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German Pages 789 Year 1943
Albrecht Forstmann / Volkswirtschaftliche Theorie des Geldes
VolkswirtschaftlicheTheorie des Geldes von
Albrecht Forstmann
Erster Hauptteil
Reine Theorie des Geldes Band I
Allgemeine Geldtheorie
19 4 3
DUNCKER
& H U M B L O T / BERLIN NW 7
Alle Rechte
vorbehalten
Copyright 1943 by Duncker & H u m b l o t , Berlin N W Druck Julius A b e l G . m . b . H . , Greifswald
7
Vorwort Es mag vielleicht eigenartig anmuten, daß vielfach gerade diejenigen Erscheinungen, m i t denen m a n praktisch die unmittelbarste Berührung hat, s i d i i n i h r e m inneren Wesen am schwersten erfassen lassen. A b e r das liegt wothl i m wesentlichen daran, daß diese innigen e r f a h r u n g s m ä ß i g e n Bindungen, die «man m i t ihnen hat, i h r e r k e n n t n i s mäßiges „Verstehen" deshalb so schwer machen, weil man sich gerade v o n J e n erfahrenen Ersdieinungs f o r m e n a m schwersten frei zu machen vermag. Das ist aber unbedingt erforderlich, w e n n m a n z u m inneren Wesen solcher Erscheinungen v o r dringen w i l l . U n d dies ist dann besonder® erforderlich, w e n n das Erkenntnisobjekt, welches es z u gewinnen g i l t , so sehr standortbedingt ist, wie es beim Geldproblem der Fall ist. I n den vorliegenden Betrachtungen soll versucht werden, z u einer K l ä r u n g des w i r t s c h a f t l i c h e n Geldbegriffes u n d der m i t i h m verbundenen wirtschafdichen Erscheinungen z u k o m m e n . Das erfordert eine A b s t r a k t i o n v o n allen a u ß e r wirtschaftlichen E i n flüssen. Das Geld interessiert daher s e i n e m i n n e r e n W e s e n n a c h hier weder als „soziologische" noch als „rechtliche" oder ähnlich bestimmte Erscheinung, sondern es interessiert einzig u n d allein n u r als w i r t s c h a f t l i c h e Kategorie; w o m i t weder die Berechtigung anderer Standpunkte noch die Zweckmäßigkeit oder auch N o t wendigkeit einer Berücksichtigung a l l e r Einflüsse bei der U n t e r suchung ider E n t s t e h u n g des Geldes u n d seiner V o r f o r m e n ebenso wie auch seiner W i r k u n g e n unid schließlich aiuch seiner G e s t a l t u n g geleugnet werden soll. Es mag typisch f ü r den Stand der Geldtheorie sein, w e n n K e y n e s i n seinem bekannten Buche „ V o m Gelde" feststellt, daß er das Fehlen eines Buches bedaure, das i h m „ f ü r die richtige Reihenfolge u n d A n o r d n u n g der verschiedenen T h e m e n als V o r b i l d hätte dienen k ö n n e n " . Ich schließe mich diesem U r t e i l an u n d habe daher versucht, zunächst einmal — ebenso wie K e y n e s , wenn auch unter
VI
Vorwort
etwas anderen Gesichtspunkten — eine generelle T r e n n u n g i n „ r e i n e " u n d „angewandte" Theorie vorzunehmen. W e i t e r h i n habe ich versucht, die einzelnen besonderen Probleme ihrem logischen Zusammenhange entsprechend getrennt z u behandeln. I m Gegensatz z u K e y n e s, der — vielleicht nicht zu Unrecht — m e i n t , daß seine Untersuchungen „ m e h r eine Materialsammlung als ein fertiges W e r k " darstellen, hoffe ich — besonders auch i m Interesse der Leser — , daß es m i r gelungen ist, eine systematische Zusammenfassung der Probleme i n geschlossener Darstellung erreicht z u haben. M i t Rücksicht auf die Mißdeutungen, die m e i n Buch „ D e r K a m p f u m den internationalen H a n d e l " vielfach erfahren hat, mochte ich schon an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen, daß die i m Interesse der G e w i n n u n g einwandfreier Erkenntnisse erforderliche Betrachtung des wirtschaftlichen Geschehens u n d seiner inneren Z u sammenhänge unter d e m Gesichtspunkte einer r e i n wirts c h a f t l i c h e n Z i e l s e t z u n g keinesfalls eine Identifizierung m i t einer irgendwie gearteten p o l i t i s c h e n Zielsetzung bedeutet. Ich möchte daher auch hier ausdrücklich darauf hinweisen, daß die politische Zielsetzung mehr oder weniger ausgesprochen v o n einer solchen wirtschaftlicher A r t differieren k a n n u n d vielfach aiuch differieren m u ß , da die allgemeine P o l i t i k nicht nur u n d nicht i n erster Linie durch wirtschaftliche Erwägungen bestimmt ist, wenn sie solche auch nicht übersehen darf. Der ernsthafte Leser w i r d dies ohne Schwierigkeiten begreifen, wie er ebenso verstehen w i r d , daß m a n n u r dann ein klares B i l d aller wirtschaftlichen Zusammenhänge u n d Bedingtheiten erhalten kann, w e n n man bei ihrer Untersuchung v o n allen a u ß e r w i r t schaftlichen Einflüssen a b s t r a h i e r t / U n d er w i r d endlich auch verstehen, daß dieser W e g einwandfreier Erkenntnisfindung auch die integrierende Vorawsetzung eines jeden zielklaren wirtschaf tsp o l i t i s c h e n Handelns ist. Eine reine Theorie w i r t s c h a f t l i c h e r Zusamm e n h ä n g e u n d V e r u r s a c h u n g e n , w i e i c h sie h i e r zu geben ¡mich b e m ü h e n w e r d e , k a n n also auch niemals ein U r t e i l über wirtschaf tspolitische M a ß n a h m e n sein. D e n n b e i d e w e i c h e n i n ihrer Z i e l s e t z u n g m e i s t v o n e i n a n d e r ab. . Das soll natürlich nicht bedeuten, daß wirtschaftspolithche u n d insbesondere auch geld-, k r e d i t - u n d währungspolitische Fragen nicht Gegenstand der vorliegenden Untersuchungen sein k ö n n t e n
Vorwort
VII
oder «dürften. I m Gegenteil muß sowohl die „ r e i n e " Theorie des Geldes i m m e r am realfcn Geschehen orientiert sein, also die V e r schiedenartigkeit der politischen Maßnahmen sinngemäß berücksichtigen, wie insbesondere auch die „angewandte" Theorie des Geldes den Einfluß wirtschaftspolitischer Maßnahmen i n 'besonderer Weise z u m Gegensund hat. Hierbei handelt es sich aber — soweit solche Maßnahmen v o n der Wissenschaft z u bestimmen sind — u m solche, die z u r Erreichung eines vorgegebenen Zieles anzuwenden sind, nicht aber u m die Aufstellung einer allgemeinen politischen Zielsetzung. M i t Rücksicht auf diejenigen, die m i t den hier behandelten Problemen noch nicht vertraut sind, habe ich mich — insbesondere auch bei der Betrachtung der aligemeinen Grundlagen — u m eine möglichst ausführliche Darstellung bemüht, die vielleicht denjenigen, die keine Neulinge auf dem hier behandelten Gebiete mehr sind, manchmal etwas z u breit erscheinen mag. Ich glaube aber, daß diese Breite aus dem angegebenen Grunde nicht n u r entschuldbar, sondern auch nützlich ist. Angesichts der Vielzahl v o n Untersuchungen über den v o r liegenden Gegenstand w a r die Berücksichtigung nur der wichtigsten Veröffentlichungen möglich. Die V e r b i n d u n g m i t diesen U n t e r suchungen ist sowohl durch ein jedem Bande beigefügtes Verzeichnis der für den behandelten Gegenstand wichtigsten L i t e r a t u r wie auch durch ausführliche Hinweise u n d Zitate hergestellt, so daß der Leser die Ansichten anderer unmittelbar kennen lernen kann. U m hierbei den Anschein einer n u r oder auch n u r vorwiegend dogmenhistorischen Untersuchung zu vermeiden u n d die Geschlossenheit der Darstellung nicht leiden z u lassen, habe ich mich bemüht, diesen Anschluß an die Vergangenheitsleistungen i m wesentlichen durch die Fußnoten herzustellen. D a die y o n m i r gewählte Einteilung des Stoffes i n mancher H i n sicht neuartig ist, so besteht die Möglichkeit, daß Meinungsverschiedenheiten über die Behandlung u n d E i n o r d n u n g der einzelnen Fragen i n den Rahmen des Ganzen auftauchen. Ich glaube zwar, daß die v o n m i r gewählte A n o r d n u n g u n d Behandlung der einzelnen Fragen der Erklärung des Gesamtprofelems a m besten zu dienen geeignet ist, werde aber Verbesserungsvorschlägie jederzeit dankbar zur Kenntnis nehmen und, w e n n sie' sich als nützlich erweisen sollten, bei späteren Auflagen gern berücksichtigen. Ich möchte nicht verfehlen, z u m Schluß H e r r n Prof. D r . J e n s
VIII
Vorwort
J e s s e n meinen verbindlichsten D a n k f ü r seine stets rege A n t e i l nahme an der Entstehung der vorliegenden Untersuchungen z u m Ausdruck z u bringen. Für die Unterstützung beim Lesen der K o r r e k t u r e n , sowie f ü r die ebenso sorgfältige wie auch verständnisvolle Anfertigung des Namens- u n d Sachverzeichnisses danke ich Frl. Liselotte H o f f mann. Berlin, i m M a i 1943 Albrecht
Forstmann
Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort
V
Inhaltsverzeichnis
IX
Einleitung Aufgaben und Methoden — Empirie — Pseudorealismus — mantik fizierung
—
Mystik
—
Wirtschaftliche
Gesetze
—
Die
i Ro-
Quanti-
— Reine und angewandte Theorie — Rationalismus
Erster
Hauptteil
Reine Theorie des Geldes Die allgemeinen Grundlagen der reinen Theorie des Geldes
37
D i e Aufgaben der reinen Theorie des Geldes — „Staatliche" und „volkswirtschaftliche" Geldtheorie — Das Wesen der volkswirtschaftlichen Theorie des Geldes — D i e Aufgaben der „Allgemeinen GeldtheoriÄ" — D i e Aufgaben der „Gleichgewichtstheorie des Geldes" — D e r Zins in der „Gleichgewichtstheorie" — D i e Grundlagen der „Gleichgewichtstheorie des Geldes" — Zins und Antizipationen i n der Geldtheorie — Reine und angewandte Geldtheorie
Band
*
I
Allgemeine Geldtheorie Erstes
Kapitel
Die Problemstellung D i e Grundlagen der „Allgemeinen Geldtheorie" — des Geldes
—
Vorformen
und
79 Vom
Wesen
Degenerationserscheinungen
des
Geldes — V o m Erkenntnisobjekt „Geld" — V o m Kaufkraftproblem —
Sozialprodukt, Kapital-
und Kreislaufkategorien
—
Von
A r t e n des Geldes — V o m W a r e n g e l d — V o m Kreditgeld —
den Vom
autonomen Geld — V o m Wesen der W ä h r u n g — V o n den A r t e n der W ä h r u n g
X
Inhaltsverzeichnis Seite Zweites
Kapitel
Das Wesen des Geldes I . Allgemeines
.
99
Erfahrungsobjekt und Erkenntnisobjekt I I . Das Erfahrungsobjekt
*
101
V o m Tausch — Tausch und Kauf «—! Geld und Konsument — Geld und Produzent — „Vertrauen" und „Marktgängigkeit" des Geldes — V o m staatlichen Einfluß auf das Geldwesen — Das Erfahrungsobjekt „Geld" I I I . Die Aufgaben des Geldes A . Allgemeines
114
Einzelaufgaben des-Geldes — D i e Hauptaufgaben des Geldes B. D i e innere Aufgabe des Geldes
120
Tausch und Wertbegriff — Austauschrelationen — Tauschwert und Preis — Das Geld als Recheneinheit?— Recheneinheit und „Eigenw e r t " — Recheneinheit und Tauschmittel C. D i e äußere Aufgabe des Geldes
137
Tauschmittleraufgabe und Tauschmittel — Tauschmittel und A r beitsteilung —
Das Geld als Tauschmittler —
Tauschmittel und
„Eigenwert" — Tauschmittel und Zahlungsmittel —
Tauschmittel
und Kapitalübertragungsmittel — Tauschmittel und Wertaufbewahrungsmittel I V . Das Erkenntnisobjekt A.Allgemeines
153
Geldbegriff lind Geldtheorie B. Geld und Geldtheorie
155
Klassifikation der Geldtheorien kantilistische
Geldtheorie
—
Warentheorie des Geldes —
—
Konventionaltheorie
Anweisungstheorien Currencytheorie
—
—
des Geldes
—
Bendixens
— Neuere
Theorie der „klassischen"
—
Bankingtheorie
— Geldtheorie in Deutschland — Die Geldtheorie A d o l p h ners
Mer-
Wag-
Geldschöpfung
Geldtheorien
C. Geld und Geldkapital 1. Allgemeines
179
Begriffliches über Geld und Geldkapital 2. Das Geld a. D e r wirtschaftliche
Qeldbegriff
D i e Elemente des Geldbegriffs
180 —
der
wirtschaftstheoretische
Geldbegriff — D e r wirtschaftspolitische Geldbegriff
Inhaltsverzeichnis Seite b, Die Kaufkraft des Geldes a. Allgemeines
186
D e r Kaufkraftbegriff ß. Die spezifische Kaufkraft des Geldes aa. Allgemeines
.
188
Z u r Theorie der spezifischen Kaufkraft des Geldes ßß. D i e Quantitätstheorie
189
Begriffliches zur Quantitätstheorie — Dogmengeschichtliches zur Quantitätstheorie — niveau —
Geldmenge und Preis-
„Verkehrsgleichungen"
—
Quantitätstheorie
und Geldtheorie — D i e Umlaufsgeschwindigkeit — Die Kreislaufgeschwindigkeit geschwindigkeit
—
—
Der
Die
Einkommensumlaufs-
Aussagewert
der Quantitäts-
•
theorie yy, Die Einkommenstheorie Begriffliches
zur
gesdiichtliches
203
Einkommenstheorie
zur
—
Einkommenstheorie
Dogmen-
—
Das
Preis-
niveau. und seine Faktoren — Einkommenstheorie und Geldtheorie
—
Einkommensthéorie
und
Quantitäts-
theorie — Einkommenstheorie und „neutrales" Geld y. Die D y n a m i k der spezifischen Kaufkraft des Geldes Inflatorische und deflatorische Entwicklung —
213
„Wertstabi-
les" und „neutrales" Geld — Das geldtheoretische Gleichgewicht
—
„Wertinstabile"
und „aneutrale"
Entwicklung
— „Kinetische" ünd „latente" wertinstabile Entwicklung — Die A r t e n „wertinstabiler" und „aneutraler" c. Das Sozialprodukt
Entwicklung
....
226
Die Grundlagen des Sozialproduktbegriffs
— D e r Begriff des
„Produktiven" — D e r Begriff des „Reproduktiven" — Arbeit und Beschäftigung — D i e Bestimmungsgründe des Sozialprodukts — Sozialprodukt und Geldtheorie 3. Das Geldkapital
234
Geld und Geldkapital — D e r Kapitalbegriff — Real- und N o m i nalkapital —
Die
Kapitalkategorien
—
Ersparnis,
und „Pseudogeldkapital" — Kapital und Kredit —
Geldkapital „Konsumen-
tengeld" u n d „Produzentengeld" D . Die Kreislaufkategorien
des Geldes
249
D i e Grundlagen der Kreislauf kategorien — Antizipation und Erzeugung —
monetäre und güterseitige Kreislaufvorgänge
Preisbildung
im
Geldform —
Kreislaufkategorien
Geschäftskreislauf
—
—
Kreislauf kategorien
und Kreditpolitik —
Die und
Kreislauf-
'
XII
Inhal tsverzeichnis Seite kategorien und Preisbildung — Kreisläufen —
D i e Abhängigkeit
zwischen
den
Einkommensgeld und Geschäftsgeld Drittes
Kapitel
Die Arten des Geldes I . Allgemeines
271
V o m Warengeld — V o m Kreditgeld — V o m autonomen Geld — D i e Kaufkraftkategorien I I . Das Warengeld A . Allgemeines
278
Z u r Geschichte des Warengeldes B. D i e A r t e n des Warengeldes 1. Allgemeines
279
D i e Genese des Warengeldes 2. Das eigentliche Warengeld
281
D i e W a r e als Geld — Warengeld und Geldzeichen 3. Das Repräsentativgeld
286
Z u r Geschichte des Repräsentativgeldes — die Genese des Repräsentativgeldes — Repräsentativgeld und Geldtheorie C. Das Wesen des Warengeldes
292
D i e Liquidität der Geldware — Warengeld und Geldwert — Warengeld und Geldform — D e r Charakter des Warengeldes — „Pseudowarengeld"
und
„Warenwillkürgeld"
I I I . Das Kreditgeld A . Allgemeines
302
Kredit und Kreditvorgang — Kreditbegriff
Kreditbegriff
und Kreditverwendungszweck
und „Vertrauen" —
Kreditbegriff
— und
Tauschagio — Kreditbegriff und Zins — D i e Grundlagen des K r e ditbegriffs — D e r Kreditbegriff — A r t e n des Kredits —
Formen
des Kreditgeldes — Kreditvolumen und Zins B. D i e A r t e n des Kreditgeldes 1. Allgemeines
321
D i e Grundlagen der Kreditgeldentstehung — Geld- und Kreditbedarf 2. Das
Willkürkreditgeld
324
D i e Genese des Kreditgeldes — D i e „Deposit-Legende" — Kreditschaffung und Kreditschöpfung —
D e r Kreditschöpfungsgrad
—
Kriterien der Kreditschöpfung — Kreditgewährung und Geldwert — D i e Grenzen der Kreditsdiöpfung
Das Verhalten der an-
xin
Inhaltsverzeichnis
Seite deren Banken — Das Verhalten der Einleger — Das Verhalten der Zentralbank —• Liquidität — Barliquidität — Potentielle L i quidität — Volkswirtschaftliche Liquidität — Liquidität und Kreditschöpfung — Das Wesen des Willkürgeldes 3. Das regulierte Kreditgeld a. Allgemeines
350
Willkürgeld und reguliertes Geld — zeichenbedarf
—
Die
Grundlagen
Geldbedarf
der
und
Geld-
Kreditgeldregulierung
b. Das wertregulierte, Kreditgeld
}$6
Kreditumfang und Goldbindung — Das englische System
—
Das deutsche System — Das Wesen des regulierten Geldes c. Das wirtsdiaftsregulierte
C
Kreditgeld
365
Stabilisierung des „Geldwertes" —
Stabilisierung des
sumstandards"
— Die
—
Indexregulierung
„Kon-
W a h l des Index
Das Wesen des Kreditgeldes
377
D i e F u n k t i o n des Kredits — Kredit und Ersparnis —
Kreditschöpfung und Kapitalbildung —
schöpfung und Sachkapital rung — V o m
und Kapital — Kapitalbildung
—
D i e Legitimität der
„volkswirtschaftlichen
Kredit-
Kreditgewäh-
Kreditfonds" — V o m
Lohn-
fonds — Kreditgeld und Warengeld Das autonome Geld A . Allgemeines
424
D i e Genese des autonomen Geldes — Autonomes Geld und Geldsurrogate B. D i e A r t e n des autonomen Geldes 1. Allgemeines Autonomes
427 G e l d . und
Geldtheorie
—
„Autonomie
der
Geld-
schöpfung" 2. Das autonome Willkürgeld
432
Z u r Geschichte des autonomen Geldes — Autonomes Geld und „valutarisches" Geld — Indirektes autonomes Geld — Autonomes Geld und ,staatliche" Geldtheorie —
„Offene-Markt-Politik"
3. Reguliertes autonomes Geld Grundsätze der Regulierung
444 —
Autonomes
wissenschaft — Methoden der Regulierung —
Geld und
Finanz-
Autonomes
Geld
und Wirtschaftspolitik C . Das Wesen des autonomen Geldes Begriff der Autonomie
—
455
Autonomes Geld und Warengeld
Autonomes Geld und Kreditgeld —
—
Legitimität des autonomen
Geldes — „Währungsautonomie" — Autonomes Geld und Kriegs-
XIV
Inhaltsverzeichnis Seite finanzen
—
„Überschüssige
Kaufkraft"
—
Gleichgewichts-
problematik der Kriegsfinanzierung — Reglementierung und Rationierung — Investition und Reinvestition i m Kriege — E i n k o m men und Einnahmen — D i e güterwirtschaftlichen Voraussetzungen der Kriegsfinanzierung — Methoden der Kriegsfinanzierung — D i e materiellen Grundlagen der Kriegsfinanzierung
—
Kriegsfinanzie-
rung und Zukunftsgleichgewicht — D i e Kriegsliquidierung —
Die
Grenzen der Kriegsfinanzierung Viertes
Kapitel
Geld und Währung I.Allgemeines
*
515
V o n den intervalutarischen Zusammenhängen — V o m Wesen der W ä h r u n g — V o n der Kaufkraft der W ä h r u n g — V o n den A r t e n der W ä h r u n g I L Das Wesen der W ä h r u n g A. Allgemeines
1
$19
Erfahrungsobjekt und Erkenntnisobjekt B. Das Erfahrungsobjekt
.
520
Währungssystem und Geldsystem — D i e Tauschfunktion der W ä h rung — D e r Wertausdruck der W ä h r u n g — Das Erfahrungsobjekt „Währung" C. D i e Aufgaben der W ä h r u n g
528
„Außengeld" und „Binnengeld" — bilanz —
D i e Zahlungsbilanz —
bilanz — V o n der
Handelsbilanz und Vom
Ausgleich der
ZahlungsZahlungs-
„Goldautomatik"
D . Das Erkenntnisobjekt 1. Allgemeines
J-fS
Währungstheorie und Geldtheorie 2. D e r
wirtschaftliche
Währungsbegriff
Das
Erkenntnisobjekt
„Währung"
und
wirtschaftspolitischer
J47 —
Wirtschaftstheoretischer
Währungsbegriff
—
Wahrungsbegriff
und „Eigenwert" — V o m internationalen Geldwert 3. D i e Kaufkraft der W ä h r u n g 551
a. Allgemeines Z u r Theorie der Kaufkraft der W ä h r u n g b. D i e spezifische Kaufkraft der W ä h r u n g a. Allgemeines Dogmengesdiiditlidies — D i «
5 S2 „Vertrauensmoment"
Inhaltsverzeichnis Seite ß. Die Zahlungsbilanztheorie Die
„naive"
555
Zahlungsbilanztheorie
Zahlungsbilanztheorie bilanzausgleichs
—
— Die
—
Die
Voraussetzungen
„motivierte" des
Zahlungsbilanztheorie
Zahlungsals
Infla-
tionstheorie — D e r Aussagewert der Zahlungsbilanztheorie y. D i e Die —
Kaufkraftparitätstheorie allgemeinen
Grundlagen
Dogmengeschichtliches
568 der
—
Kaufkraftparitätstheorie
Allgemeines
und
spezielles
Preisniveau — Statik und D y n a m i k beim intervalutarischen Kurs — D e r Aussagewert der Kaufkraftparitätstheorie 4. D i e wechselseitigen^ Beziehungen zwischen den nationalen
Zah-
lungsgemeinschaften Vom
„realen
583
Austauschverhältnis"
—
Preisinterdependenz
und
intervalutarischer Kurs — D i e D y n a m i k des Zahlungsbilanzausgleichs — Die
Internationale Kapitalbewegungen und Zinsparität
Auswirkungen
internationaler
Kapitalbewegungen
kontpolitik und Zahlungsbilanzausgleich — zahlungen —
—
—
Dis-
Internationale
Zins-
Z u r Theorie des intervalutarischen
Kurses
I I I . D i e A r t e n der W ä h r u n g A . Allgemeines
...
611
Ältere Währungsprobleme — Klassifikation der Währungsarten B. D i e gebundene W ä h r u n g 1. Allgemeines
614
Begriff der „gebundenen" W ä h r u n g — Gebundene W ä h r u n g und Währungsgemeinschaft 2. D i e A r t e n der gebundenen W ä h r u n g a. D i e Umlaufswährung
616
Goldautomatismus — Goldautomatismus als politisches Machtm i t t e l — Goldautomatismus und Zeiteinfluß —
Goldautoma-
tismus und Gleichgewicht b. D i e
Repräsentativwährung
628
Das G o l d als internationales und nationales Zahlungsmittel — Goldautomatismus und autonome Kreditpolitik — D i e Goldkernwährung — D i e Golddevisenwährung 3. Das Wesen der gebundenen W ä h r u n g
635
Voraussetzungen der gebundenen W ä h r u n g — Gebundene W ä h rung und Gleichgewicht — V o m „Versagen" der Goldwährung — D i e Goldwährung nach dem Weltkrieg — rungssystem
Das Gold i m
Wäh-
XVI
Inhaltsverzeichnis Seite
C . D i e freie W ä h r u n g 1. Allgemeines
,
650
Ausgleich der relativen Preisniveaus — Begriff der „freien" W ä h rung 2. D i e A r t e n den freien W a h r u n g a. D i e
regulierte
Regulierte
Währung
Währung
653
und
Kreditpolitik
—
Intervalutarische
Aufgaben des Goldes — „Regulierte" und „gebundene" W ä h rung — Erweiterte Goldpunktspanne b. D i e
Willkürwährung
667
Autonome Währungspolitik — Begriff der W i l l k ü r w ä h r u n g — Devisenbewirtschaftung 3. Das Wesen der freien W ä h r u n g „Freie"
und
Handelspolitik
„gebundene" —
Gleichgewicht —
Währung
675 —
D i e Freihandelstheörie
Währungspolitik
und
—
und
Währungsart
„Freie" W ä h r u n g und internationale
Kapital-
bewegungen — „Freie" W ä h r u n g und Wirtschaftspolitik — thologie intervalutarischer struktureller
Gleichgewichtsstörungen
—
Pa-
Therapie
Gleichgewichtsstörungen
Schrifttum I . Bücher
707
I I . Zeitschriften; Sammelwerke usw. A . Verzeichnisse 1. Zeitschriften 2. Sammelwerke
725 usw
726
B. Aufsätze
726
Namens Verzeichnis
744
Sachverzeichnis
751
Einleitung V o n den Problemen der Wirtschaft ist das Geldproblem zweifellos nicht n u r v o m Standpunkte der w i s s e n s c h a f t l i c h e n F o r s c h u n g aus betrachtet eines der umfassendsten, w e i l es ein (solches zentralen Charakters ist, sondern es ist auch v o n d e n Problemen p r a k t i s c h e r N a t u r eines der wichtigsten. A l l e W i r t schaftsrechnungen werden i n Geld ausgedrückt; alle wirtschaftlichen Vorgänge finden ihren praktischen Niederschlag i n Geldausdrücken u n d Geldbeträgen. M a n rechnet i n N o m i n a l w e r t e n einer geldlichen Rechnungseinheit, u n d eine jede Veränderung dieser W e r t e , die durch Vorgänge auf der Geldseite ausgelöst w i r d , verursacht a l l g e m e i n e Rückwirkungen auf «die G e s a m t h e i t der w i r t schaftlichen Vorgänge u n d Abhängigkeiten u n d damit auf die Gesamtheit aller R e a l w e r t e u n d ihre Relationen, die regelmäßig nichtlinearer N a t u r sind. W e r daher die Wirtschaft u n d ihre D y n a m i k i n ihren tiefsten Zusammenhängen u n d inneren Verursachungen w i r k l i c h erkennen w i l l , der m u ß den wirtschaftlichen Sinn des Geldes u n d seiner F u n k t i o n e n verstanden haben. I n dieser Hinsicht ist daher auch eine jede umfassende u n d d a m i t auch erst w i r k l i c h e wirtschaftliche Theorie des Geldes i h r e m innersten Wesen nach nichts anderes als eine allgemeine Theorie aller wirtschaftlichen Zusammenhänge, die i n den monetären Vorgängen i h r e n a m besten faßbaren Ausdruck fimden; d . h . eine wirtschaftliche Theorie des Geldes ist letztlich nichts anderes als eine a l l g e m e i n e Volkswirtschaftsl e h r e i m L i c h t e d e r G e l d t h e o r i e , oder, wie K e y n e s einmal meint, eine „ M o n e t a r y E c o n o m y " \ U n t e r Berücksiditigjung dieser Tatsachen erfordert eine eindeutige Lösung der uns hier interessierenden Fragen aber — mehr .
1
J. M . K e y n e s ; Beitrag i n „ D e r Staad und die nächste Z u k u n f t der K o n junkturforschung", Festschrift für A r t h u r S. 123.
1
F o r s t m a n n : Theorie des Geldes
Spiethoff,
München 1933»
2
Aufgaben und Methoden
noch als dies sonst bei der Behandlung volkswirtschaftlicher Einzelprobleme erforderlich ist — eine klare U m r e i ß u n g des Standpunktes» den m a n hinsichtlich der Aufgabenstellung «der wirtschaftswissenschaftlichen Forschimg e i n n i m m t ; d e n n „es gibt so viele U n t e r schiede i i i den ,Standpunkten',,Richtungen 4 , ,Auffassungen c , daß fast jeder N a t i o n a l ö k o n o m seine eigene M e i n u n g über die Behandlung der Wirtschaftswissenschaft halben k a n n " 2 . W e n g auch hier nicht der O r t ist, aiuf die Gesamtheit der dies Problem bestimmenden Zusammenhänge i n d e m ihrer jeweiligen Bedeutung entsprechenden U m f a n g einziugehen, da eine solche Behandlung über den Rahmen unserer vorliegenden Betrachtungen w e i t hinausgehen würde, so müssen w i r uns m i t diesen Fragen — selbst auf die Gefahr hin, nicht i m m e r ausreichend ausführlich, ja, i n gewisser Hinsicht auch einseitig z u sein — doch insoweit beschäftigen, als dies z u r G e w i n n u n g eines einwandfrei definierten Standpunktes unbedingt erforderlich ist. H i n z u k o m m t , daß w i r i n methodologischen Reflexionen wenig N u t z e n sehen, vielmehr der Ansicht P a r e t o s s i n d 8 : ,,Die Diskussionen über die Methode sind reiner Zeitverlust; der Zweck der Wissenschaft ist die E r k e n n t nis der Gleichmäßigkeit der Tatsachen, u n d infolgedessen k o m m t es darauf an, irgendeinem W e g z u folgen, irgendeine Methode anzuwenden, die diesem Ziele näher f ü h r t . " Es sollen daher hier auch keine methodologischen Reflexionen angestellt, sondern es soll n u r der Standpunkt u n d die grundsätzliche A r t der v o n uns bei der Behandlung der hier interessierenden Fragen angewandten Betrachtungsweise dargelegt u n d begründet werden. N u r dann ist es m ö g lich, i n allen Punkten i m m e r völlige Klarheit z u gewinnen u n d insbesondere Verwechselungen besonderer A r t z u vermeiden, die den Charakter der gewonnenen Erkenntnisse mehr oder weniger grundlegend beeinflussen können. Es handelt sich bei der Untersuchung wirtschaftswissenschaftlicher Probleme zunächst prinzipiell u m 'die Frage e m p i r i s c h e n oder r a t i o n a l e n Verfahrens. W e i t e r handelt es sich ebenso grundsätzlich u m die Beachtung des Unterschiedes zwischen r a t i o n a l e r u n d i r r a t i o n a l e r Kategorie, d . h . darum, ob u n d i n wieweit bei der Untersuchung wirtschaftswissenschaftlicher Frageil 2
W. S o m b a r t :
D i e drei Nationalökonomien, München und Leipzig 1930,
S. 8. 9
W . P a r e t o : Manuale di economica politica, M i l a n o 1906, pg. 24.
3
Aufgaben und Methoden
V
cks Gefühl neben der V e r n u n f t einen bestimmenden Einfluß auszuüben v e r m a g 4 . Es handelt sich weiter i m b e s o n d e r e n u m die Beachtung des Unterschiedes zwischen s t a t i s c h e n u n d d y n a m i s c h e n V e r hältnissen, wie er auch i n der unterschiedlichen Bedeutung v o n „long-run"-Betrachtungen einerseits u n d „short-nm"-Betrachtungen andererseits z u m Ausdruck k o m m t . W e i t e r h i n ist die Beachtung des Unterschiedes zwischen r e i n e r u n d a n g e w a n d t e r T h e o r i e 5 , insbesondere auch zwischen w i r t s c h a f t s w i s s e n s c h a f t l i c h e r u n d w i r t s c h a f t s p o l i t i s c h e r Zielsetzung u n d Aufgabenstellung v o n Bedeutung 6 . Hinzuweisen ist auch'auf den Unterschied z w i schen e n d o g e n u n d e x o g e n bedingten Vorgängen, zwischen w i r t s c h a f t l i c h e r u n d t e c h n i s c h e r Kategorie, zwischen U r s a c h e u n d E r s c h e i n u n g s f o r m eines Vorganges u n d manche anderen Unterschiede, auf die w i r bei unseren folgenden Betrachtunigen i n ihrer grundsätzlichen Bedeutung u n d bei unseren späteren Untersuchungen jeweils i m einzelnen einzugehen haben werden. Betrachten w i r zunächst die grundlegenden Fragen nach der A u f gabe der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung, insbesondere der uns hier v o r allem interessierenden theoretischen Nationalökonomie. W i r sehen die w i s s e n s c h a f t l i c h t e Aufgabe der theoretischen Nationalökonomie v o r allem darin, a u s d e r B e o b a c h t u n g des t a t s ä c h l i c h e n G e s c h e h e n s d e r realen W i r k l i c h k e i t das Geimeinsame s o l c h e n Geschehen s zu e r k e n n e n u n d zu e r k l ä r e n , u m auf diese Weise zu „allgemeingültigen" Erkenntnissen w i r t schaftlicher Zusammenhänge und Verursachung e n g e l a n g e n z u k ö n n e n , die unabhängig sind v o n den je4
V g l . hierzu auch die ausgezeichneten Betrachtungen von O . V e i t :
Gefühl
und V e r n u n f t in der Wirtschaft, Berlin 1932. 5
Unter
„angewandter Theorie"
soll hier die Anwendung v o n Erkenntnissen
der „reinen" Theorie auf konkrete Gegebenheiten der realen W i r k l i c h k e i t verstanden werden, und zwar einmal u m diese z u e r k l ä r e n und z u m zweiten u m sie — i m Rahmen einer gegebenen Zielsetzung — zu g e s t a l t e n . U n t e r Berücksichtigung dieser Tatsache halten w i r also die Unterscheidung zwischen „angewandter Theorie" und „Anwendung der Theorie" f ü r überflüssig (vgl. W. S o m b a r t :
a . a . O . , S. 2985 W . E u c k e n :
Kapitaltheoretische U n t e r -
suchungen, Jena 1934, S. 33). 6
V g l . hierzu A . F o r s t m a n n :
Uber
den Unterschied der Aufgaben
und
Ziele von Wirtschaftstheorie und Wirtschaftspolitik, Fin.Arch., N F . , Bd. 5, 1937.
1*
4
Empirie
weiligen b e s o n d e r e n Gegebenheiten, idie der Erkenntnisfindung zugrunde liegen 7 . Die Überprüfung der Richtigkeit solcher E r kenntnisse am tatsächlichen Geschehen, d. h . ihre Verifizierung, macht sie d a n n z u r „ T h e o r i e " , u n d z w a r z u r „ r e i n e n " Theorie. D i e E m p i r i e , d . h . das tatsächliche Geschehen ist also der A u s g a n g s p u n k t der theoretischen Erkenntnis, u n d sie ist i n gleicher Weise auch i h r E n d p u n k t insofern, als die wissenschaftliche Erkenntnis, die zunächst n u r als „Arbeitshypothese" bezeichnet werden kann, ihre eigentliche A k t i v l e g i t i m a t i o n als „ T h e o r i e " erst durch Ü b e r p r ü f u n g am tatsächlichen Geschehen e r h ä l t 8 . U n d z u m zweiten ist das tatsächliche Geschehen a u d i insofern wieder der Endp u n k t der wissenschaftlichen Erkenntnis, als die theoretische N a t i o nalökonomie ihre p r a k t i s c h e Aufgabe erst durch die A n w e n d u n g der reinen Theorie auf die konkreten Gegebenheiten der realen W i r k l i c h k e i t , die sie z u e r k l ä r e n u n d a u c h z u g e s t a l t e n h a t , erfüllt. D i e Empirie ist somit zwar die wichtigste Grundlage der theoretischen Erkenntnis insofern, als sie erst durch die Beobachtung die Voraussetzungen z u r Erforschung der Zusammenhänge liefert. M a n m u ß sich aber andererseits auch d a v o r hüten, i m bloß E m p i r i schen stecken z u bleiben, denn d a m i t w ü r d e m a n statt die e r k l ä r e n d e Aufgabe, die das eigentliche Wesen der theoretischen Nationalökonomie u n d ihrer Probleme kennzeichnet, z u erfüllen, n u r B e s c h r e i b u n g e n z u liefern vermögen. E i n solches Steckenbleiben i m Empirischen kennzeichnet v o r allem die A r b e i t e n der „historischen" R i c h t u n g u n d insbesondere die der unter F ü h r u n g G u s t a v S c h m o l l e r s stehenden jüngeren historischen Schule. So w i c h t i g auch das Wissen u m geschichtliche Tatsachen ist, so m u ß m a n es doch vermeiden, sie schon als „ T h e o r i e n " ansehen z u wollen; denn solche können durch Zusammentragen und' O r d n e n v o n Tatsachenmaterial ebensowenig entstehen, wie ein Haus n u r durch das Zusammentragen u n d O r d n e n v o n Steinen entstehen kann. 7
V g l . hierzu auch ¥ . E u c k e a : leistet die nationalökönomisdie
Ebenda (Insbesondere die Einleitung:
Wis
Theorie?) u n d W . E u c k e n : D i e G r u n d -
lagen der Nationalökonomie, Jena 1940, die beispielhaft sind insbesondere für die wissenschaftliche Behandlung praktischer Probleme. 8
Es ist daher auch unrichtig, w e n n H a y e k theorie,
Wien
u n d Leipzig 1929)
(Geldtheorie u n d K o n j u n k t u r -
grundsätzlich
bestreitet,
daß
theoretisches Gesetz empirisch verifiziert oder widerlegt werden könnte.
ein
Empirie
D i e hier grundsätzlich z u beachtenden Unterschiede h a t v o r allem M e n g e r i n ausgezeichneter Weise e r k l ä r t 9 ; auch M a r s h a l l hat insbesondere dara/uf hingewiesen, daß uns die Kenntnis einzelner Vorgänge n u r deren Erscheinungsformen zeigen, aber nichts über ihre ursächlichen Verknüpfungen auszusagen verm ö g e n 1 0 , u n d gerade diese sind ja f ü r die Erkenntnis solcher V o r gänge das wesentliche. Eine „ T h e o r i e " , die nichts anderes als eine Schilderung w i r t schaftlicher Gegiebenheiten oder Vorgänge, u n d mögen sie auch noch so vielfältiger N a t u r sein, — u m m i t S c h m o l l e r z-u sprechen — „aus der E m p i r i e des tausendfach verschiedenen Laufes der Tagesu n d Gesehichtsereignisse z u n ! Allgemeinen und 1 Typischen sich erh e b t " , ist daher ein Widerspruch i n sich. Wissenschaftliche Erkenntnisse, & h. E r k e n n t n i s s e mit A l l g e m e i n g ü l t i g k e i t s w e r t , lassen sich aber — auf breitester i n d u k t i v e r Basis allerdings — n u r durch isolierende A b s t r a k t i o n u n d logische D e d u k t i o n , d. h. durch bedingungslose „ R e i n darstellung" eines Problems gewinnen* W e n n hier auch Fehler gemacht werden, so berahren diese doch nicht den K e r n des Problems, 6
C
Menger
(Untersuchungen über die Methode der Sozialwissenschaft und
der politischen Ö k o n o m i e insbesondere, Leipzig 1883, S. 14 f.) stellt namentlich
fest:
„Wir
gewinnen
das
historische
Verständnis
einer
Tat-
sache, indem w i r ihre individuelle Genese suchen, d. h. indem w i r die k o n kreten Umstände innerhalb derer sie m i t ihren i h r eigentümlichen Charakterzügen, inmitten derer sie entstanden ist, m i t ihren ihr eigentümlichen Seiten vorstellen...
W i r gewinnen das t h e o r e t i s c h e Verständnis
einer
kon-
kreten Tatsache . . . , w e n n w i r sie als einen Sonderfall von einer gewissen Regelmäßigkeit (Gesetz) der Aufeinanderfolge oder Koexistenz der Tatsachen betrachten, oder m i t anderen W o r t e n , w i r gelangen z u m Verständnis des D a seinszweckes, der Existenz und der N a t u r einer Tatsache, indem w i r lernen, i n i h r i m wesentlichen den Beweis eines Tatsachengesetzes z u sehen." N i c h t zuzustimmen vermögen w i r allerdings — t r o t z , gewisser Einschränkungen — der Ansicht M e n g e r s ,
daß. die A n w e n d u n g
der Theorie
durch den Historiker zu erfolgen habe, sondern diese Anwendung hat
—
ebenso wie die Erkenntnisfindung — durch den Nationalökonomen z u erfolgen, d e r ' d a m i t schon M i l l fikation 10
seine wissenschaftliche Aufgabe vollendet, die, wie dies
forderte,
v o n der I n d u k t i o n
über die D e d u k t i o n
zur
Veri-
fortzuschreiten h a t .
A . M a r s h a l l (Principles of Economics, j t h ed., London 1905, B. I , Chap. I V , § 3) meint hier: „ D i e Geschichte lehrt lins w o h l , daß dies oder jenes Ereignis auf dies oder jenes ander? Ereignis g e f o 1 g t ist oder gleichzeitig m i t i h m geschah. Sie vermag uns aber nichts auszusagen darüber, o b dieses erste die Ursache jenes zweiten gewesen ist."
6
Empirie
sondern es sind — u m m i t W a g n e r z u sprechen — „regelmäßig nicht sowohl Fehler der Methode, aiuch nicht solche, die unvermeidlich i m Wesen der Methode liegen, sondern Fehler i n u n d bei der A n w e n d u n g der M e t h o d e " 1 1 . Die Gewinnung einer wissenschaftlichen Erkenntnis setzt somit zunächst a l l g e m e i n die A b s t r a k t i o n v o n allen irgendwie i r r a t i o n a l bestimmten Einflüssen voraus, d. h. sie läßt sich auch n u r auf r a t i o n a l e r Basis gewinnen, anderenfalls würde i h r Charakter m e h r oder weniger subjektiver N a t u r sein, u n d sie wäre daher z u r objektiven E r k l ä r u n g wirtschaftlicher Zusammenhänge u n geeignet 1 2 . D i e w i r t s c h a f t s wissenschaftliche Erkenntnis ist weiterhin i n der erforderlichen Klarheit insbesondere n u r durch A b s t r a k t i o n v o n allen a u ß e r wirtschaftlichen Einflußmöglichkeiten z u gewinnen; d e n n n u r auf diese Weise k a n n das gesuchte „Erkenntniso b j e k t " einwandfrei definiert werden. Eine derartige „ D e f i n i t i o n " ist d a n n also das Resultat des erkennenden Denkens u n d als solches seine kürzeste sprachliche Ausdrucksform. Es können daher auch niemals aus a p r i o r i aufgestellten „ D e f i n i t i o n e n " wissenschaftliche Erkenntnisse deduziert werden; denn d a m i t würde m a n ja das, was erst Gegenstand des Beweises sein soll, bereits i n die Voraussetzungen legen. D a m i t träte dann aber an die Stelle der Empirie die Spekulation. Die mangelnde Fähigkeit z u r Abstraktion, d. h. die Unfähigkeit sowohl am richtigen O r t e w i e auch i n richtiger Weise abstrahieren z u können, ist, ebenso wie die Unfähigkeit z u r richtigen D e d u k t i o n , nicht z u m wenigsten Schuld daran, daß m a n sich vielfach über wesentliche Begriffe unserer Wissenschaft u n d die sie bestimmenden Zusammenhänge keine oder doch wenigstens keine ausreichende Klarheit z u verschaffen vermag. U n d das gilt, wie unsere späteren Untersuchungen noch i m einzelnen erkennen lassen werden, ganz besonders auch f ü r das Geldproblem, das m a n vielfach f ü r eines der abgeschlossensten unseres Wissensgebietes angesehen hat. Besteht nun, wie w i r feststellten, der grundsätzliche Fehler der 1 1
A. W a g n e r :
Grundlegung
der
politischen
Ökonomie,
3.Aufl.,
Leipzig
1892, S. 18. 19
Daß
ein solches Ausschließen aller irrationalen Einflüsse aus Gründen
Methodik
der
nicht das geringste m i t einer irgendwie gearteten „rationalisti-
schen" Z i e l s e t z u n g insbesondere wirtschafts p o l i t i s c h e r hat, bedarf w o h l keiner Begründung.
A r t zu t u n
Pseudorealismus
historischen Schule als wirtschaftswissenschaftliche Methode i n der Beschränkung a u f den Ausgangspunkt der Untersuchungen, die Empirie, v o n der sie sich nicht au lösen vermochte, so besteht eine andere, nicht m i n d e r größe Gefahr i n der Beschränkimg d e s Ausgangspunktes, also i n dem Versuch, die Vorgänge eines b e s t i m m t e n z e i t l i c h e n Geschehens zur einzigen Grundlage einer theoretischen Erkenntnis machen z u wollen, d . h . also, aus einem e i n m a l i g e n historischen Geschehen a l l g e m e i n g ü l t i g e w i r t schaftliche Entwicklungsgesetze deduzieren z u wollen, vielfach noch verbunden m i t dem Versuch, unter V e r k e n n u n g des Unterschiedes v o n W i r t s c h a f t s w i s s e n s c h a f t u n d W i r t s c h a f t s p o l i t i k ebenso wie v o n rationaler u n d irrationaler Kategorie, die Gesamtheit der praktisch i n Erscheinung tretenden Probleme gleichzeitig u n d als eine geschlossene Einheit lösen z u w o l l e n 1 3 . Die aus der konkreten W i r k l i c h k e i t des Augenblicks gewonnenen u n d damit naturgemäß situationsgebundenen Erkenntnisse, die man i r r t ü m l i c h f ü r besonders „wirklichkeitsnahe" hält, sind aber nicht n u r sinnlos, da sie bei der Erklärung einer jeden auf a n d e r e n Voraussetzungen beruhenden Situation versagen müssen, sondern sie sind auch gefährlich, w e n n m a n es u n t e r n i m m t , sie zur p r a k t i schen Gestaltung der realen W i r k l i c h k e i t anzuwenden i n Situationen, denen gänzlich a n d e r e Voraussetzungen zugrundeliegen wie diejenigen, die die Grundlage solcher situationsgebundenen „ T h e o r i e n " bilden. Solche „Erkenntnisse", deren einzige Grundlage n u r Augenblickssituationen sind, haben daher — t r o t z ihrer s c h e i n b a r e n Wirklichkeitsnähe — durchaus pseudorealistischen C h a r a k t e r 1 4 . 18
Einen Katalog der hier meist begangenen grundsätzlidien I r r t ü m e r stellt eine Arbeit
von
S. ¥ e n d t
(Grenznutzentheorie
oder
Volkswirtschaftslehre?
Fin.Arch., N F . , Bd. 5, 1937) dar. D i e kritische Einstellung, die W e n d t
hier
einnimmt, scheint deshalb besonders bedenklich, weil die völlig unwissenschaftliche, u m nicht zu sagen dilettierende A r t
seiner Betrachtungen
(vgl.
hierzu auch die K r i t i k seines Buches: Grenzen des zwischenstaatlichen Kreditverkehrs, Berlin 1937,
den J k f* N . St., Bd. 147, 1936) es dringend nahe-
legt, sich zunächst erst einmal m i t den G r u n d l a g e n
der Probleme ver-
traut JEU machen, die man z u „kritisieren" unternimmt. 14
Iii
diesem Sinne stellt auch W . E u c k e n
( D i e Grundlagen der
National-
ökonomie, a . a . O . , S. 261) fest: „Je ausschließlicher die Nationalökonomen die jeweilige Gegenwartssituation dern sein w o l l e n , der Wirtschaftspolitik
betrachten, j e
krampfhafter
sie
mo-
u m s o r a s c h e r v e r a l t e n s i e . Jede Wendung oder des Wettbewerbsrechtes
wirft
ihr
Lehrgebäude
um. D e n n die früheren Analysen bezogen sich auf eine nunmehr umgestaltete
8
Pseudorealismus
Die i m m e r w i e d e r — u n d auch m i t Recht — geforderte W i r k lichkeitsnähe der nationalökonomischen Theorie ist daher auch a m wenigsten dadurch gewahrt, daß m a n versucht „die heutige [?] A u f gabe der T h e o r i e " d a r i n z u sehen, „ n i c h t die Eigengesetzlichkeit der Wirtschaft z u ermitteln, sondern Voraussetzungen f ü r deren O r d nung klarzustellen", wie dies beispielsweise H e s s e i n V e r k e n n u n g des Unterschiedes zwischen r e i n e r u n d a n g e w a n d t e r Theorie glaubt fordern z u müssen 1 5 - D e n n die O r d n u n g der Wirtschaft, die hier gefordert w i r d , — u n d deren E r m i t t l u n g eine Aufgabe der a n g e w a n d t e n Theorie i m Rahmen einer gegebenen Zielsetzung ist — , ist nicht durchführbar ohne Erkenntnis der u n b e e i n f l u ß t e n also „eigengesetzlichen" Zusammenhänge, die ordnend gelenkt u n d beeinflußt werden s o l l e n 1 6 . A u c h die so viel berufenen „Erfahrungen", auf die die sogenannten „ P r a k t i k e r " sich m i t Vorliebe zurückzuziehen pflegen, u n d die sie den angeblich ^blutleeren T h e o r i e n " der Wissenschaft gerne entgegensetzen, u m d a m i t ihre besondere A k t i v l e g i t i m a t i o n zur praktischen Gestaltung der W i r k l i c h k e i t nachzuweisen, gehören hierher. Solche „praktischen" Erfahrungen müssen daher auch i m m e r Wirtschaftsstruktur, und sie müssen sich u m neue »zeitgebundene' Theorien bemühen« A u f
diese Weise verliert
die' Nationalökonomie sdiließlidi jeden
H a l t . Sie läuft immerfort hinter den Ereignissen her." 15 1 1
A . H e s s e : Yolkswirtsdiaftslehre, Jena 1936, S . I I I . Es scheint hier allerdings, als ob m a n sagen müßte „zwei Seelen wohnen, ach! in seiner Brust", denn H e s s e seinen Untersuchungen
meint .in diametralem Gegensatz zu dieser,
v o r a n gestellten Ansicht
an einer späteren Stelle
seiner Betrachtungen (Ebenda, S. 38) durchaus richtig: „ I m besonderen w i r d der Theorie vorgeworfen, daß sie v o n einer völlig f r e i e n
Wirtschaft
ausgehe, den Staat als Machtfaktor ignoriere u n d daß sie allein den E g o i s m u s der Menschen ab A n t r i e b für ihr wirtschaftliches H a n d e l n einsetze. D i e ser Einwand zeigt, daß n i d i t n u r der Sinn, sondern auch der Z w e c k theoretischen Überlegung verkannt wird.
Die
Betrachtung
der
der Wirtschaft
steht v o r den Fragen, wie die Entwicklung sich gestaltet, w e n n der Staat sie nicht ordnet, und w i e die Einzelwirtschaften, w e n n ihnen die Initiative nicht genommen ist, auf die staatliche Ordnung reagieren. Daraus w i r d ersichtlich, wies die Maßnahmen beschaffen sein müssen, damit sie i h r Z i e l erreichen. Jene Fragen können w i r nur beantworten, w e n n w i r die Einzelwirtschaften als für sich in freier K o n k u r r e n z stehend betrachten, und wenn w i r weiter voraussetzen, daß sie für sich bestehen wollen, d. h. v o m eigenen Interesse geleitet w e r d e n . . . W ä r e den Einzelwirtschaften jede Initiative genommen, w ü r den die Wirtschaftssubjekte sich i n allen Beziehungen der Gesamtheit einfügen, dann wäre die Frage der Notwendigkeit staatlicher Regelung und der W i r k u n g dieser Maßnahmen überhaupt kein P r o b l e m / 1
Pseudorealismus
— w i e L i e f m a n n richtig feststellt — versagen, „ w o es sich «um n e u e A u f g a b e n handelt"17. Das Zeugnis augenfälliger Erfolge i n der P r i v a t w i r t s c h a f t ist somit auch a n s i c h keinesfalls ein Zeichen f ü r eine besondere Prädestination f ü r die Lösung v o 1 k s wirtschaftlicher Probleme, ja, m a n k a n n vielfach eher v o n der gegenteiligen Annahme ausgehen 1 8 . Es ist daher auch verständlich, w e n n K e y n e s meint, daß die Durchführung notwendiger Reformen vielfach unmöglich ist, „ w e i l die Bankwelt intellektuell aiußerstande sei, ihre eigenen Probleme z u v e r s t e h e n " 1 9 , oder w e n n er fast resigniert feststellt, „das allgemeine volkswirtschaftliche u n d finanzielle Bildungsniveau der Politiker u n d Bankiers sei schwerlich hoch genug, u m Neuerungen durchführbar oder unbedenklich erscheinen z u lassen"^ 0 . N i c h t z u Unrecht weist auch v . K e l l e r darauf hin, daß „gerade der erfahrene Praktiker gern i n die Gefahr [verfällt], i n den Forderungen des Tages z u ersticken u n d v o n Stunde z u Stunde weiterimprovisierend, die großen Ziele aus den Aiugen v e r l i e r t " 2 1 . Vielleicht liegt dies alles auch daran, daß die Praktiker exaktem theoretischen D e n k e n — sowohl aus Mangel an Zeit wie auch an Neigung — i n der Regel wenig sympathisierend gegenüberstehen 22 . 17
R. L i e f m a n n :
D i e Geldvermehrung
i m W e l t k r i e g und
die
Beseitigung
ihrer Folgen, Berlin und Stuttgart 1918, S. 167. 1 8
Ich selber bin der letzte, der den W e r t „praktischer Erfahrungen", auch für die theoretische Erkenntnis, leugnen würde — w e n n durch Nachdenken
fruchtbar
gerade
man
zu machen, v e r s t e h t ;
sie denn
ich bin selber ja aus diesem Grunde v o n der Praxis zur Theorie gekommen. Gerade
deshalb w i r d m a n m i r auch am wenigsten den V o r w u r f
einer
zu
„theoretischen" Einstellung machen können, denn gerade aus „praktischen Erfahrungen" habe ich die Oberzeugung gewonnen, daß eine zielbewußte und erfolgversprechende
Gestaltung
der
realen Wirklichkeit
theoretische Erkenntnis der ursächlichen und allgemeingültigen
ohne
klare
Zusammen-
hänge nicht vollziehbar ist, u m deren Gewinnung sidi daher auch gerade der „Praktiker" i n erster Linie bemühen müßte. M e i n V o r w u r f richtet sich also nicht gegen die praktische Erfahrung a l s s o l c h e , sondern gegen die I n dolenz der Praktiker, solche Erfahrungen durch Nachdenken i n ihrer Bedeut u n g und i n ihren inneren Zusammenhängen verstehen und erkennen
zu
lernen, u m sie wirklich nutzbringend verwerten z u können. 19
20 2 1
J. M . K e y n e s : E i n T r a k t a t über Währungsreform, dtsch. v. E . K o c h e-r t h a 1 e r , München und Leipzig 1923, S. I V . Ebenda, S. 173. R . v. K e l l e r : V o n der Kriegswirtschaft zur Friedenswirtschaft,
Stuttgart
und Berlin 1940, S. 9. 22
B a g e h o t meint h i e r ' ( z i t . nach J. M . K e y n e s : V o m Gelde, dtsch. v. C .
10
Pseudorealismus
Leider hat das vielfach dazu geführt, daß diejenigen N a t i o n a l ö k o n o men das meiste Ansehen genossen, die — meist ohne ausreichende erkenntnistheoretische Fundierung ihrer Ansichten — „ u n k o m p l i zierte, ,ready-made c theoretische Erklärungen u n d Verhaltungsmaximen sozusagen , v o n der Stange' liefern konnten, die u n m i t t e l bar Bezug nahmen auf die Erscheinungen, die an der Oberfläche der Ereignisse sich abspielten u n d daher wichtig erschienen", so daß „der größere oder geringere M a r k t w e r t der wissenschaftlichen A r b e i t r . . während dieser Zeit zweifellos z u m großen T e i l d a r i n bestanden [hat], daß ihre Ergebnisse i n Schlaigworten formulierbar w a r e n " 2 3 . Die Unfähigkeit, eine gegebene wirtschaftliche Situation i n ihren inneren Zusammenhängen u n d Verursachungen z u erklären, u m sie gestalten z u können, bedingt daher auch keinesfalls irgendwie situationsgebundene „ T h e o r i e n " , sondern sie zeigt n u r das Fehlen w i r k l i c h e r also a l l g e m e i n gültiger wirtschaf tswissenschaftlicher Erkenntnisse — oder aber die Unfähigkeit, solche auf eine konkrete Lage sinngemäß a n w e n d e n z u k ö n n e n 2 4 . N u r dann w i r d der Forscher — n i c h t m i n d e r a b e r a u c h d e r P r a k t i k e r — neuen Situationen — gleichviel ob diese auf bekannten „erfahrenen" oder noch unbekannten Ursachen beruhen — nicht hilflos gegenüberstehen, wenn er die allgemeingültigen Wesensmerkmale eines Problems erkannt hat. Das ist aber — u n Krämer,
München und Leipzig 1932, S. 624): „Abstraktes D e n k e n ist von
Menschen in hohen Stellungen nicht z u erwarten; die Durchführung
einer
erstrangigen Transaktion n i m m t alle Kräfte für sich in Anspruch und diejenigen, denen solche Geschäfte obliegen, sind gewöhnlich wenig geneigt, über theoretische Dinge nachzudenken, selbst, wenn ein solches Nachdenken jene Transaktion sehr nahe angeht." 23
G . M y r d a l : D e r Gleichgewichtsbegriff als Instrument der geldtheoretischen Analyse, i n „Beiträge zur Geldtheorie", hrsg. v. F. A . H a y e k , W i e n 1933, S. 366.
M
Es hieße nichts anderes, als den wirklichen Schwierigkeiten aus dem Wege zu gehen, wenn man in einem solchen Falle einfach das Gebiet rationaler Ü b e r legungen, die hier allein nützen können, verließe und — u m m i t J. S c h u m peter
(Das Sozialprodukt und die Rechenpfennige, A . f. Sw., Bd. 44, 1917
S. 627) zu sprechen —
meint, daß „alle Geistesarbeit
zweier Jahrhunderte
wertlos sei, daß nun eine neue W e l t beginne m i t neuen Lebensgesetzen, neuen Formen und neuem I n h a l t . . . Dergleichen ist auf allen Gebieten ärgerlich und störend — neues Wasser auf die ohnehin so laut klappernde M ü h l e des w i r t schaftspolitischen Dilettantismus: am ärgsten und störendsten aber in währungspolitischen Fragen, die an sich schon dem Verständnis
weiterer Kreise
schwer zugänglich und von alters her ein H e r d von Vorurteilen sind".
Romantik
11
abhängig v o n der ständig erforderlichen Ergänzung der theoretischen Erkenntnis i n E i n z e l h e i t e n — n u r möglich auf der Basis allgemeingültiger Erkenntnisse, die auf breitester i n d u k t i v e r Basis durch isolierende A b s t r a k t i o n u n d logische D e d u k t i o n gewonnen worden sind25. N i c h t minder gefährlich als die Überschätzung der Bedeutung der Empirie — entweder dadurch, daß man sich auf sie beschränkt, oder daß m a n eine gegebene Situation f ü r ausreichend als Ausgangsp u n k t wirtschaftswissenschaftlicher Erkenntnisse ansieht — ist aber auch ihre Unterschätzung, die sich besonders i n dem Versuch d o k u mentiert, dadurch z u wissenschaftlichen Erkenntnissen z u gelangen, daß m a n v o n a p r i o r i aufgestellten Definitionen ausgeht, also die Empirie durch die Spekulation ersetzt, u n d noch dazu eine Vielzahl v o n Problemen, die n u r durch ihre i s o l i e r t e Betrachtung einer einwandfreien Lösung zugeführt werden können, i n dem G e s a m t zusammenhange z u lösen versucht, i n dem sie praktisch i n Erschein u n g treten, wie dies sowohl die Methode der R o m a n t i k e r als auch die der M y s t i k e r kennzeichnet. Die gesamte Einstellung der R o m a n t i k e r z u den Problemen der realen W i r k l i c h k e i t ist nicht rational, sondern irrational bestimmt. A b e r d i e s e A b k e h r d e r R o m a n t i k e r v o n a l l e m R a t i o n a l e n ist keine Stärke, s o n d e r n eine Res i g n a t i o n s e r s c h e i n u n g . N i c h t w e i l m a n den „Rationalism u s " ü b e r w u n d e n hätte, ist m a n irrational, sondern weil m a n m i t i h m nicht fertig z u werden vermag u n d so auch keinen U n t e r schied zwischen M e t h o d e u n d Z i e l s e t z u n g sehen kann. So ist denn R o m a n t i k — wenigstens als wirtschaftswissenschaftliche „ R i c h t u n g " — i m Grunde nichts anderes als I r r a t i o n a l i s m u s aus m a n g e l n d e m S i n n f ü r d i e W i r k l i c h k e i t . Es scheint eine durch das tragische Schicksal eines F r i e d r i c h L i s t — jenes „Deutschen ohne Deutschland", wie W a l t e r v o n M o l o i h n genannt h a t # — gekennzeichnete Erscheinung solch ro*5
W i r stimmen daher auch hier E u c k e n ( a . a . O . , S. 262) zu, w e n n er m e i n t : „ W o h l werden sich vielfach . . . gewisse Ergänzungen des Gedankenapparates als notwendig erweisen. ,Fertig' w i r d dieser Apparat nie sein. Aber solche notwendigen Ergänzungen
ändern nichts an der Tatsache, daß die
National-
ökonomie nie völlig überrascht werden kann, wenn ihr Gedankenapparat aus ganz umfassender historischer Erfahrung heraus — aber auf G r u n d intensiver Analyse der Einzelgebilde — gewonnen ist. Sie gewinnt die Ruhe und den H a l t gegenüber geschichtlichen Wandlungen, die ihr f e h l t "
12
Romantik
mantischer Mentalität z u sein, alles was nicht i n i h r ideologisches System paßt, sondern sich i n w e i t vorausschauender Weise u m die •Durchführung realer N o t w e n d i g k e i t e n bemüht, einfach niederzuschreien. Daß die R o m a n t i k e r F r i e d r i c h L i s t auch den V o r w u r f des „Materialismus" machten, ist kennzeichnend sowohl für die A r t , wie auch f ü r die praktische Bedeutung ihrer wirtschaftswissenschaftlich en'- Einstellung. Sie vermögen daher auch auf solcher Grundlage z u keiner brauchbaren Lösung der Probleme z u kommen^ d i e naturgemäß rational bedingt ist. Es ist beispielsweise typisch f ü r eine solche irrationale Einstellung, w e n n A d a m M ü l l e r das Geld „eine Idee" nennt, oder weiter meint, es sei „eine allen I n d i v i d u e n der bürgerlichen Gesellschaft inhärente Eigenschaft, k r a f t deren sie m e h r oder weniger m i t deil übrigen I n d i v i d u e n i n V e r b i n d u n g z u treten u n d auch wieder die verbundenen I n d i v i d u e n auseinanderzusetzen vermögen Es soll damit gewiß nichts gegen den e t h i s c h e n Gehalt der Ansichten der R o m a n t i k e r gesagt wenden; aber das steht auf einem anderen B l a t t e 2 7 . W i r müssen aber hier fragen, welchen N u t z e n denn ihre „ T h e o r i e n " für-die E r k l ä r u n g der wirtschaftlichen Z u sammenhänge u n d Verursachungen, u n d welche praktische Bedeut u n g sie f ü r die G e s t a l t u n g der realen W i r k l i c h k e i t haben sollen 2 8 . 26
A . M ü 11 c r : Elemente der Staatskunst, Bd. 2, S. 192 ff.; siehe auch A . M ü I l e r : Versuch einer neuen Theorie des Geldes, hrsg. v. H . L i e s e r ,
Jena
1922, S. 139. 27
I n diesem Sinne stellt auch S o m b a r t
(a. a. O . , S. 279) fest: „Es gibt gewiß
eine herrliche »romantische* Dichtung, eine »romantische'Malerei, eine »romantische* Musik, meinetwegen auch eine romantische' Philosophie; eine »romantische* Wissenschaft gibt es nicht, sie bedeutet einen Widerspruch i m Beiwort". 28
M . P a 1 y i , der insbesondere die romantische Geldtheorie einer eingehenden Betrachtung unterzieht, meint hier (Die romantische Geldtheorie, A . f. Sw., Bd. 42, 1916/17, S. $$$): „ D e n Geldbegriff der klassischen Nationalökonomie hat A d a m
Müller
nicht vertieft, geschweige denn überwunden; er hat
ihn aber durch einen elastischen Sprachgebrauch, z u dem ihn die romantischen Voraussetzungen seines Denkens geleitet haben, beliebig dehnbar gemacht und die herkömmliche Lehre v o n dem Verhältnis der geldlosen W i r t schaftsordnung z u der monetären i n paradoxer Weise i n i h r Gegenteil verk e h r t . E r erreicht dadurch eine ,Idee des Geldes* — v o n einem Begriff läßt sich in der T a t schwer reden Vom Gelde" m i t seiner Glrichgewichtsbedingung der Übereinstimmung v o n Investition u n d Ersparnis die zweite der drei Gleichgewichtsbedingungen W i c k s e 11 s 1 0 0 : 1. Gleichheit v o n „natürlichem" Z i n s u n d Marktzins, 2. Gleichheit v o n Angebot u n d Nachfrage an Ersparnissen, 3. Stabilität des allgemeinen Preisniveaus v e r t r i t t , während er i n seiner „Allgemeinen T h e o r i e " die erstgenannte Gleichgewichtsbedingung W i c k s e i l s besonders herausgearbeitet hat. Das entspricht auch seiner ganzen H a l t u n g , die er gegenüber den „ A n t i z i p a t i o n e n " eingenommen hat; denn während diese i n seinem Buch „ V o m Gelde" eine durchaus untergeordete Rolle spielen, stehen sie i n seiner „Allgemeinen T h e o r i e " i m V o r dergrund 1 0 1 . D u r c h die bei unseren Betrachungen gewählte A r t der U n t e r suchungen u n d Darstellung des Geldproblems ergibt sich i n einigen P u n k t e n auch die N o t w e n d i g k e i t gewisser Wiederholungen insofern, als es erforderlich ist, bereits i n der allgemeinen T h e o r i e des Geldes auf Zusammenhänge einzugehen, die i m einzelnen erst i n der Gleichgewiditstheorie z u betrachten u n d z u klären sein werden. Ebenso werden w i r i n dieser wieder auf Betrachtungen zurückgreifen müssen, die w i r i n der allgemeinen Theorie des Geldes bereits an99
G. M y r d a l
(Ebenda, S. 434 f.): „Aber für mich scheint die Aufgabe daher
u m so zwingender, dieser Vorstellung des geldtheoretischen
Gleichgewichts
eine klarere und theoretisch haltbarere Durcharbeitung zu geben." 1 0 0
Vgl. G . M y r d a l :
1 0 1
I n unseren einleitenden Betrachtungen hatten w i r bereits darauf hingewiesen,
a . a . O . , S. 387.
daß die W i c k s e 1 I schen Gleichgewichtsbedingungen sofern,
inhomogen sind in-
als sie in ihren relativen Voraussetzungen differieren
(vgl.
unten
S. 33). A u f die Tatsache, daß die Stabilität des „allgemeinen Preisniveaus" kein a l l g e m e i n gültiges Gleichgewichtskriterium
ist, hat, wie
ebenfalls
erwähnt wurde, bereits D a v i d s o n hingewiesen. Aber auch die beiden anderen Bedingungen sind insofern inhomogen, als die erstgenannte Bedingung die Möglichkeit
bzw. Notwendigkeit
einer
veränderlichen
Geldmenge
be-
inhaltet, während die zweitgenannte Bedingung die Veränderung des A n gebots durch-zusätzliches Geld ausschließt. A u f diese Zusammenhänge w i r d in der Gleichgewichtstheorie des Geldes näher einzugehen sein.
Reine und angewandte Geldtheorie
gestellt haben; u n d schließlich werden auch Fragen, die ihre eingehende Behandlung erst i n der angewandten Theorie des Geldes finden können, bereits i n der reinen Theorie gestreift werden müssen, wie dies beispielsweise bei der Frage der Finanzierung exogen bedingter Vorhaben größeren Ausmaßes durch autonome Geldschöpfung der Fall ist. Es w i l l uns aber scheinen, als ob durch eine solche — w e n n auch n u r i n einzelnen Punkten wiederholte — Betrachtung einzelner Fragen u n t e r verschiedenem Gesichtswinkel das Verständnis für das Ganze n u r gefördert werden kann, so daß w i r d a r i n nicht n u r keinen Nachteil, sondern eher einen V o r t e i l insbesondere f ü r diejenigen erblicken, die sich m i t den hier behandelten .Fragen noch nicht eingehender beschäftigt haben. Eine solche umfassende K l ä r u n g des Geldproblems schafft aber aiuch die unabdingbaren Voraussetzungen eines jeden planvollen wirtschaftspolitisfchen — u n d auch finanzpolitischen — Handelns, dessen W i r k u n g e n n u r d a n n i m m e r i n v o l l e m U m f a n g übersehen werden können, w e n n die Gesamtheit der sie bestimmenden theoretischen Zusammenhänge verstanden w o r d e n ist. N u r dann ist auch ein solches H a n d e l n — wie leider so vielfach — nicht n u r eine einfache Sümimation v o n Reflexhandlungen auf G r u n d „erfahrener" oder auch n u r nach Lösung drängender Vorgänge, sondern n u r dann stellt es als „planvolles" H a n d e l n eine homogene Einheit dar. W i r w o l l e n z u m Abschluß unserer Betrachtungen über die allgemeinen Grundlagen der reinen Theorie des Geldes nochmals k u r z auf eine Tatsache hinweisen — obgleich w i r dies bereits i n unseren einleitenden Betrachtungen getan haben — , w e i l es sich i m m e r wieder zeigt, wie w i d i t i g es ist, hier völlige Klarheit z u schaffen. Dies g i l t weniger f ü r diejenigen, »die m i t aen Fragen der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung vertraut sind, als vielmehr f ü r diejenigen, die es gerne sein möchten und 1 die w o h l auch vielfach so tun, als wären sie es. W e n n w i r z u einer einwandfreien Erkenntnis der uns hier interessierenden Fragen k o m m e n wollen, dann müssen .wir — wie bei allen wirtschaftstheoretischen Untersuchungen überhaupt — v o n sämtlichen Einflüssen u n d Einflußmöglichkeiten a u ße r wirtschaf t licher A r t gänz bewußt u n d i n v o l l e m U m f a n g abstrahieren. W i r müssen die wirtschaftlichen Vorgänge also insbesondere auch ohne Berücksichtigung der Möglichkeit irgendwelcher wirtschafts p o l i t i s c h e r Beeinflussung betrachten, u n d z w a r m ü s s e n w i r
•76
Reine und angewandte Geld theo rie
d i e s g e r a d e m i t R ü c k s i c h t a u f -die N o t w e n d i g k e i t , eine e i n w a n d f r e i klare U n t e r l a g e f ü r solche Beeinf lussungen zu schaffen. Entgegen den i m m e r wieder gehörten Behauptungen aus K r e i sen v o n Laien oder solchen, die es gerne gewesen sein möchten, soll d a m i t natürlich nicht die Zweckmäßigkeit oder auch N o t w e n d i g k e i t solcher Maßnahmen aus a u ß e r wirtschaftlichen Gründen abgestritten werden — i m Gegenteil! A b e r die Untersuchung solcher Maßnahmen u n d der durch sie verursachten W i r k u n g e n können nicht Gegenstand der „ r e i n e n " Theorie sein, w e n n diese es als i h r Z i e l ansieht, z u a l l g e m e i n g ü l t i g e n Erkenntnissen z u gelangen, sondern diese sind i n der a n g e w a n d t e n Theorie z u betrachten, z u der die r e i n e Theorie erst die grundsätzlichen Voraussetzungen z u liefern hat. Solche Maßnahmen können — da sie a u ß e r w i r t schaftlich bedingt sind — auch n u r i n ihren wirtschaftlichen W i r k u n g e n betrachtet werden, n i e m a l s a b e r können s i e a u c h w i r t s c h a f t l i c h l e g i t i m i e r t w e r d e n , denn das wäre ein Widerspruch i n sich selbst. W i e eine j e d e politische Maßnahme erhält auch die Wirtschaftspolitik, soweit sie nicht rein wirtschaftlicher N a t u r u n d Zielsetzung ist, i h r e L e g i t i m a t i o n n i c h t von der Wissenschaft, sondern i m m e r nur von der Geschichte.
Band
I
Allgemeine Geldtheorie
Erstes
Kapitel
Die Problemstellung Es k ö n n t e angesichts der Vielzahl v o n Untersuchungen, die gerade auch i n den letzten Jahren wieder über das Geld u n d die v o n i h m mehr oder weniger abhängigen Probleme veröffentlicht w o r den sind, fast m ü ß i g erscheinen, heute noch versuchen z u wollen, sich m i t den Grundlagen dieses Problems auseinanderzusetzen, wenn nicht die Tatsachen i m m e r wieder zeigen würden, daß es a n einer ausreichend klaren wie auch einer genügend eindeutigen Begriffsbestimmung über das eigentliche innere Wesen dessen, was untersucht werden soll, ebenso fehlt, wie es an einer klaren Systematik der typischen u n d wirtschaftlich bestimmten A r t e n des Geldes u n d schließlich auch der Formen, i n denen es a u f t r i t t , mangelt. N i c h t zuletzt mag gerade auch diese Tatsache eine der wesentlichsten U r sachen dafür sein, daß m a n sich auch über viele W i r k u n g e n monetärer Vorgänge nicht i m m e r die erforderliche Klarheit z u verschaffen vermag; u n d m a n w i r d daher vielleicht auch w o h l z u jener M e i n u n g L o r d B e a c o n f i e l d s k o m m e n , der einmal sagte, daß das Geld mehr Leute verrückt gemacht habe, als irgendetwas anderes — ausgenommen die Liebe. Je tiefer m a n i n die Probleme des Geldes einzudringen versucht, u m so mehr ist es erforderlich, sich durch dauernde Überprüfung der tragenden Grundlagen dieser Probleme ausreichende Klarheit über die typischen wirtschaftlichen Wesensmerkmale des Geldes i m m e r wieder z u verschaffen 1 . 1
N i c h t z u Unrecht meint H e 1 f f e r i ch (Das Geld, 4. Aufl.,
Leipzig 1919):
„Bei näherer Betrachtung stellt sich das Geld als so vielgestaltig in seinen E r scheinungsformen dar, daß das Gemeinsame und Wesentliche in dem großen Komplex der Einzelwahrnehmungen unterzugehen droht. So k o m m t es, daß w i r zwar eine große A n z a h l Definitionen des Geldes besitzen, aber keine, die allgemeine Anerkennung gefunden hätte."
80
Die Grundlagen der „Allgemeinen Geldtheorie"
W e n n K e y n e s einmal meint, die Wirtschaftstheorie biete „ k e i n System endgültiger Erkenntnisse, die unmittelbar auf die Praxis anzuwenden wären", sie stelle vielmehr eher „eine Methode als eine Lehre, einen Denkapparat, eine Technik z u m Denken v o r , die i h r e m Besitzer verhilft, z u richtigen Schlußfolgerungen z u gelangen" 2 , so setzt das nicht n u r eine völlige Beherrschung des Handwerkszeuges durch den, der eine solche Methode anzuwenden versucht, sondern setzt auch das V o r h a n d e n s e i n solchen Handwerkszeuges v o r aus, u n d es erfordert schließlich, daß sich dies auch i n einem Z u stande befindet, der seine nutzvolle A n w e n d u n g zuläßt. Eines der wesentlichsten Handwerkszeuge, deren sich der Forscher bei seinen Untersuchungen bedienen muß, stellen die Begriffe dar. Geraide hier aber zeigt es sich, daß t r o t z eines Jahrhunderts wissenschaftlichen Forschens über die tragenden Begriffe vielfach eine derartige Meinungsverschiedenheit besteht, daß m a n n u r dann — u n d auch dann n u r vielleicht — die Gefahr vermeidet, mißverstanden z u werden, wenn m a n zunächst die tragenden Begriffe seiner Untersuchungen i n aller Klarheit herausarbeitet. Es scheint vielfach so, als ob sich die theoretische Forschung unter d e m Eindruck des Geschehens der realen W i r k l i c h k e i t u n d der hierdurch aufgeworfenen Probleme dazu hat verleiten lassen, sich m e h r den praktischen Fragen des Geldwesens zuzuwenden, wie sie i n theoretischer Hinsicht besonders auch durch jenen Fragenkomplex gekennzeichnet sind, den w i r als die Gleichgewichtstheorie des Geldes bezeichnen, — allerdings ohne sich m i t diesen theoretischen Fragen auch i m m e r i n dem erforderlichen Ausmaße z u beschäftigen; u n d das g i l t erst r e d i t auch f ü r die eigentlichen G r u n d lagen dieser Fragen, die ihren Ausdruck besonders i n den Problemen v o m Wesen des Geldes u n d seiner A r t e n finden. A b e r auch die Verschiedenartigkeit der nationalen Mentalitäten scheint bei der Betrachtung der Geldtheorie mitzusprechen. W ä h rend besonders die angelsächsische Forschung den realen Problemen des Geldes eine teilweise z u große Aufmerksaimkeit schenkt u n d deren ursprüngliche theoretische Grundlage — das Wesen des Geldes u n d seine Arten—vernachlässigt 3 , ist die deutsche wirtschaf tswissensdiaftlidie Forschung, die früher fast ausschließlich historisch orientiert a
J. M . K e y n e s i m V o r w o r t z u H . D . H e n d e r s o n , a. a. O . , S. I I I .
3
Es sei hier nur auf die sehr kurzen Ausführungen
verwiesen, m i t
K e y n e s in seinen Untersuchungen „ V o m Gelde" diese Fragen streift.
denen
8t
Vom Wesen des Geldes
war, vielfach infolge einer ausgesprochenen „philosophischen" Einstellung z u leicht geneigt, die Probleme zu abstrakt u n d teilweise nicht wissenschaftlich, sondern metaphysisch z u sehen; u n d sie k o m m t dann zu splchen „ T h e o r i e n " , wie sie i m E x t r e m durch die Ansichten der R o m a n t i k e r u n d M y s t i k e r gekennzeichnet s i n d 4 . Die eigentlichen Grundlagen des Geldproblems, d . h . die Untersuchung des wirtschaftlichen Wesens des Geldes u n d der m i t dem Geldbegriff mehr oder weniger u n m i t t e l b a r verbundenen Begriffe, wie beispielsweise des Kapitalbegriffes, ebenso wie auch die Untersuchung der wirtschaftlich bestimmten u n d durch die grundsätzliche A r t ihrer Entstehung gekennzeichneten Geldarten, die v o n besonderer W i c h tigkeit auch f ü r die E r k l ä r u n g konkreter Geldsysteme sind, werden dadurch i n beiden Fällen i n einer die Lösung des Gesamtproblems gefährdenden Weise vernachlässigt. W e n n K n a p p seine Untersuchungen — wie w i r früher erkannten, v o n seinem Standpunkte durchaus z u R e d i t — einleitet m i t den Feststellungen 5 : „Das Geld ist ein Geschöpf der Rechtso r d n u n g ; es ist i m Laufe der Geschichte i n den verschiedensten F o r m e n aufgetreten, eine Theorie des Geldes k a n n daher n u r rechtsgeschichtlich sein", so müssen w i r demgegenüber f ü r unsere v o r liegenden w i r t s c h a f tsWissenschaftlichen Betrachtungen feststellen: D a s G e l d i s t e i n G e s c h ö p f d e s w i r t s c h a f t l i c h e n V e r k e h r s , es i s t i m L a u f e d e r G e s c h i c h t e i n d e n 4
Solche Unklarheiten über den wissenschaftlichen Standort, wie sie bei der Einordnung der theoretischen Nationalökonomie
in den Rahmen der Gesamt-
Wissenschaften festzustellen sind, lassen sich — wenn auch vielleicht nicht so ausgeprägt — auch auf anderen Gebieten beobachten, So stellt beispielsweise ein hervorragender Vertreter
der Physik; E . W a e t z m a n n
(Unterrichts-
blätter f ü r M a t h e m a t i k U n d Naturwissenschaften, Bd. 33, 1927, S.377) über den Standort der A k u s t i k fest: „Infolge der Gleichgültigkeit der Physiker gegenüber Problemen der Akustik ging die Verbindung m i t den übrigen Teilen der Physik mehr und mehr verloren, und es konnte soweit kommen, daß die A k u s t i k i m wesentlichen der Physiologie und nicht mehr der reinen Physik zugerechnet wurde, eine Idee, auf die man hinsichtlich der O p t i k niemals gek o m m e n w ä r e / ' Auch hier zwang die Realität der Probleme z u einer Revision des Standpunktes, wie W a e t z m a n n ebenfalls feststellt: „Erst in neuerer Z e i t haben sich die Physiker wieder darauf besonnen, daß die hydrodynamischen
und
die
elastischen und
namentlich
die
allgemeinen
Sdiwingungs-
probleme der A k u s t i k nicht weniger reizvoll sind als andere physikalische Fragen, und es ist interessant, daß der Anstoß hierzu i m wesentlichen durch Bedürfnisse der Technik gegeben wurde." 5
G . F. K n a p p : Staatliche Theorie des Geldes, a. a. O . , S. 1.
6 F o r s t m a n n : Theorie des Geldes
82
Vom Wesen des Geldes
verschiedensten F o r m e n a u f g e t r e t e n ; eine Theor i e des G e l d e s k a n n d a h e r n u r wirtschaftsges c h i c h t l i c h sein. D e r Soziologe w i r d v o n seinem Standpunkte wiederum der A n sicht s e i n 6 : „ G e l d ist eine Schöpfung .des sozialen Handelns", u n d identifiziert damit, wie w i r noch i m einzelnen erkennen werden, das Geld i m w i r t s c h a f t l i c h e n Sinne m i t seinen, zweifellos auch f ü r die Wirtschaftswissenschaft wichtigen u n d daher auch i m einzelnen z u beachtenden V o r f o r m e n . W i r haben bei unseren ; früheren Betrachtungen auf. die u n richtige Beurteilung der K n a p p sehen Theorie durch die W i r t schaftswissenschaft hingewiesen, die darauf beruhte, daß m a n die außerwirtschaftliche Bedingtheit dieser Theorie nicht erkannteEinen analogen Fehler begeht auch G e r l o f f 7 bei der Beurteilung der M e n g e r sehen ebenso w i e auch der v . W i e s ersehen U n t e r suchungen über die Geldentstehung u n d das wirtschaftliche Wesen des Geldes. D e n n diese sind i m Raihmen einer w i r t s c h a f t l i c h e n Theorie des Geldes n u r wirtschaftlich bestimmt, u n d v o n „ G e l d " i n diesem Sinne k a n n m a n daher auch erst d a n n reden, w e n n a l l e Merkmale gegeben sind, die das Geld als w i r t s c h a f t l i c h e Erscheinung kennzeichnen, die also wesentlich f ü r die E r f ü l l u n g seiner wirtschaftlichem A u f g a b e n s i n d 8 . 8
W. G e r l o f f :
7
Vgl. W . G e r l o f f :
8
U n t e r diesem Gesichtspunkt ist es also durchaus richtig, wenn M e n g e r
a . a . O . , S. 167. a.a.O., S.iofL (Ar-
tikel „Geld" a . a . O . ) jneint: „ E i n G u t welcher A r t immer, w i r d z u m Gelde, sobald und insoweit es i n der geschichtlichen Entwicklung des Güterverkehrs eines Volkes die F u n k t i o n eines allgemein gebräuchlichen Tauschvermittlers tatsächlich
übernimmt u n d hierdurch diejenige eigenartige Stellung i m
V e r k e h r und in der Volkswirtschaft gewinnt, vermöge welchem es als e i n den
Güteraustausch
vermittelndes
Verkehrsgut
gensatz zu allen übrigen Objekten des Verkehrs t r i t t , d e r e n es
in
Ge-
Austausch
vermittelt." Ebenso stimmen w i r auch v. W i e s e r zu, w e n n er v o m
prinzipiellen
Standpunkt die Entstehung des Geldes als wirtschaftliche Erscheinung in ähnlicher Weise umreißt ( A r t i k e l „Geld" i m H d w . d . Stw., 4. A u f l . ) : „Das Geld ist nach und nach aus kleinen Anfängen z u seiner fertigen Gestalt
empor-
gewachsen. Es ist dies so gekommen, daß dieser oder jener besonders
findige
Wirtschafter
i m einzelnen Falle die Vorteile
erkannte, die er davon hatte,
wenn er seine Tauschabsicht in die zwei A k t e der Hingabe und der Erwerbung teilte, indem er sich damit behalf, ein Zwisdientauschgut einzuschieben, u m dessen Gebrauch es i h m nicht zu tun war, sondern das er i m ersten A k t e ' nur
83
Vorformen ujid Degenerationsersdheinungen des Geldes
W e n n G e r 1 o f f die A r t der E r k l ä r u n g der Entstehung des Geldes als wirtschaftliche Erscheinung, wie sie M e n g e r u n d v . W i e s e r geben, nicht n u r historisch, sondern auch grundsätzlich ablehnt, so ist er d a m i t prinzipiell i m U n r e c h t 9 . Was an G e r l o f f s Feststellungen richtig ist, das ist die Tatsache, daß bei solcher A r t v o n Untersuchungen vielfach d i e V o r f o r m e n des Geldes, die zweifei* los f ü r die Beurteilung der einzelnen Komponenten, die i n ihrer Gesamtheit das Wesen dés Geldes kennzeichnen, nicht ausreichend berücksichtigt werden. Eine solche nicht genügende Berücksichtigung führt' dann auch leicht z u einem nicht ausreichend klar definierten Erkenntnisobjekt. Diese Tatsache ist daher auch zweifellos der G r u n d dafür» daß M e n g e r b e i der E r k l ä r u n g des Wesens des Geldes z u sehr am Erfahrrungsobjekte haftend i n V e r k e n n u n g der W i c h t i g k e i t der einzelnen Geldfunktionen z u einem nicht ausreichend k l a r bestimmten Erkenntnisobjekt k o m m t , wie w i r dies noch i m einzelnen erkennen werden. Diese Nichtberücksichtigung der historischen Geldentstehung, der E n t w i c k l u n g „ z u m " Gelde, macht i h m daher auch G e r l o f f — ebenso wie früher bereits L ö t z 1 0 — aus den angegebenen G r ü n d e n nicht ganz z u Unrecht zum Vorwurf. Es ist aber andererseits v o m Standpunkte einer w i r t s c h a f t l i c h e n Theorie des Geldes natürlich nicht m i n d e r unrichtig, w e n n m a n die V o r f o r m e n des Geldes schon als Geld ansieht, wie dies der H i s t o r i k e r oder der Soziologe t u n , die das Erfahrungsobjekt unter anderem Blickwinkel sehen w i e der Wirtschaftswissenschaftler 11 , wie es v o n i h r e m Standpunkte auch durchaus richtig sein mag. entgegennahm, u m es i m zweiten wieder wegzugeben. Das Beispiel des V o r teils, den er auf diese Weise gewann, reizte zur Nachahmung. Diese
findigen
W i r t e wurden die Führer f ü r die anderen, die i n der Verwendung des Geldes nachfolgten bis die Massengewohnheit seiner Annahme gebildet war." 9 10 1 1
Vgl. W . G e r l o f f :
a . a . O . , S . i o E , S-135 f.
Vgl. W . L o t z : a. a* O . Es ist daher v o m Standpunkte einer w i r t s c h a f t l i c h e n richtig, wenn G e r l o f f
Geldtheorie un-
meint (a. a . O * S. 174): „ D a s G e l d i s t ä l t e r
als
d e r T a u s c h v e r k e h r " und gewissermaßen eine Stufentheorie des Geldes — nicht seiner V o r f o r m e n
wie es v o m wirtschaftswissenschaftlichen
„Geld
ist d a n a c h auf dieser S t u f e d a s j e n i g e b e w e g l i c h e G u t ,
dessen
B e s i t z und G e b r a u c h in e i n e m b e s t i m m t e n lichen
und wirtschaftlichen
Mittel
sozialer
und
Bereich
ökonomischer
als
gesellschaftAusdruck
Macht
und
a u s ü b u n g u n d das e b e n d e s h a l b zu g e l e g e n t l i c h e n en
Stand-
punkte richtig wäre — aufstellt, und in einem Falle (S. 121) m e i n t :
und
MachtWert-
84
Vorformen u d Degenerationsersheinungen des Geldes
W i r vermögen es aber nicht als die allgemeine Aufgabe der w i r t s c h a f t l i c h e n Geldtheorie anzusehen, einen Katalog verschiedener Geldbegriffe z u geben, wie dies G e r l o f f t u t , die teilweise noch — wie das Beispiel des „Unternehmensgeldes" zeigt — n u r an Formalien orientiert sind, sondern als Wesen d e r w i r t s c h a f t l i c h e n Gekitheorie sehen w i r es an, festzustellen, welche Voraussetzungen erfüllt seid, müssen, d a m i t das Geld seine typischen w i r t s c h a f t l i c h e n Aufgaben z u erfüllen vermag. D e n n Geld ist ebensowenig das, was „ i r g e n d w e l c h e " 1 2 Geldfunktionen erfüllt, wie ein eiförmiger K ö r p e r deshalb schon ein E i ist; sondern'Geld ist n u r das, was a l l e F u n k t i o n e n des Geldes erfüllt, die wirtschaftlich bedeutsam sind; ebenso wie ein E i n u r ein solches ist, das a l l e Merkmale eines Eies aufzuweisen hat. U n d eine V o r f o r m des Geldes ist auch ebensowenig schon Geld, wie ein E i schon ein H u h n ist. Inibesondere i m Falle des W e r t b e s i t z e s , v o n d e m G e r l o f f beim „ H o r t g e l d " s p r i c h t 1 3 , werden w i r noch erkennen, daß nicht dieser f ü r die E r k l ä r u n g der Entstehung des Geldes v o n W i c h t i g k e i t ist, sondern die sich hieraus ergebende F u n k t i o n als W e r t V e r g l e i c h s m i t t e l , auf die daher auch Sc h u r t z richtig h i n w e i s t 1 4 . I n der F o r m des W e r t b e s i t z e s sind solche Gegenstände weder G e l d noch V o r f o r m e n des Geldes, sondern sie sind V o r f o r m e n d e s K a p i t a l s . U n d eine nicht ausreichend k l a r t Unterscheidung i n diesier Hinsicht k a n n n u r I r r t ü m e r i n die E r k l ä r u n g des Geldbegriffes bringen, insofern als sie zu der A n n a h m e verführt, daß das Übertragungen
d i e n t." I n einem anderen Falle (S. 122 f«) sind dann
Geld „ d i e j e n i g e n Tauschmittel lungsmittel
Güter,
die
regelmäßig
und infolgedessen und
als
als
allgemeines
auch z u g l e i c h als
Pr eisausdrucks mi ttcl
zählt dann noch weitere Stufen auf, auf denen das Geld einmal lungsmittel
zur
Vollziehung
wie der Ü b e r t r a g u n g
von
des
Zah-
d ienen"
Tauschverkehrs
Vermögensansprüchen"
Er
„Zahso-
(S. 125)
und z u m zweiten vor allem „ M a ß e i n h e i t " ist (S. 117). Zusammenfassend meint
Gerloff
dann
(S. 128):
„Jede
Wirtschaftsstufe
hat
ihr
eigenes
Geld, und das Geld jeder Wirtschaftsstufe erfüllt auf dieser Stufe besondere Funktionen. Das H o r t g e l d ist das Geld der primitiven Gesellschaft. Das H a n delsgeld ist das Geld der sich entwickelnden Tauschwirtschaft. Das Geld der kapitalistischen Wirtschaft, in der die größten Umsätze ohne Verwendung realer Zahlungsmittel erfolgen, kann man Unternehmensgeld nennen." Ebenda, S. 119. Ebenda. 1 4
Vgl. H . S c h u r t z : mar
1898.
Grundriß einer Entstehungsgeschichte des Geldes, W e i -
Vorformen u d Degenerationsersheinungen des Geldes
85
Geld auch einen Eigenwert halben müßte, u m seine wirtschaftlichen Aufgaben erfüllen z>u können. Die übertriebene Bedeutung, die m a n vielfach dem Gelde als Wertbesitzmittel b e i m i ß t , f ü h r t dazu — namentlich neuerdings wieder i n V e r b i n d u n g m i t gewissen pathologischen Erscheinungen der Geldwertbüdung — der F u n k t i o n des Geldes als „Wertaufbewahrungsmittel" den Charakter einer s e l b s t ä n d i g e n Aufjgabe zuzuerkennen, während es sich hierbei i n der H a t — wie war noch erkennen werden — n u r u m eine K o n s e k u t i v f u n k t i o n der ü b e rtg e o r d n e t e n Tauschmittleraufgabe handelt; — soweit hier überhaupt noch v o n einer „ F u n k t i o n " des Geldes gesprochen werden kann, die auch k n K ä h m e n der Tauschmittlerf u n k t i o n Bedeutung hat. G e r l o f f m e i n t 1 5 : „ M a n ist vielfach geneigt, das Handelsgeld als das erste eigentliche G e l d anzusehen, dem Vorläufer desselben aber noch nicht die Gekieigensdiaft zuzuerkennen. Das scheint m i r nicht richtig u n d f ü r die Erkenntnis sowohl der Entstehung des Geldes wie seiner F u n k t i o n e n ein Hindernis z u sein." U n s scheint aber i n letztgenannter Hinsicht eher das Gegenteil richtig. N u r durch klare Unterscheidung der V o r f o r m e n des Geldes v o m eigentlichen Gelde k a n n m a n z u exakten Erkenntnissen gelangen, wie ja auch G e r l o f f selber i n anderer Hinsicht zwischen dem Geld u n d seinen V o r f o r m e n unterscheidet 1 6 . Daß w i r die Bedeutung dieser V o r f o r m e n f ü r die Erkenntnis des Geldbegriffes durchaus nicht Verkennen, haben w i r bereits festgestellt. G e r l o f f ist allerdings bei seinen Unterscheidungen nicht i m m e r ganz konsequent, so, w e n n er zwischen G e l d u n d „echtem Gelde" unterscheidet, i n dem er „echtes G e l d . . . . allgemeines Tauschmittel, Wertmesser u n d Preisausdrucksmittel" n e n n t 1 7 . W e n n w i r daher aiudi die lediglich rationale Erklärung der Gelde n t s t e h u n g , d. h. die Nichtberücksichtigung der historischen V o r f o r m e n des Geldes ablehnen, so lehnen w i r doch nicht die rationale E r k l ä r u n g des W e s e n s des Geldes alb. Unser Standpunkt zu dieser Frage läßt sich vielleicht am klarsten durch die — auch v o n G e r l o f f angeführten — Ansichten H e l f f e r i c h s kennzeichn e n 1 8 . Daß diese Ansichten nicht i n dem übertriebenen Sinne einer « 1Ä
Vgl. W . G e r l o f f :
a . a . O . , S. 123.
Ebenda, S. 70.
17
Ebenda, S. 20.
18
H e 11 f e r i c h
(a. a, O . ,
S. 7): „Unsere ganze Wirtschaftsverfassung
beruht
auf dem Gelde. Das Geld erscheint auf G r u n d unserer Wirtschaftsverfassung
86
Vorformen u d Degenerationsersheinungen des Geldes
Identifizierung der V o r f o r m e n des Geldes m i t d e m Gelde z u Verstehen sind, zeigen die weiteren Ausführungen H e l f f e r i c h s i n ausreichender Deutlichkeit. Die Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der E r k l ä r u n g dler Entstehimg des Geldes beruhen auf einer nicht ausreichend klaren Unterscheidung zwischen der h i s t o r i s c h e n Entwicklung „ z u m " Gelde u n d der p r i n z i p i e l l e n E n t s t e h u n g „ v o n " Geld i m wirtschaftlichen Sinne. Was sich historisch entwickelt, ist, wie w i r bereits feststellten, nicht v o n A n f a n g an Geld, ist insbesondere nicht als Geld i m w i r t s c h a f t l i c h e n Sinne anzusprechen, u n d so k a n n daher auch die historische Untersuchung der E n t w i c k l u n g „ z u m " Gelde als solche keinerlei Aufschluß über das W es e n des Geldes geben. I n dieser Hinsicht ist es daher auch durchaus zutreffend, w e n n S c h u r t z i n den einleitenden Betrachtungen seiner Untersuchungen über die Entwicklungsgeschichte des Geldes ausdrücklich darauf hinweist, „daß es sich hier nicht u m die Frage handelt: ,was verstehen w i r u n t e r Geld'?, sondern u m die ganz andere: ,aus welchen Anfängen hat sich das Geld entwickelt u n d welche Stufen der Entwicklung sind j e t z t noch nachzuweisen'?" 1 9 . W e n n G e r 1 o f f hierzu meint, „daß es sich hier gar nicht u m zwei verschiedene Fragen, sondern u m ein u n d dieselbe handelt; oder w e n n m a n das schon nicht zugeben w i l l , dann liegt es doch z u m mindesten so, daß die eine ohne die andere gar nicht z u beantworten i s t " 2 0 , so ist das bestenfalls n u r i m letzten T e i l richtig, i n erstgenannter Hinsicht aber genau so einseitig u n d daher auch u n r i d i t i g , wie es die Vernachlässigung der historischen E n t w i c k l u n g „ z u m " Gelde f ü r die E r k l ä r u n g seiner Aufgaben ist. D i e Frage: „ W a s verstehen w i r u n t e r Geld?", die G e r 1 o f f nicht z u Unrecht f ü r die wichtigste h ä l t 2 1 , k a n n er m i t seiner M e thode f ü r die wirtschaftswissenschaftliche Theorie jedenfalls noch weniger beantworten als sie m i t der v o n i h m abgelehnten „ p e r i so zweckmäßig und notwendig, daß man sich den Gebrauch des Geldes überhaupt nicht wegdenken kann. A b e r gerade deshalb m u ß das Geld i n gewisser Beziehung (t)
das frühere
gewesen sein; unsere Wirtschaftsverfassung
er-
scheint in vielen u n d wichtigen Beziehungen als das Produkt des Geldes, und es ist deshalb unzulässig, die Entstehung des Geldes aus seiner Zweckmäßigkeit für unsere heutige Wirtschaftsverfassung zu erklären." 19
H. S c h u r t z :
*> W . G e r l o f f : Ebenda, S* 119.
a . a . O . , S. 3. a . a . O . , S. 119, A n m . 1.
Vorformen u d Degenerationsersheinungen des Geldes
87
patetischen" Methode z u erklären ist. D e n n er bleibt d a m i t z u sehr an der historischen E n t w i c k l u n g haften u n d k o m m t mangels ausreichender A b s t r a k t i o n nicht z u einer Erklärung des Geldes, wenigstens nicht z u einer solchen i m wirtschaftlichen Sinne, wie sie uns hier allein z u interessieren vermag. Ä h n l i c h wie G e r l o f f unterscheidet auch L a u m 2 2 nicht genügend zwischen den einzelnen Voraussetzungen, die das jeweilige Erkenntnisobjekt bestimmen, das allein erst eine k l a r definierte „ T h e o r i e " des Geldes z u geben ermöglicht; u n d er bezeichnet daher ebenfalls schon solche Erscheinungen als „ G e l d " , die v o m w i r t s c h a f t l i c h e n Standpunkte n u r als V o r f o r m e n anzusprechen sind. So halben seine Untersuchungen auch weniger den Charakter einer theoretischen, sondern vielmehr d e n einer geschieht-^ liehen Betrachtung über den U r s p r u n g des Geldes, den er i m K u l t sieht, u n d das er als ein Geschöpf d e r Rechtsordnung bezeichnet 2 3 . Gegenüber d e n Untersuchungen G e r l o f f s sind die Betrachtungen L a u m s insofern einseitig, als er als M o t i v f ü r die E n t stehung des „ H o r t g e l d e s " i m Sinne G e r l o f f s , das als Wertmesser eijie V o r f o r m der wirtschaftlichen Gelderscheinimg ist, n u r seine Eignung als Opfergabe sieht. D i e Geldentstehiung vollzieht sich seinen Untersuchungen zufolge i n einer Sphäre, i n der es noch keinen Tauschverkehr nennenswerten Umfanges g i b t 2 4 . Z u Geld — d . h . z u einer V o r f o r m des Geldes i m wirtschaftlichen Sinne — w e r d e n seiner Ansicht nach solche Gegenstände, die der „Staat" oder besser eine Religions- oder Kultgemeinschaft z u Opfergaben bestimmt, wobei die Qualität der Opfergaben durch die K u l t o r d n u n g genau festgelegt w u r d e 2 5 , während es i m Handel noch keine Typisierung g a b 2 8 . Diese Opfer f a ß t i L a u m als „ Z a h l u n g e n " an den Staat a u f 2 T u n d leitet daraus den Primat der Zahlungsmittelfunktion des Geldes v o r seiner Tauschmittelfunktion h e r 2 8 . Das ist v o m Standpunkte einer wirtschaftlichen Theorie des Geldes deshalb unrichtig, w e i l 22
V g l B. L a u m : Heiliges Geld, 2. A u f l . Tübingen 1924.
28
Ebenda, S . i $ 8 .
9 4
Ebenda, S. 14.
2
Ebenda, S. 28.
*
26
Ebenda, S. 27.
97
Ebenda, S. 29.
28
Ebenda, S. 158.
88
Vom Erkenntnisobjekt „Geld"
für diese ein Geld ohne «dessen w i r t s c h a f t l i c h e Merkmale eine Unmöglichkeit ist. So k r a n k t denn die Theorie L a u m s v o m Standpunkte einer w i r t s c h a f t l i c h e n Theorie des Geldes daran, daß er z u einer Zeit v o n „ G e l d " spricht, z u der seinen eigenen Feststellungen zufolge die Unmöglichkeit einer w i r t s c h a f t l i c h e n Geldertsdieinuag wegen des Fehlens der hierzu erforderlichen Voraussetzungen, d. h. wegen des Fehlens eines Tauschverkehrs, geschweige d e n n eines Tauschmittels, v o r l i e g t 2 9 . Was i m übrigen z u den Ansichten L a u m s , daß das Geld ein Geschöpf der Rechtsordnung sei, v o m Standpunkt einer w i r t s c h a f t l i c h e n Theorie des Geldes z u sagen ist, ergibt sich, soweit es nicht aus unseren obigen Feststellungen folgt, aus dem, was w i r bei der Betrachtung der „Staatlichen Theorie des Geldes" v o n K n a p p gesagt haben. Unsere voraufgegangenen Betrachtungen haben w o h l i n ausreichender Deutlichkeit gezeigt, daß m a n die E r k l ä r u n g des G e l d b e g r i f f es nicht aus seinen V o r f o r m e n ableiten kann, sondern v o n jenen Erscheinungen ausgehen muß, die uns tatsächlich als Ausdruck w i r t s c h a f t l i c h e n Geschehens i m V e r k e h r entgegentreten. W e n n uns auch hierbei die E n t w i c k l u n g „ z u m " Gelde, d . k die E n t s t e h u n g s g e s c h i c h t e des Geldes nicht als Zweck interessiert, so interessiert sie uns doch als M i t t e l der Erkenntnis, u n d es ist daher auch wichtig, sie kennenzulernen. D e n n n u r auf der G r u n d lage ihrer Kenntnis lassen sich die Aufgaben des Geldes, die wichtig f ü r die Bestimmung des Geldbegriffes sind, i n ausreichendem U m fange erkennen. D i e Schaffung klarer Ausgangspunkte, d. h. hier i n erster Linie die Erkenntnis dessen, was als Geld i m wirtschaftlichen Sinne anzusehen ist, ist die primäre Voraussetzung aller weiteren U n t e r suchungen sowohl hinsichtlich der F u n k t i o n e n des Geldes i m w i r t schaftlichen Kreislaufgeschehen wie auch hinsichtlich der W i r k u n g e n auf andere wirtschaftliche Vorgänge u n d Zusammenhänge. U n d w e n n m a n i n letzter Zeit seine Aufmerksamkeit — veranlaßt w o h l nicht zuletzt durch das Zeitgeschehen — allzusehr der Bestimmung des Preisniveaus u n d den m i t i h m zusammenhängenden Fragen zu20
Es ist daher auch für eine wirtschaftstheoretische Betrachtung des Geldes zumindest irreführend,
wenn W a g e m a n n
(Was
ist Geld? Oldenburg o. J.,
S. 39) m e i n t : „Das Geld ist also nicht wirtschaftlicher, sondern politischer un^ magisch-kultischer H e r k u n f t . "
Vom Erkenntnisobjekt „Geld"
gewandt hat, so gilt auch hier das, was E u c k e n . hinsichtlich der Enge der Problemstellung feststellt 8 ®. W i r haben daher i n d e n folgenden Betrachtungen der Allgemeinen Theorie des Geldes zunächst einmal festzustellen, was eigentlich als Geld i m wirtschaftlichen Sinne anzusehen ist; u n d dies hat i n der Weise z u erfolgen, daß m a n ausgebend v o m Erfahrungsobjekt Geld, wie es sich darbietet, u n t e r Beachtung seiner Aufgaben u n d unter A b s t r a k t i o n v o n allen außerwirtsdb&ftUdien Einflüssen z u m Erkenntnisobjekt Geld z u gelangen versucht 8 1 . Aus der Kenntnis der A u f gaben, die das GekJ z u erfüllen hat, ergibt sich d a n n u n t e r Berücksichtigung des angegebenen Blickwinkels die Erkenntnis seines Wesens i m wirtschaftlichen Sinne. Diese Erkenntnis ist schon bei der Betrachtung der Aufgaben, die das Geld z u erfüllen hat, durch Aufzeigung ihrer typischen w i r t schaftlichen Seiten vorzubereiten 8 2 . W e n n w i r das Wesen des Geldes erkennen wollen, müssen w i r es also zunächst einmal vermeiden, z u sehr am Erfahrungsobjekt haften zu bleiben 8 8 , u n d w i r müssen bei dem Versuch, z u m 30
W. E u c k e n
(a. a. O . , S. 147): „Diese Enge der Problemstellung h a t wesent-
lich z u den Mißerfolgen der Geldtheorie beigetragen, die m a n zeitweise für den abgeschlossensten T e i l der Nationalökonomie hielt. Eine Theorie, die nur die Bildung des Geldwertes oder des Preisniveaus untersucht, muß in der A b wendung versagen." 8 1
V g l . hierzu auch A . A m o n n : O b j e k t und Grundbegriffe der theoretischen Nationalökonomie, W i e n und Leipzig 1911.
82
So fordert H . M ö 11 e r (Die Lehre v o m Gelde, Leipzig 1925, S. 137):
„Will
man . . . «ine Vorstellung davon gewinnen, was ,Geld c seinem Wesen nach ist, so w i r d man zweckmäßig v o n denjenigen Dingen ausgehen, die üblicherweise als Geld bezeichnet werden, und zunächst prüfen, welche mannigfaltigen Leistungen der wirtschaftende Mensch mittels dieser Dinge vollführt,
welche
mannigfaltigen ,Funktionen des Geldes* es gibt. Alsdann bleibt zu untersuchen, w o r i n die verschiedenen Funktionen des Geldes übereinstimmen.
Läßt sich
eine allgemeine Funktion, eine Grundfufiktion ermitteln, von welcher die Gesamtheit oder M e h r z a h l der gefundenen
mannigfaltigen Funktionen U n t e r -
arten darstellen, so hat man in dieser G r u n d f u n k t i o n die Besonderheit
der
Leistung und damit das Wesen des ,Geldes 4 gefunden. Zugleich gewinnt man auf Grundlage dieser Erkenntnis eine exakte Fassung des Geldbegriffes, indem alsdann unter Geld alle diejenigen Dinge zu verstehen sind, die regelmäßig z u m Vollzuge jener allgemeinen Funktionen gebraucht werden." 88
"Wohin man k o m m t , wenn man das, was erst Gegenstand der Untersuchungen sein soll, a priori „definiert", zeigt i n erschreckender Deutlichkeit der Geld„Begriff", den B. M o 11 (Logik des Geldes, München und Leipzig 1916, S. 24) aufstellt. Nach seiner Ansicht sind Geld „bewegliche Objekte, die v o n einem
90
Vom Erkenntnisobjekt „Geld"
Erkenntnisobjekt z u k o m m e n , weiter auf eine ausreichend pdiarfe Isolierung bedacht sein u n d alle M o m e n t e u n d Einflüsse, die nicht unserem w i r t s c h a f t l i c h bestimmten Standpunkte entsprechen, aussehenden; d e n n n u r d a n n ist es möglich, z u einer genügend eindeutigen Geldtheorie wirtschaftlicher A r t z u k o m m e n , die sich v o n den Geldtheorien anderer Kategorien i n ausreichender Weise unterscheidet, wie dies (beispielsweise bei der K n a p p sehen Theorie als r e c h t l i c h e r Geldtheorie der Fall ist. Das Geld als r e c h t l i c h e r Begriff verlangt einen anderen Blickwinkel der Betrachtung wie das Geld als s o z i a 1 e Erscheinimg, u n d diese wiederum setzt einen anderen Standpunkt der Betracht i m g voraus wie die Feststellung des Geldbegriffes als w i r t s c h a f t l i e h e Kategorie84. W a s v o m w i r t s c h a f t l i c h e n S t a n d p u n k t e als Geld z u b e z e i c h n e n i s t , sieht der Jurist v i e l l e i c h t n u r als eine V o r f o r m des G e l d e s an, u n d d e r W i r t s c h a f t l e r s i e h t als e i n e s o l c h e v i e l l e i c h t d a s w i e d e r a n , .was d e r S o z i o l o g e b e r e i t s a l s G e l d b e z e i c h n e t , w ä h r e n d er das, was d e r J u r i s t G e l d n e n n t , v i e l f a c h s c h o n n i c h t m e h r als G e l d a n s e h e n k a n n . W e n n daher G e r l o f f d e n ökonomischen Charakter des Geldes bestreitet 8 5 , w e i l seine V o r f o r m e n außerhalb der Wirtschaft entstanden sind, so bezeichnet er m i t diesen — v o m Staat oder einer N o t e n b a n k ausgegeben oder wenigstens generell
gezeichnet
oder gestempelt innerhalb eines Staatsgebietes u n d zuweilen darüber hinaus als V e r m i t t l e r des Güterverkehrs gebraucht werden." ( I m Original gesperrt.) 3 i
W i r dürfen zur Illustrierung des Gesagten hier eine Anekdote variieren, die E . W a g e m a n n in einer jüngeren Veröffentlichung
(Wo
k o m m t das viele
Geld her? Düsseldorf o. J.) erzählt: W e n n die Aufgabe gestellt ist, einen A u f satz über den Elefanten z u schreiben, so w i r d der J u r i s t eine Abhandlung verfassen über ,»Rechtliche Bestimmungen über den Abschuß v o n Elefanten", der W i r t s c h a f t s w i s s e n s c h a f t l e r
w i r d sich äußern über „ D i e w i r t -
schaftlich beste Ausnutzung und Verwertung wird
„Das
Liebesleben
des Elefanten"
des Elefanten", der
untersuchen, der
Soziologe
Romantiker
sdiließlich w i r d Betrachtungen anstellen über die „Erinnerungen eines alten Elefanten", und der M y s t i k e r
endlich w i r d „Das lebensförderlichste
Zu-
sammenspiel aller Elefanten i m Gebilde" untersuchen. Alle aber werden behaupten, xlaß i h r e jeweilige A r t der Behandlung des Themas d i e mögliche
und daher a1lein richtige
einzig
sei. Ahnlich ist es auch m i t
der Geldtheorie. M
W . G e r 1 o f f (a. a. O . ) meint hier: „Das Geld ist ursprünglich keine ökonomische Kategorie. Es entsteht außerhalb der Wirtschaftssphäre, und die A n fänge seiner Entwicklung gehen nicht parallel der Entwicklung der Wirtschaft."
Vom Kaufkraftproblem
91
wirtschaftswissenschaftlichen Standpunkt als V o r f o r m e n des Geldes z u bezeichnenden — Erscheinungen v o m soziologischen Standpunkte etwas als Geld, was v o m w i r t s c h a f t l i c h e n «noch nicht als solches anzusehen i s t . F ü r die Wirtschaftswissenschaft sind solche Erscheinungen ebensowenig s c h o n „ G e l d " wie jene v o n K n a p p als „Geschöpf d e r Rechtsordnung" bezeichneten „gesetzlichen Zahlungsmittel" n o c h „ G e l d " sind, sofern sie nicht auch den w i r t s c h a f t l i c h e n Voraussetzungen des Geldbegriffes genügen. V o m w i r t s c h a f t l i c h e n Standpunkte handelt es sich eben i n allen solchen Fallen nicht u m Geld, sondern entweder u m V o r f o r m e n oder aber u m Ausnahme^ b z w . u m Degenerationserscheinungeii des Gddes. D i e Aufgaben des Geldes, die als wesentliche Grundlage für die Erkenntnis seines wirtschaftlichen Wesens eingehend z u betrachten sind, führen durch Ausrichtung auf das grundsätzliche K r i t e r i u m des wirtschaftlichen Geldbegriffes, d i e Kaufkraft des Geldes, z u m Erkenntnisobjekt. M i t Rücksicht auf die bestimmende Bedeutung des Kaufkraftproblems ist dies daher auch etwas ausführlicher schon i n der „ A l l g e m e i n e n Theorie des Geldes" z u untersuchen, u n d es w i r d seine eingehende Behandlung, insbesondere i m Zusammenhang m i t den güterseitigen Vorgängen des wirtschaftlichen Kreislaufgesdiehens, besonders i n der Gleichgewichtstheorie des Geldes finden. Bei unseren folgenden Betrachtungen interessiert uns v o r allem auch der Begriff der „spezifischen K a u f k r a f t " des Geldes, oder anders ausgedrückt das „allgemeine Preisniveau", u m dessen E r k l ä r u n g sich bekanntlich zwei — einander z u Unrecht als verschieden gegenübergestellte — Theorien bemühen, die „Quantitätstheorie" u n d die „Einkommenstheorie". W i r werden erkennen, daß beide Theorien richtig sind, daß es sich aber nicht, wie meist behauptet w i r d , u m zwei v e r s c h i e d e n e Theorien handelt, sondern daß die Q u a n t i tätstheorie — i n ihrer richtigen u n d noch festzustellenden F o r m — nichts anderes ist als e i n S o n d e r f a l l d e r a l l g e m e i n e n Einkommenstheorie der K a u f k r a f t des Geldes. Auch die v o n H a y e k als Erreichung einer „ N e u t r a l i t ä t " des Geldes aufgestellte Forderung nach einer Stabilisierung der Geldmenge 3 6 , ergibt sich u n t e r bes t i m m t e n Voraussetzungen als Sonderfall der Einkommenstheorie. Die Einkommenstheorie als tragende Grundlage des „ G e l d «
V g l . F. A . H a y e k ,
a.a.O.
92
Sozialprodukt, Kapital- und Kreislaufkategorien
„Wert"-Begriffes f ü h r t letzten Endes zurück auf das Verhältnis v o n N o m i n a l - z u Realeinkommen, das seinerseits nichts anderes ist als das Sozialprodukt, W i r müssen uns daher auch m i t d e m Begriff des Sozialproduktes u n d seinen Bestimmungsgründen etwas eingehender beschäftigen. Eine ausreichend klare Erkenntnis der h i e r wichtigen Zusammenhänge, die uns auch i n der Gleichgewichtstheorie des Geldes noch z u beschäftigen haben, setzt w e i t e r h i n auch eine genauere Betrachtung des Unterschiedes zwischen Geld u n d Geldkapital voraus, dessen Feststellung u n d Abgrenzung gegenüber d e m Geld vielfach -t- insbesondere i n praktisch«: Hinsicht — nicht unerhebliche Schwierigkeiten bereitet. Z u r K l ä r u n g der h i e r m i t zusammenhängenden Fragen monetärer A r t müssen w i r auch die grundsätzlichen Merkmale des volkswirtschaftlichen Kapitalbegriffes z u e r m i t t e l n suchen u n d die jeweiligen Abhängigkeiten feststellen, d i e zwischen den verschiedenen A r t e n des Sachkapitals u n d ihren monetären Ausdrucksformen bestehen. I n diesem Zusammenhange ist es auch wichtig, den grundsätzlichen Unterschied z u betrachten, der besteht zwischen d e m E i n k o m m e ti s geld als Bestimmungsgrund des „allgemeinen" Preisniveaus der eigentlichen „ G ü t e r 4 " , die i n ihrer Gesamtheit das Sozialprodukt ausmachen, u n d dem G e s c h ä f t s g e l d , als Bestimmungsgrund des Preisniveaus der „Zwischengüter", die als Bestandteile i n die G ü t e r des Sozialproduktes eingehen u n d erst m i t deren Aufnahme durch die E i n k o m m e n i m wirtschaftlichen Kreislaufvorgang ihre eigentliche wirtschaftliche Legitimation erhalten. V o n W i c h t i g k e i t sind solche Feststelltogen auch f ü r die allgemeinen W i r k u n g e n monetärer Vorgänge insbesondere v o n kreditpolitischen Maßnahmen. Nachdem w i r unter Berücksichtigung der h i s t o r i s c h -genetischen Merkmale z u m Erkenntnisobjekt „ G e l d " i m wirtschaftlichen Sinne gelangt sind, u n d nachdem w i r weiterhin seine Stellung z u den hier besonders interessierenden wirtschaftlichen Begriffen erkannt haben, k a n n dann an eine p r i n z i p i e l l -genetische Betrachtung des Geldes gegangen werden, d . h . die einzelnen durch ihre w i r t schaftlich bestimmte Entstehungsart gekennzeichneten „Geldarten", die als Strukturelemente k o n k r e t gegebener Geldsysteme praktisch i n Erscheinung treten, k ö n n e n n u n i m einzelnen untersucht werden. „Jetzt fragt es sich" — u m m i t E u c k e n z u sprechen, m i t d e m w i r hier zwar p r i n z i p i e l l , nicht aber auch generell übereinstim-
Von den Arten des Geldes
men — , „ o b u n d wie die ungeheuer vielen A r t e n v o n Geld, die i n Gegenwart u n d Vergangenheit gefunden werden, auf einheitliche Formen gebracht werden u n d so auch der theoretischen Analyse zugeführt werden k ö n n e n . . . Somit müssen w i r also die F r a g e . . . stellen: Welche reinen Formen sind i n d e n konkreten geschichtlichen O r d n u n g e n des Geldwesens v e r w i r k l i c h t " 3 7 . W i r haben uns hier also m i t der Frage zu beschäftigen: was war, was ist, u n d was k a n n sein, d . h. w i r haben z u untersuchen, wie Geld entstand, wie G e l d entsteht, u n d wie Geld entstehen k a n n ; nunmehr jedoch nicht mehr i m rein historischen Sinne w i e bei der Untersuchung der Merkmale, die das Wesen des Geldes i n wirtschaftlicher Hinsicht kennzeichnen, sondern hier v o r allem i m Sinne p r i n z i p i e l l e r Unterscheid u n g — w e n n auch hier geschichtliche Ausgangspunkte der Betrachtungen eine gewisse Rolle spielen. Bei diesen Untersuchungen haben w i r auch festzustellen, i n welchen F o r m e n das Geld praktisch i n Erscheinung t r i t t u n d durch welche Merkmale diese wirtschafdich charakerisiert a n d . M a n muß sich b e i solchen Betrachtungen allerdings auch davor hüten, sowohl z u sehr n u r d i e G e n e s i s des Geldes, wie auch z u sehr n u r s e i n e E r s c h e i n u n g s f o r m e n z u sehen, sondern man m u ß unter sinngemäßer Berücksichtigung b e i d e r Merkmale ihrer jeweiligen relativen Bedeutung entsprechend, die Geldarten u n d Geldformen i n i h r e n besonderen W i r k u n g e n z u erfassen versuchen, durch die sie i n nicht geringerem Umfange gekennzeichnet sind als durch ihre grundsätzliche Entstehungsart) die zwar p r i m ä r wichtig ist. Die meist vorgenommene Unterscheidung der Geldarten i n „ M e t a l l g e l d " u n d „Papiergeld" ist r e i n f o r m a l e r Natur u n d gestattet weder eine wirkliche, d . h. nach den wirtschaftlichen W i r k u n g e n bestimmte Unterscheidung, noch vermag sie klare Grenzen z u schaffen zwischen dem, was wirtschaftlich als G e l d anzusehen ist, u n d dem, was n u r ein Surrogat des Geldes darstellt. Insbesondere der Sammelbegriff des „Papiergeldes" umfaßt — neben den Geldsurrogaten — Geldarten, die sowohl i n ihren w i r t schaftlich bestimmten Entstehungsarten wie auch i n ihren wirtschaftlichen W i r k u n g e n grundsätzlich voneinander verschieden sind. So versteht m a n unter „Papiergeld" sowohl die Banknote, also das K r e d i t g e l d , das durch einen A k t der Kreditgewährung z u r E n t stehung gelangt, wie auch das sogenannte „Staatspapiergeld", das so*7
W . E u c k e n : a . a . O . , S. 137.
94
Vom Warengeld
w o h l einfaches W a r e n g e l d — i n repräsentativer F o r m — sein kann, w i e es andererseits auch durch einen — auch wirtschaftlich — autonomen A k t z u r Entstehung k o m m e n kann, u n d das w i r unter Berücksichtigung dieses grundsätzlichen Kennzeichnungsmerkmales als „ a u t o n o m e s G e l d " bezeichnen werden. Gerade diese letztgenannte Geldart — gleichviel ob i n direkter oder indirekter Fonto — ist deshalb auch v o n besonderem Interesse, weil sie besonders bei exogen bedingter Schöpfung leicht z u schweren Störungen i m W i r t schaftsablauf führen k a n n u n d w o h l i n der Regel auch n u r z u leicht führt* U m hier z u klaren Gesichtspunkten k o m m e n z u können, m u ß also eine ganz eindeutige u n d nach wirtschaftlichen Merkmalen bestimmte Scheidung der einzelnen typischen Geldarten erfolgen. Vielleicht beruht i n der — w e n n auch v o m wirtschaftswissenschaftlichen Standpunkte n u r f o r m a l bedeutsamen —• Unterscheidung, die K n a p p i n dieser Hinsicht vorgenommen hat, nicht z u m geringsten die Bedeutung, die m a n seinen Untersuchungen auch v o m wirtschaftlichen Standpunkte zugemessen hat. Die ursprünglichste Geldart ist das W a r e n g e l d , m i t dem w i r uns daher auch zunächst z u beschäftigen haben. Die Form, i n der diese Geldart a u f t r i t t , hat i m m e r wieder z u der Ansicht v e r f ü h r t — u n d t u t dies auch heute noch, insbesondere i n Laienkreisen — , daß dafe Wesen des Geldes n u r durch einen w e r t v o l l e n Repräsentanten gekennzeichnet sein könnte. W i r werden erkennen, daß gerade das Umgekehrte der Fall ist, daß das Warengeld t r o t z seines ehrwürdigen Alters als „ G e l d " i m Sinne des wirtschaftlichen Geldbegriffes n u r eine Ausnahmeerscheinimg darstellt. Insbesondere die f ü r das Warengeld i n seiner „repräsentativen" F o r m typisdie „ D e c k u n g " hat b e w i r k t , daß m a n diese gewissermaßen verselbständigte u n d jedes Geld i m m e r d a n n schon als w i r t schaftlich legitimiert also „gesund" ansah; w e n n seine Sdiöpfung n u r auf G r u n d irgendeiner „ D e c k u n g " durch ein als besonders „ w e r t v o l l " angesehenes G u t erfolgte, unabhängig davon, wie der Charakter einer solchen Deckung i m einzelnen v o m wirtschaftlichen Standpunkte z u beurteilen war. D i e unrichtige Einschätzung der Bedeut u n g der „ D e c k u n g " durch ein G u t , welches als besonders beliebt u n d auch als unvermeidbar angesehen wurde, u n d die durch die praktische Realisierung solcher Ansichten verursachten wirtschaftlichen Störungen, haben schon i m Bodengelde J o h n L a w s u n d wenig später i n den Assignaten der französischen R e v o l u t i o n einen typischen Ausdruck gefunden.
Vom Kreditgeld
95
W e n n m a n den wirtschaftlichen Charakter des Warengeldes u n d seine Stellung z u m wirtschaftlichen Wesen des Geldes erkennen w i l l , m u ß m a n es unter Berücksichtigung des hier bestimmenden K r i teriums, d . h . seiner spezifischen K a u f k r a f t betrachten. N u r auf G r u n d einer solchen Betrachtungsweise w i r d man auch die Merkmale erkennen, die bei seiner Schöpfimg grundsätzlich z u beachten sind. Das K r e d i t g e l d als eigentlicher typischer Repräsentant des wirtschaftlichen Geldbegriffes bedarf besonders ausführlicher U n t e r suchung. Seine richtige Erfassung setzt eine K l ä r i m g des wirtschaftlichen Kredidbegriffes voraus, m i t dem w i r uns daher auch zunächst z u beschäftigen haben werden. Beim Kreditgeld — ebenso wie auch bei d e m später z u untersuchenden „ a u t o n o m e n " Geld — ist die Ausrichtung der Geldentstehung am Kaufkraftprqblem z u prüfen* also festzustellen, welche Gesichtspunkte bei der Schöpfung dieser Geldarten hinsichtlich der .Gestaltung ihrer spezifischen K a u f k r a f t i m einzelnen bestimmend sind. Für die Feststellung des wirtschaf tlichen Wesens des Kreditgeldes ist auch der Unterschied zwischen den wirtschaftlichen Begriffen des Kredits einerseits u n d des Kapitals andererseits v o n erheblicher Bedeutung. Auch hier werden w i r erkennen, wie notwendig die Feststellung der allgemeinen, Kennzeidinungsmerkmale des w i r t schaftlichen Kapitalbegriffes sowie die Unterscheidung zwischen den verschiedenen A r t e n des Sachkapitals u n d ihren monetären Ausdrucksformen ist; denn hierdurch allein lassen sich die tatsächlichen Zusammenhänge i n der erforderlichen Eindeutigkeit erkennen, die zwischen K r e d i t u n d Kapital bestehen, u n d die besonders zeigen, daß der K r e d i t zwar Kapital f u n k t i o n e n erfüllen k a n n u n d auch erfüllen m u ß , daß er aber niemals Kapital a l s s o l c h e s z u ersetzen vertmag. N u r durch eine solche P r ü f u n g der tatsächlichen Zusammenhänge erkennt m a n auch den Unterschied zwischen der sogenannten „älteren" Kredittheorie, die i n i h r e m E x t r e m die Möglichkeit eines „zusätzlichen" Kredites, überhaupt leugnet, u n d der sogenannten „ n e u e n " Kredittheorie, die i n i h r e m E x t r e m K r e d i t u n d K a p i t a l einfach miteinander identifiziert. W i e überall, so liegt auch hier i n beiden Fällen der Fehler i n der Überspitzung. Das a u t o n o m e G e l d endlich ist v o r allem wichtig als M i t t e l der Finanzierung staatlicher Aufgaben. W e n n m a n es bisher meist — mehr unter formalen Gesichtspunkten — i m Rahmen der Finanz-
96
Vom autonomen Geld
Wissenschaft untersuchte u n d es v o m Standpunkte des finanzpolitischen Deckungsmittels staatlicher Vorhaiben ansah, so ist es hier unsere Aufgabe, diese Geklärt v o m wirtschaftlichen Gesichtspunkte aus z u betrachten u n d z u untersuchen. V o n besonderem Interesse sind hierbei auch die allgemeinen wirtschaftlichen W i r k u n g e n , die v o n der Schöpfung autonomen Geldes insbesondere dann ausgehen, w e n n es sich u m die Finanzierung exogen bestimmter Vorhaben handelt, durch die eine Veränderung der nationalen Erzeugungss t r u k t u r verursacht w i r d , wie dies namentlich i m Falle eines Krieges i n der Regel zutrifft. Gerade die exogen verursachte Schöpfung autonomen Geldes, wie sie i m Kriege regelmäßig akut w i r d , gleichviel i n welcher F o r m sie sich jeweils i m einzelnen vollzieht, ist besonders typisch f ü r das Wesen dieser Geldart u n d ist daher auch z u untersuchen. W i r sind uns zwar v ö l l i g k l a r darüber, daß die Untersuchung einer exogen bedingten Problematik wie es die vorliegende ist, an sich nicht Gegenstand der i n der „ r e i n e n " Theorie vorzunehmenden Feststellungen Sein k a n n ; wenn w i r t r o t z d e m diese Fragen i m Rahmen der Betrachtungen über das Wesen des autonomen Geldes behandeln, so geschieht es deshalb, w e i l sie f ü r dies besonders typisch sind. Gerade hier w i r d das Problem der D y n a m i k der spezifischen K a u f k r a f t des Geldes, das uns i m einzelnen namentlich i n der Gleichgewichtstheorie des Geldes z u beschäftigen hat, besonders akut. A u c h aus diesem Grunde halben w i r uns m i t der Problematik der exogen verursachten Schöpfung autonomen Geldes bereits i n der „Allgemeinen Geldtheorie' z u beschäftigen, nachdem w i r bei der Untersuchung der K a u f k r a f t des Geldes die grundsätzlichen Voraussetzungen f ü r die D y n a m i k u n d die Stabilität der spezifischen Kaufkraft erkannt haben. Das Wesen des. Geldes u n d seine A r t e n sind zunächst lediglich unter Berücksichtigung innerwirtschaftlicher Verhältnisse z u untersuchen, da m a n n u r dann absolute Klarheit über i h r typisches Wesen erlangen kann. V o n allen intervalutarischen Einflüssen u n d Einflußmöglichkeiten ist also zunächst abzusehen. W i r erkennen auch hier die W i c h t i g k e i t einer ausreichend umfangreichen A b s t r a k t i o n i n der m i t Rücksicht auf klare Erkenntnisfindung erforderlichen Reindarstellung eines Problems. Die Annahme eines v o n intervalutarischen Einflußmöglichkeiten v ö l l i g unabhängigen Geldsystems würde aber der realen W i r k l i c h -
Vom Wesen der Währung /
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keit n u r d a n n entsprechen», w e n n die betreffende Volkswirtschaft ohne jede wirtschaftliche Beziehung z u anderen Volkswirtschaften wäre, also gewissermaßen einen „geschlossenen Handelsstaat" repräsentieren w ü r d e ; oder aber w e n n das intervalutarische Gleichgewicht i m m e r gewahrt wäre, die z u r E r f ü l l u n g dieser Bedingung erforderlichen Voraussetzungen also i m p l i z i t e i m m e r als gegeben anzusehen wären. Das ist aber i n der realen W i r k l i c h k e i t normalerweise nicht der Fall, u n d w i r haben daher z u m Abschluß unserer Betrachtungen über die „Allgemeine Theorie des Geldes" die Z u sammenhänge z u prüfen, die die gegenseitigen Beziehungen der verschiedenen nationalen Zahlungsgemeinschaften untereinander kennzeichnen. Das erfordert zunächst die Feststellung des wirtschaftlichen Währungsbegriffes, der sich — ebenso w i e der wirtschaftliche Geldbegriff — aus d e n Aufgaben ergibt, die die W ä h r u n g i m wirtschaftlichen V e r k e h r d e r einzelnen Volkswirtschaften z u erfüllen hat. W i e uns bei der Untersuchung des wirtschaftlichen Geldbegriffes v o r allem die spezifische K a u f k r a f t des Geldes u n d ihre Bestimmungsgründe interessierten, so interessiert uns hier d i e s p e z i f i s c h e K a u f k r a f t d e r W ä h r u n g oder anders ausgedrückt d e r „ i n t e r v a l u t a r i s c h e K u r s " . Auch hier bestehen zwei T h e o rien, die sich die Aufgabe gestellt haben, die spezifische K a u f k r a f t der W ä h r u n g z u erklären; u n d auch hier glaubt m a n vielfach, diese beiden Theorien als voneinander grundsätzlich verschieden einander gegenüberstelle** z u können. W i r werden erkennen, daß die eine der beiden Theorien, die „Kaufkraftparitätstheorie", wie C a s s e l sie genannt hat, die sich ihrerseits auf die f ü r innerwirtschaftliche Verhältnisse gültige Quantitätstheorie stützt — analog der Q u a n t i tätstheorie als Sonderfall der Einkommenstheorie — nichts anderes ist als ein Sonderfall der anderen a l l g e m e i n e n — allerdings richtig aufzubauenden — „Zahlungsbilanztheorie", die i n ihrer bisherigen F o r m n u r beschreibenden W e r t besitzt. Die besondere A r t der jeweiligen intervalutarischen Beziehungen der einzelnen nationalen Zahlungsgemeinschaften ist bestimmt durch den besonderen Charakter der entsprechenden Währungen. W i r haben uns daher z u m Abschluß unserer Betrachtungen über die W ä h r u n g m i t ihren i m einzelnen möglichen grundsätzlichen A r t e n z i i beschäftigen. Das wesentliche K r i t e r i u m ist auch hier der intervalutarische Kurs als quantitativer Ausdruck der Kaufkraft der W ä h rung, deren A r t e n dann i m einzelnen danach z u unterscheiden sind, ob eine feste Bindung an die spezifische Kaufkraft anderer W ä h 7
F o r s t m a n n : Theorie des Geldes
.98
Von den Arten der Währung
rangen besteht, oder ob die W ä h r u n g i n dieser Hinsicht v ö l l i g u n abhängig v o n anderen Währungen ist. W i r k o m m e n damit z u einer Unterscheidung der Währungsarten, die zwar der Ausdrucksform nach der auch v o n H e i f f e r i c h angegebenen Unterscheidung i n „gebundene" u n d „ f r e i e " W ä h r u n gen entspricht; aber w i r werden eine solche Unterscheidung nicht nach d e n „metallistischen" K r i t e r i e n H e l f f e r i c h s treffen, f ü r den eine gebundene W ä h r u n g durch die Bindung des Geldwertes an den W e r t eines Metalls gekennzeichnet ist, während einer „ f r e i e n " W ä h r u n g diese Bindung fehlt, sondern w i r werden nach den angegebenen w i r t s c h a f t l i c h e n K r i t e r i e n der Bindung oder Freiheit der spezifischen K a u f k r a f t der W ä h r u n g unterscheiden. Z u m Abschluß unserer Betrachtungen über die W ä h r u n g haben w i r uns noch m i t einer der wichtigsten Anwendung$arten der freien W ä h r u n g z u beschäftigen, die ihren Ausdruck i n der Problematik der Stabilisierung eines gestörten intervalutarischen Gleichgewichtes findet. W e n n die Untersuchung dieser Problem a t i k , die neuerdings ihren Ausdruck i m sogenannten „ W h i t e Plan" ebenso wie auch i m K e y n e s plan findet, i m einzelnen auch nicht der Gegenstand der hier interessierenden „ r e i n e n " Theorie sein kann, so ist sie doch f ü r das Wesen der freien W ä h r u n g i n ähnlicher Weise kennzeichnend wie es die Problematik der Kriegs?finanzierung u n d Kriegsliquidierung f ü r das Wesen des autonomen Geldes w a r ; u n d sie ist daher auch bereits an der vorliegenden Stelle i n ihren grundsätzlichen Zusammenhängen z u betrachten. M i t der Feststellung dieser Zusammenhänge ist der Inhalt der „Allgemeinen Geldtheorie" erschöpft, u n d die gewonnenen E r kenntnisse gestatten es dann, die Gleichgewichtstheorie des Geldes allgemein u n d ohne besondere Rücksichtnahme auf die jeweiligen besonderen Geld- u n d Währujigsarten z u behandeln, deren W i r kungen sich als Sonderfälle der a l l g e m e i n e n Theorie jeweils unschwer feststellen lassen.
Zweites
Kapitel
Das Wesen des Geldes I. Allgemeines Das G e l d ist ein Geschöpf der W i r t s c h a f t s o r d n u n g 1 , i n der es eine Reihe wichtiger Funktionen z u erfüllen hat. Eine w i r t s c h a f t l i c h e Theorie des Geldes kann sich daher auch n u r aus diesen wirtschaftlichen F u n k t i o n e n ergeben; f ü r sie sind auch die A r t e n wichtig, i n denen das Geld i n der Wirtschaft praktisch i n Erscheinung t r i t t , während die F o r m e n , i n denen es a u f t r i t t , f ü r die E r k l ä r u n g seines W e s e n s nicht v o n Bedeutung sind; sie haben daher auch i n dieser Hinsicht n u r sekundäres Interesse. Das wichtigste w i r t s c h a f t l i c h e Problem des Geldes ist das seiner „ K a u f k r a f t " , oder genauer ausgedrückt, seiner „ s p e z i f i s c h e n K a u f k r a f t " , d. h. d e s G ü t e r w e r t e s d e r G e l d e i n h e i t . Diese „ W e r t e i n h e i t " ist also nicht „ n o m i n e l l " definiert wie f ü r den Juristen u n d nicht „speziell" definiert wie f ü r den Metallisten, sondern sie ist f ü r d e n V o l k s w i r t „ f u n k t i o n e l l " definiert als das „ d u r c h s c h n i t t l i c h e " G ü t e r q u a n t u m , das d u r c h d i e G e l d e i n h e i t r e p r ä s e n t i e r t w i r d . Diese Feststellungen unseren folgenden Betrachtungen voranzustellen, halten w i r für erforderlich, u m v o n Anfang an unseren Standpunkt z u m Wesen 1
Das ändert nichts an der Richtigkeit der von K n a p p festgestellten Tatsache, daß das Geld als Erkenntnisobjekt
einet' G e l d r e c h t s lehre ein
„Geschöpf
der R e c h t s Ordnung" ist. N u r ist das für die W i r t s c h a f t s Wissenschaft ebenso ohne Interesse, wie es die Tatsache sein kann, daß für eine
sozio-
l o g i s c h e Theorie das Geld ein Geschöpf der G e s e l l s c h a f t s Ordnung ist. D e r
Begriff
immer
nur
des Geldes ist also n i e m a l s
„relativ"
interessierenden
7*
bestimmt
besonderen
„ a b s o l u t",
als F u n k t i o n Erkenntnis
des
sondern jeweils
Objektes.
100
Erfahrungsobjekt und Erkenntnisobjekt
des Geldes k l a r z u m Ausdruck z u b r i n g e n 2 . Ihre Richtigkeit werden w i r i m einzelnen z u beweisen haben. D e r eigentliche G r u n d dafür, daß die Geldtheorie z u keinem w i r k l i c h klaren Ergebnis k o m m t , liegt n u r daran, daß m a n das Wesen des Geldes ohne Feststellung eines eindeutigen E r k e n n t n i s o b j e k t e s einfach aus dem* E r f a h r u n g s o b j e k t z u erklären versucht. W ä h r e n d solche Betrachtungen früher meist n u r m ü n z g e s c h i c h t l i c h orientiert waren, w a r i h r Charakter später vielfach ausschließlich S a c h w e r t orientiert* u n d er beschränkte sich andererseits unter dem Einfluß der Anweisungstheorie wieder häufig z u sehr auf bloße f o r m a l e Merkmale. D u r c h eine solche' Beschränkung ist auch die Geldtheorie K n a p p s gekennzeichnet, w e n n m a n sie u n t e r wirtschaftlichem Gesichtspunkt werten wollte. N u r dadurch aber läßt sich die i m Interesse der w i r t s c h a f t l i c h e n Geldtheorie erforderliche Klarheit gewinnen, daß man durch qualitativ u n d ebenso auch q u a n t i t a t i v richtige A b s t r a k t i o n v o n den bloßen Erscheinungsmerkmalen ebenso w i e auch v o n allen außerwirtschaftlichen Einflüssen u n d Gegebenheiten die w i r t s c h a f t l i c h e n Wesensmerkmale allgemeingültiger N a t u r gegenüber den jeweiligen besonderen Erscheinungen u n d M o m e n t e n genügend scharf isoliert u n d herausarbeitet. Hierbei ist es aber auch wichtig, den Geldbegriff gegenüber anderen wirtschaftlichen Begriffen z u isolieren u n d herauszuarbeiten. Bei der historisch-genetischen Betrachtung der Gejdentstehung m u ß m a n sich einerseits davor hüten, sowohl der Vergangenheit eine z u große Bedetitung gegenüber der Gegenwart beizumessen, w i e m a n sich andererseits auch nicht durch Gegenwartserscheinungen über Wesensmerkmale hinwegtäuschen lassen darf, die durch eine Betrachtung der Vergangenheit klarer erkennbar werden. D e r erstgenannte Fehler liegt besonders i n einer Überschätzimg der Bedeut u n g der V o r f o r m e n des Geldes f ü r den Geldcharakter, wie sie beispielsweise i n den Untersuchungen G e r l o f f s — unter w i r t schaftlichem Gesichtspunkt betrachtet — z u m Ausdruck k o m m e n , während der letztgenannte Fehler durch eine Unterschätzimg der 3
Das soll nicht bedeuten, daß w i r unsere Betrachtungen m i t einer „Definition" beginnen wollen, sondern w i r stellen hier nur das Ergebnis unserer U n t e r suchungen i n seinem wesentlichen Inhalte zusammengefaßt an die Spitze unserer Betrachtungen, u m dadurch den Leser die Richtung besser erkennen zu lassen.
Vom Tausch
101
V o r f o r m e n des Geldes insbesondere f ü r die Erkenntnis seiner A u f gaben u n d damit auch seines wirtschaftlichen Charakters, gekennzeichnet sind. Die Aufgabe unserer folgenden Betrachtungen ist daher k u r z gesagt die, aus der empirisch-real gewonnenen Kenntnis dessen, was als E r f a h r u n g s o b j e k t „ G e l d " anzusehen ist, seine Aufgaben z u ermitteln» die es allgemein u n d insbesondere auch i n wirtschaftlicher Hinsicht zu erfüllen hat, u m d a n n hieraus rational-deduktiv die Wesensmerkmale festzustellen, die das Erfahrungsobjekt z u m E r k e n n t n i s o b j e k t „ G e l d " machen, d. h. die den Begriff des Geldes als wirtschaftliche Kategorie bestimmen.
II. Das Erfahrungsobjekt: W e n n w i r die Frage stellen, was eigentlich ganz allgemein als „ G e l d " anzusehen ist, so müssen w i r hiertauf zunächst einmal ebenso allgemein antworten, daß a l s G e l d a l l e s d a s a n z u s p r e c h e n ist, was G e l d e s d i e n s t e v e r r i c h t e t . Das Geld ist wirtschaftshistorisch gesehen ein Geschöpf des Tauschverkehrs, also eine wirtschaftliche — oder ganz allgemein gesehen auch eine soziale — Erscheinung. I n dieser Hinsicht ist es also ebenso w i r t s c h a f t s g e s c h i c h t l i c h bestimmt, wie es i m K n a p p sehen Sinne r e c h t s geschichtlich erklärt werden muß. Aus d e m Tauschverkehr hat es sich entwickelt, u n d diesem Tausch verkehr hat es dann seinerseits i m m e r wieder z u weiterer E n t w i c k l u n g verholfen. D e r ursprüngliche Tausch war n u r e i n gelegentlicher. Welche M o t i v e dabei i m einzelnen mitgesprochen haben, k a n n die w i r t schaftswissenschaftliche Forschung bestenfalls sekundär interessieren. Auch der ursprüngliche reine „Naturaltausch" setzte aber — auch ohne Vorhandensein eines „Tauschmittels", das j a d o r t noch nicht vorhanden w a r — bestimmte Eigenschaften voraus, die d e m Gelde eigentümlich sind u n d m i t denen w i r uns später bei der Betrachtung seiner Aufgalben noch z u beschäftigen haben werden; — wenigstens soweit ein solcher Naturaltausch einen größeren U m f a n g hatte u n d nicht n u r eine ausnahmsweise Gelegenheitserscheinung war. Zunächst fallen jedodh diese Eigenschaften noch nicht so ins Gewicht; sie bestimmen vielmehr erst die Aufgaben des Geldes u n d hieraus folgend das Erkenntnisobjekt.
102
Vom Tausdi
D e r Tausdi, der i i i d i t n u r ein m e h r oder weniger gelegentlicher ist, der also eine G ü t e r e r z e u g u n g z u m Z w e c k e d e s T a u s c h e s voraussetzt, beinhaltet eine Wirtschaftsform, die man als arbeitsteilige Wirtschaft bezeichnet. Eine solche Wirtschaftsform aber ist n u r d a n n möglich, w e n n die Tauschlustigen nicht jeweils die passenden Tauschkontrahenten erst suchen müssen, die nicht n u r gewillt sind, die gerade vorhandenen G ü t e r nach A r t u n d U m f a n g a b z u n e h m e n — d a s ist auch bei der modernen Marktwirtschaft i n großem Umfange der Fall — , sondern die auch i n der Lage sind, hierfür solche Güter als Gegenleistung, als E n t - „ g e l t " geben z u k ö n nen, die ebenfalls nach A r t u n d U m f a n g gerade gewünscht werden. H i e r t r i t t als M i t t l e r das Tauschmittel, das Geld, dazwischen, das d e n wirtschaftenden Menschen i n der auf Tausch eingestellten arbeitsteiligen Wirtschaft die Möglichkeit gibt, den „Tausch" auch dann vorzunehmen, wenn keine Güter, wie sie gerade benötigt werden, als Gegengabe angeboten werden. Hieraus darf m a n aber nicht schließen, daß ein Tauschverkehr — auch großen Umfanges — nicht ohne Geld möglich wäre. D e r Tauschverkehr ist zweifellos ebenso älter als das Geld, wie andererseits eine ausgesprochen arbeitsteilige Wirtschaft erst eine aus Tauschverkehr u n d Geldwesen entstandene Wirtschaftsform ist, d. h. „unsere Wirtschaftsverfassung erscheint i n vielen u n d wichtigen Beziehungen als das P r o d u k t des Geldes" 1 . A u f diese Tatsache weist auch M e n g e r 2 z u recht hin, indem er das G e l d als wirtschaftliche Kategorie, als ein Ergebnis des Tauschverkehrs bezeichnet, wie ja auch v. W i e s e r die Geldentstehung i n wirtschaftlicher Hinsicht i n diesem Sinne schildert 3 . Die b e i m Naturaltausch vorhandenen Hindernisse, die darin liegen, «daß hierbei i m m e r n u r jeweils unmittelbar benötigte Güter — wenigstens b e i m Naturaltausch i n seiner ursprünglichsten F o r m — getauscht werden können, werden also — u m m i t K n i e s z u sprechen — „beseitigt durch die E i n f ü h r u n g u n d den Gebrauch des ,Geldes c , indem e i n einzelner Werthgegenstand unter Beseitigung des directen Umsatzes — m a n gestatte den Ausdruck — als T e r t i u m Permutationis, u n d unter Beseitigung der directen W e r t h v e r gleichung u n d Werthschätzung als T e r t i u m Comparationis et Aesti1
K. H e l f f e r i c h :
2
C . M e n g e r : A r t i k e l „Geld" a. a. O .
3
F. v. W i e s e r :
a . a . O . , S. 7.
a. a. O .
103
Tausch und Kauf
mationis gebraucht w i r d " 4 . Das Geld b e w i r k t also, daß an die Stelle des „Tausches" Ware gegen Ware, der „ K a u f " t r i t t , der den u r sprünglichen Tausch i n zwei H a l f ten zerlegt, die zeitlich auseinanderfallen, nämlich i n die erste H ä l f t e : W a r e gegen Geld, u n d i n die zweite H ä l f t e : Geld gegen Ware. I n einer solchen „Geklwirtschaft" verzichtet der Tauschlustige, der eine Ware abzugeben hat, zunächst auf eine endgültige, r e a l e Befriedigung durch Güter, wie er sie jeweils unmittelbar benötigt, u n d n i m m t statt dessen m i t der z i r k u l a t o r i s c h e n Befriedigung durch das „ G e l d " vorlieb, u m d a n n später m i t diesem Gelde sich diejenigen Güter z u beschaffen, die er jeweils gerade benötigt. Hierdurch w i r d er als Käufer auch nicht gezwungen, sich bei H i n gabe seiner Ware s o f o r t z u entscheiden, was er als Gegengäbe nehmen w i l l , wie dies beim Naturaltausch erforderlich ist; u n d i h m w i r d weiter auch die Sorge abgenommen, solche als Gegengabe z u nehmenden Güter^ die nicht gleich benötigt werden, v o r Verderb u n d Verlust zu schützen. Die Vorteile des Geldes als sachlicher u n d zeitlicher M i t t l e r des Tausches sind daher auch derart ins Gewicht fallend, daß es verständlich erscheint, daß eine ausgedehnte Tauschwirtschaft, u n d erst recht natürlich eine arbeitsteilige Wirtschaftsform i n großem Umfange erst auf der Basis eines Geldverkehrs entstehen konnte. Das Geld ist somit, wie schon H u m e 5 meinte, gewissermaßen „das ö l , das dafür sorgt, daß die Bewegung des Räderwerkes [der volkswirtschaftlichen Maschine] geschmeidiger u n d leichter w i r d . " Das Geld dient aber nicht n u r dazu, den Tausch i n zwei H ä l f t e n — Verkauf u n d Kauf — z u zerlegen, also einen u n m i t t e l b a r e n Geschäftsverkehr z u vermitteln, der jeweils gewissermaßen n u r Augenblicksaufgaben erfüllt, sondern es dient auch dazu, einen sich wiederholenden Geschäftsverkehr z u garantieren u n d z u ermöglichen, d . h. erst i n der Z u k u n f t liegende Geschäfte schon jetzt auf der Grundlage der Geldrechnung planen u n d formulieren z u können. Hierauf beruhen sowohl die gesamte P r o d u k t i o n wie auch alle sich gleichmäßig wiederholenden Geschäfte wie M i e t - u n d Pachtverträge, Versicherungsverträge u n d ähnliche Abbuchungen. Auch Kreditgeschäfte aller A r t gehören hierher; ebenso beruhen alle 4 5
K . K n i e s : a . a . O . , S. 107. D.
Hume:
Essays moral, political
and literary,
V o l . I , Part I I , Essay I I I (of money) pg. 309.
2 vols., London
1882,
104
Geld und Konsument
Renteneinkommen u n d langfristigen Abmachungen ähnlicher A r t auf der quantitativen Grundlage der Geldrechnung. U n t e r Berücksichtigung des Z e i t m o m e n t e s erfüllt also das Geld gewissermaßen zwei wichtige Aufgaben: einmal dient es der Ermöglichimg des Kaufes, also der V e r m i t t l u n g eines a k u t e n Verkehrsvorganges, bei dem die quantitativen Geldabmachungen jeweils erneut getroffen werden, u n d z u m zweiten d i e n t es der Festsetzimg ebenso wie auch der A b w i c k l u n g später oder langfristig sich wiederholender Vorgänge, also solcher, bei denen die Erfüllung i n der Z u k u n f t liegt, die aber i h r e n quantitativen Ausdruck bereits i n der Gegenwart erhalten. H i e r hat also das G e l d gewissermaßen c h r o n i s c h e Funktionen. Das Problem der nominellen Festsetzung zukünftiger Verpflichtungen ist insbesondere wichtig f ü r die Beurteilung d e r W i r k u n g e n v o n Veränderungen der spezifischen K a u f k r a f t des Geldes. Als M i t t e l der Bedürfnisbefriedigung, also gewissermaßen v o m Standpunkte des K o n s u m e n t e n aus gesehen, bietet das Geld den V o r t e i l einer jeweils individuellen Beteiligung am Sozialp r o d u k t . E i n jeder k a n n sich also m i t d e m Anrecht, das i h m das Geld als Entgelt seiner persönlichen wirtschaftlichen — oder, w e n n m a n so w i l l , auch sozialen —> Leistungen gewährt, s o v i e l kaufen, w i e seinem eigenen Leistungsanteil a m Sozialprodukt entspricht. U n d i n diesem Rahmen k a n n er das kaufen, w a s i h m beliebt; u n d er k a n n w e i t e r h i n auch darüber entscheiden, w a n n er kaufen w i l l . Das G e l d bietet i h m also q u a n t i t a t i v i m R a h m e n der i h m zur V e r f ü g u n g stehenden Kaufmittel freie W a h l seiner jeweiligen Bedürfnisbefriedigung in qualitativer und zeitlicher Hinsicht6. U n t e r Berücksichtigung dieser Tatsachen m u ß diaher als Geld alles das ausscheiden, was nicht a l l g e m e i n e Anweisung, sondern was s p e z i e l l e Anweisung auf ganz b e s t i m m t e Güter ist. I n einem System, i n welchem n u r solche speziellen Anweisungen auf ganz bestimmte G ü t e r ausgegeben werden, k a n n daher ebensowenig v o n „ G e l d " , wie auch v o n „ W i r t s c h a f t " überhaupt gesprochen werden, sondern i n e i n e m s o l c h e n S y s t e m h e r r s c h t d i e r e i n e T e c h n i k , die sich nicht n u r auf die Planung der Pro8
I n der einseitigen Oberbetonung des Momentes der Anweisung auf Güter des Sozialproduktes Geldes".
liegt
der Fehler
der sogenannten „Anweisungstheorie
des
Geld und Konsument
d u k t i o n beschränken darf, sondern die — als naturnotwendige V o r aussetzung einer solchen quantitativen Produktionsplanung — auch den K o n s u m quantitativ planen m u ß , w e n n Fehlleitungen ausgeschlossen sein sollen, E i n solches System hat aber, wenn es überhaupt funktionieren soll, eine übernormale Knappheit an Gütern, v o r allem a n lebenswichtigen G ü t e r n z u r Voraussetzung. Daß i n einem solchen Falle eine Planimg auch absolut notwendig sein kann, ändert nichts an der grundsätzlichen Richtigkeit der gemachten Feststellungen. W e n n daher S c h u r t z m e i n t 7 : „Gerade das Geld ist es hauptsächlich, das d e n Kommunismus zerstört", so k a n n m a n umgekehrt auch sagen, daß der Kommunismus m i t letzter Konsequenz durchgeführt, das Geld beseitigen m u ß , d a er seiner inneren N a t u r nach als System t e c h n i s c h e r Kategorie, die eine jede Möglichkeit i n d i v i d u e l l e r Bedürfnisbefriedigung verbietet, m i t einem i r gendwie gearteten Geldsystem, das eine solche ja erst ermöglicht, nicht vereinbar ist. I n einem solchen t e c h n i s c h e n System ist daher ein jeder an das gebunden» was i h m — zwar nicht unmittelbar, aber doch m i t t e l bar durch den speziellen Charakter der Anweisungen bestimmt — gewissermaßen aufgedrängt w i r d . H i e r k ö n n t e eine individuelle, , d. h. wirtschaftliche Befriedigung der Bedürfnisse i n gewissen Grenzen n u r dadurch ermöglicht werden, daß eine A r t i n d i r e k t e r „ N a tural-Tauschhandel" m i t solchen Anweisungen auf bestimmte Güter stattfindet, die E n t w i c k l u n g z u m Gelde also i n gewisser Hinsicht u n d neuer F o r m wieder v o n v o m beginnt. Auch das sogenannte „Trucksystem", bei d e m ja die E n t l o h n i m g ganz oder teilweise nicht i n Geld, sondern i n bestimmten G ü t e r n stattfindet, ist daher keine besondere Erscheinungsform der Geldwirtschaft, u n d w e n n auch das i n englischen Bergwerken hierzu vielfach dienende Bier — wie ein neuerer H i s t o r i k e r m e i n t 8 — als „ U m laufsmittel sehr beliebt u n d sehr liquide"' ist, so k a n n es deshalb doch noch nicht als „ G e l d " i m wirtschaftlichen Sinne bezeichnet werden. W e n n kein Geld vorhanden wäre, müßte allerdings jeder d a m i t zufrieden sein, das, was er braucht, i n natura z u empfangen* w i e dies ja beim Trucksystem der Fall ist, u n d wie es i n Ausnahmefällen 7
H . S c h u r 1 z : a. a. O., S. iS.
8
V g l D . H . R o b e r t s o n : Das Geld, a. a. O . , S. 3.
106
Geld und
ouent
auch erwünscht sein kann, z. B. i m Falle der E n t l o h n i m g v o n Dienstb o t e n oder als Deputat. A l l g e m e i n durchgeführt aber würde dadurch die individuelle Auswahlfreiheit sowohl i n qualitativer wie auch i n zeitlicher Hinsicht stark eingeschränkt; insbesondere wäre auch eine jede Sparmöglichkeit so gut wie ausgeschlossen, weil diese ja einen individuellen A k t darstellt u n d auch die Voraussetzungen hierfür fehlten. D u r c h das Instrument des Geldes sind alle solche Nachteile ausgeschaltet, u n d es sichert so d e m einzelnen das seinen Leistungen entsprechende Höchstmaß individueller Befriedigungsmöglichkeit. Die Realisierung des Leistungsprinzips ist somit durch das Instrument des Geldes auch a m besten u n d sichersten garantiert. U n d w i r k ö n nen daher auch v . W i e s e r zustimmen, w e n n er darauf hinweist, daß das Geld „eine jener sinnreichen Einrichtungen [ist], durch Welche der Menschheit der W e g v o n der Barbarei z u r K u l t u r eröffnet" w u r d e 9 ; seine Abschaffimg oder die Beeinträchtigung seiner F u n k t i o n e n würde somit den Beginn einer Rückkehr i n die Barbarei u n d Kulturlosigkeit kennzeichnen. Als M i t t e l der Zurverfügungstellung v o n Gütern, also v o m Standpunkte des P r o d u z e n t e n aus gesehen, ermöglicht das G e l d eine Zusammenfassung v o n Kapitalien u n d Arbeitskräften u n d macht die P r o d u k t i o n v o m Konsum unabhängig. Dadurch w i r d aber sowohl die Differenzierung ¡der P r o d u k t i o n wie auch die P r o d u k t i o n i m großen überhaupt erst möglich, d. h. eine Arbeitsteilung u n d A r beitszusammenfassung, die erst die Voraussetzung eines o p t i m a l erreichbaren Lebensstandards garantiert. Als M i t t e l der Durchführung k o l l e k t i v e r Vorhaben, d. h. v o m Standpunkte des S t a a t e s aus gesehen, ermöglicht das Geld erst die Verselbständigung seiner Aufgaben i n ähnlicher Weise, wie es die Verselbständigung des Produktionsprozesses ermöglicht. Dadurch garantiert es auch die Durchführung der staatlichen Vorhaben, die nicht, oder doch bei weitem nicht i n dem Ausmaße u n d m i t der „Wirtschaftlichkeit" möglich wäre, w e n n die M i t t e l zu ihrer Durchführung, d. h. hier besonders auch die Steuern, i n natura entrichtet werden müßten. Das ganze Anleihewesen als andere wichtige G r u n d lage der Durchführung staatlicher Vorhaben fußt letzten Endes 9
F. v. W i e s e r :
Der
Geldwert
und
seine
geschichtliche
Veränderung,
in
F. v. W i e s e r : Gesammelte Schriften, hersg. v. F. A . v. H a y e k , Tübingen 1929, S.
166.
Geld und
ouent
ebenso auf dem Gelde u n d der Geldwirtschaft. I h r Ersatz durch andere M i t t e l wäre zwar an sich t e c h n i s c h möglich, aber sie wäre n u r m i t einem steigenden Verlust an „Wirtschaftlichkeit" z u erkaufen. Alles i n allem genommen ermöglicht das Geld dadurch, daß es eine q u a n t i t a t i v bestimmte u n d qualitativ anonyme Forderungslegitimation darstellt, überhaupt erst eine jede wirtschaftlich-rationale Planung u n d jedes Disponieren i n qualitativer, quantitativer u n d auch zeitlicher Hinsicht* E i n jedes solches Planen setzt aber — sowohl auf seiten der K o n sumenten, wie auch auf Seiten der Produzenten — die Gewißheit darüber voraus, daß m a n sich f ü r das empfangene Geld später jederzeit auch die jeweils benötigten G ü t e r ohne Verlust beschaffen k a n n 1 0 . Es w i r d daher an das G e l d ein qualitativer u n d ein quantitativer Anspruch gestellt, insofern als es einmal die Eigenschaft allgemein angenommen z u werden u n d z u m zweiten — als G r u n d hierfür — die Eigenschaft gleichbleibender „spezifischer K a u f k r a f t " besitzen muß, oder — u m es populär auszudrücken — daß es „ w e r t beständig" sein m u ß . Hieraus ergibt sich die Tatsache, daß — zunächst einmal ganz allgemein — als Geld i m Wirtschaftsprozeß n u r das gelten kann, was jederzeit i m Kauf- u n d Verkauf verkehr gen o m m e n w i r d , weil Gewißheit darüber besteht, daß ein späterer verlustloser Umtausch gegen jeweils benötigte Güter jederzeit möglich ist. Die W i c h t i g k e i t dieses „Vertrauensmomentes" für den Charakter dessen, was allgemein als „ G e l d " angesehen w i r d , betont daher auch beispielsweise v. P h i l i p p o v i c h ausdrücklich 1 1 . Ebenso hat auch 10
Sehr richtig stellt daher auch O . H e y n (Unser Geldwesen nach dem Kriege, Stuttgart 1916, S. 34) fest: „Das V o l k m u ß die Überzeugung haben, daß dem Gelde die gleiche Zahlkraft auch für die Z u k u n f t bleiben wird."
1 1
E. v.' P h i l l i p p o v i c h
(Grundriß
der
politischen
Ökonomie,
Bd. 1,
13. Aufl., Tübingen 1919, S. 269): „Wesentlich für die Entstehung eines solchen allgemeinen Tauschmittels ist nicht sein unmittelbarer dern das V e r t r a u e n ,
Gebraudiswert, son-
daß das Tauschgut v o n dem, der es annimmt, wie-
der in gleicher Weise anderen gegenüber i m Austausch gegen Güter, die sie besitzen, verwendet werden kann. D i e unmittelbare Gebrauchsfähigkeit eines solchen Gutes kann dieses Vertrauen unterstützen und sie hat bei der E n t stehung solcher Tauschmittel gewiß eine Rolle gespielt, aber in dem Maße, als sich die Tauschmittelfunktion
des Gutes eingebürgert hat, w i r d seine A n -
nahme i m Verkehr unabhängig von seinem unmittelbaren Gebrauchswert."
108
„Vertrauen" und „Marktgängigkeit" des Geldes
A d o l f W a g n e r auf die Bedeutung des Vertrauensmomentes f ü r den Geldcharakter i m m e r wieder hingewiesen 1 2 . W i r vermögen M e n g e r hier nicht zuzustimmen, w e n n er m e i n t 1 3 , daß das Vertrauensmoment deshalb keine Erscheinung sei, die das G e l d v o n den W a r e n wesentlich unterscheide, w e i l auch d o r t , insbesondere ¡bei Spekulationsgeschäften, das Vertrauensmoment wesentlich sei. D e n n hierbei ist das Vertrauen eine durchaus subjektive Erscheinung, während es b e i m Gelde generell u n d objektiver N a t u r ist, u n d i n gewisser Weise eine A r t Massenpsychose repräsent i e r t — wenn m a n diesen Aujsdruck einmal i n positivem Sinne anwenden darf. Das a l l g e m e i n e Vertrauen dieser A r t ist zweifellos eine wesentliche Voraussetzung f ü r die „ M a r k t g ä n g i g k e i t " des Tauschmittels, die M e n g e r besonders b e t o n t . Diese Marktgängigkeit w i r d andererseits auch wieder dadurch noch gesteigert, daß das betreffende G u t a l I g e m e i n e s Tauschmittel w i r d . Die verkehrswirtschaftlich z u r Geldwirtschaft gewandelte Tauschwirtschaft setzt aber, w e n n die genannten Eigenschaften des Geldes 12
A. W a g n e r
(Sozialökonomische Theorie des Geldes und Geldwesens, Leip-
zig 1909, S. 117): „Das wesentliche hier entscheidende M o m e n t ist ein solches Vertrauensmoment,
dajher ein
individualpsychologischer
Faktor bei dem einzelnen in jedem Verkehrsvorgang, w o das Geldobjekt als Gegenwert angenommen wird, ein m a s s e n p s y c h o l o g i s c h e r
in der
Masse solcher Vorgänge in einer menschlichen Verkehrsgemeinschaft... psychologische
Moment
ist die l e t z t e
Grundlage
Dies
für
Gebrauch eines Objektes als Gjeld, als Tauschmittel." U n d er meint
den
weiter
(S. 120): „ W e n n m a n i m zwar reicht streng wissenschaftlichen, aber verbreiteten populären Sprachgebrauch bei ^Kredit* vornehmlich an das indispensabel dabei mitsprechende Vertrauensnioment denkt, kann m a n den Satz aufstellen: alles Geld
ist K r e d i t g e l d ,
weil aller Gebrauch v o n irgend welchen
Objekten als Geld auf Kredit beruht." I n ähnlichem Sinne — allerdings erheblich ausgeprägter — bezeichnet auch schon G . B e r k e l e y
( T h e Querist, 1751, pg. 57) den Geldbegriff als dem
Kreditbegriff untergeordnet, weil der Empfänger des Geldes damit zeitweise auf einen entsprechenden Gegenwert verzichtet und so z u m volkswirtschaftlichen Gläubiger wird.
Diese Gedankengänge entsprechen i m
wesentlichen
auch den Ansichten der Bankiiigtheorie. Sie werden auch v o n den Anhängern der „neuen" Kredittheorie vertreten. So stellt H a h n
(Volkswirtschaftliche
Theorie des Bankkredits, 3.Ai^fl., Tübingen 1930, S. I X ) fest: „ M i t der schon oft geäußerten, aber eigentlich nie i n ihrer Konsequenz verfolgten Ansicht, wonach der Inhaber des Geldes — Gläubiger 18
auch des vollwertigen Metallgeldes
ist, w i r d also Ernst gemacht."
Vgl. C . M e n g e r : A r t i k e l „Geld" a. a. O .
—
,Vertrauen" und „Marktgängigkeit" des Geldes
109
vorhanden sein sollen, eine Gemeinschaft bestimmter A r t — eine „Zahlungsgemeinschaft" — voraus, ohne die diese Geldwirtschaft nicht vorstellbar ist. Diese ist bedingt 4 u r c h die N o t w e n d i g k e i t einer allgemeinen A n e r k e n n i m g des Geldes i m angegebenen Sinne als „ Z a h l u n g s m i t t e l " , u n d z w a r eines Zahlungsmittels, das keinerlei Verluste bedingt. Es ist nicht erforderlich, daß eine solche Zahlungsgemeinschaft die rechtliche F o r m des Staates aufweist, sondern sie k a n n — u n d hat sich auch meist — gewohnheitsmäßig entwickeln. D i e tatsächliche E n t w i c k l u n g zeigt daher auch, daß ein ausgedehnter Geldverkehr i n vielfach m o d e r n z u nennenden Formen, auch ohne H i l f e — teilweise sogar entgegen staatlichen Einflüssen — entstanden ist. Diese grundsätzliche Eigenschaft der Zahlungsgemeinsebaft — auch außerhalb staatlicher Einrichtungen — stellt ja auch K n a p p fest 14. D i e allgemeine Annahme des Geldes w i r d allerdings dadurch wesentlich gefördert, daß der Staat das, was Geld sein soll, m i t dem Rechtscharakter Zahlungen rechtsgültig z u bewirken ausstattet, gleichgültig, ob dAs, was er rechtlich als G e l d bezeichnet, gewohnheitsmäßig schon solches war. A u f alle Fälle aber kann der Staat, w e n n er das, was er als Geld bezeichnet u n d auf die Dauer i n dieser Stellung erhalten w i l l , n u r an das anknüpfen, was der V e r k e h r als Geld n i m m t . Voraussetzung hierzu ist natürlich, daß der Staat eine wirkliche u n d auch durchdrückbare Rechtsprechung besitzt, daß er also sowohl f a k t i s c h als auch m o r a l i s c h «die „ M a c h t " hat. Sehr richtig weist daher auch P a l y i darauf h i n , daß „ d i e Richtigkeit des K n a p p sehen Währungsbegriffes an die Voraussetzung gebunden [ist], daß der Staat über die faktische Macht verfügt, seinem W i l l e n Geltung z u verschaffen" 1 5 , u n d das k a n n er auf die Dauer nur, w e n n er die Realitäten der wirtschafdidien Verkehrsvorgänge berücksichtigt. Diese sind d a v o n abhängig, ob der Staat i n den weltwirtschaftlichen Güteraustausch verflochten ist — insbesondere ¿uich, ob er auf i h n angewiesen ist — oder ob dies nicht der Fall ist, ob er also einen „geschlossenen Handelsstaat" repräsentiert. A u d i auf diese Zusammenhänge hat P a l y i richtig hingewiescin 16 . 1 4
K n a p p : a . a . O . , S. 137.
15
M . P a 1 y i ( D e r Streit u m die Staatliche Theorie des Geldes, a. a. O . , S. 677 f.).
10
P a l y i (Ebenda, S. 689): „ W a s für die Währungspolitik eines nach außen abgeschlossenen Staates gelten mag, nämlich die weitgehende Macht regiminalen
110
Vom staatlichen Einfluß auf das Geldwesen
A u f die Bedeutung des staatlichen Einflusses auf das Vertrauensm o m e n t weist auch W e b e r h i n u n d stellt inibesondere fest, daß dieser besonders geeignet ist, den Anonymitätscharakter des Geldes u n d d a m i t seine allgemeinere V e r w e n d u n g z u begünstigen 1 7 . D u r c h einen solchen Rechtscharakter der Zahlungsmittel w i r d zwar die Verwendung i m lauf enden V e r k e h r nicht allgemein u n d bedingungslos garantiert — namentlich d a n n nicht, w e n n Rechts s a t z u n d R e c h t s a u f f a s s u n g voneinander abweichen — wie dies die Erfahrungen der Inflationszeit zeigen; w o h l aber k a n n sich, bei auf nominelle Beträge lautenden vertraglichen Vereinharungen jeder A r t , der Schuldner durch Hingabe des gesetzlichen Zahlungsmittels rechtsgültig v o n seiner Schuld befreien. Z u welch sinnlosen sozialen aber auch „rechtlichen" Unsinnigkeiten es führen kann, .wenn der Staat die i h m i m Interesse des Ganzen auferlegten Verpflichtungen mißächtet, haben die Inflationserfahrungen m i t ausreichender D e u t lichkeit gezeigt. W i r k ö n n e n daher auch M e n g e r n u r zustimmen, w e n n e r darauf hinweist, daß.die „umfassende E r f a h r u n g . . . gelehrt [ h a t ] , daß i m großen u n d ganzen, also abgesehen v o n exzeptionellen... Fällen, das Geldwesen eines Landes u m so v o l l k o m m e n e r ist, je w e niger dasselbe eines Zwangskurses bedarf", während i n normalen Fällen der Zwangpkurs keinen anderen Sinn hat, als „gewisse p a t h o logisch gewordene - Geldarten z u einem i h r e n wahren W e r t übersteigenden, fiktiven W e r t d e m V e r k e h r aufzunötigen." So ist d e n n „ d e r Zwangskurs nichts weniger als eine V e r v o l l k o m m n u n g des Geldes, vielmehr das Gegenteil eines s o l c h e n . . . , u n d das Geldwesen eines Landes [ist] u m so v o l l k o m m e n e r u n d g e s u n d e r . . . , je weniger i n demselben der Zwangskurs z u r Erscheinung g e l a n g t " 1 8 . Willens in Geldfragen, gilt für dasselbe »Inland* schon keineswegs, wenn e^ dem internationalen H ä n d e l zugänglich wird." 17
A. W e b e r Z
*S
I
(Allgemeine Volkswirtschaftslehre, 5 . A u f l . , München und Leip-
933» S. 220): „Je weniger sich aber nun die am M a r k t Beteiligten per-
sönlich kennen, u m so wichtiger ist es, daß dieses Vertrauen eine feste V e r ankerung
findet.
D e r Staat greift ein; er fügt den beiden wirtschaftlichen
Funktionen des Geldes eine rechtliche hinzu." 18
C . M e n g e r : a.a. O . Auch S c h u m a c h e r
(Die Währungsfrage als w e l t -
wirtschaftliches Problem, Schm. Jb., Bd. 45, 1921) stellt fest, daß die bedingungslose Anerkennung einer reinen Papierwährung das Streben kennzeichne, „das Papiergeld z u rechtfertigen, zu ,retten*. Das w a r der populäre H a u p t inhalt der verbreiteten sogenannten romantischen Geldlehre, die in der schil-
Vom staatlichen Einfluß auf das Geldwesen
Jedes wirtschaftliche Disponieren ist n u r d a n n möglich, w e n n die aufgestellten Dispositionen nicht durch ihre eigenen Voraussetzungen, d . h . v o n Seiten des Geldes, das ihnen quantitativ zugrunde liegt, gestört werden. Eine jede Änderung der spezifischen K a u f k r a f t des Geldes bedeutet aber nichts anderes als eine Störung der wirtschaftlichen Planung v o n Seiten des Geldes aus, da sie ja den realen Inhalt der nominell festgelegten W e r t e verändert. Eine Veränderung der spezifischen K a u f k r a f t des Geldes f ü h r t auch z u einer solchen der Verteilung. D a m i t b e w i r k t sie auch eine Veränder u n g der Erzeugung des Realeinkommens, w e i l sie, wie gesagt, eine jede Vertragsgrundlage ebenso wie eine jede wirtschaftliche Planungsmöglichkeit zerstört. W e n n also — wie K n a p p meint — das Geld als gesetzliches Zahlungsmittel ein „Geschöpf der R e c h t s Ordnung" ist u n d somit die Ausübung eines staatlichen Hoheitsrechtes repräsentiert, so beinhaltet das andererseits auch die P f 1 i c h t des Staates, die spezifische Kaufkraft des Geldes stabil z u erhalten. W e n n K n a p p daher meint, daß der Staat „gar keine Veränderlichkeit des ,Geldwertes'" kenne, so k a n n man i h m hier allenfalls v o m f o r m a l j u r i s t i s c h e n Standpunkte Recht geben. W e n n er aber meint, „ i n die Staatliche Theorie des Geldes gehört diese Betrachtung n i c h t " , dann befindet er sich damit — i m Rahmen einer s t a a t l i c h - f t i a J T h e o i i e des Geldes — i n einem grundsätzlichen I r r t u m . D e n n d e m R e c h t des Staates, z u bestimmen, was Geld sein soll, steht seine P f l i c h t gegenüber, dafür z u sorgen, daß nicht durch eigenes schuldhaftes Verhalten oder Unterlassen die Grundlagen seiner eigenen I n s t i t u t i o n ihrem Sinne ebenso wie auch ihren W i r k u n g e n nach zerstört werden. D e r Rechtscharakter des Geldes erleichtert — v o r allem i m K l e i n verkehr — den Geldgebrauch. Andererseits ist eine starke Staatsgewalt auch erforderlich u n d notwendig, wenn es sich darum handelt, die Stabilität der monetären Verhältnisse i n wirtschaftlich einwandfreier Weise zu gewährleisten — insbesondere i n Zeiten wirtschaftlicher Störungen. D a zur Zeit der Entstehung einer ausgesprocheneren Geldwirtschaft eine solche Voraussetzung i n der Regel nicht gegeben war, so k a n n es nicht W u n d e r nehmen, daß man allgemein n u r das als Geld ansah u n d annahm, was durch das Vorhandensein eines anerkannten Eigenwertes eine Konstanz der spezifischen Kauflernden Journalistennatur eines A d a m M ü l l e r , schwamm, ihren Hauptvertreter gefunden hat."
der m i t jeder Strömung
112
Vom staatlichen Einfluß auf das Geldwesen
k r a f t aus sich selbst heraus garantierte. Hieraus entwickelte sich die Ansicht v o m „Pfandcharakter" des Geldes. W e n n auch f ü r die E n t w i c k l u n g des Geldes u n d seiner F u n k t i o nen i m wirtschaftlichen V e r k e h r entsprechende ausdrückliche V e r einbarungen der beteiligten Kreise ebenso wie auch entsprechende gesetzliche Bestimmungen nicht unwesentlich sind, so sind solche natürlich nicht bestimmend f ü r d e n wirtschaftlichen Charakter des Geldes u n d f ü r seine Entstehung, wie dies beispielsweise die sogenannte „ K o n v e n t i o n a l t h e o r i e " annahm, die i n dieser Hinsicht als Vorläufer der „Chartaltheorie" anzusehen ist, u n d die daher i n ihrer historischen Begründung ebenso unrichtig oder wenigstens einseitig ist wie diese. A u f die U n r i c h t i g k e i t solcher Ansichten — i m w i r t schaftlichen aber auch i m historischen Sinne — hat beispielsweise K n i e s 1 9 ebenso aber auch R i d g e w a y 3 0 durchaus z u recht h i n gewiesen. Es ist andererseits allerdings auch nicht zutreffend, w e n n beispielsweise v . M i s e s jeglichen Einfluß des Staates auf d e n Geidcharakter des Tauschmittels bestreitet 3 1 , denn die Tauschfähigkeit des Tauschmittels w i r d ganz zweifellos durch seine Erklärung z u m gesetzlichen Zahlungsmittel erhöht. D i e G e f a h r l i e g t n u r i n der Ü b e r s c h ä t z u n g des R e c h t s c h a r a k t e r s des Z a h l u n g s m i t t e l : * , w i e sie durch eine mißverständliche A n w e n d u n g der rechtlichen Theorie K n a p p s auf wirtschaftliche Verhältnisse begünstigt w o r d e n ist. D i e allgemeine Annahme des Tauschmittels, des „Geldes", i m wirtschaftlichen V e r k e h r schafft, wie w i r bereits feststellten» erst die Möglichkeit einer ausgesprochen arbeitsteiligen Wirtschaft dadurch, daß sie die hergestellten W a r e n besonders „ m a r k t g ä n g i g " macht. Diese Marktgängigkeit setzt allerdings auch noch bestimmte andere Eigenschaften des Geldes voraus, wie beispielsweise die, daß die Warenpreise einheitlich durch Einheitendes Geldes ausgedrückt wer19
K . K n i e s ( a . a . O . , S. 1 0 7 f . ) : „ D e r Gebrauch des Geldes ist nicht das Ergebnis einer besonderen O b e r e i n k u n f t einer gesetzlichen
Vorschrift
der Menschen und nicht die Folge d e s S t a a t e s . Es erwächst viel-
mehr überall als eine natürliche Frucht des Tauschverkehrs an sich/* 2 0
W. R i d g e w a y
( T h e origin of metallic Currency, London 1892» p g . 4 7 ) :
„Es ist augenscheinlich, daß die D o k t r i n des Primats einer Konvention hinsichtlich des Gebrauchs irgendeines einzelnen Gegenstandes als eines Mittels z u m Tausch ebenso unriditig ist, wie der alte Glaube an eine ursprüngliche Abmachung als erster Anfang der Sprache oder des Rechtes." V g l . L . v. M i s e s : a. a. O., S, 56 ff.
113
Das Erfahrungsobjekt „Geld"
den können, u n d daß das Geld so gestückelt i s t , daß praktisch auch das; kleinste Q u a n t u m umgesetzt werden kann« Das ist naturgemäß besonders wichtig i m Kleinverkehr, während der Großhandel sow o h l m i t größeren Einheiten a u s k o m m t wie er auch nicht unbedingt „ B a r g e l d " benötigt, also auch auf eine kleinere Stückelung nicht angewiesen ist. Die Vorgänge des Großverkehrs zeigen uns besonders, daß es beim Geldverkehr gar nicht darauf a n k o m m t , daß immer „ k o n k r e t e " Geldzeichen bei der A b w i c k l u n g wirtschaftlicher V o r gänge i n Erscheinung treten, sondern daß es v ö l l i g ausreichend ist, w e n n einfach i n Geldeinheiten abgerechnet wird« Fassen w i r die Ergebnisse unserer vorangegangenen Betrachtungen k u r z zusammen, so k ö n n e n w i r als E r f a h r u n g s o b j e k t „ G e l d " alles das b e z e i c h n e n , was u n m i t t e l b a r o d e r m i t t e l b a r g e e i g n e t i s t , zum E i n t a u s c h v o n G ü t e r n und Dienstleistungen jeder A r t und jeden U m fange« u n d u n a b h ä n g i g v o n der Z e i t 3 2 , was also i n dieser H i n s i c h t allgemeiner A n e r k e n n u n g unterl i e g t , d.h. z u d e n a n g e g e b e n e n Z w e c k e n a l l g e m e i n angenommen wird. W e n n w i r hier feststellten* daß das G e l d ein Tauschmittel ist, das ekler „allgemeinen" A n e r k e n n u n g unterliegt» so g i l t diese „ A l l gemeinheit" der Anerkennung natürlich i m m e r n u r relativ insofern, als sie jeweils f ü r eine bestimmte ^ZaWungsgemeitischaft Bedeutung hat, worauf auch E u c k e n h i n w e i s t 2 8 . V o n W i c h t i g k e i t ist d e r Geldverkehr v o r allem insoweit, als er Einfluß auf die Preisgestaltung der G ü t e r gewinnt, 4ie das Sozialp r o d u k t ausmachen, d. h. w e n n es. sich u m E i j U t o m m e n $ g e 1 d handelt, Sind solche Beträge gleichviel auf wekhe A r t — allerdings ¡bei den Banken als „Geschäftsgeld" entstanden, so besteht diese Möglichkeit $te£s potentiell» ohne daß dann noch eine bedingungslose Einflußmöglichkeit der K r e d i t p o l i t i k bestände, dies z u Dieser Tatbestand
fahrt
bei einer r e c h t l i c h e n
Theorie des Geldes zur
Erkenntnis seiner Eignung z u m Zwecke der t ö s u n g v o n Verbindlichkeiten. * * W . E u c k e n ( a . a * O ^ S. 140): „ A b e r wenn m a n das Geld als »allgemein anerkanntes 4 Tauschmittel bezeichnet, so dürfen darunter nicht nur Tauschmittel verstanden werden, die i n allen Teilen eines Gemeinwesens
zirkulieren.
D e r U m l a u f vieler Geldarten beschränkt sich auf einen gewissen Kreis v o n Einzelwirtschaften.
Das heutige Giralgeld der Reichsbank wie der
privaten
Banken z u m Beispiel w i r d v o n dem Arbeiter in Deutschland nicht benützt und k a u m gekannt, während es i m Groß verkehr dominiert/* S
F o r s t m a n n : Theorie des Geldes
114
i e a u f g a b e n des Geldes
verhindern. W i r werden uns m i t (diesen Fragen, die die Feststellung des Erkenntnisobjektes voraussetzen, später noch z u beschäftigen haben.
HI. Die Aufgaben des Geldes A. Allgemeines W i r haben bei unseren voraufgegangenen Betrachtungen bereits einige Merkmale des Geldes ganz allgemeiner N a t u r kennengelernt, es ist dies einmal seine Eigenschaft der Separation des Tausches i n zwei H ä l f t e n u n d z u m zweiten das Vertrauen, das die z u m Tausch gebrauchten M i t t e l i n ihrer F u n k t i o n erhält. Dies Vertrauen war nicht n u r erforderlich, weil m a n sich »mit d e m „ T a u s c h m i t t e l " die benötigten G ü t e r bei einem noch unbekannten anderen beschaffen mußte als demjenigen, dem m a n seine eigenen G ü t e r gegen das Tauschmittel hingegeben hatte, sondern weil m a n solche G ü t e r vielleicht auch erst i n einem späteren Zeitraum z u beschaffen wünschte. Das Tauschmittel mußte also auch noch i n einem späteren Z e i t p u n k t i n gleicher Weise V e r w e n d u n g finden können, sein „ W e r t " m u ß t e z u jener zukünftigen Zeit der gleiche sein wie i m gegenwärtigen Zeitpunkte. Es diente also zur „Wertsmfbewahrung", m i t d e m Zwecke seiner späteren Verwendung als Tauschmittel. Diese T a t sache ist bedeutsam f ü r die Beurteilung der Frage, o b es n e b e n der „Tauschmittelaufgabe" noch eine besondere Aufgabe als „ W e r t aufbewahrungsmittel" gibt« W e i t e r h i n vergleicht m a n alle Güter i h r e n W e i t e n nach a m Gelde. M a n „rechnet" i n Geldeinheiten u n d mafi d r ü c k t auch die Preise i n Einheiten des Geldes aus; es d i e n t also ebenso als „ W e r t messer", wie es w e i t e r h i n auch als „Recheneinheit" u n d als „Preisausdrucksmittel" dient. Schließlich hatten w i r auch erkannt, daß m a n m i t dem Gelde Zahlungen leisten u n d daß m a n sich hierdurch insbesondere auch i m Rechtssinn v o n einer Schuld (befreien kann, daß es also nicht schlechth i n als Zahlungsmittel, sondern auch als „gesetzliches Zahlungsm i t t e l " dient. W i r haben n u n i n d e n folgenden Betrachtungen festzustellen, welche Aufgaben das Geld v o m Gesichtspunkte w i r t s c h a f t l i c h e r Betrachtungsweise z u erfüllen hat u n d welche dieser A u f gaben insbesondere auch primären Charakter haben, derart, daß sich
115
Einzelaufgaben des Geldes
die anideren Aufgaben, die das Geld z u erfüllen hat, aus ihnen ergeben. Sind solche primären Aufgaben des Geldes vorhanden, so sind sie bestimmend f ü r seinen wirtschaftlichen Charakter u n d kennzeichnen als solche auch das E r k e n n t n i s o b j e k t „ G e l d " 1 . D i e Aufgaben, die m a n i m allgemeinen als wesentlich f ü r den Charakter des Geldes ansieht, sind — w e n n auch insgesamt relativ einheitlich — doch v o n den Verschiedenen N a t i o n a l ö k o n o m e n i m einzelnen — sowohl hinsichtlich der besonderen Bedeutung, die ihnen jeweils zugemessen w i r d , wie auch hinsichtlich ihres Einflusses auf das Wesen des wirtschaftlichen Geldbegri£Fes — verschieden angegeben worden. So nennt beispielsweise K n i e s 3 vier spezielle „Funktionsaufgaben des Geldgutes", nämlich die als Wertmesser, als Tauschmittel, als Zahlungsmittel u n d als Wertträger. Diese V i e r teilung entspricht auch i m großen ganzen der allgemeinen früheren Auffassung über die das wirtschaftliche Wesen des Geldes kennzeichnenden Aufgaben 3 . M e n g e r sieht n u r eine einzige Aufgabe des Geldes als p r i m ä r bestimmend f ü r sein wirtschaftliches Wesen an, alle anderen sind seiner Ansicht nach n u r „Konsekutivaufgaben" dieser einzigen A u f gabe 4 . Aber diese Kennzeichnimg M e n g e r s scheint doch z u sehr i n den Voraussetzungen einer eigentlichen Erklärung, scheint z u sehr am bloßen Erfahrungsobjekt haften z u bleiben, denn daß das Geld der „ V e r m i t t l e r des Güteraustausches" ist, sagt das Erfahrungsobjekt schon ganz allgemein aus. Das E r k e n n t n i s o b j e k t aber ist — unter Ausschaltung aller außerwirtschaftlichen Momente — erst aus dem abzuleiten, was M e n g e r als die „ K o n s e k u t i v f u n k t i o n e n " dieses Erfahrungsobjektes bezeichnet, u n d das Erkenntnisobjekt w i r d je nach d e m Standpunkte, v o n d e m aus m a n das Erfahrungsobjekt betrachtet, ein grundsätzlich verschiedenes sein. 1
V g l . hierzu auch H . M ö 11 e r : a. a. O .
2
V g l . K . K n i e s : a. a. O . , S. 105 ff.
* Vgl. K . H e l f f e r i c h : 4
a . a . O . , S.242.
C M e n g e r (a. a. O . ) : „ W a s das Geld v o n allen übrigen M a r k t g ü t e r n unterscheidet . • . u n d somit seinen a l l g e m e i n e n
Begriff
bestimmt, ist
seine F u n k t i o n als allgemein gebräuchlicher V e r m i t t l e r des Güteraustausches. A l l e übrigen Merkmale, die w i r nur ah bestimmten Erscheinungsformen des Geldes oder gar nur am Gelde bestimmter Kulturstufen beobachten können (die Konsekutivfunktionen der Tauschmittlerfunktion des Geldes!) sind nur Erscheinungen der Entwicklung und Ausgestaltung des Geldes (bzw. akzident e l l e Merkmale
desselben), die indes nicht z u seinem allgemeinen, seinem
Wesensbegriff gehören."
8*
116
i e a u f g a b e n des Geldes
I m Gegensatz z u M e n g e r nennt beispielsweise S c h ä f f 1 e 5 zwar auch n u r eine einzige Aufgabe als wesentliches K r i t e r i u m f ü r den Geldbegriff, er nennt jedoch als bestimmend die Aufgabe des Wertmaßes. Auch H e l f f e r i c h erkennt n u r eine einzige F u n k t i o n als wesentlich f ü r den Geldbegriff an, u n d zwar nähert er sich, w i e er sagt 6 , M e n g e r . E r sieht die Eigenschaft des Geldes als „ V e r m i t t l e r des interpersonellen Verkehrs" a b das typische Charakter i s t i k u m des Geldes an. A u s dieser F u n k t i o n ergeben sich seine übrigen F u n k t i o n e n als Konsekutiverscheinungen. Als solche nennt er die Tauschmittelfunktion, die F u n k t i o n als allgemeines Zahlungsm i t t e l , die F u n k t i o n als V e r m i t t l e r v o n Kapitalübertragungen, d i e F u n k t i o n als allgemeines W e r t m a ß u n d die F u n k t i o n als W e r t aufbewahrungsmittel u n d W e r t t r a n s p o r t m i t t e l . H e l f f e r i c h begeht denselben prinzipiellen Fehler wie M e n g e r , i n d e m er i n z u starkem Maße das Erfahrungsobjekt i n d e n V o r d e r g r u n d stellt u n d dadurch die G e w i n n i m g eine? einwandfrei definierten Erkenntnisobjektes erschwert 7 . Außerdem geht er d a n n m i t seinen T e i l - u n d K o n s e k u t i v f u n k t i o n e n wieder weiter i n Einzelheiten hinein, als dies z u r E r k l ä r u n g des wirtschaftlichen Geldb e g r i f f e s erforderlich ist. I n ähnlicher Weise wie M e n g e r sieht auch v . M i s e s i m Gelde i m wesentlichen das „ d e n Austausch v o n G ü t e r n u n d Diensdeistungen vermittelnde V e r k e h r s g u t " 8 . A l l e anderen F u n k t i o n e n bezeichnet er m i t M e n g e r als Konsekutivfunktionen, m e i n t aber, 5
A.Schäffle:
Das
gesellschaftliche
System
der
menschlichen
Wirtschaft,
3. A u f L , Tübingen 1875, S. 2 2 i . 8
Vgl. K . H e l f f e r i c h :
7
Helfferich
a . a . O . , S.243, A n m . 1.
( a . a . O . , S. 279 f . ) : „ D i e Funktionen als Tauschmifrtel, Zah-r
lungsmittel u n d Kapitalübertragungsmittel verhaken sich z u der F u n k t i o n als M i t t e l des Verkehrs zwischen den wirtschaftenden Individuen wie Teile z u m Ganzen, sie sind Teilfunktionen der G r u n d f u n k t i o n des G e l d e s . . . A l l e i n der Regel aufgezählten Einzelfunktionen des Geldes führen mithin» sei es, als T e i l funktionen, sei es als Konsekutiv- oder Nebenfunktionen, auf die eine G r u n d f u n k t i o n als I n s t r u m e n t des interpersonellen Verkehrs zurück." Der
Geldbegriff
Helfferichs
kennzeichnet
kein
objekt, sondern nur das E r f a h r u n g s objekt „Geld".
ErkenntnisE r definiert
ihn
wie folgt (Ebenda, S. 220): „ W i r verstehen also unter ,Geld' die Gesamtheit derjenigen Objekte, welche in einem gegebenen Wirtschaftsgebiet einer gegebenen Wirtschaftsverfassung
die ordentliche Bestimmung
und
in
haben,
den V e r k e h r (oder die Übertragung v o n W e r t e n ) zwischen den wirtschaftenden Individuen z u vermitteln". ( I m Original gesperrt.) 6
V g l . L . v. M i s e s : a . a . O . , S . 7 .
i e a u f g a b e n des Geldes
117
daß einzelne v o n ihnen doch näher z u betrachten seien. Ebenso wie M e n g e r lehnt er auch insbesondere die Wertmesserfunktion des Geldes f ü r seine Begriffsbestimmung ausdrücklich ab. A u d i W i c k s e i l sieht als wesentliche F u n k t i o n des Geldes n u r die eines „ a l l g e m e i n e n oder k o n v e n t i o n e l l e n Tiauschm i t t e l s " w e i i n er auch anerkennt, daß „das Geld natürlich imimer noch als Wertmesser dienen k ö n n t e u n d es bei Naturaltausch t a t sächlich o f t t u t " 1 0 . v . P h i l i p p o v i c h nennt i m besonderen z w e i Aufgaben als charakteristisch f ü r das wirtschaftliche Wesen des Geldes, u n d zwar einmal die eines allgemeinen Tauschmittels u n d z u m zweiten die eines Wertmaßes, die das Geld als ö k o n o m i s c h e n Begriff kennzeichnen, während er den Geldbegriff a l l g e m e i n e r außer durch diese beiden F u n k t i o n e n auch n o d i durch seine Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel gekennzeichnet wissen w i l l . E r g i b t allerdings zu, daß der so definierte Begriff „ n i c h t m e h r ein rein ö k o n o mischer, sondern zugleich ein rechtlicher" s e i 1 1 . Uns interessiert die rechtliche F u n k t i o n allenfalls sekundär, w i r haben es hier aber p r i m ä r n u r m i t den w i r t s c h a f t l i c h e n Aufgaben des Geldes z u t u n u n d haben uns daher auch allein der E r m i t t l u n g d i e s e r Aufgaben z u w i d m e n , insbesondere deshalb, w e i l die Hereinziehimg irgendwelcher außerwirtschaftlichen M o m e n t e höchstens geeignet sein kann, die Klarheit der Erkenntnis u n d damit den E r f o l g der ganzen Untersuchungen i n Frage z u stellen. W a g n e r sieht — unter besonderer Betonung des Vertrauensmomentes — den wirtschaftlichen Begriff des Geldes dann als erf ü l l t an, w e n n Wertmesser- u n d Tauschmittelfunktion gleichermaßen erfüllt sind, u n d er m e i n t insbesondere, daß „ G e l d als ökonomischer B e g r i f f . . . das O b j e k t [sei], welches die beiden ökonomischen F u n k t i o n e n des Tauschmittels u n d des Wertmaßes i n einem V e r kehrsgebiet i n sich vereiiiigt" 1 2 . Diese beiden Aufgaben des Tauschmittels -und der Rechnungseinheit sieht auch W e b e r als kennzeichnend f ü r den wirtschaftlichen Gharakter des Geldes an u n d er m e i n t , daß „alles, was diese beiden Aufgaben e r f ü l l t " , Geld genannt werden kann, gleichviel, ob „dieses Geld i n concreto gegeben u n d g e n o m m e n . . . [oder] n u r 9
"
Vgl. K. W i c k s e i l :
Geld u n d Kredit, a . a . O . , S. 16.
Ebenda.
1 1
E . v . P h i l l i p p o v i c h : a. a; O . , S. 270.
12
A . W a g n e r : a. a. O.* S. 119.
118
Die Hauptauf gaben des Geldes
i n abstracto d a m i t gerechnet w i r d Insofern macht m a n w o h l einen Unterschied zwischen reellen u n d ideellen T a u s c h m i t t e l n " 1 8 . W i r s t i m m e n der Auffassung W e b e r s i m wesentlichen z u ; h i n sichtlich seiner Bezeichnungsart möchten w i r jedoch bemerken, daß es nicht ganz richtig scheint, hier v o n „ i d e e l l " z u sprechen, d e n n das bezeichnet etwas Anzustrebendes; da aber i n beiden Fallen etwas durchaus „Reelles" gegeben ist, so spricht m a n w o h l a m zweckmäßigsten i n einem Falle v o n einem konkreten» i m anderen Falle v o n einem abstrakten Tauschmittel. D i e beiden Aufgaben, die W e b e r als kennzeichnend für das wirtschaftliche Wesen des Geldes ansieht, hebt auch K n i e s hervor, w e n n er meint, daß das Geld i m wesentlichen als „ T e r t i u m permutationis u n d u n t e r Berücksichtigung der direkten W e r t h v e r gleichung u n d Werthschätzung als T e r t i u m comparationis et aestimationis gebraucht w i r d " 1 4 . A u c h v o m entwicklungsgeschichtlichen Standpunkte aus gesehen lassen sich diese beiden Hauptaufgaben unschwer feststellen, w i e dies die Untersuchungen v o n S c h u r t z ebenso wie auch v o n G e r 1 o f f erkennen lassen. 1S
A.Weber
( a . a . O . , S.2x8) meint h i e r : „Jedenfalls k o m m e n w i r nicht dar-
über hinweg, daß m a n sich in der Volkswirtschaft über zweierlei einigen m u ß : 1. über ein Umlaufsmittel, das vorläufig v o n jedermann für die am M a r k t befindliche W a r e angenommen wird, und 2. über ein Rechenhilfsmittel, das die verschiedenartige wirtschaftliche Bedeutung der am M a r k t befindlichen W a r e n für die Bedürfnisbefriedigung als t e r t i u m comparationis auf einen einheitlichen N e n n e r zurückführt/' Ahnlich wie W e b e r , wenn auch — wie noch z u zeigen sein w i r d — der A r t der Scheidung z u scharf, meint auch J. G . K o o p m a n s Problem
des „ N e u t r a l e n "
Geldes,
S. 247): „Es gibt eben s o w o h l
in
Beiträge
zur
Geldtheorie,
in
(Zum a.a.O.,
ein konkretes (oder ,reales') wie auch ein
abstraktes (oder »ideales') Geld, die zwar der äußeren Erscheinung nach i n gewissen Hinsichten zusammenfallen k ö n n e n heit
»Reichsmark'
einerseits
und
die
auf
N o t e n und Giralguthaben andererseits — sammenfallen
— wie z . B . die Rechenein-
Reichsmark
lautenden
Münzen,
aber durchaus nicht immer
zu-
müssen."
I m Sinne dieser Aufgabenscheidung (unrichtig allerdings insofern, ab auf „ G ü t e r " bezogen) stellt auch S. B u d g e
(Lehre v o m Gelde, Bd. I , 1. H b d . ,
S. 10) fest: „Dasjenige G u t , bzw. diejenigen Güter, welche innerhalb einer Wirtschaftsgesellschaft als allgemeines Tauschmittel und als allgemeiner W e r t messer anerkannt sind, nennen w i r , G e l d \ Beide Funktionen sind unseres Erachtens für den Begriff ,Geld' erforderlich, aber auch ausreichend." 14
V g l . K . K n i e s : a. a. O . , S. 107.
119
Die Hauptaufgaben des Geldes
Einen besonderen Standpunkt nahm i n (seinen früheren U n t e r suchungen S c h u m p e t e r ein; er sah i m Geld noch ein wertvolles G u t u n d trennte scharf zwischen Geld als Tauschmittel u n d G e l d als W e r t m a ß , die er als zwei v ö l l i g verschiedene u n d voneinander trennbare Erscheinungen ansah 1 5 . A u f einem ebensolchen Standpunkte steht auch K o o p m a n s , der der Ansicht ist» daß „,Tauschmittel' bzw. ^Zahlungsmittel" einerseits u n d ,Wertmesser' b z w . »Rechnungseinheit' andererseits . . . nicht etwa verschiedene ,Funktionen 4 eines einheitlichen Objektes »Geld 4 , sondern vielmehr z w e i grundverschiedene Erkenntnisobjekte" seien 1 6 . Diese Ansicht, der w i r nicht zuzustimmen vermögen, v e r A i t t i n ähnlicher Weise auch E u c k e n . E r nennt zwar Geld ,ydas allgem e i n anerkannte Tauschmittel", m e i n t d a n n aber, daß „diejenigen irren, die meinen, das Geld sei zwar i n erster Linie Tauschmittel, r e g e l m ä ß i g übe es aber auch die F u n k t i o n ab W e r t m a ß oder Recheneinheit aus". Nach seiner Ansicht sind „ z w e i reine H a u p t formen der Geldwirtschaft z u unterscheiden: D i e e i n e H a u p t f o r m , i n w e l c h e r das G e l d a u c h als R e c h e n e i n h e i t benutzt wird, und die zweite H a u p t f o r m , in welcher Geld und Recheneinheit getrennte Größen sind"17. W i r möchten hierzu zunächst bemerken, daß, w e n n „ G e l d u n d Recheneinheit getrennte Größen s i n d " , es — i n der Betrachtimgsweise E u c k e n s — ex definitione n u r eine A r t v o n G e l d geben kann, nämlich „das allgemein anerkannte Tauschmittel". W e i t e r h i n aber verfällt E u c k e n hier auch i n den Fehler, der bei den U n t e r suchungen G e r l o f f s v o n seinem außerwirtschaftlich bestimmten soziologischen Standpunkte berechtigt sein mag, nicht aber v o m Standpunkte einer w i r t s c h a f t l i c h e n Geldtheorie, nämlich i n den Fehler der Verwechselung des Geldes m i t seinen V o r f o r m e n . 15
1 6
V g l . J. S c h u m p e t e r : Das Wesen und der H a u p t i n h a l t der theoretischen Nationalökonomie, Leipzig 1908, S. 289. J. G . K o o p m a n s : a. a. O . , S. 247. hier
be-
hauptet, kann jedenfalls nicht gesprochen werden, soweit es sich nur
Von
einer
solchen Unterschiedlichkeit
um
Funktionen
des
wirtschaftlichen
handelt. Geldtheorie, a. a. O., S. 247. 17
W . E u c k e n : a. a. O
wie
n
S. 133 ff.
sie K o o p m a n s Erkenntnisobjektes
„Geld"
120
Die Hauptaufgaben des Geldes
W i r werden uns m i t dieser Auffassung, ebenso wie m i t den übrigen genannten i n unseren folgenden Betrachtungen noch i p i einzelnen auseinanderzusetzen haben. Wie w i r noch erkennen werden, scheint entwicklungsgeschichtlich die Aufgabe des Geldes als W e r t m a ß z u dienen, die primäre gewesen z u sein. A u s den zunächst subjektiven Wertvergleichen haben sich dann objektive Ausdrücke u n d daimit die Aufgabe der „Rechen^ einheit" entwickelt; Diese Aufgabe des Geldes ist nicht erst m i t d e m Austausdi v o n G ü t e r n , sondern schon erheblich früher u n d zwar i n A n l e i m u n g a n j e n e Gegenstände entstanden, die innerhalb einer Stammesgemeinschaft den I n b e g r i f f d e s R e i c h t u m s bildeten, und flltt denen man dann alle anderen Gegenstände ihrem „ W e r t e " nach i n Vergleich brachte. Hieraus hat sidi dann eine V o r f o r m des Geldes, das „Binnengeld", wie S c h u r t z es nennt, entwickelt, das allerdings als solches z u m Tauschverkehr n u r sehr wenig brauchbar, u n d das daher — neben seiner Reichtumseigenschaft — i n „ m o n e tärer" Hinsicht n u r „ t e r t i u m comparationis" w a r 1 8 . A b e r nicht nur historisch gesehen, sondern auch hinsichtlich seiner Aufgabenerfüllung scheint uns die Recheneinheit den Primat vor der Tauschmittelaufgabe f ü r den Charakter des Geldes i m wirtschaftlichen Sinne zu haben. So kennzeichnet diese Aufgabe v o r allem den i n n e r e n C h a r a k t e r d e s G e l d e s , während die Tauschmittelaufgabe mehr sein ä u ß e r e s W e s e n charakterisiert, wie w i r dies auch aus unseren folgenden Betrachtungen noch näher erkennen werden. B. D i e innere Aufgabe des Geldes W i r hatten bereits weiter oben festgestellt, daß der Tausch zunächst e i n solcher nur gelegentlicher N a t u r war. W o r u m es sich hierbei ursprünglich i m einzelnen handelte, ob es sich also u m einen w i r k lichen Tausch handelte oder darum, daß ein Besitzwechsel durch Raub, durch Austausch v o n Geschenken oder auf irgendeine andere A r t und Weise stattfand, interessiert hierbei für unsere Frage an sich nicht. 18
H.Schurtz
( a . a . O . , S . 2 5 ) : „Erscheint auf der einen Stufe das Binnengeld
i n seiner Eigenschaft als Wertbesitz oft i n ruhender und unhandlicher F o r m , so t r i t t es als Wertmiesser dagegen in ein enges Verhältnis z u den Anfangen v o n M a ß und Gewicht, ja ist häufig der Anstoß zur Schaffung eines w i r k lichen M a ß - und Gewichtssystems, sowie wahrscheinlich auch zur sprachlichen Erweiterung der Zahlenreihe."
121
Tausch und Wertbegriff
Uns interessiert hi£r zunächst nur die Tatsache des N a t u r altausches ohne Geld, also des Tausches v o n jeweils unmittelbar benötigten Gegenständen, wie er sowohl iirt A l t e r t u m wie auch i m Mittelalter aber auch i n der Neuzeit i n allen solchen Gegenden zu beobachten ist, die v o n den Errungenschaften der K u l t u r u n d Zivilisation noch nicht beglückt — oder vielleicht auch betroffen worden sind. I n dem Augenblick, i n dem die reine Naturalwirtschaft, die lediglich für den Eigenbedarf sorgt, anfängt, ihre Produkte m i t anderen gleichartigen Naturalwirtschaften auszutauschen, sind i m wesentlichen die Anfangsstadien des Geldwesens gegeben" Die Möglichkeit und auch Wahrscfoiftüchkeitj daß schon vorher gewisse vergleichende Wertvorstellungen, die f ü r die Entwicklung des Geldes wesentlich sind, bestanden haben, töll damit keineswegs geleugnet werden. E i n Naturaltausch, insbesondere ein solcher größeren Umfanges, ist nur möglich, wenn bestimmte Wertvorstellungen relativ objektiver N a t u r hinsichtlich der fraglichen Tauschobjekte bestehen. A n gesichts der Vieldeutigkeit dessen, was man auch heute noch unter dem Begriff des „ W e r t e s " subsumiert, ist xlie Feststellung der Eigenschaft des Geldes „Wertmesser" oder dann auch „Preisausdrucksmittel" oder „Recheneinheit" zu sein, nicht immer ganz einfach. M a n muß sidi zunächst einmal darüber i m klären sein, daß der W e r t keine den Dingen inhärente Eigenschaft ist, daß es also einen „objektiven" W e r t i m eigentlichen strengen Sinne deshalb überhaupt nicht geben kann, sondern daß d e r - W e r t n i c h t s a n d e r e s k e n n z e i c h n e t als die s u b j e k t i v e E i n s t e l l u n g jedes e i n z e l n e n Menschen zu den O b j e k t e n in bezug auf deren E i g n u n g , seine B e d ü r f n i s s e zu b e f r i e d i g e n . Der W e r t haftet also „ebensowenig als eine objektive Eigenschaft an dem Gegenstände, den der W i l l e des Menschen begehrt, wie an dem Sonnenschein das Wohlgefühl, das er i n bestimmt organisierten N e r ven hervorruft" Der eigentliche, d. h. s u b j e k t i v e W e r t , der einem Gegenstande j e w e i l s beigelegt w i r d , resultiert q u a l i t a t i v aus der Eignung dieses Gegenstandes zur Befriedigung der Bedürfnisse des 10
Menger
( a . a . O . ) meint hier: „ D i e theoretische Untersuchung über den U r -
sprung der Tauschmittel hat auf jener Entwicklungsstufe
der
mensdilkhen
Gesellschaft einzusetzen, w o die ,tauschverkehrslose Naturalwirtschaft* bereits i n die »Naturalwirtschaft m i t naturalem Tauschverkehr* übergegangen ist. (< 2 0
G . S i m m e l : Z u r Psychologie des Geldes, Sdim. Jb., Bd. 13, 1889, S. 1256.
122
Tausch und Wertbegriff
betreffenden Schätzenden, und er resultiert weiterhin q u a n t i t a t i v einmal aus der Spannung, die besteht zwischen den Bedürfnissen und den M i t t e l n ihrer Befriedigung und weiterhin aus der Intensität des Einzelbedürfnisses i m Verhältnis z u der der übrigen, sowie aus der jeweiligen allgemeinen Begehrtheit des einzelnen Gutes i m Verhältnis zu allen anderen Gütern. Eine gewisse Objektivierung der Wertschätzungen der einzelnen I n dividuen t r i t t ein durch die Berührung zwischen ihnen, wie sie beim Tausch verkehr akut w i r d . H i e r treten dem Einzelnen die W e r t schätzungen anderer gegenüber, die für i h n eineti gewissen objektiven Charakter insofern besitzen, als er sie als gegebene Größen zur Kenntnis nehmen muß, und an denen er seine eigene Wertschätzung orientieren kann und auch orientieren muß, wenn er i n einen Tauschverkehr m i t anderen Individuen treten w i l l . E i n Tausch w i r d nun immer nur dann Zustandekommen, wenn jeder Tauschlustige das G u t des anderen h ö h e r schätzt als das eigene hinzugebende, wenn er das G u t des anderen also höher „bewertet" als das eigene. N i c h t d i e „ G l e i c h " - » B e w e r t u n g ist also kennzeichnend für das Zustandekommen eines Tausches zwischen zwei Individuen, sondern die U n g 1 e i c h b e w e r t u n g . D i e G l e i c h b e wertung k e n n z e i c h n e t v i e l m e h r den P u n k t der Wertschätzungen, an dem gerade k e i n Tausch m e h r Z u s t a n d e k o m m e n w i r d . Das g i l t natürlich auch dann, wenn die beiden auszutauschenden Gegenstände nicht unmittelbar miteinander, sondern mittelbar an einem „ W e r t " - M a ß s t a b verglichen werden. Diese Tatsachen kennzeichnet auch H e l f f e r i c h * 1 . Das Zustandekommen eines Tausches ist also, wie w i r erkannten, an die Voraussetzung v o n Wertvergleichen gebunden. W e n n die eingetauschten Gegenstände nicht selber benötigt werden, aber trotzdem noch nicht Tauschmittel sind, ist dies natürlich erst recht erforderlich. "
K . H e 1 f f e r i c h (a. a. O., S. 260. Siehe auch C . M e n g e r :
a. a. O . Ebenso
auch L . v. M i s e s , a. a. O., S. 11): „Dieses i m effektiven Austausch realisierte Wertverhältnis ist keineswegs identisch m i t dem subjektiven W e r t u r t e i l der an dem Tausche beteiligten Subjekte. I m Gegenteil, es ist Voraussetzung für das Zustandekommen eines jeden Tausches, daß das subjektive W e r t u r t e i l der tauschenden Personen sowohl untereinander als auch v o n dem in dem Tausche verwirklichten Wertverhältnis abweicht, . . . und ein Tausch k o m m t nur zustande, wenn jeder das v o n dem anderen gebotene G u t in der gebotenen Qualität und Quantität höher schätzt als das v o n i h m dafür Gut."
hinzugebende
123
Tausch und Wertbegrif
Der Ausgangspunkt der Entstehung des Geldes kann daher auch nicht das Tauschmittel sein, dies ist vielmehr schon eine Erscheinung fortgeschrittener Entwicklung; sondern als Ausgangspunkt einer Entwicklung, die schließlich zu dem führt, was man als Geld i m wirtschaftlichen Sinne bezeichnet, ist das anzusehen, was — zunächst als Inbeg r i f f des Reichtums, gleichviel auf G r u n d welcher besonderen M o tive — M i t t e l des Vergleichs v o n W e r t e n w a r . Diese E n t w i c k l u n g und ihre Grundlagen schildert auch G e r 1 o f f sehr klar A n solchen, Reichtum repräsentierenden, Gegenständen wurde der W e r t aller anderen Gegenstände „gemessen", d. h. die ursprüngliche Funktion des Geldes ist die Wertmesseraufgabe, die entstand, bevor an ein Tauschmittel noch zu denken war, ja bevor überhaupt ein Tausch stattfand. Das Objekt der Wertmesserfunktion bildeten daher auch nicht notwendig leichtbewegliche Gegenstände, sondern, „was dem Wechsel der Mode entzogen und gewissermaßen zum festen Abzeichen des Stammes geworden ist, bildet die Grundlage des Binnengeldes, da die langdauernde und gleichmäßige Schätzung sie zum W e r t m e s s e r geeignet m a c h t " n . Auch G e r l o f f weist ausdrücklich darauf hin, daß die Tauschmitteleigenschaft nicht die primäre Geldfunktion w a r 9 4 . Allerdings berücksichtigt er nicht die sich aus dem H o r t g e l d entwickelte G e 1 d f u n k t i o n des Wertmessers, wie dies S c h u r t z richtig tut, sondern sieht n u r den Reichtumsinibegriff i n i h m . I n dieser Eigenschaft ist aber das „ H o r t g e l d " weder G e l d , noch V o r f o r m des Geldes, sonM
W. G e r l o ff
(a. a. O . , S. 20): „ D i e W u r z e l
u n d die ursächliche K r a f t
des
ewigen Gesetzes der sozialen Entwicklung ist die Entwicklung der menschlichen Bedürfnisse. Diese aber unterliegen dem unaufhörlichen Ansporn durch den Auszeichnungstrieb u n d den sozialen E h r g e i z . . . Sie finden ihre naive Äußerungsform i m Erwerb v o n Besitz und dessen Vermehrung,
in
kostspieliger
Lebensführung, in P r u n k und V e r s c h w e n d u n g . . . Eines der ursprünglichsten und gebräuchlichsten M i t t e l der Befriedigung des Auszeichnungs- und Rivalitätstriebes ist die H o r t u n g gewisser Güter — und unter Umständen auch ihre
gelegentliche verschwenderische
diese-r
Güter
zu solchen
Verausgabung. I n
Zwecken
ist der
Geldes zu suchen. Das u r s p r ü n g l i c h e Reihe M
jener
Hortungsgüter
zu
der
Widmung
Ursprung
Geldgut
ist in
des der
f i n d e n."
H . S c h u r t z : a. a. O . , S. 14. W . G e r l o f f ( a . a . O . , S. 167): „Allgemeines Tauschmittel ist das Geld erst auf einer der letzten Stufen seiner Entwicklung geworden. A m Anfang ist es nichts anderes als ein Hortungsmittel, das als solches für den Besitzer soziale Bedeutung hat. D a s
älteste
Geld
i s t H o r t g e 1 d."
124
Austauschrelationen
dern eine solche des K a p i t a l s 2 5 . Z u r V o r f o r m des G e l d e s w i r d es erst durch die Wertmesserfunktion, die G e r l o f f — i m Gegensatz z u S c h u r t z — erst ift einer späteren Stufe der E n t wicklung feststellt. Bei einem ausgebildeten Naturahausch weiden sich i m Läufe der Zeit u n d parallel m i t der Entwicklung eines solchen NaturaJr tausches auch bestimmte Austauschrelatiotten zwischen den i m wesentlichen regelmäßig ausgetauschten Objekteft ergeben, dife dann i m Laufe der Zeit einen gewissen konventionellen Cfraraktef annehmen u n d so auch die einzelnen subjektiven Wertschätzungen i n ihrer Ausdrucksform beeinflussen. Eine ganze Reihe v o n Beispielen f ü r solche Austauschverhältnisse gibt R i d g e w ä y an A u f Grtind v o n Erfahrungen, die M o l l i e n bei seinen Reisen i m Inneren Afrikas gemacht hat, nennt auch S c h u r t z einige Austausthrelationen, die i m westlichen Sudan beobachtet w u r d e n n . 2 5
Das scheint G e r l o f f auch teilweise einzusehen, wenn er (S. 35) m e i n t : »Das H o r t g e l d bedeutet vielmehr Vermögen als Geld", aber er zieht hieraus nicht die erforderlichen Konsequenzen.
2 i
V g l . W . R i d g e w a y : a. a. O .
97
H . S c h u r t z (a. a. O . , S. 158) gibt die folgenden Relationen an: i Sklave =
1 Doppelflinte und 2 Flaschen Pulver •
= =
5 Ochsen 100 Stück Zeug.
1 Schnur Glasperlen = • 1 Kürbisflasche Voll Wasser =
i M a ß Milch
=
i A r m voll H e i i
2 Schnüre Glasperlen =
1 M a ß Hirse.
Ähnliche W e r t s k a l e n werden auch für
andere T e i l e Afrikas angegeben, so
sollen i n D a f o u r folgende Wertrelationen bestanden haben: i Sklave = 30 Stück Baumwollgewebe bestimmten Ausmaßes =
6 Ochsen
=
10 spanische D o l l a r bestimmter A r t .
Auch diese Wertskala w i r d i n ähnlicher Weise ergänzt wie die
voran-
gegangene durch Perlsdinüre, Zinkringe usw. Bei den Indianern des Missourigebietes sind nach Angaben v o n K u r t z die folgenden Austauschrelationen festgestellt worden ( H . S c h u r t z : 2 Messer
= 1 Paar Hosen
2 Messer und 1 Paar Hosen =
1 Decke
das vorige und 1 Decke
=
1 Flinte
„
„
„
i Flinte
=
i Pferd
„
„
„
i Pferd
=
i Zelt
„
„
„
i Zelt
= 1
Weib.
a. a. O . ) :
Austauschrelationen
Solche Austauschrelationen stellen zweifellos die Grundlage eines einheitlichen Bewertungsmaßstabes, also einer Recheneinheit als der ersten grundsätzlichen Aufgabe des Geldes dar. Bringt man die Vielheit der einzelnen Wertschätzungen auf einen einheitlichen Nenner, durch den alle diese Bewertungen ausdrückbar sind, so stellt eine solche Recheneinheit zweifellos die erste ausgesprochenere V o r f o r m des Geldes dar. U n d wenn diese Recheneinheit dann auch nicht nur der Bewertung, sondern auch als M i t t l e r des Tausches dient, so haben w i r damit die erste Form des Geldes E i n „ g u t durchgebildetes kleines Geldsystem" m i t einem Messingstreifen bestimmter Länge, „Brass" genannt, als Rechen- und M ü n z einheit, gibt S c h u r t z für die i m Hinterlande Kameruns lebenden Balis a n * . Es scheint müßig darüber zu streiten, ob man i n solchen Austauschrelationen schon die erste Erscheinungsform einer zum Gelde führenden Entwicklung sehen, oder ob man diese erst dann gelten lassen w i l l , wenn sich ein solches System v o n Austauschrelationen auf ein bestimmtes einzelnes G u t bezieht. Uns scheint es allerdings richtig, die V o r f o r m des Geldes v o n Anfang an als solche zu bezeichnen, nicht erst die, die auch i m Gelde der heutigen Kulturstufe noch unmittelbar nachweisbar ist. O b man beim Tausch das hingegebene G u t als den Preis des empfangenen, oder — wie R o s c h e r dies t u t — das empfangene G u t als den Preis des hingegebenen bezeichnen w i l l , scheint uns nebensächlich. A u f alle Fälle aber ist bei Vorhandensein einer Rechenskala das i n dieser ausgedrückte Tauschverhältnis als der zustandegekommene „Preis" z u bezeichnen. E u c k e n meint hier, daß bei einem 3 8
I m Falle der letztgenannten Austauschrelationen
könnte
beispielsweise das
Meiner die F u n k t i o n des Gendrakuoners und, in concreto des Tauschmittels übernehmen. A u f diesen Generalnenner also auf eine soldie „Recheneinheit" umgerechnet würden die letztgenannten Austaqsdirelationen folgendes Aussehen haben:
-
w
i Hose
4
„
=
i Decke
8
„
=
i Flinte
16 32
» „
= =
i Pferd i Zelt
64
„
* * V g l . H . S c h u r t z : a. a. O . , S. 9 9
Vgl. W . R o s c h e r : 1900.
T
2 Messer =
== i
Weib.
166.
Grundlagen der Nationalökonomie, 2 3 . A u f l .
Stuttgart
126
Tauschwert und Preis
Naturaltausdi nicht v o n „Preisen" gesprochen werden sollte, w e i l der Begriff des Preises der Geldwirtschaft vorbehalten sei; man sollte beim Naturaltausdi daher von „Tauschwerten" nicht aber v o n „Preisen" sprechen 31 . Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß E u c k e n zwei Hauptformen des Geldes unterscheidet, scheint uns diese A n sicht nicht ganz konsequent zu sein; auch scheint uns dieiser Vorschlag, allgemein betrachtet, nicht 'besonders glücklich, w e i l gerade i m Tausch keinerlei „ W e r t e " , d. h. subjektive Schätzungen zum Ausdruck k o m men, sondern ein solcher ja nur dann stattfindet, wenn eben k e i n e solchen „ W e r t e " äquivalent akut werden. Schließlich aber ist auch der „Tauschwert" ein — allerdings auch i n dieser Hinsicht wenig glücklicher — vergebener Terminus, denn er kennzeichnet ja nur die q u a l i t a t i v e E i g n u n g eines Gutes zum Tausch. Der Tauschwert verhält sich zum Preis — u m m i t A d o l f W a g n e r zu sprechen — wie die bloße Möglichkeit ausgetauscht z u werden zur Wirklichkeit des Ausgetauschtwerdens. Helfferich drückt diese Beziehung etwas anders aus 8 2 . Unserer Ansicht nach kennzeichnet man das Verhältnis von Tauschwert zum Preis w o h l am besten dahin, daß d e r T a u s c h w e r t q u a l i t a t i v die E i g n u n g eines Gutes a u s g e t a u s c h t w e r d e n zu k ö n nen a u s d r ü c k t , w ä h r e n d der Preis den q u a n t i t a t i v e n A u s d r u c k des t a t s ä c h l i c h e n A u s g e t a u s c h t seins r e p r ä s e n t i e r t . M i t der E n t w i c k l u n g der Austauschrelationen z u einer einheitlichen Recheneinheit — ganz gleich, ob diese auch als Tauschmittel k o n k r e t i n Erscheinung t r i t t oder nicht — findet die Schätzung d e r Güter jedenfalls n u r noch i n dieser Einheit statt u n d zwar s o w o h l die Schätzung der „ W e r t e " , wie auch der Ausdruck der „Preise". D i e arbeitsteilige Wirtschaft bringt n u n teilweise an die Stelle des 8 1
Vgl.
W.
E u c k e n : a. a. O., Grundlagen
der Nationalökonomie,
a. a. O . ,
S. 133. 32
Nach Ansicht H e 1 f f e r i c h s (a. a. O . , S. 263) ist „der den Dingen beigelegte »Tauschwert' oder ,Verkehrswert' . . . nur eine Abstraktion aus der Tatsache, daß zwei Verkehrssubjekte i n einem bestimmten quantitativen Verhältnis gegeneinander umgesetzt werden. D a aber in diesem Verhältnis der Preis eines jeden der beiden Verkehrsobjekte jeweils in dem anderen bereits gegeben ist,, so resultiert der Preis nicht aus dem Tauschwert als dessen Verwirklichung, sondern auch z u m Preise verhält sich der Tauschwert wie die Abstraktion z u r Wirklichkeit."
Tauschwert und Preis
s u b j e k t i v e n W e r t e s , den die einzelnen Personen einem Gute i m H i n b l i c k auf seine Eignung zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse beilegen, eine andere A r t der „Bewertung", die man vielleicht als z i r k u l a t o r i s c h e B e w e r t u n g bezeichnen kann, u n d die bedingt ist durch die Tatsache, daß das G u t a l s s o l c h e s zwar nicht subjektiv — oder doch nur sehr gering — geschätzt w i r d , daß es aber geschätzt w i r d m i t Rücksicht auf die z u seiner Herstellung aufgewandten Kosten. Diese Bewertungsweise findet auf der Produzentenseite stau. A u f der Konsumentenseite bleibt natürlich die alte subjektive Bewertungsart bestehen, die nach wie vor aus der Eigenschaft der Güter zur unimittelbaren Bedürfnisbefriedigung resultiert. Die „ B e w e r t u n g " der Erzeugnisse durch die Unternehmer ist also nicht — wie bei den Konsumenten — durch die Eignung der betreffenden Güter f ü r die e i g e n e Bedürfnisbefriedigung bes t i m m t u n d daher auch nicht m i t den Überlegungen der Grenzn u t z e n theorie z u erklären, sondern sie ist — soweit man hier überhaupt v o n einer „Wert"-schätzung als s u b j e k t i v e Kategorie sprechen kann — orientiert an den K o s t e n aufwendungen der Unternehmer» die der Ausdruck ihrer Antizipationen sind, 1, (12b) so liegt der Fall einer deflatorischen Kreditgewährung vor, die Bank ist nicht v o l l kreditvermittelnd tätig. Ist hingegen X so erhalten w i r , wenn w i r die aus dem Auslande einkommenden Beträge i n Auslandswährung ausdrücken und sinngemäß m i t gi A, hA, a A , u n d Z i A bezeichnen, entsprechend Formel (21 hier die Beziehung +
+
8
+
=
3
+
+ * +
(27)
Hieraus ergibt sich dann f ü r den intervalutarischen Kurs der Ausdruck 5= ge + le + Ce + Ze ^ SU +
li
A -r
-r
Bei Beschränkung auf den reinen Güterverkehr, d. h. für den Fall, daß die Zahlungsbilanz nur durch die Handelsbilanz bestimmt ist, n i m m t diese Beziehung die Form 5= an.
SiA
(29)
D a n u n die m i t d e m Index e bezeichneten W e r t e die Nachfrage nach der Auslandswährung u n d die m i t dem Index i± bezeichneten Werte das Angebot i n dieser darstellen, so können w i r die Summe der erstgenannten auch als die Nachfrage n und die Summe der letztgenannten als Angebot A bezeichnen. W i r erhalten dann für den intervalutarischen Kurs den Ausdruck
Die „motivierte" Zahlungsbilanztheorie
557 (30)
d. h. m i t anderen W o r t e n , die H ö h e des Devisenkurses w i r d , wie die eines jeden anderen Preises, bestimmt durch das i n „ W a r e " ausgedrückte Angebot und die i n „ G e l d " ausgedrückte Nachfrage. Diese Tatsache bedeutet natürlich nicht, daß eine lineare Beziehung besteht, denn die obige Beziehung hat ja insofern nur beschreibenden W e r t , weil entsprechend
A = g{5) Nachfrage und Angebot selber wieder Funktionen des Preises also hier des Devisenkurses und daher keine beliebig veränderliche „ V a riable" sind. Die „ n a i v e " Zahlungsbilanztheorie k a n n daher auch zur E r k 1 ä r u n g des Devisenkurses deshalb nichts leisten, w e i l sie n u r k o n s t a t i e r e n d e r N a t u r ist u n d somit also n u r symbolische Bedeutung hat, da sie die u r s ä c h l i c h e n Zusammenhänge und Bestimmungsgründe der Kursbildung nicht berücksichtigt. Die primitivsten Fehler dieser „ n a i v e n " Zahlungsbilanztheorie — nicht jedoch auch ihre prinzipiellen — werden v o n der sogenannten „ m o t i v i e r t e n " Zahlungsbilanztheorie vermieden. W e n n sie trotzdem nicht geeignet ist, die hier interessierenden Vorgänge zu erklären, so bedeutet sie doch immerhin schon einen, wenn auch nur kleinen Schiritt weiter. D i e motivierte Zahlungsbilanztheorie unterscheidet sich von der naiven zunächst dadurch, daß sie die einzelnen Posten der Zahlungsbilanz näher betrachtet und hierbei das Entstehen v o n Angebot und Nachfrage aus strukturellen Momenten heraus zu motivieren versucht. So weist sie beispielsweise darauf hin, daß der Einfuhrbedarf eines Landes abhängig ist v o n der A r t und dem Umfange der i m Lande selber vorhandenen Naturschätze. M a n meint insbesondere, daß der Nahrungsmittelbedarf v o n Industrieländern wegen seines unelastischen Charakters unabhängig v o n den Preisen befriedigt werden müsse, die nachgefragte Menge an Lebensmitteln hierdurch also unabhängig v o n der H ö h e des intervalutarischen Kurses sei, ohne zu berücksichtigen, welche Rückwirkungen durch eine Preisveränderung v o n Gütern m i t unelastischer Nachfrage verursacht werden. Der Grundfehler der Zahlungsbilanztheorie — der naiven wie
Die „motivierte" Zahlungsbilanztheorie
558
auch der motivierten — besteht also darin, daß man die Zahlungsbilanz b z w . ihre einzelnen Posten als etwas starr u n d fest Gegebenes ansieht, daß man, wie K e y n e s m e i n t 5 4 , auf sie die Theorie der s t a r r e n Körper anstatt die der flüssigen anwendet. Das Problem der E r k l ä r u n g des intervalutarischen Zahlungsbilanzausgleichs, d. h. die Feststellung seiner Ursachen, die die H ö h e und Gestaltung des intervalutarischen Kurses bestimmen, ist nun aber nicht gekennzeichnet durch die Feststellung der Q u a l i t ä t der einzelnen Posten der Zahlungsbilanz — wenn auch diese eine Rolle spielen — sondern sie ist gekennzeichnet als die Frage nach den Ursachen, durch die die jeweilige Q u a n t i t ä t dieser Einzelposten bestimmt ist. Die naive Zahlungsbilanztheorie insbesondere geht davon aus, daß es einer} echten Zahlungsbilanzsaldo geben könnte, also einen solchen, der an sich unausgeglichen bliebe. A u f die Unrichtigkeit einer solchen Unterstellung hat bereits die klassische Literatur hingewiesen. In neuerer Zeit haben insbesondere C a s s e 1 5 5 u n d E u c k e n 6 6 auf die Unrichtigkeit einer solchen Annahme aufmerksam gemacht. Die motivierte Zahlungsbilanztheorie läßt sich ebenfalls aus der oben für die Zahlungsbilanz angegebenen Beziehung Formel (21) bzw. (26) ableiten, wenn man annimmt, daß y =t= O ist. Es ist dann A d. h. ein Passivsaldo der natürlichen Zahlungsbilanz w i r d , soweit nicht der Ausgleich durch eine Veränderung des intervalutarischen Kurses erfolgt, durch einen entsprechenden monetären Posten — bei der Goldwährung durch eine entsprechende Goldbewegung — ausgeglichen. Diese Theorie vermeidet den primitiven Fehler der naiven Zahlungsbilanztheorie insofern, als sie berücksichtigt, daß sie unter einer 54
V g l . J. M . K e y n N e s :
M
Vgl. G. C a s s e l : 1921/1922.
56
T h e German Transfer Problem, E. J., V o l . 39, 1929.
a. a. O . ; derselbe: Das Geldproblem der W e l t , M ü n d i e n
Derselbe: Das Geldwesen seit 1914, Leipzig 1924.
W. E u c k e n
(Kritische Betrachtungen z u m deutschen Geldproblem, Jena
1923, S. 12) weist darauf hin, „daß jede Einfuhr ebenso wie jede Leistung des Auslandes bezahlt werden m u ß ' V und daß somit alle Verpflichtungen, die ein Land „aus irgendeinem G r u n d an das Ausland hat, ausgeglichen sind. Einen absolut ungedeckten Passivsaldo der Zahlungsbilanz gibt es nidit.
Somit
k a n n m a n auch nicht m i t der naiven Zahlungsbilanztheorie das Sinken der . . . Wechselkurse und das Steigen der Warenpreise unmittelbar aus dem Passivsaldo der Zahlungsbilanz erklären".
Voraussetzungen des Zahlungsbilanzausgleiches
559
Passivität der Zahlungsbilanz nur die Tatsache versteht, daß die Summe der natürlichen Posten der Zahlungsbilanz einen Passivsaldo ergeben kann, der entweder eine Veränderung des intervalutarischen Kurses verursacht, oder der monetär ausgeglichen werden muß. Der I r r t u m der motivierten Zahlungsbilanztheorie besteht i m besonderen darin, anzunehmen, daß der Bedarf an Gütern, d. h. also beispielsweise der Bedarf eines Industriestaates an ausländischen N a h rungsmitteln und Rohstoffen — der, wie bereits festgestellt wurde, v o n der motivierten Zahlungsbilanztheorie zur Erklärung des Bedarfs an ausländischen Zahlungsmitteln angegeben wurde — schon identisch m i t einer Nachfrage wäre. Z u einer wirksamen Nachfrage w i r d ein jeder Bedarf aber erst dann, wenn er durch K a u f k r a f t unterstützt w i r d . Der Bedarf a l s s o l c h e r kann daher ebensowenig z u einer wirksamen Nachfrage führen wie ein vorhandenes privates Bedürfnis schon an sich zu einem Kaufe führen kann. Meist ist sogar der Bedarf um so größer, je geringer die zu seiner Befriedigung zur Verfügung stehenden K a u f m i t t e l s i n d 5 7 . Wenn man feststellt, daß die Nachfrage ein v o n K a u f k r a f t unterstützter Bedarf ist, so bedeutet das, daß diejenigen, die m i t einer solchen Nachfrage am M a r k t e auftreten, über K a u f k r a f t verfügen müssen, soll nicht i h r Bedarf lediglich platonischen Charakters hinsichtlich seiner Befriedigung sein. Diese K a u f k r a f t nun, auf die sich der Bedarf stützen muß, u m zur Nachfrage werden zu können, kann sich der Nachfragende auf wirtschaftlich legitime Weise nur verschaffen, wenn er eine wirtschaftliche Leistung ausführt, d. h. wenn er ein entsprechendes Güter- oder Leistungsquantum zur Verfügung stellt, und zwar muß dies hier derart geschehen, daß er ein solches Güteroder Leistungsquantum derjenigen Zahlungsgemeinschaft zur Verfügung stellt, von der, er die von i h m benötigten Güter eintauschen w i l l , und daß diese Zahlüngsgemeinschaft auch bereit ist, ihm gegen ent57
I n diesem Sinne äußert sich auch E u c k e n (a. a. O., S. 20): „ K r a f t des Bedarfs der Industrie an Rohstoffen oder des Bedarfs an Lebensmitteln allein wäre nach Deutschland auch in den letzten Jahren keine Baumwolle und kein Eisenerz, kein Weizen und kein Fleisch eingeführt worden. D e r größte Bedarf schafft keine Einfuhr.
W i r müssen dem ausländischen Exporteur für
den E x p o r t nach Deutschland etwas bieten, sei es sofortige Zahlung, sei es ein Zahlungsversprechen für die Z u k u n f t , falls er den deutschen Kontrahenten für kreditwürdig h i e l t / '
Aber auch das ist nur ein Aufschub der endgültigen
Zahlungen, die schließlich durch entsprechende Güter- oder Dienstleistungen ausgeglichen werden müssen, für die das Ausland einen entsprechenden Bedarf und eine entsprechende Aufnahmewilligkeit haben muß.
560
Voraussetzungen des Zahlungsbilanzausgleiches
sprechende Gegenlieferung ein solches Güterquantum abzunehmen. Das gilt natürlich) i m praktischen Falle unter Berücksichtigung entsprechender Mehrecksverhältnisse, v o n denen w i r bei unseren vorliegenden theoretischen Betrachtungen der Einfachheit halber abgesehen haben, da sie am Prinzip der Frage nichts ändern. Es genügt i n einem solchen Falle also nicht, daß der Betreffende sich bloß Kaufmittel, d. h. Geld seines e i g e n e n Landes verschafft, um damit eine entsprechende Nachfrage auf dem internationalen M a r k t e auszuüben, daß er also Leistungen f ü r d a s I n l a n d v o l l bringt, u m dafür Leistungen v o m A u s l a n d e zu beanspruchen, sondern d i e s e K a u f m i t t e l m ü s s e n a u c h K a u f k r a f t , und zwar hier K a u f k r a f t in dem erforderlichen i n t e r v a l u t a r i s c h e n S i n n e d a r s t e l l e n . Solche Beträge müssen also nicht nur i n inländischem Gelde a u f g e b r a c h t , sondern sie müssen auch i n ausländisches Geld t r a n s f e r i e r t werden können. Stehen dem Nachfragenden n u n nur inländische Kaufmittel, d. h. Geld, zur Verfügung, m i t dem er eine Nachfrage auf dem internationalen M a r k t e ausüben w i l l , und entsprechen dieser inländischen K a u f k r a f t keine äquivalenten Leistungen des Inlandes für das Ausland, so ist die intervalutarisch ausgeübte Nachfrage keine wirtschaftlich legitime, sondern sie ist eine „zusätzliche" Nachfrage, die bewirkt, daß der Kurs der ausländischen Währung steigt. Das führt dann zu einer innerwirtschaftlichen Preissteigerung der Zwischengüter, die sich zu einer a l l g e m e i n e n Preissteigerung auswächst, wenn die Kreditpol i t i k einer solchen Entwicklung nachgiebig folgt. I n einer Verkennung der hier festgestellten kausalen Zusammenhänge liegt auch i m wesentlichen der Fehler, der den Versuch kennzeichnet, die Entstehung der deutschen I n f l a t i o n auf G r u n d der Zahlungsbilanztheorie zu erklären, wie dies besonders typisch i n den Ausführungen H e l f f e r i c h s zu dieser Frage zum Ausdruck k o m m t 6 8 . 08
K. H e l f f e r i c h
(Das Geld, 6. Aufl., 13. Kap., § 11, Leipzig 1923; siehe
auch A . A f t a l i o n :
Monnaie, prix et (hange, Paris 1927): „ D i e Kette von
Ursachen und W i r k u n g e n stellt sich . . .
i m vorliegenden Falle folgender-
maßen dar:
Valuta
Entwertung der deutsdien
infolge
der
Überlastung
Deutschlands m i t ausländischen Zahlungsverpflichtungen und infolge der französischen Gewaltpolitik; aus der Entwertung der deutschen Valuta
hervor-
gehend Steigerung der Preise aller Einfuhrwaren; daraus hervorgehend allgemeine Steigerung der Preise und Löhne; infolgedessen vermehrter Bedarf der Reichsfinanzverwaltung.
Infolgedessen schließlich gesteigerte Inanspruch-
nahme der Reichsbank [!] durch Wirtschaft und Reichsfinanzverwaltung und
561
Die Zahlungsbilanztheorie als Inflacionstheorie
Die Ansichten H e l f f e r i c h s beruhen auf dem A x i o m , daß der Goldmechanismus außer K r a f t gesetzt und die Geldschöpfung überhaupt nicht mehr reguliert w i r d , daß das Geldsystem also ein solches reinen Willkürgeldes ist. W e n n H e i f f e r i c h davon gesprochen hätte, daß die Veränderung des intervalutarischen Kurses der M a r k — die e x o g e n verursacht war, wias immer wieder übersehen oder doch nicht ihrem Einflüsse entsprechend berücksichtigt w i r d — den A n l a ß zur I n f l a t i o n gegeben hätte, so wäre darüber durchaus zu reden. D i e Behauptung aber, daß hier ein u r s ä c h l i c h e r , d. h. ein notwendiger K a u s a l Zusammenhang bestanden hätte, ist grundsätzlich unrichtig. Denn die I n f l a t i o n ist g r u n d s ä t z l i c h die Folge der damals angewandten K r e d i t p o l i t i k der Reichsbank, und daher auch k a u s a l nur aus dieser, nicht aber aus der Währungsentwertung zu erklären. O b eine inflatorische K r e d i t p o l i t i k der Reichsbank — wenn auch vielleicht nicht i n dem stattgefundenen Umfange und auf alle Fälle nicht i n der stattgefundenen v ö l l i g unkontrollierten A r t — m i t Rücksicht auf die gesamte wirtschaftliche Situation erforderlich gewesen ist, ist eine andere Frage, die als solche jedoch nicht das hier interessierende grundsätzliche Problem berührt. Die irrige Ansicht v o m kausalen Einfluß der Währungsentwertung auf die deutsche I n f l a t i o n hat auch H a b e r l e r in gleichem Sinne gekennzeichnet 5®. vermehrte
Notenausgabe
[!]. I m Gegensatz z u der weitverbreiteten
fassung steht also nicht die I n f l a t i o n ' , sondern die Valutaentwertung
Aufam
Anfang dieser Kette v o n Ursachen und W i r k u n g e n : D i e Inflation ist nicht die Ursadie der Preissteigerung und der Valutaentwertung, sondern die V a lutaentwertung ist die Ursache der Preissteigerung und der Vermehrung der Papiergeldausgabe." 89
G . H a b e r 1 e r (a. a. O . , S..6x): ferierung
erforderlichen
„ W e n n die zur Bewerkstelligung der Trans-
währungspolitischen
Maßnahmen
nicht
getroffen
werden oder nicht getroffen werden können, d. h. wenn der deflationiefrenden W i r k u n g e n der Zahlungen durch eine laxe Kreditpolitik
entgegengearbeitet
wird, wenn das abfließende G o l d durch neugeschaffene
Bankzahlungsmittel
ersetzt wird, oder wenn der aus irgendwelchen, m i t den einseitigen
Zah-
lungen zusammenhängenden oder aus anderen Gründen sich ergebenden N o t wendigkeit einer Kreditrestriktion nicht Rechnung getragen wird —
dann
muß es natürlich zu Goldabflüssen k o m m e n und dann müssen Transferschwierigkeiten in F o r m einer Gold- und Devisenknappheit auftreten.
Allerdings
hat der Terminus ,Transferschwierigkeit' nun einen wenig präzisen Sinn erhalten.
D e n n eine expansive Kreditpolitik wird, wie w i r gesehen haben, un-
ter allen Umständen, auch ohne daß einseitige Zahlungen z u leisten wären, das G o l d aus dem Lande t r e i b e n . " 36 F o r s t m a n n : Theorie des Geldes
562
Die Zahlungsbilanztheorie als Inflationstheorie
Daß es sich bei diesen Zusammenhängen nicht u m eine g r u n d s ä t z l i c h intervalutarisch b e d i n g t e Verursachung der deutschen Inflation, sondern lediglich u m das Ergebnis kreditpolitischer V o r gänge handelt, läßt sich dadurch auch nachweisen, daß d i e s p ä t e r e D e f l a t i o n , die die gleichen prinzipiellen intervalutarischen V o r aussetzungen hatte, m i t d e r g l e i c h e n M o t i v a t i o n begründet w e r d e n k a n n , die H e l f f e r i c h für die I n f l a tion anführt D i e gleiche angebliche „Ursache" k a n n also zu ganz entgegengesetzten Wirkungen führen, je nachdem wie sich die K r e d i t p o l i t i k zu dieser Ursache einstellt. Hieraus erkennen w i r vielleicht am deutlichsten, daß es sich hier nicht u m eine Ursache, sondern nur u m einen „ A n l a ß " handelt, u n d daß d i e w i r k l i c h e „ U r s a c h e " l e d i g l i c h in der A r t der a n g e w a n d t e n Kreditpolitikliegt. Die Vefschiedenartigkeit der Ergebnisse, zu denen man hier bei gleicher Voraussetzung kommt, liegt — abgesehen v o n der Nichtberücksichtigung des Unterschiedes zwischen exogen u n d endogen bedingter Verursachung — hier darin, daß H e l f f e r i c h bei seiner Argumentation — wenn auch nur implicite — unterstellt, daß das Geldsystem ein solches reinen Willkürgeldes ist, während die Begründung der Deflation aus derselben Verursachung v o n der Annahme regulierten Geldes ausgeht, wie es beispielsweise auch den v o n H u m e und T h o r n t o n gemachten Voraussetzungen entspricht. W i r er60
M a n k a n n i m Sinne der H e l f f e r i c h sehen Darstellung hier folgendermaßen argumentieren: D i e Kette v o n Ursachen und W i r k u n g e n stellt sich i m vorlegenden Falle folgendermaßen dar: Starkes Angebot an deutschen Z a h lungsmitteln infolge der Überlastung der deutschen Wirtschaft m i t ausländischen Zahlungsverpflichtungen, die i n F o r m kurzfristiger Kredite nach der Stabilisierung der M a r k indirekt z u r Zahlung der Tributlasten dienten ( K o m merzialisierung der Reparationen); daraus hervorgehend Abfluß v o n Reichsbankgold und ausländischen Devisen an das Ausland; hieraus folgend
starke
Kreditrestriktion durch die Reichsbank; daraus sich ergebende umfangreiche Zwangsverkäufe m i t zunehmendem Druck auf das Preisniveau; hieraus folgend abnehmende Nachfrage nach ausländischen G ü t e r n — Drosselung der Produktion —
weitere Preissenkungen — Arbeitslosigkeit —
k u r z gesagt:
Deflation. I m Gegensatz zu der weitverbreiteten Auffassung steht also nicht
die
Deflation, sondern der Druck auf den intervalutarischen Kurs am Anfang dieser Kette v o n Ursachen und W i r k u n g e n : D i e Deflation ist nicht die U r sache der Preissenkungen u n d des Druckes auf den intervalutarischen Kurs, sondern dieser ist die Ursache der Preissenkungen und der Verminderung der Papiergeldausgabe.
563
Die Zahlungsbilanztheorie als Inflationstheorie
kennen auch hieraus die Wichtigkeit einer klaren Unterscheidung der wirtschaftlich bestimmten A r t e n des Geldes für die Beurteilung v o n Problemen des realen Geschehens. Die Gestaltung der spezifischen K a u f k r a f t des Geldes ist also u r s ä c h l i c h immer eine Folge der betriebenen K r e d i t p o l i t i k Allerdings k a n n auch die Veränderung des intervalutarischen K u r ses i n der Inflationszeit ebensowenig m i t der Kaufkraftparitätstheorie, m i t der w i r uns noch zu beschäftigen haben werden, begründet werden, w i e die I n f l a t i o n m i t der Zahlungsbilanztheorie erklärt werden kann. Es ist daher aber auch unrichtig, i n d i e s e m Z u s a m m e n h a n g e v o n einer „Inflationstheorie" zu sprechen. Denn die Veränderung des intervalutarischten Kurses wurde, wie H e l f f e r i c h richtig feststellte, durch eine Divergenz zwischen Angebot und Nachfrage v o n ausländischen Zahlungsmitteln hervorgerufen, die — wenigstens zunächst — nicht durch die Folgen einer inflatorischen K r e d i t p o l i t i k verursacht, sondern d i e e i n e F o l g e „ e x o g e n " b e d i n g t e r A n s p r ü c h e a n d e n D e v i s e n m a r k t w a r , angesichts deren Höhe u n d Starrheit die normalen M i t t e l nicht ausreichten, u m eine Stabilität des intervalutarischen Kurses zu erreichen. Der grundsätzliche Fehler lag — wie i n so manchem anderen Falle so auch hier — i n dem Versuch, e i n e x o g e n b e d i n g t e s Geschehen m i t einer T h e o r i e e r k l ä r e n zu wollen, d i e s i c h a u f e i n e n o r m a l e , d. h. e n d o g e n b e d i n g t e wirtschaftliche Entwicklung bezog. Daß die Bewegung des intervalutarischen Kurses i n der deutschen I n f l a t i o n durch die inflatorische K r e d i t p o l i t i k eine weitere Verstärkung erfuhr, ist richtig* .ändert aber nichts an den angegebenen grundsätzlichen Zusammenhängen. D i e Vorgänge, die z u der verstärkten €1
I n diesem Sinne weist auch K e y n e s
(Ein T r a k t a t über Währungsreform,
a. a. O . , S. 99) darauf hin, daß „die innere Kaufkraft als auf die Dauer zuverlässigeres Symptom f ü r den W e r t einer W ä h r u n g . . . [anzusehen ist] als die Wechselkursnotierungen,
weil die innere
Kaufkraft
schnell die
Geld-
politik des Landes wiedergibt* welche die letzte Bestimmungsursache ist". ähnlichem Sinne meint »auch B u d g e (a. a. O . , 2. Bd., S. 287): lutaproblem des kann
der
dischen
des
3«*
die
Preis
Markte,
gegebenem mals
ist
Preissystems
ein
Problem
oder des mag
der
relativen
Preisaufbaues.
Auslandsgeldes er
inländischen unmittelbare
inländischen
des
hoch
oder
„Das
auf
Preise, Demnach
dem
niedrig
Ursache
einer s e i n."
i n l äji -
sein,
T a u s c h m i t t elan gebot
Preisniveaus
In Va-
bei nie-
Veränderung
564
Die Zahlungsbilanztheorie als Inflationstheorie
Nachfrage nach ausländischen Zahlungsmitteln und damit zu einer Steigerung des intervalutarischen Kurses führten, resultierten aus der prämonetären Sphäre, während eine I n f l a t i o n durch Vorgänge i n der monetären Sphäre, d. h. auf dem Gebiete des Einkommensgeldes gekennzeichnet ist, die sich allerdings erst verhältnismäßig spät zeigen, wenn nämlich die K r e d i t p o l i t i k einer expansiven Entwicklung i n der Sphäre des Geschäftsgeldes nachfolgt 6 2 . Eine Veränderung des intervalutarischen Kurses ist aber — insbesondere bei kurzfristiger Entwicklung — nicht an eine inflatorische K r e d i t p o l i t i k gebunden, sondern folgt hier aus anderen Ursachen. O b eine langfristige und chronische Tendenz einer Senkung des intervalutarischen Kurses ohne eine entsprechende inflatorische Entwicklung der K r e d i t p o l i t i k auf die Dauer möglich ist, ist eine andere Frage, die durch die Verhältnisse des einzelnen Falles bestimmt ist, und die uns i m einzelnen erst i n der „Angewandten Theorie des Geldes" interessieren kann 6 S . Die Ursache dafür, daß man i n der Beurteilung dieser Fragen nicht zu einem einwandfreien Ergebnis zu gelangen vermochte, lag w o h l i m wesentlichen daran, daß sie immer i n Zeiten gestörter Wirtschaftskreisläufe e x o g e n e r V e r u r s a c h u n g akut werden, und infolgedessen die Beobachtungsgrundlage ein kaum durchschaubares Gemisch endogener und exogener Komponenten war. So liegt denn auch der a l l g e m e i n e Fehler, der bei der Erklärung solcher Zusammenhänge immer wieder zu beobachten, und von dem auch die Wissenschaft nicht frei ist, i n der Unfähigkeit zwischen endogener u n d exogener Bedingtheit einer gegebenen Situation unterscheiden zu können, während der 62
I n diesem Sinne — wenn auch in anderem Zusammenhange — weist auch K e y n e s ( V o m Gelde, a. a. O., S. 518) d a r a u f h i n , daß „ i m Falle einer entstehenden
Inflation . . . unter
modernen
Verhältnissen
diejenige Erscheinung [ist], welche a m s p ä t e s t e n
die
Notenausgabe
Symptome der in der
Wirtschaft i m Gange befindlichen Unordnung erkennen läßt". €5
Es ist daher auch eine nicht ausreichende Unterscheidung sache
und A n l a ß ,
zwischen
wenn B u d g e „ a u s s c h l i e ß l i c h "
Ur-
die Verände-
rung des Preisniveaus als Ursache einer Veränderung der Devisenkurse bezeichnet (a; a. O., 2. H b d . , S. 3 67). Ebenso ist es auch unrichtig, wenn H a h n meint (Geld uqd Kredit, a. a. O . , S. 24), daß fallen scheinbaren A n n a h m e n z u m T r o t z . . . letzten Endes für die Frage, ob und wieweit die Kurse der fremden Devisen i n einem Lande eine Erhöhung erfahren, maßgebend allein die Tatsache [ist], ob und wieweit eine Geldvermehrung i m Inlande stattgefunden hat".
Richtig ist dies nur für eine e n d o g e n
bestimmte E n t -
wicklung, nicht aber für eine solche exogener N a t u r , wie dies bei der deutschen Inflation der Fall war.
Die Zahlungsbilanztheorie als Inflationstheorie b e s o n d e r e Feihler darin liegt, die gegebene Situation z u r alleinigen Grundlage einer E r k l ä r u n g z u machen. Angesichts dieser Tatsachen ist es daher auch nicht verwunderlich, daß i n der Geschichte die Zahlungsbilanztheorie i m m e r die Theorie derjenigen war u n d auch vielfach noch ist, die sich i h r U r t e i l nicht aus den a l l g e m e i n e n Erfahrungen der Geschichte, sondern aus den b e s o n d e r e n des Augenblickes bilden, d. h. insbesondere auch der „ P r a k t i k e r " 6 4 . Der Irrglaube von der notwendigen Kausalität einer Währungsentwertung für eine I n f l a t i o n ist daher auch nicht neueren Datums, sondern läßt sich auch i n früheren Situationen analoger A r t beobachten. Die neuere Situation ist nur ein Beweis dafür, wie wenig man gewillt ist, aus den Erfahrungen der Geschichte z u l e r n e n 6 5 . Schon R i c a r d o hatte auf solche Irrtümer, wie sie hier zu beobachten sind, immer wieder hingewiesen und festgestellt, daß der Wechselkurs die Entwertung des Geldes genau messe 66 , und die Ursache der Entwertung des englischen Pfundes i n der N o t e n p o l i t i k der Bank von England gesehen 67 , wenn er auch — i m Gegensatz beipielsweise zu 64
Bei der deutschen Inflation k o m m t dies beispielsweise z u m Ausdruck in einer amtlichen Denkschrift (Deutschlands Wirtschaftslage unter den Nachwirkungen des Weltkrieges, hrsg. v. Stat. Reichsamt, Berlin 1923), in der es heißt: „ D i e Passivität der Zahlungsbilanz ist . . . die tiefere Ursache der Zerrüttung der deutschen Währung.
D i e Störung des Gleichgewichts i m Haushalt
u n d die Inflation sind wieder die Folgen der Geldentwertung.
D i e Geldent-
wertung vernichtet also den Haushalt, bewirkt m i t unabänderlicher N o t w e n digkeit die Spanne zwischen Einnahmen und Ausgaben, die z u m
Defizit
führt." 65
Es liegt daher, wie H a h n
(Geld und Kredit, a. a. O . , S. 21) meint, eine ge-
wisse T r a g i k darin, „daß man heute wieder damit beginnen muß, Einwände zu bekämpfen, die durch die klassischen Untersuchungen R i c a r d o s
schon
vor mehr als 100 Jahren erledigt worden sind". 66
V g l . hierzu auch J. B o n a r : a. a. O., pg. 15.
67
A u f die Tatsache solcher sich wiederholender I r r t ü m e r weist auch
Haber-
l e r (a. a. O . , S. 28 f ; vgl. hierzu auch J. W . A n g e l l : a. a. O . ) h i n : „ D i e . . . geldtheoretischen Schriften R i c a r d o s sind i m Verlauf der sogenannten Bullionkontroverse
entstanden. W ä h r e n d der napoleonischen Kriege waren
die englischen Finanzen und die englische W ä h r u n g in U n o r d n u n g geraten, 1797 wurde die Einlösbarkeit der N o t e n der Bank von England suspendiert und die auswärtigen Wechselkurse stiegen. I n dieser Inflationsperiode
ent-
stand n u n genau derselbe Streit wie in der Zeit v o n 1914—1920; die einen schoben die Schuld am Steigen der Wechselkurse der Notenvermehrung zu, während eine andere Gruppe, der genau so wie 1920—1922
hauptsächlich
,Praktiker', Geschäftsleute, Regierungsmitglieder, Funktionäre der Bank von
Der Aussagewert der Zahlungsbilanztheorie
566
M a l t h u s — i n diesen Fragen z u sehr die n u r für „ l o n g - r u n " - B e trachtungen gültigen Zusammenhänge auch für kurzfristiges Geschehen anwandte — wie er dies j a auch bei der Anwendung der Quantitätstheorie tat — und auch keine ausreichende Unterscheidung zwischen exogen und endogen bedingten Vorgängen machte. Überblicken w i r die i n unseren voraufgegangenen Betrachtungen gewonnenen Erkenntnisse, so können w i r hinsichtlich der Bedeutung u n d Eignung der Zahlungsbilanztheorie, auch i n ihrer modifizierten Form, f ü r die Erklärung des intervalutarischen Kurses folgendes feststellen: Die Zahlungsbilanztheorie ist zwar a n s i c h nicht unrichtig insofern als es zutreffend ist, daß die H ö h e des intervalutarischen Kurses wie die Höhe eines jeden Preises eine Funktion von Angebot und Nachfrage ist. I h r Fehler besteht aber darin, daß sie diese Posten als etwas starr gegebenes ansieht und nicht berücksichtigt, daß ihre jeweilige Höhe selber wieder durch die H ö h e des intervalutarischen Kurses bestimmt w i r d . W i r haben dies für die naive Zahlungsbilanztheorie bereits durch die. Beziehung Formel (31) zum Ausdruck gebracht; diese n i m m t für den vorliegenden Fall der motivierten Zahlungsbilanztheorie die Form
A = g(S) an. Hierauf haben beispielsweise H a b e r l e r H a h n 6 9 hingewiesen.
6 8
ebenso wie auch
England angehörten, die Zahlungsbilanz oder einzelne ihrer Posten verantwortlich machten. D i e Kontroverse, die ihren wissenschaftlichen H ö h e p u n k t in der brieflichen Diskussion zwischen R i c a r d o
und M a l t h u s
i m Jahre 1811 er-
reichte, stand auf einem seither unerreicht hohen wissenschaftlichen Niveau. Alle Argumente, die 1914—1920 z u m Vorschein kamen, finden sich bereits vor
110 Jahren i n der Bullionkontroverse.
Leider kann man nicht
be-
haupten, daß das N i v e a u des 20. Jahrhunderts höher war als das des 19., i m Gegenteil." 6
® G . H a b e r 1 e r (a. a. Q . , S. 28):
„Diese Theorie übersieht, daß die Zahlungs-
bilanz v o n der Gestaltung der Wechselkurse nicht unabhängig ist und sie daher nicht erklären kann." M
A. H a h n
(Geld und Kredit, a. a. O . , S. 4): „ D i e Zahlungsbilanztheörie ist
zwar, wenn m a n sie v o n den erwähnten Fehlern reinigt, richtig, aber sie ist einseitig, sie verkennt, daß ein großer T e i l dérjenigen Nachfrage, die auf den Wechselmärkten
entsteht,
hältnissen i m Inlande."
zwangsläufig
abhängig
ist v o n
den
Preisver-
Der Aussagewert der
567
auatheorie
Die ZaHlungsbilanztheorie i n ihrer bisherigen Form und Anwendung b e s c h r e i b t somit die Vorgänge z w a r richtig, sie kann aber deshalb nicht als „ T h e o r i e " angesprochen werden, w e i l i h r e r k l ä r e n d e r Aussagewert kaum ein anderer ist als der jener bekannten „ E r k l ä r u n g " O n k e l Bräsigs, daß die große A r m u t von der großen Powerteh käme, oder der jener bereits zitierten Feststellung des statistischen Reichsamtes 70 , daß „ d i e I n f l a t i o n . . • die Folge der Geldentwertung" s e i r i . M i t den M i t t e l n der bisherigen Zahlungsbilanztheorie läßt sich also die Bildung des intervalutarischen Kurses nicht erklären; sie ist daher auch keine Theorie, sondern — ähnlich wie die Verkehrsgleichungen der Quantitätstheorie — nur ein volkswirtschaftlicher Lehrsatz. Der Versuch insbesondere, die I n f l a t i o n m i t der Zahlungsbilanztheorie erklären zu wollen, ist eine völlige Verkennung und — i n der vorgenommenen Form — auch eine Verwechselung der exogen bestimmten Vorgänge des Augenblicks m i t den endogen bestimmten Grundlagen allgemeingültiger wissenschaftlicher Erkenntnisse. D a m i t soll natürlich nur die Zahlungsbilanztheorie i n ihrer heutigen Form und Anwendung charakterisiert sein. Es soll damit aber nichts gesagt sein gegen die Zweckmäßigkeit oder auch die N o t w e n digkeit, die Zahlungsbilanz zum Ausgangspunkt wirtschaftstheoretischer Untersuchungen über die Bestimmungsgründe des intervalutarischen Kurses zu machen, — i m Gegenteil. Das ist aber nur möglich, wenn es gelingt, die einzelnen Faktoren der Zahlungsbilanz auf ihre ursächlichen Komponenten zurückzuführen, die ja selber auch Funktionen des intervalutarischen Kurses sind. Einer der wichtigsten ursächlichen Faktoren für die Bildung des 79
Deutschlands
Wirtschaftslage
unter
den
Nachwirkungen
des
Weltkrieges,
a. a. O . , S. 24. 71
I n diesem Sinne stellt auch E u c k e n (Kritische Betrachtungen z u m deutschen Geldproblem, a. a. O . , S. 19) theorie sie
krankt
erklärt
an
die
entwicklung die
selbst
sen
abhängig
den ist,
Auch F. M a c h l u p
„Die
Fehler
Endes
aus der
ihrer
Wurzel;
und
Wechselkurs-
einer
Erscheinung,
Warenpreisen nämlich
Zahlungsbilanz-
in
Warenpreis-
letzten
von
fest:
einem
und
Wechselkur-
Zahlungsbilanz/'
(Die Goldkernwährung, Halberstadt
1 9 2 j , S. 130)
stellt hierzu fest: „Es ist wirklich bemerkenswert, daß die wenigsten Zahlungsbilanztheoretiker i n ihrer Beweisführung so weit gehen, auch die U r sachen einer ungünstigen Zahlungsbilanz zu untersuchen.
Und
das allein
wäre ja erst imstande, irgend etwas für die behauptete Theorie auszusagen/'
568
Die allgemeinen Grundlagen der Kaufkraftparitätstheorie
intervalutarischen Kurses — insbesondere i m „ l o n g - r u n " — ist das Verhältnis der Preisniveaus, das die Grundlage der sogenannten „Kaufkraftparitätstheorie" bildet, m i t der w i r uns nunmehr izu beschäftigen haben. Y. D i e Kaufkraftparitätstheorie
Während die motivierte Zahlungsbilanztheorie die Gestaltung des intervalutarischen Kurses aus der Q u a l i t ä t , d. h. dem jeweiligen besonderen Charakter der einzelnen Posten der Zahlungsbilanz abzuleiten versucht und hierbei diese einzelnen, jeweils strukturabhängigen Posten als starr gegeben und insbesondere unabhängig v o m intervalutarischen Kurs ansieht, versucht die Kaufkraftparitätstheorie die U r sachen zu finden, durch welche die Q u a n t i t ä t der einzelnen Posten und damit auch die Höhe des intervalutarischen Kurses bestimmt wird. Die Kaufkraftparitätstheorie hat daher i n dieser Hinsicht zweifellos erklärenden W e r t , weil sie die eigentlichen Ursachen zu erforschen versucht, durch die die intervalutarisdie Kursbildung bestimmt w i r d ; und sie unterscheidet sich daher insofern auch vorteilhaft v o n der Zahlungsbilanztheorie. Sie leidet aber — wie w i r noch erkennen werden — i n ihrem erklärenden Aussagewert unter dem g r u n d s ä t z l i c h e n Nachteil, daß dieser erklärende Aussagewert auf den Vergleich zweier Gleichgewichtslagen, d. h. auf statische Verhältnisse beschränkt ist; sie erklärt somit die natürlichen Gleichgewiditstendenzen des intervalutarischen Kurses und ähnelt i n dieser Hinsicht der Quantitätstheorie i n ihrer richtigen Form, auf die sich die K a u f k r a f t paritätstheorie ja auch stützt. Sie erklärt zwar die Veränderungen des intervalutarischen Kurses aus Preisveränderungen, sie sieht dabei aber v o n güterseitigen Veränderungen ab, wie sie beispielsweise durch eine Veränderung des realen Austauschverhältnisses gekennzeichnet, u n d wie sie gerade für die Erklärung k u r z f r i s t i g e r Veränderungen v o n Wichtigkeit sind. Trotzdem hat sie auch für die Erklärung solcher Vorgänge eine nicht unerhebliche relative Bedeutung. W i r haben bei der Betrachtung der motivierten Zahlungsbilanztheorie bereits festgestellt, daß nicht der Bedarf als solcher die D y n a m i k der wirtschaftlichen Kreislaufvorgänge bestimmt, sondern daß erst der durch K a u f k r a f t gestützte Bedarf solchen Einfluß auszuüben vermag, indem er als Nachfrage kinetisch i n Erscheinung t r i t t und zusammen m i t dem Angebot den Preis bestimmt. Diese K a u f -
Die allgemeinen Grundlagen der Kaufkraftparitätstherie k r a f t muß aber, wie w i r ebenfalls feststellten, a u s ä q u i v a l e n t e n , d. h. a u s i n t e r v a l u t a r i s c h e n Leistungen resultieren, die ihrerseits eine entsprechende Aufnahmewilligkeit des Auslandes nach solchen Leistungen voraussetzen 72 . W e n n aber das Ausland zur Abnahme solcher Güter und Leistungen bereit sein soll, so müssen i h m auch entsprechend günstige Preise gemacht werden. Soweit es sich hierbei i m besonderen u m Güter handelt, die sowohl i m Inlande wie auch ifa Auslande hergestellt werden, ist die Voraussetzung der Absatzfähigkeit die, daß der v o m I n lande geforderte Preis i m Höchstfalle gleich dem r e l a t i v e n ausländischen Preise ist, d. h. hier, daß die Gesamtheit aller aus der interlokalen Bewegung resultierenden .Kosten bei einem solchen Preisvergleich berücksichtigt ist. Das gilt natürlich immer unter der A n nahme eines Vergleichs gleicher Qualitäten 7 S . Wenn bei einem an sich zunächst bestehenden intervalutarischen Gleichgewichtszustand der Preis eines Gutes i m Inlande steigt, so w i r d es schließlich lohnend, dies G u t aus dem Auslande einzuführen, wenn es dort auch hergestellt w i r d u n d dort auch billiger ist. Hoher Preis i m Inlande bzw. niedriger Preis i m Auslande begünstigen also die Einfuhr der betreffenden Güter. Umgekehrt w i r d das Ausland i m Inlande kaufen, wenn die Inlandspreise günstiger sind als die Auslandspreise der betreffenden Güter. Je höher also die Auslandspreise und je niedriger die Inlandspreise sind, u m so mehr besteht die Tendenz, daß das Ausland i m Inlande kauft, u m so mehr w i r d also der Export gefördert. Solche Veränderungen i n der internationalen Güterbewegung haben die Tendenz, den Kurs zu beeinflussen und führen — wenn keine anderen Ausgleichsmöglichkeiten vorhanden sind — einen Ausgleich auf folgende Weise herbei: Ist der Inlandspreis für viele Güter hoch, so daß die Tendenz besteht, solche Güter zu den billigeren Auslandspreisen einzukaufen, so w i r d dadurch sowohl die Nachfrage nach ausländischen Devisen i m Inlande stärker und andererseits n i m m t i m Alfslande die Nachfrage nach inländischen Zahlungsmitteln ab. H i e r durch w i r d eine Steigerung des ausländischen Wechselkurses hervorgerufen so lange, bis das Gleichgewicht wieder hergestellt ist; und 72
D i e nicht ausreichend klare Erkenntnis dieses Tatbestandes ist nicht zuletzt verantwortlich
für
„Aufbringungs"73
die Unklarheit
Praktisch genau ist Standardwaren
hinsichtlich des Unterschiedes
zwischen
und „Transfer"-Problem. ein
möglich.
solcher
Vergleich
natürlich
jederzeit
nur
für
570
Die allgemeinen Grundlagen der Kaufkraftparitätstheorie
dies w i r d dann der F a l l sein, wenn die Preise der solchen Bewegungen ausgesetzten Güter einander wieder relativ gleich sind. Umgekehrt w i r d bei niedrigen Inlandspreisen bzw. hohen Auslandspreisen eine zunehmende Nachfrage nach inländischen Gütern seitens des Auslandes geltend gemacht werden, die zu einer entsprechend stärkeren Nachfrage nach inländischen Zahlungsmitteln i m Auslande bzw. zu einem Nachlassen der inländischen Nachfrage nach ausländischen Zahlungsmitteln führt. Hierdurch w i r d eine Steigerung des intervalutarischen Kurses der Inlandswährung b z w . eine Senkung des ausländischen Wechselkurses verursacht, und zwar so lange, bis das Gleichgewicht wieder hergestellt, d. h. bis die relativen Preise wieder einander angeglichen sind. Daß sich eine solche Entwicklung i m einzelnen unter Schwankungen vollzieht, ist selbstverständlich ; aber das ändert nichts an dem hier interessierenden Prinzip74. D i e hier geschilderten Zusammenhänge bilden i n entsprechender Verallgemeinerung die Grundlage der Kaufkraftparitätstheorie, die also v o n der Annahme ausgeht, daß d i e r e l a t i v e n Preisniveaus die Tendenz zur Nivellierung haben. D i e Kaufkraftparitätstheorie unterstellt also die Gültigkeit des Gesetzes der allgemeinen InterdependenZ der Preise 75 . Der Ausgangspunkt der Kaufkraftparitätstheorie ist das Vorhandensein v o n Gütern, die einen internationalen M a r k t haben, u n d bei denen sich die Kosten der interlokalen Bewegung i n normalen Grenzen halten. V o n dieser für e i n z e l n e Güter gültigen Betrachtungsweise hat man dann auf die A 1 1 g e m e i n h e i t der Güter und ihre Preise also auf das a l l g e m e i n e P r e i s n i v e a u geschlossen. Ausgehend v o n solchen Überlegungen hat bereits B l a k e Betrachtungen über den intervalutarischen Ausgleich i m Sinne der K a u f k r a f t paritätstheorie angestellt A u f die Tatsache, daß insbesondere auch 74
V o n den Rückwirkungen der Veränderung des intervalutarischen Kurses auf die Preisgestaltung der Güter ist hier noch abgesehen. V g l . z u dieser Frage auch A . F o r s t m a n n : D e r K a m p f u m den internationalen Handel, a. a . O . , S. 298 ff.
75
V g l . hierzu auch H . N e i s s e r :
Der
Tauschwert
des
Geldes,
a. a. O . ,
S. 9978
W. B l a k e
(Observations on the Principles which Regulate the Course of
Exchange, and on the Present Depreciated State of the Currency,
London
1810) gibt hier folgende Begründung: „ E i n Wechsel auf ein Land, in dem das Geld «entwertet ist, w i r d i m Auslande, i n dem das Geld seinen W e r t behalten hat, für einen viel geringeren Nominalbetrag gekauft werden als
571
Dogmengeschichtliches
R i c a r d o immer wieder festgestellt hat, daß der Wechselkurs genau die Entwertung des Geldes messe 77 , haben w i r bereits hingewiesen. C a s s e l , v o n dem der Ausdruck „Kaufkraftparitätstheorie" stammt, hat sich i n ähnlicher Weise wie B l a k e ausgedrückt u n d den hier interessierenden Zusammenhängen die bekannte Formulierung gegeben 7 8 : „ W a s w i r d i n einem Lande A für einen Wechsel auf das L a n d B bezahlt? D i e Gründe, w a r u m Wechsel auf B i m Lande A nachgefragt werden, sind, daß sie K a u f k r a f t auf dem Markte des Landes B darstellen. Diese K a u f k r a f t w i r d offenbar desto höher bewertet werden, einerseits je niedriger das allgemeine Preisniveau i m Lande B steht, m i t anderen Worten, je höher der Geldwert i n diesem Lande ist, andererseits je höher das allgemeine Preisniveau i m Lande A selbst steht. Der Preis des Wechsels a u f das L a n d B muß demnach als ein Ausdruck für die Schätzung der V a l u t a des Landes B i n der Währung des Landes A wesentlich bestimmt sein v o n dem Verhältnis zwischen Geldwert i n B und A . Dieses Verhältnis ist die K a u f k r a f t p a r i t ä t der beiden Länder." Unabhängig von der Frage, ob die Kaufkraftparitätstheorie zut r i f f t oder nicht, ist jedenfalls die Begründung, die C a s s e l hier für den A n k a u f v o n Wechseln gibt, insofern unrichtig, als er den Preis einer b e s t i m m t e n Ware einfach m i t dem a l l g e m e i n e n Preisniveau, d. h. anders ausgedrückt m i t der reziproken spezifischen K a u f k r a f t des Geldes gleichsetzt. Diese aber hat weder auf die Willensbildung des Käufers v o n Wechseln noch auf die des Verkäufers einen Einfluß. D e m Käufer eines Wechsels insbesondere k o m m t es lediglich darauf an, eine bereits kontrahierte Schuld i n ausländischer Währung abzutragen, oder er w i l l ausländische Zahlungsmittel erwerben, um damit b e s t i m m t e Güter einzukaufen; ihn interessiert also nur der denjenigen
Betrag, auf den er lautet . . .
Nehmen wir
beispielsweise
an, daß die Vermehrung der gesamten Geldmenge i n England so stark sei, daß die Preise . . . auf das Doppelte gestiegen seien; dann würde z u m Kaufe derselben W a r e i n England ein doppelt so hoher Betrag erforderlich sein als i n Frankreich.
D e r gleiche N o m i n a l betrag würde somit nur den hal-
ben W e r t besitzen; 24 Lires würden in Frankreich eine Zahlungsanweisung auf 2 Pfund Sterling i n England kaufen, und der nominelle Kurs
(Nomi-
nal Exchange) stünde auf 100 °/o gegen England/' 77
V g l . hierzu J . B o n a r :
78
G. C a s s e l :
a. a. O . , pg. 15; v g l auch J. W . A n g e 1 1 : a. a. O .
Theoretische Sozialökonomie, 4. Aufl., Leipzig 1929, S . 4 5 8 ;
siehe auch derselbe: Das Geldwesen nach 1914, a. a. O . ; derselbe: Deutschlands wirtschaftliche Widerstandskraft, a. a. O . , S. 127 ff.
Dogmengeschichtliches
572
b e s o n d e r e Preis d i e s e r Güter, nicht aber das allgemeine Preis* niveau 7 9 . Allerdings sind solche M o t i v e w o h l für die internationale Bewegung v o n K a p i t a l von Wichtigkeit, durch die eine A n t i z i p a t i o n von Veränderungen des Preisniveaus e r f o l g t 0 0 . Was die Priorität des Erkenntnisses der hier geschilderten Zusammenhänge angeht, die C a s s e 1, der diese Theorie zweifellos popularisiert und ihr den hierzu auch besonders schlagkräftigen Namen gegeben hat, für sich beansprucht so ist dazu zu sagen, daß ein solcher Anspruch, wie dies schon die bereits erwähnten Untersuchungen B 1 a k e s zeigen, in nichts gerechtfertigt ist. Denn die Erkenntnis selber ist schon fast 150 Jahre alt. Außer den bereits erwähnten Untersuchungen R i c a r d o s kann man vor allem auch die i m Jahre 1803 veröffentlichten Untersuchungen W h e a t l e y s 8 2 m i t Rücksicht auf ihre allgemeine Formulierung der bereits von T h o r n t o n 8 8 ausgesprochenen These der Gleichgewichtstendenzen zwischen den Wechselkursen zweier Länder und ihren relativen Preisniveaus als eine V o r wegnahme der Theorie der Kaufkraftparität bezeichnen 84 . Der Gedanke, daß der Außenwert des Geldes nur ein Reflex seines Binnenwertes, d. h. seiner spezifischen K a u f k r a f t ist, muß also als ein gesicherter Besitz der wirtschaftswissenschaftlichen Erkenntnis seit der Zeit der klassischen Nationalökonomie bezeichnet werden. W e n n die „Neuentdeckung" dieser Theorie durch C a s s e l namentlich i n Deutschland fest sensationell wirkte, so lag dies i m wesentlichen daran, daß diese Erkenntnis der klassischen Nationalökonomie wie so manche andere wichtige Erkenntnis unter der Herrschaft der historischen Schule i n Deutschland i n Vergessenheit geraten war, was besonders deshalb bedauerlich ist, als noch i m Jahre 1912 v . M i s e s auf diehierinteressierendenZusammenhängeausdrücklichhingewiesenhat 85 . 79
Vgl. hierzu auch F. B e n d i x e n :
D i e Bestimmungsgründe des intervalu-
tarisdien Kurses, W . A . , Bd. 13, 1918. 80
Vgl. hierzu A . C . P i g o u :
M e m o r a n d u m on credit, currency
and ex-
change fluctuations, Paper X I I I in International Finance Conference, Brüssel 1920 pg. 86 ff. 81
C a s s e l behauptete dies in einem Vortrage: of
Capital
in
Foreign
Investments.
Lectures
T h e International Movement of
the
Harris
Foundation
Chicago 1928, pg. 10. 82
Vgl. J. W h e a t l e y : Remarks on Currency and Commerce, London 1803.
83
Vgl. H . T h o r n t o n :
84
V g l . hierzu auch J. M . K e y n e s : E i n T r a k t a t über Währungsreform, a. a. O . ,
a. a. O .
S. 90 f ; siehe auch G . H a b e r 1 e r : a. a. O . , S. 29 ff. 85
Vgl. L . v. M i s e s : a. a. O .
Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel,
1. Aufl.,
573
Allgemeines und spezielles Preisniveau
Der wesentliche Sinn der Kaufkraftparitätstheorie besteht darin, daß sie aus der empirisch festgestellten Tatsache des intervalutarischen Ausgleichs der Preisniveaus e i n z e l n e r Güter, die Gegenstand internationaler Bewegungen sind, auf die Nivellierung der Preisn i v e a u s bzw. der spezifischen K a u f k r a f t des Geldes i n den einzelnen Ländern v e r a l l g e m e i n e r t . Sie unterstellt damit also einmal, daß durch den intervalutarischen Ausgleich der Preise e i n z e l n e r Güter, die international bewegt sind, auch ein Ausgleich der Preise a l l e r a n d e r e n Güter also auch derjenigen erfolgt, die einer solchen internationalen Bewegung nicht unterliegen 8 6 . U n d sie vernachlässigt zum zweiten die Tatsache, daß ein solcher Ausgleich immer Zeit i n Anspruch n i m m t , so daß die Theorie bei der unterstellten Voraussetzung der allgemeinen Interdependenz der Preise nur für langfristige Betrachtungen Gültigkeit hat. Die Tatsache, daß auch bei den international bewegten Gütern kein absoluter, sondern hur ein relativer Ausgleich erfolgt, ergibt sich schon aus der bereits erwähnten Tatsache, daß die Gesamtheit der Kosten der internationalen Bewegung der Güter das Ausmaß des Ausgleichs bestimmen. V o n Wichtigkeit sind hierbei neben den Transportkosten vor allem auch diejenigen Kosten, die durch Handelshemmnisse wie Zölle usw. verursacht sind und die genau so wirken, als ob der Auslandspreis um den Betrag des Inlandzolles erhöht wäre. Hinsichtlich der Theorie der K a u f k r a f t p a r i t ä t wirken sich solche K o sten besonders dann aus, w e n n sie unsymmetrisch sind, d. h. wenn es sich u m einseitige Kosten h a n d e l t 8 T . Solche Kosten sind natürlich bei den einzelnen Gütern verschieden, und so ist auch die Differenz, die zwischen inländischen und ausländischen Preisen besteht, f ü r die einzelnen Güter verschieden. Jedes G u t hat einen bestimmten Preis, bis zu dem es sinken muß, u m exportiert zu werden, seinen E x p o r t p u n k t ; und ebenso hat es auch einen bestimmten Punkt, bis zu dem es steigen kann, ehe Güter gleicher A r t aus dem Auslande eingeführt werden, seinen I m p o r t 86
I m Gegensatz zu seiner früheren, oben angegebenen Begründung hat s e l i n dem der 4. Auflage
seines Buches
neu
hinzugefügten
Cas-
§ 88 seine
Theorie richtig auf die Vorausetzung der allgemeinen Interpredenz der Preise gestützt.
Einen Beweis für seine
Annahme
erbringt C a s s e 1
allerdings
nicht. 87
Auf
den Einfluß
einseitiger Handelshemmnisse weist auch A . C . P i g o u
( T h e Foreign Exchange, Q . J., vol. 36, 1922), auf den Einfluß Transportkosten J. V i n e r in Chicago hin.
einseitiger
in einer Diskussion m i t C a s s e l i m Jahre 1928
574
Allgemeines und spezielles Preisniveau
p u n k t . A u f diese Fragen kann an dieser Stelle unserer Untersuchungen noch nicht näher eingegangen werden. Erwähnt sei hier nur noch, daß man auch beim Golde einen gewissen Spielraum zwischen den „ G o l d p u n k t e n " erzielen kann, wenn man die Spanne zwischen A n und Verkaufspreis des Goldes durch die Zentralbank erweitert, was, wie w i r später noch erkennen werden, für die Manipulierung der Währung v o n Wichtigkeit sein kann. Andere Momente, die die internationale Bewegung hemmen, sind mehr für die kurzfristige Betrachtung allein wichtig. V o n ihnen nennt beispielsweise A n g e l l 8 8 : Mangel an Information, Mangel an unternehmerischer Initiative und Mangel an entsprechenden u n d erst auszubauenden Absatzorganisationen. Diese Faktoren, die die Verhältnisse i n einem Obergangszustand beeinflussen können, interessieren uns hier weniger, da die Kaufkraftparitätstheorie m i t Rücksicht auf ihre Voraussetzung der allgemeinen Interdependenz der Preise, i m wesentlichen Gültigkeit nur für langfristiges Geschehen besitzt. Bei international frei beweglichen Gütern sind die möglichen Preisunterschiede jedenfalls auf die Transportkosten beschränkt, und der Preis muß i m exportierenden Lande auf dem Exportpunkt, i m importierenden auf dem I m p o r t p u n k t stehen, wobei der Unterschied u m so weniger ins Gewicht fällt, je geringer die Transportkosten i m Vergleich zum Preis der betreffenden Güter sind. Die Kaufkraf tparitätstheorie verallgemeinert, wie gesagt, v o n den Preisen der international bewegten Güter auf die allgemeinen Preisniveaus und stützt sich dabei auf das Gesetz der allgemeinen Interdependenz der Preise. W e n n w i r a l s o p r ü f e n wollen, ob u n d i n w e l c h e m U m f a n g e die K a u f k r a f t p a r i tätstheorie Gültigkeit besitzt, so m ü s s e n wir p r ü f e n , ob u n d i n w e l c h e m U m f a n g e das Gesetz der I n t e r d e p e n d e n z der Preise auf die i n t e r v a l u t a r i s c h e n V e r h ä l t n i s s e a n w e n d b a r i s t , d . h. hier, ob und inwieweit das allgemeine Preisniveau sich proportional den Preisen der international bewegten Güter verändert, und wie die Preise dieser Güter sich zueinander verhalten. D a das Gesetz der Interdependenz der Preise nichts anderes ausdrückt als die Tatsache ihrer, infolge organischer Verbundenheit verursachten, naturnotwendigen Bedingtheit, so ist die Voraussetzung der Gültigkeit dieses Gesetzes und damit auch der Kaufkraftparitäts88
Vgl. J. W . A n g e l l :
a. a. O .
575
Allgemeines und spezielles Preisniveau
theorie, die sich auf dieses Gesetz stützt, an eine solche o r g a n i s c h e ^ V e r b u n d e n h e i t gebunden. Die Anwendbarkeit dieses Gesetzes beinhaltet also hier einen möglichst umfangreichen und möglichst intensiven internationalen Güteraustausch. Je inniger dieser ist, und je mehr die Kosten der inländischen Produktion — direkt oder indirekt — durch den Preis der international bewegten Güter bestimmt werden, u m so exakter w i r d die Kaufkraftparitätstheorie auch — zumindest als erste Annäherung — allgemeine Gültigkeit besitzen 8 '. W i e w i r feststellten, ist der Zusammenhang der Preise der international bewegten Güter derart, daß die Preise i n den einzelnen Ländern einander nicht absolut, sondern nur relativ entsprechen. Diese relative Gleichheit gilt aber auch nur exakt für den Gleichgewichtszustand, nicht aber f ü r dynamische Verhältnisse, wie sie insbesondere den Übergangszustand zwischen zwei Gleichgewichtslagen kennzeichnen, da hier der Einfluß der relativen Reaktionsgeschwindigkeiten bestimmend ist für die Angleichung. Das Gleiche gilt natürlich i n u m so stärkerem Umfange, je weniger es sich u m Güter handelt, die international gehandelt werden. Diese Tatsache ist bei der Beurteilung der Kaufkraftparitätstheorie zu berücksichtigen. Die Kaufkraftparitätstheorie geht zunächst davon aus, daß bei einer Divergenz der Preise der international bewegten Güter ein Ausgleich dieser Preise über den Wechselkurs stattfindet, und zwar dadurch, daß die Nachfrage nach Wechseln des Landes m i t billigerem Preis so lange anhält, bis das Gleichgewicht durch Ansteigen des Wechselkurses oder des Preises wiederhergestellt ist. Bezeichnen w i r das Inlandspreisniveau der international bewegten Güter m i t tcj, das Auslandspreisniveau derselben Güter m i t tz'a, SO ist die K a u f k r a f t 89
I n diesem % Sinne äußert sich auch H a b e r l e r (a. a. O . , S. 35): „ F ü r die Richtigkeit der Kaufkraftparitätstheorie
hängt nun offenbar alles davon ab,
öb
w i r annehmen können, daß . . . sich das N i v e a u der internationalen Preise und das Gesamtpreisniveau parallel bewegen. keit dazu besteht keineswegs.
Eine theoretische Notwendig-
Das Ausmaß der Korrelation hängt i n erster
Linie v o n der I n t i m i t ä t der zwischenstaatlichen Wirtschaftsbeziehungen
ab.
W e n n viele und wichtige Güter i n den internationalen H a n d e l eintreten, wie es ja tatsächlich bei den meisten Ländern der Fall ist, w i r d die Parallelität eher zu erwarten sein, als w e n n sich der H a n d e l zwischen den beiden V o l k s w i r t schaften auf einige wenige Güter beschränkt, und das Bindeglied zwischen den nationalen Preisniveaus daher schwach
ist.
Wenn
der
internationale
H a n d e l n u r einige wenige G ü t e r umfaßt, lassen sich leicht Fälle konstruieren, w o . . . die Kaufkraftparitätstheorie
zusammenbricht."
576
Statik und Dynamik beim intervalutarischen Kurs
parität für diese Güter durch die Beziehung
ausdrückbar. Dieser Ausdruck gibt, wie schon gesagt, den E n d zustand an, nach dem die Entwicklung bei Abweichungen v o m Gleichgewicht t e n d i e r t , er gilt also nicht für dynamische Betrachtungen, soweit es sich nicht u m Vorgänge m i t verschwindenden Reaktionszeiten handelt. Das gilt natürlich erst recht, wenn man nicht die Preise der international bewegten Güter betrachtet, sondern die a l l g e m e i n e n P r e i s n i v e a u s und diese m i t den Preisniveaus der international bewegten Güter identifiziert, denn eine solche Angleichung vollzieht sich hier i n viel längeren Zeiträumen. Bezeichnen w i r das allgemeine Preisniveau des Inlandes m i tTCJ,das des Auslandes m i t TCA, SO setzt die Kaufkraftparitätstheorie C a s s e l s voraus, daß Kl^TZl 1ZA ä TCA. Eine solche Voraussetzung ist aber — abgesehen v o n der Erfüllung der durch das Gesetz der allgemeinen Interdependenz der Preise gekennzeichneten Bedingung — wie schon gesagt, hier erst recht nur gültig f ü r den Gleichgewichtszustand, nicht aber für dynamische Verhältnisse. Die Kaufkraftparität ist dann hier i m Sinne C a s s e l s ausgedrückt durch die Beziehung 5= —9 7ZA
0
.
(35)
Berücksichtigen w i r hier die Tatsache, daß aus den ofcen angegebenen Gründen Abweichungen v o n den Preisniveaus möglich sind, und erfassen w i r diese i n dem vorstehend angegebenen allgemeinen Ausdruck für die Kaufkraftparitätstheorie durch den Faktor v, so erhalten w i r nunmehr für die i n diesem Sinne revidierte K a u f k r a f t Es handelt sich natürlich nicht darum, daß „die Preise aller Güter in beiden Ländern genau gleich sind", wie dies z. B. B. R i c h t e r
(Das Wesen der
Wechselkurse, Mühchen und Leipzig 1934, S. 17, A n m . 10) meint.
Diese
Tatsache zu erwähnen scheint erforderlich, weil eine solche Behauptung ein völliges Verkennen der Gesamtheit der hier bestimmenden Zusammenhänge offenbart.
Ähnlich unrichtige Behauptungen stellt auch H . M ü l l e r
selkurs und Güterpreis, Jena 1926, S. 123, S. 127 f) auf.
(Wech-
Statik und Dynamik beim intervalutarischen Kurs
577
paritätstheorie bzw. den intervalutarischen Kurs den Ausdruck S=
(36) tza
oder, wenn w i r statt der Preisniveaus die jeweilige spezifische K a u f k r a f t des Geldes berücksichtigen, so erhalten w i r die Beziehung 8 = =
^ i . xr
v
92.
(36a)
I n dieser Form hat die Kaufkraftparitätstheorie a l l g e m e i n e n beschreibenden W e r t auch für dynamische Verh ä l t n i s s e , sie würde auch einen e r k l ä r e n d e n W e r t für diese besitzen, wenn es gelänge, einen definierten Ausdruck f ü r den Faktor v zu finden, oder — was allerdings nur theoretischen W e r t hat — wenn der Einfluß des Faktors v zu vernachlässigen wäre. Abweichungen v o n der Kaufkraftparität, wie sie den Ungleichgewichtszustand kennzeichnen, sind, wie alle Gleichgewichtsstörungen, durch eine Divergenz der relativen Reaktionsgeschwindigkeiten der einzelnen, solche Abweichungen verursachenden und auf sie reagierenden Vorgänge gekennzeichnet. Sie lassen sich — als „Ausgleichsvorgänge" 9 8 — unter Berücksichtigung des Gesetzes der ungestörten •Superposition für die einzelne Verursachung i n erster Annäherung i m Ausdruck für den intervalutarischen Kurs erfassen, der dann hier die Form / i -t\ ( 3 6 b )
annimmt, wobei dann v die Abweichung i m Gleichgewichtszustand (verursacht beispielsweise durch einseitige Handelshemmnisse) 5 die durch die betreffende Verursachung bewirkte maximale Abweichung von der Kaufkraftparität * die Zeitkonstante der Reaktion des Preisniveaus u n d e die Basis des natürlichen Logarithmus bedeutet. Einen ganz allgemeinen Ausdruck erhält man schließlich audi zu oo S=
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Bonar, J. 19, SS3» 5*S> 57U 617
Adams» B. 296
Bortkiewicz, L . v. 49, 216
Aftalion, A . 205, 560
Boßhardt, A . 615, 619, 638, 643, 64
Äkerman, J. 61, 70, 420
662, 680
Aldrich, W . W . 457
Bouniatian, M . 327, 334, 626
Alison, A . 296
Boyd, W . A . 5J2 f.
A l t m a n n , S. P. 38, 161, 216
Braun, M . St. 30
A m o n n , A . 60, 89, 189
Brentano, L . 417 f.
Anderson, B. M . 602
Brescani-Tourroni, C . 586
Anderson, O . 200
Brinckmann, C . 14, 478
Angell, J. W . 179, 332, 391, 534, 5 6 j ,
571» 574, 58a* 590
Brüning, 637 Budge, S. 49, 156, 187 f., 192 f., 2 ¡6,
374» 379, 405, Sit, 5*3 U 581, 59*»',
Ansiaux, M . 633 A r n d t , P. 392
603 Bülow, B. v. 69
Bagehot, R . 9
Buquoy, G . v. 164
Bamberger, J. 447
Burawoy, J. 41
Barbon, N .
163
Burchhardt, F. 27
Barth, P. 296
Buridan, J.
Bastable, C . F. 554
Burkheiser, K . 26, 477, 488, 495, 499,
Beaconfield, B., L o r d 79
162
508 f.
Behrens, G . 173, 216 Bellerby, J. R . 604 Bendixen,
F.
44,
144 ff., 164 f.,
Cabiati, A . 50 f.,
172 f.,
129,
133,
175**-»
599
Gairness, J. 553 Canard, N . F. 192
194, 221, 233, 2J9, 294, 323, 3ss,
Cannan, E . 261
367 f., 401, 572
Cantillon, R . 190, 204, 620
Benning, B. 346, 362, 477, 493, 49$,
375» 537» 554, 55*» 57*
Bente, H . 252 Bentham, J. 388, 391 Berkeley, ¿G. 108, 164, 190 Blake, W . 174, 553, j 7 o f . , 608 Bode, K . 28, 403 Bodin, J. 165, 189 Böhm-Bawerk,
E.
v.
311, 379 f., 399, 419 Bon, G . le 496 Bonn, J. 478
Carli, G . R . 555 Cassel, G . 177, 189 ff., 233, 259, 295,
504, j i o , 513
178,
307 ff.,
57*
583, 5 8 j , 608, 614, 619, 624, 639, 641, 66 2 f. Child, J. 163 Clair, O . St. 261 C l a r k , J. B. 243 C o l m , G . 447 Condillac, E. B. de 392 Coppola d'Anna, F. j 86 Coquelin, Ch. 261
Namensverzeichnis
745
Crick, F . W . 339
4¿7* 4*9» 474, 477, 487
Currie, L . 305
49^» 5°7, 5 1 1 » 540, 570* 577, 579»
Dalberg, R . 176
55» 6 7 3 f., 6 8 1 ,
5 9 3 f.,
600,
646,
652,
169,
190,
704
Foster, H . L . 553, 555
189
Fricke, R . 477
DaVenant, C h . 533 Davidson, D . 56, 61, 70, 73, 178, 211
Fürst, H . 544
Dehen, P. 491
Fullarton, J.
129,
jji,
187,
194,
3 0 2 f., 3 0 4 , 3 0 9 , 3 1 3 , 3 2 7 , 4 3 3 ,
621,
6 4 2 f.,
638,
Fossati, E . JJ3, 627
D a l t o n , 193 Davahzati, B. 16$,
Diehl, K.
4 9 ° , 494»
2J9,
$26,
145 f.,
164,
260, 323, 353, 367, 408, 445
F u n k , W . j i i , 545
647
Dietzel, C . 500
Gabriel, S. L . 490
D ö r i n g , H . 161, 164
Galiani, F. 163
D o n n e r , O . 410 f., 477, 493, 495, 499,
Genovesi, A .
5 0 4 , j o 8 f., 5 1 3 ,
S99-
Gerloff,
D r a h o t a , H . 58, 66, 152, 201
W.
163 46,
82 ff., 100,
118 ff.,
1 2 3 f., 1 4 0 , 1 8 2 , 264, 2 7 9 , 2 8 2 , 2 8 5 ,
Dulles, E . L . 582 D u n b a r , C . F. 316
5*9» 547 Gestrich, H . 406 Gocht, R . 490
Egle, W.
Goshen, G . J. 544, 553 f., 589
184, 213, 216 f., 2$6, 266
Egner,.&. 388
G o t t l - O t t l i l i e n f e l d , F. v . 13 ff., 28 f.
Eheberg, K . T h . 427, 4 * 0 , 471
Gräwell, W .
Ellis, H . S. 161
Graham, F. D .
Ells w o r t h , P. T . 235
Gregory, T . E. 581
Elster, K . 49, 176, 234
Gresham, T h . 450, 522
Engel, E. 62
Gsell, S. 152
655 582, 673
Engländer, O . 383, 427, 433, $82 Eucken, W . 3, 4, 7, 11, 16 f., 20, 23 ff., 44, 53, 891 93» " 3 , " 9 » 140,
150,
182,
2 3 8 f.,
138, 271,
2 7 5 f.,
3 8 3 , 3 8 8 , 4 0 0 , 41Q, 4 1 7 , 4 2 0 , 4 2 5 ff.,
4 * 9 , 433, 490» 517, 5 6 7
5*9
558 f.,
H a b e r , F. 291 H a b e r l e r , G . 14, 23, 26 f., 73, 178 f., 199, 201, 236,
314, 339,
353,
376, 400, 403, JJ4» 5*i» 565 575,
577» 579
584 U
374,
57 2 »
590, 596»
602, 605, 609, 621, 630, 643,
671,
674, 681
F a n n o , M . 332, 338, 477, 490, 604 f.
H a h n , A . 108, 177, 187, 191, 205, 246,
266,
2 9 7 , 3 0 5 , 3 0 7 , > 1 4 , 3 1 6 f.,
Federn, W . 648
259,
Ficek, K . F. 332
3 2 0 , 3 2 2 , 3 2 6 f., 3 2 9 , 3 3 3 , 3 3 5 , 3 3 7 ,
Fichte, J. G . 42, 397, 474
339
Fick, H . 706
385 f.,
Fisher, I .
$8, 152, 177, 191
210, 233, 316,
ff.,-198,
6$3
ff.,
342 388,
ff.,
346
ff.,
353,
3 9 9 ff., 417» 4 2 I >
5 6 4 ff.
H a l m , G . 393, 641
Föhl, C . 61, 409
H a m i l t o n , A . 174, 261, 316
Förster, W .
H a r r i s , J., 534
594
H a r r o d , R . F. 70, 179, 320, 403
Forbonnais, R . de 392 Forstmann, A . 3, 19, 23, 25, 30, 62, 6 7 , 1 7 9 , 2 0 7 f., 2 3 6 , 2 5 2 , 2 9 8 f., 3 0 6 ,
330,
384, 404, 410, 416, 4 2 1 ,
462,
Hartmann, G. 41 Harsin, P. 143 Hasner, G . 132
379» 555,
Namensverzeichnis
746
H a w t r e y , R . G . 23, 66, 177, 289,' 305,
31*» 339, 37*, 590, 605 H a y e k , F. A . 4, 10, 43, 53, 55, 57, 61, 70, 91, 147, 152, 177 f., 184, 201, 213, 266 f., 299, 318, 331, 374, 376, 388, 60s, * 3 °
K a h n , R . 62 Kaiser, G . 478, 498 Kautz, J. J. 30
Helferich, J. H . 188 Helfferich, K . 41 f., 79, 85 f., 98, 102, 115 f., 122, 126, 136, 141 f.,
148,
150 f., 172, 183, 216, 284, 292, 359, 504, s21 f., 5*0 ff., 579, 612, 617 f., 621
Keller, R . v. 9, 478, 504 Keynes, J. M . I f . , 1, 9, 16, 18 f., 22, 26, 33, 39, J i , $6 ff., 70ff., 80, 98, 132 f., 140, 151 f., i
s6,
178 f., 192,
198 ff., 205, 207 f., 210 f., 218, 226, 232 ff., 242 f., 248, 252, 256, 260 f.,
Hellmer, H . 499
274, 276,
Henderson, H . D . 17, 30, 80 F. B.
Justi, W . 431
Kaulla, R . 47, 162, 440
H e i t z , G . 143
Hermann,
Joseph, E. 302 Jünger, E . 495
W.
v.
21,
158 f.,
417 f., 492
285 f., 296 f., 299, 310,
315, 318 ff., 327, 331, 333, 33*, 339, 342, 344, 347, 354 Öm 3*3» 3 7 0 ^ ,
Herzfeld, M . 296
375, 38*, 388, 394, 39*, 401, 409,
Herzfelder, E. 243
418, 428, 441 ff., 448, 4SS, 478, 482,
Hesse, A . 6, 186, 309, 398 H e y k i n g , E. 532 H e y n , O . 42, 107, 158, 175, 632 Hildebrand, R . 323 Höpker-Aschoff, H . 409 H o f f mann, F. 161 H o f f mann, J. G . 170 Hohlfeld, H . 477 Holden, G . R . 62 H o l t r o p , M . W . 194 f., 266, 334 Honegger, H . 187, 303, 305 f. Hufeland, G . 170 H u m e , D . 44, 103, 164 f., 189, 193, 204, 296, 388, 391, 399, 533 f., 552, 617, 620 Hunscha, K . 477, 480 HuskissOn, 553 Inch cape, L o r d 541 Iversen, C. 554, 590 Jacob, L . H . V . 170 Jakobi, St. 247 Jaspers, K . 14
489 f.,
494,
563 f.,
572, 582 f.,
501,
659 fr.,
*74,
678,
686,
689,
*93,
King, L o r d 553 Knapp, G . F. 25, 38, 40 ff., 81, 91, 99ff., 109, i n , 129, 156ff., 164ff., 170,
172,
174 ff., 271,
294,
301,
432 f., 439 f., 448, 473 f., 516, 519, 522 f.,
525, 546, 550 f., 610,
*32,
647 ff., 693 f. Knies, C . 17, 45, 102 f., 112, 115, 118, 130, 158 f., 170, 302 f., 305, 307 f., 377, 438, 441, 448 f., 470, 4 7 * Knight, F. H . 38, 44, 73 -Koenig, J. 415, 428, 466 Komorzynski, J. v. 302, 305, 308, 378, 380, 400 Koopmans, J. G. 119, 139, 149, 182, 184, 198, 213, 216 ff., 221, 227, 295, 299 Krämer, C. 10, 63 K u r t z , 124 L a h n , J. J. O . 247 Landmann, J. 606
Joplin, T h . 44, 58, 69, 249, 261
558, *03,
*95 f., *98 f., 702, 706
Jessen, J. I I I , 205, 260, 392, 475, 478, Jevons, W . St. 21, 170
SS4,
585, J9*,
60s, * i o , * 3 o f . , * 3 7 f f . , 6s i f., *57,
Jecht, H . 478, 480, 494, 509 493 f., 524, 696
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Lansburgh, A . 478, 495 Laughlin, J. L. 176, 261, 303, 316, 343, 621
747
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Michaelis, O .
26, 61, 73, 140,
208,
35> 2 4 3 ^ 3 1 8
Law,
J.
94,
143,
2 8 9 ft, 3 399, 5 3 2
445
M i l l , J. S t . 3 0 , 6 8 f . , 1 4 6 f . , 1 7 0 ,
190,
2 2 9 , 3 8 1 , 3 8 8 , 4 0 1 , 534, 553
584,
624 Mises, L . v . 40, 47, 61, 70, 112, 1 2 2 , 1 4 6 , 1 5 6 ff., 1 6 4 , 175 f . ,
L a w r e n c e , J. St. 3 3 2
216,
Leaf, W .
4 4 0 , 572, 6 0 6
327
314, 339,
116, 177^,
342, 374, 388,
415,
Lederer, £ . 259, 392
M ö l l e r , H . 89, 115, 187, 4 7 8 ,
Lexis, W . 170, 304, 432, 4 7 2 f.
M o l l , B . 8 9 , 4 1 3 ff., 4 2 7 , 4 4 5 , 4 7 1
L i e fm a n n , R . 9 , 1 2 9 , 1 7 6 , 2 0 5 , 6 4 8
Mollien,
Lieser, H .
Molo, W . v.
12
Lindahl, £ . 207,
61, 64, 70, 73, 178,
205,
124
Mommsen,
11
Th.
130 f.,
M o n t a n a r i , G . 16?,
366
Montesquieu, Ch.
143,
Morgenstern,
50
L o c k e , J. 164 f.,
Moulton, G.
316 189
J. G .
(Lord
Overstone),
168,
Müller,
171, 359, 544 Lukas, £ .
188, 2 4 0 f.,
Lundberg, £ . Luther, H .
Müller, A.
Muhs,
409
Mun,
291
M a c C u l l o d i , J. R . 61,
70,
178,
567,
Th.
172,
331, 379, 391 U
163,
187,
303,
316,
531 f.,
303 19
Nebenius, F. K . H.
170, 305,
177,
500
1 9 6 ff., 2 0 5 ,
2 1 2 f.,
2 4 9 , 2 5 6 , 2 J 9 , 266, 2 9 8 , 3 1 4 f . , 3 3 3 , 3 5 4 f . , 3 6 8 , 374, 387, 406, 426, 459, j 16,
387
de V i t i de,
570,
587,
590, 603, 606,
N e w c o m b , S. 1 9 1 Newmarch,
M a r s c h a k , J.
73
Nicklisch, H .
397
M a r s h a l l , A . 5, 1 7 , 5 8 , 1 7 8 , .199, 2 3 3 , 625
264
K.
478
N o l l v . d. N a h m e r , R . 187, 303, 306, 4 1 3 ff., 4 2 8 , 4 4 6 , 4 4 8 , 4 5 2 , 4 6 4 fr.,
479, 4^3, 4 9 0 * - , 493, 509
Melbourne, Lord,
316,
621
660
M e n g e r , C . 5, 3 0 , 4 6 , 8 2 f . , 1 0 2 , 216, 222, 322
204
3 2 7> 340, 3 4 2 * . , 359, 3^5, 4 ° 7 , 4°9,
370, 587, 618 M e i e r , K . F . 581, 597, 6 0 9 , 615,
Meyer, F. 26
W.
N i c h o l s o n , J. S t . 4 7 8
266
115 ff.,
607,
630, 692
327
M a r g e t , A . W . 65, 70, 266
110,
533 178,
Marquardt, H .
Meisel, F.
656,
394,
Neißer,
399
621
Mannstädt, H .
Marx, K.
630,
193, 202, 205, 211, 318,
Navijatil, A . v.
M a l t h u s , T h . R . 19, 58, 3 8 8 , 5 5 3 , 5 6 6 ,
Marco, A
478,
1 0 , 55 ff.,' 6 1 , 7 0 ff.,
Nasse, £ .
D.
474,
597,
Mackenrodt, G . 251, 366
617,
188,
490, 581
620
6 3 2 f., 6 3 8 f . Macleod, H .
170.
576
Myrdal, G. 190,
F.
H.
606
159, 164,
664, 667, 678
70
L u t z , H . L . 478
Machlup,
12, i n ,
K.
164
305
Mühlenfels, A . v. 604,
L ö t z , W . 83, 136 f., 139 Loyd,
Qh.
146
189
List, F . 11 f., 28, 68, 400, 6 4 7
Lindner, M .
508
1 2 1 f.,
136,
14$,
108,
N o r m a n , J. 1 6 8 ,
183,
N o r t h , F . 163 Novalis,
620
13
N u r k s e R , 553, 590,
599
6°4»
Namensverzeichnis
748
Robertson, D . H . 28, 105, 150, 178,
O h l i n , B. 179, 554, 5.81, 5*9, * * 4 Oncken, A . 533
1
Oppenheimer, F. 21, 164, 289
391» 407» 4 * i » * * 5
9*> 3*7» 331» 339» 34*» 37*» 388,
Oresmius, H . 162, 523
Robinson, J. 66
Overstone, Lord, 168, 171, 359, 544
Rodbertus, C . 397
Palmieri, 163
Röpke, W . 427, 470, 598, 600 ff., 65 %
Palyi, M . 12, 26, 45, 49, 109, 161, 172,
Rogers, J. H . 332
Rodkey, R . G . 331
Roscher, V . 125, 170
200, 439, 583
R u p p , F. 478, 508
Pantaleon!, FL 587 Pareto, W . 2, 22 Pearson, F . A .
17
Salin, E. 13, 643
Pedersen, J. 71, 152
Samhaber, E . 489
Peel, R . 168, 170, 173, 359
Savigny, F. K . v.
Peter, H . 39
Schacht, H . 264, 293, 363, 384, 390,
Pltrisch, L . 532 Petty, W .
401, 614
62, 164, 173, 316, 455
Pfleiderer, O . 48 Philippovkh,
E.
v.
107,
117,
159,
227, 304, 379, 390, 428, 432 f., 436 Phillips, C h . A . 316, 331 f., 339 Pigou, A . C . 73, 192 f., 198, 210, 234, 3*7, 33*» 388, 478» 509, 57* f-, 579» 588, 605
Schäffle, A . 116, 261, 309, 378, 391, 447, 4 * o Schanz, G . 304 Schiebe, H . 15 Schiefelbein, R . 428, 462, 466 Schinckel, M . v . 259 Schlesinger, K . 218, 332 Schlesinger, G . 303
P i t t , W . 552
Schmidt, A . 647
Plenge, J. 450, 606
Schmitt, A . 428, 509
Polak, N . J . 334 Predöhl,
41
A.
Schmölders, G . 26, 478, 496
541,
601,
652,
681 f.,
686, 693
Schmoller, G . 4 f., 38, 309 Schneider, E. 5 86-ff., 602, 608
Preiser, E . 438, 497
Schneider, F. P. 522, 582
Quesnay, F. 60
Schüller, R . 251
Schorer, E . 162 Schumacher, H . 110, 541 Schumpeter, J. 10, 22, 27, 119, 142,
Raffel, E. 534 R a t h , K . W . 26, 478, 496, 502
154, 163, 177, 182, 197 f., 201, 205,
R a u , K . H . 170 f., 192, 305
232 ff., 246, 252, 268, 291, 307, 309,
R a v i t , C . 41
316, 3*7» . 333» 3*8» 377 &»
Reichenau, Ch. v. 302, 381
388, 391 f., 397 ff-» 405» 4 " *- 4*8>
Reisch, R . 61, 303, 327, 399, 401 Ricardo, D . 19, 43, 55, 58, 69, 158, 166 f., 173 f., 188, 194, 357, 3*5 *•» 388» 565 f.,
397»
4*o,
571 f.,
500» 608,
534,
617 f.j
631 f.
553 *-» 620 f.,
385^
421, 426, 531, 604 Schurtz, H .
84, 86,
105, 118,
120,
123 ff., 137, 139, 1 8 t , 282, 286, 4*73, 517, 528, 547 Schuster, E . 22 Schwabe, 62
Richter, B. 576
Schwarz, O . 606
Ridgeway, W . 112, 125
Seckendorff, C . V . v. 431
Rießer, J. 478
Senior, N . W . 188, 534
Robhins, L . 30
Simmel, G . 121, 169 f.
749
Namensverzeichnis
T o o k e , T h . 164, 169, 190, 204, 233,
Singer, K . 332 Smith, A .
60,
158,
166,
249, 261, 266, 554, 623
188, ;
Torrens, R . 168, 316, 391, 621
249, 261, 265 f., 287 f., 325, ;
T r i v u l z i o , 494
419, 492, 500, 532, $34» 631
T u r g o t , A . R . J. 419
Snycler, C . 372 Soetbeer, A . 30, 68
Vanderlint, J. 617
Solmssen, G . 478
Vasco, G . 193
Somary, F. 327 f., 332
Vecchio, G . del, 606
Sombart, W . 2 f., 12, 24 f., 29 f., ;
i,
V e i t , O . 3, 132, 613, 619, 634, 640, 678,684
533 Sommer, L . 532
V e r r i , P. 392
Spalding, W . F. 579
Viner, J.
532,
534,
539,
554,
Spann, O . 13
Vogel, E. H . 187, 303, 383, 428, 446,
Spengler, O . 13, 142, 476 Spiethoff, A . i , 27, 342, 374» 4 M Spitzmüller, A . v. 427, 438, 441,
ohne Zwangskurs 449
Barliquidität 345 ff., 360
— reguliertes — 431 f., 444 ff.
— Regulierung der — 364
— Voraussetzung des — 445
— Volkswirtschaftliche
— Rückstromprinzip für — 446 — System des —
Barliquiditätsgrad
365
347
36 t
Barliquiditätsnotwendigkeit ^48
— und Finanzwissenschaft 447 ff.
Barreserve 357
—. und Geldsurrogate 426
Barzahlungsbereitschaft 319, 343, 344,
— und Geldtheorie 427
662
— und Kreditgeld 457, 460 f., 475 f.
Bedürfnisbefriedigung 104, 230
— und staatliche Geldtheorie 439 f.
Befriedigung, reale — 103, 134, 279,
— und valutarisches Geld 435 f.
300
— und Warengeld 457, 459,
—
— und Wirtschaftspolitik 453 ff.
zirkidatorische —
103, 130, 279,
30a
— Wesen des — 455 ff., 459
Begriffe, Bedeutung der —
— W i l l k ü r — 276, 430, 432 ff., 469
Berechnung, „ex-ante" — 394
— Zirkulationsfähigkeit des — 435
— „ex-post" — 394
— zusätzlicher Charakter d e s — 4 59 ff.
Beschäftigung, Arbeit und — 228 f.
80
Autonomes Geldsystem 365
Beschäftigungsumfang 465
— Willkürgeld 276, 430, 432 ff., 469
Besteuerung, progressive — 489
Autonomie, Begriff der — 456 ff.
Betriebsoptimum 219, 394
— der Geld- und Kreditpolitik
6to
— der Geldschöpfung 42, 263, 429 ff.,
Bewertung, zirkulatorische — 127 Billiges Geld, Politik des —
395 f.
Binnegeld 120, 137, 181, 517
468, 471, 476 der Geldschöpfung, Betriff der —
Bodengeld 289, 301
430
Buchgeldschaffung 329
— der Kreditpolitik 367
Buchgeldschöpfung 329
— der Währungs- und Kreditpolitik
Bullion Kontroverse
553
*53 Chartaltheorie 112* 161 Clearingverfahren, K o m p e n s a t i o n —
Baisseüberschußfaktor
und —
Bankogeld 287 f. Bank für
531
Currencyprinzip 660
Bancor 696, 699 f. internationalen
Zahlungs-
Currencytheorie 167 ff., 292, 359, 366
ausgleich 643, 646'iv 694 Bankabteilung
und
Notenabteilung
360 Banken, das Verhalten anderer — 341
Dauerkrise 295 Deckung 94, 291, 356 f. Deckungsgrenze 2 80
Sachverzeichnis Deckungsmittel, außerordentliche
—
44 6
753
Einlösungspflicht
der
Notenbank
435 i.
— öffentlicher Ausgaben 427 Deckungsobjekt,
Liquidität
Einkommen, Charakter des — 491 f. des
—
290 f.
Einkommen, Entstehung des — 64 — N o m i n a l - — 92, 207, 214 f.
Deduktion 6
— Real- — 92, 207, 214 f.
Defizit der Handelsbilanz 590 f.
— und Einnahmen 491 f.
Deflation 221, 562 — Wesen der —
— Verwendung der — 64 221
Einkommensteuer 495 f.
Deflatorische Depression 396
Einkommensbegriff 491 f.
— Entwicklung 214 f.
Einkommensgeld 92, 113, 220, 249,
— kinetische — 220 f.
255 ff., 268 ff., 343, 346, 426, 491,
— latente — 223 f.
629
— potentielle — 222
Einkommenshöhe 314, 388
— relative — 220
— und Geldmenge 206
Degenerationserscheinung,
Vorform
und — des Geldes 83 ff.
Einkoftimenskreislauf
67,
169,
Depositenschein 324 f.
— und Preissteigerung 263 f.
Depositlegende 326 f.
Einkommensquotient 219
Depotschein 273
Einkommensstruktur 314
Desinvestition, Neigung zur —
33,
72, 217 f., 312
Einkommenstheorie
der
spezifischen
Kaufkraft des Geldes 91, 97, 178,
Devisenbewirtschaftung
474,
531,
671 ff., 688
203 ff. — Aussagewert der — 203
Devisenzwangswirtschaft 373
— Geschichte der — 204 ff.
Dienstleistungs-
— Grundlagen der — 203
und
Warenbilanz
53lU 589
— und Geldtheorie 210 f.
Differentialrente Diskontpolitik
311
— und neutrales Geld 213
344, 442,
453,
$43,
603 ff, 624, 692 Kapitalbewegungen
544, 604, 624 f.
— und Zahlungsbilanfeausgleich 603 ff. Diskontveränderung,
— und Quantitätstheorie 212 Einkommensumlaufsgeschwindigkeit
— Aufgaben der — 604 ff. — internationale und —
191,
249 ff.
katalytisdbe
W i r k u n g einer — 313, 605 Doppelwährung 611
198 Einkommens volumen 394 Einlösungspflicht der Notenbank 436, «31 Elastizität, Grenze der — der N o t e n ausgabe 362, 606 f. Emissionsumfang 291
Dritteldeckung 295, 297
Empirie 4 ff.
D u m p i n g 704 Durchschnittsgrößen 72, 220, 374 Edelmetall, juristisches 294
Entwicklung, aneutrale — 220 — ansteigende innerwirtschaftliche — deflatorische — 215
Edelmetallgewicht 282 f.
— endogene —
Eigengesetzlichkeit der Wirtschaft 8
— exogene — 26
Eigenwert der W ä h r u n g 526, 549
— inflatorische — 149, 214, 387, 461,
— Recheneinheit und — 131 ff. — Tauschmittel und —
146 f.
Einleger, Verhalten der — 342
48 F o r s t m a n n : Theorie des Geldes
26
469, 484, 506, 527 — kinetisch-aneutrale — 221 — kinetisch-inflatorische — 223 f., 440
averzeichnis
754 Entwicklung,
latent-infiatorische
—
223 f., 264
Erzeugungs verfahren, S u n d des —
technischer
219
—* Wirtschaftlichkeit
— neutrale — 21 j f., 219 — offene infiatorische - r 223 f., 410 — potentiell deflatorische — 222
Ex-Ante-Berechnung
— potentiell infiatorische — 222
— Kategorie 32
— relativ deflatorische — 220
Existenzminimum
— relativ infiatorische — 220, 225 •
— langfristiges —
— relativ neutrale —
Exogene
220
des — • 366 f.,
488 394
512 494
Vorhaben,
Charakter
— wertstabile — 215 f., 219
Mittelbeschaffung
— wertinstabile — 220, 223
— Finanzierung der —
Entwicklungstendenz, natürliche — 20 Erfahrungsobjekt „Geld" 100 ff., 103 — „ W ä h r u n g " 520 ff., $ i 7 Erkenntnis,
Findung
wissen-
schaftlichen — 5 f.
^
—
der
495 ff.
490, 497 ff.
— aus dem E i n k o m m e n 498 — aus dem Vermögen 498 — Umfang
einer
für
der —
— Voraussetzung
512 f. ihrer
Durchfüh-
rung 493
Erkenntnisobjekt „Geld** 88 ff., 100,
E x p o r t p u n k t 573 Exportprämiierung 683, 703
153 ff-
Ex-post-Berechnung
— „ W ä h r u n g " $45 ff , 548 Ersatz verbrauchter Vorräte 389,
jn
394
— Kategorie 32
Ersatzbeschaffungen 489 ff., 497 Ersparnis und Geldkapital 245
Falschmünzerei 1 4 9 , 3 8 1
— und Investition 211, 38 6
Fehlinvestitionen 229, 248, 386
— und Kapitalbildung 385
Fehlproduktion 229 .
Ersparnisbildung 495, 500
Finanzierung
Ersparnisse, 198, 384, 402, 483
exogen
— Bedeutung der — 417 f.
— auf dem Kreditweg
— Träger der — 389
— auf
— Unterspritzung der Bedeutung der
dem
500
Steuerweg
503,
507,
JIO — aus dem Einkommen 498
- 3 8 5 — Verbrauch früherer
—
— volkswirtschaftliche —
— aus dem Vermögen 498
389
Finanzierungsfragen
505
514
Finanzpolitik, gesunde —? 471
Ertragszins 218
— konjunkturell orientierte —
Erwartungen 54 Erziehungszölle
bestimmter
Vorhaben 490, 497 ff,
28,; 392,
659,
668,
— staatliche — Finanzstruktur,
680, 683 — wirtschaftliche Legitimität der —
internationale
-
696 f. Finanzzölle
684
¿8, 474 Erzeugung, Einheit der — 224, 411,
Flucht aus* den Sachwerten 222
Erzeugungsapparat, Struktur
Fondstheorien 408
5 1 1
452
469
Flucht i n die Sachwerte 222
479» 504»
ff-
Er?eugungskosten
Forderungsbilanz 219
Erzeugungsoptimum Erzeugungsstruktur,
479» 504»
des —
dungsbilanz
219, 394 nationale
ff.
Erzeugungssubstanz 497, 499 Erzeugungsumfang 224, 411, 606
und
Forderungslegitimation —
Fortschritt,
Verschul-
536 136
technischer —
295, 395
Freihandel 25, 67 f., 658, 680 — Gleichgewich tstendenzen 67, 680
des
—
Sachverzeichnis Freihandelstheorie 681 ff.
Geld,
Freisetzungstheorie 395 Funktionstheorie
755 autonomes
und
valutarisches
435*'
des Geldes 161 ff.,
169, 174» 285
— und Warengeld 457, 459 . — und
Wirtschaftspolitik
453 ff.
— - Wesen des — 45 j ff., 459 Ganzheit
14 f.
— W i l l t ü r — 276, 430 ff., 469
Gebraudisgüter 487, Gebrauchskapital
501
—• Zirkulationsfähigkeit
Gebühren, Antizipation v o n — 44 5 Geld, Ahnentafel des
wirtschaftspolitische
— Einkommens Organi-
185 f. des
—
100,
164 f. A r t e n des — — äußere — — innere — Außen
181,
517,
524,
— Erkenntisobjekt
—
101 ff., 113
—
88 ff.,
100,
153 ff150
Preisausdrucksmittel
85,
— als Recheneinheit
129 ff.
— als Repräsentant
des
Güter-
umlaufsvolumens 143, 241 ff.
— autonomes -— 94 ff., 275 f.,
349,
— als Tauschmittel 85, 87, 114 f., 119, 128, 130 f., 135, 143 ff.
424 ff.
— als
— Agio für — 435
— als Wertmesser
— Begriff des — 275 f., 429
85, 114,
— Funktionsbegriff des —
— Genese des — 425 — indirektes — 429, 4 3 7 ^ — mit
Wertaufbewahrungsmittel
85, 151 ff.
A r t e n des — 4 * 7 0 .
Zwangskurs
436,
464 450,
— Funktionstheorie 169 f.,
119
285
des —
161 ff.,
174, 285
— Geschäfts — 92, 113, 249, 255 ff.,
454
268 ff., 343, 346, 353, 491
' ohne Zwangskurs 445
— Gleichgewichtstheorie
— reguliertes —: 431 f., 444 ff. —• Voraussetzungen
des
—
beim
—
— Rückstromprinzip — System des 365 — und Geldsurrogate
426
des —
39,
178,
249,
92, 65
Kreditgeld
457,
460 f.,
475 f. staatliche
63 ff.
65
— Voraussetzungen der —
Geldtheorie
59 ff»
— Zins i n der — 56 ff. — Grundgleichungen des —
— und Geldtheorie 427
439 f-
— funktionelle — — kausale —
— und Finanzwissensdiaft 447 ff.
— und
J4 ff., 70,
— Grundlagen der
44«
und
52,
384, 393
445
48*
220,
114
5*9, 547
—
$13,
491, 629
— als
13 7 ff.
137,
92,
tragungsmittel
114 ff.
120 ff.
—
—
— F u n k t i o n des — als Kapitalüber-
271 ff.
— Aufgaben des —
des
249, 255 ff-, 268 ff., 343, 346, 426, — Erfahrungsobjekt
220 ff.
— Anweisungstheorie
Charakter
459 ft
— Chartaltheorie des — 112, 162
— als Leistungsansprudi 184
— aneutrales —
—
— billiges, Politik des — 395 f.
185
— als Opfergabe 87 sationsform
— zusätzlicher
-
182
— als Kreislaufsymbol
— als
des
435
238
— Hauptaufgaben des — — Kaufkraft
205
118 ff.
des —
50 f.
— Begriff der —
186 f.
186 ff.
91,
99,
Sachverzeichnis Id, Kaufkraft,
spezifische
95» 99> 104, 107,
—
145,
91,
Geld, Repräsentativ
155,
286 ff.
in,
— und Geldkapital
187 ff., 208 ff., jo6,' 510 — D y n a m i k der —
373
des —
112,
—
93,
95,
240,
273 f.,
— und Produzent 106 f. — Vertrauen des —
302 ff. Begriff
und
Wesen
des
— und
377 ff-
355 in 3*5
84,
90,
Degenerationserscheinun-
gen des — 83 ff.
— Charakter des —
298 ff.
— eigentliches — 273, 280 ff.
autonomes
Geld
457,
— Genese des —
280, 297
— Geschichte des —
475 f.
— K r e d i t und Warengeld 422 f. — wertreguliertes
274,
35* ff74» 3*5
297 f.,
300 — Pseudo —
2
278 f.
— Kapitalcharakter des —
321,
— Begriff und Wesen des — —
82,
— A r t e n des — 279 ff.
— Begriff und Wesen des —
— Willkür
des —
— W a r e n — 135, 272 f., 278 ff., 356
363 f.
— reguliertes — 274, 350 ff.
460 f.,
Marktgängigkeit
—
— Entstehung des — 274, 325 — indexreguliertes —
und
108 f.
— Vorformen
— A r t e n des — 274, 321 ff.
— und
15 5 ff. 104 f.'
— und W ä h r u n g 515 ff.
162, 440 Kredit
155, 240
— und Konsument
246 f.
286
Unterscheidung
zwischen — — und Geldtheorie
91, 97, 178, 203 ff.
280,
179 ff., 235
— begriffliche
Konventionaltheorie
273,
— Repräsentativnotal —
96,
— Einkommenstheorie der — Konsumenten —
—
301
— Schöpfung des —
301
— und Geldform 297 274, 324 ff.
— und Geldwert 295 f.
— Begriff und Wesen des —
*74> 349 — wirtschaftsreguliertes
—
274,
321, 3*5 ff— Begriff und Wesen des — 2
74» 373 ff-
Kreislaufkategorien
— und Geldzeichen 284 f. — Wesen des — — Willkür —
— Warentheorie des —
—
92,
164, 166 f.,
285 — W e r t des —
des
292 ff.
301
146
— Werttheorie des —
161 ff.
170, 249 ff.
— Wesen des — 81 f., 99 ff.
M e t a l l — 93, 281
— Zeichentheorie des —
m i t Eigenwert 279 neutrales — 184, 2x3, 216 f., 225,
*95 — Begriff des —
184, 216
— K r i t e r i u m des — — Wesen des —
218
216
427, 432 f., 45J Pfandcharakter des — Produzenten — 246 f.
— ideale —
302
— S u m m b a u m der —
277
Geldbedarf 3 50 ff. — Berechnung des —
322 f.
— durchschnittlicher —
Papier — 93, 135, 273, 324, 350,
164
Geldarten 40, ,52, 92 ff., 99
— technischer
—
322 f.
191,
267,
323,
351 ff. 112
— und Geldzeichenbedarf Geldbegriff
117
351 ff*
Sachverzeichnis Geldbegriff, Elemente des — — und Geldtheorie
i8p.fi.
—
Geldschöpfung, autonome, Pathologie der — 441
154 f.
wirtschaftlicher
757
39,
100,
— Autonomie der — 42, 263, 476 — BegrifT der —
180 ff., 377 — wirtschaftspolitischer
—
18 j f.
— wirtschaftswissenschaftlicher
— 99
— internationaler Güterwert der —
338
— der Banken 325 — Grad der —
183 f. Geldeinheit, Güterwert der —
429 f.
— Asynchroni«mus der — 330
— infla torische — 314 — klassische 147, 172 f., 323, 402 — Koeffizient der gesamten —
SS* Geldentstehung 8a ff., 85, 100, 271 ff. — historische —
86
3i3ff«>
— Grenze der — 406 — Noten ^ - 3 1 7
— Theorie der — 82 ff., 271 ff.
— nichtinflatorische — 314, 504
— Gerloffs 82 f.
— und Geldkapitalien 329, 385, 423
— Laums 87 f.
— und Steuerleistung 436
82 f.
— Wagemanns 88
— Verpflichtung zur —
— v. Wiesers 82
— zusätzlicher
Geldform 93, 99, 317 — Bedeutung der — 266, 269 — Kreislaufkategorie u n d — 258 f. — Warengeld und Geldkapital
92,
297 320,
3 4 2 , 39°» 402 244 f.
— und Geld 179 ff., 325 — begriffliche zwischen —
Unterscheidung
zwischen —
der
Unterscheidung 243
— und Pseudogeldkapital 245
Geldschöpfungsinstitut
325
Geldschöpfungsmöglichkeit
319 des —
290 Geldsurrogate 93, 257, 259, 265, 275, 42S» 4S9 Geldsystem 52, 138, 271 — autonomes — 365 — goldgebundenes
543
— Währungssystem und —
521 ff.
Geldtheorie,
—
akatallaktische
— allgemeine — 38, 89
Geldkapitalgiralgeld 315
— Aufgaben der —
Geldmenge 189 ff.
— Grundlagen der — 79 ff.
— Stabilisierung der —
376, 630
— und Einkommenshöhe
205 f.
— und Preisniveau 191, 205
— angewandte —
52 ff.
39
— aökonomische —
161
— Aufgaben der — 234
— und Zinshöhe 317 f.
— Bendixens 173
Geldmetalle, Verteilung der 534
— der Bankingschule 44, 169
Geldpolitik, theoretische — Geldrechtslehre
99,
39
158, 473
— der Currencysdiule
168
— Fidites 42, 397» 474
Geldreformer 28, 186, 290 f.
— Geldbegriff
Geldschaffung 3 3 ;
— Geschichte der —
und —
iS4*«
156 ff.
Geldsdileier 54
— in Deutschland 170 ff.
Geldschöpfung 273, 335
— Isolierung der —
49
— autonome, direkte 434
— katallak tische —
159 f.
— Legitimität der — 462 ff. 48"
—
334
— der Inflationszeit 355
155, 240
— und investitionskapital 239 ff. — begriffliche
280
Charakter
Geldstoff, U n v e r j ä h r b a r k e i t
234 ff., 313,
— und Ersparnis
332
329 ff.
— Legitimität der — 406 ff.
— prinzipielle — 86, 271 ff.
— Mengers
— kreditäre —
— Keynes' 44, 59 ff.
160
averzeichnis
758 Geldtheorie,
Klassifikation
der
—
Geldwertproblem
165, 363
Geldwerttheorie 53, 146 f.
156 ff. — Schema einer — — klassische —
Geldwirtschaft 138, 142
160
Geldzeichenbedarf
55, 170
— Knapps 25» 40 ff., 44, 59 ff„ 100,
323, 351 ff.
Gemeinschaftswährung 615 f., 700 Gesamtlohnsumme 373
164 f.
Geschäftsgeld
— kultische — 37
92,
113, 249,
Geschäftskreislauf
— La ws 163 — Mengers 82 f., I i 5 ff.
67,
163
— kausal —
— neuere. —
— psychologisches 62
174 ff-
—i- ökonomische —
42, 1 56
20
— Schwabe-Engelsches 62
161
des
— qualitativ-statische —
38
unterproportionalen
38
— wirtschaftliches —
— Quantitätstheorie und — 193 f.
Gewinn,
— rechtliche — 41, 90, 162
16 ff.
Reglementierung
—
Gewinninflation 394 37fr.
Giralgeld 273, 286 ff.» 315 ff., 322
— und angewandte —• 74 ff. — Repräsentativgeld und — — romantische —
— zusätzliches —
290 fr.
37, 170
315
Giralgeldschöpfung
327
— Koeffizient der — 333
— Savignys 41 f.
Gläubigerland 674, 697 ff.
— Sozialprodukt und — 232 ff.
Gleichgewicht,
— soziologische —
37, 82, 90,
99,
der
wirtschaftlichen
Kreislauf Vorgänge 33, 251 f. — gegenwärtiges —
182 volkswirtschaftliche
67, 482, 493 f.,
502
37, 88, 111, 157 —
— bei exogenen Vorhaben 484 — geldtheoretisches — 33, 69, 73 f.,
40 ff. — ständische —
218 f.
37
— und Wertlehre
— Goldautomatismus und —
53, 146 f.
— volkswirtschaftliche
—
— intervalutarisches
49 ff.
171 f. —
61 ff., 177 f.
41,
81 f.,
84,
88, 90, 100, 160 Geldumfang,
626 f.
98,
320,
— konjunkturelle Störungen des
— Wicksells 44, j 6 f f . , — wirtschaftliche
—
553» 5*9
— und staatliche — 40 ff. — Wagners
des
488 f.
39 ff.
— Aufgaben der —
— und
Ver-
brauchszuwachses 62
— quantitativ-dynamische —
— staatliche —
191,
Gesetz, funktional —- 20
— metallistische — 42, 156, 170 — nominalistische —
169,
249fr.
— merkantilistische —
— reine —
255 fr.,
268 ff., 343, 346, 353, 491
— Laums 87 f.
626,
Regulierung
696
— Störungen des — und gebun-
des
dene W ä h r u n g 626, 6y6 f.
359 & Geld vermittelungsstelle
— Wiederherstellung
325
durch den
Geldware 350 Geldwert, Stabilisierung des —
35 6,
3 66 — und intervalutarischer — Stabilität des —
— ¿25 f. — strukturelle Störungen des —
Kurs
169, 183 ff.
— Veränderlichkeit des —
in
639
des
—
Goldautomatismus
638 — Störungen
des
innerwirtschaft-
lichen — 694 — des intervalutarischen — 696 ff. — zukünftiges — 67, 502 f.
averzeichnis Gleichgewichtsbedingungen
33, 66 f.,
759
Goldautonomatismus
74, 504, 586
und
— der Investition
— und Zeiteinfluß
228
— der Kapitalkategorien — des Preisniveaus
•— Wiederherstellung
252
t arischen
Gleichgewichtslage 405, 507, $68, 585
den —
— Auffindung einer neuen — — natürliche —
671
zwischen
des
Dynamik
662
der
—
629, 644
zwei
— güterseitige Reaktion auf die
— 575 Gleichgewichtsproblem 482
— intervalutarische — 632 — Theorie
finanzierung
Gleichgewichtsstörungen
337,
369,
542, 625, 636 f., 643 f., 679, 688,
internationalen
der internationalen
6*8
Gleichgewichtstendenzen
18, 208
39, 52, 54 ff., 70, 92, 178,
249,
384, 393
und .— 623 f.
Golddeviseriwährung 633 f. — Gefahr der — 633 — Nachteile der — Goldimport
63 ff.
— kausale — 65 der —
—- Zins in der —
5 9 ff.
56 ff.
618
GoldternWährung
Gleichgewichtsverhältnisse
259
schaftlichen Umlaufsvolumens der
gebundenen W ä h r u n g 638
die —
an
661 f.
Goldpreis,
Gleichgewichtszins 33, 72, 218
Manipulierung
des
—
641
312
G o l d p u n k t 574, 615
Gold, Abschaffung
des —
aus dem
System der W ä h r u n g 649 des —
Festlegung des — 665 — oberer —
— als Reserve der Zentralbank
662
i m System der
W ä h r u n g 661
543
— System der erweiterten — 66$ ff. — unterer —
543
Goldpunktspanne, regulierte —
— intervalutarische—
656 f.
— erweiterte —
— Wertbeständigkeit des —
Goldreserve
294
534, $28 357,
~ 543 ff.,
613,
617 ff., 635, 640, 651, 656, 674
664 f., 685, 691
357
Sinn der — bei der gebundenen Währung
660 f.
Goldsmithnotes 289
— als politisches Machtmittel 622
Goldstandard 518, 622
— katalytische F u n k t i o n des — 629
— gestörtes
— Kreditpolitik und — autonome
666,
670, 689
— Währungssystem u n d — 545, 648 f.
Goldautomatismus
632 ff.
Geldmenge, Bindung des innerwirt-
Gleichgewichts Voraussetzungen
— relativer —
634
443
Goldinflation
— Voraussetzungen
634
•—• Voraussetzung der —
6$
—
.
— Zeiteinfluß
Gleichgewichtstheorie des Geldes 32,
— Grundlagen der —
—
— Ursadie der — 618 — Wirkung
694, 696 6 .
— Aufgabe
der
534
482 ff.
— funktionelle —
—
619
Gleichgewichtsproblematik der Kriegs-
630 f.
durch
638
Goldbestand der Zentralbank
Gleichgewichtspreis 33, 218 f.
— und
intervalu-
Gleichgewichtes
Goldbewegung,
19
— Obergangszustand
623 f.
— Voraussetzung des — 636 fr.
242 ff.
Gleichgewichtsideal 681
Goldabfluß
Gleich-
gewicht 626 f.
663 Kreditpolitik
679
Gleichgewicht
und
—
*
Goldvolumen, kurzfristige rungen des —
624
Verände-
averzeichnis
760 Goldwährung 521, 611
Individualismus 31
— nach dem Kriege 645 ff.
Industrieländer 674
— Sinn der — 62 8 — Vermeidung —
Inflation 149, 221 f., 290, 441, 461 f.,
der
Nachteile
der
664
4 * 4 , 4 * 9 , 471 —
— Versagen der — 627, 639 ff., 643, 647
auf
Grund
der
Zahlungsbilanz-
theorie 560 Inflation, Begriff der — 221 f.
Grenznutzenschule Grenzpaare
218
deutsche 47, 438, 440
33
— und Währungsentwertung
Grenzproduktivität
253
— relative — 254 — technische —
Inflations theorie 563
der
Realkapitalien,
71 f.
Inflatorische Entwicklung 149,214 f., 387, 461, 469, 484, 506, 527
Grenzrentabilität 253, 510
— kinetische —
Großraumwirtschaft
— latente — 223 f.
638, 700
G ü t e r des Sozialproduktes 92, 226 ff.
— offene —
— Preisgestaltung
— potentielle —
der
—
208 f.,
226 ff., 459
223 f., 440
223 f., 440 222
— relative — 220, 3 67
Güteraustausch,
weltwirtschaftlicher
— 109, J59 Güterbewegung,
Initiative, aktive —
internationale
—
— passive —
458
— totale — 458
Gütervolumen 394
Instabilität
— potentielles —
458
— freie — 425
5*9» 573 — unsichtbare — 593
— T o t a l i t ä t der — 456 des
intervalutarischen
Kurses 677
337
Güterwert der Geldeinheit 99
Integration
— internationaler —
Interdependenz der Preise
Handeln,
565
— Wesen der — 221 f.
552
wirtschaftliches
—
229 f.
Handelsbilanz 531, 555, 584, 697 — Defizit der —
591
— ungünstige —
532
geschlossener
Intervalutarischer Kurs 97, 373, 506, 517 f., 522, 588 f., 599, 609 f. — Stabilisierung des — 630, 673
—
42,
97, 109, 4 7 * , 515, * i o Handelswechsel 173 H a n g z u m Verbrauch 386 Historische Schule 4 f., 37, 175, 178 H o r t g e l d 84, 87, 123
— Stabilität
des —
*43» *$3» * 9 4 — Theorie des —
472,
551, 612,
552 ff., 609 f.
Intervalutarischer Zusammenhang 516 Intervalutarisches Gleichgewicht 98 Investition, Begriff der — 238 — Gleichgewichtsbedingungen der — 228
Idealtypen 24 Identitätsaxiom
(Ersparnis - Investi-
tion) 38 6
$
Illiquidität, volkswirtschaf tliche — 348 Importpunkt
128, 574 f.,
585, 587 f.
— Instabilität des — 677
Handelsgeld 85, 529 f., 547 Handelsstaat,
60
— Neigung zur —
33,73,217^,312
— und Ersparnis 211 — und Reinvestition 489 ff.
573
Index der Großhandelspreise 371
K a p i t a l als Produktionsmittel 416
— der Produktionsmittelpreise
— Begriff des — 92, 95, 236 ff.
— W a h l des — 370 ff. Indexkombination 369 ff.
3 76
— Sdiumpeters
398
— Gebrauchs — 238
averzeichnis Kapital,Geld— 92, 234 ff., 313, 342,39 — begriffliche
Unterscheidung
zwischen — und Geld 240 — Investition*-
761
Kaufkraft, intervalutarische — — potentielle —
334
239
— N o m i n a l - 237 ff.
277 f.,
299,
des Geldes 91, 95,
99, 104, 107, 145, 155, 187 ff.,
— Stammbaum des — 239
208 f., 506, 510
— und Kredit 246, 380 ff.
— Bedingung
238
der
Stabilität
der
—
in,
— 215
— volkswirtschaftlicher
Begriff
des
— Dynamik
236 ff.
der
96,
213 ff., 373
— V o r f o r m des — 84, 124 Kapitalausfuhr
244,
337, 454
— spezifische —
— Real- 92, 237 ff.
— Verbrauchs —
560
— latente — 244, 277 f., 299, 422
— Einkommenstheorie der — 91,
594
97, 178, 203 ff.
— exogen bedingte — 601 f. Kapitalbewegung,
— der W ä h r u n g 97, 541, 546, 552 ff.
internationale
—
SSO, JJ3, 608, 687 ff.
— der W ä h r u n g 97, 541, 546, — Stabilisierung der —
— Auswirkungen der
598 ff.
— Werttheorie
— kurzfristige — 689 ff.
und —
Kaufkraftabschöpfung
— und Diskontpolitik 544, 604,624 f. . — und Kreditbewegung 539
630
49 f.,
480,
485, 495, 500 — im Einkommenskreislauf
— und Zinsparität 595 ff.
— i m Geschäftskreislauf
Kapitalbildung, Kreditschöpfung und
— Methoden
— 392 ff.
159 f.
327 ff.,
der —
481
481
480 ff., 495 f.»
500
— und Ersparnis 392 ff.
Kaufkraftdisparität
Kapitaleinfuhr
Kaufkraftkategorien
593, 595
674 277 f.
Kapitalfehlleitung 347, 369
Kaufkraftmultiplikator
Kapitalflucht 688
Kaufkraftparität 602, 608
Kapitalfunktion des Kredits 379 ff.
— Abweichungen von der —
Kapitalgeld 298
Kaufkraftparitätstheorie
Kapitalkategorien 92, 24*1 ff.
577
28, 97, 167,
518, 546, 568 ff., 579, 583, 644
— Gleichgewichtsbedingungen der
—
242 ff.
— Aussagewert der — 578 ff., 608 f. — Begründung der — durch Cassel
Kapitalreichtum, nationaler —
391
Kapitalrente, reale — 375 Kapitalübertragungsmittel,
571 f. — Grundlagen der —
Geld
als
— 150 — Tauschmittel und —
330
570 ff.
Einfluß
des
—
auf das Erkenntnisobjekt 154
150
Kaufkraftschöpfung,
Kapitalwanderung 395 ff., 688
JJ8
Kassenschein 432 ff.
Begrenzung der
ff.
— Gleichförmigkeit der — 338 f.
Kassenüberschüsse 334 Kassenumsätze, Standard der —
Kaufkraftproblem,
372
Kauf und Tausdi 103 Kaufkraft, Begriff der — 186 f.
— Kreditdauer
und —
145, 402 f«,
412 — Synchronismus der — 340 ff.
— der W ä h r u n g 517 f 5 5 1 ff.
— Theoretiker der — 95, 316, 378
— des Geldes 50 f., 91, 99, 186 ff.
Kaufkraftschöpfungsmöglichkeit
— fiktive — 313. — kinetische — 243* 277 f., 300, 335,
337, 454
Banken 305, 327 ff., 338, 341 — der Zentralbank
346
Keynesplan 98, 695 ff.
der
Sachverzeichnis
762
Klassifikation der Geldtheorien i 56 ff.
Kredit, Tauschcharakter des — 30fr
— Schema einer —
— und Goldbindung 3 56 ff.
160
Klassifikation der Währungsarten 612 f.
— und Kapital 380 ff.
Klassische Schule 19, 25, 29 ff., 54
— und Kreditvorgang 303
Kombinationen, neue —
— zusätzlicher — 62, 95, 246, 381
zeichnungsmerkmal
als Kenn-
des
Unter-
Kompensationstheorie
endogene
—
389
395
Kompensations- und Clearingverfah-
Kreditbeanspruchung, exogene — 390 Kreditbedarf
ren 532
351 ff..
— und Geldbedarf 322 ff.
K o n j u n k t u r 260 periode
— Bedeutung des — 336 f., 393 Kreditbeanspruchung,
nehmers 395
Kreditbegriff
145
Schwankungen,
Synchronismus
der internationalen —
651
313
— Grundlagen des — 310 ff. — und
Kreditverwendungszweck
306 f.
theorien 27
— und Tauschagio 308
zyklus 27, 260 Konsekutivfunktion
115 f., 136
Konsolidierung schwebender Schulden 437 Konsum, produktiver — — unproduktiver —
503
503
Konsumentengeld 246 f. Konsumgüter 398, 401 Konsumgütervorräte
383
— und Vertrauen 304 ff. — und Zins 309 Kreditdauer und Kaufkraftschöpfung 145, 402 f., 4 t 2 — und Produktionsdauer
145
Kreditexpansion, prämonetäre — 369 — staatliche 395 — W i r k u n g e n der — 371
— Kapitalcharakter der — 237 f.
Kreditfonds,
Konsumstandard 367, 373, 654 f.
413 ff.
volkswirtschaftlicher
— Stabilisierung des — 3^7
Kreditfrist 402 f.
Konsumverzicht
— und Kreditumfang 145, 402 f., 412
510
Konventionaltheorie
112, 162, 440
Kosten, degressive — 257, 358, 392, 594, 600, 682, 697, 704 — Schutzzollargument der — 68 — Theorie der komparativen — 67,
Kreditgebarung der Banken 328 ff. Kreditgeld
'93,
95,
240,
— A r t e n des — 274, 321 ff. — Begriff und Wesen des 325 — Entstehung des —
682 Kostendegression 257, 358, 367, 375, 39 2 » 395» 594» *oo» ¿82, 697, 704 Kredit, A r t e n des — 314 ff* — Begriff des — 95, 302 ff., 313 Formen des —
317
— Entgeltlichkeit des — 309 f. — F u n k t i o n des — 377 ff.
273 ff.»
302 ff..
325
— Grundlagen der —
321
— indexreguliertes — 363 f. — reguliertes —
274, 3 50 ff.
— Begriff
Wesen
und
des
—
355 3*5 — u n d autonomes Geld 457, 460 f.»
— Kreditvorgang und — 303
475 — und Warengeld 422 ff.
— kurzfristiger —
— wertreguliertes — 274, 321, 356ff.
145, 402 f.
— langfristiger — 402 ff., 437 f. — O b j e k t des — — Preis des —
311
382
— Primat des — vor dem Kapital 382 — schöpferischer —
382
— Begriff
und
Wesen
des
—
274» 3*5 — W i l l k ü r - 274, 324 fr. — Begriff untf Wesen des — 274, 349
averzeichnis Kreditgeld, wirtschaftsreguliertes
—
274, 321, 365 ff.
Kreditschöpfung,
wirtschaftliche
Kreditschöpfungsgrad
330 ff.
Kredittheorie, ältere — 95, 378, 382,
373 & Kreditgeldschöpfung der Banken 332 Beanspruchung
der
—
Kreditumfang,
Regulierung
Kreditumfang und Kreditdauer
Kreditgeldsystem 3 6$
— und Zins 318 ff.
— inflatorische —
Kreditvermittelung
314
— Legitimität der — 314, 402 ff.
313 ff., 333, 337,
— niditinflatorische — 314, 403, 511
Kredityermittelungssteile Kreditverwendung,
336 f.
363
Art
325 der —
goldene Bremse
an
Kreditvolümen, nalen —
Bindung des natio-
357
Kreditpapier 426
— Manipulierung des —
Kreditpolitik 264
— Regulierung des — 654
— Anpassung der —
an
nationale
— qualitative —
411
363
Zweckmäßigkeiten 666
— quantitative — 363
— autonome — 364, 650
— Restriktion des — 607
— bei gebundener W ä h r u n g 658 ff. Kreditpolitik, Autonomie der — 367 — der Zentralbank 344, 376 — Goldautomatismus und — 663 506 f., 561, 563
— Kreislaufkategorien und — 260 f. Kreditquotient 328 Kreditschaffung und Kreditschöpfung 328 f. Kreditschöpfung 313 ff., 333, 381, 390 — Bedingungen der —
328 ff.
336 f., 475
— Gräd der —
330 ff.
Kreditwirtsdiaft
310
339
Kreislauf, Einkommens- 67, 169, 191, 249 ff. — Geschäfts- 67, 169, 191, 249 ff* Kreisläufe, Abhängigkeit zwischen den 26s ff. Kreislaufgeschwindigkeit
— Grundlagen der — 250 f. — und Geldform 258 f. — und Preisbildung 262 ff.
— Kriterien der — 333 ff. — Möglichkeit der — 344, 348 357 340
— U m f a n g der möglichen —
338
Kreislaufstörungen KreislaufVorgänge
148 92, 255, 357, 485
— Reglementierung der — 673 Krieg, produktiver •— 697
— und Kapitalbildung 392
— totaler — 476
— und Sidikapital 397 ff.
Kriegsentschädigung 46%
— volkswirtschaftliche keit der — 348
196 f.
— Kreditpolitik und — 260 f.
325
— intervalutarischer —
310
— Tatbestand des —
— des Geldes 92, 170, 249 ff.
— Grenzen der — 338 6.
— Syndironismus der —
Kreditvorgang, interner 354 — M o t i v des —
Kreislaufkategorie des Buchgeldes 317
— endogene — 406 f. -r- exogene 264,
— Institute der —
409
— Zweck der — 306 f., 413
411
— inflatorische —
145,
390, 408
— W i r k u n g e n der — Kreditmaschine,
—
402 f, 412
315
— an das Ausland 595, 600
Kreditinflation
des
324, 359 ff.
264, 336 f., 47$ Kreditgewährung
391» 394 — neuere (moderne) 95, 378, 394
— der Zentralbank 307, 346
der —
Le-
gitimität der — 402 ff.
— Begriff und Wesen des — 274,
— exogene
763
Zweckmäßig-
608 Kriegsfinanzierung 477 ff.
511, 592 f.,
averzeichnis
764 Kriegsfinanzierung, problematik
Gleichgewichts-
der
T-
Grenzen der —
—
güterseitige
— —
—
4 8 2 ff.
Liquiditätsgrad
j 11 ff.
—
Voraussetzungen
der
materielle
Grundlagen
der
—
—
Methoden
—
und
der —
495 f.
wirtschaftliche
502 f. 5 0 4 ff.,
697 Kriegsliquidierung
Lohnfonds
Vorbedingungen
der
— 479 fKurs,
Prozeß
211,
intervalutarischer
—
Preise d e r —
—
Vorräte
von
Lohnsumme,
—
237,
383,
419
375
Gesamt-
373
2 1 7 ff.
—
97,
der Tauschmittel
—
des G e l d e s
Marktpreis 373,
der G ü t e r
—
Marktzins
108 f.
33,
218
56 f., 386, 3 9 6 ,
Mengenkonjunktur
I n s t a b i l i t ä t des — Stabilisierung
—
Stabilität
des
643, 683,
694
Theorie
677
des —
des
—
630,
472,
—
673
551,
5 5 2 ff.,
612,
609 f.
163,
—
Geldtheorie
des
—
motivierter
—
naiver
—
Läger
198, 255 f.
Veränderung
Metallismus
der —
209
Methode,
Lebensstandard 400, 406, 462,
505 f . ,
,13 f. S e n k u n g des —
Legitimität
4 9 3 f., 594, 608
der
Kreditgewährung
—
531 —
—
164
163,
533
93, 42,
59,
158
22
t
—
d e r historischen Schule 4 f .
—
der
—
d e r m a t h e m a t i s c h e n S c h u l e 23 f .
klassischen
Schule
—
der
Mystiker
—
der
Pseudorealisten
—
der R o m a n t i k e r
—
spekulative
Liquidität
10 6
499
422
absolute —
280, 290, 293, 344 f.,
3 5 6
531 f.
abstrahierend-deduzierende
des a u t o n o m e n G e l d e s 4 6 2 ff.
Leistungswille
163,
2 8 1 f.
4 0 2 ff. Leistungsprinzip
599
395
Merkantilismus
Metallgeld
112
108
M a t h e m a t i s c h e Schule 2 3 f.
—
—
487
375
5 0 6 , 5 1 7 f., 5 2 2 , 5 8 8 f . , 5 9 9 , 6 0 9 f . —
—
488
4 1 7 ff.
Lohngüter, Erzeugung von —
Marktgängigkeit
4 7 7 ff.
strukturelle
Kumulativer
—
der —
4 1 9 f.
508
Kriegswirtschaft
—
3 4 4 ff.
Reglementierung
Lohnsteigerung
5 0 4 ff.
Kriegsverschuldung, Wegsteuerung der
—
345
L o h n g ü t e r 2 3 7 , 3 8 3 , 4 1 8 ff., 4 3 8 , 4 9 6
Zukunftsgleichgewicht
Kriegsfolgen,
—
—
Lohnfondstheorien
*
—
relativer
348
293
Liquiditätsgrundsätze Löhne,
493
497
Liquiditätsbedingungen
81 7 ff.
11 f.,
81
6
Multiplikator
23,
—
—
Kaufkraft
13 ff.,
2 9 ff.
60 330
M ü n z e als Z e i c h e n 2 8 3 ff.
-— d e r D e c k u n g s o b j e k t e —
der
Geldware
—
eminente
—
indirekte —
—
290
293 f. 293 f.
34 6
•— potentielle —
346, 360,
i m englischen B a n k s y s t e m
—
Regulierung
der
—
und
—
volkswirtschaftliche
—
Kreditschöpfung —
Außeres der —
283
—
Einführung
283 f.
—
Schaffung d e r —
—
Warenwert
der der
284 —
Münzverschlechterung
362
—
—
361
Mystik
13 ff.,
284 288 f.
81
364 Nachfrage, Elastizität der —
348 347,
423
—
Intensität
der —
254
254,485
averzeichnis Nachfrage, reine —
Papiergeld,
298
Nachfragegestaltung,
antizipierte
— 485
Nachkriegsproblematik, liche
wirtschaft-
510 f.
Nationalökonomie,
—
Aufgabe
der
—
eigentliches —
—
mit
—
uneigentliches
1 9 , 2 j , 2 9 ff.,
22
Geld
Papierwährung
184,
213,
216 f.,
5 » *95
Begriff
des —
184,
—
Bedingung
—
Kriterium
—
Wesen
—
Wirtschaftsbelebung
—
des —
Nichtlohngüter
Preis
216
—
218 f.
des —
218
—
,
—
216 und
—
225
496
Nominaleinkommen
92,
207,
Normierung Notalgeld
Standpunkt
Schöpfung v o n
Gleichgewichts — Interdependenz Markt
—
33, 218
der —
natürlicher —
—
Tauschwert, u n d —
218,
—
85,
Kreislaufkategorien u n d —
Bankabteilung
—
und Quantitätstheorie
der
171,
Preisgestaltung —
Grenze der Elastizität der —
362,
606 f. Einlösungspflicht
der
—
der
Bank
l a n d 171, 3 6 0
von
133,
Preisneutralität
der Bankingtheorie
—
der Currencytheorie
—
der Reichsbank
1 7 1 , 3 6 1 ff.
—
in der T h e o r i e
Ricardos
Notengeldschöpfung
169 167 f.,
*i
Offene-Markt-Politik
3 6 0 , 4 4 1 ff., 4 6 7
Papiergeld
324,
4 3 * *•» 455
2 6 1 f.,
26$ f . ,
allgemeines
—
269
92,
208,
—
j 6 7 ff.
B e s t i m m u n g s g r ü n d e des —
208 f.,
2
52
d e r G ü t e r des S o z i a l p r o d u k t s
208,
*3i» 3 * 9
317
350,
355
Ausgleich der relativen
—
3 67
273,
251
2 0 0 , 2 5 1 , 2 $6 t
—
167
361
135,
147 Güter
—
359
171
Schule
2 6 2 ff.
210
373» 375* 411» 57*
Eng-
*
—
26Z f .
261 f . , 4 6 9
Preisniveau,
43*» * 3 *
der
der Zwischengüter
Preisindex
Oesterreichische
593 128,
yo6
—
3 62, 606 f .
Notenumlauf
114,
34*
Preisbildungstheorie
steuerfreies
126 ff.
i m Geschäftskreislauf
137,
und
Notenkontingent
582
—
Elastizität
Notendeckung
128
33, 218 f.
Preisbildung, freie —
360
Notenbank,
8 f.
13 5 4 8 7 f.
322
Notenausgabe,
104
der —
12 $
Preisausdrucksmittel
Preise
Notenabteilung
105
—
42 der
326
328
Preis-Gütermengen-Abhängigkeit
214
N o m i n a l k a p i t a l 2 3 7 ff. Nominalismus
611
der Banken
Planung der P r o d u k t i o n Praktiker,
—
640
P l a n u n g des K o n s u m s
136
432
46$
433
521,
Passivkreditvolumen
121, 138 f.
121, 91,
54
427,
Zwangskurs
klassische —
101, 117,
des
463
—
Passivgeschäft
Neutrales
—
Staats- 93, 276,
Parallelwährung
Naturalwirtschaft
—
Wertschwankungen
468
3» 37 Naturaltausch
—
—
—
268 f. Nachfragerückgang
765
427,
—
der
—
der Neuinvestitionen
Konsumgüter
209
—
der
Zwischengüter
222,
—
Geldmenge und —
191
—
G l e i c h g e w i c h t s b e d i n g u n g e n des
209
Sf i f. —
u n d freie W ä h r u n g
—
S c h w a n k u n g e n des —
685
—
S t a b i l i s i e r u n g des —
66 358
369
—
averzeichnis
766 Preisnormierungen
Q u a n t i t ä t s t h e o r i e 28, JJ, 91, 97,
4 8 7 f.
Preisreglementierungen
438,
4 8 7 ff.
Preissteigerung, A l l g e m e i n h e i t d e r
165, —
bestehender
Anlagewerte
—
entwicklungsbedingte —
—
im
Einkommenskreislaüf
—
im
Gesch^ft?kreislauf
—
spekulative
Primärgeschäft
341
—
267
Dynamik
der —
—
I n t e g r a t i o n «der — s t a n d des —
193
—
R i c a r d o u n d die —
194
—
und
Geldtheorie
193 f.
145
—
und
Preisbildung
210
wirtschaftliche
—
Wickseil u n d
227,
Index
der
Rationalisierung
376
413,
, Produktivität, 2I
358 objek-
—
der —
—
technische —
—
wirtschaftliche
2 4 6 f.
S y s t e m d e r — ' 3 6 i ff.,
Prozeß, kumulativer
—
2 1 1 , 2 1 7 f.
Prosperity p e r i o d 225, $41,
Quantifizierung
114,
301
2 0 ff. 191
119,
—
D a s G e l d als —
—
Eigenwert
—
und
der
130 f.,
1 2 9 f.
—
128 f.,
Tauschmittel
135 ff.
kanonische
Rediskontbereitwilligkeit
—
128,
2 7 8 f.
Rediskontierung
7 f.
Q u a n titätsgleichung
511
des
71
Rechtslehre,
642
Pseudogeldkapital 245, 463, 501, Pseudowarengeld
630-
624
—
32
7 0 ff.
135 f.,
P r o z e n t d e c k u n g 4 5 3 , 606 f . , 6 2 1 ,
395
2 3 7 ff.
Recheneinheit
468
2 1 4 f.
358,
Unterschied*
antizipierten
Realzins
2 2 7 f.
Produzentengeld
40$*
technische G r e n z p r o d u k t i v i t ä t —
227
207,
Größen,
Realkapital
latente —
145,
403
92,
der Kapitalbesitzer von
—
227
Produktivkräfte,
Pseudorealsimus
—
2 1 5 f.,
9 » 3*7» S 1 1
Begriff
501
des P r e i s s y s t e m s
Realisierte
allgemeine
2 9 ff. 438,
Realeinkommen
462
-^
—
Rationalismus
—
des —
Produktionsver-
399
155
Produktionsvoraussetzungen, —
193
Reaktionsgeschwindigkeit
3 8 3 , 3 9 6 ff.,
Produktionsverfahren
die —
358
Rationierung
Stabilisierung der —
—
R a t i o n a l i s i e r u n g des fahrens
37*
tive
der
421
188
Produktionsmittelpreise,
—
621 192
/
—
191 f. 189 f.
die —
Produktionskosten theorie
—
—
und
P r o d u k t i o n s k o s t e n , spezifische 3 9 3 , 4 8 6
Produktionsumwege
die
Myrdal
.
des —
und
Geschichte d e r —
—
416
der
199 ff.
u n d die —
Zu-
192,,
190
Gültigkeit
technischer
—
Aussagewert
Keynes
Produktionsdauer u n d Kreditdaüer
Legitimität
die —
—
267
Produktionsgeschehen,
190
und
—
66
Produktionsapparat,
—
Einkommens-
Schule
Cassel u n d 193,
der
568^
'
1— F i s h e r
—
der
Bankingschule u n d —
erklärender
31
Differentiation
147*
220,
212
210 —
Banken
1 8 9 ff.,
Sonderfall
-— C a m b r i d g e r
442
Produktion, 106,
—
25 6 ff.
486 der
als
theorie
i6y
Prinzip, ökonomisches — Privatsatz
492 486
177,
*44 —
—
167,
—
1 3 1 ff. 440
319,
364 f.
Verpflichtung
zur
Reglementierung
504
—
343
—
der Einkornmenfhöhe
488
—
der
Gewinne 488 h
343 L
averzeichnis Reglementierung
der Löhne
Sachgütervorräte Sachkapital
—
d e r Preise 4 8 7 f.
—
der wirtschaftlichen
—
und Rationierung
gänge 4 3 8 ,
488
Kreislauf Vor-
673 486 ff.
Reglementierungsmaßnahmen
4 8 7 ff.,
R e g u l i e r u n g des B a n k g e l d e s des G e l d u m f a n g e s
des K r e d i t g e l d e s , G r u n d l a g e n
3 5 9 ff. der
— 355 qualitative
}6y
quantitative —
363
des Z e n t r a l b a n k g e l d e s
Reichsbank, 171,
361
349,
der
fT.
S y s t e m /der
Reinvestition
deutschen
67,
Investition
Rentenmark
347
Vorräte an —
504
und
—
3 9 7 ff.
399, 404
Sachkapitalbildung
384
und —
291,
Schatzwechselverschuldung des Reiches 4 3 8
G e n e s e des —
2 8 7 fr.
Geschichte
—
u n d G e l d t h e o r i e 290 fr.
des
historische —
—
klassische —
—
2 8 6 ff.
mathematische —
23 f .
—
österreichische
61
616,
romantische
—
schwedische —
—
technische —
—
wirtschaftliche -r- 228 f.
d e r 1—
209
420
Banken
268,
701
611 9 2 , 1 5 5 , 2 2 6 ff.
—
Elsters
—
234
—
Fishers —
233
Keynes*
—
142
232
—
Marshalls
—
Schumpeters
—
233 —
2 3 2 ff.
Bestimmungsgründe des —
—
Steigerung
—
und
—
Agrar-
des —
des
382^.
Geldtheorie
eisernes —
2 3 2 ff. 417
502
(Methode)
6
Staatsbankerott 441, 469,
674
Staatsführung,
Rohstoffvorräte
404,
420
S t a a t s k r e d i t , L a g e des —
468
Staatspapiergeld
463
11 f.,
81 145,
367,
4 0 7 f., 4 4 5 , 4 6 0 f. —
beim
autonomen
Geld
446
402,
autoritäre
471
539,
Rückstromprinzip
2 3 0 f.
9 2 , 2 2 6 ff*
produzenten Romantiker
492
403
des —
Spekulation und
341
3 8 8 f.,
S p a r e n , B e d e u t u n g des —
Nahrungsmittelabhängigkeit
Rohstoffproduzenten-
der
2 2 6 f., 2 3 0 f.
—Güter
398
degressiven
104,
—
404,
der
68
Begriff
—
492
an —
25
Anteil am —
228 f.
73
Vorräte
11 f . 32, 61, 394
— 228 f.
178 54
—
255 f.
und
—
Selbstliquidierung
628 ff.
R e p r o d u k t i v i t ä t , Begriff der —
—
—
—
Sozialprodukt
Repräsentativwährung
218
—
Silberwährung
286 2.86
—• V e r ä n d e r u n g e n
—
19, 2 $ , 2 9 f r . ,
Selbstfinanzierung
Repräsentativnotalgeld
—
6 9 7 f.
4 f., 3 7 , 1 7 5 ,
Sekundärgeschäft 535
—
Rohstoffe
674,
—
Kosten
301
—
stille —
455
Schuldnerland
4 8 9 fT.
280,
222
222
Schutzzollargument
273,
Risiko
Kreditschöpfung
—
Schutzzoll
433
Repräsentativgeld
—
—
209
Reparationsleistungen
Reserven
365
355
Notendeckung
.Reichskassenscheine 2 9 2 , —
—
Schule, G r e n z n u t z e n
Regulierungsstandard
—
237
Begriff
Scheidegeld
Kreditvolumens,
—
des —
—
Schatzwechsel 2 3 5 , 4 4 2
—
—
479
237fr.,
—- F l u c h t i n d i e
365
—
des
378,
130,
S a c h w e r t e , F l u c h t aus d e n —
504 fr.
—
767
93, 276,
—
eigentliches —
—
mit
—
uneigentliches
427,
Zwangskurs —
—
432
46.5 433
479
averzeichnis
768
Stabilisierung der Geldmenge 91, 376 des G e l d w e r t e s
—
der
intervalutarischen
gen
700
—
356 Beziehun-
des i n t e r v a l u t a r i s c h e n K u r s e s
630,
6 7 3
—
des P r e i s n i v e a u s
Stabilisierung
der
358
spezifischen
der
wirtschaftlichen
laufvorgänge
—
Recheneinheit
—
und
Arbeitsteilung Eigenwert
und
146 f.
—
und
Wertaufbewahrungsmittel
1 5 1 ff. und
Zahlungsmittel
Tauschmittelfunktion
1 6 9 , 183 ff.
des i n t e r v a l u t a r i s c h e n K u r s e s , 4 7 2 ,
—
und Tauschmittel
J51, 612, 643, 683, 694
—
Wesen der
der Geldarten
445,
Steuerbemessungsgrundlage
493
467
463,
451 447
konjunkturpolitisdie
—
Substanzverzehr
484, 489,
der Prozentdeckung des W i l l k ü r g e l d e s
—
der W i l l k ü r w ä h r u n g
—
deutsches
—
englisches —
—
Kreditgeld
Synchronismus
683
Kreditschöpfung
3 3 8 ff. in tervalu tarischer —
6 59
—
und
Kauf
103
—
und
Wertbegriff
1 2 1 ff.
—
Voraussetzungen
des —
122
114 f.,
117,
allgemeines Art
—
147 —
519, 538,
Eigenwert
—
Einkommens*
—
erklärender
278 f.,
119, 528
intervalutarischer J50
des —
6 0 7 ff.
195 f .
198 Wert
der
—
19$,
Ersparnis
Umsatzbesteuerung
1 4 6 ff.
—
447
495 f.
260 501
Begriff
—
Einkommen
—
Einnahmen
Utilarismus Valorisation Valuta
der — der —
54 des —
391 f.
491 f. 4 9 1 f.
34 703
525
Verbrauch, 140 f.,
an
U m l a u f s Währung 616 ff.
Unternehmer,
1 0 1 f.,
139
591,
10 j
Unsicherheitsmomente
122
13 s f . ,
Aufbrin-
6$6
6oy
Ungleichgewicht
101 f.,
Tauschmittel
zwischen
$39 f.,
Trucksystem
5 $4
5 4 2 , 601 f .
Unterschied
Umsatzsphäre
Tausch
—
Transferproblem
Umlaufsmittel,
365
der
671
Transferkontroverse
2 0 0 f.
3 6 0 f.
—
29
2 4 ff.
Umlaufsgeschwindigkeit
355
3 6 2 ff.
—
—
reine
Tributleistungen
3 6 1 ff.
349,
2 4 ff.,
—
Tribut
499 365
d e r e r w e i t e r t e n G o l d p u n k t e 66 j ff.
—
angewandte —
gungs» u n d —
497,
187
1 2 6 ff.
klassische 1 9 , 2 5 , 2 9 ff., 5 4
643
System, autonomes Geld-
—
u n d Preis
—
—
45* Strukturwandlung
101 f.
54, 126 f.,
Transferfrage
480
Steuerleistung u n d Geldschöpfung
—
—
Theorie,
435
H ö h e der z u erwartenden —
Steuerung,
Tauschwert
355
Steuer, A n t i z i p a t i o n der —
Steuerfundation
139 f.
T a u s c hv e r k e h r —
138 f.
— 1 5 2
Tauschobjekt
277
239
Standard, wirtschaftlicher
1 4 3 ff.
T a u s c h m i t t l e r a u f g a b e 4 6 , 8 5 , 138 ff.
—
Steuereinnahme
148 f. 87
T a u s c h m i t t l e r , das G e l ^ als —
357
des K a p i t a l s
135 ff.
1 4 0 ff.
u n d Kapitalübertragungsmittel 150
des G e l d w e r t e s
Stammbaum
—
—
—
Kreis-
und
—
—
—
—
Kauf-
k r a f t der W ä h r u n g 630, 673 Stabilität
T a u s c h m i t t e l , M a r k t g ä n g i g k e i t des 108
—
Einschränkung
4 8 2 ff., 4 9 3 ,
511
des
—
averzeichnis Verbrauchsgütererzeugung
482,
Verbrauchsgütervohimen, des —
48 j
Verbrauchskapital
4
Verkehrsgeld
45
—
des
62,
un-
Diktat
192
der —
200
Verschuldungsbilanz 6 4 1 f.,
698
—
Geldes
—
in
533,
401
Marktgängigkeit
innerwirtschaftlicher
des
107 f.
Kapital
Währung
—
und
—
Erkenntnisobjekt
—
512 90
—
exogen
—
aus d e m V e r m ö g e n
Voraussetzungen
für
Mittel
498
Umfang
Durch-
bestimmter
—
exogen
bestimmter
—
an Sachkapital
399,
404
527 548
Wesen
652,
der —
gebundene
—
675
685
6 7 5 ff.,
98,
692 f.
606,
612 f.,
—
absolut —
—
als p o l i t i s c h e s M a c h t m i t t e l
619
—
Arten
der
—
autonome
622
6 1 6 ff.
Kreditpolitik
und
6 5 8 ff.
Begriff d e r —
614
Gleichgewichtsvoraussetzungen —
638 f.
—
Nachteile
der —
—
relativ —
6 2 0 f.,
—
und
—
Unterschied
—
Unterschied
677^ 629
Freihandelsprinzip zur
678
Willkürwäh-
6 7 7 fr. zwischen
freier »
exogen
512 f. Vorräte
ff.,
545 ff.,
6 5 3 ff.
der —
und —
493 —
—
498 die
520
—
9 8 , 6 1 2 f., 6 5 0 ff.
rung
4 9 0 ff. aus d e m E i n k o m m e n
647 —
u n d Preisniveau
der
4 9 5 ff.
—
der —
—
495,
bestimmter
—
5 4 7 ff-
Begriff
—
509 der
—
—
—
exogen bestimmter
führung
—
—
Charakter
—^ F i n a n z i e r u n g
—
611
A r t e n der —
—
Vorgriff, güterwirtschaftlidier —
—
freie
der
—
$29
Degenerationserscheinungen
Vorhaben,
der
6 1 4 ff., 6 8 4
84
5 0 7 ff.,
528 ff.,
664
Wesen
Erfahrungsobjekt
des G e l d e s 8 3 ff. J04,
517,
652,
und
Eigenwert
Kreditfonds
G e l d 82, 84,
—
—
Begriff
—
413 ff.
—
autonome
—
—
Vorformen,
619
—
Doppel-
357,
554» 597
409,
der
Begriff
Hinsicht
in intervalutarischer Hinsicht
Vollbeschäftigung
463
548
—
3 0 4 ff.
Volkswirtschaftlicher
—
516 ff.
—
357 —
der
653 f.
108 f.
Kredit
Realwert
Aufgaben
555
Vertrauensmoment beim Gelde —- b e i m
389
497
absolut gebundene —
—
659
Verteilungsproblem und
—
437
Verkeilung der W e l t g o l d v o r r ä t e
Vertrauen
E r s a t z des —
546,
469, 642,
404 412
W ä h r u n g , A r t e n d e r — 9 8 , 5 1 9 , 6 1 1 ff.
138
V e r s c h u l d u n g des Staates
237,
von —
Vorratssubstanz
—
55,
Wert
Verkehrswirtschaft
638 f.,
Verbrauch
Verzinsung,
481
331
Verkehrsgleichungen
Versailler
an Rohstoffen
—
Währung
Verkehrsgeldbedarf
erklärender
—
—
Gesetz
terproportionalen Verifizierung
V o r r ä t e a n K o n s u m g ü t e r n 2 3 7 f., 4 1 7
238
Verbrauchszuwachs,
—
503
abnehmen-
769
6 7 7 , 6 8 5 f.
—
Voraussetzungen, der —
—
Vorteile der —
—
Wesen und
der
—
Geld
—
—
Gemeinschafts-
—
Gold —
611
—
6 3 6 ff.
677 635,
5150. 615 f.
644 f.
averzeichnis
770 Währung,
intervalucarischer
—
der
Kurs
97, 373, 506, 517 f.,
558 f., 599, 609 f. —
Kaufkraft —
der
spezifische
Währungspolitik,
552,
und
Währungsprobleme
—
5 1 7 ff.
—
97,
—
541,
$4 6 ,
—
Klassifikation
manipulierte —
der 612 f.
—
Papier —
—
Parallel —
132, 622, 6 5 7
—
reglementierte —
—
regulierte
Begriff
—
und
der
—
Währungs-
autonome
Kreditpolitik
630 Vorteile der —
—
Wesen
65o
der —
gebundene
—
Repräsentativ-
—
Silber-
—
Tauschfunktion
—
Umlaufs-
—
V e r t r a u e n i n die —
—
Vorform
£ 2 0 f.,
6 2 8 ff., 616 —
6 1 6 ff. der —
3 5 7 , 554, 5 9 7
529
—
Wertausdruck wertbeständige
—
—
Wesen der —
9 7 , 5 1 9 ff.
Willkür-
—
der —
6j2,
—• B e g r i f f —
,
J24 f.
—
—
629
6zi der
526
der —
669
Unterschied
der
Währung
Wesen der —
von
der
6 7 7 ff.
675 517,
528 ff.,
546,
548
523
Arten
und
Dienstleistungs-
135,
2 7 2 f.,
des —
Währungsbegriff
C h a r a k t e r des —
—
eigentliches —
273,
2 8 0 ff.
—
Genese des —
280,
297
109
—
—
Geschichte
K a p i t a l c h a r a k t e r des — 2 9 7 f., 3 0 0
des —
wirtschaftlicher —
Währungsgeld
523,
97,
548
30x
—
S c h ö p f u n g des —
—
und Geldform
297
—
und
Geldwert
2 9 5 f.
,—
und
Geldzeichen
—
W e s e n des —
—
Wülkür —
301
284 f.
2 9 2 ff.
301
Warengeldschöpfung
301
—' W i r k u n g der —
298 f.
Warenwillkürgeld
301
Wechselkurs
527
J21,
Gleichgewichtstendenzen den —
zwischen
572
—
schwankender
—
stabiler
—
6 8 7 ff.
537
Wechsellagen
260
Weltgoldvorräte, Verteilung der — 64 x 26,
—
objektiver
—
subjektiver
—
369,
6 4 1 f.,
121
121
121,
127
Wertaufbewahrungsmittel
561
85,
114,
130, 151 ff., 529
529
Währungsgemeinschaft
2 7 8 f.
W e r t , B e g r i f f des —
1
Wahrungsentwertung
2 9 8 ff.
679, 683
5 4 7 ff.
Knapps
3 y6
—
4 7 2 ff.
—
2 7 8 ff.,
2 7 9 ff.
Weltwirtschaftskrise
Währungsautonomie
—
615 f.
Währungsniveau,
überhöhtes —
Währungspolitik,
autonome
668
—
—
—
gebundenen
Währungsaufgaben
640
523
285
—683 —
Ursache
W a r e n t h e o r i e des G e l d e s 1 6 4 , 1 6 6 f.,
294
6 6 7 ff.
System der
—
als
Störungen
538
— . Pseudo-
666
—
—
517
als G e l d 2 8 1 ff.
Warengeld
652
—
relativ
ungeordnete
653 f.
684
—
—
bilanz
6 5 2 ff.
als z w e c k m ä ß i g s t e form
geordnete —
Warenbilanz
611 —
—
Ware
640
—
6x1
wirtschaftlicher
—
—
älteres —
der
4 7 2 ff.
Währungsverhältnisse,
552 ff.
—
Autonomie
Kreditpolitik
—
688 474,
Tauschmittel u n d . —
Wertbegriff —
ififf.
des E d e l m e t a l l s 2 8 5
Tausch u n d —
Wertbeständigkeit
1 2 1 ff. des G e l d e s
294
averzeichnis Werteinheit —
46,
Zahlungsgemeinschaft, intevalutarische
99
í n t e r valutarische
Wertlehre
und
Wertmesser 1 3 0 f.,
—
Beziehungen der nationalen —
$52
Geldtheorie
85,
114 f.,
49
119»
1*8,
Z a h l u n g s m e t h o d e n , bargeldlose —
der
Unternehmer
—
" 7 f. Wertstabilität
des G e l d e s
98, ¿ 9 ; ,
2 1 5 f.,
4 3 2 ff.,
469
—
Kredit
—
—
Waren —
Wirtschaft,
219
705
274»
276,
430,
— —
349
arbeitsteilige
—
Tausch
—
—
1 0 2 f.,
der
—
8
der Betriebe
467
30 f.
der
—
346
Grenzen
—
662
344, 376
internationale
649
der
—
Rediskontwilligkeit
—
der
307
—
319,
343 f—
V e r h a k e n der —
—
Verpflichtung zur Rediskontierung
343
343 Zentralbankgeld
187/ 531,
535 ff.,
—
584
natürliche
Saldo der —
— 537
tendenzielle
Aktivität
der
—
Passivität
der
—
—
6 4 3 , 6 9 9 ff. —
tendenzielle
—
Spitzen der —
643, 7 0 1 f. 6$6
Zahlungsbilanzausgleich
5 38
ff.,
—
Diskontpolitik Dynamik
und —
—
T h e o r i e des —
—
Voraussetzungen
des —
6 0 3 ff.
5 9 0 ff. 5 3 4 , 5 8 3 ff. des —
Zahlungsbilanztheorie
97,
546,
d$r —
$66 f .
—
als I n f l a t i o n s t h e o r i e
561
—
Grundfehler
557 f.
—
motivierte
der —
—
5 5 7 f.»
katalytische kausale —
—
312 f.
312 f.
Gleichgewichts-
33; 72,
—
312
relativer —
312 f.
218
i n d e r G l e i c h g e w i c h t s t h e o r i e 5 6 ff.
—
L i q u i d i t ä t s t h e o r i e des —
—
Markt
—
j 6 f.,
2 1 8 f.,
217 386,
396,
599 —
natürlicher
ff.
566,
$68
—
neutraler
—
normaler —
—
realer r -
—
und
—
4
5 6 L , 7 0 ff., 1 7 3 f . ,
109, 113,
516
—
—
58 56 f., 7 0 , 2 1 1
7.1
Antizipation
theorie
5 $ j f.
Zahlungsgemeinschaft
— —
72, 218 f.
58, 3 1 2 f.
211
555 ff.» 579» 583 Aussagewert
—
F u n k t i o n des —
F u n k t i o n s k a t e g o r i e n des —
5 59 f. 518,
72, 218 f.
antizipierter
—
—
—
Ertrags —
— 553,
$ 8 9 , 670
349, 36$
3 1 1 ff.
— —
349
R e g u l i e r u n g des —
Zins
—
naive
Kreditpolitik der — Notengeidwhöpfung
3 0 f.
—
—
164
—
—
Wirtschaftstheorie, Aufgaben u. Ziele
Zahlungsbilanz
34^ des G e l d e s
—
Wirtschaftspolitik, Aufgaben u. Ziele
—
87
Zentralbaak, Goldbestand der — yr
1 0 1 ff.
Wirtschaftlichkeit
584,
148 f.
Z e i t m o m e n t 7 3 , 164, 145, 3 0 7 f., 4 0 2
141 f.
—
Primat der —
Zeichentheorie
301
Eigengesetzlichkeit
—
Tauschmittel und —
Zentralbank
3 2 4 ff.
—
Zahlkraft
114,
-
Zeichengeldschöpfungsmöglichkeit der
Willkürgeldsystem
der
gesetzliches — 4 5 , 9 1 , n o f f . ,
Z a h u n g s m i t t e l f u n k t i o n 46, $1, 148 ff.
Willkürgekl, autonomes —
der
344
Z a h l u n g s m i t t e l 109, 119
147 ^
White-Plan
97,
583 ff.
135
Wertschätzung
126,
771
in
der
Geld-
6 9 ff.
virtueller
599, *o 6
—
72, 2 1 7 f., 386,
396,
averzeichnis
772 Hinshöhe
und
Zinsparität —
Geldmenge
595
ff.,
internationale und —
Kapitalbewegungen
der
internationalen
—
bei
der
Kapitalbewedem'
631
Zinszahlungen,
intervalutarische
—
Zinstheorien Keynes'
des
autonomen?
435
Zukunftsgleichgewicht Zwangskurs
110,
67,
436
386, 388,
—
Begriff
—
Preisgestaltung
502 f.
2J4
Zwischengüter 92, 155,
607 f . —
56 f.
Zwangssparen gegenüber
399
55
Zurechnungsproblem
595 fi.
Zinsverpflichtungen
"Wicksells
Geldes 319
Auslande
—
254
Kreditgewährung gungen
Thorntons
Zirkulationsfähigkeit
Zinssätze, D i v e r g e n z bei
Zinstheorien, Schumpeters •
59$ ff.
Zinsproblem
—
3 1 7 f.
624
der —
222, der
494 222 231 —
200,
251,
256, 261 f . , 469 58 152, 217,
310,
320
—
Preisniveau der —
—
Preisveränderungen der — 222, 263
369