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German Pages 354 [356] Year 1911
Untersuchungen zur indogermanischen Sprachund Kulturwissenschaft, Herausgegeben von
Karl Brugmann und Albert Thumb.
Untersuchungen zur Kasussyntax der indogermanischen Sprachen. Von Wilhelm Havers.
Straßburg Verlag von Karl J. Trübner 1911.
Untersuchungen zur Kasussyntax der indogermanischen Sprachen,
Von
Dr. Wilhelm Havers Privatdozent für indogermanische Sprachwissenschaft an der Universität Straßburg.
Straßburg Verlag von Karl J. Trübner 1911.
M. DuHont Schauberg, Straßburg i. E.
Herrn Geheimrat Prof. Dr. W. Schulze Herrn Prof. Dr. A. Thumb in Dankbarkeit und Verehrung gewidmet
Vorwort. Die hier veröffentlichten Untersuchungen haben in wesentlich kürzerer Gestalt der philosophischen Fakultät der Kaiser Wilhelms-Universität Straßburg bei Beginn des "Wintersemesters 1909/10 als Habilitationsschrift vorgelegen. Während man sich bei Arbeiten auf dem Gebiete der Kasussyntax lange Zeit hindurch einer isolierenden Methode bedient hat, insofern als man die Gebrauchstypen eines einzelnen Kasus festlegte, ohne auf etwaige konkurrierende Konstruktionen zu achten, will vorliegende Schrift untersuchen, ob und in welchem Umfange in den idg. Sprachen neben der dativischen Ausdrucksweise auch genitivische und präpositionale Fügungen möglich sind. Die 'Methode der wechselseitigen Erhellung', um diesen von W. Scherer in seiner 'Poetik' S. 67 geprägten Ausdruck zu gebrauchen, kommt also in dieser Schrift in einem doppelten Sinne zur Anwendung: es soll nicht nur die eine idg. Sprache zum Verständnis der anderen beitragen, sondern es soll auch innerhalb einer jeden einzelnen idg. Sprache die eine Ausdrucksweise die mit ihr in Austausch stehende beleuchten und erhellen. Wenn es hierbei doch manchmal nicht zu einer 'Erhellung' gekommen ist, so liegt der Hauptgrund dafür in dem Mangel an entsprechenden einzelsprachlichen Vorarbeiten. Ich habe mich oft mit dem bloßen Versuche begnügen müssen, in großen Zügen den Gang der Entwicklung zu skizzieren, und es ist wohl möglich, daß Einzeluntersuchungen, falls sie durch meine Schrift angeregt werden, meine Aufstellungen in manchen Punkten berichtigen werden. Bei der Anführung der Zitate habe ich mich im allgemeinen streng an die im Literaturverzeichnis genannten Ausgaben gehalten, wodurch allerdings manchmal eine gewisse Buntscheckigkeit entstanden ist; so weicht die von Ludwich in
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seiner Homerausgabe befolgte Akzentuierungsmethode von der gewöhnlichen Norm in manchen Punkten ab, und die im Satzoder Yersanfang stehenden Stellen erscheinen bei dem einen Herausgeber mit großen, bei dem anderen mit kleinen Anfangsbuchstaben. Hier habe ich inkonsequenterweise z. T. selbst normalisiert, z. B. sind die keltischen Belege durchweg mit kleinen Anfangsbuchstaben zitiert. Bei der Transskription des Altindischen habe ich mich an die von Brugmann in seinem Grundriß befolgte Methode angeschlossen. Bezüglich der Indices möchte ich bemerken, daß im allgemeinen nur das aufgenommen wurde, was nicht an Hand des Inhaltsverzeichnisses zu finden ist. Zu herzlichem Danke fühle ich mich beim Abschluß dieses Buches Herrn Geheimrat Prof. Dr. W. Schulze und Herrn Prof. Dr. A. Thumb verpflichtet. Ersterer gab mir die Anregung zu vorliegender Untersuchung und hat mir auch während der Arbeit mannigfache Belehrung zuteil werden lassen. Herr Prof. Thumb hatte die Güte, die Korrekturbogen zu lesen und mir über das Albanesische Auskunft zu geben. Besonderen Dank schulde ich ferner Herrn Prof. Dr. E. Leumann, der die Korrekturbogen des Altindischen gelesen hat, Herrn Prof. Dr. E. Koeppel, dem ich den über das Englische handelnden Teil vorlegen durfte, meinen Kollegen Herrn Dr. Karst, der mich über das' Armenische informierte, und Herrn Dr. Ranke, der den altisländischen Teil gelesen hat. Für freundliche Auskunft betreffs einzelner Punkte dieser Arbeit bin ich folgenden Herren sehr verpflichtet: Prof. Dr. Höpffner, Prof. Dr. Keil, Prof. Dr. Klotz, Geheimrat Prof. Dr. Leskien, Prof. Dr. Streitberg und dem der Wissenschaft allzufrüh entrissenen Geheimrat Prof. Dr. Zimmer. Straßburg i. E., 1. Oktober 1911.
Wilh. Havers.
Inhaltsverzeichnis. § 1. Einleitung: Der Dativus sympathelicus. Zweck der vorliegenden Schrift. Die sechs Kategorien, in denen der Dat. symp. aufzutreten pflegt I. A b s c h n i t t : Das Altindische (§§ 2—11) . . . § 2. Waren die ai. Pronominalformen me, te von Haus aus sowohl Genitive wie Dative? 1. K a p i t e l : Die syntaktische Verwendung der Pronominalformen me, te im RV. (§§ 3—8) § 3. Ai. me als Dativ § 4. Ai. me als Genitiv § 5. Das Resultat für die Verwendung von ai. me im RV. . § 6. Ai. te als Dativ § 7. Ai. te als Genitiv § 8. Wie kamen die Dative me, te zu genitivischer Funktion? 2. K a p i t e l : Die Verwendung des symp. Dativs im Ai. (§§ 9—10) § 9. Der symp. Dativ im RV § 10. Der symp. Dativ in der ai. Prosa § 11. Das Resultat für das AHindische II. A b s c h n i t t : Das Altiranische (§§ 12—17) . . 1. K a p i t e l : Die syntaktische Verwendung der Pronominalformen idg. *moi, *toi, *soi im Altiranischen (§§ 12—15) § 12. Der Gebrauch der Pronominalform möi in den Gäthäs . § 13. Der Gebrauch der Pronominalform toi in den Gäthäs . § 14. Der Gebrauch der Pronominalform hoi in den Gäthäs . § 15. Die Verwendung der Pronominalformen maiy, taiy, Saiy in den altpersischen Keilinschriften § 16. 2. K a p i t e l : Der symp. Dativ im Awesta (§ 16) . § 17. Das Resultat für das Altiranische III. A b s c h n i t t : Das Griechische (§§ 18—45) . . § 18. Die Entwicklung der ursprünglichen Dative , , oi zu poss. Genitiven 1. K a p i t e l : Homer und Hesiod (§§ 19—23) . . . § 19. Die Vertretung der sechs Kategorien in der llias . . . § 20. Die Vertretung der sechs Kategorien in der Odyssee . .
Seite.
l—5 6—46 6—7 7—23 7—10 10—12 12—14 14—17 17—18 19—23 23—44 23—38 38—44 44—46 47—61 47—52 47—49 49—50 51 51—52 53-59 59-61 62—169 62—76 76—109 77—92 92—101
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— Seite.
§ 21. Konkurrierende Konstruktionen § 22. Das Resultat für Homei § 23. Hesiod 2. K a p i t e l : Herodot (§§ 24—25) § 24. Die Vertretung der sechs Kategorien bei Herodot . . § 25. Das Resultat für Herodot § 26. 3. K a p i t e l : Hippokrates (§26) 4. Kapitel: Die Tragiker (§§ 27-33) § 27. Aeschylus § 28. Das Resultat für Aeschylus § 29. Sophokles § 30. Das Resultat für Sophokles § 31. Euripides § 32. Das Resultat für Euripides § 33. Das Gesamtresultat für die Tragiker . K a p i t e l : Aristophanes (§§ 34—36) § 34. Die Vertretung der sechs Kategorien bei Aristophanes . § 35. Konkurrierende Konstruktionen § 36. Das Resultat für Aristophanes 6. K a p i t e l : Herondas und Theokrit (§§37—38) . § 37. Herondas . § 38. Theokrit § 39. 7. K a p i t e l : Die attische Prosa (§39) . . . . 8. K a p i t e l : Die Inschriften (§§ 40—41) . . . . § 40. Die attischen Fluchtafeln § 41. Die Heilinschriften von Epidauros und andere Inschriften 9. K a p i t e l : Polybius und die Koine (§§ 42—44) §42. Der symp. Dativ bei Polybius . § 43. Das Resultat für Polybius. Die Inschriften der späteren Zeit und die Papyri § 44. Die Sprache des Neuen Testaments . § 45. Das Gesamtresultat für das Griechische IV. A b s c h n i t t : Das Lateinische und die romanischen Sprachen (S§ 46—64) 1. K a p i t e l : Die Sprache der Komödie (§§ 46-49) § 46. Plautus § 47. Das Resultat für Plautus § 48. Terenz
101—103 103—108 108—109 109—116 109—115 116 116—118 118—139 118—121 121—122 122-126 126—127 127—137 137—138 138—139 i39—152 139—150 150—151 151—152 152—154 152—153 153—154 154—159 159—160 159 159—160 160—166 160—162 162—164 164—166 166—169 170—239 170-197 170-187 187—191 191—195
§49. Das Resultat für Terenz 195-197 §50. 2. Kapitel: Sonstige Dichter der voraugusteischen Zeit (§50) 3. K a p i t e l : Die Prosa der klass. Zeit (§§ 51—57) § 51. In der Prosa der klass. Zeit ist die Tendenz unverkennbar, den symp. Dativ aufs Pronomen, insbesondere aufs Personalpronomen der 1. und 2. Person einzuschränken, beim Nomen dagegen die genitivische Ausdrucksweise zu wählen § 52. Cicero
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§ § § § § §
§ § § §
53. 54. 55. 56. 57. 58.
59. 60. 61. 62.
§ 63. § 64. § 65. § 66. § 67. § 68. § 69. § 70. § 71. § 72.
§ 73. § 74. § § § § § § §
75. 76. 77. 78. 79. 80. 81.
§ 82. § 83.
XI
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Das Resultat für Cicero Caesar Das Resultat für Caesar Sallust Das Resultat für Sallust 4. K a p i t e l : Die Dichter der augusteischen Zeit (§58) 5. K a p i t e l : Die Umgangssprache der späteren Zeit (§§ 59—62) Petron Das Resultat für Petron Die Inschriften Vegetius und Muscio 6. K a p i t e l : Die romanischen Sprachen (§ 63) . . Die Verdrängung des symp. Dativs in der späteren Schriftsprache (Gregor von Tours). Das Fortleben des symp. Dativs in den romanischen Sprachen Das Gesamtresultat für das Lateinische V. A b s c h n i t t : Das Keltische (§§ 65—67) . . . Das Irische . Das Kymrische Das Resultat für das Keltische VI. A b s c h n i t t : Das Germanische (§§68—87). . 1. K a p i t e l : Ostgermanisch (§§ 68—69) . . . . Das Gotische Das Resultat für das Gotische 2. K a p i t e l : Nordgermanisch (§§ 70—72) . . . Die Edda Die altisl. Prosa Das Resultat für das Altisländische 3. K a p i t e l : Westgermanisch (§§73-86). . . . A. Englisch (§§ 73—81) 1. Das Angelsächsische (§§ 73—74) . . . . Beowulf Sonstige ags. Literaturwerke der älteren Periode (Cädmon, Cynewulf) · 2. Das Mittelenglische (§§ 75—79) . . . . 'Reden der Seele an den Leichnam' Havelok the Dane King Horn Chaucer Palsgraves Regeln 3. Das Neuenglische (§80) Das Resultat für das Englische B. Deutsch (§§ 82—86) 1. Althochdeutsch (§§82-84) Otfrid Tatian
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— XII — § 84. Notker 2. Altsächsisch (§ 85) . § 85. Der Heliand § 86. Das Resultat fürs Ahd. und Alts. Ausblick aufs Mhd. und Nhd § 87. Das Gesamtresultat für das Germanische VII. A b s c h n i t t : Das Litauisch - Slavische (§§ 88—93) 1. Das Litauische (§§ 88—89) § 88. Die litauischen Märchen § 89. Die litauische Bibelübersetzung 2. Das Slavische (§§ 90—92) A. Das Altbulgarische (§§ 90—91) § 90. Die altkirchenslavische Evangelienübersetzung . . . § 91. Das Resultat für das Altbulgarische § 92. B. Das Serbische (§92) § 93. Das Gesamtresultat für das Litauisch-Slavische . . . VIII. A b s c h n i t t : Des Armenische und das Albanische (§§ 94—95) § 94. Das Armenische § 95. Das Albanesische IX. A b s c h n i t t : Zusammenfassung und Schluß (§§ 96-97) § 96. Zusammenfassung der Ergebnisse § 97. Die Ausbreitung des symp. Dativs vom Personalpronomen aufs Nomen . . , Indices Nachträge und Berichtigungen
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XVII —
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— XVIII — Gregor von Tours: Ausgabe von W. Arndt. Hannover 1885. (= Mon. Germ. hist, script. Meroving. Bd. I, 1). Muscio = Sorani gynaeciorum vetus translatio latina. Ed. Valentin Rose. Leipzig 1882. Petron: Ausgabe von Fr. Bücheier. 4. Aufl. Berlin 1904. Plautus: „ „ Goetz und Schoell. 2. Aufl. Sallust: „ „ Rud. Dietsch. Leipzig 1859. Terenz: ,, „ C. Dziatzko. Leipzig 1884. Vegetius: „ ,, E. L o m m a t z s c h . Leipzig 1903. Die Beispiele aus den zwölf T a f e l n sind zitiert nach Bruns, Fontes iuris Romani antiqui ed. VI. S. 17 ff. Die lateinischen Fluchinschriften sind zitiert nach Audollent, Deiixionum Tabellae quotquot innotuerunt. Paris 1904. Aucassin et Nicolette: Ausgabe von H. Suchier. Paderborn 1906. Die Karlsreise: Ausgabe von Koschwitz. 4. Aufl. Leipzig 1900. Keltisch. A. Irisch. IT. 1 = Windisch, Irische Texte mit Wörterbuch. Leipzig 1880. (Zitiert nach Seiten- und Zeilenzahl.) IT. III = Irische Texte hg. von Stokes und Windisch. III. Bd. 1. und 2. Teil. Leipzig 1891 und 1897. (Zitiert nach Seiten- und Zeilenzahl.) LBr. == Atkinson, The passions and the homilies from Leabhar Breac: Text, translation, and glossary. (R. Irish Academy Todd Lecture Series Vol. II.) Dublin 1887. O'Gurry, Lectures = Lectures on the manuscript materials of ancient Irish history p. 637 ff. (Aided Choncobair). Rev. celt. = Revue Geltique. Paris, seit 1870. Täin = E. W i n d i s c h , Die altirische Heldensage Täin Bo Cualnge. Leipzig 1905. Die Stellen aus den Glossen (Wb. Ml.) sind zitiert nach Stokes and Strachan, Thesaurus palaeohibernicus. 2 Bände. Cambridge 1901—03. B. K y m r i s c h . Dav. = Davydd ab Gwilym, hg. von Chr. Stern, Zschr. f. kelt. Phil. Bd. VII (1910) S. l ff. Evans = Pedeir Kainc y Mabinogi ed. by J. Gwenogvryn Evans. Oxford 1905. (Zitiert nach Seiten- und Zeilenzahl; wenn nichts anders bemerkt ist, sind die Zeilen von oben gerechnet.) Introd. = John S t r a c h a n , An introduction to early Welsh, Manchester 1909, S. 139 ff. (Zitiert nach Seiten- und Zeilenzahl.) Per. = Peredur ab Efrawc, ed. with a glossary by Kuno Meyer. Leipzig 1887. (Zitiert nach Kapitel- und Zeilenzahl.) Germanisch. Beowulf: Ausgabe von M. Heyne. 8. Aufl. von L. Schücking. Paderborn 1908. Berthold von Regensburg: Ausgabe von Fr. Pfeiffer. Bd. I. Wien 1862. (Zitiert nach Seiten- und Zeilenzahl.)
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XIX
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Die Edda: Ausgabe ' . Hildebrand. 2. Aufl. von H. Gering. Paderborn 1904. (Zitiert nach den von Gering, Vollständiges Wörterbuch zu den Liedern der Edda, Halle 1903, angewendeten Abkürzungen.) Havelok: Ausgabe von F. Holthausen. London 1901. Heliand: Ausgabe von 0. Behaghel. 2. Aufl. Halle 1903. Notker: Ausgabe von P. Piper. 3 Bände. 1882 ff. (Zitiert nach Seitenund Zeilenzahl.) Otfrid: Ausgabe von 0. Erdmann. Halle 1882. Die Fragmente der Reden der Seele an den Leichnam: Ausgabe von R. Buchholz = Erlanger Beiträge zur englischen Philologie Bd. II S. Iff. Tatian: Ausgabe von E. Sievers. Paderborn 1872. Das Gotische ist zitiert nach W. Streitberg, Die gotische Bibel, Heidelberg 1908-10. Litauisch-Slavisch. Schi. = Aug. S c h l e i c h e r , Litauisches Lesebuch und Glossar. Prag 1857. (Zitiert nach Seiten- und Zeilenzahl.) L-B. = Litauische Volkslieder und Märchen, gesammelt von A. Leskien und K. Brugmann. Straßburg 1882. (Zitiert nach Seiten- und Zeilenzahl.) Vuk = Vuk S t e p h a n o w i t s c h , Narodne srpske pjesme. Bd. II. Wien 1845; Bd. III. Wien 1846. (Zitiert nach Band-, Seiten- und Verszahl.)
Einleitung. § 1. Wir begegnen in verschiedenen idg. Sprachen einem Dativ,;f r den auch der Genitiv eintreten kann; so hei t es z. B. bei Homer μ 177 έτάροιαν έπ' ουατα πάσιν άλειψα seil, τον κηρόν, ib. 47 steht aber in derselben Wendung der Genitiv: επί δ' ουατ' άλεΐψαι εταίρων | κηρόν δεψήσας. Ebenso k nnen wir im Nhd. wechseln zwischen Ausdr cken wie "die Kugel durchbohrte dem Feinde das Herz' und 'die Kugel durchbohrte das Herz des Feindes*. Dem Wechsel von Dativ und Genitiv beim Nomen kann beim Pronomen ein solcher von Dativ und Pronomen possessivum entsprechen, z. B. nhd. 'er hat mir die Hand verwundet* oder 'er hat meine Hand verwundet*. Da Pron. poss. und Gen. in diesen F gungen grammatisch auf gleicher Stufe stehen, gebrauche ich im folgenden f r -beide die gemeinsame Bezeichnung: possessive Ausdrucksweise (Gegensatz: dativische Ausdrucksweise). Nicht f r jeden beliebigen Dativ kann die possessive Ausdrucksweise eintreten; derDativus commodi in einem nhd. Beispiele wie 'der Yater baute seinem Sohne ein Haus* kann z. B. nicht durch den Genitiv ersetzt werden. Es handelt sich also bei dem mit dem Genitiv in Austausch stehenden Dativ um eine besondere Art dieses Kasus. Die bisherigen Benennungen dieses Dativs sind meist recht ungl cklich gew hlt: G nther bezeichnet ihn in seiner Abhandlung ber den Dativ bei Homer S. 58 als Dativus possessivus mit der den Tatsachen vollkommen widersprechenden Begr ndung 'quod germanice fere semper pronomine aut genetivo possessivo eum reddimus*. Im Lateinischen ist die Bezeichnung Dativus dynamicus 1 ) oder Dativus energicus blich; die letztere *) In einem anderen Sinne gebraucht Kr ger Att. Synt. § 48, 15 diese Bezeichnung; der dynamische Dativ ist nach ihm identisch mit dem instrumentalen Dativ. Havers, Untersuchungen zur idg. Kasussyntax.
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geht, so viel ich sehe, auf Holtze, Syntaxis adumbratio S. 18 zur ck, von dem dieser Kasus fr her in der Syntaxis prisc. script. Lat. § 61 als Dativus personae, cui Studium est bezeichnet worden war. Am besten w re die von H. Schwartz Zsch. f. dtsch. Phil. Bd. 17, 77 vorgeschlagene Benennung Dativus ethicus, 'h tte man sich nicht', wie Schwartz selbst sagt, 'aus der Syntax der alten Sprachen her gew hnt, nur diejenigen Dative so zu nennen, die im Satze eigentlich berfl ssig sind'. Ich nenne den mit dem Genitiv im Austausch stehenden Dativ Dativus sympatheticus (Dat. symp.) im Anschlu an die Bemerkung von Gildersleeve zu Pindar Pyth. ΠΙ 46 άνθρώποισιν ιάσθαι νόσους : 'άνθρώποισιν more sympathetic than ανθρώπων'. Dieser Dativ dr ckt eben die innere Anteilnahme der von dem Verbalbegriff betroffenen Person aus, er ist subjektiver, w rmer und innerlicher als der Genitiv, der einfach objektiv ein Besitzverh ltnis konstatiert. Lehrreich f r den Unterschied der beiden Konstruktionen ist das Neuenglische; nach Kr ger, Syntax der engl. Sprache § 79 Anm. steht der Dativ da, wo es sich um eine 'gem tlich gemeinte Einwirkung* handelt, sonst aber das Pron. poss.; also 'she looked me tenderly in the eyes', aber 'the doctor looked in (to) my eyes (to examine them)'. Man beachte auch Luthers bersetzung von Mk. 14, 63 'da zerri der Hohepriester seinen Rock', hnlich schon Otfrid IY 19, 58 ioh sleiz er sin giuu ti: hier w re der symp. Dativ nicht angebracht gewesen, da der Hohepriester absichtlich sein Gewand zerri ; eine Sch digung des Subjekts, die hier durch den symp. Dativ zum Ausdruck kommen w rde, liegt also nicht vor. Dagegen w rde man z. B. wohl sagen 'der Knabe zerri sich beim Fallen den Rock'. Dazu stimmt die Bemerkung von Matthias, Sprachleben und Sprachsch den (Leipzig 1892), S. 211 'Wenn einer . . ., ohne da Absicht vorliegt, mit einem Teile von sich an den Folgen einer T tigkeit beteiligt erscheint . . . ., so ist der 3. Fall am Platze. Im Gedr nge z. B. tritt man einer Frau auf den Rock, aber wenn man sich mit jemand heimlich verst ndigen will, so tritt man ihn (absichtlich) auf den Fu .' Der Hauptzweck der vorliegenden Schrift ist nun, zu untersuchen, ob in allen idg. Sprachen ein Austausch zwischen dativischer und possessiver Ausdrucksweise besteht, und wie sich diese beiden Konstruktionen im einzelnen zu einander
verhalten. Dabei sind aber auch die sonst noch mit dem Dativ konkurrierenden F gungen ber cksichtigt; neben nhd. 'der Henker schlug dem Verbrecher das Haupt ab' und 'der Henker schlug das Haupt des Verbrechers ab' kann man ja auch sagen 'der Henker enthauptete den Verbrecher', und in einem Teile der idg. Sprachen, z. B. im Keltischen und im Armenischen, ist auch eine auf lokaler Anschauung beruhende pr positionale Ausdrucksweise m glich; so kann man im Armenischen, um bei obigem Beispiele zu bleiben, auch sagen 'der Henker schlug das Haupt von dem Verbrecher ab'. "Was das Auftreten des symp. Dativs im einzelnen betrifft, so kann man folgende sechs Kategorien unterscheiden: I. Der Verbalbegriff bezieht sich auf den Leib des Menschen oder auf einen seiner Teile; hier hat der S}rmp. Dativ sein Hauptgeltungsgebiet, weil hier eben die vitalsten Interessen einer Person ber hrt werden. Das Verbum kann transitiv und intransitiv sein, vgl. au er den bereits genannten Beispielen Flaut. Asin. 371 malam si tibi percussero; ib. Mil. gl. 1318 matri oculi si ualerent. Der symp. Dat. ist auch m glich, wenn es sich um den K rperteil eines Tieres handelt, vgl. cornix cornici numquam ocellum effodit 'eine Kr he hackt der anderen kein Auge aus'. F r die mit dem Dativ konkurrierende possessive Ausdrucksweise vgl. z. B. Flaut. Epid. 93 uirgis dorsum dispoliet meum. Da in einigen idg. Sprachen bei dieser Kategorie auch pr positionale F gungen m glich sind, wurde bereits oben erw hnt. II. Der Verbalbegriff bezieht sich auf die S e e l e des Menschen, vgl. Z 261 άνδρι δε κεκμηώτι μένος μέγα οίνος άέΗει, ebenso bei intrans. Verben, z. B. P 68 ου τινι θυμός ένι στήθεσσιν έτόλμα. F r die neben dem Dativ gebr uchliche possessive Ausdrucksweise ist lehrreich die Stelle κ 485 θυμός δε μοι έσσυται ήδη | ήδ' άλλων έτάριυν wo in demselben Satze auf den Dativ des Pronomens der Genitiv des Nomens folgt (vgl. unten § 18,2). Auch bei dieser Gruppe l t sich in einigen idg. Sprachen die lokale Ausdrucksweise belegen, z. B. im Altindischen, vgl. RV. X 59, 5 man asm su dh raya 'erhalte in uns den Geist'. III. Bei dieser Gruppe erstreckt sich der Verbalbegriff auf alle im weitesten Sinne zum Besitz des Menschen geh rigen Personen oder Gegenst nde, z. B. υ 67 τήσι τοκήας μεν φθΐσαν θεοί. Ebenso bei intrans. Verben, z. B. Ω 603 τη περ δώδεκα l*
παίδες ένι μεγάροισιν δλοντο. Nhd. 'der Feind verw stete dem Besiegten das Land und t tete ihm Weib und Kind'. Als Beleg f r die konkurrierende possessive Ausdrucksweise vgl. P 204 του δη έταΐρον Ιπεφνες. Auf lokaler Auffassung beruht z. B. die Stelle aus der Edda Grm. 37 (Prosa) feldrinn brann af Grimni 'der Mantel brannte von Gr. weg' = 'dem Gr. verbrannte der Mantel'. IV. Zu dieser Kategorie stelle ich die verschiedenen Konstruktionen der Verba des '"Wegnehmens' und des 'Abwehrens*. Bei der ersten Klasse von Yerben ist auch in verschiedenen idg. Sprachen ein Wechsel von dativischer und possessiver Ausdrucksweise m glich: man sagt 'jemandem eine Sache wegnehmen* und 'die Sache jemandes wegnehmen'. Weitverbreitet ist hier aber auch die lokale Ausdrucks weise vgl. Ter. Phorm. 1038 Ego minas triginta per fallaciam ab illoc abstuli. Bei den Verben des 'Abwehrens' konkurriert mit dem Dativ nur die pr positionale oder lokale F gung: 'jemandem etwas abwehren' und 'etwas von jemandem abwehren'. V. Hierzu rechne ich die F lle, wo beim Ausdruck von Beziehungen der Menschen zu einander (Verwandtschaft-, Freundschaft-, Dienstverh ltnis usw.) dativische und possessive F gungen mit einander wechseln, z. B. Ter. Adelph. 126 Natura tu illi pater es, consiliis ego. Plant. Stich. 155 Famem ego fuisse suspicor matrem mihi; dagegen ib. True. 596 huius pater pueri illic est. Auch hier k nnen pr positionale Verbindungen konkurrieren, vgl. nhd. dial, "er ist ein Vetter zu mir'. VI. Bei dieser Gruppe handelt es sich nicht um den Wechsel von dativischer und possessiver Ausdrucksweise, sondern um den von dativischer und lokaler F gung. In fast allen idg. Sprachen zeigen n mlich Verba der 'Bewegung' neben der rein lokalen Konstruktion mit Angabe des Zieles eine solche mit meist pers nlichem Dativ, durch den ausgedr ckt wird, da die Interessen der betreffenden Person in irgend einer Weise durch das Subjekt des Verbalbegriffs gef rdert oder gesch digt werden, so da die Verba der 'Bewegung' in diesen Verbindungen die Bedeutung 'zuteil werden, treffen' angenommen haben; vgl. Aesch. Prom. 690 βάΗις ήλθεν Ίνάχψ 'dem I. wurde ein Orakelspruch zuteil'; ib. Pers. 717 λοιμού τις ήλθε σκηπτός, ή στάσις πόλει; πόλει steht hier im Sinne von πολίταις; auf lokaler Anschauung beruht dagegen ib. Prom. 890 τοιάδ' eV εχθρούς τους έμούς ε"λθοι Κύπρις 'So m ge Kypris meine Feinde treffen'.
Auf diese sechs Kategorien sind im Folgenden die Beispiele aus den einzelnen idg. Sprachen verteilt, und zwar sind bei einer größeren Anzahl von Belegen innerhalb jeder Kategorie die Beispiele für den symp. Dativ mit a), diejenigen für die possessive Ausdrucksweise mit b) und diejenigen für die lokale oder präpositionale Ausdrucksweise mit c) bezeichnet. Da sich im Laufe der Untersuchung ergeben wird, daß ein scharfer Unterschied zwischen Pronomen und Nomen bzgl. der Verwendung des symp. Dativs besteht, sind bei jeder Kategorie zuerst die Beispiele fürs Pronomen, dann diejenigen fürs Nomen angeführt. Wichtig ist auch der Unterschied zwischen transitivem und intransitivem Verb, insofern als bei trans. Verben in einigen idg. Sprachen größere Vorliebe für den symp. Dativ zu bestehen scheint als bei intransitiven; das hat z. T. seinen Grund darin, daß man sich auch sonst daran gewöhnt hat, bei trans. Verben dem sog. direkten Objekt noch ein indirektes Objekt hinzuzufügen, z. B. 'er gab ihm das Buch'. So kann man im Nhd. zwar sagen 'er schnitt ihm die Locken ab', aber ein 'ihm glänzte die Locke silberweiß' gestattet sich nur der Dichter. Ebenso wird im Nfrz. nach W. Meyer-Lübke, Romanische Syntax (1899) § 371 nur noch mit Bezug auf ein Objekt zum Dativ gegriffen, nicht aber mit Bezug auf das Subjekt: 'il lui serre vivement la main', aber nicht mehr, wie noch bei Eabelais, e le visage leur reluisoit'. Bei einer größeren Anzahl von Belegen folgen daher erst die Wendungen mit transitivem, dann die mit intransitivem Verbum. Schließlich ist auch die Stellung das Dativs und des Possessivausdruckes für die Anordnung der Beispiele maßgebend gewesen.
I. Abschnitt. Das Altindische. § 2. Beim ersten Entwurf des Abschnittes über die Verwendung des symp. Dativs im Altindischen ließ ich sämtliche Stellen mit den Pronominalformen me, te beiseite, weil ich von der hergebrachten Ansicht ausging, daß diese Formen von Haus aus sowohl Genitive wie Dative seien1), so daß in einem Beispiele wie . 28, 2 yö mß kuk$ sutasömah pfnati streng genommen nicht zu entscheiden wäre, ob me als symp. Dativ zum Yerbum gehört ('wer Soma gepreßt hat und mir (damit) den Bauch füllt'), oder ob es als Gen. poss. mit kukM zu verbinden ist ('wer meinen Bauch füllt'). Als sich die Untersuchung aber vom Altindischen auf die übrigen idg. Sprachen ausdehnte, wurde ich aufmerksam auf die führende Stellung, die den Dativen der persönlichen Pronomina beim Ausdruck symp. Beziehungen zukommt. Es zeigte sich nämlich, daß in allen idg. Sprachen, in denen der symp. Dativ eine gewisse Rolle spielt, weitaus das größte Kontingent dieser Konstruktionen durch die Dative der Personalpronomina 1. und 2. Person gestellt wird. Das legte mir die Vermutung nahe, daß auch die ai. Pronominalformen me, te in den Sätzen, in denen eine symp. Beziehung zum Ausdruck kommt, ursprünglich als Dative und nicht als Genitive empfunden wurden. Dazu kam die Beobachtung, daß im Griechischen ein Übergang von der älteren dativischen zur jüngeren genitivischen Ausdrucksweise stattgefunden hat. Schon in den jüngeren Teilen der Homerischen Gedichte ist z. B. der Dativ stellenweise durch den entsprechenden Genitiv ersetzt, vgl. 230 (s. unten § 18, 2). So drängte sich die Vgl. z.B. neuerdings Brugmann, Grdr. II*. 2. Teil (1911) § 312.
weitere Vermutung auf, da die ai. Pronominalformen me, te nicht, wie man bisher angenommen hat, von Haus aus Genitive und Dative waren, sondern da sie urspr nglich nur Dative waren, und da sich ihre genitivische Funktion aus der lteren dativischen im Laufe der ai. Sprachgeschichte entwickelte; wie dies geschehen konnte, soll unten (§ 8) zu zeigen versucht werden. Best rkt wurde ich in dieser Auffassung von ai. w£, te durch eine Pr fung der in M. M llers Index zum UV. angegebenen Belege f r diese Formen. "Wegen der au erordentlichen Bedeutung, die den Pronominalformen idg. *moi, *toi in vorliegender Untersuchung zukommt, lasse ich, bevor ich zum eigentlichen Thema bergehe, die Resultate dieser Pr fung folgen. 1. Kapitel.
Die syntaktische Verwendung der Pronominalformen me, te im EV. § 3. Ich behandle zuerst ai. me. Es steht A. als Dativ, und zwar 1. als dat. symp. Beispiele f r diese Funktion finden sich bei allen Kategorien au er der vierten. Ich f hre hier nur je einen Beleg an, die vollst ndige Aufz hlung der Beispiele folgt unten (§ 9). Wir sind berechtigt, in RV. X 86, 14 ubh kuk$i pfnanti mS die Pronominalform als symp. Dativ der Kateg. I aufzufassen und demnach zu bersetzen: 'sie f llen mir den Bauch'; denn nach Ausweis der brigen idg. Sprachen, die den symp. Dativ kennen, war hier die dativische und nicht die possessive Ausdrucksweise blich. F r Kateg. II vergleiche man V 61, 18 na kam άρα veti me, was genau unserem "die Lust vergeht mir nicht' entspricht. F r Kateg. III w hle ich absichtlich die Stelle I 54, 8 ye ta indra dadu$ vardhayanti mahi k$atram 'die dir, o Indra. dem Schenker, die hohe Herrschaft mehren' (vgl. Oldenberg z. d. St.). Man wird einwenden, da hier durch den folgenden Genitiv des Partizipiums die genitivische Funktion von te bewiesen werde. Da das ein bereilter Schlu ist, zeigen uns die verwandten Sprachen. Im Homer lesen wir κ4841 θυμός be μοι £σσυταιήδη, | ήδ'άλλων έτάρων, ι 2561 ήμΐν b' αυτέ κατεκλάσθη φίλον ήτορ | δεισάντων. Bei Plautus begegnet uns in derselben Wendung beim Personalpronomen der Dativ, beim Substantivum dagegen der
Genitiv, vgl. Bacch. 162 Tibi ego an tu mihi seruos es?, aber Amph. 347 er i sum seruos; Epid. 466 Mihi concubina quae sit, aber Mil. gl. 362 Eri concubinast haec quidem. Derartige Beispiele, die uns im Laufe der Untersuchung häufiger begegnen werden, sind m. E. Keste des ursprünglichen Sprachzustandes, wonach der symp. Dativ ein Vorrecht des Personalpronomens 1. und 2. Person war, während bei den übrigen Pronomina, bei Substantiven und Partizipien die genitivische Ausdrucksweise angewandt wurde. Über den Unterschied zwischen beiden Konstruktionen vgl. unten § 18,2. Demnach sind wir zu der Annahme berechtigt, daß te in obiger Stelle zur Zeit der Entstehung des Verses als reiner symp. Dativ empfunden wurde; wegen des Genitivs des Partizipiums hier auch in dem U einen Gen. zu sehen heißt modernes, durch logisch-grammatische Schulung beeinflußtes Sprachempfinden auf das Anfangsstadium einer Sprache übertragen. Natürlich konnte später infolge der Nachbarschaft des genitivischen Partizipiums auch in den Dativ te ein genitivischer Sinn hineinkommen, womit schon oine Quelle angedeutet ist für die genitivische Funktion der ursprünglichen Dative me, te (vgl. unten § 8, 1). "Wie an unserer Stelle ein "Wechsel von Dativ und Genitiv vorliegt, so findet auch sonst oft ein Wechsel der Kasus im RV. statt, vgl. Oldenbergs Bemerkung zu EU 14, 3, wo d-sthä mit Akk. und Lok. verbunden ist: 'Die vedische Sprache wechselt oft zwischen mehreren möglichen Kasus, besonders auch in Vergleichen' (a. a. 0. S. 231), vgl. auch Oldenbergs Anm. zu I 55, 3 (S. 56) und die dort zitierte Literatur. Als Beispiele für Kateg. V vgl. I 164, 33 dyaur me pita janita "der Himmel ist mir Vater und Erzeuger', ib. bandhur tn& mätä prthiirf mahtyam 'Verwandte und Mutter ist mir diese weite Erde'. Als Beispiel für Kateg. VI vgl. V 14, 5 votu me srnavad dhavam. Pischel bemerkt ZDMG. 35, 715 zu dieser Stelle: 'Als Akkusativ ließe sich auch ansehen RV. V 14, 5 *): viiu me\ doch kann man hier auch allenfalls mit dem Dativ auskommen'. Da dem von Pischel versuchten Nachweis, daß me und te im RV. als Akkusative fungieren, durch die unten zu erwähnenden Untersuchungen Oldenbergs der Boden entzogen ist, wird m$ hier ein reiner symp. Dativ nach einem Ver*) Bei Pischel irrtümlich als I 14, 5 zitiert.
bum der Bewegung sein, wie er in fast allen idg. Sprachen zu belegen ist: 'er komme mir und höre den Ruf = eer möge mir huldvoll nahen und mich erhören'.1) Im Anschluß an diese letzte Stelle mag der Dativ me in den dem griech. entsprechenden "Wendungen erwähnt werden, vgl. V 74, 6 nu srutam ma a gatam avöbhih 'nun schenkt mir Erhörung und naht mit (eurer) Hülfe!'; VIII 26, 17 srutam in me amartyä. X 39, 6 srnutdm me asvinä puträyeva pitarä mahyq sik$atam 'schenkt mir Erhörung und steht mir bei, wie die Eltern ihrem Sohn!', X 12, 4; ib. 95, 11: na ma asrnöh 'du hast nicht auf mich gehört' = 'du hast mir nicht gehorcht', vgl. lat. oboedire c. dat. Daß me in diesen Fällen Dativ2) ist, wird, abgesehen von der gleichen Verwendung des Dativs in anderen idg. Sprachen, durch folgende Stellen aus dem RV. selbst bewiesen: VII 68, 8 srutq sayave hüyamänä 'dem Qayu schenktet ihr, von ihm angerufen, Erhörung'; X 113, 9 sraddhämanasya srnute dabMtaye, vgl. auch den Dativ bei srustivan 'G-ehör schenkend' in I 45, 2, ferner unten § 5 und besonders die S. 63 erwähnten Ausführungen von "W. Schulze. 2. als Dativus beim Passiv. Der Agens beim Passiv kann im Ai., abgesehen vom Instrumentalis auch im Gen. und Dativ stehn, vgl. Delbrück, Ai. Synt. S. 396 f.; der Genitiv ist ein possessiver (Delbrück a. a. 0. S. 398). Bei der Doppelnatur des ai. me ist daher Delbrück im Recht, wenn er (Ai. Synt. S. 394) die Stelle I 110, l tatam me apas tad u täyate übersetzt 'getan ist mein "Werk, und es wird wiederum getan'. Von Haus aus war aber me hier sicher Dativ3) ('das Werk ist mir = von mir getan'), vgl. die Dative und mihi in den entsprechenden griech. und lat. Konstruktionen (§ 18,4 und § 47). Die Bedeutung eines Genitivus possessivus konnte im Laufe der Zeit in den Dativ me dadurch hineinkommen, daß sich dieser vom Verb loslöste und in engere Verbindung mit dem Substantiv trat, vgl. § 8, 4. Außer an der oben zitierten Stelle I 110, l 4
) Delbrück, Ai. Synt. S. 205 Anm. * verbindet me mit havam. *) Nach Brugmann Grdr. II s 2. Teil (1911) § 473 Anm. kann me hier auf alter lokativischer Vorstellung beruhen. *) Der Versuch von Hopkins JAOS. 28, 371 nachzuweisen 'that an agent-Dative is probably not an early construction' überzeugt in keiner Weise.
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finde ich me als Dativ beim Passiv noch in IV 5, 8 pravdcyq vacasah Mm me asya 'was soll ich sagen von dieser Rede?', ib. 18, 2 bahuni me äkftä kartväni Viel ungetanes ist noch von mir zu vollbringen'. X 151, 2 priyäm bhöjögu yajvasv idam ma udita kfdhi : Ludwig übersetzt wörtlich : 'lieb bei freigebigen Götterverehrern, mach, daß dies von mir gesprochen sei'. YII76,2 pra me pant-hä devayanä adfsran 'erblickt wurden von mir die gottbetretenen Pfade' (Ludwig); diese Stelle kann wohl als Beispiel gelten für die von Delbrück Ai. Synt. § 97 vermißte Verbindung des Dativs mit pass. Verbum finitum. 3. me steht als Dativ bei Yerben des 'Gebens' im weitesten Sinne des Wortes: I 126, 1; 43, 5; 53. 16; IV 5, 6; 18,13; 24,10; V18, 5; 27, l, 2; 33,9; 52,17; 61,10; VI63,9; Vni3, 21,22; 5,37,38; 19,36; 55,3; 56,3; 65,12; X51,8; 62,7; 64,12; 95,5,10,11; bei Verben des'Sagens, Sprechens 1 : 123,20; 164,16; 11153,3; V 2, 8; 27,4; 30,2; 52,16; 53,3; 61, 9,18; VII18,4; 86, 3, 4; 87, 4; X 27, 3, 18; 34, 13; 52,1; 166, o; bei chad 'scheinen, gefallen': I 163,4; 165, 12; VI 28, 5; 49,5; VII 63,3; VIII l, 6; X 32,3; 108,10; bei kar 'machen1: I 165,11; VinSO, 4; X 97,2. 4. Sonstige Fälle des dativ. me: I 122, 4; 165, 4 prabhftö me adrift: vgl. Geldner, Kommentar z. d. St. S. 32; auch bei der von Oldenberg z. d. St. (S. 161) als naheliegend bezeichneten Konstruktion kann me hier Dativ sein. 4, 5: vgl. Oldenberg z. d. St. S. 192; ib. 14, 10; 30, 7: vgl. Delbrück, Ai. Synt. S. 5; 57, 1; IV 32, 24; V 52,12: vgl. Delbrück, Ai. Synt. S. 205 und Oldenberg z. d. St. S. 349. VII 33, l: vgl. Delbrück, Ai.Synt S. 205 und 415 f. VIII l, 6; 46, 27; X 48, 9: vgl. Oldenberg zu I 30, 20 (S. 26); 83, 7; 86, 14; 92, 29. VIII102, 19: vgl. über diese Stelle unten S. 13. § 4. Ai. me steht B. als Gen. possessivus: bei hdva 'Ruf': I 25, 19 imam me~ varuna smdhi havam adya ca mrlaya 'erhöre, o Varuna, heute diesen meinen Ruf und sei mir gnädig'. Daß es sich hier nicht um ein bloßes 'anhören', sondern um ein 'erhören1 handelt, zeigt das hinzugefügte mrlaya; es könnte daher me hier schließlich auch als Dativ gedeutet werden = 'erhöre mir den Ruf. Dasselbe gilt von der einen oder anderen der jetzt folgenden Stellen, an denen auch eine meist Imperativische Form des Verbums sru vorliegt: I 93,1; 122, 6; 181, 7; 183, 5; II 10, 2; 24, 15; 41, 13; III 62, 2; V 46, 6; 78, 5; VI 50, 10^
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52,13: hier ist me sicher Gen. poss., vgl. ib. 14 mama srnvantu... manma; 63, 2; 69, 7; VII 29, 3; 62, 5; 67, 10; VIII 22, 12; 61, 10; 66, 12; 73,10; 82, 6, 8; 85, 2; X 30, 8; 63, 2; 66, 10; 70, 10; die Wendung bödhatq havasya wie findet sich II 36, 6 und VIII 35, 4, auch hier ist die dativische Funktion des me nicht ausgeschlossen; bei vacas 'Wort': I 145, 3 srnavad vacäsi me; 147, 2; III 33, 5; V 54, 15; VII 23, l upasröta ma ivatö vacäsi· VIII 43, 27; 101, 7; X 65, 13; 66, 11; 97, 14; 122, 2; ebenso bei väc: VI 21, 11 und VII 22, 3; X 27,10 me... uktam; bei stoma 'Loblieb': II 27, 2; III 15, 2 jusasva stömam me 'nimm mein Loblied huldvoll an'; V 42, 2; VIII 8, 12; 23, 14; 44, 2; 43, 16; 85, 2: vgl. den Gen. mama in dem ähnlichen Verse VIII l, 15 yadi stömam mama sravat; X 75, 5; VIII 6, 32 imam ma indra sustutf ju$asva: vgl. den Gen. mama ib. 38, 6; bei gir 'Lied': I 10, 9 nu cid dadhisva m$ girah 'nimm jetzt meine Lieder an', vgl. den Gen. mama in III 62, 8 tq jusasva giram mama; I 25,18; II 35, 1; III 51, 2; IV 41, 8, 9; VI 69, 4; VII 84, 5; 99, 7; VHI 7, 9; 32, 23; 85, 9 nü me giro näsatyasvinä prävatq yuvam, hier vielleicht Dativ = 'fördert mir die Lieder'; bei mat i und mdnman 'Lied, Gebet': I 184, 2; X 43, 1; I 131, 6: vgl. den Gen. mama in dem ähnlichen Verse VI 52, 14; I 162, 7; bei dhi und brahman 'Gebet': I 117, 23 visvä dhiyö asvinä prävatam me^ vielleicht Dativ = 'erfüllt mir alle Bitten'; dasselbe gilt von 40, 5 avatq dhiyam me = VI 52, 16; VII l, 10; 125,16; 124, 13; VII l, 20, 25; bei Wörtern von der Bedeutung 'Darbringung, Opfer': VII 68,2; 86,2; 99,7 tan me jusasva... havyam, vgl. den Gen. mama in X 53, 5 mama hötra jusantäm; VIII 54, 4 havanam me... avantu: hier auch Dativ möglich — 'sie mögen mir das Opfer begünstigen'; ib. 26, 8; X 98, 1; 61, 4 mtam mß yajnam, ib. a gatam me annam; I 165, 13 ma rtänäm, ebenso IV 23, 4; VII 7, 6; V 29, 3 me ... sömasya; VIII 32, 6 me... sute; bei P e r s o n e n b e z e i c h n u n g e n : VIII14, l stötä me; 19,26; X 27, 1; 28, 4; 145, 5 sapatnim me; 159, 3: Wechsel von mama und me in possessivem Sinne; 61, 19; bei Namen für Körperteile oder Teile der Seele: I 126, 7: vgl. Geldner, Kommentar z. d. St. und Ludwigs Übersetzung; III 26, 7; VHI 91, 5; X 10, 11; 51, 2, 4; 60, 12; 95, 5; I 50, 12 me harimanam; V 41, 17 jarq ein me; VI 9, 6 vl me manas carati: vielleicht Dativ; VIII 100, 5; X 43, 2; 119, 1; 128, 4; 54, 2 Mmö ma icchan carati; 55, 3; 64, 2; I 25, 4 parä M me vlmanyavah patanti;
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V 32, 11 me ... äsasak; 56, 2; bei sakhya n. 'Freundschaft' : 54, 21; VIII 13, 21; X 48, 5; bei s o n s t i g e m Besitz: 125,17; 139,9; 165, 10; 116,1; V 41, 15; 4,21; 24,6: vielleicht Dativ; 27, 20; 28, 6; 119, 7, 11; 159, 3; als gen.poss. beim Pronomen steht me in dem Eefrain vittam mßasya 'merket auf dieses von mir': 1 105, l — 18, vgl. Delbrück, Ai. Synt. S. 205 und Oldenberg ZDMG. Bd. 61, 826; vgl. auch I 23, 24 wdyur m& asya devah und YIII 26, 11. Z w e i f e l h a f t sind mir folgende Stellen: I 165, 4; II 28, 10; 38, 8: vgl. Oldenberg z. d. St.; 64, 7; YIII 50, 3; X 27, 4; 61, 8, 15; 106, 6. § 5. Als Hauptergebnis der beiden vorhergehenden Paragraphen betrachte ich den Nachweis, daß me im RY. nicht als adverbaler Genitiv zu belegen ist1), sondern, abgesehen von der Funktion als Dativ, nur als Gen. poss. bei Substantiven und Pronomina. Delbrück sagt freilich Ai. Synt. S. 205 me komme auch als Gen. bei Yerben wie äs und sru vor. An den Stellen mit sru ist aber me ohne Zweifel ebenso reiner Dativ, wie in griech. , vgl. oben § 3, l und unten § 18. Auch in den wenigen Fällen, wo mß bei Formen von äs vorkommt, braucht es nicht notwendig als adverbaler Genitiv gedeutet zu werden; in I 165, 10 ekasya ein me vibhv ästv öjah kann man me als Possessivausdruck mit öjah verbinden, vgl. Ludwigs Übersetzung: "Ausgezeichnet muß meine Gewaltigkeit sein, selbst wenn ich allein bin". In VIII 102, 19 nalii me asty aghnyä na svadhitir vananvati dürfte nicht Gen., sondern Dat. poss. vorliegen. Derselbe Unterschied, der im Lateinischen zwischen patri est domus und domus est patris besteht, insofern beim Dat. poss. der Besitz, beim Gen. poss. dagegen der Besitzer hervorgehoben wird, vgl. unten § 53, besteht m. E. auch im Ai. zwischen der Konstruktion mit dem enklitischen Dativ, poss. me und dem betonten Genitiv, poss. mama\ man vgl. für letzteres X 128, l mamägne varcö . . . astu, ib. 2 mamäntarik§am . . . astu 'mein soll der Luftraum sein', IV 42, l mama dvita rü&ram 'mein fürwahr ist die Königsmacht' (vgl. aber Oldenberg z. d. St. *) Grassmanns Übersetzung von VII 82, 8 Orputq havq yddi nie 'vernehmet den Ruf, wenn ihr an mir Gefallen habt' steht nicht im Einklang mit seiner Angabe im Wtb. zum RV. Sp. 495, wo er nie zu hdvam stellt. Auch unter den von mir als 'zweifelhaft' bezeichneten Stellen wüßte ich keine, die für adverbales me angeführt werden könnte; Ludwigs Auffassung der Stelle X 27, 4 trifft schwerlich das Richtige.
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S. 302). Die emphatische Voranstellung des mama in diesen Beispielen weist notwendig auf eine Betonung des Besitzers. Demgegenüber liegt in YIII 102, 19 der Ton nicht auf dem Besitzer, sondern auf dem Besitz; der Sinn der Stelle ist eben nach Geldner, Kommentar S. 138: 'Der Dichter ist so arm, daß er weder eine Kuh zum Melken, noch eine Axt zum Holzhauen hat. Agni soll deshalb mit dem Lied und altem, zerfallenen Holz fürlieb nehmen'. Aber selbst wenn man mit Delbrück genitivisches me bei äs und sru halten wollte, müßte die geringe Anzahl dieser Stellen im Vergleich mit der großen Masse der Beispiele für den adverbalen Dativ me auffallen. Man könnte erwarten, als Ersatz für me den Genitiv mama häufiger bei Verben anzutreffen. Aber abgesehen von den wenigen oben zitierten Stellen mit mama, bei äs ist mir unter den in M. Müllers Index zum R V. genannten Belegen für mama kein Beispiel dieser Art begegnet, vgl. auch Delbrück, Ai. Synt. § 134, S. 204. Es scheint demnach im A i. überhaupt kein rechtes Bedürfnis vorhanden gewesen zu sein nach adverbaler Verbindung des Gen. sing, des Personalpronomens 1. Person, vgl. auch unten § 7 und § 12 ff. Die Tatsache, daß me im RV. zwar als adverbaler Dativ, aber nicht sicher als adverbaler Genitiv, sondern nur als Gen. poss. bei Substantiven und Pronomina zu belegen ist, spricht nicht zugunsten der Ansicht, daß me von Haus aus Dativ und Genitiv war, sie bildet vielmehr eine starke Stütze für meine Behauptung, daß me von Haus aus nur Dativ war und daß sich die Funktion als Gen. poss. im Laufe der ai. Sprachgeschichte aus der älteren dativischen entwickelte, wie unten (§ 8) zu zeigen versucht werden soll. Für akkusativisches me hat Pischel seinerzeit die Stelle V 12, 3 vedä me deva ftupä ftünam ins Feld geführt und Delbrück, Ai. Synt. S. 205 ist geneigt, ihm beizustimmen. Die Stelle läßt aber, wie Oldenberg S. 281 neuerdings nachgewiesen hat, auch andere Deutung zu. Auch für lokativisches me ist mir im RV. keine Stelle begegnet1), trotz *) Daß orthotoniertes mt später an einer ganz vereinzelten Stelle als Lokativ auftaucht (Wackernagel KZ. 24, 597 f.), beweist für den RV. nichts. Auch die Versuche von T. Michelson, Linguistic Archaisms of the Rämäyava, JAOS. XXV (1904) S. 116 ff., den Pronominalformen me, te im Bämäyaya auch andere als genitiv.-dativ. Funktion zu vindizieren (vgl auch Brugmann Grdr. II*, 2. Teil S. 407 u. 482), sind als gescheitert zu betrachten, vgl. die gegen Michelson gerichteten Ausführungen von B. Keith im JRAS. 1910, S. 468 ff. und Jahrg. 1911, S. 177 ff.
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der Behauptung von Johansson BB. 14, 152: 'S. me, te sind deutlich ursprüngliche Lokative'; vgl. auch Brugmann Grdr. II2, 2. Teil (1911) § 403; man müßte denn etwa in VIII 102, 19 nahi mS asty aghnyä na svadhitir vananvati, mg als Lokativ deuten wegen des folgenden Lokativs vananvati, anstatt hier den echt vedisehen Wechsel der Kasus zu statuieren (vgl. oben S. 8): 'Nicht ist mir (= ich habe nicht) eine Kuh, nicht ist eine Axt bei dem Holz Besitzenden', vgl. Geldner, Kommentar S. 138. Zur Widerlegung Johanssons verweise ich auf Wackernagels Worte: 'Tatsächlich haben weder ai. me te noch griech. lokativische Bedeutung gehabt. Wer ihnen solche des schließenden wegen vindiziert, müßte z. B. auch in toi Nom. plur. von einen ursprünglichen Lokativ erkennen' (Genitiv und Adjektiv S. 125 Anm.) § 6. Die syntaktische Verwendung von te im EY. Sie entspricht im großen und ganzen derjenigen von m£; die Belege für te sind aber viel zahlreicher als diejenigen für mg, es findet sich an rund 1150 Stellen. te steht A. als Dativ: Für die Funktion des U als Dat. symp. verweise ich auf die Zusammenstellung der Beispiele bei Behandlung der einzelnen Kategorien, unten § 9. Eng verwandt mit dem symp. Dativ te ist der Gebrauch dieser Pronominalform als Dativ beim Passiv, vgl. VII 46, 3 ya te didyud avas^tä divas pari 'welcher Blitz durch dich vom Himmel geschleudert worden ist'; VI18,15 akftq yat te asti 'was du noch nicht getan hast'; VIII 77, 9 etä cyäutnäni te krtä 'diese Kiesentaten sind von dir vollbracht worden'. Beim Verbaladjektivum auf tya findet sich der Dativ te an zwei Stellen: II 30, 10 wryä kfdhi yäni te kdrtväni Vollbring die Taten, die du noch zu vollbringen hast'; VHI 81, 8 ya u nu te asti vajö viprßbhih sanitvah 'welche Labung du ... durch die Sänger mußt empfangen' (Graßmann; anders Ludwig). Als Beispiel für te beim passiven Verbum finitum hat Gaedicke a.a.O. S. 134 die Stelle I 175, l apäyi te angeführt. Delbrück, Ai. Synt. § 97 (S. 145) und Oldenberg zu ßV. VI 61,13 (S. 406) wollen diese Stelle nicht als beweiskräftig ansehen, letzterer hält den Dativ für einen 'Dativ des Interesses'. Da sich aber auch heim Pron. der 1. Person ein Beleg für den Dativ beim passiv. Verbum finitum fand (vgl. oben S. 10), dürfte Gaedicke doch recht haben; vielleicht gehört auch VIII 26, 16 hierher.
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Im übrigen verhält es sich mit der dativischen Verwendung von U folgendermaßen. Es steht: 1. Bei Yerben von der Bedeutung 'geben, bringen, verschaffen, machen, bereiten1 vgl. die Aufzählung der Verba bei Delbrück, Ai. Synt. S. 1401, z. B. X, 116, 5 ugräya te sahö balq dadämi; VIII 62, 4 kfnaväma ta indra brahmäni. Hierher gehört auch IV 17, 18 vaya hy a te cakfma sabadhah, wo man bisher te als Akk. erklärt hat (vgl. z. B. Delbrück, Ai. Synt. S. 205). Daß te hier Dativ sein kann, zeigt Oldenberg S. 28; vgl. auch seine Bemerkungen zu I 165, 9 a. a. 0. S. 162. Zusammen etwa 80 Fälle. 2. Bei Verben von der Bedeutung Opfern, huldigen, verehren, dienen, weihen' (ä-yaj, das, vidh, van usw.) z. B. I 36, 4 yds te dadasa', I 114, 2 k§ayadwräya namasä vidhema te. Etwa 90 Fälle. 3. Bei Verben des 'Sprechens' im weitesten Sinne des Wortes, wohin auch die Verba gehören, welche bedeuten 'lobsingen, anpreisen3 usw. (vgl. Delbrück, Ai. Synt. S. 141); z. B. X 18, l caksusmate Sfnvate* te bravimi. I 14, 2 gynanti , . . te dhlyah. Hierher gehört auch IV 20, 10, wo te nicht als Akk. zu erklären ist, vgl. Oldenberg S. 25. Etwa 30 Fälle. 4. Nach Verben der Bewegung, z. B. VIII 44, 25 dgne dhftävratäya te . . . giro väsräsa irats: ausnahmsweise ist hier der Dativ ein Zielkasus, vgl. die von Hopkins TAPhA. 37, 97 gegen Gaedicke gerichteten Bemerkungen; in der Regel läßt te aber ideelle Auffassung zu, vgl. Oldenberg zu I 127. 9 (S. 132), zu V 20, 2 (S. 322) und zu VIII 13, 4 (S. 27). Hierher ist auch 16, 7 zu stellen, wo te nicht mit Pischel als Akk. erklärt zu werden braucht, vgl. Oldenberg S. 27 und 201, sowie seine Bemerkung zu III 19, 2 (S. 27). Ideell zu deuten ist ferner der Dativ bei nam 'sich beugen', z. B. I 57, 5 iya ca te pfthivi nSma öjase, vgl. unten § 8, 3. Etwa 25 Fälle. 5. Als Dativ, commodi in Wendungen wie III 35, 7 stirrui te barMh 'die Streu ist für dich ausgebreitet'; VIII 65,8 idq te sömyam madhv adhuk$ann adribhir narah 'diesen süßen Trank haben die Männer mit Steinen für dich gemolken'. Auch in diese Gruppe gehören verschiedene Stellen, wo te bisher als
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Akk. gedeutet wurde, z. B. X 145,6 vgl. hierzu Oldenberg S. 25f., IV 10,1: Oldenberg S. 26, 130, 9: Oldenberg S. 29 und Anm. l, 130,12: Oldenberg S. 29; vgl. auch seine Bemerkungen zu 157,2 (S. 57) und zu IV 18,12 (S. 282). Etwa 30 Fälle. 6. Vereinzelte Fälle von dativischem ts nach Verben wie sak 'helfen', fdh 'gedeihen', man 'erscheinen als', Srad-dhä 'vertrauen' usw., z. B. VIII 45,19 (Delbrück, Ai. Synt. S. 577). Etwa 20 Fälle. 7. Als Dat. poss. bei Formen des verb, subst., z.B. VII 27, 2 ya indra su$mö maghavan te asti 'die Kraft, die du, o mächtiger Indra, hast'; IX 61, 30 ya te bhimany äyudhä tigmani santi 'die furchtbaren, scharfen Waffen, die du hast'. Nach dem oben (S. 12 f.) bei Besprechung der gleichen Verwendung von me erörteten Prinzip sind wir berechtigt, hier te als Dat. poss. und nicht als Gen. aufzufassen. Gegenüber dem unbetonten Dat. poss. U vgl. man den betonten Gen. poss. tava in Fällen wie I 57, 5 tava smasi 'dein sind wir', V 40, 7 mäm imq, tava santam1), VHI 45, 33 tavM u tdh sukirtayö 'saw, X 51, 9 tava . . santu, ib. tavägne yajnö *yam astu sdrvah 'dein, o Agni, soll dies ganze Opfer sein': man beachte die Stellung des Genitivs der drei letzten Beispiele im Anfang des Verses oder Halbverses. — Hierher gehört auch I 30, 20, wo te nicht mit Pischel als Akk. zu deuten ist, cf. Oldenberg S. 26, ferner VII 19, 7, vgl. Oldenberg zu I 30, 20 (S. 26). Etwa 90 Fälle. 8. te bei Substantiven wie namas 'Verehrung', Sam 'Heil* usw., z. B. VIII 13,11 sam id dhi te\ vgl. auch Oldenberg zu V 50, 5 (S. 346). Etwa 20 Fälle. 9. te bei Adjektiven und Adverbien, wie priyd 'lieb', svädu 'angenehm', aram 'bereit' usw., z. B. I 140, 11: preyö astu te. ') Den betonten Gen. tava sollte man auch erwarten in VIII 53,8 ahq, M te harivafc 'denn ich bin ja dein, o Herr der Falben', ähnlich IV 29, 5; V 50, 2; X 38, 2 syama te jayatafr, 83, 6 ayq te asmi. An einen Dat. ethicus streift das te in V 33, 5 vayq ta indra 'dies hier sind wir dir, o Indra' (Oldenberg S. 331). Ein reiner Dat. ethic. liegt wohl III, 19, 3 vor, vgl. Oldenbergs Übersetzung S. 232, ferner V 31, 13, vgl. Geldner, Kommentar S. 81. Delbrück, Ai. Synt. S. 206 leugnet allerdings diesen Gebrauch des Dativs te im Veda.
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85, 8 te syäma varuna priyasah: Delbrück, Ai. Synt. S. 146 sagt zwar, er habe 'keine ganz sichere Stelle' für den Dativ bei priya gefunden, vgl. aber Hopkins, TAPhA. 37, S. 105 A. Etwa 30 FäUe. § 7. Ai. te steht B. als Genitiv, und zwar außerordentlich häufig als Gen. poss. bei Substantiven der verschiedensten Art, wie mada 'Rauschtrank', bhäga 'Anteil', mahiman, mahitva 'Größe', sumati 'Gunst', sakhya 'Freundschaft', ratha 'Wagen', heti 'Pfeil' usw.1). Verschwindend gering sind im Vergleich hiermit die Fälle, wo te von Pronomina abhängt, z. B. I 123, 11 na tat te anya u$asö nasanta 'nicht erreichten dies dein (Tun, Wesen) die anderen Morgenröten' (Oldenberg z. d. St. S. 127). Manchmal ist es natürlich schwer zu entscheiden, ob te Dativ oder poss. Gen. ist, z. B. X 74, 4 a tat ta indräyavah pananta. Wir sahen oben (§ 5), daß me im KV. als adverbaler Genitiv nicht sicher zu belegen ist. Trifft dies auch bei te zu? Delbrück, Ai. Synt. S. 205 sagt nichts über die Funktion von U als Gen. bei Verben, er scheint sie als selbstverständlich vorauszusetzen. Es finden sich auch in der Tat einige Stellen, wo te kaum anders als ein vom Verbum abhängiger Genitiv zu deuten ist, z. B. bei man 'gedenken': I 30, 21 vaya hi U amanmahi 'denn wir haben dein gedacht', VI 47, 29 te manutä . . . jagat 'dein soll die Welt gedenken* (ähnlich vielleicht X 61, 18); ferner bei äs 'genießen': X, 85, 4 na te asnätiparihivah 'von dir genießt *) Bisweilen wechselt te mit tava ohne erkennbaren Unterschied in demselben Verse, z. B. 1163, 8; III17, 3; vgl. denselben Wechsel von me und mama in den oben (§ 4) zitierten Stellen. In der Regel unterscheidet sich aber tava als Gen. poss. bei Substantiven von te durch seinen größeren Nackdrucksakzent. Lehrreich ist in dieser Beziehung die Stellung des tava; ich zähle 189 Fälle von Verbindungen des tava mit Substantiven und nur in 28 Fällen steht tava hinter dem zugehörigen Substantivum, während es an 161 Stellen voransteht; oft nimmt es die hervorhebende Stellung am Anfang des Verses ein, z. B. V 3, 3, 4; 25, 8; IX 107, 19. Steht tava als Possessivaasdruck bei mehreren Substantiven, so scheint seine Z w i s c h e n s t e l l u n g Regel gewesen zu sein, vgl. VIII, 66, 14 tvq na ütt tava citrayä dhiya $ik$a 'hilf du uns mit deiner Hilfe und mit deinem wunderbaren Rate', VIII 79, 4 cittt tava dak$äih "durch deine Weisheit und Kraft'; X 104, 4 üti Sacivas tava viryfya 'durch deine Hilfe und Heldenkraft, o Starker'. Dieselbe Zwischenstellung bei mama in VIII 44, 22. Dagegen steht VI 48, 4, wo die beiden Substantiva durch uta 'und' verbunden sind, tava voran: tava kratvöta dqsanä 'durch deine Stärke und Wunderkraft'. Havers, Untersuchungen zur idg. Kasussyntax.
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kein Irdischer', bei der 1. Plur. imahe 'wir verlangen nach* in 81, 4 tasyäs te ... imdhe; bei äs "erlangen': I 178, l visvä te asyäm 'alles möge ich von dir erlangen', IX 91, 5 tos te asyäma, vielleicht auch bei vid 'kennen lernen*: 50, 9 etävatas te . . vidyama. Diese Belege für te als Gen. bei Verben sind aber im Vergleich mit der großen Masse des von Verben abhängigen dativ. U so gering, daß ich es bezweifeln möchte, ob dem te von Haus aus auch die Funktion als adverbaler Gen. zukam; ich sehe in obigen Beispielen die Anfänge einer jungen Neubildung und nicht etwa die Reste eines alten Sprachzustandes. Wie me war auch te m. E. ursprünglich ausschließlich Dativ, und aus ihm entwickelte sich erst im Ai. die Funktion als Gen. poss. und dann auch die als Gen. überhaupt (§ 8). Wie schon Delbrück, Ai. Synt. § 134 (S. 204) hervorgehoben hat, findet sich auch der Gen. tava, abgesehen von den vereinzelten poss. Genitiven bei Formen von äs (vgl. oben S. 16) nur an einer einzigen Stelle in adverbaler Funktion: VII 55, 4 tava dardartu sukarak, wo die Übersetzung des Verbs zweifelhaft ist. Es scheint also auch beim Personalpronomen der 2. Person kein rechtes Bedürfnis nach einer Verbindung seines Genitivs mit Verben vorhanden gewesen zu sein. Als Akkusativ ist te bekanntlich an einer Anzahl von Stellen des RV. von Pischel gedeutet worden (ZDMG. Bd. 35, 714 f.), und Delbrück, Ai. Synt. S. 205 ist ihm bzgl. eines Teiles dieser Stellen gefolgt. Die Ansicht Pischels ist aber nach Oldenbergs Untersuchungen a. a. 0. S. 25 ff. nicht mehr zu halten. Die einzige Stelle, wo man schließlich te als Akk. deuten könnte, ist IV 17, 18; aber auch hier weist Oldenberg a. a. 0. S. 28 die Möglichkeit nach, dativisches te zu retten, vgl. auch Keith JRAS. 1910 S. 472 ff. Auch für lokativisches te im RV. dürfte sich kein Beleg anführen lassen. Was das numerische Verhältnis von dativ. und genitiv. te betrifft, so finden sich zirka 560 Belege für den Dativ und zirka 580 für den Genitiv!). Die beiden Ausdrucksweisen halten sich also fast die Wage. Beim Pron. der 1. Person überwiegt der poss. Gen. den Dativ stärker, die Beispiele mit poss. me sind aber meist stereotyper Art. ») Zweifelhaft sind mir folgende Stellen: 128, 6; 49,3; 97,4; 102,1; 173,8b; 111,15; 11127,3; 42,1; IV 16, 8; VI49,13; VII3,4b; 88,6; VIII 100,1; 1X55,2; X17,13; 69,4; 142,2.
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§ 8. Wie kamen die Dative me, te zu genitivischer Funktion? Wenn die im Vorhergehenden schon verschiedentlich ausgesprochene Behauptung, da die Pronominalformen me, te von Haus aus reine Dative waren, das Richtige trifft, dann mu sich ihre genitivische Funktion aus der lteren dativischen im Laufe der ai. Sprachgeschichte entwickelt haben. Das war auf folgende Weise m glich: 1. F rs Idg. darf als Regel gelten, da der symp. Dativ von Haus aus ganz berwiegend beim Personalpronomen der 1. und 2. Person gebr uchlich war, w hrend bei den meisten der brigen Pronomina sowie bei Substantiven und Partizipien die genitivische Ausdrucksweise gew hlt wurde (vgl. unten IX. Abschnitt). So erkl ren sich Beispiele wie R V. I 32,14 hfdi yat te jaghnu$ bMr agacchat 'als dir, nachdem du geschlagen, Furcht ins Herz kam', ib. 54,8 ye ta indra dadus vardhayanti mahi ksatrdm 'die dir, o Indra, dem Schenker, die hohe Herrschaft mehren' (vgl. Oldenberg z. d. St.); II 28, 5 ma tantus chedi vayat dhiyam me cnicht rei e mir der Faden, wenn ich das Lied webe'; X 54, 4 catv ri te asury ni namad bhy ni mahisasya santi Vier allerh chste Wesenheiten sind dir, dem Allgewalt'gen, ewig unvertilgbar' (Gra mann), die ihr genaues Gegenst ck haben in griech. Beispielen wie κ 484f. θυμός δε μοι £σσυται ήδη, | ήδ' άλλων έτάριυν, λ 75f. σήμα τέ μοι χευαι πολιής επί θινι θαλάσσης, | ανδρός δυστήνοιο, ΐ. 155 f. μάλα που σφισι θυμός | . . . ιαίνεται . . . λευσσόντιυν usw., vgl. § 18, 2. Wie nun in diesen Beispielen aus Homer die Genitive der Substantive und Partizipien die mit ihnen in demselben Satze verbundenen symp. Dative der Personalpronomina allm hlich in ihren Bereich zogen, so da in nachhomerischer Zeit beim Ausdruck symp. Beziehungen die Genitive des Personalpronomens immer mehr zunehmen (vgl. § 18, 2), so vollzog sich auch im Ai. ein Assimilationsproze der pronominalen Dative an die mit ihnen verbundenen Genitive der Partizipien und Substantiva, so da me und te in obigen Beispielen sp ter sicher als Genitive empfunden wurden. 2. Aus einem Beispiele wie RV. X 145, 2 sapatmm me para dhama 'blase mir die Nebenfrau hinweg', wo in dem me reiner zu Zateg. III geh riger symp. Dativ vorliegt, konnte sich ein sapatntm me 'meine Nebenfrau' losl sen, wie es z. B. vorliegt 2*
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in demselben Liede Str. 5 ubhe . . . sapatnim me sahävahäi 'wir beide wollen meine Nebenfrau besiegen'. Nach Analogie der sonstigen Verbindungen eines Substantivs mit poss. Genitiv wurde hier auch me possessiv empfunden. Ebenso steht es mit dem poss. Gen. mß in 54, 2 kämö ma icchan carati 'begehrend geht mein Verlangen* verglichen mit dem symp. Dativ mß in V 61, 18 na Mmö veti me 'die Lust vergeht mir nicht*. Für te vgl. man VII 19, 6 vf$ne te hart. . . yunajmi 'dir, dem stierkräftigen, spann ich die beiden Falben an', wo te als symp. Dativ der Kateg. fungiert, mit dem losgelösten te hari 'deine Falben' in X 93, 8 a te hari jüjuvänasya "heran [mögen kommen] deine, des Eilenden, Falben'. Besonders früh mußte sich die Loslösung des Dativs vom zugehörigen Verb beim poss. Dativ einstellen, da hier die Formen des verb, subst. sehr oft ausgelassen werden, vgL z. B. I 91, 9 yas te mayöbhuva ütayah santi 'welche segensreichen Hülfen du hast' mit I 167, l sahasrq ta indrötdyah 'du hast, o Indra, tausend Hülfen" = 'deine Hülfen sind tausend an der Zahl*. Zur Erläuterung der in obigen Beispielen zu beobachtenden Spracherscheinung, daß ein zum Verbum des Satzes gehörender Dativ sich von diesem Verbum loslöst und mit einem anderen Redeteil desselben Satzes eine enge Verbindung eingeht, mag erinnert werden an den ai. Eigennamen dasyave vf-kah 'dem Feinde ein Wolf, der entstanden ist in einem Satze wie dasyave vf-kö 'sti, s. Delbrück, Vgl. Synt. I S. 303, Richter IP. IX S. 215 f., Brugmann, KVGr. § 872,1. Ähnliches ist bekanntlich auch in den übrigen idg. Sprachen häufig zu beobachten, vgl. z. B. nhd. dial, 'dem Vater sein Haus' losgelöst aus Sätzen wie 'dem Vater ist sein Haus abgebrannt'. Die Loslösung der symp. Dative me, te vom Verbum wurde in vielen Fällen dadurch begünstigt, daß diese enklitischen Wörter das Bestreben haben, möglichst an den Anfang des Satzes zu rücken. So gehörte z. B. in R V. VI 75, 18 marmäni te varmanä chädayämi der Dativ te von Haus aus zum Verbum = 'ich bedecke dir die Blößen mit dem Panzer'. Es ist nun aber verständlich, daß sich te auch dem Sinne nach mit dem Worte verband, mit dem es bereits durch seine Stellung verknüpft war, also mit marmäni, was zugleich eine Trennung des Dativs vom Verbum zur Folge hatte; so bekam die Stelle den Sinn: 'ich bedecke deine Blößen mit dem Panzer*.
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3. Es gibt im KV. eine Anzahl von Beispielen1), wo der Dativ te (f r me ist mir keine Stelle zur Hand) mit einem folgenden Dativ nach dem σχήμα καθ' δλον και μέρος verbunden ist: I 57, 5 iya ca te prthivl nema jase 'auch diese Erde beugte sich dir, der (deiner) St rke'; VI 40, 4 ath te yajnas tanvS vay dh t 'und das Opfer m ge dir Kraft verleihen, dem (deinem) Leibe'; YI 41, 5 arq te s mas tanve bhav ti 'passend sei dir der Soma, dem (deinem) Leibe; VIII 92, 24 arq ta indra kuksaye s m bhavatu 'passend soll dir der Soma sein, dem (deinem) Bauche'; I 73, 10 eta te agna ucath ni.. .just ni santu manase hrde ca 'diese Lieder, o Agni, sollen dir willkommen sein, dem (deinem) Sinn und Herzen'; VI 21, 4 k s te yajn manase sa var ya 'welches Opfer ist dir Heb, dem (deinem) Herzen und Wunsche?'; VIII 17, 6 s mah mm astu te hrde 'der Soma sei dir lieb, dem (deinem) Herzen'; VIII 82, 3 bhiivat ta indra sa hrde; X 86, 15 manthas ta indra sa hrde. Es ist klar, da in all diesen F llen das Verh ltnis des zweiten Dativs zum ersten von Haus ein rein appositionelles war (vgl. die hnlichen Beispiele im Griech. § 18, 3). Die beiden Dative standen hier urspr nglich geradeso gleichberechtigt neben einander wie die beiden Akk. in AV. V 8, 9 atr in n indra vrtrahann ugr marm ni vidhya 'dann, o Indra, Vrtrat ter, triff als Held sie auf ihre Bl en (eigentlich: triff sie, ihre Bl en)', oder in Λ 240 τον δ' αορι πλήΗ' αυχένα 'den traf er mit dem Schwerte, den (seinen) Hals', s. Delbr ck, Vgl. Synt. I 385, Brugmann IF. 27, 128, Grdr. II2 2. Teil (1911) § 526, 2 (S. 633). Wie nun aber in den beiden letzten Beispielen, wo zwei Akkus, nach dem σχήμα καθ' δλον και μέρος verbunden sind, eine Verschiebung des urspr nglichen syntaktischen Gef ges eintrat, insofern der Akk. der Sache als ein 'Akk. der Beziehung' empfunden wurde — τον b' άορι πλήΗ' αυχένα 'er traf ihn mit dem Schwerte am Halse' (Brugmann IF. 27, 128 u. 130) — so nderte sich auch in den oben zitierten ai. Beispielen das Sprachgef hl gegen ber dem Dativ des Teiles: das urspr ngliche appositioneile Verh ltnis der beiden Dative schwand, und eine Stelle wie R V. VIII, 17, 6 somah sam astu te hrde wurde empfunden als 'der Soma sei lieb d e i n e m Herzen'. J
) Die hier folgenden Stellen sind bei der Aufz hlung der Belege f r dativ. te in § 6 noch nicht verzeichnet.
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Hierher stelle ich auch die Fälle, wo auf te ein f i n a l e r Dativ, meist madäya 'zum Kausche', folgt, z. B. X 112, 5 sa te madäya suta indra sömah "der Soma ist dir zum Kausche gebraut, o Indra'; I 130, 2; I 135, 1; II 18, 6; III 32, 2 rarimä te madäya = ib. 35, l 'zum Rausche haben wir dir (den Soma) gespendet', V 43, 3; IX 16, 1; 109, 11 tq, te sötärö rdsam madäya punanti 'die Somapresser klären dir den Saft zum Rausche/ 62, 20 a ta indö madäya kam payö duhanty äyavah: das in dem letzten Beispiele hinter dem Dativ madäya stehende kam zeigt deutlich, daß auch in diesen Fällen der Dativ des Personalpron. und der Dativ, fin. von Haus aus in einem appositionellen Verhältnis standen; man vgl. aus der Prosa QB l, 8, l, l manave ha väi prätar avanegyam udakam a jahrur yatheda pänibhyäm avanejanäyäharanty evam 'man brachte dem Manu am Morgen Waschwasser, so wie man es gewöhnlich für die Hände zum Waschen (zum Waschen der Hände) zu bringen pflegt' (Delbrück, Ai. Synt. S. 149). Aber auch hier wird sich wohl im Laufe der Zeit das Sprachgefühl geändert haben, so daß te madäya manchmal empfunden wurde als 'zu deinem Rausche'. Weniger wahrscheinlich ist die Verbindung eines ursprünglich dativischen te mit einem Infin. finalis zum Possessivausdruck an Stellen wie: VIII 45, 10 vfjyäma te pari dvi$ö 'rq U sakra dävdne 'mögen wir deinem Zorn entgehen, bereit für dich, o Mächtiger, zum Geben'; VIII 17, 6 svädus te astu sqsude 'er sei dir süß zum Genuß'. 4. Eine vierte Quelle für die Entstehung der possessiven Genitive me, te bildet die Verbindung dieser ursprünglichen Dative mit dem Partizip Perf. Pass, in Fällen wie KV. X 151, 2 priyam bhöjesu yajvasv idam ma uditq kfdhi, wo idam ma uditam nachher empfunden werden konnte als 'dies mein Wort'. Dasselbe gilt von te an Stellen wie VII 46, 3 yd te didyud avasrt*tä divas pari vgl. oben § 3, 2 und § 6. Aus diesen vier Quellen läßt sich m. E. sowohl die Funktion der ursprünglichen Dative me, te in possessivem Sinne herleiten als auch die gelegentliche Verwendung von te als adverbaler Genitiv. Eine gewisse Bestätigung meiner Ansicht über das chronologische Verhältnis der Dativ- und Genitivbedeutung von me, te ersehe ich in dem Umstände, daß auch die Formen mahyam und tubhyam, deren dativische Natur niemand bezweifeln wird, eine Entwicklung zu poss. Genitiven durchge-
— 23 — macht haben.1) Geldner Sitzungsber. d. Berl. Ak. d. Wiss. 1904 S. 1089 zitiert aus dem MBh. Beispiele wie: l, 232, 22 putrakän mahyam, 6, 50, 33 senapatir mahyam, 5, 147, 41 vacö mahyam, 5, 90, 63 äryakas tubhyam 'dein Großvater* 5, 147, 42 pitus tubhyam, 6, 45, 58 sutas tubhyam, 6, 58, 41 tanayq tubhyam, 5,185,17 vayq tu guravas tubhyam 'wir, deine Ahnen, Väter', 6, 58, 39 vacanq tubhyam, vgl. auch das von A. Holtzraann, Grammatisches aus dem MBh. S. 8 angeführte Beispiel l, 51, 5 pitä mahyq dagdhah, vgl. ferner Speyer, Vedische und Sanskrit-Syntax § 46 Anm. und neuerdings Geldner Dtsch. Literatzt. 1911 Sp. 1247. In diesen Beispielen werden also die ursprünglichen Dative mahyam, tubhyam geradeso in possessivem Sinnne verwendet, wie me und te im RV. Auch im Päli fungieren mayham tuyham häufig als Genitive, vgl. E. Kühn, Beiträge zur Päli-Grammatik S. 85 f., Wackernagel KZ. 24,599 und Michelson JRAS. 1911 S. 176. 2. Kapitel.
Die Verwendung des symp. Dativs im Ai. § 9. Ich gehe nunmehr zum eigentlichen Thema über und versuche zunächst darzustellen, wie sich das Material aus dem RV. auf die eingangs aufgestellten sechs Kategorien verteilt. Die Anordnung der Beispiele erfolgt nach den oben § l gemachten Bemerkungen. Kateg. ia. Die Beispiele für den symp. Dativ entfallen hier fast ausschließlich auf das Personalpronomen 1. und 2. Person: I 126, 7 upöpa me para m?sa: die richtige Auffassung dieser Stelle gibt Oldenberg S. 129; danach ist me para mfsa nicht zu übersetzen: 'berühre mich', sondern me ist symp. Dativ, und es ist der aus dem Zusammenhange leicht zu ergänzende Körperteil, der berührt werden soll, als Akk.-Objekt hinzuzudenken; vgl. die ähnliche Ellipse des Körperteilnamens beim Gen. der *) Während aber bei me und te die Entwicklung zu poss. Genitiven zum Teil dadurch zustande kam, daß sich diese Formen loslösten aus Fügungen, in denen sie als symp. Dative fungierten (vgl. oben § 8, 2), kann für mahyam und tubhyam eine ähnliche Entwicklung nicht gut angenommen werden; denn im RV. habe ich diese Formen kaum als symp. Dative verwendet gefunden. Die Dative mahyam, tubhyam werden daher ihre Funktion als poss. Genitive wohl direkt in Anlehnung an die Dative me, te bekommen haben, die ja auch nach der Entwicklung zu Genitiven ihre alte dativische Funktion beibehielten.
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Substantiva in der bei Delbrück, Ai. Synt. S. 5 zitierten Stelle QB. 3, 5, 3, 16 yada vai striyai ca pusds ca sa tapydte 'tha rotah sicyate Venn der Frau und dem Manne warm wird,i dann fließt if der Same'. Geldner, Glossar s. v. mys gibt für das hier vorliegende Kompositum die Bedeutung 'daran fassen* an, wovon der Gen. me abhängen soll. Das geht aber deshalb nicht, weil ein adverbaler Gen. me im RV., wie oben nachgewiesen wurde, nicht zu belegen ist. VI 47, 3 aydm me pita ud iyarü väcam 'dieser (Soma) regt mir, wenn er getrunken ist, die Stimme an'; X 28, 2 yo me kuk$i sutasömah 'wer Soma gepreßt hat 1 und mir (damit) den Bauch füllt' ), ib. 86,14 ubhä kuksi me, ib. 166, 2. VI 9, 6 m m§ kdrnä patayatah 'die Ohren öffnen sich mir'; X 86, 7. Die Form mahyam ist mir weder bei dieser noch bei den übrigen Kategorien als symp. Dativ begegnet; sonst wechselt sie dagegen bisweilen mit me, z. B. nach Verben des 'Gebens1 VIII 56, 2 (mahyam) ib. 3 (me). Sehr zahlreich sind die Stellen mit dem symp. Dativ te. Da te~ (ebenso wie me) infolge der Enklise möglichst an die Spitze des Satzes rückt (cf. "Wackernagel IF. I 333ff.), steht es in der Regel vor dem Körperteilnamen: I 63, 2 a te vajrq jarita bähvor dhät 'der Sänger legte dir den Donnerkeil in die Arme', ähnlich I 24,4; 11,11 pfndntas te kuksi; VIII 17, 5 a te sincämi kuk$yoh; X 162, 4 yds ta üru viharati 'der dir die Schenkel trennt'; VIH 24, 5 na te savya na dak$inq hastq varanta ämurah 'die Feinde hemmen dir weder die linke noch die rechte Hand'; X 98, 2 dadhämi te dyumdtf väcam äsdn; 18, 4 marmfjma te tanväm bhüri kftvah Oft haben wir dir den Leib geschmückt'; IX 104, 4 gObhi§ te varnam abhl väsayämasi, ähnlich ib. 105,4; IV 18,9; X 162, 3; ib. 20(b): vom Pferde gesagt; I 52, 7 tvastä dt te vävfdhs sdvah 'Tva§tar hat dir die Kraft gemehrt* (Ludwig); X 113, 3, ib. 112, 5 sa te puradhf tavi$im iyarti 'der regt dir an die Fülle deiner Kräfte' (Graßmann); III 32, 9 na dyava indra *) Bei r e f l e x i v e r Ausdrucksweise tritt in diesen Wendungen in der Regel das Medium ein, z. B. V 34, 2 ydfy somena jafharam apiprata 'der sich mit Soma den Bauch füllte', ähnlich VI 69, 7; X 23, 4 {ndrafy Omaärüwi haritäbhi prufnute 'den blonden Schnurrbart netzt mit Soma Indra sich' (Grassmann); VI 71, 1; IV 2, 6; 1125, 6; für Kategorie vgl. I 55, l Stäte vajram 'er schärft sich den Donnerkeil'; 114, 12, vgl. Eaton, The Atmanepada in Rigveda, Leipzig 1884, S. 12. Beispiele aus der ai. Prosa bei Delbrück, Ai. Synt. S. 239 ff.
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tavasas ta öjö . . . varanta: Genitiv beim Nomen, Dativ beim Pronomen; X 84, 3 ugra te pajö nanv a rurudhre, III 21, 5 scötanti te vasö stökä adhi tvaci 'die Tropfen rinnen dir, o Guter, auf die Häuf (Graßmann); X 162, 1; 148, 5; VII 37, 3; I, 80 8(b); III 51, 12 pra te asnötu kuk$yöh "er soll dir in den Bauch dringen'; I 140,11 (b); 162,11; V 36, 2; 78, 7; X 60,11; VIII 12, 8 ad it ta indriydm mdhi pra vävpdhe 'da wuchs dir die Kraft gewaltig an'; IX 50, l ut te susmäsa irate; 53, l ut te su$mäsö asthuh. Nach dem Körperteilnamen steht te an folgenden Stellen: X 91,15 ahävy agnS havir äsyg te: hier ist der Dativ aber höchst wahrscheinlich nicht symp. Natur, vgl. die Erörterungen am Schlüsse von Kateg. la; VI 75,18 mdrmäni te varmanä chädayämi; X 163, l—5; 162, 3 jäta yas te jighäsati; ib. 20(a): vom Pferde gesagt; X 113, 8 visve deväsö ddha vfsnyäni te 'vardhayan; 161, 5 (2 mal); 137, 4 parä yak$mq suvämi te, I 55. 8; VIII 92, 23. Die Form tubhyam ist mir als symp. Dativ dieser Kateg. nicht begegnet. Abgesehen vom Personalpronomen 1. und 2. Person sind die symp. Dative pronominaler Natur bei dieser Kategorie verschwindend gering; bei Demonstrativ- und Kelativpronomina herrscht eben, wie unter Kateg. Ib gezeigt werden soll, durchaus die genitivische Ausdrucksweise. In II 17, 6 säsmä aram bähubhyäm ist asmäi kein symp. Dativ; wir haben hier das bekannte ' = 'der (Donnerkeil) ist ihm passend, den Armen'. Der Dativ tasmäi in VII 102, 3 kann auch nicht als symp. Dativ gelten, vgl. unten am Schluß von Kateg. la; anders steht es mit X 28, 10 gödhd tasmä ayathq karsad etat 'ihm zerrt der Riemen den einen Fuß1 (Ludwig) und ib. 11 tebhyö gödha ayathq karsat 'denen möge zerren der Strick den Fuß' (Ludwig): hier liegt an beiden Stellen ein reiner symp. Dativ vor, der an der ersten Stelle sogar mit Bezug auf ein Tier (Büffel) gebraucht ist; aber es ist wohl kein Zufall, daß, abgesehen von den Formen me, te~, die beiden einzigen Belege für den pronominalen symp. Dativ dieser Kateg. dem 10. Buche angehören, das auch sonst eine jüngere Sprachform zeigt (vgl. Thumb, Handb. d. Sanskr. § 20); der ursprünglich auf die Formen me, te eingeschränkte symp. Dativ dehnte sich eben nach und nach auch auf die anderen Pronomina (und schließlich z. T. auch auf die Substantiva) aus, und die Anfänge dieser Ausbreitung dürften in den beiden oben zitierten Stellen aus dem 10. Buche vorliegen.
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Man könnte versucht sein, noch folgende Beispiele hierher zu stellen: VII 102, 3 tasmä id äsyg havlr juhöta madhumattamam; ib. 15, l upasadyäya milhu?a äsyg juhutä havih. Hier ist der Dativ aber wohl kein reiner symp. Dativ, da hu- und sie- 'gießen* im EV. ganz gewöhnlich auch ohne den Loc. äsye mit dem Dativ der Person verbunden werden, der zu E h r e n der Opfertrank ausgegossen wird, z. B. X, 14, 14 yamäya ghftavad dhavir Juhota, IX 39, 5 indräya sicyate madhu. Ganz klar wird diese Deutung des Dativs durch das RV. VIII 39, 3 hinzugefügte kam: dgne mdnmäni tubhyq ka ghftq na juhva äsani 'dir zu Ehren, o Agni, ergieße ich die Gebete, wie Butter in den Mund/ Die oben zitierte Stelle VII 102, 3 ist also nicht mit Graßmann zu übersetzen: 'Ihm gießet recht in seinen Mund den honigsüßen Opferguß', sondern mit Ludwig: cfür ihn bringt dar in [Agni's] Munde das havis.' Nachdem so der Dativ in VII 15, l als ein nicht symp. Dativ erwiesen ist, weiß ich für den symp. Dat. bei S u b s t a n t i v e n nur noch einen einzigen einigermaßen sicheren Beleg: IV 16, 21 isq jaritre nadyö na pipeh, vorausgesetzt, daß der Sinn ist: 'laß dem Sänger die Kraft schwellen Strömen gleich' (cf. Ludwig's Übersetzung). In VII 95, 6 vdrdha subhre stuvatß räsi väjän hängt der Dativ wohl mehr von räsi als von vardha ab. Kateg. ib. Die nieisten Beispiele dieser Kategorie werden durch Demonstrativpronomina und Substantiva gestellt. Beim Personalpronomen 1. Person sind mir nur folgende drei Belege für possessive Ausdrucksweise begegnet: I 50, 11 hfdrögam mama surya harimanq ca näsaya 'vernichte mir, o Surya, die Herzkrankheit und die Gelbsucht', I 94, 16 asmakam ayuh pra tira 'verlängere uns das Leben', ähnlich 62, 15 asmakam äyur vardhayan. An folgenden Stellen vertritt der Gen. asya einen symp. Dativ, und zwar steht dieser Genitiv fast eben so oft vor wie nach dem Körperteilnamen: II 20, 8 prdti yad asya vajram bahvör dhuh 'als sie ihm den Blitz in den Arm gelegt hatten*; 132, 7 asya vajram adhi sänäu jaghäna 'er schleuderte ihm den Blitz auf den Rücken'; IV 29, 3 srävaySd asya karnä; X 86, 4 svä nv asya jambhi$ad dpi karne 'dem soll der Hund ins Ohr beißen' (Grassmann); I 162, 8; V 32, 5 vidad id asya mdrma; IX 8, 1; X 113, 1; I 158, 5 sirö yad asya träitanö vitak$at: asya bezieht sich hier auf den Sprechenden selbst = 'als Träitana mir (hier)
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den Kopf abhauen wollte'; X 86, 5 sirö nv äsya rävigaw, I 71, 6 vardhö agne vayö asya; IX 6, 7 payö yäd asya plpayat; X 27, 24. Für den Gen. plur. vgl. X 87, 4 bähün prati bha&dhy e$äm 'zerbrich ihnen die Arme', "VI 25, 3 tvam e$ä vithura saväsi jahi 'lockere du denen mit deinem Schlage die Kraft'; I 64, 4; VI 75, 13. — Demonstrativstamm ta-\ X 87, 10 tasya trini prati srnihy agrä \ tasyagne pr$tir harasä srnihi 'zerbrich ihm Kopf und Schultern, die Rippen brich ihm mit der Flammenspitze' (Grassmann); X 43, 3 tasyed ... vayö vardhanti; ib. 133, 5 ava tasya balq tira; VII 55, 6 tesq sa hanmö ak§dni 'denen drücken wir die Augen zu'; X 87,16 ti§ü sir$ani harasapi vrsca. — Relativum: X 86, 16 yasya rambate ... kaprt; VIII 70, 2 yasya . . . hastäya vajrah prati dhäyi 'dem der Blitz in die Hand gelegt wurde'; IV 21, l tdvisir yasya pürvir . . . pasyät^ vgl. Oldenberg z. d. St. a. a 0. S. 285f.; X 86, 23 yasya udamm amayat 'der der Bauch schmerzte*, sama- 'jeder': VI 53, 8 tayä samasya hrdayam a rikha 'ritze damit einem jeden das Herz'. Zu dem den symp. Dativ vertretenden Genitiv der N o m i n a stellen die Eigennamen ein großes Kontingent und zwar steht dieser Gen. der Nomina propria fast ausnahmslos vor dem Körperteilnamen: VIII 6, 6 vi cid vrtrasya ... vajrena ... sirö bibhtda 'mit dem Keile spaltete er dem Vritra das Haupt'; I 52, 10 vajra indra te \ vrtrasya yad ... abhinac chirah 'als dein Keil, o Indra, dem V. das Haupt abschlug*, ähnlich VIII 65,2; I 52, 15 vrtrasya yad bhrstimatä vadhßna ni tvam indra praty äna jaghantha 'als du, o Indra, dem V. mit zackiger Waffe ins Antlitz schlugst'; X 152, 3 vi vrtrasya Mnü ruja 'brich dem V. die Kinnbacken entzwei'; III 32, 4 yßbhir vrtrasya . . viveda . . marma, ähnlich I 61, 6; VIII 14, 13 namuceh sira indröd avartayah 'du schlugst, o Indra, dem N. das Haupt ab'; IX 76, 3 indrasya . . . jafharesv a visa, ähnlich ib. 66,15; X 62, 11 savarner devah pro tirantv ayuh 'dem S. sollen die Götter das Leben verlängern', ähnlich I 44, 6 praskamasyn pratirann ayur jivase; VIII 7, 24. Nachgestellt finde ich den Genitiv des Eigennamens nur an folgenden zwei Stellen: X 67, 12 vi murdhänam abhinad arbudäsya 'er hieb dem A. das Haupt ab', ib. 52, 5 a bähvör vajram indrasya dheyäm 'dem Indra will ich den Keil in die Arme legen'; im Gegensatz zum Gen. der Eigennamen steht derjenige der A p p e l l a t i v a überwiegend nach den Körperteilnamen: VI 20, 6 sirö däsaya na-
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mucer mathüyan 'dem Dämon N. das Haupt abreißend', ebenso 30, 8; IV 18, 9 sirö däsdsya sam pinag vadhena; II 20, 6 ava , . . sirö bharad däsasya "er schlug dem Dämon das Haupt ab'; VIII 40, 6 dpi vrsca . . . öjö däsasya 'brich dem Dämon die Kraft'; X 87, 5 tvacq yätudhanasya bhindhi 'durchbohre dem Zauberer die Haut', ib. 10; 1133, 2 sirsa yätumdtinäm chindhi 'zerschmettere den Hexen die Köpfe'; 1162, 9 riptam asti \ yad dhdstayöh samituh 'was dem Zerleger an den Händen kleben geblieben ist'; III49,2 yö ha... aminäd ayur ddsyöh 'der dem Feind das Leben kürzte'; VII 104, 15 yadi vdym tatdpa purusasya 'wenn ich einem Menschen das Leben geschädigt habe'; X 18, 9; VI 26, 3 tvq sirö amarmdnah parähan; vorangestellt ist der Genitiv der Appellativa dagegen in V 30, 7 däsasya ndmuceh sirö yad dvartayah; VI 53, 5 pari trndhi panlndm drayä hfdayä 'durchbohre den Geizigen mit dem Stachel die Herzen', ähnlich ib. 7; X 171, 2 tvdm makhdsya dödhatah sirö 'va tvacö bharah 'dem wilden Kämpfer rissest du das Haupt vom Rumpfe'; I 116,10 pratiratq jahitdsyäyuh; VI 24, 7. X 87, 25 yätudhanasya rak$dsö bdlq vi ruja wryäm "zerbrich dem Zauberer und dem Unholde Stärke und Heldenkraft'. Kateg.ic. Hier sind zunächst zwei Stellen mit dem Ablativ zu erwähnen: I 116, 10 jujurusö näsatyötd vavrim prämuncatq dräplm iva cyavätiät 'und von dem gealterten Cyaväna löstet ihr, Näsatyä, die Haut wie einen Harnisch ab' = 'ihr löstet ihm die Haut ab', ähnlich 74, 5 prd cydvänäj jujurußö vavrim dtkq na muncathah. Für den Lokativ vgl. X 87,12 tad agne cak$uhprdti dhehi rebhe 'dies Auge, Agni, setze ein in dem Sänger' = "setze es dem Sänger ein', ähnlich I 117, 17 dksi rjräsve asvinäv adhattam, vgl. dagegen den (nicht rein symp.) Dativ in I 116, 16 tasmä ak$i ... ädhattam 'dem setzet ihr die Augen ein' (vgl. die Nachträge). Hierher stelle ich auch die Beispiele, wo das lokale Moment nicht, wie in den vorher genannten Stellen, an der Person zum Ausdruck kommt, sondern an dem Körperteil: X 87, 4 täbhir vidhya hfdaye yätudhdnän 'triff damit die Zauberer ins Herz' = 'durchbohre ihnen die Herzen'; ähnlich wird der endungslose Lokativ mdrman gebraucht X 87, 17 tarn ... arcisä vidhya marman 'triff den mit dem Strahl in die Weichen' = 'durchbohre ihm die Weichen', ib. 15 väcästenq sdrava rchantu marman. Über den Lokativ in Fällen wie I 52, 2 sahasramütis tdvisi$u vävrdhe 'der tausend Hülfen bietende wuchs an Kraft* = 'es
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wuchs ihm die Kraft' vgl. Delbrück, Ai. Synt. S. 119. Der Instrumentalis der Beziehung liegt vor an Stellen wie X 128, 5 mä häsmahi ,.. tanübhih 'mögen wir nicht an unseren Leibern Schaden erleiden', YII 104, 11 parah so astu tanvä (tanä ca) 'er soll seines Leibes verlustig gehen (und seiner Nachkommenschaft)'. Für die Stelle I 5, 10 mä nö martä abhi druhan tanunäm verweist Oldenberg a. a. 0. Nachtrag S. 417 auf Delbrück, Ai. Synt. S. 161, wo der sog. Genitiv des ergriffenen Gliedes behandelt wird. Delbrück bezeichnet hier diese Stelle aber selbst als zweifelhaft und es handelt sich hier im Grunde wohl um einen Gen. partitivus: mögen uns die Menschen nicht irgend einen Teil des Leibes beschädigen, vgl. unten § 35. Das Hauptkontingent stellen auch hier die Dative we, te: X 11, 2 pari pätu me manah 'sie schütze mir den Geist'; X 54,5 Mmam {n me... mä vi tarih Verzögere mir nicht die Erfüllung des Wunsches', vgl. dagegen den Gen. asya in ähnlicher Wendung X 34, 6 (Kateg. lib); 61,18 na kamö veti me 'die Lust vergeht mir nicht; X 95, 17 hfdayq, tapyate me 'das Herz verzehrt sich mir in Gram'; 36, 3 vepate manö bhiya me 'das Herz bebt mir vor Furcht'; die zahlreichen Fälle mit te zeigen fast ausnahmslos Yoranstellung des Dativs: I 25, 3 vi mtfikäya te manö... girbhir varuna simahi 'zur Huld lösen wir, o Yaruna, dir den Sinn mit Liedern'; I 84, 3 arväcinq su te manö grävä krnötu 'der Preßstein soll dir den Sinn hierherwenden'; VIII11, 7 ä te vatsö manö yamat; X 60, 8 eva dädhära te manah 'so halte ich dir den Geist fest'; HI 14. 5 vaya te adya rarima hi kämam 'wir haben dir heute den Wunsch erfüllt'; III 42, 8; X58,l; HI 37, 10 ut te susmq tirämasi 'wir steigern dir den Mut'; YIH 6, 31 kanväsa indra te mat} visve vardhanti päusyam 'die Kanva's alle stärken dir, o Indra, Mut und Manneskraft' (Graßmann); II11, 4 ... tesu$mq vardhayantah 'dir die Kraft mehrend', ähnlich III 32, 3; II 20, l vaya te vaya indra ... pra bharämahe; YII 24, 2 grbhita te mana indra 'dir ist der Sinn ergriffen, o Indra'; III 51, 11 yas te anu svadhäm asat, ähnlich I 76, 1; HI 34, 2 makhasya te tavisasya pra jütim iyarmi 'dir, dem starken Helden, rege ich den Eifer an': dieses Beispiel mit den beiden den Dativ te einschließenden Genitiven ist geeignet, den Übergang des Dativs te in einen Genitiv verständlich zu machen, vgl. auch die schon oben (§ 8,1) erwähnte Stelle I 32, 14 hrdi yat te jaghnusö bhir agacchat; X 105, 10 sriye te pfsnir upasecam
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bhüt; I 55, 7; 25, 2. Die Form tubhyam ist mir nur an 6iner Stelle als symp. Dativ begegnet: VII 86, 8 ayq su tubhyq varuna svadhävö hrdi stöma upasritas cid astu = 'dies Loblied sei dir ans Herz gelegt'; in 11,5 tubhyam mam§aiyam astu Sa hrdo sind die beiden Dative dagegen nach dem ' verbunden, und auch in YI 40, l tubhyq suto madäya stehen die beiden Dative ebenso selbständig neben einander wie in IX 11, 8 indräya söma patave madäya pari sicyase, vgl. Delbrücks Übersetzung Ai. Synt. S. 89 'dem Indra, 0 Soma, zum Trinken, zum Rausche wirst du hingegossen', vgl. auch Delbrück a. a. 0. § 103. Ebenso steht es mit dem Dativ yuvabhyäm*) an Stellen wie I 109, 4 und 108,2. Kateg. iib. Im Gegensatz zu Kateg. Ha finde ich hier für das Personalpronomen erster und zweiter Person nur je einen Beleg: 64, 6 asmäkq Mmam prna 'erfülle uns den "Wunsch'; II 23, 18 tava sriye vy äjihita parvatah 'dir zu Liebe öffnete sich der Berg'; für den Gen. asya vgl. X 34, 6 ak$asö asya vi tiranti Mmam, für den Gen. des Interrogativums IY 43, l kasyemq, . . . hrdi sresäma su§tutim 'wem sollen wir dies Loblied ans Herz legen?' Beim S u b s t a n t i v u m bildet der Genitiv die Regel: 1 57, 5 asya stötur maghavan kamam prna 'erfülle, o Maghavanr diesem Sänger seinen Wunsch'; I 53, 3 mä tväyatö jarituh kamam ünayih 'laß dem dich liebenden Sänger seinen Wunsch nicht unerfüllt'; X 103,12 amisci cittam pratilöbhayanti 'den Feinden den Sinn betörend'. Kateg.nc. Hier ist mir nur l Beispiel begegnet: X 59, 5 manö asmäsu dhäraya 'erhalte in uns den Geist'. Kateg. m a. Auch bei dieser Gruppe entfallen die meisten Beispiele auf die Dative des Personalpronomens 1. und 2. Person: 2, 5 1( me*) maryaka vi yavanta göbhih; H 18, 8; 61,17 etam me stömam ürmye därbhydya parä vaha 'bringe mir dies Lied, o Nacht, hin zuDärbhya'; X 93,12; ib. 145, 2 sapatnim me parä dhama 'blase mir die Nebenfrau hinweg', ib. patim me kevalq kuru; II 28, 5 ma tantus chedi vayatö dhiyam me "nicht reiße mir der Faden, wenn ich das Lied webe', vgl. oben § 8, l; X 86, 5 priyä ta$täni me kapir vyäktä vy ädüdu§at^ wenn Graß4
) Über den Quantitätswechsel der zweiten Silbe vgl. Oldenberg zu I 109,2. *) Hier und an einigen der folgenden Stellen ist aber auch der sog. Dativus ethicus möglich.
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mann richtig übersetzt: 'die mir teuren, schönen Kunstwerke hat mir der Affe verdorben'; VII 67, 5. mahyam ist mir als symp. Dativ nicht begegnet, in X 48, 3 mahyq tvastä vajram ataksat liegt reiner Dat. commodi vor = 'für mich'. Für den Dat. plur. kann vielleicht angeführt werden IV 22,9 asmabhyq vfträ suhanäni randhi 'mach uns die Feinde (= unsere Feinde) leicht zu überwinden'; die zahlreichen Beispiele mit te zeigen fast alle Voranstellung des Dativs: VII 19, 6 vfsne te M vfsanä yunajmi1) Mir dem stierkräftigen spann ich an die beiden falben Hengste' (Ludwig); III 50, 2 a te saparyu . . . yunajmi, ähnlich I 82, 1—6 (vgl. Oldenberg S. 83), 35, 4, V 33, 3 (vgl. Oldenberg S. 330); VIII 13,23 uta te . . . hari . . vahato ratham \ ajuryasya 'und dir, dem nicht alternden, ziehen die beiden Falben den Wagen': te Dativ trotz des folgenden Genitivs, vgl. oben § 8, l; ebenso I 54, 8 ye ta indra dadusö vardhayanti mahi ksatram 'die dir, o Indra, dem Schenker, die hohe Herrschaft mehren', vgl. IX 31, 3 vardhanti te mahah 'sie mehren dir die Macht'. X 102, l; IV 18, 12 Ms te mätarq mdhaväm acakrat 'wer hat dir die Mutter zur Witwe gemacht?'; V 6, 4: vgl. Oldenberg S. 28; I 25,1; 6 9 , 7 ; VI 21,3; VIII 6,16; 48,9; 54, 1; 71, 8; X 75, 2; 120, 5; 173, 5 ; I 135, 8 na te väya upa dasyanti dhenavah 'nicht versiegen, o Vayu, dir die Kühe* (Ludwig); II 37,3 msdyantu tevahnayah 'fett sollen dir die Zugtiere werden'; VIII 12, 28 yada te . . . han vävfdhate dive-dive 'als dir die beiden Falben von Tag zu Tag größer wurden'; I 84, 3 yukta te brahmanä hart 'angespannt sind dir durch das Gebet die beiden Falben'; X 112, 2(b); I 80,3 na te vajrö nl yqsate 'dir wird der Keil nicht versagen', vgl. Delbrück, Ai. Synt. S. 316; II 9, 5; für nachgestelltes te vgl. VI 37, l rathq . . . ta ugrendra yuktasö harayö vahantu 'die angeschirrten Falben sollen dir, gewaltiger Indra, den Wagen herfahren'; VII 36, 4; X 162, 5 prajq yas te ßghäsati 'der dir dein Kind töten will' (Graßmann); ib. 87, 11; VIII 88, 3. Was den symp. Dativ der D e m o n s t r a t i v p r o n o m i n a betrifft, so möchte man als Beleg für asmäi die Stelle I 166, 3 anführen: uksanty asmäi marütö hitä iva puru rajäsi payasä *) Daß te hier und in den folgenden Stellen Dativ ist, zeigt deutlich ein Beispiel wie QB. 11, 8, 4, 2 sqgrahätar yuvgdhi me 'Kutscher spanne mir an' (Delbrück, Ai. Synt. S. 205); wegen des nominalen Dativs vf vgl. §11, S. 45.
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mayöbhuvah 'wie Freunde benetzen die wohltuenden Maruts ihm die weiten Fluren mit Naß', vielleicht ist asmäi hier aber Dativus commodi, wie in I 61, 6 asmä id u tva$tä tak$ad vajram und in Vin 96, l asma u§asa ätiranta yamam, vgl. Geldner Kommentar z. d. St.: 'asmäi: für ihn, ihm zuliebe', ähnlich YII 63, 5 und 60, 4 yasmö, ädityä ddhvanö radanti. Ein symp. Dat. tasmäi liegt vor in X 42, 5 tasmäi satrün sutukän prätar ahnö n{ . . . yuvati 'dem unterwirft er schon früh am Tage die starken Feinde'. Wie bei Kategorie I (vgl. oben S. 25) ist es also auch hier wieder das 10. Buch mit seiner jüngeren Sprachform, das die Ausdehnung des symp. Dativs vom Personalpronomen aufs Demonstrativuin zeigt. Auch für den symp. Dativ der Substantiva finden sich im 10. Buch einige Belege: X 125, 6 aha rudrdya dhanur a tanömi 'dem Eudra spanne ich den Bogen; X 39, 13 apinvatq sayave dhenum asvinä 'dem Qayu ließt ihr, ., die Kuh schwellen'; dieser symp. Dativ sayave findet sich allerdings in ähnlichen "Wendungen auch in anderen Büchern, z. B. I 116, 22 sayave . . . staryäm pipyathur gam, ib. 117, 20 staryq. . . apinvatq sayave asvinä gam, ferner I 118, 8; VI 62, 7; auch die Stelle X 107, 10 bhöjayäsvq sam mfjanty äsum gehört hierher, denn der Sinn ist wohl: 'man schmückt das schnelle Ross des Freigebigen', nicht: 'man schmückt für den Freigebigen ein schnelles Roß*. Reiner Dat. commodi liegt dagegen m. E. vor in X 17, l Tva&ä duhitre vahatu tynöti = T. bereitet für seine Tochter die Hochzeit' (vgl.- V 47, 6). Ein symp. Dat. ist schließlich noch I 74, 2 arak$ad däsu$e gayam 'er beschützte dem Frommen das Haus'. mb. Beim Personalpronomen finden sich nur wenige Belege für possessive Ausdrucksweise: II 31, l asmakam miträvarunävatq ratham='befördert uns den "Wagen1; 15, 8 tava dyaur indra pausyam pfthivi vardhati sravah 'Himmel und Erde mehren dir, o Indra, Kraft und Ruhm'; VIII 19, 33 tava k$aträni vardhdyan: man beachte den betonten Genitiv tava gegenüber dem unbetonten Dativ te in den ähnlichen oben unter Kateg. IIa genannten Wendungen; VII 84,2 yuvö rä&ram bphad invati dyäuh 'der Himmel fördert euch beiden die hohe Herrschaft'. Beim Demonstrativpronomen und beim Substantivum bildet dagegen die possessive Ausdrucksweise die Regel: vgl. für den vorangestellten Genitiv asya I 6, 2 yunjanty asya . . . hari . . rathe 'sie schirren ihm die Falben an den
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Wagen1; man vgl. demgegenüber die zahlreichen Beispiele mit dem Dativ te in derselben Wendung oben unter Kateg. III a. X 10, 5 näkir asya pra minanti vratäni, ib. 92, 7; VIII 69, 3 ta asya . . . sömq srinanti pfsnayah; 29, 6; VI 54, 3 no asya vyaihate pavih 'auch wankt ihm nicht des Rades Schiene'; V 54, 7 nasya raya dasyanti notdyah 'nicht versiegen ihm Reichtum und Hilfsmittel'; fast ebenso oft ist der Genitiv nachgestellt: X 43, 7 vdrdhanti viprä mdhö asya, ebenso ib. 3; IV 30, 13 purö yad asya sampindk 'als du ihm die Burgen zerstörtest'; IX 99, 3; VII 90, 2 jätö-jätö jäyate väjy asya 'ein kräftiger Sohn nach dem ändern wird ihm geboren'; VII 104, 11 prati susyatu ydsö asya 'schwinden möge dem die Macht, der . . .'; für den Genitiv des F e m i n i n u m s vgl. X 86, 11 iiahy äsyä apara cana jarasä mdrate pdtih 'denn der stirbt nie in Zukunft der Gatte an Altersschwäche', ib. 85, 28 l ); Gen. Pluralis: V 10, 3 e$ä gayam pu$t} ca vardhaya 'mehre diesen den Hausstand und die Nahrung'; V 42, 9 visarmänq kfnuhi mttam esä ye... 'laß denen den Reichtum zerrinnen, die . . .'; VII 18, 13; D e m o n strativstamm ta-: I 93, 8 tasya vratq rak§atam; II 25, 2 töka ca tasya tdnayq ca vardhate 'dem gedeiht Geschlecht und Nachkommenschaft'; VIII19, 6 tdsyed drvantö rqhayanta äsdvah 'dem eilen seine munteren Renner rasch voran' (Grassmann). 111, 7 tesä srdväsy ut tira. Relativum: V 34, 4: ydsydvadhit pitdrq ydsya mätdrq yasya . . bhrätaram 'wem er Vater, Mutter oder Bruder getötet hat'; I 5, 4 ydsya . . . na vfnvdte hdri samdtsu sdtravah 'dem die Feinde im Kampfe nicht die Rosse aufhalten'; I 86, 3: vgl. Oldenberg z. d. St. S. 86; I 33, 3 sdm aryö ga ajati yasya vdsti, Geldner, Kommentar z. d. St.: '"ydsya va&i 'wem er will1'1; VII 61, 2 yasya brdhmäni sukratü aväthah. anyaka'ein anderer': X 133, Iff. ndbhantäm anyak€§ä jyäkä ddhi dhanvasu "zerreißen soll den anderen die Sehne, die den Bogen spannt' (Grassmann). Nomina: I 33, 12 ny avidhyad ilibisasya dfiha 'dem L zerstörte er seine Burgen'; IV 23, l mahäm avfdhat kdsya Jiotur yajnam 'welchem Priester förderte er das große ') Keinen symp. Dativ vertritt der Gen. in IV 42, 9 athä rdjänq trasadasyum asya vrtrahdyq dadathufr, vgl. Oldenberg z. d. St. S. 303, ähnlich in IV 42, 8 ta dyajanta trasadasyum asyäfy 'sie verschafften ihr durch Opfer den Tr.', vgl. Oldenberg a. a. 0. Das bekannte Beispiel AB VII 15, 7 tasya ha Satq dattvä (Delbrück, Ai. Synt. § 110) hat also schon im RV. seine Vorläufer, vgl. auch unten S. 46. Havers, Untersuchungen zur idg. Kasussyntax. 3
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Opfer?' X134, 2 sma durhanäyato martasya tanuhi sthiram 'dem bösgesinnten Sterblichen spanne seines Bogens Sehne ab' (Grassmann). X 116, 6; I 99, l arätiyato ni dahäti vodah 'dem Gottlosen brenne er seinen Besitz nieder1; I 42, 4; tvq tasya dvayävinö. . . padabhi ti$tha tapu$im 'tritt du diesem falschen Manne die Brandfackel mit dem Fuße aus". I 32, 4; V 32, 3 tyasya ein mahatö nir mrgasya vadhar jaghäna tavi$ibhir Indrah 'auch diesem gewaltigen Unholde hat Indra mit Macht die "Waffe hinweggeschlagen'; 28, 4; VI 54, 3 pü§nas cakrq, na ri$yati 'nicht bricht dem P. das Wagenrad'; nachgestellt ist der Genitiv: II 18, 3 hart nu kq ratha indrasya yöjam 'nun will ich dem Indra die beiden Falben an den Wagen spannen; II 15, 6 vajrenana u§asah sam pipe$a 'der U. zerschmetterte er mit dem Blitz den Wagen'. II 38, 7; 50, 8: vgl. Oldenberg zu I 32, 8 (a. a. 0. S. 33); IV 4, 5=X 116, 5 sthirä tanuhi yätujdnäm; X 22, 8 tvq tasya . . . . vadhar däsasya dambhaya 'mach du diesem Dämon die Waffe zunichte'; VII 34, 17 ma yajnö asya sridhad rtäyöh 'nicht soll diesem Frommen das Opfer fehlschlagen'. IX 100, 2; Ersatz des Genitivs durch das possessive Adjektivum liegt I 103, 3 vor: aryq sahö vardhaya 'vermehre die arische Herrschaft' = 'vermehre dem Arier die H.' Kateg. mc. Hierher gehören Beispiele wie 1114, 8 ma nas tokt tanaye ma na äyau ma nö gö$u ma nö asve?tt ririßah 'schädige uns nicht an Kindern und Enkeln, nicht an unseren Leuten, an Rindern und an Bossen nicht', vgl. Delbrück, Ai. Synt. S. 119; X 128, 5 ma häsmahi prajayä mögen wir nicht unserer Kinder verlustig gehen'; VH 104, 15 sd mrair dasabhir vl yüyäh. Katee.rva. Hier ist mir der symp. Dativ bei Verben des 'Wegnehmens' und 'Abhaltens' nur ganz vereinzelt begegnet, vgl. etwa I 191, 14: tos U vi jabhrire 'die haben dir das Gift hinweggenommen', vielleicht auch IV 16, 20 nu cid yathä nah sakhya wyö$at 'daß er uns nimmer seine Freundschaft entziehe'; Grassmanns Auffassung der Stelle II 30, 2 yo vfträya sinam aträbhari$yat ist nicht zu halten, vgl. Oldenberg z. d. St. S. 211. VI 48, 10 agne Mläsi däivyä yuyödhi nah 'halte uns, o Agni, fern der Götter Zorn1, ähnlich IX 104, 6. Kateg. rvb. Häufiger scheint die possessive Ausdrucksweise bei Verben des 'Wegnehmens' üblich gewesen zu sein, vgl. VI 31, 3 suryasya mu$äyas cakram (daneben doppelter Akk. in derselben Wendung IV 30, 4 vgl. Delbrück, Ai. Synt. S. 180); X 87, 16
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yö aghnyäyä bharati k$fram 'wer der Kuh die Milch nimmt'; V 34, 7 sam im paner ajati bhö'janam 'dem Geizigen nimmt er die Nahrung weg; vielleicht auch X 132, 3. lateg.ivc. Lokale Ausdrucksweise ist auch nicht selten: 1128,6 apö su myak§a varuna bhiyasam mat 'scheuche von mir, o Varuna, die Furcht* = 'nimm mir die Furcht', vgl. Cic. Cat l, 18 hunc mihi timorem eripe; II 28, 5 vi mac chrathäya rasanäm ivagah 'knüpfe los von mir die Sünde wie einen Strick' = nimm mir die Sünde hinweg'; ähnlich II 29, 1; I 24, 9 krta cid €nah pra mumugdhy asmat \ X 173, l ma tvad rä$tram ddhi bhrasat 'nie möge dir die Herrschaft verloren gehen* (wörtl. 'nie möge die Herrschaft von dir herabfallen'). X 48, 2 aha dasyubhyah pari nrmnam a dads 'von den Dämonen nahm ich die Manneskraft hinweg'; I 51, 7; hierher (oder zu Kateg. HIc) können auch gestellt werden Fälle wie V 2, 7 eväsmdd agne vi mumugdhi pasän 'so löse von uns, o Agni, die Stricke los* = 'nimm sie uns hinweg*; VII 88, 7 vy asmat päsq varunö mumöcat; I 24,15 ud uttama varuna päsam asmad avädhama vl madhyama srathäya, vgl. Siecke a. a. 0. S. 389; IV 12, 6 evö sv äsman muncatä vy qhah; VI 74, 4 pra nö muncatq varunasya pasät 'macht uns los von dem Stricke Varunas" (Siecke a. a. 0. S. 388): in dem letzten Beispiel kommt das lokale Moment nicht an der Person, sondern an der Sache zum Ausdruck, ähnlich I 39, 8 vi ta yuyöta savasä vy öjasä 'trennt den von Kraft und Stärke* — 'nehmt ihm Kraft und Stärke*. — Auch bei den Verben des 'Abhaltens* scheint die lokale Ausdrucksweise die Regel gewesen zu sein: 1189,3 agne tvam asmad yuyödhy amiväh 'halte du uns, o Agni, die Krankheiten fern'; ähnlich VII 71, 2 yuyutdm asmad aniräm amlväm; VII 44, 3 t€ vlsväsmad duritä yävayantu 'die mögen uns alle Not fernhalten'; I 189, l yuyödhy asmad... enah 'haltet uns die Sünde fern'; II 6, 4 yuyödhy asmad dvojäsi 'haltet uns die Feinde fern', vgl. noch VH 56,9; VHI, 11, 3; IX 104, 6 und Siecke a. a. 0. S. 390 f. Kateg. va. Bei dieser Kategorie spielt auch der Dativ der Substantiva eine gewisse Rolle, das Pronomen ist aber auch hier fast ausschließlich durch das Personalpronomen 1. und 2. Person vertreten: I 164, 33 dyaur me pita janita 'der Himmel ist mir Vater und Erzeuger', ib. bandhur me mäta prthiw mahiyam; III 54, 16 nasatyä me pitarä; VIII 100, 2 asas ca tva daksinatah sakhä me 'Genösse seist du mir zu meiner Rechten' (Grassmann); 3*
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II 32, 1; ! 93, 15; 14, 5 vivasvantq huve yah pita te; V 3, 9 putro yds te] I 43, 9 yds te praja amftasya: te Dativ trotz des folgenden Genitivs beim Substantivum; VIII 17, 13 yas te . ..pranapat; I 75, 3; IV 17, 4; X 10, 12 (b); X 85, 40; ebenso bei Freundschaftsverhältnissen: VII 21, 9 sakhäyas ta indra visvaha syäma 'dir, o Indra, mögen wir stets Freunde sein', ähnlich I 53, 11 und VE 20, 8 asat. . . sakhä te; V 31, 10 vtövg te dtra marutah sakhäyah; III 55, 22; V 12, 5; VII 88, 6 sakhä te; IV 12, 5; VIII 4, 9; X 10, 2. 1121, 15 mahifthäs te sadhamädah syäma\ VI 37, 1: sadhamädas te; VI 54, 9 stötäras ta iha smasi; I 162, 21. Den Dativ tubhyam habe ich in dieser Verwendung nicht gefunden; Grassmanns Auffassung der Stelle VII14, 3 ist daher zweifelhaft Substantiva: I 30,10: tvä vaya , . . säsmahe , . . sakhe vasö jaritfbhyah 'dich flehen wir an, der du denen, die dich preisen, ein guter Freund bist5 vgl. Delbrück KZ. 18, 90; I 53, 2: asi . . . sakhä sakhibhyah 'du bist Freund den Freunden'; I 75, 4 agne mitrö asi priyah, sakhä sakhibhya, idyah: daß so zu interpungieren ist, zeigt Hopkins JAOS. 28, 372; X 91, 1; I 58, 9 bhavä varuthq grnat^ vibhävö bhavä maghavan maghavadbhyah sarma 'sei starker Schirm, o glänzender, dem Sänger, den Mächtigen eine Zuflucht du, o Mächtiger' (Grassmann); I 31, 13 tvam agn€ yajyave päyur antarah; 187,11 devebhyas tvä sadhamädam cf. Wenzel a. a. 0. S. 46. Beachtenswert ist der Dativ in III l, 10: vf$ne sapatni sucaye 'die beiden Frauen des glänzenden Stiers', vgl. Wenzel a. a. 0. S. 47; er empfängt wohl eine Stütze durch das vielbesprochene sure duhita in I 34, 5; ich sehe in sure weder mit Bartholomae (BB. 15, l f.) einen alten Genitiv vom Stamme svär- "Himmel*, noch mit Pischel (Ved. Stud. 3,192 f.) und Brugmann (IF. 13,149 A) einen Lokativ von süra, sondern einen regelrechten Dativ vom Stamme svär- 'Himmel'; vgl. auch Oldenberg S. 37 und Keith JEAS. 1910, 471 Anm. Kateg. Vb. Hier ist auch der Genitiv der Personalpronomina 1. und 2. Person zahlreich vertreten: IX 69, 8 yüya hi söma pitarö mama sthana; X 145, 3 sapatni yd mama; 159, 3 mama putrüh; VI 55, 5 sakhä mama; X 28, 1; I 110, 2; 187, 2 asmakam avita bhavä; VI 46, 4 asmakam bödhy avita mahädhan^; ähnlich VII 32, 11; VIH 4, 18; X 157, 3; 31, 14 asmäkq, -su maghavan bödhi göpah; X 133, l asmakam bödhi cöditä; 84, 5; 97, 23; VII82, 9; X 72, 5 ya duhita tava; I 31, 10; tava jämayö vayam;
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1170, 2; II 24, l usw. D e r a o n s t r a t i v s t a m m ta-\ l 12, 8 tasya sma prävita bhava; IV 2, 6; 4, 10 tεε δάκρυα, τήκετο δε χρως. ιυ 345 του δ' αύτοΰ λυτό γούνατα . . . | σήματ' άναγνόντος2), vgl. S. 106. b) Andererseits mu aber auch eine Assimilation der Dative der Personalpronomina an die nachfolgenden und zu demselben Satze geh rigen Genitive der Substantiva und Partizipia erfolgt ') Diese Assimilation kam sicherlich nicht in letzter Linie zustande durch die Einwirkung der zahlreichen F lle, wo das auf einen nicht symp. Dativ des Personalpronomens folgende Partizipium im Kasus mit dieser Pronominalform bereinstimmte, z. B. A 365 τί η τοι ταΟτα ίδυίη πείντ' αγορεύω; Β 295 f. ήμΐν b' εϊνατός εστί περιτροπέαιν ένιαυτός | ένθοίδε μιμνόντεσσι, mehr Stellen bei Classen a. a. 0. S. 154 *) An einigen wenigen Stellen folgt auf einen solchen Genitiv des Demonstrativpronomens das Partizipium im Dativ, vgl. l 635 f. του δε τ' έρητύεται κραδίη καί θυμός άγήνωρ | ποινήν bei-αμένψ. Κ 187 f. ως των νήδυμος οπνος από βλεφοίροιιν oXt Xei | νύκτα φυλασσομένοισι κακήν. Ψ 20όf. της b' αύτοΰ λυτό γούνατα . . . | ο~ήματ' άναγνούση. Den Dativ des Partizipiums in K 188 hat schon D ntzer im Kommentar z. d. St. als
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sein. Es wird sich im folgenden zeigen, da die in Homer noch zahlreich vorhandenen symp. Dative der Personalpronomina nachher immer mehr durch die entsprechenden Genitivformen verdr ngt werden. Das wird verst ndlich, wenn wir annehmen, da in Stellen wie κ 484 f. θυμός be μοι Ισσυται ήδη, | ήδ' άλλων έτάρων eine Beeinflussung des Dativs μοι durch den folgenden Genitiv stattgefunden hat. Die Folge dieser Beeinflussung war zun chst blo die, da der formelle Dativ μοι genitivisch empfunden wurde; schlie lich trat dann auch die eigentliche Genitivform μευ an Stelle der genitivisch empfundenen Dativform μοι1). So erkl ren sich Stellen wie Δ 174 σέο b' όστέα πύσα αρουρα) κ ε ι μ έ ν ο υ εν Τροίη. π 92 ή μάλα μευ καταδάπτετ' ά κ ο ύ ο ν τ ο ς φίλον ήτορ. Bei van Leeuwen-Mendes da Costa 2 ) hei t es in der Anm. z. d. St. 'Dativus in huiusmodi sententiis sollemnis est'. Sie schreiben daher nach dem Vorgange von Menrad a. a. 0. S. 96 μοι-άκούοντι, vgl. auch Mnemosyne K S. XIII (1885) S. 218. Da der Dativ in diesen Wendungen die gew hnlichere metrischen Notbehelf bezeichnet. An den brigen Stellen haben wir es wohl mit einer Art absoluten Partizipiums zu tun; wie dies aufkommen konnte, zeigt μ 232 f. έκαμον bd μοι δσσε | πάνττ) παπταίνοντι, empfunden als 'die Augen erm deten mir, als (w hrend) ich umherblickte'. Von hier aus drang der Gebrauch eines absoluten dativischen Partizipiums dann auch in die oben genannten Stellen ein, wo der Genitiv eines Demonstrativpronomens vorhergeht, vgl. auch Classen, Beobachtungen S. 159 f. Ebenso verh lt es sich mit Stellen wie Ξ 139 f. νυν δη που Άχιλλήος όλοόν κήρ | γηθεΐ . . . | δερκομένψ und ρ 554f. μεταλλήσαί τί έ θυμός | άμφΐ πόσει κέλετοι, και κήδεά περ πεπαθυίη. Anders Classen, Beobachtungen S. 144 f. 4 ) Es mu somit die M glichkeit zugegeben werden, da in κ 484 f. θυμός δε μοι Ισούται ήδη, | ήδ' δλλων έτοίρων, οί μ€υ φθινύθουσι φίλον κήρ der formelle Dativ μοι schon das bergangsstadium repr sentiert zum wirklichen Genitiv μευ. In der Ilias werden wir dagegen mit der Annahme solcher bereits genitivisch empfundenen Dative vorsichtig sein m ssen, vielleicht kann der nicht eigentlich symp. Dat. oi in TT 531 δττί l ϋϋκ' ήκουσε . . . θεός εύΗαμένοιο so beurteilt werden. 2 ) N. Wecklein, ber die Methode der Textkritik und die handschriftliche berlieferung des Homer (M nchen 1908) sagt S. 79 'So sehr wir das Verdienst der eben vollendeten kritischen Ausgabe von A. Ludwich anerkennen, so wenig k nnen wir der darin ge bten Textkritik beipflichten. Dagegen ist ein gro er Fortschritt durch die Ausgaben von Nauck und Leeuwen-Mendes da Costa erzielt worden.' Dieses van Leeuwen und Mendes da Costa hier gespendete Lob ist, wie sich auch sp ter noch zeigen wird, bez glich der Behandlung der Pronominalformen durch diese Gelehrten nicht am Platze.
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Ausdrucksweise ist, stimmt allerdings, aber daraus folgt noch nicht, da wir das Recht haben, die Existenz der Genitivformen in diesen Ausdr cken f r die Homerische Zeit zu leugnen. Die in nachhomerischer Zeit so zahlreich an Stelle der fr heren pronominalen Dative auftretenden Genitive zwingen uns geradezu, die Anf nge dieser Verdr ngung der Dative durch die Genitive schon f r die j ngeren Teile der Homerischen Gedichte anzunehmen. Zur Beurteilung des Verfahrens von Menrad, van Leeuwen und Mendes da Costa sei es gestattet, die Worte Brugmanns IF. 9, 174 zu zitieren: '. . . dar ber sollte man sich klar sein, da streng zu scheiden ist zwischen den Neuerungen, den 'Modernisierungen', die die epische Sprache vor der Abfassung von Ilias und Odyssee erfahren hat, und denjenigen, welche erst nach diesem Zeitpunkt ber sie gekommen sind. Ein Herausgeber darf nicht ber das zur ckgehen, was diejenigen gesetzt haben, die auf Grund des Volksliedermaterials die Epen schufen/ Die berlieferung des Verses π 92 ist also durchaus korrekt, μευ-άκούοντος ist assimiliert aus einem lteren μοι-άκούοντος, so da wir hier eine Quelle f r die Entstehung der die lteren sympathetischen Dative vertretenden Genitive der Personalpronomina haben. Von Haus aus entstanden durch den Einflu eines in demselben Satze folgenden Genitivs eines Substantivs oder Partizipiums, wurden diese pronominalen Genitive allm hlich berhaupt die regelrechte Vertretung der symp. Dat. μοι, τοι, o!, vgl. z. B. ψ 230: πείθεις δη μευ θυμόν. In der Ilias finden sich diese Genitive aber fast nur in anerkannt jungen Partien, vgl. unten S. 86, 89 f., 107. 3. Wir finden im Homer nicht nur ein akkusativisches, sondern auch ein dativisches σχήμα καθ' δλον και μέρος.1) Es lassen sich hier haupts chlich zwei Gruppen unterscheiden: a) Der Dativ h ngt nicht von einer zum Verbum geh rigen Pr position ab, z. B. A 150 πώς τίς τοι πρόφρων Ιπεσιν πείθηται Αχαιών. Ο 162 ei δε μοι ουκ έπέεσσ' έπιπείσεται, hnlich ib. 178 und Ψ 156 f.; Γ 338 εϊλετο δ'αλκιμον Ιγχος, ο οί παλάμηφιν άρήρειν. Ψ 770 αγαθή μοι έπίρροθος έλθέ ποδοΐιν w rtl. 'komme ') Vgl. Bekker, HB1. l, 292 f. Capelle a. a. 0. S. 27 f., Schnorr von Carolsfeld a.a.O. S. 4 f. La R che, Zschr. f. d. ster. Gymn. XV (1864) S. 558f. C. Hentze, Philologus 28, 535f., Vogrinz a.a.O. S. 307. Brugmann, Griech. Gr.3 §440, laA., IF. 27, 129. — Ich verzeichne im folgenden nur die Stellen mit den Pronominalformen μοι, τοι, οί.
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mir als t chtige Helferin, den F en', μοι ist symp. Dativ der Kateg. VI. E 221 Ιγχει ελεσκον | ανδρών τέ μοι εΐΗειε πόδεσσι. In F llen wie θ 571 αις l φίλον Άπλετο θυμοί kann θυμψ auch lokal gedeutet werden, vgl. La R che a. a. 0. S. 560, dasselbe gilt von χερσίν in der von Schnorr von Carolsfeld a. a, 0. S. 5 angef hrten Stelle θ 129 δίδου δε οί ηνία χερσίν, vgl. auch G nther a. a. 0. S. 59 Anm. 2. Es steht nichts im Wege, anzunehmen, da die Formen μοι, τοι, οί in diesen Beispielen urspr nglich als reine Dative fungierten. Eine Stelle wie A 150 ist demnach eigentlich zu bersetzen: 'Wie wird einer von den Ach ern willig dir, den (deinen) Worten gehorchen.' Da das sp ter empfunden werden konnte als 'wie wird deinen Worten einer gehorchen', haben wir in dieser Art des dativischen σχήμα καθ' όλον και μέρος eine Quelle f r die Entstehung der possessiven Genitive μοι, τοι οί. b) Hierher geh ren die Beispiele, die ein mit der Pr position εν komponiertes Verbum aufweisen: Ξ 218 τον ρά οί έ"μβαλε χερσίν. β 37 σκήπτρον δε οί έμβαλε χειρί | κήρυΗ. σ 103; Κ 447 μη δη μοι φύξίν γε ... έμβάλλεο θυμψ. ΤΤ 529 μένος δε οί έμβαλε θυμψ. β 79; τ 485 καί τοι θεός Ιμβαλε θυμψ. Τ 88 οι τέ μοι είν Ιάγορή φρεσιν έμβαλον αγριον ατην. ΤΤ 206; β 45; θ 175.^ W hrend Capelle und Schnorr von Carolsfeld diese Beispiele zum dativischen σχήμα καθ' ολον και μέρος rechnen, ist Hentze a. a. 0. S. 536 der Ansicht, da hier die beiden Dative nicht in ganz gleichem Abh ngigkeitsverh ltnis zum Verbum stehen; der Dativ des Ganzen oder der Person stehe hier nur selten unter Einwirkung der Pr position und m sse als eigentlicher Dativ aufgefa t werden im Gegensatz zu den lokativischen Dativen wie χειρί etc., vgl. auch Vogrinz a. a. 0. S. 307. Auch ich m chte diese Stellen nicht zum eigentlichen σχήμα καθ' δλον και μέρος rechnen und glaube mit Hentze und Brugmann a. a. 0., da χειρί, χερσίν, θυμψ, φρεσίν lokativisch zu deuten sind, vgl. P 570 καί οί μυίης θάρσος εν i στήθεσσιν ένήκεν. χ 347 θεός δε μοι εν φρεσιν οϊμας | παντοίας ένέφυσεν. Hentze irrt aber m. E., wenn er meint, der Dativ der Person stehe hier nur selten unter Einwirkung der Pr position. Wenn wir noch in sp ter Zeit Beispiele finden wie Eur. Troad. 635 αις σοι τέρψιν έμβάλω φρενί, w hrend *) An all diesen Stellen steht der Dativ des Ganzen vor dem Dativ des Teiles, eine Ausnahme bildet nur 0 451 αύχένι γοίρ οί οπισθε . . . . Ιμπεσεν ίός, cf. Schnorr von Carolsfeld a. a. 0. S. 6.
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bei den nicht mit εν komponierten Verben durchweg der Genitiv der Personalpronomina blich ist (vgl. § 45), so kann hier die Erhaltung des Dativs nur durch die Einwirkung des komponierten Verbs erkl rt werden. Ein Ersatz der dativischen Ausdrucksweise durch die possessive war in Beispielen dieser Art deshalb lange Zeit hindurch unm glich, weil der Dativ ebenso eng mit dem Kompositum verkn pft war, wie in den F llen, wo auf den Dativ der Person kein Dativ des Teiles folgte, z. B. K 367 μένος £μβαλ' Άθήνη | Τυδείδη, Π 656 Έκτορι δε πρωτίστψ άνάλκιδα θυμόν ένήκεν, ω 526 εν δ' Ιπεσον προμάχοις. Beispiele der letzten Art zeigen uns, da die Pronominalformen μοι und σοι in F llen wie μ 266 καί μοι Ιττος Ιμπεσε θυμψ, Eur.Troad. 635 ως σοι τέρψιν έμβάλω φρενί strenggenommen keine symp. Dative sind, weil der Dativ der Person hier ebensowenig durch θυμψ und φρενί bedingt ist wie etwa in der Wendung δίδιυμί τινί τι είς την χείρα durch εις την χείρα (vgl. oben S. 38). Die von einem mit εν komponierten Verbum abh ngigen scheinbaren symp. Dative sind daher mit den brigen nicht auf gleiche Stufe zu seilen. Demnach ist es klar, da obige Stellen mit μοι, τοι, οί in Abh ngigkeit von komponierten Verben (S. 71) nicht als Ausgangspunkt in Betracht kommen k nnen f r die Losl sung der Dative vom Verbum und die damit verbundene Erstarrung zu possessiven Genitiven. Eine Stelle wie μ 266 καί μοι έπος Ιμπεσε θυμψ, wo der Dativ μοι bedingt ist durch die im Verbum steckende Pr position, kann nicht empfunden worden sein als cdas Wort fiel auf mein Herz'.1) 4. Wie im indo-iranischen Sprachgebiet bildet auch im Griechischen die Konstruktion des Dativus beim Passiv eine Quelle f r die Entstehung der possessiven Genitive μοι, τοι, οί. Der Dativ beim Passiv ist eng verwandt mit dem symp. Dativ, mit dem er auch das gemein hat, da er, wenigstens in den lteren Sprachperioden, auf das Pronomen eingeschr nkt ist (vgl. § 47). So steht auch bei Homer das bergreifen der ') Ist dagegen die Verbindung der Pr position mit dem Verbum eine lockere, und folgt auf den Dativ der Person unmittelbar der sog. Dativ des Teiles, wie in E 125 εν γαρ τοι στήθεσσι μένος πατρώιον ήκα, Φ 547 εν μεν οί κραδίη θάρσος βάλε, so ist eine Verschmelzung des pronominalen Dativs mit dem folgenden nominalen zum Possessivausdruck eher m glich.
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Konstruktion in das Gebiet der Nomina noch ganz in den Anf ngen; die Br cke vom Pronomen zum Nomen bildeten die Eigennamen, man vgl. Δ 46 τάυυν μοι περί κήρι τιέσκετο "Ιλιος ίρή. δ 177; Γ 183 ή ρά νύ τοι πολλοί δεδμήατο κούροι 'Αχαιών. Η 463 αις κέν τοι μέγα τείχος άμαλδύνηται Αχαιών. Ω 620 πολυδάκρυτος δε τοι Ιστοί. Ν 168 οίσόμενος δόρυ μακρόν, δ οι κλισίηφι λέλειπτο, vgl. ib. 256; η 122 ένθα δε οι πολύκαρπος άλωή έρρί£ωται. θ 5 Φαιήκυυν άγορήν δ', ή σφιν παρά νηυσι τέτυκτο. Λ 808 τη δη καί σφι θεών έτετεύχατο βυυμοί. Ξ 210; ε 262 τέτρατον ήμαρ έ l εύρέες ώμοι, sondern auch f r diejenigen F lle, wo die urspr ngliche dativische Natur dieser Formen nurmehr schwach durchschimmert, z. B. in E 295 παρ£τρ€σσαν t>4. l ίπποι. *) Weshalb denn auch J. H. Vo , der den symp. und ethischen Dativ des Griechischen sonst im weitesten Umfange im Deutschen nachahmt, hier bersetzt: 'und es freut mein Herz sich'.
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Weise bei der Funktion dieser Formen als symp. Dative begegnen wird, erkl rt sich aus der verschiedenen Natur der beiden Epen. Die umfangreichen Schilderungen, die Odysseus von den Gefahren und Schrecknissen seiner Irrfahrten, Penelope und Telemach von den durch das Treiben der Freier erlittenen Drangsalen entwerfen, bedingen in der Odyssee eine h ufigere Anwendung der Form μοι in possessiver und sympath. Funktion. Umgekehrt bietet sich in der Ilias mit ihren zahlreichen Kampfszenen viel mehr Gelegenheit zur entsprechenden Verwendung der Form oi J ), vgl. auch unten S. 104. 1. Kapitel. Homer und Hesiod.
§ 19. Ich versuche nunmehr darzustellen, wie sich das Material aus Homer auf die eingangs aufgestellten sechs Kategorien verteilt. Schon den antiken Homererkl rern ist es nicht entgangen, da bei diesem Dichter der Dativ oft statt des zu ihrer Zeit allein gebr uchlichen Genitivs steht; so wird in den Scholien zu E 29 πασιν όρίνθη θυμός die Erkl rung gegeben: πασιν: αντί του πάντων, πτωτικόν το σχήμα* συνήθως γαρ ττ) δοτική αντί γενικής χρήται ό ποιητής, vgl. Nahrhaft S. 44 und Friedl nder Ariston. S. 22. Als Vorarbeiten aus neuerer Zeit sind mir, allerdings erst nach Abschlu der eigenen Materialsammlung, die Abhandlungen von Nahrhaft und G nther bekannt geworden; letzterer handelt in Kap. IV seiner Schrift (S. 57ff.) ber den symp. Dat., den er merkw rdigerweise Dativus possessivus nennt 'quod germanice fere semper (?) pronomine aut genetivo possessivo eum reddimus* (S. 58). Die in beiden Arbeiten erfolgte Anordnung der Beispiele nach der Bedeutung der Verba kann nicht als gl cklich bezeichnet werden; beide ber cksichtigen auch nur die dativische Ausdrucksweise, nicht die mit ihr konkurrierende possessive (und lokale). Hervorgehoben werden mu die richtige Beobachtung von Nahrhaft (S. 65), da *) Demgem ist auch der Gebrauch der Pluralform σφι(ν) in possessivem Sinne in der Ilias h ufiger als in der Odyssee; w hrend sich hier .nur zwei Stellen finden (l 266 und p 173), begegnen uns in der Ilias deren zw lf. Nat rlich ist auch f r possessives σφι(ν) auf die ltere dativische Funktion zur ckzugehen, in Λ 808 rf) bi\ καί σφι θεών έτετεύχατο βωμοί war ζ. Β. σφι von Haus aus ein reiner zum Passiv geh riger Dativ.
'der Dativ des Anteils in der Regel ein Pronomen, selten ein Substantiv und noch seltener ein Partizip' ist. F r alle Kategorien der Ilias sowohl wie der Odyssee gilt der Grundsatz, da da, wo eine Zweideutigkeit ausgeschlossen ist, die von dem Yerbalbegriff betroffene Person nicht besonders genannt wird, z. B. E 122 αις £φατ' ευχόμενος, του 5' εκλύε Παλλάς Άθήνη, | γυΐα δ' έ"θηκεν ελαφρά 'sie machte ihm die Glieder geschmeidig', vgl. noch Γ 139; Δ 525; E 6551; π 444; p 462; φ 224f. usw.; besonders instruktiv ist die Schilderung des Zweikampfes zwischen Odysseus und dem Bettler Iros σ 95 f. Dieser Grundsatz ist von van Leeuwen nicht beachtet worden, der Mnemosyne ΧΙΠ (1885) S. 206 in dem oft wiederkehrenden Verse A 446 ως ειπών ένι χερσι τίθει einen hinter ειπών ausgefallenen Dativ Foi annimmt und demnach schreibt: ως Ρειπών ένι θυμψ | αθάνατοι βάλλουσι (a. a. O. S. 207). An allen diesen Stellen handelt es sich ebenso um die Unterdr ckung von etwas Selbstverst ndlichem, wie z. B. in σ 28 κοπτών άμφοτέρησι, vgl. W. Schulze Berl. Phil. Wochenschr. 1896 Sp. 1363 A4. Hierher geh ren ferner die zahlreichen Stellen, wo beim Ausdruck reflexiver Handlungen das blo e Aktivum 1 ) steht: X 406 ή δε νυ μήτηρ | τίλλε κόμην 'raufte sich das Haar'; K 29. Σ 34,414. T 284, 369. θ 85 κάλυψε δε καλά πρόσωπα, β 376. δ 115, 154. ε 346. l 226 usw. Α 243 συ δ' ένδοθι θυμόν άμύΕεις, ib. 569: vgl. H. Gro e, Beitr ge zur Syntax des griech. Mediums und Passivums (Dramburg 1891) S. 16. A. Ilias. iateg.ia. Pronomen: TT 523 αλλά συ πέρ μοι, ανα£, τόδε ... έλκος ακεσσαι. Ε 110 οφρά μοι έζ ώμοιο έρύσης πικρόν οίστόν. Ο 468 *) Seltener findet sich der Zusatz eines Possessivpronomens: A 282 παύε τεόν μένος. Ζ 202 άλατο | δν θυμόν κατέδων. Ι 488. Η 190. £ 23 άμφΐ πόδεσσιν έοΐς άροίρισκε πέδιλα, ρ 228 βούλεται αίτίευυν βόσκειν ην γαστέρ1 άναλτον. τ 92. Pleonastisch ist der Zusatz eines solchen Possessivpronomens beim Medium, vgl. M 162 και ' Ιδακ' ανδρός άβούτεω, ib. 324. S. 450. Nur bei Kateg. Ill ist
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der symp. Dativ des N omens mit drei Beispielen vertreten: 0. 326 μινύθουσι δε οίκον | άνέρι, ib. 42. Th. 903 ο'ίτ' εργ' ώρεύουσι καταθνητοΐσι βροτοΐσι, vgl. dagegen den Genitiv in der hnlichen Wendung ib. 879 2ργ' έρατά φθείρουσι χαμαιγενεων ανθρώπων, ferner S. 19. Auch der bei Homer beobachtete Gegensatz zwischen Personal- und Demonstrativpronomen tritt bei Hesiod zutage, vgl. Th. 97 γλυκ€ρή o t από στόματος ρέει αυδή, aber ib. 39 των δ' ακάματος ρέει αύδή | εκ στομάτων, ib. 84 του δ' Ιπε' εκ στόματος £>εΐ μείλιχα. — Ο. 461 ϊνα το ι πλήθωσιν ά'ρουραι, hnlich ib. 307, aber S. 429 έμ μένεος b' αρά τοΟγε κελαινόν πίμπλαται ήτορ. Th. 687 τοΟγε | εΐθαρ μεν μένεος πλήντο φρένες.— S. 11 η μεν ο ί πάτερ' έσθλόν άπέκτανεν, aber Ο. 246 τώνγε στρατόν εύρύν άπώλεσεν. Ziemlich vereinzelt ist der symp. Dativ in 0. 227 τοΐσι τέθηλε πόλις. 2. Kapitel. Herodot.
Kateg.ia.
§ 24. Pronomen: IV 81 άπέφαινόν μοι ες όψιν. V 24 έπείτε . . . συ μοι έγένεο έ£ οφθαλμών. VI 107 οία δε ο ί πρεσβυτέρψ έόντι των οδόντων οί πλεΟνες έσείοντο. Ι 187 ότι υπέρ κεφαλής οί έγίνετο ό νεκρός διείελαύνοντι. V 13 άγειν αυτήν έκέλευε έ ω υ τ ώ ες όψιν, hnlich VI 94; mit nachgestelltem Pronomen III 68 έκάλεε Ις όψιν έωυτώ. V 106 έμεΟ έ£ οφθαλμών σφι γενομένου, ib. 86 ες γούνατα γαρ σφι αυτά πεσεΐν. F r das Demonstrativum habe ich hier keinen Beleg gefunden. — Beim Nomen scheiden zun chst zwei Stellen aus, welche die Wendung 'jemandem etwas in die Hand geben' enthalten: I 208 Κροΐσον ες τάς χείρας έσθεΐς1) τω έωυτου παιδί, hnlich VI 68. Drei Stellen zeigen den symp. Dativ eines Eigen- oder V lkernamens: ΙΠ 133 Άτόσση ... . έπι του μαστοΰ £qpu φΰμα, ib. 42 ΤΤολυκράτε'ϊ έφη έθέλειν έλθεΐν ες όψιν. V 118 τοΐσι Π ε ρ ση σι κατά νώτου γίνεσθαι τον Μαίανδρον. In Ι 191 ποταμού ύπονενοστηκότος ά ν δ ρ ί ως ες μέσον μηρόν μάλιστα κη und VII 60 υψος άνήκουσαν ά ν δ ρ ι ες τον όμφαλόν kann άνδρί nicht als eigentlicher symp. Dativ gelten, es ist vielmehr der sog. Dativ des Standpunktes. Die Stelle VI 19 σαι δ' ά'λοχοι πολλοΐσι πόδας νίψουσι κομήταις geh rt einem Orakelspruch an, und so bleiben nur zwei *) vgl. V 92 γ : έ ν ε χ ε ί ρ ι σ ε αυτών ένί.
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Beispiele, die beide ungef hr die gleiche Wendung enthalten: VII 136 ως ... βασιλέϊ ες όψιν ήλθον und I 136 ουκ άπικνέεται Ις όψιν τω πατρί. Kateg.ib. F rs Personalpronomen der 1. Person sind mir nur zwei Stellen mit dem Possessivum begegnet: ΥΠ 29 ες Οψιν την έμήν καταστάς, VIII 106 οι σε ... ύπήγαγον ες χείρας τάς εμάς. Das Pronomen der 2. Person ist mit einem Genitiv vertreten: III 134 δς σευ τον πόδα έζιήσατο. — Das Demonstrati vum, von dem sich kein symp. Dativ fand, zeigt den Genitiv an zwei Stellen: VI125 του το τε στόμα έβέβυστο και..., IV 68 του δε ίθέως την κεφαλήν άποτάμνουσι. — Sehr zahlreich sind die den symp. Dativ vertretenden Genitive von αυτός und zwar stehen sie berwiegend vor dem Regens: Π 121 β άποταμεΐν αύτοΟ την κεφαλήν. VIII 106 αύτοΰ ... οί παίδες ... άπέταμνον (seil, τα αιδοία). III 118 άποτάμνει αυτών τα τε ώτα και τάς ί>ΐνας, ib. 79 άποταμόντες αυτών τάς κεφάλας. II162 περιταμεΐν . . . αύτοΟ τα τε ώτα και την fiiva. VI 91 άποκόψαντες αύτοΟ τάς χείρας. VII 18 έκκαίειν αυτού .. . τους οφθαλμούς. III 69. VIII116 έΗώρυίε αυτών ό πατήρ τους οφθαλμούς. Um ein Tier handelt es sich in II 70 πηλώ κατ' ων Ιπλασε αυτού τους οφθαλμούς. Wo die Genitive von αυτός dagegen nach dem Regens stehen, ist mit Ausnahme von VIII 118 άποταμεΐν την κεφαλήν αύτοο stets von Tieren oder Leblosem die Rede: IV 26 την δε κεφαλήν αύτοο ψιλώσαντες: hier handelt es sich um einen Toten, ib. 188 άποστρεφουσι τον αυχένα αυτού (dem Opfertier). II 68 έσδύνων ες το στόμα αύτοο (dem Krokodil). ΙΠ 109 διαφαγόντα δε την νηδύν αυτής. II 131 αϊ εν ποσι αύτέων (der Statuen) έφαίνοντο έοΟσαι. Der Genitiv σφεων steht einmal vor und einmal nach dem Regens: VIII 90 καί σφεων έκελευσε τάς κεφάλας άποταμεΐν. ΠΙ 118 περί τους αυχένας σφέυυν Ιδησε. — Ziemlich h ufig ist der Genitiv des R e f l e x i v u m s : IX 37 άπέταμε τον ταρσόν έωυτου: wegen der eigent mlichen Stellung des Genitivs vgl. Kleber, De genere dicendi Herodoteo quaestiones selectae S. 9 f. und Kr ger, Dial. Synt. § 47, 9, 8. ΠΙ154 άποταμών γαρ έωυτου την ρίνα και τα ώτα (ν. 1. την ί»ΐνα έιυυτοΟ). VI 30 ότι μιν ου ζώοντα άνήγαγον Ις δψιν την έωυτου, hnlich VII 210 und Π 121 L — Sonstige Pronomina: 1123 άνασχίσας τούτου την γαστέρα (dem Hasen). II 2 ήγαγε τα παιδία . . . ες όψιν την εκείνου. — II 122 οί ίρέες κατ' ων έδησαν ενός αυτών μίτρη τους οφθαλμούς. — W hrend sich bei
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Ill —
Kateg. la nur einige wenige sichere Beispiele f r den symp. Dativ der Nomina fanden, ist hier der den Dativ vertretende Genitiv der N o m i n a au erordentlich h ufig und zwar steht er meist vor dem Regens; das Verbum ist dann fast ausnahmslos transitiv: IV 80 Σκύλειυ . . . άπέταμε την κεφαλήν. V 114 Όνησίλου . . . άποταμόντες την κεφαλήν. ΠΙ 69 του δε μάγου τούτου του Σμέρδιος . . . τα ώτα άπέταμε. Π 121 e ore του άδελφεου . . . απότομοι την κεφαλήν. IV 202 των δε σφι γυναικών τους μαίούς άττοταμουσα. VIII 106 των έωυτοΟ παίδων ... τα αίδοΐα άποτάμνειν. II 131 των άμφιπόλων ... άπέταμε τάς χείρας. VII 35. Π 2 γυναικών τάς γλώσσας ... έκταμών, ib. 104 των έπιγινομένων ου περιτάμνουσι τα αίδοΐα. IV187 των παιδίυυν... καίουσι τάς εν τήσι κορυφησι φλέβας. II 65 ξυρώντες των παιδίαιν . . . την κεφαλήν, hnlich ib. 121 δ»). VI 61. VIII 128. Ill 128 Όροίτεω ες όψιν έλθών. An folgenden Stellen handelt es sich um Tote oder Tiere: II 87 εν ων (Ιπλησαν του νεκρού την κοιλίην, ib. 121 ε νεκρού προσφάτου άποταμόντα . . . την χείρα. IV 62; 64. V 112 άπαράσσει του 'ίππου τους πόδας. III 87; ib. 113 ενός εκάστου κτήνεος την ούρήν επί άμαΗίδα έκάστην καταδέοντες. IV 2. Steht der Genitiv n a c h d e m R e g e n s , so ist das Verbum h ufig intransitiv: IX 55 πέτρον . . . τιθεις προ ποδών των Παυσανίειυ, ib. 120. Ill 8 το ?σω των χειρών . . . έπιτάμνει των ποιευμένιυν τάς πίστις, ib. 11 άγαγόντες . . . ες δψιν του πατρός, hnlich ΥΠ 146, VIII 26. VI 134 έλθοΰσαν ες όψιν Μιλτιάδειυ. VIII 114 έλθών ες δψιν την ΞέρΗειυ, hnlich V 18: wegen der eigent mlichen Stellung vgl. Kleber a. a. 0. S. 7. VII 6 ό'κυυς άπίκοιτο ες δψιν την βασιλέος. Ι 108 έδόκεέ οι εκ των αιδοίων της θυγατρός ταύτης φΟναι ά'μπελον. VII 39. An folgenden Stellen handelt es sich um Tiere: II 42 την κεφαλήν άποταμόντα του κριού. Ill 29. II 40. IV 61, ib. 2 τάς φλέβας ... πίμπλασθαι . . . της 'ίππου. VII 88 υπό τους πόδας του ίππου ύπέδραμε κύων. iia. Bei Kategorie II berwiegt die dativische Ausdrucksweise und zwar ist der symp. Dativ der Nomina fast ebenso zahlreich wie der der Pronomina. Pronomen: IX 111 αυτή τέ μοι κατά νόον τυγχάνει κάρτα έουσα. VII 13 άκούσαντι μέντοι μοι της Άρταβάνου γνώμης... ή νεότης έπέίεσε, ib. 150 ην γαρ έμοι γένηται κατά νόον, ib. 104 *) Vgl. dagegen das σχήμα καθ' ολον και μέρος in V 35 των δούλων τον πιστότατον άπο£υρήσας την κεφαλήν.
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γένοιτο μέντοι κατά νόον το ι, βασιλευ. Ι 117 όκιυς σοί τε ποιήσω κατά νόον και ...; IX 45 ην δε ύμΐν ό πόλεμος ό'δε κατά νόον τελευτήση — VI 130 πάσι κατά νόον ποιέειν — Nomen: ISO διέφθαρτό τε τω Κροίσω ή έλπίς. Ι 71 οι ουκ επί νόον ποιέουσι ΤΤέρσησι, hnlich ib. 27 und ΠΙ 21. VI 109 τοΐσι δε Αθηναίων στρατηγοΐσι έγίνοντο δίχα αί γνώμαι: bald darauf in derselben Wendung der Genitiv, cf. unten Kateg. II b. VII 160 όνείδεα κατιόντα άνθρώπψ φιλέει έπανάγειν τον θυμόν. lib. Hier sind mir nur folgende Stellen begegnet: VI 109 ήμέων των στρατηγών έόντων δέκα δίχα γίνονται αί γνώμαι. V 106 ταύτα δε κατά νόον τον σον ποιήσας. II 129 άποπιμπλάναι αυτού τον θυμόν. — Ersatz durch den Akk. der Beziehung liegt vor III40 την ψυχήν άλγήσεις, hnlich ib. 41 έπ' ψ αν μάλιστα την ψυχήν άσηθείη, vgl. auch den Ersatz in I 46 πένθεος ... Κροΐσον άπέπαυσε ldas stillte dem Kr. den Schmerz'. Kateg. in a. Die au erordentlich zahlreichen Belege f r den symp. Dativ des Pronomens finden sich berwiegend in Wendungen mit intransitivem bzw. pass.-medialem Verbum; transitiv ist das Verbum an folgenden Stellen: I 38 τον τε γάμον τοι τούτον έσπευσα. VII 27. III 65 ταΟτα μεν ποιευσι ύμΐν γη τε καρπόν έκφέροι και γυναίκες τε και ποΐμναι τίκτοιεν: vgl. den hnlichen symp. Dativ in der § 34 unter Kateg. Ill a zitierten Inschrift aiis Eub a. I 36 συνε£ελεΐν ύμΐν το θηρίον εκ της χώρης. II 152 ος οι τον πατέρα ... άπέκτεινε. III 74 δς οι τον παΐδα ... άπολωλέκεε. V 67, ib. 33.1 171 έπλήρουν οι τάς νέας, ib. 120 οϊ το ένύπνιόν ο ι . . . Ικριναν. II 14 έπεάν σφι ό ποταμός ... άρση τάς άρούρας. IV 173. Ι 203 £ψα έωυτοΐσι ες την έσθήτα έγγράφειν. Intransitiv oder pass.-medial ist das Verbum in I 36 ύός χρήμα μέγιστον άνεφάνη ήμΐν εν τη χώρη. VI 11. Ι 120 παρά σμικρά γαρ και των λογίων ήμΐν ε"νια κεχώρηκε. VII 220 ύμΐν (Orakelspruch). II 73 έπεάν οι άποθάνη ό πατήρ. IV 165 αποθανόντα οί τον παΐδα, ib. ό παις οί τέθνηκε. VIII 108 λιμω τέ οί ή στρατιή διαφθερέεται. VI 72 και τα οικία οί κατεσκάφη. III 64 καί οί άναθρώσκοντι. . . του κολεου τοΟ Είφεος ό μύκης άποπίπτει. IV. 71 έπεάν σφι άποθάνη ό βασιλεύς, ib. 151 τα δένδρεα πάντα σφι... έίαυάνθη. VII 176 οκως μη σφι έσβάλοιεν... ες την χώρην, hnlich VI 84; III 53. V 86. VI 57 άποπέμπεσθαί σφι ες τα οικία, ib. 9. Ι 185. VII132, ib. 149 ϊνα δη σφι οί παίδες άνδρωθέωσι: Helbing a. a. 0. S. 31 nimmt hier f r σφι die Geltung eines poss. Genitivs an, ebenso in IV 1. In I 214 ως σφι τα βέλεα έ£ετετό-
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2ευτο kann σφι auch als Dat. beim Passiv gedeutet werden. YIII 89 τοΐσι αί νέες διεφθείροντο: kurz nachher (ib. 90) in gleicher Wendung der Genitiv, vgl. unten Kateg. Illb. VII 208; 224. — Auch das N o m e n ist hier mit einigen Beispielen vertreten, die aber meist einen Eigen- oder V lkernamen enthalten; der symp. Dativ steht stets voran: V 92 e Ήετίωνι δε μετά ταΰτα ό παις ηύΗάνετο. VI 25 Σαμίοισι μούνοισι ... ούτε ή πόλις ούτε τα ίρά ένεπρήσθη. V 82 Έπιδαυρίοισι ή γη καρπόν ούδένα άνεδίδου1), hnlich VI 139. IV 26 έπεάν άνδρί άποθάνη πατήρ, ib. 180 έπεάν δε γυναικί το παιδίον άδρόν γένηται. II 36 (?). Kateg. nib. ^as Personalpronomen 1. und 2. Person stellt hier nur wenige Belege: III 119 πατρός δε και μητρός ούκέτι μευ £ωόντιυν. Ι 88 πόλιν τε την σ ην διαρπάίει και χρήματα τα σα διαφορέει. III 50 ίστε . . . δς ύ μ έ ω ν την μητέρα άπέκτεινε; h ufiger ist das Pronomen der 3. Person vertreten: IX 5 κατά μεν ελευσαν αύτοΟ την γυναίκα κατά δε τα τέκνα. VIII 7 φράΗαντες αυτών την . . . όδόν. V 65. VI 28 τον στρατόν αυτού τον πλέω διέφθειρε. II 129 την θυγατέρα άποθανούσαν αυτού. III 58 τους χώρους αυτών έπόρθεον, hnlich IX 86. II 141. VIII 114 δτι σφέων τον βασιλέα άπέκτεινας. III 150 ίνα μη σφεων τον σΐτον άναισιμώσωσι. Ι 146 των έφόνευσαν τους γονέας (Relativ.). VIII 90 των αί νέες διεφθάρατο. F rs N o m e n sind mir nur folgende Stellen begegnet: 176 φθειρών των Συρίων τους κλήρους, hnlich V 63. II115 τα οίκία του Ηείνου κεραΐσας, ib. 114. Kateg. iva. Hier spielt der symp. Dativ kaum eine Rolle, vgl. etwa f r die Verba des 'Wegnehmens': II118 τα χρήματα τα οι οΐχετο κλέψας. VII 162. Selten ist er auch bei den Verben des 'Abhaltens': I 32 ταύτα δε ή εύτυχίη οι άπερύκει. VII 120 το λοιπόν σφι άπαμύνειν των έπιόντων κακών τα ημίσεα. Kateg. ivb. H ufiger ist die possessive Ausdrucksweise bei den Verben des 'Wegnehmens': VI 93 καί σφεων νέας τέσσερας . . . είλον. V 83 τα αγάλματα . . . ύπαιρέονται αυτών. VIII 115 τον τούτων καρπόν αρπάζοντες: hier bildet die Stellung des τούτων einen unumst lichen Beweis f r die possessive Natur des Genitivs, vgl. oben S. 90. II 109. Ebenso beim Nomen: I 2 άρπάσαι του βασιλέος την θυγατέρα. VI 62 του εταίρου την γυναίκα έπειράτο άπάγεσθαι. VI15 των πολεμίων έλόντες νέας συχνός. *) Hier kann aber auch der nach Verben des 'Gebens' Dativ vorliegen. Havers, Untersuchungen zur idg. Kasussyntax.
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bliche
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Kateg. iv c.
Die nicht wenigen Beispiele dieser Kategorie bei V erben des "Wegnehmens' sind charakteristisch f r Herodot: II 66 αρπάζοντες από των θηλέων και ύπαιρεόμενοι τα τέκνα. IX 80 από τε των . . . νεκρών έσκύλευον ψέλιά τε και στρεπτούς. Mit Ellipse des Akk.-Objekts I 186 ϊνα μη ... κλέπτοιεν παρ' αλλήλων. V 94 ες Σίγειον, το είλε Πεισίστρατος αιχμή παρά Μυτιληναίων. III 116 λέγεται δε ύπέκ των γρυπών άρπάίειν Άριμασπούς άνδρας. Kateg. v». Die zahlreichen Belege f r den symp. Dativ des Pronomens entfallen fast ausschlie lich aufs Personalpronomen: V 30 Άρταφρένης μοι τυγχάνει έών φίλος. Ι 38 εις γαρ μοι μοΟνος τυγχάνεις έών παις, ib. 35 έπίστιός μοι έγένεο. IX 16. Ι 109. IX 76 δς έ μ ο ι Ηεΐνος μάλιστα τυγχάνει έών, hnlich ΥΠ 237, ΙΠ 21 έμοι £εΐνος γενέσθαι. Υ 91 άνδρας Ηείνους έόντας ή μι ν. 1X91 Σαμίους ήμΐν πρόθυμους £σεσθαι συμμάχους. ΥΙ 69 καί το ι πατήρ εστί Άστράβακος. III 21 βουλόμενος φίλος και Ηεΐνός τοι γενέσθαι. ΥΙ 63 παίδα γαρ τον Δημάρητον ες τα μάλιστα οι ένόμισε είναι. ΙΠ 31 και ην οί απ' αμφοτέρων άδελφεή. ΥΙ 129 γαμβρον αν οί 1 ) έτι γενέσθαι Ίπποκλείδεα. III123. ΥΠ 189 συμβαλλόμενοι σφίσι τον Βορήν γαμβρον είναι. ΥΙ 89. V 63 Ηείνους σφι έόντας, hnlich ib. 90. ΥΙ 23 ην γαρ δη σφι ούτος σύμμαχος. Ι 98 τούτον καταινέουσι βασιλέα σφίσι είναι. ΥΠΙ 79 έΕεκαλέετο θεμιστοκλέα, έόντα μεν έωυτω ου φίλον έχθρόν δε τα μάλιστα. V 70. II 156 ΛητοΟν δε τροφόν αύτοΐσι και σώτειραν γενέσθαι. Ι 22 έπ' ώ τε Ηείνους ά λ λ ή λ ο ι σ ι είναι και συμμάχους. Ι 99 έόντες σύντροφοι . . . έκείνω. Der symp. Dativ des Nomens wird gr tenteils von Eigennamen gestellt; er steht ohne erkennbaren Unterschied bald vor, bald nach: ΥΠ 82 ΞέρΗη δε έγίνοντο ανεψιοί, hnlich ΥΠ 5. I 141 Κροίσψ ήσαν κατήκοοι. ΠΙ 145 Μαιανδρίω δε τω τυραννώ ην άδελφεός. Ι 20 έόντα θρασυβούλω . . . Ηεΐνον. ΥΠ 102, ib. 135 τί δη φεύγετε βασιλέϊ φίλοι γενέσθαι. Nachgestellt ist der Dativ in ΥΠ 10 πάτρως έών Ξέρξη. Ι 73 γενόμενον γαμβρον Κροίσψ ώδε. ΙΠ 34 τούτου τε ό παις οινοχόος ην τω Καμβύση. ΙΥ 154 έδικαίου . . . είναι μητρυιή τη Φρόνιμη. Ι 171. IV 147 ην δε ό θήρας ούτος . . . της μητρός άδελφεός τοΐσι Αριστοδήμου παισί. IX 9. ΥΙΠ 31 οί Θεσσαλοί . . . έγένοντο ηγεμόνες τω βαρβάρω της οδού: hier steht der Dativ des Appellativums aber wohl *) Vgl. gegen ber diesem symp. Dativ des Personalpronomens den Gen. des Nomens ib. 126 Κ λ ε ι σ θ έ ν ε ο ς γαμβρον γενέσθαι.
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nur aus stilistischen R cksichten an Stelle des Genitivs; Vermeidung des doppelten Genitivs ist auch der Grund f r den adnominalen Dativ in VI 103 ό μεν δη πρεσβύτερος των παίδων τω Κίμωνι, vgl. Helbing a. a. 0. S. 33. Kateg.vb. Der Genitiv findet sich beim Pronomen wie beim. Nomen manchmal in denselben Wendungen, in denen auch der symp. Dativ vorkommt, vgl. f r diesen Wechsel Helbing a. a. 0. S. 33f. So hei t es VI 68 τις μευ εστί πατήρ, aber ib. 69 καί τοι πατήρ εστί Άστράβακος. ΠΙ 145 έόντα σειυ υ τ ου άδελφεόν, ib. aber auch Dativ Μαιανδρίψ. IV 104 ϊνα κασίγνητοί τε αλλήλων εΊυσι, aber Ι 22 in hnlicher Wendung Dativ άλλήλοισι. In VII 5 ος ην ΞέρΗη μεν ανεψιός, Δαρείου δε άδελφεής παις findet in demselben Satze ein Wechsel von Dativ und Genitiv statt, s. Gildersleeve zu Find. 01. VI 5; vgl. noch V 30 γαμβρός τε έών και ανεψιός Ιστιαίου, aber Dativ VII 82; I 73 έόντα Κροίσου ... γαμβρόν, ib. aber auch Dativ. IV 76 είναι αυτόν Ίδανθύρσου... πάτρων, aber VII 10 Dativ Ξέρξη. Im brigen ist f r diese Kategorie zu verweisen auf die Sammlungen von Stourac, ber den Gebrauch des Genitivus bei Herodot, Olm tz 1888 ff., S. 7 ff. Kateg. vi. Auch hier entfallen die Belege f r den synip. Dativ fast ausschlie lich auf das Personalpronomen, vgl. VI 69 ήλθε μοι φάσμα. II 133 έλθεΐν ο ί μαντήιον, hnlich ib. 111. I 119 ως οί άπίκετο ό Άρπάγου παις, ib. 83 καί σφι . . . ήλθε άλλη άγγελίη. III 157. V 93 δταν σφι ήκωσι ήμέραι αί κύριαι άνιάσθαι υπ' Αθηναίων, ib. 89 Α θ η ν α ί ο ι σ ι . . . ήλθε μαντήιον. Ι 13 ως Ήρακλείδησι τίσις ή£ει, vgl. auch Helbing S. 51f., der mit Recht betont, da dieser Dativ nicht als Zielkasus zu deuten ist. Soll die Person als Ziel der Bewegung bezeichnet werden, so steht eine Pr position mit dem Akt. bei dem Verbum der Bewegung, vgl. έλθεΐν παρά, vom ehelichen Umgang gesagt, HI 69, VI 68. Dativische und lokale Ausdrucksweise ist vereinigt in VH 17 ήλθε οί κατυπνωμένω τώυτό ονειρον το και παρά ΞέρΗην έφοίτα1), vgl. Helbing S. 52. Ein Verbum der Bewegung ist auch βοηθέω aus *βοηθοέω 'auf ein Hilfegeschrei zu jemandem laufen'; wie Helbing S. 54 treffend bemerkt, steht auch hier neben der gew hnlichen ideellen Ausdrucksweise mit dem Dativ die lokale in IX 57 ίνα . . . βοηθέοι οπίσω παρ' εκείνους. *) φοιταν in der Bedeutung 'einkommen', von Tribut oder sonstigen Abgaben gesagt, regiert dagegen den Dativ, z. B. III 90. V 17. VII 23, vgl. Helbing S. 52. 8*
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§ 25. Das Resultat f rHerodot ist kurzgefa t folgendes: die dativische Ausdrucksweise ist in den Kategorien I—IV nicht so h ufig wie die genitivische bzw. possessive, Verh ltnis etwa 75 :100. Die Anwendung der lokalen Ausdrucksweise bei den Verben des 'Wegnehmens1 ist charakteristisch f r Herodot; auch bei Kateg. VI finden sich einige Belege f r diese Konstruktion. Von den 75 Beispielen f r den symp. Dativ der Kateg. I—IV stellt das Personalpronomen das gr te Kontingent, n mlich circa 50 F lle; das Nomen ist dagegen nur mit 17 Stellen vertreten, die berwiegend den Dativ eines Eigen- oder V lkernamens aufweisen. Auch bei Kateg. V und VI entf llt die gro e Mehrzahl der dativischen Beispiele aufs Personalpronomen; der nominale symp. Dativ beschr nkt sich auch hier meist auf Eigen- und V lkernamen. Von den 100 Stellen f r die genitivische bzw. possessive Ausdruckweise stellt das K rnen allein die H lfte; unter den pronominalen Genitiven berwiegen die von αυτός mit 26 Stellen; sie haben den enklitischen symp. Dativen oi und σφι(ν) die meiste Konkurrenz gemacht. "Was die Wortstellung betrifft, so zeigt nicht nur der Dativ, sondern auch der ihn vertretende Genitiv beim Pronomen und Nomen meist Voranstellung. Beachtenswert ist die bei Kateg. Ib gemachte Beobachtung, da die den symp. Dativ vertretenden Genitive von αυτός vor dem Regens stehen, wenn sie sich auf Personen beziehen, dagegen nach dem Regens, wenn sie von Tieren oder Leblosem ausgesagt sind. Das l t sich vergleichen mit der im Ai. blichen Voranstellung der Genitive von Eigennamen im Gegensatz zu der Nachstellung der Genitive von Appellativen, vgl. oben S. 27; ber eine hnliche Erscheinung bei Homer vgl. oben S. 85 und 88. 3. Kapitel. Hippokratee.
§ 26. Es kommt mir bei diesem Schriftsteller nur auf die zu Kateg. la geh rigen Beispiele an, die beim Pronomen und Nomen so au erordentlich zahlreich sind, da hier nur eine kleine Auswahl von Stellen gegeben werden kann. Pronomen: de artic. 49 οίσι μεν γαρ αν καταγή πλευρή, ib. 42 οίσι δε εκ καταπτώσιος ράχις κυφοΰται, ib. 53 οίσιν μεν αν το
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κατά το σφυρόν όστέον . . . έκστη, ib. 2 οίσι μεν ουν πυκνά εκπίπτει ώμος. de fract. 36 και οίσιν αν μη έμβληθη τα όστέα, ib. 45 £στιν δ' οΐσιν άπάγνυται του πήχεος το όστέον. de victu acut. 30 Ιστι δ' οισι και το στόμα πικραίνεται και οι οφθαλμοί κοιλαίνονται και οί κρόταφοι πάλλονται, de fract. 24 6 σο ι σι τα μεν όστέα κατέηγεν. de artic. 48 δσοισι δε ες το £σω σκολιαίνονται οί σφόνδυλοι, ib. 37 ό π ό σ ο ι σ ι μεν ρις 4ς το κάτιυ και ες το σιμόν ρέπουσα καταγί), ib. 58 κακουται γαρ τούτοισι και το κατά την ίγνύην άρθρον, de fract. 11 τούτοισι διίσταται μεν τα όστέα. de artic. 31 φιλεΐ δε και ή γαστήρ ύποχωρεΐν τούτοισι χολώδεα άκρητα ολίγα, ib. 69 αί μεν σάρκες ταχέως θνήσκουσιν και τούτοισι. Progn. 24 αίμα δια ρινών τούτοισι ραγήναι προσδόκιμον. de artic. 8 τότε αύτοΐσι τα άρθρα έΗίσταται, ib. 10 ουκ έΗεστεώτων αύτοΐσι των άρθρων, ib. 41 ως μη προπετής ή αύτοΐσιν ή κεφαλή, ib. 50 ή πλευρή έπεσφακέλισεν αύτοΐσιν. Progn. 22 τα ώτα αύτοΐσι δια τούτο φθάνει έκπυεύμενα. de vet. med. 6 παροξύνονται σφισι ο'ί τε πυρετοί και τα άλγήματα. de artic. 15 ει μέντοι τινί επί τάναντία ή κληίς καταγείη, ib. 52 θηλύνονται δε πάσι τοΐσι τ ο ι ο ύ τ ο ι σ ι αί σάρκες του σκέλεος. Epid. III 4 πολλοΐσι μεν γαρ βραχίων και πήχυς όλος περιερρύη. de artic. 30 γνάθος δε όλίγοισι ήδη τελέως εΗήρθρησεν. Partizipium und N o m e n : Epid. I 26 Γ δεύτερη ύδωρ πιόντι ύπόσυχνον από κοιλίης καλώς διήλθε, ib. «^' περί δε τριακοστήν έόντι ήρΗατο από ρινών αίμορραγεΐν. de artic. 47 σκολιαίνεται μεν ουν ράχις, και ύγιαίνουσι κατά πολλούς τρόπους. Epid. Ill I β' γλώσσα δε άρχομένω έπεκαύθη, ib. Ι 14 Φιλίσκω γαρ και Έπαμείνονι και Σιληνω ... σμικρόν από ρινών ΙσταΗεν. de aere a. 1. 17 παιδίοις γαρ έοΰσιν έτι νηπίοις αί μητέρες χαλκίον . . . προς τον μα£όν τιθέασι τον δεξιόν. de artic. 8 τοΐσι γαρ βουσί τότε έκπίπτουσιν μάλλον οί μηροί εκ της κοτύλης, de aere a. 1. 2. de artic. 69 ή μέντοι κνήμη τούτω τω άνθρώπψ κατά το γόνυ άφηρέθη usw. Manchmal wechseln Dativ und Genitiv in denselben Wendungen, vgl. de fract. 35 δ σων δε μηρού όστέον . . . έζέσχεν, bald darauf aber οίσι το κάτω μέρος του όστέου έΗέσχεν. de capit. vuln. 1 ουδέ αί ραφαί της κεφαλής πάντων κατά ταύτα πεφύκασι, bald hernach aber αί βαφαί τούτω πεφύκασι τα εναντία. — Mit dieser ungemein h ufigen Verwendung des symp. Dativs steht Hippokrates, so viel ich wenigstens sehe, in der ganzen Gr zit t einzig da; zur Erkl rung gen gt nicht der Hinweis darauf, da die Eigenart des von diesem Schrift-
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steller behandelten Stoffes einen h ufigen Gebrauch des symp. Dativs bedingte. Der Hauptgrund wird vielmehr darin liegen, da der symp. Dativ im Jonischen zu besonders reicher Entfaltung gedieh und sich hier l nger hielt als in anderen Dialekten. Bei Homer berwiegt die dativische Ausdrucksweise noch ber die possessive (vgl. § 22), und wenn auch bei Herodot umgekehrt die possessive h ufiger ist als die dativische, so hat sich der symp. Dativ doch auch hier, im Vergleich zum Attischen, noch in sehr gro em Umfange gehalten. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, da der Grammatiker Lesbonax (cap. YH M ller) f r das durch seinen Namen deutlich als jonische F gung gekennzeichnete σχήμα Κολοφώνιον unter anderen das Beispiel ή κεφαλή τω άνθρώπψ anf hrt. Die Skepsis, mit der Gildersleeve1) ber diese Wendung urteilt, ist nicht berechtigt; wir haben in diesem rein adnominalen Gebrauch des Dativs den Endpunkt einer Entwicklung vor uns, die ihren Ausgangspunkt von dem auf die Nomina bertragenen symp. Dativ genommen haben wird. 4. Kapitel. Die Tragiker.
1. Aeschylus. Kateg. ia. § 27. Der symp. Dativ entf llt hier fast ausschlie lich aufs Personalpronomen 1. und 2. Person: Pers. 1057*2) καί μοι γενείου πέρθε λευκήρη τρίχα. Eum. 972* στέργιυ δ' όμματα Πειθούς, | δτι μοι γλώσσαν και στόμ' έπιυποί. Choeph. 184 έΗ ομμάτων δε δίψιοι πίπτουσί μοι | σταγόνες, ib. 571 μόλων έπειτα μοι κατά στόμα 'mir vor das Gesicht, vor mich hintretend' ("Wecklein). Ag. 878 ?μοιγε μεν δη κλαυμάτων έπίσσυτοι | ττηγαι κατεσβήκασιν. Prom. 1053: hier ist der Dativ σοι aber nur in einer j ngeren Hschr. berliefert. F rs Nomen ist mir kein sicherer Beleg begegnet, in Sept. 666 αλλ' άνδρας Αργεί ο ι σι Καδμείους αλις | ες χείρας έλθεΐν ist der Dativ wohl Stellvertreter des Sociativus. Das Participium ist mit oiner ') Problems in Greek Syntax S. 22: 'so crude is this ή κεφαλή τω άνθρώπψ that we can hardly believe the traditional example, for Greek normally uses the genetive with parts of the body. So crude is it that we are tempted to call it negro-Greek as maUre a moi is negro-French.' *) Das Sternchen * bezeichnet die in l y r i s c h e n Teilen vorkommenden Stellen.
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ί
Stelle vertreten: Sept. 390 ei γαρ θανόντι νυΗ έπ' όφθαλμοΐς πεσοι. — Sehr oft ist derjenige, dem etwas am Leibe geschieht, nicht besonders genannt, wenn der Zusammenhang klar ist, vgl. z. B. den Anfang des Prometheus, wo die Fesselung des Helden beschrieben wird. Kateg.ib. Beim Personalpronomen steht hier die genitivische bzw. possessive Ausdrucksweise numerisch noch auf gleicher Stufe mit der dativischen; bemerkenswert ist das verh ltnism ig h ufige Auftreten des Possessivpronomens: Bum. 782* παλαιούς νόμους | καθιππάσασθε κάκ χερών ε'ίλεσθέ μου. Fragm. 252 φαγέδαιν' αεί μου σάρκας έσθίει ποδός. Prom. 717 μολεΐσθαι λόγους | ες άκοάν έμάν. Ag. 866 πολλάς άνωθεν άρτάνας έμής δέρης | έλυσαν. Pers. 915 λέλυται γαρ έμών γυίιυν |5>ώμη. Prom. 151 φοβερά | δ' έμοΐσιν οσσοις | ομίχλη προσηΗε, ib. 1051. — Sonstige Pronomina: Sept. 361 σπουδή δε και τοΰδ' ουκ απαρτίσει πόδα. Choeph. 214 εις όψιν ήκεις ώνπερ έΗηύχου πάλαι. — N o m e n : Pers. 466 κρεοκοποΰσι δυστήνων μέλη. Ag. 34 f. Auf gleicher Stufe mit dem Gen. steht das possessive Adjektiv in Prom. 681 ως αν το Δΐον όμμα λωφήση πόθου, vgl. auch Eum. 84 κτανεΐν σ' Ιπεισα μητρψον δέμας. Kateg. ic. Auf lokaler Anschauung beruht Eum. 264 από £ώντος ροφεΐν ) έρυθρόν εκ μελέιυν πέλανον, wir: "dem Lebenden das Blut aus den Gliedern zu saugen'. Kateg. π a. Das Pronomen ist hier ausschlie lich durch das Personalpronomen der 1. Person vertreten: Choeph. 409* πέπαλται δ' αυτέ μοι φίλον | κέαρ. Pers. 992* βόα βοά μοι μελέιυν έΥτοσθεν ήτορ. Choeph. 412* σπλάγχνα δε μοι κελαινουται | προς έπος κλυούσα: der neben dem Dativ berlieferte Genitiv μου verdient nicht den Vorzug, weil es sich hier um eine Stelle aus lyrischer Partie handelt (vgl. § 33). Ag. 966* τίπτε μοι τόδ' έμπέδιυς [ δεΐμα προστατήριον | καρδίας . . . ποτάται, ib. 922 τόδ' είπε μη παρά γνώμην έμοί. Prom. 276 έμοι λέγειν | καθ' ήδονήν. In hnlicher Wendung Dativ beim N o m e n ib. 510 δαίμοσιν προς ήδονήν; vgl. ferner f rs Nomen Ag. 826 ιός . . . άχθος διπλοίίει τψ πεπαμένψ νόσον, ib. 849 εν χρόνψ δ' άποφθίνει | το τάρβος άνθρώποισιν. Kateg. iib. Die genitivische bzw. possessive Ausdrucksweise ist hier beimPersonalpronomen schon etwas h ufiger als die dativische; wie bei Kateg. Ib berwiegt auch hier das Possessivpronomen: Suppl. 793* πάλλεται μου καρδία. Pers. 117* ταΟτά
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Kateg. ilia.
Kateg.nib.
Kateg. iva.
Kateg. ivb. Kateg. ιν ο.
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μου μελαγχίτων φρήν άμύσσεται φόβω: da es sich hier um eine Stelle aus lyrischer Partie handelt, d rfte die dativische Variante μοι zu bevorzugen sein. Choeph. 742 έμήν ήλγυνεν εν στέρνοις φρένα. Prom. 719 λύματα . . . ψύχειν ψυχάν έμάν, ib. 194* εμάς be φρένας ερέθισε | διάτορος φόβος. Ag. 964. Eum. 227 τιμάς συ μη συντέμνε τάς εμάς λόγψ. Suppl. 463 γένοιτο δ' ευ παρά γνώμην έμήν. Prom. 655 σας δ' όκνώ θράΈαι φρένας, ib. 1094 μη φρένας υμών ήλιθιώση | βροντής μύκημ' άτεραμνον. Pers. 769 φρένες γαρ αυτού θυμό ν ώακοστρόφουν. — Nomen: Prom. 615 ή Διός θάλπει κέαρ ] έ"ρωτι. Sept. 904 εκ φρενός,, α | κλαιομένας μου μινύθει. Ersatz des Genitivs durch das possessive Adjektiv liegt vor in Prom. 133 πατρώας | μόγις παρειπουσα φρένας. Pronomen: Sept. 71 μη μοι πόλιν γε πρέμνοθεν πανώλεθρον | έκθαμνίσητε (Gebet). Sonst ist mir f rs Personalpronomen kein Beleg begegnet, in Eum. 679 ήμΐν μεν ήδη πάν τετόΗευται βέλος wird Dat. beim Passiv vorliegen. — Eum. 664 οΐσι μη βλάψη θεός seil, το τικτόμενον, vgl. Dindorf Lex. Aisch. S. 59 s.v. βλάπτω. — Nomen: Suppl. 340 σθένος μεν ούτως μείζον αύΗεται βροτοΐς. Eum. 898 τω γαρ σέβοντι συμφοράς όρθώσομεν. Das Personalpronomen ist hier nur durchs Possessivum vertreten: Eum. 757 ω Παλλάς, ω σώσασα τους έ μ ο ύ ς δόμους. Fragm. 182 τίνος κατέκτας ένεκα παΐδ' έμόν βλάβης; Choeph. 821* έμόν κέρδος αυΗεται. — Pers. 467 έως απάντων έΗαπέφθειραν βίον. — Nomen: Pers. 247 Δαρείου ... φθεΐραι στρατόν. Prom. 373 ως την Διός τυραννίδ' έκπέρσων βία. Sept. 1047. Pers. 535 Περσών . .. στρατιάν όλέσας. Suppl. 667 μήποτε λοιμός ανδρών [τάνδε πόλιν κενώσαι. Choeph. 257. Ersatz des Genitivs durch possessives Adjektiv zeigt Pers. 592 βασιλεία ) γαρ διόλωλεν ισχύς. F r den symp. Dativ bei Verben des 'Wegnehmens3 l t sich vielleicht als Beispiel anf hren Prom. 83 τί σοι | οΐοί τε θνητοί τώνδ' άπαντλήσαι πόνων; f r den Dativ bei Yerben des 'Abhaltens* ist ein pronominaler und ein nominaler Beleg vorhanden: Suppl. 1064* Ζευς άπαλέξαι | γάμον Αιγυπτογενή μοι. Sept. 403 εϊργειν τεκούση μητρι πολέμιον δόρυ, vgl. auch Choeph. 567. Hier sind mir nur zwei Stellen zur Hand: Prom. 7 το σον γαρ άνθος . . . κλέψας und ib. 82 θεών γέρα | συλών. Sept. 458 πόλεως άπείργειν τήσδε δούλιον Ευγόν. Ag. 1332 ουτις άπειπών εϊργει μελάθρων (seil, das Gl ck); es handelt sich
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also hier beim Genitiv um s chliche Begriffe, w hrend sich der symp. Dativ unter Kateg. lYa auf Personen bezieht (vgl. aber Choeph. 567). Kateg. v. Choeph. 2 σιυτήρ γενου μοι σύμμαχος τ' αίτουμένψ, ib. 19 γενοΰ δε σύμμαχος θέλων έμοί. Sept. 573 πώς σοι Ηύμμαχος γενήσεται. — F r den symp. Dativ bei Substantiven ist mir kein unzweifelhaftes Beispiel bekannt: in Choeph. 353 φίλος φίλοισι τοις εκεί καλώς θανοΰσιν kann φίλος Adjektiv sein; in Sept. 425 των τοι ματαίων άνδράσιν φρονημάτων | ή γλώσσ' αληθής γίγνεται κατήγορος war der Genitiv aus stilistischen Gr nden nicht m glich; ib. 171 μήτ'... Ευνοϊκός εΐην τω γυναικεία) γένει wird alter Soziativ vorliegen; vielleicht geh rt der rein adnominale Dativ Ag. 889 μονογενές τέκνον πατρί hierher, vgl. aber Verrall, Ausg. d. Agamemnon (London 1904) z. d. St. Kateg. vi. Hier stehen beim Pronomen wie beim Nomen relativ viele Stellen zur Verf gung: Eum. 288 έ μ ο Ί | μολεΐν άριυγόν. Ag. 1376 έμοι δ' άγων οδ' ουκ άφρόντιστος ... ήλθε. Prom. 374 ήλθεν αύτώ Ζηνός άγρυπνον βέλος. Choeph. 118 έλθεΐν τιν' αύτοΐς δαίμον' ή βροτών τίνα1). — Prom. 690 βάΒς ήλθεν Ίνάχψ. Choeph. 934* Ιμολε μεν δίκα ΤΤριαμίδαις. Ag. 639 πώς γαρ λέγεις χειμώνα ναυτικώ στρατώ | έλθεΐν; hnlich Pers. 442; ib. 717 λοιμού τις ήλθε σκηπτός, ή στάσις πόλει; Choeph. 463*. Pers. 437. § 28. Als Resultat ergibt sich f r Aeschylus folgendes: die dativische Ausdrucksweise ist in den Kateg. I—IV nicht so h ufig wie die possessive, Verh ltnis 23 : 38. Die lokale Ausdrucksweise ist, abgesehen von Kateg. IV c, nur mit vereinzelten Belegen bei Kateg. I und VI vertreten. Von den 23 Stellen f r den symp. Dativ bei Kateg. I—IV entfallen 16, also mehr als die H lfte, aufs Pronomen, und zwar 15 aufs Personalpronomen, darunter 6 Stellen aus lyrischen Partien. Das Nomen ist dagegen nur mit 7 Beispielen vertreten. Auch bei Kateg. V lassen sich sichere Beispiele nur f rs Personalpronomen anf hren, bei Kateg. VI ist aber auch der nominale symp. Dativ nicht selten. Von den 38 Belegen f r die possessive Ausdrucksweise bei Kateg. I—IV entfallen aufs Personalpronomen nur 8 Stellen, und wenn man in Pers. 117 die dativische Variante bevorzugt, reduziert sich die Zahl auf 7; sonstige Pronomina und pronominale J
) Vgl. demgegen ber die lokale Ausdrucksweise in Prom. 890 τοιοίδ' έπ' εχθρούς τους έμούς Ιλθοι Κύπρις.
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Adjektiva stellen zusammen 4 Belege; das Nomen ist dagegen hier mit 13 Stellen vertreten und mit gleicher Anzahl das Possessivpronomen. — Es mag noch erw hnt werden, da bei Kateg. II das akkusativische σχήμα καθ' δλον και μέρος ziemlich oft als konkurrierende Konstruktion auftritt, vgl. Sept. 819 κακόν με καρδίαν τι περιπίτνει κρύος. Pers. 164 και με καρδίαν άμύσσει φροντίς. Suppl. 384 φόβος μ' έχει φρένας. Bum. 88 μη φόβος σε νικάτω φρένας, ib. 845. 2. Sophokles. Kateg.la.
§ 29. Der symp. Dativ ist hier auch beim Personalpronomen schon ziemlich schwach vertreten: Phil. 783 στάζει γαρ αύ μοι φοίνιον τόδ' εκ βυθοί) | κηκΐον αίμα. ΕΙ. 1230 . . . μοι | γεγηθός έρπει δάκρυον ομμάτων άπο. Antig. 1345* τα δ' έτη κρατί μοι | πότμος δυσκόμιστος είσήλατο. Nicht beweiskr ftig ist der symp. Dativ in Trach. 1066 δός μοι . . . ες χείρα την τεκοΟσαν, vgl. oben 'S. 38. Dasselbe gilt von dem Dativ des Relativums in El. 1348 ουκ οΐσθ' δτψ μ' ε*δωκας ες χέρας ποτέ; dann bleibt f r das nichtpers nliche Pronomen nur die eine Stelle Trach. 990* μη σκεδάσαι | τώδ' από κράτος | βλεφάρων θ' υπνον. — F rs Nomen ist mir kein sicheres Beispiel begegnet, in El. 737 ό£ύν δι' ώτων κέλαδον ένσείσας θοαΐς } πώλοις h ngt der Dativ von einem mit εν komponiertem Yerbum ab, vgl. oben S. 71 f. Kateg.ib. Der Genitiv des Personalpronomens ist nur mit 4 Stellen zu belegen: Trach. 1055 εκ δε χλωρόν αίμα μου | πέπωκεν ήδη. OR. 809 μέσον | κάρα διπλοΐς κέντροισί μου καθίκετο. OC. 285 μηδέ μου κάρα . .. είσορών άτιμάσης. ΕΙ. 450. Das Possessivpronomen tritt dagegen stark in den Vordergrund: El. 785 τουμόν έκπίνουσ' άεΐ | ψυχής . . . αίμα. Phil. 1456 ου πολλάκι δη τούμον έτέγχθη | κράτ' ένδόμυχον πληγαΐσι νότου. Trach. 1035 παΐσον εμάς υπό κλήδος, ib. 1051 καθήψεν ώμοις τοις έμοΐς ερινυών | ύφαντόν άμφίβληστρον, ib. 1225; 816 έρπούση ... Απωθεν οφθαλμών έμών 'wenn sie mir aus den Augen geht'. Antig. 307 εί μη τον αύτόχειρα ... έκφανεΐτ' ες οφθαλμούς έμούς. ΕΙ. 297. 00.201. Phil. 258. OR 1223* κατεκοίμησα τούμον δμμα (Reflex.), ebenso Phil. 1001 κράτ' έμόν . . . πέτρα πέτρας άνωθεν αίμάΗω πεσών. Trach. 1210 πώς ύπαι'θων σώμ' δν ίψμην το σον; 00. 1131 ως ... φιλήσω ... το σον κάρα. OR. 1327 πώς ε*τλης τοιαύτα σας [ δψεις μαραναι; (Reflex.), ebenso Trach. 977. —
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Sonstige Pronomina und pronominale A d j e k t i v a : OR.1154 ούχ ως τάχος τις τοΟδ' αποστρέψει χέρας; ib. 263 νυν δ' ες το κείνου κράΥ ένήλαθ' ή τύχη. Trach. 778 (αύτοΰ). Αϊ. 149 λόγους . . . εις ώτα φέρει πάντων Όδυσεύς: geringere Hschr. haben hier den Dativ πάσιν, der Laur. aber den Gen. πάντων, der ohne Zweifel richtig ist, vgl. ber diese Stelle Schneidewin-Nauck im Anhang und Dindorf-Mekler ed.6 Praef. p. VI. — Nomen: Ant. 675 των δ' όρθουμένων | σώ£ει . . . σώμαθ' ή πειθαρχία. Trach. 1017 ούδ' άπαράΗαι κράτα βία θέλει . . . του στυγερού; OC. 1052* κλής έπϊ γλώσσα βέβακεν προσπόλων Εύμολπιδάν. Αϊ. 751. OC. 1276. 1608. Gleichbedeutend mit dem Genitiv ist das possessive A d j e k t i v in Ai. 71 τον τάς αίχμαλωτίδας χέρας | δεσμοΐς άπευθύνοντα und Phil. 1345 παιωνίας | ες χείρας έλθεΐν, vgl. Blaydes, Ausg. d. Phil. (London 1870) z. d. St. Kateg. iia. Auch hier finden sich selbst f rs Personalpronomen nur wenige sichere Belege; das Nomen ist berhaupt nicht vertreten: OR. 665* αλλά μοι δυσμόρω γα φθίνου-[σα τρύχει ψυχάν. 00. 438 (?). Antig. 635 συ μοι γνώμας ... άπορθοΐς: die Herausgeber haben hier den in j ngeren Hschr. berlieferten Dativ μοι bevorzugt vor der Lesart des Laur., der den Gen. μου bietet. Da wir aber bei Sophokles schon eine ziemlich starke Verdr ngung der Dative durch die possessiven F gungen erkennen k nnen (vgl. § 33), und es sich zudem hier um eine Stelle nicht lyrischen Charakters handelt, d rfte der Gen. den Vorzug verdienen1). OR. 39 νομί&) θ' ή μι ν όρθώσαι βίον. — Sonstige Pronomina: Antig. 623* δτω φρένας | θεός άγει προς όίταν. OC. 1768 ει τάδ' έχει κατά νουν κείνψ. F r das Nomen ist mir, wie gesagt, kein Beispiel begegnet. Kateg.lib. Das Pronomen der 1. Person ist nur durch das Possessivum vertreten: Trach. 1246 τούμόν εί τέρψεις κέαρ, ib. 1176. Ai. 995 όδςς άνιάσασα δη | μάλιστα τούμόν σπλάγχνον, ib. 595, 686 τούμόν ων έρα κέαρ. OC. 655 τούμόν ουκ όκνεΐ κέαρ. Trach. 629 ώστ' έκπλαγήναι τούμόν ηδονή κέαρ. Ai. 448. El. 809. Beim Pronomen der 2. Person finden sich auch einige Belege f r den Genitiv: Trach. 1134 καν σου στραφείη θυμός. Ai. 1124. Phil. 791 είθε σου διαμπερές | στέρνων εχοιτ' αλγησις ηδε 'iitinam infixa haereat (non pedi, sed) pectori tuo penitus" (SchneidewinNauck z. d. St.). F r das Possessivum vgl. Trach. 481 το σον | ') In El. 902 έμπαίει τί μοι | ψυχή σύνηθες φοίσμα (ν. 1. μου) liegt kein reiner symp. Dativ vor (vgl. S. 71 f.).
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Kateg. ma.
Kateg. inb.
Kateg. mc. Kateg. rvb.
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μη στέρνον άλγύνοιμι, ib. 1142 το σον έκμήναι πόθον. — Sonstige Pronomina: OC. 1353 α τον τουδ' ουποτ' ευφράνει βίον. Αϊ. 523 δτου δ' άπορρεΐ μνήστις ευ πεπονθότος. — Nomen: Antig. 791 και δ ι κ α ί ω ν . . . φρένας παρασπφς έπι λώβα. Personalpronomen: Ai. 515 συ γαρ μοι πατρίδ' ί|στωσας δόρει. OR. 169* νοσεί δε μοι πρόπας ] στόλος. *) F r das Pronomen der 2. Person ist mir kein Beleg begegnet, El. 289 σοι μόνη πατήρ | τεθνηκεν, άλλος δ' ουτις εν πενθεί βροτών kann nicht als solcher gelten; denn der Sinn der Stelle ist: 'der Tod deines T ters hat nicht nur dich, sondern auch andere in Trauer versetzt/ — OC. 421 οί θεοί σφιν μήτε την πεπρωμένην | Ιριν κατασβέσειαν. — Sonstige Pronomina: Antig. 584* οίς fa αν σεισθη θεόθεν δόμος. ΟΕ. 261 ει κείνψ γένος | μη 'δυστύχησεν. — Nomen: El. 764 το πάν δη δεσπόταισι τοις πάλαι | πρόρριίον... Ιφθαρται γένος. Antig. 81 τάφον | χώσουσ' άδελφώ, vgl. Ai. 1170, wo in hnlicher Wendung der Genitiv. Ai. 1055 liegt wohl Dat. incommodi vor. Das Pronomen ist, abgesehen von Phil. 1069 ημών δπιυς μη την τύχην διαφθερεΐς, nur durch das Possessivum vertreten: Phil. 1405 εάν πορθώσι χωράν την έμήν; ΟΕ. 692* δστ' έμάν γάν φίλαν . . . κατ' ορθόν ουρισας. AL 655 (Beflex). El. 1496 κατέκτανες | πατέρα τον έμόν, ib. 279 πατέρα τον άμον εκ δόλου κατέκτανεν, hnlich ib. 588. Phil. 347 έπε'ι κατέφθιτο | πατήρ έμός. Trach. 1137 πατέρα σον κτείνασα, ib. 739. — Nomen: Trach. 244 Εύρύτου πέρσας πόλιν. Αϊ. 145 όλέσαι Δαναών βοτά και λείαν, ib. 1170 τάφον περιστελοΟντι δυστήνου νεκρού, vgl. den Dativ in der hnlichen Wendung Antig. 81 (Kateg. lila). El. 1476 τίνων ποτ' ανδρών εν μέσοις άρκυστάτοις | πέπτωχ' 6 τλήμων; ib. 744 λύων ήνίαν άριστεράν | κάμπτοντας ίππου. - -uf lokaler Anschauung beruht OE. 1269 άποσπάσας γαρ είμάτων χρυσηλάτους | περόνας απ' αυτής, wir 'er ri ihr die goldenen Kleiderspangen ab'. Hier ist der Genitiv des Personalpronomens etwas zahlreicher als das Possessivum: Phil. 1282 δστις γ' εμού δόλοισι τον βίον λαβών | άπεστέρηκας, ib. 1271 χώτε μου | τα τό£εκλεπτες, ib. 942 τα τόΗα μου | ίερά λαβών. OC. 895 τέκνων | άποσττάσας μου την μόνην Ηυνωρίδα, vgl. ib. 866 wo dasselbe Verbum mit dem doppelten Akk. konstruiert ist nach Analogie *) An einen Dat. ethic. streift ήμΐν in Ai. 733: αλλ' ήμίν Αίας ποο ίστιν; hnlich ib. 898* und 216.
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von άφαιρεΐσθαι. — El. 207 cti τον έμόν ειλον βίον. Ai. 100 θανόντες ήδη ταμ' άφαιρείσθων δπλα. — N o m e n : Ai. 2 πεΐράν τιν' εχθρών άρπάσαι. ΕΙ. 1420 αϊμ' ύπεΗαιροΰσι των | κτανόντων. Kateg. iv c. F r die Verba des 'Wegnehmens' und des 'Abhaltens' ist mir nur je ein Beleg begegnet: Phil. 1232 παρ' ούττερ £λαβον τάδε τα τόΗ'(α). — Ai. 187 άπερύκοι | και Ζευς κακάν και Φοίβος Άργείιυν φάτιν. Kateg. v. Die Beispiele f r den Dativ werden hier fast ausschlie lich vom Personalpronomen 1. und 2. Person gestellt: Trach. 9 μνηστήρ γαρ ην μοι ποταμός, ib. 1064. Ai. 1212; rein adnominal ist Phil. 807 ώ τέκνον μοι, vgl. hier ber unten S. 135 f. OK. 774 έμοι πατήρ μεν ΤΤόλυβος ην. Antig. 373* μήτ' έμοι παρέστιος j γένοιτο, ib. 1014 έμοι γαρ ούτος ήγεμών, άλλοις δ' εγώ. OC. 549 αναΗ οδ' ήμιν Αίγέως γόνος. ΕΙ. 1381 γενου πρόφρων | ήμΐν αρωγός. OR. 103*). — OR. 410 ου γαρ τι σοι Μ δούλος, άλλα ΛοΗία. ΕΙ. 1499; ib. 1148 ist σοι wohl Dativus beim Passiv. — Ai. 570 ως σφιν γένηται γηροβοσκός εις αεί. — F rs Nomen sind mir nur zwei Stellen bekannt: Trach. 1175 δει σ' αυ γενέσθαι τψδε τάνδρι σύμμαχον, hnlich OR. 244. Die possessive Ausdrucksweise ist beim Personalpronomen ohne Zweifel seltener, vgl. etwa OC. 582 δταν ... συ μου ταφεύς γένη. Phil. 1072 δδ' εστίν ημών ναυκράτωρ ό παΐς. OR. 1322 συ μεν έ μ ό ς έπίπολος £τι μόνιμος. OC. 760 ούσα ση πάλαι τροφός. F r den Gen. bei sonstigen Pronomina und bei Substantiven vgl. Ai. 779. OR. 1044; 1418. Phil. 543. Kateg. vi. Pronomen: Phil. 832* ϊθι ϊθι μοι παιών. Trach. 18 άσμένη δε μοι | ό κλεινός ήλθε Ζηνός Αλκμήνης τε παΐς. OC. 1448* ήλθε μοι | βαρύποτμα κακά. ΕΙ. 1316 (?). 00. 1376 Συμμάχους έλθεΐν έμοί. ΕΙ. 169* τί γαρ ουκ έμοι | ϊρχεται; Antig. 11. El. 454 ήμΐν άρωγόν αυτόν ... μολεΐν, hnlich Phil. 738. OR. 765. OC. 34, 1420 τί σοι Ι πάτραν κατασκάψαντι κέρδος ?ρχεται; OC. 396.Trach. 640* ό καλλιβόας ταχ' ύμΐν | αυλός ... έπάνεισιν. OC. 1630 μολεΐν οι γης ανακτά Θησέα, ib. 70 dp' αν τις αύτώ πομπός έΗ υμών μόλοι; Trach. 756. OC. 451 ουδέ σφιν δνησις ηΉει. — OC. 228 ο ύ δ ε ν ι μοιριδία τίσις έρχεται. — Auch das Nomen ist hier ziemlich vertreten: OR. 711 χρησμός γαρ ήλθε Λαΐψ. OC. 1472 ήκει τώδε ') In Trach. 1233 ¥\ μοι μητρΐ μεν θονεΐν μόνη | μβταίτιος ist μοι nat rlich als poss. Gen. empfunden worden, ebenso das oi ib. 650, das von Schneidewin-Nauck z. d. St. unrichtig als reiner Dativ gedeutet wird, vgl. auch OC. 81.
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τάνδρι θέσφατος | βίου τελευτή. Antig. 197. 00. 1095* μολεΐν γ$ reibe και πολίταις. ΕΙ. 506* (?);!) vgl. ber diesen Dativ nach Verben der Bewegung Schmidt, Krit. Stud'. 2, 376 und Jebb Anm. zu Antig. Y. 234. Ein seltenes Beispiel f r die possessive Ausdrucksweise bei dieser Kateg. ist El. 69 σου γαρ έρχομαι | δίκη καθαρτής 'dir komme ich als R cher*. Auf lokaler Anschauung beruhen Antig. 10 ή σε λανθάνει | προς τους φίλους στείχοντα κακά; ΕΙ. 374 ει μη κακόν μέγιστον εις αυτήν ίον | ήκουσ'(α). § 30. Das Ergebnis des vorhergehenden Paragraphen gestaltet sich demnach folgenderma en: die Summe aller dativischen Ausdrucksweisen in der Kateg. I—IV ist bei S o p h o k l e s bedeutend geringer als die Gesamtsumme aller possessiven Konstruktionen, Verh ltnis 16 : 7l 2 ). Gegen ber Aeschylus, wo noch 23 symp. Dativen in den Kateg. I—IV nur 38 F lle mit possessiver Ausdrucksweise gegen berstanden, ergibt sich also f r Sophokles schon eine relativ starke Abnahme des symp. Dativs verbunden mit einem Anwachsen der possessiven Konstruktionen. Die lokale Ausdrucksweise ist bei Sophokles, abgesehen von Kateg. IVc, nur mit vereinzelten Belegen bei Kateg. ΙΠ und VI vertreten. Von den 16 Stellen f r den symp. Dativ entfallen 14 aufs Pronomen, darunter 6 aus lyrischen Partien, und blo 2 aufs Nomen. Das Personalpronomen ist an diesen 14 Beispielen allein mit 9 Belegen beteiligt. Auch bei Kateg. V ist das Personalpronomen am st rksten vertreten, und nur bei Kateg. VI tritt das Nomen einigerma en in den Vordergrund. Von den 71 Stellen f r die possess. Ausdrucksweise stellt das Possessivpronomen 1. und 2. Person mit 38 Beispielen die Hauptmasse, es folgt das Nomen mit 16, das Personalpronomen mit 11, sonstige Pronomina und pronominale Adjektiva mit 6 Belegen. Es mag noch erw hnt werden, da das σχήμα καθ' δλον και μέρος und der sog. Akkusativus der Beziehung bei Kateg. I und II h ufig als konkurrierende Konstruktionen auftreten, vgl. 4
) Anders geartet ist der Dativ in Antig. 186 την ατην ορών | στείχουσαν αστοί ς: ersteht hier wohl auf gleicher Stufe mit dem Dativ nach Verben des 'Angreifens'; vgl. auch Ai. 1224. *) Ersetzt man Antig. 635 den Dativ μοι durch den gut bezeugten Gen. μου, so ergibt sich das Zahlenverh ltnis von 15 : 72.
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Phil. 823 ίδρώς γέ τοί νιν πάν κατασταθεί δέμας, ib. 1301 μέθες με ... χείρα 'la mir die Hand los!' Verwandt hiermit sind Wendungen wie Ai. 1147 και σε και το σον λάβρον στόμα . . . χειμών κατασβέσειε. Phil. 1378 προς τους μεν ουν σε τήνδε τ' εμπυον βάσιν | παύσοντας άλγους. F r Kateg. II vgl. Antig, 319 ό δρών σ' ανία τάς φρένας. ΕΙ. 147. Antig. 1095 ταράσσομαι φρένας. OR. 688. Trach. 651. Ai. 651. Vgl. auch OR. 1002 τί δήτ εγώ ουχί τούδε του φόβου σ', άναί-,... έ£ελυσάμην; wir: Veshalb habe ich dir diese Furcht nicht genommen?' Ersatz durch ein Kompositum liegt vor OR. 384 (είσχειρίΕω) und Trach. 142 ως δ' εγώ θυμοφθορώ. 3. Euripides. Kateg.ia. § 31. F r das P e r s o n a l p r o n o m e n der 1. P e r s o n finden sich nur 7 sichere Beispiele, die fast alle in lyrischen Partien stehen: Hec. 1067* είθε μοι ομμάτων αίματόεν βλέφαρον | άκέσσαιο. Andrem. 841 * τί μοι £ίφος εκ χερός ήγρεύσω; ΕΙ. 1321* περί μοι στέρνοις στέρνα πρόσαψον. Androm. Ill* πολλά δε δάκρυα μοι κατέβα χροός. Hipp. 245* κατ' δσσων δάκρυ μοι βαίνει. Androm. 158 νηδύς δ' άκύμαιν δια σε μοι διόλλυται. Iph. Τ. 854*(?). Med. 906 κάμοι κατ' δσσων χλωρόν ώρμήθη δάκρυ. Der Dativ in Hik. 69* steht, wenn die berlieferung richtig ist, nach Analogie des Dativs bei Verben des 'Gebens*. In Hec. 739 τί μοι προσώπω νώτον εγκλίνασα σον | δύρει; liegt dativisches σχήμα καθ' όλον και μέρος vor, in dem μοι aber wohl schon als Gen. poss. empfunden wurde. F r den symp. Dativ beim Personalpronomen der 2. Person finden sich nur zwei sichere Stellen: Bacch. 793 ή σοι πάλιν αναστρέψω χέρας, vgl. aber den Gen. in der hnlichen Wendung ib. 615; ib. 928 έ£ έ'δρας σοι πλόκαμος έδέστηχ' δδε. Jon 1521 Ις ους σοι τους λόγους ειπείν θέλω steht der Dativ nach Analogie des einfachen Verbums ειπείν. F r das nicht pers nliche Pronomen und f r das pronominale Adjektiv findet sich nur je ein scheinbarer Beleg; denn in Bacch. 619 τω δ ε περί βρόχους έβαλλε γόνασι και χηλαΐς ποδών liegt dativisches σχήμα καθ' όλον και μέρος vor, und Androm. 1091 ες ους έκάστω δυσμενείς ηυδα λόγους ist hnlich zu beurteilen wie die oben genannte Stelle Jon 1521, d. h. der Dativ steht nach Analogie eines einfachen Verbums dicendi. Das Nomen ist nur mit zwei sicheren Beispielen vertreten, die beide in lyrischen Partien stehen: Her.
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1071* νύ£ έχει βλέφαρα παίδι σώ : 'έχει: κατέχει, daher der Dativ neben βλέφαρα statt des prosaischen Genitivs1 (von Wilamowitz z. d. St.). Or. 159* εί βλέφαρα κινήσεις | ύπνου γλυκυτάταν φερομένψ χάριν. In Troad. 295 στρατηλάτη | ες χείρα δούς νιν steht der Dativ nach Analogie des einfachen Yerbums διδόναι, ebenso in Her. 1362 προς στέρν' έρείσας μητρί δούς τ'ες άγκάλας; hnlich zu beurteilen ist Rhes. 260* ένέγκοι | Έλένα . . . ες χέρας. Jon. 695* πάτερ* έμα δέσποινα | τάδε τορώς ες ους γεγιυνήσομεν steht der Dativ wieder nach Analogie des einfachen Verbums dicendi, vgl. die oben zitierten Beispiele Jon 1521 und Andrem. 1091. Die Stelle Her. 178 τοΐσι γης βλαστήμασιν | Γίγασι πλευροΐς πτήν' έναρμόσας βέλη scheidet aus, weil hier dativisches σχήμα καθ' δλον και μέρος und ein mit εν komponiertes Yerbum vorliegt (vgl. oben S. 71 f. und von Wilamowitz Her.2 II S. 44); ebenso steht der Dativ in Rhes. 409 Θρηκών άρίστοις έμπεσών κατά στόμα | £ρρη£α πέλτην in keiner urs chlichen Beziehung zu κατά στόμα1), er ist hier lediglich bedingt durch das mit iv komponierte Yerbum. Phoen. 1388 πλείων δε τοις όρώσιν έστάλασσ' ίδρώς | ή τοΐσι δρώσι wird von Wecklein wohl mit Recht eingeklammert und in Her. 1156 μύσος [ ες δμμαθ' ηΗει φιλτάτψ Ηένων έμών ist der gut bezeugte Gen. φιλτάτων zu bevorzugen vor Reiskes Lesart. Kateg.ib. Ich-verzeichne zuerst die Stellen mit dem Genitiv des Personalpronomens I.Person: Hipp. 243* πάλιν μου κρύψον κεφαλάν, ib. 1458 κρύψον δε μου πρόσωπον. Phoen. 1451 Ηυνάρμοσον δε βλέφαρα μου. Hec. 277 μη μου το τέκνον εκ χερών απόσπασης. Cycl. 146 ούδ' αν την γνάθον πλήσειέ μου: im App. sagt Wecklein z. d. St.: 'fort, fuerat, μοι'; das ist ganz unwahrscheinlich, denn der Sprachcharakter dieses Satyrdramas steht auf gleicher Stufe mit dem der Kom die; hier ist aber bei Kateg. I ein symp. Dativ μοι kaum zu belegen, vgl. § 34. Hipp. 198*. Med. 144* δια μου κεφάλας φλό£ ουρανιά | βαίη. Hipp. 1351* δια μου κεφαλής φσσουσ' όδύναι. Hei. 575 το δ' όμμα μου νοσεί. Ale. 385. Hipp. 853*. Androm. 1078. Her. 1395 άρθρα γαρ πέπηγέ μου. Hec. 438* λύεται δε μου μέλη (ν. 1. μοι). Cycl. 641 και τα γ' όμματα | μέστ' εστίν ημών κόνεος. — Das Possessivp r o n o m e n der 1. Person fungiert au erordentlich h ufig als Ersatz des symp. Dativs, so in der Wendung εις χείρας έλθεΐν: *) Vgl. den regelrechten Genitiv bei diesem Ausdrucke in Rhes. 491 τάζον μ' Άχιλλέιυς και στρατού κατά στόμα.
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Androm. 429 ες χείρας έλθεΐν τάς εμάς. Bacch. 1286 πώς εμάς ήλθ' ες χέρας; Heraclid. 976 έπείπερ χείρας ήλθεν εις εμάς |. Ale. 1025 χείρας ήλθεν εις εμάς |. Hei. 899. Ferner in Wendungen wie εις όψιν έλθεΐν, καλεΐν, όίγειν usw.: Med. 775 ες δψιν έλθεΐν την έμήν, ib. 173* πώς αν ες όψιν τάν άμετέραν | ε"λθοι; Bacch. 1257 τίς αυτόν δεΟρ' αν όψιν εις έμήν | καλέσειεν; Iph. Α. 998 συ μήτε σήν παΐδ' εΉαγ' δψιν είς έμήν |. Or. 272 ει μη 3 2αμείψει χωρίς ομμάτων έμών |. In der Wendung γόνυ προσπίπτει ν [vgl. K. Witte, Quaestiones tragicae (Breslau 1908) S. 18f.]: Androm. 165 προσπεσεΐν τ' έμόν γόνυ. Hik. 10 αϊ . . . προσπίτνουσ' έμόν γόνυ. Her. 1379. Man vgl. ferner folgende Stellen, in denen das Verbum meist transitiv ist: Cycl. 244 ως .·. . πλήσουσι νηδύν την έμήν. Troad. 353 πύκαίε κράτ' έμόν. Or. 134 όμμα ο' έκτήΕουσ' έμόν |. Bacch. 830. Hec. 1169. Hik. 61* έμάν τ' ες χέρα θεΐναι | νεκύων θαλερά πτώματ'(α). Hec. 1163. El. 1212* προς γενυν έμάν | τιθεΐσα χείρα. Androm. 587. Iph. A. 315,1152,1542 (Versschlu ). Hec. 91*. Or. 220 εκ δ' δμορΗον ... πελανον ομμάτων τ' έμών |. Troad. 763. Phoen.1625 γόνατα μη χρωΖειν έμά |, ib. 309*; 223*(?). Hec. 273 ήψω της έμής... χερός,ΐΚ 245. Intransitiv ist das Verbum in Phoen. 1286* δια σάρκα δ' έμάν Ι ε"λεος εΛεος έ"μολε. Iph. Τ. 1107* δακρύων λιβάδες, | αϊ παρηίδας είς εμάς | έττεσον. Hipp. 1412 ως μήποτ' έλθεΐν ώφελ' ες τούμόν στόμα, ib. 165*. Jon 876* στάΖουσι κόραι δακρύοισιν έμαί |. Phoen. 843. Hec. 246 (Versschlu ). Troad. 362 πέλεκυν ούχ ύμνήσομεν, | δς ες τράχηλον τον έμόν εΐσι χάτέρων: der Genitiv und das Pron. poss. stehen hier auf gleicher Stufe. Dem Ausdruck der Reflexivit t dient das Pron. poss. der I.Person in Phoen. 322* έμάν ... κείρομαι... κόμαν. Hei. 982 έμόν | προς ήπαρ ώσαι δίστομον Ηίφος. Ehes. 209 άμφ' εμώ θήσιυ κάρα, ib. 202. El. 688; 1221* (Versschlu ). Iph. A. 187* (Versschlu ). Gleichbedeutend mit dem Possessivum ist das Demonstrativum in Hec. 520 τέγΐ-ω το δ' όμμα, vgl. ib. 563; so bersetzt auch Schiller das Pron. poss. der 1. Person in Phoen. 309 σκιάδων δέραν αμάν mit dem Demonstrativum: 'La ... die braunen Locken diesen Hals beschatten!' Pronomen der 2. Person: Auch hier sind die genitivischen F gungen bedeutend seltener als die possessiven: Bacch. 615 ουδέ σου συνήψε χεΐρε; Cycl. 158 μών τον λάρυγγα διεκάναΗε σου καλώς; Hec. 344. Cycl. 682. Bacch. 341 δεΟρό σου στέψω κάρα | κισσώ: der hier von van Herwerden vorgeschlagene Dativ σοι h tte, selbst wenn es sich um eine Stelle aus Havers, Untersuchungen zur idg. Kasussyntax.
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lyrischer Partie handelte, sehr wenig Wahrscheinlichkeit f r sich, weil der symp. Dativ dieser Kateg. bei Euripides eben so au erordentlich selten ist. In Iph. A. 1080* ist auch wohl der Gen. σου zu schreiben, vgl. Wecklein im App. crit. z. d. St. Die den symp. Dativ vertretende Genitivform σέθεν steht stets am Versschlu ; sie tritt also wohl haupts chlich aus metrischen Gr nden f r die gew hnliche Genitivform ein: l ) Cycl. 303 νηδύν ... ττλήσαι σέθεν. Or. 1569 τψδε θριγκψ κράτα συνθραύσω σέθεν. Bacch.493. Iph. A. 1216. Troad. 756. Heracl. 931. — Das Possessivpron o m e n der 2. Person ist, wie gesagt, viel h ufiger als der Genitiv; es findet sich in Wendungen wie ες δμμα έλθει ν, κατ' όμμα ειπείν: Heraclid. 887 ουκ έβούλετο | £ών ες σον έλθεΐν δμμα. Rhes. 421 και λέγω κατ' δμμα σον |, ebenso El. 910. Ferner in der Wendung γόνυ προσπίπτειν: Iph. A. 900 προσπεσεΐν το σον γόνυ. Hei. 947 εγώ σον ουτ' αν προσπεσεΐν τλαίην γόνυ. Hit. 44* προς | γόνυ πίτνουσα το σόν,Λ. 284*. Hei. 894.Hec.787. Androm. 572; vgl. ferner Iph. A. 992 σον περιπτύΗαι γόνυ; Hik. 165 γόνυ σον άμπίσχειν χερί. Phoen. 1622. Sogar bei dem Ausdrucke *in die Hand geben', wo doch der Dat. naheliegt, findet sich das Possessivum in Ale. 1113 ες σας μεν ουν έγωγε θήσομαι χέρας. Her. 470 ες δεΗιάν τε σήν ... Ηύλον καθίει. Man vgl. ferner folgende Stellen, wo das Yerbum meist transitiver Natur ist: Androm. 588 σκήπτρψ δε τώδε σον καθαιμάΗω κάρα, ib. 895; *574. Iph. Α. 311. Or. 1042 άμφιθεΐναι ση δέρη θέλω χέρας, ib. 1527 σήν καθαιμάΗει δέρην. Her. 465. Iph. T. 833* δάκρυ ... το σον νοτίζει βλέφαρον. Hik. 1154 φίλημα παρά γένυν τιθέντα σον |. Hec. 142* πώλον άφέλΗιυν σων από μαστών, ib. 208*; 241. Phoen. 1671 στόμα γε σον προσπτύζομαι. ΕΙ. 1257 (?). Troad. 1142. Hec. 430 θανούσης δμμα συγκλήσει το σον (Verschlu ): beachte die Parallelit t von Genitiv und Possessivum. Intransitives oder med.-pass. Verbum liegt vor: Med. 689 τί γαρ σον δμμα χρως τε συντέτηχ' δδε; Or. 253 όμμα σον ταράσσεται. Bacch. 921. Heraclid. 560. Cycl. 518. Jon 246* δμμα σον δακρυρροεΐ; Genitiv und Possessivum in gleichem Satze vereinigt wieder Jon 1438 προς άσμένης πέπτιυκα σας παρηίδας. Dem Ausdruck der Reflexivit t dient das Possessivum in Hei. 1419 μη νυν άγαν σον δάκρυσιν έκτήξης χρόα, hnlich ib. 1189, Iph. A. 496; 1437 *) So sind ja auch f r die Verwendung der Formen auf -φι(ν) als Genitive bei Homer oft metrische R cksichten ma gebend gewesen, vgl. Brugmann, Griech. Gramm.3 S. 413 Anm. 1.
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μήΥ ούν γ€ τον σον πλόκαμον έκτέμης τριχός. Androm. 828* σώμα σον KorcuKirj; Hik. 287. — Der Genitiv sonstiger Pronomina vertritt den symp. Dativ in Her. 233 τ ο ύ δ ε τους ξανθούς πλοκούς [ καθημάτωσ' αν. Androm. 578 τήσδε χείρας . . . άνιέναι, hnlich ib. 716; 719 τήσδ' έλυμήνυυ χέρας; Or. 460 ου μάλιστ' αιδώς μ' έχει | ες ό'μματ' έλθεΐν. Jon 1266 (αυτής). Troad. 301. αυτών τ' έκπυροΰσι σώματα, ebenso reflexiv in Phoen. 61. Beim Nomen ist der Genitiv der regelrechte Kasus; das Verbum ist meist transitiv, und der Genitiv steht dann ohne erkennbaren Unterschied teils vor, teils nach dem Eegens: Cycl. 594 πυρουν | Κύκλωττος όψιν, ib. 485* Κύκλωπας έσω βλεφάρων ώσας, ib. 459; 474. Troad. 1285 'Οδυσσέως δε χρή | ες χείρα δούναι τήνδε. ΕΙ. 1023 διήμησ' Ίφιγόνης παιδός δέρην. Bacch. 128* ματρός τε 'Ρέας ες | χέρα θήκαν. ΕΙ. 854 στέφουσι δ' ευθύς σου κασιγνήτου κάρα, hnlich ib. 872*. Phoen. 29 ες τε δεσποίνης χέρας | έθηκαν. Iph. T. 468 μέθετε των Εένων χέρας. Or. 819* τοκέαιν ... τεμεΐν . . . χρόα. Her. 993; 253. Hik. 765. Or. 1563 ως αν αλλά παΐδ' έμήν [ ρυσώμεθ' ανδρών εκ χερών. Iph. A. 875. Nach dem Regens steht der Genitiv in Wendungen mit trans. Verb.: Cycl. 634 έκκάειν το φως [ Κύκλιυπος, ib. 617. Phoen. 1422 εΕέτεινε δ' εις ήπαρ Ηίφος | Έτεοκλέους, ib. 1397. Her. 1004 καρριψε πέτρον στέρνον εις Ηρακλέους. Ale. 854 ώστε χερσιν ένθεΐναι Ηένου. Iph. Α. 1567 κρατά τ' έΌτεψεν κόρης, ib. 632. Hec. 720. Med. 1142 κυνεΐ δ' δ μεν τις χειρ', δ δε Εανθόν κάρα | παίδων, ib. 1189. Phoen. 1375. Cycl. 658* έκκαίετε τάν όφρύν | θηρός. Auch in den "Wendungen mit intrans. Verb. steht der Gen. bald vor, bald nach dem Regens: Or. 1332 ικέτης γαρ Ελένης γόνασι προσπεσών. Hec. 339. Androm. 860* ή δούλα δούλας γόνασι προσπέσω; Jon. 389 ως ... έλθη μητρός εις δψιν. Heraclid. 449 εις εχθρού χέρας | πεσόντος. Hei. 566. Iph. T. 1421. Phoen. 63 έπει δε τέκνων γένυς εμώ ν σκιάζεται. Nachgestellt ist der Gen.: Hipp. 720 ούδ' ες πρόσωπον Θησέως άφίΕομαι. Hec. 738. Heraclid. 512 χείρας είς εχθρών πεσεΐν. Jon 732 ες ό'μματ' ευνου φωτός έμβλέψαι γλυκύ. Hipp. 416. Ale. 639. Iph. T. 902 φίλους έλθόντας είς όψιν φίλων. Androm. 529. Iph.T. 363. Bacch. 1126. Hec. 50. — Gleichbedeutend mit dem Gen. ist das posses si v eAdjektivum in Her. 79 ως προς πατρώον προσπεσούμενοι γόνυ, hnlich ib. 520. Or. 222 κούκ άναίνομαι άδέλφ' αδελφή χειρι θεραπεύειν μέλη. Rhes. 928 τρέφειν δε σ' ου βρότειον ες χέρα ... δίδωσιν. ΕΙ. 811 μοσχείαν τρίχα τεμών. 9*
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Kateg.iia.
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F r den symp. Dativ des Personalpronomens I.Person habe ich nur 3 sichere Stellen gefunden, die alle lyrischen Partien angeh ren: Hik. 609* τόδε μοι το θράσος άμφιβαίνεκ Hec. 89* ως μοι κρίνωσιν όνείρους. Hik. 599* ως μοι ύφ' ήπατι δεΐμα χλοερόν θοά£ει. — Ob das μοι Iph. A. 919 υψηλόφρων μοι θυμός αίρεται πρόσω im Anfang der Rede des Achilles, also in nicht lyrischer Partie, von Euripides selbst herr hrt, kann man bezweifeln; bekanntlich hat der Dichter diese Trag die unvollendet hinterlassen, und speziell von der Rede des Achillessagt Wecklein im App. crit: 'in Achillis oratione pleraque ab Euripide maiore abhorrere videntur'. "Wenn die Stelle echt ist, wird μοι θυμός hier als epische Reminiszenz zu deuten sein, worin μοι possessiven Sinn hat. In Hipp. 510 ήλθε δ' ά'ρτι μοι γνώμης έσω liegt ein symp. Dativ der Kateg. YI vor, die auch bei Euripides noch stark vertreten ist. Iph. A. 1580 έμοϊ δε τ' άλγος ου μικρόν είσήει φρενί kann nicht als Beispiel f r den symp. Dativ angef hrt werden, wir haben hier vielmehr ein dativisches σχήμα καθ' δλον και μέρος vor uns; da die beiden Dative hier von Haus aus gleichberechtigt neben einander stehen, zeigt z. B. Cycl. 411 έσήλθέ μοί τι θείον. Auch in Med. 225 έμοι δ' αελπτον πράγμα προσπεσόν τόδε | ψυχήν διέφθαρκ'(ε) geh rt (Jer Dativ nicht zu διέφθαρκε sondern zu προσπεσόν. F r das Personalpronomen der 2. Person ist mir hier kein Beleg· mit dem symp. Dativ begegnet: in Troad. 635 άκουσον, ως σοι τέρψιν έμβαλώ φρενί liegt wieder dativisches σχήμα καθ' δλον και μέρος vor, vgl. f r die selbst ndige Stellung des 1. DativsIph. T. 935 αισθ' αιματηρά στόμι' έπεμβαλεΐν έμοί. Das Nomen ist nur mit 2 Stellen vertreten, die beide lyrischen Partien angeh ren: Hipp. 751* ϊν' ά βιόδωρος αυΕει ίαθέα [ χθων εύδαιμονίαν θνατοΐς und Troad. 157* δια δε στέρνων φόβος άίσσει [ Τρωάσιν. Rhes. 266 zeigt dativisches σχήμα καθ' δλον και μέρος. Kateg.iib. Genitiv des Personalpronomens I.Person: Rhes. 863 καί τί μου θράσσει φρένας. Ale. 878* δ μου φρένας ήλκωσεν. Hik. 1162* έθιγε μου φρενών. Or. 297. Hec. 242 ου γαρ άκρας καρδίας έψαυσε μου. Jon 1538 εμού ταράσσει. . . φρένα. Possessivunt der 1. Person: Heraclid. 356* εμάς | φρένας ou φοβήσεις, ib. 663 έμήν τέρψαι φρένα. Med. 599 δστις την έμήν κνίίοι φρένα, ib. 398. Rhes. 916. Iph. T. 815. Troad. 7. Hec. 85* ουποτ' έμά φρήν ώδ' άλίαστος | φρίσσει ταρβεΐ. Iph. A. 506 παρά γνώμην έμήν, ebenso am Versschlu Androm. 737 κατά γνώμην
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4μήν. — Beim Personalpronomen der 2. Person steht der Genitiv bedeutend hinter dem Possessivum zur ck: Hipp. 696 το γαρ δάκνον σου την διάγνωσιν. Androm. 365 καί σου το σώφρον εΉετόΗευσεν φρενός. Troad. 1214 ψυχήν σε θ ev | έκτεινε. F r das Possessivum vgl. Heraclid. 939 τέρψαι θέλοντες σήν φρέν'(α), ib. 483 πήμα σήν δάκνει φρένα, hnlich Phoen. 383. Bacch. 1321 τίς σήν ταράσσει καρδίαν; Or. 545 σήν τι λυπήσειν φρένα. Heraclid. 703*. Hipp. 816*. Med. 1360. El. 1201* φρόνημα σον μετεστάθη, hnlich Med. 911. Troad. 182* όρθρεύου σαν ψυχάν (reflex.). — Nomen: Ale. 674 πατρός δε μη παροΗύνης φρένας. Med. 195 βροτών ουδείς λύπας|ηϋρετο ... παύειν. Hec. 434 έκτέτηκα καρδίαν | θρήνοισι μητρός, »teg. nia. Von den drei sicheren Beispielen f r den syrnp. Dativ μοι stehen zwei in lyrischen Partien: Heraclid. 378* μη μοι δορί συνταράζεις | τάν . . . πόλιν. Phoen. 1566* ά δε τάλαιν' αλοχος τίνι μοι, τέκνον, ώλετο μοίρα; ib. 1203 παίδες τε γαρ μοι 2ώσι. Phoen. 838 κλήρους τέ μοι φύλασσε ist μοι Dativ, ethic., der mit Vorliebe beim Imperativ steht. In Androm. 1083 πώς δ' οϊχεταί μοι παις; ist die berlieferung des Dativs unsicher, und es d rfte hier wohl der neben dem Dativ berlieferte Gen. μου den Vorzug verdienen1). — F r das Personalp r o n o m e n der 2. Person finden sich zwei sichere Stellen, die merkw rdigerweise beide in nicht lyrischen Teilen stehen: Troad. 622 τέθνηκέ σοι παις und Phoen. 1085 £rj σοι Ευνωρΐς , . . τέκνων. In Phoen. 1547* ούκέτι σοι τέκνα λεύσσει | φάος ist die Variante σώ berliefert, und in Bacch. 935 £ώναί τε σοι χαλώσι mu σοι wohl als Gen. poss. empfunden worden sein, vgl. den Gen. σέθεν in dieser Funktion in dem unmittelbar folgenden Verse 936 κούχ έ£ής πέπλων | στολίδες υπό σφυροΐσι τείνουσιν σέθεν 2 ). — Sonstige Pronomina und das pronominale Adjektiv sind mit 6 sicheren Stellen vertreten, von denen 3 in lyrischen Teilen stehen: Ale. 904* φ κόρος άΗιόθρηνος Ι ώλετ'(ο). Troad. 107* ή πατρίς ερρει και τέκνα και πόσις, ib. 39 fj παΐο . . . λάθρα τέθνηκέ. Ale. 931* πολλοίς | ήδη παρ*) Als poss. Gen. fungiert auch μοι in der hnlichen Stelle Jon 904* και νυν £ppei . . . παις μοι καί σος τλάμων. *) Auch die Dative ύμΐν und ήμΐν in Rhes. 670 und Bacch. 217 fungieren wohl als poss. Genitive; eine Stelle wie Rhes. 644 εχθρών τις ήμΐν χρίμπτεται στρατεύματι (dativ. σχήμα καθ' δλον καί μέρος) zeigt uns, •wie diese Entwicklung m glich war.
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έλυσεν Ι θάνατος δάμαρτα. Bacch. 447 αυτόματα δ* αύταΐς δεσμά διελύθη ποδών und ib. 696 ο σαι σι ν ομμάτων | σύνδεσμ' έλέλυτο. In Bacch. 761 τοις μεν γαρ ούχ ήμασσε λογχωτον βέλος ist die berlieferung des Dativs unsicher, wenn er zu Recht besteht, gilt die Bemerkung von F. G. Sch ne (Ausg. der Bacchen, Berlin 1858) z. Y. 753: 'Der Dativ ist dem Genitiv (των μεν) vorgezogen, um das nahe Interesse, welches die Handelnden am Erfolge ihrer Tat hatten, in die F gung hineinzulegen". — F r den symp. Dativ des N omen s finde ich nur 2 Belege, von denen einer in lyrischem Teile steht: Troad. 558* βρέφη . . . περί πέπλους Ιβαλλε μα-|τρι χείρας. Jon 1034 κάθες βαλών ες πώμα τω νεανία. Kateg.nib. Genitiv des Personalpronomens 1. Person: Phoen. 927 παΐδά μου κατακτενεϊς; hnlich Androm. 339. Iph. A. 898; 1267 οι τάς εν "Αργεί παρθένους κτενοΰσί μου. Or. 1612 ή παΐδά μου φονεύσετε; ΕΙ. 86 ος μου κατέκτα πατέρα. Iph. T. 706 μη προδώς μου την κασιγνήτην ποτέ. Hei. 1075 πόνους γαρ δαίμονες παύσουσί μου. Ehes. 925 (ημών). H ufiger ist das Possessivpronomen: Hec. 1207 έκτεινε τον έμόν παΐδά, hnlich ib. 1198, Phoen. 967, Ale. 3. Iph. A. 1355 την έμήν μέλλουσαν εύνήν μη κτανεΐν. ΕΙ. 1029 παΐδ* έμήν διώλεσεν. Or. 1566. Phoen. 1376 πατρίδα πορθήσων έμήν |, ib. 1437. Hec. 547 την έμήν πέρσαντες . . . πόλιν. Hei. 691. Her. 1267. Troad. 865. Hipp. 944 τ|σχυνε τάμα λέκτρα. Or. 1691*; 201. — Genitiv des Personalpronomens 2. Person: Androm. 68 τον παΐδά σου μέλλουσιν ... κτενεΐν. Or. 1578 μέλλω κτενεΐν σου θυγατέρ'(α) (ν. 1. σήν). Phoen. 1586 παΐδά δε κτενώ σεθεν. Ale. 518 ου μην γυνή γ' δλωλεν "Αλκηστις σέθεν; h ufiger ist auch hier das Possessivum und zwar ist das Verbum dann stets transitiv: El. 1086 σήν θυγατέρ* εΊσεινεν πατήρ, hnlich Androm. 655, ib. 171 δς σον ώλεσεν πόσιν, ib. 355 ει σήν παΐδά φαρμακεύομεν. Her. 496 (Versschlu ). Iph. A. 1208. El. 885 δς σον πατέρα κάμον ώλεσε, hnlich ib. 970. Rhes. 293. Hei. 884 νόστον σον διαφθεΐραι θέλει. Iph. A. 1202. Her. 1399. Ale. 1072. — Relativum: Or. 1229 ου θέλω δάμαρθ' ελών | κτεΐναι: evtl. zu Kateg. IVb; ib. 1135 ων πατέρας Ικτειν', ων δ' άπώλεσεν τέκνα. Med. 505 ων πατέρα κατέκτανον. Hipp. 1165 δτου κατήσχυν' άλοχον ως πατρός. — Nomen: Androm. 723 2ύλλυε δεσμά μητρός. Her. 1123 λύσω . .. δεσμά παιδός ή τί δρω; Med. 1303 (kann auch zu Kateg. Ib gestellt werden). In Her. 101 ist der berlieferte Gen. βροτών zu bevorzugen vor dem Dativ βροτοΐς im schol. Pind. Pyth. ΠΙ 160.
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Kateg. rva.
F r den symp. Dativ bei Verben des 'Wegnehmens' sind mir nur zwei sichere Beispiele begegnet, die beide in lyrischen Partien stehen: Androm. 841* τί μοι ίίφος εκ χερός ήγρεύσω; Hipp. 1103* ή μέγα μοι τα θεών μελεδήματ'(α)... λύπας παραιρεΐ: es handelt sich also hier um ein Wegnehmen in bonam partem. In Hipp. 799 τέκνων μοι μη τι συλάται βίος; kann der Dativ auch als Gen. poss. empfunden worden sein. Bei Verben des 'Abwehrens 1 sind mir nur nominale1) symp. Dative begegnet: Troad. 776 παιδί τ' ου δυναίμεθ' αν | θάνατον άρήΈαι. Med. 1276* άρήΕαι φόνον | δοκεΐ μοι τέκνοις. Her. 193 ουκ Ιχει τω σώματι | θάνατον άμΰναι. Rhes. 788. Heraclid. 840 ουκ άρήΕετ' αίσχύνην πόλει; Kateg. ivb. H ufiger als der Dativ ist der Genitiv bei Verben des 'Wegnehmens', sowohl in bonam als in malam partem: Phoen. 991 πατρός έΗεΐλον φόβον. Med. 455 βασιλέων θυμουμένων | οργάς άφήρουν, hnlich ib. 1150. Her. 98 και δακρυρρόους τέκνων | πηγάς άφαίρει. Ale. 347 συ γαρ μου τέρψιν έϋείλου βίου. Jon 1303 συ των άτέκνων δήτ' άναρπάσεις δόμους; Rhes. 833f. Kateg. ινc. Ale. 514 απ' ουν τέκνων σων πημονήν εϊ'ργοι θεός. Phoen. 744 άμύνειν τειχέων προσαμβάσεις. Kateg. v. Hier sind zun chst die Stellen zu erw hnen, wo der symp. Dativ μοι beim Vokativ steht: Ale. 313 ώ τέκνον μοι, ebenso Iph. A. 613. Or. 124. Jon 1399: 'verba ilia ... semper a matre dicta s u n t . . . neque usquam similis dativus nomini παις additus est.' (P. Menge a. a. 0. S. 14). Her. 626 ω γύναι μοι. Iph. Τ. 922 ώ πόσις μοι2). Troad. 1081*. El. 1308* ώ σύγγονέ μοι. Jon 1324; 1437 ώ φιλτάτη μοι μήτερ. Hei. 1028 ώ θανών μοι πάτερ, ib. 1399 ώ καινός ήμΐν πόσις2). Im Gegensatz zu den vorhergehenden Kategorien hat der symp. Dativ in diesen gef hlvollen Anreden das Feld behauptet ohne irgend eine Konkurrenz von Seiten des Genitivs, der hier erst in sp terer Zeit eindringt, vgl. von Wilamowitz, Herakles II2. S. 140f. Nach P. Menge a. a. 0. S. 14 *) Abgesehen nat rlich von F llen wie Hec. 159 τίς άμύνει μοι; wo Ellipse des Akkusativs vorliegt, vgl. S. 224. *) Reiner Possessivausdruck ist dagegen μοι in Hei. 340* τί μοι πόσις μέλεος έτλα; ebenso ήμΐν in Jon 1031 έλθών IV ήμΐνβουθετεΐ λάθρα πόσις: wie ήμΐν zu der hier vorliegenden possessiven Funktion kommen konnte, zeigt au er der oben S. 133 Anm. 2 zitierten Stelle Bacch. 336: ϊνα... ήμΐν... τιμή παντΐ τω γένει προσ^, wo von Haus aus dativisches σχήμα καθ' δλον και μέρος vorliegt, der Dativ aber possessiv empfunden werden konnte = 'unserem ganzen Geschlechte', vgl. Elmsley z. d. St. und zu Bacch. 619.
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steht der Dativ in ώ τέκνον μοι nicht auf gleicher Stufe mit dem der brigen oben angef hrten Wendungen: 'τέκνον illis locis passivum accipio et μοι accedere ad significatum verborum υπ' έμοΟ dico.' Damit d rfte Menge schwerlich jemanden berzeugen, und es liegt kein Grund vor, den Dativ μοι in ώ τέκνον μοι anders zu deuten als z. B. in ώ πόσις μοι. Au erhalb der Anrede begegnen die symp. Dative des Personalpronomens 1. Person an folgenden Stellen: Ion. 136* Φοίβος μοι γενέτωρ πατήρ, ib. 528 που δε μοι πατήρ συ; (ν. 1. εμού, vgl. die possessive Ausdrucksweise ib. 530). Phoen. 288 πατήρ μεν ήμΐν Οιδίπους. Hik. 930 Ηένος γαρ ην μοι. Heraclid. 766* Ζευς μοι σύμμαχος. Bacch. 612 τίς μοι φύλαΗ ην; (ν. 1. μου). Troad. 955. Bacch. 1047 2ένος θ' δς ήμΐν πομπός ην. Her. 821* άπότροπος γένοιό μοι πημάτιυν. Heraclid. 742 σύμμαχος γένοιό μοι. Ion. 739 του γήρως οέ μοι ... ιατρός γενου. Phoen. 1715* συ μοι ποδαγός . . . γενου. Die genitivische Yariante ist hier nicht wahrscheinlich, weil es sich um eine Stelle aus lyrischer Partie handelt; anders steht es mit den nicht lyrischen Teilen angeh rigen Stellen Hec. 789 συ μοι γενου | τιμωρός und Cycl. 566 οινοχόος τέ μοι γενου, wo beidemal auch der Gen. μου berliefert ist. El. 784 χρή συνεστίους έμοι... γενέσθαι. Troad. 1217*. Ein anderes Ethos hat der pronominale1) Dativ an folgenden drei Stellen: Ale. 769 ή 'μοί πάσί τ' οίκέταισιν ην | μήτηρ (ν. 1. ή μοι). Hec. 280 ήδ' αντί πολλών εστί μοι παραψυχή, | πόλις τιθήνη βάκτρον ήγεμών όδοΰ (vgl. Schmidt, Krit. Stud. 2, 80), hnlich Or. 733: vgl. ber diese drei Stellen die Bemerkung zu Π. Z. 429 f. oben S. 91. Viel seltener ist der symp. Dativ des Personalpronomens 2. Person 2 ): Iph. T. 86 "Αρτεμις σοι σύγγονος (v. 1. ση). Hik. 246 εγώ σοι σύμμαχος γενήσομαι; Khes. 277. — Bei dieser Kateg. ist auch das N o m e n ziemlich vertreten: Hik. 867 φίλοις τ' αληθής ην φίλος. Alk. 1095. Hec. 1218. Rhes. 324 οίος ην Τροία φίλος (ν. 1. Τροίας). Heraclid. 920* πατρί τώνδ' Άθάναν | λέγουσ' έπίκουρον είναι. Androm. 65. Phoen. 834 ως τυφλώ πόδι | οφθαλμός ει συ. Ale. 377 γενου τοΐσδ' άντ' εμού μήτηρ τέκνοις, hnlich Heraclid. 229. Troad. 969 ') Ebenso beim Nomen in Cycl. 316 6 πλοΟτος ... τοις σοφοΐς θβός = 'der Reichtum gilt den Weisen soviel wie ein Gott'. *) Hier sind die possesiven Ausdrucksweisen h ufiger, vgl. Jon 530 πατήρ σος βίμι. Phoen. 619 ούκέτ' είμΐ παις σος. Bacch. 1118 €ίμΐ παις σέθεν. ΕΙ. 898 σος γαρ εστί νΟν | δούλος, hnlich Iph. A. 330.
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ταΐς θεαΐσι πρώτα σύμμαχος γενήσομαι. Andrem. 684 ή δ' ομιλία . . . βροτοΐσι γίγνεται διδάσκαλος. In den seltenen F llen, wo rein ad n o rain ale Verbindungen vorliegen, wie Cycl. 30 Κύκλωπι δείπνων άνοσίων διάκονος, Or. 363 ό ναυτίλοισι μάντις, Hec. 1267 ό ΘρηΓι μάντις, Phoen. 17 m chte ich keinen reinen symp. Dativ anerkennen ; der Dativ wird hier ebenso durch die den betreffenden Substantiven zugrunde liegenden Verben veranla t sein wie in dem bekannten Beispiele Aesch. Prom. 639 πυρός βροτοΐς δοτήρ' οράς Προμηθέα, vgl. Bnigmann, Grdr. II2, 2. Teil (1911) § 494. kateg. vi. Der symp. Dativ des Personalpronomens I.Person steht berwiegend an solchen Stellen, die lyrischen Partien angeh ren: Hipp. 129* . . . μοι |... φάτις ήλθε, ib. 1373* καί μοι Θάνατος ... έλθοι. El. 135* ελθοις δε πόνων έμοι | τα μελέα λυτήρ. Troad. 587* μόλοις, ώ πόσις, μοι. Jon 887* ήλθες μοι χρυσω χαίταν | μαρμαίρων. Iph. Α. 602*. Khes. 355* συ μοι Ζευς ... ήκεις. Androm. 83 θέλεις ουν άγγελος συ μοι μολεΐν; Iph. A. 842 ούδ' έ£ Ατρειδών ήλθε μοι λόγος γάμων. Phoen. 94; 929 εκ του δ' έμοι τόδ' ήλθε και τέκνψ κακόν; Hipp. 510. Or. 1348. Beim Personalpronomen der 2. Person finden sich dagegen nur zwei Belege aus lyrischen Teilen: Jon 846 πριν σοι θάνατον ... μολεΐν. Ale. 927* σοι... ήλθεν ... τόδ' | άλγος. Iph. A. 906 σοι δ' όνειδος ϊΕεται. Hipp. 834. Or. 951 άρχεται δε σοι | πικρόν θέαμα καί πρόσοψις αθλία. Khes. 822* δτε σοι | άγγελος ήλθον, ib. 433 σύμμαχόν τέ σοι μολεϊν, hnlich ib. 599. Hei. 874 (ev. zu Kateg. Va). — Die einzige Stelle, die mir f r den symp. Dativ des Demonstrativpronomens begegnet ist, steht in lyrischer Partie: Iph. T. 420* γνώμα δ' οίς μεν άκαιρος δλ-1 βου, τοις δ' ες μέσον ήκει. — Der Dativ der Nomina findet sich auch berwiegend in lyrischen Teilen: Med. 417* έρχεται τιμά γυναικείω γένει. Hipp. 1462* κοινόν τόδ' αχός πάσι πολίταις | ήλθεν άέλπτως. Hec. 84* ή£ει τι μέλος γοερόν γοεραΐς. Phoen. 1046* (vgl. Schmidt, Krit. Stud. 2, 376). Androm. 509* μόλε φίλοις επίκουρος. Or. 995*. Iph. A. 1254 άγων Άτρείδαις και τέκνοις ήκει μέγας. Androm. 852. Cycl. 602. — Auf lokaler Anschauung beruhen Phoen. 354 προς 4μέ γαρ κακών Ιμολε τώνδ' αχη und Hipp. 841* πόθεν θανάσιμος τύχα, | γύναι, σαν .. . 2βα καρδίαν; § 32. Das Ergebnis f r Euripides ist also folgendes: Die possessive Ausdrucksweise berwiegt in der Kateg. I—IV ganz bedeutend ber die dativische; denn 273 Belegen f r den
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Genitiv bzw. das Fron. poss. stehen nur 36 Belege für den symp. Dativ gegenüber. Die lokale Ausdrucksweise ist, abgesehen von. Kateg. IVc, nur bei Kateg. VI mit einigen Stellen vertreten. Yon den 36 Beispielen für den symp. Dativ entfallen allein 25 aufs Pronomen, darunter 19 Stellen mit dem symp. Dativ des Personalpronomens 1. und 2. Person, das Nomen ist dagegen bloß mit 11 Beispielen vertreten*), wovon allein 5 der Kateg. IV angehören (Verba des 'Abwehrens'), während auf die Kateg. I— nur je zwei Stellen entfallen. Es ist bemerkenswert, daß von den 36 dativischen Belegen 21 in lyrischen Partien stehen, auch die Beispiele für den symp. Dativ der Kateg. VI finden sich überwiegend in lyrischen Teilen. Von den 273 Stellen mit possessiver Ausdrucksweise stellt das Possessivpronomen 1. und 2. Person mit zusammen 144 Stellen die Hauptmasse2); für den Gen. des Nomens rinden sich 67, für den des Personalpronomens 1. und 2. Person 50 und für den der sonstigen Pronomina 12 Belege. § 33. Fassen wir zum Schluß dieses Kapitels die für die drei Tragiker gewonnenen Ergebnisse kurz zusammen: die possessive Ausdrucksweise ist in den Kateg. I—IV bei allen Tragikern häufiger als die dativische, am häufigsten ist sie aber bei dem jüngsten Tragiker, Euripides, und am seltensten beim ältesten, Aeschylus; umgekehrt ist bei letzterem der symp. Dativ relativ am stärksten vertreten, bei Euripides aber relativ am schwächsten8). Es läßt sich also innerhalb der Tragiker eine Abnahme der dativischen Ausdrucksweise und eine entsprechende Zunahme der possessiven konstatieren. Je mehr der symp. Dativ an Terrain verliert, desto mehr schränkt er sich auf die lyrischen Partien der Tragödie ein; von den 36 Belegen für den symp. Dativ bei Euripides entfallen volle 22 auf lyrische Teile, während bei Aeschylus und Sophokles der Prozentsatz *) Nur bei den Kateg. V und VI tritt auch der nominale symp. Dativ in den Vordergrund. a ) An den Stellen, wo sich am Versschluß findet, werden metrische Gründe seine Verwendung bestimmt haben (vgl. S. 151 Anm.); im Gegensatz zu sind die Formen des Possessivpronomens der 2. Person wegen ihrer Einsilbigkeit viel seltener am Versschluß verwendet, hier bot sich ein Ersatz in dem zweisilbigen , das als Stellvertreter des symp. Dativs stets am Versschluß vorkommt. ») Das Zahlenverhältnis für dativische und genitivische Ausdrucksweise ist bei Aeschylus 23 : 38, bei Sophokles 16: 71, bei Euripides 36: 273.
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der in lyrischen Teilen vorkommenden Dative geringer ist. Bei allen Tragikern entf llt die Hauptmasse der symp. Dative in den Kateg. I—IV aufs Pronomen, speziell aufs Personalpronomen 1. und 2. Person; die einzige Kategorie, bei der der symp. Dativ des Nomens einigerma en in den Vordergrund tritt, ist Kateg. VI. Zu den Belegen f r den den symp. Dativ vertretenden Genitiv stellt das Nomen das gr te, das Pronomen dagegen das geringste Kontingent. Bemerkenswert ist das stete Anwachsen des Possessivpronomens 1. und 2. Person, das bei Aeschylus mit 13, bei Sophokles mit 38 und bei Euripides sogar mit 144 Stellen vertreten ist. 5. Kapitel. Aristophanes.
Kateg.ia.
§ 34. Beim Personalpronomen der 1. Person hat sich der symp. Dativ nur gehalten in der sprichw rtlichen "Wendung Ach. 833 ες καφαλήν τράττοιτ' έμοί, mit Ellipse des Verbs Plut. 651 μη δήΥ ε>οιγ' ες την κεφαλήν. Die Stelle Nub. 507 ες τύυ χεΐρέ νυν | δός μοι μελιτουτταν kann nicht in Betracht kommen, weil der Dativ hier zum Imperativ δός geh rt. Es scheidet ferner aus Vesp. 11 κάμοί γαρ άρτίιυς έπεστρατεύσατο j Μήδός τις επί τα βλέφαρα νυστακτής ύπνος, denn Αν. 1522 επιστρατεύσει ν ... τψ Διί, wo der Dativ auch ohne Hinzuf gung eines K rperteilnamens steht, zeigt, da wir es hier mit dem bei den Verben des 'Angreifens' blichen Kasus zu tun haben. Auch in Ach. 1226 λόγχη τις έμπέπηγέ μοι δι' όστέων όδυρτά besteht keine urs chliche Verkn pfung zwischen dem Dativ und der K rperteilbenennung; der Dativ ist hier einzig und allein bedingt durch das mit εν komponierte Verbum, vgl. Eccl. 956 άτοπος δ' Ιγκειταί μοί τις j πόθος und Vesp. 203 πόθεν ποτ' έμπέπτωκέ μοι το βυυλίον; es bleibt dann nur die Stelle Eccl. 360 οποί βαδιεΐταί μοι το λοιπόν ή κόπρος: durch die Isoliertheit dieses Beispiels wird hier die genitivische Variante μου zur Gewi heit erhoben. — hnlich liegen die Verh ltnisse beim Personalpronomen der 2. Person: erhalten ist der symp. Dat. auch hier nur in der erstarrten Wendung ες κεφαλήν σοί! (Plut. 526, Pax 1063). Αν. 1112 ist der Dativ ύμΐν abh ngig von einem Verbum des 'Gebens' und hnlich in Ean. 626 ίνα σοι κατ' οφθαλμούς λέγη der Dativ σοί von einem Verbum des *Sagens'; zudem ist an der letzten Stelle auch der Gen. σου
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berliefert. Es bleibt dann nur die Stelle Pax 746 μών ύστριχις είσέβαλέν σοι | εις τάς πλευράς πολλή στρατιφ: neben dem Dativ ist hier auch der Akk. berliefert; wenn der Dativ zu Recht besteht, ist er ebenso zu beurteilen, wie der Dativ μοι in der oben besprochenen Stelle Ach. 1226. — Bei sonstigen Pronomina und pronominalen A d j e k t i v e n ist mir nur ein sicheres Beispiel f r den symp. Dativ begegnet: Bccl. 402 δς αυτός αύται βλεφαρίδ' ουκ έσώσατο. In Αν. 518 steht der Dativ αύτοΐς in der Wendung 'jetn. etwas in die Hand geben'. Da in Equ. 375 έμβαλόντες αύ-1 τω πάτταλον . . . . ες το στόμ'(α) der Dativ in keiner Weise durch den Hinzutritt des K rperteilnamens bedingt ist, geht klar hervor aus Thesm. 222 έμβαλώ σοι πάτταλον, Vesp. 204 μυς ένέβαλέ σοί πόθεν, vgl. auch Pai 249. Dasselbe gilt von Av. 560 έπιβάλλειν | σφραγΐδ' αύτοΐς επί την ψαιλήν verglichen mit ib. 1215 ουδέ σύμβολον | έπέβαλεν όρνίθαρχος ουδείς σοι παρών; von einem komponierten Yerbum ist der Dativ ferner abh ngig in Plut. 943 και ταύτα προς το μέτωπον αύτίκα δη μάλα | ώσπερ κοτίνψ προσπατταλεύσιυ τουτψί (vgl. auch am Schlu dieser Kateg. ber Ean. 1074). In Thesm. 827* πολλοίς δ' έτεροις από των ώμων . . . ?ρριπται το σκιάδειον liegt Dativ beim Passiv vor. —Das N o m e n ist nur mit einem sicheren Beispiele f r den symp. Dativ vertreten: Ach. 220* επειδή . . . και παλαίω Λακρατείδη το σκέλος βαρύνεται, also Dativ eines Eigennamens und dazu in lyrischer Partie. Die Stelle Plut 1110 ή γλώττα τω κήρυκι τούτων τέμνεται = et talia nuntianti coiisecratur lingua! (van Leeuwen) steht auf einem besonderen Brett: der Dativ ist hier eigentlich ein Dat. commodi, der aber mit beabsichtigter Zweideutigkeit als Dat. incommodi d. h. als Dat. symp. empfunden werden soll, vgl. die Anm. von Blaydes und van Leeuwen z. d. St. In Ran. 1074 και προσπαρδεΐν γ' ες το στόμα τω θαλάμακι h ngt der Dativ von dem mit προς komponierten Verbum ab, wie in der oben zitierten Stelle Plut. 943; da der Dativ hier in keiner urs chlichen Beziehung zu der K rperteilbenennung steht, zeigt Athen. IX 378 a τοις λοιποΐς δε προσπέρδου, vgl. auch Thesm. 571 και γαρ γυνή τις ή μι ν . . . προστρέχει. In Αν. 1081 τοϊς τε κοψίχοισιν ες τάς ρίνας έγχεΐ τα πτερά ist der Dativ, wie so h ufig, durch das mit εν komponierte Yerbum bedingt. Der Genitiv des Personalpronomens I.Person, berwiegend in Wendungen mit trans. Yerb, steht meist vor dem
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Kegens: Equ. 910 άπομυ£άμενος . . . μου προς την κεφαλήν άποψώ. Ach. 1214 λάβεσθέ μου λάβεσθε του σκέλους. Ban. 548. Eccl. 354 νυν οέ μου | άχράς τις έγκλήσασ' ?χει τα σιτία: der symp. Dativ μοι, den hier van Leeuwen schreibt, entspricht in keiner Weise dem Sprachcharakter des Aristophanes, cf. Kateg. la. Av. 26 βρύκουσ' άπέδεσθαί φησί μου τους δακτύλους: der Dativ μοι, den hier Cobet und Meineke schreiben, k nnte nur zu φησί geh ren. Fragm. 462 (K.) τί μου στρέφει την γαστέρα; van Leeuwen in der Anm. zu Flut. 1131 schreibt hier wieder ohne irgend eine Berechtigung den Dativ μοι. Lys. 291 ως έμοΟ γε τω £υλω τον ώμον έΒπώκατον: "equidem malim *έμοί' (van Leeuwen). Ach. 1216. Lys. 552 ήνπερ .. ."Ερως ... ιμ^Ρον ημών κατά των κόλπων και των μηρών καταπνευση: der Gen. ημών ist die Lesart der besten Hs., des cod. Kavennas; der Dativ ήμΐν, den van Leeuwen aufgenommen hat, ist eine mit dem Sprachcharakter des Aristophanes nicht in Einklang stehende Konjektur Bentleys. Nach dem Regens steht der Gen. in Plut. 822 «Ιδακνε γαρ τα βλέφαρα μου. Lys. 1029 ως τον όφθαλμόν γε μου . . . πάλαι δάκνει, hnlich ib. 301 ου γαρ αν ποθ' ώδ* όδά£ £βρυκε τάς λήμας έμοο: der Dativ έμοί, den Kock zu Av. 26 schreibt, ist in keiner Weise zu rechtfertigen. Lys. 314 ταυτί μεν ήδη την ί>άχιν θλίβοντά μου πέπαυται. Ran. 482 οϊσε προς την καρδίαν μου σπογγιάν. Ach. 585. In Wendungen mit intransitiv, oder pass.-med. Yerbum findet sich der Gen. Lys. 216 ύπολύεταί μου τα γόνατ'(α): der Dativ μοι, den van Leeuwen schreibt, ist Konjunktur von Cobet. Vesp. 713 νάρκη μου κατά της χειρός καταχεΐται. Ran. 1006 καί μου τα σπλάγχν' αγανακτεί. Thesm. 132 αιστ' εμού γ' άκροωμένου | υπό την έδραν αυτήν ύπήλθε γάργαλος. Vesp. 6. Nachgestellt ist der Gen. Plut. 699 ή γαστήρ γαρ έπεφύσητό μου. Nub. 411. Ganz vereinzelt1) ist die attributive Stellung des Gen. in Ran. 485 εις την κάτω μου κοιλίαν καθείρπυσεν, vgl. Fuller a. a. 0. S. 103. — Das Possessivpronomen ist in charakteristischem Gegensatz zur Trag die bei Aristophanes au erordentlich selten, mir sind bei dieser Kateg. f r έμός nur zwei Stellen bekannt: Thesm. 248 ει τον έμόν πρωκτόν πλύνει und Pax 317 ην απα£ εις χείρας Ιλθη τάς ι
) An den beiden anderen Stellen, wo der Genitiv des Personalpronomens 1. und 2. Person bei Aristophanes attributive Stellung hat, ist er nicht Vertreter des symp. Dativs: Lys. 168 τώς μεν άμών άνδρας (dor.), und Av. 1110 τάς γαρ υμών οικίας έρέψομβν προς άβτόν.
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εμάς: wie in diesen beiden F llen hat das Possessivuni bei Aristophanes auch sonst stets den Artikel, der nur an solchen Stellen fehlt, die lyrischen oder parodischen Partien angeh ren, sowie in einigen erstarrten adverb. Redensarten, z. B. γνώμην έμήν (Vesp. 983), vgl. F ller a. a. 0. S. 101 f., Blaydes zu Equ. 304 und Zacher, Aristophanesstudien (Leipzig 1898) S. 48. — Der Genitiv des Personalpronomens 2. Person steht ganz berwiegend in "Wendungen mit transitiv. Verbum und zwar meist vor dem Regens: Lys. 448 έκκοκκιώ σου τ ας . . . τρίχας. Thesm. 567 έκποκιώ σου τάς ποκάδας. Lys. 367 βρύκουσά σου τους πλεύμονας και τάντερ' έΗαμήσω. Equ. 289 κυνοκοπήσω σου το νώτον, ib. 364 κινήσω γέ σου τον πρωκτον αντί φύσκης, ib. 708 έΗαρπάσομαί σου τοις όνυΗι τάντερα. Ran. 572. Lys. 364, 1025. Thesm. 59. Nach dem Regens steht der Genitiv: Ran. 575 τον λάρυγγ' αν έκτέμοιμί σου. Equ. 374 τον πρηγορώνά σούκτεμώ, ib. 373 τάς βλεφαρίδας σου παρατιλώ. Ran. 473 ή τα σπλάγχνα σου | διαστταράΗει, ib. 475; 854 τον κρόταφόν σου ... θενών. Plut. 1068. — Intransitiv, bzw. passiv.-med. Verbum liegt nur an folgenden vier Stellen vor: Lys. 80 ως δε σφριγφ το σώμα σου. Equ. 369 ή βύρσα σου θρανεύσεται, ib. 1347. Pax 1068. — F r das Possessivpronomen sind mir auch hier nur zwei Belege zur Hand: Ach. 92 έκκόψειέ γε | κόραΗ πατάΗας τον τε σον του πρέσβεως: beachte die Parallelit t von Possessivum und Genitiv; Nub. 40 τα δε χρέα ... ες την κεφαλήν απαντά την σήν τρέφεται. — Die den symp. Dativ vertretenden Genitive von αυτός stehen mit Ausnahme von Vesp. 277 έφλέγμηνεν αύτοΰ | το σφυρόν γέροντος δντος; und ib. 431, stets in Wendungen mit transit. Verb; wie beim Personalpronomen berwiegt auch hier die Voranstellung der Genitive: Plut. 721 κατέπλασεν αυτού τα βλέφαρ' έκστρέψας, ib. 731 κατεπέτασ' αυτού την κεφαλήν φοινικίδι. Αν. 286 προσεκτίλλουσιν αύτοΟ τα πτερά. Ran. 1094 παίουσ' αύτοΟ | γαστέρα, πλευράς, λαγόνας, πυγήν. Ach. 1166 πατάΞειέ τις αυτού ... την κεφαλήν Όρέστης. Ran. 577. Equ. 378 την γλώτταν έΗείραντες αύ-(τοΰ. Lys. 381 Ιμπρησον αυτής τάς κόμας. Nub. 150 ένέβαψεν είς τον κηρόν αυτής τω πόδε. Lys. 455 αποστρέφετε τάς χείρας αυτών. All diesen Stellen mit pr dikativer Stellung des Genitivs steht blo eine mit attributiver gegen ber: Nub. 1109 την δ' έτέραν αύτοΰ γνάθον | στόμωσον, vgl. Fuller a. a. 0. S. 103. — F r den Gen. des Reflexivums vgl. Eccl 406 σαυτοΰ παραλείφειν τα βλέφαρα: van Leeuwen bevorzugt mit
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Unrecht die v. 1. σαυτώ(ι). Ran. 424 πρωκτόν | τίλλειν εαυτού και σπαράττειν τάς γνάθους. — Der Gen. des Relativums ist mit vier Stellen vertreten: Av. 1560. Pax 75δ ου ... άττ' οφθαλμών Κύννης ακτίνες ελαμπον, ebenso Yesp. 1032. Ran. 679 εφ ου δη χείλεσιν . .. έπιβρέμεται | θρηκία χελιδών. — Das Demonstrativum ούτος stellt ebenfalls vier Genitive: Nub. 592 ην . . . φιμώσητε τούτου 'ν τω Ηύλψ τον αυχένα. Thesm. 538 ταύτης αποψιλώσομεν τον χοΐρον. Lys. 360 εί νή ΔΓ ήδη τάς γνάθους τούτων τις ή δις ή τρις | Ικοψεν, ib. 680 τούτων χρήν άπασών ες τετρημένον Ηύλον | έγκαθαρμόσαι . . . τον αυχένα: diese den symp. Dativ vertretenden Genitive von ούτος haben also alle pr dikative StellungT), w hrend sie sonst nach F ller a. a. 0. S. 104 'constanter fere attributivam positionem* auf weisen; auch in der bei F ller S. 104 zitierten Stelle Cratinus Fab. Inc. 129 τούτου δ' άπάσας άποτεμώ τάς μηχανάς vertritt der pr dikativ gestellte Genitiv einen symp. Dativ (Kateg. III).— Das Nomen, das bei Kateg. la nur mit oiner Stelle vertreten war, stellt hier zahlreiche Belege; das Verbum ist meist transitiv und der Genitiv steht dann berwiegend vor dem Regens: Nub. 146 δακοΟσα γαρ του Χαιρεφώντος την όφρΰν. Ach. 158 τίς των Όδομάντων το πέος άποτεθρίακεν; Lys. 635 πατάΕαι τήσδε γραός την γνάθον. Ran. 149 ή πατρός γνάθον | έπάταΗεν. Αν. 1254 της διακόνου | πρώτης άνατείνας τω σκέλη, ib. 1612; 583 των προβάτων τους οφθαλμούς έκκοψάντων. Pax 645 χρυσίω των ταΰτα ποιούντων έβύνουν το στόμα. Plut. 313. Nach dem Regens steht der Gen. Plut. 379 το στόμ' έπιβύσας κέρμασιν των ρητόρων, vgl. den vorangestellten Gen. bei derselben Wendung in der kurz vorher zitierten Stelle Pax 645. Ran. 1441 ό2ίδας ραίνοιεν ες τα βλέφαρα των εναντίων. Ach. 1066 νύκτωρ άλειφέτω το πέος του νυμφίου. Ach. 863 φυσητέ τον πρωκτόν κυνός. 1st das Verbum intransitiv oder med.-passiv, so steht der Gen. ebenso oft vor wie nach dem Regens: Thesm. 913 έλθών σης δάμαρτος ες χέρας. Pax 279. Eccl. 255 τούτψ μεν εΐπον ες κυνός πυγήν όράν. — Thesm. 1182 καθιΖομένη δ' επί τοΐσι γόνασι του Σκύθου. Nub. 147. Ran. 345 γόνυ πάλλεται γερόντων. Ein sicheres Beispiel f r den symp. Dativ ist mir hier auch beim Personalpronomen nicht begegnet. In Equ. 1237 ως μου χρησμός άπτεται φρενών ist μου = μοι ό eine Konjektur 4
) Bei Kateg. lib begegnet dagegen auch ein Beispiel mit attributiver Stellung, vgl. unten S. 144 Anm.
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Dindorfs, die berlieferung bietet den Genitiv. In Vesp. 756 ποΟ μοι ψυχή; fungiert μοι als Gen. poss., zudem liegt hier eine Parodie der Trag die vor, vgl. van Leeuwen z. d. St. In Kan. 52 άναγιγνώσκοντί μοι | την Άνδρομέδαν προς εμαυτόν εξαίφνης πόθος | την καρδίαν έπάταΗε ist Dativus absolutus anzuerkennen, und in Nub. 1500 ην ή σμινύη μοι μη προδώ τάς ελπίδας liegt wohl Dat. ethicus vor. Kateg.iib. Der Genitiv des Personalpronomens I.Person findet sich an folgenden Stellen: Ach. 12 πώς τοΟτ' έ"σεισέ μου δοκεΐς την καρδίαν; Yesp. 696 ως μου τον θΐνα ταράττεις, ib. 697. Nub. 1368 πώς οΐεσθέ μου την καρδίαν όρεχθεΐν; ib. 319 ή ψυχή μου πεπότηται. Wie bei Kateg. I entspricht auch hier das Possessivpronomen nicht dem Sprachcharakter des Aristophanes: Kan. 886 ή θρέψασα την έμήν φρένα sind Worte des Aeschylus und auch der Versschlu καρδίαν έμήν in Thesm. 869 ώσπερ αίκάλλει τι καρδίαν έμήν scheint der Trag die entlehnt zu sein; da hier keine echt volkst mliche Ausdrucksweise vorliegt, zeigt schon das Fehlen des Artikels vor dem Pron. poss.; denn wie oben (S. 142) bemerkt, pflegt Aristophanes den Artikel vor dem Possessivuni nur in lyrischen und parodischen Stellen wegzulassen; die echt volkst mliche Ausdrucksweise war μου την καρδίαν, wie sie Ach. 12 und Nub. 1368 vorliegt, oder την καρδίαν μου, z. B. Kan. 482. Die Worte Equ. 499 πράίειας | κατά νουν τον έμόν sollen nach den Scholien auch aus einem Drama des Sophokles stammen, vgl. aber Kock z. d. St. — F r den Gen. des Personalpronomens 2. Person ist mir nur eine Stelle zur Hand: Thesm. 704 υμών έ£αρά£ει την άγαν αύθαδίαν, wir 'es wird euch den bermut austreiben'. — Sonstige Pron o m i n a : Nub. 477 και διακινεί τον νουν αυτού. Αν. 466 δ τι την τούτων θραύσει ψυχήν1). — Das Nomen ist hier nur mit einer Stelle vertreten: Nub. 1391 οϊμαί γε των ν ε ω τ έ ρ ω ν τάς καρδίας | πηδάν. Kateg.nia. Hier sind beim P e r s o n a l p r o n o m e n einige bemerkenswerte Beispiele des symp. Dativs erhalten. Zwar mu die Stelle Ran. 986 το τρύβλιον [ το περυσινόν τεθνηκέ μοι als Parodie der Trag die gelten, vgl. van Leeuwen und Kock z. d. St., aber in der hnlichen Stelle Thesm. 446 έμοι γαρ άνήρ άπέθανεν liegt wohl reiner symp. Dativ in volkst mlicher Wendung vor; vgL *) Hier hat also der den symp. Dativ vertretende Genitiv von οοτος ausnahmsweise attributive Stellung, vgl. oben S. 143.
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ferner Αν. 86 οϊμοι κακοδαίμων, χω κολοιός μοϊχεται. Eccl. 311 ποΐ ποθ' ή γυνή φρούδη 'στί μοι; vorausgesetzt, da μοι hier nicht possessiv empfunden wurde; in der hnlichen Stelle Ach. 470 φρούδα μοι τα δράματα handelt es sich um "Worte des Euripides, der selbst aber z. B. Androm. 1078 den Gen. μου bei φρούδος setzt. In Vesp. 208 που 'στί μοι το δίκτυον; ist die genitivische Variante μου des cod. Rav. zu bevorzugen; in Eccl. 86 γυμνά δ' εστί μοι τα παιδία beruht der Dativ auf Konjektur, der cod. Rav. hat auch hier den Gen. μου. Die einem attischen Liebeslied entstammende Stelle Eccl. 914 ή | γαρ μοι μήτηρ άλλη | βέβηκε zeigt den Dativ in possessiver Funktion1). In Ach. 1033 συ δ' αλλά μοι σταλαγμό ν ειρήνης £να | ες τον καλαμίσκον ένστάλαΣον τουτονί h ngt der Dativ von dem mit ev komponierten Yerbum ab, und ib. 866 ist die berlieferung des Dativs zweifelhaft, die beste Hschr. (Rav.) scheint auch hier den Gen. μου zu bieten. F r den symp. Dativ ή μι ν ist ein sicheres Beispiel Pax 999 και την άγοράν ήμΐν αγαθών | έμπλησθήναι: die Stelle steht in einem Gebet an Eirene um die Gaben des Friedens, und der symp. Dativ ist hier ohne Zweifel durch die gehobene Sprache des Gebetes bedingt; in einer hnlichen Wendung begegnet der symp. Dativ auf einer sp ten Inschrift aus Eub a (Dittenberger IP 891, 25) πληθύοι αύτώ οίκος παίδων γοναΐς και καρπών άπολαύσεσιν: hier handelt es sich um einen Segenswunsch, wo auch in anderen Sprachen mit Yorliebe der gef hlvolle Dativ angewandt wird, so ist z. B. nhd. ganz gew hnlich: 'Ihm sei Lob, Ehr' und Preis', w hrend ein: 'Ihm ist Ehre' ungebr uchlich ist, vgl. Erdmann-Mensing, Grundz ge der dtsch. Syntax (Stuttgart 1898) S. 238. — Zweifelhaft ist es, ob die Stellen Plut 808 άπαντα δ' ήμΐν αργυρίου και χρυσίου | τα σκευάρια πλήρη' στίν und ib. 815 ό δ' ίπνός γέγον' ήμΐν έίαπίνης έλεφάντινος einen volkst mlichen symp. Dativ enthalten, denn nach Ausweis der Scholien liegt hier eine Parodie des Sophokles vor, vgl. van Leeuwen z. d. St. Sichere Beispiele sind auch wohl nicht Vesp. 1474 άπορα γ' ήμΐν πράγματα | δαίμων τις 4σκεκύκληκεν ες την οίκίαν und Plut. 804 ήμΐν γαρ αγαθών σωρός ες την οίκίαν | έπεσπέπαικεν: die Dative ήμΐν k nnen hier gegenber dem Ausdruck ες την οίκίαν eine selbst ndige Stellung ') Dasselbe gilt wohl von Av. 103 που σοι τα πτερά; wo brigens auch der Gen. berliefert ist, der aber hier mit dem vorhergehenden που Kakophonie erzeugen w rde. H a v e r s , Untersuchungen zur idg.Kasussyntax.
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haben; die mit εις komponierten Verben stehen n mlich auf gleicher Stufe wie die mit εν komponierten (vgl. oben S. 71f.)T cf. Her. VI138, 3 καί σφι βουλευομένοισι δεινόν τι έσέδυνε, ib. I 24 και τοΐσι έσελθεΐν γαρ ήδονήν, mehr Stellen bei Helbing S. 52 Anm. 1. — Das Pronomen αυτό ς ist mit zwei sicheren symp. Dativen vertreten: Ach. 510f. καύτοΐς ό Ποσειδών . . . σείσας απασιν έμβάλοι τάς οικίας: hier handelt es sich um eine u erung des Affekts (Fluch); der Dativ ist daher hnlich zu beurteilen wie der in dem oben (S. 145) genannten Beispiele Fax 999. Die andere SteUe ist Av. 1542, vgl. hier ber Kateg. Illb: Nomen (S. 147). In Nub. 1489 ist auch der Glen, αυτών berliefert. — Die zwei Belege f r den symp. Dativ des Nomens stehen beide in Chorpartien: Ach. 930 Ινδησον ... τψ | 2ένψ καλώς την έμπολήν (των Ηένων konj. Bergk) und Thesm. 824 τοις δ' ήμετέροις άνδράσι τούτοις f άπόλωλεν μεν πολλοίς ό κανών . . . αύτη λόγχη. Kateg.nib. Den Genitiv des Personalpronomens 1. Person finde ich nur bei trans. Verben; die Formen μου, εμού stehen berwiegend voran: Pax 1212 άπώλεσάς μου την τέχνην καί τον βίον. Kan. 573 τους γομφίους . . . οίς μου κατέφαγες τα φορτία. Nub. 838 καταλόει μου τον βίον, ib. 74. Αν. 139 καλώς γέ μου τον υίόν . . . ουκ ^κυσας. Thesm. 744. Vesp. 1398 διαφθείρας εμού τα φορτία. Pax 630 έπει κάμοΟ . . . έζμέδιμνον κυψέλη ν απώλεσαν. Nach dem Regens steht der Genitiv nur an zwei Stellen: Equ. 729 την είρεσιώνην μου κατεσπαράΗατε. Pax 628· έπεί τοι και κορώνεών γέ μου | έΗέκοψαν (van Leeuwen: μοι). Der den symp. Dativ vertretende Gen. ημών steht dagegen stets nach dem Regens: Vesp. 600 τάμβάδι' ημών περικωνεΐ, ib. 41 τον δήμον ημών βούλεται διιστάναι: van Herwerden konjiziert mit Unrecht den Dativ ήμΐν, den auch van Leeuwen schreibt. Ran. 1228 ϊνα μη διακναίση τους προλόγους ημών, ib. 467; 551 έκκαίδεκ' άρτους κατέφαγ' ημών. Lys. 487 την πόλιν ημών άπεκλήσατε. Equ. 3101 Diesen zahlreichen Beispielen mit dem Genitiv stehen nur drei mit dem Possessivpronomen gegenber und davon scheidet auch noch Ran. 1326 τολμάς τάμα μέλη ψέγειν aus, weil es sich hier um Worte des Aeschylus handelt; Eccl. 922 την δ' έμήν [ ώραν ουκ άπολεΐς. Ach. 233 ϊνα | μήποτε πατώσιν ε"τι τάς εμάς αμπέλους. — Der Genitiv desPersonalpronomens2.Person, berwiegendin"Wendungen mit trans. Verb, steht auch meist vor dem Regens: Av. 1053 εγώ δε σου γε τω κάδω διασκεδώ, ib. 1239. Ran. 1200 από
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ληκυθίου σου τους προλόγους διαφθερώ. Nub. 669 διαλφιτώσω σου κύκλψ την κάρδοπον. Equ. 709 άπονυχιώ σου τάν πρυτανείω σιτία, ib. 1032. Nachgestellt ist der Gen. in Wendungen mit trans. Yerb nur an folgenden zwei Stellen: Equ. 291 ύποτεμοΟμαι τάς οδούς σου und Thesm. 761 τις την άγαπητήν πάΐδά σου διεχρήσατο; intransitiv ist das Verbuni in Vesp. 394. Eccl. 906 έκπέσοι σου το τρήμα, ib. 333 το δ' ίμάτιόν σου που 'στιν; an den beiden letzten Stellen ist in geringeren Hschr. auch der Dativ σοι berliefert, den van Leeuwen mit Unrecht bevorzugt; vgl. noch Vesp. 671 βροντήσας την πόλιν υμών ανατρέψω. F r das Possessivpronomen σος ist mir kein Beispiel begegnet, in Lys. 374 hat es eine eigenartige F rbung, vgl. van Leeuwen z. d. St. — Der Gen. von αυτός vertritt den symp. Dat. in Nub. 1127 του τέγους | τον κέραμον αύτοΟ χαλάΖΙαις στρογγύλαις συντρίψομεν und Kan. 1262. — Im Gegensatz zu Kateg. nia ist das Nomen hier zahlreich vertreten; das Verbum ist stets transitiv J). Yor dem Regens steht der Genitiv: Pax 1073 Ειρήνης δεσμ' άναλΰσαι. Plut. 141; 1024 γραός καπρώσης τάφόδια κατεσθίειν, hnlich Pax 627. Nachgestellt ist der Gen. Av. 1538 ήπερ ταμιεύει τον κεραυνόν του Διός, vgl. den Dativ beim Pron. ib. 1542 απαντά ταρ' αύτω ταμιεύει; Pax 1213 άπώλεσας ... την τεχνην και τον βίον . . . του δορυΗου 'κεινουί. Nub. 1485 έμπιμπράναι την οίκίαν | των άδολεσχών. Ran. 50 κατεδύσαμέν γε ναυς | των πολεμίων ή δώδεκ' ή τρεισκαίδεκα. Zwischenstellung hat der Gen. in Eccl. 847 Σμοΐος . . . τα των γυναικών διακαθαίρει τρύβλια. rvb. W hrend mir f r den symp. Dativ bei Verben des 'Wegnehmens' kein Beispiel begegnet ist, ist der poss. Gen. stark vertreten, vgl. f rs Personalpronomen 1. Person: Eccl. 563 μήδ' αφελή μου τον βίον: bzgl. der Bemerkung van Leeuwens z. d. St., 'iungenda: αφελή μου. vitam mihi ne eripias!', vgl. oben S. 90. Thesm. 706 όστις γ' Ιχει μου Ήαρπάσας το παιδίον, vgl. dieselbe Wendung mit nachgestelltem Genitiv ib. 691 το παιδίον Ι έ2αρπάσας μου φρούδος από του τιτθίου: der Dativ μοι, den hier Blaydes und van Leeuwen schreiben, w rde ganz isoliert stehen. Eccl. 527 θοίμάτιον λαβοΟσά μου. Αν. 498 δ δ' άπέβλισε θοίμάτιόν μου. Ran. 1343 τον άλεκτρυόνα μου συναρπάσασα. Equ. *) In Lys. 409 άρχου μένης μου της γυναικός εσπέρας | ή βάλανος έ κ π έ π τ ω κ ε ν εκ του τρήματος ist wohl Gen. absol. anzunehmen.
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1149 αττ' αν κεκλόφωσί μου. Lys. 624 καταλαβεΐν τα χρήμαθ' ημών. Yesp. 1118 ην τις ... έκφορη τον μισθόν ημών. Equ.857 τάς έσβολάς των άλφίτων αν καταλάβοιεν ημών: der Dativ ήμΐν, den van Leeuwen vermutet, w rde vereinzelt dastehn. Das Possessivpronomen der 1. Person ist nur mit einer Stelle vertreten: Eccl. 922 ουκ αν ποθ' ύφαρπάσαιο | τάμα παίγνια. — F r das P r o n o m e n der 2. Person vgl. Ach. 258 μη τις λαθών σου περιτράγη τα χρυσία. Pax 1118 άρπάσομαι σφών αυτά. — Sonstige Pronomina: Eccl. 40 θοίμάτιον αύτοΟ λαβείν. Nub. 1498 εκείνος ούπερ θοίμάτιον είλήφατε. Equ. 745 έτερου την χύτραν ύφειλόμην.— Nomina: Ach. 527 άντεΗέκλεψαν Ασπασίας πόρνα ούο. Vesp. 1201 δτ' Έργασίωνος τάς χάρακας ύφειλόμην. Plut 319 TOO δεσπότου | λαβών τιν' αρτον και κρέας. Vesp. 238 της άρτοπώλιδος λαθόντ' έκλέψαμεν τον δλμον. Eccl. 866. Fast ebenso oft steht der Gen. auch nach dem Regens: Vesp. 1369 την αύλητρίοα | των Συμποτών κλέψαντα, ib. 1447 φιάλην έπητιώντο κλέψαι του θεοΟ. Plut. 1139. Equ. 436. Die Zwischenstellung des Genitivs in Eccl. 722 την των ελευθέρων ύφαρπάίειν κύπριν zeigt klar, da der Genitiv bei diesen Verben des 'Wegnehmens' als Possessivus aufzufassen ist, anders van Leeuwen zu Eccl. 866, Ach. 527 und Equ. 436. Gleichbedeutend mit dem Genitiv ist das possessive Adjektiv in Eccl. 26 θαίμάτια τάνδρεΐα κλεψάσαις. Kateg. iv c. Ein sicheres Beispiel f r diese Kategorie bei Verben des 'Wegnehmens' ist Pax 561 προσευΗώμεσθα πρώτον τη θεώ, | ηπερ ημών τους λόφους άφεΐλε και τάς γοργόνας: 'Gen. ημών ablativi vicem obtinet, non enim substantivis est iunctus, sed verbo' (van Leeuwen z. d. St.). F r die Verba des 'Abwehrens' kann angef hrt werden Equ. 60 δειπνουντος έστώς αποσοβεί τους Ρήτορας. Kateg. Va. F r den symp. Dativ des Personalpronomens I.Person ist mir nur ein sicheres Beispiel begegnet: Av. 142 ων έμοι πατρικός φίλος. — Ran. 1127 σωτήρ γενοΟ μοι σύμμαχος τ' αίτουμένψ sind Worte des Aeschylus, und nach der Trag die klingt auch Equ. 223 τίς Σύμμαχος | γενήσεταί μοι; sowie Plut. 326 δπιυς δε μοι και τάλλα συμπαραστάται | έσεσθε και σωτήρες όντως του θεοΰ. In Nub. 1481 καί μοι γενοΟ Ηύμβουλος d rfte die genitivische Variante μου den Vorzug verdienen. Zu Av. 209 ογε, σύννομε μοι, παυσαι μεν ύπνου bemerkt Blaydes: 'Malim σύννομε μου': da es sich aber hier um eine Parodie der Trag die
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handelt, ist der Dativ wohl am Platze; dasselbe gilt von Pax 76 ώ Πηγάσιόν μοι, wo der Dativ brigens in einigen Hschr. fehlt. In Vesp. 67 Ιστιν γαρ ήμΐν δεσπότης έκεινοσί kann sich der Dativ gehalten haben unter Einflu von εστί μοι = 'ich habe', vgl. ib. 134 ε'στιν δ' όνομα τω μεν γέροντι Φιλοκλέων. Αν. 329 δς γαρ φίλος ην όμότροφά θ' ήμΐν mu als Parodie gelten, vgl. Kock z. d. St.; hnlich zu beurteilen ist wohl Ran. 756 ττρός Διός, δς ήμΐν εστίν όμομαστιγίας. F r das Personalpronomen der 2. Person vgl. Thesm. 619 τίς ?στ' άνήρ σοι; Ran. 497 εγώ b' Ξσομαί σοι σκευοφόρος. Plut. 499 εγώ σοι τούτου μάρτυς. In Thesm. 860 σοί γ' ώλεθρε | πατήρ εκείνος εστί; ist der Dativ gleichsam nur das Echo des im vorhergehenden Verse stehenden symp. Dativs, der der Trag die entlehnt ist. — In Eccl. 1040 μήτηρ αν αύτώ μάλλον εϊης ή γυνή ist auch der Gen. berliefert, vgl. aber Blaydes z. d. St. — Das N o m e n ist nur mit zwei sicheren Stellen vertreten, von denen eine in lyrischer Partie steht: Nub. 1219 γενήσομαι | εχθρός ... άνδρι δημότη und Pax 914* συυτήρ γαρ απασιν άν-|θρώποις γεγένησαι. Thesm. 413 δέσποινα γαρ γέροντι νυμφίψ γυνή geht auf Euripides zur ck, vgl. van Leeuwen und Blaydes z. d. St. Auch Nub. 1161 stammt wohl aus einem Tragiker, vgl. Kock zu Y. 1160, und dasselbe gilt von der pathetischen Stelle Equ. 1319. Ein eigenartiges Ethos hat der Dativ in Av. 1236 όρνιθες άνθρώποισι νυν είσιν θεοί = 'sie gelten ihnen als G tter'; hnlich ib. 716; Pax 595* τοις άγροίκοισιν γαρ ήσθα χΐδρα και σωτηρία, vgl. oben S. 91. . Vb. Die echt volkst mliche Ausdrucksweise ist jedenfalls die possessive, und im Gegensatz zu den vorhergehenden Kategorien ist hier auch das P o s s e s s i v p r o n o m e n 1. und 2. Person ziemlich vertreten, vgl. z. B. Thesm. 1165 δδ' εστίν ... κηδεστής έμός. Equ. 732 εραστής τ' είμι σος, ebenso ib. 1341 usw.; vgl. f rs Nomen Ran. 1191 'ίνα μη ... γένοιτο του πατρός φονεύς. Plut. 2 δοΰλον γενέσθαι παραφρονουντος δεσπότου, ib. 549 της πτώχειας πενίαν φαμέν είναι άδελφήν usw. Kateg.vi. Echt volkst mlich ist der symp. Dativ hier nur in der spr chw rtlichen Wendung κακόν ήκει τινί (Ran. 552); danach dann auch wohl Plut. 1142 ήκεν γαρ αν σοι ναστός ευ πεπεμμένος. Die brigen Beispiele geh ren z.T. lyrischen Partien an, wie Av. 545* ήκεις έμοι 1 ) σαιτήρ. Thesm. 1146* . . . μοι ') Die vollere Dativform ίμοί steht hier nur dem Metrum zuliebe, vgl. Sachtschal a. a. 0. S. 35.
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μόλοις, ib. 1159*. Pax 582* άσμένοισιν ήλθες ήμΐν. Zu Thesm. 715 τίς αν σοι... σύμμαχος εκ θεών... Ιλθοι bemerkt van Leeuwen mit Recht 'Haec... cothurno quam socco propiora'. In Lys. 612 σοι... ήΗει παρ' ημών fehlt der Dativ im cod. Rav; Av. 134 μη μοί ποτ' ίλθης liegt Dat. ethicus vor, der mit Vorliebe in "Wunsch- und Befehls tzen steht, ebenso wohl in Ach. 121. Fax 115 dp' έτυμός γε Ι δώμασιν ήμετέροις φάτις ήκει; ist nach dem Muster Euripideischer Diktion geformt, vgl. van Leeuwen z. d. St., und in Lys. 883 κατάβηθ', ώ δαιμόνια, τω παιδίψ liegt Dat. commodi vor. § 35. Zum Schlu seien hier noch einige Ausdrucksweisen erw hnt, die den im vorhergehenden Paragraphen besprochenen Konstruktionen mehr oder weniger Konkurrenz machen. Bei Kateg. I ist das akkus. σχήμα καθ' δλον και μέρος nicht selten, vgl. Αν. 497 παίει ροπάλψ με το νώτον. Ach. 1029 ύπάλειψον ειρήνη με τώφθαλμώ. Equ. 1029; mit vorangestelltem Akk. des Teiles Lys. 542 ουδέ γόνατ' αν κόπος έ'λοι με. Sehr h ufig ist ferner der sog. Akk. der Beziehung, besonders bei άλγεΐν1), ζ. B. Ran. 222 άλγεΐν άρχομαι | τον ppov. Lys. 254 ει και τον αιμον αλγεΐς. Pax 237; 825 ηλγουν τω σκέλη. Nub. 387 έταράχθης | την γαστέρα, ib. 24. Ach. 18 έδήχθην . . . τάς όφρΰς. Αν. 342. Ran. 1280 τω νεφριυ βουβωνιώ. — Bemerkenswert ist ferner die in Pax 71 vorliegende "Wendung Ξυνετρίβη της κεφαλής: Brugmann, Griech. Gramm.3 § 444 f. (S. 390) erkl rt diesen Gen. της κεφαλής bet Verben mit der Bedeutung 'schlagen, verwunden' als eine Weiterentwicklung des sog. Gen. des ergriffenen Glieds und er bersetzt demnach Isokr. 18, 52 ήτιώντο τον Κρατΐνον συντρΐψαι της κεφαλής αυτής 'er habe an ihren Kopf geschlagen' ='er habe ihr ein Loch in den Kopf geschlagen'. Da dieser Gen. aber in Wirklichkeit ein Gen. partitivus ist, folgt aus Arist. Vesp. 1428 κατεάγη της κεφαλής μέγα σφόδρα, wo der Gen. abh ngig ist von μέγα σφόδρα = 'er zerbrach sich ein ganz gro es St ck des Kopfes'. So ist dieser Gen. auch schon von Kr ger, Att. Synt. § 47, 15, 6 erkl rt worden. Die in den meisten F llen vorliegende Ellipse des den partitiven Gen. regierenden Ausdruckes — vgl. z. B. die oben zitierte Stelle Isocr. 18, 52 — vergleicht sich mit der Ellipse in Wendungen wie Thuc. 130, 2 της γης ετεμον. s. Kr ger, Att. Synt. § 47,15, 3. — Ersatz durch 4
) Beachte demgegen ber Verba wie όφθαλμιάω 'ich leide an den Augen', βουβωνιαω 'ich habe geschwollene Dr sen' usw., vgl. K. Zacher, Aristophanesstudien S. 12 f.
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komponiertes Verbum liegt z. B. vor in Equ. 845 τους έμούς εχθρούς έπιστομίίειν, Αν. 1254 δ ι α μ η ρ ι ώ | την Ίριν. — Auch bei Kateg. II begegnet das σχήμα καθ' δλον και μέρος, ζ. Β. Pax 1099 μη πώς σε δόλψ φρένας έ£απατήσας. F r den Akk. der Beziehung vgl.Lys. 9 κάομαι την καρδίαν, hnlich Ach. 1. H ufiger finden sich Wendungen wie Equ. 429 εγώ σε παύσω του θρά homini dimminuam caput, wo mit dem nominalen symp. Dativ noch ein pronominaler verbunden ist. Charakteristisch für die Sprache der Komödie ist die häufige Anwendung des symp. Dativs bei Kateg. Y, wohin auch die Fälle gehören, wo mi mit dem Vokativ von Verwandtschaftsnamen verbunden ist; sie entsprechen genau den griechischen Anredeformeln wie , nur daß ml vor dem Vokativ steht, weil es frühzeitig als Possessivausdruck empfunden wurde. Die Belege für die possessive Ausdrucksweise beim Personalpronomen 1. und 2. Person entfallen in der Sprache der Komödie, wie überhaupt im Lateinischen, fast ausschließlich auf die Possessivpronomina, der Genitiv tritt hier ganz in den Hintergrund. Bemerkenswert ist die häufige Vereinigung von dativischer und possessiver Ausdrucksweise in Fällen wie Plaut. Pers. 794 tibi ego ... oculum excutiam tuom. Die präpositionalen Fügungen sind besonders bei Kateg. IV zahlreich zu belegen; sie haben hier im Verein mit dem symp. Dativ die possessiven Konstruktionen sehr zurückgedrängt. In scharfem Gegensatz zur Sprache der Komödie steht die Sprache der klassischen Prosa. Für Cicero hatte der symp. Dativ einen zu familiären Klang; wir finden daher diese Konstruktion bei ihm verhältnismäßig seltener verwendet als in der Umgangssprache. Die Regel bildet bei Cicero die possessive Ausdrucksweise, und wo er den symp. Dativ gebraucht, ist er überwiegend
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pronominaler Natur. Dasselbe gilt für Caesar; bei Sallust sind dagegen dativische und possessive Ausdrucksweise ziemlich gleichmäßig vertreten. Die Dichter der augusteischen Zeit bevorzugen im allgemeinen den symp. Dativ als die wärmere Ausdrucksweise; bei Tibull hat die Vorliebe für diesen Kasus zur Manier geführt, insofern er statt der Genitive cuius und huius durchweg die entsprechenden Dative setzt. Für die Kenntnis der Umgangssprache im 1. Jahrhundert der Kaiserzeit kann Petron nicht als ungetrübte Quelle gelten. Das Vulgäre beschränkt sich bei ihm mehr auf die Wahl der Worte als auf ihre syntaktische Verbindung. Petron steht bzgl. der Verwendung des symp. Dativs auf gleicher Stufe mit Cicero: bei beiden überwiegt die possessive Ausdrucksweise, bei beiden ist das Streben bemerkbar, den symp. Dativ vom Nomen fernzuhalten und aufs Pronomen einzuschränken. In der wirklich gesprochenen Sprache muß der symp. Dativ auch in der Zeit nach Plautus und Terenz den possessiven Fügungen gegenüber seine Stellung ziemlich fest behauptet haben und von einem Überwiegen der possessiven Ausdrucksweise kann hier keine Kede sein. Das zeigen uns die F l u c h i n s c h r i f t e n aus Karthago (2.13. Jahrh. n. Chr.) und Schriftsteller wie Vegetius und Muscio. In der Schriftsprache1) fristet der symp. Dativ in den letzten Jahrhunderten vor dem Auftreten der einzelnen Tochtersprachen des Lateinischen ein sehr bescheidenes Dasein. Bei Gregor von Tours verschwindet er fast vollständig vor der großen *) Die scharfe Scheidung, die im Lat. bzgl. der Verwendung des symp. Dativs zwischen Volks- und Dichtersprache einerseits und Schriftsprache (Prosa) andererseits besteht, gilt auch, wie Nausesters 'Beiträge zur Lehre vom Deponens und Passivum des Lateinischen' (Halle 1907) ergeben haben, für die Verwendung der passiven r-Formen. Die Prosaiker sind mit ihrem häufigen Gebrauch des Passivums durch eine tiefe Kluft geschieden von den Dichtern einschließlich Plautus und Terenz, die den passiven r-Formen womöglich aus dem Wege gehen. Wenn Nausester S. 167 f. zur Erklärung dieser merkwürdigen Tatsache sagt: 'Es ist ganz unmöglich, daß so viele Dichter der verschiedensten Zeiten zufällig dieselbe Schranke für ihren Ausdruck gefunden, und daß die Prosaiker diese Schranke allesamt zufällig nicht beobachtet haben sollten. Die Dichter stehen gemäß ihrer Dichternatur auf dem Boden der Redeweise des Volkes. Die Prosaiker dagegen folgen eigenwillig ihrem eigenen Sprachgelüst und lassen sich meist von den Gewohnheiten der Gebildeten, die mit Geringschätzung auf den gemeinen Mann herabblicken, leiten' — so können wir diese Erklärung auch auf unseren Fall anwenden.
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Masse der possessiven Fügungen; selbst bei den Verben des '"Wegnehmens' hat der für das Lateinische so charakteristische Dativ jetzt das Feld räumen müssen vor dem Genitiv und dem Fron. poss. Gegenüber der äußerst schwachen Vertretung des symp. Dativs in der späteren Schriftsprache ergibt sich aber aus den auf die lat.Volkssprache zurückgehenden romanischen Sprachen, daß in ihnen dieser Kasus auch heute noch ganz geläufig ist; eine Verdrängung des Dativs durch die possessive Ausdrucksweise ist hier nur in geringem Umfange erfolgt. Im Gegensatz zum Griechischen, wo der symp. Dativ im Laufe der Zeit dem Genitiv hat weichen müssen, hat sich also dieser Dativ in der lateinischen Volkssprache durch alle Ferioden hindurch siegreich behauptet.
V. Abschnitt. Das Keltische. Das Keltische, das mit dem Italischen in der Laut- und Wortlehre so vieles gemein hat, weicht in der Syntax von ihm wie auch von den meisten der übrigen idg. Sprachen erheblich ab. So nehmen die keltischen Sprachen auch in unserem Falle eine ziemlich isolierte Stelle ein. Ich beschränke mich im Folgenden aufs Irische und Kymrische, die beiden wichtigsten Vertreter des gälischen und des britannischen Zweiges. 1. Das Irische. § 65. Die Mehrzahl der Beispiele fürs Alt- bzw. Frühmittelirische, die hier in erster Linie in Betracht kommen, ist den Sagentexten entnommen, weil diese im Gegensatz zu den Glossen allein echt naturwüchsige irische Rede bieten1). Kateg. ia. Der svraP· Dativ spielt hier eine sehr untergeordnete Rolle. Ein einigermaßen sicherer Beleg ist IT. I 104, 22 ocus nos leice do Chet ar a bruinni 'und er warf ihn (den Kopf) dem Ket an seine Brust'; ib. 255, l co m-bo fodirc do-som imcissin in tige mair heißt zwar, wörtlich übersetzt: 'so daß war unter Augen ihm ein Rundblick über das große Haus', aber diese ursprüngliche Bedeutung war hier sicher bei fodirc nicht mehr lebendig, es heißt einfach 'sichtbar', vgl. die Bedeutungsentwicklung von airdirc 'vor Augen' zu 'berühmt, conspicuus'. Man könnte ferner versucht sein, folgende Beispiele hierher zu stellen: Täin 4350 it chraes dachuatar dait 'in deinen Schlund sind sie (die Speere) gedrungen dir'; ähnlich ib. 4337. IT. I 265, 23 co rabi banna fola im bun cacha finna do 'so daß war ein Tropfen Blut ') Vgl. hierüber Zimmer KZ. 36, 479 f. Deutsche Literaturzeitung 1901 Sp. 925 f., 1909 Sp. 290 f.
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an der "Wurzel jedes Haares ihm*. Täin 4283 go tabrad a inchind . . . dar comfuammannaib a chind do 'so daß er heraustrieb sein Gehirn durch die Nähte seines Kopfes ihm', ib. 2455 lene . . . co glunib do 'ein Leibrock . . . bis an die Knieen ihm', ähnlich ib. 5179; 183 delgi ordai . . . os ochtaib doib 'goldene Spangen auf der Brust ihnen', ähnlich ib. 184; 6147 ocus ra ruamnaigsetar arruisc ina cendaib doib 'und es wurden rot ihre (der Stiere) Augen in ihren Köpfen ihnen', usw. In all diesen Fällen wurde aber der Dativ wohl nicht mehr als zum Verbum gehörig empfunden, wir haben es vielmehr hier mit einem rein adnominalen Dativ zu tun, der die Funktion eines Gen. bzw. Fron, poss.1) hat. Diese adnominale Verwendung des Dativs zum Ausdruck eines Possessivverhältnisses spielt auch sonst im Altir. eine große Rolle, man vergleiche z. B. mit dem oben genannten Beispiele Täin 4350 eine Stelle wie IT. I 257, 9 at mom na comrama dait sech ocu Ulad öl chena 'groß sind die Wettkämpfe dir (= deine W.) vorbei an den übrigen Ulterhelden'; für do vgl. ib. 127, 31 ar fer na fetar claind no cenel do 'für einen Mann, dessen Geschlecht und Abstammung ich nicht kenne', vgl. z. d. St. Windisch, Wtb. S. 489, Sp. 2. Ebenso bei Substantiven, z.B. Wb. öd, 2 ammi corp docrist 'wir sind der Leib Christi'. Bei Verbalabstrakten zu transitiven Verben bildet der Ersatz des Gen. subj. durch den adnominalen Dativ die Regel, vgl. Ml. 51d, 13 iarna epert do dia 'nach seinem Sagen dem Gotte' ·= 'nachdem Gott gesagt hatte'; IT. I 257, 16 iar n-imchossait Conaill Cernaig do 'nach der Aufhetzung des Conall Cernach ihm' = 'nachdem er den C. C. aufgehetzt hatte', vgl. Vendryes, Gramm. § 273; Thurneysen, Handbuch § 249, l und 435 Anm.; Ascoli, Sprachw. Briefe S. 44 Anm. l, der hier passend bemerkt, daß ein ir. is-he arn-dänatu dun \vortlich einem franz. c'est notre audace ä nous entspricht. Kateg.ib. Sehr geläufig ist dagegen die possessive Ausdrucksweise, vgl. für das Possessivpronomen der 1. Person: Rev. celt. VIII 60 Z. l cumrigfithir mo Um domthaibse 'es soll meine Hand an meine Seite gebunden werden'. Tnin 2365 ra lettair Loch mo da Ion 'es zerschnitt Loch meine beiden Hüften', ib. 1308 ocus ni fliuchaim fadesin yid mo adbrunnu 'und ich selbst mache *) Über die in einigen der genannten Beispiele vorliegende Prolepsis des Possessivums vgl. unten S. 253 f. H a v e r s , Untersuchungen zur idg, Kasussyntax.
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nicht einmal meine Fußknöchel naß', ebenso reflexiv IT. I 79, 11 ocus ni ckorcu m'ingne 'und nicht färbe ich meine Nägel purpurn/ usw. Für das Possessivum der 2. Person vgl. IT. I 102, 3 co m-bert do Suil as do china 'so daß er (der Speer) dein Auge aus deinem Kopfe riß', ib. 103, 12 ar ro loitt in gai fothi do braget 'denn der Speer hat die Sehnen deines Halses beschädigt', ib. 102, 5 messe tall in taile as do chind 'ich bin es, der das andere Auge aus deinem Kopfe herausschlug', ib. 103, 2 co n-dechaid . . . tria uachtur do macraille 'so daß er (der Speer) durch den oberen Teil deiner Hoden flog.' Täin 4385. O'Curry, Lectures p. 638 Z. 9 (u.) diataltar inchloc asdocind 'wenn der Stein aus deinem Kopfe genommen wird', usw. — Hinter vokalisch auslautenden Präpositionen erscheinen an Stelle von mo und do die Konsonanten m und t (Thurnejsen, Handb. § 436), z. B. Rev. celt. YI 176 Z. 59 acht mina tU triam taebh sechtair 'außer wenn es (das Kind) nicht durch meine Seite heraus kommt'. IT. I 103, 2 ro thelgiusa gai n-aill chucut-su, co n-dechaid triat liasait (= sliasait) 'ich warf einen anderen Speer nach dir, der durch deinen Schenkel fuhr', ib. 102, 3 colluid trot chend 'so daß er (der Speer) durch deinen Kopf flog'. Rev. celt. XIII 381 Z. 16 robersa dana . . . loim fola it beölu-so 'ich werde aber einen Schluck Blut in deinen Mund bringen'; usw. — Sehr zahlreich ist das Possessivum der 3. Person, z. B. IT. I 226, 26 co ro gabait a chossa ocus a lama 'und sie hielten seine Füße und Hände fest', ib 284, co tard di laim imma brdgit 'und er legte beide Arme um seinen Hals', ähnlich 268, 13. Täin 2246 benais Cuchulainn a airm uile asa laimh 'G. schug alle seine Waffen aus seiner Hand', ib. 1294 benaid-sium a chend 'er schlägt seinen Kopf ab'1); 1311 topacht a chend da modiu 'er schlug seinen Kopf von seinem Nacken', ähnlich ib. 1274, 1446, 1997; 2307 co ro thregda a chridi na chliab 'so daß er durchbohrte sein Herz in seiner Brust'. LBr. 553 ro-s-bensat a leth-shuil ndeiss äs a chind 'sie schlugen sein rechtes Auge aus seinem Kopfe'. Ebenso in Wendungen mit intrans. bzw. pass. Verbum: IT. I 76, 5 corraimid a druim triit 'so daß sein Rücken davon aufbarst'; 104, 23; 131, 21; 76, 11 ocus ro cumrigthe alMma iarna ciU 'und ihre Hände waren auf ihren Rücken gebunden worden'. Rev. celt. 385 Z. lldosbeir *) Vgl. daneben das Komposition dfchennaim 'ich köpfe' z. B. IT. III 492, 411; 512, 1.
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Aedan in n-gai ind co tarla trina chride 'Aedan stößt den Speer in ihn, so daß er durch sein Herz fuhr', ib. VIII 60, Z. 12 (u.); 58 Z. 16 condechaid trianadruim siar 'so daß es (das Schwert) hinten durch seinen Kücken ging'; XIII 391 Z. 6 cotarlaic cend a hathar for a brunni-si 'und er warf den Kopf ihres Vaters an ihre Brust'. Da das Irische kein besonderes Reflexivpronomen hat (s. Thurneysen, Handb. § 399), dient a auch als reflexives Possessivum, z. B. Wb. 4 d, 15 conboing a-chnami 'er zerbricht seine (= sich die) Knochen'; Täin 1255 tue a Mim dar a gnuis 'er legte seine Hand über sein Gesicht', ähnlich IT. I 216, 27. Eev. celt. YIII 60 Z. 12 (u.) dobert immorro Conall achend-som forachend 'es legte aber Conall seinen (eins) Kopf auf sein Haupt'. LBr. 977 do-ratsat luaith for a cennuib 'sie streuten Asche auf ihr Haupt', usw. — Beim Nomen ist der Genitiv der regelrechte Kasus, z. B. Täin 780 dobretha in ngabail illaim Ailella 'er gab die Gabel in die Hand Ailills', ib. 582 ocus tue illaim Fergusa 'und er gab ihn (den Ring) in die Hand des Pergus';') 1379 ra sudiged in mac etir da choiss Conchobair 'der Knabe wurde zwischen die beiden Füße Conchobars gesetzt'. IT. I 100, 7 dorat each buille dib dar sroin a cheile 'jeder von ihnen hat einen Schlag über die Nase seines Genossen gegeben;' 69, 22 dorat ... Mim for a broind na mna 'er legte seine Hand auf den Leib der Frau' (eigtl. 'auf ihren Leib, der Frau'). Rev. celt. XIV, 452 Z. 15 (u.) la sodain gepte Munremar an m-bial a laim an bachlaig 'bei diesen Worten nahm M. das Beil aus der Hand des Unholds'; Täin 626 ocus Mi da mot co roiched co formnaib fer 'und es war so viel (Schnee) da, daß er bis zu den Schultern der Männer reichte', ähnlich IT. III 486, ') Man vgl. mit den Gen. dieser beiden Beispiele die eigentümliche Ausdrucksweise einer Stelle wie O'Curry, Lectures pg. 637 Z. 15 (u.) do bertis doib combitis inna lamaib 'sie (die Bälle) wurden ihnen gebracht, sodaß sie in ihren Händen waren' = 'die Bälle wurden ihnen in die Hände gegeben'. Ähnlich IT. I 76, 4 dolluid imorro mac Fergusa, co m-bai for lethlaim Noisen 'es ging darauf der Sohn des Fergus, bis er war an der einen Seite Noisi's = 'er stellte sich dem Noisi (schützend) zur Seite'; namentlich bei Verben der Bewegung ist diese für unser Sprachgefühl umständliche Ausdrucksweise beliebt, vgl. z. B. Täin 1400 luid Cuchulaind iarum, con arnaic frisin n-araid 'es ging darauf C. bis er auf den Wagenlenker stieß'='er ging zum Wagenlenker', ähnlich ib. 1420; 1476; 1562 usw., vgl. auch Thurneysen, Handb. § 822 Anm. (S. 456) über air. carried (wörtl. = 'bis daß du erreichst1) mit dem Akk. in der Bedeutung 'bis zu', und Pedersen, Vgl. Gramm. § 414. 16*
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380; ib. 476, 198 dorochair dana a escra ... alia im in daleman 'da fiel das Schöpfgefäß aus der Hand des Schenken'. O'Curry, Lectures p. 638 Z. 17 nos-teilc conidtarla immullac Conchobair 'er schoß es ab, und es drang in den Kopf Conchobars' usw. Kateg. ic. Die lokale Ausdrucksweise ist mit verschiedenen bemerkenswerten Beispielen vertreten: Wb. 11 d, 11 tesbanat boill airiu 'die Glieder an ihnen sind schwach', vgl. Vendryes, Gramm. § 284. O'Curry, Lectures p. 638 Z. 30 maidid acride mngillu 'es bricht sein Herz in dem Diener' = 'dem Diener bricht sein Herz'. Täin 1038 ba Mim cride fri cliab leis 'es war ein Schlagen des Herzens gegen den Brustkorb bei ihm' = 'es schlug ihm das Herz gegen den Brustkorb', ib. 936 sand-sain scailset lama de-sium 'da lösten sie die Hände von ihm' = 'sie lösten ihm die Hände', vgl. "Windisch, Wörterverzeichnis zur Täin S. 1038 s. v. scailiud. Kateg.ib+c. Charakteristisch fürs Irische ist die Vereinigung possessiver und lokaler Ausdrucksweise in Fällen wie Täin 4633 ben mo chend dim 'schlag mein Haupt ab von mir'. Rev. celt. XIV 451 Z. l (u.) go ttalla mo cenn dim-sa 'damit er meinen Kopf abschlägt von mir', ib. 452 Z. 5 go ttallar-sa do cend dit 'damit ich deinen Kopf abschlage von dir*. Täin 4385 at amainsi na fuili ra bertatar fort ale, ar in liaig, go n-darubdatar foithe do chride inniut 'scharf sind aber die blutigen "Wunden, die sie dir zugefügt haben', sagte der Arzt, 'so daß sie zerschnitten die Sehnen deines Herzens in dir', ib. 2985 topacht a chend de 'er schlug sein Haupt von ihm', ebenso ib. 4636 u. IT. I 294, 5; Rev. celt. VIII 60 Z. 8 benaid Conall achend de 'Conall schlägt sein Haupt ab von ihm', ib. S. 58 Z. 13 cotall alaim de 'so daß er abschlug seine Hand von ihm1; LBr. 3113 co r-ben simitt a chluaisi de 'so daß er abhieb das Läppchen seines Ohres von ihm'. IT. I 102, 16 messe ra ben a sail de do chlaidiub 'ich bin es, der abschlug seine Ferse von ihm mit dem Schwerte', ib. 101, 16 dos leicim-se dana do-som in n-gai cotna, co m-ben a laim de 'ich schleuderte ihn sodann nach ihm denselben Speer, so daß er seine Hand abschnitt von ihm', ib. 127, 32 co torchair . . . feoil de 'sodaß fiel sein Fleisch von ihm' = 'sodaß ihm das Fleisch abfiel'. Rev. celt XIII 375 Z. 14 corobäigsi frie a cend do beim di 'sie drohte ihr, ihren Kopf abzuschlagen von ihr', ib. 385 Z. 18 dosUce Aedan in gce ina diaid corruc a inathar ass 'Aedan warf ihm
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den Speer nach, so daß er seine Eingeweide herausriß aus ihm'. Täin 1436 benais a se cinnu dib 'er schlug ihre sechs Häupter von ihnen' = 'er schlug ihnen allen sechs die Häupter ab', ähnlich ib. 681 topacht a cethri cinnu dib 'er schlug ihre vier Köpfe ab von ihnen'; 1422 topacht a chend de Orlab 'er schlug sein Haupt ab von Orlam* = 'er schlug dem Orlam das Haupt ab'; 4747 co topacht bil a scoith fein a chend de Sualtam 'so daß der Band des eigenen Schildes sein Haupt abschnitt von Sualtam' = 'dem S. den Kopf abschnitt'. Ml. 58 c, 6 tiagsa contall achenn dindaithiuch labar 'ich will hingehen, damit ich abschlage sein Haupt von dem unverschämten Menschen'. Kateg. n. Ein Beispiel für den symp. Dativ ist mir hier nicht begegnet. Für die normale possessive Ausdrucksweise vgl. IT. III 500, 512!) is briste mo chride de 'mein Herz ist gebrochen davon' (Windisch). IT. I 316, 8 bith a menma-sam fri seilgg 'sein Sinn ist auf die Jagd gerichtet' (Windisch, Wtb. S. 390) = 'ihm steht der Sinn auf die Jagd'. Täin 1631 ocus ceisis a menma 'und ihr Sinn kam in Aufregung' (Windisch). In Fällen wie Wb. 10 c, l donbrathir hiressach äs enirt menme 'dem gläubigen Bruder (dessen) Verstand schwach ist' mußte das Genitivverhältnis unbezeich.net bleiben, weil das Irische kein genitivisches Relativwort kennt, vg]. Thurneysen, Handb. § 502, b; Pedersen, Vgl. Gramm. § 539. Wb. 13 a, 12 mabeidm dirunaib dothoi armenmuin indfir 'wenn etwas von den Geheimnissen sein sollte, das kommt in den Siun des Mannes'. IT. I 127, 32 is messt om . . . dorat fo menmain Aililla do seirc-siu 'ich fürwahr bin es, der die Liebe zu dir in den Sinn Ailills gab'. IT. III 492, 398 ro drebaing gal i m-brunnib na Fomorach 'Mut stieg auf in der Brust der Riesen'. — Eine Vereinigung von possessiver und lokaler Ausdrucksweise zeigt die Stelle ib. 514, 708 ropo mor let do menma 'hoch war bei dir dein Sinn' (Windisch) = 'hoher Sinn erfüllte dich'. Als Belege für die sehr seltene dativische Ausdrucksweise können wohl gelten Täin 1045 con comotad täte . . . ocus indili dam 'daß er mir die Herden und das Vieh hütete', kurz nachher, ib. 10491, steht aber in ähnlicher Wendung bei der 3. Person das Possessivpronomen a; IT. I 275, 6 indili dun in carpat tra 'spann uns nun den Wagen an!' ähnlich Täin 1912 impa dun in carpat 'wende uns den Wagen um!' ') Die Stelle gehört einem metrischen Stücke an.
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Kateg. nib.
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Die possessive Ausdrucksweise bildet auch bei dieser Kategorie die Eegel, vgl. z. B. IT. I 265, 10 co fargbaid mo thech-sa, amal fondrancaibair for bar cind 'bis ihr meinen (— mir den) Palast wieder iu die Lage gebracht haben werdet, wie ihr ihn vor euch angetroffen habt'; Täin 3401 f. ra armad mo Slega ocus ra diirged mo lepaid eder meine Speere zu armieren und mein Bett zurecht zu machen pflegte'; IT. III 526, 869 marbais Conchobar do mac 'Conchobar hat deinen Sohn erschlagen': selbst hier, wo es sich um eine Stelle aus metrischer Partie handelt, ist das Possessivpronomen bevorzugt worden. Täin 1049 f. bam cu-sa imdegla a almai ocus a indili ocus a feraind 'ich werde der Hund sein, der seine Herden, sein Vieh und sein Land schützt5, ib. 1442 daig con mebdatar a carpaü ic imthrutt isin n-ath 'denn ihre Wagen brachen beim Kampfe in der Furt entzwei' usw. Die Vorliebe für die possessive Ausdrucksweise geht sogar soweit, daß der Genitiv auch für den Dat comm. eintreten kann, so heißt es zwar IT. I 254, 13 conrotacht rigimdce and iarom do Chonchobur 'es war dort sodann errichtet worden ein Königslager für C.', aber ein paar Zeilen weiter, ib. 254, 18, steht in ähnlicher Wendung nicht der Dat. comm., sondern der Genitiv: ocus conrotachta dan da imdai doc in da erred d4c Ulad 'und es waren da zwölf Lager errichtet worden der (bekannten) zwölf Wagenkämpfer der Ulsterleute' = 'für die (bekannten) zwölf Wagenlenker der U'. Kateg.nib+c. Als Belege für die Verbindung possessiver und lokaler Ausdrucksweise können gelten: Täin 1369 condcbad a thimthach immi 'es wurde seine Kleidung angelegt um ihn' = 'ihm wurde die Kleidung angelegt'; LBr. 3294 ro-bensat a dtach fon de 'sie zogen sein eigenes Kleid von ihm'. Täin 1003 a fuaslaictkir a chonarach de 'wenn gelöst wird seine (des Hundes) Kette von ihm'; ähnlich ib. 1008 ro fuaslaieed dind archoin a chonarach 'es wurde gelöst von dem Hunde seine Kette'. Kateg. iv. Ein Beispiel für den symp. Dativ bei Verben des 'Wegnehmens' ist mir nicht begegnet. Eine Vereinigung von possessiver und dativischer Ausdrucksweise bei intrans. Verbum liegt in Täin 4618 vor acus a ro scaigset a airm do 'und als seine Waffen ihm ausgegangen waren'. Auch die rein possessive Ausdrucksweise ist nicht häufig, vgl. etwa Täin 2068 radis Redg, no borad ainech Conculaind 'Redg sagte, er wolle die Ehre Cuchulinns nehmen' = 'dem C. die Ehre nehmen'; bei intrans.
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Verbum IT. I 275, 3 ro scaig do gal ocus do gaisced 'dein Mut und deine Tapferkeit sind gewichen', ähnlich Rev. celt. XIV 453 Z. 10; manchmal wird die possessive Ausdrucksweise bei den Verben des 'Wegnehmens' noch durch den Zusatz der Präposition ar 'auf ergänzt, z. B. Wb. 9d, 4 ingot abullu arcrist? 'enleverai-je ses membres sur Christ' (ä Christ), Vendryes, Gramm. § 284; IT. III 236, 46 gataid Bodb a mucca airi iarum 'Bodb stiehlt darauf seine Schweine', cf. Vendryes a. a. 0. Am häufigsten ist jedenfalls die lokale Ausdrucksweise, z. B. Täin 1044 maith in fer muntiri rucais uaim 'gut (war) der Knecht, den du von mir genommen hasf = 'den du mir genommen hast'; ebenso rucais uaim IT. I 80, 7; ib. 101, 24 oc tabairt tana bo uait 'beim "Wegtreiben einer geraubten Einderherde von dir' = 'als ich dir eine Rinderherde wegtrieb', ib. 275, 4 dochuaid uait in curathmir 'weggegangen ist von dir der Heldenbissen* = 'er ist dir verloren gegangen'. O'Curry, Lectures p. 638, Z. 2 tue tanai mbo a Feraib Roiss 'er trieb einen Raub Rinder weg von den Leuten von Ross', usw., vgl. auch Atkinson, Index zu LBr. S. 629 Sp. 1. Kateg. va. Hier findet sich der symp. Dativ fast in all den Wendungen, die uns oben bei Plautus begegneten, vgl. IT. I 206, 7 fo bith ba haiti do Fergus 'weil Fergus ihm Pflegevater war', ähnlich ib. 142, 17; ib. 18 bad comaltai do Conall Cernach 'Conall Cernach soll ihm Pflegebruder sein'. Wb. 19 d, 8 maic ni dosom 'wir (sind) ihm Kinder'. LBr. 7512 uair is mac do Dia cech Cristaige 'denn jeder Christ ist Gott ein Kind', ib. 4097 immar bdais meic do 'als ob sie seine Kinder wären'. Täin 3058 dam-sa bat fer grada 'du sollst mir Geliebter (Mann der Liebe) sein'. LBr. 2815 da lecea tu fsu ass, ni bat cara do Cessair 'wenn du Jesus freiläßt, wirst du dem Kaiser kein Freund sein', ib. 226 cara do Romanchaib, 59 Nicodemus cara inclethi do Crist. Täin 1155 in fer bas chommairge doib 'der Mann, welcher ihnen Bürge ist'. LBr. 2521 co ndat namait . . . do Dia 'daß sie Gott Feinde sind'. Wb. 14 b, 4 forcetlid doib som Timotheus et brathir inhiris 'Lehrer ist ihnen Timotheus und Bruder im Glauben', ib. 23 a. 11 dalte side dosom 'der (war) ihm Schüler'. LBr. 2768 dar lind is descipul do isu tu-su 'nach unserer Meinung bist du Jesu ein Schüler'. Täin 3401 is tussu ba forbhfer frithalma dam-sa 'du bist es, der mir Dienstmann war'. Wb. 6 b, 14 ni duitsiu ismug isdodia wörtlich 'es ist nicht dir, (daß) er ein Knecht ist;
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es ist Gott' (vgl. Thurneysen, Texte S. 47), ib. 7d, 10 mogisidi uili do dia 'Gott sind sie alle Diener'. IT. I 145, 6 *celi dam-so in fer sm', öl se 'dieser Mann ist mir Vasall1)', sagte er, ib. 273, 2 iarfaigis do, da dia m-bo cheli 'er fragte ihn, wer der sei, dem er Vasall wäre', ähnlich ib. 13; hieran schlössen sich Fälle wie Ml. 66 d, l ata dia atach dunni 'Gott ist uns eine Zuflucht'; Wb. 25 b, 25 bad nertad duib inso 'das soll euch eine Stärkung sein'. Natürlich findet sich in diesen Wendungen auch der Genitiv bzw. das Pron. poss., z. B. IT. I 71,14 halte na ingine 'der Pflegevater des Mädchens'2); "Wb. 15a, 13 niuainn fesine atäam fortectiri 'nicht aus uns selbst sind wir eure Glaubensboten'. Täin 1726 am cele-se Conchobair 'ich bin Dienstmann des Conchobar'. IT. I 106, 2 ara Aililla 'der Wagenlenker des Achill* usw., die idiomatische Ausdrucksweise ist aber jedenfalls die dativische. Kateg.vi. Auch hier finden sich verschiedene Stellen, die man für den symp. Dativ in Anspruch nehmen möchte, z. B. Täin 4664 daig ni furtacht na forithin tic dun de 'denn nicht kommt uns (= wird uns zuteil) Hilfe und Unterstützung davon', ib. 468 ocus tanic eil condailbi im Ultaib do 'und es kam ihm eine Anwandlung von verwandtschaftlicher Liebe zu den Ultern', ib. 1370 tancatar a delba do 'es kamen ihm seine Gestalten' (Windisch). IT. I 169, 22 ni thic do neoch molad is imchubaid fris do donum do 'niemand kann ihm das Lob darbringen, das seiner würdig ist', vgl. ib. 21 nemo potest ei dignam laudem äff erre\ ni thic do neoch eigentlich = 'es kommt niemandem', d. h. 'es wird ihm nicht zuteil', vgl. Windisch Wtb. S. 822 Sp. 1. Täin 498 tanic germenma . . . Conculaind do Fergus 'es kam dem Fergus der scharfe Gedanke an C.', ähnlich ib. 1467; ib. 44 tucusa cor ocus coibchi duit, amail as deck toit do mnai 'ich gab dir Kaufschilling und Morgengabe, so gut wie es einer Frau nur kommen d. h. zuteil werden kann', vgl. zur Übersetzung und Erklärung der Stelle Zimmer Sitzungsber. d. Kgl. Preuß. Akad. d. Wiss. 1909 III. S. 67. — Man vgl. demgegenüber die lokale *) Die Bedeutung 'Dienstmann, Gefolgsmann, Vasall', die cele hier und an den beiden folgenden Stellen hat, ist nachgewiesen von Zimmer KZ. 30, 35 ff. *) Eigentlich 'ihr Pflegevater des Mädchens', mit Prolepsis des Possessivpronomens, vgl. Windisch, Wtb. S. 339 Sp. 2.
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Ausdrucksweise in Täin 1982 ocus dofancatar a ferga laiss wörtl. eund es kamen seine Wutanfälle bei ihm' d. h. 'sie stellten sich bei ihm ein'; auch die Stelle ib. 754 dom-roched carpat, ar Fergus ist wohl lokal zu deuten = 'es komme ein Streitwagen zu mir'; vgl. auch unten S. 256. Der im Altirischen herrschende Sprachzustand hat sich in der Folgezeit wenig verändert. Auch im Früh-Neuirischen ist die possessive oder lokale Ausdrucksweise durchaus die Regel, man vgl. folgende aus Sterns Ausgabe von Brian Merrimans Cuirt An Mheadhoin oidhche (der mitternächtige Gerichtshof) Zschr. f. kelt. Phil. 5, 205 ff. entnommenen Beispiele: 207 is se chrddhaig mo chroidhe 'das ist es, was mein Herz quälte'; 5 do ghealach mo chroidhe 'es freute sich mein Herz'; 1025 do roidhios mo shiuile 'ich rieb meine Augen'; 135 do bhuail si cruca am' chul 's am' chaba 'sie schlug ihre Tatze in meinen Kopf und in meinen Nacken'; 744 -is ceangail do cheann le bannda timpchiolll 'und binde dein Haupt mit Binden ringsum!'; 652 an ceann lern1 ingin do sguibfin dod' chaol-sgrog 'das Haupt würde ich mit meinen Klauen von deinem schmalen Halse reißen'; 1002 ceangail-se . . . lamha ar taobh shiar dhe! 'binde seine Hände auf den Kücken!'; 876 is feannaigidh a dhromm 's a chomm le corda 'schlagt seinen Rücken und seinen Rumpf mit Stricken'; für die lokale Ausdrucksweise vgl. ib. 1012 bainigidh an leighiob o roinn go sail de \ 'zieht von ihm ab das Fell vom Kopf bis zum Fuß!'; ib. 158 u. 1014. Diese präpositionale Ausdrucksweise ist auch in der heutigen Umgangssprache sehr häufig; Herr Dr. phil. Tomäs 0 Mäille, jetzt Professor of Irish at University College Galway, teilte mir seinerzeit hierfür folgende Wendungen mit: tä an ceann go dona leis 'es ist der Kopf schlecht bei ihm' — 'ihm tut der Kopf weh'; tä an chos nimhneach aige 'es ist der Fuß schmerzhaft an ihm' = 'ihm schmerzt der Fuß'; bhain siad an chos de 'sie schnitten den Fuß von ihm'= man amputierte ihm den Fuß'; fuairan mac is sine bös uaithe "der älteste Sohn ist von ihr (weg)gestorben = ihr gestorben'; bhain se dhiom e 'er hat es von mir (= mir) genommen', bhain se an maide dhe 'er nahm von ihm (= ihm) den Stock'. Daneben ist natürlich auch die possessive Ausdrucksweise in Gebrauch, z. B. dhubh se mo chroidhe 'er macht mein Herz schwarz1 = 'er betrübt mir das Herz*. Der symp. Dativ hat sich nur bei Kateg. V in einigem Umfange gehalten,
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z. B. is dearbhrathair dorn e 'er ist mir Bruder'; an oinsech is mathair duit 'eine Närrin ist dir Mutter'; is cara dorn e 'er ist mir Freund* usw. (vgl. aber unten S. 256). 2. Das Kymrische. § 66. Es zeigt sich uns hier dasselbe Bild wie im Irischen; es genügt daher eine kleine Auswahl von Beispielen. Kateg. it. Die possessive Ausdrucksweise bildet auch im Kymrischen bei Kateg.I durchaus die Regel, vgl. für das Possessivpronomen der 2. Person Per. 51, 4 pwy a diodes dy lygat U? 'wer ist es, der dein Auge ausgeschlagen hat?': U, das Personalpronomen der 2. Person, dient hier zur Verstärkung des Possessivpronomens dy, vgl. Strachan, Introd. § 45 und § 58 c. Per. 52,11 pwy a tynnawd dy lygat 'wer es ist, der deine Augen ausgerissen hat'. Evans S. 13 Z. 13 (u.) mi a rodaf yth law got vechan 'ich werde einen kleinen Beutel in deine Hand geben'. Für das Possessivum der 1. Person ist mir zufällig kein mkymr. Beispiel zur Hand, vgl. dagegen aus dem Nkymr. Luc. VII 46 fy mhen dg olew nid tratst: ond hon a irodd fy nhraed ag ennaint cmein Haupt hast du nicht mit öl gesalbt, sie aber hat meine Füße mit Salbe gesalbt/ — Zahlreich sind die Belege für das Possessivum der 3. Person: Per. 57, 4 a Had y benn 'und er schlug sein Haupt ab'; Introd. 174, 16 a thynnu dedyf a llad y benn 'und er zog das Schwert und schlug sein Haupt ab', ib. 30 llad y benn yn gyfuch ae dwy yscwyd 'er schlug sein Haupt ab in der Höhe seiner beiden Schultern'; Evans S. 40 Z. 10 (u.) ac yna y lias y benn ef1) 'und da schnitten sie sein Haupt ab'; Introd. 201,22 ac y holldes y benn yn deu hanner 'und er spaltete sein Haupt in zwei Teile'; ib. 194,17 ae rodi yn y laio a oruc 'und er gab es (das Schwert) in seine Hand'; Per. 11, 14 ae vedru yn y lygat 'und er stieß in sein Auge'; Evans 81, 5 yny dyrr y geuyn 'sodaß er brach (aufbrach) seinen Rücken', ib. 40, 3 yny tyrr y gallon ynteu2) 'sodaß sein Herz brach', ib. 40, 3 (u.) a ihorri y chatton ar hynny 'und darauf brach ihr Herz', ähnlich ib. 41, 15; ib. 50, 6 (u.) glynu y dwylaw wrth y kawc 'seine Hände blieben an dem Becken kleben'; Per. 17, 10 yny dygwydawd yr ael ar y llygat 'sodaß die Augenbraue über sein Auge fiel', usw., vgl. noch Evans 82, 3 (u.) ') ef dient zurVerstärkung des Possessivpronomens y, vgl. Strachan § 58. *) Das emphatischeynteu dientzurVerstärkungvony,vgl.Strachan§58
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ib. 67, 4 (u.), Introd. 200, 9. Ebenso in r e f l e x i v e m Sinne, z.B. Evans 40, 10 ac yna y peris bendigeit uran llad y benn 'und da drang Bran der Gesegnete darauf, seinen (ihm den) Kopf abzuschlagen1; Introd. 147, 12 eillaw y wallt ae varyf a oruc "er begann sein Haar und seinen Bart zu scheren', vgl. noch ib. 150,26. — Beim Nomen ist der Genitiv der normale Kasus: Introd. 202, 18 ae dodi ar geuyn Hygwyd "und er legte ihn auf den Eücken des Hygwyd', ib. 195, 10 ae rodi a oruc Jcei yn llaw Wrnach Kawr 'und Kei gab es (das Schwert) in die Hand des Wrnach Kawr, cf. ib. 194, 17 dieselbe "Wendung mit dem Possessivpronomen; ib. 200, 12 ae rodi a oruc Jcei yn llaw Arthur 'und Kei gab ihn (den Strick) in die Hand Arthurs'. Per. 55,18 gwedy rodi y maen yn llaw Peredur 'nachdem er den Stein in die Hand des P. gegeben hatte', ib. 65, 4 ae rodi yn llaw yr amherodres 'und er gab es in die Hand der Königin'. Evans 92,5 llad tauodeu y gwraged 'auszuschneiden die Zungen der Frauen', ib. 65, 12 usw. Kateg.ib+c. Wie im Irischen ist auch hier die Vereinigung possessiver und lokaler Ausdrucksweise nicht ungewöhnlich, vgl. Introd. 195, 18 a llad y penn y ergyt y arnaw, wörtlich: 'und er schlug sein Haupt mit einem Schlage von auf ihm' = 'er schlug sein Haupt von ihm1, ähnlich Per. 81, 4 ac a trewis y benn y arnaur a chledyf 'und er schlug sein Haupt von ihm mit dem Schwerte'. Kateg. iib. Für die normale possessive Ausdrucksweise vgl. Dav. 14,18 dim yn fy nghalon nid a \ Eithr ei chariad 'nichts anderes soll in mein Herz kommen als ihre Liebe', ib. 248, 8; Evans 45, 16 ac or ymdidan tirioni a wnaeth y wyt ae uedivl wrthi 'und bei der Unterhaltung entbrannte sein Herz und sein Sinn in Liebe gegen sie', ib. 94, 8 (u.) a höno a aei trwy gallonneu y dynyon 'und das ging durch das Herz der Leute'. Kateg. nib. Introd. 199, 4 ki a ladawd vy ysgrybul yn vynych 'sie hat oft mein Herdenvieh gewürgt'; Evans 57, 12 (u.) y diua dy yt ü 'um dein Korn zu verwüsten'; Introd. 206, 33 y dygwydwys y gyllett oe wein 'sein Messer war aus seiner Scheide gefallen*. Per. 80, 6 yssyd yn diffeithaw kyuoeth yr amherodres 'der den Landbesitz der Königin verwüstet', ähnlich ib. 79, 14, vgl. auch Introd. 204, 16 usw. Kateg.nib+c. Als Beleg für die Verbindung possessiver und lokaler Ausdrucksweise bei dieser Kategorie kann gelten Evans 4, 7 deu uarchaivc a doeth y dynnu y wise heia y amdanaw, wörtlich:
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'zwei Bitter kamen zum Ausziehen seines Jagdkleides von um ihm', vgl. Strachan, Introd. § 164. Kateg. iv. Für den symp. Dativ bei Verben des 'Wegnehmens' ist mir kein Beispiel begegnet, auch die possessive Ausdrucksweise ist nicht besonders stark vertreten, vgl. etwa Evans 97, 16 yssyd yn dwyn dy vwyt ath lyn ath darmerth 'der deine Speise, deine Getränke und deine Vorräte raubt!' Häufiger ist die lokale Ausdrucksweise, zu der noch eine pleonastische Hinzufügung des Possessivpronomens treten kann, z. B. Introd. 180, 17 dwyn awch rydit y gennwch 'zu rauben euere Freiheit von euch', wörtlich Von bei euch'; dem kymr. y can (Strachan, Introd. § 167) entspricht genau das fr. de chez, vgl. Windisch, Grdr. d. rom. Phil. I2. S. 402. — Per. 10, 18 dwc y gorvlwch y gantaw 'nimm den Becher von ihm'; Introd. 202, 2 a cheissaw ysglyffyaw un or tlysseu y gantaw 'und er suchte eins der Kleinode von ihm zu rauben', ib. 206, 23; 25 und 29; ib. 196, 32 a ducpwyt yn deirnossic y wrih y uam 'der, drei Nächte (Tage) alt, von seiner Mutter weggenommen wurde', usw. Kateg. v. Auch hier geht das Kymrische mit dem Irischen Hand in Hand, vgl. Per. 21, 14 a chwaer uaeth itt wyf ynneu 'und ich bin dir Milchschwester', ähnlich ib. 27, 10; Evans 24, 5 (u.) bydwch gedymdeithon chwitheu a thatmaetheu idaw 'ihr sollt ihm Gefährten und Pflegeeltern sein'; Introd. 202, 18 brawt oed hwnnw . . . y Gachamwri 'Bruder war der dem Cachamwri'; ebenso bei Bezeichnung eines Dienstverhältnisses, z. B. Evans 99, 6 (u.) a gwr ffydlawn vydaf i yüi beilach 'und ich werde dir in Zukunft ein treuer Vasall sein', ib. 88, 11 ni a vydwn gyuarwyd itt 'wir wollen dir Führer sein', ib. 15 ar gwyr hynny yn gyuarwyd udunt 'und diese Männer als Führer ihnen', vgl. noch ib. 82, 11 (u.), Per. 57, 18, 23; 29, 11 (Dativ bei carcharawr 'Gefangener') und Strachan, Introd. § 195. Kateg. vi. Per. 50, 23 a gwedy dyuot y bwyll idaw wörtl. 'und nach dem Kommen des Verstandes ihm', d. h. 'nachdem er wieder zu sich gekommen war'; Dav. 248, 37 ag ni ddaw im' awr lawen 'und nicht wird mir eine frohe Stunde kommen = zuteil werden'; vgl. auch Stern a. a. 0. S. 15. § 67. Als Resultat ergibt sich also f ü r s Keltische folgendes: Der symp. Dativ ist abgesehen von Kateg. V und VI nur in geringen Resten erhalten; daß er aber einst auch bei
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den übrigen Kategorien in größerem Umfange gebräuchlich gewesen sein muß, folgt aus der starken Verbreitung des adnominalen Dativs im Irischen; denn dieser hat in allen Sprachen eine Hauptquelle im symp. Dativ, vgl. oben S. 61 und unten S. 322. Die normale Ausdrucks weise ist die possessive1) und die lokale; charakteristisch fürs Keltische ist die Vereinigung beider Fügungen in Fällen \vie ir. topacht a chend de (Täin 2985) c er schlug sein Haupt ab von ihm'; man darf aber hier wohl nicht eine Kontamination der beiden Gedanken 'er schlug sein Haupt ab' und eer schlug das Haupt ab von ihm' annehmen, das Possessivpronomen a steht vielmehr proleptisch, hinweisend auf das in de liegende affizierte pronominale Objekt. Die Prolepsis spielt ja überhaupt im Irischen eine große Rolle; so weist das Possessivpronomen häufig auf einen folgenden Genitiv hin, vgl. Wb. 28 c, 25 nipi cian amasse indioirp 'nicht lange dauert seine Schönheit, des Körpers'; sehr verbreitet ist ferner die Prolepsis nominaler Objekte durch das Pronomen infixum, z. B. IT. I 101, 16 dos leicim-se dana do-som in n-gai cetna eich schleuderte ihn sodann nach ihm, denselben Speer', vgl. über diese und ähnliche Fälle der Prolepsis Windisch, Kurzgefaßte ir. Gram. (Leipzig 1879) S. 47, Zimmer KZ. 28, 318, Zschr. f. kelt. Phil. 2, 103 Anm., Zupitza KZ. 35, 449 Anm., Vendryes, Gram. § 616 ff., Thurneysen, Handb. § 420 und 439; ähnliches aus den arischen Sprachen bei Wackernagel KZ. 24, 607 und Delbrück, Vgl. Synt. I 471 und 473; die pronominale Prolepsis *) Es mag hier noch darauf hingewiesen werden, daß die possessive Ausdrucksweise im Keltischen oft auch dadurch begünstigt wurde, daß der Infinitiv dieser Sprache ganz wie ein Substantivum konstruiert wird, also mit folgendem Genitiv, vgl. Thurneysen, Handb. § 720 und Strachan, Introd. § 120; unser 'nachdem er ihm den Kopf abgeschlagen' drückt der Kelte also aus durch 'nach dem Abschlagen seines Kopfes', z. B. Täin 2036 iar tregtad a chridi na chliab 'nach dem Durchbohren seines Herzens in seiner Brust', ib. 1380 ocus ro gab in ri ic sliachtad a maile 'und der König begann mit dem Streicheln seines geschorenen Haares'='er begann ihm das Haar zu streicheln', ib. 1365 do dibdud a ferge 'zum Ertränken seines Zornes'; IT. I 125, 25 do Uiged iarsin each dia do folcud a chind 'sie ging darauf jeden Tag hin zum Waschen seines Kopfes'='um ihm den Kopf zu waschen', ib. 126, 30 usci na farrad do thabairt fo a suili 'Wasser neben sich zum Gießen über seine Augen'='um es sich über die Augen zu gießen'. Ebenso im Kymrischen, z. B. Introd. 187, l gwedy Had eu penneu 'nach dem Abschlagen ihrer Köpfe' = 'nachdem er ihnen die Köpfe abgeschlagen'.
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nominaler Objekte im Albanesischen und Slavischen bespricht A. Leskien, Festschrift Whitley Stokes zum siebzigsten Geburtstage gewidmet (Leipzig 1900) S. 28; im allgemeinen ist für diese Spracherscheinung zu verweisen auf Wegener, Untersuchungen über die Grundfragen des Sprachlebens (Halle 1885) S. 40 ff. Beispiele wie das oben erwähnte ir. topacht a chend de haben also strenggenommen als Belege für die lokale oder präpositionale Ausdrucksweise zu gelten; diese ersetzt im Keltischen und besonders im Irischen mit Vorliebe auch die übrigen Arten des Dativs, so sagt man z. B. nhd. 'einem das Haus verschließen', 'einem die Tür öffnen', dagegen heißt es IT. I 261, 6 mani iatar a tech friu 'wenn nicht geschlossen wird das Haus gegen sie (vor ihnen)', ib. 12 do oslogud r i ana mndi 'zu öffnen (seil, die Tür) vor seinem Weibe'; bei 'sagen' kennt der Kelte nur den Präpositionalausdruck: ir. meist fri(th\ kymr. gwrth, cf. IT. I 265, 16 asbertatar Olaid fri Coinculaind, vgl. auch die neuir. Wendung dubkairt bean liom go ndubhairt bean Ut 'eine Frau sagte zu (wörtl. 'bei') mir, daß eine Frau gesagt habe zu ihr'; ferner heißt es nhd. nur 'einem eine Sache streitig machen', dagegen IT. I 257, 28 bid da cen chend inti doraga dia chosnam frim 'es wird wer ohne Kopf sein, der gehen wird zu seinem Streitigmachen gegen mich'; vgl. ferner Wb. 21 d, 11 andorigeni dia airriu demaid 'was Gott Gutes an ihnen (wörtl. 'auf ihnen') getan hat' = 'ihnen erwiesen hat', vgl. ib. 11 a, 20 und die Präposition fri(th) in derselben Wendung Wb. 30 a, 8; 33 a, 15. Bemerkenswert ist auch Rev. celt. XIII 375, 14 corobäig-si frie 'sie drohte gegen sie (= ihr)'. Das Adjektiv cosmuil 'ähnlich' wird zwar, wie im Deutschen, mit dem Dativ konstruiert (z. B. Wb. 12 d, 1), meist findet sich aber bei ihm die Präposition /H, z. B. IT. I 218, 23 cosmail fri hör 'ähnlich dem Golde', cf. Vendryes, Gram. § 279 und Z-E. S. 916. Schließlich mag hier noch erwähnt werden, daß im Irischen neben dem Dat. possessivus auch eine lokale Ausdrucksweise besteht: is do 'es ist ihm (est ei], er hat es' und is kiss 'es ist bei ihm, es gehört ihm', vgl. Wb. 6 b, 16 biid min Ida leiss 'er pflegt einen besonderen Tag zu haben'; beide Ausdrucksweisen neben einander bietet Wb. 6b, 17 nibi sainlaa lasuidib act is abstanit doib semper 'diese pflegen keinen besonderen Tag zu haben, sondern sie haben immer Abstinenz', cf. Thurneysen, Texte S. 48, S. 72 Sp. 2 und S. 83 Sp. 2; Pedersen,
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Ygl. Gram. § 484,2; vgl. ferner "Wb. 9 d, 16 maniptol lasinfer, "wörtl. 'wenn, kein Wille bei dem Manne ist' d. h. 'wenn er keine Lust hat'; ib. 10 b, 9 nibi nach dethiden foir ces ist keine Sorge auf ihm'='er hat keine Sorge', ähnlich IT. I 297, 5 batar mithurussa imda fair 'es waren viele Widerwärtigkeiten auf ihm' cf. Windisch, Wtb. S. 564 Sp. l, wo mehr Stellen für diesen Gebrauch von /or, vgl. auch Thurneysen, Texte S. 77 Sp. 1; IT. I 96, 2 bui cu oca 'es war ein Hund bei ihm' = 'er hatte einen Hund', cf. Windisch, Wtb. S. 715 Sp. 2. Im nkymr. entspricht dem Dtsch. 'ich habe' teils y mae genyf f es ist mit mir'), teils y mae arnaf ('es ist auf mir'), vgl. über den Unterschied dieser beiden Ausdrücke E. Sattler, Grammatik des Kymraeg (1886) S. 102. Durch dieses starke Hervortreten der präpositionalen Ausdrucksweise unterscheidet sich das Keltische von allen anderen idg. Sprachen, und es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß wir es hier, wie in so vielen anderen Punkten der keltischen Syntax1), mit einer Spracheigentümlichkeit der vor den Kelten auf den britischen Inseln wohnenden nichtindogermanischen Bevölkerung zu tun haben. Daß die Kelten bei der Vermischung mit dieser einst den ganzen Westen Europas 2 ) bewohnenden nichtindogermanischen Bevölkerung in Sprache, Brauch und Sitte stark beeinflußt wurden, hat von den neueren Forschern kein *) Es sei mir gestattet, hier die bemerkenswerten Worte Ascolis, Sprachwiss. Briefe S. 56, anzuführen: 'In der elementaren Syntax des Altkeltischen werden Sie eine so bedeutende Abweichung vom Ursprünglichen (d.h.im großen und ganzen vom Griechischen und von den ältesten arischen Sprachen in Asien) finden, daß . . . die Summe aller Unterschiede in der elementaren Syntax zwischen allen übrigen idg. Sprachen an diesen Abstand nicht heranreicht. Für diesen Abstand gibt es aber kaum eine andere Erklärung als die Einwirkung der vorarischen Bewohner Europas'. *) Windisch stellt Grdr. d. rom. Phil. I s S. 400 einige Fälle zusammen, in denen Beeinflussuug franz. Rede durch keltische Sprache vorliege. Nach den unten erwähnten Ausführungen Zimmers kann aber hier nicht von einer Beeinflussung durch 'keltische' Sprache geredet werden, es handelt sich vielmehr um Sprachreste der einst in Frankreich wie überhaupt im ganzen Westen Europas wohnenden vorkeltischen Bevölkerung, die wahrscheinlich der iberischen Rasse zuzuzählen ist. So erklärt es sich auch, daß manche der von Windisch angeführten sprachlichen Erscheinungen sich nicht aufs Französische beschränken, sondern sich auch im Italienischen und Spanischen finden, 'wo keltischer Einfluß nicht oder nur wenig in Frage kommen kann" (Windisch a. a. 0. S. 403).
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geringerer als H. Zimmer in seinen Vorlesungen und Schriften nachdrücklich betont (IFA 27, 178), vgl. besonders Sitzungsber. d. Kgl. Preuß. Akad. d. Wiss. 1910 S. 1058 Anm. In Anbetracht dieser für das Keltische so charakteristischen Vorliebe für die präpositionale Ausdrucksweise möchte ich am Schlüsse dieses Abschnittes noch die Frage auf werfen, ob nicht auch manche der oben unter Kateg. V und VI für den symp. Dativ angeführten Stellen präpositional empfunden wurden; ein neuir. is dearbhrathair dorn entspräche dann genau einem nhd. (dial.) cer ist Bruder zu mir'.
YI. Abschnitt. Das Germanische. Wir betreten hier wieder ein Gebiet, wo der symp. Dativ zu allen Zeiten und in allen Dialekten, von einer Ausnahme abgesehen, eine au erordentlich gro e Kolle gespielt hat. Wenn aber F. Becker, Ausf hrliche deutsche Grammatik Bd. II (1843) S. 227 sagt, der Gebrauch des Dativs statt des attributiven Genitivs und statt eines Possessivpronomens sei den anderen Sprachen fremd und verdiene deshalb 'als eine Besonderheit des deutschen Idioms bemerkt zu werden', so irrt er sehr; denn dieselbe Konstruktion findet sich ja auch in ausgedehntem Ma e, wie wir sahen, im lteren Griechisch und im Lateinischen; sie ist ferner, wie der folgende Abschnitt zeigen wird, im Litauisch-Slavischen ganz gew hnlich.
1. Kapitel. Ostgermanisch. § 68. Als Belege f r den symp. Dativ des Gotischen, das f r uns hier allein in Betracht kommt, werden nur die Stellen zitiert, wo der bersetzer von der griechischen Vorlage abweicht. Kate&.ia. ^ur ^as Personalpronomen gilt die Regel, da der Gote den vor seinem Regens stehenden griech. Genitiv durch den symp. Dativ bersetzt: J. 9, 11 fani gawaurhta j h bismait mis augona — έπέχρισέν μου τους οφθαλμούς, ib. 15 fani galagida mis ana augona — πηλον έπέθηκεν μου em τους οφθαλμούς, ib. 30 jdh uslauk mis augona — και άνέψζέν μου τους »οφθαλμούς, ib. 26 faaiwa uslauk pus augona? — πώς ήνοι£έν σου τους οφθαλμούς; ib. 17 ei uslauk pus augona — ότι ήνοι£έν σου τους οφθαλμούς, ib. 10 faaiwa usluknodedun pus po augona ? — πώς άνεώχθησάν Havers. TTntersuchuneren zur idff. Kasussvntax.
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σου οί οφθαλμοί; ib. 13, 14 jabai nu uspwoh izwis fotuns . . , j h jus skulu izwis misso pwahan fotuns — et ouv εγώ Ινιψα υμών τους πόδας . . . και ύμεΐς οφείλετε αλλήλων νίπτειν τους πόδας. — Ebenso beim Personalpronomen der 3. Person: J. 9, 14 uslauk imma augona — άνέψΞεν αυτού τους οφθαλμούς, ib. 21 has uslauk imma po augona weis ni witum — τίς ήνοιΕεν αυτού τους οφθαλμούς ήμεΐς ουκ οϊδαμεν, ib. 6 j h gasmait imma ana augona pata fani — και έπέχρισεν αυτού τον πηλόν επί τους οφθαλμούς, ib. 19, 2 galagidedun imma ana haubid — έπεθηκαν αύτοΟ επί την κεφαλήν. Me. 14,47 afsloh imma1) auso pata taihswo — άφεΐλεν αύτοΟ το ώτίον. J. 18,10 afmaimait imma auso taihswo — άπεκοψεν αυτού το ώτίον το δεΗιόν. Vgl. auch MC. 6, 27 afmaimait imma haubi — άπεκεφάλισεν αυτόν und ib. 16 pammei ik haubi afmaimait ~ v εγώ άπεκεφάλισα. Intransitiv bzw. medial ist das Verbum in J. 11, 32 draus imma du fotum — έπεσεν αυτού εις τους πόδας. Me. 7, 19 unte ni galeipip imma in hairto, ak in wamba — ότι ουκ είσπορεύεται αυτού είς την καρδίαν, αλλά εις την κοιλίαν, ib. 35 usluknodedun imma hliumans — διηνοίχθησαν αυτού αϊ άκοαί, hnlich im Plural M. 9, 30 usluknodedun im augona — άνεώχθησαν αυτών οί οφθαλμοί. Um ein p r o n o m i n a l e s A d j e k t i v handelt es sich L. 4, 20 allaim . . . wesun augona fairweitjandona du imma — πάντων . . . ήσαν οί οφθαλμοί ατενίζοντες αύτω. Seltener entspricht der auch im Gotischen nachgestellte Dativ imma einem hinter seinem Kegens stehenden Genitiv αυτού: Me. 7, 33 lagida figgrans seinans in ausona imma*) — Ιβαλεν τους δακτύλους αυτού είς τα ώτα αυτού. Eph. 1, 22 j h all ufhnaiwida uf fotuns imma ~ και πάντα ύπέταζεν υπό τους πόδας αύτοΰ, ebenso l. Kor. 15, 26, ib. 25 und patei galagjip \gup\ allans fijands is uf fotuns imma — αχρις ου 0rj πάντας τους εχθρούς υπό τους πόδας αυτού. Der nominale symp. Dativ entspricht dem vor dem Regens *) Delbr ck, Synkretismus S. 201 scheint geneigt zu sein, hier und in den folgenden Beispielen, wo Komposita mit af vorliegen, den Dativ als Stellvertreter des Ablativ zu fassen. Da aber in diesen F llen reiner symp. Dativ anzuerkennen ist, d rfte durch die zahlreichen Beispiele bewiesen werden, wo Wulfila bei den nicht mit af komponierten Verben abweichend vom griechischen Text den seinem Sprachempfinden gem en Dativ setzt. *) Vgl. die Bemerkung von H. Schwartz z. d. St. in der Z. f. dtsch. Ph. 17, 77.
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stehenden griech. Genitiv in: J. 10, 21 ibai mag unhulpo blindaim augona uslukan? — μη δαιμόνων δύναται τυφλών οφθαλμούς άνοίγειν; 1 Tim. 5, 10 Β jau weihaim fotuns pwohi _ ei άγίυυν πόδας ενιψεν. Freiere bersetzungen sind L. 9, 9 Johannau ik haubi afmaimait — Νιυάννην εγώ άπεκεφάλισα und 1. Tim. 5, 18 auhsau priskandin munp ni faurwaipjais — o v άλοώντα ου φιμώσεις. — Steht der griech. Genitiv hinter seinem Regens, so zeigt auch der got. Dativ die Nachstellung: J. 12, 3 gasalboda fotuns Jesua — ήλειψεν τους πόδας του ΊησοΟ, ib. 11, 37 s izei uslauk augona pamma blindin — ούτος ό άνοί£ας τους οφθαλμούς του τυφλού, ib. 9, 32 from aiwa ni gahausip was patei uslukip has augona blindamma gabauranamma — εκ του αίώνος ουκ ήκούσθη ότι ήνοιΞεν τις οφθαλμούς τυφλοΰ γεγενημένουι}. Kateg. ib. W hrend der vor dem Regens stehende Genitiv der griech. Personalpronomina 1. und 2. Person in der Regel durch den got. Dativ bersetzt wird, entspricht dem nach dem Regens stehenden Genitiv dieser Pronomina im Gotischen meist das Possessivpronomen: L. 7, 46 alewa haubid meinata ni salbodes·, ip si balsana gasalboda fotuns meinans — έλαίψ την κεφαλήν μου ουκ ήλειψας, αυτή δε μύρψ ήλειψεν τους πόδας μου. J. 10, 28 j h ni frawilwip fvashun PO us handau meinai — και ούχ άρπάσει τις αυτά εκ της χειρός μου. Me. 12, 36 sit af taihswon meinai — κάθου εκ δεξιών μου. Μ. 6, 17 ludja peina pwah — το πρόσωπον σου νίψαι. Me. 10, 37 fragif ugkis ei ains af taihswon peinai j h ains af hleidumein peinai sitaiwa — δός ήμΐν 'ίνα εις εκ δεΗιών σου και εις έ£ ευωνύμων σου καθίσωμεν. L. 6, 38 tnitads goda . . . gibada in barm izwarana —. μέτρον καλόν . . . δώσουσιν είς τον κόλπον υμών, ib. 9, 44 lagjip jus in ausona izwara po waurda — θέσθε ύμεΐς είς τα ώτα υμών τους λόγους τούτους. Entgegen der oben unter Kateg. la aufgestellten Regel entspricht dem vorangestellten griech. Genitiv des Personalpronomens im Gotischen das (meist nachgestellte) Possessiv*) Streng genommen geh rt zu dieser Kategorie auch die Stelle 2. Kor. 7, 5 j h auk qimandatn unsis in Makaidonjai ni waiht habaida gafaeilainais leik unsar~ καΐ γαρ έλθόντων ημών είς Μακεδονίαν ούδεμίαν έσχηκεν άνεσιν ή σάρΕ ημών. Wie sich im Anschlu an solche Beispiele, wo urspr nglich ein konjunkter Gebrauch des dativischen Partizipiums vorliegt, im Gotischen ein absoluter Dativ entwickelt hat, zeigen Winkler, Germ. Kasussynt. S. 122 ff., Beer, B hm. Ges. d. Wiss. phil. Kl. 1904 Nr. XIII, Streitberg, Got. Elementarbuch 3. und 4. Aufl. § 260. 17*
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pronomen in L. 7, 45 ni swaif bikukjan fotuns meinans — ου διέλειπεν καταφιλοΰσά μου τους πόδας, ib. 44 tagram seinaim ganatida meinans fotuns — δάκρυσιν I peSev μου τους πόδας. M. 6, 17 salbo haubip pein ~ αλειψαί σου την κ€φαλήν. "W hrend die vorangestellten Genitive von αυτός im Gotischen meist durch den symp. Dativ widergegeben werden, entsprechen den nachgestellten griech. Genitiven dieses Pronomens auch im Gotischen die nachgestellten Genitive des anaphorischen Pronomens; lehrreich ist die Stelle MC. 7, 35 j h sunsaiw usluknodedun imma hliumans, j h andbundnoda bandi tuggons is — και ευθέως διηνοίχθησαν αύτοΟ at ακοαί, και έλύθη ό δεσμός της γλώσσης αυτού, vgl. ferner L. 15, 22 gibip figgragulp in handu is — δοτέ δακτύλιο v εις την χείρα αύτοΰ, ib. 7, 38 kukida fotum is — κατεφίλει τους πόδας αυτού. J. 11, 2 biswarb fotuns is skufta seinamma — έκμάΗασα τους πόδας αύτοΰ ταΐς θριΒν αυτής, ebenso ib. 12, 3. Me. 8, 25 galagida handuns ana po augona is — έπέθηκεν τάς χείρας επί τους οφθαλμούς αύτοΰ, ib. 14, 65 dugunnun sumai . . . huljan andwairpi is —. περικαλύπτειν το πρόσωπον αύτοΰ. L. 7, 38 dugann natjan fotuns is tagram — ηρ£ατο βρεχειν τους πόδας αύτοΰ τοις δάκρυσιν, ib. 16, 21 hundos .. bilaigodedun banjos is — οι κύνες έπέλειχον τα έ'λκη αύτοΟ, ib. 5, 18 galagidideina in andwairpja is — ενώπιον αύτοΰ. Μ. 26, 67 spiwun ana andawleizn is — ένέπτυσαν εις το πρόσωπον αυτού. Me. 8,23 speiwands in augona is — πτύσας εις τα όμματα αυτού, vgl. ib. 14, 65 speiwan ana wlit is — έμπτύειν αύτψ. Me. 7, 25 draus du fotum is — προσέπεσεν προς τους πόδας αύτοΟ, hnlich L. 17, 16; ib. 15, 20 draus ana hals is — έπεπεσεν έπΐ τον τράχηλον αύτοΟ, ib. 6,6; 1, 64 usluknoda pan munps is suns jah tuggo is — άνεώχθη δε το στόμα αυτού παραχρήμα και ή γλώσσα αύτοΟ. Me. 7, 35 andbundnoda bandi tuggons is — έλύθη ό δεσμός της γλώσσης αύτοΰ, ib. 9, 42 ei galagjaidau asiluqairnus ana halsaggan is — εί περίκειται λίθος μυλικός περί τον τράχηλον αύτοΰ, ib. 15, 27; L. 16, 23; J. 7, 38. — L. l, 41 lattaik barn in qipau izos — έσκίρτησεν το βρέφος εν τη κοιλία αυτής. — J. 13, 12 bipeh pan uspwoh fotuns ize — δτε ουν ένιψεν τους πόδας αυτών, ib. 10, 39 usiddja us handum ize — εξήλθεν εκ της χειρός αυτών. Neh. 6,16 atdraus agis in augona ize — έπέπεσε φόβος εν όφθαλμοΐς αυτών. — Demgegen ber finden sich bei dieser Kategorie, soviel ich sehe, nur zwei Stellen, wo auch der vor dem Eegens stehende Gen. von αυτός durch den got. Gen. und nicht, wie man erwarten
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sollte, durch den Dativ wiedergegeben wird: MC. 15, 19 slohun is haubi rausa — Ιτυπτον αυτού την κεφαλήν καλάμψ und J. 12, 40 gablindida ize augona — τετύφλωκεν αυτών τους οφθαλμούς. Dem hinter dem Kegens stehenden n o m i n a l e n Genitiv der griech. Vorlage entspricht auch im Gotischen in der Regel der nachgestellte Genitiv: L. 5, 8 draus du kniwam Jesuis — προσέπεσεν τοις γόνασιν Ίησοΰ, ib. 8, 41 driusands faura fotum Jesuis — πεσών παρά τους πόδας του ΊησοΟ, hnlich MC. 5, 22 (griech. αύτοΰ). L. 8, 35 sitandan ... faura fotum Jesuis — καθήμενον ... παρά τους πόδας του Ιησού. J. 13, 23. L. 9, 44 unte sunus mans skulds ist atgiban in handuns manne — παραδίδοσθαι εις χείρας ανθρώπων. Me. 14, 41 galewjada sunus mans in handuns fraivaurhtaize — παραδίδοται ό υιός του ανθρώπου εις τάς χείρας των αμαρτωλών. J. 10, 29 j h ni aiw ainshun mag frawilwan po us handau attins meinis — και ουδείς δύναται άρπάίειν αυτά εκ της χειρός του πατρός μου. — Demgegen ber fanden sich bei Kateg. la nur drei Stellen, wo der hinter dem Regens stehende nominale Genitiv der griech. Vorlage durch den got. Dativ bersetzt ist. Kateg. nb. Hier finden sich zwar einige Stellen, wo dem nach dem Regens stehenden griech. Genitiv auch im Gotischen regelrecht die possessive Ausdrucksweise entspricht, z. B. Gal. 4, 6 insandida gup ahman sunaus seinis in hairtona izwara — έΕαπέστειλεν ό θεός το πνεύμα του υιού αύτοΰ εις τάς καρδίας υμών, 2. Cor. 3, 14 afdaubnodedun frapja ize — έπωρώθη τα νοήματα αυτών, h ufiger wird aber auch der vorangestellte griech. Genitiv durch den got. Genitiv bzw. das Possessivpronomen bersetzt, w hrend man doch in diesen F llen nach Analogie von Kateg. I den symp. Dativ erwarten sollte, z. B. Phil. 20 anaprafstei meinos brusts — ανάπαυσαν μου τα σπλάγχνα. L. 2, 35 j h pan peina silbons saiwala pairhgaggip hairus — και σου δε αυτής την ψυχήν διελεύσεται όομφαία. J. 16, 6 gauripa gadaubida izwar hairto —. ή λύπη πεπλήρωκεν υμών την καρδίαν, ib. 12, 40 gadaubida ize hairtona —. πεπώρωκεν αυτών την καρδίαν. in. Als seltene Beispiele f r den symp. Dativ vgl. MC. 5, 30 has mis taitok wastjom? — τίς μου ηψατο των ιματίων1); L. 20,14 ei uns wairpai pata arbi — ϊνα ημών γένηται ή κληρονομιά. W hrend hier der vorangestellte Genitiv regelrecht durch den Anders beurteilt die Stelle K hler Germania 11, 281.
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got. Dativ bersetzt ist, entspricht auch dem nachgestellten griech. Gen. ausnahmsweise der Dativ in L. l, 76 manwjan wigans imma — έτοιμάσαι οδούς αύτοΰ. Der nachgestellte Gen. ist dagegen im Gotischen regelrecht durch die possessive Ausdrucksweise wiedergegeben in MC. l, 2 saei gamanweip wig peinana faura pus — δς κατασκευάσει την όδόν σου έμπροσθεν σου, ebenso M. 11, 10. L. 3, 4 manweid wig fraujins, raihtos waurkeip staigos is — ετοιμάσατε την όδόν κυρίου, ευθείας ποιείτε τάς τρίβους αύτοΟ, ib. 16, l ei distahidedi aigin is — διεβλήθη αύτώ ως διασκορπίίυυν τα υπάρχοντα αυτού, ib. 5, 6 natja dishnupnodedun ize — διερρήγνυτο δε το δίκτυον αυτών. Kateg. iva. F r den symp. Dativ bei Verben des 'Wegnehmens' ist mir nur ein Beispiel begegnet: MC. 4, 25 j h saei ni habaip j h patei habaip afnimada imma ~ και δς ουκ έχει καϊ δ Ιχει, άρθήσεται απ' αυτού, vgl. ber diese Stelle unten S. 263 f. Kateg. ivb. Dem nachgestellten griech. Genitiv entspricht auch im Gotischen regelrecht der Possessivausdruck: L. l, 25 afniman idweit mein — άφελεΐν το όνειδος μου. Μ. 5, 40 paida peina niman — τον χιτώνα σου λαβείν. Rom. 11, 27 pan afnima frawaurhtins ize — δταν άφέλιυμαι τάς αμαρτίας αυτών. Me. 3, 27 kasa swinpis . . . wilwan — τα σκεύη του ισχυρού . . . διαρπάσαι, ib. 7, 27 niman hlaib barne ·— λαβείν τον οίρτον των τέκνων. Kateg. ivc. Wie die possessive Ausdrucksweise der Beispiele unter ITb lediglich durch die griech. Vorlage veranla t ist, so ist auch die hier vorliegende lokale Ausdrucksweise mit Ausnahme einer Stelle (L. 6,29) eine w rtliche Widergabe des griech. Textes; die Beispiele beider Gruppen beweisen demnach f r das wahre germanische Sprachempfinden nichts1), vgl. auch unten S. 291. J. 10, 18 ni *) Es ist daher nicht richtig, da Wilmanns, Dtsch. Gram. Bd. III § 312 niman als Beweis daf r anf hrt, da die ltere Sprache oft da Pr positionen fordere, wo die j ngere den Dativ gestatte oder verlange. Auch die vonWilmanns genannten Verben briggan und sandjan, die nur mit Pr positionen belegt sind, w hrend sie nhd. auch den Dativ zulassen, d rften nichts f r einen Unterschied zwischen lterer und j ngerer Sprache beweisen. Man vgl. z. B. folgende Stellen: MC. 9, 20 j h brahtedun ina at imma — κα! ήνεγκαν αυτόν προς αυτόν, ib. 11,7 j h brahtedunpana fulan at Jesua — και ηγαγον τον πώλον π ρ ο ς τον Ίησοΰν. L. 4,40 brahtedun ins at imma — ηγαγον αυτούς π ρ ο ς αυτόν. Me. 9, 17 brahta sunu meinana du PUS — ήνεγκα τον υίόν μου προς σε. J. 16, 7 sandja ina du izwis — πέμψω αυτόν π ρ ο ς ύμας (seil, den hl. Geist). Phil. 2, 25 sandjan du izwis —> πέμψαι προς υμάς. Neh. 6, 17 paiei sandidedun aipistulans du Tobeiin — ων αί έπιστολαΐ αυτών έπορεύοντο π ρ ο ς Τωβίαν. Ich denke,
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faashun nimip po af mis — ουδείς αίρει αυτήν απ' έμοΟ, ib. 16, 22 j h po fahed izwara ni ainshun nimip af izwis —- και την χαράν υμών ουδείς αίρει αφ' υμών. L. 8, 18 patei pugkeip haban, afnimada afimma ·— άρθήσεται απ' αυτού, ib. 19, 24 nimip af imma pana skatt — άρατε απ' αυτού την μνάν, ib. 5, 35. Den symp. Dativ k nnte man dagegen erwarten in L. 6, 29 pamma nimandin af pus wastja — από του αίροντας σου το ίμάτιον. Aus der Tatsache, da sich im Gotischen beim einfachen Verbum niman kein symp. Dativ findet, m chte Delbr ck den Schlu ziehen, da dem Urgermanischen berhaupt der Dativ bei Verben des 'Wegnehmens' noch fremd war; erst einzeldialektisch sei ein solcher Dativ nach Analogie des Dativs bei Verben des 'Gebens' aufgekommen, s. Vgl. Synt. I S. 282, Synkretismus § 42 (S. 2011), vgl. auch Brugmann KVGr. § 538, l und Wilmanns a. a. 0. § 312. Die Ansicht dieser Gelehrten kann ich nicht f r richtig halten; denn es w re doch im h chsten Grade merkw rdig, wenn der symp. Dativ, der im Germanischen bei allen brigen Kategorien nachweislich eine gro e Rolle spielt, urspr nglich gerade von Kateg. IV ausgeschlossen gewesen sein sollte. Den in den brigen germanischen Dialekten bei den Verben des "Nehmens' auftretenden Dativ betrachte ich nicht als eine junge Nachbildung nach dem Dativ bei den Verben des 'Gebens', sondern als ein Erbst ck aus urgermanischer bzw. indogermanischer Zeit, und das Fehlen dieses Dativs im Gotischen erkl rt sich aus dem getreuen Anschlu des bersetzers an das griech. Original, das diesen Dativ nicht mehr kannte, vgl. oben § 44. Da dem Gotischen der symp. Dativ bei Verben des 'Wegnehmens' nicht fremd war, zeigt die oben angef hrte Stelle Mo. 4, 25 j h saei ni habaip j h patei habaip afnimada imma — άρθήσεται απ' αυτού: hier hat Wulfia gleichsam ein K o m p r o m i 1) geschaffen zwischen seiner Muttersprache und dem griech. Text; ein Zugest ndnis es ist klar, da hier w o r t g e t r e u e b e r s e t z u n g e n der griechischen Pr positionalverbindungen vorliegen. In dem einzigen abweichenden Beispiele, das mir begegnet ist: MC. 15, l gabindandans Jesu brahtedun ina at Peilatau —· δήσαντ€ς τον ΊησοΟν άπήνεγκαν και παρέδωκαν τω ΤΤβιλοίτω w rde auch nhd. die Pr position stehen. J ) So erkl ren sich auch die F lle, wo dem griech. Akk. c. Inf. im Gotischen scheinbar ein Dativus c. Inf. gegen bersteht, z. B. MC. 2, 23 j h warp pairhgaggan imma . . . pairh atisk — καί έγένετο παραπορεύεσθαι αυτόν . . . δια των σπορίμων, hnlich L. 6, 1. Ein Zugest ndnis an den griech. Text ist hier die Stellung des imma hinter dem Infinitiv entsprechend dem hinter den griech. Inf. gestellten αυτόν; ein Zugest ndnis
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an erstere ist der Dativ imma ohne Pr position a/i ein Zugest ndnis an die Vorlage die Wahl des komponierten afnimada statt des einfachen nimada. Kateg.v. Der gotische Dativ findet sich hier an Stelle des griech. Genitivs sowohl beim Pronomen als beim Substantivum; er begegnet aber nicht als rein adnominaler Dativ, ist vielmehr an ein pr dikatives Satzgef ge gebunden, vgl. Wilnianns, Dtsch. Gramm. III § 306, 4 und K hler Germania 11, 2681 Der Regel gem entspricht der symp. Dativ des Gotischen dem vorangestellten Genitiv der Yorlage in L. 10, 29 hos ist mis nefvundja? — τίς εστίν μου πλησίον; J. 9, 27 ibai j h jus wileip amma siponjos wair an ? —- μη και ύμεΐς θέλετε αύτοΰ μαθηται γενέσθαι; Me. 12, 23 fvarjamma ize wairpip gens? — τίνος αυτών aiwa sunus imma ist? — και πώς υιός αύτοΰ εστίν; hnlich, aber mit vorangestelltem imma MC. 12, 37. Rom. 11, 34 has imma ragineis was ? — τίς σύμβουλος αύτοΰ έγένετο; also auch hier eine Abweichung von der griech. "Wortstellung. J. 9, 28 u is siponeis amma — συ ει μαθητής εκείνου, ib. 19,12 ni isfrijonds dagegen an das germanische Sprachempfinden ist die Verbindung des warp mit dem Dat. tmma, vgl. L. 20, 14 ei uns wairpai pata arbi — ίνα ημών γένηται ή κληρονομιά. Vgl. ber diesen scheinbaren got. Dat. c. Inf. au er Streitberg, Got. Elementarb. § 318, J. Grimm, Dtsch. Gram. 4, 131 Anm., der hier wegen der eigent mlichen Stellung des Dativs einen wirklichen Dativus c. Inf. annimmt, Winkler, Germ. Kasussynt. S. 17, K hler S. 289 f., van der Meer § 57, Stolzenburg Z. f. Dtsch. Ph. 37 (1905) S. 174. Eine Kompromi konstruktion zeigt auch L. 2, 6 usfullnodedun dagos du bairan izai — έπλήσθησαν αί ήμφαι του τεκεΐν αυτήν. *) Der Dativ braucht hier nicht mit Brugmann KVGr. § 555 Ib [berichtigt Grdr. II* 2. Teil (1911) § 494] nach Analogie des Dativs beim Verbum andbahtjan erkl rt zu werden. Der Dativ bei der geschlossenen Gruppe von Substantiven, welche Beziehungen der Menschen zueinander ausdr cken, ist zu scheiden von dem in F llen wie griech. πυρός βροτοΐς ίιοτήρα (Aeschylus) vgl. oben S. 137. — Me. 10, 43 steht brigens in derselben Wendung das Possessivpronomen: sijai izwar andbahts — Ιστοί υμών διάκονος, vgl. ferner 1. Cor. 7, 22 skalks ist Xristaus — δοΟλός εστίν ΧρνστοΟ (Dativ in hnlicher Wendung ib. 23); mehr Beispiele f r die possessive Ausdrucksweise bei K hler Germania 11, 268.
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Kaisara — ουκ ει φίλος του Καίσαρος, ib. 18, 13 sa was auk swaihra Kajafin ·— ην γαρ πενθερός του Καϊάφα. 1. Kor. 7, 23 ni wairpaip skalkos mannam — μη γίνεσθε δούλοι ανθρώπων. 1. Tim. 4, 12 frisahts sijais paim galaubjandam — τύπος γίνου των πιστών. Von solchen F llen aus hat sich der Dativ auch auf nichtpers nliche Begriffe ausgedehnt: J. 8, 34 skalks ist frawaurhtai — δούλος εστίν της αμαρτίας. L. 6, 5; Me. 2, 28. — Ein sicheres Beispiel f r den rein adnominalen Gebrauch dieses symp. Dativs ist mir nicht begegnet: L. 7, 12 sunus ainaha aiein seinai steht, wie auch Wilinanns a. a. 0. § 306, 4 vermutet, unter Einflu des griech. υιός μονογενής τη μητρι αυτού, und in Me. 6, 3 ist der Dativ lakoba wohl in den Genitiv zu ndern, vgl. Streitberg, W rterb. S. 65. — Im allgemeinen ist f r diese Kategorie zu verweisen auf von der Gabelentz-L be, Grammatik der gothischen Sprache § 226, Winkler, Germ. Kasussyntax S. 21 ff., 87 f., van der Meer § 65 (S. 91 f.), K hler S. 268 f., Wilinanns, Dtsch. Gr. III § 306 (S. 651). § 69. Es hat sich also ergeben, da Wulfila an ziemlich vielen Stellen den Genitiv der griech. Vorlage durch den symp. Dativ ersetzt, und zwar tritt dieser Dativ mit Vorliebe f r den vor seinem Regens stehenden griech. Genitiv ein, w hrend dem nach dem Regens stehenden Genitiv auch im Gotischen meist die possessive Ausdrucksweise entspricht, vergleiche als Musterbeispiel MC. 7, 35 j h sunsaiw usluknodedun imma hliumans, j h andbundnoda bandi tuggons is ~- και ευθέως διηνοίχθησαν αυτού αί άκοαί, και έλύθη ό δεσμός της γλώσσης αυτού. Man kann dieses bersetzungsprinzip durch die Annahme erkl ren, da die im sp teren Griechisch an Stelle des lteren symp. Dativs tretenden Genitive dativisch empfunden wurden (vgl. oben S. 169). Beachtenswert ist aber auch die (mir m ndlich mitgeteilte) Vermutung W. Schulzes, da obiges Prinzip resultiert aus dem doppelten Bestreben Wulfilas, den Gesetzen seiner Muttersprache keinen Zwang anzutun und die Wortfolge seiner Vorlage m glichst getreu innezuhalten1). So J
) Dieses letztere Bestreben tritt in der ganzen got. Bibel so augenf llig zutage, da man Koppitz beistimmen mu , der Z. f. dtsch. Ph. 32, 434 sagt: 'Wir k nnen oft mehrere Seiten lesen, ohne da (au er ip oder pan u. dgl.) auch nur ein einziges Wort seinen Platz gegen ber dem griechischen ge ndert h tte'; hnlich urteilt Behaghel, Die Syntax des Heliand, Vorwort S. IV.
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konnte er z. B. das griecb. άνέψΗεν μου τους οφθαλμούς (J. 9, 30) unter Beibehaltung der griech. Wortstellung nur bersetzen mit uslauk mis augona; bei Anwendung des Possessivpronomens mu te er von der griech. Wortstellung abweichen, wenn er nicht gegen die Gesetze der eignen Muttersprache versto en wollte1); denn das Possessivpronomen steht im Gotischen bekanntlich in der Regel nach seinem Substantiv, vgl. z. B. Koppitz Z. f. dtsch. Ph. 32 (1900) 8.4441 Ebenso erkl rt sich die h ufige bersetzung der vor dem Regens stehenden Genitive von αυτός durch die Dative des anaphorischen Pronomens2); denn f r die Genitive is, izos, ize, izo gilt dieselbe Regel wie f r die Possessivpronomina: auch sie stehen meist hinter dem Regens, vgl. Koppitz a. a. 0. S. 446. Bei der bersetzung einer Stelle wie L. 7, 46 έλαίψ την κεφαλήν μου ουκ ήλειψας, wo μου hinter seinem Regens steht, konnte dagegen Wulfila das Possessivpronomen verwenden unter Beibehaltung der griech. Wortstellung und im Einklang mit den Gesetzen seiner Muttersprache (alewa haubid meinata ni salbodes). Es w re nun aber verkehrt, aus dem Umst nde, da Wulfila den vor seinem Regens stehenden griech. Genitiv aus den oben angegebenen Gr nden oft durch den symp. Dativ bersetzen mu te, den Schlu zu ziehen, da dieser Kasus im Gotischen nur ein reiner Notbehelf war, und da Wulfila, wenn er nicht an die griech. Yorlage gebunden gewesen w re, lieber die possessive Ausdrucksweise angewandt h tte. Denn manchmal bersetzt ja Wulfila auch den nach seinem Regens stehenden griech. Genitiv durch den symp. Dativ, z. B. L. l, 76 manwjan wigans imma — έτοιμάσαι οδούς αύτοΟ: hier h tte er auch manwjan wigans is bersetzen k nnen; wenn er trotzdem den Dativ gew hlt hat, so ist das ein Beweis daf r, da dieser Kasus nach seinem Sprachempfinden hier angemessener war als der Genitiv; vgl. ferner die oben am Schlu von Kateg. la genannten Beispiele, wo der nominale symp. Dativ des Gotischen einem hinter seinem Regens stehenden *) Aus Treue gegen die Vorlage hat sich Wulfila einen solchen Versto zuschulden kommen lassen in L. 7, 44 tagram seinaim ganatida meinans fotuns — δάκρυσιν έβρεζέν μου τους ιτόοας, vgl. auch Phil. 20; J. 16, 6. Gegen den griech. Text ist das Possessivum dagegen nachgestellt z. B. L. 7, 45; M. 6, 17. *) Auch hier finden sich einige durch den engen Anschlu an das griech. Original veranla te Ausnahmen, z. B. MC. 15, 19 slohun is haubifi rausa — Ιτυπτον αύτοΰ την κεφαλήν καλάμψ, J. 12, 40.
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griech. Genitiv entspricht. Also nicht bloß der Not gehorchend hat Wulfila die vor dem Kegens stehenden griech. Genitive durch den symp. Dativ übersetzt, sondern auch in dem Bewußtsein, hierdurch die Sprache seiner Übersetzung ausdrucksvoller, lebendiger und wärmer zu gestalten als durch die Anwendung der possessiven Fügungen1). Die Übersetzung Wulfilas unterscheidet sich in diesem Punkte vorteilhaft von derjenigen Luthers; man vgl. z. B. folgende kleine Auswahl von Stellen2), wo Luther die possessive Ausdrucksweise seiner Vorlage beibehält, während Wulfila an den entsprechenden gotischen Stellen den dem germanischen Sprach empfinden gemäßen symp. Dativ setzt: J. 9, 11 und schmierte meine Augen; ib. 30 und er hat meine Augen aufgethan; ib. 26 wie that er deine Augen auf?; ib. 17 was sagst du von ihm, daß er hat deine Augen aufgethan?; ib. 10 wie sind deine Augen aufgethan?; ib. 14 es war aber Sabbath, da Jesus den Kot machte, und seine Augen öffnete; MC. 7, 35 und alsbald thaten sich seine Ohren auf. J. 11, 32 als nun Maria kam, da Jesus war, und sah ihn, fiel sie zu seinen Füßen; ib. 19, 2 und die Kriegsknechte flochten eine Krone von Dornen und setzten sie auf sein Haupt. 1. Kor. 15, 25 bis daß er alle seine Feinde unter seine Füße lege. M. 9, 30 und ihre Augen wurden geöffnet. J. 10, 21 kann der Teufel auch der Blinden Augen aufthun?; ib. 9, 6 und schmierte den Kot auf des Blinden Augen; ib. 12, 3 und salbete die Füße Jesu. 1. Tim. 5,10 so sie der Heiligen Füße gewaschen hat, usw., vgl. hierüber unten S. 297. 2. K a p i t e l .
Nordgermanisch. § 70. Ich begnüge mich hier damit, die Belege aus der Edda anzuführen; eine kleine Auswahl von Beispielen aus der Prosa gibt § 71. Kateg. ia. Pronomen: Ho v. 150, l ef m er fyrpar bera \ bond at boglimum 'wenn die Männer mir Fesseln an die Glieder legen'. HHv. 22, 4 ef pu mor i krummur kemr 'wenn du mir in die J
) Vgl. auch Winkler, Germ. Kasussyntax S. 20 f. u. sonst; verfehlt, ist die Ansicht von H. Reis Z. f. dtsch. Ph. 35, 123. ") Zitiert nach der im Auftrage der deutschen evangelischen Kirchenkonferenz durchgesehenen Ausgabe, Halle, v. Cansteinsche Bibelanstalt, 1893.
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Krallen kommst'. Akv. 22, l hjarta skal mer Hogna i hendi liggja. Skm. 23, 3 häuf up hpggva munk par halsi af 'ich werde dir das Haupt vom Halse schlagen'. Fj. 45, l hrafnar skulu per ... slita sjonir or 'Raben sollen dir die Augen ausreißen'. Ls. 57,3 herpaklett drepk per halsi af 'ich schlage dir den Kopf vom Halse', ib. 38, 4. Ho v. 136, 4. Ls. 34, 4 ok ßer i munn migu, ib. 65, 4 (logi) brinni per a bakü, ib. 61,4 svatßer brotnar beina hvat 'so daß dir alle Knochen bersten'. H H II 31, 4 nema sjplfump6r syngvi of hoffe!. Rm. 24, 3 tdlardlsir standa ßor a tvcer hlipar. HHv. 4, 3 ef hpnum Sigrlinn sefr a armi Venn S. ihm in den Armen ruht.' — N o m e n : Hqv. 118, l ofarla Uta ek sa einum hol \ orp illrar konu: vgl. G-ering, Wtb. Sp. 761. Sg. 42,2 ok of hals konu hendr of lagpi 'er schlang dem Weibe die Hände um den Hals1. Hym. 24 hamri knipi hofjatt skarar \ ofljott ofan ulfs hnitbropur 'mit dem Hammer schlug er von oben den fürchterlichen Haarberg (=den Kopf) dem Kampfgenossen des Wolfes', cf. Gering, Wtb. Sp. 503, 953, 454. Häufiger ist das Verbuni intransitiv oder passiv: H H II 44, 5 hvert (tar) fell blopugt a brjost grami 'jede (Träne) fällt blutig dem Fürsten auf die Brust', ib. 28, 5 hildingum a halsi stoß (vgl. Gering, Wtb. Sp. 974), ib. 47, 3 a armi pu olifpum sefr. Akv. 29, 4 heldr an a hondum skini Huna bprnum 'lieber als daß es (das Gold) an den Armen erglänzt den Söhnen der Hunnen'. G-pr. I 25, 2 brann Brynhildi Bupla dottur \ eldr or augum. H Hv. 40, 3 tea buplungi blapa unpir 'es beginnen dem Könige die Wunden zu bluten'. Hym. 32 heill vas karli hjalmstofn ofan 'heil war dem Manne der Helmstumpf (=Kopf) oben'. Vsp. 54 Icetr megi hveprungs mund of standa \ hjpr til hjarta: vgl. Gering, Wtb. Sp.702. Rm. 26, 2 nu's Uopugr prn . . . bana Sigmundar a baki ristinn 'nun ist der blutige Adler dem Mörder Sigmunds in den Rücken geritzt'. Akv. 22, 2 hjarta . . . or brjosti skoi'it baldripa: cf. Gering, Wtb. Sp. 87. Hierher gehört auch die den Dat. commodi umschreibende Wendung til handa mit dem Dativ der Person: H Hv. 8 for at bipja Sigrlinnar til handa konungi 'um für den König um S. zu werben' (Gering, Wtb. Sp. 509). Kateg. ib. Seltener ist die possessive Ausdrucksweise, vgl. fürs Pron o m e n : Hrbl. 13, 2 weta pgur min n, falls ogorr hier = membrum virile ist. Gpr. II10, 4 at hjarta mit hrafnar sliti, ähnlich ib. 9, 3 ßitt skyli hjarta hrafnar sllta 'die Raben mögen dein Herz zerreißen'. H HII 43,3 har's ßitt, Helgi! helu prungit 'dein
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Haar, Helgi, ist mit Reif bedeckt'. Der Genitiv beim N o m e n findet sich Ykv. 36, 3 sneipk af häuf up huna pinna 'ich schnitt die Köpfe deiner Knaben ab', ähnlich ib. 24, 3 sneip af haufup huna pdra. Am. 24, 3 bryti f tr ykkra br0pra Mr tveggja. ic. Die lokale Ausdrucksweise ist mit einer Reihe bemerkenswerter Belege vertreten: Gpr. III 10, 2 hv6 par a Herkju hendr svißnußu 'wie da an der Herkja die Hände verbrannten'. H H II 2, 2 hvgss eru augu i Hagais Pyju 'scharf sind die Augen in Hagais Sklavin'. Vm. 12, 4 ey lysir mgn af mari 'stets leuchtet die Mähne vom Pferde (herab)' = 'stets flammt dem Pferde das Mähnenhaar' (Gering, die Edda S. 61). Fm. 30 pr. l gekk Reginn at Fafni ok skar hjarta or honum 'und schnitt das Herz aus ihm heraus'. Od. 26, 3 peir or Hogna hjarta skoru. Gbr. II 32, 4 kann mun . . . or Hogna hjarta slita. Dr. 16 hjarta var skorit or Hogna. Ls. 6 Fenrisulfr sleit hond af honum 'F. biß die Hand ab von ihm'. Ghv. 12, 4 apr hnofk hgfup af Hniflungum. Hym. 19, 3 braut af pjori ... hqtun ... horna tveggja 'er brach ab von dem Stiere die Hochburg der beiden Hörner' = 'er brach dem Stiere den Kopf ab', vgl. Gering, Wtb. 514. Rm. 13 pr. flogu belg af otrinum. Hierher gehören ferner die Stellen mit der Wendung skera ehn til hjarta 'jmd. nach dem Herzen schneiden, ihm das Herz ausschneiden' (Gering, Wtb. 932): Akv. 25, 2 hlo pa Hggni es til hjarta skoru \ kvikvan. Ghv. 18, l f. es hjarta til \ konung oblaupan kvikvan skoru, ähnlich Fm. 6 lagpi Sigurpr hann mep sverpi til hjarta 'S. durchbohrte ihn mit dem Seh werte bis in das Herz'='er durchbohrte ihm das Herz'; vgl. auch Am. 74, 2 skar a hals bapa 'sie schnitt beide in den Hals' = 'sie schnitt beiden die Kehle durch' (cf. Gering, Wtb. 932); Vkv. 33, 3 kglumk haufup ces friert mich am Kopfe' (Gering, Wtb. 543) = 'mir friert das Haupt'. Manchmal ist die Person, der etwas an einem Körperteil geschieht, nicht näher bezeichnet, z. B. . 150, 4 sprettr af fptum fjpturr, \ en af hgndum hapt (v. 1. bietet aber den Dativ mer). Hlr. 2, 4. Am. 55, 2 skerip or hjarta, ib. 93, 2 hersar a hond gengu: vgl. Gering, Wtb. Sp. 509. iia. Das Pronomen ist hier nur mit wenigen Beispielen vertreten: Am. 84, l kvomu i hug henni Hogna vipfarar 'es kam ihr in den Sinn die Art, wie man H. behandelt hatte', vgl. Gering, Wtb. 1170. . 37, 3 blopugfs hjarta peims bipja skal \ i mal hvert matar 'dem blutet das Herz, der sich jedesmal
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Kateg. lib·
Kateg. nia.
Kateg. nib.
Kateg. m c.
Kateg. iv.
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die Speise erbetteln muß'. Fürs N o m e n vgl. Gpr. 9, l hlo pa Atla hugr i brjosti 'da lachte dem Atli das Herz im Leibe', ähnlich t>rk. 31, l hlo Hlorripa hugr i brjosti. . 162, 3 Tiugi ek hverfi hvitarmri konu 'ich wandele den Sinn dem weißarmigen Weibe'. Am. 98, l nipjum strip oxti 'er machte den Verwandten den Kummer groß' — Zweifelhaft sind die Stellen Gpr. II 15, l mer at gamni und E>rk. 23, 2 jptni at gamni, denn der Dativ berührt sich hier mit dem Dativus commodi. Hier ist nur das Nomen mit drei Beispielen vertreten: Od. 29, 2 vildak fylkis fjprvi bjarga 'ich wollte des Fürsten Leben retten'. Am. 74, l bra pa barnasku brapra 'sie vernichtete der Brüder junges Leben'; ib. 54, 2 auka härm ... vif s ens vegliga 'zu mehren das Leid der schönen Frau.' Vielleicht gehört Sg. 25, 4 hierher: for bropr Ufa, vgl. aber Bugge PBBtr. 22,116 A.1 Hdl. 48, 2 skutusk ptr ... und fyrirskyrtu 'sie schlüpften dir unter die Schürze', cf. Gering, Wtb. Sp. 938. v. 77, 4 en orpstlrr deyr aldrigi \ hveims sör gopan geir. Am. 75,4 vatt bropr mina 'du hast meine (=mir die) Brüder getötet', ähnlich Fm. 25, 3 bropur minn hefr pu benjapan. Hrbl. 39, 2 skeldu skip mitt. Gpr. I 6, 3. H Hv. 19, 4 ek drekpa Hlppvarps sunum i hafi. Hyv. 149, 3 eggjar deyfik minna andskota 'stumpf mache ich die Schwertschneide meiner Feinde'. Die lokale Ausdrucksweise ist mit einem interessanten Beispiele vertreten: Grm. 37 (Prosa) feldrinn brann af Grimm 'der Mantel brannte von Gr. weg' = 'dem Gr. verbrannte der Mantel', vgl. Gering, Wtb. 14. Der symp. Dativ bei Verben des 'Wegnehmens' spielt kaum eine Rolle, vgl. etwa Ls. 57,2 p6r skal minn pruphamarr \ Mfyllnir mal fyrnema 'dir wird mein mächtiger Hammer M. die Sprache rauben', ebenso ib. 59, 2; 61, 2; 63, 2. Sehr zahlreich sind dagegen die auf lokaler Anschauung beruhenden Wendungen: Sd. l, 2 hverr feldi af m4r fplvar naupir? ewer hat von mir die fahlen Fesseln weggenommen?' (d. h. 'wer hat mich von ihnen befreit?'). HH I 20, 4 nema . . . mey nemir fra mildingi 'wenn du nicht die Jungfrau von dem Fürsten wegnimmst'. Auf lokaler Anschauung beruhen auch die Konstruktionen mit dem sog. privativen Instrumentalis, die besonders im Westgermanischen bei den mit bi zusammengesetzten Verben verbreitet sind, vgl.Delbrück, Synkretismus S. 176f. und unten S.277.
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Hierbei wird 'durch U die Richtung der Handlung auf eine Person, durch den Instr. (Lok.) aber der Punkt bezeichnet..., an welchem die Handlung zur Erscheinung kommt' (Delbrück a. a. 0. S. 6). Im Nordischen ist das Verbalpräfix bi bekanntlich geschwunden, aber sein ehemaliges Vorhandensein wird noch bezeugt durch die Konstruktion der aisl. Verba stela, ncema, rcena, snipa: Sd. 29, 4 margan stelr vin viti 'manchem nimmt der Wein den Verstand' (wörtl. 'manchen bestiehlt der Wein am Verstande'). HoV 13, 2 kann stelr gepi guma: cf. Delbrück, Synkr. S. 97. t>rk. 2, 4 oss's stolinn hamri!; über aisl. ncema vgl. Delbrück, Synkr. S. 77 und 178, über rcena ib. S. 80 und 178. Vkv. 18, 4 snipip er kann sinva magni 'beraubt ihn durch Zerschneiden der Kraft der Sehnen' (Delbrück a. a. 0. S. 178, vgl. auch S. 93 und Gering, Wtb. Sp. 960). Bei firra — z. B. Am. 40, 2 at firra ypr Ufi — kann der Dativ der geraubten Sache auch als Abi. gedeutet werden = 'fernhalten von', vgl. Delbrück, Synkr. S. 29 f. Hierher gehört ferner hneggva 'jemanden (ehn) von etwas (eho oder at eho) trennen, ihn einer Sache berauben* (Gering, Wtb. 455): Gpr. III 5, 3 hnpggt mik at braprum ok at brynjußum, \ hnpggt mik at pttum haufupnipjum1). Kateg. v. Ein Beispiel für den symp. Dativ ist . 42, l vin sinum skal mapr vinr vesa 'seinem Freunde soll man ein Freund sein* (Kahle, Altisl. Elementarb. S. 129). Hierher gehören auch wohl die Stellen mit der Wendung verpa ehm at bana 'jmd. zum Mörder werden', z. B. Vkv. 35, 5 ne brupi minni at bana verpir, vgl. Gering, Wtb. Sp. 1104. Für den häufigeren Genitiv vgl. Sg. 7, 2 kvon's hans Guprun, en ek Gunnars. Grp.. 19, 2 pu munt .... glapr vesa gestr pjopkonungs 'du wirst ein froher Gast des Volkskönigs sein' usw. Kateg. vi. Ls. 51, 4 fra vSum minum ... skulu \ per ce kpld rop koma 'aus meinem Wohnsitz sollen dir immer verderbliche Ratschläge kommen', vgl. daneben die plastische PräpositionalVerbindung in H H I 43, 3 kvp'mu per ogpgn oll at hendi 'jegliches Unheil traf dich' (Gering, Wtb. 509). J
) Dazu kommen noch eine Reihe von Wendungen mit der Bedeutung 'einem etwas rauben', die nicht auf lokaler Anschauung beruhen, z. B. Am. 73, 2 at lyfja ykkr elli 'um euch das Leben zu heilen' d. h. 'um euch das Leben zu rauben', vgl. Gering, Wtb. 637, Delbrück, Synkr. 203 f., ferner synja ehm aldrs 'einem das Leben rauben' wörtl. 'einem das Leben verweigern', Gering, Wtb. 1015, usw.
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§ 71. In der altisl. Prosa ist die dativische Ausdrucksweise beim Pronomen wie auch beim Nomen mindestens ebenso häufig wie die possessive, vgl. z. B. Ygls.-S. 43, 65 p r vex alt i augu 'dir wächst alles in die Augen' d. h. 'bei dir nimmt alles eine große. Schreck erregende Gestalt an1 (Eanisch), ib. 31, 55 eigi fellr honum pa hurp a heia "dann fällt ihm die Tür nicht auf die Fersen', ib. 5, 55 var . . . stokkr . . . feldr a fMr pdm tiu breprum 'den zehn Brüdern wurde ein Stock an die Füße gelegt' usw. Für die possessive Ausdrucksweise vgl. Vgls.-S. 25, 56 baup at bindet sar hans 'sie erbot sich, seine Wunden zu verbinden', ib. 37, 59 varu hendr hans fast bundnar. 39, 4 sva at far einn porpi at sja undir hennar brynn 'unter ihre Brauen zu sehen'. Gunnlaugssaga cap. 12 bundu hpfupsaritGunnlaugs usw. — Neben diesen beiden Ausdrucksweisen begegnen aber auch häufig präpositionale Wendungen, z. B. VQls.-S. 38, 29 sipan skar honpa a hals 'darauf schnitt sie sie in den Hals' = 'sie schnitt ihnen den Hals ab', ib. 37, 38 skaru or honum hjartat 'sie schnitten das Herz aus ihm'. 19, 21 pa skar Sigurpr hjartat or orminum. 19, 47 heggr hgfup af Regln. Gunnlaugss. cap. 10 laust Gunnlaugr bdpa foetr undan porpi usw., vgl. auch die von Dietrich in Haupt's Zschr. 8, 45 genannten Beispiele. — Bemerkenswert ist der Gebrauch des componierten Verbs in Fällen wie Gunnlaugss. cap. 13 hann Ut ., - fothpggva porgrim 'er ließ dem Th. einen Fuß abhauen': nach Neckel IF. 19, 151 liegt diesen Fügungen die Konstruktion mit dem doppelten Akk. zugrunde, vgl. auch Brugmann IF. 27,128; ähnliche Verba sind halshoggva 'den Hals abschlagen', halsliosta 'an den Hals schlagen', beinbriota usw., vgl. Neckel a. a. 0. § 72. Das R e s u l t a t läßt sich f ü r s A l t i s l ä n d i s c h e folgendermaßen formulieren: die dativische Ausdrucksweise ist in der Edda häufiger als die possessive, und zwar verteilen sich die Belege für den symp. Dativ fast gleichmäßig auf Nomen und Pronomen. In der Prosa sind die dativischen Fügungen mindestens ebenso häufig wie die possessiven. Der reich entwickelte Gebrauch des symp. Dativs führte im Altisländischen zu einer rein adnominalen Verwendung des Dativs (vgl. unten S. 322); es stehen daher die Pronominalformen mdr, p6r, s6r, wie die entsprechenden Formen des Arischen und Griechischen, häufig im Sinne der zugehörigen Possessivpro-
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nomina1), z. B. HH II 45, 4 ppt mer a brjosti benjar liti, Sg. 6, 4 hafa skalk Sigvprp ... mor a armi. VQls.-S. 25,19 at ek sa einn fagran hauk mir a hendi. Gg. 12, 4 haldi p or lik at lipum, ib. 16, 2 moßur or/ ... lat per i brjosti bual HH. II 17, l vgl. Gering, Wtb. 1224 und 453, ib. 21, 4; E>rk. 29, 3 lat per af hpndum hringa raupa. Sg. 32, 2 fyr augum per 'vor deinen Augen'. Gg. 9, 3. Vkv. 14, 3 vissi ser a hpndum hpfgar naupir. Vols.-S. 3, 28 at aldri bar kann betra sverp se"r i hendi. Seltener ist die entsprechende Verwendung der übrigen pronominalen Dative, vgl. etwa Vkv. 18, 2 tenn hpnum teygjask 'er zeigt seine Zähne'. Gg. 9, 3 hugr peim hverfi til handa par 'ihr Sinn neige sich dir zu'. Vereinzelt findet sich auch ein adnominaler Dativ des Nomens in possessivem Sinne: Sg. 32, 3 at sceir brapr pinum blopugt sar 'daß du deines Bruders blutige Wunde sähest', vgl. Detter-Heinzel zu Vkv. 10, l (S. 289). Während in den bisher behandelten Sprachen mit einer starken Ausbreitung des symp. Dativs meist ein Zurücktreten der lokalen Ausdrucksweise verbunden war, treten im Altisländischen ausnahmsweise auch die auf lokaler Anschauung beruhenden präpositionalen Wendungen stark in den Vordergrund2). Dies muß als ein Charakteristikum der nordgermanischen Sprachen überhaupt gelten, vgl. z. B. dän. man ragede alt Haaret af harn 'man schor ihm das ganze Haar ab' (Heckscher a. a. 0. .§ 58), s. auch die von W. Schulze Sitzungsber. d. Kgl. Preuß. Akad. d. Wiss. 1909 S. 519 zitierten Beispiele. Die pronominalen symp. Dative stehen in der Edda noch meist voran, in der Prosa zeigen sie aber schon oft die Nachstellung, z. B. VQls.-S. l, 21 var kann senn or augliti m6r 'er war mir auf einmal aus dem Gesicht gekommen', ib. 30, 93 Sigurpr er dgi a apra hpnd ypr 'S. ist euch nicht zur (einen) Seite' (Ramsch). 25, 37 klepi varu breidd undir fotr peim. 5, 78 rittir sipan tunguna i munn honum, usw. Man darf annehmen, daß die Nachstellung der Possessivpronomina, die das Nordgerma') Vgl. F. Holthausen, Altisländisches Elementarbuch (Weimar 1895) § 433 A*. *) Sie machen auch dem Dativus commodi Konkurrenz, z. B. Vols.-S. 17, 64 varu nu veizlur gervar l mot honum, ib. 11, 5 hann gerir veizlu { mot honum mikla. Ebenso im heutigen Dänischen, z. B. han banede en Vej for Fjenden 'er bahnte dem Feinde einen Weg' (J. Heckscher, Anleitung zur Erlernung der Dänischen Sprache, 4. Aufl. 1892, § 58). Havers, Untersuchungen zur idg. Kasussyntax.
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nische mit dem Ostgermanischen1.) gemein hat, hier als Vorbild gedient hat. Daß die oben erwähnte possessive Funktion der pronominalen Dative durch diese sekundäre Nachstellung befördert werden mußte, liegt auf der Hand. Auch die symp. Dative der Nomina sind manchmal nachgestellt, z. B. HH II 44, 5 hvert (tar) fett bloßugt a brjost grami. .- . l, 68 hon Ut fatta eplit kno konunginum, vgl. auch "Wagner S. 12; hier wird die Stellung der nominalen poss. Gen. hinter ihrem Regens vorbildlich gewesen sein, vgl. Vkv. 36, 3 sneipk af häuf up huna pinna] daß diese Nachstellung der Genitive selbst wieder als sekundär zu betrachten ist, betont mit Recht "Wagner S. 12. 3. Kapitel.
Westgermanisch. A. Englisch. 1. Das A n g e l s ä c h s i s c h e . § 73. Die Beispiele aus dem Beowulf verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Kategorien: Kateg. ia. Der symp. Dativ ist hier sehr zahlreich vertreten, er ist aber überwiegend pronominaler Natur; besonders zahlreich sind die Dative des Pronomens der 3. Person, man vergleiche z. B. folgende Auswahl: 2508 him hilde-gräp ... bän-hüs gebrcec 'die Kampffaust zerbrach ihm den Leib'. 47 pä gyt hie him äsetton segen gyldenne \ heah of er heafod. 2810 Dyde him of healse hring gyldenne 'er tat sich den goldenen Ring vom Halse', ebenso reflex. 2776 him on bearm hladon bunan ond discas. 1435 pcet him on aldre stöd \ here-strcel hearda 'daß ihm der scharfe Kriegspfeil im Lebenssitze (im Herzen) stand* (HeyneSchücking). 2967 pcet him . . . swät ßdrum sprong \ ford under fexe. 727 Him of eagum stöd . . . Uoht unfc&ger. 2405 him tö bearme cwöm \ mädöum-fcet märe, d. h. ees war in seinen Besitz gekommen'. 1548 Him on eaxle Iceg \ breost-net bröden, 40 Hirn on bearme Iceg \ mädma mcenigo, usw. 1522 pcet hire on hafelan hring-mcel ägöl \ grädig güöleod. 1567 poet hire wid halse heard gräpode. 2176 hyre syddan wces . . . breost geweordod, usw. Im Vergleich mit der großen Anzahl dieser pronominalen symp. *) Das Westgermanische kennt sie fast nur beim Vokativ, vgl. die bei Grimm Dtsch. Gr. 4, 402 f. genannten Beispiele: vrouwe min Nib. 17, l; »»7 lieber vater min ib. 53, 1.
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Dative sind diejenigen des Nomens verschwindend gering; nicht beweiskräftig sind die beiden Stellen 1678 pa wees gylden nilt gamelum rince . . . on hand gyfen und 1984 lid-wcege beer \ Hcenum tö handa: vgl. oben S. 38; es bleiben dann nur wenige Stellen, vgl. etwa 2573 Scyld wel gebearg \ life ond lice... märum peodne 'der Schild schützte dem ruhmvollen Fürsten Leib und Leben' (Nader S. 15). 2263 Ne mceg byrnan hring . . . wide feran \ hceledum be healfe 'den Helden zur Seite'. — Wo der Zusammenhang klar ist, fehlt nicht selten eine nähere Bezeichnung dessen, dem etwas an einem Körperteile geschieht, z. B. 552 beado-hrcegl bröden on breostum Iceg = 'lag mir auf der Brust'; 2271 od-p(ßt deades wylm \ hrän cet lieortan 'ihm ans Herz griff1; vgl. für diese Kateg. auch Nader S. 15. Kateg. ib. Diese Gruppe ist viel schwächer vertreten als die vorhergehende; das Pronomen stellt nur einige wenige Belege, z. B. 453 beadu-scrüda betst, pcet mine breost wered 'der meine (= mir die) Brust schützt'; 733 Mynte, pcet he gedcelde . . . änra gehwylces \ lif wid lice. Die Mehrzahl der Beispiele entfällt aufs N o m e n : 2195 pcet he on Biowulfes bearm älegde. 990 pcet pces ähläcan \ blödge beadu-folme onberan wolde. 690 hleorbolster onfeng \ eorles andwlitan. 2699 sio hand gebarn \ mödiges mannes. 359 pcet he for eaxlum gestöd \ Deniga fregan. 500 pe cet fötum scet frean Scyldinga, ebenso 1167; 1211 Gehwearf pä in Francna fcedm; vgl. dagegen den Dativ beim Pronomen in der ähnlichen Wendung 2405 him tö bearme cwöm. Kateg. ic. Auf lokaler Anschauung beruhen wohl Stellen wie 1591 hine pä heafde becearf 'er beschnitt ihn am Kopfe' = 'er schnitt ihm den Kopf ab'; ähnlich 2139 ic heafde becearf... Grendeles mödor: vgl. über diesen Gebrauch des ursprünglichen Instrumentalis Bernhardt, Beiträge zur dtsch. Philologie, Jul. Zacher dargebracht, S. 80, Delbrück, Synkr. S. 177 und 179. Kateg.na. Die Hauptmasse der Belege entfällt auch hier aufs Pronomen und zwar besonders auf das Personalpronomen der 3. Person: 1842 pe pä word-cwydas wigtig drihten \ on sefan sende! 2633 him wees1} sefa geömor, ähnlich ib. 2420 und 49; 2181 nces him hreoh sefa. 2066 him wif-lufan ... cölran weordad. 67 Him on mod beam. 2629 Ne-gemealt him semöd-sefa. 2820 Him of hrcedre gewät \ säwol. 1719 Hwcedere him on ferhde greow \ 4
) Wie hier so ist auch in den folgenden Beispielen das Verbum durchweg intransitiv; zur Erklärung vgl. oben S. 91. 18*
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breost-hord blöd-reow. 1741. 1879. 1739 Mm eal worold \ wended on willan usw. 627 paes-pe hire se willa gelamp 'dafür daß der Wunsch sich ihr erfüllt hatte' (Heyne-Schücking S. 237 Sp. 1). — Das Nomen ist hier etwas zahlreicher vertreten als bei der Kateg. la, meist handelt es sich aber um den Dativ eines Eigen- oder Völkernamens: 1991 Ac pü Hrödgäre \ wid-cüdne wean wihte gebettest? 'hast du Hröögär das weitbekannte Übel irgendwie gehoben'? (Heyne-Schücking S. 158 Sp. 2.) 1324 Sorh is geniwod \ Denigea Uodum. 824 Denum eallum weard ... willa yelumpen 'allen Dänen war der Wunsch erfüllt'. 1418 Denum eallum was ... weorce on mode. 2308 pä wees dceg sceacen \ wyrme on wülan, ähnlich 1739. In 2805 Se seel to gemyndum minum leodum \ heah hlifian kann auch Dativ, comm. vorliegen; dasselbe gilt von 14; 709; 1712; 2315; 2449. Kateg. iib. Es ist mir hier kaum ein sicheres Beispiel begegnet, wo das Possessivpronomen den symp. Dativ vertritt; vielleicht kann 731 pä his mod ählög als solches gelten, das Nader S. 15 übersetzt 'ihm lachte das Herz (der Sinn)'. In 490 swä pin sefa hwette ist eine symp. Beziehung nicht gut möglich. — Beim Nomen steht der Genitiv dagegen häufiger an Stelle des symp. Dativs, vgl. 902 siddan Heremödes hild swedrode. 2657 feorh ealgian \ Wedra peodnes. 635 pcet ic änunga eowra leoda \ willan geworhte 'daß ich durchaus den Willen eurer Leute tat'. 549 wces mere-fixa mod onhrered. Kateg. iic. Auf lokaler Anschauung beruht 2600 hiora in änum weoll \ sefa 'in einem einzigen unter ihnen wogte das Herz', vgl. demgegenüber die dativische Ausdrucksweise beim gleichen Verbum in 2715 him on breostum bealo-nide weoll \ attor 'ihm wogte im Innern das Gift mit tödlichem Wüten' (Heyne-Schücking S. 155 Sp. 1). — 754 He on mode weard \ forht on ferhde 'er wurde furchtsam im Herzen, in der Seele*. Kateg. in a. Die Hauptmasse der Belege für den symp. Dativ stellt wieder das P e r s o n a l p r o n o m e n der 3. Person: 2974 ac he him on heafde helm &r gescer (evtl. zu Kateg. la); 202 pone sid-fcet him snotere ceorlas \ lyt-hwön logon. 672 pa he him of dyde isern-byrnan (reflex.). 1919 py-las hym yda prym \ wudu wynsuman forwrecan meahte 'damit der Wogen Macht ihnen das liebliche Schiff nicht forttreiben könnte' (Heyne-Schücking S. 312, Sp. 1). 2996 ne-porfte him pa lean odwitan \ mon on middangearde: vielleicht liegt hier aber Dat. ethic. vor. Fürs Nomen ist
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mir kein sicheres Beispiel zur Hand; in 1400 pä wces Hrödgäre hors gebceted ist Dativus commodi anzuerkennen. Kateg. nib. 2S16EcUle Wyrd forsweop \ mine mägas (ev. zu Kateg.IVb). 2724 his helm onspeon. Finnsb. 44 scede poet his byrne äbrocen wäre. — Der Genitiv des Nomens vertritt den symp. Dativ in 1528 heim oft gesccer, \ fßges fyrd-hrcegl "sie zerschnitt oft den Helm, den Panzer des dem Tode Verfallenen'. 2620 peahpe he his brödor beam abredwade "obwohl er den Sohn seines Bruders getötet hatte'. — Vertreter einer genitivischen Fügung ist auch wohl das Kompositum folc-red "VolkswohP in 3007 folcred fremede = "er förderte das "Wohl des Volkes*. Kateg. iv. Als Beispiel für den symp. Dativ bei Verben des "Abwehrens' vgl. 1057 nefne him witig god wyrd forstöde, vgl. Nader S. 8. Bei den Verben des 'Wegnehmens' spielt der sog. Instrumentalis der Beziehung die Hauptrolle, vgl. 1887 od-pcet hine yldo benam mcegenes wynnum "bis ihm das Alter die Wonne der Kraft nahm (Heyne-Schücking S. 250 Sp. L). 681 him... aldre beneotan (cf. Delbrück, Synkr. S. 79). 2397 cyning ealdre bineat. 2925 pcette Ongenpio ealdre besnydede \ Hcedcen Hredling; ebenso bei intrans. Verbum 1471 p&r he dorne forleas 'da ging er des Ruhmes verlustig' (Delbrück, Synkr. S. 67). Für den sog. privativen Genitiv vgl. 1943 (Delbrück a.a.O. S. 851). In 2987 nam on Ongenpio iren-byrnan ist die rein lokale Ausdrucksweise erklärlich, weil es sich hier um die Beraubung der Leiche eines Gefallenen handelt, vgl. S. 90 unter Kateg. IV c. Kateg.v. Beispiele für den Dativ sind 2393 Eadgilse weard \ feasceaftum freond. 2376 pcet he Heardrede hläford wäre. 1481 Wes PÜ mund-bora minum mago-pegnum, ähnlich 2780; 2613 päm cet scecce weard ... Weohstän bana. Daneben ist aber auch der Genitiv ganz geläufig, z. B. 342 We synt Higeläces \ beod-geneatas: 335 Ic eom Hrödgäres \ är ond ombiht. Beispiele für den Gen. bei Verwandtschaftsnamen gibt Nader § 2 a. Kateg. vi. Ein Beleg für den Dativ dieser Kategorie ist 2i$Q Edwenden cwöm \ tir-eadigum menn torna gehwykes 'Vergeltung kam (=wurde zuteil) dem kampfberühmten Manne für jedwede Beleidigung'. In 2208 Syddan Beowulfe bräde rice \ on hand gehwearf kann der Dativ auch zu Kateg. I gestellt werden. § 74. Daß der symp. Dativ auch in den übrigen ags. Literaturwerken der älteren Periode eine große Rolle spielt,
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folgt, abgesehen von den bei Wülfing § 86 genannten Beispielen, aus folgender im Anschluß an Hofer S. 29 f. gemachten Zusammenstellung von Belegen aus den früher Cädmon zugeschriebenen Werken; vgl. für Kateg. I G 936 pe to heortan ... yriped \ adl unttde. D. 435 pd bendas . . . pa him on bdnum , ib. 273 him ... wees an on %esyhde \ en$el celmihti^es. G. 945 him on laste bettac ... wynna,.,. harn hdli% en$el, ähnlich ib. 1575 und 1363. Der syrap. Dativ des Nomens ist hier zahlreicher vertreten als im Beowulf, vgl. G. 2902 ^efeterode föt and honda \ bearne sinum. 2063 $ripon unfaire \ under scöat werum scearpe jams. 1049 Cain ^ewdt \ jonjan —joefe of ^esyhde. E. 43 waron hleahtorsmiöum handa belocene, sogar bei unpersönlichen Begriffen: G. 330 waron pa befeattene fyre to botme, ähnlich 361. Bei Kateg. II sind auch die Dative des Personalpronomens 1. und 2. Person im Gegensatz zum Beowulf mit einigen Beispielen zu belegen: G. 1114 me cearsor^e . . . o/" mode dsceaf \ peoden usser. 676 weard me on hy$e swa Uohte. 2796 l&t pe dslüpan sor^e of bröostum. 2638 pe abre^dan sceal... d$ad of breOstum \ sawle p$ne. Dieselbe pleonastische Hinzufügung des Possessivpronomens in 2167 ne Icet pu pe pin mod dsealcan. Zahlreich ist das Personalpronomen der 3. Person vertreten: G. 2033 him pd brodor pry ... haldon hy%esor$e, ib. 1568. D. 491 weard him hyrra hy-ye. G. 2865 him %asta weardes \ e^esa on breostum wunode. 2235 hire mod dstdh. 636 sum hire cet heortan Ice^ \ ceppel unscel^a. 53 him se mara mod ^etw&fde* \ bcelc forbfyde. 776 him hi^esor^a \ burnon on breOstum. Seltener ist der symp. Dativ des Nomens: G. 2922 hcefde Abrahame \ metod moncynnes . . . breost ^eblissad. 980 hy^ewcdmas took \ beorne on breostum blätende nid. Für Kateg. IHa vgl. G. 434 •yf him poet rice losaö. S. 430 seolfa $od \ wolde helwarum ham %el$htan. Ein Beispiel für den symp. Dativ bei Verben des 'Wegnehmens' ist E. 414 ne wolde him beorht feeder beam cetniman; bei einem Verbuni des 'Abhaltens' steht er z. B. S. 284 pcet he him afirre frScne zepohtas, cf. Hof er § 12 (S. 15). Sehr zahlreich ist der symp. Dativ der Kateg. Y, vgl. z. B. G. 2725 wes us f&le fröond, ähnlich 2818. D. 11 wees him hyrde $dd \ heofonrices weard. G. 2480 wilt pu . . . wesan . . . Uodum larfow? 1619 Chus wces cedelum heafodwtsa. 1155 pare cnöorisse was Cainan . . . aldordoma, ib. 1710, 581 usw., vgl. Hofer § 23. Desgleichen finden sich für den Dativ der Kateg. VI einige
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Belege, . . Gr. 2195 pe sunu weorded \ beam of bryde , . cumen. 255 his wcestm . .. peet him com from weroda drihtne, vgl. Hofer S. 7. Auch in Cynewulfs Christ scheint die dativische Ausdrucksweise noch die Oberhand zu haben, wenigstens beim Pronomen, vgl. 1110 swa him mid nce^lum purhdrifan nWhyc^ende \ pa hwitan honda ond pa hdl^an föt. 1580 penden him lie ond %a$t \ somodfcest soon. 1364 pe him bid on pa wynstran hond. 1486 Itchoman pe ic alysde me \ feondum of fcedme. Ebenso bei Kateg. , . . 499 him wees $eomor sefa. 1163 hy^e weard mon^um blissad. Für Kateg. Ilia vgl. 1289 ponne him da$as lastun; 898 swa him is ham sceapen \ ungeltce, vgl. A. Rose, Darstellung der Syntax in Cynewulfs Christ (Halle 1890) S. 24f.u. 30. 2. Das M i t t e l e n g l i s c h e . Hier bietet sich uns ein wesentlich anderes Bild: der symp. Dativ ist viel seltener als im Angelsächsischen, die normale Ausdrucksweise ist die possessive. § 75. Die frühmittelenglischen 'Reden der Seele an den Leichnam 1 bieten noch einige bemerkenswerte Beispiele für den Dativ der Kateg. I1), z. B. Fragm. C 38 pe sculen nu waxen wurmes be siden. B 7 Hwar beop [nu} ßeo goldfceten, peo p e güldene comen to ine honden? A 17 f. Him deauep pa ceren, him dimmep [pa] ei$en, \ Him scerpep pe neose, him scrinckep pa lippen, \ Him scortep [pe] tunge, him trukep his twit, \ Him teorep his miht, him coldep his [muß]; viel häufiger sind aber die Fügungen mit dem Pronomen possessivum (oder dem Genitiv), wie denn auch in den beiden letzten für den symp. Dativ angeführten Beispielen eine pleonastische Hinzufügung des Possessivpronomens vorliegt: C 44 Heo brekep pine breoste, ib. 47 f. Ond so heo wuttep ... Todelen fine permes ... Lifre ond pine lihte lod[licfo] torenden. D 21 Ne heold ic pin [ei-^en] opene, peo hwule ic pe inne was? ib. 6 N\ullep] heo bileafen pine lippen unfreien. *) Auch bei Kateg. VI hat er sich noch ziemlich gehalten, vgl. B 45 pet bittere ilcestep ceffre, pet swete ne cumep pe [nceffre], ähnlich D 41 pet bittere ilest pe efre, pet gode ne cumep pe nefre. B 11 Hwar beop, pe ... Beden swupe ^eorne [pet] pe come böte? Dazu stimmen die zahlreichen Belege für den symp. Dativ nach cumenn und ähnlichen Verben der Bewegung bei W. Swane, Studien zur Casussyntax des Frühmitlelenglischen (Diss. Kiel), Flensburg 1904, S. 59 f.
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E 17 Nu beoß pine earen fordutte, ähnlich ib. 30. E 38 [Nu] is ßiin muß forscutted; C 17; 31 pin rof Hip on pine breoste ful [n&ih], G 9. A 39 Nullep heo mid honden his heafod riht wen[den]; ib.40; 43 ForUndep ßces dcedan muß ond his dimme e$en. §76. In dem in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts entstandenen Lay *Havelok the Dane' ist der symp. Dativ schon so selten, daß man für diese Zeit eine fast unbedingte Herrschaft der possessiven Ausdrucksweise annehmen darf. Für Kateg. I sind mir nur zwei pronominale syrnp. Dative begegnet: 1961 And wolde me binden hond and fet. 616 And söne fei him to ße fet. Das Possessivpronomen findet sich dagegen 636 bondes \ pat pü leidest on min hondes. 638 for [ße] keuel at ße laste, \ pat in mi möüth was ßrist [so] faste, 1300 AI that euere in Denemark liueden, \ On mine armes faste clyueden, 1152 y shal pristen üth pin heie, ähnlich 2725 / shal ßrist üt pi riht[e] eye. 1320. 2626 pat his heued of he plette. 1823 pat he smöt hise necke on t[w]o. 568 pat he per cräkede hise cröune, ähnlich 1857. 2162 Hise fetpe[i] kisten an hundred syßes, \ pe tos, ße nayles, and ße lithes. 2635. 2158 ße[i] feilen söne at hise fet. 2302 Fattep alle tö hise fet. 2744 So pat pe blöd ran til his to. 216 So ßat pe blöd ran of his fleys. 1850 For the blöd ran of his sides. 591 of hise mouth it stöd, a stem, \ Als it were a sunnebem. 2122 So stöd ut of his mouth a glem, \ Riht al swilk so ße sunnebem. 1256 And saw it comen ut of his mouth, 2112 of his möüth it cam il[c] del usw., vgl. noch 2676. 2755. 127 Tif sehe cöüpe on horse ride, \ And a thöüsande men bi hire syde. 2506. 1413 First he shar a-twö here prötes. 1910 ße[i] mäden here backes al so bloute \ Als he[re] wombes. 1900 And ribbes in here sides breke[n]. Für den Genitiv vgl. 1909 made croune[s] breke and crake, \ Of ße bröüne, and of pe bläke. 471 ofböpen hekarfon two here1)prötes. Zu Kateg. Illb gehören z. B. 2706 pat pöu ... mine göde knihtes slös[t]. 2730 So ßat he clef his sheld on two. 2740. Bemerkenswert ist ferner die pleonastische Hinzufügung des Possessivpronomens zum symp. Dativ der Kateg. IV: 1366 And sißen wolde me mi lyf \ Haue reft. 2484 And hise sistres with a knif \ Böpe refte here lif, ähn*) Wegen der pleonastischen Hinzufügung des Possessivpronomens zum Genitiv vgl. das von J. Grimm Dtsch. Gr. 4, 422 zitierte niederd. Beispiel: to deme wive des he eren söne levendich makede "Buch der Könige' p. 193.
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lieh 2395. 2222 pe maydnes here lif \ refte he bößen, with a knif, vgl. Einenkel Grdr. d. Germ. Phil. Bd. P. S. 1086 und die dort zitierte Literatur. Bei Kateg. V hat sich der symp. Dativ auch im Mittelengl. gehalten, vgl. Hav. 75 Tö pe faderles was he röth, s. unten S. 283. § 77. Auch in dem Liede von King Hörn, das in die Mitte des 13. Jahrh. gehört, also etwas älter ist als The Lay of Havelok the Dane, überwiegt schon durchaus die possessive Ausdrucksweise. In Vers 986 Hörn stondep pe biside handelt es sich um eine stehende Wendung; dasselbe gilt von dem Dativ in 344 bringe ße Horn to honde, abgesehen davon, daß dieser Kasus hier auch nach dem oben (S. 38) erörterten Prinzip erklärt werden kann. In 1099 pat his ribbes him tobrake liegt Vereinigung von Dativ und Possessivpronomen vor; in reflexivem Sinne steht der symp. Dativ 1087 he made him fule chere, im unmittelbar folgenden Verse heißt es aber and bicolwede his swere. — Die normale Ausdrucksweise bei Kateg. I mögen folgende Beispiele veranschaulichen: 196 nu pu mi$t . . . binde \ ure honde bihinde. 624 pat his blöd hatte. 892 Horn him gan agrise, \ and his blöd arise. 313 Apulf sede on hire ere. 1511 Fikenhildes crune\per he felde adune. Ebenso bei Kateg. II: 558 ihc wulle dm al p i wille. 1256 him pu^te his herte bernde. 1170 hire heorte gan to chelde. 1505 hit smot to Homes herte \ so bitere pat hit smerte. Für Kateg. Ill vgl. 921 asla^en bep mine heires. 331. 45 pi londfolk we schütte slon. 895 pat his fader slo$, ähnlich 1012 and hu he slo$ in felde \ pat his fader quelde. § 78. Der Possessivausdruck bildet natürlich auch bei C h a u c e r die Kegel, vgl. z.B. (Aldine Edition II. Bd. The Canterbury-Tales') Prol. 782 smyteth of myn heed. The Knightes T. 1469 The bitter teer es that on my cheekes falle, ib. 286 unto myn herte sterve. Millers T. 496 My mouth hath icctted al this longe day. Keeves T. Prol. 64 I praye to God his nekke mot to-breke! Knightes T. 1148 His herte-blood hath bathed al his here, ib. 1782 And his swerd in his fleissch depe did byte, ib. 1852 That with a spere was thirled his brest boon, ib. 1835 So was the blood y-ronne in his face. 96, usw.; ebenso in reflexivem Sinne, z. B. Millers T. 542 This Absolon gan wipe his mouth ful drye. 559 Who froteth now his lippes \ with dust. 641 For with the fal he brosten had his arm.
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§ 79. Hierzu stimmen denn auch die Ausführungen von Palsgrave, der in.seinem Esclaircissement de la iiangue Francoyse (1530) S. 348 f. den Unterschied, der zwischen dem Englischen und dem Französischen der damaligen Zeit bezüglich der Verwendung des symp. Dativs bestand, folgendermaßen formuliert: Eegula prima: Whan we expresse dymynisshyng or hurtyng or generally any acte to be done to any parte of a man or beestes body, in all suche sentences, they resolve the pronowne deryvatyve in to his primytyve, usynge the article le in the place where the pronowne deryvatyve was used in our tonge, of such gendre and nombre as the substantyve requyreth, and, whan the acte retourneth to the doer agayne, in the stede of these pronownes 'Ais, her', or 'their', they use in frenche soy, whiche serveth indyfferently for bothe nombres, accordyng as I have afore declared. Exe m pie of this Eule: The hangman dyd fyrst bynde his eyes and after dyd cutte of his heed: le boureau primier luy benda les yeulx et puis luy couppa la teste. The butcher dothe put out their eyes or ever he cutteth their throtes: le boucher leur creue les yeulx auant que leur coupper les gorges. He wassheth my handes: il me laua les mains. He rubbeth my backe: U me frota le dos. He claweth my toe: il me gratigne le orteil. He tykeleth my sydes: il me catoille les costes. I have broken my shynne, and thou hast hurt thy hande: je me suis escorcho la greue et tu te as blessO la main. To aswage a lytle the great burnyng of the amorous desyre whiche burneth my vaynes: pour mitiguer vng peu la grant ardeur du desir amoreux qui me brusle les vaynes. His gyrdle brake: sa saincture luy rompit. And whan the abbesse sawe that for her beaute she shulde be forced, strayght she cutte of her nose: et quant labesse vit que pour sa beaulU eile deust estre forcoe, promptement eile se couppa le nez. And all her systers dyd the same, affirmyng that they had rather sivffre their lymmes to be drawen in peces than to consent that their virgynite shulde be corrupted: et toutes ses seurs firent le semblable, affermans quelles se laisseroyent primier les membres tirer en pieces que consentir que leur virginito fust corrumpue. Eegula secunda: But whan we use any suche kynde of spekyng by the garmentes, goodes or possessyons belongyng to a person, in all suche sentences, they double the selfe pronowne, usynge first the primatyve and after the dyrivatyve. Exemple of this Eule: He hath taken away my
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gowne: il ma oste ma robe. He hath robbed my treasure: il ma derobbe mon tresor. He hath brente my houses and distroyed his landes: il ma brusU mes may sons et luy a gast ses terres. He hath dispent my goodes: il ma despendu mes biens. I disprayse his labours: je luy disprise ses labeurs. I pay hym his monay: je luy rembourse ses deniers.
3. Das N e u e n g l i s c h e . § 80. Für Kategorie I (und II) gilt hier im allgemeinen die Regel, die L. Kellner, Historical outlines of English Syntax (London 1905) § 313 aufstellt: 'When speaking of the parts of the human body, we use the possessive pronoun in Modern English; the older periods omit it altogether as superfluous, or make up for it by the Dative of the personal pronoun', vgl. auch Fr. Koch, Historische Grammatik der Engl. Sprache 2. Aufl. (Kassel 1882f.) § 319; also: my heart aches 'mir blutet das Herz'; Tom's cheeks burned Tom brannten die Wangen'; she fell on (about) her mother's neck 'sie fiel ihrer Mutter um den Hals', usw., vgl. Krüger a. a. 0. § 76. Ebenso herrscht bei Kateg. III im allgemeinen der schon im Me. vorhandene Possessivausdruck, z. B. he barred my way 'er versperrte mir den Weg* (Krüger a. a. 0.). Bei Kateg. IV haben sich die plastischen Präpositionalverbindungen die Herrschaft gesichert: / shall withdraw from him the management of my estates 'ich werde ihm entziehen'; my watch has been stolen from me 'mir ist die Uhr gestohlen worden' usw., vgl. Krüger § 72. Bei Kateg. V hat sich der symp. Dativ in einigen Wendungen gehalten, ist aber nicht mehr so gebräuchlich wie zu Shakespeares Zeit, wo er auch in adnominaler Verwendung häufig vorkommt; so heißt es z. B. im Personenverzeichnis zu Hamlet: Hamlet, son to the late, and nephew to the present king. Ophelia, daughter to Polonius. Horatio, friend to Hamlet. Reynaldo, servant to Polonius. Ebenso im Personenverzeichnis zu Pericles: Dionyza, wife to Cleon. Thaisa, daughter to Simonides. Lychorida, nurse to Marina. Philemon, servant to Cerimon. Natürlich gibt es im Ne. auch Wendungen, in denen sich
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der symp. Dativ der übrigen Kategorien gehalten hat, z. B. I slapped him in (on) the face neben 1 slapped his face; he laughed me in the face neben in my face] I looked him steadily in (to) the face neben I looked straight into his face, vgl. Krüger, § 79, der hier in der Anm. die beachtenswerte Kegel aufstellt, daß da, wo es sich um eine 'gemütlich gemeinte Einwirkung' handelt, der symp. Dativ steht, sonst aber das Pron. poss., z. B. she looked me tenderly in the eyes, aber the doctor looked in (to) my eyes (to examine them): diese Verteilung steht mit dem Wesen des symp. Dativs in schönstem Einklänge; die von Einenkel Grdr. d. germ. Phil. P. 1128 aufgestellte Kegel entspricht dagegen nicht den Tatsachen. § 81. Es ergibt sich also fürs Englische folgendes Resultat: Im Angelsächsischen ist die dativische Ausdrucksweise ganz geläufig und zwar ist sie im Beowulf bei den ersten drei Kategorien entschieden häufiger als die possessive. Die Mehrzahl der Belege für den symp. Dativ entfällt aufs Pronomen, beim Nomen steht dagegen meist der Genitiv, vgl. Beowulf 7". 2405 Mm tö bearme cwöm 'es war in seinen Besitz gekommen' mit ib. 1211 Gehwearf pä in Francna fcedm. Daß im Beowulf die symp. Dative des Personalpronomens der 3. Person so stark in den Vordergrund treten, erklärt sich aus der Natur des Epos (vgl. oben S. 76). Die lokale Ausdrucksweise ist zwar in den beiden ersten Kategorien des Beowulf mit einigen Beispielen vertreten, ist aber bei weitem nicht so häufig wie im Altisländischen. Im Gegensatz zum Angelsächsischen tritt der symp. Dativ im Mittelenglischen nur ganz vereinzelt auf, die normale Ausdrucksweise ist hier, wie auch noch im Neuenglischen, die possessive. Nur bei Kateg. V hat sich der symp. Dativ im Mittelengl. und auch teilweise im Neuengl. gehalten, vgl. außer den bereits genannten Beispielen noch die Stellen bei Wilh. Meyer, Flexionslehre der ältesten schottischen Urkunden (1385 — 1440), Halle 1907, § 16 (= Studien zur engl. Phil. hrsg. von Morsbach, Heft XXIX) und bei Br. Zickner, Syntax und Stil in Reginald Pecock's 'Represser' (Berlin 1900), S. 12. Es erhebt sich die Frage, weshalb sich gerade im Englischen diese frühe und durchgreifende Verdrängung des symp. Dativs durch die possessive Ausdrucks weise vollzogen hat, während sich dieser Kasus doch in allen anderen germanischen Dialekten bis
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zur Stunde fest behauptet hat. Falls man überhaupt eine Antwort auf diese Frage geben will, muß man m. E. von der Tatsache ausgehen, daß der symp. Dativ im Angelsächsischen ganz überwiegend beim Pronomen auftritt. Der Übergang vom Dativ zum Pronomen possessivum dürfte dann in ursächlichem Zusammenhange stehen mit der im Altengl. stattfindenden Verdrängung der Akkusative mec, ßec, usic, eOwic, hine durch die entsprechenden Dative mg, pe, us, oow, him. Wie die hierdurch entstehende Verwendung eines Zeichens für zwei Kasus die Unterscheidung des Dativs vom Akk. durch die Präpositionen to und til nötig machte (vgl. Koch a. a. 0. II § 313), so trat ebenfalls infolge der Verschmelzung von Akk. und Dativ an Stelle des symp. Dativs zur besseren Unterscheidung vom Akk. die konkurrierende Konstruktion mit dem Pronomen possessivum. B. Deutsch. Ich beschränke mich hier aufs Althochdeutsche und aufs Altsächsische. 1. A l t h o c h d e u t s c h . § 82. Die zu Kategorie I—III gehörigen Beispiele für den symp. Dativ aus Otfrid, der hier zunächst in Betracht kommt, sind ziemlich vollständig angeführt bei Erdmann a. a. 0. § 254; man vgl. z. B. folgende kleine Auswahl: III 24, 47 si zi fuaze krisle fial, V 23, 111 thes sint thio lyrusti uns folio. I 15, 48 so riuzit thir ihaz herza. II 9, 37 zi herzen er mo klebeta ='er stand seinem Herzen nahe1. III 23, 46 quimit lihtida imon muat. V 7, 52 ni klekent mir . . . thie . . . arabeiti. III 2, 6 thaz er . . . then sun imo giheilti usw. Was die mit dem Dativ konkurrierenden Ausdrucksweisen betrifft, so sind die possessiven Fügungen x ) in den Kateg. I—III viel seltener als die dativischen, vgl. für Kateg. I: IV 7, 88 thaz ir stet in rihti in mineru gisihti. I 4, 60 thie in sineru gisihti sint io stantenti. V 20, 21 fora einen ougon stent alle mennisgon. I 9, 29 tho ward mund siner sar sprechanter. V 11, 22 sie henti ouh sino ruartin. IV 27, 24 Pilatus huab giscribana . . . ubar l
) Nicht verzeichnet sind im folgenden die Stellen, wo das Possessivum pleonastisch zum symp. Dativ hinzugefügt ist, vgl. unten S. 287 Anm. 2. Die Fälle, wo das Possessivpronomen dem Reime zuliebe steht, sind unten S. 287 besonders angeführt.
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sinaz houbit. Ill 10, 27 si . . . fial in sine fuazi. IV 2, 16 thia goz si in sine fuazi. II 6, 19 wurtin thanne indaniu thiu ougun iro. — F rs Nomen vgl. Ill 23, 12 mit thiu suarb si kristes fuazi, ib. 21, 6 mit hanton sinen ruarta \ thes betalares ougon. Das Pronomen poss. begegnet also oft in Wendungen mit intransitivem Verbum, wo auch im Nhd. der symp. Dativ ungew hnlich w re. In III 10, 27 s/ ... fial in sine fuazi und den beiden folgenden Stellen (IV 2, 16; II 6, 19), wo man den symp. Dativ erwarten k nnte, liegt wohl Nachahmung des lat. Genitivs vor. Besonders h ufig ist die Verbindung des Substantivums hant mit dem Possessivpronomen; es handelt sich dann aber berwiegend um metaphorischen Gebrauch dieses Wortes, z. B. IV 23, 36 ihaz steit thaz thinaz enti in mines selbes henti, vgl. den Gen. gotes in hnlicher Wendung I 5, 30. IV 33, 23 in hant, fater, thina so gib ih sela mina. V 25, 17 thaz gengit thuruh ira hant Mas steht unter ihrer Verwaltung'. V 12, 64 er nam f n iro henti = 'er entzog ihnen'. III 22, 66 er giang . . . uzar iro hanton 'er zog sich abseits zur ck' usw., mehr Stellen bei Piper, Glossar S. 180l1); ebenso bei houbit, z. B. I 6, 14 allo wihi in worolti . . . sie quement . . . ubar thin houbit = e ber dich'; S 4 w houbit sinaz 'auf ihn'. In reflexivem Sinne steht das Possessivum IV 24, 25 tho wuasg er sino henti, ib. 26, 9 siu bluun iro brusti; 34, 21; V 6, 42; IV 19, 58 joh sleiz er sin giwati (absichtlich; vgl. oben S. 2). Gleichbedeutend mit dem Genitiv des Substantivums ist das possessive Adjektiv in IV 2, 18 mit iru fahse sie gisuarb \ thie selben fuazi frono; I 12, 34 flugun . . . in gisiht frono; IV 22, 31 sie sluagun . . . thiu heilegun wangun. — Ein akkusativisches σχήμα καθ' δλον και μέρος liegt IV 11, 33f. vor: wasg mih al . . . houbit joh thie fuazi, vgl. Erdmann, Unters. 2, 130 und Brugmann IF. 27, 129; hnliche Beispiele mit dativischeni σχήμα καθ' δλον και μέρος bei Erdmann S. 232. Belege f r den Possessivausdruck bei Kateg. II sind IV 12, 20 iz herza min ni ruarit. III 18, 42 gifordorot . . . then minan muatwillon, vgl. aber den Dativ in dem unmittelbar vorhergehenden Verse: ther mir gifordorot thaz guat. V 2, 5 thaz unser muat sih mende. III l, 30 ni frewit wiht hiar unser muat: *) Es findet sich aber auch der Dativ bei metaphorischer Verwendung, z. B. I 16, 28 iz was imo anan henti 'es stand zu seiner Verf gung' vgl. Piper, Glossar S. 180 Sp. 2, wo mehr Stellen.
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vgl. aber den Dativ L 6 frewe wo ... thaz muat. I 15, 45 wuntot ferah thinaz wafan. V 25, 59 iz ruarit s in o brusti. II 4, 105 ni quam iz in sin muat: daneben Dativ ib. 84 theiz.. imo in muat quami. V 7, 18 ira muat sie ouh sertun. II 16, 20 ihar man giheilit iro muat. IV 32, 2; I 22, 24; 16, 26 thaz thiu min geginwerti giweihti thia iro herti, ähnlich, aber mit intr. Verbum ib. 6, 34 irweichent thio iro brusti. II 22, 2 thaz er irfülle . . . be de r o willon. 117, 31 joh manniliches houbit ward es ihar gidruabit. In III 18, 51 thes frewita er hugu sinan und ib. 52 thes blidt er herza sinaz vertreten die Akkusative hugu sinan und herza sinaz das Reflexivpronomen, vgl. Pipers Anm. z. d. St. Bei manchen Beispielen der Kategorie Ib und lib ist das Possessivpronomen nur dem Reime 1 ) zuliebe gesetzt: in Redensarten wie in muat, herza, gidrahti queman ist bei Otfrid der Dativ der Person ganz gewöhnlich, vgl. die Beispiele bei Piper, Glossar S. 357 Sp. 1; es ist daher klar, daß in folgenden Fällen das Possessivum min nur dem Reime sein Dasein verdankt: I 2,29 ouh ther widarwerto thin ni q^^em er innan muat min; IV 24,17 wio mag sin, thaz queme io thaz in muat min. V 24, 7 wir birun, druhtin, alle thin; ni laz queman thaz io in muat min. Dasselbe gilt vom Possessivum der 3. Person in L 76 bimide ouh olio pina, got frewe sela sin a! verglichen mit dem Dativ ib. 6 frewe mo . . . thaz muat; vgl. ferner IV 19, 71 tho spiun sie ouh üb a r thaz in annuzzi sinaz. Auch an folgenden Stellen wird der Reim auf die Setzung des Possessivpronomens der 1. Person einen Einfluß ausgeübt haben, wenngleich die dativische Ausdrucksweise hier weniger nahe liegt: V 19, 8 es irquimit muat min, nub er ihar sculi sin. I 2, 3 fingar thinan dua anan mund minan, ib. 4 theni ouh hant thina in thia zungun mina. Klar ist ferner ohne weiteres, daß in folgenden Fällen die pleonastische2) Hinzufügung des Possessivpron. zum symp. Dativ nur *) Weder E. Nierhoff, Untersuchungen über den Einfluß des Reimes auf die Sprache Otfrids (Tübingen 1879), noch Th. Ingenbleek, Über den Einfluß des Reimes auf die Sprache Otfrids = Quellen und Forschungen Bd. 37 (1880) erwähnen diese durch Rücksicht auf den Reim veranlaßte Ersetzung des symp. Dativs durch das Possessivpronomen. *) Die pleonastische Hinzufügung des Possessivpronomens zum symp. Dativ ist auch sonst bei Otfrid ganz gewöhnlich, z. B. I 5, 36 thaz ih druhtine sinan sun souge. Die bei Erdmann, Unters. II § 254: (S. 232) genannten Beispiele können nur als eine Auswahl gelten, obwohl er sagt, daß er die Stellen 'sämtlich' anführe; vgl. auch Piper in der Anm. zu
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aus Rücksicht auf den Reim geschehen ist: III 20, 131 thu sis jungoro sin, thaz queme ouh thir in muat thin. V 21,15 dua thir ouh in muat thin, war thie huarera sin. H 51 ni laz thir in muat thin thio dat, thio guoto ni sin, ib. 123 laz thir in muat thin, thie thar bezirun sin. L 75 allo ziti, thio the sin, krist loko m o thaz muat sin: vgl. den bloßen Dativ ib. 6 frewe wo ... thaz muat Bemerkenswert ist, daß bei Otfrid auch die Kate g. II c mit einigen Beispielen vertreten ist, vgl.III l, 22 irquicki in mir ... thia mina muadun sela, ib. 2, 10 mit worton wolt er suazen thia gilouba in imo buazen. V 20, 76 ir eigut ... siuchi in mir gilochot, ib. 10, 29 tmo thaz herza bran in in: an dieser Stelle handelt es sich aber wohl ebenso um eine Nachahmung des Lateinischen wie bei Tatian 229, l eno unser herza ni uuas iz brinnenti in uns=nonne cor nostrum ardens erat in nobis, und das legt den Verdacht nahe, daß auch an den übrigen Stellen keine echt germanische Ausdrucksweise vorliegt. — Schließlich mag hier noch der sog. Genitivus der Beziehung muates erwähnt werden, der z, B. IV 12, 2 sih druabta sines muates vorliegt; mehr Beispiele bei Erdmann, Unters. § 218, vgl. auch Delbrück, Synkr. S. 23 unter *dröbjan und zur Erklärung dieses Genitivs ib. § 48. Belege für den Possessivausdruck bei Kateg. III sind z. B. III 3, 6 bat ... er sinan skalk heilti (vgl. aber den Dativ ib. 2, 6 then sun imo giheilti). IV 6, 22 joh branta ouh iro burgi. Beispiele für den symp. Dativ bei verbis privandi gibt Erdmann § 245. Wenn bei Otfrid diese Verben auch häufig mit Präpositionen verbunden werdenl), so liegt hier m. E. oft ebenso lateinischer Einfluß vor, wie z. B. bei Isid. 35, 9 endi mina miltnissa ni nimu ih ab imu — et misericordiam meam non auferam ab eo, vgl. auch unten S. 291. Für den symp. Dativ der Kateg. V vgl. die bei Erdmann § 250 f. zitierten Stellen, z. B. III l, 44 wis fater mir joh muater. Daß auch bei dieser Kateg. der Possessivausdruck z. T. durch die Rücksicht auf den Reim veranlaßt ist, zeigt z. B. I 2, l wola druhtin min, ja bin ih scale thin. Ill 1, 39. Derselbe Pleonasmus findet sich ja übrigens auch schon im zweiten Merseburger Zauberspruch: du wart demo balderes volon sin vttoz Mrenkit, vgl. Wunderlich, Dtsch. Satzbau 2, 148. Ähnliche Beispiele aus dem Mhd. gibt in großer Anzahl Kiefer S. 61 ff. *) Vgl. z. B. III4, 34 tho druhtin thio unganzi nam fön themo kumigen man, wo es sich um ein Wegnehmen in bonam partem handelt.
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Sehr zahlreich sind bei Otfrid die zu Kateg. VI gehörigen Fälle, vgl. z. B. II 3, 26 in was queman ... ther got#s einigo sun. V 6, 18 wio krist in queman scolta. II 16, 34 iu quimit salida. In IV 31, 25 boton quement mine thir "meine Boten werden dir {zu dir) kommen* ist der symp. Dativ in den Dativ des Zieles übergegangen, vgl. Delbrück, Synkr. S. 57, anders Erdmann § 236, der im Dativ einen Kasus sieht, der von Hause aus nur die Richtung nach etwas hin ausdrückte *). Mit lokaler Ergänzung ist der symp. Dativ verbunden in Fällen wie I 26, 2 druhtin ... quam uns heim; IV 26, 41 sidih quement sie iu noh heim "solche (Zeiten) werden euch heimsuchen'. * § 83. Den gleichen Stoff wie Otfrid behandeln die Übersetzer des Tatian. Während wir aber in Otfrid im großen und ganzen eine ziemlich unverfälschte Quelle rein germanischer Diktion besitzen, zeigt sich im ahd. Tatian eine sklavische Abhängigkeit von der lateinischen Vorlage, wie aus folgender Zusammenstellung hervorgeht. Kateg.i. Hier findet sich im ganzen Tatian nur eine Stelle, wo dem germanischen Sprachempfinden Rechnung getragen und der Genitiv der latein. Vorlage durch den symp. Dativ übersetzt ist: 188, 4 thes mag themode abahio Petrus thaz öra — cognatus eius cuius abscidit Petrus auriculam (vgl. Fink S. 41). Dazu kommt dann noch eine Stelle, wo zum Possessivpronomen abweichend von der Vorlage der symp. Dativ hinzugesetzt ist: 132, 10 thie thir inteta thiniu ougun — qui aperuit oculos tuos. Die übrigen Belege für den symp. Dativ haben alle im Lateinischen ihre Entsprechung: 155, 3 uuesgistu mir nu fuozzi? — tu mihi lavas pedes?, ähnlich ib. 4; 132, 8 leimon teta Mr mir obar mtnu ougun — lutum posuit mihi super oculos, ib. 6 vvuo sint thir thiu ougun intanu? ~ quomodo aperti sunt oculi tibi? — Außerordentlich zahlreich sind die Belege für den Possessivausdruck; es handelt sich hier aber stets um wortgetreue Übersetzung des Lateinischen, man vgl. folgende kleine Auswahl: 132, 6 salbota minu ougun —· unxit oculos meos, ib. 18 inti inteta mtnu ouqun — et aperuit meos oculos. 115, 2 thai sin gioffonot unsariu «
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') Charakteristisch für den Lokalisten Erdmann ist die Stelle Unters. 2, 214: 'Man könnte selbst diese Verbindung (seil, den Dativ der Person bei nemari) aus einem eigentlichen Dativ herleiten, indem der Nehmende sich zu der Person, der er etwas nimmt, hinneigend gedacht wird'. H a v e r s , Untersuchungen zur idg. Kasussyntax.
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in ~ ut aperiantur oculi nostri. 35, 2 salbo thin houbit inti tMn annuzi thuah — unge caput tuum et faciem tuam lava. 97, 5 gebet fingirin in sina hant -. date anulum in manum eius. 94, 4 daz ana si hangan quirnstein in sinan hols ~ ut suspendatur mola asinaria in collo eius. 61, 3 tho bintorta hor iru ougun — tune tetigit oculos eorum. 155, 2 bigonda thuuahan fuozzi sinerd iungirono ~ coepit lavare pedes discipulorum, usw. Nur an einer Stelle findet sich bei dieser Kateg. das Possessivpronomen in Abweichung von der latein. Vorlage: 132, 15 vvuo inteta her thimt ougun? — quomodo aperuit tibi oculos? . ii. Das einzige Beispiel, das mir hier für den symp. Dativ begegnet ist, ist eine wörtliche Übersetzung der Vorlage: 232, l tho gioffonöta her in sens ~ tunc aperuit illis sensu m. — Ebenso haben die Belege für den Possessivausdruck alle im Lateinischen ihre Entsprechung: 7, 8 inti tMn selbes ferah thuruhferit suert — et tuam ipsius animam pertransiet gladius. 146, 4 daz ni sin giheutgotiu iuuueriu herzun — ne forte graventur corda vestra. 60, 16 inti uuarb ira geist — et reversus est spiritus eius usw. Daß die lokale Ausdrucksweise in 229, l eno unser herzd ni uuas iz brinnenti in uns — nonne cor nostrum ardens erat in nobis für das germanische Sprachempfinden nichts beweist, wurde bereits oben (S. 288) erwähnt. Kateg.m. Ich finde nur eine Stelle, wo der Übersetzer von der lat. Vorlage abweichend auf die germanische Ausdrucksweise Rücksicht genommen hat: 232, 6 then ir forldzet sunta, th&n uuerdent sio forldzono, inti iMn ir sio bihatät, bihabHö sint — quorum remiseritis peccata, remittuntur eis, et quorum retinueritis, detenta sunt. Die übrigen Stellen mit dem symp. Dativ sind genaue Übersetzungen des lat. Textes: 121, 4 giouhhd uns güoubon — adauge nobis fidem (ev. zu Kateg. II a). 34, 6 furldz uns unsara sculdi — dimitte nobis debita nostra, ähnlich ib. 7 und 54, 4; 6, 2 bühiu uuanta giboran ist iu hiutu Heilant — quia natus est vobis hodie salvator. — Ebenso haben natürlich die zahlreichen possessiven Fügungen alle im Lateinischen ihre Entsprechung, vgl. z. B. 55, 4 e"r thanne arsterbe min sun — priusquam moriatur filius meus. 148, 5 bithiu uuanta unseru liohtfaz sint erlosganu ~ quia lampades nostrae extinguntur. 64, 6 ther gigarauuit thinan uueg fora thir — qui praeparavit viam tuam ante te (vgl. den Gen. beim Nomen in derselben Wendung 13. 3); 55, 2 fhaz her ... heilti sinan sun — u t . . . sanaret filium eius. 19, 7 brast
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thaz iro nezzi — rumpebatur auf em rete eorum. 13, 23 thes ni bim uuirdig giscuohu zi traganne —. cuius non sum dignus calciamenta portare. 110, 2; 105, 2 usw. Kateg. iv. Auch bei dieser Gruppe ist bloß an einer Stelle das germanische Sprachgefühl des Übersetzers zum Durchbruch gekommen: 62, 6 inti thanne sin hus imo binimit? — et tunc domum illius diripiat ?, vgl. Fink S. 41. Im übrigen handelt es sich um sklavische Anlehnung an das Original: 31, 4 tMna tunichun neman — tunicam tuam tollere. 62, 6 stnu ttaz gineman — vasa eius diripere; ebenso bei der präpositionalen Ausdrucksweise: 108, 2 arfirrit fön mir min ambaht — auferet a me vilicationem. 174, 6 iuuueran gifehon nioman ni nimit fön iu — gaudium vestrum nemo tollet a vobis. 63, 4; 149, 8 und ähnlich 151, 11; 149, 7 usw. Die Beispiele der letzten Art bilden eine treffende Parallele zu den oben S. 262 f. besprochenen Stellen der gotischen Bibelübersetzung; wie die bei Tatian vorliegende, dem germanischen Sprachempfinden meist widerstrebende lokale Ausdrucksweise bei den Verben des 'Wegnehmens' lediglich dem lat. Texte ihr Dasein verdankt, so ist auch die entsprechende Konstruktion der gotischen Verba ausschließlich auf den Einfluß des griech. Originals zurückzuführen. Kateg. vi. Der lat, Vorlage entspricht der symp. Dativ in 121, 4 attu ihm ir betonU bittet ... quimit iu — omnia quaecunque orantes petitis ... veniet vobis, vgl. auch 116, 3. Es sind also nur wenige Stellen, wo in der Tatian Übersetzung abweichend von der latein. Vorlage der symp. Dativ erscheint; bemerkenswert ist aber, daß es sich an allen diesen Stellen um den symp. Dativ eines P r o n o m e n s handelt. § 84. Als Gegenstück zu Tatian möge hier eine kleine Auswahl von Stellen aus den Schriften N o t k e r s folgen; ich beschränke mich auf die Beispiele, die im lat. Text ihre Entsprechung haben. Bei Kategorie I setzt Notker an nicht wenigen Stellen abweichend von der lat. Vorlage den symp. Dativ z. B. P. 22, 2 alliu diu iener sint. diu uurfe du imo under fuozze — omnia subiecisti sub pedibus eius, ib. 123, 23 uuanda imo Gotes forhta fore ougon neist —. non est timor dei ante oculos eius, ähnlich ib. 37, 30 gotes forhta, nist in fore ougen — non est timor dei ante oculos eorum, ib. 26, 8 in disemo stricche den si§ bürgen . gehafteta in iro fudz — in laqueo isto quem ab19*
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sconderunt comprehensus est pes eorum, die gleiche Vereinigung von Dativ und Possessivum ib. 129, 26 iro suert kange in durh iro herzen — gladius eorum intret in corda ipsorurn. B. 224,14 neaz ter gtr iniu diu tytio dia lebera — uultur . . . non traxit iecur tytii, ib. 104, 31 unde sia (seil, dia zungun) spöh temo tyranno under diu ougen —. et in os tyranni saevientis abiecit (seil, linguam). Daß die possessiven Fügungen bei Kategorie I größtenteils auf den Einfluß des latein. Textes zurückzuführen sind, wird durch folgende Stellen klar erwiesen: P. 8, 27 heißt es entsprechend der lat. Vorlage: der o sundigon zene fermuletost tu — denies peccatorum contrivisti, ebenso ib. 219, 9 got fermulet iro zene in iro munde — deus conteret dentes eorum in ore ipsorum: dagegen heißt es ein paar Zeilen weiter, wo Notker denselben Gedanken mit seinen eigenen Worten und nicht als Übersetzung des Lateinischen ausdrückt: er brach in aber did zene in demo munde (219, 11). Eine zu Kateg. II a gehörige Abweichung vom lat. Text ist z. B. B. 12, 5 tie imo sin ser nicht ein neheülent. nube ioh möront — quae non modo nullis remediis foverent dolores eius, verum insuper alerent. Dieselbe Vereinigung von Dativ und Possessivum zeigt P. 80, 2 fergib mir mine sunda alle — dimitte omnia peccata mea. — Für Kateg. lila vgl. P. 244, 25 keistlicha fuora garetost du in — parasti cibum illorum. Anschluß aus lat. Original liegt dagegen ib. 318, 26 vor: unde iro uuinegarten ferlos er mit hagele — et occidit in grandine uineas eorum, usw. — Während im ahd. Tatian bei Kateg. IV die präpositionale Ausdrucksweise des Lateinischen durchweg beibehalten ist, ersetzt sie Notker z. B. P. 197, 9 durch den symp. Dativ: unde nenemfat du mir dinen heiligen geist — et spiritum sanctum tuum ne auferas a me. Ein Beispiel für den Ersatz des lat. Gen. poss. durch den symp. Dativ dieser Kateg. gibt Wunderlich, Dtsch. Satzb. II2, S. 148. In B. 119, 24 hat auch der lat. Text den symp. Dativ. Diese Beispiele dürften genügen, um zu zeigen, daß sich Notker mit Bezug auf unseren Fall der lateinischen Vorlage gegenüber eine viel größere Selbständigkeit gewahrt hat1) als *) Hier mag noch ein Punkt berührt werden, der das Streben Notkers nach echt germanischer Diktion erkennen läßt. Schon J. Grimm, Dtsch. Gr. 4, 839 hat bemerkt, daß die im Lateinischen 'beliebte Kon-
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die Übersetzer des Tatian. Bemerkenswert ist, daß auch bei Notker die Mehrzahl der von der lat. Vorlage abweichenden Stellen den symp. Dativ eines Pronomens enthält. — Natürlich kommen zu den im Vorhergehenden genannten Belegen für den symp. Dativ noch manche andere, wo kein lat. Text zur Vergleichung auffordert, so z. B. die zu Kateg. VI gehörigen Stellen B. 335, 19 chumet manne in drown daz selba gelihnisse, ib. 171,17 uuanndn demo solichen truregkeit chomen solti (Eastmann § 5). Einige zu Kateg. Ill a gehörige Beispiele für den symp. Dativ aus anderen ahd. Denkmälern finden sich bei Joh. Rost, Die Syntax des Dativus im Althochdeutschen und in den geistlichen Dichtungen der Übergangsperiode zum Mittelhochdeutschen, Halle (1878) S. 74. Auch wo es sich um Tiere handelt, ist der symp. Dativ im Ahd. nicht ungewöhnlich, vgl. z. B. Physiol. 4, 3 unde sprinet imo in den munt] 11, 3 unde uuird so ger, daz siu imo abe btzet sine gimaht. 2. AI t s ach sis eh. § 85. Im Heliand ist der symp. Dativ außerordentlich verbreitet, vgl. z. B. die zu Kateg. I gehörigen Stellen 3371 that he mi aleskie ... tunaon wine1). 4877 thiti laust uuarö imu farhauuan. t/
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struktion des Dat. zum verb, subst. in der Bedeutung von haben' dem Germanischen wenig zusagt; daher übersetzt denn auch Notker B. 229, 18 das lat. sunt etenim mihi pennae volucres mit ih habo chad si die fettacha, und P. 105, 16 entspricht dem lat. quibus non est intellectus ein diu ane fernumest sint. Behaghel dürfte recht haben, wenn er im Literaturbl. f. Germ, und Rom. Phil. (1908) Sp. 267 als Regel aufstellt, daß im Urgermanischen der mit dem persönlichen Dativ verbundene I n d i k a t i v des Verbum subst. nur in den Wendungen auftrat, 'in denen das Subjekt einen Seelenzustand, eine Verfassung der im Dativ stehenden Person bezeichnete'. Hierzu stimmen aus Notker B. 170, 26 temo undurft ist; B. 160, 19 demo man filo not ist usw., vgl. Eastmann a. a. 0. § 3. Die Abneigung gegen diese Konstruktionen in den Fällen, wo es sich um ein Concretum handelt, muß im Ahd. sehr groß gewesen sein, sonst hätte der an seiner Vorlage so sklavisch hängende Tatian-Übersetzer sich nicht entschlossen, an zwei Stellen vom lat. Text abzuweichen: 2, 2 intini uuard in sun — et non er at illis filius; 96, 2 oba uuemo uuerdant cehenzog scdfo — si fuerint alicui centum oves (vgl. dagegen die getreue Übersetzung der lat. Konstr. in 138, 9 u. 3, 1). Zur Wahl des Verbums werdan in den beiden Tatianstellen vgl. Th. Vernaleken. Deutsche Syntax 2. Teil (1863) S. 84·. *) Wie im Ahd. ist auch im Alts, die pleonastische Hinzufügung des Possessivpronomens zum symp. Dativ sehr beliebt, vgl. z. B. noch Hei. 746 u. 5389.
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3580 that them Hindun tho tädium uurdun \ 6g£ μοι έσσυται ήδη, | ήί>' άλλων έτάρων, wo pronominaler symp. Dativ und nominaler Genitiv in demselben Satze nebeneinander stehen. Da hier eine Assimilation des pronominalen Dativs an den nominalen Genitiv stattfand, sind Beispiele dieser Art geeignet, die im Griech. erfolgende Verdr ngung des pronom. symp. Dativs durch den entsprechenden Genitiv verst ndlich zu machen (§§ 8, l und 18, 2). Wo im Ai. und im Griech. ein nominaler symp. Dativ auftritt, handelt es sich meist um einen Eigen- oder V lkernamen (§§ 11 und 45, vgl. aber § 26 ber Hippokrates). Im Lateinischen hat die Ausbreitung des symp. Dativs vom Pronomen aufs Nomen nur in der Volkssprache stattgefunden, in der Schriftsprache der klass. Zeit gilt die im Ai. und Griech. herrschende Regel: Symp. Dativ beim P r o n o m e n , Genitiv beim N o m e n (§ 51); diese Regel ist brigens auch noch bei Plautus zu erkennen, vgl. S. 186. Da die zahlreichen nominalen symp. Dative bei Plautus und Terenz sekund ren Ursprungs sind, zeigt die Entwicklung des Dativus auctoris im Altlatein und des Dativus ethicus; als Zwischenstufe zwischen dem pronominalen und dem rein nominalen symp. Dativ sind die F lle anzusehen, wo der nominale symp. Dativ noch mit einem pronominalen verbunden ist (S. 188 f.). Trotz der starken Verbreitung des nominalen symp. Dativs entf llt brigens auch bei Plautus und Terenz die Hauptmasse der Belege f r den symp. Dativ aufs Pronomen, speziell aufs Personalpronomen 1. und 2. Person (S. 187 und 195). Innerhalb des Germanischen ist das Vorrecht des Pronomens auf den symp. Dativ teilweise noch zu erkennen im Angels chsischen (§ 81), im And. (§ 83) und im Alts. (§ 85); das Nhd. kennt
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aber keinen Unterschied mehr zwischen pronominalem und nominalem symp. Dativ (S. 297).
4) Der symp. Dativ ist bei den aufgestellten sechs Kategorien nicht in allen idg. Sprachen gleichmäßig stark vertreten. So kennt das Keltische im Gegensatz zu den verwandten Sprachen den symp. Dativ in den vier · ersten Kategorien so gut wie gar nicht; im Lateinischen tritt der Dativ bei den Yerben des 'Wegnehmens' (Kateg. lYa) im Gegensatz zum Arischen und Griechischen besonders stark in den Vordergrund. Auch Schriftsteller, die sonst dem nominalen symp. Dativ möglichst aus dem Wege gehen, wie Cicero und Petron, gebrauchen hier mit Vorliebe die dativische Fügung. Innerhalb der einzelnen idg. Sprachen pflegt die Kateg. V eine Sonderstellung einzunehmen; so kennt das Ai. und das Awesta bei dieser Kateg. auch einen nominalen symp. Dativ, iin Griechischen hat der pronominale symp. Dativ in Wendungen wie der Konkurrenz des Genitivs viel länger standgehalten als in den übrigen Kategorien (S. 135), und auch im Englischen bildet der symp. Dativ der Kateg. V eine Ausnahme gegenüber den sonst durchweg herrschenden possessiven Fügungen (§ 80). 5) Die Verwendung von dativ. und possessiv. Ausdrucksweise ist in den idg. Sprachen vielfach bedingt durch die Art der Rede. Die Poesie bevorzugt im allgemeinen den symp. Dativ als die wärmere und gefühlvollere Ausdrucksweise, und damit hängt es auch zusammen, daß die lat. Volkssprache einen viel ausgedehnteren Gebrauch vom symp. Dativ macht als die Schriftsprache. Tritt innerhalb der Umgangssprache eine Verdrängung des symp. Dativs durch die possessiv. Konstruktionen ein, so pflegt sich der Dativ am längsten in sprichwörtlichen Redensarten zu halten. So erklärt sich der Dativ in den griech. Wendungen mit € gegenüber der sonst in der att. Umgangssprache der klass. Zeit allgemein herrschenden possessiv. Ausdrucksweise (§ 36, vgl. auch § 43). Relativ häufiger als in der att. Umgangssprache begegnet der symp. Dativ in der Schriftsprache der klass. Zeit («Tonischer Einfluß, vgl. S. 159). A n m. In den lyrischen Partien der griechischen Tragödie ist der symp. Dativ viel häufiger als im Dialog (§ 33). Die wenigen Belege für den symp. Dativ bei Aristophanes entfallen auch meist auf lyrische Teile oder auf Parodien der Tragödie (§ 36). — Ein bemerkenswerter Unterschied in der Anwendung der possessiven Aus-
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drucksweise besteht im Griech. insofern, als die Tragödie entschieden die Possessivpronomina bevorzugt, während bei Aristophanes die Genitive der Personalpronomina durchaus überwiegen (§§ 33, 36, 45). — Der Einfluß des Keimes auf die Wahl des Possessivpronomens zeigt sich im Griechischen (S. 80, 138 Anm. 2, 151 Anm. 1), Lateinischen (S. 189,195 f.) und Germanischen (S. 287). — Der Unterschied zwischen Volkssprache und Schriftsprache tritt im Lateinischen am deutlichsten zutage in dem Gegensatz von Plautus und Terenz zur Prosa der klass. Zeit (§ 5Iff., vgl. auch § 60ff.). Cicero ging dem symp. Dativ möglichst aus dem Wege, weil diese Konstruktion der familiären Redeweise angehörte; er ließ ihn nur da in einigem Umfange zu, wo er sich seit Alters ein Heimatsrecht erworben hatte, d. h. beim Pronomen, insbesondere beim Personalpronomen (§ 53). Als eine Konzession an die feinere Umgangssprache muß auch die häufige Ellipse des pronominalen symp. Dativs bei Terenz gelten (S. 196 f.). — Die Wahl der possessiv, oder dativ. Ausdrucksweise wird in der Schriftsprache oft auch durch die Rücksicht auf den Wohllaut und die Deutlichkeit bestimmt; so war bei Liv. XXII 25,10 legem tulit de abrogando Q. Fabii imperio nur der Gen. der Person möglich, obwohl man auch abrogare alicui aliquid sagen kann; ähnlich verhält es sich mit dem Gen. bei Quintil. VI 3, l risum iudicis movendo solvit tristes affectus gegenüber dem Dat. bei Nep. Hann. 11, 5 quae iacta initio risum pugnantibus concitarunt (Antibarb. 2, 518f.; 1,51); vgl. ferner Liv. VIII 35, l ut sibi poenam magistri equitum dictator remitieret mit dem Genitiv, weil schon der Dativ sibi Ihm zu Liebe' voranging, dagegen ib. XL 10, 9 iste enim est, cuius beneficio poenam tibi senatus remisit. Ausgeschlossen war der symp. Dativ natürlich auch beim Abi. abs. in Fällen wie Caes. b. c. III 9, 3 praesectis omnium mulierum crinibus tormenta effecerunt. In einem Beispiele wie Cic. Farn. XIV 2, 2 ut tantis tu i s miseriis meae miser iae subleventur bedingte das Possessivpronomen der 1. Person auch dasjenige der 2, Person, und in Caes. b. g. II 7, 2 quorum adventu et Remis cum spe defensionis studium propugnandi accessit, et hostibus eadem de causa spes potiundi oppidi discessit zog der Dativ Remis auch den symp. Dativ hostibus nach sich, vgl. auch die in der Anm. zu Nr. 2 zitierten Stellen.
6) Die bekannten drei mit einander konkurrierenden Ausdrucksweisen erklären sich manchmal durch die Beeinflussung fremder Sprachen. So sind für das Verständnis der in den griech. Fluchinschriften aus Karthago auftauchenden symp. Dative die lat Fluohinschriften derselben (regend heranzuziehen (§ 43). Manche possessive Fügungen der nhd. Schriftsprache sind ohne Zweifel auf franz. Einfluß zurückzuführen (S. 298), und für die H a v e r s , Untersuchungen zur idg. Kaeueeyntax.
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dem Russischen eigene präpositionale Ausdrucksweise vermutet "W. Schulze ansprechend Entlehnung aus dem Nordgermanischen (§ 93). A n m. Da das Nordgermanische die einzige germanische Sprache ist, in der die präpositionalen Fügungen stark hervortreten, möchte man auch hier an eine fremde Beeinflussung denken; hei den engen Beziehungen, die zwischen Iren und Nordgermanen bestanden, ist es nicht ausgeschlossen, daß die im Irischen so stark ausgebildete präpositionale Ausdrucksweise auf das Nordgermanische eingewirkt hat. Die für das Irische und überhaupt für das Keltische charakteristischen präpositionalen Wendungen sind wahrscheinlich selbst wieder auf den Einfluß der nicht idg. Urbevölkerung zurückzuführen, welche die Kelten bei ihrer Einwanderung in die britischen Inseln antrafen (S. 255 f.). Da auch die Armenier stark mit nicht idg. Bevölkerung vermischt sind, dürfte auch hier die Vorliebe für die auf lokaler Anschauung beruhende präpositionale Ausdrucksweise ein Erbstück der nicht idg. Urbevölkerung sein. — Als originale Redeweise können natürlich auch die wortgetreuen Übersetzungen fremder Vorlagen nicht in Betracht kommen, vgl. z. B. § 83 über Tatian. 7) In Sprachen mit reich entwickeltem symp. Dativ pflegt sich eine rein adnominale Verwendung dieses Kasus einzustellen. So werden die Dative der persönlichen Pronomina häufig im Sinne der entsprechenden Possessiva gebraucht im Arischen, Griechischen, Nordgermanischen und Slavischen. Beim Nomen findet sich die adnominale Verwendung des auf den symp. Dativ zurückgehenden Dativs in größerem Umfange im Iranischen (Awesta, Ossetisch), Keltischen, Germanisehen und Slavischen. A n m. Daß für die possessive Verwendung der Dative der persönlichen Pronomina nicht ausschließlich vom symp. Dativ ausgegangen zu werden braucht, zeigen die Erörterungen in §§8, 12 ff., 18. Im Lateinischen werden die Dative mihi (wz), tibi, sibi selten in possessivem Sinne gebraucht (S. 183 f.). — Eine auf den symp. Dativ zurückgehende adnominale Verwendung des nominalen Dativs begegnet im Griech. und Lat. nur vereinzelt, vgl. etwa das jonische (S. 118). Häufiger hat sich im Griech. und Lat. aus Fügungen mit einem ursprünglichen adverbalen Dat. commodi oder finalis eine adnominale Funktion des Dativs losgelöst, vgl. die Beispiele bei Brugmann, Gr. Gr.3 § 458 und Landgraf Archiv f. lat. Lex. 8, 62 f. — Die reiche Entfaltung des adnominalen Dativs beim Nomen im Awesta und im Keltischen gestattet den Schluß, daß sich der symp. Dativ in diesen Sprachen in größerem Umfange vom Pronomen aufs Nomen ausdehnte, als wir auf Grund der literarischen Quellen noch erkennen können (vgl. S. 61 und 253).
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§ 97. Es läßt sich auf Grund der Ergebnisse vorliegender Schrift die Behauptung aufstellen, daß die erste und ausschließliche Verwendung des symp. Dativs beim Personalpronomen stattfand, und daß sich dieser Dativ dann vom Personalpronomen auf die übrigen Pronomina und schließlich auch auf die Nomina ausbreitete. Innerhalb des Personalpronomens stellte sich der S}rmp. Dativ am frühesten beim Pronomen der 1. Person ein, so daß wir idg. *moi als den ersten symp. Dativ bezeichnen können1). Die häufigste Anwendung fand dieser symp. Dativ *m&i in den von uns als Kateg. I bezeichneten Fällen, denn 'auf den niederen Kulturstufen ist allezeit der Leib der allerwesentlichste Bestandteil des Ich, ja man möchte sagen: er ist das Ich'2). Die Form idg. *moi war von Haus aus ein reiner Dativ und zwar nur ein Dativ. Die Behauptung Brugmanns [Grdr. IP 2. Teil (1911) § 312], daß *moi ein sog. weiter Kasus, d. h. von uridg. Zeit her Gen. und Dat. gewesen sei, ist psychologisch recht unwahrscheinlich. Denn es ist eine bekannte Tatsache, daß überall da die individualisierende Bezeichnungsweise herrscht, wo der Mensch ein lebhaftes seelisches Interesse hat an dem, was er ausdrücken will, vgl. H. Osthoff,Vom Suppletivwesen der idg. Sprachen (Heidelberg 1899) S. 42. Was gibt es aber für den Naturmenschen, an dem er ein größeres persönliches Interesse haben könnte, als das eigene Ich? Mit dem Personalpronomen der 1. Person pflegt dasjenige der 2. Person Hand in Hand zu gehen, idg. *toi war daher nicht viel seltener beim Ausdruck symp. Beziehungen als idg. *moi. Beim Pronomen der 3. Person dürfte dagegen ursprünglich nicht die gefühlvolle dativische, sondern die genitivische Ausdrucksweise geherrscht haben, durch die rein objektiv ein ßesitzverhältnis konstatiert wird (S. 67); denn diesem Pronomen ist ein subjektiver Charakter nicht in dem Maße eigen wie dem Personalpronomen 1. und 2. Person. Treffend bemerkt daher J. Grimm, Kl. Schriften 3, 238 'Wir gewahren die erste und zweite Person samt der sich zurückwendenden in ihren meisten Erscheinungen fast auf gleicher Linie und im deutlichen Abstand von der geschlechtigen dritten*. ') In den Sprachen, in denen eine Verdrängung des symp. Dativs stattfand, behauptete sich dieser Dativ auch am längsten. So begegnet der griech. symp. Dativ noch in einer Urkunde aus dem J. 114 n. Chr.. vgl. S. 162. ·) Flügel Zschr. f. Völkerpsych. XI (1880) S. 44 f. 21*
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Erst einzelsprachlich hat sich der symp. Dativ vom Personalpronomen 1. und 2. Person auf dasjenige der 3. Person sowie auf die übrigen Pronomina ausgebreitet; die Spuren dieser sekundären Ausbreitung lassen sich im KV", und im Homer noch deutlich erkennen, vgl. § 96 Anm. zu Nr. 3. Wenn der symp. Dativ dem Pronomen der 3. Person von Haus aus fremd war, dann muß diese Konstruktion ursprünglich auch vom Nomen ausgeschlossen gewesen sein; denn diesem haftet, von einer gleich zu erwähnenden Ausnahme abgesehen, noch viel weniger ein subjektiver Charakter an, als dem Pronomen der 3. Person. Tatsächlich findet sich auch in den idg. Sprachen in weitem Umfange ein Gegensatz von dativ. Ausdrucksweise beim Personalpronomen und genitivischer1) beim Nomen, vgl. § 96 Anm. zu Nr. 3. Die ersten Nomina, auf die sich der symp. Dativ vom Personalpronomen ausbreitete, waren wohl die Eigennamen; diese stehen dem Personalpronomen besonders nahe; denn der Name ist mit der Person aufs innigste verknüpft; 'das Ich und der dasselbe bezeichnende Name bilden eine untrennbare Einheit'2). Daher entfallen auch in den Sprachen, wo der symp. Dativ überwiegend pronominaler Natur ist, die Belege für den nominalen symp. Dativ meist auf Eigennamen. Daß die Eigennamen nicht mit den Appellativa auf gleicher Stufe stehen, ist schon daraus ersichtlich, daß für sie vielfach eigene "Wortstellungsgesetze gelten. So stehen in RV. die den symp. Dativ vertretenden Genitive von Eigennamen vor dem Regens, während die Genitive der Appellativa nachgestellt werden (S. 46), ähnliches läßt sich im Deutschen beobachten, vgl. Wagner a. a. 0. S. 83 und 96, s. auch oben S. 108. Unter den Appellativa werden die Verwandtschaftsnamen die ersten gewesen sein, bei denen sich der symp. Dativ einstellte. In der Geschichte des symp. Dativs läßt sich also nicht nur eine syntaktische Beeinflussung der Pronomina durch die Nomina konstatieren (vgl. § 96 Anm. zu Nr. 3), sondern umgekehrt auch eine solche der Nomina durch die Pronomina. *) Als gleichbedeutend mit dem Genitiv begegnet das possessive Adjektiv besonders häufig im Slavischen, seltener im Arischen, Griechischen, Lateinischen und Germanischen. ») Flügel, Das Ich und der Name, Zschr. f. Völkerpsych. XI (1880) S. 58.
Sachverzeichnis. (Die Zahlen geben die Seite an.) Ablativus. Berührung des A. mit dem Dativ 43 f. Adjektivum. Das possessive A. ersetzt den Gen. im Ai. 34; im Awesta 57; im Griech. 103. 120. 123. 131. 148; im Lat. 194. 217. 230; im Ahd. 286; im Slav. 307. Affekt. Äußerungen im A. begünstigen den symp. Dativ 146.151. Ä g y p t i c i s m u s . Verdrängung des Dativs durch den Gen. im Griech. ist kein Ä. 163. Akkusativus. A. bei Personenbezeichnungen durch den Dativ vertreten im Spanischen 234. Konkurriert mit dem symp. Dativ im Nhd. 299. 1st Zielkasus bei Verben der Bewegung im Ai. 37 Anm.; im Griech. 92 Anm. Doppelter A. bei Verben des 'Beraubens' im Ai.42; im Awesta 58 Anm.; im Griech. 103. Doppelter A. bei awest. naeg'abwaschen' 55, bei griech. piu 'reinige' ( 667 f.) 103. A. der Beziehung im Ai. 21; im Griech. 112. 126 f. 150f. 160; im Lat. 198. A k t i v u m , beim Ausdruck reflexiv. Handlungen im Griech. 77; im Lat. 223 f. 230 Anm. A l t i n d i s c h . Übereinstimmung zwischen Ai. und Awesta 55.57.60. A r m e n i s c h , s. Beeinflussung. Art der Rede, bedingt oft die Verwendung von dativ. und possessiv. Ausdrucksweise 320 f. Artikel, demLitauischen ursprünglich fremd 302. Assimilation eines pronominalen
Dativs an einen nominalen Genitiv im Ai. 19. 45; im Griech. 68 ff. A. des Gen. eines Partizipiums an einen vorhergehenden pronom. Dativ im Griech 68. A u s r u f , begünstigt den adnominalen Dativ 197 Anm. 2. B e e i n f l u s s u n g der Kelten und Armenier durch nichtindogermanische Urbevölkerung 322. 255 f. B. des Griech. durch das Lat. 164, des Ahd. durch das Lat. 288 ff., des Ahd. durch das Franz. 298, des Roman, durch das Keltische 234 Anm. 255 Anm. 2, des Slavischen durch das Nordgerm. 314, 322, des Nordgerm, durch das Irische (?) 322. Syntaktische B. der Pronomina durch die Nomina 68ff. 319, der Nomina durch die Pronomina 324. Brähmanas. Dative auf -äi von Femininstämmen auf -ä, -t, -ü in der Sprache der B. 42 ff. Chariton ersetzt bei der Nachahmung Xenophons den Dativ durch den Genitiv 155. 169. D a t i v u s. Dat. sympatheticus 2 usw. Ist mit der 1. Person enger assoziiert als mit der 2.Person 209.323. Steht bei der ersten Erwähnung einer Geschichte 205. Steht unter dem Einflüsse eines vorhergehenden nicht symp. Dativs im Griech. 83; im Lat. 214. Scheinbarer symp. Dat. im Ai. 42ff.; im Awesta 60 Anm. 3. Scheinbarer symp. Dat. in der Wendung 'jem. etwas in die
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Hand geben' im Ai. 38; im Awesta 53; im Griech. 79. 93. 109. 122. 128.139f. 160. 161. 165; im Lat. 171 ff. 191; im Engl. 281; in Wendungen wie 'jem. etwas ins Ohr sagen' 127, s. auch Komponiertes Verbum. Adnominaler Dat. 322. Im Ai.20. 36; im Awesta 58. 61; im Ossetischen 61 Anm.; im Griech. 118.;137; im Lat. 183. 185; im Rumän. 236; im Air. 241; im Aisl. 273; im Nhd. 296; im Slav. 312f.; ist dem Gotischen fremd 264 f. Dat. absol. im Griech. 144; im Gotischen 259 Anm. Dat. auctoris im Altlat. 188. Dat. commodi 1; im Ai. 31 f., ai. te als Dat. comm. 15f.; im Griech. 98. 140. 150; im Angels. 277; im Air. durch den Gen. verdrängt 246; im Nordgermanischen durch pr äpositionale Fügungen verdrängt 273 Anm. 2. Dat. dynamicus 1. Dat. energicus 1. Dat. ethicus 2. Steht mit Vorliebe in Wunsch- und Befehlsätzen 133. 150; ai. te als Dat. eth. 16 Anm.; ai. me als Dat. eth. 30. Dat. eth. im Awesta 48. 50; bei Homer 74; im Lat. 189. Dat. finalis im Ai. 22; im Griech. und im Lat. 322. Dat. possessivus 1; im Ai. 16, 20; im Griech. 74; im Lat. 211 f.; entfällt bei Plautus überwiegend auf die Dative mihi, tibi 187; im German. 292 Anm.; Unterschied zwischen Dat. poss. und Gen. poss. im Ai. und Lat. 12. 211 Anm. Dat. beim Passiv, verwandt mit symp. Dat. 72f.; im Ai. 9f. 14. 22; im Awesta 49; im Altpers. 52; im Griech. 72 ff. 120. 140; bei Homer 73f.; bei Herodot 73; bei Thucydides 73; im Altlat. 188; ursprünglich nur beim Pronomen gebräuchlich 72 f. 188. Dat. der Richtung, breitet sich in der silbernen Latinität aus 318. Dat. des Standpunktes im Griech. 109. Dativ
berührt sich mit Ablativ 43 f. Untergang des Dat. in spätgriech. Zeit 164 Anm. 2. Dat. eines Partizipiums nach einem Gen. des Demonstrativpronomens im Griech. 68 Anm. 2. Dat. bei 'h$ren'='Gehör schenken' im Ai. 9. 12; im Awesta 48; im Griech. 63. Dat. bei Verben der Bewegung nicht als Zielkasus zu deuten, im Ai. 37; im Griech. 92; im Altfr. 235. Dat. beim Verb, subst. = 'gelten als' im Griech. 91. 100. 136 und Anm. 1. 149. 165; im Lat. 186. 195; im Serb. 311. Dativus cum infinitivo im Gotischen 264 Anm. D e m o n s t r a t i v p r o n o m e n , vertritt das Possessivpr. im Griech. 129. Symp. Dativ des D. beruht auf junger Entwicklung im Ai. 25. 32; im Griech. 86 f., vgl. auch S. 319. Die Ausbreitung des symp. Dat. des D. ist in der Odyssee stärker als in der Ilias 95 f. Dialog, bedingt nicht das Überwiegen der symp. Dative mihi, tibi bei Plautus 187 f. Der symp. Dat. ist bei den griech. Tragikern im D. viel seltener als in den lyrischen Partien 138. Eigennamen, stehen wegen ihres subjektiven Charakters dem Personalpronomen besonders nahe 324. E. und Völkernamen bevorzugen im Gegensatz zu den übrigen Nomina den symp. Dativ im Ai. 32. 38. 45; im Griech. 79. 83. 88 f. 91 f. 93. 96. 98. 105. 109. 113. 114. 140. 158; im Lat. 200. 204. 206. 216; im Afrz. 233; im Angels. 276. E. bilden die Brücke zwischen Pronomen und Nomen bei der AUST breitung des symp. Dat. 105. 324; bei der Ausbreitung des Dat. beim Passiv 73. E. sind beim lat. Dat. auctoris hervorragend beteiligt 189 Anm. 1.
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Ellipse des Akkusativobjekts bei άμύνειν 90 Anm., bei invidere 224. E. des den partitiven Gen. regierenden Ausdruckes im Griech. 150. E. des K rperteilnamens im Ai. 23f.; im Lat. 176. Die Person, der etwas an einem K rperteil etc. geschieht, ist nicht besonders genannt im Awesta 55; im Griech. 77. 161; im Lat. 176. 182. 192 f. 196. 210. 217f. 223f.; im Angels. 275; im Alts. 294 und Anm. 2; im Litauischen 303. Enklise der pronominalen symp. Dative bef rdert ihre Losl sung vom Verbum im Ai. 20; im Altpers. 52; im Griech. 65. F l u c h t a f e l n , griechische aus Karthago zeigen Einflu des Lateinischen 164. Gebet. Symp. Dat. bedingt durch die gehobene Sprache des Gebets 120. 145. Genitiv steht in Austausch mit dem Dativ l usw., s. auch unter N omen und unter Wechsel der Kasus. G. ist objektiver als Dativ 66 f., 323 f. Tendenz der ai. Sprachentwicklung geht dahin, jeden Dativ durch den G. zu ersetzen 46. G. des Partizipiums nach pronominalem Dativ im Ai. 7. 19; im Griech. 66 f. G. dringt in das Gebiet des lteren Dativs bei Homer 86. Genitivisch empfundene Dative der Pronomina im Griech. 69 und Anm. 1. G. des Personalpron. an Stelle des Dativs in jungem Buche der Ilias 89 f. Vermischung von G. und Dat. im sp teren Griech. 164 Anm. 1. Der vor dem Regens stehende und einen lteren symp. Dativ vertretende G. als Dativ empfunden 169. Griech. G. als Nachfolger des alten Abi. 90. G. bei Verben des 'Gebens' im Ai. 33 und Anm. 1., 46; im Griech. 164 Anm. 2. Sog. dativ. G. bei Verben
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im j ngeren Awesta 49. 60 Anm. 2. Griech. G. bei Verben des 'Wegnehmens' ist als Possessivus zu deuten 90. 113. 157 f., vgl. aber Nachtrag zu S. 147. Sog. G. des ergriffenen Gliedes im Ai. 29. 40. G. partitiv. im Ai. 29; im Griech. 150. Der G. της κΕφαλής bei Verben mit der Bedeutung 'schlagen, verwunden' ist keine Weiterentwicklung des sog. G. des ergriffenen Gliedes, sondern G. partitiv. 150. Sog. G. der Beziehung im Ahd. 288. Adverbaler G. der Personalpron. selten im Ai. 13. 18; im Altiran, nicht sicher nachzuweisen 48 ff. Glossen. Die altirischen G. bieten keine naturw chsige Rede 240. G r i e c h i s c h e Sprachgeschichte. Gegensatz zwischen Anfang und Ende der g. S. 169. G r u n d b e d e u t u n g des Dativs 289 Anm. und Nachtrag zu S. 28.170 ff. Hebraismus. Der Gen. des Personalpron. im N. T. ist kein H. 165 f. H o m e r e r k l rer. Die antiken H. ber die Vertretung des Genitivs durch den Dativ 76. 89. Individualisierende Bezeichnungsweise 323. Infinitiv im Keltischen wie ein Nomen konstruiert 253 Anm. I n s t r u m e n t a l i s der B e z i e h u n g im Ai. 29. 40f.; im Altisl. 270f.; im Angeis. 275. 277; im Alts. 295. Intransitives Verbum. Unterschied zwischen intr. und tr. V. bzgl. der Verwendung des symp. Dativs 5. 298. Bei Kateg. II a ist das Verbum h ufiger intr. als tr. im Griech. 94; im Angels. 275. J o n i s c h. Symp. Dativ besonders im J. ausgebreitet 118. Einflu des J. auf das Attische 159. Kategorien. Die sechs K., in denen der symp. Dativ aufzutreten pflegt 3 f. Sonderstellung der Kateg. V
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320; im Ai. 45; im Awesta 60; im Griech. 135 f. Keltisch. Seine Sonderstellung in syntaktischer Hinsicht 240. 255 Anm. 1. S. auch Beeinflussung. Komödie. Unterschied zwischen griech. K. und Tragödie bzgl. der possessiven Ausdrucksweise 151. S. auch Lyrische Partien. Komponiertes Verb. Scheinbarer symp. Dat. abhängig von einem komp. V. im Griech. 71 f. 79. 83. 95. 122. 128. 132. 139 f. 145. 146. 154. 155. 161. 165. 168; im Lat. 172. Der von einem komp. V. abhängige scheinbare symp. Dat. wird in der Koine durch den Gen. verdrängt 169. Kompositum. Ersatz der dativ. oder possessiv. Ausdrucksweise durch ein K. im Ai.40; im Awesta 55. K o m p r o m i ß k o n s t r u k t i o n e n im Gotischen 263 f. K o n z i n n i t ä t maßgebend für possessive Ausdrucksweise im Lat. 175. 178. 180. 207. s. auch Nachtrag zu S. 175. Lokale A u s d r u c k s w e i s e wechselt mit dativischer s. Nachtrag zu S. 28. Luther. Unterschied seiner Bibelübersetzung von derjenigen Wulfilas 267. L y r i s c h e Partien der griech. Tragödie und Komödie lassen den symp. Dativ in größerem Umfange zu als Dialogpartien 138. 146. 149. 151. Metaphorische V e r w e n d u n g eines Körperteilnamens im Deutschen ist von Einfluß auf die dativ. oder possessive Ausdrucksweise 286. 299. Metrum. Einfluß des Metrums auf die Wahl der dativ. oder possessiv. Ausdrucksweise im Griech. 68 Anm. 2. 80. 83. 84. 87. 93. 96. 105. 130 und Anm. 138 Anm. 2.
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151 Anm. 1; im Lat. 189. 195 f. 198 Anm. 1. Mischsprache, griech.-röm. in Karthago 164. Nomen. Unterschied zwischen N. und Pronomen, bzgl. der Verwendung des symp. Dativs 5. 8 usw. vgl. besonders S. 319. Genitiv beim N. gegenüber Dativ beim Pronomen in demselben Satze im Ai. 7 f. 19. 24 Anm. 29. 31. 36; im Griech. 65 f. 82. 154. Genitiv beim N. gegenüber Dativ beim Pronomen in gleichen oder ähnlichen Wendungen im Awesla 60; im Griech. 100.105 f. 108.114 und Anm. 1. 147; im Lat. 186. 199 ff. 219; im Angels. 284; im Alts. 295. Nominaler symp. Dativ in Verbindung mit einem pronominalen im Awesta 59; im Lat. 188 f. 204. Starke Ausbreitung des symp. Dativs aufs Nomen bei Plautus 188f. Parataktische Au s drucks weise im Lat. 175 Anm. Parodie der Tragödie bei Aristophanes ist charakterisiert durch den symp. Dativ 145.148.149.150. Participium a b s o l u t u m im Griech. 68 Anm. 2. Passivum, die r-Formen im Lat. 238 Anm. PleonastischeVereinigung von Possessivpron. und symp. Dat. 308 und Anm. l; im Ossetischen 61 Anm.; im Lat. 176. 181 f. 190. 194; im Altfrz. 234; im Ahd. 287 und Anm. 2. 291 f.; im Alts. 293 und Anm.; im Mhd. 296; im Litauischen 304; im Alban. 316. Pleon. Vereinigung von Possessivpron. und Genitiv im German. 280 und Anm. Portugiesisch,setzt den Dativan Stelle des Acc. nur bei pronominalem Passivobjekt 234. Possessive A u s d r u c k s w e i s e l usw. Seltenes Beispiel für die
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p. A. bei Kateg. VI im Awesta 59; im Griech. 126. Pr positionale Ausdrucksweise 3 usw. Ist bei Verben des Wegnehmens charakteristisch f r Herodot 114; ersetzt im Irischen in weitem Umfange den Dativ 254 f.; beruht wahrscheinlich auf Entlehnung 322; ist mit der dativ. Ausdrucksweise in demselben Satze verbunden im Griech. 115. Prolepsis des Possessivpronomens im Altirischen 248 Anm. 2; 253 f. Pronomen. Seine Sonderstellung gegen ber dem Nomen 7 f. 188 f. 234. 319. 323 f. und sonst, vgl. auch unter N o m e n ; P r o n o m e n infixum im Altirischen 253. Das Personalpronomen der 1. und 2. Person stellt die meisten symp. Dative 6 usw., vgl. bes. 319. Dem Dativ des Personalpr. stand von Haus aus der Gen. des Deraonstrativpr. gegen ber 45. 106. 109. 323 f. Der den symp. Dat. vertretende Gen. des Personalpron. ist in der Odyssee h ufiger als in der Ilias 96. Der Gen. des Personalpron. verdr ngt in der Odyssee den lteren symp. Dativ 98. ImHomerbildetbeimPersonalpron. die adjektivische Bezeichnung des Possessivverh ltnisses die Regel 107 Anm. 2; im sp teren Griechisch herrschen dagegen die pronominalen Genitive durchaus vor 162 Anm. Possessivp r o n o m e n im Griech. mit Nachdrucksakzent gebraucht 87. 99; bei Homer relativ h ufig als Stellvertreter des symp. Dativs 107; unterscheidet sich vom unbetonten symp. Dativ 96. 107. Stetes Anwachsen des P. innerhalb der Tragiker 139. P. entspricht nicht dem Sprachcharakter des Aristophanes 144 ff. 151; ist hier nur bei Kateg. V einigerma en ver-
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treten 149; steht in einer Parodie des Aeschylus 146; hat bei Aristoph. den Artikel 142. P. begegnet im N.T. nicht als Stellvertreter des symp. Dativs 165. P. im Johannesevangelium 165 und Anm. 2; vgl. auch Nachtrag zu S. 165. P. steht mit dem Genitiv in demselben Satze auf gleicher Stufe 129. 130. 142, vgl. auch Nachtrag zu S. 129. P. bei reflex. Handlungen im Altfrz. 233; steht im Gotischen meist nach dem Subst. 266; steht im Ahd. oft in Wendungen mit intr. Verbum 286; ist bei Otfrid dem Reime zuliebe gesetzt 287 f. R e f l e x i v e s M e d i u m im Ai. 24 Anm. 1; im Awesta 53 Anm. 2; im Lat. 220. Reim hat Einflu auf die Wahl des Possessivpronomens 321. R e l a t i v p r o n o m e n . Verdr ngung des lteren Gen. beim R. durch den j ngeren Dat. im Griech. 87. Ein genitiv. R. fehlt dem Irischen 245. R g v e d a zeigt im 10. Buche junge Sprachform 25. 32. σ χ ή μ α Κ ο λ ο φ ώ ν ι ο ν 118. σ χ ή μ α καθ' δλον και μ έ ρ ο ς , akkusativisches im Ai. 21; im Awesta 55. 57; im Griech. 101 f. 111 Anm. 122. 126f. 150f.; im Lat. 177. 231 Anm.; im Ahd. 286; dativisches im Ai. 21. 25. 30; im Awesta 49 und Anm.; im Griech. 70 ff. 93. 127 f. 132. 133 Anm. 2; im Lat. 177 f. 184. 217; genitivisches im Griech. 102 f. Sprichw rtliche Wendungen u. stehende Redensarten sch tzen den symp. Dativ vor der Verdr ngung durch konkurrierende Konstruktionen 139. 149. 151. 160 f. 281. 320. Stilistische Gr nde bestimmen die Wahl der dativ. oder possessiv.
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Ausdrucksweise im Griech. 114 f. 121. 145 Anm. 155. 157. 160f.; imLat. 194. 201. 202 f. 212 f. 223. 318. 321. Tragödie, griech. s. K o m ö d i e und Lyrische Partien. Umgangssprache. Eine Konzession an die feinere U. ist die häufige Ellipse der pron. symp. Dative bei Terenz 196 f. 321. Urbevölkerung, nicht idg., s. Beeinflussung. Volkssprache, steht im Gegensatz zur Schriftsprache 199 ff. 232. 236. 238 Anm. 321.
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Wechsel der Kasus l usw.; im RV. 8. 14. s. auch Nachtrag zu S. 28; im Griech. 64.115. Wortstellung. Stellung des Dativs und Genitive im Ai. 13.17 Anm. 1. 24. 27 f.; im Iranischen 52. 61; im Griech. 88. 91. 94. 108. 116. 130. 141 und Anm. 1. 142 f. 146. 147. 148. 152. 153 f. 156. 166; im Lat. 190f.; 205; im Gotischen 265f.; im Altisl. 273f.; im Litauischen 302. Der Dat. des Ganzen steht vor dem Dat. des Teiles im Griech. 71 und Anm. l; im Lat. 178.
W rterverzeichnis. (Die Zahlen geben die Seite an.) Altindisch. tdva (Stellung) 17 Anm. 1. tubhyam als symp. Dat. im RV. 30. ddsyave vfkah 20. mdma wechselt mit me, tdva mit te 17 Anm. 1. mahyam und tubhyam im RV. selten als symp. Dative 23 Anm. 1. 24· f. 36; haben sich zu possessiven Genitiven entwickelt 22 f. sakh adkhibhyafy 36. sure duhitd 36. hu- und sie- 'gie en' mit dem Dativ der Person verbunden, der zu Ehren der Opfertrank ausgegossen wird 26.
P li. mayham, tuyham als Genitive 23, A westisch. ma-, 9wa- im j ngeren Awesta nicht mehr vorhanden 50. Griechisch. άκρωτηριάΖειν 161. άλγεΐν mit dem Akk. d. Beziehung 150. άμύνειν τινί oder τινός ejem. helfen' 90 Anm. avobeiv τίνα ejem. bekr nzen' 156 Anm. 1. αυτός. Anaphorischer Gebrauch der Kasus obliqui bei Homer 85 Anm. Die Genitive von αυτός verdr ngen beiHerodot die enklitischen Dative oi und σφι(ν) 116. Stellung dieser Genitive 110. βοηθεΐν 115. βουβωνιαν 150 Anm. 1. γόνυ προσπίιττειν 129 f. δειροτομεΐν 103.
διαμηρίΖειν 151. εις κεφαλήν mit dem Dat. der Person 139. 154. 320. είς όψιν έλθεΐν, καλεΐν, αγειν und hnliche Wendungen 109 f. 129 f. εις χείρας έλθεΐν 128 f. είσχειρίίειν 127; vgl. auch 109 Anm. 1. έ'κτε'μνειν τινά jem. kastrieren' 156 Anm. 1. έλθεΐν παρά τίνα 115. Ιμός am Versschlu metri causa 138 Anm. 2. έΊπστομί&ιν 151.
159 Anm. 1. 133 Anm. 2. θυμοφθορεΐν 127. καθαίρειν mit doppeltem Akk. 103. κακόν ήκει τινί 149. κλΟΘΙ μοι 9. 63 und Anm. 2. κλΟθί μευ 63. μευ, σευ, εΟ bei Homer sind sp te Eindringlinge in das Gebiet des symp. Dativs 107. μοι beim Vokativ 135 f. όφθαλμιάν 150 Anm. 1. πασιν als symp. Dativ bei Homer meist metri causa 83. 87. 93. 96. σέθεν als Stellvertreter eines symp. Dativs bei Euripides stets am Versschlu 130. 138 Anm. 2. σος bei Euripides seltener am Versschlu verwendet als έμός 138 Anm. 2. ύμΐν in possessivem Sinne 133 Anm.2. ύπολύειν τίνα 156 Anm. 1. φοιταν 'einkommen' von Tribut gesagt regiert den Dativ 115 Anm. ω τεκνον μοι 125. 135 f. 165. Lateinisch. amicus amico 225; vgl. ai. sakh sdkhibhyafr 36. animi fr h als Gen. empfunden 178.
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animum nugere, minuere mit dem Dativ der Person 216. auetorem esse alicui 209 Anm. 2. circumducere aliquem aliqua re 182. comes mit dem Dativ 221 und Anm. commodum ad aliquem venit 210. decollare 223. depellere 208. detrahere = demere 229. dolere mit dem Akk. der Beziehung 203 f. elinguare 177. exossare 177. fautorem esse alicui 209. hic = meus 174. 180. 191. in conspectum venire oder ducere mit dem Gen. der Person 214. in rem est alicuius 180 f. incidere in manus alicuius oder alicui 213. invidere alicui 224 f. iste = tuus 178. legatum esse alicui 209. »naiwrare alicui aliquid 207. mi aus »i»Ät kontrahiert 170 Anm. mi = idg. *moi beim Vokativ 183 f. mihi, tibi fast = mews, tuus 183 f. 220. m*A* rfofef 176. mihi piget 176. alat. mis, tis 183 Anm. prohibere aliquid alicuius 207 f. quidquid in buccam venit 210. quodcumque in solum venit 210. redigere aliquid in memoriam alicuius 207. si (tibi) commodum est 197 ; si (tibi) placet 197; si (tibi) videtur 197. «W fast = suus 228. eift» aliquid ante oculos ponere 196 und Anm. 2. s«t*e «»W 176. tibi dicto sum audiens 184. tibi tuus = f»i» iste 176.
Irisch. airdire 'berühmt' 240. ar 'auf bei Verben des'Wegnehmens' 247. cele 'Dienstmann, Vasall' 248 und Anm. 1. corricci 'bis zu' 243 Anm. coemuil 'ähnlich' mit dem Dativ oder der Präposition frUth) 264. dichennaim 'ich köpfe' 242 Anm. for 'auf beim Verb, subst. dient zur Umschreibung des Begriffes 'haben' 255. fri(th) bei Verben des 'Sagens' 254. la 'bei' dient in Verbindung mit dem Verb, subst. zur Umschreibung des Begriffs 'haben' 254 f. Kymrisch. gwrth bei Verben des 'Sagens' 254. y can = fr. de chez 252. y mae genyf oder y mae arnaf = 'ich habe' 255.
Französisch.
(Germanisch. mhd. binden und andere Verben mit dem Dativ der Person 294 Anm. 2. alts, botean mit d. Dat. d. Person = 'jem. heilen' 294. nhd. dem Vater sein Haus 20. 296. nhd. enthaupten 3. ahd. gurten mit reflex, symp. Dativ 294 Anm. 2. aisl. hdlshoggva, halslioata und ähnliche Verben 272. ahd. nant in metaphorischer Verwendung 286. 299. aisl. me"r, ptr, ser im Sinne der zugehörigen Possessiva 272 f. got. niman, briggan und sandjan mit Präpositionen konstruiert 262 und Anm. aisl. til handa umschreibt den Dat. commodi 268.
iZ Zt« domange und ähnliche Wendungen 233 f. afrz. U filz le rei 234 Anm.
Altbulgarisch. mi, ti, si waren von Haus aus reine Dative 313 f.
Verzeichnis textkritisch bemerkenswerter griech. Stellen. Homer. A 20 » 529 Δ 84 E Z ,1 » N > Ω » e ι κ μ π Ψ »
489 234 377 490 426 815 603 754 311 405 485 379 92 208 230
Aeschylns.
Aristophanes.
Seite 119 Av. 26. . . . . 86 Choeph. 412. . 81 Pers. 117 . . 119 f. » 209. . . . . 92 Eccl. 86 ... . 87 » 333 . . . Sophokles. . 87 » 354 . . . . 88f. Ai. 149 . . . 123 » 360 . . . . 89 f. Antig. 635 . . 123 » 406 ... . 86 » 906 . . . . 89 Equ. 857 ... Euripides. . 87 » 1237 . . . . 86 f. Andrem. 1083 . 133 Lys. 216 . . . . 89 Cycl. 146 ... 128 » 291 ... . 96 » 566 . . . 136 » 301 . . . . 98 Hec. 789 . . . 136 » 552 ... . 96 Her. 101 ... 134 Pax 628 ... . 98 » 1156 . . . 128 Thesm. 691 . . 69. 96 Phoen. 1388. . 128 Vesp. 41 . . . . 93 1715. . 136 » 208 ... . 96 Fragm. 462 (K.). Seite
Seite
141 148f. 145 147 141 139 142f. 147 148 143f. 141 141 141 141 146 147 146 145 141
Nachträge und Berichtigungen. S. 6 Z. 6 1. RV. st. Rv. S. 16 Z. 15 1. erörterten st. erörteten. S. 17 Anm. l Z. 5 1. Nachdrucksakzent st. Nackdrucksakzent. S- 19 ff. Der von E. H. Miles in seinem Aufsatze The Dative of the Possessor (Classical Review Vol. XI, 1897, S. 142 f.) versuchte Nachweis, daß idg. *moi, *toi, *soi had in early times not only a dative use, but also a possessive use (which was not derived from this dative use) überzeugt in keiner Weise. S. 28 Z. 13 (u.). In dem Bestreben, die lokale Grundbedeutung des idg. Dativs zu erweisen, sucht Hopkins TAPhA. 37, 111 den zwischen RV. I 117, 17 und I 116, 16 bestehenden Unterschied von lokaler und ideeller Ausdrucksweise zu verwischen; nach seiner Ansicht waren für den vedischen Arier Dativ und Lokativ in diesen Beispielen so ziemlich gleichbedeutend, 'the two cases were interchangeable'. Es ist aber offenbar reine Willkür, aus der bloßen Tatsache, daß derselbe Gedanke einmal durch den Dativ, ein andermal durch den Lokativ ausgedrückt wird, zu schließen, daß auch der Dativ lokal gefärbt gewesen sei, und daß beide Kasus ohne Unterschied des Sinnes für einander eintreten konnten. So gut wie wir zu unterscheiden vermögen zwischen 'er setzte ihm die Augen ein' und "er setzte die Augen in ihm ein', ebenso gut wird auch der vedische Arier das vermocht haben. Gerade mit Beziehung auf Dativ und Lokativ sagt Delbrück KZ. 20, 223 treffend: 'bekannt ist, daß oft einer Situation beide Kasus gleich angemessen sein können. So steht X 126, 3 ndyiffhä nefdni 'die besten im Führen'. Hier könnte statt des Lok. auch der Dat. stehen. Denn die 'besten zum Führen' kommt ungefähr auf dasselbe hinaus, aber darum wird eine genaue Interpretation sich wohl hüten, die beiden verschiedenen Kasus durcheinander zu werfen'. Auch sonst sucht Hopkins, da wo ideelle und lokale Ausdrucksweise in gleichen oder ähnlichen Wendungen neben einander liegen, den Unterschied zwischen beiden Konstruktionen zu verwischen; nam- 'beugen* wird bekanntlich im Medium gar nicht selten mit dem Dativ verbunden, z. B. RV. I 131, l indräya hi dydur asurö dnamnattndr&ya mahf ppthivf 'dem Indra neigte sich der höchste Himmelsgott, dem Indra auch der große, weite Erdenraum' (Grassmann); II 12. 13 (vgl. Delbrück, Ai. Synt. S. 143); auch nam -(- anu wird so mit dem Dativ verbunden, z. B. V 32,10, ebenso nam -{- sam = 'gehorchen' V 36, 6. An all diesen Stellen handelt es sich um den Ausdruck der Unterwürfigkeit und Verehrung gegenüber der im Dativ stehenden Person. RV. II 33, 12 steht nun nam -f- prati mit dem Akk. der Person, nach Hopkins a. a. 0. S. 103 'apparently in the same sense*. Warum sollen aber die Inder nicht geradeso wie wir einen Unterschied empfunden haben zwischen dem ideellen 'er beugt sich ihm' und dem anschaulich plastischen 'er beugt sich vor ihm'?
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Wenn nun aber auch Hopkins hier und in vielen anderen F llen ohne Zweifel mit Unrecht den Dativ als einen lokalen Kasus gedeutet hat, so geb hrt ihm doch andererseits das Verdienst a. a. 0. S. 89 ff. die schon von Pischel BB. l, 113 gegebene lokale Erkl rung des ai. Dativs nach vielen Verben der Bewegung wieder zu Ehren gebracht zu haben. S. 129 Z. 16 (u.). Weitere Beispiele f r die Parallelit t von Possessivpronomen und Genitiv in demselben Satze s. bei Fraenkel IF. 28, 229. S. 139 § 84 Z. 3 1. ες κεφαλήν st. ες καφαλήν. S. 147 Z. 7 (u). Die Bemerkung van Leeuwens 'iungenda: άφέλη μου' trifft nur dann das Richtige, wenn μου hier ein dativisch empfundener Genitiv ist, vgl. S. 169. S. 153 Z. 11 1. Hinsichtlich st. Hinsichtlieh. S. 156 Z. 4 1. κεφαλήν st. κεφαλήν. S. 165 Z. 3 (u.). ber den h ufigen Gebrauch des Possessivpronomens im Johannesevangelium vgl. Thumb, Prinzipienfragen der Koine-Forschung, = Neue Jahrb. f. d. Kl. Alt. (1906) 17, 259. Da als Heimat des 4. Evangeliums Kleinasien zu gelten hat, und da sich auch in den heutigen pontischkappadokischen Dialekten die possessiven Adjektiva im Gegensatz zu den sonst im Ngr. durchweg herrschenden pronominalen Genitiven gehalten haben (Thumb a. a. 0. S. 259), d rfte die Vorliebe f r die Possessivpronomina urspr nglich eine Eigent mlichkeit des Jonischen gewesen sein. So w rde sich auch der Gegensatz erkl ren, der bzgl. der Verwendung des Possessivpronomens zwischen Homer und den Tragikern einerseits und der attischen Umgangssprache andererseits besteht, vgl. S. 107,139,151f. S. 170 ff. § 46 Kateg. la. Eine eigenartige Ansicht ber die Natur der hier vorliegenden symp. Dative u ert F. Gustafsson, De Dativo Latino (Helsingfors 1904) S. 45 ff. Von der lokalen Grundbedeutung des Dativs berzeugt, glaubt er auch im symp. Dativ (von ihm dat. energicus genannt) ein lokales Moment entdecken zu k nnen. Wie er sich das denkt, geht hervor aus den von ihm zu den einzelnen Beispielen in Klammern hinzugef gten Umschreibungen, z. B. Bacch. 281 lembus ille mihi laedit latus (i. e. ad me allidit). Mil. 1398 quasi puero (i. e. ante puerum) in collo pendeant crepundia (S. 46). Diese lokale Erkl rung Gustafssons streift manchmal ans L cherliche, so hei t es z. B. S. 48: Etiam dentes dicuntur alicui cadere (Men. 1116), quos quidem videas ante aliquem cadentes. Wie G. den symp. Dativ bei den Verben des 'Wegnehmens' mit seiner lokalen Theorie in Einklang zu bringen sucht, zeigen die Er rterungen auf S. 43. S. 175 Z. 4. F r die Beispiele, wo das Possessivpronomen durch einen vorhergehenden pronominalen Akk. veranla t ist, vgl. H. Sj gren, De Particulis copulativis apud Plautum et Terentium (Upsala 1900) S. 63 ff. S. 186 Kateg. Vb. Beispiele f r die possessive Ausdrucksweise in der Anrede gibt Wackernagel, Genitiv und Adjektiv S. 151. S. 188 Z. 5 1. jedweder st. jedwelcher. S. 208 Z. 17 (u.) 1. Quinct. st. Qinct.