Verhandlungen, Mitteilungen und Berichte des Centralverbandes Deutscher Industrieller: Band 110 Juni 1908 [Reprint 2021 ed.] 9783112467800, 9783112467794


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Verhandlungen, Mitteilungen und Berichte des Centralverbandes Deutscher Industrieller: Band 110 Juni 1908 [Reprint 2021 ed.]
 9783112467800, 9783112467794

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Verhandlungen, Mitteilungen und

Berichte des

Centraluerliaudes Deutscher Industnelter.

Herausgegeben H. M. Kueck, geschäftsführendem Mitglied im Direktorium, Berlin N)., Karlsbad ^a. Telephon: Nr. 2527, Amt VT

Juni 1908.

Berlin 1908.

I. Guttentag, Verlagsbuchhandlung, G. m. b. H.

Verhandlungen über die

Errichtung einer Deutschen AicheichnnLelssieHe

Inhaltsverzeichnis Seite

I. Vorverhandlungen und Berichte wegen Gründung einer Slufzenhandelsstelle. Eingaben des Eentralverbandes Deutscher Industrieller au dcu Herrn Staatssekretär des Innern. 1. Eingabe oom 18. Jnli 1907 2. Eingabe vom 28. August 1907 3. Eingabe vom 22. Januar 1908 Reskript des Herrn Staatssekretärs des Innern

7 14 IG 17

II. Bericht über die Versammlnng zum Zwecke der Errichtung einer Teutschen Vntzenhandelsstelle zu Berlin vom 2. Mai 1908. Dr. Bartels-Berlin . 22 Generalsekretär H. A. Bueck-Berlin 41, 51, 65 Dr Fasolt-Berlin 60 Geh. Rat Goldberger-Berlin 59, 64, 67 Bergrat G othein-Breslau 56 Dr. Gunz-Nürnberg 58 Hecht-Berlin 54 Präsident Kaempf-Berlin 52 Liebermann- Hamburg...................................................................64 Robinow-Hamburg 64 Vorsitzender Landrat Roetger-Essen. . 21, 21, 50, 60, 65, 67 Referent Generalsekretär Dr. Wendlandt-Berlin ... 24, 62 Geh. Rat Wirth-Berlin 51, 52

I.

Vorverhandlungen und Berichte wegen

Gründung einer Mutzenhandelsstelle. Die Interessengemeinschaft — seinerzeit bestehend aus dem Central­ verband Deutscher Industrieller, der Centralstelle für Vorbereitung von Handelsverträgen und dem Bunde der Industriellen — hat sich auf Antrag des letzteren mit der Errichtung einer Reichs- beziv. Außenhandelsstelle beschäftigt, die Errichtung einer solchen Stelle beschlossen, den Bund der Industriellen auf seinen Antrag mit der Aus­

führung beauftragt, die erforderlichen Kosten auf 100-bis 150000 M. veranschlagt und bei dem Herrn Reichskanzler mittels Eingabe vom 18. Januar 1908 eine Audienz zur Verwirklichung ihrer Bestrebungen nachgesucht, sowie den Herrn Staatssekretär des Innern mit den Be­ richten vom 18. Juli, 28. August 1907 und 22. Januar d. I. um einen Zuschuß seitens des Reiches gebeten. Die an den Herrn Staatssekretär des Innern gerichteten Ein­ gaben vom 18. Juli und 28. August 1907, sowie vom 22. Januar d. I. hatten folgenden Wortlaut: I. Berlin, den 18. Juli 1907.

Betrifft:

Die Errichtung einer Außenhandelsstelle.

An den Herrn Staatssekretär des Innern,

Exzellenz

Berlin. Die Organisation einer Stelle,

die alle auf die Förderung

des deutschen Exports sich beziehenden Bestrebungen zusammen­ fassen soll, wird bereits seit zwei Jahrzehnten in Deutschland betrieben.

Schon im Jahre 1883 wurde in einer Versammlung,

8

die von den Geschäftsführern des

deutschen Handelstages,

des

Centralverbandes Deutscher Industrieller und den Siel testen der Kaufmannschaft in Berlin einberufen worden war, die Idee zur Verhandlung gestellt, eine Organisation nach dem Vorbilde der Handelsmuseen in Belgien und anderen auswärtigen Staaten auch in Deutschland zu schaffen. Die Angelegenheit ist dann aber

liegen geblieben. — Nach der günstigen Aufnahme, welche die Sammlungen und Auskünfte der von der Reichs-Regierung und einer Anzahl industrieller Vereine, unter Führung des Central­

verbandes Deutscher Industrieller, nach Ostasien gesandten Expedition in der deutschen Industrie gefunden hatten, wurde der frühere Plan wieder ausgenommen, und hauptsächlich der Bund der Industriellen betrieb nunmehr die Errichtung einer „Reichs­ handelsstelle" als einer Zentralorganisation für den deutschen Export. An den Verhandlungen, die seit dem Jahre 1898 geführt worden sind, haben sich aber nicht nur die Mitglieder des Bundes der Industriellen, sondern auch Delegierte des Centralverbandes Deutscher Industrieller, der Centralstelle für Vorbereitung von Handelsverträgen, des Vereins zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie usiv. beteiligt. Auch der deutsche Handelstag nahm an den Verhandlungen teil, und sowohl das Reichsamt des Innern, das Auswärtige Amt und das Reichsschatzamt, wie der preußische Herr Handelsminister sind bei diesen Verhandlungen vertreten gewesen und haben fortlaufend von der Entwickelung der Angelegenheit Kenntnis erhalten.

Die 27. Vollversammlung

des

deutschen Handelstages

hat

am 6. Januar 1901 beschlossen: „Der Deutsche Handelstag hält die Errichtung einer Reichs­ handelsstelle für nützlich. Dieses Unternehmen soll folgende

Gebiete in den Bereich seiner Tätigkeit ziehen: A. Die Sammlung von Gesetzen, Verordnungen und dergleichen, die sich auf Steuerwesen, Zollwesen, Gewerbe- und Handels­ recht, Patent-, Muster- und Zeichenschutz usiv. fremder Staaten beziehen. B. Die Pflege

der Statistik,

insbesondere der Handels- und

Produktionsstatistik fremder Länder. C. Die Sammlung von wichtigen Mitteilungen über Länder und Orte, die für den deutschen Absatz im Auslande in Betracht kommen, von Marktberichten, politischen Berichten, die zweckentsprechende Verarbeitung der Konsulatsberichte usw.

Auf diesen Gebieten soll eine Auskunftserteilung an die Interessenten stattfinden.

Die Frage der inneren Organisation dieser Reichs­ besonders ob sie von den Interessenten ins

handelsstelle,

Leben gerufen und verwaltet werden soll, oder ob sie einer Ncichsbehörde auzugliedern ist, bleibt offen."

Im Jahre 1901 ist dann Euer Exzellenz vorgänger eine Denkschrift über die Errichtung

Herrn Amts­ einer Reichs-

handelsstellc überreicht worden, die aber zu praktischen Ergebnissen nicht geführt hat, die Weitervcrfolgung des ganzen Planes ist liegen geblieben, wesentlich wohl auch, weil die Aktion zur Neu­ ordnung unseres deutschen Zolltarifs und der handelspolitischen Beziehungen Deutschlands zweckmäßigerweise zuerst zu Ende geführt weiden muhte, ehe derartige neue Organisationen geschaffen würden.

"Nachdem nunmehr die handelspolitische Stellung Deutschlands für das nächste Jahrzehnt im ivesentlichen bestimmt worden ist, erscheint cs an der Zeit, den seit langem ventilierten Plan wieder aufzunchmen. Die Interessengemeinschaft der verbündeten industriellen Organisationen — Centralverband Deutscher Industrieller — Central­ stelle für Vorbereitung von Handelsverträgen — und Bund der Industriellen — hat in eingehenden Erörterungen erwogen, in­ wieweit heute noch ein Bedürfnis für die Errichtung einer „Reichshandelsstelle" vorhanden ist, und in welcher Weise sie bei Bejahung des Bedürfnisses zweckmäßig zu organisieren sein möchte.

Dabei hat sich die Uebereinstimmung dahin ergeben, daß der früher verfolgte Plan wesentlich zu beschränken sei; dies hat dann auch dahin geführt, daß der Name geändert ist, und wir die

neue Organisation als „Außenhandelsstelle" bezeichnen werden.

Der Aufgabenkrcis für die Außenhandelsstelle ist derart um­ schrieben, daß sie zunächst die nachstehend aufgeführten Zwecke mit den darin dargelegten Mitteln zu erreichen suchen soll:

Die Außenhandclsstelle hat die Zentralisation und Be­ schleunigung des Handelsnachrichtendienstcs durch zweckmäßiges Zusammenwirken mit privaten und amtlichen Einrichtungen auf diesem Gebiete zu fördern.

Sie hat ständige Wechselbeziehungen der für den auswärtigen Handel vorhandenen Einrichtungen und Bestrebungen von industriellen Verbänden, Handelskammern, Exportmusterlagern und Handels­ museen mit der zentralen Stelle und untereinander herbeizuführen

10 und soll das ständige Bindeglied zwischen Reichs- und Staats­ behörden und den Interessenten bilde». Sie hat im einzelnen die Aufgabe: I. Auskünfte zu erteilen an die amtlichen Wünsche der Industrie, betreffend

Stellen über

1. die Gestaltung amtlicher Einrichtungen, 2. die Beschaffung amtlicher Nachrichten; II. Auskünfte zu erteilen an die Interessenten aus Industrie und Handel auf Anfrage und aus eigener Entschließung über

1. Zölle, Zolltarifentscheidungen, Ursprungszeugnisse und dergleichen, 2. Verkehrswege, Frachten, Hafengebühren und Schiffs­ abgaben, 3. Bestimmungen betreffend Ausübung von Gewerbe und Handel, 4. Handelsgebräuche, Geldverkehr, Münzen, Maße und Gewichte, Marktlage, Pceisbeivegung und dergleichen, 6. die Technik der industriellen Erzeugung, der Auf­ machung und der Verpackung, 7. Patent-, Muster- und Zeichenschutz, 8. offene Submissionen des Auslandes, 9. Bezugsquellen für Rohstoffe und Halbfabrikate aus dem Auslande und den deutschen Kolonien, 10. deutsche Bezugsquellen für ausländische Firmen, 11. Absatzgelegenheiten für deutsche Waren im Auslande und in den deutschen Kolonien, 12. vertrauenswürdige Rechtsanwälte im Auslande;

III. zur Allsführung ihrer Aufgaben hat die Außenhandelsstelle 1. Verzeichnisse über Geschäftsfirmen des In- und Aus­ landes, wie Fabrikanten, Exporteure, Importeure, Agenten, Kommissionäre und ausländische Exporteure von Rohstoffen und Halbfabrikaten, mit besonderer Berücksichtigung der Export- und Kommissionshäuser, Makler, Reeder und Spediteure in den deutschen Hafenstädten zu beschaffen und zu unterhalten. 2. Handelsnachrichten aus Berichten der Konsuln, Handelskammern, Handelsnachrichtenstellen, aus der

11 Literatur, Zeitungen und sonstigen Veröffentlichungen über alle auf den Außenhandel bezüglichen Vorgänge, nach Ländern, Materien, kaufmännischen und technischen Gesichtspunkten geordnet, zu sammeln, 3.

eine

Bibliothek,

enthaltend

Bücher und Zeitschriften,

Zeitungen, Flugblätter, amtliche Veröffentlichungen und dergleichen, anzulegen, und im besonderen zu sammeln: a) Gesetze und Verordnungen, betreffend Zollwesen, Gewerbe- und Handelsrecht, Patent-, Muster- und

Zeichcnschutz, b) Handelsberichte und Statistiken des In- und Aus­

landes, Millionen Mark belaufen würden. Ich muß gestehen, daß ich auch immer mit großer Sorge erfüllt war, wie die Kosten aufzubringen seien. Denn cs sollte ja eine freie Vereinigung sein, die nur auf freiwilligen Beiträgen beruhen konnte, abgesehen von einem entsprechenden Zuschuß des Reiches. Wenn

ich an unsere freien Vereinigungen denke, und zunächst an die, die ich zu vertreten die Ehre habe, den Centralverband Deutscher Industrieller, der nicht ein so hohes Jahresbudget verbraucht, wie wir cs für die Auskunftsstelle geschätzt haben, so muß ich doch sagen, der Central­ verband dcr, ich kann wohl behaupten, heute den allergrößten Teil,

fast die gesamte deutsche Industrie in sich vereinigt denn es gehören ihm heute über 190 industrielle und wirtschaftliche Körperschaften an —, hat doch immer große Sorge, seinen Etat aufrecht zu erhalten, und wenn nicht die großen bedeutenden Firmen mit einer unendlich viel größeren Opferwilligkeit dabei sich betätigen würden, als die Industrie im allgemeinen,

dünn würde cs dem Centralverbande nicht möglich

sein, seinen Etat aufrecht zu erhalten. Also wieviel schwerer würde es sein, für diese große Stelle die bedeutenden Ausgaben zu beschaffen.

Es war daher nicht mehr als recht, daß der Herr Staatssekretär des Innern diese Angelegenheit zur Erwägung gab. Endlich, meine Herren, verwies der Herr Staatssekretär

in

seinem Reskript darauf, daß eine solche Außenhandelsstelle nur auf Erfolg und Erfüllung ihres Zweckes rechnen könne, wenn sie von allen an unserem Außenhandel beteiligten Kreisen gefördert und

47 gestützt würde. (Sehr wahr!) Nun, meine Herren, ich möchte hier nicht anstehen, wenigstens meine Ueberzeugung dahin aussprechen, daß in

dieser Beziehung die Interessengemeinschaft nicht ganz korrekt verfahren ist. (Hört! hört!) Meine Herren, ihr ganzes Gebühren und ihre Eingaben mußten trotz der Versicherung des Herrn Referenten, daß die Absicht und der Wunsch bestand, sämtliche Kreise zu beteiligen, alle Kreise des deutschen Handels heranzuziehen, doch den Gedanken erwecken, daß die Interessengemeinschaft allein diese Sache machen

wolle unter Ausschluß der übrigen am Außenhandel beteiligten Kreise. (Zustimmung und Widerspruch.) Freilich ist dieselbe Bemerkung, die der Herr Staatssekretär in dieser Beziehung in seinem letzten Reskript an uns richtete, bereits im vorigen Jahre in cincm Reskript gemacht worden, welches auf eine unserer Eingaben der Herr Unterstaatssekretär Wermuth uns zugchen ließ. Da wurde schon hervorgehoben, daß außer den Körperschaften, die in der Interessengemeinschaft vertreten sind, doch wenigstens die Vertretungskörperschaften der deutschenJndustrie, die im Centralverband und auch in den anderen Vereinigungen der Inter­

essengemeinschaft nicht vertreten sind, daß doch der Exporthandel und vor allein der Deutsche Haudelstag, bei der Sache beteiligt werden müssen. Und, meine Herren, infolgedessen haben im vorigen Jahre im August, wie es ganz richtig der Herr Referent eben mitgeteilt hat, schon Verhandlungen mit dem Herrn Vertreter des Deutschen Handels­ tages, Herrn Generalsekretär Soetbeer, und mit dem Vertreter des

chemischen Vereins, Herrn Direktor Wenzel,

stattgesunden,

und in

Uebereinstiinmung mit diesen ist eine neue Eingabe an den Minister gerichtet worden in Beantwortung des damaligen Reskripts. Aber, meine Herren, ich bleibe dabei stehen, daß diese letzte Eingabe, die wir an den Herrn Minister im Januar gerichtet haben,

und die den Anlaß zu dieser Antwort,

die ich jetzt

besprochen habe,

gegeben hat, den Eindruck erweckt hat, als wenn die Interessen­ gemeinschaft diese Angelegenheit unter Ausschluß aller übrigen am

Außenhandel beteiligten Kreise betreiben wollte. Und, meine Herren, das wäre ein falscher Weg gewesen, denn vor allen Dingen wäre es zunächst notwendig gewesen, den Deutschen Handelstag in der

Sache in vollem Umfange und in vollem Maße zu beteiligen. (Sehr richtig!) Denn der Deutsche Handelstag hat ebenso gut wie die in der Interessengemeinschaft vereinigten Körperschaften sogar die gesetz­ liche Verpflichtung, die Industrie zu vertreten, und außerdem ist er

die gegebene Vertretung des gesamten deutschen Handels. (Sehr richtig!) Und, meine Herren, ähnliche Gründe kann ich für die Hinzu­ ziehung des Exporthandels und der chemischen Industrie anführen.

48 Also, meine Herren, das ist ein nicht richtiger Weg gewesen, den die Interessengemeinschaft beschritten hat. Wenigstens hat sie die Absicht, alle anderen Kreise zu beteiligen, so verschleiert, daß sie nicht von der

Allgemeinheit erkannt wurden. Nun, meine Herren, kam

das Reskript

des

Herrn

Staats­

in der Interessengemeinschaft zur Verhandlung, und die Zentralstelle zur Vorbereitung der Handelsverträge und der Central­ verband erkannten die Einwände des Herrn Ministers sofort als voll­ ständig berechtigt und maßgebend für das künftige Verhalten der Interessengemeinschaft an, und dieser Ansicht schloß sich auch in vollem Umfange der Bund der Industriellen an. Meine Herren, es mußte daraus gefolgert werden, daß, um die von dem Herrn Staatssekretär sekretärs

gewünschte breite Unterlage zu erlangen, die gesamten am Außen­ handel beteiligten Kreise herangczogen werden mußten, nicht um ihnen die Tatsache vorzulegen, daß die Interessengemeinschaft beschlossen habe, eine Außcnhandelsstclle zu errichten, daß das also eine fertige Sache sei, und daß die Herren hier nur hergebeten würden, um die Ausführung weiter zu besprechen und sich an der Ausführung zu be­ teiligen, sondern, daß in der heutigen Versammlung die Frage ab ovo verhandelt werden müßte, vor allen Dingen die Frage: Ist die Errichtung einer solchen Außenhandelsstelle notwendig im Interesse unseres wirtschaftlichen Lebens und unseres Außenhandels, oder wird das nicht für notwendig gehalten? (Sehr gut!) Darüber, meine Herren, sollen Sie sich nun äußern. Nun, meine Herren, glaube ich wohl annehmen zu dürfen, daß nach den Vorgängen im Cenlralverband, nach den Vorgängen im Deutschen Handelstag, die Ansichten auch in der hiesigen Versammlung geteilt sein werden. Es werden hier Freunde dieses Planes vorhanden sein, die ihn warm unterstützen, es werden entschiedene Gegner sich äußern. Nun werden Sie vielleicht die Güte haben, mir zuzustimmen, daß das

Ergebnis dieser Erörterung durch Abstimmung in der heutigen Ver­ sammlung nicht festgestellt werden kann. (Sehr richtig!) Die geringere Schwierigkeit, daß ein Verein durch 1 Mitglied, der andere durch

10 Mitglieder vertreten ist,

ließe sich dadurch überwinden,

daß nach

Körperschaften abgestimmt wird. (Sehr richtig!) Aber, meine Herren, die größere Schwierigkeit ist nicht aus der Welt zu schaffen, daß die

Bedeutung dieser einzelnen Korporationen eine außerordentlich ver­ schiedene ist zsehr richtig!), und daß daher jede Abstimmung ein falsches Bild geben wird. (Zustimmung.) Daher schließe ich mich in gewissem Grade dem Anträge des Herrn Referenten an, und die ganze Interessengemeinschaft, auch der

49 Centralvcrband

und die Zentralstelle zur Vorbereitung von Handels­

dem angcschlossen. Wir bitten Sie, zu erwägen, ob es nicht zweckmäßig sein dürfte, am Schlüsse unserer Beratung einen Ausschuß einzusetzen, der dann die Sache weiter bearbeitet und gewissermaßen das Ergebnis aus den heutigen Aeußerungen und Ver­ handlungen festzustellen hat, einen Ausschuß, in dem die sämtlichen verträgen hat sich

an unseren Außenhandel beteiligten Kreise vertreten sind. Wir haben uns gedacht, daß am einfachsten, aber ganz vollständig, eine solche Vertretung in diesem Ausschuß geschaffen werden könnte, wenn zunächst, Vertreter des Handelstages, als der bedeutendsten Vertretungs­

körperschaft von Industrie und Handel, hincinkämcn, daß alsdann eine zweite hochbedcutungsvolle Sondergruppc des Handels, die Vereinigung der Exporteure -- um mich kurz auszudrücken auch in diesem Ausschuß vertreten sei, und daß dann der Verein zur Wahrung der wirtschaftlichen Interessen der chemischen Industrie, als einer großen, in hohem Maße am Export beteiligten Industrie, die in den zentralen Körperschaften der Interessengemeinschaft bisher noch nicht vertreten ivar, auch eine Vertretung in diesem Ausschuß finde, und daß daneben endlich die in der Interessengemeinschaft vereinigten Körperschaften, als die speziellen Organe der Industrie, auch ihre Vertretung in diesem Ausschuß stellen. Wenn der Ausschuß in dieser Weise zusammengesetzt ist, so werden Sie vielleicht die Freundlichkeit haben, mir zuzugestehen, daß dann alle an unserem Außenhandel beteiligten Kreise eine Vertretung gefunden haben, und daß sie getrost dieser Vertretung die Entscheidung überlassen können, ob etwas gemacht wird, und wie es gemacht werden soll.

Nun, meine Herren, zu der Frage, ob es gemacht wird, werden Sie die Güte haben, doch auch wahrscheinlich aus dem Verlauf der heutigen Verhandlungen zu erkennen, daß ein gewisses Bedürfnis nicht von der Hand zu weisen ist. Täglich gehen bei uns die Bitten um Auskunft in der einen oder anderen Sache ein, die sich auf das Ge­ biet der Tätigkeit einer solchen Stelle erstrecken. Der Centralverband Deutscher Industrieller hat im engeren Rahmen eine Auskunftsstelle für

handelspolitische und zollpolitische Mitteilungen eingerichtet, an beten Spitze wir einen nationalökonomisch ausgebildeten Herrn haben, der

sich in diese Angelegenheit außerordentlich hinein gearbeitet hat.

Wir

sind freilich, unter sehr häufigen Rückgriffen auf bie' Abteilung IV im Reichsamt des Innern, die uns ihre vortrefflichen Auskünfte immer mit der größten Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit zur Verfügung gestellt hat — wofür ich Gelegenheit nehme, den wärmsten Dank des Centralverbandes auszusprechen —, wir sind mit dieser Hilfe immer Hest 110.

4

50

imstande gewesen, die Auskünfte zu erteilen. Meine Herren, Sie werden nicht sagen können, daß das Bedürfnis nur bei kleinen und mittleren Industrien besteht, sondern ich kann Ihnen versichern, daß Anfragen zum Beispiel über die Zolltarife derjenigen Länder, mit denen wir in innigster Beziehung stehen, von sehr großen und be­ deutenden Firmen und Werken an uns gerichtet werden, von denen man doch annehmen müßte, daß sie ihre ganz besondere Auskunft wohl sich selbst besorgen werden. Wenn ich schon diese Erfahrung gemacht habe, meine Herren, so wird wahrscheinlich doch ein solches Bedürfnis in weiterem Umfange bestehen, nicht in bezug aus die Förderung des Außenhandels möchte ich sagen, aber auf die Erteilung von Auskünften. Das bitte ich Sie, meine Herren, in Erwägung zu ziehen. Und noch eins, meine Herren. Ich bitte Sie in Erwägung zu ziehen, daß der Bund der Industriellen doch natürlich nur bewegt ist von seiner innersten Ueberzeugung der Notwendigkeit, und daß er in durchaus loyaler Absicht, wie der Herr Vertreter des Bundes der Industriellen Ihnen sagte, seit 15 Jahren in außerordentlich umfangreicher, in­ tensiver, in hohem Maße anzucrkcnnrnder Arbeit diesen Plan verfolgt hat. Wenn Sie manchmal mit den Ausführungen des Herrn Re­ ferenten nicht einverstanden gewesen sind, was auch bei mir und meinen Herren Nachbarn der Fall gewesen ist, so bitte ich Sie doch anzuerkennen, daß der Bund der Industriellen von seiner innersten Ueberzeugung durchdrungen ist bei einer Sache, die von ihm seit schon so langer Zeit immer im Interesse der deutschen Industrie und des deutschen Vaterlandes hochgehalten worden ist. (Lebhafter Beifall.)

Vorsitzender: Meine Herren, bevor ich das Wort weiter erteile, möchte ich einige wenige Worte dem, was der Herr Vorredner aus­ geführt hat, hinzufügen, wenn ich auch gestehen muß, daß nach den letzten

Ausführungen des Herrn Bueck es vielleicht für mich

notwendig wäre zu sprechen. Ich spreche lediglich, um

einem

nicht

Mißverständnis vorzubeugen,

das, wie ich befürchte, augenblicklich bei dem Herrn Dr. Wendlandt besteht, der sich eben zur Geschäftsordnung zum Wort gemeldet hat.

Die Ausführungen des Herrn Bueck gingen, soweit ich sie verfolgt habe — und ich habe sie sehr aufmerksam verfolgt —, wesentlich in ihrem Kern davon aus, in Ergänzung dessen, was der Herr Dr. Wendlandt als Referent Ihnen ausgeführt hatte, — wenn sich

auch Herr Bueck ausdrücklich dagegen verwahrte, als Korreferent aufzutreten, — darauf hinzuweisen, daß neben der Bedürfnisfrage doch auch die Frage geprüft werden müßte, welche großen Schwierigkeiten

öl

der Lösung des Problems cntgegenstehen. In diesem Zusammenhang hat Herr Bueck zunächst darauf hingewiesen, wie unendlich groß die Verantwortung für die zu schaffende Stelle ist, gegenüber denjenigen exportierenden Industrien, welche glauben, mit Hilfe dieser neu zu errichtenden Stelle unter Ausschaltung des Handels exportieren zu können. So habe ich die Ausführungen des Herrn Bueck verstanden, und in diesem Zusammenhang hat er dann in einem mehr scherz­ haften Tone sich mit dem Gedanken beschäftigt, wer diese ungeheure Ausgabe zu lösen sich berufen fühlen könnte, und hat dann davon gesprochen, daß nach seiner persönlichen Ansicht der Herr Dr. Wendlandt den Gedanken gehabt habe, selbst an die Spitze dieser Stelle zu treten. Das ist der Ausgangspunkt dessen, was Veranlassung dazu gegeben hat, wie ich glaube, bei dem Herrn Dr. Wendlandt ein Gefühl wachrusen zu müssen oder vielmehr so: den Herrn Dr. Wendlandt veranlaßt hat, einen Widerspruch zu erheben und den Wunsch zu hegen, sich jetzt zur Geschäftsordnung zu äußern. Mir wird hier zugerusen: „Im Nebenamte" habe Herr Bueck gesagt. Nun, meine Herren, wenn man die Sache im ganzen Zu­ sammenhang ansieht, so kann ich in dem, was mein verehrter Herr

Vorredner ausgeführt hat, wirklich nicht einen Anlaß dazu erblicken, daß wir uns über diese, wie ich schon sagte, wenn ich cs richtig

verstanden habe, regen sollen.

nur

scherzhaft

hineingetragene

Frage

Das wollte ich nur, ehe ich weiter das Wort gebe, druck gebracht haben.

Herr Dr. Wendlandt

hat das

hier

auf­

zum Aus­

Wort zur Geschäftsordnung.

Geheimer Kommerzienrat Wirth: Wenn Sie gestatten, werde ich das Wort nehmen. Meine sehr geehrten Herren! Herr Generalsekretär Bueck hat in seiner Rede sich gemüßigt gesehen — ich habe wenigstens den persönlichen Eindruck gehabt , nicht lediglich zur Sache zu sprechen (sehr richtig!), sondern vor allen Dingen auch den Bund der Industriellen

herabzusetzen und noch mehr seinen Generalsekretär. (Sehr richtig!) Ich fühle mich deshalb genötigt, den Vorstand des Centralverbandes der Industriellen zu fragen, ob er dieses Vorgehen seines General­ sekretärs billigen kann, und ob er es billigt, denn, wenn das der Fall

wäre, würden wir

können.

an den Verhandlungen nicht

weiter teilnehmen

(Bravo!)

Generalsekretär Bneck (Zur Geschäftsordnung):

Meine Herren,

ich bin mir nicht bewußt, auch nur eine Silbe gesagt zu haben, die

52 geeignet wäre, den Bund der Industriellen herabzusctzen.

Ich habe

mich auf Tatsachen beschränkt, abgesehen von meiner Annahme, daß Herr

Dr. Wendlandt, als Geschäftsführer des Bundes der Industriellen, auch bereit wäre — der Bund der Industriellen hat selbst beantragt, ihm die Ausführung dieser Sache zu überlassen (hört! hört!); da mußte ich im Anschluß daran annehmen, wenigstens persönlich, daß er danach strebte oder daß er bereit wäre, nm mich richtiger auszudrücken —, die Geschäftsführung dieser Sache oder die Leitung dieser Handelsstelle zu übernehmen. Ich lasse mich von ihm gern belehren, und nehme diese Aeußerung vollständig zurück.

Im übrigen wiederhole ich,

daß ich mir nicht bewußt bin, ein

Wort gesagt zu haben, das geeignet gewesen wäre, den Bund der Industriellen herabzusetzen. (Zurufe: Im Gegenteil!) Aber wenn die Herren vom Bunde der Industriellen geglaubt haben, das hcraushören zu sollen, so gebe ich ihnen gern die Versicherung, daß ich ebensowenig wie ich etwas gesagt habe, auch nur irgendwie die Absicht gehabt haben konnte und gehabt habe, den Bund der Industriellen hier in dieser Ver­ sammlung herabzusetzen. (Leifall.)

Borfitzender: Meine Herren, der Zwischenfall erledigt ist.

ich darf annehmen,

Geheimer Kommerzieniat Wirth:

daß hiermit

Damit bin ich zufrieden.

Borsitzeuder: Meine Herren, dann erteile ich das Wort dem Präsidenten des Deutschen Handclstages, Herrn Stadtrat Kaempf. Präsident Kaempf-Berlin: Meine Herren, für die Offenheit, mit der Herr Generalsekretär Bueck die Frage, die uns heute beschäftigt, behandelt hat, bin ich ihm außerordentlich dankbar (Zustimmung), und ich werde diesen Dank dadurch zum Ausdruck bringen, daß ich mich ebenso offen-ausspreche. (Leifall.) Der Deutsche Handelstag hat sich seit etwa 7 bis 8 Jahren mit der Frage einer Außenhandelsstelle, oder wie Sie es sonst nennen

wollen beschäftigt und hat sich kürzlich wieder in einet Ausschußsitzung dahin ausgesprochen, daß eine Handelsstelle, wie sie geplant wird, nur geschaffen werden könne vom Reiche und innerhalb der Einrichtungen des Reiches selbst. . Ueber die Frage, ob eine Außenhandelsstelle überhaupt errichtet

werden müsse, sind die Ansichten im Deutschen Handelstage, namentlich in einer Plenarversammlung, die im Jahre 1901 stattgefuncen hat, geteilt gewesen. Schon damals ist aber die Ansicht zum Ausdruck gekommen, daß eine derartige Außenhandelsstelle wesentlich in ihren

Aufgaben beschränkt werden müsse gegenüber den Wünschen,

die von

53 vielen Seiten laut geworden waren, und namentlich hat man sich, ich glaube mit Einmütigkeit,

dagegen ausgesprochen,

daß diese Außen-

handelsstelle das werde, was der Herr Referent in mehreren Wendungen ausgesprochen hat, nämlich eine Vorsehung für den deutschen Handel und die deutsche Industrie bezüglich des Exports. (Beifall.)

Im wesentlichen hat sich der Deutsche Handelstag dahin ausgesprochen, daß es eine Auskunftsstelle weiden müsse, bei der alles Material, das den Exporthandel angeht, zu haben ist, und von wo aus den einzelnen Interessenten, wenn sie sich an die Außenhandelsstelle wenden, Auskunft erteilt werden könne. Ueber den Umfang, den eine derartige Außenhandelsstelle, wenn sie vom Reiche errichtet wird, einzunehmen hat, sind auch heute die Anschauungen im Deutschen Handelstage noch außerordentlich geteilt. Der Deutsche Handelstag ist daher nicht in der Lage, heute irgend

eine Erklärung darüber abzugeben, in welcher Weise die Aufgaben dieser Außenhandelsstelle, die, wie gesagt, nach Ansicht des Deutschen Handelstages nur vom Reiche errichtet werden kann, zu definieren und zu begrenzen sind. Der Deutsche Handelstag ist nach seiner Verfassung nicht in der Lage, durch seinen Präsidenten oder irgend ein anderes Mitglied den Handclstag zu binden. Aus diesen Gründen ist der Handelstag auch nicht in der Lage, heute in einen Ausschuß einzu­ treten, der damit beauftragt werden würde, die Angelegenheit weiter­ zuführen und endgültig zu regeln. Der Geschäftsgang bei uns müßte vielmehr der sein, daß ich veranlaßte, nach Beratungen mit dem Vor­ stande des Deutschen Handelstages, daß eine Kommission des Handels­ tages selbst sich über die Frage klar wird, in welchem Umfange die Aufgaben einer Reichshandelsstelle oder Auskunstsstelle zu begrenzen sind, welche Aufgaben ihr überwiesen werden können, welche Aufgaben ihr zu überweisen den Interessen von Handel und Industrie entspricht, denn die Interessen von Handel und Industrie werden in dem Deutschen

Handelstage

von

den

sämtlichen

Handelsvertretungen,

Handelskammern und kaufmännischen Korporationen wahrgcnommen, und es gehören dem Deutschen Haudelstage sämtliche gesetzliche Ver­

tretungen für Handel und Industrie an. schlüsse der Kommission dem Ausschuß

Es würden dann diese Be­ des Deutschen Handelstages

vorgelegt werden müssen, und es ist fraglich, ob nicht bei der Wichtig­ keit der Sache der Ausschuß des Deutschen Handelstages beschließen

würde, diese Frage der Plenarversanimlung des Deutschen Handels­ tages vorzulegen.

Die letzte Frage

kann

ich zurzeit nicht beant­

worten. Jedenfalls aber muß ein Beschluß des Ausschusses des Deutschen Handelstages vorliegen, bevor irgend ein Vertreter des

54 Deutschen Handelstages in irgend einem Ausschuß, der eingerichtet wird, seinen Sitz entnimmt und an den Beratungen sich beteiligt. Unter diesen Umständen schlage ich Ihnen vor, indem ich dem Herrn Generalsekretär Bueck ebenfalls zu Dank dafür verpflichtet bin, daß er die Stellung des Deutschen Handelstages in seinem Vortrage so liebenswürdig und korrekt gewahrt hat (Beifall), daß Sie die Organe des Deutschen Handelstages zunächst Stellung nehmen lassen zu der Frage, ivie sie heute liegt. Sobald dies geschehen ist, wird der Deutsche Handelstag sich eine Ehre daraus machen, diejenigen Mitglieder, die Sie für einen Ausschuß bestimmen, zur gemeinsamen Arbeit einzuladen, denn es liegt dem Deutschen Handelstage daran, in Freundschaft auch mit den anderen Korporationen, die in so vor­ züglicher Weise Handel und Industrie vertreten, wie dies ja von einer großen Reihe der freien Vereine geschieht, zu einer gemeinsamen Deratung einzuladen. Dann aber unterscheide ich mich von dem Herrn Generalsekretär Bueck in der Beziehung, daß ich meine, der endgültige Beschluß

über die ganze Frage muß derselben großen Versammlung vorgelcgt werden, die heute hier tagt. (Sehr richtig!) Es ist nicht möglich, einem kleinen Kreise von 8 oder 9 Mitgliedern des Ausschusses oder ivenn es selbst mehr sind, die endgültige Entscheidung über die Frage zu überlassen. Ich habe in

aller Kürze vorgetragen, was meine eigene An­ schauung ist, und was auch als Meinung der Vertreter der Mehrzahl der Handelskammern, die heute hier ei schienen sind, sich herausgestellt hat, und ich bitte um Entschuldigung, wenn ich, nachdem ich meine Ausführungen gemacht habe, Sie bitte, mich zu entlassen, da ich im Reichstage notwendigerweise beschäftigt bin. (Lebhafter Beifall.)

Vorsitzender: Der Herr Vorsitzende des Zentralvereins deutscher Exporteure, Herr Hecht, hat das Wort. Hecht -Berlin: Meine Herren, ich könnte das, was ich sagen ivollie, auch ungesagt lassen, denn ich schließe mich vollständig dem an, was Herr Generalsekretär Bueck und Herr Stadtrat Kaempf als Vorsitzender des Deutschen Handelstages geäußert haben. Aber ich möchte doch, da die Gelegenheit sich hierzu bietet, auf einige Punkte flüchtig eingehen — ich werde Ihre Geduld nicht lange in Anspruch nehmen —, die mir sehr am Herzen liegen, und auf deren Behandlung

in diesem Kreise ich große Wichtigkeit lege. Meine Herren, in bezug auf dasjenige, was Herr Dr. Wendlandt geäußert hat, soweit es eine Unterredung betrifft, die er vor­ gestern mit mir hatte,

muß ich klarstellen,

daß seine Aeußerung, er

55 glaube,

daß auch „der Exporthandel" sich mit seinen Vorschlägen

zusammeufinden könne, nicht ganz zutrifft. Ich habe ihm gesagt, daß ich als Vertreter verschiedener Gremien mit ihm mich ausgesprochen habe, und zwar als Vertreter der Berliner Handelskammer, als Ver­ treter des Zentralausschusses der Berliner industriellen und kauf­

männischen Vereine und in dritter Linie als Vertreter des Export­ handels, als Vorsitzender der Berliner Vereinigung und Milvoi sitzender des deutschen Exportverbandes. Im Verband Deutscher Exporteure ist

diese Angelegenheit nur flüchtig zur Sprache gekommen, und der Export­ verband hat die Einrichtung einer solchen Stelle als für den deutschen Exporteur zwecklos bezeichnet (oho!), da ein jeder Exporteur gezwungen sei, sich die Nachrichten, die er nötig habe, an Ort und Stelle zu beschossen, und zwar nicht durch eilte flüchtige Berichterstattung, sondern durch die allergründlichsten Studien derjenigen Verhältnisse, um die cs sich handelt. Wenn solch gründliche Behandlung einer jeden Angelegen­ heit nicht geübt würde, dann würde der deutsche Exporthandel seine Aufgabe nicht erfüllen können, denn nur die gründliche Behandlung einer jeden Angelegenheit macht ihm eine erfolgreiche Durchführung seiner Geschäfte möglich. Alles das, was eine solche Stelle dem Exporteur bieten kann, ist zu obcrslächlich und gewöhnlich veraltet zur Zeit, in der es an den Interessenten gelangt. Diejenige Stelle, die

diese Mitteilungen beschafft, erfährt sie zum Teil erst von denjenigen, die schon längst zuvor die Berichte an ihre europäischen Korrespondenten

gegeben haben und durch sie schon längst Verwertung fanden. (Sehr richtig!) Meine Herren, diese meine Darlegungen sind nicht als Wider­ stand gegen die ganze Sache aufzufassen, sondern sollen lediglich zur Erklärung dienen, warum der deutsche Exporthandel an der gedachten

Gründung kein nennenswertes Interesse nehmen kann; er würde voll­ ständig im Hintergründe mit seiner ganzen Tätigkeit stehen, würde er auf die Leistungen einer solchen Stelle angewiesen sein. Nichtsdestoweniger jedoch erkennt der deutsche Exporthandel an, daß cs für solche Industrielle, die durch ihre Organisation berufen und befähigt sind, einen direkten Export in wirklich sachgemäßer Weise zu betreiben, es in vielen Fällen Bedeutung haben kann, eine Stelle zu

besitzen, welche sachgemäße Auskunft über Materien gibt, wie sie hier verschiedentlich erwähnt sind; und unter diesen Gesichtspunkten und in Anerkennung, daß einer Industrie, die fähig ist, den Export direkt zu betreiben, auch diejenigen Auskünfte zur Verfügung gestellt werden mögen, die notwendig sind unter diesem Gesichtspunkte habe ich Herrn Dr. Wendlandt geantwortet, bin ich persönlich der Meinung, daß der Exporthandel dabei mitwirken kann und gern mitwirken wird.

56 Er wird sogar — und

damit komme ich zum Schluß meiner Dar­

legungen — mit Begeisterung bei dieser Angelegenheit mitwirken unter

dem Gesichtspunkte, daß niemand ein lebhafteres Interesse an einer Kooperation des Exportstandes und der Exportindustrie nimmt, als eben der Exporthandel, und zwar aus dem Grunde, weil er sich klarer als jeder andere Beruf darüber ist, welch schwere Schädigungen den, deutschen Wirtschaftsleben durch das planlose Nebeneinander-, eigentlich Gegeneinandcrarbeiten des Exporthandels und der Exporiindustrie zu­ gefügt wird, wie es jetzt in der Praxis vielfach zu beobachten ist. Diese Schädigungen auszuschalten und die Möglichkeit zu schaffen, ein wirklich organisches Zusauinienwirken herbeizuführen, ein Zusammen­ wirken in dem Sinne, daß der Exporthandel in jeder Weise der Export­ industrie zur Verfügung ist und die Exportindustrie in jeder Weise dem Exporthandel, so daß ihre Kreise sich nicht stören und in solchem Zu­

sammenwirken einen positiven Vorteil für das gesamte wirtschaftliche Leben herbeizuführen, dazu, so hoffen wir, wird sich durch die ein­

geleitete Verhandlung jetzt die Gelegenheit bieten. Meine Herren, ich begrüße die Gelegenheit, durch die diese Ver­ handlungen in die Wege geleitet werben, mit Begeisterung. Ich hoffe, daß aus diesen Verhandlungen, in die wir eintreten werden, etwas wirklich Ersprießliches herauskommt, und zwar weit über die Aufgabe hinaus, die uns hier in erster Linie vorliegt. (Beifall.)

Vorsitzender: Ich gebe das Wort Herrn Bergrat Goth ein, Vorstandsmitglied des Haudelsvertragsvereins. Bergrat Gothein-Breslau: Meine Herren, ich würde nach den bemerkenswerten Ausführungen des Herrn Generalsekretärs Bueck und des Herrn Stadtrat Kaempf auf das Wort verzichtet haben, wenn nicht aus den Worten des Herrn Generalsekretärs Dr. Wendlandt die Auffassung zum Vorschein gekommen wäre, daß der Handels­ vertragsverein in den Vorverhandlungen sich diesem Projekt durchaus

sympathisch gegenübergestellt hätte. Ich glaube, das ist eine etwas sanguinische Auffassung des Herrn Dr. Wendlandt, denn meiner Ansicht nach beschränken sich diese Vorverhandlungen auf eine kurze gelegentliche Besprechung in irgend einem (Safe im Westen (Heiterkeit), und Herr Wendlandt hat tatsächlich nicht die Auffassung wieder­ gegeben, die in den Kreisen des Vorstandes des Handelsvertrags­ vereins herrscht. Meine Herren, wir stehen der ganzen Angelegenheit im höchsten

Grade skeptisch gegenüber.

Wir sind nicht der Meinung, daß es mög­

lich wäre, den deutschen Außenhandel dadurch zu fördern, daß man ihm gute Ratschläge gibt von feiten einer bureaukratischen Behörde,

d7

oder von feiten eines Bureaus. (Zehr richtig!) Diesen Weg muß der Großindustrielle und ebenso der kleine durch Vermittelung des sach­ verständigen Exporteurs selber zu finden wissen, und ich teile die Auf­

fassung, die Herr Generalsekretär Bueck hier geäußert hat, daß es im höchsten Grade gefährlich wäre, den einzelnen kleinen Industriellen zn ermutigen, den Export direkt selbst in die Hand zu nehmen, weil er dabei sehr gefährliche Nackenschläge erleiden würde. Meine Herren, das, worauf sich unseres Erachtens eine derartige Auskunstsstclle beschränken muß, ist, Auskunft zu geben über Zolltarif­ sätze, über Auslegungen des Zolltarifs und Zollbehandlung in den einzelnen Ländern, und diese Aufgabe ist bereits in umfangreichem Maße in verschiedenen Körperschaften ausgeübt worden, und zwar in einer Weise, die den beteiligten Mitgliedern dieser Körperschaften zu Klagen bisher meines Wissens keinen Anlaß gegeben hat. (Sehr richtig!) Ich kann bezüglich des Handelsvertragsvereins bemerken, daß wir ein derartiges Auskunftgeben in iveitem Umfange ausüben, und daß wir die Anerkennung unserer Mitglieder für diese Tätigkeit haben. Meine Herien, ich weiß, daß verschiedene andere Gremien, die Aeltesten der Kaufniannschast, die verschiedensten Handelskammern, einzelne Industrie­ vereine diese Tätigkeit auch üben. Da ist es nun eben sehr fraglich, wenn sich nun einmal doch tatsächlich die Tätigkeit einer derartigen Auskunstsstelle nicht über viel Weiteres erstrecken kann, ob das Be­ dürfnis für eine zentrale Auskunflsstelle zu bejahen ist. In unseren Kreisen ist es bisher nicht bejaht worden, und ich muß das hier mit­ teilen, ans die Gefahr hm, daß wir in den Verdacht des Partikularismus kommen. Meine Herren, man soll nicht alles Partikularismus nennen, was Dezentralisation und unter Umständen durchaus wünschenswerte Dezentralisation ist. Wir sind trotz dessen nicht abgeneigt, der Erörterung der Frage

näher zu treten, und wenn Sie einen Ausschuß wählen — was aller­ dings meines Erachtens nach verfrüht wäre —, so möchte ich bitten, daß Sie einen Verein, ivie den Handelsocrtragsverein mit seiner sehr umfangreichen Mitgliedschaft, und einen Verein, der sich doch in erster Linie mit der Förderung der Zwecke des Außenhandels befaßt, bei der Zusammensetzung der Kommission nicht ausschließen.

Meine Herren, ich möchte Ihnen aber doch vorschlagen, diese Zusammensetzung einer Kommission vielleicht so lange zu vertagen, bis der Deutsche Handelstag,

der nun einmal in erster Linie doch die

berufene Vertretung von Handel und Industrie Deutschlands ist, ge­ sprochen hat und sich darüber schlüssig gemacht hat, wie er zu dieser Frage Stellung nimmt.

Wollen Sie die Sache so lange vertagen, so

58 werden Sie meines Erachtens von allen Seiten lediglich Zustimmung finden können, und wir werden dann, wenn diese Vertretung gesprochen hat, erst zu einem praktischen Entschluß kommen können.

Ich möchte Sie deshalb bitten,

jede Beschlußfassung,

Wahl eines Ausschusses, einstweilen noch zu unterlassen.

auch die

(Beifall.)

Vorsitzender:

Das Wort hat Herr vr. Gunz für die Handels­ kammer und den Verein der Exporteure in Nürnberg.

Handelskammersyndikus Dr. Gunz-Nürnberg: Meine Herren! Ich bin beauftragt, hier für die Handels- und Gewerbekaminer Nürn­ berg und für die Vereinigung bayerischer Exportfirmen zu sprechen; ich kann jedoch von vornherein sagen, daß der eigentliche Grund, weshalb ich das Wort ergreifen sollte, nach dem, was ich mit angehört habe, so ziemlich hinfällig geworden ist. Meine Entsendung im Auf­ trage dieser Korporationen erfolgte deshalb, weil wir in dem Vorgehen der Interessengemeinschaft eine Gefahr erblickt haben. Es ist ja wohl schon vom Vorstandstische selbst erklärt worden, daß vielleicht formell nicht ganz richtig vorgegangen worden ist. Dies stürmische Verfahren hat mich an das Vorgehen jenes jungen Paares erinnert, das die Heiratspapiere nicht bekommen konnte und dem Standesbeamten er­ klärte, wenn wir sie nicht bis Donnerstag bekommen haben, so fangen wir an. (Große Heiterkeit.) Wir haben in der geplanten Auskunftsstelle der Interessengemein­ schaft, wie betont, eine gewisse Gefahr erblickt, und zwar eine Gefahr deswegen, weil wir uns sagen mußten, in dieser Stelle wird einseitig die Industrie ihre Vertretung finden. Nun sehen wir allerdings, wie cs bei derartigen Verbindungen zu Zwecken, die des Segens des Staates entbehren, öfter der Fall zu sein pflegt, daß sie leicht wieder

auseinandergehen. Wenigstens habe ich den Eindruck bekommen, als ob diese Auskunftsstelle, die von der Interessengemeinschaft in die Welt gesetzt werden sollte, zunächst noch recht weit zu ihrem Entstehen hätte. Aber trotzdem halte ich es nicht für überflüssig, namens der bayerischen

Interessenten am Exporthandel und besonders auch namens der Nürn­ berger Handelskammer, die ja einen sehr starken Exporthandel reprä­ sentiert, zu erklären, daß wir es als eine unnütze Zerspl itterung der Kräfte bezeichnen müssen, wenn das Reich, das so reiche Hilfsmittel

zur Verfügung hat — immerhin die reichsten Hilfsmittel, die eine Stelle aufbringen kann —, eigentlich gewissermaßen mit seinen Einrichtungen an die Seite geschoben werden soll. Es ist ja schon davon die Rede gewesen, daß in der IV. Abteilung des Neichsamts des Innern alle die Einrichtungen bereits vereinigt sind, die notwendig sind, um eine wirklich vollkommen — und zwar in dem Sinne, wie wir es wünschen —

3!) arbeitende Auskunftsstelle zu schaffen. Ich glaube, die Anschauung, die der Referent vertreten hat, ist wohl nicht richtig, daß wir uns

scheuen sollten, das Reich zu einem Ausbau seiner Einrichtungen zu veranlassen. Das Reich wird in der Lage sein, alle die bestehenden

privaten Auskunftsstellcn mit Material zu versorgen, nnd diese De­ zentralisation - darin schließe ich mich durchaus Herrn Bergrat Gothein an — ist für die deutschen Verhältnisse zweifellos das richtige. Ich bitte daher gleichfalls, daß die von Herrn Stadtrat Kaempf

vertretenen Anschauungen auch von der Versammlung heute dadurch gebilligt werden, daß von der Einsetzung eines Ausschusses für den Augenblick abgesehen und die Stellungnahme des Handelstages, die ja in einer gewissen Weise bereits in Aussicht gestellt ist, abgewartet werde. (Beifall.)

Vorsitzender: Meine Herren, es hat sich niemand mehr zum Worte gemeldet. (BravoIch schließe die Diskussion und gebe dem Referenten das Schlußwort. Geheimrat Goldberger: Nur wenige Worte: In der Einladung, die wir uns erlaubt haben an Sie zu richten, und die Sie die Güte gehabt haben anzunehmcn, war gesagt: Znr Erörterung wird die Frage gestellt werden, ob das Bedürfnis, die erwähnte Außenhandels­ stelle zu errichten, von der überwiegenden Mehrheit der anwesenden Körperschaften anerkannt wird, und, wenn diese Frage bejaht wird, wie dieses Unternehmen in geeigneter Weise ins Werk zu setzen ist. Meine Herren, aus dem Verlaufe der Verhandlungen ist ersichtlich und erkennbar, daß eine solche Erörterung in einem so großen Kreise

unmöglich ist. Es ist Ihnen auch dargelegt worden, daß eine Ab­ stimmung untunlich ist, weil die Abstimmung nicht in denjenigen Grenzen sich vollziehen und auf denjenigen Voraussetznngen sich auf­

bauen könnte, die zu einer klaren Erkenntnis Ihrer Empfindungen und Ihrer Wünsche führen würde. Daher, meine Herren, ist es, glaube ich, wie der Herr Referent cs beantragt hat - und er hat hierbei sich auf einen einmütigen Beschluß unserer Interessengemeinschaft gestützt — das einzig Ziveckmäßige, daß zur weiteren Erörterung der wichtigen Frage ein Ausschuß eingesetzt wird, der die Angelegenheit zu verhandeln hätte. Dcr Präsident des Deutschen Handelstages hat Ihnen zugesagt, daß er seinerseits, insoweit es in seiner Kompetenz liegt, die Organe des Deutschen Handelstages befragen will, um

eventuell, wenn diese Organe bereit sind, in einen solchen Ausschuß einzutreten, die Führung in der Angelegenheit mit zu übernehmen,

beziv. wenn dies erforderlich sein sollte, das Plenum des Deutschen Handelstages zu berufen. Hier ist der Weg gegeben, meine Herren,

60 auf dem wir friedlich weitergehen können,

und ich meine,

Sie sollten

alle mit uns diesen Weg gehen (Zustimmung) und sollten akzeptieren,

was Ihnen vorgeschlagen worden ist. Dann haben diese Verhandlungen, meine Herren, einen harmonischen Abschluß gefunden, und das kann einzig und allein nur unser aller Wunsch sein. (Zustimmung und Beifall.) Daher meine ich,

hat

sich

auch niemand

eine jede weitere Erörterung — im übrigen mehr zum Worte gemeldet — ist für den

Augenblick auszuscheiden. (Sehr wahr!) Meine Herren, was gewollt wird, ist ein großes Ziel. Man kann verschiedener Meinung sein, ob

es angezeigt ist, ihm nahezukommen, weil bei manchen der Wunsch vorhanden ist, cs verwirklicht zu sehen, bei vielen anderen die gegen­ teilige Absicht obwaltet. Aber alle diese Meinungen nach der einen oder nach der anderen Seile werden in einem Ausschüsse, in dem die Gesamtvcrtretung des deutschen Handels und der deutschen Industrie vereinigt ist, sicherlich diejenige Klärung finden können, die gegebenen­ falls auch zu einer glücklichen Durchführung führen kann. Daher bitte ich Sie, meine Herren, dem Anträge, den Herr Präsident Kaempf gestellt hat — ich darf das wohl als einen Antrag bezeichnen —, mit der Maßgabe zuzustimmen, daß die Bildung des Ausschusses, der durch die Interessengemeinschaft, deren Einladung Sie heute Folge geleistet haben, und den Deutschen Handelstag einzuberufen ist, in dem Augen­ blicke erfolgen soll, in dem der Deutsche Handelstag sich bereit erklärt, die Sache als gemeinnützig überhaupt in den Bereich seiner Erwägungen

zu ziehen.

(Beisall.)

Borsitzender: Meine Herren, nach den Ausführungen des Herrn Geheimrat Goldberger halte ich cs doch für notwendig, wenigstens formell die Diskussion wieder zu eröffnen, wenn ich auch glaube, daß die Auffassung des Herrn Geheimrat Goldberger nach den Zustim­

mungserklärungen, die er aus der Versammlung bekam, geteilt wird.

Es sind, wie ich soeben höre, zwei Wortmeldungen übersehen worden. Ich erteile zunächst das Wort Herrn Dr. Fasolt, Syndikus des Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen der deutschen Elektrotechnik.

Syndikus Dr. Fasolt: Meine sehr geehrten Herren! In der Einladung, die wir zu der heutigen Versammlung bekommen haben, stand, daß die Bedürfnisfrage erörtert werden solle. Ich

möchte

mir

deshalb

gestatten,

mit

einigen

Worten darauf ein­

zugehen. Ich habe in den letzten Wochen häufig Gelegenheit gehabt, aus dem Kreise der elektrotechnischen Industrie Meinungen darüber

61 zu hören, wie sich gerade diese am Außenhandel außerordentlich interessierte Industrie zu dem Projekt der Außenhandelsstelle stellt.

Meine Herren, die Grundlage für diese Meinungsäußerungen war ja zunächst nur gegeben in dem Projekt, wie es von der Interessen­ gemeinschaft dem Herrn Staatssekretär des Innern cingereicht worden

ist.

Ich

kann Ihnen nur verraten,

daß von sämtlichen Herren,

die

ich gesprochen habe, den kaufmännischen Leitern großer Firmen, ein­ stimmig die Ansicht geäußert worden ist: „Diese Außenhandelsstelle, wie

sie insonderheit vom Bunde der Industriellen erstrebt worden ist, ist für uns vollständig wertlos." Meine Herren, das Projekt hat etwas Weltfremdes an sich. Wenn Sie den Aufgabenkreis betrachten, den sich die Außenhandelsstelle gestellt hat, so finden Sie da eine Reihe von Aufgaben, die sie niemals wird lösen können. Ich nehme bloß den Punkt: Auskünfte über Marklfragen, Preisbewegung und dergleichen. Meine Herren, eine bureaukratische Organisation zur Auskunft über Marktfragen, Preisbewegung im Auslande — ich möchte denjenigen Beamten sehen, der das fertig bringt! Ferner soll die Außenhandelsstelle auch über die Technik der industriellen Er­ zeugnisse Auskunft erteilen. Meine Herren, ich glaube, kein Beamter der Außenhandelsstelle wird in der Lage sein, unseren Industriellen Auskunft und Belehrung über Fabrikalionsmethoden und dergleichen zu erteilen. Das sind tat­ sächlich weltfremde Ansichten, die ein Kopfschütteln in der Industrie, soweit wenigstens die elektrotechnische Industrie in Frage kommt, hervor­

gerufen haben. Und, meine Herren, um Zollauskünfte, insonderheit Auskünfte über Zolltarifentscheidungen im Auslande zu geben, dazu brauchen wir, wie schon Herr Bergrat Gothein ausgeführt hat, die

Außenhandelsstelle auch nicht. Vor allen Dingen kommt dabei noch für verschiedene Industrien in Betracht, daß Zolltarifauskünfte nur von solchen Stellen gegeben werden können, die auch technische Fachkenntnisse besitzen. Zum Bei­ spiel auf dem Gebiet der Elektrotechnik wird in der Regel niemand zutreffende Zollauskünfte geben können, der nicht die elektrotechnischen Produkte genau kennt. Infolgedessen müssen Sie aus verschiedenen

Industrien Fachleute einstellen, die in dauernder Verbindung mit der Praxis stehen. Dadurch würden solche Kosten entstehen, wie sie vor­

hin Herr Bueck genannt hat. Im übrigen möchte ich

bemerken,

daß die industriellen Fach­

verbände in der geplanten Außenhandelsstelle

haben,

weil

fehlte war.

eben

ihre

Organisation

von

keine Gefahr gesehen

Anfang

an

eine

ver­



62

-

Vorsitzender: Das Wort hat Herr Eugen Hager, Geschäfts­ führer der Vereinigung für die Zollfragen der papierverarbeitenden Industrien und des Papierhandels.

Eugen Hager:

Ich verzichte.

Vorsitzender: Meine Herren, wenn sich niemand mehr zum Wort meldet, dann schließe ich endgültig die Diskussion und gebe dem Herrn Referenten das Schlußwort. Berichterstatter Dr. Wendlandt: Meine Herren, aus der Diskussion und Stellung der Versammlung ist ungefähr das Resultat herausgekommen, das ich erwartet habe. Ich habe mir wohl vor­ gehalten, daß die Versammlung diese Angelegenheit zunächst wieder einem Ausschuß und eventuell noch nicht einmal einem Ausschuß über­ weisen würde, um sic von Grund aus noch einmal durchzuarbeitcn, da die Angelegenheit nunmehr wieder auf eine breite neutrale Basis getragen werden muß und man sich natürlich über die Grundlagen von Grund aus neu verständigen will. Ich habe die Ausführungen, die Herr Stadtrat Kaempf gemacht hat, ja mit einer gewissen Genugtuung begrüßen können, denn sie enthalten in der Tat einen positiven Kern. Sie enthalten die Er­ klärung, daß der Deutsche Handelstag sich von Neuem mit dieser Frage beschäftigen wird und sie enthalten die Erklärung, daß der Deutsche Handelstag einem solchen Ausschuß nach Verständigung in seinem Kreis beizutrcten gedenkt. Sie enthalten ferner die Erklärung, daß es zweckmäßig wäre, daß, sobald die Vorverhandlungen im Handelstage stattgefunden haben, die Versammlung in der heutigen Zusammensetzung erneut zusammentritt, um sich dann endgültig schlüssig zu machen. Das sind Vorschläge, die man sehr ivohl annehmen kann, sie decken sich ungefähr auch mit den Vorschlägen, die Herr Geheimrat Goldberger gemacht hat. Herr Geheimrat Goldberger steht positiv

auf dem Boden der Beschlüsse der Interessengemeinschaft, die ich nach meinem Charakter unbedingt und durchaus vertrete, ohne jeden Zweifel. Es ist vorgeschlagen worden von Herrn Geheimrat Gold­ berger, die Anträge des Herrn Stadtrat Kaempf anzunehmen, daß die Interessengemeinschaft erneut einen Ausschuß einberuft in

Gemeinschaft mit dem Deutschen Handelstag, sobald er sich selbst über die Frage schlüssig ist. Besonders positiv klangen die Erklärungen

des Herrn Hecht. Da ich auf Grund unserer gestrigen eingehenden Besprechungen als Resultat einen positiven Vorschlag, der zwischen uns beiden schriftlich festgelegt worden ist, hier in Händen habe (Redner zeigt das Schriftstück vor), es aber meinerseits abgelehnt habe,

63 den Vorschlag des Herrn Hecht öffentlich vorzutragen, sondern das ihm selbst überlassen hatte, so weiß ich ganz genau, worauf gerade Herr Hecht hinaus will Ich will auf den Inhalt jetzt nicht näher eingehcn, weil Herr Hecht selbst nicht darauf eingegangen ist, sondern alles der besseren Zukunft überlassen. Herr Hecht hat heute erklärt, daß er mit Begeisterung sich an der Schaffung einer solchen Zentralstelle

beteiligen würde und hat sogar die Perspektive eröffnet, daß ein noch viel größeres und weiteres Aufgabengebiet uns erwachsen würde. Ich bin mit ihm persönlich in dieser Beziehung vollständig einer Meinung. Was schließlich die einzelnen Angriffe auf unseren Grundplan anbelangt, io ist gerade das, was Herr Fasolt sagte, mir nicht recht verständlich. Die Punkte, die er herausgegriffen hat, standen schon 1901 in dem alten Plan der Reichshandelsstelle, einem Plane, der aufgestellt ist in Gemeinschaft mit dem Handelstag und den sämtlichen großen Verbänden, die diesen Plan gutgeheißen und auch gegenüber der Negierung vertreten haben. Neu ist auch nicht die Aufgabe, die Technik der industriellen Erzeugung im Auslande zu beobachten. Es scheint nicht richtig aufgefaßt worden zu sein. Das ist ein sehr wichtiges Gebiet, denn manche Industrie wünscht dringend, daß Mitteilungen über die Technik der ausländischen Konkurrenten hierher gemacht

werden. Ich will aber noch hinzufügen, daß der von Ihnen gewiß nicht als weltfremd angesehene Herr Dr. von Martins derjenige gewesen ist, der im besonderen darauf gedrungen hat, daß dieser Punkt in den Grundplan ausgenommen werde. Ich kann auch konstatieren, daß auch der Vertreter des Handelsvertragsvercins, Herr Bergrat Gothein, sich bereit erklärt hat, für den Handelsvertragsvercin in einen Ausschuß einzutreten, und nicht bloß das, sondern ausdrücklich die Voraussetzung ausgesprochen hat, daß auch der Handelsvertragsverein hinzugezogen werden muß. Das ist ein Standpunkt, den wir vom Bund der Industriellen in den

letzten Tagen mit voller Entschiedenheit vertreten haben, und ich kann deshalb für diesen Vorschlag auch vollkommen eintreten. Ich habe daher zu resümieren als das Ergebnis der Verhand­ lungen, daß die Versammlung zu beschließen bereit ist, einen Ausschuß einzusetzen und ihn gemeinschaftlich mit dem Deutschen Handelstage einzuberufen, sobald der Deutsche Handelstag sich über eine Beteiligung seinerseits in einer Kommission, in seinem Ausschuß oder im Plenum

schlüssig gemacht hat. Dies ist der Vorschlag des Herrn Geheimrat Goldberger, der meiner Ansicht nach zweckmäßig die aus den anderen

Kreisen

hervorgegangenen Vorschläge zusammengefaßt und

64 gleichzeitig den Boden

behauptet,

ihren Vorbcschlüssen betreten hat.

den die (Bravo!)

Interessengemeinschaft

in

Borsitzender: Herr Liebermann vom Verein Hamburger Expor­ teure hat zur Geschäftsordnung um das Wort gebeten.

Liebermann - Hamburg: Ich möchte nur dem Herrn Referenten bemerken, daß, soweit ich die Ausführungen des Herrn Hecht ver­ standen habe, sie nicht in seiner Eigenschaft als Vorsitzender irgend eines Verbandes gefallen sind, sondern, wie Herr Hecht mehrfach Ge­ legenheit genommen hat zu betonen, es seine persönlichen Ansichten waren, und ich möchte darauf Gewicht legen, da unser Verein, dcr

Verein Hamburger Exporteure, auch dem Verband Deutscher Exporteure, dessen Mit-Vorsitzendcr Herr Hecht hier ist, angehört.

Vorsitzender: Herr Robinow, der Vorsitzende des Vereins der Exporteure in Hamburg, hat zur Geschäftsordnung das Wort. Robinow-Hamburg: Ich bin erster Stellvertreter des Vorsitzenden des Handelstages, und als solcher möchte ich auch hier sprechen. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, daß es nicht zutrifft, daß der Herr Präsident des Handelstages, wie es Herr Geheimrat Goldberger und dcr Herr Referent aufgefaßt zu haben scheinen, einen

Antrag gestellt hätte. Das hat er nicht getan. (Geheimrat Goldberger: Eine Anregung!) Eine Anregung hat er gegeben. Er hat gesagt, daß er veranlassen wird, daß der Deutsche Handelstag sich in seinen verschiedenen Abteilungen wieder sehr ernstlich mit dieser Sache beschäftigen wird, und daß, wenn der Deutsche Handelstag, eventuell selbst durch eine Beschlußfassung des Plenums, die erforderlich werden könnte, zu der Ansicht kommt, daß es wünschenswert ist, diese Sache in einem Ausschuß weiter zu betreiben, er dann selbstverständlich mit der größten Bereitwilligkeit geneigt sein wird, in diesen Ausschuß ein­ zutreten und diejenigen Mitglieder zu deputieren, die in ihm gewünscht werden. Ein Antrag ist das nicht, im Gegenteil, er hat gesagt, und

das kann ich auch im Namen der übrigen Vorstandsmitglieder des Handelstages nur bestätigen, daß, wenn heute eine Kommission gewählt werden sollte, der Deutsche Handelstag nicht in der Lage ist, sich in

dieser Kommission vertreten zu lassen.

(Sehr richtig!)

Geheimrat Goldberger (zur persönlichen Bemerkung): Meine persönliche Bemerkung ist außerordentlich kurz. Herr Robinow hat recht. Es kann von einem wirklichen Anträge nicht gut die Rede sein. Herr Präsident Kaempf hat aber jedenfalls eine Anregung gegeben. Diese Anregung habe ich ausgenommen und als einen

Antrag Ihne» unterbreitet.

(Beifall.)

65 Generalsekretär Bueck (Zur Geschäftsordnung):

Ich habe aber

die Ausführungen des Herrn Stadtrat Kaempf zuletzt doch noch

etwas anders verstanden (Zurufe: Ja, wir auch!), daß der Handels­ tag bereit sein würde, dann die Kreise der Interessenten an unserem Außenhandel einzuladen. (Sehr richtig!) (Zuruf: So habe ich es

auch aufgefaßt!)

Vorsitzender: Ja, meine Herren, ich habe auch unter dem Ein­ druck gestanden, daß die Sache durch die Ausführungen des Herrn Präsidenten des Handelstages auf eine andere Bahn gebracht werden sollte (sehr richtig!), und habe weiter die Auffassung gehabt, daß der Herr Geheimrat Goldberger durch seinen Antrag sich bemüht hat, diesen Antrag des Herrn Präsidenten des Handelstages (Geheimrat Gold­ berger: diese Anregung!) -- sagen wir also diese Anregung in unseren Antrag, in den Antrag der Interessengemeinschaft hineinzuverarbeiten und diesen also durch die Hineinziehung des Kaempfschen Antrages oder der Kaempfschen Anregung zu modifizieren. Nun, meine Herren, wie dem auch sei, ich meine, es wird am zweckmäßigsten sein, wir stellen uns auf den Standpunkt: Wir haben hier zwei Fragen vorliegcn, die eine Frage in Form des Antrages, den der Herr Generalsekretär Dr. Wendlandt vom Bunde der In­ dustriellen als unser Referent noch einmal wiederholt hat, indem er sich auf den Boden des Herrn Geheimrat Goldberger gestellt hat, und zweitens die Anregung oder den Antrag — wie Sie es nennen wollen des Herrn Präsidenten des Handelstages, dahingehend, daß er sagt: Wenn ein Ausschuß gebildet wird, so bin ich jetzt nicht in der Lage,

und auch die Herren, die hier mit mir den Handelstag

vertreten, sind nicht in der Lage zu sagen, ob sie jemand in den Ausschuß delegieren können, oder überhaupt Delegierte zum Ausschuß ernennen können; diese Frage muß erst in den Organen des Handels­ tages erörtert werden, und wenn das geschehen ist, werden wir dazu Stellung nehmen und werden von unserer Seite — so habe ich es verstanden — die beteiligten Kreise einladen. Auf das letztere hat der Herr Präsident des Handelstages einen ganz besonderen Nachdruck gelegt — ich referiere hier ganz unparteiisch —, indem er darauf hin­ gewiesen hat, daß der Handelstag in dieser Vereinigung, die wir hier heute repräsentieren, die einzige Korporation ist, welche sich darauf beziehen kann, daß sie die durch das Gesetz zur Vertretung von Handel und Gewerbe berufenen Handelskammern in sich zusammenfaßt. Nicht der Handclstag ist

eine

durch

das Gesetz

berufene Vertretung

des

Handels und der Gewerbe, so hat es der Herr Präsident des Handels­ tages

gar nicht £>eft 110.

aufgefaßt,

sondern er hat sich darauf berufen,

daß

66 die Handelskammern

die

durch

Handel und Gewerbe sind,

und

das Gesetz berufene Vertretung von

hat

darauf Nachdruck gelegt,

daß

gerade aus diesen Kreisen, Handel und Gewerbe, die Sache in die Hände des Handelstages gelegt wird. (Sehr richtig!) Des weiteren

hat der Präsident des Handelstages erklärt, daß seiner Meinung nach, wenn nach Stellungnahme des Handelstages zur Vorfrage die Ein­ ladungen erfolgt sind, die zur Konstituierung des Ausschusses führen, und die Arbeiten des Ausschusses soweit erledigt sind, daß weiter ver­ handelt werden kann über die Frage der Gründung der Stelle, daß seiner Meinung nach dann die heute hier versammelten Vereine noch einmal gefragt werden sollten. Das sind die drei Gesichtspunkte, die der Präsident des Handelstages nach meinen Aufzeichnungen und

Erinnerungen hervorgehoben hat. Nun, meine Herren, würde es sich meines Erachtens darum handeln, daß wir uns darüber schlüssig werden, ob wir die hier vor­

liegenden Anträge und Anregungen heute zu einer Abstimmung stellen. Eine solche Abstimmung ist ja naturgemäß ungeheuer schwierig (Zuruf: Wenn sie ziemlich einstimmig erfolgt, nicht!); sie ist aus dem Grunde schwierig, weil ja selbstverständlich die einzelnen Vereine jeder nur für sich abstimmen können, und weil schließlich — wir werden uns darüber nicht im Zweifel sein — die hier vertretenen Vereine nicht alle eine gleichmäßige Bedeutung für sich in Anspruch nehmen werden. Ich meine, aus diesem Gesichtspunkt heraus ist die Ab­

stimmung an sich schwierig, und deshalb meine ich, wird man gut tun, sich eine mittlere Linie zu suchen, über die man die Versammlung befragt, in der Hoffnung und Erwartung, daß die Herren einstimmig oder annähernd einstimmig sich auf diesen Boden stellen werden. Diese mittlere Linie scheint mir gefunden zu sein in dem Anträge, den Herr Geheimrat Goldberger in die Debatte hineingeworfen hat, und der von dem Herrn Referenten zu dem seinigen, beziehungsweise

in Uebereinstimmung mit uns zu dem Anträge der Interessen­ gemeinschaft gemacht worden ist. Wenn wir uns auf diesen Antrag einigen, so meine ich, sind wir damit wohl in der Lage, auch alledem Rechnung zu tragen, was der Herr Präsident des Deutschen Handels­ tages erreichen will. (Zustimmung.) Meine Herren, der Herr Präsident des Deutschen Handelstages hat nicht gegen die Einsetzung eines solchen Ausschusses gesprochen,

sondern er hat Vorbehalte gemacht,

und diese Vorbehalte lassen sich

sehr wohl im weiteren Verlauf der Sache effektuieren. Wenn wir also lediglich auf das uns einigen, was der Herr Geheimrat Gold­ berger, beziehungsweise jetzt Herr Dr. Wendlandt, vorgeschlagen

67 hat, so

können wir nach

den Ausführungen,

die jetzt protokolliert

sind, den Ausführungen aus meinem Munde, wenn sie die Zustimmung der Herren finden, wohl die Sache ruhig laufen lassen, und deswegen möchte ich an die Herren die Bitte richten, ohne eine formelle Ab­

stimmung

herbeiführen zu wollen,

daß Sie sich damit einverstanden

erklären, daß wir uns auf den Boden des Vorschlages stellen, der hier von Herrn Geheimrat Goldberger ausgesprochen worden ist, und der kurz dahin zusammenzufassen wäre, daß ein Ausschuß mit der weiteren Verfolgung der Angelegenheit betraut wird. Geheimrat Goldberger: Meine Herren, ich bin der Meinung gewesen, daß der Ausschuß erst zu bilden ist in dem Augenblick, in dem die Organe des Deutschen Handelstages es für zweckmäßig er­ achten, der Sache näher zu treten. (Zustimmung.)

Borsitzender: Gewiß, das ist ja nicht anders zu verstehen. Nun, meine Herren, sind Sie mit dieser Anregung, die ich nicht noch einmal wiederholen will, einverstanden? (Wird bezahl.)

Meine Herren, ich konstatiere, daß die Sache keinen Widerspruch gefunden hat, und darf annehmen, daß wir damit unsere Tagesordnung

erledigt haben. Ich schließe die Versammlung und danke den hier Erschienenen und insbesondere den Herren Vertretern der Reichs­

regierung und der Bundesregierungen für ihr Erscheinen.

Schluß:

Uhr.

Druck: Deut s ch e r Verlag (Ges. m. b. H.), Berlin SW. 11. 82216