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German Pages 906 [911] Year 1958
JACOB GRIMM • W E I S T H Ü M E R
WEISTHÜMER GE S A M M E L T
JACOB
VON
GRIMM
DRITTER TEIL
1957
AKADEMIE-VERLAG-BERLIN
Zweite Auflage Unveränderter fotomechanischer Naijidruck der ersten Auflage von 1842 Erschienen im Akademie-Verlag GmbH., Berlin W 8, Mohrenstraße 39, in Arbeitsgemeinschaft mit der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, Darmstadt, Hindenburgstraße 40 Lizenz-Nr. 202 • 100/373/57 Druck: Fotokop Darmstadt Bestell- und Verlagsnummer: 5280/V
VORWORT. In dem dritten bände wird gegeben was »icli von westfälischen, niedersäclisischen, hessischen, wetterauischen, fränkischen, thüringischen, bairischen, östreichischen und tirolischen weisthümern aufbringen liefs. Unmittelbar an striche der linken Rheinseite im zweiten band schliefst sich das niederrheinische W e s t f a l e n , so wie Tirol auf die Schweiz stufst, mit welcher im ersten begonnen wurde. Der ganze gezogene kreis ist nunmehr durchlaufen. Die weiten gebiete des vorliegenden bandes stehen an vorr a t h zurück hinter den schmäleren der beiden ersten tlieile; von der Ursache dieses Verhältnisses w e r d e ich rechenschaft zu geben suchen. Noch eine ansehnliche masse bietet Westfalen dar zwischen Rhein und W e s e r , in gegenden der R u h r , L i p p e , Ems und Hase, hauptsächlich aus dem erzbistlium Cüln und den bistliümern P a d e r b o r n , Münster, Osnabrück, woneben noch die Stifter W e r d e n , Essen, Hervord und Büken zu nennen sind; kaum einiges hat M i n d e n , gar nichts Corvei geliefert. Weltliche länder sind das lierzogthum Berg und W e s t f a l e n , die grafscliaft M a r k , Waldeck (gewöhnlich zum oberrheinischen kreis gerechnet), Rietberg, Teklenburg, H o y a , Schaumburg. Aus Niedersachsen zwischen W e s e r und Elbe fallen hierher das erzbistlium B r e m e n , bisthum V e r d e n , L ü b e c k , Hildesheim, stift L o k u m , die herzoglhümer Lüneburg und Braunschweig, die fürstenthümer Calenberg und Grubenliagen, die herschaften H o m burg, Misburg und andere kleinere. D e r hessische bereich umfafst Nieder und Oberhessen, die grafscliaft Ziegenhain und herschaft Riedesel, hauptsächlich aber die abteien Hersfeld und Fulda. Über die W e t t e r a u strecken sich die geistlichen Sprengel von Mainz und F u l d a , einigemal auch von T r i e r und Limburg. Die graf und herschaften Isenburg, H a n a u , Nidda, Epstein, K ö nigstein, Falkenstein, Diez, Merenberg, Runkel. V o n Franken ist fast n u r der nördliche theil, w o er an die Rhön und Thüringen r e i c h t , ergibig, zumal die grafscliaften Rieneck, H a n a u , Werllieim und Henueberg, in wirzburgischen, mainzischen und fuldischen sprengein; kleine geistliche gebiete sind Breitingen, Schönau, Schönrein. Beinahe alles innerhalb des Mains, der W e r n a , fränkischen Saale und Tauber. N u r ein hohenlohisches weisthum, einige ansbachische und nürnbergische, kein bambergisches oder baireutisches. die eichstädtischen sind zu Baiern geschlagen.
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VORWORT
Aus T h ü r i n g e n blofs ein w e i s t h u m des E r f u r t e r gebiet«. Nieder u n d O b e r b a i e m haben verschiedne denkmäler dieser a r t d a r g e b o t e n , die m e r k w ü r d i g s t e n aus dem Lechrain und dem gebiet d e r abteien S e o n , Chiemsee, Rot. . W e i t reichhaltiger, als ÖB m i r gelingen k o n n t e , w i r d sich aus Osterreich bis in die deutschredenden theile d e r S t e i e r m a r k u n d T i r o l ; f a m i n e l n lassen. Bedeutende nachtrage vorzüglich zu dem z w e i t e n band ans oberrheinischen ländern sind hinzugetreten. I h r e äufsere Unbequemlichkeit sollen register und Ortsverzeichnisse schon gut machen. Unterdessen ist auch noch die v o r h e r ungc-hofte benutzung des nassauischen archivs zu Idstein g e s t a t t e t , m a n c h e r beitrag aus a n d e r n theilen Deutschlands zugesagt w o r d e n . E s fallt auf, w i e leer das innere Schwaben von d e r ostseite des S c h w a r z w a l des bis zu D o n a u u n d Lech h i n bei m i r a u s g e h t , auch im V o r a r l b e r g sollte man nicht weniges e r w a r t e n . Alle f ö r d e r e r dieser s a m l u n g , sobald sie geschlossen i s t , w e r d e ick d a n k b a r nennen. B e r l i n 7. juni 1842. Jacob
Grimm.
WESTFALEN >). DEUZ
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JURA 0 P P I D 1 T U I T I E N S I S 2 ). aus dem 13 oder 14 j h . Hec sunt jura, que nobis antecessores nostri scabinì reliquerunt, et liactenus duximus in bona consuetudine observanda. P r i m o , quod infra parocliiam et opiduin tuiliense officiatila domini nostri coloniensis, sire scultetus Uiilieusis presidebit judicio. Item tria sunt judicia per annum, que dicuntur judicia non indicia, in qtiibus presidebit advocatus judex. Si quid his diebus scultetus vel oflìciatus domini coloniensis habet questionis, significant advocato tanquain judici. Quicquid his diebus de judicio emergit, habebit advocatus tertiam partem, scultetus duplam de emergentiis in judicio. Item si sunt pignora capienda, preco sive nuntius advocati intrabit domimi ad accipienda pignora, et preconi sive nuntio sculteti assignabit. que pignora conservabit preco sive nuntius prediclus sculteti per tridunm sive tribus diebus, quarta die vend e i , et valorem debentibus restituet vallato suo juramento vel prout juravit. Item predicti precones sive mintii nullius concivis pignns capient, nisi sententia sit lata contra ilium vel aliquem. Item quinque ville adjacentes, scilicet Westhoven, Polle, Roleslioven, Vintze, Kalke, quicquid in hiis villis actum fuerit querimonia dignum, coram judice vel judicio domini coloniensis judicabitur in Tuytio. in testimonium veritatis singule ville tenent u r l u ere singulos scabinos, unaqueque villa unum, ut si quid actum fuerit iu hiis villis predictis, testificentur coram judicio, ut tenentur. Item oflìciatus sive scultetus domini coloniensis per totuni annum presidebit judicio, exceptis tribus temporibus, u t supra dictum est. Item si aliquid tale actum f u e r i t , quod dignum sit duello sive pugna, scultetus judex erit, usque conveniant in locum, qui dicitur werif. ultra scultetus et advocatus pariter pugnam vel 1) unter Westfalen versiehe ich hier das ganze landgebiet zwisrhen Rhein und W e s e r , zwischen Holland und F r i e s h n d (nordwärts), und der Sieg, Wetterau, Hessen (südwärts). 2) Deuz, Cöln gegenüber, aus Kindüngers saml. m e r W . urlc. 1 .¡>. 1806 p. 133 ff. Bd. III. 1
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locum, qui dicìlur vrerff, cuslodient lam d i u , quo usque aller corum succiibueril. Omnia verba juris, que stmt proferenda, a solo sellitelo et nullo alio infra pugnam proponentnr. Si quis violentiam fecerit, vel contumax fuerit duello lioc durante; sculletus petet ab eo judicium sivc responsione»!, quodsi impetens fuerit scultetus judicare, advocato tanquain actor et querulalor significabit, et verum judicium sibi fieri poslulabit. Item si liomicidium aliquod actum fuerit infra parocliiain, si lioc judices et scabini persecuti fuerint, ut teneutur, scultetus el advocatus pariter judices erunt, sive in excidio domorum vel alterius rei. Item si aliquis liomicida vocatus fuerit sex seplimanis «ecundum juris exigentiam, si noil interim comparuerit, proscribelur. liane proscriptionem faciei dominus coloniensis. Item si alieni aliquid molestie accident, si non veli! con nierunge an de lioltbanck to wrogen, vnd den holtheren ofte an dat huis Reckenberge antobrengen, welches se also angenommen, vnd sint nomptlich Peler tom Anilunge, Cordt tor Hilthorst, Hinrick Heethorst, Gerdt to Franckenuelde vnd Johan Haicke. Noch van Euerhardten Vuirbrock eyn ordel gefraget, dewiel de erfexen nhaemhafftick gemacket, vnd de snedunge alszo afgeteckent, oft dan jemanti, de aldair in der mark nicht berechtiget, sick mit ooerdrift eder thoslegen vndermatede, wes syn brocke syn solde? Welck ordel is bestadet an Herman Sledtbrüggen, de darup mit den vmbstendern vor recht gewiset, dat men desuluigen schütten vnd panden solle, welch ordel vnwederachtet togelaten vnd geslotten. Noch desuluige Euerhardt eyn ordel gefraget : so sulche scliüttinge vnd pandinge geschege, war dat men sulches brengen solle, vnd wo lange de panschop den afgepandeten tho gude schollen geholden werden ? Welck ordel an HerB d . III.
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man Schledtbrüggen btsladet, de dsnipverramedp, vnd vor recht mit den vmbstendern ingebracht: de pantschup up dat amthnesz Reckenberge tho beboeli derdrier holllieren, vnd de to bewuren besz Ihom negesten holtgerichte. welk ordel vnwederaclitet togelaten vnd geslotten. Koch lielTt gedachte Vuirbrotck eyn ordel befraget: Oft mett den markgenoten ock mehr velies in der drift üesser marke geatade, dan tho eren «[gen gude, eder oft jemand mehr indreue eder tho aick ntme dan lyo eigen gndt, wea eyn brocke were? Welck ordel is beiladet an Berodt Winkelmann, da dar mit den vmbatanderit Vpwisede vor recht, dat nemande mehr togelaten, dan to synen tröge gefoedt vnd vpgetogen; «o jemant wider eder wea mehr to sich nemme, by pene viff marken; welck ordel vnwederaclitet togelaten vnd geslotten. Noi.il Van ergedachten Euerhardt eyn gemeine ordel gefraget: eo jemant were, de nicht in der gemeinen marke berechtiget noch geaetten were, de kotten nie bouwe, mollen gesteuwe, thoslege, eder anders, dat der marke edder den gemeinen ingesetten der marke tho nacbdeil reicken mogte, buten consent mit weten vnd fulbort der holtgreuen, gemeinen erfexen vnd ingeliorigen markgenotten vprichteden vnd tlioslegen, wo dat men sick gegena desülfften nha landtgebruick vnd hollingea rechte schicken vnd holden solle, dat dem averluech recht geachege, vnd den holtgreuen mit eren medebesclireuen ghin vnrecht? D ; t ordel wort Jöhan Gerwin borgermeister beualen intobriogen, de aick mit den vmbstande dartip beraetschlagetj vnd brachte in vor recht, dat da holtgreue mit thodaeth der gemeinen erifexen vnd markgenoten, aodane kotten, nie gebouwe, mollenstouwe, thuenrichtange vnd andere, des der gemeinheit tho Binder vnd nachdeill reicken mogte, wedderumme mögen nederleggen, nederriten vnd aifhouwen sunder jemantz inrede. Welck ordel ock vor recht beiladet, beneffen einer entfangen orknnde. Noch van Euerharten eyn ordel gefraget: so einige hoge holler eder ander liolter van eynen, de yn de marke nicht berechtiget, geheget, wem desüluigen anstendicli? Welch ordel an Jolian Gerwin beiladet, de mit dem vmbstande vor recht gewiaet, den semptliclien holllieren de twe deell vnd den eritexen den darden deill. Voirt fragede desulue Vuirbrock eynea rechten ordels: oft jemant yn der marke holt houwe he were berechtiget eder nicht berechtiget, sunder willen der liollheren vnd erlTexen, wat syn brocke darvmme sy? Welck ordel bestadet an Berndt Winckelmann, de darup mit bedenken der vmbstenders vor recht wisede: den berechtigeden viff mark vorfallen tho synde, vnd den vnbereclitigeden viiTtich rinsche gülden, welck ordel vngeschulden togelaten. Noch Euerhardt eyn ordel gefraget: dewiel de viff vorangezeigte maellude, de dem lioltinge mit eidenn verplichtet vnd dar tho gelauet vnd geschworen, oft ze vthwes voirbrechten, dat den Sachen nicht gemeaz, vnd vnrecht inbrechteD, wo ze aulchea boten sollen? welk ordel is beatadet an Pawell Nelling, de darup vorramet, vnd syns bedenckena mit den vmbatandern vor recht inbracht: •o so eres wettena vnrecht voirbrechten, syn sze erlös vnd mein-
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eydig. Dat ordel wort vnwederachtet thogelaten. Demnha hefft Johannes Lymbercli tlio belioiff der viff maellüde eyn ordel gefraget: nachdem de viQ maelluide mit rechte dar tlio geholden, solche wroge wo alles vorangetagen vortobrengen, oft 8ze des van jemande yn hinder vnd schaden gefoirt, oft vnse gnedige landtfürste vnd her myt sampt den dren gelicken holtheren desüluige beschütten vnd handthauen solden ? Welck ordel best, an Pawell Nelling, de mit rechte synes bedenckens mit den vmbstendern vor recht gewiset, jlia. welck ordel vnwederachtet thogelaten. Noch fragede Euerliardt Vuirbrock eynes rechten ordels: oft we were, de de wrogers anfeile myt hoinlichen worden oft siegen, wat syn brocke sy? Welck ordel bestadet an Pauwell Nelling, de mit berade der vmbstenders des gerichts wisede vor recht: so jemandt de wrogers bloelhwundede, sodain brocke vnd gewalt kome der ouericheidt tlio, dan de penninckbrocke sy twinticli marck dem holtgerichte. Gene we den wrogers hoinlicke woerde, solle men boten vor der holtbank. Dyt ordel ys vnwederachtet thogelaten. Noch fragede desulue Euerliardt eynes rechten ordels : oft we geschüttet guidt mit gewalt wedernheme, wes syn brocke darum sy? Wellich ordel wort bestadet an Pauwell Nelling, de mit bedencken der vmbstenders des gerichls vor recht wisede, so jemanlz dat dede, de brocke den holtgerichte viif mark, vnd de gewalt sollen de heren gelick stuiren mit land vnd luiden. dyt ordel isz vnwederachtet thogelaten vnd geslottenn. Yordt fragede desulue Euerhardt Vuirbrock eynes rechten ordels: oft de richter nicht sy schuldich dusses durchgegangen handels vnd gerichtes eyn richteschyn to geuen? Welck ordel an Pawell Nellinge besladet, de darup verramede vnd vor recht gewiset: jlia, de richter sy schuldich vmb syn wingeldt sulches to doende; vnd dat ordel is ock vnwederachtet togelaten vnd geslotten. Vnd dewiel nhu dyt allent wo vorgemelt an den ordelec vnd ¡deren punkten also vor my Erdtwin van Dumpstorp gekornen deputerden vnd iogeleueden holtrichter gerichtlichen durchgegangen vnd geschein ist, alle ordel mit schwigender vulbordt vnwederfochten gebleuen, vnd nach gewonheit des lioltgericlitz vnd gemeinen landrechten in ere kraft vnd Wirkung gegangen, ock vp eyn ider beslotten ordel myne geborliche orkunde entfangen, hebbe ick ze na holtgerichtes vnd gemeinen landtreclite tliogelaten vnd vor recht bestadet. Vnd liirtho sunderlinges vor standtgenoten vnd tugesluiden geesschet vnd gebeden de werdige erntuesten vnd erbaren her Amelung van Varendorp domherr to Osenbrüg, Cordt Ketteier munstersche marsclialck vnd droste tom Stromberge, Frantz Lüninck droste ton Voirden vnd Hunteborch, Cordt van Knehem tho Sogelen, vnd mehr guiden vnd frommen luide genoch 1 ). Vnd düsses tho meren gelouen vnd beuestunge der wairheit hebbe ick Erdtwin van Dumpstorpe gekorne holtrichter vorg. myn angeborne ingesegel 1) von Lier an bat die alte abschr einen andern schlilft, doch dasselbe datum. 8*
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witlicken a n dessen gerichtlichen handels breiff v n d e r angehangen. Gegeuen vnd gescliein im jaire na Christi vnses saliclimaickers geboirt dusent v i f f h u n d e r t v n d liegen v n d vertigsten, am dage Arnulplii confessoris. F E R N E R U R T E I L E D E R Ö L B R O C K E R M A R K >). 1551. Ick E r d e w i n van D u m p s t o r p seligen Franciscus zonne knape, du tor tydt eyn gekorne v n d bewillede lioltrichter, van den f u l meclitigen geschickten, verordneten rheden desz hocliwerdigen in godt liochuorniogenden fiirsten vnd l i e r r e n , Keren Franszen bischop to M ü n s t e r vnd Osenbrügge, administratoren to Mynden etc. als nomptliclien der werdigen erntuesten erbaren v n d vorsichtigen h e r n H e r b o r t h des Baren domdccken, liern Johann Smisingk vnd h e r n A r n d t z van T u t e n d o m h e r n , Herman van W e s t r u p , F r a n t z Luynings, W i l h e m Staell, E r d e w i n van D u m p s t o r p seligen E r d e v i n s sonne luenhern v n d Jürgen Storck r a i d t m a n , van wegen hochgedachtes f. vnd Ii., ock des domcapittels der k e r k e n , vort ridderscliup des stifis v n d der Stadt Osenbrügge, ock darbeneilen van den erwerdigen vnd geistlichen h e r e n J o h a n n abten des cloesters sanct Marienfelde, als medeholtgreuen der vvydenbrüggisclien m a r k e , d a r y n n e dat Oelbrock gelegenn. Dannocli lieft de ernueste Gerdt Steinliuesz ietzige drost vnd Verwalter der h e r scliaft Retberch, den achtbahren H u m p r e c h t e n Fredericks ricliter tom Retberge vor m y a n de lioltinges banck geschicket, darsuluest orsache vnd v e r h i n d e r u n g e andregen l a t e n , vrarumb er to dem bestempten lioltinge nicht erscliinen k ö n n e , daruan de ricliter vorgemelt opentlich protestert. So hebben d a r u p de verordente fürstliche r h e d e , s a m p t anderen geschicktenn obgemelt bed e n k e n ! gedain, v n d v p de angedragene entschuldigunge sampt gedaner protestation geburliche a n d t w o r d t gegeuen v n d aller geboir d a r y n n e sick to schicken erboddenn. So ist demna van w e g e n der d r y e r holtgrenen vorgemeldt f e r n e r vortgefaren vnd p r o c e d e r t , w e hirnafolgct. V n d ick E r d t w i n van D o m p s t o r p verordnete lioltrichter vorg. d h o k u n d l vnd bekenne opentlich vermitz dessen breue v o r idermennichlicken b e l ü g e n d e , dat v o r m y in einen openbaren holtgericlite, so sick dat mit ordel vnd r e c h t e geboirde, geheget vnd geholden, erscliennen vnd vorgek o m m e n s y n t de vorbenompten verordneten r h e d e vnd gesandten, sampt dem h e r e n abte to s u n t Marienfelde vorg. vnd hebben gebeden vmb einen vorspraickenn als m i t nhamen E u e r h a r d t e n V u r b r o c k rentemeister ton Gronenberge, de enn van my gerichtlichen vergundt vnd togelatenn. Desuluige n a ordnunge vnd geboir der rechte vnd gerichte sick ingedinget, v n d lieft gefraget ein gemein recht ordel to behoef der vorbenompten holtlieren, gemeiner erflexen vnd m a r k g e n o t e n , alsus l u d e n d e : dewiel dit jegenwordige holtgericlite tytlicli genoch v o r k ü n d i g e t , w a r m e d e
1) aus Lodtmann a. a. o. 160-165.
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«odain gerichte solle beslaen v n d angefangen w e r d e n ? W e l c k ordel is bestadet an Kränzen Moselagen, de sik mit d e n vmbstande vmmegekert, beleret vnd d a r u p vorramet vnd v o r r e c h t i n gebracht: mit den erllexen, mailludcn vnd marefcgenoten. W e i c h s gewiseden ordels ick ouer w e r f verfolch gefraget, ist dat vnge8cliuldenn togelaten vnd vor recht bestauet. Noch lieft V u r brock ein ordell to rechte gefraget, w e m dit lioltgericlite togestendich s y ? W e l c h ordel Otten D r ü i f e l beualen to erkennen, de sick mit den vmbstande d a r u p b e a c h t e t , vnd vor r e c h t ingeb r a c h t : dit holtgerichte komme dem landtfiirsten iTiynen gnedigen h e r e n van Osenbrügge alse dem g r u n d t h e r e n , ock dem grauen tom Betberge v n d dem abte to s u n t Marienfelde als inedeholtrichtern tho. Item noch lieft V u r b r o c k ein ordel gefraget, wesz v n d w a t men in dessen lioltgericlite wrogen s o l l e ? W e l c h ordel a n H e r m a n n Schlebbriiggen dem borgermeister bestadet, de u a gedane bedencken d a r u p v o r r e c h t g e w y s e t , g r a u e n , hagen, o u e r h o u w e , ouerdrift, vprichtunge d e r kottea vnd huiser, toslege, k e m p e v n d wissche etc. D e m n a h e f t gedachte E u e r l i a r d t V u r brock w y d e r s gefrageth eines rechten o r d e l s : so jemandt in dessen holtgerichte beswert w o r d e , w a r men dan van dejsein h o l t gerichte h e n appelleren s o l l e ? D i t ordel is H e r m a n n Nellinge dein borgemeister beualen to erkennen, de sick met den vmstande des, gerichts d a r u p beachtet v n d vor recht gewiset, dat de appellatio a n dat negeste gogericlite to W y d e n b r i i g g e geschein solle. W e l c h ordel also vngeschulden togelaten. D e m n a lieft gemeldte V u r b r o c k noch ein o r d e l gefraget: so jemandt sick aninatede mit o u e r d r i f t , vornyerunge vnd vprichtunge der kotten , huiser vnd toslege der k e m p e v n d wissche ane f u l b o r t der holtgreuen, erfexen vnd gemeiner markgenoten der m a r k e to b e s w e r e n , w o dat men desuluigen mit rechte fordern s o l l e ? W e l c h ordel is bestadet a n n P a u w e l l N e l l i n g k , de sick d a r u p belert vnd vor r e c h t ingebracht, men solle den mit pandinge verfolgen, vnd v t h der m a r k e entsetten. N o c h V u r b r o c k gebeden v m b ein ordel to erclaren to rechte, oft jemant w e r e , de sick in de m a r k e trecken w o l d e mit d r i f t vnd hode, vnd d a r y n n i c h t berechtiget w e r e , w o dat men den verfolgen solle ? Sodain ordel ist H i n r i c h Potliaue to e r k e n n e n beualen, de d a r u p vorramet vnd gewiset, men schölle syn g u d t v t h d e r m a r k e d r y u e n , vnd schütten dat v p vyff m a r k . V o r t fragede gedachte E u e r l i a r d t V u r b r o c k eines rechten o r d e l s : oft de gemeiue markgenoten dem meyer to Grafflage mer gestaden in de marcke des O e l b r o c k s , dan als anderen synen n a b u r e n ? Solch o r d e l l isz P a w e l l Nellinge to erclaren beuolhen, de sick d a r u p mit den gantzen vmbstande des gerichts beachtet, v n d v o r r e c h t i n g e b r a c h t : men gestade Grafflage in bemeller m a r k e nichts mer, dan den anderen vmliggenden nabiiren. Noch vortan ein o r d e l g e f r a g e t : w a t einer gebrocken liebbe, de to dessen holtgerichte nicht gehorsam erscliine? d a r u p isz d u r c h Hiorick P o t h o u e g e w i s e t , de vngehorsame brocke tom ersten maill vyif Schillinge, vnd tom anderden t h e y n Schillinge, vnd tom driidden maill vyff m a r k vnd vorlustich syner gerechticheit. w e l c h ordel
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vngescliulden togelaten. Item vilgedaclite Vurbrock togelatene vorspraicke lieft noch gefraget to reclite ein ordel, wes men den lioltberen in berorter marke togestendich sy? Welck ordel an Ölten Druffel bestadet, de darup erkandt, den ouersten stoell vnd den wittesten becker, vnd twe deill alles Vorfalles. Noch gefraget vmb ein ordel, wes recht 8y, oft jemant were, de in der beenadinge der vorg. marke tlioslege, stouwe, tymmer eder nye gebouwe vprichtede buten consent wetten vnd willen der lioltberen, erffexen vnd gemeiner markgenoten, wo dat men sick iegen den na hollinges rechte schicken vnd holden solle, vnd wes men den holtgrenen vnd holtricliters darumme to doen schuldich sy? Welck ordel an Herman Slebbriiggen bestadet, de darnp vorramet vnd ingebracht na lioltinges rechte, dat de ouerste holtlier mit den erffexen vnd markgenoten «yn schuldich sulclies wo vorg. wederumme neder toleggen, vnd alsdann van den lioltberen einen affdraclit to maiken. welck ordel vnwederfocliten togelaten. Noch vorlan vmb ein ordel gefraget, so jemant in der marke dinckpliclitig eder nicht dinckplichticli befunden, de sick vndermatede mit ouerdrift, plaggen to meyen eder anders, wo dat men sick iegen den solle holden, vnd wes de brocken hebbe ? Sodain ordel iä Pawell Nellinge beuolen to wisen, de sick darup beachtet vnd erkandt: de dinckplichtigen brocken viff marck vnd de nicht dinckplichtigen vifticli goltgulden. Noch lieft vilg. Vurbrock gefraget eines rechten ordels: so de gesworen maillüde eder markgenoten jenige vtlimarcker betreden vp scliinender daetli vnd de«uluigen pandeden, wair se de pande laten eder brengen sollenn? dal ordel is bestadet an Johann Pagendarm, de sick mit den vmbstande beleret vnd to rechte ingebracht: de pande solle men brengen an dat hues tom Reckenberge, vnd to holden bes toni negesten höltinge oft lioltgericlite. welch ordel vnwederfocliten togelaten. Item noch Widers gefraget vmb ein ordel: oft ock jennich markgenote mer vehes eder gudes in de marke dritten möge dan tlio synen tröge geuodet vnd upgetagen? Welck ordel durch Berndt Winkelmann erkant is, dat nemandt mer indriuen solle, dan wat he Jo synen tröge vpuodet, vnd so jemant mer indreue eder to sick nheme, dat solle men scliütlen by pene viff mark, welck ordell ock vngeschulden durcligegain. Noch de«ulue Vurbrock ein ordel gefraget, oft einer de in de marke nicht gesetten, oft de oek möge in der mark hagen eder wreclite toslaen, eder wes dar recht vmme sy? Darup is durch Bernt Winkelmann vor recht gewiset, dat men sulclis nicht doen möge. So heft Vurbrock vortan gefraget eins rechten ordels: oft jemandt geschüttet oder gepandet gudt mit gewalt weder nheme, wo dat men jegen den vortfahren solle? Sulch ordel isz an Pawell Nelling bestadet to erkennen, de sick darup mit den vmbstande des gericlits beleret, vnd vor recht gewiset: so jemant dat dede, desulue brocke dem holtgerichte viff marck, vnd de gewalt komme den ouersten holtheren to to straifen. Noch gefraget: oft jemant de maillude mit hoinlichen woerden eder mit gewalt anspringede, wat syn brocke sy? Sodain ordel ist durch
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Kernt Winkelmann gewiset: dem landlherren de gewalt aftodregen, vnd de penninckbrocke ey twinlich mark dem holtgerichte. Noch lieft vilgemelte rentemeister gefraget vmb eyna ordel, wes recht sy, >0 de mailluide etwas vnreclit wrogeden durch nytli, haet vnd iniszgunslen, wea ore brocke darvmme sy ? darup is van Pawell Neilinge nach bedenken des vmbstands in gerichte •vor recht gewiset: se syn erlosz vnd meynedicli, vnd in de brocke verfallen, dar se eynen anderen inbrengen wolden. Vortan lieft Vorbrock gefraget ein ordel to rechte: dewiel nach denvorgelioldenen holling to rechte erkandt isz wordenn, dat alle toslege so nicht mit willen der holtheren, erfexenn vnd markgenoten syn vpgericlitet, sollen ingetagen vnd neder gelacht werden, wo vorns geschein is, vnd nu befunden w e r t , dat der toslege eyn eder mehr ans verloilF der holtheren vnd eren medebesw. wedder vpgericlitet durch ere suluest daeth oder sunst anders vorgünstichet were, wem de fruchte vnd straiffe sollen vorfallen syn? Sodain ordel is bestadet an Pauwell Nelliug, de Sick mit den vmmesteiider8 in gerichte darup bedacht vnd vor recht vpgewiset: dem landtherren de gewalt vnd de friichte vp den toslegen, vnd den nederen holtheren vnd erfexenn de lioltiuges brocke, welck ordel vngeschulden dorchgangen. Noch heft genompte reutemeister vnd togelaten vorspraicke gebeden vmb ein ordel to erkennen, oft ock jemand desse vorg. gefrageden vnd vthgebrachlen ordele wette to scheiden? Sodain ordel is Hinrich Potliaue beualen to wisen, de sick darup beachtet vnd ingebracht: dewiel de ordele ouer werf verfolcli gefraget vnd nemantz ersehenen, de sc wederfochten, so synt de in ore kraft gegangen vnd gestatten. Noch Vurbrock gefraget ein ordel: oft w y verordnete holtrichter nicht syn scliuldich düsses dorcligegangen lioltgerichts vnd gerichtlicks liandels ein vorsegelt ricliteschin to geuen? Darup Hermann Nellinck gewiset: jlia, men sy dat scliuldich vmb den geborenden wyn to doin. Hir weren mede, by, an vnd ouer getuge sunderlings geesschet vnd gebeden de erntueste, ersamen vnd fromen Cordt van Kneliem, Otto Tassclie, Johan Kremer Peter Vrone vnd Otto Tegelmeister. Vnd desses to were gelouen der warlieit liebbe ick Erdewin vb Dumpstorp verordnete vnd bewillede holtrichter obeng. myn iugesegel witlick vnd bekentlick an dessen breiiT gehangen. Geschein vnd gegeuen ym jare na Christi vnses salichpiaickers gebort dusent vyf hundert ein vnd viftich am dage Ataxy'/'confessoris. HERZEBROK 1552.
Ick Joan Detlimarus nu ter tyt ein geschworn gogreve und ricliler to Widenbrugge des liocliwerdigen forsten und lierrn liern Conraet biscops to Munster und der hillegen kerken to Osenbrugge administrator, minesgnedigen leven lieren, bekenne undbetuge open1) zwischen Rbeda und Freckenhorst,
aus Kindlinger 4 8 , 1 6 9 .
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WESTFALEN
bar und overmidts diesen breve, dat vor mich gekommen sint to Herzbrök int gerickte, dat ik da na gogerickten reclilen sunderlinx to gelieget liadde, antworde guder lüde kirna besclir., der ersame ker Joan Wandesloe procurator des stichls und cloister to Herzb r ö k , und leet in demselften gerichte bekümmern mit rechte de sumetliken burn der burfcäp der ebdien to Herzbrök, mit namen als Cnert Beirman, Dombrink, Herman Kremer, Ostliof, den olden Goriiis, den olden Hans to Berkorn, den olden Ossenbrink den olden Veltman, den jungen Veltman, den jungen Ossenbrink, welke buer sik na gogerickten reckten keben entzetten laten, und lalen seggen vermids eren togelatenen vorspreken, wat schult men en to leckte, darunime men se bedegen und bekümmeren kedde laten? Darup de vorgemelte procurator leet seggen overmidst sinen togelaten vorspreken mit nanjen Gorius Kellerman, dat ik se umme gott und dat reckte mit reckte darto lielde, und sckulgede de warheit derto seggen, wat em willik und kundig were von der buricap to Herzbroik, we dar des gericlites und des bloetrennes bi der tit eres levendes dar gebruket und geboeret kedde mit reckte, und ok wes se des van eren Torvaderen gehöret liedden, und wes en ok van der jaclit un visckerie des slichtes un closters to Herzbroik witlik und kundig dar van were ? ok w u men belt mit der marke in dem kerspel to Herzbrök, und ok in der buriscap to Hende in dem kerspel to Claebolt belegen geholden kebbe? Darup sik de vorgemelten buren sementliken und eindrechteliken beraden hebben, eins, t w i e , drie, der ein deel dachten, boven seventich jaer und ein deel boven sestich un viflick jaer na verloSpe der jaertal, und leten seggen overmidts eren togelatenen vorspreke, dat ein ebdisse des stickts to Herzbroik alle de tit eres lerens dat gerickte in der vorg. buriscap kedde gekad und darinne sitten laten, und Qk den bloetrenne in derselven burscliap geboeret kebbe,. so vere als men dat liillichdoem sanctae Ckristinae und s. Joannes beide am s. Joannes dage umme drege; dar der v»rg. ebdissin bi eren tiden nu mit rechte indraclit gesekein van jemande, ok en liedde se des van eren vorvaderen nie anders geliöret. der jacht liedde de frawe van Herzbroik genfsliken gebruket, dar ere vorvaderen eine egenen jeger liedden to geliolden, dat erer ein deil noch wal witlik und kundig ei, und ein deel van eren vorvaderen geboret kebben und noch holde. De vischerie up der limeze liedde de vorg. frawe gebruket mit vischen, boven und beneden des cloisters mollen to Brocke, sunder innicli indracht oft recht besperinge. Der marke liebbe eine ebdisse gebruket, dat se de utgedaen liebbe mit den buren, de daerbi waneden und waer se de utdeden, der volgede ere tent wogen; wes liet hoger vermöchte, neme men to dein geluclit der liillegen kerken to Herzbroik; dat de vorgen. bqren nie anders belevet en liedden, nicht anders ok van eren vorvaderen gebort enhebben. Und so de vorg. buren semptliken dit nu Vorg. vor mi richter vorg. gerichteliken und eindrechtliken bekant hebben, so sint se mit rechten ordelen dar to gedrungen gerichteliken , dat se de warlieit darup bi eren eiden wu vurg. kebben gesagt, und hebben des
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scmpteliken mi ricliteliken in richter liant gelovet und getastet, arde8 holtes als seiner f. g. v p t liuiss tliom Sassenberghe t h o m l i m m e r , vnnd w e c k e n holtes tlior vuringe nodigli, den einen delle aller v e r f a l l e , p fechte vpkumsten vnnd rente des W e s t r e n w a l d e s , die a n d e r den erllexen, die derde den marckgenoten. N o c h ein ordell gefraget van den sehngen Dreger, w a r mein g. f r o w e tiio F r e c k e n h o r s t , alss ein ouerste erffexe in dem W e s t r e n w a l d e mit berechtiget? Gwiset d u r c h den selbigen H o l t o r p e , w a n e h r g. f. ere erue besadt h e l f t mit x x x Schweinen v n n d einen b e h e r in die m a s t , vor ein inladt v a m hoffe t h o m S y l e , v n n d mit einem w e d d e w a g e n dustholtes t h o r vuringe, des tages ein v o d e r , v n n d die r u n g e n nicht h o h e r t h o s e i n , dan die r h a d e r , dess gifft e. g. v . v m scliillinghe in die s. Johannes k e r k e n t h o r W e s t k e r k e n , i m tho mitsommer v n n d hii t h o s u n t Joannes t h o m i t t w i n t e r , vnnd den malluden einen vetten w e d d e r . ÜToch ein ordell gefraget, w a h r die gemeinen e r f f e x e n , die buten der m a r k besnedet, mede berechtiget? Gwiset van den seluigen, w a n sie i h r e erbe besät hebben, steidt m a n nicht mehr, dan sie bidden v n n d k o p e n . OlTt einem sein haus affbrendp, mit i m vack hauses, v n n d e ein k a m m e r v a c k , dan dat sali h e vor die h o l t b a n c k bidden, auerst man soll em nicht verwiegeren t h o sinen w e g e n , plogen u n n d olden walstedden notturffigheilt an holte, die scliweine t h o sinen tröge in die m a s t , v n n d souiel weckes lioltzes em t h o seiner vuringe nodigli, v n n d offt em seine scliweine afstoruen, m a c h sein beste p f e r d t verkopen vor s. Jacob, vnnd die Schweine, h e mit dem gelde- kofft, in die mast driuen. Item noch ein ordell gefraget, w a r die olde kotters mede berechtiget? gwiset, mit t w e n Schweinen, v n n d dat derde mit gnade in die m a s t , vnnd mit so uiell holtzes t h o r vuringe alss h e lassen k a n . A n n o x x x m i vp saterdagh n a L a m b e r t i ein noetholtinck in biwesen des e. vnnd erbaren F r e d e r i c h von T w i s t , hofmeisteren v n n d drosten. Die nien k o t l e r s , die binnen x x x jähren g e t i m m e r t , sindt nicht berechtiget m e h r alss sie biddet vnnd k o p e t . A n n o x x x v u v p donredagh n a visitationis Mariae ein noetholtinck gehalden des W e s t e r w a l d e s an der nien k u l e n . Item Kalthoff gwiset, offt w i e ein schnaetboem h o w e , liebbe g e b a c k e n mit dem anfange v. m r . , mit dem falle vi m r . , mit dem vpleggen v m r . , mit dem lossfaliren v m r . , vnnd iss ein dubbelt brocke. Item off w e eckeren lese, w o r p e off schloge, gwiset d u r c h den seluigen, dem soll m a n sein beste scliwein a f f m a l e n , to behoeff meines g. h . v n n d den malluden er scliattegeldt. A n n o x x x v m , v p m a n d a g h n a nativitatis Mariae ein lioltgericlit geholden a n der dinckbocken des W e s t r e n w a l d e s . Item mit den von W a r e n d o r p f f e der garweide l i a l u e n , nachdeme die erffexen vnnd markgenoten den v a n W a r e n d o r p e gines rechten
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gestandigh, vnnd die geschickten von W a r e n d o r p e Hansa Role» i n c k , Johann Cocrdinck, Johann Sternebergh, Johann Krusse sich eines gebrukcs vnnd possession berumet, des die markgonoten nicht tlioslaen, ist so das vpgestalt bess thom negsten hollinge, dat jederman sein erffherren dabei fordere, vnnd jeder mit seinem beweise vnnd notturft geschicket sie. Anno l x am donredage na Remigii einen echten rechten holtinck gelialden des "Westrenwaldes. Ilem nocli ein ordel gefragt, w a r die von Warendorpfle mede berechtiget? gwiset dorch Westhuess, want die bidden unnd koipen. GRENZE D E S W E S T R E N W A L D E S ' ) . 1682. Anno Christi tausend sechshundert achtzig zwei auf gonstag den achten monatstag aprilis, auf befehl jhro gn. Ii er r 11 Joh. Willi, von Schilder, ambtsdrosten zum Sassenberg als erbliolzricliter des Westercnwaldes, wie den auch mit belieben des wolervviirdigen hern Beruh. Culinan abbaten zu 8. Marienfelt, auf vorhergehender andeutung heut dato oben gemelt den tag darzu bestimmet und vereinbaret zusahmen zu komen, die beschnadung zu verneuweren, zwischen der Westerwiildisclien und Vornischen marke, und seind erscliinnen Jacob S a n t k u h l e , Henrich Brandt, Melchior zum Syll als liolzkneclit und malilleute des Westerenwaldes an einer seilen, wie dan auch wegen des w o l e r w . h . abbaten zu s. Marienfeld als liolzrichter der vornischen marke anderseits erschinneu Wessel schulte zu V o h r e n , Gert Schönebecke, Jolian Grofsediilting als malilleute der Vorner market. Erstlich achter des Westerenwaldischen liolzknechts Kempfgen an der becke hat man anfenglicli die beschnadung in ogenscliein genolimcn und ein junge telge, warauf ein sclinaetcreuz befunden, wieder aufgeliaven, zum anderen darnegst eine neuwe geschnittene eikensaule, warauf ein sclinaetcreuz geliauwen, liegest an der becke gesetzet, das creuz nach der Vorner mark zu finden, zum dritten von dahin weiters nach Kuhlmans haus d u r c h seinen kämpf in dem hause auf der deel einen stender zum schnad gefunden, warauf geliauwen anno 1578 und das sclinaetcreuz darunter gefunden, so noch ganz frifs und guet. Z u m vierten vor K u h l m a n s liof eine koplwiede, worauf ein sclinaetcreuz gefunden, wiederum renovieret. Z u m fünften von dannen die becke entlanges eine geschnittene sclinaetsaul gefunden, so noch guet, anno 1656 darauf geliauwen, auch eines malilmans des Westerenwaldes nähme Johan Schulte zum Syll mit zwei nachfolgende buckstaben 1. S. und an beiden Seiten ein sclinaetcreuz, das eine nach der vornischen m a r k e , das ander nach dem Westerenwalde gezeichnet. zum sechsten von dannen weiters die becke entlanges einen alten eikenstam gefunden, warauf das sclinaetcreuz gewesen, 1 ) a u s K i m l l i n g p r "74, 1 4 7 .
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in dessen piafa eine n e u w e geschnittene eiken sclinatsaul soll gesetzet w e r d e n in beisehens beiderseits mahlleute, u . s. w . Z u m z w e i u n d zwanzigsten von d a r die becke entlanges, w a r u b e r ein geschnittenes Schern gelacht u n d mitten a u f dem achem ein creutz geliauwen, w a r u b e r der w e g von W e s t k i r c h e n n a c h W a r e n d o r p f gehet. Z u i n f ü n f u n d zwanzigsten darnegest einen grofsen kieseling in der erden befunden, so f ü r ein sclmaetstein gehalten w o r d e n . Z u m sechs u n d zwanzigsten darnegest a m w a l d K n o p genant noch ein kieseling in der erden befunden, alda fanget der von F r e i k e n h o r s t i h r e sclinaet a n u n d der W e sterwaldische. WACHSZINSIGE IM MÜNSTERLAND 12712. Nos Fridericus de! gratia decanus t o t u m q u e capitulum monasteriensis ecclesiae universis praesens scriptum visuris volumus esse n o t u m , quod in nostra synodo episcopal! praescribente piae memoriae L u d o l p h o episcopo n o s t r a , eicut in ipsis Uteris super hoc confectis c o n t i n e t u r , inter cetera extitit sententiatum in liunc modum de cerocensualibus. I t a quod juris est et in omnibus ecclesiis observatur, quod si vir cerocensualis ducat uxorem suae conditionis dabit pellem hircinam a u t u m i m s o l i d u m , et stat in arbitrio domini, quid d u x e r i t e l i g e n d u m ; si vero d u x e r i t u x o r e m non suae conditionis, citandus est t r i b u s edictis, et si comparuerit, dabit q u i n q u é solidos et remanebit in j u r e s u o ; si vero non c o m p a r u e r i t , j u r e suo sibi abdicato remanebit p e r p e t u a e servilis conditionis illi ecclesiae, cujus f u e r a t cerocensualis, et eo defunclo tollet hereditatem suam sicut servi. Item si vir cerocensualis tradit se p r o p r i o arbitrio in potestat e m , u t sit alicujus servilis conditionis, dominus suus repetet cum p r o servo, et eo defuncto tollet hereditatem s u a m , quoniam f r a u d e m fecerat ecclesiae suae et a j u r e suo recesserat ipso facto. Item si aliquis cerocensualis non s o l v e n t cerocensum s u u m p e r b i e n n i u m , et sit in praesentibus constitutus, nec p r o p t e r p a u p e r t a t e m nimiam obmittat, et de h o c convictus f u e r i t legitime, deinceps remanebit p e r p e t ú e servilis conditionis illius ecclesiae, c u j u s f u e r a t cerocensualis, et eo d e f u n c t o dominus suus tollat h e reditatem suam sicut servi; si v e r o idem e x t r a patriam f u e r i t constitutus per t r i e n n i u m sive a m p l i u s , et ob causam legitimam non poterat solvere cerocensum, et hoc constat, et post reditum s u u m absque monitione judicium s u u m generabit (?), in j u r e s u o ad recessum habito permanebit. Item si vir cerocensualis, qui duxerit uxorein n o n suae conditionis, decesserit et non f u e r i t v i r superstes ejus consanguineu» et ejusdem conditionis, dominus accipit suam hereditatem. similiter si mtilier decesserit, et non est ei consanguínea ejusdem et legitimae conditionis, dominus tollit exuvias, q u a e d i c u n t u r gerade 1) aus Binterim und Mooren 1 , 4 0 4 . 405.
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et similiter hereditatem, si residuu» non homo est heres,- ut dictum est. Item cerocensualis homo non habens lieredem suae conditio:* im legilimae in ]ecto aegritudinis constitutus nihil legare siv« alienare pot'erit, sed totum, quod pössidet, redit tliesuurario sive plebano, niei conditionaliter cerocensualis factus iuerit, (et) hoc probare valeat per idoneos, vfcl per Privilegium vel publicum inStrumen tum. In cujus rei signum praesentem paginam nostro sigillo duxinrns roborandam. Datum anno domini 1272. MÜNSTERSCHE HOFSPRACHE»). folget wi die liolspracke soll gelialden werdeu. Dewile ich habe von golt de macht und den bevellicli von dem er>vürdigen edlen und erenfesten lierren N. domkelneren der domkirchen zu Münster, als frage icli euch NN. ob es nicht sei heut dach und zeit, das ich alhie möge hegen und spannen, sitten und lialden alhie eine hofsprake oder hofrecht nach liofriclites rechte und nach gewonheit und gebruke dises stifts Münster? Vorsprach, herr gograf, dewile ihr haben von gott da macht und den befellich von NN. als erb und gutherren dises erbs und anwesender höfhorigen, als ist heut der dach und zeit. Gograf. ich frage noch eines gerechten urtheils, was ich in disem liofgericlite gebieten und verbieten solle? Vorsprek. her gograf, ir sollen verbieten nittworde, strittworde, Scheltworte, alle falsche meinede, das neniant in das gerichte spreche, eltr do es dan durch seinen zugelafsen vorspreken; da auch iemand an dem liofgericlite brokhaft worde, soll von der hofsprake nicht verwiken, er do es dan mit bewilligunk des gerichls. in summa ihr sult recht gebieten und unrecht verbieten. Gograf. dewile mir solches mit urtheil und recht zuerkant, als hege und spanne ick alhie von wegen und aus befellich wolgemeltes erblierren ein hoflgericht oder hofsprake, verbiete uittworde, strittworde, scheltworde, alle falsche, meinede, das auch niemandt in das gerichte spreke, er do es dan durch seinen zugelafsenen vorspreken, da iemants an disem gerichte brokhaft worde, soll von dem gerichte nicht entwiken, ehr do es dan mit bewilligunk des gerichls; recht gebiete ich, unrecht verbiede ich. Vorsprech. herr gograf, ich beger, das ihr mir von gericlitswegen gestatten willen des erbherren notorf gerichtlich anzugeben und vorzudragen. Gograf. das gericht gestattet euch solches. Vorsprech. her gograf als erschine ich in namen und von wegen wolgemelts gutherren in kraft habenden befelchs, darvon 1) Kindlingers qnartsammlung tom. 3. p. 109.
WESTFALEN der erblierr gerichtlich relation don w i l l , und beger das die liofhorigen gerichtlich mögen cingeesclict werden. Gograf. i h r hofliorigen werden vou gericlitswegen an das gericlit zu kommen vocert und ingeescliet. Vorsprach, her gograf dewile dan n u n de liofhorigen gerichtlich ingeescliet und erschinen, als erscliine ich nochmals im namen wolgen. erbherren und beger, das ihr de hoffhorigen w i l len fragen, ob aucli innen sei kundich jhedes jars zu geburender zeit an das liofgericht zu erschinen und ihre orkunde und liofgelt zu rechter zeit bezalen? antworten die liofhorigen ja. Vorsprak. de wile nun de liofhorigen gerichtlich bekant, das sie jedes jars in zeit der hofsprake zu erschinen, und ire hofgelt zu bezalen, auch die hofliörige gerechtigkeit zu bezalen schuldicli, als erscheine ich nochmals im namen der erblierreu, und will solche bekantnis gerichtlich bekaut angenommen haben, und beklage de liofhorigen darauf, das sie ihre gedane bekentnis nicht nachgelebet, sonderen in zeit der hofsprake ohn ursach und muttwilliger weise ausgebliben und nicht erschinen. 2. item das sie ihr hofgelt zu rechter zeit nicht bezalet und ihre holliorige gerechtigkeit nicht gehalten, sonderen^ ihre erbe, kotten und g u t e r , so si von dem erbherren nach eigendommes rechte in pfechtunk und gewin haben, der gebuer nicht verwaltet, sondern verwarloset. 3. item das sie ihr fruchtbar h o l z , so wol eiken als boeken, ohn vorwisfen ihrer gutherren von dem erfe verliauwen. 4. item das sie ihre kinder, die zu ihren jähren kommen und manbar w o r d e n , zur rechter zeit nicht bestadet, sondern deselbige lafsen bister werden und in vuilicht leben. 5. item das sie ohne consent des erbherren ihre kempe, lender und wischen versetzet und verpfechtet, ja auch ertlich veralienert und verkauft. 6. item das sie ihre telgen, so sie jarlicli schuldich sein zu potten und planzen, nicht gepottet. 7. item das si ohne mitwissen des erbliern froinbde personen, so dem erbherren nicht eigenhorich, auff die erfe gelialet und sich daran bestadet, oder sonst mannen und weiben ohn consent der erblieren. 8. item das sie ihre kinder brueder und swester, so buiten landes verstorben, nicht haben angegeben und verzeignen lassen. 9. item das sie die beslapenen personen mit den kindereu auf den erben haben und halten. 10. item das sie sich ohne vorwissen des erbherren zlieen und bespraken, und w a n sie bespraket ihre schult nicht angeben. In summa das sich die liofhorigen in vilen und meren so denselbigen nicht alleine zu wissen sondern festiclilich zu halten geburt vergangen, beger der halben, das die hoihorigen sich drauf zu verantworten mogeu angehalten werden. Si se purgaverint, soll gefraget werden darinnen dan solches anders uberzeuget werden konte, ob nicht de ubertretere dem erlherren vermöge des hofrechts eine brocke schuldich ?
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Gograf weiset drauff ja. Vorsprach. de wile men solche« zu rechte erkant, das de hodiorigen, so in dem puncten der klage einverleibet, uberlrelten und bruchhalt sein sollen, als frage ich erstlich eines gerechten ordeils, da die hofhorigen in zeit des hofreclits ohne eliaft uoet aushüben und nicht erscheinen wurden, was deselbige alsdan verbrokt haben sollen. Gograf. so einer hoihorich ist und zu rechter zeit des hofgerichts nicht erscheint, broket dem erfherren, so er in jegenwart ist, ein ferdell wins, so he nicht jeglienwordich ist, dem Cappel lall ein haliferdel weins. Vorspreke. da die hofhorigen zur rechten zeit ihre urkunde und liol'gelt nicht betalen wurden, was die broeke sein solle? Gograf. da sie ihr hofgelt zur rechten zeit nicht bezalen, verwirken sie dardurch ihr hofrecht und sol das hofgelt, so oft de sonne aulf und nidergeit, dubeleren, bes dat er das clir bezalet werde. Vorspreche, ich frage noch eines gerechten ordeils, da iemants von des erfes grund und bodem fruchtbar holz, es were eiken oder boken, verhauwen wurde, das imme nicht zuvor von dem erfherren gewiset worden, was derselbige daran verbroket habe ?. Gograf. da die eigen oder hofhorigen fruchtbar eiken oder boeken holz liauwen wurden und innen solches von dem erblieren nicht gewiset, sollen des gehauwen liolzes verlustich sein und von jederem stamme 60 fs., seint 5 mark, verbrochen haben, da aber liiruber das liauwen zu swinde wurde, sollen sie ihr erfe dardurch verlustich sein. Vorsprek. da jemand seine Kinder, so zu iren jaren kommen und maubar worden sind, verscumte, und nicht zu ehren verlielpen worde und sich also beslapen liefsen, und in unpliclit lebten, was de verbroken? Gograf. de ire kinder verseumen, wan sie manbar worden seint, und sik beslapen lalen, und also tor wacken bruken körnen, verbroken so vil wingeldes, als de erbher davon bette geneten können, wan sie erlich beiladet worden, und ist he ein erflink, is he sines erfes verlustig. Vorsprech. es wirt noch ein gerechtes urlheil gefraget, da die hofhorigen ihre kempe, lenderi und wischen versetten, bei iarmalen ausdoen, verpeebten oder deselbige erflich verkaufen wurden ohn consent und vorwifsen des erbherren, was deselbige verbroken? Gograf. so iemandt von den hofhorigen seine kempe, lenderi und wischen versetten, verpecliten bei iarmalen ausdoen oder erflich verkaufen wurde, verbroket he dat gelt, darvor dat land versatt ist, aber erflich verkauft, ist he des landes erflich verlustig. Vorsprech. noch wirt ein ordell gefraget, was de brQcke so de hodiorigen zu rechter zeit ire telgen nicht polten? Gograf. so ein liofhoriger zur rechter zeit «eine telgen nicht 9
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poltet, auch seinen toll vergcfsen w u r d e , ist ho dem erfheren ¡11 ein brecke gefalle" von 5 Schilling vor jedem telgen. Vorsprecli. ich frage nocli eines gerechten urlliels. da iemants der liofliorigen, es w c r e man oder f r o w , eich an fromde, so dem erfheren nicht eigenhorich, bestadede und olm consent auf das erfe lialcde, oder sonst mannede oder w i f e d e , was der brocke ? Gograf. so sich ein liofhoriger, wi iet gemeldet, verlialden wurde, so es ein e r f l i n k , so verbroket he sin erfe, doch op gnade des erflierren, sonst aber seinen kinderdeil. Vorsprecli. noch frage ich eines gerechten" vrthels, da iemants kinder brueder und swester bueten landes verstorben und solclies dem guttlierren nicht angeben, was deselbige hieniit verwirken? Gograf. da iemants dises dem erflierren verswigen wurde, ist dem erbherren vervallen mit so v i e l , als der erbherr davon geneten können, und den brautschatz. Vorsprach, da sich iemants von der liofliorigen dochtere wurden beslapen l a t e n , fragt man eines rechten ordeils, wie lange sich die beslapenen personen auf ihren alderlichen hoeven verhallen sollen und in w i kurzer zeit sie von den hoeven retimen sollen? Gograf. so iemauts der liofhorigen sich in disem pnnct verlaufen w u r d e , soll innerhalb sefs woclien r e u m c n , doch op gnade des erflierren innerhalb eines verde! jars. Vorsprach, noch fraget man eines gerechten ordeils, da de hofhorige eine den anderen ohne vorwilsent des erflierren an das recht trecken worde, und wan se ane schult bespraket wurden und sich dem erflierren nicht angeben, was deselbige verbrocket? Gograf. verbrocket liir in 5 mark. Vorsprach, noch frage ich eines gerechten ordels, of die liofliorigen auch schuldich sein zu wissen alle dejenige, welche von iren lioeven seint aus und eiii gewesselt? Gograf. de liofliorigen seint schuldich solches zu wifsen, woferne innen 6olclie ein und aus wecliseluuk ist angezeigt worden. Vorspreche, sintemal de liofhorigen sein plichtich und schuldich de liofsprake zu halten, als frage i c h , w a n n e h r »e zu der liofsprake kommen sollen? Gograf. drauf w i r t gewiset, dss de hofhorigen den gesetzten dach sollen wifsen und sollen erschinen ehe das gerichte geheget, sonst brocket he seine brocke. BAKENFELD1). folget was man den ingesefsenen des gogerichts zu Bakenfclt auf genieinen landgodink pleclit vorzulesen. Es gepurt einem gografeu zum Bakenfelt zweiiimal des jars den godink zu halten, eius bei grase und eins bei stro, bei gra-
1) südwärts von Münster, aus Kindl. quarlsanil. 3,119.
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se den dinkslacli Dach Irinitalis, bei etro den dinkstach nacli P a u l i ereinilae. 1. erstlich 'gibt fiscus alin u n d fraget eines gerechten urtlieils. nachdem in allen kerspelen R o x e l , A m e l b ü r e n , Bosensei, A l b a c h t e n , M a u r i t i u s , A n g e l m o d d e , H i l l o r p , A v e r w a t e r , 8. Lambert, \yi der uinbstant gegichlet, von dem canlzel aus befelcli des go.grafen publicert lind abgekundiget, das die eingesefsenen des gogerichts, bauricliter u n d b a u e r n i a u , auf lieut zwischen 9 und 10 u r e n a l h i e am godink bei pheen von 5 m a r k erscheinen sollen und i h r e wroge gerichtlichen angeben, ob n i c h t deselbige aus pleibeude und ungehorsame in obg. pehen gefallen u n d s t r a f f b a r sein ? worauf erkant. 2 . noch liäit obg. fiscus gefraget, die w e i l ¡mgieichen den e n , so die sadelguder besitzen, auf heut disen dach dein gografen einen schilliuk alhie am godink zu verrichten plichtich, und so von denen iemants ungehorsam a u s b l e i b e n u n d denselben nicht bezalen w u r d e , w a s der b r o c k e ? w o r a u f zu rechte erkandt, so iemants von d e n n e n , so sadelguter besitzen, dem gografen a l h i e bei sitzenden geliebte i h r gebuer nicht v e r r i c h t e n , das n a c h aldein gebrauch und r e c h t e , so oft de sonne auf und nidergeit, der schillink dobbeler, in (hall e h r sich nicht aus ehaften Ursachen bei dem gografen angeven u n d entschuldigen lalsen w u r d e . 3. zudem ist iederem bauricliter und seinem b a u r e n a u f e r laclit u n d befolen, das deselbige solden angeben, dar iemans u n g e burliche beiwege v h o e r und drivelwege d u r c h die l a n d t w e r e n gestochen und graven hetle, w a r d u r c h d e r fiandt, dieb u n d scheltner nachtlicher zeit mit wagen und sonst zu r o e r u n d f h o e r k o m men k ö n n e n , und mit dem rove oder sunst gestellen, pferden u n d koieii ihren pas nemen. 4: imgleichen de nicht z u r rechter zeit de landtwerbogen a u f g r a f e n , de erden aus dem grafen auf i h r land flioren, u n d i h r land damit f e t t e n , imgleichen die innen befholene boeme in diser geferlichen zeit nicht slulen, alles bei pheen 10 m a r k . 5. Item ist v e r b o d d e n , das nemarit an gemeinen lielwegen, lickwegen, k e r k w e g e n , voetpaden u n g e w o n t l i k e k n i e n oder frechte ausgrafen u n d machen soll iegen l a n d r e c h t , auf das an gemeinen helwegen keine sloete d u r c h das unbillike und diefe grafen sich v e r u r s a c h e n , u n d keinen menschen oder vlie in den k u l e n an den voetpaden einfallen und v e r d r i n k e n , bei p h e e n 10 m a r k . 6. es ist a u c h v e r b o t t e n , da die eingesehene des gogerichts d e r eine iegen den anderen zu klagen oder zu sprechen lietten, das sie deselbige am gogericlit, das u n d e r sie geselsen, tliuen sollen , de weil auch in iederem dorp des gogerichts diener wonliafticli, es sei um s c h u l t , s c h e l d w o r d e , siegerei, t h u n e n , graven, b o u w e n , s e h e n , m e i h e n , w i das einen namen h a i t , keine andere obriclikeit suchen dan den f o g t , dan selbst driiber klagen und z u r stund dasselbige a n g e b e n , und sollen der eine iegen den a n deren mit besaete u n d a r r e s t , binnen u n d buten M ü n s t e r nicht convenieren und b e k ü m m e r e n lafsen bei 10 m a r k . 7. imgleichen ist v e r b o d d e n , das nemantz binnen u n d 9*
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dorpes von den gogericlil» eingesefsenen fromde, an» o d e r einges e h e n e oder itilendisclie «111111110 liueren und b u e b e n , so in unplicht l e b e n , 111 i h r e n kotten und backhusen a u f h a l t e n , liausen oder l i t r b e r g e n l a f s e n , sonderen sich derselbigen i n w e n d i c h 1 4 tagen quitt machen bei 1 0 m a r k . 8 . imgleichen ist verbotten das nemanls verbistert oder v e r s l r e k e n guet heimlich bei sich behalte, sonderen dem vogte solches, b e i w l i e m es a n k o m m e n , i n continenti a n z e i g e , damit ü b e r die c a n z e l d a r n b e r gekundiget w e r d e und an seinen rechten lierren k o m m e n m ö g e , bei plieen 1 0 m a r k , und da herjegen etwas lieinil i c h c s bei sich b e h a l t e n w u r d e und dem vogte v e r s w i g e n , soll er d a r v o r , als w a n e r dasselbige geslolen h e l l e , gestraft w e r d e n . 9 . zu dem wird den eingesefsenen verpolten, das nemanls has e n , a n t v o g e l , v e l l l i o n d e r scheite, oder sonst heimlich in stappen oder panden fange bei plieen 1 0 m a r k . Item das ein ieder eing e s e h e n e r a u f des vogls e r i o r d e r e n t , da sich die g e l e g e n h e i t , w i e oft in dfsen geferlichen z e l t e n , z u d r e c h t , das et wan excesse, au fr oer und gewalligen die obricheit gellian und dem fogt auferl a c h t , deselbige u b e r l r e t t e r gefanklik a n z u h a l t e n , das alsdan z u r slunt und u n g e s e u m e t , die darzu e r f o r d e r t , sich mit i r e r g e w e c r a u f m a c h e n , dem fogt nachfolgen und die h e l f l i c h e l i a n d , so vil u m m e r m o g l i k , l l i e n e n , bei plieen 2 0 m a r k . 1 0 . w a n auch i m noetfall sich die gelegenheit zudragen w u r d e , in brandes n o e t , aufroer und m o e l w i l l e n v o n den lier und dienstlosen k n e c h t e n und anderem u n n u l z e n g e s i n ( d e \ de k l o c k e um deselbige zu verfolgen geslagen w u r d e , als soll iedtw e d e r , ansheen d e s s e n , sich mit seiner g e w e e r aufmachen und die liant l e h n e n und so iemandts ausbleiben wurde, soll z u r stund v o r 2 0 m a r k gestraft w e r d e n . 1 1 . Nemants soll seinem nachbaren zu ualie oder zum schaden n e u w e liegge oder grefte stiften und k e i n e m e r g e l k u l e n bei eines anderen land graven bei pheen 5 m a r k . URTHEILE
Z U M S A N D W E L L '). 1566 — 1585.
1 . D a e r zwischen zWeyer lierren gründen ein leicli - oder j o c k w e g h i n g e h e t , und die beyden h e r r e u ihre gründe beglinden 1 ) das g a u g e r i c h t a u f d e m S a n d w e l l ( s a n d q u e l l , s a n d b r u n n e n ) lag westlich e t w a 6 s t u n d e n v o n M ü n s t e r , u n w e i t H o r s t m a r , w o f r ü h e r ein altes g r a f e n g e s c h l e c h t hauste u n d a u c h d e r g o g r e f e seinen sitz h a t t e ; es w u r d e i m f r e i e n u n t e r b ä u m e n g e h a l t e n f w a r e i n s d e r ältesten und v o r n e h m s t e n i m l a n d e , u n d d e r ü b r i g e n o b e r h o f . e s u m f a ß t e a n f a n g s 1 5 kirchspiele, sein bezirk stiefs a n das g e r i c h t z u m s t e i n e r n e n k r e u z , A h a u s u n d O t t e n s t e i n , w e i t e r g e g e n w e s t e n hin. D i e Sandweiler urteile scheinen aber erst g e g e n den scblufs des 1 6 . j h . g e s a m m e l t , in K i n d l i n g e r s hss. bd. 3 5 . .sind drei f a s s u n g e n e n t h a l t e n , i m dritten b d e s e i n e r q u a r t s a m l . n o c h drei audere. E i n e s c h l e c h t e , ziemlich vollständige in 1 4 3 artikeln steht g e d r u c k t in C h r . L u d w . R e i n h o l d arcliitectiira f o r e n s i s , M ü n s t e r 1 1 8 5 . 2 , 1 3 8 — 2 2 4 . Hier b e g n ü g e ich m i c h m i t d e n in W i g a n d s archiv 6 * 3 4 2 — 3 5 4 a u s g e h o b nen stücken.
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oder zuzäunen w o l l t e n , w h o weit aotlraneu leich oder jockweg liggen lassen sollen nach landrechte:' Darauf e r k a n d t : Der lcicli und jockweg solle so weilli zwischen der beider lierreu gründe gelaszeu werden und liegeu pleiben, dasz zvvey wagens neben einander, alsz dasz der eine wage mit einer leicli, und sonst ein anderer wage sich eiitmühten würden, hinfahren können. 2. Da zwey mäuner ihre kämpfe und land bey einander liegen haben und des eines mannes höenere dem anderen an seinem korn aufm lande schaden t h u n , wis und welcher gestalt solcher schade «oll gebessert werden ? Darauf e r k a n d t : Sofern derjenig, dein der schade durch die höener geschehen, dieselbe liöener auf seinem lande und korn bekommen und kriegen kann, soll ihnen den kröpf uffschneiden, und das gefressene korn auf sein land schmeiszen, und die liüenere darnach demjenigen, deiu sie zugehörig, wieder zufliegen lassen; in) fall aber die ltüener also nicht kriegen könle r soll er den schaden durch unpartheyisclie äslimirep lassen, und denselbigen von demjenigen, des die lioener seindt, befordern. 3: Da zwey beyeinander land liegende h a b e n , und der einer zeunet, und alda beim zäun stehen eichenbäume, und die zweiger von den bäumen hangen weit auf des" andern land, und thuen ihm schaden, w a n n e h r nun eckcrn auf den boemen wachs e n , ist die frage: W i e ferne der m a n n , dem die bäume zuk o m m e n , dfcn Überfall von eckcrn mit auflesung derselben solle moegen verfolgen nach landrechte? Darauf e r k a n d t : D a zwei bey einander land liggende h a b e n , und der einer zeunet, auch beim zäune eicbenbäume stehen, und die zwiger von den bäumen auf des anderen mannes land überhangen, soll derjenig, dem der zäun und bäume zukommen, den Überfall mit den eichein zu lesen drey fuess buten zaunes verfolgen und weither niclil; was aber der Überfall sich weithers verslreckt, soll derjenig, dem das land zukombt, behalten, wandeweil er den quaden dropfen haben muess, soll er auch des gueten genieszen. 4 . W i e weit ein leicliweg gehöre zu sein? Daerauf gewiset: dasz ein leichweig so weit und rauin soll sein, dasz drey pferde in einer rige gehen können lür den wagen, und an jeder seith des wagens builen rades ein m a n n , der das lieck und wagen vor dem fall hallen und wahren k a n n . 5. W i e weit ein jockweg gehöre zu sein ? Daerauf e r k a n d t : dasz der jockweg so weit soll sein, dasz zu beiden seilhen builen rade9 ein mann mit einer forke gehen kann und halten, damit das koru nicht umbfalle. 6 . Item daer ein leich und jockweg zusamen sein, ob dann der weg auch weiters und audergestaldt müesze sein, dan ob es bey sich ein leich und jockweg allein sey? Darauf e r k a n d t : Daer ein leich und jockweg zu Samen gehen, dha soll der weg so weith sein, dasz einer dem andern weichen k a n n , und das leich unbesperret nach der kirch kommen k a n n . 7. D a ein erb oder bauersmann seine erbstedde und wolin u n g , auch etlich seiner ländereien in seiner marken liegen hätte
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und niclit in einem k i r p s e l , w i r d nach landrechte gefragt, ob e die l ä n d e r e y , so in der marken gelegen u n d darin e r w o h n e t , macht h a b e , plaggen zu meyen iind gemelte länderey damit zu düngen ? D a r a u f e r k a n d t : D e r e r b und bauersm'ann, so seine erbstede und wolimmg mit samt etlichen .landereien ¡11 einer marken liegen h a t , soll macht h a b e n , die länderey mit plaggen zu meyen und zu düngen aus derselben m a r k e n , darin die l ä n derey gelegen, unangesehen ob er in ein ander kerspell zur k i r c h e gehörig. 8 . D a an einer gemeinen marken «Iliche bauern und m a r kengenoszen ihre kämpfe liegen h a b e n , ist die f r a g e , w i e weit sie von ihrem grund und kämpffen aus der mark plaggen meyen und in zeit der mast eckelen lesen m ö g e n ? D a r a u f e r k a n d t : D i e bauern so i h r e kämpffe an- gemeinen marken liegen haben, sollen mit dem plaggenmeyen von ihrem gründe aus d e r mark so w e i t zu genieszen h a b e n , als ein hauszmannsknecht mit einem liaarhaemer iinder dem linckeren beine Hersel) meiszen kann, und mit den eckelen zu lesen sollen sie in ihrem graben stehen, gehen liggen nach der marke a u f den elebogen mit einem arm, und was sie dann mit der andern liand an eckelen lesen k ö n n e n , das sollen sie habeA und behalten. 9 . D a einer einen k ä m p f im felde liegen h a t , das erbgrund ist und zum erbe g e h ö r i g , ist die f r a g e : w i e w e i t die gemeinheit mit den plaggen und heidtmeyen von dem graben desselbigen erbkampfs bleiben s o l l ? Darauf e r k a n t : D a einer w i e obgemejdet den erbkampf hat im felde liegen, und jemand im felde daselbst plaggen oder beide meyen w o l l t e , «oll soweit von dem kämpfe mit den plaggen meyen verpleiben, als ein hauszmannsk n e c h t , wann er seinen rechteren fues a u f des grabens borlli gemeldtes kampfs gesetzet, mit seiner rechteren band, under dem linkeren beiue mit einem liaarhamer schmilhen kan 1 0 . Da ein erbmami solchermaszen bekämpfet, und durch mannigerley bekampfung den rechten, weg zu seinem lande durch verlauf der jähren und absterben derer kundiger v e r w i l d e t , derm a s z e n , dasz er unbesperret an Verhinderung mit seinem düngelwagen und anderen küliebeesteren darzu nicht gelangen möchte, ist die frage nach l a n d r e c l i t e , durch was mittel und weise er in zeit d e r noth gleich andern einen weg und zutritt bekommen möge ? D a r a u f gewiset: Derselbe so keinen sichern weg zu seinem eschlande h a t , soll so lange den gemeinen h e l l w e g verfol-
1 ) zur v e r g l e i c h u n g s e t i e ich dieses u r t b e i l n a c h e t w a s ä l t e r e r fassung h e r : D a r e i n e r lieft e i n e n k a m p Hggende in e i n e m v e l d e , w e l c h e r k a m p e r f g m n d ist t b o e i n e m erve g e h ö r i g , w i e w e i t und f e r n e die g e m e n h e i t m i t ihren p l a g g e n und h e i d e m e y e n bliveir solle v o n den g r a v e n desselvigen erfkampes? l ) a r u p e r k a n d t : d a r e i n e r den e r i l i a m p - i m - felde l i g g e n d e lieft, u n d j e m a n d alda im Velde p l a g g e n o d e r lieide m e y e n W o l d e , sali so w e i t von d e m k a m p e mit d e m p l a g g e n und h e i d e m e y e n h l i v e n , als ein LLiesi n a n s k n e c h t , w a n he sinen volb u p des g r a v e n s b o e r t e r m e l t e s k a m p g e satt, met seiner rechten band unter dem linken beine m e t einem b a e r h a m e r henscKmiten k a n n .
SANDWELL gen-als er kann, und dann ferner genieszen den negsten vPeg mit dem geringsten schaden, es möchte ilinie dann von der marke ein ander weg gewiset werden. 1 1 . Es wird gefragt nach laudrechte, wie weit ein inist, oder jochweg in einem batieresche gehöret zu sein? Darauf e i k a n d t : S o fern ein oder zwei nachpauren den mist oder jochweg gebrauchen, soll er 8 fuess weit, so ferne aber drey oder mehr nachbauern den weg-gebrauchen, soll der 1 6 fuess weit gelaeszen werden. 12. D a einer seinen jockweg über eines andern land lierlielt, und dasselbige land ist saatlandt, wird nach landrecht gefragt : Ob derselbe den Weg gebrauchen k a n n , weiters dann die fahr offen ist, und ob der wehrfester das land tun des jockwegs willen nach gewohnlieit dieses slifts zu rechle, dem die jockweg ist und" zustellt, nach seinem gefallen ungcplöget oder unbeseyt, nach beschlossener valir niusz liggen Iaszen, und den anderen auch einen treibweg weilers dann er mit rechte erhalten k a n n , gestatten müsze? Darauf gewiset: Derjenige, welcher den jockweg über eines andern seyland lieft, soll denselbigen andergestalt nicht, dann wann die fahr offen ist, geprauchen, und den treibweg soll er weiters nicht genieszen, dan er zu rechte erhalten kann. 1 3 . D a zwei nachpauren beysamen wohnen, und der einer einen kämpf auf seines nachbauren hof slieszendt h a t , derselbiger mann, welchem der kämpf zukommt, einen weg haben w i l l , hinter des andern manns liof nach dem kämpfe, dha er doch von seinein selbslgrunde auf denselbigen kämpf kommen kann, und hat keinen anderen dan ein leichweg über des nachbars hof , wird gefragt: Ob er nach landrechte auch seinen grund zu verfolgen und den audern weg über des andern hoi zu verlassen schuldig siy? Darauf erkaudt: Derselb, welcher den weg zu seinein kämpfe 'begehrt, soll denselbigen suchen und geprauchen, da er den vormals gehabt, und dem naclipauer über seinen hof keinen newen weg lagen, sondern daselbst über den, hoff allein den leichweg, wie von alters gebräuchlich, genieszen möge. 14. Da einer eine Wassermühle auf einer becke oder Strom h a t , ist die frage: wie weith und breit der Strom oder becke räch landrechte beneden und oben behöre zu seyn, und ob ein jeder sein land gegen der becke nicht schuldig sey räumen so wolil neden als oben? Darauf erkandl: Sofern die mühle mit einem oberschlechtigen w e r k ist, so soll ein jeder gegen sein land die becke oder den ström so weit räumen, dasz ein pflugrad unverletzet oder unangerührt darauf llieszen k ö n n e , an dem oever sowol beneden als oben; ists aber ein niederschlechtig w e r k , soll es ein Wagenrad sein von sechs feigen, das auch seinen freien llusz haben könne ohne beliinderung des oevers, oder das oever nicht berühren soll. 1'5. D a einer an einem o r t h , da vorhin kein haus gestanden, eins behausung setzen w o l l e , so wird auch nach landrecht befraget, wieweit derselbige seinem naclipauer von seinein liaubtgrunde zu weichen schuldig i s t , wofern liie auch des andern
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liaubtgriind mit plaggen meiden s o l l , lind ob lie aucli einige u i a r k e n d r i f t e oder gerecliligkeit derselben genieszen m ö g e ? D a r auf e r k a n d t : W e l c h e r die n e w e beliausung setzen w i l l , soll von seines naclipauren liauptgriinde 2 0 0 tritt fern bleiben, u u d soll k e i n e gereclitjgkeit o d e r drifte sich melir a n m a s z e n , dan dasz hie von denen b a u e r n v e r b i l l i g e n k a n , soll auch mit den.plaggm e y e n von dem a n d e r n gründe so weit v e r b l e i b e n , als ein hausmannskneclit mit einem liaerhaemer mit seiner r e c h t e n hand unterem l i n k e r e n bein liinschmeiszen k a n n . 16. So j e m a n d , die in einer m a r k e n gesessen, und im h o l t e , t o p , z w e i c h , waszer und w e y d e berechtiget, d e r - w o l l e uf seinem eigenen g r ü n d e , daer niemals ein liausz gestanden, ein n e w u n g e w ö h n l i c h haus s e t z e n ; ist die. f r a g : w i e w e i t h dasselbe von a n d e r e r leute g r ü n d e , so ein tlieil in der m a r k e geseszen und b e r e c h t i g e t , auch ein tlieil in derselbigen m a r k e und k e r s p e l nicht geseszen, auch nicht b e r e c h t i g e t , entweichen und pleiben s o l l ? D a e r a u f e r k a n d t : Sofern derselbig, der das n e w h a u s , dha vorhin keins g e s t a n d e n , zu zimmern Vorhabens, u n d ein solches von dem liolzrichter u n d den markebgenoszen v e r g ü n n e t w ü r d e , sol hie mit dem zimmer van a n d e r e r leuth g r ü n d e so weit v e r p l e i b e n , als eine zalun'e feldhenne in einem Höge in d e r lengde fliegen k a n n , w i r d geachtet auf eines manns 300 tritt. 17. D a einer l i o y g r u n d l h a t , ist die frage nach landrechte, w i e w e i t oder n a h e sein nägstgelegener auf s a y g r u n d t ihme willigen setzen m a g ? D a r a u f e r k a u d t : E r .soll soweit von dem lioygrunde mit p o t t u n g d e r telgen v e r p l e i b e n , als dei scliyn von einem vollwachsen eiclienbaunv z u st. Joannis zu m i t t s o m m e r des m o r g e n s oder abends zu 6 u h r e n erstrecken tliut. 1 8 . D a einer gegen eines a n d e r n e r b g r u n d und hoygewachs auf d e r m a r k e telgen p o l t e n w o l l , w i r d g e f r a g t w i e w e i t er nach l a n d r e c h t e von dem e r b g r u n d e o d e r l i o y g e wachs pleiben ¿oll, mit dem p o l t e n u n d p l a g g e m e y e n ? D a r a u f e r k a n d t : So einer einen e r b g r u n d o d e r hoygewachs hett, u n d ein a n d e r dagegen auf m a r k e n g r u n d e telgen potten und plaggen meyen wolte, dem soll die p o t t u n g ganz nicht gestattet w e r d e n , mit dem plaggenmeyen a b e r soll er von dem e r b g r u n d e soweit p l e i b e n , das ein liausmannsk n e c h t mit einem h a e r h a m e r mit d e r rechten h a n d u n d e r dem l i n k e r e n bein von dem e r b g r u n d e abschmeiszen k a n . 1 9 . E s w i r d g e f r a g t , d a z w e n markgenoszen be einander liggen u n d uf dem einen g r ü n d e v o r zeiten telgen g e p o t t e t , die n u n oben des a n d e r n manns lande übergewachsen, w i r d g e f r a g t : ob d e m s e l b e n , dem die telgen z u k o m m e n oben des a n d e r e n g r u n d t abslüven soll, und. w i e w e i t ein dem a n d e r e n mit n e w e r p o l t u n g pleiben s o l l , und d h a d e r eine in seinem lande w u r z e l e n befinden w ü r d e , so von des a n d e r n telgen h e r k o m m e n , ob e r die auch in d e r e r d e möge in s t ü c k e n ha w e n ? D a r a u f e r k a n d t : D a e r z w e i m a r k e n g r ü n d e b e y einander liggen, und ob den einen g r u n d ehezeits telgen g e p o t t e t , die n u n ü b e r des a n d e r n manns land wachsen, so sey derselbig s c h u l d i g , die z w e i g e r , welche
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ober des andern lnnd überhangen, abzuatüven, und dasz holz bei derselbigen sonnen darben zu schaffen, oder sofern e r solches zu tliun verweigerte, soll der andere mann ober seinem lande die absteubung selbst thuen mögen, und wofern jemand newe pottinge oder telgen thun w o l t e , soll so welth von des andern mannes gründe verpleiben, als die schein von einem vollwachsenden eichenbaum zu st. Johannis mittsommer des morgens zu 8 (ihren und den abend zu 6 ulir sich erstreckt, und die w u r z e l n , die zu seinem lande hereingewachsen, mag he in der erden in stücken liawen. 20. Da einer die zehende garb h a t , und dan der zehendlnann sein korn gemeyet, auch wagenreide gemacht, und seinem zehendherren Solches angesagt und begehret* dasz e r den zehenden daraus nlienie, wan dan von dem zeliendherrn oder seinen gesandten die ausnelimiing verseumet, und der zehendmann dessen in schaden geratheu mögt; so ist die frage, who sich der zeliendmaun darmit verhalten s o l l , damit seinem zeliendherrn oder den zehendmann selbst kein unrecht bescliehe ? Auch wird gefraget: Ob der zeliendherr oder seine gesandten den zehenden nit solle an dem ende des zeliendbaren lands von der saltstette au zehenden, und dann die zehende garb und nit den zehenden garst ausnemnien? Darauf erkandt: W a n n e h r das gemeyte korn auf dem land trüge und wagenreide ist, soll der zehendmann solches dem zeliendherru verwiszigen, und im fall der zeliendherr mit ausuehmung des zehenden lange auspleibe, und der zehendmann sich deshalben schaden besorgte, soll der zehendmann uf das rad des wagens stehen, und dreymahl nach einander raffen, zehndlierr, zeliendherr, zehendherr! da der zeliendherr nicht k ä m e , soll der zehendmann zwey seiner naclijlauren daerbey nheinen, und setzen die zehende garb aus, zu beluief des zeliendherrn und heben an dem ende des zeliendbaren lands von der salstette an und fahren dann sein korn ein; nnd gleichfalls dar der zeliendherr oder .seine gesandten den zehenden ausnehmen werden, sollen sie au dem ende von der salstette anfangen, sollen auch die zehende garb und nit die zehende garst ausnehmen. 2 1 . D a e r ein zehendherr den blöttigen zehenden liatt über ein e r b , und der zehendmann schaefe hätte, die von der wehr werden gehütet und gehödet, wird gefragt: ob der zehendmann des jabrs dem zehendlierren ein scliaef, gleich wie der von. seinem andern vieh giebt, zu verrichten schuldig s e y ? Darauf erk a n d t : dem zeliendherrn komme jährlich ein zeltend scliaeff zu, und dasselbig soll diesergestalt auszgenohmen werden, nemblich es soll der zehendmann die samtlichen schaefe ins schott thun, und eröffnen dan das schott, welches schaef dann zum zehenden Sprunge k o m p t , dasz soll der zehendherr ausnhemen, sofern es aber ein lamb wehre, soll der nächste sprupg darnach auszgenohmen werden. 2 2 . Daer ein zehendherr den garbzelienden, auch blöttigen /.eilenden über etliche erb h a l t , ist die frage, ob dem zeliendherrn mehr aus dem garten als einen boetten Dachs zukomme,
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u u d wie groess die sein colli!? D a r a u f e r k a n d t i d e m zeliendh c r r , so ü b e r ein e r b den g a r b u n d bliittigen zeltenden liatt, soll n i t m e h r als einen boeten flachs aus dem e r b g a r t e n z u k o m m e n ' , u n d d e r soll so grosz seyrt, als ein m a n n u n t e r seinem a r m befangen und halten k a n n . 2 3 . E s will ein h a u s m a n n seiner docliler das e r b e ü b e r lassen,- u n d dieselbe d a e r auf b e s t a t t e n ; n u n ist das e r b etlicher m a s z e n in b e s c h w e r , w i r d also n a c h landrechte g e f r a g t : O b die t o c h t e r saoit i h r e m v e r h e i r a t h e t e n m a n n e dieselben beweisliche schulde a n z u n e h m e n u n d zu b e z a h l e n s c h u l d i g ? D a r a u f e r k a n d t : D a d e r e r b m a n n o d e r w e h r v e s t e r seiner t o c h t c r das e r b ü b e r g e l a s s e n , u n d n i c h t m e h r d a n leibes n o t h u r f t von d e m e r b g e n i e s z e t , als sey die docliter mit i h r e m m a n n e als itzigen w e h i l e s t e r d i e ausstehenden g l a u b w ü r d i g e n schulde o h n e b e s c h w e h r u u d beylage des vaters zu bezahlen schuldig. 2 4 . D a z w e i e h e l c u l e , so eigenbehörig s e i n , von gott in einer geboert m i t zweien kimlern bescliwehrt, w i r d g e f r a g t : o b n i c h t das eine k i n d vom g u t l i e r m soll freigelassen w e r d e n ? D a r a u f e r k a n d t : Demselbigen e i g e n b e h ö r i g e n , so gott z w e i k i n d e r in e i n e r g e b u r t b e s c h e r e t , soll d e r g u t h e r r das l e l z t g e b o r n e k i n d t f r e y zu ¿ e b e n schuldig seyn. 2 5 . D a e r ein m a n n w i r d bestadet uf ein e r b e uf j a l i r m a b l e n , u n d d e m m a n n die f r a ü , daeralin e r bestadet ist , b i n n e n den j ä h r e n a b s t i r b t , u n d d e r m a n n d a n u eine a n d e r e I r a u uf seine j ä h r e z u r e h e n i m m t , u n d gott allmächtig d e n beiden e h e l e u t e n kinder, g i e b t , ob d a n n die naclikinder n i c h t sollen gestadet w e r d e n ' a n s derselben e r b e , so viel als d e r naclikinder m u t i e r d a e r e i n g e b r a c h t in b e e s t e n , in k o r n u n d k l e i d e r n u n d in gelde zu m a c h e n n a c h g e w o h n h e i t des landee ? D a e r a u f e r k a n d t t S o viel als die n i u t t e r d e r n a c h k i n d e r auf das e r b e g e b r a c h t , solches a l l e s , nichts ausbescheidcn, soll densclbigen k i n d e r e n w i e d e r u i n b v o n d e m e r b e nach landreclit g e p u e r e n . 2 6 . D a e r ein h a u s m a n n seine t o c h t e r bringt uf ein erbe u n d g u e t h , dieselbige t o c h t e r v e r s t i r b t und läszt k i n d e r n a c h , ob d a n n d e r j e n i g e , so uf dein erbe sitzen b l e i b t , nicht sey schuldig n a c h l a n d r e c h t e , den k i n d e r n w i e d e r z u geben so viel als die m u t t e r an. liaab u n d guite v o r t geld uf das e r b e gebracht h a t ? D a r a u f g e w i s e t : D e r j e n i g , so n a c h d e m a b s t e r b e n d e r m u t t e r auf d e m e r b e p l e i b e t s i t z e n , soll d e r v e r s t o r b e n e n m u t l e r nnchgelaszenen. k i n d e r n , so viel die m u t i e r uf das e r b e g e b r a c h t , h e r a u s z u g e b e n , u n d noch d a e r o b e n denselbigen k i n d e r n nach geleg e n h e i t u n d veririogenheit des e r b e s u n d guits e t w a s m e h r zu t h u n schuldig u n d v e r p f l i c h t e t seyn n a c h landrechle. D E R N E K A M P '). 1603. Z u g u t e r gediiehtnufs ist ein v e r k h ö r v e r r ä h m e t , besclilofsen und eingangen auf den Jioltinge u n d holzgcrichte zu D e r n e k a m p ! 1 ) bei D ü l m e n ,
südwestlich von M ü n s t e r .
Aus K i n d l i n g e r 7 4 , 2 5 1 .
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in W e f s e l m a n n s c h ü r e n , da wegen regenliaitigen -weiter« das holzgerichte da9 mhall notwendigen becleidet gewesen, auf m o n tag den 14. juli ao. 1 6 0 3 v o r m i r G o d d e r t Grothgefs d e r reclit e u d o r t o r n v als nidergesetzten und substituirten holzrichteren, Gerliarden Holstein u n d Joliqn Moerien adsessorn einlialt dieses b r i e l s , also das die w ü r d i g e n , e d l e n , ehrvesten u n d erbaren G e r h a r d t M o e r i e n zue N o r t k i r c h e u erbmarsclialk des slift« M ü n s t e r als e r b h o l z r i c h t e r , Gofawein von Staeffelt zu E m p t e d r o i f zu D u l m a n , W i l h e l m K e t t e i e r zu S y t e n , Philips von Altenbochuinb zum Borcherdingliofe, E b e r h a r d S c h w ä r e , Gerliardus Kock volmechtig geschicktcr von der f r a w e u von Bodelschwing z u r S a n d f ü r t , Lubbertluis Boving volnieclitiger d e r liern erbgenaltm e n w e i l a n d t Joliäna von Merfelt Johannes Schnitzler als volniechtiger B e r n h a r d s von Schedelichs zum Oesthofe, Johann«« T y r Verwalter des hauses Vjfsbeck wegen V i f s b e c k , Hcnricus Menfsmann Verwalter zu Bulderen w e g e n des liauses B u l d e r e n , R o t g e r u s Fursting volnieclitiger Conraden H u g o von A m e l u n x e n r i c h t e n zu Diüinan, dominus B e r t h o l d u s Haspelt wegen des capitels zu D u l m a n , erson oder dazu substituirten becleiden soll. 2. daselbsten alsdan alle diejenige, so w i d e r diese m a r k e n verkliörunge und sonsten i n d e r m a r k e n d e l i n q u i r t , angebracht, gevröget u n d bei nachbeschriebenen b r ä c h t e n w i e auch gestalten Sachen oder lfiäls d e r Übertretung .solches alleB ohne einige connivenz gestraft und abgeschafft w e r d e n soll. 3. zu welchem end dan viel- mäheleute, w i e uraltig lierbrackt, aus dieser m a r k e n eingesehenen und beerbten b a u r i n e n n e r n angeordnet u n d beeidet w e r d e n sollen, das sie getrewe aufsieht zu dero m a r k e n besten h a b e n , i h r bestes müglichs ileifses b e f ö r dern h e l f e n , und ihren schaden vermeiden wollen. 4. diese mahlleute sollen bei ihren geleisteden atden' v e r pflichtet u n d v e r b u n d e n sein zu allen lioltingen u n d sonsten dasjenige, so w i d e r die m a r k e n v e r k h ö r u n g e n gefrevelt oder in einiger gestalt der m a r k e n nachtheilig sein k o n d e , an. der h o l z b a n k verzeichnen zu lafsen und selbiges m i t niebten z u v e r schweigen. 5. u n d da sie in deme ihrem geleisteden aide nicht nachkelimen, s o n d e r n etwafs zu i h r e r wifsenscliaft gekolunen e n t w . heimlich durch sie gebussfertiget oder sonsten durch connivenz verschwiegen w o r d e n , sollen sie als trewlose von i h r e m ' a m p t e
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mit Unehren entsetzt, dazu jedeismlial mit 25 goldgl. uunachlefsig gestraft werden. 6. dessen soll ihnen ein frönbotte, der gleichfalls ein eingesefsener der marken und ebenmefsig dero marken aui trew und pflicht beaidet sei, untergeben w e r d e n , solchen haben (sie) in allen fürfallenden Sachen zu gebrauchen. 7. sollen auch, damit ihnen alleine der markenbeschwer nicht am halse liggen und dadurch an ihren eigenen Sachen verhindert werden möchten, alle jar mit n e w e » ersetzt lind dermafsen erfrischet werden, das alle jar nur zwei abstehen und z w e i beim ampte bis ins folgende jar verpleiben, in welcher abgestandener platz zwei newe auss der gemeind widcrumb erwehlt und also z w e i newe und zwei alte in der bedienung stets stehen, Auch ein jeder zwei jar, ee dan er seins diensts möge erledigt w e r d e n , verpleiben soll, damit allezeit unter ihnen sein mögen so der marken gelegenlieit wisten. 8. und da sich zutrüge, das einer unter ihnen nach dem willen gottes, ee dan sein dienst erloschen, toits verfiele, sollen die übrigen in der Verwaltung verpleiben und keine macht haben in des verstorbenen statt nach ihren willen einen anderen aufzuwerfen, sondern solches sol verpleiben bis zu dein ordinari liolting, da dan dieserhalb mit der entsetzung soll vom lierrn liolzrichter und gemeinen erbexeu procedirt werden wie oben vermeldet. 9. wan aber einer seins diensts erlafsen, sol denselben sein geleisteder aid und pflicht nicht lenger noch ander ergestalt binden, als andere gemeine eingeisene oder beerbte bawrmennere, er wcre dan, das er widerumb von newen erwehlet werde. 10. und sollen die brächten von solchen vrögen herkohmende zum dritten theil dem erbliolzrichter, und die übrigen beiden t Ii eile zu der marken verbefserung, auch dero marken und holzgerichts nötwendigen kosten verwendet werden. 11. es soll auch kein fruchtbar holz, eichen oder bocheu, durch ieinand ohne verwilligung des holzrichters und Zuweisung der mahlleute geliawen werden, in widrigem fall soll der Verbrecher dieses puncts in eine poen von fünf scliwaren marken und in erstattung der rechten gewehrde und valoris des gehawnen liolzes verfallen sein. 12. w e r auch eichen, böchen oder liagebüchen bäume ohne sonderbare erlaubnus des liern holzrichters und weisuug der mahlleude «teufen w o r d e , der soll das holz wie in vorigem art. glt. und den bruch von fünf marken verwirkt haben, deine aber ein fruchtbar bäum geweiset und also ein stain blöfsen w i r d , derselbig soll an statt des abgehaunen baums drei junge eichen oder bochen telgen widerpflanzen und ins laub z w e i jar halten, dieselbige den mahlleuten weisen und einlieferen, soll der Verbrecher dieses eine mark für jede telge zur abtragt zahlen. 13. Item sollen die markengenöfsen, so der von gott zu bescherender mast zu geniefsen berechtiget, alle jar unverjart im früling zu rechter zeit ein jeder fünf eichen telgen zum be-
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eleu der gemeinen m a r k , an gedeihlichen markenortern potten, und solche jarlichs dem liolzricliter oder seinen dazu bestellten weisen und selbige ins dritte laub halten und l i e f e r n , welcher sich diesem w i d r i g e t , soll jedes jars z w e i goltgl. verbrächtet haben. 1 4 . die kötter aber so von alters mit höede und drift in der marken berechtiget, sollen drei eichen telgen oder bochen potten und ebenergestalt grün l i e f e r e n , soferne sie in deine nach* lefsig, sollen sie wie im negst vorigen §. gestraft werden. 15. und sollen auch zu solchem ende in dero m a r k e n sonderbare telgeiikämpre a u s g e s e h e n , abgezeunet und mit guten eichein zu rechter zeit bemistet und besamet w e r d e n . 16. Item wen got mast geben w i r d , soll dieselbe von verstendigen neben den mahlleuten durch die ganze m a r k e n , als im S ö f s e c k e n b r o c h , Bollenfelde und W ö e r d e n , in augenscheinliche besichligung genolimen und nicht vertrieben werden, sondern soll die inschar und brennung ertreglich und nach eins jeden gerechtigkeit bewirkt w e r d e n , und soll solche inscharung und brennung auf des richters zu D e r n e k a m p f hofe mit deme dazu v o m liern liolzricliter verordneten brandeisen bescliehen, und sollen die ungewarte und ungebrante Schweine von den mahlleuten geschützet und a u f m r k h t h o f , w i e v o r g e m e l t , getrieben w e r d e n , u m p das gepürliche schützgelt davon z u nehmen. 17. Niemant von den baurmenneren o d e r sonsten markgenofseu soll frembde biester oder häab, als p f e r d e , kiihe, scliweine, scliäple oder sonsten geifsen oder ziegen ohne beliebung des liolziichters in diese m a r k e n zu weiden annehmen; so oftmals lierjegen g e f r e v e l t , soll derselbiger fünf goltgl. von jedem bieste verbrächtet haben. 18. es soll auch ein Ordnung mit plaggen zu m e i e n , w i e von alters gebräuchlich gehalten und insonderheit keine plaggen gemeiet w e r d e n an denen ortern da telgen hingesetzt sein, damit den telgen ihr wachsthumb nicht entzogen w e r d e , bei poen von lüuf m a r k , sondern sollen den telgen zwölf fufs w e i t mit der plaggenmatt verpleiben. 19. da auch jemand von den baurmenneren plaggen aus dero marken v e r k a u f e n , und sie selbsten oder andere a u f f r e m b dcr Ieute lande aufs der marken iüliren w ü r d e n , sollen dieselbige von jeder fuder plaggen einen goltgl. verbrachtet haben. 20. Item niemand soll auf der esche dieser m a r k e n zwischen dem lande und k ö r n e oder sonsten der liöde und drifte sich anders unterfangen als billig und recht, und da jemand mit seiner höede und drift andern schaden z u f ü g t e , sollen diejenigen jedesmal einen goltgl. verbrächtet dazu den schaden zu erstatten schuldig sein. 21. in Thal auch einer oder mlier in der m a r k e n eichel oder bücli schlagen oder lesen w ü r d e , derselbigen soll ein jeglicher sechs Schilling v e r w i r k t und sollen die secke und k o r b e darein die fruchte gelesen, verloren haben. 2 2 . ferner verordnet dafs kein weichholz w i e aucli dorne
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ohne- z u l a f s u n g e d e s l i o l z r i c h t e r s u n d w e i s i m g e d e r m a l i l l e u t e soll gcliawen werden bei verwinkunge eines goltgl. 2 3 . w i e a u c h g l e i c h i n e f s i g a u f den g e m e i n e n g r ü n d e n d i e s e r m a r k e n k e i n e e r d e t e n o d e r e l s e n b ö l l e n , e tuid b e f ü r l i o l z r i c h t e r u n d m a r k g e n o i s e n s i c h dessen e i u n i ü t i g l i c h v e r g l i c h e n , s o l l g e l i a w e n w e r d e n und s o l l s o l c h e s liolzes a b h a w u n g e a u f e i n e n t a g gleichtheilig, doch nach eines jeden gepiirenden gerechtigkeiten zu w e r k g e r i c h t e t w e r d e n , d a m i t s i c h n i e m a n d e i n i g e r v e r f i i r t h e i l u n g z u b e c l a g e n . - w e l c h e r disen p u n c t i i b c r f e h r c t , «oll f ü n f mark verbrächtet haben. 2 4 . I t e m s o l l e i n j e d e r s e i n e n i a r k e n p f e c h t e w i e a u c h die v e r w i r k t e pföenfelligkeiten vermöge der registern und anschlages z u r g e p i i r l i c h e r z e i t u n d f ü r M i c h a e l i s b u z a l e n a l l e s b e i p ü c n der pfandmig. 2 5 . Item sollen die b a u r m e n n e r keine markenweischen noch J ä n d e r e i i h r e s g e f a l l e n S , w i e b i f s h e r o w i d e r all m a r k e n v e r k h ö r b o s c h c h e n , v e r p f e c h t e n und e l o c i r n , s o n d e r n s e l b i g e s s o l l b e i d e m lieru holzrichtern und erbexen oder ihrem gewalthabiger stehen, u n d s o l l e n in d i e s e r c o n d u c t i o n d i e s e r w e i s c h e n u n d l e n d e r e i e n die markgenoisen v o r den u n g e w a h r t e n einen fiirtrit haben lind die n e g s t e n dazu s e i n , da a b e r d i e b a u r m e n n e r e sich d i e s e n u n t e r s t e h e n w ü r d e n , Sollen d e r e n j e d e r e n so o f t es b e s c h i c l i t 1 0 ggl. f ü r den u n g e h o r s a m b u u a b b i t l i c h e r s t a t t e n . 2 6 . ingl. soll v o r solchen marke.i u l k n m p s t e n und r e n t e n j a v l i c h s a u f a l l e r h e i l i g e n t a g k l a r e r e c l u l u n g von d e n e i n n a m u n d a u s g a b e n b e s c h e h e n , u n d d a v o n d e r d r i t t e t h e i l d e m h e r n liolzr i c h t e r , die ü b r i g e n z w e i t l i e i l e den e r b e x e n und m a r k g e n o f s e n zu p l l a n z u n g u n d e r b a w u n g d e r m a r k e n und a n d e r n n o t h w e n d i g e u a u f s g a b e n z u g e t h e i l e t und v e r w e n d e t w e r d e n . 2 7 . es i s t a u c h v e r k ö r e t , dafs im m e i s o m m e r u n d h e r b s t z e i t e n d r e i m h a l i n d e r m a r k e n s o l l g e s c h ü t z e t u n d d a s vielie a u f m r i c h t h o f z u D e r n e k a m p f g e t r i e b e n w e r d e n , u m b zu v e r n e h m e n , ob auch jemand frembde häab angenommen. 2 7 . W a n a b e r e i n e g e m e i n e scliützung d e r u n g e w a h r t e n b i e s t e r b e s c h i c l i t s o l l es m i t d e m s c h i i t z g e l d e n a c h l a n d s i e d l i c h e m g e p r a u c h g e h a l t e n w e r d e n und s o l l v o n e i n e m p f e r d 3 , v o n e i n e r k u l i e 2 , v o m s c h m a l e n r i n d e 2 , d e m S c h w e i n e 1 u n d sciläpfe 1 fs. genomen w e r d e n . 2 9 . a u c h i s t a u s t r ü c k l i c l i v e r a b s c l i e i d e t , dafs d i e s e r v e r k l i ö r alle j a r auf dem nölhollinge austrucklicli und verstendlüli v e r l e sen und den b a u r m e n n e r n eingebildet w e r d e n s o l l , und h a b e n sich l i o l z r i c h t e r u n d e r b e x e n v o r b e h a l t e n , diesem v e r k l i ö r z u und a b z u t l i u n n a c h g e l e g e n h e i t d e r z e i t e und s a c l i e n , so o f t s o l c h s die n o t e r f o r d e r e n m ö g t e . D e s s e n ist die m a r k e in g e m e i n e n Zuschlag g e l a g t bis zu w e i t e r e r e r c l e r u n g v i l g e m e l t e s l i o l z r i c l i t e r s und e r b e x e n b e i p ö e n v o n 2 0 g o l t g l . V e r h a n d e l t und v e r w i l k ö r e t sein d i e s e s a c l i e n u n d a r t i k e l n s a m p t u n d s o n d e r i n m a f s e n v o n W o r t e n zu w o r t e n l i i e r o b e n v e r m e l d e t a u f t a g und zeit a u c h p l a t z w i e a n f a n g s zu e r s e h e n , i n b e i s e i n d e r e r b e x e n u n d a b g e o r d n e t e n so liirzu vermeldet
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nud aller oder, je ztun wenigsten der merertlieil der baurmenner Dernekampfer marken und anderer guter leute gnug aus der Stadt Dülmen und sonsten rings umbher gesefsen. Darüber dan ich Goddert Grotbgefs der rechten doclor substituirler holzricht e r sampt meinen beigeordneten assessorn mein richterlich decrct interponirt, und dieses also w i e oblaut bestetiget nnd befestiget. AUS P R O T O C O L L E N DER L E T T E R M A R K . ' ) . 1500—1547. Anno domini M° Yc des neisten maendages na sunte Gallen dage eyn hollinck gelioiden. Item den niaelluden und kneicliten is myt ordell und rechte togewyset, in bywesende ider gemeynen erfexsen, -als se van der geineinheit wegen der Letter buren und der Leiter marke umnio gaen, te verwaren de m a r k e , sullen se hebben vor ere arbeyt und genut u foder bernlioltes und dat derde uppe gnade. Anno domini x v c XXVII u p dinxdacli na Michaelis eyn lioltynck geholden etc. Item Jasper Struck leyt fragen eyns. rechten ordells, oft ein boem slonde u p eyns man« stucke in enen t u n e , und dar eyn overfall w e r up eyns anderen nians stucke oft l a n d e , oft u p dey m a r k e ; wem de overfall tokome? wes dar recht umme sy ? D a r u p w o r t gewysef vor r e c h t : isser sacke, dat de gemeynen buren eme gewyset liebbet und togelaten, dat he dat möge toslaen, so sali he den overfall eynlcne beholden; ist das nicht, so sollen de buren den overfall int samct gebrücken. Anno x v c x x v is eyn holtynck geliolden to behoef der Letter marke als u p den nesten donredach na sunte ip gnade. Apno xy c xxxv, gtidensdach na sunte Malheus apostel ys eyn holtinck geholden tho behoef der Letter marke, und dusse na beicrevfene synt gefroget. Item AleiF van Mervelde gefrogeth, dat be gehouwen u balken, seit dem inaele de holtrichter, maellude und semptliken buren hebn ingerumelli up ten nesten vergangenen hollinck, dat men nicht houwen 6all ungewyseth, dat en werde em angetekenth myt der maelbarden. Item schulte Welinck eyn bocken stamm. Item Gerd ton Perick lieft myt den schulten gehouwen, ys eyn ungewart mann. Item Holtstege myt eyn eiken stamm, und noch myt eynem kerseboem. Item Hunold gehouwen en deel holtes uth der raarcke tho eyner Schoppen, und ys en gewysetli. Item Fock myt en eiken stam. Item den Herver myt en eiken stam. Item schulte Bispinck gefroget myt n eikeit stemmen, eynen in dem Bernschott, und eyn in de Specht. Item Johan in den Hülse eyn backhues ulh d e r marcke getymmert, und heft dat holt gegaddert uth der marke Over vi oft v n jaren. Item de buren weten nicht mer, dat vrochbar sy, und Iiebben noch begert xxiii daghen, oft ae myddeler tyt wes verescheden, wyllen ae ynbrengen, gelick se nu ged'aen solden hebben. Item de maellude hebn ingebracht und gefrogeth, w u se hern Joban vulmechtich Johans van Marvelde holtrichters hebben geheyten eyn holt to betecken nha overkcmpat und inruminghe des holtrichters, eyndell erfexen und matlludeu und den gemeynen buren tho behoef holtstegen. Dar na de schulte Bispinck dat holt gehou wen und t>p synen hoef gefoertlu Item dar up de holtrichter eyn ordell laten fragen, nha dem maell he syne vulmeclitigen tho Lette geschickt, und eyn y d e m syn noyttroft to be» lecken und w y s e n , so datan de maellude en deel myt thodade des holtrichters tho Lette hern Johane geheiten eyn stucke tho betecken in behoef holtstegen, daer en boven eyn ander-genant schulte Bispinck datsblve geteckende holt gehouwen in verhoninghe des holtrichters und mael luden, weas darumb synn brocke s y , und wem dat holt verfallen sy? Dat ordell bestadet an Krumpeil, de eyn beraet myt dem umstände genommen, de d a r u p wyaede vor recht: syn brocke sy m maell vi Schillinge, Und dat holt ) habet unum judicium census, ad quod omnes debent venire ad vocem preconis 2 ) , et qui reliquerit censum suum ad occasum solis, advocatus debet tollere pignus suum, et qui reliquerit ad crastinum, liabet jus ipsum puniré. Item de treuga et pace. Item feria quinta et sexta usque ad occasum solis in dominica nemo debet incursare personam vel bona ipsius, p r o p t e r rancorem animi sui, quod volgariter dicitur fryhe inoet, et qui talifer incursaverit, exlex erit et infamis, quod dicitur erelois et rechtlois. Item de homicidio in iinpetu. Item quicunque fecerit liomicidium p e r impetum animi eui, liastemoet, vadiabit sculteto n libras den. et satisfaciet propinquis p r o anima occisi. Item de wapele. Item quicunque impegerit concivem suum in wapele, dabit judici x x x den. et exterminabitur ad annum et diem. Item dicimus et pronunciamus, quod dominus noster habet statuere et destituere judicium in advocato, sculteto et x i v scnbinis, et debet lacere einiragam in opido et villi's adjicientibus de agris, pratis, pascuis, sylvis et via communi. Ilem de omni judicio capitali et advocalia. Hi sunt termini wibbilde: ab oriente a palude que dicit u r langteig usque ad arborem in confinio molendini. item ab ea ad arborem cruneich. item ad verticem fossati werkegruberi. item ad arborem salgrun. item ad longum fossatum et deorsum usque ad arborem in agro Ludlinden. item deinceps ad ortum, q u i dicitur gruntsant. item ad declivem pratorum versus Gebicheborse. item descendendo ad molendinum Ortonis. item ad paludem in strata Langwerder. item deinde ad arborem juxla W o l d e b o r n e . item ad veterem crucem juxta stralam Logena. ilem rursus ad paludem antedictam langteiclie. Item de articulis i n s t i t o r u m , qui innige vocantur. Ilem quicunque vult exercere mercaturam sive meicanicam debet acquirere a scullelo et consulibus, et dabit quilibet pislor iv. solidos, pellifex r ; solid., sutor in solid., carnifex iv solid., cerdo i v solid., sartor m sol.,
1 ) d a s « i s t i f l M a i n z , d e m die g r a f e n von G a i l e n b e r g u n d W i t t g e n stein 1 2 2 8 die hälfte d e r g r a f s c h a f t a b g e t r e t e n h a l t e n ? o d e r d e r l a n d g r a f von H e s s e n , d e m die a n d e r e hälfte z u s t a n d ? 2 ) a d v o c e m p r e c o n ü m justiciarii nostri dicte c o m i c i e , q u o d v u l g a r i l e r d i c i t u r l a n l s c h r e i e . c h . a . 1237 bei G u d c n u s 1 , 544.
WETTER.
EISENHAUSEN
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cramerar. rv solid, et unum talentum piperis. Item dicimus et pronunciamus, si incenditur alieubi, quod absit, in quocumque quartale civitatis, domus proxima destrui debet, et si incendium non t r a n s i e n t , domum destruetam ipsam dominus persolvet. Item de proscriptis intrantibus civitatem. Item quicumque proscriptus in civitate intraverit civitatem absque prelocnto, vel quicunque ipsum reeeperit seu liospitaverit, sciens ipsum esse proscriptum, reus erit cum proscripto. Item de debitis. Item si aliquis civis jnovet alteri questionem super debitis, si reus fatetur debitum, solvet intra x i v dies, si non vadiabit judici \ solidum. Item de questione coram judicio advocati. Item dicimus et pronunciamus, si aliquis ponit questionem coram judicio contra aliquem de bonis niobiJibus et oflert probacionem, nec potest probare, vadiabit imam marcam advocato pro defectu. Item nemo debet assumere seenni invasores ad invadendam domum alieujus sub pena ii libr. aut corporis. Item quicumque vult incedere cum gladio aut aliter, quod vulgariter vocatur wapende, debet illud facere cum judicio selliteli et consulum et non aliter; secus qui fecerit, vadiabit 11 solidos. Item pena pro obiocutione inhonesta vadiabitur advocato et non sculteto. Acta sunt liec in eimiterio apud W e t t e r a vui. k a l . o c t o b r . a n n o d o m i n i MCCXXXIX.
EISENHAUSEN 1485. Anno 1 4 8 5 dinstags nach Anthonii den 1 8 . januarii Iiabeu beide scliultlieirsen u. schepfen des eigengericlits zu Issenbusen til frage und anstellen Heinzen Cunzen rentmeisters zu Blankenstein in beisein bern Johan Stein canzlers zu Hessen altem herkommen nach unter anderm diese recht u. freilieit des eigenstuls u. gerichtes uf des landtgrafen zu Hessen eigen hof zu Issenbusen ausgesprochen und geweist. 1 ) nordwestlich von M a r b u r g , in der r i e b t u n g nach S i e g e n , eine ü b e r einstimmende iassung in etwas älterer s p r ä c h e , a b e r ohne j ä h r , steht g e druckt in K u c h e n b e c k e r s a n a i . 3 , 9 2 — 9 4 . D e r beginn l a u t e t : Dies h e r llach geschreben sint rechte und freybeite des eigensluls und geriebts nach atdem h e r k o m m e n u f f dem e y g e n h o b e zu Ittenhausen des hochgeb. ftirsten des lantgraven zu Hessen usSgesprochen und gewieset am gerichte vor schultheissen und scheffen des g e n a n t e n eigenstuls. Item welchen armen e y g e n man e t c . E s t o r b e m e r k t bei K u c h e n b e c k e r p. 9 0 : o m n e s prìncipis servi u x o r a t i , qui ex h o c territorio ( d e m h i n t e r l a n d ) vel originem t r a b u n t , vel in eo a d b u c c o m m o r a n t u r , c o r a m isto judicio c o m p a r e r e citantur. qui c u m praesto s u n t , n o n obstante ingenti niultiludine bujusmodi h o m i n u m , t u n c singulorum n o m i n a ciet satrapa blankensteinensis. quo facto citatus p e r ostia bina j u d i c i i , durch die hütte t r a n s i t , ut videatur a b ilio et scabinis permeans. quod tarnen de maritis est intelligendum, qui duxerunt uxorem ancillam prineipis, n a m q u e illis qui in matrimonio vivunt cum ancilla n o b i lilius p r o p r i a , per judicii l o c u m die hülle probibitus est transitus, adeo ut circiter novera p.issus a t a b e r n a c u l o , die b u t t e , remoti distare cogantur. Exsolvere hi dehent principi poenae loco toties n u m u m uncialem, quoties b o c judicium a g i t u r ; habetur autein singulis Septem annis. Inde venit ut vnlgus hoc judicium appellitare solrat judicium c u n n a g i i , das mutzen oder mouzetigericht.
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Item welchen armen eigenen mann unser» gn. Ii. des laiidgrafen rechte leibsnoitli antrifft, der aucli geerbt ist, also dz er sein erblich gut müsse versetzen, verkeufen odder begeben, der soll es zum ersten bieden den rechten erben und ganerben, wollen die das nicht zu sich nemen in der mafsen als inen das gebotten w i r d , so soll es derselbig eliegenente mann bieden seinem genossen, das ist auch einem solchen landgrefischen eigenmann als er ist. begert auch der genösse eines solchen ehegenanten eigen guts nicht, so soll der vorgenente mann das geuennte gut bieten dem rechten lierrn u. mit namen einen amptmann zu Blankenstein uns. gn. h. des landgrafen. wollte auch derselbe ambtniann von uns. gn. f. u. h . wegen des ehegen. guls nicht kaufen oder daruf leihen nach möglicheit, s o soll alsdann der elieg. eigen arme mann einen versiegelten brief nemen von scbultheissen u. sclieplen des eigenstuls ehegenent zu Isenhusen u. soll das ingesiegel desselben briefs seines eigen ambtmanns zu Blankenstein sein zu der zeit, das er mit dem ehegen. erbe o. gute umbgangen habe in alle der masseo als vorgeselir. stehet u . alsdann mag der eheg. eigenman sein erblich gut versetzen oder verkeufen, wo ime das eben ist, u. sol ine in recht niemants darin trangen oder helligen. Item wurde mit solchem eigen erbe u. gut nit umbgegangen als vorgerurt ist, so solte das gerüget werden an dem eigen gericlite u. solte dan dasselbige gericht die rechten erben u. gaunerben darinne setzen u. weren als gewonlich u. recht ist des stuels. Item der eigenman der solch eigen gut nimpt, der sol seinen eigenthumb zubringen mit bede u. mit dem eigen bede tlmn. Item welch aul'sman solch eigen erbe als vorgerurt ist zu »ich nimpt, das ine der eigenman nicht gewehren könne nach inhalt des eigenstuls, der solte alsdan dein hauptmann zu sprechen der ihme dasselbig gut verkauft oder versatzt u. unredlich darmit umbgangen u. sich des stuels nicht gepraucht hette als sich geburt. Item wilclis lierrn mann eigen gut under ime hat zu landtsiedeln rechten, das der eigenmann begert, dasselbe gut soll man leihen dem eigenmann umb denselben zins und recht, als das der aul'swendige gehapt h a t , es were d a n n , dafs der aufsmanne des ambts Urkunde hette w i e dan vorgeselir. stehet u. ist das zu verneinen von allen gutern, die man nennet landgre/ische gueter hie landes. Item es sollen keine eigene guter keinem manne volgen aafswendig disses landes, sondern sie sollen erben u. volgen unserm gn. h. uf das haus Blankenstein, als decke u. viele des noth seie u. geschee, solle das geruget werden von den eigenmannen zu Issetihusen. Item welch mann sich weibet aus seinen genossen, der geerbet ist, da soll das erblich gut alsdann volgen den rechten erben u. nechsten ganerben und nicht den aufskindern. U n d obwol etzliche anziehen, das man solch vorgemelt ge-
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riclit n i c h t änderst d a n z u sieben jähren siezen 11. halten solle, oin solchs sei z u verstellen y o n disen zweien s t u c k e n , w e r sich mit seinem ungenossen elilicli v e r ä n d e r t oder sich aus d e r lierrn bede s e t z e t , u m b solche hendel u. Sachen seie h e r k o m m e n , das vorgedacht gericlit zu 7 j a r e n zu h a l t e n u . zu tliun mit zuge und andern) nacli lauf g e w o n h e i t u n d h e r k o m m e n desselbigen ger i c h t s , a b e r sonst von g u t e r n u . a n d e r n Sachen und rlage wege, so dicke u . viele den a r m e n leuten a n solch vorgemelt gericlit zu Issenhausen gehorigk das n o i t s e i e , so solle inen z u irem e r suchen u . begeren u m b solche Sachen u. gittere zu allerzcit das gericht geöffnet u n d alda das gericlit u n d r e c h t nach l a u f , herk o m m e n u . g e w o n h e i t desselben gericlits verholten w e r d e n . M a n h a t auch alda gesaget, w e r e aus einer a n d e r n lantschaft graveschaft oder gepiete bei sie k o m m e in solche lantschaft, den neinen sie auf v o r eigen, behalten u . Verthedingen inen auch d a r v o r , solches sie b i s h e r o also gehalten w o r d e n . EIGENGERICHT Z U EISENHAUSEN 1532. In den jähren 1 5 3 2 hat Philips landgrave zu Hessen das buch des eigengerichts zu Eisenhausen d n r e h seinen stadlhaller L u d w i g yon B o y n e b u r g und canzler Jolian F e y g e n besichtigen und bessern l a s s e n , w i e nachvolget. Tlem welchen armen etc. (wie in der fassung von 1485 bis zu dem mit dem worte 'aufskindern' schliefenden satz. darin geht es weiter:)
I t e m w e l c h e r man sich weibet und v e r ä n d e r t zu den genofsen lind k i n d e r g e w ö n n e , w e l c h e zeit dieselben k i n d e r oder d e r kindsk i n d e r zu genossen w ü r d e n , i n w e n d i g dreilsig jaren mochten dieselben k i n d e r w i d e r z u i h r e m vetterlichen erbe k o m m e n , soferne sie das b e k u n d e n m o c h t e n . Item d e r eigeninan soll sein eigen g u t , defs e r erbe und ganerbe hoffet zu s e i n , a u f z i e h e n u n d behalten m i t seinen geliiisem u n d g a n e r b e n , nach altem h e r k o m m e n und gesetze des egenanten stuls u n d gericlits z u Eisenliausen. I t e m w e l c h e m a n o d e r w e i b k o m m e t aufs a n d e r n landen ü b e r die Diezsolze, E c k m a n s r o d und Reddingsberge 2 ) in dis land, 1) aus Senkenberg de jure observ. app. 3 , w o auch unter 2 eine Urkunde von 1513 über Eisenhausen, deren erster satz hier noch ausgehoben werden m a g : So einem armen man das eigengericht von nöten sein wil, so sol ein rentmeister zu Blankenstein sieben schöffen die vornembslen e r weblen, die er im geriebte haben mag, nemlicb drei sehöffen aus dem gericht Blankenstein nehmen, einen aus dem gericht Dautphe, einen aus dem gericht L o r a , einen aus dem gericht Caldern und einen aus dem gericht R e u u b e r g k , davon sol einem rentmeister ein ort eines gülden werden, und nicht m e h r , das gericht zu bestellen und anders wess von nöten ist, einem eigenkneebt acht albus die schöffen zu Vorboten und gericht zu halten und ¡glichem schöffen zween albus vor sein lohn; darzu dem ganzen gericht ziemliche cost, oder ob der clager wil, einem jeden schaffen, redner, zeugen und eigenknecht achtzehen junge heller vor seinen kosten; doch ob einer ein rliege zu Eisenbausen behüebe, die sol und mag man belegen nach alter gewonheit. 2 ) Boddingsberg, Bcurzberg, spüler das gericht Reitzberg.
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neinlich in das gerlclit z u ' G l a d e n b a c h , D a u t p h e , E g e n h a u s e n , B r e i d e n b a c h , in das gericht L i x f e l d , oder in andere u. gn. h. zu Hessen g e r i c h t , die sollen u. gn» h . von H e s s t a eigen sein, und m i t bede und huenern nfl' das haus zu B l a n k e n s t e i n gehören. I t e m was von grundrore gefiele in der D i e z s o l z e , das soll man 'beiden h e r r n , nemblicli u. gn. h . dem landgraven und den nassawischen hern verbuefsen, lind w e r e es, dafs iemand zöge ü b e r die D i e z s o l z e , und wolte ziehen in u. gn. h . zu Hessen fiirstenthumb, und enthielte in dem genanten wasser der D i e z s o l z , so sollen ihm die Nassawischen anlielfen. W o l t e a b e r jemand ziehen aufs des genanten u. gn. h . von Hessen land in das nassawische l a n d , so sollen ihme die landgrevischen anheilen. I t e m w e r do queme über die Koddingenbergk in d e r vorgenanten gericlit e i n , ist geweiset gen B l a n k e n s t e i n m i t hüenern und betlie vor ein eigenman. I t e m wafs do koinbt aufs der grafescliaft von W e t t e r , der herschaft von B a t t e n b e r g k und der herschaft von Ziegenhain in u. gn. h. von Hessen fürstenthum vorg., soll beden und hiienein vor ein cigenuian. Item alle die j e n e , die do k o m m e n aufs u. gn. h . von Hessen Stedten und setzen sieh in die vorgenante gericht in des gedachten u. gn. h . f ü r s t e n t h u m b , hören gen B l a n k e n s t e i n vor eigen leute. I t e m w e r e es s a c h , dafs ein eigenman ufs haus zu B l a n k e n stein gehörig aufs unsers gn. h . von liessen fürstenthum in fremde stedte z ö g e , und eigen gut hette in u. gn. h. von Hessen fürstenthum vorg. und wolte sich dessen gebrauchen, solch gut solle he verstehen mit hüenern und bede gein Blankenstein u f das haus, auch welcher herwidder zöge in die vorgeuanten ger i c h t , der solde dasselbe recht lian, als he vor hette. I t e m w e r e es saclie, dafs eigen gut verstürbe oder v e r k a u f t w ü r d e in ungenol'sen hende und das ein eigenman a n s e t z t e , der doch nicht darin gehörte von erbs w e g e n ; verscliwigen das die rechten erben mit i h r e m w i s s e n , bis dafs das gqriclit und recht ü b e r g i e n g e , so sollen sie auch hernach schweigen erblich und ewiglich. I t e m alle pfatTenkinder, m ö n c h s k i n d e r , alle liurenkinder, z w i t t e r e gehören m i t hüenern und bede u f das haus B l a n k e n stein , w o dieselben in meines g n . h . gericht gesessen oder w o n haftig sind. Darentgegen mögen dieselben vorgeschrieben k i u der sich des eigengerichts gleich einem angeboren landgrevsclien man gein Blankenstein gehörig jeglicher zu seinem r e c h t e n gebrauchen. I t e m alle heiligen, r i t t e r , pfaiTen guter und b ü r g e r guter in dein gericht unsers gn. h . von H e s s e n , auch im gründe zu Breidenbach g e l e g e n , gehören an das e i g e n g e r i c h t , gleich eigengiiter gein Gladenbach zu rechtfertigen.
STEINBACH STEINBACHER
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G R E N Z W E I S T H U M »). 1492.
K u n d vnnd zu wissen sey allen v n n d j e g l i c h e n n , dafs in dem jare nach Christi g e b u r t , als m a n tausent v i e r h u n d e r t neunzig vnnd z w e y geschrieben h a t , vii m i t t w o c h e n , der do -was d e r 22. tag defa monats octobris haben dilse n a c h b e n a n t c u strengen vnnd ernuesten j u u k e r n H a n s von D o r n b e r g hofmaister, lierr Caspar r i t t e r , und Sittich beyde vonn Berlipsch m i t sainpt andern des durchl. hochgebornen Kirsten v n d h e r r n , h e r r n n W i l h e l m e n , landgrauen zu Hessenti, r e t h e n u n d d i e n e r n , zwiischen dem haus vnnd k l o s t e r S c h i f f e n b e r g k , vff einein plan beneben einem a p p e l b a u m , i n n mein liierunden geschribenen ollen n o t a r i e n , v n n d der v e s t e n , e r b a r n v n n d ersamen g l a u b w ü r d i g e n gezeugen gegenheit zu p f e r d gehaltenn, geschickt vnnd gestalt vonn befehl u n d gehaifs obgenand vnsers g n . l i e r r n , belcidung v n n d besichtigung zwüschen dem gemelten liaus Schiffenbergk desselbigen eigentliumb b e l a n g e n d , auch allen a n d e r n anstössern des gerichts S t e i n b a c h , nemlich dem hültenbergischen g e p i e t , den ganerben des Bussecker tlials, den h e r r n von A r n s p u r g k v n n d den von GroningeD mit ihrem anliang z u t l i u n , v n n d h a b e n i n n b e y w e s e n vnd gegenvvertigkeit, d e r e r b a r n vnnd gaistlichcn h e r r n L u d w i g von N o r d e c k e n zu R a b e n a u w , vnnd h e r r n E w a l t z von H a t t e n b a c h , beyde teutsch ordeuns coinmenlhur vnnd pfleger gemeltz haus Schiffenbergk die m h e n d e r gemeinlich jung vnnd alt dels gerichtz Sleiubach f ü r inen g e h a p t , vnnd denselbigcn vfl' ire eid gesagt vnnd g e b e t e n , vnnd bey i r e r t r e u e , so sy w e i b vnnd k i n d gethan h a b e n n , e r i n n e r t , auch vff ire leib v n n d sele vnnd ehr, die Wahrheit vnnd w a s inen in denen dingen wissend! sey v n n d gehört h a b e n , zu sagen, v n n d u m b niemands willen die w a r h e i t s p a r e n v n n d h e l e n , vn w i l l e n , z w y t r a c h t v n n d I r r u n g , so sich an denselbenn o r t e n n anstössern, ein Zeitlang v n n d bils hie h e r o manigfaltig v n n d vil begebenn v n d gehaltenn habenn, n u h n hinfiirter z u u o r k o m m e n . D e m die obgemelten m h e n der all g e m e i n l i c h , jung u n d a l t , die difsmal zugegen gevvest, darbey gefordert sein, v n n d vff dem plan zwüschen Garbenteicli vnnd Anrode, mit leiblichen vffgerecklen fingern, gegen d e r sonnen, zu gott v n n d den heyligen zu t h u n geschworen, v n n d haben zum ersten die m h e n d e r z u W a z e n b o r n beneben Schiffenbergk f ü r dem w a l d v n d e r dem obgemelten a p p e l b a u m ein m h a r k h s t e i n gezeigt, vnnd gesprochen. Sy haben von iren eitern seligen gehört, dafs solch stein des obg. inheines h e r r n gerechtigkeit v n n d den eig e n t h u m dels haus SchilFenberg scheide. D a r u m b sy iren geprauch von i r e n e i t e r n , auch selbst bifs noch a n d e n n o r t , und besunder in dem wald mit orholtz gehapt h a b e n , daran s y n u n d e r commenthur z u Schiffenberg hinter v n n d trange, inen in die dorff
1) das gericht Steinbach liegt zwischen Giefscn und Lieh, gedruckt in der deduetion des Itlosters Arnsburg gegen Solms, von Robert Kolb. F f . 11i87 fol. documenta nom. 23 p. 3Ö—32 , und wiederholt in der nachricht von der commende Schiffenberg, Giefscn 1752 fol. beilegen nr. 38.
HESSEN nachuolg vnnd sy pfende vnd schlage, vnnd inen vil bezwangs anlege; vnnd sein dieselbigen von Watzenborn mit andern des gerichtz Steiubach lürtcr bifs an Mhiilnhoff gangen, und liabea daseibat aucb ein markhstein gezeigt vnnd darbey geredt: Deraelbig stein soll Jiüttenbergisch gepiet vnnd Steinbaclier geriebt scheiden. Mbelir liabea sy in demselbigen gangk aber ein stein vff einer mhalstatt genant Irlenbacli gezeiget vnnd geredt, derselbige stein solle dergleichen aiicli biittenbergisch gebiet vnnd das Steinbeclier gericht an dem Orth sclieiden; vnnd seind also lürder vmb die veldmarkli zu Garbenteich gangen, vnud liabenn vll der beyden zwiischen dem Röder grund aber einen mliarklislein gezeiget, vnnd geredt, wie sy defsgleichenn vonn iren eitern gebort, vnnd solches selbst bifahero gehalten haben, dafs derselbige stein hüttenbergisch gepiet vnnd das Steinbaclier geliebt scheiden soll; vnnd in Solchen gang vif derselbigen beide haben sy aber ein stein gezeigt vnnd funden, soll die zwey ort Ii nncli desgleichen scheiden. Item mehr haben sy in selbigem gang abermals binden am Hulberg auch ein stein gezeigt, vnnd wie vor geredt, derselbig soll wie die vorgemelten stein, aucb Steinbaclier gericht vnnd hüttenpergisch gebiet ane dem Orth scheiden. Item seind die genannten mender fürt ahn obendig dem Sonnberg, nach einem heyligen slockh, genant zu sanet Anna gangen, vnnd fürter von sanet Anna zum toden wege zu, vnnd doselbs an der hohe hinan, den Fernwald aufs, vnnd vorm Strauch über zum alten liain, vnnd zu dem Fladenborn zu; fürter haben die genannte mender des gerichts Steinbach vorm Fladenborn, zwüSchen den von ßussekb vnnd dem Steinbaclier gericht gangenn, vnnd die anwendung derselbigen Orth auch angezeiget, nemlich den Anroder weg bifs vff den stein der in der Endbach steet, vnnd von demselbigen stein durch dafs Hasenloch bifs vif die haselrotten, hart vor Alpach an den wiesen vber vmb die weid went an den markhstein, der an demselbigen berg stehet, vnnd also fürt an mitten durch die stroitwysenn, zwiischen dem liöler vnnd dem heyligen wald, zue dem markhstein, vnnd dem hohen stein, bey welchem gangk etliche der gemelten ganerben des Bussekher thals auch bey vnnd mit gewesen vnnd geritten sein, vnnd nit irthumb in solchem gang befunden, sonder den zugelassen haben; vnnd seind aso furt an zum newenschlag aufs die boeg herumb, bifs an den Birnkheimer Steg gangen, vnnd vom Birnckheimer Steg ane, myt sampt Andres Schneider burger zu Giessen, ein mann von SO jaren obngeuerlich, vnnd Henn Ymeludt wolinhaftig zu W ¡issig, ein mann vber die €0 jare, den pfad von Roden wald herab vber das Leidgestern lohe gangen, vnnd haben die genannten zwen, Endres vnnd Henn an demselbigen lohe zvren niarkbsteine gezeigt, vnnd von demselbigen bifs ane den Leidegestera wege aber ein markhstein bifs vff die Lücke, vnnd haben defsgleichen in einer wiesen hart vff dem Wasser der Lucken auch ein stein gezeigt, vnnd hat der gen. Endres geredt, er liab vor Zeiten, vor den 7. oder 58 jaren vngeucrlich einem mann von Watzenborn genannt Burgk-
STEINBACH.
WINNEROD.
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lien g e d i e n t , vnnd zu derselben zeit sey ein amptmann zu Glessen g e w e s t , genannt S i m o n S c h ü t z , h a b e mit andern meines g n . Ii. reihen vnnd dieneren, auch den jüngsten und eltislen des gerichts zu Steinbacli vnnd andern m e h r an dem ort d e r g l e i c h e n auch besichtiget, vnnd beleidigung zwüschen dem Hüttenberp, vnnd dem S t e i n b a c h e r gcriclit g e t h a n , habe in der gen. B u r c k lienn sein lierr vif die zeit m i t g e n o m m e n , vnnd habe dil'smahl von den alten g e h ö r t , dafs die o b b e r ü r t e n markbsteine am lohe, der stein an Leidgestern w e g e , vnnd d e r stein vi? der L ü c k e liütlenbergisch gebietli vnnd das S t e i n b a c h e r gericht scheiden sollen, vnnd von demselbigen stein vff der L u c k h in der wiesen w i e vorstellet, soll also dann furthan das wasser gen. die L u c k h den Hüttenberg vnnd S t e i n b a c h e r gericht bifs v f f den steinweg under Scliiffenbergk oucli scheiden. D a n n Y m e l u d t obgen. hat g e r e d t , w i e e r v o r ß 3 jaren vngeuerlich auch daselbst umb eilt gute zeit g e d i e n t , vnnd der schalt gehuet l i a b , e r d e r g l e i c h e n auch von den alten g e h ö r e t , dafs die stein v f f dem Leidgestern lohe vnnd der stein an Leidgestern wege den Hüttenberg vnnd Steinbacher gericht scheiden sollen. F ü r l e r haben die inender defs gemelten gerichts Steinbacli vom steinwege an bifs zum baumgarten vnder Schiflenbergk gangen vnnd daselbst an der strofscn ein grofsen hohen stein gezeigt, vnnd geredt, nemlicli Schillienn K r e m e r , B r u c k e r vnnd andere m e h r , w i e sy von iren eitern gehört h a b e n , was von bussen vnnd pruclien v m b vnnd zu SchifTenberg vff den kirmessen vnnd anders verbrochen w o r d e n , v o r schultheil's vnnd scheffen obgemeltes Steinbaeher gerichts verbufst vnnd vertedinget. V n n d seiud damit vernrlaupt vnd abgesclieidenn. V b e r alle vnnd jecgliche obbeschriebeuc hendel, genge, rede, besiclitigung, anzeigung der markhsleiu vnnd malstede, auch der eyd so die obgemelten mender in anfang des gangs gethan h a b e n , wie die alle vnnd jegliche insunderheit e r gangen vnnd geschehen s e y n , halt d e r obgenannte ernuestc j u n c k h e r Hans von Dornbergk lioflmaister mich hierunden benannten notariuni mit fleifs e r b e t t e n , a l l e dieser hendel vnnd des gangs eins oder m e h r , so vil der not w e r d e n , offen Instrument zu m a c h e n , damit diese dinge zukünfltig zum gedechtnus gehalten vnd pleibenn etc.
W E I S T H U M Z U W I N N E R O D '). 1561. A n n o dni 1 5 6 1 u f f heule Philippi vnd J a c o b i hat der ernuest Adoloff von W i n d h a u s e n n vor sich vnd von wegen seiner briider bestell vnd hallenn lassen foigtgericht zu W i n d e n r o d e , vnd ist also durch die schüffenn h e r nach benendt {Jewisenn vnd e r k a n n t . V o r das erste alle ihre gerechtigkeit, herrlichkeit vnd verbott zu W i n d e n r o d e , w i e von a l t e r h e r k o m m t , also der die nachbarn irem j u n c k e r e n , denen von W i n d h a u s e n n vnd wen sie 1 ) z w i s c h e n Giesscn und
Grünberg.
HESSEN
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mit sich b r i n g e n , vnd schulteifsen vnd scheffen geben z w e y e r l e y b r o t , semmein vnd w e c k e , z w e y e r l e y d r a n k , wein vnd bier, 2\veierley fleisch, Schweinen vnd rinden vnd den pferden liabcren bifs ant die o b r e n , struwe bifs ant die b a u c h , vnd w o die junckeren von W i n d e b a u s e n mit sampt ihrem anhangk ü b e r nacht pleiben w e r d e n , so sollenn die nachbaren ihne geben weils lailaclien vnd kracliende b e t b . Item ist die höchste bufs achthalben pfundt vnd ein halbeling. S o l c h gericht ist gelialtenn in beywesen der ernvesten E b e r h a r t von S c h w a l b a c l i , Philips von T r o s e , Gebhart vnd T r o s e vnnd ist uff diese zeit scliultefs gewesen ( n a m e n des schultheifs und d e r scheffen). U n d f u r l t e r sollen die foichtleuth aller jars v i f den tag riechst nach st. M i chels tag bey sonnenschein ihrenn weisenn ghen W i n d e n r o t h bey dem k i r c h h o f f , anc gewenliclier gericbtsstadte libern vnd gebenn b e y der pön vnd bufs achthalben Schilling vnnd ein helbling. U n d w e r das v e r l i e l e , sonnder w i l l e n , sclilegt die bufs v f f d r e y tag l a n g k , vnd m e h e r sollen alle frichtleuth des gericht zue denn vngebottenen dingen ersuclienn vnd erscheinen bey der bufs. Das disse alles vorgeschrieben also geschehen vnd vonu vns scheffen obgenannt also erkannt vnd zu recht geweist i s t , nemen w i r v f f die e i d t , die w i r vuserm Juncker gethan h a n , vnd des zu m e h r e r e r Sicherheit haben w i r scliultefs vnd scheffen itz genant gebetten die ernuesten Junckern E b e r h a r t von S c h w a l b a c l i , Philips von T r o s e vnd Gebhartt von T r o s e , des i r igklicher seine e y gene ingesiegell vmb bitt willen vndere diefs schrifft han ged r u c k t , des w i r obgenandten also e r k e n n e n . D a t u m im iar und dagk w i e oben stehet.
WEISTHUM
ZU
BREITENBACH
1467.
I n gotis namen a m e n , k n n t h si allen l u d e n , die diefs uffen Instrument sehen adir boren l e s e n , dafs in deine i a r e , als man zalte nach Christi geborlt tusend vierhundert unde in dem sehen unde sefsigesten i a r e , in d e r vunffzenden indiction der kronunge des allerheiligesten in gott vaters unde lieren liern P a u l i von gottlicher Vorsichtigkeit des andern babistes sines veirden iars, an deme sesten tage des w i n t e r m a n s , den man nennet zu latinc n o v e m b e r , desselben t a g e s , zu mittentage adir nahe dar b y , in deme dorfe Breydenbach Mentzer bysthums an gewonlicher ger i c h t e t stede in der schüren gein der linden, vor m i r unden gesclireben uffenbar s c h r i b e r unde nach gesclireben gezugen dar zu sunderlichen gelieiscliet unde g e b e t i n , sassen geynwertig in geliegetem gerichte die e r b a r liere J o h a n n Hollonch renthemester zu R u m e r o d e unde die vorsichtigen H e n n e Vysclier schullheifse unde E c k h a r t Heile lantknecht daselbs zu R u m e r o d e , geschickte
1 ) am Aufsehen A n d r e f f e , zwischen R o m r o d , slein. schon gedruckt bei Endemann de scabinis. mir stand noch eine andere abschritt zu gebot.
Lauterbach und UlrichMarb. 1 8 4 0 p. 4 1 — 4 B ;
BREITENBAH
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an dafselbe gerichte von deine hochgeborn dorcliluclitesten f u r slen und heren liern Heinriche laudgraben zu H e s s e n , graven zu Zegenhayn unde zu Nydde, als syner gnade amtlude, unde der gestrenge unde veste junglier Hans von Doringebergk hoeffmester •von wegen unde an stede des erewerdigsten in got vaters unde lieren Lern Adolffs ertzbischoffs zu Menze unde k o r f u r s t e , unde auch von syner selbs w e g e n , naclideme eine solchs zusted, unde dieselben obgenanten von beyden teylen geschickt hau die Schelfen defselben gerichts, die in gehegetem gerichte sassen, nemlich Vanpel der aide zu Breidenbach, Curt Schule, Junge Heinrich, Henne Becker, Henne O r s o t t , Henneberge der a i d e , Jungehenneberge, Mole Henne, Vaupel zu H a t t e r o d e , Henriche W e t t e loufer und Hoberhennen, uffgesetzt, bevolen und gegeben nif die eyde, die sie den gemclten iren rechten lieren unde deme sclieffen stille gethan l i a b e n , uff die t r u w e die sie wyben unde kindern pflichtig sin, unde uff ire lesten hennefart, die ire armen sele faren m u f s e n , dafs sie wollen w i s e n , teylen unde uf'ssprechen rechtlich unde geborlicli, wafs lierlichkeide, gerechtigHeide unde gode gewonde myne gnedigen lieren obgemelt haben, unde he jungher Hans obgenant sunderlich von wegen inines gnedigen lieren von M e n t z e , so eine die von syner gnade wegen zustan yn deme gerichte zu Breydenbach, uff dafs er wifse sich darnach zu halten, waiite eme von ampts und eyde wegen nicht geborte, dar ume w y d e r vorzenemen, dann eme in rechte zustünde. Des so sind die schepphen ufsgegangen, sich beraden, wedder yn gesefsen unde eine zedelen dargeleget, unde zu rechte gewiset linde ufsgesprochen, soliche gerechtigkcide, inhalt des zeddels, sie von alder h e r w y d e r der menschen gedechtnusse so uff sie k o m e n , die dan in gerichte gelesen ist, Unde ludet von worlte zu wortten so hir naclivolget. Diefs sint etzlicher mafse die recht die zu Breidenbach an deme gerichte sint. Es ist vonn alders wegen hergekommen, dafs dit gerichte ist zweyer bereu, mit nainen es komen ist von eyme stilfte von Fulde an eyn styft von Mentze, des dafs nu ist der halbe teyl, der andere halbe teyl unsers gnedigen liern von Hessen; w e r es nu sachc, dafs derselben zweyer gnedigen Fürsten eyner det gerichte wolde vorkortzen adir verunrechten, so solde efs der ander by rechte behalten, nu wisen w i r unde sprechen dafs vor recht denselben zwen gnedigen fursten eyme alsc w y t unde alse breyd, alse dem a n d e r n , ufsgenommen he legget eyn gntichen, dafs man nennet dafs yeger guticlien, dafs wysen w i r unserme gnedigen lieren eym landgreben zu Hessen zu bevor, unde nicht Iryhe; w i r wisen auch vorbafs unde sprechen auch dafs vor recht in diessem gerichte kein frygut, unde wifsen auch kein leliin g u t , unde machte siclis, dafs geschee eyn zugreff uf unsern gnedigen liern den landgreben, so dafs sine gewaldigen hetten diessem gerichte ufsgeboten zu folgen, so dafs dyt folgk diesses gerichtes were komen zu wege unde zu strafsen, unde geschee dar liinder eyn iiigreff uff unsern gnedigen hern von Mentze, adir w e r dyt gerichte inne hette von i r e n t w e g e n , so Rd. III. 23
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HESSEN
dafs ire gewaldigen quemen unde begereten sollicher folge unde htilffe, so solde dafs folgk diessea gerichtcs umbe keren undc solde er liabe helffen entschieden, wan sie dafs getheden, so Sölden sie fordan volgen unserine gnedigen liern deme landgreb e n , al dy wyle dafs die gewaldigen vort ghyen (al. ziehen \ wan die umbe k c r t e n , so sal dafs folk diefs gerichts auch umbe keren. Nu wisen w i r linde sprechen dafs auch vor recht, dafs da sal haben unser gnediger her der landgrebe den Stab diefs gerichts, adir wer dyt gerichte setzet von syncr wegen, unde wen auch der selbe ricliler bufse erleyfset, die wyle er sesse in der zenth, unde lielte den slab in der liant, unde lliede auch dafs Olli' werben und ane errunge (al. ohne winken und ohrraunen), der solde her von deme andern ricliter auch erlafsen s i n ; wan si uffgesteen, so liait yderman sins teyls macht zu erlafsen; unde were eis auch Sache, dafs derselbe nicht wolde sin cyn recht ricliter, und wolde nicht fragen eyme als dem andern, unde wolde dafs lafsen umbe gunst adir umbe gäbe adir umbe hafs, so solde der yhenner der by eme setzet von Unsere gnedigen hern wegen von Mentze, der solde sprechen a l s o : lange mir her den Stab! du wult nicht sin eyn recht ricliter, ich wel fragen dem armen als dem riehen! he solde auch dar griffen, unde solde eme den stab nemen ufs der h a u t , unde wan he eine solche frage gethede unde orteyl gestehe, dafs eine duclite, dafs he en wolde lafsen ergaen, so solde hc eine den stab wedder geben, he en dar en nicht zu erbe behalden. Dafs phunt unde die hoesten bufse, dafs wisen w i r zu den hereii, die vunf Schillinge den scliultlieifsen, die diefs gerichte sitzen, die zwenzig phenynge den lantknechten. Ab sich ymant liette frevelich gestalt adir getrybben, so dafs lie geruget worde an diessem gerichte, der solde auch die selben Wolfen hyher legen yn diefs zenth. Nu mochte der lantniann diefs gerichts itzund h e r treden, unde mochte thun eyne frage, he mochte fragen also, wafs frylieit adir rechtes he liette in diesseme ger i c h t e ? da wisen w i r uff unde sprechen dafs auch vor recht, dafs her hait eyne solche frylieit, als ir noch w o l hören sollit, sollich fryheit die mag wol herkomen sin trade gegeben von eyme stiffte von F u l d e , so der recht« ursprungli diefse gerichtis, unde mag auch wol darumbe gescheen syn manchem pelgerym unde andern armen luden zn gude, die da syn wandern dorch dyt dorff, so eyn lantstrafse hir dorch geit. Das hait eyn iglich gesefsen m a n , der syne borgerschafft geloist hait, der mag in syme dorffe, dar he gesefsen i s t , bruwen, he mag auch darinne backen, he mag darinne slacliten, he mag darinne schenk e n , he mag darinne tryben welicherleye kauffentschatz he kan adir magli vorgelden, darumbe sol her keyme lieren addir n,ymande heller adir scherff nicht von geben. Nu mochten die schultheifsen, die dafs gerichte sitzen, die mochten thun eyne frage, unde fragen alse, w o mede eyner der ufswendig hir inner zöge, solche fryheit, als vorberurt i s t , ob he die adir womede he die kouffen adir losen solle? da wisen w i r uff unde sprechen
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auch dafs vor r c c l i t , dafs h e r sal h e r t r e t e n in diefs z e n l l i , u n d e sal geben den schultheifsen, die dafs gericht sitzen y u m l t schilJinge, u n d e io deine s c h e p p h e n einen p h e n y n g h , u n d e t a l u n s e r n r e c h t e n h e r n geloben t r u w e u n e liolt zu syne u n d e i r e n schaden z u w a r n e n , zu tag u n d zu n a c h t , u n d e w e l c h e z y t en des noid s y ; h e aal dafs selbe geloben den n a c k e b u r n u n d e d e m e l a n t m a n n , he sal a u c h g e l o b e n , dafs he wolle b u w e n w e g e u n d Stege mit a n d e r n sin n a c k e b u r n , alleine k a u er nicht vele gemachen. Auch sal dyt gericlite haben z w e n e k u n n e r , die d a n n Sailen k u n n e n u n d e setzen den trangli nach gliche, n u mochten dieselben k u n n e r itzunt h e r t r e d e n u n d m o c h t e n fragen also, w a s rechtes sie davon hetten, w a n sie e y m e solden k u n n e n sinen d r a n g h ader s e t z e n ? da wisen w i r uff u n d e sprechen dafs auch v o r recht, dafs m a n sal geben von deme halben f u d e r w y n s eyne halbe w y n s , u n d e sal en geben von deme halben f u d e r beirs ein slobicben beirs; man sal en a u c h geben d a r z u kefs u n d e b r o i t , man sal en auch backen eynen kuclien, man sal en auch geben eyn stucke vleisches, tinde sal geben d a r n a c h syft e r e u n d e vormoge i s t , ulfe d a f s , ol> y r n e e y n gutgeselle ginge uff d e r s t r a f s e n , sie d e m e m o c h t e n y n geruffen zu e n und synen r a t h auch z u u e m e n , uff solchen d r a n g z u s e t z e n , so d a f s sie den ylienen so w o l b e w a r t e n , die den d r a n g k d r i n g k e n s o l d e n , als die die en Schenken s o l d e n ; den w y n sollen sie setzen nach gliche, u n d e an d e m e stobichen beirs sol h e r g e w y n n e n eynen p l i e n n y n g h . W e r es aber, dafs e y n e r w o l d e d e n k e n a l s o , w o l h e r , d u w i l t d o r h e r farn y n die S t a d t , d a gibt m a n d i r guden k o u f , m a n gibt auch d a r i n n e eyn g u t ittofs, efs gilt d i r d a r h e y m e doch gliche v e l e ; so solden sie synen gew y n nicht anselin, sie sollen efs setzen d a r n a c h efs W e r t ist. w a n sie solchen d r a n g h gesetzen alse glich u n d recht d u c h t e , w o l d e eyner dann solchen d r a n g k nicht so geben, der solde d e n selben drangh zu s l a e n , und solde en schigken in veirzentagec ufs diessem gericlite. w e r e a u c h e r n e e y n e r , de do w e r e so h o i n e d i g , u n d e w o l d e sinen d r a n g h schenken ongekunneghet, w a n m a n des g e w a r w e r d e , so solde d e r l a n t k n e c h t dafs v o r b y d e n , dafs solde he dann auch verbufsen. N u es vorzeden w o l dor nach gefraget w o r d e n , \ve digke he dafs solle verbufsen, ob h e efs solle vorbul'sen so digke alse he den z a p p h e n ufs u n d e y n slei? D a r wisen w i r uff, n e y n , h e solle es vorbufsen, so dicke u n d e so vele als mefs ome v o r b y d e , u n d e h e solch gebott b r e c h e , so dicke sal he dafs v o r b u f s e n , io dafs mol m i t vumff Schillingen. An d e r metzen habern sollen die Werlte g e w y n u e n einen plienyng, dafs h a u w sollen sie geben n a c h gliche. N u m a g wol yn eyn teyl landen recht s i n , dafs die f u r l u d e mögen geben stalmethe, mufsen geben lichtegeld und sloffgelt, dafs sie a h nicht en tliun, dorch des willen m u f s man sie u b i r s e h i n , a b sie e n w e n i g h des zu bafs genossen, ydoch so sollen sie efs geben, dafs redelieh ist, uffe dafs sie die strafsen iclit w ü s t e l e g e n , w a n sie die strafsen w ü s t e legeten, so w o r d e den heren irs zols nicht. A u c h sal m a n zu allen ungeboten gericliten alle m o f s , sie syn trogken a d i r nafs, die sal man breiigen liir an dit gericlite, u n d e sal sie d a r a n
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icliten, u n d e sehin ab sie gerecht s i n , defs sal dafs t r o g k e n mofs sin fuldescli, unde dafs nasse mol's a l d a l s f e l d i s c h ; des Iiait dit gericlite eyn k u p p e r n raofs, dafs sal h a b e n ein lantkneclit, u n d e duclite eil, dafs y m a n d e sin niofs niclit en w o r d e , so solde ers n e m e n u n d e r sinen m a n t e l , u n d e solde d a r uiF w o r t e n , u n d e solde dafs angiefsen, ob dafs reclit w e r e , u n d e f u n d e e r dafs u n r e c h t , dafs solde d e r s c h e n k e v o r b u f f s e n . Auch sal m a n einen a r m e n m a n in diesseme gericlite laisen sitzen uff dem s y m e , die wile he sich mag behalden u n d e r einem backschilde (al. badschilde), w a n he sich d a r u n d e r n u m m e b e h a l d e n k ü n d e , u n d e dafs sin gelude uff einen w a g e n a d i r k a m , a d i r w a f s he gehabin mochte, u n d e q u e m e d a r mede zu wege u n d e zu s l r a f s e n , u n d e beliylde h e , u n d e begeynchen eme d a r unse rechten h e r e n , die solden ablreden u n d e solden eme anlielffen, uff dafs lie v o r t q u e m e , u n d e sich unde sine k i n t h e r n y r t e ; w a n h e uffse w e r e u n d e q u e m e w e d d e r obir dryl'sig iare u n d e w u r d e efs beffser met eme, dafs he w e d d e r q u e m e , so solde m a n en a d i r sine erben w e d d e r lol'sen k o m e n zu a l d e n r e c h t e n , alse des selben t a g e s , d o h e r von d a r sclieyt, d a r z w y s c h e n Salden siclis die h e r e n g e b r u c h e n v o r er gelde u n d e v o r ere zins. D a r nach lian die gemelten von myns gnedigen h e r e n w e g e n gescliicktcn m i t samet jungliern Hanse von b e y d e r h e r e n u n d e siner selbs wegen g e f r a g e t , zu r e c h t geslalt, zu w i s e n linde uf's zu s p r e c h e n , ob eynche ander lierlichkeide a d i r gerechligkeide w e r e , den beyden h e r e n a d i r er eynenie inbesonderheit zu s t u n d e n , dorcli die schrieft nicht begreifen ? hau die schepplien e y n m u n d i g l i c h u n d e berades mildes ufsgesproclien unde zu r e c h t gew i s e t , dafs die d e t z m a n , w a s des ist a d i r w o h e gefellit in dieseme g e r i c l i t e , alse man d e n w o l v y n t , steet m y m e h e r e n von M e n l z e zu alleine. Y f f e dafs in solicher beider h e r e n g e r e c h l i g k e i d e , f r y h e i d e u n d e eygentschaft alle unde iglich a r t i k e l b e s u n d e r mögen uifrichtig, gentzlich u n d e w e r l i c h s i n , blyben u n d e gehalden w e r d e n , w i e obin vorludet i s t , so hau die obgenannt gescliigkten von m y n s gnedigen lieben h e r e n von Hessen w e g e n mit s a m p t deine gemelten jungliern Hanse d a r o b i r zu bekentnisse mich u n dengeschreben uffenbar schrieber m i t vlyfse, u n d e m i t den gaben u n d e bezalunge so r e c h t u n d e gewonlich ist, ersucht, gelieysclien u n d e g e b e t e n , zu machin eins adir melier i n s t r u i n e n t u m a d i r i n s t r u m e n t a , ob der iioid w o r d e s y n , u n d e diefs ist gesehen im i a r e , i n d i c t i o n , k r o n n n g e , m a u d e , tage u n d e stede alse obin gesclireben s t e i t , in geinwertigheit veler f r o m e n l u d e u n d e sonderlich liir z u z u gezuge geheisclien, mit n a m e n die vesten ersamen u n d e vorsichtigen Crafft D o r i n g h c u m t h u r zu G r e b e n a u w e , Joh a n n V o l l e n , h e r Clodewig B e r t o l d p r o b y s t zum Hayn, her Jorge sin b r u d e r zu G r e b e n a u w e , h e r H e i n r i c h d a r v o r n e p f e r n e r z u G r e b e n a u w e , Henze von G r o n e n b e r g k , u n d e Conze Kille schultlieifs des obgemelten gericlites M e n z e r bisthuins. Unde ich H e n rich W i l m e r 8 h u s e n v o n n W i t z e n h u s e n phalTe Menlzer bisthums, ein uffenbar u n d e g e m e y n e r scluieber von keyserlicher gewalt
BREITENBACH.
SCHWARZ
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des heiligen stuls zu Mentze, nach deme ich inet den vorgenanten gezugen b y den obgemelten Sachen in deine iave, an deme tage, in den stunden, an den Steden geinwerdig gewest bin, unde die 6tellunge, orteyle, f r a g e , rechtsprache, ynbrengtinge, erlcrmmge unde ufswisunge alle gescliehin unde vollenbracht sin, so vorgeschreben steit, dorumbc so han ich von vlylfsiger bete w i l len und von geheifse wegen difs uffen instrument mit m y n e r eygen hant gesclireben in diefse forme tutscher spräche gebracht, unde met myme gewonliclien merkzeichen, nainen unde zunamen gezeichent unde vormergket zu gezugnisse der warlieit aller v o r geschreben punete unde artikel. F R E I H E I T D E S G E R I C H T E S S C H W A R Z »). 1449. Ich G r a m h a n s , des hochgeboren durchluchtigen ffürsten vnd lierren liern L u d e w i g i s Iandgreuen zeu Hefsen myns gnedigen lieben liern schultheysze zeu Aisfeit zeu disser czyt, w i r burgermeister, sclieffen vnd raid do selbs bekennen mit difsen uffin briefe, das jungkir Heinrich Hase v o r vnsz bracht hait difse nochgeschreben mennir, nemelich Sypelen Kuminir, Ileinczen lleyiiicr, Hennen Ottirbeyn, vnd hat vnsz dy gebeden zeu eyden vnd zeu bestellen von w e y n des gestrengen hern H e r m a n B y d e s e l s , ritt e r s , erbemarschalgk zeu H e l s e n , daz d y sagen w o l l e n , wesz eil wyfsentlich sye von synen frylien guden zu Ileynrode vnd zeu B r u e r s w e n d e , w a s dyselben fryhen gude do selbs in den gerichtin fryheit gehat h a n , d y Iryheide von alders w e y n , so alsz sye von alden jaren in den selben gerichten gesefsen vnd gewonet h a n , dy fryheide (sie) von den alden an den gerichtin also gehört h a n , vnd alszo dar bracht synt. Also han w i r dy obgenanten mennir geeydt v n d bestalt, alsz recht i s t , v n d han mit lyplichin fingern gestabitisz eydis uff die heiligen gesworen v n d geseyt: W a s Eysebaclis gude in den genanten gerichtin gelegen s y n t , dy synt so f r y h e , w e r e s z , das der mennir eyner buszhafftig w o r d e , w a n das v o r gerichte qvveme, solde der selbe mane daz vorbu8zen mit dreen heilem addir mit eyme vngeloichlin hobeysen, vnd solde daz jn das gerichte werlTen ee das gericlile uff stunde. W e r e s z auch, das der selben mennir eyner uff den frylien guden holcz liybe jn den benanten gerichtin, w a n he das hybe, so r y f f e lie, w a n he lyede, so byede lie, w a n he fure, das das hynderste rad q u e m e , do daz fordir l a d gestanden hatte, so w e r e lie der pliande f r y h e , v n d der holczfurster solde eine an liellfen schurgen, ab eine das 110yd w e r e . Auch han dy megenielten geseyt, daz soliclie obgenante gude allisz dynstes f r y h e synt geyu deu gerichtis liern, b a f f l i r w a z s y den gerichtis liern von bede w e y n dynen wolden. Auch han dy dicke genanlen menir g e s e y t , w a z gemeyn vnd gemeyn holcz, wassir vnd w e y d e 1 ) zwischen A l s f e t J , liess. gesell. 2 , 25(1.
Grebenau
und Laulerbach,
aus d e r r e i l s c h r .
iiir
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j a denselbin gerichtin syn, synt denselbin mennirn der fryhen gude alsz gemeyn alsz deu andern m e n n i r n , dy in den seibin gericlitin sitezen. Das w i r ditte von den obgenanten mennirn also gebort lian in obgescbrebender masze sprechen w e r uff vnszer eyde, dy were vn9zeren gnedigin lieben hern getkan h a n , vnd zu merir Sicherheit lian w i r der stad Alsfelt ingesiegel vestiglichin hiran tliun h e n g k e n , des ich mich Grambans schullheysz nuczumale mit en gebruclie. Dalum anno dni millesimo quadragentesimo quadragesirno nono feria secunda post leaturn Andree apostoii J ) . WEISTHUM ZU 14
LAUTERBACH. jh.
D i e wisung des lantgerichls zu L u t e r n p a c h , als es uff das gericht von aller herkommen ist. W i r wisen hudt zcu tage, als zcu den drihen vngepolen dingen, nemelichen uff mantagk nach sant Miclielslagk, ulf niniitagk nach dem aclittzchinden, vnd uff mantagk nach Walpurgis für recht vnserm gncdigen liern von Fulda, ader w e r dieses landt von siner wegen inhadt, wasser vnd weidt, wildt vnd geiss 2 ) , vnd die vier gebodt, vnd das oberste liallsgericlit. Das erste der gemelten vier gebodt i s t , das allermennicliclien an das gericht gehöret, sal zcu dem lantgericlit sin, vnd da mögen die liern alle viertzchin tage gericht machen. Ader zu den drihen vngeboten dingen sal nyinands, woe der gesessen ist, der gudt halt in dem gericht gelegen, mit einem schinboten ader mit sinem laiitsietel belzaln, sundern selbs personlichen liinder sinem lauls'etel slehin, vnd sal h ö r e n , abe sin gudt anspenliigk were ader w o r d e , das er das v e r a n t w o r t e n mocht, das er nicht darumb q w e m e , er wüste dan w i e ; vnd wer das verbreche vnd vfsbliebe bifs das die riige gescliee, der büsset dri heller, bliebe er aber ufs bifs das gericht geschehe vnd der liern gericht u f l stunde, so büsset er eyn pfundt vnd die dri heller nicht, er breclite dan redte die iine gehellTen mochte. Das andere gebot ist, das man sal den hern iren banewyne dringken vnd des sal sin eyn futter; des sal das landt dringken zeweye d e i l , vnd die slat eyn driltedeil, vnd sal des geben eyn stelcz vnib sessze phenninge, der sal er wol wort s i n , vnd sal gebin vierlzehintage, die wil sal ke,yn zcapff melier geliin, ess sy uff deni lande ader in der Stadt; vnd ginge der banwyne in den vierlzeliin tagen nicht vfs, so sulde man dar zcu nemen 1 ) als die Riedesel zu Eisenbach im jähr 1 5 5 2 die besitzer des gerichts S c h w a r z , die Finke und die von Merlau bei dem hofgerichle zu Marburg wegen beeinträchtigung der freibeit i h r e r m ä n n e r im g e r i c h t e , deren zahl etwa 2 0 hoileute betrug, verklagten, erfolgte a m 2(1 deceniher 1 5 6 9 ein urtheil: dasz- die riedeselischen eigenen männer ihr nothdürf'tig ur und weiszholz aus den Wäldern beziehen, und dasz ihre buszen und brüche nicht höher veranschlagt werden sollten, als zu 3 Frankfurter kreuzpfennigen, oder einem ungelöchten hufeisea etc. ' 2 ) vgl. wald und griefs s. 3 6 3 . 36T. 3 7 3 .
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wer sich dar zcu geport, vnd w e r sin deile nicht gedruncken hett, den sulde man ime brengen, das der liern bancwyue yn vfs q w e m e ; vnd wer es lache, das solichiu banewyue nymands scliengken wolde, so sulde ine der jene schencken vmb sinen Jone, der zcu leste geschangkt hette, er wer in der stat ader ulf dein lande. Y n d sulichin banewyne sal allermennecliclien dringken nach möge vnd macht, er sy pafie ader leyhe, burgkmann ader ander, der sich wasser vnd weyde gepruclit, vnd wer der hern banwyne also dringket, dem sal man wasser vnd weyde nicht verbieten, vnd wes man des thede, das w e r gewalt, vnd keyn recht. Das dritte gebodt i s t , das man im iar eyn male zcu dem burgkfriedt faren sal, vnd sal aller man im gericht miliaren und gehin, vnd ahe orlage w e r e , da sich die ludle besurgeten vnd furchten mulsten, da sal man by schigken, das die ludt verwaret worden. Vnd w e r das also verbreche, der büsset eyn pfundt, er brecht dan redle, die ime gehelffen mochten. Das Vierde gebott. Geschee eyn name in dem lande, da got f ü r s y , das vnser hern wuldin nachtzegen, da sulde alleinan mit zcegcn, die burgkludte suldin vorhyne zcegen, darnach der vohit mit der Stadt, vnd darnach der zcentgrail' mit der zcente; vnd wer es Sache, das eyn maune eyn irauwin b e t t e , die in den wochen w e r , ader suste vnib sie gestalt, das ir nicht fügkJichen wer alleyn zcu sin, der sulde milzcegen so ferne, das er wol by tage mocht wieder lieymen k o m e n , das er sich vnd sin fiauwin vor grossem schaden verwarele. Vnd wer es suntlier Sache, das eyn mane eynen deygk helle, der sulde auch So ferne mit zciegen, das er widder zcu einem deige mocht k o m e n , vnd des genissen. Vnd die Wern den hern ader nymand darumb was pfliclitigk. Vnd wan vnser hern vmbkereten vnd eyn schorrschauwege theden, wer dan nicht mit were, der büsset eyn pfundt, er brecht dan r e d t e , die ime gehelfen mochte. Fiurther wisen w i r vor recht, das die von Eisenbach sin von alders wegen vohide in diesem lande, vnd die selben voliide von Eysenbach han den Vierden penningk an der busse. V n d wer es sache, das die busse worde abgebeten, eher dan sie gewist w o r d e , so sulden sie iren deil auch lassen f a r e n ; w a n sie aber gewiset wer, so sulten sie thun, wie sie wulten. V n d dieselben von Eysenbach han macht eynen zcentgrallen zu settzen vnd zu entsetlzen, desselben zcentgrallen sint die Scheltwort vnd dingspene, vnd sie sullen auch keynen zeentgraffen settzen, er sy dan also f r o m e , das man eyn gericht wol mocht damit besetzen, als es nodt w e r ; w e r er aber nicht also frome, so mocht ine das gericht absetzen vnd wer den hern ader nymands darumb pfliclitigk. Auch wisen wir vor recht, das eyne schepfe sal keynen tagedinst thun mit dem übe, liatt er aber wagen und pferde, so sal er dynen in dem gericht, als eyn ander man, vnd wenn wer das ufsdringet, das ist gewalt vnd keyn recht. V n d abe sich eyn schepfe an dem gericht verkoset darumb er zcu busse mocht
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k o m e n , do sulö die a n d e r n v o r ine bieten v n d des sal man sie g e w e r e n . Iis w e r den saclie, das er eyn liedderer w e r , vnd w u l d e sicli daruff l a s s e n , der sulte sin e b e n t h u e r stellin, als eyn ander mann. FTurther wisen w i r v o r r e c h t , das eyn igliclier b u r g k m a n m a g k h a n eynen mengelings h u n d t , v n d magk damit valien eynen hasen, w a n e ine gelüstet, vnd sal des k e y n e n u d e n h a n v o r den liern a d e r suste v o r n y m a n d s . Dasselbe reclit wisen w i r eynem ¡glichen h u b e n e r a u c h , vnd eyn igliclier b u r g k i n a n n m a g k m i t eynen scherrelianien in d e r wochen z w i r n t geliin in d a s h i n d e r w a s s e r fischen, uff den m i t w o c h e n vnd uff den f r i t t a g k , v n d dasselbe m a g k auch thun eyn igliclier h u b e n e r , v u d eyn igliclier b u r g k m a n magk in d e r w o c h e n z w i r n t faren nach lioltz in d e n S t e y n b e r g k , vnd dasselbe magk auch t h u n ein igliclier liubener, v n d ist d e n h e r n d a i u i n b a d e r n y m a n d s nichts p f l i c h t i g k . Auch wisen w i r vor r e c h t , begriffe m a n eynen ubellliedigen mentschen uff d e m lande ader in d e r e t a d t , den sulde m a n in d e r Stadt h a l t e n , bissulange das zcyt w o r d e , so sulde m a n ine dan uls d e r Stadt bifs ulf das d r i t t e b r e d t e verhandelagen uli d e r b r ü c k e n , da sulde ine eyn zeentgraffe zeu ime n e m e n , v n d i u r t h e r verhandelagen an die Stadt er sich h y e n e geboret. A u c h wisen w i r v o r recht, abe eyne m a n n in diesem gerichl gesessen eynen f r e u e l beginge, d a r u m b er bjilslelligk w e r a n dem g u d t e , v n d hette die zeu g e b e n , den solde man d a r u m b nicht stocken noch p l o c h e n ; liett er sie aber an dem gudte n i c h t , vnd w u l d e sich daruff l a s s e n , denselben moclit m a n a n d e m libe strofferi. Auch sal man n y m a n d das sin verbieten a d e r k o m e r n , d e r an dieses gericht gehöret, vnd wil d a r a n r e c h t geben vnd nemen. W i r han a u c h soliclie f r i h e i t t v n d herlichkeit v o n eynem e r b a r n stillt von F u l d e , das m a n n y m a n d t sal w e g r e , vis dem gericht zeu zeegen; vnd w e r es sach, das eyn m a n e rades w o r d e uls diesem gericht zeu z e e g e n , v n d f ü r e m i t sinem f u r e w e r g k , v n d b e i l ü d e , vnd q w e i n e v n s e r gnediger her von F u l d a selbs r i d e n d e , so sulde er ine nicht h i n d e r n , s u n d e r n e r sulde mit e y n e m fussze vis d e m stregereyff d r e i e n vnd ime f u r t l i e r hellTen, a b er k ü n d e . I n alle den r e c h t e n , die w i r itzt also vorbraclit v n d g e w i 6et h a n , die sint also von vnsern altern vnd v o r l a r n uff vns k o m e n ; liilden d a r ü b e r vnsers gnedigen lieben liern v o n F u l d e bullen a d e r buclier h i n d e r dem e r b a r n stifft gelegen a n d e r s , so w u l t e n w i r liirmit vngebrochen h a n . W e i s t h u m ü b e r die rechte der von Eisenbach zu. L a u t e r n b a c l i . 1341. Ich Friedericli v o m H i r c z i s b e r g e , H e i n r i c h von der T h a n n e , r i t t e r e , v n d e Friedericli M o e r i s s , a m p t m a n e tzu F u l d a , f u r l i o r i r vnsers liern von F u l d a vff eyn s y t e n , v n d e des von Eisenbach vff der a n d e r n syten, vinbe solche I z w e y u n g e vnde solche b r u c h e , die t z w i s d i e n yn l a u f f e n , vude vcrkunlliclicn irine ilzlichen t z u
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irme rechten vmb ire beyder recht, das sie lian in der stat Izu Luternbach vude in dem gericht, das dartzu gehont, hau wir verhört vff den eydt borgmannen, scheffln, burger vnd lantlude der stat vnde des gerichts an dem donnerstage in der osterwoche da man tzalte MCCCXXXXI. Tzum ersten han besaget •vff den eyd die bvirgmannen, die sclieiGn, die burger gemeinlich in der stat tzu Luternbach, dafs der von Eysenbach nicht zu richten hat in der stat tzu Lulernbacli, also die graben vmbfangen han. danach han sie besaget vmbe die hufs, die der von Eysenbach gekohlt hat in der stat zu Luternbach, vnde dafor der btirger gewest sint, vnde ye bede bafs an yn kommen sin. Tzum ersten die zweye huss die llclseweckes w a r n , item die liofstat, die Können W y b e r n was, dar off sie han gemacht eyn schüre, item das huss das Können Stockelen dochter w a s , item das huss vnde holstat vnde die nuwen eckcr tzum Katzmans, die er Lud. von Hummerode ynne liette. Item die von Eysenbach betten ynne garten in der Nuwenstat liegen tzu Luternbach, darvff han sie gebuwet, gemacht tzwey huss vnd eyn schüre, des heischen die burger bete vnd wachte von denn, die vff dem gute gesessen sin, wan sie in Vilsers herren sloiss gesessen sin, vnde in allem dem notze sitzen als die andern mynes herren burger. Item w a s tzinses von der badstube da bi gefeilet, der sal vnser lieb frauwen halb; item die hobstade vnde die eckere vnd wesen vor der stat, die hennacli W u s t c n felde waren vnde in bede kommen sint, biss an den von Eysenbach, darvff han sie gemacht sieben huss vnd auch eyn tcyl scliure. Item die burger han besaget vff den eydt, welclierleye dienst der von Eysenbach haben w u l d e , es were an dem laren tzu sinem buwe tzu Luternbach, ader tzu dein burgfride, ader tzu e r n e , ader tzu sniden, dass gebudt er bye ein phant. Item der von Eysenbach vuderwindet sich tzweyer garten, die gelegen sint bye syme baumgarten, der was eyner Berngosses vnd der andere Daniela, die sint von aldere vnd von recht des stifts Fulda. Item sie han auch besaget vff den eyden, das gebot vnd geleyte, vnde wasser vnde w e y d e , vnd v/iltfangk sie eines stifts Fulda in dem gericht zu Luternbach; hat auch he ader keyn man geleyde, adder fischwasser, adder gefurste weide im gericht, die sal man yme lassen. Item sie han besaget, dafs vnsers hern von Fulde wasser angehit, das eyn an dem forte tzum Heyligenbache hin vff über das Hebenoldes au die stat, da vnsers herrn gericht windet, das ander von der stat vffgehend bis an den Wiiander fort. Item dit han wir virhoret vff den eydt von der meysten menge der schellen vnd der lantlude des vnsern gerichts, zum ersten hau sie besaget, dafs die geböte vnd geleyte vnde wasser vnd weyde vnd der wiltfangk sie cynes stiftes von Fulda; an zwcii mane, die sageten, dafs der aniptniann solle keyn gejeyle geben, an die voite.
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l l e m die Schelfen vnd die meyste menge b a u besaget, vrere gesessen sy an dein gericlite Izu L u t e r n b a c l i , vnd n u t z e t wasser vnd w e y d e , dafs d e r vnsers liern b a n w i n d r i n k e u s u l l e , an die von D o r k e l n r o d e , die von S c h w a r z e n b u r n e , die von W a l d e r o d e , die v o n "Wustenfelt v n d e die von R u t t e r s , diese d o r f l , sprechen s i e , sollen nicht d r i n k e n adder k e y n e dinst t l i u n , sie t b u n es d a n von w i l l e n . Item die meyst menge h a t besaget, dafs der von Eysenbach eyn Wüstlinge hat in dein gericht zu L n t e r n b a c h zu E c k e n r o d e , die a r b e y t e r in die a n d e r g e r i c h t , vnd geschieht dem gericht von Luternbacli k e y n r a d t davon. Item auch ist besaget, dai's d e r von Eisenbach h a t sich v n d e r w i u i d e n eyner liube t z a m H e b e n o l d e s , vnd hat die in eyn a n d e r gericht getzugen v n d e r syneu p l u g k , die des stifta von F u l d e ist mit allein uotze, vnd gibet dem selgerether d r y Schilling (tildischer denarien. l l e m es ist b e s a g e t , dafs d e r von Kysenbach h a t au d e r busse an d r i t z z e h n d e n h a l b e n Schillingen 3 0 peuuinge, vnd a n d e r s an allen bussen d e n vierten pening a n d e m vlsgericlit zu L u ternbacli. Item es ist auch besaget, w a s die graben von Luternbacli vmbgrilTen h a u , dafs die von Eisenbach d a r i n n i c h t z u richten h a n . I t e m auch ist b e s a g e t , dafs d e r von Eisenbach in s y n e hege getzogen h a t den V o c k e n b e r g vnd den S t e i n e c k e t e n b e r g , also als er tzu den hüben gehöret. I t e m es ist auch besaget, dafs d e r k a m i n e r p f e n n i n g sye d e r t z e n t g r a f e u , v n d woe e y n man e y n e r b e v e r k o u f f t v n d w e r u n g e t h e d e a n d e m gericht, da gibet iener, d e r den k a u l l t h u t VI p e n n i g e , d e r da v e r k a u f t V I d e n a r . , die gelallen a u c h den tzenlgrafen. I t e m es ist auch besaget, w e r in dem gericht tzu L u l e r n b a c h sitzet, dafs d e r mynie h e r n von F u l d e sal folgen tzu syuer l a n t w e r e , w e n er es bedarf. I t e m auch ist besaget von den Schelfen vfi dein l a n t , w e r s , dafs m y m h e r r e n von F u l d e tedunge geviele, l i e r v r e r t e r s geyn e y n e m bischoff von M e n t z e tage zu leisten, a d d e r gein eynem lantgreflen von H e s s e n , a d e r gein a n d e r n h e r r n , die d a r vnibs i t z e n , d u r c h f r i d d e willen des landes, also daz e r k o s t e meclile, die sulden y m e lielllen tragen die l a n d l u t e , die d a gesessen siut iu dem {gericht z u Luternbacli. Auch han die lantschellen besaget, w e r s , dafs m y n lierr v o n F u l d a rytlie zu Luternbacli v m b a n d e r s sin n o i t , a d d e r d u r c h sin I n s t e , macht e r da k o s t e , da e n h e t t e n die l a n d l u l e nicht midde zu b e z a l e n , dan alleyn die l i u b e n e r , die solln die h e r b e r g e gelden mit den b u r g e r n . .Item auch ist besaget von d e r meisten menge, da ('s die w e r m i t e *) an d e r tzende zu Lulerubacli sie 5 Schillinge w e t t e r e i b . 1) in der leiljchr. f. Leas, gesell. 2, 258: weinwiilh.
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pliennige, adder ein bockshaut, vnd die sollen gefallen mym lierrn von F u l d e ; dan vier, die han besaget vff den eid, da« die weirmite ') solle sin eins tzentgraven, vnd in wol gedenke, das er sie genommen habe. Auch ist besaget, wer gefurste walde habe in dem gericht zu Luternbach, lasset er die kolen adder abbauen, darnach sal er sie hegen, als lange bis das holtz gewesset über das f y e , so sal aber das fye darinne suchen seyn weyde. Auch ist besaget von der ineisten meuge der stat vnd geliebtes tzu Luternbach, woe eyde geborget werden an der tzende tzu Luternbach, das die ineyns herrn amptmann von Fulda wol lassen m a g k , an den voite, an gold vnd an silber; was aber von gericlits wegen zu geleite koint, da han die voite i r a teyl a n , als vorgeschrieben stet. Die burger vnd lantlude han auch besaget, dafs das ein recht gebot si, das man zu dein burgfride zu rebte füre und tribe, und auch zu der stat, und das die volge auch ein recht gebot sye, w o ir myn her darf. Man teylet dem slift tzu Fulda da gebot vnd geleite, wasser vnd weyde, wald vnd griefs (vgl. s. 358) vnd den wildfang. Auch wan myn herr von Fulde rydet in des l'andes noit, was er da verthut, das sollen alle die gelden, die in syui gericlit sil7.cn unde sin wasser vnd wede nutzen, vnde sie gemessen vnd entgehen wollen. Auch wan er rydet vmbe sin burger, hubener, das sollen gelden burger vnde hubener vnd eyngeses&ene. Auch wo voitscliaflgut ist im gericht, das gehet alles vom stiiTte zu lehn, vnd sal das besetzen vnd entsetzen, vnd sal dartzu nemen eyn v o i t , ob er den gehaben inagk. Ist das nicht, so sal er das besetzen vnd entsetzen, dem voite vnschedelich syn gelde. W e r s auch, dafs die gute wüste legen, so sal der lelienherr vnd der voite des gutes geniessen mit eynander, igklicher nach sime gelde, als lauge biis die erben zu lande komen adder eyn ander gutmann, vnde sal es besetzen mit der hubener r a d e , vnd i r keynir solle es haben, w a n n ir itzlicher were dem andern tzu gut tzu eym Iantsydel. Auch teilt man nicht me, denn ein voit am gericlite. Auch sal man dein foit sin foitreclit im gericlite liiren, woe her will, vud nirn aus dem gericlite von recliteswegen. Auch sal der foite phenden vll' die gute vmb sin foitreclit vnd findet er die pbendung nicht vff dem gute, so sal er den sleuffen volgen, vnd sal das phant nirn versetzen, wan in dem gericht in myns lierren stat. Vnd das h o l t z , das tzu dem gute gehorit, dafs sol yderman hegen, des das gut i s t , vnd sal des lioltzes liauwen nach siner nottorfft, als vil als er «in bedarf. Auch sal der foit des lioltzes nicht forsten, er ensehe denn einen fremden mann drynen hauvren, den sal er phenden, vnd das jiliaiit versetzen for V I sclnll. wedereib. pleun. nirn dan im geriebt. W e r e auch, dafs ymant sin erbescliafft an dem voitschalTten gute ieyle w ü r d e , das ensal weder lehnherr oder voigt-keuflen, 1} in der zeitidhr. I. heu. geseb. 2, 258 weinwirlh.
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sondern es sai eyn ander k e u l t e n , der yn beyden gcdynen mag. Auch w e r e syn erbeschafft v e r k e u f f t , der sai es im antwurten an gericlit, dem ers virkauft, vnd ire igklich sai geben VI den. tzu yfgebeii vnd tzu nemen, vnd der lehenherre sai yme das gilt leben an liindernisse, magk er in beyden gedienen. W a s in den tzelienden tzu Waldenrode geboret vnd in den grossen tzelienden gein M a r a , das ist lediglicben des stifts, das gibct das dreizenste deyl, vnd eyn deyl das eilfte. Der tzende tzum Olriclis ist auch des stiffts 2 t e y l , vnd das dritt der pfarre tzu L u l c r n bacli, vnd sotan f o r w e r g tzu Luternbach vor der stat sin auch des stifts. Dyse dorff hören tzu dem gerichte: Rynmndes, Hebenoldes, D u r c k e l r o d e , S w a r z e n b u r n , W a l d e r o d e , Kochers, Wustenfelt, D y m e n r o d e , Eckenrode, das boret in dyt gerichte, datz der von Eysenbach yn syn gericlit Holtzmansfeld gezogen hat. Meynrode liat das r e c h t , dafs es nicht tzu gericlit gehet vnd legit in disen gerichte, Mara das boret in das gericlit. Wernchins, Kode, Dizeliijs, Meterichs, Haylgenbach, Sassen, Angersbacb, die sint des von Eysenbach, der mère teyl boret auch in dyt gericlit. Slrut lioret auch yn dyt gerichte, vnd bat der von Eysenbach tzweyc gut ynne. Hermans boret auch in dyt gerichte. Wilzenrode, Sternrode das ist der von Eysenbach wol h a l p , vnd boret auch in dyt geriebt. Und des RudollTs, das ist auch syn halp. Uunoldes geboret auch in dyt gericlit. W y l a n d e s , Ifeyness, W i cbardts vnd dise dorile drincken vnsers berrn banwin. D r y e wustunge Immerode, Eppenrode vnd Enzenrode. W a s myn h e r r e von Fulde v i r t z e r t , w a n er rydet vmb des landes lioit, die kosten sullen alle die gelden, die wasser vnd weyde nolzen. W a s adder myn herre von Fuld virtzert w a n n er rydet vmb syn burger vnd syner hubener n o t , so sollen dieselben burger vnd hubener dieselben kosten geben, dit ist gesaget an dem gerichte. D e r von Eysenbach hat sich vnderwunden cynes guts tzu den Hebenoldes, das ist vnser berrn gut. Heinrich von Fiscliporn hat sich vnderwunden Izweyer gute tzu Dynierode, der ist eyns geheissen Crappen gut, das ander Nutzcbins gut, die sollen myns lierrn vnd vnser berrn not tragen. E r hat auch tzu Mara 4 acker landes, die h e r kaulTt vmb lieyle, die sollen auch myner lierrn not tragen. D e r von Eysenbach hat gekolft vmb Stubach vnd vmb Zwiscker zu Mara a c k e r , die soln auch myns lierrn not tragen, er hat ein liofstat zu M a r a , die was I l a i l s , die sol auch myns lierrn not tragen. E r liat tzu Entzenrode Hayls erbe y n n e wedder r e c h t , das auch sai myns lierrn not tragen. Epsrode ist vnserm lierrn eygen, vnd sint die von Kummerodde voyte. Wigand von Angersbacb vnd syne bruder clagen, dafs her Jolians von Eysenbach ine liat gnonien tzwey g u t , die da liegen tzu Angersbacb, die sie kauffien vmb den vorgenannten Job. von Eysenbr-ii vnd syn mutier vnd bruder ir valer mit allem recht, vnd tzu f;3l?.'.!giiisse noch ban des vorteil. Jobamis bri ff mit des
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erbern ritters 1). Friederich von W a r t e u b e r g v n d mit syn ingesigel befestent. In demselben do.ffe h a t h e r gnomen denselben geswislern tzweye gut, die legen by der molen w i d d e r der r e c h t . Si clagen a u c h , dal's e r sich tzuliet in ire W a r t e n b e r g lelien vnd sie d a r a n h i n d e r t vnd gehindert h a t , die ir vater vif sie b r a c h t h a t , also als sie h o f f e n , dafs er kein recht d a r a n h a b e , die g u t ligen tzu L a n d e n h a u s e n . Heynrich von F i s c h p o r n clait, dafs d e r vorgen. J o h a n s ime vnd Syrien k i n d e r n nynit fuldisclie h ü b e , die ] iget zu den Kotzmanns v o r d e r stat zu L u t e r n b a c h , v n d sin f r o u w e vIT in bracht h a t vnd vif sin k i n t , vnd da h e r das Widder in s p r a c h , da w e i d e e r y n gestochen lian v n d mufste flihen in die k i r c h e n zu L u t e r n b a c h . A u c h S y f f r e d vff dem B e r g e c l a g e t , dafs der vorgenante J o lians vnd «in b r u d e r im boten d u r c h sie riten vnd im s p r a c h e n vor synen schaden vnd dafs er d a r n i d d e r Iagk zu S w a r z e n b o r n vnd schaden nam gein 4 0 p u n d , v n d das m y n h e r von F u l d e demselben J o h a n d e n schaden vergolden h a t , vnd dafs er y n nicht engibt. A u c h Gin Brengerode vnd irc geswister, b n r g e r tzu L u t e r n bach clagen, dafs in d e r von Eysenbach genomen h a t ein gut z u O b e r n l u t e r n b a c h w e d d e r r e c h t vnd an vrleyl. Auch das h u s vnd die h o f s t a t , das Conrad W i l e n d e r s vnd L u d w i g k Elberichs w a s , das h a t von alder d e r stat r a d t vnd recht g e t a n , des v n d e r w i n d e t sich d e r von Eysenbach vnd s p r a c h , efs habe en liiyn here von F u l d e geliehen, vnd gehe das au m y n h e r n von F u l d e . A u c h K ö n n e n Soubecliern k i n d e liuss, t z w e y e huss w a r e n eyne h u s s , w a s K ö n n e n W i b e r s e n , die sollen der stat r a d v n d recht t u n , der v n d e r w i n d e t sich der von Eysenbach. A u c h derselbe von Eysenbach h a t g e b u w e t an dem graben, vnd sin l a n t s i d e l , die d a y n n e s i t z e n , den verbudet e r , dafs si der stat n i c h t w o l l e n r a d v n d r e c h t t u n , als a n d e r vnser n a c h g e b u r e , die bi y n sitzen. A u c h h a t er g e k a u f f t b u r g e r gut v o r der stat, das von a l d e r der stat rad vnd recht h a t getan, vnd darvif h a t er g e b u w e t n u n gesesse, v n d w i l l die f r y h e n ; vnd dieselben a l l e , w a n sie vor ire t h o r e t r e d e n , so gehen sie vff die ganze w e y d e vnsers h e r r n . A u c h so w i l l der von H a t l i n b a c h b u w e n v o r die stat, da der stat gedrangk von magk g e s e h e n , vnd w i l l denselben b u w e a u c h fryen. Auch die Sleyfrasse, die han in derselben masse f ü n f gesesse g e b u w e t f ü r die s t a t , vnd w o l l e n die a u c h f r y e n , die h a n a u c h vor alder wachte gegeben. Auch der von Eysenbach v n d e r w i n d e t sich des gotshuss tzagen tzu O b e r n l u t e r n b a c h , das vnserm h e r r n solde gelden s w i n l i a u e r , vnd dem p f o r t n e r sinen d e g m e n , v n d desselben gudes solde er von rechteswegen nicht haben. Auch heldet er vnserm h e r n ein tzins von e y n e r h ü b e zu Angersbach, lierrn E c k a r d von Heyligenbach. Auch hat er t z w e y r a m g e b u w e t , eyn in dem vnd
HESSEN
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e y n f ü r die b ü r g , die er von rechtes nicht h a b e n solle vnd bat d a Izins gemacht. A u c h drängele h e r vnsern liern an e y n w a s s e r (zum F r i e s b o r n s , also als er keyn r e c h t d a r t z u h a t . Lieber liere b e r r d e c h a n t , w i r klagen n o c h , dals E c k a r t B r e u g a t a t , der h a t t e erbe tzu O b e r n l u t e r n b a c h , das h a t d e r von Eysenbach gnommen syne k i n d e r n , das t r u w e n sie t z u bringe F r i t z e Berngelits k i n t , das es i r v a t e r vife sie b r a c h t h a t , vnd m y n s liern von F u l d a b u r g e r tzu L u t e r n b a c l i , m i t den besten, w o l l e n w i r brengen, dals d e r m a n n ist, d e r d a r v f f e gesessen 4 0 jare. V n s e r e herren h a b e n eyn gut t z u m H e b e u o l d e s , das h ö r e t tzu dem s e l g e r e t , n u sassen l ü d e d a r v f f , der erbe es w a s gevrest allwege, die v e r k a u f t e n ir r e c h t T z e m m e r m a n n ; d o quainen die l u t e v o r unsere lierren vnd gaben das gut u f f , do lihen es v n s e r l i e r r n T z e m m e r m a n n . W e daz g u t gelihen w a r t , da f ü r der von Eysenbach d a r , v n d nam ime das g u t ; n u bittet H e y n rich T z e m m e r m a n n u n s e r e lieren, dafs se y m e heißen tzu s y m e gute. Heynrich T z e m m e r m a n n claget, dals der von Eysgnbacli y m h a b e gnomen vnd lassen nemen sin e r b e , das e r von dein stilTt von F u l d a h a t , des die eigenscliaft ist, das gelegen ist t z u dem Hebenoldes. Item e r claget a u c h , dafs e r ime h a b e genomen 2 0 p u n d h e l l e r , v n d schlug yn in eynen s t o c k , vmb d a s , dal's y n sin w i r t i n schuldiget eyner a n d e r n f r a u w e n ; d a f ü r tliet e r sin r e c h t r e d e , ist das wissenlich den b u r g e r n t z u L u t e r n b a c l i . F E R N E R L A U T E R B A C H i). 1469. I n dem namen des h e r r e n amen, k u n d u n d offenbar sei allen und ¡glichen, die difs offen u r k u n d u n d i n s t r u m e n t anseh e n , h ö r e n o d e r l e s e n , das in dem j a r als m a n zalt . . . dausent v i e r h u n d e r t und im n e u n u n d sechzigsten jare . . . a m d o n n e r s t a g den sechs und zwanzigsten tag des monats octobris nach mittags z u L a u t e r n b a c h in H e n n e M u l n e r s h a u s in d e r Vorstadt daselbst, u n d als J o h a n n e s Angersbach als r i c h t e r u n d die landschepfen im gericht und a m p t zu L u t t e r n b a c h das I a n d g e r i c h t , als m a n das n e n n e t , o r d e n t l i c h , w i e g e w o n h e i t u n d a l t r e c h t h e r k o m m e n ist, besefsen haben, seint alsbalden i n jegenwertigkeit mein offenb a r Schreiber u n d d e r glaubhaftigen gezeugen h i r u n d e n geschrieben die erbaren vesten Philips von H e r d a d e r e l t e r , u n d Stamm von Gorz meines gn. h . von F u l d a r e t h e , marsclialk u n d diener von des itztgenanten Dreines gn. h . u n d des w ü r d i g e n stifts von F u l d a wegen vor gericht personlich e r s c h i e n e n , u n d zu Stade seiner gnaden und seines stifts desselben stifts lierligkeit, so sie in u n d a n der Stadt, a m p t und geriebt zu L a u t e r n b a c h betten, u n d als erbhern d a r a n h a b e n s o l l e n , r e c h t l i c h zu wisen haben, forderen und bitten lafsen. Also h a t der obg. richter die genielte landscbeffen des r c c h t e n d o r u m b zu erkennen und zu wisen, 1) Kind!. 148, 541.
LAUTERBAOH
367
als recht i s t , g e f r a g e t . Haben sich die Scheden mit e i n a n d e r unterredt u n d darnach u f f i r e aide cintreciitiglich zu r e c h t erkeut und g e w i e s e n , in mafsen stuckweia h e r n a c h v o l g e t . Z u m ersten Laben sie erkennet und unserm obg. g n . lieren u n d d e m .slift v o n F u l d a oder w e r dasselb a m p t u n d gericlit v o n i r e t w e g e n innen hat zu gewiesen Walser, w e i d e , w e i d e , griefs, die v i e r gepott und da» oberst h a l s g e r i c h t ; das erst gepolt jedes jars z u g e r i c h t zu g e h e n , zu a l l e n u n g e p o t l e n , mit namen u ( montag nach W a l p u r g i s , u f niontag nach Michaelis, u n d ut 111011l a g liach dem achtzehenden, so spreclie man die ungebotten ding zu halten und w e r erb und g u l l e r im ampt und gericht L a u l e r n bacli h a b e , e r sei geaefsen w o e r w o l l e , der s o l l zu den v o r g e sclir. dreien gericliten p e r s ö n l i c h e r s c h e i n e n , u n d ob er gleich einen landsidel u f dem selben erbe o d e r g u t silzen h a t , der an seiner Stade erschiene, damit ist es nit g n u g , er s a l selbst entgegen sein und h ö r e n , ob dasselb erb u n d g u t anspruchig w e r oder w u r d e , das er das w i f s e zu v e r a n t w o r t e n , u n d nit u m b das sein q u e m e , er w u s t dan w i e ; pleibet er a b e r aufsen bis die r u g e g e s c h i e h t , su ist er v e r f a l l e n drei h e l l e r z u b u i s ; pleibt er aber bifs unser l i e r n gericht uf g e s t ü n d e , so w e r e er v e r f a l l e n ein p f u n d , und w e r e n die drei h e l l e r n b e , e r p r i n g e dan f u r w o r l e die inen gelielfen mögen. D a s a n d e r g e p o l t , w a n unser liern den b a n w e i n l e g e n , des ein f u d e r sein s a l , u n d ein stelz sechs p f e n n i g g e l t e n , u n d derselbig p f e n n i g w o l Werth s e i n , und sal des jedermeniglicli, b u r g m a n , h u b e n e r u n d a n d e r , die w a f s e r und w e i d e im ampt n u t z e n , t r i n k e n , und mit namen das l a n d v o l k mit dem zu in gehurende den zweit heil u n d die sladt mit den jhenigen z u inen gehörenden den dritten theil, u n d w e r den also trinket dem sal man w a f s e r oder w e i d e nicht verpieten, w a s a b e r des g e s c h e h e , das w e r e g e w a l t u n d kein r c c l i t ; und w n n man den lianwein legt und nieman schenken w i l , so «ei der, d e r am nehisten d a v o r geschenkt h a b , d a s pliclitig z u t h u n , es sei in der Stadt oder u f dem l a n d e und die Schenkung mag w e r e n virzech lag. indes niemand in d e r stad o d e r u f dem l a n d e schenk e n s a l , der b a n w e i n gienge dan e h e r a u s , gienge e r aber in der gemelten zeit nit aus, so mögen u n s e r bereu aniptleul, durch erkantnus der menner d a r z u g e o r d n e t , d e n , die desselben weius nach a n z ä h l zu w e n i g o d e r g a n z nicht g e d r u n k e n h e t t e n , den nach gepurnus v m b i r gelt heim s c h i c k e n , bissolang unser lierren b a n w e i n ausgehet. D a s drilt gepolte daz man i m j a r eins z u m Imrgfriden f a r e , zum ersten die b u r g l e u t , darnach die Stadt, darnach das l a n d v o l U ; und w a n man velide h e t t , so solt man darzu s c h i c k e n , das dieselbe drei f u r e v e r w a r t w u r d e n . D a s v i e r d e gepolt, geschehen name im lande, und unser lieren w o l d e n lafsen v o l g e n , so Sölten die amptleut mit d e r stad und der zentgrnf mit dem l a n d v o l k volgen und n a c h e i l e n ; hett a b e r einer einen deik oder ein s c h w a n g e r f r a u w e n , der inüclit nit f e r n e r nach volgen-, dan daz e r v o r nachtes w i d e r lieimkeme. U n d bedrelli man einen schadbarn man in der Stadt o d e r uf dem l a n d , den solt man behalten, so lang es unsern liern ebennet, u n d darnach
HESSEN
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soll man in dem zentgrefen u f der b r ü c k e n auff ilas drilt biet a n t w o r t e n , alsdan sal in der zenlgrel annemen und furler anlw o r l e u do er liin gehöret. Item ein burgman m a g einen mennglichs liund h a b e n , und jczuzeiten, so es ime e b e n e t , einen hasen damit fallen, an unser herren und sonsten menigliclis einrede u n d liindernissen, desgleiclien ein ider bubener tliun magk. item ein burgman mag in der wochen z w i r n t , nemblicli u f mitwochen lind freilag mit einem bamen in d a z h i n d e r w a f s e r gehen lind olingeverlicli darinnen vischen, desgl. ein liubner auch. Item ein burgman m a g in der wochen zwirnt an S t e i n b e r g ongeverlich nach b o l z f a r e n , desgl. ein hubner. Item so ein man ein bnfs verteilet u n d die w o l zu bezalen h a t , den soll man nit darumb fallen o d e r s t o c k e n , sonder die sonst von ime nemen. Item verkoft sich ein scliepf am gericht, fnr den sollen die andern bitten und des sal man in nicht v e r s a g e n , es w e r e dan das er es zu mehrenmaln thete, und mau e r k e n t , das er ein liederer were. Item das a u c h die von Eiscnbach voit daselbst sein sollen, und den vierden pfennig an der hüls haben, es w e r e d a n , das die b n f s , che sie geweist, dem obergerichtshern aberpeten w u r d e ; so Sölten die voit iren teil auch nachlalsen an Widerrede; und dieselbe voigt sollen einen zentgrefen zu setzen und zu entsetzen h a b e n , der sal so f r o m m e s e i n , das man das gericht w o l mit ime besetzen, und er a l s vil als ein Schelf oder sonsten zweu bidermenner besagen m a g k , und desselben zentgrefen sollen die Scheltwort und die dingspene sein. W o l t auch einer aufserlands z i e h e n , der sal von idermeniglich ungehindert p l c i b e n , und q n e m e unser b e r r n von F u l d a d a r z u , daz einer mit wagen oder anderm dem seinen behalten w e r , so solt er einen fufs us dem Stegreif tliun und liand anlegen , damit derselb desto eher von dannen queme. U n d ab unsers obg. berrn und des stilts zu F u l d a bullen, b r i e f , Urkunde oder registern in allen einen oder obgemelten d u c k e n und articuln anders h i l t e n , dan sie gewist h e l l e n , so solt doch solch ir w i s u n g und erkentnis die nit irren noch verletzen und hiemit darwider nicht gesprochen haben , a l s ire vorfahren und ellern daz also gehalten und bis u f sie und sie nun das bis uf dise zeit hcrpracht betten, und auch solche obgemelle geweiste recht freilich und gewonheit \ o n dem slift von Fulda lierkomen w e r e n , ongeverde. D a s dis also w a h r ergangen etc. WEISTHUM
ZU LAUTERBACH vor 1 5 8 9 .
Weistunib defs vngebotten vnnd vngelieglen gericlils, so der licrr käminerer zu F u l d a vif trium regiun oder dem fest der heiligen drey könig järlich in der statt L a u l e r b a c h zu halten pflegt. 1) uns der Buclionb 4 , 174 — 17K.
LAUTERBACII
369
Zum ersten ist ein gewolmheit, vnd alt lierkommen, dafs «ler herr kämmerer zu Fulda mag sitzen heutiges tags alliier in der statt Lautterbacli, vnd ein gericlit lialten, welches ist vngebolten vnd vngeliegt, so geneunt wird ein denkwerk. Daran sollen kommen alle die jenigen, welche sich darnach eigen vnd gebüren. Efs sollen auch erscheinen alle die jenigen, so dem herrn kämmerer und den lierrn zinis zu geben schuldig vnd vorpllicht sein, vnnd welcher aber vngeliorsamlichen aulsen plciht, soll solches so hoch die zinfs ist verbüfsen. Zum andern weist man alm diesem gericlit, dafs der lierr kiimmerer mit seiner zinfs vorhin, und die lierrn hernacher gehen sollen. Zum dritten weist man alin diesem gericht, wo ein mann kommen w ü r d e , seine zinfse entrichten wollte, vnd aber ilime seihe verschlagen und nicht abgenommen w ü r d e , so soll man demselben hierzwischen morgen bifs mittag keinen schaden znliigen oder machen, wo er aber über den mittag aufeen pleibt, soll er sein ebenteuer darumb aufsstehen. Viertens so weist man auch ferner an diesem gericht, dafs die huebener geben sollen ein schwein, das wird genannt das gollferch, solches scliwein soll rein sein, vnd also rein, dal's es bei der milch vergeizet sey, und soll allhier gehen durch die hänk und achthalb Schilling wohl werlh seyn. Da man aber dieses nicht könnte einig werden, soll man nehmen einen hubener und einen metzger, welche setzen sollen, ob dafs scliwein acht halber Schilling wohl werlh sey. Zinn fünften so weist man daf'selbig schwein ein viertel in die grofs mülil zu Angersbach, ein viertel in die ziegel vnd klingken miihl zu Laulerbach, das dritte viertel dem lierrn, und das vierte viertel dem herrn kämmerer, das eingescheid aber in die küchen. Zum sechsten weist man dann, dafs der hr. kämmerer die moller dorzu laden soll, und die moller sollen kommen zusamt)! ihren liaufsfrauen, welche frauen ihre beste kleider anhaben sollen, vnd das wachs in iren stauchen tragen, vnd wenn sie also kommen, so soll der knecht stehen vnd das beyeln in der hand haben, vnd aber die möller vnd kncclit nicht niedersitzen, sie werden es erst durch den herrn kämmerer erlaubet, al('s dann sollen sie niedersitzen, essen, trinken, vnd eines dem andern den wein schenken, und folgendes mit aller erbarkeit in worten und werken fein frülich und lustig init einander sein; würde sich aber einer oder ander mit vngebürlichen worten oder tliat vernehmen laisen vnd vergreiHen, soll er durch den herrn kämmerer nach erkantnus gestraft werden. Vors siebend weist man auchVsonderlichcn heut zu tag ahn diesem gericht einem jeden burgkmann, das er macht haben soll einen scharr oder fischhanimer zu nehmen und die wochen zweymalil nemMichen defs millwochen und ireytages in das hinderwafser zu gehen, ein eisen fische zu fallen, welches alles er Kd. III. 24
HESSEN
370 vor seinem
herrn
weist man Vors
achte
gericht einem lings h u i i d , vnd
soll
tragen,
vor
neunden nach
soll
herrn zum
ein m a n n mit
gott
man
doch
nicht
oder
vmb
underm
Dieser original
weist
zu
diesem
oder
andern
gebrauchen, man
vertreiben,
bathschilt
zu
auch mit
scheuen«
burgkmann
fahren,
vnd sich
er
ebener
vnd
an
diesem
gericht,
gericht gehöret, rrnchren,
vnd
denselben
Zinsen
entsetzen,
betragen
und
tra-
hübenern.
hocheren
liebern laudsiedel erhalten
kein
welches
man
diesem
nicht
ist a u s g e z o g e n
mang« fangen,
hübener.
jeden
allen
so weist
ehren
zu
niemandts abscheuens
auch
zu
an einen
liasen
den Steinberg
welcher
und
tag
mag halten
auch einem jeden
zehnten
einen
weistumb
im jabr
solches
vud einen
oder sunsten
were,
beladen, er sich
«otturft
solcher gestalt
getraute sich
herrn
man
heut
das er
zu g e h e n ,
seinem
seiner
Letzlich vnnd dafs w o
ferners
dafs er mag in
vor,seinem
soll,
man
weist
tragen soll;
hübener.
weist man gleichfalls einem
diesem gericht,
mafsen
weist
domit hinaus
solches
des liolzes gen
so
jeden
jeden b u r g k m a n n ,
defsgleichen
Zum an
oder niemanden abscheuens
auch einem
nicht
alldieweil
soll.
abgeschrieben
nach Christi vnsers eeligmachers geburt
aus
dem
15S91).
1 ) Hierbey ist auch weiters t u merken vnd in a c h t t u n e h m e n , dafs in vnd allweg bei menschen gedächtnus im land vnd sonderlichen in d e r statt L a u t l e r b a c h und der centh nach einlretung des advenís kein spielleutb o d e r spieKverk sieb boren lafsen d ö r f e n , viel w e n i g e r tanz gewesen o d e r z u g e g e b e n w o r d e n , bis so lang dieses gericht erst g e h a l t e n , und die m ü l l e r d a r a u f zuvor getanzet h a b e n ; vnd w a n n dieser tanz vorgehet, hatt der g t o l s m o l l e r zu Angersbach den v o r r e y e n ; mufs doeb allemal ein j e d w e d e r b e y h e r r n kämm ere r umb vorlaubnifs bitten. S o f e r n etwa spielleutb vor diesem g e r i c h t gehört vnd v e r n o m m e n o d e r auch getanzt w ü r d e , hatt sich der h e r r k ä m m e r e r benebst den müllern d a r ü b e r zu beschweren und u f f ihr alt gerechligkeit, das solches n i c h t m e b r g e wesen zu b e r u f e n , und gegen die Verbrecher vmb gehürliche s t r a f anzuhalten. Nach Vorlesung des weistumbs oder gerichts sagt der k ä m m e r e r f e r n e r : Dieses werden meine hochgeehrte herrn und freund gehört vnd darauf* ohn zweifei den inhalt wohl verstanden h a b e n , demselben auch n a c h k o m m e n , sich darnach zu richten und dabey vor schaden zu hüten wifsen. Hierauf gibt sich der herrn Riedeseln zu E y s e n b a c h bestellter r e n t g r a f o d e r a u c h ein vollmechliger a b n , protestirt im nahmen d e r herrn R i e d e s e l n , wider d r e y p u ñ e t e , als den T- 8 vnd 9 t e n , erlaubniTs des fischens, des baseofangs und noUgebrauchs im S t e i n b e r g . W o r a u f herr k ä m m e r e r scbleufst mit diesen w o r t e n : I c h m u f s zwar vor dieses mahl im nabmen der herrn Riedesel mit v e r b i e t u n g , w e g e n des f i s e b e n s , basenfangs und holzgebrauchuug geschehen l a f s e n , i m übrigen a b e r wird man meinen herrn p r i n c i p a l n , abn ihrem vhralten h e r k o m m e n und gerechtigkeiten nichts b e n e h m e n , sondern dieselbe und mich wie r e c h tens dabei schützen und h a n d h a b e n , welches h e r r zentgraf aeeeptirt. D a r a u f die m o l l e r sieb auch s e t z e n , erst der grot's, hernach d e r ziegel vnd klinken m o l l e r , vnd w e r mehr dazu g e b o r t , müfsen jedoch erst b e i dem h e r r n k ä m m e r e r u m erlaubni Ts b i t t e n , vnd wird d e r tisch gedeckt, e f s e n und trinken a u f g e t r a g e n , sind dan mit einander l u s t i g , d a r f keiner kein vngebürlich w o r l t r e i b e n , sonderlichen mit fluchen o d e r a n d e r m . V e r greift sich a b e r e i n e r o d e r der a n d e r e , wird e r nach erkantnus gestraft m i t einer halben gantzen 2 , 3 oder 4 mafs wein. D a s geriebt béifst saugericht. In s p ä t e m zeiten wurde das ganze schwcin weggelassen und blofs ein Schweinebraten aufgetragen.
SCHLECHTENWEGEN
371
WEISTHÜMER ÜBER SCHLECHTENWEGE 1417. 1418.
1419.
Nos Albertus Lexsteyn officialis honorabilìs viri domini Theodorici de Eysenbacli arcliidyaconi in ecclesia herbipolensi et plebani in Fulda ad universorum omnium et singulorum notitiam deducimus et deduci volumus per presentes, quod in nostra notariique publici infra scripti et testium subscriptorum presentía personaliter constitutus iionorabilis et religiosus vir dominus Johannes prepositus nionasterii sancti Andree Novimontis prope Fuldam ordinis sancti ßenedicti, mogunline diócesis, quendam librum censuuin sive registrum, ac quesita per quendam Heinricum Weydeman scultetum dicti domini prepositi in judicio seculari in Schieclitenwege per scabinos eiusdem judicii desuper diffinita et judicata sive sententialiter pronuntiata in papireis cedulis conscripta, notata et signata p r o parte sue prepositure ac monasterio predicto exliibuit et p r o d u x i t ; quod quidem registrum sive librimi , ut prelertur, ad ipsius domini prepositi instantem petitionem, per nostri decreti iuterpositionem notarium publicum infrascriptuni, ne ipsum librimi sive registrum et contenta in eo vetustate consumi quandocunque contingeret, ex quibus enorinissini» et importabilia dampna dicto prepósito ac libertati ecclesie sive nionasterii Novimontis predicti i n f e r r e n t u r , transumi et exemplificari, ac in formam publicam redigi inandavimus, sie quod liuiusmodi transsumpto exemplato et instrumento publico deineeps tamil nam originali registro s t e l u r , credatur et firma fides in judicio et extra in locis universis adliibeatur, cujus quidem libri sive registri tenor sequitur in lume modum. Alino domini millesimo CCCC°XVIII°, secunda feria dominice quarte in jejunio scilicet letare, que feria fuit XI1II. dies post cathedram Petri, tentuin est judicium, vulgariter dictum das buweding in villa SlirlT antiquiori per venerabilem dominum Joliaunem prepositum Novimontis prope F u l d a m hoc sub tenore. Primo fuit quesitum per Heiiricum W y d e m a n n scultetum prenominati prepositi, quot judicia haberet idem prepositus in judicio Slechtenwege dicto, et in villis ad idem judicium pertinentibus? Responstun, quod duo buweding, primum XIIII. dies ante vel post catliedram P e t r i , secundum ante vel post XIIII. dies Michaelis, ut judicialiter ostensum est in eodein judicio. Etiam posset idem prepositus tenere judicium duos vel tres dies ante vel post términos prelibatos, secundum quod videtur sibi, quod judicium querere debent ouiues, qui liabent bona a leodo dependentia ab eodem prepósito. Item das gericht heget man mit des probstes bannè, des schulteyfsen und der hufsgenofsen. Item w e r das gericht nicht ansuchet, der verbüsset V1U solid, dem probste. Item eyn bockes hudt sal eyner verbürgen, der uff erbe claget. 1) zwischen Herbstem und Blankenau,
aus Kindlinger 1 4 6 , 15. 24 *
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Jlcm der sclieppen sollen XI1II sin, a h an dein lantgericlite. llem k o n d e man eyns orleils nicht ü b i r k o m e n , so solde man an dem lantgericlite zeu Sleclitenwege das holen. Item ein itzlich monimann sol das gericlit suchen. Item so ist der probst ein rechter lehinherre in dem b u w e ding über die g u d , die ime und dem clostere zeusten. Item so sal man die czinse nach u f s w y s i n g e des registers, scilicet Michaelis, A n d r e e , Udalrici andelagen uif das closter an schaden. Item w e r sin czinse nicht brenget uff die z i t e , den sol der lierren kneclit phenden. Item w a n e eyn gudt w ü s t e l y t , w e r das verlihen s o l l e ? sint deme male das eyn p r o b s l e eyn lehenhere i s t , w a n n die gudt unbesazt s i n , das teilen sy eyme p r o b s l e y m e rechten. Itein a l l e d i e , d v der lierren gud h a b e n , die s o l l e n besle liouble geben. Item wercs Sache, das ein u f s w e n d i g mann stürbe u f f der g u d t eyme, der solde dem p r o b s l e eyn bestelieubt geben, die von y n i e zeu lelien g e n , , er rille oder ginge. Item liette einer t z w e y gudt eyns von eyme probste und eyns von eyme andern iierren, und 6efse by dein probste b u w e Hcli, stürbe d e r , so solde der probste das ersle tzylien, und der herre das andere. Ilem eyn itzlich gudt yn dem obgenannten b u w e d i n g , eyn halb g u d t , eyn virtel eyns g u l s , da eyn rauch u l s g e t , sal eyn faslnaclilhun geben, davon kommet das beslelieubte. Item w e r eyn gudt w i l u f f g e b e n , der sal das thiin X1III tage v o r P e t r i , tliet er des nicht, so stünde es an dein lehenherr e n , ob er das w o l d e uii nemen odir nicht. Ilem so sal er geben zeu w y n k a u f f dein lehenlierren VIII solid, den. doch uff gnade eyns probsles. Ilem dem knechte V I d e n a r i o s , das brengt I X heller. Item w e r sin gut nicht ast ader b u w e t , den mag eyn p r o b s l e straffen nach gnaden. Item zeu den tz.weien buwedingen sal ein ilzliclie hübe geben V I I d e n . , w a n n e man die kese uffhebet U d a l r i c i , u n d V I I d e n . , w a n n man zinse u f f h e b e t , und ein itzliclie halbe hübe die sal geben V I d e n . , w a n n man die kese uffliebel U d a l r i c i , und V I d e n . , w a n n man den Izins l i f f h e b e t ; vnd daz vorgn. gelt sal eyns probstes schulleiJse ulllieben, und sol eyme probste gebn zeu ilzKchem buwedinge t z w e y libras fuldischer w e r u n g e , und das übrige sal dem schultci/sen. llem weliclier landsiedel des probstes eyns buwedinges darf iiber die t z w e y , daz sal mann y m e m a c h e n , w a n n er des begert, und w a f s das k o s t , sal der u f s r i c h t c n , der des gerichtes begeret. Ilem w e r e s , das eyn gudt blibe w ü s t e ligen, und die erben die darzcu gehörten, das nicht w o l d e n v o r l i h e n , so sal dem lelienlieren das grafs zeusten. Item die Steiger obwendigk B l a n c k e n a u w e , die da lieiTset
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d e r Iierren s t e i g e r e , die stet zcu d e m e p r o l j s t e h a l b u n d den voygten h a l b . I t e m das junge h o l z v o r d e r Steiger das ist des p r o b s t e s u n d d e r j u n g f r a u w e n zcu B l a n k e n a u w e h a l b . Item d e r loch bei B e n r o d e ist des p r o b s t e s h a l b u n d d e r voite h a l b . I l e m ein j u n g w a l d , g e n a n t y n d e m K o l e w a l d e , ist des p r o b stes h a l b u n d d e r voite h a l b . I t e m ein h o l z g e n . in dem l o h e ist des probstes h a l b u n d d e r voite h a l b . I t e m d e r h a i n bei W e i d e m a n s ist des p r o b s t e s h a l b . I t e m das riet bi W e i d e m a n s ist des p r o b s t e s halb. D i e obgeschr. teilunge ist gesehen in d e m jare, tage u t s u p r a . D a b i zu gezüge sint gewest h e r C o n r a d G o l t m a n c o n v e n t u a l zcu N u w e n b e r g e u . M a t t h i a s L y p p o r e c t o r s c h o l a r u m in H e r b s t e i u ad preniissa vocati et speciaiiler rogati. H e c q u e i n f r a s e c u n t u r judicialiter ostensa s u n t i n judicio ville S l e c h t e n w e g e , q u a n d o i d e m p r e p o s i t u s p r e s e n t i a l i t e r aHuit t e r t i a feria post Michaelis a° xvii0. P r i m o so teilt m a n a n d e m obg. gericlite zu S l e c h t e n w e g e a n dem l a n d g e r i c h t e daseibist eime p r o b s t e w a l t , w i l t u . griel's h a l b . I t e m w a n m a n das lantgericlit s i t z e t , so sol eins probstes schultifs a l l e w e g e g e i n w e r t i g sin. Item die v o i t e , o d e r w e r v o n i r n w e g e n d a sitzet an d e m g e r i c l i t e , sollen d e m p r o b s t e , d e r ein l e h e n l i e r r e i s t , n a c h siuie r e c h t e n f r a g e n , als d i c k e als ein p r o b s t e oder sin schulteifse bedarf u n d begeret. w u l d e n sie des n i c h t t l i u n , so h a t ein schiillheifse o d e r d e r p r o b s t die m a c h t , das e r s e l b e r mag d a r n a c h fragen. I t e m als dicke einer bufsfellig w i r d e t , d e n voiten x x d e n . o d e r v sol. als w i r t er eime p r o b s t e fellig vn.V sol. Item w e r d a v e r w i r k e t h a l s u n d h a n d , das sollen die voile r i c h t e n a n z e u l h u n eins p r o b s t e s u n d d e r sinen. k u m p t es a b e r zcu g e l d e , so sai das gelt dem p r o b s t e h a l b w e r d e n . Item das w a f s e r , das da geheget i s t , das get an den steige an zu S t e i n f l i r t , u n d get hifs gein W e i d e m a n s a n d e m s t e i g , d a mag ein p r o b s t u . die Iierren i n n e fischen. Item in dem m i i l n w e r n u n Heilstrolls zu B e n r o d e , zu S l i r f , zu S l e c h t e n w e g e mögen w i r i n n e fischen, w a n w i r w o l l e n . Dise obgeschr. a r t i k e l u n d orteil sint geteilet a 0 dui m i l l e simo C C C C ° X V I I ° , da d e r o b g e n a n t J o h a n p r o b s t g e i n w e r t i g w a s a n d e m gericlite zu S l e c h t e n w e g e . I l y e b y zcu geezügen sint g e w e s t H e i n t z W e y d e m a n zeum I l e i l s t r o l f s , W y g a n d t G u l d e n l i e b liofeineister des closters z u m N u w e n b e r g e h i e zcu geheischen u n d gebeten. I n q u ò r u m o m n i u m et s i n g u l o r u m fidem et testinionium p r e missorum presens t r a n s s u n q i t u m seu presens p u b l i c u m i n s t r u m e n tum p e r J o h a n n e m notariuin p u b l i c u m i n f r a s c r i p t u m s u b s c r i b i et p u b l i c a r i m a n d a v i m u s , sigiliique archidiaconatus ipsius d o m i n i Tlieodorici a r c h i a d k o u i p r c f a l i l'ecimus oppensioue c o n m i u m r i .
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Datum et actum in opido fuldens! ibidem in curia parochiali loco judiciali a° dui millesimo quadringentesimo X I X etc. HERBSTEIN'). Item dis sint die buefs von alters her an dem landgericlit zu Herbstein. Item w a n ein man kompt nach der r ü g e , der verbuefsct m lieller, kompt er aber under der rüge, so enbuefset er nit. Item w a n sich zwen schlugen mit knutteln oder mit fiisten in dem gericlit, die sollen es verbueisen mit v Schillingen, der seint der foldieclien liern vi phefiigk, das ander ist der ulerichsclien liern. Item w e r nicht zu ohngebotten gericht ist, der buefset i pliunt ilzllchem liern halp. Item die höchste buefs das sint LX Schillinge, die ist itzlichs liern halp. Item w e r der liern gebot bricht der buefset ein phunt. Item Scheltwort das seint xvrrr phenig. Item es bot ein sclieif macht zu fischen drei tage in der wochen mit einem hamen, ist mitwoclien und uf freitag und uf sonnabent 2 ). Item wer eins mans f r a w in den w o c h e n , der dorf nit zu gericht gehen, er w e r dan clagliaftig. Item doit eins komers noit, den sol tluin der merleschs scliulles, und w e r der merlesclie schultes nit vor der b a n d , so sol meins liern von Folde knecht kommern bifs an den merlischen knecht und nit weiter. Item betten die von lierbstein ein diep, den sollen sie antworten lieruf uf die Gernteln, so sohlen in die zingkgreffen verwarn als lang bis er forder geweist w u r d e , so hau die von Merlawe des gepietes und der frage macht. Itein w o man einen galgen macht in dem gericht, so sollen die lierrn das holz geben, die landleute sollen das holz f ü r e n , 011 die scheffen, die moller sollen in machen, die leinweber sollen in heben, das sol in der merlische schultes gebieten. Itein tliet einer folge n o i t , als fer der hern knecht vorrillen, als fer solde man in folgen. Item das wilt zu fallen itzlicher her nach seinem willen. W E 1 S T I I U M Z U S A L Z S C H L I R F 3 ). 1 5 0 6 , nach einer abschrift von 1748. W i e r schefTen allesamt zur zeit defs gerichts zu Salzschlirf nelimlich Henne Möller, Simon I l o m a n , Kilian Kuseman, Cort 1 ) zwischen Lauterbacb und Crainfeld. Merlau liegt westlich a b , gegen Grünberg, aus Kind). 1 4 6 , 125. 2) Es berichten der burgemeister und ralh zu Herbstein, d a f s a l l e b u r ger und ganz gemein daselbst je und allzeit über menschengedenken in dem wafser, so vor Herbslein überflülst f durch das ganz jar auf die mittwochen und freitage mit einem scherhamen zu fischen h a b , von der Krelenbach aue bis hinauf in die Oberndorfer mark. 1545. 3) östlich von Lauterbacb, nordwestlich von Großenlüder.
SALZSCHLIRF
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Obenliaur«, Cor! Post, Baltaser Reut, Hejntz Oden w a l l , Hanfs Hohse, Cort Amman, Eckart Becker, Hermao Bruch, Cort Zeymermann bekennen öffentlich in und mit diesem offia erbregister, so in vorzeiten etlich irrung und gebreche dieses gerichts freiheit und herkommen alliie zu Schlier!« belangend sich ufgereget haben und entsprofsen sind; solch irrtmg liinfürter und zu ewigen geziden zu vermiden haben wier obgemelte scliepfen mit wohl bedachtem mut einuiudiglich und eintrechllich in beywesen der ersamen Hennen Heyinels unseres liern gericlils sclmltliefsen und Max Henne unseres junchern knecht den ersamen liern Casber Reuthen zur zeit paslor zu Schlitz und notarien angesucht, der gerechtigkeit, wie dafs von alter here und bis uf uns kommen ist, lind wes wier zu recht wiesenn und gewiefst haben D, uns ein oiTentlich Vorzeigung zu tliun und ein ewiglich erblich register vor uns und unsere nachkommen zu setzen; witsche freyheit und gerecliligkeit bemelter notarius durch unsere ansuchen uf dato unden geschrieben und wie nach folget verzeiclient hat. In diesem gericht zu Saltzsclilierf wieft man unserm gnädigen herrn von Fulda zu setzen und zu entsetzen , wafser und weid, und den willfang, gebot und verbot und alle oberkeit. Item geschehe ein dotschlag in diesem gericht und geselle der anvran so naue, dafs das haupt liinus fiele, so fiele das beftheupt auch liinus, blebe aber das lieupt liierynne, so plibe das bestheupt auch hierinne. Item diefs dorf Salzschlirf ist so frey, dal» es kein Iterre wither beschweren sol, dan difs nachgeschriebenn rccht ufsweist. Item difs dorf sol kein lierre beschweren mit keinem leger, sondern, ob unserm gn. lierrn not belangt und sein weg hinstünde uud nicht willier kommen konte, mocht er ein nacht rue alliie nemen} wo er aber wither kommen k o n t , sol er das dorf unbeswert lalsen; wo aber unser gn. lierre hiewider tliun wolte und tliele, solten dafcelbige unsere junchern weren und gemeltes dorf bey seiner freiheit lianthaben und behalten. Item man vviset zu recht, so unsere junchern alhie gein Slierf ea s p r a c h e n d i e v o r g e n a n t v i e r m a n n e h e r M a r g u w a r t , h e r H e i n r i c h , h e r W i n t n e r u n d E r w i n , w a z y n entsaget w ü r d e m i t d e n r e c h t e n , daz inuslcn sie e n p e r n . D a w a r f f d e r o b g e n a n n t e h e r r e h e r U l r i c h von H a n a u w e , eins kunigis l a n t v o i g t , u n d h e r G ö t z e B e y e r e i n r i t t e r u n d e i n s c h u l t h e i l ' s zu F r a n k e n f u r d , d i e s e c l a g c d e r v o r g e n a n n t e n l e h e n h e r r e n u n d j r r e l a n t s y d e l n zu B o c k e n heim und auch die a n t w u r t e h e r r n M a r g w a r t s , berrn Heinrichs, herrn W i n t e r s u n d E r w i n s f ü r d i e s c h e f f e n u n d f ü r d e n r a d zu F r a n k f u r d , u n d a u c h f ü r d i e z i n f s g r a u e n zu B o r n h e i m e r b e r g e , d a z s i e u f s d r u g e n m i t r e c h t e , waz d i n s t , waz r e c h t , waz bufse der k o n i g h a b e n solde in sinen dorffen i n d e r g r a s c h a f t zu B o r n h e i m e r b e r g e u n d n y m a n m e , u n d w e m e d e r p l u g v o 11 s y m e t e i l e von r e c h t e s o l d e d i e n e n v o n w a s s e r u n d v o n w e y d e . D a wart tifsgetragen eynmullichen u m b diese vorschrieben clage und a n t w o r t e n v o n d e n s c h e f f e n u n d v o n d e m r a d e zu F r a n k f u r d u n d v o n d e n z i n g g r a u e n zu B o r n h e i m e r b e r g e d i e s e r e c h t e , a l s h e r n a c h g e s c h r i e b e n S t e n t . F o l g t das w e i s t h u m von 1 3 0 3 . M a n sal w i s s e n , d a z d a s u r t e i l g e f i e l e d e n l e h i n h e r r e n z u B o r n h e i m u n d a u c h den l u d e n , die da u f f i r m e gule gesessen w a r e n , von den s c h e f f e n , u n d von d e m r a d e zu F r a n k f u r t u n d a u c h v o n d e n z i n g g r a u e n z u B o r n l i e i m e r h e r g e , daz die v o r g e n a n t e n vier m a n n e , h e r M a r g w a r d , her H e i n r i c h , h e r W i n t h e r und E r w i n , ufswendig irs dinghofifs solden n i c h t m c h a n , dan a n d i r lüde an s u n d e r n hinten, an v o r s n y d e , an fafsnachthün e r n , a n f r a b e l s b u f s e n , u n d d a z s i e i n i r m e hultr.e n i c h t m e zu s c h a f f e n h e t t e n , n o c h m i t d e m e c k e r n , u m b daz sie g e r o d i t u n d g e r u d i t ballen d r y w e i d e , d i e zu d e s k u n i g s d o r f f e zu B o c k e n h e i m h e r e n u n d zu d e m g u d e , d a z in s i n e r t e r m e n u n g e w a z g e l e g e n , ane der lehenherren laube, d e r e y n e geheifsen waz d e r D o n e c h e l s , der a n d e r die lange h e c k e , daz d r i t t e d a z A f f h a i d e r u n d d a r z u g e m e i n d e u f f d e r h e y d e , d i e sie y r e n u n d saden D a hieschen die v o r g e n a n n t e n l e h e n h e r r e n geistlichen u n d w e r n t l i c b e n d e m l a n t v o i d e d e m h e r r e n von H a n a u w c , d a z m a n d i e b e l e i d e t e ; d a z u n 1) a n d e r e h s . d i e sie c r c n u n d
sadin.
BORNHEIMER
BERG
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sollint wizzen, daz groze clage ist gewesen fon geislliclien luden, unde fon bürgeren, und auch fon anderen guden luden, die gut haut ligen in des kuneges grashaft zu Burneheimer berge, daz man ir lantsidelen in den dürfen drunge zu unrebteme dienste von wazzere unde fon weide, daz sie niemanne sbuldig sint zu dfine dan eime konege. Dise clage w a r t geworfen für die slielFen fon Frankenford unde for den rad gemeinliche, unde darzfi f ü r die cingrefen, die zu Burnlieimer berge b o r e n , die daz lantreht sprechen sollen. Die namen zu in die rittere, die des koneges animellude fon aldere waren gewesen, und wurdin mit einandir eindrehteg und deilten mit glichein munde, daz wazzer und weide des koneges si, und niemannes nie, und daz man da fone demc konege dienen sal in den tlorfen, und dekeime anderme herren, wan also Iii, obe kein stifht adir kein ritter und auch edele knehte betten keinen hof ligen in eime dorf in des koniges grashefle, dar ubir si foide w e r e n , dar in dinglich gud horte, der sulde nemen sin foitrebt ubir den hof und an deme gfide, daz drin zu dinge horte, und deme liofe zu dienste w e r gebunden nach allem deme relite, alse die lüde deilen, die des liofcs gud erbliche liant besezzen, und sullint auch furbaz ine des hofes giid mit nihte dragen, w a n also in in deme hofe w i r t gedeiht. 2. Me liat auch gesprochen der forgenante rad von Frankenford und auch die cingrefen, daz die forgenanten foide uzwendig irs foithofes und des gudes, daz dar in liorit, niemannes gut ioch niemannes lantsidelen niht in sollent drangen zu keinerleige dienste. komet iz abir also, daz die furgenanden foide keines mannes giid adir sinen lantsidel für baz zu unrehte wollint dringen, daz sal durch reht eines koneges aminetman abe legen mit der stede helfe. 3. Auch ist me gein den forgenanten foiden üz gedragen, wanne irs liofcs ammetman ir foitgud umme ir zinse unde umme ir gulde nach des liofes relite unde nach der lüde urteile, die zu relite dar ubir sprechen sullint, erdinget und gefronet in der herren gewald; w e r daz giid für baz ane grifet ane der foide laube der sal iz fer büzen mit der buze, alse man in deme hofe deilit. 4. F ü r baz ist me gedeilit, welicli man hofes gud h a t , der iz ferluben bat zu erbeidene umme h a l b , der sal sin gtul ferrihten nach des liofes relite, und sal sin lantsidil deme konege dienen fon des pluges diele (al. teyle), iz ensi dan also feie, daz des lantsedils lehenherre mit eine geredet habe, daz er eme sin erbe ferrihte; sa muz der lantsidele den foiden ir foitrebt dun fon des liofes gude, und deme konege dienen fon wazzere und fon weide. d e r f u r e n die scheffen Ton F r a n k f u r t m i t g r o s s i r h e d e , daz das nit geschah, u n d daz sie f u r b a f s h e r M a r g w a r d , h e r H e i n r i c h , h e r W i n l h e r u n d E r w i n u n d ire e r b e n Sölden u m m e r m e erlassen allir u u r c c h l e n v o r d e r u n g e , die sie bifs a n diese zyt mil u n r e c h t g e n o m e n h e l l e n von d e r l e h e n h e r r e n l a n l siedeln in des k u u i g e s d o r f f e zu B o c k e n h e i m m i t s e u m e r n , m i t a l z u n g e , mit s u n d e r n h i r t e n , m i t f r o n d a g e n , mit i r m e holze zu h e u w e n e , mit f a f s n a c h l h u n e r n u n d m i t schützen zu setzen uf( daz feit.
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5. Auch quam dage an daz lantgerihte zu Buroheimer berge Ion den lantluden, daz man si lüde zweier wege umme ir lantrelit. daz wart von den cingrefen uzgedragen und einmudeclicli gedeilit, daz man keinen man nirgen sal laden u m m e sin lantrelit, dan an des koneges gerillte zü Burnlieimer berge, sit der koneg rillten' sal fon rehte ubir lials und ubir haubit und ubir alliz d a z , waz clagebere ist in deme lande, mit deine undirslieiue, obe ieman s w e r t , mezzir adir kolbia zuliit und doch keinen schadin niht endöt, der sal deme cingrefen in deme dorf adir uf dem felde, da iz geslieheit, büzen die missedat nach allen deme r e h t e , alse man ulle dem berge deilit. 6. Me liant auch die cingrefen gesprochen und gedeilit, daz nieman in deme lande kein frabil ferbuzen sal umme wunden adir umme watsliar (al. waitschar), iocli fon soliclien dingin, die sich darzü geziehint, dan deme konege eine. Komet iz abir also, daz umme die forgenanten sache ieman in deme lande wette adir bfize förderen w i l , daz sal der koneg abe legen adir sin ammetm a n , sit nieman frabils büze forderen sal, dan der koneg eine. 7. Auch ist for den cingrefen uz gedragen und gedeilet, daz in keime dorfe in des koneges grashefte liieman keinen sundirhirten haben sal, iz insi dan mit der lüde willen, die in den dürfen wazzer und weide deme konege sollint ferzinsen. Kunimit iz abir also, daz die forgenanten lüde keinen manne eins sundirliirlen gunnent in deu dorien, adir einer sheferie, sa sal der shefere den luden helfen des koneges dienst zü rehte d r a g i n , sie enwullen is in dan durch liebe erlazen. 8. Auch ist for den cingrefen uzgedragen, obe ieman gewald adir keiner leige unrehte nod an die lude in den dorien wulde legen, daz sal eines koneges ammetman rehtfertegen unde abe legen. 9. Noch ist me for den cingrefen uzgedragen unde gedeilet, obe ieman in deme lande keinerleie fruht uf die gemeinde sewen wulde ane des dorfes willen, die mag ein rihtere fon Frankenford mewen adir sniden. Unde gesheliit iz auch also, daz die lude in etteslichim dorf der forgenanten grashefte ir gemeinde mit der kuntsliaft beleiden wollent, da sal der rihtere bi s i n , obe is uod ist, unde auch die lantlude, obe si is dorfen, daz in ieman kein unrehte gewalt an ir gemeinde lege. 10. Auch mag des koneges ainmetman unde ein rihtere fon Frankenford in allen dorfen der forgenanten grashefte die gemeinde rehtfertegen unde beleiden, wanne sie wollen, obe is wol die dorf liilit enlieisent adir forderin gedorrint. 11. Me ist auch fon den cingrefen uzgedragen und gedeilit, swanne nit koneges en ist, daz die forgenante grasliaft der stad von Frankenford mit aller der malit, die sie fermag, sal dienen, mit solliclieme underslieide, daz die forgenante stat daz lant und die dorf unde auch die lude sal befreden unde beshirmen also ferre alse si ir craft gedragen mag. 12. Auch ist fon den cingrefen uzgedragen unde uzgerilitet, daz nieman an dem lantgerihte kein sondirurteil sagen sal, daz in den dorfen ist gehandelil; wan gesheliit iz also, daz urteil gein
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urteile in dorfen wirt gesucht, daz die lüde nit finden kunnent, adir werdint is selbe widir worfen; daz sal man zweiii besclieidenen mannen zu des dorfes cingrefen bevellien, da iz inne gesclieliit, die sollirit iz antwurten an daz lantgerilite für die oingrefen, die sollint iz uz nach rehte rihtin, sa sie mogint aller best, unde also si deme lande gesworen liant, und sullint iz danne mit den selben dren mannen widir senden zu dorfe, da iz inne gehandilt ist, unde swenne denne die cingrefen liant bestanden, des urteil sal furgang liabin. 13. Auch ensal man an deme lantgerilite keinen man beclagen ioch kümmeren, iocli uf der strazen, deme des koneges amnietman dar hat geboden zu komene umme die lantfolge adir limine andir saclie. Gescheliit iz abir also, daz kein man bekümmert wirt, den sal des koneges gerillte ledeg macliin, sit nieman lazen gedar, er enmuze k o m e n a n daz lantgerilite, alse eme eines koneges ammetman adir ein rihtere fon Frankenford dar gebildet. 14. Auch liant die cingrefen daz gedeilit, daz kein dorf ioch niemannes gud widir sinen willen, unde auch die lüde, keines sundirdienstes sint gebunden, wan waz man deme konge dienen sal, daz sal daz land gemeinliche dun und iederman nach silier malit, darnach er in den dorfen ist gesezzen unde nuzzet wazzer unde weide. 15. Auch ist me fon den cirtgrefen uzgedragen, daz ¡etliches dorfes gemeine liirte uf daz andir faren mag, wa man iz ane schaden mag gedun, nach alle dem r e h t e , alse der gemeine liirte fon Frankenford zu dribene hat gewalt, mit solicliem underscheide, daz man in der dorfe holzmarke mit keinem fehe driben sal. -16. Auch hat maht des koneges ammetman unde ein richtere fon Frankenford, daz sie den dorfen mogint gebieden an daz lantgericlite zu rfigene unde für zu brengene alliz daz, daz den dorfen scliadelich ist, unde auch den luden, unde alliz daz, daz des koneges relit gedrucken mag, iz si an felde, an wazzere unde an weide unde an rehteme gerihte unde an unrehteme dienste unde an unrehter forderunge; daz sollint auch die forgenanten ammetlude den dorfen mit der stede helfe zu rehte abe legen. 17. Auch liant die cingrefen daz r e h t , daz si uiemanne kein dienest sollen don in den dorfen, unde daz der stede knelit fon Frankenfnrd innewendig der ringmuren sollint in rihlen ane gold und äne silbir, waz si liant zu schaffene. Auch sullint die cingrefen in der eme des beiges hudele in den dorfen gereit sin, sine sichelinge zu eisliene, unde ist er iedem manne sliuldig eine wize liubin, ader Her lilite pennenge darumbe. Dise forgenanten Sache umme des landes not unde uiiiine der lüde clage wart uz gerilitet an deme lantgericlite zu 13urnheinier berge fon der stad fon Frankenford unde von den cingrefen an deme dinsdnge for allir beilegen dage, undir deme edelen manne liern Ulriche fon Haynauwe, eins koneges lautfoide, unde undir liem Gozzen Beigero, eime rittere unde eiine scholtheizen
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l'on Frankenford, da mau zalle fon godis geburte druzenhundirt iar linde di u iar. W E I S T H U M Z U BONAMES 1 ). 1441.
In godes namen amen, kunt si allen d e n , die dit geiuwertige dütscli olfen inslruinent nu adir liirnacU in künftigen zileu anesehent, lesen ader hören lesen, dafs in deme jare als man zaltc und schrieb von godes geburt vierzehnhundert j a r , darnach in dem ein und vierzigsten jare, in der Vierden indictien, ut den ersten tag des mandes, den man neuuet zu latin december, als da was das IieiJge concilium zu Basel, urnb mittag ader nahe dabi, in deme dingliof zu Bonamese, da die dingelute, ader anders genant die liofigen lüde, pflegen gericlit zu besitzen und zu halten, vor mir offen schriber vou keiserlicher gewalt, und in der hernach geschrieben gezügen geinwerdickeit, als das gericlit mit scliultlicirsen lind liofigen luden was bestalt zu halden, sal's auch geinwerdig der geistliche lierre Arnold, probst zum Niiwenberge bie Fulde gelegen, und fragt den sclmltlieilscn, were es zit das gericht zu halden, dafs her es dan anluibe*:' Do w a r t gewiset, es were zit. also heget der schulthcifs das gericlit von siner licrn von F r a n k f u r t wegen, und von siner hern vom iNuweuberge w e g e n , und von der wegen, die den liof innc hellen. Do sprach der borggreve dann in, mit namen Gilbrecht von Buchsecke, her w e r da als ein amptinan silier hern von F r a n k f u r t , man solde das gericht hegen von siner hern von Frankfurt wegen, er wüste von den Glaubergern, die zu dem male den hoffe inne hallen, nicht zu sagen, und begert, das sie sich daruf besonnen. Do sprach der probst auch vorgen.: her schultheifs, so stellet mir auch an die dingelüde, die wile der eigenthum dissis liolis eins probstes und closters zu Nüenberge ist, ab man in der liegung des gericlites billicher sulle die von F r a n k f u r t vorsetzen ader ein probst und liern vom N i e n b e r g e ? Des gieugen die dinglüde ul's und berieden sich, und sprachen: man helle das gericht vor gelieget von iren beidern hern wegen, das weren die von Frankf u r t und die hern zum Nienberge vor und nachzusetzen an alle geverde, u n d baden den vorg. probst, das also zu lafsen hüben. Also liefs her is zu dem male ungeverlich bliben, und det auch ein protestatio!!, das er nicht willigen wolle mit worden, werken ader sin geinwerdickeit, ab iclit an dem gerichte gcschce, dafs da were ader gesin inoclil wider das vorg. closter, fuldische frilieit, gnad, briefe und recht, und fordert und liiefs mich offen schriber über sulcli protestation besundern. Darnach begert der vorgen. probst und der schultheifs von sinen wegen von den dinglüden, dafs sie ofenten und wiselen, wes der dinghofe eigen were) mit siner zugehorunge, mit buwe, zelienden, lande und frieheit? da wiseten sie, er were eines probstes zum N. bie F . und sines convents. 1) nördlich von F r a n k f u r t , an der Nidda,
a m Kindlinger 143, 76.
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Darnach ist gefraget von deine schultheifsen. wiseten sie, dafs der liof frie w e r e , und wer daruf q w e m e , der were frie, und den sulle ein burggreve eine mile geleiten mit den hofigen lüden, bedorft her sin anders darzu. Und der liof stille in b u w e sten, dafs sie niemant daruf liefse(n) mit czunen und anderen Sachen; und solle auch ein stock uf deme bofe sin, hainer und k l ü p p e l , ab imant wider freilieit des liofes thete, den solle der burggreve mit lianier und klüppel in den stock slalien. Auch sulde ein schere da sin, ab ein frawe ¡cht tede mit Worten ader werken wider freiheit ader des liofes recht, die solle man beschroten mit einer scheren zu einem zeichen, dafs sie darumb gestrafet were. Da sulle auch- ein füre an rauch da sin, mit stillen und b e n k e n , als einem gericht not ist. "Wan man auch einen znn nieclit umb den liof, so sal man die boden ufskeren, darumb dafs niemant vorlelziget werde uf deme liofe. Sie wiseten auch dem borggreven ein eisen, das sollen geben und bestellen die hofigen lüde mit krachenden tischlachen, und zweierlei win, hunisch u n d frenkisch, deme burggreveri frenkischen win und sinen knechten liunischen, und ander gericht darzu gesoden und gebraten, oder einen gulden davor, wolle er in andirs nemen. auch sal im igliclis hübe geben ein h u n e , und auch etlich Schillinge mit allem gefelle, als von alter lierkomen ist. Darnach liefs der vorg. probst' fragen: sintemal dafs der hof ein frei fuldisch hof were, und ein burggreve als yon amptis und siner lierren von Frankfurt wegen solich gefelle, zins, ere und recht, als vor gewist i s t , hette, wafs ein burggreve dargein thun solle, und warzu her darumb verbunden sie? da wiseten die dingl u d e , ein borgman sulde darumb den hof mit sinen zugehorungen, freiheiten und rechten schüren und schirmen, und were darzu verbunden ein soliclis getriiwelicli zu t h u n , und h e r und ein iglich borggreve were auch selbir ein hofig man. D a wart auch gewiset, were es saclie, dafs imant icht verkeuft, das hofig gut w e r e , und wolle das uoriifsern ganz adir ein teil, dafs sollen die andern offen und r ü g e n , des solle dan nicht gestadt werden von eim burggreven, sundern er sulde darzu thun, es sich geborte, also das der h o f bei freiheiden und rechten bliebe.D o wart auch gewiset, man solde einen ochsen uf deme hofe halden den dinglüden allein, doch an der anderen nakebur schaden. darin sprach der vorg. probst, in bedacht dafs ein solichs ungewonlich w e r e , he wolle sich darumb bafs erfaren ader sich mit den von Frankfurt umb den artikel besundern voreinen. Dasselbe willigeten der schultheifs, die hofigen lüde und auch der burggreve, wie sich der probst mit iren hern von F . von des oclisin wegin vorg. (vereinte), das solde in lieb sin. Disc ding sint gesehen in dem j a r e , in dem maude, tage, stunde und siede als vorgeschr. ist. Dabie sint gewest die bescheiden erbarn lüde etc.
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WEISTHUM VON OBERURSEL '). 1401. Anno dni Mcccc .primo off sant Kathrinen tag virg. als eyn gemeyne inerkerding off die auwe vor Obernursel bescheiden was, vnd als man das gehalten hat, hat sich disz nachgeschriben verhandelt. Vnd als der schreier zu iglichem diesen nachgeschriben dorffen und hoffen geruffen hatte: N. bistu hüte hie, als man dir geboten hat mit dinem lehenherren? nemeliclien: Obernsteden, Nydernsteden, Dorreholczhusen, Kirchdorff, Gonzenheym, Obern Espach, Nydern Espach, Nydem Erlebach, Massenheim, Vilwil, Horelieim, Bonamese, Caldebach, Eschersheym, die mole zu Esclierslieym, des apt hof zu Eschersheym, Hedernheym, Prunlieym, Nydern Orsel, Wifsenkirchen, Stierstat, Branbach, des jungen Franken hoff zu Heckstat, Obernursel, Gattenhofen, Rifemberg, Hatzsteiii, Arnstein, Forderwilen, Ilinderwilen, Mittelnvrsel, Nydern Bomersheym. Vnd spräche forter, obe eynche dorffe oder hoffe nie weren, die er nit genant lietle vnd doch in die marg gehörten, das das vngeuerlich gescheen were. Da erezalle Scliudreyne schultlieisz zu Hoenberg zu Henne Clemme vnd Sybolt Heilebecher dem scliulth. zu Horelieym: tredet vsz vnd nemet den lantman zu uch, vnd wiset dem walpoden sine herlichkeit vnd der marg rechte! Da spräche vnd antworte Henne Clemme, wisete jne der lantman ichtes, er wulte es gerne sagen; .wiseten sie jne aber nicht es, so sagete er yne auch nichts. Des lian sie eynmudeclich gewist, das die marg der obgeschr. dorffer vnd mercker rechtlich eigen sy y vnd darüber 6yn oberster lierre vnd walpode sy eyn lierre vön Eppenstein oder wer Hoenberg von sinetwegen. in liabe, vnd der walpode sulle jerlichs off sant Katlir. tag mit den merckern die marg bestellen, vnd wie der ist der marg zu ewigen tagen versclialden; doch mögen der walpode vnd der lantman das mildigen. Auch sal man keynen eichen phale hauwen vnd auch hinsit des berges nit kolen, vnd sal man darzu keyne andere gehulczc «emen, dan ligende orliolcze; by Verluste xv torn. zu gefallende als vorgesclir. steet, io dicke des not geschee. Wan vnd wie dicke auch den walpoden not beduncket, so mag er durch den sclireier eyn gemeyn merckerding verkünden lafsen off die auwe vor Vrsel, vnd alsdan sal eyn iglieber lantsiedel mit sinem lehenlierren da sin vnd darkommen, vnd weres, das die dan vszbliehen, so verlure ire iglicher, der da vszbliebe, viij ß heller. Auch wan man off sant Kathrinen lag merckermeister kuset, welcher mercker vszblieben were, der hette off den tag nit me verloren, dan sine kure. Vnd wen die etellute vnd der lantman off sant Kathrinen tag zu merckermeistern kiesen, den hat der walpode zu bestedlgen, vnd jine darvber lassen globen vnd schweren, der marg getrliwelich für zu sin, die zu üersehen, zu schüren vnd zu schirmen, vnd glich damit vmbzugeen den armen als den reichen, vnd des vmb keynerley willen zu lassen, alsferre jne crafft vnd macht getragen mag, vnd als feiTe als yme der walpode auch nach sioer vermogde darzu behulffen ist, das er auch
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also tuu eal alles Vngeuerlich. Vnd sal man kiesen zu merckermeislern vsz den eteln; mag man der nit Iian, vsz den priestern; mag man der aucli nit h a n , vsz den lantman, die darzu die besten vnd nutzten weren. Ynd sind liute zu tage von den elelluteo, dem burgermeister von Frankfurt vnd von dem Iantman zu merckermeistern gekoren, eyn jare zu sin, als der marg recht i s t H e n n e Clemme von Hoenberg vnd Heinrich von Beldersheim; vnd dieselben merckermeister han liute zu tage Conczchen Brendel von Hoemberg, als an eins walpoden stat, globet, der marg recht zu tun. SEULBERGER MARK. 1493. Kund und offenbanr sey allmenniglicli, die dis offene Instrument sehen, hören und lesen, dasz in dem jalir, als man zelilte nach Christi unsers lieben lierren geburth tausend vierhundert neunzig und drey jähr, uf sontags laetare zu mitfasten, und war nemlich der siebenzehende tag des monaths Martii, zu miltage zeit, oder nahe dabey zwischen den zweyen dorfern Seulberg und Obererlenbach auf der aue genanndt, Mayntzer bistumbs, daselbst man nach alten herkommen und gewohnlieit das markergedinge pflegt zu halten; in mein und der hernach geschribenen glaubwürdigen gezeugen gegenwartigkeit, hielt gegenwärtig zu pierd in eigener persolin der ehrsame Georg Meyer, des wolilgebohrnen grafen Fliilipsen grafen und lierrn zu Hanau secretarius und anwalt mit etwan viel andern seiucr gnaden und anderer lierrn edlen und unedlen dienern und verwandten, und sonderlich des gemeinen landmanns in der marke, die genannt wird Seulberger oder Erlenbacher mark, gehörig daselbst. Der obgenannte Georg Meyer, als anwald meines gn. hn. von Hanau mit vollmacht in seiner gnaden namen, und von seiner gnaden wegen, liiesz und befähle dem markermeister der itzt gedachten mark, peinlich juncker Erwin Tögel von Carben, ambtmann zu Niedererlenbacli, das markgeding zu hegen, wie siclis gebühret und von alters herkommen were. Darauf sagt und rief überlaut derselbe junker Erwin Tögel, mit diesen oder dergleichen Worten, wie liernach folget: Von Wegen meines gn. herrn von Hanau, als oberlierrn und waldbotten der gemeldten marke, der Homberg mit ehren und recht inne hat, und des gemeinen märkers mit aller gewohnheit hege ich disz markergeding und recht, verbiethe damit alle unrechte wOTt und werke. Fragte darauf, ob er das markergeding recht gelieget hätte? Antworteten die märker, ja. Darnach gebotlie der gedachte markermeister dein gemeinen inmärker, nach getlianer hegung fürther meinem gn. herrn von Hanau vorgenant, und der gemeinen mark zu weisen ihre rechte, wie von alters herkommen ist; des haben sie umb einen redner gebetlien, nemlich Molirkuntzen von Seulenberg, der ist ihnen von meines gn. herrn von Hanau und der mark wegen zugelassen.
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Darauf der gemeine inmärker ausgetretten, ein bedenck genommen und nach dem bedacht wiederkommen, und durch ihren erlaubten redner vorgenaut liat der landmaiin einlrächliglicli und einmiithiglich uf ihre eyde, mit recht und alten herkommen geweist und erkannt, wie hernach folget. Z u m ersten weiseten und erkandlen sie lierrn Pfillipsen, grafen und lierrn zu Hanau dick genannt, jetzt und nach ihmo den, der Homberg mit ehren und recht inne hat, für einen obiisten licrn und waldbothen der marke, derselb waldbott sol kommen oder die seinen schicken eines jeden jahrs auf sontagc mittfasten, laetare genandt, hie auf diese aue zwischen Seulberg und Erlenbach gelegen, die mark zu bestellen, und wie der waldbott sie bestellt mit ralli der märker, also soll es das j ä h r aus gehalten werden. Den wildbahn mag lierr Phillipp graf zn Hanau als der oberherr und waldbott, oder sein geschickter, eines jeden jahrs u f sontag laetare zu inittfasten, so man die mark bestellet zuthun; also dasz in der mark dasselbe j ä h r aus niemand darin jagen oder wildwerk (reiben soll; wollte aber der waldbott oder die seinen das auftliun und darein jagen oder wildwerk treiben, dasz mag er t h u n ; und so er darinn gejagt, so ist es drey tage darnach rittern, edelleulhen und pastorn in der mark gesessen, die darinne eigenen rauch halten, und nicht m e h r , auch erlaubt zu jagen, die mögen dann auch an des waldbotten hecken anbinden und jagen, und wann solches also G Wochen 3 tage gewähr e t , so mag der waldbott darnach allwege, wenn er w i l l , den wildbahn wiederum zuthun, nach seinem gefallen, alsdann soll er wieder zu bleiben, und niemands darin jagen, also bisz der waldbolt wieder von neuem 3 tage, w i e vorstehet, gejagt hat. Sie weiseten a u c h , dasz ein ober waldbolt einem wildpretli in der gegend nachfolgen mag bisz millen in die Nied auf dieser seilen, lind jenseit der höhe deine dermafsen nachfolgen bisz in dem pTahlgrabeu ohne einlrag und verhindernisz manniglichs. W a n n auch ausmärker in der inark betreuen oder dasz der ober waldbott oder die seinen darum ongeruffen werden, so sollen sie die märker entschiittcn und heitren schonen; und wer also gefangen oder angenommen wird, der soll mit leib und guth gen Hornburg dem ober waldbotten oder den seinigen geliclfert w e r d e n , der mag ihn dann fiirder strafen, nach seinem willen, mit gcld oder an seinem leibe, sonder tüdlen oder lähmen; daran gebühret dem gemeinen märker oder landmann wagen und pferde, den marckermeistern achthalb scbiling, und den fürslern das gescliirr. Item es ist auch ferner geweiset, so der wildbahn als vorstehet, zugctlian wird durch einen obersten waldbolten oder die seinen, wer dann drüber in der mark jagt oder weidewerck treibet durch sein eigen gewald, die möchte ein oberherr und waldbott nach seinem gefallen strafen. Nachdeme thäte Georg Meyer der anwald den wildbahn von wegen meines gn. lierrn von Hanau z u , und verboth, dasz niemands in der mark jngeu noch weidwerk treiben soll, mein gn.
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lierr von Hanau hatte den zuvor 3 tage darin gejaget, laut der Weisung und bestelluftg der m a r k vorn besclielieu. Und wiewohl anderer stück halber noch were weiter zu sagen und zu weisen, so wolle doch der anwald meines gn. lierrn von Hanau dasselbe um kürtze willen diszmahl r u h e n lassen, doch unschädlich und unvorgreiflich hernachmalils daran dem dick gemeldten lierrn und oberwaldbotten. Und da alle Weisung und liändel, wie obstehet, geschehen w a r e n , ermalinete und erforderte mit genugsahmen fleifse der dick gemeldte Georg Meyer und anwald meines gi). o. j. Diefs hiernach geschrieben wysen die menncr zu SeulTersburg mym guedigen liern vnd myner frawen tzu Sthonaue tzn recht. Item iziim ersten weysen sie, das myn frawe von Schonaue vnd ir conuente gantz lierr und faudt zu Seiiffersburg sei, geböte vud verböte daselbst haben vnd sunst niemant, also ferre sie die menner daby behalten können. Ilem meine f r a w e von Schonawe hait VII gulter zu SeulTersb u r g , die sollen haben ir zngkreihe; zu sant Pelterstag sal man ine das gebieten, vnd tzu sant W a l p u r g e tag sal man das beseh e n ; hat er das nit vif den kirbewenzellag, so mag man ine bussen ader nit. ltein die benanten VII gult haben die freyheit, ab sie sich schlugen ader siechen, als weit die gutter reichen, so sie sich des selbst vereineten, ehe es an der zente zu Rieneke gerüget w ü r d e , wern sie nicht schultig. 1) Seifricdsburg, unweit Schönau, nördlich von Gcmündcn , oslwärb von Ricneclf.
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Hein die von Seufferlsburg weysen zu recht vnd sprechen, efs sy von aller also her komen, das ein fawdt zu Rienecke.snl komen vff einen kirbabent gein Schonawe selbdriüe, vnd sollen schirmen vnd scliawemn darin» vnd liinaufsen, wo des not ist bifs vif den kirbweiUzellag zu mittetage. denselben dreien knechten sal mein frawe ader die iren essen vnd drincken geben, vnd den pferden fulter; wollen sie aber vnfugk tryben ader spilen, sollen sie von iretn gelt tliiin. Item zu dem andern male, begebe es sich, das ein anftlauff w u r d e , als durch sclilegerey, dipstal ader andern vnraidt, so sollen die dry do sin vnd die behalten vnd das w e r n ; würde aber der vfflauff also grofs, das die dry ine zu geringe ader zu kranck w ü r d e n , solle der fawdt das lantvolck manen ine den ader die ubelletere helffen zu behalten, vnd geriedt der ubelteter gein Gemiinden zu, sal man ime nachfolgen bifs an den Datzelsgrabcn. Geriedt er aber gein Seulfersburg, so sal man ime nachfolgen bifs an das hollerhollz, geriet er aber die Sal hinauif, magk man ime nachfolgen als weit die zente geet. Aber d e r , dem der ubelleler geschadet hette, mochte ime nachfolgen, als ferre er wolle vff sinen kosten, den lierren vnd dem laudevolck aneschaden. Zu dem dritten mal wysen sie, queme einer gein. Schonawe, vnd wolle win do feil haben, werc er nit ein zenteman, so sal er von dem abent an bifs uff den Wentzeltag zu mittag feil han. Ist er aber ein zenteman, mag er also lange do liegen, als er w i l , vnd er sal auch geben Dieppacher inafs, wer do ichenckt. Es sal ein gemeiner centgraff vff den kirbeabent ein mosse tzu Grafendorff cychen lassen, vnd vff den kirbetag vnder der messe, so das gedrange am grosten ist, zu ime nemen ein schultessen der lierren, vnd sal mit den wirtten die hinausseu win schencken anpeissen vnd bevrern, ab sie rechte mosse geben; ob sie nit rechte mosse geben, solle sie der amptman von meins gn. lirn von Kienke wegen tzum ersten bussen, darnach sal sie der gemeiue zenlgrall von aller lierren wegen, die gemeine an der zente haben, annemen vnd stralTen. Item ein ¡gliche kreincr ader ¡netzeler, die liinaussen feil h a u t , der sal Hamelburger gewicht geben, gesche das n i t , solle er wie obgemelt, gestrallt werden. Item wir sprechen aucli zu recht vnd ist vif vnns komen, abe vnnser gnediger hr. von Riencke ein fuder wins leit geiu Bolfsmont, so soller vns ein eymer gedyhen lassen nach geburnisse, w i e sie iren bezaln; wurt in aber der eymer wins n i t , so solu sie ein halp phuut geben, so geben sie vi pliunt zu bete, das sin v i j ff zuhauff, halp zu ineyen, vnd halp zu h e r b s t , darau sal iederman geben, nachdem er gesessen ist, fryinan ader frawe, niemant ufsgenomen. Item kerne ein fremder man gein Säutfertzburg ader frawe, die keinen nachfolgende herrn lielte, vnd were do iar vnd lag, so magk sie vnnser gnediger hr. ulf nemen vnd verleydingen für die iren, also lange sie woln, vnd sie sal daran niemant hindern.
SCHONTERFELD UND MICHELAU W. ZU
SCHONTERFELD U N D 1469.
MICHELAU
537 1).
A m mitwochen nach quasiinodo genili im Lxix jare haben die menner von Schont terfelt vnnd Miclielawe ein gericlit daseibat besessen in gegenwerligkeit CristofTels Fuchs amptman z w Gemünden von wegenn meines gnedigen lierns von "Wurtzpurgk, Leonliart Fuclistadt vonn wegen meint gnedigen liern vonn Meintze, vnd Heinlz Bronner von wegen meins gnedigen herns vonn Rienckh. Zum ersten vnd nemlicli so wisenn sie zu recht meinem gn. lierren vonn Wurtzpurgk alle gepolte vnnd verpolte, vnnd alle gererhtigkeit z w gründe vnd boden, zu dorffe vnnd felde den halben teil z u , desgleichen meinem lierren von Maintz ein virteil vnnd meinen lierren von Rieneckli ein virtail. llein sie weisen zu recht, so mein her vonn Wurtzpurgk der virleyl ein bey im b a t , zum lialbentail möge er ein gericlit maclienn alle viertzelien tage, ob des uott w e r e , defsgleiclien haben die andern lierren auch macht wie obsteliet. Ilem sie weisenn zu recht, ob derer lierren einer reissen w o l t , so sollen die menner die pferdt im gericlit an die zewnn binden, do der alftpaldt reissen w o l t , so vil ime gepurt zu seinen rechten, vnd sollen die andern lierren stilsitzen vnnd den mennern des gerichts kein aufs gepotten lian, so lange solcher lierr, der ditz erste gepotte gethan hette, wider lieimcn keine, doch den anderen lierren an irer gereclilikeit an schaden. Auch solle der schultefs vnd des lierren knechte, der solche aufsgepotte gethan bette, die dar getzognen pferde achten an ein gelt nach billigkeit, ob das pferde aufsbliebe, das doch den mennern recht erschehe, vnnd auch der arme, dem solche pferdt zu stunde vnuerkurtzt pleibenn, vnd ob das pferdt inwendigkh vier wochen wider beime queme, so solle der arme, dem solche pferdt zustunden, das wider nemen vnd nit mehr die vier woclienn do vonn tzu lone nemen, dan den tagk iiij ¿k, vnd dem Unecht, der do mit feret, sal im gericlit darzw gekoren w e r d e n , dem sollen die menner im gericlit den tag geben vir Ji vnnd welcher im gericlit also darzw gekoren wurde, der sali das an wegerunge ader inrede thon. Die menner im gericlit sollen auch denselben knecht schicken, vnd kauften zwuo lederliosenn, n sporen vnd einen do mit er f e r e t ; wurde aber das pferdt ine den vier woclienn bcschediget, ader pliebe lenger dan vier wochen aufs, so solle der arme nicht pflichtigkh sein, das wider zu nemen. Item sie weissenn zu recht, wan man geputte zu fronen ader z w dienenn mit pferden ader an pferde, so sollen sie yedem lierren dienen, nachdem er teyl am dorfle hat, doch alfso das sie alwege bey sonuenscheyn wider licime kommen mögen. Item sie weisenn zu recht, das ein jeder hubner n pferdt 1 ) östlich von Burgsinn,
nördlich von ScifricJs'jurg.
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FRANKEN
oder zwei zugknosser liaben sali, vnnd e j n leliener der anders ein pferdtlehen h a t , ein pferdt vnd ein sielen, damit sie den herren dienen sollen; inan sal auch solche pferde vnd zugknosser zu sant Peterstag zu haben gebietten, vnd ob sie das nit schicken zu sanet "Walpurgen t a g k , so sal man die bussen vonn ine nem e n , als offt sie das gepolt verachten. Ilem sie weisenn zu recht, das v n gutter zw Neitzenborne auch in das gericht gehören mit aller gerechtigkeit. Item sie weisen zu recht, das sechs gutter zw Weyckersgruben liegenn, die in das gericht der dreien herren zusteheu, vnd so derselbigen gutter eins verkauft'! oder verweclisselt wurde, so sal sie der schultefs z w Schontterfelt von der aller dreien herren wegenn leien, vnd nit mehr zw hantlone neiiien, dan ix der gefallen v j den schultessen vnd ü j dem butlel, defsgleiclien gibt eis sunst auch in der massen hanllou vnd nit mehr, wan in das gericht gehöret. Item sie weiseun zu recht, das Hutzfelt iij gutt in das gericht mit aller gerechtigkeit gehören, so sindt auch inj gutler zu, ein gutt steet Philips Truchsessen d o , die stehen den zu, vnd i gut sleet einer Trauen von Schonaw zw, vff denn sechs gutteren haben die herren gepotte vnnd verpotte, fronen vnnd dinst, vnnd das miilgut zw Hutzfelt gibt einem schultefs zw Schontterfelt in der erstenn fastwochen alle jare für x u ¿k iisclie. Item sie weysen zu recht, ob d e r b e r e n gutter wüste legen, vnnd man in geput zu bauen, so sie dan das zu bawen vnnd vir zurichten an liebenn, vnnd iij scheibenn an gehenckt haben, so sollenn sie der busse vberig sein. Item sie weysen zw recht, ob einer der frone nit lliel oder tliun wolle, so sali der schuldefs denselbenn pfenden vmb ein Ion, den man alfsbaldt vngeuerlich gibt zu eine tzu schneiden ader zu liackcnn. Ilem sie weisen zu recht, das kein hübe in diesem gcricht kein besthewbt gibt, sunder ein iglicli hübe gibt jerlich darfur xxx genant das schweingelt; wen aber ein lehener stürbe iu diesem gericht, wollen dan die liern das nit entberen, so mage der Schultheis von der aller dreien lieren wegen das beslhewpt neinen, vnd an ein gelt schätzen, vnnd jedem herren geben souil er teils an gericht hat, die trawe sali aber denn vortzuckh haben». Item sie weisen zu recht, das ein schultefs sal der hernn knecht zwen hallten, so sie kommen, an der naclibauern schadenn, dafür sali er ein halbe hübe frey haben, vnnd die weidt vff der heren wisenn. Z u Michelawe auch so hat der scliulllicfs ein summeren gedreits vff den eckeren zw Neitzenborn, so der dregt, vnd wan er dregt, sali er ein sommeryn davon neinen. Ilem sie weisenn zu recht, das die im gericht bawhollz z w irer nolturflt in dem Rotenberge zu hawen vnd eicheln zu lescnii macht haben, doch das sich derselbe, der das tliun will, dem lorslhtcr beweise mit einem virtel weins. Ilem sie weisenn zu recht vou der jeger wegen, so die hernn
MICHELAU.
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jeger do habenn, «ollen sie dem meinster ein mafs weins, vod dem knecht ein quartten w-einis zu einem mal geben. Item sie weissenn zu recht, so einer in dem geriebt stirbet, vnnd einen soun lesset, der xu jar alt ist, der sali das gut besitzenn vnd vertretten gein dem b e r r n , vud sunst wie es im nolt gescl/icht. Item sie weisen zu reclit, das kein freimann in diesem geriebt sitzen soll, er wol dan tliun den liernn was ein ander tliut vngetierde. Item sie weisenn zu recht, so es nott geschee, vnd ein ge8clirei kemme, das der bern einer vis gepiitte, vnd die menner ylende nach zihen wurden, vnd icht vertzerten, vnd der tzerung nit bei in betten, so soll sie der fawdt aufs der zerung losen, hämisch vnud pferdl für sie versetzenn, doch so sie heimkommen, sollen die menner inie das wider gebenn. Item sie weisen zu recht, ob der buttel so ilands mufs die leulh w a r n n e n , oder zw der herschafft kommen, so sol er ein pferd vff der hube tzu Miclielawe nemen, vnd ob er das vngeverlicli nit funde, so sol er das neebst nenien in dem dorff, das er findet, vnd daruff reiten, vnnd sinn gesch'elTt von der heren wegenn volenden, also das den hernn, oder den mennei'n kein seuinens geschehe an Widerrede eins jeden. Item sie weisen zu recht, das ein buttel alle vrege sitzen sali z w Miclielawe, das gutlein doselbst genant das buttelgut frei in habenn vonn aller beren wegenn. Item sie weisenn zu recht, das sie einen aniptmaii zu Gemeinden im jare ein mall holz furenn sollenn. So sindt difs die vrtelsprecher, die an solchem geriebt gesessen sindt, zum ersten Hans Schreiber schultefs, Henne Fischer der alt, Henne Fischer der junge, Fetter F.ckart, Contz Leip, Hans "Weigaut, alle von Schontterfelt, Hans Müller zw Hutzfeit, Hcinl/. Gertner, Claus Stein, Hans Kentier vnd Frilz Schelfer vonn Michclawe, Heintz Roder z w Neytzenborne. "WEISTHVM Z U W A R T M A N S R O D E 1 ) .
1428. Dyse nacligescliriben recht vnd Iryheyd sint vnsem gti. h. von Rynneck mit vrteyl vnd recht gewiset worden von schultlieyfsen vnd schellen zu Wartmansrode, von eyuem gantzen geriebt, was yme da von voitschafft vnd von ampteswegen zu stet, anno xxviii 0 an der mitwochen vor purificationis Marie. Item zum ersten wysen sie, daz eyn aniptman zu Salecke liad olle gebot zu gebieten, als sie von alter herekomen sint. Darnach haben sie gewiset, daz der boden zu Wartmansrode ganz vnd gar ist der herschalTt von Ryneck, vfsgenominen ses gut, die sint des spitelers von Fulda yme sifTt. Auch so sint 1) nördlich von Hamclhurg, westlich von Thuiba. cinc andere abschritt auch bei Kindlingcr 15t), 121.
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zwey gütlin f die da gcliörn in die wydam zu Hamelburg, als dilz von aller herkomen ist. Auch so haben sie gewiset die kirclien vnd den kirchoff ffuldiscli innenwendig der inuren, vnd die graben vnd züne ufswendig darvmb, die liad man von gemeyn gutern genomen, vnd die «int ffuldiscli vnd ryneckiscli. Auch so ist die kirclie vnd der kirchoif mit allen zugcbürungen gemeyn den nacligcborn in dem dorlle zu W a r t m a n s r o d e , vnd dieselben, die da syczen off den ryeneckysclien guten, den sal eyn ainptnian zu Salecke nickt me gebieten zu dynen, dan zu ysclilicli a r t eyn tag zu dynen, zu wynnacliten zvreye fuder holczes geiu Solecke zu ifürn, vnd yschlicli eyneu tag zu sniden, vnd sal sie auch nicht nie beswern oder dryngen von dinstes wegen zu tun in dhein wyse on alle geverde, als daz von alter herkomen ist. Auch so mag vnser lierre von Rynecke mit sinen giitern tun vnd lafsen zu Wartmanfsrode wye er wil vnd had daroffe zu gebieten, yeger daroff zu legen oder die sinen, ob er w i l ; daryn had yme eyn amptman zu Salccke nicht zu reden oder daryn zu sprechen in dliein wyse on alle geverde, als daz von aller herkomen ist. Auch so müfsen des spitelers gut zu ysclilicher art dynen zwen tage vnd ysclilicli eynen tag suiden vnd zwey (uder liolczs gein Salecke f u r n , als ist es von aller herkomen. Auch so ist es von alter h e r k o m e n , daz sie keynein amptman zu Salecke oder keynein den sinen keyn aczunge nicht plliclilicli sint zu geben, vnd (man) sie auch damit vnbeswert lassen pliben sal, als daz von alter herkomen ist. Auch so ist von alter herkomen , vnd von wallreclit, daz eyn ¡schlich der da gesefsen ist zu Wartmansrode oder w o liere eyn ist, der da feyle kaulT had, es sie w y n , fleifs, weilze oder welcherley kauffmannsdiaez er gehaben mag, feyl haben vnd verkeuffen mag vnd sal zu W a r t mansrode an dem kirben abent vnd tag zu sant Jacobstag bifs off den welczeltag 1 ), so sal man gehen zu des iogtes w y n . Auch so sal eyn scliultheyfs von eynfs amptmanfs wegen zu Salecke gebieten alle geineyn gebot bei zelten schilligen zu der zent zu gehen, zum halsgericht bei zelten pliffunden von folge wegen zu gebieten bei libe vnd bei gut. Auch alle die da fibe haben zu Wartmansrode, die soln dem czengreven geben ysclilicb besunder eynen kese von des czengreven anipts wegen. Auch so had vnl's. liere von Rynecke besunder vnd eygen gut zu Wartmansrode, die yme zinsen, der gut had eynfs Hanls K r e m p e l , daz ander Beczald vnd Hans Schimel vnd Krempel gibt alle jar eyn malter habern vnd dryssig phfennige vff Mariini vnd eyn fafsnachthun, daz ander gibt auch also vil. Auch so had eyn amplman zu Salecke von eyns stifftes wegen von Ffulda wasszer vnd weyde zu gebieten vnd zu verbieten bifs an den furt zu W e n g k b r o n vnd bifs an die Schuntern ongeverde. Auch so haben sie gewis e t , wann eyn amptman von Salecke sin jeger vnd liunde w i l
1 ) W e l z e l l a g , w a l z l a g ? fallt a b e r s c h o n d e n 1 7 . J u l i ; d a s f o l g e n d e weislb. u n d a u c h K i n d l i n g c r s a b s c h r i f t 1 5 6 , 121 g e b e n YVcnzcllag (28. scpl.), vgl. kirhuweozeltag vorhin s. 5 3 5 . 5 3 6 .
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senden geiu Wartmansrode, so sal er sie lieyfaen zylien vif die fuldischen gut, vnd soln mit ynn bringen ir brot vnd als, wal's sie du bedorlfen, darezu soln die nachgebiirn daz beste tun, vnd die ryiiDCckysclien gut soln vnbeswert damit pliben, als daz von alter herkotnen ist. Auch so haben sie gewiset, daz die obgenanten sefs gut, die des spitelers sint, als vorgeschriben sted, geben eynem amptman zu Salecke alle jar ein malter habern vnd ischliches gut eyn fascnaclithun, als daz von alter herkoinen ist. Dise obgeschriben offenungk vnd recht haben gewiset vnd gesprochen mit vrteyl vor dem scliulteylsen zu Wartmansrode genant Claus Dytmar off die obgeschriben niitwachen die iczmaligen scheplfen mit namen Hans Mercke, Concz Glücke, Hans Krempel, Henne Snider, Hans Weydlin, Henne Eychart, Hermari Schupper, Hans Scbimel, Contz Hartmut, Claus Dolle, Herman Schriber vnd Hans Dytmar. WEISTHUM ZV
WARTMANSRODE.
o. j.
Das sein die alllen recht zu Wartmansrodt. Ilem zum ersten weyst man gebot vnnd verbot dem amptman zu Saleck, wie von alter lierkonien ist, kirclifreyliung vff den kirbenabent bifs vff den kirbe Wenzeltag zu mittag jede'rman freyen kaulf hier' zu haben mit rechtem gewicht vnd mals, vnd were nicht recht gewicht ynd inafs gibt, den haben die lierren zu straffen. Item man weyst zu recht, das der schulte* sol sitzen auff eynem fullisclien gut Ii, das weyst man im fry, hat er aber mere gutte, dauon sal er dynen. Man wyst dem amptman den wiltfanck hin zwischenn die Schwnter, man weyst den armenn wasser vnd weyde liin zwischen der Schwnter, vnd den anstossern widerumb desgleichen. Man weist .zu recht eyn hallsgericht vnd eyn nachfolge pey leib vnd bey guth, vnd furtter nicht mere zu gepietlen so swirlich. Man weyst den frondinst pey x grosclien, man sal eynem zwirnt gepietten, wan ers nit thut, so sal man im gepietten pey der bucis. Man weyst dorfffride vnd flurzunen pey der vorgenanten buefs X grosclien, man weist iiij (uder holtz gein Saleck zu füren; daran sol yderman geben arm vnd reich, dis holtz sollen ii fuder füren die fullisclien vnd n fuder die ryneckisclien. Man weyst zu recht iiij pflüg, der-sollen u haben die fnllisclien, 11 die rinischen, die fullisclien sollen eren n tag, dy riuischen i tag. Ist des felds mere, so spllen sie es follent eren, wie vorgeschriben ist, vnd wan eyn rinisclier im selbst mit an zu setzen hat, so sollen die herren in nit hoer notten. wan der dinst da pey nit bleyben wolt, so sollen die armen hilff suchen an dem lehenhern, die sollen do bey den altten rechten behalten, wie obsleth. Item der spitalherr zu Ful hat macht eyn gericlit zu setzen
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vIT sein gutter im jare eyu mall, ab mein herre von Fuld aber eyn amptman von Saleck wolt jag, so sal er zilien auff seyn gutli, will er woll esszn vnd drinck, das sal er breiig, vnd sol kein atzung machen; die lierbericli sol er haben, dergleichen sal mein her von Rineck auff seinen guttern auch thun. Item man vreyst eynein amptman von Saleck zu recht, das man in selbdritt sal für in gelt vff den Wentzeltag vnd durch das jare kein atzung mere. Item man vreyst den herren weyn zu drincken, die weyl das gericlit wertt, vnd nit lenger. Item man weyst mynem hern von Fuld i forster hier, vnd sunst kein mere. So eyn armer in den wald fert, so derselbe haut, so ruft er, so er Ieth, so beyt e r , so er fert, so fleucht e r , kompt dan der forster vnd brengt eyn vrartzeichen von stock vnd von stain vnd haut in den wagen, ee her in hoff kompt, so sal er im eyn pfant geben, entpfert er im hineyn, so ist er im nicht schuldig, desgleichen fürt er gegen der statt und wurt erwuscht zwischen den zwuen pforttcn ader doran, so sol er im pfant geben. Defsgleichen sol mans halten mit der gemein lioltz. Item man weist zu recht, das man kein vrteill sol weyfsen, die alten vrteyll sein den geöffnet vnd geweyst, als von alter lierkomen ist auff den kirbwentzeltag. Item wan eyn solcher pawen will hin auff eyn fullisch gutli, so gibt er eyn schon brot nach sinn ern, vnd an der hern nutz in die kellerey gein Hamelburgk. Wen aber eyn rinischer pawen will, so mufs er theydigen vinb das holtz. Solches haben geoffenbart vnd bekent Mathes Schimy], Contz Schupper vnd Contz Dytmar, gesessenn vnd wonhalftig zu W a r t mansrod. WEISTHUM Z U HOFSTETTEN 1 ). 1384. Difs haben die scheffen zu Hoffstetten gewiesen in dem jare nach Cristi gepurt taussent iij c lxxxüu. Zum ersten weisen die scheffen den heren von Rineck die gewalt, die marck dem dorff, vnd die eigensehalft den Ihumprobst zu Meintze. Sie weisen, wen ein voigt von Wildensten ein aufswerligen man erwischet in irem waldt, den sal er pfenden, vnnd sal auch die pfant mit im füren, wan er sal sye in das dorff jureu, löst (man sie) dan, -so mag er die eynung mit den nacligebauern vertrincken. Sie weisen auch, das ein schultels ein halb leiten sal frey haben, vnd darunib sal er eynen voyt halten, wan er kumpt, vud nit in der hern dinste ryte, wan er aber in der hern dinst ryet, so sali in das dorff halten. 1) in e i n e r k r ü m m u n g des M a i n s , u n w e i t G e m ü n d e n , Lolir. M a s s e n b u c h u n d S c b ö n r e i n in d e r n ä h e .
nordöstlich von
HOFSTETTEN.
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Auch w a n d e r fogte keine zu sant Merlinsgericlile, fso sollen sie selb dritte k o m e n , vnnd die sali m a n lialten in l i t tersweifs, vnd das sal auch das dorff geben, d e r arm als der reich. Sye weisen auch die bufs in dem dorff funiF Schillinge liclitcr p f c n n i n g , vnd w e r s s a c h , das der lierrn a m p t l e u t h die liessscn viT dem slule an golt vnd an s i l b e r , so solle der t h u m p r o b s t nicht dauon nemen ader (im) w e r d e n . Stunden aber der hern voit vlT, vnd hellen der bufs n i t also gelassen, so soll die bufs f ü r bas w e r d e n den licrn das d r i l l e i l , vnd dem t h u m p r o b s t das zvveitteil. Sie weisen a u c h , a b ein d h u m p r o b s t d o lege, so sal man ime nicht geben, w a n ein weifs stro seinen p f e r d e n , vnd keinen die hern von R i n e c k , so soll e r aufszihen vnd soll die h e r n lassen i n n z i h e u . Auch weisen s i e , das ein iglicher mag seins guts genissen vnnd v e r k ' e u f f e n , also das den h e r n an iren gälten nicht a b sal gen. Auch teilen sie, a b ein gut geteilt w u r d an vil e n d e , vnnd q u e m s , das dy abgingen vnd s t ü r b e n , v n d das das gut w i d e r v e r k a u i f t W u r d e , die dan des erben w e r e n , mechts einer dau alles w i d e r zu einander b r e n g e n , das soll man ime leylien in d e r masse vnd in den r e c h t e n , als es v o r gewest w e r e angeverde. Auch weisen s i e , ob einer ein gut v e r k a u f f t , so sal de9 ein t h u m p r o b s t ein l e h e n h e r sein, vnd d a r u m b sal im w e i d e n fuQtehalb h e l l e r , w a n man ime das vffgibt vnd funllthalben hell e r , w a n man ime w i d e r leyliet; wolle aber ein t h u m p r o b s t des v b e r w e g e n vnd w o l t nicht dauon n e m e n , so h a b e n vnser h e r n vogt vnd schultesse den gewalt, das sie den, d e r das kaufft liettc, d a r i u n sollen w e m v n d lyhen v m b dasselb gelt. Sie weisen a u c h , das ein d Ii um probst ein lusener an d e m gericht zu Hoffstetten sal h a b e n sitzen, dem sal man w e d e r f u t t e r , essen n o c h drincken g e b e n , es e r l e w b e n ime dan die nacligebawern. Sie weisen a u c h , a b eis q n e m e , das einer in dem geridite ferlille Cur leip vnd g u t , fso w e r e er doch dem d h u m p r o b s t nicht inere schuldig, w a n funff Schilling lichter p f e n n i n g , die sollen aucli den h e r n w e r d e n nach irem t e i l , als vorgeschriben stehet. Auch weisen s y e , das k e i n e r des t h u m p r o b s t s kneclit an dem gericlit n i t selber p f e n d e n s a l , w a n ein schultes in dem dorff sal ime geben ein p f a n t , vnd sal sie ime a u c h n i t furbasser antworten. Sie weifsen a u c h , ob ein man eyn eynunge v e r w u r c k t ine dem w a l d e , vnd nit p f a n d t wolte geben guetliclie, so sollen inc die vogt zu Waldenstein beliolffen sein zu den p f ä n d e n . Diefs obgeschriben ist gewest v o r Contzen Vsen atnptmau zu Waldenstein (vgl. s. 529) so sein difs hernach geschriben die schepffen, die das vff den eydt geteylt h a b e n n : Heintze H a r b r a t , Contz W a s e m a n , Hennichen U o p e l , W o r t w i n Scliels, Contz Hernie W i s s m a n , H e r t w i g Schelrul's, Contzcchin W e n i g , Claufs W e n i g , Siffreit W e l t z .
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W . ZV HOFSTÄTTEN, MASSENBUCH, HALSBACII. 1456 ' ) . Diese nacligcscliriben recht sein gewisen worden von den von Hofsteten dem closter Schonrein an eynem gehegten gericht daselbst vff dinstage nach des heyligen kreutzes tage invencionis anno 1456. Item sie weysen dem closter zu Schonrein, data efs zu Hoffsteten newnzelien giiter h a t , der sein sechs bawegiiter, der sal ein iglichs haben zwene ochsen vnd sollen gebawet sein mit häufser vnd schawer, vnd welcliis das haufse, schawern, ochfsen oder derselben eyns nit enliatt, were eynem prior zu Sclionreyn bufsfellige, vnd hett efs das liufse, schüren vnd ochfsen keyns, so w e r e efs doch eynem prior nit mee dann ein bufse fellige, vnd hett ein a r m e r der ochsen inn eynem iare nit gehabt, vnd gewonnen die dreye tage vor dem Mertinsgerieht, vnd wolte dem prior zu Schonrein f n r t e r doniit dienen, so sal er vif das male nit bufsefellig sein, vnd w e r dein closter Schonrein also biifsfellig w i r t , die bufse ist sechs t u r n i s , ye zwollfe pfenningc für eynen turnis. D e r obgenanten newnzelien guter seint dreytzelien lieppengiiter, der sal eyns haben drewe gespann lieugelb a w m e , mag er efs nit gebesser, so sal ine eyn prior zuSclionrein nit hoher dringen, vnd w e r die inliat sal dem prior z u Schonrein dienen dreye tage mit eynem botten, den ersten tage inn der lieweerne hewe zu machen, den andern liabern zu reyclien, den dritten gromet zu machen, demselben boten sal ein prior zu Schonrein kese vnd brot (geben) vnd tun nach seynen ercn, vnd w a n n tag von eynem prior zu Schonrein gebot top w u r d e zu dinen, w u r d e ine dann uff denselben tage von den lierren von Rieuecke auch gebottcn zu dienen, so solle der herren vou Rienecke gebotte vorgehen vnd eyns priors nach. Dieselben guter geben einsteyls kefse zu zinfse nach Inhalt des closters zinfse buche zu Schonrein, vnd w a n n derselben kese eyner drej er heller wert ist Wirtzberger w e r u n g e , so sal sie ein prior zu Schonrein nit hoher dringen, vnd were der dreytzehen guter eyns h a t , das keyn bawe h a l t , der were die obgeschriben bufse schuldige ulf das Martins gericht. Auch weysen sie, ob sich eyner ulf der obgenanten guter eynem, welcliis das were, nit ernern moclit vnd hinwege ziehen w o l l e , so soll er mit dem zinfse, den dasselbe gut gebe, zu eyme prior zu Sclionreiu komen vnd ime den zinfse geben, vnd wolle er den nit von ime vilneinen, so moclit er mit dem zinfse wider liejm gehen, vnd den zinsen uff das obertiire desselben gutes legen vnd furter gehen vnd ziehen vngehindert, w o er sich ernern moclit. Vnd ob ein ander queme, w o der her were, zu eynem prior zu Schonrein, er were wer er w e r e , vnd belt 1) eine spätere f j s s u n g von 1 4 7 7 , die schon viel altcrlliiimliches u n t e r d r ü c k t , steht in B u r i erläut. des lelinrechls p. 7 7 2 — 77'J.
HOFSTÄTTEN.
MAS8ENBUCII. HALSBACH
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ine, ¡nie dasselbe gut zu leylien, das solle ¡nie eyn prior zu Schonrein leylien mit allen seynen zugehornissen vnd rechten, vnd nicht daruls ziehen ader swechen vnd bey sinem alten zinfse bleiben lassen, vi! das den lierrn von ltinecke ir vogtliaber vnd recht dester fellicher w u r d e , vnd wann derselben guter eins ader mere vürlege ader w ü s t e w e r e , eis were lange ader k u r t z e , so macht sich ein prior zu Sclionrein des gebrauchen für sein zinfse, vnd die weyle ein prior das also inhatt, so were e r den lierrn von Rienecke oder dem dorlTe keyn voytliabern oder nicht pllichtige davon zu t u n e , so lange bil's eyner cjueinO vnd das begert, so solle er inie daz leylien inmassen vorgescliribell ist vnd das von altlier komen ist. Sie weysen a u c h , wann sie eynem dorfle frieden machen wollen, so solle ime eyn prior zu Sclionrein daz falledore gern Gemünden machen, vnd vmbe das ander, wollen sie befridt sein, das sollen sie selbst buen vnd machen, als das von alter herkommen ist etc. Sie weysen auch, das ine ein prior zu Schourein alle jare sal geben zweye malter koru zu stewre vnd ine lialden eynen faren vnd bufsen on yren schaden, vnd sal auch des priors vilie vnder des dorlfes vihe gehen, vnd ime der hirte das huden on des priors schaden ongeverde, vnd sal dar inne keyne widerslagk sein inn felde vnd d o r f f e , inn Wasser vnd w e y d e , w o das ist vnd sal inn dem höre vfs vnd inn gehen on alles geverde, als das von alther komen ist. Auch weysen sie, wann e j n e m prior zu Sclionrein sein fronndynste, zintse vnd liuiier w e r d e n , was ime vi! den genanten gutern zu steet, so habe er keynen gewalt, sie sust zu nicht zu dringen, als das von alter her komen ist. Auch weysen sie das ine myu l.err von Sclionrein reyu vnd steyn geben solle, vnden vnd oben, als daz von alter her komen ist ongeverliclien. Diese nachgeschriben recht haben sie uff denselben tage geweyset der herschallt von lUenecke. Sie weysen die lierrn von fiienecke sein lierrn vnd vogt zu Hoirsteten mit gebotteil vnd uerbolten, mit atzunge, beten vnd dinsteu vnd gewalt dosclbst zu lunu vnd zu lassen als das von alter herkomen ist. Sie weysen auch den Iierren von Rienecke als fiel, als man dem prior zu Sclionrein zu zinl'se gibt von den gemelten liewnzelien g u t e m , als iiel sollen sie den lierrn von Kienecke geben zu Michels vnd meyen bete, darzii den vogthabern, liüner vnd ander, als sich geburt, als das von alter her komen ist. Dieses nachgeschriben haben die von Massenbuch dem closter zu Sclionrein zurecht geweyset uff den tage vnd dalum, wie oligescliribcn steet. Sie weysen dem closter zu Sclionrein seclizchen gut, derselben gut vire sollen alle lire acht oclil'sen lian, yglichs zwennr, 1U III. 35
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V I I Ü sollen ilcm closter alle jare dreye läge f r o n e n , den ersten läge inn der brache, den andern iiin der zwybrache, den drillen inn der lierbstsaat, vnd derselben guter aclit sollen iglichs liaben cynen oclisen, domit 6ollen sie dem closter dreye tage fronen, inmafeen obgenant ist, vnd die itzunt genanten zweifle guter sollen gebawet sein mit bufser, scliurn, vnd die oclisen haben, w o sie der oclisen eynen oder der buwe nit enliettent, so sal man sie bufsen zu eynem Merlins geriebt, vnd welches der ochlsen oder der biiwe keyns liette, so were eis doch ein bufse; die bufse ist sechs Ittrnos ye zweifle pfeninge für eynen turnos; vnd ob eyn armer der oclisen inn dem jare nit gehabt liette vnd keuflt die dreye tage vor dem Merlins gericlit vnd wolle dein dosier fuiiler domit dienen, so solle er die bulse nit schuldig sein vff dasselbe iare. D e r seclizelien gut dreye sein liepp e n g ü t e r , der aal jglichs haben eynn bawe mit dreyen gespanne liengelbawme, v a u n sie der nit haben, sein sie buislellige, als obgescliriben slett, vnd wann die dreye lieppengiiter dem closter ire zinfse vnd h ü n r gegeben, so sal sie der prior darüber nit hoher dringen noch besweren, vnd ob eyner der dreyer guter eyus verkeuffen, vnd der lebenlierre dem das nit leyhen wolle, dem er eis zu katifle geben liette, so solle er ime den zinse bieten, wolle er ine nit nenien, so solle er lieyme gehen vnd den zinse vfT das vbeiiüre legen, vud das closter solle ime das gut leyhen, der eis gekauiit h e l l e , in aller maise als d e r , der eis vor ime inne gehabt helle, vnd das nit besweren noch sweclieri, so mocht der dann vngeliindert ziehen, w e r e er wolt. So gibt das seclizelmst gut dem closter dreyssige pfeninge tzinfse, vnd ist sust gantz frey des closters halber, als das alles von alter her koinen ist.
Itein so seint sieben guter doselbst, die sein Bickenbachs, weysen sie, was inn der bandtzune geschieht, die bufse gehört daz dritteyle gein Sclionrein, vnd sust hat das closter alle doselbst. Sie weysen a u c h , das man des Bickenbachs gericlit liaben solle uff den nesten tage nach sant Lorentzeutage . . . . vnschedeliche dem closter an seyneme gericlit, vnd w o eyner des closters gericht v e r a e w m t , der were bufsefellig, als das von altlier koinen ist. Auch wiesen sie, w a n n ine das closter fronedinste gebude, vnd die lierrn von Rienccke ine auch gebieten Hessen vff dieselben zeit zti dienen, so solt der lierrn gebolt von Hienecke furgehen, vnd des closters gebott stille stehen bil's uff den andern lag, darnach sal dem closter sein fronedinste auch geschehen, als das von alter lierkomen ist. Diese nachgest'hriben recht haben sie den lierrn von Kienecke geweyset uff denselben tage. Sie weysen die hern von Rienecke liir lierrn vnd vogt vlt allen guten mit geholten vnd verbotten, mit atzungen, beten vml dinllen. Auch weysen sie, als viel tzinlse so sie dem dosier geben von den funll'lzehcn gutern, als fiel sein sie den lierrn von Kien-
HOFSTÄTTEN.
MASSENBUCH.
HALSBACH
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ecke Pflichtige zu geben zu meyen bellte vnd herbste bellte von den obgeinelten g u t e m , als von alther konten ist* Diese nacbgeschriben haben die von HalfSpacli dem closter Sclionrein zu recht geweyset vi ff den tage vnd datuin wie obgeschriben ist. Sie weysen dem closter dreytzelien guter, die sollen verbawt sein mit dreyen gespanne hengelbawine, wann die domit nit gebawet sein, so sein sie bufsfellige, defs ist die bufs (unff vnd zwentzige pfeninge ye dreye pleninge für eynen Schilling W i r t z burger werunge, vnd wann sich eyner v(T den guten nit erneren mochte, so solle er dem prior den zinfse bieten, wolle er den mit u e m e n , so solle er den vff das iibertüre legen, vnd hinweg gelin, vnd wo eyner her quenie, w e r der w e r e , so solle ime der prior' das gut leyhen inn aller mafse daz vorgewest were vngeswecht, vif das den lierrn von Rienecke ire vogtliabern vnd recht w u r d e n , als das von aller herkomen ist. Auch weysen sie, ob ein prior were gewest zu Hirsawe vnd quenie gein Halfspacli vnd benecht d o , so solle er oben zu dem dorffe innreyden, vnd zu dem nesten hülse zu reyden, konde er inn das liuTs nit konien, sal er seinen satel abetun, kann er dann auch nit hynn i n u , so sal er furter ins neste liuTs darbey r e y d e n , von eyme zu dem a n d e r n , so lange bil's er innkonipt; wann er also innkonipt, so sal er mit dem arinmann müfs vnd brot eisen, vnd uff keinen weyn dringen, vnd solchfs sal der alleynn betzalen, bey dem er also leyt, als von alter herkomen ist. Auch weysen sie, waun sie dem closter ire zinfse ufsgericliten als obgeschriben steht, so sein sie dem closter furtter keynn fronedinste ader nicht pllichtig, als von alter herkomen ist. So haben lie diese nacligeschriben recht der herschalt von Rienecke gewysen. Sie weysen die lierrn von Rinecke für hern vnd vogt vll allen guten mit gebotten vnd verbotten, mit atzunge, bethen vnd dinsten. Auch weysen sie, als fiel das closter an den obgenanten dreytzelien guten zinfse h a t , als fiel haben die lierru von Rienecke von denselben gutern zu meyen vnd herbstebethe, darzu vogthaber vnd h ü n e r , als von alter herkomen ist. Diefs hienach geschriben haben die von Hofsteten, Massenbuch vnd Halfspach zu recht geweyset dem closter Schonreiu uff den tag vnd datum wie obgeschriben stet. Item wann ein prior sein zinfse innemen w i l , das sal er tun nach sant Merlinstag vnd solclis vor zu rechter tage zeit zu wissen t u n , vnd der schulteyfse sal das auch drey tage zuvor verkünden vnd gebieten allen den jhenen, die dreye zinfse geben, die inn dem gericlit gelegen sein, das sie da Seyen, vnd wann ein prior zu Sclionrein das imfse haben w i l , das sol er im zu guter tagezeit uerkunden, vif das sie ime vnd ine eyneu guten gnugcii getun konneu, vnd zu solchem inis sal ein prior 35*
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sein koche darschicken, Oer ime vnd den nachbawernn koche, das dann die lantsiedel aller dreyer dorfler darschicken sollen, die do lelicn haben von dem closter, vnd wann das ims bereylel ist, so sal er komen gerillen mit eynem caplan, liabiclie viul w i n d e , vnd nyder sitzen vnd essen vnd drinken irc notdurH't vnd aUslange sitzen, bifs man geisset, vnd daun fragen, ob sie alle gnuge h a b e n , vnd were e y n e r , der do spreche, daz er nit gnuge h e l l , so soll man aUslange sitzen, bifs er auch gnuge b e l l , er lliet es dann mit geverde, vnd wann das alles geschccu w e r e , so sal der prior sitzen so lange, bifs das inifse bczalt wert, vnd sal der luibcner eyner also viel gellen, als der a n d e r ; darnach sal der prior das geriiht liegen, vnd mag das tun mit drevn sclieile 11 ungeverliche, vnd sal dann sein zinfse innemen, vnd sal dann furttcr fremden vfswertigen luteii mit erste rechts helUen vnd vTsrichlen, vnd dasselbe gericht sal weren desselben tages so lange, bifs er den thiire llagcl gesehen mag, vnd weine uff den tag uit geliolllen inocht w e r d e n , so sal c r c i n ander gericht legen gein Schonrein hin den k r e u t z p a n c k , vnd demselben rechts lielllen, vnd wann dieselben, die inu das gericht gehören, gerichls bedorllen, so .sal ine der prior ein recht bestellen so dicke des not gescliee, alles ongeverde, als das von alther komen ist. Auch weysen sie, das ein prior den Stab gerichls halben liaben m a g , wann er ine liit selbst haben w i l , so sal er den nymant anders geben, dann cynem ccluillefscn zu Hugstetten, als das von alliier komen ist. Sie weysen auch, das der lierrn keyncr an den andern k e i nen schullefsen setzen ader entsetzen sal, wann 6ie aber eyneii setzen oder entsetzen wollen, daz sollen sie tun mit der geineynde l a d , Vnd wann ein schullei'se zu H o f s t e t t e n zu schicken helle, so soll er den slab eynie schullcsse zu Masscnbuch geben, hellen sie bede zu t u n , so soll der scliullefse zu Halfspach den slap haben, als von alliier komen ist. Auch weysen sie, ob eyner oder nicre bufsig w ü r d e , vud den schullefsen nit gehorsam wollte sein, so solt ine der prior bchollfen sein, das ine die bufse w ü r d e , tliet das der prior nit, so sollen sie sich ime ann die killten henken allslange, bifs inn geholJIen wurde, were efs, daz der prior zu swacli w e r e , daz man uit . . . . geben w o l l e , so solle er die herrn von llienecke aun . . . . , die sollen ime darzu beholilen sein, das daz jericht gehanulliabt w u r d e , wie von alther komen ist. Auch weysen sie, w a n n (3er prior den banwein wil legen, so sol er ein fuder weifsen legen gein HoiTsteltcn ull den Cristabent vOrinittage, vnd wann der wein also do leyt, so sal man ufs den dreyen dorlfern ufs igliehcin eynen mann, dem zu glawbcu stet, den wein zu erkennen, was er undcii vnd oben giltet, vud sal inn der prior gehen die alle mafse, genant die fische malse, vnd sal ine den wein schcmken lassen ficrzehen tage on yru schadeil, vnd sal den weyn geben b e k a u t e n , fremden vnd were des begert vnd den beizalt, vnd inwendig den iierzcheu lagen sal nymant keynen weyn zu Hoflslellen schencken, vnd wann
HOFSTETTEN
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die licrlzelien Inge cifskomen, vnd were dann desselben wius inere, su sollen die obgenannten dreye ^vidier darkomen, vnd den wein versuchen, ob er noch dogliche s e y , als weyn sein sal, vnd lielt eyner dann seynen teyl nit gedruncken, dem sollen die dreye ime seynen teyl heym schicken, wolte er dafs nit, so solle man ine ime uff oder inn das sein schütten; vnd were aber der wein nit dogeliclfe, daz die dreye e r k e n t e n , so solle er dem schencken blieben liegen als von alliier komen ist. Sie weysen auch, das des priors vilie vnd der dreyer dorffer vilie inn einander Tarn vnd gelten mögen on widerslagk inn felde vnd dorffe 011 alles geverde als von alt here komen ist. Auch weysen sie die lierrn von IWenecke inn allen dreyeu dorffern für lierrn vnd vogt, gebolte vnd verbotte, atzunge, bete vnd dinste zu haben ' ) . W E I S T H U M Z U HOFSTETTEN. 1552. Erstlich und vornemlich erkennt und weifst ein erbar gericlit zu H o f s t e t t e n zu recht dem hoch und wolgebornen lierrn lierrn Philipsen grafen zu Rieneckh und lierrn zu Loor etc. unserm gnedigen lierrn oder an jrer gnaden statt einem amptmaun zu Wildensteiii benmt, in einem jar zwey gericlit alIliic zu Hofstetten zu halten, nemlich ein Martingericht, und das andere zu s. Walburgen tag, welche beide gericlit eine ganze gemeinde alliie vorlegen soll und will. Item erkennt auch ein erbar gericlit daselbst, und weist das zu r e c h t , dafs ein amptmann zu Wildenstein selb d r i t t , als von wegen unsers gnedigen lierrn, bei gemelten gerichteil anzukommen und zu erscheinen hat. Itein weifst auch der erbar schöpff zurecht unsern gnedigen lierrn von Rieneckh als Obrigkeit alles zu gebiethen und zu verbiethen. Item es weist auch und erkennt der erbare schöpff zu recht, dafs ein amptman und ein erbares gericlit sollen zu allen Martinsgericlits zeiteu allliie zu Hoffstetten im dorlf iimbgehen und die wüsten bau besichtigen, und wann ein bruch oder loch in einem dach befunden w i r d , so grofs oder w e i t , dafs mau ein gespann esel möchte liineinwerffen, soll er solches verbiissen; beilädt man a b e r , dafs er sich belleilst, solchen schaden zuvorzukommen, und hat drey scliaib aufgelienckt, und solches inweudig 14 tag verbaut, so ist er der bufs entlediget, wo aber solches nicht geschieht, so ist er die bufs zwirt oder duppel dem anibtinann und gericlit schuldig zu erlegen. 1) auf einem von derselben band geschriebenem zeilel: Auel) haben die menner eynmiiligliche gesprochen, eis kotne eyner her wo er wolle, vnd ziehe inn der dreyer dorfler eynst Hoffsleten, Masseiibuch vnd Ilallspach, so haben ine die herren von llieneclce mit tiellie, atzunge vnd andern zuliesetzen, inmarsell als ob er ir eygen were; solchs gedenlte, das eis uff das neslkoinende Merlinsgericht geöffnet werde zu Schonrcin, dann eis durch die menner vergessen worden ist.
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Item es weist und erkennet auch der erbar scliöpff, n e n n ein lehnguth getheilt w i r d in das vierdte oder achte tlieil, ersteigen sich die liiiner unserm gnedigen lierrn, erniedrigen sich auch, wenn die giitlier wiederum zusammen k o m m e n , des tliumbprobites aber bleiben beständig allwegen. Item es erkennt auch der erbar scliölf, dafs ein naclibauer oder einwoliner sein gutli bat zu verkauffeit mit zinsen und giilten bis uff die thorsäulen. B e g e b e es sich a b e r , dafs die' s c h a b e n blieben liegen für die zinns und giilt, sollen sie die ann e h m e n , so die guter gekaufft h a b e n ; w o sie es aber nicht annehmen w o l l t e n , so hat unser gnediger lierr einen darauff zu setzen der j. gn. ratli und recht thun k a n , die giitlier w i e d e r u m zusammen zu bringen. ltern erkennt auch der erbar scliöIF, wenn ein gutli ledig w i r d oder verkauirt, das in eines andern gutli g e h ö r i g , so soll derjen i g e , so uff dem gutli s i t z t , der nechst abzutreiben fug und recht h a b e n , vor einein leibserben, sonst welcher die meisten zinfs gibt d a r a n , dem w i r d solches folgend vergünstiget und zugegeben. Item wenn einer z w e y giitlier hätte lind eines v e r l i e h e , und der solches bestanden b e t t e , s t ü r b e , so soll sein lehenlierr das erste bestliaupt ziehen. Item erkennt der erbare scliöff auch, wann ein nachbar verdürbe und v e r a r m e t , soll man ihn doch mit ratli und recht angreiften, lind mit keinem gewalt bedrängen. Unsers gnedigen herrn büttel zu Waldenstein sein lialtuiig w a s w i r ilune zu geben gebürende. Item so ein büttel hieher k ä m e aus befelil eines a m p t m a n n s , weist der erbare schöfl ihm zu recht bei dem schultheissen ein suppen und ein lialp maas w e i n , so aber der schultheifs keinen wein liette, ist er ihm nicht schuldig weiter zu holen. Item wenn ein nachbar holz zu eiuem baue h a u e t , so soll er es innerhalb einem j a b r und einem tag verbauen., w o solches nicht geschieht, Sollen denselben unser gnediger lierr und ein erbares geriebt sänimtlicli zu straffen haben, alle 14 tag und so lange bil's e r den bau vollbringe. Item erkennt auch der erbare scliöff, dafs alle naclibarn, so mit rohen und nicht mit geschnürten scliaiben d e c k e n , da man rauch hält, unserm gnedigen herrn und dem gericht verfallen seyn. Item so man gericht hält und ein schultheifs den costeii zu hoch ufTgewendet b e t t e , so soll das ubertragen der genieind gereicht w e r d e n , dieweil sie den costen betzahlen. Item so ein schultheifs ein nothgericlit versammlet, ist mau ilimc ein turnefs schuldig. ltein ob ein frembder mit einem nachbar rechten w o l l e , soll d e r frembde das gericht verbürgen und genugsamlicli verlegen. Item es erkennet auch ein ehrsam gericht zu r e c h t , ob es sach w e r e , dafs eiuige partey mit der andern gerichtlich zu handeln h ä t t e , so soll derselbige seiner w i e d e r p a i t h e y einen lag zuvor vor dem gericlitstag, w i e r e c h t , fiirgebielben lassen, dafs
HOFSTÄTTEN
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dieselhige seine >viederparley noch beim sonnenscheiii ein nieil wegs geiien kann, nach einem redner oder fiir9precher. Ilem erkennt der erbare schöff aucli zu recht, wann einer ein flecken aus einem gulh verkaufft, oder ein g u l h , und es die die erben, so solches abzutreiben h e l l e n , begehrten, sollen sie die erben solches inwendig 1 4 tagen thun bey sonnenschein, were es aber saclie, dafs die erben nicht einheimisch vreren, sondern etwan in frenibden landen, und so sie in jähr und tag wieder heimkämen, und solches erforsclieteu und ob sie dan einen schuh ausgethan hetteu, sollen sie den andern schuh nicht austhun, sondern den andern auch wiederum anziehen, und den weinkauf hinler das recht legen und solches darnach rechtlich mit einander austragen, wo aber solches nicht geschehe, so soll der käuffer dabey hebig und darein gewährt seyn. Ilem es erkennet und weist auch der erbare schöff zurecht, ob es sach w e r e , oder sich zutrüge, dals zwen mit einander zu Unfrieden wurden, oder sich mit einander schlügen, dazu ein schultheifs, ein gerichl'sinann oder genieindsmann käme und denselbigen parteyen von wegen unsers gn. lierren frieden gebielhen würde, und der einige, so über den friedeu schlug, und unsers gn. lierrn geboth verachtet, derselbige überlrellei soll nnserm gn. lierrn von Rcineckh verfallen seyn zu strafen. Item es weist und erkennt auch der erbare schüft zu recht, ob zwo parlheyen mit einander gerichtlich handeln würden, und einige parlhey die andere mit recht fürgenommen helle und eine parthey einen fürspreclier oder redner inüsste haben, und mit demselbigen redner um eine belohnung wenig oder viel übereinkäme, und er seine wiederparlheien mit recht überwindet, soll ihm doch seine wiederparlhey nicht mehr, dann ein möglichen taglohn zu erlegen schuldig seyn solchem redner oder fürspreclier. WIE
Z U HOFSTÄTTEN E H L E U T E IHRE HABE VERMACHEN. 150'J.
SICH
Das gericht Schonrein, so mein gn'. lierre von Rieneck daselbst mit dem prior hat, vnd von seiner gn. armenleut allein besetzt. Ordnung des gericlils, so der wolgeborne lierr her Reinliart grave zu Rieneck mit dem wirdigenn lierrn Anastasio prior iezo zur zeit zu Schonrein mil eynander haben, vnd von den dreyen dorflern Holfstellen, Halfspach und Massenbuch, die seiner gnaden sindt, besetzt wird, vnd besonders die punete vnd arlickel, so in disen dreyen doritenn eeleut sind ader andre person, die nit eflcli leibs erben liabenn von in geboren vnd doch einander ir habe vnd gutter vermachen w o l l e n , sollen sie das thun, wie dan in der herschafft gebrauch und lierkomen vnd dits gericlils Ordnung ist, als hienaih volget. actum im neunten jare. llein so zwey eeleudt ir habe vnd gulter eynander vermachen wollen nach des gericlils Ordnung vnd herkomeu, so sal dersel-
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FRANKEN
bigjn eeleudt fürspreclier erstlich bcgern, (ordernn vnd sprechenn zu dem schullesszenn vuu HolTslclleiin, der ein lichter ist des gcrlchts : H e r schulte«, es sieht alhie Hanns N. von HoITstelen, Klassenbuch ader Ilall'sbach sampt seiner liauslrawen Greden, oder •wie sie gelieysseu ist, vnd wollen ire habe vnd g u l t e r , so sie ilzundt liabeun ader liinnacli besilzenn Verden, eynandern nach dits gerichls Ordnung vermachenn vud vbergebenn, setzt in das an tzu recht an den schellenn, wie sie das tliun sollen, das crallt habe vnd macht. So setzt das der scliultes zu recht au vnd fragt den schöpften des vrteils. So weist der scliepiT zu rcclit, sie sollen das dre*\v gelegene gericht nach einander vtt bieten vnd das iren liebsten frundeu zu beydenteylen mit eynem wissentlichen bollen zu wisszen tliun vnd verkünden, wie die zwey elieleudt ir habe vnd guter am gericht zu Schonrein eynandern vermachen wollen, wer d a r w i J e r reden w o l l , der mag zu dem drillen gericht zu Schonrein erscheinen, es kome jcinants ader nit, so werdt geschehen souil als recht sey. Z u m andern gericht sollen abermals die tzwey elieleudt vor recht erscheinen vnd zu recht erkennen lassen, wie sie nun furter thuu sollen, das ir vermeclitnus cralTt vud macht haben möge. So fragt der scliultes den schepQen des rechtenn etc. So weist der sclieplf zu r e c h t , sie sollen das zum andernmale vor gericht vH bieten ir habe vud gutler eynandern zu uermaclienn, ab yinauts w e r e , der 111 eynlragk woll tliun ader nit. Z u m dritten gericht so sollen die beyde eeleudt abermals vor gericht erscheynen vnd dem scliultesszen zu erkennen geben, w i e sie das zwey gelegen gericht nach eynandern vIT gcbolten liabenn nach des scliepll'en vrlell, vnd was sie uun f u i l e r thun vnd gewarten sollen, darmitt ir verineihtnus lürgangk habe. So (ragt der scliultes den schcpQen des rechten. So erteylt der schepff zu r e c h t , sie sollen das zum driltenmale \1T bieten vud liüreu, ob in jemants mit recht darinn tragen will ader nit. So in nimauds darin tregt, so sollen die schellen den botten lioren, ob er von wegen-der beyder eheleut irn (runden zu beyden leylenn sulches zu wisszen vnd kunth getlian h a b e , das sie ir habe vnd gulter eynandern vermachen wollen. So sal der bott sagen vnd f ü r gericht geslalt w e r d e n , wie vud was er gegeworbeu vnd was in f ü r antwort gefallen sy von iren fruuden zu beyden leylenn, vnd was der bott also besagt, das sal er nemen v£f die p flicht vnd eyde, so er meynem gn. h. vou Kieucck getlian hat, das es war sey, was er gesagt h a b e , werc aber der bott eynes andern h e r r n , so sal ers vif dieselbige pllieht nemen, so er seinem licrrn gethan hat. So nuu der bott also besagt vud gehört i s t , vnd niemands vor gericht erschienen, der den beyden eeleuden, wie sich das zu recht geburt, darinn getragen h e l l e , ader solches mit recht verkommen; so sal der fürsprecli den schullesseii fragen, das er zu recht an setz, ob der elieleudt vernieclitnus vnd vbergube nit billich cjafl't vnd macht
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liabe? So fragt der scliultes den schepifeii des reclils. So erkent vnd erteylt der scliepiT zu recht, dieweil sie das drei gelegen gericlit nach einandern vif geholten liabenn vnd das iren (runden den nechslen zu beydenteylen mit eynem wissentlichen holten verkündiget liabenn, der dan vor gericht sulches bekant vnd berecht habe vnd nimant vor gericlit erschienen, der in mit recht darinn getragenn noch obgelegen, so sol es furtan billich zu recht craiTt und macht haben ect. Darnach fragt der i'iirsprecli weytter den scliultesszenn, was sie nun fürten thun sollen? So fragt der scliultes den scliepifenn. So weist der scliepü, die beyde elieleudt sollenn dem schultesszen ire habe vnd guttere mit h a n d , Laim vnd mit dem lnund vif geben nach gericlites ordennung etc. So die eeleudt dem scliultesszenn ire gutter also vbergeben haben, so sollen sie den scliultessen widerumb bitten, das er inn ire habe vnd gutter widerumb leyhen w o l t , wie von alter lierkomen ist. Darnach so leyliet der scliultes den beyden eheleuden mit dem lialme ire habe vnd guttere wider, ydocli vnserm gnedigen liern von Rieneck vnd dem prior an iren rechten on schaden. Item so der scliultes den eheleuden iren vermeclitnus brieil versiegeln soll, das sol gesebehn mit bevelhe vnd gelieyfs der scliepifenn aufs den dreyen dorffenn. W.
DER
CENT Z U
o. j.
DER
EICHE1),
Difs seindt die recht der zente z w der Eiche. W i r die Schelfen vif der zente z w der Eiche bekennen vnd thun k u n t öffentlich mit diesem brieif, das w i r gesessen sein vif einem follen gerichte daselbst vif der zent, vnd haben mit rechte geurteilt, geteilt vnd gesprochen, teiln vnd sprechen recht vnd redeliclien vif vnsere e y d , die w i r vif dieselben gerichte vnd zente z w den lieilgen geschworen haben, vnd auch von vnsern eitern, die vor vns scheifen gewest sein, ann vns kommen ist, alle diese recht, die liernacli geschriben steen, iglichem liern nach seinem rechten, die zu derselben zint gehören. Tzuin ersten teiln w i r , dal's dafsselbe gericlit vnd zente angehet an dem eisrein pfal vnd gelli von dem pfale in die bacli gein Faulebach, vnd dl« bacli mitten ab bifs gein Faulebacli mitten in d e n M e y i ) , vnd den Meyn mitten herab gein Lautenbach, vnd von Lautenbach die bach vlT bifs au den b a w w e g k , vnd von den bawweg bil's gein Woltcrlbacli zu dem biscliolfsbrun, die bach herein von Seckemurcn bifs z w sant Merlin mitten in den M e y n , vnd den Meyn mitten herab bifs gein Sollzbacli mitten vif die brücken, vnd die Sollzbacli mitten vifhin bifs an die Sperwersbacli, vnd die Sperberfsbacli mitten vif wider zu dem eisern pfal. Auch 1) m u f r in d e r Muittgegend von K l i t i g e n h e r g , W ö r t h u n d O b e r n b u r g gelegen h a b e n . L a u t e n b a c h zwischen M i l t e n b e r g u n d W ö r t h , S e c k m a u e r n südwestlich von W ö r t h .
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teiln w i r , das man vß der zente sal furbrengen w u n d e n , w u t scliar, wont vnd heylachgeschrey. A u d i teiln w i r e , das man Inr sal brengen diepslal, notzuchten vnd naclilbrant. Auch teiln w i r , das in der vorgeschrieben zent niemant sal angreiffen, er Lab dan das vit der zent aufsgeclaget drey viertzeliendage, als recht ist, v o er daraiTter, wan er das erclagt, als vorgeschrieben steet, recht were angrieffe, so sal inn niemant angen oder irren. Auch teiln w i r , were es, das jmant in der vorgeschrieben zent den andern angriffe onerclagter ding als vorgeschrieben steet, queme ein man dan zu den vogten, die zu derselben zent gehören, vnnd clagt ine das, ader z w den buttein, die nehesten, die dan weren, die sollen furzihen, vnd maneten sie die zentli, die soll nachzieh e n , w u o die vogte hinzulien, vnd w u o die plieben, da solt die zente auch pleiben. Auch teiln w i r , ob ein edelman gesessen w e r e in der zente, der sich mit der zente behelifen w o l l e , der soll auch mit ziehen. W e r e aber, das er sich on die zente belielffen w o l t e , szo solt die zent ime auch nicht beholffen sein. W i r teiln auch, ob ein dorff, das inn die egenanten zente geborte, ichts anginge, die sollen iren heymbergen senden zu dem nelisten doriF dabey, vnd derselbe das aber in demselben dorff dem heymbergen sagen; w e r e aber sach, das der heymberge nit gegenwertige w e r e , szo soll her das dem neclisten aber bey ime sagen, vnd derselbe, der die botscliaft also dar brecht, der solle dan pleiben vnd solte aber d e r , dem eis also verbotten were eynem andern zu dem neclisten schicken. Auch teilen w i r , das kein lierre oder edelman oder niemant anders kein scliefferey haben soll in der vorgeschrieben zente an vnser hern von Kieneck eyn zw Eschaw, vnd vnser lierre von Bickenbach eyn z w Mulimart 1 ), die mögen scliefferey haben an der leute schaden, vnd die sollen des nachts wider in iren pferch geen. were a b e r , das darüber ymant in der vorgenanten zente scliefferey haben w o l l e , der solle sie haben vff seinem rechten eigen angeuerde. W i r teilen auch, das kein dorff in der egenanten zent keyn banweide vor der erne machen sal, w e r a b e r , das darüber eyn banweide gemacht wurde vor der e r n e , die nehesten, die dan daran stissen, die das erlangen mochten, die sollen zw ine faren. W e r aber, das nach der erne ein banweide gemacht w u r d e , so soll nymants zu inen faren nach anders, dan es gesalzt were. Auch teiln w i r , w e r es, das ein dorff ein banweide in der vorgenanten zent machen wolt, welche dorff das w e r e , so sollen sie das ie eyner dem nehesten anstosser, die zu ine faren in dasselbe dorff, irem heymbergen furbasser v e r k ü n d e n , so sollen sie ine das hallen, als geselzt w u r d e , vnd solle dan furbasser ie ein dorff in der vorgenanleu zente dem andern verkündigen vnd wissen lassen ongeuerde.
1) M o m a r t , u n f e r n vom m a r k t f l e c k e n K ö n i g , a n d e r M ü m l i n g ? Eschau a u f d e r r e c h t e n M a i n s e i t e , nordöstlich von W ö r t h , in w e l c h e r r i c h l u n g a u c h e i n M e c h e n h a r t e r s c h e i n t , d a s statt jenes M o m h a r t g e m e i n t sein k ö n n t e ? d o c h lag das bickenbachiscbe g e b i e t vermutlich a m linken M a i n , w i e B i c k e n b a c h selbst zwischen D a r n i s t a d t u n d Z w i n g e n b e r g .
EICHE
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Auch teiln w i r , w e l c h e scheffer in d e r egenanten tzente h u n d liaben, der sal sie an eim seil füren, das sie niemant kein schaden lhtm an seinen kinden ader an filie, ader an dem seynen. gescheite aber darüber yeman kein schade von seynen l i u n d e n , so solle er das keren vnd a u s r i c h t e n , als geweist w ü r d e . W i r teiln a u c h , das in selber zent n y m a n t kein eigen banliolz solle machen, dan die alten banliolzer, dan er thue das mit der anstosser w i l len , an das H a n b u c l i , das haben sie a l l w e g e gehabt f ü r f r e y eigen. W i r teiln a u c h , w e r e eis, das Erlenbach vertrüben w ü r d e in der zente, so sollen sie mit irem viehe faren gein F a w l e n b a c l i z w drencken in die bach on der leut s c h a d e n , als ferre als sie m e c h t e n , also inecliten sie auch lierwider t l i u n , vnd in allen dorflern solle das sein, die in der zent gelegen w e r e n . A u c h teiln w i r , w a n man des landes recht vff der vorgeschrieben zent ollen w i l , vnd an hals vnd heubt g e t , das zu verterben ist, so sollen die von W a l s t a t einen getieften vi! der zent haben obgenant. Auch teiln w i r , w a s z w W a l s t a t geschycht, das a n hals v n d lieubt geet, das sollen sie vif der obgenanten zente rügen v n d l u r b r e n g e n . W i r teiln a u c h , w u r d e n die von W a l s t a t von d e r obgenanten zente g e m a n t , so sollen sie ine beliollfen sein, also solle auch die zente ine hin wider ongeuerde. Es w e r e d a n , das sie vffentlich feintschafft lietten. Auch teiln w i r , w e r e e s , das w i r eins rechten vff der obgenanten zente b e d o r f f t e n , vnd das nicht verstehen oder e r k e n n e n m e c h t e n , das sollen w i r holen z w Ostheym an dem landgerichtc. A u c h teiln w i r , ob in der t z e n t iclit mit gewaffenter h e n d t gescliee, das p l u t r u s t i g w e r e ader w ü r d e , das sal man vff der obgenanten zent r ü g e n , w e r e aber, das sunst icht mit den henden oder f e w s t e n gescliee, vnd das einer nicht in den henden h a t , das gehöret vff die dorlfgericht vnd nit an die zente. W i r teiln a u c h , w e r e e i s , das sich in d e r egenanten zente yemant s c h u l t e , es w e r e f r a w e öder m a n , das a n hals vnd h e u b t ginge, oder y m a n t meyneidig liief'se, vnd s p r e c h e , das e r in das beweisen w o l l e , das geboret an die v o r geschrieben zente. S p r e c h e er aber des nit Iso herte u f s , an die dorffgerichte angeuerde. W i r teiln a u c h , w e r e es, das einer dem a n d e r n zwspreche vmb schult in der obgenanten z e n t , des der a n d e r nicht b e k e n t e , das soll j e n e r , der dem andern zwsprecli, den a n d e r n beweisen selb dritte mit den heiigen, den das wissen vnd kuntli w e r e , das biderbe leut weren ongeuerde. W e r e auch, das einer dem a n d e r n zuspreche vff der zente vnd gezewgen bedorfft, w i e vil er der bedorllte, ader d a r brechte, vnnd v b e r w u n d e er dan d e n , dem er also z u s p r e c h e , so solle d e r s e l b e , der also verlorn h a t , doch nit m e h r bezalen, dann f ü r f u n f f , vnd dieselben sollen zeren nach d e m , als die sclieffen weisen. W i r teiln a u c h , w a 3 z w Wildenstein in dem dorff geselltet, das gehört nit vff die z e n t e , vnd sal das richten vff der Schede. W i r teila a u c h , w a s zu Clingenburg geschieht in der b u r c k m a u e r n , das sal auch nit vff die zente g e h ö r e n , w a n man sal das rictilenn in d e r Stadt. W i r teil» a u c h , das der von Bickenbach amptleut fregere sollen sein vff derselben zenle dem armen als dem reichen
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angeuerde. W e r e a b e r , ilas der amptman so dorreclit w e r e , das er nicht gefregen k o n d t , ader das der liern von Rieneck a m p t m a n deuclite, das er nicht ein gleicher freger w e r e , der ineclite ¡nie den stap aufs der h a n d t nemen vnd fregen. A u c h teiln w i r , vil' welcher seyten der amptman vlt der zente niclit w e r e , so mechle d e r ander amptman fragen ongeuerde, also das das gericht nicht n y d e r lege. W i r teiln a u c h , das yedes dorlf in der 'selben zente sein alte banweide behalten s a l , vnd sie d a r a n nieinant irren noch h i n d e r n mag. A u c h teiln w i r , o b ein dotschlagk geschee in d e r z e n t , vnd die cleger dem gericht nach volgeten in der t z e n t e , vnd w a n sie da z w gericht c l a g e n , zum Vierden gericht sal man ine richten den clegern, vnd sollen die kleger d a r stehen vnd den nennen mit dem n a m e n , der den mort getliau hat in der zente: heilt stehe ich h i e , vnd lieme dir dein l a n t r e c h t , vnd mache dich allen l e w t o n gerecht, vnd verb ü t h dir kirchen vnd Clausen, vnd alle gotes h e w s e r ; bils als lange bils er sein vnrecht macht z w eynem r e c h t e n . H a t er l i a w f s v n d stcke vnnd b a w m , die sal ime ein zente gemeinlich a b h a w e n , vnd sal man ine dauon geben ein f u d e r w e i n s , vnd d e r den dotschlagk gethan h a t , der sal den w e i n geben vnd w a s es kostet zaln ; w e r e es a b e r , dals er defs weins vnd koste nit zugeben l i e t e , so sollen die cleger den wein vnd koste bezalen. w e r e a b e r , das der dotsclileger vnd klegere nit zwgeben lietlen, so sal die zente w e i n vnnd was er kostet h a t , gelten gemeynlicheu an allegeuerde. W e r e a u c h , das jemant betreten w u r d e , der in eynem andern gemerks gehawen liette, a d e r das man da in viertzehen tagen erfiire, w e r e das ein w a g e n , das w e r e ein p f u n d t z w e i n u n g e , ein k a r r n ein h a l b p f t i n d t , ein esel lunll Schilling. W e r e es a u c h , das man eynen man verterben wolle, das solt das l a n d t mit einander tliun. W e r e a u c h , das eyner verleumet würde," das soll mau den vogten s a g e n , die sollen den Iahen vnd h a l t e n , bifs er sich des leumets enlschluge, mocht e r sich des nit eiilsclilagen, so soll man r e c h t mit ime t h u n . Item so weisen w i r die höchsten busse f u n ü z e h e n vntz vnd ein lielbeling nach fiildisclier w e r u n g e je iij heller f ü r h ^ , z w einer busse, vnd das h a t sich z w i r e n t z u iedem mal alis vil, als des ersten ist. Auch weisen w i r ein p f u n t zenlgrell'cn g e l t s , das liatt sich nicht. Auch weisen w i r , das ein f r e u e l ist zeheu Schillinge, v n d ein vergefs virtzig heller. Auch weisen w i r , w o eiu z w e y u n g e geschieht in der z e n l e , das sal man furbrengen an dem gerichle, d a r inn es gescheen ist, die sollen das dann f u i i c r brengen an die s t a t , da es hin gehöret. Auch weisen w i r , ob sich zwen zweiten aufswendig der z e n t , die in die zent gehören, k u m e n die vngehemmet vnd vngesewmet lieym, (las sal man an den gerichten f u r b r e n g e n , d a r inn sie gesessen s e i n , diu sollen es dan f n r t e r brengen an die s l a t , da es h i n gehöret. Auch weisen w i r , das mit yedem sclielFen zwen geen sollen vif die zente aufs dem dorlf, dar inn er gesessen ist. Auch ist verboten bey zeheu p f ä n d e n , das niemaut deu a n d e r n aufs der zenle laden
MÖMLINGEN
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oder künden sal, beide geisllicli noch wernllicli, die in der zenle gesessen sein. Auch weisen wir eynem lursprcchcn zwen lurnisse zw lone. WEISTHUM
ZU
MÖMLINGEN').
1422. W i r scliiilllieis vnd schöpften genicinckliclie des gerichles zvere d a n n , das es
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hals ader liaudt am-ürt. Ilcm w i r sint auch h e r k o m e n , das kein geistlich ader werntlicli l e u t e , man a d e r f r a u w e , die der sladt nicht zu s t e w r e ader gebot s t e h e n , kein i n w o n ü n g Dicht liabin sollen an vnsern willen vnd g u n s t , vnd auch kein liuser do kcuffen a d e r besitzen s o l l e n , die in vnsers gn. Ii. vnd in der S t a d t Menningen w a c h t , s t e w r ynd bete lierkomen e i n t , sie w o l l e n sie dann auch v e r s t e w r e vnd verbethen vnd mit vnnserm w i l l e n h a l t e n , als obgerurt ist. Item w i r habin auch macht, w e n u w i r eynen gemeynde n ü t z d e r Stadt erkennen mögen mit geboten oder mit welcherlei Sachen das w e r e , doch vnschedlich v n n s e r m h e r n von W ü r t z p u r g k vnd seinem stifft an iren r e c h ten, das mögen w i r tliun, als dicke des n o d t ist. Item so haben w i r die zwilffer auch m a c h t , eynen oder mere zü burgern auffzunemen von w e g e n vnnsers gnedigen h e r r n von W ü r t z p u r g k , «eins stifft» vnd d e r S t a d t ; dieselbin dan geloben vnd s w e r e n m ü s s e n , v n n s e r m gn. h . , seynetn stifft vnd d e r Stadt g e t r e w e vnd g e w e r e zu sein vnd r e c h t zu Meyningen nach stadtreclit v o r dem r a d t daselbst zu geben vnd zu nemen. Item es magk auch ein iglich b u r g e r von der S t a d t Meyningen zilien w a n n ader w e l che zeidt e r wil, vnd im eben ist, also das er abscheydiing ueme v n d auch bezalung thu eyner gemeynde schulle, vnd kuntlichin m i t w i l l e n vnd wissen von d e r Stadt scheide, doch a l s o , ab er zu y m a n d t s zu Meyningen zu sprechen liett, das e r do w o l l e r e c h t gebe vnd n e m e , das dann eynem yden zu seynem eydt gegebin w i r t , so man ine zu eynem b u r g e r a u l f n y m p t , auszge» n o m e n geistlich sache. Item w i r sein auch von a l t e r h e r k o m e n , ab y m a n d t b r e w e n w u r d e , das bire ausz den kuffen verschencket eher dann er das gefasszt h e t t e , darvon solt e r kein vngelt n i c h t g e b e n ; desgliclien auch in eynem h e r b s t , a b y m a n d inost ausz den kuffen verkeufft a d e r schenckin w u r d e , sal man auch k e i n vngelt davon geben. Y n d a b auch in diesen obgescliriben f r y h e i t e n , g e w o n h e i t e n , rechten v n d alt h e r k o m e n ichtt v o r b r o clien a d e r vorruckt w e r e w o r d e n , ist m i t gewalt an r e c h t , v n d w i d e r vnnsern willen gescheen. V b e r alle sulche vorgescliriben Sache h a b i n die obgnanten scliulteis, burgermeistere, ßchepfin vnd acht mich vndten an geschriben offinbar Schreiber gebeten, ine eins a d e r m e r e offin instrüment zu m a c h i n ; das dann gescheen ist in der radts stubin d e r obgnanten Stadt Meyningen vnd eins teils in Hansen Lutenbachs vnd in Clausen K r u s e n liüs e r n , in dem j a r e , indictien, t a g e , m o n d e vnd krönurig als obgeschrieben stet. Dabei sint gewest die ersamen priester lierr P e t e r H e p p e g w a r d i a n des convents zu M e y n i n g e n , h e r r Y a l k m a r Keiner vnd h e r r Heynrich F o r s t e r , beide vicarien der p f a r kirchen der mergnanten S t a d t Meyningen darzu sunderlichin gelieisszen vnd gebeten. V n d ich Heynrich N ü n e von L u t e r n b a c b , clerigk Müntzer bistliumbs etc.
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ORDNUNG DES KAMPFRECHTS AM LANDGERICHT ZU FRANKEN, wie es von alter hergebracht vnd durch römische keyser vnd könig gesetzt, reformiert vnd bestetigt worden 1 ). Item wenn mein lierr zu kampfrecht sitzt, so soll er sitzen an den hoff Osternacli, darin jetzo herre Johann von Tunfeld sitzt, und den rucken an die mauer kehren obwendig der pforden, gegen den hoff Ramburg, vnnd soll sitzen als ein hertzog zu Francklien, sein schwerd zwischen sein beinen leinend oder ligend haben, und sollen vor ihm in dem ring sitzen 9, oder 11 ritter, möchten der mehr gesein, das were besser. Vnd der forderer oder cleger soll sein in dem nechstin haus davor, vber an der eckhen. 2. Item der forderer soll gantz angetlian sein in einem grauen rockli mit einem kampfhut vernehet mit riemen, mit grauen hosen ohn iufsling, mit kolben und scliild, als ob er jetzund in den kämpf gehen solle. 3. Item so das gericht in obbeschribener mafsen besetzt ist, so soll der cleger einen seiner freund, oder der mit jhm da ist, zu meinem lierren an das gericht scliicklieti, und sein gnad bitten, jlime ein fürsprecher zu erlauben, der sein wort spreche nach kampfrecht und Franken recht, den fürsprecher soll jhm mein herr erlauben, derselbe soll also bald zum cleger gehen, vnd von jhm hören, warumb er sein Widersacher fiirheischen wolle. So das geschieht, soll er wider fürs gericht gehen vnd bitten alsp: gnediger herr, N. ist alda, und will den N. kampflichen heischen, vnd bilt euer gnaden, das jr jhn wollet lassen herbringen und geleiten nach kampfrecht und Franckenrecht. So soll mein herr dann darnach fragen, vnd es wird von den rittern erkant, das man jn zu vnd vom gericht leiten soll. 4. Item dar nach bittet jlime der fürsprecher zu fragen, wer den cleger zu dem gericht bringen und geleiten 6oll? das fragt mein herr, so wird Von den rittern geurtheilt, das es der keinerer thun solle. 5. Item so bittet der fürsprecher zu fragen, wer der kemmerer sey? daraulf erkennen die ritter, das es jetzund Crafft 1) aus Goldasts reichssatzung, th. 1 Hanau 1609 » . 2 3 6 — 2 3 9 ; ihm halle es, nach s. 314 doctor Paul Matthias Webner von Hellenberg zu Kitzingen mitgetbeilt. Die grafen Ton Werlbeim waren erbkämmerer des bischofs von \Virzburg, als berzogs von Franken, und verliehen ihr amt wiederum an die Zobel von Giebelstatt; Kraft Zobel lebte in der ersten hä'lfte des 15 jh. (vgl. Hans Zobel oben s.561. a.1443), woraus sich die zeit der abfassung des obigen kampfrechls ergibt. Sie scheint dennoch unvollständig, da gerade das fcampfverfabren nicht geschildert wird. Gottlieb Enoch Jonisch (oder vielmehr dessen praeses Ephraim Gerhard) de judicio duellico, vulgo vom kämpf und kolbengerichle, Jena 1711. Frarikf. und Lp. 1735, worin das fränkische kampfreebt ebenfalls abgedruckt steht, wahrscheinlich mit abweichendem texte, mangelt mir; es ist darin, so wie in einer handschrift zu Gotha (Bruns beitrage s. 321.322) auch der kämpf zwischen mann und frau enthalten, welcher bei Goldast fehlt.
G02
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Zobell ßcy, der das fürter von meinem herrn zu Wertlieini zu lelicn habe. Also bittet jhm der kemerer zu fragen, wie er den cleger von gericlit bringen soll, das er reclit tlme nach kampireclit vnd nach Franckhenreclit. DoraulF tlieilen die ritter, er soll jlin bei der hand nehmen vnnd an meines herrn statt fuhren vnnd geleiten mit gesang vnnd mit geschrey, vnnd so er aus dem liaufs tritt, so soll er vnnd die mit dem cleger do seind, anheben: in gottes namen fahren wir u. 8. vr. bifs das der cleger an die schrang k o m p t , vnd er soll also gehen in seinem kampfgewandt. Danach soll der fürspreclier bitten zu fragen, so er deu cleger fürs gericht hat bracht, nach kampfrecht vnd Franckhenreclit als die ritter ertheilt h a b e n , wie er es den fürter halten s o l l , das er recht t l m e ? so soll mein lierr des rechten fragen, so sprechen die ritter zu r e c h t , man soll ihn nehmen vnnd heifsen nach kampfrecht vnd Franckhenreclit. So bittet der fiirsprecbe zu fragen, w e r jhn nehmen und heischen s o l l ? Darauf? erkennen die ritter es solle CralTt Zobel jetzo der ceinmerer thun. 6 . Item so bittet der cemmerer durch des clegers fürsprechcn zu fragen, wie er ihn heischen soll, das er recht tliue nach kampfrecht vnd Franckhenreclit. Darauf erkennen die r i t t e r : ich heische dich N. von N . wegen, zum ersten mahl, zum andern mahl, zum dritten mahl nach kampfrecht vnd Franckhenreclit. S o soll der cleger drey mahl mit seim kolben uffn Schild schlagen als vor. 7. Item wann das also geschieht vnd niemands do ist, der darein rede, so soll der cleger durch seinen fürspreclien bitten zu fragen, wie er es hallen vnnd was er furter warten soll, das er recht tiiue nach kampfrecht vnd Franckhenreclit? das soll mein herr fragen. S o sprechen die ritter zu r e c h t , das mein herr dem antworter die ladung vnnd heischung verkündigen soll in haus unnd zu liolf mit einem geschwornen botteu, nach kampfrecht unnd Franckhenreclit. Darnach bittet ihm der clever zu fragen,, wie es fürter beschehen soll? das fragt mein h e r r , dorauf erkennen die ritter, man soll jlim einen andern tag setzen, von demselben tag über 14. tag nach kampfrecht vnd Franckhenreclit, W e r e aber der vierzehende tag ein heiliger tag, so soll es sein uff den neclisten reclitstag darnach, das soll mein herr dein antworler verkünden lassen, mit einein geschwornen b o l l c n , der solle solche Verkündigung uff den andern rechts tag nIV den ayd besagen, das er die habe getlian nach kämpf und Franckhenreclit" zu haus und zu hoir -vnd den anlworter wissen Ipssen, dal's das ander gericlit werde sein vif einem wüsten h a l f , Kropfshausen genandt, Uli' dem rennwege zu W'iirtzburg gelegen. 8. In dem andern gericlit so soll mein herr sitzen als ein hertzog vif den liolf zu Kroplshausen, vnnd sein ruckhen an die mauer «u s. Barlholomeo leinen, vnd sein schwerd zwischen seinen beinen hallen vnd 9 J o d e r 11 ritter bei ihm haben_silzen. Item so soll der cleger sein in dem nechsleu haus dabei, vnd
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einen seiner freund zu meinem lierrn schicken, und sein gnad nmb einen fürsprechen bitten, so soll mein lierr die- ritter des rechten fragen, die erkennen, er soll ihm den lauben. Daraull soll des clegers fürsprech zu dem cleger gehen, vnd sein vornehmen verhören, vnd darnach soll er wider vor gericht gehen und da bitten zu fragen, der cleger hab als vif heut eingesalzten tag gen N . , wie er sich halten soll, das er recht thue nach kämpf und Franckhenrecht? so soll mein herr des rechten fragen, darauf! erkennen die ritter, er 6oll für gericht kommen, hab er dann ichts zu fordern, das möge er thun. 9 . Item so soll der fürsprech bitten oder fragen, w e r ihn für gericht bringen vnnd geleiten soll? das fragt mein herr, so wird erkant, dafs es aber der cemmerer thun soll, jetzo (.'rafft Zobel. Also bitt der cemmerer zu fragen, wie er jhn bringen soll? das fragt mein l i e r r , so wird erkannt, mit gesang unnd mit gesclirey bis an die schranckli, so singen w i r a b e r : in gottes nainen fahren w i r u . a. w. W a n n er aber dan an die schranckli koinpt, so- bitt der cleger, ob mann im jetz billig einen warner laube? das fragt mein lierr. Darauf erkennen die ritter, man laube ihm das billig. So bitt er ihn zu fragen, wie er sich hallen s o l l , das er recht thue nach kämpf vnd Franckhenrecht!' das fragt mein herr. S o sprechen die ritter zu r e c h t , sie wollen den geschwornen botten v e r h ö r e n , ob er dz zu haus vnnd holf virkündet hab, als verd ertheilt sey; hat er es den also verkiindt, so bitt der clager aber zu fragen, was er für hin warten soll? das fragt mein lierr. Darauf sprechen die r i t t e r , mann soll den antwortter aber nennen und lieifsen. das fragt mein h e r r , so theiln die r i t t e r , es soll der cemmerer tliun, jtzo Crafft Zobel. 10. Darnach kombt der cemmerer ruffen: N. ich heisch dich zum 1. 2 . 3 . mahl nach kämpf vnnd Franckhenrecht, bistu jergend h i e , oder jemand von deinentwegen, der gehe herfür, vnnd thue das recht sey, vnd were das recht sey. Vnd darauff soll der cemmerer ein kleine weil schweigen. Ist den nieinands, der darein rede, so soll der keirinierer ruffen: H e r r , er ist hie nicht, vnnd also soll der cemmerer den antwortter zum dritten» mahl heischen, und als oKt der cemmerer den antworter heischet, als dickli soll der cleger dreymalil mit seim kolben vif den scliild schlagen, als vorgeschriben stehet. 11. Itein so das geschehen ist, bitt ihm der cleger zu fragen, wie er sich fürter halten soll, das er recht thue nach kämpf und Franckhenrecht? das fragt mein h e r r , so erkennen die ritter, mein herr soll sitzen über die tagzeit, wenn die dann vergangen seyn, so soll mein herr den drillen tag zu endhafriem rechten sitzen, tilf dem Schotten anger, nach kämpf vnnd Franckhenrecht über 1 4 tag. W e r e aber der 14te tag ein heiliger tag, so soll es sein ulf den nechsten rechtstag hernach. So denn der dritte tag i s t , so soll mann den ensern kreis beschrenckhen vfl dem Schotten anger, darinri soll niemand sein dann die lünsener und kreiswarten, vnnd inwendig toll man mit rath meines herru reih viid beider theil freund eiu kreis uff den wascu
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awfs l a n g e n , oder mit stro b e s t r e u e n ; welcher alsdann aus demselben kreis k o m e , der soll verloliren haben. V n d mein lierr t o l l die sclirenckh mit r i t t e r n und k n e c h t e n vnd w a p n e r n bestellen , das es gleich gehalten w e r d e , eim theil als den a n d e r n . D e n n so soll mein h e r r vfswendig defs geschrencks uff einem hohen Stull sitzen i n seim h ä m i s c h , als ein hertzog zu F r a n ckben, vnnd die r i t t e r sollen bei jhm auch in jlirem h ä m i s c h tili den gestull sitzen, doch das meines h e r r n stul hoher s e y , dann d e r r i t t e r , vnd mein h e r r soll sein andlitz k e r e n gen Orient, so soll denn der cleger dabei sein vnter obdacli. D e r soll aber seiner f r e u n d einen an das r e c h t scliickhen, mein h e r r n bitten v m b einen f ü r s p r e c h e n , d a r u m b soll mein h e r r f r a g e n , so e r k e n n e n die r i t t e r , m a n soll jm einen lauben. 1 2 . Item so soll d e r fürsprech zu dem cleger gehen vnd i h n v e r h ö h r e n , darnach soll er w i d e r zu gericht k o m m e n , v n d bitten zu f r a g e n , ob man den cleger jclitz billich zu gericht gleit e n s o l l ? das soll mein h e r r (ragen, so erkennen die r i t t e r man soll i h n gleiten. So f r a g t der f i i r s p r e c h e , w e r ihn gleiten soll? tlieilen die r i t t e r e , es soll es der cemmerer t l i u n , jetzo Crafft Z o b e l l . Darauff bitt i h n d e r cemmerer zu fragen w i e e r i h n dazu bringen und gleiten soll, dals e r recht thue nach k ä m p f u n d F r a n c k e n r e c h t ? das fragt mein h e r r , so wird geurtheilt m i t gesclirey und mit gesang. So soll jn der cammerer bei der band n e n i e n , und so er zu dem obdacli g e b e t , so soll e r mit denen singen, die mit jlim g e h e n : In gottes nahmen fahren w i r u . s . w . bifs an die schrengkhe. So soll der k e m m e r e r den cleger zu d e r linckhen Seiten in den kreis f ü r mein h e r r n (lühren) vnd d e r iürspreclie soll s p r e c h e n : der N . ist h i e , als er den vli h e u t hie betagt i s t ! vnd so sein Widersacher nicht da ist bitt e r j h n z u f r a g e n , w e s er n u n w a r t e n soll, das er recht t h u e nach kämpf u n d F r a n c k e n r e c h t ? so fragt mein h e r r das u r t e i l , vnnd die r i t t e r tlieilen, m a n n soll den a n t w o r t e r nenien u n d heischen. D a r auff (ragt mein h e r r , w e r jhn heischen und nemen soll? so w i r d e r k a n t , es solle es Crafft Zobell jetzo cemmerer tliun. D a r a u f f soll derselb cemmerer den a n t w o r t e r mit seim namcn nennen und s c h r e i e n : N . bistu gegenwertig oder jemand von deinentwegen, so gehe h e r f ü r vnd thue das recht ist, vnd w e h r e als recht i s t ! Ist den jemands da, der f ü r des a n t w o r t t e r s wegen darein r e d , u n d lest jm sein r e c h t f o r d e r n , vnnd bitt zu fragen, ob m a n den a n t w o r t e r jetz billig auch f ü r gericht bringen vnnd gleiten s o l l , nacli kainpfrecht unnd F r a n c k l i e n r e c h t ? Da3 fragt mein h e r r , so e r k e n n e n die r i t t e r : man soll jn bringen vnd gleiten nach kämpf u n d F r a n c k e n r e c h t . So bitt der zu fragen, w e r i h n bringen vnnd gleiten soll? das fragt mein h e r r , so w i r d e r k a n t , d e r cemmerer jetzo Crafft Zobell soll es tliun. Darnach soll der cammerer zu dem a n t w o r t e r gelin, w o er ist u n d e r obtacli, vnd soll jhn mit der band f ü r e n , und so er aus dem obtacli g e h e t , soll er anheben und s i n g e n : In gottes nahmen fahr e n w i r u. s. w. bis das er in die schrancklien k o m p t , vnnd d e r cemmercr soll den a n t w o r t t e r zu der rechtn liand in den
PRANKEN.
WIRZBÜRG
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kreis führen, vnd dann soll der a n l w o r t e r , oder einer seiner IVcund von seint wegen um!) einen fiirsprechen bitten, so wird erkant, das jlun mein lierr den lauben soll. S o red den der antworler mit dem fiirsprechen also: Ich bin hie vnnd will der heischung gnug thun, und mein ehr verantworten nach kämpfvnnd Franckhenrecht wie erkant w i r d , das ich recht thu. Also wird erkant, das sich cleger und antworter oder jlir freund umb zeit unnd stund vereinigen, wen und wie sie desselben tags zu hulf gehen sollen, da soll j r griswarter vnd warner uff warten, das sie es gleich bestellen, das es recht zu gehe. Bleibt aber der anlworter aussen, so lest jm der cleger fragen : sintemals das der ant worler nicht kommen sey, oder jemands von seint wegen, der darein rede, wes er denn warten soll, das er recht thu nach kämpf und Franckhenrecht? Das fragt mein herr, so erkennen die ritter, er soll warten bis die tags zeit vergehe, habe er dann jehts zu fordern das mög er thun. 13. W a n n dann die tagzeit vergangen ist, so bitt jhm der cleger zu fragen: so nun die tagzeit vergangen vnnd der antwor* ter nicht kommen sey, wes er denn nun fürter warten soll, das er recht thue nach kämpf und Franckhenrecht? Das (ragt mein h e r r , so erkennen die r i t t e r , dafs mein herr von dem stuel tretten und sich gen Orient stellen soll, und dan den antworter in die acht sprechen, mit den Worten die dann zu der acht gehören, als meines herrn gnad wol weifs, und die hernach geschriben stehet: N. als dicli N. nach kampfrecht und Franckhenrecht geheischen und gefordert h a t , vnd w i r dir darumb geschriben und rechtstage gesatzt haben, alsdann mit urteill erlheilt w a r d , das du alles verschmehet hast und vll solche forderung aussen blieben, und vnserm gebotli widersessig und vngehorsam gewesen vnd noch bist, des urteiln wir vnd achten dich, vnd nehmen dicli von und aus allen rechten, und setzen dich in alles vnrecht, vnd wir tlieiln deine wirthin zu einer wissenliafftigen w i t w e n , vnd deine kinder zu eliehafftigen weisen, deine lehcn dem h e r r n , von dem sie zu lehen rüren, dein erb und eygen deinen kindern, deinen leib und dein fleisch den thiern iu den wälden, den vögeln in den lüfften und den fischen in dem wage. W i r erlauben dich auch menniglichen uff allen Strassen, und w o ein jeglich man fried und geleid h a t , da soltu keins haben, und w i r weisen dicli in die 4 Strassen der weit in dem nahmen des teufTels bei den eyden in der sach. 1 4 . Dorauff bitt jhm der cleger mit fiirsprechen zu fragen, ob man ihm solcher acht nicht billig brielf unnd urkunth soll geben, das fragt mein herr, vnd es wird jhm von den rittern also ertheilt.
WIRZBURGER HERBSTORDNUNG!). mitte des 14 jh.
Unser herr der hat euch alle gemeinlich, arme und riebe, heruf heizen kummen, als gewonlich ist zu tun alle jar zu dem 1) Schneidt llics, jur. iranconici, zweiter abschnitt p. 223 — 226.
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h e r b s t , d a z ir l i o r e t d i e s e t z v . g e b o t , d i e m a n e u c h Iiie v e r k u n ü t , und euch b e h a l t , daz ieman davon zu schaden k u m e . Z u d e m e r s t e n g e b u t e r , d a z n i e m a n d l e s e 011 l a u b e , es si v o r der einuug oder darnach; a w e r daz bricht, der git unserm lierrn zu besserung die alten b u s z e , daz sint zehen pfund pfundiger pfenninge. S w e r w i n w a c l i s h a t h e r b r a c h t mit hauen u . mit liezzen, d e r s o l d a z l e s e n o n a l l e i r i a l , e z si d a n e i n a n d e r d a r u f g e w i s t mit recht vor gericlite. S w e r a u c h m i s t , stein o d e r h o l z h a t l i g e n in d e r gassen, da d i e w e g e in d e m h e r b s t v o n g e i r r e t m u g e n w e r d e n , d e r sol d a z u z u . d a n n e n f ü r e n in d r i e n t a g e n , s w e r des nicht entut, der git sechzig pfenninge. S w e r auch in d e r gazsen w e s e n t l i c h dungfei o d e r gruben h a t , d a v o n d i e w e g e m ö g e n s c h a d e n n e m e n , d i e sol e r a u c h i n w e n d i g drien tagen bei d e r vorg. pen füllen u. beschütten. E s sol a u c h ein ieglicli l i ü t e r h ü t e n i n i e g l i c l i e r l a u b , alle die w i l daz drie darinnen zu lesen haben, swelcli diz nicht ent u t , als d i c k e r d a z bricliet -als d i c k g i b t e r s e c h z i g p f e n n i g e . E s s o l l e n a u c h d i e z e l i n t n e r u . d i e hiiter u n d a u c h d e r g e r i c h l s k n e c h t w a r t e n d e r s t u p f l e r , d i e a u c h v e r b o t e n sind u n d verbutet alle jar strenglichen, s w e r auch daran erwischet wird, d e r g i b t f ü n f Schilling p f e n n i n g , h a t e r d e r n i c h t , so s o l l m a n i n d a f ü r v i l l e n u n d s c h e r e n , u n d s o l l d e n s t u p f e l w i n t r a g e n in unsers lierrn buttig cell. S w e r auch stupfelbere oder s t u p f e l w i n k a u f e t , oder slupfler hellet oder liuset, der git unsern lierrn ein p f u u t p f e n n i n g u. s o l d i e stat r ä u m e n ein j a r , d e s s o l l e n d i e liiiter w a r t e n , w i r t d e r h ü t e r d a r a n b u z e n d i g , so sol e r d i e s e l ben buz liden. S w e l c l i e w i n g a r t m a n o n d e s l i e r r n w i s e n deliein b e r e h e i m tregt oder h e i m zechet g e t r a g e n , d e r git ie v o n dem k r e k e n oder heugeln sechzig pfenninge. E s s o l a u c h ein i e g l i c l i e r , d e m m a n w i n w a c l i s h a t b e h ü t e t , d e n h ü t e r n i r e n Ion g e b e n in a c h t t a g e n d a r n a c h , als e r d a z abgeliset.. s w e r d a z n i c h t e n t u t , d e r g i t i n z u r bul'se z e h e n S c h i l l i n g p f e n n i n g e m i t dein I o n , die sol im h e l f e n f o r d e r n d e r h o f s c h u l t l i e i f s . e z v e r b u t a u c h u n s e r v o r g e n a n t e r h e r r h e z z e r in d e m w i n w a c l i s , si r i t e n o d e r g e n , s w e n m a n a b e r d a r i n f u n d e l i e z z e n , d e r git u n s e r m l i e r n e i n p f u n d p f e n n i n g e , o n d i e bul'se, d i e v o r a l t e r d a r ü b e r g e s e t z e t ist. S w e r vieli treibt anders dan f ü r den r e c h t e n h i r t e n , der sol geben von der k u w e sechzig p f e n n i n g , u. von dem varch e i n Schilling p f e n n i n g , v o n d e m scliaf e i n e n Schilling u n d v o n d e r g e i z einen S c h i l l i n g ; u . s w a z v i h e s m a n z u d e m d r i t t e n m a l b e g r i f e t b e i d e an d e m l e i d o d e r in d e m w i n w a c l i s , d a z s o l m a n t r i b e n i n u n s e r s l i e r r n k u c h e n , als v o n a l t e r r e c h t ist. Swer aber spricht, daz er sulle haben einen sunderlichen h i r t e n , der s o l d a z f u r b r i n g e n als r e c h t ist. tet e r des n i c h t , so g i t e r d i e v o r g . bul's. E s v e r b u t a u c h u n s e r v o r g . h e r r , d a z n i e m a n d k e i n w e i n c i i l i e n s o l m i t b u t t e n , k u b e l n , g e l t e n o d e r a n d e r n gescliir-
ÖRINGEN
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r e n im feld o d e r in d e r s l . i t , h e i m l i c h o d e r o f T e n l i i h , dan m i t d e r r e c h t e n a m c , und m i t d e m g e s c h w o r u e n y e l i e r . w e r da?, b r i c l i e t , d e r g i b t v o n e i n e m e i m e r ein p f u n d pl'enning z u h ü l s e , daz w i f s e s i c h i e d e r m a u n a c h z u r i c l i t c n . AUSSAGE
ÜBER a.
ÖRINGEN1).
1253.
in n o m i n e doniini amen. Ich G o l f r i t von H o h i n l o c h , nnd w i r E n g i l l i a r t und C u n r a t v o n W i n s p e r c b e k e n n e n und v e r j e h e n d e s , d a z w i r ze v e r e b e n n e u n s e r g e m e i n e c r i e g e u m m e u n s e r z i e g l i c h e z r e l i t z e O r i n g o w e c u r n g e m e i n l i c h e n dise b e n a n t e n r i t e r e , u n d s w a z die bi i r m e eide s e i l e n , d a z uns d a m i t e g e n u g e l e . D i z s i n t W a l t h e r d e r s c h e n c k e von L i m p u r c , h e r C u n r a t v o n N i d e c k e , h e r C u n r a t v o n H e i n e b e r c , h e r U l r i c h von N u e n s t e i u , lier G a b e l e , her Dietrich von O t h e r n l i e i m , her K r a f t von R o t b a c h , h e r L u d e w i c von G o z z c s h e i m , h e r S i f r i t von Schefovve, h e r Heinrich der f r e m e d e , und lier E m e h a r t under der w i d e n . D i s e eilve s w r n zen heiligen und sprechent also. D i u s t a t O r i n g o w e stet a l s o . S w e r d r i n v a r , d a z d e r Italien sol s c h i r m an libe und an g u t e , von dem voite und von den schultheizen. D i e v o g e t e i e i s t m i n e s h e r r e n , l i e m G o l f r i d e s von H o h i n Jocli. D a z s c h u l t h e i z e n a m p t ist b a l b e z aucli sin und ist lialbez d e r z w e i e r g e b r u d e r e E n g e l h a r l e s und C u u r a t e s v o n W i n s p e r c . S w e r d i r r e s t e t e r e l i t h a t , d e r s o l gehen ze s a n t e M e r l i n s n a h t a h t e h e l l e r , u n d s o l daz j a r a l l e s f r i s i n Zolles l i a l p . D a r u b e r s o l m a n g e b e n ze s a n t e M i c h e l s messe z e h e r b e s t wette, a n e v u n f S c h i l l i n g e d r i u p h u n t h e l l e r , d e r i s t d r i t t e h a l p phunt der schultheizen. D i e v u n f Schillinge s u l n v e r z e r n , d i e die p h e n i n g e d a s a m e n t . Z e s a n t e M e r t i n s m e s s e sol m a n g e b e u ze v o i t s t u r e a n e v u n f S c h i l l i n g e d r i u p l i u n t h e l l e r , d e r ist d r i t t e h a l p p h u n t des v o i l e s . D i e v u n f S c h i l l i n g e s u l u v e r z e r n die s a tnener. D i e w i l i e i g e n suln g e b e n z e m e i e n s i b e n z e h e n u n s e h e l l e r ze lideigen sture. D i e s e l b e n suln g e b e n ze h o r n u n g e a l s e vil. D i e lirot p e c k e n s u l n g e b e n z e m e i e n s i b e n z e h e n -unse h e l l e r ze b r o t p e c k e n s t u r e ; ze hornunge alse vil. Dise brolpecken s l u r e suln g e b e n a l l e , d i e i r w a n n e n ze m a r k t e s e l z e n t , und dise b e n a n t e s l u r e w i r t d e n s c h u l t h e i z e n . D a z schultheizen ampt suln besezen d e r herre von H o h i n l o c h u n d d e r h e r r e v o n W i n s p e r g , a l s i w i z z e n , d a z in u n d der «tele rehle kunie. D i s e s c h u l t h e i z e n suln a l l e z , d a z c l a g b a r i s t , r i l l t e n , n a c h r e h l e u n d alsez d e r s t e t e e r b e r s i , und s w a z si m i t d e m e w e t t e s t a b e g e w i n n e n t , des i s t daz d r i t t e i l des v o i l e s , und d i e z w e i l e i l d e r s c h u l t h e i z e n . Ist a b e r ,
daz man den schultheizen c l a g c t ,
und si n i h t g e -
1 ) au der O r n , die in den Kocher gelil, zwischen Wimpfen und IIüll. aus Hanselmanns landeshoheit von Hohenlohe, nrlc. nr. 43 t mit herichligung der fehler, so viel es der ahgang der Urkunde gestaltet.
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l i h l e n nuigen, nocli en w o l l e n t , so sol manz clagen dem voite, und svvaz man deme g e w e t t e t , des ist ein phunt vor s i n ; die vunf Schillinge sint «in, und der scliultheizen gemeine. Dise scbultlieizen suln ze drin ziten ime j a r e , ze meicn, zc lierbeste und ze liornunge geben dem voite driu dienst mit zwein und drizzic r i t t e r n , und sol jeder ritter zwene knehte lian, von rintllesche und von swinime ilescbe und von w i n e , des abendes und des morgens. D e r scbultlieizen butil sol die kucben berihlen mit lieven, mit pheiiere und mit salze. S w a z man crutes b e d a r f , daz get uze deme garten dis von N u e n s t e i n , und der garte h a t sogetan r e h t , daz nieman dekeinen crutdiacli setzen sol an den market an des garteners w i l l e n ; tut e9 ieman über daz, daz suln die scliultheizen rillten. S w a z man brotes b e d a r f , daz get von den z w e i n muleu, und die inulen bant daz r e h t , daz alle die brotpecken von der stat suln da maln. und schutet man in nibt uf nach dem e r s t e n , daz ufFer muten ist, so varent si s w a r si wollent, V a r e n t si über daz dannen, daz suln die scliultheizen rihten. Dise mulen und auch der garte liant daz relit, swer drin entrinnet, den sol nieman druz nemen ane gerillte. S w a z man liolzes ze vüre b e d a r f , daz get von deme nidern Mazzalterbacli von zwein h ü b e n ; von deme vorste sal man geben spizze h u n r e , e i e r , k e s e , schuzeln und bechere. S w a z man lielite b e d a r f , die gent von der custerie, S w a z man strowes bedarf und l i o w e s , daz get uzer phafTen h o v e n , und sol daz stro bliben in den lierbergen, swa die rittere slafent. Swaz man w i t e r s bedarf, daz sol man nemen uze drin hoven ze A m e lungesliagen und liern W a l k uns von Nuenstein und des Speten liof. S o der voit des abendes inritet, so suln in die schultbeizen enplialien mit eiin vierteil w i n s , und einre schuzeln visclie, die v u n f Schillinge w e r t si. D a r n a c h so der gezzen hat der voit, so sol man ime s c h e n k e n , und suln die scliultheizen varn ze guter mäht. D e s morgens, so der voit inbizzen i s t , und an sin gerillte sitzet, so sal er von erst rihten über alle die clage der scliultheizen. T u t er des nilit, so twingert sin mit dem ersten dienste darnach. Nach des scliultheizen clage sol der voit r i h ten gemeinlichen armen und riehen. S w a z er des tages niht gerillten mac, daz sol er des nehisten tages darnach, swenner wil, an dem nehisten gerillte r i h t e n , er oder sin böte. S w e n n e der voit dirre dienste niht en n i m e t , so git man ime ie viir den dienst ein phunt heller und ein phunt pheffers, und suln das die scliultheizen tun. S w e n n e der voit von diseme gerihte scheidet, b e d a r f sin dan der k o r , so suln sin innemen an der stelle schaden, und sol er in danne rillten über alle ire clage. D e r stete r e h t ist d a z : S i e h t ein man den andern ze tode, oder wndet e n e , und entrinnet der schuldige von d a n n e n , so sol sin w i r t i n sitzen als ein eliche w i t e w e in schirme libes und gutes, die wile si i r manne ungehorsam ist. Alle die l i u t e , die gevarn s i n t , oder noch gevarnt in dise s t a t , silzent die j a r und tac unversprochenliche ane naclivolgen-
ÖHRINGEN.
NÜRNBERG
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den v o i t , so suln si dienen gemeinlichen dem voite und den schultheizen. "Wil der voit herbergen in die stat, daz sol er tun swelchen enden er wil an der stete scliaden. W o l l e n t die scliultlieizen drin herbergen, daz suln sie tun zem ersten nfHr liute, darnach in die stat, swa si m u g e n , an der liute schaden. Ist aber, daz der voit e geherberget, so ensol nieman zu ime lierbergen. liant die schultheizen e geherberget, und enmac der voit nilit envollen herberge h a n , so sal er zu in herberg e n , swa er w i l ; des suln die schultheizen zu dem voite nilit tun. wolten aber die liute ir ture nilit offen, daz sol man cunden der drie rihtere b o t e n , ob si alle da sint, oder eime, ist ir lilite nilit me d a , und swi der die ture geoffent, daz si also. S w e r liute in der stat h a t , der sal si biten und niezen an andern diensten an aller slalite getwancsal. W o l l e aber ieman da wider t u n , des ensuln der voit lind die schultheizen nilit gestaten, und suln des der stete vor sin. S w e r in der stat ze marketrehte sitzet, stirbet e r , so suln sin erben sin beste vihes lioubet geben ze houbetrehte, hat er des nilit, so sal man geben wat und wallen, als er gienc ze kirclien und ze strazzen. Uber den frithof und daz closter, und über der korlierren liove und ir gut hant die schultheizen nicht ze schaffene noch anders nieman, danne der voit alleine. D e r voit sol auch haben alleine die juden, und die münze, und sol setzen zwelf m u n z e r e , die lieizent liusgenozzen. Die zweite hant dazselbe relit und dieselben malit, ze sagenne an dem gerillte, alsam die zwelf gesworen von der stat. Daruber h a t der voit gewalt, daz e r lieie daz wazzer ze Oriugowe oberlialp herrn Ulriclies mulen von Nuenstein und niderhalp des custers mulen. wan zwischen disen zwein inulen ist diu vischweide f r i und gemeine der stete uberal. Dise vergibt und dise bekentnisse geschach ze Oringowe, da antwart waren alle die korlierren und die eilve, die obene benant s i n t , und andere liute v i l , und durch gehucnisse und stetekeit, so han w i r dri Gotfrit von Holiinloch, Engelhart und Cunrad von W i n s p e r c gehenket unsere insigell an disen brief. Acta sunt hec anno domini millesimo ducentesimo quinquagesimo t e r t i o , mense m a r l i o , undecime indictionis. FREIHEIT DER ZEIDLER IM REICHSWALD Z U NÜRNBERG !). 1350.
W i r Carl von gottes gnaden römischer könig zu allen zelten mehrer des reichs und könig zu Böheim verzeihen öffentlich 1) ist mir n u r zu hand aus Stissers anhang zur forstbistorie s. 5 5 — 5 8 ; einen bessern text, aber unvollständig, gewährt Schillers glossar s. 891. 892 nach einer bestätigung könig Ruprechts von 1403 (Chmel reg. Rupert! nr. 1444.) Vergl. auch eine ältere lirlc. Ludwig des Baiern über diesen wald in Wölltern bist, norimb. diploru. 277 (Böhmers reg. Ludovici nr. 1279.) Bd. III. 39
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und tliun kuntli mit diesem briefe allen eleu, die ihn sehen oder liören l e s e n , das f ü r unser königlich gegenwärdigkeit kommen sein u n s e r lieb g e t r e u , die zeidler gemeiniglich uf unserm und des reiclis w a l d e bei N ü r n b e r g gelegen, und haben uns gebetten u n d gefleliet mit ganzem fleifs, das w i r i h n alle i h r e rechte, die hernacli geschrieben s t e h e n , die sie von langer zeit bifsher gehabt h a b e n , von den zeidelguten auil dem vorgenandten walde bei N ü r n b e r g b e s t ä t i g e n u n d confirmiren wolten von besondern unsern königlichen gnaden. Des ersten dafs sie in allen Stetten des römischen reichs sollen zollfrey s e i n , und darnach kein recht z u h a l t e n , dann v o r ihrem zeidelineister ze Feucht. E s seien auch ihre recht also, dals man alle zeidelgut zimmern soll aufs unsern u n d des reichs w a l d e b e i N ü r n b e r g , u m b dasselbig zimmer soll man urlaub bcgern u n d gewinnen u m b den w a l d s t r o m e r und vorstmeister, und die sollen es erlauben u m b s o n s t , u n d in welches lorsters liut das zimmer gehauen w i r d , dem soll man davon geben zween heller. Sie haben auch das r e c h t , dafs ein jeglicher zeidler alle w o c h e n soll f ü r e n z w e y f u d e r stök und r a n n e n aus des ehegenandten reichs walde, und mag das v e r k a u f f e n , ob er will, und ihn soll niemand d a r a n h i n d e r n noch i r r e n . Es soll auch kein zeidler kein vorstrecht geben. Es soll auch auf des ehegenanten reichs w a l d e niemand kein piu h a b e n , den allein geerbet zeidl e r , ohn d e r s t r o m e r u n d der forstmeister. Es ist auch recht, dafs «in jeglicher zeidelmeister, der von des reichs gnaden zu F e u c h t sitzet, soll setzen und entsetzen alle zeidelgut, also dals uns u n d dem reich a n seinen guten nicht abgehe, und auch dals das r e i c h seinen dienst auf denselben guten linde. Es ist auch r e c h t , w e l c h e r zeidler willen zu fahren hat von dem zeidelgut, derselb soll geben dreyzehen haller dem zeidelmeister, und Weidas, ob d e r zeidelmeister dieselben haller verschlüg, so mag der zeidler von dem gut f a r e n , ob er w i l l , und dieselben haller legen auf das ü b e r t h t i r an dem h a u s e , da e r a u s f e r t , u n d soll darnach faren als ein gerechter, und w e r dann auf das zeidelgut f e r t , der soll dem zeidelmeister einen Schilling haller der k u r t z e n g e b e n , und d a r an soll e r sich lassen genügen. E s ist auch r e c h t , ob der belehnet zeidelmeister v o n . uns u n d dem reich das zeidelgericht nit besitzen w i l l , dafs er einen a n d e r n zeidelmeister an sein statt setzen soll n a c h der zeidler r a t h u n d nach ihrem willen. Sie sein auch schuldig, von i h r e n geschrieben erben auf den zeidelgutten, u n d von allen ihren vorgeschriebenen r e c h t e n , die sie von uns und dem römischen reich h a b e n , zu dienen uns und dem reiche zwischen den vier w ä l d e n auf g n a d e , und der dienst ist also, dafs sie dienen sollen mit sechs a r m b r ü s t e n , u n d zu denselben a r m b r ü s t e n soll man i h n geben p f e i l , w a s sie i h r b e d ü r f e n . Es ist auch i h r recht, dafs man ihn w ä g e n von hoff soll geben und auch k o s t e , u n d ob man das nicht e n t h e t t , so sein sie ires diensls ledig. E s sollen auch alle versagte pin auf unsern und des reichs w a l d e gehören in desselben unsers reichs p i n g a r t e u , u n d w e r ein peu-
NÜRNBERG
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teil niderhauet, der ist schuldig dem zeidelmeister zelien pfund lialler und einen lialler. Und w e r auch einen gewipfelten oder gemerkten bäum abhauet, der ist schuldig dein zeidelmeister ein pfund lialler, und d e m , des der bäum gewest i s t , auch ein pfund lialler.. Es sollen auch die zeidler zwirnt in dem jähr darumb rügen den zeidelmeister. Ist a b e r , dafs er ihn das nicht ausrichtet, so sollen sie es klagen unserm und des reichs pfleger, und der soll es ausricht e n , und auch darumb n e h m e n , als vorgeschrieben stehet. Es ist auch recht auf unsern und des reichs walde bey Nürnberg gelegen, als ferre der pinkreyfs gereichet, dafs niemand keinen schwärm aufheben, noch sich unterwiuden soll, den ein geerbt e r zeidler, und soll auch jeder zeidler von seinein gut geben sein honiggeld uns und dem reich, als es von aller an uns herkommen i s t , oder d e m , der es von uns und dem reich innen hat. Die zeidler sollen auch pfänden an linden uud an salchen und an spurkeln um ein p f u n d baller, und dieselben pfand soll man antworten dem Stromer, und der Stromer soll dann dem zeidler davon einen Schilling haller geben, der ihm die pfand antwortet. Es soll auch ein jeder zeidler hauen was er ze peuteil bedarf. Uud soll auch ein jeder vorster pin haben in seiner liut, und nicht ferrer und soll auch kein vorster ziehen, denn der stroiner vnd der vorstmeister. Es ist auch i h r recht, dafs der zeidelmeister inn unsern und des reichs dienst soll vorfahren, und soll ihn von hoff i h r kost w e r d e n , und auch ihre r e c h t e , und um denselben dienst ist man dem zeidelmeister schuldig seinen weifspfenning. Und was auch todschläg in dem gericht geschehen, das gehöret einen landvoigten a n , oder den, der es von uns und von des reichs wegen innen hat. Das haben w i r angesehen, d e r vorgenandten zeidler getreuen steten nutzen und dienst, den sie uns und dem heiligen römischen reich offt gethan haben unverdrossenlicli, und noch thun sollen und mögen in k ü n f t i g e n zciten, und daruinb So b e s t ä t i gen und confirmiren w i r ihn mit unserm königlichen gewalt und von besondern gnaden all ihre vorgeschriebene recht und gewohnheit von wort zu w o r t , als sie iA diesen brief geschrieben und begriffen seyn, und w o l l e n , das dieselben ihr recht stet, gantz unverbrochenlichen bleiben sollen. Mit urkund dies briels versiegelt mit unsern königlichen insiegel, der geben ist zu N ü r n berg, da man zahlt nach Christus geburt dreizehnhundert jare, und darnach in dem fünfzigsten jare des nächsten dienstags nach gottes heil, leiclinams tage im vierten jare ünsrer reiche '). 1 ) f o l g e n d e u r k u n d e v o n 1 3 7 3 k a n n i c h a u e b b l o f s a u s S l i s s e r p. SS— !)t entnehmen: I c h C o n r a d w a l d s l r o m e r zu N ü r n b e r g g e s e s s e n n b e k e n n e ö f f e n t l i c h m i t d i e s e m h r i e f f u n d t h u n k u n d a l l e n d e n , die i h n s e h e n , losen o d e r b e r e n t , d a f s zu m i r k o m m e n s i n d d i e e r s a m e n m a n n e , H e i n r i c h S i r e b e l v o n S c h e n b e r g , C o n r a d W a l c h von M e n s t ä l e n , H c r m a n R e m , C o n r a d M u t i e r von E y b a c h von ir u n d ir m i l f o r s l e r w e g e n , d e r Vormunde u n d v e r a n t w o r t e r sie s i n d , u n d h a b e n m i c h g e t r e u l i c h e n u n d m i t fleifs g e b e l h e n , d a f s 39 *
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icb in beschrieben gebe die r e c h t , die sie und i r erben haben und haben sullen auf das reichs walde tu N ü r m b e r g , darüber ich und mein gebrüder von des reichs w e g e n obersler Forstmeister s e i n ; bab ich angesehen ihr zcilliche recht bett, und gib ihn beschrieben an diesem b r i e f f die recht, die sie haben zu ihren vorsthuben, als icb beschrieben han gefunden in meinen und meiner gebrüder b r i e f e n , die w i r haben unter des allerdurchlauchtigsten berrn C a r l s , des römischen kaysers, unsers gnedigen berrn anhangenden majeslät insiegel, und in andern briefen und urkundten, die gt:ben sind bei berrn L u d w i g von Ilobenloh seligen, und bei herrn Heinrichen t o n D u r w a n g seligen, die bede in vergangenen zeiten landroigt des reichs gewesen s i n d , unter d e n , und bei der zeiten die hernach geschrieben recht alle auf die ayde gelaulmert und aufsbraebt sind, als das von des reichs wegen anbefohlen w a s worden. V o n ersten ¡st r e c h t , das alle vorster des obgenendten waldes vor m i r , oder welcher meiner gebrüder in zeiten oberster vorstmeister w i r d , u m b alle sacben sullen zo recht s t e e n , und sullen auch die erbvorster das recht sprechen, on umb was ballsgericht ist, dafs sullen sie ihun an den steten als recht ist. E s sullen auch alle vorster des obgeschrieben waldes alle jare zwir an eines waldstromers haus komm e n , der dainnen oberster vorstmeister ist, zti sanet W a l p u r e e n t a g , zu sanet Michels t a g , und sullen r ü g haben umb waldes n o t , als von aller herkommen i s t , und soll auch der stromer den wald mit ¡«setzen, mit ¡rem wissen und w o r l , als dan dem walde nutz und gut ist. E s ist auch recht, ob einer holtz f u r t aus der g c w a l t , begreift in der vorsler, alles das vihe, das an dem wagen gehet, das ist des vorsters, und das soll der vorster dem vorstmeister aus a n t w ü r t e n , und der vorstmeister dem waldstromer, und das wird dem stromer b a l b , dem vorstmeister und dem vorster, der g e pfändet b a t , h a l b , und mag e r den man ergreiiTen, den soll er fahen und soll ihn dem landvogt antwürten; mag er sein nicht e r g r e i / f e n , so soll er in dem landvogt an die tur w e i s e n , und soll dann der also-geweist wird mit dem landvogt nach gnaden dingen. E s ist reebt, w e r sieb pfandes w e h r t , es sei bei tag oder bey nacht, der soll das bessern dem reich, dem waldstromer, dem vorstmeister und den vorstern, als die vorster erlaylen, es sey in der gewalt oder ausser der gewalt. E s ist auch recht, d a f s der waldstromer, der vorstmeister und die vorster dem reiche dienen sullen in den tili weiden, als gewöhnlichen ist, und soll man ihn darzu kost, wägen und pfeil geben von h o f f hin und her wieder. E s s o l l auch die landscbafO, die in den wald gehört» dem reich mit ihren wägen dienen, w e n in die vorster oder ihre diener gebiet e n ; w e r das versefs und nicht tett, der soll kein recht Jurbafs in dem wald b a b e n , ergreifft man in oder sein viebe über das in dem w a l d e , so soll e r das dem landvogt, dem w a l d s t r o m e r , dem vorstmeister und den vorstern bessern, als einer aus der gewalt. E s ist auch r e c h t , w e m ein waldstromer zymmer e r l a u b t , den soll er an den vorstmeister weisen in des but man bauen s o l l , so soll in der vorster in sein but w e i s e n , und soll im der liauer im baller g e b e n , w e r das üb^rfure und anders h i e b , den m a g der vorster pfenden. E s ist auch recht, w e n der wald p r y n n e t , wen der vorster oder ihre diener darzu gepietben, die sullen darzu k o m m e n , w e r das versefse, der ist dem vorster, der im gepoten hat, ix balier schuldig. E s ist auch r e c h t , es bau einer stock oder r a n n e n , so ist er dem v o r s t e r , in des but er heuet, über j a r 11 baller schuldig. E s ist r e c h t , dafs der vorstmeister soll anheben oben oder nyden. an dem w a l d e , welcher enden er w i l l , und solle all wochen nur ein tag in yeder but reyten und p f e n d e n , und nicht m e r e , und seine knechte! sollen nicht pfenden. E s ist auch r e c h t , w e n ein vorsler ein pfand e r g r e i f f e t , dafs soll er desselben tags oder des andern tags vor mittem tage dem vorstmeister antwürten, und der soll im ein pfund hall er g e b e n , so soll es der vorstmeister auf der stund dem waldslromer antwürten, und der soll im dann Ii Schilling haller g e b e n , uud wen ein vorster dem vorstmeister Ii pfant antwürtt, gibt er ihm seine recht nicht, so ist das dritt pfant des vorsters. E s ist aueb recht, w e n geeckert wirt, so mag ein yUlich vorster ein sebüter in seiner but b a b e n , und w a f s ein
HEIDENHEIM BAUDING Z U HEIDENHEIM ' ) . 1 4 0 0 , erneuert 1482. Das sint die baudingsrecht, als man die jerlich lialten nnd die guter entsezen und besezen sol zwischen obersten und dem sontag septuagesimae. Zum ersten stehen die baudingrecht also, auf welchen tag man ein bauding in einem jeglichen ort halten will, als das dann vor verkünnt ist worden, so soll ein abt seinen koch des neclisten tags vor schicken in dasselb dorif ulT seinen rechten mayrhoif zu dem meyr; so soll der meyr selb oder die meyrin demselben koch geben und antwortten Ilaisch, Ininer und küchenspeisz zu dreyen baudingsmalilen ongefehrt; und so soll ein abt des morgens vor dem mahl hernach kommen selb sechsz, das ist er und ein caplan und ein Schreiber, und ein probst und zwecn knechte, und so sollen zu ime kommen alle die bauren in das bauding, und liuebner und lehner und Söldner, die dann von reclitswegen und. von alter iu daszelb bauding gehören, als dann vorgeschrieben stedt, und soll ein Redlicher baur und huebner und lehner mit im bringen und geben iu das bauding zu den mahlen zwei hüner und zwei maas weins, und einen halben Heidenheimer mez habern oder ein viertel habern, das dann je dem selben dorf, da man dann das bauding inne lielt, genannt oder gnug ist ungefehr, und ein seidner ein hun und ein masz weins, und sollen da also eisen mit einem abbt dreymahl, und soll ein herr da also gned¡glichen mit inen baudingen, von einem mitlag, also da ein jedlicber bauer und huebner und leliner da soll sagen einem h e r r n , was guts er von dem gotshausz liab und bau, und was recht und eliafft dasselb gut liab zu dorf
vorster zymmerholtz und prennholtz a u f seiner vorsliiulj bedarff, das soll e r bauen mit eines waldstromers gewifsen, und da sol man yn nicht umb pfänden; haut er a b e r , das er verkauffen will, da mag man in um pfenden als ander leut. W a n mir die vorsler gelobt und geheissen haben, das sie mich und mein gebrüder in allen unsern rechten getreulich fudern und geholfen sein» als Jerre sie liunnen und mügen ongeverd ( darumb g e lob und gebaif's ich obgenanter Conrad waldstromer den ehegenanlen vorstcrn mit guten treuen an diesem brieff, dals ich sie zu allen iren rechten gelreulicben soll schirmen und schützen, und förderlich versprechen, als ier ich kan und mag, OD alles geverde, und ob ich dheines irer recht mehr erfuhr in der Wahrheit beschrieben oder unbeschrieben, das ich sie der gern unterweisen will mit guten treuen, on alles geverde, und ob dheinerley S3che a n g i n g , die mir zu schwer w ä r e , und daraus ich sie nicht gerichten m ö c h t , darum mag ich sie an einen landvogt weisen. Und ob ein vorsler gen m i r versagt und verleymunt wird von des Wäldes w e g e n , dem soll ich wieder recht nicht t h u n , noch anders, dann die vorster ertbeilen, vor den ich recht von in nehmen sol. Und zu wahrer vrkund der Abgeschriebenen sach gib ich in diesen brieff versigelt mit meinem anhangenden insiegel. Das geschehen ist, da man zalt von Christi geburt dreyzehenhundert j a r , und in dem drey und siebenzigsten j a r , am freytag vor sanet Erharts lag. gen.
1 ) ansbachischer marktflecken, ehmals kloster, selccl. norimb. 1 , 3 4 6 — 3 4 8 .
im kreis Wasserlrüdin-
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und zu feldt, und was darein und daran gehört, und wann er yon dem gut k o m m e , es w e r lebendiger oder t o d e r , w i e er dasz lösen solt, und was er dem gotsliausz jerlicli gült davon gebe und reiche, und was er noch an derselben giillt schuldig sei, und darnach soll er das guts recht verbürgen, und das gut darnach lediglich aufgeben auf gnadt mit hand und mit halm ; welcher dann sein gut redlich und ungefehrlich liat gehalten in bau zu dorf und zu f e l d , und sein gült geben hat, oder die w o l zu bezalen hat, oder aufrecht macht, alsz baudingrecht ist, ungefehrt; dem soll ein abt wieder verleihen, und derselb soll dann dem probst und den andern mitreitern geben ein masz wein zu lehenschaiTt und zu gedenken; will er aber nicht bleib e n , hat er dann des guts recht gethan, so mag er fahren, w o hin er w i l l . I t e m , wenn auch das baudiug verkannt ¡9t, und das bodten begrillen h a t , als vorgeschriben stedt, und kummet er in das bauding nicht mit seinem selbsleib, dann niemand darin den anderen verwesen mag in keiuweysz, so ist er fellig worden einem lierrn uf gnadt zehen sz. heller, und darum hat ein probst gewaldt zu pfenden, und den die in das bauding selb gehören, fünf sz. heller um wein ohn gnadt, und darum haben sie gewaldt, einem probst «einen sattel zu ncmen, und er hat den aber fürbasz gewaldt zu pfenden darum denselben, und dazu soll er auch halten und geben des baudingsrecht, und darnach vor einen herrn oder seiner gewalt das gut ausgeben und wieder empfahen, als dann vorgeschrieben stedt. Item, w e r auch sach, das einem das bauding verkünnt w e r worden, als vorgeschrieben stedt, und das er siecli lege und bereit und versorgt were zu dem todt oder in gefengknus lege, oder veldtgüsz w e r e , oder drey stund ridte bis an den sattel, oder wie er nicht Überkummen möcht, und das möcht nehmen auf sein a y d t ; so w e r er der ehegenannten puesz und frevel nicht schuldig. Item beschehe auch, das einer den andern versäumt, also das er ime das bauding nicht verkünnt hätte zu rechten Zeiten' und an die rechten Stadt, als vorgeschrieben stedt, derselb der ine also versäumt hett, soll alle frevel und puesz für in tragen, leiden und ausrichten. Item, an dem t a g , als man jegckliches bauding lielt, und auf denselben t a g , und auf demselben hoff und g u t , da man auf baudingt, hat kein herrschalTt noch vogt, noch jemandt von iretwegen gar nichts zu schicken noch zu tliun, und ist ia auch derselb meyr auf den tag von ehafft wegen gar nichts gebunden in kein w e i s z , dan der tag dem aigen und dem lelinherrn frei ist und stedt. Item w e r in ein bauding nicht gehört und freventlich ohnerlaubt da rein gehet, der ist als schuldig, als d e r , der ein gehört, und aufsen bleibt, als dann vorgeschrieben stedt olingefehrt. Item auch hat ein abbt oder sein gewaldt von seinetwegen recht und gewaldt zu gericht zu sitzen mit den, die in ein jedliclies bauding gehören, und richten in einem jedlichen bauding besonder, w o das man solches begert oder bedarf, über alle die, die in ein jedliches bauding gehörent, recht um widerrecht, als lang ein bauding ist. W e r
HEIDENHEIM.
OBERAMPFERACH
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auch, dafs ein ausuian und gast lerne, und er eines freundlichen rechten begeret von der einem, die in dasselb bauding gehürent, so soll man ime auch folgen lassen, also das derselb gast und ausman demselben eines freundlichen unverzogenen widerrecliten sei in dem bauding, doch ausgenommen der neun meyr. Item und was für frevel in einem jedlichen bauding besehen, die sollen genzlich darinn und darnach vor einem abbt oder seinem gewaldt ausgerecht werden, und alle frevel und feil davon folgt einem abt. MAIENGERICHT ZU OBERAMPFERACH x). 15. jh. Das seiud die recht und gewonheyt defs heyligen gericlits s. Georgii zu Ober Ampferacb, wie die bis anhero gehalten. Item die zwey elieliafftgericht zu Ober Ampirach, die seyn defs heiligen, die soll der mefsner xv tag verkünden vor Walpurgis das meyengericht, und xv tag vor sanet Michaels tag das lierbstgericht, vnd wo das nicht also verkiint wurde, vnd einer so vnter deöi heyligen sitzt oder in gericht gehört, nicht erschien, der soll kein bus geben. Item so olft man die eliallt zu iren zeytten daliie gebeutt, alle so hinter dem gotzhaufs vnd gütter darunter haben, die sollen aldo vnd nirgends änderst berecht werden. Item defsgleichen süln auch vmb des heyligen äcker vnd wisen vnd vntergenge aldo verreclit werden, vnd nirgent änderst; wer aber sach, das kein kleger vor der handt were, so zu oberzelten personen oder guettern rechtlich zu sprechen liett, so mag man das gericht einsteln, oder nur eins halten des jars, damit dem heyligen der kost erspart werde. Item so man gericht halten will, so sollen die heyligen plleger soliclis alwegen den hern des capittels zu Feuchtwang zu kunt tluin, das sie einen der hern hinaus schicken oder iren gcwalt, der mag alwegen neben dem richter sitzen vnd sehen, das alle ding ordenlich zu gehe. Item ain selbigen gericht soll der eilest heyligen plleger richter sein, vnd die andern zween heyligen plleger zu gericht sitzen, vnd solin nachfolgende flecken jeder zween an gemelt gericht das zu besitzen erwelen, die dan mit den heyligen pflegern urtheil lielffen sprechen, nemlich zwen von Oberampferach, zween von Viiteranipferacb, zween von Grimschwinden, zween von Schneldorff, vnd dan zween von Vegetsheiin, diese zwölf soln am gericht sitzen. Item nachdem vor zeytten das gericht vntter dem kirclithor besessen ist worden, vnd zu zeytten von vngewitters wegen der orlt nicht leidlich hat können sein; soll solclis hinfiiro in dein plarholf gehalten werden, wie dan zuuor auch dergleichen etllich mall beschehen. 1) im ansbacbischen amte.Feucbtwang. aus den select. norimlj. 3,148—150.
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THÜRINGEN
Item ob sich z u t r ü g e , das etwan ein sach fürbraclit mocht w e r d e n , das man eines schreybers nottürftig, so mag das gericht alwegen ein pfarher dazu nemen, oder einen schreyber von dem stifft Feuchtwang, damit alle clag vnd zeugnus ileyssig aufgeschrieben wurden. Item was f ü r freuel an vilgemeltten ehafft gericht jerlicli gefeilt, das ist des lieyligen, dauon mag man den k o s t e n , so aulf den ehalTt gericht gehen, aufsrichten. Item nach gericht mögen die vrthelsprecher in ein wirtzhaus in der obgenannten flecken ein, als gen V n t e r a m p f r a c h , Grimschwinden oder Schnelldorf gehen, vnd ein zimlich zerung llioii die soll der heylige aufsrichten. Item ob sich die vrtelsprecher eines vrtliels nicht vergleichen Konten, so mögen sy solchs f ü r ein capitcl schieben gen Feucliiwang und sich rechts erlernen. Item welcher so v n t e r dein lieyligen sitzt v e r k a u l f t , der ist schuldig in nachrecht zu t h u n , vnd soll sich zu in ehaiftgericliten anzeygen, ob ot w e r zu ime zu sprechen hett, das soll aldo vor bemeltem gericht bescliehen. Item so sich freuel verlauffen, so gibt zu straff ein vnreclit x v pfenning. Item ein truckner streich m p f u n d halb dem richter vnd halb dem kleger. Aber ein iliefsende wunden oder baynschrottig die soll frevel geben nach erkanntnus der oberkeyt. Item ob der artickell ettlich vergefsen wurden an den ehaütgericliten, oder sonst aufgeschoben, die soll man vor dem gericht hernach olfentlich thun. J U R A IN M O N R E 1 ) zwischen 1 2 6 4 — 1 2 6 8 , nach einer abschrift von 1442. Item registrum bonorum prepositure sei Petri extra muros Moguntie in latino, que pertinent ad curias in Monre et in Schonersteden. Ista bona ad istas duas curias in Monre et in Schonrestede spectantia, preposito et ecclesie nostre communia, de quibus dantur ecclesie XXIIII 0 1 libre et novem solidi levium, et quicquid contingit superesse, est prepositi preter vineam in Monre, iu qua nihil habet juris prepositus sicut superius expressum est. Item attinent predicte curie tres lertones, qui tribus vieibus in anno solvuntur et non simul, et sunt ille vices, quando advocatus et scultetus president judicio, quod fit tribus vieibus. Tunc ad tres exaetiones predieli tres fertones solvuntur, et hoc de ipsa villa Monre; similiter ad curiam solvuntur de villa Burcliwinden ad tres exaetiones tres solidi, qualibet vice unus. Item attinent de villa Petersrot de tribus exaetionibus qua1) im Erfiirlischen, nördlich von Kölleda, nr. 32. p. 289.
aus Kindlingers
hörigleit
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t u o r denarii et decern s o l i d i , q u i s o l v u n t u r triljus victims s i c : in festo Johannis p r i m i in s o l i d i , in a u t u m p n o i n i o r solidi et i n i o r d e n a r i i , in carnis plùvio tres solidi. Est p r e l e r e a lioc jus curie in M o n r e , quod quicqnid o b v e n i t de excessibus liominum in M o n r e et in B u r c h w i n d e n hujusinodi semper dimidielas cedit curie et diniidietas de A l r e s l c d e advocatis u o s t r i s ; sed quicquid de excessibus in Fetersrot o b v e n i t , il I ¡it s tertia pars tantum cedit c u r i e , d u e a u t e m cedunt a d v o c a t o ; et sunt iste obventiones busse siye w e t d e . Item jus est c u r i e , q u i c u m q u e p e r judicium i m p e l i t aliqua bona in M o n r e , sive evincat ipse sive einittat, s e m p e r dabit i m o r s o l i d o s , q u o r u m duo cedunt curie et predictis ( a d v o c a t i s ) d u o . H o c autem jus p r e d i c t u m u l t i m o tenet in M o n r e et in l i o r t h w i n d e n , sed non in Petersrot ; et h o c i d e o , quia homines illius v i l l e non sunt v o i t l u d e , nisi forte a l i q u i de predicla villa ad istas duas v e l alteram istarum se t r a n s f e r a n t ; tunc e n i m , q u i a dominis curie et juribus ejus se s u b j i c i u n t , ad jus i l l u d , q u o d s u p r a d i x i m u s , sunt astricli. Item jus est c u r i e , q u i c u m q u e emit a l i q u i t , q u a n l u m c u n q u e modicum sive ill agris sive in a r e i s , sive in pratis sive alio, p o s l q u a m v e n d i t o r in judicio r e s i g u a v i t , e m p t o r dabit q u a t u o r s o l i d o s , q u o r u m d u o solidi cedunt c u r i e , et advocatis d u o . S e q u i t u r videre silvas et j u r a , q u e dicuntur holzinarken. A d curiam in M o n r e pertinent silve sive holzinarken i x , q u o r u m nomina et situs sunt isli. Priinum nernus v o c a l u r E l u selo situm in superiori p a r t e v i l l e , quasi immediate ad villain, quod post octo annos resectum solvit p r e p o s i l o x x libras. Sec u n d u m v o c a t u r H e r g e b o d e n h o l t i e situili r e t r o S u m e b e r g e l c . S e q u i t u r videre de villis decimam ad curiam in M o n r e solv e n t i b u s , et sunt decern, q u e sunt iste. P r i m a dicilur N y h u s e n , distans de M o n r e ad u n u m m i l i a r e , q u e dat decimam in annona et pullis. S e c u n d a vocatur Redingsede etc. P r e t e r predicta n o t a n d u m est s i n g u l a r i t e r , quod ecclesia beati P e t r i apud M o n r e habet q u a n d a m v i n e a m , sitam in monte, q u i v o c a t u r d e r W i n b e r c l i , id est mons v i n i , continentem circa x agros cum d i n i i d i o , q u e libere attinet f r a t r i b u s predicte eccles i e , ita q u o d propositus niliil habet juris in i l i a ; et hanc h a bent e x testamento d o m i n i D e y n , quondam pastoris predicte ecclesie in M o n r e , et p e r l i n e t (decima) istius vinee ad fabricani in M o n r e ; et hoc f u i t sic ordinatimi p e r dominum D e y n ideo, lit homines sive communitas v i l l e in M o n r e , ad quos f u n d u s pertinebat proprietatis t i t i l l o , in q u o est piantata v i n c a , ornili j u r i , q u o d in predicto (undo h a b e b a n t , renuntiarent. S e q u i t u r videre de ofliciis et ofliciatis ecclesie, et eoruin i n s t i t u t i o n i b u s , et ad quit q u i l i b e t teneatur. P r e c o n e m eligere tenetur universilas ville in M o n r e et hoc sub j u r a m e n t o , v e l ab universitate d e p u t a t i , et dominus p r e p o situs ecclesie sancii P e t r i habet illi electo conferre post illoruni clectionem ollicium preconis accedente voluntate advocatorum 110strorum. Scliultetiun similiter eligunt homines in M o n r e , cui
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eliain dominus prepositus habet conlerre, dum tarnen prius jurent euin ydoneum et aibi expedientein. Ad quit auteui singuli predictonini teneantur vide infra. Preconi» officium est preconizare solutiones censuuin etc. Item habet indicere meisturisding, lioc est plebiscitum magistrale. Item tenelur colligere redditus decimarum etc. Item preco et quidam alius officialus J qui dicitur der lieriste, quem habet instituere dominus prepositus, per se tenentur seminare gebundas, die gebunden domini prepositi, si voluerit prepositus, et hoc de annona prepositi. Est sciendum, quod ratione hujus servitutis liabent islam liberlatem, si preco est adeo dives, quod potest habere mansum p r o p r i u m , iste est liber ab omni servitio et omni censii, qui de manso dari posset vel solet; si vero mansum per se non habet, tunc eligere debet mansum alicujus de villa, quemcumque voluerit, et census et servitia de ilio manso provenientia cedant sibi ita, quod dominus prepositus nichil de ilio manso servitii percipit, sed solus preco. Officium sculteti est, colligere et presentare census dominor u m et accipere de singulis c o m p u t a t i o n s a precone, e t , si dominus prepositus v o l t , curiam siiam pcrsonalitev inhabitare et colere etc. Item habet dimidietatem illarum obventionum, que dicuntur w e i d e , et advocati nostri dimidietatem. Item de lignis silvarum nostrarum tantum habet, quantum moderate potest in domo sua consumere. Item officialus ille, qui dicitur der lieriste de Burchvvinden, colligere tenetur census et decimas in Burchvvinden, et preter hoc curie servire in omnibus, in quibus fuerit rcquisitus. Sequitur de bonis ecclesie sancti Petri Moguntie, que habet in Schonresteden. Sciendum, quod ecclesia sancii Petri inogunt. habet in Sclionrcstedeil quandam curiam sive allodium quoddam, quod in ilio ydiomate vocatur eyn forwerck. Anno domini M° CC° LX® q u a r t o , kalendas novembris die dominico proximo ante festum sanctorum aposlolorum Symonis et Jude requirentibus ex parte ecclesie sancti Petri niog. nunciis, qui ad hoc missi fuerant, videlicet Bernone et Memagerone Petro, canonicis predicte ecclesie, presente etiam domino Dragebodone, canonico moguntino misso ad hoc ex parte prepositi ecclesie nostre sancti P e t r i , per sententiam sculteti, advocati et juratorum ville in Monre adjudicata luerunt bona et jura, que secuntur, attinere sub debito prestiti jiiramenti venerabili ecclesie sancti Petri in Moguntia. Primo ergo sciendum, quod liec est libertas hominum in Monre beato Petro attinentiuin, quod per quemcunqiie sive per iiuperalorem sive per legem sive per lantgraviuin sive per episcopum aut per qnemcumqne potentem indicatur publicum et generale tolius terre plebiscitum, si locus tarnen, ad quem indic i l u r , distal de villa Moure ad longiludinem sive ad distanliam unius agri, homines bealo Petro atlineotes, nisi velint, venire
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non tenenlur, qnantumcumque vocali. E t amplius nullus eorcim, qui ecclesie beati Petri attinent, potest in tali plebiscito conveniri pro aliqua r e vel excessu, etiam si prediclo plebiscito prius inveniatur, nisi primo in curia domini prepositi vel conveniatur vel publice moneatur, quia ex tunc licentia est conveuiendi talem vel tales. Bona beato Fetro attinentia in villa Monre sunt ista : ad curiam in Monre in universo pertinent in agris centum et quadraginta mansi, uno minus, qui omnes solvunt censum ecclesie beati Petri y exceptis duobus, qui pertinent ad officia sicut inferitis apparebit. Situs autem mansoTtim est iste: in ipsa villa Monre octoginta duobus minus, de quibus tria quartalia sita sunt lion iu M o n r e , sed in Redingesteyden, que in predicto numero sunt includenda, ad hoc, quod ville Monre tot mansi attribuantur. Item in Burcwinden xxvi et quartale; in Backeleyben v ; in Altliusen t r i a ; in Petersrot decern et octo et dimidius; et de diniidio census non solvitur, sicut dicetur infra. Item in Herspach vii. Et isti mansi omncs sunt censuales ad curiam domini propositi in Monre, excepto ilio dimidio, de quo immediate superius dictum est, cum d i x i , in Petersrot esse x v m et dimidium, quia illud dimidium ideo nou dixi solvere censum, quia pertinet ad officium advocatie in Monre. Item scultetus liabet in M o n r e , suo officio, unum mansum, p r o quo tenetur colligere redditus et census dominorum, et ideo de hoc non solvit censum. Item officiatus ille, qui dicitur der lierste, in Burcwinden liabet dimidium mansum ad suum ofiìcium pertinentem, de quo nihil solvitur. Sunt preterea in Monre ad allodium pertinentes quatuor gcbunden et novem agri in tribus particulis siti, qui libere attinent curie, et coluntur aratro prepositi. Sic p r o ceusu nou sunt exposita ^ereditario j u r e , sicut predicts superius. Item attinet curie quoddam novale, sive eyn r o d , situm ante montem sive nemus, qui dicitur Muselo, continens circa novem agros vel plus, quod similiter colitur aratro prepositi. Item attinent curie quidam agri in Bassendorp, de quibus solvuntur curie dimidium maldrum tritici et dimidium ordei. Sed hii sunt concessi ad placitum preposili, quia cum voluerit prepositus vel olficiatus similiter poterunt coli aratro curie, et cessabit pensio predicta. Item curia in Monre habet in predicta villa Bazthendorp quatuor areas etc. Si negligens in censu solvendo sederit in bonis vel mansis talibus, qui dicuntur liereditarii, que volgariter lehengudt dicuntur, de quibus in principio superius dictum est, tunc pro eo solo, quod ultra talem liorain ante meridiem tardant solvere, dabit p r o p e n a , que dicitur wedte volgariter, v solidos; si vero alia bona habuerit, quecumque vel qualiacunque, et negligat, sicut dictum est, d a r e , tcnebitur HI solidos ad wedte.
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Sequìtur videre de censibus minulis e l decimis ad curiam Monre pertinentibus. Ad curiam ergo Monre pertinet decima iu annona et avena xtiii maldra annone, dimidio maldro minus, et debet esse annona, que solet ibi vocari gemant, et quinque avene; et liec annona et avena debet solvi cum mensura curie etc. Sciendum autem, quod ista predicta decima annone et avene solummodo cedit de duabis villis solvenda videlicet de ipsa villa Monre et de villa Bacbkeleiben. Alie autem ville attinentes Monre, nichil solvant decime in annona vel aliis iructibus. Census minuli sive decima bene solvitur de quibusdam, quia est jus curie in Monre, quod illi homines, qui dicuntur liindersesse sive eynleffigede liide in villa Burchwinden, dat quilibet duos pullos ànnuatim, et sunt tales homines sic vocali illi, qui non liabent hereditatem vel agros vel possessiones in villa '). Item est curie in Monre jus, quod quelibet area ville in Monre solvit duos pullos. Item quilibet liindersesse sive eynleiTdec man in villa solvit duos. Ista sunt b o n a , que capitulum ecclesie nostre et prepositus liabent in Sclionresteden. Semper in duobus primis annis xvii maldra de quodam allodio cummunitcr tritici, siliginis, ordei et avene, et in tertio anno uno maldro de bonis eisdem. Item in denariis liiemali tempore in Schonresteden in bitchovesgodderen ìx talenta, et ista de tribiis monetis solvi poss u n t , videlicet regis, lantgravii et domini episcopi. Item eisdem bonis in Schonrestede allinei decimatio in Wygeleiben. Item quidam mililes in Riisteberg dicunt se habere deciinam de allodio nostro in Schonrestede in feodo a domino proposito in Helgenstad, et lioc contra jus induxit quidam Heilgenstadensis, qui postea factus est episcopus Heildensheymensis. Item habemus in eisdem godderen x m maldra erfordensis mensure in decima, quam nobiles de Herfa dicunt se in leodo a prepositis ecclesie nostre h a b e r e , et contra jus hoc dicunt. Attinet etiam silva sancti M a r t i n i , quam detinet Reynoldus miles, qui dicitur Raffaliel, que nobis est per dillìnitivain sententiam adjudicata, et dictus Reynoldus est in excommunicatione propter eandem. Item 8cultetus noster in Schonrestede habet de suo officio, quando colligit census dominorum suorum ad duas vices vili solidos, qualibet vice i m o r consuete monete. Item advocatus ibidem sex solidos. Item ibidem liabet olficiiim cantorie m i o r solidos de niolendino, quod Hermannus diclus p u e r h a b u i t : nunc habet liereditario jure Gyselerus quidam rusticus, et prediclos quatuor solidos duabus vicibus solvere tenetur, et non simul. 1) B o d i n a n n R h e i n g a u p . 7 7 5 Fuhrt a u s e i n e r u r k . von 1 2 6 0 f o l g e n d e s liruchsliiclc a n : I t e m est c u r i e in M o n r e j u s , q u o d quelibet a r e a ville in M o n r e soluit d u o s pullos. i t e m quilibet hindersesse siue c y n l e f f d e c m a n in
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F E R N E R MONRE. 1457. In dem namcn golis amen. Inn dem jare nach seyner gejiürlh tusent vierhundert in dem syben vnde lunffczigisten iare, am mytwoclien des funff vnde zwenczigisten tages des mouden des meygis, des morgens frii for dem vll'gange der sonnen ader da bey in dem dorüe grosszeo Monre Mentzener byschlumnics, in gerichlis stete da selbes, in meynes offinbnres schreybers vnde gezcugen vnden an gesclirebin geginwertigkeit seyn gewest persönlich der edeler wolgeborner herre her Adolff graue vnde lierre zcu Nassaw, probist sent Peters kyrchen zcu Mentze, Johan Setteler desselbin lierren grauen Adoiiis probists schulteysse, Heynrich Voyt der wirdigen lierrn techande vnde capittel vnszir liebin frauwen vnde Sent Seuers kyrchen zcu Erfforte scliultysse, Hans Yoyt schulteysse des edeln wolgebomen lierren Johann lierren vnd grauen zcu Beychelingen, vnde da selbest zcurn ersten liesz der egenante herre graue AdolH probist durch seynen schultyssen eyn offinbar gericlite lieygen in geginwertigkeyt gcmeynlich aller der von INIonre vnde andern doriTerii; die da zcu der selbigen zceit zcu sollichem gericlite geheysclit waren vnd gehören. Da das gericlite geheygit w a r t , lyefs der egnanter lierre graue Adolff probist sent Peters kyrchen vorgemelt den erszamen lierrn Adolifen von Breytliart kuchmeyster zcu ErlTurte fragen nach rechte, vnde vorniante daz selbige gericlite, das sie vif die eyde, die sye yren rechten erblierren vnde deme gerichte lihlichtig w e r e n , zcu recht teylen vnde weyszen w u l d e n , w e r desz seibin dorifs vnde gerichts rechter erbherre w e r e , vnde von rechts wegin darüber zcu gebietin vnde zcu uerbietin hette? D a r vif nam das gerichte eynen bedacht, vnde erkanten eyntrechtiglichen zcu recht vif die e y d e , esz w e r e von alder lierkomen vnde zcu recht erkant, vnde sie wüsten auch nicht anders, dann das eyn probist sent Peters kyrcliin vszwendig Mentze, der zcu gezceyten i s t , desselbin dorils vnde Berichts vnde aller guterer, wasszer vnde weyde in dorffe vnde in felde rechter oberster lierre vnde lehinherre ist, vnde der selbige habe auch von recliis wegin darüber zcu gebietin vnde zcu uerbietin, vnde nymant anders, vnde die lierren von Beyclielyngen vnde die capitlel vnszir liebin frauwen vnde Seuers kyrcliin zcu Erlturte habin eynen lialbin teil an dem seibin gericlite vnde auch etliche guter vnde zcynsze in dem dorffe vnde gerichte, abir eyn probist sey o b e r h e r r e , vnde habe in der strasszen vnde marg den furgang
uilla soluit duos, et est jus de solulione predìclorum pullorum, quod quicumque debito tempore non soluerit, preco curie missus a sculleto sine tnonilione pignus accipiet, et ne dentur omnino viles pulii et pestiferi, judicatum est et dìscussum per sententiam juratorum communem, qupd tales debent esse, qui per se de terra possint ascendere urtiam illius terre plenam aque. — Preterea babemus decimam in pulii» in Monre et in Burchwindin de hontinibus, qui binlersedel dicuntur ibidem, apud Dos vero eylefftege lude. Sciatis quod decimo est decima decime etc.
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vnde dye lierren von Beychelingen vnde die capittelslierren zcu E r f i u i i e den mitgang. D a r n a c h fragle d e r g n a n t e r lierre Adolll' graue nach r e c h t e , dye w e y l e eyn probist zcu seilt l ' e l e r zcu M e n t z von rechts wegin recii'ir e r b h e r r e des doriTs vnde gericlits w e r e vnde d a r ü b e r zcu gebietin vnde zcu verbietin helle, w e m clan der f r o n d y n s t , den sie phlichtig w e r e n , von rechts wegiii zcu s t u n d e , vnde a b eynem probist alle a n d e r herlichkeyt v n d e oberigkeit da s e l b s t , die eynem erbherrn g e b i i r e n , alleyne zcu stunden adir yinant andersz? D a r vif w a r t durch recht eintreclitiglivh vszgesprochen vnde e r k a n t , das von rechts wegeil der f r o n d y n s t vnde alle andere herlichkeyt vnde o b e r i g k e y t , die eynem e r b h e r r e n gebiiren, eynem probist zcu 8. P e t e r zcu stunden vnde dem sulde man auch solicliin f r o n d y n s t tliun vnde n y m a n t a n d e r f s , sie w u r d e n dan von eynem probist a n y m a n t a n d e r s da mit gewyszet. D a r n a c h fragte h e r r Adoiii graue obgnant nach rechte, w a n y m a n t an gerichte daseibist angeclagit vnd e r w o n u e n w u r d e , w e r dann lielffin calde? D a r vif w a r t d u r c h r e c h t eininütiglicli e r k a n d , sitezet der vngerechte vff den gutern, die dem lierru von Bychelingen zcynfsen, so sal desselben voyt den f o r gang haben vnde desz probist von Mentz voyt adir schultysse haben den mitgang; defs selbigen g l e i c h , sitCzet der vngerechte vif g u t e m , die d a zcynfsen den tliumliern, so sal irer voyt den Vorgang haben vnde defs probsts voyt den m i t g a n g , vnde die liulife tliun als siclis g e b u r e t ; w e r e s abir der selbe v o y t , dem d e r f u r g a n g g e b ü r t e , dar an sumig w u r d e a d i r nicht h e l ß i n w u l d e , so sulden defs probists aniptleute daselbst den vngerechten an der slrassze adir vif dem felde p h e n d e n . D a r nach fragte der g n a n t e r h e r r e Adolff nach r e c h t e , w e r von rechts wegin leliinherre vbir die guter da selbst in dorff vnde in felde w e r e , v n d e w e m die lehinrecht d a v o n g e p u r t h i n ? D a r vif w a r t d u r c h r e c h t e r k a n t , das von rechts wegin ein probist zcu s. P e t e r sey rechter e r b h e r r e vnde leliinlierre vbir alle guter in dorff im felde im ilure daseibist gelegin, vnde habe auch die lehin allezceyt d a n i b i r , vnde desz probists schultysse da selbst sulle alle g u t e r von eyns probists wegen lieliin vnde a n allen lehinreclilin daz lialbteil n e n i e n , so stille der h e r r e , dem solliche guter zcyusze g e b i n , das a n d e r halbteil desz seibin lehin rechts n e m e n , abir d e r scliultysze mag von desz probists wegin die lehinrecht gantz vorlasszin w e m h e r w y l , dar inn h a t ym n y m a n t zcu sagen. D a r n a c h fragle der gnant herr Adolif nach recht, w a n vbeltetere a d i r «chadebar leute im dorffe vnde gerichte zcu M o n r e vnde and e r n dorflern dar zcu gehörig begriifen adir betretliin w u r d e n , w e m man die a n t w u r t e n s u l l e , w e r ubir die zcu gebiettin hette v n d e w i e efs mit den seibin gehaldin sulde w e r d e n ? D a r vif w a r t zcu recht e r k a n t , man sulde von rechts wegin alle vbeltetere vnde schadebar l e u t e , die in dem dorife vnde gerichte zcu M o n r e v n d e anderen gerichteu da zcu gehörig betretin w u r d e n , a n t w u r t e n in des probists gewalt in eyn gefengnissz daz h e r vif seynem hoife daselbst allezceit habin s a l , v n d e nyrgen andersz a n t w u i i c n , vnde desz probists a m p l l e u d e , den das von rechts
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wegin g e b u r t h , sullen die b e w a r e n , v n d e eyn probist mag die Insszen richten adir straffen adir ganlz ledig lasszen, d a r in b a t ym n y m a n t zcu sagen. D a r n a c h fragte h e r r e Adolff obgnant, die w e y l e ein probist zcu s. P e t e r da seibist zcu gebiettiu v n d e zcu iierbietlin b e l l e , a b y m a n t seynein vnde seyner amplleute gebole vngelior8zam w e r e , was der verbrocbin h e l l e ? D a r vlT w a r t zcu recht e r k a n t , daz man den seibin vngeliorszamen teilen sal an des probisls gnade. Darnacli fragte der gnant h e r r e Adolff nach r e c h t e , w e m die busze, die daselbst erschienen vnde gefie, l e n , g c b u r l e n ? D a r vff w a r t zcu r e c h t e r k a n t , das an allen buszen, die von gerichlis wegin daseibist erschienen vnde-gefielen, von rechts wegin der probist zcu s. P e t e r das halbteil vnde die lierren von ßeychelingen v n d e die capittels h e r r e n zcu E r f l u r t e das ander balbteil nemen s u l l e n , adir w a s busze vszwendig gerichle v o r f a l l i n , sullen alleyne eynem probisle z c u s t e h e n , vnde ein probist mag auch alle busze, die vou gericbls -vyegin adir sust gefallen, ganlz vorlasszen, wem h e r w y l , dar iu hat ym nymanls zcu 6agen. D a r nach fragle der gnante b e r r e Adulil nach r e c h t e , w e m d e r detzman daseibist von rechts wegin geb u r t e , vnde a b auch einiche frielie g u l e r e daseibist seyn suldeu, die nicht delzman gebin? D a r vff w a r t zcu r e c h t e r k a n d t , daz der delzman in M o n r e von reclils wegin alleine eynem probisle vnde n y m a n t anders zcu stunde, dasz ein lerych a n keynem ende in deine gerichte vnde marg zcu M o n r e gelliegen oder gesilczen k ü n d e , da eynem probist nicht delzman adir E r f f u r l s gellh geb u r t l i e , s u n d e r eyne frie liufe vszgesclilosszen, die gnant ist die f o r s l h u f e , die ist nicht z c y n s z b a r ; vnde der detzman , den man eynem probist daselbst gebe, sulde seyn gernangkorn, das w e r e eyn teil k o r n , ein teil r o c k e n , vnde ein teil r a l l i e n ; v n d e w e r eynem probisle zcu s. P e t e r gellzcynsze plilichtig w e r e , der sulde im gebin vndir drien muntzen eine, nemlicli eins ertzbisclioffs von Mentz, eins lantgrauen von Düringen, adir der Oldeszlouben, vnde vndir den drien muntzen sulde ein probist die k o r e haben zcu neinen welch im ebin ist. D a r n a c h fragte h e r r e Adolff cet. nach r e c h t e , vff w a s zceit eins probisls zcu s. P e t e r delzman, zcynse vnde -gulde geuallen s u l d e n , vnde w e r der zcu r e c h l i r zceit nicht gebe, w a s der verbrocbin liette vnde wie man esz m i t dem f u r l e r lialdin s u l d e ? D a r vff Wart zcu recht erkant, w e r da sitze! in leliingutern vnde seyne zcynse nicht engibit zcu rechter zceit, der gibit zcu busze funff Schillinge mit dem zcynfse; h a t er abir a u d e r g u t , w y l l i c h e r l e y dasz das sie, vnde vorsinnet auch syne zcynsze vnde gibet sie nicht zcu rechter zceit, der gibhit drie Schillinge zcu busze. Oticli w a r t geteilet zcu recht, das ein probist zcu s. P e t e r zcu Mentz h a t alleine leliinrecht zcu nemen vnde lehin zcu i h u n d e zcu B u r g w e n d e , vnde nymanls mehir. Oncli w a r t geteilet an dem gerichte, Jas ein probist zcu s. P e t e r zcu Mentz h a t zcu kommern vff der strassze vnde in der marg vnde geleite zcu gebin vnde nymanls mehir. D a r n a c h ein iglicliir voyt doselbst vi! den gulern die im zcynfsen also verue dasz der scbulleysze eins probisls zcu Menlz deme m a n n e
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niclit ein geleite gegebin h a b e , liat der scliulteysse dem m a n n e , der g e k ü m m e r t i s t , geleite gegebin, so hat der k e m m e r e r nicht m a c h t . Oucli ist e r k a n t v n d e geteilt, das eyn probist adir seyn schultyssze vff alle g u t e r zeu M o n r e gehe vnde d a r vffe p h e n d e vnib seyne gcrechtickeit. D a r n a c h fragte lierre Adolff obgnant nach rechtc, w e r den schulteysszen vnde butel daselbst zeu selzin h e l l e von rechts w e g i n ? D a r vff w a r t zeu r e c h t e r k a n t , daz von rechts wegin die gemeyne zeu M o n r e sullen keyszen eynen schulteysszcn vnde b u l e l vff den e i d t , der zeu sollichem a m p t e dügelichin v n d e eynem probiste nutzlichin s e y , dem sal eyn probist gebin vnde betielin, vnde der sal im d a r u b i r globin vnde s w e r e n , w o abir e y n e r gekoren w u r d e , der zeu sollichem anipte n i c h t dogelicli v n d e eynem probate nicht nutzlich werc, so mochte eyn prqbist solich ampt bestellen mit eynem andern, der im ebin w e r e , vnde dar in liette im n y m a n t zeu tragen. D a r n a c h fragte lierre Adolff graue obgnant n a c h r e c h t e , was der schulteissze v n d e b u t e l eynem probiste von irer ampte wegin pliliclitig zeu t l u i n ? D a r vff w a r t zeu r e c h t e r k a n t , dafs der schulteysze vnde budel sullen eynem iglichin p r o b i s t e , der zeu gezeeiten i s t , i n sanimen vnde vffhebin seyne zcynfse vnde g u l d e , die gein M o n r e g e h ö r e n , v n d e im die bereclinin, vnde desz gerichls daselbst w a r t e n , v n d e eyme probiste in allen sachin gehorszam s e y n ; so sal d e r scliulteysse eynem probiste haldin eyn p h e r t , das m a n zeu dorlts Sachen vnde n u t z e gepruchen rnüge, vnde das sal als giid s e y n , das efs vngefiiltert von der bysz an die W e r r e vnde von dem H a r t z e bysz an die K a l d i n l o u b i n gegehin m ü g e , vnde w u r d e sollich plierdt in des probists dynste v o r t e r b i t , so sulde sich eyn probist mit dem schultyssen dartimb vortragen. So sal der butel vorkundigen das meystergeding vnde alle andere gerichte w a n man die lialdin s a l , v n d e w e r zeu dem meisterged i n g e , so daz v e r k ü n d i g t ist, vfsbleybe, sitzet er vff leliingutern, so sal er zeu busze gebin funff Schillinge, sitzet h e r abir vff dem e r b e g u t e , so gibit h e r drie Schillinge. Darnach fragte lierre Adolff graue obgnant nach rechte, a b die von Biirgwenden vnde Petersrode auch geborten an das gerichte zeu groszen M o n r e ? D a r vff w a r t e r k a n t zeu r e c h t , daz man anderfs- nicht weyis, dann daz die von Biirgwenden v n d e Petersrode gehören an daz gerichte zeu M o n r e . D a r n a c h fragete lierre Adolff obgnant, w e r den liersten zeu Biirgwenden zeu setzen liette, v n d e der selbige einem probiste pliliclitig w e r e von rechts w e g i n ? D a r vff w a r t zeu recht e r k a n t , daz ein probist zeu s. P e t e r von rechts wegin den liersten zeu B ü r g w e n d e n habe zeu setzen v n d e czu bestellen, v n d e der selbige lierste sulle auch eynem probiste globin vnde s w e r e n , vnde ym seyne zcynfse v n d e detzman sammen v n d e b e rechen vnde dienen in allen s a c h i n , w a n eyn probist das von im begert. D a r n a c h w a r t von der gemeyne wegen zeu M o n r e gefragit nach rechte, an w e l c h e ende vnde w i e ferre die gemeyne zeu M o n r e ire liehe w e y d e n v n d e tryben mochten ? D a r vff w a r t von in seibist zeu recht e r k a n t , dasz die liyrlhin von M o n r e miigen der gemeyne fielie tryben vnde w e y d e n daseibist byfs in
MONRE.
SCHÖNFELD
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d y e H e l d r a , vnde ers d a r i n n e t r e n c k e n , vnde von der H e l d r a byis zcinn Radycliin. D a r n a c h w a r t von der geineyne wegeil gelragit nacli r e c h t e , w a n ein vndersesse des probisls an enicher s t e t e , da der probist zeti gebieten h a t , b u w e n w u l d e , ab ein probist dem seibin darzcu auch hulczer gebiu s u l d e ? D a r vif w a r t zeu recht e r k a n t , dafs der schultysse eyns probists sal eynein ¡glichen vndersesser, d e r vndir dem probiste b u w e n w i l , geben vfs seynem liulcze daseibist banegertin, zcüuegertin, z v ü r g w e i d e vnde stickstecken. Darnach w a r t abir von der geineyne w e g e n gefragit nach r e c h t e , w e r der gemeyne zeu M o n r e eyneu oclifsen vnde eber zeu irem fiehe lialden s u l d e ? D a r vff w a r t zeu r e c h t e r k a n d t , dafs der schultysse eyns probists sulle solch liehe von eyns probisls w e g e n lialden, vnde der probist sulde den e b e r , v n d e dye geineyne sulle den oclifsen bcstellin. D a r n a c h w a r t von der gemeyne wegin gefragit nach r e c h t e , w y e efs die l i e r r e n , die zcynfse zen M o n r e h a b e n , mit armen leuten daselbst lialden s u l l e n , w a n ire zcynfse zeu rechtir zeeit nicht beczalt w u r d e n ? D a r vif" w a r t zeu recht e r k a n t , dafs die lierr e n , d y e teyl an dem gerichte h a b e n , daselbst sullen sie d a r u m b plienden vnde nicht bannen ader an ander gericlite n i c h t l a d e n . V n d e als soliclie obgemelte f r a g e , vrteyl vnde rechte ergangen w a r e n , w a r t ich offinbar Schreiber von dem edeln wolgeborn grauen Adolflen probist cet. v n d e von dem gerichte zeu M o n r e d a r u b i r ersucht vnde sunderlich vormanet vnde gebelin im d a r u b i r gezcügnyfse vnde offinbar Instrument v n d e kuntliscliaift, so v y l in der nod seyn w u r d e , d a r u b i r zeu machen vnde zc.i gebin. V n d e dafs alles ist gescheen im i a r e , m o n d e n , t a g e , stete vnde s t u n d e als obingesclireben ist. V n d e bey seyn geginwerlig gewest die gestrengen junckeren W e r n e r von H e r d e n , Rudiger von P a r n b u f s e n , Conradt von E n c z e n b e r g , Jorge von C r ü t v b i i r g , Heynrich marscbalck Mentz9chefs, Hyldenschemfs vnde Spyrefs b y s t u m m e , v n d e ander v y l gloubhaifligen gezeiigen sunderlichen darzcu gebetin vnde geheyscht. (unterschrieben von H e r m a n n u s Rüstemberg clerike M e n t z e r bistumbs u . s. w . ) SCHÖNFELDER
E H H A F T S R E C H T ').
D a s seind unserer gnädigen lierrn von Eichstätt recht u n d des dorfs z u S c h ö n f e l d , die also von alter gewonlieit liero an sie kommen. Item zum ersten soll das bauding a l l w e g vierzehen tag verboten u n d olfen s e i n , auch sollen all die von S c h ö n f e l d , die einen eignen rauch h a b e n , und die liersclialt beschlüfst mit tliiir u n d t h o r , bei den rechten sein u n d alda w a r t e n , w e r sie a n k l a g e , deme sollen sie eines rechten sein. Item so ist r e c h t , dafs man das bauding soll haben auf den 1) im eichstädtischen pfleganit T o l l n s t e i n . a u s K e l s l e r von S p r e n g s e i s e n f r ä n l t . magazin , S o n n e n b e r g 1792. 1 , 1 8 8 — 1 9 2 . Bd. III.
40
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B A I E R N ')
zwei f r e i l e h e n , ein j ä h r auf e i n e m , das ander auf dem andern, a u c h sollen sie beedc gezimmert sein. Item so ist reclit, dafs der vogt mit drei pferden soll reiten gen Schönfcld z u den r e c h t e n , u . er soll das recht besitzen mit sechs burgern des raths zu D o l l n s t e i n , und mag er derer sechs nicht g e h a b e n , seind i r dan v i e r , so soll er das recht besetzen mit den andern zu S c h ü n f e l d , dafs das recht besetzt u n d ein genügen da sei. Item man soll auch dem pfleger ein m a h l geben selbdritt, u n d man soll ihm setzen zu seiner schüfsei ein viertl weins lind den knechten ein vierll b i e r , so hat man in gewehret. Ks mag eiu pfleger die w ä h l haben, er mag das m a h l nehmen oder sechzig pfenig d a r f ü r landswelirung, daran soll jedes freies lehen geben dreifsig pfennig dem dorf o h n e schaden. W a r a b e r , dafs ein pfleger feindschaft hält oder selbdritt ritt, und käme er selbseclist oder s e l b a c h t , so soll man hinter und f ü r sich in das dorf greifen, und das m a h l verbringen, dafs ein genügen da sei. Item so ist r e c h t , dafs jedes freilehen soll geben drei •weiset u n d ein fafsnachthennen, alle weiset vier pfennig landswelirung. Item seind a u c h vier und zwanzig lehen zu Scliönfeld, deren soll je eines so oft als das ander d i e n e n , so hat eines weit u n d breit als das a n d e r ; derselbigen lehen soll haben ein jegliches ein halben wagen u n d zwei pferd. Item so ist recht dafs diese lelien sollen zimmert sein, das soll man ihnen hart bieten in b a u d i n g , u n d zimmert einer das nit inner jalirsfrist, so soll er das befsern und büfsen mit dem w a n d e l ; w ä r e aber saclie, dafs er es länger Verzüge, so mag inn ein hcrschaft darum strafen und dazu h a l t e n , bis es geschieht. Item ob auch einer s t ü r b , oder abgieng von tods wegen, u n d erben liefs, so soll man der freilehen eines nit anders tlieilen dann zu zweien tlieilen und die andere zu vier theilen, darum dafs ein herschaft i h r e zins desto eilender bei einander find. Item ist auch r e c h t , w a n n ein mann abgeht von todswegen, so ist man der herschaft ein h a u p t r e c h t schuldig. Auch w a n n einer derselben lelien eines zimmern w i l l , so soll er mefsen mit einem ober und unterhalb sein, das er zimmer auf das sein u n d auf keinem andern. Auch soll er zimmern sechs schuech hinein von der g e m e i n , u n d w a n n er ein haus zimmern w i l l , so soll er legen ein wichtstein an die f ü r s t s a u l , u n d gehet er einwärts hinein, und legt das maul auf den wichtstein, und bleibt i h m der nagel u n t e r h a l b des g e s c h w ö l l s , so h a t er die herrschaft u n d das gut gewehret. Item so ist r e c h t , dafs die vier und zwanzig lehen sollen geben z w e n und fünfzig metzen liabern, darvon sollen vier metzen einem amtman gehören u n d die a n d e r n soll der amtmann a n t w o r t e n der herschaft auf den k ä s t e n , ohne s c h a d e n , u n d der1) ich reebne zu den batrischen weistliümern auch die aus dem eigentlich noch fränkischen bisthum Eichstädt.
SCHÖNFELD
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selbigen lelien soll eines geben dreifsig f ü n f pfennig u n d ein fafsnachlhennen. Ilem auch w e n deucht d e r lelien eines n ä h e r e r e r b w ä r , u n d das ein anderer innen h a t , der mag es anheut w o h l forder e n u n t e r dem bauding. der soll hergehen u n d soll zwei u n d siebenzig (pfennig) iu den ring legen z u e r b r e c h t , u n d ein gut pfand daizu l e g e n , ob i h r einer büs w ä r e , dafs er den Wechsel; derselben pfennig sollen w e r d e n sechzig einem richter u n d zwölf einem a m i m a n n , u n d soll darnach hergehen und soll schwören zu gott u n d den h e i l i g e n , dafs er des guts n ä h e r e r erb s e i , u n d d a r n a c h u n v e r w o r f n e r mann sechs, das der eid rein sei und nit gemein. Mag er der sechs nicht gehaben, h a t er dann d r e i , so soll man i h n f o r t f a h r e n lafsen mit den r e c h t e n ; auch ob ein derselbigen leben innen h a t u n d freundschaft h a t , oder ein w e h r niann w a r , so soll er gehen drei schritt vom holz und soll drei stund s c h r e i e n : k o m m m e i s t e r , hole meines h e r r n seinen zins! lind das soll er tliun zu s. W a l b u r g e n tag. k o m b t er n i t , so soll er wieder hinter sich gehen in das liolz, u n d soll den zins legen auf einen stock, so hat er die lierschaft und das gut gewehret. W e m aber dan das zuelang w e r d e n w o l t , und der lierschaft i h r zins nicht w e r d e n müclit, soll m a n dasselbig lehn besetzen nach vier mann r a t h , und ob das w ä r e , dafs er der lierschaft u n d (des) lands liuld g e w i n n e , so soll man i h n wieder ein lafsen k o m m e n , auch nach vier mann rath. Item a u c h so soll das dorf überall b e w a h r t sein mit zäunen, geschähe sonst einem ein s c h a d e n , so soll der den schaden t r a g e n , dessen die zaunstatt ist. auch so soll das dorf hinten bew a h r t sein zu den vier t a g e n , sonst geschähe einem ein scliad, so soll es in mafs und form bestehen, als vor, und w e r ein leiten hat der soll oberhalb sein zäunen. Item auch soll man hUiten v o r dem dorf drei lelien äcker zäunen zu dem k o r n bis sanet Michaelis t a g , zu dem liabern bis uf sanet W a l b u r g e n tag, w e l c h e r dan das n i c h t tliät, geschähe einem scliad, so soll der den schaden ausrichten, dessen die zaunstatt ist. Item auch soll man auf die vier äcker (? voräcker) an w a n d e n zu dem k o r n bis s. Michaelis tag, zu dem liabern bis uf sanet W a l b u r gistag und derselbigen voräcker h a t einer zwölf scliuech m e h r dan ein anderer. Item auch sollen die z u Schönfeld den Staig gegen Hagnacker hinab z i e h e n , d e r soll als weit s e i n , dafs einer mit einem sack uf einem pferd damit nit a n r ü h r . a u c h sollen sie zu Hagenacker malen in der m ü l , tliäten sie das n i c h t , so w ä r e n sie dem m ü l Icr die maut schuldig und müefsen das büefsen mit dem w a n d e l dem pfleger, und alsbald sie in die m ü l k o m m e n , s o ' s o l l ihnen der miiller aufschütten und malen vor a l l e r m ä n n i g l i c h , ausgenomen vor einem p f a r r e r und vor einem pfleger, u n d was in der cau i s t , so eines a n d e r n , das soll er lierabinalen. Item auch soll ein m ü l l e r die p r u k h , den Steg und den w e g machen bis an das k ö r u n t e r dem Schönfelder tlial, u n d die 40*
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BAIERN
von ScliHnfeld sollen den w e g hergegen machen liifs an das k ö r ; tliät der miillor das n i c h t , so w ä r e n sie dem miillcr 11111 kein malen nichts schuldig. Item der Conz M a i e r soll a l l e jähr von seinem Ichen geben z w ö l f pfenig dem miiller von der p r u k l i und von den wegen. Ilem ein metzen korn aus dem maierhof zu Hagenacker soll d e r m ü l l e r nehmen von der prucken u . -wegen zu machen. Item so ist recht dafs der von S c h ö n f e l d vieli soll gehen den k a y s c h l a g in des bischoTs forst hindurch in des königs iorst, und was sie v o r scliliig meiden, sollen die von S c h ö n f e l d auch meiden. S o ist r e c h t , dafs i h r vieli gehen soll bis gegen E b c r s c h w a n g an das w e i t e r , und w a s sie Vorschlag meiden, sollen sie auch meiden. S o ist recht dafs die von S c h ü n f c l d sollen mit ihrem vieli treiben bifs gegen E f s l i n g gen der t r ä n k und da t r ä n k e n , das soll ihnen niemand w e h r e n . Item auch liabeu sie verbotene liölzer v o r den auslernen, als oft ein ausmann ein fueder h o l z h i n f ü h r t , so ist er als oft schuldig vierzig f ü n f p f e n i g , f ü r ein karn f u e d e r funfzehen p f e n nig und ein bürde sechs pfennig. Item so haben sie ein banliolz. w a n n man ein ausmann ergreift und als oft er eins a b h a u t , ist er verfallen sechzig p f e n nig und zehen p f u n d , oder er soll bei dem stock sitzen, bis ein ander holz l i e r w i e d e r erwachsen. S o ist mehr r e c h t , ob ein nachbaur dcsselbigen h o l z eines ohnerlaubt a b h a u e t , so ist er v e r f a l l e n sechzig pfennig u. zehen p f u n d , als oft er eines abhauet. Item w e r schenken w i l l zu S c h ö n f e l d , der soll empfalien von einem p f l e g e r , und soll einem pllegcr nit mehr geben, dan drei pfennig. Auch wenn ein fremder geu Scliünfeld f ü h r t u. da schenken w i l l an einem kirclitag oder s o n s t , der soll geben davon dem pllegcr ein viertl w e i n , und ob einer nit ob der ä x schenkt oder lüd den w e i n a b , w a s tranks es w ä r e , so mag ihm der w i r t von Schönfeld den bodeu w o l aus dem fafs stofsen oder schlagen, und daran hat er gegen niemand gefrellet. Item auch so haben sie ein erbschmidstat, w e n n die mäng leicht, dem soll ein jegliches lehen geben ein metzen dängelkorn und ein jeder baur ein dängllaib. der lelien seind sechs u . z w a n z i g , und ein jeder sclimid soll jedem b ä u m ein schar machen und soll ihnen allen treulich Schmiden und ihnen embsiglicli w a r t e n mit seiner arbeit, er soll ihnen aufschlagen ein neue scliinn umb z w e i p f e n n i g , ein a l l e umb ein pfennig, ein neu eisen umb ein pfennig und ein altes um ein pfennig, und sollen die bauren das eisen selber hallen, und ein pflugeisen erlegen uin vier pfennig u. ein säg um drei pfennig. Item sie sollen haben ein i l u r e r , dem sollen sie geben von sechs u . z w a n z i g lehen von jedem lehen vier garb beederlei.
SCHÖNFELD. TOLLNSTEIN
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Auch soll ein pfleger einen schmid, einen liirlcn, einen llurer leiclien jedem tun drei pfennig. Auch ob das w ä r e , da ('s unfried im land w ä r e , so sollen sie ilielien mit ilirem vieli zu dem sclilofs Dollnstein uf das allerlicclist, durch k ö r n , durch habern, durch waizen, nichts ausgenomen, daiumb seind sie niemand nichts schuldig. Auch soll, ein weg hinausgehen gen liocholz zu der Ilutzensliegel, da soll man zu der brach hinausfahren und düngen, das soll niemand wehren. Auch so ist recht, dafs niemand fremder soll treiben uf der von Schonteld waid. AUS DER EHHAFTSORDNUN0 1412.
ZU
TOLLNSTEIN1).
Ob unser lierr des begert, so soll der inaier ihm ein fart im jar tlion nach welschem w e i n , wenn den unser lierr kauft von JHünchcn oder von Augspurg, uf sein selbste zörung mit vier pferden. Item auch gedenken die biirger, dafs der maier mer warten soll stätigs unsjrm herrn mit einem halben wagen und mit zweien pferden, also dafs die deixel auswerts ste, wenn unser lierr reisen mufs oder w i l l , es sei ufwerts oder abwerls 111 das land zwischen den vier wäldern, so soll dem maier der sluller ein lad leiclien und ein plerd von seinem lehen, das er von der aptissin zu Bergen hat, und '3er Ilans Bonschab auch ein rad und ein plerd ancli von seinem lehen, das er von der aptissin h a t , und ein knecht si beid. Sol man kein fangen dan um dreierlei «ach, das erste ist diebstal, das ander ist notlizwang, das dritt ist morderei, und hat sonst iemand mit dem andern zu schicken oder was zu schallen, darum soll er recht nehmen. Item ob einer für recht kam und leib und gut verliir mit recht, und unsers herreu w a r , der mag sich ledig und los machen mit x pTnud lands uf gnad. Itcin es hat auch unser herr und die böiger zu Tollnsteiu, und all die in dein gericht gesefsen seind, das recht, dais man ihrer kein darinnen bekümmern noch fangen soll dan um dreierlei sacli. das erst ist ml) yberaich, das ander ist ob einer ein zech in Gestar austrünk, das dritt ist ob einer was mit wallender hand verschuldigt. Item so hat unser lierr lind die von Tollcnstein auch die recht in dem spiltal zu Eichstädt zu dem peth, das des giaven pelh heilst von Hirsperg, ob das w e r , das ymand an dem peth läge, geschäh dan einem von Tollenstein des notli, so soll jener darab weichen, der an dem peth lige, ainem von Tollustein. Item darnach haben die von Hauusvcld die recht, w o sie ausfarn in ander liülzer und darinnen liacketen, und wann sie 1) z w i s c h e n P a p p e n h e i m 111.1g. 1, 194. 195.
und Eichstädt an der Allmiihl.
jus
dem
fiünl.
BAIERN
C30
geladen lierausfareu und steckt die axt in dem liindern wagen, und kamen u f das ihres lierrens, so wären sie niemand nichts darum schuldig, kam aber der forster und ergriffe den auf des seinen Iierrn mit dem liindern wagen, so mücht er die axt wohl liinausuehmen. AUS D E R
RAITENBUCHER
EHHAFTSORDNUNG»).
An den drei näcliten d. i. an s. Merteiisnaclit, an dem Heiligen Christabend und an dem Yaisnaclitstag, so hat ein ider zu Raitenbuch, dem der wirt wein zu geben versagt, gwalt und macht in keller zu geen und wein u. pier selbest zu lafsen, den wirt zu bezalen mit geld und vf das vafs zu legen, oder aber pfand zu geben, das des dritten pfennings beiser i s t , das liat der wirt nit zu weren. Der wirt zu Raitenbuch bat aucli macht und gwald zu allen zeiten ide pfand eiuzunemen, ausgenonien blutig pfand, ungesotten garn und ungworfen traid. Ain bader zu R . soll allweg innerhalb vierzehn tagen halten drei bad olin allen abgang. So soll ein iglicher bauer dem bader zu liechtmefs geben ain mz. korns, und ein kebler, der ein sondre feuerstatt hat, ein mz. habern. Mer so ist ein idliclis menscli zu R . , das zu gottes tisch geet, dem bader drei liochzeit pfennig schuldig, nämlich ein zu ostern, den andern zu pfingsten und den dritten zu weihenachten, auch soll ein iglichs menscli zu R . , das kopflet mit zweien oder dreien köpfen, dein bader ein pfening geben, wann es aber mit vier oder fiinfen kopfelt, soll es zween pfening geben. F ü r ein lähm ist gerichtsordnung uns zu geben LX und x FL. dem ricliter ein frevel und dem, der die lähm empfangen hat, x "ä, und soll ime jener den schmerzen, arzlon und schaden nach erkantnus v i e r , und des fünften vom ring dazu gegeben, abtragen. W a n n ein den andern ein flufswunden schlächt, der ist uns je von einer wunden verfallen LX und x 9 und dem der gewund ist abzutragen, wie nächst geschriben stellt. W e r ein messer, stein, prügl oder anders über den andern freventlich zuckt, und nit schlächt, oder ain den andern mit wehrender liand und mit frevel überliif uf das sein, der ist uns vertallen LX und x Item ein frevel ist m Item ein Wandel ist x x x &• Item ein pfund tliut x x x A U S D E M E H H A F T B U C H V O N E N K E R 1 N G 2 ). Item, welche frati, magd oder tocliter der andern an ihr ehr freventlich redt und flucht, die soll geben hundert eier, darzu strafbar sein mit dem stein gegen dem gericht, und dem beleidigten abtrag zu t h u n , nachdem und die wort grob oder verletzlich seind. 1 ) östlich von W e i f s e n b u r g , im eichstädtischen p f l c g a m i T i t t i n g . aus dem fränb. mag. 1 , 1 9 3 . 2 ) an d e r A l t m i i h i , in d e r eichstädtischen h e r s c h a f t R u m b u r g , a m t s K ü p f e n b e r g , unweit Beilengries, aus d e m i r ä n k . m a g . 1 , 1 9 4 .
UNTEHMESSING.
KÖSCHING
AUS D E M UNTERMESSINGER
631
EHHAFTSRECHT
1496. Item k a m ein gast und fieog ein efsen krebs oder liscli, 80 soll ers hintragen in die dalTern und darin eisen, daran er nit frevelt; v o l t er sie anderswo tragen, soll maus ihm nehmen und darum pulsen. Item w e r visch fallt, der soll sie zum ersten tragen gen liof, nachmals in die daffern, darnach in die padstuben, und zum letzten in den pfarhof, und so man sie an der end keinem kaufen w o l t , soll man sie tragen unter die linden oder f ü r die kirclien und sollen sie da feil h a b e n , und was man dafür gibt sollen sie n e h m e n , u n d kein visch noch krebs vom dorf tragen. Item w o iemand visch fiing und einsperrt, soll man hingehen und anschauen , und die rausnehmen, er sei welches herrn er well, daran frevelt man nit.
EHEHAFTDING ZU 1527.
KÖSCHING2)
Ich Sebastian von Kunigsfeldt zue Puechersriedt, der durchl e u c h t e n liochgebornen fürsten vnnd h e r r e n , herrn W i l l h e l m vnnd lierrn Ludwig gebruedern pfalzgrauen bey Rhein, herzogen in obern vnnd nidern Bayrn etc. meiner genedigen lierrn pfleger vnnd richter zue Kösching, bekhen liiemit, ölFenlicli von gerichtswegen, dafs ich safs ain hoff rechten, an dem obristen der lieiling drey kunig tag, alls das von alter herkommen ist, zue Kösching; erschinen der erwirdigen in gott Dorothea Hundertpfunttin abtissin des wirdigen gotzhaufs sanndt Clarn Orden ann dem anger zue M ü n c h e n , auch des ganzen conuendts daselbst irer genaden schalTer Hanns Vischel-, alls volmeclitiger anwaldt mit Leonliarlen Hemmen burger vnnd des rats zue Kösching alls seinem zue recht erlaubten vorsprechen, vnd gab f ü r in recht, wie des tags recht w a r , das vorerwente abtissin ann dem annger zue München ire gulten vnd schulden het macht aus zue tragenn; auch was ihre guetter vnnd liintersafsen f ü r alt lierkomen, hette sy müclit aulf disem recliltag zue eröffnen. Darauf legt bemelter anwaldt ain scliultzettl ein, vnnd begert dieselb zue verlesen; die auff sein begern verlesen w a r , bekliennct ain jedlicher sein schuld laut derselben beklianlnifs, sprach mir als plleger vnd richter bemelter meiner genedigen flauen anwalt z u e , wie es vor alter w a r herkomen, das ain jeglicher zinsman solt bezaln zwischen hie vnnd preimzeit. Darauf pat mich vorernenler 1) Untermessing, mag. 1 , 194.
im
eichstädtischen
amt Greiling.
aus dem
fränk.
2 ) in O b e r b n i e r n , n ö r d l i c h von I n g o l s t a d t , a u s d e m m o n . boic. 18, 692 — (¡99. e i n e j ü n g e r e Fassung von 1 6 2 4 stellt in d e n b a i r . a n n a l e n 1 8 3 4 . s. 5 5 3 — 5 * 3 .
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BAIERN
anwalt an das reclit zue komen, fragt ich vorernenler pfleger vnd richlcr die vrllsprecher, wie dan des tags reclit vnd alt lierkomen ist!' Sprachen sy ainheligclich zue recht, es war alweg anff disen tag von meiner genedigen frawen anwaldt erwillert vnd zue vrtl vnd recht erkhendt worden, vnd sprechen er noch, dafs liinfiiron dabei beleiben soll. Weiter stund vor ernenter meiner genedigen frawen anwaldt, mit sambt seinem zue reclit erlaubten vorsprechen, saget, wie meiner genedigen frauen obrister mair Lienliart Huell liab die freyliait, wan ain pileger auf den panholf Schnitter bedorfft, soll man bemeltem irem mair sein Schnitter bey ainander lassen vnd kainem dauon genomen oder geschafft werden, das sey albeg auff obangezaigten reclittag erwittert vnd zue reclit erkendt wordenn; so soll ich allfs pfleger vnnd richter darumb an das recht komen. Daraulf fragt ich die vrllsprecher, alls des rechtlags recht ist, die sprachen einhelligclich zue r e c h t , sy lietten albeg gehürtt, der mair liel die freyheitt, vnnd sprachen, das es liinfiiron noch dabey beleihen!]. YVeitter begert vorernenler meiner genedigen frauen vnd conuenl9 anwaldt mit sambt seinem zue recht erlaubten vorsprechen , ich soll ine weitter liörnn , saget wie das ir vorernenler obrister mair Lienliart Huell macht vnd gewalt habe, in das panlioltz zue farn an sand Johanns abent zum snnbenten vnnd am vafsnachlag, vmb gscliir, holz oder wafs er zue seiner notturft bedürft, vngeliindert aines pflegers oder richters oder vorslers. Doch soll bemeller mair alls gannz viclis ain Iianbt haben, denen von Kösching an schadenn, auch so hat bcmelter mair die macht, wan ain ochs abspillt, hat er den 111 den flor zue slagen, vnnd wan der ochs durch das falter kumbt hat ine kainer weitter zue Ireiben, dann aufs seinem acker oder wifsmadt vber den negsten r a i n , das sey auch albeg auff disen reclitag e r w i l l e r t ' ) zue vrtl vnd recht erkanndt. DaraufF padt mich anwaldt an das recht zue kliomen, fragt ich obgenanter pfleger vnnd ricliler die vrtellsprecher des rechtens, sagten, sy lietten all weg gehört, es war auch allweg zue vrtl vnnd recht erklienndt worden, darauff sprachen sy ainhelligclicli zue vrll und recht, das es liinfiiron dabei beleihen soll. Weiller begert Leonhart Kaslll allfs volmechtiger anwalt der htiebmair, so zue Kösching sindl, mit seinem zue recht erlaubten vorsprechen, sagt, wie des tags recht sey, was ir allt lierkomen vnd freyliait, sey allweg auff obangezaigten hoff vnnd eehaft rechten erwillert vnnd fürtragen worden, wo ain püeger alliie von meines genedigen lierrn etc. wegen ain raifswagen bedürfft, so sollen die closter guetter dem pfleger den auf die prukhen stellen mit aller zuegeliürung denen von Kösching vnnd gemainem inarckht an allen schadenn, vnd alsdan soll pileger dy knecht vnd rofs verschen mit fuetler, mall, nagel vnnd eyssen; das aber dem also sey so ruefft er mich als pfleger a n , an das reclit zue komen. Darauff fragt ich ob1 ) es stellt liier g e d r u c k t r r w i r d t u n d h e r n a c h n o c h e i n m a l e r w i r l l , ich h a b e a b e r nach den ü b r i g e n stellen e r w i t t e r t gesetzt, vgl. S c h i n d l e r 4, 21)2.
KÖSCHING
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genanter pfleger vnnd ricliter dy vrllspreclier, als des tags reclit i s t , rechtens. D y sprachen ainliclligclich zue r e c h t , es sey allw e g auff disenn lag erwiltert vnnd zue recht erkhenndt worden, vnnd spraclien, das es hinfüron dabey beleihen soll. W e i t l e r sagt bemelter Leonhart Kastell alls anwalt der liuebmair in angedingten rechten, ob sacli w a r , das ain pfleger an stat meiner genedigen herrn elc. des andern wagens bedorft, denselben sollen dy liuebmair auch derinassen stellen, w i e die closterguelter auch damit gehalten werden denen von Kösching an allen schad e n n ; das aber dem also s e y , soll ich als pileger vnnd richter an das recht kommen. Daraull fragt ich obgenantcr pileger vnnd richter, alls des tags recht i s t , dy vrllspreclier des rechtens; dy sprachen ainheligclicli zue r e c h t , es sey albeg auff disen tag erwittert vnnd zue recht erkhennt w o r d e n , es soll auch hinluron dabey beleiben. V e r r e r sagt bemelter Leonhartt Kastell als anw a l t der huebmaier angedingt, in recht, w o man mer scharberch zue dem panschlols bedorlTt, es sey weit oder nachelt, so soll ein paur z w o fert tliun vnd ain liuebmair ain f a l l , denen von Kösching an scliadenn ; das aber des recht s e y , soll ich pileger vnd richter an dy vrllspreclier an das recht konien. Darauf!" fragt ich dy vrllspreclier, als des tags recht ist, rechtens. D y sprachen ainhelligclich zue r e c h t , es w a r albeg auf disen tag erwidert w o r d e n , es soll auch hinfüron dabey beleiben, nachmals sagt vorernenter Lconliart Kastell allfs a n w a l d t , ich soll ine im angedinglen rechten, als des lags recht ist, weitler hören, das ain jeder liuebmair soll dy güllt droschenn vnd berailten, annemen ( ? an drait) vnnd an stroe, w i e das gewachsen ist, damit soll sy dy lierrscliaft bezahlenn lassen; das aber das recht sey vnnd auff disen lag alweg erwittert vnnd zue recht gesprochen s e y , soll ich allfs pfleger und ricliter an das recht der v r tllsprecher kliomen. Daraull' fragt ich obgenanler pileger vnnd richter die vrtllspreclier des rechtens. Die sagten ainhelligclich zue recht vnnd v r t l l , sy haben allvveg gehört, dafs auff disen rechtag erwiltert vnnd zue recht erkhennt sey w o r d e n , vnnd sprachen mit volligen u r l l l , es soll auch hinfüron dabey beleihen. Weitter sagt vorernenter anwaldt der liuebmair, ich soll ine inn angedingtem rechten weitter merkhen, w o krieg •wären in disen orten, so soll ein jeder paur der licrrschafft sein giilt zusammen droschenn, vnnd die zue dem deuchsellocli 111 seinem stadll schitten, vnnd vor dem liofflhor dem obrislen niair auf dem liueblioiT dray schray tliun, das er die gült der hcrrschall't einfafs vnd annemb; w o es aber der mair nit auninibt vnd w i r d allfsdann das drait verloren oder verprennt, so ist es der herrschafft verloren; und ist der paur der gült entledigt vnnd lofs worden. Das aber das w a r sey, so berueift bemelter anwaldt mich als pfleger vnnd ricliter an das recht ze komen, dann es sey a l w e g auf disen rechtag erwiltert vnd sey zue recht vnd vrlll erkhennt vnnd gesprochen worden. Darauf! fragt ich die v i l l i der rechtensprecher, die sprachen ainheligclicli zue recht, sy haben das alweg gehört vnd zue rcclit vnd vrtll erkhennd,
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BAIERN
es soll auch Jabel liinfüron beleihen. Weiller pracht Leonliarlt Kastell alls anwaldt der liuebmair im gedingten reclite» f ü r , w o die lierrschafft vnnd der paur vml) die gult vnainig (wurden) oder mit einander kriegten, so soll meiner genedigen frauen ami dem anger zue München anwaldt oder schaffer, auch der paur, der auf dem guet sitzen thuet, vnndt der ambtknecht zue Kösching miteinander lauiTen von dem großen marclislein am Kesuer weg, der gesetzt ist vor irer genaden hofl'praitlen, \ n n d sollen all drey mit einander von beineltem stain bil's zue dem liotlllior vor der vest oder schlofs lauflen; vnnd welchcr bekomt, defs ist alfsdan dy gült darumb man gekriegt hat. Das aber das war sey, vnd allweg auff disen rechttag erwittert vnnd zue recht erklienndt w o r d e n , soll ich als pfleger vnnd richter an dy vrtlsprecher des rechtens fragenn. Darauff fragt ich sy zue recht, die sprachen ainhelligclich zue vrtll vnnd recht, es war also aus disen rechtag allweg erwittert vnnd zue recht erkhendt w o r d e n n , vnd sprachen das noch mit völliger vrtll, das es liinfüron dabei beleih. Weitter stet bemelter Leonhart Kaslll als anwaldt der liuebmair in augedingtem reclitenn, vnnd pringt in recht l ü r , wan ain liuebmair alliie zue Kösching die schuld der nathur des tods bezall, so soll man zue ainer spendt verpaclien ain vierttl wailzen, vnnd wan ain huebmairin stürbe, so soll man zue einer spent verpaclien sechs metzen waitzen, vnnd wo die in jars fristen geben w i r t , so soll es der liuebmair der liersclialt an der gült abziegen; wirt sy aber vom liuebmair in jars fristen uit geben, so soll es der liuebmair von seinem aigen guet geben der lierrscliafft an schaden; dafs aber das recht sey, soll ich als pileger vnnd richter an die vrtlsprecher des rechtens fragen,. ob es also auff disen tag erwittert vnnd zu recht erklienndt sey worden. Darauff fragt ich obgenanter pfleger vnnd richter die vrtllsprecher des rechtens, die sprachen einhelligclich zue recht, es war allweg auff disen tag erwittert vnd zu recht gesprochen worden, sy sprachen auch, das hinfüron dabey beleiben soll. Nach fiirgab meiner genedigen frawen vnd des ganzen conuents an dem -anger zue München schafler vnnd volmechtiger anwaldt durch vorbemellen Lienliart Hemmen als zue recht erlaubten vorspreclienn begernt sy aller ergangner vrtll nach lengs gerichts vnd vrtll brieff. Darumb fraget icli obgenanter pfleger unnd richter jeden besonder mit namen den vorbenenten redner Leoiihart Hemmen, Lienliart Kastell, Peter Transner, Cunz Pilugmaclier, Steifan Holienperger, Hanns Trasner, Hanns Wachler, Thoman Kastll, der alt Lienliart! Ottli, Kunz Kastell, Haunperger, Künz Regler der jung, Hanns Purckliart all der zeit liuebmair vnd purger zue Kösching, die auf obangezaigten hofftag recht sitzen, die vrtaillten auff ir aidt, das man bemelter meiner genedigen frauen oder iren antwalten auf ir begernn solchen brief schuldig sey zue geben; den ich als pfleger vnnd richter anstat vor erneuter meiner genedigen frauen auff ir begern geben liab mit meinem aigen angebornen insigll von gerichts wegen an disen brieff angeliaugen, doch mir, meinen erben Ynd insigll, auch
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den vrlllsprechern an schaden, vnnd was obcmelte di crwirdig in got mein genedige f r a u , oder ir genaden Iiiudersassen vnndt ir vnderllian, meinenn genedigen herrn zue iren genaden panschlofs alhie, oder die des von iren fürstlichen genaden inliaber oder besitzer sindt, vnendtgolten, auch allen iren fürstlichen obrigkhaittenn nnnd gereclitigkliaitlen an scliadenn, liierinn gänzlich aufsgesclilosseiin. Vnnd vmb solchen gehalten hoff vnnd eehafft rechtag zue dem obristen der heiligen drey kunig tag ist mein genedige fraw, nach vermög der sallpucher darin augezaigt, ainem ieden pfleger, ee vnnd man das recht anhebt, zue t h u n schuldig zehen gelb liulzen schissll vnnd ainen leezeltten, defsgleichen ainem jeden ricliter daselbst auch zwo gelb liulzen schissll vnnd ainen leezeltten, defsgeleichen au IT obangezaiglen rechtag das mürgenmall für den pileger vnnd gerichtschreiber vnnd ambtknecht daselb zue bezalen, wie den solches von alter bishere beschelien, vnnd dermassenn soll es liinfüron dabey beleiben vnnd gehalten werden. Das recht hat sich eiganugen mil völliger vrtll an dem obristen der heiligen drey kunig tag, alls man zallt nach der gepurt vnsers säligmachers Jesu Christi fünllzehenliundert vnnd in dem syben vnnd zwainzigisten jare. E H H A F T Z U OTTING i). 1577. Hernach volgt des dorfs Otting eeliaft vnd von aller also lierkhomeu. Item zu erst das die miillner denn pacli im jar zwaimal räumen oder mäen sollen, vor sannt Georgen tag vnnd nach sannt Michaelstag, unnd w a n n man flax oder liannf inn den pacli legt, soll man inn das wasser halbs lassen, unnd wer grassen w i l l , der soll mitten in den pacli stehen, vnnd mit einer sichln lieraussen grasen, so weyt er mag, es soll auch ein yeder sein schwor inn hatiif oder flax vessten mit sich füren vund keinen wasen bey dem pacli abstechen. Item ob die nachpaurn nit geraten w o l l t e n , so sol der mitterinüllner den miillweg f a h r e n , unnd nit über die gemain, das ist von alter herkommen, vnnd ist der weg nit guett, so soll er den selbst machen, vnnd die nachbaurn sein ihm nit schuldig daran helfen zu machen. Item der rormüller soll ain lian haben, der aineugig ist. Mee soll er den rolirweg f a r n , vnnd nit nach dem sam. Mee soll er ain falther gegen dem veld heraus anhenken, damit sein vieli nit heraus gehe. Mee soll er gegen den wisinad heraus ain thor machen vnnd anhenken, aber weder er noch andere hin und wider f a r n , es sey dann zur winterpan •, vnnd wann ein schaden geschehe, so soll im durch die naclibarn das thor verschlagen werden. Mer rhormüllner hat macht am püugslag sein vieli vnnder 1 ) bei Ingolstadt u n d S t a m t i a m .
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der von Ollinng viccli ¡11 die gemain z w treiben, aber defs jar sonst n i t , doch mufs er alle scharberch verrichten helfen. W a n n ime ain nachbarscliaft mit dem viech f ü r den liirlen ü b e r die wismader nit vergunt, so muefs c r d u r c l i den pach (reiben. Item der gescliliclitmiillner solle dem grossen liirlen nenn melzen gelraidls geben, w a s er mit der miill g w i n n t , vnnd dein liirten seiu viccli treibenn an den d o r f z a u n , vnnd ist dein liirlen sonst klicin llion s c h u l d i g , vund ob er schon kein vyecli hell, so soll er dannoch dein hirten sein l h o n geben. D e r liirt soll an dem dorlTzaun sielten, vnnd dem gescliliclitmiillner s c h r e i e n , das e r sein viech f ü r treib. D e r gesclilichtmüllner h a t denn nachbaurn denn imilweg auf die gschlicht z w fahren nit macht zuuerlegen oder zuuerbielen, vnnd niufs auch inn der gschlichtgassen vorm mihveg ain falltcr a n h e n k l i e n , das die n a c h b a m vor schaden versichert sein. Item es sollen allwegen z w e n n w i r t h s c l i e n k h c n , vnnd a l lerlay vail Sachen h a b e n , die dann ain f r a g n e r zu lnngolslat inn seinem laden vail h a l t . llein ob yemnndls vail Sachen herein b r ä c h t , es w e r essen oder d r i n c k e n , oder ander vail Sachen, die soll man inn vayl lassen haben von einem mittag zum a n d e r n , vnnd hellen die w i r t h dieselben vailen Sachen inn irnn l a d e n , so mögen sich w o l l ir yedliclier dauon ain p f e n n w e r t h nemen von dein g a s t , d e r da vail h a t , hellen sie aber der vailln Sachen nit in irn l a d e n , so sollens ir w a r von dem gast nemen. Item a u den rauclinacliten, so sollen die wyrtli den naclib a r n i r trincken schicken, es sei wein oder pier, w i e sie es k a u ten vinb i r berait gelt vnnd nit höcher. Item so ain mezger schlecht an einem kirclitagabnnt, so soll er den w i l l e n geben von ainem schlag zwelf pfening unnd die sulz. Item die w y r t sollen schenken die allen m a f s , alls man sich z w Nassen Tel fs s c h e n k e t , dann man gibt kein v n g c l t , v n n d ist vonn a l l t e r also l i e r k o m e n , vnnd man soll in w e i n vnnd pier s e t z e n , v n n d w a s sie s c h e n k e n , v n n d nit mer daran zu g e w i n n liaben, dann an der mafs w e i n z w e e n pfening vund an den mafs pier ain lialler. Es gehört aucli den i n w o n n e r n an ainem kirebtag der pest tantzplatz z u e , vnd denselben w e d e r die wirtli noch die plazineister schuldig sein von dein ambtknecht z w k a u f e n , aber die ausslender seien schuldig denn tanzplaz vom ainbtknccht zu k a u f e n . Ain yeder w i r t h muefs jerlichen auf ainen yeden sanlt Micliaelslag dem herzog Casstncr ain Schilling u n d dem Michael Schilcher Veit Amberger auch ein Schilling geben. JURA
IN MALCHING*). 14 — 15 jh.
Iiem p r i m o domini debent habere suum judicem, quicunique est oflicialis e o r u m , et idem debet Judicium facere de quolibet 1) dorl und liofmark in Nicderbaiern, landgcrichls Slmbacb.
MALCHING.
BÜCH
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c x c e s s u , exceplis tribus causis, quaä advocatus vel suus judex Labet. Item advocaliis debet presidere jiulicio bis in anno circa festuin Geory et circa nalivitatem domini. Item n o t a , quod domini inei debent inslrnere preposilum ad arbitrium homimim in M a l c h i n g , et idem olficialis debet habere preconem, et si aliquis contraheret e x l r a p o l e s l a l e m , quem offictalis captivaret, eundem preco debet servare. Item quicumque contrahit extra potestatem sine scitu dominorum vel olficialis, licet sit feodatus sive proprium possideat a b ecclcsia, idem cecidit ab omni i u r e , quod sibi competcbat. Item domini mei debent habere duas tabernas in Malching, advocaliis debet habere terliam. Item si aliquis colonus moreretnr infra a n n u m , et si officialis consideraret aliquem defectum in eodem predio; idem o Iii Cialis habet potestatem instituendi alium usque ad adventum dominorum vel eorum procuratoris. ÖFNUNG
FÜR
B U C H i).
D a s sind vnnsers golzliawfs r e c h t , die wir haben in vnnser liollmarch B u c h , als das von alter herkomen ist. 1 . B e y dem ersten, wenn w i r vnnser stift pieten vnd haben w e l l e n , welchem vnnserm hinttersässen mit vnnserm poten vnd ambtnian gepoten w i r t , vnd der nit k a m , der beleclient w a r , der w a r vmb das Wandel vnd von dem g u t , ob er das fräuenlicli t ä t t , er habe dann seinen beredpoten , der soll still steil, vns vnd dem gotshaufs genüg tliiin, was w i r zü im ze reden vnd zc reden vnd ze sprechen haben. Ist er aber freysäfs, so ist er komen vmb das w a n d e l , das ist ain phund Regenspurger pfenning, vnd mögen denn den allzeyt genüten auf ain gut, das w i r nicht besetzen mögen oder m ö c h t e n , damit w i r vnd vnnsers gotshaufs nit abgang haben, des sol vns der vogt helffen mit sambt vnserm b r o b s t , das ist der lierr vnd fürst s e l b e r , w o w i r ze kranckh wurden. 2 . Darnach w e l h e r vnnser liinttersäfs fräuenlicli seinen dienst versäfs vnd vor hielt, der ist von dem gut vnd vmb das wandel, er liab dann etwas gedient, vnd doch nit g a r , der soll vns i a der stift ain benüegen t h u n , des vns w o l geniiegt vnd recht ist. Darnach wann wir oder vnnser ambtman vnnsern belechenten man v o r d e m in vnnser s t i f t , vnd er dann das gut nit ault g a b , der ist vmb das w a n d e l . Gieng er dann fräuenlicli aus der s t i f t , so ist er an alle gnad von dem gut. 3. D a r n a c h wer kind liiet, es wären sün oder tücliter, die vnnsers gotzhaus sind, die w e y l der vater für sy verspricht vnd ir gewaltig i s t , so siill w i r vns benüegen lassen. W ü r d e n im aber die kind ze s w ä r , so sol er vns die in die stift antworten 1) R u c h , p f a r r d o r f lanrigerichts LnmMiul in Nicderbnyern, ebmals dem kloster Frauenchiemsee gehörig.
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vnd vns ain geniiegen l l n i n , das sy an vnnsern -willen ni'clit lieyratcn schiillen zu kainem andern gotzhaus, noch auch zu kainem schiltherren. W e l c h das iiberfüern die haben w i r darvinb ze pessern vnd ze straffen durch des w i l l e n , das sy von dem gotzliaufs nicht komen noch enpfrömbt werden. 4 . Z u dem Vierden öflent man ewch darnach, das w i r vrid vnnser gotzhaus mit nyeinant t a y l e n , wo die muter vnns i s t , da sind die kind gar vnnser. 5. Darnach welcher vnnser liinltersäs zymert von des gotzhaus lioltz vnd stamb, welcherlay städel oder kästen das warn, wenn er dann da von f e r t , so schol ers dem der am nächsten nach im auf ferlt nach dreyer oder vier des gotzliaufs liausgenossen vnd liinttersässen rat vnd erkantnüs widerfarn lan vmb ain bescliaydens, also das im sein arbait beschaydenlich erkennt werde, doch vnuerzigen liaws vnd stadel, vnd was von recht zu aynein gut gehört, da hat er nichtz a u f ze sprechen. Zymmert aber ayner von frömbdem stamb, so schol ims, der da auf fert, gelten nach dem vnd er stat an im findet, oder er möclit es mit vnnserm wissen füeren w o er hin w o l t , daran w i r in nicht Süllen irren noch engen. 6 . Darnach liab w i r vnnser freye Stift also zu versten, w o w i r ainen liinttersässen haben auf aynem grossen g u t , dem er nicht ( g e n u e g e ) getlitin m a g , den haben w i r ze nöten auf ain k l a y n e r s , vnd a i n e n , der ain grössers vermocht, den haben wir liinwider ze nöten auf das grol's. 7. S o haben auch wir vnd vnnser gotzhaws die recht, wenn vnnser liinttersässen ayner verscliaydet, den wir mit tür vnd tor beschlossen h a b e n , so ist das pesst liawpt vicli an ayns vnnser ze t o t f a l , vnd das ist darvmben, ob er mit diensten im leben vnnserm gotzhaus iclit brochen h i e t , das soll er mit dem totfal erfüllen. Ks soll auch die witib das selbig jar gerüt sitzen bis in die nächst stift, w a r dann die witib oder ire kinder dem gut nutz mit dem p a w , so süllen w i r sy mit dem anfal vnd ziigeng dester genedicklicher aufnemen dann von ainem frömbden. War a b e r , das sy dem gut nit nutz w ä r e n , so haben sy vns nichtz zu engen noch zu irren mit der stift, vnd mögen das gut dann stillten nach vnnsers gotzhaus notturft. 8 . Darnach das nyemand den andernn in der lioffmarcli an das landgerichtt bringen s o l , bey der stift vnd dem wandel, da9 vorgenent ist. 9 . Item so haben wir vnd vnnser brobst in der egenanten vnnser hoßjmarcli zu B ö c h vmb alle sach ze richtten, ausgenomen drey sach totsclilag tewff vnd nottnuft. Geschäcli a b e r , das ain flüchtig man oder dyeb in der hoffmarch begriiTen vnd verlieft würde mit dewpstal, so soll man den selbigen antwurten aus der hofTmarch als in gürttel vmbfangen h a t , vnd soll nyembt mit geen, dann die in berechnen wellen. W a r a b e r , das ain todschlag dar innen gescliäch, da got vor s e y , wurd der begriff e n , so scliol in des gotzhaus brobst aus der egenanten vnnser hoffmarch antwurtten, als in die gürttel vmbfangen h a t , vnd
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HOPMARK T.
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scliol die ehaft beleyben in der hoflmarch, vnd darvmb zu vrkund niüessen w i r dem plleger ain lagel wein geben, als w i r sy ye vnd ye von aller gen Ärding geben haben. 10. Iis sol auch ain yeder vnnsers gotzliaws hinttersäs kainen inman einnenien an vnnsern vnd vnnsers brobstz willen vjul gunst. Tat das ayner an vrlawb, geschach davon dem dorlT vnd liolTinarch icht schaden, das sol derselbig auslrogen vnd den nnchpärn w i d e r k e r n , hat er es an dem gut; liiet er es nicht an dem g u t , so haben w i r in darvinbe ze pessern an dem leyb. 11. Darnach vnd zum letzten öllent man e w e h , das w i r vnnser freys gejagd haben von unnserm gotzhaufs liinlz gen Miiuichen an die m a u r , vnd auch von vns hiutz geiu Landshut, w a n n das gejayd von vns vnd vnserm golzliaws ze lecheu ist. W a r sacb, das wir mit vnnser genedigen herschaft ze jagen käm e n , vnd wann dann ongeuiir die hundt mit einander vber ain hunlas k ä m e n , so soll man der herschafft hundt liindanschlagen, liinlz das vnnser liund des as genyessen, vnd darnach erst der herschaft hund nyessen lassen. Das ist also ye vnd ye herkomen von vnnsern vorfardern, w i r es also haben aufgenomen, w a n n w i r es also ye vnd ye den eltissten herren vnd fiirsten erzelt haben, sunder herlzog Slellan, der d a s , w a n n vnnser ayne ist abgangen, das er dann empfangen hat von vnnser lieben frawen die vud auder lechenschafft HOFMARK ZU 1554.
T2).
Ehehaft recht büechel, so in der hofmarch gehalten w ü r d t . Zu vermerken , was mafsen die liofmark T . von dem lübl. haus zu Baiern u. einem fiirsten nach dem andern von viln jaren her, auch dem sclilofs . . . und einem hofmarchslierrn nach dem andern gefreiet ist w o r d e n , wie hernach folget. Unter6chidlich verzaichnet und aus einem alten vorhandenen dorfregister, so die hofmarchichen zu T . . . geliebt, in beisein des edel und festen Hans Wolfen von . . zu . . , und der edel und tugendhaften flauen Catharina einer gebornen von Zamberg weiland des edel und festen Hansen . . . fürstlichen ratlis seligen gelalsener wittib als jetziger grundherschaft von neuem wiederum von wort zu wort, wie das alt gelaut h a t , in ein püeclil auf pergament abschreiben lafsen. Geschehen den sonntag von sanet T h o m a , als man von Christi Jesu geburt zeit aintausend iünf hundert u. vier und fünfzig jalire. 1. Item alle jalire soll die lierrscliaft zu T . recht besitzen und also dorfreclit halten, zu solchem dorfrecht sollen sie die nachparn mit einem vorspreclier und procuratorn bewerben, der ihnen dann alle hernach geschriebene articuln vor dem gehaltnen 1 ) d e r lelgtc salz so u n d e u t l i c h in d e r Iis. 2 ) g e d r . mit u n t e r d r ü c k t e n e i g e n n a m e n , i m a n t w o r l s c h r e i b c n von m a gisler T h e o p h i l u s N e u m a n n a u f das s e n d s c h r e i b e n des M a g n u s f r e i h e r r n von I l e r k o m m a n . F r o n h a u s e n ( L a n d s h u t ) 1 8 0 1 . p . 2 5 1 — 263.
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dorirccht fürbringe; darum ilin die nachparschaft besolden soll, ihm ein jeder zwen schwarz pfening zu geben schuldig sein, auch der p a u r , so dasselbig jar das ainen u. dorirecht hat, der soll jeder herschaft samt seinen dienern und pferdeu, auch dem procuralor und amlleuten das erst fueter u. n.al am dorfrecht zu geben schuldig sein, u. das andere mal soll die guniain zu geben schuldig sein. 2. Item erstlich hat kein landamtmann in der liofmark T . nicht ze handeln noch ze schaffen; wo er aber von eines gericlits wegen in der liolmarch ze tlmen helt, das soll er zuvor an die liofinarkslierren anbringen, die weiden ihm alle billigkeit verhelfen und ihm verschaffen. 3. Item ob ein inwohner der hofmarch ainem schuldig w e r in Stetten oder merkten , und derselb einen frohnboten nach der schuld schicket u. zahlet n i t , so soll der, dem man schuldig ist, solche au den holinarchsherrn bringen; und ist der Schuldner der schuld einhellig, soll ihm der hofmarchsherr dieselbig in vierzelien tagen zu bezahlen, wie liofmarchsrecht ist, verschaffen; zahlet er aber in solcher zeit nit, und der klüger wiederum anhielt, sollten die hofmarchslierren ihre amtleut sammt dem hofmarchsamtmann schicken, denselben lafsen auspfänden und dieselbigen pfand zu dem paurn, der das ainen h a t , bringen und also damit verfahren: seind es eisende pfand, sollens bis an den dritten tag im pfandstall an der füetterung stehen, seind es aber schwein p f a n d , sollens vierzelien tag ligen und alsdan vergant werden. Löset er die pfand, so ist er dem liofmarchsherrn nichts schuldig, löset ers aber nit, so sollen die pfand durch vier männer, zween p a u r n , einen luieber u. einen weinzierl beteuret u. beschätzet werden und dem paurn, so den pfandstall hat, soll man vom pfand zwelf pfening ze geben schuldig sein. 4. Item wo ein auswendiger um spriieh oder schulden zu ainem in der liofmarch zu klagen, und derwegen mit ainander für die herschaft kämen, soll der auswendig eine genügsame porgscliaft vor der herscliaft tliun, damit, wo der auswendig den inwohner unbillig beklaget und in schaden einführet, seine schaden u. kostung wifse zu bekommen. 5. Item wo ein auswendiger ainem in der liofmarch schuldig, und in der holniarcli der Schuldner oder sein gut betreten w u r d e , soll der dem man schuldig, macht haben, ihn und sein gut durch den amtmann verbieten zu lafsen. 6. Item ob ein schädlich mann in der hofmarch betreten und angenommen wurde, das sollen wir dem gericht zu R. . . . anfliegen und zu wifsen machen und bis an den dritten tag fenklich enthalten. Am dritten tag sollen wir ihn den gefangenen und schädlichen mann aus der hofmarch ins landgericht mit willen und wifsen der hofmarchsherrschalt antworten, ihn an eine fallthorsäule mit einem strohband anbinden und der amtmann drei schrei thuen: wer zu ihm zu sprechen habe, der findet den armen hier angebunden! kommt alsdan das gericht, und nimmt ihn fenglicli a n , das hat seine weg; hat er auch einicherlei guet
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oder geld bei ilim, es sei vil oder wenig, das soll in der hofmarcli bleiben. W o man aber dasselbig aus der hofmarch zu leihen begert, damit der arme überwunden wurde, seind w i r das schuldig, doch das uns dariunb ein vergnügen beschehe, auf dafs uns solches guet wider in die hofmarch gebracht und geantwortet werde. 7. Item hat ein auswendiger mit unser ainem um saclien wegen in der hofmarch zu rechten, soll der auswendig den rechten nachzukommen ein genügen thun, dem liofinarchsricliter zween procuraloren oder vorspreclier und alle nothdurft zum rechten uns in die hofmarch olin alle mühe hineinbringen, und der inwoliner oder geklagte tlieil mag nehmen welchen vorsprecher er w i l l , darin soll er die wähl haben. S. Item wann ein auswendiger mit unser ainem in der hofmarch rechten will, so es ein grundrecht ist, soll er ihm vorher zu vierzelien tag bei scheinender sun verkünden; ist es dann ein dorfrecht, soll es ainem am dritten tag auch bei scheinender sun verkündet werden. Desgleichen v\*o unser ainer oder zween in der hofmarch mit einander einen handel hellen, soll ainer dem andern, so gewöhnlich hofmarclisrecht ist, vorhin zu drei tag bei scheinender sun durch den aintmann verkünden lafsen. 9 . Item wo zween nachparn gegen einander einen Unwillen in der liofinarch oder ihre ehehalten von worts wegen hellen oder haben, so fern als dein amtmann nit geklagt wurde, mögen w i r das wohl gutwillig richten und hinlegen und seind der herscliaft darum zur straf nichts zu thun schuldig. 10. Item wo ein handel im landgericht zu wandel trift sechs oder fünf pfund pfening, das soll in der hofmark zwei pfund pfening sein; was im landgericht trift zwei pfund pfening, soll in der hofmarch zwei und sibenzig pfening sein; was im landgericht trift zwei und sibenzig pfening, soll in der hofmarch vier und zwanzig pfening sein, kommt unser ainer, dieweil der hofmarclisricliter am recht sitzt und den Stab noch in der hand liat, und von den vier und zwanzig pfening zwelf pfening bringt, soll es der richter annehmen, und die obangezaigten wandel sollen auch alle nach gnaden genommen werden. 11. I t e m , wo eiu auswendiger uns an unsern gründen und wegen mit seinem vieh oder er selbst einen schaden thät, wo w i r den auf unsern gründen betreten, mögen wir ihn wohl in die hofmarch hinein pfänden und die pfand dem obmann, so das j a r die ainung in hat, zueslellen, der soll sie pfandlich halten, ohn willen u. wifsen de9, der sie hinein gegeben und bracht, nit auslafsen oder hinausgehen. 12. W e r in die obgenante hofmarch häuslich zeucht, der soll der hofmarclisherschart umb und für den einzug geben zwelf pfening. W e r aus der hofmarch zeucht, soll der herschaft thuen auf ein jar also, wer billig zu ihm zu sprechen liett, dessen er zu bekommen wifse. 13. W o unser ainer den andern in die hofmarch wolt cinsliften; ehe nun er den stiftet, soll er das au die herschaft und B d e r iliag d e n s e l b e n seiner gelegentlichen n o t h d u r f t nach selbs einlegen lind a u d e r n n a c h p a r n , die z u i h m k o m m e n , in seinem h a u s a u s g e b e n . E r soll a u c h die m a c h t h a b e n k a t i f b r o d denselben f ü r z u t r a g e n u n d m i t i h n e n zu v e r z e h r e n , doch d e r a n d e r n n a c h b a r s c h a f t i m d o r f k a i n e s a u s g e b e n o d e r v e r k a u f e n , allein w a n n d e r p a u r , w e l c h e r d a s ainen h a t , k e i n k a u f b r o d h e l t , sollen es d i e a n d e r n n a c h p a r n a u s z u g e b e n w o h l macht h a b e n . 2 6 . I t e m w e n n die n a c h p a r s c h a f t w e g o d e r a n d e r s , so eine g a n z e g e m a i n o d e r n a c h p a r s c h a f t b e t r i f f t zu m a c h e n h a b e n u n d a i n e r o d e r m e h r u n g e h o r s a m a u f s e n b l e i b e n , a l s d a n n die o d e r dieselbig d e r herscliaft z u r straf z w e l f p f e n i n g v e r f a l l e n sein. Wo a u c h a i n e r einen u n t a u g l i c h e n ^ b e h a l t e n o d e r einen p u e b e n , d e r n e b e n a n d e r n die s c h a r w e r k zu v e r r i c h t e n z u s c h w a c h w e r , a n die s c h a r w e r k schicket, d a n n m ö g e n d i e o b l e u t d e n s e l b e n w i d e r u m liaimschicken u n d e r u m erst gemelte straf d u r c h d i e h e r s c l i a f t gestraft w e r d e n .
RECHTE ZU LANGENERRINGEN'). 1378. Ich C u n r a t d e r I l s u n g , b i sant J o l i a n s p u r g e t z u A u g s p u r g , vergicli v n d t u n k i i n t oifenlich a n d e m p r i e f f ü r m i c h v n d alle m i n e r b e n , v n d f ü r alle d i e , in d e r g e w a l t v n s r i u r e l i t , die w i r h a b e n z u E r r i n g e n , l i i n n a n f ü r ewiclicli k o m e n t , v m b alle d i e s t o z z , v n w i l l e n v n d z w a i u n g , die vlF g e s t a n d e n w a r n v o n m i n e s gerilltes v n d i n i n e r elieftin w e g e n zu E r r i n g e n v n d d e r g e p u r s c l i a f t , v n d des d o r f s daselbst g u t e r g e w o n h e i t w e g e n , als die die g e p u r scliaft v n d daz d o r f v o n alter h e r p r a l l t h a n d v n d i r r e h e r s c l i a f t , 1) ein schwäbischer o r t , aber dicht all der bairischen grenze unweil Augsburg.
moDutn. boica 2 3 , 226 — 230.
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daz w i r derselben filozz, misEellung vnd zwaiung aller vnd besuuder, von b.iidcu lailen, lieplicli vml fruntlick gegangen sien zu dem relilen vff die nachgeschrieben fünf m a n , daz ist Ctinral der Usung vif dem Stein min vetter, Peter der Eger zu den ziten purgermeister, Iludgern den Rauppot, der ain gemainer man was, Johansen den Gol'senprot vnd Heinrichen den I'fetten, purger zu Augspurg, vnd haben den alle vnd bestinder versprochen vnd verhaizzen in guten triuwen, wie sie vns darunib mit dem rehlen von ainander rillten, vnd besundern daz w i r vnd alle vnser erben vnd naclikoinen daz fürbaz ewiclicli stet vnd vnverruckt hallen wellen vnd stillen getriulich aun alles verlieren vnd widerspreche». Die liaund vns darumb nach vnser bederlail fiirlegung nach prief sag vnd nach gescliworner alter kuntschart, die sie mit ilifsiger vorscli erl'arn vnd verhört liabent, mit früntlichen reliten von aiuauder besundern gerihtet, vnd die nacligeschriben artickel mit dem reliten vsgesprochen. Z e dem ersten daz alle gepurn vml all selduer zu Erringen, vnd all ander hiislieblich lüt vfa Stetten vnd von alldem dorlfern wol relit mugen sprechen; es mag ouch der rihter niemand für gerillt gebieten, er hab dann dauor zu schalten. W e r aber vor dem reliten ist, den mag der rihter wol liaizzin itider sitzen vnd relit sprechen; wolt er sich des setzen, so mag er inis gebieten hi sechtzig pfenning; auch sullen die gepuren an daz gerillt gan, als von alter herkomen ist, vngeuarliclien. Mau sol auch dem, der fiirgepiitet, geben von ainem jeglichen iiirgepot ainen Augspurger pfenning, oder zween lialler, vnd wenn er pfant git, so sol man im als vil geben; wer ouch ainen todschlag t u t , dezselben gut ist dem rihter verualleu, nach genaden, es w e r dann, daz er notwer prellte, als reht ist, so ist er nililcs schuldig. Begrift man ainen schedlichcu man in dem dorlf zu Erringen, den sol der rihter liaimen vud den beluiteu, ob man über in verpuvget, vnd sol in antwurten dem landuogt f ü r den etler, als in die gürte] begrift, vnd waz er gutes h a t , daz ist dem rihter veruallen nach genaden. W e n n ouch der rihter vahen w i l , w u r d im daz zu stark, so sullen im die gepurn beliolfen sin. Weliclier gepur ain vnreht Verlust vnd verschuldet, verpfchdet er daz vor gerillt, so ist er schuldig fiinfzehen pfenning, kumpt er aber von dem reliten vnd verpferidet n i h t , so ist er dem r i h ter ueruallen drifsig pfenning. Ain seidener git halb als vil in dein selben rehlen. So git ain dienender kneht halb als vil als der seidener. W e r ain freuel t u t , der ist dem rihter veruallen zwen und sibentzig pfenning. W e r ainen wundet vnd die w u n d bainsclirüt ist, vnd lieftens vnd waifsels (1. maisels) bedarf, der ist dem 'rihter veruallen fünf pfunt vnd aechtzig pfennig Rotwiler nach genaden. Ain siebte wunden, die sol man befsern nach erber lüt rat vnd nach genaden. W e r ain swert zucket oder ain mefser, vnd daz aun schaden einkumpt, oder der ainen mulstraich t u t , der ist dem rihter veruallen sechtzig pfennig. W e n n ouch die gepnrscliaft bedarf ains nachtliüters, so sol in der rihter ainen setzen, der ainen maiden h a b , vnd derselb naclithüter sol sinem maiden futer binden vfi den drien marken, ainer dumellen prait,
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in den drien körnen: roggen, verseil vnd habern, ielzo der zeil als dann dieselben korn futlrig «int; klakte daz einem maiden niht, so mag er im wol mer sniden, daz sin maiden fitters genug Iiab vngeuarlich, vnd sol er oucli alle jar die esch, darinn er snidet, behüten vngeiiarliclien. W u r d oucl» dem nacblbiiter die nacbtliut zu swer, so sullen im die gepurn beliolfTen sin, als sin dann notdürftig ist. Man sol oucli dein riliter alle jar geben sinen liulliabern nach sins briels sag, als er daz von alter her hat prallt. Auch 6ol man dem riliter von drien eschen vnd von den vier hirtscheflen liünr geben, als daz von alter her ist körnen, welches liun man aber Vorwurfe, dafür sol man geben zweu Angspiirger pfennig oder vier haller. W e n n oucli die gepiirscliaft eschhayen vnd hirten nimpt, die sol lihen in dem obern dorf des rihters mair, vnd in dem nidern dorf des Renners hof, wer dann mair daruff ist. W a z aber nutz dauon koment, die sullen dem riliter werden vnd niht den mairn. Es mag oucli iederinan wol schenken zu Erringen w i n , met vnd bier, vnd sol man dem riliter geben von ainem ieglichem vas, es sie gros oder klain, ain inas dezselben getrnnkes, dar7.11 soll im alle jar geben ain iegliclier der win schenket, zelien schilling pfennig, ainer der met schenket zwen Schilling pfennig, vnd ain der bier schenket dri schilling pfennig. Schenket er aber die driu getrank mit einander oder ir z w a y , dannocli git er nur zehen schilling pfennig. W e l lies er aber besunder schenket, dauon git er als vorgescliriben stat. Ain gast, der vff der ehs schenket, der git niht«, verkauffet er aber die vafs samptkaufs, ir sie ains oder m e r , dauon git er oucli nilitz. Schenket er aber ab der elis, so git er als die von Erringen. Es sol auch ain ieglicli vailpak, der prot zu Erringen peclit, vnd daz verkauft, alle jar geben dem riliter selislhalben Schilling pfennig. W e r aber prot da hin bringet, vnd daz vail hat, vnd waz man sus vail h a t , daz git nilitz. Ain ieglicher schnellster vnd ain iegliclier weber gebent dem riliter alle jar selis pfennig. Es mag ouch der Dalismüller wol ein riiseu legen oberhalb von sinen mülpetten zwelff schlich vngeuarlicheu oder niderhalben dez grindeis dez nidersten rades drifsig schlich vngeuarlicheu, vnd waz er visch darinn valiet, die sol er 111t verkauffen. Auch hat der riliter gewalt, daz er wol ain miileu gebuwen mag vff die allen miilstat, als er die von alter herpralit liat, vnd als sie von aller her ist komen, vnd wenn dieselb miil gebuwen wirt, so sullen darinn malen all pecken, die vailes liand, all schuchster vnd weber, all gesatzt liirten vnd all gesalzt escliayen, der smid, der vischer vnd alle handwerks Hit zn Erringen, vnd welcher daz überfiire, ir wer ainer oder mer, wie oft daz beschehe, der oder dieselben sind je als oft dem riliter veruallen zu bessrung seclilzig pfennig, als oft daz iiberunren wirt. Es sol ouch der miiller haben ain pferd vnd ainen karren, daz im daz korn füre in die mulin, vnd daz melb danna, vnd dauon ist man im nilits gebunden zu geben. Es sol auch der riliter nilites setzen noch erlaben, aim der gepiirscliaft willen oder ir dez merern tnlls. W a z oucli die gepurcchaft alle ir der merer tail ainnuiig setzeut, wer die-
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selben gesai/.le überuort, dieselben puzz, di sl dann daruFT gesellet hauiid, mag der riliter wol nemen. Auch hat der rihter nililes enpfor an dhain gemainde, dann als ander lierren gut. Vnd darumb daz olle vorgesclnibenn relit fürbaz ewicliclien aleo slet belibeu vnd gehalten werden, vnd daz ir nilit werd vergefsen, haben wir von baiden tailen durch gemaines nutz willen vnd für künftig Uricg den prief haizzen geschriben, der versigelt ist mit min des obgenant llstings vnd Ilansen min» 811119 insigellen, die baido daran liangent, vnd darai mit der obgenant fünf mann vnd Virich dez llstings mius prüder» insigeln, die sie durch vnser llissigcr pett willen auch daran gehenket haund, in und Iren erben atjn schaden, der egenant Sache zu ainer ewigen gedechtmizze. Da/. geschacTi nach Crisli gepurt driutzehcnhuDdert jar vnd in dein aht vnd sibenzigesten jar an sant Laurentzen aben|. EHAFTRECHT VON PE1T1NGAU'). gegen 1435, Es Ist ze wissen aller meniglich, waz die grafscliaft zu Peytigo eliafft und recht liat von den liochgeborn edlen fürslen und herren von Bayrn, unsern gnedigen lierren, und die eliafft und recht ertaillt man alle jar in der grafscliaflt zu Feyligo in dem pauding aim lierrn oder vogt auf den aydt, Itein zu dem ersten, da? die von Shongo nichts zu schickhen noch zu schaffen habent in der grafscliafrt, alz verr der erst prugkslat Schwabhalb gelegt ist, weder in holz, in wasser.noch in waydt, 2. Item wir sullen haben Schongoer mezen, eilen und gewicht, und die grafschafft zu I'eyligo hat alle die recht, die statt und marcklit liandt in unser lierrn landt von Bayrn, und wir niugen wol kauffen in dein dorff, waz wir vorgelten mugen, und dauon seyn wir niemandt nichts schuldig, weder zoll liocli ungelt, und darumb geben wir alle jähr jährlich einer herrschafft zechen pfund Münchner pfening. 3, Item alle, die in der grafschafft zu Peytigo gesessen sind, die stillend von alter die Steg üher den Lech machen. Dieselben steg waren etwan guet elwan püfs. Da schikhten die von Scliongail nach den von Peyttigo, und redten mit i n , dafs sy gut Steg machten, dafs 111411 darüber wol mccht geleiten und ziehen. Da sprachen die von Peyttigo, sy hieten weder sayler noch kain zeug, der dnr/,11 gehört. Da sprachen die von Schongau, sy wollten uns allen zeug gern darzu geben, sayler und ander zeug, den wir darzu dörfften, und der darzu gehört, der Worten, dafs die sieg desto besser würden. Und da gieng der maisler und sein kneclit, die den sieg wollen machen, an einem monntag in dio sladt und wollten die sayler und andern zeug holen, da fuerten die von Schongo den maister und sein kneclit gen dem wein, Vnd gaben dem maister und sein knechten qin guet morgenprott, 1) Peitigau, Peilingau, beute blök Pciling, Bciling, am Lech, gegenüber Schortau, zwischen I.andiberg urulFüessenj aus I.Ol 1 Lccij.'üln 2,131)— 143,
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d e r w o l l e n , dafs die Steg dester besser w ü r d e n . Item es schikliten die von N w e r e n b e r g u n d die v o n Augspurg zu dem allen von F r e y b e r g , dal's man ain p r u c k l i machet ü b e r den Lecli u n d die A m m e r , so wollten sy die untern strafs f a r n , u n d wollten diu w e e g auftliun. D a schickht d e r alt von F r e y b e r g nach dem von llaittcnpuecli, nacli d e m von Staingnden u n d nach den v o n P e y t t i n g e n , u n d redt mit u n s , und mit den von Scliongo, ob sy darzu helffen w o l l t e n , dafs m a n ain p r u c k h ü b e r den Lech schlug. D a sprach d e r von Staingaden , er wollt daran nichts h e l f e n , er liict selber ein p r u c k h . D a sprach der von F r e y b e r g , w e n n e r ein p r u c k h l i i e t , so sollt er nichts daran g e b e n : w e n n er a b e r keine liiet, so sollt er sein anzal daran geben. D a m a n d a die pruckli ü b e r den Lech schlug, da rett d e r von F r e y b e r g , daz die von Scliongo sollten geben z w e y t a i l , und die von Peytigo das d r i t t a i l , u n d dasselbig drittail soll der von Royttenpuecli u n d der von Staingaden den von Peytigo helffen auzrichten. 4 . Item alle die in d e r statt zu Scliongo gesessen s i n d , die sullendt nicht in dem L e c h visclien d a n n mit einem t a u p e l , u n d sol mit dem ein fuefs darauf g a n , u n d mit dem anderen auf dem land S c h w a b e n h a l b , u n d w a z d e r also viscli vaclit, dafs soll i m k a i n h e r r noch liyemant w e r g e n . 5. Item w a z guets heraus gat aus dem P ü r g , das soll gen Peytigo in die Leclisten a n die L e n d e , u n d das sulent dann die von Peytigo fueren auf w a s s e r u n d auf dem lande. 6 . Item w a s guts aus dem P ü r g gat, das zoll gelt, denselben zoll soll ein herrschafft e i n e m m e n , die Peytigo innliat. 7. I t e m ' a l l e , die in die grnfscliaft zu Peytigo g e h ü r e n t , den soll m a n kein wasser nicht w e r g e n , w e d e r den L e c h , den W u l p a c l i , die A m m e r , die Y l a c l i , noch die Acli, u n d in den w a s sern allen mugent sy vischen, daran d u r f f e n t sy w e d e r Iierren noch n y m a n l f ü r c h t e n : und w a z einer in den vorbenannten w a s sern viscli v a c h t , die soll er nicht v e r k a u f f e n , a b e r er mag sy w o h l vereren seinen nacligepauern. 8 . I t e m , w e l c h e r h e r r die grafschafft zu Peytigo innliat, d e r h a t zu richten w a s u m b den liall's gat, liüntz auf den Aecliselpacli. U n d ob ein scliedKcli m a n n f ü r k h ö m , dem mag ein lierr w o l naclieyln u n z auf die Matzen pruckli. dergreift er in d a r a u f , so m a g e r in f u e r n u n z gen Peytigo in das gericht. 9. Item w e r die graischafft zu Peytigo i n n l i a t , der h a t zu richten u m b den halfs h ü n t z in die T r a u c h a . W e r a b e r , daz i m ein schedlich m a n n f i i r k h o m , so m a g i m ein lierr w o l naclieyln u n z in den Hefslingern. Ergreift er in d a r i n n , so mag er in w o l f ü e r n u n z gen Peytigo in das gericht. Item w e r die grafschafft zu Peitigo i n n h a t , d e r hat zu richten u m b den halfs bifs in den W i i l e n p a c h . W e r a b e r , ob ein scliedlicli man f ü r k ü m , so mag i m ein h e r r w o l naclieyln in die Rot. Dergreift in ein h e r r mit einem fuel's in den) pacli ee dafs er mit dem anderen h i n aus k o m b t , den mag ein l i e r r , oder w e r im nacheylt w o l vaclien, u n d mag in füern gen Peytigo in das gericht. Item a b ein schedlich m a n n zu Peytigo w a r , u n d einer lierrscliaft f ü r k l i ä m , dem
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mag man wol naclieylen biz über die pruckli die über den Lech gat gen Schongo. Dergreifl man in mit einem fufa auf dem l e i ten prucklad Schwabbalb, so mag man in wol füern gen Peyligo in das geriebt. 10. Item es soll auch kein lierr keinen fahen, der in der grafschaft ze Peytigo gesessen i s t , es sey dann umb das leben, oder umb all ander schuld, dafs den halfs nicht anlrifft, da soll in ein herrscliaft umb straffen mit dem rechten, nachdem und er verdient hat. 11. Item wenn daz w e r , dafs ein schedlicli mann in dem gericlit w a r , und er weder bescliriren noch berufft ist, und dafs der einer herrschafft für kam, den mag ein lierr wol fachen, und mag in dem nachgepauern antwurten, die süllent in einer herrschafft behalten acht tag. Ist aber, dafs in acht tagen niemant kumbdt, und in ledig macht, es sey mit dem rechten oder olin recht, so mag ein lierrscliafft wol mit im farn, als recht ist, oder mag in anders w o liinfüern. 12. Item ob zween mit einander zu krieg kliüment, und dafs ainer den audern schlug unlz auf den tod, so soll ein lierrscliafft nicht mit dem andern zuscliicklien noch zu schaffen haben, dieweil der wundt das leben hat. 1 3 . Item ob zwen mit einander zu krieg kliämen, und einer dem andern nicht fried wolt geben, so mugent iu die nachgepaurn wol biten, dafs er frid geb. W o l t er aber nicht frid geben, so mugen die nachgepaurn wol reden mit einem amtmann, dafs er im fried piet, W o l t er aber den frid nicht halten, dem man im gepolen h a t , so mag sich sein ein lierr wol unterziehen, seins leibs und seines guets, als lang unz er gern frid gibt. 14. Item ob zwen mit einander kriegten, und einer den andern haimsucht in sein liaus oder unter sein dach, ist es bey dem t a g , so soll er es erweisen an den andern selb fünf mann, und bey der nacht selb dritt mann und frauen: und wer das also thut, der ist einer lierrscliafft verfallen sechzig und fünf pfundt. 15. Item es mag ein jeder, der in der grafschaft gesessen ist, und der lierrschaflt von Bayrn ist, der mag wohl lieurathen in der lierren landt gen Bayrn wo er hin will. 16. Item auch ist zu wissen, alle, die in der grafschafft sitzent, die mugent wol lieyrathen hinter dem abt von Etal, und desgleichen mugent des abts leuth auch t h u n , und dafs soll uns kein herrscliaft nicht wergen. 17. Item auch ist zu wissen, ob unser einer heyrat zu des gotzliausz leuten, und des gotzhaus mann oder frau abgieng, so mag ein herrschafft wol mit im tailen, aber ein golshausz lierr mag mit uns nicht tailen. 18. Item es ist auch zu wissen, dafs ain frund auf den andern erbt auf die neunten punet die erblehen. W e r aber, ob ein mann khindt biet, und vater und mutter stürbe, so sullent die nächsten freund der kinde und des guts sich unterzieclien, untz dafs die kinder zu i m tagen kumment; und die freund sullent den khinden ire dienst alle jähr ausrichten, und das gut soll
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man den khinden nicht nemmen, untz dafs man sy ausstein t. W a r aber, ob das guet yemant pslunde den kliinden aus der liand und einem licrrn darum gelt gab, so möclilen die kinder lind ir freund wol sprechen, er wer ihr rechter schol. 19. Item war aber, ob ein mann liiet ein sun oder ein tocliter, die nicht bey dem land wären, und ausserhalb der vier Wälde w ä r n , [der erst wald ist Swilzer, der ander Humelwald, der dritt Schwarzwald, der viert Peliamer wald], und wider zu land kämen, so soll man in ir guet wider lassen. 20. Itein ob ein mann oder ein frau ein erblehen liiet von einer lierrschafft, so mag ein mann oder frau ir erblehen wol verkauffen, mit eines herrn gunst und willen. 21. Item wenn ein mann oder frau erblehen liiet von einer lierrschalft, und ir ains abgieng von tods wegen, und nicht leib* lieh erben liefsen, so mag ains das andere wol erben. 22. Item wenn ein gast mit einem angesessen rechtet in der grafscliaift mn welclierley sach das sey, so sol der gast dem angesessen mann das recht verpurgen, er hab in dann umb den hals gefangen. 23. Item wann einer von not wegen von der grafschafft gan nmz, dem soll khain geller sein gut nicht angreiften, unz dafs jar und tag vergangen ist. 24. Item es ist auch zu wissen, wann das veld auf den pergen in der prach leit, so soll das vidi gan durcli den weidenSchorn und über den gemeinen fleckli gen Hafsläcli in den pacli, und soll darin trinckhen. 25. Item wenn ein lierr siz und paw dingen will, so soll man für in bringen die mazz, eilen, gewicht und metzen: und welches zu ciain ist, da soll man ein pickh eintliun, und mann soll f ü r bas nichts mehr dabey hingeben. 26. Item wenn der lierr lind das dorf ains amtmanns bedürffent, und dafs der herr einen aniitmann nimbt an des dorffs willen , und dafs dann das dorff geit demselben amptman die stevr lind diust, so sind sy ir ledig, und sind einem herren fürbafs auf dasselbig jalir nichts mehr schuldig. Itcin sezt aber das dorff einen amptman mit eines lierrn willen, und dafs derselbig amptman die steur lind dienst hat eingenommen, und sy einem herrn nicht ausrichte, so ist das dorff sy wider schuldig zu geben einer lierrschalft. Item und kliain mann soll sich sein nicht wergen, den man sezt zu einen amptman auf ain jähr. 27. Item ein amptman soll kaulfen einen guten peytel, und soll die stewr und dienst darin sammen einer lierrschalft, und so soll ein lierrschafft einem amptman dauon kauffen einen graben rockli zu lohn; dafür siecht er in dem wald zway liolz, ydliclis vier und zwainzig reiser, und darauf so liawt er pueclies holz, was die päum tragen mugent, und darumb ist ein herrschalft des graben rocks ledig. 28. Item wer in dem dorf sclienckht, der ist einem amptmann all montag schuldig ein mafs weins, und darumb sol ein amptman denselbigen willen fürpieten und pfand antvvurten.
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BAIERN
2 9 . Item w e r w e i n , met oder bier bringt in das d o r f , der soll nicht schenckhen. E r sol des ersten nach viern oder nach sechsen s c h i c k h c n , dieselben snllcnt i m den w e i n , oder w a s er schenckhen will schäzen. W o l t er a b e r niclit also schenckhen, als man im geschäzt h a t , so mag er den w e i n oder w a s er schenckhen w i l l , w o l aus dem dorf fiiern. Item w o l l t a b e r einer s c h e n c k h e n , u n d w o l t im nicht lassen schäzen die vier oder die s e c h s , als vor geret i s t , so h a t er ein unrecht v e r l o r n , das ist einer herrschafft fünf Schilling pfening. 30. Item w a s einer s c h e n c k h e , so soll er die niass auf dem tisch einschenckhen. T u t er a b e r das n i c h t , u n d ist iin einer die zech s c h u l d i g , so mag derselbig w o l liaim g e n , u n d mag i m dasselbig gelt in ein tücliel (linden, u n d mag i m die zech zti einen fenster hinein bieten. Ist es g u t , so ist sein g w i n dester besser; ist es p ü z z , so ist sein scliad dester grüfser. D a f s ist d a r u m b , dafs er im die rnafs nicht auf dem lisch eingeschenckht. 31. Item w e r fall h a t p r o t t , fleisch oder salz, oder w a z ain m a n n fail h a t , d e r in dem doriF zu Peytigo gesessen i s t , u n d ein a n d e r gesessen m a n n gen im k h ü m , oder sein p o t , u n d w o l l t gern kaulTen p r o t t , Heisch oder a n d e r d i n g , dafs er fail hat, u n d dafs discr im noch seinem polen nicht peilen w o l t ; so mag d e r selbig m a n n w o l haint g a n , und mag ein p f a n t n e m e n , das des drillen pfenings besser i s t , und mag dasselbig pfant n e m m e n , u n d mag im sein keller oder gaden aufstossen, u n d mag daraus •lernen prott oder w e i n , oder w a s er fail hat, und mag das pfant an dieselbig stat l e g e n , d a r u m b ist er niemant nichts schuldig. 32. Item es hant auch die von Peytigo die pallen je u n d je g e f i i e r t , u n t z dass d e r von F r e y b e r g , der v i z t h u m w a s , Liecht e n b e r g w o l t p a w e n . D a pat er die von S c h o n g o , dafs sy i m a u c h holz sollen fiiern auf dem wasser zu Lichtenberg. Dafs verstaten die von Schongo dem von F r e y b e r g , u n d s p r a c h e n , sy w o l l t e n nicht v a r n , dafs er im die von Peytigo hiess v a r n . Die fiierlen die pallach auf dem wasser u n d auf dem land. D a paten die llozleuth von S c h o n g o , ainer hiefs Täsch u n d ainer d e r K u g e l i n , den von F l e y b e r g , der viztum w a s , u n d gehiessen im i r iglicher zwelff p f u n d plening gucls gelts, dafs er in h i i l f f , dafs sy die pallacli auch fürten auf dem wasser. D a pat da d e r von F ' r e y b e r g , d e r viztum w a s , die von P e y t i g o , dass sy die von Schongo die pallach liessen auch f ü r e n u n t e r w e i l e n , der w o r t e n , dass sy dester williger w a r n . D a sprachen die von Peytigo, gnediger l i e r r , w i r w o l l e n es g e r n , w i r fürchten n u r , es sey der grafschaift zu Peytigo scliad an iren rechten. D a sprach der v o n F r e y b e r g zti den von P e y l i g o , dafs sy die von Schongo die p a l lacli liessen fiiern untz auf ein w i d e r u e f f e n ; lind w e n n die von Peyligo die von Schongo die pallacli n y i n m e r wollten lassen fiier e n , so sollten sy es dem von F r e y b e r g s a g e n , so w o l t d e r von F r e i b e r g den von Schongo absagen. D a liessen die von Peyligo die von Schongo ein j a r farn. D a das j ä h r a u s k o m , da giengen die von Peytigo zu dem von F r e y b e r g , u n d p a l e n , dafs er den von Schongo die pallenvart solt a b s a g e n , sy fürchten es w a r in
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t c h a d a n i r e n rcclitcn. D a r n a c h k o m m e n die von P e y l i g o z u d e m v o n F r e y b e r g , u n d f r a g t e n i n , o b e r d e n v o n S c h o n g o liiet a b gesagt. D a s p r a c h d e r v o n F r e y b e r g zu den v o n P e y l i g o , er lict d e n v o n S c h o n g o a b g e s a g t , a b e r die von S c h o n g o w o l l e n sich daran nicht keren. U n d also f u r e n t s y die p a l l e n h e u t z u t a g w i d e r u n s e r Iiaisseu, gtmst u n d w i l l e n . 3 3 . I l e m die s e g m i ü , die u n t e r d e r grafscliafft miil leit z u P e y t i g o , die soll den von P e y l i g o schneiden u m b i r g e l t , w e s sy d u r f t e n . U n d w e r dieselb n i ü l i l i n n h a t , d e r soll d e n pacli hellten räumen und büren. 3 4 . I t e m es ist zu w i s s e n , dafs d e r v o n P e y t i g o l i o l z m a r c k t gat n u t z in den W ü h l c n p a c h , u n d dafs w e d e r die v o n W e s s e s p r u n n o c h die a b d e m f o r s t , o d e r w o s y e n h a l b gesessen sind, n i c h t s sullent z u s c h a f f e n h a b e n h i n dii'shalb des W i i l e n p a c h s , w e d e r m i t h o l z noch mit w a s s e r , noch mit w a y d , a u s g e n o m m e n , d i e in die grafschairt g e h ü r e n t . I t e m alle d i e z u P e y l i g o sizent, die m u g e n t w o l hol/, ha w e n , w e n n sy sein d ü r f e n ! , dafs d e r told feit gen P e y s e n p e r g a n d e n p u r c k h g r a b e n . I t e m so h a b e n t die v o n P e y s e n p e r g d i e r e c h t h e r w i d e r , d a f s sy w o l m u g e n t h o l z h a w e n , w a s s y sein d u r f e n t , dafs d e r told feit i n den Uü sy -pringens dann aus alz recht i s t , daz liat mit namen der Hofer tan. Item es ist ze w i s s e n , daz die n a c h p a w r n n f ü r mich praclit h a b e n , daz jty die rosz vber Stimmer nit ledig sullen f ü r e n , m i r a n der h e n d t , vnd das sey von alter recht. Item es ist ze m e r c k e n , daz d y Holfsteter f ü r mich pracht haben von des Harpergs wegen , daz Gasserperger nit ferrer stillen etzen vnd tretten pis an der L i u d e r p a c h , daz-sein alte recht, vnd w e r daz vber f e r t , da sind v lb Perner auff. Item es ist ze m e r c k e n , daz an dem Gatlerperg nyemant sol e t z e n , tretten noch sch w e y b e r n , m i r er liab gemain vnd tayl dar a n , vnd mitt der n a c h p a w r n n Willen. Item es sol nyemant chainerlay vich ein nemen a n der nachp ä w r n willen vnd wissen a n dem geinain perg. Item es ist ze mercken, daz man alle rosz, weinrosz vnd Schwaiger r o s z , allew gen alben f ü r e n sol, w a n n d y drey albn ein faren, dar auf (ligen) v Ib. P e r n e r , w a n n mans pringt in den päwngartenl Item es ist ze m e r c k e n , daz man da liaiin sol haben czwo cliwe vnd iunge cliälber, die nicht gen alben g e e n , es w a r denn das ein rindt chränck w u r d t ze alben. Item es ist ze m e r c k e n , daz der härtler von Hoch elzt Gatlerperg mit gayssen, des wollen w i r h i n f ü r vertragen s e i n , alz vnnsere recht sind. Item es ist ze m e r c k e n , daz d y naclipawren sullen daz vich gen alben t r e i b e n , w a s von recht dahin gehurt. Item es ist ze mercken, daz dy naclipawren v m b dem Stummer pach f ü r mich pracht h a b e n , w e n n sy abganck haben an w a s s e r , so sullen sy dem paclie nach gan gen F ü c z e n , als olTt ein runsz d a von get, dar auf lignn v lb. Perner, das ist von alter herchomen.
STUMM.
LAIAN
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Item es ist ze mercken, ob ainer ainen päwm stümlen miig, wann der stam stet auf seinem grundt vnd poden. Item es haben die nachpäwrn fur mich pracht in der Ollstewr, waz man vber rosz oder vber folen gen alben füret, daz anderm gut schediteli war, oder verschniten ochsen, daz sol man den chundt tuen, der es ist, wellen sy daz nicht füder t u e n , so sol mans in den pawmgarten antwarten, vnd dar auf ligen v lb. Perner. Item es (ist) ze mercken, welher Schwaiger ain aygens rosz h a b , der sol chains ein nemen, vnd welher chains h a t , der sol ains ein nemen, vnd welher in er ein nymbt vnd vberfert vnd cliümbtz in den pawngarten, der ist vmb v lb. P e r n e r , daz ist von alter her cliömen. Item der Pleybint hat für mich pracht, w i e im der schewstadel ein pach für . . . mer dann von alter her cliömen sey. Item dy nachpawrn haben für mich praclit in der Ollstewer, wie die Mertzern sullen das Witall wisen offen lassen pisz auf sand Jorgen tag, vnd wenn sand Jorgen tag für chümbt, so mügen sy es zu machen pifs auf sand Bartholomen tag, so sol es wider ofenn sein als von alter recht ist. des geleichen sullen dye dy Rainer die wisen auf dem drietal auch also ligen lassen vnd ander chains, ausgenomen pisz man gen alben ferdt. Item der Nyll hat fur mich pracht wie im ein gart ausgewechselt sey warden fur ein acker. PLAC1XÜM COLONIAE IN LAIAN sec. x i v . Primo ueniente preposito in Mittenwald habet unum nocturnum in ingressii et alium in egressi!. Postea veniente preposito in Layannm, primo in curia villicali habet duas vices piene in omnibus, et post illas expensas donee de toto censu fuerit expeditus et in aliis suis iuribus debet tarnen prepositus per sc habere carnes recentes, vinum et pabulum, et illa condividere villico post primas duas vices. Et nota quod idem villicus servit preposito vini x x lib. Veron. Deinde prepositus indicet diem ad piacila colonie, quo die veniente prepositus interrogabit preconem, si ipse omnibus indixerit islum diem? qui super hoc respondebit vice sacramenti. Postea queritur ab uno quoque liausgnosso singulariler, si sit debitum tempus et hora ad placitum colonie? et si est debitum tempus, tunc quilibet absens si non venerit ante iìnem placiti condempnatur xii sol. veron. Item postea querit de jiiribus, que sibi tenctur persolvere villicus principalis, et alii coloni, super quo sibi respondetur, quod omrtij servitus sue curie cedat preposito omni sententia diclante. 1 ) L a y e u im Norithal (vallis E n n i a n a ) , d e m n a c b b e r i g e n Eisabvierlel in T i r o l , zwischen K l a u s e n und K o l l m a n n .
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Item interrogabit, si aliqui sint qui non sufficiant ad cullnram suorum prediorum? super quo tale jus est; quod eodem amoto vel sponle dlscedente villicus principalis debet dare expensas et semen, et alii liausgnossi debent eum omnes iuvare ad culmram. sed villicus computabit capitulo expensas prinio preposito veniente. Item postea querit de inslrumentis prediorum. primo villictia principalis relinquet mjor boves cum omnibus attinentiis. alii nichil relinquent. Item interrogabit, si aliqui yendiderint vel obligaverint infra annum predia capituli in toto vel in p a r t e , quem venditum propositus habet infirmare aut confirinare, sicut sibi videbitur expedire. Item querit, si aliqui sint, qui non resideant in suis prediis? et si qui invenianlur tales sine licentia proximi prepositi, liii statini a suis juribus cecideriint, que liabuerant prediis in eisdem. Item interrogabit, si aliquis contraxerit matrimonium extra familiam ? quod licet cum liominibus principis terrae vel alterius ecclesie ad equalem divisionem heredum. sed cum aliis non. Imnio filius boc faciens vel filia sine consensu patris cadit ab omni jure sibi in predio capituli competente. si vero cum consensu patris, ambo punientur dicta pena. Item interrogabit de ruinis. Tandem petet censum. et de eius quantitate modo quo pot e n t cum ipsis colonis concordabit. que quantitas secundum librum choralem est circa decern vel v m lib. veron. de qualibet hüba singulariter, quarum sunt x x v n j preter curiam villicalem. Item iste sunt liubae in Layano et earum cultores etc. ÖFNUNG I i i Ö T Z T H A L U N D Z U UMHAUSEN '). D y Öffnung vnd die reclit, so vnnser gottfshaws F r a w n w e r d jm Kyemssee bat jn dem Elztal vnd ze Vmbliawsen. 1. Am ersten so offen ich euch an meiner frawen stat von K y emssee, das si vnd j r gotfsliaws j r freye stillt vnd j r pawtäding hat auf jren guetern jn dem Etztal, er sey lehensätz oder freysätz, vnd dem dy stifft oder pawtäding kundt ist getan von meiner frawen kamrär vnd von jrem treiben oder boten, khäm der nicht, der ist vmb das wanndel, er hab dann seinen beredboten, der ste meiner frawen oder ¡rem gewalt stille, vmb w e w si zu jm ze reden hat. 2. Darnach üflennt man euch, w e r auz meiner frawen p a w täding, an jren willen, wissen vnd w o r t , vnd irs kamrärs, fräueulicli get, der ist an alle gnad von dem guet vnd vinb das wandel. 3. So oiTennt man euch, das mein f r a w oder j r anwalt, wem si gewalt darzu gelt, hat einen gewaltigen richttag in jrer freye n stiiTt yetzo jn dem pawtäding mit mynn oder mit recht, vmb alles, das jr lawt vnd gueter angehört oder anget; vnd was sich yetzo verczeucht vnd nicht geendet möcht w e r d e n , das sol sten auf sand Gürigen oder darnach auf sand Veitz tag, so man auf dy archen 1) Umliatiscn , dorf im Ölzthal, Iaildgericlil Pelerslierg in Tirol.
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zeuchet vnd beschawt vnd w i d e r f ü r , «j oder jre kamrär oder anwalt körnen, doch daa der yogtt oder sein anwalt jm beygeslendig vnd hilffiich sol sein, das recht oder mynn also zu beschirmen. 4. Auch oifennt man e u c h , das grünt vnd podem von j r vnd von jrem gotfshaws ze lehen ist, von dem hohen rain piz auf das Tinnels joch, vnd von dem joch jn den pacli, sey wes es well. 5. So oifennt man euch, das mein f r a w vnd j r gotfshaws die tzwen tail het an vischen vnd an gejayd, vor ee si den Stab von liant verlech, noch hat ay den driltail. 6. Audi oifennt man euch, das sj ir aigen l a w t m i t nyemandt tailt; w o die mueter j r ist, da sind die kind gar jr vnd jrs gotfshaws. 7. Darnach oifennt man euch, das jr aygen Iawt mit heyrat zu nyemand keren sullen, bey der pen leibs vnd guts, an zu der herrschalft lewten mit des kamrär vrlab vnd wissen, w e r das ü b e r f ü r , der kam vmb funiftzigk pfundt. 8. So oifennt man euch, wann j r aigen mann ainer stirbt, oder sey, wes er well, der j r belehnter man ist, so ist das pest liawbt an ains j r ze todtual, dannocht sol die wilib öder die erben enpliahen vnd anuengen als recht ist. 9. Ich oifenn auch, das nyemandt auf meiner frawen gueter, es sein dürifer, liöfe, khain gemain einvach, an j r oder an jrs kamrär willen vnd v r l a w b , bey funiftzigk pfunden. 10. So oifennt man euch, was Wandel oder pcen des tags jn der pawtäding geuallent, die gehürent meiner frawen z u , vnd nicht dem kamrer. Ynd ob jndert tzwen oder mer vmb grunt vnd podem ze rechten hieten, das sol mit ainem rechten oder mit mynn jn der pawtäding gericht w e r d e n , vnd w e r das vberfür, der ist geuallen vmb das wandel. 11. Item das mein f r a w vollen gewalt hat jr selber vnd den naclipawren einen kamrer ze setzen vnd ze bestatten, der sol zusehen vnd pfliclit haben zu allen guetern, das die nicht öd noch aslayppBg werden. 12. So oifennt man e u c h , was peen geuielen von arclien wegen von meiner frawen guetern, die gehürent mein frawn an, doch nach genaden, vnd mit dem kamrer ze tailen. 13. Auch oifennt man euch, was panhültzer sind, die mein frawn angehürent, das die weder auz dem pann noch jnn pan gelegt süllen werden an des kamrär willen vnd vrlaub. 14. Darnach oifennt man e u c h , wenn der kamrär nicht geweitig müclit jn allen Sachen sein, so sol jm der voglt lielffen, vnd gb pann auff arclien werclien lägen, da sol der kamrer hant an legen mit fueg oder mit ernst, vnd mag sy dem vogt wol antwurllen als lang piz das die gemain gesichert wirt. 15. So oifennt man euch, das all swayger mit käsen zinsen, vnd nicht mit pfenning, vnd geleichen zinfs geben süllen, jm nembs dann das vngelück das scheinper ist, so sol man pfenning nemen, vnd die schawkäs gent den swaigern a b . Item man sol ainem treiben geben, das er die käs beschaw von yedem swaighoif ain kä9, jn der grüss als er der herrschaft nach dem buecli dienen sol.
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16. Darnach offennt man euch vmb weinzins, wenn des mein f r a w nicht geraten w i l , das man j r mit wein zinsen sol a u f die tzeit, als die swaiger nach jres gotfshaws vrbar puech sag vnd lawt (zinsen süllen). 17. Aucli offennt man euch, w e r seine pawrecht an w i l w e r den mit verkauffen, der sol das mein frawn von erst anbieten vor aller mäniklich vnd jren kamrer an jrer s t a t , vnd darnach die nächsten erben, vnd ob die nicht w o l t e n , so sol es ainem dann g e b e n , dauon mein f r a w vnd j r gotfshaws' vnbeswärt beleiben, vnd soll es' weder edeln noch geistlichen lawten nit geben. 1 8 . Ich offenn euch a u c h , w a n n ein p a w m a n dem andern seine pawrecht ze kauifen g i b t , so sol d e r , der es da kaufft, khainen pflueg jn das ertrich setzen an meiner frawen oder jrs kamrärs vnd amptlewt vrlaub. 1 9 : Auch offennt man euch, w e r seine pawrecht versetzt oder verkauift vnd darüber brieff nymbt oder g i b t , der sol si geben vnder meiner frawen jnsigel vnd anderswo nicht, vnd wer das ü b e r f ü r , der kiimbt v m b das wandel, des sind t z w a y vnd fünlftzigk pfund t. 2 0 . S o offennt man euch vmb totuell und anuell (1. anveng), das d y yetz und jn der pawtäding totualt vnd anuengt sullen werden. 2 1 . Ich öllenn euch a u c h , w e r an dem herbst seinen dienst nicht gar geben liiet, der sol jn yetzund jn der pawtäding gar vnd gantz richten vnd betzalen, oder dasselb guet vnd pawrecht ist der lierrscliaft ledig vnd los. 2 2 . S o offenn ich auch v m b zinfs w i d e r , auch vmb die schaff, das man die zu sand Görgen tag dem kamrer oder dein treiben oder doch andern nachpawrn drein czaigen s o l , ob er gedienen miig nach des buechs sag oder nicht, kiimbt er jn dann von l i a n d t , so sol man pfenning von jm nemen vnd anders nicht. 2 3 . Auch offennt man e u c h , wer slegtuech nit geit, vnd es doch jn dem liaws macht, der k ü m b t v m b funff pfundt. 2 4 . S o offennt man euch, wer die sind, dy in selbs abgeng genomen h a b e n t , oder nämen von wasserbrucli w e g e n , annders dann meiner frawen bticli s a g t , der sol w i s s e n , w i l er das guet h a b e n , das er die selben abgeng mies g e b e n , oder das gut ist meiner f r a w n vnd dem gotfshaws ledig vnd lozs. 25. S o offennt man euch, das der vogt auf sand Peters p i r g , w o das ist, das mein f r a w auf jren güetern abgeng h a t , als daez Innerlengeuelden zu sand K a t h r e i n , da sol der vogt albeg als vil abgeng haben auf dem selben g u e t , als das vrbar puecli lawlt vnd sagt auf T y r o l . 2 6 . Darnach offennt man e u c h , dafs mein f r a w vnd j r gotfsh a w s jre aygen lawt ze nötten hat liinder wem oder w o sy sitzent mit väncknufs vnd mit anderer pfrengnüfs auf jre vrbar, w o sy der b e d a r f f , vnd ob j r desselben not geschäch, des sol jr der vogt geholffen sein. 27. S o offennt man e u c h , w e r der w a r , der von meiner frawen vnd von irem gotfshaws alben liiet, oder ander gesüech w i e die-genant w ä r e n , der er selber nicht bedürfft, vnd als vil
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aigens viclis selbs niclit liiet, das zn den alben vnd zu den gesuechen nicht gehöret, vnd jm sein ze wenig w a r , der selb sol meiner frawen lawt vnd jrs gotfshaws auf die selben alben treiben lassen jr vidi vmb einen zinsz, des er sich genügen sol lassen, der beschaiden(er) sey, dann jm ein frömder man gäbe. 28. Darnach offennt man euch, wo ein gnet getailt ist jn mer tail, welcher tail darunder abgangk hiet oder nicht wesenlich oder pawlich gelegt wiird, so sol der, des dy pawrecht sind, oder das besetzet, genug tliun von allem andern tail vnd stucken dem vogt vnd der lierrschalTt zu Kyemssee vngevärlicli. Item es sol auch furan khain guet mer getailt werden, vnd was getailt war, da sol yedein tail zincz nach gelegenhait des guts aufgelegt werden. 29. Es ist auch ze merken, w e r der w ä r , der ansprüch liiet, khain a u f g e n o m m e n , vnd wann der stam lösen w i l , die stillen losumb nicht wider steen, si haben brieff vom gotfshaws oder nicht, jn aller der mafs als vormalen geredt vnd getaydingt ist w o r d e n , alfs dann der brieff darauf! gemacht a u f w e i s t . 30. Darnach üflennt man euch, w e r der w a r , der von notturfft oder armuet wegen mueset sein wyfsmadt oder acker versetzen und verkümeren, den sol er am ersten seinen nachpawrn an bieten die nächsten czwen oder drey, oder ainen bekamen, dauon es nicht auz der gewer khüm, vnd sol es nicht lenger verkümeren dann auf fünf! jar mit des kamrär oder des treyben an meines frawn stat wissen, das es dem gotshaws nicht verirret oder enpfröindt w e r d e , vnd ob er das ü b e r f ü r , so ist er vmb das wandel, vnd sind seine pawrecht dem gotfshaws gänczlich ledig vnd losz worden. 31. Man offennt euch a u c h , das khain pawmann khainen vberezins, noch jartag, noch sunst kliaynerlay geschafft auf meiner frawen gueter tliu oder m a c h , oder sein gereclitikayt ist gänczlich der herrschalft veruallen. 32. So offennt man euch, das aller der vorgescliriben Sachen vnd artickeln vnd des gotfshawz recht, die genennt vnd geölfennt sind jn der pawtading, der vogt meiner frawen vnd jrem gotfshaws hellfer vnd schermer sol sein, vnd jr oder jrem gewalt an der seytten sitzen, das jr khain jnpruch oder jnual geschech an den rechten weder von jm oder von ander y m p p t , vnd pillich tliuet als er dem gotfshaws schuldig i s t , darumb er die vogttey ein nymbt, vnd besunderlich vnd pillicli darumb, wann die vogttey jn dem Etztal von vnserer frawen vnd von jrem gotfshaws leben ist. 33. Darnach offennt man euch, das yederman meld vnd rueg auf sein gewissen, dar dem gotfshaws vnd hawsgenossen jn dem Etztal auf meiner frawen gueter kiinfftiger schad von werden oder kbömen muge, vnd ob yemandt des gotfshaws siltz vnd recht übervaren hat, das sol er yetzund melden vnd der herrschafft kunt thun, vnd sol ainer den anderen weysen, das er seiner herrschafft trew vnd gewär sey, vnd trewlich dien vnd beigeste jn allen Sachen. 34. Item ob iclits jn den ineldiuigen vergessen w a r , das sol meiner f r a w e n , jrem gotfshaws vnd auch euch vnschedlich sein. Bd. III. 47
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TIROL D O R F R E C H T Z U PARTSCHINS
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1380. Im jähre 1 3 8 0 schwuren die bauleute von Partscliins an der zahl ob vierzig, vor h e r m Heinrich von Fridung, zu den zeitea burggraf zu Tirol, um ihr dorfreclit, in der mafs, als hernach folgl: 1. Der niiihlbach aus der Gunlraun soll gehen mit vollem gew a l t , als er von alther gegangen ist, dafs er mühten treibe und stampfe; was aber darüber Wassers, i s t , da mögen alle, die hüben haben, ihre äcker wässern ohn alle irrung eines dorfmeisters und männiglichs. Der dorfmeister soll das wasser theilen jedem mann nach seiner nothdurft, vnd wäre, dafs ihm von der tlieilung wegen etwas geschenkt wurde, so mag er das wohl mit ehren nehm e n , doch nicht voii rechts wegen, also dafs er auch darum niemand nüthe. 2 . Keinem, der in das dorfrecht gehört, ist verwehrt holz zu schlagen nach seinein bedarf, doch dafs er es nehme nach des dorfmeisters und der besten rath. Fiel aber jemand in das holz freventlich, den soll der dorfmeister bessern nach sieben der besten und der ältesten r a t h : die mult mag die gemeinde legen, hoch oder nieder, nach des dorfmeisters rath, und ist die der gemeinde. 3. Ein jeglicher dorfmeister soll sitzen alle jalir zweymahl zu dorfrecht, drey tag um Georgi und zwey um Galli, und soll der keine pün nehmen über ein pfund Berner. 4 . E r hat auch nicht gewalt zu richten um frävel und unzuclit, denn das gehört an das gericht von Meran. 5. Er soll auch keinen Schergen setzen ohne der huber und der gemeinschaft willen und w o r t , nnd keinen saltner ohne der besten willen. 6. Jeder dorfmeister treibe sein rofs und seine ochsen nach dorflichen rechten, als es von alter her gekommen ist. A U S D E R LANDSPRACHE Z U
SCHLANDERS2).
um 1 4 0 0 . Das ist das man an Schanlzaner pruckh offen sol ze mittem mertzen, so jarelich eleich taytung da sint, daz sich mit aidsbern vnd mit den altsessenn erfunden hat an der landsprach. Man soll öffnen, ob sich jemand der lierrscliaft guter unterwunden habe, dafs die der herrschaft nicht verloren werden. Man soll auch öffnen, ob sich jemand aus der lierrscliaft von Tirol verlieyratliet habe, denn der ist verfallen tun SO pfund. Auch soll verkündet werden, w e r über einen ricliter gewalt hab zu richten in dem gericht zu Schlanders. Welche leute in das gericht kommen, von wannen es sey, die sollen mit den freyen dienen, jeder mann nach seinem vermögen; ausgenommen die aus Ulten, denn die sind vogelfrey. 1 ) p f a r r d o r f des i a u d g e r i c h l s M e r a n . 2 ) a m K t s c h , zwischen G l u m s und Latsch im
Vintschgau.
SCHLANDERS
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Uin die Stellung soll jeglicher, mann oder weil), der ochsen h a t , zrwey pferde stellen, und w e r nicht ochsen h a t , ein pferd, und soll einem jeglichen pferd des nachts zwey metzen geben und des morgens nach dem wasser einen metzen und heu genug, und dem knecht zu essen nach seinen ehren, und hat er wein, so geb er ihm nach seinen treuen, hat er aber keinen, so geb er ihm einen kreutzer. Kommen fremde leute in ein d o r f , die nicht gehauset sind, und schlagen h o l z , das soll der ricliter verbiethen; und ob ein angesessener seine lierberg bauen und bessern wollte, der soll keins schlagen, man erlaub ims dann* W e n n ein richter in dem anger zu Schantzan zu gericht sitzt, um welclierley sacli das s e y , data der richter da gebeut, so sollen die pferde in den anger gehen, es sey gemähet oder nicht. Alle pankarte sind der herrschaft, wessen herren auch der vater oder die rnutter sey. Wasser und die jagd ist gemein. W e r freyes urbar erbet, der diene auch mit den freyeu. Man hat auch erfunden, wer einen bey der nacht findet mit seinem viehe in einer wiese oder in seinem b a w , der ist gekommen uin 50 p f u n d ; findet einer einen.bey tag mit seinem viehe in seinem baw, der ist gekommen um 5 pfund. W e r einen findet bey nacht bey gerochenem (1. getroclienem) feuer in seinem liaua, der ist verfallen leib und gut auf gnade. W e r einen bey der naclit in seinem haus überlauft mit gewaffneter liand, der ist verfallen dem gericht leib und gut auf gnade. Item man scholl verhielten kuglein in den dörffern pei 50 pfund Perner. W e r einen gemeinen hirten schlägt, der ist gekommen um 5 pfund, so viel mal als freye feuerstätle in derselben bauerschaft sind. W e r einen gemarkten ensbaum in den wäldern fallet, ist der herrschaft verfallen auf gnade leib und gut. W e r fremde kinder in seiner gewalt h a t , soll die nicht verlieyrathen ohne der nächsten freunde willen vnd gunsl; wer das überfahrt, ist der herrschaft verfalln. Auch ist zu wissen, ob irrung in dem gericht entstünde, von welchen Sachen das w ä r e , dafs das gericht mangcl hätte, es wäre um malefiz, oder der herrschaft r e c h t , oder um andere des gerichts nothdurft, das sollen die geschwornen erfinden, als es von alter hergekommen ist; und mögen die alsdann zu sicli nehmen der herrschaft freye leute und auch mehr andre erbere leute, die der herrschaft eigen sind, auf dafs das gericht bey seinen allen rechten bleibe, und land und leute desto besser besorgt werden. ( D a s ü b r i g e sind g e n a u e V e r o r d n u n g e n z u r e i n h a l t u n g (1er b r ü c k e , ü b e r w e g e u n d Stege, ü b e r g e m e i n d e g i i t e r , d a l s die n i e m a n d e i n f a n g e , ü b e r m a a f s u n d g e w i c h t , ü b e r Schlägereien u n d gewaltlhätigkeiten ; ü b e r a r b e i l s l o h n , die weissale l u r d e n r i c h t e r , die peinliche geriebtsbarkeit, d a s ausschlagen d e r m a r k s t e i n e u. a.)
47 *
NACHTRÄGE. (I, 238.)
KUNDSCHAFT ÜBER DIE L A N T L E U T E A L T N O W i).
ZU
1454. Ulin Müll von Keszwilen z e u g t e , -wie er wol achtzig j a r verdenke, vnd hab gehört von ainem ene vnd von dem alten L a n g e n h a i n , dafs die drizehnethalb gottshuslüt die fryhait liaben, data sy sond ain Bclieff stellen an das land an dem sew an des küngs landstralse, dais der liinder grans daran stand vnd schwebi, vnd mag ainer darin legen was er liab, vnd darnach schryen dem ammann ainest, änderst, dry- s t u n d , vnd kumpt der amman vnd mag das sclieff mit zWai fingern herusz ziehen, ist wol vnd g u t , mag er es nitt t h u n , so soll er in lassen v a r e n , vnd mag varen die vier straften in welliches land oder statt er will. (I, 319.)
W E I S T H U M A U S D E M O B E R N B R E I S G A U «). 1461.
1 8 . W a n n ouch in des gotzlius Sachen gerichtet i s t , so sol man darnach richten w i t w e n vnd weysen vnd menglichen, der da rechtes hegert, vnd nyemant rechtlos lassen der Sachen, die in das dinggericlit gehürent, ob man jocli von späti wegen b y einem brennenden schoube mäste richten. 3 1 . W o ouch ein boum in des gotzlius reben schaden b r i n get, den sol der meyer lieissen abhowen innwendig dryen tagen. W o das nit bescliee, so mag der meyer das on zorn tun. 3 9 . Item wenn ein gotzhusman ein fry w i b geniinpt vnd z u j m an das bett getrittet vnd sich entscliucliet, so hat sy i r frylieit verlorn vnd ist des gotzhus eygen, vnd ouch die k i n d , die von ir koment. Z e r glichen wyse w o ein gotzhus w i b einen fryen man n i m p t , alsbald sich der entgurtet vnd z u der frowen Ieit, so hat er i i n frylieit verlorn. 4 3 . W e n n ouch ein gotzhusman gefangen w i r t , 60 sol des gotzhus amptman einen tag vnd ein nacht vmb in riten vnd w e r ben in des gotzhuses kosten. 4 4 . Item were es o u c h , das ein gotzhusman vnd sin wib ab erstürben vnd kind liessen, die nyemant liettent, der sie erzugc, 1 ) a u s Z e l h v e g c r s urlc. n r . 3 4 5 . Allnau im T h u r g a u unweit K e f s w i l a m ß o d e n s e c , bezirk A r b o n . 2) m e h r milKUlhcilen isl n i c h t gestattet!
Gültingen,
OBERBREISGAU.
WEILBACH
741
so sol ein p r i o r — die k i n d bestellen erzogen w e r d e n von irs vatter vnd m ü t e r g ö t vntz das sie sibenjärig werden. Werenl a b e r sy also a r m , dz sie nülzit heltent, so sol sie ein prior usz des gotzlius gfit vnd vmb gotzwillen erzieclien vnlz das sy ouck sibenjerig w e r d e n . W u r d e ouch ein götzhusman gefangen, so sol ein (vogt) vmb j n ryten vnd w e r b e n , vnlz jm der steygreiff vndcr den fuessen zersclilysset, jn siuen kosten. ( I , 554.)
WEISTHUM Z U WEILBACH '). 1489.
I n dem namen gotes amen. K a n t vnd offenbare sy aller menglich, die dies geynwertigk offen instrument ansehen, lesen oder lioren lesen. Das in dem jare, als m a n zalt nach Crisli Vilsers lieben lierrn gepurt tusent vier hundert achtzigk vnd n u n jare vf dinsbtg, der da was der fiinfftzehente tag des nionadts Deceinbers zu latin g e n a n t , vmb die ein hören nach mittag tzit ader nahe d a r b y yn der siebenden romerzinszall zu latin genant indictio, babstbümbs des allerheiligsten yn gott vatter vnd liern lierrn Innocency von göttlicher Vorsichtigkeit des acbsten babstes des namen , ym sechsten jare siner regierung y m dorffe zu W i l b a c h Mentzer bistliumbs vor der . . in w e g k , da der veste juncker Dietterich von Erlenbach des erwirdigen yn gott vatters vnd bern Hermans abts vf sanct Jacobsbergk vfsweudigk Mentz gelegen, sant Benedicten Ordens Schultheis daselbst mit den erbarn liubsclieffen, nemlicli Peter B a i n , Peter M ü l e r , Claus S c l ü i d e r , Heidolfs Gerh a r t , Eberharts h e r E b e r h a r t , vnd Jeckel . . öffentlich zugericht gesessen w a s , vnd gericlit gehalten, h a t der wirdig vnd geistlich lierr Jolian . . Keller z u r selben zit vf sant Jacobsberg obgnaut, volmeclitigerge watthaber vnd sindicus des abts vnd closters nechst gemelt die obgesdirieben liubsclieffen d u r c h den vesten juncker Dietericlien schultlieissen, ynen deme abt vnd convent ire frielieit, Privilegien vnd a l t h e r k o m e n , die sye in dem obgenanten dorff zu W i l b a c h haben vnd die sye bitzher gebraucht vnd genossen, zu weysen vnd zu o f f e n , in majseu wie von alters h e r gewysen sye worden vnd sye auch vormals gewysen h a b e n , rechtlich lasseu ersuchen und erfordern. D a r u f haben die obgenanten liubsclieffen nach wolbetaclitein bedenck vff ire getlian eyde des obgenanten abts vnd convents frciheit, lierlichkeit vnd alt lierkomen rechtlich gew y s e n vnd geoffent y n mafsen, w i e hernach volgt. Item zum e r s t e n , das ein abt vf sant Jackobsbcrgk sy ein rechter obristcr erbe vnd grunlher des dorfs vnd gericlits zu W i l b a c h . Item zum andern mall haben sye gewisen, das die fruclit, die dem abt und convent obgenannt vf sant Remigius tag an den weg fellig ist, die soll man yme liebern b y sonnenschyn kaufmanufsgut Mentzer mafse, vnd w e r dar an saumigk w u r d oder w e r e , vf den mocht man wetlie vnd bann schlahen, als von alterswegen vnd recht vf sye komen w e r e . Item vmb die geltzins vnd sechs sack liabers, dio
1) zwischen Mainz und Höchst.
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NACHTRÄGE
der abt vnd convent da zu Wilbacli fallen haben jerlicli, die sol inan ynen l i e b e m vf den dritten tag nach sant Marias tag auch an den w e g k , b y der obgeschrieben penne. Item zum drittenmal haben sy g e w y s e n , w e r e da zu Wilbacli gegutt w e r e zu dem hübschen gutle ein m a n s p e r s o n , so der von todes wegen abging, der soll dein abt geben ein beste lieubt zu dem ersten. Item zum Vierden haben sye gewisen, das die dreye Stift, neuilicli die h e r i n zu E r b a c h , die tuschen lierrn tzu F r a n c k h f u r l h , vnd die h e r r n zu sanet Steffan tzu M e n t z , die sollen ir ieglicher insonderheit f ü r sich stellen vnd setzen eyn m u n t b u r ein glid irs stiJTts, die alle jar schuldig sind zu suchen die drei vngebotten ding zu Wilbacli oder das mit wissen v n d willen eines abts scliultlieissen abtragen. Item z u m fünften haben sye gewisen, ob ein m u n t b u r der obgescliriben dryer stifft von dodes wegen abging, so sol der abt z u sant Jacob obgnant zum ersten ziehen ein beste lieubt vf dem liolFe des selbigen Stifts, vnd sol der selbig Stift ein andern m u n t b u r stellen an ein gericlit zu Wilbacli. Item tzum sechsten h a b e n sy g e w i s e n , das ein scliultheys zu Wilbacli sie von eim abt zu sant Jacob tzu Mentz mit dem scliultlieissen anipt beleclient, der sol personlich das viertzebentstag gericlit besitzen, oder aber mag einen an sin stat stellen vfs dem gericlit vnd keinen andern. Item zum siebenden haben sye gewisen einen scliultlieissen also belehent von einem abt zu sant Jacob obgenannt, w e r e da hübsche gult h a b e , viel oder w e n i g , der sol ym ein halben sack habers an dein dritten tag nach sant Martinstag ym w i n t h e r gelegen, vnd sol der Schultheis den habern ein mall fordern von liufs zu liufs, vnd welcher da sonnigk funden w e r d e vnd nit engebe an dein tag, der soll dan vf seinen kosten vnd arbeit dem schultheissen den h a b e r n l i b e r n , vnd welcher dan aller ding abfellig w u r d e zu geben den liabern, so mog der scliultheys vf die gult clagen den viertzehensten tag nn dem gericlit zu Wilbacli, vnd dem die gult als verclagt mag der Schultheis hallen f ü r sin glitt, doch behaltnus einie abt zu sant Jacob obgeschriben sins rechten vnd gulde. D a r zu so haben die obgenannten liubschelfen einhelliglich vf frag des obbestimpten h e r r n Jolian Kellers als anwalds nach wolbedachtem bedanck gesprochen, ob es sacli were, das der obgenannt abt oder ymants von siner w e g e n , w i e obstet frönen w u r d , so w e r e die erste f r o n u n g zelten schillig d r y heller, die ander fronung noch als v i e l , vnd die dritte drumal als viel. V n d das drittel der f r o n u n g w e r e eins abts scliultlieissen, das vberig eins gerichts vnd solicli f r o n u n g solt vnd mocht der obgenannt abt oder ymants von siner w e g e n , w i e obgeschriben s t e t , alle drymall t l i u n , viul w o einige gut also erfrünt w ü r d , so müg der abt obgnant damit tliun vnd lassen, als mit andern sins closters glitt. V n d die drey vngebotten dingtag sollen sin vnd gehalten w e r d e n , einer vf nuintng nach Fhilippi vnd Jacobi, der ander vf sant Remigius lag, v n d der dritt vf sant Briccius t a g , der da gelegen ist vf den dritten tag nach sant Martins lag. F ü r l e r vnd zum letzsten haben auch die obgenannten hubschellen vf frag des obgenannten h e r r n Johan Kellers gesprochen, ob einer liubgult oder a n d e r , die in
WEILBACH,
WELMICH
743
des obgenaunten abls gericlit gehörig weren, verkaufen wolle, der sol soliclis llum nach Ordnung des gerichts, ynd mit wissen der liubsclieifen, vnd w o es anders beschee, sol vnd mag des obts Schultheis von stund dar vf fronen so fern der verkeuffer Ordnung des gerichts zu Wilbacli nit brauchen oder halten wolle. D a nun solicli obgemelte wysung der freyheit vor mir hye vndergescliriben olfenbaren Schreiber vnd der hernach benannten glaubwürdigen tzügen bywesen also g e w i s t , gesagt vnd gesprochen w a r d , bit vnd erfordert mich der obgenannt lierr Johann Keller y m hervber zu machen offen instrument eins oder mere, so viel ym der nott sin wurden. Solichs alles ist gescheen jn dem jare, indicien, babstum vnd stat, w i e obgescliriben stet, jn bysin des ersamen herrn Jacobs Ruffus von Rudefsheyin pfarer zu Wilbacli, Morclien, Conrad Pusclis, Schalkhen vnd die gantz gemeyn doselbst, als zügen darzu sonderlich gebetten vnd erfordert. V n d ich Philippus L a n g von Garlach cleiick Wormfser bifstliumbs. (I, 585.)
AUS DEM W . VON WELMICH1).
1 5 0 9 , sechsten tag nach quasimodogeniti. It2m das liochgedingh lielt man den nhesten montagh nach der heiligen drier königk t a g h , den anderen dingtagh defs montags nach Osteren, den dritten dingtagh montags nach s. Johans tagh. (Frage über tag vnd zeit; bannformel.) D e r schultefs spricht: ir sclieffen, ich tliun dem gericht von vnsers gned. liern von Trier wegen ban vnd friden, das niemandt den andern scliurgen ader schelten soll anderfs dan mit recht, niemandls des anderen stuol besitze, er dues mit l a u b , niemandts dem anderen sein wort thu, er thues dan mit laub des scliultessen. Item wan ein kommer oder gebott geschieht, dafs man ein vngewanlich gerichtlagh lielt vor den steenden scheffen, mufs uff defs beger es geschieht, v n j albus geben; handeln die partien aber also langh, dafs der scheffen nider sitzen vnd klag vnd antwort geben, ist dem gericht den tagh die kost erschienen zimlicher mafs. Item sein sieben sclieffen zu Welmich. D e r scheffen wiflt vnsern gnadigsten hern von Trier vor einen obersten herrn zu richten vber haltz vnd b u c h , wasser vnd w e i d t , doch dafs die arm gemein sich des mit gebruchen moegen wie von alters. Item im Rein der m a r c k , bussen salmenlangli, mag ieder iischen. Item der antast ist meins gn. h e r r n , ader w e m sein gnaden befielt, liet aber ein burger binnen Welmich die höchst wette (ist ziehen gülden) verbrochen vnd nit den leib, der zehen gülden 1) a m reclilen R b e i n u i c r , vnlerbalb s. Goarshausen, verschieden von Walmenacb. Durenberg burgruine, gewöhnlich die Maus genannt.
NACHTRÄGE
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zu verborgen ader im fall zu beweyeen tet, sali ein amptman nit aintasten ader turnen. W e r jar vnd tagli binnen Welmich sunder nachfolgende herrn sitzt, steedt meinem gn. bern zu wie andere burger. Item der fundt ist meins gn. herren. Item wan einer in gericlits liendeln widder ein gericht ader meint gn. bern redt ader t h u t , verfeit meinem gn. b. 3 lichter gülden vnd iglichem Schelfen Yiij albus. Item die von Welmich sprechen, dieweil sie an ort des stiffts sitzen, haben nie gereist, vnd auch dieweil sie aichten vnd froenen vf die burgk. Item wer von meins gn. hern wegen vff Durenbergk wonet, dem müssen die von W . uff sein gesinnen sein speis, liusradt ader wine ader profandt hinoff tragen, so schwere als Her an einer Stangen hinoff tragen moegen; so offt das von noeden, gibt man jeden ein pot weins. Item zimlich opferdienst vfs sclilofs, so es an die gemein gelangt wirdt, so es die gemein nit zu sere beschweret vnd liedlicli ist, han sie es bifslier nit abgeschlagen vnd hat inen die kost geben, man moclits ine aber also schwere vurhalten, sie kunnen efs nit gethun. Item helffen ricken, sticken, iagen ist nit bifsher noet geschehen daselbst. Item wan mein gn. herr selbs daleg ader sunst ein leger darschick, muesten die von W . zimlich kochwasser daruff dragen, wan es von noeten w e r e , holtz mufs man selbs laessen füren. (I, 620.)
WEISTHUM Z U IRLICH 1 ). 1478.
Item wisent die Schelfen von Irlich m. gn. h. v. Triere zu vor eynen obersten lierren des hoilfs zu I. nach altem herkommen v. recht; item wisent yme auch die vurgen. Schelfen, wilich man so vill guetz liait von deme hoiff zu I., dat man dar uif setzen mag eynen dristelligen stoill, wan der dnitz halben abgeit, da von ist m. h. v. T r . erfallen dat. best koermoet. Item wisent sy m. gn. h. wilche man zu I. eyn hoilfman w i r t , der moifs m. h. v. T r . an sweren, m. h. von Seyne na von dem hoiff zu I. Item wisent sye m. gn. h. von T r . zu der Cscherye syn andeille zu I. binnen den valstocken als von alters herkommen u. recht ist. Item wisent sye m. 1). von Seyne zu die vaigldie myt alle yrem recht e n , als von alders herkommen vnd recht ist, das hie die hoiffsgnde beden sali, als v. a. h. v. r. ist. Item wysent sye m. Ii. von S. zu die hyrburge zu I. Item wysent sy mynen junckeren von Wiede zu vur eynen gewaltscliirmer zu 1. über geweltlichen Sachen, die da gedrieben werdent, das hie die wetten da van heben sali, wan die erdyngt vnd erklait werden zu Feltkirchen als dat recht ist von. offenen wunden, die da gestochen ader ge1) a m rechten Rheinufer vnterhalb Neuwied.
Feldkirch liegt nahe dabei.
IRLICH.
GRENZHAUSEN
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hamven weren; vnd wan eyn geholtes ader frone kumpt vnd penden sal vur die weiten, ader von ander schult, die zu Feltkirchen richtliche erwönnen ist, vnd kumpt vur de» manns dürre, vnd steidt die dürre z u , so sal der scliolles ader froene by eynen vaidt gein vnd heischen yeme die dürre viF doin. Item vort so bekennen sye m. I. v. W i e d e , wanne n u n storment myt der klocken zu Feltkirchen, so sullent die von I. der klocken folgen zu Fellkirchen, vnd wanne die andern napern vort ufszelien, so solleil die von I. bifs off ghen Steyn folgen. Item wanne der greue von Wiede syne veste zu Feltkirchen doit gebeden, sollen die von Irlich folgen vff die veste, vnd sollen roegen alles das jhene, das roichbare ist, von geweltlichen .Sachen, das nyt zu Feltkirchen erklait ist. (I, 625.)
AUS DEM W . Z U GRENZHAUSEN >).
Erstlich weiset vnd bekennet der.scheffen samt den sämtlichen hübern, dafs sie von einem herrn zu Isenburg vnd Gräntzau als einem grundherrn alle« feld, geliültz vnd andere liegende giither vnter dem glockenscliall Gräntzhausen gelegen zu lelien haben vnd sonst niemand anders vnd darvon zu jährlichen pfaclit vnd zinfs jedes jalirs ihrer gnaden geben N. N. malter frucht, miililengar vnd marckscliön, wie solches das Stroh gibt. Item noch zu iedem malter fruchten alle jahrs viertenhalben albus vnd dann noch ein ieder hüber vor sein baupt ein hulin. Item weiters an jährlichen diensten ihrer gnaden heugewächs bey der Eichelbach vnd bey der Masselbach, wenn es vorhin reit gemacht ist, auf vorgehend darzu gebieten einzuführen. Item weisen vnd erkennen obiger scheffen vnd liüber in ihrem der Gräntzhäuser vnd Hilgerter hohen wald einen herrn von Isenburg vnd Grentzau vor den höchsten vnd obersten märcker vnd sonst anders niemands. Item ferner weisen vnd bekennen sie, dafs all vnd iedes guth in Gr. vnd Hilgerter bezirck gelegen, so also grofs ist, als von dritten halben fufs vnd darauf man dreystempliclien stuhl setzen mögte, von ihrer gnaden derselbigen diener oder hofscliultlieissen empfanget, vnd daruon von niemand nichts vnentpiänglich gebraucht werden soll. Doch so durch versterben eines hauptinans solches den erben vnd nachkommen zu tliun gebührte, sollen sie indem bifs der mann begraben vnd in gebürlicher zeit nach christlicher Ordnung begangen, nit geführt sein, .jedoch dafs darzwischen vnd ehe darnach die empfängnufs geschehen, die geraithe guter nicht veewendt noch veräussert sollen werden, so aber das von wegen eines kaufs oder einiger anderer verlafsung von dem liaubtmann bescliehen nit seyn würde, soll stracks, wie vorgemelt, von dem verlafsen gut, ehe die empfängung wiederum geschehen, durch d e n , dem es verlassen, nichts gebraucht w e r d e n , vnd wann also ein empfangen lehengul durch versterben des liaubtmanns oder seine ver1 ) u n t e r h a l b E h r e n b r e i t s t e i n auf d e r bòbe.
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NACHTRÄGE
lassung w i e d e r u m e r ö f f n e t , so dick vnd olft das geschieht, soll meinem gu. lierrn von Is. v. G r . jedesmalil ein beslhaubt von einer ieder beschehener empfängnus geschehen bey i h r e r gnaden zu vertbätigen verfallen seyn. I m fall aber solche schuldige empfängnus oder verfallen bestenhaubts V e r t e i d i g u n g hinterlassen w ü r d e , soll mein gn. h . macht haben sich an das gut z u halten, biKs i h r o gnaden solches wieder abgewilligt w ü r d e , indem der nachlässig vnd säumig besser gnad als hohen rechtens bedürfte. U n d so auch der vrsaclien halben das eröffnet gutli verholten -würde vnd d a r ü b e r iemandls dasselbige g e b r a u c h t e , soll derselbiger von deswegen neben dem auch meinem gn. Ii. in die h o f w e t t e n verfallen s e y n , riemlich so manche f a h r , eggenzänt, stecken v n d h a u e n s c h l a g , so manchen viertenhalben albus. ( I , 626.)
W E I S T H U M Z U P E T E R S L A H R '). 1579.
B e w e i s t h u m b d e r h o c h v n d herliclikeit zu P e t e r s l a h r des kirspels v n n d indwendigen landtsassen, gesehen den mittwoch nach geschworen montagli a n n o 79 am lentlichen liolfsgerecht, daran dan ein j e d e r , so binnen gedachten kirspell f e u r vnd r a u c h helt auf geburliche peen v n d strail zu rechtlicher tagzeit zu erschein e n beeidet vnd verpflicht, wessen dan nach lentlicher Opposition vnd fragstucken J o h a n n Radermecliers alis schultessen, so zu der zeit solches recht von oberigkeit wegen zu besitzen constituirt, d a r ü b e r erkant vnd aufsgewiesen ist w o r d e n . Interrogataria. Erstlich fragt obgemelter scliultes den gantzen vmbstand obgerurten kirspels PeteiTslalir, w e n 6ey vor iren eigen leib vnd landthe.rrn difser ort e r k e n n e n t l i u n ? Item w e r zu richten habe vber hals v n d bauch ? Item w a f s sey hochgedachten erkandten gnedigsten lierren gestendigli zu wasser vnd landt, hecken vnd heiden, in iegereien, fischereien, w i l d t f a n g k vnd w a s s e r g a n g h ? Item w e r disser o r t zu tliun gebott vnd v e r b o t t ? Item welchem sey den hohen busek, den e y c h a r t , zu erkennen vnd w i e hochgedachter leib vnd l a n d t h e r w e g e n hochcr oberigkeit darin interessirt v n d beherlichet sey ? Item weme die freyheit disses freien marcks oder k y r e h m e f s inslendigh? V r t h e i l vnd b e w e i s t h u m b . Erstlich erkennen sey vnseren gned. lierren von Isenburgh vnd G r e n s a w v o r iren leib vnd l a n d t h e r r e n ; erkennen hochgedachten wolgeb. graffen v n d l a n d t h e r r e n zu disser ort liocheit v n d h e r l i g k e i t , item zu richten vber lialtz vnd b a u c h , item zu tliun gebott vnd v e r b o t t , w i e von alters liero g e w o n l i c l i , item einen gewaltigen lierren vber g r u n d t vnd b o d e n , item vor einen l i e r r e n , deme da zustehe jegerey, fischerey, wiltfangk vnd was1) nordwestlich von Dierdorf, an der Wied.
PETERSLAHR.
SAL
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sergaügh, wie solche Loche lierligkeit alfs dan von rechtz wegen hochgemelter graefflicher gnaden eigent vnd geburt, alsz wie von altersz hero. Item erkennen difsen platz der kyrchmes oder marcktags der zweier s. Peterstage, alfs Petri et P a u l i , und ad vincula, viertzehn tagli vor vnd nahe, vor einen freien uiarcktagh vnd kyrchmes, also besonderlich priviligiit, welcher binnen angeregter besclilofsener freyheit durch vnfrieden, verletzungh oder s t r a f baren freuelthatten vnd verwirckungen clagliafft beireiten, wirt gewiefsen vn\b ein handt vnd fuefs, vnnd vmb ein frensch foder weins, dasselbe auf einen boden gesalzt, vnd alfsdan den andern aufsgeschlagen, vnd darin alfsdan ein neuwe schufsell gethun, vnd darbey soll alfs dan reuen ( ? ) oder der vbertretter handt vnd fues verdedingen. Item auf angeregtem hochenn walde erkennen sey vnsern gned. lierren von Isenburgh vor einen gewaltigen herren vnd daruff vor den höchsten marcker. Da aber auf gerurten liochen busch an eichen oder buchen windtsturm erligen, ist es an eichen, ein dienlich dielplocli, oder Dach erfallenen buchen, ern Jatzenploch, niagh zu irer gn. vrbar vnd nutz gewendt vnd gekeret werden. Der abfall aber vor vnd liinden, damit gedachter busch in seinem jnefse vnd florirender fruchtbarlichkeit erhalten werde, hat von alters hero den armen vndermarckern damit anlegender notturft stell, gebeuvv, garte vnd zetine zu bauwcn jederzeit zugelidert. So aber der gnadenreiche gott auf dickgem. eycliart ecker erscheinen lefset, schleust vnser gn. lierr, bifs jre gnaden der gelegenheit nach schwein bekommen, den busch durch irer gnaden gebott z u , vnd wanne alfs dan ire gnaden lieudt auftreiben, so treiben volgents die nachbarn morgen auf, vnd die herren von Eherenstein alfs dan vber den dritten tagh. Item wan alfs dan der nachbaren schwein am besten, w e r den dieselben durch den schultefsen sampt zugenomener sliatzmemer ( ? ) geacht, vnd jeder gulwert gibt vnserem gned. herren zum geburlichen dechan 1 albus. Vnd geburt auch vnserem gued. herrn auf gemeltem busch binnen seinem bezirck des busch ein freye durclitrieift, welieret aber vOr niemantz, andere aber müssen irer gnaden weheren. ( I , 775.)
W E I S T H . D E S HOFES ZUM SAL '). 1487.
In gottes nahmen amen, kundt vnd zu wissen allen den, die es ansehen, lesen oder hören lesen, das in dem jar v. Ii. dausendt vierhundert achtzig vnd sieben, vf mittwocli nechst nach der heiligen apostelntag Philippi vnd Jacobi in dem monat 1 ) Uber (las im l ß . Jahrhundert aufgehobene lilosler Remigiusberg an der Glan unweit Kussel s. W i d d e r IV, 3 7 8 l'f. Niederostern a u f den karten nicht zu finden.
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NACHTRÄGE
maii den z w e i t e n lag vmb ein vlir nach mittag oder dabei z u Niderostern im Meintzer bistumb gelegen daselbst beneben der freyen Strassen ist erschienen der erbar Seyfriedt von Selchenbach Schultheis des würdigen Ii. Peters Gedon (am schlusse steht G o d o t i , G o d o c i ? ) probst s. Remigesberg Meintzer bistumbs vnd mit ihme die erbarn Schöffen des gerichts vnd hofs zum S a l in Niederostern pfarren gelegep, vnd ist solch jargeding gehandelt vnd gehalten w o r d e n . Z u m ersten ist gesessen der obgenant S . von S . schulteifs, v n d beneben ihme der ersam Hans von schulte!!» des hochgeb. forsten vnd herrn h . L u d w i g s pfaltzgraf bei R h e i n , bertzogen in Baiern vnd grauen z u V e l d e n t z , v n d hat der genant Seifried schulteifs gemelter probstei die obgen. Schöffen verstendlich samentlich gefragt a l s ö : i h r s c h ö l f e n , ist die zeit am tag anzuheben socli jargeding das järlicli gehalten w i r t v f den p u l l e t a g (nechst nach) s. W a l p u r g der i u n g f r a w e n ? D a haben geantwort die gen. Schöffen gemeinlich, cinmuliglich: schultlieifs, dünckt euch die zeit s e i n , so mögendt ihr anheben, die zeit d u n k t vns hie s e i n , (folgen bannformel eic.) F u r t e r hat der schultheiis gefragt die Schöffen a l s o : w e r lioert in difs jargeding vnd w e r soll von gehott w e g e n darin sein vnd w i e soll man sich darin halten? Seint die schöffcn ausgaugen, mit vrlaub sich b e d a c h t , widerkommen vnd g e a n t w o r t a l s o : schulteifs, vf e w e r frag sagen w i r a l s o , das alle die jene, die in diesem h o f vnd bezirck jars geben einer helberling z i n f s , sollen personlich in diesem iargeding s e i n , herrn nolh vnd Jeibs nolli aufsgenolimen. Hat der schult, abermahls gefragt a l s o : w e r nun in diesem jargeding nit erscheinet v n d darin gehört, w a s hat derselbig verbrochen? D a r u b e r hat der Schöffen g e w e i s t v n d erkant mit recht a l s o : w e r nit in diesem jargeding erscheint oder ist vnd darin g e h ö r t , ist verfallen der probsteien scliultheifs ein sesler w e i n s vnd dem Schößen auch ein sester w e i n s , defsgleichen w e r brüchig funden w u r d in a l l e n andern articuln obgesclir., difs gemelte bufs verbrochen h e t t , da w i r mit recht geweist difs jargeding z u hallen alle jars eins v f den pulletag nechst nach s. W a l p u r g e n t a g , das ist vf den z w e i t e n tag des maies. (folgt die markbestimmungsformel über gebot vnd verbot.) Item furter hat der schulteifs die schöllen beladen vnd gef r a g t , w e r macht z u vischen vnd z u lagen in dem b e z i f c k des hofs zum S a l ? D a r a u f haben sich die scheffen abermahls bedacht vnd g e a n t w o r t , das der gerichtsherr der probst vorgeu. auch der faut vnd Schirmherr bede vischen v n d iagen mögen oder w e m sie das g ö n d e n , vnd niemandts anders bey der höchsten b u f s , das seindt fuulTlzelien Schilling h e l l e r , die bufs gehört beiden lierrn gemein. F u r t e r hat d. seil, g e f r a g t , w e r s sacli, d z iemandt zu dedingen hett in dem gericlit zum S a l , w i e man das damit hallen s o l l ? Haben die Schöffen geantwort also: Avere iemandts, der zu Ihedingen oder z u schaffen h e t t e , der soll das anfallen vnd suchen vor eins probst zu s. R . schultheiis mit recht das v e r b ü r g e n ; mag es dann nit vollendt w e r d e n bynnen sechs Wochen vnd dreien tagen, so soll dann der schulteifs der probsteien
SAL.
LAÜSCHITT
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hauplleulhe vnd bürgen des fangt vtid acliirmlierrn amplman oder scliultheifs vberliefern vnd zufügen, doch da recht lassen gedeien vnd den partheien zu end lielffen behalbers rechten. Item bufsen vnd landtlosung seindt beder herra gemein; ob aber iemandts noch were zu appelliren, haben sie ihren oberhof zu Cusseln vor den viertzelien Schöffen. Furter hat d. sch. die seh. beladen vnd gefragt also: ob es sich begebe, das man einen misthätigen menschen, da got vor sei, mann oder f r a w , dieb oder diebin oder anders defsgleiclien begriffen'würde, wie man mit thun soll? Darauff die schöllen die antwort geben liant mit wolbedachtem mulli, das ein scliultheifs der probsteien soll solch mifsthätigen menschen angreiffen vnd den further lieffern eim scliultlieissen des hochgeb. fürsten hertzog Ludwigs obgen., der soll dann deu furter heim schaffen, daheim liaist Liechtenberg, daselbst recht lassen gedeien nach verdliienst vnd was der mifsthätige mensch von gut gelassen liett, wer verfallen dem herrn, der vber den menschen rechten lasset. Darnach hant die Schöffen geweist mit recht also, wurde ein fundt funden vf der probsteien aufswendig vier wenden oder vnder erden, der ist Vnd soll sein der zweier herren gemein; funde aber ein arm mann etwas inwendig vier wenden vnden oder oben erd, soll ime verbleiben. Item hant die shöffen geweist mit recht besthübt halber also, were in dem gerieht des hofs zum Sal geerbt seie, der ist dem probst «. R., so er von todts wegen abgangen were, ein bestheupt schuldig, vnd were es «ach, das iemants eusserlich in difs gericht queme, eins oder mehr, vnd in dem gericht kaufft erbschafit, das fünff Schilling heller werth were, dasselbig ist auch dem gen, herrn probst ein bestheupt schuldig, so sich abgang wegen des todls begeb. Die hoileut sollen alle järlichs vf den tag, so man difs jargeding lielt, geben vnd uberliefern dem schultheissen zehen lniner vnd zu ieglichem hun siebenthalb eyer, oder vor ein hun ein Schilling pfenning. Item handt die Schöffen geweist, darum dafs sie vf dem tag des iargedings gehorsam seindt zu weisen, soll ein herr der probst von s. R. oder sein schultheifs den Schöffen sein tag costen geben vnd eim schultheissen von des fautlis wegen sein messer schön machen, das ist sein imbs bezalen; auch ob ein amptman von Liechtenberg darbei were oder queme, auch sein irlin bezalen der obgen. schultheifs der probsteien. (I, 778.)
WEISTHUM Z U LAÜSCHITT '). 1541.
Item wist das gericlit mit recht, der mann, der korn zinst, soll es bringen zwischen den zweien v. I. fr. tagen ein meil wegs in das schlofs Beckelnheim, vnd soll man den armen leuten eisen und trinken geben u. den pferden hewhe; und wer es Sache, das die herrn feindschaft hetten, vnd das den armen leuten die fruclit genommen würde zwischen den zweien v. fr. tagen, 1 ) Lauscheid a u f d e r r e c h t e n seile d e r N a b e , südlich von S o b e r n h e i m .
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NACHTRÄGE
90 sollen die herreu die fruclit Verlieren 11. die armen leut die seck ; wer es aber saclie, das es der armen leut schult wero, das sie nit enlieberten zwischen den zweien v. fr. tagen, sondern darnach, u. ihne die fruclit genommen würde, so sollen die armen leudt ongeliefert lian. Ilem wist das gcricht mit recht den gericlitsherren den wildlfang zw, muelenstedde und alle funde vnder erden. (II, 59.)
WEISTHUM Z U RIMSBACH montag 14. november 1558.
Erstlich ist der schellen beladen worden, das er ausgehe vnd recht bring, wie hoch, wie weidt ynd breidt der bezirgh oder bann zu R. seie? Darufder schellen kommen vnd erkhandt vnd hept den bann an zu weisen — da er es angefangen habe zu weisen, da lais ers. Vff besclieen weisthumb ist der scheffen beladen worden, wer die lierrn in solchem bann oder belzirck Seyen ? Daruff der 6chcffen kommen vnd erkhandt, das vier herren zu R. seien, nemblich ein lierr abt des gotshauis Metloch ein halber herr, vnd iuncker Johann vom Hagen als herr zu Busclifeldt ein viertherr, vnd ein amptman zu Serf'sburg von wegen vnsers gn. forsten •vnd lierrn des hertzogen in Lottringen cet. ein viertherr, das seien die herren des dorfs Rimsbach, vnd erkhenuen inen zu bann vnd mann, fluck vnd zuck, bott vnd verbott, hoch vnd nieder, nichts dauon aufsgenommen. Item ist der scheffen beladen worden recht zu bringen, so iemandts in gemeltem betzirck oder bann als ein miCsthediger erfunden wirdt, wer denselbigen zu greiifen habe? Darauff der scheffen kommen vnd recht bracht vnd gesprochen, das er wifz die gemein lierrn hochgerichtsherrn, das sollen sie haben in genantem betzirck stock, galgeu vnd gericht, damit rcclit zu tliun, vnd hör der angriff den gemeinen herrn zu lliun oder irer gemein meier des orts, vnd soll derjenig, der greiffen wurdt, erstmals in das nechst haus gein Buchfeldt gefurt werden, da soll er liegen 14 tag vnd einen tag, darnach in das haufs Serfsbiirg gefurt werden vnd daselbst auch ligen 14 tag und einen tag, nachmals gen Mettloch, da soll er auch 14 tag vnd einen tag ligen, so mein herr ine daselbst will lassen versorgen, mag er tliun, wo nit, mag er mit den andern lierrn reden, die zeit zu halten, vnd soll der gemein meiger von der vier herren wegen die hobfsleut ansprechen, vnd sie ime dann schuldig zu volgen den mifsthedigeri zu greiffen. Darbey der scheffen erkhendt, wes an vncost derlialben vfgehen wurdt, denselbigen soll mein herr von Metloch zum halben tlieil erlegen, vnd die ander zwey theil die vom Hagen vnd ein amptman von Serlsberg von des hertzogen zu Lottringen wegen. Item ist der scheffen beladen worden, so sach were, das 1 ) ösllicb von M e r z i g .
RIMSBACH
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in genantem dort e i l e , m a f s , gewicht w u r d t mangel seien, w o m a n die soll h o l e n ? D a r u f der scheffen e r k h a n t , 80 sacli w e r e , das in gen. betzirck m a f s , eilen, gewicht mangeln w u r d e , oder k e i n stahell n i t enlietten, so sollen sie es zu Metloch mit r e c h t finden, dieweil es ir oberhoff ist. Itein ist d e r schellen beladen w o r d e n , ob ein strafs. z w u s c h e n zweyen zunen hingieng in bem. b e z i r c k , w i e breidt die strafs sein solle vnd ob sie an einem zäun h i n soll gehen oder in d e r m i t t e ? D a r u f der scheffen k o m e n vnd e r k h a n t , das sie von alters herufs w e i f s e n , dafs die hohe landtstrafs solt w e i t h sein funfzehen schue vnd ein halben oder ein morgen r u t , vnd so man in d e r strafs missell h e t t , so soll man die r u t n i t z w e r c h f ü r sich holen v n d d e m gleifs nachvolgen. Item ist d e r scheffen beladen w o r d e n , so sach w e r e , das einer w e r , d e r die strafs b i n n e n dem betzirck v b e r s e t z t , was er v e r b r o c h e n h e t t ? D a r u f der scheffen e r k h a u d t , so einer w e r e , d e r dieselbige strafs ubersetzt oder z u n t , der*solle dasselbig a b t h u n mit gnad vnd vngnad d e r gemeinen h e r r e n . Item ist d e r scheffen beladen w o r d e n , w e m e die lioche l a n d t strafs z u h ö r , vnd w e r das gleidt binnen dem betzirck daruon zu heben h a b e vnd w i e w e i t das r e i c h e ? Daruff der scheffen k h o m e n vnd e r k h a n d t , dafs ein hertzog zu Lottringen cet. das hochgeleidt, so weit die landtstrafs des betzircks ghonndt, allein zu heben h a b e , vnd so sich z u t r u g e , dafs kauffmanschatz "in d e r landtstrassen niedergelegt w u r d t vnd sein geleidt aufsgericht hett, soll hochgedachter f ü r s t dem m a n w i d e r zu seiner \Vahr v e r h e l f e n , o h n e beistandt d e r g e m e i n h e r r n . Auch soll mein lierr v n d f ü r s t zu L o t t r i n g e n die landtstrafs h a n d t h a b e n , im fall sich zutragen w u r d t , das gott verhuete, (jemand) in der landtstrassen todt ftinden w u r d e , oder andere f u n d t soll auch dem f u r s t e n z u s t e h e n , vnd w e s aber n e b e n v n d z w e r c h s der Strassen sich begibt, steht den gemeinen h e r r n z u , v n d so iemandt das geleidt v e r f u r e vnd nit ausrichtung t h e t e , soll der geleidtsman ime nachfolgen v n d ine zu bezalen tringen. Item ist der scheffen beladen w o r d e n , so sach w e r e , das einer in einer Sachen schuldig w e r e vnd in die landtstrafs e n t l i e ß e , w e r den zu greiften h a b e v n d w o man h i n f u e r e n solle? D a r u f der scheffen e r k h a n d t , der gemein h e r r n meiger soll inen greiffen von der vier h e r r n w e g e n , v n d soll zum ersten gen Buschfeldt geliffert w e r d e n , w i e f ü r e r k a n t . Item ist der scheffen beladen w o r d e n r e c h t zu b r i n g e n , so e t w a s in dem bezirck funden w i r d t , w i e das sich begeben möcht, neben d e r landtstrassen, w e m das g e p u r e ? Daruf der scheffen e r k h a n t , den vier h e r r e n sei d e r f u n d t zustendig, nemlich dem h e r r n z u Metloch das h a l b , vnd dem vom Hagen das viertheil, vnd meinem gu. fursten v n d h . zu L o t t r . ein viertheil. F e r n e r s ist der scheffen beladen w o r d e n , ob inen n i t wissen s e y , das ein mifsthediger in d e r landtstrassen begriffen vnd gen Sersburg g e f n r t sei w o r d e n ? D e r scheffen darauf e r k h a n t , es möcht sein, das einer v n d e r inen w e r e , der etwas daruon wifsens
NACHTRÄGE
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liet, vnd nemblich Morgen Endriefs; darauf genanter E . gesprochen, sey es ohne f a h r , wolle er seines wissen« anzeigen, vnd gesagt, es hab sich einst begeben vmb aller Seelen tag vngeuerlich mehr dan viertzig j ä h r , wie die kelch verloren sindt w o r den in irer kirchen zu R . , so dunncht einem, man hett ein argwöhn auf i n , vnd focht eicji der Sachen, vnd ist auswendig w o r d e n , so weit das die gutt gesellen, die inen mit beziegen, hondt in gesucht, vnd ein amptman zu Serfsberg genant Jacob von H a r r o c o r t , der darnach ist worden ein teutscher pellis, da hat derselb amptman herufgangen oder-seinen polten hergeschickt mit etlichen von Rimsbach vnd hat lassen uf inen h u e t e n , das ist geschehen vmb die Weihnachten, etwas vngeferlichs ymb den jahrstag, da ist der man erlieim kommen vnd doch sich wieder vfs wollen lassen oder machen, da seindt dieselbige hueter auf der huetten gewest vnd seindt seiner gew a h r w o r d e n , vnd ist einer gewest vnd ist zu seinen gelauifen vnd gesagt: e y , das euch bolz liaudt schundt! der mann will entlauffen, vnd sie inen ereilt ob der bach, da gereicht inen der Claufs mit einem streich, das er fiel, vnd hett zu dem mal feindtsbrief, die er fallen wolt lassen; also bekamen sie inen mit den brielTen vnd fürten in gen Serfsberg durch bescliaidt des amptmpns, vnd kam auch wieder lieraufs vnd w u r t w o n haftig zu Bettingen, vnd doch lestlich durch ein streich mit eim trodtstab geschlagen vnd gestorben. (II, 70.)
W . D E S HOCHGERICHTS S C H W A R Z E N B E R G '). 1 5 6 0 , 30 mai.
(Anwesend 14 schelten von Hasborn, R o d e , Midlosem Krettenich, Metenich, Möllenfeit, Lockweiler.) Defs hochgerichts (scheffen) sollen recht brengen, erstlichen ob inen vnd iro jedem insonderheit recht hergeboten, der hochgerichtslierrn gerechligkeit zu weisen, vnd ob sie s t e h e n , wie sie mit recht stehen sollen ? Daraulf die scheifen eyn wenigh abgelrett e n , alsbalde widerkommen vnd gesagt, j a , inen sie recht, vnd der hochgerichtshern gerechtigkeit zu weisen hergebotten, sie atehn auch, wie sie mit recht stellen solin. Z u m andern haben die churfurstl. commissarius vnd hochgerichtshern durch obgen. Gutmann (von Mettenich als einen v n partischen) die scheffen ferner beladen vnd fragen lassen, ob die zeit vom tage hie sei, das man das jargeding halten vnd den hochgerichtsherrn ihre gerechtigkeit weisen soll? Haben daraulf nach benomenem bedacht vnd abtrit einhelligh geantwurt, sie haben keine andere klock noch u h r e , dan allein wan es den hochgerichtshern gelegen ist. Ilem w e r dils orts die hochgerichtshern seien vnd w e m gep o t , v e r p o t , fluck vnd zuck, man vtid b a n , hoch vnd nider, 1) über schloß vnd lierrscil.'ift Schwarzenberg am rechlen uier der vntern Saar s. Hontheim hislor. diplom. I , 830. 11, 295. III, 698.
SCHWARZENBERG
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viid gar nichts ausgesehenen gepueren will ? E r k e n n e n die scheff e n , das solichs alles gepuer dem gned. clnirfiirsten (zu T r i e r ) vnd dem B r u c k e r liern als hochgerichts liern, jederm zum halben t h e i l , gar nichts a u s g e n o m m e n , v n d keynem m e h r dann d e m andern. Item welcher im gericlit oben an sitzen, den Stab h a l t e n v n d den Schelfen beladen s o l l ? E r k e n t d e r schellen w i e von alt e r s , dafs vnser gned. lierr den Stab halten vnd oben an sitzen soll, sonder abbruch des B r u c k e r h e r r n gerechtigkeit. Item w a n man das gericlit vnd iargedingli beilegen vnd benennen (I. bennen) w i l l , w e r das mit r e c h t t b u n s o l l ? Sagt der Schelfen, der efs am besten k a n vnd darzu dllglich ist, vnabbruchigh beider h o c h gerichts h e r n irer gerechtigkeit. Item w e r hagen, fischen, iagen cet. zu brauchen vnd zu geniefsen h a b , nichts ausgescheiden ? A n t w u r t e n vnd erkennen die scheffen, beyde liochgerichtshern sonder des armen nians schaden. Item w o man c l e , gewicht v n d mafs im liochgericht von noten haben w u r d e , w i e vnd w o man die h o l e n soll vnd w e r die zu geben liab? Sagen die schellen, das sollen t h u n beide liochg e r i c h t s h e r n , liaben sie es, so durlfen sie es nit stellen, den stalen a b e r soll man linden zu S c h w a r t z e n b e r g h in der grossen stoben in g e w a r t h a n d t , vnd w a n man Seyen w i l l , mit wa9 mafs eis s e i , nals oder d r u c k e n , sollen es beide meyer gen Crittenich v n d e r die linde schaffen vnd daselbst s e y e n , w a n man aber des rechten stalen schonen will, soll man einen andern stalen machen v n d den beschütten, vnd den rechten stalen w i d e r u m b gen S c h w a r t z e n bergh Heueren, dae man in zur notturift finden möge, die abschuttungh aber soll bei dem B r u c k e r h e r n meyer verhalten w e r d e n . Item so missell vnd spenne in dem liochgericht sich zutroge, wen der arm man defshalben vmb verlielllungh ansuchen v n d bürgen d a r u m b geben soll? E r k e n n e n die scheffen, ist es in d e r g u e t e , soll man die meiern darumb in der guete ansuchen; k a n ime in der guete geholfen w e r d e n , soll es dabei bleiben, w o nit, so sein z w e n e hochgericlitsmeiern, die soll man a n s u c h e u , damit den liochgerichtshern ire gerechtigkeit geliandthabt vud der arme man nit rechtlos bleibe, soll auch beiden hochgerichtsmeieru bürgen geben. Item w o ein mifstliediger im liochgericht e r f u n d e n , w e r e den gefenckligli annemen vud enthalten soll? A n t w u r t e n die scheffen, es sollen ine beider hocligericlitsdiener samt dem hocligerichtsbotten a n g r i f f e n , w o sie nit starck g n u g l i , sollen mlier liocligerichtsleudt zu sich n e m e n , souil das sie ine versorgen k ö n nen vnd inen gen S c h w a r t z . ins gefencknus lieueren. Item w o ein milstlieder v u r h a n d e n , w e r e ine peinlich f r a g e n , die costen a u s r i c h t e n , v n d w o man inen richten s o l l , eliedoch mit r e c h t ? A n t w u r t d e r scheffen, der soll gemeyner handt durch beide liochgerichtshern becostiget w e r d e n . Begibt es sich, das seine thaten zu schwer sein, haben beide liochgerichtshern durch den gemeinen hochgerichtsbotten nach dem scliarpffiicliter mit gemeinen costen zu schicken vnd ine zu S c h w a r t z . fragen zu lassen. Wo B d . III.
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NACHTRÄGE
es sach, dafs er J e n lliodt v e r w i r c k t b a t , soll man in geil Crittenicli v u d e r die linde bringen vnd v u r recht stellen , fragt man dan sie f u r t e r , so w i r d l man weisen nacli seinen t h a t e n , w a s r e c h t ist, vnd in darnach z u Kreenbuscli ausfueren vnd ime sein recht t h u n . Item w o iemandts bufsfelligh, w e r die hochbiissen z u s e t z e n , zu entsetzen, zu heben vnd nachzulassen h a b ? A n t w u r t e n die Scheden, solichs haben beide hochgerichtshern zu t h u n ingemeine, k e i n e r m h e r v u r dem a n d e r n , vnd soll jederm h e r n das halb tlieil daiion w e r d e n . W o sieb aber die hern der buessen nit verglichen k u n d t e n , soll man daraus zwene h a u f f e n , die gleich seien, m a c h e n , vnd die liern zu S c h w a r z e n b e r g den ersten zelien, vnd d e r B r u c k e r h e r den a n d e r e n ; w y l dan iro t i n e r von seyn e m dem armen etwas nachlassen oder s c h e n k e n , soll er dessen macht haben. Item ob auch andere liern nebent den hochgerichtshern eytiiclie freyheit oder gereclitigkeit in diesem hochgericht haben, vnd w i e hoch oder grofs, nieder oder klein die seien ? A n t w u r ten die schelTen, sie haben darin nit h o b e r zu gepietten noch zu v e r p i e t t e n , dan funff schillingh sich erstrecken t h u n t . Y n d sagen f e r n e r , das ein a m p t m a n zur zeit vff S c h a u w e n b u r g von wegen seins gned. hern des fursten von L o t t r i n g e n hab jarlichs an des lieyligen creutzs erfindunghs tagh im mey von eyuem mittagh zu dem a n d e r n zu jagen vnd zu vischen zu Meltcnicli ghenseit der Wicfsbacli vnd der Brimfs. Item ob der liocligerichtspot beyder hochgerichtshern oder eynes allein wapen vff der buclissen tragen solt? Hierauif die scheffen einen bedacht bifs zu negster i r e r Zusammenkunft!, sich d a r ü b e r w o l zu b e d e n c k e n , genomen, Weichs inen von den hochgerichtshern zugelassen. Item w i e man einen strafen soll, der d e r hochgerichtshern gepotter verachtet oder nach verachten w u r d e ? D i e scheil'cn weisen denselben, so ime gepotten i s t , den hochgerichtshern in die bul's. Item w a n n einer ein zileych oder marck zwischen! diesem vnd andern hochgerichten s c h w e g t , abhc.uvve oder v e r s l u r t , was dem v u r bufs vlfgelacht w e r d e n soll? A n t w . die scheffen, das derselb die zeichen autf seinen costen b e s s e r n , darnach zu beiden hochgerichtshern vnd gerichten sich verfuegen vnd mit denselben sich darunib vertragen soll. Item die scheffen zeigen a n , es sei ein alter gepraucli, w e l cher die scheffen brauchen w i l l , die h e r n z u f o r d e r s t , darnach die p a r t h e i e n , die sullen den scheffen eine m o r g e n s o p , morgenimbs v n d einen gepurlichen v n d e r d r u n c k g e b e n , vnd begercn sonst keinen Ilion, aus v r s a c h e n , sie i h r e freibeit h a b e n , die sie anzuzeigen v r p u e t i g h , w o man die von inen zu h ö r e n begert, dieselbe freiheit ist ingestelt bifs zum negsten dingtagh. Gescheen zu Crittenich v n d e r der l y n d e n , da man das iargedingh zu h a l l e r pilicht.
THOLEY (II, 88.)
JAHRGEDING IM O B E R N H O F Z U
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1450. 1580. 1582. 1584. 1587. ( A n w e s e n d w a r e n im j. 1 4 5 0 : J o h a n n von E l l e n b a e b , a b t v. T b . , vnd D i e l r i c b von B r a n d s c h c i t t g e n a n t G e b u r g e n , a m t m a n a u f S c h a w e n b u r g ; von seilen des f ü r s t e n l h u m s L o t h r i n g e n j u n L e r W e i r i c b von D a u n h e r r zum O b e r s t e i n , W e r n b e r F l e u e l l r i l t e r bollils in theutsch L o t r i n g e n , F r i e d r i c h von D a b l . b e i m a m i m a n n zu L o r i s b e r g , J o h a n n von F u x b e i m scbulteifs zu S i r c L ; vnd zwei vnd f ü n f z i g s c b e f f e n , 7 von I l o b s t e t t e n , 7 von C a t b a r i n o s t e r n , 7 von T h o l e y , 7 von Exweiller in d e r a b t e y , 7 von B l i e f s e n , 7 von M a r p e d i n g e n , 3 von N a m b o r n , vnd 7 von C a s t e l l ) .
Erstlich so der Schelfen beladen vnnd gefragt oder dafs jahrgedingh angefallen w e r d e , so weifset der sclieifen, der bott soll aufs alin die schoellpfort gehen vnd dreymal roilfen vnd klopften, dafs alle dieienige, so in difs jalirgedingh gehörigli, beikonnnen, zum ersten, zum zweitten vnd zum dritten, vif der herreu strailf. Item weist der schellen, dafs jalirgedingh solle gebanndt werden, wie liernacli volgt: ich gebietlien diesem heutigen richtlichen jalirgedingh ban vnd frieden von wegen defs lieben heyligen s. Mauritii vnd von wegen defs e h r w . vnnd andeclitigen herrns, lierrn N. abbts defs lübl. gottshaufs T h o l e y , vnndt von wegen seines conuents jvingh vnd a l t t , sie singen oder lesen, vnnd von wegen des hochgeb. fürsten vnnd herrn von Lottringen, vnnd von wegen defs ambtmanns vff Schawenburgh ahn statt des f ü r s t e n , von wegen defs richters, defs freyens, der sclieffen vnnd defs hotten vnnd fortt von wegen aller derjenigen, dafs es billigli ban vnnd frieden soll h a n , dafs niemandt ausgehe noch ingelie, niemand vlfstehe oder nidersitze, niemandt vuer dem andern rede noch sein wortt tliue, er thue es dan mit vlirlaub, vnnd w e r dafs verbricht, also dick vnd mannigmal soll er die boifs geben, alfs dafs in diesem gericht recht ist. Item weist der schellen, die zennder sollen dafs gericht b : zircken, alfs dafs vonn alters herkommen ¡st, vnndt jeglicher besonder, vnnd der seiudt eilff, vnnd sollen anheben die von Hobstetten, darnach Oistern, item Namborn, item Ochfsenbacli, item Mochenbach, item W i n t e r b a c h , item Märpedingen, item Seitzw e i l e r , ilem Steinbach, item Linscliilt, item Costenbach. Item hat der richter durch ansuchung meines herrn von Tholey den hoifTsdiclTeu beladen, recht zu bringen, ob die bezirckungh bescliehen sey wie von alters, damit keinem lierrn seiner gerechtigkeit abbrucli besclielie. Darulf die hoiffsclielfen gemuitt genommen vnnd sich mit den landschell'en berathen, vnnd haben eininundiglich durch den graeuen von S o t z w e i l e r ihren eidtgesellen tliun r e d e n : ja, die bezirckungh seyc geschehen wie von alters. Item ist der sclieffen beladen, nachdeme dafs jalirgedingh gebanndt vnnd die bezirckungh geschehen seie, wafs man nun hinforthers anfallen solle, damit alle herkommende gerechtigkeit gehandhabt möge w e r d e n ? Item hat der schellen geweist, dafs der abtt von T h . solle anheben zu fragen an dem jalirgedingh, vnnd solle 48 *
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fragen nach allem seines cloisters lierrligkeitt vnnd reclitenn, v n n d soll innen nliieinandts daralin hindern oder auch darinnen dragen. Item sintemal der zennder bezirckt vnnd geweist h a l t , dafs ich Job. abt g r u n d t h e r r vnnd l e h e n h e r r seie vber w a l d t v n n d t w e g h , w e g h vnnd Stegh, wasser vnnd w e y d t , zugk vnnd llugk, ob auch in dem h e z i r c k , so öbgenannt i s t , iemandt macht liab z u jagen oder zu fischen? Item weist d e r scheffen, es liab k e i n e r sonnder gut Wilsen der h e r r n macht zu jagen noch zu fischen, w e r e es aber s a c h , dafs einer h e r ü b e r fonden w ü r d e , es w e h r e ein lelienträger o d e r n i t , d e r seie dein h e r r n die h o h e boifs schuldigh. Item sintemal d e r zennder bezirckt v n n d geweist h a t micli a b t zu fischen vnnd zu j a g e n , vnnd mein gottshaufs v n n d ich darinn vbergangen w ü r d e mit fischerey vnnd jägerey, v n n d ich die nit gezwingen oder gewaltigen m ö g t e , w e n ich d a r u m b anroiffen vnnd m i r dazu behüliilich seyn solle, dafs mein gottshaufs vnnd mir dafs gebott vnd verbott g e w a n d e l t w e r d e , v n n d ob d e r oder diejenige, solches getlian h a t t e n , v e r b r o c h e n , w e m dafs zugebuirt mit r e c h t ? Item weist der Schelfen, dafs vnser lierr d e r abbt von seines cloisters wegen macht h a b zu iagen v n n d zu fischen binnen dem b e z i r c k , in mafsen d e r zender den bezirckt h a t , dan vmb gebott vnnd verbott d a r ü b e r z u t h u n , soll vnser h e r r der abt mit einem a m b t m a n n zu zeitten Vilsers gn. h e r r n defs königs von Lottringen daselbst zu ratli w e r d e n , v n n d sollen vnnd mögen da samentlichen verpietten jagereye v n n d fischereye binnen dem vurbenanten b e z i r c k , vnnd w e r e es, dafs einicher die gebötter nit enthielte vnnd v b e r f u h r e , d e r w e r e v m b die h o h e b o i f s , vnnd die w e r e z w e y tlieil vnnsers liern defs a b t t s , vnnd dafs drittlieil defs a m b t m a n n s von vnsers h e r r n defs königs von Lottringen w e g e n . Item ist d e r Schelfen b e l a d e n , w i e d e r besefs solle sitzen, w e r d a b e y sein solle vnnd wie mans anfallen solle? H e r a u f b a t d e r sclieil'en mit recht geweist, dafs mein e h r w . h e r r von T h o l e y alfs ein g r u n d t h e r r oben a h n der rechter liandt sitzen solle, d a r nach ein ambtmann vlt Schawenburgh als ein hoclirichter, neben i h m e soll sitzen ein f r e i h e r r , den solle der a m b t m a n n vif Scliauenb u r g h dahien willigen. Item ist der scheffen beladen, w e r d e r f r e i e , so obgenandt, solle sein? Darauff h a t d e r schelten mit recht g e w e i s t , die h e r r n h a b e n macht einen freien dahin z u setzen, w e r innen geliebe. Item ist der scheffen b e l a d e n , dieweil der scheffen geweist h a t , dafs mein lierr v. T h . nach aller seiner gerechtigkeit solle t h u n f r a g e n , wieuiel scheffen hie im hob sein sollen, vnnd wie sie sitzen sollen, vnnd w e r sie machen s o l l e ? Item hat der scheffen geweist, dafs hie im hob sollen sein z w o e vnnd funfftzig sclieflen, der sollen sein sieben z u Catliarinostern, sieben zu H o b s t e t t e n , sieben zu l i x w e i l l e r , sieben zu Castell, sieben zu A l t z w e i l l e r , sieben zu Tlioley, sieben zu Märpedingen vnd Linscliitt vnnd d r e y zu N a m b o r n , die soll mein h e r r v. T b . anziehen zu Hobstetten vnnd Catliarinostern, die sollen da gemacht
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werdet), in den a n d e r n boiben solle mein licrr zu T b . , so einer abginge, einen ziehen, v n n d t dieselbigen die sollen liie zu T h o l e y geeidt w e r d e n . Item ist d e r sclieffen b e l a d e n , welche zeit ich von meins gottsliaufs wegen den b a n n w e i n legen solle, wieuiell ynnd w i e wenigh dafs sein solle, w i e langh d e r schenck w e h r e n solle, vnnd w i e man dafs v o r t d a r m i t hallen solle, dafs ich meinem gottfshaufs sein recht behalte vnnd niemandts d a r a h n zu k u r z oder vnreclit geschehe ? Item weist d e r sclieffen, dafs vnser h e r r d e r abtt von seines gottsliaufs wegen d r e y mail in dem j ä h r h a t t macht banwein zu l e g e n , item zu o i s t e r n , item zu Weihnachten, item zu p f i n g s t e n , v n n d solle zu ieglichem maill legen ein halb f u d e r w e i n s , ein lehel m e h r oder m i n d e r v n g e f a r l i c b , vnnd d e r schenck w e h r e n viertzelien t a g e , gehet der w e i n daentbinnen a u f s , so solle e r darahn p l e i b e n , w e r e eis dafs der w e i n daentbinnen nit ausgienge, so solle er iedermann in dein hoilf gesefsen sein tlieil weins in sein haufs schicken vnnd sollen den betzallen; w e r e es, dafs einiclier w e r e , d e r defs weins nit haben wollte, so solle e r ihme innen v b e r den goden in dafs haufs schnitten, v n n d solle d e r s e l b , sulchem w e i n in sein h a u f s gescbuitt w i r d t , den wein doch betzallen. D e n w e i n vff zu t h u n vnnd den pfeigell vmb zu tragen darbey solle sein vnsers h e r r n des abtts scholtlieifs vnnd z w o e n Schelfen; darnon solle mein h e r r v . T h . den schellen v i ! z u t h u n geben eine mafs w e i n s , vnd den jenigen, so den b a n w e i n heitren e n t l a d e n , eine m a l s , v n n d ist mein h e r r daruon scliuldigh einem w u r t h , h i n d e r welchen d e r w e i n gelägt, zu weihenachten z w e y vas k o r n s , z w o e w a g e n holtz, zwey p f o n d t lleclits, vnnd zu oistern zwey vas k o r n s , einen wagen holtz v n n d ein p f o n d t liechts, darzu seien die gehoiber zu drincken v e r b ü n d e n . I t e m ist d e r schefTen b e l a d e n , w e r ein h e r r des weinschancks seie, w e m d e r zoll zustehe v n n d w o m a n den zoll h e b e n möge vnnd dafs m i t r e c h t ? D a r u f f h a t der sclieffen m i t recht erkliandt, mein h e r r v . T h . seie ein h e r r defs weinschancks, i h m e stehe d e r A l l zu von allem d e m j e n i g e n , dafs h i e feil gehalten v n n d v e r k a u f f t w i r d t , v n n d so ein stuck w e i n v e r k a u f f t vnnd von einer afsen vff die andere gelegt w ü r d e , so seie meinein h e r r n v. T h . d e r zoll dauon erfallen. Item ist d e r Schelfen b e l a d e n , w h o ein jeder i n n e r h a l b dem obgen. b e z i r c k , d e r , d a fafs, p f o n d t , ellenmaifse vnd alle gesey, klein v n n d g r o f s , zu gebrauchen b e d u r f f t , suclieu, holen v n n d dasselbigh finden solle, vnnd wafs denjenigen daruon g e b ü r d t , die d a r b e y sein sollen? Item weist d e r schellen, dafs man alle gesey, es seie groifs oder k l e i n , als w e i t h vnnd breit dafs gericht gehet vnnd bezirckt i s t , solle man suchen ahn vnserm h e r r n dem abtt z u T h . und dafs auch da finden in dem hoff meines h e r r n defs abtts zu T . an dem staalen, vnnd d a r b e y sollen sein ein scholtheifs meines h e r r n del's abtts v n d z w o e sclieffen defs gericlits, vnnd solle d a r u m b w e r d e n dein schultlieissen ein sester w e i n s vnnd den Schelfen auch e i n e r , von denen die sulches begeren. Item ist der sclieffen b e l a d e n , sintemal man alle gesey seylien
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tolle, zu welcher zeit man dafs tliun solle vnnd wie dick man dafs macht habe zu tliun ? Item weist der scheffen, dafs man hat macht zum dritten jähr dafs gesey zu Seyen, alfs man die muel seihet, \ f f eineu ben&ndten tagh, vnser herr der abtt solle den benennen vnnd setzen, vff den tagh solle menniglich sein gesey bringen vnd solle riian dafs seihen ohne schaden. Item ist der scheilen beladen, ob es sich erfunde, dafs einich gesey oder gewicht, es were maiJs oder pfondt, klein oder groifs, nit gerecht were vnnd versprochen wurde, vnd nit gehalten alfs man es geben hette, was der verbrochen hette, vnnd wem die boifs gebuirdt mit recht? Item weist der scheffen, were es, ilafs sich erfuude, dafs einich gesey oder gewicht, es were groifs oder klein nit gerecht wehre vnnd versprochen würde, der het verbroiclien die buifs, vnnd solle die werden dafs zweytlieil vnserm lierrn dem abbt, vnnd dafs drittetheil einem ambtmann von vnsers gn. lierrn defs königs wegen, so mein herr der abtt dafs allein nit zwingen klian, soll der ambtinan dafs drittelheil haben. Item ist der scheffen beladen, were es sach, dafs einicher ein gesey hette, es were grofs oder klein, gerecht oder vngereclit, vnud würde dafs versprochen vnnd darnach forther geurbert vnnd ausgetragen, wals der damit verbrochen liette ? Item weist der sclieifen, were e s , dafs einicher ein gesey hette, es were groifs oder klein, gerecht oder vngerecht; vnnd wurde dafs versprochen, so soll er dafs fort nit brauchen, er solle es vurbringen an den stallen; thete er dafs nit, vnnd vrbert er dafs fort, ehe er zu dem stallen kerne, alfs dick vnnd viel, dafs geurbert wurde, verbricht einen freuel, dafs ist funff schillingh, vnndt den scheffen einen sester weins. Item ist der scheffen beladen, were es, dafs nieins gottsliaufs arme leuth, es wehre fraue oder man, ahn gericht binnen diesem bezirck vnersucht mein vnd meiner ambtleuthe gedragen wurde, ob ich macht hette abe wieder zu nehmen? Item weist der scheffen, dafs binnen einet meill wegs keiner den andern noch keins dafs ändert an gericht dragen solle vnersucht; dan were e s , dafs iemandts der seinen da entbinnen alin gericht vnersucht gedragen würde, er mag innen wider abnehmen. Item ist der scheffen beladen, who man hoiffgut empfangen solle vnnd ahn wheme, vnnd ob einer vnentpfengklich hoiffgut fürt vnnd daruff gienge oder stünde, was der darurnb verbrochen hette, vnnd wie ichs von meins cloisters wegen vort mit dem halten solle, dafs ich meinem gottsliaufs sein recht behielte? Item weist der schellen, dafs keiner kein hoiffgut vnentpfengklich füliren solle nocli daruff gehen oder stehen, er habe es dann empfangen von deme es sich gebuirt, vnnd were es, dafs einicher dafs hoiffgut vnentpfengklich fuirle, daruff gienge oder stunde, so dick vnd viel er dafs thete, so dick vnud viel verbreche er einen freuet, dafs ¡st funff schillingh, vridt den scheffen einen sester weins, vnnd solle es doch empfangen bey meins lierrn v. Th. zinfsmeyer. Item ist der scheffen beladen, were es, dafs einicher man
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slurbe vif einem hoilfgut vmid dafs gefuirt lietle, wafs meinem gultesliaufs vnnd mir in eciutwegen dauon gebuirdt? Item weist der schellen, dafs vnser lierr der abtt oder die seinen in seinen wegen sollen nliemen ein beslhaupt, • vnud w e r dan dafs guit besitzen w i r d t , magli mit dem besthaupt ingane ane w i n e , tlnit er dafs n i t , so soll er den wein geben. Item ist der schellen beladen, ob einiclier man w e h r e , der zwei hoilfgüter f ü r t e , ob der mit einer froenen vnnd thienst genugh thue von den zweien g u i t l e r n , vnnd ob er daruff stürbe oder abginge, ob mit einem besthaupt abgehen solle, oder von iglichem guit sein besthaupt vnnd froendienst, also dafs mein gottshaufs vnnd ich darahn nit versutigh w u i r d e n , vnnd dein armen man auch nit zu kurtz geschehe ? Item hat der scherten mit recht gewiesen, so einiclier man w e h r e , der zwey iiob gHilter oder mehr (uirte, so derselbe daruff abstürbe, ist er schuldig, souiel guitter alfs er f ü r t , souiel f r ö n e n , dienst vnnd besthaupt e r , vnd auch souiel coppelhaws vnnd burgwerck, so viel empfenger, so viel froen vnnd dienst, es seien lioiOguetter oder schalTtguetter. Item ist der schelTen beladen, wie man dafs coppelliawe geben solle, wieuiel oder wie wenigli, wie groifs oder wie klein es seyn solle, also dafs niematidts zu kurtz oder vngleich geschehe, vnnd wafs ein burgwerck seie vnd dazu gehoire? Itein weist der schellen, dafs man soll nehmen ein garbenfeil vnnd dafs winden mit einem windelstroifs, all's es gewachsen ist, vnnd dafs voll thun vnnd zusammen b i n d e n , der drey solle man geben vur ein koppelhaws. Ist der sclielfen beladen von dem lohn, dafs man dem bot» ten geben solle, wieuiel vnnd wie wenigli sie nemmen sollen, dafs niemandts vngleicli geschehe? Item weist der Schelfen, dafs man dein botten von der meillen geben solle sex plenningh, von der halben drey p f e n n i n g h , vnnd im dorlf zu Tholey einen schopifen weins. Item ist der schelTen beladen, were e s , dafs mein gottshaufs, mir vnnd meinen armen leuthen dafs vnser genommen w u r d e oder sonst vbergangen w ü r d e n , wene ich anruilfen solle, der darzue behollfen solle sein dafs zu wehren vnndt beistandt zu t h u n , dafs w i r bey dem vnsern pleiben, vnnd wie weith vnnd wie nahe ich den nachvolgen solle ? Item weiset der sclielfen, were es sach, dais vnserm gn. herrn dem künigh vnnd (fürsten) von Lottringen vnnd seinen armen leuthen ihr guitt genommen vnud angelrieben wurde, vnnd auch vnserm liern dem abtt vnnd seines gottshaufs armen leuthen dafs ihre guitt genommen vnnd angetrieben w u r d e eines taghs. so solle vnser gn. lierr der königli vnnd (fürst) von Lotiringen vnd seine ambtleuth in seinen wegen zue Schawenburgh ihr guitt lassen stehen, vnnd vnsers hern des abts vnnd seines gottshaufs armen leuthen guitt nachvolgen vnd vnderstelien zu erwehren also f e r n , bitz dafs sein plerdt mit den forderfuissen stehet in dem Rhein, vnndt danu solle er oliue schaden wieder heimkehren.
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Item ist der schellen beladen, sintemal der scheffen geweist liatt sulche naclivulgungli vndt entridtnufs zu thun vnnd geschehen solle, wafs ich darumb meinem gn. herrn den königh vnnd (fürsten) von Lottringen vnndt den seinen schuldig!) seie vnndt zu thun habe? Item hat der scheffen geweist mit recht, dafs vnser lierr der abtt darumb schuldigh zu geben ein eymer w e i n s , ein eymer bierfs Moifaell mafsen, vndt ein scliweintgen alfs guitt alfs d r e y scliillingh h e l l e r , aufsgeworffen dafs einge•weidt, vnnd ein piondt wax vnndt ein pfoudt flax, vnnd sulches zu gebrauchen nach Christagh. Item ist der schelten beladen, so einer ein guitt empfangen lictte vnnd eines jalirs frist nit angriffe, ob ers auch darnach möge gebrauchen ohnentpfengklich, vnd so ers tliette, wafs er verbrochen hette? Item weist der Schelfen, so einer ein guitt empfangen helte vnnd inwendig!) eines jahres frist nit angriffe, solle er darnach dafs g u i t , so ers gebrauchen w o l l e , aulf ein newes zu empfahen schuldigh sein, vnnd so ers darüber vnentpfengkl'icli angriffe, so offt vnnd dick das geschehe, w e h r e verfallen die boifs, stürbe aber derselbigh mittler zeit, seye doch liit destoweniger dafs bestliaupt schuldigh. Item ist der schellen beladen, so einer wein oder bier schenckte vnnd vmb dafs gelt vur die doir gebe, oder den höher gebe, dann die Schelfen ilime den vffgethan hetlen, oder ohnvifgethan schenckte vmb dafs gelt, wafs der verbrochen hette mit recht? Item hat der scheffen geweist, dafs derjenigh, der deu wein höher gibt wann der sclielfen vffgethan h a l t , der ist dem hern schuldigh fünff scliillingh vnnd den scheffen einen sester weins, so dick er zum vafs gangen. Auch so hatt nhiemandts macht, so weith diese bezirckungh gehet, selbst ohne beisein der scheffen wein vlfzuthun oder zu sclienckeu, vnnd wehre es sach, dafs iemandts dafs thete oder gethan hette, der were auch die boifs schuldigh, fünf scliillingh vnnd einen sester weins, so dick er zum vai's gangen mit maifsen, pinten vnnd schöpften; derogleiclien soll es auch mit gehalten w e r d e n , so einer brodt aus seinem haufs vmb dafs gelt verkauffte. Item ist der scheffen beladen, ob auch einiclier fiirst, lierr oder Juncker einen zu freyen liab vber vnsere zinls, froen oder schafft ohne meinen willen oder wifsen :' Item hat der Schelfen geweist, nhiemandts habe dafs zu thun. Item ist der scheffen beladen, wie hoch oder nieder die aufslendige hern auff ihren guittern haben zu gebiethen vnd wafs die hohe boifs seye? Item hat der scheffen geweist, dafs kein aufslendiger lierr hie im hob höher denn fünff scliillingh habe zu gebiethen, vnnd beide hern haben die boifs zu setzen vnnd z u gebiethen nach ihrem Wohlgefallen. Item ist der scheffen beladen, so es sich begeben w u r d e , dafs zwoe arme man zu schaffen lietten oder mifslich weren, w o sie sich sulches in d e r guitten verhanndlen vnnd vertragen sollen, vnnd w e r darbey sein solle ? Item hat der scheffen geweist, were es sach, dafs zwoe arme zu schaffen hetten vnd mifslich
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wehren in dem hochgerlcht Schawenburgli, es were waruinb dafs wolle, so bat mein lierr von TIi. sie oder die seinen, oder jeglichen armen mannes lierr Juncker oder auiblleulh macht zu verrichten , vnnd solle nliiemandts den andern darüber alin dafs liocligericht tragen, er habe inne dann ahn seine liern oder ambtleuth ersucht; w e r das tliete, der solle den von dem gerecht abtbuin, vnnd erst w i r seine liern ersuchen, mag der sie alfsdann verrichten mit behältnufs ieglicliem liern seine gerechtigkeit, defs hat er m a c h t , klian er es aber nit t h u n , so solle er ilinie das recht nit versperren. Item ist der schellen beladen, so es sich begebe, dafs ein auslendiger oder innlendiger w e h r e , der seine scholdt nit rndreiben k h ö n d t e , w e r defshalb solle vmb hiilff anruitfen? Item weist der scheffen, so ein auslendiger oder innlendiger (wehre), der seine scholdt nit indreiben khöndte, w e r e es sacli, dafs er vnder dem ambtman vff Schaweuburgh seishafftig wehre, so solle er anruiffen des ambtmans meyer, were es aber sacb, dafs er were sel'shafftig vnder meinem elirw. liern. von T h . , so solle ers anzeigen meines hern v. T h . meyer oder schultheissen, vnndt alfsdann solle innen geliolHen w e r d e n , so es aber in ihrer macht nit w e h r e , solle innen erlaubt w e r d e n , dem rechten nach weithers zu handlen; auch .hat der schellen geweist, dafs ein ieglicher lierr habe macht vtir sein gueth zu p f e n d e n , vnnd sollen die pfende im gericht pleiben, so er ober etliches nit zwingen kliündt, solle ein ambtman ihme beistandt thun vnd verhelften zu dem seinen. Dergleichen haben die schellen auch geweist, dafs die hochgerichtsliern mögen vur ihre gulth vnd renthe auch gelehnten fruicht sonder stoeclt vnnd steill -pfenden, vnnd die pfendt sonder stoeck vnnd steill verhanndtlen. Item ist der schellen beladen w o r d e n , so einer ein schafftgultigh gulli gantz ( u r t , wals der daruon scliuldigh wehre ? ltein hat der scheffen geweist, dafs welcher arme mann ein guitt lürte ganz, dafs da meinem liern v. Tli. allein ein pfundt heller scliuldigh ist zu schafft, dafs solle meinem hern v. T h . auch ein raalter korns schaiTt schuldig sein. Item ist der Schelfen beladen, naclideme als man mir gewiesen hat wafser vnnd weide, ob auch iemandts macht habe den rechten ströme des Walsers abzukehren oder n i t , sonnder des hern v» T b . willen vnd wissen V Item hat der scheffen gew e i s t , niemandts habe darzu zu Ihun sonder wissen vnnd willen meines hern defs abts zu T h . , dann er ist ein grundtherr vber wasser vnnd weide, dafs zu genießen vnnd zu gebrauchen von seines gottsliaufs wegen vnnd zu verleihen allein macht solle haben. Item ist der scheffen beladen, wie manich lioib mein her v. T h . liie im hob habe vnnd wafs ein iegliche meinem hern jalirlichs daruon scliuldigh seie? Item hat der schcffen geweist, dafs mein her von Th. habe hie zu Tholey vnnd Schwenhaufsen siebenthalb hoibe, vnnd solle ein ieglicher luiibcr alle jähr vif den monlagh nach deui zwantzigsten tagh Keilern eine buirdt
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liollz mit stroc, dafs solle maclieu lewr sonder rauch, vnnd iegliclie viertzigh c y e r , die solle ein zinfsineyer vff den kaarfreylagh \lTliebeii vnd fortliers lieflero, so aber einer ahn der liefferungh seumieli w e i n e , der seye meinem liern v. T h . die hohe boil's verfallen. Item ist der sclieffea beladen w o r d e n , so es sach wäre, dafs ein a r m e r man weithers getrieben w ü r d e , dann pilligli vnnd recht w e h r e , wlien derselb anrniiTen solle, damit er int verdrliIlgen w e r d e ? Item hat der Schelfen geweist, dal's niemandls den andern im liochgericht Schawenburgli binnenwendig einer banmeillen zu liiilgen oder zu bekümmern habe, er habe dann innen erstlich ersucht vnnd erfordert gnittlich an seinen hern vnnd darnach richtlich. W e h r e aber iemandts so freuentlich, dal's er 8nlches alles verfolgte, so habe dann der ander zu hiilgen, zu k ü m m e r n , zu beclagen oder mit recht an zu fallen, wlio ilime dafs allerbequemlichst w e h r e , souern dafs es nit geistliche personen oder geistliche guetter w e h r e n , darüber haben «ie nit zu weissen, zu kommern noch zu richten. Item ist der sclielTen beladen w o r d e n , w e r in diesem jahrgcdingli schuldigh vnnd pflichtig oder verbonden seie vnnd wie olft? Item hat der scheiren geweist, dafs alle die zennder, sclieff e n , lioflleuth zu Hobstetten, Catharinostern, Namborn, Ochsenbacli, Bliefsen, W i n t e r b a c h , Marpedingen, A h r w e i l e r , Tholey, Sotzweiller, Ekweiller, Lintscheit vnnd Castell drey mail im jähr zum rechten jahrgedingli dienstpllichtigh seindt zu Tholey zu kommen vnnd zum alfteriahrgedingh, aufsgescheiden Hobstetten vnnd Catharinostern, vnnd wannhe dals sie nit kuemen vnd ohne vrlanb aufsplieben, die höchste "boifs beiden h e r n , vnnd die doibelt, vnnd dem gericht funff schillingli, vnnd die doibelt, von ieglichein zennder oder gerichtsleuth vnnd liolTlcutli fiinlf schillingli doibelt, vnnd den schellen ein sester weins doibelt. Item ist der Schelfen beladen, so einer ein gnitt durch beschwehrnufs, oder schafft oder dienst liefse liegen, wem dafs zuslcndigh wehre anzugreifen? Item weist der Schelfen, dafs ein zennder oder ineyer defs orths angreilfen vnndt verleihen solle vnnd baiden hern recliensclialft daruon tliuin. Item ist der Schelfen beladen, so es sach w e h r e , dafs ein niaulguitt *) hie in dem gericht funden w ü r d e , wie langh dafs zu gelten habe, ehe die hern liand mögen darahn schlagen':' Item weist der Schelfen, ein maulguitt habe zu gehen sechs wochen vnnd drey tage vnnd nit lenger, begibt siclis a b e r , dafs dafs vurgenaundt niaulguitt nach obgenannten zil fundeu w i r d t , moigen beide hern lafsen bände anschlagen. ltern ist der scheffen beladen, so einer den andern vbersähet, meliet oder vberreidt, wafs der verbrochen habe? Item weist der scheffen, so einer dem andern wie obstehet seliädllieli wehre, so mögen sie sich gnittlich mit den naclibaurn vertragen; w e h r e 1) im w. v, 1579: maulguilt oder muniltvicli.
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es aber sach, dafs ea weither k u e m e , 80 Seyen sie die boifs schuldigh beiden liern. Item ist der sclieffen beladen, wie olTt die liern dafs jahrgedingh liie zu T h . im jähr halten moigen, vnnd so sie es nit halten w o l t e n , wie dafs abverkliundt solle w e r d e n ? Item hat der scheffen geweist, dafs die liern ihre jahrgedingh im jair moigen drey mail halten, den ltioutagh nach dem zwanzigsten tagh, den montagh nach quasimodo, vnnd den montagh nach pfinstagh, vnnd so die liern dafs jahrgedingh nit halten w o l l e n , solle mein her von Th. den scliultheissen von Hobstetten vnnd den von Catharinostcrn wiederbietten, den andern solle der hoclirichter thun abverkhunden. Item ist der scheffen beladen w o r d e n , so iemandts ein v r tlieil in diesem liochgericlit hette vnnd sich darmit nit liefse ben ü g e n , wie er sich forther halten solle? Item hat der scheiTeu geweist, were es sacli, dafs iemandts ein vrtlieil so weilli als difs liochgericlit gehet in andern lioiben geweist w ü r d e , vnd doch kein gnügen darahn hette, so hat iedermanndt niemandts aufsgescheiden forters zu appelliren ahn den oberhoff Tholey, vnnd were es sach, dafs die sieben hoifschefTen liit weifs oder eins wehren vmb die sach, so sollen dieselbigen sieben hoiFscheiTen in defs guitten liern s. Mauritius cloister liinnder den hoclien altair vnnd ahn den landtscheilen rechts leben (1. holen), vnnd wafs darinn ein recht wird geweist, dauon sollen sie ein recht sprechen, vnnd solle niemandts macht haben weitter zu appelliren, vnnd w e r e es sach, dafs die sieben scliefTen sich vergiefsen mit ihren dorecliten Worten vnd nit recht vrtlieil brechten, so sollen sie die boil's vnd kosten gelten vnd sollen doch ein recht vrtlieil bringen, vff dafs sie bey ihren ehren pleiben. Item ist der scheiTen beladen, so ein armer man ein gueth verkauften w o l t e , ob er auch sulches zu tbuin sonder wissen der liern macht h a b e , vnnd wafs er den hern dauon zu thun schuldigh vnnd verplliclit seie? Item hat der schellen geweist, dafs keiner ein guitt zu versetzen vnnd zuuerkauffen sunder wissen der hern macht habe, vnnd so einer ein guitt verkauften w i r d t , solle er an ortli vnd ende, da es gelegen ist, einen zennder ansuchen, der solle zu dreyen viertzelien tagen aufsroifTungh t h u n , vnnd so die geschehen, solle die einsetzungli hie zu Tholey beschehen; dauon ist der arme man schuldigh, vnder welchem hern die guelter gelegen seindt, den dritten pfenningh. Item ist der sclialTeii beladen, ob auch ein zenuder vnder den eilflen einiche freyheit mehr dann der ander habe, vnnd dafs mit recht? Darauf hat der schellen erklianndt mit r e c h t , es habe kein zennder vnder den eilifeu einiche ireyheit mehr dann der ander. Item ist der schellen beladen w o r d e n , so eltwafs rogbar w e h r e , wie inau dafs anbringen solle? Item hat der schellen goweist, dafs kein zenuder rögen bringen solle, er habe dann den liaiidcl gesehen, oder wissiglich wisse, oder vurbracht scyc
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NACHTRÄGE
von seinen lio(Tsleul]icn oder beclagt, w e r es anders t h e t e , der wehre die boifs scliuldigli beiden k e r n . Item ist der schellen b e l a d e n , so vrkliundt geworllen w u r den vnnd einen zennder- vberlielTert w u r d e n , w i e die verhandelt sollen werden vnnd wafs man dauon schuldig s e i e ? Item hat der schellen darauf g e w i e s e n , so ein vrkhundt in beisein eines zenders geworffen w ü r d e , solle ein zennder sulches vll'heben, so e r aber nit dabey w e h r e , solle ein hoiber dafs vfllieben vnnd dem zennder vberlieffern, von sulclier vberlieflerungh ist man schuldig dem zennder ein mafs weins. Item ist der scheflen beladen, so ein zennder vnder den eilffen vrkhundt oder bürgen von einem empfinge, wie langh er die bey ihme halten solle vnd w h o er die hinzulieflern schuldigh seye ? DaraulF h a t der Schelfen mit recht e r k h a n n d t , so ein zennder vnder den eiliTen vrkhundt oder bürgen empfinge von i e m a n d t , so solle e r die nit lenger dann drey tagh bey ilime behalten, vnnd darnach dem h o c h r i c h t e r Helfern, vnnd dafs mit r e c h t . Item ist der Schelfen b e l a d e n , so ein zennder ein clagh liindcr ihme hette Vnnd in diesem jalirgedingh nit vurbräclite, wafs der verbrochen h e t t e ? Item hat der scheflen g e w e i s t , so ein zennder eine clag hinder ihme h e t t e vnnd nit vurbräclite, were in der hern straff. I t e m ist der sclieffen beladen, so zwoe einen missel hetten vnnd sich mit einander soindten vnnd r a i c h t e n , ob aucli einer vnder denen dauon abzustehen h e l l e , vnnd das mit r e c h t ? D a r auff h a t d e r scheflen erkhandt mit r e c h t , was veranlaist, v e r bürgt vnnd gesoinndt seye, solle stock stoetli gehalten werden, es seie dann s a c h , dafs einer vnuerwandts fuifs widerspreche vnnd binnent neun tagen darinn fort führe. Item ist der scheflen b e l a d e n , so einer den h e r n vur r e n t h vnnd gulth versprochen h e t t e , ob e r auch macht h e t t e , sulchen zu pfenden vnnd die pfenndt sonder stock vnnd steil zuuerlianndtlen? I t e m hat der scheflen geweist, dafs mein h e r r v. T l i . habe m a c h t , durch seinen dhiener s t e u r , sein zehenden, güllh, zinf9 vnnd renthe zu pfenden vnnd die pfende zuuerhandtlen vnnd zu verkauften, a b e r alfs vmb sclioldt solle er sie pfenden lafsen vnnd die pfende verhandtlen Jaissen w i e r e c h t . Item ist der scheflen b e l a d e n , so einer einen vogel oder bayen gefast h e t t e oder f u n d e , vnnd in ein ander liochgericht zu ziehen w i l l e n s , ob e r auch macht hette sulchen vogel oder bayen sonder wissen der h e r n hinweg zu f ü h r e n , vnnd w i e er den verhandtlen, vnnd w e r dabey sein s o l l e ? ltein h a t der schefTen geweist, so einer einen bayen fünde, solle er den zeichn e n , vnnd dafs zeichen solle e r dem zender lieffern vnndt von jhine vrlaub h e i s c h e n , vnnd alsdann den bayen mit ihme h e i m tragen vnnd beyden hern reclienschafft dauon t h u i n , vndt dem jenigen, so den bayen findt, gepuirt ihme daruon dafs halb, vnnd dafs ander lialbtlieil meinem hern v. X h . vnnd dem ambtman vff S c h . von wegen vnseres gn. fiirsten vnnd hern von L o t t r i n gen ; so er aber den bayen in ein ander liochgericht tragen w o l t e ,
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solle defs nit macht haben sonder wissen vnnd willen der liern, vnnd so einer sulches sonder wissen der liern tliete, w e r e er die boiis verfallen. Item ist der sclieffen beladen, so ein geistlicher wein scliencken w i l l , ob er auch schuldigh s e i e , dafs gesey zu pfeigel zu bringen? Darauf hat der schelTen e r k h a n n d t , w h a n ein geistlicher wein schenckt vnnd dafs gesey nit zu pfeigel prächte, vnnd so er darüber wein schenckt, so dick alfs er- v u r dafs v-ais gehet, so dick er meinem liern fünf schillingh vnnd den sclieffen ein sester weins verfallen. Item ist der Schelfen beladen, so eine gemarck bawfalligli w e h r e , w e r die solle laissen befsern, vnnd so eine gemarck mit liawen oder brandt gestoirt w u r d e , w e r denselbigen zu straiffen habe vnnd wliem die straiff zustehe ? Item hat der schellen gew e i s t , dafs ein ambtman vif Scliawenb. solle sulche marck in beisein meines liern v. T h . oder ieinandts von seinetwegen vnnd der hoiffsclieffen laissen bessern, vnd ist mein her der abt zu Th. vnnd der ambtman vff Seil, den sclieffen die kost zu geben schuldigh; so aber derselbiger, der die marck zerstoiret hat, erfanden vnnd begriffen w u r d t , solle sulcher den costen zu tliün schuldigh sein, vnnd auch beiden liern die hohe boifs, meinem liern dein abt dafs h a l b , vnnd dem ambtman dafs ander halb theil verfallen, vnnd auch so einer dafs geliemb zerstoiret oder einhawet, solle er z u r boifs verfallen sein drey gülden, meinem liern zu T h . einen, dem ambtman vff Sch. einen, vnnd dem bundtsmeister den dritten. Item ist der sclieffen beladen, so meinem liern v. T h . in seiner freylieit, giilt, r e n t h , zinfs, wie das sein mögte, eintrag geschehe, w e r innen lianndtliaben solle? Item hat der sclieffen geweist, so meinem hern v. T h . in seiner freilieit, lierlichkeit, r e n t h , zinfs, wie dafs mögte bescliehen, eintragh geschehe, solle innen ein ambtman v& Sch. von wegen meines gn. hern Lottringen liandthaben, schlitzen vnd schirmen. Item ist der sclieffen beladen meinem hern v. Th. seine eigene w ä l d t , freylieit vnnd gerechtigkeit zu öffnen. Item hat der sclieffen geweist, dafs die freilieit defs gottshaufs gehet so weitli alfs dafs geringh vmb dafs cloister, vnnd forters mehr die heufser vnnd gafsen vmb den moifsgarten mit Hammanfs liaufs vnnd Noifsen liaufs, insonderheit Enschitter waldt vnnd Ferpifs, so frei als meins hern v. Th. kammer, vnnd wafs boissen daruff fallen, sein allein meines liern v. T h . vnnd niemandts anders. Vnd were es sach, dafs iemandt die breche, oder Hammen, Noifs vnnd andere, in den heufsern wohnhafftig, boifsen vnd freuell darum geschehen, vnnd die freilieit nit handthabten, (so weren sie) auch die boifs schuldig; w e r e es aber vber ihren willen vnnd macht geschehen, so sollten sie meinen hern v. Th. anschreyen innen liiilff zu tliun. W a n n h e mein her .z. Th. alsdann sulches nit niechtigh w e r e , so solt mein her v. Th. den hochnchler anschreyen, der solt meinem liern v. T h . seine gerechtigkeit vnnd freilieit helffen handlhabeu vnnd behalten.
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NACHTRÄGE
Item ist der scheffen beladen, was mein lier v. Th. den liolF viult Iaiidtscheffen, so da Ts jahrgedingh gehalten wirdt, oder 111t schuldigli seie, vmul dal's mit recht:' Darauff hat der Schelfen geweist, so mein her v. Th. dafs iahrgedingh kalten würde, so ist mein her v. Th. dein landtscheflen schuldigli zwoe mutscheu, vnnd den hoilfsclieffen zvvoe mutschen, eyer, kefs vnud zwoe mafsen weins, vnnd zu weinnachten einen brotten vnnd nit m e h r , den sollen sie holen im hob; dem ricliter vnnd botten sein beide liern die cost schuldigli. Aus dem weisthum von 1580. Item ist der schellen beladen, im fall ein aufslendiger, der nocli gcschwistert hette, seine guitter verkauftte oder vfl'träge ohne wissen seiner gescliwistert, ob sulcher verkauft' oder vfftrag auch krafft hette vnnd von wuirden w e h r e ? Darauff durch den Schelfen gewiesen, wanne er eine gaab oder kau ff thete, solle er seine erben damit ersuchen, thete er aber dafs nit, wehre der kauif nit von w e r d e , n u r allein sein tlieil. Abermals der schellen gefragt, im fall einer ein kaulf thete vnnd von einem andern abgetrieben, welcher den weinkauft', so darüber getronken, betzalen solle. Darauff der schellen geweist, dafs der z w e i t , der in den kauft' gestanden, betzalen solle. W l i a n nlum der verkaufter sulclien kaull vur zweyeu schellen vfftragt, wafs der lierrschal't vnnd schellen daruon gebuire vnnd wers entrichten solle? Darauff der scheü'eji geweist, dals derjenig, der den lialm empfahet, der seie den liern den coisten vnnd den scheffen ihren coisten, morgen sex iinbifs vnnd den drunck zu entrichten schuldigli. Alis dem weisthum von 15S2. Item wie man gehaimb, so von alters gefreyet, halten solle? W e i s t der schellen, wann einer lioltz vonnoithen, solle bey desselben gehaimbs boncltmeistern gehen, ansuichen, dafs er ihme erlaube zu hauweii, welches dann ihme erlaubt ist, solle er a b h a w e n ; d h o ' e s aber ihme nit erlaubt w e h r e , vnnd darüber liawen w ü r d e , ist er sich mit den liern vnd gericht vmb die boifs zu vertragen schuldigli. Aus dem weisthum von 1584. Item ist der scheflen beladen, wann einer nit lottringisch noch tholeyisch leibeigen ist vnnd doch gleichlalls deroselbeu guitter gebraucht, ob nit derselbig zu Schätzung eben so wol verbonnden seye, alfs were er leibeigen? Brkhennt der scheffen, die guitter möge ein ieder gebrauchen vmb sein schafft vnnd guilt, froin vnnd dienst, aber die schalzungh vninlt landtsteuer sollen die Iiaufsgesessen jedes Orths vnder sich legen wie zimlich vnnd pillig. Item ist der scheffen beladen , ob auch ein leibeigener man, welcher keine guitter vom liern liett, zu frönen schuldigli sei oder n i t ? Item hat der scheffen geweist, ein ieder leibeigener
THOLEY.
NIEDERDIEFENBACH.
WINTERBVRG
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soie schuldig seinem liern zu seinen gruniltbawen vnnd weiters nit zu froenen. Item ist der schellen beladen, wan eine person einen wicdhumb hette, wie maus darmit halten solle? Darauir erkliendt der schelTen, wlian sich die wiedhumbsperson wiederum verheiratlie oder einen haufskoplier vergehen Ii eis o oder einen planckenzaun nit virrichtig hielte, so were der vviedhumb verbrochen. Aus dein weistlnnu von 1587. Item ist der schellen beladen, wannlie einer ein leibeigenen hab vnnd derselb mit todt verfellt, ob derselb nit ein besthaupt zu geben schuldigh 1' Erkliennt der schefl'en, dho man viel hoher vnnd empfenger hab, do verfallen auch viel besthetipler, vnnd sagt der schellen darbeneben vnnd erkliennt, dafa man von der leibeigensdialt im obernhoiT Tholey kein bestliaupt schuldigh seie. (II, 141.)
AUS DEM HOCHGERICHTSWEISTIIUM NIEDERDIEFENBACH.
ZU
Erstlich weiset der scholTen viT die marck NiederdieiTenbach, so weit die gehet, mit will fang, fischerey, wafser vndt weydt, wetten vnd briiehen, die hohe obrigkeit über hälfe vndt lieupt, gut vnd bludt zu richten vnd zu schlichten den gemeins fürsten der hindern graffschaft Sponheim '). W a n die marck mit ihrem bezirck mit einem seiden faden vmbzogen, wer denselben freiientlich angreiften wurde, soll liochgedachteu gemeins fürsten mit wetten verfallen sein, so hoch ihr f. gn. dieselbe straff setzen. Weist der Schöffen den fürsten grauen zu Sponheim die bestlieupter heim, ihnen dieselbige zu vertheidigen, doch vorbehaltlich dem leibshern seine gerechtigkeit. Weist der schoflen, wan der hüber die gültfruclit lioflert, erst den pferden liew, den maimern nottürftig efsen vnd trinken reichen lafsen. (II, 145.)
W E I S T H U M VON
WINTERBURG2).
Die» ist das weystumb eins alten gebrauchs Winterburger ambts, irer freiheit vnd herlichkeit, wie von alters ierliclien gewiesen wirdt uf zwen genandte tag, nemlich den 3 monlagh nach Michaeli, den zweiten vf Andreaslage. An welchem tage weisen wir Schultheis vnd sclieffen vnseren gn. fürsten vnd herren den graffen zu Sponheim — ihre freiheit vnd herlichkeit, dz ein ieglicher zinsmann vi solchen genandten tag, welcher zinshaftig ist, soll iren gnaden iren zins bringen gen Winterburg, es sey geldt ader fruclil. W i r weisen 1) in einer nicderscliiift von 1591: den junckern von Langenau'. 2) zwischen Gemünd vnd CreuUenncli auf dem llundsrückcn.
NACHTRÄGE
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auch mit r e c h t , das alle zinsleudt, so auf 8. Andreastag zinsliaftig seindt, das sie dem scliultheisen vnd gericht zu W i n t e r burg deu costen, so verzereu w i r d t , zu bezalen schuldig. Auch weist man weiters, w a n ein zinsman auf den ersten tag aufsen verbleibt, so ist er x x x h. verfallen, den zweyten tag noch so uiel, den dritten tag vnseren gn. liern mit leib vndt gudt verfallen. Auch wo es sach w e r e , dz ein armer nit fruclit vf der dhunen hette, wan er dan dem muller giebt geldt vnd ein sacke, sol er auf den neclisten marck gen Chreuzenacht oder anders w o auf zwo meillen wegs hinfahren, vnd solches holen, auch ein halb suiner dauon n e h m e n , vndt am drietten tag melil schaffen, als liett ers vf des armen dhunen gefassen. Auch were es Sache, das einer aus der bahnmullen f ü h r e , der drin verbauter ist, wo der müller inen begreift, so sol e r . d i e fuher sampt der fruclit in das schlos fuhren gen W i n t e r b u r g , sol iine die fruclit ahn seinem pacht a b g e h n , vndt für vnsem gn. h . den grafen zu Sponheim verfallen zu freffell sein. Auch hinfurter weist man weidder freiheilen dem ampt W i n t e r b u r g , wasser vnd waide in dem Sohn, als weidt die drei waltforster h u t h e n , nihts ausgescheiden, solches zu gebrauchen. Auch weist man weidder in dem Sohne lioltz zu hauen, zu iren nötten zuuerbauen, eichen vnd buchen zu stecken vnndt anders zu irer n o t t u r f t , sonder indrag der waldiorster, ausgescheiden den verbotten waldt. Auch weist man weidders inen lioltz zu niargk zu fuhren alle vnholtz zu drudern vnd pöllen, sonder eichen vnd buchen, solches han sie nit zu marck zu f u h r e n , w o darüber einer ergriefen wurde durch die waldtforsler, haben sie inen zu pfenden. Auch weist man die vier dorfe, nemliclien Winterbach, Geb r o d t , Spaldt vnd Allenfelt vnsern gn. f. v. h. den grafen zu Sponheim frei eigen, vnd seind dies genandte dorfe lioltz, kaber vnd klaggeldt f r e i , vmb solche freiheit soln diesse dorfe zu dem lialsgericbt schuldig sein zu dielinen, nemliclien die leidtern zum galgen, den steil vnd dz r a d t , auch dz lioltz, so man einen verbrennen soll, darzu f u h r e n , vnd was zum lialsgericlit gehört lielilen, auch w o ein vbeltheter im gefengnus brefshaftig oder kranck darin w u r d e vnndt doch zum gericht gefuirt sol werden vnd nit ergelin k a n , sollen die dorfe in mit einen wagen oder kahren sambt dem geferch darzu f u h r e n , doch ohne ihren einigen schaden. ( I I , 153.)
AUS DEM W . Z U L O N S H E I M 1 ) . 1595.
Item weisen w i r v. gn. Ii. rimgrauen iars alliie gebiirliclien atzt. Item weisen v. gn. h. mit recht alle iars in der ernden in der fruclit einen wegschnitt, sechsthalben schlich weit, wie auch 1 ) i m a m t e C r e u i e n a c h . (verschieden B t i e i n u f e r u n w e i t Bretzenheim ?)
von L a n g e n l o n s h e i m
am
linken
LONSHEIM.
STEIER.
ERENBERG
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¡11 J e n w e g l e n g e n v n d e n v. oben a u c h sechsthn)ben schlich brait V n d sind dies die w e g , die d e n schnid g e b e n , nemlich d e r B o r n h e i m e r etc. I t e m w i r w e i s e n a u c h , w a n n e i n e r den a n d e r n mutwilliglicli oder f r e u e n t l i c h aus d e m seinen h e i s c h e t o d e r f o r d e r t zu feld, derselbig ist v. gn. Ii. v e r f a l l e n leib u n d gut. W i r weisen a u c h , w e r einen malstein a u s g r u b , zackert o d e r v e r r ü c k t u n d v e r s e e r t , d e r ist v. gn. Ii. zu strafen v n d d e r gemeinden ein jifund heller v e r f a l l e n , d a r z u den stein vf seinen costen w i e d e r setzen zu lafsen. D e l s w e g e n soll ein ieder m e i s t e r sein gesind w a r n e n , d e r malstein acht zu h a b e n , d a n n die m e i ster sollen a n t w o r t d r i i m b geben v n d g e s t r a f t w e r d e n . Item es soll k e i n e r o h n e v o r w i f s e n des schultheifsen v . o h n e erlaubnil's zu w e g leuten m a c h t h a b e n ; v . ob einer solches v b e i l i i h r e , d e r soll zu straf verfallen s e i n ; w a s a b e r die h o h e n o t e r f o r d e r t , soll h i e nit gemeint sein. I t e m , ein g r ü n e r zäun u n d ein v n f r u c h t b a r e r b ä u m sollen von d e r f o r c h d r i t t h a l b e n schuch geselzet w e r d e n . ( I I , 188.)
AUS
D E M STEIER 1576.
WEISTHUM2).
Item w e i s e n lind e r k e n n e n w i r v . gn. h . p f a l z g r a f e n u n d k n r f i i r s t e n im S t e y e r gericht fiir einen g r i i n d h e r r n u n d obersten gcrichts h e r r e n , zu richten ü b e r dieb u n d iliebin, ü b e r h a l s und b e i n , ü b e r b r u c h u n d f r e v e l u n d w a s d a r i n n e n zu straffen ist. I t e m w e r es sacli, das sich m a n n m i t e i n a n d e r schlügen u n d v e r w u n i l t c n ein gleits lang u n d gleits tieff u n d die w u n d t n i t tödlich i s t , so seindt sie verfallen v. gn. h . fiir i x ). 1527.
D i e alten zne T r a p p s t a d t haben diefsen g a n e r b e n daselbstenn, nemblich meines gnedigen h e r r e n , g r a u e n H e r r m a n s von H e n n e - " 1) unweit Römhild und Küni^sliofen. B d . III.
57
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NACHTRÄGE
b e r g k verordenten s. gn. amptman zne R o m b h i l d t , L a m p r e c h t e n von Bibra vnd Caspar M e i m b , secretarien, (lcr veilfsdorfiischen giietern daselbst Verwaltern, Endreisen Müller vrnl Hanfsen Schotten von sein selbst w e g e n , dinstag nach Catliarina anno domini 2 7 angesagt, das die m e n n e r vnd gemeindt m. gn. h. von W ü r t z b u r g k weisen vnd theilenn 1. das wilt im w a l d t , 2. fisch im Walser, 3. kirchhoff zue seinen nüliten, 4. volg, so weit der Huer ist. l l a b macht vmb scluildt vif der gemeindtstrafsen im dorf v n d veldt zue h e m b d e n , sonst nichts zue gebieten noch zuuorbietenn. Die gemeindt zue T r a p s t a d t haben ann ihren v o r alters hergebrachten dorffsmahlen vmb schuldt g e h a n d e l t , rügen von T r a p s l a d t gein Königshofen an die Cent, ein schöpfenu an die cent zue setzenn. Diese dorffschalft T r a p s t a d t m e g e n 1. vmb r e i n v n n d t s t e i n , so d a r ü b e r gehandelt oder aufsgerifsen w i r d t , schickenn die zu besehen gein T r a p s t a d t , 2. m o r d t , 3. iiieisende w u n d e n , 4. nolhzuclit, 5. dieberey, so das geclagt w i r d t , oder das öffentliche rede w i r d t , mufs geloben dem centgrafen, dem dieb n a c h z u e t r a c h t e n n , den an die cent zuebringen. Ist durcli die gantze gemeindt diesen ganerben lierren sechsischen geschickten dem amptmann zu H e i d t b u r g k v n d t Gorgen Klüglein, m. gu. h. H e r m a n s geschickten dem a m p t m a n n zue K o m b h i l d t , Lamprecht von Bibra vnndt Casparn Meiinb, lierr Heinrich abt zue Theyris professor zu Vel'ser, Valentin K ö r m l e i n , dem v n l e r p f a r r h e r n zue V n t e r Eisfeldt, schicken z w e n e manne in satz an das centgericht zue Königsliofenn, besuchen alle halfsgericht mit der gantzen niaunscliallt, besuchen die vier grofsen gericht mit der mannschafft, sie w e r d e n n dann solches durch bitte erlafsen ; geben m. gn. h. von W ü r t z b u r g k zwei malter h a b e r n ; sagen, sie haben von ihren eitern g e h ö r t , das v o r zeiteu vndt anfenglich a u f k o m m e n , haben die ambtleut zue Königshofen vmb Steuer, f u t t e r habers gebettenn. Diefser h e r n a c h folgende artickel h a b e n sich die gemeindte zue T r a p s t a d t vor der cent zue Königshofen b e s c h w e r t : so ein m a r c k stein vmbgestoisen w i r d t vngeuehrlich, so haben die Steinsetzer solchen vmbgestoisen stein w i e d e r u m b auffgericht, o h n e einrede der a m b t l e u t , sey von alters h e r k o m m e n . So sich leut mit einander schlagen, welchem der schlagenden sein w e h r nit e n t w e n det w i r d t , dieselben w e h r h a t man nicht geantwortet. Was dem dorlfsmeister nicht geclagt w i r d t , h a t man nicht gerugt, ist auch v o r alters h e r k o m m e n . So sich k i n d e r oder knaben mit einander schlügen v n n d t nit bluetrünstig w ü r d e n , so die eitern nicht des clagenn, h a t mann nichts dauon gerugt. So einen nachbarn seine hab angegriffen w ü r d e u , es w e h r e n pferdt, k ü h e oder ander h a b , vnd die m e n n e r ankemen vnd dieselbenn h a b a b i a g t e n , bat mann nichts an das centgericht geantwort. So iclites geruget w i r d t , v n d t sich die partheien vereinigten, das k e i ner zu dem andern clagen w o l t , will der centgrafe, sie sollen zu einander clagen, ist v o r alters nit h e r k o m m e n .
BEHRUNGEN (III, 5 8 1 . )
WEISTHUM
ZU
895
B E H R U N G E N ').
bestätigt zu H i l d b u r g h a u s e n
1782.
Z u m ersteu theilen w i r und sprechen v o r r e c h t , dafs liochgedachte unsere gnadigste hcrrschaift und dero erben und nachk o m m e n haben alle j ä h r e drey g'trichte zu sizeu alhier zu B e h n i n g e n , und a u f denselben drey gerichien sollen die männer bez a h l e n , w a s verzehrt w i r d von einem b e a m t e n , oder w e r von unserer gn. lierrschaift w e g e n d a i s t ; und w o ein nachbar mit dein andern z u tliun h a t , soll man ilune recht lalsen geben auf die d r c y gerichle ohne gefährde. W i r sprechen auch zu recht, w e n n eiuer den andern beklagen w i l l um erblich g u t h , er sey frcuul oder e i n w o h n e r , so soll er zu dein Schulzen gehen und i h n bitten u m den k n e c h t ; den soll i h m der schullheils e r l a u b e n ; so soll der knecht z w e e n e männer zu sich n e h m e n , so eben u n ter jenen gesefsen s i n d , und ihnie die geboth a n l e g e n ; k o m m t denn jener u n d bittet den schultheifsen i h m e das seine uf recht a u s z u g e b e n , das soll der schullheifs thun und ihn d a r a u f von beeden theilen zu recht bescheiden in vierzehen l a g e n ; könnten sie sich a b e r d a z u nicht g e s c h i c k e n , so soll er ihnen schul) geben sechfs w o c h e n v n d drey tage nach gcrichts Ordnung. H a t einer einen h e r r n oder j u n c k e r n , so mag er ihn darzu f o r d e r n , doch d a f s d a s recht hier a u s g e h e und nicht w e i t e r g e w a u n t w e r d e . W i r tlieilen unserer gn. herrschall't ein f u d e r weins a l h i e r zu B e h rungen zu schencken, clostermafs, a u f al!er lehnherren g u t h ; uud w a s unsere gn. herrschafTt a u f der scliencke g i e b t , soll m a n eines pfennigs h o h e r t r i n c k e n , und soll d e n w e i n a u f den Christabend l e g e n ; die schenckstadt soll auch vierzehen tage stille liegen, u n d in den vierzehen tagen soll m a n den w e i n trincken, und d a n n darnach in vierzehen tagen b e z a h l e n ; u n d welcher seinen nicht trincken w i l l , demselben soll man den w e i n heimtragen und ilune den a n b i e t e n , s o ers dann nicht w i l l , soll m a n den unter d a s arniuth austheilen. W i r tlieilen a u c h u . g n . h . alle oberst geboth und v e r b o t h und r e c h t s h ü l f e a u f aller lehnherren gütlere und ni. gn. Ii. zu tinserm natürlichen e r b h e r r n . W i r tlieilen auch u. g n . h . , d a f s dieselben sollen haben einen freybothen alhier zu B e h n i n g e n , der u n v e r l ä u m b t und fromm ist. den hat ein beamter und schultheifsen a n z u n e h m e n von w e g e n m. gn. h . und den zu setzen mit w i f s e n der z w ö l f t e r anstatt m . gn. h. W i r theilcu auch einem ieglichen l e l i n h e r m z u schencken a u f seinem g u t h e ; d o c h theilen w i r m . gn. h. den angus closter maafs. W i r theilen auch u . gn. Ii. den k i r c h h o i f zu dero n ö t h e n lind ingleichen G a denstädt zu seinen gültern. W i r tlieilen auch u. gn. h. die f o l g e ; und o b ein geschrey w ü r d e , so soll ein jeglicher nachfolgen bis zu ende des Illebens, u n d so sie solches g e l h a u , sollen sie d a w a r t e n , u n d w e r d e n sie ferner g e m a h n e t , s o sollen sie folgen. B e g ä b e es sich a b e r , d a f s u. gn. h. a u s dem lande z ö g e , soll ihnen der h a l b e theil folgen zwischen den vier w ä l d e r n ; und ob
1) iwi'scben Mclrichsladl und Hörn Iii Id.
896
NACHTRÄGE
es sich b e g ä b e , dafs u. gn. Ii. sich l a g e r t , v i e r z e h e n tage «lille l ä g e n , sollen die m ä n n e r jnaclil h a b e n , s i c h a b z u w e c h s e l n , d o c h a u s dein felde n i c h t zu z i e h e n , das a n d e r e l Ii eil k ä m e d a n n a n die s t a l l ; es w ä r e dann eine v e r w i l l i g u n g des h e r r n . W i r theilen a u c h den h ä m i s c h zu s e z e a nach l e i b und g u t h , und z w e e u m a n n d a r ü b e r zu s e z e n , einen aus den z W o l t e r n und einen a u s d e r g e m e i n d e ; die sollen einem b e a m l e n o d e r schtilzen d a r ü b e r geloben und s c h w e r e n . W i r theilen a u c h zu r e c h t : so m a n eines zsvölfers o d e r m e h r an dem gericht b e d ü r f t i g e t i s t , sollen die z w ö l f e r dem b e a m t e n o d e r s c h u l l h e i f s e n d r e y aus d e r g e m e i n d e f i i r h a l t e n , die sie a u f i h r e y d e r w ä h l e t h a b e n . Daraus hat der b e a m t e o d e r schultheifs einen zu e r w ä h l e n und zu hestättigen v o n u n s e r e r gn. Ii. w e g e n . W i r s p r e c h e n und t h e i l e n a u c h zu r e c h t den w a l d a l l e r l e h n h e r r e n g ü t h e r nach nolhdurü't u n d e r k ä n n t n i f s d e r s e i n e n , die dann die g e m e i n d e d a r ü b e r g e b e n h a t . Vnnd w e l c h e r solches n i m m e t , und das n i c h t v e r b a u e t , dazu m a n es i h m g e b e n h a t , den hat ein Schultheis von B e h n i n g e n v o n w e g e n u. g n . h . und a u c h d e r g e m e i n d e h a l b e n d a r u m zu s t r a f e n . Wir t h e i l e n und s p r e c h e n a u c h zu r e c h t , dafs das w a f s e r s o l l g e h e n in s e i n e m r e c h t e n g a n g e und von n i e i n a u d a u f g e h a l t e n w e r d e n . W i r theilen und s p r e c h e n a u c h zu r e c h t , das alles d a s j e n i g e , so v o r r n a h l s zu K ö m h i l d an d e r cent gerüget u n d f i i r b r ä c h t w o r d e n , u n d r ü g b a r i s t , 'soll h i n f ü h r o zu e i n e m j e d e n g e r i c h t durch den r ü g s c h ö p p e n a l l i i e r zu B e h n i n g e n g e r ü g t und f ü r b r a c h t w e r d e n , a u s g e n o m m e n die vier r ü g e n , die v o r r n a h l s d e r centh zu Hörn* liild v o r b e h a l t e n , n u n i n e h r o a b e r d u r c h die erfolgte l a n d e s v e r t h e i l u n g c n und recefse an das a m t B e h n i n g e n selbst u n d dessen g n . l a n d e s l i e r r s c h a i f l g e d i e h e n sind. W i r s p r e c h e n a u c h zu r e c h t , w e r die l i e r r e n h e r e i n b r i n g t , d e r soll sie o h n e schaden d e r g e m e i n d e w i e d e r h i n a u s b r i n g e n ü b e r die g e r i c h t e . W i r llieilen a u c h u. gn. Ii. das w i l d i m w a l d e , den vogel in d e r lufft u n d den fisch im w a s s e r . W i r s p r e c h e n auch zu r e c h t , o b e i n i g e r l e y g e r e c h l i g k e i t w e n i g e r o d e r m e h r u . g n . h . g e b ü h r e t und die h i e r m i t n i c h t e r z ä h l e t o d e r g e s p r o c h e n w ä r e , das sich h e r n a c h finde, das soll u. gn. h . an i h r e r o b r i g k e i t u n v e r z i e h e n lind o h n e s c h a d e n u n d d e r g e m e i n d e a u c h u n s c h ä d l i c h und o h n e g e f ä h r d e sein.
(III, 6 1 2 . )
RECHTE DER 1398.
ZEIDLER1).
W i r J o h a n n e s von goltes gnaden b u r g g r a f ze N ü r n b e r g b e k e n n e n ö f f e n t l i c h e n m i t diesem brieff und tliun k u n d allen d e n e u , die i h n s e h e n , h ö r e n o d e r l e s e n , v o r uns uud u n s e r e e r b e n , w a n n solche rechte oder gewohnheilen haben unsere zeidler uff unseim forst zu G o f s l e r , als h e r n a c h g e s c h r i e b e n stehet n a c h des r e i c h s f o r s t e n r e c h t , alfz u n s dieselben u n s r e z e i d l e r ( g e b e t e n ) h a b e n , und d u r c h auiTnehmung u n d b e f z e r u n g u n s e r land und J e u t e h a b e n w i r s o l c h e r e c h t g e b e n und g e b e n a u c h m i t diesen b r i e f f allen 1 ) aus E n o c h W i d e m a n n c h r o n . C u r i a e , In M e n d e n Script, rcr. germ. 3 , G98 — 7U2. ohne zwcifcl erneuert oder übersetzt.
ZEIDLER
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u n s c r n z e i d l e r n , d i e i e t z u n d o d e r ins k i i n f f l i g z e i d e l w a i d h a b e n o d e r g e w i n n e n , in allen n n s e r n ä m b t e r n W e i f s e n s l a d t , W u n s i e d e l , Hohenberg, Kirclienlamitz, Regnitz, H o f , Monnichsberg und S c h a u e u s t e i n , i n allen den w a l d e a u n d h o l z e r n , die z u v o r g e n a n ten a e m b t e r n g e l i ü r e n , d i e s e l b e n r e c h t sie alle u n d i h r iedliches b e s o n d e r also h a l t e n s o l l e n , a l f z h e r n a c h g e s c h r i e b e n s t e h e t . Z u m ersten i s t , da/z a l l e v o r g e s c h r i e b e n e z e i d l e r ietz u n d a u c h k ü n f l ' l i g h m alle j ä h r u f f z w o zeitt ein g e r i c h t s u c h e n sollen zu d e r W e i f z e n s t a d t v o r e i n e m f o r s t m e i s t e r , des ersten alle j ä h r uff d e n liiontag n a c h q u a s i m o d o g e n i t i , d a s ist d e r m o n t a g n e c h s t d e n s o n t a g n a c h Ostern, das a n d e r e g e r i c h t u f f den m o n t a g n e c h s t n a c h M i c h a e l i s , u m b a l l e h a n d l u n g u n d S a c h e , die d i e z e i d e l w a i d r ü h r e n , u n d d a ist ein f o r s t m e i s t e r ü b e r a l l e dieselben s a c h e ein l i c h t e r , u n d besetzet das g e r i c h t e m i t den z e i d l e r n , u n d l ä f z p t a u s i h n e n n e h m e n u n d f o d e r n die v o r s p r e c h e n . 2 . I t e m ein i e d l i c h e r z e i d l e r , so d a z u g e s c h w o r e n h a t , d e r h a t m a c h t z u p f ä n d e n d a r u m b e , w a s d i e z a i d e l w a i d a n r ü h r e t , so sind alle gerichlsfälle h a l b u n s e r u n d h a l b d e r z e i d l e r . 3 . Item ein i e d l i c h e r z c i d l e i , so e i n e z e i d e l w a i d b e s t e h e n w i l , das soll e r t h u n v o r d e r v o r g e s c h r i e b n e n g e r i c h t e i n e m , u n d das a l s o mit d e m f o r s t m e i s t e r u n d den z e i d l e r n besetzt i s t , u n d solle d e r z e i d l e r r e c h t u n d g e w o h n h e i t z u d e n h e i l i g e n s c h w e r e n zu halten, alfz i h r recht hernach geschrieben stehet, u n d w e n er das also bestehen w i l l , das solle er t h u n m i t e i n e n Schilling h e l l e r . 4 . Itein w a n n e i n e r die z e i d e l w a i d a u f f g e b e n w i l l , das soll e r a u c h t h u n v o r d e r z W e y e n g e r i c h t e e i n e m , m i t e i n e m Schilling h e l l e r m i t einem s e i l , m i t einen) s m u r , m i t e i n e m p e ü t l i a c k e n , mit zweyen immer u n d einem schwärm. 5 . I t e m , w e l c h e r z e i d l e r d e r v o r g e s c h r i e b e n e n g e r i c h t eins o d e r sie b e e d e v e r s ä u m e t , u n d d a r a u f f n i c h t k o m t , u n d d e n e h e ,hafft n o l h daran nicht h i n d e r t , der verfallet zu iedlichem gericht ein h a l b p l u n d h e l l e r , e r h a b e d a r a u f z u s c h i c k e n ; v e r s ä u m e t e r a b e r das d r i t t e g e r i c h t , so nach d e n z Weyen schierst k o m t , so h a t e r v e r l o h r e n alle seine z e i d e l w a i d . 6 . I t e m alle z e i d l e r e r b e n i h r e z a i d e l w a i d u f f i h r e k i n d e r , u n d mögen auch die v e r k a u f t e n , hingeben u n d verschicken w o h i n sie w o l l e n . 7 . I t e m , w e n n a u c h ein i e d l i c h e r , w e r d e r a u c h i s t , ein zeidelwaid bestehet vor gericht, alfz oben geschrieben stehet, d e r m a g in alle den w ä l d e n , die zu d e n g e r i c h t e n g e h ö r e n , nach des f o r s t m e i s t e r s r a t , l o c h e n u n d w i p f e l n , u n d d i e z e i d e l w a i d erweitern allenthalben, ungehindert aller zeidler, doch also, dafz e r v e r m e i d e n solle alle i h r e p e ü t e n , u n d v e r z e i c h n e t b ä u m b , s o n d e r l i c h so soll m a n k e i n e n b a u m b , o h n e des f o r s t m e i s t e r s w i l l e n u n d h e i f z e n n i c h t lochen n o c h w i p l e l n . 8. I t e m , w e l c h e r z e i d l e r seine z e i d e l w a i d v e r l i e g e n liesz u n g e a r b e i t e t j a r u n d t a g , d e r s e l b e n m a g s i c h ein f o r s t m e i s t e r v o n unsertwegen u n t e r w i n d e n , und einen andern liinlafzen. 9 . I t e m w e r a u c h b i e n e n iiat u n t e r u n s a u f z e r den z e i d e l w a i d e n , w o o d e r w e r d a s s e y e , w a s sich v o n d e r b i e n e n w e g e
898
NACHTRÄGE
v e r l i e t l e , d a r u m b solle ein solcher das recht n e h m e n u n d g e b e n v o r d e m zeidelrecht. 10. I t e m es soll k e i n z e i d l e r a u f z d e r z e i d e l w a i d k e i n e n s c h w ä r m n i c h t t r a g e n , o d e r in ein a n d e r n s t o d i l i u n d f a f z f a l z e n , die a u s z e r d e r z e i d e l w a i d w e r e n ; w e r das u b e r f ü h r e d e m e m ö c h t e d i e herschafTt biifzen n a c h g n a d e n o d e r U n g n a d e n , so m a g ein iedvveder in die z e i d e l w a i d e s c h w ä r m t r a g e n lind d a m i t besetzen. 11. I t e m w e r e i n e l i n n e n a b r i f z e o d e r h i n t r ü g e , w e r w e r e , d e r verfiel v o n i h r i e d l i c h e n d r e i f z i g Schilling h e l l e r .
der
12. I t e m w e r ein b e u t e n o d e r ein vvipler n i e d e r f ä l l t , verfiel f ü n l l p f u n d u n d f ü n l f Schilling lieller.
der
1 3 . I t e m w e r eine z e h e n p f u n d heller.
beuten erstieg,
d e r verfiel a u f
und
ab
1 4 . I t e m w e r ein besetzte i m m e n e r s t e i g t , u n d d a r u n t e r bleib e t , u n d n i c h t g a r d a r z u k o m t , d e r v e r f a l l sechzig p f u n d h e l l e r , u n d w e r d a z u o d e r ü b e r s t e h e t , d e r ist v e r f a l l e n d e r l i e r r s c h a l t leib u n d gut. 1 5 . Itein w e r e i n e n s c h w ä r m in eines iedlichen z e i d e l w a i d a u f h ü b e u n d h i n t r ü g e , d e r verfiel f u n f f p f u n d u n d f u n f f Schilling h e l l e r . 1 6 . I t e m w e r ein l i e g e n d e p e u t a u H h u b e o h n e des f o r s l i u e i sters w i f z e n , d e r verfallet zehen p f u n d t heller. 1 7 . I t e m w e r ein b e i s t e c k h (in w a i d s t a l l ) v e r h i e b e o d e r v e r f a l l e , d e r verfiel f u n f f p f u n d u n d f u n l f Schilling h e l l e r . 1 8 . I t e m w e r eine l i n d e o d e r s a c h e r ( s a l h e i m ) a b h i e b , k l e i u o d e r g r o f z , d e r verfiel z e h e n p f u n d h e l l e r . 19. I t e m w e r eine k o p p e l a u f s e h e t , d e r verfiel v o r e i n e n i e d lichen z e h e n p f u n d h e l l e r . 2 0 . I t e m w e r e i n e n iinrnen e r b r i c h t , d e m solle g e s c h e h e n als e i n e m k i r c l i e n b r e c h e r . 2 1 . I t e m w e n n ein s c h w ä r m k o m t a n d a s h e g l i o l t z , d e r soir d a b l e i b e n . W e r d e n h i n t r ü g , d e r verfiel z e h e n p f u n d h e l l e r . 2 2 . I t e m w e r e i n e n b a u m b n i c h t r e c h t e l o c h e t , d e r necliste d e r d a n n d a r z u k o m t , d e r m a g d e n fertigen u n d n i e f z e n n a c h seinem besten. 2 3 . I t e m w a n n ein f o r s l k n e c h t remant a n d e r w a h r e n t h a t begreiffet, davor vermocht er nicht gelangen. 2 4 . I t e m so h a b e n w i r v o n b e s o n d e r n g n a d e n g e t h a n , d a f z ein ieglicher d i e w i p t l e r h a b e , o h n e h i n d e r u n g d e r e r , d i e d i e wipller gemacht haben. 2 5 . I t e m so gibt ein iedlicher z e i d l e r zu z i n f z ie v o n z w e y e n i m m e n ein n o f z l e i n h o n i g s , u n d s t e h e t i h m e das z u d e m a y d , d a f z e r d e n z i n f z also r e c h t e l i c h e n r e i c h e n soll. 2 6 . I t e m w e l c h e r z e i d l e r solchen s e i n e n zins n i c h t g e b e , u n d den v e r h i e l t , u n d d a s h i n t e r k o m m e n w i r d , d e r verfiel in d e r herrschalt ungnad. 2 7 . Item w e l c h e s j ä h r ein s c h w ä r m gefafzet w i r d , d a n o n g e fellet d e f s e l b e n j a h r s k e i n z i n s , u n d d a r n a c h alle j ä h r , d i e b i e n e b r e c h t f r u c h t o d e r n i c l a , d i e w e i l sie l e b e n , u n d also i m m e n
KÖZTING
899
besetzet sein, s o gefallet der z i n s , die zeüller g e w i n n e n o d e r v e r mehren. U n d des zu aller gedächtnufz L a b e n w i r unser insiegel an diesen brief liengen l a l s e n , der geben ist zu P l a f s e n b u r g a m donnerstag in der lieiligen pfingstwochen nach Cliristi g e b u r t d r e y zeliD h u n d e r t und i m acht und neuntzigsten j ä h r . (III, 639.)
RECHTE
ZU
K Ö Z T I N G ').
1400. Item es ist ze m e r k e n , w a s d a s g o t s h a u s zu Rot rechtens hat auf seinem aigen zu K ü z t i n g v n d in der L a m b . Item z u m ersten haben w i r das recht, d a s kain ricliter, scherig a u f vnscrnj aigen nichts z e richten noch ze schaffen h a t , n u r v m b d r e i e r l a i , das dem tod zugehört. V n d ob das w a r , das j e man in der l i e r r s c h a f t , n i d e r vnd o b e n , in s c h u l d k a m , d a s den tod a n g e h ö r t , denselben soll der landricliter a n vnsern p r o b s t v o d e r n , der soll im denselben a n t w u r t e n , als in die giirtel e m p f a n gen h a t , vnd das gut soll bei dem aigen bleiben. Item o b das k a m , das ain schädlich man oder f r a u a u f Vilser aigen k ä m e n , v n d der landricliter d a s g e w a r w u r d , der soll denselben an vnsern probst v o d e r n , der soll im demselben a n t w u r t e n m i t a l l e n , dafs si hineinbracht h a b e n , v n d da sullen die gotsliaus hinfiir vngerürt bleiben in allen Sachen. Item so haben w i r die r e c h t , das vnser probst hat zu r e c h ten a u f vnserm aigen v m b all s a c h , das liinder s e x Schilling ist, v n d kain landricliter darein nicht ze sprechen h a t , w e n i g oder vil. Item s o soll k a i n e r der v n s e r kain recht f ü r ander herrschaft nicht ziehen. E r soll das recht n e m e n , d a ers billich nemen s o l l . Item so soll vns kain p r o b s t kain neues recht a u f vnser a r men leut nicht z i e h e n , n u r d a s von alter lierkomen sei. Item s o sind die a r m e a u f baiden aigen k a i n e r herrschaft oder k a i n e m p r o b s t nicht schuldig k a i n s c h a r w e r c h , n u r w a s m a n von in hat mit willen vnd pet. Item s o sind die a r m e k a i n e m v n d e r p r o b s t nicht schuldig, n u r ains futers von liebung w e g e n , v n d der soll das nemen vort ainem a r m e n nach seinem vermögen. Item s o h a b e n w i r das r e c h t , w a n die a r m e n z u recht geuodert w e r d e n t , v n d den mit w a n d e t gevallen s i n t , so Stent alle w a n d e l nach g n a d e n , grofse. vnd k l e i n e , v n d nach der acht männer r a t a u f dem a i g e n , d a sullen dieselben w a n d e l a b g e d u n g e n w e r d e n a u f dem aigen v n d nicht ferer gezogen w e r d e n w e d e r zu k a i n e r vest n o c h t a u e r n , oder in geschieht w i d e r got v n d d a s recht. Item o b inder ein a r m e r w ä r , der g e d a c h t , d a f s im d a s recht zu s w e r wolt s e i n , derselb hat f ü r vns ze dingen v n d nicht anderstwo. Item s o sind alle w a n d e l a u f dem aigen d a f s maist 6 Schilling, 1) mai-Ltfleckcn in Niederbaiern, regierung Straubingen.
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NACHTRÄGE
viul d a r n a c h 7 2 pf. vnd 8 2 pf. vnd 1 2 pf. vnd 6 pf., die von a l l e r l i e r k u m e n siut. I t e m so lial k a i n p r o b s t k a i n e n a m b t m a n n n i c h t zu setzen, n u r es sei d e r a r m e n leut w i l l vnd p e t , v n d vm weil sie p i l t e n t . w i l l d e r s e l b nit tuen von pets w e g e n , so h a t e r es deniselbigen zu pieten ain j a r b e i einein p f u n t p f e n n . I t e m soll m a u k e i n e n a r m e n m a n n zu k a i n e n r e c h t e n n i c h t n ü t l e n , n u r es sei o f f e n b a r v e r k l a g t , dafs w i f s l i c h sei. I t e m es ist zu m e r k e n , dafs n i n d e r t k a i n e r U t , e r l i a b e r b r e c h t a u f seinem g u t , v n d w e m e r dafs v e r k a u f e n w i l l , d e r s o l l es aiueni a u f dem l a n d zu k a u f e n g e b e n , v n d in k a i n e n m a r k t n i c h t zogen w e r d e n , vnd soll es a u c h v e r k a u f f e n nach d e r l i e r r scliaft r a t , vnd d e r acht m a n n , vnd a u c h d e r n a c h p a u r n w i l l e n , a l s o , dafs des h i n f u r k a i n a b g a n g d a n i c h t sei. I t e m w o das ist das a i n e r z w a i o d e r d r e y g u t e r h a t , d e r e r n i c h t g e p a u e n n o c h a u s r i c h t e n m a g , w o das 9 e i , dafs sullen d i e a c h t m a n n vnd a u c h die n a c h p a u r n an die Herrschaft b r i n g e n , dafs das v n d e r v a r e n w e r d , dafs v n s e r g i i t e r n i c h t p a u v e l l i g werden. I t e m es ist zu m e r k e n , dafs a l l e v n s e r a r m e n leut a u f d e m o b e r n a i g e n , v n d a u f d e m v n d e r n aigen e r b r e c h t h a b e n a u f i i e n l i o f e n v n d g i i t e r n , vnd o b s i c h dafs also m a c h e t , dafs s c h u l d vnd w o r t a u f a i n e m k ä m e , demselben s o l l m a n das r e c h t w i d e r f a h r e n l a f s e n , v n d w a s m a n r e c h t h i n t z demselben e r f i n d e t , d a r n a c h soll m a n i n b e f s e r n n a c h genaden vnd n i c h t g a r v e r d e r b e n , dafs das gut n i c h t pauvellig w e r d e , vnd soll deuselben in k e i n e n turn Stöcken n o c h p l ü c k e n , e r soll bei den r e c h t e n b l e i b e n .