t Kair o eingebe n sowi e di e Jahr e 2781 , 1321 v . u . Z . un d 139 , 159 9 u . Z . E s ergib t sic h fü r dies e Jahr e jeweils de r heliakische Aufgan g de s Sirius a m 30.6. , 4.7. , 8.7 . un d 22.7 . i n de n Ausdrücken unsere s Gregorianische n Kalenders . Di e Zeitverschiebun g beträg t jeweils vie r Tag e i n 146 0 Jahren , wi e wi r sehe n un d be i de r letzte n Beobachtung soga r 4+1 0 = 1 4 Tage . Di e Erklärun g lieg t darin , da ß be i de r Einführung de s Gregorianische n Kalender s i m Jahr e 158 6 zeh n Tag e übersprungen wurden. Das u m 180 0 v . u . Z . i n akkadische r Sprach e gestaltet e Gilgamesch-Epo s der Sumere r liefer t ebenfall s astronomische Angaben . I n de r neunten Tafe l rät der Skorpionmensc h de m Helde n Gilgamesch, da s finster e Inner e de s Berge s Mäschu muti g zu durchschreiten, u m nach 1 2 Stunden den Ausgang und damit den Sonnenaufgan g zu erleben . De r Sagenhel d schaff t e s i n el f Stunden , eine Stunde vor Sonnenaufgan g und schau t sich fruchttragend e Edelsteinbäum e an. Das sin d deutlich e Hinweise au f de n heliakische n Aufgan g de s Gestirns , da s die Ankunft von Gilgamesch meldet un d zugleich auf das Datum, de n Tag der Herbst-Tagundnachtgleiche. De r legendär e Herrsche r vo n Uru k Gilgamesch soll um 2700 bis 2600 geleb t haben. Die Sage, so wird vermutet, kann um 2400 bis 230 0 entstande n sein . I n diese r Zei t hatt e de r Ster n -librae, da s hellst e Gestirn i m Sternbil d Waage , seine n heliakische n Aufgan g i m Herbs t un d meldete zugleic h de n Durchgan g de s Gilgamesch (Orion) durc h de n Ber g Mäschu (de n Nachthimmel) . In Mesopotamien wurde ein Mondkalender verwendet, der 6 Monate zu je 2 9 Tagen und 6 Monate z u 30 Tagen umfaßte, für Verwaltungszwecke auc h ein Jahr mit 1 2 Monaten z u insgesam t 36 0 Tagen . U m Sonnen - un d Mondkalende r i n Übereinstimmung z u bringen , wurde n vo n Fal l z u Fal l Schaltmonat e eingefügt . Überhaupt habe n di e Babylonier eine n hohe n Stan d des astronomische n Wissen s erreicht. Eine ihre r größten Meßerfindunge n bestan d darin, ein endliches Maß au f das unendliche Universum anzuwenden . I n den astronomischen Texten wir d ein e Fingerbreite gleic h eine m Sechste l de s scheinbare n Durchmesser s de r 22
Frühe Hochkulturen
Sonnenscheibe gesetz t und 30 Finger entsprechen 5 Sonnenbreiten oder l Elle . Die 360 Gra d de s Himmelsäquator s sin d somi t gleic h 14 4 Ellen, 72 0 Sonnendurch messern ode r 432 0 Fingern . De r Himmelskrei s wurde i n 1 2 „Häuser" z u je 3 0 Grad, seit den Griechen heißen sie Tierkreiszeichen, eingeteilt. Da die Sonne jeden Tag relati v z u de n Fixsterne n u m etw a eine n Gra d weite r wandert , i n eine m Mondmonat etw a 30° , kam man auf die Einteilung des Kreises i n 1 2 · 30 = 360 Grad, zu m Sexagesimalsyste m de r babylonische n Mathematik . Hinz u ka m di e leichte Teilbarkei t de r 6 0 durc h 2, 3 , 5 , 6 , 10 , 12 , 1 5 und 3 0 ohn e umständlich e Bruchrechnungen. Di e Benutzun g de r Längenmaß e al s Äquivalen t fü r ei n Bogenmaß häng t wahrscheinlic h mi t eine m markierte n Beobachtungsinstrumen t zusammen, das wir nicht kennen, aber die Verfahrensweise ist eindeutig dokumentiert. Ma n dar f si e nich t verwechsel n mi t de r babylonische n Kombinatio n vo n Längen- und Zeitmessung. In jener Zeit, in der es keine technischen Möglichkeiten der direkten Messung größere r irdische r Entfernungen gab, war e s am einfachsten, zu registrieren, da ß die Sonne während eine s Marsches vo n l ber u (l Meile , etwa 10800 m) um 30 Grad oder 1 2 Sonnenellen am Himmelszelt weiterwandert. Wenn eine Karawane im Idealfal l de r Tag- und Nachtgleiche sech s Meilen vo n Sonnen aufgang bi s Sonnenuntergan g zurücklegt, so wird di e Äquivalenz deutlich. E s ist sehr wahrscheinlich , daß di e Einteilun g der Ekliptik von diese m Zusammenhan g bestimmt wurde. Der Folge l , 3 , 6 und 1 2 beru entspricht die Folge 30°, 90°, 180 ° und 360° . In späteren Zeiten wird die Zeit in Gewichtsmaßen angegeben, offenba r für di e Messun g mi t Wasserauslaufvorrichtungen . E s wurde n assyrisch e astrolo gische Kalenderliste n gefunden , dere n Zahlenfolg e Gewichtseinheite n de r Wasseruhr al s Maß de r Länge des Tageslichts angeben . Beim Gewichtsmaß, dem gu, bildu oder Talent mit etwa 30,3 kg, dem mana, manu oder der Mine als einem Sechzigstel des Talents und dem gin, singlu oder Shekel wiederum als Sechzigstel der Mine stoßen wir auf weitere Grundmuster der historischen Maßsysteme . Doppelung der Maße und erste Maßsysteme In Ägypte n ga b e s al s Gewichtsma ß da s debe n (9 1 g ) un d da s kede t (9, 1 g) . Von de r 18 . Dynasti e finde t sic h ein e Notiz , di e de n entsprechende n Ziffer n den Vermerk „nac h dem Abgabengewicht" hinzufügt. Da s ist der erste Hinweis auf di e Differenzierung nac h de m größere n Maß fü r di e Abgaben a n de n Staa t und dem kleineren Maß für Darlehen in den Hungerjahren, das wohl etwa dem 23
Frühe Hochkulturen
freien Handelsgewich t entsprach . Di e klein e ode r gemein e Ell e wa r u m ei n Siebentel kleiner al s die große oder königliche Elle. Die soziale Doppelung der Maße is t i n viele n Kulture n nachweisbar . Si e wir d vo n de r Doppelun g de r Rechnungsführung ergänzt . I n de r III . Dynasti e vo n U r i n Vorderasie n ware n Handel un d Gewerb e i n erste r Lini e staatliche s Monopol . Abe r di e Kaufleute begannen bereits , auc h au f eigen e Rechnun g z u handel n un d nebe n de m Staatsauftrag noc h ihr e eigene n Geschäft e z u machen . Dafü r ware n Waage n und Gewichte unerläßlich. Die Waag e is t ein e de r älteste n Erfindunge n de r Menschheit . I m Ägyptischen Museu m i n Berli n werde n Wägestein e de r Zei t u m 240 0 aufbewahrt. Fü r di e Waag e gib t e s i m alte n Ägypte n ein e Hieroglyphe , di e einen einfachen , i n de r Han d gehaltene n Waagebalke n darstellt . Di e Zweiseitigkeit de r gleicharmigen Waag e symbolisier t de n Austausch zwische n Tauschpartnern, di e gerechte Verteilung , aber auch die Einhaltung der Abgabeund Tributpflichte n oder de r Opferrituale . I n de r ägyptische n Religio n erfähr t sie eine besondere ideologisch e Überhöhung i m Kult de r Seelenwägun g unter Aufsicht de s Gottes der Schreibkunst und Weisheit That. Nach der Darstellung im Totenbuc h de s Papyru s Hunnifer wäg t de r Got t de r Gräber , de r schakalköpfige Anubis da s Herz de s Verstorbenen gege n ein e Feder de r Ma 'at auf der gleicharmigen Hebelwaage . Die Ma 'at war die Göttin des „Maßes", des maßvollen un d rechte n Verhalten s wi e auc h de r kosmische n un d irdische n Harmonie un d Ordnung . De r Tot e mußt e vo r de n 4 2 Totenrichtern , wen n e r nach seinen Sünden gefragt wurde , versichern: „Ich habe das Kommaß weder vergrößert noch verringert. Ich habe das Feldmaß nicht verringert . Ich habe mit dem Ackermaß nich t betrogen . Ich habe die Gewichte der Handwaage nicht vergrößert . Ich habe das Lot der Standwaage nicht hinuntergeschoben. " Der Text aus dem Totenbuch, Kapite l 25, läßt freilich tief blicken. Er zeigt das ehrwürdige Alte r de r un s gu t bekannte n Mogelpraktike n de s Wagens , di e gerade wege n de r Eindeutigkei t diese s Meßverfahren s scho n imme r ums o erfindungsreicher waren . Daz u gib t e s auc h Äußerunge n i n manche n andere n ägyptischen Texten , wie in den „Klagen des Bauern" aus der 12. Dynastie. 24
Frühe Hochkulturen
Noch älter als das Gewichtsmaß is t nach Ansicht viele r Fachleute da s Maß fü r das Aufnahmevermögen, da s Hohlmaß oder Kapazitätsmaß, bevor es ein Verfahren für ein Volumenmaß i m heutigen Sinn e gab . S o wie di e Zahlbegriffe a m Anfang der Kulturen konkre t waren , bezoge n au f di e verschiedene n Objekt e wi e Tag e ode r Schritte un d di e spätere n Zahlensystem e gan z verschiedenarti g geschichtet , wa r auch da s Messe n noc h wei t vo m heutige n abstrakte n Nivea u de s Metersystem s entfernt. Schüttgüte r wi e Beeren , Nüss e un d ander e Früchte , Getreid e ode r Sal z oder flüssig e Güte r wie Milch, Wein, Wasser, Öl wurden gemessen mi t Handvoll, Bündel, Muschelschale, Hirnschale , Kokosnußschale, ausgehöhlte m Baumstamm, Ziegenhaut, Sack , Korb , Krug , Kanne, Topf , Eimer , Kübel , Faß un d ähnlichem . Die Vielfal t de r lokale n Hohlmaß e de r frühe n Kulture n mache n e s praktisc h unmöglich, ihren Rauminhalt direk t genauer zu bestimmen. Aus den Texten gehen nur di e Angabe n übe r da s Meßobjekt , z.B . Gerst e un d di e Zähleinheiten hervor . Den Rauminhal t kan n ma n schätzen , wen n menschlich e Verbrauchsnorme n ode r die mit der entsprechenden Menge besäte Fläche genannt werden. Die Sumerer und Babylonier kannte n bereit s di e Zahlenverhältniss e i n de r Feldarbei t zwische n Länge, Fläche , Saatgutmeng e und Tagesarbeit. Mi t eine m Ochsengespan n konnt e in einer Tagesarbei t da s Saatgu t von 24 0 sil a (etwa 200 1 ) auf 8 Furchen vo n l !/ 2 Ellen Breite (etwa 75 cm) und l ber u Länge (etwa 10800 m), also einer Fläche von l bu r (etwa 6,48 ha) ausgebracht werden. Es gib t heut e keinen Zweifel , da ß di e alten Hochkulturen den innere n Zusammenhang der Längen-, Volumen, Gewichts-, Ziegel-, Saat-, Flächen und Zeitmaße kannten und nutzten. Nach der alten chinesischen Legende hat der mythische erste Kaiser China s i m tiefe n Dunke l de r Geschicht e di e fün f Quantitäte n Gewicht, Fassungsvermögen, Länge , Fläch e un d Zah l eingeführt . Di e Chinese n erkannte n schon frü h de n Zusammenhan g vo n Längenma ß un d Tonhöh e a m Beispie l de r Rohrflöte, si e haben mit dem Klang der „Gelben Glocke " das Längenmaß geeicht und die Tonhöhe auch für das Volumenmaß verwendet. Die Ägypte r habe n di e Zei t mi t de r Wasseruh r un d mi t de r Sonnenuh r gemessen. I m Museum vo n Kairo befindet sic h eine Wasseruhr au s Alabaster der Zeit von Amenophis III. (etw a 140 0 v. u. Z.). Innen ha t di e Uhr 1 2 Skale n für di e Monate mi t 1 1 Einkerbungen i m Abstand von 5 mm. De r 12 . Stundenstrich fehlt , weil di e letzt e Stund e durc h de n Sonnenaufgan g bestimm t wurde . Be i Ausgrabungen au s de r Zeit Thutmosis III. (u m 145 0 v . u . Z. ) wurde n Teil e alte r Sonnenuhren gefunden. Schattenlänge n wurden mit Elle und Handbreit gemessen. 25
Frühe Hochkulturen
Organisation des Meßwesens und Entstehung der Wirtschaftsrechnung Über di e Maße un d ihr e Verhältnisse wisse n wi r relativ viel, weitaus wenige r aber übe r di e Organisatio n de s Meßwesen s un d seine r Abläufe . Di e Maße mußten geeich t un d i n ihrer breiten Anwendun g kontrollier t werden. E s gab in Vorderasien Fund e de r Normstück e vo n Wägesteine n ode r Längenstandard s wie di e Nippurelle. Abe r in welcher Breite un d Intensität konnten di e einheitlichen Maß e durchgesetz t werden ? Di e strenge n Strafe n i n de n alte n Gesetzestexten fü r Maßverfälschun g und Maßbetrügere i wie zu m Beispie l im Kodex de s Hammurabi lasse n indirek t darauf schließen , da ß e s metrologisch e Instanzen gab , di e di e Einhaltun g de r Normen überwachten . Di e Normalmaß e wurden i n de n Tempel n unte r de r Obhu t de r Priester verwahrt , si e unterlage n dem Tab u de r Heiligtümer . Manchma l wurde n si e a n de n Skulpture n de s vergöttlichten Herrschers angebracht, wi e im Falle des Gudea von Lagasch, der etwa von 2144 bis 2124 regierte. Di e Ordnung des Messens mußte auch in den Köpfen de r Hofbeamten, Steuereintreiber, Steuerpflichtigen verankert werden. Die frühe n Hochkulture n haben die Messung de r naturgesetzlichen Dimensione n Länge, Fläche , Fassungsvermögen , Bogengrad , Gewich t un d Zei t of t i n erstaun licher Präzision fü r Bauzwecke, Feldvermessung, Kalende r gemeistert . Si e haben ihnen mit der Wertmessung eine weitere, soziale Dimension hinzugefügt. Nach den ersten Erscheinunge n de r entwickelte n Tauschwirtschaf t mi t Muschelgeld , Schmuckgeld, Speergeld, Salzgeld, Metallgeld setzten sich bei den Sumerern Gold und vo r allem Silber als Wertmesser durch. Die Priester weihten dem Sonnengot t und der Mondgöttin das wertvolle Edelmetall, indem sie es im Tempel hinterlegten. Silber wurd e al s Rechnungseinheit , abe r zunächs t nu r weni g al s Zahlungsmitte l verwendet. Wen n Silbe r al s Tauschmitte l i n Erscheinun g trat , dann wurd e e s al s Hacksilber, Draht und auch in der Schmuckform gewogen. In dem Gesetzeskode x der Hethiter wurden Preise in Silbershekel (etwa 8 g) angegeben, so zum Beispiel 7 Shekel fü r ein e Ku h un d 4 0 Sheke l ( = l Mine ) fü r ei n Maultier . D a e s i m Taurusgebirge in Kleinasien reiche Silbererzvorkommen gab, wurde Silber etwa ab 1700 v. u. Z. neben Getreide zu einem Zirkulationsmittel. Aus jener Zeit wird ein Wertverhältnis Gold zu Silber von 1 3 '/ a zu l überliefert . Es häng t dami t zusammen , da ß di e Prieste r al s „Bankiers" zugleic h Astronomen waren. Gol d is t das Metall der Sonne , Silbe r das Metall des Mondes un d de n 40 26
Frühe Hochkulture n
periodischen Mondmonate n entspreche n gro b 3 Sonnenjahre. Was liegt näher, als diese kosmisch e Beziehun g au f die beiden Edelmetall e z u übertragen. Si e ist von Herodot auc h fü r da s später e persisch e Weltreic h vo n Dareios I. überliefert . De r babylonische Silbersheke l (etw a 11, 5 g ) wurd e al s 40/ 3 · 1/1 0 = 4/ 3 de s Goldshekels (7, 2 g ) ausgewogen . Da s normal e Gewichtssheke l la g bei 8, 6 g , das Shekel war der 60te Teil der Mine, beim Silbe r aber der 50te Teil de r Silbermine. Bei den praktischen Geschäften wird freilich das Wertverhältnis von Gold zu Silber ganz unterschiedlich gewesen sein. Das umfangreich e altorientalische Syste m de r Tempel- un d Staatswirtschaft kam nich t meh r mi t de n einfache n Gedächtnisstütze n de r Zählstein e ode r calculi un d ihre r Aufbewahrun g i n versiegelte n Tonbehälter n (Bullen ) aus . Allmählich entwickelt e sic h ei n schriftliche s Rechnungswesen . Au f Tontäfelchen i m Zweistromlan d un d au f Papyru s i n Ägypte n wurde n Meng e und Ar t de r Opfer , Abgaben , Lieferungen , Arbeitsleistungen , Tribut e un d Kriegsbeuten sowi e Rechenoperatione n notiert . I n de r testamentarische n Verfügung vo n Ramses III. u m 116 0 v . u . Z. , überliefer t im „Große n Papyru s Harris" sin d di e Einkünfte der Tempel mi t eine r Million Sack Getreide , 5 2 kg Gold, 106 0 k g Silbe r un d 251 0 k g Kupfe r angegeben . De n Tempel n gehöre n 169 Städte, 50 0 Landgüter , 5 0 Schiffswerften , 8 8 Schiffe , annähern d 50 0 00 0 Stück Vieh , 28 5 00 0 h a Lan d ode r 1/ 8 de r gesamte n landwirtschaftliche n Nutzfläche, 10 8 00 0 Arbeitspersonen , mi t ihre n Familie n etw a 45 0 00 0 Menschen oder etwa ein Zehntel der Bevölkerung de s Landes. In Ägypten fand all e zwei Jahre eine fiskalische Zählung der Nutzfläche, des Viehs un d de r Geldvorrät e al s Grundlage fü r di e Festsetzun g de r Abgabe n a n Getreide, Häuten , Gold und Arbeitsleistun g statt. Mit zunehmende r Perfektio n der Bürokrati e stie g de r Umfan g vo n Unterschlagunge n i n de r Kett e Baue r Steuereintreiber - Schiffskapitä n - Tempelbeamte . Ei n Papyru s de s Tempel s Chnum a m erste n Katarak t de s Nils zeigt , wi e de r Tempel i n neun Jahre n au s einem Einzugsgebie t nu r 57 6 Sack Getreide stat t der festgelegten 700-9 = 6300 erhielt. Wir sehe n i n de n frühe n Hochkulturen , wi e di e Notwendigkeite n de r Lebens- un d Arbeitsprozesse , natürlich e un d technische Bedingunge n da s sic h entwickelnde Maßsyste m prägen . Maßsystem , Rechnungswesen , Organisatio n des Meßwesens , rechtlich e Institutionen , wissenschaftlich e Beobachtungen , Religion un d ideologische Faktore n werde n i n ihre m Zusammenspie l vo n 27
Frühe Hochkulturen
Machtinteressen un d vo m Erkenntnisdran g de r Mensche n gestaltet . Gan z deutlich wir d di e Rückwirkun g de s Messen s au f di e sozial e Lag e de r Bauer n und de r dami t verbunden e Zyklu s vo n steigende m Mehrproduk t durc h Bewässerungswirtschaft, zunehmend e Abgabelasten , Volksaufstände , Refor men oder Stärkung der Herrschermacht. So bemerkenswer t de r Fortschrit t de s Messen s war , di e ökologische n Spätfolgen der BewässerungsWirtschaf t durc h zunehmend e Versalzun g des Bodens erkannte n di e Zeitgenosse n nicht . U m 350 0 la g da s Verhältni s vo n Weizen z u Gerst e nac h de n Erkenntnisse n de r Archäologi e noc h be i l : l , während e s tausen d Jahre späte r i n Mesopotamien nu r noc h l : 6 betrug. Das heißt nicht , da ß di e Wissenschaf t de r Sumerer , Ägypter und de r andere n alten Völker nicht i n der Lag e war, die Natur über länger e Periode n zu beobachten. So erkannten die Babylonier, da ß sic h Sonnen- und Mondfinsternisse in einem Zyklus, de m von ihne n s o genannten Saroszyklu s von 233 Mondmonaten ode r 18 Jahre n un d 1 1 Vi Tage n wiederholen , zweifello s ei n Ergebni s seh r lange r Beobachtungsreihen, jedenfall s übe r dre i Generatione n vo n Priestern un d Astronomen hinaus. Das Messe n un d auc h qualitativ e Beobachte n etw a i n de r Chemie , Metallurgie un d Heilkuns t wa r eine r de r Hauptantrieb e de r Wissenschaften , zugleich abe r bewirkten di e mathematischen Fortschritt e wi e das babylonisch e Stellenwertsysten un d di e ägyptisch e Geometrie , da ß rationeller , genaue r un d schneller gezählt, gemessen un d gerechnet werde n konnte. Die Periode de r frühe n Hochkulture n a b etwa 300 0 ende t u m 70 0 v . u. Z. mi t dem Beginn de r Antike . Di e Weltbevölkerun g stieg i n diese r Zei t vo n 2 8 au f etwa 11 2 Millione n bei eine m jährliche n Wachstu m von 0,0 6 Prozent , dreieinhalb mal so schnell wie in dem vorangegangenen viel längeren Zeitraum der steinzeitlichen Kulturen.
28
Frühe Hochkulturen
Chronik de r Jahre 3000 bis 701 v. u. Z. Soziales Messen Technische
s Messe n Wissenschaftliche
3000-2500 Darstellung eine s hethitische n Verkündung de r abgelaufene n Geldwechslers mi t Handhebel - Stunden durc h Zeitrufe r i n waage au f Steinrelief . Babylonien und Ägypten . Sonnenuhr i n Sumer , Indien , Ältestes babylonische s Wäge - China und Ägypten. stück au s Lagasc h mi t de r In - Astronomische Beobachtunge n schrift "Ein e Min e Loh n i n Wol - mittels einfacher Geräte (Lo t un d le" mi t de m Siege l de s Hohe - Schlitzvisier) ermögliche n Zeit ordnung fü r Kulthandlungen . priesters Dudu. Masse vo n 680,5 g . Balkenwaage in Ägypten. Ablösung de s Zahlensystem s de r Sumerer durc h da s Sexagesimal - Prägungen vo n Tontäfelchen, di e system de r Babylonie r mi t der 6 0 in Sume r zur Angabe vo n Getrei als Stufengröße. demaßen dienen , werde n di e ersten standardisierte n Ziffer n (l , Ägyptischer Annalenstei n (heut e 10), etw a zu r gleiche n Zei t in Palermo) enthält Angabe n übe r werden auc h Zeiche n fü r 6 0 un d Steuereintreibung, Überschwem - 360 eingeführt . mungshöhen, Regierungsjahr e und wirtschaftlich e Aufwendun - Archäologischer Nachwei s eine s gen. Dezimalsystems fü r Längenmaß e auf dem indische n Subkontinent. Bei de n Ägypter n is t festste - Astronomische Beobachtunge n hendes Jah r mi t wiederkehrende r mittels einfache r Gerät e ermög Einteilung nachweisba r (1 2 Mo - lichen Zeitordnung für Kulthandnate, 3 0 Tag e un d 5 Ergänzungs - lungen. tage). Kaiser Ju ordne t ein e Seelen zählung an (nach Konfuzius). Um 3000 Sumerische Wertmaß e un d Preise: l Sheke l = 18 0 Korn ; l Talent = 360 0 Sheke l = 30, 3 k g Silber; l Sklav e = l Ese l = 1 Rind = 20 Shekel . l Sheke l = 360 Fische = 6 11 Brot Buchhaltung de s Tempels
Um 300 0 Ein i m Tal-Quadi-Tempe l au f Malta entdeckte s Steinfragmen t zeigt eine einfache Himmelskart e mit Mond un d Sternen .
29
s Messe n
3000-2500 Einteilung de s Tage s i n 6 0 Stun den bei den Sumerern . Zahlensystem i n Mesopotamie n mit Stellenwertsystem.
Frühe Hochkulturen Dublal-mach i n U r mi t fort laufendem Inventar , monatliche r Gewinn- un d Verlustrechnung , Kontenplan mi t Kostenstelle n fü r die tempeleigene n Spinnereie n und Webereien , Lohnbuchhal tung fü r 119 7 Sklaven. Zähltafeln i n Ela m enthalte n ne ben de n Zahlzeiche n un d Siegel n erste Schriftzeichen , di e vermut - 2925 lich de n Gegenstan d de s Ge - Einfache Bruchzahle n in Sumer. schäfts bezeichnen . 2913 Kalender au f de r Grundlag e de s Mondjahres i n Sumer. Um 290 0 Urkunden au s Uru k enthalte n Angaben übe r Felderflächen, Getreide und Viehwirtschaft. Die Schriftzeiche n nehme n au f den Tontäfelchen meh r Rau m ein als die Zahlzeichen . 2850 Schminkschatulle au s de r Zei t der l . Dynasti e i n Ägypte n zeig t den Sie g de s König s Narner übe r seine Gegner . Au f de m Rücke n des dargestellte n Gefangene n symbolisieren 6 Lotosblume n die Zahl 6000 . Umendeckel au s de r älteste n Schicht Troja s mi t al s Sonne Mond-Kalender deutbare n Ritz zeichnungen. 2832-2795 Ägyptischer Herrsche r Djet führ t ein geregelte s Finanz - un d Steu ersystem mi t ordentliche r Buch führung ein .
2840 Das binär e Rechensyste m trit t neben da s Dezimalsyste m i m Industal. Sechziger-Rechnung verdräng t 2780 Dezimalsystem in Sumer Drei Zahlensystem e i n Gebrauch: Indisches Dezimalsyste m mi t l bis 9 un d Null , jedoc h ohn e Stellenwert. Ägyptische s Dezi malsystem mi t l bi s 1 0 sowi e Zeichen fü r 100 , 100 0 un d 10000. Sumerische s Syste m mi t Ziffemsymbolen fü r l bi s 10 ,
30
Frühe Hochkulturen 2771 Ägyptischer Herrsche r Adjib richtet schachtartig e Nilmesse r ein. Vergleic h de r Messunge n i n allen Landesteile n führ t zu r Fest legung de s Staatspegels , nac h dem di e Steuerquot e bestimm t wird. 2704 Unter Nefer-Imu vo n Ägypte n wird all e zwe i Jahr e ein e allge meine Bestandsaufnahm e de s Vermögens un d de s Grundbe sitzes jede s Bewohner s sowi e eine direkt e Steuererhebun g durchgeführt. 2700 Chinesisches Maßsyste m beruh t auf de r Läng e de s Weizenkorns . Zehn Weizenkornlänge n entspre chen etw a einem Zoll . Zeitausrufung vo n Stundenver kündern.
aber auc h fü r 60 , 600 , 3600un d 36000.
2700 Aufzeichnungen mathematische r Aufgaben i n de n Texte n au s Fa C/ieopspyramide zeig t i n de r Ni - ra. vellierung vo n Nor d nac h Sü d Unterschied vo n 0,02 1 m , i n de r Kantenlänge ein e Abweichun g von wenige r al s 0,0 4 Prozen t Ägypter übernehme n di e dop - vom Mittelwert , i n de r Orien pelte 12-Stunden-Einteilun g de s tierung der vie r Kante n nac h de n Himmelsrichtungen nu r Fehle r Tages von den Babyloniern. von I'57"und5'30" . Verhältnis de r doppelte n Kann tenlänge (88 0 königlich e Ellen ) zur Höh e (280 ) de r Cheopspyramide ergib t di e Zah l gleich 3,142 9 (Di e königlich e Elle ist gleich 52,36 cm) . 2675 Einrichtung vo n Kalender n i n 2650 allen Stadtstaate n Mesopota - Balkenwaage i n Mesopotamie n miens, di e au f de m Mondjahr , und Ägypte n i n Gebrauch . bestehend au s 1 2 Monate n z u j e Kleine Handwaage n erreiche n Genauigkeit eines Zentigramms . 30 Tagen beruhen . 2637 Beginn de r chinesische n zyk - Unter Kaise r Hoangdi sol l da s lischen Zeitrechnun g (erste s Jah r Rechenbrett, swa n pan , erfun der Herrschaf t de s legendäre n den un d da s erst e arithmetisch e Werk, Kieo u tschang , verfaß t Kaisers Hoangdi) worden sein . Keilschriftzeichen de r Sumerer .
31
Frühe Hochkulturen 2600 2600 Jahresdatierung nac h de m Steu - Hieratische Ziffer n i n Ägypten . erjahr i n Ägypten . Abmessen vo n Getreid e mi t Hohlmaßen, Zähle n mi t Finger n Steintafel mi t Feldkaufvertrag de r und Notierun g de r Ergebniss e Zeit de s Enchegal, Fürs t vo n La - wird dargestell t a n eine m Grab mal i n de r Mastab a D 2 i n gasch, wonac h 14 9 bur (63504 m2 ) fü r 382 0 Mine n Sakkara, V . Dynasti e de s Alte n Kupfer un d etwa s meh r al s 2 0 Reichs. kor Gerste veräußert wurden . 2572 Besteuerung vo n Brunnenanlage n in Ägypten . 2558 Obstbaumsteuer in Ägypten. 2550 2550 Regelmäßige Viehzählunge n i n Beim Ba u de r Pyramid e vo n Meidum unte r Phara o Snofru Ägypten. wird der Meridian festgelegt. Um 2500 Silber al s Zahlungsmitte l i n Genormte Gewicht e au s Kalk Babylonien. Ei n Kor n ode r Gra n stein, Homstein , Speckstein , etwa gleic h 4 4 mg , ei n Sheke l 8 Schiefer un d Gnei s i n Mohenjo 1/3 g , ein e Min e 0, 5 kg , ei n Däro (Pakistan) . Talent 30 kg. Silberstandar d auc h Assyrisch-babylonisches Dezi bei Naturaltausch (Gerste) . Tontafel au s Uru k enthäl t Auf - malsystem ersetz t nac h un d nac h zeichnungen übe r Abgabe n a n das sumerisch e Sexagesimal Tieren un d Getreid e un d weis t system un d verbreite t sic h i m neben de r 10-e r auc h ein e 60-e r Vorderen Orient. Stufung auf . Tontafeln übe r Guthabe n mi t In haberklauseln i n Babylonie n (erste Schecks) . Vermögen de s König s Schura nach de r Grabinschrif t 22 3 40 0 Stück Vieh. In Feld - un d Hausgrundstücks kauf-Urkunden au f To n werde n auch di e hinzugezogene n Ver messungsbeamten erwähnt . Abrechnungstafel i n proto-ela mischer Schrif t i n Shahr- i Sokh ta.
32
Um 250 0 Altbabylonische Tempelbiblio thek z u Nippu r enthäl t Mul tiplikationstabellen un d astro nomische Berechnunge n übe r di e Sternbilder Skorpio n un d Jung frau.
2465 Titel de s Hohepriester s vo n Heliopolis: Höchste r Sternebeo bachter.
Frühe Hochkulture n Verkündung de r abgelaufene n Stunden durc h Metallgong s ode r Bambustrommeln i n China . 2450-1400 Ringgeld al s Form des Schmuck geldes i n Ägypten . Ring e habe n ein Gewich t von 12-1 6 g.
2400 Silbervase de s Herrscher s vo n Lagasch Entenema mi t 100 0 Kubik-sushi = 4,7 1 l (Louvr e Paris). 2370 Erhaltene Min e vo n Lagasch , Altsumerische Wirtschaftstext e signiert vo m Hoheprieste r Dudu, aus de m Stadtstaa t vo n Lagasc h mit eine m Gewich t vo n mit Angabe n übe r Warenmengen 680,485g (Museu m von Oxford). und Kreditbriefe n vo n Kaufleu ten. 2357 Beginn de r chinesische n Zeit rechnung nac h de r Thronbestei gung des Imperators Yan. 2350 Sumer Gewichtsnorm de s Fürsten Urukagina vo n Lagasch : 47 7 g. Im Stadtstaa t Lagasc h unte r Urukagina kurzzeitig e Steuerer leichterung und Schuldenerlaß .
2404 Ägyptisches Relie f zeig t Nord Südlinie (Meridian). 2400 Chinesische Himmelsbeobach tung bezieh t sic h au f Erdäquato r und Pole , wir d i m Abendland bi s Tycho Brahe nich t angewendet , ist abe r heut e di e gebräuchlich e Methode.
Ägyptischer Annalenstei n (heut e Museum vo n Palermo ) enthäl t Chroniken vo n Pharaone n al s Ereignislisten. 2341 Der ägyptisch e Herrsche r Teil muß di e Zentralgewal t a n di e Gaufürsten abgebe n un d de n Tempeln Abgabenfreihei t ge währen. 2300 2300 Gemünztes Gel d i n Chin a wahr - König Sargon besitz t Kalende r Kart e de r Stad t Lagasc h au f de m für kommend e Mondverfinste - Scho ß eine s Götterstandbild s i n scheinlich. rungen. Stei n gehauen. Sargon vo n Akka d läß t Landkar - Täfelchen vo n Senkere h a m Euphrat zeigen da s ten anfertigen, um den Grund
33
Frühe Hochkulturen besitz zu besteuern. 2290 Darstellung eine r Schreibstub e mit Waag e i n der Grabanlage de s Wesirs Merentka i n Ägypten . 2250 Erwähnung vo n Geldbeträge n i n Form persönlic h gestempelte r Stücke vo n Silbe r un d Gol d i n Kappadokien. 2200 Kalender de r Sumere r 36 0 Tag e mit 1 2 Monaten plu s Schaltmonat alle 8 Jahre, ferner Mondkalender mit 35 4 Tagen .
2205 Chinesische Zeitrechnun g wir d auf Basi s eine s 60-jährige n Zyklus geregelt , de r i m Jah r 263 7 beginnt. 2144-2124 Priesterfürst Patesi Gudea vo n Lagasch führ t ei n Maßsyste m ein. E r setz t Normalfu ß 26,4 cm, unterteilt i n 1 6 Finger . 3 0 Finge r = l Ell e = 49, 5 cm. Statu e F i m Louvre i n Paris . Da s Volu menmaß vo n l Sil a entsprich t dem Kubu s vo n 6 Fingern . Da s Wassergewicht de s Kubu s ent spricht de m Gewich t de r schwe ren Doppelmine . Di e einfach e Mine wieg t 497,5 g , si e is t i n 6 0 Shekel z u je 18 0 Gerstenkörner n unterteilt. Ei n Ziege l ha t di e Maße 15-10- 5 Finger , e r wieg t 8 Minen, 2 0 Sheke l un d ha t ei n Volumen vo n 3 Sila , 2 8 Shekel , 60 Gerstenkörner.
Sexagesimalsystem de r Babylo nier.
2200 Amenemhet I . läß t Pege l fü r de n Wasserstand de r Nil s au f de r Insel Elephantin e bauen . Das vo n Amenemhet III. erbaute Labyrinth, ei n Tempelpalas t un weit de s Möris-Sees , bestätig t Kenntnisse de r Ägypte r i n de r Vermessungskunst. Erste Landkarten in Ägypten.
34
2230 Chaldäer beginne n mi t langfristigen astronomische n AufZeichnungen.
Frühe Hochkulturen
2137 Sonnenfinsternis i n China , au f deren Nichtvorhersag e durc h di e pflichtvergessenen Astronome n im Buc h Schu-king, einer Samm lung mythologische r un d histo rischer Bericht e de s 11 . Jh . v . u . Z. verwiesen wird. 2111-2094 In de r Einleitun g z u de n Ge setzen des Herrscher s Ur-Nammu in Mesopotamie n wir d vo n de r Festsetzung einheitliche r Maß e und Gewicht e gesprochen. Um 2100 Nach Rechtsurkunde n au s de r Ur-IlI-Zeit la g di e Höh e de r Pachtabgabe fü r Feldparzelle n zwischen eine m Dritte l un d de r Hälfte de s Ernteertrags . 2093-2046 Schulgi, König von Ur , Sohn vo n Ur-Nammu, Beherrsche r de s Zweistromlandes, führ t ei n Maßsystem ein. Massenormal: schwe re babylonische Mine mit 982,4 g , leicht e Mine mi t 49 1 g . Längennormal: babylonisch e Doppelelle mi t 99 3 mm , wa s ziemlich gena u de r Läng e de s Sekundenpendels au f de m 30 . Breitengrad entspricht. Die Mass e de s Wasser s i n einem Würfel mi t eine r Kantenläng e von 0, 1 babylonische r Doppelell e entspricht eine r schwere n baby lonischen Mine . Weiter e Ein teilungen erfolge n i m Hexagesi malsystem. 2100 Priesterfürst Entenema vo n Lagasch führ t Volumennorma l ein: silbern e Vase mit 4,8 Liter.
2112-1997 Übergang zu m vereinfachte n Dezimal- un d Hexadezimal system de r Zahle n (Grundzah l 60) in der 3 . Dynastie von Ur .
Um 2100 Multiplikationstabellen i n sume rischen Texte n mi t Stellenwert system al s Mitte l de r Verwal tungstätigkeit zu r Ablieferun g von Vieh , Getreide usw. Darstellung eine s aufgerollte n Meßseils un d eine s Zirkel s au f einer Kalksteinstel e (Grabsäule ) des Ur-Nammu, Köni g von Ur.
35
Frühe Hochkulture n 2082
Beginn sprunghafte n Ansteigen s der Zah l vo n Wirtschaftsurkun den de s große n Staatsgut s be i Nippur. (Lieferungen , Opfer, Na tural löhne, Arbeitsaufträge , abe r nur wenig e Prozeßurkunde n über private Geschäfte) . Um 205 0 Tontafel au s Mesopotamie n ent hält i n sumerische r Keilschrif t die Abrechnun g de r Entlohnun g von Arbeitskräfte n i n ausge teiltem Getreide . l Arbeitseinhei t (Tagesleistung ) = 7 Sil a Gerste , da s sin d ca . 4 kg oder 2,8 1 . Entstehung eine r sumerische n Königsliste unte r Utuhegal vo n Uruk. Um 2000 Nippur, Sumer . Doppelell e vo n 110,35 c m (41, 5 k g Masse). Ein e Doppelelle gleic h 3 Fuß. Weiter e Unterteilung 4 Fu ß = 6 4 Zol l = 16 Hand. Sumerisches Maßsyste m nebe n Shekel un d Min a auc h Raum maße Lo g (54 1 ml) , Chome r = 720 Log . Arbeitsmarken un d Präsenzliste n für Mietarbeite r i n Babylon .
2009 Multiplikationstafeln i n Sume r
Um 2000 Die Grieche n übernehme n vo n den Ägypter n de n große n Schoinos ( l 1,08 3 km) un d teilen ihn i n 60 Stadi a zu je 6 Plethra.
In de n Ausgrabunge n de s alte n Babylon gefundene r Kalende r auf eine r Tontafe l mi t Löcher n für di e Tag e un d Monate , i n di e Stäbchen gesteck t wurden . 2 Tontäfelche n de r Babylonier , aufgefunden be i Senkere h a m Kretische Tontäfelche n mi t Euphrat, mi t de n Quadratzahle n Buchungsvorgängen i m Dezimal - der Zahle n vo n l bi s 5 9 un d den system fü r di e Leitun g de r Kubikzahlen der Zahlen l bi s 32. großen Palastwirtschaften . Die Ägypte r konstruiere n de n rechten Winke l mit de m Rektan gulierungsseil, da s durc h Knote n in 1 2 gleich e Teile geteilt is t un d zu eine m Dreiec k mi t de n Strec ken 3,4 und 5 gespannt wird. 1990 1990 Zentrale Prüfstelle für Maße un d Zeichen fü r Quadrat- un d Kubi k
36
Frühe Hochkulture n Gewichte i n Ur. 1950 Gewichtsnorm de s Fürste n Urningirsu vo n Lagasch . 1 2 Minen = 2 biltu = 60,54 kg. 1900 Silber allgemeine r Wertmesse r i n Mesopotamien. Zinssat z durch schnittlich 3 3 1/ 3 Prozen t be i Gerste un d 25 Prozent be i Silber. Frachtbriefe fü r Schiffsladungen . In Anatolien l Min e Silbe r gleic h 1/5 Min e Gol d ode r 4 5 bi s 20 0 Minen Kupfer , je nac h Reinheit .
wurzeln i n Sumer. 1950 Das Gewichtssyste m de r Indus kultur beruh t au f de n Zahle n 2,4,8,16,32 usw.
1850 Altassyrische Geschäftsurkunde n mit Angab e vo n Zahlungs terminen un d Zinsfestlegun g be i nicht rechtzeitige r Zahlung .
1850-1700 Megalithische Steinsetzun g Sto nehenge i n Englan d sonnen aufgangsorientiert (Differen z de r archäologischen un d de r astro nomischen Altersbestimmun g 150 Jahre) . 1835 Markierung de s Wasserstand s am Nilufe r au f Felsenpegel .
1800 In Babylo n gesetzlic h festgelegt e Höchstpreise fü r Gerste, Öl , Wol le, Salz, Schmalz , Kupfer ; ebens o werden Miettarife , Löhn e un d Zinssätze bestimmt .
1769 Kupferbarren vo n 2 9 k g sin d feste Werteinhei t i m Mittelmeer handel.
1876 Chinesische Aufzeichnun g eine r Sonnenfinsternis a m 16 . Oktober .
1849-1801 Rechenbuch Papyru s Rhind i n Ägypten gib t mi t (16/9)2 an
1807 Zerlegungstafel fü r einfach e Brüche i n Ägypten 1800 Ältestes bekannte s Positions - Rechentafel belegt , daß di e baby system be i de n Babylonier n au f lonischen Mathematike r zu r Zei t der erste n Dynasti e bereit s de n der Basi s 60. Tontafel mi t babylonischen Keil - Satz de s Pythagoras kannten . schriftzahlen mi t eine m senk rechten Kei l fü r di e Einer - un d einem waagerechte n Kei l fü r di e Zehnerdarstellung. 1800-1750 1800 Unter Hammurabi Sternkarte n Ägyptisches Grabbil d zeig t 4 Seilspanner, 2 Rechenmeiste r und Planetenaufzeichnungen . und dre i Pflockbube n be i de r 1773 Handbuch fü r Vermessungs Feldvermessung beamte i n Ägypten.
37
Frühe Hochkulturen 1760
Unter Hammurabi lieg t de r Steuersatz fü r di e frei e Bevöl kerung be i 1 0 Prozent , fü r di e halbfreien un d abhängige n Be wohner beträg t e r 3 3 1/ 3 bi s z u 50 Prozent . Ebensohoc h is t de r Zinssatz. 1754 Auftauchen de r Ide e de r Zeit rechnung unter Hammurabi. 1740 Endgültige Annahm e de s Mond kalenders vo n Nippur , de r noc h unter de r III . Dynasti e vo n U r eingeführt un d dann vo n Judäern , Syrern un d teilweis e vo n de n Arabern übernomme n wird . 1728 Einführung de r Buchführungs pflicht fü r Kaufleut e i n Baby lonien. 1700 Babylonisches Talen t (60, 6 bzw . 30,3 kg ) drück t Gewich t de s Wassers aus , da s au s eine m kubischen Gefä ß i n bestimmte r Zeit abfließt . Kant e de s Gefäße s dient al s Längenmaß . Dami t sin d Zeit, Rau m un d Mass e i n diese m Maß verknüpft . Späte r auc h Geldmaß be i de n Grieche n un d Römern. Landzuweisung unte r Hammurabi: Minimu m l Huf e = 6 1 / 2 Hektar.
1750 Geeichte Gewicht e i n Vorder asien au s Bronze , Silbe r ode r Diorit: ei n Steingewich t i n Form einer Ente hat 1488, 5 g (= 3 Minen).
Im Alte n un d Mittlere n Reic h Ägyptens wir d nac h „Deben " gewogen, di e etw a 1 4 Gram m entsprechen. Entstehung de s „Moskaue r Papyrus" un d de s „Papyru s Rhind" ode r Rechenbuc h de s Ahmes, de r älteste n bekannte n mathematischen Aufgabensamm lung. Berechnunge n de s Inhalt s von Getreidespeichern , de r Flä chen vo n Feldern , de r Aufteilun g von Bro t und Vieh.
1750 Pythagoreische Dreieck e sin d den Babyloniem bekannt . Früheste astronomisch e Auf zeichnungen de s Auf - und Untergangs der Venus.
1700 Für de n Köni g Sargon I . vo n Babyionien verfaßte s astrolo gisches Wer k Namar-Bil i ode r Enu-Bili enthäl t eine n Kalende r und ein e babylonisch e Astro nomie.
Im Papyru s Rhind wir d die Rege l angegeben: „Nim m 1/ 9 vo n einem Durchmesse r we g un d konstruiere ei n Quadra t übe r dem, wa s bleibt , und e s wird de n gleichen Flächeninhal t wi e de r Kreis haben" . Darau s ergib t sic h Erste ägyptisch e Kataste r nac h Assyrische Tempe l werde n mi t für de r Wert 3,16. ihrer Richtungsachs e au f de n Herodot. Fußpunkt eine s festlegende n Dezimales Zahlensyste m und Großkreises a m Horizon t ge richtet, au f de m bestimmt e hell e Gewichtsordnung auf Kreta. Fixsterne liegen. Daraus ist heute die genau e Bauzei t astronomisch bestimmbar.
38
Frühe Hochkulturen 1690 Gesetzeskodex de s babyloni schen König s Hammurabi fixier t genaue Austauschrelatione n zwischen Getreid e un d Silber , Nor men fü r di e Geldentlohnun g vo n Tagelöhnern währen d de r Ernte zeit, Kreditbestimmungen u.a . 1595 Ägypterkönigin Achmes verkauf t ihr erbliche s Priesteram t a n ihre n Gatten fü r Gold , Silber , Leine n und ein e Korn-Rente . 1590 Beginn de r Pythiadenära (Viertel jahreszyklus) nac h de n Pythi schen Spiele n i n Griechenland .
Um 150 0 Gold al s Rechnungsmitte l un d Zahlungsmittel i n Mesopotamien . Verhältnis zum Silbe r l :9.
Moses läß t nac h Auszu g de r Juden au s Ägypte n di e männli chen Angehörige n de s Volke s zählen.
1600-1200 Minoische Kultu r au f Kret a ha t eigenes Alphabe t un d wahr scheinlich auc h eigene s Zahl system mi t eine r Fünferstufung .
1600 In Babylonie n Verzeichniss e de r wichtigsten Stern e un d Stern bilder mi t Hinweisen , wi e ihr e Abstände i n Längenmessunge n zu bestimmen sind .
1534
Verschiebung de r Nachtläng e nach de r Jahreszei t erkann t i n 1530 Amenemhet bau t fü r Köni g Ame- Ägypten. nophis I . i n Ägypte n Wasser auslaufuhr. r Um 150 0 Mitteilung übe r ein e Wasseruh r Entstehung de s Dezimalsystem s in de r Grabschrif t de s Siegel - bei den Indern. bewahrers von Amenophis I . Wesentliche Verbesserun g a n ägyptischen Waagen : Fadenlo t und Zeige r i n de r Mitt e de s Waagenhebels. Peilstange zu r Tiefenmessun g auf ägyptischen Bildwerken . Goldüberzogener Ellenmaßsta b aus de m Gra b de s Baumeister Priesters Kha i n Ägypte n mi t Ellenmaß von 37 1 m m un d Fuß maß vo n 296, 9 m m i n 1 6 Teilen. Maßstabgetreuer Stadtpla n vo n Nippur, de m sumerische n Kul turzentrum, au f eine r 75 0 g schweren gebrannte n Tontafe l 21x18 cm. 1475 Thutmosis III. errichte t i n Helio polis di e „Nadel n de r Kleopalra", die als Schattenwerfer
39
Frühe Hochkulture n
1450
Kalender vo n Elephantin e zu r Regierungszeit vo n Thutmosis I . verzeichnet di e jährlichen Weihe gaben fü r di e Götte r mi t Angab e des Datums , a n de m de r Ster n Sothis (Sirius) a m Horizon t auftaucht: de r 28 . Ta g i m dritte n Sommermonat. Um 1400 Tontäfelchen vo n Pylo s un d Knossos au f Kret a verzeichne n die i n Naturalie n z u leistende n Steuern, di e de n Schmiede n zugeteilten Metallmenge n un d verschiedene Eigentums - un d Besitzverhältnisse.
dienen un d Tageszeit , Jahreszei t und Sonnwendpunkt e angeben . Heute in London und Ne w York.
Um 1400 Ungleicharmige Waage n i n Ägypten. Bauleute verwende n zusammen klappbare Meßstäbe . Auslaufuhr de s Königs Amenophis III. al s Alabasterschale . Si e ist so berechnet, da ß die Auslaufgeschwindigkeit unabhängi g vo n der Füllhöhe bleibt. Landeseinteilung Ramses . Fresko i m Gra b de s Fürste n Verhältnis Gol d z u Silbe r i n Menna i n Theben , de r unte r Thutmosis IV . lebte . Zeigt , wi e 4 Babylonien 1: 4 Arbeiter mi t eine m Hohlma ß Getreide abmessen , de r Ober schreiber zähl t mi t de n Finger n und diktier t dre i Schreiber n di e Ergebnisse, di e si e au f Tafel n festhalten. 1377-1358 Gewichtsnorm i n de r Amarna - 1347-1303 Zeit rd.30 kg = l bilt u = 60 manu Ägyptische Königselle , unterteil t in 7 Handbreite n = 2 8 Finger rd.500 g = l man u = 60 siglu breiten = 52, 5 c m i m Besit z vo n rd.8,3g= l sigl u = ISOse' u rd.0.046 g = l se' u Maya, Schatzmeiste r unte r de n Königen Tutanchamun, A y un d Haremhab. (Louvre Paris). 1360 Kassitischer Köni g Burnaburi1350 asch vo n Babylo n beschwer t sic h Babylonische Einmaleins-Tafe l beim Phara o Echnaton übe r di e für di e Zahl 18 . letzte Goldsendun g de s Ägypter s „Die zwanzi g Minen , di e e r Schnellwaage mi t Laufgewich t brachte, ware n nich t voll(wertig), in Ägypten. als sie i n den Ofe n kamen , kame n nur fün f Mine n heraus. "
40
1350 Zahlen mit Dezimalstelle n i n China. 1341 Chinesischer Berich t übe r beo bachtete Sonnenfinsternis.
Frühe Hochkulture n 1340 Gesetzbuch de r Hethite r enthäl t 23 Paragraphe n zu r Regelun g von Preisen, Mieten und Löhnen. 1321 Chinesische Zeitrechnun g beruh t auf Zyklen vo n 60 Jahren . 1317 Einführung de s Mondjahre s verdrängt i n Ägypte n Jahres berechnung nac h de m Aufgan g des Hundssterns (Solhis).
1320 Tragbare Sonnenuhre n i n Geze r in Israel. 1300 Kaurischnecken al s Zahlungs mittel un d Zirkulationsmitte l i n Ostasien nachweisbar . Hölzerner Maßsta b au s de m Grab de s Baumeister s Amenemophet i n Ägypte n mi t Ell e vo n 371 m m un d Stabläng e 524,76 2 mm. 1293 Papyrusblatt i n Turi n au s de r Zeit Ramses //. , da s ein e Land karte mi t Einzeichnunge n de r "Wege, di e zu m Geld e führen" , d.h. de n Pla n eine s ägyptische n Goldbergwerkes enthält.
1200 Die Jude n habe n zweierle i Maß , Winkelmaß in Ägypten bekannt. ein heiliges und ein gewöhnliches Maß (gewöhnlich e Fingerbreit e 18,75 mm , heilig e F . 21,8 7 mm) . Mit de m heilige n Ma ß werde n die Abgabe n fü r de n Tempe l berechnet, mit dem gewöhnlichen wird de r normal e Hande l abge wickelt. In Chin a komme n Kümmerfor men vo n Gebrauchsgegenstände n (Messer-, Spaten- , Hackenmün zen) al s Geldform auf. 1166 Testamentarische Verfügun g Ramses III. (Große r Papyru s Harris) bestätig t Einkünft e un d Vermögen de r Tempe l mi t um fangreichen Angaben .
41
1200 Darstellung eine r ägyptische n Waage mi t symbolische r Seelen wägung i m Papyrus der Hunnifer im Totenbuch. Einteilung de r Sonnenbah n i n die 1 2 Tierkreisbilde r i n Baby lonien.
Frühe Hochkulturen 1160 Unter Ramses III. koste t i m Tem pelbezirk Thebe n ei n Sac k Hart weizen eine n Deben , 8 0 Jahr e später meh r al s 5 Deben . Papyrus de s Tempel s de s Chnu m am erste n Katarak t übe r Unter schlagung vo n Abgabe n i n de r Kette Bauer n - Steuereintreiber Schiffskapitän - Tempelbeamte . In 9 Jahre n erhiel t de r Tempe l nicht 9-70 0= 630 0 Sac k Getreide, sondern nu r 576 . Um 100 0 In Chin a l Fu ß = 10 0 Hirsekör Inder benutze n zu r Zeitrechnung das Mondjah r z u 36 0 Tagen , da s durch willkürlich e Schaltunge n mit de m Sonnenjah r i n Überein stimmung gebracht wird.
960 Steuerorgane i n Juda . Abgabe n im Reich Salomos werden erhöht . 959 Rehabeam, Soh n vo n Salomo verweigert Steuererleichterung . 11 vo n 1 2 Stämme n falle n da raufhin vo n ih m ab. 950 Beginn de r buddhistische n Zeit rechnung. 911 Mit Köni g Adadmirari H . vo n Assyrien beginn t neue assyrisch e Chronologie (Beamtenliste , ge sichert durc h Anschlu ß a n di e Sonnenfinsternis 763 , 15 . Juni).
1160 Sterntafeln zu r Zeitbestimmun g bei Nacht in Ägypten.
1125 In Jad e eingeritzt e Landkarte n i n China.
Sterntafeln fü r de n jeweilige n Ortsmeridian i n Verbindun g mi t Wasser- un d Sonnenuhre n un d die Einteilun g i n vo n de r Jahres zeit abhängig e 1 2 Tages- un d 1 2 Nachtstunden diene n de r Zeit bestimmung. Verkündung de r abgelaufene n Stunden durc h Bronzeglocken i n verschiedenen asiatische n Län dern. Chou-Pei suan-king , chinesi sches Kalenderwer k unbekann ten Verfasser s mi t Wirtschafts texten un d geometrische n Auf gaben.
Tschein-pi, da s ältest e chinesi sche Schriftstüc k übe r de n Gno mon. In Chin a erst e Beobachtun g de s wandernden Schattens . 1100 Bestimmung de r Schief e de r Ekliptik z u 23 ° 54 ' 2 " durc h Tscheou-Kong (tatsächliche r Wert 23° 54' 32") . Um 100 0 Chaldäer i n Mesopotamie n lege n das Gra d al s 360ste n Tei l de s Vollkreises fest .
950 Messung de r Mittagsschatte n a n zwei Sonnwende n mi t eine m Gnomon i n de r Stad t Lo-jan g südlich vo m Gelbe n Flu ß ergib t Schiefe de r Eklipti k z u 23 ° 54 ' (heutiger Wer t 23 ° 27').
42
Frühe Hochkulture n 900
Verhältnis zwische n Gol d un d Silber 1:1 2 bis 1:14 . 842 Neue fest e Zeitrechnun g i n China. 800 Erste nachgewiesen e Volkszäh lung i n China 780 Verkauf gege n Gel d trit t nebe n den Naturaltausch i n Chin a 776 Beginn de r Zeitrechnun g de r Griechen nac h Olympiade n a m 8 . Juli. 754 Chronische ode r Kapitolinisch e Zeitrechnung i n Ro m beginn t a m 21.4. 753 21. Apri l Begin n de r Varromschen Zeitrechnun g vo n de r Gründung Rom s (A.U.C . a b urbe condita) , di e bi s End e de s 17 . Jahrhunderts vo n Historiker n angewendet wurde. 747 Beginn de r Zeitrechnun g Nabonassars, di e vo n Ptolemäus i n seinen Regententafel n benutz t wird. 732 Erstes Gel d durc h Kennzeich nung vo n Silberstücke n i n Syrie n eingeführt. 726 Unter Köni g Saltnanassar V, vo n Assyrien is t di e Gewichtsnorm , die i m ganzen Reic h ziemlic h ge nau eingehalte n wird : l groß e Mine = 1004,7 2 oder 1008,5 4 g, l leicht e Mine = 502 g .
900 Markierte Metallbarre n un d 876 Scheiben al s Vorläufer der Mün - Symbol fü r Nul l au f eine r indi schen Inschrift. zen. 800 Griechische Abc-Zahlschrift i n Milet.
775 Sonnenfinsternis vo m 6 . Septem ber in China. 763 Überlieferte Beobachtun g eine r totalen Sonnenfinsterni s durc h die Babylonier . Erlaub t genau e Zuordnung de r assyrische n Epo nymenlisten zurüc k bis etwa 900 . (Eponymenlisten sin d Verzeich nisse de r jährlic h wechselnde n Beamten un d i n ihr e Amtszei t fallender markante r Vorgänge) . 750 Vorschriften fü r de n Ba u un d di e Form vo n Opferaltäre n unte r Benutzung de r Zah l= 3,097 in den Sulvasutra s in Indien.
730 Ahas, König vo n Juda , läß t einen Obelisken al s Sonnenuhr bauen.
43
Frühe Hochkulture n 707 König Sargon: Höchstpreis e fü r Lebensmittel
44
Antike bis zur Kaiserzeit Auf de n Schulter n de r frühe n Hochkulture n entstan d di e antik e Zivilisation in den griechische n Stadtstaaten , di e zugleic h eine n neue n Beitra g zu r Kultur geschichte vo n Ma ß un d Zah l leistete . Griechenlan d wa r landschaftlich , politisch un d kulturel l vielschichtig , zugleic h abe r verfügt e e s übe r ein e gemeinsame Sprach e un d Religion . Di e maritim e Lag e ermöglicht e de n Ausbau de s Fernhandels , i n desse n Gefolg e de r gesamt e Mittelmeerrau m bi s zum Schwarze n Meer , nac h Libyen , Sizilie n un d Spanie n vo n griechische n Kolonien erfaß t war . Di e Weg e de s Seehandel s kreuzte n sic h mi t Anschluß frachtrouten i m Binnenland, den Karawanenstraßen. Getreide , Holz, Öl, Honig, Salz, Seide , Wolle , Textilien , Purpur, Zuckerrohr, Gewürze , Keramik , Kupfer , Eisen, Gold, Silbe r und Sklave n gehörten z u den ausgetauschten Waren . I n den Silbergruben vo n Laurion waren zeitweise 2000 0 Sklave n beschäftigt. Mi t den Erträgen darau s finanziert e Themistokles de n Ba u de r athenische n Flott e fü r den Seekrieg gegen di e Perser. Die Expansio n de s römische n Weltreich s erstreckt e sic h späte r au f ei n Territorium von Britannien bis Ägypten. Ausweitung des Handels, kriegerisch e Eroberungen, großartig e sakral e un d zivil e Bauten , Aquädukte , Fernstraßen , Hafenanlagen un d Warenumschlagplätze , neu e Institutione n de r staatliche n Verfassung un d Verwaltun g un d ei n unvergleichliche r Aufschwun g vo n Literatur, Kunst, Philosophie un d Wissenschaft - zu all diesem gehör t auc h der Fortschritt de s sozialen , wirtschaftlichen , wissenschaftliche n un d technische n Messens i n jene r Zeit . E s sin d vo r alle m dre i Errungenschaften , di e di e Ereignisfolge de s Meßwesen s dominieren : di e neu e Stuf e de r geld wirtschaftlichen Messun g mi t de m Entstehe n de r Münze , di e Organisatio n eines überregionale n staatliche n Meßwesen s un d di e Fundierun g durc h Ma ß und Zahl in vielen Gebiete n des wissenschaftlichen Denkens. Bratspieß, Münze und erste politische Messun g Wenn i m alte n Griechenlan d ei n Richter de n Gerichtshof betrat , erhiel t e r den Richterstab al s Zeichen seine r Würde. Nach dem Urteil gab er ihn zurück und
45
Antike bis zur Kaiserzeit
erhielt dafü r eine n oder mehrere eisern e Bratspieße, sogenannt e Obelos . Damit begab er sich zum Opferpriester, der ihm Fleischstücke vo n den geschlachtete n Opfertieren zuteilte . All e Bürger erhielte n a n Festtagen solch e Bratspieße , di e damit z u eine r Ar t Tauschmitte l wurden . Köni g Pheidon vo n Argos au f de r Peloponnes rationalisiert e diese n fü r de n Tauschverkeh r etwa s umständliche n Brauch u m 70 0 v . u . Z. , inde m e r di e Bratspieß e durc h Münze n ersetzte , di e das Volk Obolos nannte . Di e nächsthöhere Münz e hieß Drachme (= 6 Obolos), was ursprünglich eine Handvoll Bratspieße bedeutete. Die mi t de m Stempe l de s Herrscher s geprägt e Geldmünz e au s Gol d ode r Silber entstan d i n de m kleinasiatische n Lydie n unte r de n Könige n Alyatthes und Kroisos. Ers t allmählic h setzt e sic h da s Münzgel d i m Tauschverkeh r durch, vo r alle m durc h de n steigende n Fernhandel . Nac h Athe n kame n Getreide au s Sizilien , gesalzen e Fisch e vo m Asowsche n Meer , Kupfe r au s Spanien, wohlriechend e Öl e au s Ägypten , Gewürz e au s Kleinasien . Wein , Olivenöl und Keramik wurd e in die griechischen Ansiedlunge n i n Unteritalien und a m Schwarzen Meer geliefert . Nun gab es bald viele verschiedene Münze n aus de n Regione n Griechenlands , Nordafrikas , Kleinasien s un d Südrußlands . Am Piräus , de m Hafe n vo n Athen , stande n di e Bänk e de r Geldwechsler . Wechselstuben befande n sic h auc h i n de n Nische n de s Markttore s vo n Milet , das wi r i m Pergamon-Museu m vo n Berli n besichtige n können . Di e Abschätzung de s Tauschwert s de r verschiedene n Münze n wa r kei n einfache s Geschäft, immerhi n konnt e ma n sic h zunächs t noc h mi t de m Abwiege n de r Münzen un d mit de m vo n altershe r festgelegte n Wertverhältnis vo n Gol d un d Silber vo n 1 3 '/ s z u l ode r eine r davo n abweichende n lokale n Relatio n behelfen. Neben de r Kaufmannschaf t entstan d de r Beru f de s Bankiers , de r Kredit e gegen Zin s gab , Bürgschafte n fü r Einkäuf e de s Kreditnehmer s übernahm , eigene Forderungen i n Zahlung ga b und Gelde r andere r entgegennahm , u m sie gewinnbringend anzulegen . Größte r Bankie r wa r de r Staat . Nac h de m Sie g über den Perserkönig gründet e Athen den Attischen Seebund . Die Beiträge der Bundesgenossen in Silber wurden im Tempel de s Apollon au f Delos und späte r im Parthenon au f der Akropolis unter dem Schut z der Göttin Athene verwahrt. Dieser Staatsschat z sol l zu r Zei t de s Perikles 970 0 Talent e (etw a 35 0 t ) betragen haben . Dagege n erbeutet e Alexander i n Persie n allei n i n de r Hauptstadt Susa 9000 Talente Gold und 40 000 Talente Silber. Zum Vergleich 46
Antike bis zur Kaiserzeit
sei erwähnt , da ß z u jener Zei t ei n Medimnos (52,5 1 ) Getreide 3 - 6 Drachme n und ei n Sklav e 20 0 - 40 0 Drachme n kostete n ( l Talen t = 600 0 Drachmen) . Alexander lie ß eine n große n Tei l de r Beut e a n di e Veterane n de r makedonischen Arme e auszahle n un d dami t unmittelba r kaufkraftwirksa m werden. Da s führt e zu r Halbierun g de s Gold - un d Silberpreises , z u wesentlichen Preiserhöhunge n un d zu r Senkun g de s Geldwert s un d de r Zinssätze. Die Geldwirtschaf t bo t eine n quantitative n Maßsta b fü r da s Rechtswese n und soga r fü r di e Gestaltun g de r Machtverhältnisse . Währen d da s britisch e Parlament ers t gege n End e de s zweiten Jahrtausend s unsere r Zei t de n Erbade l aus dem Oberhau s verbannte , drängt e Solon mi t seine r Verfassun g vo n Athen bereits u m 59 4 v . u . Z . di e Gentilaristokrati e zurück . De r politisch e Einflu ß wurde nach de m Einkomme n gestaffelt . A n der Spitz e stande n di e Bürger mi t einem Ernteertra g vo n übe r 50 0 Medimno s ode r Scheffe l ( l Medimno s Getreide kostet e etw a l Drachme) , die Pentakosiomedimne, die zweite Grupp e der Hippeis ode r Ritte r hatte 30 0 bis 500 , di e dritte Grupp e de r Zeugiten oder Gespannbauem 20 0 bi s 30 0 un d di e viert e Grupp e de r Tagelöhne r unte r 20 0 Medimnos. Nac h de m Einkomme n richtete sich der Zugang zu den Ämtern. In der Staatstheori e hie ß da s Herrschaf t au f Grun d vo n Zensus , griechisc h timokratia. Athe n bezo g sein e Einkünft e au s de n Silberbergwerke n un d anderen Domänen , au s Zöllen , Marktgeldern , Sklavengebühren , Tributen , Geldbußen, Vermögens-Konfiskatione n un d Kriegsbeuten . Di e Grieche n erfanden auc h da s famos e System , di e indirekt e Steue r a n den Meistbietende n zu verpachten , mi t de m zwei Jahrtausend e späte r da s bourbonische Frankreic h zur Revolutio n getriebe n wurde . I n de r ganze n Antik e wa r de r Zöllne r un d damit de r blutsaugerisch e privat e Zollpächte r auf s äußerst e verhaß t un d verachtet. I m Neue n Testamen t (Matthäus, Lukas) wir d der schlecht e Ruf de r Zolleinnehmer mehrfach erwähnt . Die Grieche n hatte n eine n lockere n Umgan g mi t ihre r Götterwel t i n de r Literatur und au f dem Theater. Nicht s Menschliches blie b de n Bewohnern de s Olymp fremd , vo m Ehebruc h bi s zu r gan z profane n geldwirtschaftliche n Beutelschneiderei. Lukian erzähl t in eine r seine r Burlesken , wi e de r Hauptgott von Rhodos , de r Sonnengot t Helios, sic h mi t seine n Götterkollege n übe r di e Posten de r Kalkulation für das siebente Weltwunder , seine bronzene Kolossal statue von 3 1 - 32 Meter Höhe im Hafen de r Stadt unterhält. Für ihren Bau in 47
Antike bis zur Kaiserzeit
12 Jahre n bi s 29 2 v . u . Z . solle n 20 0 Talent e aufgewende t worde n sein . Si e hatte ein ausgemauertes Eisengerüst mi t tiefem Fundament un d stürzte 6 6 Jahre später be i eine m Erdbebe n ein . Di e Götte r interessiere n sich , wi e Lukian erzählt, fü r di e Material - un d Arbeitskosten . S o is t eigentlich , wen n ma n da s griechische Lebe n vo m Olym p ode r vo m Marktplat z he r sieht , nich t de r Mensch, sonder n da s Gel d da s Ma ß alle r Dinge . Be i Aristophanes verteil t Plutos, de r Got t de s Geldes , de n Reichtu m blin d un d dahe r ungerecht , ein e recht präzis e Beobachtun g de s Komödiendichters . Abe r gan z s o profa n un d locker-ironisch sollt e ma n da s Meßwese n de r Antik e nich t betrachten . Noc h wirkte der Respekt der frühen Hochkulture n vo r den heiligen Maße n nach . Antikes Meßwesen un d die Meßkunst von Eratosthenes und Archimedes Um 45 0 ergriffe n di e Grieche n Maßnahmen , u m i m Attische n Seebun d ein e Vereinheitlichung de r Maße durchzusetzen. I n Athen wurden 1 5 metronomoi, d.h. Eichbeamte, davo n 1 0 im Piräus und 5 in der Stadt eingesetzt, di e die Einhaltung der gesetzliche n Maß e z u überwache n hatten . Fü r Preis - un d Qualitätskontroll e insbesondere bei Getreide waren die sitophylakes zuständig. Die Eichbeamten und die Preiswächte r unterstanden den agoranomoi , di e di e Marktaufsich t hatten . Di e Normalmaße wurden ursprünglich in einem Tempel der Akropolis aufbewahrt un d in späteren Zeiten in einem Eichlokal auf dem Markt. Im römische n Weltreic h wurd e ein e höher e Stuf e de r Organisatio n de s Meßwesens erreicht . Di e Aufsich t übe r Ma ß un d Gewich t obla g bi s zu r Kaiserzeit de n Ädilen, Magistratsbeamten , di e außerdem fü r Polizei, Getreide versorgung, Sicherhei t de s Staatsschatze s un d Bauwesen zuständi g waren . I m gesamten Reich gab e s Stützpunkte für Kopien der Maßnormale oder Exagien, die i n Ro m au f de m Kapito l i m Ponderariu m de s Tempel s de r Juno Moneta (lat. „Mahnerin" ) aufbewahr t wurden . Dor t befan d sic h auc h di e Münzstätt e und s o erklär t sic h de r Ausdruc k monet a fü r Münze. I n de n Provinze n de s Reiches ware n di e Legione n Zentre n de r römische n Macht . Si e erhielte n Kopien der Exagien, die im heiligen sacellum de s Legionsstandorts nebe n dem Legionsadler un d de m Bildni s de s Kaiser s aufbewahr t wurden . Jede de r zeh n Kohorten de r Legio n beka m Gebrauchsnormal e fü r de n Vergleic h mi t de n Meßmitteln de r Händle r un d Handwerker . Zu r straffe n Organisatio n de s sozialen Messen s gehört e i n de r Römischen Republi k de r Zensu s un d di e 48
Antike bis zur Kaiserzeit
Institution de r Zensoren. De r Zensus wa r die Bürgerliste mi t de r Einstufung in Vermögens- un d Steuerklassen sowi e Wehrfähigkeit. Die Zensoren führte n de n Zensus durch , verwaltete n de n Staatshaushal t und verpachtete n Steuern , Zöll e und Staatseigentum . Fü r di e Ertragssteue r mußt e unte r andere m di e Ertragsfläche de r Bodenbesitze r gemesse n werden . Da s wa r Aufgab e de r Agrimensoren, eine s wichtige n Berufsstande s i m Römische n Reich . I n de n Schulen fü r Agrimensoren wurd e der Meßmittelgebrauch, Vermessungskunde , Grenzziehung, Kartenzeichnun g un d Landrecht gelehrt . Dabe i stützt e man sic h auf griechisch e Vorbilder , s o au f da s Lehrbuc h de r Meßkuns t de s Mathe matikers un d Mechanikers Heron vo n Alexandria. Eine s der Meßmittel war die groma, ei n Kreuzstab mi t eine m Senkble i a n jedem de r vier Enden. Das Kreuz war au f eine m Sta b obe n horizontal , etwa s seitlic h verschobe n befestigt . S o war e s dami t möglich , a n eine m rechteckige n Fel d di e Visierlinie n übe r di e Lotleinen z u bestimmen . Ferne r wurd e di e decempeda , ei n zeh n Fu ß lange r Meßstock (etw a 2,9 6 m ) verwendet . E r diente auc h beim Bau vo n Wegen un d Straßen, di e je nac h Bedeutun g 8 , 12 , 16 , 20, 24 , 3 0 und 4 0 Fu ß brei t waren . Fahrstraßen hatte n teilweis e künstliche Spurrinnen, daher wa r de r Abstand de r Randkränze z u 3 und 5 Fuß normiert. Die Vermessungsfachleute leisteten gute Arbeit, so wich ein 29 km langer Abschnitt des deutschen Limes nicht mehr als 2 m von der Geraden ab. In de r römische n Republi k ga b e s ferne r zwe i hochangesehen e Priester kollegien, di e Augure n un d di e Wegebaue r ode r pontifices . Di e Augure n mußten anhan d natürliche r Zeiche n ode r außergewöhnliche r Vorfäll e de n Willen de r Götte r i n bezu g au f bestimmt e Entscheidunge n ode r Handlunge n der Regierun g ode r de r Volksversammlun g erkunden . Si e hatten da s templum abzugrenzen, de n Raum , vo n w o au s di e Augure n beobachte n un d eine n weiteren, innerhal b desse n di e Götterzeiche n beobachte t werde n sollten . Dazu zog de r Augur mit seine m Visiersta b (lituus ) eine Süd-Nord-Lini e (cardo) und eine diese kreuzende Ost-West-Lini e (decumans) bis zu bestimmten gedanklic h vorgestellten Endpunkte n un d grenzt e dan n da s ganz e Fel d rechtwinkli g ab . Die pontifice s ware n zuständi g fü r da s Rechtswesen , de n Kalender , di e Festlegung de r Tag e fü r di e Gerichtsverhandlungen , Gottesdienst e un d Feste , die Verkündung der Neu- und Vollmondtage. Zum soziale n Messe n gehört e i n de r Antik e auc h di e Koordinierun g de s Lebens und der Tätigkeiten durch die Sonnenuhr und die Wasseruhr oder 49
Antike bis zur Kaiserzeit
Klepsydra. Be i Gerichtsprozesse n fü r Zivilklage n wurd e zu m Beispie l i n Griechenland di e Redezei t de r Anklag e un d de r Verteidigun g j e nac h Bedeutung des Falles zugemessen , u m das Redetemperament des mediterranen Volkes zu zügeln. In Fällen über 5000 Drachmen erhielt die Anklage zehn Maß (l Ma ß = l chou s = reichlich 3 Liter = etwa 3 Minuten), die Verteidigung drei Maß. I n den Fällen zwische n 500 0 und 100 0 Drachmen ga b es sieben und zwei Maß und in den noch kleineren Fällen nur fünf beziehungsweise zwe i Maß. Die zugemessene Zeit wurde genau eingehalten und der als Bediener der Wasseruh r eingesetzte Geschworen e ode r Schöff e verstopft e sofor t da s Abflußrohr, wen n der jeweilig berechtigte Redne r unterbrochen wurde. In de r Zei t de r griechisch-römische n Antik e wurde auc h i m Ferne n Oste n der Versuc h unternommen , Maße , Gewicht e un d Münze n z u vereinheitlichen. Der erste Kaiser de r Quin-Dynastie Shi-huang erließ um 22 0 v. u. Z. ein Edikt über ein Maßsystem, da s strenge Strafe n vo n 40 Peitschenhieben bi s zum Tode für Maßverletzunge n festlegte . Da s wichtigst e Eichma ß wa r da s Schallroh r (huang-tschung), ein e Flöte, di e 120 0 Hirsekörner faßte , di e 1 2 tschou wogen . 10 le i ergabe n l tschou . Entsprechen d ga b e s auc h lei - un d tschou-Münzen . Sogar di e Spurbreit e de r Wage n wurd e normiert , ein e Notwendigkei t wegen der Wagenfurche n i m weiche n Lößbode n de r unbefestigte n Straßen . Di e de r Quiri-Herrschaft zugrund e liegend e Ideologi e wa r de r Legalismus , nac h de m eine stark e Regierun g sic h au f klar e un d eindeutig e positiv e Gesetz e un d au f auch zahlenmäßi g festgelegt e Norme n un d nich t blo ß au f Herkomme n un d Gebräuche stütze n müsse. D a de r Legalismus nu r eine relativ kurze Periode i n der chinesische n Geschicht e umfaßte , ha t sei n numerologische s Cred o keine n Schub eine r quantifizierenden , messenden Naturwissenschaf t ausgelöst, zuma l er da s selbständi g denkend e un d handelnd e Individuu m i n seh r en g gezogen e Schranken verwies. Im geisti g aufgeschlossene n Hella s machte n di e Sophiste n de n homo mensura-Satz de s Protagoras z u ihre m Programm . De r Mensc h al s Maß alle r Dinge - das ist noch heute ein Kampfruf gege n die Hybris von Automatisierung und Großtechnik . Freilic h kann e r auch subjektivistisch verstande n werden, als genüge jede r Mensc h seine m eigene n Maß . De r heutig e Mensc h de r Konsumgesellschaft, de r Hom o consumens , is t woh l au s Zukunftssich t kei n akzeptables Maß mehr. Platons Gegenprogram m lautete: „Aller Dinge Maß ist Gott", er brachte eine geistige Dimension ein, die Mensch und Natur, die Welt 50
Antike bis zur Kaiserzeit
in ihrer transzendenten Einhei t umfaßt. Die Griechen habe n i n der Philosophie, in de n Natur - un d Geisteswissenschafte n Fundament e fü r da s Was , W o un d Wie des Messens gelegt . Aristoteles entdeckt e in der Nikomachisehen Ethik die Art un d Weis e de r relativen Messun g de s Tauschwerts . Da s Gel d is t ei n gan z besonderes Maß , e s miß t sic h a n sic h selbe r un d taug t doc h zugleic h zu r Bewertung vo n Gutem . S o setzte n die alte n Iren, al s si e i n Beziehun g z u de n Römern traten, ihr e Werteinheit, eine Kuh, gleich einer römischen Unze Silber. In de m Jahrhunder t nac h Aristoteles lebte n di e beide n fü r unse r Them a woh l bedeutendsten Naturwissenschaftle r de r Antik e vo r de r Kaiserzeit , Eratosthenes un d Archimedes. Archimedes hatt e kein e Nachschlagewerk e zu r Hand, al s e s ih m daru m ging , di e Fläche n un d Rauminhalt e komplizierte r geometrischer Gebild e zu berechnen. E r kam au f ein e geniale Meßidee, inde m er einfac h di e mechanisch e Waag e verwendete , u m di e Gleichhei t bekannte r und unbekannte r Fläche n un d Rauminhalt e herzustellen . Ers t au f diese r Grundlage entwickelt e e r dann di e theoretischen Ableitungen . Er war wohl der erste, be i de m dies e Funktio n de s empirische n Messen s al s Zündfunk e de r Theorie deutlic h wird . Freilic h beruh t da s s o organisiert e Messe n vo n vornherein au f einer theoretischen Absicht Archimedes'. Er war auc h der erste, der di e Zah l au f dre i Dezimalstelle n exakt bestimmte . Über di e Freud e de r alten Ägypte r a n riesige n Zahle n macht e e r sic h lustig , inde m e r ein e Rechenaufgabe erfand , nach de r de r alt e Titan Hyperion au f Sizilie n offenba r eine Herde von 5 916 837 17 5 686 Rindern besaß . Da s wären etwa 233 Rinder pro Quadratmeter diese r Insel. Archimedes ha t di e hydrostatisch e Waag e erfunden . Köni g Hiero II . vo n Syrakus hatt e anläßlic h seine r Thronbesteigun g eine n goldene n Kran z anfertigen lassen , de n er für einen Tempel bestimmt hatte. E r war zufrieden mit dem Produkt des Handwerkers un d das Gewich t des Kranzes stimmt e mit dem Gewicht des gelieferten Goldes überein. Als jedoch jemand Anzeige machte , es sei be i de r Herstellun g Gol d unterschlage n worden , beauftragt e Hiero de n Archimedes, de n Kran z z u prüfen, ohn e ih n z u zerstören. Vitruv ha t i n seine m Buch „D e architectura" berichtet, wie Archimedes di e Aufgabe löste. Über da s Problem nachdenkend , ka m e r zu seine m berühmte n „Heureka!" , al s e r i n di e Badewanne stie g und sich bewußt wurde, daß sein Körper das gleiche Volumen Wasser verdrängt . Er fertigte zwei Klumpen je au s Gold und Silber von 51
Antike bis zur Kaiserzeit
gleichem Gewich t wi e de r Kran z de s König s un d prüft e dann , welche m Wasservolumen all e dre i Gegenständ e entsprechen . Di e Differen z zwische n den Volumin a zeigte sofort , da ß de r Kran z de s Hier o nich t au s reine m Gold e bestand. Gol d un d Silbe r habe n ein e unterschiedlich e Dichte , wi e wi r heut e sagen. De r Kran z de s Hiero erwie s sic h al s mi t Silbe r gestreckte s Gold , Archimedes konnte den genauen Betrag de r Unterschlagung aus den Daten des Versuchs ermitteln. Die Unbefangenheit der Griechen, ihre kühne Anwendung der theoretischen Erkenntnisse zeig t sic h auch in einer ihrer großartigsten Meßleistungen, in de r Berechnung de s Erdumfangs . Der , de m die s gelang , wa r de r Leite r de r berühmten Bibliothe k i n Alexandria . Eratosthenes vo n Kyren e konnt e sic h dabei au f di e sei t Pythagoras bekannt e Vorstellun g von de r Erd e al s Kuge l stützen. Abe r de n alte n Grieche n ware n damal s nu r etw a zeh n Prozen t de r Landfläche de r Erde und etwa drei Prozent de r Wasserfläche der Erde bekannt. Welche Chuzp e gehört e i n eine r solche n Zei t dazu , di e ganz e Erdkuge l ausmessen z u wollen. Hinzu kam, daß Kühnheit nicht allein genügt. E s mußte eine genügen d genial e und zugleic h einfache Idee kommen. Un d si e kam de m Eratosthenes, wi e e s späte r de r Mathematike r Kleomedes überliefer t hat . Eratosthenes de r Geograp h wußte , da ß di e Sonn e a m 21 . Juni , de m Ta g de r Sommersonnenwende, i n Syen e (heut e Assuan ) mittag s stet s gena u senkrech t in de n Brunne n schein t un d sic h i n de r Tief e i m Wasse r spiegelt . Wen n ma n nun, s o dacht e er , zu r gleiche n Zei t i n seine m fas t gena u nördlic h gelegene n Alexandria eine Skaphe, eine halbkugelige Meßschale mit eine m Zeigerstab in der Mitte aufstellte un d den Sonnenschatten de s Stabes messe , habe man damit einen Ausgangswer t fü r di e Berechnun g de s Erdumfangs . E s erga b sic h i n Alexandria ei n Schatten, der ein Fünfzigstel de s Umfangs der Schale bedeckte. Man kan n durc h ein e einfach e trigonometrisch e Skizz e zeigen , da ß die s zugleich 1/5 0 de r 360 ° de s Erdkreise s entspricht . Eratosthenes kannt e di e Entfernung zwische n Alexandri a un d Syen e mi t etw a 500 0 Stadien . Di e ägyptischen Steuerbezirk e ware n durc h gerad e Ost-West-Linie n eingeteil t un d die Entfernunge n de r Bezirksgrenze n ware n bekannt . E r konnt e di e Katasteraufzeichmmgen fü r di e Abschätzun g de r Entfernunge n benutzen. Au s der Multiplikatio n de r 500 0 Stadie n mi t 5 0 berechnet e nu n Eratosthenes de n Erdumfang mi t 25 0 00 0 Stadien , korrigiert e diese n Wer t jedoch au f 25 2 000 , setzte also ein Grad gleich 700 Stadien, ganz im festen Glaube n an die hehre 52
Antike bis zur Kaiserzeit
Zahlenharmonie de r Wel t i n de r Tradition de s Pythagoras. Leide r kenn t ma n nicht di e genau e Läng e de s Stadio n i n heutigen Maßen , mi t de m e r operierte . Es gibt sehr viele verschiedene Stadienmaße . Wenn e r das attische Stadion mi t 177 m verwendet hat , entspräche das einem Erdumfang von 44604 km . Eratosthenes ha t ei n Gradnet z fü r de n ih m bekannte n Tei l de r Erd e ohn e Kugelprojektion aufgestellt , i n de m de r Hauptparallelkrei s durc h di e Inse l Rhodos über de n Buse n vo n Isso s bis Thin ä i n Chin a un d westlich bi s z u den Säulen de s Herkules ging , e r sollt e die bewohnt e Wel t i n zwe i Hälfte n teilen . Sein Hauptmeridia n gin g ebenfall s durc h Rhodos , nördlic h nac h Karien , lonien, Troas , de n Hellespont , Byzan z un d zu r Mündun g de s Borysthenes , südlich durch Alexandria und Syene. E r fußte au f dem Werk seines Vorgänger s Dikaiarch vo n Messen e un d bestimmt e in seiner Karte acht Parallelkreise und neun Meridiane. Ein Nachfolge r vo n Eratosthenes, Hipparch, kritisiert e ih n wege n de r unbekümmerten Kombinatio n exakte r astronomische r Ortsbestimmunge n un d nicht so verläßliche r Informatione n übe r Schiffer - und Wegemaße . Polybios, ein spätere r Geograph , lehnt e seinerseit s di e mathematisch-physikalisch e Erdkunde al s fü r de n Staatsman n un d Feldher r unnüt z ab un d bevorzugt e de n ausschließlichen Gebrauc h vo n Erfahrungsmaßen . Wissenschaf t wurd e imme r praktizistischer betrieben , vo r alle m vo n de n Römern , di e sie , wi e Cicero i n den Tuskulanische n Gespräche n bemerkte , au f de n Nutze n de s Messen s un d Rechnens eingeeng t haben. Die frühen Grieche n dagege n haben Freude an Maß und Zahl , di e ihne n Ausdruc k de r Weltverfassun g und Weltharmoni e sind . So berichtet Herodot, da ß der Athener Staatsman n Solon eins t de n König Kroisos von Lydie n in Kleinasie n besuchte , der ihm all e sein e Schätz e und Herrlichkeiten zeigt e un d anschließen d wisse n wollte , we n e r fü r de n glücklichsten Mensche n unte r alle n Mensche n hält , di e ih m bishe r begegnet waren. Kroisos is t enttäuscht, als ihm Solon dre i Namen von Mensche n nennt, die bereit s nich t mehr leben . E r hatt e erwartet , de n eigene n Name n z u hören. Solon abe r meint : „ O Kroisos, ic h weiß , wi e neidisc h un d unberechenba r di e Götter sind , un d d u frags t mic h nac h de m Schicksa l de r Menschen ! Wievie l sieht und erlebt man nicht im Laufe de r Jahre, was man nicht will. Nehmen wi r an, da s Lebe n währ t siebzi g Jahre . Dies e siebzi g Jahr e mache n fünfundzwanzigtausendzweihundert Tage , wen n ma n di e Schaltmonat e nich t mitrechnet. Setz t man ein um das andere Jahr noch einen Monat hinzu, damit 53
Antike bi s zur Kaiserzei t
die Jahreszeite n richti g übereinstimmen , s o gib t da s i n siebzi g Jahre n noc h fünfunddreißig Schaltmonate , zusammen als o eintausendundfünfzi g Tage . Vo n allen diese n sechsundzwanzigtausendzweihundertundfünfzi g Tage n i n de n siebzig Jahre n verläuf t kei n Ta g wi e de r andere . Deshalb , o Kroisos, is t de r Mensch gan z ei n Spie l de s Zufalls . Ic h seh e wohl , da ß d u seh r reic h un d ei n großer Köni g bist . Dein e Frag e abe r kan n ich t nich t beantworten , bevo r ic h nicht weiß, o b dieses Lebe n bis zu Ende glücklich gewesen." Es ist eine weis e Antwort , verbunde n mi t eine r Lektio n übe r den griechische n Kalender un d ein anschauliches Zahlenexempel . In der Periode de r Antike von 700 v. u. Z. bis zu r Kaiserzeit um 300 u. Z. stieg die Weltbevölkerung vo n 11 2 auf etwa 240 Millionen mit einem jährlichen Wachstum von 0,076 Prozent , da s nur wenig über dem Bevölkerungswachstu m der frühen Hochkulturen von 0,06 Prozent lag.
54
Antike bis zur Kaiserzeit
Chronik de r Jahre 700 v. u. Z. bis 300 u. Z. Soziales Messen Technische
s Messe n Wissenschaftliche
700
König Pheidon von Argos fuhrt ein Maß- und Gewichtssystem un d eine Kurrentmünze au s Silbe r ei n (Obolos).
s Messe n
Grundeinheit de r griechisch dorischen Säulenordnun g is t de r Modulos M , de r de m Halbmesse r des Säulenfußes gleichkommt . Benutzung eine s Zeichen s fü r di e 676 Null i n de r sic h herausbildende n Kuau-Tse, Kanzle r de s Teilstaate s Positionsschreibweise de r Baby Tschin, ersetz t all e Naturalsteuer n lonier, jedoch noc h nich t am End e durch Geldsteuer. einer Zahlenreihe . 660 Jahr de r Krönun g de s erste n 650 japanischen Kaisers , Begin n de s Marduk-Tempe\ i n Babylo n wir d japanischen Kalenders . mit seine r Richtungsachs e au f de n Fixstern Arkturus eingemessen. Wasseruhren i n Assyrien. 649 Geld, Ma ß un d Gewich t i m Grie chischen Argos vereinheitlicht. 640 König Ardys vo n Lydie n bring t 631 Münzen i n For m vo n ovale n Me - Öffentliche Wasseruhre n i n As tallplättchen heraus. syrien. 624 Die Gewichtseinheit Talen t wird als Währungseinheit i n Athe n ein geführt. 604 Ziegelnorm unte r Nebukadnezar auf 1 6 Zoll (32-3 3 cm ) festgelegt . Die Elle ist gleich 49,5 cm . 600 600 Knotenschnüre stelle n i n Chin a I n Mesopotamie n Leerstell e stat t Hafenzölle i n Korinth. Griechische Drachme 4,3 7 g Silber, Zahlen dar . Gleich e Method e i m Null . l Rin d = 5 D. , l Scha f = l D . Inkareich. Münzen au s Elektro n unte r de m Herrscher Alyatthes i n Lydien. Polizeiliche Meldungen alle r Familienväter in Ägypten.
55
Antike bis zur Kaiserzeit 594
5O/o«ische Reform des Münzfußes. Die Solonische Verfassung teilt die Staatsbürger Athen s nac h Größ e des Ertrag s ihre s Besitzes , gemes sen i n Metze n (Medimnos ) Ge treide, in vie r Klasse n ein und bestimmt danac h ihr e Recht e un d Pflichten. Solon fuhr t ei n Mondjah r vo n 1 2 Monaten mi t abwechseln d 2 9 un d 30 Tage n ei n (35 4 Tage) . Zu r Korrektur wir d all e dre i Jahr e ei n Monat zu 30 Tagen eingeschaltet . 580 Thaies vo n Mile t prognostizier t eine ergiebig e Olivenernt e fü r da s kommende Jahr, pachte t i m Winter alle erreichbaren Ölpressen i n Milet und Chio s un d nutz t di e groß e Nachfrage i m Somme r aus , u m die Pressen teurer weiter zu verpachten. 578 Römischer Census bis etwa 79 u. Z. in überwiegen d fünfjährige r Folg e zu militärische n un d finanzpoliti schen Zwecken . Zählun g der Bür ger, ihre s Vermögens , ihre r Kinde r und Sklaven . 570 Nabukudurrusur . (Nebukadnezar), Köni g vo n Babylon , führ t das Maßsystem vo n Schulgi wiede r ein. Zinsen au f Gol d 20 % un d au f Getreide 30%. 568 Beginn de r Nemeadenära nach de n Nemeischen Spiele n i n Griechen land.
585 Richtige Voraussag e eine r Sonnen finsternis (a m 28.5. i m kommenden Jahr) durc h Thaies vo n Milet . Medeer un d Lydier , di e das fü r ein schlechtes Vorzeiche n halten , brechen ihren Krieg ab.
560 Thaies vo n Mile t konstruier t de n rechten Winke l übe r de m Durch messer des Halbkreises. 550 Darstellung de s Abwiegen s de s Vorgarns zu m Spinne n fü r di e Sklavinnen bei der häuslichen
550 Klafter un d Fu ß i n Mesopotamien. Mondkalender i n Babylonie n wird durch regelmäßige anstelle
56
Antike bis zur Kaiserzeit willkürlicher Schaltmonat e verbes sert. König Kroisos vo n Lydie n läß t reine Goldmünze n präge n un d mi t reinen Silbermünze n al s Zahlungsmittel kursieren.
543 Beginn de r indische n Zeitrechnun g Nirwana vo m angenommene n To d des Buddhas Sakhyamum.
Textilproduktion au f eine r schwar z figurigen griechischen Vase . (Metropolitan Museum New York).
547 Die griechische n Philosophe n Anaximander un d Anaximenes errich ten i n Spart a eine n Gnomon , de r alle Stunde n anzeige n kann . Da s Wissen übe r di e Sonnenuhre n sollen di e Grieche n vo n Berosus, einem Chaldäer erhalten haben. Anaximander bestimm t da s Aequinoktium mit dem Gnomon. 542 In China Stellenwert der Zahlen 540 Pythagoras verbessert de n Abakus. Kleostratos von Tenedos verbesser t das Solonsche Mondjah r durc h einen achtjährige n Zyklus , i n de m jeweils das 3. , 5 . un d 8 . Jahr eine n Schaltmonat von 30 Tagen erhält .
531 Theodoras vo n Samo s kenn t Winkelmaß und Wasserwaage . 530 Griechen legen auf der Insel Samos eine Wasserleitun g durc h de n 22 7 m hohe n Ber g Kastr o mi t übe r 1000 m Länge. Von zwei Seiten
57
540 Pythagoras entdeck t di e Ab hängigkeit de r Tonhöh e vo n de r Länge der schwingenden Saite. Der Arisloteles-Schü\er Aristoxenos berichtet, da ß Pythagoras auc h a n der Verbesserun g vo n Maße n un d Gewichten beteiligt gewesen sei . Er bemerkt, di e Zahlenphilosophi e sei "aus de r Kaufmannspraxi s abgeleitet". Pherekydos vo n Syros , Zeitgenoss e der siebe n Weise n un d Lehre r de s Pythagoras, stell t eine n Sonn wendzeiger (Heliotropion ) auf , mit Markierung fü r de n kürzeste n un d längsten Schatten i m Jahr.
Antike bis zur Kaiserzeit 520 angegraben, verfehle n sic h di e Erhebung regelmäßige r Steuer n i m Kanäle i n der Mitt e nur u m 3 m in Perserreich unter Dareios. der Höhe und 1 0 m in der Breite.
519 Indische Provinze n zahlen 936 0 k g Goldstaub Tribut an Persien.
510 Weltkarte von Hekataios nach einer Vorlage von Anaximander.
509 Mit de m Scherbengerich t (Ostra kismus) wir d di e Gefährlichkei t eines Politiker s fü r di e Athenisch e Demokratie gemessen .
Konsularzeitrechnung i n Ro m be ginnt mi t Angab e de r Name n de r beiden jährlich gewählte n Konsuln. Bleibt bi s zu r Abschaffun g de s Konsulats unte r Kaiser Justinian i n Gebrauch. 507 Besteuerung de r Gewerbebetrieb e in Athen nach dem Geldwert . 500 Der Ägypterköni g Amasis ordne t an, da ß sic h jede r Bewohne r all jährlich de m Gouverneu r seine s Bezirks vorzustelle n un d dabe i seinen Namen , de n Beru f un d di e Art und Menge seiner Erwerbs - und Unterhaltsmittel anzugebe n habe.
500 Buchstabenziffem de r Grieche n In de n Sulvasutras , Handbücher n kommen i n Gebrauch. Keine Posi- der Hindus , werde n geometrisch e tionsschreibweise und kein Zeichen Probleme des Altarbaus behandelt . für di e Null.
Zweischalige Hebelwaage n kom men vo n Griechenlan d nac h Ro m und erhalte n dor t de n Name n b i Der Perserköni g Dareios läß t di e lanculae (zwe i Schalen) . Darau s eroberten griechische n Ländereie n entstand späte r auc h da s Wor t ausmessen un d nac h ihre r Ertrags - Bilanz. fähigkeit schätzen , u m danac h di e Mondfmsternistafeln de r Baby Kriegssteuern zu bestimmen . lonier. Die al s Käsc h bekannte n Loch münzen ersetze n i n Chin a di e Kauri-Schnecken un d da s vor münzliche Gerätegeld.
58
493 Babylonische Astronomi e erkenn t aus ihren tausendjährigen Beobachtungen den 18-jähnge n
Antike bis zur Kaiserzeit 490 Dareios L , Großköni g de s Persi schen Reiches , schaff t einheitliche s Münzsystem. Di e Dareike wiegt 8,4 478-470 g un d stell t de n 60 . Tei l de r Abgabenlisten de s Athenische n persischen Min e dar. Schatzamts verzeichne n Tribut e der Mitgliedsstaate n de s Delische n Bundes. 475 In Chin a Sinan , schmal e Tafe l mi t frei schwingende m Schöpflöffe l aus magnetstei n un d markierung , Vorläufer des Kompaß . 470 Der Baumeiste r Agatharchos wendet di e Stereometri e au f di e Perspektive an.
458 Wechselgeschäft i n Athen belegt. 450 Maßnahmen zu r Vereinheitlichun g von Maße n un d Gewichte n i m Attischen Seebund , Einsat z vo n 1 5 Metronomen (Eichbeamten ) i n Athen. Empedokles erwähn t di e be i Ge richtsverhandlungen genutzte Klep sydra (Wasseruhr) . 447 Zwei vo n römische n Bürger n gewählte Quästore n verwalte n di e Finanzen (a b 421 vier , ab 26 7 ach t und unte r Sulla zwanzi g Quästore n auch für die Provinzen . 443 Servius Tullius fuhr t bevölkerungs statistische Erhebunge n i n Rom ein.
Saros-Zyklus der Finsternisse
465 Der Mathematike r Oinopides au s Chioas stell t eine n Zyklu s vo n 5 9 Jahren auf , u m Sonnenjah r un d Mondlauf auszugleichen . E r be rechnet de n Neigungswinke l de r Erde z u ihre r Umlaufbah n mi t 2 4 Grad. 450 Herodot erwähn t de n ägyptische n Herodot berichtet , daß die Griechen Abakus, da s Rechenbret t mi t den Polo s (Skaph e ode r Halbkugel Steinchen un d seine n Gebrauc h als Spiegelbil d de r Himmelskugel ) und de n Gnomo n vo n de n Baby von links nach rechts. loniern gelernt haben. 450-425 Oinopides vo n Chio s sol l da s alt e Maß fü r di e Schief e de r Eklipti k (Fünfzehneckseite) gefunde n ha ben.
440 Der griechisch e Astrono m Arystillos vo n Samo s un d de r alexan drinische Astrono m Timocharis führen di e erste Ortsbestimmun g
59
Antike bis zur Kaiserzeit von Fixsternen aus. Erstes Lehrbuch der Geometrie vo n Hippokrates vo n Chios. Speerträger vo n Polyklet, plasti sches Beispie l seines „Kanon" über die Proportione n de s menschliche n Körpers. Davo n abgeleitet : Pheio dische Ell e vom Ellenbogen bi s zur Kleinfmgerspitze (43,7 c m bei einer Körpergröße von 174, 8 cm).
435
In Ro m Am t fü r Steue r un d Sittenaufsicht.
432 t tragbare n 27. Juni - Beginn de r Metonische n Melon erfinde Umsteckkalender "Parapegma". Zeitrechnung. 415 Im Peloponnesische n Krie g zahle n die Egeste r a n Athe n 6 0 Talent e ungemünzten Silber s al s Monats sold fü r 6 0 Schiffe , di e si e unter stützen sollen. Jedes Schiff hat etwa 200 Ruderer. 406 Goldverkleidung der MAestatue auf der Akropolis wird eingeschmolze n und i n Gel d ausgemünzt , da s zu m Bau eine r neue n Kriegsflott e be nötigt wird.
60
433 Der Astronom Melon entdeckt , daß 19 Sonnenjahr e 23 5 Mondmonat e enthalten. E r bewirk t ein e Kalen derverbesserung, inde m e r eine n Zyklus einrührt , de r 1 9 Jahr e un d innerhalb diese r 12 5 voll e Monat e von 3 0 Tagen un d 11 0 Monate von 29 Tage n umfaßt , s o da ß da s Jah r 365,263 Tage enthält . Er bestimm t die Sonnwendpunkt e mi t de m Po los. 423 In de r Komödie "Die Wolken" von Aristophanes werde n di e messen den Wissenschaftle r lächerlic h ge macht.
414 In de m Stüc k "Di e Vögel " vo n Aristophanes trit t de r Astrono m Melon au f un d verspricht , di e Luf t zu vermesse n un d j e nac h Feld stücken zu zerteilen.
Antike bis zur Kaiserzeit 400
Vollbürger i n Athe n erhäl t zu r Teilnahme a n de r Volksversamm lung 3 Obole n vo m Staa t fü r de n Verdienstausfall bezahlt. Durchschnittspreis eine s Sklave n i n Athen etwa 18 0 Drachmen. Durchschnittlicher Tagesverdiens t eines Lohnarbeiter s 3 Obolen , d.h. eine halbe Drachme .
400 2,8 % der gesamte n Erdoberfläch e Polyklet entwickel t de n Kano n de r und 6, 1 % der Landfläch e sind be - menschlichen Körperproportionen . kannt.
389 Null i n China 382 Kidenas, babylonische r Astronom , entdeckt aus alte n Beobachtunge n die Präzession de r Tag- un d Nachtgleichen. 380 378 Mondtafeln de s Kidinnu i n de r Einteilung de r athenische n Bürge r spätbabylonischen Zeit. in 2 0 Steuerabteilunge n au f de r Grundlage eine r Vermögensein - Platon erfindet ein e Wasseruh r mit Wecker. schätzung. 375 Vermögen eine s reiche n Ergas terienbesitzers i n Athe n nac h De mosthenes 1 4 Talente. 2 0 Tischler , die fü r 4 0 Mine n verpfände t sind , bringen 1 2 Minen Reingewin n (3 0 Prozent). Silberdarlehe n bringen 1 2 Prozent Zinsen.
390 Archytas vo n Taren t bestimm t den Umfang de r Erde und behandelt die Mechanik mathematisch.
360 Platon formier t i m "Timaios " sei n mathematisches Weltbild , dem di e Proportione (späte r Goldene r Schnitt genannt) und die fün f regelmäßigen Körpe r zugrunde liegen . 355 Xenophons Schrif t übe r Staats einnahmen empfiehl t intensiver e 357 Ausnutzung der Metöken un d SklaRömisches Geset z übe r die Herab ven. setzung de s Zinsfußes auf 1/12. Sternkarte vo n Eudoxos 350 350 Römischer Steckkalende r mi t de m Regenmessungen i n Indien. Tierkreis un d Löcher n fü r di e Monate un d Halbmonate , 3 0 Löchern fü r di e Monatstag e un d sieben Löcher n fü r di e Wochen tagsgötter Saturn , Sonne , Mond , Mars, Merkur, Jupiter und Venus. 337 Bauzeichnung am Apollontempel
61
Antike bis zur Kaiserzeit von Dydima, Griechenland .
330 Alexander läß t au s de m i n Sus a erbeuteten achämenidische n Gold schatz Münze n prägen . Dami t sink t der Geldwer t un d zeitweis e wir d freie Arbeitskraf t billige r al s Skla venarbeit.
324 Beginn de r Är a vo n Edessa , Philippischen Är a ode r Är a vo n Alexander nac h de m Todesta g Alexanders de s Große n 12 . 11 . bzw. de r Thronbesteigun g seine s Nachfolgers Philippos Archidäos. 312 1. Oktober , Begin n de r Zeitrech nung de r Seleukiden , di e i n Baby lonien, Syrie n un d Palästin a meh r als 100 0 Jahre in Gebrauch war .
311 Griechische Zahlzeichen au f einem Papyrus au s Elephantine, der einen Heiratsvertrag beinhalte t un d al s Mitgift eine n Betra g vo n Alph a Drachmen festlegt.
331 Mondfinsternis vo m 20 . Septembe r wird al s Anla ß benutzt , u m de n Unterschied de r geographische n Längen vo n Arbel a un d Sizilie n zu bestimmen. 330 Eudoxos vo n Knido s stell t di e Aufgabe vo m goldene n Schnitt , arbeitet übe r di e Schraubenlinie , und bestimm t di e geographisch e Lage seine r Vaterstad t Massili a (Marseille). E r erkennt de n Zusam menhang vo n Polhöh e un d geographischer Breite . 328 Pytheas, de r Britannie n un d di e Ostsee bi s etw a zu r Dün a bereis t hat, fuhr t ein e Messun g de r Son nenhöhe mittels des Gnomon aus. 327 Kallisthenes, Offizie r i m Hee r Alexanders de s Großen , erhäl t i n Babylon astronomisch e Date n de r Chaldäer übe r 190 3 Jahre , di e e r seinem Onke l Aristoteles geschick t haben soll. 320 In de n "Elementen " de s Euklid finden sic h di e erste n vie r Mersenneschen Primzahle n mi t de n Exponenten 2, 3, 5 und 7.
304 Dikaiarchos vo n Messina , ei n Schüler des Aristoteles entwirft eine Erdkarte mi t Breitengrade n al s Linien der Mittagssonne. 300 300 Römer übernehme n eine n große n Messung de r Läng e de s Gnomon - Euklid vo n Alexandri a begründe t die Geometri e de r Eben e un d de s Teil de r griechische n Maße . Nor - schattens in China. Raumes sowie die Zahlenlehre. malmaße werde n au f de m Kapita l Demetrios von Kallatis fertigt ein Die Etrusker kennen die Waage in Rom aufbewahrt.
62
Antike bis zur Kaiserzeit mit versetzbare n Wägestücke n Verzeichnis sämtliche r i n Grie (Laufgewichtswaage). chenland beobachtete r Erdbebe n Groma - Visierinstrumen t der Rö mer fü r di e Landvermesse r (gro matici). 298 293 Aristyllos un d Timocharis be Erste Sonnenuh r i n Ro m vo n stimmen au s de n Zeite n de r Son Papirius Cursor erbaut. nenuntergänge zuerst die Zeiten der 288 Position de r Fixsterne . Di e Herophilos vo n Chalkedo n benutz t Arbeiten sin d bi s au f wenig e 286 Klepsydra zu r Zeitmessun g bei m Beobachtungen (z.B . ein e Stem Herabsetzung de s römischen Münz - Pulszählen. bedeckung durc h de n Mond ) ver fußes. loren gegangen ; si e diente n abe r später noc h Hipparch be i de r Vergleichung seine r Beobachtun gen. 280 280 Plolemäus rechne t noc h mi t de m Papyrus au s Tebtuni s i n Ägypte n Sexagesimalsystem de r Babylonier. enthält Brief eines höheren a n einen niederen Beamte n mi t Vorschrifte n für di e Kontroll e de r Abgabe n de r Bauern, der geleisteten Stückzah l i n 277 Webwerkstätten, de r verbrauchte n Mathematische Klanglehr e vo n Rohstoffinengen de r Ölhersteller , Euklides der Aussaat usw. 269 Prägung de s Denar , de r älteste n römischen Silbermünze . 266 265 Griechische Zahlzeiche n de r Aristarchos vo n Samo s bestimm t ältesten Münz e au s de r Regie bei Halbmon d de n Winke l zwi rungszeit Ptolemaios II Phila schen de n Richtunge n Erde-Mon d delphos. und Erde-Sonn e mi t 87 ° (Wirkli 264 cher Wert 89 ° 50'). Da das VerhältDer Historike r Timeos führ t di e nis de r beide n Entfernunge n i n der Zeitrechnung nac h Olympiade n (a b Nähe von 90° sich rapide verändert , 1.7.776) ein , di e bi s 39 4 ange ist e s mi t 1:1 9 wei t abliegen d vo m wendet wird. wirklichen Wert 1:389 . 260 260 Säule zu m Andenke n a n de n Maya entwickel n ih r Zahlensystem, römischen Sie g über die Karthage r das auf der Zahl 20 beruh t un d die in de r Seeschlach t vo n Myla e Null kennt. enthält 20 römische Zahlzeiche n
63
Antike bis zur Kaiserzeit für 10 0 000.
Der römisch e Ädi l Publius Claudius Pulcher läß t eine von ih m gebaute Straß e mi t Meilensteine n versehen, welch e di e Entfernun g von Rom angeben. 254 Erasistmtos fuhr t Fiebermessun g in die Krankheitsbestimmung ein. 250 Archimedes bestimm t da s spezi fische Gewicht von Körpern. Der alexandrinisch e Mechanike r Klesibios stell t ein e Wasseruh r mi t einem Zahnradantrie b he r (Klep sydra), di e Stunden , Tage , Monat e und Tierkreiszeiche n anzeigt . (Nach Vitruv).
250 Archimedes finde t da s Geset z de s Hebels, wonac h zwe i a n eine m Hebel wirkend e Gewicht e i m Gleichgewicht sind, wenn ihr e Entfernungen vo m Unterstützungs punkt umgekehrt proportional sind. Er lös t di e Aufgab e der Quadratu r der Parabe l durc h Abwiege n de r geometrischen Figuren : de s Para belsegments un d des Dreiecks übe r der Segmentbasis . A . entwickel t den Begrif f de s spezifische n Ge wichts, de n e r zu r Analys e vo n Metallgemischen verwendet . E r stellt de n Sat z auf , da ß de r Inhal t der Kuge l sic h zu m Inhal t de s umschließenden Zylinder s wi e 2: 3 verhält. A. schreibt eine Arbeit übe r die Kreismessun g mi t Berechnun g der Zahl zwische n 3 10/7 1 un d 3 1/7 mit Hilfe eines 96- Ecks. Für praktisch e Zwecke empfiehl t e r = 22/7. Er erfinde t ein Gerä t zu r Messun g des Sonnendurchmesser s un d ein e Vorrichtung zu r Messun g de r Pu pillengröße. A . bestimm t di e scheinbare Größ e de r Sonn e au f weniger al s 1/65 6 un d meh r al s 1/800 des Tierkreises. 250 Diophantos (Arbeite n zu r Gleichungslehre).
Chinesisches Rechenbuch.
64
Antike bis zur Kaiserzeit 240 Eratosthenes vo n Kyren e kon Ägyptischer Kalende r mi t 36 5 struiert ein e Armillarsphäre , ei n Tagen un d eine m Schaltta g all e 4 Instrument fü r di e Messun g de r Jahre au f Basi s de s Sonnenjahre s Äquatorkoordinaten. beginnt. 228 222 Eratosthenes, Leite r der Bibliothek 22 2 Kaiser Quin Shi-huang, erste r in Alexandna , führ t Gradmes - Eratosthenes bestimm t di e Schief e Herrscher de r Quin-Dynasti e erläß t sungen zwische n Alexandri a un d de r Eklipti k z u 23 ° 50 ' (tatsäch Dekret übe r ei n einheitliche s dezi - Syene durch. Er bestimmt den Erd- liche r Wert 23° 43' 40"). males Maßsystem, i n dem Zuwider- umfang z u 25 2 00 0 Stadia , d.h . handlungen mi t Strafe n vo n 4 0 vermutlich zwische n 3970 0 un d Peitschenhieben bi s zu m Tod e be - 44000 km. legt werden . E r vereinheitlich t Münzen un d Schrif t un d leg t ein e einheitliche Spurbreit e de r Wage n fest. Wichtigstes Eichma ß is t das Schallrohr (huang-tschung) , ein e Flöte , die 120 0 Hirsekörne r faßt , di e wiederum 1 2 tschou wiegen . 1 0 lei ergeben l tschou. E s gib t auc h lei und tschou-Münzen. 218 Philon bau t Gerä t zu r Tempera turmessung (Thermoskop).
238
217 Nutzung von Zeichengel Karthago.
Chinesen bestimme n Jahreslänge mit 365,25 Tagen. di
n
Römische Münzordnung : Wert verhältnis Gol d z u Silbe r 1:17,5 , Denar gilt 1 6 statt 1 0 As.
210 Apollonius vo n Perga e berechne t die Zahl mi t 3 1/7 , entwirft eine n Schnellrechner un d erfinde t zu r Berechnung de r Gestirnbahne n di e Epizyklentheorie. 206 Zusammenfassende Darstellun g
65
Antike bis zur Kaiserzeit
200 Babylonische Null.
197 Einfuhrung de r Goldwährun g i n Rom durch Quinctius Flamininus. 171 Sondergerichtshof gege n Steuer erpressung in Rom 167 Steuerfreiheit fü r römisch e Voll bürger im römischen Reich. 153 Verkürzung de s römischen Jahre s auf zehn Monate . Jahresbeginn 2 Monate vorverleg t au f de n 1 . Januar 15 4 (Amtsantrit t de r Kon sule). 150 Erste Münzprägunge n i n de n germanischen Stammesgebiete n als Nachahmun g makedonische r Vorbilder.
"Mathematik i n neu n Büchern " i n China zu r Zei t de r frühe n HanDynastie. 200 Babylonisches Sexagesimalsyste m dringt i n die Astronomie ein , wo es bis in s 17 . Jahrhunder t i n Be nutzung bleibt. Archimedes verspotte t di e Vorlieb e für groß e Zahlen un d berechnet de n Viehbestand de s alte n Titane n Hyperion mi t 5 91 6 83 7 17 5 68 6 Stück. Eratosthenes'. Chronographi e (Be gründung der historischen Chrono logie). 171 Hypsikles fuhr t i n Griechenland di e Kreisteilung i n 36 0 Gra d ein , mi t der Unterteilung nach Minute n und Sekunden. 159 Der Stoike r Kratos vo n Mallo s entwirft eine n Erdglobus.
150 Indische Brahmi-Zahlschrif t mi t Hipparchos kenn t Armillarsphär e besonderen Zahlzeiche n fü r di e al s astronomisches Meßinstrument. Einer, abe r auc h fü r di e Zehner . Von 10 0 a b geh t si e i n di e be nannte Stellenschrift über. In Chin a wir d ei n Seismograp h benutzt.
Zahlreiche Fund e von Waagen und Waagenteilen i n de n keltische n Appida, frühstädtische n Mittel 142 punkte n vo n Stämme n un d Stam Ära de r Hasmonäer sei t de r mesverbänden . Befreiung Jerusalems , Zeitrech nung der Juden
66
Antike bis zur Kaiserzeit 134 Chinesisches Sternverzeichni s vo n Ma-tuan-li.
Neuer Ster n i m Sternbil d de Skorpion erscheint . Veranlaß Hipparchos vo n Nikäa , ei n Ver zeichnis alle r Fixstern e unte genauer Bestimmun g ihre r Örte und de r scheinbare n Größe n zu sammenzustellen.
130 13
s t r r -
0
Hipparchos erfinde t di e stereogra - Hipparchos begründe t di e wissen phische Projektion de r Landkarten, schaftliche , au f Beobachtun g beru hende Astronomi e sowi e di e sphä rische Trigonometrie . E r entdeck t die Präzessio n (da s Vorrücke n de r Tagundnachtgleichen), di e Mond parallaxe, gib t erstmal s di e Lag e von Orte n nac h Längen - un d Breitengrad an , veröffentlich t Pla netentafeln un d berechne t di e Entfernung Erde-Mon d mi t eine m Fehler vo n vie r Prozent . E r 119 verwendet verschieden e Bogen Kapitalsteuer unte r Kaise r Wu. maße: 1 ° = 1/ 2 Ell e = 1 2 Finger Kaufleute 6 bis 9 1/ 2 Prozent, andebreiten. re Begüterte di e Hälfte . 112 Kaiserliches Münzprägungsmono pol i n China. 104 Kalenderreform in China.
100
100
Ältestes Theodolit-Instrument , di e Poseidonios berechne t de n Erd umfang z u 24 0 00 0 Stadia , de n "Dioptra" von Heron. Durchmesser de r Sonn e z u 3 Die Wasserversorgungsanlagen de s Millionen Stadia , di e Entfernun g alten Rom : Zeugni s hohe n Stande s des Mondes z u 2 Millionen und die der Meßkunst . Gesamtläng e de r 1 9 der Sonne zu 500 Millionen Stadia. römischen Aquädukt e 40 0 km , täglicher Verbrauc h ca . l Millio n Chinesen führe n negativ e Zahle n Kubikmeter, d.h . 60 0 bi s 100 0 Liter j e Einwohne r un d Tag . De r Verbrauch wir d mi t geeichte n Düsen gemessen .
67
Antike bis zur Kaiserzeit
56 Samvet-Ära i n Indie n sei t de r Thronbesteigung Wikramatidjas. 54 Goldpreise i n Ro m falle n durc h Überangebot um 25 %. 50 In Ägypte n Grundkataster , Ein wohnerlisten un d Zivilstandsre gister. 49 Antiochische Är a i n Ro m sei t de r Freierklärung der Stadt Antiochia . Cäsar läß t Grundstück e durc h Schiedsmänner taxieren, um Spekulation mi t de n fallende n Grund stückspreisen z u verhindern. 46 Julius Cäsar zieh t alexandrinisch e Gelehrte zu r Kalenderberechnun g und zu r Vermessun g de s Imperiu m Romanum heran. E r führ t de n nac h ihm benannten Julianische n Kalen der mi t eine m Schaltta g i m 4. Jah r ein. Währungsreform mi t neue n Goldmünzen. (Aureu s 1/4 0 Pfun d gleich 8,1 9 g = 2 5 Denar e = 10 0 Sesterzen).
87 Kalender-Rechengerät, gefunde n auf der Insel Antikythera. 82 Herstellung eine r astronomische n Uhr ohn e Gangregelun g i n Grie chenland, di e u m 190 0 aufge - 75 funden un d 196 0 rekonstruier t Heron vo n Alexandri a verfaß t ein e wird. "Metrica" (Meßkunde). 60 Ken Shou-Ch'ang i n Chin a bau t einen Armillarring , eine n Metall reifen, de r de n Äquato r darstell t und be i de r Stembeobachtun g verwendet wird .
50 Andronikos vo n Kyrrho s errichte t in Athe n de n Tur m de r Wind e als Wasseruhr mi t Sonnenuhre n nac h den 8 Himmelsrichtungen , da s be rühmteste Uhrwerk der Griechen.
46 Sosigenes, Astrono m un d Mathe matiker i n Alexandria , erhäl t Auftrag Cäsars fü r ein e Kalender reform.
47 Das Jah r 70 7 A.U.C . ha t eine n Fehler vo n 6 7 Tage n gege n da s tropische Jahr.
68
Antike bis zur Kaiserzeit 38 Spanische Är a i n Spanie n un d Portugal sei t de m Sie g de r Röme r über di e Spanie r unte r Domiüus Calvinus.
31 Kaiser Augustus ordne t da s Geldwesen einheitlic h neu . E r läß t Goldmünzen schlage n - Aure i (z u 8,18 g d.h . 1/4 0 de s römische n Pfundes). Danebe n gib t es den So lidus (4,5 4 g) . Ei n Aureu s ent spricht 2 0 Dena r (3,8 9 g Silbern e Denar). Ei n Dena r gil t 3 Sesterze n oder 4 As. 30 Aktische ode r Alexandrinisch e Ära im Orien t sei t de r Eroberun g Ägyptens durc h Oktavian 29.8. 28 Bürgerzensus i n Rom : Volks zählung un d Steuereinschätzun g unter Kaiser Augustus. A.ordnet an , da ß überal l i m Reic h Maße nac h stadtrömische r Nor m verwendet un d di e lokale n Maß e abgeschafft werde n sollen . 23 Agrippa nimm t Vermessun g de s ganzen römische n Reiches vor 15 Augustus ersetz t da s Syste m de r Steuerverpachtung i n de n Pro vinzen durc h direkten Steuereinzu g mittels staatlicher Beamter . E r fuhr t eine fiinfprozentig e Erbschafts steuer un d ein e einprozentig e Ver steigerungs- und Umsatzsteuer ein. 9 Augustus läß t eine n Obeliske n vo n etwa 30 m Höhe in Rom aufstellen,
43 Terentius Varro übernimm t di e Berechnung de s Atlicus, wonac h Romulus i m 3 . Jah r de r 6 . Olympiade, d. h. 753 v.u. Z. am 21. April di e Grenzfurch e vo n Ro m symbolisch gezogen hat . 31 Kalender im olmekischen Kultplatz Stele mi t Datumsangab e de r La Tres Zapotes. Venta-Kultur i m Küstentieflan d von Veracruz . Zahlensyste m is t Positionssystem zu r Basi s 2 0 mi t überlagertem Fünfersystem , j e einem Zeiche n für l (Punkt ) und 5 (Strich).
25 In Rom erste Taschensonnenuhren .
8 Das Jah r ha t dre i Tag e z u viel , d a der neue Kalender vernachlässigt
69
25 Marcus Vitruvius Pollio beschreib t in seine m Wer k übe r die Baukunst einen Wegmesser , be i de m di e Drehung de r Wagenachs e übe r ein Zahnradgetriebe au f ei n Meßwer k übertragen wird.
Antike bis zur Kaiserzeit der al s Horologiu m (Stundenzeige r wurde, Augustus veranlaß t Kor und Kalender) dient . rektur. 7 Census des Quirinus.
lu.Z. 1. Janua r Begin n de r christliche n Zeitrechnung, di e ab Mitte des VIII. Jahrhunderts angewendet wird .
l u. Z. Im arabische n un d i m Mittelmeer kulturkreis werde n i n Wegmessern und Wasseruhre n einfach e Zahn radgetriebe verwendet.
Klepsydra (Wasseruhr)wird i n Rom benutzt, u m Redezei t be i öffent - Chinesische Stäbchenrechnung . lichen Versammlunge n einzu schränken.
Verstellbarer Greifzirkel in China. 14 Augustus hinterläß t Statistische s Handbuch übe r Bevölkerung , Stär ke de r Truppe n nac h Provinzen , Summe de s i m Staatsschatz , i n den Kassen un d a n Zollausstände n vorhandenen Geldes . 33 Gründung eine r Hypothekenban k durch Kaiser Tiberius. 47 Statistische Erhebunge n unte r Kaiser Claudius. 60 60 Kaiser Nero setz t de n Goldgehal t Heron vo n Alexandrie n beschreib t einen Diopter , d.h. eine horizontal des Aureus von 8,18g auf 7,22g . drehbare Latt e mi t zwe i Guck löchern, mi t denen ma n u.a. rechte Winkel i n de r Eben e anvisiere n kann. 69 Kaiser Vespasian besteuer t di e öffentlichen Bedürfnisanstalte n ("Pecunia non ölet"). 70 Sondersteuer fü r Jude n i m römischen Reich .
70
Antike bi s zur Kaiserzeit 72 Statistische Erhebunge
n unte
r
Kaiser Vespasian. 78 Beginn de r Sakaär a i n Indie n nac h der Geburt de s Königs Saliwahana am 15.3 .
81
94
Frontmus erläß t Vorschrifte n übe r Wassermessung i n Rom.
Die Nul l wir d al s Fehlzeiche n i n Guatemala verwendet. 98 Heron fuhr t i n Alexandri a ein e Schule fü r Mechanike r un d Feld messer.
98 Unter Kaise r Trajan wir d di e Aufsicht übe r Ma ß un d Gewich t vom praefectu s urb i (Stadtprä fekten) au f den praefectu s annona e (Präfekten fü r Getreideversorgung ) übertragen.
100
100
Verhältnis des Preises vo n Gol d z u Der römisch e Dichte r Juvenal Nikomachos vo n Geras a schreib t Silber 1:11,9 1 i m Römische n erwähnt da s Rechne n mi t Finger - das erst e Lehrbuc h de r Arithmetik , Imperium. beschäftigt sic h mi t rei n zahlen zahlen. theoretischen Probleme n un d gib t eine vollständig e Theorie der Poly gonalzahlen. 110 Chang Heng i n Chin a konstruier t Erdglobus un d kombinier t Armil larsphäre un d Wasseruhr . E r rech net mi t al s Wurze l au s 1 0 gleich 3,162. Marinas vo n Tyro s entwirf t ein e neue, di e römische n Entdeckunge n berücksichtigende Gradnetzkart e der Erde. 113 Finanzbericht de r kommunale n Wasserwerke vo n Arsino e (Ägyp ten).
130
Im Hauptwer k de s Claudius Ptolemäus, de m "Almagest" , befinde n sich Sinustabellen , die di e Rechen arbeit de r Astronome n erleichte m sollen.
71
Antike bis zur Kaiserzeit Ptolemäus kenn t di e Zah l mi drei richtigen Dezimalstellen.
t
132 Erstes Seismosko p vo n Chang Heng in China. 150 150 Steuerpacht in Rom. Ptolemäus bau t ein e Armillar 139 sphäre, di e stat t au f de m Äquato r Ägyptischer Kalende r (36 5 Tage ) auf di e Eklipti k al s Grundeben e in volle r Übereinstimmung mi t de n bezogen is t (Astrolabium). Jahreszeiten nachgewiesen . D a es 1460 Jahr e dauert , bi s e r nac h Festlegung wiede r gena u mi t de n Jahreszeiten übereinstimmt , kan n das Jahr 2781 oder 4241 v . u. Z. das Jahr der Einführung gewese n sein. 190 Unter Kaise r Cominodus Meß wagen zur Landvermessung. 200 In eine m chinesische n Wörterbuch 204 werden di e Magnetnade l un d ihr e Kaiser Septimius Severus führ t ein e Verwendung i m Landverkeh r fü r Münzverschlechterung durch, u m die Südweisung erwähnt. die Finanze n aufzubessern . (Er höhung des Silbergehalts der Goldmünze auf 40 v.H.). 217 Rom führ t de n Dena r ei n (4 g Silber), de r vie r Sesterze n ode r 1 0 As entsprach. 220 Sextus Julius Africanus gib t ein e Methode an , di e Breit e eine s Flusses ohn e unmittelbar e Mes sung durc h Absteckun g ähnliche r rechtwinkliger Dreieck e z u er mitteln.
72
161 Ptolemäus stell t die chronologische Tabelle "Kano n de r Könige " fü r den Zeitabschnit t vo m 27.2.74 7 v . u. Z. (Ära des Nabonassar) bis zum Jahre 16 1 u . Z. auf. 205 Relief übe r römisch e Pachtzahlung in Münzen , gefunde n i n Neu magen, Mosel , de m älteste n Weinort Deutschlands .
240 Chinesische Beobachtunge n eine s Kometen, nac h dene n sein e Bah n in de r Neuzei t berechne t werde n konnte.
Antike bis zur Kaiserzeit 250 Lin He u berechne t di e Zah l mi fünf richtige n Dezimalstellen . 264 Diophant: Zahlenlehre .
270
Silbergehalt de r römische n Denari i nur noch 2 Prozent. 280 Steuereinheit i n Rom: di e landwirt schaftliche Fläche , di e ei n Man n bewirtschaften kan n un d di e Kopf zahl. Steuerliste n werde n all e 1 5 Jahre au f de n neueste n Stan d ge bracht. 284 29. Augus t - Begin n de r Zeitrech nung de s Diokletian un d Ein führung i n Alexandria . Wir d i m alten Ägypte n un d i m Oste n de s Römischen Reiche s angewende t und i m Koptische n un d Abessini schen Kalende r beibehalten . (Nac h dem Julianische n Schem a - l Jah r = 365 1/ 4 Tage). 296 Diokletian läß t verfälscht e Münze n des 3 . Jahrhundert s fü r wertlo s erklären un d begründe t ein e neu e Gold- un d Silberwährung . Aureus zu 1/6 0 Pfun d Feingol d un d Silbermünze z u 1/9 6 Pfun d Feinsilber. Umlaufgel d bleib t de r Kupferdenar. 297 Steuer vo n Diokletian vo m Grund besitz (Fläche ) un d vo m Boden ertrag, bemessen nach Zahl, Alter un d Geschlech t de r au f de r besteuerten Fläch e angesiedelte n Kolonen un d Sklave n sowi e nac h der Kopfzah l des Zugviehbestands . Der fünfjährig e Zyklu s de r Steue r bzw. de s Censu s wir d zu m 15 jährigen IndiktionszykJus
280 Meister Suns Arithmetische Handbuch (Sun Tzu Sua n Ching).
t
276 Pappos vo n Alexandri a berechne t Oberfläche un d Volume n regel s mäßiger Körper.
290 292 Pappos lehr t de n Schwerpunk t vo n datiertes Körper n finde n un d bestimm t Ältestes bekannte s Inhalt un d Oberfläch e vo n Rota Mayadenkmal: Stel e mi t MayaHieroglyphen im Mayazentru m tionskörpern ; feme r finde t e r einen nach ih m benannte n Satz , de r fü r Tikal. die später e projektiv e Geometri e von fundamentale r Bedeutun g wird.
73
Antike bis zur Kaiserzeit zusammengefaßt, de r a b 31 2 al s Zeitangabe benutz t wird . (Römer zinszahl, siehe auch das Jahr 923) . 300 300-309 Maya fuhre n Tageskalender ein , der In Chin a werde n währen d de r den olmekische n 365-Tage - Tic/iirt-Dynastie (265-463 ) Weg Kalender mi t de m Tzolki n kom - messer au f Wagen montiert. biniert, de r mi t 26 0 Tage n rechne t (13 Zykle n mi t jeweils 2 0 Tagen ) und Ereigniss e bi s 300 0 v . u . Z . verzeichnet.
74
Spätantike, Völkerwanderung und frühes Mittelalter Das Römisch e Imperiu m umfaßt e zu r Zei t de s Diokletian ei n gewaltige s Gebiet, da s vo n Britannie n bi s nac h Mauretanien , übe r Carthag o bi s nac h Alexandria, vo n dor t übe r Kleinasie n un d Illyrie n bi s nac h Gallie n reichte . Aber nu n hatte di e „Lis t de r Quantität " da s Weltreich eingeholt , je größe r es wurde, desto mehr näherte es sich seinem Untergang. Längst war e s notwendig geworden, vo m Lime s bi s zu m Euphra t un d bi s zu r afrikanische n Wüst e de n aufsässigen un d andrängende n Nachbar n Geschenk e z u machen , u m de n Frieden z u sicher n ode r imme r wiede r auftretend e Regionalkriege z u führen . Militärische un d zivil e Bürokrati e erreichte n bishe r ungekannt e Ausmaße , s o gab es in einer Provinzstadt - das Reich war in 1 2 Diözesen mi t 10 1 Provinze n aufgeteilt - a n di e 170 0 Beamt e mi t ihre n Aktenkatalogen , Inventare n un d Registern. Ma n kan n etw a 17 0 00 0 Verwaltungsbeamt e i m ganze n Reic h schätzen. Di e umlaufende n Gold - un d Silbermünze n wurde n imme r knapper , weil si e beispielsweise au s Germanien ode r Indien nicht wiederkehrten, w o sie zu Schatzmitte l ode r Schmuc k umfunktionier t wurden. Das is t ein e Todsünd e gegen da s Geld als Zahlungsmittel. Die Finanzbeamten der Kaiser fanden einen Ausweg: si e verringerte n da s Gewich t de r Münz e un d erhöhte n de n Silbergehalt de r Goldmünze , u m mehr Gel d mi t de m Kop f de s Kaiser s schlagen z u können. Das Gel d wurde schlechter, das Warenangebot verringerte sich infolg e de r dauernde n Krieg e un d wege n de r Hortun g vo n Waren , di e Preise stiege n un d mi t ihne n de r Zor n de r Bevölkerung . Al s ei n Kaise r ga r festlegte, da ß der Gläubige r die Rückzahlung alter Schulden nicht in der neuen schlechten Währun g abzunehme n brauch t un d ei n Aufgel d verlange n darf , entstand ei n Sturm de r Entrüstung. Das Vertrauen in das Geld schwand , e s war zum Spielbal l politische r Mächt e geworden . Di e neu e Münzwährun g au s Kupfer, de r follis, wurde scharf in den Strudel der Inflation gerissen. Die erste Kommandowirtschaft Unter Diokletian wurd e da s erst e Ma l i n de r Menschheitsgeschichte versucht , für ei n ganze s Weltreic h da s gesamt e Syste m vo n Ma ß un d Gewicht , Geld , 75
Spätantike, Völkerwanderung und Frühmittelalter
Preisen, Steuer n un d Staatshaushal t einheitlic h un d zentra l z u ordnen . Diokletian war der Erfinde r der zentralbürokratische n Kommandowirtschaft . Der Grundgedank e de s Projekt s war , Einheitlichkei t un d Stabilitä t durc h strenge Einhaltun g de r zentra l festgelegte n Normative und Regel n z u sichern . Diokletians militärisch e Laufbah n leg t nahe , z u vermuten , wohe r dies e Ide e letztlich stammte . Erstmali g i n de r Weltgeschicht e führt e diese r Kaise r ein e zentrale Planun g de r Einnahme n de s Staatshaushalt s ein , de n e r z u eine m einheitlichen Gesamthaushal t machte . Sei t 28 7 wurd e de n fü r di e Steuer eingänge verantwortliche n Körperschafte n für fün f Jahr e i m vorau s mitgeteilt, was si e jährlich a n Steueraufkomme n aufzubringen hätten. Die Steue r hing a b vom Grundbesit z (Fläche) , de r Kopfzah l de r freie n Kolone n und Sklave n un d des Zugviehbestandes. Di e Steuereinhei t wurde das caput , gleich eine m Man n oder zwei Frauen i m arbeitsfähige n Alter , und da s iugum, das heiß t die Weinbergfläche. All e fün f Jahr e wa r di e Steuererklärun g fällig , di e vo n de r Verwaltung gena u überprüf t wurde . Darau s entstan d ei n komplette r Kataster, der i n all e Einzelheite n gin g un d noc h di e kleinst e Parzell e erfaßte . A m berühmtesten abe r wurd e zumindes t fü r di e Historike r Diokletians Höchst preisedikt de s Jahre s 301 . Au f de r Basi s de r Marktpreis e wurde n fest e Maximalsätze fü r all e mögliche n Ware n einschließlic h de r Luxusgüte r eingeführt: fü r Getreide , Wein , Gewürze , Elfenbein , Papyrus , Baumwolle , Fische, Honig , Maultiere , Pferde , Öl , Tonwaren , Metallarbeiten , Rohstoffe , Feingold, di e Arbeit de r Tagelöhne r un d Lehrer , di e Frachtbeförderun g de r Schiffe. Ei n Pfund (327, 5 g) Feingold kostete 50000 Kupferdenare , ein modius (8,75 1 ) Weizen 5 0 Denare , ein e Reisetasch e au s Leder , I . Qualität , 150 0 Denare, ei n Maure r erhiel t pr o Ta g 5 0 Denar e mi t Unterhalt , 10 0 Zeile n schreiben i n I . Qualitä t kostet e 2 5 Denare , i n II . Qualitä t 2 0 Denare . De r Wortlaut des Edikts mit allen Preis Vorschriften is t erhalten. Die Preise wurden in allen wichtigen Städten des Landes in Stei n gemeißelt oder in Erz gegossen au f den Marktplätzen verkündet. Auf ihre Überschreitun g stand di e Todesstrafe . Da s Zie l wa r grandios : ma n strebt e ein e Wel t stabile r Preise an , i n de r sic h i n de n gegenseitige n Kontraktbeziehunge n de r Untertanen, de r Städt e un d de s Reichsfisku s nicht s Unvorhergesehene s ereignen sollte , i n de r di e Wirtschaft ein fü r allemal geordne t und disziplinier t ohne Abweichunge n verläuft . Welc h ein e Illusion , wi e sic h bereit s i n de n folgenden dre i Jahren herausstellte. Das Resultat war verheerend: Verknappung 76
Spätantike, Völkerwanderung und Frühmittelalter
des Warenangebots und Flucht i n die Sachwerte. We r Bargeld besaß , riß Ware an sich . Ma n verkauft e nich t mehr , ma n tauscht e wiede r wi e i n alte n Zeiten . Nur de r Staa t selbe r blie b au f seine m überschüssige n - vo n ih m selbe r abgewerteten - Gel d sitzen . Es kam zur erste n historische n For m der staatlic h verursachten Mangelwirtschaft . Der allmächtig e Staa t wurd e au f eine n Schla g machtlos. Di e bereit s 29 6 durchgeführt e Geldreform scheiterte ebens o wi e di e Preisfixierung. E s entstanden zwe i Märkte bzw. Preissysteme: für die Armen i n minderwertigem Gel d und für die Reichen in Gold. Man kan n nich t sagen , da ß Diokletian di e fähige n Finanzberate r fehlten . Viel wahrscheinliche r ist , da ß e r nich t au f si e gehör t ha t i n seine m Autoritätsglauben un d Narzißmus al s absolute r Herrsche r nac h orientalische m Vorbild, de r göttlich e Verehrun g forderte . Di e Folge n bliebe n nich t aus . Unzufriedenheit un d Unruhe n wuchse n un d e s began n di e Such e nac h de n Schuldigen. A b Februar 30 3 ordnete Diokletian ein e große, blutige Verfolgung der Christen an , ohne da ß ihn ein unmittelbarer Anlaß, z.B . ei n Aufstand, dazu einen Grun d gegebe n hätte . Wie klug übrigens di e Finanzfachleute Diokletians waren, zeig t sic h darin , da ß di e Frachtsätz e nac h zurückgelegte r Entfernun g und nac h de n verschiedene n Schiffahrts - un d Handelsbedingunge n variabe l gestaltet wurden . Siche r werde n zumindes t manch e vo n ihne n sic h durchau s darüber i m klare n gewese n sein , da ß i n verschiedene n Gebiete n de s riesige n Reiches das Verhältni s vo n Angebo t un d Nachfrage ebens o differier t un d ein e variable Anpassun g de r Preis e erfordert . Abe r keine r vo n ihne n wir d e s auc h nur gewag t haben , die s dem Kaiser al s Vorschlag vorzutragen, da es überhaupt nicht i n sei n militärisc h geformte s Weltbil d paßte . Solch e Herrsche r werde n stets nu r s o beraten, wie e s ihren Wünsche n un d Intentione n entspricht . Scho n allein di e bizarr e Idee , Preis e i n Stei n z u meißeln , ihne n Ewigkeitswer t durc h kaiserliches Dekre t z u verleihen , zeig t di e Maßlosigkei t de s Machtanspruch s und de r Selbstverblendung . E s kam, wi e e s kommen mußte . Bereit s 30 4 hiel t sich de r Staa t nich t mehr a n die eingemeißelte n Preise : i n diesem Jahr e kauft e er Gol d zu m Dreifache n de s festgesetzte n Preises . Wiede r behiel t de r Theoretiker Aristoteles recht , de r di e Möglichkei t eine s unwandelbare n einheitlichen äußere n Maße s der wirtschaftlichen Beziehungen vernein t hatte . Wie komm t e s aber , da ß di e Menschhei t imme r wiede r z u diese r Illusio n zurückkehrte? Nebe n de m Herrschafts - un d Machtstrebe n ga b e s dafü r siche r auch erkenntnismäßige Gründe . Auf dem Gebiet der Zeit, die ebenfalls ei n 77
Spätantike, Völkerwanderung und Frühmittelalter
komplexes Netzwer k soziale r Beziehunge n ist , wa r e s i n Jahrtausende n gelungen, eine n gleichmäßige n Raste r de r Synchronisierung i n der Bewegung der Gestirn e ode r i m gleichmäßige n Wasserflu ß de r Klepsydr a z u finden . S o entstand di e Illusio n eine s mögliche n standardisierte n äußere n Bezugsmuster s der wirtschaftliche n Beziehungen . E s wurd e vergessen , da ß Mensche n mi t ihren Interesse n i m Spiel e sind , wen n e s u m di e Messun g un d Regelun g sozialer Abläufe geht. Auch di e zentralistische Steuerplanun g de s Diokletian, di e viele bewunder t haben, hatt e gan z unerwartet e Fernwirkungen . Mi t de m wachsende n Steuerdruck, nicht zuletz t durch Unterschleif de r Beamten, wuchs erstmalig ein Interesse de r Produzente n zu m Verzich t au f da s Mehrprodukt , da s ihne n ohnehin weggesteuer t wurde . Si e beganne n wieder , fü r sic h selbs t z u produzieren un d de r Tauschhande l gin g zurück . J e genaue r da s Mehrproduk t staatlich gemesse n wurde , dest o geringe r wurd e es , fürwah r ein e bedenkens werte Lektion de r Sozialgeschichte de s Messens. Dunkle Jahrhunderte und Licht aus dem Orient Der Niedergan g de r Wirtschaf t de s zerfallende n Römische n Reiche s auc h i m Ergebnis der Zerstörungen durch die Völkerwanderung führte dazu , daß überall wieder alle s selbst produzier t wurde , de r Handel und das städtisch e Handwer k immer meh r eingeschränk t wurden . Nac h de r Teilun g de s Weltreich s i n ei n Ost- un d Westreic h un d de m Zusammenbruc h de s weströmischen Kaisertum s folgen dre i dunkl e Jahrhunderte, i n denen sic h da s Münz- un d Meßwese n un d die Wissenschaft von Maß und Zahl in Europa nicht weiterentwickeln konnten. Um 35 0 kennt ma n i n Chin a bereit s di e Zah l mi t sech s richtige n Dezimalstellen, währen d Kirchenvate r Augustinus weni g späte r vo r de n mi t dem Teufe l verbündete n Mathematiker n warnt . I n Byzan z wir d i m Jahr e 41 5 die berühmt e Philosophi n un d Mathematikeri n Hypatia al s Heidi n vo n aufgeputschten christlichen Mönche n in der Kirche Kaisarion mit Glasscherbe n buchstäblich zerfetzt . I m Jahr e 52 9 wird i n Byzanz di e Lehr e de r Mathemati k verboten. Noc h 79 6 gib t Alkuin, de r wissenschaftlich e Berate r Karls de s Großen, den Wert von mi t 4 an. Immerhin habe n di e Invasore n mi t de n lange n Barten , de r germanisch e Stamm de r Langobarden, di e i m Jahr e 56 8 i n Italie n einfielen , durchau s 78
Spätantike, Völkerwanderung und Frühmittelalte r
Handwerk un d Hande l betrieben . E s sin d zahlreich e privat e Kaufverträg e erhalten, di e stet s de n Geldwer t de r gehandelte n Güte r angeben . Abe r ers t a b 688 unte r Köni g Kunibert habe n di e Langobarden selbs t wiede r Münze n geprägt. Vorher dominierten i m Tauschhandel de r germanischen Stämm e Vieh, Pelze, Barren - un d Hacksilber. Bei den Handelsleuten de r Wikinger kostete ein Brustharnisch sech s Ochse n ode r zwölf Kühe, ein Schwert soga r siebe n Ochse n oder vierzeh n Kühe . Di e Archäologe n habe n be i de n Ausgrabunge n vo n Haithabu (heut e Haddeby) bei der Stadt Schleswi g Silberbarren sowie Waage n und Gewicht e au s jener Zeit vor 80 0 gefunden. Di e fingerdicke n Barren ware n verschieden lang , ih r Wer t wurd e nac h Gewich t berechnet . Da s Ertog - ode r Ortuge-Gewicht wa r i n seine r älteste n Form 8,6 7 g schwer . Ferne r ga b e s das 24,55 g wiegende Öre-Gewich t und di e 204 g schwere Silbermark . Eine Mark entsprach de m Wer t vo n 8 Ör e ode r 2 4 Ertog . Da s Wor t Mar k sol l vo n de r Marke an der Stange der ungleicharmigen Laufgewichtswaag e stammen . In Häfen , a n Gebirgspässen , Furten , Brücke n un d Kreuzunge n entstande n Handelsplätze, a n denen Zoll erhoben wurde. 198 3 wurde eine solche Zollstelle in de r Näh e vo n Parchim , Mecklenburg , entdeckt . I n un d nebe n de m Hau s fanden sic h Gewicht e fü r di e Silberwaag e un d fü r Importgüter . Auc h viel e arabische Silbermünze n fande n nac h 80 0 ihre n We g nac h Nordeuropa , i n Gotland ha t ma n bi s heut e meh r al s 4000 0 ausgegraben . Sei t Besetzun g de s Römerlandes durc h Germane n hob sic h der Hande l im Mittelmeer , in Nordafrika un d Kleinasien. Ein neue r Ster n gin g auf , di e arabisch e Kultu r wurd e vo r alle m mi t de r Ausbreitung des Islam und der Gründung großer Reiche zu m Mittle r zwischen Antike un d Mittelalter . Vo n altershe r pflegte n di e arabische n Kaufleut e de n Fernhandel zu r Se e un d übe r di e Karawanenstraßen . Da s Risik o de r Schiffs ladungen un d auc h de r Karawane n wa r außerordentlic h hoch . Z u de n Transportkosten kame n di e Abgaben a n Wüstenstämme und fremd e Herrscher , die notwendig e Bestechun g de r Beamten , di e Entschädigun g fü r räuberisch e Überfälle. Unte r diese n Verhältnisse n kame n Massengüte r fü r de n Fernhande l weniger i n Betracht , e s gin g u m Ware n mi t hohe m Wer t be i niedrige m Volumen wi e Weihrauch , Spezereien , selten e Gewürze , Seide , Geschmeide , Edelsteine, äthiopisch e Sklaven . Si e mußte n mindesten s eine n Prei s ver sprechen, de r de m Doppelte n de r Einkaufskosten, besser abe r noc h da s Drei- , Vier- oder Zehnfache versprach. Das ergab sich aus dem hohen Risiko, 79
Spätantike, Völkerwanderung und Frühmittelalte r
während di e Transportkoste n i m Verhältni s z u de m Einkaufsprei s de r Schiffsladung be i de n hochwertige n Güter n wenige r al s ei n Prozen t aus machten. Da s Feilschen i n den Basaren, da s wir noch heute kennen, ha t seinen Ursprung überhaupt nicht in dem niedrigen Stan d der Tauschwirtschaft. Neben den geschilderten ursprünglichen Verhältnissen des Fernhandels is t es seit jeher auch die Freude a m Spie l de r Argumente , a n dem Überlisten de s Partners , a m geistigen Fechtkampf , a n de r geschickte n Ausnutzun g der Marktlage , di e zu r merkantilen Kultur des Orients gehört . Mit de m 8 . Jahrhundert beginnt ein e hohe Blüte von Wissenschaf t und Kultur in den arabische n Staaten . Unter dem Kalifen al-Mamun bestimmte n arabisch e Astronomen mi t zwe i Expeditione n di e Läng e de s Erdmeridians . Di e kompletten Sternhöhentafel n vo n al-Hwarizmi ersetze n ihr e indische n un d persischen Vorgänge r un d kame n übe r Spanie n nac h Europa , w o si e i m Hochmittelalter in s Lateinische übersetz t wurden. Die orientalischen Gelehrte n entwickelten di e Chemi e au f de r Grundlag e praktische r Versuch e un d verbesserten dabe i di e Waage n zu r genauere n Bestimmun g de r spezifische n Gewichte. Ab 697 schufen sich die Araber ihr eigenes Münzwesen. Nebe n dem goldenen Dina r al s Nachahme r de s byzantinische n Solidu s gib t e s de n silbernen Dirhem , de r di e persisch e Drachm e imitiert e un d al s Kupfermünz e den Fulu s ode r Fels , frühe r be i de n Römer n al s folli s bekannt . Damal s verschwanden di e Goldmünzen aus dem westlichen Europa, weil im Orient das Wertverhältnis Gold zu Silber 1 4 zu l betrug , in Europa aber nur 1 2 zu 1 . Es dauerte ein e Zeit , bi s Westeurop a wiede r da s Münznivea u de r aus gehenden Antik e erreichte . Di e König e de r Burgunder un d Goten schluge n Münzen seit der zweiten Hälfte de s fünften Jahrhunderts . Noch lebten römische Münzer, dere n Kunstfertigkei t ausgenutz t werde n konnte . Später , u m 700 , wurden im Frankenreich i n etwa 900 Orten wieder Münzen geprägt, meist aber von kümmerliche r Qualitä t und schwankende m Schro t un d Korn . Ers t Pippin und sei n Soh n Karl de r Große prägte n wiede r vollwertig e Münzen . Zwanzi g Schillinge woge n ei n Pfun d Silbe r ode r 38 4 g . De r Schillin g gal t zwöl f Silberpfennig ode r Denare, vo n denen jeder da s Gewicht von etwa 1, 6 g Silber hatte. Di e Bezeichnun g Pfun d al s Rechnungseinhei t fü r 24 0 Münze n wurd e auch späte r beibehalten , al s au s eine m Gewichtspfun d Silbe r wei t meh r Münzen geschlage n wurden . S o ka m e s zu m Auseinanderdrifte n de r Rechnungs- und der Gewichtseinheit bei m Pfund un d auch bei der Mark. Die 80
Spätantike, Völkerwanderung und Frühmittelalter
Denare Karls de s Großen trage n das Bild des Herrscherkopfes un d den Namen des Prägungsortes. Abe r weder das gute Geld der Karolinger noc h ihr e Reform der Maß e un d Gewicht e konnte n sic h breite r durchsetzen , d a de r Hande l a m Boden lag . Da s ändert e sic h ers t späte r i n de r Zei t de r Kreuzzüg e un d de r erstarkenden Städte . I n de r Zwischenzeit ware n e s vor alle m di e Bischöfe und Klöster, di e vom Kaiser die Aufsicht über Maß und Gewicht übernahmen. Eine zentralisierter e For m de r Institutione n vo n Maß , Gewich t un d Gel d wies i n diese r Zei t da s groß e chinesisch e Reic h auf , das über ein e ausgebaut e Beamtenbürokratie verfügte . Sein e geistig e Grundlage war ein e organistische, ganzheitliche Philosophie , wi e si e im I Ging, dem Buc h der Wandlunge n zum Ausdruck kommt . Scho n zu r Zei t Diokletians ha t de r Chines e Phei Hsui al s Minister fü r öffentlich e Arbeite n ein e detailliert e Kart e China s vo n achtzeh n Kartenblättern herstelle n lassen . I m Vorwor t z u seine m Atla s ga b e r einfach e Anweisungen, wi e ma n ein e Kart e i m richtige n Maßsta b mi t rechteckige n Rastern un d mi t Strichunterteilun g un d Höhenangabe n herstellt . Sei t de r frühesten Zei t ware n Karte n de s Kaiser s au f Seid e gezeichne t worden . Di e Worte tsching un d wei, die Phei Hsui fü r seine Kartenkoordinaten verwendete, sind dieselbe n Worte , di e sei t jeher di e Kett - und Schußfäde n i n der Webere i bezeichnen. Hie r vermute t man daher de n Ursprung de r Idee des Koordinaten netzes i n de r Kartographie , di e scho n Tschang Heng vo r Ptolemäus entwickelte. I m Jahr 801, als im Frankenland Karl der Große regierte , währen d der 7"izng-Dynastie , vollendete n di e kaiserliche n Kartographe n ein e Raster karte de s riesige n chinesische n Reiche s in einem Maßsta b vo n 2, 5 cm au f 10 0 li (etw a 5 5 km) , di e zeh n Mete r brei t un d el f Mete r hoc h war . Si e berücksichtigte noc h nich t di e Erdkrümmung . I n eine r Zeit, d a i m Abendland christliche Kosmographe n mythisc h verklärte Bilderkarten malten, di e z u de n Texten der Bibel, aber nicht zur geographischen Wirklichkeit paßten, waren die chinesischen Gelehrten au f dem Weg der höchst praktischen Erkenntnis. Später hat de r arabisch e Geograp h al-ldrisi u m 115 0 sein e Weltkart e fü r de n Nor mannenkönig Roger II . vo n Sizilie n ebenfall s mi t eine m Koordinatenschem a wie di e Chinese n gezeichnet . E s wir d vermutet , da ß da s kartographisch e Wissen de r Chinese n übe r di e arabisch e Koloni e i n Kanton un d di e steigende Zahl arabische r Chinareisende r nac h Sizilie n un d vo n d a nac h Europ a kam . Auch viel e ander e Spure n de r Geschicht e de s Messen s un d seine r Techni k führen i n das Reich der Mitte. 81
Spätantike, Völkerwanderung und Frühmittelalter
Merowinger un d Karolinger Kontrolle vo n Ma ß un d Gewich t wa r i m frühe n Mittelalte r Sach e de r Hundertschaften ode r Centenen . Da s wa r de r unter e Polizei- , Gewichts - un d Heeresbezirk nac h römische m Vorbild . Nach 57 4 wurden durc h ei n Edik t de s Königs Chilperich I . di e frühere n Verordnunge n un d da s alt e Herkommen i m Maß un d Gewichtswese n bestätigt . Späte r eignete n sic h schrittweis e di e vo m König beauftragte n Grafe n un d di e Bischöf e dies e Recht e an , wurde n z u belehnten Grundherren . Pippin III. vertraut e i m capitulare von 74 4 de r Kirch e die Oberaufsich t fü r Ma ß un d Gewich t an . Sei n Sohn , Karl de r Große unternahm ein e Refor m de r Maß e un d Gewichte . I n de r admoniti o generali s von 78 9 ermahnt e e r all e Untertanen , rechte s Ma ß anzuwenden . I m Jahr e 79 4 wurde begonnen , di e neue n Regelunge n durchzusetzen . Di e Maßnormal e wurden au f de n königliche n Palatie n un d au f de n Domänengüter n deponiert . Auch di e Gaugrafen verfügte n übe r Gebrauchsnormale , di e gege n Abgabe n benutzt werde n konnten . Gebühre n kostet e auc h di e Inanspruchnahm e de r Stadtwaagen. S o mußte in Landshut und i n Straubing bei Waren ab 20 bzw. 25 Pfund di e öffentlich e Waag e verwendet werden . Manchma l ware n auc h di e Münzmeister fü r die Eichung de r Maße zuständig. I n der Schwei z betraut e der Marktherr de n „Fechtmeister " (Eichmeister ) mi t de r Aufsich t übe r Maß e un d Gewichte. I n eine m bestimmte n Turnu s überprüft e diese r mittel s Unmaßen , genannt Stumme n ode r Schlüfmaße , di e Maß e un d Gewicht e de r Händler , Wirte und Müller und zeichnete si e mit dem Fechtstempel. I n der kleinen Stad t Mellingen galte n di e eigene n Maß e nu r i m Stadtgebiet , i n de r größere n un d einflußreicheren Stad t Aarau galten die städtischen Maße i n allen umliegenden ländlichen Gebieten . Dagege n wa r di e Maßaufsich t au f de m Helpermark t i m Luxemburgischen geteil t zwischen zwe i Herrschaften , di e je fü r die trockene n und die nassen Maß e zuständig waren. Die Fronherren verlangte n im Mittelalter zunehmend gehäufte s Maß bei den zu entrichtende n Abgaben . S o wir d fü r da s Weistu m Sprendlinge n i n Hesse n bezeugt, da ß ach t Simme r Meh l gehäuf t zwöl f Simme r Meh l gestriche n entsprachen, be i diese m Hohlma ß als o ei n Aufschla g vo n fünfzi g Prozen t verlangt wurde . Di e Mehrforderun g betru g nich t selte n soga r da s Doppelte . Nach einige r Zei t wurd e fü r da s gehäuft e Ma ß ei n neue s Norma l eingeführt , das zunächst gestrichen verwendet und später wieder gehäuft verlang t wurde. 82
Spätantike, Völkerwanderung und Frühmittelalter
Über länger e Zeiträum e läß t sic h au f dies e Weis e di e allmählich e Vergrößerung de r Hohlmaße verfolgen. Wenn etwas verkauft ode r als Darlehen gegeben wird , kan n umgekehr t au s de r Verkleinerun g de r Maß e ei n zusätzlicher Profit gezoge n werden. So verhielten sich später manche Städte im Mittelalter, di e da s Weinma ß verkleinerte n un d sic h di e darau s entstehend e Akzise aneigneten , ode r auc h di e Bäcker , di e da s Gewich t de s Brote s be i gleichbleibendem Prei s verringerten . Die groß e Vielfal t de r lokale n Maße i m Mittelalter, die Existenz vo n Kloster-, Scheuer-, Fron- , Hof-, Schloß-, Vogtei- , Kirchen- un d Stadtmaße n wa r Ausdruc k de r vorherrschende n Natural wirtschaft. Späte r kam e s durch die wachsende Macht der Territorialfürsten zu einer stärkere n Vereinheitlichun g der Maße, z u ihre m gemeinsame n Gebrauc h in einem größeren Gebiet, wie zum Beispiel beim Trierer Maß. In de r Period e de r Spätantike , Völkerwanderun g un d de s frühe n Mittelalter s vom Jah r 30 1 bis 90 0 wuchs di e Erdbevölkerung von etw a 24 0 Millione n mit 0,037 Prozent jährlich nur hal b s o schnell wi e i n de r Antike un d erreicht e um 900 schätzungsweise 300 Millionen.
83
Spätantike, Völkerwanderun g un d Frühmittelalte r Chronik der Jahre 301 bis 900 Soziales Messen Technische
s Messen Wissenschaftliche
301 Nach de m Preiserla ß vo n Kaise r Diokletian bekomm t ei n Mathe matik- un d Geometrielehre r 20 0 Denare fü r di e Unterweisun g eines Knaben , ei n Rechenmeiste r aber nu r 7 5 Denare . De r Kupfer denar ha t den Wer t von 6,54 9 m g Gold. (5 0 00 0 Denar e entspre chen lt . Edikt l Pfun d Gold) . Da s römische Pfun d wieg t 327,4 5 g . Volumenmaß l Okk a = 8,75 4 1. Flüssigkeitsmaß italicus sextariu s 0,547 1. 312 Kaiser Konstantin führ t i m Römischen Reic h eine n ISjähri gen Zyklu s de r Steuerfestlegun g ein (Indikationszyklus). Sondersteuer fü r Großgrund besitzer. Aureus wir d durc h de n Solidu s mit 4,55 g Feingold ersetzt . 321 Konstantin führ t de n die s soli s (Sonntag) al s erste n Ta g de r Woche ei n un d mach t ih n zu m christlichen Fest - un d Ruhetag. 323 Todesjahr Alexanders de s Grossen, Begin n eine r Zeitrechnung , die auch die Philippische oder die von Edessa genann t wird. 350 Kaiser Julian entläß t tausend e Beamte und senkt Steuern . 325 Das erst e allgemein e Kirchen konzil z u Nicae a verbiete t alle n Klerikern bei Strafe sofortige r
s Messen
350 Zu Chong-Zhi berechne t di e Zahl mit sech s richtige n Dezimal stellen.
84
Spätantike, Völkerwanderung und Frühmittelalter Absetzung das Zinsnehmen. Einführung de r Sieben-Tage-Woche i m Julianische n Kalender . Ostern wir d ebenfall s ne u fest gelegt zu r bessere n Abkopplun g vom jüdischen Passahfest . 354 354 Bischof Liberius vo n Ro m macht Frühchristliches Kalenderbuc h den 25 . Dezember , bishe r Ta g "Chronograph" fü r di e Stad t des Sonnengottes (Wintersonnen - Rom mi t astronomisch-astrolo wende) zu m Tag de r Gebur t Jesu gischen Tabellen , Ostertafel n Christi. und kirchliche n Fasten. 359 Hillel Hanassi i n Tiberia s be gründet di e jüdisch e Zeitrech nung. 369 Kaiser Konstantin H . setz t Ein heitlichkeit i m Münzwese n mi t 16 kaiserliche n Münzstätte n durch. 390 Severus, Konsula r vo n Sizilien , nutzt sein e Positio n aus , die Apo dektai, di e Verwalte r de r staatli chen Magazin e z u veranlassen , das Getreid e z u eine m überhöh ten Prei s anzukaufen , wobe i außerdem noch falsch e Maß e und Gewichte verwendet werden.
400 Kirchenvater Hieronymus wähnt Fingerzahlen.
er -
Synesios, Bischo f vo n Ptole mäis, erwähn t i n eine m Brie f das Skalenaraeometer.
85
392 Bischof Epiphanias vo n Salami s auf Kypro s verfaß t Schrif t übe r Hohlmaße, Gewicht e un d Mün zen. 397 Inder kenne n 5 Planeten , genau e Jahreslänge, Präzessio n de r Tag und Nachtgleichen , Sinu s un d Cosinus. 400 Bischof Augustinus warnt vor der Mathematik, erwähn t Finger zahlen un d da s Rechne n mi t ihnen. E r versucht , der Zah l 15 3 aus de r Bibe l (Petrus fäng t 15 3 Fische) mystisch e Bedeutun g zu unterlegen. Tabula Peutingeriana , Wegekarte des römische n Kartographe n Castorius (Österreichische Nationalbibliothek).
Spätantike, Völkerwanderung und Frühmittelalter
458 Der weströmisch e Kaise r Maioran verfüg t Todesstrafe fü r Maßfälschung be i Steuereinnehmer n und Händlern .
518 Deponierung römische r Original maße i n de r Hauptkirch e vo n Konstantinopel. 529 Der byzantinisch e Kaise r Justinian veranlaß t i m Kodex de r Ge setze eine n Abschnit t "Übe r böswillige Mathematike r un d diesen ähnliche " mit eine m voll ständigen Verbo t de r Mathe matik. 532 Der armenisch e Mönc h un d rö mische Ab t Dionysius Exiguus erhält von Papst Johannes I. den
507 Theoderich läß t de n Burgunder könig Gundobad au s Ro m j e eine Sonnen - un d ein e Was seruhr übersenden .
86
415 Mit de r Einordnun g de r Mathe matikerin Hypatia durc h christ liche Fanatike r erlisch t di e alex andrinische Mathematikerschule . 430 Kyrill vo n Alexandrie n be schreibt i n Libe r d e comput o (Buch vo n de r Rechenkunst ) das System de r Fingerzählung. 458 Das Lokavibhaga , ei n Sanskrit Text de r Jaina übe r Kosmologi e verwendet de n Begrif f de r Nul l (der Himme l ode r di e Leere ) un d das Positionssystem. 474 Jahresdauer i n Indie n gena u berechnet: 36 5 Tage , 6 Stunden , 12 Minuten, 35 1/ 2 Sekunden. 476 Aryabhata, indische r Mathema tiker, wende t di e Algebr a unte r Benutzung negative r Zahle n au f die Astronomie an . 503 Astronomenkongreß de r Mayas in Copan . 510 Aryabhata benutz t i n seine m Werk seh r genau e Meßergeb nisse. Sei n Wer t fü r is t 62832/20000 = 3,1416.
Spätantike, Völkerwanderung und Frühmittelalter Auftrag, ein e Ostertafe l herzu stellen un d begründe t di e christ liche Zeitrechnun g anhan d de r Bibelangaben. E r leg t da s Ge burtsdatum Jesu au f de n 25.12 . 753 a.u.c . Mi t de m 1 . Januar a m Neujahrstag 75 4 a.u.c . läß t e r das Jahr l beginnen . 540 Der Ab t Benedikt vo n Nursi a führt Ordensrege l mi t Stunden plan ein. 545 Justinian I . i n Konstantinope l ordnet di e Aufstellun g von Kon trollmaßen i n de r Hauptkirch e der jeweiligen Stadt an.
550 Merowingische König e lasse Goldmünzen nac h byzantini schem Fu ß prägen , sogenannt Drittelstücke i m Wer t vo n etw 4,20 Goldmark .
547 "Christliche Topographie " de s griechischen Kaufmann s un d Geographen Kosmos paß t di e Geographie a n di e Vorstellunge n der Bibe l an . (Erd e als viereckige Scheibe u. ä.). 550 Chinesische Astronome n ent decken, da ß 1 9 Sonnenjahr e 23 5 Mondmonate enthalte n un d nac h diesem Zeitrau m di e verschie denen Mondphase n wiede r au f die gleiche n Tag e de s Sonnen jahres fallen .
n e a
Im Sassanidemeich Kataste r un d Steuerordnung. 552 Asuka-Zeit i n Japan . Einführun g eines Kalenders. 574 Im Edik t de s Merowinger s Chilperich I . werde n di e frühere n Verordnungen un d da s alt e Herkommen i m Maß - un d Ge wichtswesen fü r verbindlic h er klärt. 579 Einführung neue r Steuer n i m Frankenreich. Aufstan d dagege n wird niedergeschlagen , anschlie ßend werde n di e neue n Steuer n zurückgenommen.
87
Spätantike, Völkerwanderun g und Frühmittelalte r 585
Katholische Kirch e forder t de n Zehnten. Tremissis, Goldmünz e de r Mero winger (1/ 3 Solidus ) ha t nac h einer Noti z de s Bischof s vo n Tours ein e Kaufkraf t vo n eine m Scheffel Getreid e ode r vie r Ma ß Wein (etwa 34 I). 592 Papst Gregor I . wende t sic h gegen menschlich e Zeitmessung , da Gott die Zeit geordnet hat. 600 Im Merowingerreic h existiere n etwa 90 0 Münzort e mi t 200 0 Monetären (Münzern). Merowingische König e beginne n mit de r Ausprägun g vo n Silber stücken wegen Mangel s an Gold. 618 Erhebung gege n Yang-ti, Kaise r von Chin a wege n übermäßige r Frondienste und Steuern. Staatsbank zu m Geldverlei h ge gen Zins. 622 16. Jul i nac h de m Julianische n Kalender, mi t de m l . Muharra m (Anfangstag) de s mohammeda nischen Jahre s l nac h de m islamischen Mondkalende r Be ginn de r mohammedanische n Zeitrechnung. Entsprich t de m Datum de r "Hedschra" , de s Aus zugs Mohammeds au s Mekk a nach Medina . Wir d i n Iran , Afghanistan usw . angewendet. 632 Im Kalifa t Zehnt , Grundsteue r (bis 2/ 3 de r Ernte) , Kopfsteue r für all e Juden, Christe n un d andere Ungläubige . Landlos e Pacht bauern müsse n 4/ 5 de r Ernt e abliefern.
610 Mohammed ordne t an , da ß de r Muezzin 5ma l a m Tag e vo m Minarett au s die Gläubigen zum Gebet rufe n soll .
595 Erste nachweisbar e Verbindung von Dezimalsyste m un d Stellen wertsystem i n Indien . Benutzung von 9 Zahlen , abe r a n Stell e de r Null steht eine Leerstelle .
628 Indisches mathematische s Werk "Brahma Siddhanta " vo n Brahmagupta.
88
Spätantike, Völkerwanderung und Frühmittelalte r 638 Einführung de r mohammedani schen Zeitrechnung . 650 Die Arabe r teile n di e ägyptisch e Parasange (etw a 5,543 2 km ) i n drei arabisch e Meilen . Ih r kleinstes Ma ß is t di e Dick e de s Ka melhaares (etw a 0,65mm) . 656 Einführung de r "Mathemati k i n neun Büchern " zu r Ausbildun g höherer chinesische r Beamter . Mit Aufgabe n de r Feldvermes sung, de s Kanal - un d Deichbaus , des Befestigungsbaus, de r Steuer rechnung etc . 671 Der Mikad o Tenchi führ t i n Japan einheitlich e Zeitzählun g ein. De r Tag hat 2 x6 Stunden , die Stund e 1 0 koku, ei n kok u hat 10 sun , l su n ha t 1 0 bu n un d ei n bun ha t 1 0 rin. 681 Konzil z u Konstantinope l führ t byzantinische Är a ein. 700 Im Frankenreic h werde n i n etw a 900 Orte n Münze n z.T . seh r schlechter Qualitä t geschlagen. 706 Kalif Walid verbiete t i n der Steu erverwaltung de n Gebrauc h de r griechischen Sprach e zugunste n der arabischen , mu ß abe r fü r di e Zahlen di e griechisch e Abc Schrift zulassen . 713 Steuererhebung i n Gel d stat t i n Naturalien in Japan.
650 Stellenwertsystem mi t de r Nul l in Mesopotamien.
656 Der syrisch e Gelehrt e Severus Sebocht berichte t übe r di e Vor züge de s indische n Zahlensys tems, eine s dezimale n Stellen wertsystems.
675 In Newcastl e (Cumberland) ent steht ältest e angelsächsisch e Sonnenuhr.
700 Wasseruhr komm t nac h Mittel europa. 710 Tsu C h 'ung Chih rechne t mi t= 3,141 5927 .
718 Im Kai-Yua n Cha n Ching , eine r Sammlung astronomische r un d astrologischer Texte , wir d de r Punkt al s Symbo l fü r di e Nul l erwähnt.
89
Spätantike, Völkerwanderun g un d Frühmittelalter
730
Englischer Benediktinermönc h Beda Venerabilis fuhr t di e Zeit rechnung un d de n Begrif f "nac h Christi Geburt " i n di e Ge schichtsschreibung ein . E r be rechnet de n Fehle r de s Julia nischen Kalender s mi t l Ta g i n 128 Jahren. 740 Im bayrischen Volksrech t werde n feudalabhängige Bauer n de r Kirche verpflichtet , j e nac h Größe ihre s Besitze s Natural abgaben (Getreide , Lein , Bienen, Hühner, Eier ) und Frondienste z u leisten. Di e Frondienst e ( 3 Tag e wöchentlich) überwiege n be i weitem die Produktenrente. 744 Pippin HI . übergib t i m Capitulare die Obhu t fü r Ma ß un d Gewich t der Kirche. 754 Edikt vo n Vemon . Pippin re formiert da s Münzwese n un d führt ein e rein e Silberwährun g ein. Au s eine m römische n Pfun d (327,45g) Feinsilber dürfe n nicht mehr al s 2 2 Schilling e (frühe r 25) gepräg t werden . Di e Gold währung kan n sic h nich t halten , da da s Gol d nac h de m Orien t abfließt.
725 Älteste mechanisch e Uh r vo n Hsing un d Liang Liang-tsan i n China gebaut. Ch 'ang Sui ode r Y i Xing is t a n der erste n chinesische n Meri dianmessung beteilig t un d al s Reformator de s chinesische n Kalenders bekannt. 730 Beda Venerabilis gib t i n seine m Werk D e temporum ration e eine vollständige Übersich t de r Fin gerzahlen.
90
724-726 Meridianmessung mi t el f Beob achtungsstationen durc h di e chi nesischen Astronome n Nankung Yüeh un d / Hsing.
Spätantike, Völkerwanderun g un d Frühmittelalte r 758
Aufstellungen übe r da s Kirchen land unte r Pippin de m Kleinen. 765 Im angelsächsische n Königreic h Kent wir d de r erst e englisch e Penny ausgeprägt . 780 Yang-Yen führ t i n Chin a neue s Steuersystem ein . Anstell e de r Kopfzahl wir d di e Steue r nac h Größe un d Produktivitä t de s Ackerlandes eine r Famili e fest gelegt. Heraufsetzung de s Pfennig gewichts (Silber ) vo n 1,7 9 au f 2,03g unte r Kar l de m Großen . 1 2 Pfennige (Denare ) bilde n l Schilling (Solidus ) nu r al s Rechnungseinheit, 2 0 Schillin g kommen au f l römische s Pfun d Silber. 787 Karl de r Große läß t sich aus de m Kloster Mont e Cassin o da s Ma ß des Brote s un d de s Wein s schicken. 789 Karl de r Große schreib t Benutz ung gleiche r Maß e un d Gewichte vor. Karlspfun d etw a 360-370g , Karlsfuß etw a 32, 5 cm . Güter verzeichnisse übe r de n Besitz stand un d di e Einkünft e de r Grundherren. Inventu r der kaiserlichen Güte r (Personen , Vieh , Gebäude, Erntemengen) . 793 Besteuerung vo n Teeherstellun g und Teehande l i n China. 794 Preistaxe fü r Getreid e durc h Karl den Großen fü r di e königliche n Güter wege n de r Hungersno t de s Landes.
773 An de n Ho f de s Kalife n aiMansur komm t ei n Inder , de r di e Lehren eine s indische n Werke s über Himmelskund e mitbringt . Dieses Wer k wir d in s Arabische übersetzt.
796 Alkuin, Berate r Karls de s Großen, gib t den Wer t vo n mi t 4 an.
91
Spätantike, Völkerwanderung und Frühmittelalter 800 Kirchliche Hörig e beschwere n sich übe r da s Ausma ß de r z u leistenden Dienst e be i Karl de m Großen, al s e r i m Ga u vo n L e Mans Gerich t hält , un d erreiche n eine Fixierun g de r teilweis e unbemessenen Dienste . Wert de r Rüstun g eine s Reiter s etwa 3 0 bi s 4 5 Kühe : Streitro ß und Brünn e j e 1 2 Kühe , Bein schienen und Helm je 6 Kühe. 805 Karl de r Große bestimmt , da ß die Münzprägun g nu r i n könig lichen Pfalze n erlaub t ist . Be tonung de r kaiserliche n Münz hoheit gegenübe r de m Falsch münzerunwesen, da s umherziehende Münzmeiste r un d einzeln e Feudalherren ausüben . 806 Karl de r Große wende t sic h gegen jene Feudalherren , di e zur Erntezeit "au s reine r Gie r un d nicht au s Not" l Scheffe l Getrei de fü r 2 Denar e kaufe n un d ih n solange zurückhalten , bi s si e ih n für 4 , 6 ode r meh r Denar e ver kaufen können. Chinesische Regierun Bankschecks aus.
g gib
800 Maya kenne n de n dezimale n Stellenwert. 801 Chinesische Kartographe n voll enden ein e Rasterkart e de s ge samten Reiche s i n eine m Maß stab vo n 2,5c m au f 10 0 l i (etw a 55km) di e zeh n Mete r brei t un d elf Mete r hoch ist.
t
825 Ludwig de r Fromme läß t au s l Pfund (etw a 384 g) Silbe r 240 Münzen schlagen . Da s Pfun d gilt als Gewichtseinhei t un d al s Recheneinheit vo n 240 .
822 In Fuld a Sonnenuhr.
älteste deutsch
e
820 Abu Dschafar Mohamed verfaß t eine Schrif t "Syste m de r Erde" , worin Ort e nac h Läng e un d Breite bestimmt sind . 825 Mohammed ibn-Musa al-Hwarizmi veröffentlich t sein e "Al gebra". E r erklär t de n Gebrauc h der indischen Zahlzeichen. 827 Almagest, arabisch e Übersetzun g des'Oroßen astronomische n
92
Spätantike, Völkerwanderung und Frühmittelalte r
842 Walafried Strabo, Ab t au f Reichenau i m Bodensee erwähn t Fingerzahlen, di e sic h vo n de n Märkten i n di e Gelehrtenstuben zurückgezogen haben. 850 857 Pacificus au s Veron a erfinde t Erwähnung de r Gewichtseinhei t gewichtsgetriebene Räderuhr. „Mark" in einer angelsächsische n 862 Urkunde. I n Nordeurop a wa r si e Wasserstandsmesser de s Kalifen el-Harib mi t eine r geteilte n in 8 Unzen ode r Ör e geteilt . Meßsäule vo n 1 6 Elle n z u j e 54,04 c m au f der Inse l Rod a a m Nil. 864 Deponierung de r Maß e de s karolingischen Reich s i m Palai s Royal. Kaiserliche Anordnun g zu r An - 875 bringung vo n Kopie n de r Nor- Der englisch e Köni g Alfred de r malmaße a n Klöstern , Kirche n Große verwende t di e Kerzen uhr. und Rathäuser n i n Europa . 876 Inschrift mi t alle n zeh n Zahl zeichen au s Gwalior in Indien. Um 900 Zirkulation vo n Papiergel d i n China. Da s ältest e heut e noc h erhaltene Papiergel d stamm t au s der Epoch e Hung Wu (1368 139).
93
Systems" vo n Ptolemäus. Araber unternehme n Meridian messung mi t de r Schwarze n Ell e des Kalife n Abdullah al-Mamun durch zwe i Expeditione n i n de r Ebene Sinna r au f de m 14 . Brei tengrad i n nördliche r un d süd licher Richtung . Ergebnis : 5 6 und 5 6 2/3 arabische Meilen.
900 Astronomische Tabelle n vo n alBattani mi t Neubestimmun g de r Präzession un d de r Element e de r Sonnenbahn.
Hoch- und Spätmittelalter Die Institutione n de r Münz e un d de r Maß e erfuhre n i m europäische n Mittelalte r drei wesentliche Veränderungen. Unter den Merowingern und vor allem unter den Karolingern wurd e versucht , einheitlich e königliche Maße durchzusetzen . D a di e königlichen Domäne n nu r eine n Tei l de s Lande s erfaßten , übte n Grafe n un d Bischöfe i m Auftra g de s König s ode r Kaiser s da s Rech t de r Maßkontroll e aus . Auch große Städte erhielten bereits frü h direk t vom Kaiser das Markt-, Münz- und Maßrecht. E s gelan g jedoc h nicht , i m Frankenreic h ei n zentralisierte s un d einheitliches Maßsystem durchzusetzen . Fürsten, Bischöfe und Städte Im 12 . und 13 . Jahrhundert erhielten schließlich die Fürsten und Landesherren vom Kaiser imme r meh r Privilegie n i m Austausch gegen ihr e Loyalitä t und z u diese n Vorrechten gehörte auch das Münzrecht und die Kontrolle von Maß und Gewicht. In Base l übt e ursprünglic h de r Bischo f di e Maß - un d Gewichtspolize i (da s „Gefecht") aus . Es gab sehr empfindliche Strafe n fü r die Verletzung der Maße. Für die Benutzung de r bischöflichen Fronwaage mußte n Gebühren entrichte t werden. Später kauft e di e wohlhabend e Stad t de m Bischo f diese s Rech t ab . Di e direkte n Befugnisse de s Rates de r Stadt wurden wahrgenommen vo m städtische n Vitztum oder Kommeister, der fü r die Brot- und Getreidemaße zuständig war, damals eine höchst politisch e Angelegenheit . Hinz u kame n noc h de r Salzmeiste r mi t de n besonderen Salzmaße n un d de r Fronwaagemeister , de r fü r da s öffentlich e Abwiegen von Gutem von einer bestimmten Grenze an zuständig war. Die anderen besonderen Maßbereich e ware n Aufgab e de r jeweilige n Zünfte . Di e Zunf t de r Gärtner verwaltet e di e Öl- , Fett - un d Honigmaße , di e Zunf t zu m Bäre n da s Silbergewicht un d di e Münzproben , di e de r Schmied e da s Eisengewich t un d di e Müllersäcke, di e de r Metzge r da s Fleischgewich t un d di e Safranzunf t da s messingne Feingewicht , da s Safrangewich t un d di e Maßaufsich t übe r fremd e Krämer. Jede s Jah r mußte n a m 13 . Dezembe r all e messingne n Gewicht e vorgestellt, adjustier t un d geeicht werden. Bei Maßverletzungen drohte als äußerste Strafe di e Ausschließun g au s de r Zunft . Di e Stadthohei t über Maß un d Gewich t 94
Hoch- und Spätmittelalte r
bestand in Basel bis zum Jahre 1837 , erst dann ging die Aufsicht an den Staat über. Die dritt e Veränderun g de r Maßorganisatio n i m Mittelalte r wa r mi t de m Auf schwung de r Städt e verbunden , di e de m Landesherrn , de m Grafe n ode r de m Bischof das Münzrecht und die Bestimmung von Maß und Gewicht abkauften. Das Beispiel Basels hat schon die für das Mittelalter typische Vielfalt de r Maße gezeigt. Es geh t nich t nu r darum , da ß ei n Längenma ß al s Schrittmaß , Elle , Spanne , Fu ß oder Finge r imme r eine n große n Toleranzbereic h hat . Di e landwirtschaftlich e Nutzfläche wurd e gan z verschiede n gemessen , mi t de r Angab e de s Ertrags , de r benötigten Saatgutmenge , de r Arbeitszeit des Pflügens, de r Anzahl de r Zugochsen oder ähnlichem , j e nac h de n örtliche n Bedingungen. I n eine m Vertra g übe r ein e Grundstücksübernahme wurd e festgelegt , da ß di e Grundstücksgrenz e durc h Abschreiten mi t eine r Facke l z u bestimme n ist . I n Islan d konnt e ein e Fra u da s Grundstück übernehmen , da s si e a n eine m Tag e mi t eine r Ku h a n de r Lein e abschreiten konnte . Die historische n Beispiel e zeigen , da ß zu m Messe n meh r gehör t al s de r Vergleich vo n Größen mi t einer gegebenen Einhei t ode r das bloße Abzählen. Da s Resultat de s Messen s mu ß sinntragen d vermittelba r sein . Zu r nackte n zahlenmäßigen Maßangab e gehöre n imme r Angabe n übe r das wirtschaftliche und gesellschaftliche Umfeld . Meßinformatio n muß durc h Kontextinformation ergänzt werden. S o besage n beispielsweis e Date n übe r de n Tonnengehal t de r Handelsschiffe i m Mittelalter, wie 2400 Quinta r für eine Galeere, nich t viel , wenn man nicht weiß, da ß ein Quintar im Hochmittelalter etw a 33,75 kg entsprach. Man muß abe r auc h wissen , da ß damal s der weitau s größt e Tei l de r Schiffsladun g i m Mittelmeerhandel au s hochwertigen Gute m bestand . Al s 147 3 ein e reichbeladen e florentinische Galeere durch hansische Kriegsschiffe gekaper t wurde, entstand dem Hause der Medici ei n Schaden von 30000 Goldflorin . Im Hochmittelalte r konnt e endlic h di e lang e Stagnatio n de s Handel s überwunden werden . Allmählic h hatt e sic h ei n Fernhande l mi t de n slawische n Völkern entwickelt. Syrische und jüdische Kaufleute nahmen diesen merkwürdigen Umweg fü r die wertvollen Güter n des Orients; si e zogen über Osteuropa bis nac h Spanien zu de n kapitalkräftige n Mauren, di e zu diese r Zei t mi t Bagda d i m Strei t lagen un d de n direkte n We g übe r Afrik a bzw . da s Mittelmee r nich t meh r ohn e weiteres benutze n konnten . Mi t de m Hande l kame n di e „arabischen " Ziffern , fremde Maß e un d viel e wissenschaftlich e un d technisch e Anregunge n au s de n islamischen Ländern . Im Jahre 983 erschien im Frankenreich die „Geometria" vom 95
Hoch- und Spätmittelalter
dem gelehrten Kleriker Gerbert, dem späteren Papst Silvester II., i n deren zweiten Teil Meßmethode n un d Meßapparat e dargestell t werden , di e vo n de n Araber n stammen. Der Nachholbedarf war groß, wenn man daran denkt, daß der Lehrer und Freund Karls de s Großen, Alkuin, i n seine n Werke n di e Zah l mi t 4 beziffert . Welch ei n Rückschritt , wisse n wi r doch , da ß Archimedes de n wirkliche n Wer t bereits auf zwei Dezimalstellen genau kannte. Es war kein Zufall, daß zunächst die Kirchenleute di e erste n waren , di e darangingen , di e sei t Augustinus entstanden e Lücke theoretisch und praktisch wieder zu beseitigen. Die Kirche besaß de n größten Feudalbesitz, ihr oblagen vielfältige sozial e Aufgaben: öffentlich e Verwaltung , Wirtschaftsorganisatio n un d soga r da s Kriegs wesen. U m regelmäßig e un d ausreichend e Einnahme n z u sichern , mußte n Landwirtschaft un d Handwerk gefördert werden , galt es den Kaufleuten Schutz zu gewähren. De n Städte n wurde n größer e Recht e gewähr t un d mi t de m Hande l entwickelte sich die Geldrechnung und damit ganz zweifellos auch der Hunger der Feudalherren nac h den Luxuswaren des fernen Orients und Indiens. Die Kreuzzüg e wurden z u jene r ideologische n un d militärische n Aktion , di e schließlic h z u ausgedehnten christliche n Besitzunge n a n der syrische n Küst e führte . I m Schütz e der Waffe n folgt e de m militärische n Nachschu b de r intensiv e Handelsverkehr , organisiert durc h Venedig , Genu a und Pisa . Venedi g wa r außerde m begierig au f die Geldsummen fü r den Transport der Kreuzfahrer. Um den Appetit auf das reiche Konstantinopel z u wecken , berechnete n di e Kontore , da ß de r Kaise r dor t ei n jährliches Einkommen von 8,3 Millionen Goldsolidi hat. In Cesarea kam auf jeden Kreuzfahrer ein e Beut e von 4 8 Solid i Gel d un d 2 Pfund Pfeffer , de r damals seh r teuer war. Kein Wunder, daß in Italien auch der Durchbruch zu einer höheren Stuf e der Rechen- un d Meßkunst erfolgte, deren Grundlagen auf den hohen Schule n der Mauren in Toledo, Sevilla und Cordoba längst gelehrt wurden. Fibonacci und die neuen Ziffer n Leonardo Fibonacci (Sohn des Bonacci) vo n Pisa war bereits als Kind von eine m maurischen Rechenlehre r i n de r neue n indische n Zahlschrif t unterrichte t worden. Sein Vater war der Vorsteher der pisanischen Handelsvertretung in Bugai (Algier) und Leonardo is t selbs t al s junge r Kaufman n i m ganze n Mittelmeerrau m umhergekommen. I m Jahr e 120 2 veröffentlicht e e r da s fü r di e Verbreitun g de r arabischen Rechenverfahren un d indischen Zahlziffe m grundlegend e Sammelwer k 96
Hoch- und Spätmittelalter
der Rechenkunst , de n Libe r Abaci . Da s alltäglich e Rechne n de s Kaufmann s is t Gegenstand seine s Buches. Damals wird von den Kaufleuten noch jede Eintragung in Textfor m mi t eingestreute n römische n Zahlzeiche n gemacht . Wen n de r Kaufmann diese n Tex t i n seine m Hauptbuc h las , mußt e e r au f de m danebenliegenden Rechenbret t oder Abakus die Rechnung nachvollziehen. Mit den römischen Zahlzeiche n konnt e ma n nich t direk t rechnen . Da s Rechne n mi t de m Abakus ode r de n Rechenpfennige n mußt e in Italien bi s zu m 13 . Jahrhunder t und im Norden bis zum 15 . Jahrhundert noch ohne Null auskommen. Die Buchführung war mi t viele n Fehle m behaftet . D a ka m nu n di e revolutionär e Neuerun g de r Zahlschrift un d de r Rechenmethode n mi t Fede r un d Papier . Be i alle n ihre n Vorzügen hatte sie es sehr schwer, sich gegen die alte Schreibweise durchzusetzen. Der Ra t von Floren z verbot 129 9 die Anwendung der indisch-arabischen Zeichen im Bank - und Geldwesen . Ein e angeblich e Ursach e erfahre n wir au s einem alte n venezianischen Wer k übe r Buchführung : „Man verwende t einzi g un d allei n di e alten Ziffern , wei l ma n si e nich t s o leich t falsche n kan n wi e jen e de r neue n Rechenkunst, be i de r ma n mi t Leichtigkei t au s eine m Zahlzeiche n ei n andere s machen kann, wie man etwa aus der Null eine 6 oder 9 machen un d ähnlich viele andere fälschen könnte." Vielleicht war das aber nur eine Ausrede der Bürokraten; die städtischen Steuerbeamte n hielten an ihrem alten Zopf fest, si e konnten mit den neuen Zahle n nich t umgehen , di e au s de r vie l dynamischere n Arbeitswel t de r weltläufigen Kaufherre n kamen . Betrugsmanöve r konnt e ma n auc h mi t de n umständlichen römische n Zahle n keinesweg s verhindern . Abe r e s ga b weiter e Gründe fü r da s Festhalte n a m bisherigen Zahlenritual : der Mangel a n Papier un d nicht zuletzt die Geläufigkeit de s traditionellen Brettrechnens, di e wir noch heute in manchen Länder n beobachte n können . S o ka m ein e lang e Periode , i n de r beid e Rechenverfahren nebeneinande r existierten . Vo r Gerich t hatte n zunächs t Schriftstücke mi t römischer Zahlschrift noc h eine größere Glaubwürdigkeit. In den Handelshäusern werde n hier und da die neuen Rechenmethoden verwendet, in den Hauptbüchern stehe n weiter die alten Zahlzeichen. Abe r das Neue setz t sich durch und di e italienische n Handelsstädt e werde n z u Metropole n de r Rechenkunst . Deutsche Kaufinannssöhn e werde n nac h Italie n geschickt , u m Buchführun g und Rechnen z u lernen. Ein Nürnberger empfiehlt seinem Soh n in Venedig drei Dinge: „das Bett, die Kirche und den Rechenmeister." In jener Zeit kommen solche Wörter wie Kontokorrent , Giro , Lombard , Saldo , Agio , Bankrot t i n di e deutsch e Geschäftssprache, di e jungen Kaufleute bringe n di e Stellenschrift mit, die goldene 97
Hoch- und Spätmittelalter
Regel des Drei- und Kettensatzes und die Münzrechnung. Viel rechnen mußte man damals beim Geldwechseln . I n einem alte n Rechenbuch wir d berichtet, wi e eine r mit 30 Nürnbergern zur Wechselbank kommt und dafür Wiene r haben will. Für 7 Wiener erhält man 9 Linzer, für 8 Linzer 1 1 Passauer, für 1 2 Passauer 1 3 Vilshofer, für 1 4 Vilshofe r 1 0 Regensburger , fü r 8 Regensburge r 1 8 Neumärker , fü r 5 Neumärker 4 Nürnberger. Wieviel Wiener kommen auf 30 Nürnberger? Leonardo vo n Pisa war meh r al s ei n einfache r Rechenmeister . A m Hof e von Friedrich II . i n Palerm o löst e e r di e ih m gestellt e Aufgabe , ein e kubisch e Gleichung, bi s au f sech s Sexagesimalstelle n un d führt e de n Beweis , da ß di e Wurzeln de r Gleichung nicht unter alleiniger Verwendung von Zirkel und Lineal konstruiert werden können. Fibonacci entwickelte die berühmte rekurrente Reihe 0, l, l , 2 , 3 , 5 , 8 , 1 3 ..., i n de r jedes Glie d di e Summ e de r beiden vorangehenden Glieder ist . Si e entsteh t au s de r Kaninchenaufgabe : Wievie l Kaninchenpaar e können in einem Jahr von einem einzigen Paar erzeugt werden, wenn jedes Paar in jedem Monat ein neues Paar erzeugt, das vom zweiten Monat an selbst wieder neue Paare erzeugt, wobei keine Todesfälle vorkommen? Fast ach t Jahrhundert e nach Leonardo von Pisa wurden di e Eigenschaften der von ih m entdeckte n Zahlenreih e Gegenstan d de s äußerste n Interesse s de r numerischen Mathematik . I n de n US A gib t e s sei t Jahrzehnte n ein e Zeitschrif t allein z u diese m Arbeitsgebiet , i n de r Moldawischen Republi k erfan d ei n junger Wissenschaftler ein e neu e Computerkonstruktio n au f Basi s de r Fibonaccizahlen . Selbst i n de r Natur , s o be i de r Anordnun g vo n Blütenblättem , werde n real e Zahlenverhältnisse de r Fibonacci-Reihe entdeckt. Es ist ganz erstaunlich, wie lange bisweilen ein e fundamental e Entdeckun g i n de r Zahlentheori e au f ihr e breit e Anwendung warten muß, wie weit hier der Geist der Realität vorauseilen kann . An den Leistungen Fibonaccis kann man beides verfolgen: die mächtige Triebkraft der Wirtschafts- un d Lebensbedürfniss e wi e da s Tieferlote n de r mathematische n Theorie. Meßkunst und Mathematik verbünden sich wieder. Handel, Kompaß und Räderuhr In di e gleich e Richtung , Ma ß un d Zah l fördernd , wirkt e sic h allmählic h di e Verbesserung de s Handels aus . Freilich waren dabe i die katastrophalen Verkehrs bedingungen nach der Zerstörung der Infrastruktur des Römischen Weltreichs sehr hinderlich. Di e Weg e ware n schlech t un d di e Grundherre n ökonomisc h dara n 98
Hoch- und Spätmittelalte r
interessiert, si e nich t auszubessern . J e schlechte r di e Wege , dest o höhe r ihr e direkten un d indirekte n Einnahmen . Alle s Gu t de r Kaufleute , da s be i eine m Achsenbruch ode r beim Umstürze n der Wagen de n Boden berührte, gehörte nach dem damalige n Rech t de m Grundherrn . E r zo g feme r di e Gebühre n fü r di e Geleitbriefe ei n und erho b Zol l an unzähligen Mautstellen . Zwische n Binge n und Koblenz betrug der Rheinzoll etw a 53 bis 6 7 Prozent de s Warenwerts. Überhaupt stieg de r Geldbedar f de r Grundherren , u m kriegerisch e Aktione n un d da s Beschaffen kostbare r Gebrauchsgüter , Gewürz e etc . z u finanzieren . Allmählic h wurden Fronleistunge n i n Geldzin s umgewandelt . Wiegegebühre n ergänzte n de n Geldhaushalt. So mußten in Winchester für das Wiegen eines Ballen Wolle 4 Pence an den Bischof und 2 Pence an den Wiegemeister entrichtet werden. Die schon für das Frühmittelalter erwähnt e einseitige Maßveränderung zugunste r der Grundherrn, der städtische n Gewalten , de r Münzherre n ode r de r Händle r setz t sic h vielerort s fort. Die Wein- und Fruchtmaße werden vom Herstellungsort zum Bestimmungsort bei gleiche n Preise n imme r kleiner , die s is t abe r woh l ei n Ausgleic h fü r di e Frachtkosten. I n manche n Fälle n wurden Gewichtsmaß e verändert , um de n Preis stabil z u halte n ode r u m de n Zol l z u erhöhe n ode r z u senken . S o wurd e a m klevischen Zol l Büderic h i m Jahr e 143 8 wege n Rückgan g de s Verkehr s da s Zollfuder vo n 1 0 Ah m au f 1 2 Ahm = 2 Handelsfüde r heraufgesetzt , wa s eine r Zollminderung u m 1/ 5 entspricht. Eine imme r größer e Bedeutun g erlangt e de r Seeverkehr , de r steigend e Ansprüche an eine genauere Navigation stellte. Um 118 0 lehrte Alexander Neckam als Professo r i n Pari s de r Gebrauc h de r Magnetnade l i n de r Schiffahrt . Di e Chinesen hatte n si e bereits in eine m Wörterbuc h aus de m Jahre 12 1 erwähnt. Sie verwendeten si e auc h fü r geomantisch e Weissagungen . Vo n Chin a wandert e di e Kenntnis der Bussole nach Indien, zur Ostküste von Afrika und von dort aus zu den Arabern, die sie über Spanien und Italien nach Europa brachten. Guyot de Provins, ein französische r Minnesänger , rüg t i n seine m Gedich t „L a bible " u m 120 7 di e schwankende Haltun g de s Papste s un d empfiehl t ih m di e fest e Positio n de s Polarsterns, nac h de m sic h di e Schiffe r orientieren . Ferne r beschreib t e r de n Kompaß. Auch die Brille darf man in der Meßgeschichte des Mittelalters nicht vergessen , sie wurd e u m 135 0 erfunden . Au f de m Gebie t de r Wägetechni k ga b e s kein e fundamentalen Fortschritte , woh l abe r i n de r wissenschaftliche n Anwendun g de r Waage. Nikolaus Cusanus schlug 1440 in einer Schrift vor, die Anziehungskraft 99
Hoch- und Spätmittelalter
des Magnete n mi t eine r Waag e z u messen . 143 7 baut e Leon Battista Alberti i n Italien ein Hygrometer mi t eine r Balkenwaage , au f deren eine n Seit e ein Gewicht und auf deren anderer Seite ein trockener Schwamm befestigt war. Die Zeitmessun g mi t Hilf e vo n Sonnenuhre n un d de n genannte n astronomischen Instrumente n wurd e i m Mittelalte r durc h di e mechanisch e Uh r ergänzt, gan z zweifello s ein e technisch e Revolutio n de r Meßkunst . Noc h bi s 1330/1350 dominiert e i n Europ a di e Temporalstunde , da s heiß t da s auc h nac h Jahreszeiten ungleich e Zwölfte l de s Tage s vo n Sonnenaufgan g bi s Sonnen untergang un d Zwölfte l de r Nacht . Di e Räderuh r is t al s Basisinnovatio n de s Mittelalters zu m Ausgangspunk t de s große n Siegeszug s de r mechanische n Meßkunst geworden. War früher der Zeitfluß bei der Sanduhr oder Wasseruhr noch gleichsam an natürliche Prozesse gebunden un d die Zeitmessung mehr episodisch, so entstan d nu n das , wa s ma n di e linear e Zeitauffassun g nennt . E s erschie n de n Menschen so , da ß di e Uh r di e Zei t bestimmt , da ß si e als o beeinflußba r ist , manipuliert werde n kann . Frühe r nah m de r Mensc h nu r di e Ereigniskette n war , jetzt begann er scheinbar, selbs t di e Abläufe zu bestimmen oder vorauszusehen. E s entstand da s mechanisch-linear e Zeitdenke n mi t seine r Illusio n de r fas t grenzenlosen Planbarkeit , Machbarkei t un d Kontrollierbarkei t alle r technische n und soziale n Prozesse . Viel späte r ers t entdeckte de r Mensch, da ß e r mit de r Uh r nicht die Zeit, sonder n sic h selber manipuliert. Bereits Rabelais bemerkt spöttisch , er kenn e kein e größer e Zeitverschwendun g al s di e Stunde n z u zählen . Di e mechanische Uh r is t freilic h da s Instrumen t eine r beispiellose n Rationalisierun g des menschliche n Handeln s geworden , ihr e Geschicht e erreicht e 60 0 Jahr e nac h ihrer Einfuhrun g eine n Kulminationspunk t i n de r Weltroll e de r Schweize r mechanischen Uhrenindustrie . Si e konkurrier t mi t de r Meßfunktio n un d Zivili sationswirkung de s Geldes , hie r wi e dor t senk t sic h de r eisern e Vorhan g mechanisch-technischer Abläuf e vor den wirklichen sozialen Zusammenhängen . Im Hoch- un d Spätmittelalte r wuch s di e Erdbevölkerung vo n etwa 30 0 Millionen um 90 0 au f etw a 42 0 Millione n u m da s Jah r 1430 , mi t 0,06 4 Prozen t etwa s schneller als in der vorhergehenden Periode.
100
Hoch- und Spätmittelalter Chronik der Jahre 901 bis 143 0 Soziales Messen
907 König bzw . Kaise r verleihe n da s Markt-, Münz - un d Zollrech t a n verschiedene Ort e (Eichstät t 907 , Halberstadt 989 , Quedlinbur g 994, Salzbur g 996 , Passa u 999 , Fulda 1019 , Paderborn 1028) . 920 Höhere Steuer n i n Arabie n we gen de r Militärausgaben , u m Separation de r Landesteil e z u verhindern. 923 Thietmar vo n Merseburg gib t neben de r Jahreszah l DCCCCXXIII indiccion e X I an , d. h . da s elft e Jah r i m römische n Steuerzyklus vo n 1 5 Jahren , de r sich a b dem Jah r 3 v.u.Z . errech net. (923+3= 926 ; 926/15= 61 , Rest 11) .
Technisches Messen Wissenschaftliche
s Messe n
922 Karawane vo n 500 0 Mensche n mit 300 0 Pferden , sowi e mi t Kamelen un d Esel n bewältig t die 2000 km vo n de m Gebie t östlic h des Kaspischen Meere s durc h die Steppen bi s Bolga r vo m 3 . Mär z bis 12. Mai. Tagesleistung 30 km (Bericht von Ihn Fadian). 950 Wechsel al s Zahlungsmitte l kommt vo n de n Araber n nac h Europa. 970 Gerbert vo n Aurillac, späte r Papst Sylvester II., schreib t "Re geln übe r da s Zahlenrechne n auf dem Abakus" , erwähn t di e in disch-arabischen Ziffern , ohn e die Anwendungsweis e z u durch schauen. 973 Der arabisch e Reisend e Ihn Jakub lern t i n Böhme n Stoffgel d kennen (klein e gewebte Tüchlein mit feste m Wert) .
970 Abu I-Wafa al-Busdjani, persi scher Astrono m un d Mathema tiker berechne t ein e Sinustafel , verfaßt ei n Rechenbuc h fü r Be amte un d ein e au f eigene n Beo bachtungen beruhende s astro nomisches Tafelwerk. In Schira s kopiert e Handschrif t über Mathemati k mit sämtliche n arabischen Zahlzeichen .
976 Codex Vigilanu s in Spanie n ent 980 Gerbert bau t ein e Sonnenuhr , di e hält di e indisch-arabisch e Zah lenschreibweise. über ein Räderwerk di e
101
Hoch- und Spätmittelalter 988 Mit Einführun g des Christentum s im alte n Rußlan d komm t römi scher Kalende r i n Gebrauch , de r ab 1 . 3 . 550 9 v.u.Z . datiert . Da s russische Zahlsyste m basier t bi s 1721 auf Buchstabenzeichen . 999 Bischof erwirb t vo n Heinrich I . das Münzrega l un d di e Regelun g von Ma ß un d Gewich t de r Stad t Basel. Ih m oblieg t di e Aufsich t über di e Fronwaage , di e Salz maße, da s Silbergewicht , da s Vitztum- un d da s Brotmeister amt. Um 100 0 Normannische Herzög e verfüge n über ei n Rechnungswese n mi t Konten un d Scheck s sowi e Fi nanzkontrolle.
Bewegung der Planeten anzeigt.
983 "Geometria" vo n Gerbert, i n 990 deren zweite n Teil Meßmethode n Der Astrono m Ihn Junis i n Kairo und Meßapparat e dargestell t benutzt ei n Pende l zu r Zeit - werden, di e vo n de n Araber n bestimmung. stammen. 996 Erste Räderuh r mi t Massewir kung in Magdeburg .
1000 Benutzung de s Abaku s i n Euro - De r Perse r Kuschjar Ihn Labban pa. aus de r Stad t Dschila n südlic h des Kaspische n Meere s be schreibt positionelle s Sexagesi malsystem, i n dem jede Zah l vo n l bi s 5 9 ein eigenes Zeichen hat. Leutardus kritisier t di e Kirchen steuer unte r Berufun g au f di e Planetentafeln vo n Ihn Junis i n Bibel. Kairo, genann t Hakamitisch e Tafeln nac h de m Kalife n alDer 1 . Janua r nac h de m Juliani Hakim, de r ein e bedeutend e schen Kalende r entspricht de m 5 . Sternwarte erbaue n ließ. Januar de s spätere n Gregoriani Ihn Junis bestimm t Neigungs schen Kalenders . winkel der Sonnenbahn. al-Hassan berechne t Höh e de r Atmosphäre mi t 1 6 km .
1010 Ihn Sina (Avicenna) konstruier t zweiteiliges Meßgerä t fü r di e Winkelmessung, da s ers t i m 16 . Jahrhundert i n abgewandelte r Form wiedererfunde n wird.
102
Der indisch e Mathematike r Sridhara verwendet di e Null.
1018 Berechnung de s Erdradiu s vo 6338,8 k m (heutig e Angab 6370,96 km ) i n Nandan a durc den arabische n Gelehrte n Ab Reihan al-Biruni.
n e h u
Hoch- und Spätmittelalter 1020
Von al-Bimni wir d ein e Waag e zur Messun g de s spezifische n Gewichts bzw . de r Dicht e ge schaffen.
1029
Taschen-Astrolab de s Muhammed as-Sqffer, Toled o (Staats Grundmaß i n Rußland : goldene r bibliothek Berlin). Gürtel de s Großfürste n Swjatoslaw Jaroslawitsch i n Kiew (etwa 108cm).
1073
1080
Veröffentlichung de r Tabelle n 1086 mauretanischer Astronome n un Domesday Boo k fü r Wilhelm de n ter Leitun g vo n Arsachel i n To Eroberer (Einwohne r nac h Stän - ledo. den, Viehbestand , Verteilun g der Äcker, Höh e de r Dienstleis tungen de r Hörigen , Einkünft e des Königs un d der seßhaften Be völkerung).
1090
1025
Geodäsie von al-Bimni. 1047 al-Biruni bestimm t Erdumfan g mit etwa 41500 km. 1075 Fadenaufhängung un d Deklina tion de r Magnetnade l i n de r chi nesischen Enzyklopädi e Mun g ki phi tan. 1079 Vorgesehene, abe r nich t erfolgt e Einführung de s Kalender s de s persischen Astronomen , Mathe matikers un d Dichter s Omar Khayyam, de r ers t 70 0 Jahr e später i m revolutionäre n Frankreich Anwendung findet . Fehle r vo n l Tag i n 500 0 Jahren , während de r heutige Kalende r l Ta g i n 333 0 Jahren al s Fehler aufweist .
1090
In Kai-feng-f u wird vo n Su Sung De r Geistlich e Od o vo n Tournay ein astronomische r Meßtur m mi t schreib t „Regeln fü r den Abacus " Wasserradantrieb errichtet , de r un d verwende t indisch e Ziffer n Sternstellungen un d Tageszeite n un d arabische Namen , angibt.
1101
Arabische Ziffern i n Deutsch land.
Heinrich I . leg t da s Yar d al s de n Abstand seine r Nasenspitz e bi s zum End e seine s Daumen s fes t und läß t sic h ei n entsprechende s Zepter anfertigen. 1103 Deutsche Jude n übernehme n Eintreibung eine r Sondersteue r
1103
Li Mingzhong verfaß t da s "Qin g zao fashi" (Übe r Forme n un d
103
Hoch- und Spätmittelalter für de n Kaiser . 1105 Der Bischo f vo n Halberstad t bestätigt de r Stad t ihr e Kontroll befugnisse übe r Maß e un d Ge wichte. 1111 Die Bürge r vo n Speye r lasse n sich wege n de r Münzverschlech terung vo m Bischo f ei n Auf sichtsrecht übe r di e Münz e ge ben. 1117 Der Ab t vo n Maurmünste r i m Elsaß lös t Frondienste seine r Bauern durc h Geldleistunge n a b "wegen de r Gleichgültigkeit , Stumpfheit un d Trägheit" , mi t der di e Dienst e vo n de n Bauer n verrichtet werden. 1120 In de n slawische n Länder n wer den di e Pfennig e nich t al s Mün zen behandelt , sonder n zusam men mi t Silberschmuc k al s "Hacksilber" verwandt , da s bei m Kauf un d Verkau f zugewoge n wird. 1127 Der Erzbischo f vo n Main z ver fügt, da ß de r Kornzehn t vo r de m Einfahren au f dem Feld entrichte t werden muß , wei l di e Bauer n sonst nich t de n volle n Zehn t leisten. 1133 Stadtbücher mi t Grundbuchein tragungen i n Köln.
Methoden de s Bauens) mi t Anga ben zu r Typisierun g de r Maß e von Baute n und Bauelementen.
1121 al-Chazini beschreib t eine hydrostatische Waag e zu r Bestimmun g der Dichte von Metallen ("Waag e der Weisheit" ) Dabe i wurde n sehr genau e Dichtewert e vo n Gold un d Quecksilbe r ermittelt , die sic h nu r u m Bruchteil e vo n Prozenten vo n den heutige n Werten unterscheiden. 1130 Algebra vo n Musa al-Chwarismi wird vo n de m englische n Mönc h Adelhard vo n Bath in s Latei nische übersetzt , dami t werde n die indische n Zahlzeiche n i n Europa bekannt . E r übersetz t auch di e astronomische n Tafel n von al-Chwarismi.
1135 Fürst Wsewolod weist Bischof an , die Maß e un d Gewicht e i n Nowgorod z u überwache n un d leg t Todesstrafe fü r unrechte n Ge brauch fest .
104
Hoch- un d Spätmittelalte r 1137 Bürger de r Stad t St . Ome r i n Flandern erwirke n vo n ihre m gräflichen Stadther m da s Münz recht. 1139 Lateranisches Konzi l sprich t allgemeines Zinsverbo t aus . 1150 In etw a 1 5 deutsche n Städte n entstehen di e sogenannte n Haus genossen, di e Geldmakler , Ban kiers un d Unternehme r sind : Mainz (58 ) Wie n (48) , Köl n (59 ) Goslar (80) , Straßbur g (zeitweis e 400).
1138 Älteste Zah l i n Stellenschrif t i n Europa au f eine r sizilianische n Münze.
Englische Staatskass e benutz t Doppelkerbhölzer excheque r tallies fü r da s offiziell e Rech nungswesen. Da s sin d i n de r Länge gespalten e Kerbhölzer , bei denen beid e Teile gleichzeitig gekerbt werden . Jede r Partner erhäl t einen Teil , de n e r bi s zu r Ab rechnung aufbewahrt . König David vo n Schottland befiehlt, da ß da s Zol l gleic h de r durchschnittlichen Daumenstärk e dreier Männe r sei n solle , eine s Mannes von großer, mittlere r und kleiner Statur. 1152 Barbarossa unternimm t de n ver - 1154 geblichen Versuch , di e Preis e fü r Weltkarte vo n al-Idrisi a m Ho f die Grundnahrungsmitte l ein - König Rogers . von Sizilien. heitlich festzusetzen. 1155 In de n Urkunde n de s Genuese r Notars Johann Scriba finde n sic h etwa 50 0 Commenda-Verträg e 1158 (Commenda - erlaubte r Zin s be i Landkarte Westchina s wir d Geschäftsanlagen). China gedruckt.
105
Hoch- un d Spätmittelalte r 1180 Friedrich I . versuch t da s Münz recht de s Reiches , da s durc h di e zunehmenden Ware-Geld-Be ziehungen erhöht e Bedeutun g gewinnt, stärke r durchzusetzen , erwirbt alt e Münzstätte n (Saal feld, Geinhause n u.a. ) un d richtet neue ein. (Altenburg 1158 , Mühlhausen 118 1 u.a.) . 1187 Erhebung de s sogenannte n Sala din-Zehnten i m 2 . Kreuzzu g durch die Papstkirche . 1189 Hamburg erhäl t vo n Kaise r Friedrich I . das Recht, di e Münz e zu prüfe n au f Gewich t un d Ge halt, jedoc h kei n eigene s Münz recht. 1190 Philip . bezahlt fü r di e Beförde rung de r Kreuzzugsarme e vo n Genua nac h Acco n 585 0 Mar k feines Silber , d . h . etw a 8 4 k g Gold. (65 0 Ritter , 130 0 Knappen , 1300 Pferd e un d di e Pferde knechte). 1200 Das Ungelt , ein e Verbrauchs steuer au f Lebensmitte l i n Basel , wälzt wesentlich e Teil e de r kom munalen Finanzlaste n au f di e ärmeren Schichte n de r Stadt bevölkerung ab. Das Jah r beginn t i n Deutschlan d zu Weihnachten, i n Frankreich z u Ostern, i n Italie n und Englan d z u Maria Verkündigung . 1203 Reiserechnungen Wolfger vo n Passaus zeige n de n Zwan g zu m häufigen Einwechsel n der nur
1160 Guyot vo n Provins erwähn t Ge brauch de r Magnetnade l i n ei nem politisch-satirische n Ge dicht "L a Bible". Kaiser Tsching-Wang verschenk t einen Fse-nan , "Andeute r de s Südens" ein e fre i schwimmend e Magnetnadel.
1185 Hauptwerk de s indische n Ma thematikers Bhaskara, gib t de r Teilung durc h Nul l eine n unend lich große n Wer t un d verwende t negative Zahlen.
1188 Hansekogge kan n bi s z u 37 0 Kreuzfahrer un d ihre n Provian t für ei n Jah r aufnehmen , wa s i m heutigen Ma ß etw a 16 5 Tonne n entspricht.
1200 Mensuralnotenschrift, di e nebe n 1202 der Tonhöh e auc h di e Zeitdaue r Leonardo Fibonacci, ei n Kauf mann au s Pis a schreib t ei n Re angibt. chenbuch übe r da s Rechne n mi t den indisch-arabische n Ziffern , den Libe r Abaci . E r berechnet i n seiner Arbei t Tipographi a dell e Scienze Mathematich e e Fisich e (Rom) i m Auftra g seine s Fürste n die Vermehrun g vo n Kaninchen. (Erste Arbei t zu r Biomathe matik). Be i F . sin d di e negativen Lösungen vo n Gleichunge n mi t debit benannt.
106
Hoch- und Spätmittelalte r begrenzt regiona l gültige n Münzen. 1208 Englischer Köni g Johann ordne t die Verteilun g vo n Kontrollge wichten an , di e u m 1/ 8 leichte r als de r normal e Penn y sin d un d damit di e Grenz e fü r di e An nahme de r Münze markieren . 1211 Ältestes erhaltene s Handelsbuc h mit Aufzeichnun g de r Geschäfts vorfälle i n Florenz. 1215 König Johann ohne Land erläß t Magna Chart a Liberatu m mi t einheitlichen Maße n fü r England , die abe r nich t durchgesetz t werden kann. Steuerbewilligungsrecht de s Parlaments i n de r englische n Magna Charta . 1221 Herzog Leopold VI . vo n Öster reich setz t i m Stadtrech t vo n Wien hoh e Strafe n fü r falsch e Maße fest. 1228 Friesische Bauer n (Stedinger ) verweigern Fro n un d Steuer. 1230 Friedrich II . bau t i n Sizilie n da s von de n Normanne n übernom mene Rechnungswese n au s un d fördert di e Arbeite n vo n Leonardo Pisano.
1220 Fibonacci berechne t di e Zah l mit neu n richtige n Dezimal - stel len aus dem Quotienten 14407(458 1/3).
1228 Leonardo vo n Pisa führ t de n Bruchstrich ein. 1230 Lehrbuch "Algorismo " übe r A 1231 Kaiser Friedrich . läß t de n rithmetik un d "Computus " übe r Augustales, ein e Goldmünz e Kaienderechnung vo n Johannes nach de m Vorbil d der römischen de Sacrobosco, eigentlic h John Aurei schlagen. of Holy-wood (ode r Halifax i n 1232 England), i n Paris. Sultan Saladin schenk t Kaise r Friedrich I I ein e Räderuhr , welche di e Stunden , de n Lau f de r Sonne, de s Monde s un d de r Sterne anzeigt . 1240 Friedrich II . vo n Hohenstaufe n läßt i n Apulien das Caste l del
107
Hoch- und Spätmittelalte r
1244
Friedrich de r Streitbare vo n Österreich erteil t ei n Juden privilegium mi t eine m Höchst zins von 17 3 1/ 3 Prozent. 1250 Einführung de s Personenkonto s in der Buchhaltung . "Bäckerschupfen" al s Straf e fü r untergewichtiges Bro t (Eintau chen des Bäckers i n Wasser) .
Monte errichten , dessen Gesamt breite 10 0 hebräisch e Königsel len z u je 51,8 3 c m beträgt , d . h . ein biblische s Ma ß (Ezechiel 40 41). 1250 In Europ a komme n Räderuhre n mit Gewichtsantrie b auf , di e al s Gangregelungsmechanismus einen waagerechte n Balke n mi t verschiebbaren Massestücke n und Steigra d enthalten.
Todesstrafe fü r falsche s Ma ß i n Lettland, wen n di e Ell e u m mehr Holländische Kaufleut e bringen als eine Fingerbreite verkürzt ist . automatisierte Glockenspiel e mit Programmwalzen vo n Chin a Papstkanzlei schaff t da s Am t de s nach Europa. taxator ode r computator . E r mu ß die Gebühre n fü r päpstlich e Ur - Gebrauch vo n Rechenpfennige n kunden festlegen und verbuchen. am französische n Hof . Da s Re chenbrett komm t i n de n öffentli chen Gebrauch.
1252 Durchgehende Tageszählun g i n den Monate n wir d i n de r Stadt gemeinde Luzer n eingeführt.
Seekompaß, Sanduh r un d See karten al s Navigationshilfe n italienischer Lotsen. Kompaß mi t Windros e (Bus sole).
Prägung de s Flori n mi t 3, 5 Gramm Gol d i n Florenz, de r ers ten neuzeitlichen Geldmünze. 1253 Rechtsurkunde de r Stad t Frank furt (Oder ) leg t di e Aufsich t über Maß un d Gewicht fest und di e für Verfehlungen z u verhängende n Strafen. 1255 Lübeck un d Hambur g einige n sich über ein gemeinsame s
1252 Ebstorfer Weltkarte , Rundkart e von 3, 5 m Durchmesser mi t Jerusalem al s Mittelpunkt . Nachah mung eine r römische n Weltkarte aus dem 4. Jahrhundert.
1255 al-Tusi begründe t di e Trigono metrie als selbständigen
108
Hoch- und Spätmittelalter Münzwesen. Rheinischer Städtebun d schreib t den Jude n 4 3 1/ 3 Prozen t fü r kurzfristige Darlehe n un d 3 3 1/ 3 Prozent fü r Jahresdarlehe n al s Höchstzins vor.
1256 Alfons de r Weise vo n Kastilie n verwendet z u astronomische n Beobachtungen Kerzen- , Queck silber- und Wasseruhren . 1259 Ilkhanische Planetentafel n de s Nasir-Eddin Tusi, de s Erbauer s der große n Sternwart e vo n Me ragha unwei t Tauris . Nebe n de r Klepsydra werde n Pendel schwingungen al s Zeitma ß be nutzt. 1260-1266 1266 Berechnung de r westarabisch Münzordnung Ludwigs IX . vo n spanischen Planetentafel n au f Frankreich. 434 turonische Dena - Befehl de s König s Alfons X . vo n re ode r Tournoi s au s l Pfun d Kastilien. Diene n bi s etw a 1470 Silber ode r 21 7 Stüc k au f l als Grundlage der Navigation. Gewichtsmark. Beginnende Ausbreitun g de r Rechenpfennige auc h i n de n Niederlanden, Englan d un d Deutschland. Heinrich HI . vo n Englan d ver fügt, da ß 3 2 Weizenkörne r au s der Mitt e de r Ähr e un d wohlge trocknet ei n penny-weigh t sei n sollen. 20 penny-weights = l ounc e 12 ounces = l poun d 1268 Das "Livr e d e Metiers " erwähn t 126 9 Maß, Gewich t un d ihr e Kontrolle Kompaßhandbuc h "Epistol a d e in Paris. Magnete " vo n Petrus Peregrinus 1272 vo n Maricour . E r empfiehl t SkaGesetzliche Festpreis e fü r Backe - l a un d Stiftlagerun g fü r di e reiprodukte i n Berlin. Kompaßnadel . 1277 Rudolf vo n Habsburg besteuer t Mühlenräder in Österreich . Philipp III. vo n Frankreic h läß t
109
Wissenszweig. Roger Bacon gib t zuerst di e Lag e des Brennpunkte s be i eine m sphärischen Hohlspiege l richti g an un d gib t ein e Anleitun g zu r Verfertigung parabolische r Brennspiegel.
1266 Der Oxforder Franziskane r Roger Bacon richte t a n Paps t Clemens IV. eine n Appel l zu r Kalenderre form.
Hoch- und Spätmittelalter alle italienische n Kaufleut e i n seinem Lan d einkerker n un d ers t nach Zahlun g eine r seh r hohe n Summe wiede r frei , wei l si e fü r größere Kredit e 6 6 - 12 5 und fü r kleinere bi s 27 0 Prozen t genom men haben. Englischer Wollexpor t 30000 127 8 Doppelzentner, verteil t au f 25 0 De r chinesisch e Herrsche r KoKaufleute. Umfan g de r einzelne n schu-King läß t eine n 4 0 Stufe n Transaktion is t gering. hohe n Gnomo n errichten .
1279 Rechnungsbelege vo n Paps t Nikolaus III. 1280-1290 Aufzeichnungen vo n Angestell ten eine s Lübecke r Gewand schneiders übe r run d 17 0 Bar geld- un d Krediteinzelgeschäft e im Tuch-Einzelhande l i n eine m Jahrzehnt. 1282 Brügger Waageordnun g ver pflichtet di e Zöllne r zu r Verwen dung rechte r Maß e un d Gewich te. 1285 Erste Prägun g vo n Zechine n (Dukaten) i n Venedi g mi t eine m Goldgehalt vo n 3,44 g. 1288 Erbar de s Grafe n Meinhard II . von Tirol , d.h . Verzeichni s seine r Güter, Recht e un d Einkünfte.
Ben Muyid stell t arabische n Himmelsglobus her , der heute im Besitz de s Mathematisch-Physi kalischen Salons i n Dresden ist .
1284 Mechanische Turmuh r a n de r Kathedrale in Exeter, England.
1288 Die Stad t Ul m erhäl t vo n Köni g Rudolf ein Eichma ß fü r 2 0 Mar k Silber un d bestimm t vo n d a a n ihre Maß e selbst , einschließlic h der Gebühren.
1292 Steuerlisten i n Paris. 1294 Stadtrecht vo n Kopenhage n enthält Strafen fü r Verwendung
110
1286 Raimundus Lullus erwähn t i n dem Buc h "Art e d e Navegar" , daß di e Seefahre r seine r Zeit sic h der astronomische n Meßinstru mente, Seekarte n un d de r Mag netnadel bedienen . 1289 Erdglobus vo n Muhamed, Soh n des Muwajed Elardhi. 1290 Wilhelm vo n Saint-Cloud be stimmt de n Winke l de r Eklipti k aus de m Sonnenstan d be i de r Sonnenwende mit 23°34'.
Hoch- und Spätmittelalte r falscher Maß e un d Gewichte .
1295 Pfennig wir d erstmali g i n Kon stanz geschlagen. Darstellung eine s Zubermaße s am Freiburge r Münste r mi t de r Vorschrift, da ß 8 gehäufte Zube r einen Karren ergeben. 1296 1296 Papst verbiete t dem Kleru s Steu - Portolankarte fü r da s Mittelmee r erzahlung a n ein e weltlich e Lo Compass o d a Navigar e gib t Richtungen i n halben Punkten an Macht. (bei eine m Kompaßkrei s vo n 3 2 Punkten). 1299 Verbot de r neue n arabische n Zahlzeichen i n de n Statute n de r Arte de l Cambi o i n Floren z fü r Kaufleute, Geldwechsle r un d Bankhäuser, d a di e Nul l leich t in eine Sech s ode r Neu n verwandel t werden könne . Register de s Staatsschatze s Kö nig Philipps de s Schönen mi t Angaben übe r Einnahme n un d Ausgaben. 1300 Englische Staatskass e gib t Tallies als Wechse l aus . De r Keller meister Edwards I . erhäl t al s Zahlung ei n tall y al s Anweisun g auf di e Bürge r vo n London . Damit kan n e r de n aufgekerbte n Betrag vo n de n Bürgern , di e selbst Schuldne r de r Staatskass e sind, einziehen .
1300 Erfindung de s Kompasse s durc h Flavio Positano. Alessandro d e Spina au s Pis a verfertigt Augengläser . Portolankarte von Pisa.
Einführung de s Sachkonto s i n der Buchhaltung. In Münche n sech s Kornmesse r und siebe n Salzmesse r tätig. Italienische Bankhäuse r vo n Frescobaldi, Bardi un d Peruzzi werden z u Gläubiger n de s Paps tes.
111
Hoch- und Spätmittelalter Giovanni Vallani begründe t di e umfassende Statisti k vo n Florenz . Prager Groschen . Einnahmen de r Kirch e au s de m Papstzehnten betrage n etw a 800000 Pfun d Silber , da s Drei fache de r Einkünft e de r Kron e Frankreichs. Beginn de r Einteilun g de s Tage s in zweima l 1 2 gleic h lang e Stunden. 1303 Ausgaberegister de r Gemeind e Florenz. 1304 1304 Handlungsbuch de r Holzschuhe r Erwähnung eine r Räderuh r (me aus Nürnberg. chanische Turmuhr) in Erfurt . In Englan d wir d Acr e amtlich mi t 4840 Quadratyards festgelegt .
1306 Erste Turmuh r de r Stad t Mai 1311 Zinsverbot durc h da s Konzi l vo n land. Vienne. 1314 Von 2845 Mark lübische r Pfenni ge al s Gesamteinnahme n de s Bistums Lübeck entfalle n 100 0 Mark au f den Bischo f und seine n Hof sowi e 28 4 1/ 2 Mar k al s Zehnter an den Papst. 1318 Pietro Vesconle entwirf t di e älte ste datierte Seekart e de r Erde. 1320 Elle vo n 5 7 cm , heut e i m Huldi Handelsbuch i n Konstanz . gungssaal de s Rathauses z u Gos Einlage de r Teilhabe r de r Firm a lar. Bardi i n Florenz l % Mill. Gold lire, Außenständ e vorwiegen d i n Darlehensgeschäften übe r 1 0 Millionen.
112
1315 Chinesischer Kartograp h Chu Ssu-Pen zeichne t prinzipiel l richtige Gestal t Afrikas , di e i n Euro pa un d i n de n islamische n Län dern bi s 145 0 unbekannt war. 1320 Johannes d e Muris, Parise r Ma thematiker, entwickel t di e Men surierung de r Musi k au f de r Grundlage eine s mathematisc h fundierten Musikbegriff s weiter.
Hoch- und Spätmittelalter
1324 Edward II . vo n Englan d ernenn t drei staatlich e Rechnungsprüfe r (Auditoren). E r erklär t di e Läng e von dre i aneinandergelegte n ge trockneten Gerstenkörnern , au s der Mitt e eine r Ähr e genommen , als einen Zoll. Zollstatistik in Frankreich . 1325 Korporation de r Waagemache r i n Paris erhält ihr Statut 1329 Handlungsbuch vo n Hermann und Johann Wittenborg i n Lü beck. 1333 Konrad, Truchse ß vo n Urach , verkauft a n den Ab t un d Konvent des Kloster s z u Lorc h zwe i minderjährige Mädche n z u dre i Pfund Heller . 1335 Notizen de s Kaufmann s F . B . Pegolotti i n Floren z übe r Münzen, Maße , Gewichte , Waren notierungen, Zinstafeln u.a.
1321 Abu! Feda berechne t di e Erd oberfläche au f 2036000 0 Quad ratparasangen. E r lehr t Zeitver schiebung be i Bewegun g i n östlicher oder westlicher Richtung. Rechenbuch vo n Levi be n Gerson. 1323 Nicole vo n Oresme i n Frankreic h 1324 Astronomische Uh r mi t Planeta - verfaßt "Tractatu s d e latitudi nibus formarum " - Trakta t übe r rium vo n Richard Wallingford, Abtei z u Sain t Albanu s (Eng- die Breit e der Formen , i n de m e r die graphisch e Darstellun g de s land). Verlaufs meßbare r Naturerscheinungen anregt. 1325 Levi be n Gerson erfinde t i n Frankreich de n Jakobsstab , de r durch da s ganz e Mittelalte r z u geographischen Ortsbestimmun gen au f See dient. 1330 Erwähnung eine s Rechenraume s und Rechentische s i n einem neuerbauten englischen Kloster. 1335 Mechanische Uh r i n Mailan d aufgestellt.
Der preußisch e Städteta g i n Elbing vereinbar t Anwendun g gleicher Maße und Gewichte.
1338 Gemälde vo n Ambrogio Lorenzetti i m Palazz o Pubblic o vo n Siena mit Darstellung der Temperantia, ein e Sanduh r hochhal tend.
113
Hoch- un d Spätmittelalte r
1339
1339
Edward HI . vo n Englan d schul - Weltkart e vo n Angelina Dulcert det de m Bankhau s Bardi un d aufMallorca . Peruzzi 135500 0 Goldgulden . 1340 Stadtverwaltung vo n Genu a führ t ihrer Büche r au f de r Grundlag e der partit a doppi a - doppelte n Buchführung. Meißner Groschen. 1341 Lübeck erhäl t al s erst e deutsch e Stadt das Recht de r Goldmünzenprägung. 1345 Öffentliche Schule n zu r Er lernung de s Abacu s i n Lucca , Italien. 1346 Stadtrechnungsbuch in Aachen. 1350 Idee de r Lebensversicherun g ent steht durc h di e Reise - un d Un fallversicherung de r See-Asseku ranzkammern un d durc h di e vo n seilen de r Gilde n geleistete n ge genseitigen Unterstützunge n be i Unglücksfällen. 1356 Landesfürsten erhalte n durc h di e Goldene Bull e Judenregal . (Zah lung von Schutzgelder n durc h die Juden).
1340 Jean d e Meurs schläg t Refor m des Julianische n Kalender s vor . (40 Jahr e lan g di e Schalttag e ausfallen lassen) .
1344 Erfindung de s Zifferblatt s durc h Jacopo d e Dondi in Chioggia.
1351 Mediceischer Seeatlas der Biblio1352 Mönch mi t Nietbrille ohne Bügel teca Laurenzian a zu Florenz. auf eine m Fresk o i n de r Kirch e zu Treviso . Uhr des Straßburger Münsters .
Vorsteher de r Parise r Kaufmann schaft Etienne Marcel setz t Steu ersenkung durch . 1353 Belehnung München s mi t de r landesherrlichen Fronwaage. (Öffentliche Marktwaage , übe r die alle Waren laufe n müssen, die in Münche n öffentlic h gehandel t werden.)
114
Hoch- und Spätmittelalte r
1362 Weißgroschen ode r Weißpfenni g in Trier (138 6 Münze de s Rheinischen Münzvereins) . 1363 Handwerkerzählung i n Nürnberg: 1217 Meister i n 50 Gewerben .
1368 Während de r Ming-Oynastie werden 100 0 Käsen Banknote n For mat 225-34 0 m m ausgegeben , i n deren Tex t e s heißt : "We r Banknoten fälsch t ode r gefälscht e i n Umlauf bringt, wird enthauptet. " 1369 Bemau un d 1 3 weitere Städt e de r Mittelmark un d de s Lande s Sternberg kaufe n de m Branden burgischen Markgrafe n Otto VIII. für 650 0 Gewichtsmar k Silbe r das Rech t zu r eigene n Pfen nigprägung ab . 1370 Kaiser Karl IV . läß t da s Land buch de r Churmar k Brandenburg anlegen, da s ei n detaillierte s Verzeichnis de r Einnahmen , Ab gaben un d Verpflichtunge n de r Städte, Dörfer , Klöste r un d Güte r enthält. 1375 Biesenthal i n der Mar k Branden burg mi t 5 0 Abgabepflichtige n zahlt jährlich a n de n Grundherr n 6 Mar k Silbe r oder 6 Schoc k un d 48 Grosche n al s Urbede . l Wispel (2 4 Scheffe l ode r 132 0 Liter) Getreide koste t 4 8 Groschen . Außerdem sin d 4 1/ 2 Schoc k Landbede z u zahlen .
1364 G. de Dondi erbau t in Padua eine Planetenuhr. Heinrich vo n Wick versieh t Rä deruhr mi t Hemmun g un d Un ruhe sowi e mi t Schlagwer k un d stellt sie auf Bestellung von Karl V . in Paris auf.
1370 Herstellung mechanische r Uhre n in Paris .
1375 Katalanische Weltkart e vo n Ab raham Cresques fü r Johann I . von Portugal.
115
Hoch- und Spätmittelalter 1378 In Rostoc k wächs t de r Antei l de r untersten Steuergrupp e (bi s 8 Schillinge) a n der gesamte n steu erzahlenden Bevölkerun g bi s 1473 von 24,4 au f 48,3 Prozent . 1379 Kopfsteuer i n England. 1380 Lt. Berline r Stadtbuc h mu ß jede r Bürger be i hoher Geldstraf e gelo ben, rechte s Gewicht , recht e Maße un d Scheffe l z u gebrau chen. 1382 In Nürnber g wir d der Höchstzin s bei große n Darlehe n au f 4 2 1/3 , bei kleine n au f 8 6 2/ 3 Prozen t festgelegt. Volksaufstand gege n Wieder erhöhung de r Salzsteue r i n Frankreich. 1383 Stundenglocke a n de r Sebalds kirche i n Nürnberg , di e de r Tür mer von Hand bedient. 1385 Die vie r rheinische n Kurfürste n bilden Rheinische n Münzverei n und präge n gemeinsam e Gold münze, di e i n gan z Deutschlan d als Handlungsgel d Verbreitun g findet, vielfac h auc h al s Rech nungsmünze. Anfang s 2 3 Karat , 40 Jahre später nur noch 1 9 Kara t Feingehalt.
1391 Geoffrey Chaucer, Ein e Abhand lung übe r da s Astrolabium : Bro t und Milc h fü r Kinder . Erwähn t Einteilung de r Kompaßkart e i n 32 Punkte. 1393 Der Altscholastike r Heinrich Heinbuche vo n Langenstein , Rektor de r Wiene r Universität , 1398 Steirischer Bauemkalende r mi t hält Vorlesunge n übe r Mathe Bauemzahlen nac h Ar t de r Ker - matik un d Astronomi e nac h de n Kenntnissen, di e vo n de n Grie ben auf Kerbhölzern . chen un d Arabern bekannt sind. 1399 Frankfurter Stadtrechnun g belegt Gebrauch de r Rechenpfennig e in Deutschland.
116
Hoch- und Spätmittelalter 1400 62 Zollstellen am Rhein. 1403 Oberrheinischer Rappenmünz bund schaff t de n „Ewige n Pfen nig", d . h . ein e Münze , di e vo n keinem Münzherr n verrufe n wer den kann.(Bis 155 3 stabil). 1404 1404 Bischof verlier t mit de m Verkau f Erste mechanisch e Turmuh r im des Vitztum - un d Brotmeister - Kreml in Moskau. amts de n letzte n Res t de r Auf sicht übe r Ma ß un d Gewich t an die Stadt Basel. 1406 Geschäftsbücher de r Gebrüde r Soranzo i n Venedi g mi t doppel ter Buchführung. In de n Kontobücher n de r Medici erscheinen indisch-arabisch e Zif fern häufi g i m berichtende n ode r beschreibenden Text . 1407 Gründung de r Ban k Sa n Giorgi o in Genua. 1413 Isländisches Marktreglemen t leg t Preise verschiedene r Ware n i n der Einhei t "Anzah l Trocken fische" fest .
1400 al-Kaschi, Astrono m i n Samar kand, veröffentlicht Rechenfibel. Entdeckung de s Fluchtpunkt satzes: Wend e i n de r Geschichte der Malerei.
1410 Imago mundi . Weltgeographi e von Pierre d' Ailly.
Studenten vo n Padu a beantragen beim Sena t vo n Venedi g di e Steuerpacht fü r di e Stadtkurti sanen, u m Gel d fü r di e Univer sität zu r Anstellun g berühmte r Juraprofessoren z u beschaffen. Erste Kurtaxe in Bad Pyrmont. 1417 Rat de r Stad t Freibur g i.B . ver bietet di e Ausfuh r vo n Kö m au s dem Stadtgebiet , wei l di e Brot preise zu hoch gestiegen sind.
1417 Johannes Sartorius vo n Gmun den, erste r Fachprofesso r un d Begründer de r ältere n mathema tischen Schule in Wien. Führt
117
Hoch- und Spätmittelalter
1420 Städte werde n durc h Münzver schlechterung zu m Gegenstem peln de r einwandfreie n Münze n gezwungen. 1423 Rede de s sterbende n Doge n Mocenigo enthäl t Statisti k de r Macht un d de s Besitze s Vene digs.
1427 Pflicht zu r Abgab e eine r Vermö genserklärung i n Floren z au f Druck der Zünft e gege n den Adel eingeführt. Gründung eine r Ban k al s Organi sation de r Gläubige r gegenübe r dem hochverschuldete n Stadt staat Genua , di e sic h z u eine m wucherischen Kreditunternehme n entwickelt. Reichstag z u Frankfur t beschließ t Erhebung eine r Steue r zu r Auf stellung eine s Heeres : Gemeine r Pfennig. 1429 Vermögensdifferenzierung de r Baseler Maure r un d Zimmer leute: 2 0 mit Vermöge n bi s zu 1 0 Gulden, 13 7 bi s z u 15 0 Gulden , 59 bi s z u 200 0 un d 3 mi t übe r 2000 Gulden Besitz.
1427 Heinrich Arnold au s Zwolle ver wendet di e Uhrfede r anstell e des Gewichts.
handliche For m de r tabella rischen Darstellun g ei n (Kalen dertafeln). 1420 Der Mongolenherrsche r UlugBegh läß t i n Samarkan d ein e Sternwarte erbauen , dere n ge mauerter Quadran t s o hoc h is t wie di e Hagi a Sophi a i n Kon stantinopel. E r bestimm t di e Po sition vo n 101 8 Sterne n de s Pto lemäischen Katalog s mit größerer Genauigkeit. 1425 "Petrus gib t de n Zinsgroschen" , Gemälde vo n Masaccio, Florenz.
1430 1430 Ulug-Begh läß t i n Samarkan d Ulug-Begh bestimm t di e Schief e einen Gnomo n mi t 17 5 Stufe n der Eklipti k zu 23 ° 30 ' 17 " (tatsächlicher Wer t 23 ° 30' 48") . (etwa 5 0 m) errichten . al-Kaschi vo n Samarkan d be rechnet di e Zah l mi t sechzeh n richtigen Dezimalstellen .
118
Zeitalter der Entdeckungen
Im Jahrhunder t vo n de r Eroberun g de s nordafrikanischen , muslimische n Ceut a gegenüber vo n Gibralta r durc h di e Portugiese n i m Jahr e 141 5 bi s zu r erste n Weltumseglung von Magellan 151 9 bis 152 2 erfolgten die großen geographische n Entdeckungen als rasante Erweiterung de s überlieferten Weltbilds bi s zu m praktischen Nachwei s de r schon i n der Antike vermuteten, von den meisten Autoritäten aber bestrittene n Kugelgestal t de r Erde . Di e gan z erstaunlich e Leistun g de r portugiesischen Pioniere des Vorstoßes in unbekannte Weiten ist zugleich Ergebnis eines der großen Kapitel in der Geschichte menschlicher Meßkunst. Henrique o Navegador In Ceut a i n Nordafrika gegenüber vo n Gibralta r erbeuteten di e Portugiesen groß e Vorräte a n Pfeffer , Ingwer , Zimt , Nelken, orientalische n Teppichen , Gold , Silbe r und Juwele n - Frach t de r Karawanen , di e au s de m Inner n Afrika s un d au s de m Westen i n Verbindung mit de m Indienhandel kamen. Der Erfolg un d die in Ceuta erfahrenen Nachrichte n übe r de n Goldhande l sowi e übe r ei n christliche s Königreich i m Innern Afrika s weckten di e Gier der Eroberer un d stachelte n jenen Forschungs- und Erkundungstrie b an , der so lange durch Scholasti k und klerikal e Dogmatik gefessel t worde n war . E s wa r de r portugiesisch e Prin z Heinrich, de r dritte Soh n de s Königs Johannes L, de r a b 141 9 ei n systematisches , langfristige s Programm entwickelte , das den Portugiesen schrittweise die unbekannte Westküste Afrikas erschloß . De r Prinz hatte das Herzogtum Coimbr a und andere ausgedehnte Grundherrschaften mi t ihre n Gerichtsbarkeite n un d Gerechtsame n erhalten . Heinrich wa r zugleic h Großmeiste r de s Christusordens , de r i n Portuga l all e Besitztümer de s vo r alle m vo m französische n Köni g un d vo m Paps t verfemte n Tempelordens übernomme n hatt e un d verfugt e übe r ein e weitreichend e weltlich e und kirchlich e Macht . E r war , u m e s etwa s salop p z u sagen , ei n feudale r Unternehmertyp, de r später sogar mit betuchten Bürgern de r Stadt Lagos ein e Art GmbH fü r Entdeckungsfahrten gründete und angeblic h mit eine m Fünfte l a n de n Gewinnen beteilig t war . Di e Kron e übertru g ih m außerde m Schiffahrts- , Fischfangs- un d Handelsmonopol e i n de n unentdeckte n überseeische n Gebieten . 119
Zeitalter der Entdeckungen
Bis 143 4 erkundete in seinem Auftra g Gi l Eanes die Küste auf mehr al s 160 0 km bis Ka p Bojador , el f Jahr e späte r wurd e Ka p Verd e un d 146 1 schließlic h Ka p Sierra Leon e 430 0 k m südlic h erreicht . Di e Grundlag e fü r di e erfolgreiche n Erkundungsfahrten legt e Heinrich a n seinem Sit z in Sagres am Kap Vincent e un d der nahegelegene n Hafenstad t Lagos . Daz u gehörte n Neuerunge n i m Ba u un d Einsatz de r seetüchtige n Schiffe , Fortschritt e de r praktischen Navigatio n un d vo r allem di e rückkoppelnd e Sammlun g alle r Ergebniss e un d Erfahrunge n bisheriger Fahrten un d Schulun g de r Seefahrer . Di e Anregun g zu m Ba u de r neuartige n Seekaravelle, die später auch Columbus benutzte, nahm Heinrich von den kleinen, wendigen Flußschiffe n de s portugiesische n Dour o i m Norde n de s Landes . Di e seemännische Meßkuns t un d ihr e wissenschaftliche , technisch e un d praktisch e Basis stan d im Mittelpunkt des Unternehmens vo n Prinz Heinrich, der in Portugal als Henrique o Navegador i n die Geschichte einging . Da s ist wohl besse r al s die deutsche Bezeichnung Heinrich der Seefahrer, ha t er doch nicht persönlich a n den Fahrten teilgenommen . I n Sagre s solle n sic h Kartographen , erfahren e Kapitäne , Astronomen, Mathematike r un d Geographe n au s Genua , Venedig , Deutschland , Skandinavien und Spanien getroffen haben. Schon 137 5 hatte Abraham Cresques, ein jüdischer Kartenzeichner un d Instrumentenmacher au s Palm a d e Mallorc a fü r de n Köni g vo n Aragonie n de n Katalonischen Atlas fü r die damals bekannten Küsten- und Seegebiete zusammen gestellt. Dafü r benutzt e e r di e Ergebniss e de r sei t Anfan g de s 13 . Jahrhundert s schriftlich greifbare n Segelanweisungen , de r Kompaßkarte n ode r Portolanos , i n denen Schilderunge n un d Erfahrunge n der Seeleut e verarbeitet wurden. E s waren nicht mythologische Phantasieprodukt e wie viele christlichen Karten, die Cresques in seinem Atlas darstellte. Er fußte auf realistischen Distanzangaben, Hinweisen zur Kompaßpeilung und zu den wichtigen Hafenzeiten, das heißt Hochwasserzeiten be i Neu- un d Vollmon d a n de r Atlantikküst e mi t ihre n starke n Gezeiten . Di e Portolanos hatte n noc h kei n regelmäßige s Koordinatensyste m un d kein e Projektion, jedoch verlegte n sie den Norden meist nach oben. Ferner enthielte n sie dekorative Windrose n mi t Angab e vo n Kompaßrichtunge n un d typische r Windrichtungen, di e manchmal zugleich Verbindungslinien fü r Reisen waren. Ein interessantes Detail aus Sagres, das man dort heute noch sehen kann, ist die Teilung de r Windros e i n 42 stat t i n di e überkommene n 3 2 Strich , di e wi r heut e benutzen. Si e is t ungewöhnlich , wei l si e nich t de r übliche n Vierteilun g de r Kompaßrose entspricht. Es ist zu vermuten, daß dafür die biblische Siebenzahl 120
Zeitalter der Entdeckungen
entscheidend war . 42 ist das Produkt aus 6 und 7. Die Sechs gilt im antiken und im neuplatonischen Weltsyste m der Kirchenväter als vollkommene Zahl, weil Gott die Welt i n sech s Tage n erschuf . Auc h di e Siebe n is t ein e heilig e Zahl , da s Alt e Testament ist angefüllt mi t Heptaden: Noahs Taube bleibt sieben Tage aus, die Flut bereitet sic h siebe n Tag e vo r un d viel e andere . Bibelauslegun g wa r damal s Leitfaden i n allen praktischen Dingen und selbst die wissenschaftlichen Dialoge zu Sachfragen wurden im theologischen Gewand vorgetragen. Als di e Judenverfolgun g in Arago n i m 14 . Jahrhundert erneut begann , wurd e Jehuda, de r Soh n vo n Abraham Cresques, zu r Emigratio n gezwunge n un d übernahm de n Auftra g vo n Prin z Heinrich, all e geographische n Fakte n de s Expeditionsprogramms zusammenzutragen . Heinrich verlangt e vo n seine n See leuten, genau e Logbücher un d Arbeitskarten zu führen un d alles festzuhalten , was sie von un d vor de r Küste sahen. König Alfons V . hatte sich am 22. Oktober 144 3 über die schlampigen und ungenauen Aufzeichnungen der Seeleute in ihren Karten beschwert. Im Kartensaal vo n Sagres wurden nun alle Daten der Expeditionen und alle Fakte n vo n Fachleute n un d Reisende n sorgfälti g zusammengetrage n un d verarbeitet. Die zielgerichtete Daten- und Faktensammlung un d -aufbereitun g wa r auch ei n Mitte l gege n di e psychologische n Barriere n de r unergründeten , gefährlichen und geheimnisvollen Weite n des Meeres, die in schrecklichen Bildern der seemännische n Überlieferung geschildert wurden . Nicht weniger al s fünfzeh n Expeditionen kapitulierten von 142 4 bis 143 4 vor Kap Bojador, bevor es Gil Eanes gelang, da s angeblich unpassierbare, furchterregende und öd e Ka p weiträumi g zu umfahren. Vo n 143 4 bis 144 8 waren weitere 41 der wendigen und schnellen neuen Karavellen entsandt worden, die erneut 2790 km der Küste aufklärten. Die Daten der Expeditionsreisen wurden in Sagres und später auch in Lissabon von de n Portugiese n gegenübe r de r ausländische n spanische n un d späte r holländischen Konkurren z stren g geheimgehalten . Di e größer e religiös e Toleran z und di e pragmatisch e Haltun g de r Portugiese n ermöglichte n ihnen , andererseit s hochgebildete ausländisch e Fachkräfte zu gewinnen. Mit dem Wissensvorlau f de r Portugiesen wuch s di e Mach t jene r Motiv e de r Entdeckungsfahrten , di e nach haltiger wirke n al s Entdeckungsfreud e und Wißbegier : Seeraub , Sklavenhandel , Goldhunger und Femhandelsgewinn. I m christlichen Europa herrschte nach Zeiten der Pest und Lepra, der Hungersnöte und der Vertreibungen aus religiösen Gründen ein empfindliche r Arbeitskräftemangel . Die Mannschafte n des Großmeister s de s Christusordens waren wohl die ersten, die den späteren jahrhundertelangen 121
Zeitalter der Entdeckungen
Skavenhandel mi t schwarze r Menschenwar e i n Gan g setzten . 144 4 werde n zu m ersten Mal au f dem Markt in Lagos 16 5 in Afrika gefangen e Männer, Frauen un d Kinder öffentlic h versteiger t un d die Katholische Kirche rühmt in einer Erklärung das Ereignis als Lohn Gottes für die guten Taten der heimischen Seefahrer . Von da an wurde n di e Sklave n zum besonders einträglichem Importartikel . Au s de n 16 5 sollten bi s zu m Anfang des 19 . Jahrhundert 44 Millionen werden , vo n dene n di e Hälfte au f dem Transport umkam. Im Jahre 1460 bekamen die Portugiesen am Rio de Oro noch 25 bis 30 Sklaven für ein Pferd. Entdeckungsinstrumente und Entdeckungsglück Die meßtechnisch e Basi s de r portugiesische n Entdeckungsfahrte n unte r Prin z Heinrich bestan d au s Instrumenten , di e zu m Tei l scho n i m Altertu m bekann t waren. Daz u gehört e da s Lot , ein e Leine , di e i n bestimmten Abstände n (Faden ) durch Knote n markier t is t un d a m End e eine n Bleikege l mi t Höhlun g zu r Aufnahme de r Lotspeise , als o vo n Probe n de s Meeresgrund s hatte . Anzah l de r Faden, Lotspeis e un d Wasserfärbun g diente n de r Positionsbestimmung . Fü r di e Zeitmessung wurd e da s Stundenglas , da s heiß t ein e Sanduh r ode r ampollet a verwendet, di e de r Schiffsjung e ode r ei n Matrose , de r Wach e hatte , all e halb e Stunde wende n mußte . We r da s Gla s absichtlic h erwärmte , dami t de r San d schneller rinn t un d di e Wach e verkürz t wird, mußte mit Auspeitschun g rechnen. Der Zeitrau m vo n Ta g un d Nacht wurd e z u 4 8 ampolleta s gerechnet . Columbus erwähnt a m 22 . Janua r 149 3 i n seine m Bordbuch , da ß ach t Seemeile n i n ach t ampolletas zurückgelegt wurden. Der Kompa ß wa r sei t de m 14 . Jahrhundert i n Gebrauch , e r dient e de r Kurs bestimmung. U m di e geographische Breite zu bestimmen, wurd e de r Jakobsstab verwendet. Da s war ei n Buchsbaumstab von etwa einem Mete r Länge mit eine m Querholz und einer Grad- und Minuteneinteilung, mit der man die Höhe der Sonne oder andere r Gestirn e übe r de m Horizon t ode r de n Abstan d de r Gestirn e voneinander messen konnte . Schwieriger war es damals, di e geographische Läng e zu ermitteln . Ma n bedient e sic h daz u de r sogenannte n Koppelnavigation . Di e Geschwindigkeit des Schiffes wurd e gegißt, indem man die „Sekunden" zählte, die ein Stüc k Hol z brauchte , u m di e bekannte Läng e de s Schiffe s z u passieren . Da s waren Zeiteinheite n de s Zählens , di e Sekund e wa r noc h kein e Meß - un d Rechengröße. Of t wa r di e Schätzun g noc h einfacher , wußt e ma n doch , da ß da s 122
Zeitalter der Entdeckungen
Schiff bei gutem Win d bestenfall s zwei Meilen i n einer halben Stund e macht, bei schwächerem Win d anderthal b oder auch nur eine. Eine Art Log kam erst zur Zeit von Magellan i n Gebrauch . Mi t de n Angabe n übe r di e Geschwindigkei t un d di e seit der auf der Karte eingezeichneten Anfangsposition vergangenen Zei t wurde die zurückgelegte Streck e berechne t un d mi t de r Richtungsangab e un d de m Kartenzirkel au f di e Seekart e eingetragen . Da s Ergebni s wa r ums o präziser , j e bessere Hilfsdienste Angaben aus schon vorhandenen Karten leisten konnten. Nach 145 0 kame n Deklinationstafel n un d nac h 148 0 Gradnetzkarte n i n Gebrauch, di e genaue r al s di e alte n Portolan e waren . Auc h di e Monddistanz methode wa r scho n bekannt . 147 4 erschiene n di e Ephemeride n vo n Regiomontanus, die Mondtafeln enthielten . Eine m bestimmte n Zeitpunk t un d Ort entspricht ei n bestimmter Abstan d de s Mondes vo n einem andere n Gestirn . Wen n man sic h westlic h ode r östlic h vo n de m Or t aufhält , fü r de n di e Tafe l berechne t wurde, ergib t de r Unterschie d zu m Tabellenwert , de n de r Mon d zu m gleiche n Zeitpunkt des Tages hat, die Differenz der geographischen Länge . Während im ersten Drittel des Jahrhunderts die Portugiesen pr o Jahr etwa 55 km in unbekannte Weiten vorstießen, waren es im zweiten Drittel bereits 134 0 km und im letzten Dritte l bis Vasco d a Gama i m Jahre 149 8 etw a 680 km pr o Jahr. Noch unter Prin z Heinrich erreichte n si e 145 6 Guine a un d konnte n di e erste n Handelsverbindungen z u den Goldzonen herstellen. Ab 147 5 strömte afrikanisches Gold i n größere n Menge n vo n de r sogenannte n Goldküst e nac h Portugal . Schließlich solle n währen d de r Regierun g de s König s Emanuel I . (1495-1521 ) jährlich zwöl f Schiffe , schwe r mi t Gol d beladen , i m Hafe n vo n Lissabo n eingegangen sein . Di e monatliche n Zuflüss e wurde n au f zehntausen d Gold Cruzados geschätzt . Gold , schrie b Columbus an di e Katholischen Könige , „kan n sogar die Seelen in das Paradies bringen." Unter Prin z Heinrich hatten die Portugiesen zunächs t noch nicht an den große n Seeweg nach Indien über die Südspitze Afrikas gedacht . Erst König Alfons V . hatte sich 1474 , al s sein e Expeditionsschiff e bereits de n Aequato r erreichten , auc h fü r den westliche n Seewe g nac h Indie n interessier t un d de n Ra t de s berühmte n Florentiner Arztes , Astrologe n un d Kosmographe n Paolo d a Pozzo Toscanelli einholen lassen. Dieser schlug in seinem Brie f vom 25. Juni an den Beichtvater des Königs, Ferdinand Martinez, eine n „kürzere n We g von hie r nac h Indien , w o di e Gewürze wachsen" , vor. Indem e r sich in seiner Argumentatio n hauptsichtlic h auf Marco Polos Bericht über die große Ausdehnung Asiens nach Osten und den Ort 123
Zeitalter der Entdeckungen
der edle n Inse l Zipang u (Japan ) stützte , di e „Gold , Perle n un d Edelstein e i m größten Überfluß hat, und wo die Dächer de r Paläste und Tempel mit Goldplatte n versehen sind" , un d di e angeblic h etw a 250 0 Meilen ode r 52 6 leguas hinter den Antillen liegt , drängt e Toscanelli vertraulic h darauf , de n westliche n Seewe g auszuprobieren: „De r Seewe g is t nämlic h kürzer , al s de n ih r nac h Guine a einschlagt." Als eine r de r beste n Kartographe n seine r Zei t legt e e r seine m Brie f nach Lissabo n di e Kopi e eine r nautische n Karte des Atlantische n Ozeans , di e e r gezeichnet hatte, bei. Sieben oder acht Jahre später hörten zwei junge Seekartenzeichner italienische r Herkunft vo n de n Informatione n Toscanellis, ei n offensichtliche s Lec k i m geheimen Datensicherungssyste m de r Portugiesen. Es waren die Brüder Christoph und Bartholomäus Columbus aus Genua, die sich 147 6 in Lissabon niedergelasse n hatten. Christoph Columbus hatte übe r sein e Ehefra u Donn a Felipa Zugan g z u Hofkreisen un d konnte im Archiv des Königs den Brief von Toscanelli, allerdings ohne die Seekarte lesen. E r war sofor t Feue r und Flamme fü r die Idee, schrie b a n den Autor und bat um weitere Informationen, die er mit einem ermunternden Brief und einer weiteren Karte auch erhielt. Als er 1483 sein Projekt dem Nachfolger vo n Alfons V., König Johann II. vorlegen ließ, lehnte dieser jedoch ab. Columbus hatte in seiner überschwenglichen Ar t keine Zustimmung der Junta für Seefahrtsfragen , die au s hervorragende n Gelehrte n bestand , erhalte n un d wa r auc h wege n seine r maßlosen Forderungen fü r den Fall des Erfolgs zurückgewiesen worden, obwohl er den Köni g durchau s beeindruck t hatte . Da s Projek t Umfahrun g Afrika s wa r aufwendig genu g un d erlaubt e kein e Zersplitterun g de r Mittel . S o verlie ß de r Geheimnisträger Columbus 148 4 heimlic h be i Nach t un d Nebe l Portuga l un d diente sich später den spanischen Herrschern Isabella L und Ferdinand II. an . Vier Jahre später spitzte er noch einmal die Ohren, als er nach Lissabon zurückkehrte zu einem weiteren Versuc h und zugegen sein durfte beim Bericht, den Bartholomäus Dias de m König über sein e Entdeckungsfahr t bi s zum Ka p de r Gute n Hoffnung gab. Mit dem Erfolg von Dias war der östliche Seeweg nach Indien ins praktische Stadium getreten und das Projekt des Columbus für Portugal überflüssig geworden. Als Vasco da Gama 1497 bis 149 8 mit vier Schiffen nach Indien aufbrach, war er hervorragend mit Karten, astronomischen Instrumenten und Deklinationstabellen ausgestattet. Di e Tabelle n hatt e de r genial e jüdische Astrono m Abraham Zacuto ausgearbeitet, de r vo n de r Universitä t i n Salamanc a vertriebe n un d vo n Köni g Johannes II. in Portugal freundlich aufgenommen wurde. Während Columbus auf 194
Zeitalter der Entdeckungen
seiner Fahrt von Gomera auf den Kanaren bis zu den Bahamas 2600 Seemeilen in 35 Tagen zurücklegte , mußt e Gama di e mehrfache Strecke i n 1 0 Monaten, davo n 93 Tage auf hoher See, bewältigen. Er wählte einen Kurs, der ihn in einem weiten Bogen von mehr als 3700 Seemeilen durch den Südatlantik zur St. Helena-Bucht in Südafrika führte , dan n u m da s Ka p heru m a n de r ostafrikanische n Küst e bi s Malindi un d schließlic h durch de n unbekannte n Indischen Ozea n nac h Calicu t in Indien. Gama hatte von der Ostküste Afrikas keinerlei Karten und die in Mosambik und Mombas a angeheuerte n ode r vo m Lokalherrsche r zugewiesene n Lotse n erwiesen sic h al s unwissend ode r heimtückisch, vo n ihnen hatte er keine Hilf e fü r sein Vorhaben der Überquerung des Indischen Ozeans zu erwarten. Der Portugiese fan d in Malindi einen arabischen Navigator, der bereit war, seine Flotte di e dreiundzwanzi g Tag e übe r da s Mee r z u führen . Da s wa r ei n große s Glück fü r Vasco d a Gama un d ein e de r größte n Ironie n de r Meßgeschichte . De r Lotse war kei n Geringere r al s Ihn Majid, Soh n und Enke l bedeutender arabischer Seefahrer, de r sich selbs t „Löw e des tobenden Meeres" nannte. Als Verfasser von achtunddreißig Werken in Dichtung und Prosa handelte e r jedes maritime Them a seiner Zeit ab. Am nützlichste n für arabische Seefahrer war sein Kitab-al-Fawa'id oder Nautische s Handbuc h mi t viele n Angabe n übe r da s Rot e Mee r un d de n Indischen Ozean . Vasco d a Gama wußte nicht, mit wem e r es zu tun hatte und fü r Ihn Majid tra f das gleich e zu. De r groß e arabisch e Meister der Navigation führt e unbewußt de n europäische n Seefahre r zu m Erfolg , de r di e Niederlag e de r arabischen Navigatio n i m Indische n Ozea n besiegelte . De r erst e portugiesisch e Vizekönig vo n Indien , Franziskus d e Almeida, vernichtete 150 9 di e moslemisch e Flotte. Vasco d a Gamas Erfolg wa r vo n weittragende r wirtschaftlicher Bedeutung . E r ermöglichte es, die asiatischen Handelsmonopole der Moslems der Levante und der Kaufleute vo n Genu a un d Venedi g zu umgehen . Di e ägyptische n Sultan e hatten den Pfefferprei s hochhalte n können , inde m si e di e jährliche n Kontingent e beschränkten. Vo r de n große n Entdeckunge n hatt e Europ a übe r Italie n un d Ägypten nach Schätzungen etw a 10000 Doppelzentner Pfeffer un d etwa die gleiche Menge andere r Gewürz e un d Spezereie n gege n 6500 0 k g Silbe r getauscht . Ei n Kilogramm Pfeffe r entsprac h i n Indien dem Wert von l bi s 2 g, in Alexandria 10 bis 14 , in Venedig 1 4 bis 1 8 und i n den andere n europäischen Verbraucherlände m etwa 20 bis 30 g Silber. Die Wirkung des portugiesischen Seeweg s wa r so schnell spürbar, daß bereits 1503 der Pfefferpreis i n Lissabon nur ein Fünftel desse n in 125
Zeitalter der Entdeckungen
Venedig betrug . De r ägyptisch-venezianisch e Hande l wurd e völli g ruiniert . Ma n kann sagen, da ß damals de r wirtschaftliche Erfol g de r Portugiesen weitau s größe r war al s jener de r Spanier , fü r die Columbu s fün f Jahr e zuvor de n vermeintlichen Seeweg in westliche Richtun g entdeckt hatte. Allerdings hatt e die spektakuläre Tat des großen Genuese n sofor t beträchtlich e weltpolitische Auswirkungen, di e bis i n viel spätere Zeiten wirkten und die Geschicke de r Völker beeinflußten . Päpstliche Erdaufteilung Der Aufbruc h i n ein e neu e Zei t hatt e i m 15 . Jahrhundert seine n Wegbereite r i n einer Persönlichkeit mi t hoher kirchlicher Autoritä t gefunden . Al s Großmeister de s Christusordens konnt e Prin z Heinrich jen e Widerständ e überwinden , di e au s katholischer Dogmati k un d scholastische r Beschränkthei t resultierten . I m Früh mittelalter wurde die Mathematik in der Tradition des Kirchenvaters Augustinus als Teufelszeug verketzert , in Byzanz gar verboten und es kam ehe r darauf an, antike Texte zu interpretieren al s Neues zu finden, z u messen und zu erklären. Die Macht der katholischen Kirch e wa r i m hohen Mittelalte r s o groß, da ß sie die Aufteilun g der Wel t unte r di e Großmächt e jene r Zei t postuliere n un d sanktioniere n konnte . Portugal hatte sich schon in den Jahre 1455, 145 6 und 148 1 durch pästliche Bullen Herrschaftsbereiche i n Afrik a gesichert . Nac h de r Rückkeh r vo n Columbus erreichten di e spanischen Herrsche r bei m Papst Alexander VI., da ß e r in der Bulle vom 4 . Ma i 149 3 di e neu e Wel t zwische n Spanie n un d Portuga l mit eine r Lini e aufteilte, di e „hunder t Legua s westlic h un d südlic h vo n jede r de r Inseln , di e gemeinhin al s Azore n un d Kapverdisch e bekann t sind " verläuft . Da s entsprac h etwa der Linie des 36. Längengrads südlic h des 15 . Breitengrads. Souffleu r diese r Teilung sol l Columbus gewesen sein , der in einem Brief a n den Papst sofor t nac h seiner Rückkeh r allerle i pseudowissenschaftlich e Behauptunge n übe r plötzliche n Klimawechsel au f de r Höhe diese r Lini e aufgestell t hatte. Nac h de m Protes t un d einer Kriegsdrohun g vo n Portuga l ka m e s ei n Jah r späte r zu m Vertra g vo n Tordesillas, der die Welt au f einer Linie dreizeh n Gra d weite r westlic h (etwa 49. Längengrad, 214 0 km ode r 37 0 Legua s westlic h vo n de n Azoren ) zwische n de n beiden Länder n separierte . S o erklär t e s sich , da ß sic h Portuga l späte r i n Südamerika de n östliche n Tei l de s Kontinent s sicher n konnte . Englan d un d Holland versuchte n i m Ergebnis diese r Entwicklung, einen nördlichen Seeweg zu finden. Di e weltpolitische n Ambitione n stimulierte n di e nautisch e Astronomi e 126
Zeitalter der Entdeckunge n
sowie di e geographisch e un d kartographisch e Forschung . Messe n is t Mach t un d Menetekel - da s zeig t sic h woh l deutlic h i n diese n Ereignissen . Messe n is t abe r auch Erkenntnis un d kann zu geistigem Neuland fuhren, da s erst späte r wieder der Praxis nützt. Neben dem großen praktischen Organisator der Schiffahrt Prin z Heinrich wirkte im Jahrhunder t de r Entdeckunge n ein e ander e Persönlichkeit , di e ebenfall s gleichsam zwische n Mittelalter un d Renaissance steh t un d philosophisch-wissenschaftlich zu r Meßgeschicht e beigetrage n hat. E s wa r Nikolaus Cusanus, der al s Sohn eines Moselfischers 140 1 in Kues geboren wurde und später bis zum Bischof, Kardinal un d Generalvika r i n Ro m al s höchste r kirchliche r Beamte r nac h de m Papst aufstieg . Cusanus ruf t i n seine r Schrif t vo n 145 0 „De r Lai e übe r di e Versuche mi t de r Waage " daz u auf , da s Messe n au f viel e Bereich e de r Natu r anzuwenden. De r Weg , zu r Wahrhei t z u gelangen , beginn e be i de n einfachsten Denkbetätigungen, de m Zählen , Messe n un d Wägen . E r finde t eine n We g zu r Messung de r Luftfeuchtigkei t übe r di e Gewichtszu - un d abnähm e eine s Wollknäuels un d zähl t de n Pul s mi t de r Wasseruhr . Sein e Schrif t enthäl t Anleitungen zu r Verwendun g de r Waage , zu r Zeitmessung , zu r Messun g de r Magnetkraft mi t Gewichten , zu r Bestimmun g de s Wassergehalt s vo n Holz . E r macht Vorschläg e zu r Messun g de r Kraf t eine r Armbrust , entwirft eine n Tiefen messer un d zeichne t di e erst e brauchbar e Kart e vo n Mitteleuropa . Cusanus entwickelt de n Gedanke n eine r scienti a experimentalis , i n de r di e Versuchs ergebnisse i n große n Zahlentafel n festgehalte n werden . Durc h Messun g de s Gewichts vo n Heilkräutem , Blu t un d Uri n sowi e durc h Messun g de r Atemzüg e und de s Pulses könn e de r Arzt nützlich e Einsichten gewinnen . Sein e Schrif t „D e correctione calendarii " befaß t sic h mi t de r dringende n Refor m de s Julianische n Kalenders. Als philosophischer Kop f sa h e r aber auch klar die Grenze n de s Messens, di e nur eine Seite der rationalen menschlichen Erkenntnis bildet. Menschliche Weishei t erschöpft sic h nicht im rationalen Denken und schon gar nicht in der Meßkunst. In seiner berühmte n Schrif t „De r Lai e übe r di e Weisheit " versicher t de r Lai e de m Gelehrten, da ß die Weisheit in den Gassen, au f dem Markt zu finde n ist , wo Geld gezählt wird , Ware n gewoge n un d Ö l un d ander e Ding e abgemesse n werden . Zählen, Wiege n un d Messen sind Tätigkeiten de s menschlichen Geistes . Er meint, daß dabe i Einheite n wi e Unz e ode r Peti t gezähl t werde n un d diese s scheinba r Einfache mehr ist, als man mit dem bloß quantitativen Meßvorgang erfassen kann. 127
Zeitalter der Entdeckungen
Im Zeitalter der Entdeckungen wuchs die Erdbevölkerung von etwa 420 Millione n um das Jahr 1430 mit 0,10 Prozent im Jahresdurchschnitt auf ca. 450 Millionen um das Jahr 1500 und damit etwas schneller als in der vorhergehenden Periode.
128
Zeitalter der Entdeckunge n
Chronik der Jahre 1431 bi s 150 0 Soziales Messe n
1431 Kassenbuch, Lohnbuch , Ein - und Ausgangsbuch un d Bestandsbuc h der Medici i n Florenz . 1432 Erstmalig Wiene r Waaghau s ur kundlich erwähnt .
Technisches Messe n Wissenschaftliche
1436 Seekarte vo n Andrea Bianco mi t Eintragungen de r magnetische n Abweichung un d mi t Koppelta fel fü r Kurskorrekture n bei de r Navigation. 1438 Anfertigung eine s Quadrante n für Herzo g Friedrich V . vo n de n kaiserlichen Hofwerkstätte n i n Wien unte r Mitwirkun g Johannes von Gmunden.
1438 Öffentliche Mehlwaag e i n Frankfurt/M. Am klevische n Zol l Büderic h wird wege n Rückgan g de s Ver kehrs da s Zollfude r von 1 0 Ah m auf 1 2 Ah m = 2 Handelsfude r heraufgesetzt, wa s eine r Zollmin derung u m ein Fünftel entspricht . 1439 1439 Direkte Steue r (Taille ) i n Frank - Immerwährender Kalende r mi t Planetentafeln vo n Johannes vo n reich. Gmunden. 1440 1440 Prinz Heinrich vo n Portuga l Geometrisches Quadra t un d macht Sagre s zu m Zentru m de r Meßtisch werde n al s Feldmeß geräte erwähnt. Kartographie, der Navigation, des Schiffbaus und der Seefahrerschulung. Gründung der Zwickauer Münze. Kaufmännisches Handbuc h vo n Giovanni d a Uzzano mi t Anga ben übe r di e Höh e vo n Versi cherungsprämien. 1442 Erster Uhrmache r wir d in
129
s Messe n
1432 Aufmessung antike r Baute n i n Rom durch Leon Battista Alberti. 1436 Nikolaus vo n Kues schläg t de m Basler Konzil Kalenderreform vor. 1437 Sternkatalog vo n Ulug-Beg i n Samarkand.
Zeitalter der Entdeckungen Augsburg i n di e Zunf t de r Schmiede aufgenommen . 1444 Öffentliche Versteigerun g vo n 165 i n Afrika gefangene n schwarzen Männern , Fraue n un d Kindern al s Sklave n au f de m Markt i n Lago s wir d vo n de r katholischen Kirch e al s Loh n Gottes fü r gut e Tate n de r hei mischen Seeleut e gerühmt . 1449 Bevölkerungszählung i n Nürn berg angesicht s drohende r Ein schließung. 1450 In Base l wir d festgelegt , da ß ei n Weißbrot 1 4 und ei n Kombro t 1 8 Lot wiege n muß . Öffentlich e Brotwaagen ermögliche n de n Bürgern, da s gekaufte Bro t nach zuwiegen.
1448 Portolankarte de r Küst e West afrikas vo n Marokko bi s über die Küste de s Westkap s hinau s vo n Bianco.
1450 Georg Peuerbach, Astronom und Buch "De r Lai e übe r die Waage " Mathematiker, entwickel t Quad - von de m Kardina l Nikolaus vo n ranten mit Skala und Bleilot. Kues a n de r Mose l forder t Mes sungen übe r Pul s un d Atmung , Quipus i m Inkareich : farbig e über di e spezifische n Gewicht e Schnüre mi t Knote n al s Daten - organischer un d anorganische r speicher. Stoffe. Kues verwende t noc h kei ne Maßeinheiten . Herzog Albrecht III. verleih t de r Stadt Münche n eine n öffent - Zeitmessung au f Se e mi t Hilf e der „Wächter " de s Kleine n Bä lichen Eichstade l (Faßeichamt) . ren, de r Sterne , di e nich t auf de r Linie zum Polarstem liegen . 1451 1451 Einkommenssteuer "Catastro " i n Klappsonnenuhr mi t Kompaß , der di e Mißweisunge n zeigt , vo n Florenz. Georg Peuerbach i n Wien. 1453 Unter Mehemed . erober n di e Türken Konstantinopel . De r Zwischenhandel nac h Indie n ver teuert sich . Bal d koste t ei n Zent ner Gewürznelke n au f de n Mo lukken zwei Dukaten , in Malakk a 14, i n Kaliku t 5 0 un d i n Londo n 213 Dukaten . Henry VIII. vo n Englan d verrin gert de n Silbergehal t de s Pfun d Sterling.
130
Zeitalter de r Entdeckunge n
1458
In Floren z Abschaffun g de r Steuererklärung un d Wiederein führung de r Einschätzun g durc h Kommissionen, di e vo n de n Medici manipuliert sind.
1458 Ältester deutscher Rechen pfennig in Würzbur g geprägt , mit indische n bzw. arabische n Zahlen.
In de n Rechnungsbücher n de s St. Thomas-Stifts i n Straßbur g is t Johannes Gutenberg al s Schuld ner verzeichnet .
1460 Erste Groschenprägun g i n Bran denburg. Teilun g de s Grosche n in 8 Denare. 1463 Einführung de r erste n Hausnum mern a m Pon t Notr e Dam e i n Paris. 1468 Der Arz t un d Geograp h Paolo Toscanelli errichte t eine n 27 7 Fuß hohe n Gnomo n i n Florenz , mit de m sic h de r Mitta g bi s au f eine halb e Stund e gena u bestim men läßt . E r benutz t ih n zu r Be richtigung de r Alfonsinische n Stemtafeln. 1470 Im Rechnungsbuc h de r freie n Reichsstadt Augsbur g werde n römische un d indisch e Zahle n parallel verwendet . Glückstopf au f de m große n Schießen mit 22 Gewinnen un d
1459 Fra Mauro projizier t mi t seine r Planisphäre gesamt e Erdkuge l auf eine n Krei s un d zeig t Mög lichkeit de r Umrundun g Afrikas . (Weltkarte fü r Köni g Alfons V . von Portugal) . Georg vo n Peuerbach häl t i n Wien Vorlesunge n übe r Sonnen uhren. 1460 Dezimalrechnung: Regiomontanus. 1461 Fünfte Mersennesche Primzah l 1462 Diego Gomez d e Cintra peil t au f mit de m Exponente n 13. einer Seereis e nac h Guine a de n Polarstem mi t Hilf e eine s Qua dranten an , u m di e geographi sche Breite zu bestimmen . 1465 Almanach Perpetuu m i n hebräi scher Sprach e vo n Abraham Za cuto i n Salamanc a gib t Tabelle n zur Positionsbestimmun g au f See aufgrund de r Sonnenhöh e a m Mittag an.
1470 Bamberger Blockbuch , erste s deutsches Rechenbuch , gedruck t 1471 Erste europäisch e Sternwart e in Holzschnitte n zwische n 147 0 wird i n Nürnber g durc h de n und 1480 . Kaufmann Bernhard Walther nach den Anweisungen vo n
131
Zeitalter der Entdeckungen mehr al s 36000 Losen z u 8 Pfen - Regiomontanus eingerichtet. nigen. Bau de r astronomische n Uh r de r Rostocker Marienkirch e durch den Nürnberge r Astronome n Hans Düringer. 1472 Gründung der Bank de r Medici i n Arabische Ziffer n zu r Numerie Florenz. rung von Buchseiten. 1473 Straßburger Volkszählung . 1474 Papst Sixtus IV . beabsichtig t Ka lenderreform, di e wege n de s Todes des mit den Berechnungen beauftragten Regiomontanus nicht zustande kommt .
Regiomontanus (Johannes Müller) gib t di e Ephemeride n her aus, di e ein umfangreiches astro nomisches Tafelwer k mi t meh r als 30 0 00 0 Zahlenangabe n enthalten. Kolumbus benutz t si e später zu r Navigation. Deutscher Kalende r vo n Regiomontanus i n Nürnber g ohn e kirchliche Berechnungsvor schriften un d astrologische s Beiwerk.
1476 Klagebrief de r Leipzige r Rät e an die Städt e Berlin , Cölln , Bran denburg, Prenzlau , Sprember g und Herzber g übe r da s z u klein e Maß de r Tonne n bei m Herings handel. 1477 1477 Erstes Auftauche n de r Bezeich - Kolumbus erhäl t Weltkart e vo n nung Kuxe für die als Wertpapie r Paolo Toscanelli au s Florenz. geltende Bescheinigun g übe r de n Eigentumsanteil a n eine r Berg gewerkschaft i n de n Freiberge r Bergurteilen. 1478 Gründung de r Ban k Mont e de i Paschi i n Siena , di e heut e noc h existiert.
132
1472 Regiomontanus beobachte t au f der Nürnberge r Sternwart e eine n Kometen s o genau , da ß Halley später desse n Bah n nac h de r Newtonschen Theori e berechne n kann. 1474 Werner Rolevinck datier t i n seinem „Fasciculu s Temporum " all e Ereignisse der Geschichte sowoh l „ab initi o mundi " al s auc h „ante/post nativitatu m Domini".
1475 Druck eine r lateinische n Über setzung de r Cosmographi a vo n Ptolemäus.
1478 Ältestes europäische s Rechen buch i n Trevis o erschienen , er läutert das Abakusrechnen.
Zeitalter der Entdeckunge n
1479 Einweihung de s Kalenderstein s Um 1480 der Azteke n i n Mexiko-Stadt. Kolumbus berechne t di e Ent fernung au f de m Seewe g nac h China bzw. Japan au f etw a 600 0 km (2/ 3 des wirkliche n Wertes ) aufgrund vo n Angabe n Roger Bacons, di e au f antik e Autore n zurückgehen. Benutzung des Astrolabs, um mit Hilfe de r Sonn e di e geographi sche Breite zu bestimmen . 1481 1482 Chiarini veröffentlich t Münz- , König Edward IV . vo n Englan d Maß- un d Gewichtsvergleich legt i n eine m Geset z fü r da s ungstafeln. Barrel (Faß) Heringe 42 Gallone n als Standardgröße fest. 1483 Bamberger Rechenbuc h von de m Nürnberger Rechenmeiste r Ulrich Wagner. 1486 Erzherzog Sigismund läß t i n Hal l in Tirol Talermünze prägen. 1487 Der Buchdrucke r Hans Briefmaler i n Nürnber g verfaß t da s erst e Visierbüchlein zu r Bestimmun g des Rauminhalt s vo n Hohlmaße n und Fässern . 1488 Landesherr fuhr t Biersteue r i n der Mar k Brandenbur g ein , di e sog. Ziese . Si e wir d pr o Tonn e Bier festgesetz t un d durc h de n Ziesemeister eingefordert .
1490 Der Großinquisito r Torquemada schickt de n spanischen
1485 Johann II . schick t eine n seine r Astronomen i n di e Äquator gegend vo n Guinea , u m Längen messungen a n verschiedene n Orten durchzuführen.
1489 In Leipzi g erschein t da s Rechen buch "Behend e un d hübsch e Rechnung auf f alle n Kaufmann schaft" vo n Johann Widmann aus Eger . Di e Zeiche n + un d werden erstmali g i m Druc k verwendet. 1490 Aposteluhr a m Prage r Altstädte r Rathaus.
133
1482 Erste Druckausgabe des Euklid i n Venedig i n Latein (155 3 in Basel griechisch). 1483 Domenico Maria Novara de Ferrara bemerkt , daß sei t Ptolemäos der Po l de r Weltachs e sic h de m Zenit u m l ° genähert hat. 1485 Leon Battista Alberti: D e r e aedificatoria. B . verwende t ge meinsamen Fluchtpunk t de r Pa rallelen un d einheitliche n Modu lus de r Distanzmessun g i n de r Kunst.
Zeitalter der Entdeckungen Mathematiker Baleneo fü r di e Leonardo d a Vinci konstruier t Behauptung, da ß e r ein e Glei - ein Hygrometer . chung vierte n Grade s gelös t habe, auf den Scheiterhaufen. Nautisches Handbuc h vo n Ihn Majid, de r späte r Vasco d a Ga ma übe r de n Indische n Ozea n lotst.
1493 Päpstliche Bull e vom 4 . Ma i teil t die Erdkuge l zwische n Spanie n und Portuga l auf . Wird ei n Jah r später i m Vertrag vo n Tordesilla s zwischen beide n Länder n korri giert. 1494 In de n Kontobücher n de r Medici werden nu r noc h indisch-arabi sche Ziffer n verwendet . Mi t de m Sturz de r Medici Abschaffun g der Steuerkommissione n un d Einführung eine r Grundsteue r nach de m Ertragswert , de r Deci ma, di e jedoc h fü r de n Staatsbe darf nicht ausreicht.
1491 Erste gedruckt e Kart e vo n Deutschland vo n Nikolaus vo n Kues erscheint. 1492 Kolumbus entdeck t au f seine r Reise di e magnetisch e Mißwei sung un d ihr e Veränderun g un d hält si e gehei m vo r de r Mann schaft. Ferne r entdeck t e r di e Linie de r Nullabweichun g 2 1/ 2 Grad östlic h von de r Azoreninse i Corvo. Proportionsstudie nac h Vitruv von Leonardo d a Vinci. 1493 Martin Behaim entwickel t de n ersten Globu s in Nürnberg.
1494 Fra Luca d i Borgo ode r Lucas Pacioli veröffentlich t in Venedi g "Summa d e Arithmetrica , Geo metrica, Proportion ! e t Propor tionaliata". Gil t al s erste s Wer k über Buchführung . Erstmalige Verwendun g de s Wortes Null , vo n ital . Nulla figu ra - kein e Zahl . Pacioli gib t fü r de n Wer t 3+33/229 an .
Frankfurter Bürgermeisterbuc h untersagt Anwendun g de r neue n Zahlzeichen. Gesellschaftskapital de r Fugger 54385 Gulde n (156 0 bereits rund 5 Millionen Gulden). Heinrich VII. vo n Englan d be stimmt durch Parlamentsakte
134
Zeitalter der Entdeckungen Maß un d Gewich t un d führ t da s Troy-Gewicht (372, 6 g ) fü r Juwelen, Gold un d Arzne i ein. 1495 Herstellung vo n vierzi g Kopie n des Getreide-Standardmaße s un d Verteilung a n englisch e Städt e auf Beschluß de s Parlaments . Einführung de s Gemeine n Pfen nigs auf dem Reichstag i n Worm s als Vermögenssteue r fü r all e a b 15 Jahre , zu r Finanzierun g de s Reichskammergerichts. Wir d a b 1507 durc h de n Kammerziele r ersetzt. 1497 Münzgesetz vo n Köni g Ferdinand II . un d Königi n Isabella I . in Spanie n mi t de r Goldmünz e Excellente gleic h 37 5 kupfern e Maravedi.
Um 1500 Verhältnis vo n Gol d z u Silbe r 1:11. Prägung de s Batzens , eine r Sil berscheidemünze i n Bern mi t Bä renwappen.
1495 Gemälde „De r Verbreite r de r doppelten Buchführung " vo n Jacopo de Bar.
1499 Amerigo Vespucci mach t de n Vorschlag, di e Abständ e de s Mondes vo n gewisse n Fixsterne n zur Längenbestimmun g anzu wenden. Erstes Buc h mi t Seitenzahle n von Aldus i n Venedig. Pedro Reinel zeichne t Seekart e mit quadratische n Gradnet z nac h der ermittelte n geographische n Breite.
1500 Albrechl Dürer stell t de n Hun gerreiter seine r Apokalyps e mi t einer zweiarmige n Hebelwaag e in der Hand dar.
Weltkarte i m Forma t 180-9 6 c m Gemälde „Di e Goldwiegerin " von Juan d e la Cosa, der Kolum- von Jean Gossaert Mabuse. bus au f seine n erste n beide n Reisen begleitet . Mi t de n einge zeichneten Entdeckunge n vo n Kolumbus, Hojeda, Vespucci un d Cabot sowi e genaue m Verlau f des afrikanischen Kontinents. Nocturnal (Sternuhr ) bestimm t nachts di e Zei t durc h Messun g der scheinbare n Drehun g de r Sterne um den Polarstem.
135
Zeitalter der Entdeckungen Tabellenbuch fü r Maß e Arnold's Customs o f Londo n definiert : 3 Längen eine s Gerstenkorn s erge ben ei n Inch , 1 2 Inc h = l Fuß , 3Fuß = l Yard , 5/ 4 Yar d = l Elle, 5 Fu ß = l Schritt , 12 5 Schritt = l Furlong , 8 Furlon g = l Englisch e Meile . Leonardo d a Vinci erfinde t da s Anemometer (Windmesser) .
136
Hoch- und Spätrenaissance Es is t ei n kurzes Jahrhundert , da s von Leonardo da Vincis berühmte r Darstellun g der Proportione n de s menschliche n Körper s bi s zu r Kalenderrefor m vo n Paps t Gregor XIII., vo m Bundschuhaufstan d de r Bauer n bi s zu r Unabhängigkeitser klärung der Niederlande, vo n den ersten Schiffsladunge n mi t Gol d un d Silbe r aus der neue n Wel t bi s zu m spanische n Staatsbankrot t reicht . Bauernkrieg , Reformation un d Aufschwun g de r Geldwirtschaf t präge n dies e Zei t un d drücke n der Meßgeschichte ihren Stempel auf. Brotaufstand und Brottaxe Mit de m Gol d un d Silbe r au s de n überseeischen Eroberunge n san k de r Prei s de r Edelmetalle un d e s stiege n di e fü r di e Lebenshaltun g de s Volke s wesentliche n Getreidepreise. Da s führt e zu r Forderun g di e Brotgewicht e einzuhalte n un d schließlich zu Brotaufständen in den Städten . Di e Lag e de r Bauern hatte sic h seit dem frühe n Mittelalte r teilweis e gebessert , abe r di e Ansprüch e de r Grundherre n wuchsen unte r de n neue n Bedingunge n schnelle r un d dami t vermehrte n sic h di e Fronlasten. Besonder s di e kleine n territoriale n Landesfürste n un d Fürstbischöf e schraubten ihre Abgabenwünsche mit Steuern, Zoll und Fronleistungen in die Höhe und kürzte n die alte n bäuerlichen Recht e a n Wald un d Weide , Wasse r un d Jagd . Andererseits sah das Landvolk a m Beispiel de r freien Schweiz , da ß es auch anders geht, nämlic h ohn e di e Willkü r eigenmächtige r Potentaten . S o is t e s kein Zufall , daß di e Sozialprogramm e de r Vertrete r vo n freiheitlic h gesinnte n Bauer n un d Stadtbürgem deutlich e Hinweis e au f ei n gerechte s Ma ß enthalten . I n de n 6 1 Artikeln de r Stühlinge r Bauer n vo m 6 . Apri l 152 5 wir d gefordert , da ß di e Grundherren selbs t au f ihre Kosten di e Wege und Steg e instandhalte n sollten oder den Wegezol l de n Bauer n überlassen , di e bishe r all e Aufwendunge n trage n müssen. I m Heilbronne r Reichsreformpla n de s gleiche n Jahre s heiß t es , e s „solle der gro ß Nachtei l de r Arme n i n Kaufe n un d Verkaufe n bedach t werde n un d i m Heiligen Römische n Reic h ei n Maß , ein e Elle , ei n Fuder , gleic h Gewicht , ein e Lenge de r Tüche r un d Barchen t un d alle r ande r War e aufgerich t un d gemach t werden .. . Ite m Köm , Weiz , Erbes , Linsen , Kiche r sollte n ei n gestriche n Ma ß 137
Hoch- und Spätrenaissance
haben, abe r rauh e Frucht mit demselben Ma ß werden." Viel e neue Zölle , Steuer n und Abgaben seien aufgekommen, „dardurch alle Kaufmannshändel beschwert und der gemei n Man n all e Pfenningwer t dest o teure r kaufe n un d nieße n muß. " Si e sollten nur dazu erhoben werden, die Notdurft und das Gemeinwohl zu befriedigen. 20 oder 2 1 Münzstätten i m Reich müßte n genüge n und es sei notwendig, da ß die Münze überall ein Korn und Gewicht an Silber und Gold habe, damit der gemeine Mann unbetrogen bleibe. Das zukunftsweisende Reformprogramm hatte in jener Zeit nach der Niederlage der Bauer n kein e Chancen . Wirksame r ware n lokal e Veränderunge n vo n Mißständen, so zum Beispiel die Brotordnungen jene r Zeit. Die Bäcker reagierten damals au f Getreidepreiserhöhunge n un d au f Schwankunge n de s Werte s de r Münzen mi t de r Gewichtsveränderun g de r Brot e un d Semmeln , wei l au f dies e Weise de r Kund e zunächs t nich t s o offensichtlic h wi e durc h höher e Preis e benachteiligt wird . Letztlic h führte n di e immer kleinere n Brot e aber zu Krawallen in vielen Städten , in dene n Bäckereien vo n de n aufgebrachte n Bürger geplünder t wurden. Die Räte der Städt e erließen dahe r Backordnungen , lagerte n Köm in den städtischen Kornhäuser n ei n ode r verpflichtete n di e Bürger , selbs t ein e gena u bestimmte Anzahl Scheffe l a n Getreide als Vorrat im Haus zu haben. In Annaberg, der Silberbergbaustad t i m Erzgebirg e mi t etw a 800 0 Bürgern , erhiel t de r Herzogliche Gegenschreiber Adam Ries 153 3 den Auftrag de s Rates der Stadt, eine Brottaxe aufzuarbeiten . Ma n lie ß i m Beisei n vo n Bürger n un d Mitglieder n de s Rates einen Scheffe l Rogge n und einem Scheffel Weize n mahlen und zu Brot und Semmeln verbacken . Da s Ergebni s erhiel t de r Rechenmeiste r al s Grundlag e fü r seine Tabelle. Damals kostet e ei n großes Roggenbrot stet s eine n halbe n Groschen ode r sech s Pfennig. Di e Wochenlöhn e lage n fü r einen Häue r bei 9 , für einen Steige r be i 12 , einen Schulmeiste r be i 16 , eine n Maure r be i 1 7 un d fü r eine n Polie r be i 3 0 Groschen. Nach der von Ries vorgelegten Tabelle mußte ein Brot mit seinem feste n Preis bei einem Roggenpreis vo n 20 Groschen je Scheffe l 6 Pfund, 9 Lot, 2 Quent und 8 Teilquent wiege n un d der Bäcker hatte 40 Brote au s dem Scheffe l Rogge n herzustellen. Dagege n durft e de r Bäcker bei einem Scheffelprei s von 5 5 Grosche n 110 Brote backen, jedes mi t eine m Gewich t vo n 2 Pfund, 9 Lot, l Quen t und 13 Teilquent. Entsprechen d wurd e auc h da s Semmelgewich t zwische n eine m Weizenpreis von 20 bis 8 4 Groschen je Scheffe l gestaffelt . Da s Pfund hatt e 32 Lot oder 128 Quent und jedes Quent 80 Teilquent. Dieses feinste Gewichtsmaß (etwa 138
Hoch- und Spätrenaissanc e
0,045 g ) hatt e offensichtlic h nu r ein e rechnerisch e Bedeutun g be i Ries, d a kei n Bäcker s o gena u wiege n konnte . Di e Brottafe l vo n Ries ermöglicht e eine n Bäckergewinn au s Gewichtsabrundunge n durc h Weglasse n de r Quen t un d Teil quent. Bei einem Weizenprei s vo n 64 Groschen je Scheffe l durft e de r Bäcker 86 4 Semmehi statt 768, wie bei exakter Rechnung, ausbacke n und sein Gewinn betrug 8 Groschen . Adam Ries hatt e offensichtlic h eine n Kompromi ß zwische n de n Interessen de r Bäcker und ihrer Kunden im Auge. Mit der Teuerung des Getreides stieg nac h seine r Tafe l de r nominal e Gewin n de s Bäckers , auc h wen n e r sic h korrekt a n di e öffentlic h bekanntgemacht e Gewichtsregelun g hiel t un d di e Gewichtsverringerung nich t willkürlic h betrieb . De r erfahren e Rechenmeiste r sanktionierte di e listig e Abrundungstakti k bei m verkaufte n Gewicht , di e all e Händler sei t Hammurabis Zei t übe n un d macht e si e zugleic h transparen t un d öffentlich. Ries ha t auc h Brotordnunge n fü r Joachimsthal , Zwicka u un d Leipzi g entwickelt. Etw a u m di e gleich e Zei t mußt e Copernicus ein e Brottabell e fü r Allenstein aufstellen. Er vertrat dabei wohl etwas unrealistisch die Ansicht, daß die Kosten fü r die weitere n Zutate n und de r Gewin n de s Bäckers au s de m Erlö s der Nebenprodukte gedeck t werde n sollen , di e beim Mahle n de s Getreide s al s Klei e anfallen und die der Bäcker vom Müller erhält. Rechenbücher und Münzdebakel Von 148 0 bis 157 0 erschienen in Deutschland, Italien und England mehr al s zwei Dutzend Rechenbücher , i n Deutschland allein mindestens zehn . Vo r alle m waren es erstmals i n deutscher Sprach e gedruckt e Bücher , di e einem vie l breiteren Krei s zugänglich waren . Währen d da s allgemein e Verhältni s de r lateinische n z u deutschen Drucke n u m da s Jah r 150 0 be i 2 0 z u l lag , erreicht e e s bereit s ei n Vierteljahrhundert späte r 3 zu 1 . Das Vordringen de s Geldwesens i m Ergebnis de r schnell steigende n Edelmetallbeständ e führt e auc h dazu , da ß meh r un d übersichtlicher kaufmännisc h gemessen und gerechnet werden mußte. Luca Pacioli hatte 149 4 ei n mathematische s Wer k „Summ a d i aritmetica , geometri a , proporzionie e proporzionalita" herausgegeben, da s im IX. Abschnitt da s berühmte elfte Trakta t "Über die Konten und Eintragungen" enthält . Es handelt von den drei Büchern der Kaufmannschaft (Memorial , Journal, Hauptbuch) und von den Bilanzabschlüssen. Di e einzelne n Konte n sin d personifiziert , all e Eintragunge n werde n auf di e gleich e Münz e zurückgeführt . Jede r Geschäftsvorgan g wir d verbuch t i n 139
Hoch- und Spätrenaissance
zwei Konte n au f der Soll - un d Habenseite, damit di e Bilanz ausgegliche n ist . I n Deutschland un d i n andere n Länder n hiel t sic h jedoc h noc h lang e di e alt e Zettelwirtschaft de r Kaufleute . Di e doppelt e Buchführun g konnte sic h nich t s o schnell durchsetzen . Di e Kaufleut e fande n Wege , ihr e gewohnt e einfach e Buchführung au f raffinierte Weis e an die neuen Geschäftserfordernisse anzupassen . Vor allem mußten sie sich auf die schnelle Münzentwertung einstellen. Auf eine Gewichtsmark Feinsilber kamen im Jahre 1500 schon 130 0 und 155 1 sogar 277 2 Pfennige . Nebe n de r Verringerun g de s Korn s ode r Feingehalt s de r Münzen ga b e s damal s noc h ander e Wege , da s Gel d z u verschlechtern : di e Reduzierung de s Schrot s ode r Gesamtgewicht s sowi e di e gleichzeitig e Verringerung vo n Schro t un d Köm . „Au s volle m Schro t un d Korn" galt al s da s höchste Lo b de r Münze , da s woh l nu r fü r kurze Zeit erteil t werde n konnte . Di e Münzherren, ob es nun Könige, Fürsten oder Stadtherren waren, profitierten davon, daß si e ein e größer e Geldsumm e münze n ließen , al s da s Edelmetal l un d di e Prägeaufwendungen kosteten . Ein e ander e Method e de r Münzherre n wa r da s Verrufen der gängigen Münzen und ihr Umtausch gegen eine geringere Zahl neuer Münzen, feme r da s Präge n vo n entwede r nu r hochwertige n Großmünze n ode r vieler kleine r Münze n mi t verringerte m Köm . Nich t selte n wurde n di e umlaufenden Münzen beschnitten, um sich das Edelmetall anzueignen. Neben den Münzherren un d Münzmeiste m profitierte n vo n de r Geldkalamitä t di e Geldwechsler un d Goldschmied e sowi e alle jene Händler, die in der Lage waren, ihre Geschäft e mi t sichere r Währun g (Silberbarren , Goldgulde n mi t bekannte m Feingehalt) abzuwickeln . Di e Edelmetallexperte n sortierte n au s de n viele n verschiedenen umlaufende n Geldstücke n gleiche n Nominalwert s diejenige n mi t einem bessere n Kor n aus , schmolze n si e ei n un d verkaufte n da s gewonnen e Edelmetall z u eine m günstigen , gewinnbringende n Preis . Di e Münzver schlechterung hemmt e insgesam t da s Geschäftslebe n un d führt e z u größere r Unsicherheit de r Vermöge n un d de s Einkommens . Münzherren , di e de m kurz fristigen Münzgewin n nachjagten , hatten keine Vorstellun g davon, da ß si e dami t die Kuh schlachteten, die ihnen gut e Erträge au f Dauer bringen konnte. Abgabe n und Zins e wurde n i n schlechte m Gel d entrichtet . I m Jahr e 149 9 ka m e s i n Braunschweig z u eine m gewalttätige n Aufstand , wei l di e Obrigkei t angeordne t hatte, alle Abgaben nur in gutem Gelde zu entrichten. Die eigentliche Ursache fü r das Gelddebake l wa r di e Zersplitterun g de s Münzwesens ; be i de r Vielfal t de r umlaufenden Münzen waren nur die Geldwechler als Spezialisten in der Lage,
140
Hoch- und Spätrenaissanc e
einigermaßen di e Wertunterschied e z u überblicken . Di e wachsende n Finan zierungsschwierigkeiten de r Feudalherre n un d Städt e i n unruhige n Zeite n verstärkten die Neigung zu r Münzverfälschung. Hinzu kamen der Glaube, daß der Stempel der großen Herrschaften der Münze automatisch einen feste n Wert verleiht und das Unverständnis der Gesetzmäßigkeiten des Geldumlaufs. Niemand kam auf die Idee , de n Feingehal t au f di e Münz e aufzuprägen , de r Münzgewin n wurd e geheimgehalten. Nich t selte n betroge n Münzpächte r un d Münzmeiste r ihr e Münzherren durc h weiter e Manipulatio n vo n Schro t un d Korn . Prägewerkzeug e und di e Prozesse des Probierens (Bestimme n de s Edelmetallgehalts) un d Wagen s waren noc h seh r unvollkomme n und ungenau . Die Prägekosten betruge n vie r bis sechs Prozen t de r Wertsumm e de r ausgeprägte n Münze n ode r 8 bis 2 5 Prozent , wenn ma n di e Gewinn e de r Münzherre n dazurechnet . Nikolaus Copernicus, Domherr in Frauenburg , forderte in Denkschriften und Briefen zwischen 151 7 und 1526 di e Vereinheitlichun g de s Münzwesen s i m Land e un d entwickelt e bemerkenswerte Gedanke n zum Monetarsystem. Sein Reformvorschlag wurde aber ebensowenig vo n de n Mächtige n akzeptier t wi e sei n heliozentrische s Himmelsmodell von der Katholischen Kirche. Tetzel, Fugger und Agricola Die Kirche wa r damal s in großer Geldnot, wollte doch Paps t Leo X. de n Bau des Petersdomes finanzieren . Bereit s sei t de m 12 . Jahrhunder t wa r e s nac h de r Ablaßlehre de r Scholastike r möglich , Ablaßbrief e fü r begangen e un d soga r fü r beabsichtigte Sünden , auc h fü r Sünden vo n Toten, anstelle von Bußstrafe n gegen Geld z u kaufen . Albrecht vo n Brandenburg wurde 151 4 scho n i m Alte r vo n 2 4 Jahren, gege n mehrer e kirchlich e Regeln , zu m Erzbischo f vo n Magdeburg , Administrator de s Bistum s Halberstad t un d zu m Erzbischo f vo n Main z gewählt . Papst Le o X . befreit e ih n einfac h vo n de n gesetzliche n Vorschrifte n gege n ein e Zahlung vo n 2337 9 Dukaten . Albrecht lie h sic h da s Gel d zunächs t vo n de n Fuggern. Le o X . bo t ih m eine n Abla ß an , desse n Ertra g geteil t werde n sollte . Daraufhin beauftragt e Albrecht de n Dominikanerprieste r Johannes Tetzel, de n Ablaß z u organisieren . D a da s Gel d a n di e Fugger abgeliefer t werde n mußte , wurde Tetzel au f seinen Reisen stets von einem Vertreter dieses Großunternehmens begleitet, der die Schlüsse l zum Ablaßkasten besaß. Die Kampagne untergrub das Ansehen de r Papstkirch e un d befestigt e de n Erfol g Luthers, eine s de r große n 141
Hoch- und Spätrenaissanc e
historischen Beispiel e dafür , wa s au s eine r Hybri s de s Geldmaße s werde n kann . Davon zeug t auc h Aufstie g un d Fal l de s größte n Handelshause s de r damalige n Zeit, de r Fugger. I m Jahr e 151 1 hatte n si e ohn e de n Privatbesit z ei n Geschäftsvermögen vo n 245 000 Gulden. Acht Jahre später waren sie in der Lage, die Wahl Kaiser Karls V . mit einem Kredit von 543 000 Gulden zu finanzieren , di e Welser au s Augsburg gaben 14 3 000 und die Florentiner und Genuesen zusammen 165 000 Gulden. Jedem kurfürstliche n Wähler wurde n die Wechsel de r Kaufleut e gegen Übergab e de s Wahldekret s ausgehändigt , worau f de r feierlich e Wahlakt , eine fü r da s Vol k bestimmt e Komödie , stattfand . I m Jahr e 152 7 wa r da s Handlungskapital de r Fugger bereit s au f 2 13 2 79 1 Gulde n gestiegen , fünfma l höher al s da s de r Medici vo n Floren z i n ihre r beste n Zeit . De r Kaise r verlangt e immer neue Zahlungen vo n den Fuggern fü r seine aufwendige n Kriege gege n di e Franzosen, gege n die Türken vor Wien, gegen die protestantischen Reichsständ e in Deutschland. Gel d war für ihn kein Problem, e s mußte eben da sein. Als seine von Pfrundsberg geführte n Landsknecht e i n Italie n keine n Sol d meh r erhielten , marschierten si e au f Rom un d plünderte n di e Stadt . Die italienisch e Renaissanc e hat sic h vo m „sacc o d i Roma" nur schwe r erholt . Der Kredi t de r Fugger wurd e vom Kaiser imme r ne u erpreßt , bis schließlic h sei n Nachfolger im Jahre 155 7 die Zahlungen a n all e Gläubige r einstelle n mußte . E s began n de r Niedergan g de s Hauses Fugger, der schließlich zu seiner Auflösung führte . In de m Jahr , i n de m di e Soldatesk a Ro m verwüstet e un d de r humanistische n Achtung der geistigen Elite jener Zeit vor dem Erbe der Antike ins Gesicht schlug, begann i m erzgebirgische n Joachimsthal , de m aufstrebende n Or t de s Silberbergbaus ei n neue r Stadtarz t un d Stadtapotheke r sein e Tätigkeit . E s wa r Georg Bauer oder latinisiert Georgius Agricola, der in den Folgejahren zum erste n systematischen Mineralogen , Montanwissenschaftle r un d Metrologe n Deutsch lands wurde . E r hatt e i n Bologn a un d Venedi g studiert , de r wissenschaftlich e Fundus der Griechen, Römer und Araber war ihm vertraut. Seine Untersuchunge n zu chemischen , pharmakologischen , mineralogischen , bergbaukundliche n un d geldwirtschaftlichen Frage n mündete n imme r wiede r i n de m Problemkrei s de r großen Vielfalt von Maßen, Münzen und Gewichten. In Joachimsthal hatte er es als Apotheker mi t unterschiedliche n Maße n be i de r Herstellun g vo n Medikamente n nach herkömmlichen Rezepten oder nach Angaben der antiken Schriftsteller zu tun. In de m kleinen , abe r wirtschaftlic h aktive n Grenzor t mußt e e r sic h auc h auseinandersetzen mit den Währungsproblemen angesichts der Vielzahl der in 142
Hoch- und Spätrenaissance
Umlauf befindlichen Münzen . I m Jahre 152 0 gab di e Stad t ihren Namen fü r eine Silbermünze z u 2 Lot (etwa 7, 3 g), den Taler, wie er später abgekürzt hieß, der in der eigene n Münzstätt e hergestell t wurde . Agricola äußert e sic h 153 1 zu m sächsischen Münzstrei t un d macht e Vorschläge , wi e ma n di e Münz verschlechterung bekämpfen kann. Seinen Ruf als Gelehrter begründete er mit dem Werk „Maß e un d Gewicht e de r Röme r un d Griechen" , da s 153 3 be i Frohen i n Basel i n lateinische r Sprach e erschien . E s gin g ih m darum , di e antike n Erkenntnisse z u nutzen , u m de n Wirrwar r de r Maß e i n deutsche n Lande n z u überwinden. Agricola is t mi t große r philologische r Sorgfal t a n sein e metrologischen Vorhabe n herangegangen , sei n Wer k dient e auc h de r Selbstverständigung de r damalige n Wissenschaf t übe r das , wa s vo n de n griechischen, römischen , chinesische n und arabischen Gelehrten der Vergangenheit bereits vorlag . Di e Maßvorstellunge n vo n Agricola ware n noc h nich t darau f gerichtet, vo n de r Vielzah l de r konkreten Zwecke unabhängig e allgemein e Maß e zu finden , wen n er auch eine Vereinheitlichung wie i n dem Maßnahmesystem de s römischen Staate s anstrebte . E r teilt e di e Maß e ei n i n natürlich e Ding e wi e Getreidekörner un d Same n un d i n künstliche Dinge wi e Elle n ode r Münzen . Fü r den Arzt und Apotheker war das Buch über die Wiederfeststellung der Maße und Gewichte praktisc h wichtig , wei l e s daru m ging , di e antike n Angabe n übe r Medikamente i n di e damal s gültige n Maß e umzurechnen . Sein e Tabelle n sin d später noc h of t erschienen , bi s zu m Jahr e 155 2 unter seine m Namen , späte r abe r mit neue n Autoren , s o da ß sei n metrologische s Erb e gan z i m Unterschie d z u seinem bergbaukundliche n Hauptwer k „D e r e metallica " beinah e völli g i n Ver gessenheit geriet. hi de r Hoch - un d Spätrenaissanc e wuch s di e Erdbevölkerun g vo n etw a 45 0 Millionen um da s Jahr 150 0 mit 0,13 Prozent jährlich auf etwa 500 Millionen im Jahr 1580, also etwas schneller als im Zeitalter der Entdeckungen.
143
Hoch- un d Spätrenaissanc e Chronik der Jahre 1501 bi s 158 0 Soziales Messen
Technisches Messen Wissenschaftliche
1502 Ältestes erhaltene s Orgelwer k mit Programmiertromme l au f der Fest e Hohensalzburg : "Salzburger Stier" .
1503 Spanische Kron e erhäl t 18 5 Tonnen Gol d un d 1600 0 Tonnen Silber au s Amerika , di e vorwie gend zu r Schuldentilgun g verwendet werden . 1504 Kolumbus berechne t währen d einer Notlag e au f de r Inse l Ja maika aufgrun d de r Epheme riden vo n Regiomontanus ein e kommende Mondfinsterni s un d schüchtert di e Eingeborene n da mit ein , um vo n ihne n Lebens mittel un d Unterstützun g z u erhalten. König Manoel vo n Portuga l be fiehlt strenge Geheimhaltun g der Angaben übe r die Schiffahrt jenseits des Kongostroms . 1505 Heinrich VIII. vo n Englan d führt Krie g gege n Frankreic h mit Koste n vo n ca . 80 0 00 0 Du katen, d.h . etwa 290 0 bi s 300 0 kg Feingold . 1506 Börse in Lyon.
1507 Zwölfteilige Weltkart e vo n Martin Waldseemüller in : "Cosmographiae introductio".
144
s Messe n
1502 Der Humanis t Konrad Celtis versucht mi t seinem "Collegiu m poeterum e t mathematicorum " an de r Wiene r Universitä t di e Vorherrschaft de r Scholasti k z u brechen. Biete t beachtlich e An sätze de s damalige n statisti schen Wissens . 1503 Allegorische Darstellun g de s Karthäuserpriors Gregor Reisch zeigt Sie g de s Ziffernrechnen s über da s Abakusrechne n i n Europa.
Hoch- und Spätrenaissanc e
1508 Erasmus forder t Besteuerun g der Reiche n stat t Verbrauchs steuern.
1510 Zahl de r Steuerpflichtige n i n Frankfurt a . M . lt . Steuerlist e 2328, be i Begin n de r Notierung (1354)2669.
Erste Brillenmacherzunf t Nürnberg.
in
Im Kolonialam t vo n Sevill a wird unte r Verschlu ß ein e Karte de r Neue n Wel t "Padro n Real" aufbewahrt , di e ständi g anhand de r Reisebericht e er gänzt wird. Teilkreis mi t eingebaute r Bussole zu r kartographische n Aufnahme vo n Ro m verwen det.
1508 Luca Pacioli: D e divina propor tione.
1510 Alonso d e Santa Cruz au s Sagres i n Portuga l schläg t vor , zur Feststellun g eine s Längen grades ein e Uhr zu benutzen.
Georg Hartmann au s Nürn berg mach t währen d eine s Aufenthaltes i n Ro m di e erst e Beobachtung de r Abweichun g der Magnetnade l (Deklination ) auf de m Festlan d un d be stimmt dies e Abweichun g z u 6° östlich . Der Nürnberge r P . Henlein fertigt klein e Uhre n (Nürn berger Eier ) mi t Federzu g an , die vierzig Stunde n gehen . Jakobsstab wir d i n de r Hoch seenavigation benutzt . 1512 Frühestes europäische s Feld meßinstrument "Polimetrum " von M . Waldseemüller. 1514 Collimitius gibt i n Wien Tafel werk mi t mathematisch-astro nomischen Berechnunge n vo n Georg vo n Peuerbach un d Regiomontanus heraus. Rechenbücher vo m Oppen heimer Stadtschreibe r Jacob Köbel und von Böschenstein.
145
1513 Jahreskalender vo n Peypus i n Nürnberg. 1514 Albrecht Dürer stell t au f de m Kupferstich Melancholi e di e Waage, di e Sanduhr, den Zirkel, die Glock e un d ei n magische s Quadrat dar. Münzwaage au f de m Gemäld e von Quentin Massys "Der Geldwechsle r un d sein e Frau".
Hoch- und Spätrenaissanc e Buch de s Hauptlotse n de r portugiesischen Flott e mi t Koppeltafel. Berechnun g vo n Entfernungen mi t Hilf e vo n zwei verschiedene n Breiten gradmessungen un d Kursrich tung, ode r de s Breitengrad s aus de r Entfernung , der Kurs richtung un d de m Ausgangs breitengrad.
1515 Der katholisch e Professo r Johann Ec k verteidig t i n eine r Disputation i n Bologn a eine n Zins vo n 4- 5 Prozen t al s christ lich erlaubt.
1517 Maßwürfel de s Humanisten Budaeus i n Pari s al s Kubu s de s römischen Fuße s zu m Vergleic h mit dem Wassergewicht .
1519 Jakob Fugger finanzier t mi t 852000 Goldgulde n di e Kaiser wahl Karls V., di e al s Schulde n mit 8 % Zinsen i n den Bücher n stehen. 1520 Prägung de s erste n Taler s au s dem in Joachimsthal
Ältester gedruckte r Globu s von Johann Schöner mi t 27 cm Durchmesser.
1516 Baumeister Lorenz Lacher i n Straßburg hinterläß t seine m Sohn ein e Anweisun g übe r den "Khumbast" (Kompaß ) un d seine Verwendun g i n Verbin dung mi t eine r Sonnenuh r zu r Ausrichtung de r Ost-West Achse de r Kirchengebäude . 1518 Adam Rieses "Rechnun g au f der Linien " gedruck t i n Erfurt, enthält ei n abazistische s Re chenverfahren, be i de r ma n Rechenpfennige au f parallel e Linien un d i n deren Zwischen räume legte . Da s Ziffem rechnen dagege n bezeichne t Ries al s Rechne n au f de r Fe der. 1519 Atlas Miller, vermutlic h vo n den portugiesische n Kartogra phen Pedro un d Jörge Reinel sowie von Lopo Homeus. Fernäo d e Magalhäes wende t nachweislich zuerst zur
146
1515 Collimitius gibt Sammelausgab e mathematischer Werk e i n Wie n heraus: Arithmeti k (D e Muris), Proportionslehre (Bradwardinus), Latitudine s (Oresme), Rechnen mi t ganze n Zahle n (Peuerbach), Bruchrechne n {Johannes von Gmunderi).
1520 Erzengel Michael mi t Schwer t und Waag e al s Seelenwäger au f
Hoch- und Spätrenaissance gewonnenen Silbe r (27,5 g Silber). Vo n 152 2 bis 152 8 wer den dort l 15 7 766 Taler ge prägt. Der Rat vo n Osnabrück errichte t eine Warenlotterie .
Messung de r Schiffsgeschwin digkeit das Log an.
Weltproduktion a n Gol d sei t 1493 etwa 16 0 t.
1521 Wormser Matrike l (Verzeichni s der Ständ e de s deutsche n Rei ches un d ihre r Finanzbeiträge ) bestimmt die zu stellenden Kon tingente, di e Kriegssteuer n (Rö mermonate) un d de n Kammer zieler. Ei n Römermona t is t gleich 12 8 00 0 Gulde n ode r gleich 400 0 Reite r z u j e 1 2 f l und 2 0 000 Fußsoldaten j e 4 fl. 1522 Ausgaben fü r di e Flott e Magellans 8 33 4 33 5 Maravedis , da von l 15 4 50 4 al s Sol d fü r 23 7 Personen, 6 8 18 2 fü r Seekarten , Quadranten, Theodolite , Mag netnadeln un d Uhren . 8 680 50 0 Ms bracht e de r Verkau f de r mitgebrachten Gewürznelken . 375 kupfern e M s = l Excelente , entspricht etw a eine m Gold dukaten. 1524 Esslinger Münzordnun g fü r da s Heilige Römisch e Reic h aner kennt Kölne r Mar k al s Münz grundgewicht. 1525 Maßstein i n de r Angermaue r von Obermaßfel d (Krei s Mei ningen) zum Nachprüfen de r
Pigafetta erwähn t i m Janua im Reisejourna l de r Welt umseglung vo n Magellan ein Kette a m Hec k de s Schiffe zur Wegmessung .
r e s
Zweites Rechenbuc Adam Ries.
n
h vo
Der Sevillane r Apotheke r Filipe Guillen konstruier t ei n sonnenuhrartiges Instrumen t
147
dem Flügelalta r von St . Marie n in Bernau, Mark . Cerolamo Cardano entwickel t in "Libe r de Lud o alea " Ansätz e einer Wahrscheinlichkeitsrech nung. Holzschnitt de s Petrarca-Meisters: De r gefesselt e Baue r wieg t auf der Waage de r Gerechtigkeit schwerer al s de r gepanzert e Ritter. 1521 Altar de r Bergleut e i n Annaberg von Hans Hesse zeig t Münzprä gung fü r de n sächsische n Kur fürsten.
1522 Aventin veröffentlich t i n Nürn berg da s Buc h "Abaku s un d der uralte Gebrauc h de r alte n Latei ner, an den Hände n un d Fingern zu zählen " i n lateinische r Spra che. Pigafetta, Gefährt e Magellans auf de r Weltumseglung , kehr t nach Sevill a am 8.9 . nac h 112 6 Tagen zurück , lt . Tageszählun g hätte es der 9.9. sei n müssen . 1524 Peter Apianus schläg t i n seinem Cosmographicus übe r vor , geo graphische Länge n durc h Mes sung de r Abständ e de s Monde s von de n Fixsterne n z u be stimmen. 1525 In Nürnber g erscheint da s Lehr buch von Albrecht Dürer "Underweysung der Messun g
Hoch- und Spätrenaissanc e Getreidemaße de r Bauer n un d Händler. Abrechnung de s Rachezug s de s Markgrafen Casimir vo n Bran denburg gege n di e Bauer n ver zeichnet Prämie n vo n j e eine m Gulden fü r 8 0 Enthauptunge n und j e eine n halbe n Gulde n fü r 69 ma l Aussteche n de r Auge n und Abhacke n der Finger, insge samt 11 4 Gulden.
mit Magnetnade l (grujul a d e variacion) zur Bestimmung de r Deklination au f dem Meer, da s 1537 durc h Pedro Nunes noc h wesentliche Verbesserunge n erfährt. Der französisch e Kosmograp h und später e Leibarz t Heinrich . vo n Frankreic h Jean Fernel baut eine n Schrittzähle r fü r Pferde un d später ei n hölzernes Laufmeßrad. Bei de r Gradmessun g benutz t er zur Bestimmun g de r Streck e Paris - Amien s ein Wagenrad, das nac h jede r Umdrehun g an einer i m Wage n befindliche n Glocke ei n Zeiche n gibt . Ergebnis fü r di e Läng e eine s Meridiangrades: 17024 Umdrehungen , 6909 6 Schritte, 5707 7 Toisen , etw a 104,2km. 1526 Christoff Rudolf vo n Jauer gibt ein Rechenbuc h heraus , da s Vorbild fü r viel e später e Rechenbücher is t un d führ t zuerst ei n besondere s Zeiche n für di e Wurze l ein. Johannes Widmann'. Behend e und hübsch e Rechnun g auf f allen Kaufmannschaft . Augs burg.
148
mit de m Zircke l un d Richtscheyt...". Dürer verwende t fü r de n Wer t 25/8.
1526 Copernicus stell t fest , da ß gute s Geld durc h schlecht e Münze n aus de r Zirkulatio n verdräng t und gehorte t ode r umgepräg t wird, wobe i sic h di e Waren preise erhöhen . Dami t entdeck t er da s späte r Gresham zuge schriebene Geset z de r Geldzir kulation. 1528 A. Dürers Proportionslehr e des menschlichen Körper s i n vie r Büchern mi t zwe i Maßsyste men: I m erste n Buc h Messun g nach Bruchteile n de r Gesamt länge, i m zweite n Buc h mi t einem Maßsta b vo n 60 0 Teilen , wie ih n auch Alberti angewand t hat.
Hoch- und Spätrenaissanc e 1529 Vergleich de s poids d e marc der Pariser Münz e und des nieder ländischen "Gewig t va n twe e Mark". 1530 Drei Flugschrifte n zu m sächsi schen Münzstrei t erscheinen . Erste Reichspolizeiordnun g de s Augsburger Reichstag s übe r Gewerbe, Maß e un d Gewichte . In Englan d wir d da s Handels gewicht (Avoirdupois-Gewicht ) verbindlich, anfang s nu r fü r Metzger. 1531 Erste international e Börs e i n Antwerpen.
1532 Statistik de r Sterbefäll e i n Eng land fü r Heinrich VII.
1529 Verzeichnis vo n Längenmaße n von Camerarius in Nürnberg.
Der Kosmograp h Alonso de Santa Cruz, ei n Lehre r Kaise r Karl V., entwirf t erst e Kart e der magnetische n Abweichun gen. Weltkarte de s Portugiese n Diego Ribeiro fü r da s Augs burger Handelshau s de r Wel Visierbüchlein vo n Johann Frey i n Nürnberg (Berechnun g des Inhalts von Fässern mi t der Visierrute). Georg Reychelstein: Ei n ne w kurtz begriffe n Rechenbüch lein. Onolzpach .
1533 Tabellenwerk vo n Adam Ries, das Preisberechnunge n zu r Er leichterung de s Rechnen s mi t verschiedenen Maße n enthält . So wir d da s Pfennigbrot , ei n Brotgewicht fü r eine n Pfenni g in Abhängigkei t vo n de n Getreidepreisen dargestellt . 1535 Geldreform i n Rußlan d schaff t einheitliche Währung .
149
1530 Gemma Frisius au s Antwerpe n erarbeitet di e theoretische n Grundlagen fü r die Bestimmung der geographische n Läng e mi t einer Uhr . Heft vo n Melanchthon: vocabu la mensurarum e t rei numariae.
1531 Werk vo n Jakob Köbel "Vo m Feldmessen, geometrischen Messen un d abgesehen " i n Frankfurt a m Main . Titelbla t zum Visierbuc h vo n Ker n i n Straßburg zeig t Küfe r mi t Fa ß und Meßrute . 1532 Michael Stifel veröffentlich t anonym "Ei n Rechenbüchlei n vom Endchrist..." , in dem e r den Weltuntergang zu m 18.Oktobe r 1533 au s Zahlenverhältnisse n prophezeit, di e e r au s Bibel texten ableitet. 1533 Das Werk au s dem Nachlaß von Regiomontanus übe r Trigono metrie wird gedruckt. Schrift vo n Georgius Agricola, Stadtarzt vo n Chemnit z "D e mensuris e t ponderibus " mi t Umrechnungen alttestament licher hebräische r Maß e un d Gewichte i n griechisc h -römi sche Einheiten , erschein t i n Basel. Das in London entstanden e
Hoch- und Spätrenaissanc e Wechselmesse zu m Ausgleic h internationaler Zahlunge n i n Besancon.
1539 Berechnung de r Zwickaue r Brottafel durc h Adam Ries. 1540 Luthers Schrift"A n di e Pfarr herrn, wider den Wucher zu predigen". Luther wende t sic h ge gen jede s Zinsnehmen , ebens o wie Zwingli, währen d e s Calvin grundsätzlich rechtfertigt. Geld- un d Wechselbörse n i n Augsburg un d Nürnberg . Polizeiordnung vo n Soldi n i n der Neumar k bestimm t jährlich e Eichung alle r Maße , Gewicht e und Scheffe l durc h de n Ra t de r Stadt. 1542 Girolamo Benzoni stell t ein e Statistik eine r Sklavenjag d i n Afrika zusammen .
Hieronymus Cardanus mach t die erste n Versuche , da s Ge wicht der Luf t z u bestimmen. Kaliberstab vo n Georg Hartmann z u Nürnber g zu m Messen de s Gewicht s vo n Ka nonenkugeln mi t Hilf e de s Durchmessers.
1544 Weltkarte vo n Sebastian» Caboto i n Sevilla. Adam Ries "Rechnun g nac h der Leng e auf f de n Liniche n und Feder " Frankfur t a. M. Tycho Brake stell t bi s 160 1 umfangreiche un d genau e astronomische Tabellen auf.
150
Gemälde vo n Hans Holbein d . J. „Di e Gesandten " zeig t zwe i Botschafter, dere n Reiseuh r di e Zeit a m 5 . Apri l 153 3 zeigt . Z u diesem Zeitpunk t stan d di e Sonne übe r Londo n be i exak t 27°. Di e Zah l 2 7 trit t mehrfac h im Gemäld e auf . H . wa r mi t dem Hofastronome n Heinrich s VIII. Nicolas Katzer befreundet. 1538 "Beim Steuereinnehmer" , Ge mälde vo n M . C . va n Reymerswaele. 1540 Copernicus entdeck t di e helio zentrischen Bewegungsgesetz e der Himmelskörper . Gemma Frisius veröffentlich t "Arithmetica practica" , ei n Rechenbuch fü r Lateinschulen.
1543 Tartaglia bring t i n Venedi g di e lateinische Ausgab e de r Werk e von Archimedes heraus . 1544 Georg Hartmann au s Nürnber g entdeckt di e Inklinatio n i n un vollkommener Form . Di e erst e genauere Beobachtun g mach t der englisch e Nautike r Robert Norman. Michael Stifel "Arithmetic a in tegra" zeig t erstmali g de n Ge brauch negativer Zahlen . In Nürnber g erschein t das Wer k des Arztes Walther Rivius
Hoch- und Spätrenaissance "Geometrische Messung " i n deutscher Sprache . Oronce Finee schläg t ein e Me thode vor , de n Längengra d durch Messun g de r Rektas zension de s Monde s i n seine r Kulmination z u bestimmen . 1545 Lehrbuch de r Navigatio n Pedro de Medinas: E l Arte de navegar. Valladolid.
1545
Konzil vo n Trien t gib t de m Papst Vollmach t zu r Kalender reform. Zinsfuß i n England 1 0 %. 1546 Erste gesetzlic h organisiert e Börsen i n Frankreic h (Lyo n un d Toulouse).
1548 Einführung de s Kammerzieler s als einzige ständige Reichssteue r zum Unterhalt des Reichskammergerichts. 1549 In Venedi g überwache n di e „Ädilen de r alte n Gerechtigkeit " die Maße und Gewichte. Wertverhältnis Kupfe r zu Silbe r zu Gol d wie 1:220:2493 . 1550 Ivan IV . vo n Rußlan d läß t ein heitliche Getreidemaß e anhan d eines Kupferkessel-Etalon s an fertigen. Bauemabgaben i n Deutschlan d betragen etw a 6 6 % de s Roh ertrags.
1546 Christoff Rudolff unterteil t de n Richtpfennig mi t Hilf e vo n Gerstenkörnern, u m au f dies e Weise da s Wiene r Pfun d mi t den wichtigste n Handelsge wichtseinheiten genaue r z u vergleichen (5 0 Köme r = 2 Pfennig). 1547 Erster Wiene r Stadtpla n vo n dem Nürnberge r Künstle r Augustin Hirschvogel.
Cardano arbeite t mi t negative n Zahlen, u m Schulde n un d ähn liche Fehlbeträge darzustellen.
1549 "Zwifach Buchhalten " vo n W . Schweicker.
Einführung de s Viertelstun denzeigers in der Uhr. Erfindung de r Sanduh r nac h Sforziani. Einführung de r Prägemaschin e in der Tiroler Münze i n Hall. Entstehung der Bügelbrille . Erste Schrittzähle r au s Süd deutschland.
151
1550 Drittes Rechenbuc h vo n Adam Ries "Rechnun g nac h de r Länge".
Hoch- und Spätrenaissance
1551 Reichsmünzverordnung aner kennt Taler als Silbergroßmünz e des Reichs.
1552 In Köl n wir d da s Am t eine s Eichmeisters de r Waage n un d Gewichte geschaffen. Schuldverschreibungen der Fürsten werde n al s Rentmeister briefe öffentlic h gehandelt . 1553 Ausmessen eine r Biermeil e (rund 1 6 km ) vo n Pirn a übe r Dobra bi s nac h Hohburkersdor f zur Festlegun g de r Grenze n de r Schank- bzw. Braugerechtigkeit . Erstes Statu t de r Waagemache r in Köln.
1555 Einführung de r Nürnberge r Apothekergewichte: l Pfun d (360g) = 1 2 Unzen, l Unz e = 8 Drachmen, l Drachm e = 3 Skrupel. l Skrupe l = 20 Gran . 1557 Philipp II . vo n Spanie n konfis ziert di e fü r di e Fugger bestim mten Silberladunge n i m Wer t von 570 000 Dukaten i n Sevilla.
Erasmus Reinhold gib t auf grund de s Hauptwerk s vo n Copernicus di e astronomi schen "Prutenische n Tabellen " heraus un d erklärt , da ß dami t die Bewegungen der Himmelskörper au f 300 0 Jahr e i m voraus berechne t werde n kön nen. Tycho d e Brake un d Kepler weise n jedoc h bereit s Fehler von 4° bis 5° nach. 1552 Martin Cortes'. Brev e Com pendio de l a Sphera y del Art e de navegar, con Instrumentes y Reg l äs.
1551 Der Astronom Rhaeticus verfaßt zehnstellige trigonometrisch e sowie Planetentafeln, die erst 45 Jahre späte r veröffentlich t wer den.
1553 Erste Münzprägemaschin e i n Paris aufgestellt .
1554 Europakarte vo n Gerhard Mercator l : 4 360 000. 1555 Prunkuhr mi t Automate n un d astronomischen Angabe n vo n Philippus Imsserus fü r Heinrich vo n de r Pfalz, de n Re formator de r Heidelberge r Universität gebaut , heut e i m Technischen Museum Wien.
Erasmus Reinhold, Professo r der Mathemati k i n Wittenber g gibt, unterstütz t vo n Herzo g Albrecht vo n Preußen, astro nomische Tafel n heraus , die er
152
1554 Domenicus Manzoni veröffent licht ei n Wer k übe r Buchhal tung.
1557 Robert Recorde i n London führ t das Gleichheitszeichen ein.
Hoch- und Spätrenaissance Heinrich H . ordne t Aufbewah rung de r Ell e al s Etaio n i m Rat haus von Paris an. Brottaxe vo n Adam Ries fü r Leipzig.
1558 In Englan d gil t da s Königin Elisabeth-Yard bi s 1824 . Verordnung i n Sachsen , überal l das Dresdne r Scheffel - un d Schankmaß anzuwenden , kan n jedoch nich t durchgesetz t wer den. Gründung de r Hamburge r Bör se, weiter e i n Köln , Augsburg , Nürnberg, späte r i n Danzi g (1593), Lübec k (1605) , Königs berg (1613) , Breme n (1614) , Frankfurt a.M . (1615 ) un d Leipzig (1635) . 1559 Augsburger Reichsmünzedikt . Ferdinand I . gestatte t 3 0 fremd e Münzsorten. Leg t Dukate n al s Goldmünzeinheit au f 3,49 0 Gramm Rauhgewich t un d 3,44 1 Gramm Feingewich t fest . 1560 Philipp II . vo n Spanie n ha t Haushaltsdefizit vo n 9 Millio nen Dukaten , führ t ein e zehn prozentige Umsatzsteuer , di e Alcavala ein. Gold- zu Silberprei s wi e 15, 5 zu
zu Ehre n vo n Albrecht di e Prutenischen nennt . Si e wer den de r Kalenderrefor m de s Papstes Gregor XIII. zugrund e gelegt. Andreas Helmreich'. Ei n neue s Visierbüchlein.
Landgraf Wilhelm IV. be gründet Sternwarte i n Kassel. Topographische Aufnahm e de s Landes Sachse n durc h di e Markscheider Matthias un d Georg Oeder bi s 1630 . Kompaß i m Gebrauc h de r Bergwerke wir d vo n Cardano als "Kron e de r Erfindungen " bezeichnet. 1561 Turmuhr i n Graz , bi s heut e größte Turmuhr der Welt.
153
1558 Delia Porta beschreibt, wie man die Treu e eine r Fra u mi t eine m Magneten prüfe n kann .
1560 Thomas Gresham entdeck t ei n Gesetz de r Geldzirkulation : Schlechtes Gel d vertreib t gute s Geld, gute s Gel d kan n schlechtes nicht vertreiben . Zeichnung "Temperantia " vo n P. Bruegel d . Ä . zeig t di e Patronin de s Maße s un d ver schiedene Meßaktivitäte n seine r Zeit.
Hoch- un d Spätrenaissanc e
1564 Statistik de s verbrauchte n Mal zes un d de s gebraute n Biere s i n der Chroni k vo n Bema u (Mark ) bis 181 6 nachweisbar . Beruh t auf den Biersteuerunterlagen .
1566 Der Augsburge r Reichsta g schafft de n Reichs - ode r Spe ziestaler, de r bi s 174 8 unver ändert bleibt . (Eine m Tale r entsprechen 90 Silberkreuzer) .
1563 Ältestes Einsatzgewicht , da von de n Nürnberge r Rot schmieden al s Messinggieße annähernd zwe i Jahrhundert lang fü r gan z Europ a herge stellt wurde.
s r e -
1565 Rechenbuch vo n Simon Jacob in Frankfurt/M . stütz t sic h au f die Arbeit von Slifel vo n 1544 . Uhrmacherteilscheibe fü r Rä derteilung (heut e i m Mathe matisch-physikalischen Salo n in Dresden).
Der königlich e Kaufman n un d Piratenbankier Thomas Gresham gründet die Londoner Börse . König Karl IX . vo n Frankreic h legt i n eine m Edik t de n Jahres anfang au f den l . Januar. Frühe r begann da s Jah r mi t de m Oster fest (Septembe r - T.Monat). 1568 Versuch de r Vereinheitlichun g der Maß e i n Spanie n unte r Philipp II., weni g erfolgreic h wie 1261 , 1348, 143 5 un d 1488 . Herzog Alba führ t i n de n Nie derlanden zusätzlich e Steuer n ein: l Prozen t au f jeglichen Be sitz, 5 Prozen t be i Verkau f oder Vererbung unbeweglicher Güter, 10 Prozen t bei m Verkau f eine r beliebigen Ware .
Zunfthandwerk de r Kompaß macher i n Augsburg (Aequato rialuhren, Astrolabien).
1563 Erste Planetenbeobachtun g von Tycho Brake.
1566 Der Geograp h un d Mathema tiker Philipp Apianus veröffentlicht sei n Hauptwerk "Bayrische Landtafeln". Sternkatalog vo n Wilhelm IV., Landgraf vo n Hessen , be i de m zum erste n Ma l di e Zei t al s eigentliches Beobachtungsele ment benutz t un d di e Uh r z u einem astronomische n Instru ment erhoben wird .
1568 Chronologie vo n Mercator ver gleicht Ereignisdatierun g de r Assyrer, Perser , Grieche n un d Römer. Planetenlaufuhr fü r Kurfürs t August von Sachsen. Jean Bodin analysier t de n Zusammenhang zwische n de r Produktion de r amerikanische n Edelmetallminen un d de m Preisauftrieb.
154
Hoch- un d Spätrenaissanc e 1569 Meßquadrat vo n Christoph Schissler. Aus de n Bildformate n vo n P . Bruegel d . A . is t da s verwen dete Brüsseler Fußma ß vo n 29,1 c m ableitbar . Höh e z u Breite ergebe n da s Verhältni s 4 zu 5 1/2 .
1570
Ludwig Molina führ t systema tische Marktuntersuchunge n und gezielt e Befragunge n de r Kaufleute durch . 1571 Volkszählung i n Sachsen.
1572 Der Leipzige r Drucke r un d Buchhändler Wolff Stürmer veröffentlicht eine n Katalo g vo n 494 Münzen .
Erster gedruckte r Atla s in Antwerpen vo n Abraham Ortelius.
1571 Erste Beschreibun g eine s Theodoliten i n Leonard Digges: Pantomerria. Tafel de r Winkelfunktione n von Francois Vieta. 1572 Pendelquadrant zum Geschütz richten vo n Christoph Trechsler d.Ä. i n Dresden . Beginn de s Baue s de r Kunst uhr i m Straßburge r Münste r durch Isaac Habrecht au s Schaffhausen. 1573 Einführung de s Minutenzei gers an der Uh r in Europa . Meßstab fü r Strecken - un d Winkelmessungen vo n Wenzel Jamnitzer au s Nürnberg. Wegmesser vo n Christoph Schissler i n Dresden . Humphry Cole sol l ei n Lo g erfunden haben . 1574 Beschreibung de s Log s durc h W. Bourne i n "Regimen t o f th e Sea": Lein e mit dreieckige r
155
1569 Feldmeßschrift "Geometria " von Christoph Schissler i n Dresden. Herausgabe de r erste n wissen schaftlich einwandfre i gezeich neten Weltkart e durc h de n Geographen un d Kartographe n Gerhard Mercator mi t de m vo n ihm erstmali g angewandte n winkeltreuen Zylinderentwurf. 1570 Darstellung de s bergmännischen Vermessungswesens i m "Zug buch" vo n Waldner a m Beispiel der Erzbergbau e i n de n Salz burger un d Tirole r Alpe n un d in den Hohen Tauern .
Hoch- und Spätrenaissanc e
1575
Oppenheimer Stadtschreibe r Ja cob Kabel definier t Längenein heit: "E s solle n 1 6 Mann , klei n und groß , wi e si e ungefährlic h aus de r Kirche n gehen , nachei nander ein jeder vor den anderen einen Schuc h stelle n ...Dieselb e Lenge is t un d sol l seyn , ei n gerecht Meßrute. " Spanischer Staatsbankrott . 1576 Generalstände i n Frankreic h verlangen, da ß i n gan z Frank reich nu r ein e Elle , ei n Fuß , ei n Gewicht und ein Maß sei .
1577 Zahlungsunfähigkeit de s Bank und Handelshause s de r Fugger mit Forderunge n a n Spanie n i n Höhe vo n 5 Millione n Gulden , an Österreich 30 0 000 Gulden. Statistische Angabe n übe r Ge burten un d Sterbefäll e i n de r Chronik vo n Berna u (Mark ) bi s 1892, Einwohnerzahle n a b 1720. Ecu wir d i n Frankreic h unte r Heinrich III. Währungseinheit.
Holzscheibe zu r Messun g de r Schiffsgeschwindigkeit.
Robert Norman, ei n englische r Seemann, erfinde t den Inklinationskompass. Der Regensburge r Gold schmied Josua Habermel entwickelt ei n Gerä t fü r Mes sungen i n waagerechte r un d senkrechter Richtung , de n Vorläufer des Theodoliten. Sternwarte Uranibor g au Hven für Tycho Brake.
1576 Aloysius Lilius hinterläss t da s Konzept de s spätere n Gregoria nischen Kalenders , da s vo n Clavius realisiert wird.
f
1578 Meßscheibe un d Bussol e fü r den Dresdne r Ho f vo n Wenzel Jamnitzer.
156
1575 Großes Probierbuc h vo n Lazarus Ercker, Oberstbergmeiste r und Münzmeister in Prag. Lehrbuch de s Wittenberge r Ge lehrten Erasmus Reinhold "Be richt vo m Feldmesse n un d vo m Markscheiden".
1577 Anleitung zu r Münzkund e i n den Dialoge n de s Spanier s Antonio Agostino.
1578 Erstes europäische s Wer k übe r medizinische Messunge n "D e Logistica Medica" von Johannis Hasler au s Bern.
Hoch- und Spätrenaissance 1579 Die Genuese r Messe n vo n Pia cenza werde n zu r Clearing Stelle fas t alle r europäische r Zahlungen.
1580 Französischer Staatsbankrott. Francis Drake kehr t mi t seine r Galeone Golde n Hin d un d eine r Kaperbeute vo n zwe i Millione n Goldpfund nac h Plymout h zurück.
1579 Francois Vieta entwickel t Dezimalbruchrechnung.
Geschütz-Pendelsetzwaage mi t Gradbogen, vermutlic h vo n Christoph Schissler d . A . i n Augsburg. Astronomische Tischuh r nac h ptolemäischem Weltbil d i n Augsburg.
157
Gründung de s Gresha m Colleg e in Londo n mi t 7 Professoren , darunter je eine r fü r Geometri e und Astronomie . De r Professo r für Astronomi e sol l übe r Navi gationsinstrumente fü r Seeleut e lesen. 1580 Francois Vieta berechne t mi t 10 Dezimalstellen. Tycho Brahe ermittel t astrono mische Strahlenbrechun g au f empirische Weise .
Wissenschaftliche Revolution Das Jahrhunder t vo n de r Unabhängigkeitserklärun g de r Niederland e bi s zu r Absetzung des Königs Jakob II. i n England und de r Annahme der Bill of Rights, eine Zei t frühbürgerliche r Umwälzunge n de r alte n Feudalgesellschaft , wurd e zugleich zu einer Periode der wissenschaftlichen Revolutio n vo n der Gründung der Sternwarte Uraniborg bis zum Erscheinen de r Newtonschen Principia, deren Träger Galilei, Kepler, Newton, Francis Bacon, Descartes, Leibniz, William Harvey, Tycho Brake, Stevin, Huygens, Petty und andere waren. Messen ist Macht der Niederlande Als neu e wirtschaftlich e Großmach t etablierte n sic h di e Niederlande , di e de n Portugiesen al s Kolonialmacht de n Rang abliefen. Spanie n verlor seine Armada im Seekrieg mi t Englan d un d i n Frankreic h konsolidiert e da s Finanz - un d Organi sationsgenie Colbert die absolutistische Herrschaft Ludwigs XIV, Di e holländische Schiffsflotte la g mit 900 000 Tonnen weit vor der Kapazität der französischen, aber auch der englischen Flotte . Das kalvinistische Holland hatte die frühkapitalistische Botschaft de s gottgefälligen Messens un d Rechnens fü r das private Interesse schon beizeiten verinnerlicht . Die Nation hatte vieles von den Spaniern erduldet , di e ihr e Gesetze, ihr e Religion und ihre Unabhängigkeit mi t Füßen traten. Eine gewaltsame Gegenwehr ga b e s zunächst nicht . Al s abe r de r Herzog Alba zusätzlich e Steuer n einführte, di e all e Gesellschaftsschichten trafen , kam e s zum offene n Aufruhr , de r später dem Land die Souveränität brachte. Der niederländische Jurist Hugo Grotius schrieb wenige Jahrzehnt e später, da s sei der Beweis, das es kein festere s Band in der Gesellschaf t gib t al s das , welche s durc h di e materielle n Interesse n geknüpf t wird. In der Folgezeit schufen die Holländer mit ihrer Ostindischen Kompagni e ei n Kolonialimperium, da s au f scharfe m Kalkül , brutale r Monopolisierung, Sklaven handel, überlegene r Handelsflotte , Unternehmungsgeist , kluge r Kreditpoliti k un d der Überzeugun g vo n de r christliche n Auserwählthei t de r Erfolgreiche n beruhte. Sie beschafften sic h geheimgehaltene Informatione n der portugiesischen Schiffahrt , verbesserten di e Leistungsfähigkei t de r Navigationsinstrumente un d verwendete n neue mathematische Methode n wie Porportionalzirkel und Logarithmen. I m Jahre 158
Wissenschaftliche Revolution
1673 quittiert e de r Kapitä n eine s Schiffe s de r Ostindische n Kompagni e de n Empfang vo n dre i Astrolabs, zwei Kompassen , el f Sanduhren, eines Jakobsstabs , eines Davisquadranten , vo n zwe i Navigationsbüchem , dre i Kalender n un d Tabellenbüchem, sechzeh n Seekarten , eine s Fernrohr s un d eine r Bedienungs anleitung fü r de n Kompaß . Di e Portugiese n hatte n au f ihre n Route n de s Gewürzhandels 11-1 2 Prozen t Verlust e un d ei n Verhältni s de r Segelzei t de r Schiffe zu r Liegezei t vo n 1 3 z u 1 1 Monaten . De n Holländer n gelan g es , di e Verlustquote auf 5 - 7 Prozent zu senken und das Verhältnis auf 16 zu 8 Monate zu verbessern. Die begehrte n Gewürznelke n vo n de n Molukke n wurde n Anfan g de s 17 . Jahrhunderts i n de n Niederlanden zu 120 0 Gulde n fü r das ,3ahar" (625 Amsterdamer Pfun d ode r etw a 27 1 Kilogramm ) verkauft , währen d di e Koste n de r Handelskompagnie be i 18 0 Gulde n lagen . Ähnlich e Profitmarge n wurde n be i Pfeffer, Zucker , Reis, Muskat, Zimt, Opium und Kaffee erzielt . Das kleine Holland wurde zum weltwirtschaftlichen Monopolisten, desse n Außenhandel mi t Getreide, Fischen, Salz , Baumaterialien , Wein , Wolle , Tuch, Hol z un d Kolonialwaren wei t vor dem Außenhandelsvolumen Englands, Spaniens und Frankreichs lag . Zugleich war e s zu m Mittelpunk t de s europäische n Geldverkehr s geworden . Di e holländische Flott e hatt e u m 160 0 ei n Transportvolume n vo n etw a 23 2 00 0 Tonnen, da s bi s 167 0 au f 60 0 00 0 Tonne n mi t 351 0 Schiffe n angewachse n war , sechsmal so viel wie England und Deutschland. Bei diese m Hintergrun d is t e s kei n Zufall , da ß da s Lan d mi t seine n 1 7 Provinzen einschließlic h Belgien , Luxembur g und de m nordfranzösische n Artois auch einen bedeutenden Beitra g zur Geschichte de r Meßkunst aufzuweise n hat. Er ist vo r alle m mi t de n Name n Simon Stevin, Christian Huygens un d Willebrord Snellius va n Roije n verbunden . Snellius entdeckt e da s optisch e Geset z de s konstanten Verhältnisse s zwische m de m Sinu s de s Einfallswinkel s un d de m de s Brechungswinkels vo n Lichtstrahlen, gab ein Buch „Cyclometria" über die Berechnung de s Kreisumfangs herau s un d sammelte di e astronomischen Beobachtunge n des Landgrafen Wilhelm W. vo n Kassel, die er mit denen von Bernhard Walter und Regiomontanus 161 8 veröffentlichte. Vo r alle m aber führt e e r nach Eratosthenes, al-Mamun un d Jean Fernel di e viert e Gradmessun g durch . E r ma ß de n Boge n Alkmar-Bergen op Zoom von 1 30 " mit 55021 Toisen erstmals durch 33 Dreiecke, die er an eine Grundlinie anschloß. Dazu benutzte er ein eisernes Normalmaß, eine holländische Rute zu 1 2 Fuß, die er in 100 gleiche Teile unterteilte. Sein 159
Wissenschaftliche Revolutio n
Ergebnis wa r noc h nich t seh r genau , e r war abe r de r erste , de r di e Method e de r Triangulation entwickelt e und au f di e geographisch e Vermessun g anwandte . Di e Schrift „Eratosthene s Batavus", 161 7 in Leiden erschienen, ist berühmt geworden. Sein Landsman n Simon Stevin wa r Buchhalter , Steuerberater , Ingenieur , Wasserbautechniker, Mühlenkonstrukteur , Geometer , Mathematiker , Linguist , Sprachstatistiker, Finanzexperte , Generalquartiermeiste r un d politischer Berater des Prinzen Moritz vo n Oranien, Graf vo n Nassau . E r veröffentlicht e Arbeite n übe r Navigation, Festungsbau , Vermessungskunde , Buchführun g un d staatspolitisch e Probleme. Sein e erst e Veröffentlichun g vo n 158 2 trifft punktgena u di e Interesse n des aufstrebenden Kaufmannsimperiunis: die „Tafelen van Interest", Zinstafel n von l bi s 1 6 Prozen t mi t Berechnungsbeispielen . Zuvo r ware n Zinstafel n vo n de n Banken un d Handelshäusern streng geheimgehalten worden. An der damals rech t unbedeutenden Universität vo n Leiden war Stevin von 158 3 bis 1590 , also erst im Alter vo n 3 5 bi s 4 2 Jahre n eingeschrieben , wahrscheinlic h vorwiegend , u m di e Befreiung de r Studente n vo n de r Bier - un d Weinakzis e i n Anspruc h nehme n z u können. Bie r wa r damal s vo r alle m wege n de r schlechte n Trinkwasserqualitä t Alltagsgetränk un d dami t ei n wesentliche r Poste n i m Haushaltsbudge t jede r Familie. Zei t fü r regelmäßig e Studie n hatt e de r vielseitig e un d kreativ e Man n kaum. A m berühmteste n wurd e sei n Buc h vo n 158 5 „D e Thiende" , („De r Zehnte"), mi t de r erstmalige n Einführun g de r Dezimalzahlrechnung , wen n auc h noch i n eine r umständlichere n For m al s wi r si e heut e kennen . I n diese m Wer k wünscht e r „den Astronomen , Landmessern , Tuchmessern , Weinmessem , Stereo metem i m allgemeinen , Münzmeister n un d alle n Kaufleuten Glück" und widme t ihnen i m Anhan g sech s speziell e Abschnitte . Ei n Jah r späte r erschie n i n Leide n sein Wer k „De Beghinselen der Weegconst", („Die Grundlagen der Wägekunst") , das sic h mi t Hebel , Gleichgewich t un d Stati k befaßt . De r Festungsba u un d di e Vermessung militärischer Lage r beschäftigten ihn in den Folgejahren und im Jahre 1604 wird e r unter Moritz vo n Oranien Generalquartiermeiste r mi t eine m Gehal t von monatlic h 5 0 Pfund . I n seine m Buc h „Castrametatio . Da t i s Lagermeting" , („Über di e Vermessun g de r Feldlager" ) gib t e r Meßdate n a m Beispie l de r Belagerung von Jülich 161 0 mit 20000 Mann und macht genaue Angaben über alle Mittel de r Belagerung. Stevin war auc h Finanzverwalter de s Prinzen un d erläutert in seine m Wer k „Wisconstigh e Ghedachtenissen" , („Mathematische s Repeti torium") nebe n de r Praxi s de r Vermessun g auc h di e Italienisch e ode r Doppelt e Buchführung, di e sic h abe r zu jener Zei t noch nich t durchsetze n konnte . Kritisc h
160
Wissenschaftliche Revolution
befaßt e r sich mi t de m Vorschlag vo n Petrus Plancius, die geographisch e Läng e aus de r bekannte n geographische n Breit e un d de r gemessene n Deklinatio n de r Kompaßnadel z u errechnen . Fü r 43 Häfe n gib t e r die Daten in seinem Buc h „D e Havenvinding" a n un d veranlaßt , da ß Moritz vo n Oranien alle n holländische n Kapitänen befiehlt, be i ihren Fahrten di e Deklination i n allen angelaufenen Häfen zu messen und der Admiralität z u melden. Erst 10 0 Jahre später wurden die ersten Isogonenkarten mi t de n Verbindungslinie n zwische n Orte n gleiche r Deklinatio n gezeichnet, si e lieferte n jedoch kein e praktikabl e Method e de r genaue n Längen bestimmung fü r Schiffe au f dem offenen Meer . Sekundenpendel und Sextanten Neben de r vierte n Gradmessun g un d de r Einfuhrun g der Dezimalzahlen wa r di e Erfindung de r Pendeluh r durc h Christian Huygens de r dritt e Paukenschla g de r Holländer in der Geschichte de s Messens und Rechnens. Bereits im Jahre 1583 soll Galilei al s Studen t i n Pis a währen d eine r Mess e i n de r Kathedral e a n de r pendelnden Bewegun g de s Kronleuchter s di e Konstan z de r Schwingungsdaue r trotz abklingende r Schwingungsweit e erkann t haben, inde m e r seine n Pulsschla g als Zeitmesse r benutzte . I n de n Discorsi , di e 163 5 zu m erste n Ma l i n Leide n erschienen, behandel t e r die Gesetze de r Pendelbewegung. Christian Huygens ha t 1656 die erste Pendeluhr in Haag gebaut, die zu einem Sprun g in der Genauigkei t der mechanischen Zeitmessun g führte . Galilei hatte bei seinen Messungen, wi e aus den i n de n Discors i nu r allgemei n beschriebene n Experimente n hervorgeht , offenbar noc h nich t erkannt , da ß ei n freischwingende s Pendel nich t gena u i n de r gleichen Daue r schwingt . Huygens wie s nach , da ß nu r ei n Pendel , da s au f eine r Zykloide, eine r Rollkurv e schwingt, diese r Forderun g genügt und konstruierte ein solches Uhrenpendel . Sein e Pendeluh r wurd e au f viel e Jahrzehnt e zu m unentbehrlichen Inventar jeder Sternwarte. Da die Schwingungsdauer nich t von der Schwingungsweite, woh l abe r von den Pendellänge abhängt , machte Huygens i m Jahre 166 4 de n Vorschlag , da s Sekundenpende l al s Grundma ß de r Läng e z u benutzen. Er empfahl, ein Drittel der Länge des Sekundenpendels als pes horarium, d.h. Stunden- oder Zeitfuß und damit als Norm einzuführen. In England und Preußen verwendete man in der wissenschaftlichen Messung bis zum erste n Dritte l de s 19 . Jahrhunders dies e Meßmethode . Bessel bestimmt e u m 1835 das Berliner Sekundenpende l mit 3,167 79 preußischen Fuß. Schon acht Jahre 161
Wissenschaftliche Revolution
nach Huygens' Vorschla g wa r entdeck t worden , da ß da s Sekundenpende l kein e absolute Naturkonstant e ist . 167 2 stellt e Jean Richer anläßlic h de r französische n Expedition zu r Messun g de r Marsparallax e in Cayenn e i n Südamerik a etw a au f dem 5. Grad nördlicher Breite fest, daß das Sekundenpendel um l ' Linie n kürzer ist als in Paris auf dem 49. Grad nördlicher Breite. Huygens begrif f sofort , daß dies ein Ergebni s vo n Veränderunge n de r Schwerkraf t bei m Übergan g z u andere n Breitengraden ist und Newton schloß daraus, daß die Erde an den Polen abgeplattet, also keine ideale Kugel ist. Christian Huygens wa r auc h ein hervorragender Mathematike r un d Astronom , der di e Satumring e un d eine n de r Satummond e entdeckte . Da s war da s Ergebni s der vierte n Sprunginnovatio n de r Geschicht e de s Messen s un d Rechnen s i m Wissenschaftsjahrhundert, de s Übergangs zu r teleskopische n Astronomi e mi t de r Anwendung de s Fernrohrs . Vo r diese n Ereignisse n wa r e s Tycho Brake, der di e althergebrachte Astronomie mi t bloße m Aug e i n den Sternwarte n Uraniborg un d Stjemeborg vo n 157 5 bi s 159 7 au f ei n etw a zehnfac h höhere s Nivea u de r Maßgenauigkeit brachte . Nebe n de r Verbesserun g de r traditionelle n Instrument e wie Kreuzstab, Armillarsphäre, Sextant, Quadrant, Astrolab und Uhr verwendete er Transversalen au f de n Instrumente n zu r genauere n Ablesung . E r entwickelt e ei n arbeitsteiliges Beobachtungsprogramm für seine zehn Studenten und 20 Mitarbeiter und Helfer , da s gegenseitig e Vergleich e un d Absprache n vo n Ergebnisse n ausschloß. Instrument e wurde n geeich t un d erstmali g Mittelwert e vo n unabhängigen Beobachtunge n mehrere r Mitarbeite r a n verschiedene n astro nomischen Meßwerkzeuge n hergeleitet . Mi t seine m Sextante n konnt e e r ein e Genauigkeit von 1/20 Grad erreichen. Seine späteren Arbeiten waren so genau, daß er als erster Astronom bei seinen Beobachtungen die Brechung des Sternenlichts in der Erdatmosphäre berücksichtigen mußte. Die Korrekturen betrugen dabei oft nur eine Bogenminute . E s wa r ei n besondere r Glücksfall , da ß i m Jahr e 160 0 Tycho Brake, de r damal s bereit s i n Pra g arbeitete , da s umfangreich e Materia l seine r Marsbeobachtungen seine m Assistente n Johannes Kepler übergab , währen d sic h andere Assistente n andere n Planete n widmeten . Di e Marsbah n wie s unte r de n damals bekannte n Planete n di e größt e linear e Exzentrizität , als o absolut e Abweichung vo n de r Kreisfor m auf . Abe r ebe n die s wußt e di e Wissenschaf t damals noch nicht . De r Kreis war von altershe r ei n Symbol der Vollkommenheit und dominiert e al s Bahnmuste r i n alle n Himmelsbefrachtungen . Als Kepler di e Marsdaten erhielt, war er 29 Jahre alt und meinte in jugendlichem Überschwang, er 162
Wissenschaftliche Revolution
könne wohl di e Auswertung i n einer Woch e schaffen . E s sollte jedoch fün f Jahr e dauern, ehe er des Rätsels Lösung fand . Di e Meßdaten harmonierten nicht mit der von Keple r angenommene n Kreisbahn . Kepler mußt e di e Marsbah n umständlic h berechnen au s 18 0 Segmente n de r halbe n Bah n z u je eine m Grad , ga b e s doc h damals noc h kein e Integralrechnung . Oster n 160 5 entdeckt e e r nac h viele n Umwegen di e Ellipsenfor m de r Marsbah n un d dami t de n We g zu m erste n Keplerschen Gesetz. Auf dem Titelblatt seiner zwei Jahrzehnte später erschienene n Planetentafeln versinnbildlicht e Kepler da s Gleichgewichtsprinzi p de r elliptische n Bahnbewegung mi t de r Fra u Astronomia , di e ein e austariert e ungleicharmig e Waage hochhält. Galilei hat dieses Ergebni s von Kepler ni e akzeptier t und a n der Vorstellung von Kreisbahnen der Planeten zeitlebens festgehalten. Keplersches Maßsyste m Johannes Kepler ha t nebe n kosmische n auc h durchau s irdisch e Meßaufgabe n bewältigt. Al s e r 161 3 nach seiner Eheschließung mi t Susanna Reuttinger in Linz lebte, kaufte e r im November einige Fässer Wein. „Vier Tage hernach kam nun der Verkäufer mi t eine r Meßrute , di e e r al s einzige s Instrumen t benutzte , u m ohn e Unterschied all e Fässe r auszumessen , ohn e Rücksich t au f ihr e For m z u nehme n oder irgendwelch e Berechnun g anzustellen . E r steckt e nämlic h di e Spitz e de s Eisenstabes i n die Einfüllöffhung de s vollen Fasses schief hinein bis zum unteren Rand der beiden kreisförmige n Holzdeckel,... Wenn dann beiderseits diese Länge ... gleich erschien , dann gab er nach der Marke, die an der Stelle, w o diese Läng e aufhörte, i n den Stab gezeichnet war , die Zahl der Eimer an, die das Faß hielt, und stellte diese r Zah l entsprechen d de n Prei s fest. " Diese s Meßverfahre n ka m ih m reichlich abenteuerlic h vo r und er beschloß, ihm mit Hilfe de r Geometrie au f den Grund zu gehen. S o entstand die Schrift „Nov a stereometria doliorurn vinariorum" („Neue Inhaltsberechnun g vo n Weinfässern") . E r ka m be i seine r Analys e de r Faßform au f 9 2 Arte n vo n Zylinderschnitten , darunte r auc h wiede r au f sein e Ellipse. Bei Fässern von ähnliche r Form is t das Verhältnis der Inhalte gleich dem kubischen Verhältnis ihrer Längen, diese gemessen vom oberen Spundloch bis zum unteren Rand jedes Faßbodens. Späte r überarbeitete Kepler da s Werk und gab es in deutscher Sprach e unte r de m Tite l „Ausszu g aus s de r uralte n Messekuns t Archimedis" mit Umrechnungstabelle n fü r viele Maße un d Gewicht e heraus. Als Kepler i m Jahre 162 7 in der Stadt Ulm mit de r Drucklegung der Rudolphinischen 163
Wissenschaftliche Revolutio n
Tafeln z u tu n hatte , tra t der Ra t diese r Stad t a n ih n mi t de m Auftra g heran , da s städtische Maß - un d Gewichtswese n z u reformieren . Ul m hatt e 128 8 de m deutschen König Rudolph I . von Habsburg fü r 20 Mark Silber die Maßhoheit, die damit verbundene n Kompetenze n un d Einkünft e un d da s zylindrisch e Eichma ß abgekauft. Dreieinhal b Jahrhundert e später waren di e vorhandenen alte n Maße i n keinem befriedigende n Zustand . Kepler studiert e zusamme n mi t de m Stadtbaumeister un d Mathematike r Johannes Faulhaber di e Meßpraxi s un d di e Maßgebräuche un d konzipierte ei n Maßsystem, da s die örtlichen Traditione n un d die Handelsaufgaben der Reichsstadt ebenso berücksichtigte wie physikalische und mathematische Erkenntnisse . Ei n vo n Kepler konstruierte r un d mi t de m Rotschmied Hans Braun gegossene r Kupferkessel , de r „Ulme r Stantner" , reprä sentiert i n einzigartige r For m da s ne u geordnet e Maß - un d Gewichtswesen . Au f dem Gefäß steht das von Kepler gereimt e zweizeilige Schriftban d Zwen schuch mein tieffe \ ein ein mein quer \ ein geeichter aimer macht mich lehr \ dan sind mir vierthalb centner bliben \ vol donauw wasser weg ich siben \ doch lieber ich mit kernen euch \ und vierundsechzig mal abstreich \ so bistu neinzig ime reich \ gos mich hans braun 1627 Danach is t ei n Eime r al s Volume n gleic h de m Produk t vo n zwe i Schuh , eine r halben Quadratelle und . Als Gewicht ist sein Inhalt mit Donauwasser dreieinhal b Zentner, da s Keplersch e „vierthalb " mein t di e erst e Hälft e de s vierte n Ganzen . Donauwasser hatt e eine niedrigere Dichte als Brunnenwasser. Zusammen mit dem Taragewicht de s Kessel s sin d e s siebe n Zentner . Wen n de r Kesse l mi t Kerne n (wahrscheinlich enthülste r Dinkel) gestriche n vol l ist, so entspricht das 64/90 Ime . Das Ime war ein Getreidemaß, das in Süddeutschland und in der Schweiz regionale Bedeutung besaß. Kepler gin g i n bezug auf die üblichen Handelsmaße noch einen Schritt weiter. Sein Zentner (46,59 kg) ist gleich dem Gewicht von 190 0 silbernen Guldentalem ode r Reichsguldinem , di e nac h de r Reichsmünzordnun g vo n 155 9 geprägt wurden . Si e ware n i n 6 0 Kreuze r unterteilt . Die „Ulme r Mark " la g be i 235,36 g Silber, das entsprach dem Wert nach 9 Guldentalern und 36 Kreuzern. So hatte Kepler sei n Syste m mi t de m Edelmetall-Wertmaßsta b verbunden, ei n gan z 164
Wissenschaftliche Revolution
wesentlicher Punk t für die vielfältigen Handelsbeziehungen der Ulmer Kaufmann schaft bi s nac h Preßbur g un d i n di e Türkei , nac h Paris , Venedig , Genu a un d England. Scho n frühe r hatt e Kepler sic h mit diesen Zusammenhängen befaß t und im Jahr e 160 5 vorgeschlagen , da s Normalgewich t durc h ein e gena u definiert e Menge reinen Goldes festzulegen. Er hatte sich schon im denkwürdigen Jahr seiner astronomischen Entdeckun g auc h mit de n Grundlagen des Meßwesens befaßt , als er in Prag für den Kölner Kurfürsten Ernst von Wittelsbach ei n Gutachten schrieb. Der Kurfürs t wünscht e sic h meh r Einnahme n vo n seine n viele n Besitzunge n al s Bischof vo n Freising , Bischo f vo n Hildesheim , Fürstbischo f vo n Lüttic h un d Bischof vo n Münster. Eine einheitliche Maßordnung war die Voraussetzung für ein ordentliches Steuer- und Abgabenwesen. Neben Kepler ha t auch Simon Stevin den Kurfürsten beraten . Als Modell diente damals de r 151 7 vo n Budaeus i n Pari s aufgestellt e Maßwürfe l al s Kubu s de s römischen Fuße s i m Vergleic h zu m Wassergewicht . Di e rund e Amphor a de r Griechen als Hohlmaß war von den Römern durch das kubische Quadrantal ersetzt worden. Au s de n 26,2 6 Liter n des Quadranta l ergibt sic h ei n Fuß vo n 29,7 2 cm. Stevin schwebte eine neue Gradmessung und die dezimale Teilung eines Eichkubus vor. Kepler bevorzugt e die zylindrische Form des Grundmaßes au s verschiedene n Gründen. Die Welt, könnte man sagen, war für ihn eher ein Faß als ein Würfel. Der Kubus roc h z u seh r nac h de r Quadratu r de s Kreise s un d politisc h ga r nac h landesherrlicher Willkür anstelle stadtbürgerlicher Tradition der alten runden Maße. Der von ihm hochgeschätzte Archimedes hatte die Stereometrie entwickelt und sich intensiv mi t Kuge l un d Zylinde r befaßt . Auc h da s Gegengewichtsprinzi p de s Keplerkessels Netto = Tara gleicht den Methoden des Archimedes, der Gewichtsund Raumma ß i n ihre m Zusammenhan g analysier t hatte . Nich t zuletz t widerspiegelt da s Maßkonzept den bibelfesten Kepler, de r an der protestantischen Universität Tübinge n zweieinhal b Jahr e Theologi e studier t hatte . De r Ulme r Stantner erinner t a n da s rund e Bronzebecke n i n Salomos Tempe l un d a n di e Taufbecken. Di e Sieben des Bruttogewichts, die neben der Vier und der Sechs zum Zahlenkonzept de s Kessel s gehört , is t al s Zah l de r Vollkommenhei t i m Alte n Testament allgegenwärtig. In der siebten Generation nach Adam erscheint Lantech, der 777 Jahre lebt und 77mal gerächt werden soll. Die Keplersch e Maßrefor m hatt e nu r lokal e Bedeutun g un d di e Wirre n de s Dreißigjährigen Krieges verhinderten auf lange Zeit Fortschritte des überregionalen Meßwesens in Deutschland. Etwas anders war die Lage in England mit einer 165
Wissenschaftliche Revolution
starken Zentralregierun g unte r Elisabeth I. Di e erste n Tudorkönig e hatte n eine n furlong (Furchenlänge ) vo n 22 0 Yard s eingeführt . Königi n Elisabeth I. legt e fest , daß di e überliefert e römische Meil e vo n 520 0 Fuß nunmeh r genau ach t furlong s oder 528 0 Fu ß betrage n sollte , u m praktisc h besse r mi t diese n Maßgröße n umgehen z u können. Abe r selbst i n England konnte die Vielfalt unterschiedliche r Maße fü r gleich e Sachverhalt e nich t beseitigt werden . Gewich t konnt e i n Pfund , Clove, Stone , Hundredweigh t ode r Sac k gemessen werde n und als Hohlmaße ga b es Pottle, Gallon , Bushel , Firkin , Stak e und Cartload . Jeder Geschäftszwei g hatte eigene Maßeinheiten und Meßgebräuche. In de r Zei t de r Wissenschaftliche n Revolutio n vo n 158 1 bi s 169 0 wuch s di e Erdbevölkerung von schätzungsweise 500 Millionen um das Jahr 1580 mit jährlich 0,16 Prozent au f 596 Millionen i m Jahre 1690 , also nur wenig schneller al s in der Periode der Hoch- und Spätrenaissance von 1501 bis 1580 .
166
Wissenschaftliche Revolution Chronik der Jahre 1581 bi s 169 0 Soziales Messe n
1581 Frankreich schaff t Registrier kontrolle vo n Rechtsurkunde n mit Gebühren. 1582 "Tafelen va n Interest " (Zins tafeln) vo n Simon Slevin er scheinen i n Antwerpen . Vorhe r wurden solch e Tafel n vo n de n Banken un d Handelshäuser n streng geheim gehalten. Von Pas t Gregor XIII. i n de r Bulle „Inte r gravissimas " a m 24.2. angeordnet e Kalender reform. Jah r wir d au f di e Daue r von 365,242 5 Tage n festgelegt . Dem Donnersta g 4 . Oktobe r 1582 folg t unmittelba r de r Frei tag 15 . Oktobe r 1582 . Di e Tag und Nachtgleich e fäll t a b 158 3 wieder au f de n 21.3 . Nul l Uh r und da s Osterfes t lieg t imme r zwischen de m 22.3 . un d de m 25.4. Einführun g i n Spanien , Portugal un d de n meiste n Staa ten Italiens. 1583 Einführung de r Kalenderrefor m in Frankreic h un d i m katholi schen Deutschlan d bis 1585 . Die Tage vo m 10 . bis 19 . Dezembe r werden unterdrückt. Lebensversicherung i n London. Spielkartensteuer i n Frankreich . 1584 In Venedi g müsse n 9 6 vo n 10 3 Girobanken ihre n Bankrott
Technisches Messe n Wissenschaftliche
Galilei beobachte t da s Schwingen eine s Leuchter s am Pisaer Do m un d stell t bei m Vergleich mi t de m eigene n Puls di e Isochroni e de s Pen dels fest , d.h. di e Unabhängigkeit de r Schwingungsperiod e von der Amplitude.
s Messe n
1582 Joseph Scaliger schläg t Jahres zählung nac h eine m Zyklu s von 7980 Jahre n (Julianisch e Perio de) vor, der i m Jahr 4713 v.Chr. mit l beginnt , u m di e Berech nung vo n Sonnenzirkel , Epakte und Römerzinszah l z u erleich tern. Der Arz t Luigi Lilio i n Ro m veranlaßt Paps t Gregor XIII., durch de n Mathematike r Clavius ein e Revisio n de s Kalenders vornehmen zu lassen. Der Paps t beruf t ein e Kommis sion fü r di e Kalenderreform : Clavius (Bamberg) , Petrus Ciaconius (Spanien) , Ignatio Danti (Italien), Kardinal Sirtelli.
Der französisch e Historike r und Astrono m J J. Scaliger führt di e Tageszählun g de r Julianischen Period e ab Mitta g des 1 . 1 . 471 3 v.u.Z . ein , mi t deren Hilf e chronologisch e Aufgaben wi e di e Ermittlun g des Wochentag s au s de m Da tum gelöst werden können. Wegmesser vo n Christoph Trechsler d.Ä. i n Dresden.
167
Erste brauchbar e Sternkart e von J. Bayer. 1583 Opus novu m d e emendation e temporum vo n Joseph Justus Scaliger.
1584 Katholischer Zahlenmystike r Petrus Bungus veröffentlicht ei n
Wissenschaftliche Revolution erklären.
1585 Amsterdamer Börs e veröffent licht di e Warenkurs e fü r 33 9 Artikel.
Jost Bürgt erfinde t Kreuz schlaghemmung fü r Uhren. Atlas au s Seekarte n un d Navi gationsanweisungen (Kurskar ten) „D e Spiege l de r Zeevaerdt" des holländischen Lotsen Lucas Janszoon Waghenaer aus Enkhuisen. Turmförmige Automatenuh r mit 1 2 Zifferblätter n un d be weglichen Gruppe n vo n Paulus Schuster i n Nürnberg.
1586 Galileo Galilei konstruiert eine hydrostatische Waag e (Bilan cetta).
1587 Banco d i Rialt o i n Venedi g be ginnt das Giralgeschäft . 1588 In Englan d werde n Normalma ß und -gewicht e hergestell t un d Kopien a n di e Eichmeiste r aus gegeben.
Globusuhr mi t Armillarsphär e von J. Reinhold un d G . Goll in Augsburg. Vermessung vo n Kursachse n durch Matthias Öder, Mark scheider i n Freiberg bi s 1607 .
Werk in Bergamo, i n dem e r die biblische Zah l de s Antichris t 666 au s de m Name n Lutherus im lateinische n Ziffemalphabet ableitet.
1585 Stevin, Buchhalte r au s Burge s und Ingenieu r in der Arme e de s Prinzen Moritz vo n Oranien, führt al s Teil eine s Projekts , da s gesamte Syste m de r Messunge n auf dezimale r Basi s z u verein heitlichen, al s erste r i n Europ a systematisch di e Dezimalbrüche ein. 1586 In Leide n erschein t di e Arbei t von Stevin "Di e Grundlage n de r Kunst des Wagens" .
1588 Davanzati entwickel t di e Grundlagen de r Quantitätstheo rie de s Geldes , d.h . da ß de r ge samten Gütermeng e di e Geld menge al s ein e einheitlich e Masse gegenübersteh t un d di e Preise vo n de r Geldmeng e ab hängen. Sechste un d siebent e Mersennesche Primzah l mi t de n Expo nenten 1 7 un d 1 9 vo n P . A , Cataldi entdeckt. Der i n kaiserlichem Dienst in
168
Wissenschaftliche Revolution
1591 Hamburger Feuerkass e gegrün det. 1592 Der mächtig e Amsterdame r Kaufmann Reinier Pauw schick t Beauftragte nac h Lissabon , u m geheimgehaltene Informatione n der Portugiese n übe r ihr e In dienfahrten einzuholen . Petrus Plancius organisier t i n Amsterdam di e Ausbildun g de r Schiffslotsen i m Auftra g vo n drei Kaufleuten .
1593 Banco d i Sa n Antoni o i n Mai land vereinig t de n Kredi t de r führenden Kaufleute , di e zu gleich de n einflußreichste n Tei l der Stadtvertretung darstellen . 1594 Calendarium oeconomicu m vo n Colerus i n Wittenber g mi t Hin weisen fü r Zinszahlunge n un d Lohntage, eine m Verzeichnis
1589 Mathematisches Meßkästche n für de n Dresdne r Ho f von Thobias Volckmar, Hofgold schmied i n Salzburg. Erstes gedruckte s Schnittbuc h für da s Schneiderhandwerk . Juan d e Alcega: Libr o d e geometria pracia y traca el quäl ... Madrid. 1590 Tycho Brahe ersetz t da s Was ser i n de r Wasseruh r durc h Quecksilber zu r genauere n Zeitbestimmung. Johann Prätorius au s Altdor f bei Nürnber g erfinde t Meß tisch fü r di e Landesaufnahm e mit Stativ , Aufsatz , Meßtisch platte, Kipprege l mi t Fernrohr . 1592 Bürgt bau t ein e klein e Tisch uhr, di e di e Mondanomalie n mit Hilf e komplizierte r Diffe rential-Umlaufgetriebe dar stellt. Er reis t nac h Pra g un d über bringt Kaiser Rudolph H . einen Himmelsglobus mi t Uhrwer k und eine m selbsterfundene n Proportionalzirkel.
Prag stehend e Schweize r Jost Bürgt arbeite t nac h de m Zeug nis vo n Kepler mi t Loga rithmen, sich au f Anregungen in dem Rechenbuc h vo n Simon Jacob (1565 ) stützend .
1590 Simon Stevin stell t ein e Theori e der Gezeite n auf , die e s ih m er möglicht, fü r gegeben e Erdort e die Zeiten fü r Ebb e un d Flu t mit Rücksicht au f de n Mondlau f vorauszubestimmen.
Nautischer Atla s vo n Juan Oliva, Messina. 1593 Wetterkalender vo n Heinrich Ranzovius.
„The Seaman' s Secret " vo n Captain John Davis.
169
1594 W. J . Blaeu, de r später e Chef kartograph de r Holländische n Ostindien-Companie, erhäl t be i Tycho Brahe Unterricht und
Wissenschaftliche Revolution der Jahrmärkt e i n 45 0 Städte n und praktische n Hinweise n fü r Feld- und Gartenarbeit .
führt eine n Himmelsglobu s mi t nach Hause , au f dem er die neuen Meßwert e de r Fixstern e ein gezeichnet hat.
Zusammenbruch de s spekulati ven Bankkreditsystem s i n Vene dig.
1596 Bernauer Türkensteuer-Registe r weist Steuerbeträg e de r Hausbe sitzer aus , läß t Rückschlüss e auf die Frontbreit e de r Häuse r zu , die al s Bemessungsgrundlag e für di e Steue r gilt .
1598 Volkszählung in Württemberg.
Arktische Expeditio n vo n Wittern Barents mi t sorgfäl tigen Aufzeichnunge n meteo rologischer un d hydrographi scher Daten , di e erst 28 0 Jahr e später gefunden werden . F. Bacon miß t di e Schallge schwindigkeit der Luft .
König Philipp III. vo n Spanie n setzt Prämi e au s fü r di e Erhö hung de r Ganggenauigkei t vo n Seeuhren.
1600 Simon Stevin schläg t vor , ei n international gültiges , dezima l ge staffeltes Gewichts- , Maß - un d Münzsystem z u schaffen . Autorisierte englisch e Bibel ver merkt da s Jah r 400 4 v . Chr . al s Datum de r Erschaffun g de r Welt.
Toise d u Chatele t i n Paris , ei n Längennormal mi t zwe i Vor sprüngen a n de r Trepp e vo n Festungstürmen de s älteste n Paris. (Etw a 1,9 5 m . Eintei lung i n 6 Fu ß z u je 1 2 Zoll z u je 1 2 Linien). Kepler berechne t die
170
1595 Werk vo n Christophorus Clavius, dem Mathematiker un d Rea lisator de s neue n Kalender s Romani Calendari i a Gregori o XIII. P . M . restitut i Explicatio , Roma. 1596 Der Fechtmeister , Lehre r de r Kriegsbaukunst un d Mathema tiker Ludolfvan Ceulen berech net di e Zah l mi t 2 0 Dezimal stellen un d führ t de n Name n dieser Zahl , abgeleite t vo m ers ten Buchstabe n des griechischen Wortes peripheri a ein.
1599 Navigationskunde vo n£ . Wright au f hohe m mathema tischen Niveau. 1600 Galilei beschreib t ei n Thermo meter. Adriaen Anthoniszoon un d Soh n berechnen mi t sech s richtige n Dezimalstellen. Gemälde vo n Brueghel d . J . „Zahlung des Grundzinses" .
Wissenschaftliche Revolution Ab 1 . Septembe r zähl t de r i n Rußland geltend e byzantinisch e Kalender da s Jah r 710 9 ( = 160 0 + 5509) .
Sonnenfinsternis vo m 10 . Jul i aus Beobachtungsangabe n vo n Tycho Brake, stell t ei n nac h dem Prinzi p de r Lochkamer a aus Hol z gebaute s Ekliptik-In strument a m Grazer Hauptplat z auf un d gewinn t dami t erstma lig meß- un d auswertbar e Pha senbilder eine r Finsternis . Winkelmessungen vo n Tycho Brake habe n ein e Genauigkei t von 1/ 2 bis l Minute . Er berechne t di e erst e Refrak tionstafel un d benutz t sie , u m die astronomische n Beobach tungen zu korrigieren . Wahrscheinlich erst e Erfin dung de r Brill e i n Hollan d durch Hans Lippershey,
1602 Gründung de r Amsterdame r Börse. Nach Gründun g de r Holländi schen Ostindien-Compani e wer den all e Meßergebniss e au s Asienfahrten geheimgehalte n und i n eine r spezielle n Abtei lung fü r di e Präzisierun g de r Seekarten un d Vorschrifte n ver wendet.
William Gilbert untersuch t di e Reibungselektrizität un d er findet ei n Elektrometer . 1601 Die neue n Deklinationstabel len fü r di e Sonn e un d di e wichtigsten Fixstern e werde n in John Tapps Seaman' s Ka lendar in London verarbeitet .
1602 Sternkatalog vo n Tycho Brake mit 77 7 Fixsternen .
1603 Stematlas Uranometri a vo n Jo hann Bayer, i n de m di e Stern e erstmalig nac h ihre r Helligkei t im Sternbil d mi t de n Buchsta ben de s griechische n Alphabet s bezeichnet werden .
171
Wissenschaftliche Revolution 1604 König Philipp III. vo n Spanie n setzt Prei s vo n 1 0 000 Dukate n für di e Lösun g des Problems de r Positionsbestimmung aus . Gesetz ermöglich t Kau f vo n Finanz- un d Justizbeamten stellen i n Frankreich. 1605 Opus chronologicum vo n Calvi-
1605 In Leide n erschein t da s Buc h "Wisconstighe Ghedachtenis sen" vo n Stevin mi t Darle gungen übe r Navigation , prakti sche Vermessungskund e un d über di e Italienisch e ode r Dop pelte Buchführung . 1606 J. J . Scaliger begründe t mi t "Thesaurus temporum " neu zeitliche historisch e Chronolo gie.
Papst Pius VI . gründe t di e Banco di Santo Spirito d i Roma.
1606 Münzbuch de s Holländische n Parlaments mit 341 Silber - und 550 Goldmünze n i m Verzeich nis. Vorläufer de s Scheck s i n Bo logna. 1607 Staatsbankrott i n Spanien . Di e Fugger verliere n 3,25 Millione n Dukaten. 1608 Schecks al s "Kassiererbriefe " i n den Niederlanden.
1609 Gründung de r Amsterdame r Wechselbank. Einführung de r "Mar k Banco " für 8 l/3 g Feinsilber , eine r Ver rechnungseinheit fü r di e Kauf leute.
1608 Erstes Fernroh r wir d i n De n Haag fü r Heinrich IV . vo n Frankreich gekauft.
Schraubenmikrometer vo n Christoph Trechsler d.Ä. i n Dresden. Galilei entwirf t un d bau t ei n Fernrohr mi t dreißigfache r Vergrößerung.
172
1607 In eine m Gutachte n vo n Kepler für de n Kölne r Kurfürsten Ernst von Wittelsbach übe r eine Maß reform wir d vorgeschlagen , da s Normalgewicht durc h ein e ge nau bestimmt e Meng e beste n und reinste n Golde s festzulege n und di e Längeneinhei t au s de m Erdumfang abzuleiten. 1609 Neue Astronomi e vo n J . Kepler mit de n erste n beide n Gesetze n der Planetenbewegung.
1610 Hendrik te r Brugghen: Esa u verkauft sei n Erstgeburtsrecht.
Wissenschaftliche Revolutio n 1611 Generalstaaten setze n ein e Prä mie vo n 1500 0 holländische n Gulden au f ein e Method e zu r Bestimmung de r Längenpositio n eines Schiffes .
1612 Einführung de s Gregorianischen Kalenders i m Herzogtu m Preu ßen. Nac h de m 22.8 . folg t de r 2.9.
1613 In Nürnber g gib t e s 4 8 Rechen meister mi t eigene n Rechen schulen un d einer Rechenzunft . In Schwede n wir d Ade l steuer pflichtig.
1611 Johannes Kepler entwickel t Fernrohr mi t reelle r Zwi schenabbildung zu m Anbrin gen vo n Meßmarken . Erstes geschlossene s Luft thermometer mi t Skal a i n Rom nachweisbar. Kepler wir d mit der Rutenmes sung de r Weinfässe r i n Lin z konfrontiert. J. Bürgt au s Kasse l bau t ein e der ersten Pendeluhren .
Galilei gib t be i seine n Jupiterbeobachtungen Positionsbe stimmungen fü r eine n ver meintlichen Fixstern , de r i n Wirklichkeit der Planet Neptun ist (Entdeckung 1846) . 1614 Logarithmentafel vo n John Napier ode r Neper.
1615 Der Werkmeiste r a n de r Pa riser Münz e Nicolas Briot verwendet zuers t di e Spindel presse (Stoßwerk ) al s Präge apparat. W. Snellius va n Roje n miß t den Boge n Alkmar-Berge n o p Zoom, 1 ° l 30 " durch Trian gulation mi t 3 3 Dreiecken . Ergebnis: 5502 1 Toise n (3 . Gradmessung). Snellius be nutzt ei n eiserne s Normalmaß , eine holländisch e Rut e z u 1 2 Fuß, di e e r i n 10 0 Teile unter teilt.
173
1612 Santorio Santorio veröffentlich t Ars d e Medic a Static a mi t Er gebnissen de r Messun g de s menschlichen Stoffwechsel s und erfinde t Wiegestuh l un d Pulsmesser (variables Pendel). 1613 Christoph Scheiner bestimm t aus de r Beobachtun g de r Son nenflecken di e Rotationszeit de r Sonne un d die Lage ihre s Äquators un d beobachte t zuers t di e Sonnenfackeln. 1614 John Napier erwähn t erstmali g die Zah l e , di e Basi s de s natür lichen Logarithmus. 1615 Keplers Arbei t Nov a stereo metria colioru m vinarioru m Neue Volumenberechnun g vo n Weinfässern i n Lin z erschienen . Vorstufe de r Integralrechnun g und der Extremwertrechnung.
Wissenschaftliche Revolution 1616 Kepler schreib t Jost Bürgi di e Erfindung de r Dezimalbruch rechnung z u (Österreichische s Wein-Visierbüchlein Linz). Keplers Wer k „Außzu g au s de r uralten Messekuns t Archi medis" erschein t i n Linz , mi t Umrechnung viele r Maß e un d Gewichte. Geometrie vo n Jacob Köbel i n Frankfurt erschienen .
1618 Kipper- un d Wipperzei t bi s 1623. Völlige s Chaos i m Münz wesen un d Geldverkeh r durc h das imme r meh r überhandneh mende Kippe n (Beschneiden ) und Wippe n (Aussortieren ) vollwertiger Münzen. 1619 Kaiser Ferdinand II . läß t da s Münzregal i n Böhmen , Mähre n und Niederösterreich verpach ten. Di e Pachtgebühre n sin d sechsmal s o hoch wi e di e frühe ren direkte n Einnahmen . Di e Münzen werde n entsprechen d im Silbergehalt herabgesetzt . Gründung eine r Giroban k i n Hamburg, di e sic h zusamme n mit de r 162 1 i n Nürnber g ge gründeten Banc o Public o erfolgreich bemüht um die Einführun g der Mar k Banco , eine r wertbe ständigen Verrechnungseinhei t für Großhandelszweck e (8,66 g Feinsilber).
1617 Der schottisch e Mathematike r John Napier entwickel t soge nannte Rechenstäbe , Vorläufe r des Rechenschiebers . Der deutsch e Jesuitenpate r Casper Schott verbesser t si e und bring t si e i n eine m Kasten unter, der als erste getriebelos e Rechenmaschine angesproche n werden kann.
Der Londone r Mathematike r Henry Briggs entwickel t di e Zehnerlogarithmen.
1618 Eilhard Lubin: Groß e Kart e von Pommern mi t Vermessun g un d Bestimmung de r geographi schen Lag e viele r Orte , wirt schaftlichen Angabe n etc .
1619
Kepler versuch t i n seine r Har monice Mund i di e Maßverhält nisse de r Tonleite r au s kosmi schen Beziehunge n herzuleite n und finde t dabe i da s dritt e Ge setz der Planetenbewegung. "Mirifici Logarithmoru m cano nis constructio " vo n Lor d Na pier erschein t i n Edinburg . Enthält Logarithme n vo n Sinuswerten. Napier schläg t de n Dezimal punkt vor.
174
Wissenschaftliche Revolutio n 1620 Einführung de s ersten Lotto s mi t 90 Zahle n durc h de n Genuese r Ratsherrn Benedetto Gentile.
1620 Jost Bürgi veröffentlich t i n Prag Zinseszinstabelle n fü r den praktische n Gebrauc h sowie Logarithmentafeln , i n denen di e Logarithme n ro t und die Numer i schwar z gedruck t sind. Galilei miß t be i seine n Fall versuchen di e Zei t durc h Ge wichtsbestimmung de r Meng e Wasser, die durch ein e winzig e Öffnung i n ein Gefä ß fließt . Benutzung de s geknotete n Logs au f englische n Schiffe n (Knotenabstände de r Loglein e als Maßeinheit).
1623 Erste mechanisch e Rechenma schine vo n Wilhelm Schickard in Tübinge n fü r all e vie r Grundrechenarten . (Anhan d der Skizze n und Text e 196 0 rekonstruiert un d einwandfre i funktionierend). Logarithmisch geteilte r Re chenstab vo n Edmund Gunter, in: "Descriptio n an d Us e of the Sector, Cross-Staf f an d othe r Instruments", London . Ohn e Schieber un d Läufer . Nutzun g mit Hilf e eine s Zirkels.
175
1621 Snellius publizier t das Ergebni s der Berechnun g vo n mi t 3 6 Dezimalstellen durc h Ludolf van Ceulen. Claude Caspar Buchet de Meziriac veröffentlich t lateinisch e Ausgabe de r "Arithmetica " vo n Diophantos. 1623 Landgraf Hermann vo n HessenCassel mach t tägliche , regel mäßig gebucht e Wetterbeobach tungen über 23 Jahre. In de r Schrif t I I Saggiator e (De r Goldwäger) vo n Galilei werde n Messen un d Mathemati k al s Fundament de r Naturwissen schaft bezeichnet.
Wissenschaftliche Revolution 1624 Glückstopf vo n 1700 0 Gulde n auf de r Michaelismess e i n Leip zig. Ei n Lo s koste t 1 8 Pfennige . Höchstgewinn 35 0 Gulden . 1 7 Nieten au f ei n Los , insgesam t 300 00 0 Nieten . Studente n stür men un d zerschlage n di e Glücksbude. 1625 Adam Graf Herbestorff läß t re bellierende Bürge r un d Bauer n paarweise u m ih r Lebe n wür feln. Da s mi t de m "Frankenbur ger Würfelspiel " verbunden e Blutgericht (vo n 38 gefangene n Bauernvertretern werde n 1 7 ge henkt) lös t de n oberösterreichi schen Bauernkrie g 1625/2 6 aus. 1626 Ulmer Magistra t bitte t Johannes Kepler u m Prüfun g de s Maß und Gewichtssystem s de r Stadt . Richelieu belaste t di e Provinze n mit 2/ 3 de r Ausgabe n fü r Hee r und Marine.
1624 Logarithmentafeln vo n Kepler in Marburg erschienen.
1625 Theodolit vo n Christoph Trechsler d. J. i n Dresden.
1626 Druckbogen de r vo n Kepler erarbeiteten Rudolphinische n Tafeln gehe n bei m Bran d de r Linzer Druckere i i m Bauern krieg verloren . Kepler geh t nach Ulm . Bereit s Tycho Brahe hatt e 3 8 Jahr e lang , zeit weise mi t 10 , 2 0 un d 3 0 Stu denten, a n de n Tafel n gearbei tet. 1627 J. Kepler schläg t Rückführun g verschiedener Maß e au f ei n einziges Längenmaß , de n Fu ß oder Schuc h vor . E r läß t fü r die Stad t Ul m einen Kessel an fertigen, de r Länge , Volume n und Massemaß e sowi e da s Geldmaß vereinigt , de n Ulme r Stantner. Wingate ersetz t de n Zirke l beim Rechensta b durc h zwe i nebeneinander Verschiebar e Stäbe.
176
Wissenschaftliche Revolution 1628 Tabulae chronologica Petavius.
e vo
n
Petition o f Right leg t fest , da ß niemand ohn e Parlamentsakt be steuert werden darf . 1629 Gründung der Hamburger Bank.
1630 Joost Nykerke analysier t Rog genpreise i n Danzi g vo n 157 0 bis 1626 .
1630 Der Ingolstädte r Jesuitenpate r Christoph Scheiner miß t di e Dauer de r Eigenrotatio n de r Sonne um ihre Achse. 1631 Christoph Scheiner den Pantographen.
1633 Beginn de r Tulpenspekulation in Holland: Friesische s Bauemhaus wird fü r dre i selten e Tulpe n verkauft. 1634 Ludwig XIII. vo n Frankreic h setzt aufgrun d de s Beschlusse s eines Geographenkongresse s i n Paris di e Westspitz e de r west lichsten kanarische n Inse l Ferr o (port.; heut e Hierro , span. ) al s Ausgangspunkt de s Null meridians fest . (Di e Kanare n sind bereit s Nullpunk t be i Pto lemäos un d Mercator) . De r Ferromeridian lieg t 17°39'51 " westlich vo n Greenwich.
erfinde t
Der französisch e Mathemati ker Pierre Vernier entwickel t die Schublehre mit Nonius. 1633 William Oughtred verwende t logarithmischen Doppelsta b sowie Rechenscheibe.
177
1629 Jesuiten gebe n de m Kaise r vo n China fü r de n 21 . Jun i ein e genauere Prognos e de r Daue r ei ner Sonnenfinsterni s al s sein e Hofastronomen. Wilhelm Schickard:"Kurze An weisung, wi e künstliche Landta feln au s rechte m Grun d z u ma chen". (Trigonometrische s Net z von Dreiecke n astronomisc h orientieren, dan n mi t topogra phischen Details ausfüllen). 1631 Erstmalige Verwendun g de r mathematischen Zeiche n fü r größer un d kleine r al s i n de m Werk "Arti s analytica e praxis " von Thomas Harriot.
Wissenschaftliche Revolutio n
1635 Galilei verhandelt über die mög liche Nutzun g de r vo n ih m ent deckten Jupitermond e zu r Be stimmung de r Längenpositio n eines Schiffes , erhäl t jedoc h nicht de n Prei s de r General staaten vo n 1500 0 holländischen Gulden. 1637 Nachfrage un d Preis e vo n Tul penzwiebeln, di e 155 4 vo n Adrianopel eingeführ t werden , steigen i n Hollan d nac h 163 0 i n astronomische Höhen . E s erfolgt ein plötzliche r Zusammenbruc h dieser Spekulation , verbunde n mit einer Geld- und Kreditkrise .
Aufstand de r Arme n Schlucke r in Frankreic h gege n di e Steuer lasten.
Norwood finde t fü r de n Boge n London-York 36 7 19 6 engli sche Fu ß ode r 5 7 42 4 Toise n (111,9 km) , ein e Nachprüfun g von Riccioli ergib t 6 2 65 0 Toisen (4 . Gradmessung).
Der Englände r Richard Norwood empfiehl t fü r di e Ge schwindigkeitsmessung vo n Schiffen ein e Logleine , gekno tet i m Abstan d vo n 47 ' Fu ß (14,3 m ) un d ein e 28 Sekunden-Sanduhr. Wen n de r erste Knoten nach 28 s erreicht ist, is t di e Geschwindigkei t 6,076 Fuß und in einer Stund e 1852 m = l Seemeile = l Kno ten. 1638 John Greaves au s Oxfor d er mittelt i n Ägypte n di e Maß e der Große n Pyramid e vo n Gizeh, di e e r späte r i n seine m Buch "Pyramidographia " ver öffentlicht. 1639 Gresham, Professo r fü r Geo metrie un d Astronomie , be stimmt den römischen Fuß. 1640 Herstellung de r erste n Holzuh r durch Bauer n i m Schwarz wald. William Gascoigne bring t Mikrometervorrichtung au s feinen Fäde n i m Femrohr an .
178
1635 Galilei entdeck t di e Tatsache , daß di e Gesetze der Physi k vo n der Veränderun g de s Maßstab s nicht unberührt bleiben. 1636 Mersenne bestimm t di e Schall geschwindigkeit zu 138 0 Pariser Fuß. 1637 R. Descartes führ t Darstellun g der reelle n Zahle n au f de r Za'nlengeraden ein.
Norwood, Seemann , Mathema tiker un d Landmesser , miß t di e Entfernung vo n Londo n nac h York au f eine r Wanderung , um die Läng e eine s Erdgrad s z u schätzen un d veröffentlich t da s Ergebnis i n The Seaman' s Prac tice. 1638 Grundwerk de r Geschäftsfüh rung "I I Negotiante " vo n Giovanni Domenico Peri. Erste Regenmessunge n durc h Benedetto Castelli.
Wissenschaftliche Revolutio n 1641 In Massachusett s wir d Paritä t von 6 Muscheln auf einen Penn y festgesetzt. Prägung de s Louisdo r i n Frank reich. 1642 In Virgini a wird Taba k zu m ge setzlichen Zahlungsmitte l er klärt, inde m di e gesetzgebend e Körperschaft de r Koloni e be stimmt, da ß kei n Vertra g recht mäßig ist , de r Zahlun g i n Gol d oder Silbe r vorsieht.
1643 Errichtung eine s Konkursgerich tes in Amsterdam.
1641 Idee der Pendeluhr durch Galilei. Ferdinand H. vo n Toscana be nutzt Weingeis t fü r sei n Flüs sigkeitsthermometer, da s unabhängig vom Luftdruc k funktio niert. Gründung de s Obervatorium s Kopenhagen. B. Pascal konstruier t ein e Addiermaschine, di e mit einem Rädergetriebe versehe n ist , u m seinem Vater , eine m Finanz beamten, da s Rechne n z u er leichtem. Ein Originalmodel l vo n 165 0 befindet sic h i m Dresdne r Zwinger. 1643 Quecksilber-Thermometer vo n Kircher. Der italienisch e Mathematike r E. Torricelli verwende t da s Quecksilber-Barometer zu m Messen de s Luftdrucks. 1644 Erfindung de s Bandmaße s durch J. Furthenbach. Schwedische 10-Daler-Kupfer münze mi t 19, 7 Kilogram m gilt bi s heut e al s schwerst e Münze der Welt.
179
1642 J. Jungius verwende t Waag e bei der Beobachtun g chemische r Vorgänge.
1644 Der französisch e Mathematike r Pater Marin Mersenne veröf fentlicht ei n Werk , i n de m e r behauptet, da ß de r Ausdruc k p = 2^-1 fü r alle natürlichen Zahlen vo n l bi s 25 7 nu r ein e Primzahl ergibt , wen n q di e Werte 2, 3 , 5,7 , 13 , 17 , 19 , 31, 67, 12 7 oder 25 7 annimmt. 1645 Messung de s Meridiangrad s mi t 62650 Toise n (6436 8 römisch e Schritte; 122, 1 km ) durc h Riccioli und Crimaldi.
Wissenschaftliche Revolutio n 1646 Bauern-, Gesinde- , Hirten - un d Schäferordnung leg t fest , di e Scheffel nac h de m kupferne n Scheffel de r Fest e Cüstri n z u eichen un d fü r di e Stad t Soldi n das verloren e Norma l durc h einen neue n Kupferscheffe l z u ersetzen. 1648 Erster Stadtpla n vo n Berli n und Cöll n vo n Hofarchitek t Gregor Memhard, ohn e Stra ßenbezeichnungen. 1649 Statistische Angabe n de r Graf schaft Henneber g i n Thüringen , wonach da s Lan d sei t 163 1 7 0 % der Familien, 6 6 % der Wohnungen, 8 5 % de r Pferde , 8 2 % der Kühe verlor. 1650 Einführung de r Registertonn e (100 Kubikfuß= 2,831 5 Kubik meter) i m Schiffba u anstelle de r früher übliche n Angabe n de r Anzahl de r Weintonnen , die ei n Schiff aufzunehme n imstand e war. Di e Registertonn e bezieh t sich au f da s gesamt e Volume n des Schiffes.
Experiment mi t Bergbestei gung zum Puy de Dome bestä tigt den von Pascal vermutete n Zusammenhang zwische n de r Höhe de r Quecksilbersäul e und de r Höh e de r darüber liegenden Luftsäule . William Oughtred träg t di e logarithmische Teilun g au f zwei konzentrisc h drehbar e Kreise anstell e vo n Stäbe n au f und erfinde t s o di e Re chenscheibe. Kupferlösungsthermometer durch de n Hollände r Drebbel erfunden.
1646 Evangelista Torricelli weis t nach, daß sich die Geschwindigkeit de s au s de r Bodenöffnun g eines Gefäße s fließende n Was sers wi e di e Quadratwurze l au s der entsprechende n Druckhöh e verhält (Torricellische s Theo rem). 1647 Buonaventura Cavalieri gib t die Berechnung de r Brennpunkt e aller Formen vo n Linsen.
1650 Der belgisch e Astrono m Godefroy Wendelin berechne t di e Entfernung Erd e - Sonn e (240 fache Entfernun g Erd e - Mond ) nach de r Method e de s Aristarchos vo n Samos , aber mi t wesentlich genauere n Instrumenten (entspricht 92 Mio. km). J. Hevelius, erste Mondkarte. Der anglikanisch e Bischo f Ja mes Usher bestimm t de n Zeit punkt de r Schöpfun g au f da s Jahr 4004 v . Chr. Der Astrono m Jean Picard be stimmt di e Läng e de s Sekun denpendels fü r Pari s z u 2 6 Zoll 8 1/ 2 Linien mit erheblicher Abweichung vom wirklichen
180
Wissenschaftliche Revolutio n 1651 Hanns Buschmann stell t i n Augsburg di e erst e Jahresuh r her.
1652
W. Petty, Generalarz t de r engli schen Arme e i n Irlan d vermißt , bewertet un d kartiert den konfiszierten Bode n un d organisier t die Arbeitsteilun g be i de n Ver messungsarbeiten einschließlic h der Herstellun g präzise r Meß instrumente.
1657 Erstes Papiergeld i n Schweden.
Giovanni Battista Riccioli macht di e erste n trigonometri schen Höhenbestimmunge n der Wolken. 1652 Ludwig XIV. läß t geeicht e Münzwaagen herstellen , u m der Münzverschlechterun g z u begegnen. Wetteraufzeichnungen vo n Mauritius Knauer, Ab t de s Klosters Langhei m i m Bistum Bamberg bi s 1658 , späte r al s 100 jähriger Kalende r erschie nen. 1655 Atlas fü r de n Kurfürste n Friedrich Wilhelm von Brandenburg i m Forma t 2,1 0 l ,70 m , de r 2, 5 Zentne r wiegt. Er enthäl t 38 Karte n verschie dener Länder , zu m Tei l i n farbigen Kupferstichen. 1657 Der Hollände r Chr. Huygens zählt mi t eine m Räderwerk die Schwingungen eine s Pendel s Grundgedanke de r Pendeluhr . Ein freischwingende s Pende l zur Gangverbesserun g der Uh r ist scho n u m 160 0 mehrfac h verwendet worden . Giovanni Domenico Cassini, Professor de r Astronomie, baut eine Sonnenuh r für di e Kirch e San Petromin o i n Bologn a mi t einem sogenannte n Sonnenau ge, mit der man auf dem
181
Wert.
Wissenschaftliche Revolutio n Fußboden de r Kirche de n wahren Mitta g au f 0,2 5 Sekunde n genau bestimme n kann . Seth Partridge erfinde t de n Rechenstab mi t de m i n de r Mitte angeordneten Schieber . Otto vo n Guericke erfinde t ei n Wasserbarometer und 1662/6 3 ein Manometer . E r bestimm t das spezifisch e Gewich t vo n Luft. 1659 Zweite Kipper- un d Wipperzeit . 1660 Der Prei s fü r ein e Method e zu r Längenbestimmung auf Schiffen wird au f 2500 0 holländisch e Gulden erhöht .
1661 Erlaß gege n token s (Geldzei chen), Münzersatz in England .
Credityf Zedels i n Schweden al s Papiergeld. Sächsische Kleiderordnung : Taftband dar f fü r Adlige 50 , fü r Bürgerliche 30 , fü r gemein e Leute 10-1 5 Ellen lan g sein.
1659 Huygens versuch t vergeblich , ein brauchbare s Marinechro nometer zu entwickeln.
Verwendung vo n geschlos senen Weingeistthermomete m (ohne Fixpunkte ) an de r Acca demia del Cimento in Florenz.
Boyle veröffentlich t Tabelle n über Zusammendrückbarkei t der Luft . Ch.Huygens benutz t da s offene Flüssigkeitsmanometer.
1658 Tabelle mit relativen Dichtewerten vo n 7 8 Stoffe n vo n Francis Bacon.
1660 Hermann Conrings Inaugura tionsvorlesung i n Wie n be gründet die Statistik.
Der Hollände r Jan d e Witt wen det zuers t di e Wahrscheinlich keitsrechnung au f di e Berech nung der Lebensrente an. 1661 Christopher Wren schläg t di e Länge eine s Halbsekunden pendels al s Naturma ß fü r di e Länge vor. Giovanni Batista Riccioli be rechnet aufgrun d eine r mit Grimaldi durchgeführte n Gradmes sung die Erdoberfläche mit 170 98 1 01 2 bononische n Qua dratmeilen. Johann Hevelius beobachte t 1553 Sterne , di e nac h seine m Tode 169 0 al s Katalo g ver öffentlicht werden . Otto von Guericke mißt mit
182
Wissenschaftliche Revolution
1662 John Graunt: Observation s o n the London Bill s of Mortality. 1663 Guineen wichtigst e Goldmünzen Englands bis 1816 .
Gewichtsaräometer vo n G.-P. Roberval. 1664 Folli d a Poppi entwickel t ei n Papierstreifenhygrometer. Huygens ermittel t Wer t de r Gravitationskonstante durc h Pendelexperimente mi t große r Genauigkeit. E r schläg t vor , die Läng e de s Sekunden pendels al s Grundeinhei t z u wählen. Späte r präzisier t e r diesen Vorschla g weite r unte r Berücksichtigung de r geo graphischen Breite . Multiplikationsmaschine Samuel Morland.
von
1665 Colbert ordne t ein e statistisch e Erhebung de r französische n Ge werbe an .
Athanasius Kircher gib t di e ersten Karte n de r Meeresströ mungen heraus .
In Schwede n gesetzlic h festge legter Fu ß vo n 296, 9 m m ent spricht de m alten römische n Fu ß und gilt bis 1885 .
Der englisch e Rekto r John Beal mach t di e erste n Beob achtungen übe r di e tägliche n Barometerschwankungen.
1666 Schwedischer 100-Daler Schein, gil t al s ältest e Banknot e Europas.
183
einer Waag e da s Arbeitsver mögen de s Luftdrucks. 1662 W. Petty begründe t Aequivalenz von Wer t un d Arbeitszeit . 1663 Boylesches Geset z übe r Druc k und Volume n von Gasen . 1664 Schwenkglobus vo n Andreas Busch i n Dänemark , Vorläufe r des Planetariums.
1665 William Petty berechne t de n Nationalreichtum England s mi t 667, darunte r 41 7 menschliche s Kapital un d 25 0 Bode n un d materielles Kapita l (Mill . Pfun d Sterling). Huygens bestimm t Siedepunk t und Gefrierpunk t de s Wasser s als Fixpunkt e de s Thermome ters. 1666 Durch di e Prismenversuch e reduziert Newton di e qualita tiven Farbunterschied e au f quantitative Unterschied e de r Lichtbrechung. E r berechnet die Abplattung de r Erd e mi t 1/289 . (Heutiger Wert 1/297) .
Wissenschaftliche Revolution 1667 Der Groß e Kurfürs t FriedrichWilhelm führ t i n der Mar k Brandenburg ein e Verbrauchssteuer , die Akzis e ein . A n de n Tore n der Städt e müsse n all e einge führten Lebensmitte l un d Handelsartikel, auc h Gartenge müse, Brennhol z etc . versteuer t werden. Das Getreid e wir d besteuert, wen n e s zu r Mühl e ge fahren wird . Daz u gib t e s Tor schreiber un d Waagen . Erste Münzkonvention zwischen Brandenburg-Preußen un d Kur sachsen, de r sic h Braunschweig 1668 anschließt. Si e wendet sich gegen di e systematisch e Münz verschlechterung i n de n deut schen Territorialstaaten. Nach de m Zinnae r Münzfu ß sollen Sachse n un d Brandenburg die fein e Kölnisch e Mark Silbe r zu 1 0 1/ 2 Taler ode r 1 5 Gulden 45 Kreuzer ausmünzen. 1668 Das Doppelmaß , da s "groß e Mas" wir d i m Kanto n Ber n u m vier Prozen t größe r al s zwe i einfache Ma s festgelegt . Da s große Ma s wir d ausschließlic h zur Abgab e vo n Bodenzinse n und Zehnte n durc h die Obrigkei t verwendet. Seeversicherungsgesellschaft i n Paris. Sveriges Riksbank i n Schwede n als öffentliche Notenbank.
Robert Hooke konstruier t zu erst da s Pendel-Anemometer , das durc h de n Winkelaus schlag eine r de m Wind e senk recht entgegenstehende n Tafe l die relativ e Windstärk e z u messen gestattet.
1667 Erfindung eine r Rechenma schine durch Leibniz.
1668 Picard befestig t Roh r mi t Femrohrlinsen un d Faden kreuz a n eine m unterteilte n Kreisbogen, u m Winkelmes sungen vorzunehmen. Ersatz de r verrosteten Tois e d u Chätelet i n Paris . Anfertigun g von mehrere n Kopien , di e später de n Messunge n zu r Bestimmung de s Meter s zu grunde liegen.
1669 Gilles Persone de Roberval führt de r Parise r Akademie der Wissenschaften ein e von
184
1669 Der dänisch e Naturforsche r Niels Stensen (Steno) entdeck t die Konstanz der Kristallwinkel
Wissenschaftliche Revolutio n ihm erfundene Tafelwaag e vor.
1670 Beginn vo n Pariser Sterbelisten . Uhren erhalte n Minutenzeiger . Niederländer besitze n 356 0 Schiffe z u 28400 0 Lasten . (Deutschland 52000 , Englan d 47000, Frankreic h 4000 0 Las ten).
Gründung de r Parise r Stern warte. Ältester russische r Kalende r erscheint in Moskau. Robert Hooke konstruier t de n ersten selbstregistrierende n Regenmesser. Ewigwährender Kalende r vo n Jakob Christoffel von Grimmelshausen. Seit 164 0 durchschnittliche r Fehlgang de r Uhre n vo n 1 5 min au f 1 0 se c pr o Ta g redu ziert durc h Übergan g zu r Tempeluhr. 1671 Der französisch e Astrono m Jean Picard schläg t da s Se kundenpendel de r Parise r Sternwarte al s Längeneinhei t vor. Spiegelteleskop vo n Newton mit 40-facher Vergrößerung . 1672 Otto vo n Guericke bau t Was serbarometer.
185
1669-1670 Der Geometer Picard miß t nach der Snelliusschen Method e de n Bogen Amiens-Malvoisine , 1°28'28" mit dem Ergebni s von 57066 Toise n (5 . Gradmes sung), da s di e Gültigkei t de s Newtonschen Gravitationsge setzes bestätigt . Huygens un d Newton berechne n hierau s di e Größe de r Erde , di e al s voll kommene Kuge l gilt. 1670 Petty berechne t de n Bodenprei s als kapitalisierte Grundrente. Der Theolog e un d Astrono m Gabriel Mouton i n Lyon schlägt vor, da s Meßsyste m vo n de r Größe de r Erde herzuleiten, eine Bogenminute de s Erdmeridians als Längeneinhei t z u wähle n und si e nac h dem Zehnersyste m zu unterteilen. Christiaan Huygens vergleich t die Helligkei t de s Siriu s mit de r Helligkeit de r Sonn e un d be nutzt de n erhaltene n Wer t zu r Schätzung de r relative n Entfer nung beide r Gestirn e vo n de r Erde. 1671 Jan d e Wi n wende t erstmali g die Wahrscheinlichkeitsrech nung au f di e Berechnun g de r Lebensrente an.
1672 Jean Richer entdeck t geographi sche Unterschied e de r Schwer kraft durc h
Wissenschaftliche Revolutio n Pendeluhrenvergleich zwische n Paris und Cayenne .
1673
In Frankreic h wir d Ordonnanc e de Commerc e erlassen , di e di e Kleinhändler verpflichtet , all e zwei Jahr e ei n Inventar - un d Vermögensverzeichnis aufzu stellen. Huygens schläg t vor , de n dritten Teil de r Läng e de s Sekunden pendels al s universell e Maßein heit der Länge anzunehmen .
Huygens bau t ein e Uh r mi t Horizontalpendel mi t eine r Ganggenauigkeit vo n ±5-1 0 Sekunden pro Tag.
Richer miß t au f de r Inse l Ca yenne (Französisch-Guyana ) und Giovanni Domenico Cassini in Paris die Positio n des Mar s relativ z u andere n Sternen . Au s den Ergebnisse n berechne n si e später di e Marsparallax e z u 1 5 Bogensekunden mi t eine m Meßfehler vo n wenige r al s 2 Bogensekunden. 1673 Horologium oscillatoriu m vo n Christiaan Huygens zu r mathe matischen Analys e de r Pendel schwingungen.
Leibniz führ t sein e Rechenma schine mi t Staffelwalze n zu m Multiplizieren vor , ohn e je doch ein e vollkommen e Funktionsfähigkeit erreich t z u ha ben, d a di e erforderliche n Fertigungstoleranzen nich t erreicht werden konnten. 1674 Huygens führ t di e Spiralfede r als elastische s Glie d fü r di e Unruh ein. Messung de r Sehschärf e mi t Hilfe vo n zwe i leuchtende n Punkten durch Robert Hooke.
1675 Englisches Marineam t setz t ein e Längengrad-Kommission ein , die einen Prei s von 20000 Pfun d für ein e Uh r ausschreibt , di e au f einer Reise nach
Erste optisch e Streckenmes sung durc h Gernuiano Montanari in Italien. Errichtung de r Sternwart e z u Greenwich, u m durc h genau e astronomische Beobachtunge n den jeweilige n Schiffsor t bes ser bestimmen zu können. Der
186
1675 Das Buc h von Jacques Savary "Le parfai t negociant " enthäl t eine Maß- , Gewichts - un d Wa renkunde.
Wissenschaftliche Revolution Westindien un d zurüc k eine n Zeitfehler vo n wenige r al s 2 Minuten aufweise n würde.
erste Direkto r John Flamsteed liefert Newton viel e Beobach tungsergebnisse zu r theoreti schen Auswertung. Skalenaräometer vo n R. Boyle. Selbstregistrierendes Barome ter von Morland. Otto vo n Guericke beschreib t Meßgeräte fü r Druc k un d Temperatur.
1677 Hamburger General-Feuerkasse . 1679 Das staatlich e Annahmema ß fü r Getreide in Rußland, das Tschetwert, da s z u Anfan g de s Jahr hunderts noc h 4 Pu d un d späte r 6 Pu d maß , wir d au f 8 Pu d festgelegt. Da s staatlich e Darle hens- ode r Abgabema ß lieg t bei 37 bi s 7 5 % de s Annahme maßes, meist bei der Hälfte. 1680 Verhältnis vo n Gol d z u Silbe r in Süddeutschland 1:15 .
Der Dän e Öle Roemer berech net i n Paris die Lichtgeschwindigkeit zu 214 000 bis 227 000 km/s. E r benutzt dazu di e Ver finsterungen de r Jupitermonde. 1676 H. W . Molyneux entwickel t Hygrometer mi t Hilf e de r Tor sion von Seilen. Der französisch e Gelehrt e Mariotte greif t di e Anregun g Pascals auf , da s Quecksilber barometer fü r Höhenmes sungen zu nutzen.
Leibniz führ t sein e Rechenma schine i n de r Akademi e de r Wissenschaften i n Paris vo r un d verfaßt ein e Beschreibun g mi t einer Aufstellun g de r Kosten . Colbert bestell t dre i Exemplar e zum Prei s j e Stüc k vo n 20 0 Pistolen = 737 Reichstaler .
1676 Newton beobachte t un d miß t die Interferenzringe a n eine r Lins e auf einer Glasplatte.
1679 Sebastiano Bartolo au s Neape l schlägt zwe i Fixpunkt e (Schne e und kochende s Wasser ) fü r di e Thermometerskala vor . Leibniz führ t i n eine m Brie f a n den Jesuiten Joachim Bouvet di e binäre Arithmeti k ein .
1680 William Petty berechne t erst e Zahlungsbilanz eine s Lande s am Beispiel Englands. 1681 Der Plauene r Amateurastrono m Georg Samuel Dörffel kon struiert au s Beobachtungsdaten
1681 Anweisung de s Zare n a n da s Moskauer Zollhau s zu r Über wachung der Waagen .
187
Wissenschaftliche Revolution
1682 Neuvermessung Frankreich s präzisiert da s Territoriu m u m tausende überzählig e Quadratki lometer un d koste t nac h Mei nung Ludwigs XIV. meh r Grun d und Bode n al s jeder Krieg , de n er verlieren könne . Anfertigung de s Haupt-Probe scheffels vo n Berlin. 1683 Der Groß e Kurfürs t Friedrich Wilhelm läß t Bevölkerungsta bellen fü r di e Mar k Branden burg aufstellen .
Jean Picard verwende t erst e Feinmeßeinrichtung (Schrau ben-Mikrometer) a m astro nomischen Femrohr .
Fortsetzung de r Gradmessun gen vo n Picard durc h Cassini und Lahire bi s 1718 . Erste Erwähnun g de s Zoll stocks i n de m Buc h Mechani c Exercise, o n th e Doctrin e o f Handiworks.
1684 Der französisch e Ingenieu r Lebion erfinde t ei n erste s Ni vellierinstrument, da s i m Tief bau di e Peilun g übe r größer e Geländestrecken möglic h macht.
1685 Gründung de r Berline r Börs e durch ei n Edik t de s Kurfürste n von Brandenburg , Friedrich Wilhelm.
E. Mariotte konstruier t da s Kompressions-Manometer. Christian Förner erfinde t di e Windwaage, durch die es möglich wird, den Wind für die Orgel zu regulieren und die Dich te de r eingeschlossene n Luf t zu messen . Neunte Auflag e de r „Rechen kunst" vo n Tobias Beutel mi t Aufzeichnungen de r Söhn e von Adam Ries, Abraham un d
188
des Große n Komete n desse n Bahn u m di e Sonne , d.h . zeig t erstmalig Berechenbarkei t de r Kometen. 1682 William Petty schläg t dekadi sches Geldsyste m fü r Englan d vor, da s ers t 30 0 Jahr e späte r realisiert wird.
1683 William Petty schätz t die Erdbe völkerung au f 32 0 Millione n und ih r künftige s langfristige s Wachstum au f 0, 2 Prozen t pr o Jahr. Logarithmische Barometerfor mel zu r Höhenmessun g vo n Edmund Halley. 1684 Leibniz begründe t etw a gleich zeitig mi t Newton (1687 ) di e Infinitesimalrechnung.
1685 Newton finde t de n Satz , da ß di e Dichte de r Luf t sic h i n geomet rischer Progressio n vermindert , wenn di e Höh e i n arithmetri scher Progressio n wächs t un d gibt dami t di e Grundlag e fü r Halleys barometrisch e For schungen.
Wissenschaftliche Revolution Isaak Ries. Gib t an , da ß 4 4 kursächsische Quadratrute n 5 7 rheinländischen Quadratrute n entsprechen. Oktant, ei n mi t eine m Achtel kreis geteilte r Winkelmesse r von Johann Hevelius. Geschützaufsatz vo n Zacharias Boyling in Dresden . Der französisch e Ingenieu r Castaing erfinde t di e Münz rändelmaschine zu r Anbrin gung erhabene r ode r vertiefte r Schrift au f de m Ran d de r Münzen.
1688 Edward Lloyd eröffne t i n London Kaffeehaus , au s de m späte r die Vereinigun g vo n Schiffsver sicherern un d Versicherungs maklern hervorgeht .
1689 Königliche Verordnun g i n Frankreich übe r Abgab e alle r Silbergegenstände mi t meh r al s einer Unz e Gewicht . Nac h Voltaire werde n dabe i 1 0 Mill . Francs a n Kunstgegenstände n i n 3 Mill . Francs an Münzen umgeschmolzen. 1690 Amerikanisches Papiergel d i n Massachusetts.
Holz-Hygrometer vo n Amontons. Der englisch e Instrumenten bauer Humphry Cole erfinde t das Patentlo g mi t eine m Flü gelrotor un d eine m Zählregis ter. E s wir d jedoc h ers t 20 0 Jahre später verwendet . 1689 O. Roemer verwende t ei n Pas sageinstrument, ei n Fernrohr , dessen Achs e nu r i n de r Meri dianebene beweglich ist.
Aequatoriale Reisesonnenuh r mit Kompa ß vo n Johann Martin, Augsburg .
189
1686 Edmund Halley entwirf t Wind karte, zugleic h di e ältest e alle r meteorologischen Karte n un d gibt di e erst e Theori e de r baro metrischen Höhenbestimmun gen. Essay concernin g th e Multipli cation o f Mankin d von W. Petty. 1688 Der i n Amsterda m ansässig e portugiesische Jud e d e la Vegas stellt de n Börsenhande l i n ei nem Buch dar . Leibniz: "Bedenke n übe r da s Münzwesen".
1690 Hydrometrische Messunge n mi t dem Stromquadrante n (Winke l des Bleilots im Wasserstrom)
Wissenschaftliche Revolution Leipziger Münzfu ß mi t 1 2 John Floyer führ t al s Hilfs - durc Talern ode r 1 8 Gulde n au f ein e mitte l zu r sichere n Pulszäh feine Mar k Silber . lun g di e Sekundenuh r ein un d berechnet da s Verhältni s de r Geschwindigkeit de s Pulse s zur Schnelligkei t des Atmens. Erste Artillerieschul e in Frankreich.
190
h Domenico Guglielmini.
Absolutismus und Aufklärun g Die Zei t vo n de r Thronbesteigun g Peter I . i n Rußlan d un d August II . vo n Sachsen bi s zu r Einberufun g de r Generalständ e nac h de m Ausbruc h vo n Bauernunruhen durch Ludwig XVI. vo n Frankreich umschließ t ei n Jahrhunder t der Etablierung und des Ausbaus des zentralisierten Feudalstaat s bis zu seinem beginnenden Niedergang . I n Englan d entsteh t i m Ergebni s de r Revolutio n di e bürgerlich-parlamentarische Staatsverfassung , i n de r ein e Oligarchi e vo n Landadel un d Handelsbourgeoisi e mi t eine r nich t minde r zentralistische n Politik sei n koloniale s Weltreic h errichtet . Gleichwoh l mu ß e s 178 3 nac h einem lange n Krie g schließlic h di e Unabhängigkei t de r Vereinigte n Staate n von Amerik a anerkennen . I n de r Wissenschaf t beginn t de r Siegeszu g de r Newtonschen Physi k un d de r neue n Diszipli n de s Messen s un d Wagens , Experimentierens und Berechnens, die i n den achtziger Jahre n des Jahrunderts zur Umwälzung de r chemischen Wissenschaf t führen . E s war Antoine Laurent Lavoisier, de r mi t de r Waage, exakte n quantitative n Untersuchunge n de r chemischen Umwandlungsprozesse , di e Gesetzmäßigkeite n chemische r Verbindungen aufdeckte . Ihm verdanken wi r die chemische „Buchführung" , i n der di e Element e al s Poste n auftreten . Nich t minde r aufregen d un d produktiv als de r groß e Boge n de r politische n un d geistige n Veränderunge n de s Jahrhunderts is t di e europäisch e Geldgeschicht e vo n de r Gründun g de r Ban k von England 169 4 bis zum finanziellen Bankrott Frankreichs 1788 . navigare necesse est Zur dominierende n Natio n werde n i n de r zweiten Hälft e de s Jahrhundert s di e Briten, di e allmählic h di e Handelsmach t de r Hollände r untergrabe n un d Frankreich i n de r gewerbliche n Produktio n au f de n zweite n Plat z verweisen . 1780 beträg t di e gewerblich e Produktio n England s pr o Kop f de r Bevölkerun g 17,7 Pfun d Sterling , während Frankreic h 5, 9 und di e deutsche n Territorie n u m 2,4 erreichen . Durc h klu g abgeschlossen e Verträg e sichert e sic h Englan d di e ungehinderte Ausfuh r seine r Wollware n nac h Portuga l un d de n vorteilhafte n Import vo n Portweine n mi t Hilf e niedrige r Einfuhrzölle . Ei n Zeitgenoss e 191
Absolutismus und Aufklärun g
meinte damals , di e Höh e de r Einfuhrzöll e fü r portugiesisch e Wein e se i de r Thermometerstand, de r die Stärk e de r Gluthitze anzeigt , welch e de r englisch e Franzosenhaß i n feindselige n handelspolitische n Maßnahme n entwickelt . I n erster Lini e gehörte n hierz u di e Differentialzölle , mi t dene n französisch e Weine beleg t wurden. Di e portugiesischen Wein e wurde n u m ein Drittel ode r sogar um die Hälfte niedriger verzollt als die französischen . Piraterie un d seemännisch e Kriegskunst , genau e Kalkulation , Verhand lungstaktik, staatlich e Protektio n durc h die Navigationsakte und ander e Rege lungen ermöglichte n de n zunächs t langsamen , abe r stetige n Machtzuwach s Englands au f den Weltmeeren. Nich t imme r hal f den Briten da s Glüc k s o wie beim Sieg über die stolze spanische Armada. Im Jahre 170 7 setzte Vizeadminal Sir Clowdiley Shovell, ei n erfahrene r Seehel d Britanniens , durc h falsch e Positionsbestimmung sein e gesamt e Flott e au f di e Felsenklippe n de r Scilly Inseln a n de r Südwestspitz e Englands . Di e glorreich e britisch e Marin e wa r nahe de r Heima t ohn e Feindeinwirkun g unte r Verlus t de r gesamte n Mannschaften mi t 200 0 Seeleute n gescheitert . Da s Selbstbewußtsei n de r Nation war schwe r getroffen . Zwe i hervorragende Mathematike r erklärten , die Schiffskatastrophe wär e z u vermeide n gewesen , wen n di e Seeleut e nich t ahnungslos übe r ihr e Längenpositio n gewese n wären. Erforderlic h se i ein e Methode, de n Längengrad z u bestimmen , di e „vo n einfache n Matrose n leich t zu verstehe n un d anzuwende n ist , ohn e di e Notwendigkei t rätselhafte r astronomischer Berechnungen" . Die Lösung konnte nach ihre r Meinung nur in einer exakte n un d möglichs t einfac h z u handhabende n Method e de r Zeitbestimmung liegen . Di e Admiralität , beraten vo n de n Astronomen , setzt e dagegen au f die Nutzung von Tabellen de r Mondbewegung . Wenn ma n i n Southampto n etw a au f de r Lini e de s nac h heutige r Lesar t zweiten Grade s westlicher Läng e zur Ortszeit mittags absegelt un d ein e genau und zuverlässi g gehend e Uh r mitführt , di e au f dies e Ortszei t al s Bezugszei t eingestellt ist , kan n ma n di e Differen z zwische n de r jeweil s mi t einfache n astronomischen Mittel n gemessene n Ortszei t de s Schiffe s un d de r de s Ausgangspunktes messen . Wen n di e Ortszei t au f de m Schif f nac h viele n Stunden Segelzeit vie r Minuten frühe r lieg t als die Bezugszeit de r mitgeführten Uhr, is t ma n i n westliche r Richtun g u m eine n Längengra d weitergekommen, befindet sic h als o au f de m dritte n Gra d westliche r Länge . Da s britisch e Parlament verabschiedete 171 4 ein Gesetz, „eine staatliche Belohnung für die 192
Absolutismus und Aufklärun g
Person ode r die Persone n auszusetzen , welche di e Längenbestimmung au f See erfinden." Ei n Boar d o f Longitude , au s Seeleute n un d Wissenschaftler n zusammengesetzt, sollt e erfolgversprechend e Versuch e mi t 2000 0 Pfun d Sterling finanziere n un d i m Falle de s Erfolgs einen Prei s vergeben . Al s Erfol g galt ein e Fahr t nac h Westindie n un d zurück , wobe i di e Abweichun g nac h Abschluß de r Reis e wenige r al s 3 0 Längenminuten ode r zwe i Zeitminute n für jeweils ein e Tou r betrage n sollte . De r Prei s wa r gestaffelt : Be i l Gra d Abweichung winkte n 1000 0 , be i % Abweichun g 1500 0 un d be i !/ 2 Gra d Abweichung 2000 0 Pfun d Sterling . Di e Aufgab e erschie n nahez u unlösbar , hatte doc h scho n Philipp II . vo n Spanie n mehr als ei n Jahrhundert zuvo r einen hohen Prei s gestiftet , gefolg t i m 17 . Jahrhunder t vo n de n Generalstaaten . Keiner Lösun g wa r der Preis zuerkann t worden , auc h der große Galilei konnte mit seine m spektakuläre n astronomische n Vorschla g zu r Nutzun g de r Bewegung de r Jupitermond e nich t ankommen . Di e Gild e de r Astronome n schwor au f ihr e neue n un d genaue n Mondtabelle n un d de r längs t zu m autoritären Paps t de r Roya l Societ y geworden e Si r Isaac Newton erklärt e e x cathedra, keine Uhr werde dieses Problem je lösen . Harrisons Seechronomete r Es gab einen jungen Schreiner , John Harrison, de r in Foulby in der Grafschaf t York i m Jahr e 169 3 gebore n wa r un d sic h al s Autodidak t intensi v mi t de r Verbesserung de r Uh r beschäftigte. Er konstruierte 172 5 ei n Pendel au s Zink und Stahlstäben , da s be i Temperaturveränderunge n sein e konstant e Läng e behielt un d verwendet e e s fü r de n Ba u vo n zwe i Uhren , di e nac h damalige n Angaben i n eine m Mona t u m wenige r al s ein e Sekund e vo n de r normale n Ortzeit abwichen . Zu m Regulieren beobachtete Harrison Fixstern e gegen eine n Schornstein. Abe r Pendeluhren ware n auf schwankenden Schiffe n unbrauchbar . Angeregt durch di e Ausschreibung de s Parlaments versuchte der Schreiner, ein Seechronometer al s Federuhr zu bauen. Die Federuhr, erstmalig 141 0 von dem italienischen Architekte n Filippo Bruneschelli gebaut , wa r ursprünglic h auch nicht genaue r al s die Pendeluhr. Erst nachdem Robert Hooke im Jahre 165 8 die Unruhfeder erfand , konnte di e Ganggenauigkeit wesentlic h verbessert werden . Im Jahre 172 8 reist e Harriso n mi t technischen Zeichnunge n nac h Londo n un d verhandelte dor t mi t de m Astronome n Edmond Halley, de r ih n mi t de m 193
Absolutismus un d Aufklärun g
berühmten Instrumentenbaue r George Graham in Verbindun g brachte . Diese r unterstützte sei n Vorhabe n un d ga b ih m späte r auc h ei n zinslose s Darlehen . Nach vierjährige r Bauzei t reist e Harrison 173 5 mi t de m Time-Keepe r Nr . l nach London . Di e Uh r wo g etw a 3 2 Kilogramm. Ihr e Genauigkei t entsprac h noch nich t de n Anforderunge n de r britische n Admiralität . De r Erfinde r zo g 1737 nac h London , baute sei n zweites und dritte s Model l un d schließlic h das vierte, das er im Jahre 176 0 zur Prüfung anmeldete . Auf eine r große n Prüfungsfahr t vo n Portsmouth nac h Por t Roya l au f Jamaika wurde die Uhr geteste t un d erfüllt e hervorragen d di e vom Board o f Longitude gestellten Bedingungen . Harrison erhiel t jedoc h mi t 1000 0 Pfun d nu r di e Hälfte de s vorgesehene n Preises . Di e Kommissio n beauftragt e de n 5 . Königlichen Astronome n Nevil Maskelyne, die Uhr erneu t z u prüfen. Wen n e s um etwa s Neue s geht , sin d Bürokrate n meis t mißtrauisch . Di e nu r fün f Sekunden Abweichun g bei eine r Seereis e vo n 8 1 Tagen ware n zude m fü r di e Astronomen de r Längengradkommission , di e au f ihre eigene n Methode n seh r stolz waren, zu ehrenrührig. Maskelyne bereitet e gerad e die Herausgabe seine s Nautischen Almanach s vor , in dem ein Verfahren gezeigt wurde, wie man mi t Hilfe de r Mondtafel n vo n Tobias Mayer di e Längengradpositio n bestimme n kann. Obwoh l di e Uh r wiederu m au f eine r lange n Seereis e di e Bedingunge n des Preises erfüllte , verweigert e die Admiralität dem Erfinder di e zweite Hälft e des Geldbetrags . John Harrison überreicht e Köni g Georg III. schließlic h al s Achtzigjähriger ei n weitere s nachgebaute s Model l seine r Uhr . Georg III. sol l ausgerufen haben : „Be i Gott , Harrison, ic h werd e di r z u deine m Rech t verhelfen." Nu n erhiel t e r endlic h de n Restbetrag von 1000 0 Pfund, vo n de m ihm die Amtsträger noc h 125 0 Pfund fü r Gebühren abzwackten. Als Kapitä n James Cook 176 8 fü r sein e erst e Forschungsreis e mi t de r „Endeavor" ausgerüste t wurde , erhielt e r noch kein Harrison-Chronometer un d mußte durc h eine n mitreisende n Astronome n vo n Greenwic h di e Positio n durch kompliziert e Mondberechnunge n bestimme n lassen . Die Uh r wa r teurer als die Kosten für den Astronomen. Ers t bei seiner zweiten Expeditio n i m Jahre 1792 bekam Cook eine solche Uhr im Wert von 500 Pfund Sterling . Si e ging in drei Jahren auf hoher See , bei tropischen und polaren Temperaturen, insgesamt um 7 Minute n un d 4 5 Sekunde n nach . Cook s Schif f HM S Resolutio n hatt e 2750 Pfun d gekostet . 27 3 Jahr e zuvo r lag der Antei l de r gesamte n nautische n Ausrüstung der fünf Schiff e vo n Magellan noch bei knapp zwei Prozent de s 194
Absolutismus un d Aufklärung
Schiffswertes. Nu n kostete allein die Uhr 1 8 Prozent des Schiffswerts. Aber die Investition lohnt e sich , di e Verlustrat e de r Schiff e san k au f wenige r al s dre i Prozent. Ei n englische r Historike r meint e später , Harrison s Seechronomete r habe übe r 15 0 Jahr e fü r Englan d di e führend e Seegeltun g gebracht. " Di e Engländer hatten noch andere Erfolgsgeheirnnisse, si e hatten nicht nur mit der Zeit rechnen gelernt , ihr e Geld - un d Finanzgeschicht e is t ebenfall s reic h a n Erfindungen. Zu m End e de s 17 . Jahrhundert s befan d sic h da s englisch e Münzwesen i n eine m katastrophale n Zustand . Di e Kriegsausgabe n hatte n zu r Inflation geführt, selbst die Gmndnahrungsmittel wurden unerschwinglich teuer. Kalamitäten: Englisches Geld und französische Steuern Die Mensche n beschnitte n di e alten , gehämmerte n un d ungerändelte n Edelmetallmünzen un d hielte n neu e Münze n mi t volle m Gewich t zurück . Di e i m Umlauf befindliche n Münze n hatte n i m Durchschnit t nu r noc h 4 0 bi s 5 0 Prozent ihre s Nennwertes . Zahlunge n wurde n nac h de m Nominalwer t de r Geldstücke geleistet , dagege n wurde n of t Münze n nu r noc h nac h ihre m Gewicht genommen . De r Hande l gerie t in s Stocken , obwoh l Münzdelikt e al s Hochverrat behandel t un d i n nich t wenige n Fälle n mi t Todesstraf e geahnde t wurden. Eine Silberkrone um ein Drittel z u beschneiden brachte einen Gewin n von 2 0 Prozent ; wen n i m Jah r 3000 0 Pfun d beschnitte n wurden , konnt e ma n einen Profi t vo n 600 0 Pfun d machen , de r all e Skrupe l beseitigte . Di e Volksstimmung wa r au f Seite n de r Gesetzesbrecher , Münze n z u beschneide n galt al s Kavaliersdelikt. Ständi g wurden i m Tower massenweis e neue , besser e Münzen geprägt , sei t 166 3 durc h ein e mi t de m Pferdegöpe l i n Bewegun g gesetzte Walze . Si e verschwande n sofor t wiede r au s de m Zahlungsverkehr , wurden eingeschmolzen, ausgeführt ode r in den Kasten gelegt. England war der einzige Staat, i n dem der Fiskus die Prägekosten übernah m und desse n Münze n i m Nominalwer t de m tatsächliche n Edelmetallwer t entsprachen. Al s 169 5 das i m Umlauf befindliche Silbergeld überprüf t wurde , ergab sich , da ß 5 7 200 Pfund , di e di e Staatskass e (Exchequer ) erhalten hatte , anstatt eine s Sollgewicht s vo n 22 1 41 8 Unze n ei n tatsächliche s Gewich t vo n nur 11 3 77 1 Unze n aufwiesen . Übe r ein e dringen d notwendig e Münzrefor m wurde lang e diskutiert , auc h vo n Isaac Newton un d vo n de m Philosophe n Locke ga b e s Vorschläg e dazu . Finanzministe r wurd e damal s Charles 195
Absolutismus und Aufklärun g
Montague, de r später e Lor d o f Halifax, de r di e Krise hervorragen d meisterte . Montague schu f ei n moderne s Finanzsyste m mi t Staatsanleihe n un d Schuldverschreibungen , er gründet e di e Bank vo n England. De r Geldverkeh r konnte durc h Einziehen der alten rändellose n un d damit leicht beschneidbare n Münzen un d Ersat z durc h neu e gerändelt e Münze n i n Ordnun g gebrach t werden. Aber wer sollte die Kosten tragen ? Ankauf der alten Münzen nur nach dem Gewicht hätt e die Verluste au f alle Händler verteilt , di e keine persönliche Verantwortung fü r den entstandene n Zustan d trugen. So wurde von Montague angeordnet, di e alten Münzen bi s zu einem bestimmte n Termi n zu m Nennwer t gegen neu e gewalzt e Geldstück e entgegenzunehmen . U m di e Koste n de r Aktion z u decken , wurd e vo m Parlamen t ein e Fenstersteue r bewillig t un d gleichzeitig di e de m Vol k verhaßt e Rauchfangsteue r abgeschafft . Die s alle s war ei n wirtschaftlic h un d psychologisc h ausgezeichnete r Plan . Al s abe r di e Umtauschaktion began n und die Menschen ih r altes Geld seh r schnel l abliefer n wollten, ka m e s z u eine r noc h stärkere n Verknappun g de s Silbergeld s al s vorher. In dieser Situatio n bot Montague dem 54-jährigen Isaac Newton die Leitung der Münzstätt e (Warde n o f th e Mint ) mi t eine m Jahresgehal t vo n fünf - ode r sechshundert Pfun d an . Es kam darauf an, die Umprägeaktion erheblic h z u beschleunigen. Newton gelan g es , auc h mi t klare n organisatorische n Anweisungen vo n Montague, di e Produktion , vo m Einschmelze n de r alte n Münzen mi t zeh n Schmelzöfe n bi s zu r Ausprägung de r neue n Geldstück e im Tower un d a n zahlreichen andere n Orten , i n kurzer Zei t au f das Achtfache z u steigern, zuletz t au f 12 0 000 Pfun d (etw a 5 0 Tonnen) Silbergel d pr o Woche . Dennoch dauert e e s noc h bi s zu m Frühjah r de s Jahre s 1697 , bevo r de r empfindliche Mangel a n Münzen beseitigt war. Im Jahre 169 9 wurde di e Umprägeaktion beendet . Di e Kosten beliefe n sic h auf 2, 7 Millione n Pfun d Sterling , währen d di e ordentliche n Staatseinnahme n pro Jah r nu r 2 Millione n Pfun d betrugen . Newton erhiel t de n Tite l Maste r o f the Mint auf Lebenszeit, seine Einkünfte aus der Münze betrugen jährlich meh r als 200 0 Pfund . Di e Grundausstattun g de r Sternwart e i n Greenwic h hatt e nur 500 Pfun d gekostet . Voltaire konnt e e s sic h nich t verkneife n z u lästern : „I n meiner Jugen d glaubt e ich , Newton hab e sei n Glüc k seine n außerordentliche n Verdiensten z u verdanke n gehabt . Ic h bildet e mi r ein , de r Hof un d di e Stad t London hätten ihn aus ehrlicher Begeisterung zum Königlichen Münzmeister 196
Absolutismus und Aufklärun g
ernannt. Wei t gefehlt . Isaac Newton hatt e ein e rech t liebenswert e Nichte , Madame Conduit, un d dies e gefie l de m Schatzmeiste r Halifax sehr . Di e Infinitesimalrechnung un d di e Gravitatio n hätte n ih m ohn e sein e hübsch e Nichte nichts genützt." Die Franzosen hatte n im 18 . Jahrhundert keine s o glückliche Han d in Geldund Steuerangelegenheiten. Ihr Staat hatte 1759 mit 285 Millionen Livres zwar die höchste n Einnahme n unte r de n Staate n Europas , abe r run d 5 0 Prozen t davon wurden al s direkte Steue r vo r allen von den Bürgern un d Bauern, nich t aber vo n Ade l un d Geistlichkei t erhoben . Jean Baptiste Colbert, de r Oberintendant de r Finanze n Köni g Ludwig s XIV. , charakterisiert e sei n Vorgehen selbs t rech t anschaulich : „Di e Kunst der Besteuerung besteht darin , die lebend e Gan s s o zu rupfen , da ß de r möglichst größte Ertrag an Federn mit dem geringste n Geschnatte r erziel t wird" . I n Englan d wa r de r Steuerdruc k geringer, nu r nu r ei n Vierte l de r Staatseinnahme n kame n au s de r direkte n Steuer. In Frankreich wurd e das Einziehen de r Steuern vertraglich mit sogenannten Generalpächtern geregelt . Dies e etw a 4 0 Generalpächte r hatte n riesig e Kautionen bi s z u 1, 5 Millionen Livre s pr o Perso n bei m Staa t hinterlegt . Sie zahlten de m Staa t jährlich di e vereinbarte Pachtsumm e i m voraus , di e jedoc h faktisch nu r eine n Bruchteil de r von ihnen tatsächlich eingetriebene n Summe n betrug. Absetzbar ware n sie praktisch wege n der hohen Kaution nicht, der Staat hätte wede r di e Summ e flüssi g gehab t noc h eine n ebens o zahlungskräftige n Nachfolger gefunden . S o wurde n di e Steuereinnehme r alle r Stufe n vo m örtlichen un d bezirklichen bis zum Generalpächter di e bestgehaßten Leut e des vorrevolutionären Frankreichs . Jean-Jacques Rousseau schilder t i n seine n „Bekenntnissen" ei n prägendes Erlebni s de s Jahres 1731 , al s er während einer Reise übers Lan d be i eine m Bauer n di e pure Angs t vo r den „Zollspionen und Kellerspürern" erlebte. Neben Salz , Taba k un d Weize n wurde n auc h di e Ein - un d Ausfuhre n besteuert. Selbs t da s Silber , da s nicht z u Münzen verarbeite t wurde , unterla g der Steuer, um die Verknappung des Geldes zu verhindern. Da s kann man noch heute a n eine m Stüc k alte n französische n Silber s ablesen . I m Rohzustan d wurde jedes Exemplar mi t de m Merkzeichen de s Goldschmieds un d der Zunf t gepunzt, daz u mi t de m Stempe l de s Steuerpächters . De r fertig e Telle r ode r Löffel durft e nicht i n den Verkauf gehen, wenn er nicht den Quittungsstempel 197
Absolutismus und Aufklärun g
des Steuerpächter s trug , de r dafü r ei n Heer vo n Aufpassern unterhielt. S o wa r im alte n Europ a di e Maßgröße Silbe r Symbo l dafür , wi e en g Verwaltung un d Steuern, Geldwese n un d Wirtschaft , Zunftwese n un d Feudalstaa t verflochte n waren. In Frankreic h wurd e di e ungeheur e Bereicherun g de r Steuerpächte r zu m Auslöser de r Volkswut . Al s späte r währen d de r Revolutio n 3 4 Todesurteil e gegen Generalpächte r vollstreck t wurden , befan d sic h auc h de r berühmt e Wissenschaftler Lavoisier unte r ihnen . Da s naturwissenschaftlich e Messe n hatte seine n Ruh m begründet , da s monetär e Messe n dagege n wa r da s Menetekel seines Untergangs . In de r Zeit von Absolutismu s und Aufklärun g wuch s di e Erdbevölkerun g von etwa 596 Millionen im Jahre 169 0 mit 0,38 Prozent jährlich auf annähernd 870 Millionen u m da s Jah r 1790 . Da s is t meh r al s doppel t s o schnel l wi e i n de r vorangegangenen Period e de r Wissenschaftliche n Revolutio n vo n 158 1 bi s 1690.
198
Absolutismus und Aufklärun g Chronik der Jahre 1691 bi s 178 8 Soziales Messe n
1691 Papst Innozenz XII. leg t fest , da ß das Jah r mi t de m erste n Janua r beginnt. (Frühe r 25.12.) . Erster Münzkatalo g de r Welt.
1693 Edmond Halley veröffentlich t anhand de r Altersgliederun g der Verstorbenen de r Stad t Bresla u Sterbetabellen, die de n Zwecke n der Vervollkommnun g de r Le bensversicherung dienen . Geldumtausch un d Geldabwer tung in Frankreich . 1694 Gründung de r Ban k vo n Eng land al s Privatban k zu r Finan zierung de s Kampfe s Wilhelms von Oranien gege n Ludwig XIV. mit eine m Aktienkapita l vo n l ,2 Mio. Pfund . Rech t de s Edelme tallhandels, de r Lombardierun g von Ware n un d de s Wechsel handels. 1695 Die erste"Volksaufnahme " i n Österreich unte r Kaise r Leopold /., erfaß t mehrer e Provinze n de s Landes.
Technisches Messe n
Wissenschaftliches Messe n
1692 Breslauer Sterbestatisti k vo n Kaspar Neumann wir d de r Royal Societ y durc h Vermitt lung vo n Leibni z übergebe n und gelang t i n di e Händ e vo n Halley zu r Begutachtung . Gründung de r Schweize r Uhr macherei in Neuchätel. Der Londone r Uhrmacher Thomas Thompson erfinde t di e Sautroghemmung. Kaperer au s Dünkirche n brin gen sei t 165 6 435 0 Prise n mi t 34750 Man n Besatzun g auf . Verkaufswert 15 8 175270 Francs. Christian Wermuth, Medail leur i n Gotha, gestaltet speziel le Kalendermedaillen.
1695 Adam Friedrich Zürner kon struiert Meßwage n zu r sächsi schen Landmessung .
Capitation, Kopfsteue r i n 2 2 Klassen vo n 2 0 so l bi s 200 0 livre in Frankreich. Klerus muß
199
1693 Halley mach t eine n Versuc h zu r geographischen Flächenmes sung durc h Wägun g der au s der Landkarte mi t eine r Scher e aus geschnittenen Flächenstücke .
1694 Carlo Renaldini wil l de n Schmelzpunkt de s Eise s un d den Siedepunk t de s Wasser s al s Fixpunkte eine r Temperatur skala einführen .
Absolutismus und Aufklärun g Fixum zahlen.
1696 Ausgabe de r erste n Schatzwech sel durch di e Bank vo n England : Inanspruchnahme eine s kurz fristigen Kredit s durc h di e Re gierung zu r Überbrückun g vo n vorübergehenden Geldschwie rigkeiten. Berufung / . Newtons al s Direk tor an die königliche Münze , um der Geldfälschun g entgegen zuwirken. 1697 Große statistisch e Erhebun g unter de m Herzo g vo n Beauvilliers, u m di e unerwünschte n Folgen de r Kriegspolitik und der exzessiven Besteuerun g unte r Ludwig XIV. aufzudecken .
1700 Peter I . führ t Julianische n Ka lender i n Rußlan d ein . Nac h dem 31.12.720 8 folg t de r 1.1.1700. Einführung de s Gregorianische n Kalenders i m protestantische n Deutschland, Dänemark un d den Niederlanden. Au f de n 18.2 . folgt der 1.3 .
Apothekergewichte i n Deutschland: l Pfun d gleic h zwölf Unzen, ein e Unz e gleic h acht Drachmen , ein e Drachm e gleich dre i Skrupel , ei n Skru pel gleic h zwanzi g Gran , ( l Gran 61 Milligramm).
1698 Tabellenwerk mi t Lokalmaße n von Ber n von P. Willomet.
Edmund Halley gib t di e erst e Karte de r Isogone n fü r Teil e des Atlantik heraus. Die Astronome n Jean Dominique un d Jacques Cassini mes sen bi s 172 0 eine n Meri dianbogen i n Frankreic h un d bestätigen di e falsche
200
1696 Detaillierte Berechnunge n de s Nationaleinkommens durc h Gregory King, di e abe r ers t 1802 veröffentlicht werden . Gesetz de r Abhängigkei t de s Weizenpreises vo n de r Nachfrage durc h Gregory King formu liert.
1699
Erste regelmäßig e meteorolo gische Messungen i n Paris. William Petty: Essa y o n Poli tical Arithmetick . Berechnun gen de s Bodenwertes , de s Nati onalreichtums, de s Werte s de r britischen Flotte , de r Evakuie rungskosten im Falle einer Pestepidemie i n London. C. Davenant veröffentlich t ei nen Essay , i n de m da s über proportionale Steige n de s Ge treidepreises nac h eine r schlech ten Ernte behandelt wird . 1700 Voigtel schläg t Dezimalteilun g für bergmännische s Längen maß, das Lachter, vor. Jakob Leupold: "Schauplat z der Gewichtskunst und Waagen" . Guillaume Amontons schlägt als unteren Punkt des
Absolutismus und Aufklärun g Hundertjähriger Kalende r de s Abt Knauer ohn e Angab e de s Verfassers durc h Christoph Hellwig al s Prognose fü r das 18 . Jahrhundert veröffentlicht .
Cartesische Schlußfolgerun g einer Verlängerun g de r Erd e an den Polen . Französischer Kapitän muß auf Nordlandreise neu n Tag e lan g die Sanduh r benutzen . Danac h stellte sic h ei n Fehle r i n de r Zeitbestimmung vo n 1 1 Stun den heraus.
Thermometers de n absolute n Nullpunkt vor , den e r au f mi nus 239,5 ° C berechnet . (Umgerechnet au f heutige Skala). Abraham Sharp berechne t die Zahl mi t 7 2 richtige n Dezi malstellen.
Gründung de r Berline r Stern warte.
1701
In Preußen Kopfsteuer , Strumpf- Schuh- , Stiefel- , Pantoffel-, Hut- , Schmuck- , Perü cken-, Chaisen- , Karossen- , TeeKaffee- un d Schokoladensteuer .
1704
Der rheinländisch e Fu ß wir d fü r alle Land - un d Feldmessunge n in Preuße n vorgeschrieben , e r wird jedoc h weite r mi t lokale n Unterschieden verwendet. 1705 Erstes moderne s Lebensver sicherungsuntemehmen i n England.
Aufhören de s Brettrechnen s i n Europa. Isaac Newton erfinde t de n Spiegelsextanten. Erste Isoklinenkart e fü r de n Englischen Kana l und das südliche Englan d vo n William Whiston. 1702 Geographische wissenschaft liche Kartenstechere i vo n Ho mann in Nürnberg. 1703 Seismograph vo n d e la Hautefeuille.
1704 Öle Roemer bau t de n erste n Meridiankreis.
Halley berechne t Kometen bahn.
Bancozettel de r i n Köl n an sässigen Banco d i Gyr o
201
1701
"Tabelle de r Menge n un d Grad e der Wärme" vo n Newton.
1703
"Arithmetik" vo n L.F. Magnickij i n Rußlan d mi t ausführli chen metrologische n Unterwei sungen.
1705
Systematische Darstellun g de r Zinseszinsrechnung durc h Halley in "Of compound interest". 1706 John Machin berechne t mi t 100 Dezimalstellen.
Absolutismus und Aufklärun g d'affrancatione i m Auftra g de s pfälzischen Kurfürste n Johann Willem als ein e Art Papiergel d für bargeldlos e Überweisungen . 1707 Vizeadmiral Shovell setz t Flott e an de r Südwestspitz e England s auf di e Felse n de r Scill y Inseln, Resultat falsche r Positionsbe stimmung: 200 0 Seeleut e ertrin ken. Gründung de r Oberrechnungs kammer (Rechnungshof ) i n Sachsen zu r Kontroll e de s Staatshaushalts. Abgaben de r Einwohne r vo n Bemau i n de r Mark : Biergeld , Scheffelgroschen, neu e Bier Ziese, Akzise , Kriegsmetze , Quartalsgeld, Viehsteuer , Feuer kassengeld, Schulgeld , Schornsteinfegergeld, Kopfsteu er, Einquartierungsgelder , Ar menkollekten.
Letztes Rechenbuch , da s da s Linienrechnen behandelt , vo n Leonhard Christian Sturm. Der englisch e Arzt John Floyer erfinde t ein e Pulsmeßuhr , deren Zeige r nac h de m Auf ziehen gena u ein e Minut e lang läuft.
Der französisch e Marschal l Vauban veröffentlich t eine Sta tistik übe r di e Lag e de s Lande s und seine r Bevölkerun g i n de r Schrift Dirn e royal e (De r Kö nigszehnt), di e verbote n un d öffentlich verbrann t wird.
1707 Boisguillebert widerleg t di e Quantitätstheorie de s Geldes , wonach di e Preis e de r Ware n von de r i m Umlau f befindlichen Geldmenge abhängen.
1708 J. C . Eisenschmid gib t da s Ver hältnis de s rheinländische n zum französischen Fu ß mi t 1391,0 3 zu 144 0 Teile n un d de n römi schen Fu ß mi t 132,4 5 Parise r Linien an . 1709 "Rospis" polevo j mery " (Ver zeichnis de r Feldmaße ) i n Rußland.
1710 Erfindung de r GrahamHemmung für Räderuhren.
202
Christian vo n Wolf gib t de r Aerometrie ein e wissenschaft liche Grundlage.
Absolutismus un d Aufklärung 1712 John Flamsteed beginn t mi t de r Arbeit a n seine m Himmelsatlas , der ers t nac h seine m To d 172 9 erscheint.
1714
Parlamentsbeschluß i n Englan d für ein e Prämi e zu r genauere n Bestimmung de r geographische n Länge be i eine r Fahr t nac h Westindien (Amerika) : 1000 0 Pfund be i eine r Abweichun g von l Längengrad , 1500 0 bei 2/ 3 un d 20000 bei 1/2. Königlich preußische s Manda t legt Berline r Maß e al s Grund lage der Vereinheitlichung fest. 1715 Ludwig XIV. hinterläß t Schul denlast von über 2000 Millionen Livres. 1716 John La w gründe t ein e Privat bank i n Paris, di e Banknote n al s staatlich anerkannte s Papiergel d herausgibt.
1713 Gabriel Daniel Fahrenheit stellt da s erst e Quecksilber thermometer mi t zwe i defi nierten Fixpunkte n her.
Giovanni Cevas "D e r e nume raria" (Übe r Geldangelegen heiten), Anwendun g de r Ma thematik auf die Geldwirtschaft. 1713 "Ars conjectandi " (Kuns t de s Würfeins) vo n Jakob Bernoulli erschienen, behandel t da s Ge setz der großen Zahl .
1715 Graham erfinde t das Quecksil ber-Kompensationspendel . Adam Friedrich Zürner führ t bis 171 6 mi t de m neue n vo n ihm konstruierte n Meßwage n Landvermessungen i n Sachse n durch. Di e Läng e de r Streck e wird übe r ei n Zahnradgetrieb e auf Ziffernblätte r i m Inner n des Wagens übertragen . Leipziger Heuwaag e wieg t Heufuder sam t Wagen. G.D.Fahrenheit entwickel t das Quecksilberthermometer mi t der nac h ih m benannte n Skal a von 212 Graden..
203
1716 John Laws Theorie : Durc h de n Grund un d Bode n de s franzö sischen Kolonialbesitze s ge decktes Papiergeld mi t Zwangs kurs könn e Aufgabe n de s Gel des besse r erfülle n al s Metall geld, d a e s nich t in s Auslan d abfließen, sein e Meng e de m Geldbedarf beliebi g angepaß t werden kan n un d es wertbeständiger sei , wei l e s nich t vo m Wert de s Metall s abhäng t wi e Münzgeld. 1717 Abraham Sharp berechne t au 72 Stellen.
f
Absolutismus und Aufklärung 1718 Peter I . ordne t i n Rußlan d Be völkerungszählung an.
1719 Grund- und Lagerbuc h de r Stadt Bemau (Mark ) verzeichne t Grundstücke, Gebäude , Gerech tigkeiten, Einnahmen , Lände reien etc . Bank von John La w in Paris gibt 40 Prozent Dividende .
1720 Seeversicherungsgesellschaften in England.
1718 Halley entdeck t aufgrun d de s Vergleichs neuerer Beobachtungen mit den Angabe n des Almagest di e Eigenbewegun g de r Fixsterne, insbesonder e de s Sirius, Aldebaran und Arcturus.
Baseler Gerichtsordnun g anerkennt Doppelkerbhölze r ode r Doppelzettel (Zette l un d anlegbaren Gegenzettel ) al s Ver tragsdokument. Musschenbroek präzisier t di Gradmessung vo n Snellius unter Verwendun g vo n 3 Dreiecken, di e e r a n ein Grundlinie anschließt. 1720 Jonathan Sisson stell t de ersten Theodolite n her.
Die vo n John La w geleitet e Kompanie erhäl t da s Tabakmo nopol, di e Generalpach t de r Steuern, da s Münzrega l un d di e Generalkontrolle de r Finanze n in Frankreich . Aktienkur s steig t (Nennwert 50 0 Livres ) au f 18000 un d zuletz t au f übe r ein e Milliarde. 62500 0 Aktie n sin d ausgegeben un d fü r mehr al s 3,5 Milliarden Livre s Banknote n i m Umlauf. Die Ban k John Laws un d di e von ih m gegründet e Aktienge sellschaft fü r de n Indienhande l gehen bankrott .
204
e 3 e n
Jacques Cassini veröffentlich t die Messungen , di e angeblic h die Aussag e vo n Descartes übe r eine a n de n Pole n aufgewölbt e Erde stützen. 1719 Der Franzos e Thomas Laguy berechnet di e Zah l au f 12 7 Stellen. Adam Friedrich Zürner. Kart e des Straßennetze s un d des Post verkehrs von Kursachsen.
Absolutismus und Aufklärun g Zusammenbruch de r 171 1 vo n Lord Oxford gegründete n Süd seegesellschaft un d Verfal l de s Kurswertes der herausgegebenen Aktien, di e zeitweili g auf 110 0 gestiegen waren . Vorschlag vo n Newton a n di e englische Admiralitä t fü r ein e Zielprämie zu r genauere n Län genbestimmung. Preußen beginn t Verzeichniss e kriegspflichtiger männlicher Kinder anzulegen. 1721 Adam Friedrich Zürner erhäl t von Friedrich August I . vo n Sachsen de n Auftrag , all e Landund Hauptstraße n de s Kurstaate s zu vermessen und mit steinernen Meilensäulen z u versehen . E s werden etw a 100 0 diese r Stein e errichtet, di e sic h i n Distanz Meilen-, Halbmeilen - un d Vier telmeilensäulen unterscheiden . Bis 172 1 basier t da s russisch e Zahlensystem au f Buchstaben zeichen. Staatsbankrott i n Frankreic h mi t einer Schuldenlas t vo n 300 0 Millionen Livres . 1722 Reglement vo m 5 . Ma i leg t fest: Das Berlinisch e Scheffelmaß , von de m de r 168 2 angefertigt e Haupt-Probescheffel i m Rathau s aufbewahrt wurde , gil t fü r all e Provinzen. 1724 Gewerbezählung i n mehrere n Provinzen von Österreich . Gründung der Pariser Börse .
Reaumur veröffentlich t erst malig genau e Date n fü r di Herstellung vo n Stahlbeton die vorhe r geheimgehalte wurden.
e , n
1724 Der deutsch e Glasinstrumen tenfabrikant D . G . Fahrenheit eicht i n Amsterda m da s vo n ihm eingeführt e
205
1722 George Graham stell t fest , da ß nicht nu r di e Deklination , son dern auc h di e Inklinatio n vo n Stunde zu Stunde variiert.
Absolutismus un d Aufklärun g
1725
Beginn regelmäßige r statisti scher Erhebunge n i n Preuße n zur Aufstellung de r sogenannten Historischen Tabellen .
Quecksilberthermometer nac h drei Fixpunkten : 3 2 Gra d fü r den Eispunk t gleic h de r tiefs ten Temperatu r i m Winte r 1709 i n seine r Geburtsstad t Danzig, 10 0 Grad fü r di e Kör pertemperatur eine s gesunde n Menschen un d 21 2 Gra d fü r den Siedepunkt de s Wassers. Basile Bouchon führ t perfo rierte Papierstreife n ein , u m mechanische Webstühl e z u steuern. Erste Kart e Europa s i n de r heutigen Gestal t vo n Guillaume Delisle. Der Londone r Uhrmache r Graham erfinde t di e Zylinder hemmung mit Bronzerad. John Harrison konstruier t ei n Pendel mi t Zink - un d Stahl stäben, da s be i Temperatur änderungen ein e konstant e Länge behält . 1726 Erste Schwarzwälde r Ku ckucksuhr. In de m Buc h vo n Leupold "Theatrum Staticu m Univer sale" i n Leipzi g is t ein e Zu sammenstellung de r mittel alterlichen Waage n enthalten .
1727 Tabakgeld (Zertifikate ) i n Virginia.
Stephen Hales nimm t di e erst e exakte Messun g de s Blut drucks vor. Johann Friedrich Weidler, Professor de r Universitä t Wit tenberg schläg t al s Grundma ß der Läng e de n menschliche n Pupillenabstand mi t 2 Zoll un d 3 Pariser Linie n vor.
206
1725 Sternkatalog vo erscheint.
n Flamsteed
Abraham d e Moivre "Annuitie s upon lives " (Leibrenten).
1726 /. V . Kirilov verwende t stati stische Tabelle n i n seinem Buc h über das Zarenreich.
1727 Stephen Hales "Statistica l es says o n nutritio n o f plant s an d plant physiology" . E r miß t al s erster di e Größ e un d Kraf t de s Saftstromes a n angebohrten
Absolutismus und Aufklärun g Kursächsische Postmeilensäul e in Berggießhübe l errichtet. Antonius Brams, Hofinstru mentenmacher i n Wien , bau t erste vol l funktionsfähig e Vierspezies-Sprossenrad-Rechenmaschine fü r di e Zweck e der Landesvermessung .
1728 Ein "Indische s Stück " Baum wollstoff ode r 4 Unze n Gol d sind de r Prei s fü r eine n afri kanischen Sklaven .
Der britisch e Astrono m James Bradley berechne t di e Lichtgeschwindigkeit zu 283 245 km/sec.
1730 Uhren mit Sekundenzeiger . Der französisch e Physike r R . A. F . d e Reaumur teil t be i einem Weingeistthermomete r Unterschied zwische n Ge frierpunkt un d Siedepunk t de s Wassers i n 8 0 gleich e Teil e ein. Thomas Godfrey erfinde t de n Spiegelquadranten.
207
oder abgeschnittene n Pflan zenstengeln und Zweigen. Carl vo n Linne beobachtet , da ß sich di e Blüte n vo n Pippa n un d Herbstlöwenzahn täglic h au f eine halb e Stund e gena u zu r selben Zei t öffne n un d schlie ßen. Jai Singh bestimm t di e Schief e der Eklipti k z u 23 ° 28 ' (tatsäch licher Wert 23°28 ' 29"). 1728 Bradley entdeck t Lichtaber ration der Fixsterne.
1729 Messung de r Erdoberfläch e durch Thomas Templeman er gibt 14 8 510 627 nautical square miles. Der Astrono m Jean-Jaques d'Ortous d e Mairan beobachte t im Parise r Botanische n Garten , daß Mimose n ihr e Blätte r exak t im 24-Stunden-Rythmu s auf und zuklappen , auc h wen n ma n sie i n eine n dunkle n Rau m stellt. 1730 Mathematisch-physikalischer Salon i m Zwinger z u Dresden . Abhandlung vo n Reaumur fü r die Parise r Akademie : "Regel n zur Konstruktio n vo n Thermo metern mi t vergleichbare n Skalen, di e ein e Vorstellun g vo n der Kält e un d vo n de r Wärm e geben un d di e au f bekannt e Maße bezoge n werde n können.
Absolutismus und Aufklärun g
1731 Erstes Versicherungsgeset z in Hamburg.
1731 John Hadley erfinde t reflektierenden Quadrante n al s Vorläufer de s Sextanten.
Pyrometer vo n Musschenbroek wird i n eine m Buc h beschrie ben. 1732 J. Desaguliers miß t Reibungs verluste an Rollen.
1733 Robert Walpole fuhr t i n England Verkehrssteuem ein. 1734 Kurfürst Friedrich August II . erläßt Manda t zu r Vereinheit lichung de r Garn-Maß e au f de r Grundlage de r Leipzige r Elle . Bei Leinengespinste n l Stück garn = 6 Sträh n = 1 2 Zaspe l = 240 Gebin d = 480 0 Fade n = 19200 Ellen. Leipziger Ell e wir d sächsische s Landesmaß. 1735 L. Euler wir d Mitarbeite r de r Kommission fü r Ma ß un d Ge wicht in Petersburg .
1736 Kommission de r russische n Re gierung fü r Ma ß un d Gewich t eingesetzt.
1734 D'Ons-en-Bray konstruier t de n ersten Anemographen .
Langlois fertig t di e beide n Normallängenmaße au s Eise n nach de r Normaltois e a n de r Treppe de s Gran d Chätele t i n Paris an : di e Tois e d u Pero u und di e Tois e d u Nord , mi t denen di e beiden Expeditione n der französische n Akademi e zur Messun g de s Erdmeridians in Per u un d Lapplan d ausge rüstet werden . Erste Seeuh r vo n Harrison ergibt eine n Fehle r vo n 4 Mi nuten un d 30 Sekunden auf der
208
1732 Christlieb vo n Clausberg gib t in seiner "Demonstrative n Rechen kunst" ein e eingehend e Behand lung vo n Wechsel - un d Arbitra gerechnung. 1733 Entdeckung de s Gesetze s de r Normalverteilung durc h Moivre (Gauß 1809 , Laplace 1812) . Jacques Cassini un d Giovanni Domenico Maraldi messe n da s Stück de s Parallelkreise s zwi schen Bres t un d Straßbur g un d finden e s 103 7 Toisen kleine r als e s be i vollkommene r Kugelgestalt der Erde sein müßte.
1735 Expedition zu r Messun g eine s Meridianbogens i n Per u bi s 1746. Au f de r Expeditio n wir d die vo n Langlois gefertigte Toise d u Pero u al s Normal längenmaß (1,9490 4 m ) ver wendet (Teilnehmer : Bouguer, La Condamine un d Godin). Ergebnis: 5675 3 Toisen . 1736 Expedition unte r Leitun g vo n Pierre d e Maupertuis nac h Lappland bi s 173 7 zur
Absolutismus und Aufklärun g Fahrt mi t de r Centurio n vo n Spithead nac h Lissabo n un d zurück. 1737 Der Parise r Schriftgieße r P. S . Fournier leg t da s typogra phische Maßsyste m i n de n Grundzügen fest . E r erfinde t den typographische n Punk t al s Einheit für die Schriftgröße .
1738 Allgemeiner deutsche r Reichs münzfuß au f Basis des Leipzige r Münzfußes vo n 1690.
1741 John (Vyatt, Zimmerman n au s Birmingham, entwickel t ein e hochlastige Brückenwaag e mi t einem Übersetzungsverhältni s von 1:20.
O. P Hörtjer erkenn t den
209
Vermessung eine s Längengrad s bestätigt di e Abplattun g de r Erde an den Polen . Messung des Bogens i n Lapplan d ergib t 57434 Toisen. 1737 Philipe Buache entwirf t Kart e des englische n Kanals , i n de r die Punkt e gleiche r Tief e durc h Kurven (Isobathen ) dargestell t werden. Vorlesung vo n Martin Schmeitzel i n Hall e (vorhe r i n Jena) , unter dem Titel "collegiu m politico-statisticum", a n de r G Achenwall al s Studen t teil nimmt. 1738 In Petersbur g erschein t Daniel Bernoullis Arbei t "Specime n theoriae nova e d e mensur a sortis" (Versuc h eine r neuen Theo rie der Messun g von Risiko). L. Euler entwickel t i n Peters burg die Theorie der Waage . Cassini d e Thury, Maraldi un d Lacaille messe n Schallge schwindigkeit mit 332 m/s. 1739 Euler entwickel t ein e mathema tische Musiktheorie. 1740 De la Condamine miß t Schall geschwindigkeit i n Quito (Peru ) zu 33 9 m/s , i n dem vie l wärme ren Cayenne z u 357 m/s. 1741 Hauptwerk de s Statistiker s un d orthodoxen Theologe n J.P.Süßmilch "Di e göttlich e Ordnung i n den Veränderunge n de s menschlichen Geschlechts " mi t empirischen Sterbetafel n un d einem von L. Euler bearbeitete n
Absolutismus und Aufklärun g
1742 Die Roya l Societ y i n Londo n und di e Französisch e Akademi e der Wissenschafte n vergleiche n die Maß e beide r Länder . (Livr e = 1,0 8 englische Pfund , Parise r Fuß = 12, 5 englische inch) .
1745 Papst Benedict XIV. locker t da s katholische Verbo t de s Zins nehmens.
störenden Einflu ß de s Nord lichts auf die Magnetnadel.
1743 Christopher Packe veröffent licht di e ältest e geologisch e Karte vo n 3 2 Meilen i m Oste n der Grafschaft Kent.
1745 Vaucanson verbesser t di e lochkartengesteuerte Webma schine.
Kapitel. 1742 Der schwedisch e Astrono m A . Celsius schläg t di e hunderttei lige Thermometerskal a mi t de m Siedepunkt gleic h 0 un d de m Eispunkt gleich 10 0 vor. 1743 entsteh t nac h eine m Vorschlag vo n Linne di e heut e ge bräuchliche Teilung . 1744 Beginn de r Veröffentlichun g des Atla s vo n Frankreic h i m Maßstab 1:8640 0 aufgrun d to pographischer Aufnahme n unter Leitung vo n Cesar Francois Cassini de Thury.
East Indi a Compan y führ t neuen Kompa ß vo n Knight ein. Heinrich Kühn beschreib t i n "Eine neu e Ar t vo n Waagen " erstmalig di e Neigungswaage , die kein e Wägestück e meh r benötigt.
1747 Friedrich II . läß t "Generalfabri kentabelle" aufstellen .
Petersburger Münzho f stell t das Origina l de r russische n Gewichtseinheit her , das gol dene Pfun d mi t 409,516 g. Der französisch e Geodät Charles-Marie de La Condamine schlägt als internationale
210
1746 Antoine Deparcieux veröffent licht Buch über Statistik. "Traite d e navire " vo n Pierre Bouguer, erst e Theori e de s Schiffbaus al s Grundlage fü r di e wichtigsten Meßgröße n de r Schiffe. 1747 Georg Kircheisen stell t Tabell e der Getreidepreis e i n Berlin vo n 1624 bis 174 6 auf.
James Bradley entdeck t die Nu tation de r Erdachse , ein e durch die Anziehun g de s Monde s be dingte kleinere
Absolutismus und Aufklärun g Längeneinheit da s Sekunden pendel am Äquator vor. 1748 Pierre Bouguer erfinde t da s Heliometer. Stephen Hales erfinde t de n Eudiometer (Luftgütemesser) .
1749 Gottfried Achenwall i n Göttin gen behandel t Statisti k al s Staatenkunde i n seine m Wer k "Ab riß de r Staatswissenschaf t de r europäischen Reich e un d Repu bliken". 1750 In Englan d gib t e s etw a 27 5 verschiedene indirekt e Abgabe n wie Spielzeugsteuer , Salzsteuer , Alkoholsteuer u.a.m. Preußischer ode r Graumannscher Münzfu ß mi t 1 4 Tale m auf eine fein e Mark Silber . Anteil de r Heeresausgabe n a n den Staatseinnahme n i n Preußen 80 % , i n Österreic h 4 8 % , i n Bayern 3 1 %.
1751 Friedrich II . vo n Preuße n erläß t Maß- un d Gewichtsgesetz . Minimalgröße de r Militärpferd e in Preuße n fü r Kürassier e 5 Fuß, 3 Zoll ; Dragone r 5 Fuß , 2 Zoll; Husaren 4 Fuß, 1 0 Zoll.
M. W . Lomonossow benutz t Feinwaage fü r chemische Mes sungen (Höchstlas t l Solotni k = 4,3g). J. Ellis miß t di e Temperatu r größerer Seetiefen . Erster Berline r Stadtpla n mi t Straßenbezeichnung un d Feld einteilung. J. T . Mayer beschreib t de n Repetitionskreis, ei n Gerä t zu r mehrfachen Winkelmessun g (Ergänzung des Theodoliten). Mathias Hummel bau t i m Schwarzwald Uhren au s Holz. Goldblatt-Elektroskop: Le Cat. Stuart bestimm t de n griechi schen Fu ß durc h Vermessun g des Parthenon . Erste Brückenwaage n i n Eng land und in der Schweiz. 1751 Der Astrono m Joseph Jerome de Lalande bestimm t die Parallaxe des Mondes . John Hadley konstruier t Ok tant au f de r Grundlag e eine r Zeichnung Newtons vo n 174 2 für eine n Spiegelsextanten .
211
Achsenschwankung vo n etw a 19jähriger Periode. 1748 Leonhard Euler wähl t di e Be zeichnung e fü r di e Basiszah l der natürlichen Logarithmen .
1749 Leonhard Euler erfaß t mathe matisch de n Widerstan d de r Schiffe währen d der Fahrt .
1750 Leonhard Euler zeigt , da ß di e Zahl 231- 1 = 214748364 7 di e größte bekannt e Primzahl ist. Generalkarte de s Monde s vo n Johann Tobias Mayer.
Absolutismus und Aufklärun g
1752
Einführung de s Gregorianische n Kalenders i n Englan d un d de n amerikanischen Kolonien . Au f den 3 . Septembe r folg t de r 14 . September.
Schweizer Alpschei t ver zeichnet mi t Kerbe n da s Rech t der Bauer n eine s Dorfes , ih r Vieh au f di e Gemeindewiese n zu treiben .
1753 Älteste bekannt e statistisch e Bevölkerungstabelle Finnlands . Beginn de r Umwandlun g alle r noch vorhandene r Naturalab gaben de r Bauer n i n Geldab gaben i n Hannover. Conventions-Münzfuß ode r 20 Gulden-Fuß, wonach durc h Ver einbarung zwische n de m Wiene r und Münchne r Ho f di e fein e Mark Gol d z u 28 3 Gulden , 5 Kreuzer, 3 44/7 7 Pfenni g un d die fein e Mar k Silbe r z u 2 0 Gulden ode r 1 3 1/ 3 Conven tions- ode r Speziestale r ausge prägt werden soll . 1754 Erste Volkszählun g i n Öster reich unter Maria Theresia. 1755 Unter Colbert werde n i n Frank reich zu r Eintreibun g de r zahl losen Steuer n un d Akzisen , Binnen- un d Außenzöll e run d 100 00 0 Zöllne r eingesetzt , de ren Besoldun g 2 0 bis 2 5 Prozen t der Staatseinnahmen erfordert .
1754 John Dolland erfinde t da s Heliometer. 1755 Thomas Mudge erfinde t di e freie Ankerhemmun g fü r Ta schenuhren.
212
1752 J .F. vo n Unger analysier t Schwankungen de r Getreide preise i n de m Wer k "Vo n de r Ordnung der Fruchtpreise". Maupertuis i m Essa i d e Cosmologie: Bei alle n Bewegungs vorgängen i n de r Natu r is t di e Aktionsquantität imme r di e kleinstmögliche. Di e A . is t da s Produkt au s der Mass e de r Kör per, ihre r Geschwindigkei t un d des Wegs , de n si e zurücklegen . M. gründe t darau f seine n Got tesbeweis. 1753 Johann Tobias Mayer i n Göt tingen veröffentlich t genau e Mondtabellen, di e fü r Längen gradbestimmung geeigne t sind.
Absolutismus und Aufklärung 1756 Maßpatent vo n Maria Theresia für Niederösterreich , vorbereite t von Joseph Franz, Professor de r Experimentalphysik i n Wien . Begründet da s Theresianisch e Maßsystem: Klafter(l,896m), Ell e (0,778 m), Metze al s Getreidema ß (61,48 7 Liter), Eimer (56,589 Liter). Tabellenkommission i n Schwe den zu m Nachwei s de r Bevöl kerungsbewegung. 1757 Friedrich II . läß t i n Sachse n Gold- und Silbermünzen mi t den dort erbeutete n sächsisch polnischen Stempel n mi t eine m wesentlich niedrigere n Gehal t ausprägen, u m sein e Krieg e z u finanzieren. Herzogliche Regierun g Würt tembergs läß t Bevölkerun g zäh len. Date n werde n zu m Ausba u des stehende n Heere s un d zu r Einführung eine s Abnahme zwangs vo n 1 4 Pfun d franzö sischen Salze s pr o Kop f un d Jahr verwendet. Französischer Staatsra t gründe t Lotterie zu r Finanzierun g de r Militärakademie, u.a . berate n durch den Mathematiker d'Alembert. 1758 Einführung de s Imperia l Stan dard Yar d i n Großbritannie n al s Längennormal.
Charles Cavendish konstruier t erstes Maximalthermometer. John Campbell erweiter t Kreisbogen de s Quadrante n von 90 ° au f 120 ° un d ent wickelt damit den Sextanten. Sextant zu r Orientierun g au f See benutzt.
Anthony d e Haen verwende t das Thermomete r i n größere m Maßstab in der Medizin.
213
1757 Kirnberger beschreib t da s erst e algorithmische Komponierver fahren fü r Musi k un d Würfel n als Zufallsgenerator.
1758 Francois Quesnay entwirf t sei n Tableau economique , ein e zah lenmäßige un d grafisch e Dar stellung de s volkswirtschaft lichen Kreislaufs . Alexis-Claude Clairant sag t i n der Parise r Akademi e de r Wis senschaften di e Rückkehr des
Absolutismus un d Aufklärung 1759 Erstes deutsche s Papiergel d i n Wien vo n de r Stadt-Banco , dre i Jahre später offizialisiert . 1760 G. A . Calzabigi leite t di e Zah lenlotterie i n Berli n i m Auftra g von Friedrich II . Der Berline r Buchhändle r Nicolai stell t di e erste n Taschenka lender her.
1759 Optometer vo n William Porterfield zu r Bestimmun g de s Fern- un d Nahepunkt s de s Auges. Erste Sekundenzeige r au f Uh ren. Aequatoriale Sonnenuh r mi t Minutenangabe durc h Zahn radübersetzung i n Schlo ß Reinhartz be i Torgau , jetz t i m Mathematisch-Physikalischen Salon Dresden . In Englan d wird da s Standard Yard vo n Bird geschaffen , da s 1834 bei m Großfeue r de s Par lamentsgebäudes verlorengeht .
1761 Auf de m Augsburge r Proba tionstag nehme n di e süddeut schen Münzständ e di e Kölne r Mark als Norm an. 1762 Einführung de s Papiergelde s i n Österreich. Lebensversicherungsgesellschaft in England.
1763 Gründung eine r Landesban k i n Bayern.
Johann Heinrich Lambert er findet gleichzeiti g mi t Pierr e Bouguer da s Photomete r (Schattenphotometer). Marinechronometer i m Ta schenuhrformat.
James Bradley gib t eine n ge nauen Sternenkatalo g mit 322 2 Positionen heraus. Die Deptfor d erreich t mi t de r Schiffsuhr vo n Harrison Ja maika. Fehle r au f de r Reis e nur 5,1 Sekunden. Johann Jacob Ot t unternimm t die erste n Messunge n de r Bo dentemperatur i n verschie denen Tiefen . Nevil Maskelyne "Th e British
214
Halleyschen Komete n fü r Mitt e April nächste n Jahre s ±3 0 Tag e voraus. De r Kome t erschein t Mitte März 1759 .
1760 Johann Heinrich Lambert be gründet di e Lehr e vo n de r Lichtmessung (Photometrie). Der holländisch e Anato m Peter Camper versucht , da s griechi sche Schönheitsidea l au s de n Körpermaßen abzuleiten . Der englisch e Chemike r J . Black begründe t i n Vorlesungen die Messun g de r Wärme mengen, di e Kalorimetrie . Z u seinen Hörer n gehör t James Watt.
1761 Exakte Entfernungsmessun g des Mondes durc h Nicolas Louis de Lacaille
n 62
Studie von Deparcieux übe r den Trinkwasserverbrauch i n Paris.
1763 Kants Abhandlun g "Versuch , die negative n Größe n i n di e Weltweisheit einzuführen " er scheint.
Absolutismus und Aufklärun g Mariner's Guide" , praktische s Handbuch der Navigation.
1764 Neue Maut - un d Akziseordnun g in Bayern , einheitliche r Zolltarif. Verminderun g un d Neuor ganisation de r Zollämter , Über gang zum Grenzzollsystem . Englisches Geset z zur Änderun g der Zollsätz e fü r di e amerikani schen Kolonie n ("Sugar Act") .
1765 Viehversicherungsgesellschaft in Schlesien . Seeversicherungsgesellschaft i n Hamburg. Gründung vo n Giro - un d Leih banken i n Berlin, Braunschweig , Königsberg un d Breslau. Erfindung de s Pfandbrief s zu r Finanzierung des Wiederaufbaus Schlesiens.
Typographisches Maßsyste m von P. Fournier eingeführt . Erfolgreicher Tes t de s Schiffs chronometers vo n Harrison. Philipp Matthäus Hahn bau t Neigungswaage ohn e los e Ge wichte (Quadrantenwaage) . Die Eichämte r lasse n jedoc h den Einsat z diese r Waag e ers t 1876 be i Pos t un d Eisenbah n zu. 1765 Erster deutsche r Forstkalende r von Johann Gottlieb Beckmann.
Euler erhäl t vo n de r britische n Admiralität eine n Prei s vo n 30 0 Pfund fü r sein e Theori e de r Mondbewegung, au f dere n Grundlage di e Mondtafel n vo n T. Mayer berechne t wurden . Di e Witwe vo n Mayer erhäl t 300 0 Pfund. Nordamerika verweiger t Stem pelsteuer an England . 1765-1768 Die Englände r Charles Mason und Jeremiah Dixon vermesse n die Grenz e zwische n de n Penns , Eigentümer vo n Pennsylvani a und den Baltimores, Eigentüme r
215
n 64
"Markscheidekunst" vo n Jo hann Friedrich Weidler, Lehre r der Größenlehr e zu Wittenberg , in Wie n erschienen . Vergleich t das bergbaulich e Längenma ß Lachter i n Freiber g (500 Teile), Joachimsthal (493) , Eislebe n (507), Claustha l (485) . Da s L . war di e Länge , di e ei n Man n mit ausgestreckte n Arme n um fassen konnte . E s wurd e meis t in 8 Span n = 8 0 Zol l unterteilt . Freiberger L . = 2,0048 m.
Absolutismus und Aufklärun g von Marylan d au f de r Breit e 39°43', di e späte r Grenz e zwischen de n Nord - un d Südstaate n der USA wird. 1766 Ludwig XV . erklär t di e Tois e du Perou anstell e de r Tois e d u Chätelet zu r neue n französi schen Maßeinheit . (= 6 Fu ß = 72 Pariser Zol l = 86 4 Parise r Li nien, heute gleic h l ,949 m). Trudaine d e Montigny, Inten dant de r Finanzen , sende t 8 0 Kopien de r Parise r Normalmaß e in di e wichtigste n Städt e de s Landes fü r di e Aufstellun g vo n Tabellen de s Vergleich s mi t den Pariser Normalmaßen .
1768 Neue Akziseordnun g i n Preu ßen. Danac h werde n i m Land kreis Klev e 87 0 Tale r fü r Butte r eingenommen, wobe i 4377 3 Zettel auszustelle n sind . Di e Schreibarbeit koste t da s Doppel te der Akziseeinnahmen .
1766 Erste Längenbestimmun g nac h Mondabständen mi t Hilf e de r Mondtafeln vo n J . T . Mayer durch Samuel Wallis au f eine r Weltumseglung. Elektrometer vo n Horace B . de Saussure.
1767 Im Nautical Almanac erscheint eine praktisch e Method e zu r Längenbestimmung au f Se e von Nevil Maskelyne au f Basi s der Mondtabelle n vo n Tobias Mayer. Antoine Baume erfinde t da s Hygrometer mi t eine r Skala , die sic h au f da s spezifisch e Gewicht vo n Flüssigkeite n bezieht.
1767
Johann Heinrich Lambert be weist, da ß ein e irrational e Zahl ist.
1768 Erste Isoklinenkart e de r Erd e von Johann Karl Wilcke.
Groß-fürstliche Verordnun g we gen Einführun g gleiche r Maaße , Gewichte un d Elle n i n de m Herzogthum Hollstein . Katharina II . vo n Rußlan d führ t Papiergeld ein.
1769 Eingeteilte Gelenkmaßstäb e i n Gebrauch. Nelkenbrechers Taschenbuc h
216
n 69
Antoine-Laurent Lavoisier weis t nach, da ß bei m Wasserkoche n mit anschließender
Absolutismus und Aufklärun g
1770
Internationales Wetterbeobach tungsnetz de r Pfälzer Meteorolo gischen Gesellschaft .
1771 Gründung de r Wiene r Börs e al s Wechsel- un d Fondsbörse. Beginn eine r Volkszählun g i n Bayern (bi s 1780) .
1772 Festlegung de s Berglachte r al s Längenmaß gleic h 3 1/ 2 kurz e oder Dresdne r Elle n (1982,3 3 mm). Deponierun g de s Normal s in Freiberg. Churfürstlich Sächsisch e Gasse n Billets als Zahlungsmittel. Die preußische (Tuch-)Ell e wir d durch ei n königliche s Paten t au f 25 5/1 2 rheinländische Zol l fest gelegt. Reiseschecks de r Londone r Exchange Bankin g Co . 1773 Erhöhung de r Teesteuer lös t den Befreiungskampf de r nordameri kanischen Kolonie n aus . Zahlungskraft de r Silbermünze n wird i n Englan d au f 2 5 Pfun d Sterling beschränk t - erste r Schritt zu m Goldstandard . Der Rheinländisch e Fu ß z u 139,13 Parise r Linie n wir d al s Norm i n Preußen , auße r i n Schlesien, eingeführt.
für Bankier s und Kaufleut e (17 Auflagen bi s 1890 ) enthäl t geltende Maßsysteme . Der schwäbisch e Pfarre r Ph. M. Hahn stell t Uhre n mi t Se kundenzeigern her . Johann Tobias Mayer d. J. erfindet de n Spiegelkreis . 1771 Borda erfinde t de n Repeti tionskreis zu r mehrfache n Winkelmessung un d zu m Feh lerausgleich, de r vo n De lambre un d Mechain be i de r späteren Meridianmessun g verwendet wird. Berechnungen de r Längen und Breitengrad e i m König reich Hannove r bis 177 3 durch Georg Christoph Lichtenberg aus Göttingen. Quadrant-Elekrometer: Stanley. Arnold un d Kendall stelle n temperaturunabhängige Chro nometer he r (Fehler 0,2 %).
Versuche vo n Borda au f de r Fregatte L a Flor e zu r Präzisie rung de r Logscheitmethod e fü r die Geschwindigkeitsmessun g (Verkürzung de s Knotenab stands u m 1/ 5 d.h. i n l s nu r 4/5 Meridianterti e ode r 1/450 0 Seemeile.
217
Kondensierung de s Wasser dampfs kei n Gewichtsverlus t eintritt. 1770 Lichtenberg rechne t mi t positi ven un d negative n elektrische n Ladungen.
1772 Lavoisier weist durc h Gewichts messung Nichtexisten z de s Phlogistons be i Verbren nungsprozessen nach . Leonhard Euler entdeck t acht e Mersennesche Primzah l mi t dem Exponenten 31.
1773 Werk vo n Johann Christoph Gatterer "Idea l eine r allgemei nen Weltstatistik " erschein t i n Göttingen. Johann Ignaz vo n Felbiger gib t in eine r Schrif t di e Anregun g zur Herstellun g synoptische r Karten de r Wetterdaten .
Absolutismus und Aufklärun g 1774 England fuhr t Goldwährun g ein.
Nevil Maskelyne un d Charles Hutton bestimme n durch ihr e Messungen i n Schottlan d de r Ablenkung de s Bleilot s di e mittlere Dicht e de r Erd e au f 4.929. Kreisteilmaschine vo n Ramsden. Society of Arts in London setz t Preis au s fü r di e best e Metho de zur Regulierung des Maßes , den Thomas Hutton fü r eine n Apparat zu r genaue n Messun g des Sekundenpendel s erhält . Diese Maßgrundlag e wir d lan ge Zeit beibehalten.
1774 Mit Hofdekre t entsteh t erste s Ordinariat fü r Statisti k a n de r juristischen Fakultä t de r Uni versität Wien. E. Bode gründe t Berline r Astronomisches Jahrbuch .
Der schwäbisch e Pfarre r M . Hahn stell t serienmäßi g Staf felwalzen-Rechenmaschinen her. Karte de s Lande s Tiro l al s Kupferstich nac h Angabe n de s Kartographen un d Astronome n Peter Anich.
1775 Protestantische Lände r Deutsch lands übernehme n endgülti g den Gregorianischen Kalender .
1777 Maria Theresia erläß t Zimentie rungspatent (Maßordnung) .
Hygrometer vo n Deluc nutz t die Ausdehnun g vo n Elfen bein. 1775 Maskelyne i n Schottlan d be stimmt Gravitationskonstante John Larimer erfinde t de n Inklinationsnadelkompaß. 1776 Alexis Marie d e Rochon erfin det da s nac h ih m genannt e doppeltbrechende Prisma , da s als Mikromete r un d Distanz messer verwendet wird. 1777 Tiberius Cavallo wandel t da s John Caton'sche Elektrosko p zu einem echten Elektromete r
218
1776 Adam Smith analysier t Weizen und Silberpreis e de r Zei t vo n 1202 bis 1750 .
Absolutismus und Aufklärun g um.
1778 Erste Controller-Instan z i n de r Staatsverwaltung de r US A mi t der Aufgabe , de m Steuerzahle r über da s wirtschaftliche Gebaren und di e ordnungsgemäß e Haus haltsführung z u berichten .
Carles-Augustin de Coulomb erfindet Drehwaag e fü r klein e Gewichte, di e mi t de r Kraf t aus der Verdrehung vo n Fade n oder Draht arbeitet. Green erfinde t da s Tachyme ter, ein e Anwendun g de s The odoliten au f di e Distanz messung.
Necker empfiehl t Louis XVI. , das Meßwese n nich t z u verän dern, d a e s z u aufwendi g wäre , neue Maße einzuführen . "Patriotische Gesellschaft"al s erste deutsch e Sparkass e i n Hamburg. Gesellenlohn i n Leipzig , umge rechnet i n k g Rogge n pr o Tag : 8,6 (bis 4 - Hungerlohn , 4 bis 8 - seh r dürftig , 8 bis 13 kümmer lich bi s knapp , 1 3 bis 2 0 ausrei chend bis zufriedenstellend. 1779 Der Ministe r un d Che f de r Kriegskommission Goethe be aufsichtigt di e Messun g de r Re kruten nac h de m Rheinische n Strichmaß.
1780 Maria-Theresien-Taler. Steuereinnahmen i n Frankreich
1778 Memorandum vo n Laplace übe r das quantitativ e Geschlechter verhältnis in Paris. Publikation vo n Montyon übe r die Bevölkerun g Frankreich s mit Angabe n übe r Geburts- un d Sterberaten sowi e Schätzun g der Gesamtbevölkerun g mi t einem Mutiplikator.
1779 In Petersbur g erschein t da s Buch vo n M . Matinski: Be schreibung de r unterschied lichen Maß e un d Gewicht e ver schiedener Staaten .
Ingenieur Friedrich Ludwig Aster leite t bi s 182 5 topo graphische Aufnahme des
219
Comte d e Buffon behaupte t i n "Epoques d e l a Nature", daß di e Erde 7500 0 Jahr e al t is t un d nicht 600 0 Jahre , wi e i n de r Bibel angegeben . 1780 Lavoisier miß t Zusammen setzung de r Luf t au s Stickstof f und Sauerstoff.
Absolutismus und Aufklärun g 585 Mill . Livre , darunte r 24 3 aus direkte n un d 31 9 au s indi rekten Steuern (23 sonstige).
Landes Sachse n aufbauen d au f Triangulation un d Basis messung zwische n Sonnen stein un d Königstein . Darau s entstehen 42 4 sächsisch e Meilenblätter im Maßstab 1:12000.
Er nimmt eine erste kalorimetrische Messung an Tieren vor. A. Paucton plädier t i n Metro logie, o n trait e de s mesures , poids e t monnoie s de s ancien s peuples e t de s moderne s fü r einheitliche Maße .
A. I .Lavoisier un d P . S . d e Laplace erfinde n da s Eis kalorimeter. Francois A . Didot i n Pari s definiert de n vo n Fournier er fundenen typographischen Punkt mit dem Fußmaß (l Fu ß = 1 2 Zoll = 7 2 Punkte) , l Di dotpunkt = 0,3761 mm. 1781 Festlegung de r Ortszei t fü r Wien.
Herschel begründe t di e Stellar statistik.
1782 Minimum-Maximum-Thermometer vo n J. Six. 1783 Logarithmentafeln vo n Georg Freiherr vo n Vega i n Wien , die i n gan z Europ a benutz t werden un d zuletz t i n Moska u 1962 wieder gedruckt werden. Geographische Kart e de s Fürstentums Schwarzburg-Son dershausen vo n Johann Wilhelm Meizner. Strecken werde n vielfac h nach dem Zeitma ß "ein e Stund e ordinär z u gehen " vermesse n und weise n teilweis e erhebli che Fehler auf.
Henry Cavendish bestimm t di e quantitative Zusammensetzung
220
1781 Herschel ermittel t de n Nei gungswinkel der Erdachse. W. Playfair publizier t Statisti k der Einfuhre n un d Ausfuhre n Englands i n seine m Wer k "The commercial an d political Atlas".
Absolutismus un d Aufklärun g der Luf t un d stell t ihren Gehalt an Sauerstoff au f 20,85 % fest. 1784 J. Watt komm t durc h Versuch e mit Brauereipferde n zu m Ma ß der Pferdestärk e (IP S = 7 5 mkgs'l). Vorhe r ha t e r di e Leistung einer Dampfpumpe in Fußpfund (Wassermeng e ma l Hubhöhe) pr o Scheffe l Koh lenverbrauch bestimmt . John Michell erfinde t di e Tor sionswaage.
1784 F. W . Herschel führ t Stern eichungen zu r Untersuchun g der Sterndichte aus. H. Cavendish stell t di e che mische Zusammensetzun g de s Wassers fest .
Salsano erfinde t de n erste n Erdbebenmesser (Seismo graph).
1785
Einrichtung eine r Hofkommis sion i n Österreich , de r di e Ver messung de s Lande s un d di e Anlage eine s Kataster s über tragen wird . De r Auftra g wir d nach vie r Jahre n erfüll t un d 1789 wir d darau f aufbauen d da s Grundsteuerpatent erlassen . Erstes Eicham t mi t eigene m Personal un d eigene n Dienst räumen i n Berlin. Condorcet wende t di e Wahr scheinlichkeitsrechnung au f di e statistische Analys e vo n Ge richtsurteilen und Wahle n an. 1786 Sparkasse Detmol d gegründet . Feudalrenten un d Kirchenzehn ten verdoppel n sic h 178 6 -179 0 seit 1730-1739 .
Rechenmaschine, 1 4 Stelle n nach de m Komma : v . Müller, Darmstadt. Erste Kart e de s Golfstrom s von Benjamin Franklin.
Herstellung de r erste n Teilma schine fü r Kreisteilunge n i n Uhren durc h de n Englände r Hindley. Theodolit vo n Ramsden mi t Mikrometermikroskop, der
221
1785 Lavoisier begründe t aufgrun d von exakte n Messunge n da s Gesetz vo n de r Erhaltun g de r Masse. Der französisch e Militär ingenieur Coulomb benutz t eine Torsionswaage, u m Kraft wirkungen elektrisc h geladene r Körper z u messen . C. konstruier t da s erst e Magne tometer zu r Ermittlun g de r Än derungen de r magnetische n Deklination. Messung de r Reibun g durch C . mit Hilf e eine s vo n ih m erfun denen Tribometers . 1786 Carl Christoph Oettelt: "Practi scher Beweis , da ß di e Mathesi s bey de m Forstwese n unentbehr liche Hilf e tue" . Eisenach . Wit tekindt. Ei n Buc h übe r di e Vermessung de r Forstreviere.
Absolutismus und Aufklärun g
1787 Erste Normaluh r Berlin s übe r dem Hauptporta l de s Akademiegebäudes installiert. Volks-, Vieh- , Berufs - un d Be triebszählung i m Fürstentu m Bayreuth. Staatsschuld Frankreich s 164 0 Millionen un d jährliches Defizi t 140 Millionen Livres . 1788 Österreichisches Hofkammer dekret leg t di e Berechnungs methode fü r de n forstwirtschaft lichen Hiebsatz fest . Brotaufstand i n Barcelon a we gen enorme r Gewichtsver ringerung.
eine Ablesun g bi s au f 5 Bo gensekunden erlaubt . 1787 Bewegliche Kalenderscheib e von Denisow in Rußland. Der Geistlich e Manasseh Cutler zähl t i n Mariett a (Ohio ) 463 Wachstumsring e a n eine m gefällten Bau m un d schließ t auf da s entsprechend e Alte r des Fundhügels.
1788 Jean Charles Borda gib t di e Methode de r doppelte n Wä gung an , be i de r da s Wäge stück zuers t durc h ei n belie biges Materia l ausgewoge n wird, währen d nac h Entfer nung de s Wägestücks di e leere Schale mi t sovie l Gewichte n besetzt wird , da ß di e Waag e wieder einspielt . (Tariermethode).
222
Industrielle Revolution Stürmisch beginn t di e Period e de r Industrialisierun g un d de s Zerfall s de r feudalen Ordnung , di e i n ein e unvergleichlich e Är a de s Messen s führt . Kei n Maß gib t e s fü r da s Woh l de s Menschen , abe r wi r wissen , da ß sic h di e Verheißungen de r Französische n Revolutio n von Freiheit , Gleichheit , Brüderlichkeit nich t erfüllte n un d ein e Kett e vo n Kriege n begann , di e Reichtu m fü r wenige un d Armu t fü r viel e brachte . Eine s is t immerhi n unbestreitbar . Di e Revolutionen i n Nordamerik a un d i n Frankreic h erschütter n da s gesamt e politische un d soziale Gefüge , beseitigen alt e Zöpfe und verkrustete Strukture n und öffne n di e Weg e z u neue n Institutionen , i n dene n Arbeit , Geschäf t un d Leben wirksamer und sinnvoller verbunden werden können . Das Meter, Napoleon und die Naturwissenschaft Es ist der große Filz zwischen Steuerwillkür , Brotrevolten , Staatsbankrot t un d zu jegliche r Übervorteilun g animierende m Wirrwar r de r Maße , de r i m revolutionären Frankreic h die Nationalversammlung veranlaßt , die Denkschrift eines Offizier s de r Pioniertruppe n zu r Neuordnun g de r Maß e z u akzeptieren . Zum Glüc k bleib t e s nich t be i Deklarationen ; e s komm t ei n respektable r un d einflußreicher Wellenreite r des Umsturzes daher, der das metrische Syste m al s „Maß fü r alle Zeite n un d Völker " au f de n politischen Weg bringt . E s is t kein Geringer al s de r ehemalig e Bischo f un d später e Fürs t Talleyrand, de r Meiste r der Korruptio n un d Intrige , de r i n seine m Lebe n vie r Systeme n dien t un d zweifellos ein e Steigerungsfor m vo n Wendehal s wäre , fall s e s ein e solch e gäbe. Di e gesamt e wissenschaftlich e un d praktisch e Vorbereitun g de s große n Projekts is t freilic h Aufgab e de r Gelehrten , z u dene n Laplace, Lagrange, Condorcet, Monge, Mechain un d Borda gehören . Da s sin d Naturforscher , Mathematiker un d Ingenieure , di e mi t de n Tatsache n de r Natu r rechne n un d ganz gewi ß der Spekulatio n und Wortklaubere i abhol d sind . Und doc h jage n auch dies e Kinder de r Aufklärung eine m Phanto m nach , wen n si e nach eine m absoluten Ma ß suchen , da s di e Läng e al s Basisgröß e vo m Sekundenpende l oder vo n dem Umfang einer idea l vorgestellten Erdkugel eindeutig ableitet. Es 223
Industrielle Revolution
erweist sic h bal d erneut , da ß da s Sekundenpende l i n Pari s un d Marseill e tatsächlich ga r nich t gleic h lan g is t un d Mutte r Erde keinesweg s gleich e un d stabile Proportione n besitzt . Friedrich Wilhelm Bessel bemerk t schließlic h im Jahre 1837 , daß das vom Erdquadranten abgeleitet e Mete r ungenau ist, er hilf t in Preuße n mit , den Fu ß al s Längenma ß beizubehalten . Ers t späte r setz t sic h die fundamental e Neuerun g de s Maßsystem s durc h un d ihr e i n Plati n un d Iridium gegossene n Resultate , di e metrischen Etaions , bleibe n länge r al s ei n Jahrhundert de r fest e Bezugspunk t einer neue n Infrastruktur de s Messens . Di e aufstrebende Industri e erzwing t immer mehr da s einheitliche Maß. Das genau e Messen un d maßgenau e Fertige n ermögliche n seinerseit s de n Austauschba u und die ersten Anfänge der Massenproduktion bei Gewehren. Auf di e Gewehr e setz t vo r alle m Napoleon, e r meint , da ß sic h Eroberungskriege selbs t finanziere n un d scheiter t schließlic h nich t zuletz t deshalb, wei l e r hie r jede s wirtschaftlich e Ma ß verliert . Sein e Kontinental sperre, da s Verbo t de s Handel s mit de n britischen Inseln , wird zu m ruinöse n Bumerang fü r di e französisch e un d spanisch e Wirtschaft . E s is t ein e au s Frankfurt a m Mai n stammend e Familie , di e di e Zeiche n de r Zukunf t besse r versteht als Napoleon und ein neues Maß- und Orientierungssystem schafft : di e europaweite, abgestimmt e Finanzoperatio n au f de r stabile n Basi s de s Golde s und eine r konkurrenzlo s schnelle n Informationsmethode . Die Versorgun g de r Armee vo n Wellington i n Spanie n mi t goldgedeckte n Zahlungsanweisunge n und de r legal e Goldtransfe r vi a Calai s nac h Pari s mitte n i m Krie g is t ein e Glanzleistung de r Brüder Rothschild, di e den Untergang der Macht Napoleons besiegelt. Es gib t i n dieser Zei t ein e Welt , die scheinba r unbeeinfluß t bleibt von de n Versuchungen de r Macht un d de s Geldes . Di e Naturwissenschaft wendet sic h in bisher ungekannter Breite und Tiefe der Messung von Bewegungen, Stoffen , Kräften un d Masse n zu , getriebe n vo n de m Dran g nac h Erkenntni s stabile r Gesetze de s Universums . Neu e Meßinstrument e werde n erfunde n un d i n de r Praxis eingeführt : Wärmemesser , Mikrometerschraube , Heliotrop , Magneto meter, Dezimalbrückenwaage , Widerstandsmeßbrückenschaltun g un d Seismo graphen. Carl Friedrich Gauß begründe t 180 1 die moderne Zahlentheorie und entwickelt di e Method e de r kleinste n Quadrat e fü r de n Ausgleic h schwankender Meßergebnisse . Cavendish erfinde t di e Drehwaag e ode r Torsionswaage, ermittel t damit die Gravitationskonstante und berechnet di e 224
Industrielle Revolution
Masse de r Erde und ihre mittlere Dichte. Mathematische Methoden werden von Jeremias Benjamin Richter al s Stöchiometri e i n di e Chemi e eingeführt . Di e französischen Mathematike r Pierre Franqois Andre Mechain un d JeanBaptiste Joseph Delambre erarbeite n wissenschaftlich e Grundlage n fü r da s metrische Maßsystem . John Dalton entwickel t sein e Atomtheori e un d gib t das Verfahren zu r Bestimmun g de r relative n Atomgewicht e an . I m Jahr e 183 2 begründet Gauß da s absolut e Maßsyste m de r Physik, da s cgs-Syste m mi t de n Basiseinheiten Centimeter , Gram m un d Sekunde , i n seine r Arbei t „Intensita s vis magnetica e terrestris a d mensuram absoluta m revocata". Oersted, Ampere, Weber un d Schweigger sin d di e Väte r de r Strommeßtechnik , di e erste n Wetterkarten entstehen , Fraunhofer miß t Spektrallinien , di e wissenschaftlich e und praktisch e Geodäsi e floriere n un d August Böckh systematisier t di e historische Metrologie . Überal l dringe n Ma ß un d Zah l ein , di e Statisti k etabliert sic h al s Lehrgegenstan d un d Lambert Adolphe Jacques Quetelet, belgischer Mathematike r un d Astronom, wendet sic h de r Messung physischer, moralischer un d soziale r Eigenschafte n de s Mensche n zu , wil l ga r ein e Sozialphysik schaffen . E s schein t fü r di e Offensiv e de r quantitative n Welterkenntnis kein e Tabu s meh r z u geben . Die s wird auc h beförder t durc h institutionelle Neuerungen , denke n wi r etw a a n di e Organisatio n regionaler , nationaler un d späte r europäische r Gradmessungen , di e Gründun g de r erste n statistischen Gesellschafte n un d Ämter, da s von Humboldt un d Gauß initiiert e globale Netzwerk von erdmagnetischen Meßstatione n ode r das von Whitworth geschaffene un d bi s heut e wirksam e weltwei t verbreitet e Maßsyste m fü r Gewinde. Das Messe n al s Method e de s Naturforscher s erreich t mi t de r Jahrhundertwende ein e gan z neu e Stufe . 180 0 entsteh t mi t de m Voltaelemen t die Möglichkeit, elektrisch e Ström e von langer Dauer und relativ großer Stärk e herzustellen. 180 0 und 180 1 entdecken William Herschel un d Johann Wilhelm Ritter unsichtbar e Strahle n i n irdische n Lichtquelle n un d i n de r Sonne : Da s Ultrarot un d da s Ultraviolett . Dami t wir d zu m erste n Ma l i n de r Natur etwa s gefunden, fü r desse n direkt e Wahrnehmun g de r Mensc h kei n Orga n besitzt.Nicht überall wird der Vormarsch de s rationalen Zerlegens un d Messens begrüßt. Schiller beklagt i m Brief a n seinen Freund Christian Gottfried Körner die Schamlosigkei t un d Frechhei t de s messende n Alexander vo n Humboldt gegenüber der unfaßlichen, unergründlichen und ehrwürdigen Natur. Goethe 225
Industrielle Revolution
betrachtet den Übergang von der lebendigen Anschauung zum einseitigen Verwenden künstlich-technische r Vermittlungsgliede r al s „da s größt e Unhei l de r neuen Physik" und meint: „Geheimnisvoll a m lichten Tag Läßt sich Natur des Schleiers nicht berauben, Und was sie deinem Geist nicht offenbaren mag , Das zwingst du ihr nicht ab mit Hebeln und mit Schrauben" . Die Meßkuns t mög e „mi t Vorsich t un d Vertrauen " de m „fre i un d ruhi g Schauen" de s Naturforschers folgen. Aber die Naturwissenschaft schläg t im 19. Jahrhundert eine n ganz anderen Pfad ein, der in tausendfach verzweigte Spezia lisierungsrichtungen de r hochtechnisierte n Welterkenntni s führt , bevo r i m 20 . Jahrhundert die Einsicht reift , da ß eine neue Stuf e de s ganzheitlichen Denken s notwendig ist . Skepsis gegenübe r de m exakte n Messe n komm t frühe r auc h vo n eine r anderen Seite . E s gib t eine n alte n Aberglaube n i m Volk , de r bestimmt e Messungen verbietet , wei l si e de m Mensche n angeblic h schaden . Messe n bedeutet imme r auc h Mach t un d da s Tab u bezeichne t di e Angs t vo r de r Machtausübung Gotte s oder seine r irdischen Vertreter. Viel e Phänomene , wi e die de s Lichte s ode r de s Magnetismus , ware n sei t Jahrhunderte n vo n eine m mystischen Schleie r umgeben , a n dem man besser nicht rühren sollte . Am 25 . September 184 1 müsse n britisch e Forscher , di e i n Van-Diemens-Lan d (Kanada) ein magnetisches Ungewitte r beobachten, ihr e Arbeit aussetzen , weil die Beobachtungszei t i n ihre r Heima t au f eine n Sonnta g fällt , a n de m e s di e Kirche nich t gestattet , ein e Skal a abzulese n un d groß e Naturphänomen e z u beobachten. Noc h gege n End e de s 19 . Jahrhundert s verweigerte n mazedo nische Ackerbürge r etwa s z u essen , wa s vorhe r gemesse n worde n war . Auc h soziale Ängste diskreditieren da s Messen. S o wird im Jahre 182 6 beim Angriff der englische n Maschinenstürme r au f Sykes Mil l in Accrington al s erste s von einer Frau die Fabrikuhr zerstört. De r Zeitmesser is t das Symbol der verhaßten Maschinenproduktion, di e di e Handwebe r niederkonkurriert . Währen d de s Juliaufstands vo n 183 0 i n Pari s schieße n di e Revolutionär e ga r au f di e Turmuhren, di e offenba r auc h ei n Gegenstan d de s spontane n Massenprotest s waren, de s Trotze s un d de s Hasses . I n Polen , i m Nordwesten vo n Warschau , 226
Industrielle Revolution
wandten sic h di e Mensche n gege n da s Abmesse n vo n Arzneien , si e wollten diese von freier Han d und ehrlichem Herzen haben. Bessel und Gauß - Pionier e des naturwissenschaftlichen Messen s Der atemberaubend e Fortschrit t de s Messen s i n Natu r un d Gesellschaf t wird durch die Gegenströmungen nich t aufgehalten. Ein herausragender Pionier des exakten Messen s is t Friedrich Wilhelm Bessel. E r wa r ursprünglic h Handlungslehrling und Reederei-Angestellter in Bremen, der sich nebenbei mit Astronomie befaßte, damit e r als Navigator Schiffsreise n unternehmen konnte. 1810 wurd e e r zu m Direkto r de r Königsberge r Sternwart e ernannt , di e e r damals noch ohn e di e fü r die Beobachtung notwendig e Ausstattung gegründet hatte. Etw a zeh n Jahr e lan g ha t e r sein e Zei t un d sein e Kenntniss e daz u genutzt, durc h Berücksichtigun g de r bekannte n Fehle r de r Instrument e di e Beobachtungen andere r Astronome n z u korrigieren . Sei n große r Erfahrungs schatz, verbunden mit scharfer logischer Analyse der Meßaufgaben und exakter Fehlerausgleichsrechnung aufgrun d de r Eigenschaften der Geräte , ermöglichte es ih m später , mi t hervorragende r Technik , di e e r vo n Fraunhofer au s München erhielt , Beobachtunge n vo n beispiellose r Genauigkei t z u machen . 1838 gelan g e s ihm al s ersten, eine Fixstemparallaxe zu messen. Di e jährliche Parallaxe is t de r Winkel , unte r de m vo m Or t de s Gestirn s au s di e Streck e Sonne-Erde erscheint . Er bestimmte diesen Winkel fü r den Ster n 61 Cygni im Sternbild de s Schwa n mi t 0, 3 Bogensekunde n un d konnt e dami t auc h di e Entfernung des Gestirns von der Erde berechnen. Vo n 182 1 bis 183 5 hat Bessel mit seinen Mitarbeitern die Positionen von 32000 Fixsternen ermittelt. Auch gan z irdisch e Meßaufgabe n löst e e r i n bemerkenswerte r Weise . S o überprüfte e r das gesamte Material der französischen Gradmessungen und fan d einen Fehle r vo n eine m Zehntausendstel , de r be i eine m solche n Grundma ß schon damal s nich t zulässi g war . Dami t stimmt e nämlic h di e Definitio n des Meters al s zehnmillionste r Tei l de s Erdquadrante n nich t mehr . S o wurd e künftig di e Meterdefinitio n nu r noc h au f da s i m Parise r Staatsarchi v befindliche Etaion , de n Platinmaßsta b bezogen. Bessel wa r auc h a n de r Maß und Gewichtsordnun g fü r Preuße n beteiligt . Auf seine n Vorschla g wurd e fü r den einheitliche n preußische n Fu ß von 181 6 (mit 0,3138535 m nach heutigem Maß) ei n gußeiserne s Grundma ß gefertigt , da s durc h ei n Geset z vo n 183 9 227
Industrielle Revolution
offiziell eingeführ t wurde . E r wa r befreunde t mi t Gauß; un d selbs t ei n überragender Meßroutinier , auc h be i geodätische n Aufgabe n fü r de n preußischen Staat , hiel t e r da s mathematisch e Geni e vo n Gauß al s z u schad e für ermüdend e Meßaufgaben, die von anderen erledigt werden könnten. Gauß wa r sei t 180 3 trot z seine r Kurzsichtigkei t seh r interessier t a n de r praktischen Landesvermessung . I m Jahr e 182 0 befah l Köni g Georg IV . vo n England und Hannover ein e Gradmessung für Hannover und beauftragte Gauß mit de r Leitung . I n de n fün f Arbeitsjahre n vo n 182 1 bi s 182 5 mußt e e r ei n enormes Arbeitspensu m absolvieren , d a e r viel e Messunge n i m Feld e selbs t ausführte. Schlecht e Verkehrswege, unzuverlässige Karten, technische Schwierigkeiten, miserable Herbergen , Wetterunbilde n und gesundheitliche Probleme gehörten z u den Arbeits - und Lebensbedingungen . Of t kam e s zu mutwilligen Beschädigungen de r Beobachtungseinrichtungen, s o zerstörten 182 1 hessisch e Bauern da s preußisch e Signa l au f Boineburg , woh l au s politische n Gründen . Das trigonometrisch e Net z wurd e vo n de r Sternwart e i n Göttinge n bi s zu m Inselsberg un d i m Norde n bi s zu m Observatoriu m i n Alton a gespannt . Dabe i mußten erhöht e un d einsehbar e Punkt e i m Geländ e fixier t un d Strecke n un d Höhen, vo r alle m abe r Winke l mi t Hilf e vo n Theodolite n (Fernrohre n mi t Winkelmeßeinrichtung) gemesse n werden . U m schlecht e Sichtbedingunge n durch Nebel , Rauc h un d Duns t auszuschalte n erfan d Gauß ei n Heliotrop . Mi t diesem Gerät wird von einem Punkt aus durch kleine drehbare Planspiegel, die mit de m Femroh r verbunde n sind , Sonnenlich t nac h de m entfernte n zweiten Beobachtungspunkt reflektiert . Gauß berechnet e nac h photometrische n Be ziehungen, welch e Größ e de r Spiege l habe n muß , dami t da s Lich t be i eine r Entfernung vo n 1 5 Meilen , der größte n bei seine n Messungen z u erwartenden , gut sichtba r ist . E s genügt e etw a di e Größ e eine r Visitenkarte . Da s Gerä t funktionierte selbs t be i starke m Nebe l a m Empfangspunk t de s Signals . Gauß hatte trot z alle r Mühe n Freud e a n genaue n Messunge n mi t de n vorzügliche n Instrumenten vo n Fraunhofer un d Reichenbach un d schrieb : „Meine n trigonometrischen Messunge n hab e ic h imme r ein e interessant e Seit e abge winnen können... Ich muß sagen , da ß ich dieses Geschäf t mit seine n täglichen Ausgleichungen so lieb gewann, daß das Bemerken, Ausmitteln und Berechnen eines neue n Kirchturm s woh l ebensovie l Vergnüge n macht e wi e da s Beobachten eine s neue n Gestirns. " Er verschweigt abe r auc h nicht gegenübe r Bessel, daß er das zusätzliche Salär für die Messungen bei seinem seit vielen 228
Industrielle Revolutio n
Jahren nich t erhöhte n Gehal t zu m Unterhal t seine r Famili e gu t gebrauche n kann. Andererseits is t er sich völlig darüber im klaren, daß alle Messungen de r Welt nicht ei n neues Theore m aufwiegen , da s die mathematische Wissenschaf t voranbringt. Jedenfall s wa r di e Landvermessun g ein e gigantisch e Arbeitslast , ihr Schlußstei n wa r ei n Koordinatenverzeichni s vo n run d 300 0 Punkte n de s Hannoverschen Landes , i n de m jede s Zahlenpaa r wiederu m Ergebni s eine r umfangreichen Ausgleichsrechnun g mi t Hilf e de r Method e de r kleinste n Quadrate war . Gauß schätzte , da ß e r bei seine n geodätische n Messunge n un d Rechnungen mehr als eine Million Zahlen bewältigte. Der groß e Mathematike r führt e sei n ganzes Lebe n lang die verschiedensten Zahlenregister, di e er in kleine Notizbücher eintrug. So hatte er ein Verzeichnis der Lebensdaue r de r meiste n bedeutende n Männe r un d seine r verstorbene n Freunde in Tagen berechnet, ein e Übersicht der Einnahmen der Hannoverschen Eisenbahn, eine Liste der Schrittzahlen vo n der Sternwarte zu den Orten, die er oft aufsucht e oder ein e über Tage und Zahl de r Gewitte r in den verschiedenen Jahren. Auc h di e sozialökonomische n Messunge n interessierte n Gauß, e r verfolgte di e Finanze n de r Staaten , ihr e Hilfsquellen , di e Verwaltun g de r Banken, de r Eisenbahn , da s Verhältni s von Metallgeld z u Papiergeld ode r die Amortisationen. Meis t sa h e r täglic h di e Kurs e de r Staatspapiere , de r Aktien und de s Gelde s i n verschiedene n Zeitunge n durch un d überblickt e di e daraus folgenden Relationen , nich t zuletz t zu m Nutze n seine s eigene n Vermögens zuwachses. Messen an der Wiege der Dampfkraf t Mathematik, Naturwissenschaf t un d Techni k verbande n sic h i n diese r Zeit periode imme r enger , nich t zuletz t übe r präziser e Meßdaten . Da s wir d auc h deutlich am Beispiel de s allgemeinen Wirkfaktors der Industriellen Revolution, der Dampfmaschine . Di e Dampfmaschine n vo n Savery un d Newcomen vo m Anfang de s 18 . Jahrhunderts waren noch sehr unvollkommen, vor allem wegen des Mangel s exakte r naturwissenschaftliche r Kenntnisse über di e Wärm e un d ihre Nutzung . E s fehlte n zuverlässig e Hilfsmitte l fü r da s Wärmemessen , di e erst i m Lauf e de s Jahrhundert s entstanden . I n Glasgo w entwickelt e Joseph Black die Kalorimetrie, seine Vorlesungen hörte auch James Watt, de r später an der Universität wissenschaftliche Instrumente baute. So stand das exaktere 229
Industrielle Revolution
Messen a n de r Wieg e de r sic h nac h 179 0 i n Englan d rapid e ausbreitende n Dampfkraft. Vo n 40 Wattschen Dampfmaschinen im Jahre 178 0 stieg ihre Zahl in England au f 5000 im Jahre 1840 , während Preußen 180 0 erst eine und 183 7 etwa 300 besaß. Auch ein e ander e Seit e de r Industrielle n Revolutio n is t en g mi t de r Meßtechnik verbunden . Die Fortschritt e de r Mechani k be i de r Fertigun g vo n Arbeits- und Dampfmaschinen beruhten zu einem nicht geringen Teil auf dem hohen Erfahrungsstan d de r Uhrenherstellung , wi e e r sic h zu m Beispie l i m Schiffschronometer vo n Harrison gezeig t hatte . Robert Fulton, de r Dampf schifferfinder, wa r Uhrmache r vo n Beruf , ebens o Arkwright, de r Erfinde r de s Waterframe. De r Maschinenba u erfordert e auch ein technisches Zeichnen , da s die dreidimensionale n mechanische n Gebild e i n handhabbar e zweidimensio nale Darstellunge n überträg t un d e s umgekehr t erlaubt , dere n Eigenschafte n und Maß e au s de r ebene n Darstellun g abzulesen . Dafü r hatt e 179 8 Gaspard Monge sei n schrittmachende s Lehrbuc h zu r Darstellende n Geometri e veröffentlicht. I n Deutschlan d setzt e de r industriell e Fortschrit t etw a 4 0 Jahr e später al s i n Englan d ein , nich t zuletz t wege n de r rückständige n wirtschaft lichen Bedingungen . I m Jahr e 179 0 hatt e Deutschlan d noc h etw a 180 0 Zollgrenzen un d ei n Franzos e meinte , „di e Deutsche n treibe n Hande l wie di e Gefangenen durc h die Gitter des Gefängnisses." U m 180 0 hatte allein Preußen noch 67 lokale Zolltarife und -grenzen, die erst 181 8 abgeschafft wurden . 1834 schuf der Deutsche Zollverein schließlich ein einheitliches Handelsgebiet ohne Binnenzölle fü r 1 8 Staaten und 23 Millionen Einwohner. In de r Period e de r Industrielle n Revolutio n wuch s di e Erdbevölkerun g vo n schätzungsweise 87 0 Millione n i m Jahr e 179 0 mi t 0,4 9 Prozen t jährlich au f etwa 111 0 Millione n u m 1840 , nu r u m wenige s schnelle r al s di e jährliche n 0,38 Prozen t de s vorangegangene n Zeitabschnitt s de s Absolutismu s un d de r Aufklärung.
230
Industrielle Revolutio n Chronik der Jahre 1789 bi s 184 0 Soziales Messen Technische 1789 Vertreter de r Handels - un d Ge werbekreise i n de n Generalstän den Frankreich s forder n vo n de r Regierung di e Vereinheitlichun g der Maße . "Ewiger Kataster " vo n Babeuf über rationelle Grundbuchführung und Steuerpolitik , verbunde n mi t sozialen Forderunge n übe r di e Aufteilung de s Boden s a n di e Bauern. Französische Staatsschul d 4 1/ 2 Miliarden Livres. 1790 Der Offizie r de r Pioniertrupp e Graf Prieur Duvernois reich t be i der Parise r Nationalversammlun g eine Denkschrif t übe r di e Maß vereinheitlichung mittels de s Pari ser Sekundenpendel s ein , di e vo n dem Präsidente n Talleyrand auf gegriffen wird . Bischof Talleyrand-Perigord vo n Autun schläg t de r Parise r Natio nalversammlung di e Schaffun g eines einheitliche n Maßsystem s mit Naturkonstant e al s Ausgangs maß vo r (Läng e de s Sekunden pendels unte r 45° Breite) . Ausgabe vo n Papiergel d (Assig naten) i n Frankreich.
s Messen Wissenschaftliche
s Messe n
1789 Der Veneziane r Formaleoni er klärt de n Ursprun g des Sexagesi malsystems au s de r Anzah l de r Tage de s Jahres , abgerunde t au f 360.
Horace Benedict de Saussure erfindet da s Cyanomete r (unge fähre Messun g de r Intensitä t des Himmelsblaus). Edme Regnier erfinde t da s Dy nameter zu r Messun g vo n Zug kräften. Wasserzähler vo n R. Woltman. Quadrantenwaage i n Ostmed dingen, Württemberg . (A n de r Wand befestigt e Gewichtshebel waage).
East Indi a Compan y gib t neu e Logbücher fü r ihr e Schiff e he raus, i n dene n Plat z is t fü r dre i Berechnungen de s Längengrads : Thomas Jefferson erstell t eine n nach Koppeltabellen , Monddis Report... on the Subject o f Estab- tanzen un d nac h de m Chrono lishing a Uniformit y i n th e meter. Weights, Measure s an d Coin s o f the United States. Beginn de r periodische n Volks zählung i n den USA .
231
1790 Georg v . Vega berechne t di e Zahl mit 14 0 Dezimalstellen. Jean Charles Borda bestimm t di e Fallbeschleunigung fü r Pari s au s der Schwingungsdaue r vo n Pen deln mit 9,80896 m/s 2.
Industrielle Revolutio n J. R . Miller schläg t a m 13 . Januar im Hous e o f Common s da s Lon doner Sekundenpende l al s Grundmaß vor. John Sindair stell t bi s 179 9 Sta tistik Schottlands i n 21 Bänden zusammen, stütz t sic h au f 90 0 Mitarbeiter. 1792 USA führe n Doppelwährun g ei n (Gold un d Silber) . Dolla r besteh t aus 1 0 Dimes ode r 10 0 Cent. Wertrelation Gol d zu Silber 1/1 5 Gründung de r Ne w Yor k Stoc k Exchange.
1793 Französische Revolutio n führ t a m 5. Oktobe r eine n neue n Kalende r mit 1 2 Monaten z u 3 0 Tage n ein , mit 5 zusätzlichen Tage n i n jedem September bzw . 6 Tage n i m Schaltjahr. De r Ta g wir d i n zeh n Zeiteinheiten un d dies e i n 10 0 Dezimalminuten mi t j e 10 0 De zimalsekunden geteilt . De r Ka lender beginn t a m 22. Septembe r 1792 mit dem Jahr l , also a m Tag der Ausrufun g de r Republik , de r zugleich di e Herbst-Tagund nachtgleiche markiert . E r gil t bi s 31.12. 1805 . 1794 Summe de r i n Frankreic h ausge gebenen staatliche n Assignate n (Papiergeld) erreich t 44, 5 Milli arden Livres , vo n dene n nu r 7 Prozent durc h Steuereinnahme n gedeckt sind . 1795 Nationalkonvent i n Paris führt da s neue Ma ß "Metr e provisoir e e t legale" aufgrun d frühere r Grad messungen ein . Mete r wir d gleic h 443,443 Pariser Linie n
1792 Gradmessung a m Meridianab schnitt zwische n Dünkirche n und Barcelon a bi s 1798 . Ergeb nis: Viertelkrei s de s Erdmeri dians gleic h 5130740 Toisen , d . h. da s Mete r gleic h 3 Fu ß 11,269 Linien.
Maximum-Minimum-Thermometer von Daniel Rutherford.
1793 Josef Mader gib t i n Pra g da s Werk "Übe r Begriff e un d Lehrart der Statistik" heraus .
1794 Erste geologisch e Karte von Eng land i n große m Maßsta b vo n William Smith.
1795 Der französisch e Ingenieu r Pro- Carl Friedrich Gauß finde t al s ny lös t di e Aufgabe , neu e loga - Student di e Method e de r klein rithmische un d trigonometrisch e sten Quadrate. Tafeln nac h dem Dezimalsyste m zu berechnen, durc h
232
Industrielle Revolution gesetzt. Feuer-Societäts-Kataster der Mark Brandenburg.
Arbeitsteilung zwische n dre i Gruppen: Spitzenmathematike r entwerfen neu e schneller e Algo rithmen, ach t weiter e Mathema tiker setze n dies e i n Berech nungsformulare u m un d über wachen di e Berechnungen , 60 80 Persone n führe n einfach e Additionen un d Subtraktione n aus. Horace Sa y beschreib t ei n Stereometer zur Messung der Volumina un d de r Dicht e vo n Körpern ohn e Eintauche n i n Wasser.
Entscheidung de s Magistrat s vo n Berkshire i n Speenhamland , das s jeder arm e un d arbeitswillig e Mann künfti g pro Woche 3 Schil ling fü r sic h un d l Schillin g 6 Pence fu r jede s Familienmitglie d erhält, entwede r al s Entgel t i m Arbeitshaus ode r al s Armen unterstützung. Ein e Gallo n Bro t (etwa 4 kg) kostet l Schilling. 1796 1796 Zusammenbruch de s Papier - A. Volta erfinde t da s Elektro - M. R . C . Gerhardt i n Berli n stell t Buchhaltung systematisch dar. geldumlaufs i n Frankreich , Ein - meter. Der königlich e Astrono m Nevil stellung alle r staatliche n Zahlun Maskelyne entläss t seine n Assis gen, Vernichtun g de r Assignaten tenten Kinnebrook, wei l e s ih m Druckplatten. scheint, dass e r Sternbewegungen ungenau misst . Ers t späte r wir d entdeckt, das s es eine persönliche Fehlergleichung jede s Beobach ters gibt. 1797 1797 "State o f th e Poor " vo n F . M . In Rußlan d werde n durc h Geset z Eden (England ) i n dre i Bände n gußeiserne Gewichtsstück e i n mit Angabe n übe r BevölkerungsKugelform eingeführt : 2 un d l zahl, Anzah l der steuerzahlenden Pud; 27, 9, 3 und l Pfund ; 81 , 27, Häuser, Löhne , Bodenrenten , 9, 3 und l Solotnik . Nahrungsmittelpreise, Anzahl der Armen un d 4 3 Familienbudgets von Arbeitern , Webern , Bergleuten und Maurern. 1798 1798 Robert Thomas Malthus behaup In Englan d Verbo t de r Prägun g tet in dem anonyme n "Essa y über von Silbermünze n au f privat e das Bevölkerungsgesetz" , di e Rechnung. Bevölkerung vermehr e sic h i n 140 Zollämte r i n de r Mar k Bran geometrischer Progression , de r denburg mi t eine m Jahres-Roher Bodenertrag abe r nur i n arithme trag vo n 80000 0 Talem , vo n tischer Progression. denen 20 % fü r Verwaltungskos Cavendish miß t mi t Hilf e de r ten verbraucht werden . Drehwaage die
233
Industrielle Revolution Gravitationskonstante un d dami t die mittlere Erddicht e mi t 5,18. Der bayrisch e Graf Rumford (Benjamin Thompson) miß t i n München di e bei m Ausbohre n von Kanonenrohre n entstehend e Wärmemenge i n eine m Kalori meter un d stell t fest , da ß Wärm e kein Stof f sei n kann .
1799 In eine m Buc h vo n Leonhardi über di e Geschicht e vo n Leipzi g wird di e dor t be i de r Ratswaag e und de r Krämerinnung vorhande ne Sammlun g de r Gewicht e un d Ellenmaße de r wichtigste n euro päischen Handelsplätze , nebs t einigen Getreide - un d Getränke maßen, erwähnt .
Der Parise r Mechanike r Fortin fertigt zwe i au s gehämmerte m Platinschwamm hergestellt e Endmaßstäbe mi t eine m Quer schnitt vo n 25- 4 mm , vo n dene n einer im französische n Staats archiv hinterleg t wir d (metr e de s archives) un d de r ander e de m Bureau d e Longitudes al s Arbeitsetalon übergebe n wir d (Läng e 3 Gesetz übe r di e Aufbewahrun g Fuß 11,26 8 Linien bei 0°) . der metrische n Normal e i n Frankreich. Metr e vra i e t defi nitiv wir d gleic h 443,29593 8 Linien de r Tois e d u Pero u be i 13° R gesetzt.
234
Lehrbuch vo n Gaspard Monge zur Darstellende n Geometri e zeigt, wi e dreidimensional e Ge bilde in der Eben e dargestellt un d umgekehrt ihr e Eigenschafte n und Maß e au s de r ebene n Darstellung abgelese n werde n kön nen. 1799 General Napoleon Bonaparte wird i n di e erst e Abteilun g fü r Mathematik de s französische n Nationalinstituts (Nachfolgeri n der i n der Revolution aufgelösten Akademie) mi t alle n 41 1 Stim men gewählt . E r hatte ei n Manu skript mi t eine m Theore m ein gereicht, da s vo n seine m italienischen Freun d Lorenzo Mascheroni, eine m Mathematike r stammte. Ergebnis de r Gradmessun g vo n Delambre un d Mechain: Viertei kreis de s Meridian s 513074 0 Toisen. l Mete r = 443,29593 6 Linien, l Toise = 86 4 Linien. J. L . Proust bestimm t Mengen verhältnis vo n Kupfer , Kohlen stoff un d Sauerstof f wie 5 : 4 : 1 in der Verbindun g Kupferkarbona t und weiter e ganzzahlig e Relatio nen i n anderen Verbindungen. Alexander vo n Humboldt beginn t seine Forschungsreise nach
Industrielle Revolutio n
1800 112 verschieden e Ellen , 9 2 Flä chenmaße, 6 5 Holzmaße , 16 3 Getreidemaße, 12 3 Ohm e un d Eimer, 6 3 Schenkmaß e un d 8 0 Pfunde i m Großherzogtum Bade n in Gebrauch . Vom metrische n Syste m i n Frankreich nu r di e Einheite n de r Länge un d de s Volumens , un d nur i n 1 2 vo n 8 3 Departement s eingeführt. Gründung de s staatliche n "Bu reau d e Statistique " in Paris unte r Leitung de s Mathematiker s J . B . J. Fourier. 1801 Erste Volkszählun g i n Englan d und i n Frankreich .
Südamerika mi t vierzi g verschie denen Messinstrumenten . 1800 Der Uhrmache r Abraham Louis Zacharias Dahse berechne t di e Breguet au s Pari s erfinde t di e Zahl mi t 200 Dezimalstellen. nach ih m benannte Spirale . Gauß publizier t ein e Osterfor Wärmemesser vo n Jean Charles mel, die fü r jedes Jahr da s Oster de Borda, de r di e Ausdehnun g datum angeben kann. eines Metallstab s nutzt. Eli Whitney begründe t den Aus tauschbau, al s e r eine n Auftra g der USA-Regierun g zur Herstel lung vo n 1500 0 Gewehre n er hält. Daz u erfinde t e r verschie dene Schablone n un d Lehre n zu r Rationalisierung der Meßarbeit.
1801 Lochkartengesteuerter Webstuh l Gauß begründe t di e modern e Zahlentheorie. von J .M. Jacquard i n Lyon. Er lös t da s Proble m de r Berech nung vo n Planetenbahne n au s Gründung de s statistisch-typo relativ wenigen , benachbarte n graphischen Bureau s nac h fran Beobachtungen. zösischem Vorbil d i n Bayern . F. W . Herschel vergleich t de n etwa zehnjährige n Sonnenflec kenzyklus zwische n 167 6 un d 1800 mi t de n Kornpreise n un d den Klage n übe r schlecht e Ern ten. Jerome Lalande veröffentlich t seine "Histoir e celest e francaise " Bd. l mi t 5000 0 beobachtete n Stempositionen. 1802 1802 William Hasledine Pepys erfin - De r deutsche Chemiker Jeremias det das Gasometer. Benjamin Richter führ t i n de m Werk "Stöchiometri e ode r Me ß kunst chemische r Elemente " mathematische Methode n i n di e Chemie ein.
235
Industrielle Revolution Goethe lehn t e s ab , seine n Schä del vo n Schadow fü r ein e Bild nisbüste vermessen z u lassen . 1803 "Versuch eine r Geschicht e de r Rechenmaschine" vo n Kriegs und Domänenra t Johann Paul Bischoff m Ansbach.
1803 Gesetzliche Doppelwährun g i n Frankreich mi t feste m Wertver hältnis vo n Gol d un d Silbe r (1:15,5). Gründung de r Ban k vo n Frank reich. 1804 1804 Der Cod e civil e bestätig t di e De r al s Buchhalte r angestellt e Theorie de r Statisti k von Ludwig Rechtsgültigkeit vo n Kerbhöl - Friedrich Wilhelm Sessel be - von Schlözer: Statisti k i m Sinn e zern, di e mi t de m Haupthol z rechne t di e Bah n de s Halley - der Staatsbeschreibung. übereinstimmen. sehe n Kometen . "Natürliches Maß- , Gewichts und Münzsystem " vo n Georg Abschaffung de s "große n Mas " Gay Lussac un d Biot führe n Freiherr vo n Vega erscheint. im Kanto n Bern , nich t ohn e di e Luftfahrten zu r Untersuchun g Zinsen un d Zehnte n de m neue n der atmosphärische n Temperatu r Maß anzugleichen . Anstell e vo n und Feuchtigkeit durch. 25 alte n Doppelmä ß mußte n ne u 52 einfach e Ma ß entrichte t wer - Englischer Luftfahrtpionie r den. George Caley erfinde t ei n Mess gerät fü r den Luftwiderstand. Friedrich Wilhelm HI. mach t au s 4 preußische n Postmeile n 7 , u m seine Einnahmen zu erhöhen. 1805 1805 Statistisches Bür o i n Preußen , Der französisch e Astrono m un d Gay Lussac un d A . v . Humboldt geleitet vo n Leopold Krug, ge - Mathematiker P . S . d e Laplace liefern ihr e Arbeite n übe r di e gründet au f Anregun g de s Frei - mißt di e Molekularkräft e vo n eudiometrischen Mitte l un d da s Verhältnis de r Bestandteil e de r Flüssigkeiten. herrn vom Stein. Atmosphäre. (Eudiometri e be Königlich genehmigte s "Börsen Urban Jürgensen au s Kopen - deutet Gasmessung). reglement" i n Berlin. Im neue n Rathau s vo n Bema u hagen stell t da s Zylinderra d der (Mark) werde n Ratswaag e un d Uhr aus Stahl her. das Hopfenmessen verpachtet . In Sachse n beantrage n Ständ e von Ritterschaf t un d Städte n di e Einführung eine s vo n de r Natu r abhängigen Meßsystems . 1806 Wiedereinführung de s Gregoria nischen Kalenders durc h
1806 Alexander vo n Humboldt stell t das Gesetz der Wärmeabnahm e
236
Industrielle Revolutio n Napoleon au f Forderun g de s Vatikans. Nac h de m 11 . Nivös e des Jahre s XI V komm t de r 1 . Januar 1806 . 1807 Bisinger veröffentlich t "General Statistik de s österreichische n Kaiserthums".
mit der Höhe auf.
1807 Idee de s Echolot s zur Erkennung von Riffe n un d Untiefen : Arago. Erstes Paten t von Belun 10 5 Jah re später. Louis Puissant begründe t wissenschaftliche Topographie .
England verbiete t Sklavenhandel . USA verbiete n Sklavenhande l zur See . 1808 Preußische Städteordnun g leg t fest, das s di e bürgerlichen Rechte erhält, we r mindestens 150-20 0 Goldmark al s Jahresverdiens t nachweisen kann .
1808 Philippe Gengembre konstruier t die erst e Justiermaschin e fü r Münzen. Georg vo n Reichenbach ent wickelt da s Diopterlinea l zu r Kippregel, di e zu r Messun g vo n Horizontal- un d Vertikalwinkeln , zum Distanzmesse n sowi e zu m Höhenmessen dient .
1809 1809 Einheitliches Getreidema ß i n Louis Joseph Gay-Lussac erfin - Albrecht Philipp Thaer bestimm t Bayern anstell e de r übliche n 480 det di e Methode n de r Alkali - Abhängigkeit de r Ertragsfähig verschiedenen Maß e eingeführt . metrie, Acidometri e un d Chlo - keit des Bodens von der Tiefe der Ackerkrume. rometrie. W. H . Wollaston erfinde t da s Reflexionsgoniometer zu r genauen Ausführun g vo n Kristallwin kelmessungen. Joseph Bramah bau t fü r di e Bank vo n Englan d erst e Nume riermaschine fü r Banknote n fü r fortlaufende Numerierung . 1810 1810 Baden führ t al s erste r Staa t au f Johann Gottlieb Gähn erfinde t deutschem Bode n da s Meter ein . di e Reitergewichte , di e ma n zu r Festlegung de r Ortszei t fü r Ber - Ausgleichun g de r kleinste n Ge lin. Wichtsdifferenzen verwendet . Reichenbach bau t bis 182 0
237
Industrielle Revolutio n
1811
astronomische un d geodätisch e Instrumente hohe r Genauigkeit , mit dene n u.a . Gauß un d Sessel arbeiten. Friedrich Wilhelm Breithaupt baut i n Kasse l di e erst e gena u arbeitende Kreisteilmaschin e Entwicklung de r "amerikani schen" Buchführung.
Eiserne Nor m de r Dresdne r Elle , Molekulargewicht-Bestimmung entspricht Leipzige r Elle , die sei t durch Gay-Lussac. 1734 al s Normal gilt . Ihr e Läng e beträgt l ,744 französisch e Fuß . Erste deutsch e Einkommens steuer in Ostpreußen . Wiedereinführung de r Brottax e in Pari s sowi e eine r Pflichtver sicherung fü r Bäcker , au s de r si e in Zeite n hohe r Getreidepreis e Ausgleichszahlungen erhalte n (bis 1863) . 1812 Der französische Artillerieoffizie r und späte r berühmt e Mathema tiker Victor Poncelet bring t da s russische Rechenbrett nac h West europa. Napoleon I . läß t durch Geset z di e alten, nichtmetrische n Einheite n wieder zu.
1811
"Geodäsie" vo n Benzenberg.
1812
In Leipzi g veröffentlich t Frei- E. Jomard entdeck t geodätische n herr v . Vega ein e Tabell e de s Ursprung de s griechische n Län Vergleichs de r be i de n Bau - un d genmaßes. Werkmeistern sowi e be i de n Feldvermessungen übliche n Kla ftermaße de r verschiedenen Län der. Nac h de r Werkmaßein teilung enthält die Klafter 6 Fuß, jeder Fuß 1 2 Zoll , jeder Zol l 1 2 Linien un d jede Linie 1 2 Punkte: 1° = 6'= 72" = 864'" =10368"". Johann Georg Tralles konstru iert das Volum-Alkoholometer.
1813 1813 Feldmesserreglement i n Preuße n Samuel Clegg erfinde t di e nass e Christian Samuel Weiß begrün Feldmesserrute gleic h eine r Gasuhr mit rotierender Trommel . det die Kristallometrie. Rheinländischen Rut e 1814
Der Bankie r M . A . Rothschild Linear-Planimeter vo n nutzt eine frühzeitige Information Landmesser Hermann. Kniehebelprägewerk vo n über die Niederlage Napoleons
238
1814
dem Fraunhofer entdeck t dunkl e Li nien i m Sonnenspektru m be i de r Suche nach exakten
Industrielle Revolution zur erfolgreiche n Spekulatio n a n Diedrich Uhlhorn i n Greven der Londoner Börse . broich / Rhei n eingeführt . (7 0 Münzen pro Minute). J. Fraunhofer ha t übe r 50 0 Li nien i m Sonnenspektru m ver messen. Winkel erfinde t da s erst e brauchbare Metronom . 1815 1815 Metrisches System i n Luxem - F . A . Barde i n Pari s verwende t zum erste n Ma l da s Zentimeter bürg. maß al s Körpermessinstrumen t Das Pfun d Sterlin g entspricht un d entwickel t dami t ein e Zu etwa 6 Talern. schneidemethode.
Messmarken für Brechungsinde x un d Disper sion verschiedener Glassorten zur Linsenherstellung. Atomgewichtstafeln vo n Johann Jacob Berzelius.
William Smith gib t di e erst e um fassendere geologisch e Kart e Englands heraus.
1816 Verbot de r dezimale n Untertei lung i n Frankreich . Erneut e Wie dereinführung de r alte n Einhei ten. Maß- un d Gewichtsordnun g fü r Preußen. Al s Einhei t wir d de r preußische Fu ß z u 139,1 3 Parise r Linien festgelegt . Gründun g de r Königlich-Preußischen Normal Eichungs-Kommission. Metrisches Syste Niederlanden.
mi
n de
Johann Nepomuk Mälze! erfinde t den Taktmesser . De r Metrono m mißt di e Zah l de r Ausschläg e zwischen 4 0 (Grave ) un d 20 8 (Prestissimo) pr o Minute. Der Breslaue r Mathematike r Brandes zeichne t au f de r Basi s von Meßdate n de r Pfälze r Mete orologischen Gesellschaf t di e erste Wetterkarte .
1816 Entwurf eine s Maß - un d Ge wichtssystems fü r das Königreich Sachsen vo n Beigel, de r jedoc h von de r Regierun g i m Hinblic k auf ei n künftige s einheitliche s System fü r gan z Deutschlan d z u den Akten gelegt wird. August Böckh veröffentlich t "Staatshaushaltung der Athener" . David Ricardo berechne t di e komparativen Koste n de s Au ßenhandels.
n
England führ t di e Goldwährun g ein. 1817 1817 Behörden i n Nürnber g gebe n Joseph Fraunhofer stell t di e er - Beethoven gib t i n seine r Ham merklaviersonate zum erste n Mal sten Beugungsgitter he r und während eine r Hungersno t
239
Industrielle Revolution Brotmarken a n bedürftig e Fami - verwendet si e zu r Messun g de r das Zeitma ß fü r di e Kompositio n lien aus . Wellenlänge des Lichtes. nach Mälzels Metrono m an . Alexander vo n Humboldt veröf fentlicht di e erst e Isothermen karte. Geschwindigkeitsmesser vo n Diedrich UMhorn. Handatlas vo n Adolf Stieler er scheint be i Perthes i n Goth a i n 50 Blätter n bi s 1823 . Da s Wer k erlebt erneuert e Auflage n bi s zum End e des 2. Weltkriegs. Pariser Meterkopi e vo n Fortin mit Attes t vo n F . Ar ago un d A . von Humboldt fü r Preußen . (Wird deutsche s Urma ß vo n 1872 bis 1890) . 1818 1818 n Zollgesetz i n Preußen . Abschaf - Multiplikationsmaschine vo fung de r Binnenzöll e un d Ein - Thomas i n Kolma r gestatte t Po tenzieren, Wurzelziehe n un d richtung eines Grenzzolls . trigonometrische Rechnunge n auf 20 Stellen. Georg vo n Reichenbach vervoll kommnet de n Meridiankreis , de r zuerst vo n F . W . Bessel verwen det wird.
1820 Metrisches Syste m i n Guatemala. Steuerregelung i n Preuße n durc h Einführung eine r allgemeinen Verbrauchssteuer, Einkommens steuer un d Gewerbesteuer . De r Adel is t fre i vo n de r Grund steuer. Seit 171 7 wurde n i n Englan d 4 Millionen acre s Bode n durc h 3450 Parlamentsakt e de r Einhe gung privatisiert , verbunde n mi t Vermessung de s Landes .
1820 Gauß wir d mi t de r Gradmessun g für Hannove r beauftragt , di e e r bis 182 5 zu m große n Tei l selbst durchführt. Gauß entwickel t ei n Heliotrop , das au s de r Verbindun g eine s Fernrohrs mi t zwe i kleinen , aufeinander senkrech t stehende n Planspiegeln besteh t un d fü r Tri angulationen verwendet wird . J. S . C . Schweigger erfinde t da s Galvanometer. James Malam bau t de n erste n trockenen Gasmesser .
240
1819 Bessel gib t Refraktionstafel n zu r Korrektur de r durc h di e atmo sphärische Strahlenbrechun g her vorgerufenen Fehle r be i astrono mischen Beobachtungen heraus.
Industrielle Revolution Industriell gefertigte s Arith mometer vo n Charles Xavier Thomas i n Pari s multiplizier t zwei achtstellig e Zahle n i n 1 8 Sekunden. Gesamtproduktion i n de n Folge jahren etwa 150 0 Maschinen.
1821 Gothaer Feuerversicherung . Bergakademie Freiber g erhäl t ein Normal de s Meters au s Paris. Ludwig Borne stellt ein e Statistik der Stillstandszeite n de r Post kutsche au f dem We g vo n Frank furt nac h Stuttgar t au f un d kommt au f 1 4 Stunden 4 0 Minuten. Gesetz übe r di e Münzverfassung der Preußische n Staaten . 1 4 Taler entsprechen eine r Gewichtsmar k Silber, l Taler = 3 0 Silbergro schen = 360 Pfennige .
Oersted erfinde t Meßgerä t fü r Stromstärke.
1821 Der Königsberge r Astrono m In de m Wer k Ar t d e verifie r le s Friedrich Wilhelm Bessel erar - dates i n Pari s werde n 10 8 verbeitet durc h Ortsbestimmun g schieden e Zeitrechnunge n de r von 3200 0 Fixsterne n bi s 183 5 Völke r un d Religione n behan dle Grundlage n de r Fixstern - delt. astronomie. 1822 Coelestin Quinlenz i m Elsaß un d Schwilgue erfinde n die Dezimal brückenwaage. Carl Friedrich Christian Mohs stellt ein e Skal a de r Ritzhärt e von l bi s 1 0 anhan d vo n 1 0 Mineralien auf , die de r Geolog e ohne große n apparative n Auf wand (6x4x 3 c m große s Käst chen fü r Testminerale) anwende n kann. Rechenmaschine vo n Charles Babbage fü r zwe i Differenze n und ach t Dezimalstellen . Ba u größerer Modell e scheiter t a m Problem Fertigungstoleranzen. 1823 Nach de m Berich t Ludwig Bornes vo n de r Industrieausstellung im Louvr e werde n i n Pari s sei t einiger Zeit Längenmaß e au s seidenen Bänder n gefertigt , die au f der eine n Seit e da s metrisch e Maß un d au f de r andere n Seit e verschiedene ausländisch e Maß e
241
1822 Goethe bitte t de n Historike r F . H. W . Körte i n Halberstadt , di e Maße de s be i Fros e i m Osthar z ausgegrabenen Schädel s eine s Urstiers ih m i n Leipzige r Fu ß anstelle de s i n eine r Publikatio n verwendeten Halberstädter Werkmaßes anzugeben.
1823 Denison Ohnsted leite t di e erst e geologische Vermessun g i n North Carolina Vermessung Indiens durc h G . Everest.
Industrielle Revolution zeigen. Dami t arbeite n Schnei der, Schuster , Tischler , Zimmer leute, Maurer , Händler un d ande re Berufsgruppen.
1824 Durch Parlamentsakt e wir d di e englische Einhei t de s Längen maßes, da s Yar d al s Bronzesta b bestimmt. Es sol l sic h zur Läng e des Sekundenpendels de r Breit e von Londo n be i 62 ° F , reduzier t auf Meereshöh e un d luftleere n Raum verhalten wie 36 zu 39,1329. l Yard = 0,914 m = 3 feet= 1 2 inches.
1826 Abschaffung de r tallie s (Doppel kerbhölzer) durc h das englisch e Schatzamt un d Einführun g de r vollständigen schriftliche n Buch führung. Beim Angrif f de r englischen Maschinenstürmer auf Syke s Mil l i n Accrington wir d al s erste s vo n einer Fra u di e Fabriksuh r zer stört. 1827 In Preuße n beginn t ma n i n de n zwanziger Jahren , di e Uhre n de r Postämter al s Normaluhren zu
Selbstregulierender Gasdruck messer von Crosley i n London.
1825 K. Pistor, Geheime r Ra t i m preußischen Postdiens t un d Teil haber eine r Instrumentenbau — Werkstatt i n Berli n erfüll t de n Auftrag, vie r eisern e Probe maße de s preußische n Fuße s au f der Grundlag e de r Meterkopi e von 181 7 herzustellen. Liebig richte t sei n chemische s Laboratorium ein , da s bahn brechend fü r di e Lehr e empi risch-exakter Forschungsmetho den wird. John Herschel beschreib t da s Aktinometer, ei n Gerä t zu r Mes sung der Sonnenstrahlung. Differentialgalvanometer vo n Becquerel. Leschot bring t di e Ankerhem mung fü r Taschenuhre n i n ein e brauchbare Form .
1824 Johann Franz Encke miß t di e Entfernung Erde-Sonn e mi t 15 3 Millionen km, die etwa u m 2,6 % zu hoch liegt . 1825 Gompertz entwickel t Formeln zu r Bearbeitung statistische r Daten , die insbesonder e i n de r Sterbe statistik verwendet werden. Anwendung de r medizinische n Statistik durc h Pierre Charles Alexandre Louis. Beginn d e wissenschaftliche n Arbeiten zu r erste n geologische n Bestandsaufnahme Frankreichs .
1826 Statistik wir d i n Österreic h a n sieben Universitäten , ach t Aka demien un d drei Lyzee n gelehrt .
Johann Heinrich von Thünen wendet Differentialrechnun g au f die Agrarökonomie an. Christian Leopold Buch fertig t die erst e geologisch e Kart e vo n Deutschland an. 1827 A. Galy-Cazalat konstruier t ei n Andre-Marie Ampere führ t di e elektrodynamischen au f quanti Kolbenmanometer. tativ-mathematische Gesetz e
242
Industrielle Revolution etablieren. Reite r de r Schnellpos t Dynamometrische Schnellwaag e übertragen di e Berline r Normal - von J. N. P. Hachette. zeit mi t Hilf e vo n Courieruhre n in ander e Orte . Grubentheodolit vo n F. W . Breithaupt. 1828 In Englan d wir d a n Stell e de r Der Geodä t Lohrmann richte t i n hohen Getreideeinfuhrzöll e ein e Sachsen de n Landeswetterdiens t gleitende Zollskal a eingeführt , ein. E r führ t di e „mittler e Zeit " die di e Höh e de s Zoll s mi t de n ein, di e vo m eigene n Observato englischen Getreidepreise n kop - rium bestimmt wird . pelt. Platinwährung i n Rußland . Ei n Dreirubelstück au s Plati n wieg t 10,35332 g (bi s 184 5 gültig e Währung).
1829 F. W . Bessel läß t ein verbesserte s Heliometer vo n Fraunhofe r bauErstmalige statistisch e Darstel - en. lung de r österreichische n Monarchie i n 10 4 Tafeln . Kaise r Der englisch e Ingenieu r A . Franz I . ordne t Einrichtun g eines Maudslay konstruier t un d ver administrativ-statistischen Diens - wendet ein e Mikrometerschraub e mit eine r Genauigkei t vo n tes an. Die Ratswaag e i m Bernaue r Rat- 1/1000 inch. haus (Mark) wir d de m Markt meister übertrage n un d nich t mehr wi e früher verpachtet. 1829 Statistische Gesellschaft i n Paris.
243
zurück. Vorschlag, Längeneinhei t au f Lichtwellenlängen z u gründe n (J. Babinei).
1828 J. J . Berzelius veröffentlich t ein e Reihe vo n relative n Atom gewichten, Wasserstof f gleic h l und Sauerstof f gleic h 10 0 set zend. George Green: "Essa y o n th e A p plication o f Mathematica l Analysis t o th e Theorie s o f Electricity and Magnetism". Gauß schaff t di e Grundlage n einer Theori e de r geodätische n Dreiecke. Europäisch e Münz- , Maß- un d Gewichtskund e vo n J . Jockei i n Wien. A. vo n Humboldt schläg t Aufba u eines internationale n Netze s erdmagnetischer Warte n vo r un d er richtet ein e Beobachtungsstation in Berlin. Paul Erman miß t das Magnetfeld der Erde ; sein e Messunge n werden di e Grundlag e fü r di e Theo rie de s erdmagnetische n Felde s durch Gauß.
Industrielle Revolution C. F . Gauß wir d zu m Mitglie d einer Kommissio n zu r Regulie rung des Meßwesens ernannt . Russische Regierun g genehmig t A. vo n Humboldts Vorschla g eines Netze s vo n magnetische n und meteorologische n Statione n in allen Klimazonen Rußlands . 1830 Annahme de s Yard-Standard s i n den USA. Präsident Andrew Jackson schaff t die Zentralbank de r USA ab.
Erstes Glasthermomete r vo n Greiner. Arthur Morin erfinde t da s Fe dermanometer.
Während de s Juliaufstand s i n Swobodski i n Rußlan d verbinde t Paris schieße n di e Revolutionär e mehrere Rechenbrette r i n eine m auf die Turmuhren . großen Rahmen . Berechne t 2 64 in drei Minuten. Beginn amtlicher Wetteraufzeichnungen i n Berlin. 330 Uhrmachermeiste r un d 280 0 Arbeiter fertige n in Genf jährlich Länge de s sächsische n Lachter s 70 000 Uhren , darunter die Hälf wird au f de r Grundlag e eine r te goldene , fü r 2 15 0 00 0 1821 au s Pari s beschafften Kopie Schweizer Franken . des Urmeter s einheitlic h au f 2 m festgelegt. Ei n Jah r späte r erhäl t jedes Bergamt eine n Bergfuß von 2/7 m. Tod de s berühmte n Münzfäl schers, Hofra t Becker au s Isen burg. Silberrubel etw a gleich l Taler , 3 bis 4 Groschen. Englische r Schil ling (1 2 Pence ) etwa gleich 7 1/3 bis 1/ 2 sächsische Groschen . 1831 Franz I . verbiete t Veröffentlich - Talabot erfinde t eine n Konditi o ung de s Handbuch s de r öster - nierapparat zu r Messun g de s Feuchtigkeitsgehalts vo n Ge reichischen Statistik . spinstfasern. Statistischer Verei n fü r da s Kö - M. F . Maury sammel t meteorolonigreich Sachse n gegründet . gische Statistik der Meere . Übernimmt i n de n Folgejahre n Taschenschrittzähler vo n Payne Aufgaben eine s statistische n in England.
244
1830 Charles Lyell schätz t i n "Th e principles of geology " das Erdal ter au f einig e hunder t Millionen Jahre. Goethe beauftrag t de n Weimare r Baukondukteur Karl Georg Kirchner mi t eine r vergleichen den Maßberechnun g de s Grund risses vo n Pompej i un d de s alten Wiens. Ergebnis : Pompej i 17 1 118 un d Wiene r Altstad t ohn e Paradeplatz, Hof - un d Stadt garten 307 500 Wiener Quadratklafter.
1831 Methode de r kleinste n Quadrat e von Gauß veröffentlicht . (Bereits 1795 vo n ih m entdeck t un d seit her verwendet). Ostpreußische Gradmessun g un ter Leitun g von Bessel un d Baey-
Industrielle Revolution Dienstes.
Der Uhrmache r Winnerl kon struiert da s erst e Chronoskop , eine Uh r zu m Messe n seh r klei ner Zeitabschnitte .
J. W . Lubbock i n London verbes sert englisch e Hochwasserta bellen aufgrun d langjährige r Beobachtungen un d de r wechseln den Stellun g vo n Sonn e un d Mond. 1832 1832 Dezimales Münzsyste m i n Bei - C . F. Gauß erfinde t Galvanome- Vergleichung de r wichtigste n gien. ter . Maße, Gewicht e un d Münze n von K. L. vo n Littrow in Wien. Abschaffung de r Todesstraf e fü r Geldfälscher i n Großbritannien . Gauß begründe t da s absolut e Maßsystem de r Physi k (Zenti Preis fü r eine n jungen un d kräftimeter, Gramm , Sekund e = cgs gen Negersklave n i n de n US A System). etwa 500 Dollar. 1833 1833 Gauß gründe t magnetische s Ob - I n de r Fabri k vo n Franz Ferdi- Konzept de r Analytica l engin e servatorium und beginn t mi t dem nand Greiner i n Stützerbac h von Babbage mi t Lochkarten Aufbau eine s internationale n werde n 6 4 verschieden e Sorte n eingabe vo n Date n un d Pro Netzes magnetischer Messungen, vo n Aärometer n un d Thermo - gramm, Speicherun g 16700 0 bit. metern hergestellt . Di e Thermo - Rutherford berechne t di e Zah l meterskalen werde n handge - mit 440 Dezimalstellen. Faraday miß t grundlegend e zeichnet auf Papier. Gauß konstruier t ei n Magneto - quantitative Beziehunge n de r meter zu r genaue n Bestimmun g Elektrolyse zwische n Elektri der Schwingungsdaue r un d de s zitätsmenge, Stoffmeng e un d Trägheitsmoments vo n Magnet - chemischen Aequivalentgewich stäben. ten. Skierometer vo n Seebeck zu r Messung de r Härt e vo n Kri - Körpermessungen vo n Kinder n verschiedenen Alter s vo n Lamstallen. Naturforscherversammlung i n bert Adolphe Jacques Quetelet. Stuttgart leg t au f Vorschla g vo n J. H . Scheibler al s Grundto n da s a mi t 44 0 ganze n ode r 88 0 hal ben Schwingunge n fest. Einführung de s erste n Zeitzei chens i n Greenwich (Zeitball) . J. F . Herschel erfinde t Aktino meter zu r genaue n Messun g de r erwärmenden Wirkun g de r Son nenstrahlen (Insolation).
245
Industrielle Revolutio n
1834
1834 Nautical Almana c gib t di e astro nomischen Date n i n Mittlere r Zeit (Greenwic h Mea n Time ) an . Parent-Duchatelet publizier t Daten über die Prostitution in Paris.
Englischer Köni g verordne t Ver brennung de r amtliche n Samm lung de r tallies , dabe i brenn t da s Parlamentsgebäude ab. Roya l Statistical Societ y i n London . Lloyds Registe r o f Shippin g erteilt Prüfungszertifikat e fü r Schiffstechnik. Probeweiser Briefmarkendruc k auf Bestellun g vo n James ChalWertverhältnis Silbe r z u Gol d wird i n den US A gesetzlic h au f l zu 15,98 8 festgesetz t (sei t 179 0 1:15). 1835 Zar setz t alt e russisch e Maß e außer Kraf t un d führ t englisch e Maße ein . Grundma ß de r Läng e ist da s Sasche n z u dre i Feet , ( l Saschen z u 3 Arschin , l Arschi n gleich 2 8 Zol l gleic h 1 6 Wer schok). Da s Pfun d wir d ne u fest gesetzt = 409,512 g = 921 6 Doli . l Kubikzol l Wasse r vo n 1 3 1/3 ° R sol l i m luftleere n Rau m 368,361 Dol i wiegen .
Carl Friedrich Gauß erfinde t das Bifilar-Magnetometer zurgenau en Bestimmun g de s Erdmagne tismus. Achte Auflag e de s Brockhau s gibt Lichtgeschwindigkei t mi t 40000 Meilen/ s (30 0 00 0 km/s ) an. Unter Leitun g vo n Bessel wir d ein neue s preußisches Urma ß aus Gußstahl i n der Länge vo n 3 Fuß hergestellt. Da s Berline r Sekun denpendel wir d mi t 3 Fuß , 2 Zoll, 0,1626 Linie n bestimmt. Schrifttafeln i n 1 0 Größe n zu r Bestimmung de r Sehschärf e vo n H. Küchler.
1836 Metrisches Syste m i n Griechen - Thermoelement al s Temperatur messer vo n Claude S . M . land. Pouillet. 1837 Erstes große s internationale s Katalog vo n 2787 Doppelsterne n Bankgeschäft: di e Ban k vo n von Struve (Pulkowo). Frankreich gib t de r Ban k vo n Skizzen- un d Wanderbuc h vo n England eine n Kredi t vo n 2 Uhrmacher . F. Lange mit Millionen Pfund unter
246
1835 W. Weber begründet die Messun g des elektrische n Strom s i n abso luten Einheiten. Der belgisch e Astrono m L . A . J . Quetelet begründe t di e Sozial physik, di e quantitativ e Er fassung gesellschaftliche r Er scheinungen.
1836 Gauß arbeite t bi s 184 0 a m Han noverschen Maßsystem . 1837 Bessel ermittel t au s 1 0 Gradmes sungen sei t 183 5 di e Läng e de s Meters z u 443,33 4 Linien , als o um 0,03 8 Linie n wenige r als da s Ergebnis der französischen
Industrielle Revolution Beteiligung vo n 1 4 Parise r Ban ken, u m di e durc h di e Kris e vo n 1836/37 entstandene n Schwie rigkeiten z u überbrücken . Auc h die Hamburge r Ban k is t beteiligt an dem Kredit.
Umrechnungen de s Parise r Li nienmaß in s metrisch e Syste m und Berechnun g de r Über - un d Untersetzung von Zahnräder n fü r Uhren.
Gradmessung bzw . de r gesetz lichen Festlegun g vo n 1799 .
"Mensura micrometria " vo n Friedrich G. W. von Struve Katalog exak t vermessene r Dop Pouillet entwickel t da s Galvano - pelsterne. Wiedereinführung de s Metri - meter z u eine m Messapparat . E r schen System s i n Frankreich. erfindet di e Tangente n - un d Sinusbussole. Münchner Münzkonvention . Aus einer Kölnische n Mar k feine n Silbers werde n 2 4 1/ 2 Gulde n geprägt, de r Gulden gil t gleich 60 Kreuzer. Goldpreis i n de n US A wir d au f 20,67 Dolla r j e Unz e festgeleg t und gil t bis 1934 . Neues britische s Urnorma l fü r das Yard mi t 914,4 mm. 1838 Dresdner Münzkonvention , l Taler gil t 1,7 5 Gulden . Münzfu ß 28 Taler oder 49 Gulden je Pfun d Silber (467,71 g). Statistische Übersich t de r wich tigsten Gegenständ e de s Verkehrs und Verbrauch s i m preußische n Staate un d i m deutsche n Zoll verband (bi s 1857) . 1839 Das vo n Bessel mi t Bindun g a n die Läng e de s Sekundenpendel s für Berli n geschaffen e Län gennormal fü r de n preußische n Fuß wir d al s Norma l pe r Geset z festgelegt. Gründung de s K.K . Militärgeo graphischen Institut s i n Wien.
1840 Metrisches Syste m i n Panama .
F. Oechsle i n Pforzhei m erfindet Goldlegierungswaage. Justus-Perthes-Venag i n Goth a gibt erst e Schulwandkart e her aus.
Elektrochemisches Photomete von A. E. Becquerel.
r
Elektrische Übertragun g de r Zeitangabe vo n eine r Normaluhr auf weitere Uhren vo n Steinheil. Erfindung eine s Distanzmesser s und Nivellierinstruments , da s den Winke l mit de r Mikrometer schraube misst, von S . Stampfer. 1840 Serienproduktion von
247
1838 F. W . Bessel miß t di e erst e Fix sternparallaxe 6 1 Cygn i mi t 0",3744 un d di e Entfernun g z u sechs Lichtjahren . (Neuer e Mes sungen 11,0 8 Lichtjahre).
1839 William H . Miller führ t di e nac h ihm benannte n Indize s fü r Kris talle ein.
Industrielle Revolution Verteilung vo n Meterkopie n a n Gliedermetern au s Messing und 18 Staate n durc h di e französisch e Buchsbaumholz. Regierung. H. V . Regnault un d Ph. G . vo n In Österreic h bemüh t sic h Kü - Jolly konstruiere n da s Gas beck, Präsiden t de s General - thermometer bzw . Luftthermo rechnungsdirektoriums u m di e meter. Freigabe de r statistische n Date n für di e Öffentlichkei t un d ver - Atlas de s Erdmagnetismu s vo n weist darauf , das s ausländisch e Gauß un d Weber. Schriftsteller of t besse r übe r di e Du Bois-Reymond schaff t sic h österreichische Statisti k infor - ein elektromagnetische s Meßge rät fü r seh r schwache Ström e fü r miert sind als inländische. seine elektrophysikalische n ForGründung de r K.K. Direktio n der schungen. E r beginn t mi t eine m Multiplikator vo n 465 0 Wind administrativen Statisti k i n ungen un d erhöh t dies e Zah l i n Österreich. 500-stündiger Arbei t au f 2416 0 Einführung de r schwarze n Ein - Windungen. Penny-Briefmarke i n Englan d Physikalischer Atla s de r Erd e von Heinrich Berghaus. durch Rowland Hill. Entstehung vo n Abschlagsge - Elektrisches Chronosko p vo n schäften (Ratenzahlungen ) i n Wheatstone. Deutschland. Konkurrenz de r neue n amerika nischen Massenproduktio n vo n Uhren bedroh t de n Absat z de r bisher in Handarbeit hergestellte n Schwarzwalduhren. Sachsen führ t de n Neugrosche n ein. De r Tale r bleib t bei 3 0 Groschen.
248
Eisenbahnrevolution Das halbe Jahrhundert von 184 0 bis 189 0 kann wohl mit Fug und Recht als die Zeit de r Eisenbahnrevolution, eine s ganze n Ensemble s von Basisinnovatione n um de n Dampfantrie b au f Schienenwegen , verbunde n mi t de r Einführun g de r Telegraphic, bezeichne t werden . Di e Läng e de r Eisenbahnlinie n i n de r Wel t betrug i m Jahr e 184 0 nu r 767 9 k m i n 1 2 Staaten, davo n 46 2 k m ode r sech s Prozent i n Deutschland . Zeh n Jahr e späte r wa r i n Deutschlan d mi t 587 5 k m bereits ei n Eisenbahnnetz entstande n und 189 0 war dieses Netz auf 40 483 km oder 6,6 Prozent der Weltbestands von 617 285 km in 63 Staaten angewachsen. Eisenbahnbau und Aufgaben fü r das technische und monetäre Messen Die technische n un d wirtschaftliche n Impuls e de r neuen , schnellere n Transport- un d Kommunikationskraf t führte n z u eine m enorme n Bedar f a n Leistungen un d Neuerungen de s Meßwesens i n allen Branchen. Die Eisenbah n beanspruchte viel e Gebiet e de s Messen s un d Zählen s vo n de r Geodäsi e übe r das technische Messen für die Eisenbahnabnahmeämter bis zur Tarifgestaltung und Abrechnung . Englan d hatt e bereit s sei t de n vierzige r Jahre n de s Jahrhunderts ei n Railway-Clearing-Hous e mi t 200 0 Mitarbeitern , desse n Kosten trotzde m weniger als 3 Prozen t de r Abrechnungssumme betrugen. Die Einrichtung hatte die Aufgabe, di e gegenseitige Abrechnung der verschiedenen Privatbahnen durchzuführen. Das Metersyste m hatt e be i de r Entstehun g de s technische n Eisenbahn systems i n England kein e Chancen . De r Konstrukteu r Stephenson verwendet e für sein e Lokomotiv e Rocket di e Spurbreit e von 4 Fu ß 8 Zol l englisch als Maß fü r de n Abstan d de r Innenkante n de r Schienenköpfe , di e au s de r alte n Straßenwagenspur England s mi t fün f Fu ß al s Abstan d de r Außenkante n abgeleitet war. Al s Normalspur von 143 5 mm hat si e sich schließlich für mehr als zwei Drittel des Welteisenbahnnetzes durchgesetzt . Allein da s Schienensyste m de r Eisenbah n erfordert e enorm e Investitionen , im Jahr e 189 0 kostet e ei n Kilomete r schließlic h mehr al s 20 0 00 0 Goldmark. Der riesige Kapitaleinsatz für den Eisenbahnbau war eine Herausforderung für
249
Eisenbahnrevolution
neue Forme n de r Finanzierung , de r Kalkulation un d de r Geldzirkulation . Di e Erschließung neue r Goldfelde r i n Kalifornie n un d i n Australie n ermöglicht e von 184 8 bis 186 2 eine Weltgoldproduktion, die die Hälfte de r Goldgewinnung der vorangehende n 35 0 Jahr e betrug . De r Goldstandar d de r Währung , de r zunächst nu r in England un d Portugal gilt , setz t sic h i n der zweiten Hälft e de r Periode i n Deutschland un d i n weiteren Staate n durch. Das Gol d is t Weltgeld und Wertmesser, abe r es wird keineswegs universelle s Zirkulationsmittel. 185 6 verwendet eine s de r größten Handelshäuse r fü r seine Zahlungen neben 1 0 011 Pfund Sterlin g Münzgel d bereit s 2 2 74 3 Pfun d Sterlin g Scheck s bzw . Über weisungen. E s entstehen die ersten Großbanke n un d Aktienbanken. Vo n 184 2 bis 184 6 werde n i n Preuße n meh r al s 10 7 Millione n Tale r i n Aktie n un d Obligationen für Eisenbahngesellschaften ausgegeben. Die Ausbreitun g de r Eisenbah n is t zugleic h di e Zeit , i n de r sic h da s Meter system weltwei t durchsetzt , freilic h noc h nich t i m angelsächsische n Bereich . Vor 184 0 hatte n nu r Bayern , Württemberg , di e Niederlande , Luxemburg , Belgien un d Griechenlan d da s neu e Maßsyste m eingeführt . I n de n deutsche n Ländern entsteh t i m Revolutionsjah r 184 8 di e Chance , da s rückständig e un d zersplitterte Meßwesen zu reformieren. Der Königlich e Fabriken-Commissions-Rat h A . Brix, Direkto r de r Königlichen Preußische n Normal-Aichungs-Commission , leg t i n diese m Jah r einen Entwur f de r einheitlichen Maß - und Gewichtsordnun g fü r das vereinigt e Deutschland vor . De r Entwurf konnt e damal s nicht realisier t werden , la g aber später teilweise de n Maßgesetzen des Norddeutschen Bundes von 186 8 und des deutschen Kaiserreich s vo n 187 1 zugrunde . Al s Grundide e fü r di e Maßregu lierung nenn t e r di e materiell e Realisierun g eine s einheitlichen , stet s kontrol lierbnaren Urmaße s fü r da s praktisch e Handelslebe n un d di e i m Vol k vorhandenen Gewohnheiten . De r Gedanke , ei n vo n de r Natu r hergeleitete s Längenmaß zu m ewigen Etaion zu machen, sei in theoretischer un d praktische r Hinsicht als unhaltbar längst erkannt und verworfen worden. Brix empfiehlt aus wohl verständliche n Gründe n al s Urma ß de n 183 7 eingeführte n preußische n Fuß vo n 0,31 3 85 3 5 m, realisier t al s gußeiserne s Etaio n mi t quadratische m Querschnitt vo n 3 /4 Zol l Kantenlänge , desse n Endfläche n vo n i n Gol d eingebetteten Saphire n gebilde t waren . E r meint , da ß diese s Ma ß bereit s i n einigen deutschen Länder n gesetzlich eingeführt se i und auch in Dänemark und Norwegen gelte. Ferner lieg e es zwischen dem altfranzösischen Pied du Roi 250
Eisenbahnrevolution
von 0,324 8 m un d de m englische n Fu ß vo n 0,304 8 m . Immerhi n wir d zugestanden, da ß im Interesse der deutschen Einigung auch eine andere Lösung möglich sei . Viel e deutsch e Staate n hatte n sic h damal s bereit s de m Meter system angeschlossen , inde m sie ihren Fuß einheitlich als 0,3 m festlegten , wi e es später auc h in Preußen geschah. Andererseit s wurde in Österreich vo n 185 3 bis 185 8 das alte in seiner Art vorbildliche Theresianische Maßsystem verstärkt eingeführt. Fü r die übrigen Maßeinheiten empfiehl t Brix ohnehin das metrische System Frankreichs , d a die Staaten des deutschen Zollvereins da s französisch e Gewichtssystem fü r de n Grenzverkeh r un d zu m Tei l auc h fü r de n innere n Verkehr angenommen hatten . Vor allem arbeiteten die Eisenbahnverwaltungen mit de m Kilogramm als Zollgewicht und s o sah er sich genötigt, das Pfund al s ein halbes Kilogramm des französischen Systems zu definieren. Da s preußische Handelspfund de r ersten Hälft e de s 19 . Jahrhunderts lag bei 467,7 g. Ganz und gar nich t anfreunde n konnt e sic h Brix mi t eine m konsequen t durchgesetzte n Dezimalsystem de s Messens . E r verweis t au f di e i m Volkslebe n un d i n de r Handelspraxis übliche n Dritte l un d Vierte l un d schläg t di e Gewichtseinhei t Mark al s Drittelpfun d vor , da s weite r nac h de m Zehnersyste m i n Lot , Quentchen, Gra n un d A s geteil t wird . Das A s is t somi t 1/6 0 g un d ma n sieh t den Rückgrif f au f da s alt e Sexagesimalsystem . 187 1 wurd e i m Deutsche n Reich und in Österreich das metrische Syste m schließlich gesetzlich festgelegt , ebenso da s Verhältnis zu den bisher gebräuchlichen Maßen. Ab 1 . Januar 187 6 durften nu r noc h di e neuen Maß e verwendet werden. Immerhin mußte n mehr als 3000 alte deutsch e Landesmaße damals aus dem Verkehr gezogen oder auf die neue Einheit umgestellt werden. Die international e Ausbreitung des Metersystem s veranlaßt e di e Fachleute, sich mi t de n Mängel n de s geltende n Etaion s „metre des archives " i n Pari s zu befassen. Di e Dicht e de s Platinschwamm s de s Urmeter s wa r nich t gena u bekannt, de r Prototy p wa r al s Endmaßsta b realisier t worde n un d de r bewegliche Kontak t de s mechanische n Fühlhebelkomparator s hatt e klein e Eindrücke au f eine r de r Endfläche n hinterlassen. De r Querschnit t de s Stabe s war zu schwach und gewährte z u wenig Schutz gegen Verbiegungen. So wurde ein neue r Etaio n mi t x-förmige m Querschnit t au s de r seh r harte n Legierun g von 9 0 % Platin un d 1 0 % Iridium in Auftrag gegeben , au f de m da s Meter als Strichmaß markier t wurde . A m 26 . Septembe r 188 9 erklärt e di e General konferenz fü r Maß und Gewicht das am besten mit dem ersten Foriznschen 251
Eisenbahnrevolution
Prototyp von 179 9 übereinstimmende un d mit M bezeichnete Mete r Nr. 6 zum internationalen Etaio n de r Länge l m . Damit wa r die ursprünglicheDefinitio n des Meter s al s Tei l de s Erdmeridian s endgülti g aufgehoben . Di e de r Meterkonvention vo n 187 5 angeschlossenen Staate n erhielte n auf Anforderung Kopien de s Prototyp s de s Meter s al s national e Urmaße . Deutschlan d erhiel t durch da s Lo s da s Mete r Nr . 18 . Di e Fortschritt e i n de r genauere n un d einheitlichen Festlegun g de r Fundamentalgrößen de r Länge, der Masse un d der Zeit mußte n erkämpf t werde n gege n da s Beharrungsvermöge n de r alte n Einheiten, da s sic h au s de n feste n Gewohnheite n de r Menschen , au s de r überkommenen materiell-technischen Infrastruktu r de s Messens un d bisherigen Arbeitsroutinen sowie aus bürokratischen Hindernisse n ergab . Goldstandard de r Natur und Geburt der Präzisionstechnik Anders al s im technischen Meßwese n wa r die Lage in den Wissenschaften, di e seit geraume r Zei t begonne n hatten , ihr e Frage n a n di e Natu r mi t neuartige n Meßverfahren z u stellen . Si e hatte n mi t de r Sprödigkei t de r Natur , abe r auc h mit alte n Vorurteile n un d naturphilosophische n Spekulatione n z u kämpfen . Julius Robert Mayer entdeckt e 184 0 al s junger Schiffsarz t au f der Reed e vo n Surabaya, da ß be i Aderlässe n a n de n Matrose n da s Venenblu t ein e de m arteriellen Blu t ähnlich e hell e Färbun g hatte , gan z ander s al s i n de n heimatlichen Breiten . Dan n erfuh r e r vo n de n dortige n Ärzten , da ß die s ein e allgemeine Erscheinun g i n de n Trope n is t un d erklärt e e s sic h au s de r star k verminderten Oxydation , inde m di e hoh e Außentemperatu r dem Körpe r nu r eine gering e Verbrennun g zu r Aufrechterhaltun g de r Eigenwärm e auferlegt . Bald überlegt e er , wa s eigentlic h vo r sic h geht , wen n de r Körpe r außerde m mechanische Arbei t leistet , mi t de r ma n ebenfall s wiede r Wärm e erzeuge n kannn. Ausgehend vo n diesen Überlegungen begründete er in seinem Artike l in den Annale n de r Chemi e un d Pharmazi e i m Jahr e 184 2 de n Sat z vo n de r Erhaltung de r Energi e un d Umwandlun g de r Energieforme n un d ga b da s mechanische Wärmeäquivalen t erstmal s noch mit ungenauen 365 mkg (3580 J) an. Ein Jah r späte r folgt e ih m James P . Joule mi t bereits genauere n 41 7 mk g (4090 J) . I n de m spätere n unerquickliche n Prioritätsstrei t wurd e Mayer z u Unrecht vorgeworfen , e r hab e da s Proble m nu r dedukti v un d spekulati v behandelt, d a e r al s Arz t un d Physiolog e zunächs t i n seine m erste n Entwur f 252
Eisenbahnrevolution
nicht de n Fachkano n de r Physike r beherrschte . Mayer ha t de n Energiesat z ausgehend vo n eine r Erfahrungstatsach e entdeck t un d schrittweis e präzise r begründet. E r war sic h auc h übe r die Grenzen seine r Erkenntnis i m klaren und schrieb: „ Was Kraft , wa s Wärm e ist , brauche n wi r nich t z u wissen , abe r da s müssen wi r wissen , wi e ma n di e Kraf t ode r Arbei t nac h unveränderliche n Einheiten zählt , un d da ß un d welch e Größenbeziehun g zwische n de m Meterkilogramme un d de r Wärmeeinhei t stattfindet. " Di e Energi e wurd e gewissermaßen zu m Goldstandar d de r Veränderunge n i m Universum , di e analoge Entwicklun g de r Freihandelswirtschaf t wa r Kennzeiche n de r große n Zeit des universellen Messens . Auch Hermann vo n Helmholtz, ebenfall s ei n Begründe r de s Erhaltungs satzes, ka m al s Arz t vo n de r Physiologi e zu r Physik . Al s junge r Eskadron chirurg be i de n Husare n i n Potsda m richtet e e r sic h ei n kleine s Laboratoriu m ein, wo er sich 184 3 mit der Erforschung der Nervenreize durch Messung ihrer Reaktionsgeschwindigkeit un d de r Wärmeenergi e au s Muskelarbei t befaßte . Auch i n andere n Bereiche n de s Grenzgebiet s vo n Physiologi e un d Physi k entwickelte e r neu e Meßansätze . 185 8 erfand e r da s Opthalmomete r zu r Messung de r Begrenzun g de r Hornhau t de r Augen . Sei n berühmte r Vortra g über di e Erhaltun g de r Kraf t vo n 184 7 konnt e wi e seinerzei t de r Artike l vo n Mayer i n Poggendorfs Annale n nich t veröffentlich t werden , z u ungewöhnlic h erschienen de n Zeitgenossen di e neuen Gedankengänge. Helmholtz befaßt e sich auch mi t Methoden , kleinst e Zeitteil e z u messe n un d publiziert e ein e Arbei t über elektrodynamische Waagen . Als führende r Naturwissenschaftle r wurd e Helmholtz 188 8 zu m erste n Präsidenten de r neugegründete n Physikalisch-technische n Reichsanstal t berufen. Sechzeh n Jahr e zuvo r erkannt e de r Physike r Karl Heinrich Schellbach, da ß e s notwendi g ist , di e imme r unverzichtbare r werdend e Präzisionstechnik, zu m Beispiel die Herstellung von Teleskopen, Mikroskopen , Komparatoren, Photometem , Spektralgeräten , Thermometern , Barometern , elektrischen, geodätische n un d nautische n Geräte n durc h wissenschaftlich e Untersuchungen nachhalti g z u verbessern . Sein e Denkschrift , di e auc h vo n Helmholtz und und dem Physiologe n und Physike r Emil du Bois-Reymond unterzeichnet wurde , verlangte staatliche Unterstützung bei der Gründung eines Instituts fü r naturwissenschaftlich e un d feinmechanisch e Untersuchungen . Si e wurde beim preußischen Kultusministeriu m eingereicht und von diesem zu r 253
Eisenbahnrevolution
Prüfung a n di e Preußisch e Akademi e de r Wissenschafte n weitergeleitet. Di e Akademie lehnt e de n Vorschla g fü r di e neu e Einrichtun g jedoc h ab . D a tra t eine ander e Persönlichkei t au f de n Plan , di e i n de r Geschicht e de s Messen s nicht vergessen werden sollte . Der Astronom Wilhelm Julius Foerster, Direktor der Berline r Sternwarte , Mitarbeite r de r Europäische n Gradmessun g un d Direktor de r Normalaichungskommissio n de s Norddeutsche n Bunde s un d später de s Deutsche n Reiches , schließlic h auc h Vorsitzende r de s Internationalen Komitee s fü r Ma ß un d Gewicht , hatt e de n preußische n Zeitdienst begründet . Währen d sic h frühe r di e Berliner Uhrmache r di e genau e Zeit mit ihren Taschenchronometern vo n der Sternwarte holten, sorgte Foerster ab 186 9 fü r di e Aufstellung von Normal-Sekundenuhren, die mit eine r Leitung direkt mit dem Observatorium verbunden waren. Wenn es eines Tages eine n sozial-ethischen Standard eines Wissenschaftlers geben sollte, der die Lehren der deutschen und europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts berücksichtigt , müßt e Foerster eine n de r erste n Räng e ein nehmen. E r hiel t unzählig e populär e wissenschaftliche Vorträge un d gründet e die Urania al s gemeinnütziges Unternehmen , um die Ergebnisse der messende n Naturwissenschaften viele n Mensche n zugänglic h z u machen . Di e Aufnahm e in di e Preußisch e Akademi e de r Wissenschafte n lehnt e e r ab , u m sic h di e „unabhängige Konsequen z seine s Verstande s z u wahren" . E r wandt e sic h gegen da s rückständig e Schulgesetz , gege n Antisemitismu s un d Militarismu s und gehörte späte r mit Albert Einstein zu den Unterzeichnern de s Manifestes in „Aufruf a n die Europäer" gege n die Erklärung der 93 führenden Intellektuellen Deutschlands, di e de n Krie g 191 4 unterstützten. Vo n de n Vorlesunge n Foersters i m Gebäud e de r Berline r Singakademi e wa r auc h ei n prominenter Hörer, de r Che f de s Generalstab s Helmuth vo n Moltke seh r angetan . Al s sic h der Wissenschaftle r wege n de s Projekte s de s neue n Institut s hilfesuchen d a n die preußisch e Landesaufnahme , ein e Einrichtun g de s Generalstabs , wandte , fand e r be i Moltke offen e Ohren . De r Feldmarschal l erkannt e di e zivil e un d militärische Bedeutung der Präzisionstechnik und bildete eine Fachkommission unter Teilnahm e de s Unternehmer s un d Experimentalphysiker s Werner Siemens, dere n Vorschläg e 187 6 al s Denkschrift vo n de r Staatsregierun g de m Abgeordetenhaus übergeben wurden . Aber e s dauerte noch el f Jahre , bi s auc h durch großzügig e Schenkun g eine s Areal s i n Charlottenburg durc h Werner Siemens der Durchbruch erzielt und die Physikalisch-technische Reichsanstal t 254
Eisenbahnrevolution
PTR gegründe t wurde . Si e hatt e di e Aufgabe , physikalisch e Untersuchunge n und Messunge n au f de m Gebie t de r Präzisionstechni k durchzuführen , Meß geräte un d Meßmethode n z u entwickel n un d Meßgerät e z u prüfen . Das Eich wesen unterstan d de r Kaiserliche n Normal-Aichungs-Kommission , di e 191 8 Reichsanstalt fü r Ma ß un d Gewich t un d 192 3 Abteilun g der PT R wurde . Di e institutionalisierte Verbindun g zwische n Industrie , Wissenschaf t un d staatli cher Förderung, zwische n Forschung, Präzisisonstechnik und Meßwesen wurde zum Vorbil d fü r ähnliche Einrichtunge n i n England, USA , Rußlan d und ande ren Ländern nach der Jahrhundertwende. Wilhelm Foerster ha t übrigens auc h ein anderes Projekt mit Hilfe des Grafe n von Moltke verwirklicht . E r wollt e ei n „Institu t fü r di e Beobachtun g alle s Vorgänge au f de r Sonn e un d ihre r Umgebung , verbunde n mi t vollständige n Messungen alle r Einwirkunge n au f irdisch e Zustände " errichten . Gege n de n Widerstand de r Akademi e gelan g schließlic h di e Gründun g de s Astro Physikalischen Observatoriums in Potsdam. Sozialphysik und Statistik Im Eisenbahnzeitalte r ka m e s nebe n de m Fortschrit t de s naturwissenschaft lichen un d technische n Messen s auc h zu eine m Aufschwun g der soziale n un d wirtschaftlichen Statistik . Ei n Pionie r diese s Gebiet s wa r de r Direkto r de s Königlichen Observatorium s i n Brüssel , de r Mathematike r un d Astrono m Lambert Adolphe Jacques Quetelet. Er veröffentlichte 1835 nach zehnjährige n statistischen Untersuchunge n sein e berühmt gewordene „Sozialphysik" , i n der er versuchte , quantitativ e Gesetzmäßigkeite n de s menschliche n Verhalten s durch Interpretatio n vo n mittlere n Werte n große r Datenmenge n un d ihre r Abweichungen z u finden . Zunächs t interessierte n ih n di e menschliche n Körpermaße, di e e r wahrscheinlichkeitstheoretisc h z u erfasse n suchte . Daz u regten ih n auc h sein e eigene n künstlerische n Arbeiten an , di e seine n Blic k für die Proportionen im Wuchs des Menschen geschärf t hatten. Später aber wandte er sich, stimulier t durc h die revolutionären und reformatorischen Bewegungen seiner Zeit , imme r stärke r soziale n Zusammenhänge n zu . Quetelet wa r ei n begeisterter Quantifizierer , sein e Vorlieb e fü r mittler e Wert e un d stabil e Relationen entsprac h de m vo n de r Newtonsche n Physi k un d Astronomi e geprägten Wissenschaftsverständnis . E r ha t di e praktisch e Statisti k voran 255
Eisenbahnre vo lution
gebracht, de n erste n Internationale n Statistische n Kongre ß i n Brüsse l organisiert un d sic h fü r di e Standardisierun g statistische r Erhebunge n au f internationaler Eben e eingesetzt . Al s Präsiden t de r Belgische n Statistische n Kommission un d Organisato r de r belgischen amtliche n Statisti k liefert e er ein Vorbild fü r den weiteren Aufba u de r deutschen un d österreichische n Statistik . Freilich beginn t damal s auc h di e bi s heut e z u verfolgend e Geschicht e de r offenen un d späte r verdeckte n Geheimhaltun g statistische r Daten, di e von de n jeweils herrschende n Kreise n au s innen - ode r außenpolitische n sowi e militärischen Interessen al s besonders kritisc h eingeschätz t wurden. I n England entstanden nac h 183 0 mehrer e privat e statistisch e Gesellschaften , vo n dene n einige (Manchester , London ) heut e noc h existieren . Si e befaßte n sic h mi t Sozialforschung, nich t zuletz t einigermaße n beunruhig t durc h de n aktive n Kampf de r Arbeite r fü r ihre Rechte. Dabei wurd e in Manchester versucht , die statistischen Date n übe r die schlimme n Folge n de r Kinderarbeit i n Zweifel z u ziehen, di e z u de r Fabrikgesetzgebun g vo n 183 3 geführ t hatten . Ander e Statistiker sahe n da s Hei l de r Sozialrefor m vo r alle m i n de r verbesserte n Bildung, ohn e eine n Gedanke n au f di e miserable n Arbeits - un d Lebensbedingungen z u verschwenden. Der Statisti k bediente n sic h auc h Fachleut e andere r Gebiete , darunte r Charles Babbage, de r hervorragend e Theoretike r de r Arbeitsteilun g i m Maschinenzeitalter, de r unte r andere m eine n Rechenautomate n entwarf . I n Deutschland began n de r 187 3 gegründet e Verei n fü r Socialpoliti k mi t eine r ganzen Reih e vo n Enqueten : Fabrikgesetzgebung , Lehrlingswesen , gewerbli che Fortbildung , Landwirtschaft , Wohnungsnot , Wucher , Hausindustri e un d Landarbeiter. Di e Arbeite n truge n zu r Vorbereitun g vo n Sozial - un d Arbeitsschutzgesetzen bei. In de r Period e de r Eisenbahnrevolutio n wuch s di e Erdbevölkerun g schätzungsweise vo n 111 0 Millione n 184 0 mit 0,6 7 Prozen t jährlic h au f 155 0 Millionen i m Jah r 1890 , wiederu m etwa s schnelle r al s di e 0,4 9 Prozen t de s vorangehenden Zeitabschnitts de r Industriellen Revolution .
256
Eisenbahnrevolution Chronik der Jahre 1841 bi s 189 0 Soziales Messen Technische 1841 Unterbrechung de r Beobachtun g eines magnetische n Ungewitter s in Van-Diemens-Lan d i n Kanad a durch britisch e Forsche r a m 25.9., d a i n Englan d di e Beo bachtungszeit au f eine n Sonnta g fällt, a n de m e s di e Kirch e nicht gestattet, ein e Skal a abzulese n und groß e Naturphänomen e z u beobachten.
s Messen Wissenschaftliche
s Messen
1841 Der englisch e Fabrikan t Joseph Bessel berechne t au s zeh n Whitworth entwickel t einheit - Grundmessungen wesentlic h ver liches Meßsystem fü r Schrauben. besserte geophysikalisch e Daten , die lang e Zei t al s di e beste n gel J. D . Forbes wende t i n Schott - ten. land zu r Erdbebenmessun g ei n einfaches schwingende s Pende l mit direk t schreibende r Spitz e an.
Johann Christian Poggendorf er L. A. J. Quetelet errichte t ein sta - findet da s erste brauchbare Ohm tistisches Zentralbüro i n Belgien . meter. H. Lloyd erfinde t da s Waage magnetometer, au s desse n An gaben de r Gan g de r Inklinatio n berechnet wird .
1842 Gründung de s Depots für Muster- M. F . Maury leite t da s Depo t de r maße un d -gewicht e i n der Peter- US-Marine fü r Karten , Instru mente un d Schiffstagebüche r Paul-Festung i n Petersburg . und benutz t di e Date n zu r Be Kaiser Ferdinand I . genehmig t rechnung mittlere r Windrich die Veröffentlichun g de r statisti - tungen un d -geschwindigkeite n schen Tafel n fü r de n Amtsge - für 5-Grad-Felde r der Ozeane . brauch, behäl t jedoc h Geheim haltung de r Finanz - un d Militär statistik bei .
1842 Christian Doppier finde t de n nach ih m benannte n Effek t be i der Ausbreitun g von Schall - ode r Lichtwellen zwische n Sende r un d Beobachter be i Veränderun g ihres Abstands . Der Arzt Julius Robert Mayer be rechnet da s mechanisch e Wär meaequivalent.
Der schwedische Anato m Anders Adolf Retzius schläg t eine n Brei ten-Längen-Index fü r de n menschlichen Schäde l zu r Unter scheidung vo n Menschengruppe n vor. 1843 1843 Ende de s a n 5 3 Orte n de r Erd e Bunsen führ t erst e fotometrisch e Gauß: „Untersuchunge n übe r aktiven Göttinge r magnetische n Messungen durc h (Fettfleck - Gegenstände de r höhere n Geo däsie". E r stellt fest, daß di e Vereins wegen des erzwungenen Photometer).
257
Eisenbahnrevolution Weggangs vo n Wilhelm Weber im Zusammenhang mi t de n „Göt tinger Sieben".
1844 Internationaler Kongre ß i n Wa shington beschließt , al s Univer salzeit di e a m Nullmeridia n i n Greenwich gültig e Zei t (mea n time) anzuerkennen .
Wheatstonesche Brücke .
kleinen Längenmessunge n ein e Genauigkeit vo n 1/5 0 000 , di e Wägungen dagege n ein e Genau igkeit von l/l 000000 oder 1/2000000 erreichen. W. E . Weber gib t ei n absolute s elektromagnetisches Ma ß de s Stroms an . Samuel Heinrich Schwabe weis t den elfjährige n Sonnenflecken zyklus nach.
James Prescott Joule veröffent licht da s Ergebni s seine r experi mentellen Bestimmun g de s me chanischen Wärmeäquivalents : 425 Meterkilogram m mechani sche Arbei t erzeuge n ein e Kalo rie. (Heutige r Wert : 426, 9 Kilo pond). 1844 Vidie erfinde t Aneroidbaromete r Johann Zacharias Dase veröf fentlicht i m Grelle-Journa l ein e oder Dosenbarometer . Berechnung de r Zah l au f 20 0 Alexander Bain konstruier t ein e Dezimalstellen. selbständige elektrische Uhr . W. Cotton, Direkto r de r Ban k von Englan d erfinde t automa tische Münzwaage , um in rascher Reihenfolge leicht e Goldmünzen von vollwichtige n z u trennen. Der nordamerikanisch e Seeoffi zier Charles Wilkes wende t zu r Ortsbestimmung di e vo n Gauß 1839 vorgeschlagen e telegraphi sche Längenbestimmung an. Erste Schnittmuste r i n de r Zeit schrift Bekleidungskuns t fü r Damen - Allgemein e Musterzei tung i n Dresden. Akademische Sternkart e Hor a 21, Berlin , mi t dere n Hilf e Jo hann Gottfried Galle zwe i Jahr e später de n Planeten Neptun
258
Eisenbahnrevolution entdeckt. 1845 Ernst Friedrich Pfltzer gründe t i n Herstellung vo n Yard-Normal Oschatz eine Waagenfabrik . stäben i n Englan d au s Bronze , die i m Boar d o f Trad e i n West 180. Längengra d wir d al s Da - minster aufbewahr t werden . tumsgrenze festgelegt . Bei m Überschreiten de r D . von W nach F. A . Lange begründe t di e deut O wir d de r Kalenderta g noc h sche Präzisionsuhrenindustri e in einmal gezählt , bei m Übergan g Glashütte. E r führ t metrische s von O nac h W wir d ei n Ta g Maß anstell e des vorhe r üblichen übersprungen. französischen Linienmaße s ein. 1846 Sears Cook Walker leite t ein e te legraphische Längenmessun g und führ t di e elektrisch e Zeitno tierung in der Astronomie ein .
1845 Der französisch e Astrono m Le verrier berechne t di e Bah n de s noch unbekannte n Planete n Nep tun aufgrun d de r Analys e vo n Bahnstörungen de s Uranus. A. vo n Humboldt gib t di e Licht geschwindigkeit nac h Slruve mi t 308 022 042 km/ s an.
1846 W. E . Weber veröffentlich t seine elektrodynamischen Maßbestim mungen.
Erste Übersich t zu r Häufigkei t W. E . Weber erfinde t da s Elekt - der chemische n Element e i n de r Erdkruste von E. de Beaumont. rodynamometer. 1847 1847 Gemälde "Mahl - un d Schlacht - Joseph Beranger verbesser t da s Armand Hyppolyte Louis Fizeau steuer" vo n W . Kleinenbroich Prinzip de r Tafelwaag e nac h und Leon Foucault bestimme n die Wellenlänge der Wärmestrah zeigt Eintreibe n eine r Konsum - Roberval. lung. steuer vo n arme n Leute n durc h uniformierte Bütte l a m Kölne r Stadttor. 1848 1848 Erstes Kursbuc h i n Deutschlan d William Thomson (Lor d Kelvin) Metrisches Syste m i n Chile. von Wölker i n For m de r "Deut - entwickelt sein e Überlegunge n Entwurf eine r Maß - un d Ge - schen Reisezeitung " veröffent - zu eine r absoluten , von de r Wah l der thermometrische n Substan z wichtsordnung fü r da s vereinigt e licht. Waage zu r Bestimmun g de s spe - unabhängigen Temperaturskala . Deutschland vo n Adolf Brix, jedoch nich t au f Basi s de s dezi - zifischen Gewicht s vo n Flüssig keiten von F. Mohr. malen metrische n Systems . Kaiser Franz Josef I . genehmig t Publikation de r statistische n Tafeln fü r de n Doppeljahrgan g 1845/46. Board o f Trad e o f th e Cit y o f Chicago organisier t de n erste n Handel mi t Futures , standardi sierten Terminkontrakten .
259
Eisenbahnrevolution
1849 Erste Briefmark e Deutschlands in Bayern. Erste deutsch e Kreditgenossen schaften.
Veröffentlichung vo n Wetter karten i n England auf der Grundlage telegrafische r Wettermel dungen vom gleichen Tage. J. Macintosh konstruier t Wassermesser fü r Hauswasserleitunge n nach de m Prinzi p der Sackpum pen.
1849 Fizeau bestimm t Lichtgeschwin digkeit z u 31543 1 km/ s mi t ei nem neuen Meßapparat. Auguste Comte schläg t dreizehn monatigen Kalende r vor . Jede r Monat hat 28 Tage.
E. Bourdon konstruier t ei n Me tall - un d ei n Federmanomete r sowie ein Röhrenbarometer. Mitwirkung de r deutsche n Tele graphenanstalten be i de r Zeit Übertragung.
1850 An de r Londone r Effektenbörs e Erstes Paten t fü r ein e tastaturgewerden 3 0 Sorte n Wertpapier e steuerte Addiermaschin e i n Enggehandelt. land. J. Whitworth führ t Lehre n ein. Wertverhältnis Silbe r z u Gol d William Siemens erfinde t da s sinkt wege n de r Goldfund e i n Attraktionsbathometer zu r Messung der Tiefe des Meeres. Kalifornien bi s fast au f l: 15.
1850 Samuel G . Morton (USA ) behauptet aufgrun d eine r Samm lung vo n meh r al s 100 0 Men schenschädeln verschiedene r Rassen, da ß da s Schädelvolumen ein Ma ß de r Intelligen z se i un d die weiß e Rass e dahe r überlegen sei., Sein e Date n ware n manipu Dezimales Münzsystem i n de r Hermann Helmholtz miß t di e liert, wi e ers t 12 8 Jahr e späte r Geschwindigkeit de r Wirkun g aufgedeckt wurde. Schweiz. eines durc h Stro m ausgelöste n Nervenreizes au f da s Zusam - Der Berline r Patholog e Ludwig menziehen de r Muskel n eine s Taube un d de r Leipzige r Arz t Karl Wunderlich führe n al s erst e Froschschenkels mit 26,4 m/s. Er konstruier t ei n Ophtalmo - in Deutschlan d die systematisch e meter zu r Messun g de r Krüm - Fiebermessung ei n un d begrün mung de r brechende n Fläche n den die ärztliche Thermometrie. Der Physiolog e Karl vo n Vierdes Auges. Eisenbahn-, Post - un d Dampf - ordt erfinde t de n Pulswellen schiff-Coursbuch. Herausgege - zeichner un d begründe t eine wisben vo n de m Cours-Burea u de s senschaftliche Pulslehre . Er miß t Königlichen General-Post-Amt s die Zeite n de s Blutkreislauf s und der Herzschläge un d berechne t Berlin. Verlag von Karl David. die Blutmeng e z u 1/1 8 de s KörNachweis de r Erdrotatio n durch pergewichts. Jean B . L . Foucaull mi t Hilf e Joseph Jacob Baeyer entschließ t sich zu einer Mitteleuropa eines großen Pendels .
260
Eisenbahnrevolution Er bestimm t di e Lichtgeschwin digkeit mi t eine m feststehende n und eine m umlaufende n Spiege l im Abstan d von 20 m zu 298000 km/s mi t eine r Fehlergrenze vo n ±500 km/s.
1851 "Tabellen un d amtlich e Nach richten übe r de n preußische n Staat" erschienen . 1852 Einführung de s Dollar s al s Der Franzos e A. Laussedat wen det erstmali g Photographi c z u Goldwährung i n den USA . Vermessungszwecken an . Erstes Warenhau s „Bo n Marche " von Aristide Boucicaut i n Pari s Festigkeitsmaschine vo n Werder, mit feste n Preisen , großzügige m Prototyp de r Materialprüfungs Umtausch un d eine r Handels - maschinen, teste t di e Elastizitä t spanne vo n 20% , etw a di e Hälft e und Festigkei t de s Konstruk im Vergleich mi t de n große n un d tionsmaterials. alteingesessenen Ladengeschäf ten.
umfassenden Gradmessung . Knies: "Di e Statisti k al s selbstän dige Wissenschaft". Der britisch e Ingenieu r Robert Mallet erstell t eine n Katalo g vo n 6831 Erdbebe n vo n 160 6 v . u . Z. bis 1850 . Der belgisch e Chemike r Jean Servais setz t da s relativ e Atom gewicht de s Sauerstoff s willkür lich au f den Wer t 16 . 1851 William Thomson schläg t da s Konzept de s absolute n Null punkts bei -273° C vor. 1852 Josef Hain gib t ein Handbuch der Statistik de s österreichische n Kaiserstaates heraus , da s di e Eigenständigkeit de r Statisti k al s einer mathematische n Erfah rungswissenschaft betont . Ferdinand Reich bestimm t durc h Versuche mi t de r Drehwaag e di e Dichte der Erde mit 5,583 kg/dirß Foucault entdeck t be i Versuche n mit einem nach alle n Seiten dreh baren Kreise l den Effekt , de r spä ter zu r Erfindun g de s Kreisel kompasses führt . A. Comte entwirf t eine n Mondkalender m i 1 3 Monate n z u j e 2 8 Tagen. All e Tage werden mi t den Namen vo n Wissenschaftlern , Künstlern un d Politiker n au s allen Kulturkreisen benannt . Russisch-skandinavische Grad messung, 182 1 begonnen , wir d nordwärts bi s zu m Eismeer , süd lich bis zur Donaumündung auf
261
Eisenbahnrevolution 25 Grad ausgedehnt . 1853 Ringnummernstempel de r Thurn- Wassermesse r vo n William Sie- Erster internationale r statistische r und Taxissche n Postverwaltun g mens, beruh t au f de r Dreh - Kongreß i n Brüssel , vorbereite t geben Absenderpostam t an . geschwindigkei t rotierende r von de m belgischen Statistike r . Gründung de r erste n deutsche n Teile . Quetelet. Anlagebank al s Aktienban k i n Darmstadt. William Shanks berechne t i n 1 5 Jahren vo n Han d mi t 70 7 De Auf de r internationale n Seekon zimalstellen, vo n dene n sic h ferenz i n Brüsse l setz t sic h Mau1945 herausstellt , da ß nu r 52 7 ry (USA ) mi t seine m Syste m Stellen richtig sind. einheitlicher meteorologischer Beobachtungen au f See durch. Matthew Fontaine Maury führ t die erste n systematische n Tief seelotungen durch. 1854 1854 Metrisches System i n Kolum - Polar-Planimeter vo n J . Amsler- Hermann Heinrich Gossen führ t die Marginalbetrachtun g i n di e Lafton. bien. Der französisch e Artillerieleut - Ökonomie ein . Sein e Grenz Der Merchant Shippin g Ac t führ t nant Mannheim i n Met z verbes - nutzentheorie wurd e ers t zwe i die Britische n Regel n de r sert de n Rechensta b durc h An - Jahrzehnte später beachtet. Schiffsvermessung ein . Al s Re - bringung eines Läufers . Festlegung eine r Helligkeitsskala gistertonne gil t da s Volume n der Stern e au f Vorschla g vo n N . eines 252-Gallonen-Fasse s = 10 0 R. Pogson. Kubikfuß = 2,83 m3. G. Boole: "A n investigatio n o f the laws of thoughts". Erster Jahresberich t de s Statisti (Grundlagen de r Boolesche n schen Amte s i m Königliche n Algebra). Polizei-Präsidio z u Berli n fü r da s Der englisch e Physike r Lor d Jahr 1853 . Kelvin (W . Thomson) begründe t die absolute Temperaturskala. Hincks entdeck t au f eine r astro nomischen Tafe l au s Niniv e di e babylonische Zahlschrift mit dem Sexagesimalsystem . 1855 1855 William Thomson erfinde t da s Luigi Palmieri entwickel t eine n Metrisches Syste m in Belgien. Seismographen. Quadrantenelektrometer. Beginn de s wissenschaftlic h James un d Clark i n Schottlan d organisierten Wetterdienste s i n messen Gravitationskonstante. Europa. Erste Tiefseekart e des Atlanti k von Maury (USA) . Britische Regierung verteil t 6 7
1853
262
Eisenbahnrevolution Yardkopien, davo n 28unaufge fordert un d kostenlo s a n aus ländische Regierungen . John Herschel widersetz t sic h de r Einführung de s metrische n Sys tems i n de r Kommissio n fü r di e britischen Maßeinheiten . Pariser Weltausstellun g verdeut licht Notwendigkei t de r interna tionalen Vereinheitlichun g de r Maße. Internationaler statistische r Kon greß i n Paris. 1856 Der deutsche Zollverei n führ t da s Zollpfund z u 50 0 g mi t de r ein heitlichen dezimale n Unter teilung ein.
1856 Joseph Whitworth entwickel t ein Der Physike r Wilhelm Weber be Präzisionslängenmeßgerät, da s stimmt di e Lichtgeschwindigkeit eine Genauigkei t vo n 1/40 0 m m erstmalig au s elektrischen Daten . besitzt.
Zwei Kopie n des Yar d werde n von Englan d nac h de n US A ge geben. 1857 Münzkonvention de s Deutsche n A. F . Svanberg erfinde t ei n elek Bundes i n Wie n leg t Währungs - trisches Diffentialthermometer . paritäten aufgrun d de s Edel metallgehalts fest . I m Norden gilt jetzt de r 30-Taler-Fu ß un d i m Süden de r 52,5-Gulden-Fuß.
1857 Karl vo n Volt stell t au f de r Grundlage vo n Stoffwechselver suchen (gemeinsa m mi t Pettenkofer) erstmali g Mindestsätz e fü r die menschliche Ernährung auf. Ernst Engel veröffentlich t sei n Gesetz de r abnehmende n Nah rungsmittelausgaben i m Haus haltsbudget mi t zunehmende m Lebensniveau. Moritz Meyerstein konstruier t ein Spektrometer zu r Bestimmun g des Brechungsexponenten. 1858 Festlegung de r Atomgewicht e relativ z u Wasserstof f (S . Canizzaro).
1858 30 Notenbanke n i n Deutschland . Falschgeldvolumen wir d auf 10 % de s Papiergeldumlauf s ge schätzt. Sachsen führ t Zollpfun d un d Ell e als gesetzliche Maß e ein .
263
Eisenbahmevolution Königlich-sächsische Normal eichungskommission un d 1 8 Eichämter beginnen ihr e Arbeit . Einrichtung eine s Aichungsamt s in Bernau (Mark) . 1859 Metrisches System in Spanien . Fertigstellung de r Uh r fü r de n Turm de s Londone r Parlaments Erster Abreißkalende r in gebäudes (Big Ben), die mit ihrer Deutschland. täglichen Abweichun g vo n 1/1 0 Sekunde lang e Zei t al s ge nauester öffentliche r Zeitmesse r gilt.
Buch vo n Schinz übe r "Wärme meßkunst".
1859 Kirchhoff beginn t mi t Strah lungsmessungen. R. Virchow forder t exakter e sta tistische Messungen i n der Medizin.
John Taylor i n Londo n veröf fentlicht zahlenmystisch e Spe Geschichtete Stichprobenunter - kulationen übe r di e Cheops suchung vo n 15 7 Brunne n i n Pyramide. Wien (au s eine r Gesamthei t vo n etwa 10000 ) zu r chemische n Eignungsprüfung de s Wassers .
In Frankreic h wir d durc h Ver ordnung de r Grundto n mi t a = 435 ganze n Schwingungen in der Sekunde festgelegt.
1860 Statistisches Jahrbuc h fü r Preu ßen, unte r Leitun g vo n Ernst Engel. Bundesrat i n Frankfurt/M . schlägt Schaffun g eine s ein heitlichen Maßsystem s vor , de m sich Preußen bi s 186 5 widersetzt .
Werner vo n Siemens stell t Ab stimmungsapparat fü r rasch e Stimmenzählung her , de r jedoc h keine breite Anwendung findet. Widerstandsthermometer fü Fernmessungen vo n William Siemens. Thomas Rodman konstruier Gasdruckmesser fü r Geschütz rohre. Druckfederwaage fü r Brief e be der Post.
1860 r Mommsens Wer k "Geschicht e des römische n Münzvereins " erscheint. t i
1861 1861 Statistisches Handbüchlei n i m Große mitteleuropäisch e Grad - Zöllner erfinde t da s astrono e Photomete r zu r Messun g Kleinoktavformat i n Österreic h messung von Baeyer. misch mit eine r Auflag e vo n 100 0 Spektrometer vo n Kirchhoff un d de r Sterngrößen. Bunsen. Stück. Elektrisches Pende l vo n Matthäus Hipp zu r Regulierung
264
Eisenbahnrevolution Auf de m erste n Deutsche n Han delstag schläg t Sachse n "Mark " als Nam e eine r Einheitswährun g vor, mi t de r di e Trennun g i n di e Taler-Zone i m Norde n un d di e Gulden-Zone i m Süde n über wunden werden soll. Metrisches Syste m i n Italien.
elektrischer Uhren . Gebrüder Junghans i n Schram berg beginne n mi t de r Massen produktion vo n Uhren nac h ame rikanischem Muster. Distanzmesser vo n Goldschmid in Züric h fü r militärische n Ge brauch. Thomas Walker verbesser t da s 1688 von Cole erfunden e Patentlog un d ermöglich t dami t seine n breiten Einsatz.
1862 1862 Direktor de s preußische n statisti - Foucault veröffentlich t Mess - William Thomson benutz t di e schen Büro s Engel richte t ein sta - wert de r Lichtgeschwindigkei t Temperatur de r Erde , u m z u tistisches Semina r zu r Weiter - zu 297 729 km/s. bestimmen, da ß di e Erd e run d bildung der Beamten de r Statistik 100 Millionen Jahr e alt ist. Karl Rabbethge miß t de n Zu ckergehalt de r Rüb e mi t Hilf e Metrisches Syste m i n Brasilien. des Polarimeters . Dezimales Münzsyste m i n Ita lien. Preußen, Österreich-Ungar n un d Sachsen gründe n erst e interna tionale Organisatio n de r Geo däten. 1863 1863 Erster Versuc h eine s Impres Metrisches Syste m i n Serbien. sionstonometers vo n Graefe zu r Augendruckmessung. Metrisches Syste m i n Italien . Statistische Centralkommissio in Österreich . Wild.
n Polarisations-Photomete r von //. F. H. Dufour beende t die "Topo graphische Kart e de r Schweiz " im Maßstab 1:100000 . Herausgabe tägliche r karten i n Frankreich.
265
Wetter-
Eisenbahnrevolution 1864 Telegraphische Zeitübermittlun g von de r Berline r Sternwart e a n das Haupttelegraphenamt . Sonne i n Darmstad t erfinde t di e Rechenscheibe. Michael A . F . Prestel erfinde t Verdunstungsmesser. Philipp vo n Jolly gib t di e hydrostatische Federwaag e zu r Be stimmung de s spezifische n Ge wichts feste r Körpe r an.
1864
Aime Laussedat erfinde t die Pho togrammetrie, di e Lehr e vo n de r Konstruktion eine r Kart e au s einem Photo de s Terrains .
Zahlenspekulationen de s König lichen Astronome n vo n Schott land Piazzi Smyth übe r di e Che opspyramide i n seine m Buc h „Our Inheritanc e i n th e Grea t Pyramid", London. 1865 1865 59 Notenbanken i n Deutschland . Merz un d Emsmann erfinde n Der Physike r Joseph Loschmidi entdeckt ein e Method e zu r Be optischen Entfernungsmesser . rechnung de r Anzah l de r Mole Gründung de r Lateinische n Münzunion au f de r Brüssele r küle i n eine m Ga s (Loschmidt sche Zahl) . Münzkonferenz. Buch vo n Lepsius übe r di e alt ägyptische Elle . Anläßlich de r Parise r Weltaus stellung treffe n sic h di e Vertrete r Gregor Mendel begründe t di e von 2 0 Staate n z u eine r interna quantitative Vererbungslehre. tionalen Münzkonferenz . Der Belgie r Jean Servais Stas fertigt di e erst e modern e Tafe l der Atomgewicht e an , die Sauer stoff mi t 1 6 al s Bezugsgröß e wählt un d zeigt , da ß Atomge wichte nich t imme r ganzzahli g sind. 1866 1866 In Sevre s be i Pari s werde n da s Verkehrskarte vo n Preuße n be i August A . E . Kundt erfinde t ein e Methode, u m di e Schallge englische un d amerikanisch e Dietrich Reimer Berlin. schwindigkeit i n verschiedene n Yard miteinander verglichen. Gasen z u messen . l englische s Yar d = 914,399 2 mm. l US-Yar d = 914,4019 mm. USA legen das Mete r au f 39,37 inch fest . 1867 1867 Einführung de s deutsche n Nor - Uhr mi t elektrische m Selbst - A. Meydenbauer entwickel t di e malziegels 25*12*6, 5 c m durc h aufzug vo n Levin un d Co . i n Photogrammetrie zu r Auswer tung vo n Architekturaufnahme n Berlin. Übereinkunft de r Fabrikanten. und begründet das heute noch Höhepunkt de r Geldfälscherei in
266
Eisenbahnrevolution Deutschland. Gründung de r geographisch statistischen Abteilun g bei m Großen Generalsta b i n Preuße n unter Leitun g de s Kartographe n Emil von Sydow. Gründung de s Internationale n Komitees fü r Maße , Gewicht e und Münze n i n Paris. Beitritt fas t sämtliche r europä ischer Staate n zu r europäische n Gradmessung nac h de m Pla n von Baeyer. Internationale Konferen z i n Pari s schlägt Übergan g zu r Goldwäh rung vor. 1868 Gründung de s Geodätische n In stituts i n Berlin , desse n Arbeite n in hohe m Maß e de m Bedar f de s preußisch-deutschen Genera l stabs dienen . Gründung de r Norddeutsche n Seewarte. Telegraphenkonferenz i n Wie n einigt sic h au f di e allgemein e Verwendung de s Widerstands maßes Siemens-Einhei t SE . Einführung de s metrische n Ge windes i n Deutschland . Maß- un d Gewichtsordnun g fü r den Norddeutsche n Bund , Um stellung vo n 300 0 alte n deut schen Landesmaße n au f di e neuen metrische n Einheiten .
bestehende Meßbildarchiv . Der Bonne r Astrono m Friedrich August Argelander publizier t seine i n übe r 10-jährige r Arbei t vorgenommenen Ortsbestimmun gen vo n etw a 33 8 000 Fixsternen ("Bonner Durchmusterung") .
1868 Johann Bauschinger führ t um - C. A . R . Wunderlich veröffent fangreiche Versuchsreihe n übe r licht Meßreihe n de r menschli die Festigkei t de r Baumaterialien chen Körperwärme . mit Hilf e de s vo n L . Werder er fundenen Festigkeitsprüfer s durch. Werner von Siemens fertig t ein Universal-Galvanometer zu m Messen vo n Spannung , Stro m und Widerstand . Edison erfinde t ei n Gerä t zu m Stimmenzählen, da s der Kongre ß nicht ankauft , wei l langsam e Abstimmungen Vorzüg e gegen über schnellen hätten .
Metrisches Syste m i n Bolivien. 1869 Gründung de s "Burea u o f Stati - Freiherr A . vo n Babo konstruier t stic o f Labour " i n de n US A in Klostemeubur g ein e Most waage. (Massachusetts).
1869 Mendelejew ordne t di e chemi schen Element e nac h de m Atom gewicht, weich t abe r vo n diese r Reihenfolge ab , wen n si e de n Gründung de r Deutsche n Ban k Edison erfinde t eine n Börsen - Eigenschaften de r Element e wi derspricht. ais Aktienbank, speziell al s Bank femschreiber , den er an eine
267
Eisenbahnrevolution für di e Finanzierun g de s deut schen Außenhandels . Normaleichungskommission NEK de s Norddeutschen Bundes , ab 187 1 Kaiserliche NEK.
Firma i n de r Wallstree t fü r 40000 Dolla r verkauft.
W. Foerster, Direkto r der Königlichen Sternwart e i n Berlin , baut den Zeitdienst systematisch aus. Verteilung vo n Meterkopie n a n 7 Erste städtisch e Normalsekun weitere Staaten. denuhr übe r Direktleitun g mi t der Uh r de r Sternwart e verbun Metrisches Syste m i n Peru. den. 1870 1870 Festlegung de s Reichsziegel - Messung de r Meerestief e mi t maßes (250-120-65 mm). Hilfe vo n Bathometern , di e de n Wasserdruck registrieren , durc h William Thomson un d unab Metrisches System in Portugal. hängig vo n ih m durc h Kapitä n In de n US A gib t e s 8 0 unter - Runge. schiedliche Eisenbahnzeiten. Probierwaage vo n Paul Bunge Erste Herausgab e vo n statisti - mit Ablesbarkei t vo n 0,0 1 m g schen "Übersichte n de r Welt - bei einer Tragfähigkeit von 20 g. wirtschaft" vo n Franz Xaver Eintauchkolorimeter vo n DubosRitter von Neumann-Spallart. que. Umrechnung antike r Münze n mit Hilfe de r Relatio n 2 0 Goldmar k Das Dampfschif f R . E . Le e = 7,1 6 Gram m Feingol d ode r braucht fü r di e 26 8 Meile n vo n 7,96 Gram m Goldlegierung , New Orlean s bi s Natche z au f dem Mississipp i 1 7 h , 1 1 min , lange Zeit gebräuchlich. während 181 4 die Orleans Erste Zusammenkunf t de r inter - 6 d, 6 h, 40 min benötigte. nationalen Meterkommission . Ihre Arbei t wir d durc h de n Krie g unterbrochen. 1871 Das Deutsch e Reic h übernimm t L. Seyß i n Atzgersdor f erfinde t die Maß - un d Gewichtsordnun g selbsttätige Münzsortiermaschi ne. des Norddeutschen Bundes . In Deutschlan d 7 verschieden e Münzsysteme, 3 0 Sorte n Gold münzen, 10 0 Sorte n Silber - un d Kupfermünzen un d 27 6 Arte n von Banknoten i m Umlauf. Erste Haftpflichtversicherun g i n Deutschland.
268
1871 Carl Menger geh t i n seine m Buch "Grundsätz e de r Volkswirtschaftslehre" vo n de r Seltenhei t der Güte r aus , vergleich t Bedar f und verfügbar e Quantitä t un d mißt daran den Wert der Güter.
Eisenbahnrevolution Metrisches Syste m i n Österreich . Neue Maß - un d Gewichtsord nung vo n Kaise r Franz Joseph I . sanktioniert. Metrisches Syste m i n Ekuado r und Kanada . 1872 An de r zweite n Zusammenkunf t der internationale n Meterkom mission nehme n 1 8 europäisch e und 9 amerikanisch e Staate n teil . Ein ständige s Internationale s Ko mitee fü r Maß e un d Gewicht e wird eingesetzt.
1872 Der Buchhalte r F . W . Jeserski Englische Dampfkorvett e Chal läßt ei n mechanisierte s Rechen - lenger unternimm t erdumspan brett i n Rußland patentieren. nende Forschungsreis e fü r ozea nographische un d geophysikali sche Messungen . Erstes Mikrosko p vo n Ernst Abbe nac h de r neue n Berech nungsmethode. K. R . König erfinde t da s Diffe Metrisches Syste m i n Deutsch - rential-Manometer. land. Abschaffun g der alte n Apo- Buch vo n Preßler un d Kunze thekergewichte, di e vo n de n rö - über Bestandsschätzun g i n de r mischen Maße n abstammen : Forstwirtschaft: "Die Holzmeß kunst i n ihre m ganze n Um l Pfun d (libra ) = 1 2 Unze n = fange". Berlin , 2 Bände. 327g. Gründung de s Kaiserliche n Stati stischen Amts in Deutschland. Einsetzung de r Normaleichungs kommission NE K al s oberst e Reichsbehörde de s Eichwesen s i n Deutschland. 1873 1873 Erster internationale r Meteoro - Erste Model l eine r Rechenma - Charles Hermite beweist , da ß eine transzendente Zah l ist. logenkongreß beschließ t einheit - schine de s Ingenieur s Wilgodt liche Windrosenunterteilun g und Odhner i n Petersbur g anknüp fend a n di e Maschin e vo n Tho-bezeichnung. mas. Erfindun g des Sprossenrad Japan führ t europäische n Kalen - prinzips. der ein. Spektralphotometer vo n V . VieDeutsches Reic h führ t Goldwäh - rordt. rung ein . Aus eine m Pfun d Fein gold werde n 139, 5 Zehnmarkstücke (Kronen) geprägt. Gründung vo n 85 7 Aktiengesell schaften i n Deutschlan d sei t de m Jahr 1871 . Generalfeldmarschall v . Moltke,
269
Eisenbahnrevolution Vorsitzender de s Zentraldirek toriums de r Vermessungen , setz sich fü r di e Gründun g eine Staatsinstituts zu r Förderun g de exakten Wissenschaften ein . Gesetzliche Krankenversiche rungspflicht i n Deutschland.
t s r -
Einführung de s Gregorianische n Kalenders i n Japan . 1874 1874 Metrisches Syste m in Ungarn . Newcomb bestimm t Mass e de s Neptuns au s de n Abweichunge n der Bahn des Uranus. In Preuße n werde n Zählkarte n im Standesregisterwese n einge führt. Refraktometer zu r Bestimmun g der Lichtbrechun g eines Stoffe s nach eine m Entwur f vo n Ernst Abbe be i Carl Zeiß i n Jen a hergestellt. 1875 187 5 bis 187 7 Aufbau vo n zwe i Zeit - J . D . Everett setz t sic h i m Aufballstationen a n de r deutsche n tra g de r Britisc h Associatio n fü r Nord- und Ostseeküste. ei n Maßsyste m mi t de n Grund Bankgesetz regel t Schaffun g de r einheile n Zentimeter un d Gram m Reichsbank i n Deutschland. ein . Gründung de r Landesaufnahm e als Tei l de s Große n Generalstab s in Deutschlan d mi t eine r trigo nometrischen, topographische n und kartographische n Abteilun g und de r Plankamme r fü r die Verbindung z u de n Verlage n mi t insgesamt 30 0 Mitarbeitern. Signierung de r Internationale Meterkonvention vo n 1 7 Staate in Paris . Gründun g de s Inter nationalen Büro s fü r Ma ß un Gewicht.
Fabrikmäßige Herstellun g vo n Rechenstäben durc h di e Firm a Dennert und Pape i n Altona. Selenphotometer von Siemens. Der Wiene r Uhrmache r D e Löhr erfindet di e automatisch e Ta schenuhr.
n n d
270
Eisenbahnrevolution Metrisches Syste Schweiz.
mi
n de
r
Einführung de s Gregorianische n Kalenders i n Ägypten . Londoner Time s veröffentlich t erste Wetterkarte . 1876 Hilfskassengesetz i n Deutsch land. Reichsbank fungier t al s Zentral notenbank de s Deutschen Reichs . Gemälde "Di e Brotvisitation " von S 1. Hirschfelder zeig t behörd liches Nachwiegen de s Brotes . Metrisches Syste m i n Österreich .
1876 Der Mathematike r W . J . Bunja- E. A. Lucas entsdeckt zwölfte (in kowski i n Rußlan d versucht Ent- der Zahlenreihe ) Mersennesche wicklung eine r Rechenmaschin e Primzahl mi t de m Exponente n auf Basi s de s Grundprinzip s des 127. Rechenbretts. Hamburger Sternwart e betreib t elektrisch ferngesteuert e Normal uhren a m Hafe n un d a n der Börse.
Internationaler statistische r Kongreß i n Budapes t beschließ t Aufstellung eine r Eisenbahnstatistik . 1877 Metrisches Syste m i n Argenti - Französischer Ingenieuroffizie r Renard führ t "Vorzugszahlen " nien. als dezimalgeometrisch e Teilun g Luftpostmarken fü r Ballonflüg e de s Intervall s einer Zehnerpoten z in den USA . ein , di e fü r Abmessunge n i m Maschinen- un d Geräteba u Ver wendung finden. Chameroy erfinde t Meßwert drucker für Waagen. J. B . d e la Grye erfinde t da s Pelometer zu r Bestimmun g de r Menge des i n fließendem Wasse r vorhandenen Schlamms . Preston führ t au f eine r de r Ha waii-Inseln Messunge n de r Gravitationskonstanten durch . 1878 Beginn de r Herstellung de r Burk/zari/i-Arithmometer i n Glas hütte, Anwendun g de s Staffel walzenprinzips, das auf
271
1877 Gemälde "De r Sparstrumpf' vo n Wilhelm Leibl. Der Botanike r Wilhelm Pfeffer verwendet halbdurchlässige Membranen, u m da s Molekular gewicht vo n Proteine n z u messen. Pfeffer. Messun g der Osmose .
1878 "Sociologie un d Statistik " vo n Neumann-Spallart. Gründung de r Deutsche n Uhr macherschule in Glashütte.
Eisenbahnrevolution Minimalgröße de r Rekrute n i m Deutschen Reic h 1,610 , i n Großbritannien 1,600 , i n Österreich Ungarn 1,553 , i n Frankreic h 1,540 und i n Rußland 1,53 0 m .
Leibniz zurückgeht. Samuel S. K. vo n Basch entwi ckelt brauchbare n Blutdruckmes ser.
Gesetz übe r Ma ß un d Gewich t i n Der Parise r Mechanike r A . BilEngland. leter bau t fü r Herzo g Alba ein e Uhr mi t dre i voneinande r unab hängigen Mechanismen , eine m astronomischen, chronologische n und geographische n Tei l fü r 280000 Francs . Arithmometre vo n Thomas d e Colmar in Paris . Michelson bestimm t Lichtge schwindigkeit zu 299 910 km/s. 1879 1879 Schweden leg t di e Mitteleuropä - Erfindung de r Registrierkass e i n ische Zei t ME Z fest , de r sic h bi s Dayton, Ohio. 1894 Österreich , Deutschland , Italien, di e Schweiz , Norwege n Verbesserte Methode n de r Be stimmung de s Zuckergehalt s de r und Dänemark anschließen . Rübe. Skalenphotometer nac h de m Radiometerprinzip von Zöllner. Selen-Photometer vo n Werner von Siemens fü r Präzisions messungen i n der Optik . Festlegung de s Normalnul l punkts fü r Höhenmessunge n a m Nordpfeiler de r Berline r Stern warte mi t de m Normalhöhen punkt NH , de r gena u 37,00 0 m über de m Amsterdame r Pege l NN liegt . H- Berthold i n Berli n definier t das Ma ß de r Schriftgröß e met risch (266 0 Punkt e = l m , l Punkt = 0,3759 mm). Meridian-Photometer Pickering.
272
Ch.
Eisenbahnrevolution 1880 Das Wiege n i m Rathau s vo n Bemau (Ratswaage ) i n de r Mar k wird endgülti g eingestell t un d diese Aufgab e wir d eine m dafü r eingesetzten private n Ratswaa gemeister übertragen . Uhrmacherschule i n Glashütt e erhält a n jede m Samsta g telefo nisch ei n Zeitzeiche n vo n de r Berliner Sternwarte . Wertrelation vo n Gol d z u Silbe r in England 18:1 . Greewich Mea n Tim e gesetzli cher Standar d fü r England . 1881 Auf de m erste n Elektrikerkon greß i n Pari s Syste m de r absolu ten elektrostatische n un d elek tromagnetischen Einheite n vor gestellt.
Meßlehren mi t einer Genauigkeit von 0.0000 3 m m i n der Maschi nenfabrik vo n Whitworth. Messungen vo n William Matthew Flinders Petrie a n der Che ops-Pyramide widerlege n di e Spekulationen von Smyth. John Milne entwickel t erste n modernen Seismographen . W. Lambrecht verbesser t un d vereinfacht das Hygrometer .
5". P . Langley erfinde t das Bolo meter für Strahlungsmessungen . A. Michelson entwickel t Inter ferometer zu r Messun g de r Lichtgeschwindigkeit. F. Galton entwirf t di e erst e Iso F. W . Taylor führ t i n eine m chronenkarte. Stahlwerk erst e Zeitaufnahme n und Studie n de r Bewegungsab - Erste Börsentelefone in Berlin. F. Kohlrausch ermittel t den Wer t läufe der Arbeiter durch. der Silberabscheidung , u m di e absolute Stromeinhei t praktisc h festzulegen.
1882 Metrisches Syste m i n Norwegen.
1880 Abbe entwickel t ein e Konzeption zur genaue n Messun g de r Aus gangsstoffe un d de r Eigenschaf ten des optischen Glases .
1881 Michelson weis t i m Experimen t nach, da ß di e Lichtgeschwindig keit i n Richtun g de r Erdbewe gung un d senkrech t daz u unver ändert bleibt (299 789 km/s) . Berlillon begründe t Anthropo metrie. Festlegung de r relative n Skal a der Geochronologi e au f de m Internationalen Geologische n Kongreß in Bologna .
Phänologische Kart e vo n H . Hoffman zeig t Linie n de s glei chen zeitliche n Abstand s de r Phasen de r Blattbildung , Blüte , Fruchtbildung usw. , di e zu m Beispiel wichti g für Erntevoraussagen sind. 1882 Hollerith entwickel t bis 189 0 di e Der deutsch e Mathematike r F . Lindemann beweis t di e Trans Lochkarte al s Datenträger . zendenz der Zahl un d damit die r Kreis Elektrodynamischer Zähle r mi t Unmöglichkeit de quadratur mit Zirkel und Lineal . Uhrwerksanrrieb von Siemens. Alphonse Berlillon veröffentlich t
273
Eisenbahnrevolution
1883 Einführung de r Mitteleuro päischen Zei t ME Z i n Deutsch land al s Einheitszeit . Vorhe r betrug di e Zeitdifferenz zwischen Köln un d Königsber g meh r al s eine Stunde . In de n US A einige n sic h di e Eisenbahnen au f vie r Zeitzone n und schaffe n di e übe r 7 0 unter schiedlichen Zeiten ab . Metrisches Syste m i n Rumänien.
1884 Arbeitsunfallversicherung vo m Deutschen Reichsta g eingeführt . Gründung de s Reichsversicher ungsamtes. Konferenz de r a n verschiedene n technischen Schule n bestehende n öffentlichen Materialprüfungs anstalten zu r Vereinbarun g ein heitlicher Prüfungsmethoden.
Rechenmaschine vo n P . L . seine anthropometrische n Ver Tschebyschew. suche zur Feststellun g der Identität vo n Persone n fü r di e Straf H. A . Rowland stell t ein e Teil - rechtspflege. maschine her , di e eine n engli schen Zol l (26,137 8 mm ) i n 43000 Teile teilt. 1883 Erste Auflag e de s Handbuch s Das Buc h vo n Petrie übe r di e "Zahlenwerte un d Funktione n Vermessung de r ägyptische n aus Naturwissenschaf t un d Pyramiden erscheint . Technik" vo n H. Landolt un d R . Maxwell begründet , da ß di e Ein heiten der Länge , Zei t und Mass e L. Börnstein. Veröffentlichung de r "Deut - nicht de r Erde , sonder n vo n de n schen Sterbetafeln" , eine s Hilfs - Naturkonstanten de r Mikrowei t mittels fü r Versicherungswese n abzuleiten sind . und demographische Aufgaben . Genaue Messun g de r Absorp - /. M . Pervouchine entdeckt neuntionsspektren organische r Ver - te Mersennesche Primzah l mi t bindungen durch Gerhard Krüss. dem Exponente n 61 . G. Cantor begründe t Mengen lehre. Publikation vo n G . Hauck übe r Photogrammetrie. Samuel Pierpoint Langley (USA ) bestimmt mi t dem von ihm erfun denen Bolomete r di e Solar konstante z u 3 Kalorie n (mittle rer Wer t heut e 1,9 7 ca l cirr 2 min'1) un d errechne t di e Ober flächentemperatur de r Sonn e z u 6427° C (heutige r Wer t 5512 ° C).
1884
v. Hefner-Alteneck führ t di e Hef ner-Kerze al s Einhei t de r Licht stärke ei n un d bau t Normal-Öl lampe für Vergleichsmessungen . W. Ostwald erfinde t i n Rig a ei n Pyknometer, ei n Viskosimete r und einen Toluol-Thermostaten. Beginn de r Stimmgabelproduk tion i n Zella-Mehlis.
274
Eisenbahnrevolution Die deutsche n Delegierte n wen den sic h gege n eine n internatio nalen Vertra g zu r Festlegun g der elektrischen Maßeinheite n un d gegen di e Gründun g eine r inter nationalen Organisation i n Paris. Internationale Konferen z i n Washington mi t 2 7 Staate n leg t gegen de n Widerstan d Frank reichs de n Greenwich-Längen kreis al s Nullmeridia n sowi e 2 4 Zeitzonen de r Erde fest . 1885 1885 Kammerton i n Wie n au f 43 5 H z Keilphotometer fü r di e Astrono vereinbart. mie von Pritchard. William Thomson erfinde t di e Metrisches Syste m in Schweden . elektrische Brückenschaltun g zur genauen Messun g seh r kleine r Gründung de r Königlic h Preußi - Widerstände zwische n eine m schen Meßbildanstal t fü r Denk - und einem Millionstel Ohm. mäler i n Berli n durc h Albrecht Meydenbauer. Stechuhren kontrolliere n i n de n Fabriken di e Arbeitszei t durc h Aufstempeln de r persönliche n Ankunfts- un d Weggangszeit . Gründung de s Internationale n Statistischen Institut s i n Londo n mit 10 0 gewählten Vertretern , al s private Vereinigung. Europäische Eisenbahnstatisti k über 34 2 Eisenbahne n mi t 128775 k m erscheint i n Wien. 1886 Erste Anwendun g vo n elektro Metrisches Syste m in Finnland. mechanischen Hollerith-MaschiErste groß e statistisch e Erhebun g nen fü r Sterbestatistiken in Balti über da s nieder e Schulwese n m more . Preußen. Storchschnabelprinzip fü r Rechenmaschinen vo n Eduard Selling.
275
1886
P. Seelhoff entdeck t di e nächst e Mersennesche Primzah l mi t de m Exponenten 61 , di e i n de r List e von Mersenne fehlt .
Eisenbahnrevolution
1887 Gründung de r Physikalisch-tech- A. A . Michelson weis t durc h nischen Reichsanstalt. Messungen di e Unabhängigkei t der Lichtgeschwindigkei t vo m Bezugssystem nach . Erste Tastenrechenmaschine (Comptometer vo n Fell).
1888 Steuern i n Deutschland: Klassen steuer, Einkommenssteuer , Gewerbesteuer, Grundsteuer , Ge bäudesteuer, Hausierersteuer , ferner kommunal e Steuer n wi e Kriegsschuldensteuer (vo n 1806 1815), Viehsteuer , Hundesteue r u.a. Kaiserlich Deutsch e Normal aichungskommission gib t alko holometrische Tafeln heraus.
1887 Arbeit vo n Gustav Theodor Fechner "Übe r di e psychische n Maßprinzipien un d da s Weber sche Gesetz".
In dem Buch des österreichische n Astronomen Oppolzer sin d sämt Arbeiter-Kontrolluhr "Radial - liche Mond - un d Sonnenfinster apparat 21535 " wir d zu m Paten t nisse vo n 120 7 v. u . Z. bi s 216 1 angemeldet. u. Z. verzeichnet. Robert Bimsen erfinde t da s Dampfkalorimeter. 1888 Penrose veröffentlich t sein e Schrift vo n R . Dedekind "Wa s Messungen griechische r Alter - sind un d was solle n Zahlen". tümer. Hermann Carl Vogel führ t di e ersten spektrographische n Mes sungen de r Radialgeschwin Der Physike r Hermann Aron konstruiert eine n mechanische n digkeiten vo n Sterne n nac h de m Prinzip de r Rotverschiebun g Stromzähler. durch. Frederick Weston konstruier t Moritz Benedict: Kraniometri e Präzisionsstrommesser. und Kephalometrie. Wien
US-Kriegsministerium teste t de n Hollerith-Rechner mi t der Anlage einer laufende n Gesundheitsstatistik der Armeeangehörigen . Metrisches Syste m i n Bulgarien. 1889 Gesetz übe r Rentenversicherun g in Deutschland . Gründung de r Deutsche n Cen tralunrengesellschaft i n Berlin , deren Hauptuh r au f elektrische m Wege vo n de r Schinkelschen Sternwarte reguliert wird. Festlegung de r Prototype n fü r Meter un d Kilogram m durc h di e l. Generalkonferenz fü r Maß und Gewicht. Vom Internationalen
1889 F. Galton wende t mathematisch statistische Methode n au f di e Lummer un d Brodhuhn verbes - Biologie a n ("Natura l inheri sern photometrisch e Meß - tance"). genauigkeit mi t de m Photo - "Life an d Labou r o f th e Peopl e of London " vo n Charles Booth, meterwürfel. trägt zu r Vorbereitun g von Sozi algesetzen bei. Patent für Hollerith-Maschine.
276
Eisenbahnrevolution Büro fü r Ma ß un d Gewich t wer den Normal e au s eine r Platin Iridium-Legierung verteilt . Da s Deutsche Reic h erhäl t da s Mete r Nr. 1 8 un d da s Kilogram m Nr . 22. 1890 Durch Anwendun g der Hollerithmaschine liege n di e Ergebniss e der amerikanische n Volkszäh lung bereit s nach eine m Jah r vor , gegenüber früher siebe n Jahren. Aufgrund vergleichende r Mes sungen a n de r Physikalische n Reichsanstalt wir d di e Hefnerkerze al s technische s Lichtma ß für da s Deutsch e Reic h aner kannt. Statistik de r Roggenpreis e i n de r Bernauer Chroni k bi s 1890, be ruht au f de n kommunale n Akten über di e Entwicklun g der Marktpreise.
1890 Beginn de r Produktio n der Odh- Friedrich Robert Helmen be ner - Arithmometer in Petersburg müht sic h u m di e internationale (500 Stück , bis 189 5 4000). Erdmessung un d u m di e Er forschung de r innere n Schwere Erste gelungene Bestimmung der verteilung des Erdkörpers. Radialgeschwindigkeit eine s Ausgedehnte Zahlenmysti k übe r Sternes durc h Vogel un d Schei- die Pyramide n i n England , i n Deutschland propagier t durch das ner. Einpendelwaage de r Pos t mi t Buch vo n Ma x Eyth "De r Kamp f beweglicher Skal a un d Portostu - um die Cheops-Pyramide". fen au f dem Teller . Alfred Marshall begründe t di e Notwendigkeit de s empirische n Messens i n de r Wirtschaftswis senschaft. Der englisch e Geolog e Arthur Holmes benutz t di e Radioakti vität zu r Altersbestimmun g de r Erde au f run d 4, 6 Milliarde n Jahre.
277
Elektrotechnische Umwälzun g Das halb e Jahrhunder t vo n de r Entlassun g Bismarcks bi s zu m Begin n de s Zweiten Weltkrieg s steh t technisc h un d wirtschaftlic h i m Zeiche n de s dynamischsten Wirtschaftszweigs , de r Elektrotechnik . Di e Stromerzeugun g steigt in Deutschland von 189 1 bi s 193 9 von 0,25 au f 26 Mrd. kWh. Auch di e deutsche Großchemi e errang i n dieser Zeit ein e führende Stellun g in der Welt. Die stärkste n Impuls e fü r da s Meßwese n komme n vo n diese n neue n Produktivkräften, zugleic h abe r auc h vo n de n Destruktivkräfte n de r militä rischen Aufrüstung , de r Kriegsvorbereitung , lokale r Kriege , de s erste n Welt kriegs und der Vorbereitung des zweiten. Militär muß messen Das Militä r ha t wissenschaftlich e un d technisch e Neuerunge n i m Vermessungswesen, de r Kartographie , de r statistische n Erfassung , de r Photogrammetrie und Meßtechnik besonders gefördert. Al s Beispiel sei auf das Patent vo n Ludger Mintrop vo n 191 9 zu r erstmalige n Anwendun g vo n Erdbebenmessern au f di e Erforschun g geologische r Lagerstätte n verwiesen . Mintrop wa r im Weltkrieg damit beauftragt, di e feindlichen Artilleriestellungen aus de n durc h si e ausgelöste n seismische n Erschütterunge n z u orte n un d z u klassifizieren. Der deutsch e Generalsta b legt e vo r de m 1 . Weltkrie g große n Wer t au f genaue Zahle n übe r Musterungen , Munitions - un d Geschützproduktion . E r interpretierte si e au s de r Sich t de s Schlieffenplans, eine s siegreiche n Feldzug s gegen Frankreic h vo n kurze r Dauer . Be i ihre n Berechnunge n ginge n di e Militärs von statistische n Norme n übe r den Krieg vo n 1870/7 1 aus . Wie irreal dieses Herangehen war , wird deutlich, wenn man weiß, daß an einem einzige n Tag de r Marneschlach t vo n 191 4 meh r Munitio n verschosse n wurd e al s i m ganzen Krie g 1870/7 1 zusammen . Di e Monatsproduktio n vo n Geschütze n betrug be i Kriegsbegin n 1 5 Stück un d mußt e i m Lauf e de s Kriege s au f 200 0 Stück steigen . Di e Rechnun g de r Generäle , i m Sandkastenspie l imme r erfolgreich, ging wieder einmal in der Realität von 191 4 nicht auf, und es
278
Elektrotechnische Umwälzung
stellte sic h heraus , da ß di e vorhandenen Rohstoffvorrät e nu r fü r drei bis sech s Monate reichen werden . In diese r Zei t wandt e sic h de r Aufsichtsratsvorsitzende de r 188 8 gegründeten ersten deutsche n Großfirm a de r Elektrotechnik , de r AEG , Walther Rathenau wenige Tag e nac h Kriegsbegin n a n di e Reichsregierun g mi t Vorschläge n zu r Organisation de r Materialversorgun g au f länger e Zeit . E r hatt e noc h unvollständige Date n zu r Verfügung , die de n ganzen Erns t de r Lag e i m Fall e eines längeren Kriege s zeigten. Daraufhi n wurde schon a m 13 . August 191 4 im Kriegsministerium di e Kriegsrohstoffabteilun g KR A mi t zunächs t fün f Mitarbeitern geschaffen , di e End e Mär z 191 5 8 0 un d zu m Kriegsend e 250 0 Mitarbeiter hatte. Zum ersten Che f dieser Einrichtung wurde Rathenau ernannt . Die erst e Aufgab e de r KR A bestan d darin , mi t eine r Anfrag e be i 90 0 große n Firmen di e vorhandene n Rohstoffmenge n z u ermitteln . Di e Ergebniss e eine r dreiwöchigen Recherch e zeigten , da ß Rathenaus Befürchtunge n berechtig t waren, di e Beständ e un d derzeitige n Quelle n reichte n i m beste n Fall e ei n halbes Jahr . Rathenaus Mitarbeite r Wichard vo n Möllendorf, ei n Ingenieur des Kabelwerks Oberspre e de r AEG , entwickelt e da s Konzep t de r zentralisierten Mangelbewirtschaftung. Da s System verban d staatlichen Dirigismus mit unternehmerischer Selbstverwaltun g i n de n sogenannte n Kriegsrohstoffgesell schaften. Teilweis e wurden bestehende Verbände wie der Roheisen- un d Stahlwerksverband ode r da s Rheinisch-Westfälisch e Kohlensyndika t mi t de r entsprechenden staatliche n Autoritä t versehen . Forma l ware n di e insgesam t 200 Gesellschafte n gemeinnützi g un d durften , abgesehe n vo n eine r fünfprozentigen Kapitalverzinsung , kein e Gewinn e abwerfen . Da s betra f abe r nicht die Mitgliedsfirmen der Gesellschaften. Es wurden sofor t Ausfuhrverbote und Verbrauchsbeschränkunge n erlassen , Beständ e fü r Kriegszweck e beschlagnahmt und besetzt e Gebiet e in Belgien , Pole n und Nordfrankreic h völkerrechtswidrig ausgeplündert , metallen e Haushaltsgegenstände , Kirchen glocken, Denkmäler , Maschin e und ganze Industrieanlagen eingeschlossen . Di e Verknappung erhöht e die Preise, daher legt e die KRA Höchstpreise, verbunde n mit eine r Melde - un d Veräußerungspflicht , fest. Da s wa r ein e de r a m meisten umgangenen staatliche n Kriegsmaßnahmen . Au f de m schnel l entstehende n schwarzen Mark t richtet e ma n sic h nich t nac h solche n Vorschriften . Mit de r Entwertung de s Gelde s ginge n di e enorme n Profit e de r Fabrikanten , Zwischenhändler un d Schleichhändler einher. Die großen Produzenten 279
Elektrotechnische Umwälzung
erwarben in den Gesellschaften di e Aktienmehrheiten. Dadurch konnten si e die Preise bei m Aufkau f de r kriegswichtigen Rohstoff e bestimme n un d festlegen , wer welch e Aufträg e erhält . Di e Kriegsmetal l A G errechnet e Durchschnitts preise, z u dene n si e di e Rohstoff e a n ihr e Mitgliedsfirme n weitergab, wobe i diese Preis e erheblic h unte r de n Einkaufspreise n au s de m neutrale n Auslan d lagen, di e die Firmen eigentlic h z u bezahlen hätten. Die Differen z wurd e vom Staat al s Subventio n bezahlt . Di e AE G erhiel t Bestellunge n au f Granate n i n hohem Umfange, führt e si e aber nicht selber au s und war dennoch a m Gewinn der weitergegebene n Aufträg e beteiligt . Dividende n un d Kapitalzuwach s insbesondere de r führende n Konzern e de r Elektrotechni k un d Großchemi e erreichten Höhen wie nie zuvor in Friedenszeiten. Der Krie g führt e z u hohe n Koste n vo n 5 7 Millione n Mar k pr o Ta g z u Kriegsbeginn bis z u 14 7 Millionen Mar k pro Ta g im Jahre 1918 , die zunächs t über di e verstärkte Ausgabe von Banknoten abgewickel t wurden , di e sich der Staat be i de r Notenbank gege n di e Hergabe kurzfristige r Schuldtitel lieh . Di e Golddeckung de r Währun g wa r z u Kriegsbegin n aufgehobe n worden . Di e Ablösung de r Schuldtite l wurd e durc h langfristig e Kriesgsanleihe n möglich , die zweimal im Jahre, jeweils im März und September, und insgesamt neunmal aufgelegt wurden . Dami t konnte n 9 8 Milliarde n Mar k ode r 6 0 Prozen t de r Kriegskosten gedeck t werden . Di e zusätzlichen Kriegsgewinnsteuern betruge n 2,4 Milliarden Mark und die erhöhten Verbrauchssteuern 4,6 Milliarden Mark. Planwirtschaftliche Visionen Dem vo n de n Deutsche n erfundene n planwirtschaftliche n Model l de r Kriegs wirtschaft wurd e auc h vo n de n Sachverständige n de r gegnerische n Seit e ein e hohe Effizien z bescheinigt . Nac h de m Krieg entwickelt e vo n Moellendorf, au f diesen Erfahrunge n aufbauend , al s Unterstaatssekretä r i m Reichswirtschafts ministerium unter Wisseil da s Konzept eine r planmäßi g gestaltete n nationale n Gemeinwirtschaft. De r Ru f nac h Planwirtschaf t wa r zuers t nac h de r verheerenden Wirtschaftskris e vo n 187 3 erklungen , di e sic h mi t ihre m Wachstumseinbruch sech s Jahr e lan g hingezoge n hatte . I n de n neunzige r Jahren de s 19 . Jahrhundert s erschie n da s Buc h de s Nationalökonome n un d Statistikers Karl Ballod „De r Zukunftsstaat", i n dem diese Idee nach Meinun g vieler Zeitgenosse n überzeugen d entwickel t wurde . Ballod wa r Professo r de r 280
Elektrotechnische Umwälzung
Staatswissenschaften un d Mitglie d de s Preußische n Statistische n Landesamts . Das planwirtschaftliche Konzept war ein Zug jener Zeit, die mit dem Übergang vom Freihande l zu r Schutzzollpolitik , mi t de r staatliche n Sozialgesetzgebun g und dem Kartellrechtsspruch de s Reichsgerichts verbunde n war, das freie Bahn für di e weitere Kartellierung geschaffen hatte. Die KRA hatte ein neues Syste m der gesamtwirtschaftlichen Materialbilanzierun g entwickel t un d manch e de r in Deutschland dominierende n Monopol e vo n Elektrotechnik un d Chemi e hatte n besondere Vorteil e au s diese n Institutione n nutze n können . Abe r e s ga b auc h genügend Gegenkräfte , di e ei n dirigistische s Wirtschaftsmodel l entschiede n ablehnten. Da s Konzep t vo n Moellendorfs scheitert e 191 9 i m Kabinet t vo n Gustav Bauer. Vo n Moellendorf wa r dan n vo n 192 3 bi s 193 1 Präsiden t de s Materialprüfungsamts. Ganz ander e Interessente n fü r di e deutsch e Innovatio n de r zentrale n Plan wirtschaft ga b e s i m Ausland . Theodor Heuss verwie s i n eine m Artike l 191 7 darauf, daß der Begriff der Organisation, zeitweili g als deutsches Geheimni s im Ausland nu r mi t eine m Ausrufezeiche n gedruckt , z u eine r Chiffr e fü r de n überlegenen Charakte r de r deutsche n Staats - un d Gesellschaftsordnun g gegenüber de m liberale n Weste n wurde . Einig e führend e russisch e Sozialdemokraten ware n scho n vo r de r Oktoberrevolutio n faszinier t vo n de r organisatorischen Perfektio n vo n Wirtschaft , Eisenbah n un d Pos t i n Deutschland. Ballads Buc h wa r 190 4 in s Russisch e übersetz t worden . Hinz u kamen nun die deutschen Erfahrunge n geplanter Wirtschaft in Kriegszeiten, di e Formen staatliche r Regulierung , Normun g un d Kontroll e de r Produktion , de r Einflußnahme de r Staatsban k au f das Finanz- un d Kreditwesen . Au s Amerik a vernahm ma n mi t de m Taylorismu s gan z ähnlich e Signal e de s exakte n Messens un d Planen s technisch-wirtschaftliche r Vorgänge . Da s deckt e sic h völlig mit den Vorstellungen , das rückständig e Rußlan d nich t durc h laisse z faire, laisse z aller , vielmeh r durc h straff e Zentralisierun g un d staatlich e Intervention au s seine r Miser e herauszuführen . Lenin hatt e dies e Idee n gewissermaßen i m Gepäck , al s ih m de r deutsch e Generalsta b un d di e Regierung im Frühjah r 191 7 mit weitere n 30 Emigrante n die Durchreis e von der Schwei z nac h Schwede n erlaubte n und zusagten, i n ihre m Waggo n weder eine Paß - noc h ein e Gepäckkontroll e vorzunehmen . Di e Lände r de r Entent e hatten zuvo r de n Revolutionäre n kein e frei e Passag e i n ihr e Heima t gestattet , um jede mögliche Schwächun g de s deutschen Kriegsgegners Rußlan d zu 281
Elektrotechnische Umwälzun g
vermeiden. Di e Rechnun g de s deutsche n Generalstab s gin g zunächs t auf , di e Bolschewiki übernahme n ei n halbe s Jah r späte r di e Macht , beendete n de n Krieg mi t Deutschlan d un d versuchten , ihr e wirtschaftspolitische n Vor stellungen z u verwirklichen . Nikolai Bucharin, Mitstreite r Lenins, empfah l 1920, di e deutsch e „staatskapitalistisch e Universalorganisation " technisc h z u übernehmen, de n Warenmark t aufzuheben , da s Geld i n ein e bloße Zähleinheit zu verwandeln un d de n „ganzen volkswirtschaftliche n Mechanismu s unte r di e Ziele de r Weltkonkurrenz " unterzuordnen . Fast glaub t man , di e neuzeitliche n Gesänge vo n de r unvermeidliche n Globalisierun g un d Standortkonkurrenz , freilich unte r gan z andere n Vorzeichen , z u hören , wen n ma n diese s Konzep t eines Adrian Leverkühn de r Wirtschaftspolitik liest . In der Tat hatte Bucharin damit das Programm fü r Stalin geliefert, der ihn später erschießen ließ . Anders ware n di e Ansichten de s damals erste n Manne s de r Revolution nac h dem Debake l de r kriegskommunistische n Regulierungsversuche . Lenin veranlasste noc h di e Ausarbeitun g de s langfristigen Plan s de r Elektrifizierun g Rußlands durc h di e Akademi e de r Wissenschafte n un d ernannt e Krshishanowski zum Chef de r Kommission, vo r der Revolution kommerzielle r Direkto r des ersten größere n Kraftwerk s Rußlands Elektroperedatscha, da s von Siemens & Halske ausgerüste t worde n war . Die Kommission, z u der auch de r führend e Statistiker Gra f A . Rotstein gehörte , leistet e ein e seh r solid e Arbeit . Di e russischen Fachleut e de r Elektrotechni k forderte n di e Einführun g eine r nationalen Planung , u m de n Energiebedarf verläßlicher bestimmen z u können. Damals wurd e auc h da s Konjunkturinstitu t gegründet , desse n de m Mark t abgelauschte Date n de n Wirtschaftspläne n zugrund e geleg t werde n sollten . Sein Direktor wa r de r bedeutende Statistike r und Ökonom N . D. Kondratiew, der als einer de r ersten da s Phänomen de r langen Wellen de r Wirtschaft in den historischen Preisstatistiken entdeckte . Ein junge r Ökonomiestuden t i n Sank t Petersbur g fan d i n jene r Zei t da s eigentliche Them a seine s wissenschaftliche n Lebens , al s e r sic h mi t de n damaligen Arbeite n a n de r sowjetische n Volkswirtschaftsbilan z fü r Aufkommen un d Verteilun g de r Ressource n vertrau t machte . E s wa r kei n Geringerer al s Wassilij Leontjew, de r Erfinde r de r Input-Output-Analys e (Verflechtungsbilanz) de r Volkswirtschaf t un d später e amerikanisch e Nobel preisträger. Nachde m e r i n Kie l promovier t hatte , folgt e e r 193 1 eine r Einladung der chinesischen Regierung unter Tschiang Kai-Schek, als Berate r 282
Elektrotechnische Umwälzung
fur di e Planung neuer Eisenbahnlienien tätig zu werden. Er berichtete darüber : „Es ga b dor t keinerle i Informationen , kein e Daten . Als o überzeugt e ic h de n Minister, mi r ei n Flugzeu g z u besorgen . Wi r installierte n di e Kamer a un d fotografierten di e Ernten , u m s o di e Produktio n de r Farme n z u schätze n un d dann die Eisenbahnlinien z u planen." Im benachbarte n Russlan d wa r z u jene r Zei t di e staatsbürokratisch e Direktivplanung installier t worden , de r sogenannt e Techpromfinpla n entstan d mit Anleihen bei der deutschen Betriebswirtschaftslehre . Die Zahlen hatten vor allem de r politische n Führun g un d gan z obe n J . W . Stalin z u gefallen . De r Sohn vo n Tschiang Kai-Schek, Tschian Tsching-Guo lebt e von 192 5 bis 193 7 in de r Sowjetunion . E r hatte sic h vo n seine m Vate r distanzier t un d wa r unte r dem Name n Nikolai Jelisarow Mitglie d de r KPdSU(B ) geworden . A m 30 . September 193 3 mußt e e r al s stellvertretende r Abteilungsleite r de r erste n mechanischen Abteilun g i m Maschinenbaubetrie b Uralmasc h zu r Parteiüber prüfung erscheinen . E r wurde unter anderem gefragt : „Wa s haben sie getan, um den Schwindel i n der Buchhaltung zu beseitigen?" Seine Antwort lautete : „Die Buchhalter wurde n verurteilt, aber die Schwindelei geh t weiter, wir stellen jetzt für di e Arbei t dor t neu e Leut e ein. " Späte r lie ß Stalin Statistike r i n Lage r schleppen un d erschießen , di e nicht berei t waren, di e seiner Meinun g nach zu niedrigen Zahlen de r Bevölkerungszählung von 193 7 zu fälschen . Die Planwirtschaft , ein e Hoffnun g vo r alle m de r erste n Hälft e de s 20 . Jahrhunderts, wurd e i n eine m militärbürokratische n Syste m pervertier t un d offenbarte vo r alle m durc h ih r dami t verbundene s Versage n be i de r Messun g der ökonomische n Grunddate n ih r Unvermögen , ein e modern e Wirtschaf t innovativ und ökologisch sinnvol l zu gestalten . Aufschwung der Meßtechnik Der breit e Übergan g zu r Massenfertigun g un d zu m Austauschbau,forcier t durch den ersten Weltkrieg , stellt e in den Industrieländern neu e Anforderungen an da s technisch e Messen . Di e Fertigungszeite n konnte n drastisc h reduzier t werden, abe r de r weiter e Produktivitätsfortschrit t wurd e gehemm t durc h di e notwendigen manuelle n Meß- un d Prüfarbeiten. Messen, Schalten , Steuer n und Regeln mußten verändert, au f ein höheres technisches Nivea u gebracht werden, um di e Prozess e weite r z u mechanisiere n un d z u automatisieren . Auc h au f 283
Elektrotechnische Umwälzun g
diesem Gebie t bot die Elektrotechnik völli g neue Möglichkeiten. Währen d von 1750 bis 184 0 nur 1 2 größere Erfindunge n und Innovatione n der elektrische n Meß- un d Zähltechni k realisier t wurden , ware n e s vo n 184 1 bi s 193 9 bereit s 59. Di e Elektronenröhr e wurd e zu r erste n wirklic h anpassungsfähige n kybernetischen Vorrichtun g zu r Beobachtung , Messung , Steuerun g un d Regelung. Meßgerät e fü r kleinst e Maßunterschied e wurde n i n große n Serie n hergestellt und direkt in die Maschinen eingebaut. In Berlin war 192 0 der Physiker Georg Berndt als Leiter des Meßlabors der Werkzeugmaschinen- un d Meßzeugfabri k Ludwig Loewe tätig . Damal s verwendete noch jeder Betrie b aus der Vielzahl vorhandener Gewindearten ein anderes Gewind e un d arbeitet e mi t selbstgefertigte n Lehren. Berndt arbeitet e an de r Vereinheitlichun g de r Gewindetoleranze n un d dere n meßtechnische r Erfassung, auch im 191 7 gegründeten Normenausschuß der deutschen Industrie NDI, de r sic h späte r al s Deutsche r Normenausschu ß DN A konstituierte . Mi t Hilfe seine r Freund e i m Normenausschuß erreichte Berndt im Jahre 192 4 über die Sächsisch e Landesregierun g di e Gründun g des damal s i n de r Wel t erste n Instituts fü r Meßtechni k a n de r Technische n Hochschul e Dresden , desse n Leitung er übernahm. Etwa in der gleichen Zeit wurde im Zeiß-Werk Jena die Abteilung fü r Technisch e Feinmeßgerät e unte r Leitun g vo n Otto Eppenstein eingerichtet, mi t de m Berndt Meßgerät e entwickelt e un d en g zusammen arbeitete. Die wissenschaftlich e Fundierun g de r Meßtechni k stützt e sic h au f di e Entdeckungen un d Theorie n de r Zei t vo r 1890 , inbesonder e de r Thermo dynamik durc h J . R . Mayer, H . Helmholtz un d R . J . E . Clausius sowi e de s Elektromagnetismus durc h W . Thomson, J. C . Maxwell und H. Hertz. Um 189 0 erschien da s stolze Gebäud e de r Physik mi t seine r Hauptsäule, der klassische n Mechanik, al s weitgehen d abgeschlosse n un d al s überau s produkti v fü r di e Aufgaben de s imme r feinere n praktische n Messens , Zäh l ens un d Rechnens . Die Zeit , di e wi r hie r metaphorisc h al s elektrotechnisch e Umwälzun g bezeichnet haben , wurd e jedoc h entgege n alle n Erwartunge n de r führende n Naturwissenschaftler zugleic h z u eine r Period e de r naturwissenschaftliche n Revolution im Ergebnis von Quantentheorie und Relativitätstheorie. Zum Ende de s 19 . Jahrhunderts war besonders die Glühlampenherstellung mit ihren Kohlefadenlampe n i n scharfe r Konkurren z mi t de m Gasglühlich t a n weiterer Aufklärung de r Stahlungsprozesse interessiert. Im Jahre 1896 hatte der 284
Elektrotechnische Umwälzun g
Physiker Willy Wien ei n Strahlungsgeset z aufgestellt , das sic h be i Versuche n mit kurzen Wellen un d tiefen Temperature n bewähr t hatte . In der Physikalisch technischen Reichsanstal t i n Berlin-Charlottenbur g untersuchte n Heinrich Rubens un d Ferdinand Kurlbaum vie r Jahre späte r di e infrarote n Reststrahle n von Flußspa t un d fande n kein e Übereinstimmun g mi t de r vo n Wien aufgestellten Strahlungsformel . Kurlbaum berichtet e a m 19 . Oktobe r 190 0 i n der Physikalische n Gesellschaf t i n Berli n übe r di e Versuche . Ma x Planck leitete au s den überraschenden neue n Meßergebnisse n mi t seiner Intuition eine neue, passend e empirisch e Strahlungsforme l ab . U m si e abe r z u begründen , mußte er in den Folgemonaten ein e theoretische Tiefenschürfun g leisten, dere n Ergebnis späte r zu r vo n ih m überhaup t nich t gewollte n Revolutionierun g de s ganzen physikalische n Weltbild s führte. E r entdeckte, da ß seine Gleichun g nur mit eine r völli g neuartige n Vorstellun g verträglic h war . Ma n mußt e akzeptieren, da ß be i de n Strahlungsvorgänge n di e Energi e nicht , wi e bishe r angenommen, gleichförmi g un d i n beliebige n Beträgen , sonder n nu r gequantelt, als o i n bestimmte n unteilbare n Kleinstmenge n abgegebe n un d aufgenommen wird . Der Energiebetrag dieser kleinsten Mengen wird bestimmt durch di e Schwingungszah l de r jeweilige n Strahlungsar t un d durc h di e universelle Naturkonstant e h, di e Planck al s elementare s Wirkungsquantu m bezeichnete. A m 14 . Dezember 190 0 tru g Planck i n de r Sitzun g de r Physikalischen Gesellschaf t i m Helmholtzinstitu t a m Reichstagsufe r sein e umwälzende Entdeckun g vor . E r beschrie b ei n neues , gan z elementare s Verfahren, durc h da s man , „ohn e vo n eine r Spektralforme l ode r auc h vo n irgend eine r Theori e etwas z u wissen, mi t Hilf e eine r einzige n Naturkonstant e die Verteilun g eine r gegebene n Energiemeng e au f di e einzelne n Farbe n de s Normalspektrums, un d dan n mittel s eine r zweite n Naturkonstante n auc h di e Temperatur diese r Energiestrahlun g zahlenmäßi g berechnen kann. " Man kan n sich vorstellen , wievie l Messunge n ma n sic h i n Zukunf t erspare n kann , wen n man au f eine solch e Goldade r de r theoretischen Erkenntni s stößt . Max Planck war theoretische r Physiker , de r nac h seine r Studentenzei t kein e Labor experimente un d Messungen meh r durchführte . Die neu n Seite n seine s Vertrag s ware n di e Geburtsurkund e de r Quantenphysik, di e i m folgende n Vierteljahrhunder t vo n viele n Gelehrte n begründet un d ausgebau t wurde . Sie hielt eine de r größte n Überraschunge n i n der Geschichte de s naturwissenschaftlichen Messens bereit . Ein junger Mann, 285
Elektrotechnische Umwälzung
der ei n Jahr nac h de m denkwürdigen Vortra g von Planck ers t gebore n wurde , hob das Meßprinzip de r klassischen Physi k fü r die Mikroweit aus den Angeln. In de r frühere n Naturforschun g war di e Messun g de r Weg , um objektive , von der Messung unabhängige Sachverhalt e festzustellen . 1927 begründete Werner Heisenberg, da ß e s i n de r Mikrowei t nich t möglic h ist , Or t un d Geschwindigkeit eine s Teilchen s gleichzeiti g gena u un d dami t s o z u messen , wie wir es in unserer gewohnten Erlebniswelt tun. An die Stelle unverrückbarer Meßergebnisse trete n Wahrscheinlichkeitsaussagen . Di e Messun g bedeute t einen Eingriff in da s System , de r gleichzeitig genaue Meßergebnisse fü r beide Parameter verhindert . Di e Unbestimmthei t vo n Or t un d Geschwindigkei t stehen bei jeder Messung zueinande r im umgekehrten Verhältnis. Entweder der Ort ode r di e Geschwindigkei t könne n gena u erfaß t werden . Ma n kan n sagen , ohne di e Quantenphysi k mi t ihre r Meßunschärf e hätte n wi r heut e kein e Halbleiter un d dami t kein e Computertechnologie , e s gäb e kein e Laser Meßgeräte, keine Atomuhren und keine Kernspintomographie. In de r Periode der Elektrotechnischen Umwälzun g wuch s die Erdbevölkerun g von 155 0 Millione n u m 189 0 mi t jährlic h 0,7 8 Prozen t au f etw a 227 0 Millionen i m Jahr e 1939 , währen d i m vorangehende n Zeitabschnit t de r Eisenbahnrevolution da s jährlich e Wachstu m be i 0,6 7 Prozen t lag . Dies e geringere Beschleunigun g i m Vergleic h z u de n beide n Vorperiode n wa r vo r allem das Ergebnis des Ersten Weltkriegs.
286
Elektrotechnische Umwälzung
Chronik de r Jahre 189 1 bi s 193 9 Soziales Messe n
Technisches Messen Wissenschaftliche
s Messe n
1891 1891 Einführung de r ME Z i m öster - Briefmarkenautomat am Haupt - William Ellis leite t au s de n reichischen Bahnwesen . postamt i n London. Beobachtungen sei t 184 1 i n A. A. Michelson erfinde t das Inter - Greenwich ein e etw a elfjährig e Moltke forder t i m Parlamen t au s ferometer zu r Bestimmun g de r erdmagnetische Period e ab , di e militärischen Gründe n di e Ein - Wellenlänge des Lichts. näherungsweise mi t de r Son führung eine r Standardzei t i n nenfleckenperiode i n Verbin Deutschland. In Deutschlan d 0, 6 PS-Jahr e pr o dung steht. Kopf (in Rußland 193 7 erreicht). 1892 1892 Beirat fü r Arbeiterstatisti k de s Michelson un d Benoit messe n bi s System vo n A. Bertülon anthro Kaiserlichen Statistische n Amte s 1893 Länge n mi t de r rote n Kad - pometrischer Messunge n fü r n Erken in Deutschland . miumlinie un d vergleiche n si e mi t den polizeiliche nungsdienst. Beginn de r Herstellun g de r dem Metermaß in Sevres . Brunsviga-Rechenmaschinen von Grimme, Natalis & C o i n H. Aron konstruier t Zähle r zu r Braunschweig au f de r Grundlag e Messung der Drehstromenergie . des System s Odhner (Petersburg ) und de r Verbesserunge n vo n F . Wrigley (England ) erfinde t eine n Kompaß, de r de n Kur s des Schif Trinks. fes selbsttätig aufzeichnet. 1893 1893 Gründung de s russische n Haupt - Pyrometer von Ferdinand Braun. amts fü r Ma ß un d Gewich t unte r W. Ostwald: Hand - un d Hilfsbuc h zur Ausführun g physiko-chemi Leitung von D. Mendelejew. scher Messungen . Einheiten Henry, Joule, Oh m Der deutsch e Maschinenbaue r F . und Watt au f Kongre ß i n Chika - Reuleaux konstatier t anläßlic h der Weltausstellung i n Chicag o di e go international festgelegt. Überlegenheit de r Präzisionsmeß Standardzeit (MEZ ) wir d i n technik de r USA , d a dor t i m Ge gensatz z u Deutschlan d ein e au f Deutschland eingeführt. Maß- un d Gewichtsordnun g de s 1/1000 Zol l genau e Messun g schon Arbeitsalltag sei. Deutschen Reiches . Mendenhall-Order leg t di e be reits 186 6 ermittelt e Beziehun g der beide n angelsächsische n Yards fest. Erste Kraftfahrzeugkennzeichen
287
Elektrotechnische Umwälzung in Paris. 1894 1894 In Österreic h gil t im öffentlichen Biernack entwickel t BlutkörperLeben noc h die Ortszeit . chensenkung. Metrisches Syste m in Uruguay.
WassiliA. Nikolajczuk erfinde t den Taxameter un d führ t di e T. Droschken ein .
1895 2. Generalkonferenz fü r Maß un d A. A . Michelson a m Internatio Gewicht. nalen Bür o fü r Ma ß un d Gewich t mißt da s Mete r i n Wellenlänge n Metrisches Syste m i n Tunis. des Lichts. Großbritannien leg t da s Mete r Einsatz de r Zählmaschin e vo n auf 39,370 11 3 inch fest. Otto Schaffte i m laufende n statis tischen Diens t Österreichs . Statistische Erhebun g de r Hoch schulbildung i m Deutsche n Stechuhr de r Firm a Bürk i n Reich. Schwemmingen zu r genaue n Re Deutsche Schiffsvermessungsgistrierung de r Arbeitszei t de r ordnung vo m 1.3 . legt Verfahre n Arbeiter. der Bestimmun g de s Brutto - und Nettoraumgehalts fest . E s gil t l rrß = 0,35 3 Registertonne n = 35,5 englisch e Kubikfuß . 1896 Börsengesetz i n Deutschlan d Moderner Blutdruckmesse r vo n Riva-Rocci. wird erlassen . Ablehnung de r Hollerith-Ma schine fü r di e Volkszählun g i n Hollerith gründe t di e Tabulatin g Deutschland wege n de r hohe n Machine Company in New York. Kosten, de r mögliche n Fehler quellen un d de r entstehende n Arbeitslosigkeit vo n 100 0 Hilfs kräften durc h di e zuständig e Be hörde. Gründung de s Deutsche n Ver bandes fü r die Materialprüfunge n in der Technik. Kraftwagenversicherung i n Großbritannien. Konvention übe r di e internatio nale Erdmessung .
288
1895 Simon Newcomb berechne t mittleren Wer t de r Sonnen parallaxe vo n 8,797" , de r eine r Entfernung Sonn e - Erd e vo n 149,5 Mill, km entspricht. P. N . Lebedew miß t de n Strah lungsdruck de s Sonnenlicht s mit 0,7 mp auf l m 2. 11. Generalkonferen z fü r Erd messung beschließ t Einrichtun g von Observatorie n au f de m Breitengrad 39 ° 8 ' N zur syste matischen Beobachtun g de r Schwankungsperioden de r Erd achse. 1896 Svante Arrhenius berechne t di e Folgen de r Zunahm e vo n Koh lendioxid i n de r Luf t fü r di e Temperatur de r Erdoberfläche .
Elektrotechnische Umwälzun g 1897 Reichsgesetz übe r elektrisch e Der Inspekto r de r Waffenfabri k i n Maßeinheiten. Eskilstema (Schweden ) E. Johansson schaff t di e erste n technische n Die erst e Kamme r de s US-Bun - Parallel-Endmaße au s Stah l mi t desstaats Indian a beschließ t i n einer Genauigkeit von 0,1. erster Lesun g da s Geset z Nr . 246, nac h de m vo n Recht s we - Normung de s Edison-Gewindes gen de n Zahlenwer t 4 erhäl t für Lampe n und Sicherungen. (Quadratur des Kreises). Georg Schlesinger entwickel t bi s Metrisches Syste m i n Großbri - 1904 ei n Toleranz - un d Passungs tannien zugelassen , abe r nich t system fü r die austauschbar e Masverbindlich. senproduktion vo n Handfeuerwaf fen, Grundlag e fü r di e spätere n Einrichtung de s Internationale n Deutschen Passungsnormen. Breitendienstes au f Basi s syste matischer Polhöhenbeobachtun gen. 1898 Für den Kauf eines Wecker s mu ß ein Fabrikarbeite r i m Schwarz wald be i eine m durch schnittlichen Tagesverdiens t vo n 2,40 Mar k 7 Stunde n un d 2 3 Minuten arbeiten. 1899 Gründung de r Internationale n Erste Messun g de s Lichtdruck s Atomgewichtskommission, di e durch P. Lebedev. jährlich Atomgewichtstabelle n Zeißwerke entwickel n stereosko herausgibt. Der Internationa l Latitude Servi- pisch arbeitende s Distanzmeß ce (Internationale r Breitendienst ) gerät, da s u . a . fü r militärisch e Zwecke verwendet wird. wird gegründet . Johannes Hartmann erfinde t ei n Gesetz übe r da s Meßwese n i n Mikrophotometer. Rußland.
1897 Erste international e Mathema tikertagung in Zürich. Messung de r spezifische n La dung (Ladung/Masse) des Elektrons durc h W . Wien, J . J . Thomson, E. Wiechert. Giuseppe Mercalli führ t ein e zwölfteilige Erdbebenskal a ein.
1898 Erstes Häufigkeitswörterbuc h der deutsche n Sprach e vo n F . W. Kalding.
1899 Der Gründe r de r neuere n Pho togrammetrie, Sebastian Finsterwalder, spricht vor der Deutschen Mathematikervereini gung übe r di e geometrische n Grundlagen dieser Technik.
Verhältnis vo n Gol d z u Silbe r i n England 1:34,6 .
Messung de r Ausstrahlun g eines erhitzte n schwarze n Kör pers durc h O . Lummer un d E . Pringsheim - experimentell e Grundlage fü r di e Quanten theorie Plancks.
Deutscher Bundesra t beschließ t am 14 . 12.,daß das neue Jahrhundert a m 1 . 1. 190 0 beginne n soll, während Papst Leo XIII.
Begründung de r neuere n No mographie durch Maurice d'Ocagne: "Traite de Nomographie".
289
Elektrotechnische Umwälzung anordnet, da ß da s erst e heilig e Jahr de s neue n Jahrhundert s da s Jahr 190 1 seinsoll.
1900 Einrichtung de s Nationa l Physi cal Laborator y NP L i n Tedding ton be i Londo n nac h de m Vor bild de r Physikalisch-techni schen Reichsanstal t i n Deutsch land. USA führen Goldwährun g ein. Relation Gol d z u Silbe r i n de n USA 1:33,33 .
Lord Kelvin behaupte t i n sei nem Neujahrstoas t vo r de r Royal Society , de n Physiker n des 20 . Jahrhundert s blieb e keine ander e Arbei t z u tu n üb rig, al s di e Dezimale n de r gro ßen Naturkonstante n genaue r zu bestimmen. 1900 Jonathan Zeuneck: erst e quanti - Mathematische Weltliteratu r 95 tative Messunge n de r Ausbreitung 000 Originalarbeiten un d elektrischer Wellen. 30 000 Bücher. Industrielle Serienproduktio n von Normalbrillen. Die Roya l Societ y weis t de n Doppeltarifzähler vo n Schuckert & Mathematiker Pearson anläß Co. lich eine s eingereichten Beitrag Deutsche Reichspos t transportier t zur Veröffentlichun g darau f 13 Millionen Briefe. hin, da ß e s unerwünsch t ist, i n Artikeln übe r Biologi e au f ir e Weltproduktion vo n Taschenuhre n gendwelche mathematisch Verfahren Bezu g zu nehmen. 6 Millionen Stück.
Im Suda n wird ei n Sklav e gege n 300 Stüc k Leine n ode r gege n 6 Stiere ode r gege n 1 0 spanisch e Rechenscheibe in Frankreich . Dollar gehandelt. Steinkalender noc h i n Gebrauc h in Tadshikistan . 1901 3.Generalkonferenz fü r Ma ß un d Gewicht erklär t da s Gewich t al s eine Einhei t der Kraft . Literdefi nition. Kilogram m al s Einhei t der Masse . Festlegun g de s Wer tes de r Normalfallbeschleuni gung. Bildung de s Nationa l Burea u o f Standards NBS in Washington. Münzwert fü r ei n k g Feingol d 3437 Francs mit Prägekosten von 7,44 Francs. Münzwer t für ein kg Feinsilber 218,89 Francs bei Prägekosten vo n 3,65 Francs.(Paris) .
Walter Kaufmann bestimm t Elek tronenmasse. Dritte topographisch e Aufnahm e des Lande s Sachse n unte r Prof . A. Nagel, au s de r Meßtischblätte r l :25000 entstehen . Rechenstab von M. Rietz Interferenz-Photometer vo n Lummer und Gehrke. Tabellen übe r de n Kalk - un d Ei sengehalt menschliche r Nah rungsmittel vo n Gustav vo n Bunge· Beginn de r Stereophotogram metrie mi t de r Entwicklun g de s Stereokomparators durc h Carl Pulfrich i m Zeiß-Werk i n Jena
290
1901 Pearson gründe t di e Zeitschrif t "Biometrie". Arbeit vo n O . Holder: "Di e Axiome de r Quantitä t un d di e Lehre vom Maß" . Giovanni Giorgi stell t da s Vie rersystem (m,k, s un d Ohm ) au f und stell t e s au f de m Kongre ß der Elektrotechnische n Assozi ation in Rom vor . Astronomische Meßgenauigkeit 0,27 Winkelsekunde n (15 0 v . u. Z. : 240 , 1600 : 25 , 1750 : 2 Winkelsekunden.
Elektrotechnische Umwälzun g Perrotin ermittel t mi t 150 0 Mes sungen nac h de r Fizeau-Corm schen Method e di e Lichtgeschwin digkeit mit 299 900 km/s.
1902 1902 Gründung de s Nationa l Physica l Willetn Einthoven konstruier t Sai - G. Holzknecht un d Kienböck: Laboratory i n Teddington , Eng - tengalvanometer zu r Messun g de r Röntgendosismessung. land. Aktionsströme de s Herzens . Metrologisches Staatsinstitu (Mendelejew-lnstitut) i n St Petersburg.
t .
Gesetz übe r elektrisch e Maßein heiten trit t i n Kraft . Aufsich t über di e neue n Elektrische n Prüfämter übernimm t di e Physi kalisch-technische Reichsanstalt. 1903 Gesamtsumme fü r Gebäud e un d Einrichtungen de r Physikalisch technischen Reichsanstal t bi s 1903 3 672 360 Mark, des National Burea u o f Standard s (USA ) bis 190 3 l 50 0 00 0 Mark , de s National Physica l Laborator y (England) bis 190 2 600 000 Mark.
1903 J. A . Brinell i n Schwede n ent - F . N . Cole berechne t nächst e wickelt ei n Syste m fü r di e Mes - Mersennesche Primzah l mi t sung der Härte von Festkörpern. de m Exponenten 67.
Pierre Curie: Absolutmessun g de r W. Einthoven'. Elektrokardio beim Zerfal l vo n eine m Gram m graphie. Radium entstehende n Wärme Emil Wiechert begründe t Seis energie. mometrie. Frankiermaschine vo n de m Nor Welttonnage de r Dampfschiff e weger Karl Uchermann. erreicht 1543197 4 NR T gegen über 1150 0 NRT i m Jahre 1841 . Riva-Rocci konstruier t zu r Blut druckmessung ei n verbesserte s Sphygmomanometer. 1904 1904 Aereboe leite t di e Buchführun g Patent vo n Chr. Hülsmeyer fü r Charles Spearman veröffent licht "Genera l Intelligence , der Deutsche n Landwirtschafts - Funkortungsgerät. gesellschaft un d setz t sic h fü r die Albrecht Penck leg t de m VIII . objectively measure d an d de Berechnung vo n Grenzrentabil - Internationalen Geographenkon - termined" mi t de m Anspruch , itäten anstell e vo n Durchschnitts - greß i n Washingto n dre i groß e ein zuverlässige s Ma ß fü r di e Kartenwerke vor , bearbeite t nac h allgemeine Intelligen z eine s rentabilitäten ein. Der International e Elektrotech - den Grundsätze n fü r eine einheitli- Menschen gefunde n zu haben. niker - Kongre ß nimm t de n Ar - che Erdkarte . Wichtigstes Meßinstrument zu Zählgeräte de r Firma beitswert der Wärmeeinheit z u
291
Elektrotechnische Umwälzun g 427 mkg an.
Schlenker-Grusen zu r Ermittlun g der Summ e gleiche r Arbeitsvor gänge. Der Kapitä n Adolf Meusing i n Berlin bau t eine n Stromrichtungs anzeiger, u m a n Dec k di e Meeres strömungen z u beobachten . Präzisionswaage vo n P . Stückrath Berlin erhäl t de n Große n Prei s de r Internationalen Ausstellun g i n S . Louis (USA) . Deutschlan d erhäl t 21 Groß e Preis e un d 2 6 Goldme daillen fü r Präzisionsinstrumente .
1905 Erstes Zeitzeiche n übe r Fun k i n Energiemessungen vo n Wilhelm Wien a n Röntgenstrahlen , darau s den USA00. Annäherungswert ihre r Wellen länge. Proportionalhebelprinzip von Christian Hamann. Dami t arbeite t die Mercedes-Euklid-Maschine , die i n Berlin hergestellt wird. Strutt benutz t da s Helium-Uran Verhältnis i n Mineralie n zur geologischen Altersbestimmung . Armbanduhren erscheine n au f dem Markt. F. W . Taylor entwickel t Rechen stäbe fü r Zerspanungsbedingunge n aufgrund vo n 5000 0 Spanungs versuchen un d Messunge n sei t 1880.
Beginn de r Erforschun g de r Radioaktivität: Einfache s Elek troskop mi t zwe i Goldplätt chen, vo n William Ramsay mi t einer leere n Ölkann e au s Zin n hergestellt.
1905 Erstes Institu t fü r angewandt e Mathematik i n Deutschlan d i n Göttingen gegründet . Der französisch e Psycholog e Alfred Binet publizier t di e Er gebnisse von Intelligenztests.
1906 1906 Zeitsignale pe r Fun k fü r die Nor- Astronomische Ausgleichspendel - Vilfredo Pareto versucht , de n uhr von F. Hayn i n Leipzig. Nutze n de r Ware n übe r di e maluhren der Länder . Rangfolge de r Bedürfniss e z u messen. Einführung eine r Erbschaftssteu er in Deutschland . Handbuch de r medizinische n Erste Banknote n de r Reichsban k Statistik von Prinzing. zu 50 und 20 Mark. 1907 1907 B. B . Boltwood (USA ) schläg t 4. Generalkonferenz fü r Maß und Altersbestimmung de r ErdkrusGewicht. te mit Hilfe de r
292
Elektrotechnische Umwälzung Metrisches Syste m i n Dänemark.
Radioaktivität vor. Messungen de s Blei-Uran-Ver hältnisses eine r Gesteinsprob e ergeben ei n ungefähres Erdalter von 2,2 Milliarden Jahren. Nobelpreis a n A. Michelson fü r spektroskopische Präzisions messungen (Interferometer).
Silbertaler werde n i n Deutsch land außer Kurs gesetzt .
1908 Die international e Londone r H. Piper miß t Geschwindigkeit der Konferenz vereinbar t di e elek - Nervenerregung beim Menschen. trischen Grundmaße . Kreiselkompaß vo n AnschützKaempfe. Breite Einführun g de s Scheck - Die Firm a J . Schlenker-Grusen verkehrs wir d i n Deutschlan d bietet Arbeitszeit-Registriergerät e gesetzlich geregelt . an. Johannes Wilhelm Geiger erfinde t Zählgerät fü r energiereich e Teil chen aus radioaktiven Prozessen. 1909 Amerika, Englan d un d Frank reich beschließen , di e Interna tionale Kerz e al s Einhei t de r Lichtstärke anzunehmen . Einführung de s Postscheckver kehrs i n Deutschland . 191 2 gibt es 8938 0 Kontoinhabe r mit einem Gesamtguthabe n vo n 18 0 Mill. Mar k un d eine m Gesamt umsatz von 35500 Mill. Mark. Reichsbanknoten werde n gesetz liches Zahlungsmitte l mi t Einlö sungspflicht i n Gold. Umlauf vo n Banknote n 2 Milli arden, Goldmünze n 2, 7 Mrd . Reichsmark.
293
"Potsdamer Photometrisch e Durchmusterung" mi t Hellig keiten von 1420 0 Sternen . Tremometer zu r Messun g de r Ruhe un d Sicherhei t de r Han d in Arbeitsprozessen . 1908 Dr. Paul Wolfskeil setz t Preis in Höhe vo n 10000 0 Goldmar k für de n Bewei s de s Große n Fermatschen Satze s aus. Deutsches Statistische s Zentralblatt erscheint. Begriff de s Intelligenzalter s als Durchschnittsmaß de r intellek tuellen Entwicklun g eine r Al tersgruppe wir d i n de r Psycho logie eingeführt (Binet, Simon). 1909 Roland vo n Eötvos weis t mi t hoher Präzisio n nach , da ß di e Anziehungskraft de r Mass e proportional ist.
Elektrotechnische Umwälzun g 1910 Durchführung de r Bevölkerungs zählung i n Deutschland mi t Hol lerithmaschinen. Arbeitsge schwindigkeit de r Tabellierma schine 1800 0 Karten pro Stunde . Zeitzeichendienst Nauen. Statistische Erhebunge n minder bemittelter Familie n i m Deut schen Reich. Metrisches Syste m i n Costa Rica, Honduras, Malta, Nikaragua, San Salvador.
Das International e Bür o fü r Ma ß und Gewich t bestimmt : l Lite r Wasser vo n 4° C = 1000,02 8 cm 3 = 1k g luftfreie s Wasse r be i 4 ° C . (Gilt bis 1964) . Kongreß fü r Radiologie und Elektrizität i n Brüsse l leg t Meßgröß e von l Curi e für di e Aktivitä t von l g Radium fest. Zentral-Uhrenanlagen mi t etw a 1000 Nebenuhren von C . Th . Wagner. Verwendung de r Neigungswaag e System Hahn be i de n deutsche n Zollämtern. Erste Hollerith-Lochkartenabtei lung i n Elberfel d be i de r Far benfabrik Bayer.
Münzparitäten i n Gold : l Pfun d Sterling = 20.0 0 Mark ; l Dolla r = 4.2 0 Mark ; l Schwz . Franke n = 0,85 Mark. 1911 Beginn de r neue n Kalenderrech - J. J . Thomson entwickel t Method e nung de r republikanische n Re - zur Messung de r Masse von Ionen. gierung i n Chin a (bi s zu m Jahr e Die International e Lichtmeßkom 37,d.i.l948). mission i n Züric h setz t l Hefner Eichordnung fü r da s Deutsch e kerze = 0,900 9 Pentankerz e (Eng 0,09 3 Cärcel-Lamp e Reich leg t Fehlergrenz e fü r land)= gleicharmige Waage n be i de r (Frankreich). größten zulässige n Las t vo n 10 0 g un d wenige r al s 2 Milligramm Bayer Leverkuse n installier t Lochkartenanlage fü r di e Daten fest. verarbeitung. Die Firm a Computing-Tabula - Carl Pulfrich nutz t fotografisch e ting-Recording CTR , Vorläufe r Raumbilder zu r Geländevermes der IBM , wir d gegründet . Si e sung. produziert Waagen , Stechuhren , Tabellier- und Sortiermaschinen .
1910 Carles P . Bowditch veröf fentlicht i n Cambridg e (Mass. ) sein Werk : Th e Numeration , Calendar Syste m an d Astro nomical Knowledg e o f th e Maya. Gerhard de Ceer au s Schweden veröffentlicht " A Geochrono logy of the las t 1200 0 years".
1911 R. E . Powers entdeck t zehnt e Mersennesche Primzah l mi t dem Exponenten 89.
Frankreich führ t Mitteleuropä ische Zeit (MEZ) ein . Erstes Zeitzeiche n übe r Fun k i n Europa vom Eiffelturm . 1912 1912 S. Stern führ t de n Intelligenz Gründung de r Deutsche n Holle Metrisches Syste m i n Dänemark , quotienten als Verhältnis des rith-Maschinen-Gesellschaft Siam, Venezuela.
294
Elektrotechnische Umwälzung Internationale Zeitkonferen z i n in Berlin. Paris. Der Dän e Sore S0rensen führ t al s Eduard Engel schläg t Sommer - Maßstab de n pH-Wer t ein , de n zeit in Deutschland vor. negativen dekadische n Logarith mus de r Wasserstoffionenkonzen Internationaler Anthropologen - tration (z . B. fü r kongreß i n Gen f vereinbar t di e l O'3 Mol Ionen/Liter pH = 3). wichtigsten Meßpunkt e a m menschlichen Körpe r fü r di e Wegen Abbruc h de r Berline r Somatometrie. Sternwarte wir d de r Normalhö henpunkt N H nac h de m Münche berger Stadtfors t be i Hoppegarte n verlegt un d mi t N H 191 2 bezeichnet. Höhenmark e lieg t 54,63 8 m über NN (Amsterdamer Pegel). 1913 1913 5. Generalkonferenz fü r Maß un d Alexander Behm erfinde t erste s Echolot mi t Knallsende r un d fe Gewicht. r Weltgoldbestand 41, 2 Mrd . dergetriebenem Kurzzeitmesse Mark, Weltsilberbestan d 14, 7 (Reaktion au f di e Katastroph e de r Mrd. Mark . Titanic).
Intelligenzalters zu m Lebensal ter ein. Buch vo n Fritz Pluto "Di e Maß- un d Gewichtsordnung".
Automatischer Totalisato r au f Internationale s Zeitbür o über der Rennbah n vo n Ellersli e i n nimm t de n Einsat z de r drahtlose n Neuseeland. Telegraphi e zur Zeitübertragung. Der 187 1 eingerichtet e Reichs kriegsschatz vo n 12 0 Millione n wird au f 24 0 Millione n Gold mark erhöht . De r Betra g reich t bei Ausbruc h de s Kriege s nu r wenige Tage . In Preuße n Steuer n un d Zöll e 534 Mill . Mark , Reineinnahme n aus staatliche n Erwerbsbetriebe n (Eisenbahn u . a . ) 59 0 Mill . Mark. 1914 An de r Londone r Effektenbörs e Entwicklung de r Luftbildmessun g werden übe r 300 0 Sorte n Wert - aus dem Flugzeug. Das deutsch e Militär , nac h de m papiere gehandelt . Schlieffenplan Belgie n besetzend , Abschaffung de s Goldstandards , berücksichtigt nicht , daß der belgische Nullpegel um 2,31 m Einstellen der
295
1914
R. E. Powers un d E. Fauquemberge entdecke n elft e Mersennesche Primzahl mit dem Exponenten 107. Henry Moseley au s Manchester
Elektrotechnische Umwälzun g Goldmünzenprägung durc h die höher lieg t al s de r i n deutsche n kriegführenden Staaten. . Karten verwendet e Amsterdame r Pegel. Dahe r könne n di e Belgie r unerwartet deutsche Stellungen bei Ypern fluten . 1915 Tschechische Geologe n erproben als erst e ein e gravimetrisch e Ver messungsmethode zu r Auffindun g von Erdölvorkommen. 1916 Wöchentliche Lebensmittelration Erste brauchbar e Thermowaag e für Erwachsen e i n deutsche n von Honda i n Japan. Städten 1, 9 kg Brot , 2, 5 k g Kar toffeln, 250 g Fleisch , 80 g But - Im Große n Hauptquartie r wir d ter. dem Genera l de r Fußartilleri e ei n Kriegsgewinnsteuer un d Umsatz - „Inspekteur" de s Artilleriemeßwe steuer i n Deutschland . Steuer n sens beigegeben . decken nu r 6 % de r Kriegsaus - Lichtmeßtrupps un d Schallmeß trupps sowi e Vermessungsabtei gaben. 328 Ausgabestellen geben in den lungen be i de r deutsche n Artille ersten Kriegsjahre n 8, 5 Mill . rie. Mark Notgeld heraus . In Deutschlan d wir d zu m erste n Mal di e Sommerzei t eingeführ t (bis 1918) . 1917 Gründung de s Normen-Aus schusses de r deutsche n Industri e (NDI). Lebensmittelkarten i n Deutsch land. Harvard-Institut fü r Konjunktur forschung gegründet , das ein Drei-Märkte-Barometer entwi ckelt, i n de m Effekten- , Waren und Geldmark t repräsentier t sin d (Kurve, Preise, Zinssätze) . Chicagoer Kaufhau s Sears führ t Kreditkarten für Kunden ein. 1918 1918 Aus de r Kaiserliche n Normal - Fahraeus führ t Blutkörperchen eichungskommission wir d di e senkung i n ärztliche Praxis ein. Reichsanstalt fü r Maß un d
296
entdeckt de n Zusammenhan g der Frequen z de r charakteristi schen Strahlun g eines Elements mit de r Kernladun g seine r A tome un d bestimm t sei t 191 1 die Ordnungszahle n alle r Ele mente.
1916 Lewis M . Terman, Psycholog e an de r Stanford-Universität , entwickelt ein e Versio n de s Intelligenzquotienten, mit deren Anwendung e r di e Fortpflan zung de r Geistesschwache n unterbinden will. Vilfredo Pareto versuch t ein e quantitative Soziologi e aufzu bauen.
1917 Quantitative organisch e Mikro analyse von Fritz Pregl.
Elektrotechnische Umwälzung Gewicht, di e 192 3 de r Physika lisch-technischen Reichsanstal t als Abteilung angegliedert wird . Einführung de s Gregorianische n Kalenders i n Sowjetrußland . De r l. Februa r "alte n Stils " wir d zum 14. Februar "neue n Stils" . Metrisches Syste m i n Sowjet rußland. Die Firm a CT R (USA ) ha t 140 0 Tabulatoren un d 110 0 Sortier maschinen a n 65 0 Firme n ver mietet un d verkauf t i m Mona t mehr al s 10 0 Millione n Loch karten. 1919 Metrisches Syste m i n Jugosla - Aston entwickelt wien und Polen. tographen.
Massenspek-
MTS-System i n Frankreic h ge - Hauptpatent vo n Ludger Mintrop setzlich eingeführt. zur Anwendun g vo n Erdbeben messern au f di e Erforschun g geo Reichsabgabenordnung zentrali - logischer Lagerstätte n (Braunkoh siert Finanzhoheit bei m Reich. le, Salz , Erdö l u . a.) . I m erste n Weltkrieg hatt e e r versucht , feind Internationales Bür o fü r di e Zei t liche Artilleriestellunge n aus de n durch si e ausgelöste n seismische n in Paris gegründet . Erschütterungen zu orten. 1920 Gründung de s Österreichische n Beginn de r Messunge n de r Mass e Normenausschusses fü r Industri e filtrierbarer Staubteilche n i n de r Luft i m Ke w Observatoriu m be i und Gewerb e ÖNIG. London. Metrisches Syste m i n Griechen Tägliches Zeitsigna l pe r Radi o land, Haiti , Lettland, Litauen . vom Observatorium i n Pulkowo. Konstruktion eine s Interferometer s durch W . Kösters un d Ba u durc h Carl Zeiß Jen a (Längenmessun g mit Lichtwellen). Rauchgasprüfer "CO 2-Messer" von Siemens & Halske.
297
1919 Zwei Expeditione n de r Roya l Astronomie Societ y unte r Lei tung vo n A . S . Eddington nac h Brasilien un d Westafrik a mes sen di e vo n Einstei n vorausge sagte Ablenkun g vo n Licht strahlen der Stern e i m Schwerefeld de r Sonn e un d komme n z u positiven, jedoc h etwa s unge nauen Ergebnissen. 1920 Andrew Elliot Douglass (USA) entwickelt Dendrochronologi e anhand von Baumriesen .
Elektrotechnische Umwälzun g Manometrische Method e zu r Mes sung de s Sauerstoffverbrauchs vo n Otto Warburg. Stempeluhr mi t eine m Nummern rad von 75 cm Durchmesser . Wiener Schneefuhrleut e benutze n dreiteilige Kerbhölze r fü r di e Ab rechnung ihrer Fuhren.
1921 6. Generalkonferenz fü r Maß un d Kienzle Uhrenfabrike n entwickel n den erste n Fahrtenschreibe r fü r Gewicht. Autos. Gründung des Reichsausschusse s für di e Arbeitzeitermittlun g John A . Larson, US A konstruier t einen Polygrap h zu r gleichzeitige n REFA. Messung de s Blutdrucks , Pulses , Reparationsverpfiichtung Deutschlands 13 2 Mrd . Gold - der Schweißabsonderun g un d spä mark, di e mi t 6 % jährlich z u til - ter auc h de r psychogalvanische n Hautreflexe, de r a b 192 4 al s Lü gen und zu verzinsen sind . gendetektor be i polizeiliche n Er mittlungen benutzt wird. Metrisches System in Japan.
1921 Robert Yerkes veröffentlich t Ergebnisse vo n Intelligenztest s von fas t zwe i Millione n Solda ten mi t rassistische n Schlußfol gerungen.
Beginn de r Radionavigation. 1922 1922 Einführung eine s M-T-S-Sys - Meerestiefenmessun g durc h Echo - Der deutsch e Ägyptolog e Ludwig Borchardt veröffentlich t tems als Gesetz in Frankreich. lo t im Atlantischen Ozean . das Buc h "Gege n di e Zahlen mystik an der Große n Pyramid e Einführung de r DIN-Papierfor bei Gizeh". mate. In Deutschlan d liege n Unter suchungen übe r körperlich e Fußballtoto in Birmingham. und geistig e Eignungsprüfun gen fü r 7 5 Beruf e i n 51 2 Dar 28. Oktober , erste r Ta g de s stellungen vor , jedoch all e ohne Jahres l de r faschistische n Jah langfristige Vergleiche . reszählung nac h de m Ta g de s faschistischen Marsche s au f Theoretische Arbei t von Wallot Rom. zur Begründun g eine s System s von Einheite n un d Formel großen. Der jugoslawisch e Astrono m Milankovic schläg t ei n Neujuli anisches Kalendersyste m vor .
298
Elektrotechnische Umwälzung 1923 Völkerbund gründe t internatio - Herstellung de s erste n Projek nales Komite e zu r Kalenderre - tionsplanetariums i n de n Zeiß form. werken i n Jen a (Walter Bauersfeld). Währungsreform i n de r UdSSR . Stereoplanigraph vo n Walter BauEinführung de s Gold-Tscherwo - ersfeld zu r Luftbildvermessung .
1923 Der polnische Mathematiker St. Banach liefer t bedeutend e Bei träge zur Maßtheorie.
14. Oktober Annahme des Neuen Orientalischen Kalender s von der griechisch-orthodoxen Kirche . Metrisches Syste m in Marokko . Eingliederung de r Reichsanstal t für Ma ß un d Gewich t i n die Phy sikalisch-technische Reichsan stalt. Völliger Zusammenbruc h de r deutschen Währung . Reichsban k erhöht de n Diskontsat z vo n 1 8 auf 3 0 Prozent . Papiergeldum lauf 49 6 585, 3 Trillione n Mar k (1919 50, 1 Mrd . Mark) . Ei n Pfund Bro t koste t 26 0 Mrd . Mark. De r Tagesloh n eine s ge lernten Arbeiter s i n Berli n be trägt 3 Billione n Mark , l Dolla r 1914 4,20 ; Janua r 192 2 192 ; 20 . November 192 3 l Billio n Mark. Übertragung de s ONOGO-Zeit zeichens de r Sternwart e Babels berg durc h Rundfun k un d ander e Sender (bi s 1945). 1924 Metrisches Syste m i n Japa n un d Erfindung de r Automatikuh r durch J. Harwood un d H . Colts i n Eng der Tschechoslowakei . land. Astronomische Ausgleichspendel Einführung de r Reichsmark . Deutschland kehr t zu r Goldwäh - uhr vo n W . Shorn mi t eine r Ge rung ohn e Goldeinlösungspflich t nauigkeit von 0,03 s pro Tag . zurück. Celsius-Skala, Kilokalori e un d Schaltgewichtswaage i n de n Bi zerba-Werken i n Baiingen Kilowattstunde gesetzlic h
299
1924 Statistische Messun g de r Krea tivität vo n Wissenschaftler n durch S . G . Sfrumilin i n Mos kau. Gründung de s Institut s fü r Meßtechnik un d wissenschaft liche Grundlage n de s Aus tauschbaus an der TH
Elektrotechnische Umwälzun g festgelegt i n Deutschland. Greenwich Mea n Tim e wir d mi t Ablauf jeder Stund e durc h sech s Pfeiftöne mitgeteilt . Gründung de r IBM , dere n Loch karten späte r zu m technische n Standard fü r di e US A erklär t werden. Gesetz zu r Einwanderungsbe schränkung i n de n US A leg t strenge Quote n fü r Natione n mi t sogenanntem minderwertige n Erbgut aufgrun d de r Ergebniss e der psychologische n Armeetest s mit 1,7 5 Millione n Rekrute n i m Ersten Weltkrieg fest. 1925 Abschaffung de s internationa l bis heut e übliche n Inde x de s physischen Volumen s de r Pro duktion i n de r offizielle n sowje tischen Statistik . Da s Wachstum der Produktio n wir d anhan d de r Angaben de r wertmäßige n Plan erfüllung berechne t un d dami t verzerrt.
erfunden. Dresden unte r Georg Berndt. Erste Rheinmetall-Rechenma schine au s Sömmerd a au f de m Markt. Richtlinien vo n Rudolf Martin fixieren 10 3 Meßpunkt e un d 28 5 Meßstrecken a m menschliche n Körper. Erste Normblätte r de s Deutsche n Normenausschusses DNA .
1925 Erste Fernmessun g vo n Parame - Ronald A . Fisher. Statistica l tern de r Atmosphär e mittel s Bal - methods fo r Research Workers . lon un d Fun k durc h Pjotr A . Molchanow. Mikrowaage vo n W . H . F . Kuhlmann i n Hamburg , Ablesun g 0,001 m g mi t Kollimations femrohr, Tragfähigkeit 20 g.
England kehr t unte r dem Schatz kanzler Winston Churchill zu m Goldstandard mi t de n Vorkrieg sätzen zurück , de r nu r bi s zu m Bankenkrach a m 21.9 . 193 ) Be stand hat . Festlegung de r mittlere n Ortszei t des Observatorium s i n Green wich al s Weltzei t (Universa l Time UT) . 1926 Reichsbahn un d Reichspos t führen di e 24-Stunden-Zählun g ein.
1926 Erste Arbei t zu r Scientometri e von Lotka. L. M . Terman, C . Co x u . a . publizieren Intelligenzquotien ten genialer Menschen
Metrisches Syste m i n Afghani stan, Estland und Palästina.
300
Elektrotechnische Umwälzun g Gründung de s Internationale n Weltnormenverbandes ISA . 1927 7. Generalkonferenz fü r Maß un d Gewicht beschließ t provisorisch e zweite Meterdefinitio n anhan d der Wellenläng e de r rote n Kad miumlinie. Gouverneur de s Statistische n Amtes de r USA , Joseph S . M C Coy häl t hartnäcki g a n de r Be nutzung eine s orientalische n Abakus al s persönliches Rechen mittel fest .
der Vergangenheit.
1927 Heisenbergsche Unschärfere lation: Or t un d Impul s eine s Elementarteilchens könne n niemals zugleic h mit beliebiger Genauigkeit bestimmt werden. Die deutsche n Physike r Hans Deutsches Forschungs - un d Geiger un d Wolf Johann Müller Vermessungsschiff Meteo r konstruieren da s nac h ihne n be - kehrt vo n eine r zweijährige n nannte Zählrohr. Reise i n de n Südatlanti k zu Konstruktion de r Neigungsschalt - rück, w o e s ozeanographisch e gewichtswaage mi t Gewichts - und Messungen vorgenommen hat. Preisdruck.
Michelson bestimm t Lichtge schwindigkeit z u 29 9 79 6 km/ s mit eine r Fehlergrenz e vo n ± 4 km/s.
G. A. Feldman wende t mathema - Mechanische Integriermaschin tische Methode n au f die Perspek - von Bush un d Hazen. tivplanung de r sowjetische n Volkswirtschaft an .
e
Einfuhrung de s Gregorianische n Kalenders in der Türkei . Einführung de r 24-Stunden-Tei lung (anstell e de r 12-Stunden Teilung) de s Tage s be i Eisen bahn un d Pos t i n Deutschland. 1,5 Mill . Girokonten i n Deutsch land. Staatlich gesicherte Arbeitslosen versicherung in Deutschland . 1928 Frankreich leg t de n Goldgehal t Die Amerikane r J. W . Horton un d des Fran c ohn e Goldeinlösungs - W. A . Morrison entwickel n di e erste Quarzuhr. pflicht fest . Der Schweize r Bankie r Felix Somary weis t a m 14 . Septembe r auf de r Tagun g de s Verein s fü r Socialpolitik i n Züric h au f di e Gefahr eine r weltweite n Kris e aufgrund de r hohe n Spann e zwischen Leihrat e un d Aktien rendite hin, ohne Interess e für
1928 In Londo n erschein t di e Arbei t von N . R . Campbell: A n ac count o f th e principle s o f measurement an d calculation. Walther Bothe entwickel t einen Koinzidenzzähler, de r atomar e Ereignisse mi t eine r Daue r vo n nur eine m Millionste l Sekunde registrieren kann.
301
JElektrotechnische Umwälzung seine These zu finden. 1929 Metrisches Syste m i n Chin a un d Erste Funkfeue r und richtempfindPersien. liche Antenne n al s Drehrah menpeiler fü r di e Schiffsnaviga Schwarzer Freita g i m Oktober an tion. der Ne w Yorke r Börse . Fal l de s Astronomische Ausgleichspen Dow-Jones-Index um 12, 8 % . deluhr vo n Schuler mi t elektro magnetischem Antrie b erreich t Einfuhrung eine r rollende n Fünf - eine Genauigkei t vo n 0,0 1 s pr o tagewoche mi t 1 2 Monaten z u je Tag. 30 Tage n un d fün f arbeitsfreie n Tagen in der UdSSR . Auflösung de r Staatliche n Zen tralverwaltung fü r Statisti k de r UdSSR. Bildun g eine r entspre chenden Abteilun g i n de r Staat lichen Plankommission . Einstel lung de r Zeitschrif t "Vestni k Statistiki". Rückgan g de r Quali tät der statistischen Arbeit . Deutsche Statistisch e Gesell schaft al s selbständig e Organisa tion gegründet . 1930 Gründung de r Ban k fü r inter - Alfred Wegener benutz t au f seine r nationalen Zahlungsausgleic h i n Grönlandexpedition ei n seitlic h am Schlitte n angebrachte s Wege Basel. rad zur Entfernungsmessung . Erste industriel l gefertigt e Auto matikuhren i m Handel. Bleiisotopenmethode zu r geologi schen Altersbestimmung . Der Deutsch e Normenausschu ß hat bishe r 335 3 DIN-Normblätte r herausgegeben. Herstellung vo n 2 0 Mio . Taschenuhren in der Schweiz .
1929 Edwin Hubble benutz t da s vo n Haie au f de m Moun t Wilso n gebaute Telesko p zu r Messun g der Entfernun g vo n Galaxie n über die Rotverschiebung .
1930 Gründung der ökonometrischen Gesellschaft i n Cleveland . Der amerikanisch e Psycholog e C. C . Brigham gib t die Unhalt barkeit de r rassistisc h interpre tierten Intelligenztest s i n de r Armee zu. Andrew Ellicot Douglass be stimmt da s Alte r eine r indiani schen Fundstätt e au s de r Zah l der Jahresring e de s Holze s vo n Artefakten.
1931 1931 Metrisches Syste m i m Ira k un d Erste alphanumerisch e Lochkar - Messung de r Parallax e des Pla netoiden Ero s mi t Hilf e eine s tenmaschine. in der Türkei . . Vannevar Bush (USA ) entwickel t internationalen Projekts Durchschnittliche Entfernung mechanischen Analogierechner . Zahlungsunfähigkeit de r
302
Elektrotechnische Umwälzun g t Di e Englände r A. S . Butement un d . E. Pollard statte n ei n Schif f mit einem Radar-Versuchsgerät aus. Zahlungsunfähigkeit de r Darm städter un d Nationalban k a m 13 . Juli. Ausschuß fü r Einheiten un d Formelgrößen gibt , u.a . auf der Ar beit vo n Wallot fußend , da s Normblatt DI N 131 3 heraus. Österreichischen Creditanstal am 13 . Mai. P
Großbritannien heb t di e Gold einlösepflicht fü r Banknote n auf. 1932 Strafrechtliche Festlegunge n ge - Erfindung de r Parkuh r in den US A gen di e Fälschun g vo n (1935 produziert) . Planerfüllungsberichten i n de r UdSSR. Krassowski un d Isotow i n de r UdSSR führe n bis 193 6 Gradmessungen un d Schwerkraftbestim mungen durch . E s zeig t sich , da ß ein dreiachsige s Ellipsoi d die Gestalt de r Erd e besse r charakterisiert als das bisher angenommen e Rota tionsellipsoid.
1933 8. Generalkonferen z fü r Ma ß und Gewicht . Europäisches Standardsyste m für de n Landeanflu g festgelegt . Telefonische Zeitansag e i n Pari s durch di e Pariser Sternwarte .
1934 Parität de s Dollar s 0,888671 4 g Feingold (vorhe r sei t 183 7 1,504632 g) . Aufhebun g de s Goldstandards.
Erde - Sonn e wir d mi t 149, 6 Mio. k m al s Astronomisch e Einheit AE definiert. Salvador Dali: Ölgemäld e Di e Beständigkeit de r Erinnerun g oder Die weichen Uhren .
1932 Messungen i n de r Aestheti k von G . D. Birkhoffm England . A. Scheibe stell t fest , da ß di e astronomische Zeitskal a al s Zeitstandard nich t konstan t ist, sondern ein e jährliche Gangperiode besitzt. Arbeit vo n J . vo n Neumann „Mathematische Grundlage n der Quantentheorie. 1933 Entdeckung un d Messun g vo n Radiowellen au s de m Kosmo s durch KarlJansky, USA .
Astronomische Längenbestim mungen durc h 7 1 Observato rien de r Wel t ermögliche n ge nauere Ermittlun g de r Konti nentalverschiebung. 1934 Beginn de s Aufbau s de s weltum - J. L . Moreno entwickel t di e spannenden Radiosondendienste s Methode der Soziometrie . für selbsttätig e meteorologisch e Messungen i n höheren Luftschich- Bradford entdeck t da s Geset z ten un d drahtlos e Übertragun g de r der Streuung von Publikatione n in Periodika . Meßwerte. J. Chadwick un d M. Goldhaber messen di e Masse eine s
303
Elektrotechnische Umwälzun g Neutrons. Forschungsinstitut fü r Metrologie in der UdSSR gegründet.
1935 Die "Commissio n Elektrotech nique Internationale IEC" nimmt auf der Tagun g i n Scheveninge n das Giorgi-MKSA-Syste m (Am pere statt Ohm) an . Maß- un d Gewichtsgeset z i n Deutschland. Gründung de s America n Insti tute o f Publi c Opinio n durc h George H . Gallup i n de n US A zur Erforschun g un d Messun g der öffentliche n Meinun g mi t Hilfe vo n Stichprobenerhebun gen.
1936 Im Fac h Rassenkund e werde n i n deutschen Gymnasie n Schäde l der Schüle r vermessen , u m di e Eigenschaften de r überlegene n arischen Rass e z u demonstrie 1937 1. International e Konferen z fü r das Eichwese n unte r Teilnahm e von 3 7 Ländern. J. W . Stalin ordne t Verhaftun g der fü r di e Organisatio n de r Volkszählung Verantwortliche n an, weil ihre Ergebnisse wei t
Beginn de r Geophysikalische n Reichsaufnahme (bi s 1945) . Konrad Zuse entwirf t Konzep t eines programmgesteuerte n Rechengeräts. 1935 Aufstellung de r erste n Parkuhre n A. S . Eddington berechne t al s in Oklahom a City/USA , erfunde n universelle Zahlenkonstant e von Carl C . Magee (Paten t 193 6 des Weltall s di e Zah l seine r erteilt). Teilchen mit N = 136*2 256. 5-m-Spiegel fü r da s Telesko p de s Mount-Palomar-Oberservatoriums Zipf veröffentlich t sei n Wer k wird mi t eine r Genauigkei t vo n "Dynamische Philologie" , i n 1/40000 m m geschliffen. dem e r mathematisch e Metho den au f sprachwissenschaftli che Probleme anwendet. Einführung eine r au f objekti ven Meßdate n beruhende n Erdbebenskala i n logarithmi scher Teilun g durc h Charles Francis Richter un d Beno Gutenberg. 1936 Funkortungsgerät "Würzburg " der A. Turing: O n computabl e deutschen Wehrmach t miß t Ent - numbers. fernung un d Höh e de s geortete n Objekte (Reichweite 60 km). Scherbius verkauf t de r deutsche n Wehrmacht sein e Verschlüsse lungsmaschine Enigma. 1937 Massenspektrograph vo n Aston mit Fehle r vo n 1/100 0 Prozent . Meßgenauigkeit vo n 191 9 bi s 1937 u m 4 7 Prozen t pr o Jah r ge stiegen. Der Amateurfunke r Grote Reber, USA, baut erstes Radioteleskop .
304
Elektrotechnische Umwälzung unter de m vo n ih m 193 3 offi - Großbritannie n beginn t mi t de ziell verkündeten Zahlen liegen . Ba u vo n 2 0 Radarstationen Reichweite 16 0 km . Meßfolge New Yorke r Diskontsat z Pro- ergeben : Entfernung , Richtung zent. Höhe, Geschwindigkei t eine s Flugzeugs. Deutsches Dampferhandbuch . 1938 Einführung de r Kreditkart e i n Zuse führ t Z I vo r (Baubegin den USA . 1936). Industrie-Schnellwaage vo n F Sartorius, Göttingen. Kernspaltung de s Ura n durc Neutronenbeschuß vo n Hahn un Straßmann mi t dre i einfache Meßgeräten entdeckt : Geiger Müller-Zählrohr, Zählverstärker mechanischer Telefongespräche Zähler.
1939 Einnahmen a n Eichgebühre n i n Deutschland 1 1 16 8 65 0 RM , davon 15 7 19 7 R M fü r Meß werkzeuge z u wissenschaftli chen un d technische n Untersu chungen. Einführung de s Kilopon d al s Einheit de r Kraf t i n Deutsch land. Rassistische Abstammungser hebung be i de r Volkszählun g in Deutschland. Im Wiene r Praterstadio n treib t die S S 44 0 Jude n un d Pole n zusammen, di e unte r Leitun g von Josef Wastl vo m Naturhisto rischen Museu m anthropolo gisch vermesse n werden , u m Rassemerkmale z u untersuchen.
m . n ,
1938 n Dissertation vo n F . V . Arens, Würzburg: Da s Werkma ß i n . der Baukunst des Mittelalters. h d n , -
1939 21 verschieden e allgemein e Re chenstäbe i m Angebo t i n Deutsch land. Radargeräte i n Deutschland mi t 3 0 km Reichweit e un d 0,1 ° Peilge nauigkeit. Shortt-\Jhr zeig t a n eine m Ta g 1,5/1000 s Abweichung , Quarzuh r 2/100 s.
305
Der amerikanisch e Physike r Frank Benford entdeck t aus der Abnutzung de r erste n Seite n von vielgebrauchte n Logarith mentafeln, da ß di e Anfangszif fem unterschiedliche r statisti scher Date n ein e empirisch e Verteilung aufweisen , wobe i die Häufigkei t der Ziffer n l bi s 9 gleic h 30,1 ; 17,6 ; 12,5 ; 9,7 ; 7,9; 6,7 ; 5,8 ; 5, 1 un d 4, 6 Pro zent ist.
Elektrotechnische Umwälzung Kammerton au f de r Stimmton konferenz i n Londo n z u 44 0 H z bei 20° C festgelegt.
306
Fließband und Fordismu s Die Zei t vo m Anfan g de s Zweite n Weltkrieg s bi s zu r weltgeschichtliche n Zäsur vo n 198 9 wir d au s de r Sich t de r industrielle n Produktivkräfte al s ein e Periode de r standardisierte n Massenproduktion , de s Fließband s un d de s Fordismus bezeichnet . Automobil , Flugzeug , Erdöl , Massenchemi e un d Massenmedien sin d ihr e Träge r un d Symbole . Zugleic h is t e s ein e Zei t de r größten Entfesselun g von menschheitsbedrohenden Destruktivkräfte n mit de m Ersteinsatz vo n Atombombe n un d de m jahrzehntelangen sinn - un d maßlose n Wettrüsten de r Supermächte . E s is t erstaunlich , da ß e s zugleic h gelang , i n vielen Länder n ei n vorher nich t gekanntes Sozialsyste m aufzubaue n un d lange Zeit z u gewährleisten. Di e Erklärun g finde t sich , wen n man di e vo n Jahrzehnt zu Jahrzehn t wachsende n Zuwachsrate n de r industrielle n Produktivitä t de r Welt betrachtet, ein e Entwicklung, die sich allerdings nur bis in die 80-er Jahre fortsetzt. Ein große r Sprun g i n der Technologie de s Zählens, Messen s un d Rechnens is t einer de r Hauptfaktore n de s wirtschaftliche n Erfolgs , zugleic h abe r auc h erschreckendes Symbo l fü r eine n Zauberlehrling-Effek t de r menschliche n Maßlosigkeit, wi e e r i n de r Reaktorkatastroph e von Tschernoby l un d i n de n großen Verletzunge n des globalen ökologischen Gleichgewichts zum Ausdruck kommt. I m menschliche n Handel n scheine n Dämone n a m Werk , di e freilic h der menschliche Geis t selbst gerufen hat. Maß und Unmaß Der Galileische Dämo n folg t de m Cred o „Alle s messen , wa s meßba r is t un d meßbar machen , wa s e s noc h nich t ist. " Sei n Gevatte r is t de r Laplacesche Dämon „Alles berechnen, was berechenbar ist und berechenbar machen, wa s es noch nich t ist. " Z u de n beide n gesell t sic h schließlic h de r John vo n Neumannsche Dämo n „Alle s programmieren , wa s programmierba r is t un d programmierbar machen , wa s e s noch nicht ist. " Di e Allmachtphantasie n un d Allmachtprojekte de s moderne n Hom o mensuran s erstrecke n sic h au f imme r weitere Kreise unserer Lebenswelt, erfassen den gesamten Globus und das 307
Fließband und Fordismus
Planetensystem, bi s si e in ihre r Ver-Messenhei t un d ihre m Machbarkeitswah n auch nicht haltmache n vo r dem Menschen selbs t un d seine r gesellschaftliche n Verfaßtheit. Zu m Tri o de r technische n Dämone n gesell t sic h de r Milton Friedmansche Dämo n „Alle s monetarisieren , wa s monetarisierba r is t un d monetarisierbar machen , wa s e s noc h nicht ist. " Unte r diese r Devis e sol l de r Mensch eingebunde n werde n i n de n Kreislau f de r große n Geldvermehrungs maschine, meßbar , berechenbar , programmierba r un d austauschba r werde n i n einem Oikos , de m e r au f Gedei h un d Verder b nach de n Gesetze n de s Zufall s ausgeliefert ist . Übe r Jahrtausend e hatte n di e Mensche n Schneise n i n da s Gestrüpp de r unsichere n Zukunf t geschlagen , inde m si e durc h gemeinschaft liche Übereinkunf t Institutione n schufen , di e ein e wen n auc h begrenzt e Stabilität un d Voraussich t wenigsten s au f Teilgebiete n ermöglichten . Daz u gehören di e Gesetze , Regeln , Vorschriften , Gewohnheiten , Zuständigkeite n und Einrichtunge n de s Meßwesen s un d viele s andere , wa s menschliche s Tu n eben nich t allei n de m blinde n Zufal l un d Risik o de r Markt - un d Machtbeziehungen ode r de r Willkü r der Natu r überließ . Ers t gege n End e de r fordistischen Period e setz t sic h ei n vorhe r zwa r vorhandener , abe r angesicht s der Katastrophe n erste n Hälft e de s Jahrhundert s frühe r einflußlose r Marktradikalismus durch , de r da s wirtschaftlich e Pendan t zu m technische n Machbarkeitswahn un d drau f un d dra n ist , all e einschränkende n Regel n de r kapitalistischen Akkumulatio n niederzureißen . Goethe, die Dämone n des menschlichen Erkenntnis - un d Machtstreben s seherisc h erkennend , läß t Mephistopheles sage n „Wen n ic h sech s Hengst e zahle n kann , sin d ihr e Kräft e nicht die meinen" und da s ist i n der Frageform gleichwohl affirmati v gemeint . Dieser Geisteshaltun g entsprich t etw a jene r Berich t de s Clu b o f Rom e vo n Giarini un d Liedtke, i n de m zu m Geldvermehrungshalal i au f de n große n Batzen de r nichtmonetäre n lokale n Subsistenzwirtschaf t de r Wel t i m Umfang von 1 6 Billionen Dollar im Vergleich z u den vorhandenen 23 Billionen Dollar der monetäre n Wirtschaf t geblase n wird , ohn e Rücksich t au f die soziale n un d kulturellen Folgen . Di e Hybri s de s Messens, Rechnen s un d Geldzählens , vo n der wi r hie r sprechen , is t freilic h nich t da s Wer k vo n Außerirdische n ode r Ergebnis eines fatalen Selbstlaufs , wie die Geschichte zeigt. Am Begin n unsere r betrachtete n Zeitperiod e steh t da s politisch-strategisc h motivierte, gigantisch e Manhattan-Program m de r Entwicklun g un d de s Ein satzes der Atombombe, das auch dann noch weiter forciert wurde, als den 308
Fließband und Fordismus
Verantwortlichen längs t kla r war , da ß Nazideutschlan d nich t meh r a n de r Bombe arbeitete. E s führte zu einem Vorstoß des physikalischen Forschen s un d Messens i n di e Nano- , Pico - un d Femtowel t de r Elementarteilchen , de r di e Innovationen de r Hochtechnologi e de r zweite n Jahrhunderthälft e ers t ermöglichte. Viel e Nobelpreis e de r Physi k wurde n fü r neuartig e Messunge n vergeben. 195 2 erhielte n di e US-Amerikane r F . Block un d E . M . Pur cell de n Preis fü r ihr e hochpräzise n Methode n zu r Messun g magnetische r Kraftfelde r im Atomkern. 196 0 entdeckt e Mößbauer, Bundesrepubli k Deutschland , da ß es möglich ist , Gammastrahle n mi t eine r seh r geringe n Wellenläng e z u erzeuge n sowie hochgena u seh r klein e Frequenzveränderunge n (lO" 14) z u messe n un d erhielt dafü r ei n Jah r späte r de n Preis . I m gleiche n Jah r beka m auc h Robert Hofstadter, USA , anteili g de n Nobelpreis fü r sein e Messun g vo n Nukleonen, die al s Teilche n Abmessun g vo n 1 0 ~ 13 cm aufweisen , als o u m vie r Größen ordnungen kleiner sin d als Atome. Zwölf Jahre später empfin g B. J. Josephson aus Großbritannie n de n Prei s fü r sein e Entdeckung , di e magnetisch e un d elektrische Messunge n mi t bisher unerreichter Genauigkei t erlaubt . 198 5 ist es schließlich soweit , da ß de r erkannt e un d vermessen e Mikrokosmo s vo n neu n Elementarteilchen i m Jahr e 194 7 au f übe r 20 0 angewachse n ist , vo n dene n etwa 24 als stabil gelten. In den Größenordnungen liege n die kleinsten Materieteilchen, di e Hadrone n un d Laptonen , bei kau m vorstellbaren l O"13 un d 1 0 ~ 16 cm. E s sin d di e bereit s früher , sei t 192 0 mi t de m Massenspektromete r entwickelten Mitte l de r Strahlenmessung , mi t dene n e s möglic h ist , Menge n von weniger als ein Picogramm oder ein Billionstel g nachzuweisen. Die Kernphysik arbeite t auch mit einem Erkenntnisprinzip de s Messens, da s im technische n Bereic h vo n de r Waag e un d i n de r Wirtschaf t vo n de r Bilan z verkörpert wird . Das sind die Erhaltungssätze. Nebe n den klassischen Gesetze n von de r Erhaltun g de r Mass e un d de r Energi e kenn t si e di e Erhaltun g de r Ladung, de s Spins , de r Paritä t ode r de r Teilchen-Antiteilchen-Relation . Manchmal stellt e sic h bei Experimenten heraus, daß die vermutete Waage nicht im Gleichgewich t is t bzw . de r Erhaltungssat z nich t gilt , wa s wiederu m neu e Erkenntnisketten un d Schlußfolgerunge n auslöst . S o erhielte n 195 7 di e chinesischen Forsche r Cheng Ning Yang un d Tsung Dao Lee de n Nobelprei s für ihr e Entdeckung , da ß da s Geset z de r Erhaltun g de r Parität be i de r starken , aber nich t be i de r schwache n Wechselwirkun g gilt . Davo n ausgehen d wurd e der Erhaltungssatz de r Parität erweitert und verändert zum Satz der Erhaltung 309
Fließband und Fordismus
der Ladungskonjugatio n ode r Sat z de r CP-Erhaltung . De r „Sündenfall" de r Naturwissenschaft be i de r Entfesselun g de s Atomkern s ha t schließlic h di e frühere Begeisterun g de r Öffentlichkei t fü r di e Meßrekord e erheblic h ge dämpft. Daz u tru g auc h da s 198 6 veröffentlicht e Ergebni s eine s Unter suchungsausschusses de s USA-Repräsentantenhauses mi t dem Titel „Amerika nische atomar e Versuchstiere : Dre i Jahrzehnt e Strahlenexperiment e a n US Bürgern" bei. Zu den 700 Testpersonen, di e von 194 5 bis in die siebziger Jahr e solchen Meßreihen unterworfe n wurden, gehörten Obdachlose , Strafgefangene, Geisteskranke un d alt e Menschen. Einige wenige hatten sic h gegen Bezahlun g bereit erklärt , be i andere n erfolgt e de r Tes t ohn e Einwilligung , be i manche n auch ohn e ih r Wissen . E s gin g darum , unte r andere m z u messen , wi e lang e radioaktive und hochgiftige Partikel brauchen, um den menschlichen Körper zu durchdringen. Messen und Manipulation Das, was wir als Dämonie de s Messens bezeichne t haben , kan n sic h austoben , wenn die Grenzen des Humanen mit offizieller Billigun g und meist mit schein humanen Begründungen überschritten werden. Noch schlimmer ist es, wenn es von eine r verblendete n Mehrhei t geduldet , akzeptier t oder ga r offe n geforder t wird. Auch in Zukunft sin d selbst demokratische Ordnungen nicht gefeit gege n die Verführunge n de r Perfektionisten , di e letzte n Ende s nich t wenige r gefährlich sin d als ihr Komplement, die weltanschaulichen Fundamentalisten. Das perfekt e Messe n is t ei n probate s Mittel , u m i m politische n ode r wirt schaftlichen Interess e Hysterie n z u schüre n un d z u lenken . Nac h de r Reaktor katastrophe i n de r Ukrain e wurde n i n de r Bundesrepubli k meh r al s 40 0 Millionen DM Steuergelde r für vernichtete Nahrungs- und Futtermittel gezahlt. Die Grenzwert e wurde n panikarti g un d politisc h motivier t willkürlic h herab gesetzt. S o gal t damal s fü r da s Jod-Isoto p 131 J i n Milc h internationa l ei n Grenzwert vo n 370 0 Becquere l pr o Liter , i n Deutschlan d wurd e e r au f 50 0 herabgesetzt un d i m Lan d Hesse n soga r au f 2 0 Becquerel , da s heiß t au f ei n Fünftel de r durc h de n radioaktive n Zerfal l de s Kalium-Isotop s 40 K bedingte n natürlichen Radioaktivität , di e sic h i n de r unbelastete n Nahrungskett e findet . Der Glaube an die Schutzwirkung der Zahlen gegenüber der Unberechenbarkeit der Natu r ode r menschliche n Tun s is t uralt . E r ähnel t de n beschwörende n 310
Fließband und Fordismus
Zeichnungen de r Höhlenmale r i n de r Urgesellschaft . E s is t mühsam , di e mi t dem Zahlenglaube n verbundene n Scheinlösunge n z u widerlegen, wei l e s viele Arten menschlicher Torhei t au f allen Stufen de s Intelligenzquotienten gibt . Das betrifft auc h ein e vielgerühmt e Erfindun g de s Amerikaner s Edward Reid au s dem Jahre 1945 , de n Polygraphen ode r sogenannte n Lügendetektor . Si e erhebt Anspruch darauf , di e Wahrhaftigkei t eine s Mensche n z u bestimmen , inde m man i m Verlau f eine r polizeiliche n Befragun g sein e Pulsfrequenz , Muskel kontraktionen, Stimmvibratio n un d sein e Schweißabsonderun g gleichzeiti g mißt, i m Compute r eine n Datenmi x herstell t un d anzeigt . Da s erinner t a n di e Hexenwaage i m Mittelalte r ode r ähnlich e Praktike n de s Gottesurteil s i n noch älteren Zeiten . Mi t de m Polygraph , de r eigentlic h ei n Sensibilitätsdetekto r ist, kann ma n bestenfall s leich t erregbar e un d gelassen-kaltblütige , abe r nich t lügnerische un d wahrheitstreu e Mensche n unterscheiden . Da s Gerä t wir d i n den USA vo n Untersuchungsbehörde n verwendet , währen d e s in den Ländern der Europäischen Unio n von den Gerichten nicht zugelassen wird. Messen un d Manipulatio n sin d sei t Menschengedenke n miteinande r ver flochten, vom Markt bis zu den Laboratorien, von der Steuer bis zur staatlichen Statistik. In dem betrachteten Zeitrau m breitete sich eine neue Meßmethode im sozialpolitischen un d kommerzielle n Bereic h aus , di e vo n de m US amerikanischen Statistike r George Gallup bereit s 193 5 entwickel t wurde , di e öffentliche Meinungsforschung . De r Begrif f de r öffentliche n Meinun g wa r i m 18. Jahrhundert entstande n un d Christoph Martin Wieland hatt e im Jahre 179 9 bei de r Einschätzung der französische n Ereignisse versucht, ihn detaillierter zu bestimmen. E r betont e besonder s di e Wirkunge n einflußreiche r Gruppen un d das zunächst unmerkliche , später aber plötzliche Ausbreiten neuer Meinungen. Mit Hilf e de r Massenmedie n wurd e i m 20 . Jahrhunder t di e quantitativ e Meinungsforschung allgegenwärti g un d nich t selte n zu r Meinungslenkun g benutzt. E s sin d ebe n di e Zahlen , di e ein e besonder e Überzeugungskraf t besitzen. Di e Ergebniss e hänge n a b vo n Inhal t un d For m de r Fragen , si e können auc h s o dargestellt, ausgewähl t un d veröffentlich t werden , da ß si e den Wünschen de r Auftraggebe r Rechnun g trage n un d nich t eine r möglichs t objektiven Meinungsfindung . Di e Summ e inkompetente r Meinunge n ergib t keinen kompetente n Meinungsdurchschnitt . Formal e Mehrheite n sage n nicht s über die innere Konsistenz de r Meinungen oder die Kohäsion der Auffassunge n einer Meinungsgruppe. Di e repräsentative Demokratie arbeitet keinesweg s 311
Fließband und Fordismus
allein, und das ist eine ihrer Stärken, mit Mehrheitswahlen, si e ermöglicht auch die Beschlußfassun g durc h gewählt e Vertreter , di e sic h durc h Fachleut e ode r Expertengruppen unterstützen lassen. Feinheit und Verläßlichkeit des Messens Von gan z andere r Ar t sin d di e alltägliche n Meßproblem e de r exakte n Wissenschaften. Da s zeigt uns ein Beispiel aus der Paläogeophysik, die anhand geologischer Date n di e geophysikalische n Zuständ e früherer Zeiten erforscht . Im Jahre 197 9 entdeckten Walter Alvarez (USA) und sein Team in Umbrien in der l c m schmale n Grenztonschich t zwische n Kreid e un d Tertiä r Probe n mi t einem seh r hohe n Iridiumanteil , dreiundsechzigfac h übe r de r Nor m de s Iridiumanteils de r Erdkruste , di e bei l O"9 g oder eine m Milliardste l liegt . Au s dieser Meßgröße un d au s anderen Vergleichsgröße n konnte n di e Geophysike r auf den Einschla g eine s Asteroide n au f der Erde mit eine m Durchmesse r vo n 10 k m un d eine r Mass e vo n eine r Billio n Tonnen vo r 66, 4 Millione n Jahren schließen. De r Einschla g erfolgt e a m Nordran d de r Halbinse l Yukata n i n Mexiko, e r setzt e nac h de n Berechnunge n 40 0 Trilliarde n Joul e Energi e frei . Das is t da s 133-fach e de r freigesetzte n Energi e beim Ausbruc h des Krakatau Vulkans i m Jahr e 1883 . Zwe i Jahr e nac h de n Messunge n i n Umbrie n fande n die Forsche r be i Gesteinsprobe n au s de m Ober-Eozä n i n Montan a ebenfall s einen seh r hohe n Iridiumgehalt. Abe r späte r mußte n si e feststellen , da ß di e Ursache de r Eherin g de s mi t de r Feinanalys e befaßten Techniker s war . Zu m Härten von Platinringen , und u m einen solchen handelte es sich hier, mischen die Juwelier e de m Plati n zeh n Prozen t Iridiu m bei. Ei n derartige r Rin g nutz t sich in 30 Jahren um etwa zehn Prozent ab. Ein Ring von zehn Gramm enthält ein Gramm Iridium. Nac h dreißig Jahre n beträgt der Verlust 0,1 g und in zwei Sekunden 21 Nanogramm, während die erwähnte Norm bei einem Nanogramm liegt. Da s Beispie l zeigt , da ß di e hochfeine n Meßmethode n de r letzte n Jahrzehnte wi e Massenspektrometrie oder Neutronenaktivierungsanalyse nicht automatisch vor Kunstfehlem bewahren. Es sin d nich t allei n di e naturwissenschaftliche n Forschunge n un d di e Hochtechnologie, di e immer strengere Forderungen a n die Zuverlässigkeit und Genauigkeit de r Messunge n stellen . Di e Meßgeräteproduktio n is t ei n schnel l wachsender Wirtschaftszwei g mit eine m Umsatz vo n 11, 3 Milliarden D M i m 312
Fließband und Fordismus
Jahre 1986 . Im Jahre 198 9 nahm der Fiskus in der Bundesrepublik Deutschlan d 4,3 Milliarden DM Branntweinabgabe vo n den Erzeugern ein. Der Staat will es bei seiner Steuer exak t wissen un d der Hersteller achte t ebenfalls genau au f die Stellen hinte r dem Komma. Be i den 240 Millionen Litern Reinalkohol sin d 0,1 Prozent immerhi n 24 0 00 0 Lite r un d wäre n be i eine m solche n Fehle r i n de r Rechnung ei n erhebliche s Loc h i n de r Staatskass e ode r ei n Verlus t de r Produzenten. Die Forderun g nac h eine m Promill e Genauigkei t bei m Alkohol gehalt ist aber technisch nich t leicht zu realisieren. Ein Liter Wasser wiegt l k g und ei n Liter Alkohol 0, 8 kg. Die Dichte von Schnaps schwank t als o zwischen 0,8 kg/ l un d 1, 0 kg/l . Dies e Spann e is t ziemlic h klei n un d wen n ma n de n Alkoholgehalt au f ei n Promill e gena u messe n will , mu ß ma n di e Dicht e au f vier Stellen gena u berechnen . Da aber die letzte Stelle beim dafü r verwendete n Meßgerät imme r ungena u ist , mu ß ma n ei n Gerä t einsetzen , da s au f fün f Stellen gena u mißt . Nun müssen abe r in Serie hergestellte Meßgerät e kalibrier t werden. Ihr e Anzeig e wir d mi t eine m Dichtenormal , eine r Flüssigkeit , dere n Dichte gena u bekannt ist, kontrolliert und justiert. Das Dichtenormal muß dazu aber au f sech s Stelle n gena u realisier t sein . Ein e solch e Genauigkei t bei m Normal erforder t femer , da ß die Temperatur au f ein Tausendstel Gra d Celsiu s genau eingehalte n wird , weil sic h mit de r Temperatur da s Volumen und damit die Dicht e eine r Flüssigkei t ändert . U m di e Temperatu r einzustelle n un d konstant z u halten , müsse n elektrisch e Widerstände verwende t werden , dere n relative Unsicherheit ebenfall s be i maxima l l O"6 liegt. Die i n de r Physikalischtechnischen Bundesanstal t verwendete n Widerstandseinheite n entspreche n dieser Norm . Abe r i m Lauf e mehrere r Jahr e veränder n sic h di e Wert e diese r hochgenauen Gerät e und man braucht eine weitere Größenordnung der genauen Messung, u m da s nachzuweisen . Da s wurd e ers t möglich , al s Klaus vo n Klitzing 198 0 de n Quanten-Hall-Effek t entdeckte , ein e neu e Naturkonstant e und ei n absolute s Grundma ß fü r de n elektrische n Widerstand . Diese r Effek t erlaubt di e Präzisionsmessun g de s Verhältnisse s h/e 2 au s Plancksche m Wir kungsquantum h un d de m Quadra t de r Elementarladun g e mi t eine r Genauigkeit von 4,5-lO" 8. Die neue Konstante, der quantisierte Hall-Widerstand entspricht 2 5 812,80 5 6 Oh m un d kan n zu r Überprüfung de s Abweichen s de r Normalwiderstände benutz t werden . S o wir d deutlich , da ß praktisch e Meßaufgaben i n de r Fertigung , i m Verkehrswesen , i n de r klinische n Diagnostik ode r i m Steuerwese n seh r schnel l i n di e Nähe de r physikalische n 313
Fließband und Fordismus
Naturkonstanten fuhren . Da s is t auc h ei n Grund , waru m i n de r Zei t vo n Fließband un d Fordismu s di e fundamentale n Meßgrößen de r Läng e un d de r Zeit immer präziser definiert wurden. Die neue Definition des Meters von 196 0 über di e Wellenläng e wa r hundertma l genaue r al s di e de s Platin-Iridium Normals un d 23 Jahr e späte r wurd e dies e Bestimmun g au f der Grundlag e de r Lichtgeschwindigkeit noc h einma l u m de n Faktor 10 0 verbessert . A m geringsten is t die relative Unsicherheit be i der Realisierung der Zeitdefinition, sie beträgt l O"14. Es ist schon erstaunlich, in welch hohen Sicherheitsbereich der Mensch beim technischen Messen vorgedrunge n ist. Gegen End e de r betrachtete n Period e wurd e di e Öffentlichkei t wiede r einmal daran erinnert, wi e ungleich höher die Unsicherheit de r politischen ode r wirtschaftlichen Entscheidunge n ist . Am Montag, den 19 . Oktober 1987 , brach die New Yorker Börse nach einer Woche drastischer Kurseinbrüche vollständig zusammen. De r Do w Jone s Börseninde x fie l u m 50 8 Punkt e un d etw a 50 0 Milliarden Dolla r verschwande n a n eine m Börsenta g i m Orkus , mi t de n entsprechenden Auswirkungen an allen Finanzmärkten der Welt. In der Zeit von Fließband un d Fordismus wuchs die Erdbevölkerung vo n 2270 Millionen i m Jahre 193 9 mit 1,6 7 Prozent jährlich auf 5201 Millionen im Jahr 1989. Da s is t ei n meh r al s doppel t s o hohe s Wachstu m wi e i n de r Zei t de r Elektrotechnischen Umwälzun g ungeachte t de r hohe n Menschenverlust e i m Zweiten Weltkrieg.
314
Fließband und Fordismus Chronik der Jahre 194 0 bi s 198 9 Soziales Messen Technische
s Messen Wissenschaftliche
s Messe n
1940 Rückkehr zu r traditionelle n Ka - Tscherenkow-Zähler. lendereinteilung un d Arbeits woche in der UdSSR .
1940 Veröffentlichung vo n 34 0 Be weisen fü r de n Sat z de s Pythagoras in einem Buch.
Weltproduktion an Gold 125 4 t. Wiedereinführung de r Sommer zeit i n Deutschland (bis 1949).
A. E . Douglass: Baumjahresring chronologie von 15 0 bis 1934.
1941 Deutschland führ t di e Neue Ker ze ode r International e Kerze al s Einheit der Lichtstärke ein. Praktische Erprobun g de s Z 3 , des erste n elektromechanische n Computers de r Wel t von Konrad Zuse, be i de r Deutsche n Versuchsanstalt fü r Luftfahr t zu r Er mittlung vo n Tragflächenprofi len (2 0 Additione n pr o Sekun de). 1942 1942 Das SS-Wirtschaftsverwaltungs - Großrechenanlage vo n V . Bush. hauptamt berechne t de n Gesamt gewinn au s Arbei t un d Liqui - Zworykin, Hillier un d Snyder dierung de r Arbeitsklave n i n de n (USA) entwickel n Rasterelektro Konzentrationslagern au f Mar k nenmikroskop mi t eie r Auflö sung bis zu 500 Angstrom. und Pfennig. Beginn der großangelegte n Falschgeldoperation "Bernhard " der SS. 1943 Maschinelles Zentralinstitu t fü r Deutsche Marine entwickel t Toroptimale Menschenerfassun g un d pedo mi t automatische m Ziel Auswertung i m Wirtschafts - un d meßgerät. Verwaltungshauptamt de r S S er fasst sämtlich e arbeitsfähige n In sassen un d Neuzugäng e de r KZ Stammlager au f Lochkarten : Al ter, Geschlecht , Aufenthaltsdaue r im Lager, Qualifikationen.
315
1943 Englisches Tea m unte r Leitun g von Alan Turing entwickel t Rechner mi t Elektronenröhre n "Colossus", de r deutsch e Funk codes knackt .
Fließband und Fordismus 1944 Gründung de s Internationale n Währungsfonds i n Bretto n Woods (USA) . De n Mitglieds staaten wir d ein e Einlöseparitä t von 31, 1 g ( = l Unze ) Feingol d für 3 5 US-Dollar s zugesichert , die 197 1 aufgehoben wird .
Computer Mar k I mi t elektro mechanischen Relai s vo n H . Aiken (USA ) a n de r Harvar d Universität fertiggestellt. 700 000 Einzelteile, 3000 Kugellager un d 8 0 k m Leitungsdraht . Eine Addition in 0,3 Sekunden .
1944 Isidor Isaac Rabi erhäl t de n No belpreis fü r Physi k für seine Me thode zu r hochpräzise n Messun g der magnetische n Moment e ver schiedener Atomkerne .
John vo n Neumann konzipier t den erste n speicherprogram Gründung de r Duodezimalgesell - Das Greenwic h Roya l Observa - mierten Rechenautomaten , de r schaft i m Staat e Ne w Yor k zu r tory installier t seine erste Quarz - den Programmablau f un d di e z u Einführung de s Zwölfersystems. uhr. verarbeitenden Date n codier t un d speichert. Gesamtverschuldung de s Deut schen Reiche s 390 Mrd. RM. Education Ac t de r englische n Regierung fixier t di e Auswah l aller elfjährige n Kinde r fü r di e weitere Bildungsstuf e aufgrun d der Messung ihre r Intelligenz mi t speziellen Tests. 1945 Zigaretten al s Geldwar e i n Deutschland. Gründung de s Deutsche n Hydro graphischen Institut s i n Ham burg.
1946
Im Apri l Demontag e de r Physi kalisch-technischen Reichsanstal t aufgrund de s Befehl s Nr. 15 8 der Sowjetischen
1945 Der Japane r Matsuzaki, beste r Rechner de s Postministeriums , schlägt i m Wettkamp f mi t sei nem soroba n (Rechenbrett ) de n Amerikaner Woods mi t seine r elektrischen Rechenmaschine , bester Rechne r de r Finanzeinheiten der US-Armee, mi t 4: l. Edward Reid, US A entwickel t einen Polygraphe n zu r Messun g von Pulsfrequenz , Muskelkon traktionen, Schweißaussto ß un d Stimmvibration, de r al s Lügen detektor i n Gerichtsverfahre n benutzt wird , wei l e r angeblic h der Wahrheitsfindung dient .
1946 Computer ENIA C mi t 180 0 Ra - J. vo n Neumann begründe t Ae dioröhren von J. P . Ecken, J. W . quivalenz vo n Steuerun g un d Mauchly un d H. Goldstine fertig - Information. gestellt.
316
Fließband und Fordismus Militäradministration. Gründung de s Deutsche n Amte s für Ma ß un d Gewich t i n Thürin gen aufgrun d de s Befehls 15 8 der sowjetischen Besatzungsbehörde . Es übernimm t di e Prototyp e fü r Meter un d Kilogramm de s Deut schen Reiches . Volkszählung a m 29 . Oktobe r i n den vier Besatzungszone n Deutschlands.
(30 t , 17 5 kW Strombedarf , 0, 2 Millisekunden fü r ein e Additi on). Entwicklung eine r Atomuh r durch Willard Frank Libby (USA).
Konrad Zuse entwickel t mi t de m Plankalkül di e Programmierun g des Rechnens. F. E . Zemer. "Datierun g de r Ver gangenheit. Ein e Einführun g i n die Geochronologie".
Gründung de r Internationale n Normungs-Organisation IS O i n London. Der Goldpeng ö vo n 193 1 i n Ungarn erreich t eine n Wer t vo n 130 Trillione n Papierpengö . E s sind Note n vo n 10 0 Trillionen i m Umlauf. Die höchste Banknote is t ein Schei n z u 100 0 Trillionen (!021)Pengö. 1947 1947 Seit de m Somme r wir d i n de n E. Mettler un d H . Meier ent - Nobelprei s fü r Physi k a n Si r USA da s neu e Gel d fü r die west- wickeln ein e oberschalig e Präzi - Edward Victor Appleton, Groß , fü r sein e Messunge n lichen Besatzungszone n Deutsch - sions-Substitutionswaage. britannien der Ionosphär e mi t Hilf e vo n lands gedruckt. Funkechos. Übereinkommen übe r ei n einheitliches Syste m de r Schiffsver messung i n Oslo. 1948 1948 Die IX . Generalkonferen z fü r O. P . Fuchs un d H . Kottas i n Nobelprei s de r Physi k a n P . M . Maß un d Gewich t bestätig t Can- Österreich begründe n mi t eine r S . Blackett, Großbritannien , fü r dela al s Einhei t de r Lichtstärke . Patentanmeldung di e maschi - sein e Weiterentwicklun g de r Das Joul e lös t di e Kalori e al s nelle Monte-Carlo-Rechentech - Wilsonschen Nebelkamme r mi t einer Zählrohrsteuerung. nik. Einheit der Wärmemenge ab . Ferguson un d Wrench berechne n die Zah l mi t 80 8 Dezimal stellen.
Gründung de s Statistische n Am tes de s Vereinigte n Wirtschafts gebiets i n Westdeutschland . Gründung de r Physikalisch-tech nischen Anstal t i n den westliche n Besatzungszonen
317
Fließband und Fordismus Deutschlands. Bekanntmachung eine r Wäh rungsreform i n Westdeutschlan d am 18 . Juni . Der Oste n reagier t darauf a m 24 . Jun i mi t eine m Provisorium: aufgeklebt e Marken auf den alten Scheinen . 1949 Einführung de s Gregorianische n Kopplung de s IBM-Computer s Kalenders in China. 604 mi t de r IBM-Buchhaltungs maschine. Satzung fü r di e Physikalisch - BINAC, erste r Elektronenrech technische Anstal t i n Braun - ner mi t Programmspeicher i n den schweig. USA.
1950 Erste Volkszählun g i n de n US A mit Hilf e vo n elektronische n Rechenmaschinen. Erste Kreditkart e fü r Ne w Yor k Diners Club (200).
Messung de r Lichtgeschwindig keit mi t 29 9 792, 7 ± 02 5 km/ s durch Bergstrand.
Raabe bestimm t Erdmass e mi t hoher Genauigkei t au s Messun Maß- un d Eichgeset z i n Öster - gen de r Bahnabweichunge n de s Planetoiden Eros. reich.
1949 Reitwiesner berechne t mi t ENIAC di e Zah l mi t 2037 Dezimalstellen. W. F . Libby gib t di e Entdeckung der Radiokarbon-Datierun g ( C 14 - Methode ) fü r Materialie n organischen Ursprung s bekannt . Halbwertszeit vo n 556 8 ± 3 0 Jahren, i n neuere r Zei t vo n 573 0 ± 40 Jahren wird zugrundegelegt. Angabe i n Jahre n bp , befor e pre sent (vor 1950) . Harold Lyons konstruier t erst e Atomuhr. 1950 Buch vo n O . Morgenstern übe r die Genauigkei t wirtschaftliche r Beobachtungen i n Princeto n er schienen. John vo n Neumann erstell t mi t einem Meteorologentea m di e ersten 24-Stunden-Wetterprog nosen mi t Hilf e de s Computer s ENIAC.
Gründung de r Internationa l Ma - Kalium-Argon-Methode zu r Al tersbestimmung vo n Gestei n mi t thematical Union IMU. einer Reichweit e vo n mehrere n Gründung de s Seehydrographi - Millionen Jahren. schen Dienste s de r DDR . Der Univa c I de r Firm a Eckert und Mauchly Compute r Compa ny ist der erste Computer, de r am Fließband hergestellt wird . 1951 1951 Metrisches Syste m i n Ägypte n Marianengraben i m Westpazifi k Begründung der Soziometri wird al s tiefst e Stell e de s Mee - durch Jacob L . Moreno. gesetzlich. resbodens mi t 1086 3 m
318
e
Fließband und Fordismus Remington Ran d verkauf t de n vermessen . 195 2 ersten zivile n elektronische n Entwicklun g de r optisch-preis - De r englisch e Technikhistorike r Computer UNIVA C l . rechnende n Waage . S . Lilley gib t ein e erst e quantitative Darstellun g de r Geschicht e aller technische n Haupterfin dungen de r Menschhei t (Inven tometrie).
1953 In Indie n gib t e s meh r al s 3 0 Programmgesteuert e Kalender. Ei n Almanac h vo n läge , etwa 300 0 Seite n enthäl t Um rechnungsdaten fü r di e verschie denen Systeme. 1954 X. International e Generalkonfe renz fü r Ma ß un d Gewich t be schließt physikalisch-technische Maßsystem mi t de n Grundein heiten m, kg, s, A, K, Cd.
R. M . Robinson berechne t mi t dem Computer SWA C di e 13 . bis 17. Mersennesche Primzah l mi t den Exponente n 521 , 607 , 1279 , 2203,2281. 1953 Wägean- L e Corbusier, Stuttgart : Darstel lung eine s i n Architektu r un d Technik anwendbare n harmoni schen Maße s i m menschliche n Maßstab.
s -
Metrisches Syste m i n Israe l un d in de r Dominikanische n Repub lik. Sekretariat de r UN O empfiehl t Einführung de s Weltkalender s von M. Armelin (Frankreich) . 1955 1955 Relation Gol d z u Silbe r i n de n Einführung vo n Cäsium-Atom - Polykarp Kusch erhäl t de n No uhren zur Zeitmessung. beiprei s de r Physi k fü r sein e USA 1:50 . genaue Messun g de s magneti US Censu s Burea u berechne t Armutsgrenze fü r ein e vierköpfi - Londoner Restaurantgesellschaf t sehe n Moments de s Elektron, ge Famili e au f 270 0 Dolla r pr o wickelt Lohnzahlun g fü r 3300 0 Jahr au f Basi s geschätzte r 900 0 Angestellte mi t Hilf e eine s Com Dollar al s Mindestausgabe n fü r puter s ab. Ernährung, multiplizier t mi t drei. Einsatz de r Rechenmaschin e Gründung des Staatlichen Büro s Oprema i n den Zeißwerken i n
319
Fließband und Fordismus für Metrologi e i n China .
Jena mi t 1700 0 Relai s un d 900 0 Selengleichrichtern.
Erster transistorierte r Compute r TRADIC vo n J. H. Felker i n den Bell Laboratories (USA) . 1956 1956 Gründung de r "Organisatio n Etwa 300 0 elektronisch e Re Internationale d e l a Metrologi e chenmaschinen i n de r Wel t i m Legale" durc h 2 2 Staaten zweck s Einsatz. internationaler Vereinheitlichun g Starke Schwankunge n der Ozon der Eichbestimmungen . Zeit wir d internationa l au s de r werte i n der Stratosphär e werde n Bahn de r Erd e u m die Sonn e un d in de r antarktische n Forschungsnicht meh r wi e bishe r au s de r station Halle y Ba y erstmali g Erdrotation u m ihre eigene Achse gemessen. abgeleitet. Überholung der Uh r ohne Ziffer blatt i n de r Kathedrale von Salis Metrisches Syste m i n Indien. bury, die seit 138 6 funktioniert . Erstes statistische s Jahrbuc h "Volkswirtschaft de r UdSSR " Erste Uh r mi t Strombatteri e i n Frankreich. erscheint. Wiedereinführung de r Preisab teilung in der Staatlichen Zentralverwaltung fü r Statisti k de r UdSSR. Berechnun g vo n Preis indizes, jedoch nu r fü r de n Wa renkorb vo n ohnehi n stabi l fest gelegten Preisen . 1957 1957 H. Kiesel berechne t mi t BES K Von 14 0 Länder n benutze n 10 3 die achtzehnt e Mersennesche das Dezimalsystem . Primzahl mi t de m Exponente n 3217. Banknotenumtausch i n der DDR. Sonnenflecken-Relativzahl vo n 263, höchste r Wer t de r Statisti k seit 1740. Roger Revelle (USA ) beginn t mit regelmäßigen CO2-Messunge n i n der Atmosphär e au f de m Gipfe l des Vulkan s Mauna Lo a au f Ha waii.
320
Fließband und Fordismus
1958 Konvertierbarkeit der westdeut - Amerikane r zünde n dre i Atom sehen Währung . bomben mi t Hilf e vo n Rakete n in 500 km Höhe, u m den Einflu ß des Magnetfelds de r Erde auf die entstehenden Partikelwolke n z u messen. Mit US-Satelli t Vanguar d l be ginnt de r Aufba u eine s globale n Meßsystems (bi s dahi n nu r 7 Prozent de r Landfläch e de r Erd e kartographisch gena u erfaßt).
1960 11. Generalkonferen z beschließ t das International e Einheiten system SI . Festlegung de s Meter s anhand de r Spektrallini e de s Kryptonisotops 86 . Neu e Zeit definition festgelegt : Sekund e als der 1/3 1 556 925,974 7-te Teil des tropische n Jahres , bezoge n auf den 31.12.1899, 1 2 Uhr. Normalhöhen H N bilde n di e Grundlage de s kartographische n Höhennetzes de r DDR . Als Normalnull N N wir d de r Kronstädte r (Leningrader) Pege l festgelegt , während di e Bundesrepubli k mit einem u m 11, 4 c m höhere n Wer t (Amsterdamer Pegel ) rechnet .
1958 Bemal schlägt vor , die Halbwert zeit vo n Publikatione n z u messen, d.h. die Zeit, in der die Hälf te alle r gegenwärti g genutzte n Literaturquellen au f eine m be stimmten Fachgebie t veröffent licht wurde . Julianisches Datu m a m 17 . Nov . 2 400 000,00 J.D.
F. Genuys berechne t mi t 1000 0 Dezimalstellen au f eine m IBM 704-Rechner. 1959 1959 Digitalrechenmaschine au f Röh- Die Arbei t von J . Pfanzagl: "Di e axiomatischen Grundlage n eine r renbasis Ural l i n der UdSSR . allgemeinen Theori e de s Mes sens" erscheint i n Würzburg. 1960 G. A . Paxson zerleg t au f eine m Handbuch de r Ökonometri e vo n Computer IB M 709 0 i n sech s G. Tintner. Stunden di e Fermatsche Prim L. F. Richardson (England) : Stazahl F( 13). Erster militärische r Navigations - tistik de r Krieg e und bewaffnete n Auseinandersetzungen. satellit Transit l B (USA). Erster meteorologische r Satelli t Buch des Industriedesigner s HenTiros l (USA) . ry Dreifuss (USA ) "Th e Measure of Man " mi t viele n Meßdate n über de n menschliche n Körpe r und sein e Bewegungen .
Mößbauer entdeckt , da ß e s möglich ist , Gammastrahlen mi t eine r sehr schmale n Wellenläng e z u erzeugen un d seh r gena u seh r kleine Frequenzveränderunge n (lO' 14 ) zu messen . 1961 1961 Deutsche Bundespos t führ t Post - Erste kartographisch e Aufnah - A . Hurwitz berechne t mi t IB M men de r Erd e au s de m Kosmo s 7090 di e 19 . un d 20 . Mersenneleitzahlen ein. sche Primzah l mi t de n Exponen durch G. S. Titov. ten 4253 und 4423.
321
Fließband und Fordismus Instrumentenamt Potsda m fü r di e Erster elektronische r Tischrech - Daniel Shanks un d J . W . Wrench Ausrüstung de s Wetterbeobach - ner von Bell Punch i n London. jun. berechnen mi t IBM 7090 die tungsnetzes gegründet . Zahl mi t 10 0 265 Dezimalstel len. Metrisches System in Kuba . Thomas B . Settle (USA ) wieder holt di e Fallgesetzexperiment e Veränderung de s Geldmaßstab s nach de r Beschreibun g vo n Galiin der UdSSR. lei un d finde t Meßwerte , di e mit der Gesetzmäßigkei t vo n Galilei übereinstimmen. Späte r wir d eine Manuskriptseite vo n Galilei ent deckt, di e einig e Meßwert e ent hält.
1962 Einführung de r ED V i n di e Sta tistischen Ämte r de r Bundes republik Deutschland .
XXI. Konferen z de r Internationalen Unio n fü r rein e un d ange wandte Chemi e beschließ t ein e neue Definitio n de s Atomge wichts, di e au f Kohlenstof f 1 2 mit gena u 12,00 0 00 als Standar d bezogen ist. 1962 Farbtafel de r internationale n Brian D . Josephson entdeck t de n nach ih m benannte n Effekt , de r Farbenmessung. es ermöglicht , äußers t genau e Computer verarbeite n be i de r elektromagnetische Meßgerät e zu Bank o f Amerik a 2 1/ 2 Mill . realisieren. Scheckrechnungen un d 2 3/ 4 Mill. Sparkonten . 1963 Einsatz de s erste n speicherpro - D. B . Gillies berechne t mi t grammierten Rechner s IB M ILLIAC I I di e 21. , 22. , un d 23 . 1401 i m Österreichische n Statis - Mersennesche Primzah l mi t de n Exponenten 9689, 9941, 11213 . tischen Zentralamt . Berechnung eine r Primzah l mi t 2917 Ziffer n i m Computer-Labo ratorium in Urbana , Illinois/US A in 8 5 Minuten.
1963 USA un d Englan d einige n sic h auf einheitliches Maß : l Yar d = 25,4 mm. (Meter i n de n US A 186 6 39,3 7 inch, Englan d 189 5 39,37 0 11 3 inch mi t mehrfache r Verlänge rung de r Stellenzahl , als o Ver kleinerung 1922 , 1932 , un d 1947). 1964 12. Generalkonferen z heb t di e Erdbebenskala vo n Medvedevalte Literdefinitio n auf . Lite r gil t Sponheuer-Karnik. nur noc h al s ander e Bezeichnun g Handbuch "Zahlenwert e und für l dirß. Funktionen aus
322
1964 Walter Fuchs entwickel t di e ma thematisch-statistische Musik analyse.
Fließband und Fordismus In de r DD R werde n Beschlüss e zur Einschränkun g de r Feinmeß technikindustrie un d Reduzie rung de s Eichwesen s al s Folg e der Marktphobi e i n de r Wirt schaftspolitik gefaßt .
Naturwissenschaften un d Tech nik", begründet vo n Landolt un d Bernstein 188 3 mi t 25 0 Seiten , enthält rd. 20 000 Seiten . Erste Eichzulassun g eine r elek tromechanischen Waag e mi t Dehnungsmeßstreifen-Wägezellen.
1965 1965 Großbritannien beschließ t Über - Elektronische Geschäftswaag e Der russisch e Biophysike r Timogang zum SI. mit Preisanzeige , Zettelausdruc k feev-Resovski entwickel t Pro und Additionsmöglichkeit. gramm der Mathematisierun g der Populationsgenetik un d de r Evo Gründung de s Staatliche n Sys lutionstheorie. tems de r Standarddate n i n de r UdSSR, da s Date n übe r Stoff Größte ermittelt e Primzah l mi t eigenschaften, Meßmethode n etc . 969 Ziffern: 2 3217 -1. sammelt un d verbreitet .
1966 Beginn de r Entwicklun g de r Caesium-Atomuhr de r Physika lisch-technischen Bundesanstalt .
1967 Zeitdefinition de r 13 . General konferenz fü r Ma ß un d Gewicht : Sekunde al s di e Zeit , i n de r vo n heißem Cäsiu m 13 3 emittiert e Mikrowellen 9 19 2 63 1 77 0 ma l schwingen. 1968 Einführung de s Euroscheck-Sys tems. Aufhebung de r 25-prozentige n
USA fotografiere n mi t Hilf e mehrerer Mondsatellite n gesamt e Mondoberfläche un d erstelle n vollständige Mondkarte.
Roger Revelle (USA ) gib t di e Ergebnisse de r Messunge n de r CO2-Werte de r Erdatmosphär e seit 195 7 bekann t un d prognosti ziert den Treibhauseffekt.
1967 Erster elektronische r Tischrech - Berechnung de r Zah l mi t einer ner "Anit a Mar k 8 " de s Englän - französischen CD C 600 auf 500 000 Stellen. ders Norman Kitz. Messung de r kulturelle n Ent wicklung durc h A. Moles: "Sozi odynamik der Kultur". 1968 Spiegelteleskop mi t eine m Durchmesser vo n 6, 1 Meter n i n Selentschukskaja i m nördliche n Kaukasus/UdSSR.
323
Fließband und Fordismus Golddeckung de s Dollar s i n de n USA. 1969 Gesetz übe r da s Meß - un d Eich wesen un d Geset z übe r di e Ein heiten i m Meßwese n i n de r Bun desrepublik Deutschland .
1969 Größte Münz e der Wel t i n Philadelphia mi t Jahreskapazitä t vo n ISMrd. Münzen . Für bemannte n Mondflu g vo n Apollo 1 1 sin d 600 Rechne r und Schaffung de s internationale n ein erst e Datenbanksyste m im Einsatz. Kreditgelds SD R Specia l Drawing Right s - Sonderziehungs - Atomuhr de s US-Marinefor schungslabors au f Basi s de r rechte. Schwingungszählung de s Am Einführung de s Internationale n moniakatoms. Gangabweichung : ±ls i n 1, 7 Millionen Jahren. Schiffsmeßbriefs. Freiburger Zentrallaboratoriu m für Mutagenitätsprüfun g gegründet, das Messungen der Wirkung mutagener Stoff e durchführt . Einsatz eine r EDV-Anlag e zu r Geschäftsabwicklung de r Frank furter Börse . 1970 1970 119 staatlic h finanziert e Informa - 110 600 i n Serie gebaute elektro tionsanalysezentren i n de n US A nische Ziffernrechenautomate n auf der Welt. (1960: 32) . Die Sartorius-AG i n Göttinge n beginnt di e Umstellun g vo n mechanischen au f elektronisch e Waagen. Neue elektronisch e Fieberther mometer habe n ein e Meßunsi cherheit von 0,3° C , was von den Ärzten nich t akzeptier t wird . (Herkömmliche Fieberthermo meter haben seit etwa 190 0 einen Fehler von 0,1°). Erster Taschenrechne r i n de n USA.
1971 Empfehlung de r Europäische n Elektronisch e Geschäftswaag Gemeinschaft zu r Einführung de s mi t Digitalanzeige und
324
1971 e B. Tuckermann IBM 360/91 die
berechnet mi t
Fließband und Fordismus SI i n fün f Jahre n i n alle n Mit - Zehnertastatur . 24. Mersennesche Primzah l mi t gliedsstaaten. dem Exponenten 1 9 937 . Rahmenrichtlinie de r E G fü r da s Erster Mikroprozesso r MCS- 4 Eich-, Meß- und Prüfwesen. (PMOS) der Firma Intel. Ultrakurzzeitmessung möglic h Münzdezimalisierung in Großbri - mit Hilf e eine s a m Bel l Tele tannien. phone Laborator y entwickelte n Lasers. XIV. Generalkonferen z fü r Ma ß und Gewich t fügt zu m Sl-Syste m Quarzarmbanduhren komme n i n als siebent e Grundgröß e da s Mol den Handel. hinzu. Internationale Geodätisch e un d Geophysikalische Unio n be schließt, ein neues internationale s gravimetrisches Netz aufzubauen . USA weiger n sich , di e i m Aus land angehäufte n Dollarbeständ e weiter gege n Gol d einzuwech seln. 1972 Fedorenko un d Gofman kritisie ren unzureichend e Umweltsta tistik de r Staatliche n Zentral verwaltung fü r Statisti k de r UdSSR.
Bundesamt fü r Eich - un d Ver messungswesen installier t Atom uhr mit einer Genauigkeit von 1-10"11. Di e neu e Atomsekund e ist das 9 19 2 631 770 OOOfach e der Periodendauer, der dem Einheitliches Syste m de r Maß - Übergang zwische n de n beide n ordnung i m Bauwese n de s Rate s Hyperfein-Strukturniveaus de s für gegenseitig e Wirtschaftshilfe . Grundzustands vo n Atome n de s Nuklids '33 c entsprechenden Rechenfehler de s Zentralcom - Strahlung. puters desorganisier t da s gesamt e Zuliefersystem de s Volkswagen - Kenneth M . Evenson bestimm t Lichtgeschwindigkeit zu Konzerns. 299 792,457 km/s mit Fehler Einführung de s internationa l grenze von ± l m/s. koordinierten Zeitsystem s i n vielen Ländern . An de r Chicag o Mercantil e Ex change starte t mit ersten Devisen Terminkontrakten
325
1972 Alexander Marshak (USA ) weis t in Ritzzeichnunge n au f Knoche n Mondkalender de s Cro-Magnon Menschen vo r ca . 3000 0 Jahre n nach. Leon Kamin (USA ) weis t nach , daß di e vo n de m hochangese henen englische n Psychologe n Sir Cyril Burt zwischen 194 3 und 1971 veröffentlichte n Date n übe r den Intelligenzquotiente n vo n getrennt aufgewachsene n eineii gen Zwillingen , die de n überwiegenden Einflu ß de r Vererbun g nachweisen sollten , gefälsch t waren.
Fließband un d Fordismu s der Siegeszu g Futures.
der Financia l
Internationales Bür o fü r Zeitmes sung i n Pari s berücksichtig t di e Abweichung de r Erdrotatio n un d legt für die letzte Juni-Minute des Jahres 6 1 Sekunden fest . 1973 Zusammenbruch de s Bretton Wood-Systems feste r Wechsel kurse. Ölpreis 11,6 5 Dollar je Barrel .
1973 Gouillond un d Bouyer berechne n mit IBM 7600 die Zahl mi t l 00 0 000 Dezimalstellen .
Gründung de s Referenzbüro s de r Europäischen Gemeinschaf t fü r die Koordinierun g de s Meßwe -
1974 Gesetz zu r Umweltstatisti k i n der Bundesrepublik Deutschland . DIN-Norm 135 5 leg t fest : Di e Woche beginn t mi t dem Montag . Die erst e Woch e de s Jahre s is t die, di e de n erste n Donnersta g des Jahre s enthält . Ei n Jah r ha t 53 Wochen (stat t 52) genau dann , wenn de r erst e Janua r ode r de r 31. Dezember ei n Donnerstag ist .
1975 44 Mitgliedslände r gehöre n de r internationalen Meterkonventio n an. 13 6 Lände r vo n 16 2 Staate n der Wel t benutze n metrisch e Einheiten. 15. Generalkonferen z i n Pari s legt zwe i neu e SI-Einheite n fü r die Messung radioaktive r
Amerikanische Wissenschaftle r der Universitä t vo n Michiga n messen beginnend e Zerstörun g des Ozongürtel s de r Erd e durc h die Chlorfluormethane der Spraydosen. Erster programmierbare r Ta schenrechner HP6 5 i n de n US A auf dem Markt. Internationales Paten t fü r elek tronische Plastekarte n zu r Infor mationsspeicherung (Geldkarte , Kreditkarte, Fahrkarte , Handels kupon, Kontrollkarte , Telefon karte u.a.).
Die Chemike r Rowland un d Mo lina entdecken , da ß Fluorkoh lenwasserstoffe da s Ozo n de r Atmosphäre zerstören , nachde m von 196 0 bi s 197 2 bereit s 3, 6 Millionen Tonne n i n di e Atmo sphäre eingedrungen waren. 1974 Der Wirtschaftshistorike r G . Mensch (BRD ) gib t ein e quan titative Darstellung der Geschich te de r wichtigste n Innovatione n seit Begin n de r Industrielle n Re volution (Innovatiometrie) . Das Stanfor d Researc h Institut e führt elektromagnetisch e Mes sungen a n de n große n ägyp tischen Pyramide n durc h un d erhält chaotische Meßresultate .
1975 Neuer Endmaß-Strichmaßkom - Biochemische Datierun g vo n parator fü r di e Eichun g der Län - Skelettfunden au f de r Basi s de r genmeßgeräte vo n Zeiß Jena her- Asymmetrie natürliche r Amino gestellt. Rechnergestütztes Telesko p i n Siding Springs , Neusüdwale s / Australien mi t
326
Fließband und Fordismu s Strahlen (Becquerel un d Gray) Programmbibliothek un d höchs fest un d empfiehlt , di e bürgerli - ter Schwenkgenauigkeit. che Zei t au f de r Grundlag e de r Koordinierten Weltzei t UT C festzulegen. Einführung de s Ec u (Europea n Currency Unit ) als Korbwährung , Zahlungs- und Rechnungsmittel . Metric Conversio n Ac t un d Schaffung eine s Unite d State s Metric Boar d in den USA . Wertverhältnis vo n Gol d z u Silber etwa 38:1. Letzte Silbermünz e wir d i n Westdeutschland au s de m Ver kehr gezogen. 1976 Abschaffung de r offizielle n Wäh - Ersetzung de s Park s de r Loch rungsparität durc h di e marktwirt - kartenmaschinen i n de r öster schaftlichen Hauptländer . reichischen Statisti k durc h 4 Datensammelsysteme IB M 379 0 Kapitel übe r Umweltschut z er - mit je 2 4 Erfassungsplätze n un d scheint erstmali g i m Statistische n Magnetplattenspeicherung. Jahrbuch der BRD . US-Marssonden messe n di e Einführung de r Eurocar d i n de r Atmosphäre de s Planeten. Bundesrepublik. Erste Plastik-Telefonkart e in International Organizatio n fo r Rom herausgegeben . Standardization IS O leg t de n Wochenanfang au f den Montag . 1977 Gründung de s Deutsche n Kalib - Mikroprozessorgesteuerte voll rierdienstes DKD , eine r Organi - automatische Laboratoriums sation unte r Aufsich t de r Physi - waage au s Göttingen. kalisch-technischen Bundesan stalt zu r Kontroll e industrielle r Einführung de s PersonalcomPräzisionsmessungen außerhal b puters Apple II. des gesetzlichen Meßwesens. 1978 44 Staate n sin d Mitglie d de r Eine schweizerisch e Firm a stell t Internationalen Meterkonvention. die Armbanduhr
327
1976 Die au f de m Mar s weic h gelan dete US-Sonde "Vikin g l " sendet Meßdaten zur Erde.
1977 B. Mandelbrot entwickel t da s Konzept de r fraktale n Dimen sion, einen Meßansatz de r Chaos theorie. Lichtgeschwindigkeit 299 792 500 ±100 m/s. 1978 L. Nickel un d C . Noll entdecke n mit CDC-Cyber di e
Fließband und Fordismus Beginn de r Festlegun g de r Som- "Megaquartz 2400 " her , dere n 25. Mersennesche Primzah l mi t merzeit durc h di e Europäisch e mittlere Gangabweichun g l Se - dem Exponenten 21701. Union. kunde pro Monat beträgt. Stephen Gould, Paläontolog e de r Harvard weis t nach , da ß di e Erstes Datenschutzgeset z i n de r Menschenrassen ungefäh r glei BRD. ches Schädelvolume n habe n un d Gesetz übe r di e Zeitbestimmun g die Date n vo n Morton (1850 ) in der BRD. falsch sind . 1979 1979 Gründung de s Europäische n Einführung de r EDV-Anzeig e i n C. Noll berechne t mi t CDC Währungssystems EW S mi t der Wiene r Börs e a n Stell e de r Cyber di e 26 . Mersennesche festen Wechselkurse n un d An - Kreidetafel. Primzahl mi t de m Exponente n passungsmöglichkeit ± 2,25 %. 23209. H. L . Nelson un d D . Slowinski entdecken mi t Cra y - l di e 27 . Mersennesche Primzah l mi t de m Exponenten 44 497. Höchste direk t gemessen e Fre quenz vo n 52 0 Tera-H z fü r sichtbares gelbes Licht wir d vo m US National Bureau of Standards und vo m Kanadische n Nationa l Research Counci l bekannt gegeben.
1980 Auf de r Erd e sin d etw a 4 0 verschiedene Kalende r in Gebrauch. Ölpreis steig t vo n 1 3 au f 3 4 Dollar je Barrel . Unzenpreis de s Golde s 85 0 Dollar.
Neher un d Sakmann entwickel n neues Meßverfahre n fü r di e lo nenkanäle i n de r Zellmembra n mit große r medizinische r Zu kunftsbedeutung.
USA entwickel n globale s Navi in gationssystem fü r militärisch e Zwecke mi t eine m Kostenauf wand vo n mindesde n 3 Mrd . SI in den osteuropäischen Staate n Dollar. Di e vorgesehene n Funk satelliten sin d mit je drei verbindlich. Erstes Datenschutzgeset Österreich.
z
328
Leslie Hearnshaw i n Liverpoo l weist nach, daß di e von den führenden britische n Psychologe n Cyril J . Burt veröffentlichte n Daten übe r di e Dominan z de r Vererbung vo n Intelligen z manipuliert sind. 1980 Klaus vo n Klitzing entdeck t Quanten-Hall-Effekt, de r e s er möglicht, auc h di e elektrische n Einheiten durc h Quantennormale zu ersetze n un d dami t au f Fundamentalkonstanten zurückzu führen. Yasumasa Kanada berechne t di e Zahl mi t 8 388 608 Dezimal stellen.
Fließband und Fordismus Erste Geldautomate n i n west - atomaren Frequenznormale n deutschen Großstädten . ausgerüstet, dere n Mittelwer t al s Wiedereinführung de r Sommer - Bezugsgröße gilt . Di e Toleran z zeit i n der BRD . beträgt ±l s in 3000 Jahren. Lasergyroskop (ersetz t Kreisel kompaß) erfunden . Erster Homecompute r fü r 50 0 DM au f dem Mark t (Sinclair Z X 80).
1981 Verordnung de s Ministerrat s de r Very Larg e Arra y i n Socorr o i m DDR über das Meßwesen. USA-Staat Ne w Mexik o ver wendet 2 7 mi t de m Compute r verbundene Radioteleskope , u m die gleich e Auflösun g z u erzie len, di e ei n Radiotelesko p vo n 27,4 k m Durchmesse r erreiche n könnte. Entwicklung de s Rastertunnel mikroskops durc h G . Binnig un d H. Rohrer ermöglich t Messun g atomarer Strukture n i m Nano bereich.
1982 Größter jährliche r Nettogewin n Chipkarten mi t eingebaute m eines Unternehmens : AT& T i n Mikroprozessor i n Frankreic h den US A 7,6 4 Mrd. Dollar, ei n eingeführt. Jahr späte r jedoc h 4, 9 Mrd . Dol lar Verlust. Die Basiseinheite n könne n ge messen werde n mi t eine m Fehle r Beginn de r Veröffentlichun g de s vo 4-10- 9 fü r da s Meter , 8-10' 9 Kapitels "Naturressource n un d für da s Kilogramm, l,5-10' 13 fü r Umweltschutz" i m Statistische n die Sekunde , 3 · l O'6 für das Am pere un d 3-10- 9 fü r dj e Lichtge Jahrbuch de r UdSSR. schwindigkeit.
1981 Arthur R . Jensen (USA ) behaup tet, da ß de r Unterschie d vo n 1 5 Punkten i m durchschnittliche n Intelligenzquotienten vo n Wei ßen un d Schwarze n genetische n Ursprungs sei. T. Kirsten leite t au s de r Unter suchung de r älteste n Meteorite n das Alte r de s Sonnensystem s z u 4600 ± 20 Mio. Jahren ab. Josef Riederer veröffentlich t ei n Buch zu r Archäometrie , i n de m 31 Methode n de r Materialanaly se, 1 5 Verfahre n de r absolute n Altersbestimmung un d 5 Metho den de r archäologische n Pros pektion angeführ t werden . 1982 Internationale Astronomisch e Union IA U leg t al s groß e Halb achse de r Erdbahn a = 1,000 00 0 03 1 A un d fü r di e astronomische Einheitsentfer nung A = 1,49 5 97 8 70-10 6 m fest. De r Begrif f Astronomisch e Einheit A E wir d nu r noc h fü r gerundeten Wer t 149,6-10 6 k m verwendet.
Messungen de r Meeresströmun g Die Firm a Rotrin g verkauf t ei n in de r Drakestraß e zwische n Südamerika und der Antarktis Typometer nac h Ar t eines
329
Fließband und Fordismus Rechenschiebers mi t Skale n fü r ergeben eine n Strömungsflu ß Foto- un d Bleisat z und cm , Zoll, von 13 0 Millionen rrß/s. Didot-Zeilenmaß, Versalhöhe n usw. Gabe Luther und William Towler (USA) bestimme n di e Gravitati onskonstante z u 6,672 59(85)·10- 1 lmV2 kg-l 1983 1983 Das International e Bür o fü r Ma ß Erprobung eine s neue n Zeiteta - D. Slowinski entdeck t mi t Cray- 1 und Gewich t legt eine neue Basis Ions auf der Grundlage eines He- und Cra y - 2 die 28. un d 29. Merfür da s Mete r fest : de n Abstand , lium-Neon-Lasers in der sennesche Primzah l mi t de n Ex den Lich t im 299 792 458sten UdSSR. ponenten 86 243 un d 13 2 046 . Teil eine r Sekund e zurücklegt . (Wegen de r Ungenauigkei t vo n Yoshiaki Tamura berechne t mi t 4· lO"7 Prozen t i n de r offizielle n HITAC M-280 H di e Zah l mi t Definition vo n 1960) . 16 777 216 Dezimalstellen . Urteil de s Bundesverfassungs gerichts übe r da s Volkszählungs Am 21. Juli wird mit -89,2° C die niedrigste Temperatu r de r Erd e gesetz, i n de m nebe n Bestim mungen fü r de n Schut z persön in Wostok , Antarktis gemessen . licher Date n ei n "informatio nelles Selbstbestimmungsrecht " Meßunsicherheit be i Weitergab e der SI-Basiseinhei t Candel a C d definiert wird . durch di e Physikalisch-techni sche Bundesanstalt 10-4 . 1984 1984 In de n US A gib t e s 71 0 Mill . In de r Zeitmessun g wir d di e Michael G . L . Baillie un d sein e Bankkreditkarten, je Haushal t 13. Ephemeridenzeit durc h ein e ver - Mitarbeiter stelle n aufgrun d vo n feinerte Version , di e dynamisch e Jahresringen irische r Eiche n ein e In de r BR D 12, 3 Millione n Kar- Zeit ersetzt ; si e berücksichtig t Dendrochronologie auf , die 727 2 ten fü r Geldautomate n mi t Mag - gewisse relativistisch e Korrek - Jahre zurückreicht. turen. netstreifen. 215 Millione n Anruf e be i de r Parkuhr fü r Kreditkarte n i n Eng Zeitansage de r Post i n der BRD. land. Einheitlicher Oberstufen-Ab schlußtest i n Indonesie n ergib t Durchfallquote vo n 10 0 % . I m Ergebnis wir d de r Tes t mi t Hilf e der Normalverteilun g normier t und ergib t ein e Durchfallquot e von 0 %. 1985 1985 China beschließ t Übergan g zu m In Japa n 9 5 verschieden e elek - D . Slowinski entdeck t mi t Cray- 2 Ironische Geldkarten und 8 5 di e 30. Mersennesche Primzah l SI.
330
Fließband und Fordismus In de r UdSS R 13 0 staatlich e Arten vo n Kreditkarte n i n Ge - mit dem Exponente n 216 091. Etaions. brauch. Speicherfähigkei t eine r Karte bis zu 8000 Zeichen . An zwöl f Börsentage n wir d ei n Devisenumsatz erzielt , de r de m Erste optisc h mi t Lase r codiert e Wert de s gesamte n Welthandel s Kreditkarte kan n 2- 4 M B Infor (gemessen al s Summ e alle r Ex - mationen speichern . porte) i m Jahr entspricht. Elektronenmikroskop a m Fermi Computerbörse i n de n US A setz t Institut de r Universitä t Chikag o 20 Mrd . Stüc k Aktie n mi t eine m unterscheidet Teilche n bi s z u 0, 5 Volumen vo n 10 0 Mrd . Dolla r Angstrom. um. In de n US A werde n nu r noc h 5 0 Erste funkgesteuert e Tischuh r Prozent alle r Zahlungsverkehrs - von Junghans. Transaktionen mi t Note n un d Verkauf vo n 2, 5 Millione n Ta Münzen getätigt. Die meh r al s 2 0 Mio . American - schenrechnern weltweit. Express-Karten werde n vo n übe r 1,2 Mio. Vertragsuntemehme n i n 130 Ländern akzeptiert . In de n US A 4000 0 un d i n West europa 2000 0 Geldautomate n aufgestellt. Das Royal Greenwic h Observato ry setz t au s Geldmange l sech s Atomuhren außer Betrieb . Der Buchhalte r a . D . Johannes Höfer au s Oßlin g (DDR ) veröf fentlicht di e Angabe n übe r sein e persönlichen Ausgabe n sei t 195 0 sowie übe r seine n Zeitaufwan d für all e Buchungen : 23 0 Arbeits tage in 35 Jahren. 1986 Ablösung de r "Greenwic h Mea n Time" GM T durc h di e "Coordi nated Universa l Time " CUT , di e von dem Internationalen Büro der Stunde BI H i n Paris ermittel t un d mitgeteilt wird .
1986 Am 6 . Septembe r geh t di e Zen - David H . Bailey berechne t mi t traluhr de r Beobachtungsstatio n Cray -2 die Zahl mi t in Turin der berechneten Zeit u m 293 601 28 Dezimalstellen. 0,000 000 29 Ephemeride n Sekunden voraus .
Ölpreis fäll t au f 1 0 $ je Barrel .
331
Fließband und Fordismus In der BRD über 30 Mio. Plastik - Verkauf de s erste n mikrorech karten mi t Magnetstreifen, darun - nergesteuerten Großplanetarium s ter etw a 80-9 0 Prozen t Scheck - durch das Jenaer Zeißwerk . und Kreditkarten . Harold L . Dibble erfinde t ei n Einführung de s programmierte n Vermessungsgerät, da s di e ex Handels a n de r Börse , be i de m akte dreidimensional e Positio n die Makle r ein e ganz e Seri e vo n von Gegenstände n verzeichnet , Transaktionen mi t Hilf e vo n wie ma n si e be i Ausgrabunge n Computerprogrammen schnell - findet. stens durchführen können . Die Londone r Warenbörse , di e 18. Auktio n der Freund e histori täglich etw a 800 0 Handelsope - scher Wertpapiere : Akti e Nr . 8 1 rationen abwickelt , mu ß a m Frei - der Fünfte n Assekuranzkom tag, de n 14.3 . schließen , wei l da s pagnie vo n 180 8 erziel t 1300 0 neue Computersyste m mi t 6 P C DM. zusammenbricht. Eröffnung eine r Wertpapierbörs e in Budapest . 1987 Internationales Bür o de r Stund e BIH i n Pari s verlänger t da s Jah r 1987 u m ein e Sekunde , u m ein e Verlangsamung de r Erdumdre hung auszugleichen . I n 15 0 Zeitzentren de r Wel t werde n di e Uh ren a m 31.12 . u m diese n Betra g nachgestellt.
Mikroprozessor de r vierte n Ge neration erreich t 2 3 Mio . Opera tionen pro Sekunde . Etwa 15 0 Zeitdienst e i n de r Welt, di e ständi g Zeitsignal e senden un d austauschen .
1987 Y. Kanada berechne t mi t Hitachi Supercomputer di e Zah l mi t 201 32 6 000 Dezimalstellen.
Elfter Sammelinde x de r Chemi cal Abstract s enthäl t i n 9 3 Bän den un d 16 2 992 Seite n Geographische Kart e de s ge - 29 406 094 Eintragungen. samten Territorium s de r UdSS R Größte Datenban k i n de r BR D im Maßsta b 1:2500 0 nac h 40 über 3 0 Millione n Autobesitze r jähriger Arbeit fertiggestellt. bei der Verkehrspolizei . Jean-Claude Willer i n Pari s Einführung computerlesbare r entwickelt Algomete r (Schmerz Personalausweise un d Pässe. Widerstand de r Grünen gegen die messer), de r au f de m Zusam menhang vo n Schmerzempfin Volkszählung. dung und Muskelreflex beruht. UdSSR un d US A komme n über ein, di e Stärk e vo n Kern - Neues Syste m vo n Navigations explosionen au f dem Gelände de r satelliten i m Rahme n de s GP S anderen Seit e mi t seismische n (Global Positionin g System ) Fernmeßmethoden sowi e durc h genannten Erdvermessungs hydrodynamische Messunge n i m projekts de r USA. Gerätebohrloch
332
Fließband und Fordismu s zu bestimmen . Börsenkrach a m Schwarze n Montag (19 . Oktober ) a n de r Wall Street . Dow-Jones-Inde x fällt u m 508,3 2 Punkt e ode r 22,62 Prozent . Di e Kursverlust e erreichen 60 0 Milliarde n Dollar . Das Budget-Defizi t de r US A beträgt meh r als 200 Mrd. Dollar . Akademiemitglied T . Saslawskaja kritisier t di e unzureichend e Veröffentlichung soziologische r Grunddaten durc h di e Staatlich e Zentralverwaltung fü r Statisti k der UdSSR . 1988 Erstes Gerichtsurtei l i n For t Worth (Texas ) gege n eine n Täter, der ein Daten-Net z mit eine m Computer-Virus infiziert hatte.
Messung vo n Erwärmunge n u m nur ei n Millionstel Grad mit Hilfe eine s photothermische n Ab sorptions-Spektrometers a n de r Universität Kalifornien. 20450 DIN-Normen , 992 8 Inter - Holographische linear e Meß nationale Norme n ISO/IE C un d skala i n US A arbeite t be i Län1082 Europäisch e Norme n de r genmessungen mi t eine m Fehler von nu r 1 3 Millionste l Milli EG. meter. Bundesgesetz zu r Änderun g de s Maß- un d Eichgesetze s i n Öster - Ungarische Expeditio n miß t di e reich. Differenz de r Sonnenkulmina tion i n Alexandri a un d Assua n Veröffentlichung de s deutsche n zur gleichen Zeit mit sieben Gra d Aktienindex DA X au f de r Basi s und 13, 7 Minuten , währen d von 3 0 Spitzenunternehmen . Eratosthenes vo n Kyren e siebe n Grad un d 1 2 Minute n gemesse n hatte. 1989 Volks- un d Wohnraumzählung in Erster astrometrische r Satelli t der UdSS R mi t mehr al s 900 000 "Hipparcos" wir d i n zweieinhalb Jahren übe r 12 0 00 0 Stern e de r Helfern. Milchstraße mi t eine r Genauig Mit de m Amtsantrit t de s 125 . keit vo n eine m bi s zwe i Tau japanischen Kaiser s Akihito sendstel eine r Bogensekund e vermessen. beginnt das l . Jahr der neuen
333
1988 Alter de r Flachsfaser n de s Turi ner Grabtuche s Jesu wir d mi t Hilfe de r C-14-Method e au f 70 0 Jahre bestimmt . Da s Tuc h wa r zuerst 135 0 in Frankreic h aufgetaucht.
1989 Berechnung der Zahl mi t l 01 1 19 6 691 Dezimalstellen von David un d Gregory Chudnovsky a n de r Ne w Yorke r Co lumbia-Universität mi t zwe i Supercomputern. Entdeckung der 31.
Fließband und Fordismus Epoche "Haisei" , d.h . Frieden erreichen.
Mersenneschen Primzah l mi t dem Exponenten 21 6 093 auf einer Ansdahl 120 0 i n Santa Cla ra, Kalifornien.
US-Börsenmakler sin d ausge rüstet mi t elektronische n Ta schenempfängern, mi t dene n sofort de r aktuell e Stan d de r Währungsparitäten, de s Goldpreises, de s Do w Jones-Index , der Date n de s Kapitalmarkts , de r Bundesanleihen sowi e di e wich tigsten Nachrichte n abgerufe n werden können . (Mietkoste n 195-200 Dollar je Monat) .
Höchstgelegene geophysikalisch e Vermessung i m Rahme n eine r chinesisch-deutschen Expeditio n im tibetische n Hochgebirg e 540 0 m über Normalnull.
334
Informationstechnik und Telekommunikation Das letzt e Jahrzehn t de s Jahrhundert s de r Extrem e is t keinesweg s wenige r widersprüchlich al s seine Vorgänger, auc h wenn man es unter dem Blickwinkel des sozialen , technische n un d wissenschaftliche n Messen s betrachtet . Au f de r einen Seit e steh t di e unglaublich e Steigerun g de r Präzisio n de r Meßtechnik . Nachdem sei t 196 0 schrittweis e di e Größe n de r Länge , de r Zeit , de r elektrischen Spannun g un d de s Widerstand s al s Quantennormal e hochgena u dargestellt wurden , näher t ma n sic h de m Ablöse n de s letzte n klassische n Prototyps, de s Kilogramm s durc h ein e Realisierun g i m atomare n Bereich : Elementarteilchen werde n „gewogen " un d ihr e Mass e wir d künfti g al s Standard dienen. Es wird vielleicht eines Tage s heißen : Ei n Kilogramm is t die Masse vo n 21,445-lO 24 Atomen de s Elements Silizium. Das Ur-Kilogramm aus Platin un d Iridiu m i n Sevres , da s sei t 188 9 als Masse-Prototy p fungiert , kan n dann al s Museumsstüc k betrachte t werden . Di e Techni k dring t i n de n Nanobereich vor , i n de m e s di e Meßmitte l mi t Milliardste l Meter n ode r Nanometern nm z u tun haben. I m Jahre 200 0 wurde bei Intel das Labormuster eines Chips vorgestellt, da s nur 30 nm oder drei Atomlagen breit ist. Das alle s geschieht, währen d e s i m nordwestliche n Matt o Gross o Brasilien s eine n Eingeborenenstamm, di e Nambiquares, gibt , die kein Zahlensystem un d nur ein Wort für Zwei besitzen . Metersystem, Meßtechni k und Muslime Hochzivilisation un d Steinzei t mu ß ma n zusammendenke n auc h noc h i n de n neunziger Jahren , i n denen das Wort Globalisierung die wirkliche Lage unseres planetarischen Habitat s ehe r verschleiert . I m Jahrzehn t de r nanotechno logischen Besessenhei t is t e s irgendwi e tröstlich , wen n di e Europäische n Normungsinstitute die European Reference Odour Mass EROM al s Einheit der Geruchsbelästigung mi t Hilf e eine r Grupp e vo n vie r durchschnittlic h riechenden Nase n definieren . Da s metrisch e System , al s erst e global e Institution unte r de m Cred o „ A tou t l e temps , ä tou s le s peuple s ! Für all e Zeiten, all e Völker ! " geschaffen, feier t seine n 200 . Geburtstag . Abe r die US A
335
Informationstechnische Revolution
und Englan d gehe n i m Allta g ers t nac h zwe i Jahrhunderten übe r zu m Mete r und Kilogramm , immerhi n werde n dor t di e metrische n Date n jetz t au f de n Verpackungen de r Konsumgüte r nebe n de n herkömmlichen Maße n durchgängig angegeben . Wenige r erfreulic h ist : Programmiere r eine r Marssonde gebe n Daten im angloamerikanischen statt richtig wie ihre Kollegen in eine r zweite n Leitstatio n i m metrischen Forma t ei n un d verursache n dami t den Abstur z de r Sond e mi t eine m Verlus t vo n 12 5 Millione n Dollar . Di e Britische Vereinigung fü r Gewichte und Maße startet eine Kampagne gegen di e metrische Reform ; das Beharrungsvermögen au f dem Gebiet der Einheiten des Messens ist im Vereinigten Königreich nach wie vor ganz enorm. Andererseits kan n sic h Hochtechnologi e un d meßtechnisch e Innovatio n durchaus mit uralter Traditio n vertragen, di e Gegensätze durchdringen sich . So sind Muslim e sei t Mohammeds Zeite n au f di e streng e Einhaltun g vo n Gebetszeiten un d Gebetsrichtun g nac h Mekk a verpflichtet . Da s rituell e Gebe t ist Hauptbestandtei l de s Kultes . Hinz u komm t di e Einhaltun g de r heilige n Termine de s komplizierte n arabische n Mondkalenders . S o muß de r Ramada n (Fastenmonat) mi t seine n Vorschrifte n gena u beachte t werden . De r moslemische Mondkalende r ha t zwöl f Monat e mi t abwechseln d dreißi g un d neunundzwanzig Tagen , als o 35 4 Tag e i m Jahr ; i n bestimmte n Abstände n werden i n einem dreißigjährige n Zyklu s Schaltjahr e von 35 5 Tagen eingefügt . Von unserem Gregorianischen Kalende r aus gesehen, fällt der Jahresbeginn des islamischen Mondjahre s jeweils zeh n ode r el f Tage frühe r al s im vergangene n Jahr. Am 6. April des Jahres 200 0 unsere r Zeitrechnung began n das Jahr 142 1 des mohammedanische n Kalender s mi t de m heilige n Mona t Moharram . Fü r Muslime i n de r Diaspor a ode r Reisend e gib t e s heute elektronisch e Taschen geräte, di e ihne n Gebetszeiten , Kalendertag e un d di e Gebetsrichtun g auc h fernab von ihrer vertrauten Umgebung angeben können. Das Dezenniu m markier t di e informationstechnisch e Umwälzun g de r Produktivkräfte i n besondere r Weise , beginn t doc h hie r di e eigentlich e Aus breitung de s Internet . Di e Anzah l de r zentrale n Verarbeitungsrechne r (Hosts ) mit Intemetanschluß und damit mit potentiell weltweiter Vernetzung stieg von 313 00 0 i m Jahr e 199 0 au f 9 2 Millione n i m Jahr e 2000 . Dami t is t e s heute möglich geworden , weltwei t Datenbeständ e de s sozialen , technische n un d wissenschaftlichen Messen s schneller , kostengünstige r un d umfassende r z u nutzen. Seit langem schon haben Mikroelektronik un d Lasertechnik da s 336
Informationstechnische Revolutio n
Messen revolutioniert, seine Kosten verringert, die Meßmöglichkeiten erweitert und di e Meßprozess e beschleunigt . All e Funktione n de s Messens , di e ausfuhrende, energetische , kontrollierende , zählend e un d vergleichende , logische, verstärkende , anzeigende , signalübertragend e bi s zu r Berechnung , Speicherung, Analyse , Steuerun g un d Regelun g werde n vo n de r Elektroni k effizienter gemacht . Di e Digitalisierun g erhöh t di e Zuverlässigkei t un d Genauigkeit de r Meßdaten . Di e Vernetzun g de r Meßgerät e vergrößer t ihre n Aktionsradius um Zehnerpotenzen. Bei alle r Beschleunigun g dar f nich t vergesse n werden : di e Interpretatio n und Auswertun g viele r Meßdate n bleib t di e Aufgab e vo n Fachleute n un d erfordert Zei t und Mittel, die nicht beliebig eingespart werden können. Manche Metrologen un d Meßpraktiker können ei n Lied davon singen , wie störend ihr e Akribie un d Hartnäckigkei t of t au f Entscheidungsträge r wirkt . Abe r auc h di e besten Metrologe n habe n gelegentlic h ein e schwach e Stunde , soga r di e Hüter der Atomuhre n i n Braunschweig . I n de r Physikalisch-technische n Bundes anstalt PT B stehe n di e beide n Cäsium-Atomuhren , mi t dene n Gangabweichungen vo n bis z u l O'16 Sekunde n bei andere n Uhre n festgestell t werden können . Bei de n Atomuhren schwingen angeregt e Cäsium-Atome und keine Pendel. Aber mit den klassischen Pendeluhren haben si e gemeinsam, daß sie vo n de r Gravitatio n un d dami t vo m Or t ihre r Aufstellun g beeinfluß t werden. Al s si e installier t wurden , erkundigte n sic h di e Physike r bei m Braunschweiger Liegenschaftsam t nac h de r Höhenlag e ihre s Gebäudes . Di e angegebenen 7 5 m übe r Norma l Nul l diente n ihne n dan n be i de r Programmierung de r Uhren al s Grundlage für die Umrechnung au f das Niveau des Meeresspiegels , wi e e s da s Zeitgeset z vo m 25 . Jul i 197 8 vorschreibt . Im Jahre 199 2 erhiel t di e PT B eine n Brie f au s Leipzig , i n de m ei n arbeitslose r Vermessungstechniker di e Fachleut e darau f aufmerksa m machte , da ß di e Atomuhren tatsächlic h knap p fün f Mete r höhe r stehen . E r hatt e sic h vo m Landesvermessungsamt i n Hannove r di e amtliche n Grundkarte n fü r da s Institutsgelände schicken lasse n und war durch Vergleich der Höhenlinien und Festpunkte au f dies e Zah l gekommen . Außerdem hatte ei n Bekannte r vor Or t mit Bandma ß un d Wasserwaage , als o rech t einfache n Mitteln, nachgemessen und de n Wer t bestätigt . Ers t späte r hatt e de r Leipzige r selbs t mi t präzisere n Instrumenten gemesse n un d ka m au f 7 8 m. Di e Braunschweige r mußten ihre Uhren korrigieren, dami t sie nicht weiter in 30 Millionen Jahren um eine 337
Informationstechnische Revolutio n
Sekunde vorauseilen . Wohe r komm t de r Antrie b fü r diese n unstillbare n Perfektionsdrang de r Metrologi e ? E s sin d i n hohe m Maß e di e militärische n Interessen de r Großmächte , i n fatale r Übereinstimmun g mi t de n Programme n der physikalische n un d kosmologische n Grundlagenforschung , di e di e Jag d nach de n Extremen de r exakten Zeitmessung bestimmen . Vo n der Genauigkei t der Zeitrechnung häng t die Exaktheit der Distanzmessung z u den Satelliten und Flugkörpern ab . Fü r Informationstechni k un d Kommunikatio n is t gan z unabhängig vo m jeweilige n Verwendungszwec k imme r präziser e Messun g unverzichtbar. Wi e gena u un d zuverlässi g sin d abe r di e viele n statistische n Daten über die Informationswirtschaft? Zahlengläubige Informatik und ökologische Meßkapriolen Verfolgt ma n di e beeindruckende n Zahle n un d Kommentar e übe r da s Wachstum de r Informations - un d Kommunikationstechnik , kan n ma n leich t zum Opfe r de s Quantifizierungssyndrom s werden . Di e Zahlengläubigkei t is t auch auf diesem Gebiet weit verbreitet. Bereits 196 7 meinte Marc Porat (USA) nachweisen z u können , da ß 5 0 Prozen t de r amerikanische n Arbeitskräft e im Informationssektor beschäftig t seien . E r rechnet e auc h di e Richte r un d Mieteneintreiber z u de n informatio n workers , nu r be i de n Ärzte n wa r e r sic h nicht gan z sicher . Ein e ander e amerikanisch e Studi e vo n Dordick un d Wang aus de m Jahr e 199 3 gib t fü r Westdeutschlan d 198 7 eine n Antei l vo n 3 3 Prozent an, der bei ihnen etwa der Stufe von Trinidad entspricht . Information is t sei t jehe r ei n s o allgemeine r Begrif f de r menschliche n Kommunikation, u m 190 0 i m Brockhau s al s „Unterricht , Anweisung , Auskunft" definiert , da ß ma n ih m nich t s o ohn e weitere s mi t eine m Meßkonzept beikommen kann . Die Anzahl der Tiere in einem Tierpark ist kein Maß fü r seine n zoologische n Informationswert . Sei t Wiener un d Shannon i m Jahre 194 8 ei n mathematische s „Informationsmaß " bestimm t haben , werde n bloße technisch e Signal e un d Datenaustausc h al s Informatio n bezeichne t un d gemessen. Nu r di e Wahrscheinlichkei t de r Signal e zähl t be i diese m Shannonschen Informationsmaß, nicht aber ihr Inhalt oder ihre Wertigkeit. Zahlen über den expandierenden Multimedia-Mark t mache n di e Runde. Das bedeutet abe r überhaup t nicht , da ß i m gleiche n Maß e di e Informierthei t de r Menschen wächst. Nutzlose Information, Überinformation, Falschinformation, 338
Informationstechnische Revolution
Scheininformation, Desinformatio n und Informationslücke n sorge n dafür , da ß die Mensche n da s al s Plag e empfinden , wa s i m nächste n Momen t neu e Informationswünsche weckt . Jede r kan n fre i wähle n zwische n verschiedene n Feldern un d Mittel n de r sinnentleerte n Zeitvernichtung . Da s „Surfen " i m Internet verrät sprachlich, worum es geht. Längst sin d auc h di e hoffnungsvolle n Prognose n geplatzt , wonac h di e Informationstechnologie da s Umweltproble m löse n hilft . Informationstechni k und Informationsmark t sin d Verursache r ökologische r Risike n i n Größen ordnungen, gan z i m Gegensat z z u de n frühere n hoffnungsvolle n Prognosen . Nach de n Berechnunge n de s Wuppertal-Institut s beträg t de r ökologisch e Rucksack eine s P C 1 6 bis 1 9 Tonnen stofflich e Ressourcen . Ein e de m Stan d der Technik entsprechend e Produktionsanlag e für Halbleiter-Wafer weis t einen täglichen Energieverbrauc h vo n 24 0 00 0 kWh , eine n Verbrauc h vo n 6, 8 Millionen Lite r deionisierte m Wasse r un d 7 0 00 0 m 3 hochreine m Stickstof f auf. Di e sogenannt e Dematerialisierun g durc h elektronisch e Verarbeitun g und Speicherung ha t sic h al s ei n Märche n erwiesen , vielmeh r beschleunig t de r Informationsmarkt di e Ressourcenverschwendung i n korrespondierenden Wirt schaftsbereichen. De r ökologisch höchstbrisante Papierverbrauc h steigt scheller als je zuvor. Die Messun g de r globale n ökologische n Situatio n is t i n de n neunzige r Jahren gan z wesentlic h vorangekommen . Da s Statistisch e Bundesam t ha t erstmalig fü r 199 0 ein e umfassend e Bilanz de s Stoffaustausch s mi t de r Natur vorgelegt. E s sin d nich t meh r di e Knappheite n stoffliche r un d energetische r Ressourcen, sonder n di e Tragfähigkei t de r Erd e un d di e Belastbarkei t de s Menschen, di e heut e al s kritisch e Meßbereich e gelten . De r gesamt e Stoffstrominput (mineralisch e un d biotisch e Rohstoffe , Brennstoffe , Wasser , Luft, Erdbewegun g i n Mrd . t ) ha t Größenordnunge n erreicht , di e übe r CO 2Ausstoß un d Energiehaushal t de n natürliche n Kreislau f de r schmale n Lebenszone de s Planeten stören. Die berufsmäßige n Entwarne r veröffentliche n regelmäßi g vo r Umwelt konferenzen Zahle n übe r di e Ressourceneinsparun g j e Einhei t de s Bruttoinlandsprodukts, währen d unterdesse n de r absolut e Ressourceninpu t weiter steigt . Ander e wiederu m schwärme n vo n Auto s mi t Wasserstoff Brennstoffzellen, di e di e Abgasproblemati k endgülti g löse n werden . Dabe i wird verschwiegen, daß die Herstellung eines Kubikmeters Wasserstoff 4,2 bis 339
Informationstechnische Revolutio n
5,0 kW h elektrische r Arbei t verbraucht . I n eine m Kraftwer k mi t gute m Wirkungsgrad vo n 45% sin d dafü r 1, 2 kg Steinkohl e zu verbrennen, wobe i ca . 2000 l Kohlendioxi d freigesetz t werden . Di e erzielt e Meng e a n Wasserstof f enthält dan n nur noch 2,5 bis 3, 0 kWh a n nutzbarer elektrischer Arbeit . Es gilt eben immer noc h de r alte Spruc h de r Royal Societ y aus dem 17 . Jahrhundert: Nullius i n verba . Glaub e nieman d auf s Wort , mi ß selbe r nach ! Vo r alle m kommt es darauf an, die richtigen Werte und so zu messen, daß die Verbindung der loka l gemessene n Date n mi t de r regionale n un d globalen Situatio n einsehbar wird. Fadenscheinige Meßargumente de r USA, Kanada s un d Japans brachte n i m Jahre 200 0 de n Umweltgipfe l i n De n Haa g un d dami t weiter e wirksam e Maßnahmen zu r Senkun g de s globale n CO 2 -Ausstoß z u Fall . Di e USA , di e selbst 2 7 Prozen t diese s Ausstoße s verursachen , verlangte n ein e Anrechnun g ihrer Waldfläche n al s „CO 2-Senken", obwoh l e s bishe r kein e ausreichend e Ermittlungsbasis fü r diese Wirkun g gibt. Eine Studi e des Jenae r Max-Planck Instituts fü r Biogeochemi e ha t nachgewiesen , da ß di e wissenschaftliche n Abschätzungen de s CO 2-Aufwandsvermögens vo n Studi e z u Studi e u m de n Faktor 1 0 abweichen. Auch di e Beziehun g zwische n de m Umweltproble m un d de m soziale n Problem de r Menschhei t wa r bisher kau m Gegenstan d qualitativ-quantitative r Untersuchungen. Di e alte n Bundeslände r hatte n 199 0 eine n Stoffstrominpu t oder Ressourcenverbrauc h vo n 49, 4 Mrd . Tonne n be i eine r Gesamtarbeitszeit (Erwerbszeit, Hausarbei t un d Eigenarbeit ) vo n 146, 6 Mrd . Stunde n aufzuweisen. Sei t 196 0 stieg der Ressourcenverbrauch u m 2,7 Prozent jährlich, die Gesamtarbeitszei t abe r nu r u m 0,0 8 Prozen t pr o Jahr . Fü r ein e Tonn e Stoffstrom wurde n nu r noc h dre i Stunde n Arbei t gebraucht . Dies e Arbeits haiti gkeit de s Stoffstrom s is t u m 2, 6 Prozen t jährlic h gesunken . Gena u hier liegt de s Pudels Kern. Au s der von de n Umweltforschern erhobene Forderun g der Senkun g de s Ressourcenverbrauch s de r Wel t u m di e Hälft e i n 3 0 bi s 5 0 Jahren mu ß ma n logisc h zwingen d ableiten , da ß künfti g de r Stoffstrominput schneller z u reduzieren is t als der gesamte Arbeitsaufwand. Das bedeutet aber , die Arbeitshaltigkeit , sei t de n alte n Hochkulture n vo n vielleich t 15 0 bis 30 0 Stunden je Tonn e Stoffstrominpu t nu n au f dre i ode r wenige r Stunde n i n de n Industriestaaten reduziert , mu ß wiede r wachsen , u m de n Klimakollap s z u verhindern. Mit anderen Worten: die Ressourcenproduktivität muß künfti g 340
Informationstechnische Revolution
schneller steige n al s di e Arbeitsproduktivität . Wen n e s nich t gelingt , dies e Wende durc h vorausschauend e Maßnahme n z u erreichen , wir d si e durc h zunehmende regional e Katastrophe n erzwunge n werden , d a i n solche n Situationen stets viel mehr lebendige Arbeit erforderlich wird. Seit 198 9 wuchs die Weltbevölkerung von 5201 Millionen bis zum Jahr 2000 auf 6417 Millionen , als o u m 1, 9 Prozen t jährlich . Di e Bevölkerungsprognos e de r Vereinten Natione n rechne t mi t 930 0 Millione n i m Jah r 2050 , da s entspräch e einem jahresdurchschnittlichen Wachstu m von 0,7 Prozent.
341
Informationstechnische Revolution
Chronik de r Jahre seit 199 0 Soziales Messe n
Technisches Messen Wissenschaftliche
1990 Nambiquares i m nordwestliche n Matto Grosso (Brasilien) besitzen kein Zahlensyste m un d nu r ei n Wort für 2 .
Wissenschaftler de r IB M i n Sa n Jose, Kalifornien , erreichen Spei cherdichte vo n ei n Gigabi t au f weniger al s 6, 5 cm 2 Oberfläch e (Etwa 10 0 00 0 zweiseiti g be Gründung eine r Wertpapierbörs e schriebene Schreibmaschinen blätter). in Moskau .
Büromieten i n Tokio s beste n Sartorius-'Waage i n Göttinge n kann Gegenständ e bi s 0, 5 g mi t Lagen 3234 DM je qm. einer Genauigkei t vo n 0,0 1 g Gründung de s Bundesamt s fü r wiegen. Seeschiffahrt un d Hydrographie . Mit de m Cäsium-Frequenzstan Verhältnis Gold- zu Silberpreis je dard könne n 10' 4 Schwingung en au f 8 Schwingunge n gena u Masseeinheit 8 0 : l gemessen werden . Supraleitende Quanten-Interfe renz-Detektoren messe n Mag netfelder räumlic h bi s au f ei n Zehnmillionstel de s Erdmag netfelds genau . Ermögliche n Lokalisierung vo n Ströme n i n Nervenfasern. Feldsprung-Apparatur i m Max Planck-Institut fü r Biochemi e i n Martinsried be i Münche n miß t molekulare Prozesse bis hinab zu 2 Milliardstel Sekunden. Tunnel unte r de m Ärmelkana l von beide n Seite n durchstoßen , Abweichung 5 0 Zentimete r au f 50 Kilometer.
1991 Erste Ergebniss e fü r ein e um - Wissenschaftler de r IB M schaf weltökonomische Gesamtrech - fen SRAM-Speicherchi p mi t 8 nung de s Statistische n Bundes - Gigabit/s. Hewlett Packar d au s Palo Alto, amtes i n Wiesbaden .
342
s Messe n
1990 51. Wachsmann au s Winterber g im Sauerland berechnet die ägyptische Königlich e Ell e mi t 0,5242 Meter . Danac h betrage n die Maß e de r CAeops-Pyramid e 146,778 Mete r Höh e un d 230,648 Mete r Kantenlänge. Der arbeitslos e Vermessungs techniker Frank Mewes mach t die Physikalisch-technisch e Bun desanstalt i n Braunschwei g dar auf aufmerksam , daß di e berech nete Höhenlag e de r beide n Cäsi um-Atomuhren u m einig e Mete r von der Realität abweicht .
W. N . Colquitt un d L . Welsh ent decken mi t eine m NEC-SX-2 Computer di e Mersennesche Primzahl mi t de m Exponente n 110503. R. S . Stecke!, USA , nutz t di e Anthropometrie be i de r histori schen Untersuchun g der Lebens bedingungen amerikanische r Sklaven. 1. Janua r Julianische r Ta 2447527 nach Scaliger.
g
1991 Wissenschaftler de r Chevron Zentrums fü r Geowissenschafte n in Houston, Texas, berechnen mi t einem Cray-X-MP-Computer
Informationstechnische Revolutio n In Deutschlan d 25 Millione n Be sitzer vo n ec-Karten . Zah l de r ausgegebenen Kreditkarte n 6 Millionen Stück .
Kalifornien produzier t mi t de r Cäsium-2-Technologie eine Atomuhr, di e i n 1, 6 Millione n Jahren nu r ein e Sekund e vor oder nachgeht.
die nächst e Mersennesche Prim zahl mit dem Exponente n 216091 un d 65 050 Stellen.
Messung kognitive r Strukturen , Gründung vo n COOMET , de r W. Krause, Jena. osteuropäischen metrologische n Erste Funkarmbanduh r mi t ZeiVereinigung. gern vo n Junghans. Katalog de r Sternparallaxe n mit 8000 photographisc h bestimmten Werten, vo n dene n nu r 180 0 einen mittlere n Messfehle r vo n weniger al s 2 0 % de s Absolut wertes aufweisen . Di e meiste n Werte übertreffe n kau m ihre n Meßfehler, typischerweis e etw a 0,010 Bogensekunden . 1992 1992 Die International e Organisatio n Atlas für 60000 kosmische Rönt - Michael Schomberg vo n de r brifür Gesetzliche s Meßwese n gensterne au f de r Grundlag e de r tischen Firm a Harwel l Compu OIML i n Pari s ha t 4 9 Mitglieds - Daten de s deutsche n Rönt - ters berechne t di e Mersennesche staaten un d 3 4 Staate n al s korre - gensatelliten ROSAT . Primzahl mi t de m Exponente n 756 839 und 227 832 spondierende Mitglieder . Mähdrescher mi t Satellitenan - Stellen. 91 Eichämte r mi t meh r al s 1500 tenne ermöglich t genau e Positi onsbestimmung un d Zuordnun g Jährliche Waldschadensstatisti k Mitarbeitern i n Deutschland . der geemtete n un d gemessene n in Deutschlan d ergibt , daß Fichte Taschenrechner fü r moslemisch e Körnerzahl, Speicherun g der Da - und Kiefe r z u je 24% , die Buche Reisende zeig t weltwei t di e mi t ten un d Auswertun g fü r gena u mit 3 8 % un d die Eiche mit 32 % deutlich geschädigt sind. der Jahres - un d Tageszei t wech - dosierte Düngung . selnden islamische n Gebetszeite n und die Richtung nach Mekk a an. Beginn de r Umstellun g de r US A auf das metrische System . 1993 Neues Postleitzahlensyste m fü r Deutschland. Verband de r deutsche n Damen oberbekleidungsindustrie führ t Messungen de r Körpermaß e vo n 10000 Fraue n un d Mädche n i m Alter von 2 bis 70 Jahren durch.
Abschluß de r Entwicklun g vo n MERMAID, eine m automati schen ferngesteuerte n Meßsys tem zu r effektive n Überwachun g der europäische n Küstenge wässer au f Schadstoffe .
1993 Hydrographischer Atla s de s Ozeanrings u m di e Antarkti s au f de r Basis vo n Meßwerte n vo n nahe zu 4000 0 hydrographische n Meßstationen.
Messungen eine r 50 0 Millione n Messung de r Höh e de s Mt . Eve- Lichtjahre entfernte n Galaxi e mi t Die Zeitschrif t Economis t ver - rest mi t Hilf e de s GPS-Naviga - Hilfe de s Infrarotspektrometer s tionssatelliten-Systems: 886 1 m. der NASA solle n Urknalltheorie öffentlicht ein e Ranglist e
343
Informationstechnische Revolution nationaler Statistische r Ämte r nach Objektivität , Zuverlässig keit un d Relevan z de r statisti schen Daten .
1995 Einführung de s Metrische n Sys tems i n Großbritannien , jedoc h mit Zugeständnisse n fü r di e Weiterfuhrung alte r Maße .
1996 Der Schweize r Pharmakonze m Hoffmann-La Roch e kauf t fü r 360 Millione n Mar k di e Nut zungsrechte fü r di e sei t 191 5 auf Island zentra l gesammelte n Krankendaten.
bestätigen.
1994 Baukörpervermessung des Aachener Dom s mi t Hilf e de s Systems "Phidias " zu r dreidimen sionalen Vermessun g au f de r Grundlage digitaler Fotos. Nach Auslieferun g vo n sech s Millionen Stüc k Pentiu m vo n INTEL wir d ei n Fehle r i n de r neunten Dezimalstell e be i de r Gleitkommadivision entdeckt . INTEL entwickel t einen Rechne r mit 1, 8 Trillione n Operatione n per Sekund e un d eine m Arbeits speicher vo n 26 2 Milliarde n Bytes. Da s entsprich t de r Lei stung alle r weltweit vorhandenen Großcomputer. Messung de s Meter s i n de r Physikalisch-Technischen Bundes anstalt i n Braunschwei g mi t einer Genauigkeit auf 1 3 Stellen.
1995 Haiton Ar p leg t au f de r 22 . Ge neralversammlung de r Interna tional Astronomica l Unio n Daten des Röntgensatellit s Rosa t vor , die di e Urknalltheori e wider legen. 1996 Yasumasa Kanada vo n de r Universität Tokio berechne t bi s auf sechs Milliarde n Stelle n hinte r dem Komma. Stemkatalog mi t de n Positione n von 11821 8 Sterne n siebe n Jahre nach de m Star t de s europäischen Astrometriesatelliten Hipparco s fertiggestellt. Astronomen de r Europäische n Südsternwarte i n Chil e messe n die Materiedicht e de s Univer sums aufgrund des Studium s von 128 Galaxien. 51. Harouche un d J . -M. Raimond entwickeln ein e quantenphysi kalische Meßmethod e atomare r Dimension, die den allmählichen
344
Informationstechnische Revolutio n
1997 Der Prei s vo n Vitami n C sink t von 2 5 D M au f 1 0 DM pr o Kilo , nachdem di e Chinese n mi t eige ner Produktio n da s Preiskartel l der dre i Marktbeherrsche r (Rö che, BASF , Rhöne-Poulenc ) angreifen.
Patent au f ei n Meßgerä t fü r Tri nitrotoluolspuren i m Boden fü r Wissenschaftler de s Fraunhofer instituts fü r chemisch e Techno logie.
Joel Armengaud i n Paris entdeckt die 35 . Zah l vo n Mersenne: 21398269. i nac h neunmonatige r Arbeit a n 1 8 vernetzte n Perso nalcomputern.
Einfuhrung de s Dshu-DsheKalenders i n de r Koreanische n Volksdemokratischen Republik , der mi t de m Jah r l fü r 1912 , de m Geburtsjahr vo n Ki m Sung be ginnt.
1998 Zur Jahreswend e 97/9 8 ver schiebt sic h de r Nullmeridian u m 102 m nach Osten, al s das auf der verfeinerten Satelliten-Posi tionsbestimmung GP S beruhend e System de r Längen - un d Breiten grade weltwei t eingeführ t wurde . Hamburg verschieb t sich , bezo gen au f de n Breitengra d u m 19 0 m nach Süden . Bei Sotheby i n Ne w Yor k wir d das Stundenbuc h "Th e Hour s o f Saint Lo " (1470) für 3,6 3 Millio nen Dollar versteigert . Preis eine r Programmierstund e etwa 14 0 DM.
Übergang vo n de r Mikro - zu r Makrowelt nachweist . 1997 Dem englische n Mathematike r Andrew Wiles geling t e s mi t mo dernen zahlentheoretische n Me thoden de n Sat z Pierre d e Fermats von 164 0 zu beweise n
Seit de r Einführun g vo n Com putern wurde n etw a 200 0 ver schiedene Programmiersprache n eingeführt.
Richard Willson vo m Cente r fo r Climate Syste m Researc h i n Al tadena (Kalifornien ) weis t nach , daß di e Klimaveränderun g au f der Erd e i n de n letzte n 10 0 Jah ren nich t ausreichen d au s de r Veränderung de r Sonnenaktivität erklärbar ist , di e lediglic h etw a ein Prozen t de r mittlere n Strah lungsenergie ausmacht , di e au f der Erdoberfläche ankommt . 1998 Forscher au s de n US A un d Ka nada komme n nac h Messunge n in 35 8 Bohrlöcher n auf vie r Kontinenten z u de m Resultat , da ß sich di e Oberfläch e de r Erd e i m 20. Jahrhunder t u m ei n halbe s Grad Celsiu s erwärm t hat.
Armbanduhr vo n Casio , Mass e 148 g, di e mi t de m Navigations system GP S verbunde n is t un d eine genau e Positionsbestim - Pünktlich vo r de r Weltklima konferenz kolportiere n Medie n mung ermöglicht . die Theori e vo n zwe i dänische n Die letzt e Minut e de s 31.12 . Meteorologen, di e di e Klimaver wird u m ein e Sekund e verlän - änderung au s de m Ansteige n de r gert, u m di e international e Zei t Sonnenaktivität erklären . an de n Sonnenkalende r anzu passen. Dafü r is t de r Inter - Der Psycholog e Martin Tovee national Eart h Rotatio n Servic e von de r Universitä t Newcastl e berechnet den Body-Mass-Index IERS in Paris zuständig.
345
Informationstechnische Revolution Umstellungsprobleme de r weit verbreiteten sechsstellige n Da tumsverarbeitung i n de r Rechen technik werde n bi s zu r Jahrtau sendwende etw a 4 5 Milliarde n DM kosten .
Zahl de r Ersteichunge n i n de r Bundesrepublik 48 2 82 5 mi t de r Rangfolge Medizinisch e Geräte , Reifen, Kühlung , Treibstoff zapfung, Längen - un d Flächen messung, Waage n usw .
Am 28.4 . beginn t da s Jah r 141 9 der mohammedanische n un d a m 21.9. da s Jahr 575 9 der jüdischen Zeitrechnung. 1999 Bericht übe r di e menschlich e Entwicklung de s UN-Entwick lungsprogramms UND P stell t fest, da ß die dre i reichste n Perso nen de r Erd e übe r ei n Vermöge n verfügen, da s größe r is t al s da s Bruttosozialprodukt de r 5 0 ärm sten Länder , i n dene n 60 0 Milli onen Mensche n leben . Di e Kluf t in den Einkomme n zwischen de m reichsten un d de m ärmste n Fünf tel der Weltbevölkerung erweiter te sich von 30/ 1 i m Jahr 196 0 auf 74/1 i m Jahr 1997 .
BMI al s Ma ß fü r weiblich e An ziehungskraft: da s Verhältnis von Körpergewicht i n k g zu m Quad rat de r Körpergröß e i n m , idea l etwa 18-20 . Versuchsanlage de s Schweize r Instituts fü r Schnee - un d Lawi nenforschung zu r Messun g de r Lawinenkräfte a n eine m 2 7 Gra d steilen Hang. 1999 Eingabe englische r stat t metri scher Maßeinheite n führ t zu m Verlust de r 12 5 Millionen Dollar teuren Mars-Sond e Orbiter . Forscher de r Stanford-Universitä t messen mi t eine m Atom interferometer di e Gravitations beschleunigung mi t eine r abso luten Unsicherhei t Ag/ g vo n 3-10-9. R. Stephenson un d L . Morrison ermitteln au s 30 0 Aufzeich nungen vo n Sonnen - un d Mond finsternissen zurüc k bi s 70 0 v.u.Z. ein e Erhöhun g der Tages dauer vo n durchschnittlic h 1, 7 Millisekunden i n eine m Jahr hundert.
Schnellster Rechne r de r Wel t ist der ASC I Re d i n Albuquerque (USA) mi t meh r al s 900 0 Pen tium-Prozessoren, de r 2, 1 Tera flops (210 0 Mrd . Rechenopera tionen pro Sekunde) leistet . Durchschnittliche Festplatten kapazität seit 199 1 von 0,14 5 auf 7,7 Gigabyt e gestiegen , währen d die Koste n vo n 523 0 au f 18,4 2 US-Dollar j e Gigabyt e gesunke n sind. Sea-Winds-Meßsystem de s US amerikanischen Quick-Scat-Sa telliten miß t i n eine m 180 0 k m Goldpreis fäll t bei m Londone r breiten Streife n di e Windge Fixing au f 256,40 Dollar je Unz e schwindigkeit a n de r Meeres bei durchschnittliche n Produk - oberfläche. tionskosten de r Mine n vo n 26 0 Mit de m Frühjahrsaequinoktiu m Kanad a und Takahashi berechnen Dollar. Europäische Normungsinstitut e beginnt da s Jah r 255 8 de s Ira - au f 68 719 470 00 0 Stel. definieren di e Europea n Refe - nischen Kalenders . len rence Odou r Mas s EROM , ein e Einheit de r Geruchsbelästigung . Von 10 0 Beschäftigte n i n Her Als Meßinstrumen t dien t ein e stellungsprozessen nutze n 33 , Gruppe vo n vie r durchschnittlic h beim Messen , Prüfe n un d i n de r Qualitätskontrolle 5 2 de n Com riechenden menschliche n Nase n puter (Deutschland) . Konsumkredite in Deutschlan d 414 Mrd . D M (195 9 erste s Kon sumdarlehen de r Deutsche n Bank). Der Dow-Jones-Börsenindex, im
346
Informationstechnische Revolutio n Jahre 189 6 gegründet , erreich t den Wer t vo n 1100 0 Punkte n (1896 40,4 ; 196 6 erstmali g kur z 1000; 198 7 2000 ; 199 5 4000 ; 1996 6000 ; 199 7 8000 ; 199 8 9000). Die Britisch e Vereinigun g fü r Gewichte un d Maß e (BWMA ) startet ein e Kampagn e gege n di e metrische Refor m un d wil l u . a . das 453,59 g schwere Pfun d un d die 28,3 5 g schwer e Unz e beibehalten. 2000 Am 1 . Janua r beginn t i n Japa n 1. Janua r 1 2 Uh r Weltzei t JuliaHeisei 12 , da s zwölft e Jah r de r nisches Datum 2 451 546,00 Epoche Heise i (Friede n schaffen ) J.D. des Kaisers Akihito. Portugal führ t be i 1 0 Millione n Am 13 . Janua r feiern di e Appen - Einwohnern neu e neunstellig e zeller i m Umäsche r Ta l das Neu- Telefon-Nummern ohn e Orts jahr de s 179 9 abgeschaffte n vorwahlen un d siebenstellig e Julianischen Kalender s mi t alte n Postleitzahlen ein . Volksbräuchen. Das Globa l Positionin g Syste m Am 5.2 . beginn t da s 17 . Jahr de s GPS, bestehen d au s 2 7 Satelli 78. Sechzig-Jahres-Zyklu s de s ten, wir d a b 2 . Ma i Nul l Uh r chinesischen Luni-Solar-Kalen - genauer. (Ortun g de s eigene n ders. E s träg t de n Name n geng - Standorts au f sechzeh n Mete r chen, da s beinhalte t das Element genau). E s gib t weltwei t etw a jin (Metall ) und da s Tierkreiszei- vier Millionen Nutzer. ' chen lon g (Drache) Der 6 . Apri l is t der l . Muharra m (Anfangstag) de s mohamme danischen Jahre s 1421 . Indexstand de s DA X übe r 800 0 (1988 1000 ; 199 3 2000 ; 199 7 4000; 19985000).
347
2000 Physiker au s Cambridg e (Mass.) , Bonn un d Seou l messe n da s La dungs-Massenverhältnis eine s Protons un d seine s Antiteilchens mit eine r Genauigkei t vo n 9 0 parts pe r trillio n (ppt ) oder Billi onstein. Erreichte Meßunsicherhei t de r Messung de r Naturkonstanten : Gravitationskonstante 1,28-10-8 , Elektronenladung 3-10-1' , Fein strukturkonstante 4,5- l O"10.
Register de r Ereignisse nach Sachgruppen und Jahren Abgaben siehe Steuer Anthropometrie siehe Körpermaß Archäometrie Datierung, Dendrochronologie, Geochronologie Siehe auch Kalender, Zeitmaß 1787 182 2 183 0 184 3 185 0 186 2 1922 193 0 194 0 194 6 194 9 197 5 Astronomie Astrometrie, Astrophysik, Raumfahrt -3379 -255 0 -250 0 -2404 -2137 -1876 -1700 -160 0 -134 1 -1200 -1160 -1100 -585 -54 0 -50 0 -493 -450 -440 -331 -32 8 -30 4 -298 -265 -228 -100 -6 0 11 0 150 240 397 900 100 6 100 7 1080 1090 1029 1324 139 1 142 0 1430 1437 1471 1499 150 4 151 4 1540 1546 1551 1592 1594 1580 158 0 158 2 1586 1611 161 3 161 9 1626 1629 1630 1664 167 0 167 1 1672 1675 1681 1705 171 2 171 8 1725 1727 1728 1762 1751 175 3 175 4 1761 1765 1784 179 6 180 1 1804 1819 1821 1854 1844 184 5 185 1 1852 1861 1887 188 8 189 0 1891 1895 1901 1950 1957 1932 193 3 193 5 1937 1989 1990 1991 1982 198 6 198 8 1997 199 9 200 0 Baumaß Architekturmaße, Proportionslehre -2700 -192 0 -70 0 -60 1750 183 0 186 7 187 1972 183 0 186 7 187 1972 199 0 199 4 172
4 -53 0 188 0 188 7 172
1 -47 0 188 0 188 9 176
349
1883 1981
1890 1984
1910 1988
1920
-1850 -1000 -390 -222 503 1130 1472 1560 1602 1640 1682 1735 1772 1824 1867 1907 1966 1992
-1840 -950 -382 -150 550 1259 1474 1563 1603 1642 1683 1736 1774 1837 1874 1919 1968 1993
-1800 -775 -380 -134 773 1279 1483 1566 1608 1650 1689 1747 1780 1838 1877 1923 1976 1995
-1750 -650 -350 -130 827 1290 1485 1576 1609 1661 1700 1750 1781 1843 1878 1929 1981 1996
0 -33 3 188 3 188 5 178
4 110 8 189 8 189 7 185
3 124 0 193 0 193 0 187
0 163 8 195 8 195 3 187
8 3 3 7
Register der Ereignisse nach Sachgruppen und Jahren 1881
Biometrie Biochemische, land - und forstwirtschaftliche Messungen siehe auch Körpermaß 1727 172 9 176 5 178 7 185 0 187 3 187 1965 196 9 197 5 Buchführung Finanzen, Staatshaushalt , Wirtschaftlichkeitsmessung siehe auch Statistik, Steue r -4000 -330 0 -325 0 -320 0 -300 0 -260 0 -250 -2000 -190 0 -185 0 -172 8 -35 5 -28 0 11 1211 123 0 125 0 127 9 128 0 128 8 129 1320 132 4 132 9 134 0 134 6 140 6 143 1638 167 3 168 0 170 7 171 9 179 6 181
7 188
1 188
7 192
0
0 -237 3 100 9 130 1 149 0 181
0 -208 0 113 0 130 4 154 7 190
2 -205 3 115 3 130 9 155 4 198
0 0 4 4 2
Chemie, siehe Physikalische und chemische Messunge n Chronologie, sieh e Kalender, Zeitma ß Cliometrie, siehe Soziometrie, Statisti k Datierung, siehe Archäometrie, Kalender, Zeitma ß Demographie, sieh e Statisti k Eichwesen, siehe Meßwesen Finanzen, siehe Buchführung, Geldmaß, Steuer Forstwirtschaftliches Messen , siehe Biometrie Flächenmaß, siehe Längenma ß Geldmaß Geldwesen, Marktwesen, Preise, Zinsen, Numismati k siehe auch Steuer, Buchführung -2500 -2500 -3000 -3100 25000 -4000 -1400 -1500 -1560 -1769 -1690 -1800 -649 -707 -700 -780 -732 -900 -490 -519 -500 -550 -569 -580 -286 -330 -337 -375 -357 -400 33 -46 -31 -54 -49 -112 325 312 301 296 270 217 780 754 765 700 618 600
350
-2300 -1360 -640 -478 -269 60 369 794
-2250 -1340 -624 -458 -217 100 390 805
-2100 -1300 -600 -415 -197 204 550 806
-1900 -1200 -594 -406 -150 205 585 812
Register der Ereignisse nach Sachgruppen und Jahren 825 90 0 90 7 95 0 97 3 111 1152 115 5 118 0 118 9 119 0 120 1252 125 5 126 6 127 2 127 7 128 1320 133 3 133 9 134 0 134 1 135 1403 140 7 141 3 141 7 142 0 142 1458 146 0 147 0 147 2 147 7 147 1500 150 3 150 5 150 6 151 4 151 1526 153 0 153 5 153 5 153 9 154 1550 155 1 155 2 155 3 155 7 155 1572 157 5 157 7 157 7 157 9 158 1584 158 5 158 7 158 8 159 1 159 1607 160 8 160 9 161 5 161 8 161 1633 163 7 164 1 164 2 164 3 164 1662 166 3 166 6 166 7 166 8 167 1685 168 5 168 8 168 9 169 0 169 1705 170 7 171 2 171 5 171 6 171 1731 173 2 173 8 174 5 174 7 175 1760 176 1 176 2 176 3 176 5 176 1776 177 8 178 0 178 6 178 7 178 1803 180 5 181 4 181 5 182 1 182 1838 184 0 184 8 184 9 185 0 185 1861 186 2 186 5 186 6 186 7 186 1877 187 9 188 0 188 1 188 4 189 1903 190 6 190 7 190 8 190 9 191 1922 192 3 192 4 192 5 192 7 192 1937 193 8 194 0 194 4 194 5 194 1957 195 8 196 1 196 8 196 9 197 1979 198 0 198 4 198 5 198 6 198 1997 199 8 199 9 200 0 Geochronologie, siehe Archäometrie Geodäsie, siehe Vermessungswese n Geographie Ozeanographie, Hydrographie, Kosmographi e siehe auch Vermessungswesen -2404 -125 8 -112 5 -58 0 -55 0 -51 400 54 7 72 4 80 1 82 5 104 1289 130 0 131 5 131 8 132 1 133 1475 148 0 149 1 149 2 149 3 150 1530 154 4 155 4 156 6 156 9 157
351
1 112 3 120 5 129 0 136 7 142 8 148 5 151 0 154 8 155 0 158 3 159 9 162 4 165 0 167 1 169 9 172 0 175 8 177 9 179 8 183 2 185 9 187 1 189 0 191 8 192 6 194 1 197 7 198
0 113 8 123 5 130 2 136 9 144 6 148 9 152 0 154 9 156 1 158 4 160 0 162 2 165 1 167 3 169 0 172 2 175 1 177 0 179 0 183 3 185 0 187 6 189 3 191 9 193 7 194 2 197 8 198
7 113 1 124 0 131 8 138 0 145 8 149 0 152 5 154 0 156 2 158 2 160 4 162 7 165 7 168 4 169 1 172 3 175 2 177 2 179 2 183 7 185 1 187 9 189 4 191 0 193 8 195 3 197 9 199
9 115 4 125 1 131 2 138 3 145 4 149 2 152 6 154 6 156 3 158 5 160 9 163 9 166 0 168 6 170 4 172 7 175 3 177 6 179 4 183 8 186 3 187 9 190 6 191 1 193 0 195 5 197 0 199
0 0 4 5 6 7 4 9 8 3 6 0 1 2 5 7 9 4 8 7 0 5 1 7 4 5 6 1
0 -15 7 115 9 135 0 150 0 159
9 -13 4 115 1 137 7 150 6 162
0 11 8 122 5 141 8 151 9 163
0 35 5 125 0 145 5 152 4 165
0 2 9 4 5
Register der Ereignisse nach Sachgruppen und Jahren
1661 166 5 166 6 169 3 170 1737 174 4 182 3 184 0 185 1870 188 4 189 5 189 9 190 1998 Geologie Geophysik, Mineralogie , Seismometri e -130 9 0 150 9 157 4 159 1784 178 4 179 4 182 2 182 1862 188 0 188 1 189 0 189 1930 193 4 193 5 195 0 196 Geometrie siehe auch Mathematik, P i -1800 -175 0 -120 0 -100 0 -56 276 29 0 126 0 154 7 161 Gewichtsmaß Massemaß, Probiergewicht, Wägetechnik -7000 -380 0 -300 0 -265 0 -250 -1700 -150 0 -140 0 -137 7 -135 -150 85 7 102 0 112 1 125 1546 155 5 156 3 158 6 160 1718 172 6 174 1 174 5 174 1788 179 0 181 0 181 1 182 1848 185 6 185 8 186 4 190 1951 195 3 196 5 197 0 197
2 171 2 185 4 192
8 172 3 185 7 193
5 172 5 186 3 195
9 173 7 187 1 196
3 173 0 188 0 198
6 4 7
0 166 3 182 7 190 4 198
9 170 5 182 3 190 2 198
3 174 6 183 5 190 8
3 174 0 185 7 191
9 177 0 185 0 191
9 5 5
0 -50 6 179
0 -44 8
0 -36
0 -33
0 -17
1
0 -240 0 -72 0 126 0 165 8 175 2 182 1 191 1 199
0 -235 6 -50 6 145 8 166 0 176 7 183 0 191 0
0 -229 0 -30 0 145 9 168 4 176 8 184 1 192
0 -195 0 -28 0 153 1 169 9 178 4 184 4 192
0 -175 0 -25 0 154 6 170 4 178 5 184 7 194
0 0 0 0 5 7 7
Hohlmaß, siehe Volumenmaß Kalender siehe auch Zeitmaß 6000 -5509 -2700 2850 1754 -1740 -763 -776 -509 -465 -142 -154 1 78 354 359 1079 988 1513 1479
-5492 -2675 -1590 -753 -433 -104 139 458 1200 1545
-4713 -2637 -1450 -747 -432 -56 161 532 1252 1566
-4241 -2357 -1321 -660 -350 -49 284 552 1266 1568
352
-3761 -2350 -1317 -594 -324 -47 292 622 1340 1576
-3373 -2205 -1000 -582 -312 -43 300 638 1436 1582
-3115 -2200 -950 -568 -264 -38 321 681 1439 1583
-3102 -2050 -911 -543 -238 -31 323 725 1474 1594
-2913 -2000 -842 -540 -214 -30 325 730 1474 1595
Register der Ereignisse nach Sachgruppen und Jahren
988 107 9 120 0 125 2 126 6 134 0 143 6 143 1479 151 3 154 5 156 6 156 8 157 6 158 2 158 1600 160 5 161 0 161 2 162 8 167 0 169 1 169 1752 176 0 177 5 179 3 180 0 180 6 182 1 184 1873 187 5 189 9 190 0 191 1 191 8 192 2 192 1940 194 9 195 4 195 8 197 2 197 4 197 6 198 1997 199 8 199 9 200 0 Kapazitätsmaß, sieh e Volumenma ß Kartographie, sieh e Geographie, Vermessungswese n Kataster, siehe Statistik Körpermaß Anthropometrie, medizinische Messungen , Psychometrie, Semiometrie -400 -25 4 158 9 161 2 167 4 172 6 175 8 175 1815 182 5 183 3 183 5 184 2 184 4 185 0 185 1880 188 1 188 2 188 8 189 2 189 6 190 2 190 1907 190 8 191 2 191 8 192 2 192 4 193 6 196 1987 199 0 199 3 199 6 199 8 Kosmographie, siehe Geographie Kunstgeschichte siehe auch Baumaß -550 -44 0 140 0 142 5 143 2 148 5 149 2 149 1517 152 0 152 1 152 8 153 8 156 0 160 0 184 1931
9 147 3 159 4 169 9 185 3 192 0 198
4 147 4 159 9 170 2 185 7 192 4 198
4 5 0 9 9 9
9 176 7 186 3 190 0 197
0 180 8 187 4 190 8 198
2 8 5 0
5 150 7 187
0 151 6 187
4 7
Landwirtschaft, sieh e Biometrie Längenmaß Flächenmaß -2000 -1500 -1400 -1347 -1300 -2500 -2200 -4000 -350 0 3000 1525 1 1150 1320 300 650 -260 -25 -1000 -55 0 1650 1639 1644 1600 1575 1558 1569 1529 155 0 1553 1727 1700 1674 1708 1683 1671 1673 1668 1661 166 5 1817 1812 1811 1804 1772 1799 64 1735 175 8 1760 1856 1840 1855 1839 1837 1830 1831 1827 1823 182 5 1996 1960 1988 1927 1908 1930 1895 1866 189 2 1893 Lichtgeschwindigkeit siehe auch Physikalische und chemische Messungen 1676 172 8 183 5 184 5 184 9 185 0 186 2 188 1 190 2 192 7 1950 197 2 197 7
353
Register der Ereignisse nach Sachgruppen und Jahren Ludolfsche Zahl, siehe Pi Marktwesen, siehe Geldmaß Massemaß, siehe Gewichtsmaß Maßsystem siehe auch Meßwesen -2700 -214 4 -211 1 -205 0 -200 0 -170 0 -120 0 -57 0 130 5 151 7 1568 160 7 162 7 167 0 173 4 176 4 177 4 179 0 180 5 182 4 1832 183 5 183 6 184 1 187 5 188 1 188 3 189 3 189 7 190 1 1910 192 2 195 7 197 1 Mathematik Rechenbücher siehe auch Geometrie, Pi , Rechenmittel, Zählmittel, Zahlensystem, Zahlschrif t -2700 -1700 -325 -300 -250 -250 -206 100 415 476 529 628 656 1202 825 970 1000 1185 1228 1240 1321 1393 1460 1461 1482 1490 1494 1509 1515 1520 1544 1526 1533 1614 1557 1571 1579 1585 1588 1615 1616 1621 1619 1637 1644 1673 1684 1713 1725 1631 1733 1738 1739 1772 1748 1749 1750 1763 1795 1799 1801 1826 1831 1882 1854 1873 1876 1883 1886 1888 1897 1914 1889 1899 1900 1903 1905 1908 1911 1923 1932 1940 1950 1971 1977 1952 1957 1961 1963 1965 1978 1979 1983 1992 1997 1989 1990 1991 1985 Medizin, siehe Körperma ß Meldewesen, sieh e Statisti k Meßmittel Meßtechnik, Wägetechnik siehe auch Physikalische un d chemische Messunge n -2100 -183 5 -120 0 -30 0 -25 0 -24 0 -21 89 13 2 98 3 1075 116 0 125 0 126 0 130 0 132 5 135 2 143 8 144 ^ 145 0 1490 150 7 151 0 151 2 152 0 152 5 152 5 153 1 154 4 155 0 1560 156 8 156 9 157 2 157 5 157 6 157 8 159 0 160 0 160 9 1611 161 6 161 7 162 0 162 5 163 1 164 0 164 1 164 3 164 6 1647 164 8 165 7 166 0 166 1 166 3 166 4 166 8 167 2 167 5 1676 167 9 168 3 168 4 168 5 168 8 169 4 170 0 170 1 170 4 1713 171 8 172 2 172 5 172 7 173 0 173 1 174 8 175 0 175 7 1760 176 3 176 9 177 0 177 2 177 4 177 5 177 6 177 7 177 8 1780 178 3 178 4 178 5 178 6 178 7 179 0 179 8 179 9 180 0 1802 180 5 180 6 180 8 180 9 181 0 181 2 181 3 181 4 181 5
354
Register der Ereignisse nach Sachgruppen und Jahren
1817 181 9 182 0 182 5 182 7 182 1833 183 4 183 5 183 6 183 7 183 1846 184 8 184 9 185 0 185 1 185 1857 185 9 186 0 186 1 186 2 186 1870 187 2 187 5 187 7 187 9 188 1885 188 9 189 3 189 4 189 7 189 1904 190 5 190 8 190 9 191 1 191 1924 192 5 193 7 193 8 196 2 196 1985 198 6 198 8 199 0 199 2 199 Meßwesen Eichwesen, Normung , Prüfwesen , Standardisierun g -2771 -260 0 -199 0 -180 0 -140 0 -53 98 9 8 22 0 51 8 57 4 74 1073 110 1 110 5 113 5 121 5 122 1288 129 2 130 0 132 4 133 5 133 1438 145 0 148 1 149 4 152 9 153 1553 155 7 157 6 158 8 158 9 160 1704 170 9 171 4 172 2 173 4 173 1769 177 2 177 3 177 7 177 7 177 1797 179 9 180 0 180 5 180 9 181 1840 184 2 184 5 184 8 185 5 185 1869 187 1 187 2 187 8 188 0 188 1896 189 7 189 9 190 0 190 1 190 1911 191 2 191 3 191 7 191 8 191 1924 192 4 192 6 192 7 193 0 193 1941 194 6 194 8 194 9 195 0 195 1964 196 4 196 5 196 9 197 1 197 1985 198 8 199 1 199 2 199 8 199 Meteorologie -350 159 3 159 6 162 3 163 9 165 1685 168 6 169 9 170 0 170 9 173 1816 181 7 182 8 183 0 183 1 184 1855 186 3 187 3 187 5 192 0 192 1961 198 3 199 8 199 9 Metersystem siehe auch Maßsystem, Metrologi e 1791 179 5 179 9 180 0 180 4 181 1821 183 6 183 7 184 0 184 8 185 1863 186 8 186 9 187 0 187 1 187
355
8 182 9 184 2 185 3 186 0 188 9 190 2 191 4 197 9
9 183 0 184 3 185 4 186 1 188 0 190 3 191 0 197
0 183 1 184 4 185 5 186 2 188 1 190 5 191 5 197
1 183 2 184 5 185 8 186 3 188 2 190 9 192 7 198
2 3 6 9 4 3 0 0
0 -45 4 78 1 125 5 135 0 154 0 162 5 174 8 178 6 182 8 186 4 188 2 190 9 192 1 193 4 195 3 197 9
0 -30 7 78 0 125 3 138 0 154 6 164 7 175 5 178 9 183 0 186 7 188 3 190 0 192 3 193 5 195 5 197
0 -22 9 86 3 126 0 140 9 155 6 167 1 175 9 179 1 183 6 186 8 189 7 190 1 192 5 193 6 196 7 198
27 4 99 8 128 4 143 0 155 9 168 6 176 0 179 4 183 7 186 3 189 8 190 2 192 7 193 0 196 0 198
5 9 2 2 2 2 6 1 5 8 5 9 3 9 3 1
2 166 4 177 2 184 5 193
6 166 0 177 4 184 4 195
7 167 3 178 7 184 0 195
0 167 2 180 9 185 6 196
5 4 3 0
0 181 4 185 2 187
2 181 5 185 4 187
5 181 9 186 5 187
6 182 1 186 6 187
0 2 7
Register der Ereignisse nach Sachgruppen und Jahren
1878 188 2 188 3 188 5 188 6 188 8 188 1907 191 0 191 2 191 8 191 9 192 0 192 1929 193 1 195 1 195 4 195 6 197 5 197 Metrologie siehe auch Maßsystem, Metersystem, Metrologi e -540 -7 5 39 2 132 3 153 3 158 6 167 1738 174 2 174 7 177 9 178 0 182 8 183 1934 195 9 Militärisches Messen Kriegstechnisches un d kriegswirtschaftliches Messe n 1571 158 0 168 5 169 0 172 0 175 0 175 1860 186 1 186 7 187 3 187 5 188 8 189 1916 191 9 193 6 194 2 194 3 194 3 195 Mineralogie, sieh e Geologi e Navigation Ortung -1500 -140 0 1160 1440 1391 143 6 1521 1510 151 4 1601 160 4 1611 1707 171 4 1736 1790 1767 177 2 1937 1931 193 3 Normung, sieh e Meßwese n Numismatik, sieh e Geldma ß
1190 1465 1544 1620 1745 1807 1939
1250 1471 1545 1636 1753 1844 1980
Ökometrie Ökologische Statistik , Umweltmessunge n 1896 195 7 196 5 197 2 197 1993 Ökonometrie siehe auch Buchführung, Statisti k 1758 189 0 190 6 192 7 193 Ozeanographie, siehe Geographie Physikalische und chemische Messunge n siehe auch Lichtgeschwindigkeit -300 100 4 149 2 154 3 159
1260 1477 1573 1637 1757 1861 1987
9 189 1 192 8 198
4 189 3 192 3 199
5 189 4 192 2 199
7 6 5
5 169 2 186
8 170 5 190
3 173 1 192
0 8
7 177 1 189 8 196
3 177 7 191 0 196
9 183 3 191 0
9 4
1269 1480 1573 1659 1762 1892
3 197
4 197
6 198
0 195
0 196
0
6 163
6 165
0 166
356
1286 1490 1579 1660 1763 1913
1295 1492 1592 1688 1764 1921
1296 1504 1599 1700 1766 1929
2 199
1 199
2
1 166
3 166
5
Register der Ereignisse nach Sachgruppen und Jahren
1666 167 1766 176 1799 180 1828 182 1865 186 1887 188 1902 190 1942 194 1982 198
2 167 8 176 0 180 9 183 6 186 8 189 4 190 4 194 7 199
6 169 8 177 4 180 9 184 8 186 0 189 7 190 7 194 0 199
0 172 5 178 9 181 1 184 9 187 1 189 9 191 8 195 6 199
4 173 0 179 3 181 3 184 0 187 2 189 0 191 5 196 7 199
1 173 0 179 4 181 7 185 3 187 3 189 2 191 1 197 9 200
8 174 1 179 7 182 0 185 4 188 5 189 4 192 1 197 0
Pi Ludolfsche Zahl -2700 -184 9 -165 0 -75 0 -25 0 -21 0 11 0 13 510 71 0 79 6 122 0 143 0 149 4 152 5 158 1621 170 0 170 6 171 0 171 7 171 9 176 7 179 1833 184 4 185 3 194 8 194 9 195 8 196 1 196 1983 198 6 198 7 198 9 199 6 199 9 Politometrie siehe auch Soziometrie -509 l 162 5 185 9 186 8 193 5 Preise, sieh e Geldma ß Primzahlen, Mersennesche, siehe Namenregister unter Mersenne Prüfwesen, sieh e Meßwesen Psychometric, siehe Körpermaß
Raumfahrt, sieh e Astronomi e Raummaß, siehe Volumenmaß Rechenmittel siehe auch Mathematik, Zählmitte l -2637 -210 0 •2009 -2000 130 l 10 0 280 l 10 0 130 280 1090 120 2 1250 1330 1470 147 8 1483 1489 1544 1531 154 0 1550 1627 1623 162 4 1633 1673 167 5 1700 1685 1784 178 7 1795 1801 1850 1854 1830 183 3 1886 1887 1879 188 2
-1807 400 400 1345 1502 1557 1642 1705 1803 1864 1889
357
-1350 430 430 1399 1503 1565 1650 1727 1804 1872 1890
-540 730 730 1400 1514 1613 1657 1745 1805 1873 1892
0 175 4 179 0 182 1 185 2 188 7 189 7 192 9 198
6 176 6 179 4 182 2 185 3 188 9 190 9 193 0 198
6 8 5 8 5 1 4 1
0 25 0 159 0 179 7 197
0 35 6 160 3 180 3 198
0 0 0 0
-450 842 842 1417 1518 1614 1664 1757 1812 1875 1895
-240 970 970 1430 1522 1617 1666 1774 1820 1876 1896
-87 1000 1000 1450 1526 1620 1667 1783 1822 1878 1902
Register der Ereignisse nach Sachgruppen und Jahren 1905 191 1939 194 1956 195 1972 197 1994 199
1 191 1 194 9 196 4 197 5 199
8 192 2 194 0 196 7 198 8 199
4 192 4 194 1 196 0 198 9 200
7 193 5 194 2 196 2 198 0
Schiffsvermessung, sieh e Sonstige Meßgebiete Semiometrie, siehe Körpermaß Sonstige Meßgebiet e -2900 -42 3 -41 4 -27 7 80 0 86 1525 155 8 157 8 166 1 172 2 173 1834 183 5 185 3 185 9 187 7 187 1917 192 1 192 6 193 2 193 5 196 1988 199 1 199 3 199 9 Soziometrie Cliometrie, soziale und sozialpolitische Messungen siehe auch Statistik, Steuer 1557 172 8 175 2 177 3 178 8 178 1811 181 7 182 0 182 6 183 0 183 1876 188 3 188 4 188 5 188 7 188 1898 190 8 191 2 191 6 192 0 192 1934 193 7 193 9 194 0 194 2 194 1967 197 2 197 4 197 8 198 0 198 1988 199 9 Staatshaushalt, siehe Buchführun g Standardisierung, siehe Meßwesen Statistik Demographic, Kataster, Meldewesen siehe auch Geldmaß, Soziometrie, Steue r -3050 -300 0 -170 0 -150 0 -116 6 -84 -378 -5 0 -2 81 44 77 1363 137 5 142 3 144 9 147 3 150 1571 157 7 159 8 165 0 166 0 166 1692 169 3 169 5 169 6 169 7 169 1726 173 7 174 1 174 6 174 7 174 1771 177 3 177 4 177 8 178 1 178 1795 179 8 180 0 180 1 180 4 180 1829 183 1 183 4 183 8 184 0 184 1852 185 3 185 5 185 9 186 0 186
358
1 193 6 194 3 196 5 198
1 193 8 194 7 196 7 198
4 193 9 195 9 197 8 199
6 193 1 195 0 197 0 199
8 5 1 1
2 92 7 178 9 188 1 196
2 120 0 178 4 189 4 197
0 132 8 181 1 189 0 197
0 144 7 182 3 190 4 198
4 2 1 7
9 179 2 183 9 188 1 192 3 194 1 198
5 179 4 183 9 189 4 192 4 195 3 198
7 180 5 185 2 189 6 192 1 195 4 198
7 180 7 187 5 189 7 193 2 195 5 198
8 3 5 0 5 7
2 -60 2 75 2 153 2 166 9 170 9 175 5 178 5 180 1 184 1 186
0 -57 8 108 2 154 5 167 7 171 3 175 7 179 6 182 2 184 2 186
8 -50 6 130 2 156 0 168 8 172 4 175 0 179 1 182 8 185 3 186
0 -44 0 132 4 157 3 168 4 172 6 176 1 179 5 182 0 185 5 186
3 4 0 6 5 2 3 6 1 9
Register der Ereignisse nach Sachgruppen und Jahren
1870 187 2 187 4 187 6 187 8 188 3 188 5 188 6 189 0 189 8 1908 190 9 191 6 192 4 192 5 192 9 193 2 193 4 193 8 193 9 1946 194 8 195 0 195 6 195 8 196 2 197 9 198 7 198 9 199 3 1999 Stereometrie, siehe Geometrie, Volumenmaß Steuer Abgaben, Zoll siehe auch Buchführung, Geldma ß -4500 -2832 -2572 -2704 -2600 -2550 -2350 -2341 -2558 -2300 -1400 -1760 -960 -959 -520 -1160 -676 -600 -507 -435 -171 -167 -119 -15 69 280 297 312 150 350 550 579 632 780 585 618 713 740 793 800 907 923 1117 1000 1103 1127 1187 1200 1215 1228 1277 1292 1300 1325 1378 1382 1296 1356 1375 1379 1400 1427 1451 1510 1521 1438 1439 1495 1508 1548 1550 1560 1596 1604 1626 1637 1567 1568 1613 1628 1667 1695 1707 1733 1755 1764 1701 1750 1753 1765 1768 1778 1794 1798 1804 1811 1818 1820 1828 1780 1921 1888 1906 1944 1913 1919 Topographie, sieh e Vermessungswesen Umweltmessungen, sieh e Ökometrie Universelles Meßphilosophie, Meßtheorie siehe auch Metrologie 1605 162 3 163 6 Vermessungswesen Geodäsie, Kartographie, Schiffsvermessung, Topographi e -2200 -200 0 -177 3 -170 0 -150 0 -140 0 -129 190 20 0 22 0 82 7 101 0 101 8 102 1516 153 0 154 7 156 0 156 9 157 0 157 1635 164 4 164 8 165 1 165 2 168 2 168 1720 172 1 172 7 174 9 175 0 176 5 177 1785 178 6 179 2 180 7 181 1 181 5 181 1839 184 3 185 0 185 2 186 1 186 2 186 1896 189 7 189 9 190 1 191 1 191 4 192 1989 199 3 359
3 -10 5 144 4 158 5 169 1 177 7 182 3 186 2 192
0 -2 8 150 4 158 5 171 4 178 0 182 4 188 3 195
36 0 151 6 161 6 171 0 178 8 183 3 189 8 196
0 0 5 9 3 8 0 1
Register der Ereignisse nach Sachgruppen und Jahren Volumenmaß Hohlmaß, Kapazitätsmaß, Raummaß, Stereometrie -7000 -240 0 -210 0 -10 08 1 40 1495 155 0 155 8 161 2 165 0 166
0 129 8 179
5 147 7
6 148
2 148
Zahlenmystik Meß- und Zahlenmißbrauch, Zahlenfurch t -200 40 0 153 2 158 4 165 0 184 1 185 9 192 2 194 5 Zahlensystem siehe auch Zählmittel -2842 -2817 -2780 -2500 -2112 -4000 -300 0 -2925 -2300 -542 -389 -1700 -160 0 -1500 -1350 -280 -260 -200 250 458 595 650 662 800 1000 -31 9 4 1944 1679 178 9 1910 1990 Zählmittel siehe auch Meßmitt Rechenmittel -600 1463 1499 1826 1904 -28000 -800 0 -3500 1719 1927 1974 1912 192 0 1931 1940 2000 1976 Zahlschrift siehe auch Zahlensystem ;m -2900 -2850 -2700 -2600 -1990 -5000 -400 0 -3300 -3000 -700 -600 -500 -311 -260 -200 -876 -80 0 -266 876 970 976 1090 1138 1299 706 71 8 1130 1494 1721 1406 147 0 1472 1619 1854 Zeitmaß Chronologie, Chronometri netriee siehe auch Kalender -28000 -700 0 -3000 -2700 -2500 -1534 -1530 -1500 -1475 -730 -650 -631 -547 -450 -1320 -110 0 -1000 -550 -288 -250 -195 -50 -25 -300 -29 3 -263 -82 671 675 822 -7 54 0 592 610 700 725 1232 1250 1284 990 996 1255 1278 875 98 0 1344 1352 1364 1370 1383 1304 130 6 1335 1338 1468 1500 1442 1451 1458 1472 1490 1427 143 0 1468 1490 1500 1442 1451 1458 1472 1427 143 0 1582 1561 1565 1568 1572 1573 1522 155 0 1555 1641 1611 1640 1598 1606 1612 1592 1585 159 0 1692 1693 1674 1675 1690 1670 1673 1657 166 5 1760 1730 1755 1726 1750 1715 1725 1705 171 0 1800 1810 1826 1787 1805 1773 1781 1770 177 2
360
7
-1800 -100 1545
1910
-1800 -150 1398
-1400 -380 -9 850 1300 1404 1510 1510 1584 1651 1700 1761 1830
Register der Ereignisse nach Sachgruppen und Jahren
1831 183 3 183 4 183 1850 185 9 186 1 186 1879 188 0 188 1 188 1906 191 0 191 1 191 1925 192 6 192 7 192 1939 194 0 194 4 194 1967 196 9 197 1 197 1987 199 1 199 2 199 Zins, siehe Geldmaß, Steuer Zoll, siehe Steuer
7 183 3 186 3 188 2 191 8 192 6 194 2 197 4 199
9 184 7 187 9 189 3 191 9 193 6 194 8 198 8 199
361
0 184 0 187 1 189 6 191 0 193 9 195 0 198 9
4 184 2 187 3 189 9 192 2 193 5 195 3 198
5 184 5 187 4 190 1 192 3 193 6 196 4 198
8 184 6 187 0 190 3 192 5 193 0 196 5 198
9 8 5 4 5 6 6
Namenregister Abbe, E. 26 9 f., 273 Absolon, K. 9 , 14 Abu D. Mohamed 9 2 AbulFeda 11 3 Achenwall, G . 209,21 1 Achmes 3 9 Adadmirari II. 4 2 Adam 16 5 Adelhard 10 4 Adjib 3 1 Aereboe 29 1 Agatharchos 5 9 Agostino, A. 15 6 Agricola, G. 14 1 ff., 14 9 Agrippa 6 9 Ahas 4 3 Ahmes 18,3 8 Aiken, H. 31 6 Ailly 11 7 Akihito 333,34 7 Alba, Herzog 154 , 158,27 2 al-Battani 9 3 Alberti, L. B. 100 , 129 , 133 , 148 al-Biruni 10 2 f. Albrecht III. , Herzog 13 0 Albrecht v . Brandenbg. 14 1 Albrecht v . Preußen 15 2 f. al-Busdjani 10 1 Alcega, J.d e 16 9 al-Chazini 10 4 al-Chwarismi 80 , 102 , 104 Aldus 13 5 Alexander 4 6 f., 62, 84 Alexander VI. , Papst 12 6 Alfons der Weise 10 9 Alfons V., Portugal 121 , 123, 12 4 ff., 13 1 Alfred d. Große 93
al-Hakim 10 2 al-Hassan 10 2 al-Hwarizmi 80 , 92, 102 , 104 al-Idrisi 81 , 105 al-Kaschi 11 7 f. Alkuin 78 , 91, 96 al-Mamun 80 , 93,159 al-Mansur 9 1 Almeida 12 5 Alonso 145 , 149 Alpha-Librae 2 2 al-Tusi 10 8 f. Alvarez, W. 31 2 Alyatmes 46 , 55 Amasis 5 8 Amenemhet 3 9 Amenemhet I. 3 4 Amenemhet III . 3 4 Amenemophet 4 1 Amenophis I. 3 9 Amenophis III. 25 , 40 Amianus 1 4 Amontons 189,20 0 Ampere, A.-M. 225,24 2 Amsler-Lafton, J . 26 2 Anaximander 5 7 f. Anaximenes 5 7 Andronikos 6 8 Anich, P. 21 8 Anschütz-Kämpfe 29 3 Anthoniszoon 17 0 Antonius Pius 2 1 Anubis 2 4 Apianus, Ph. 147 , 15 4 Apollon 46 , 61 Apollonius 6 5 Appleton, E. V. 31 7 Araber 7 9 ff. , 89 , 95
363
Arago, F. 237,24 0 Archimedes 48 , 5 1 f., 64, 96, 150 , 163 , 16 5 Archytas 6 1 Ardys 5 5 Arens, F. V. 30 5 Argelander, F . A. 26 7 Aristarchos 63 , 18 0 Aristophanes 48 , 60 Aristoteles 51,57,62,7 7 Aristoxenos 5 7 Arkturus 5 5 Arkwright 23 0 Armelin, M. 31 9 Armengaud, J. 34 5 Arnold 21 7 Arnold, H . 118 , 136 Aron,H. 276,28 7 Arp, H. 34 4 Arrhenius, S. 28 8 Arsachel 10 3 Aryabhata 8 6 Arystillos 59 , 63 Aster, F. L. 21 9 Aston 297 , 304 Asuka 8 7 Athene 4 6 Atticus 6 9 August II., Sachsen 191 August v. Sachsen 15 4 Augustinus 78 , 85, 96, 126 Augustus 6 9 f. Aventin 14 7 Avicenna 10 2 Ay 4 0 Babbage, Ch. 241,245,25 6 Babeuf 23 1
Namenregister Babinet, J. 24 3 Babo, A. v. 26 7 Bacon, F. 15 8 f., 170 , 182 Bacon, R. 10 9 f., 13 3 Baeyer, J. J. 244 , 260, 264 , 267 Bailey, D. H. 33 1 Baillie, M. G. L. 33 0 Bain, A. 25 8 Baleno 13 4 Ballod,K. 28 0 f. Banach, St. 29 9 Bar, J. de 13 5 Barbarossa 10 5 Barde, F. A. 23 9 Bardi U l f . , 114 Barents, W . 17 0 Bartolo, S. 18 7 Basch, v. 27 2 Bauer, G. 142,28 1 Bauersfeld, W. 29 9 Baume, A. 21 6 Bauschinger, J. 26 7 Bayer 29 4 Bayer,! 167 , 171 Beal, J. 18 3 Beaumont, E. de 25 9 Beauvilliers 20 0 Beckmann, J. G. 21 5 Becquerel 242 , 247, 327 Beda Venerabilis 9 0 Beethoven 23 9 Behaim 13 4 Behm, A. 29 5 Beigel 23 9 Belun 23 7 BenMuyid 11 0 Benedict XIV. 21 0 Benedict, M. 27 6 Benedikt 8 7 Benford, F. 30 5 Benoit 28 7
Benzenberg 23 8 Benzoni 15 0 Beranger, J. 25 9 Berghaus, A. 24 8 Bergstrand 31 8 Bemal 32 1 Berndt, G. 284,30 0 Bernoulli, D. 20 9 Bernoulli, J. 20 3 Berosus 5 7 Berthold, H. 27 2 f. Bertillon,A. 273,28 7 Berzelius, J . J. 239 , 243 Bessel, F. W. 161,224 , 227 ff. , 236 , 238, 240 f., 243 ff, 24 6 f., 257 Beutel 18 8 Bhaskara 10 6 Bianco 12 9 f. Biernack 28 8 Billeter 27 2 Binet, A. 29 2 f. Binnig, G. 32 9 Biot 23 6 Bird 21 4 Birkhoff, G . D. 30 3 Bischoff, J . P. 23 6 Bisinger 23 7 Bismarck 27 8 Black, J. 214,22 9 Blackett, P. M. S. 31 7 Blaeu, W. J. 16 9 Bloch, F. 30 9 Böckh,A. 225,23 9 Bode, E. 21 8 Bodin, J. 15 4 Boisguillebert 20 2 Boltwood, B. B. 29 2 Bonacci 9 6 Bonaparte 1 9 Boole, G. 26 2 Booth, Ch. 27 6
364
Borchardt, L. 29 8 Borda 217 , 222 f., 231, 235 Borne, L. 24 1 f. Börnstein, R. L. 274,32 3 Böschenstein 14 5 Bothe, W. 30 1 Bouchon, B . 20 6 Boucicaut, A. 26 1 Bougner 208 , 21 0 f. Bourdon, E. 26 0 Bourne, W. 15 5 Bouvet, J. 18 7 Bouyer 32 6 Bowditch, Ch . P. 29 4 Boyle, R. 18 2 f., 18 7 Boyling, Z. 18 9 Bradford 30 3 Bradley 207,210,21 4 Bradwardinus 14 6 Brahe,Tycho 33 , 150 , 152, 154, 15 6 ff, 16 2 f., 16 9 ff , 176 Brahmagupta 8 8 Bramah, J. 23 7 Brams, A. 20 7 Brandes 23 9 Braun, F. 28 7 Braun, H. 16 4 Breguet, A. L. 23 5 Breithaupt, F. W. 238 , 243 Briefmaler 13 3 Briggs, H. 17 4 Brigham, C. C. 30 2 Brinell, J. A. 29 1 Briot,N. 17 3 Brix,A. 25 0 f., 259 Brockhaus 33 8 Brodhuhn 27 6 Bruegeld. J. 17 0 Bruegel, P. d. Ä. 153 , 155 Bruneschelli, F. 19 3 Buache, Ph. 20 9
Namenregister Buch, Ch. L. 24 2 Bucharin, N. 28 2 Budaeus 146 , 16 5 Buffon 21 9 Bulla 5 9 Bunge, G. v. 29 0 Bunge, P. 26 8 Bungus, P. 16 7 Bunjakowski, W . J. 27 1 Bunsen 257 , 264, 276 Bürgi, J. 16 8 f., 17 3 ff. Burgunder 8 0 Bürk 28 8 Burkhardt 27 1 Burnaburiasch 4 0 Burt, C. J. 325,32 8 Busch, A. 18 3 Buschmann, H. 18 1 Bush, V. 301,303,31 5 Butement, A. S. 30 3 Caboto 135 , 150 Caley, G. 23 6 Calvin 15 0 Calvisius 17 2 Calzabigi, G. A. 21 4 Camerarius 14 9 Campbell,!. 21 3 Campbell, N. R. 30 1 Camper, P. 21 4 Canizzaro, S. 26 3 Cantor, G. 27 4 Capek, J. 3 Cardano 147 , 15 0 f., 15 3 Cäsar 6 8 Casimir v. Brandenbg. 14 8 Cassini 18 8 Cassini de Thury 20 9 f. Cassini, G . D. 181 , 186 Cassini,!. 200,204,20 8 Cassini, J. D. 20 0 Castaing 18 9
Castelli, P. 17 8 Castorius 8 5 Cataldi, P. A. 16 8 Cato 4 3 Caton, J. 21 8 Cavalieri, B. 18 0 Cavallo, T. 21 8 Cavendish 213 , 220 f., 224, 233 Celsius 21 0 Celtis, K. 14 4 Censoris 2 1 Ceulen, Ludolfvan 170,17 5 Cevas, G. 20 3 Ch'angSui 9 0 Chadwick, J. 30 3 Chalmers, J. 24 6 Chameroy 27 1 Chang Heng 7 1 f. Chaucer 11 6 Cheng Ning Yang 30 9 Cheops 18 , 19,31,342 Chiarini 13 3 Chilperich I. 82 , 87 Chong-Zhi 8 4 Chudnovsky, D. 33 3 Chudnovsky, G. 33 3 Churchill, W. 30 0 Chu-Ssu-Pen 11 2 Ciaconius, Petrus 16 7 Cicero 5 3 Cintra, de 13 1 Clairant, A.-C. 21 3 Clark 26 2 Claudius 7 0 Clausberg 20 8 Clausius, R. J. E. 28 4 Clavius 156 , 167 f., 170 Clegg, S. 23 8 Clegg,W. 23 9 Clemens IV. 10 9
365
Colbert, J.B. 158 , 183, 187, 197,212 Cole 26 5 Cole, F. N. 29 1 Cole, H. 155,18 9 Collimitius 14 5 f. Colmar, Th. de 27 2 Colquitt, W. N. 34 2 Columbus, B . 12 4 Columbus, Ch. 120 , 12 2 ff. , 126, 13 2 ff., 14 4 Commodus 7 2 Comte, A. 26 0 f. Condamine 20 8 f., 210 Condorcet 22 1 f., 223 Conduit 19 7 Conring 18 2 Cook 19 4 Copernicus 139 , 141, 148, 150, 15 2 Corbusier 31 9 Cortes, Martin 15 2 Cosa, J. de la 13 5 Cotton, W. 25 8 Cotts, H. 29 9 Coulomb 219,22 1 Cox, C. 30 0 Cresques.A. 115 , 12 0 f. Cresques, J. 12 0 Crosley 24 2 Curie, P. 29 1 Cusanus 99 , 127 , 12 9 f., 13 4 Cutler, M. 22 2 D'Ailly 11 7 D'Alembert 21 3 D'Ons-en-Bray 20 8 Dahse, J. Z. 235,25 8 Dali, S. 30 3 Dalton 22 5 Danti, Ignatio 16 7 Dareios 5 8
Namenregister Dareiosl. 27,5 9 Davanzati 16 8 Davenant 20 0 David v. Schottland 10 5 David, K. 26 0 Davis, J. 16 9 Dedekind, R. 27 6 Delambre 217,225,23 4 Delisle, G. 20 6 Delia Porta 15 3 Deluc 21 8 Demetrios 6 2 Demosthenes 6 1 Denisow 22 2 Dennert 27 0 Deparcieux 210,21 4 Desaguliers 20 8 Descartes 158 , 178 , 204 Dias, B. 12 4 Dibble, H. L. 33 2 Didot, F. A. 22 0 f. Digges, L. 15 5 Dikaiarchos 53 , 62 Diokletian 7 3 ff., 8 1 f., 84 Dionysius Exiguus 8 6 Diophantos 64,73 , 175 Dirac 6 Dixon, J. 21 5 Djet 3 0 Dolland, J. 21 2 Domitius Calvinus 6 9 Dondi,J. de 11 4 f. Doppier, Ch. 25 7 Dordick 33 8 Dörffel, G . S. 18 7 Douglass, A. E. 297 , 302 , 315 Drake, F. 15 7 Drebbel 18 0 Dreifüss.H. 32 1 Dshu-Dshe 34 5 Du Bois-Reymond 248,25 3
Dubosque 26 8 Ducert, Angelino 11 4 Dudu 29 , 33 Dufour,F.H. 26 5 Dürer 135 , 145 , 14 7 f. Düringer 13 2 Eanes 12 0 f. Echnaton 4 0 Eck, Joh. 14 6 Eckert, J. P. 316,31 8 Eddington, A. 297,30 4 Eden, F. M. 23 3 Edison 267 , 289 Edward I. I l l Edward II. 11 3 Edward III. 11 4 Edward IV. 13 3 Einstein 6 , 254 Einthoven, W. 29 1 Eisenschmid, J. C. 20 2 el-Harib 9 3 Elisabeth I. 16 6 Ellis, J. 21 1 Ellis, W. 28 7 Emanuel I. , Portugal 12 3 Empedokles 5 9 Emsmann 26 6 Enchegal 3 2 Encke, J. F. 24 2 Engel, E. 26 3 ff., 29 5 Entenema 33 , 35 Eötvos, R. v. 29 3 Epiphanios 8 5 Eppenstein, O. 28 4 Erasmus 14 5 Eratosthenes 48 , 51 ff., 6 5 f, 159,333 Ercker, L. 15 6 Eristratos 6 4 Erman, P. 24 3 Eudoxos 6 1 f.
366
Euklid 62 , 13 3 Euklides 6 3 Euler 20 8 ff. , 211 , 215, 217 Evenson, K. M. 32 5 Everest, G. 24 1 Everett, J. D. 27 0 Eyth,M. 27 7 Fahraeus 29 6 Fahrenheit 203 , 205 Faraday 24 5 Faulhaber, J. 16 4 Fauquemberg, E. 29 5 Fechner, G. Th. 27 6 Fedorenko 32 5 Felbiger, J. I. V. 21 7 Feldman, G. A. 30 1 Felipa, Donna 12 4 Felker, J. H. 32 0 Fell 27 6 Ferdinand I. 25 7 Ferdinand L, Kaiser 15 3 Ferdinand H . 17 4 Ferdinand II. , Spanien 124 , 135 Ferdinand II., Toscana 17 9 Ferguson 31 7 Fermat 293,321,34 5 Fernel 148 , 15 9 Ferrara, D. M. N. de 13 3 Fibonacci 96 , 98, 10 6 f. Finee 15 1 Finsterwalder, S. 28 9 Fisher, R. A. 30 0 Fizeau, A. H. L. 25 9 f. Flamsteed 187,203,20 6 Flavio Positano 11 1 Floyer, J. 190,20 2 Foerster, W. J. 25 4 f., 268 FollidaPoppi 183 Forbes, J. D. 25 7 Formaleoni 23 1
Namenregister Förner, Ch. 18 8 Fortin 234,240,25 1 Foucault, B. L. 259 , 260 f., 265 Fourier, J . B. J. 23 5 Fournier, P. S. 209,215 , 220 FraMauro 13 1 Franklin, B . 22 1 Franz I. 24 3 f . Franz Joseph I . 259,26 9 Franz, J . 21 3 Fraunhofer 225 , 227 f., 238 f., 243 Frescobaldi 11 1 Frey, Job. 14 9 Friedman, M. 30 8 Friedrich August L, Sachsen 205 Friedrich August II., Sachsen 208 Friedrich der Streitbare 10 8 Friedrich I., Kaiser 10 6 Friedrich II. 21 0 f. Friedrich II., Kaiser 98 , 107 Friedrich V., Herzog 12 9 Friedrich Wilh. v. Brandenbg. 18 1 Friedrich Wilh. , Kurfürs t 184, 18 8 Friedrich Wilhelm III. 23 6 Proben 14 3 Frontinus 7 1 Fuchs, O. P. 31 7 Fucks, W. 32 2 Fugger 152 , 13 4 f., 14 1 f., 156, 17 2 Fugger, J. 14 6 Fulton 23 0 Furthenbach, J. 17 9 Gähn, J. G. 23 7
Galilei 6 , 158 , 161 , 163 , 167 f., 170 , 17 2 ff, 17 8 f., 193,307,322 Galle, J. G. 25 8 Gallup, G. H. 304,31 1 Galton, F. 273,27 6 Galy-Cazalat, A. 24 2 Gama 12 3 ff., 13 4 Gascoigne, W. 17 8 Gatterer, J. Ch. 21 7 Gauß 208 , 224 f, 228 ff, 232, 235 , 238 , 240 , 24 3 ff , 246 ff, 25 7 f. Gay Lussac, L. J. 23 6 f f Geer, G. de 29 4 Gehrke 29 0 Geiger, H. 30 1 Geiger, J.W . 29 3 Gemma Frisius 14 9 f. Gengembre, Ph . 23 7 Gentile, B. 17 5 Genuys 32 1 Georg III., England 19 4 Georg IV. 22 8 Gerbert 96 , 10 1 f. Gerhardt, M. R. C. 23 3 Giarini 30 8 Gilbert, W. 17 1 Gilgamesch 2 2 Gillies, D. B. 32 2 Giorgi, G. 29 0 Gmunden, Joh. v. 129 , 146 Godfrey, Th. 20 7 Godin 20 8 Goethe 11 , 219, 225 f., 236, 241,244,308 Gofman 32 5 Goldhaber, M . 30 3 Goldschmid 26 5 Goldstine, H. 31 6 Goll, G. 16 8 Gompertz 24 2
367
Gossaert 13 5 Gossen, H. H. 26 2 Goten 8 0 Gouillard 32 6 Gould, St . 32 8 Graefe 26 5 Graham, G. 194 , 202 f. , 205 f. Graumann 21 1 Graunt 18 3 Gray 32 7 Greaves, J. 17 8 Green 21 9 Green, G. 24 3 Gregor! 8 8 Gregor XIII. 137 , 153 , 16 7 Greiner, F. F. 24 4 f. Gresham 148 , 15 3 f., 17 8 Grimaldi 179 , 18 2 Grimme 28 7 Grimmeishausen 18 5 Groma 6 3 Grorius, H. 15 8 Grye 27 1 Gudea 26,3 4 Guericke, O. 18 2 f., 18 5 f. Guglielmini, D. 19 0 Guillen, F. 14 7 Gundobad 8 6 Gunter, E. 17 5 Gutenberg 13 1 Gutenberg, Beno 30 4 Guyot de Provins 99 , 106 Haas, de 6 Habermel, J. 15 6 Habrecht, I. 15 5 Hachette, J. N. P. 24 3 Hadley, J. 208,21 1 Haen,A. de 21 3 Hahn, O. 294,30 5 Hahn, Ph. M. 215 , 217 f
Namenregister Hain,J. 26 1 Haithabu 7 9 Haie 30 2 Haies, S. 20 6 f., 211 Halifax 10 7 Halifax, Lord 19 6 f. Halley, E. 132 , 18 8 f., 193 , 199 ff., 20 4 Hamann, Ch. 29 2 Hammurabi 7 , 26, 37 ff.,13 9 Han 6 6 Hapi 2 0 Haremhab 4 0 Harouche, S. 34 4 Harriot, Th. 17 7 Harris 27,4 1 Harrison 19 3 ff., 206 , 208 , 214 f., 230 Hartmann, G. 145 , 15 0 Hartmann, J. 28 9 Harvey, W. 15 8 Harwood, J. 29 9 Hasler, J. 15 6 Hasmonäer 6 6 Hauck, G. 27 4 Hautefeuille 20 1 Hayn,F. 29 2 Hazen 30 1 Hearnshaw, L. 32 8 Hefner-Alteneck, v . 274 , 277 Heinbuche 11 6 Heinrich d. Seefahrer 12 0 ff, 12 5 f., 12 9 Heinrich I. 10 2 f. Heinrich II., Frankreich 148 , 153 Heinrich III. , England 10 9 Heinrich III., Frankreich 15 6 Heinrich IV., Frankreich 17 2 Heinrich v. d. Pfalz 15 2 Heinrich VII., England 13 4
Heinrich VII., England 14 9 Heinrich VIII. , England 14 4 Heinrich, Prinz 11 9 ff. Heisenberg, W. 286,30 1 Hekataios 5 8 Helios 4 7 Hellwig, Ch. 20 1 Helmert, F. R. 27 7 Helmholtz, H. v. 253,260 , 284 Helmreich, A. 15 3 Henlein 14 5 Henrique o Navegador 12 0 Henry 28 7 Henry VIII. 13 0 Herbestorff 17 6 Hermann 23 8 Hermann v. Hessen-Cassel 175 Hermite, Ch. 26 9 Herodot 27 , 38, 53, 59 Heron 49 , 67 f., 70 f. Herophilos 6 2 Herschel, F . W. 22 0 f., 225, 235 Herschel, J. 26 3 Herschel, J. F. 7 f., 242, 245 Hertz, H. 28 4 Hesse, Hans 14 7 Heuss, Th. 28 1 Hevelius 180 , 182 , 189 Hieroll. 5 1 f. Hieronymus 8 5 Hill, R. 24 8 Hillel Hanassi 8 5 Hillier 31 5 Hincks 26 2 Hindley 22 1 Hipp, M. 26 4 Hipparch 53 , 63, 66 f. Hippokrates 6 0 Hirschfelder, S . 27 1
368
Hirschvogel 15 1 Hoangdi 3 1 Höfer, J. 33 1 Hoffmann, H . 27 3 Hoffmann-La Roch e 34 4 Hofstadter, R. 30 9 Hojeda 13 5 Holbein, H . d. J. 15 0 Holder, O. 29 0 Hollerith 273 , 275 ff., 28 8 Hohnes, A . 27 7 Holywood 10 7 Holzknecht, G . 29 1 Homann 20 1 Honda 29 6 Hooke, R. 184 , 18 5 f., 19 3 Hörtjer, O . P. 20 9 Horton, J. W. 30 1 Horus 2 1 Hsing 9 0 Hubble, E. 30 2 Hülsmeyer, Ch. 29 1 Humboldt, A. v. 225 , 234 ff. , 240 , 24 3 f., 259 Hummel, M. 21 1 HungWu 9 3 Hunnifer 24 , 41 Hurwitz, A. 32 1 Hutton, Ch. 21 8 Huygens 158 , 16 1 f., 18 2 ff , 185 f. Hypatia 78 , 86 Hyperion 51 , 66 Hypsikles 6 6 I Hsing 9 0 Ibn Fadian 10 1 IbnJakub 10 1 Ibn Junis 10 2 f. IbnLabban 10 2 IbnMajid 125 , 13 4 IbnSina 10 2
Namenregister Imsserus 15 2 InnozenzXII. 19 9 Isabella L, Spanien 124 , 135 Isis 2 1 Islam 8 8 Isotow 30 3 Ivan IV. 15 1 Jäckel,J. 24 3 Jackson, A. 24 4 Jacob, Simon 154 , 169 Jacquard, J. M. 23 5 f. Jaina 8 6 Jakob II., England 15 8 James 26 2 Jamnitzer, W. 15 5 f. Janski, K. 30 3 Jauer, v. 14 8 Jefferson, Th . 23 1 Jehuda 12 1 Jelisarow, N. 28 3 Jensen, A. R. 32 9 Jeserski, F. W. 26 9 Jesus 87,33 3 Johann II., Portugal 12 4 f., 133 Johann von England 10 7 Johann Willem, Kurfürs t 202 Johannes I . 8 6 Johannes L, Portugal 115 , 119 Johansson, E. 28 9 Jolly, Ph. G. v. 248,26 6 Jomard, E. 23 8 Josephson, B. D. 32 2 Josephson, B . J. 30 9 Joule 28 7 Joule, J . P. 25 2 f., 258 Ju 2 9 Julian 8 4 Junghans 265,331,34 3
Jungius, J. 17 9 Juno Moneta 4 8 Jürgensen, U . 23 6 Justinian 58 , 86 Justinian I. 8 7 Juvenal 7 1 Raiding, F. W. 28 9 Kallisthenes 6 2 Kamin, L. 32 5 Kanada, Y. 328,332,344 , 346 Kant 21 4 Karl der Große 78 , 80 ff., 9 1 f., 96 KarlFV., Kaiser 11 5 Karl IX., Frankreich 15 4 Karl V, Frankreic h 11 5 Karl V., Kaiser 142 , 146 , 149 Karnik 32 2 Karolinger 82,9 4 Katharina II. 21 6 Kaufmann, W . 29 0 Kelvin 25 9 Kelvin, Lord 26 1 f., 265, 275, 290 Ken Shou-Ch'ang 6 8 Kendall 21 7 Kepler 152 , 158 , 16 2 ff. , 169 f., 17 2 f., 17 4 ff. Kha 3 9 Kidenas 6 1 Kidinnu 6 1 Kienböck 29 1 Kienzle 29 8 Kim Sun g 34 5 King, G. 20 0 Kinnebrook 23 3 Kircheisen, G. 21 0 Kircher, A. 179 , 183 Kirchhoff 26 4
369
Kirchner K . G. 24 4 Kirilov 20 6 Kirnberger 21 3 Kirsten, T . 32 9 Kitz, N. 32 3 Kleinenbroich, W. 25 9 Kleomedes 5 2 Kleopatra 3 9 Kleostratos 5 7 Klitzing, K. v. 313,32 8 Knauer, M. 181,20 1 Knies 26 1 Knight 21 0 Köbel 145 , 149 , 156 , 17 4 Kohlrausch, F . 27 3 Kolumbus, B . 12 4 Kolumbus, Ch . 120 , 12 2 ff , 126, 13 2 ff. , 14 4 Kondratiew, N. D. 28 2 Konfuzius 2 9 König, K. R. 26 9 Konrad von Urach 11 3 Konstantin 8 4 Konstantin II . 8 5 Kömer, Ch. G. 22 5 Körte, F. H. W. 24 1 Koschu-King 11 0 Kosmas 8 7 Kösters, W. 29 7 Kottas, H. 31 7 Krassowski 30 3 Kratos 6 6 Krause, W. 34 3 Kroisos 46 , 5 3 f., 57 Krshishanowski 28 2 Krug, L . 23 6 Krüss.G. 27 4 Ktesibios 6 4 Kuau-tse 5 5 Kübeck 24 8 Küchler, H. 24 6 Kuhlmann, W . H. F. 30 0
Namenregister Kühn, H. 21 0 Kundt,A. A. E. 26 6 Kunibert 7 9 Kunze 26 9 Kurlbaum, F. 28 5 Kusch, P. 31 9 Kyrill 8 6 Lacaille 209,21 4 Lacher, L. 14 6 Lagrange 22 3 Laguy, Th. 20 4 Lahire 18 8 Lalande, J. 211,23 5 Lambert, J . H. 214 , 216 Lambrecht, W . 27 3 Lamech 16 5 Landolt,H. 274,32 3 Lange, A. F. 246,25 9 Langley, S. P. 27 3 f., 274 Langlois 20 8 Langobarden 7 8 f. Laplace 20 8 Laplace 21 9 f., 223, 236 , 307 Larson,!. 29 8 Laussedat, A. 261,26 6 Lavoisier 191 , 198 , 216 f., 219 ff. Law,J. 20 3 ff. LeCat 21 1 Lebedew,P.N. 28 8 f. Lebion 18 8 Lee, R. E. 26 8 Leibl,W. 27 1 Leibniz 158 , 184 , 18 6 ff. , 189, 272 Lenin 28 1 f. LeoX. 14 1 Leo XIII. 28 9
Leonardo d a Vinci 3 , 134 , 136 f. Leonardo Fibonacc i (Leonardo von Pisa) 96 , 98, 106 f. Leonhardi 23 4 Leontjew, W. 28 2 Leopold I. 19 9 Leopold VI. 10 7 Lepsius 26 6 Leschot 24 2 Leupold, J. 200,20 6 Leutardus 10 2 Leverkühn, A. 28 2 Leverrier 25 9 Levi ben Gerson 11 3 f. Levin 26 6 LiMingzhong 10 3 Liang-liang-tsan 9 0 Libby, W. F. 31 7 f. Liberius 8 5 Lichtenberg 21 7 Liebig 24 2 Liedtke 30 8 Lilio, L. 16 7 Lilius, A. 15 6 Lilley, S. 31 9 LinHeu 7 3 Lindemann, F. 27 3 Linne 207,21 0 Lippershey 17 1 Littrow, K. L. v. 24 5 Lloyd 24 6 Lloyd, E. 18 9 Lloyd, H. 25 7 Locke 19 5 Loewe, L . 28 4 Löhr 27 0 Lohrmann 24 3 Lomonossow 21 1 Lopo Homeus 14 6 Lorenzetti 11 3
370
Lorimer, J. 21 8 Loschmidt, J. 26 6 Lotka 30 0 Louis, P. Ch. A. 24 2 Lubbock, J. W. 24 5 Lubin 17 4 Lucas, E. A. 27 1 Ludwig der Fromme 9 2 Ludwig IX. 10 9 Ludwig XIII., 177 Ludwig XIV. 158 , 181 , 188, 199 f., 20 3 Ludwig XV. 21 6 Ludwig XVI. 191,21 9 Luer 27 6 Lukas 4 7 Lukian 4 7 f. Lullus 11 0 Lummer, O. 276 , 289 f. Luther 141 , 150 , 16 8 Luther, G. 33 0 Lyell, Ch. 24 4 Lyons, H. 31 8 Ma'at 2 4 Machin, J. 20 1 f. Macintosh, J. 26 0 Mader, J. 23 2 Magalhäes, Femäo d e 119 , 123, 14 6 f., 19 4 Magee, C. C. 30 4 Magellan, siehe Magalhäe s Magnickij 20 1 Maioran 8 6 Mairan, de 20 7 Malam, J. 24 0 Mallet, R. 26 1 Malthus, R. Th. 23 3 Mälzel, J. N. 23 9 f. Mandelbrot, G . 32 7 Mannheim 26 2 Manoel, Portugal 14 4
Namenregister Manzoni, D. 15 2 Maraldi 20 8 f. Marcel, E . 11 4 Marco Polo 12 3 Marcus Vitruvius Pollio 6 9 Marduk 5 5 Maria Theresia 21 3 f., 218 Marines 7 1 Mariotte, E. 18 7 f. Marrison, W. A. 30 1 Marshak 10 , 14, 325 Marshall, A. 27 7 Martin, J. 18 9 Martin, R. 30 0 Martinez 12 3 Masaccio 11 8 Mascheroni, L. 23 4 Maskelyne 194 , 214 ff, 218 , 233 Mason, Ch. 21 5 Massys 14 5 Matinski, M. 21 9 Matsuzaki 31 6 Matthäus 4 7 Ma-tuan-li 6 7 Mauchly,J. W. 316,31 8 Maudslay, A. 24 3 Maupertuis 208,21 2 Mauren 9 5 f. Maury,M. F. 244,257 , 262 f. Maxwell,!. C. 274,28 4 Maya 40 , 63, 73 f., 86, 92 Mayer, J. R. 25 2 f., 257, 284 Mayer, J. T. 194,21 1 f., 215 f. Mayer, J. T. d. J. 21 7 McCoy, J . S. 30 1 Mechain 217,223,225,23 4 Medici 95,114,117 , 129 , 131 f., 134 , 14 2 Medinas, P. de 15 1
Medvedev 32 2 Mehemedll. 13 0 Meier, H. 31 7 Meinhardll. 11 0 Meizner. J. W. 22 0 Melanchthon 14 9 Memhard, G. 18 0 Mendel, G. 26 6 Mendelejew, D. 267,287 , 291 Menes 1 6 Menger, K. 26 8 Menna, 40 Mensch, G. 32 6 Mephistopheles 30 8 Mercalli, G. 28 9 Mercator, G. 152 , 15 4 f. Mereruka 3 4 Merowinger 82 , 88, 94 Mersenne 62 , 131 , 168 , 178 f., 217, 271, 274 f., 291, 294 f., 319 ff., 322 , 325, 328, 330, 342 f., 345 Merz 26 6 Meton 6 0 f. Mettler, E. 31 7 Meurs, J. de 11 4 Meusing, A. 29 2 Mewes, F. 34 2 Meydenbauer, A. 266 , 275 Meyerstein, M . 26 3 Meziriac, de 17 5 Michael 14 6 Michell, J. 22 1 Michelson, A. 27 2 f., 276, 287 f., 293, 30 1 Milankovic 29 8 Miller 14 6 Miller, J. R. 23 2 Miller, W. H. 24 7 Milne, J. 27 3
371
Ming 11 5 Mintrop, L. 278,29 7 Mocenigo 11 8 Mohammed 88 , 336 Mohr, F. 25 9 Mohs, C. F. Ch. 4 , 241 Moivre 20 8 Moivre, A. de 20 6 Molchanov, P . A. 30 0 Moles, A . 32 3 Molina 32 6 Molina, L . 15 5 Möllendorf, W. v. 27 9 ff . Moltke, H. v. 25 4 f., 269, 287 Molyneux 18 7 Mommsen 26 4 MongeG. 223,230,23 4 Montague 19 6 f. Montanari, G. 18 6 Montigny, T.de 21 6 Montyon 21 9 Moreno, J. L. 303,31 8 Morgenstern, O. 31 8 Morin, A. 24 4 Moritz v. Oranien 16 0 f., 168 Morland, S . 183 , 18 7 Morrison, L. 34 6 Morton, S . G. 260 , 32 8 Moseley, H. 29 5 Moses 3 9 Mößbauer 309 , 321 Mouton 18 5 Mudge, Th. 21 2 Muhamed 11 0 Muhammed as-Saffer 10 3 Müller,! 13 2 Müller, v. 22 1 Müller, W. J. 30 1 Muris, J. de 112 , 14 6 Musschenbroek 204,20 8
Namenregister Muwajed Elardh i 11 0 Nabonassar 43 , 72 Nabukudumisur II. 5 6 Nagel, A. 29 0 Nankung Yüeh 9 0 Napier, J. 17 3 f. Napoleon 224 , 234, 237 ff. Narner 3 0 Nasir-Eddin Tusi 10 9 Natalis 28 7 Nebukadnezar 5 5 f. Neckam 9 9 Necker 21 9 Nefer-Imu 3 1 Neher 32 8 Nelkenbrecher 21 6 Nelson, H. L. 32 8 Nephtys 2 1 Nero 7 0 Neumann, J. v. 303 , 307 , 316,318 Neumann, Kaspar 19 9 Neumann-Spallart 268,27 1 Newcomb 270,28 8 Newcomen 22 9 Newton 158 , 162 , 18 3 ff. , 187, 193 , 19 5 f., 200 f. , 205 , 211 Nickel, L. 32 7 Nicolai 21 4 Nike 6 0 Nikolajczuk, W . A. 28 8 Nikolaus III., Papst 11 0 Nikolaus vo n Kues 99 , 127 , 129 f, 134 Nikomachos 7 1 Noll, C. 32 7 f. Norman, R. 150,15 6 Norwood, R. 17 8 Nunes, P. 14 8 Nykerke 17 7
Ocagne, M. d' 28 9 Octavian 6 9 Odhner, W. 269,277,28 7 OdovonToumay 10 3 Oechsle.F. 24 7 Oeder, G. 15 3 Oeder, M. 153 , 168 Oersted 225 , 241 Oettelt, C. Ch. 22 1 Ohm 28 7 Ohnsted, D. 24 1 Oinopides 5 9 Oliva, J. 16 9 Omar Kayyam 10 3 Oppolzer 27 6 Oresme, N. v. 113 , 146 Orion 2 2 Ortelius, A. 15 5 Osiris 2 1 f. Ostwald, W. 274,28 7 Ott, J. J. 21 4 Otto VIII., Brandenbg. 11 5 Oughtred, W. 177 , 180 Oxford, Lor d 20 5 Pacificus 9 3 Pacioli 134 , 139, 14 5 Packe, Ch. 21 0 Palmieri, L. 26 2 Pape 27 0 Papirius Cursor 6 3 Pappos 7 3 Parent-Duchätelet 24 6 Pareto, V. 292,29 6 Partridge, S. 18 2 Pascal 1791 , 187 Paucton 22 0 Pauw, R. 16 9 Paxson, G . A. 32 1 Payne 24 4 Pearson 29 0 Pegolotti 11 3
372
Penrose 27 6 Pepys, W. H. 23 5 Peregrinus 10 9 Peri, G. D. 17 8 Perikles 4 6 Perrotin 29 1 Perthes, J. 240,24 7 Peruzzi 111 , 114 Pervouchine, I. M. 27 4 Petavius 17 7 Peter I. 191,200,20 4 Petrarca-Meister 14 7 Petrie, W. M. F. 7 , 273 f. Petrus 85 , 11 8 Pettenkofer 26 3 Petty 158 , 181 , 18 3 ff. , 188 ff . Peuck, A. 29 1 Peuerbach 13 0 f., 14 5 f. Peutinger 8 5 Peypus 14 5 Pfanzagl, J . 32 1 Pfeffer, W . 27 1 Pfitzer, E . F. 25 9 Pfrundsberg 14 2 PheiHsui 8 1 Pheidon 46 , 55 Pherekydos 5 7 Philip II. 10 6 Philipp der Schöne 11 1 Philipp II. 15 3 Philipp II., Spanien 15 2 f., 154, 19 3 Philipp III, Frankreic h 10 9 Philipp III, Spanie n 17 0 f., 172 Philippos Archidäos 6 2 Philon 6 5 Picard, J. 180 , 18 4 f., 18 8 f. Pickering, Ch. 27 2 Pigafetta 14 7 Piper, H. 29 3
Namenregister Pippin 8 0 Pippin de r Kleine 9 1 Pippin III . 82,9 0 Pistor, K. 24 2 Pius VI. 17 2 Plancius, P. 161 , 16 9 Planck, M. 4 , 285 f., 289 Plato, Fritz 29 5 Platon 50 , 61 Playfair, W. 22 0 Plutos 4 8 Poggendorf, J. Ch. 253 , 25 7 Pogson, N. R. 26 2 Pollard, P. E. 30 3 Polybios 5 3 Polyklet 6 0 f. Poncelet, V . 23 8 Porat, M. 33 8 Porterfield, W. 21 4 Poseidonius 6 7 Pouillet, C. S. M. 24 6 f. Powers, R. E. 29 4 f. Prätorius, J. 16 9 Pregel, F. 29 6 Preßler 26 9 Prestel, M. A. F. 26 6 Preston 27 1 Prieur Duvemois 23 1 Pringsheim, E. 28 9 Prinzing 29 2 Pritchard 27 5 Prony 23 2 Protagoras 5 0 Proust, J. L. 23 4 Ptolemaios II . 6 3 Ptolemäus 43 , 63, 71 f., 81, 93, 13 2 f. Publius C. Pulcher 6 4 Puissant, L . 23 7 Pulfrich, C . 290,29 4 Punch, B. 32 2 Purcell, E. M. 30 9
Pythagoras 37 , 52 f., 57, 315 Pytheas 6 2 Quesnay 21 3 Quetelet 225 , 245 f., 255, 257, 262 Quin 5 0 Quin Shi-huang 6 5 Quinctius Flamininus 6 6 Quintenz, C. 24 1 Quirinus 7 0 Raabe 31 8 Rabbethge, K . 26 5 Rabelais 10 0 Rabi.J. J. 31 6 Raimond, J. M. 34 4 Raimundus Lullus 11 0 Ramsay, W. 29 2 Ramsden 218,22 1 Ramses II. 4 0 f. Ramses III. 27,4 1 Ranzovius, H. 16 9 Rathenau, W. 27 9 f. Reaumur 205,20 7 Reber, G. 30 4 Recorde, Rob. 15 2 Regiomontanus 123 , 13 1 f., 144 f., 149 , 15 9 Regnier, E. 23 1 Rehabeam 4 2 Reich, F. 26 1 Reichenbach, G. v. 228 , 237 f., 240 Reid, E. 311,31 6 Reimer, D . 26 6 Reinel, J. 14 6 Reinel, P. 135 , 146 Reinhold, E . 152 , 156 Reinhold, J. 16 8 Reisch, G. 14 4 Reitwiesner 31 8
373
Renaldini, C. 19 9 Renard 27 1 Retzius, A. A. 25 7 Reuleaux, F. 28 7 Reuttinger, S. 16 3 Revelle, R. 320,32 3 Reychelstein 14 9 Reymerswaele 15 0 Reynault, H. V. 24 8 Rhaeticus 15 2 Rhind 3 7 f. Ribeiro, D. 14 9 Ricardo, D. 23 9 Riccidi, G. 18 2 Riccioli, G. 17 8 ff., 18 2 Richardson, L . F. 32 1 Richelieu 17 6 Richer,!. 162 , 18 5 f. Richter, C . F. 30 4 Richter, J.B. 22 5 f., 235 Riederer, J. 32 9 Ries, Abraham 18 8 Ries, Adam 13 8 f., 14 6 f., 149 ff, 153 , 188 Ries, Isaa k 18 9 Riesel, H. 32 0 Rietz, M. 29 0 Ritter, J.W . 22 5 Riva-Rocci 288,29 1 Rivius, W. 15 0 Roberval 183 , 184 Robinson, R . M. 31 9 Rochon, A . M. de 21 8 Rodmann, Th . 26 4 Roemer, O . 187 , 189,20 1 Roger II . 81 , 105 Rohrer, H . 32 9 Rolevinck 13 2 Romulus 6 9 Rothschild 224 , 238 Rotstein, A. 28 2 Rousseau, J.-J. 19 7
Namenregister Rowland 32 6 Rowland, H. A. 27 4 Rubens, H. 28 5 Rudolf v. Habsburg 10 9 f. Rudolff.Chr. 15 1 Rudolph I. v. Habsburg 16 4 Rudolph II. 16 9 Rumford, Gra f 23 4 Runge 26 8 Rutherford 24 5 Rutherford, D. 232 Sacrobosco 10 7 Sakhyamum 5 7 Sakmann 32 8 Saladin 10 7 Saliwahana 7 1 Salmanassar V. 4 3 Salomo 4 2 f., 165 Salsano 22 1 Santorio 17 3 Sargon 33 , 44 Sargonl. 3 8 Saros 5 9 Sartorius 117,305,324,34 2 Saslawskaja 33 3 Sassaniden 8 7 Saussure, H. B. de 216,23 1 Savary, J. 18 6 Savery, Th. 22 9 Say, H. 23 3 Scaliger, J. J. 15 , 167, 172 , 342 Schadow 11,23 6 Schäffle, O . 28 8 Scheibe, A. 30 3 Scheibler, J. H. 24 5 Scheiner 27 7 Scheiner, Chr . 173 , 177 Schellbach. K. H. 25 3 Scherbius 30 4 Schickard, W. 175 , 17 7 f.
Schiller 22 5 Schinkel 27 6 Schinz 26 4 Schissler d. Ä. 15 7 Schissler, Chr. 15 5 Schlenker-Grusen 29 2 f. Schlesinger, G. 28 9 Schlieffen 278 , 295 Schlözer, L. v. 23 6 Schmeitzel, M. 20 9 Schomberg, M. 34 3 Schöner,!. 14 6 Schott, C. 17 4 Schuckert 29 0 Schu-king 3 5 Schuler 30 2 Schulgi 35 , 56 Schura 3 2 Schuster, P. 16 8 Schwabe, S. H. 25 8 Schweicker, W. 15 1 Schweigger, J. S. C. 225 , 240 Scriba 10 5 Sears 29 6 Seebeck 24 6 Seelhoff, P . 27 5 Selling, E. 27 5 Septimius Severus 7 2 Servais, J. 26 1 Servius Tullius 5 9 Sesostris III. 2 1 Seth 2 1 Settle, Th. B. 32 2 Severus 8 5 Severus Sebocht 8 9 Sextus Julius Africanus 7 2 Seyß, L. 26 8 Sforziani 15 1 Shanks 26 2 Shanks, D. 32 2 Shannon 33 8 f.
374
Sharp, A. 201,20 3 Shi-huang 5 0 Shortt, W. 299,30 5 Shovell 192,20 2 Siemens, W . v. 254,264 , 267, 270, 272 f. Siemens, William 260 , 262, 264 Siemens & Halske 282 , 297 Sigismund, Erzherzog 13 3 Simon 29 3 Sinclair 32 9 Sinclair,!. 23 2 Singh, J. 20 7 Sirius 2 1 f., 40 Sirtelli, Kardinal 16 7 Sisson, J. 20 4 Six, J 22 0 Sixtus IV., Papst 13 2 Slowinski, D. 328,33 0 Smith, Adam 21 8 Smith, W. 232,23 9 Smyth, Piazzi 7,266,27 3 Snellius 159 , 17 3 f., 185 , 204 Snofru 18,20,3 2 Snyder 31 5 Solon 47 , 53 , 56 ff. Somary, F. 30 1 Sonne 26 6 Soranzo 11 7 S0rensen 29 5 Sosigenes 6 8 Sotheby 34 5 Sothis 2 1 f., 40 f. Spearman, Ch . 29 1 Spina, A. de 11 1 Sponheuer 32 2 Sridhara 10 2 Stalin 28 2 f., 304 Stampfer, S . 24 7 Stanley 21 7
Namenregister Stas, J. S. 26 6 Steckel,R. S. 34 2 Stein, vom 23 6 Steinheil 24 7 Steno (Stensen) 18 4 Stephenson 24 9 Stephenson, R. 34 6 Stern, S. 29 4 Stevin 15 8 ff., 165 , 16 7 ff. , 170, 17 2 Stieler, A. 24 0 Stifel 14 9 f., 15 4 Strabo 9 3 Straßmann, F. 30 5 Strumilin, S. G. 29 9 Strutt 29 2 Struve, F. G. W. v. 24 6 f. Stuart 21 1 Stückrath, P. 29 2 Sturm, L. Ch. 20 2 Stürmer, W. 15 5 SuSung 10 3 Sun 7 3 Süßmilch 20 9 Svanberg, A. F. 26 3 Swjatoslaw 10 3 Swobodski 24 4 Sydow, E. v. 26 7 Sylvester!!. 96 , 101 Synesios 8 5 T'ang 8 1 Takahashi 34 6 Talabot 24 4 Talleyrand 223,23 1 Tamura, . 33 0 Tapp, J. 17 1 Tartaglia 15 0 Taube, L. 26 0 Taylor 28 1 Taylor, F. W. 273,29 2 Taylor, J. 26 4
Temperantia 11 3 Templeman 20 7 Tenchi 8 9 Terbrugghen, H. 17 2 Terman, L. M. 296 , 300 Terrentius Varro 43 , 69 Teti 3 3 Tetzel 14 1 Thaer.A. Ph. 23 7 Thaies 5 6 f. Themistokles 4 5 Theoderich 8 6 Theodores 5 7 Thietmar 10 1 Thomas 26 9 Thomas, Ch. X. 24 0 f. Thompson, B. 23 4 Thompson, Th. 19 9 Thomson, J. J. 289,29 4 Thomson, W. 259 , 261 f., 265, 268, 275, 284 Thot 2 4 Thünen, J. H. v. 24 2 Thurn und Taxis 26 2 Thutmosis I. 4 0 Thutmosis III. 25,3 9 Thutmosis IV. 4 0 Tiberius 7 0 Timeos 6 3 Timocharis 59,6 3 Timofeev-Resovski 32 3 Tintner, G. 32 1 Titov, G. S. 32 1 Torquemada 13 3 Torricelli 17 9 Toscanelli 12 3 f., 13 1 f. Tournay, Odo v. 10 3 Tovee, M. 34 5 Towler, W. 33 0 Trajan 7 1 Tralles.J. G. 23 8
375
Trechsler d . Ä. 155 , 167, 172 Trechsler d . J. 17 6 Trinks, F. 28 7 Tschang Heng 8 1 Tschebyschew, P. L. 27 4 Tscheou-kong 4 2 Tscherenkow 31 5 Tschiang Kai-Schek 28 2 f. Tschiang Tsching-Guo 28 3 Tschin 7 4 TschingWang 10 6 Tsu Chung Chih 8 9 Tsung Dao Lee 30 9 Tuckermann, B. 32 4 Turing, A. 304,31 5 Tusi 10 8 f. Tutanchamon 4 0 Uchermann, K. 29 1 Uhlhorn, D. 23 9 f. Ulug-Begh 118 , 12 9 Unger,J. F. v. 21 2 Ur-Nammu 3 5 Urningirsu 3 7 Urukagina 3 3 Usher, J. 18 0 Utuhegal 3 6 Uzzano 12 9 Vallani, G. 11 2 Varro 43 , 69 Vasco da Gama 12 3 ff, 13 4 Vauban 20 2 Vaucanson 21 0 Vega, G. v. 220,231,236 , 238 Vegas, de la 18 9 Vernier, P. 17 7 Vesconte, P. 11 2 Vespasian 7 0 f. Vespucci 13 5 f.
Namenregister Vidie 25 8 Vierordt, K. v. 260,26 9 Vieta 155 , 15 7 Virchow, R. 26 4 Vitruv 51,64,69 , 134 Vogel, H. C. 27 6 f. Voigtel 20 0 Volckmar, T. 16 9 Volt, K. v. 26 3 Volta.A. 23 3 Voltaire 189 , 196 Wachsmann, S . 34 2 Wagner, C. Th. 29 4 Wagner, U. 13 3 Waldner 15 5 Waldseemüller 14 4 f. Walid 8 9 Walker, S. C. 25 9 Walker, Th. 26 5 Wallingford 11 3 Wallis, S. 21 6 Wallot 298 , 303 Walpole, R . 20 8 Walther, B. 131,15 9 Wang 33 8 Warburg, O. 29 8 Wastl, J. 30 5 Watt, J. 214 , 217, 221, 229 , 287 Weber, W. 225 , 246 ff. , 258 f., 263 Wegener, A. 30 2 Weidler, J. F. 206,21 5 Weiß, Ch. S. 23 8 Wellington 22 4 Welser 14 1 Welsh, L. 34 2 Wendelin, G . 18 0 Werder, L. 261,26 7 Wermuth, Ch. 19 9 Weston,F. 27 6
Whagenaer 16 8 Wheatstone 248,25 8 Whiston, W. 20 1 Whitney, E. 23 5 Whitworth, J. 225,257,260 , 263, 273 Wick 11 5 Widmann 133 , 14 8 Wiechert, E. 289,29 1 Wieland, C . M. 31 1 Wien, W. 285,289,29 2 Wiener 33 8 Wikinger 7 9 Wikramatidjas 6 8 Wilcke,J.K. 21 6 Wild, H. 26 5 Wilh. IV. v. Kassel 15 3 f., 159 Wilhelm der Eroberer 10 3 Wilhelm v . Oranien 19 9 Wilhelm v. Saint-Cloud 11 0 Wilkes, Ch. 25 8 Willer, J.-C. 33 2 Willomet,P. 20 0 Willson, R . 34 5 Wilson 31 7 Wingate 17 6 Winkel 23 9 Winnerl 24 5 Wissell 28 0 Witt, J. de 182 , 185 Wittelsbach, E. v. 165 , 172 Wittenborg, H. 11 3 Wittenborg, J. 11 3 Wolf, Ch. v. 20 2 Wolfger 10 6 Wolfskeil, P. 29 3 Wölker 25 9 Wollaston, W. H. 23 7 Weltmann, R. 23 1 Woods 31 6 Wren, Ch . 18 2
376
Wrench 317,32 2 Wright, E. 17 0 Wrigley 28 7 Wsewolod 10 4 Wu 6 7 Wunderlich, C . A. R. 26 7 Wunderlich, K . 26 0 Wyatt, J. 20 9 Xenophon 6 1 Yan 3 3 Yang-ti 8 8 Yang-Yen 9 1 Yerkes, R. 29 8 YiXing 9 0
Zacuto 124 , 13 1 Zeiß, C. 270,29 7 Zemer, F. E. 31 7 Zeuneck, J. 29 0 Zipf 30 4 Zöllner 264 , 272 Zürner, A. F. 199 , 203 ff. Zuse 30 4 f., 317 Zuse, K. 31 5 Zwingli 15 0 Zworykin 31 5
Literatur Absolon, K. : Dokumente un d Beweise der Fähigkeiten de s fossilen Menschen z u zählen i m Mährischen Paläolithikum . Artibus Asiae. Ascona Switzerland. Vol. XX, 2/3 195 7 Acta Metrologiae Historicae II. Bericht über den 4. Internationalen Kongreß für Historisch e Metrologie. Linz , 3.-5. Oktober 1986 . Universitätsverlag Rudolf Trauner Lin z 198 9 Adam, A.. Vom himmlischen Uhrwer k zur statistischen Fabrik. 60 0 Jahre Entdeckungsreis e in das Neuland österreichischer Statisti k und Datenverarbeitung. Munk Wien 197 3 Adron, L. messen wiegen zählen. Das Lexikon de r Maß- und Währungseinheiten alle r Zeiten und Länder. Praesentverlag Heinz Peter Gütersloh 2. Auflage o . J. Agricola, G.: Schriften über Maße und Gewichte. Deutscher Verlag der Wissenschafte n Berlin 195 9 Alberti, H.-J. v.: Maß und Gewicht. Geschichtliche und tabellarische Darstellungen von den Anfängen bi s zur Gegenwart. Akademie-Verlag Berlin 195 7 Anikin, A.: Gold. Verlag Die Wirtschaft Berli n 198 0 Anikin, A.: Ökonomen au s drei Jahrhunderten. Verlag Die Wirtschaft Berli n 197 4 Asimov, I.: Die exakten Geheimnisse unserer Welt. Band I: Kosmos, Erde, Materie, Technik . Droemer-Knaur 198 8 Asimov, L: 500000 Jahre Erfindungen und Entdeckungen. Bechtermünz Augsburg 1996 Assmann, J. : Ma'at. Gerechtigkeit und Unsterblichkeit im Alten Ägypten Beck München 2001 Ausbüttel, F. M.: Die Verwaltung des römischen Kaiserreichs . Von der Herrschaft de s Augustus bis zum Niedergang des weströmischen Reiches . Wissenschaftliche Buchgesellschaf t Darmstadt 199 8 Bauval, R.; Hancock, G. : Der Schlüssel zu r Sphinx. Auf der Suche nach dem geheimen Ursprung der Zivilisation. Aus dem Englischen. List München Leipzig 199 6 Berckenhagen, E.: Schiffe Häfe n Kontinente. Ein e Kulturgeschichte der Seefahrt. Dietrich Reimer Berlin 198 3 Bemal, J . D.: Die Wissenschaft i n der Geschichte. Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 196 7 Berriman, A. E.. Historical Metrology. A new analysis of the archeological and the historical evidence relating to weights and measures. Greenwood Press New York 196 9 (Reprint von 1953 ) Binding, K. : Früh- und hochmittelalterliche Bauvermessung . In : Die historische Metrologie in den Wissenschaften. Scripta Mercaturae St. Katharinen 198 6 Block, W.: Messen und Wägen. Otto Spamer Leipzi g 192 8 Böckh, A.: Metrologische Untersuchunge n über Gewichte, Münzfüße un d Maße des Altertums in ihrem Zusammenhange. Vei t & Comp. Berlin 183 8 Böckh, A.: Die Staatshaushaltung der Athener. Dritte Auflage Geor g Reimer Berlin 188 6
377
Literatur Bois, M.: Die Renaissance de r Naturwissenschaften 1450-1630 . Das Zeitalter des Kopernikus Aus dem Englischen. Sigber t Mohn Gütersloh 196 5 Boisguilbert, P.: Denkschriften zur wirtschaftlichen Lage im Königreich Frankreich Akademie-Verlag Berli n 198 6 Boorstin, D. J.: Entdeckungen. Birkhäuse r Basel 198 5 Borst, A.: Computus. Zeit und Zahl in der Geschichte Europas , dtv München 199 9 Braudel, F.: Sozialgeschichte des 15.-18 . Jahrhunderts. Der Handel. Kindler München 198 6 Braudel, F.: Sozialgeschichte de s 15.-18 . Jahrhunderts. Aufbruch zu r Weltwirtschaft. Kindler München 198 6 Brentjes, B. : Die orientalische Welt . Von den Anfängen bis Tschinggis-Khan. Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 197 2 Brentjes, B.; Brentjes, S.: Ibn Sina (Avicenna). Der fürstliche Meiste r aus Buchara. Teubner Leipzi g 197 9 Bürger, K.: Christoph Kolumbus. Teubner Leipzig 198 3 Butkewitsch, A. W.; Selikson, M. S.: Ewige Kalender. Teubner Leipzig 197 4 Cantor, M.: Vorlesungen übe r Geschichte der Mathematik. Erster Band. Teubner Leipzig 189 4 Capek, J.: Der künstliche Mensch. In : ad libitum. Sammlung Zerstreuung Nr. 12 . Volk und Welt Berlin 198 9 Cipolla, C. M.: The Economic History of World Population. Pengui n Books Harmondsworth Middlesex England 198 1 Collins, H.; Pinch, T.: Der Golem der Technologie. Berli n Verlag Berlin 200 0 Collins, H.; Pinch, T.: Der Golem der Forschung. Berlin Verlag Berlin 199 9 Columbus, Chr.: Das Bordbuch. Verlag Neues Leben Berlin 198 6 Copernicus, N.: Denkschrift von 1517 . In: Die Geldlehre des Nicolaus Copernicus. Herausgegeben von Erich Sommerfeld. Akademie-Verlag Berlin 197 8 Cusa, Nicolaus von, Cardinal und Bischof: Wichtigste Schriften i n deutscher Übersetzung. Herausgegeben von Dr. F. A. Scharpff. Freibur g im Breisgau. Herdersche Verlagsbuchhandlung 1862 Daniel, Glyn: Geschichte der Archäologie. Lübbe Bergisch-Gladbach 1988 Darmstädter, L. Handbuch zur Geschichte der Naturwissenschaften un d Technik. Springer Berli n 190 8 Detlefsen, M.: Kerbknochen un d Kerbhölzer. Wissenschaft und Fortschritt Berlin 27(1977)9 Deubner, F.: ... Nach Adam Ries - Lebe n und Wirken des großen Rechenmeisters. Urania Leipzig/Jena 195 9 Diederich, N. u. a.. Historische Statisti k i n der Bundesrepublik Deutschland. Band 1 5 der Schriftenreihe Foru m der Bundesstatistik. Metzler-Poeschel Stuttgart 1990 Diels, H.: Antike Technik. Teubne r Leipzig 192 4 Dilke, O. A. W. Mathematik, Maße und Gewichte in der Antike. Aus dem Englischen. Reclam Stuttgart 199 1 378
Literatur 75 Jahre DIN 191 7 bis 199 2 Festschrift. Beuth Verlag 1992 Dobrzycki, J.; Biskup, M.: Nicolaus Copernicus. Gelehrterun d Staatsbürger. Teubner Leipzig 198 0 Doebel, G. : Johannes Kepler. Styria Graz 1983 Dohrn-van Rossum, G. : Die Geschichte de r Stunde. Uhren und moderne Zeitordnung. Carl Hanser 199 2 Dokumente au s dem deutschen Bauernkrieg . Beschwerde n Programme Theoretisch e Schrifte n Reclam Leipzig 198 3 Drahota, H.: Skizzen zur Geschichte de r Preise und der Preispolitik im alten Orient und i n der Antike. Hochschule fü r Ökonomie Berlin 198 4 Dubler, A.-M.: Maße und Gewichte i m Staat Luzern und i n der alten Eidgenossenschaft. Luzerner Kantonalbank. Luzern 197 5 Dunnington, G. W.: Carl Friedrich Gauß: Titan of Science. Exposition Press New York 1955 Ebert, M. (Hrsg.) Reallexikon der Vorgeschichte. 1 5 Bände. Walter de Gruyter Berlin 1924-193 2 Edzard. D. O. (Hrsg.) Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie. Siebter Band. Walter de Gruyter Berlin New York 1987-199 0 Von der Elle zum Atommaß. Messen: gestern, heute , morgen. Bundesamt fü r Eich- und Vermessungswesen Wie n 198 0 Engewald, G.-R.: Georgius Agricola. Teubner Leipzi g 198 2 Fettweis, E. : Völkerkundliche Beiträg e zur Frage nach der Entstehung der Meßkunde. In: Technikgeschichte Bd. 26 VDI-Verlag Berlin 193 7 Forschen-Messen-Prüfen. 10 0 Jahre Physikalisch-Technische Reichsanstalt/Bundesanstal t 1887-1987 Hrsg. Bortfeld, J . ; Hauser, W.; Rechenberg, H. Physik-Verlag Weinheim 198 7 Frängsmyr, T. (Ed.): The Quantifying Spirit in the 18t h Century. University of California Pres s Berkeley 199 0 Fräser, J. T.: Die Zeit. Auf den Spuren eines vertrauten und doch fremden Phänomens . drv München 199 1 Fuchs, W. R.: Formel und Phantasie. Eine Weltgeschichte der Mathematik. Rowohlt Hamburg 197 9 Carl Friedrich Gauss Werke. Elften Bande s Zweite Abteilung. Springer Göttingen 1924-192 9 C. F. Gauß. Lebe n und Werk. Herausgegeben vo n Hans Reichardt. Haude und Spener Berlin 196 0 Genauigkeit und Präzision. PTB-Texte Band 4 Hrsg. D. Hoffmann un d H. Witthöft . Physikalisch-Technische Bundesanstal t Braunschweig und Berlin 199 7 Geschichte des wissenschaftlichen Denkens im Altertum. Autorenkollektiv unter Leitung von Fritz Jürss. Akademie-Verlag berlin 198 2 Geschichte un d Ergebnisse de r zentralen amtlichen Statisti k in Österreich 1829-1979 . Wien Österreichische Staatsdruckere i 197 9
379
Literatur Das Gilgamesch-Epos. Übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Albert Schott. Neu herausgegeben vo n Wolfram von Soden. Reclam Stuttgart 199 9 Gillies, R. J. Mathematics i n the Time of the Pharaos. Dover Publications, Inc. New York 198 2 Ginzel, F. K.: Handbuch der mathematischen und technischen Chronologie . Das Zeitrechnungssystem de r Völker. Band I bis III. J. C. Hinrichs Leipzig 190 6 Göll, H.: Die Weisen und Gelehrten des Altertums. Otto Spamer Leipzig 187 6 Goetz, D.: Die Anfänge der Artillerie. Militärverlag der DDR Berlin 198 5 Gould, S. J.: Der falsch vermessene Mensch. Suhrkamp Frankfurt a m Main 198 8 Grabow, R.: Simon Stevin . Teubner Leipzi g 198 5 Granzow, U.: Quadrant, Kompaß und Chronometer. Technisch e Implikatione n de s euro-asiatischen Seehandel s vo n 150 0 bis 1800 . Steiner Stuttgart 198 6 Grotefend, H.: Taschenbuch de r Zeitrechnung des deutschen Mittelalters und der Neuzeit (1898). Dreizehnte Auflag e 199 1 Grunmach, L.: Maß und Messen. In: Buch der Erfindungen, Gewerbe und Industrien Zweiter Band. Otto Spamer Leipzig 189 8 Günther, S.: Geschichte de r Naturwissenschaften. Recla m Leipzig 190 9 Hahn, L: Sonnentage - Mondjahre . Über Kalendersysteme und Zeitrechnung. Urania-Verlag Leipzig Jena Berlin 198 9 Heinrich der Seefahrer oder die Suche nach Indien. Herausgeber und Übersetzer G. Pögl und R. Kroboth. Erdmann/Thienemann Stuttgart 198 9 Heit, A.; Petry, K.: Bibliographie zu r historischen Metrologie, auenthal Verlag Trier 199 2 Hellemans, A.; Bunch, B. H.: Fahrplan der Naturwissenschaften. Ei n chronologischer Überblick. Droemer Knaur München 1990 Helmholtz, H.: Zählen und Messen erkenntnistheoretisch betrachtet . In: Philosophische Vorträge und Aufsätze. Akademie-Verlag Berlin 197 1 Herodot Das Geschichtswerk. I n zwei Bänden. Aufbau Berli n und Weimar 198 5 Herrmann, D. B.: Vom Schattenstab zum Riesenspiegel. 200 0 Jahre Technik de r Himmelsforschung. Verla g Neues Leben Berlin 197 8 Historical Statistics of the United States. U. S. Department of Commerce. Washington D. C. 197 5 Hoppe, J.: Johannes Kepler. Teubner Leipzig 198 2 Hultsch, F.: Griechische und römische Metrologie. Weidmann'sehe Buchhandlung Berlin 186 2 100 Jahre metrisches Maßsystem in Österreich (1872-1972). Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen Wie n 197 2 Ifrah, G. : Universalgeschichte de r Zahlen. Campus Frankfurt a m Main 198 9 Jahn, L; Löther, R.; Senglaub, K.: Geschichte der Biologie. Gustav Fischer Jena 198 2 Jastram, R. W.: The Golden Constant. The English and American Experience 1560-197 6 John Wiley & Sons New York 197 7
380
Literatur Jenemann, H. R.: Die Waage des Chemikers. Betrachtun g zu einer Ausstellung im Dechema-Haus. Dechema Frankfurt a m Main 197 9 Jürss, F. u. a.: Geschichte de s wissenschaftlichen Denkens i m Altertum Akademie-Verlag Berlin 198 2 Kaemmel, E.: Finanzgeschichte. Verlag Die Wirtschaft Berlin 196 6 Kahnt, H.; Knorr, B.: BI-Lexikon Alte Maße, Münzen und Gewichte . Bibliographisches Institu t Leipzig 198 6 Kamenceva, E . L; Ustjugov, N. V.: Russkaja metrologija. Izdatel'stvo Vyssaja skol a Moskva 197 5 Kant, H.: Fahrenheit, Reaumur , Celsius. Teubner Leipzi g 198 4 Kehnscherper, G.: Kreta,Mykene, Santorin. Urania-Verlag Leipzig Jena Berlin 197 3 Kepler, J.: Neue Stereometri e der Fässer (Linz 1615) . Reprint nach der Erstausgabe von 1908 . Akademische Verlagsgesellschaf t Geest & Portig Leipzig 194 7 Kern, H.: Empirische Sozialforschung . Ursprünge, Ansätze, Entwicklungslinien. Beck München 1982 Kertz, W.: Geschichte der Geophysik. Olms Hildesheim 199 9 Kiengel, H.: Hammurapi von Babylon und seine Zeit. Deutscher Verlag der Wissenschafte n Berlin 197 7 Klengel-Brandt, E.: Reise in das alte Babylon. Prisma Leipzig 197 0 Klimpert, R.: Lexikon der Münzen, Maß e und Gewichte, sowie der Zeitgrößen aller Länder der Erde. Regenhardt Berlin 189 6 Kline, M.: Mathematics. Th e Loss of Certainty. Oxfor d University Press New York 198 2 Klix, F.: Erwachendes Denken . Eine Entwicklungsgeschichte de r menschlichen Intelligenz . 3. überarbeitete und erweiterte Auflage . Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 198 5 Koch, R. (Hrsg.) BI-Lexikon. Uhren und Zeitmessung. Bibliographisches Institu t Leipzig 198 7 Kogon, E.: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager. Heyne München 197 4 Krämer, W.: Die Entdeckung und Erforschung der Erde. Brockhaus Leipzig 196 7 Krengel, R.: Die Weltbevölkerung von den Anfängen des anatomisch modernen Menschen bis zu den Problemen seine r Überlebensfähigkeit i m 21. Jahrhundert. Deutsches Institut fü r Wirtschaftsforschung. Beiträg e zur Strukturforschung Hef t 14 8 Berlin 199 4 Kuczynski, Th. (Hrsg.) Wirtschaftsgeschicht e und Mathematik. Akademie-Verlag Berlin 198 5 Kühn, Th. S.: Die Funktion de s Messens in der Entwicklung der physikalischen Wissenschaften. In : Die Entstehung des Neuen. Suhrkamp Frankfurt a m Main 1977 Kulischer, J.: Allgemeine Wirtschaftsgeschicht e des Mittelalters und der Neuzeit Rütten & Loening Berlin 195 8 Küntzel, G.: Über die Verwaltung des Maß- und Gewichtswesens in Deutschland während des Mittelalters. Duncker & Humblot Leipzig 189 4 Lamprecht, K.: Deutsches Wirtschaftslebe n im Mittelalter. Band II Statistisches Material. Dürr Leipzig 188 5 381
Literatur Landrock, H.: Alte Uhren - ne u entdeckt. Verlag Technik Berli n 198 6 Le Goff, J. : Kaufleute und Bankiers i m Mittelalter. Campus Frankfurt/Main 199 3 Le Goff, J. : Phantasie un d Realität des Mittelalters. Klett-Cotta Stuttgart 199 0 Learner, R.: Die Geschichte de r Astronomie un d die Entwicklung des Teleskops seit Galilei . Gondrom Bindlach 199 1 Lecuyer, B.; Oberschall, A. R.: The early history o f social research. In: Internationa l Encyclopedia o f Statistics. Ed . By Kruskal and Tanur. Collier London 196 8 Lehmann, J.: So rechneten Ägypte r und Babylonier. Urania Leipzig Jen a Berlin 199 4 Lemcke, M.: Johannes Kepler. Rowohlt Reinbek bei Hamburg 199 5 Leonardo d a Vinci: Tagebücher un d Aufzeichnungen. Paul List Leipzig 195 2 Lexikon frühe r Kulture n in zwei Bänden. Herausgegeben von Joachim Herrmann in Verbindung mit Hans Quitta, Horst Klengel, Johannes Irmsche r und Irmgard Sellnow . Bibliographisches Institu t Leipzig 198 7 Lexikon der Kunst in fünf Bänden . Seemann Leipzig 1968-197 5 Lietzmann, H.: Zeitrechnung de r römischen Kaiserzeit , de s Mittelalters und de r Neuzeit für die Jahre 1-200 0 nChr. 4. Auflage durchgesehe n von Kurt Aland. Walter de Gruyter Berlin New York 198 4 Lindgren, U. (Hrsg.): Europäische Technik i m Mittelalter. Tradition und Innovation. Gebrüder Mann Berlin 199 6 Lips, J. E.: Vom Ursprung de r Dinge. Ein e Kulturgeschichte des Menschen. Volk und Buch Verlag Leipzig 195 1 Ludwig, G.; Wermusch, G.: Silber. Aus der Geschichte eine s Edelmetalls . Verlag Die Wirtschaft Berli n 198 6 Maß und Messen. Ausstellung au s Anlaß der Gründung der Physikalisch-Technische n Reichsanstalt am 28. März 1887 . Braunschweig und Berlin 198 7 Maß, Zahl und Gewicht: Mathematik al s Schlüssel zu Weltverständnis und Weltbeherrschung. Ausstellung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel . VCH, Acta Humaniora Weinheim 198 9 Mathematiker un d Rechenmeister. Ihr e Beiträge zur Entwicklung der angewandten Mathematik. Zusammengestell t vo n J. Bloech und V. Müller. Semina r fü r betriebswirtschaftliche Produktionsforschun g de r Universität Göttingen 198 1 Mayer, J. R.: Bemerkungen übe r die Kräfte de r unbelebten Natur. Annalen der Chemie un d Pharmazie vo m 31. Mai 1842 . In: Raum und Kraft. Au s der Werkstatt genialer Naturforscher. Deutsch e Buchgemeinschaft Berlin o. J. Mechain, Delambre: Grundlagen des dezimalen metrischen Systems. Übersetzung aus dem Französischen. Verla g von Wilhelm Engelmann Leipzi g 191 1 Mendelssohn, K. : Das Rätsel der Pyramiden. Weltbild Augsburg 199 3 Menninger, K.: Kulturgeschichte de r Zahlen. Ferdinand Hir t Breslau 193 4 Internationales Wörterbuch de r Metrologie. Hrsg . DIN Beuth Berlin 199 4 Metrologische Strukture n und die Entwicklung der alten Maß-Systeme. Hrsg . H. Witthöft , J.-C. Hocquet, I . Kiss. Scripta Mercaturae St. Katharinen 198 8
382
Literatur The Role of Metrology i n Economic and Social Development. Braunschwei g June 1 6 to June 19 , 1998 . PTB-Texte Ban d 9 Michel, H. : Messen übe r Zeit und Raum. Meßinstrumente au s fünf Jahrhunderten . Au s dem Französischen. Belse r Stuttgar t 196 5 Mitterauer, M.: Markt und Stadt im Mittelalter. Hiersemann Stuttgart 1980 Mommsen, H.: Archäometrie - Neuer e naturwissenschaftliche Methode n und Erfolge in der Archäologie. Teubne r Stuttgart 198 6 Mommsen, Th . Römische Geschicht e (1857) . Deutsche Buchgemeinschaft Berlin o. J. Morton, F. : Die Rothschilds. Porträ t einer Dynastie. Deutick e Wie n 199 2 Mulsow, H.: Mass und Gewicht der Stadt Basel bis zum Beginn des 19 . Jahrhunderts. Druck von Moritz Schauenburg Lahr 191 0 Muschalla, R.: Zur Vorgeschichte de r technischen Normung . DIN-Normenkunde Band 29. Beuth Verlag Berlin 199 2 Narr, K. J.: Zeitmaße i n der Urgeschichte. Westdeutscher Verlag Opladen 1978 Needham, J.: Wissenschaft und Zivilisation in China. Band l de r von Colin A. Ronan bearbeiteten Ausgabe. Suhrkamp Frankfurt a m Main 198 8 J. C. Nelkenbrechers allgemeines Taschenbuch der Münz-, Maaß- und Gewichtskunde für Banquiers und Kaufleute. Dreizehnte Ausgabe. Sandersche Buchhandlung Berlin 182 0 Neuburger, A.: Die Technik de s Altertums. R. Voigtländers Verlag in Leipzig 191 9 Niemeyer, H . G.; Former, R.: Die großen Abenteuer der Archäologie. 1 0 Bände. Andreas & Andreas Salzbur g 1981-198 7 Noback, Ch. und F.: Münz-, Maass- und Gewichtsbuch. Das Geld-, Maass- und Wechselwesen, di e Kurse, Staatspapiere, Banken, Handelsanstalten und Usanzen aller Staaten und wichtigem Orte . Brockhaus Leipzig 185 8 Omm, P.: Meßkunst ordne t di e Welt. Impuls-Verlag Frankfurt a m Main 195 8 Ordo et mensura. Herausgegeben vo n D. Ahrens und R. C. A. Rottländer. Band I bis V Scripta Mercaturae St. Katharinen 199 1 bis 199 8 Padelt, E. : Menschen messen Zeit und Raum. Verlag Technik Berli n 197 1 Papke, W. : Die geheime Botschaft des Gilgamesch. 400 0 Jahre alte astronomische Aufzeichnungen entschlüsselt . Weltbil d Augsburg 199 4 Paturi, F. R.: Chronik de r Technik. Chroni k Verlag Dortmund 198 8 Paulys Real-Enzyklopädie der Classischen Altertumswissenschaften. Neue Bearbeitung. Supplementband III . Metzler Stuttgart 191 8 Peters, A.: Synchronoptische Weltgeschichte . Universum München-Solln 199 4 Petty, W.: Schriften zur politischen Ökonomie und Statistik. Akademie-Verlag 198 6 Pfeiffer, E. : Die alten Längen- und Flächenmaße. Band l un d 2. Scripta Mercaturae St. Katharinen 198 6 Pinzier, P. : Die ganze Wirtschaft auf einem Tableau. In: Zeit der Ökonomen. Ein e kritisch e Bilanz volkswirtschaftlichen Denkens . Hrsg. Dr. Theo Sommer. Zeit-Punkt e 3/1993
383
Literatur Cajus Plinius Secundus (Plinius d. .) : Naturgeschichte. Übersetz t von C. F. L. Strack 1853 . Reprint Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 196 8 Quiring, H.: Geschichte des Goldes. Ferdinand Enke Stuttgart 1948 Riederer, J.: Kunstwerke chemisch betrachtet: Materialien, Analyse, Altersbestimmung. Springer Berlin Heidelberg 198 1 Adam Ries - Humanist , Rechenmeister, Bergbeamter . Beiträg e zum wissenschaftlichen Kolloquium Annaberg-Buchholz 18 . Juli 1992 . Hrsg. Dr. Rainer Gebhard t Druck Bergakademie Freiber g Adam Ries - Lebe n und Werk. Annaberger Museumsblätter Nr 7, Teil l und 2. Annaberg-Buchholz 198 9 Rompe, R.; Treder, J. : Zählen und Messen. Akademie-Verlag 198 5 Röthlein, B.: Schrödingers Katze. Einführung i n die Quantenphysik, dtv München 199 9 Rottländer, R. C. A. Antike Längenmaße: Untersuchung über ihre Zusammenhänge. Vieweg Braunschweig 197 9 Rousseau, J.-J.: Bekenntnisse. Insel Leipzig 197 1 Ruff, P . W.: Emil du Bois-Reymond. Teubner Leipzig 198 1 Samhaber, E.: Das Geld. Eine Kulturgeschichte. Gondrom Bayreuth 196 4 Saß, E.: Die Geschichte des Eichwesens vo n 138 0 bis 1870 . Mitteilungsblatt Nr. 73 des Deutschen Amts für Maß und Gewicht der DDR Berlin 195 7 Sawelski, F. S.: Die Masse und ihre Messung. Fachbuchverlag Leipzig 197 7 Sawelski, F. S.: Die Zeit und ihre Messung. Fachbuchverlag Leipzig 197 7 Schlette, F.: Wege zur Datierung und Chronologie de r Urgeschichte. Akademie-Verlag Berlin 197 5 Schmutzer, E.; Schütz, W.: Galileo Galilei Teubner Leipzi g 197 6 Schneider, S. : Cusanus als Wegbereiter der neuzeitlichen Naturwissenschaft ? In: Mitteilungen und Forschungsbeiträge de r Cusanus-Gesellschaft Nr. 20. Paulinus-Verlag Trier 199 2 Schröer, K.; Irle, K.: „Ich aber quadriere den Kreis...". Leonardo da Vincis Proportionsstudie. Waxmann Münster 199 8 Schuchardin, S. W. u. a.: Allgemeine Geschichte der Technik von 187 0 bis etwa 1920 . Fachbuchverlag Leipzi g 198 4 Schultz, U. (Hrsg.) Mit dem Zehnten fing es an. Eine Kulturgeschichte der Steuer. Beck München 198 6 Schütz, W.: Michael Faraday. Teubner Leipzig 198 2 Seyfarth, W.: Römische Geschichte. Kaiserzei t Band l un d 2. Akademie-Verlag Berlin 197 4 Schreiben vo n Werner Siemens a n die Reichsregierung vom 20. März 1884 . In: Forschung und Prüfung. 5 0 Jahre Physikalisch-Technische Reichsanstalt , herausgegeben von J. Stark. S. Hirzel Leipzig 193 7 Sokolov, J. V.: Istorija razvitija buchgalterskogo uCeta. Moskva Finansy i statistika 1985 Steckner, C.: Keplers Kessel - Kepler s Gesetze. Europäische Maßreform und Archimedesrezeption. In: Ordo et mensura IV/V Scripta Mercaturae St. Katharinen 199 8 384
Literatur Stein, W.: Der große Kulturfahrplan. Die wichtigsten Daten der Weltgeschichte. Politik, Kunst , Religion, Wirtschaft. Herbig München 199 3 Stenzel, R.: Maß- und Gewichtsordnung für das vereinigte Deutschland aus dem Jahre 1848 . Technikgeschichte Band 43 (1976) VDI Düsseldorf Störig, H. J.: Kleine Weltgeschichte de r Wissenschaft. Kohlhammer Stuttgart 196 5 Struik, D. J.: Abriß der Geschichte de r Mathematik. Deutscher Verla g der Wissenschaften Berlin 198 0 Suhle, A.: Die Münze. Von den Anfängen bis zur europäischen Neuzeit . Koehler & Amelang Leipzig 197 0 Szabo, A.: Das geozentrische Weltbild . Astronomie, Geographi e und Mathematik der Griechen, dtv München 199 2 Tarn, W.: Die Kultur der hellenistischen Welt. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 196 6 Thiele, R.: Leonhard Euler. Teubner Leipzi g 198 2 Trapp, W.: Kleines Handbuch de r Maße, Zahlen, Gewicht e und der Zeitrechnung. Reclam Stuttgart 199 2 Trapp, W.: Kleines Handbuch der Münzkunde und des Geldwesens in Deutschland. Reclam Stuttgart 199 9 Trillitzsch, W. (Hrsg.): Der deutsche Renaissance-Humanismus. Reclam Leipzig 1981 Trocchio, F. di: Der große Schwindel. Betru g und Fälschung in der Wissenschaft . Campus Frankfur t am Main 199 4 Trocchio, F. di: Newtons Koffer . Genial e Außenseiter, di e die Wissenschaft blamierten. Campus Frankfurt am Main 199 8 Vasko, T. (Editor): The Long-Wave Debate. Springer-Verlag Berlin, Heidelberg , New York 198 7 Vassilakis, A.: Minoisches Kreta. Vom Mythos zur Geschichte. Verla g Adam Athen 199 9 Vieweg, R.: Maß und Messen in kulturgeschichtlicher Sicht. Steiner Wiesbaden 196 2 Vitruv. Zehn Bücher über Architektur. Übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Dr. Curt Fensterbusch. Wissenschaftlich e Buchgesellschaft Darmstadt 196 4 Van der Waerden, B. L.: Erwachende Wissenschaft. Ägyptische, Babylonische und Griechische Mathematik . Birkhäuser Basel und Stuttgart 196 6 Was geschah am...? Alle Ereignisse de r Geschichte geordne t nac h den Tagen de s Jahres. Harenberg Verla g Dortmund 199 6 Wattenberg, D.: Astronomie und Kulturgeschichte. Archenhold-Sternwarte Berlin-Treptow. Vorträge und Schrifte n Nr. 8 196 2 Wehner, H.: Die Kulturtat der Schaffung vo n Maß und Gewicht bei den Völkern der Alten Welt. Mahlau Frankfurt a m Main 192 0 Weimer, W.: Geschichte des Geldes. Suhrkamp Frankfurt a m Main 199 4
385
Literatur Wilderotter, H . (Hrsg.) Walter Rathenau 1867-1922 . Die Extreme berühren sich . Eine Ausstellung des Deutschen Historische n Museums in Zusammenarbeit mit dem Leo Baeck Institute , New York. Berlin 199 3 Wise, M. N. (Ed.): The Values of Precision. Princeton Universit y Press. Princeton 199 5 Witthöft, H. : Umrisse eine r historischen Metrologi e zum Nutzen der wirtschafts- un d sozialgeschichtlichen Forschung . Ban d l und 2.Vandenhoeck & Ruprecht Göttinge n 197 9 Witthöft, H. u. a.: Die historische Metrologie i n den Wissenschaften . Scripta Mercaturae Verlag St . Katharinen 198 6 Woolf, H. (Ed.) Quantification. Bobbs-Meril l New York 196 1 Woytinsky, Wl.: Die Welt in Zahlen. In sieben Büchern. Rudolf Mosse Buchverla g Berlin 192 5 Wunderlich, H.: Kursächsische Feldmeßkunst , artilleristisch e Richtverfahre n und Ballistik im 16. und 17 . Jahrhundert. Deutscher Verlag der Wissenschaften Berli n 197 7 Wußing, H. (Hrsg.): Geschicht e de r Naturwissenschaften. Edition Leipzig 198 3 Zemanek, H. : Kalender un d Chronologie. Bekannte s & Unbekanntes au s der Kalenderwissenschaft. 5 . verbesserte Auflage . Oldenbourg München 199 0 Zweig, S.: Magellan. Der Mann und seine Tat. Fischer Frankfurt am Main 198 8
386