Virgil und “Homer” Persönlichkeit und Zunft: Vortrag am 2000. Geburtstag Virgils 15. Oktober 1930 [Reprint 2022 ed.] 9783112685907


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VIRGIL UND „HOMER" PERSÖNLICHKEIT UND ZUNFT
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Virgil und “Homer” Persönlichkeit und Zunft: Vortrag am 2000. Geburtstag Virgils 15. Oktober 1930 [Reprint 2022 ed.]
 9783112685907

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VIRGIL UND „HOMER" PERSÖNLICHKEIT UND ZUNFT

VORTRAG AM 2000. GEBURTSTAG VIRGILS 15. OKTOBER 1930 VON

ADOLF TRENDELENBURG

VERLAG VON WALTER DE GRUYTER & CO. VORMALS G. J. GÖSCHEN'SCHE VERLAGSHANDLUNG - J. GUTTENTAG, VERLAGSBÜCHHANDLUNG - GEORG REIMER - KARL J. TRÜBNER - VEIT «c COMP.

BERLIN

1930

LEIPZIG

Druck von Walter de Qruyter & Co., Berlin W . 10

»Virgil, dem Schöpfer des nationalen Heldenliedes« ist mein Äneaslied gewidmet. Damit habe ich ein Urteil über den Dichter gefällt, das nicht auf allgemeine Zustimmung rechnen kann. Denn es scheint hierbei die Tatsache außer Acht geblieben zu sein, daß in den Heldenepen Homers, der Ilias und der Odyssee, ähnlich geartete, um Jahrhunderte ältere Dichtungen vorliegen, deren Einfluß Virgil bei Abfassung seines Heldenliedes sich unmöglich entziehen konnte. Es ist deshalb eine anziehende Aufgabe, die Beziehungen zwischen Virgil und Homer einmal daraufhin zu prüfen, ob sie so nahe sind, daß der eine notgedrungen als Vorbild, der andre als Nachahmer angesprochen werden muß, oder ob der jüngere Dichter bei aller Abhängigkeit vom älteren in Äußerlichkeiten der epischen Technik doch volle künstlerische Selbständigkeit besitzt, so daß wir das Urteil seines Heroldes Dante verstehen können, der ihn zum Herrn und Meister aller Dichtung macht. Da es unmöglich ist, im Rahmen einer Stunde diese Frage nach allen Seiten zu beleuchten, greife ich zwei Beispiele heraus, an denen sich das Verhältnis beider Dichter besonders klar darlegen läßt, ein Abenteuer und ein Charakterbild. Bei beiden hat Homer sicher Pate gestanden. Das Abenteuer ist die Unterweltsfahrt, dort des Odysseus, hier des Äneas, das Charakterbild dort das der Here, hier das der Juno. Homer ist keine geschichtliche Persönlichkeit. Man sollte deshalb den Namen stets in Anführungszeichen denken. Das Altertum kennt weder seine Lebenszeit, noch seine Herkunft, noch den Anteil, den er etwa an Ausgestaltung der Ilias oder Odyssee gehabt hat. Vielmehr erscheint er als Mitglied jener Sängerzunft, deren Teilnahme man bei keiner Feier in der Stadt, bei keinem Empfang am Fürstenhofe, bei keiner Festlichkeit in der Familie missen mochte. Homer selbst lehrt diese Zunft am besten kennen. 3

Nach Odysseus' Ankunft am Hofe des Phäakenkönigs Alkinoos werden Anstalten getroffen »daß des Mahles er sich und des Lieds des Sängers erfreue« (0 429). Der Sänger heißt Demodokos (»der beim Volke Beliebte«) wie der Fiedler im Nibelungenlied »Volker«. So lange er troische Vorgänge besingt, an denen Odysseus selbst beteiligt ist, rührt er diesen zu Tränen. Als er aber auf die Buhlschaft zwischen Ares und Aphrodite kommt und die unsichtbaren und unzerreißbaren Ketten schildert, mit denen der hintergangene Ehemann Hephäst das Pärchen auf seinem Liebeslager festhält, kann sich auch der große Dulder eines Lächelns nicht erwehren, des ersten, seitdem er in Ithaka von Gattin und Sohn geschieden. Der Liebesgöttin haben es die geraden Beine des Kriegsgottes angetan, die sie bei dem watschelnden Schmiedegott schmerzlich vermißt. Hier erscheint das Göttliche gewiß menschlich, allzumenschlich, aber der Humor hilft über das Bedenkliche hinweg. Auch die tafelnden Freier der Penelope wollen des Sängers nicht entbehren, so wenig auch die bescheidene Hofhaltung des Odysseus imstande ist, ihnen einen zu stellen. Sie haben den blinden Sänger Phemios (»Singer«), Sohn des Terpis (»Bringer der Lust«), gezwungen, in ihren Dienst zu treten. Nur er entgeht außer dem Herold dem Blutbade, das Odysseus und die Seinen unter den Freiern anrichten, ein bezeichnender Zug für das Ansehen der Sängerzunft. Die U n t e r w e l t s f a h r t des O d y s s e u s gehört zu den Abenteuern, die er selbst den Phäaken erzählt. Er unternimmt sie auf Veranlassung der Zauberin Kirke, um den Seher Teiresias wegen der Heimfahrt nach Ithaka zu befragen. Kirke selbst sorgt für das Schiff, das Odysseus und zwei Gefährten auf dem Okeanosstrom an den Eingang zum Schattenreich bringen soll, sorgt auch für die zwei schwarzen Opfertiere, die sie dort den Schatten schlachten sollen, gibt ihnen Anweisungen, was sie weiter zu tun haben, und sendet ihnen günstigen Wind, so daß sie während der Fahrt die Hände in den Schoß legen können. Sobald sie den Eingang gefunden haben, heben sie eine Grube aus, in die sie das Blut der Tiere fließen lassen. Alsbald drängen sich Scharen von Schatten zur Grube, die von dem Blute trinken wollen. Aber Odysseus

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sitzt mit gezücktem Schwerte am Rand der Grube und hält die Schatten ab, bis Teiresias vom Blute getrunken und die gewünschte Auskunft gegeben hat. Nunmehr strömen Schatten von H e l d e n f r a u e n herbei, unter ihnen Odysseus' Mutter Antikleia. Mit ihr und vielen andern spricht er. \ 3 2 8 — 3 3 2 : Alle jedoch nicht könnt aufzählen ich, könnte nicht nennen Alle, die dort ich sah an Fraun und Töchtern von Helden. Eher verging darüber die Nacht uns. Auch ist gekommen Schon die Stunde des Schlafs, seis daß ich gehe zum Schiffe, Seis hier bleibe. Geleit mögt ihr und die Götter mir geben. Diese Aufzählung von Frauen hat, von Antikleia abgesehen, mit der Odyssee unmittelbar nichts zu tun, überrascht aber nicht, da Verzeichnisse von Stammüttern erlauchter Heldengeschlechter zum eisernen Bestand der Sängergilden gehören. Boten sie doch den von Hof zu Hof ziehenden Trubaduren willkommene Gelegenheit, in ihren Liedern mit dem Preise der Helden den Ruhm der Mütter zu verbinden, vor deren Nachfahren sie ihre Kunst eben zeigten. Die Überlieferung knüpft solche Frauenlisten an den Namen H e s i o d s an, jenes Dichters, der als ein Zeitgenosse Homers gilt, als Persönlichkeit aber ebenso wenig greifbar ist wie dieser. Wenngleich von der Überlieferung mit einigen individuellen Zügen ausgestattet, ist doch auch er nichts anderes als Haupt einer Sängerzunft, nur nach einer anderen Richtung hin. Während die Homeriden mit Vorliebe von gefährlichen Abenteuern und blutigen Kämpfen singen, suchen sich die Hesiodiden friedlichere Vorwürfe aus: Abstammung der Götter und Helden, Verteilung der Landarbeiten auf die verschiedenen Abschnitte des Jahres, bürgerliche Rechtsstreitigkeiten. Hesiods Verzeichnis der Heldenfrauen trägt den zunächst unverständlichen Titel »Die großen Eöen« ('HoTai). Geht man aber dem Eigennamen zu Leibe, so entpuppt er sich als eine Verbindung der beiden Worte f| otai (»oder wie« eig. »wie beschaffen«). Die Bezeichnung kommt daher, daß in den Eöen jede neue Gruppe von Frauen mit der Formel F) oiai eingeführt wird z. B. »Oder wie Leda waren und Phädra und Iphimedeia«. Wir können also bei Hesiod angesichts seiner Eöen von einer Dichtung

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des »Oder wie« sprechen, wie wir heute von einer Philosophie des »Als ob« sprechen. Mit den Heldenfrauen will Odysseus seine Erzählung abbrechen. Allein die von ihr hingerissenen Hörer bestimmen ihn fortzufahren, und so schließt er denn eine Fortsetzung an über Helden, mit denen zusammen er die Kämpfe vor Troja bestanden hat: Agamemnon, Achill und Aias. Letzterer ist ihm noch gram wegen der Waffen Achills, auf die beide Anspruch machten, die aber Odysseus zugesprochen worden waren. Deshalb würdigt er ihn keines Wortes, sondern schreitet stumm ins Dunkel des Schattenreiches zurück. Auch hiermit aber ist Odysseus' Erzählung nicht zu Ende. Denn noch ein Drittes schließen einige Übergangsverse an, die von erheiternder Unbehilflichkeit sind (X 563—567): So sprach ich, er erwiderte nichts, nein, schritt in die Scharen Grollend der Schatten hinein und verschwand im Dunkel des Hades. Trotzdem hätt er zu mir, vielleicht auch zu ihm ich gesprochen, Hätt mein Herz in der Brust nicht allzuheftig begehret. Auch die Seelen der andern zu sehn, die früher gestorben.

Und nun »sieht« der Erzähler: Minos, den König von Knossos auf Kreta, der seinen Untertanen Recht spricht, wie er es auf der Oberwelt getan, ferner den rüstigen Jäger Orion, der bei den Schatten dem Waidwerk nachgeht, wie er es auf der Oberwelt getan, weiter Herakles (als letzten der Reihe), der, den Bogen schußbereit und den Pfeil auf der Senne, »still wie das nächtliche Dunkel« Kampf oder Jagdbeute erwartet, wie er es im Leben gewohnt war. Außer diesen drei, die im Hades ihre Tätigkeit im Leben fortsetzen dürfen, sieht der Erzähler noch Tityos, Tantalos und Sisyphos, drei Büßer, die für Verbrechen im Leben ewige Qualen im Hades erleiden. Hier tritt ein Ansatz zur Scheidung der Schatten in bestimmte Gruppen ein, von der die früheren Aufzählungen nichts wissen. Den bisher aufgeführten Schatten gilt das Leben im Hades gleichmäßig für öde und freudlos. Gibt doch Achill dem Odysseus, der ihn ob seines Todes zu trösten versucht, zur Antwort (X 488):

6.

Suche mich ob des Tods zu trösten nicht, wackrer Odysseus! Lieber dort oben ich wollt um Lohn arbeiten bei jemand, Der kein Erbe besitzt und hart muß ringen ums Leben, Als Herr sein hier unten der nicht mehr atmenden

Schatten.

Erst einer jüngeren Zeit gehört die Auffassung an, daß es im Schattenreich neben dem Tartaros, der Qualstätte für die Büßer, auch einen Ort der Freude gebe, das Elysium, wo alle, die ohne Makel durchs Leben gegangen sind, die ungetrübten Freuden der Seligen genießen. An unserer Stelle ist die Verquickung der jüngeren Auffassung mit der älteren um so ungereimter, als Odysseus seinen Platz am Rande der Grube bis zum Schluß der Szene beibehält (X 628), also die Seligen und die Büßer, die einen festen Aufenthaltsort im Hades haben, gar nicht hat sehen können. So verwischt das Einschiebsel eines unbekümmerten Sängers, dem es lediglich um Befriedigung der Neugier zu tun ist, die wichtige Tatsache, daß b e i H o m e r n i c h t O d y s s e u s die S c h a t t e n w e l t a u f s u c h t , s o n d e r n die S c h a t t e n w e l t den O d y s s e u s . Zur Zeit, da die zünftigen Singerschulen sich verbreiten, gibt es weder eine einheitliche Nation von Griechen noch den später so scharf betonten Gegensatz zwischen Hellenen und Barbaren. Die Nichtgriechen, mit denen Griechen in Berührung kommen, stehen auf derselben, wenn nicht höheren Kulturstufe wie diese. Gibt es aber keine Nation von Griechen, so kann es auch kein griechisches Nationalepos in unserem Sinne geben und Ilias und Odyssee sind eben Sammlungen von Zunftliedern, keine nationalen Dichtungen. Ä n e a s besucht die Unterwelt auf Veranlassung seines Vaters Anchises. Dieser hat auf der Suche nach dem unbekannten Hesperien, das den Troern durch Orakel als ihre Urheimat bezeichnet worden war, Jahre lang mit seinem Sohne alle Leiden der Seefahrt überstanden, wird ihm aber am Berge Eryx auf Sizilien, wo der Troer Akestes sich ein eigenes Reich mit der Stadt Segesta gegründet hat, durch den Tod entrissen und findet hier seine letzte Ruhestätte. Von hier werden die Troer nach Karthago verschlagen, der Stadt der tyrischen Königin Dido, mit der Äneas auf einem 7

gemeinsamen, durch Unwetter gestörten Ausflug in dieselbe Höhle flüchtet und hier das Beilager vollzieht (IV 166): Tellus gibt das Signal, mit ihr Hochzeiterin Juno: Als Mitwisser des Bunds die Hochzeitsfackeln entzünden Alsbald Äther und Blitz, das Brautlied heulen die Nymphen, Dies Vorboten des Tods, dies Anlaß weiterer Leiden.

Nach heimlicher Abfahrt der Troer gibt sich Dido selbst den Tod. Stürme lassen die Flüchtenden die Küste Italiens wieder nicht erreichen, sondern zwingen sie noch einmal Sizilien anzulaufen und bei Akestes Aufnahme zu suchen. Seinem Steuermann Palinurus, der vergeblich gegen den Sturm ankämpft, ruft Äneas zu (V 28): Laß die Segel dem Wind! Welch Land könnt lieber ich wählen. Wo den Port erwünschter erspähn fürs müde Geschwader Als hier, wo sich erneut die Heimat unser Akestes Und Anchises' Gebein still ruht im Schöße der Erde ?

Hier auf befreundetem Boden feiert er dem Vater glänzende Leichenspiele. In der nächsten Nacht erscheint ihm Anchises' Gestalt und mahnt ihn im Auftrag Juppiters, vor seiner Landung in Latium noch das Schattenreich zu besuchen. Dessen Eingang liegt in Kampanien am Averner See unweit Kumä und nahe der Grotte der kumäischen Sibylle, die Äneas zur Führerin durch das Reich der Abgeschiedenen ausersehen ist (V 732): Auf zum Reiche des Dis! Eingeh am tiefen Avernus. Mich dort trefien du wirst, mein Sohn, doch nicht bei den Schatten, Die der Tartarus lieblos birgt; ich weile bei Frommen Auf Elysiums lieblicher Flur. Die keusche Sibylle Führt dich zu mir, wenn viel du schwärzliche Tiere geschlachtet. Hier dein Geschlecht, deine künftige Stadt sollst kennen du lernen.

Äneas landet bei Kumä in Kampanien und erkundigt sich bei der Sibylle nach dem Wege zur Unterwelt. Er erhält die Auskunft, daß er den Gang dorthin nicht antreten kann, ehe er nicht im Avernushain einen goldenen Zweig gebrochen hat, den sich Proserpina zum Ehrengeschenk erkoren hat. Ein Paar von Tauben, den Vögeln seiner Mutter, weist ihm die Stelle. Leicht bricht er

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als Berufener den Zweig und trägt ihn zur Grotte der Sibylle. Nun machen sich beide auf den Weg. Charon, der Fährmann, der die Schatten an das jenseitige Ufer des Acheron setzt, sperrt sich anfangs gegen die Aufnahme zweier Lebender in seinen leichten Nachen, gibt aber beim Anblick des goldenen Zweiges seinen Widerstand auf. Am andern Ufer ausgesetzt, gelangen die Wanderer ungehindert ins Schattenreich. Hier treffen sie vorn am Eingang (in limine primo, Dantes limbo) auf die dem Tode unschuldig Anheimgefallenen, weiter nach dem Innern zu auf Kriegshelden. Dann gabelt sich der Weg: links führt er zum jäh abfallenden Tartarus, der Stätte der Verdammten (Dantes inferno), rechts zur Stadt des Dis (Dantes città di Dite = »der Reiche«, griech. Pluto) und zum Elysium, der Stätte der Seligen (Dantes paradiso). Es weilen (VI 660) Hier die Helden, die Tod sich erlost im Felde der Ehre, Hier die Priester, die keusch durchs irdische Leben gewandelt, Hier die Sänger, die fromm des Apollo würdig gesungen. Hier die Meister der Kunst, die Schönheit liehen dem Leben, Hier Wohltäter, die Nachruhm sich auf Erden gesichert.

Auf die Frage der Sibylle nach A n c h i s e s weist man sie nach einem vom Hauptwege abgelegenen Tal, wo jener gerade dabei ist, eifrig zu mustern die Schar, die Schicksalswille bestimmte, wiederzusehen das Licht (VI 680). Nach herzlicher Begrüßung seines Sohnes klärt Anchises ihn angesichts dieser Schar römischer Geschlechter über das Wesen der S e e l e n w a n d e r u n g auf. Der Mensch ist seinem Körper nach irdischen, seiner Seele nach himmlischen Ursprungs, jener für diese ein Kerker. Die lange Verbindung mit dem von sinnlichen Trieben beherrschten Körper befleckt auch die Seele und sie bleibt nach der Trennung von ihm mit diesen Flecken behaftet. Deshalb muß sie in einem neuen Körper noch ein oder mehrere Male auf die Oberwelt zurück, bis sie durch wiederholte Läuterungen (Dantes purgatorio) den Grad der Reinheit erreicht hat, der für den dauernden Aufenthalt im Elysium Voraussetzung ist. Nunmehr zieht Anchises die beiden Wanderer in den Schwärm der schwirrenden Seelen hinein, besteigt einen Hügel, der ihm die

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Schatten von vorn zu mustern erlaubt, und hält eine große R ö m e r schau ab, bei der Äneas seine Vor und Nachfahren kennenlernt, unter ihnen Augustus, der Latium die goldenen Zeiten wiederbringen wird, die ihm einst Saturnus gebracht hat. Die Schau schließt mit der berühmten Gegenüberstellung des W e l t b e r u f e s von Griechenland und Rom ab (VI 847). Andere werden aus Erz des Lebens Bilder gestalten Weicher — gewiß! —; dem Stein das Antlitz wahrer entlocken. Führen beredter das Wort, nachziehn die Bahnen des Himmels Klar mit Zirkel und Stab, Aufgang ansagen den Sternen. Doch du, Römer, gedenk, als Herr zu gebieten der Erde! Dies dein Handwerk sei: Zwing auf dem Frieden Gesittung; Mild Nachgiebigen, ring im Kampf Aufsässige nieder.

Flüchtigen Schrittes haben wir das Schattenreich Virgils durchwandert. Es ist im Gegensatz zum schulmäßigen Unterweltsbilde der Odyssee mit seinen Unebenheiten und Widersprüchen aus einem Gusse, einheitlich in seiner Anlage, scharf umrissen in seinen Teilen, von starkem nationalen Hauch durchweht, abwechslungsreich und voll tiefer Gedanken, mit einem Worte das Werk einer selbständigen Künstlerpersönlichkeit, nicht eine Nachbildung, sondern ein Vorbild. Nun zum Charakterbild der Here und Juno. Here ist Schwester und Gemahlin des höchsten Himmelsgottes. Ihm ebenbürtig an erlauchter Abstammung, an überragender Macht, an unbeugsamem Willen, ist sie im Olymp die natürliche Gegenspielerin des Zeus. Kein Wunder, daß Reibungen nicht ausbleiben. Sie gilt beim Gatten und den Göttern für überheblich, unverträglich und mißgünstig. Es kommt zu Auftritten, die unter Unsterblichen überraschen, aber bezeichnend sind für unverbildete und von Kultur noch wenig abgeschliffene Anschauungen, die den Lenkern der Menschengeschicke nichts von ihrer Würde rauben, im Gegenteil ihre Macht nur noch fühlbarer machen. Eine Probe, wie Zeus bei einem Streite mit seiner Gemahlin umspringt, bietet gleich das erste Buch der Ilias. Here, die leidenschaftliche Freundin der Griechen, hat in Erfahrung gebracht, daß Zeus der Thetis versprochen hat, ihren von Agamemnon schwer beleidigten

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und deshalb den Kämpfen fernbleibenden Sohn Achill durch Begünstigung der Troer zu rächen, und macht ihm deshalb Vorstellungen. Zeus aber fährt sie an (561): Arge, du läßt aus den Augen mich nie, ahnst immerfort Böses, Richtest jedoch nichts aus, vielmehr enfremdest du weiter Meinem Gemüt dich selbst und schaffst dir schwerere Sorgen. Ists so, wie du sagst, dann will ichs eben so haben. Drum halt Ruhe und füg dich dem, was ich mir beschließe. Nichts ja hülfe dir auch der Beistand aller der Götter, Wenn ich fühlen dich ließ meine Hände, die unnahbaren.

Aber bei den »unnahbaren Händen« bleibts nicht einmal. Zeus droht ihr sogar mit Peitschenhieben (0 17) und erinnert sie daran, wie er sie einmal zur Strafe zwischen Himmel und Erde schweben ließ (ebenda): Weißt nicht mehr, wie du hingst in der Luft ? Wie dir ich die Füße Hatt mit zwei Ambossen beschwert und goldene Ketten Dir um die Händ unlösbar gelegt? In Äther und Wolken Hingest du hilflos so. Im Olymp die Götter wohl tobten, Lösen jedoch dich konnten sie nicht.

Also auch die schmählichste Sklavenmarter bleibt der Himmelskönigin nicht erspart. Ihrem starken Gemahl kann sie mit gleicher Münze nicht zahlen. Wo sies aber kann, besinnt sie sich keinen Augenblick. Im Götterkampf ( 489) trifft sie Artemis auf Seiten der Troer sich gegen die Griechen einsetzen. Sie sehen und auf sie losstürzen ist das Werk eines Augenblicks. Mit ihrer Linken hält sie deren beide Hände fest, zieht mit der Rechten ihr Bogen und Köcher am Tragband über den Kopf und schlägt ihr diese um die Ohren, daß die Pfeile weithin auf den Boden fliegen. Moderne Kritik verwirft den ganzen Götterkampf als der Unsterblichen unwürdig, übersieht aber, daß er sich dem Empfinden der Ilias widerspruchslos einfügt. Eine ältere Gruppe der homerischen Zunft huldigt eben noch solchen urwüchsigen Anschauungen. Eine jüngere empfindet feiner. Auch von dieser eine Probe. Im Eingang zu Buch £ der Ilias (»Zeus' Überlistung«) 11

hält Here vom Olymp Ausschau, um sich über den Stand der Schlacht im Schiffslager der Griechen zu unterrichten. Mit Freuden gewahrt sie hier Poseidon dem Vordringen der Troer Einhalt tun, mit Verdruß aber auf dem Gipfel des Ida Zeus aufmerksam den Gang des Kampfes verfolgen und den Griechen endlichen Erfolg versagen. Sie beschließt deshalb zu einer List zu greifen, um Zeus' Aufmerksamkeit abzulenken. Sie geht in ihr Boudoir, das ihr der kunstreiche Schmiedegott erbaut hat, wäscht sich mit Ambrosia vom Scheitel bis zur Sohle — eine nicht alltägliche Vornahme — und salbt sich tüchtig mit einer stark duftenden Salbe. Darauf kämmt sie sich ihr üppiges Haar, flicht es in glänzende Zöpfe und legt sie ums Haupt. Dann zieht sie ein prächtiges, von Athene selbst verfertigtes Gewand an, nestelt es über der Brust mit goldenen Spangen und schnürt es fest durch einen mit langen Quasten behangenen Gürtel. In die durchbohrten Ohrläppchen steckt sie große goldene Ringe, hüllt das Hinterhaupt in einen schimmernden Schleier und bindet schöne Sandalen unter die Füße. Aber sie baut, um Zeus zu berücken, nicht allein auf ihre Erscheinung und ihre Toilettenkünste, sondern erbittet von Aphrodite noch deren Talisman, der seiner Trägerin Schmachten und Liebreiz verleiht. Diese vom Busen sich löst den Talisman, farbig mit Runen Dicht überstickt, der in sich birgt den Zauber der Liebe. Drin wohnt heißes Verlangen, drin Liebreiz, kosendes Plaudern, Drin die Verführungskunst, die den Sinn auch Kluger betöret. Reicht ihn Here hin und spricht zuredend die Worte: »Hier, den Talisman nimm, den bunten, und trag ihn am Busen. Er birgt, was du begehrst. Trägst du ihn, nimmer vergeblich Wirst du streben nach dem, was du im Herzen dir vornimmst.«

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Sprichts; ein Lächeln erglänzt auf Heres göttlichem Antlitz. Sorglich den Zauber sie birgt im Bausch des reichen Gewandes.

Aber auch hiermit sind die Vorbereitungen für den Anschlag noch nicht abgeschlossen. Here will ihren Gemahl vor allen Dingen auf längere Zeit einschläfern und fürchtet, daß hierzu ihre Verführungskünste nicht ausreichen. Deshalb wendet sie sich um Unterstützung an den Schlafgott Hypnos. Der aber hat mit Zeus 12

schon einmal eine böse Erfahrung gemacht und lehnt ab. Here aber läßt sich nicht abweisen und verspricht, ihm eine der jugendfrischen Chariten zur Ehe zu geben. Das hat Erfolg, und Hypnos ist jetzt zur Mithilfe bereit. Endlich beginnt das Spiel. Here erscheint auf dem Ida und erzählt Zeus von ihrer Absicht, sich an den Okeanosstrom zu begeben, der die Erde an ihrem äußersten Rande umströmt. Hier ist zwischen Okeanos, »dem Erzeuger der Götter«, und seiner Gattin Tethys ein ehelicher Zwist ausgebrochen, den sie gern beilegen möchte. Dorthin, Liebe, zu gehn, ist Zeit auch später noch reichlich, Jetzt laß freuen uns erst der glühenden Liebesumarmung; Denn noch nie durchschauerte mich so starkes Verlangen Nach dem Weib, seis göttlicher Art, seis menschlicher Abkunft, Wie michs jetzo verlangt, bei dir im Schöße zu ruhen. So sprach Zeus und umschlang mit liebenden Armen die Gattin. Da ließ sprossen für sie der Grund frischgrünenden Rasen, Auch viel tauigen Klee, dazu Hyazinthen und Krokus Dicht und weich, ein schwellender Pfühl, empor sie zu heben. Drauf sie ruheten beid, umhüllt von schützender Wolke, Golden und schön, Tauperlen daraus hell tropften hernieder.

Der grüne Rasen, die duftigen Kräuter, die bunten Blumen erscheinen hier als ein schwellender Pfühl, als das Brautbett, worin der Herr des Himmels mit der Mutter Erde beieinander ruhen. Wer im Süden einmal ein Frühlingsgewitter erlebt hat, der weiß, wie schnell die winterlich kahle Erde sich mit einem Blumenteppich schmückt. Es ist dies das Werk der Aphrodite. In reichen Schauern strömt herab des Himmels Naß, Die Erde schwängernd. Sie gebiert den Sterblichen Der Herden Atzung und Demeters Ackerfrucht. Aus tropfenschweren} Brautbett sprießt in voller Pracht Des Waldes Frühling. Sieh, dies alles ist m e i n Werkl

So rühmt sich Aphrodite in Äschylus' Danaiden. Wie anders klingt es, wenn Zeus im Wetter g r o l l e n d niedersteigt. Dann sind die Blitze flammende Pfeile, die Donnerschläge wirkliche Schläge. Schwerlich kann das Naturempfinden des Menschen in einer kurzen 13

Zeitspanne so stark sich wandeln, daß er im Gewitter heute das wüste Aufeinanderprallen unbändiger Naturkräfte, morgen Liebesboten einer gütigen Gottheit sieht. Aber in Zünften und Schulen wohnen auch Gedanken, die eine lange Entwicklung hinter sich haben, dicht bei einander und stehen als bequeme Stoffe den Singern jederzeit zur Verfügung. Wir kommen zum Schluß, zu V i r g i l s J u n o . Auch bei ihm ist sie Freundin der Griechen, Feindin der Troer, auch bei ihm Saturns echtbürtiger Sprößling (XII 830). Zum Zorn auf die Troer hat sie vielfachen Anlaß, am schwersten aber fühlt sie sich verletzt vom Priamussohn Paris, der im Schönheitswettstreit der Göttinnen als Richter nicht ihr, sondern Aphrodite den Preis zuerkannt hat und als Belohnung für dies Urteil Helena, die Gattin des Menelaus, entführen durfte. Ehebruch aber kann sie, die Hüterin der Ehe, am wenigsten verzeihn. So steht Virgil bei seinem Äneasliede, das letzten Endes der Verherrlichung des Kaisers Augustus gilt, vor der schweren Aufgabe, seine Juno aus einer Parteigängerin gegen Troja in eine solche für Troja zu verwandeln. Denn Augustus ist Troer. Er entstammt dem julischen Geschlecht, dessen Ahnherrn Iullus, dem Sohn des Äneas, durch Schicksalsbeschluß die Bestimmung zugefallen ist, das Reich der Troer in Italien, ihrer Urheimat, aufzurichten. Juno weiß also, daß die Bestimmung des Schicksals ihrem Willen entgegensteht. Aber sie müßte nicht ein echtbürtiger Sprößling ihres Vaters sein, wollte sie den Kampf gegen das Schicksal von vornherein aufgeben. Von den o b e r e n Göttern zwar hat sie darin keine Hilfe zu erwarten, denn ein geordnetes Weltregiment ist ohne ein allmächtiges Schicksal unmöglich. Aber es gibt auch noch untere. Beug ich Obere nicht, werd auf ich den Acheron -peitschen ruft sie aus (VII 312) und bekundet damit ihren Willen, die Unterwelt gegen den Olymp auszuspielen. Wie löst Virgil diesen Widerstreit ? Juno läßt die Troer weder zu Wasser noch zu Lande aus den Augen und fügt ihnen teils selbst, teils durch ihre Helfer Ungemach über Ungemach zu. Um dem ein Ende zu machen, beruft Juppiter jetzt, wo die Flüchtlinge bereits den Tiber erreicht und ihre Kämpfe in Italien begonnen haben, eine Götterversammlung, damit die 14

Olympier Gelegenheit zu einer Aussprache finden und vielleicht zu einer Einigung kommen. Da sich dies als unmöglich erweist, verbietet Juppiter den Göttern jede Teilnahme am Kampf. Dem muß sich auch Juno fügen. Die Entscheidung steht nahe bevor. Der Rululerfürst Turnus, Äneas' mächtigster Gegner, hat sich diesem zum Zweikampf gestellt, durch den der Krieg entschieden werden soll. Sorgenvoll zieht sich Juno in eine einsame Wolke zurück, um dem Kampfe zuzusehen. Zu ihr tritt Juppiter (XII 892): Machst du nimmer ein End ? Bangst du noch immer in Sorgen ? Als vergötterter Held geht ein zum Himmel Äneas. Das ist S c h i c k s a l s g e b o t l Du weißts und bekennst es zu wissen. Was dein Plan ? Wozu denn die Wacht in eisiger Wolke ? Hör doch einmal auf, gib nach doch unseren Bitten, L a ß nicht schweigenden Schmerz an dir noch nagen! Den Kummer Laß mich lesen nicht mehr auf deinem so lieben Gesichte!

Diesen freundlichen Mahnungen aber fügt Juppiter mit wuchtiger Entschiedenheit hinzu: Kommen ist nun der Entscheid. Durch Land und Meere zu jagen Hast du die Troer vermocht, unsägliche Kämpfe zu schüren, Konntest entehren das Haus, Hochzeit in Trauer verwandeln: Weitre Versuche verbitt ich mir!« So Juppiters Schlußwort.

Jetzt sieht Juno alle Brücken zur Umstimmung ihres Gemahls abgebrochen und gibt endlich nach. Sie bekräftigt ihr Vorhaben durch einen feierlichen Eid, fügt aber eine Bitte hinzu: Doch um Eines ich bitt, w a s n i c h t a b h ä n g e t v o m S c h i c k s a l , Bitt f ü r Latium ich, bitt f ü r die Würde der Deinen: Weil ein glücklicher Bund — er seis! — den Frieden besiegelt. Weil durch festen Vertrag zusammen sich schließen die Völker, Laß umnennen sich nicht das Urvolk, Latiums Grundstamm, Laß zu Troern es nicht, laß nicht zu Teukrern es werden, Laß es wahren die heimische Tracht, die heimische Mundart. Latium bleib, es bleib albanischer Könige Namen, Römischer Nachwuchs dank sein Blühn italischer T a t k r a f t . Troja versank. Versunken auch bleib sein Name f ü r ewig!« Lächelnd erwiderte drauf der Schöpfer der Menschen und Dinge: »Juppiters Schwester du bist, Saturns echtbürtige Tochter,

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Daß du Ströme von Zorn weißt still im Busen zu hegen! Aber genug jetzt seis, gib auf ohnmächtiges Grollen! Dein Wunsch sei dir gewährt, gern füg ich mich als Besiegter. Den Ausoniern bleib die heimische Sprache, die Sitten; Wie sie hießen, so heißen sie fort! Nur äußerlich gliedern Ihnen die Troer sich ein. Die Feste, der Opfer Gebräuche Sind mein Werk. E i n Name nur gelt für alle: Latiner. Jenem Geschlecht, das hier sich mischt ausonischem Blute, Wirst an frommem Gemüt du keins gleich finden auf Erden, Und kein anderes Volk wird so dich halten in Ehren.« Juno nicket dem zu; froh läßt sie fahren den Hader, Scheidet versöhnt vom Olymp und entsteigt der bergenden Wolke.

Wohin sich Juno wendet, braucht der römische Dichter nicht zu sagen, weil es die Szene selbst sagt. Gleich nach seiner Rückkehr aus dem Osten war Augustus daran gegangen, durch eine umfassende Sittengesetzgebung die alte Heiligkeit der Ehe in Rom wieder herzustellen. Folglich kann das Ziel der aus dem Olymp scheidenden Ehegöttin nur Rom sein. So schließt versöhnlich und hoffnungsvoll das Nationalepos der Römer. Daß die Hoffnungen sich nicht verwirklichten, die sich Virgil mit den Besten Roms von den Sittengesetzen des Kaisers versprach, war unvermeidliche Tragik. Denn sittlichen Schäden kommt man mit Gesetzen nicht bei. Aber diese Tragik zu erleben hat ein gütiges Geschick dem Dichter erspart, da er vor dem endgültigen Zusammenbruch der kaiserlichen Sittengesetzgebung das Zeitliche segnete.

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Von ADOLF

TRENDELENBURG

erschienen ferner in unserem Verlag:

Virgils ländliche Dichtungen Verdeutscht Oktav. VII,

und erklärt v o n A d o l f T r e n d e l e n b u r g . 149 Seiten. 1929. G e b . R M . 8 . —

Groß-

Seiner im vorigen Jahr erschienenen Übertragung des Aeneasliedes von Virgil läßt Adolf Trendelenburg nunmehr eine deutsche Ausgabe der Georgika — des Lehrgedichts vom Landbau — und der Bukolika — der Hirtenlieder — desselben Dichters folgen. Damit liegt das Werk Virgils, nach einem einheitlichen»Plane gestaltet, vollständig in deutschem Gewände vor. Gerade die ländlichen Dichtungen gewähren einen vollen Einblick in die Werkstatt des Dichters und verdienen daher eine weitaus größere Beachtung, als sie bisher gefunden haben.

Virgils Aeneaslied V e r d e u t s c h t und erklärt v o n A d o l f T r e n d e l e n b u r g . I X , 327 Seiten. 1928. RM. 10.—, geb. I I . —

Oktav.

Trendelenburg hat sich die Aufgabe gestellt, deutschen Lesen eine unverkürzte, sinnund formgetreue Übersetzung des Aeneasliedes zu bieten. Diese Aufgabe hat er glänzend, alle seine Vorgänger weit überholend, gelöst. Er gibt sowohl den hohen Gedankenflug Virgils wie die Klangfülle und Schönheit seiner Verse so meisterhaft wieder, daß von dieser Übersetzung, besonders bei mündlichem Vortrag, eine starke Wirkung ausgeht. Um das ruhige Versenken in die Dichtung nicht durch Fußnoten zu stören, sind die zum Verständnis unentbehrlichen Erklärungen in einem kurzen und übersichtlichen Namen- und Sachverzeichnis beigefügt.

Goethes Faust Erklärt v o n A d o l f gödie

erster

Teil.

Trendelenburg. X , 490 Seiten.

B a n d I I : D e r T r a g ö d i e zweiter T e i l . 1921.

RM. 1 0 . — , geb.

Oktav.

1922.

Band I: Der

R M . 8.—, geb.

In f ü n f A k t e n .

Tra10.—.

X , 634 Seiten.

12.—

Einen Faustkommentar wie den vorliegenden besaßen wir bisher noch nicht. Er will vor allem der Sach- und Worterklärung des Textes dienen. Goethes gesamtes Schaffen und Denken ist hineingearbeitet: auch aus der Weltliteratur alter und neuer Zeit fallen Lichter auf dunkle und bedeutungsvolle Stellen des Textes. Die Faustliteratur der Vergangenheit und Gegenwart wird in weitestem Maße herangezogen.

Zu Goethes Faust V o r a r b e i t e n für eine erklärende A u s g a b e von A d o l f b u r g . Oktav. 162 Seiten. 1919. G e b . R M . 4.50

Trendelen-

Die hier gesammelten Aufsätze vereinen fesselnde Darstellung mit schlichter, allgemeinverständlicher Sprache; sie zeigen die volle Beherrschung des Gegenstandes und die Liebe des Goethejüngers, dem des Meisters Werk persönlicher Besitz geworden ist.

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